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DIE VOELKER
DBS
OESTLICHEN ASIEN
STUDIEN UND REISEN
VOM
Dr. ADOLF BASTIAN.
FÖNFTER BAND.
«1^*
JENA,
HERMANN COSTKNOBI.R.
1869.
REISEN
IM
[NDISCHEN ARCHIPEL
SIN GAPOBE, BATAVIA, MANILLA UND JAPAN.
VON
Dr. ADOLF BASHAIT.
Das Recht der UebeneUang Ist vorbehiUten.
*■■■ v^Ihi^ "*=*• ^
JENA,
HERMANN GORTENOBLR.
1869.
Vorwort zur Einleitung.
Als vom Menschen getragen^ wurzelt alles Wissen im Men-
schen und kann nur ans der Eenntniss von Menschen die Er-
klärung seiner genetischen Entstehung schöpfen. Erst im Werden
enthtlllt sich das Sein, nur dasjenige Wissen ^ das wir durch
einen behutsamen Fortschritt von den ersten Anfängen an als
ein Bewusstgewordenes kennen gelernt haben, vermag in unser
Bewusstsein einzutreten und unser Eigenthum zu werden. In
seiner doppelten Beziehung zur Katur und zur Geschichte ist
der Mensch zunächst, wie jedes andere Naturproduct, einer
descriptiyen Behandlung zu unterwerfen^ um ihn in seiner rela-
tiven Werthstellung zum Ganzen zu bestimmen, und die daraus
gewonnene Formel seines Begriffes erseheint dann auf den von
der Geschichte entrollten Gemälden im Flusse der Entwicklung,
wie sie mit unbegrenzter Kraftentfaltung innerhalb der histo-
rifichen Weltbewegung aufisteigt.
Von Stufe zu Stufe fortschreitend, hat sich das Gebiet der
Naturwissenschaft schrankenlos erweitert. Nachdem das That-
sächliche in der anorganischen Natur festgestellt war, mussten
die yerwickelteren Processe des Organischen in Angriff genommen
werden, und innerhalb dieses dienten wieder die Zellbildungen
VX Vorwort
im Pflanzenreich zur Anfklämng derjenigen, die im Tbierreiehe
herrschen.
Die NatnrwiBsenßchaften sind jetzt an die Grenze des Körper-
lichen gelangt; es ist ihnen gelangen, die Methode ihrer exact-
empirischen Untersnchungen auch in der Lehre von den Lebens-
processen zur Geltung zu bringen, sie haben nicht nur das
vegetative, sondern auch das animalische Leben von willkür-
lichen Erklärungsweisen gereinigt und auf sichere Gesetze zurück-
geführt, sie haben selbst die Nervenvorgänge in den Sinnes-
organen forschend zersetzt und in die Fesseln fester Gesetzlich-
keit gelegt, sie haben die Vorgänge im Auge und Ohr nach
ihren neurologischen Beziehungen sowohl, wie nach ihren acn-
stischen und optischen zu Tage gefördert, bis zu dem Moment,
wann die physikalische Schwingung im Kervenzittem verklingt.
Dort stehen sie jetzt, das ist ihre Markscheide. Eine fast un-
merkliche Linie scheidet Naturwissenschaft und Geisteswissen-
schaft auf ihren Berührungspunkten, aber je weiter sie nach aus-
einander laufenden Linien sich davon entfernen, desto mehr
gewinnen sie den Charakter unvereinbarer Gegensätze. Die
Versuche, vom Lager des Materialismus aus die hinüberftihrende
Brücke zu schlagen, werden vergeblich bleiben, denn die ver-
einigende Wölbung kann nur dann hergestellt werden, wenn
man sich von beiden Seiten entgegen- und in die Hände arbeitet
Daftlr ist zunächst die Psychologie als naturwissenschaftliches
System inductiv aufzubauen, hat sie die Grundthatsacben des
Bewusstseins festzustellen, die psychologischen Elementarstoffe in
ihren specifischen Gewichtsverhältnissen und relativen Aequiva-
lenten zusammen zu ordnen und die unter ihnen herrschenden
Gesetze der Neubildung und Fortentwicklung im organischen
Wachsthumsprocesse zu untersuchen. Die inductive Forschungs-
methode setzt als selbstverständliche Vorbedingung das Vor-
handensein von Thatsachen voraus; so lange die Objecto nicht
Vorwttft. vfi
angesaminelt sind^ ist es nutzlos, mit einer Methode zn spielen,
die sie anordnen soll, nnd femer: so lange die Ansanunlong eine
anvollstandige bleibt, ist es gefährlijcfa, aUgemeine Gesetze ab-
leiten za wollen. So flberreich das Geistesreicb an Objecten
ist, 80 wenige finden sich darunter, die für die indnetive
Forschnngsmethode zn yerwerthen sind, da diese ftlr ihren lang-
samen und behutsamen Fortschritt vom Einfacheren zum Zasam-
mengesetzteren zunächst die Bohmaterialien verlangt, wie sie
rein und ursprünglich aus der Hand der Natur herrorge-
gangen sind.
Solche Grundstoffe des Denkens mangeln in der Psychologie,
soweit sie ihre Thätigkeit auf die individuelle Seelenlehre be-
schränkt, sie können nur in einer den geistigen Horizont der
GesellschaftskreiBe durchforschenden Psychologie beschafft werden,
indem sie vergleichend die Gedanken zusammenträgt, wie sie
von Stämmen, von Völkern, von Nationen gedacht sind und sich
organisch aus einander weiter entwickelt haben. Die vergleichende
Psychologie hat ihre primitiven Grundstoffe nicht in der Selbst-
beschauung der Persönlichkeit zu suchen, wodurch sich nur
Producte secundärer oder tertiärer Bildungen gewinnen lassen,
sondern in denjenigen Thatsachen, die uns die Ethnologie in
dem Studium der verschiedenen Yolksstämme liefert und die sie
besonders auf dem Gebiete der socialen und religiösen Ideen
in einer für comparative Behandlung genügenden Fülle zu ge-
währen vermag. Haben wir allmälig die Geisteswissenschaft
anf ihrem eigenen Gebiete and ihrer eigenen Eigenthümlichkeit
gemäss in das System einer naturwisseuschaffclichen Disciplin
znsammengefasst, dann mögen wir ohne Furcht vor Irrungen
ihre selbstgebotenen Berührungspunkte mit den anderen Zweigen
der Naturwissenschaft festhalten und den psychologischen Kern
des auf historisch-ethnologischem Wege gewonnenen Gedankens,
wie er aus dem Spracbaustausch im primären Gesellschafts-
WH Vorwort.
kreise entspraog; direct an jene NervenschwingiiDgen anknüpfen^
die den H&nden der phyBioIogischen Anthropologie entscbltipfteii,
als sie das im Auge gesehene Objcct der Aussenwelt längs des
Optikns zur Brticke verfolgen wollte.
Wir haben die Grundgedanken aafzasoeben; wie sie in allen
Gedankenkreisen, unter allen Zonen and Ländern^ in allen Zeiten
mit zwingender Nothwendigkeit aus der mikrokosmischen Anlage
der Ifenschennatur hervorgewachsen sind, durch die Besonder-
heiten der UmgebungsverhältniBse zwar an ihrer Oberfläche
verschiedentlich gefärbt, aber dem centralen Achsenkreuze nach
unverändert dieselben; wir haben sie ihren einfachsten Formen
nach unter den Katurvl)lkem festzustellen, und dann in der
Physiologie des Geschichtsorganismus die psychologischen Ge-
setze zu erforschen, unter welchen sie sich zu den chinesischen,
japanischen, indischen, mexicanischen, peruanischen und anderen
Civilisationen entfaltet haben. Die aus denselben gewonnenen
Yergkichungspunkte werden dem Stadium unserer eigenen CivUi-
sation des Westens bedeutungsvolle Aufklärungen gewähren und
werden es auch der Culturgeschichte ermöglichen, aus Compa-
rationen, die sich gegenseitig controliren, ähnliche Vortheile %n
ziehen, wie sie die übrigen Naturwissenschaften so mächtig
gefordert haben, seit ibnen die Beform der Geographie eine aus-
reichend genügende Basis für ihre Operationen vorbereitet hat
Femer mttssen die ethnologischen Wurzeln der Geschichtsvölker
aufgegraben werden, soweit sie sich in der Archäologie nach
ihren historischen Werthen fixiren lassen. Hiezu werden die
schätzbarsten Anhalte durch die Monumente des ägyptischen und
assyrischen Alterthums geboten, durch die Entzifferung ihrer
Räthselschrift, die uns Aussichten in neue Vergangenheiten von
noch unbegrenzter Tragweite geöffnet haben. Zugleich sind die
aus dem Studium des fossilen Menschen, fUr die Vorgeschichte
Europas besonders, gewonnenen Forschungsresultate zu ver-
Vorwort. IX
Trertbeji; ai|d scUiesslich ist das Bchlfipfrige Feld der Traditionen
zu betreten^ deren yerfubrerische Pbantasieschöpfungen ans allen
Ckmtinenten dem AlterthumsforBcher entgegenwinken, aber freilieb
leicbt darcb ibre trUgeriscben Masken verwirren und den Un*
bedacbtsamen, der keinen sicheren Fasstritt, keinen scbwindel-
freien Kopf ftir seine Entdeckungsreisen mitbringt, mit gefäbr-
liebem Falle bedroben. Darcb behutsame und umsichtige Be-
bandlui:^ der pbantasiereichen Mythen mag dagegen manche
schwankende Schattengestalt mit Fleisch und Blut durchgossen
werden und einen festen Kern gewinnen, um den Reflex des
Gescbicbts-Licbtes zu vertragen, das sie sonst nur um so mehr
yerflflcbtigen würde.
Die letzten Decennien haben deshalb die Ethnologie in's
Dasein gerufen, und ihr Panier trägt jenes delphische Orakel-
wort, das vom Menschen zunächst seine Selbsterkenntniss fordert,
ein Wort, das Goethe*) bei uns, das Pope**) und Hume***)
ii^ England durch ihren Beifall geadelt, ein Wort, daa
y. Baeer,t} der Veteran auf dem Felde der Anthropologie,
in der ganzen Weite seines Begriffes umschrieb , das Linnö zu
seinen Cbarakterisirungen benutzte und das jüngst wieder Paul
BrQcg, der Begründer der anthropologischen Gesellschaft in Paris,
an die Spitze seiner Ansprache stellte.
Erst wenn es uns gelungen ist, in den einfacheren Erscheinung»-
foimenj wi^ sie durchsichtig und klar in den Denkverhältnissen
der Naturvölker vorliegen, einen zuverlässigen Anhalt zu ge-
*) Das eig0Dtliche Stndiom der Menschheit ist der Mensch.
^ The proper stady of rosnkind ig man.
*^*) UQman tdeace is tlie only science of man and has been hitherto tbe
most neglectod.
-i*) Das Studium vom Menschen ist Ausgangspunkt und Ziel aller Forscliung.
So tagt Sebastian Frank: Erkenntniss seiner .Selbst schlifsst Oottes-Rrkenntnips
in «leb, vfkd Jtußtm: Qul se ipsum novit, eognoscet deum.
X Vorwort.
winnen^ werden wir uns an complicirtere Wachsthumsvorgänge
wagen dürfen, um die Parabolen nnd Epicyclen excentrischer
Genieschöpfungen zu berechnen. Für jene erste Grundstein-
l^nng durch primitiv gebrochene Quadern ist jetzt der gün-
stigste Moment geboten, aber ein rasch vortiberfluthender, der,
wenn nicht eben jetzt im sicheren GriflFe von der Ethnologie
erfasst und benutzt, erst nach unberechenbar späten Zeitum-
läufen dem Menschengeschlecht eine gleich geeignete Gelegen-
heit zur Disposition stellen wird, sich sein eigenes Geistesleben
zum bewussten Verständniss zu bringen. Wir können jetzt noch
mit Leichtigkeit tiberall Volksstämme antreffen, die allerdings, so
wenig wie sonst Etwas im Werden, die Prüfung eines absoluten
Anfanges nicht bestehen werden, die aber aus einer Jahrhun-
derte oder Jahrtausende hindurch fortgedauerten Abgeschlossen-
heit den Typus selbstständiger Eigenheit erworben haben und
so den Stempel eines leicht erfassbaren Sjonboles zur Schau
tragen. Wir treffen sie noch in diesem charakteristischen Ge-
präge, wir treffen sie indess im letzten Nachzittem desselben,
indem das bis dahin Constante in Folge der neuen Einflüsse
überall zu changiren beginnt. Es ist nun eben dieser Moment
des Contactes, der am besten, und der zugleich allein eine Be-
obachtung ermöglicht. Er ist der für diese nothwendige, er ist
ausserdem der Erste, der sich bietet und zugleich der Letzte
bis auf andere Jahrhunderte und Jahrtausende, wenn diesmal
anbenntzt vorübergehend. So lange fremde Völker ausserhalb
unseres Geschichtshorizontes stehen bleiben, sind sie flir uns, als
unbekannt, auch unvorhanden und nicht existirend. Während der
Sturmperiode politischer Wechselfalle aber, die den neuentdeckten
Küsten die Pioniere der Civilisation entgegentreibt, wirkt, in
plötzlicher Mischung heterogener Substanzen, die Berührung
gleich einer fressenden Säure, die in einen Krystall eindringt
und ihn zerlegt. Schliesst dieser Erystall Substanzen genügen-
Vorwort. XI
der S&ttigiug8capacität ein, so mag sich unter dem Einflnss
jenes Zanders ein noch schönerer und edler geformter Krystall
herausbilden, obwohl freilich anch in einem solchen Falle der
WKprtlngliche nnwiederbrin glich verloren gehen würde. Im
Angenblicke dagegen, wo Säure mit Basis, oder mit einem bis
dahin indifferenten Salze zusammentrifft, mögen wir ans den
hervorgelockten Reactionen dieses eine Menge seiner Eigen-
schaften verstehen lernen, wir mögen durch den bunten Farben-
schiller, der momentan ttber den Transformationen schimmert,
Einblicke in ihr -eigentliches Wesen thun, aus der Färbung einer
anfleuchtenden Flamme das Element erkennen, das nach ein-
getretener Oxydation dann nicht ein zweites Mal verbrennen
wird, das uns die Oelegenheit seines Verständnisses nur fllr
einen kurzen, aber desto wichtigeren und bedeutungsvolleren
Moment gewährt Unsere Gegenwart hat deshalb die Pflicht
and Aufgabe, das gerade jetzt überall zu Tage gelegte Roh-
malerial zu sammeln und aufzuspeichern, denn wenn die Ethno-
logie die augenblicklich gebotene Gelegenheit unbenutzt vor-
Obcrgeben lassen sollte, so wird uns, so lange die jetzige Pe-
riode des Menschengeschlechtes fortdauern wird, nie"^) wieder
die Möglichkeit gegeben sein, reine Beobachtungsobjecte ttber
die primitive Gestaltungsform des Psychischen zu gewinnen.
Wollen wir den Menschen, und in ihm uns selbst, ver-
fitehen lernen, so liegt nach der anerkannten Porschnngsmethode
nnserer Zeit die nnerlässlichste conditio sine (|ua non darin, dass
*) Rlent^t p«at-dtre il o« ft«ra plus tomps de recaeilHr ces regtet d^on pau^,
qoi dt»p«r*U «t 8*eT«nnuit taris retour. 11 faut m hiter de rassembler, ce qnt
•«bftisli raeore, to tprarh schon ▼or 30 Jahren Jomard , der hochverdiente
TefrraiL, der nnermfidllche Fürsprecher der damalt kaum geborenen Ethnologie,
t'tftd weiter: Peut-^tre on Jonr, quand on voudra tracer le tableaa hi«tor{qne dea
des peuplade« aanvaites, on sera r^duit a de vafrueft renspIgneniciiU, 4
trailUioiM
XII Vorwort.
wif uns einen vergleichenden Ueberblick ttber die die Erde be-
wohnenden Menschenstämme versehaffbn. Niemand wird bent-
snta^e eine einzelne Thiergattang stndireü wollen , ohne die
Omndlage einer descriptiven Zoologie, Niemand ttber eine ein-
zelne Pflanze etwas anssageü wollen, wenn man ihm Rflckblicke
anf die allgemein beschreibende Botanik verböte, nnd wie
könnte der Hineralog einen einzelnen Stein bestimmen, Wenn
er nicht das ganze System vor sich hat, aus dessen Znsammeti-
hang sich erst die richtige Stelle der Einordnntig efgiebt ? Beim
Menschen haben wir bisher geglaubt, aller Httlfsmittel, die die
vergleichenden Wissenschaften bieten nnd versprechen, entbehren
za können. Mit unserer einheimischen Flora und Fauna haben
wir uns nicht begnttgt, aber es schien uns hinlänglich, den
Menschen zu kennen, wie er unter unserem eigenen Volke oder
unseren nächsten Nachbarn lebt, als ob es möglich wäre, dnen
herausgerissenen Theil zu verstehen, ehe wir das Ganze kennen,
innerhalb welches der Theil erst aus relativen Verhältnissen seine
selbstständige Ottltigkeit gewinnt. Als Vorbedingung einer Lehre
vom Menschen bedarf es zunächst einer beschreibenden Menschen-
lehre, eben so gut wie die beschreibende Lehre von Steinen,
Pflanzen und Thieren allen fibrigen Verwendungen der aus ihrer
Kenntniss gezogenen Resultate vorhergehen muss. Da der
Schwerpunkt des Menschen vorzugsweise in das geistige Oebiet
fällt, so muss die Eintheilung die psychische und culturhisto-
rische Seite besonders in's Auge fassen, darf aber, bei dem in de n
Naturwissenschaften jetzt unauflöslich feststehenden Zusammen-
hang zwischen Geist und Körper, eben so wenig die physi-
schen Merkmale vergessen. Die Berücksichtigung der in der
Culturgeschichte abgelaufenen Phasen wttrde unsere Sammlun-
gen mit den Kunsterzeugnissen fremder Völker versehen , mit
den Zeugen einer bald übersch wänglich wuchernden , bald är m-
lieh verkümmerten Phantasie, mit Producten, die, ftlr sich allein
Vorwort XITI
lieirmchtety der in nnserer Snbjeotivität als orthodox geltenden
Kritik werthlose Scharteken zn sein scheinen rangen, die aber, in
ihren richtigen Zusammenhang gestellt, den Entwicklungsgang
des Menschengeistes dem Yerständniss eröflnen werden und
Architekten oder Maler zu neuen Motiven anregen könnten.
Das vergleichende Studium politischer und socialer Institutionen
In'i den unter verschiedenen Umgebungen lebenden Völkern würde
aufklärende Lichtblicke auf die Entwicklung unserer eigenen
werfen, das vergleichende Studium der Rechtsideen dem Juristen
von Interesse sein, das traditionell geheiligter und mythologi-
scher Vorstellungen dem Philosophen. Der fttr ausser-europäische
Consalate bestimmte Diplomat bedarf der Ethnologie, um die
hiflorischen Ueberiieferungen , die Staatsgebräuche, das Gere-
moniel, die Oeschichte derjenigen Völker zu kennen, mit denen
er internationale Verträge abzuschliessen hat , und wie fbr die
I^tnng diplomatischer Verhandlungen, ist das Studium der
Ethnologie onerlässlich fttr die Entscheidung des Politikers» wenn
cn gilt das Interesse der eigenen Nation zu wahren. Die un-
ermesslichen Capitalien, die von unseren Hafenstädten aus im
ttbeneetschen Handel flttssig werden, involviren das Wohl nnd
HVebe ausgedehnter Klassen von Industriellen im Oberlande,
maf deren Wohlstand sie durch Förderung der Gewerbe zurttck-
wtrkeo. Der Kaufmann bedarf der Ethnologie, um die natttr-
lU^ben Handelswege althergebrachter Verbindungen zu kennen,
und sich demgemäss seine eigenen zu öflfaen, der Fabrikant hat
.IM der Ethnologie den Geschmack fremder Völker kennen zu
I-men, mn der bei ihnen herrschenden Mode gemäss seine
MuJiterBeichnungen zu entwerfen. Die von Mission»- und anderen
* f caellschaiten in die Ferne gesandten Apostel europäischer Auf-
kllrang mästen sieh aus der Ethnologie mit den religiösen An-
*«:haanngen, den philosophischen Systemen derjenigen Völker
Vkannt machen, auf deren moralischen und geistigen Zustand
XIV Vorwort.
sie einzuwirken wünschen. Die vergleichende Sprachwissenschaft
kann nnr auf der breiten Grundlage der Ethnologie ihre philo-
sophischen Formeln in natttrlichen Classificationen zusammen-
ordnen. Dem Historiker ist die Ethnologie eine unentbehrliche
Httlfswissenschaft; die Psychologie mnss auf der Ethnologie ihren
Boden finden, und mit der Psychologie jede Geisteswissenschaft,
deren Träger sie ist.
Auf der Basis einer beschreibenden Anthropologie würde
die Ethnologie es wagen können, die Embryologie des Menschen-
gedankeus ihrem Studium zu unterwerfen und die organischen
Wachsthumsgesetze zu erforschen, unter denen die schon
im Naturmenschen keimende Idee zu den erhabenen An-
schauungen der Culturvölker emporsteigt. Aus der Methode
einer vergleichenden Psychologie wird die Ethnologie zur Auf-
klärung des staatlichen Organismus dieselben Hülfen ziehen,
wie die Medicin der Physiologie entnahm und erst durch sie in
das Innere des individuellen Organismus eingedrungen ist. Früher
glaubte man, wie Droysen bemerkt, dass die G^chichte wesent-
lich politische Geschichte sei, jetzt aber ist die Einsicht erwacht,
„dass man auch die Künste, die Rechtsbildungen, jedes mensch-
lichen Schaffen, alle Gestaltungen der sittlichen Welt historisch
erforschen kann und erforschen muss, um das, was ist, zu ver-
stehen aus dem, wie es geworden ist.^' Der genetische Schlüssel
hat schon manches Wissensfeld dem Verständniss geöffnet, und
die Ethnologie wird den ihrigen gebrauchen lernen, wenn
sie streng inductiv aus den Anfängen einfachster Rassenstämme,
die ärmlich und niedrig am heimathlichen Boden kleben, zu
den im Schmuck ihrer Culturen strahlenden Geschichtsvölkern
emporsteigt.
So oft Völker in ähnliche Gonjnncturen ihrer politischen
Umgebung eintreten, werden aus der zur Existenz wahrnng nö-
thigen Beantwortung gleicher Anforderuagen auch gleiche oder
Vorwort. XV
doch unter localen Nttancirangen ähnliche Institutionen folgen^
um einen geordneten Zustand herzustellen. Während wir nun
im römischen und griechischen Alterthum die Grundsätze der
Staatsverfassungen schon als fixirte überliefert erhalten und als
solche anzunehmen haben ^ während wieder bei den nnstäten
Wandlungen der Völkerwanderungen in der geringen Zahl der
Qaellenschriflsteller die nöthige Fülle der Details fehlt; um die
complicirten Processe richtig zu verstehen , können wir in einer
Menge afrikanischer oder asiatischer Umwälzungen, durch welche
noch heute (oder doch zu Zeiten , wo europäische Augen schon
darauf gerichtet waren) Völker zu Grunde gehen und neue
Staaten angewachsen, den ganzen Verlauf auf das Genaueste
und unter Abwägung aller einwirkenden Neben-Ursachen in
seinen Einzelnheiten verfolgen und weitere, durch Thatsachen
controlirbare Schlüsse ziehen, da hier, wie überall, das Gewor-
dene sich neu im Werdenden versteht und das als Seiende
schon fest Gewordene erst in der Analyse vrieder aufgelöst
werden muss, um Denkresultate zu gewähren.
In unseren fertig dastehenden Staatenbildungen kann der
genetische Process der Völkerbildung nicht länger verfolgt wer-
den, und die geschichtlichen Ueberlieferungen , aus denen wir
ihn kennen zu lernen haben, sind oft nur unvollständig und
bruchstückweise erhalten. Die Ethnologie dagegen zeigt uns
dieselben Schauspiele sich in hundertfach verschiedenen Wand-
lungen noch direct vor unseren Augen entrollen , sie liefert uns
alle die wünschenswerthen Specialitäten, um die einzelnen Phasen
in den mannigfaltigsten Combinationen zu studiren. Die Ver-
hältnisse der Wanderungen und Völkerverschiebungen, neue
Staatengründungen, Stammesmischungen wiederholen sich noch
heute beständig in Afrika, in Polynesien, in Asien, und wie
Bannister bemerkt, zeigen z. B. die Rohillas in Indien eine ge-
treue Copie der Gothen unter dem Kaiser Valens, oder das
B
XVI Vonrort.
Vasallentlinin der Bambaras (nach Raffenel) der Feadalyerhält-
nisse des Mittelalters. Das Zurücktreten des Keltenthnins in
Europa, die Germanisirung slavischer Landstriche ^ die Durch*
dringung Italiens und Griechenlands mit fremden Elementen
findet in vielfachen Wiederholungen seine erklärende Deutung
in den Beziehungen , die sich gegenwärtig noch zwischen euro-
päischen Colonisten und den Eingeborenen herstellen.
Der Brauch bildet sich bei einem Volke aus als die 6e-
sammtheit der aus der Wurzel seiner ethnologischen Eigenthflm-
Hchkeit hervorwachsenden und deshalb unbewusst gtltigeo
Beobachtungen. Je nach den Besonderheiten seiner geschicht-
lichen Verhältnisse können Einrichtungen zu bestimmten Zwecken
gegeben werden ^ die die Form eines Gesetzes annehmea und
(wenn nicht die natürliche Fortbildung einheimischer Gebräuche)
aus Nachahmungen der Fremde oder aus von dorther aufge-
zwungenen Vorschriften entstehen mögen ; wobei es von der re-
lativen Stärke der Wechselwirkung abhängt; ob der nationale
Charakter durch die aufgenommenen Institutionen ummodellirt
wird; oder ob umgekehrt diese nach jenem verändert werden.
Die die Gesellschaft praktisch regierenden Observanzen; die sich
in Ausgleichung der künstlich zugefügten Gesetze mit den vor-
handenen Ueberlieferungen allgemeine Anerkennung verschaffen,
constituiren die Sitte. Der Brauch selbst in allgemeiner Gültig-
keit würde das jus bilden; dem (im Sinne des neueren römifichen
Rechts) die leges gegenüberständen.
Man hat gesagt; dass die Ethnologie eine Grundlage der
künftigen Staatswissenschaften zu bilden bestimmt sei In sol-
cher Fassung ist der Ausdruck zu weit und überhaupt unrichtig
gewählt. In Staaten, die uns fertig überkommen sind; mag es
gleichfalls von wissenschaftlichem Interesse sein; auf ihre ethno-
logischen Elemente zurückzugehen und sie aufs Neue darein zu
zerlegen; praktische Bedeutung aber haben diese UnterBachuB-
Vorwort XVII
gen niebt Für bestehende Staaten ist ihre Völkeiicnnde die Oe-
schichte; in der sie als Ganzes handelnd auftreten. Anders da-
gegen bei den VMkem, die noch im Werden begriffen sind; im
flttsfrigen Zustande der Umbildung ; ^wo alle die in der Mutter-
lange aufgelösten Grundstoffe ethnologischer Werthe in gegen-
seitige Weehselwirkung treten, damit nach den Proportionen der
MisehungsveiiiäHnisse das einheitlich Ganze daraus hervorgehe.
Hier ist es die Ethnologie , die die Geschichte bildet und die
allein die nöthigen Aufklärungen und Anleitungen geben kann.
Währaid deshalb die Ethnologie in Europa nur geringe und
vereinzelte Bedeutung besitzt und ausser bei theoretischen Fragen
keine Bertteksiehtigang beanspruchen kann, findet sie desto
umfassendere Arbeiten vor, wenn es sich um die Kenntniss
aussereuropäiacher Länder handelt; ttberall da, wo nicht Staat
mit Staate sondern Volk mit Volk verkehrt; oder wo es vielleicht
noch gar kein Volk giebt; sondern erst die ethnologischen Ele-
mentarstoffe; ans denen später ein Volk zu werden verspricht.
In dieser Hinsieht ist der Lehrwerth der Ethnologie lange ver-
kannt worden. Obwohl eine in alle Lebensverhältnisse ein-
greifende Wissenschaft; wurde sie höchstes hie und da durch die
Neugierde des Publikums eines kurzen Blickes gewürdigt und
musste sich begnügen; wenn man ihren profanen Kunstproducten
ein bescheidenes Winkelchen in Baritäten-Cabinetten zwischen
den Mmgen Sammlungen der Museen einräumte. Seitdem in-
dess&i die Dampferlinien und Telegraphen begonnen haben alle
Theile des Erdballs zu umspannen, uns mit den fernsten Win-
keln desselben in unmittelbare und ununterbrochene Verbindung
%a setzeU; ist die Ethnologie aus dem bisherigen Dunkel hervor-
getreten und versucht allmälig das allzu lange entzogene Territorium
ihrer eigenen Domäne zurück zu erkämpf en. In allen durch See-
verkehr und Colonialbesitz mächtigen Nationen beginnt die Eth-
nologie ihrem vollem Gewichte nach gewürdigt zu werden ; in
B*
XVin Vorwort
England; Frankreich und Holland sowohl; wie in Nordamerika und
Rassland. Dass sie in Binnenländern wenig Berücksichtigung fand,
ist erklärlich und entschuldbar ; aber bei Ausdehnung des welt-
geschichtlichen Horizontes mnss auch die Ethnologie mit ihrem
bunten Völkerleben in denselben eintreten. Sie verlangt lant
und unabweisbar ihre Anerkennung seit der neuen Einigung
Deutschlands; seit sich so weitaussehende Interessen mit über-
seeischen Ländern zu verknüpfen beginnen; mit Ländern, welche
bisher in unseren Lehrgegenständen kaum vertreten und des-
halb fast gar nicht; oder unrichtig bekannt sind; welche aber
unter den jetzigen Zeitanforderungen genau und gründlich be-
kannt sein müssen; damit nicht unsere Unkenntniss derselben
durch theuer bezahlte Missgriffe gebüsst werde.
Es wird sich unzweifelhaft schon bald fttr unsere socialen
Interessen wünschenswerth und nothwendig zeigen; den Gesichts-
kreis der Geschichte*) um ein Ansehnliches zu erweitem- Sie
hat sich alku lange mit dem aus dem Alterthum überlieferten
Horizont begnügt; denn wenn auch allmälig die europäische Colonial-
geschichte hinzutrat; mit Ende vorigen Jahrhunderts die Geschichte
der Vereinigten Staaten; mit Anfang dieses die der übrigen Re-
publiken Amerikas; so blieb der Osten doch innerhalb seiner
engen Marken, wie sie von Herodot gezogen waren ; höchstens
mit der von Ptolemäos zugefügten Ausdehnung. Erst eins der
neuesten Geschichtswerke hat auch Indien in den historischen
Kreis hineingezogen und damit einen Schritt weiter gethan; nm
das zu erreichen; was in dem Namen der Weltgeschichte aus-
gedrückt liegt Warum aber bleibt China noch immer ausge-
schlossen? China; das fast die Hälfte der die Erde bewohnen-
*) Etbnology is In fact more nearly allied to history, than to natoral sciencc
(Pricbard). Die Anknüpfüog der Anthropologie and Ethnologie an die Oeechichte
datirt gewissermasaen seit W. Kdwards* Brief an Thierry 182i^.
Yonrort XIX
d en MeDScbenmeDge schon seit den (rfihe^ten Zeiten mit seinen
civilisatorigchen Einflüssen durchströmt hat, China, das in den
folgenreichsten Wendepunkten unserer alten mid mittelalterlichen
Geschichte Rückwirkungen ausgeübt hat, die, wenn in ihrer
vollen Tragweite anerkannt, ungeahnte Lichtquellen eröfinen
würden, China vor Allem, das jetzt, wo die Enden der Hemi-
sphären näher zusammen gerückt sind, auf das Bedeutsamste in
den Wechselbeziebungen unseres Westens mitzusprechen beginnt,
das zugleich durch seine uralte Civilisation origineller Gestaltung
das würdigste Beobachtungsobject der Geschichtsphilosophie bildet ! .
Weshalb es im Alterthum keine Ethnologie gab und nicht
geben konnte , ist nicht schwer zu verstehen. Was aus frem-
den Völkern interessirte, wurde in die Geschichte von denselben
hineingezogen, und es fehlte noch das unsere Zeit edelnde Ver-
ständniss einer nur ihrer selbst wegen angebauten Wissenschaft.
Erst mit den die Oberfläche unseres Planeten unvermuthet er-
weitertemden und umziehenden Entdeckungsreisen, als plötz-
lich eine Menge Völker in den Gesichtskreis eintraten, die in
den Tagesfragen noch nicht eine solche Bolle spielten, um schon
ihre geschichtliche Würdigung verlangen zu können, die aber
doch, in Voraussicht einer späteren Bedeutung, Beachtung ver-
dienten und zugleich durch culturhistorische Vergleichung zur
Lösung wissenschaftlicher Aufgaben auf anderen Gebieten bei-
zutragen versprachen, erst damals constituirte sich die Ethno-
logie als fest umschriebene Wissenschaft, und erst seit den
Weltumsegelungen Cook's, denen Buffon's L'Histoire de THomme
folgte, kann von ihr, als einer solchen, geredet werden.
Nur durch Verwechslung verwandter Disciplinen mit der
Anthropologie hat man sich veranlasst sehen können, ihre An-
fänge auf Thaies, auf Anaximander und Anaximenes, auf He-
raklit, Empedokles und die Eleaten zurückzuführen, denn auf
diesen für den philosophischen Geschichtsschreiber leitenden
XXn Vorwort.
Sammlungen schlägt die Geschichte ihr in bunten Bildern illnstrirtes
Panorama auf, hat sie sich selbst geschrieben in leicht verständ-
lichen Hieroglyphen; deren rasche Entzifferung dem logischen
Denker doppelte Befriedigung gewährt. Die Geistesthätigkeit, die
moralische Stimmung, die Eunstfähigkeit , der religiöse Sinn,
jede nach aussen getretene Denkregung liegt in der ethnologi-
schen Thatsache verwirklicht vor uns und kann in den Samm-
lungen, allen ihren Beziehungen nach comparativ studirt werden.
So lange man in den EunstschOpfüngen des Schönen un-
begreifliche Urformen vor sich zn haben glaubte, mochte man
sie feiern und preisen, musste aber auf jedes eingehende Ver-
ständniss verzichten. Auch jetzt erkennen wir in ihnen ewige
und unveränderliche Gesetze; wir wissen jedoch, dass auch
einem für unsere Auffassung in der Zeit ewig und unveränder-
lich fortdauerndem Typus Processe des Werdens vorangegan-
gen sein mtlssen, die dem methodischen Forschungsgange nicht
verschlossen bleiben können. Den musikalischen Theoretikern
und Historikern gegenüber, meint Hehnholtz, „dass das System
der Tonleiter, der Tonarten und deren Harmonfegewebe nicht
auf unveränderlichen Naturgesetzen beruht, sondern dass es die
Cionsequenz ästhetischer Principien ist, die mit fortschreitender
Entwicklung der Menschheit einem Wechsel unterworfen sind
und femer noch sein werden.'^ Den gleichen Zusammenhang der
architektonischen Constructionsregeln mit dem Volksgeist weist
er in den Stilprincipien der geraden Horizontallinie , des Rund-
bogens und des Spitzbogens nach. Das liesse sich weiter über
Indier, Mexicaner, Pemaner ausdehnen, und überall würde ein
organisch in einander greifendes Ganze hervortreten, in dem
sich Mythologie, Aesthetik, Poesie und der gesammte Musen-
Chor zum harmonischen Beigen dnrchschlingen. Wenn uns
solche Totalbilder überall auf dem Globus die Culturbedingungen
der ethnologischen Ereise spiegelten , dann würde sich in desto
Vorwort. XXIII
deutlicherem Reflex das nnsere eigene Nationalität dnrcbwaltende
Gesetz daraus heiyorheben.
In den ethnologischen Thatsachen sehen wir die Incama-
tionen des Menschengedankens vor uns in der ganzen Fülle
seiner PhämenologiC; in allen seinen mannigfaltigen Phasen und
Wandinngen; in stummen Zeugen, die nicht trügerisch überreden,
die noch weniger lügen können, die dagegen in unwiderleglichen
Thatsachen zu den Augen sprechen und wenn, diese gesund
sind, nicht missverstanden werden können. Nicht jedes Volkes
Architektur klingt in den harmonischen Accorden, die die stei-
nerne Musik der Classiker durchweht, und oft genug mag
den Geistesproducten armer und verkümmerter Indianerstämme
der poetische Hauch ermangeln, der die Kunstdichtungen grie-
chischer Sculptur umduftet;. aber wie in der Botanik die künst-
lich gezüchteten Culturpflanzen , die in blendender Farbenpracht
den Schmuck der Gärten bilden, nicht den Anfang, sondern nur
das Ende methodischen Studiums bilden können, wie erst die
Untersuchung einfachster*) Zellbildung, die in den Krypto-
gamen durchsichtiger vorliegt, dem Pflanzen-Physiologen die-
jenigen Aufschlüsse gegeben hat, wodurch die Grundlagen eines
wissenschaftlichen Systems gelegt sind, so wird auch der Ethno-
loge seine Aufmerksamkeit zunächst den Repräsentanten ur-
sprünglicher Menschenrassen zuwenden müssen, um die psycho-
logischen Elemente zu sichten und zu ordnen, um aus ihnen
dann die Gesetze zu verstehen, unter denen der Geistesorganis-
mus in der Geschichte emporgewachsen.
*) Dem Philologen dient die Sprache znnachst als Mittel, um die historiAchen
Monumente aoftnachliessen, aber: „in comparative pbilology the case i» totally
different (langnage itself becomlng the sole object of scieotiflc inquiry). Dialects,
which bave never prodoced an 7 literatnre at all , the Jargons of savage tribes,
the clicks of the HottenCotts, and the vocal modulations of the Indo-Chinese
are as important, nay, for the Solution of some problems more important, thau
the poetry of Homer or the prose of Cicero (Max Müller).
XXIV Vorwort
Die höchsten nnd bedeutsameten Fragen^ die sich dem Men-
schen je gestellt haben; die sich ihm überhaupt stellen können
and deren Erforschung die Aufgabe seiner auf Bereicherung des
Gedankenreiches hingewiesenen Existenz bilden, die Fragen über
die Stellung des Menschen zu der Natur ; über die ursächlichen
Momente des Denkens und über jene Zukunft; der dasselbe ent-
gegenstrebt; sie können in der Ethnologie allein ihre einstige
Deutung erhalten. Bis jetzt gelten diese Probleme für unlösbar;
sie werden es bis zu einem gewissen Grade immer bleiben ; aber
ehe wir jede Hoffnung zurücklassen ; sei wenigstens derjenige
Weg versucht, der einzig und allein zur Lösung führen kann
und der sonderbai^rweise dennoch der einzig und allein unver-
suchte geblieben ist, der Weg der vergleichenden Psychologie
auf der Basis ethnologischer Thatsachen. Keine naturwissen-
schaftliche Frage wird sich durch Baisonnement,*) so geistreich;
so scharfsinnig; so vielseitig und umfassend dasselbe auch an-
gestellt sei, zur endgültigen Entscheidung bringen lassen. Da-
hin können nur auf strenge Beweise basirte Folgerungen leiten,
wenn dieselben neue Beweisfiihrungen erzwingen und das Schluss-
resultat als nothwendigen Wirkungseffect aus voranga^ügenen
Ursachen in die Erscheinung bringen.
*) On B'occupe mainteoant de la recherche des falts, oa a lev^ peu li pea le
volle des illuslons, que Tignorance a enfaDt^es, et on se pri^pare ä des d^rou>
vertes posüivee, qu*one logique severe saura extraire des faits qu'oD aura aeeu-
mal^. Mais le temps des inductlous positives n'est pas eucore arrlve (1838),
a mesure que les facts se d^couvrent, 11s se pressent autour de nous et sembleut
oous inviter k former des hypoth^ses (sur l'orlgine et la formation snccessWe du
langage humain). Cependant on a d^Jä trop abas^ des th^orles et des hypoth^ses,
11 fant s'arr^ter poar quelque temps et coutinuer i rassembler des faits et
surtout de les bicns coostater (Da Ponceau). Mit dem System einmal fertig, ist
jeder weitere Fortschritt gelähmt. Neu hinzutretende Facta werden eins nach
dem andern verworfen, denn da man jedesmal das vorhergehende annallLrt hat,
so ist es immer nur eins, das nicht passen will, und mit einem einzelnen wird
man schon fertig, bis dann vielleicht ein zufalliges Wählen in dem Papierkorbe
der Ausnahmen zeigt, dass gerade die bisherige Regel die Ausnahme ist.
Yonrort XXV
Die indaetive FoiBchnngBmethode verlangt ihre Vergleichnn-
gen, um die Grundlage des thatsächlich Gegebenen zn ge-
winnen; und zu fester Umschreibung desselben bedarf es der
descriptiven Wissenschaften ^ die nicht nur durch das Ohr oder
auB Bttebem, sondern auch mit den Augen und in den Samm-
lungen der Museen gelehrt werden. An die durch Maass be-
stinunten Krystallisationssysteme der Mineralogie, an descrip-
tive Botanik und Zoologie schliesst sich die Anthropologie als
deecriptive Menschenkunde^ die in Schädeln und Skeletten Aus-
kunft Über die Morphologie der exilBtirenden Menschenrassen
giebt und in den fossilen Funden der Archäologie auch Rück-
sehltlsse erlaubt auf frtther vorhandene , während die Ethnologie
die psychologischen Grundgedanken zusammenordnet. Herodot
lacht über Solche, die den Umfang der Erde beschreiben wollen
(y^g neiflodovg yd^favtag) ohne genügenden Einblick^ und eben so
rnttSBig dürfte der Versuch einer Beschreibung des Menschen-
geschlechts sein 9 ehe ein Ueberblick über die constituirenden
Elemente gewonnen ist Zuerst tritt scheinbare Verworrenheit
an die Stdle vermeintlicher Einfachheit; wäre man aber stets
bei dem Grenzfluss des Oceanus stehen geblieben; so hätten wir
uns nie durch die Masse angehäufter Thatsachen zu unserer
jeteigeo Eenntniss vom Erdenrund durcharbeiten können.
In der Beihe der übrigen Naturwesen ; die in der körper-
lichen Erscheinung den Ausdruck ihrer charakteristischen Wesen-
heit gewinnen, spricht sich die exceptionelle Stellung des Men-
sehett in seinen geistigen Schöpfungen ans, die in der Gedanken-
welt leben nnd weben. Wir vermögen subjectiv in sie einzu-
dringen auf dem Wege der individuellen Psychologie; die als
integrirender Theil emporwächst inneriialb der nationalen Denk-
gebäudC; wie sie sich im Sprachaustausch der Gesellschaftskreise
entwickeln; wir können sie aber auch von einem objecliven
Standpunkte aus überschauen in den ethnologischen Samm-
XXVI Vorwort.
lungen, in denen sieh die religilMsen und socialen Denkprineipien
der verschiedenen Völker wieder auf dem Gebiete des sichtbar
Körperlichen in ihrem Händewerk reflectiren, und darin liegt
die Bedeutung jener für die Culturgeschichte, dass sie uns
Gedanken-Einkörperungen bieten, Schöpfungen der psychischen
Thätigkeit, die als in und an materiellen Substraten wirkend,
so auch zu materieller Manifestation gelangen, um mit den deut-
lichen HOlfsmitteln der Sinnesauffassung verstanden werden zu
können. Unsere Museen der schönem Künste waren aus glei-
chem Streben hervorgegangen, und sie bieten in ihren ästheti-
schen Kunstproducten die höchste Blüthe genialer Geistesthätig-
keit, die die meiste Anziehung besitzt und deshalb auch die
meiste Berücksichtigung erhielt. Nach den Grundsätzen gene-
tischer Erkenntnissweise aber gentigt für das Verständniss nicht
die Bewunderung des höchst Vollendeten, sondern muss die
Untersuchung von dem Einfachen zu dem Zusammengesetzten
fortschreiten, damit das Bewundernswürdige in diesem nicht ein
unverstandenes Wunder, ein Ideal der Geftihlswallungen bleibe,
sondern in seiner allmäligen Entstehung vom Verstände be-
griffen werde. Kein ethnologisches Product darf uns deshalb
ärmlich und klein, oder gar verächtlich scheinen, da je primiti-
ver der Gedanke ist, der in ihm nach einem Ausdrucke ringt,
desto grössere Aussicht sich zugleich dem Forscher bietet, den
leitenden Gesetzesgang bei einfacher Klarheit auch am ein-
fachsten und klarsten zu durchschauen.
Nur im sorgfältigsten Detailstudium, in der Ansammlung
von Facta'*') liegt das Heil der naturwissenschaftlichen Psycho-
logie, und bedarf es der Betonung dem Anachronismus gegen-
über einer früheren Bichtung, als man (nach Schelling's Weise)
*) Cousin verlaDgt nichts weiter als Beobachtung, „aber man soll AUes
beobachten.*'
Vorwort. XXVII
ttber die Natur philoBophirte^ nm die Natar zu schaifen. Was
damit geschaffen wurde, konnte nichts Anderes sein^ als das
Partialbild der in einem Einzel-Gehirne gespiegelten Bruchstttcke
aus dem Naturganzen , das vielleicht in einem harmonisch or-
ganisirten und reichbegabten Genie eine anmuthige Form an-
nehmen mochte ; aber stets nur ein subjectives Denkprodnct
liefern konnte , nie den objectiven Thatbestand. Die Propor-
tionen der entworfenen Verhältnisse mussten immer durchaus ver-
zerrte sein, denn aufgebaut hatte sich das scheinbar durch
freie Willensthätigkeit hervorgerufene System aus denjenigen
Kenntnissen der Aussenwelt, die im Laufe des bisherigen Lebens
aümälig aufgenommen waren und, wenn auch in das Un-
bewusste gefallen, doch bei den meditativ eindringenden Denk-
operationen mitgewirkt hatten. Bei der zufälligen Erwerbung der
meisten dieser Materialien konnte in ihrem Nebeneinander kein ge-
ordneter Plan vorliegen, und mussten deshalb die Lücken durch dia-
lektische Fechterkunststttcke verdeckt werden. Nur aus dem-
jenigen, der die Gesammtmasse der Facta in allen ihren Details be-
herrschte, (nur aus einem den Zusammenhang des Alls in klarem Zu-
sammenhang durchschauenden Buddha, nach indischer Auffas-
sung), nur aus einem solchen im Mittelpunkte der Welt stehen-
dem Geist könnte die richtige Conception jener als freies Spiel
der Phantasie hervortreten, in den Spielen einer gnostischen
Sophia. Wir anderen armen Erdenwürmer haben keine Erlaub-
niss zum Spielen, sondern müssen ängstlich und mühselig dar-
auf bedacht sein, die verwickelten Exempel, die man uns auf-
gegeben hat, auszurechnen, um HegeFs Mensch, als Moment
im Werdeprocess des Absoluten, zu begreifen.
Die sichere Geschichte beginnt mit dem Erwachen des
Volksbewusstseins, mit dem Loslösen aus dem unmittelbaren
Natorzosammenhange, in dessen Banne die Vorzeit des Kindes-
alters verträumt wurde und unter dessen Einflüsse die Keim-
XXVin Vorwort.
kraft zu sebwellen begann. Das daroh den Glanz einer Cnltur-
Epoche geblendete Auge glaubt in der Civilisation eine hanpt-
geborene Athene Eoiyphasia zu erblicken und ttbersieht leicht
die langen Yorstadien; die vor Erreichung des Sieges zu durch-
laufen waren. Hier findet die Ethnologie ein weites Brachfeld^
da» des Anbaues wartet. Die Materialien sind roh und ver-
nacblässigt^ aber desto mehr sind sie einer Bearbeitung be-
dürftig, desto dringender heischen sie kritische Sichtung und
Scheidung durch die Httlfsmittel der Ethnologie. Bei unge-
wissem Dämmerlichte; auf schltlpfrigem Boden hat sie ihre Ent-
deckungen zu machen; und auch bei allseitigster Vorsicht wer-
den ihr Fehltritte kaum erspart bleiben. Doch je härter der
Kampf; desto reicher der Lohn. In jenen Tiefen ; wo mit
sehwachen Fäden und Fäserchen die primitiven Wurzeln der
Geschichte zusammentreten; hat die Ethnologie die psychologi-
schen Gesetze zu erklären und sie in ihrer Entwicklung bis an
die Schwelle des Bewusstseins zu verfolgen; wo die historischen
Wissenschaften sie in die Hand nehmen. Wenn sie dann zu
jenem mächtigen Stamme der Civilisation emporwachsen; der
die Humanität in seinem Blflthenschmueke trägt; so vergesse
man nicht , dass die Ethnologie ihre in der Erde begrabenen
Wurzeln gepflegt und begossen hat; dass der Baum nur durch
seine Wurzeln lebt. Diese hochstrebenden Culturpflanzen ; die
Pracht der Weltgeschichte; sind aber nur eine vereinzelte Er-
scheinung auf dem Erdenmnde. Die grössere Menge der Völker-
stämme verbleibt ftlr immer auf den Stadien des Naturzustan-
des (d. h. dem vorgeschichtlichen Stadium); in denen die Geschicke
des Mikrokosmos noch von dem ttberwiegenden Einflüsse des
Makrokosmos beherrscht werden; und bei diesen Naturstämmen
föUt demnach ihre Gesammtgescbichte ; so weit sie überhaupt
eine Entwicklung^ durchlaufen h at, in das Bereich der Etfandogie.
Begabtere Zöglinge pflegt sie ihrer Aufsicht zu entlassen und
Vorwort. XXrX
den eigentlich historischen Disciplinen; der höheren Akademie
der Weltgeschichte zu ttbergeben, aber immer leitet sie die
frttbeste Erziehung auch bei solchen Völkern; die berufen sind;
in den Jahren ihres Mannesalters auf der Btthne nationaler Welt-
kämpfe eine weltgeschichtliche Bolle zu spielen.
Die frühere Etymologie traf mit Recht der Vorwurf, dass
sie in willkürlichen Tändeleien Alles ans Allem zu machen ver-
stehe; und die neuere Philologie hat deshalb dankenswerthe Be-
mühungen angestellt; die Grenzen erlaubter Veränderungen
enger zu ziehen; obwohl im Princip immer noch eine unbedingte
Möglichkeit zuzugeben ist, wie sich schon aus dem nächst-
liegenden Beispiel; der Bildung der romanischen Sprachen, ge-
nugsam durch Beweise belegen Hesse. H n'y a aucun fonds k
faire, seit pour affirmer soit pour nicr une Etymologie ; snr la
simple apparencC; sur des rapprochements fortuitS; sur des com-
paraisons superficielles (Ampere}. Ce qui aide surtout ä eon-
naitre Torigine d'un mot; c'est de connaitre son histoire. Die
linguistischen Elemente gleichen nicht den anorganischen Ur-
substanzeu; über welche die Chemie und ihre Beagentien weiter
keine Macht besitzen; und die ebeU; weil sie sich beständig un-
verändert zeigen; als Elemente angenommen werden ; sondern den
organischen AlkaloideU; die unter einem bestimmten Gyclus von
Operationen gleichfalls fest und unwandelbar dieselben bleiben;
bei weitergehenden Eingriffen aber ihren Typus verileren und
durch Zersetzung wieder in die vier Orundstoffe aufgelöst wer-
den. Diese Annahme raubt den glänzenden Resultaten; die
die Linguistik seit Kurzem errungen und festgestellt hat^ nichts
von ihrem Werthe, warnt jedoch; die Entwicklung der Forschung
schon jetzt als beschlossen anzusehen. So lange die nachge-
wiesenen Oesetze des grammatischen Baues sich verfolgen lassen,
so lange dürfen historische Folgerungen abgeleitet und zu wei-
teren Schlüssen benutzt werden; aber das negative Resultat; dass
XXX Vorwort.
jene nicht mehr in charakteristischer Eigenthümlichkeit erkannt
werden können^ giebt darum noch kein Recht; Beziehungen
zwischen Völkern zu leugnen', die aus anderen Beweisen her-
vorgehen möchten. Dem Chemiker ist es wohlbekannt, dass
in dem Körper eines Vergifteten sich ein Narcoticum finden
möchte, obwohl er es nicht mehr herzustellen vermag, und in vielen
Fällen kann er auch aus Gegenwart anderer Körper ableiten,
weshalb es sich nicht mehr nachweisen lässt Wenn ein orga-
nisches Salz durch allmälige Ersetzung gleichwerthiger Aequi-
valente seines kennzeichnenden Typus verlustig gegangen ist, so
hat es ittr den Chemiker seine praktische Bedeutung als solches
verloren, und so bestimmt er vorher die noth wendigen Säuren
oder Basen ftlr seine Fixirung angeben konnte, so wenig wird
er sich dann weiter bemühen, noch etwas zu suchen, das nicht
mehr existirt, obwohl dies negative Resultat keinen genügenden
Grund abgeben würde, das früher mögliche Vorhandensein zu
verneinen, wenn andere Folgerungen auf die Annahme desselben
hinführen sollten. Ebenso darf eine wissenschaftliche Ver-
wendung der Linguistik nicht die Grenze derjenigen Gesetze
überschreiten, die in der vergleichenden Sprachwissenschaft als
für sie allgemein gültig niedergelegt sind ; bleiben diese nicht
mehr anwendbar, so ist das Resultat einfach ein negatives, das
weder ftlr noch gegen entscheidet, das aber allerdings von dem-
jenigen, der, obwohl dieser Beihülfe ermangelnd, dennoch eine
Hypothese aufbauen wollte, verlangt, dass er ftlr sein positives
Urtheil desto sicherere Stützen auf anderen Wegen der Beweis-
führung herbeibringe. In der Wissenschaft lassen sich nur Ver-
hältnisswerthe verstehen, und nur die aus diesen abgeleiteten
Gesetze unendlicher Progressionen werden diejenigen Fragen zu
lösen im. Stande sein, die man bisher an einen Anfang und an
ein Ende teleologisch anzuknüpfen dachte.
Entwicklung ist ein snbjectiver Begriff, indem der zur Voll-
Vorwort. XXXI
heit gereifte Mensch, wenn die Vorstellungen sich fest znsammen-
ordnen und am entschiedensten in das Bewnsstsein eintreten,
auf die durchlaufenen Stadien des Lebens als unvollkommene
zurückblickt, und den bis dahin ununterbrochenen Fortschritt
als eine Entwicklung auffasst. Tritt später die Epoche der
Rückbildung ein, so kann die Stärke der erschlaffenden Vor-
stellungen sich nicht an Lebhaftigkeit mit den zur Periode der
Mannheit dominirenden messen, die letzteren bewahren die Herr-
schaft in dem, den Culminationspunkt der einen Generation mit dem
der nächsten yerbindenden, Gedankenkreis, und als Entwicklung
wird fortan ein Hinaufsteigen zu höherer Vollendung aufgefasst,
indem der im irdischen Stoffwechsel nothwendig damit verbun-
dene Anhang des welkenden Sinkens übersehen vdrd. Eine
Entwicklung im eigentlichen Sinne, als Fortschritt ohne späteren
FaU, lässt sich nur denken, wenn der irdische Kreislauf durch-
brochen ist und das Geistige in seine Domäne des Ewigen und
Unendlichen eingetreten , wie es Plato poetisch beschreibt, und
wie es den philosophischen Grundgedanken des Buddhismus
bUdet
In der Ethnologie sind es die Grundgedanken der Gesell-
schaftskreise, die psychologischen oder, wenn man will, die
TÖlkerpsyehologischen Elemente, die die Basis fUr das Einthei-
Inngsprincip *) abgeben müssen, und zwar nach zwei Richtungen
hin, einmal, indem man sie, nach Art der Embryologie, in ihrem
Wachsthumsprocesse aus einfachster Zellbildung im ahnenden
Träumen zum complicirten Organismus geistiger Schöpfungen
verfolgt, und dann, indem man ihre analogen Formen vergleichend
neben einander stellt , wie ' die comparative Anatomie ihre aus
*) AppUqQODt anx scienees polttiqnes et morales la m^thode, fondee snr
r o b ii filion 0t 8ur !• ralcol, m^hode qai Doas a ai bien servi dans lessciences
natoreUM (Laplaca).
XXXri Vorwort.
verschiedenen Thierklassen entnommenen Erklärangen in der
Osteologie, Neurologie; Angiologie zusammen abhandelt Da
der Mensch anf dem tiefst denkbaren Zustande bereits mit
Sprachen und Regungen geistigen Bewusstseins gesetzt werden
mnss, um überhaupt seine Menschennatur*) zu wahren, so löst
sich die Ethnologie, durch ihre Analysirungen, in die anthropolo-
gischen Vorbereitungswissenschaften eben so nothwendig auf, wie
schon die individuelle Psychologie ohne ihre physiologische
Gioindlage sich keine exact-empirische Gültigkeit sichern könnte.
Die Ethnologie begreift also die Kenntniss sämmtlicher Menschen-
rassen von ihrem ersten und frühesten Erscheinen an; sie hat
nach unten hin, durch den unmittelbaren Uebergang in die an-
deren Naturwissenschaften, keine Grenze, wohl aber nach oben,
indem sie dort aufhört, wo die Geschichte beginnt, und dieser
Wendepunkt kennzeichnet sich durch das Hervortreten histori-
scher Persönlichkeiten, durch das mehr oder weniger erfolgreiche
Eingreifen des Menschen in die Natur und durch den, wenn auch
nur oberflächlichen Abdruck seines Willens auf die planetarische
Erde. Wenn das Volk, die Nation geboren ist, so tritt die
Ethnologie vor der Geschichte zurück, aber sie pfle^ die in der
Erde verborgenen Bildungsorgane, die die Nahrungssäfte für den
an's Licht getretenen Spross herbeiziehen. Jene Propyläen, die
nur spärlich vom historischen Lichte erhellt sind, jene änssersten
Vorhallen, die die Geschichte rasch zu durchwandern pflegt und
die dann der Tummelplatz der Mythen und Traditionen bleiben,
*) ^Die Natar des Menschen ist/' wie v. Baer bemerkt, „der Oipfelpunkt oder
der Anffgangspnnkt, je nachdem man seine Richtung nimmt , cehr vrrsrhfiedener
Wissenschaften, der Zoologie, der vergleichenden Anatomie und Physiologie, der
Weltgeschichte, der Philologie, der Staatswisseuschaft und der Rechtsphiioaopbie ;
sie enthält die Psychologie ganz , da wir von den Seelen der Thiere nur so
viel wissen, als wir anthropomorphisch in sie hineingedacht haben, und die
Philosophie ist ja nur ein Ausdruck der verschiedenen Weisen, wie der Mensch
die Welt zu begreifen gestrebt hnt.**
Vorwort XXXIII
816 gehören als erb und eigen der Ethnologie an^ die dieses ihr
zakommende Gebiet von den Yerkänfeni falscher Fabelwaare
ZQ reinigen hat, um die ersten Regungen psychologischen Schaf-
fens , das früheste Ahnen des Menschengeistes zn belauschen.
Streng lässt sich allerdings bis jetzt diese Scheidung zwischen
Etlmologie und Geschichte nicht durchfahren. Der von hervor-
ragenden Heroen dem Geschichtsgange mitgetheilte Impuls kann
in der flir nutzbringendes Verständniss nöthigen Causalität bis
jetzt meistens nur bei denjenigen Völkern lohnend verfolgt
werden, die mit uns oder doch mit unseren Vorfahren durch Bande
eines engeren Zusammenhangs verknüpft wurden. Manche Völ-
ker, die schon an der Schwelle der Geschichte stehen, andere
selbst, die sie bereits überschritten haben, bleiben bei der Un<
Vollständigkeit ihrer Documente oder bei der noch nicht ge-
nügenden Sichtung derselben durch die Kritik vorläufig von dem
historischen Gesichtspunkt ausgeschlossen und fallen bis dahin
der Ethnologie anheim, die sie bis an das Feld der Specialisten
führt und dort der Hut der Sanscritaner, Chinologen u. s. w.
ttbergiebt. Die schwierigste Aufgabe der Ethnologie liegt in der
Behandlung unserer eigenen Culturstaaten vor, bei denen sie die in
dem Nebel fernster Vorzeit verschwimmenden Spuren zusammen-
suchen muss, um mit empfindlichen Apparaten die schwachen
Schwingungen aufzufassen, in denen die ersten Lebenskeime jener
Völker gährten, die mit dem Glänze einer göttlichen Weihe umstrahlt,
die dunkeln Fragen nach ihrem Ursprung in die Schatten der Ver-
gessenheit stellten. Auch mit dem ganzen Rüstzeug der classi-
schen Alterthumskunde würden hierüber nur unsichere Resultate
zu erlangen sein, wenn nicht die seit Kurzem rüstig von Jahr zu Jahr
in neuen Entdeckungen fortschreitende Archäologie Aussicht auf
unerwartete Hülfsmittel gewährte, wenn nicht das entziffernde
Studium der Monumente eine Femsicht nach der andern eröffnete,
weite Perspectiven, vor denen wir jetzt noch staunend stehen,
XXXIV Vorwort.
die wir aber einst im Yollen Verständniss durchwandern zn
können gerechte Erwartungen hegen dürfen. Nach allen Seiten
hin ist der durch alte Traditionen geheiligte Horizont durch-
brochen, die räumliche Ausdehnung wird durch die Dampfkraft
vermindert; die auch in fiebrischer Hast die Geistesarbeit treibt^
und unsere rasch bewegte Zeit löst in Jahren und Monaten Pro-
bleme, die Jahrhunderte und -tausende undurchdringliches Ge-
heimniss geblieben wären. Trotz dieser rührigen Thätigkeit,
die auf allen Gebieten herrscht, häuft sich die Fülle des Mate-
rials und beginnt durch Ueberschwänglichkeit zu erdrücken.
Schon mancher Wissenszweig ist jedes leitenden Fadens ver-
lustig gegangen und man schwankt über die Wiederanknüpfong,
da der Plan des Gewebes noch nicht klar genug vorliegt Der
Einschlag wird auf breitester Basis zu machen sein , fbr manche
der aus den Angeln gehobenen Disciplinen auf der Stütze der
Ethnologie, die sich über die Gesammtpunkte der Erdoberfläche
ausdehnt; als Vermittlung der Geographie und Geschichte, den
Entwicklungsgang dieser auf der von jener gebotenen Grundlage
erforschend. *
In der Flora und Fauna prägt die Morphologie den botani-
schen oder zoologischen Charakter der geographischen Provinz
aus und ebenso im Eörpergerüste des Menschen denjenigen des
Homo, der die klimatisch -geologischen Eigenthümlichkeiten
derselben ausspricht. Indem nun aber der in die Welt getretene
Mensch mit Ausbildung seines psychischen Lebens sich als Glied
einem Gesellschaftskreise einfügt, innerhalb welches, durch die
Fäden der Sprache gezogenen, Gewebes er als selbstthätiger
Mitarbeiter eingeschlossen wird, so geht die Fortentwicklung
seines eine materielle und geistige Hälfte verbindenden Gesammt-
typus noch über die Entfaltung derjenigen Keime hinaus, die er
als potentielle Anlage seiner körperlichen Existenz mit sich in's Le-
ben gebracht hat und die sich in den fest geschlossenem Cyclos des
Vorwort. XXXV
Emporblttbens , Reifens und Verwelkens zn erAHIen haben, wie
jedes vegetabilische oder animalische Dasein. Auf dieser phy-
siologisch gebotenen Basis , der Frucht präexistirender Keime,
keimt als secnndäres Product das geistige Leben, nicht (\ne es indo-
lenter Beschaulichkeit ergebene Metaphjsiker aufzufassen liebten)
als seine Mutterpflanze zerstörender Parasit, sondern als das
Ergebniss in die regen Umwandlungsprocesse animalischer Mau-
serung einfallender Reize, die in den wcchselwirkenden Ro-
actionen des Nervensystems überall in statu nascenti ihre Ver-
bindungen anknüpfen und so die Resultate ihrer psychischen
Schöpfungen mit dem materiellen Träger zu einem einheitlichen
Ganzen completiren. Indem also die geistigen Thätigkeiten
auf und innerhalb materieller Getriebe wirken , so müssen sie
an den ihnen besonders zur Handhabe dienenden Theilen des-
selben die Spuren ihre Eingriffe zurücklassen, und es folgt als natür-
liche Analogie zu den übrigen Zweckeinrichtungen einer sich selbst
ergänzenden Maschinerie (wie sie jeder Organismus darstellt), wenn
das Denken seine Regungen an der eindrucksfähigen Masse des
Gebims zur Erscheinung bringt, und somit bis zu einem ge-
wissen Grade auch an den lange weich verbleibenden Schädel-
decken, die mit dem von ihnen geschützten Inhalt in einer noth-
wendigen Correlation des Wachsthums stehen (obwohl der spc-
cieüere Einblick einer Erklärung noch fehlt und die phrenolo-
gischen Localisirungen bei dem unlogischen Ausgangspunkte
ihres Principes dazu nichts beitragen können). Da nun die
physikalischen Verhältnisse des Tellurismus, soweit wir die ter-
restrische Geschichte der Menschheit überblicken können, in der
Hauptsache unverändert geblieben sind, da also immer dieselben
Reize makrokosmischer Umgebung auf den Resonanzboden des
Mikrokosmos eingefallen und von diesem in derselben Weise
beantwortet sind, so müssen, wie überall, aus gleichen Ursachen
gleiche Wirkungen erzeugt und die Typen des Menschen im
XXXVI Vorwort.
Grossen and Ganzen dieselben geblieben sein. So viele Mannig-
faltigkeiten der Globus in seinen Zonen^ nach der Vertbeilung seiner
isothermischen^ isochimenischen, isotherischen und sonst gleich-
artig gebeugten Linien zeigt, eben so viele müssen sich auch in den
von äusseren Bedingungen abhängigen Producten^ nämlich denen
der organischen Natur, spiegeln , wie bei Pflanzen und Thieren,
folglich auch im Menschen, und wie in allen übrigen Gliedern
des Menschen, auch im Kopfe und seinen Formen. Dass die Gestalt
desselben nicht potentiell fest präformirt, wie die der übrigen
Glieder, mit auf die Welt gebracht wird, bedingt nur einen grad-
weisen Unterschied für jenen , und könnte um so weniger als
ein radicaler betrachtet werden, da ebenso die dem Willen unter-
worfenen Glieder wieder in zweiter Instanz Geschicklichkeiten
erwerben können, die obwohl sie nachher actuell auftreten mögen,
in ihrer Präformirung bei der Geburt nicht nothwendig involvirt
lagen und auch bei einem ungetrübten Zustand der Gesundheit hät-
ten fehlen können. Wie weit bis zu einer bestimmten Grenze auch
bei den Thieren dieser Factor des Psychischen in der äusseren
Darstellung sichtbar wird, zeigt sich bei den Hausthieren, die
indess vorläufig ausser Acht zu lassen sind, da bei ihnen die An-
regung keine primäre ist, sondern erst vom Menschen reagirt.
Aber auch bei den Thieren der freien Natur wirkt das mit dem
Körper emporwachsende Psychische auf die empfanglichen Or-
gane ein , und obwohl der Schädel einer jeden Thiergattung in
den diese constituirenden Zügen derselbe sein muss, so wird er
doch eben so wohl in den unter verschiedenen Umgebungsverhält-
nissen zerstreuten Species überall die solchen entsprechenden Mo-
dificationen aufweisen. Gleiclies gilt von Menschen, und der
unter unveränderten Einflüssen lebende Afrikaner wird den
Negertypus zeigen, der Indianer den amerikanischen, der Mon-
gole den seinen. Mit der Entstehung fest präformirt, wie die
Morphologie der ganzen Pflanzen, ist bei Thieren und Menschen
Vorwort. XXXVII
nar die der körperlichen Hülfte; wenn sie jedoch, wie es
bei den Natnrvölkern gewöhnlich ist; immer in deraelben psy-
cbiscben Atmosphäre aufwachsen , wird auch der Ausdruck des
psychischen Lebens ein stereotyper werden, das Schädelgertist
also eben so gut wie jeder andere Theil des Körpers. Die makro-
kosmischen Agentien der Umgebung bleiben die früheren, und aus
gleichen Ursachen können nur gleiche Wirkungen folgen. Jeder
Wilde hat dieselbe Schule der Erfahrung zu durchlaufen, die
nar in Mühe und Noth praktisch zu erlernen ist, und nur selten
das Anfspeichem kurzer Grundregeln erlaubt, die den Nachkom-
men die drohendsten Gefahren ersparen mögen; jeder hat also
die ganze Reihe geistiger Phasen zu durchleben, dieselbeft Ge-
danken thatsächlieh zu verwirklichen, und dieser von Jedem activ
und beschwerlich verarbeitete Denkgewinn drückt sich deshalb
auch bei Jedem in denselben starren und schroffen Zügen seines
knöchernen Schädelgerttstes ab. Ganz anders jedoch bei den
Culturvölkem , wo bereits ein geistiges Capital in der Lite-
ratur angesammelt und durch die Schrift gesichert liegt, wo der
neue Weltbürger in psychischen Begionen emporwächst, die ihm
von allen Seiten schon verarbeitetes Material zuführen, so dass
er nur das Einströmende zu assimiliren braucht und unablässig
damit beschäftigt bleibt. Hier, wo die schon erworbenen Resul-
tate des Denkens auf die möglichst fassliche Weise gelehrt wer-
den, kann die in unendlichem Reichthum wechselnde Denkthä-
thigkeit nicht mehr (wie bei den aus dem Innern emporstreben-
den Gedankenentstehungen eines für Wahrung der Existenz Er-
lernenden) ihren Ausdruck in dem körperlichen Träger linden,
über den sie sich weit hinausgehoben hat, und es wird stets vergeb-
lich bleiben, gleichwerthig durchgehende Maasse ftlr den Schädel''')
*) fSst-il logique de chotsir poar base principale d*nne riassiflcatlon dei
races, une partie de squelette susreptible de se modifler plus quo toute tut:«
XXXVni Vorwort.
der Cultunrölker zu finden, wenn auch auf den Gesichtern
aller der durch Gleichartigkeit der Interessen und Staatseinrieb-
tnngen Zusammengehörigen dieselbe Nttancirung einer NatLonal-
Physiognomie erkennbar sein mag und sich durch die in jedon
Stande homogenen Objecte der Aufmerksamkeit wieder in be-
stimmten Richtungen zu fixiren zeigt.
Je mehr der Mensch noch von den Umgebungsverhäitninen
(dem Milieu ambiante) abhängt, desto fester und markirter wird
im Areal seiner geographischen Provinz ein bestimmt physika-
lischer Typus fixirt werden, und wie in allen Theilen seines
Körpers, so auch in der Schädelform abgeprägt bleiben. Wenn
er dagegen unabhängig und frei mit der Erkenntniss und dem
Bewusstwerden eigener Geisteskraft sich von den zwängenden
Fesseln der äusseren Natur losringt, so hört bald die Möglichkeit
auf, aus der Körperform das Wirken des Geistes und somit die
Wesenheit des ethnologischen Charakters herauszulesen. Desto
natürlicher tritt hier nun die Sprache ein, um aus ihrer
lebendigen Wortflille alles dasjenige zu suppliren, was die
Graniologie in ihrer ärmeren Zeichensprache sich ausser Stande
sehen würde genügend auszudrücken. Andererseits verlangt das
beinerne Gerüst des Körpers wieder vorwaltende Berüoksichtignng,
wenn es sich um archäologische Reste handelt, die der Zahn
der SiCit noch nicht zu zerstören vermochte. Die Anthropologie
geht in die frühesten Vorzeiten zurück, sie wagt selbst mitunter
Selon les ftges, les sexes, les lieaz, les contnmes, le degr^ de dviltflatioD. lee
aUiances et les melanges de toute sorte? ftigt Joly und tadelt la promptitude^
la l^g^ret^ d^plorable avec laquelle les aDthropologiBtes de cabinet ou les neopby*
tes trop ardents se prononrent snr TorigiDe et les caract^res de tel on tel craof,
antique ou non, que le basard a fait tomber entre leare mains. Der Voraeblag,
die ^Sprache zum Princip ethnologischer Riutheilung zu wählen, muss nicht oor
an dieser organischen Um Wandlungsfähigkeit scheitern, sondern vor Allem an der
Klippe eines directen Sprachuintausches, während die Cranlologle doch Jedenfalls
gegen ToUige Kopflosigkeit gesichert bleibt.
Vorwort. XXXIX
den bedenklichen Schritt^ ans der geologischen Epoche nnserer
Gegenwart in eine schon untergegangene hinttberzntreten^ and
oftmals bringt sie ans ihren Entdeckangsreisen werthvolle Gräber-
fnnde znrttck; welche längst verschwundene Völker zu nenem
Leben erwecken und die als haltlose Schemen im antedilnvia-
nischen Mythennebel spielenden Namen mit Fleisch und Blut
einer wirklichen Existenz bekleiden.
Eine jede geographische Provinz, die einen in sich bestimmt
ausgeprägten Charakter trägt, um aus ihren meteorologischen,
klimatologischen, geologischen und alimentologischen Factoren
eine durch diese erhaltungsfähige Menschenexistenz hervorzu-
rufen (wenn nämlich die gegenseitigen Beziehungen aller jener
Factoren an dem gegebenen Orte in solchen Verhältnissen zu-
sammenwirken, um unter den der Möglichkeit einer Menschen-
existenz nothwendig vorausgehenden Grundbedingungen im Gleich-
gewicht eines selbstständigen Centrums bleiben zu können), eine
jede solche geographisch umschriebene Provinz wird einen
selbstständigen Rassentypus erzeugen, während die auf nicht in
sieb ausgleichungsfähigem Grenzgebiete der Mittelstufen ent-
standenen Mischformen früher oder später als lebensunfähig: zu
Grande gehen müssen. Wird nun der auf natürlicher Grundlage
erwachsene Sassentypus mit ähnlichen oder fremdartigen in
Kreuzungen zusammengeführt, so wird es von dem Gesetze der
Wahlverwandtschaften abhängen, ob das erzeugte Product ein
höheres oder niederes sei, ob es überhaupt die Existenzfähigkeit
selbstständiger Fortpflanzung besitzt.
Debergänge und ihre Werthe lassen sich als relative Ver-
hältnisszahlen immer nur von zwei festen Ansatzpunkten aus
bestimmen, ohne solche verbietet die Logik von Ucbergängen
überhaupt zu reden, denn innerhalb des allgemeinen Zusammen-
hanges (den eine mit den Unvollkommenheiten des Organes un-
bekannte Kurzsichtigkeit aus dem optischen Horizont zum Firma-
XL -». Vorwort.
ment verdichtet) kann für unser Denken ein durch Uebergänge
gebildeter Zusammenhang eben mir da bestehen, wo wir diesen
Zusammenhang; als einen durch Uebergänge gebildeten, deutlich
in dem Bogen der Brücke und den beiden Stützen, worauf sie
hüben und drüben ruht, verstehen. . Aus weiter Feme, undeutlich
gesehen, Hesse sich die Verwandlung des Hirsches in eine Giraffe
oder des Eisbär in ein Walross vermuthen, wenn nicht gar
Schmitz's Uebergang der Tulpe in den Schwan oder des Löwen-
schwanzes durch Schlangen in die Palme. Ein genaueres Hin-
blicken macht es bald rathsam, vor wissenschaftlichen Obren
solche Phantastereien zu verschweigen, aber im Nebel paläonto-
logischer Vorzeit, als die Natur (nach Burdach) noch nicht an
Altersschwäche litt, schadet es weniger, von Oanoiden als em-
bryonalen Vorfahren der Fische zu reden, von Ganocephalen
als Mittelglied der Fische und Amphibien, oder durch gepanzerte
Ganoiden die P'ische und Schalthiere zu verbinden. Haben wir
das Holdemess-Rind und das von Durham (selbst eine Mischung
seit 1801) und zwischen ihnen die Yorkshire-Rasse, so können
wir ihre Bildung und ebenso die anderer möglicher Mittel-
stufen*) verstehen, desgleichen bei den Viertel- und Acbtel-
kreuzungen der Hasen-Kaninchen ihre Proportionswerthe, und
weiter bei Menschen die Misclirassen, wenn sie sich zwischen
zwei ethnologisch fest bestimmten Typen (etwa dem des Negers
und des brasilianischen Indianers) gebildet haben, in verschiedener,
aber jedenfalls durch organische Gesetzlichkeit geregelter Mannig-
faltigkeit der Variationen. Reden wir jedoch innerhalb einer
unübersehbaren langen Reihe, zu deren Ende oder Anfang uns
selbst keine metaphysische Speculation zu führen vermag, von
Uebergängen oder Zwischengliedern, so ist das eine populär lose
^) Mit Auffindung der Mittelglieder führte Darwin die Tier Groppen der
Tauben auf Columbia livia zurück.
Vorwort XLI
Außdrucksweise; die sich auf wiBsenschaftlich nndefinirbaren Aehn-
licbkeiten basirt und die Bcbliesslich aacb demjenigen Recht
geben müsste, der nun einmal daranf bestehen bleibt, dass seiner
Hnbjectiven Ansicht nach der schlanke Tulpenstengel sich ganz
wohl in einen Schwanenhals umgestalten möchte. Wir hätten
dann die ganze Phantasiewelt oyidischer Metamorphosen, von
tyrrhenischen Schiffern, denen im Wasser die Flossen der Delphine
wachsen (während Duhamel in den Menschenarmen modificirte
Brustflossen sieht), von Daphnen, die als Bäume in der Erde
wurzeln, und andere Dichterausmalungen, die in der Studirstnlie
des Gelehrten ahs naturphilosophische Phantasmagorien spielen
würden. Es sollte an sich klar sein, dass der Werth eines ßruchtheils,
eines Theilganzen, nur dann bestimmbar ist, wenn vorher ein
Ueberblick über das Ganze gewonnen ist, und solch eine Total-
ansehauung muss dem Manschen seiner excentrischen Stellung
in der Welt nach nun einmal für immer verschlossen bleiben.
Wer Silbergroschen, Fünf- und Zehngroschenstücke auf dem
Tische vor sich hat, muss sie, wenn die Legende in einer fllr ihn
unverständlichen oder noch unentzifferten Sprache geschrieben
sein sollte^ vorläufig als individuelle Isolirtheiten betrachten,
denn auch durch scharfsinniges Rathen wäre es unmöglich
herauszubringen, dass der Thaler aus 30 Silbergroschen bestehe,
da selbst eine glückliche Vermuthung der Zahl 30 vorausgesetzt,
schliesslich doch immer die beweisende Controle fehlen würde,
um sie zu einer der Wissenschaft genügenden Sicherheit zu
erheben. Lägen nun neben den Groschen noch Kreuzer und
halbe Gulden, so würde ein sorgsamer Beobachter, auch ohne
etwas von dem reellen Werthe eines Gulden oder Thalers zu
wissen, doch leicht entscheiden, dass es sich hier um zwei
Klassen specifisch getrennter Objecte handele. Die numisma-
tischen Forschungen müssen dann für systematische Anordnung
ihren durch mikroskopische Detailuntersuchung angezeigten Weg
XLIl Vorwort.
weiter gehen und dürfen sich nicht durch das Einsprechen von
Laien stören lassen^ die meinen sollten, dass im Grunde diese
Dinge doch alle ein und dasselbe seien, weil sie sämmtlich aas
gleichartigen Metali-Legirungen beständen. Diese Gleichartigkeit
besteht für oberflächliche Betrachtung (so lange nicht die Chemie
ihrerseits wieder DifFerencirungen darin aufgedeckt hat), berülirt
aber die Arbeiten der Numismatik nur indirect, da es dieser
nicht darauf ankommt, vorhandene Differenzen in werthloscn
Generalisationen zu verwischen, sondern im Gegentheil die
Unterschiede zu präcisiren und aus dem Allgemeinen das Be-
sondere hervortreten zu lassen. Gesetzt, der Numismatiker hätte
verstanden, durch geschickte Combinationen den Werth des
Thalers herauszubringen, und es wäre ihm nun weiter gelungen,
die Schätzung der Theilstttcke zu bestimmen, so würde seine
erste Aufgabe damit vorläufig zu Ende sein , und er wird sich
lieber an eine zweite machen, als in wüster Träumerei nach
einem Eozoon suchen, einem Dämmerungswesen der Vorzeit,
aus dem alle Münzen seines Cabinettes nach einander hen^or-
gewachsen und sich aus einander entwickelt hätten.
Die Vorstellung des Baumes findet ihre Begründung in dem
Nebeneinandersein der Objecte, und das Nebeneinanderseiu er-
giebt sich aus der freien Bewegung zwischen ihnen, wodurch
die relative Lage in ihren gegenseitigen Verhältnissen folgt.
Die Bewegung besteht in den Veränderungen, die das Individuum
in seinen Beziehungen zum Hittelpunkt der Erde herstellt^ indem
es sich temporär von der Schwere losreisst, um ein neues Gleich-
gewicht zu gewinnen. Indem dann das die Relationen der Ob-
jecte darstellende Nebeneinandersein durch den optischen Ge-
sichtskreis in jedesmaliger Ausdehnung umgrenzt wird, fasst
sich die Vorstellung im Baum zusammen, der zunächst an das
Terrestrische anknüpft, und auch im Kosmischen durch die Täu-
schung des Horizontes gestützt sein kann, aber in der Un-
Vorwort XLTII
endlicbkeit yon selbst negirt wird. Wäbrend das nach einander
in der Pflanze Geschehende in dieser nnr als materiell statt-
habende Verändernngen sich manifestirt; erkennt die animalische
Wesenheit den Zwischenraum zwischen dem Empfundenen und
seiner selbstständigen Reaction gegen dasselbe, in dem zusammen-
hängenden Nacheinander ; als Zeit, und alle Eindrücke der
Äossenwelt deshalb, die nicht als Phasen des organischen Wachs-
thnms Tcrkörpert werden, mtlssen die Vorstellung der Zeit unter-
halten, so weit sie alle in eine empfängliche Receptivität fallen.
Der abstrahirte 2ieitbegriff wird dann auf die Vorgänge der Um-
gebung gleichfalls übertragen und findet seine Regulirung in
dem Jahresumlauf, üie Zeit ist deshalb das subjective Ver-
ständniss der Bewegung, der Raum die objective Projection.
Die Erkenntniss der kosmischen Einflüsse nicht nur als
Wärme (wie schon im Pflanzenreich), sondern als Licht bildet
die Anregung zur harmonischen Gestaltung der Geistesthätigkeit,
und die Sonne tritt organisirend in die terrestrischen Kraft-
entfaltungen ein, wie in Tyndall's Versuchen über die chemische
Einwirkung des Lichtes auf empfängliche Gasarten angedeutet.
Dass eine yergleichende Psychologie der Ethnologie als
nothwendiger Vorbedingung bedarf, dass sie nur auf der von
dieser gelegten Basis zu erwachsen vermag, ist ein unumgäng-
liches Postulat der naturwissenschaftlichen Inductionsmethode.
Der im Selbstbewusstsein freie Gedanke kann sich zu diesem
eigenen Bewusstwerden nur innerhalb der Gesellschaft empor-
schwingen, nur wenn er seine dunkeln Gefühlsregungen im
Verständniss der Sprache abgeklärt hat, wenn er aus dem
Munde des Hörers als festbestimmtes Wort dem Ohre zurück-
kehrt Wie der akustisefie Nerv den Klang in einfache Ton-
schwingnngen zerlegt, so mögen auch die Combinationstöne
ethnologischer Vorstellungskreise in die Differenzen verschiedener
Ordnung aufgelöst werden und der Psychologie den geeigneten
XI.IV Vorwort.
Stoff bieten, den individuellen Ideengang zu durchforschen; aber
diese wissenschaftlich gleich bedeutungsvollen Studien bleiben
der Gegenstand eines physikalischen Experimentes , während in
jenen die Musikaccorde erklingen, die die Völker und Nationen
z'.i weltgeschichtlichen Thaten begeisterten, oder die schon in
rohen Stämmen die elegischen Klagen um das Leid des Erden-
lebens aushauchten. Die Ethnologie hat die psychologischen
Grundideen*) besonders in der Sphäre mythologischer, kosmo-
genischer, traditionell-geschichtlicher, rechtlicher Anschauungen
zu suchen, da sie bei ihnen am sichersten geht, ein durch un-
unterbrochen gegenseitiges Zusammenwirken rectificirtes 6e-
sammtresultat auf der ganzen Breite des Gesellschaftskreises
zu gewinnen. Wenn ein Volk in eine klar und fest vorgezeich-
nete Geschichtslaufbahn eingetreten ist, wird diese unmittelbare
Garantie undeutlicher und weniger sicher. Dann sind es her-
vorragende Talente, die durch den elastischen Schwung des
Geistes weit über das durchschnittliche Niveau ihrer Zeit hin-
austreten und den Keim zu Umgestaltungen säen, die vielleicht
erst nach Jahrhunderten zur Reife gedeihen können, so dass
sich dann die Masse in einem entwicklungsschwangem Gährungs-
processe aufbläht. Erst wenn es uns gelungen ist, einen siche-
ren Anhalt in den ihren Atomvolumen nach ersetzbaren Aequi-
valenten zu gewinnen, dürfen wir uns in die Labyrinthe der
zusammengesetzten Radicale und ihrer Veränderungen hineinwagen.
Ein psychologisches Studium der Naturvölker wird uns des-
halb einführen in die Genesis unserer Ideen , die es leicht ist
auf diesen primitiven Stadien zu durchblicken , schwer und ver-
wirrend dagegen, wenn nur in ihren höchsten Culturschöpfungen
*) Die erste Staf« der indiictiven Forsrliang ist die grUtige Zerlegung der
N^tnrer^rheinniigen In ihre Klementef nnd die nächste die wirkliche Trennung
dieser ICleuieute (Stuart Mi II).
Vorwort. XI.V
angeschaut An welch' schwankender Unbestimmtheit leidet
schon der wichtigste unserer Begrifte, der der Religiositüt, die
Antfassang des Göttlichen oder Uebersinnlichen, das sich Jeder
seiner subjectiven Eigenthümlichkeit gemäss znrecht legt.
Wenn Theologen pantheistischen Systemen ihren Atheismus vor-
werfen, nehmen diese gerade die reinste und erhabenste Con-
stmction der Gottheit fOr sich in Anspruch , und während der
Ablasskänfer den gezogenen Wechsel im himmlischen Jerusalem
zu discontiren hoSl, bestrebt sich der Yankee religiös zu er-
seheinen, weil es seinen Credit an der Börse befestigt Die po-
lemischen Discussionen über das Wesen der Gottheit mögen bis
an's Ende der Welt fruchtlos fortgeführt werden , so lange wir
uns nicht die Mühe nehmen wollen, auf die früheren Entwick-
lungsstadien des Denkens zurückzugehen und zu untersuchen,
unter welch einfachsten Formen sich die Religion fUr nothwen-
dige Deckung ethischer Bedürfnisse zuerst in dem Geiste der
Naturmenschen dargestellt, und wie sie sich dann unter orga-
nischen Wachsthumsprocesseu zu den geläuterten Schöpfungen
der Culturvölker entfaltet. Nur in der ethnischen Psychologie
wird sich Schleiermachefs Ausspruch von dem Ursprünglichen
der Religion im Menschengeiste richtig präcisiren lassen. Nicht
anders verhält es sich mit der Seele. AlF der traurige Scandal
des Seelenstreites, der vor einigen Jahren mit klappernden Holz-
waffen geführt wurde und durch oberflächlichste Definitionen
des Edelsten im Menschen unsere Literatur entwürdigte, air dieses
hohle Geschwätz wäre zu vermeiden gewesen, wenn wir durch
Eingehen in die „Vorstellungszustände, die (nach Herbert) zum
Ich zusammenschmelzen^^, vorher den Gedankengang der Natur-
völker analysirt hätten, dort das Entstehen der Wortbezeich-
nungen fUr Seele und die verschiedenen Geisteskräfte geprüft
und dann erst nach Anknüpfung eines leitenden Ariadnefadens
in das Labyrinth der Speculation eingetreten wären, um nach?
XLVI Vorwort.
weisen y wie diese Namen sich mit den Wandlungen der Civi-
lisation verändern mnssten, nnd welcher Inhalt ihnen heute bei-
zollen sei; nm auf die Fragen der Gegenwart die richtige
Antwort zu geben. Die socialen Verhältnisse der Wilden mit
ihren durch die Natur der Sache gegebenen Rechtsbestimmnngen
enthalten in nuce alle diejenigen Keime, die in den Gesetz-
sammlungen der GeschichtsTÖlker znr Vollheit ausgewachsen
sind. Wenn die Philosophen Ton aprioristischen Begriffen und
Grundsätzen des Verstandes sprechen, Ton dem Gebrauch der
Kategorien ; als der nothwendigen Bedingung ftir die Möglich-
keit und Wirklichkeit der Erfahrung, so mnss es uns stutzig
machen, wenn wir auf tieferen Stufen Stämme antreffen , denen
diese Kategorien oder doch einige derselben noch fehlen, und
den inductiv Geschulten wird es anwehen, wie mit der Brise aus
einem neuen Hofinungslande, das eine Fluth yon Licht auf die
Denkoperationen zu werfen verspricht, wenn wir an der Hand
der Erfahrung auf vor-aprioristische NerFcnschwingungen in der
psychischen Sphäre zurückzugehen vermöchten, auf ein embrjo-
logisches Stadium, in welchem das erst wird und seine Ent-
stehung vorbereitet, was, wenn in's Leben getreten, als apriori-
stisch fertiger Begriff erscheint Die Sprache selbst ist in ihrem
Bildungsprocess *) zu ^belauschen, man kann in ihr das Gras
wachsen hören. Die Tasmanier hatten (nach Milligan) kein
Wort für rund, fbr Härte oder Höhe. Sie sprachen vergleichungs-
weise nnd nannten das Harte ein Ding wie ein Stein, das Hohe
ein Ding mit langen Beinen, das Runde ein Ding wie ein Ball
oder wie der Mond.^ Mit Kraine-joune (Kopf-Zähne) bezeichnen
*) Benaalt konnte die Botocuden mit Leichtigkeit bestimmen, neue Worte
für einen Gegenstaud zu erfinden. In Rildnng der Namen war mehr der Witx,
als die Ürtheilskraft leitend (nach Locke). Bates beobachtet« Erfindung neuer
Aasdruckeweisen und Wortverdrehungen in den indianischen Unterhaltungen am
Amazonas.
Vorwort XLVR
die Botocuden das Pferd^*^) mit Po-kekri (fossgespalten) den
Ochsen. In Tahiti ward der Begriff der Kuh nach dem des
Schweines gebildet, bei den Amerikanern der des Pferdes nach
dem Ochsen^ oder in Westiifrika nach der Knh. **) Sieht der Anstra-
lier einen nenen Gegenstand, so benennt er ihn nach der Aehn-
lichkdt eines bekannten (s. Eyre). Wie asiatische Stämme kein
Wort ftr den Baum hatten, sondern nur Namen für jede einzelne
SpecieS; afrikanische keinen Gesammtansdruck für Waschen,
sondern das Waschen jedes Körpertheils besonders bezeichneten
(nsd ähnliche Berechnungen, die das Ganze mtlhsam ans seinen
Theilen**^) zusammenzählen mnssten , ehe die Logik erleich-
ternde Methoden erfunden hatte), ist schon häufig nachgewiesen
worden.
*) Im Chippewäiscben heisst Pferd: Pabaazhigogauzhemum (das Thier mit
fesiMi Bofen), im Wyaodotiachen: Hoosenar-Yoshata (das Sklaven-Thlor , das auf
dem Rfleken trägt). Die chinf sischen RlassenwÖrter zihlen Hansthiere als tse (Kuh).
**) la Koceh, Bodo and Dhimal there is not a single veruacular word to
exprew matter, spirit, spare, instinct, reasoD, consriousness quantitf, degr^e or
the Ifke (Hodgson). In Bodo and Dhimal, canse and effect oannot be expressed
aC aU and in Koech only bj a word, borrowed direct f^om Sanscrit. Wenn die
Rotbhaate wenige Begriffe haben, so haben sie (bemerkt da Ponceao) eine un-
z&hUge Menge WSrter sie ansztidrficken, oder (nach Golden) die Gewalt, sie bis
ta't Unendliehe ans zusammengesetzten zn vermehren.^ L*aboiement est vne voix
artiflcielle, qne les chiens acqnidrent, peut-^tre en essajant d'imiter la Yoix
hnmaine (Qnatrefages).
^*^) Die Indianer sind mehr gewohnt, besondere oder speci fische, als generische
BeiMOiiaDgen zn brauchen. Mit dem Mangel an Abstracten fehlt dem Indianer
auch das UfilfsTerbnm sein, so dass Hecke weider Jehovahs Qottesnameii (ich bin,
der ich bin) durch Mein Wesen immer mein Wesen übersetzte. Die Neger ver-
veadan „leben^ statt „sein". The poverty of the (Grebo) language , in point of
werde« it a striking featnre. The people themsetves, as their interconrse with
civUized nations increases, and their own powers of thooght and reflexion are
more extensi^ely developed, feel cramped in the use of their own langnage and
mn foreed to adopt a large nnmber of foreign words, which they readÜy do, by
giving then a Towel termination. They have no words to correspond with „think'',
forget", „angry", „happy**, „remember", „consent"," ^scold**. „agree", „watch",
«hniband'', nwife* ete.
D
XLVm Vorwort.
Die Frage, in wiefern Einstimmigkeit mythologiBcher Ideen
bei yerBchiedenen Völkern auf gleichzeitiger Schöpfung beruhen
mag, oder durch Uebertragung zu erklären ist, kann nur nach
statistischen Grundsätzen gelöst werden. In dem beschränkten
Umkreis der primitiven Vorstellung ist der Spielkreis nur eng
und muss sich deshalb überall Aehnliches zeigen, aus natttrlicber
Wurzel neben einander aufgewachsen, und die Aehnlichkeit ist
um so auffälliger, als man bei der Rohheit des ganzen Gebildes
nur die Umrisse im Grossen und Ganzen auffasst, ohne auf eine
Detailzersetzung eingehen zu können. Nach höherem Aufwachsen
des weiter und weiter verzweigten Gedankenbaums dagegen
wird bei der unbeschränkt möglichen Vielheit der Gebilde, bei
der mehr und mehr zunehmenden Seltenheit zweier gleicher
Zweige oder zweier gleicher Blätter auf demselben Zweige, wird
es immer seltener und auffälliger werden , wenn sich auch dann
noch völlige Gleichheit zeigte, besonders wenn sie sich bei dem
hier möglichen Eingehen in die Detail- Verhältnisse noch bestä-
tigte, und würde in solchem Falle das scheinbar Zufällige auf-
hören Zufall zu sein. Bei der empfänglichen Reizbarkeit des
Denkorganismus findet aber Mittheilung der Ideen nicht als
Uebertragung einer todten Masse statt, sondern ist mit dem
Ausstreuen von Gährungsstofien zu vergleichen, mit keimfähigen
Samen, die auf dem fremden Boden unter besonders gestalteter
Eigenthümlichkeit aufwachsen mögen und dann gewöhnlich noch
bis zuletzt die Rudera gewisser Namensformen bewahren, die
obwohlsieihrenlnhalt verloren oder verändert haben, doch noch als
die Schale des einst Heiligen (jetzt vielleicht eines Neuen) übrig sind
In mythologischen Vergleichungen für ethnologische Zwecke
hat man nicht die secundären Begriffe auszuverfolgen , da phi-
losophische Begriffe überall leicht als entsprechende gedeutet
werden können. Ist die Physiologie des Gedankenwachsthums
einmal in der Gleichartigkeit ihrer Gesetze erkannt, so verliert
Vorwort. XLIX
es das Interesse, Uebereinstirnnrnngen aufznsachen , weil sie
a priori schon anznnehmen sind. Um ethnologische Ornppiran-
gen zn gewinnen, bleibt es nutzlos, in ein unbestimmtes Meer
Yon Identitftten zu verschwimmen, da gerade im Oegentheil
durch zersetzende Analyse die Differenzen herauszusuchen sind,
um die Typen speoifisch zu charakterisiren. Wenn sich auf den
untersten Stufen eine Entwickelung besonderer Wortformen
zeigt, die (weil auf keiner psychologischen Nothwendigkeit ba-
sirend) aus der Gemeinsamkeit einer historischen Wurzel hervor-
gewachsen scheinen, so müssen solche hie und da hervorbrechende
Lichtblicke sorgsam beobachtet und ftlr weitere Aufhellung be-
wahrt werden, aber die in complicirteren Denkoperationen als
gleichartig hervortretenden Ideen sind eben 'nur die nach dem
organischen Wachsthumsgesetze aus vorangegangenen Gausali-
täten hervortretenden Effecte auf psychologischem Gebiete.
Die Ethnologie wird die Psychologie mit dem Apparat des
thatsächlich Gegebenen ausrüsten, damit sie ungescheut sich
der naturwissenschaftlichen Behandlung hingeben darf und gegen
jene traurigen Verstümmelungen des Materialismus gesichert
bleibt, wodurch die Gtoistesschöpfungen nach dem Procrustes-
bette des Anorganischen zurechtgeschnitten werden sollten. Durch
den Glanz ihrer grossartigen Entdeckungen geblendet, haben die
Naturwissenschaften, oder doch allzu eifrige Freunde derselben,
schwere Verst(ysse begangen, aber ihre exacte Forschungsmethode
steht nichtsdestoweniger auf einer unerschütterlich festen Basis
und muss sich auf dem Gebiete des Geistigen eben so haltbar
beweisen, wie auf dem des Körperlichen. Der Fehler bisheriger
Systeme lag darin , dass sie diese richtige Methode auf unrich-
tiges Material anwendeten und dem Geistigen die selbstständige
Existenz absprachen, um es nur als Anhang des Körperlichen
zu behandeln. Obwohl die elektrisch-polaren Processe krystal-
lisationsfähiger Mineralien viel Analoges mit den organischen
L Vorwort
des Pfianzenwachstfaums haben, so würde ein direeter Erklärnngs-
versnch dieser ans jenen doch nur zu den MissFerBtändniasen
Überwundener Phantastereien flihren. Erst nachdem man die
Pflanzenphysiologie als selbstständigen Stndiengegenstand er-
forscht und ihre Gesetze festgestellt hat, darf man die daraus
gewonnenen Resultate in Vergleichung mit den anorganischen
zusammenstellen und sich berechtigt fllhlen, weitere Folgerungen
zu ziehen. So mttssen auch im Gebiete des Geistigen die psy-
chologischen Manifestationen als unabhängiges Naturobject
dnrchstudirt und geordnet sein, ehe man es wagen könnte, sie
den physiologischen Processen anzunähern und an den vorhan-
denen Berührungspunkten zu verknüpfen, und diese objective
Betrachtung*) des Geisteslebens muss von der Ethnologie aus-
gehen, da sie allein den geeigneten Ansatzpunkt daftr zu liefern
vermag.
Weit entfernt, einen secundären Anhang des Leiblichen zu
bilden, eine unmittelbare Fortsetzung aus gegebenen Ursachen
folgender Wirkungen, stellt das Geistige eine unabhängig selbat-
ständige Wesenheit dar, auf deren Seite der wahre Schwarpnakt
des Menschen liegt. Den organischen Zusammenhang zwischen
Geistigem und Leiblichem wird kein Naturforscher leugnen
wollen, der individuelle Geist kann eben so wenig ohne die
körperliche Grundlage existirend gedacht werden, wie die
Pflanze ohne das mineralogische Substrat, auf dem sie steh^
aber die Pflanze ist trotz dieses Zusammenhanges ein unab-
hängig selbstständiges Naturproduct, und so ist es der Geist
dem Körper gegenüber. Wir können in der Botanik die Pflanze
für sich allein, abgelöst von jedem andern Zusammenhange^
*) Die Ptjcholo^e ^flodot ihren eigenea ▼onrirts eilenden Schritt gerade di
gehemmt, wo das eigenthümllche Feld der Galtnrgeschichte beginnt," meint
Th. Waitz» aber sie hat sieb dann, am anch Jenes zn beherrschen, tn dar Btliiio-
logie lar vergleiehenden Psychologie eq erweitern.
Vorwort. H
zum abgeschlossenen Gegenstande der Studien machen^ wir
ki^nnen die in ihr regierenden Gesetze als solche untersuchen;
und können die chemischen Bodenanalysen mdstentheils ausser
Acht lassen, ausser eben in dem fttr sie bestimmten Httlfsgebiete
der Pflanzenkunde ; wo sie dann ergänzend und erläuternd hin-
zutreten müssen. Ebenso bietet die • Physiologie fUr gewisse
Zweige des psychologischen Studiums ergänzende Erläuterungen,
Erläuterungen, die flir Aufhellung dieser besonderen Zweige
ganz und gar unerlässlich sind, die im Verhältniss zum Ge-
sammtbegrifi der Psychologie aber nur nebensächliche Ergän-
zungen bilden. Wie der ^unstgärtner nichts (oder doch nur
sehr wenig) von geologischen Schichtungen zu wissen braucht,
um die Blume ihrem ästhetischen Werthe nach zu cultiyiren, wie
der Technologe oder Mediciner die fttr ihn wichtigen Erzeugnisse
des Pflanzenreichs grttndlich erörtern kann, ohne auf das Gebiet
der Geologie zurückzugreifen, so kann das Studium der Physio-
logie zwar nicht dem Psychologen erlassen werden, der den
genetischen Wachsthumsprocess des Geistes zu durchdringen
wUnseht, wohl aber dem Dichter, der im Schwünge der Poesie
emporsteigt, oder dem Moralisten, der die sittliche Schönheit
herstellenden Regeln zusammenordnet.
So reich die Hülfe ist, die die Ethnologie verspricht, so
wenig vermag sie freilich fttr den Augenblick zu leisten, da die
Kürze der Zeit, seit welcher sie ihre factisch gesicherte Begrün-
dung erlangte, fttr den Aufbau eines naturwissenschaftlichen
System» noch nicht ausreichte. Die Stärke der Naturwissen-
Schäften Hegt darin, ihre Schwächen zu kennen.
Erst seit den letzten Jahren ist es uns möglich geworden,
eimen vollständigeren Ueberblick über den Globus und die ihn
bewohnenden Völkerschaften zu gewinnen, erst seitdem haben
also unsere Anschauungen diejenige Totalität erhalten, die als
erste Vorbedingung in der Naturwissensehaft vorausgesetzt wird.
LH Vorwort.
Am gewöhnlichsten; wie Stanley bemerkt^ ist in der Statistik der
Irrtbnm, der ans der Annahme einer zn engen Berechnnnga-
oder Yergleichnngsbasis entspringt; nnd da die Statistik nie-
mals täuschen kann; niuss eine unvollkommene eben so nothwen-
dig verkehrte Resultate geben ; wie eine voUkonunene richtige.
Erst wenn der Chemiker aller Seactionen eines neuen Körpers
gewiss ist; kann er ihn mit Sicherheit in sein System einordnen,
und bis dahin lässt er, als ächter Jünger der Naturwissenschaft;
seine Entscheidung in suspenso.
Die früheren Versuche; mit Hülfe der exacten Forschnngs-
methode in die Psychologie einzudringen; mussten auch deshalb
fehlschlagen, weil die Vorbereitungsstudien noch nicht hinläng-
lich gereift waren, um zur abschliessenden Spitze aufzusteigen.
In den Reichen der Naturwissenschaft treibt stets ein sprossender
Zweig aus dem andern hervor, und wie die Physiologie der
Thiere kaum ohne die der Pflanzen verstanden werden könnte,
und diese nicht ohne die chemisch-physikalischen Processe, so
auch nicht die Psychologie ohne Physiologie. In der Physiologie
selbst aber scheint man gerade jetzt die äusserste Grenze
erreicht zu haben ; bis wohin dieselbe fortzuschreiten fähig
sein wird; da sie bereits das Grenzgebiet der Psychologie er-
reicht hat. Die grossartigen Entdeckungen über die Natur des
Lichtes ; in Verbindung mit den physiologischen Experimenten
über das Sehen ; haben das optische Oesichtsbild bis dicht an
den Gedanken hinangeftlhrt; bis an die schon unsichtbare Stelle;
wo das Gesehene in das Gedachte verschwindet; und die Phy-
siologie wird uns hierüber hinaus keine weiteren Aufschlüsse;
gewähren können; da ihre Domäne dort abschliesst. Den hier abge-
rissenen Faden haben wir nun wieder aufzunehmen in einer an-
dern Wissenschaft; in der Ethnologie, wo wir den psychisch schon
verwirklichten Gedanken deutlich reflectirt sehen in den Ideen-
sehöpfungen, die den Horizont der verschiedenen Gesellschafts-
Vorwort. Lin
kreise anf Erden umBebweben. Allerdings werden wir diesen
Gedanken, auch wenn wir anf die rohesten nnd primitivsten
Anfänge in den Naturvölkern zurückgehen; immer erst in einem
verhältnissmässig schon weit vorgeschrittenen Stadium erkennen,
in einer Entwicklungsphase, die bereits durch eine breite Kluft
von demjenigen Momente getrennt ist, wo das Gesichtsbild der
Retina unseren physikalischen Instrumenten sich entzog, aber
immer ist es ein Gewinn, zwei feste Punkte markirt zu haben,
nnd vielleicht wird es beim Entgegenarbeiten von beiden Seiten
gelingen, den Zwischenraum mehr und mehr zu vermindern oder
in der Mitte zusammen zu treffen.
Diese ergänzende Fortsetzung zu den physiologisch-psy-
chologischen Studien kann nur die Ethnologie bieten, die
Psychologie in ihrer ethnologischen Gewandung, nicht etwa
die individuelle Psychologie. Wenn wir in dieser an die
Physiologie anschliessen wollen und über die, Physiologie und
Psychologie scheidende, Linie hinausdenken, so denken wir
im Denken und kommen bald, trotz aller Äbstraction, zu einem
Stillstand, da der Begreifer ohne ein zu Begreifendes nichts be-
greifen kann (wie für Kant „die verlangte Aufgabe von dem
Sitz der Seele, die der Metaphysik zugemuthet wird, auf
eine unmögliche Grösse ftihrt''). Um das Unbekannte in Func-
tionen bekannter Grössen zu bestimmen , muss der Stoff fttr die
Denkarbeit aufs Neue von aussen herbeigetragen, in den That-
sachen der Ethnologie gesucht werden, die uns die subjectiven
Gedanken in ihrer objectiven Spiegelung als Yölkergedanken
zeigt, und für diese Betrachtungen werden sich am besten die
mythologischen und socialen Vorstellungen eignen, da sie uns
in grössten Mengen, und also in vielseitigster Vergleichung, zu
Gebote stehen. Wenn wir dann, die fünf Continente ttberschauend,
ttberall die gleichen und durchaus identischen Gedanken hervor-
wachsen, unter ihren Localfarbungen hindurchblicken sehen, so
LiV Vorwort.
Bind uns damit die geeigneten Objecte geboten^ um die abge-
leiteten Gesetze an ihnen zu prüfen und die Vorgänge zn ver-
stehen^ die unser eigenes Geistesleben regieren.
Erklären heisst die Verhältnisse innerhalb von Baum und
Zeit durch einen methodischen Untersuchungsgang nachweisen,
warum und wie diese Verhältnisse solche geworden sind. Was
über Raum und Zeit hinausliegt, also Alles auf einen ersten Ur-
sprung Bezügliche^ ist keiner direct^n Erklärung fähig, sondern
nur objectiv aufdas Ich zurückführender GedankencombinatioDeD,
die erst nach Abschluss mit allen objectiven Thatsachen, selbst
objectiv projicirt werden könnten.
Die aus den verschiedenen Stellungen der Erde zur Sonne,
während ihres Umschwunges um dieselbe, resultirenden Verschie-
denheiten der Insolation werden in ihrer gleichmässig ab- ofid
zunehmenden Verbreitung über die Oberfläche der Erde wieder
durch eine Gegenwirkung aus derselben, je nach den geologischen
Stratificationen in der maritim - continentalen Lagerung der
Localitäten modificirt, und in solcher Weise bilden sich die (durch
eine, die Oscillationen der Schwankungen begrenzende Peripherie-
weite der zur Lebensexistenz nöthigen Erlaubnissfähigkeit um-
zogenen) Schöpfungscentren, in welchen die Individuen gleicher Art
unter den, veränderten Bedingungen jedesmal angepassten, Va-
rietäten erscheinen. Die Pflanze oder das Thier, als ^Ausdruck
seiner geographischen Provinz, repräsentirt einen unter den Phasen
des organischen Gyclus unveränderlichen Typus der Exist^iz,
indem beim Gleichbleiben der äusseren Bedingungen in dte Um-
gebungswelt auch der aus diesen Causalitäten hervorgehende
Efiect im Mikrokomos ein unveränderlich gleicher sein muss. Beim
Menschen dagegen lässt sich kein Bild eines fixirten Typus ent-
werfen, da die Phasen .des organisch entwickelten Cydus eben
noch nicht in der Curve ihres Umlaufes überschaut wurden, da
(wenn auch manche Seitenzweige schon erschöpft und abgewelkt
^T
gind) der Hauptstanm dar
Fortbildmigntadiim
blicken, noch (beim Mangel
ahnen können. Mit a e l c kc»
jede direete Weithabarhitaiig
gegenseitig beatimmca. Bei
sieh der Menach, nad mit ihm alao aBe
Waehsthomg stehenden Oigaae
jenige Stabilität araeht,
bleibender Mnnnartab lor
dienen. Bei der Pflanie
Entwickelnng gleiehaitig
eben, ab letste, den Wechad
bilden beseblieaa^i}
ist dagegen der Sehidd örnnkM
änderten Coltnrweite mit jeder
Terändeit werden wird. Die im
znrtlckwirkeaden Proeeaae bildcai ftrer fmtikktitm
Sprachforachnngen, die ebeafiüla i
triebe beatimmnagaloa fortwncbcn
hervwtieiben, wenn nieht dnreh die Feaacfai der
nngdmadeiien Freiheit beacbtinkt md aA dnrt
Ab elementare Einheit kann nnr dar
aas dem sie emponiaelleai, alao die
aas iea reii»den EinflOaaen der Aoaaeawelt in
Nervenaetion des Gemeingefiüda aoadhieaaei
Denkr^fongen an's licht fördani. Aw£ der
des Nervensystems ^^riebt jedem Bc
kende Bew^mig in Mnskekoalnietioii,
Gebiete des Sympalbicaa, sei es dm«k V^düma im
Indem nun bei den höher oiganiaiitea TUcvsb
küifte der Anssenwelt (in lickt nml SehaU)
LVI Vorwon.
Organe, deren jene zu ihrer Existenzerhaltnng bedürfen , ihre
Effectreize accnmnliren; so treten, indem diese wieder als Cansa-
litäten anf das Allgemeingeftahl agiren, ihre eigenen Effecte als
Laut aus dem Innern des Individuums hervor, schon beim Thiere
im directen Ausdruck der Geftihlswallnngen. Beim Menschen
klären sich diese zu bestimmten Wortbegriffen, und indem sich
dann die bisherigen Effecte aufs Neue in Gansalitäten ver-
wandeln, so springt die selbstständig fortwachsende Denk-
thtttigkeit hervor, in der das durch Steigerung des Seelischen
gezeugte Geistige sich in freien Schöpfungen bewegt, die,
unabhängig vom Körperlichen, aus sich weiterzeugen, so dass
fortan nicht nur die Affecte tönen, sondern in der Rede ge-
sprochen wird, und das meditative Denken zur Abstraction *
emporstrebt. Statt den Anfang auf einen Uranfang weiter
und weiter zurück zu schieben, bis der undeutlich auseinander
schwimmende Horizont die Fragen verwischt, müssen wir ihn
rundläufig in der Formel zusammenfassen, die die Gausalitäteti
der Umgebungsverhältnisse ihren mikrokosmischen Effecten gegen-
überstellt, um den unbekannten Kest derselben zu berechnen.
Die Welt wird für den Menschen ein unendliches All bleiben,
wohinein er freilich gleichfalls seine Kenntnisse zu erweitem
vermag, worüber er aber vorläufig nur wenig Hoffiiung hat za
endlichem Abschluss der Anschauung zu kommen, und dessen Zu-
sammenhang er ebenso wenig zu verstehen vermag, wie die anf
der Fensterbank kriechende Ameise die Einrichtung des Oartena,
in den sie hineinblickt, oder gar der Stadt, worin der Garten
liegt, den die Stadt enthaltenden District, die Provinz, das Land
u. s. w. Die Erde dagegen bietet in ihrem Rund eine über-
sichtlicbe Umgrenzung des vorhandenen Materials, und für die auf
terrestrische Verhältnisse beschränkten oder doch von ihnen aus-
gehenden Forschungszweige giebt es keine Entschuldigung, wenn
sie den theoretischen Aufbau des Wissens früher beginnen, ehe
die Gnmdlagei) des Tbatsächlicben io genflgender VoUstBudig-
keit gelegt sind.
Die ethnologischen Eintlieilnngen sind nach den Cnltnr-
kreisen vorannehmen, indem sich in diesen der jedesmalige CdI'
minatioDspnnkt höchster Entwickelang zeigt, nnd die Giassifioa-
tion im natürlichen System mnss die AnffaBsang der wesentlichen
Merkmale sowohl, wie ihre Herteitung in genetischer Entwicke-
Inng begreifen. Die Weltgeschichte gleicht einem Garten, in
welchem an gUnstiger Oertlicbkeit eine beschränkte Zahl Lnxns-
pflanzen cnltirirt sind, während zwischen ihnen allerlei Oi^ser
nnd tbeilweia selbst Unkrant in fast bestimmungsloser Zahl der
Arten wnchert. Der Gärtner verwendet seine besondere Sorg-
fall anf prächtige Lieblingsblnmen oder Fmchtbftnme, die ihm
Natzen bringen, nnd er wird an jeder dieser Pflanzen, die viel-
leicht mehrfach hintereinander durch nen zngefllgte Pfröpflingen
veredelt nnd scbliesBlicb ganz umgewandelt sind, ihre vei^angene
Geschichte an dem jedesmaligen Gyclns markirender Phasen
keimen, wie wir diejenigen frflherer Civilisationen, die nach-
einander nnd übereinander emporgestiegen sind. Handelt es sich
nm eine Übersichtliche Anordnung der vorhandenen Pflanzen, so
bat diese eine descriptive Beaobreibnng des jedesmaligen Typns
zo liefern nnd zugleich das Warum seiner Sogestaltung ans der
Geneeis derselben zu erklSren. Um indess die dabei mitwirken-
den Gesetze physiologischen Werdens zu verstehen, wird sich
da* Botaniker auf die niederen Kräuter und Eryptogamen
hingewiesen sehen, um hei ihnen im engeren Rahmen und
Idcht flberschaulich die Frocesse gleichsam experimentell zu
stadiren. Erst wenn er dort durch prüfende Controle daa
SicberheitsgefUhl erhält, zu festen Regeln gekommen z
d«f er es wagen, dieselben anf die complicirten V<
der darcb die Gultur schon veränderten Pfianzengebildt
w^d^ nnd ebenso werden ethnologische Analysen den
LVni Vorwort.
büek evieicbtero, um die Bedeutung der Geschiehtsvtiker su
yerBtehen.
Um die reichen Felder ethnologischer Beobachtung, die in die-
sem Bande betreten werden, irgendwie erBchlJpfend zu behandelii,
hätte sieh UEiindeBtens jedes Capitel zu einem Bande erweitem
mUssen. Zu wiederholen , was schon genugsam frfiher gesagt
und in jedem ftir Unterhaltung oder Belehrung bestimmten Buche
sich reproduoirt findet, seheint zwecklose Papierverschwendong;
oberflächliches Baisonnement dagegen über Gegenstände, die erst in
ihrem Detail festgestellt sein mttssen, ehe sie überhaupt zum
Gegenstand eines Raisonnements werden können, dürfte nicht nur
keine Förd^ung, sondern geradezu ein Verderb und der ge-
fähiüchste Feind des Wissens sein. Ich konnte deshalb nur in
möglichster Kürze auf alle die, oder doch die hauptsäch-
1 ichsten der Punkte hindeuten, die bei einer späteren Specialbe-
haadlung einzelner Parthien Berücksichtigung verdi^e» und ftlr
Herstdlung des richtigen Sachverhaltes im Auge zu behalten sind»
Dies gesammte Detail würde erst gründlich durchstudirt werden
mtlBsen, ehe Jemand auf diesem Areal ak Lehrer auftreten dürfte,
obwohl es immer nur ein beschränktes ist im Yerhältniss zur
ganzen Ausdehnung der Ethnologie. In der Ethnologie können
wir ent wenig lehien, weU wir im gewissenhaüen Sinne d«
Natuiforsohung so ziemlich noch nichts in ihr wissen. Es han-
delt sich zunächst nur darum, Anregung zu weiteren Detailstudien
zu geben.
Die Art und Weise, wie in dm ethnologischen Lehrbttchera
gewirthschaftet wird, das unbedenkliche Selbstvertrauen und die
Gemflihsruhe, mit der man Stämme und Völker in Rassen zu-
sammenpackt oder mit grammatischen Spredizungen versieht,
zeugt eben so sehr von bewundemswerther Ktlhnheit, wie von
Vorwort. LIX
yerwnnderlicher Unkenntniss. Das lesende Pablikum hört freund-
lich za und lässt sich die bequem eingefassten Erzählungen,
die ohne grosse Denkarbeit übersichtlich erlernt werden können,
recht gern gefallen. Den Naturforscher aber packt ein Grausen
in dieser gespenstischen Welt ethnologischer Missschöpfungen,
die eine mit unyollkommen und grossentheils entstelltem Material
operirende und also nothwendig auf verworrenen Irrwegen wan-
delnde Syllogistik je nach der subjectiven Laune des Augen-
blicks um sich heraufbeschwört.
Neben der Herbeischaffung und Vervollständigung des auf
allen Punkten bedürftigen Materials, seiner Sichtung und Klärung,
muss das Streben der Ethnologie ftlr*8 Erste besonders darauf
gerichtet sein, die Berechtigung der inductiven Forschungs-
methode in der Psychologie zur Anerkennung zu bringen, und
damit die unserer Gegenwart adäquate Weltanschauung.
Inhalt.
Vorwort als Einlflitung V
Siagapore 1
BataTia ' 101
ManiUi 256
Japan 300
Beila^n. . . . *. 485
Sins:ap«rf«
Nach Anknnft des ftanzrisis^ben Pc««adaiLp!V].liTe> cnli ri:ir
am 3. März 18t>4 mein frenndlicLer WinL, Herr Kuffke, das Ge-
leit an Bord, wo wir Alij^chit-d nalmt-n. Bald war Alks zur
Abfahrt fertig nnd dampften wir zwis^Len den niedriiren Uurn
des Donnai hin, der von dem MekLoni: ausmündet. In der Ferne
zieht sieh eine Hügelreihe hin, die sieh im R^gvn Lernmrichwinin,
am an der kahlen and steil abfallenden S])itze des Kap Su James
anszolaafen. Ein kleines Dorfehen lag an der BuoLt, nnd Fischer-
böte belebten das Wasser, bis wir die offene See gewonnen
hatten. Wir hatten in der ersten Cajüte niiter den Mitj^assiigieren
die japanische Gesandtschaft, die sich aaf ihrer Mission nach
Enropa befand« Die einförmige Fahrt gab Gelegenheit za man-
cher interessanten Cnterhaltang, da mehrere der Mitglieder ein
ziemlieh fertiges Englisch sprachen Die beigegebeuen Techniker
hatten aaf dem Schiff vollaaf za than, da es ihnen oblag, alles
Nene und Wissenswerthe za beobachten. Freilich kamen schon
seit mehreren Jahren Dampfschiffe nach Japan, doch hatte der
Zeitraam noch nicht genügt, Alles anszalemen, und brachte noch
jedes Schiff das Eine oder Andere, was vorher nicht gesehen
war. Zu Zeiten, wo das Deck weniger gefüllt war, bemerkte
ich einen der Zeichner halbe Stunden lang neben einem Rohr-
stuhl sitzen, ihn von allen Seiten betrachten und ansmesseu, die
Art der Zusanimenfügung genau untersuchen und Alles zu Papier
bringen, als ob er einer der Abgesandten Montezuma's gewesen,
Baitian, Reise V. t
2 SiDgapore.
der seinem Herrn Bericht über die aus dem Osten angelangten
Fremden zu senden hatte.
Während der Nacht passirten wir die rundgestreckten Hügel der
Insel Pulo-Kondor und kamen am 5. Mära spät Abends in Sin-
gapore an, in New-Harbour landend, wo ich die Freude hatte,
von meinem Bruder empfangen zu werden, und ihn nach dem
Landsitze des Handlungshauses BUsing, Schroeder et Co. begleitete.
Alle Europäer nehmen ihre Wohnung auf einer der tiberall die
Insel durchziehenden Hügelkuppen, ausserhalb der Stadt und in sol-
cher Entfernung, dass sich diese leichtjeden Morgen mit einer Equi-
page erreichen lässt, um die Comptoirstunden dort zu verbringen.
Gegen Sonnenuntergang fährt man dann wieder nach den Gärten
hinaus, um dort zu diniren und die Abende im Genüsse der
kühlen Brisen zu verbringen. Der der erwähnten Firma, die da-
mals von Herrn Wagner geleitet wurde, gehörige Hügel ging
unter dem Namen Sweet Briar*s hill und war geschmackvoll mit
Gallenanlagen umgeben, sowie mit Fruchtbäumen, die Herr Bü-
sing bei seinem früheren Aufenthalte dort angepflanzt hatte. In
der Nähe wohnten mehrere der anderen Deutschen, die den an-
gesehensten Theil der Kaufmannschaft in Singapore ausmachen,
und unserem Hause gegenüber lag der deutsche Club, mit Lese-
und Spielzimmer, sowie mit Concerträumen.
Auf Singapores Bedeutung als Handelsplatz oder eine ans-
fuhrliche Beschreibung dieser Stadt brauche ich nicht weiter ein-
zugehen. Singapore ist oft genug dem Publikum vorgeführt
worden, und Touristen sprechen meist mit Entzücken von dem
romantischen Einblick in den Osten, den das Nationalitäten-Ge-
wimmel seines Hafens gewähre. Auf den Reisenden jedoch , der
die Völker in ihrer Heimath gesehen hat, kann das verzerrte
Conterfei derselben in Singapore nur einen widerwärtigen Eindmek
machen, oder docli jedenfalls einen unbefriedigenden, wie wenn
er die unter dem blauen Himmel des Südens wogende Palme iu
der Verkrüppelung einer nordischen Treibhauspflanze wiederfindet.
In Singapore sieht man Chinesen, Hindus, Birmanen, Siameseu,
Araber, Perser, Javaner und andere Insulaner, aber keiner ttägt
sein echtes und charakteristisches Gepräge. Der Sohn aus dem
Reiche der Mitte bleibt durch sein Clauverhältuiss stets mit die-
Die Malayen. ^
sem Terknüpft. Und obwohl er jetzt nicht mehr zur Rückkehr
verbunden ist, obwohl er, wie in Batavia und Manilla, auch in
Sin^apore anfangt ansässig zu werden, so schlägt er doch auf
fremdem Boden keine feste Wurzel, er verheirathet sich vielleicht
mit den Töchtern des Landes, aber er bildet keine Familie, und
ein Chinese ohne Familie ist ein Fisch ohne Wasser. Dann die
armen Birmanen und Siamesen , die durch die Strassen Singa-
jiores dahinschleichen , olme ihre himmelaufstrebenden Pagoden,
ohne ihre Bonzen, die sie fllttern dürfen ! Die bengalischen Las-
cars, die Kling aus dem Deccan, man sieht sie vor kleinen
Zeltchen beten, mit bunten Fähnlein geschmückt, aber man denkt
an ihre prachtgeschmtickten Tempel, die daheinl auf Indiens Erde
stehen. Und der Araber, der seinen Gebetteppich breitet, der heim-
lich und veretohlen den Kiblah Mekkas sucht! Dort von deinen Mo-
sclieen schlägt laut und kühn an's Ohr der Ruf, die Stunden des
Ta<ce8 : Allah Akbar, durchtönt es die Stille der Nacht : Allah Akbar ;
hier, im Lande der Ungläubigen, suchst du dich furclitsam ihren
Blicken zu entziehen, da man deiner spotten möchte und hier nicht mit
Steinen geworfen werden darf, wie im heilig römisch-mekkaisclien
Reich. In Singapore findet man nur kümmerliche Schattenbilder der
glänzenden Gemälde, die im Osten an den Augen vorübergezogen
sind, und man wendet bald den Blick ab, um die Illusion der Er-
innerung nicht zu verderben. Einigermassen begründetes Anrecht
auf Beachtung hat in Singapore nur der Malaye, und ich enga-
girte deshalb für den unvermeidlichen Aufenthalt einiger Wochen
einen malayischen Lehrer, theils um das Malayische meiner
früheren Reise wieder aufzufrischen, theils um einige Punkte aus
der malayischen Literatur mit ilnn zu erörtern.
Ihre niedlichen Pantan sind vielfach übersetzt. Man kennt
die Erzählungen, die Geschichten der Malayen und ihre Genea-
logien, aber was die Malayen selbst eigentlich sind, davon weiss
man im Grunde nichts, obwohl Andere so viel davon zu wissen
erlauben, dass gewöhnlicli die javanischen Niederlassungen auf
Singapore als malayische bezeichnet und dann diese Namen in
weiterer Rückwirkung auch für Menangkabow zur Geltung ge-
bracht werden sollen.
* Den alten Alphabeten der Philippinen (Ylocano, Bataugas,
1*
4 Singapor«.
Pampango, Cabalao^ Bulacan) auf chinesichem Papier (in
Bulacan 1652) oder unter den Igoirotes (auf einer Platte) IK^T
wurde die damals unentzifferte InBchrift Singapores verglichen
(als ans derselben hinterindischen Quelle).
Singapore wiederholt die Lage Constantinopels auf der
grossen Durchfuhrstrasse von Indien nach China , und es bat
sein rasches Aufblühen den verständigen Massregeln der Eng-
länder zu verdanken , die es als Freihafen im vollsten Sinne
allen Schiffen öffneten und weder Hafengelder erhoben, noch
Angabe der eingeführten Waaren verlangten. Dadurch zog siel,
der Handel aller ^umliegenden Inseln , der sich unter den Hol-
ländern Bata\ias sowohl, wie in Siam und Cochinchina dnrch
eine Menge Plackereien gedrückt fühlte, nach Singapore. Gleich-
zeitig wurde das Land auf der Insel jedem Anbauer unentgelt-
lich zugetheilt, und so wurden bald von den Chinesen im Jnngle
Gambier-Plantagen augelegt, sowie Pfeffer- und Muskatanptlan-
zungen auf den Hügeln. Nur in der Stadt ist vom Grund und
Boden eine Abgabe zu zahlen. Von den 1U0,000 Einwohnern
der Insel kommen etwa 81,000- 82,000 auf die Stadt.
Durch Tlafile's verständige Leitung wurde Englands Verlust
in Wiederabtretung Javas zum Theil ersetzt, und der Tumangong
(Statthalter oder Sultan von Johore) überlicss 1819 den Küsten-
strich, auf den er 1824 seine Hoheitsrechte cedirte. England
und Holland theilten dann, wie einst Spanien und Portugal durch
Papst Alexauder's IL Meridian, ihre asiatische Welt; Holland
gab seine Besitzungen auf dem Festlande auf, und England zog
sich dafür aus dem Archipelago zurück. Da Singapore als un-
bedingter Freihafen geöffnet wurde, ohne Gütermonopol und ohne
Hafengelder, zog es rasch einen bedeutenden Eüstenhandel her-
bei. Nur in der Stadt war das Land mit Abgaben belegt, ausser-
halb derselben wurde es frei überlassen. Die Bewohnersehafi
besteht aus Chinesen (meist aus Hainan), ^Malayen, Kling, Ja-
vanen, Bengalen, Arabern, Bugis, Parsis, Europäern.
Bei dem numerischen Ueberwiegen der Chinesen hätte
manchmal von ihnen Gefahr drohen können, besonders seit sieh
der Geheimbund der Triaden-Gesellschaft unter ihnen verbrei-
tete, wenn nicht bei der Nähe der englischen Besitzungen iu
Kr.rx B»"! o*r tu* :r-:_ i ' ^:.':: ^ u^. • : . i ""..,- ".t-
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Ti-Ho:i it-s Euji»-.- ri-i j-^ *l'J-t :■-: -^^ ■ :.\ J r :. t- i •,
Knie FaE-il5e . 5t-^^-T ^^rr-l:.-^; -> :.:• : 1 *r.:-?--* *.•- .-
Prineip ai:<>3re::'i. : <- v t ^ 'h . * --~-t '^~:sr :u.x *•:-
rnfen. den Coi^trs^: r^-s:-'^ '"ttj-:* -: ."-t: ü— i-i t'»£ :.^-^ ■^•*: n
Reichthmn arfr^lr^x: Lt IL I— ~ •ni»vl v-tl ri^r ^ri- v'.i
Sv-hweitc-m pe-^T-r •- :-.t- 'v '•-'. :i*-i-t»' X v -"- i* t r". : f-.p n
weissen Harn &-l K ;■:' i::i.n I*.* ■"-■**-. 1> :i~ ^c !•>. o V^
aaf den Hai>«irV!:rrer h^ Ar- : : k\l^ it.-^: -r:-:;:. r-:.-: >i ,1-
i'hina verzweirr. mi '«".^i t - f_:-i: r- -.-iLtr 0:ir-f/.:« rr :.
:releitet, dessen PtTkit: K :. Irc A:>s*-/ :"«:: K: ^,t «r
(Hiongr, ThL o-JerErtirr ilz. AI: i^^r^fr i:t:>>:r sr.r.. Frk.;>
irnngszeichen mit drei r;r.-rrm rr>:':-:rr, r:;i 4r>: Ar.>Trs.:o
wird ein Beim d'< S: cv> "li^rr k:-r-r F rr.. rt^;:.:^ r:.;
Geschwätzige oder d':'> Verra::^ rer:' . :rl^ F^:^ r.tr n. risse r. >*>-
lort durch Gift uns^LEdlvl ^t^tiä:":: ^iriti:, :ti>>t *< ir. otu
(Jesetzen, die Veri<-r.we:ir:i:^' Ccry&r^c:: nnd r.:.V\:ir.^:cr. Oc>x*r-
viim fordern. Nach Stiitcti p^':.: der Hrr^^r-C^rvti n r::r::vk ;?i;:i
den Bnnd der Gelb-Mützen-ReMIrn , der rwischon Liuin uuvl
Changfi in Kwanvü «des ire>tlic'ien China' co>chlos$on wunio
1G8 — ^265 p. i\ Die Geleimsecten der Clinohi-Hixn und Kwauii^
lloei in Amoy, Canton und dem R!aiivAn?hi|H^l handelten Kn der
Revolution 1«S47 gemeinsam <naeh de Bru>'n-Kops\
Mein Aufenthalt in dem mir sehen aus einem früheren Be-
suche im Jahre 18r>0 bekannten Singapore wurde mir dadun^h
nutzbar, dass mir mehrere Lesezimmer offen standen, und wer
für einige Jahre vergeblich nach literarischen HUlfsquellen jn^-
6 Singapore.
lechzt hat, llihlt eiu trunkenes Wonnegefühl; wenn er zuerst
wieder die Schwelle einer Bibliothek betritt. Durch die Güte
des Herrn Logan (Bruder des früheren Herausgebers des be-
kannten Journals) war mir zu denen der Townhall Zutritt ge-
geben, und obwohl die Btichersammlung nur beschränkt war,
so schloss sie docli manche Specialitäten gerade über die mich
zunächst beschäftigenden Gegenden ein. Von den Missionären
lernte ich Herrn Keasbury kennen, den Leiter der malayischeu
Druckerei, aus der schon viele Schul- und andere Unterriehts-
bticlier heiTorgegangen sind. Auch eine katholische Mission ist
in Singapore sowohl, wie auf dem Festlande thätig, in Verbin-
dung mit dem alt-etablirten Seminar in Malacca.
In ihrer Herleitung der malayischeu Fürsten von Alexander
Magnus erzählen die Seyara Malayu oder Annalen der Malayen,
dass ßajah Sekander, Sohn des ßajali Danib von Rum, aus dem
Stamme Mackaduniah, über das Reich Zulkameini herrschend, in
Folge seines Wunsches, die aufgehende Sonne zu sehen, nach den
Grenzen des Landes Hind *) kam und Sjahar el Bariah (Tochter
des besiegten Kayd (Kideh) Hindi (Rajah von Kannouj) heirathete,
deren Sohn (Aristan) Arsjathun Shah auf Kayd Hindie's Thron
folgte und sich mit der Tochter des Fürsten von Turkestan ver-
mählte.
Aus dem Geschleclite Alexander's zeugte Rajah Narsa mit
der Tochter des Tareia Burdaras (Schwiegereohn des Rajah
Sulan von Amden Nagara) drei Söhne :
Rajah Herian, der über das Land Hindostan herrschte,
*) Kayd Hind regierte 48 Jahre (3272 a. d.), Arsjathoen Shah 355 .1..
Agthloetiad 120 J., Asjkaimata 3 J., Kasadasa 12 J., Amthalives 13 J., Zamanjor^
7 J., Charoe Asjkaunata 30 J. (Khuras Kaiuat), Archad Ah.jkauiiata 9 J. ^Ajat
Sakayiiiat), Koedar Zakochan 70 J., Nithajusar (Nithabiis) 40 J., Ardasjir Mikana
100 J. (helrathete die Tochter des über den Westen herrschenden Nushirvan Adt^V
Derla Nusa (Derraanur) 90 J., Kasiteh 1 J., Rambi 20 J., Shah Term«sn 80 J..
Tidja 70 J., Adjakar 10 J.. Urmazad 120 J., Jazdakar (iO J., Kufl Kuda G3 J .
Tarsi Bardarasa 50 J. (heirathete die Tochter des Rajah Sulan von Amden
Nagara, des mächtigsten der Fürsten im Lande Ilind und aller Rajah unter den.
Wirulo), Tsnrana Fada Shah 60 J.. Tzulaua (Konig von Rantja Nagara) 55 J.
(1159 p. d.).
Johore. 7
Rajah Soren, der von Rajali Snlan zum Nachfolger ernannt
wunle, und
Kajah Fanden, der in Tiirkestan herrschte.
Auf dem Marsche gepen China (das allein von den Ländern
IUI (teten und Westen seine Oberhoheit nicht anerkannte) knm
Kajah Suren nach Gangga Nagara, wo er den Rajah Gangi Sliah
Jnaua besiegte und seine Tochter Putri Ganga heirathete. Dann
Jw -fliegte er den über alle Rajahs unter dem Winde herrschenden
Kajah Cbnien vom schwarzen Steinscliloss am Flusse Johore (im
Lande der Klang Kins) und vermählte sich mit seiner Tochter.
Naeh Tamasak kommend, wurde er Über die Entfernung durch
• in mit Greisen bemanntes Schiff getäuscht (Bäume tragend,
«iir während der Reise gewachsen seien). In einem Glaskasten
«ii»^ Meer befahrend, kehrte er auf dem Seepferde Sambrani
\oii dem Volke Barsam im Lande Zeya zurück nach dem Lande
d«T Kling, wo er seine Abenteuer auf ein Monument in der Hin-
d»»%tani-Spraehe schrieb und die befestigte Stadt Bisnagor oder
^ ijnagor erbaute. Das zur Zeit Mohamed Toghlak's von den
< amata Rajah wieder hergestellte Bijayanagara *) herrschte über
■!«'n ^ranzen Süden Indiens, bis sein heidnischer Rajah Ram Raja
•U-r Liga der vier mohamedanischen Fürsten bei Talicot an der
Kistna erlag [\\}(}\) p. d.).
Von der Tochter des Rajah Chulen wurde eine Tochter
^lianda Wani Wasias; dem Rajah Suren geboren, und mit Putri
«.anjra zeugte er drei Söhne, von denen Palidutani in der Ilerr-
*• '.afl Amden Nagaras folgte und Nilumanam in die Regierung
\on Chandakani eingesetzt wurde, während der Aelteste (Bichitram
>ali •♦ , mit der Kleinheit des ihm gegebenen Landes nicht zu-
*) Rio eiirfntllcher CommenUr zur Uiksambita ist ent aus dem XIV. Jahrhdt.
'«.anfit (ftlf der SAjanadrya), während aus den zwifichen Yaska und Sayaiia
■ r^oHi^ jAbrhnnderten nur wenige Reste einer Erstlingsliteratur zur Riksamhita
:** !i'b«n «md «.». Weber). Wie sein Bruder Mädhava war Sayana Minister am
•? U de* Könige Bokka in Vljayanagar», dem Tedischen Studium neaen Auf-
•wnog gebend.
•♦. Cntff den Nachkommen des Rajah Narsl Barderas (der durch seine Vor-
•^Ttn Ardaair Babegan and Gudurz Zuguhan von Secander Zulkamainl stammte)
•- Llen narh »einem Schiffbruch Rirhitram Shah (Sohn des Rajah Suran) auf dem
8 SiDgapoTP.
frieden, sich zu EroberoDgen auf die See begab und, in Palem-
bang die Tochter des Häuptlings Demang Lebar Daon, des Ur-
enkeln des Rajah Chulen, heirathend wie Laeedänion die Si)arta,
Dardanus die Batea, Xutbus die Tochter des Ereehtbeus, Protos,
Führer der Phocäer, die des Nannos in Massilia) und Schutz
dem Adat versprechend, dort unter dem Titel Sang Sapurba
Trimurti Tribuana herrschte.
Nach einer andern Version hatte Chulana, König von Bantja
Nagara (an der Coromandelkiiste) drei Söhne, die an der Küste
Sumatras Schiffbruch litten, worauf Batjiram Shah die Herr-
schaft in Menangkabow, Palidutani in Tanjungpura erlangte, und
)[anilam Manam in Palembang, wo er nach Abdankung seines
Schwiegervaters Demang Lebar Daou (des Königs von Palem-
bang) unter dem Titel Sri Tri Buwana herrschte (der Glanz der
drei Welten).
Mit dem Wunsche, das Weltmeer kennen zu lernen, übergab
Sang Sapurba die Regierung Palembangs dem jüngeren Bruder
des Demang Lebar Daon und segelte vom Flusse Palembang
nach Taujunpura, wo er, ehrenvoll durch den dortigen Füreten
empfangen, vom Bajah von Majapahit besucht wurde und dessen
Tochter Chandra Dewi heirathete, während sein Sohn Sang Ma-
tiaga sich mit der Tochter des Rajah von Tarjunpura vermählte.
Nach Ankunft in der Strasse von Samber vermählte Sang Sa-
purba seinen Sohn Sang Nila Utama mit Sri Bini (Tochter des
Berge Saogantang Maha M«ro in der Nähe der Quelle des Flusses Sungey Malayu
im Lande der von Rajah Damaug LebardadU beherrschten Andalas oder Palem-
bang, und das ganze Reich erglänzte wie Gold. Der aus dem von des i>tiere«
Krbrocheuen aufgestandene Bath oder Barde sang im Sanscrit den Ruhm des aU
Sangsapurba Trimurti Tribhuvana gekrönten Bichitram Shah, mit Sundaria, Tochter
des Damang Lebardaon (Häuptling Breitblatt) Termablt und in dem Pancba Pra-
sadha genannten Badehause, das in sieben Terrassen mit fünf Thürmeu endete,
geweiht. Nach Vermählung mit Putri Tunjong-bni (der Prinzessin Schaumglorke i
wurde um eine Tochter von dem Rajah China angehalten, da die ganze Welt
des GerQchtes toU war, dass ein Nachkomme des Zulkarneini auf dem Maha
Meru seine Erscheinung gemacht. D'apr^s le Babad Djava (chronique de Java^
Baron Iskander ^tait le Als d'un capitaine europeeu et de la Alle desheritc^e et exilee
d'oD roi de Padjadjarran.
Veft&ckAbcv.
Paramiswari Sekander Shab». Kr»nipn\i>n Riutam, clJ n::r dj^::;.
den Flu88 Buantan aufwärts, wo er iVitrliih vi^u tUu Haupt-
linken von Monangkabow eingeholt und als ein Nachkouiiue des
Sultan Sekander Zulkarneini zum Rajah dt^ Volkes Buantan er-
wählt wurde. Von ihm stammen die Geschlechter der Kajahs
von Pagarnyang. Sang Nila Utama unternahm dann von Bau-
tam aus die Gründung Singapuras (1160 p. d.). Andernwo livi^^x
CS, dass Sri Tri Buwana auf einer Reise nach Indien von rirr
Königin Wan Sri Baue, Tochter des Königs Asjhar Shah, narli
der Insel Bentam (Bintang) eingeladen und sich dann mit l)r
mang Lebar Dawan nach Tamasak begab, wo er nutcr tU-nx
Djambu Laut genannten Baume die Löwenstadt t:-^:^J\'A^,^\u
gründete. Sein Sohn Katjcq Bezaar (mit Nila pM.d>:. T .»•M.-r
des Königs von Coromandel, vermälilt) fol^e üf.t^f <^'\x V t.**
Paduka Sri Prakrama Wira und schlug den A;./* f /,m.^. • .
(Königs von Majapahit), der Anerkennung M'i:.«rr ^ •.♦'-•• * -.'
langt hatte, zurück.
Nachdem Sangsa-purba (aus Pembaii;: . c-' ;< 4, i. .( »-.
tarn besucht hatte, den Indragiri iKuaiAifL • -.lii ^.-^ .. .-.
die Schlange Saktimuna*) getödtet !a:v-. »:':.^ »- - :, i . ^
von Menankabou**) erwählt, ander St^]>. v. ' .' * ' -^ .,.
Tiger besiegt hatte, da er als Na^l i/ n !u^ .» ^ ^. y
wurde und der Ruf davon sich ü^^f-r^' • .1 w-^'r-:..-,,
Frauen Wan Ampu und Wan M<'::ii. '. ^ f,.-i y^ ,,
auf dem Maha-Meru saheu, ;rlai ••:».•! .. i u- :.,
grossen Naga venirsacLt. Lu .^iLi.*-
Titel Sang der Zusaiumf'LK^izn.ir ^ »i -;i
Purba rUrspruDg' bei;r^iujL't. >'a'i ^j^-rr
Allen berühmte Name einet- r'-i!.. •»••.•-! »
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♦) An der Sülle, wt- KLa-hii-r^rL ':.* .• - ,<
<»tb foliif*be liildLiiff i'-ü^-uüe "^ ..ji' •• $*. .- i
«iUiitfrb)'] oder Slir? ^«t-'-'j:*?: * !•■«• *•. * ;:•-
**) Tl»e MeDa!Jrk.l^l•w^ l»«'ii •^;i • i- .^ , .
hr the BiiwLew. l.r&dotrL.
***) Afler tlie vkuj^i of l':ii«f«i'i<- %• 1 .... »
«
10 Singapore.
kannten Ländern; bei Barbaren, bei den äusserten nnd fernsten
Völkern, bei Indiem und Persern von Nutzen. Auf Reisen ge-
nügte es Römer zu sein (nach Aristides). Der liömertragende
Ammonssohn, der (bei Silius) Milichus (Moloch) heisst, erobert
(nach arabischen Sagen) Nordafrika bis zu den kanarischen
Inseln (als Dhul-KamaYn). Rajah Narasinga, dem alles Volk von
Indragiri bis Malacca unterwürfig war, floh von Malacca nach
Indragiri. Patisi Batong und Kai Tamongon, die Anhänger
des Sauria Geding, flohen nach Menangkabow und stifteten das
Reich der Malayen. Sonst wird die Gründung Menangkabows
auf Sklaven zurückgeführt, die als Malayen (Mala-aya, der Holz-
träger) für ihren Häuptling in Celebes auf Sumatra Holz hauen
mussten und in's Innere entflohen (St. John). Geflügelt auf dir
Erde herabkommend, fanden Suwanne Male und Suwanne Malai,
die Töchter des Königs Sinlayon in Khao Khrailat, den Köni^
Thepha Sintong mit seiner Gemahlin unter einem Baume schlafend
und entführten ihn mit sich nach Khrailat, wo ihr Vater ihnen
ihn als Ehegatten anrieth. Indess gelang es Sintong bei Nacht
zu entkommen und den Fuss des Hügels zu erreichen, wo er
nach manchen Abenteuern sein Weib wiederfand. Die Devada
kehrten jedoch zur Erde zurück und stahlen seine Frau hinweg,
um sie ihrem Vater zu bringen. Der von ihr geborene Sohn stieg
dann, von Devadas begleitet, zur Erde nieder, um seinen Vater
zu suchen. Alles auf dem Wege erobernd
Nach der siamesischen Legende gelangte die Dynastie dcf^
von dem Könige von Himantha Para (im nördlichen Schnee-
gebirge) besiegten Singha-Rajah von Dantapura mitThonta-Kuman
nach Lanka. Die einheimischen Chroniken setzen die Ankanft
dieser von einer brahmanischen Prinzessin des nördlichen Indieni^
gebrachten Reliquie (310 p. d.) in die Zeit der Wirren der
Wytulien-Ketzerei auf Ceylon. Die Haarreliquie (Kaisadhatu i
empfing aus Jambadwipa König Mogallano, und unter seinem
Nachfol<]fer Kumaradas besingt der indische Dichter Kalidhas
(Panditta) Ceylon. Der von den Portugiesen in Ceylon erbeutete
Affenzahn (der Zahn des Teufels oder eines Hirsches) wurde
(wie da Couto hinzusetzt) von dem Brama-Könige Pegus ebenso
hochgeschätzt, als ob es der Zahn der heiligen ApoUonia gewesen
L5wenstadt. j^j
wärr, oder gleich dem geweihten Speer, den die Christen so
lange in den Händen der Türken lassen mnssten. Als Don Jnan
iWimala dharma) dem Christenthnm ahscliwor, kam der Dalada
(heilige Zahn) in Kandy wieder zum Vorschein (1592)-
Sang Nila Utama (von seiner Adoptivmütter AwanBena, der
Kcmigin von Bantam, ausgerüstet) legte auf der Insel Tamasak die
Stadt Singhapura dort an, wo er einen Singha gesehen hatte, eine aus
Bock und Löwen zusammengesetzte Chimäre mit rothem Körper,
schwarzem Kopf und weisser Brust (die Damang Lebardaon als
Löwen erklärte). Sein Sohn heirathete die Tochter des Adi
Berilam Rajah Mudeliar, Königs von Bijanagara im E^ingland.
Der Bitara von Majapahit (in Java) zerstörte die Stadt (1252),
die er in Folge der Verrätherei des durch Pfählung seiner dem
Könige vermählten Tochter beleidigten Bandahara (Sang Ran-
juna Tapa) eingenommen hatte, indem der König Shri Iscandcr
Shah oder (nach De Barrop) der von dem Könige Siams ver-
triebene Paramesvara, der (nach yewhoflf) bei Sangsinga Schutz
gesucht, mit dem Best seines Volkes nach Muar und dann weiter
nach Malacca floh. Der Bandahara und seine Frau wurden in
Steine verwandelt, die noch bei Singhapura zu sehen sind, als
ein Gericht des Himmels. Nach den malayischen Sagen blieb
Singhapura den malayischen Fürsten unterworfen, die nach der
portugiesichen Eroberung von Malacca (1511) in Johore residir-
ten, bis es 181J> an England in der Länge eines Küstenstriches
cedirt wurde, von dem aufständischen Tumungong (des Shah
von Johore), der sich (1815) in Singhapura unabhängig gemacht
hatte. Ke englische Regiening sanctionirte die 'durch Raffles
eingeleitete Cession 1820, und die neu gegründete Stadt ftillte
sich bald mit chinesischen, malayischen und europäischen Ein-
wanderern. Nachdem England den Besitz der ganzen Insel er-
kauft hatte, trat der Fürst (1824) seine Hoheitsrechte ab. Von
der Gründung Malaccas wird erzählt, dass Rajah Secander Shah
einst auf der Jagd am Flusse Bartam unter einem Malacca-
Baume (Phyllanthus emblica) stehend, sah, wie ein Reh sich
gegen den verfolgenden Hund wendete und ihn in's Wasser
trieb. An solcher Stelle, wo selbst die scheuen Thiere sich tapfer
zeigten; baute er seine Residenz (XllL Jahrhdt.). Wie es heisst^
12 Singapore.
fanden sich dort schon nialayische KauflentC; die unter ihren
Pungulu (Häuptlingen) oder Orang Kaya (der Geldaristokratie)
lebten. Bei Albuquerque's Eroberung (1511) floh Sultan Maho-
med Shah IL nach Johore. Die Holländer .eroberten Malacea
1641 und übergaben es (1795) an die Engländer. Nach dem
Vertrage zu Wien wurde es 1818 den Holländern zui-Uckgegeben,
aber 1825 wieder den Engländern überlassen. Die raalayischen
Annalen erzählen \4ele Kriege der Fürsten Malaccas mit Siani
oder Thai-nai, dessen König Shaher el-Nawi den bei seinen Siegen
gefangenen Rajah von Samudra (Sumatra) zum Hühnerwärter
verwendete, sowie von ihren Verschwägerungen mit den Fürsten
von Ghampa oder von Java. Sultan Mansur von Malacea sandte
den Batara nebst den Lacsaman zum Bajah von Majaphit, um
seine Tochter Raden Galu Chandra Kiraua heimzuführen.
Im Svayamvara stand den Rajah-Töchtcm das Privilegium
freier Erwählung ihrer Gatten zu (in Indien). Die vier Brüder,
die sich in Kapilapur niederliessen, erhoben Priya, die älteste
ihrer fünf Schwestern, zur Königin-Mutter und heiratheten die
anderen. Herakles setzte Pandaea ein. Die Frauen *) in Menang-
kabow galten (wie früher bei den Lokrem) als die Vertreter der
Familie (da der zugewanderte Fürst in den Herrscherstamm
hineingeheirathet hat) und gehen niclit in die Suku oder Ab-
theilung des Clan (Lara) ihrer Gatten über, sondeni bewahren
ihre eigene und pflanzen dieselbe erblich auf ihre Kinder fort.
Indem der Gatte ein Mitglied seiner eigenen Suku verbleibt, so
wird seine Familie (buaprut) durch seine Schwestern repräsentirt,
die sein Haus als ihren eigentlichen Wohnsitz betracJiten, wie
auch ihre Kinder (und nicht seine eigenen) erben. Dies ist das-
selbe Erbschaftsgesetz, das auch unter den höheren Familien in
*) Nach dem MahabfaaraU genossen Frauen früher die ungebundenste Freiheit,
so das« sie ihre Ehemänner beliebig verlassen konnten, ohne in Strafe zu fallen,
und dieser durch das Ansehen grosser Rishis gestützte Gebrauch wurde noch bei
den nördlichen Kuru beobachtet. Mendoza erzählt Aehnliches auf den Mariannen
von den Jünglingen : The practice of promiscuous intercourse was abolished by
Svetakhetn, son of the Rishi Uddalaka (s. Mnir). The Newar women may have
as many husbands ai they please.
Fraoenrechte. 13
Malabar gilt, als durch die malayischen Golonisten eingeftlhrt.
Die Nair betrachten die Kinder ihrer Schwestern als ihre eigenen,
und ihre Ffänen können jede Zahl von Gatten zulassen. Bei
den Caschan*) genannten Bactriem kleiden sich die Frauen in
männlichen Schmuck (nach Bardesanes) und unterhalten (wie die
Libumer bei Scylax) ehebrecherische Verbindungen mit ihren
Sklaven und Fremden, ohne deshalb von ihren Männern getadelt
zu werden, da sie diesen als ihre Oberen gelten. Der sterbende
Dara bat Skander, mit seiner Tochter Rushenk einen Nachfolger
zu erzielen, der Aflfendiar's Namen erneuere, des Propheten Ser-
dutch's Feuer wieder entzünde, den Zendavesta weitum auf
Erden verbreite, den Fcuerengel und den Glanz von Nurus
bewahrend (Firdusi).
Um die Tiefe des Meeres zu ergrtlnden, bei den Inseln, wo
die Perlen gefischt werden, stieg Alexander in einem eiser-
nen Käfig hinab, der indess, durch die Fische erschüttert, zu früh
wieder aufgezogen wurde. Von den weiberähnlichen Fischessem
hörte Alexander von dem Denkmal des ältesten Königs Kainan
(Sohn des Enos) auf einer Insel, wo seine Prophezeiungen auf-
geschrieben, um sie in der noachischen Fluth zu bewahren (Go-
rionides). Nachdem Kyng Alisaunder auf dem Berge Celion
geopfert, steigt er auf Schifien zu der unterseeischen Insel Meo-
pante hinab. In der Nähe der Insel Gangerides, deren Bewoh-
ner aus Mond und Sterne Kriege lesen, ist die Insel Palibote.
*) Neben die Udessaer and Araber steUt Bardesanes die Racamier. Nach
Cureton werden die Araber in der einfachen Uebersetznng (Peschito) der Bibel
als Ba-Rakam wiedergegeben. Aboulfeda erwähnt eine in den Fels gehauene Stadt
Rakim bei Belka (s. Langlois). König Ghalaos (bei Syncellus) gründete die Stadt
Chalah (Nimrnd) am Tigris. Von Charrae oder Harran, der heiligen Stadt der
Sabier (bei Orfa oder Qr) wanderte Abraham aus. Selon Moise de Khorene, le
pays des Konschans ^tait le mdme que la Parthie ou Bactriane. Gaesarins le
rend par U Variante Sovooie rfje BaßvXcävos. L^autenr des Recognltions dit
simplement: in Susis. Les Sovotoi sont mentionn^s par Strabon, qui les identifle
avec les Kiaatoi^ citt'S egalement par Uerodote. (s. Langlois.) JTapa ITd^d'ots
xۊ A^fierioii ol forels avai^ovvrai. (Georgius Hamartolns.) Ans der Herrschaft
der Toba fortwandernd, gründeten die Shiishan das von Chan Schelun beherrschte
Reich (402 p. d.}.
14 SlDgapore
Im Lande Paodea leben nur Mädchen und daneben die Faran-
gos, die rohes Fleisch essen. Das Volk der Orphani tödtet die
Alten, die Eingeweide zu fressen. Nach Lambert li Tors lässt
sich Alexander in einem gläsernen Schiflf, von Lampen beleuch-
tet, in's Meer hinab. Nach Naschir Junim folgte Schamir Jurish
(Dhul Carneim), der Schamirkand (Samarkand) eroberte.
Alexander bittet Lindimis, König der Brachimer, ihm seine
Weisheit*) zu lehren, denn wenn ein Licht ein anderes anzün-
den könne, ohne von seiner Helligkeit zu verlieren, so könne auch
ein weiser Mann ohne Verlust von seiner Weisheit mittheilen^^
(ein häufig im Buddhismus gebrauchtes Simile). Als Alexander
einst gefragt wurde, warum er seinen Lehrer mehr ehre als sei-
nen Vater, antwortete er: Mein Vater liess mich vom Himmel
zur Erde niedersteigen, mein Lehrer aber lässt mich von der
Erde zum Himmel emporsteigen (nach dem Rabi-alakiar im
Sinne der indischen Auffassung des Guru). Alexander lässt sieh
vom Shah Kyd in Hind, der in Milid (oder Milinda Taxila's) resi-
dirt, seine vier Kleinodien aushändigen. Nach Ashrih's Gedicht
(Zaflfer Nameh Skendari) begab sich Alexander in Begleitung
des Propheten Bolinus (Appollonius von Thyana) nach Serendib
und stieg zu Adam's Fusstapfen empor, wo Ibn Batuta (1347)
noch ein nach ihm benanntes Minaret fand. Auf Alexander's
Frage, ob sie Gräber hätten, antworteten die Brahmanen, dass
ihre Körper ihre Gräber seien , dass sie aber leben wUrden,
wenn ihre Seelen von den Körpern getrennt wären (Josephus
Gorionides). Der an der Pforte des Paradieses (Gan Eden) er-
haltene Todtenkopf konnte mit keinem Gold oder Silber aufge-
wogen werden, bis ihn die jüdischen Weisen mit Erde bedeckten.
Als Alexander**) die Bitte der nackten Höhlenbewohner im Laude
*) Le Brabmane BidpAi (elu roi des Indes apres la retraite d* Alexandre
dans les ^tats de Dabscb^lim) recita aux princes, pour Ics iustroire, des fables,
qni forent traduites pour Nourschirwan. (De Sacy.)
**) Zwischen Alexandrien am Akesines und dem sogdischen Alexandrien
wurde Alexandrien am ludus gegründet und die Stadt mit den Thraciern des
Heeres bevölkert. Von dem gegründeten Xylenopolis an der Mundung fuhren
(nach Pllnius) Nearchus und Onesicrltos aus. Durch Hephaestion liess Alexander
AlexAnder If. ^5
•
Bidraste, die für Unsterblichkeit wünschen, nicht erfüllen kann,
fragen sie ihn, warum er denn umherziehe, die Welt zu zerstö-
ren , wenn er doch selbst sterblich sei. Nach Alexander's Ant-
wort ist es so der Wille der göttlichen Vorsehung: „Wie ihr
sehet, dass das Meer nur erreget wird, wenn der Wind die
Wogen treibt, so vollstrecke auch ich nur den Willen €k)ttes und
auf der Stelle des Uauptdorfes der Griten (Rhambakia) die Stadt Alexandria
gründen. Bei Arbis oppidum wnrden die arae Alexandri in promontorio auf dem
Gap Monze (Isns) errichtet. Südlich Ton Babylon wurde Alexandrien in Baby-
lonien am See Bumiab gegründet. Isidoros in den parthischen Stathmen nennt
nicht nur Artemita eine nokii iXl^ie, sondern ebenso Chala. Der Name
Apollonia in dieser Gegend zeigt sich sofort als griechisch (s« Droysen). PUnios
sagt vom östlichen Sittake ; Graecornm est. Nachdem Megasthenes durch Seleucus
an Chandragupta geschickt worden war, dann Deimachos durch Antiochus und
Dionysios, sowie Basilis durch Ptolomais II. an Amitragha {*A/ujpoxaTijs), Sohn
des Chandragupta, geschickt war, blühte in Folge der Handelsbeziehungen Alexan-
driens mit der Westküste (wo die Herrschaft des griechisch-bactrischen Reichs
sich eine Zeit lang über den Penjab bis nach Guzerat erstreckte) besonders Uj-
jayini (O^r^) empor. Als Alexander hörte, dass Russen aus Alan-Wareg bei
ihrem Einfalle Derbend zerstört und die Königin Noschabeh ans Berdaa gefangen
fortgeführt hatten, zog er aus zur Vertilgung der Bussen oder Bfirtanen und Hess
auf dem Wege in Kiptschak (um die Frauen an Verschleierung des Gesichts zu
gewöhnen) ein verschleiertes Steinbild errichten, aber es wieder fortnehmen, als
die Leute der Gegend es verehrten. Damis erwähnt (bei Philostratns) die grosse
»rehrnng der griechischen Literatur, die Appollonius in Thyana bei den Brah-
manen gefunden. Die Araber übersetzten (VUI. Jahrhdt.) die astronomischen
Siddhanta (Sendhend), aber aus Alkiudi (IX. Jahrhdt.) entnahmen die Indier
arabische Kunstausd rücke der Astrologie. Agatharchides berichtet von den
glocklichen Inseln an der Küste der Sabäer in Arabien, dass dort Stationen
{itxjto^ixoi axeSuLs) der Nachbarvölker seien , die meisten von dort , ol nart'
arijaaro Tta^ rov *Ir86v norafiov 6 lAJüSarS^os vavarad'fiov , andere von
Karmanien und Persien, sowie den näheren Völkern (s. Droysen). Hinter dem
Hafen Barbarike (einer der Indus-Mündungen) ist ein reiches Land, damals von
Skythen bewohnt, mit der Hauptstadt Minnagara, wo sich noch das Andenken
von Alexander 's Zügen durch alte Tempel, Ueberbleibsel befestigter Lager und
grosse gegrabene Brunnen erhält (Strabo). Urbem Barcen condidit (Alexander)
arasqne statuit (Justin). Die Stadt Peritas (in Indien) wurde von Alexander
nach seinem Hund genannt (nach Sotion). Ila^&avviaa TtoXie "EXXrjvsiBi Ni--
aauiv kfyav0tv (Isidor von Charax). Stephanns erwähnt unter den Alexandrien
in Indien das ir rfj ^Qnint^j xnra riji' ^h'8ixj]r, das TcaXiv ^IvSixrji und rro^a
16 Singapore.
ziehe nmher, so gerne ich auch ansruhen möchte/^ Die Bewoh-
ner im Lande Oeeidratis erbaten sich von Alexander die Gunst:
daz si imer mosten leben. Die Höhle von Elephanta (bei Bom-
bay) bezeichnete (nach Gasparo Balbi) das Ende von Alexan-
ders *) Eroberungen, und Oderic nennt Tana (auf Salsette) die
Stadt des Porus.
Porus (Porj oder ("bei Edrisi) Mour (Pour) spricht von dem
früher durch die Macedonier den Indiem gezahlten Tribut, der
zur Zeit des Krösus verloren gegangen. Die sich selbst Artaei
oder (nach Bawlinson) Afarti (auf den Keilinschriften) nennen-
den Perser hiessen (bei den Griechen) Kophener oder Kephener
bis zur Zeit des Perseus, der in Iconium, dem Sitze des phrygi-
schen Königs Annacus oder Nannacus (zur Fluthzeit) das Bild
der Medusa als Gorgo aufstellte, und an die Kephener als
Stil'ter des chaldäischen Reiches (in der griechischen Tradition
von Cepheus) schliessen sich die durch Nimrod (Nemrod oder
Nembrad) repräsentirten Kuschiten, die als Amerelat (im Zend)
oder Merdad (im Persischen) auftreten und (bei Herodot) unter
der Bezeichnung Klööiol (Kossaeer oder Kuthaeer) erscheinen
im Lande Susa (der Elamiten mit der Stadt Ahuaz) oder Cbu-
zistan (Kurestan oder Kouroi). üCi^g??/!/: fuscus, quantnm apum
genus (Kapi oder Kop). Kfj(pi]vva**) findet sich als Aethiopien
*) Hammon oder Hermes erscheint dem Alexander, dass er in seiner Klei-
dung in das Lager des Darius gehe. Der von Darab besuchte Konig von Roam
(Phellekons oder Philipp) war von Ammourieh ausgezogen. Um die Hülfe-
suchenden, denen er Ländereien angewiesen, zu schätzen, baute Alexander eine
Mauer gegen die Raubervolker der Gog und Magog (Kazwini), mit Hauerzähnen
(wie die Rakshasas) und Wiukelohren (nach Firdusl), zu den Hörnern (qnarn>
der Welt ziehend. Von der Stadt Heroum (der einbrüsttgen Frauen) gelangt
Iskander im Westen nach den rothhaarigen Gelbgesichtem, hinter denen sich im
Lande der Finsterniss (jenseits des Sees der untergehenden Sonne) die QueUe der
Jugend findet. Nachdem er den Khizr getroffen, unterredet sich Iskander mit
den die Roumi-Sprache verstehenden Vögeln und sieht dann Israfll. Oymosophistae
Bragmanes Alexandro homini dicunt, dass sie die Phnosophie, wie er den Krieg
Hebe (Valerius). Hs avaient des os en guise des javelots et les lanc^rent sur les
gut^rriers, sagt Firdnsi (bei Mohl) von den mit Iskander kämpfenden Bewohnern
von Habesch.
*'*) l)x des Kepheus (Suhnes des Beins) Genialilin Ca^^siopeia, die auf einem
bei Agatharchides I nad reit in dir Lrn»it«»ri»f Bjäcnxr vor K »i»-
tos, wie die indi^ebe t »n Gr:»^ e:iL lut ii. SüsiLne &nirej;it*5t']-
ten Enshiten rertwciteieii Sjvi tv/r A-*?^-rita- v;. fr I»i.!rj«ii,
Stuhle Tückvirti sxtz.Rii ci,ier ocl f^ieriHT. CÄnr«e^tL*: wirt. im Tj»rncr Ali-
dromeda) den Kereidfn %x. '*»:i*'UifS ^f-rrrfrti^ -^tTwh^z^'u 6er VklUts»"! C^^u^
des Poseidon dis Land. Kc^^ih-u» L«'I.^ do- At*i:..iipifir wsr iiA:r £rvTi«!iii>pxi^
durch Minerra unter die Nt^rbe ^ers^'zzi. I*iin.vkf Ktrnrr uü ICHprfiz-ri. ilt: 6f>n
Sterne Kasyapa's zb. S^Lwmiii wiz %i«. ür\ Li'^ur«. Fraufi. Kk-j^E-j*'* lurl' t-
gesetzt. Die Gattin Kasy»'» m» TH'Jji<«r £.r:^Liii. ^ 't»#L.krTf Si-i lit. K'.M.T.a.
dass der Oeean ihre RiDä«-r \n^LL-\i^€'L Lüt^ wir^Lf K.rfc.bu» c^f>««Ii»eii Tf*u
Varaoa (dem Herrn de» Ne^res, zu-ü: tiprömK mit läf er l*^<r;e . daas da> >4«e>-
UDgeheaer Sankasnra diese2t«ii ver«^'-ijii*r«%. tim er äaä£>«'l2»e aus »euitr 1lCu«''b<>.
nnd besiegte es, die Ki^öer z.Lri*'Jsr«Wiifl. Tia be.XK'n. FrkUM^-HLarr kf'ho^t
Krishna aoch Kesa oder ke-av%«Sw krii. KLlrPiidrL. Ka^Liia tjiC I'Lrx^a. u>
^Qceession are plac-ei in t^e U-L t-f ^ifi^il*.'^ j-u'yc'^i-f »Li'L f.'Ur stie» iü xiw^
ronstellation never »et i.»cii dtr Tisi-LL pLTfcii*. db-j^ae jjlfcf. »/'J.W ;<urs
'Atitr^rtSog (bei Dionys.L Kaourta^t oMnttj tj* ^j'rii-ivi'rL dk »i.L c.«- Cfc>;vt*'L
in der Knnst Fesseln zu tti.TLit'itZt ai2S£eJ'Lj.fiei>. I»ie ^I2äf>s 6fbr»i.rbe der
Casipii f lieben ^nacb StralK" derben der Si'r-i.»J»er niid Bartrier. Die KTTirt»
KaM'a leiteten sieh ^on Ks<LatraTriidi*a ET-k*-] des PcrcTa-ra« ab Knir-rnn <»iK
ist (bei Stepb. Byzi :r«iLc; Fiu^i^ajoacT oder Gaiidara . Lm.o^^w t um . Km ider.ti-
flcirt Kasyapa mit Kekropa. Cortins steL:i K<(^rrr oder KtAnetMx xtmc^ oder
Schwanz) in Beziehung mit tctorog oder krurm r. i> W.u Kii»»iz jfarht
{xvotos: mächtig), ^ara, als Held, 0:;lritef Lastoi von c-ris , koT^^o^: ehelich
{\U dem Stande der Ämpog aorebör:^ . Kocoov, rex Athen iencicm« ex Aeeyptc
oriundac (o 8*ftrjs appellatv«*. Ererhtbei filic«. Als Act<>chtkon wird Kekr^^ps
mit Schlangen- oder Affensrhvani redei.tet. Zu den O^uU .in Aetolien* ge-
hörten die Bamoi. Die Cureten voUten ^om Gtbirre Kot ou>r in Aetoiien^ be-
oannt sein. Konrshid wnrde die spatere Bezeichnung der Sonne, statt GiamscI.id
(bei den Persem). Keunor o(m>»: Camus mons ad Eophratem. Et Casins Jupiter.
cut Trajanns argenteos erateres et maiimum comn bo^is inaiiratum. primitias
Tictoriae de Getia reportatae dedicavit. Extat in haec donaria Hadriani Epi-
gramma: Trajanns Aeneades Jovi Casio hoc simulacrum. rex hoioinnm regi im-
mortaliom dedicarit Casii Pelusiotae natnrali qnadam solertia nodos impHcare
Dorant, trabibos trabes rectendo (Snidas). Kaaoi: Quisquis Rommorum singulari
«'ertamine vicisset, graminea corona coronabatur. eratque Casius invictus. Aeliani
dirtio. Wenn in Chns (Khus) dem älteren Bruder Mizraim's (Sohn des Cham
oder Kham In Kbemi) die Verwandtschaft der asiatischen Aethiopier ausgedruckt
Hegt, so f&hrt der Name der mit den Uxii ^des üza oder Gewaltigen, den die
Araber irerehrten) verbundenen Kossaeer zu den Khas und Kasya des die indische
(Tf^kichte in Kashmir einleitenden Kasyapa. dessen geistlicher :Sohn (ParasU'
Bama) gleichfalls ein „Gewaltiger auf Erden*' war. Die Taphier bauten ihre
Bastian. Reine V. 2
18 SlDgapore.
Niniveh und andere Städte gründeten^ als Titanen der Armenier
oder Daitya, die den indischen Göttern gegenüber ebenso sehr
als prunkende Städtebesitzer erscheinen^ wie die Divs, von deren
Gefangenen pishdadische Könige die Künste der Civilisation
erlernten. Die Astakener (nebst den indischen Völkerschaften im
Osten des Indus) oder Assakener bei Kabul (am Kophen) waren
seit alter Zeit (nachdem Assurrisili die Eroberungen im XIII.
Jahrhdt. ausgedehnt hatte) den Assyriern untergeben. Varunas
hcisst Daitja-Dewas, als Gott der WasserdämonC; mit denen (Ar-
junas kämpft. Kusfil Dendan oder Chus der elephantenzäbnige
(gleich langzähnigen Rakshasas) wird von Sam Keriman und
den Kokh (Heroen) der Pehlevane bekämpft; zur Zeit des vom
Schmiede Gas oder Kao gekrönten Feridun oder Afridun, der seiner-
seits wieder in feindlicher Version dem die Afrit oder Ilriet be-
zwingenden Soliman ben Daoud erliegt. Während die von Z<>-
hak's Tyrannei geflüchteten Opfer den Stämmen der Kurden
ihren Ursprung gaben, zogen sich die von Feridun verschonten
Festung Nericus auf der Insel Leucos, und der Farbengegensatz tritt auch an d<>o
die Schafe durch ihr Wasser schwarz oder weiss färbenden Flüssen Nelens und
Kereus auf Kuboea auf (wie andererseits zwischen den Kuren und den von
Arjuna oder Parth& geführten Pandava). Wie mythologisch die Nereiden des
Nereus (Sohnes der Gäa und des Pontus) in ein an religiösen Ceremouien den
Antheil verlierendes Alterthum zurückgeschoben werden ^ so vernichtet halb*
geschichtlich Herakles (der Fessler des orakelnden Nereus) die Neleiden des
Neleus (Sohn des Salmoneus), ausser Nestor (durch Weisheit seinen Freunden
berühmt, wie Sisyphus den Gegnern durch Schlauheit). Taurus war ältester Sohn
des Neleus, und die Norici hiesseu früher Taurisci in Noricum Geltici cognomiue
Nori (Plinius). Die Nevgoi galten als yor^ee (s. Herod.). Von Nerigos schifft«^
man nach Thule. Unter Sal und Rüstern herrschte das iranische Heldenge«chlecht
Neriman's über Segestan. The detached hill-forts (destroyed in Sogdiana b>
Alexander M.) have always been common in those countries, the term Tippa or
Tuppa (Tuppah), which is the Turkish word for hill or mound, frequeutly recur-
ring. Von Sthupa findet sich Tope, als Tumulus. Nach Chabas war Ob^ (Tob«
oder Tebe) die alte Form dos Namens Theben (mit dem Artikel). In der tibetischen
Priester^chaft stehen die Tobba und Tuppa unter dem Lama. In der Burg Ilan-
Kalessi auf Berg Amanus herrschte der in Tarsans getödtete Sheikh Meran, dessen
Körper in eine Schlange auslief (s. Langlois). Tipo, qu^on lit ponr Typhou sur
les monuments, est le synonyme de Top, Tupa, Tippo des langues r«ltique,
finnoibC et tartare^ haut^ douiinaiit, Tob-al-Kaiu et Tubba^ ^Moreau de Jouue»).
Iskander. ^Q
Nachkommen des Zohak (als Vorfahren des von Mahmud be-
siegten Mohamed ben Surf, eines alten Suryavansa) in die Berge
Ghurs zurück, und wurden in späterer Auffassung als helle Kaf-
fem rumischer Abstammung mit Iskander verknüpft. Von Nem-
rod (dem Unsterblichen oder Nemurd) oder Mared (von Mar oder
Schlange), der durch Riesenvögel (Kerkes) in den Himmel stei-
gen wollte oder mittelst eines hohen Thurmes (in den Ebenen
die Bergspitzen der Kerketen aufpflanzend), stammten die Ne-
mared (Rebellen) genannten Könige Babyloniens. Nach Moses
Chor, begreift das Land der Kushiten die Stadt Pahl (Baktra
oder Balkh) im Lande Parthien oder Bactriana ; Tahmuras (Diw-
Band oder Dämonen-Bändiger) baute die Citadelle in dem von
Dhul-Khameim gegründeten Meru oder Merw (Shahsidchan).
Nach Vartan trifft man jenseits Fersiens das Land der Kushiten
und dann das von Djen (Djenastan oder China). Im Reiche
Jinnistan (am Berge Kaf) wohnen die Peri in ihren Glaüzstädten,
die Dews dagegen in Ahermanabad (die Stadt des Bösen), wäh-
rend die Al-Hermani oder Pyramiden im Lande der Pharaonen
(von der Wnrzel Peri oder tragen, nach Brugsch) von Jan ben
Jan erbaut wurden, zu dessen Zeit Abu Djafar das Reich zwi-
schen den Divs, deren Alleinherrschaft (wie die des Ahriman
nach dem ihm zugewiesenen Cyclus) ihr Ende erreicht hatte
and den Peri getheilt war. Nach Mar Apas Catina besiegte
Aram von Armenien die Medier von Zarasb unter Nionkar (mit dem
Beinamen Mates) und zwang Ninus, König von Niniveh, ihn
zu bestätigen, obwohl dieser gerne die Tödtung seines Vorfahren
Belas durch Haig gerächt hätte (nach Langlois). Othniel befreite
die Israeliten von der Herrschaft des Kushan Rischathaim,
Königs von Aram-Naharajim oder (nach Josephus) von dem
Assyrerkönig Chusarthes. Die bei Justin als Flüchtlinge bezeich-
neten Parther galten für die durch Sostris oder Sesostris (nach
Suidas) in Assyrien (Athoria) angesiedelten Scythen. Mit den
Medem oder früheren Areioi verknüpften sich, wie die Iremiden
in Südarabien, die Elamiten Elams, das M. Müller mit Arrja-
Vaedjo in Beziehung setzt. Die noachische Völkertafel lässt
Mad oder Meder den Arja Stamm vertreten. Nach Steph. Byz.
hiess Thracien oder (bei Gellius) Sithon (Perke) früher Jgia. Zu
2*
20 Slngapore.
Plinius' Zeit wohnten die Amardi (scythischen Stammes) an der
Grenze zwischen Medien und Elymais. Die Mardi gehörten zu
den Wanderstämmen der Perser.
Die Bewohner Nysas *) baten Alexander um Bestätigung ihrer
Privilegien, da ihr Berg der Meros des Dionysos sei, das Mt^go-
ytviqq oder Mr]QotQaq)i^s, In Nisaia fanden sich (nach Isidor)
die Basilisken taphai (Parthuene*s).
Nach Pausanias hatte Dionysos die Biücke über den Euphrat
bei Zeugma mit Reben von Weinranken und Epheu verbunden,
die noch zu sehen waren, wie (nach Plinius) die Eisenketten, die
Steph. Byz. dem Alexander M. zuschreibt. Bumes sieht in den
Ruinen von Darapura und Mung die von Alexander am Hy-
daspes gegründeten Städte Nikaia und Bukephala (Alexandria
Bucephalos). An der Spaltung des Indus-Delta in Pattala baute
Alexander eine Akropolis (Arrian). Equus Alexandri regis et ca-
pite et nomine Bucephalus fuii (Gellius). Es starb nach der
Schlacht mit Perus. Si cheveau avait nom Busifel et avait trois
comes, comme le tor marin. Das Asva medha oder Pferdeopfer
war mit der Verehrung der Sonne verknüpft, und nach Herodot
opferten die Massageten der Sonne Pferde. Das Pferd des Cortez
erhielt Verehrung, indem ihm die Indier Gold in goldener
Krippe vorsetzten.
Nach Durchziehen des Waldes Anaphantos kam Alexander
zu wilden Menschen, die ruhig, die Reihen des Heeres mit starr
gerichtetem Blick betrachtend, dasassen und dem herbeigebrachten
Mädchen in den Schenkel bissen (Kallisthenes). Auf Candace's
Anleitung gelangte Alexander (nach Pseudo-Kallisthenes) zu den
heiligen Männern mit Feueraugen (gleich dem durcli einen Ameisen-
hügel überbauten Süsser). Palladius lässt Alexander mit Semi-
*) Urbs Nysa sita est sub radicibos montis, quem Meron incolae appellant,
inde Graeci mentiendi traxere Ucentiam Jovis femioe Liberum patrem celatum
esse (Curtius). Das von Tahmurath gegründete Nisbapur wurde von Alexander
zerstört. Nach Ismenias war Liber in Theben, der Nährerin des Herakles, ge-
boren, und von dort hatten sich die Orgien, die herrlichsten Weisen des Ootteit-
dieustes, durch die Welt verbreitet. Die Macht Alexander^s übertrifft selbst die
der Odtter, da der von den Indiern als Gott verehrte Liber aus Aethiopien
weichen musste.
Langohr. 21
ramis zusammcntreflen. Nach der Alexandersage hatten die
Mobren der (mit Porus vermählten) Königin Candaciam (in der
Borg Merores) lang ausgezogene Ohren. In den Briefen des
Alexander (bei Laniprecht) wird der durch Ketten ei-stiegcnc
Berg (gleich dem Adams-Pik) beschrieben mit einem schlafen-
den oder todten Greis, als liegende Buddha-Statue. Die Blumen
mit den Mädchen entsprechen dem siamesischen Märchen von
Vixanthon (XII. Jahrhdt.). Im Walde bei den GaiTanien sieht
Alexander Weiber aus der Erde wachsen. Alexander verlangte
Zutritt zu Candace's Lande, weil dorthin der Gott Ammon (nach
Eroberung des ammonischen Landes) gebracht sei. Dem grössten
Sonnentempel in der Stadt Helios stand Aethiops als Oberpriester
vor. Auf Bitten des CandulakC; Sohn der Candace, schickt
Alexander ein Heer gegen Hirant (Hircan), der jenes Weib Blas-
fameya aus Urye geraubt (wo Wishnu ruht und in der Rama-
Avatare mit Hiran beibenannten Dämonen des feindlichen Iran
und den städtebewohnenden Asuren kämpfte).
Nach Diodor baute der Gesetzgeber Bacchus Städte in Indien.
Iris bringt (bei Nonnus) Jupiter's Befehl, dass Bacchus die gott-
losen Indier zum Weintrinken zwinge und aus Asien vertreibe.
Nach der Niederlage des Astrais -ward das Wasser in Wein ver-
wandelt, und die Indier fanden an dem neuen Getränke Ge-
schmack. Von Bronchus gastlich empfangen, lehrte Bacchus den
Anbau der Reben. Orontes, Schwiegervater des Deriades oder
Duryadhana (König der Kurus), fiel in der Schlacht gegen
Bacchas (der Krishna's Liebesspiele mit der Jungfrau Nikaea
trieb), und der krauslockige Blemyes, König des glücklichen Ara-
biens, der nur ungern Deriades gehorcht hatte, unterwarf sich
Bacchus und zog dann nach Aegypten und Aethiopien. CatuU
lässt Bacchus im Zuge gegen Ariana von den Silenes nysigenae
begleitet sein. Im Angriff auf die Satyrn verwundet Morrheus
^Mabaraja) den Eurymedon, Sohn des Vulcan, der ihn in Flammen
hllllt. Mit der durch den Araber Rhadamanes gebauten Flotte
greift Bacchus den Deriades auf dem Hydaspes an, und wieder-
holt auf den Schlachtfeldern Alexander's seine Kämpfe in dichte-
rischer Ausschmückung, wie sie auch im Mahabharatam nach
indischer Auffassung erscheinen. Deriades bestraft den Fürsten
22 Singapore.
HabrathoB durch Abschneiden seines Haarwuchses (Nonnus), und
König Sagara Hess den Yavana^ die auf Vasishtha's Bitten das
Leben erhielten, die Köpfe scheeren. Nach Hesychius hiessen
ol Tciv 'Ivddiv ßaöiXeig Maurier. Das indische Volk der Mtoguig
baute Holzhäuser, wie Euphorbien berichtet (278 a. d.), und ebenso
der Mahawanso. Die Dynastie der Maurja gehörte zum Geschlechte
der Sakja. Maurus quidam KeTcgot (apud Zosimus). Morrius,
König von Veji, führte (nach Servius) das (von Numa adoptirte)
Priesterthum der Salier ein. In Al^lo^ (der glänzenden Lebens-
schlange) liegt der Gegensatz zu den dunkeln*) Sterblichen,
MiQwiff während im Litthauischen die Negation bei mirdamas
*) Herodot nennt Kalatier (Kala oder schwarz) unter den Indiern. Atrab
gentes et qnodammodo Aetbiopas, charakterisirt Plinius die Indier. Bei den
Persern heissen die Aethiopier schwarze Indier (Siah-Ilindu). Michael (der jacobi-
tische Patriarch von Antiochieu) bezeichnet die Aethiopier als Knshiten. In der
Völkertafel ziehen die Kushiten (wie Kus, Sohn des Harn) von Asien nach
Afrika. Syncellas führt die Aethiopier vom Indus nach dem oberen Aegypten.
Diodor schreibt die Gründung des ägyptischen Reiches den Aethiopiern zu. Nach
Herodot wohnten die Kissier (Kossäer) im Lande von Susa, das Memuon erbaut,
oder (nach den Arabern) Kusistan (die Ueimath des Kus). Das Land der (ianda-
riden (ostlich vom Ganges) wurde wegen seiner vielen Elephauten nie erobert
(nach Diodor). Die griechischen Konige von Syrien unterwarfen die Fauni und
Syri. SaßdxiOi S arrotf iati jto jJioyx^Oip (Suidas). Hermes, als Saos oder
Sokos. Pingasa or Pinga, iiving in Panchaea (the country along the Indii>)
emigrated with bis followers begond the western sea between India and Africa,
and settled on the bauks of the ri>er Crishua, Syama or the Nile (s. Wilford).
Nach Strabo folgte ganz Asien dem Dienste des Dionysos. Chares lässt die ludirr
den Gott des Weines Xo^oaSeioe (Suradeva) verehren. Die Erfindung des Weine>
zum Getränk wird Bala Rama zugeschrieben. Neben den Aethiopiern und Susier u
unter Memnon (Isrnndes oder Miamun), Sohn des Tithon, schickte der assyrische
Konig Teutames dem Priamus ein ethiopisches Hölfsheer unter dem Armenitr
Zarmair, den Indjidji mit Ascanios (K5nig von Ascanien) identiflcirt. Titllonu^
(Sohn des Uns und Bruder des Laomedon), schwand am Korper hin, ^Is Aurora
ffir ihn Unsterblichkeit gebeten, wie sie auf Urvafi's Vermittlung die Gandharv^
dem Pumrawas (Bodhas) oder Alias, Sohn der Ida oder IIa, mit der sich nach
Sudynmna*8 (Manu's Tochter) neuer Geschlechtswandlung Buddha vermählt hattr.
«rtheilte (in mythologisch entstellter Auffassung der Fortdauer eines BuddhaV
Rhea Sylvia, die Stammmutter der Iliaden (Romulus und Remus) heisst Ilia. Den
Babylouiern war Uu (der semitische £1) der geflügelte Gott, der die Fluth ver-
nnachte.
MaUccÄ. 23
direct an die adaiua oder durch rothbrennendes Feuer Unsterb-
lichen in Indien oder Intn der Iddhas angesetzt wird.
Nachdem die Malayen nach Malacca ausgewandert waren,
wnrde unter den Abtheilungen des Königreichs ein Häuptling
in Pahang eingesetzt, von dessen Verwandten einer sich als Kauf-
mann nach Champa*) (in Cochinchina)' begab und dort zum
Herrscher erhoben wurde (wie du Chaillu durch Remandji, Häupt-
ling der Apingi, mit dem Kendo oder dem Symbol der Herrscher-
wftrde bekleidet wurde). Er hatte seine Frau schwanger zurück-
gelassen, und diese berichtete dem nachgeborenen Sohne, das»
sein Vater nach Champa gegangen sei. Dorthin folgend, fand er
ihn hochbejahrt und verblieb bei ihm, um nach dem Tode zu
«nccediren. So begann ein lebhafter Wechselverkehr zwischen
den in Champa angesiedelten Malayen und denen Malaccas,
doch wurden die Beziehungen später unterbrochen.
Wenn die Schiffer Malacca verliessen, priesen sie in Lob-
gesängen den Hafen der blühenden Stadt (nach den Seyara
Malayu). Zum Schutze des auswärtigen Handels waren 5 Suba-
dare angestellt für China, Kamboja, Java, Bengalen und Guzerat.
Die nach Malacca handelnden Gores (Japanesen) oder Lequea
wollten (nach Albuquerque) Niemanden über ihr Land Bericht
^eben. Da der König von China sich von dem Rajah Malaccas
in Ausdrücken hatte anreden lassen, die auf untergeordneten
Rang deutete, so musste er später das Wasser, worin dieser seine
Hände und Ftisse gewaschen, trinken, um von seiner Haut-
krankheit curirt zu werden. Neben dem Bandara oder Minister
und Tnmagong oder Handelsaufseher, fand sich in Malacca der
Sacsamana, als Titel des Admirals, der auf den Preisfechter Hang
Tuah vom Sultan übertragen war, als dieser Laksman heraus-
gefordert hatte, sich mit ihm zu messen. Said Ahmed aus
Champa gab dem von Malacca flir die Werbung um die schöne
Tun Tigi von Pahung ausgesandten Hang Nadim die gewünschte
*) The Champaka (Michelia champaka) is introduced by the UlnduB Id JavH,
Ab its Sanscrit naine impUes. Unverheirathete Mädchen in Java tragen eine
duftende Chanipaka-Blume in ihrem Taschentuche. Die Frucht der Ghampadah
ist ArtocarpuB polyphemes.
24 Singapore.
AuBkunft. Brama Wijaya (Bromjaya) von Majapabit schickte Ge-
sandte nach Kambodja, um seinen schiffbrüchigen Neffen aus
Ciampa abholen zu lassen. Da Couto setzt die Bekehrung des
Rajah von Malacca in's Jahr 1388, aber die malayischen Ännalen
nennen Mohamed Shah (1276) als den ersten König, der den
Islam annahm. Nach De Barros war es besonders auf Anstiften
der Perser und Guzerati-Mohren, dass die Nachfolger des Königs
Xaquem Darscha (Sekander Shah) das Joch Slams abwarfen.
Die Sellaten, mit denen sich Paramisora in Singapore festsetzte,
lebten von Fischfang oder Seeraub und vermischten sich* mit
den halbwilden Malayen, die das Land in der fruchtbaren Ebene
von Beitang anbauten. Nachdem sie dort die Stadt der Ver-
bannten (Malakka oder Malaiya Nakkhara)' gegründet, beriefen
sie den Schakeng (Chao Khun) Darscha (Sohn des Paramisora)
als König. Die Mandarinen oder Edelleute Malakkas (zu
de Barros' Zeit) waren noch die Nachkommen der Sellaten (1532).
Im Javanischen bezeichnet Malay einen Flüchtigen oder Fort-
gelaufenen. Yalentyn lässt sich die Emigranten aus Menangkabon
(unter Sri Tara Bawana) in üjong Tanah festsetzen als Orang
de bawah anghin (oder Leute unter dem Winde). Aus der
von ihnen gebauten Stadt Singhapura durch den König von
Majapahit vertrieben (1252), zogen sie nach Malacca, das seinen
Namen von den dortigen Fruchtbäumen erhielt.
Zu dem im VIII. und IX. Jahrhdt. p. d. über die Insel-
gruppen südlich und westlich von' Malacca ausgedehnten Reich
des Maharaja von Sabed gehörte (nach Abu Zeyd) das Empo-
rium Kalah. Der König von Zabaj heisst Alfikat, der König
der Insel im östlichen Meere Maharaga (nach Ibn Khurdadba)
f 912 p. d. Im Reiche des über das Meer von Sanf heiTSchenden
Maharaga (dessen Dynastie Walkenaer mit 628 p. d. enden
lässt), der die Inseln Zandy und Ramni besitzt (und den König
von Comar besiegte), nennt Masudi die Insel Serireh. Die Insel
QuoUan in Malabar war (nach Suleiman) von Zabeg (Java) ab-
hängig, und die Insel Rami (nach Abu Zeid). Der Minister des
Maharaga von Zabeg warf (nach Suleiman) täglich ein Stück
Gold in den Palastteich. Mahan-ben-Albahr fand rothe, gelbe
und blaue Roseu; die nicht fortgetragen werden konnten, in einem
Goldinseln. 25
Walde auf Zabeg. Nach Idrisi war Gaba, der (als König Java'e,
auch) über die Inseln Salahat oder die Sunda-Inseln herrschte,
Verehrer des Bodd, eines aus Marmor gearbeiteten Götzenbildes.
Diego Pacheco suchte die Ilhas d'Oro, von denen er in Malacca
gehört hatte. Nach Conti fand sich in Java ein Baum, dessen
Mark eine "Goldstange bildete. Prinz Jihtze, der Sohn der Sonne,
der wegen Aufruhrs von seinem Vater vertrieben worden, liess
sich in Kuj in Kambodja nieder und gründete Juthia in Siam *),
als Vasall Chinas dorthin Gesandte schickend (nach GUtzlaff).
Sein Gesetzbuch ward im Tempel Sisaput*s zu Ajuthia aufbe-
wahrt, bis zur birmanischen Erobening. Nach Azedi's Garsharsp
Namah (IX. Jahrdt. p. d.) rüstete (auf Bitten des Maharaga
von Zabed) Delah, der von Persien bis Palästina herrschte, eine
See-Expedition gegen den ceylonischen König Baku aus und
erfocht durch Garharsp einen Sieg bei Kalah tlber den Shah von
Serendib.**) Nach Vertomanus (1504) waren die Javanesen vor
ihrer Bekanntschaft mit den Chinesen (1400) Menschenfresser.
*) The ftiamese Rra conimenres witb tbe appearance of Samut Thakudum
(Uuddba), wbo iutroduced (340 a. d.) tbe useful arts. Chaou Mabarat, tbe legis-
lator of Cambodja, establisbed more flrmly tbe roles of Samut Tbakudum aud
added sume of bis owd (at tbe lime of Cbrist's birtb). Pbaya Kret, a siamese
legislator, perfected tbe work of Cbaou Mabarat.
**) Die Ptolomäer scbickten Timostbenes Dacb Taprobaua und Indien. Unter
den Seleociden bereist Patroklos die indiscben Meere. Das Künigreicb Locbac
wurde (zu Marco Polo's Zeit) wegen der wilden Sitten seiner Bewohner nur
wenig besucht. Siam wurde als Indara Tbay-nu von Gambodia oder Indara-Shau
uoterscbieden. We und Yorok werden als alte Namen Cocbincbinas gegeben.
Lao« heifist Varendra. Bei Gaspar de Cruz wird das Königreich Cambodia (Levek)
Loech genannt. Jambu und Zeitau waren zu Polo'» Zeit die Häfen an der
rhinesiacben Kfiste. Nach Oderic trugen die Insulaner auf den Nicoveran (Nico-
baren) das Bild des von ihnen verehrten Affen auf der Stirn. Der chinesische
General Sogatu zwang den König von Ciamba (Dsiampa) zur Tributzablnng an
Kablai-Khan (nach Polo). Rami oder Sumatra war (nach Idrisi) mehreren Forsten
nntertbinig. Die Schätze der Inselkünigin (zwischen dem Meer Lar und Herkend)
bestanden in Cauris, die sich auf den in*s Wasser geworfenen KokosbQschen
sammelten und an der Sonne getrocknet wurden. In Mankir wurde die Kiriah-
^^prache geredet (im Lande Karah), am Meer Larewi die Sprache Lari (nach Ma-
sudi). Cochinchina helsst Kuchi bei den Malayen. Buuga siem oder bunga tong-
qoin meint wohlriechende Blumen.
26 Singapore.
Unter Cbintsu scluekte Bak-la-cha, der König von Jawwa (Jaowa)
oder Jawac eine Gesandtschaft nach China (860 p. d.). Bata>ia
und Java heissen Galapa bei den Chinesen, wurde aber fiiiher
Kouawa genannt. Kuda Lalean befreite die Javanesen vom
Drucke der Chinesen (1086 p. d.). Die in Singapore gefunde-
nen Münzen Chinas tragen einen Kaisemamen aus dem Jahre
{167 p. d. Die Bewohner von Es-Sila und seinen Inseln lässt
Masudi von Amour (Enkel Japhef s) abstammen, wie die Chine-
sen. Unter den Insulanern des Meeres von Kerdendj finden sieh
(nach Masudi) die El-Fandjab mit krausem Haar. Nach Kaz-
wini hatten die Bewohner der Insel Barthalib buschiges Haar.
In Kailasa (zu Ellora) kräuselt sich das Haar der Pisachi (Diener
Siwa's). Nach dem Kanda findet sich Bayu (krauslockig) unter
den fllnf Schöpfungen Narada's (auf Java). Nach De BruyuB
Kops ttberfallen die Wilden in der Bulan-Strasse mit ihren ver-
gifteten Pfeilen alle Fremde, die nicht von einem Häuptling oder
Batin begleitet sind. Die an der Malacca gegenüberliegenden
Küste Sumatras wohnenden Heiden heissen Battas und essen
Menschenfleisch, wogegen die südlichen Gotumas civilisirter sind
(De Barros). Obwohl eine verachtete Kaste, galten die Veddah
oder (bei Palladius) Besadae (nach Ambrosius) für edler Herkunft,
weil von den alten Yakko herstammend. Auf Java ist Djaksa
ein Priester, während in Hiuterindien sich der Yaksa in einen
Raksasa verkehrt hat. Nach Hiuenthsang war Ceylon*) (wohin
Megasthenes die Palaeogoni setzt) oder Tapobrane von weib-
lichen Dämonen bewohnt, die nach Sirenenart die herangelock-
Schiflfer frassen. Nur der Kaufmann Wyayo entkam, während
im Mahawanso Vijaja seine Gefährten, aus circeischen Verwand-
lungen erlöst. Wenn die Könige Ceylons bei dem Grab des
von Gaimono, dem Erbauer des von Fabian gesehenen Lowa**)-
Maha-Paya (Eisentempel) entthronten Malabarenhäuptlings Ela-
*) The Kings of Ceylon are descended from Baaut, who placed her foot
print on a miidheap. Tapobrane wurde von Hipparch nicht als Insel angesehen,
sondern als der Beginn eines südostlichen Festlandes.
**) Lawar im Malayischen bedeutet ^aussen/ ,,drauF8en'' und Lewa „ansgr-
streckt*^ oder „offen."
Ceylon. 27
la*) Toröberzogen, geschah es unter dem Schweigen der Musik und
auch der Congese eilt geräuschlos am Grabe des Jaga vorüber,
um den darunter schlafenden Eroberer nicht wieder zu er
wecken. Sopater wurde (nach Cosmas) in seinem Charakter als
Römer von dem Kernige von Sielediba ehrenvoll empfangen.
Auf dem Tempel glänzte das Kleinod des Hyazinthes, das, wie
Marco Polo (der von einem Rubin spricht) erzählt, dem darum
nachsuchenden Knblai-Khan verweigert wurde, weil ein Erb-
stück, doch ward es im XIV. Jahrhdt. erkauft. Aus Sindbad's
Erzählungen erwähnt Masudi den 8maragd des Königs von Ceylon.
Nach St. Ambrosius hatte der Thebancr Scljolasticus die Küste
Malabarsnnd Ceylons (I. Jahrhdt. p. d.) besucht; der Freigelassene
des Annius Plocanus wurde unter Claudius nach* Ceylon getrie-
ben. Im samaritanischen Pentateuch und in der Version des
zweiten Jahrhunderts sowohl, wie in Abu Seyd's Pentateu(;h
(1480) lag der Ararat der Arche auf Sarandib (Silandwipa oder
8inhaladwipa\
Aus den Chinesen,**) die Ceylon entdeckten, wurde ein
König Cals Sohn der Sonne , die nimmer stille steht) gewählt,
auf den Lankauw Pati Mahadascyn (vielgeliebter Grossherr der
ganzen Insel) und dann Lankauw Singe Mahadascyn (vielgeliebter
Insel-Leu) folgte (nach Baldaeus). Alexander lässt die Schlucht
mit dreisprachiger Inschrift tiberbrücken nach dem Lande der
Sigeeln. Die Insel Tapobrane war von Makrobiern bewohnt.
Die Portugiesen haben dem Berg (auf Spilan) den Namen Pico
de Adam gegeben, die Selanesen nennen ihn Budo (de Barros).
*) The EUhwun or divines are (acrordinj? to tbe Mahoinedans) the pliilo-
bophers, who admitted a flrst mover of all tliings and one spiritual substauce
detached from every kind of matter.
^ Tbere is an aDcient tradition among the Ceylonese, that after the expiil-
sioo of Adam from the Island, it was flrst peopled by a band of Chinese ad-
ventorerfiy who accidentally arrived on its coasts (Percival). Nach Ribeyro war
Ceylon von schiffbrüchigen Chinesen bevölkert. Nach dem Rajavali ereignete sich
^jOt> p\ d. eine Fluth in Ceylon, wie schon in den Duwapawrayaga genannten
Kpochea wegen RaTana*s Sünden. According to the natives of India the modern
Ceylon ia only an Island adjacent to the ancient Lanka, which now exists uo
loDger (Tod). Rama setzte an Ravana's Stelle Webishana.
28 Singapore.
Die Hindu nennen Adam's Pik Swangarrhanam (der Aufgang
zum Himmel). Nach den Kriegen Eama*8 fiel das verwüstete
Lankapura unter die Herrschaft des Vogels Girda, Freund der«
Vogels (Garuda) Rajawali. Nachdem Kaja Marong Wansa sieh
gegen den (als Gesandter des Baja Rum an den König von
China) Sttlrme aufregenden Vogel Girda vertheidigt, wurde er
Raja in Keddah. Die Chinesen nennen Ceylon (Tampobanni^
das Rothe Land, Chih-too. Nach Odoardo Barbosa heisst Zei-
lam (bei den Indiern) Tenarisim (das Land des EntzttckensX
Der Priester Nanteh wurde (456 p. d.) mit einer Buddha-Statue
von Ceylon an den Kaiser China's*) gesandt. Eine über Land
kommende Gesandtschaft (V. Jahrh.) brachte den kostbaren Jaspis-
stein (nach dem Leang-shu). Nach der Ming-she (Geschichte
der Ming-Dynastie) wurde der General Chingho vom Kaiser
Ching tsu ausgesandt (mit 62 Schiflfen), um den chinesichen
Einfluss in den westlichen Königreichen wiederherzustellen, und
lief in Cochinchina, Sumatra, Java, Cambodia, Siam und ande-
ren Plätzen ein, das kaiserliche Edict verkündend und Gnaden-
bezeugungen gewährend (1407). Da der König von Ceylon sich
widersetzlich gezeigt hatte, wurde eine neue Expedition aus-
gerüstet, die ihn als Gefangenen nach China brachte. Nachdem
Pulo Koma Bazae Lacha (Sri Prackrama Bahn Rajah) an seiner
Stelle ernannt ward, trieb ein chinesischer Beamter den Tribut
ein. Von Charitraputra oder Kalingapatana (Hauptstadt Orissas)
fuhr man nach Ceylon (zur Zeit Hiuenthsang's). Um Beleidi-
gungen, die persichen Kaufleuten zugefügt waren, (VL Jahrhdt.
p. d.) zu rächen, sandte Chosroes Nurscliirwan, der sein Reich
bis Baluchistan ausdehnte und (nach Firdusi) das Industhal
eroberte, eine Flotte gegen Ceylon und besiegte (nach Hamza Ispa-
hani) den König von Serendib (oder Ceylon). Die von Hadjadj,
Gouverneur von Irak,**) gegen Daher von Dewal gesandte Expe-
*) Selon Siu, les ambassadeurs de Borneo (au sud-e8t des Ues Ln-Boog)
furent connattre k Tempereur de la Chine (1406), qu'un de leurs deux rois ^tait
UD homme orlginaire de Min (ou Fokion) et qae daus la voisinage de la vüle
royale 11 y avait des inscriptions en characteres chinols (Pauthier).
**) Nach Ämmianus ivurde der indische Handel der Sassaniden von dem Hafen
Christen. 29
(lition hatte znm Zweck, Piratereien zu bestrafen gegen moha-
medanische Frauen verübt, die Wittwen mohamedanischer Kaul-
leute, die in dem Kriege der Bubinen-Insel (Djezyret-Alyacout)
oder Ceylon in ihre Heimath zurückgesandt wurden, nachdem
ihre für Handelszwecke dort ansässigen Verwandten verstorben.
Als Mahmud Ghaznih die schismatiscben Carmathier bei Moul-
tan besiegte, flüchtete der schiitische Führer nach Ceylon (1005),
und eben dort fanden die Siva- Verehrer ein Asyl,* als Maho-
med (1025) das Idol von Somnath zertrümmerte.
Nach Cosmas lag der König der Küste von Ceylon mit dem
Könige, der den Hyacinth besass, im Krieg. Der christliche
Presbyter wurde in Persien ordinirt. Edrisi bemerkt vom Könige
in Serendib, dass er nicht, wie die Könige Indiens, den Wein-
genuss erlaubt habe. Während die brahminischen Malabaren in
(3eylon*) herrschten, wurden dort (nach Kazwini) die Wittwen
verbrannt (XIII. Jahrhdt.). Imaum Abu Abdallah zeigte zuerst
den mohamedanischen Pilgern den Weg zu Adam's Pic. Nach
Abu-Zeyd fand der Reisende Ibu Wahab viele Klöster zum
BUcherabschreiben in Serendib (910 p. d.). Die Siamesen schick-
ten (735 p. d.) nach Ceylon, um verlorene Pali-Schriften zu er-
TeredoD (am Passitigris) betrieben, Dach Markianos (der an der Küste Karmaoiens
die Hafen Apologoi und Omana nennt) war der Hafen Cbarax oder Spasinu an
der Mündung des Tigris. Hera (südwestlich von der Mündung des Euphrat)
hatte blühenden Handel, nachdem die Fürsten von den Sassaniden abhängig ge-
worden. Bei Cosmas heisst der äusserste Punkt, den die Perser auf der Koro-
mandelküste besuchten, Kabir (am Kaveri oder Kaberis). Nach Tabari kamen
indische Kauffahrtheifahrer (unter den Sassaniden) nach OboUah und Apologoi.
^ocotorra (Dioscoridis insula oder jJiogxo^idovs rrjaoe}, auf der Aristoteles den
Anbau der Aloe empfahl, war (nach Arrian) von Arabern, Indlern und Griechen
bewohnt, die dem Konige des Weihrauchlandes zinsbar waren. Les anciennes
f'cKtares du Dioc^se d'Angamala rapportent qu'on envoyait autrefois ä la cote un
pr^lat, qui portait le nom d'Archeveque des Indes. II avait deux suffragans,
Tun dans Tisle de Socotora et l'autre dans le pays de Ma^in (La Groze). Nach
F.drisi waren die Bewohner Socothorah^s meistens Christen.
^) La coutnme des Czeremisses (bei denen unverheirathete Frauen ein Hörn
trugen) est anssi bien que des Cingalais de n'^pouser jamais des Alles, qni n'aient
«^tf' deflor^es par leurs propres peres (Strnys). Sie fürchteten eine unsichtbare
N-^tion als feindlich (wie der Neger die Qua des Innern).
30 Singapore.
setzen. Bodidharma, Sohn des Fürsten von Mawar, schifite nach
China (t 465 p. d.). Nach Solyman (851 p. d.) wurde der
König von Serendib beim Tode durch die Strassen geschleift,
ura die Vergänglichkeit irdischen Glanzes zu zeigen. Der König
von Tschontscheng musste sich, nachdem er 30 Jahre regiert,
(nach Kanghi) für eine Zeit nach einem Berge zurückziehen, wo
er von Tigern gefressen ward, wenn er schlecht regiert hat, und
sonst im Triumph zurückgeholt. Während des Interregnums re-
gieren die Minister (wie für den grasfressenden Nebukadnezzar).
Ehe er seine Regierung antritt, wird der König in Gabun von
seinen Unterthanen , die sich dieses Rechtes nocji einmal freuen
wollen, raisshandelt. Ebenso in Unyamwezi (nach Burton) und
früher bei Installirung des Herzogs von Kärathen. Am Neu-Cala-
bar hält man den Jujukönig höher als den civilen, besonders aber
wird die Macht eines im Oni-Gebiete des Binnenlandes resi-
direnden Geistes gefürchtet. Westlich von dem Orte, wo St. Tho-
mas begraben liege, setzt Marco Polo die Provinz Lar, und
von dort seien alle Abraiamiten auf der Erde ausgegangen.
Alexander singen Vögel in griechischer Sprache, dass er nicht
an den Ort ziehen dürfe, den die Nachkommen des Abraham be-
wohnen, dass er aber den Porus tödten würde (Pseudo-Gorio-
nides). Nachdem er Für besiegt, zog Iskander nach Herrn
(Mecca), um das Haus des Berahim (Abraham) zu schauen, das
der fromme Mann gebaut und wovon er soviel Uebles erduldet.
Gott selbst hatte es Nesr Hiran (das Häuslein Hiran*s) genannt
(Firdusi). Alfred M. schickte den Bischof Svithelm oder Sig-
helm nach Indien, um das Grab des heiligen Thomas zu be-
suchen. Die Cristen dy sandt Thomas mit iren gepett do heyra
suchen, die nemen des roten ertrichs und tragen das mit in
heym, sagt Marco Polo (bei Creussner). Andreas Govea hörte
von den Christen in Malabar, dass St. Thomas von Meliapore
nach China gegangen und in der Stadt Kanbalou Kirchen ge-
baut habe. Als Mohamed Buktyar (Gouverneur von Behar) aus
Kamrup in Tibet einfiel, wurde er (1205 p. d.) durch die Christen
von Karimpatan vertrieben. Auf der Westseite des Tschania-
lari-Peak (in der Rimola-Kette) führt ein Pass nach Tibet über
Bhutan, wo neben dem Dharma-Raja (Sama-Rin-Potche) der weit-
Secten. 31
liehe Depa Raja herrschte. Die fllr Handel nach Tibet gewan-
derten Newar nahmen das Christenthnm *) der alten katholischen
Kirchen**) bei Digorcha und Lhassa an (Smith). Die Pani-
Koech nennen ihre erblichen Priester, die Deosis, bald Brah-
manen, bald Dalai-Lama. Die Kuttagotteru genannten Priester
der Khond dürfen nicht mit Laien essen (Macpherson). Nach
Nikephoros entfloh ein Brahmane, dem Kaiser Justinian seinen
Koch wegnehmen wollte, zu den Khazaren. Abu Zaidu-1 Hasan
erwähnt ausser einer jüdischen Colonie in Sarandip auch An-
hänger anderer Religionen, besonders der Manichäer ***). Die
*) „Od hearing the dispute of Beaedlctus Goez with the priests, the son of
the king (in Cascar) concluded , that the ChristiaDS were the trae Misermaos,
saying that his progAnitors had professed the saroe law.^ Some of the imageB
io the temples of Thibet represent an prophet, vho is still liviiig (Khajeb Kizr
or Elias), others are iiuages of a prophet taken up to heaven aud being alive
tbere (Ilazret Isa or Jesus). Many loads of Oospels bave arrived in Thibet, but
not one entire copy (Mir Izzet Ullab).
**) Des le XII si^cle il existait une mission au sud du Thibet, dauB la
tribn Shakkaptra (Krick). Pinto hörte, dass die Kreuze in China durch einen
heiligen Mann, Matthäus Esandel (in Ungarn), einen Einsiedler am Buda genannten
Orte des Berges Sinay, aus Tenasserim in Siam gebracht seien. Los naturales
de Catayo adoravan un solo dios, guardavan gran parte de la ley de Moysen,
drcumcidavanse, recibieron les primeros libros del Testamento viejo, tienen mu-
cbos sac«rdotes, a quien llaman Lambas (Andrade) 1624.
***) Nach dem AJaib-al-MukhIukat haben die Tataren und Turkhomanen keine
fe^te Religion, indem einige die Sonne verehren und andere Mani folgen. Die
Religion des Manes, für welche in Turkestan und dem Lande Igur Tempel ge-
baut wurden, drang bis China. Nach Desguigues Hessen die Chinesen die Perser
zur Sassanidenzeit dem Himmel, der Erde, der Sonne, dem Monde, dem Wasser
und dem Feuer opfern. Der unter Kaiser Michael Armoriensis empörte Thomas
besiegte die Perser, Indier und andere dem Maoes folgenden Völker (nach
Theophanes). Nach Masudi entsprachen die Glaubenssätze der Sogdianer (Soghd)
denen der Moghaniah (Magier) über Licht und Finsterniss, indem sie früher in
religio0er Unwissenheit, wie die Türken, lebten, dann aber durch einen sie auf-
5>ucheDden Feuerverehrer in den Principien der Gegensätze unterrichtet wurden.
Der Gottesstaat ist praedestinirt ewig mit Gott zu herrschen, die Gemeinschaft
der irdischen Staaten, ewige Strafe zu leiden mit dem Teufel (Augustiu). Hin-
Mchtlich des Endes der Weltentwicklung hält Augustin den Dualismus zwischen
Gutem und Bösem ebenso entschieden fest, wie er denselben gegenüber dem
M^nicbiismus hiusichtiicb des ewigen Priiiripes aller W'eseu bekämpft und durch
32 Slngapore.
Indier schrieben die Lehren ihrer Propheten in den Unterwei-
sungen der Gelehrten nieder (851 — 916 p. d.). Nach Herbert
war Melec Perimaul, König von Ceylon, einer der nach Beth-
lehem kommenden Magier, und Bischof Dorotheus von Tyras
meint; dass Candace*s Eunuch, den Philipp getauft, das Ghristen-
thum in Tapobrane gepredigt habe. Auch Kashmir, der alte
Sitz des Buddhismus, gilt für die Heimath Adam's, und Abdul
Kerim klagt, dass er <aus diesem Paradies verbannt sei, wie
Adam, der Vater der Menschen. Das Grab auf Ceylons Berg-
spitze wurde von den Mohamedanem für das Adam's ausge-
geben (nach Marco Polo), von den Götzendienern aber demSer-
gamom Bercom zugeschrieben (Sigemuni Burchan). Das grosse
Grabmal (Kherezman medj), unter welchem Haig den getödte-
ten Titan (Belus) begrub, hiess das Grab des Satan (Satanoi
Kherezman). Nach Pappus von Alexandrien (bei Moses Chor.)
fand der Fall Satans in Ceylon statt, während die Moslimen
dort Adam, wie Eva in Djidda, herabstürzen lassen. König Pra-
kramo, der die Priester Dharmakirti im Festlande berief, Hess
Brücken auf der zum Adam*s Pic führenden Strasse erbauen
den Gedanken die Stufenordnung aufhebt (Ueberweg). WenD der Herrscher Chinas
seines Glaubens nach Samanaer war, so opferte er Thiere und es war Kampf
zwischen ihm und dem üerrscher der TQrken Ebrchan. War aber der Herr-
schpr China*s Manichäer, so hielten sie Frieden (Masudi). lAvad'efiocri^ xal xara-
&e,uaiiZof Za^dSrjp xal ß683av xal Sxt'd'tdvov rovs Tt^o Martx^itov yeyot'OTai.
Terebinthos (eloh im Hebr.) wurde (yon den Alexandrinern) mit dem chaldäischen
Rutema oder Butan übersetzt. Marrje B^axfiov ro yni'og. Nander-Kban führte
den Feuerdienst in Kashmir ein. Als Zaradasht findet sich Zoroaster im Rig-
veda. Djanacoa Ton Kashmir, der die Königin Hom in Persien bekämpfte, wnrde
durch Darab (Bahman's Sohn) besiegt (nach Bedia-eddin). Durch Rostem Hess
Khosru an die Stelle des entthronten Königs einen neuen Indier einsetzen. In
consequeuce of the conversion of Ke-ye-shi (Kaye or Kasyapa) the whole of tbe
flreworshippers returned to right reason in a mass. Als die frommen Mahahtmah
(Mahatma) einen Feuertempel errichtet, wo viele sich verbrannten (GOO a. d.),
zerstörte ihn der KSnig der Brahmanen auf Klagen des Stammes der Bndh. Aber
der angerufene Gott Dhanangaja kam mit göttlichem Antlitz und Schwert hervor,
den Feuerdienst wiederherstellend und den Sitz der beschützten Religion nach
Malava verlegend (nach dem Ayeen Akberi). Buddha hatte anfangs aus Freund-
schaft auf den Feueraltaren des Uruvilwa Kasyapa geopfert, den er spater be-
kehrte und bewog, die FiMiergeräthe in den Fluss zu werT**!!.
St. ThomM. 33
(7 1301 p. d.) Schon vor der Verkündigung des Islam gelang-
ten GeseUschaften von Juden und Christen zur See in^s Land
von Malabar und Hessen sich dort als Kaufleute oder Pishcara
nieder, bemerkt Ferishta. Dort verblieben sie bis zur Ankunft
der Mohamedaner. Im Periplus finden sich Araber auf Ceylon.
Die ersten Apostel des Islam kamen von Cranganore nach Cey-
lon unter einem Sheikh (822 p. d.). Die Mohren (Marak kalaminisu
oder Seeleute) fltlchteten vor der Tyrannei des Khalifen Abu al
Melek ben Meriwan nach Ceylon. Bei Ankunft der Portugiesen
fand sich in Colombo ein Stein ;^ der, gleich dem in Meliapore,
den Eindruck des Knies von St. Thomas *) zeigte. Aehnlich dem
*) Die Jezideo, die den alten Propheten Adhi verehren, beten zur Sonne
oder Dschems (Ainsworth) und bewahren das Emblem des Pfaues in ihren Kirchen.
Nach Mohsan leiten die Jeziden ihre Religion anf Huichenk (den Pischdadier
oder Altgläabigen) znrücic. Die chinesische Bezeichnung Hotchang fOr buddhistische
Priester kommt (nach Remusat) von Khotan. Innerhalb des von einem Schlangenleib
gebildeten Stabes an der Benedictiner-Abtei Qottwelg (XI. Jahrhdt.) finden sieh
zwei pfauenartige Vogel (s. Lind). Ihr Symbol des Pfaues, dessen Federn den
Thron Delhis schmückten, kehrt bei den Thomaschristen wieder. Lyonel erklärt
Alexander die Sitte der Pfauengelfibde (the natnre of the avowis), als die GSste
über den von Perus erschossenen Pfau GelQbde aussprechen (nach the romaunce
of Alezander). Aus der (von den Qoud getragenen) Pfauenfeder in der nächt-
lichen Erscheinung des Yadava Rajah wurde seine künftige Herrschaft prophezeit
{i. Hall). Von Togei in Malabar (sikhiu im Sanscrit) ging Tuki-im (Pfaue) in*8
Hebräische über. Die Khond binden das Meriah-Opfer für Tada>Pennah (Gott der
Erde) oder Manek Goro (der rothe Gott) an einen Pfahl, anf dem das BUd eines
Elephanten oder eines Pfaues gesetzt wird. Der Pfau bildet das Wappen des
Königs von Birma, dea Herrn des weissen Elephanten. Der Armenier Thomas
Can» oder Mar Thomas handelte mit dem Königreiche Cranganor, und von seiner
legitimen Gattin im nördlichen Hause stammten die Edlen der eingeborenen
Christen, von seiner Sklavin im südlichen die verachteten Nachkommen Jener
(3. La Croze). Nach ihrer Unabhängigkeit erwählten die indischen Christen den
Raliarte betitelten König bis zur Herrschaft des heidnischen Königs von Diamper.
.Us der heilige Thomas (Bischof von Amida) von der Verfolgung fortgenommen
war, wurde Nounus zum Bischof erhoben. Das Schisma der Sjrnode von Amida
wurde 1058 p. d, verhandelt. Mar Abraham (un des plus fameux Nestoriens de
l'ADtiquitQ Hess sich als Abt von Hormisdas begraben in Angamalo. Als ,,el
apostol Santo Thome** nach Conlan kam, amaneciö nn dio en la mar un muy
granda tronco de arbol, den Niemand fortbringen konnte , bis ihn Thomas mit
Mincm Ofirtel (wie die römische Jungfrau das Schiff) bewegte, trotz seines durch
Bastiao, ReiM V. 3
34 Singapore.
ceyloniscben wurde vom Jäger Boon ein Fasstapfen in Slam ge-
funden. In der Pistis Sophia der Gnostiker berichtet der Hei-
land der Jungfrau Maria; dass er den Geist Kalapataraotb, als
Schützer des von Jeu, dem ersten Menschen oder Adam^ einge-
drückten Fusstapfens (skemmut) ernannt und ihm J^u's Bücher
übergeben hat; die Enoch im Paradiese geschrieben. Buddha
übergab Ceylon dem Schutze Sakko's bis zur Ankunft Wijajra's.
Als der auf dem Berge der Bharanda-Yögel zurückgelassene
Bhimasena sich auf den Rath des Papageies in's Meer stürzt,
wird er von dem ihn verschlingenden Fisch an der Küste Cey-
lons ausgespieen. Von dieser Insel schreibt man uns vill edler
Dinge in den alten Historien; wie sy Alexander Magno geholf-
fen habC; sagt Behaim von Tapropana. Als Ameida (1505)
an die Küste Ceylons geworfen wurdC; herrschte König Dharma
Packraniabahu in Cotta; während die Malabaren den Norden
und die Veddah den Nordosten des Landes bewohnten. Von der
Zeit an (bemerkt ein einheimischer Historiker) begannen die
Frauen der Vornehmen in Cotta und auch die Frauen niederer
Kasten; wie der der Barbiere, Fischer, der Humaivas und Chal-
liaS; sich für portugiesisches Gold zum Christenthum zu bekehren
und mit den Portugiesen zu leben ; während die buddhistischen
Priester sich in die Wälder von Silawak und Candy zurück-
zogen. Rajah Singa; als König von Ceylon, war ein Brahmane
(t 1592). Kanapo Bandawra; ids Don Juan getauft, bestieg
den Thron Ceylons als Wimala Dharma 1592. König Singha
ßässungen au«gemergelt«n Körpers. Später zam König N&rsinga in Halalpor Ter-
triebeD, zog er sich dort in die Berge zurilck. Un gentil, que andava ca^ando
yi6 estar muchos pavones pintos en el suelo, y entre ellos uno major que todos,
qae estava sobre üna losa, al eual el ca^dor hizo un tiro con ana flachft, j
levantindose con los otros, tornose en el ayre cuerpo de hombre. Aaf gegebene
Nachricht wurde dieser Körper als der des heiligen Thomas erkannt, und seine
Schüler brachten la loss (con senalados dos pisadas de hombre) in die Kirche (con
paTones por devisa en crazes). Als St. Thomas Sand in Reis verwandelte, dezian
que aqnel hombre era Santo y Uamanlo Martama. Der rechte Arm des St. Tho-
mas war nach aussen gekehrt, hasta que fueron alli de la China en romeria, die
den Arm dieses Santo abschneiden und in ihre Ueimath fortfuhren woUtan. Dann
aber bog er sich nach innen und: nunca mas fue vlsto (s. Castaneda).
Polo PiDio«. 35
Ton Ceylon ^ der holländische Hülfe toh Batavia (1636) gegen
die Portugiesen erbat, schickte nach Siam*) flir buddhistische
Priester , und solche langten unter Sri Wejaya (1747) an. Die
Lebbes oder (schiitischen) Priester der Mohren in Ceylon pre-
digen im Persischen.
Die in die Verwaltung Singapores einbegriffene Insel Pulo
Penang (Tanjong Panagar oder Pulo Ka-Satu des Piraten Rangam)
wurde (1782) yon dem Könige Quedah seinem Schwiegersohne
Capt Light geschenkt^ der sie 1786Prince of Wales-Island taufte
und später der ostindischen Company tlberliess. Bei dem da-
maligen Kriege mit Frankreich sollte sie besonders fifr einen
Sehutzhafen der Ton China kommenden Schiffe dienen; gegen
die französischen Kreuzer von Trincomalay. Die Insel ist von
ein^n Granitrttcken durchsetzt, der (unter kuppeligen Erhebungen)
bis zu 2574 Fuss aujbteigt, und auf einer dreieckig auslaufenden
Landspitze steht George-town, von Fort Comwallis beschützt. Die
Bevölkerung besteht aus Malayen^ Chinesen, Indiem von der Co-
romandelkfl8te(Chuliahs oder Klings oder Telingas), Cafire-Sklaven
(die durch die Araber aus Abyssinien gebracht wurden), Siamesen,
Burmesen, Bugis, Javanesen, Balinesen, Armenier, Juden. Die
Chinesen stehen unter einem Capitän, der der Regierung ver-
antwortlich und von ihr bezahlt ist. Ihre eigenen Verhältnisse
sind von den Häuptern der Kongsis oder geheimen Verbindungen
geleitet. Im Jahr 1799 widersetzten sie sich den Massregeln der
Obrigkeit und mussten mit Gewalt zum Gehorsam gebracht werden.
Die Provinz Wellesley, der von Quedah cedirte Küstenstrich,
enthält Sawahs (nasse Reisfelder) unter Alleen von Kokosbäumen,
die die Hütten der Halayen beschatten. Am Pyne-Fluss leben
Chinesen als Fischer und Schiffer. In Bukkah ist der Sitz der
englischen Behörde (in der Nähe des Muda-FIusses). Das Te-
mala oder Ziuuland (Tema oder Zinn) des Ptolemäos wird in deu
Graben von Perak gesucht.
*) Knox beschreibt dte beimllcbe Niederlage von Geschenken für die Priester,
woraof nun Steine an die Thfiren wirft, um sie su benachrichtigen, wie bei den
Tbot-Kathln in Slam. Nach Vertreibung der Fremden hatte Wijayabahu (1071)
far Bücher nach Slam gesehiclLt.
36 Slngapore.
Die Eingeborenen der Halbinsel von Malacca zeigen ver-
schiedene Vermischnngsgrade mit malayischem Blnt^ haben aber
doch manche ihrer charakteristischen Züge bewahrt.*) Die Ma-
layen nennen die Orang Binua (Mann des Landes) in Johore
(Orang-Utang oder Mann des Waldes) entweder Orang darat
har (wilde Leute des Innern) oder Orang ulu (Leute vom oberen
Fluss). Der Gott Pirman, der die Erde machte, wohnt unsicht-
bar im Himmel. Die Mittler zwischen ihm und den Menschen
sind die Jin. Wenn Pirman den Jin Bumi ausschickt, das Leben
eines Mannes zu fressen, so fällt dieser in Krankheit und muss
einen Pdyan rufen, der durch Gesänge die Jewajewa oder De-
wadewa anruft. Haben diese den Duft des Weihrauchs em-
pfunden, so reden sie mit dem Geiste des Poyan, der in der von
seiner Frau (die den Bambus Gilondang schlägt) unterhalteneu
Musik emporsteigt. Können die Dewadewa die heilende Medicin
von Pirman erhalten, so theilen sie sie dem Poyan mit, sonst
ist die Gottheit unerbittlich. Die Tiger sind des Poyan Diener.
Jede Baumart hat ihren Jin. Die Flüsse besitzen geistiges
Wesen, aber Jin Bhumi durchdringt sie mit seiner Macht. Auch
die Berge sind belebt. Nachdem Pirman auf der überschwemmten
Erde die Berge über einander gethürmt hatte, setzte er einen Mann
und eine Frau flott auf einen aus Pulai-Holz gefertigten Floss.
Als die Sonne aufging und die Bäume sichtbar wurden, waren
zwei Kinder (Knabe und Mädchen) aus den Waden der Frau
geboren, als die Vorfahren des Stamms der Binua (in Johore).
Als sich die Menschen mehrten, sandte Pirman einen König.
Eines Tages hörte man den Laut einer menschlichen Stimme aus
einem Bambu ertönen, und als dieser gespalten wurde, trat
*) The Orang Benna derive their name from wilderaess, as wenua (in Kew
Zealand), fenoa (in Tahiti), fonnua (in Tonga) and the woolly Negroes or S«>mang,
as Drang ndas from nta or land (in Polynesian). Lima (flve in Malayo-Polynesian)
means handa (rima or dima) and the word used for ten means band in Hawaian.
Lepsina leitet zehn in den indogermanischen Sprachen vom Maeso-Qothiachen
Tai-hun (zwei Hände) ab. The aboriginal people of the forest tribe in the Malay
Peninsnla eat the body of the dead (leaving the head). They lisp their words
with a sonnd like the noise of birds (Pickeriug).
i.r
»fcfa i/K r?fliTi-iaHi ^ : düs» ■* ^. ? ^d: • -ir^ — :-* -••rr **a 3\'ra t* impv
** IZgHL'a.ini.'.ra iajsnPi»*3iDf ?v;Ii.id^ im: T^^sf-^vizut w*ofx aai JLxu}v<fiA
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KziaM «Sri lsri«-4j'«r&i£jc riA» 2lsi fti*c^ 1 T^ia . ft« i^tjr.^.7^ ««at^ «««B»t <t
caccpowr an dr$c<ndc«i fnA ex* Tiur. tä« m-icmti 401» :ä« k/««4M«' ^>MiK tVf
Malaj tFtmb dW .-, TW Us^ri^ix« 4f iW £«% sOaxrtfCc« oiciivl^^l >5 P?«>i;rjui
Tk« iWilgiiil triWt im West*rm te<ia 6«:« Gim t» OtLnru ^KaMvm « K«*«! Hv.^
rctaiB tW ff «ad i«5!« «/ die irscidr.^Bsef c!i« K>1 ,AaM«,c iW Sfvt^*ttrt^<«V
The int Rc«fmizablc lurmMioa in ImiiA acd Cltra-lcdU vat t^« Pra^^xT^^Att^tni«
ILaa; tk« Tn4yaB and Gaaretk liiraagw ntniM a scm>ii^ Dtpatina« vfek4tf«\i»r.
iW Go4, y^Bfi, Unon and MaU Rajmakali Winf tttll maialT Dratiriam «^\W
tW KoMiaIcct», tW DimaK Et«do and mtmuI of iW Un|ctia|E^ «rvund th«
rallej of Attfam are mainlj cnsses betw««n the Draxihan and VUta«U4Un% Th<p
40 Singapore.
hat; BO kant er Siri und spuckt nach den vier Himmelsrichtnngeo,
um dann^ nach vollzogener Anrufung, vorläufig einen kleinen
Fleck urbar zu machen. Nach einigen Tagen mit Opfergaben
zurückkehrend, pflanzt er etwas Gestrüpp, um die bösen Geister
und Dämone, die im Boden lauem, fortzutreiben (buang badi
tana). Vor dem Pflanzen des Reis wird über parfümirtem Paddy
eine Zauberformel gesprochen. In Semau wird beim Ackerbau-
fest neben Thieren und Pflanzen ein Kind geopfert. Kokosnüsse
wurden auf den Pelew-Inseln unter Murmeln von Weihefor-
meln gepflanzt. In Sungie Ujong auf der malayischen Halb-
insel muss nach altem Brauch der Häuptling neben der Leiche
seines Vorgängers erwählt sein, deren Begraben desshalb oft
lange hinausgezogen wird, weil sonst seine Würde ungültig sein
würde. Der Polong genannte Geist,*) der gegen Feinde aus-
im Wunsch, den Anfenthaltsort Wishnu^s zu erschauen, in die Luft gestiegen
war, sah Reis auf Erden wachsen und fuhr als Vogel hernieder, davon zu essen,
wurde aber Ton Raden Jaka mit Steinen fortgetrieben. Als das Schwein (Kala
Gamarang) zum Fressen herbeikam, verfertigte Wishnu Bambu-Stibe, so dase es
sich, darauf tretend, verwundete. Als die von Raden Jaka vertriebenen VSgel
sich auf die Zweige der Bäume niedersetzten, hieb er diese ab, und dann wurde
durch den ausfliessenden Saft der Zucker zuerst entdeckt. Als Kanekaputra den
hohlen Bambus, den er in Wishnu's Auftrag an Guru bringen sollte, unterwegs
öfltaete, trieb ihm die gährende Flüssigkeit in*8 Gesicht und veranlasste ihn, als
er sie schmeckte, den Mund zu spitzen und mit den Lippen zu schmataen vor
Vergnügen. Als Sang-yang-Guru ihn wegen seiner Einfalt aufzog und ironischer
Weise dahindeutende Bemerkungen machte, zeigten sich die Worte unwider>
ruflich in ihrer Kraft, und Kanekaputra's Lippen warfen sich auf, seine Hinter-
theile drangen verlängert hervor, rauh wurde seine Stimme und ein Waustbauch
stülpte sich an ihm hervor.
*) The Hantu Katumbohan (the spirit of tbe small pox) is, so much dreaded
by the Hintira, that they dont like to meutiou its name. Tbe Uautu Kambonp
haunts the abodes of meu to afflict them with pains in the belly and head. Thr
Piniakit Pnnau torments people who cauuot eat the desired food. The Hantu
Tingi lives at the upper eztremity of every stream. The Hantu Komang live^
in the ground, causing swelliug in hands aud feet. The Hantu Doudong reside»
in caves, drinking the blood of hogs. '1 he Hantu Penyadin (a water-demon witli
the head of a dog and the mouth of an alligator) sucks blood from the thumbs
and big toes of men and death ensues. The Haiitu Kayu (wood demous) frequent
•very specles of tree and afflict meu with diseases. Some trees are uoted for
Gegenzaaber. 41
gesandt werden kann^ wird von Malayen in einem Fläschchen
aufbewahrt und allwöchentlich mit Blut genährt^ das ans dem
verwundeten Finger gezogen ist. Seyyad Arab tödtete (nach
den malayischen Annalen) GhaupandaU; Rajah von Siam^ indem
er einen Pfeil in der Richtung seines Wohnortes abschoss. Um
durch den Tuyu genannten Zauber zu zerstören, nimmt der Poy^ng
(unter den Mintiras) Wachs, das in einer abgelegenen Bienen-
zellc gesammelt war, und murmelt darüber seine Formeln. So-
bald dann ein günstiger Wind aufgesprungen ist, in der Richtung
seines Schlachtopfers, und dieses, in welcher Entfernung es auch
sei, erblickt werden kann, stellt er ein Wassergefäss mit Lichtem
vor sich hin, und sobald er das beabsichtigte Bild darin re-
flectirt sieht, wirft er das Waclis in die Luft seinem Widersacher
entgegen, der sich dann in demselben Augenblick (durch einen
Hexenschuss) getroffen ftthlt. Krankheit folgt und dann der Tod,
wenn er sich nicht schützt durch den Pendinding (Umwallung)
genannten Gegenzauber, der sieben Mal beim Sonnenaufgang
und sieben Mal bei Sonnenuntergang wiederholt werden muss.
Plissit ist bei den Malayen der Geist einer im Kindbett gestorbenen
Frau,*) kreischend umherfliegend, um zu entmannen oder Abortus
zu verursachen. Pemburah ist der wilde Jäger, mit Hunden umher-
streifend, wie die Riesen Hamkang und Gargazi; der Hantu
Ribut heult im Sturme, der Penangalan ruft in der Besessenheit
Blutgier bei den Hexen hervor. Ihr mit Kopf und Eingeweide
den Körper verlassender Geist (der nach dem Vollfressen in
the maliguity of Üieir demous. The Hanta Dago hauuts graves (in tbe form of
a deer) calliug on bypaaaers. Wheu a person is wouiided the Ilaiitu Pari fasteus
OD the wound and sncks the blood. When the Hantu Sabaro (Hunter spirit,
dweUing in lakes atid pools or rivers, vith a black body), who chaaes down men
in the forest to drink their blood , passesa a hut (with bis three doge, called
Sokom or Blackmonth), a great uoise is made to frighteu hioi aud the children
are caught np and hold tightly by the eider people (Logau). Hong, used in the
inTocatious of the Malays aud also in Java is Om.
*) Da die in der Geburt Gestorbeneu (Civapipilti) als Teufel einfuhren und
schadeten, so iiessen die Mexicauer die Kinder am Tage ihrer Herabkunft auf
die Erde nicht ausgehen. Mit dem Maugi oder Oberhaupt der Wakirima werden
aUa Knaben gleichzeitig erzogen (wie' in Indien).
42 Singapore.
Essig taucht, um sich für Wiederverkörperung zu contrahiren)
gleicht dem Che-tche-gu in Tschantscheng. Durch den Jadi-Ja-
dian-Zauber verwandeln sich die Malayen in Tiger.
Nach Vertreibung des Rajah mit Fangzähnen sandten die
vier Mantiris von Quedah nach Siam^ und der Kalahom kam
gerade in Zeit, um die Besitznahme des Landes durch den (von
einem See östlich von Pegu ausgezogenem) Kaiana Hetam zu
hindern, dessen Truppen allerdings, als mit schwarzen Figuren
tättowirt, unverwundbar waren, aber durch die Hülfe der Gir-
gassi-Häuptlinge besiegt wurden (nach den Quedah-Annalen).
Der älteste Sohn des Rajah Podisat, dessen Vater Merong Ma-
hawanso (der mit der Reise des Prinzen nach China beauftragte
Gesandte) die Stadt Kedah unter den Girgasi gegründet hatte»
wurde durch Phra Chi Sam nach dem Lande Siam Langehang
geführt. In dem malayischen Reiche von Quedah und Perak
ward Zinngeld gefunden mit dem Emblem einer Schlange, Auf
den Arrakanesischen Münzen sind die Inschriften im Nagari
(s. Marsden). Die Münzen von Tavoy und'Mergui zeigen ein
vierfttssiges Thier. Als Sheikh Abdullah aus Bagdad den Islam
(1501) in Quedah einführte, wurden alle Götzen der Bewohner
(die Buddha, Siva und andere Gottheiten verehrt hatten) um-
gestürzt und der Name des Rajah aus Phra Ong Mahawansa
in Sultan Mutzufulshah umgewandelt. Der Sohn des Rajah von
Quedah, der sich in Siam Langehang niederliess, erzwang Unter-
werfung. Der früher Shahri Nawi genannte Bojannya, König
von Siam, dem alle Fürsten bawa anghin (unter dem Winde)
unterwürfig waren, sandte seinen Feldherm Awi Tsehakker
gegen den König von Malacca, der Tribut versagte. Am Flusse
Pahang landend, zogen die Siamesen Überland nach Malacca^
wurden aber zurückgetrieben. Später griff Awi Ditschu, der
siamesische General, zur See Sultan Malafhar (Muzaffer) Sbah
von Malacca an, der auf allen Bäumen Lichter anzünden liess
und die Siamesen, die sie bei Nacht für bewaffnete Böte hielten,
flohen in Eile, nachdem sie einen Brunnen bei Batu Pahat ge-
graben, und wurden von der feindlichen Flotte bis Singapore
verfolgt. Sultan Mansur Shah besiegte Maha Rajah Dewa Sura
bei Jaramkwoi (Kwoi, Kwoi oder bedächtig, bedächtig im Sia-
- .1
AI* »<
mesichen). Nacfc dm rfnrm ?^T3-?'.:ir- '* i-'":: in:
ftthrten Cejionatn (fie rä«i M-iiapa
litten die tob Xai-Koiiy-rnnM?-^
den aber von Rajah Tjam!iiap»-»K«»mr .-r -r.- . -.^ j-,^
Awady gebracht* aa^EeflonimP!!. i** -tztz.a 'u ; . i--i_=-- ^
Hongsa (IK^iigs toh Awaiiy* znr
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Liger kam, fand er 4on ^non ■Uff«»^ ^aTr-io rr^-^ .-i» ^^_r^
vor. Ab Thao Utfcon^ i v^on riam l^r^^^ nuirzL -rr— : — > "'am
maeokha «eine Oberfaerriimfet*?! iil 2-*'«i. :-;:.. *.-***^ ♦•a-
mecen**) am Flmwe Paoe^rl .."ntf^ -»f^ -n^^-r -.-.• i>-^
Kling nnter Ba^h J^Hirwi 'w^esr yr'm.-r,. t-*.. :.-f -r i^-^.
Glang Kni (KUaair Kjmw oiier ?'arr irr -TtArricrr-n m *• *ie#-
sieben) genaanten S^hinf» so» ^'-^am-m *^*-n, I*m i*iiÄ'
BesQijang oder BiEngnne in 'ini-iaii Tirpn **-.•:*► - it.,:^:'*. .->- .*r
yorgekommeiir ab er ^rflni» B15rr»*r ^'^^^r-**-:!- Jui-. :.-m '- i;»-
Tochter eine» malajw^ht^n Rriiau.** r^'.^'rru: •^. .*r::niia t .-:;wp
für Mengehenkenem «nd E!nr zn Hlu-tl Iü " *!• z::..M's ciir**
Yerwnndnng «eine» Fra<r»f^ jHc."»r*>r- •»-•ii»' I..'ii--u •^.:r r -n
(wie die Dewalta oder tuitVr :nicri * int -iip* T it^^r^-.Aiim
blase herbei^ehwimmeurfa* t^uiL v.i» ii.a.. iar.rur Xi«;!-
wanso eine 6e«aBdt{>^hait an «iiMi 3^;».i ">n .£ v tu .± - 1 , n tPTn
an dieKalang grenzmd^ti Ijimt^. r^^nwAT. *r:!PT »^ ui^*'^r^'
geMrbenk eine Va«e CnswM den JL\rMi,t*n Vi*"ti»'»** - *;" Ä^.i.iar-
wangeo von Qaeda h '•4*a.i»ar«* '•♦»'upm y«"f»*n. trüi uns** "» »n
^ Dfe kfwfcMriipwi Smuni^ fKin^ «i^r tt«» l.n «f>nfim*iia ti^ s.i.htTii-«.
wikrend di« gp i icfa 4ar rmv^xritfn. IKnxfm. nir nHiii-^wraMn Winm «*>
mit^t Ht. Ali 4k ifaiiiiliiiiiiiiBam ^Mastr i«9r 3.«ihinjNH iunnc Tn^rfiin tMn
BergsUBB der Jana, ia Qiu«iaiL ^of tifr «afflJt«jt*Mf«Ti •-j^^mz» irc -nnor i^-
zvcigmig io Ptrafc. Di« K^n» in ^vmne «nft -ub*ic» "V^IiOt. i.« -»rr iim ?:nii.&
fortlaaCn. FrMi L%«r ts SinklrL «^«t F^ninttoU Ji jtiiia.i)i»ft ¥7 -^uaiaM. wn*?
fODiiif from Ae ■wit. I^nnwin^ dl« soniiiuaiiir wcsittd sufrr. ft^f^irt t&iry fimi<t«ii
AyntUa.
WM coBpiM ¥7 «fdcr «f Phn ^i Xat. ffrn^« 4^ «&« ns-val Irs« «f StaJi 1571'
and WM giren to CWw Plrsjm IrtiL» Wcr^xw. wk« ^«aLMaad««^ t&« SiuMW «t
Cli«ir ioTMlM •# TcBMacffaB. DU yriBfim ««denn di* Käste TecMieifBi ^ITK^
an Ava. !■ XIT. JakiMt. wvrde Pstani voa CVaa Sri RanfM. Sokn das siasMi*
46 Singapore.
meistens bei dem Einfall der Mohamedaner unter Taanka Ran
zerstört. Die Nyas wurde von den Battas eolonisirt. Die Be-
tuah in Sumatra sind heilig und unverletzlich. In der Mitte der
Dörfer (Campong) auf Sumatra findet sich die Halle (Bali).
Die Battas lieben es, ein Stück Fleisch von einem Verbrecher
zu essen, indem sie dadurch gegen den Begu oder Dämon , der
in ihm incamirt war, gesichert sind. Als bei der Leichenverbren-
nung seiner Tochter der König von Siam ein Stück rohes Fleisch
unversehrt sah, glaubte er an Vergiftung und Hess erst die
Dienerinnen, dann die Frauen der Edlen (wenn die Qualen kein
Geständniss erzwangen oder das Gehen auf glühenden Kohleu
verletzte) hinrichten (Struys) 1650. Wer an Krankheit stirbt^ * )
ist (nach den Battas) vom Begu gefressen, wer aber durch plötz-
lichen Unfall umkommt, steigt mit dem Dondi aufwärts und lebt
als Sumangot auf der Bergesspitze (im Geist des Opum Djallak
Maribua Lubu Raja). Wenn der Begu Tjimpollon Fieber er-
zeugt, so wird an dem Nabel des Kranken ein Stück Holz ge-
bunden und neben ihn ein Bananenstamm gelegt , der dann in
den Fluss zu werfen ist. Der Krankheiten sendende Begu
fliegt durch die Luft, aber der Dämon der Zwietracht kriecht
durch die Dörfer. In Folge einer Pest segelte Empoe Djamatka,
(Ampu-Jatmika), Sohn des Kaufmanns Mangkun-bumi oder Soe-
dagar Mangkoe Boemi (im Lande der Kling oder Goromau-
delküste) nach dem Lande dufliender Erde und gründete (auf Bomeo)
Nagara-Dipa oder Bandjermassing, wo sein Sohn Lemboe Mangkoe-
rat sich mit einer Prinzessin aus dem Hause Madjapahit vermählte,
(XIL Jahrhdt.). Nach Crawford leiten sich die Malayen auf
Bomeo ebenso wie die der Halbinsel von Menangkarbo her. Kar
*) The Battas place wooden llgures with large geniUls (Lioga and Yooi) od
the tombs, where the cofflu (after the buffaloe belog sacriflced) is opened agtin
that the deteaaed may see the sun the last tlme. Das Fest wird yon dem am
Todestage gesäeteu Reis gehalten. Nach sechs Jahren Arbeit wird die Asche Im
siebenten als heilig freigesetzt In Indien. Die Tasmanier stellten konische Hfittco
auf die Or&ber ihrer Verwandten (P^ron). Wirft zur Zeit der alten Fastnacbi
(im Solothuruer-Gäu) ein Kranker einen scharfen Schatten (im Mondschein) , s»
hat man Hoffnung zur Genesung (s. Kochholz).
Balei.
47
die Payak bei Banjermassing besitzen ScbriflL In Bomeo*)
\^Tirde der Reis eingeführt durch einen Dayak, der auf einem
Baum zu den Plejaden hinaufgeklettert, dort mit Körnern ge-
speist wurde, die er fiir Maden hielt fSt. John). Als die Ki-
thratlah-Indianer in British-Columbia die ankommenden Euro-
päer Reis kochen sahen, flüsterten sie (nach Mayne) Akschahn,
Akschahn (Maden, Maden). Im Moorunde-District auf Australien
hcisst der Reis Ilili oder Maden (nach Eyre). Der Kamiak ge-
nannte Dämon hält bei den Dayak das Kind im Mutterleibe
zurück, bis ihm ein Opfer auf das Balei (Platform aus Bambus)
hingelegt oder in den Bäumen aufgehangen ist. Die Neugebo-
renen werden von dem bösen Geist Kloa erlauert der sie am
Nacken packt und entstellt, oder Missgeburten (Pehingen) bewirkt.
Die Dayak beten zu dem Schöpfer fDevata oder Devatta) als
ihrem Erhalter. Vou den Vögeln werden besonders weisse
verehrt, um aus Stimme und Flug Augurien zu ziehen. Während
der Wehen wird ein Zauberer (Baliau) berufen, der den Gindang
schlägt und dazu singt, bis die Geburt vollendet ist. Die Idaan
glauben, dass man um in das Paradies zu gelangen eine aus
einem langen Baumstamm gebildete Brücke passiren müsse und
dass dies ohne die Hülfe eines geschlachteten Sklaven unmöglich
sein würde. Im Norden verlegt man das Paradies zuweilen
auf den Gipfel des Kini Palu und glaubt' es durch einen
feurigen Hund bewacht, der sich aller Jungfrauen bemächtigt
18. Leyden). Die Kayan in Bomeo erhöhen die Stein-Cairn
durch ZufÜgungen. Die Mädchen**) werden von den Ellbogen
•) The »borigioe» of Bomeo (Brani or courageous) or Pulo Kalamantau
■ Bniui) still exist in thc iuterior (Huut). PoDtianak (in Borueo) takes its iiame
frum a witch, who had the power of emasculating: all males by the force of
ber jaw?.
«•) On males arriving at the age of puberty or before mariage, the Kayan
practice the ÜUng, passiog a round piu through the gland, so that it projecta
About a qnarter of an inch ou both sides (Burns). (Den australischen Knaben
wird, uach dem von Frauen entfernten Aufenthalt im Walde, ein Zahn aus-
gezogen.) Anders dagegen in Yucatan : Puestos en reugla se hazian sendos agujeros
ea i<is miembros viriles al soslayo pOr el lado y hechos passavan toda la mas
48 Singapore.
bis zu den Fingern, und von den Lenden zu den Knieen, so-
wie auf den Füssen tättowirt. Bei den Yucatanesen galt das
Tättowiren als Probe des Schmerzertragens (Landa). Als dem
neunjährigen Sinfiotli zur Probe des Muthes der Arm ganz ge-
schunden war, sagte er: „Das ist fllr einen Weisung eine kleine
Wunde" (s. Weinhold). In Südamerika werden auch die Mäd-
chen gequält. Nachdem der König von Tobah, das Batta-Land,
(Pulo Percha oder Insel des Gummi-Baumes) das Land unter
seine Söhne vertheilt hatte, machte die zunehmende Bevölkerung
(1140 p. d.) Auswanderungen nach Silantom^ Siepierok, Ankola
und Nord-Mandalieling nöthig, bis (XVI. Jahrhdt.) Krieg unter
den Häuptlingen angestiftet wurde durch den bösen Geist Be^u
Vanalain, der im Lande umherging und zum Cannibalismns
verführte. Nach Barbosa wurden Menschen*) gegessen auf
caDtfdad de hilo que podian, quedando asi todos asidos y ensartados, Umbien
untavan con la sangre de todas estas partes al demonio (LaDda).
*) At the erection of the largest house among the MUlanaiis in Borneo a
deep liole was dug to receive the flrat post, which was then suspended over it.
A slave girl was placed in the excavatioii, aud at a sigQal the lashiogs were
cut and the enormous timber descended, crushiog the girl to death. Wben tbc
rhief of the Quop-Dayaks was about to erect a flagstaff near his honse, the ex-
ravation was made and the tirober secnred, bnt a chtcken only was thrown in
to be crushed by the descending flagstaff (Spencer St. John). Die Normannru
opferten ihrem Qott Thur (deo suo Tbnr) Menschenblut (841 p. d.). Cujus cruore
libaminis unanimiter potati. vento flaute secundo, Vermaudensem aggrediuotor
portum (s. Kruse). Bei Neustadt am Hessler ruft oft die Lahn In dumpfem,
hohlem Tone: „Ich will einen Menschen haben, einen Menschen will ich habcD'
(Wolf)' Wenn die Lahn (bei Oiessen) ruft, so ertrinkt Jemand. Strudel ond
Wasserfalle, weil durch ein hohes Wesen erregt, galten den Germanen (nach
Tacitus) besonders heilig. Dom Mercur opferten die Germauen Menschen (nach
Tacitus). Nach Procop schlachteten die Thuliten in Scandinavien unaufhörlich
allerlei Opfer, besonders Todtenopfer, und brachten die ersten Kriegsgefangenen dem
Ares dar. Der deutsche Häuptling Iwar liess sich (wie die Carthager an den
philaenischen Altären) an der Landesgrenze begraben, wo Einfalle am meisten /ti
fQrchten waren , und König Harald fiel dort (10G6 p. d.). Nach Thietmar \vn
Merseburg wurden zu Leire in Seland alle neun Jahre 99 ^fenschen, Pferde nod
ll&hne geopfert. Nach Adam von Bremen wutdon alle neun Jahre in Upf*!«
Menschen und Thiere geopfert. Gaecina sah an den Bäumen der Teutoburger
Schlacht Pferdekupfe befestigt.
Atiin. 4',}
Selebes, wohin der Köni^ der Molukkeii vernrtijeüt*' Ve^/r»-*;.««
zn 8cfaicken pflegte. Kaeh Abn Zayd erlaubte cia> *■ ^^
siebe Get^tz MenscbenfleiscL als EsBwaare anl d':*!. y* t*-:
zn verkattfen. AIp Mara Sila, weil er von deu tn:.*" an. o«'j
Fischemetzen heransgeworfenen Biche de Mer Laune Kai.M,;'
cegessen , von seinem Bruder Marali Cliaka vf^tn* «^j **a*
riüchtete er zn dem Ber^e Sangkunp:, den er. ein* O'T 'j'»f<'.
seinen Hund gefnndene EieBeu-AmeiKe TSemaära ■ ♦'^m*»-j»' »^u
matra (Samadra) nannte. IXurch die Aukunit ein*^ a^a-m-- ..♦•!
Fakirs wnrde er znm Lesen des Koran aur«'i"itn. Am «i»* 1>*
wohner von Peilac vor iliren Feinden nacii hau.a'iri. ;.'*'t«»i.»i
wnrde die Stadt Pasei gebaut Die Lanipuut' ii. ^uuntin •:i}>*^i
ihr eigenes Alphabet. PasammaD Tiu Siunatra v^tni >'#• r.*^*-
Kajahs (dem von Sabloan nud dem von (lauulLi i>*'if»Tr#M' • *>t*
Anspräche auf nralte Abstammung macii*'n. ]p*f Li.h o»-f^ii*«i
bewahrt als Reliquie (Pesakkoi die llind^ em*^ !^atftj»-.i %^'ftii
seine Vorfahren gewiegt wurden , al^ mau im mm i;*'ii»* l^.i'fMi*'
kannte und in den Wäldern lebte. Der Ano^n •>*" i// »tiM-,.
hochverehrten Ahnen Bart^ so buKchu:, da***- <'ii rt -;»«»*•• ' •//<
darin, wie in den Zweigen eine*? Bauiii*-*^, m-it N*^»« im*»' y **t^
den). Sultan Juhan 8hiih , der vou Wiiio%v;,n-r j.an f/'i.^'ifu
Acheen*) zum Islam^ die Tochter Balji'ijar> i»»'if>it:i»')i( '; W
Jahrhdt). Das malayische Königr*'i*!i bniu*- a'i' b'm»* «» t» '»♦
(XIV. Jahrhdt) dem Kaiser von Madjapai;!! tijji^'w>*'J*i' ^ i»^*^
Sultan Salleh Udin machte sich Acim. voi. f'^iir uj»-./ -.o-.mj'
(1321). Albnqnerque war von d^u i;n«ir«'ji^j*'i. ^ a^^-tt-ii-t «m
Htüfe angegangen worden. Die ^nnu*^*^'h um }'»'«ifi>*-/>»'i »>*ii
^) The kin^dom of Achem i* M-af^r kiiovrti o^'^-^ei o»i i| ■ ♦• «/* *.p i«/«*w
of trsTcUers. It i* ooe of tbe ri'iiest «:üumTi*; ij A*i< !• * m t ■» ^»«*,^»*
t'jÄt tb« orientals Attribute tbf iijveutioi. €»* ^wup »i* '*•••. ** .** **•!•" p««. »j* t* ii*<-
(VeoTuns Süd tbeu to the CbiueM? '^Vniti*^toi, >**-ir n nr «"w«'ji ♦•^.':»'»vj *** /»»
•le A.ftUD y de 1» iiAcion bamiaiift la j»«''i\</Ti- >* iti^*"»!-' *•! *•. tt-^u* *^ /»»-/iti
<ir doDde pa«('* immediatenieiite n Cltuia bl um* psi!« Ut^.'it. *m ^,n^iftfi j u' ^z«'«
tirar MB ttcopetas, fusüe«. cauouei- y iijiiirt«ri4i» }f*i*a «. m»« <i* «»tat tnun»» t*
hin apnodid« k» onentalw de lof^ euTup«oh 'H««-^« 1mm Y^-tx fur woto« o«^
Thron Aichiats Bvr durch ahe Juu^eru au» k>'Lii}rli':i*«tt («*(i»''iii4f''ir* b*-*"!/« %oi
dfO^Q si«h frwUB lioK. da» Me »Inie Kn«U4^ nVf^t*«^ wijr<«^i
50 Singapora.
den von Schech Abdullah Arief und Schech Jumal Alam zum
Islam bekehrt. Sequeira, der in Pedir gelandet (1509)^ begab
sich dann nach Achin. Nach denAnnalen Ach ins wurde (1607)
Sultan Mansurshahy der Rajah von Perak^ zum König Achins er-
hoben. König Polong kam von Ohampa nach Achin. Die fran-
zösische Gesandschaft Beaulien's an den König von Achin (am
an dem Pfefferhandel Theil zu nehmen) schlug fehl (1621\ Nach
seinem Angriff auf Malacca f1615) hatte der König (1618)
Quedah erobert Patani, von Alfons de Susa zerstört (,1527),
wurde von Rajah Api Slams (1603) erobert. Bei AudienzcD
richtet der König in Achin sein Wort durch eine Frau an einen
Eunuchen y der sie dem üojooran Gondong genannten Beamten
zur Verkündigung raittheilt. Wie die Hattas auf Sumatra pfle-
gen die Binderwurs genannten Ghonds am Nerbudda die Kranken
und Alten zu tödten, um sie zu verspeisen (Coleman). Nach Scott
glauben die Kukis *) durch das Essen ihrer Verwandten die Trans-
migration in niedrigere Thierklassen zu verhindern. Herodot erzählt
das Essen der Alten als Sitte der Padäer. Von den kleineren In-
seln (am Gap TringanuJ waren die Sindai genannten (die ein
Heiligthum besassen) von Menschenfressern (Anthropophagen)**)
bewohnt (nach Ptolomäos). Auf der Menschenfresser-Insel im
Hafen Batavias finden sich Ueberbleibsel der von den Räubern
Dajah und Lampunj errichteten Festungswerke. Den Bewoh-
nern der Insel Floris wurde vorgeworfen^ dass der Sohn den
Vater nach dem Tode zum Verspeisen verkaufe. Von den Wen-
den wird gesagt; dass sie vorgezogen^ ihre Eltern zu essen, statt
sie den Würmern zu überlassen (s. Grimm). Gleiche Autworten
gaben südamerikanische Indianer den Missionären. Die Ir-
länder assen die Leichen ihrer Verwandten (nach Strabo). Zu
*) Lunkta, der eigene Name der Kukis, meint nackt. Die Nagas nennen aich
selbst Kwaphi. Die Europier heissen Malayu daugan gigih putih (Malayen mit
weissen Zähnen) bei den Battas (Anderson).
**) According to Vertomanus, the inhabitants of the island of Gyava sold
their old parents and sick relations to the Anthropophags, saying to the mer-
chants (who reproached them): .,0, Persians, no sacriflce con redeeme yoor
«inueik, iu that yuu give so fayr« üenh« to tli« woormes to b« eaten** (s. Uakluyt).
Alphabpt. 54
der verbreiteten Rasse der Niasser gehören die Bewohner von
Pag^eh, Endano^ Andamanen^ Nikobaren, ein Theil der Madagesen.
Die Batner wollen von den Niassern stammen, die sich von den Pageh
herleiten. Die Passumaher in Sumatra werden auf die Javanen
aas Hadjapahit in Palembang zurttckgcfUhrt. Die Tjumbaeer
(der Insel Tjumba) zerfallen in die Stämme Lampaja und
Mangnaa (s. Junghuhn). Das von dem malayisch redenden
Stamme der Korinchi auf Sumatra gebrauchte Alphabet ist (nach
Crawford) wahrscheinlich dasjenige, das die Malayen vor An-
nahme des Arabischen in Benutzung liatten. Die Rawa auf Su-
matra besitzen die Kunst phonetischer Schrift (Crawford). Jam-
bnlos (bei Diodor) lässt die indischen Insulaner schreiben ava^sv
xatoj (wie noch später). Den Buchstaben des einheimischen Alpha-
bets*) auf den Maldiven sind (nach Prinseps) die neun Zahl-
zeichen der Araber beigefügt, mit einem Strich oben, um sie von
den Ziffern zu unterscheiden. Wathen glaubte «auch die Alpha-
bete von Marwar; Sind; Multan in ihrer cursiven Form meistens
auf ZifTern oder deren Brnchtlieile zurückführen zu können. Bel-
lerophon führte örjfiara Xoyav statt eines Briefes. Die Sumatren-
ser sprechen stets mit Scheu vom Tiger und zaudern seinen ge-
wöhnlichen Namen ^Ariman oder Machang) auszusprechen, in-
dem sie ihn achtungsvoll nenck (Ahnherr) oder sewa (das frei-
wilde Thier) nennen, auch setuo (der Alte). Gewisse Bäume,**)
*) L*ab^c^daire cambogien s' Appelle robien-sec, c'est-i-dire I'art ou science
des perroqoeU (Mesle). Die Palibuchstaben heissen (in Cambodia) Acsar satra,
acsar-char, acsar-niDl (lettres roDdes), die Curvisbiichstaben acsar chrieng oder
acsAr-bomro. The Malay region in Sumatra inclodes tbe people, who ose the
Rejang or Renchong aiphabet. For records of e'vents, the Miautze use pieces of
earred or notched wood. 8ome tribes have writings of wood in the seal-character.
**) Die Boloes an der Rüste Serra Lyoa (wahrend die Teminta im Innern
wobnoD) ▼arehren in Jedem Dorfe den Manipeyro genannten Banm, als den Oott
Cm. Ein solcher Baum steht gewöhnlich nahe der Wohnung des Königs. Ver-
trocknet er, so wichst aus seinen Wurzeln ein zweiter, so dass der Götze seit
dem Oedachtuiss der Vorfahren am alten Orte bleibt. Bei der Gebort eines
Kindot schneidet man einen Zweig des Baumes Malep ab und pflanzt ihn, dass
jeoes wachse wie der Baum, dessen Namen es erh&It. Kein Weib geht über den
Platz, wo der G5tze Pisa steht, anf dem Rathplatze der Alten. Pere, der Götze
der Weiber, hat bedeckte Kirchen, die kein Mann betritt. Berthema (mit grossen
4*
52 Sinurtporp.
besonders die jawi-jawi oder Banyan gelten ftlr den Wohnsitz
oder die Körper der Holzgeister. Wie Marsden bemerkt, be-
zeichnen die Batta das Göttliche als Daibattah oder Dewata,
die Singalesen als Dewyu, die Biadjus (in Bomeo) als De-
watta; die Papuas in New- Guinea als Wat, die Pampangoe
der Philippinen als Divata^ als Bathala mei Capal den höchsten
Gott der ihre Humalagar oder Ahnen (s. del Pezzo) verehrenden
Tagalen bildend. Dius, äeiog, divinus, a deo ortus (Testns).
Heilige und unverwundbare Personen werden (auf Sumatra) als
Betuah bezeichnet^ ebenso wie dachen (Marsden). DieLampang
stammen von einem See an den Hügeln. Auf Gräbern werden
von den Sumatranesen die Knochen der verzehrten Buftaloe-
Zähueii) ist Outze der Soiiue. Für deu kuuig, der keine Abgaben erhäit. nird
gearbeitet (AWaro) 1482. Die Brüder Ilim-Batz uud Ilun-Chowen, die auf Baume
geklettert, bei Verlängerung derselben nicht zurückkehren können, werden in Affen
verwandelt (nach dem Popol Vuh). Die Reste des ausgestorbenen Affen (Proto-
pithecus antiquus) in Brasilien geben den Indianern Anlass zu der Traditiou von
dem menschenähnlichen Affen Caypore. Die Caphar-Nation des Quiteve (die den
Teufel Musaca verehrt) behauptet, Affen wären in früherer Zeit Männer und
Weiber gewesen, weshalb sie alte Leute genannt werden. Nach Beratbung mit
Avalokitesvara (Djian rai zughi vang tchough) nahm Dziamdjang (MandJQsri) die
Form eines Affen an und zeugte mit der in eine Aeffln verwandelten Fee Kha-
droma die Bewohner des tibetischen Schueereiches. Unter den Jinas ist Abhi-
nandana durch einen Affen repräsentirt. Nasnas (Nessanes) oder Pygmaeen heisseii
(nach Edrisl) die dem Menschen nächststehenden Affen, als Adem souretla Div
oder menschenähnliche Dämone (im Mircat allogat). Aus den Resten des nnter-
gegangenen Menschengeschlechtes werden Kapi (Kr,7tos, apan, ape) und Kfff^\
die in ihrem Konige den weit berühmten Namen Bali bewahren und in späteren
Mythen der Griechen als neckische Cobaloi im Gefolge des Dionysos apielan.
Die Unholdin Kapif& war Mutter der Pisatscha (Kobolde) oder Kapi^ejas. Der
uralte Weise Kapila tritt nachher als Eremit auf, am Sitze der Konigsstadt. Rama
ist Kapiprabhus (Affenherr) oder Kapirathas (der mit Affen fahrende). Agni
heisst Kapilas (der Dunkle), Suijas oder Mihiras (der Sonnengott) ist Kapiladjati«.
Naradas (Lehrer der Götter und Menschen) wird mit einem Affengesicht darge-
stellt, als Kapiwaktras. Bhawani, als Kali, ist Kapalini (Schädelträgerin), wie in
den Fetischhäoiern der Neger. Die alten Priester Ceylons, als Gapua, bedienten
sich als heiliger Sprache des Eli. Der in L verlaufenden Namensreibe der Sonne
(Sei, Hei u. s. w.) geht die R-Reihe der Arier parallel in Ir (Iran*s) doreh llihr
(Maha-Ir) oder Mithras. Kasyapa, der Indra mit Aditl zeugte, war der personillcirte
Himmel und Oasius der Himmel rageude-Berg.
BaammeDsrhen. 53
Köpfe gele^. Die Secte der (1805) darch Pilger,*) die in Mekka
mit den Wachabiten bekannt geworden, gestifteten Padrees
(ineistenB Malayen aus Menangkabow) hatten ihren Hauptsitz
(nachdem die Holländer Bondjol erobert 4852) in Acheen (183()
aus Mandaheling, die Länder der Battas und TJnmbaeer ver-
wüstend). Unter den Lampong, als verwilderten Malayen, sollen
Beste einer kranshaarigen Negerrasse gefunden sein. Das Volk
der Ulu oder Buln auf Sumatra lebt (wie die Kayan in Bomeo,
die Dalton Eisen verfertigen lässt) auf Bäumen in den dicliten
Wäldern und vermeidet Fremde, ungesehen**) die hingelegten
Waaren austauschend. Nach Valentyn wohnen die Papuwas
in Ceram zwischen den Zweigen***) des Waringi-Baumes. Die
Orang-kubu unterscheiden sich von Malayen sowohl, wie von
Battas. Die Küste Sumatras wurde (nach Logan) von den
Kling-Schiffem als Maleala oder Malaya (Male oder Berg) be-
zeichnet. In Ankola meinen einige Häuptlinge aus dem Lande
Rom zu stammen. König Sarama Perimaul von Calicut (812)
ehrte die als Rumis von Westen gekommenen Araber. Die
*) Daüdnagar or Rastiram (a merckaDt of the Khatri tribe in Behar) wbo
obUiDed the title of Santa (like the foUowers of Sivanarayan) expiated on tbe
doctrine of an immaterial supreme being (Buchanan). Narayami, Bajput of Se-
sana (npar Gbazipur) set up as an incarnation of God and called bis followers
SaiiUs or pious. Wie Brahmas und Gangas budlich vom Aequator, finden sieb
Sofu als Priester in Fetu (an der afrikanischen Westkfiste), ebenso wie der in
Tahiti geläufige Gottesname in Yoraba.
**) Aehnlich bei den Eingeborenen der Halbinsel, nnd auch der Abschen vor
niireinen Kasten (gleich dem in Gochin herrschenden) mnsste oft zu Arten des
stammen Handels (wie zwischen Mogrebiner und Neger auf der maroccanischen
Karawanenstrasse) führen, wie auch die Negerdespoten nicht angeredet werden
d&rfen. Wenn ein Wallia einem Brahmanen Gaben bringt, so hat er sie auf die
Erde niederzulegen und sich in die Entfernung begrüssender Verehrung zurück-
zuziehen, damit jener sie ohne sich zu beschmutzen aufnehmen könne. Die
Mambari (auf dem Rfickwege von Loanda) fragten Livingston's Makololo, wie sie
den stummen Handel mit den Weissen treiben wollten und sich ihnen ver-
ständlich machen könnten, indem man Abends die Waaren an die Küste hinlegt
und am nächsten Morgen die aus dem Grunde des Meeres geholten an ihrer
SteUe findet.
«♦*> The savage people among the Alforese (in the interior of Ceram) dwell
opon high Wariuje and other trees (according to Rumpbius) 1798.
54 SiDgapore.
Kunst mit fimissartiger Tinte auf Baumrinde zu schreiben (wie
alte Bücher Tobahs zeigen) ist verloren gegangen^ und die Batta
ritzen jetzt mit Spitzen die glatte Aussenseite des Bambas-
rohrs. Der DSmon der Zwietracht (Begu Nassaalin) veranlasste
die Auswanderung 1140 p. d.
Unter den Battas und Nyas werden Krankheiten dorch
die Begu verursacht (sonst ein Titel weiblicher Hoheiten). Die
Bhils verehren besonders Sita Maya oder Shetula, die Göttin der
Blattern. Unter König Snnghabodhi durchzog ein Jaxa (roth-
äugig) das Land, und Leute, die einander begegnend die Angen
roth sahen, starben*) und wurden von dem Jaxa gefressen, bis einer
ihn durch Verbrennung eines Bali-Opfers in jedem Dorfe vCey-
Ions) versöhnte. Die Poggi-Insulaner opfern Schweine oder Ge-
flügel in Krankheitsfällen. Als in Persieu ein Halsübel grassirte,
baten die Frauen die Mutter Ancud's um Verzeihung (nach Ibu
Athir), weil sie an Ancud's Tod nicht gedacht hatten, und in
Aegypten (nach Ben Schohmah) die Mutter Halcomi's, weil sie
sich nicht erinnert, dass er gestorben sei. Unter dem Reich desKha-
lifen Gajem wurde in der Wüste ein schwarzes Zelt von Beitem
gesehen, in welchem die Frauen der Jin den Tod ihres Königs
beklagten. In Kumaon besitzen die in Zauberei bewanderten
Bogsa, die mitunter dieForm von Tigern**) oder anderen wilden
*) Whrii pfstilenre ig romiiifr on, the Ceylonese practiiFe parapul-gehrema
(throwing rocoauuts) aud au-deenia (hörn pulling), grammada-iiptcema (TiHage-
dancing), haddageeya (six day*8 song), pirit (exorcism). The ceremonies p«r-
furmed in time of danger are hooniyan-kepeena (incantation), dewolmadii (cere>
DiODies in honour of the God Dewol), RatayakoN-saniayama (in houoiir of foreigu
devila), Kumara-pidenna (in honour of Kumara), metiata-peraweema (incantation
by clay). To remove the evils from planeta fiall-ereema, pirit keema and rharms
are pracdsed. In illness the yakdeasa (demon prieata) perform ceremonies for
the Demon Huniyan with the atemaggele (magical diagram of au octogonal figure\
After cutting limes over all parts of the body, all points of the patient are tied
with creepera. When the cow is flrst milked the ceremony kiri ettirima (thr
olfering of the milk) is performed.
**) According to an old oontract made by tbeir anceetors, the soul of a
Pawan passes at death in a tiger (Newbold). Among the Garos a madneas
exists, wbich tbey call transformation into a tyger, from the person who u
aHBicted wiih thib malady Walking about like that animal, shonning aU Eocietitt.
Amnlett«. 55
Thieren annehmen, die Gewalt, Krankheiten (Chat) zaznfllgen.
Die Malayen suchen den bösen Blick*) dnrch Talismane ab-
zuwenden. Aebnliche Wirkungen werden in Kumaon oft auch
anf leblose Gegenstände bezogen , und dies heisst Bedh Hona
(>in Ziel werden)^ wenn z. B. ein neues Haus, das durch seine
hohe Lage als ein hervorragendes Augenpunkt andere Wohnungen
überschaut und diese schlägt (Bedh luga), so dass darin aus-
brechende Krankheiten nur durch ^Entfernung des Objectes, von
dem der schädliche Einflnss ausströmt, gehoben werden können.
Weil eine Strasse in Ningpho einige Aehnlichkeit mit einem
Centiped hatte^ so stellte man auf einer Steinuuterlage das Bild
eines Hahnes auf, als Centipeden fressend. Zauber^ um Liebe
zu gewinnen^ heissen Pengaseh (bei den Mintiras); sich ange-
nehm zu machen Pimani, Unterwerfung zu erhalten Passundo^
zu demttthigen Chucha^ sprachlos zu machen Pomata Lida^ Hass
zu erregen Pebinchi. **) Die Malayen glauben^ dass ein Kris be-
sonderer Form die Bewohner eines Hauses, während sie sich
im Hause befinden, vor Gefahr beschützt, ein anders gestalteter
macht den Krieger unbesiegbar. Ein Amulet aus Koran- Versen
giebt Unverwundbarkeit. In Kraft ihrer wunderbaren WaflFen,
sowie ihrer Kenntniss der glücklichen und ungltlcklichen Tage
Zeigte sich den FormoMnern an Festtagen ihr Gott in der Gestalt eines Löwen,
Bären oder andern wilden Thieres, so wiederholten sie die Opfer, bis er die
Gestalt eines Ochsen, Kalbes oder Lammes annahm.
*) Wbile admiring the beanty of the Jain-temple of Rikabdeo (Rishnubhn-
De^n) on Aboo (in Gazerat), Barnes observed the capital of one of the
piUars to be of coarse nnpolished black stone and asking about this disflgaration
was told by the people, that it had been done intentionally to keep off the
evtl eye, as in a place like this, where all was beanty it wonld unevitably fall
and become bewitched, if there were no foU.
**) Malay seamen whistle for the wind eqaally with thelr white bretheru
(Vaoghftn). Before the Malays (in Penang and Wellesley) Start on a deercatching
expedltion, coils of rattan rope are placed on a triangle formed with three rice
poonders and the oldest of the Company place« a cocoanut shell, flUed with
buming incense iu the centre and taking sprigs of three bushes (the Sellatang,
Sabunie and Sambono plante) he walks mysterioasly round the coils beatin« them
with ih« sprigs and matters some gibberish, dorch magische Schlingen das WUd
lu fAngeu, wie anderswo die Sonne.
56 Singtpote.
können die Panglimas Büuber von keinen Kngeln verietzt wer-
den (Vaughan). Durch die Kebai genannten Fetische machen
sich die Malayen hieb- und stichfest. Durch einen Kris^ der
eine tödtliche Wunde verursacht hat; gewinnen Furchtsame Muth^
oder auch indem sie am Grabe eines todtgeborenen Kindes für
einen Tag verbleiben. Ausser Schutz gegen Gefahren und Waffen
giebt der Asimat (Talisman) Segnungen dem Hause und Speise-
UeberfluBS. Die Singpho, die die Schädel der geopferten Büffel
in ihren Häusern aufhängen ^ richten ihre Verehrung nicht an
Pandiwara^ der alle Dinge machte, sondern an seine untergeord-
neten Gottheiten. Fünf Kat (Madaila, Sumlap, Munu, Kingsyi,
Mbung) bewohnen die oberen Begionen, zehn Kat (Palam, Son,
Lamum, Gisam, Dingnu, Dingwa, Dingsi, Phikum, Phokbon^
Ngga) die Erde und Unterwelt. Jeder dieser Nat hat die Macht,
eine besondere Wohlthat zu gewähren, und verlangt ftlr jedes-
malige Erfilllung des Wunsches eine neue Opfergabe. Der eine
giebt und bewahrt die Kinder, der andere heilt Krankheiten,
ein anderer leitet im Kriege, ein anderer wird beim Fehlschla-
gen der Ernten und in Hungersnoth angerufen, ein anderer be-
hütet das Land und giebt ihm Gedeihen. Nach dem Tode ver-
bleiben die Seelen guter Menschen mit ihren Kastengenossen.
Alle müssen nach dem Tode eine aus schmalen Steg gebildete
Brücke über ein siedendes Wasser passiren und sind in Gefahr*;
hindurchzubrechen (Bronsou). Ning deota oder Ningh-shih, als
Gott der Elemente, erhält Schweine und Hühner geopfert, sowie
Büffel, deren Schädel die Singpho in ihren Häusern auflängen.
Die Dayak feiern ihr Leichenfest zur Lobpreisung desKeoloma-
galian (des Psyehagogos)-, der die Seelen in einem Eisenboote
*) Ein MaDD aos der Gegend von Wenings (in Hessen) dient« alt Matrose
auf einem Schiffe. Auf einer seiner Beisen kam er an einem feuerspeienden
Berge vorfiber, darin lidrte er schreckliches Jammern und Wehklagen nnd zugleich
eine Stimme, die in der Luft schrie: „Tapfer , tapfer, aufgemacht! der H&ndler
von Ketsch kommt I*^ Er merkte sich Tag und Stunde wohl, und als er wieder
nach Hause kam, erkundigte er sich, wer unterdess gestorben seif Da erfuhr er,
dast km selben Tag und «Stunde, wo er die Stimme gehört, ein berüchtigter
Wildprethändlpr in Ketsch gestorben (Wolf). Sonst war die Hölle auf Stromboli
localisirt für Engländer.
P*y«f 57
sicher dorch die Hölle führt und im Paradiese absetzt. Die
Bennan-Stämine der Malayen schreiben die Macht de« Payang
den unter seinem Befehle stehenden Geistern zn^ die in ihn
einfahren nnd ihn begeistern. Die Dämone der Flüsse (hantn
ningie); als bösgesinnte^ schlagen mit Krankheit und zehren am
Smangat oder dem substanzlosen Körper^ worin das lieben des
Menschen liegt. Die Dämone der Hügel (hantu gnnong) sind
friedfertiger Natur. Für Bezauberungen baut der Payang eine
kleine Hütte (sawi), wo seine Schüler in Musikbegleitung singen
nnd Weihrauch verdampfen, bis ihr Meister begeistert ist und
das Heilmittel fUr die Krankheit, um welche er befragt ist, an-
zugeben vermag. Sollte Jemand von einem Flnssdämon be-
sessen sein und dadurch in Abzehrung fallen, so hat der Payang
die Macht ihn zu exorcisiren ("Logan). Als Nala eines Tages
mit ungewaschenen Füssen Verehrung darbringt, benutzt der
böse Geist*; Kali die Gelegenheit in ihn einzufahren, um ihn
*) ZiJ gelooveu alleeu aaii vele geesten, nu eeiis guede dau eens booze, die
en bergen, boomen, stenen, in de zou, in de zee etc. wonen. Deze geesten
beeten Dewa. Men roept ze alleen aan wanneer nien hnnne buJp uoodig heeft,
1. ▼. in ziekten en in andere ongelukkige ouistandigheden. Men Tindt dus Toor
jeder buis eenige groote en gladde steenen, die vor heilig woorden gehouden,
maar waarop men tocb even'wel (wie zou het gelooven), zijne natuurlyke behoeften
YoUbrengt. Nar elk, meer dan profan gebriiik, worden deze haisgoden dadelijk
en zorgToIdig gereinigd, erzählt Zollinger von den Drang Dongo (Bergmenschen)
in Bima. The Kabesarau or Regalia of every pettj State is gupposed to be
endowed with enpernatural powers. The articles of Malay regalia nsnally cousist
of a SUaiila or book of genealogical descent, or code of laws, a vest or baju
and a few weapons, generally a kris, kleywang or spear. They entertaiu a high
opinion of tbe aupematural power» of the aboriginal tribes (a. Newbold). Von
den Priestern der Alfaren (in Menado) werden die Walliang bei Krankheiten
and Oaatäiählem, die Tonassen bei öffentlichen Arbeiten zn Rathe gezogen. Die
Seelen geben nach dem Tode in Schweine über, die deshalb nicht gegessen werden.
Ans der Bewegung eines Sehweinherzens wird Glück oder Unglück geweissagt,
und auf das F15ten des (eulenartigen) Vogels Bakeker hat man Acht. Nach
Newbold legten die Malayen am Muar Gelübde (niyat) bei dem Grabe eines
Albino ab. Einigen Gottern opfern die Angabnuh Nagas Kühe, anderen Hunde,
anderen Hühner und Branntwein. Unter den Priestern, die von dem ceylonischen
König Wairatissa nach dem Festlande Indiens verbannt wurden, fand sich der
tief in den Lehren von den Dämonen (Bhuta) bewanderte Sanghamitta (nach dem
58 Sfn^pors.
im Spiel zn yerderben. Nach den Battas hat Gnni stetifr
darauf Bedacht zu nehmen, dass er das Abwerfen der Erde, *i
die von den Hörnern* Naga Padoha's getragen wird, verbtite, da
das Ungeheuer beständig den Kopf schüttelt. Die Hindu lassen
die Erde auf den 1000 Köpfen der Schlange Ananta ruhen, in
Vishnn's Schlangen-Manifestation. Bei Nonnus ist Aion der Schlan-
genmann oder Ophion, als alter Greis mit Bart und gekrümm-
tem Rttcken (wie die gebtickte Alte , als Erdenmutter der Mon-
golen). Die Erdbeben haben auf den Inseln der Samoer ihre
zerstörende Kraft verloren, seit Tiitii dem Unterweltgotte Mafnie
einen Arm abgedreht hat. Der Titan Ophion herrschte mit
seiner Gemahlin Eurynome (Tochter des Okeanos) über den
Olymp, und als sie dem Kronos und der Rhea weichen
mussten, stürzten sich beide in die Fluthen (ApoUod.). Die Bo-
mier gehörten zu den Ophionensem in Aetolien. Das Cheribon-Ma-
nuscript scheidet das Jahr in vier Theile, von denen jeder durch
eine besondere Lagerung des Naga gekennzeichnet ist. In der
ersten der drei Abtheilungen (Jista, Sada, Kasar einsehliessend )
liegt der Kopf des Naga während der Monate dieser Jahreszeit
nach Osten und der Schwanz nach Westen. In den Jahreszeiten
Karu, Katuja und Kaphat ist der Kopf nach Norden, der
Schwanz nach Westen gerichtet. Im dritten Nagar liegt der
Kopf westlich, der Schwanz östlich, sein Bauch im Norden. Wer
in's Feld zieht, muss das Gesicht und den Kopf des Naga ver-
meiden (und so unterlagen beim Buttern des Milchmeeres die
Asuren, die den Kopf ergriffen hatten). Der Zeitraum vom ersten
bis vierten Monat heisst bei den Papuas die Schlange, von dem
Mahawanso). Den Malayeu in Qnedah lehrt das Taip genannte Buch, wie man
solche ausflndet, die unter dem Einfluss böser Geister stehen. Mit dem Hantn
Kapielu oder Hanta Kambonft genannten Zanber treiben die Mintiras bos«*
Geister aus. Kappardin ist Beinsme Rudra's (Si^a's) von der Haartracht (in den
Vedas).
*) Als die Geisteskraft des Urmenschen noch nicht entwickelt war, beiligteit
die Ph5ni£ier die Erzeugnisse der Erde (r^; y!jg ßlaarrittaxa) und brarbten
ihnen Opfer, als Götter (s. Eusebins). Qnand Tarbre de yie Halt decooTert par
les dienx inf^rieurs, le serpent Cheien r<^pandit une grande qaantit^ da polaoo,
que Chi%en a\ala.
Erdopffr. 59
zn dieser Zeit hochstehenden Sternbild, indem der erste Monat
der Kopf, der zweite der Hals, der dritte der Leib und der vierte
der Schweif der Schlange (Mungnanja) genannt wird. Bei den
Khond verlangt Bera Pennu, -der Gott der Erde, Blut, damit
diese feststehe (Macpherson), wie es die Tyrier vergossen.
Als der König der Nat Bommazo, die Welt darchwandemd, die
Wobnungen der Nat leer fand, weil sie Buddha zu hören ge-
gangen , beschloss er diesen anzugreifen. In der Nähe von
Asoka's Löwen- *;Stupa (beiSankasi oder Sankasja) fand Fabian
einen Tempel der Schlangengötter, wo eine Schlange mit weissen
Ohren fllr die Fruchtbarkeit der Umgebung geopfert wurde.
Bruton beschreibt in Jaggamath einen Götzen als siebenköpfige
Schlange **J (mit Flügeln an den Seiten), die auf einem Wagen
nmhergeflihrt wurde ri682). Bei Tavernier lieisst der Haupt-
götze dort Kesori. Für Regen wird am HUgel der Naga (Colu-
ber Naga) in Samkana gebetet (Cunningham). Beim Naga-putsche
waschen die Frauen ein steinernes Lingambild zwischen zwei
Schlangen. Die Yesidi (Yesd oder Gott), die sich von dem Kha-
lifen Jezid (wie die Drusen vom ägyptischen ) herleiten und Gott
Bälä oder Bälai (der Höchste) nennen, stellen in dem Tempel
(wo neben dem Grab des Scheich Adi ewiges Feuer unterhalten
wird) den Baum des Lebens dar (mit der Hacke , wodurch er
umgehauen), sowie die Schlange des Paradieses und einen Kamm,
weil sieh jeder Yesidi vor seinem Eintritt in das Paradies käm-
men muss (wie auf den chinesichen Bildern von Mahomed's Ge-
fährten Jeder einen Zahnstocher am Gürtel trug). Die ausge-
spannte Kopfhaut des in Manibhittis residirenden Seshas (Wasu-
kis oder Anantas), der Fürst der von Kasyapas und Kadru***)
*) In den Ruinen von Zagan Balgassu (weisse Stadt) waren I.owen ans^re-
haaen (Lange) 1727. Die vom Senki (Gaiisibra oder Oberprieater der Mandäer)
za Hülfe gerufene Sonne kam als Lowe in sein Hans nnd vernichtete den schii-
tischen Nachbar. Ein Priester der Mandäer Hess auf sein Gebet die Sr.nne still-
stehen, bis er seine Gartenarbeiten vollendet.
**) Den Kosmos stellte die religiöse Symbolik der Phönizier als kreisförmig
gewondene Schlange dar, um anzudeuten : mundum ex se ipso ali et in se revolvi
(MacTobins).
**^) Kadm (braon) sind die drei Tage des Neumondes vor dem Erscheinen
60 SiDgapore.
abstammenden Naga^ war mit dem diamantenen Eronreif Ha-
nidhwipa geschmückt. Kulikas (mit einem Halbmond) war der
Erste der acht öchlangentttrsten, die nnterirdische Stadt Bhogo-
wati oder Putkari bewohnend, wo der Schlangenfllrst Pingala^,
als Muni; Werke über Prosodie abfasste. Als Sarparatis oder
Nagantakas vertilgt Garuda*) oder (Garutman) Garura, Sohn
des Kasyapa and der Winata (oder Sapama) die Schlangen.
In dem der Göttin Naga Tambiran geweihten Tempel auf der
Insel Nainatiove (in der Nähe Jaffas) in Ceylon wurden täglich
Schlangen von den Pandaram gefUttert. Nachdem Indra Putra mit
Hülfe einer Schlange, um die er gebeten, Eajah Goharjin besiegt
heirathet er seine Tochter.
Der Schlaugendienst der am Boden wurzelnden Eingeborenen
wurde von den nomadischen Zuwandereni bekämpft, die, von
Vögeln geleitet, durch diese Hülfe erhielten, wie Sam und 8al
durch die zauberisclie Feder des Simurg. Nach Giovanni Fio-
rentino führte der Khan, der von den aus den Bergen Gog und
Magog entkommenen Juden abstammenden Tataren eine Feder
auf seiner Mütze, zum Andenken an den von den Vögeln ge-
leisteten Dienst, als sie die tönenden Trompeten der Mauer Ale-
xander's zubauten. Herodot erwähnt durch Schlangen veran-
lasste Auswanderungen im Scythenlande. Die gekreuzten Beine
des Bildes**) im Tempel des Siwa Samudra auf einer Insel im
der Sichel am vierten. Wioata kommt von vinamami ^sich neigen oder bfirken'.
kasyapa (ka^ya oder geistiges Getränk) von kay (glänzen oder ersctieineo).
*) AmoDg tlie strata of echistose Mica (in the rock of Mail-cotay) one i>^
decayed into a kind of the earth, called Nama, created by Garuda, the bird oi
Krishna, and used by all the Sri Vaishnawam Brahmans and thf ir foliowerf for chrir
foreheadB (Buchaoan) heilig wie die gemeinsame Erde in Australien und der rothi*
ThoQ unter den Indianern.
**) The soul of Theeri-Dhamma-Thaiik«. who had died in a fit of pn^eion«
entered the body of a serpent and \\h son (priuce Maheinda) having preached to
aod converted him. h« died agaiu and proceeded to the Nat-conntry. Auf Ma-
dagascar fahren die iSeelen der Häuptlinge in Crocodile, die dar Gemeinen in
liuude und Svurpiune.
« '
Caveiy laufen (bei Sahj in ^^efilaaemwuutimepn m^ » X*^«t»
Nachdem die auf die biiiiaiiB9«f[i<»ii Kjiuwr . t^"j*suLZ * *i ,
den Ti*hoang (irdischen Kaiiier. ie ti^ivx .»-i#^ wr ••:.*aa-
genleibern gedacht werden, ibr»^ ?*r:i»(i* v^-^mp»- ;».. -«»-i «n
einem von Vögeln gezogenen W Mk.»n'v u:'*n tir ii-.-j i^mif«'
der Gin-hoang (menschlifhen Kai«***r i-ih ü*- r*^-*-- .,ii"*i «/rr
vor, nm über China zn hemichen. >'.i«"i ü*fl . /.»-rv i-'ir ti^
fJobra capella l(XlO Jahn». W<*nn i^r JC—^iii;« u-» ^#^i*^i«
sirt ist, nimmt ihr auf drei Fa:*** i-^rA.Ar?:. *r sl. o»^ r*. .^-^iT
an bis znm 700. Jahre, dann z»/liUnii^n v^ -"lu-ni ♦ u^ Usw^
und wenn er bis anf Finger*iün^ ?*riir:T >^ tn»-/^ -^ *fiu!»
Tages in die Loft empor and «uüc Uaa la »mk^ r^«':lit «if fftr
Erde nieder, wo er verschwind*^ IL^.x .--i^ «p-ir »» «mt
der Kanya oder Astrologe wem e» ijit Ci-ntj*' «• «i \k rn^iliftt
( Nata oder Flecke; an, die dann 'i*^\.j: r^-v^r»^ lait uw'i ^.M*a
Steinkreis markirt werdeor w*^ii .!• ein »jr^ f^T'^^^rk ••'viFfi^
Krankheit nach sieh zieL^n «Irlr. ^ < ir'nif u*» tar*^ f«t:it
Soorpion stehenden Monatcfi wir»i ir.rt -»«.ik Ju-i- ,#^ >i j-v/ir
brennend gehalten und opfert maa ^ .^^vA»"*^. k, fL^^^^M^ ^
Nagarjnna, im Felsenklo«ter r^r^miusLsr.r, x x^ahuo. j^n^miL
i28 p. d.) war (nach Hinentii'^ajLr 'vu* vxmi*^'^. ^'i.*.*^ a-c ?»:-
worden durch KenntiuBs der Hr.^riir#^. T. a s«*ii r^'^^aite«.
Gang der Götter zn bexei^Lürn, ^^rrVj»:-: ^la ?;i*r^*^7 ti^ r-.» n*
mit dem der Schlangen, W'Vjr-^-a H.n:»fr ,#^iir 1.1/ j^ .='::: ai,::
ihren Vogelf&ssen die Erde ^i^r: r-u ji*^*. »ir *i* iii i -i-i»: I »%-
teken darstellen. Das bew<r;rii^-n>«»: ^'.•'.^* ii^f </ r-^ ''^-
zeichnet Heliodoms als in^^f^^a* i.vt *>n L/^" .,••:*. jjt-j^^ *i^. if*-
tlttgelten Kngeln onter den F«i*i»«e& «:-rr r:-n-/ - »r::.^. ^>.:rt:'i^
Bewegung- Die Naimktaj» -'--.'^t Y^*a^ -rrc-t.'-rs. Vit» ai*
Wolke, die Aitihasika^ afc A -ra >/!.:. i-:» 1 --t*.:.':.. *>:u lall
lies Regens und Mischan;^ d^ U'arti*rT^ 51. i c^ Lj:\u^ ^.^iiirt
darzustellen, die Uvmnen und bra:.maEia« al« *::l^ .*H:i.jibjfe. die
durch die Ansdehnnng \lt^ K'^rp^rr^ di-^: .'^^-'^rr-e »•^1^topft. bU
diese bei ihrer Zentünms: Lervordie^^^^n- AI» ron Na;:a bewoLnt,
iiiess Cejlon v^agadipoj Ka;radwipx Bräunt erklärt Luboea ak
Oub-aia iächlangeninsel> Als AuientLalt der Opiiten erfaahea
Cyproa und Bodbos die Namen Opbiu^ia. Die Athener heissen
62 SingÄpore.
bei Ovid Serpcutigenae. Auch Strabo bezeichnete das Volk den
Schlangengeschlechts (oipt^oyeretg) nach Schlangenähnlichkeit. Fohi^
der das chinesische Reich ordnete, hatte einen Schlangenleib an
seinem Menschenkopf. Nach Plntarch wurde jährlich am Indus
eine Frau in einem Hügel eingegraben, wohin vom Gipfel eine
Schaar Schlangen kam, die alle umherfliegenden Thiere ver-
schlangen. Als Mutter der Scythen wurde eine Jungfrau mit
Schlangenleib aus der Erde geboren. In der tamulischen Ge-
schichte der vier Geheimrath-Miuister sitzt ein Braminen-Vogel
(Gerudapatschi) auf einem Baum, eine in den Klauen gehaltene
Schlange verzclirend. Beim Feste des Mysterio de la Coneep-
cion Immaculada wurde ein mit Engeln besetzter Wagen umher-
gezogen , mit vorangetragenen Bildern , worunter sicli das Zer-
treten der Höllenschlange fand. Arjuna zeugte Babru-vabana
mit der Tochter des Rajah von Manipura, dessen Thron (als des
Naclikommen einer Schlange * ) über eine Höhle gestellt ist, wo-
rin der Ahnherr weilt. Wer während einer Eclipse in Ceylon
essen sollte, würde in Krankheit fallen, aber an Hautausschlägen
Leidende dürfen es ungestraft tliun, und sie mögen selbst da-
durch mitunter geheilt werden. Während einer Eclipse würde
der Biss**) einer Schlange tödtlich sein, ebenso wie das Ritzen
eines Doms. Um diese Zeit empfangt das Schlangengeschleeht
sein Gift aus seinem Ursprung von Rahu. Die Finsterniss ist eine
*) The people of Muuuipur (Manipura) appear to be a genulae reUc of
the ancient Nagas (Wheeler). The serpents , said to have iovaded tbe kingdom
of Lydiaos, were Scythian Nagas. According to RUiot, the Nagas extended their
uaurpations to the Magadha enipire nf Bahar> the throne of which was held by
the Nag or aerpent dynasty for teu generations. A branch of them, the Nagbunse e
chieftains of namgiirh Sirgooja, ha^e the lunettes of their serpent ancestor en>
graved od their signets in proof of their liueage, while the capital and distrirt
of Nagpore are called after their name.
**) In the Mar-ashekh (serpent-love), a disease peculiar to the Panjacib, tbr
patients at certain periods have an irresiatible iuclination to be bitten by serpe nt$.
which, they say, does them a great deal of good, as for a few days. previoosly
they are troubied with fainting aud dizzinesg, nausea, waut of appetite, disiodi-
nation to work and heaviness in the body. At these times the serpents are
attracted towards them by tbe scent and the patients Stretch out their bands or
feet (Honigberger).
grfiiistige Zeit, am in ihr Bezaabemngen anzafaugeu, uud sie übt
einen kraftgebenden Einfloss auf die dann gesprochenen Mantra«
ans. Der im lichten Viertel müde und hungrige Mond isst sich
wieder voll (nach den Grönländern). Nach den Mintiras war
die Sonne einst durch ein gleiches Sternenheer von Kindern um-
geben, wie der Mond. Nachdem sie aber dieselben alle aufgctresseu
hat, verfolgt sie den Mond, der seine Kinder bei Tage vor ihr
verbirgt , aber in den Eclipsen nahe daran ist, von ihr gebissen
zu werden. Ai (gjttnes) tutulmassy, das Ergriffen- oder Gehalten-
werden des Mondes (oder der Sonne) ist im Türkischen der
Ausdruck ftir Eclipse. Naga ^Schlange*) bezeichnet auf den
Philippinen das Bugspriet oder die Bildverzierung eines Hchiffes
(wie bei den Drachenschiffen der Normanneu). Verschiede» von
dem Drachen (ein schreckliches Thier, halb Hund; halb VmU,
mit glühenden Augen und furchtbarem Rachen) ist (in der Ki fei'
der Draach; der Nachts kommt (in eine Rinderhaut gehUllt J uud
sich auf Schlafende legt. Vasuki ist Herr, und Manusa die KO
uigin der Schlangeugötter, deren Verehrung'^'*'; Naga-Faiichaiiii
beisst. Ihr Festtag wird im südlichen Indien Garura-Faru'Jiaiiii
(von ihrem Feind Garuda) genannt. Als unter di;r lUiifutrunif
Lugim's in Aegypten die Krähen allzu zahlreich wardeti; nnt'M
tete man (um sie zu schrecken) auf allen Tbttrmen dift HiäiU
Krähenbilder mit darüber gewölbten Schlangen. Am Anfang iU^n
Kaliyuga regierte (beim Tode Krisnah's) Parixit (Enkel Arjaiia's;
*) In the jungles of the Malajs lives a rare fterpetil (t-t^klmg ))||> « 4u*k
aud with the gibbous and obtuse beak of that birdy. Wb//«v«r tiuAu H !#«« »tu
inexbaustibltf oiiue uf gold at bis dUposal. Wben tbU tfiak« (nUi tUn*t* m^iih
U foond, it is prepared iu a savoory disb, to ht fea^Ud upun, nuA all ihn tti^u-
stU, it bas bei*n cooked in^ become corivert^d in ir^M ^»'fff^l womMU U»*f
been delivered of serpeuta, whicb, wberever put. fouiid ba^k ihfir wMf U0 tfi«
boaom of their mothers, except wben sei down in tbe »«•, uu4trf iHßUmuH\m intA
with the Eupplication to saccour thefr aeafariug reUtWfii«
**) Qood 81 advern quid illie acciderei (in HumwaHUh^ß •«r^ntem deiflii
domesticum male acceptum ac Mtaratom ewe creduot (Uthtt^UAttj, 5la^b ^fttUtB
ist angnis der richtige Name ftir Schlangen im WaM«r, «erperi« auf dein lyarid«,
drmcü in Tempeln. Beim Bau dea Drarbenkaiuli bei AUx&ii4rUtn kaoieo viel«
Schlangen hervor, die aieh in den Hioaern zenireoten, wt6 dl« Wahraager ti^Uufü
ihre Verehroug al» Dämonc aub peuatiuiu devrun iMruore iValeriuf;«
(>4 Sln^Apor«.
iu Orissii; wo »ein Nachfolger und Sohn Janamejaja das Scblangen-
opfer brachte, aber auf Bitten des weisen Astikas die Blutrache
flir den Tod seines Vaters aufgab. Die späteren Könige führten
Kriege mit dem Khan genannten Fürsten der Javana. Bei
Wiederherstellung des Jaggarnath-Tempels dienten die Krähen
als Zeugen des Erbauers. Die Schildkröten aber, die damals
Steine getragen, entflohen. Die Welt zu stützen, nahm Vishnu die
Form der Schildkröte (Kachijapa) an, und ist in der Gestalt
Akupara's ihr Stammvater. Manasa wurde gegen Schlangenbisse
angerufen (dem Weisen Dscharatkaris vermählt). Nach den Ophi-
ten verwandte die Weltseele die Schlangenform (o(pLOfioQq>og\
um die Absichten Jaldabaoth's zu vereiteln. Bei Eclipsen beten
die Chinesen zu Pussa gegen Amme-Pava, die verschlingende
Kröte mit drei Pfoten. Dass man sich den Satan als eine zu-
sammengewundene Schlange vorstellte, erklärt Clemens von Ale-
xandrien damit, dass die Aegypter unter dieser Figur die Schiefe
der Sonnen- und Mondbahnen anzudeuten pflegen. Bis an die
Sterne jenseits des Thierkreises reicht der Drache oder die Mond-
bahn niemals, und deshalb vertührt Moisasur nur einen Theil
der himmlischen Geister. Die von den Nagas stammenden Nag-
banschi in Chota-Nagpur sind den Maharaga verwandt, während
die Munda und Uraon das Volk bilden. Die Kol*) verehren
Gott als Gosainya. Vasaranaga, Fürst der Arvarnoi, verehrte
die Schlangengötter. Chora Naga, Nachfolger des Mahachula
in Ceylon, wird für immer in der Hölle bleiben, um eine stlndhafte
Zerstörung buddhistischer Tempel zu bUssen ( |' 50 a. d.). In dem
Frickthaler Dorfe Mägden vermuthet man fast in jedem Hans-
keller eine Hausschlange, welche für freundlich und zahm gilt,
sich aber nur im aussergewöhnlichen Falle blicken lässt (s.
Rochholz). Im Emmenthal pflegt ein Wohnhaus zwei Haus-
schlangen zu haben, die mit Hausvater und Hausmutter leben
und sterben. Im Königreich Zenaga oder der Joloff kamen die
Verstorbenen als Schlangen zu ihren Verwandten zurück (nach
*) Ist das Wasser im Krug währeud der Nacht vermindert, so fürehteC d«r
Kol Unngersnoth (wie bei den Höhlentopfen Kambodias und dem llorn der
alten Slawen).
NagM. 65
Dapper). Als im Streite zwischen Kasyapa's Frauen Vinata die
Sklavin Kadru's geworden, verlangten die Scblangensöhne*) dieser
von Garnda.. dass er von Indra den Trank der Anirita (als Am-
ritaharanas oder Ambrosia-Dieb) hole,* wenn sie seine Mutter
freigeben sollten (nach Somadeva). Dem fastenden Tukuraroa er-
schien der Gott in der Gestalt einer zischenden Schlange, ihn
mit gebänmtem Kamm umringelnd, verschwand aber, da er un-
erschrocken im festen Glauben blieb, für den vierarmigen Vithoba
(s. Mitchell). Unter den Göttern der Fiji-Insulaner steht Ndengai
am Höchsten, der in der Form einer grossen Schlange als
Todtenrichter verehrt wird. In der Brahmana wird der Schlan-
gendienst (Sarpavidya) erwähnt (nicht aber die Namen der Nagas
und Maharogas), und in der Atharvasamhita sind die Sarpas ein
Gegenstand vieler Gebete. An der Maiabarküste wird die gif-
tige Cobra di capella als heilig nicht getödtet. Nach Bardesa-
nes werden die Scorpionen von den nicht durch sie Gebissenen
gesegnet. Aus Furcht vor der Rache, zu welcher der Geist der
getödteten Klapperschlange seine Anverwandten aufwiegeln
würde, schonen die Seminolen (s. Bartram), Sioux und Yowa
sie stets. Neben den Knochen des verbrannten Löwen führten
die Krieger der Creek das, der aus dem Wasser hervorschauen-
den Schlange abgeschnittene. Hörn als siegreiche Reliquie mit
sich. Im Königsverzeichniss von Axum heisst der Mann, der
die Schlange verstiess, Angabo (s. Dillmann). In den National-
*) Narayana Power or Narayan Bawa, the son of a Knnbi (of the coUIvator
cUm) became (1830), vhen between 9 — 10 years of age, ao object of notoriety,
as a bold boy in catching venomenons serpenU (in the Sattara territories). Having
cQred lepers and Urne, the was adored as an incarnttion of Vishnii and when
he (by the bite of a snake, braught by or Rakshaka in the shape of a low caste
Mabar) died (the god wishing to rise up on another pl ice) hU tomb (with his
«hoes placed oq the lower end and a piece of shining niAtil for the fAce) was
attanded (in einging and burning tncense) by two Rrahmans (one of the Dekkhan
aod one of Hindostan) with a shepherd (1837) Diiring the tinie, when after
the death of Narayana Power, people were waiting for the reäiiscitation of Vishnii,
a poor weaver (passing through Nirnii) wis foiiud eleHping in the tenple aod in
the darkoess of the night, held for the god, who received gift« frooi all the in-
habitaats, tili uext morniug the mlstake carna out (s. Stevenson) .
BA4tiAa, KjL«e V. &
Qg Singapore.
gesängen des weinreichen Eoghten wurden (nach Mar Apa8 Ca-
tina) die Nachkommen des Astyages allegorisch als Nachkom-
men des Drachen (Ajtahag) erwähnt. Der ägyptische Sevak
(Kronos oder Saturn) wurde in menschlicher Gestalt gebildet,
mit einem Widderkopf und der aufgerichteten Schlange. Zohak
war (nach den Persem) König der Diws oder Tasi {Araber"^,
als Dasju (Feind) oder Dasa (Knecht) im Sanscrit. Von
Krishna*) besiegt, bat die Schlange Kalya, die die Heerden
der Gokal an den Ufeni der Yamuna verschlungen hatte, um
Schutz gegen Garuda, worauf ihr Krishna als Sicherheitszeiehen
seinen Fuss auf das Haupt abdrückte. König Nahuscha, von
Agastya verflucht, fiel als Schlange herab. Unter Asoka^s Nach-
folgern wurde Rajah Nara durch den Fluch des nicht beschenk-
ten Brahmanen in eine Schlange verwandelt (bei Srinaghur^
Kharaman (Ahriman) ist bei den Armeniern der Name der
Schlange und des Teufels. Steht der Tauseudkopf der Schlange
Tscheschen, die den Berg Raliaschum stützt, der Sonne gegen-
über, so entsteht eine Fiusterniss. Der Tatshak oder Schlangen-
fUrst und der Ses oder Schlangenkönig sprechen in Kashmir,
ohne dass man weiss, woher die Stimme kommt (Hügel). Auf
das Gebet des £remiten Kaschah zu Matta verwandelte Siva
den See Kashmirs in einen Garten. Mit Entfernung des Naga
Karkota, der die Stadt Narapura zerstörte, verwandelte sich das
Wasser des Sees in Milch. Der Schlangengott (Naga) Maha
Padma bat im Traum den König Jeyanand, ihn vor der Ver-
folgung eines Zauberers aus Dravira, der das Wasser des Sees
*) KrUhna's appellation of Govinda aud Kesava, ar« tran$lattODS of Apollo*«
titles iu Greek. as %'Ofioi (the htirding) and ev^arei (the well haired). Kai-
Yamuu, the foe, from whom Krishna or Kanya fled, is flgured aa a serpcot.
being the Tak, the ancient foe of the Yadus ivho slew Yanmeja, the eoiperor
of the PauduB (s. Tod). The Curuä and Takshacs were the politicil adversarir>
of the Pandas, the relations of Krishna. In Mewar bezeichnet Kanya einen gelben
Mantel. At the birth of Garuda (Nag-Antara or destroyer of snakes), tbe gods
ran to Agni, because bis winga set heaveu in Are. Swaha ist Agni'a Saktt Tbe
Cbippeways believe, that a mighty bird, whose eyes were Are, whose glances w<»re
lightning and the clapping of whose wiugs was thunder, was once the sole id»
habitaut of the glube.
Borneo. 69
und Bngis aos Celebes (im Osten nnd Sttdosten) an der gegen-
überliegenden Küste. Während des Anfstandes in Saigon wan-
derten Cochinchinesen nach Borneo. In ihren Prahus schweifen
an der Küste die Lannn von Hagindano^ die Orang Badjn nnd
die Orang Tidong. Im Süden und Westen werden die einge-
borenen Stämme (neben den Dosnm nnd Kavan) Dayaks genannt^
im Süden Bomeos Idaan (Merut) oder Mamt^ die Idaan bei den
Sulu-Leuten , Dayak bei den Malayen*) und Biaju in Banger-
massing heissen sollen. Schwaner erklärt Idaan als Bienennest
oder Bienenstock. Von den Biajus findet sich ansser dem auf
dem Lande ansässigen Stamme^ ein anderer^ als die sogenannten
See-Zigeuner. Das Innere Bomeos gilt von einem buschhaarigen
Volke bewohnt, das sich durch wulstige Narben auf der Haut
bezeichnet Von wollhaarigen Tammans im Innern hörte Mars-
deo. Nebst den Katan oder Mankatan sollen die rohen Funan
des Binnenlandes mit den Orang Wut oder Olo Ot verwand*
sein. Nach Dalrymple begriff das alte Reich von Borneo alle die
Bissaya- und Tagala-Provinzen der Philippinen. Kessel unterscheid
of Magindanao. The arrival of the ChiuMe Emperor Songttping with aU his
oomeroiu retinae and aabjects and settling in the northern parts of Borneo,
gave that empire a weigfaty preponderance in these sea« (1375 p. d.). The danghter
of Songtipiog was married to the chief of Arabia (Sherif Alli), who visited those
sbores in qnest of commerce. Their son and grandson extended their conqnests,
the latter (Mirhome Tambang de Budak by name) conqnered not only the whole
of the Phtlippines, but likewise rendered the Snlo empire tributary the Borneo.
Three reigns alter this, the Sultan of Borneo proper (named Nakoda Rogam) mar-
ried the daogbter of the chief of Sulo, named Putri Miranchani. The fruit of
this marriage was Mirhome Bongsu, who sncceeded to the throne while yet an
iofant and while hie uncle Pangeraog de Gadang was regent. The rebellion of
the regent, althoogh effected with the aasistence of Sulo, ended oneucceeefully, the
party of the legitimate prince pntting him to death on Pulo Cherimim. Unter
Kamalndin, der znerst den Titel eines Sultans annahm, kam der Sheriff Sayed
AUi von Mecca und begann die Bekehrung der Buddhisten auf Snlo, wo er zum
Sultan gewählt und als Heiliger in dem (von den Spaniern 1566 p. d. zerstörten)
(irabe verehrt wurde.
*) The Timorians are snbject to a whitish leprons disease, called Dayak by
the Malays, die auch die Eingeborenen auf Gelebes zuweilen als Dayak bezeichnen.
In the dramatic Performances (of the Balian»), Klana Tanjung Pura is the same
with Si-Malayn, which means a wanderer.
70 Singapore.
det auf Borneo die Pari oder Kajan im östlichen Theile, die
Bidjadju (Njadju) in Banjennassin , die Stämme des Nord-
westens (SambaS; Landak^ Sarawak^ Sadong^ Sekaijan); die
Völker im Norden und Innern (in Bruni und am Kapna nebst
den Piraten von Batang-Cupar und Seribas), und die Nomaden
des Innern (Punan, Manketan, Ott oder Wutt). Earl trennt von
den Dayak; als Hauptstamm Bomeos, die Negritos (Aetas oder
Papuas) des Innern. Ein Zweig der Daier sind die Daia-Sträf-
linge auf Sumatra (nach Junghuhn) als Oragabnng in Knbn.
Die Dayak kamen nach ihren Traditionen auf einem goldenen
Fahrzeug, das an den höchsten Berggipfeln landete und dessen
Bild sich an den Hausthüren oft angemalt findet (nach Veth).
Nach Hageman führte Lembong Mangkurat aus Kling, der von
Java nach Stld-Bomeo kam, die Sitte Majapahits in Banjermas-
sing ein. Von den drei Reichen Bomeos lag Bruni im Norden,
Banjermassing im Süden, während Sukkadana unter Bantam
stand. Die Dayak unterscheiden die Sengiang (Geister der
höheren Welt) und Djata *) (Geister der niederen Welt). Hatalla
(tonggal oder der Einzige) oder Gott weilt auf dem stets flies-
senden und fortschreitenden Berge Bikit Ngantong Gandang.
Ihm zunächst steht Radja Ontong (Gott des Reichtbums oder
des Glücks), während auf der andern Seite des Flusses, dem
Berge gegenüber, Radja Sial, der Unglücksgott, wohnt. TeUon.
Sklave des Todtengottes Tempon-tellon , führt die Seelen auf
seinem Boote in's Jenseits. Der Raubvogel Antang ist die Ver-
*) The nomber of Djatas is sald to be as large as the oumber of rivers
and streamlets on tbe Island of Borneo (Lobscheid), wie bei den Dhimal und Bodo
(nach Hodgson). Unter den Kajan in Borneo führen die Zauberarzte den an»
dem Javanischen erhaltenen Titel Aji (des Sanscrit). Bei den Lontse wird der
Kranke durch den Mouma (Wahrsager) mit Pfoten und Kopf eines Hahnes exor-
cisirt (Durand). Die Krodgis oder Zauberer in Australien senden und heilen
Krankheiten. Der Manftost (Irrsinn), als alleinige Folge von Bezaoberung durch
Vnkod laSi (ein Gespenst aus blosser Haut bestehend, aus Jeder Leiche entstanden,
unter welcher eine Maus, Katze oder Hund durchschlüpft), durch die Mora (die
Eqfudrijg der Griechen oder Alp), durch den Maninorgo (einen stinkenden Pro-
teus) oder angehäugte Zapfsi, erfordert (im albanischen Grenzdistrict Bndaa) aU
UniTersalmittel daa Exorcisiren (Müller).
l
•4.1
wandlonfT de» Sambila-tian^ i ihn»** Tu«» •• »-r t. - -n »^r ii-
erst das Kopfsehnellen tthrr. bfr -.«n i-a. i :- .^^^ • -r
Radja Doboo^ Bewj^wne tfie:rr Xar* t?» ::l -r. : • ..:.•''- -^..j^^
Von den Walddämoiien liar ße-mn*! <*'.'^r
andern nimmt allerlei werh^elmii* 'Tt-^^iurf-i i:-
Geirtem besessenen Bäume heij*f^a la« -*▼.«!
Franen versprechen den Erflir^'ii*«»*m i*-« Z-^. ...-:.-.« ^t
^^n Abortus «eher zn j*ein. L»e v^i ^ -^- ^. ^ ■.-' »-•ff-r
der höheren Welt $^tttiiifllen<ien < 'Tt intfi:»-i .- -.^. -•■_::-fi uiai
bestehen in dem Her?»airen iU'r*^**^"i\r\ f u-^ .- -c,-. -i b - »*>n
Elren das Fest ^tei**rt win'L Die ? -t-^t-r ^ .-n-'; *.:•". *"r l»*
M^>as pali oder Reinipmirpn miz'-rj^'^^n. i.r ua- • ..►^j -*'— i^-
falW, der Erseheinni!^ «»iner '*i*ii;in:;:'^^ l ♦. ▼ ; ^ v-^ii^i
nnd ^eiehfalls von Blian^zH i'iie •»nf"i-»i i:*- «^- r*ir--n .- n.:*-!
sehfiteen) verrichtet werden k/mn^n. r.it- "i# i-r. i i.t»-.^'r#'
oder Priester der Haitier h*'rJiir)#*n ♦*'"i liir-. bi'» .^.-n.ir . •■.' «la
( grepnherter Tabak), dan ^e :n y.ii#^ ^.inur'.»-!- imi *'ir>-\K!i
dann vnnderbare Dinare i P;in** . '•*p -»^vi'i ••••• ••'•r i*'n i.n.i'
ken, fassen ihn an den Beinen, i»-' i**;^'» i.»- •*• .-•ik.-» iint ♦rr".-
bis zu Gen Ffissen hinab, »fcinn z:»"***a -hp *r^r< i..* mi «^it -r^n
Glied abreissen wollten ♦ nnil j:'".i*'n Uian ^ku liA.it^. i.oaiiifv
die Tbür sehliessend nnd nai»a lim ?.»-^^'-n i«t»*r irai ji-^^r»
blasend. Im Todesfall wir«! «i**r K.n.ut* i ir- 1 /..A^i-^^-n ^Mtt*
mit Nagel und Haarpn h^rf-ixr-r^n. K'i r*"^n.i.i.'^ .«:•--' ^ .«' it-m
Fener wieder belebt nnd ;r»'fra;rr. ■•. .- r-Lri- r irr T:« -. i '.!.i vr-ü
nnricbtiger Diät ?M:hald ;r>*w*-^**'n. V .*nA *r t« u If-a 1 . iruc'-n
bejahend antwortet^ zers^-iila^^n «i.*^ »*ri?-iai:r'ta «i.»^ iL:if/«'a*rn
des Bohn-itiim^ aber Na<*nri4 zum fc«-i»""<i-n Ä..^*.Ti*=-n't*^ .*Nr:ji*-
gen machen ihn wieder ;r^^iind ai: <"'•.•"..** «i*-^ T^nv*.
Das aucl anf Guinea r^rrniv ...'!.:•* K- ■■ '.•=:t>c.rüra * «kr
den OTprledcne is noe Biet <ii4«l.;k U-i v/iu Ii«t MT'it^ai». «« B«nct z "a a«.c
xao geza^ en bczittroie: <hb dit t« do^n «piAadti «f voortefc'fai«« v^rrdt «1
zijne magt, «1 zijn« zitcbt U»f b^zit f«ffap«:d op hei a««M tsb r«n<D derdea
p«nooD, CD dat af||r»Ufm. «afd«.<-r. all« «crtac^ m<tft«:t4!b l^d« vrrrldM-h«
72 SiiigÄpore.
Dayaks wird ebenso bei den Kukis gettbt; die die Schädel vor
die Figur Shim Shauk's (den sie neben Khogein Pnttiang ver-
ehren) niederlegen. Nach Sulayman herrschte bei den wilden
Stämmen der Malayen der Brauch; vor der Hochzeit K^pfe zu
sammeln, wie unter den Orang Abnng, die durch ihre Nachbarn
aus Sumatra vertrieben wurden. An den Grenzen Assams YfirA
(nach McClellan) der adelige Sang nach der Menge der er-
beuteten Schädel bestimmt Auf den Andamanen fand CapiUin
Brooklyn einen Schädel eines dort getödteten Matrosen an einen
Baume aufgehängt, mit ausgenommenem Gehirn, das bei doa
Festen auf Luzon geschlürft wird. Die grossen Herren in Cupaig
(Timor) stecken die Schädel ihrer Feinde auf Pfosten vor *n
Häusern auf (Dampier). Nach den Opfern der Mexikaner wwtle
die Schädel in die Wände ihres Tempels eingefügt, und der
König von Ashantie unternahm Kriegszüge, wenn ihm zur Ver-
vollständigung seines Palastes Schädel fehlten. An der Gold^ttste
wurden die erbeuteten Schädel an die Trommeln gehäng;, am
sie durch die Erschütterung beim Sehlagen derselben zu quälen.
Nach einem Kriege mit den Holländern packten die Engländer
(wie Römer erzählt) die durch ihre schwarzen Truppei erbeu-
teten Schädel in einen Kasten und hingen sie in ihiem Fort
nef gingen en de voorwerpen daarvan wordt afgesneden (auf den N/as-Inseln ioi
Süden) nach Nleuwenhuisen und Rosenberg. L' Australien ne croit pas a la mort
naturelle. Si on le laissait Tivre (pense-t-il), il vivrait eternellemoit. Quand il
menrt, c^evt par snite d'empoissonement, de sortil^ge, d'an mal^fte, d'une ioi-
mitl^ qaelconqne. L*ennemi du dec^d^ est bien vite soup^onne, en cas de dout«
on conaulte an eorder, on auit de rcßll un insecte ou oiseau, qui doit ne<e»-
sairement voler dans la direction de cet ennemi. Auch voa den Abiponen
bemerkt Dobrizhoffer, das« sie selbst bei Todesfallen in Folge ofenkundiger Ver-
wundungen diese natürliche Ursache nicht zuliessen. Nach dm Bechuanas ver-
wandelt sich das Herz des Gestorbenen in einen kleinen Vogel klagenden Ge-
sanges (Gazalis). Bei den Arabern enthiegt (beim Sterben) den Hirn der Manah
genannte Vogel. Bei den Wenden ist der Adler die Seele der Gestorbenen Dir
Serbier sehen in dem Kukuk die Seele ihrer Verwandten, die Lougobarden in
den Tauben. Der Raum des römischen Grabes, der die Aschenurnen enthielt, hie^s
(wie das Flugloch des Taubenkobels) columbarium, als dem Fluge der Seelen
dienend. Die Seele flog aus dem Körper, Niemand weiss, wohin sie flog, setzte
sich auf einen Bain nieder, auf den grünen Basen (im mahrischen Liede).
auf. «■ w \miu» Lklm^cai tasanr *<'*zi?»i- a»^ •-*" -r^-i.- ri^
.Ab drwB M»»üe ;»i>«T ii-**»a lir -r- ^^^j^-ü -^ --^ ^ "^
ver5l»fb*»ifr ?*kia¥#»n -siiiMtt'X»'?! mu ^•^■'^.t. '»n.* ■-'- n» i: "•'-*»-
tario i^HiyeeA^ warrirti ' »* i** u> »•-" \^x-r^^ irr
Schädel abr thari»-^ !••< ir:.- • •:- ;i- T-^-. r v^r-
arfaeitrt wvccEe. Hf^rm üe Jimiii*- i«-i '«»i »**-t r-. ^i::!** m-
rork^rLMtfe^n tm ?.uiiiiieni)»*'.rr:iii':i>* »^ •*-'2i-n •■•I -• •^ -ciäipt
hewairtrm in. »ier iLidi.-^iiul** ^•••»■- i*-*- ^••^r»-^ lei -r^ .;«u^
eiiie^ F^üwieK «Jt^ ,£p**«'ainiii'^in^?i xaui •-*«■ ..-•! •^u*-*' «i^^xr'.srr.i»^.-
A«faka* 4a»aid: paotKriiioji«".»'^ 3-niiiis»»»^ z:-^" t»*--"! ^ ir inii
das MakaHsar 3feiiiß*.Msi «tir 3- ii:.t.;*--in in*i i:»»^ i•l•r:^^•
.Wajri •»"fcr Ujt . Li JLmiL..ir ma jm-. u.-« -m- ^»f^ «i»^
Maadkar-^^pcaKAe. Ln» •.-'.Timm iinc ii»* r^— ^ IL****** t»"
redm. h der iiifrLi'»?rLi-i»fa. L-i.* u-r lut^» n !Ä.i»**kii(ii mit
iifammg: Utim^ it^nttidttTL nri w Lnn-it «— i»*i lAr-t tM.^t /-.«r^*-
thi«lirak«?rB«i A/>. r»-! t^-ai a i.iir-: ii i "i i»"i i< i-»** * ">''-
-:<^ld ftr «fac^*^ h'*\KT a^ V!ni Xi-i:i* l'»* z^*-^ ♦' i»'^ "* '•! ***»^
die Tuaja* i»:< -i^^t £.!♦* "^ *t :-k Iu-iwL :i :• «nf^'» »^r L^
2?eli«*-yi(t F*if^!U Ir»r i-.*r irm i'^iJii r-'»'^!«' :'ti Itk':.'-': i»t'..s*^a
•itr ik«i-^<'i.-. --. k-'t.rt i->i Inr'c: a. : An- >
* fa sW l^ri* «aar*, ti* r»- «p^ >'.•-»«* •r'« ti » 7-''.*< >ir*fc"if^'. tv
74 SlngapoTf.
gleicht dem der Battag in Sumatra, weniger vollständig als das
der BugiS; deren Sprache gleichfalls zum Malayischen gerechnet
wird. Die Sprache der Turajas oder Harafuras liegt den
Dialekten der Makasser, Bugis und Mandharesen (die alle mit
ähnlichen Alphabeten schreiben) zu Grunde. Der Islam wurde
inMakassar 1603 durch Khateb Tungal Datu (von Menangkabow
in Sumatra) eingeführt und begreift fast alle Bewohner im Rad-
westlichen Theile der Insel (ohne Trennung der Secten Omars
und Ali's zu kennen, und dem Propheten folgend). Arabisch
wird nur von den Priestern gelernt. Die Beschneidung wird
bei Mädchen früher als bei Knaben vorgenommen. Sumbawa
wird gleichfalls auch Celebes genannt. Nach Junghnhn biess
der erste König von Celebes Batara Nguru (eine Benennung SivaV.
Die Könige von Bima stammten (wie die abyssinischen Könige)
von einer grossen Schlange, die durch einen Dewa geschwängert
war. Die javanischen Colonisten kamen von Nissa Satonda und
ihr JFüret leitete sich von Indra Djamrut, Sohn des Sang Bima in
Java, her. Nach Einführung des Islam (iibO — 1540) herrschte
Abdul Galier, als erster Mohamedaner. Die Sprache Bimas, die
bald mit Makassar-, bald mit arabischen Buchstaben geschrieben
wird, weicht bedeutend von der malayischen ab. Von der alten
Sprache, die verloren gegangen, ist nur das alte Alphabet übrig,
das indess ausser Gebrauch gekommen ist. In Sawakh werden
die javanischen Buchstaben gebraucht, von denen die verwandte
Sprache von Sembawa meist mit den Makassarbuchstaben ge-
schrieben wird. Sembawas wurde (1()24) von Makassar unter-
worfen. Die Bewohner Tamboras, die von" Flores einwanderten,
sprechen einen Dialekt, der von den übrigen auf der Insel ab-
weicht. Neben dem Grabe des Rajah wird (auf Celebes) eine
Hütte gebaut, wo die Wittwe einen Monat verbleibt, und wenn
sie dieselbe verlässt, wird ein Mädchen getödtet (Woodard). Der
Rajah von Goa führt den Titel Keruang. In Dumpali (auf Ce-
lebes) schiessen die Eingeborenen aus Blasröhren (Sumpit) ver-
giftete Pfeile ab (wie die Eidahans auf Borneo). Ausser von
Makassaren (oder Malayen) und Buggesen ist Celebes von dem
wildnomadischen Volke der Badju bewohnt (Ehrmann). Parlow
ist Sitz des Rajah vom Stamme der Uncuiller, von dem ein Tbeil
durch die Einvrohner von Dnngaly (Abkömmlinge des Tremanp-
»tammesl nntenvorfen ist. Der Kris, die anf Celebes erfnndene
Lieblingswaffe, wird beim Siegestanz in zitternde Bewegung ge-
setzt. Unter Krain Montemarani ans Celebes Hessen sieh die
Makassar bei Snrabaya nieder. Die Makassaren (anf Celebes)
verehrten beim Aufstehen und Niederlegen Sonne und Mond, oder
bei wolkiger Zeit, ihre im Hause gehaltenen Bilder. Obwohl sie
sieh, wegen des Glaubens an die Seelenwanderung, des Tutens
der Thiere enthielten (ausser dem des schmutzigen Schweines,
zn dem auch die sündhafteste Seele nicht herabsinken könne,
oder der Vögel, als zu klein und zu wenig entwickelt flir den
Aufenthalt einer menschlichen Seele), opferten sie doch Büffel,
Kühe und Ziegen den Gestirnen der Sonne und des Mondes,
die sie nicht in geschlossenen Tcmi)eln, sondern auf freien
Plätzen anbeteten. Der Himmel hatte nie einen Anfang gehabt,
und früher herrschten dort Sonne und Mond in Ewigkeit. Als
aber einst, wegen Streitigkeiten, die Sonne den Mond veri'olgte,
kam dieser auf der Flucht mit einer scliwcren Masse nieder, die
als Erde herabfallend sich öffnete und zwei Geschlechter von
Riesen hervorgehen Hess, von denen das im Meere waltende durch
Kiesen die Stürme erzeugt, wogegen das im Innern der Erde
weilende an der Erzeugung der Metalle (mit Sonne und Mond
zusammen) arbeitet, aber, im Zorne bewegt, Erdbeben hervorbringt.
Qu'au reste la luue etait eneore grosse de plusieure antres niondcs,
qui n'avaient pas moins 6tendue que celui-ci, qu'elle accouclierait
de tont Buc^jessivement Tun aprfes Tautre, pour reparer les ruines
de cenx, qui seraient consomm^s de 100,000 ans en 100,000 ans
par les ardeurs du soleil. Aber diese Entbindungen würden
nicht, wie die erste, zufällig Statt haben, sondern in regelmäs-
aiger Ordnung, da Sonne und Mond aus Erfahrung die Gefahren
ihre« Zwistes für das Bestehen der Welt erkannt und sich jetzt
in die Herrschaft des Himmels getheilt haben (Gervaise). Ka-
simbaha auf Celebes raubt das Gewand der Utahagi, die mit
sechs Himmelsnymphen (in Gestalt weisser Tauben) zum Baden
berabgekommen war (wie im birmanischen Drama). Als Tango-
tango, die Gattin des Hiiuptlings Tawhaki (auf Neuseeland)
nach ihrer himmlischen Heimath zurückgeflogen war, kletterte
76 Singapor«.
er an Banken aufwärts; wie sie ihm im letzten Moment des Ab-
scheidens gerathen , als sie noch mit einem Fuss auf der am
Ende der Firststange über der Hausthttr ausgeschnitzten Figur
ruhte ^ zum Aufschwung fertig. In der Volundarquvilla sitzen
drei Mädchen am Strande mit ihren Schwanenröcken neben sieb,
und den als Tauben zur Erde geflogenen Jungfrauen entwendet
Wielant die Kleider.
Nachdem die Dynastie der Bugis''') sich befestigt hatte
*) In the flrst place (according to the Bugis) tliere was a supernataral being
of the female sex, who being married to Taya Basupa, a person sprong from
nnder the earth, had issne a boy and a girl, who were caUed Ladiwati and
Chulipuyi. Marrying Laaikati, a son, calied Leptau (Matan-tika, Malati-saprang,
Puln Data Pamnsu) was born to Ghulipnyi. When Pamasu (residing in the
country of Teku or Boni) died, the country of the Bugis remained without a
Raja for 7 generations, at the end of which period a Rajah springing up among
the Bugis themseives, goTernment was again introduced into the country. On the
occaslon of a storm there was observed in the middle of a piain, dressed in
white, one of human shape (supposed to be a supernatural being), and to whom
many people went up in a crowd , asking hlm to reniain and not to fly abont
from place to place. He consented, but added, if they required a RaJa, bis
master wonld he more flt, he himself being only a slave, and then led the Boni-
people to the piain of Matajam, where (after a tempest and earthqaake) were
discovered, seated on a stone, fonr supernatnral beings, of whom three were
separately employed in holdiug the umbrella, fan and siribox. of the other, wbo
was dressed in yellow. Being asked by the Boni-people not to continne to wander
about and to become their RaJa, he settied at Matajam, begetting 5 children, one
son (married to a Boni woman) and 4 daughters, one of whom was married to
a man of Palaka. After 40 years the supernatnral being disappeared and was
succeeded by bis son, who (in point of size and height without eqnal in Boni)
introdaced the manufacture of krises, which he could model out of pieces of
iron by means of bis flngers alone. The best informed natives (in Celebes)
call themseives descendants of Hindns and the names of their deities (Batara
Ouru, Baruna etc.) indicate former Intercourse. Some of the inhabitants of Lawn
and the neighbouring states of Bontain dress like Hindns of western India and
Hindu temples are said to exist in some parts of this state. Bitara Gum was
the eldest son of Dewata Pitutn by Dewi Palengi and inhabited the seventh
heaTen. Dewata Pitutn had a brother, calied Gurn Reslang, who held the rnle of
the region under the Earth , Dewata Pltutu had 9 children. Dewata Pitnta
robbed Bitara Guru with a medicine of the piece of chewed betel, which ocoa-
sloned hlm to swoon. Having put bis son in a hollow bambon and roUed thia np
In a piece of doth, Dewata Pitutn, causiug the gates of tbe Sky to be opened,
Bngi«. 77
(1368), rttstete sie in Verbindnng mit dem Volke in Makassar
(unter Kraing Samerlak) Piratenschiife ans, um den Handel Ma-
lacea's, während der Herrschaft Munsur Shah's, zu stören (1!i74).
Die Eroberungen der Bugis dehnten sich einst bis Achim auf
Sumatra und Quedah in der malavische Halbinsel aus^ und Craw-
ford setzt Celebes als das Centrnm derCultur^ die sich tou dort
ttber die östlichen Inseln verbreitete.
Die Bugis nennen sich selbst Ugi oder Wugi und sprechen
die im Süden Übliche Sprache von Makassar (Mengkasa oder
Mengkasora), der die Mandhur-Sprache verwandt ist. Im Nor-
den und Innern von Celebes leben die Turajas (Haraforas). Nach
Leyden ist die Sprache der Bugis der der Battas verwandt.
Der alte Kalender der Bugis wurde durch den mohamedanischen
ersetzt In ihrer alterthilmliehen Sprache (die dem Kawi der
Javanesen entspricht) sind (nach Crawford) ihre sagenhaften
Romanzen geschrie1>en. Die Orang Sabimba^ malayischen Stam-
meS; die früher im Lande der Bugis lebten^ litten auf der Reise
nach Celebes Schiffbruch in Battam und zogen sich^ da ihre
Hütten ttir sieben Male nach einander durch Piraten zerstört
harltng sent down bis bod to eartb (amidst a great tempest). Uaving reached half
way down between sky and eartb, Bitara Ouru (in bis frlgbt) tbrew aboot tbe
articiM, giv0n bim, from «bich every tbing liting and dead (in tbe animal,
Tegetable and mineral kingdoms, wbicb are to be found in^tbe country of Lawat)
oiiginated. After bis arrival on Eartb , Bitara Quru , baving borst tbe bamboo,
wandered tbrougb the woods tili to came to tbe eide of a river, wbere be met
witb a king of tbe gode dressed in yellow. One nigbt aroee a tempest and on its
elemring np, tbere was seen a flue country witb a anperb palace, fort and bouMS.
Here Bitara Onro sat bimseU down as a sovereign, witb a complete eatabliabment,
and ga^e it tbe naine of Lawat In a colony of Java settled in tbe soatbwest
limb of Celebes, may names of places were transferred. In tbe genealogy of tbe
BOTereigns of Lnwu, one of tbe flrst of tbeir Dewor princes is said to bave beeu
married to a princess of Majapabit on Java. Tbe heroically bistoric poem of
S«wira Oading was composed by 8a Qaliga, son of Sawira Oading, and tbe books,
eslied after bim Qaliga, belong to tbe bistory of tbe beroes, wbo are supposed
to bave lived previous to tbe seven generations of anarcby wbicb subsisted at
Boni. Soltana Zaenab Zakeyat Udlu, tbe 11^^ sovereign of Boni, subsequent to
the anarcby, wrote an historical poem, containing tbe exploits of all the sove-
reign» of Boni, from the relgn of Mata La Sampo, tbe,* mennron of Matajam,
down to her own time. The Rupama is of the same age as the Sawira Oading.
80 SIngapore.
Waju oder Tnwaju unter den Bugis*) auf Celebes besteht aus
einer Conföderation von 40 Fürsten. Der Häuptling wird unter
dem Titel von Arung-matuwa (oder Fttrst-Aeltester) erwählt,
und sechs Fürsten bilden seinen Rath , als Bati-lnmpo (oder
grosses Banner). Nach Crawford sind auf Celebes noch Panzer-
rttstnngen in Gebranch. Zur Wald des Arn Matoah treten die
sechs erblichen Häuptlinge unter dem Beting in Wajo zusam-
men. Die gelbe Gestalt, die in Boni auf Celebes erschien,
ward auf den Thron erhoben. Nach Antreffen des gelben Kö-
nigs herrscht Guru als Bitaru Guru in Lawat. Die Civilisation
der Bugis hatte ihren ursprünglichen Sitz an den Ufern des
Sees Labayo oder Taparang Danao. Auf Latamamany, dem
ersten Könige von Soping, der vom Himmel gefallen war, folgte
sein Sohn Lamanra-Tjina in Celebes. Loeri Seero, Sohn des
Toenia Tonkalopi (Königs von Goa) ging von Negeri Sero nach
Java und baut« bei seiner Rückkehr die Stadt Tello (in Celebes).
Sein Sohn (Toenia Luboeri Soeriwa) vermählte sich mit der ja-
vanesischen Prinzessin Njai Papati aus Suribaiya und begab
sich nach Malacca, wurde aber auf dem Rückwege ennordet.
Nach der Verbindung mit Makassar eroberte Boni das König-
reich Lubu oder Luwu, einst das mächtigste auf Celebes. Die
Insel Saleijer wurde von Toemaparisilla-Kallonna, König von
Makassar^ erobert. Die Eroberungen Makassars begannen mit
dem Islam (1603). Die Bergbewohner von Toeradja auf Ce-
lebes**) sind meistens Heiden. Loeboe (Loewoe oder Luwu), mit
*) The Oochinchinese langaage is generali^ spoken throughout PaUwan mod
Megidano, fnrther westward and particularly about the roasts of tha more westerly
Islands ; It is mixed with the Bugis. Da the northerD poiuts of Borneo , the
Oambojan laogoage is as mach spoken as aoy other and many Mahometans Co-
ming from Browe to Coti speak it flaently (Dalton).
**) Het Makassaareche manuseript der opvolging hnnner Kouingen spreckt
▼ED Tier negeer ders voor de kernst van Tomanoeroenga, dat is: die van den
hemel is neegedaald, namelljk: Batara Goeroe. Na hem zijn broeder die alleen
met een bijnam bekeud is , als de door Talali vermoorde. De derde is : Ratoe
Sapo Marantaijs, en de vierde Karaeeng Katanka. Na het overlij der van dezen
daalde, op zekeren tijd eene schoene yroow met een goud en Keten omhangen
met den hemeli welke door de Makassaren voor hnnne Koningin werd aang«-
MolQklMn. 81
den AUaren ziuaiiimengreiizend , ist noch ein heidniBches Land
auf Cdebes geblieben, and die Bewohner sind für ihre treffliche
Bearbeitung des in den dortigen Minen gefundenen Eisens be-
rtthmt (im Ansehlnss an die Lawa des Festlandes).
Forrest unterscheidet unter den Bewohnern der Molnkken die
langhaarigen Mohren branner Farbe (den Malayen ähnlich) und
die haarwulstigen Papna. Die Arafnras der Berge betrachten
sieb als abhängig yon den Küstenbewohnem (Kolff). Nach
Earie wird der Name Alfuren *) oder Harafuren von den Ma-
lajen allen wilden Stämmen gegeben , die in den Wäldern le-
be». In Temate wurde 1317 p. d. die bisher in directer Linie
erbliehe Suocession auf die Seitenyerwandten des Fürsten ttber-
tragrai. Die Insel Temate, die einst ihre Herrschaft Aber die
Molnkken und einen Theil von Celebes ausgedehnt hatte, ist
(ebenso wie Tidor) yon einer einen malayischen Dialekt redenden
nonunen ecn d«D aa«iii oiitoing vau Tomanoeroenga. Dezen huwde met den
Rosiiig Tan Bonthaio, niettagenstaande hij reeds betonen te Bonthain gehuwd
was. Om dezen dtibbelden ech werd die Koning Karaeeng Baijae genoemd. HiJ
bragt zijneii brorder Laki Padada met zieh oaar Goa, welke de rijksaabel (soe-
dABg) aan de MakaMareo heeft nagelaten. Uit dit huwelijk is Toortgekomen een
xooB (Toema Salaoga-baraeeng) , waar^ao de moeder drie jaren zwanger was,
zoodat hiJ na zijne gebeerte konde gaan od spreken, ondertoschen was by zeer
mismaAkt van gestalte Koning is Terdweueo, nalatende een zoon (Ampoeng Low
Lcembong). Deze liet als z^n op^olger mede een zoon na (Toenja Tabanrie), de
opgeToIgd is door zijnen zoon (Kraeeng Poeanga-ri Goa). Zijn zeon is de eerste
üterfelijke Koning geweest and werd genoemd Toenja Tankalapi. ^H^ liet twee
zoDBD IM, Batara Ooa, die in Goa opTolgde, en Karoeeng Lowe-ri Seero, erste
Koning van Teile. De eerste Koning van Boni is nit den kemel gedaald. Hij
liad geenen naam, doch werd gemeenlijk genoemd Mata Selompne, tg^en „de
Alziende^* beteekent. Hij tronwde met eene prinses van de negeri Toro (gelegen
bij Bonl)y weelke mede nit den hemel gedaald was. ZfJ yerwekten eenen zoon,
met name Laoemassa en vijf dochters. Uit deze alleen zijn de folgende Koning
alkoiBstig, De eerste Koning heeft de wetten van het Und, zoo als je tot heden
toe onderhonden worden, ingesteld en een standaard gemakt Latamamang, de
eerste Koning Tan Soping, is nit den hemel gedaald.
*) The Portnguese called all the free inhabitants of the interior of tbe
Molueca Islands Alforas (mannmitted sUtcs), to distingoish them f^om these,
dwelling in towns. Die A.rfaki bewohnen die Arfaki- Berge auf Neu-Gninea.
Bastian, ReiM V. 6
82 Slngapore.
Mischrasse bewohnt , ohne eingeborene Bevölkerung. Zeijunla-
bedien (König von Ternate) reiste nach 6iri in Java, um sich
im Islam unterrichten zu lassen. Almansor^ König von Tidore,
schlitzte die Spanier (unter Magellan), da der König von Ter-
nate die Portugiesen begünstigte. Das Bergvolk der Bedus bei
Bantam wird von der Regierung auf 4ü Personen gehalten , in-
dem Ueberschuss sich mit den Nachbarn mischen mnss (als
Strafe früherer Räubereien). Nach Ridjali ward die Insel Am-
boina zuerst durch Patem Selan Binaur ; der von Geram gekom-
meU; bevölkert^ dann kamen im Gefolge der Kinder des Königs
Tuban in Java (Kiaij Foelie, Kiaij Daoed und Njaij Meras)
Emigranten von Java nach Amboina; später liess sich Perdaua
Djamila; Fürst von Gilolo^ in Amboina nieder; und zuletzt brachte
Matta Lian (Vater des Goram) eine Colonie nach Amboina (1465
p. d.). Die Inseln von Banda wurden durch entlaufene Skla-
ven aus Ceram, Keij, Arouw, Timor, Solor, Buton, Tenimber
etc. bevölkert. Im Jahre 1500 p. d. herrschten vier Könige in
Banda. Die Inseln Geram, Buru und Gilolo waren durch Al-
lüren bevölkert. Die molukkischen Inseln (Gilolo, Ternate, Ti-
dore, Motir, Makjan und Batjan) wurden meist durch Ghinesen
bevölkert, die (1278) vor den Tataren geflohen waren und sich
mit Japanesen, Javanesen, Makassaren, Malayen, Arabern, Bor-
neem u. s. w. mischten. Gilolo bildete seit den ältesten Zeiten
ein selbstständiges Königreich, und der König von Gilolo, als
Djilomo Kalano (König des Golfes), nahm den ersten Rang unter
den Königen der Molukken ein. Später (seit 1250 p. d.) verlor
er an Ansehen und viele seiner Unterthanen wanderten aus uaeb
Ternate, Tidore und Batchian. In den Kriegen mit Gilolo dehnte
Siale," König von Ternate , seine Eroberungen aus (1284 p. d.).
Vor Ankunft der Holländer war die Gruppe der Molukken bei
Gilolo den Sultanen von Ternate unterworfen, die im XIV. — XV.
Jahrhdt. ihre Herrschaft über den Archipelago ausdehnten. Nach
Pigafetta hatten sich die Mohren der mohamedanischen Malayen
1470 in den Molukken und auf Gilolo festgesetzt Zwei moh-
rische Sultane herrschten dort und ausserdem im Innern (1521)
ein Ileidenkönig, der Rajah Papuah. Auf den Molukken ist
^uach Loydeu) die Teruata - Sprache gewöhnlich. Bei ihren
umgehen. 83
Todtenfesten stellen die Arafnras *) vor den an einer Leiter auf-
recht hingestellten Leichnam Speise^) hin and stecken ihm^ da
er nichts davon nimmt; die Gerichte in den Mund, bis sie wieder
herausrinnen. Alle ihre Bemtthungen fruchtlos sehend; bringen
sie den Körper nach dem Walde und pflanzen einen Baum da-
neben, welche von nackten Frauen ausgefllhrte Ceremonie Sudah
Bnang heisst, da der Körper jetzt entfernt ist und nicht länger
auf Worte hört. Alles Besitzthum des Verstorbenen wird zer-
brochen. In den Tenimber-Inseln wird ein Dach über die Leiche
gebreitet. Die Kemi hängen neben den Werkzeugen; die im
Leben gebraucht wurden, lebende Htihner in Käfigen über dem
Grabe auf (nach Stilson) in Araion. In Bali wird die Leiche
dnrch eine Oefihung rechts von der Thür hinausgeschoben, um
dem Teufel einen Streich zu spielen (s. Prevost). Auf den Ma-
riannen wird der Geist des Abgeschiedenen gebeten, in einem,
neben der Leiche gestellten Korb seinen Wohnsitz ***) zu nehmen
oder sich wenigstens darin auszuruhen, so oft er zum Besuche
seiner Verwandten zurückkommen sollte. Der Aufenthaltsort der
Seelen ist das Gebirge Sinajowan (bei den Alfuren auf Cdebes).
Beim Begräbniss bittet eine alte Frau den Geist des Verstorbe-
nen, er möge sich entfernen und nimmer wiederkehren; um nicht
*) The A.rafaa8, without bope of reward or fear of paniahment after death,
live io tbe greatest peace and brotherly love togetber, recognizing the rlght of
property (Kolff). Ab do Arafüra has retnrned after death, they dont know any
tbing about a futare State, and havlng never heard, they dont know, who has
created the world. Dasselbe bemerkt Helffter auf der roalayischen Halbinsel nnd
ist sonst häufig. (No Tes el sol que sale por aquel lado y se marcha por este?
Si lo veol ^Y quien ha hecho este sol? No s«^, senor! ^No ves nn ärbol que
empieza k salir de la tierra y laego va creciendo hasta hacerse mas alto que tu ?
Si, senor! ^T quien lo hace crecer? ^ Gomo, h^ de saber yo esto, senor? (Ge-
sprirb xwischen einem Cura und einem Igorrote).
**) The deceased Raja of Lombok had every day a snniptuons table spread
for him (Ennis).
***) Si qnelqn*nn tra^ersait le pilier d'une maison, Väme de celui qui l'avait
con*troiie ne manqnerait de venir invlsiblement et tirer vengeance d'une teile
action (e. Freycinet). The women of the Siah-posh (worshippfng Buruk or Maha-
deva) pick ap the bones of the carcasses, eaten by birds, and throw them in a
case, f^Ayiiig' ^T\iU is the heaven for yon" (Mohnn Lal).
34 Singapore.
die Hinterlassenen zu plagen und zu beschämen. Nach dem
Changalelegat*) (auf den Mantewe-Inseld) fischte ein Sinetu oder
Dämon eine Kiste mit menschlichen Formen (aus der See auf),
die aufwuchsen und das Land bebauten, während der Sinetu sieh
in einen Iguana verwandelte, um sie gegen Ungeziefer zu
schützen. Als ein Affe die herabgenomraene Frucht aufgegessen,
glaubten die Menschen nicht der Erzählung des Iguana , sondern
tödteten und assen ihn als den Thäter, fielen aber dann todt
nieder, worauf aus ihren Körpern der zum Vergiften der Pfeile
dienende Ipu-Baum aufwuchs, und von dem allein Übrig gebliebe-
nen Paar die jetzigen Bewohner der Mantewe-Inseln stammen
(s. Rosenberg). In Ronny ist der Iguana Fetisch, wegen Fressens
der Insecten. Die Lakuafi auf der Insel Vidua pflegen einige
Jahre nach dem Tode die ausgegrabenen Knochen ihrer Ver-
wandten in Körben neben den Häusern aufzuhängen. Die Arm-
Insulaner fürchten besonders die Blattern (nach Roudyck-Rastia-
anse) und lieferten deshalb alle gewünschten Handelsartikel
einem Chinesen, der sicli Toukan-tiarjar (Herr der Blattern)
nannll^ und, um Schrecken einzujagen, eine Holzfigur mit rotheu
Flecken im Gesicht, als Boneha-gabe-gabe, vor der Thür seines
Hauses aufhängte. Neben den bösen Geistern der Schaitan
und Div (in Turkestan) halten sich von den weiblichen die Al-
besti in Blumengärten auf, die Adschineh in verlassenen Ge-
bäuden. Die Falbini (Schicksalsseher) treiben Wahrsagerei. Isti
sunt potentes a secido viri famosi, heisst es von den Nephilim
in der Genesis. Nacli der Entbindung geht die Mutter (bei
den Alfuren auf Celebeo) zum Wasser und schlägt mit der Hand
*) When they have need of tbe aid of one or more of the Sinetu. the
village Chief goes to the nearest forest to invoke them, (the spirit answering in
the Mantawei-language and with a voice like that of oo cid man). Das Jahr
wird in zwei Hälften getheilt, Akan und Rorau, während der sechs Monate, wo
es die im Mai aus der Erde hervorkommenden Land-Krabben (Akau) zur Speise
giebt und diejenigen , wo sie fehlen (wie man die Monate ohne und mit R nach
den Austern scheidet). In den Lieukiou-Inseln wurden die Jahreszeiten nach
den Blfithenerscheinungen bestimmt, und Gleiches fand Statt in China unter den
Ti-hoang (irdischen Kaisern), wovon das Jahr der Blätterwechsei hiess. King Phria
Hae Saug lived tu a shelli bis subjects followiug bis eiample.
Hollenzwang. g5
dreimal daranf^ sprechend : ;;La8s mit diesem Wasser alle Krank-
heiten, Beschwerden nnd hässliche Träume fortgetrieben werden."
Dann spritzt sie drei Hände voll in die Luft, sprechend : ,,Lass
mit diesem Wasser ein langes und glückliches Leben aufsteigen"
(s. Diederich). Alle, die durch Hunger, Vergiftung oder Selbst-
mord sterben, gehen weder zum Himmel noch zur Hölle (in Ma-
labar), sondern spuken*) umher als Geister, in der Gewalt der
Pirons, Dukki, Kali und anderer Teufel, die bestrafte Diener
Tschiven's sind. Die wegen ihres Uebermuthes vom höchsten
Gott auf die Erde gesandten Götter erhalten den Auftrag, die
Menschen gegen den Teufel zu schlitzen , und ein Beschwörer,
der seineu Opfercontract mit den Schutzgöttern gemacht und
dieselben in einem schwarzen Bande , das er in der Hand ge-
rieben, gesehen, kann dann die Geister ausschicken, um anderen
Menschen Krankheit zu senden , da sie ihm gehorchen werden,
ans Furcht,* dass sie von dem Schutzgotte, bei dem er geschworen,
zur Eechenschaft gezogen werden sollten. In der Tatarei wirkt
der Schutzgott Geonchadem bösen Zeloulou entgegen (s. Guelette).
Auf dem Berge Gnowa wohnend, nimmt Munzing (bei den IChyen)
die Seelen der Verstorbenen zu sich nach dem Verbrennen, wäh-
rend sie sonst zur Plage ihrer Angehörigen auf der Erde weilen
müssen. Die Tagazzeravgaks, Seelen der Ertrunkenen, musi-
eiren (bei den Lappen). Akkruva sitzt mit langen Haaren auf
dem Wasser, die Kobmek schrecken (s. Helms). Nach Sadiya
Khawa Gohein (der Khamti, Fürst von Sadiya), Hess das höchste
Wesen (Soari Mittia)^ um die lasterhaften Menschen zu ver-
n icbten (nachdem er vier heilige Gohein in den Himmel zur späteren
Wiederbevölkemng, nach befruchtendem Regen, aufgenommen),
durch Meru (Noi Sao Pha) sieben Sonnen hervorgehen, die Erde
verbrennend. So lange ein Mensch lebt, nennen die Indianer
(von A'fti oder Bauhi) seinen Geist Goeiz, und nach dem Tode
nennen sie ihn Opia. Sie sagen, dass der Goeiz ihnen häufig
^) Les Zombis (manvais genies qui s^ment les embüches sur les pas des
n«gre« et qoi par lenr malice fönt manquer les projets d'int^ret oü d'amour) ne
sont autres que les ämes des blancs revennes snr la terre pour tourmeater les
nolrs (In Haity). Sie werden aus neugebauten Hänsern ausgetrieben (s. Ricque).
86 Slngapore.
unter der Form eines Mannes oder einer Frau erscheine, und sie
sagen sogar, dass es Menschen gegeben, die mit ihm kämpfen
wollten, dass er aber, wenn es zum Handgemenge kam, ver-
schwunden und der Mensch dann seine Arme um irgend einen
Baum gelegt habe, an dem er gehaftet blieb. Alle durchschnitt-
lich, gross und klein, glauben, dass der Geist*) ihnen unter der
Form des Vaters, der Mutter, der Brüder oder der Eltern er-
scheine oder unter anderen Gestalten (s. Pane). Wer von dem
Todten in Australien reden **) sollte, würde den Hass des CJouit-
gil, des Geistes des Todten, auf sich ziehen, der eine Zeitlang
sich auf der Erde umhertreibt, bis er nach Sonnenuntergang ab-
zieht. Die in der Nähe des Fiery Creek wohnenden Stämme
kennen als böse Geister den Neulam-Kurrk (den Krater jmd
Höhlen bewohnenden Geist, der in der Form eines alten Weibes
Kinder stiehlt und frisst) und den Colbumatuan-Kurrk (den Stnr-
mesgeist, der Leute tödtet und verletzt, indem er ihnen Banm-
zweige in den Weg wirft, so dass man bei Nacht darüber fallt).
Ihr guter Geist Bambungil mildert Schmerzen. Wer nach mebr-
*) Wie Im Norden von Zambesl, glaubt msD im CassaDgethal (nach LiflDg»
stone) allgemein, das» die Seelen der Todten anch unter den Lebenden weUen
und an den Mahlzeiten Theil nehmen, weshalb zn ihrer Bes&nftignng bei Krank-
heiten Hühner und Ziegen geopfert werden. Da die Geister der Abgeschiedeoen
beständig darnach trachten, die Lebenden ihren Familien und den Frenden der Welt
zn entreissen , so hat der Schrecken dieser Vorstellung eine Mordersecte herror-
gerufeu, die ihre Opfer nur in der Absicht todtet, um die Herzen demBarimozQm
Opfer zu bringen, wie die Thugh ihrer blutdürstigen (^ttheit zn Gefallen erdrosseln
(eine im civillsirten Staate weniger leicht zur Entdeckung führende TSdtungsweise).
Dem neunköpfigen Drachen (Kui dsu ryu) wurden früher in Japan Meoscben
geopfert. An die DJataa oder Geister des Wassers {von denen Andln maling guna
im Flusse Kapua wohnt) wenden sich unfruchtbare Frauen. Im Walde lladet
sich das Ungethüm Idjin Ngaring (mit rothem Haar) und Bahutei , der seine
Gestalt in Hunde, Schweine, Hirsche u* s. w. verändert (sowie Pndjnt mit länglichem
Kopf). Die Erdgeister (Klua) suchen im Augenblick der Geburt (durch Packen
des Kindes) Abortus anzubringen. Zu Ehren der Geister, denen das Fest ge-
feiert wird, sprechen die Priester (olo magah Hau oder Führer der Seelen) die
Genealogie. Russornm daemon meridianus messoribus brachia et crura frangft,
nisi protenus viso spectro in terram proui concidant (Henckel) 1689.
**) Kl Tinguian cree que la mas grande falta de respecto en que puede
incurrir, es en la de prouuuciar el nombre de algunos da sus ascendientes.
StQrmgott 87
tü^ger Verzückung Nachrichten aus der Welt des Jenseits
znrtickzubringen vennag, eriangt das Amt eines Zauberpriesters.
Uni die Wasserzufuhr eines Flusses zu mehren, wird Menschen-
haar hineingelegt, und der Regenzauberer wirft solches in das
Feuer. Sonst wird nie Haar verbrannt , da daraus Regengüsse
folgen würden. Auch wagt Niemand in*8 Feuer zu spucken,
da ihm Unglück überkommt. Eine Sternschnuppe (Porkelong-
tourte) sagt denen Uebles vorher, die ihre Vorderzähne ver-
loren haben, und diese schüren deshalb das Feuer auf, so dass
die Funken umherfliegen. Der böse Geist Pot-ti-kan (in Austra-
lien) tödtet die Knaben, die sich nicht der Operation des Zahn-
ansstossens unterzogen haben (Delassert). Der Gott Tarro-tarro
tbeilte die Geschlechter (Schayer). Im Geiste des Windes er-
kennen die Andamanen "') die Macht eines bösen Dämonen au
and suchen während der Stürme im Südwest-Monsun seinen Zorn
durch wilden Chorus, den sie bei ihren Tänzen am Seegestade
singen, abzuwenden (nach Symes), wie die Bubies auf Fernando
Po. Nach Colebrooke bestreichen sich die Andamesen, zum
Schutz gegen die Insecten, den Körper mit rothem Lehm (wie
die Chunchas in Peru). Wie von Ptolomäos werden sie von den
arabischen Reisenden als Anthropophagen erwähnt. Die Nico-
barier haben eine abergläubische Abneigung, sich zählen zu
lassen (Busch). Der Versuch (1849), von Moulmein aus die Kokos-
Inseln zu colonisiren, schlug fehl. Von den Empong oder Göttern
der Alfuren ist Muntununtu das Haupt, in Kasandukkan (Luft)
weilend. Lumimu-ut^ als Empong-tuwa oder der Aeltere, wird
fUr den Schöpfer gehalten (nach den Alfuren in der Mana-
bassa aufCelebes). Als die Erde noch flüssig**) war, begegneten
sich zwei weibliche Gottheiten, Lumimu-ut aus Erde entsprossen,
als die Aeltere, und Kareima, aus Stein entsprossen, auf deren
*) The Andamans dance in a riug each alternately kickiog aud slappiug bis
own bre«r.h. Their saliitation is performed by liftiog op one leg and smacking
with tbeir Hand the Iower part of the tliigh (nach Colebrooke), wie am Zambese.
**) Nach den Palayanos in S. Juan Capistrano in California festigte Nocnma
die Welt auf dem centralen Fels Fosaat. Indem die Fische mit genügendem
Wasser verseben waren, wurde der erste Mann, Ejoni, nnd das Weib, Ae, ge-
88 SlDgapore.
Bitten Lamina-at nach Süden nnd dann nach den anderen
Himmelsgegenden blickte ^ 80 dass sie^ durch den Wind ge-
schwängert ^ einen Sohn (Toar genannt) gebar. Darch Messen
der von Eareima gegebenen Stöcke vermählte sich später^ ohne
gegenseitiges Erkennen zusammentreffend; Matter nnd Sohn,
zweimal 9, dreimal 7, ftinimal ö und dreimal 3 Kinder zeugend.
Von einem der drei letzten Kinder (Pasyewan genannt) stamm-
ten die Menschen ab; die aber der Sprache entbehrten und diese
erst auf die Opfer der Kareima, als Priesterin (Walyang), er-
hielten. Lingkanbene; die älteste Tochter in den Gottheiten der
ersten Neunkinder; fand; die Erde durchkreuzend; auf einem
Palast den Kopf des Empong-Menscheu Maraor; halb Mensch,
halb Stein ; mit der Hälfte des Mundes als Papagaienschnabel.
Als Lingkanbene von ihm geschwängert zurtLckkam, wurde sie
Yon ihren Eltern zum Baden im fliessenden Wasser in die Luft
gesandt und rermählte sich dort mit Muntununtu (dem Gott der
Götter); den Sohn Maissalo gebärend. Mit einem Brief seiner
Mutter kam er zu seinem ächten Vater Maraor (in Europa) und
wurde von ihm Christave genannt. Als bei der Rückkehr sein
Stiefvater eins seiner Augen ausstiesS; schrie er so lange, bis
dieser ihm seinen Namen und seine Macht ttbergab. Als er, zum
•chtlfen. Von ihren Nachkommen dehnte Ouiot (Sohn Siran t*8 und seiner Frao
Ycaiut) seine Eroberungen über Alles aus, wurde Jedoch, seiner Tyrannei wegen,
durch Gift getSdtet, das vom centralen Fels bereitet war. Als man den Körper
▼erbrannte, erschien Attajen und belehnte einige der Aeltesten mit Macht Ob«r
l*flanznngen, damit sie ihre Nahrung darnach einrichten mischten. Später erscbicn
in der Stedt Pnbnna ein Oniamot Genannter (Sohn des Tacu nnd der Aniar),
der, als Tobet) zu tanzen lehrte (f&r Nothzeiten, in denen er als Chinigchinich
anzurufen sei) und den nur von Häuptlingen zu betretenden Tempel (Vanqnecb)
baute. Die Astrologen (Pal) hatten die Festzeiten anzugeben. Der mit Yajna-
▼alkya in Beziehung stehende Name Vajasaneya des weissen Yajus bedeutet
^Nahmngsspender" und bezieht sich auf den Hauptzweck, der aUem Opfer-
ceremoniell zu Grunde liegt, auf die Erlangung der nöthigen Nahrung yon den
durch die Opfer gnädig zu stimmenden Gottern (s. Weber). Nach Sagen der
Bukowina bildete Gott das Festland aus dem durch den Teufel (den er im Schaum
auf dem Wasser treiben fand und in sein Fahrzeug nahm) aus dem Grunde
heranfgebraehten Sand und breitete dann die Oberfläche aus (Waldbnrg). In
Toruba tritt eine Henne die Erde aus, in Sitka ein darüber fortlanfender Wolf.
Alfnren. 89
Palast seines Vaters zurückkehrend, dort hochmtithig behandelt
Würde, verwandelte er eine Menge Menschen in Thiere und
kehrte zu den Seinigen zurück (s. Wilkens). Bei dem Opfer
Tnmalinga siloko (wenn das Dorf ein Unglück betrofifen hat)
lauschen zwei kundige Priester allabendlich auf das Pfeifen des
Vogels Manguni (unter den Alfuren auf Celebes). Bei der Wasser-
probe siegt der am Längsten unten bleibende, lieber den
Bösen und seine Beschädigungen erzürnt, forderte ihn die Ge-
meinde Knilo (durch den Häuptling Kiolor) zum Kampf heraus
und besiegte auf der (nach drei Tagen bestimmten) Ebene mit
den neunsträngigen Geissein auch sein nnsichtbares Heer, einen
Gesellen ausgenommen, der aber nun viele Hülfe herbeirief und
seitdem die Gemeinde verwüstet und fast ganz ausgerottet hätte,
wenn nicht das Mengellur genannte Gartenopfer gebracht würde,
bei dem der Satan oder Kmpong Mualongan durch den Mund
des Priesters spricht, der von dem Blute des geopferten Schweines
getrunken hat (unter den Alfuren auf Celebes). Bei Heirath
werden soviel Güter gewünscht, als die vergrabene Katze Haare
hat. Die Alfuras in Ceram haben in der Mitte ihrer Dörfer ein
Sathhaus, wo menschliche Schädel (die beim Heirathen, beim
Hansbau oder anderen Gelegenheiten gesammelt wurden) an
den Balken aufgehängt sind. Die Kinnbacken von Schweinen,
die dort bei der Häuptlingswahl, und Menschen kinnbacken, die
jedes Neujahr niedergelegt werden, stehen in Reihen an den
Seiten. Der Alfure pflegt das erworbene Eigenthum, in Kleidern,
Schmuck u. s. w., an einen geheimen Ort zu vergraben, und das
tlbrige Besitzthum wird bei seinem Tode, als unrein, von
den Verwandten begraben. Bei einer Blattemepidemie zieht
sich der Priester in eine Stiftshütte zurück , die die heiligen
Mysterien der Alten (Ei tooaj enthält, und kommt geschmückt
and einen Speer schwingend wieder daraus hervor, um durch
das Dorf zu laufen, nach jedem Hause stossend, und schliessUch
in den Wald oder in die See. Die Alfuras in Menado verehren
die Empong genannten Dämone. Die Zahl der Pegel (Teufel)
wird bei den Malabaren täglich durch das Sterben sündhafter
Menschen vermehrt. Die Bhutas dienen den Göttern, die Bösen
strafend. Die Alfuren in Ceram mästen ein Schwein, das bei
90 Slngapon».
der Erhebung eines neuen Rajah geschlachtet wird; und stellen
den Kinnbacken in dem Rathhans auf, nm den Kalender zn
führen^ indem sie dann ein neues Schwein mästen. Nach einer
Tradition auf den Ceram-Laut-Inseln litt dort vor 20 Generationen
ein französisclies Fahrzeug Schififbruch, worauf der Gapitän die
Tochter des Häuptlings heirathete und auch die Officiere im
nördlichen Theil der Insel unter den Eingeborenen aufgenommen
wurden (Logan), wie die Nachkommen Iskander's. (In Peru gab
der Name Inca iie Abstammung von einem schiffbrüchigen In-
gles). Orang kaya (reicher Mann) und Orang Tua (alter Mann)
sind Titel, die von den Häuptlingen auf den Molukken geführt
werden (s. Kolflf). Von den Arru-Inseln sind Wama, Wokan,
Maykor von Christen, Wadia von Mohamedanem bewohnt Die
Bewohner der Insel Lette färben durch Kalkeinreibung ihr
Haar gelb (wie die Somaulis). Auf Baba wird das Haar durch
Kalkwäsche entüirbt. Ausser der langhaarig braunen Rasse anf
Timor soll es (nach Francis) die schwarzkraushaarige der Pa-
puas*) geben. Die Negrillos in Bomeo heissen Wyagos bei
den Spaniern. Pigafetta kennt einen König Papua**) auf Gi-
lolo. Die Bewohner der Insel Laarat (im südlichen Theil des
Archipel) unterliessen aus religiöser Scheu, Rindvieh zu tödten
(XVIII. Jahrhdt). Durch die Adat Ceram genannten Gebräuche
besitzen manche Dörfer der Ceramesen erbliche Rechte auf eine
besondere Art der Strafzahlung. Für dieselbe Beleidigung z. B.
hat Kilwari an Kefiing zwei Drittel zu entrichten, während es
selbst von Keffing nur ein Drittel als Schadenersatz erhalten
würde (s. KolflT). Die Arafuras schnitzen Schnecken und Ei-
dechsen in ihre Hauspfosten, um die Geister (Swangi) abzuhalten.
Gott lebt für sie im Arrack (im Soma-Trank), der fröhlich
*) The uncouverted natives consider themseWes as subjects to the Christians
fnhabiUDts of Lette. The Arafnras in the interior of Wette consider themseWes
siibject to the people on the coast. The Christians on Lakor distinguish themseWe»
by their mode of dress (Kolff).
**) Die nnvermischten Stämme de» Südwestens werden von den Chinesen
Pape (Solo) genannt. Der Vandalenkonig Uelimer fluchtete \or Belisar nach dem
Pappaa Mons {UoTtnova)^ dem unzugänglichsten Berge im Innern Nnmidiena
(Procop). Die Seythen setzten Papai an die Spitze ihres Geschlechtes.
Beinrlnirf. 91
rht. Die an« der Leiche (che ßie auf Pfosten im Walde aus-
::t**tellt wird) tröpfelnde Janche wird mit An*ack gemischt und
:n*tninken. Auf der Tenimber-Gruppe tragen die Frauen Zinn-
ringe an den Beinen. Manche der Ceram-Häuptlinge haben
Papn-Franen genommen und die Bekehrung zum Islam unter
den Eingeborenen begonnen (Kolff). Die im Innern von Goram
lebenden FIttchtlinge aus Bali und Snmbawa mttssen sich den
alten ßewohnent sklavisch nnterthänig bezeigen. Auf den Ei-
Initeln finden sich Flüchtlinge von Ceram und Banda. Der ans
den Moinkken in Balambangan angesiedelte Am Bandan unter-
warf fdch dem nen gegründeten Reiche von Mendang Ka-
mnlmn, weil Browijaya Sawela Chala die Zeichen und Inschriften
Aji Saka's besser verstand und dadurch das Anrecht des in-
di^faen Fürstenstammes bewies. Die Chinesen , die Java (430
p. dS) besuchten, verglichen die mit grasartigem Haar bcwach-
•4*iien Köpfe der bläulich schwarzen Eingeborenen mit denen
von Affen. Die javanischen Distrikte Japan und Jipang deuten
aof die Japanesen. Die Sitte der Chandhra Sangkala (Zahlen
dnreh Wörter zu bezeichnen) ist von den Javanen aus Indien
entlehnt. Nach Ong-tae-bae gleichen die Teufel genannten Be-
wohner Cerams den Papuan. ,;Das benachbarte Volk der Kit-
leng ist schwarz und zwergenhaft mit steiferem Haar, während
das Haar der Ceramiten und Papuas kräuselt. Die Serams in
Batavia beissen bei den Chinesen schwarze Teufel und wissen
niehtn von ihren Ahnen, besitzen indess eine Kirche." Die Bewoh-
ner von Timor, Rotti, wollen von Ceram stammen, die Bello-
ne«en (in Ost-Timor) von Gilolo, die von Savo von den Bugis. Die
.Ufnren licbtbrann) finden sich in der nordöstlichen Halbinsel
von Celebes, Menado, in Central-Celebes und auf den Moinkken
( Amboina nnd Bander-Inseln), sowie auf Arn und Sangiri-Inseln,
ab Ygorroten auf den Philippinen. Die Bewohner der kleineren
Inaein (Solor, Ombai n. s. w.) werden Alfnrcn genannt. Die
pfvrtngie«ischen Christen auf der Ostkttste, Flores, werden jähr-
lich znr Taufe von einem Priester aus Dilli (auf Timor) besucht.
Iier Krinig von Temate hicss früher der König der 72 Inseln.
Vor Ankonft der Mohren verehrten die Bewohner der Molukken
Malnka oder Moluca) Honne, Mond nnd Sterne nebst den Erd-
92 Singapore.
gewalten (nach de Barros). Als der von einer javanischen Matter
geborene König Koiabatto in Ternate herrschte, Hessen sich
dort viele Javaner und Malayen nieder. Unter seinem Nach-
folger Eomalo wurde ein Theil Gilolos erobert (1304). Während
der Regierung Sida Arif Malamo*s Hessen sich einige Araber in
Ternate nieder (1322 p. d.). Mit den Fremden (Javanern, Ma-
layen» Chinesen), die unter König Gapie ßagnna (1465) in Ter-
nate ankamen, verbreitete sich der Islam durch den Javanesen
Dato Maöela Hoessin. König Zeijsuulabedien (1486) ertheilte
den beiden edlen HMusem von Tommagolo und TommaYtu Pri-
vilegien, in den Molukken fremde Länder zu entdecken und zu
erobern, worauf das erstere die Kulu-Inseln, das letztere Bura
und Ceram erwarb. Die Papu-Inseln (zwischen Halmahera und
Neu-Guinea) liefern besonders das Ambra, das als Erzeug-
niss der grossen Walen-Arten (Physeter macrocephalus) im Meere
treibt. Nach Haie erzählten die Eingeborenen Tobis (Lord
North Island), dass eine Pitakat (Pitaka) oder Peter Kert ge-
nannte Persönlichkeit zu ihnen gekommen sei und sie in der
ReUgion unterrichtet habe, indem er als einen Tempel das (xcister-
haus oder Vere-Yaris (vahari) aufgerichtet, wo auf dem vom
Dache herabhängenden Altar die Gottheiten herabgestiegen, um mit
den Priestern zu reden. Bei Mannbarkeit ihrer Kinder riefen die
Yncatanesen einen Priester, das Fest Em-ku (Niedersteigen des
Gottes) zu feiern. Auf der Insel Book (bei Neu-Guinea) werden
die Knaben vor der Beschneidung (von fratzenhaft vermummten
Männern im Dorfe gesucht, denen sie zwischen den Beinen durch-
kriechen) von Marsaba (dem Teufel) gefressen. Der Gott Nabeao
erregt Winde und Stürme, die Schiffbrüchigen verschlingend.
Wenn sie Kranke heilen, übertragen die Zauberer die Kraft
(Bar) ihres Bauches auf die Medicin (s. Reyna). Von dem Manne
Puru, der mit Kindern und Früchten landete, entstanden die
Bewohner der Insel Book. Oster-Insel (Waihou oder Teapi)
liegt von allen bewohnten Inseln des Globus von den grossen Con-
tinenten am entferntesten. Von Davis (1686) gesehen, wurde
sie (1722) durch Roggewein besucht. Nach Cook (1776) war
die Oberfläche der Insel von einem porösen Stein vulkanischen
Ursprungs bedeckt. Die Sprache der Eingeborenen wurde von
Kolow«. 93
den InBalanem der GesellBchafts-Inseln verstanden. Mehrere der
über die Insel zerstreuten Kolosse stehen auf einer Plattform, die,
3 — 12 Fuss hoch, aus behauenen Steinen aufgebaut ist. Die
Grösse der Statuen selbst steigt bis 27 Fuss und mehr. Sie
stellen die Hälfte einer menschlichen Figur vor, mit groben,
aber ziemlich gut ausgearbeiteten Zügen, die Ohren sind ttber-
mässig lang, und die cylindrische Mütze, die den Kopf bedeckt,
erinnert an ägyptische Ornamente. Sie bestehen aus Lava, zu-
weilen aus einer weichen und zerreiblichen Art derselben, aber
mitunter aus einer so harten, dass sie durch die Werkzeuge der
Eingeborenen nicht bearbeitet werden könnten. Sie dienten als
Morai oder Begräbnissplätze, und neben ihnen fanden sich andere
Steinhaufen *) cylindrisclier Form, als Todtenmonumeute. Rogge-
wein sah Priester mit geschorenem Kopf neben den Biesengötzen.
Aehnliche Statuen werden (nach Beechey) auf anderen, jetzt un-
bewohnten Inseln des Pacific gefunden. Die Gottheiten auf
Timor werden durch gewisse Steine oder Bäume dargestellt, und
obwohl dieselben Steine oder Bäume gewöhnlich durch eine
Reihe von Generationen verehrt; werden, so sollen doch auch
Beispiele vorkommen, wo sie ausgetauscht werden. Sie werden
Nieto oder böse Geister genannt, während Sonne und Mond als
gnte Geister gelten, und jene für den vorzüglicheren. Da die
gnten Geister niemals Uebles thun , so würde es überflüssig sein,
zu denselben zu beten, dagegen aber werden die Nieto verehrt,
am Leid abzuwenden. Opfer in Form von Büffeln, Schweinen,
Schafen, Hühner, früher auch einer Jungfrau, werden den Haien
and Alligatoren gebracht. Bei der Bestattung eines absoluten
*) Besides one of the paths in the Uadiip-district (amoDg Dyaks of the
Batang Lupar) there are several heaps of sticks and in otber places stonea, called
XambuD bola or lying heaps. Each heaps is in remembrance of some man who
hftd told a atapendons lie or disgracefally failed in carryiDg out an engagement
and every paaserby takes a atick or a stone to add to the accnmnlation , saying
at the time: „For the lying heap'*. It goes on for generations nntil they aoma-
timea forget who it was, that told the lie, bat still they continne throwing the
stones (St. John). When Roggewein touched at Easter Island (1722), he found
Are worshippera and Images, called Dago. At Cook^a vlait (1778) the hng idola
remained, bot auother tribe had «sterminated the Are wurshippiug votaries.
94 Slngnpore.
Herrsebers wird mit ihm ein männlicher Sklave lebendig be-
graben, um ihm in der nächsten Welt als Diener aufzuwaretn
(s. Moor). Die Puelches verehren eine Dorn-Acacie als Baum
der Gualichu oder Dämone. Die alten Tamuli sind nach den
Kalmükken von den Myk erbaut. The inhabitants of Ta-tseen-
loo (in Tibet) pile up heaps of stone, which they call Buddhas
(Klaproth). Pontini und Whaiapu, von welch' heiligen Steinen
der im Besitz des Ngahue befindliche ein graublauer Jaspis, der
andere ein Obsidian war, führten zur Entdeckung Neuseelands, als
ihres gesuchten Ruhepunktes. Als Subhagna, Tochter des Brah-
manen Devadit, unvorsichtig die Sonnen- *) Beschwörung wieder-
holte (in Guzerat), kam dieselbe zu ihrer Umarmung herab, und
sie gebar in Balabhipura Zwillinge, die wegen ihrer unbekannten
Herkunft Gybie oder Gupta (die Verborgenen) genannt wurden.
Der auf sein Drohen durch seine Mutter tlber seinen Vater unter-
richtete Sohn erhielt von diesem einen Wuuderkiesel, mit dem er
erst seine Spielgeföbrten und dann die Balhara-Fürsten schlug,
als Siiladitya oder Kiesel (Sila) der Sonne (Adit/s) den Thron
Saurasthra's besteigend. Die Gromlech oder Kistvaen bei Rajan-
Kolur werden von den Dorfbewohnern Mora Mannih, Häuser der
Mora oder Zwerge, genannt, die früher das Land bewohnten (Taylor).
Der Balsambaum in Judäa, das Eisen fürchtend, wurde (nach
Tacitus) mit einem Steine geritzt. Als Meschia und Meschiane
ohne Gott zu danken, einen Baum umhieben, verwundeten sie
sich selbst Im Lande der Namaqua fanden sich von Steinen
aufgethürmte Grabhügel, für einen Mann errichtet, der an vielen
Orten gestorben, begraben und wieder auferstanden. Diesem
Heizi Eibib (der Mond, der von Osten kommt) werden unblutige
Opfer gebracht. Omakuru (Gottheit der Damaras) ist an ver-
schiedenen Orten unter Steinhügeln begraben, wie sich auch bei den
Motebele Gräber finden, auf den jeder Vorübergehende einen
Stein wirft Nach dem Verbrennen errichteten die Germanen
Grabhügel mit Rasen, die Denkmäler hoher und mühseliger Ehre
verschmähend, als für die Verstorbenen drückend (Tacitus). Die
*) The Bun was worebtpped hf the Brahmans in the moraing as Brahma,
at nooD as Iswara (destroyiag and regeneratiug), in the evening as Vlshnu.
95
SteUimg begrabenen Somali werden mit
Die Ton den Gallas herrührenden Gräber
im Laade ite Mi^tcfü^ioe in der Berbera bestehen aufl hohlen
Stein sagy» F>^nK<kn. als Graber ausgezeichneter MUnner be-
trachtcc iaäeft sei im Lande der Danakil. Jaf und Neila, die
in der Kaaka UkkcI: trieben, wurden zur Strafe in Stein ver-
wandeiL Em fclwancr Stein (Susunotsi) wird im Tempel de«
Falzmaa Kiie^s^ott der Japaner) verehrt. Von den Steinen
der m timtm IlBse Terwandelten Courtisane Gandiea repräaen-
tirt der HvraoiagvaiHun die Geburt Brama'S; der Cevananam die
Siva 6 und der Salagranam die Vishnu's (in den Bohrungen des
WnrsKS Mniskemdu Sobald Manabosho geboren war; fing er
den Kampf an mit Chokanipok (der Mann mit dem Feuerstein);
and noch jetzt liegen die aus dem Körper des besiegten Cho-
kanipok abgeschlagenen Feuersteinstttcke auf der Erde zerstreut
^Scboolenftj. Im sehwedisehen Märchen berstet der Riese ; als
die äonne den Stein bescheint; woran er durch Lillwachcr*s
Waaser festklebt Nach den IdaU; den Heiden auf den Sulu-
Inaein, wird das Paradies, auf dem Gipfel*) desKiny BallU; von
^) Der Font der Berge ist Uimavan, der Vater der Weltmutter, der nicht
uar Vthm der GoOer, sondern selbst des Siva ist. Auf diesem mächtigen Berge
hausen die Vidjadharas, deren Oberherr, Konig Jimutaketu, einst dort wuhute.
In dem Garten seines Palastes stand, vom Vater zum Sohne In langer Reihe in
seinem Stamme fortgeerbt, ein Wunderbaum, der, als Jeden Wunsch (roonoratha)
erfüllend (da), Manorathadayaka genannt wurde. Auf srin Beten zum Wunder-
baame wurde ihm der Sohn Jimutavahana geboren, der (da In dieser Welt alle
Dinge im Augenblick vergehen und nur der fleckenlose Ruhm der Audereu Gutes
erweisenden Edeln bis zum Untergänge der Welt dauert) seinen Vater bat, dahin
zn wirken, dass durch die Schätze des Wunderbaumes alle bittenden Menschen
reich werden möchten, und auf Bitten des Jimutavahana (der allein als er-
barmnng^reicber , glückseliger, in sichtbarer Gestalt wandelnder Bodhisattva es
vermochte) regnete der Wunderbaum Gold auf die Erde herab. Als der Ruhm
des Jimutavahana sich durch alle Weltgegenden erhob, wurden seine Verwandten
aua liabsncht und Missgunst gegen die königliche Herrschaft des Jimutaketu
angereizt zn dem Versuche (obgleich ohne Macht), den Ort, wo der Wunderbaum
stand, zu erobern. Als sie sich mit dem Entschluss zu kämpfen versammelten,
stellte Jimutavahan seinem Vater vor, dass der irdische Leib wie Blasen im
Wait«er ver/^ht, und dass es besser sein würde, freiwillig das Königreich zu ver-
lassen , als mit Verwandten zn kämpfen« Den Erbäruilicheu weicheud, zog er mit
96 aingipore.
einem feurigen Hunde bewacht. Die Hawaier betrachten den
Schneegipfel des Mounakea al8 den Wohnsitz der Götter. Von
den ftlnf heiligen Bergen der Jainas finden sich drei (Abu, Pa-
lithona und Girna) in Rayasthana und Saurashtra. Nachdem
Krishna die Verehrung des Berges'*') Govarddhana (statt Indra's)
den Yadavas empfohlen^ erschien er selbst als Genius des Berges,
die Opfergaben in Empfang zu nehmen. Manche der Könige
Hindustans pflegten frtther kleine Erdhaufen^ **) die sie in Kegel-
form aufgethttrmt hatten^ als Repräsentationen des heiligen Meru
zu verehren und durch Zauberformeln die Götter auf sie herab-
zurufen, damit sie sich dort vergnügten (wie in den griechischen
Olympieien). ;;TherQ are four rieh mounds near Benares and tbe
most modern one is called Sai-Natha.^^ Die Jainas verfertigen
ein Abbild des Samatsichar oder heiligen Berges im Osten.
Unter den Rajah von Sewu errichtete Jeder ein Steinmonument
auf einem Hügel am Anfang der Regierung. DieHiongnu opferten
auf dem Berge Kilien dem Herrn des Himmels. Auf Palmas
wurde der Gipfel des von Raben umkreisten Gross- Ydafe ver-
ehrt (als heiliger Ida). Die Idamos oder Häuptlinge der Gua-
raunas am Orinoko sind allein zur Polygamie berechtigt (s. Pias-
sard). Der Basileus ist der auf den Stein Erhobene. Der ir-
ländische Königstein lia fall wird in der Abtei von Westminster
bewahrt Der schwedische Königstein findet sich in Upsala. Der
Khan in Samarcand setzt sich bei der Thronbesteigung auf den
blauen Marmorstein Kouk tach. MainharduS; in sedem ducatua
sui solemniter coUocatur, secundum consuetudinem a priscis
Vat«r und Matter nach dem Malaya-Berge, wo die Siddhas (unter dem Oberherm
VisTavaeu, Vater des Mitravasu) ihren Sitt haben, in einer Einsiedelei lebend
(8. SomadeYa). Nachdem er sich für die Schlangen dem Qaruda geopfert, baten
ihn die Verwandten zurückzukehren.
*) The town of Palithana or the abode of the Pali, the pastoral (pali)
Scythic invaders, is situated on the foot of the sacred mouutains Satrnnjya, oa
which the Jain temples are sacred to Budhiswara or the Lord of the Bnddhiats.
**) The Gosaen or Gaswami, priesta of the Eklinga, bring their dead in a
sitting poBture and erect tumulus over them, which are generallj of a conical
form. The cemetery consiata of so many concentric ringt of earth, dimintohing
to the apex, which is crowned wlth a cylindrtcal stone-piUer.
temporibus observatam. Porro sab monte Earinthiano prope ec-
clefliam S. Petri lapis est. Prmceps stans super lapidem, nndum
in mana gladinm babens (1287 p. d.). Die Riesen;"^) die den
Berg Kolmack Tologuy (neben Sarte Tologuy in der Tarbogatai<
Kette) nach dem Irtisch trugen^ wurden darunter begraben, als
der Salin, ehe noch der Kalim bezahlt war, bei seiner Braut die
Nacht verblieb (am Zaisan Nor). Unter den alten Erdwerken
ist nach den Kirghisen die Nation der Selbstschlächter begraben
(s. Atkinson). Jenseits des Gebirges Lokaloka am Ocean ist
das Land der Finstemiss und die Wohnung böser Dämone, be-
sonders im dunkeln und niedrigen Süden, wo als ein Gegenpol
*) Za der Z«it des Nu (Noah) lebte (nach den Mandäern) der Riese Aodsch
(Og), der Ton der Erde bis znni Himmel reichte, aber sich nieht sättigen konnte,
obwol er Alles, was er fand, an die Sonne hing, zu braten und zu verspeisen.
Aof Noah's Versprechen, ihn zu s&ttigen, brachte er ihm Cedern des Libanon für
den Bau der Arche. Nach der Sikndfluth (wo er über das Wasser wegragte,
wanderte er durch die Lander, Nahrung zu suchen (schämte sich aber vor den
Leuten wegen mangelnder Bekleidung). Einst fand er eine ungeheure Sclilange,
die um einen Berg gewickelt war. Er zog sie herauf zum Braten. Sie war aber
noch länger als er, und da er weder Kopf noch Schwanz zum Vorschein brachte,
füiclitate er sich und ging fort. Das Männchen des Riesenvogels Simurg (Greif
oder Anqa) flsdend (der sprechen konnte und die Zukunft wusste), bratete er es
und aas es. Das Weibchen floh zu Sam (König von Persien), der dem Og die
grosa« Fasszehe abhieb und dadurch tödtete. Der wegen seiner weissen Haare
ausgesetzte Sohn des Sam (Sal) wurde von dem Weibchen des Simurg erzogen
nnd dann dem Konige gebracht. Als Sal seinem Vater auf dem Throne folgte,
entband Simurg (durch die auf das Feuer gelegte Feder gerufen) «eine schwangere
GemahUn (durch Bendsch oder Hyoscyamus berauscht) von dem aus dem Leibe
geachnittenen Rustem (der mit seiner Schreibtafel einen weissen Elephanten in
der Wuth zu Boden achlug, als Alles floh). Als der Sultan von China Sal um Hülfe
bat gegen einen feuerspeienden Drachen, der alle Freitag aus dem Meere stieg
^AUes verbrennend oder verschlingend), Hess sich Rustem (in seines Grossvaters
Rilstaog und auf einem aus dem Meere gestiegenen Füllen, das allein den Druck
seiner Hand ertrug) von dem von ihm bezwungenen Dew der sieben Planeten
in eine mit Stacheln versehene Eisenkiste legen, ans der er (vom Drachen ver-
schlangen) hervorkam und die Eingeweide zerschnitt, um sich herauszuarbeiten.
Nach der Erlegung des Drachen erhielt er die Tocliter des chinesiächen Sultan?
zu seiner Gemahlin, deren (Ihm erst durch den Armsrhmuck später bekannten)
Sebn Filamer er im Zweikampf (nachdem er anfangs unterlegen) später tödtettr.
Bei David und Salomo aast stets Simurg im Rathe (Divan).
Bastian, ReiM ¥. i
98 Singapow.
des erhabenen Meru (Kumeru) der niedrige Meru (Sumeru) und
das Reich des Todtenrichters Yama sich findet (s. Bohlen). Die
Welten stützen sich auf den Berg Magamerou-Paraunadam , der
von einem Elephanten, dieser von einer Schildkröte, und diese
von der Schlange Xechen getragen wird (s. de la Flotte), lieber
den Riesen Gaya wurde der Fels Darmaul gewälzt (s. Montgo*
mery Martin).
Die Malayen in Banta geben dem Donner einen Pferdekopf,
der seine Zähne in den Donnerkeilen oder den dort gefundenen
Feuersteinen auswirft. Der anfangs wegen seiner praktischen
Wichtigkeit in der Feuererzeugung verehrte Kiesel, als aus den
Himmelsflammen herabgefallen; wurde dann im Vajra als ir-
discher Schutz gegen den Blitz der elektrischen Processe aul-
gestellt.
Nach dem Hhikayat Bakarma Dinla Djaja triflt der in
einen Vogel verwandelte König Sjech Merdan (Indra Djaja) auf
.seinen Reisen mit einem königlichen Ehepaar zusammen, das
nebst seiner Tochter unter einem Felsen versteckt lag, um gegen
den Vogel Greif sicher zu sein, der dann getödtet wird (wie
im siamesichen Märchen). In den Hhikajat Radja Kambodja
behandeln die Malayen die Geschichte der Könige von Kam-
bodia , wie der Selselah Radja di tanah Djawa die Genealogien
der javanischen Könige. In den Hhikayat Indra Patara lässt
Maharasha Bukram Basap alle seine Unterthanen beten, dass
ihm ein Kind gewahrt werde, vergisst aber das abgelegte Ge-
lübde nach der Geburt, und das Kind wird deshalb von einem
goldenen Pfau (mara mas) nach einem andern Lande geführt,
wo es durch die Frau eines Beamten gefunden und als Indra
Putra (Patara) aufgezogen wurde. Da die Königin unfruchtbar
war, begab sich der Prinz auf die Wanderung, um Heilmittel
zu suchen, und erlangte nach vielen Abenteuern die nöthige L(><
tosblume von dem Brahm Saktie genannten Eremiten.
Die Hhikayet Indra Putra erzählt : 1) Wie Indra Putra durch den
goldenen Pfau und durch göttliche Einwirkung im Lande des Königs
Rajah Sasiau, im Garten einer alten Wittwe niederfiel. 2) Wie Indra
Putra, vom König Sasian fllr Heilmittel zur Befruchtung nach Brahm
Saktie gesandt, mit Nabot Rom-Shah zusammentriift, während er mit
Hhlkayet Indra Patra. 99
dem Jin Tamerjalas kämpft^ and wie Indra Putra die Tochter
(Jimjimma Batana Dewi) des Rajah-tahar-Jauhan-Shah heirathete.
3) Wie Indra Putra eich nach dem Indra-Smandra genannten
See begab und wie er von der Prinzessin Kamala-Ratana-Sri
ein wunderbares Kleinod erlangte, wie er sich mit Rajah Dewa
Sela Mungarna mass, nnd wie er diesen mit der Prinzessin Ka-
mala-Ratana-Sri vermählte. 4) Die Ehe der Prinzessin Kamala-
Ratana-Sri mit Naga Dewa Lela Mungarna und die Kriege
zwischen Indra Putra und Rajah Dewa Lela Mungarna, vor dem
Angesicht des Rajah Jauhan-Shah, und wie Nabot Rom-Shah den
Indra Putra unterstützt. 5) Wie Indra Putra, von dem Jin Ta-
mar-boga fortgeführt , in dem Lande der Dewas niederfiel und
wie er Telela Manduratana, Tochter des Rajah Soharjin, hei-
rathete. 6) Wie Indra Putra die Mammadat genannte Schlange
tödtete, wie er das Pferd Jangi-gardan, sowie einen zauberischen
Schlangenstein erlangte, wie er femer den Palast der Prin-
zessin Chindralela Nurlela (Tochter des Rajah Passabpandi) an-
traf und wie Indra Putra, Gott um Belebung der gestorbenen
Prinzessin anrufend, nach seiner Heimath gebracht wurde.
7) Wie Indra Putra in der Schatzkammer des Rajah Baram-
tabut verblieb. 8) Wie Indra Putra sich nach dem Lande Sinon
begab und wie er mit der Tochter des Rajah Goharjin (Telala
Mandn genannt), die später seine Frau wurde, zusammenttaf, wie
er durch Rajah Goharjin im Palaste der Prinzessin angegriffen
wurde, wie alle die Ftlrstinnen am See Baharal-adjail zu seiner
Hülfe kamen, und wie. Rajah Dewa Lela Mangama und Nabot
Rom-Shah den Indra Putra im Lande des Rajah Goharjin be-
suchte. 9) Wie Indra Putra nach dem Lande Sumanta-Branta
durch den Rajah Telala Shah eingeladen wurde und wie er den
Riesen der Höhle, Goran-Aggas genannt, tödtete, und wie er die
Tochter des Rajah Telala Shah, Sri Bulan genannt, heirathete.
10) Wie Indra Putra nach dem Lande des Rajah Baharam-
tabut zog und wie er den Prinz Nabob Rom-Shah mit der Prin-
zessin Schindra-bela-Nur-bela vermählte, und wie er bei Braiii-
Saktie das Schauspiel der übernatürlichen Kräfte sah. 11) Wie
Indra Putra für acht Jahre an der Meeresküste wanderte und
wie er die Tochter des Rajah Sasian (nach Einnehmen der Heil-
400 Sln^apore.
mittel durch die Königin geboren) von Krankheit heilte. 12) Wie
Indra Putra durch die Fürsten, die sich mit Mungandra Sri
Bunga (Tochter des Rajah Sasian) zu vermählen wünschten,
getödtet wurde und er, durch die von Bram-Saktie erlangten
Zaubermittel in's Leben zurückgerufen, sich mit ihr vermählte,
und wie Indra Putra von seinen Freunden im Lande des Rajah
Sasian besucht wurde und wie dann Indra Putra mit allen
seinen fürstlichen Freunden nach dem Lande seines Vaters, Sa-
mutapuri, zurückkehrte. IH) Wie die Indra Putra befreundeten
Fürsten nach ihren Ländern zurückkehrten.
I
R a t a V i a.
Am 22. April ging ich auf dem hollündischen Dampfboot
„Java" in See. Wir sahen in der Entfernung die Insel Rhio, so-
wie am 23. April die Htigellinie von Banka und am 25. April
Morgens die niedrige Küste Sumatras. Zwischen kleinen Inseln
hin, fuhren wir einem flachen Meeresufer entgegen, durch grttne
Bäume gekennzeichnet, und erblickten dann in der Feme hohe
Gebirge, als das Schiflf in der Bucht Batavia's Anker warf.
Ein kleiner Dampfer holte die Passagiere ab, die bei einem in's
Wasser herausgebauten Pier abgesetzt wurden und sich im Zoll-
hause präsentiren mussten. Dann durchfuhr ich das Thor der
Stadt Batavia und begab mich nach dem dort etablirten Han-
delshause Büsing, Schroeder & Co., von dem das gleichnamige
Haus in Singapore eine Filiale war. Die Gründer (mein Vetter
Büsing sowohl, wie Herr Schroeder) fanden sich Beide in
Europa, aber der mir schon von Bremen befreundete Leiter, Herr
Erdmann, nahm mich zu sich nach seinem Landsitze in Kramat
hinaus, da auch hier die Europäer ausserhalb der Stadt zu
wohnen pflegen und diese nur innerhalb der Geschäftsstunden
besuchen. Obwohl die Entfernungen keine bedeutenden zu sein
pflegen, so macht doch die Schwächlichkeit der javanischen
Pferderasse gewöhnlich täglichen Wechsel zur Nothwendigkeit,
so dass ein jedes Etablissement einen bedeutenden Marstall
unterhalten muss.
Als nächster Kachbar wohnte neben uns in Kramat Herr
102 BaUTia.
van der ChiJS; Bibliothekar an dem Museum der Bataviaash Ge-
nootshap van Künsten en Wetenshappen, und hatte ich bald
eine werthvolle Bekanntschaft gemacht, die mir Gelegeheit gab,
meine Tage auf das Angenehmste in den Sammlungen zn ver-
bringen. Die enggebaute Stadt (von Koen auf der Stelle des
im Kriege mit den Engländern eroberten Djakerta gegründet)
war früher mit einer Mauer und Stadtgraben umgeben, jenseits
welcher erst 1680 Ansiedelungen gewagt wurden. Die Befesti-
gungen wurden (mit Ausnahme des Forts Meester Comelis) von
dem (während des Königreichs Holland) die, 1798 von der Com-
pagnie an die Regierung (der batavischen Republik) cedirte
Colonie verwaltenden Gouverneur General Daendels geschleift,
der Weltevreden (neben der später bebauten Koningsplein) an-
legte und das 1744 erbaute Schloss in Buitenzorg (Ohnesorg)
oder Bogor (das 1834 bei einem Erdbeben einstürzte), zu einem
Erholungeaufenthalt für seine Nachfolger einrichtete. Die 1811
von den Engländern besetzte Insel wurde 1815 den Holländern
zurückgegeben, die 1819 den Sultan von Cheribon zur Cession
seines Landes veranlassten. Nach dem Aufstande des zum Sultan
von Mataram erhobenen Dhipo Negoro von Djodjokerta (1825 bis
1830) wnrde Surakerta als Sitz des Susuhunan, und Djodjokerta
des Sultans angewiesen. Die einem Verbände oder Dhemang vor-
stehenden Regenten (Adhipati oder Tumangoung) bilden in jeder
Residentschaft den Rath des Residenten. Während im westlichen
Java die Reiche Cheribon, Djodjokerta und Bantaro bestanden, wurde
das östliche (mit Majapahit) von den Mohamedanem (1478)in kleine
Herrschaften zertrümmert, die sich dannwiederimReiche vonMan-
taram vereinigten, nachdem Senopati (1586) seine Abhängigkeit vom
Sultan von Pajang abgeworfen. Nachdem Drake und dann Candish
(1588) Java besucht (wie die Portugiesen schon 1571 nach der
Eroberung Malacca^s), tauschten die Holländer unter Houtmann
(1595) freundliche Beziehungen mit dem Könige von Jacatra
aus und schlössen später einen Handelsvertrag. Als erster
General des Holländisch Indien wurde Peter Bott (1610) herans-
gesandt, unter dessen Nachfolger, Gerhard Reinst, die Streitig-
keiten mit den Engländern begannen. Unter Laurentz Reaal ge-
riethen die Holländer wegen aufgeworfener Yerschanzungen in
Bfnienm. 103
Zwist mit den König von Jaoatra, der anfenglische Hülfe hoffte;
aber sich bei der Eretörmung- Jacatra's (Djakerta) durch Joann
Petersen Koen (1619) durch die Flucht rettete.
Der Kampong der Chinesen war anfangs ausserhalb der
Stadtmauer. Seit der 1722 unterdrückten Verschwörung Erber-
teld's waren die Chinesen verdächtig geworden, und als man
ans Argwohn mehrere derselben nacli Ceylon deportirte, ent-
standen Unruhen, wodurch 1740 die Niedermetzelung der Chi-
nesen in Java (auf 10,000 Gefallene berechnet) folgte. Die ent-
flohenen Chinesen verbanden sich mit den Susunan und unter-
hielten Kämpfe mit den Holländern, die sich bis zu den Kriegen
mit Mangkubumi (1749) erstreckten und erst 1757 durch den Ver-
trag mit Mungkunagoro endeten.
Den alten Kirchhof der Chinesen , der unter der rankenden
Vegetation bereits ganz verwildert ist, Hess Van der Capellen
UMb) weiter abwärts verlegen. Trotz von der Regierung darauf
ge8etzter Geldstrafen, pflegen die Chinesen häufig ihre Leichen,
mit Theeblättem bedeckt, tagelang in den Häusern zu bewahren.
Der chinesische Tempel in Batavia enthält eine buntscheckige
Sammlung von Figuren. In einer dahinter befindlichen Halle
standen Steinbilder, die aus den javanischen Monumenten dort-
hin gebracht wurden, sowie ein Ganesa, der Spuren von Vergol-
dung trug. Andere führten WaflFen mannigfaltiger Art oder
waren vielarmig" gebildet.
Im Museum findet sich neben einer gut versehenen Biblio-
thek, für deren Erhaltung es in dem dortigen Klima grosser
Sorgfalt bedarf, eine reiche Sammlung javanischer Alterthümer.
Neben Steinfiguren Durga's, Ganesa's u. s. w. finden sich bron-
zene Buddhas, sowie Thephanon in der Eremiten kappe. In
einer Steingruppe sitzender Schüler hat jede Figur die indische
Tika der Jainas der Stime aufgeprägt, und das Haar ist im
brahmanischen Kopfknoten aufgebunden. Eine sitzende Bronze-
figar hält Lotos in beiden Händen. Mehrere Yoni und Lingam
finden sich , und ein gigantischer Stein-Lingam , der im Hofe
liegt, zeigt an der Corona glandis einen Kranz dicker Bälle,
an die sonderbaren Proceduren erinnernd, die mittelalterliche
Reisende von Ava und anderen Ländern Hinterindiens erzählen.
104 B«tftTte.
AiTs Bali findet sich Hanuman neben bunt bemalten Holzfignren,
PaiTati darstellend; Häuser u. s. w. Flache Figuren repräsen-
tiren das östliche Java^ aufrechte Holzfiguren roher Arbeit die
Dayaks in Bomeo. Aus Celebes ist ein Kettenpanzer aufgestellt,
und an Münzen oder Talismanen eine Auswahl. Kieselsteine, die
einem Holzgriff, als Axt eingefügt sind, wurden in Ceram ge-
funden. Nach Swaving gleichen die Pfeilspitzen, die unter den
Steinwaffen und Steinhammem in Java gefunden wurden, den
australischen. Aufgebundene Palmbücher aus Bali liegen neben
zusammengebundenen Holzstreifen, die mit Batta- Worten be-
schrieben sind; und runden Bambus, die einen Batta-Brief, als
Bötschaft geschickt , repräsentiren. Auf Baumbast geschriebene
Redjang-Bücher sind im Zickzack zusammengefaltet.
Mit der Post, einer durch ganz Java treffKch organisirfen
Einrichtung, begab ich mich am 4. Mai nach Buitenzorg. Man
wechselt auf kurzen Stationen, die in einem Viergespann in
Galopp zurückgelegt wurden, unter Schreien und Peitschen-
knallen der nebenher laufenden oder sich zum Ausruhen hipten
am Wagen anhängenden Treiber. Die chaussirte Strasse ist
über den fllr Büffelkarren bestimmten Weg erhaben und führt
zwischen Gürten und Anpflanzungen durch ein welliges Land,
hohen Bergspitzen entgegen. Beim Eintritt in Buitenzorg steigt
die Strasse langsam und schwach geneigt an, man fährt auf die
jenseits des Schlosses im Halbzirkel einen freien Platz umgebenden
Häuser zu, über die Kolosse bergiger Riesen in den Wolken
hängen, und erst, wenn man aus dem gerade am Abfall ge-
bauten Hotel Bellevue in den Gartenpavillon hinaustritt, über-
blickt man plötzlich mit einem Augenschlage die weitgeschwun-
gene und auf das Mannigfaltigste durchbrochene Thalfläche, die
noch den fast eine Tagereise entfernten Fuss der Berge trennt.
Die von Bäumen beschatteten Anpflanzungen, durch die ein
Bach im weissen Aufschäumen hindurchbricht, ziehen sich nach
4en Seiten des Berges Sälas hinauf, der in zwei Kegeln alter
Krater emporsteht. Ein ausgemauertes Bassin, in das eine na-
türliche Quelle einströmt, dient zum Baden des von Invaliden
als Erholungsaufenthalt benutzten Gasthauses, und man konnte
direct «den Wasserfall als Douche benutzen.
Vogelberg. jQft
Am Nachmittage ritt ich dnrch die Stadt; auf deren Markte
besonders Chinesen verkehren , nach aasserhalb derselben auf
einer Platform aufgestellten Steinen, unbehauen, aber mit
rohen Verzierungen und Inschriften in der Pali-Form des Kawi
(als Batu tubi oder beschriebene Steine). Die Aussicht zeigt
ein in Gärten und Beisfeldern wechselndes Land, von gewun-
denen Strömen durchüossen und terrassenartig aufsteigend oder
sinkend, während ein Hochgebirge, aus dem der Sedeh hervor-
steht, den Hintergrund bildet. Opfergaben von kleinen Schir-
men und Räucherkerzen waren neben dem Batu tubi auf-
gesteckt. Auf einem schroff in das darunter hingezogene Thal
abfallenden Yorsprung steht unter einem weissen Baldachin der
aufrecht gestellte Stein eines Artja. Daneben finden sich vier-
eckige Gräber mit kleinen Steinen, die die beiden Enden des
Begräbnissplatzes markiren.
Die Landschaft war von Karren belebt, einige mit Spitz-
dach, von Pierden oder Bttffeln gezogen. Die Eingeborenen
tragen kurze enge Hosen, die bis zum Knie reichen, und auch
die Kleidung der Frauen ist eng um den Körper geschlungen.
In dem botanischen Garten, der, mit dem Regierungssitz verbunden,
unter der Hut des Herrn Teismann steht, landen sich auf einem
zum Theil kttnstlichen Hügel dorthingebrachte Steinbilder von
Ganesa, Stieren u. a. In einem mit Lotos bedeckten See
schwammen die mächtigen Blätter der Victoria regia. In grossen
Vogelbehältem kreischten Papageien oder Kakadu, und andere
Theile des Gartens enthielten Käfige für vierfüssige Thiere.
Am 8. März ritt ich nach dem einige Stunden entfernten
Landsitze des Herrn ten Gate in Tjambca hinüber, eines ange-
sehenen Pflanzers, an den mir eine freundliche Hand in Batavia
ein Einführungsschreiben gegeben. Ich fand zuvorkommenden
Empfang, und nachdem ich mit der Familie das Frühstück ein-
genommen, wurde mir ein Führer nach dem nahegelegenen
Vogelsberge (Tjiebodas) gegeben , der sich aus der Ebene jen-
seits des Hauses erhob. Ein steiler Aufgang im Gehölz führte
«ns zu einer Höhle, am Boden mit Guano bedeckt, auf das
Wasser von den Wänden niedersickerte. Die essbaren Vogel-
nester waren rings an den Seiten befestigt und wurden mit
106 BtUTia.
Fackeln gesucht. Die Vögel flatterten bei der Annäherung
davoU; ihre Eier verlassend, die indess, der Brut wegen, von den
Sammlern nicht berührt werden. Der Stofl' fUr die Nester wird
(nach Bernsteines Untersuchungen) aus den, während des Baues
tlbermässig entwickelten Speicheldrüsen gebildet, die eine Schleim-
substanz absondern.
Aus der Höhle zurückkehrend, setzten wir unser Aufsteigen
am Hügel fort und fanden auf der Spitze neben einem Artja
mehrere Steinfiguren in verschiedenen Stellungen, mit unter-
geschlagenen Beinen oder das rechte Bein ausgestreckt, sitzend,
zuweilen mit Lotos in den Händen. Die Köpfe waren ab-
geschlagen und lagen meistens daneben, nur eine mit einem
Turban bedeckte Figur, die ihre Hände betend zusammengefligt
hielt, war unverletzt. An einer andern Stelle des Hügels, wo
sich eine Aussicht auf eine grüne Ebene bis zu einer Hügellinie
öffnete, sitzt eine Figur, mit dem rechten Beine zurückgezogen,
während das linke ausgestreckt ist. Dickgeschwollene Augen
quellen aus dem Orbit hervor, und lange Fangzähne stecken
aus. Der mit einem dreieckigen Diadem umgebene Kopf trägt
eine wollige Perrücke , die hinten niederhangt und *mit einem
Band in einem über den Nacken herabfallenden Knoten zu-
sammengebunden ist. Die Ohren sind geschmückt. Im Schoos
lagen zwei Köpfe, deren einem die Augen fehlten. Sie sollen
die Köpfe zweier Liebhaber sein, die der König, der Vater des
Mädchens, mit sich auf den Hügel nahm und dort niederschlug,
worauf er selbst in Stein verwandelt sei. Nach anderen Tra-
ditionen sind es die Köpfe zweier Kinder, die auf diesem Hügel
geopfert werden sollten, aber durch die Erscheinung eines
heiligen Mannes gerettet wurden, der, seinen Kopf mit einem hohen
Turban umwunden, von Mekka durch die Luft herbeikam. Am
Nachmittag kehrten wir von der Excursion zurück, nach der
mir ein erfrischendes Bad wohl that. Im Bache finden sich
häufig Steine mit Fusseindrücken , und bei einem derselben ist
eine Spinne angebunden. Die Pflanzung dient zur Production
von Kaffee, Reis und etwas Vanille. Auch Seide wird fabricirt
Für die Rückkehr nach Buitenzorg stand eine elegante Equipage
bereit; in der man mich mit sechs Pferden und sechs Treibern,
I
Wiihr9ag^rvri|rel 107
iV\e aaf halbem Wege durch vorausgeschickte Vorspann ge-
wechselt wurden, Abends zurückjagte.
Bei meiner Rückkehr nach Batavia (Mai 9.) hatten meine
Freunde, besonders durch die Vermittelung des Seeofficiers Herrn
Tegelberg, Schritte eingeleitet, mir auf einem nach Japan ab-
rai>endenden Kriegsdampfschiffe eine Passage zu verschaffen, um
da« Unzuverlässige einer Segelschiffreise zu sparen. Commandant
Möller des Dampfboots Amsterdam hatte die Freundlichkeit
mirh einzuladen, sein Gast zu sein, und begab ich mich Mai 18.
an Bord.
Die ersten Bewohner Javas und der östlichen Insel kamen
win dem rothen Meere*) (Laut Mira), erzählt die Tradition, die
*ie den Ktlsten Hindostans entlang fahren lUsst, indem damals
die Halbinsel noch nicht durch eine Naturrevolution von den
Inseln des Archipelago getrennt gewesen. Von diesen aus
X»*pypten vertriebenen Flüchtlingen hätten Einige die Sonne,
Andere den Mond verehrt, Andere Feuer und Wasser oder die
RSome des Waldes. Im wilden Naturzustande lebten sie in
Horden beisammen, ohne feste Wohnsitze umherschweifend, und
;:ehorrbten dem Aeltesten, so lange er sich ihre Achtung zu er-
i.alten WQSste. Nach Einsammlung der Ernte wurde auf offener
Ebene ein Fest gefeiert und die Reste des Mahles dort gelassen^
am den Vogel Ulung gaya (Rahe oder KrShe) herbeizuziehen,
df'ffM'n Schrei ••) die Jünglinge nachahmten, indem sie ihr An-
klang genanntes Musikinstrument schwangen (das bei dem tö-
nrnden Eintritt des Windes in einer am Baume aufgehängten
Hambafir^hre erfunden war). Verschmähte der Vogel von den
^I»eiseii zu essen, oder wenn er kreisend umherflatterte, auf
• inem Zweig sitzen blieb, oder in einer andern Richtung, als
*> ArUviD. der ^frgeblirh ftftu dif Vfrfulfung Misclia'» oder Hopf» prote*
• • rtr «arde narh der Meschanop KiuhU (der reinen Welt des Nordens) versetit,
9 -kii» fpiter aoeb »ein Bruder Ph«raoh aus dem rothen Meere folgte, so dass alle
HaMirr von der Rrde verschwunden waren (bis ans Jener erneuert). Koofg
•••« ft lUfca aoa Ceylon /Qhrte seine Armee trockenen Fussei^ durch das Meer nach
•- 'lU ta Ibdieo ( 109 p. d.).
***• W|i«n the .S>kou , prcceded by the bird Rerebere, Is seeu oear a bouse,
tM Ifftlajs Bake aa noch nola« aa posslble.
108 BaUvU.
für den Aufbrach bestimmt war, fortflog, so wurde die .Abreise
verschoben. Man stellte wieder Gebete an und die Opfer wur-
den erneuert. Wenn dagegen der Vogel, nachdem er seinen
Frass genommen, in der gewünschten Richtung voranflog, dann
wurde die Ceremonie durch das Schlachten eines Lammes, eines
Zicklein oder eines andern jungen Opferthieres beschlossen,
und ein zweites Fest, um der Gottheit flir ihr gttnstiges Omen
zu danken, endete in den lebhaftesten Freudenausbrtlchen unter
Tanzen und Singen zum Klange des Anklung. Sobald Alles
für die Wanderung fertig war, setzte man den Häuptling mit
seinen Frauen und Kindeni auf einen Elephanten, oder trug sie
in einer von Matten beschatteten Sänfte, und die Uebrigen folgten
zu Fuss, unter lautem Jubel und fröhlich den Anklung schwin-
gend. Um diese früheren Zustände der Uncultur in's Gedäeht-
niss zurückzurufen, pflegten die Fürsten im östlichen Java bei
Festlichkeiten als Wilde ausgekleidete Männer in Blätterkleidung
und ungeordnetem Haar auftreten zu lassen, die den Anklang
schwingen und unter grimassenhaften Sprüngen rohes Geschrei
ausstossen. Die Bergbewohner Sundas begleiten noch ihre Tänze
mit dem Anklung. Die Katodis in Dekkhan füttern die Krähen
beim Tode ihrer Verwandten und rufen sie in deren Andenken
an einem Tage mit Kava, Kava.
Ehe die Dayaks auf Bomeo eine Reise oder einen Krieg
unternehmen, ziehen sie durch singendes Gekreisch die Habichte
herbei und streuen Reis vor ihnen aus. Nehnien die Vögel ihren
Flug in der gewünschten Richtung, so ist das Omen*) ein
*) Having flxed a place for a iiew ladang, tlie Kahayans or Hiaju gi\e a
feast and watch the birds of omen. If the Laog sails gently the omeu is favou-
rable, if 1U fltght is rapid and irregulär, it is uufavourable. If the good rry of
a bird is heard at be right, it is decidedly favourable, if at tbe leA it is an-
rertain. If the bad cry of a bird is heard od the left, it is decidedlr unfaTourable,
If OD the right, tbe omen is uncertain. Offerings are placed in a hole in the
gronnd for the hantu. At tbe harvest, the flrst handful of grain plucked is car-
ried to a f tream and tied to the upper part of a stick , that the smaogat paddy
may see Itself reflected in the \rater and eujoy its coolness. After a sncceaaful
foray or der^pitating expedition the mcn, engaged In it, have more Agares (tat-
towed with ink) stamped on their bodies (nach Che-Soliman auf Borneo). Like the
We!b#rtrl*jre. * 109
;.iin>^tige8, songt wird die Ceremonie so lauge wiederholt, bis
•ia« beabsichtigte Resultat eintritt. Ein schwarzer Vogel, der
KKtor ähnlich, ist eine Pcrsonification des Bösen, und auch Wild
winl von den Dayaks verehrt. Nach dem Kakagariti (KrShen-
»nikoI> muss beim Z<»ichen der Gefahr der Krähe ein Streu-
"pt'er gebracht werden. Seit die wegen ihrer Wohlwollenheit
Mitra Kaka genannte Krähe Chanacya den Götterbeschluss mit-
-'.th«*ilt, wurden Krähen nicht länger im Himmel« zugelassen.
1>*T Brahmane Kalakavixija verdankte sein Wissen den Raben,
Wie Odin.
Im Anfange, erzählen die Geschichtsbücher; war Alles ruhig
;nd im Frieden. Während dem ersten Jahrtausend fingen Fürsten
au sich zu erheben, und dann entstand Krieg, eines Weibes
wc;ren« Dewi Daruki genannt. Damals wurde zuerst die Schrift
.n^ofbhrt. Dann, loOO Jahre später, brach neuer Krieg ans uro
• ■M Weib, die Dewi Sinta hiess, und 2000 Jahre später wurde
• II dritter Krieg angefacht durch das Dewi Drupadi genannte
Weib. .Ms 2r)00 Jahre weiter verflossen waren, entbrannte ein
Krieg om die Tochter eines heiligen Mannes. In Australien
• utstehen die meisten Stammkriege ans dem Streit um Frauen,
wie Eyre bemerkt, gleich dem durch Weiberraub verursachten
Krie^ der Griechen (nach Herodot). Nach der ersten Ent-
«i«*cknng Yavas schickte der Ftlrst von Rum 20,000 Colonisten,
•lit^ zu Grande gingen, ausser 20 Familien, die nach Rum zurttck-
•v ehrten. Das Königreich von Mendung Kamulan wurde im
Jahre 52Ö der einheimischen Kra durcli 5000 Colonisten ge-
.Tündet, die von Hastina nach Java kamen.
Mit der Einwanderung aus Rom *) beginnt die javanische
\\"x 78 p. d. und setzt die Ankunft der Kling in's Jahr 10
•I r Era, Künig Kano in's Jahr 300 Pula Sara in Astina
.'• Jahr 7(X), Jaya ßaya in Kediri in's Jahr 800 der Era.
*i'<7a* tfce ValthiMTM oft«n (inst«ad patnting) stamp on the mark of the deity
» fi an hol tron, aa the old Christians impressed the forehead with a croas In
- • bapciam of flr#. In Ceylon drfirkte der Konig Zeugen den Fnss anf.
* iNe Baaroccantacben Eroberer dea I.mndea Sonrhay heiasen Riima oder Erma
..«.iii (Ht#r ^c-hiiUe), mU friihere Söldner (s. Barth).
110 ' BaUvtt.
Die Inanabhaskara setzt Maya in die westlichen Länder (nach
Romakapura). Unter den astronomischen Siddhanta findet sich
die Romakasiddhanta. Die Raumya wird im Mahabharata aus
den Romakupa (Haarporen) des Virabhadra zur Zerstörung des
Opfers' des Daxa geschaffen (s. Weber). Als Jaya Misana (in
Astina) Tapa wurde, bestieg Angling Derma den Thron (V.
Jahrhdt.). Panji Lalean (Sohn des Panji Sunya) verlegte die
Residenz von Janggala nach Pajajaran. Der Titel erbte sieh
fort wie in Madhura und wurde dialektisch aus Pandya in Panji
entstellt Die Gründung der Chandi Sewu (1000 Tempel) in
Brambanan wird 1018 p. d. angesetzt. Nach dem chinesischen
Buch Bunykantongko (1700 geschrieben) wurde Jaw-wa (Cha-
po) zuerst unter der Regierung des Saow-gil-yang der Dynastie
Song (400 p. d.) bekannt. Baklocha schickte (1000 p. d.) Ge-
sandte. Nachdem Rrishna den Bhoja-Rajah Kansa in Mathura
(unter Zuschauen der himmlischen Götter auf ihren Karossen) *)
erschlagen, zog er sich vor dem barbarischen Heere Jarasandha's,
*) Die durch das Vratyastomah bramaniscb zu weihenden Indier fahren (nach
dem Tandyam Brahinanam des Somaveda) auf unbedeckten Streitwagen. Odin in
Bruni's Gestalt lenkte den Wagen Harald's in der Brawalla-Schlacht (wo Ring die
verweichlichten Sachsen und Wenden, die unter den Dänen kämpften, besiegte),
um ihn im Schlachtgetümmel (als Rutscher) herabzustossen und zu verderben.
Arjuna's Wagenlenker ist Krishua, und auch bei Homer führen Götter die Koas«
der Heroen. Die indischen Pferde waren mit umgelegten Fellri^men und St«ch4>ln
gez&umt (nach Megasthenes). Auf den älteren kelicfbildern in Persepulis erscheinen
nur Streitwagen. Erst seit der Zeit des Cyrus kam das Kelten in Gebrauch, und
erscheinen seitdem bei den Persern die mit Asp (Pferd) zusammengesetzten
Namen, wie Hydaspes. Mit dem Festsetzen der Numadenvölker in Persien folgte
die Genealogie von Japhet, obwohl bei den orientalischen Autoritäten noch immer
Streit herrscht, ob die Perser nicht durch Arphaxad von Sem stammten, während
sie sich selbst von Gayomarth herleiten, in Folge der alten Beziehungen zu den
Marden oder Medern. Eine ähnliche Verwirrung herrscht über die Abstammaiig
der (wie die Hyksos) Seth oder Sclieith (davon Scheitliau als feindliche Schlang«)
verehrenden Sabäer, die die Pyramiden als das Grab des Propheten Knoch odrr
Idris (Hermes Trismegistus) betrachten nnd mit dem halbgottlichen Beni Elohioi
(des fernen Ostens) verkuöpft wurden. Für diese kämpfen die Nomaden\5lker
der grossen und kleinen Daher oder Geteu (als Riesen Doudash allegorisirt),
und die Erinnerung ihrer für die Unterworfenen drückenden Tyranuei verbHeb
im Summe der Dhahak (der Hak oder Hyksok) oder Zohak.
Adl-Sakt. 111
Rajahs von Magadha, (in Verbindung mit Yama) nach Dwaraka
zurück* Nach dem Kanda ist Sang Ywang Gura der dritte
Sohn des Sang Ywang Tunggal, welcher selbst Sang Ywang
Wenang, den Mächtigen, zum Vater hatte und durch diesen der
siebente Abkömmling von Purwa-ning-jan, dem Ersten der
Menschen ist. Tunggal, nachdem er den Surendra Buana (Welt
des Ersten der GötterJ oder Suralaya, als den Himmel, gebaut,
pflttckte ein Blatt des Kastuba-Baumes, das, durch Verehrung
in eine Frau umgewandelt, ihm vier Söhne gebar. In der
prophetischen Chronologie des Aji Jaya Baya aus dem Jahre
800 der javanischen Era war die Erscheinung des Aji Saka*)
in das Jahr 1000 gesetzt (s. Raffles). Die Einwanderung des
Adi-Saka kam von Mira-Laut (rothem Meer). Lassen identificirt
Adisaga (^bei Ptolomäos) mit Tagoung, der ältesten Stiftung der
*) La racioe saoticrite ^ak signifle ^tre puissaut, fort (Pictet). Wie in Gar-
naU and Telinga wird der Kalender (Saka warsa Chandra) auf Bali nach der
iieburt Salivana*8 oder Saka's gerechnet. Saka (als Einsiedler Schigimuni) ist
Titel herrschender Konige, wie vom Stammworte Sigi sich der Name in den
VoUungen (den ächten Sprossen Odin's, statt der nehligen Niebelangen) wiederholt
(Sigfried, Sigmund). Bei Tacitus findet sich Sigmar als rheraskerffirst. Die
indogermanische Wurzel ist Sahar, der Starke, als Beiname Indra's und Agnl's
in Sahasvant. „Die £rA des Saliwahana (Sagaptam) schreibt sich vom Tode des
Saliwahana (Königs von Wisuagar) her, der, obwol niederer Herkunft, die könig-
lichen Geschlechter (aus Sonne und Mond) errettete, die Wissenschaften der Stern-
kunde wiederherstellend und die Rramanen beschützend (78 p. d.)." Nach Wil-
furd wurde die Statue des Zak oder Zauk (des indischen Teufels) bei Muttra von
d^D Umwohnern des Zac-baba verehrt. Nach den Chroniken Magadha's war von
den sechs Sakas oder Machtkönigen erst der dritte mit Salivahana während des
Kaliyuga erschienen (s. Wilford). Nach Saka oder Siaka (geb. 1000 a. d.) be-
nennen die Japanesen ihre Religion. Der erste ßala-Bajah (inGuzerat) hiess Di-
Saka oder Dawa Saka (VII. Jahrhdt. p. d.). Die Saka der Inschriften sind ge-
theilt in Saka Humawarga (Amyrgoi des Hellanlcus) und Saka Tigrakhuda (scythi-
sehe Bogenschützen). Sacus, Jovis fllius, in Panchaia in monte Taso aurum primus
inveuit (Hyginus). Anri metalla et conflaturam Cadmus Phoenix ad Paugaeum
montem et alii Thoas et Eaclis in Panchaia (Plinius). Xiaan^te oder £SoT^iS
fiedelte die Seytben als üd^d'oi an (nach Suidas), auf Wagen erobernd. Sancos
oder £eax^ erscheint bald als Hermes (bei Suidas), bald als Vater der Kureten
und Gatte der Combe und Kybele (bei Nonnus). Etaxos scheint phrygische oder
!ydi»rhe Bezeichnung des Hermes, an SexK erinnernd, wie (nach Hesychias)
Hermes in Babylou hiess (s. Movers).
112 BtUTiÄ.
Indier im Irawaddithal. Buddha heisst AtiteyaD (Adideva oder
IJrgott) im Mantalapurushan. Der Knral des Tirayalluver [nennt
den Urseligen der Welt Atipakavan oder Adhibnddha. Nach den
Nepalesen wohnt Adibuddha'^) als Licht in der Dagoba. Als
Adam nach Mekka gelangte, sandte Gott iUr ihn ein Zelt yon
Licht herab, an dessen Stelle sein Nachfolger Schith einen Stein-
tempel baute, den Ibrahim erneuerte, sagt Sharasthani, bemer-
kend, dass nach einigen Lügnern das Heiligthnm Gottes (AI
Haram) nur ein Tempel des Saturn gewesen. Der Stiiter No-
manija meinte, Gott sei ein Licht in Gestalt eines Menschen,
aber kein Körper. Nach Abu-Kamil war das Imamat ein Liebt,
das von Person zu Person wandere. Aus Ajar siva rabba oder
dem Aether des grossen Glanzes (eine Emanation des Mana
rabba de iquara oder der Weltgeist) emanirt (nach den Man-
däeni) Eschatta hojta (das Lebensfeuer) und aus diesem das
Licht. An dem Stupa Sanki's finden sich zwei Augen, als Em-
blem Adi-Buddha's. Als Stammvater der Galla kam Isaak ans
Hadramaut und heirathete in eine Galla-Familie Dürr. Die Brücke
des Darius tlber die Donau, um in das Land der Scythen ein-
zufallen, war bei Isakditsch geschlagen. Akasserah oder Cos-
ro^s gilt für stehenden Titel persischer Könige, wie Giabit (nach
Ahmed AI Fassi) oder Falasthin.
Vor Schöpfung **) von Himmel und Erde existirte (nach dem
Manek maya) der Allgewaltige, der Sang yang Wisesa. Diese
Gottheit, im Mittelpunkt des Alls weilend, bedrängte in innerster
Andacht den Allmächtigen, seines Herzens Wunsch zu gewähren.
Im schreckhaften Streit brachen die Elemente aus, und in der
Mitte des Getöses hörte er einen wiederholten Ton, gleich dem
*) Adibuddba^ assumes the form of Are, by reason of the prajiia-rapa-^nyan«
to consuDie the straw of Igiiorance (Nam Sangiti). Adibuddha schreckt die Suuder
wie der L5we das Reh. Als die durch Starm zusammengeriebenen Baume Feuer
entzündeten, weihte Uso anf der Insel Tyrus zwei Säulen, dem Feuer und dem
Winde.
**) According to the Jambhu Purana, in the beginning all was void. The
flrst Hght, that was mauifestf was the word Aum and from Anm the aiphabet
was prodnced, called Maha Varna, the lettres of which are the seed of th«
aniverse.
Sch5pfong. 113
Klang einer rasch wiederholt geschlagenen Glocke. Aai*blickend
sah er über sich eine Engel ; die beim Ergreifen in drei Theile
spaltete, den Himmel und die Erde, die Sonne und den Mond,
sowie den Menschen oder Manek-maya (den Edelstein der Mitte)
bildend, Sang Ywang Guru genannt. An Manek-maya, als Sang
yang Guru , die Erde übergebend , verschwand Sang yang Wi-
sesa. Nachdem die Erde durch Sonne und Mond gefestigt war,
erhielt Sang yang Guru auf seinen Wunsch von der Gottheit
ohne Ehe gezeugte Kinder, 9 männlichen und 5 weiblichen Ge-
schlechts, von denen auf Sang Ywang Girinoto's (Bathara Guru
oder Sang Ywang Prameshi's) Anordnung Bathara Mahadewa
(mit Mahadewi als Gattin) in Silber über den Osten präsidirte,
Sang yang Sambu (mit Sangyana als Gattin) in Kupfer über
den Süden, Sang yang Kamajaya (mit Dewi Rateh als Gattin)
in Gold über den Westen, Bathara (Sang yang) Wisnu (mit Sri
als Gattin) in Eisen über den Norden, Bathara (Sang yang)
Bayn (mit Dewi Sumi als Gattin) in Messing über den Erd-
mittelpunkt, Sang yang Poetanjala (Prit üandjolo) über den
Nordosten, Sang yang Kwera (Kuwero) über den Südosten,
Sang yang Mahajakti (Bathara Maha Sakti) über den Süd-
westen, Sang yang Sewa (Bathara Siwa) über den Nord-
westen. In der siebentheiligen Unterwelt ernannte Sang yang
Gnm Dewi Patawi für die erste Region, Sang yang Kusika flir
die zweite. Sang yang Sangga fUr die dritte, Sindula für die
vierte, Dasampalan für die fünfte, Manihara fUr die sechste,
Anta Boga für die siebente Region. Da er bei der Rückkehr
die Erde nach dem Westen geneigt fand, Hess er durch die Götter
einen Berg nach Osten versetzen, oder (nach Anderen) den im
Westen herabdrückenden Berg abtragen. Sang yang Wisesa
schuf für ihn den Vulcan (Empu) Ramadi. Nachdem Sang yang
Guni*j das verschluckte Gift ausgespieen und die schon ge-
*) Sang-yang-Garu speng in bis sleep an appearance like the raiabov,
(«eemiDg porteutous) sent Saog-yang-Tamban to roake enquiries, respecting th<*
natnre and ineaning of this sign, whicb from being in the water, he termed
Boba-tita. Going under tbe water, Tamban aaw there a devotee, who was qnite
nnwflt from the water , underguiug the penance of remaining perfectly Ktill and
Battun, ReiM V. B
114 Batavla.
storbenen Götter wieder belebt hatte, Hess er den Berg von Tem-
paka (zu Ghiringin in Bantam) nach dem Gunung Se Meni oder
qulet. Ouru, jealously wisbing bim to break bis vow, seut a namber of Devatas
and Widadaris to tempt the bermit. As be neitber Brabma^s reproacbes, nor
Sang-yaDg-Seewa's inqniries for a medicine Cm beneflt of Uma) answered, Sambii
tbrew water on bim and beat bim witb sticks, Bayu battered bis bead witb stone»,
Brahma beaped Are upon bim, aud all the deities assailed bim (wie den Riesen
Gaya in Bebar) witb tbeir Tarious weapons of 8 kind, but witbout success. When
tbey retired , Sang-yang-Guru went bimself to enquire from the bermit what
objert be intended to gain by bis penance, biit did not get an answer, tili fae
remarked, tbat be would never be able to come near to bimself in power and
glory, „for after Teja or Cbaya (ligbt or brightness)» Bnmi (earth), and Langit
(sky), 1 stand next eldest work of creation, and the power saperior is Sang-yang-
Wisesa, who is the olde&t and greatest of all." Upon tiiis, the her mit bure^ting
out in laughter, said : Thon art wrong and what thou hast said of Saug-yang-
Wisesa is true of the Almighty bimself only, whose displeasnre tbon hast con-
sequently incurred by what thon hast thns stated. Know, tbat 1 am Sang-yaiig-
Kanekapntra and to prove to thee, tbat I know better than to believa what thou
hast said of Sacg-yang-Wisesa, I would only ask thee, wbo could ba^e beeu
the cause of those sounds, which were heard by >Visesa before tbc beavens and
eartb were. Witbout doubt tbey were occasioned by a power older and greater
than bim." On Guru's question, who was this eldest and most powerful being,
Kanekaputra replied, tbat these sounds were the voices of the Almighty , signi>
fying bis will, tbat there sbould be created „tbings of an opposite uature to
each otber, every thiug created, ha\ing its opposite, except tbee and me, who
are one aud the same/' Die Gotter waren später als die Schöpfung des AU,
wer kann wissen, wober es entsprang ? (Rigveda). On Gum's proposing to Kane-
kapntra to become joined rulers over the deities in beaven, tbey ascended and
seated tbemselves on the Balu marchu kundu. The Jewel which would rematn
in nobody's (but the owner's) hands, being thrown up by Kanekaputra, feil
througb the hands of all the deities, tili in the seventh region swallowed up by
Auta Bogo (in sLape like a dragon), it swelled bis body so as to eucircle the
whole of bis region (witb nine nostrils). Kauekaputra having told the deities
to enter the extended nostrils (in search uf the Jewel), Wisesa reprimanded the
parties for tbeir foolish mistake and ordered the deities to carry the body of
Anta Bogo, which decreasing in size was placed under tbe seat of Guru, the
whole being only intended for merriment, as Guru told tbe angry Kanekapntra
(wie Thor über Utgard-Loki*s Blendwerk entrüstet war). The jewel witb its box
was retnrned. On Guru's breaking it, tbe box became a Bali Simarataka (aa
residence) and tbe jewel tbe Tirgin Tema Wati, who asked firom Gurn (as her
marriage gift^ an eyerlasting garment, an all sufficient meal and a melodious
Instrument. Guru promised Kala Gamaraug ^suu of Saug-yaug-Kala), if he would
BüBser. 115
Probolinggo bringen, im Kampfe mit Ramadi, der von Wisesa
den Sohn Brama Eadali erhielt.
Um mit dem Allmächtigen zu wetteifern, baute Sang yang
Guru den Surga Loka (in Nachahmung des Surga Pardos) und
vennählte sich mit Batari Uma. Einen Laut hörend, blickte
Sang Ywang*) Wisesa (Sang Mahamuni) empor und sah ein
Ei, woraus er drei Dinge schuf, den Himmel mit der (nachmals
getheilten) Erde, den Mond und Manik (glänzender Farbe) nebst
Moijo (schwarzer Farbe), ßudro (Siwa) hieb das fünfte Haupt
Pitamaha's (Brahma's) ab, das auf seine Frage Woher, ihn wohl
zn kennen behauptete, als in der Form der Finstemiss auf einem
Ochsen reitend. Sang Ywang Jagat ist der Allmächtige von
Jagat (Welt) in Java, als Jagannätha oder Weltherrscher. Als
Jayati (nach Vertreibung der Yavanen) die Kesari-Dynastie ge-
gründet hatte, fand er in einem Gewölbe das verstümmelte Bild
des Jagannätha (in Orissa). Die Javanen lassen Wishnu in der
Stellung eines Yogi unter Banyanenbäumen büssen, um den Eom
seines Vaters Batara zu sühnen. Nach den Jainas zog sich
Wishnu, nachdem er als König grosse Eroberungen gemacht
hatte, später als Sanyassi in die Einsamkeit zurück. Streitig-
keiten wegen wurden Sang Ywang Pugu und Sang Ywang
Punggung von ihrem Vater Tunggal auf die Erde geschleudert
und dort in monströse Gestaltungen verwandelt, um Krieger zu
begleiten. Nach ihrer Vermählung mit Guru (Nilakantha) wurde
procure these things, he should have the privilege to come to heaven whendveT
he chose, without molestation trom the other delties and Kala rushing away,
b^Howing witb great noise, insalted the deities in his way (beating them and
gpitting on them), bo that they cureed him (wie Ravana in Indra*B Himmel).
When Kala pursued Dewi Sri (whum he had sorprised bathing) , her husband
Wisna advised her to enter the body of the queeu of Mendang Kamulan and he
himself (having changed Kala into a bog) intered the body of the ktng (Derma
Naatita), who afterwards (as Prabn mang nguknhan) became the flrst king
of Java.
*) Qericke übersetzt ywang (yang) durch Gott, aber (nach Grawfard) ist es
nur ein den Namen der Gottheiten vorgesetzter Titel, und Humboldt hält es für
das malaylflcheiang, welches als Pronomen demonstrativum undrelativum der, den,
welcher o. s. w., hiess. Auch Sang ist ein artikelartiges, gleichfaUs zum Titel ge-
wordenes Pronomen, und sang ywang tunggal bedentet: der welcher Einzig ist.
8»
116 BatATla.
Batari Uma (als Durga) in ein Ungeheuer verwandelt und dem
Ungeheuer Sang Ywang Kala vermählt (nach dem ManekMaya).
Humboldt identificirt Eaneka-putra (nach dem jedes Dingseinen
Gegensatz hat) mit dem Buddha Kanaka-Muni. In der dun-
keln Hälfte dieses Dualismus wurde er in der Drachenschlange
symbolisirt; während sein zur Einheit zurückkehrender Nach-
folger Kasyapa durch seinen Strahlenglanz die Unterwelt ttber-
windet. Neben und ausser Sang Ywang Guru erschafft Wisesa
eine andere Stufe der Menschheit in Sang Ywang Derma Jaka,
und dieser erhielt auf demüthiges Flehen von Sang-ywangWisera
(Wisesa) den Sohn Chatur Kanaka, der wieder auf seine Bitte einen
Sohn in Sang-ywang Eaneka putra erhielt. Dieser alle Wesen
übertreffende Sohn, auf Anordnung seines Vaters im Ocean still-
schweigend Busse übend, wurde umsonst von allen Göttern luit
ihren verschiedenen Waffen angegriffen (durch das Juwel Retna
gegen Hunger, Durst, Kälte, sowie gegen Feuer und Wasser
gesichert), antwortete aber zuletzt dem Guru, der den Schöpfer
Wisesa flir den ältesten und grössten von Allen erklärte, dass
die von demselben bei der Schöpfung gehörten Glockeutöne von
einer noch höheren und älteren Macht hätten herrühren müssen.
Der widerlegte Guru bietet ihm Gemeinschaftlichheit in der
himmlischen Herrschaft an (Manek Maya). In der gradnirteu
Abstammung der Ahnherren der Priester, der Krieger und der
vier Handwerkergilden sind die Kasten nach Altersklassen ge-
gliedert, wie bei den Krus (in Gnekbade, Sedibo, Kedibo) und
die demokratische Reform des Buddhismus lässt den Tiefsten
durch eigene Abstraction zum Höchsten emporsteigen, so das»
sich der aristokratische Bralimane des Siwaismus zur Annahme
eines jainistischen Associes genöthigt sieht. Nach dem Gedicht
Wiwaha Kawi suchte (bei dem durch Detia Kawacha drohen-
den Angriff auf den Himmel) Batara Sakra die Hülie des bUssen-
den Bagawan Wardiningsi oder Mitaraga, der (nachdem er mit
Batara Guru in Gestalt eines Bergbewohners gerungen) das Ge-
wand des Pandita abwarf und nun den Charakter des Arjuna's
annehmend, Detia Kawacha erschoss. Nach dem Anraka Sura
wurde Buma, Sohn des Dcwi Pratiwi durch Kresna's Chakra
getüdtety während ihn Gatot Kacha von der Erde emporhob, da-
Vlehnü. 117
mit er nicht durch seine Mntter neu gekräftigt werde, wie He-
rakles den AntäuB (den Siesen Anthalus). Das Kama-Kawi
zerfällt in Rama-Gan-drung (die Geschichte Rama*8 von Kind-
heit bis zur Heirath), Rama Badra (von der Heirath bis zu Siti
Dewi's Entflihrung durch Rahwana); Rama-Tali (von Hanuman's
Verwendung als Duta oder Bote bis zum Brückenbau) und Ra-
majana oder Rama in der Höhe seiner Macht (von dem Kriege
Dana Laga auf Langka bis zur Rückkehr nach Ayuthia). Nach
Brama's Mittheilung an Bibisana war er von Wisnu entsprungen;
der am Weltanfang in dem Antaboga (Schlangenaufenthalt) ge-
nannten Himmelstheil geweilt , und hatte die Shastra bekannt
gemacht. Zuerst in seiner neuen Incamation erschien Wisnu
als Iwak Mokur-mo (Schildkröte)^ dann als Singha (Baruna ge-
nannt) ^ dann als Arjuna Wijaya, dann als Winakitaya oder
Rama, fünftens als Kresna und neuntens hatte er die Erscheinung
des mächtigen Fürsten Prabu Furusa anzunehmen. Mit ihrer
Schwester auf Erden wohnend, gebar*) Sinta, von einem Pandita
(Resi Gana) träumend, einen in den Wald, als Einsiedler, fliehen-
den Knaben, der dann im Lande Giling Wesis König wurde, als
Sela Perwata oder Watu Gunung. Nachdem er unwissentlich
seine ihn suchende Mutter (und deren Schwester) geheirathet,
*) Ot« Boram und Siruia Thakur (Singa BoDga oder Gott, als Sonne) waren
»elbätgesrh äffen und bildeten (nach der £rde) ein Knäbrhen und Mädchen, die
in der Hohle einer grossen Krabbe (Katkomoa) lebten und nach dem Genuss des
lly oder Reisbieres (dessen Verfertigung ihnen der Grossvater Sonne gezeigt)
Kinder zeugten. Als Sing Bongo die Frau Mond Ghandu Omol geheirathet, wurden
4 Sohne (die glühend dem Vater taglich folgten) und viele Tochter (die bei der
Motter yerblieben) geboren. AU die Welt durch die fünf Sonnen zu brennen be-
gann, baten Thiere und Menschen den Mond um Rettung, der dem Gemahl Ver-
^hlingen der Kinder vorschlug und, während die Sonne die Söhne verschlang,
die Tochter versteckte, dafür aber vom Schwert jener in zwei Hälften gehauen wurde
(wie Omorka). Für die 12 Sohne und 12 Tochter der Menschen bereitete Sing Bonga
ein Fast, bei dem das älteste Paar der Kol (Brüder der Engländer) und Bhumy
den Büffel wählten, die anderen Paare (als Braminen, Rajputen, Ghuttries u. s. w.)
Reis oder Gemüse, andere Hindu Ziegen und Fisch, die Bhuianer die Krebse, die
Sontal und Rurmih, als nichts mehr übrig war, das Schwein bekamen, und die
Gbamh, die auch noch etwas wünschten, erhielten einen Antheil von den Kol.
Dann lebten sie mit getrennten Sprachen in der Welt.
113 Batavla..
aber an einer Narbe aaf dem Kopf beim Kämmen erkannt war,
verlangte er Sri unter den Widadaris zur Gattin und griff bei
Weigerung Suralaya an, bis die Götter auf Narada's Rath (unter
Sang yang Guru's Erlaubniss) Wisnu zurückriefen. Dieser,
nachdem er ihn durch den Dämon Wiluwuh hatte belauschen
lassen, zerriss ihn, das Baumräthsel seiner Shastra lösend. Nach
Opferung der 27 Söhne Watu Gunung's bildete Wisnu (Sinta
und Landap zuziehend) die 30 Wuku, und durch Pepateh mit
den drei Beisitzern (die Watu Gunung fünffach gebildet) wurden
die Umwälzungen der an beiden Augen geblendeten Erden-
schlange (Naga Bumi); der rechts einäugigen Naga Wulan (des
Mondes), der links einäugigen Naga Dina (des Tages) und Na^a
Tahun (des Jahres) erinnert.
Als Vishnu, unter dessen Schutze Java stand, den Sang
Ywang Guru beleidigt hatte, wurde Tritestra (Enkel Brahma's)
von Kaiinga ausgesandt und im Alter von zehn Jahren mit der
Brahmani Kali aus Kamboja (Mutter von Manu"**) Manasa und
Manu Madhava) verheirathet (in Giling Wesi am Gunung Se-
Miru residirend), aber später von Watu Gunung (Stein des
Berges) oder Rajah Saila parvata getödtet, den Vishnu (w^eil er
seine Söhne mit Namen der Götter aus Swerga belegte) nieder-
streckte (alle 7 Tage einen seiner 27 Söhne tödtend), worauf
Batara Guru den Gulaka (Vater des Raden Sawela Kala) vom
Berge Sawela Kala in Kaiinga**) sandte, um in Giling Wesi
zu herrschen (318 p. d.). Zu Ptolomäos' Zeit lag Argyre, ***) die
Silberstadt, auf Jabadiu (des alexandrinischen Geographen) oder
der Gersten-Insel (Javadvipa von jawawat oder panicum itali-
cum). Lassen identificirt sie mit Giling Wesi, wo Tritestra
herrschte. Java, das früher Nusa hara-hara oder Nusa Kedang
(Kendang) hiess, erhielt seinen Namen, als König Prabu Saya
*) Nach Julian verehrten die Phönizier den Aziz (Mars) und den Monlmus
(Mercnr) als Tta^ed^ot der Sonne. Der Hauptpriester anf der Insel Monnaj hiess
(nach Pinto) Manica Monzao.
**) Snmati bante die Hauptstadt Srlkakola (an der Krishna) in Kaiinga, xu
Plinlns* Zeit von der novissima gens Gangaridum Kalingarum bewohnt.
Jaonen. U9
Baya von Astina seinen ersten Beamten dorthin schickte. Am
Aufgange zum Smeru CMaha-Meni) bei Malang liegt die Fläche
Widodaren (Meinicke). In der japanischen Encyelopädie heisst
Tanäh Gawäh der Malayen (Jephothi bei Fahian) Kepho. Wie
anf der javanischen Inschrift ist der Anlaut nach Art der Pra-
kritsprache in g verwandelt (s. Lassen). Der chinesische Name
war (nach Raflles) Kaoja, was aufKhao oder Reis fuhren würde.
Yuvan oder Jtlngling (im Sanskrit) ist (im Prakrit) jawan
(schabb im Arabischen). Die Eingeborenen Sumatras, bemerkt
De BarroS; werden Jauij (Jawi*) genannt, und sie glauben,
das» einst die Javanen das Land beherrschten und vor den Chijs
(Chinesen) den dortigen Handel sowohl als den indischen ge-
führt hätten. Java heisst Jona bei den Malayen, und jeder
Fremde ist für sie ein Jona (von jou oder fem). Im Java-
nischen ist tannah Javi (Dschavi), im Malayischen tanah Jawa
(Dschawa) das Land Java (Gerstenland). Im Tagalischen be-
deutet Yabag einen Landstreicher. Die Araber kamen nach Java
unter Munding Sari (1H2 p. d.), und Majapahit wurde 1221
p. d.) von Baden Tanduran gegründet. Sheikh Mulana Ishak,
der Vater Susunan Giris, folgte (wie die Perser^ den Lehren
Abu Hanifa's, aber später gewannen die des Shafihi die Ober-
hand. Barjak Vedi wurde zum Vorsteher der Gilde der Eisen-
schmiede (Pandi) ernannt, als er den Nachstellungen seines in
Bajojaram residirenden Vaters entgangen war, und Hess diesen
(XIII. Jahrhdt.) in einem Eisenkäfig verbrennen. Die Java-
nesen**) besuchten (75 a. d.) Madagascar. Bundan Kajawan
*) According to the Malay, the word Djawi came from tbe Arabs, who
duriTed it from Djawa. It is a disrespectful term, like adjam (or barbarlans),
which tbe Arabs apply to all other nations besides tbemselves except the islanders
of the Malayan archipelago, wbom tbey call Orang Djawi, after the Island of
Jara or Sumatra (with the benzoln, as laban Djawi). The Malayan langnage,
spoken by all the pilgrims of the Archipelago, who ^Isit Mekka, was calied bahasa
Djawi by the Arabs, who spoke it with them. There are no dialects in the Malayan
langaage except the Malayan of Menangkabow, which differs. Marsden bezweifelt,
das8 Djawi Ton Djawa (Java) hergeleitet sein könne. Anf den Lagermärkten,
nach der Besetzung Delhis dnrch Tlmnr, bUdete sich das Urdn als lingna franca.
**) According to the Mahawanso, Ceylon was invaded by an army of Javako
120 Batavia.
wtirde vom König von Majapahit mit der kraushaarigen Sklavin
gezeugt, der er auf ärztlichen Rath in einer Krankheit hatte
beiwohnen müssen. Die Bewohner des westlichen Theiles der
Insel, zu welchem der Sunda-District gehörte, nennen sich jelmo
bhumi oder Eingeborene, und da jawi *) (in der Hofsprache) oder
jawa (in der gewöhnlichen) ausserhalb, mithin tijang jawi (in
der Hofsprache) oder wong jawa (in der gewöhnlichen Sprache)
Fremde bedeutet, so wurde dieser Name auch auf den östlichen
Theil der Insel bezogen, wo die indische Bevölkerung ihren Sitz
hat. Im Gegensatz zur bhojo krauia (Hofsprache) heisst der
Volksdialekt ngoko, während der Madhya in der Mitte steht
(Humboldt). Ausser Brama Tama und Brama Sudorga (der
bei dem Versuche Sri zu rauben, von Wisnu erschlagen wurde)
schuf Brama das Mädchen Bramani Wati (Mutter von Manu-
Manasa und Manu-Madewa). Mit Srati Dewi (Prinzessin von
Ghampa) zeugte Brama Tama den Sohn Brama Raja, der seinen
Sohn Chitra Bahar oder Angsarwa als Rajah von Indrapnri
einsetzte und in die Einsiedelei des Waldes zog (als Resi Tama).
Mit Sumali (die widerstehend, neunmal auf seinen Kopf seiilug)
zeugte Chitra Bahar (Chator Bhoj oder Vierschulter) den mit
neun Auswüchsen auf dem Kopf, als Zehngesich tigen (Dasa-
Muka), der nach Ermordung seines Halbbruders Misra Warna
mit dem Donnerkeil oder limpung (unter Vorgebung , dass
der König im Gewitter verschwunden) und Kampf mit seinem
Halbbruder Bisa Warna, sich (von Resi Karada zu Sang-
yang Guru geführt) in Sri verliebte, aber auf die Erde geworfen
or Javanese. Die Insel Darbatid Nyas (bei Sumatra) war vou Jata abhängig
(nach AI Biruni). Nachdem Andaya Ningrat den Aufruhr von Bali gedanipffc hatte,
besiegte er alle die Rajah von 8abrang (in Makassar, Goa, Banda, Samba wa, Ende,
Timor, Ternate, Sulu, Ceram, Manila u. s. w.) und kehrte naeh Eroberung
Palembangfi nach Majapahit zurück.
*) Jawa or Jawi is the name, by which Borneo, Java, Sumatra, the Malayan
Peningnla and the islands lying among them are known among the nations
of Celebes, who apply the Bngis-diminati\re Jawa Jawaka or Jawa minor to the
Molnccas, Amboina, Banda, Timor and Endo. Javan (Jaones) ou Jufanes ligniflent
(attaohea aux noms sanscrits et zends) jennes ou plntot df^fensenrs de la funiUe
ou du pays. Varro leitet ]a venia von juvare ab.
HastiDapora. 121
wnrde^ um dort einen Streit mit Wisnn ansznfeehten, der sieb
erst in König ArjnnaWijaya (vonManspati^ incamirte, und dann in
Rama (Sohn des Dasarata oder Murdaka). Bali, der Sohn 60-
tama's, gründete Astino. Das mit der Regierung des Sri Jaya
Langkara (Grossvater Panji's) beginnende und mit Panji's Tod
schliessende Geschichtswerk Angrene theilt sich in Panji Morda-
ningkung (indem Sekar taji, Gattin Panji's, von einer Gottheit
entfuhrt wird), Panji Magat Kung, Panji angronakung, Panji
priambada, Panji jaya Kasuma (worin Panji in Bali mit Sekar
Taji wieder vereinigt wird), Panji Chekel Waning Pati, Panji
Norowangsa (über die Umwandlung der Prinzessin von Daha
in einen Mann).
Nach dem Bali-Mannscript über die Geschichte des König-
reichs Tumapel (ans dem Jahre 1465) wurde Majapahit von
Browijaya in einem Walde gegründet Ihm folgte Broekamara,
dessen Nachfolger Ardi Wijaya die Seeräubereien des Königs
von Singapura (Sri Sin Derga) unterdrückte. Nach den ma-
layischen Annalen wurde die Flotte des Rajah von Majapahit
( der ausser Java auch die R^ijahs von Nusa Tamara oder Bali
beherrschte) von Malacca zurttckgesclilagen.
Nach den Javanen schuf ein Elephant (Hasti) das Land
Hastina, um Radnadi zu erwerben, die indessen Gotama hei-
rathet, der ihn erlegte. Abhramus ist der weibliche Elephant
des Ostens mit Abhramuprijas (Gatte der Abhramus). Nach-
dem Santana sein Königreich Astina an Abiasa (Sohn Pula-
sara's) übergeben, gebar diesem Ambalika, die jungfräuliche
Tochter Balietma's (des Hermiten von Gunung Chamaragandi)
den blinden Drestarata, den schiefköpfigen Pandu*) und den
lahmen Aria Widura. Als Dherma Wangsa von den Pandawa
zum König erhoben war, nahm er den Titel Batara Jaya Baya
(Batara Nata) an. In der Sage ist Karl der Grosse nicht nur
Erbe Karl Martell's, sondern auch Erbe KarFs des Einfaltigen
(wie Carriire bemerkt), Demtlthigungen im Kampfe mit seinen
*) Alexander M. trug den Kopf aach der linkeu Seite geneigt Nach Pseudo-
KallUthenes war das rechte Acge Alexander's hinabgehend (xaTro^e^), als schwarz,
das linke «her, bUnlich {yXavxov), als in die Hohe gehend.
122 Batavta.
Fürsten erfahrend. In den Königskindern (reali di Francia)
tritt Karl selbst zurllck, während Roland und Kiuald im Vorder-
grunde stehen, unter Einführung kriegerischer Frauen, Zauberer
und Liebesgeschichten. Die Pandawa stellten ihr Heer in der
Schrecken einflössenden Schlachtordnung*) Kageng-patch (des
Königsgeiers) auf, und später in der des Klephanten (Gaya).
Die Mangkara buhia (die javanische Schlachtordnung im Matarem-
Kriege darstellend) ist in Form eines Krebses (Baflfles). In den
als Spinngewebe geordneten Schlachtreihen der Kauravas wurde
Abhimanyu verstrickt. In Indien wird die Kriegskunst dem
Visvamitra zugeschrieben oder auch dem Bharadvaja. Als der
Guru Bisma von Krishna und Arjuna getödtet war, wünschten
ihn die Kurawa auf eine Matte zu legen, die Pandawa aber
bestanden darauf, dass seine Tragbahre von durcheinanderge-
flochtenen Speeren gebildet werden müsse. Von Arjuna's Pfeilen
bespickt, lag er auf dem Lanzenbette (wie Callimachus) , um
noch Unterweisungen vor seinem Tode zu geben. Durch Baga-
deta getödtet, wurde Arjuna**) durch Krishna's Medvane wieder
belebt. Als in ihrem Zweikampfe Kerna Regen schoss, zer-
streute Arjuna diesen mit seinen Pfeilen, gegen Feuer schoss er
Regen, jenes zu löschen, und als Kerna Drachen schoss, wurden
von Arjuna Greifen geschossen, um sie zu überkommen. Nach
dem Mahabharata blasen die Fürsten in der Schlacht auf Ku-
rukshetra (bei Paniput) Jeder sein besonderes Hörn (wie am
Bonny). Als der von Salia abgeschossene Pfeil sich in Tausende
von Rakshaka's Drachen und Teufel auflöste, die in die Reihen
der Gegner einfielen, befahl Krishna seinen Leuten, ihre Waffen
niederzulegen und mit gefaltenen Armen ruhig zu stehen, wor-
auf sich die bösen Geister zerstreuten, ohne Schaden anzurichten.
So kämpfen die dänischen und norwegischen Trollen oder, in Finn-
*) Odin, als einäugiger Mann, lehrte dem Könige Uarald die SvinfylkiDg
genannte Schlachtordnung (nach Saxo), das caput porcinnm der Bomer (s. Finn
Magnusen), wie bei den Germanen (nach Tacitus), und Manu den Konigen eine
keilförmige Schlachtordnung in Gestalt eines Ebers euipflehlt (s. Sjögren).
**) By a miracle he became a eunuch for a year (as music and dancing-
master) in dem Versteckplatze.
Theater 123
land, die Zaaberer gegen einander. Die Widadari; die den Bttsser
Terno-Windu (Bhagawan) störten (in Java), wurden mit Stumm-
heit belegt. Das Brata Yuddha Kawi soll unter der Regierung
des Jaya Baya abgefasst sein im Jahre 706 der javanischen
Era, aber im Chandra Sangkala wird der Pandit Puseda (1079)
als Verfasser genannt. Naranati-Dewi (die Mutter der Pandu)
jubelt beim drohenden Ausbruch des Krieges, weil Swarga die
in der Schlacht Gefallenen empfangen wird (wie Odhin). Die
Stadt Astina oder Hastinapura wird nach Java versetzt und soll
bei dem neueren Pakalongam Ayogyokerta (Djoyo Earta) ge-
legen haben. Die moderne Hauptstadt des Sultan von Matarem
wnrde nach Rama's Ayodhya genannt, und mit Diara Wati oder
Indoro Wati (der Residenz Krishna's) wird das jetzige Pati
identificirt. Die Bali-Historiker setzen den Kampf zwischen Jaya
Katong und Laksamana nach der Gründung Majapahits.
Unter den dramatischen Auffllhrungen entnehmen die mit
Masken gespielten Topeng ihren Gegenstand stets aus den
Abenteuern Panji's. In der Barungan genannten Pantomime,
bei der sich Menschen thierisch auskleiden, mussten auf Befehl
des Susunan Moria die Schattenbilder (Wayang) in unnatürlichen
Formen entstellt werden, um nicht länger an menschliche Aehn-
lichkeit zu erinnern. Bei mangelndem Regen*) führen die Ja-
vanesen in den Wayang die Geschichte des Watu Gunung und
der Dewi Sinta auf. Jm Wayang pui-wa ist der Gegenstand der
Fabeln besonders den von Rama handelnden Gedichten ent-
nommen. Das Gedicht Mintaragas enthält die Büssungen **) Ar-
*) DDiing the Wasso, the Buddhist priests employ their time in ho]y medi-
Ution and thas aid to the ntmost of their power the hnsbandman in procnring
food for the support of the world, maturing the grain planted (s. Stevenson).
Nach den Garpocratianem erwarb Heiligkeit fibernatQrliche Kräfte znr Beherrschung
der Natur.
*^) Als Aijuna (während des Exils der Pandawa) sich durch Bussnngen am
Berge Mandara (des Himalaya) himmlische Waffen (für den bevorstehenden Krieg)
zu verschaffen sucht, räth ihm Indra, zunächst Siva günstig zu stimmen, und
■iieser erscheint in Folge seiner Selbstmarterungen in der Gestalt eines Gebirgs-
bewohners, um mit ihm zu kämpfen (nach dem Mahabharata). In Amaravati
weile ud, wurde er von ludra gegen die Daityas des Meeres geschickt.
124 Ratavia.
juna's am Berge Indra^ sowie das Epos des Brata Tnddba mit
den Kriegen der Pandawa. Der Dalang oder Sehanspieler re-
citirt erst einige Verse in Kawi und wiederholt sie dann im
gewöhnlichen Javanesisch. Der Gegenstand des Wayang gedog
ist der auf Parikesit folgenden Geschichtsperiode entnommen,
mit der Regierung Gandra-gana's beginnend und die Aben-
teuer Panji's einschliessend , sowie seines Nachfolgers Laban
bis zu dessen Niederlassung in Pajajaran. Das Puppenspiel
(Wayang Klitik) entnimmt seine Darstellungen der neueren Ge-
schichte, wie den Vorgängen zwischen Menak Jingga (Häupt-
ling von Balambangan) und Damer Wulan in Betreff der Prin-
zessin von Majapahit. Diese Abenteuer werden auch durch
Zeichnungen auf zickzackweise zusammengelegtes Papier wieder-
gegeben. Die zur Zeit des Königreichs von Demak entwor-
fene Geschichte Trebong's ist der javanischen Uebersetzung des
arabischen Berichtes von Beginda Ambia entlehnt. Die Srimpi-
Figuren dttrfen nur von den Tänzerinneu des Königs aufgeftthrt
werden. Als Dresta Bata das Königreich Astina seinem Sohn
Sayadana tibergab, Hessen sicli die fünf Söhne Panda's in Amen-
ta nieder, sandten aber dann ihren Vetter Krema von Diara-
wati, die Hälfte des Königreichs zu fordern. In Folge der
Weigerung entstand der Brata Yuddha, der mit Punta Dewa's
Einsetzung als König in Astina (494) endet. Er übergab die
Regierung an Parikisit, Sohn des Abimanyu (Sohn des Janaka),
der sein Reich gegen den Riesen Usi Aji von Surabaya ver-
theidigte, und auf seinen Sohn (Udayana) folgte Jaya Derma,
unter dessen Sohne, Jaya Misana, eine verwüstende Pest aus-
brach, so dass er sich nach Milawa begab und Tapa wurde.
Sein Bruder Angling Dherma hatte sich schon früher (mit 3000
Familien) dorthin begeben und wurde als Herrscher von Milawa
Pati anerkannt. Nachdem die Fürstin, der man das Erlernen
von Gebeten, um Thierstimmen zu verstehen, versagt, sieb ver-
brannt hatte, wanderte der Fürst im Wahnsinn umher und
wurde in einen weissen Vogel verwandelt. Auf Jaya Parusa
(Sohn des Jaya Misana) folgte Puspa Jaya, dann Puspa Wijaya
dann Kasuma Wichitra , Vater des Raden Aji Nirmala , der
während heftiger Epidemien in Milawa Pati herrschte. Sein
BratA.Taddh*. 125
S>hn, Bisnra Champaka, begab sich deshalb mit seinen Anhän-
gern nach Mendang Kamnlau, wo er als Pandita lebte. Von
2«einein Sohne (Angling Dherma) stammte Aji Jaya Baya, der
U4ni Besteigen des Thrones das Land Purwa Chirita nannte
and (701) das Gedieht des Brata Ynddha (auf Anregung des
I>ewa Hatara Gum) dictirte. Anf seinen Sohn (Salapar Watu)
folirte ^Toü) Kandiawan oder Jayu Langkara^ der seine Schwester
: ( 'kandra Saara ) heirathete und nur bei Vollmond getödtet wer-
den konnte. Nach unterdrücktem Aufstande theilte er sein Reich
auter seine vier Siihne Subrata, Para Yara^ Jata Wida und Su
Wida, mit dem Auftrage, Mendang Kamnlan*) zu verlassen, da-
mit es in Wildniss verr)de. Nachdem er sich mit seiner
*> AU Patat Jautaka seine Kinder (Katze, Ochse, Schwein, Reh, Schildkrute)
•i-r'^'hirkt. sich in Mendang Kamulan Nahrung zu suchen, und die Wächter sie
n • bt forttreiben konnten, beauftragte der Konig Andang Dedapan (von M«ndang
AgsnjTi und (rede Pengnkir, die durch die verwachsenen Soldaten Iland nnd Katze
•'haffvD Hr»sen, als Uegner. Erzürnt über den Tod ihrer Brüder erbaten die
trtilvti Kala ^Kalmukti und Kala Sereuggi) von Putut Jantaka selbst gehen zu
d'jrfao. und da sie, mit ihren Knochen hart wie Eisen uud Haut dick wie Leder,
ton Hunden nnd Katzen nichts za fürchten hatten, wurden sie durch Raden
"^nickAn und Turunan gebunden und mit Rattan geschlagen. Als ihr Vater Putut
jAAiaka, In ein Ungeheuer verwandelt, zu ihrer Hülfe kam nnd Raden Jaka
Puring «ine giftige Schlange ihm entgegenschickte, ging er zum Konig, erschrak
ftt-er, ab er denselben in der Gestalt Wisnu's sah, der seine eigentliche Natur ange-
■M^oimeo, and entfloh. Der König aber, folgend, bat um Verzeihung und ver-
krmdete Jantaka, dass er seinen Wohnsitz in den Scheuern (Lumlung) nehmen
hihI dort von demjenigen Reis zu seiner Nahrung haben würde, der sich als ein
I «ber»chost der von den Eigenthfimem im voraus berechneten Quantität heraus-
•uUen würde. Auch sollte für ihn und seine ganze Familie mit aller Nach-
komnenschaft ein Wohnsitz sein in den Trogen, in welchen der Reis ausgeklopft
odrr vor dem Kochen gewaschen werde, ebenso den Herden der Küche, den Vor-
» ''fn d«r Häuser, den StraMen, den Mistkuhlen u. s. w. Der Konig befahl dann,
4»M Alle beim Refoigen oder Waschen des Reises den Antheil für Jantaka und
•MDe Familie bei Seite setzen sollten. Die hervorgebrachte Schlange (derSawah-
4rtj glitt über den zerstörten Boden und stellte ihn her, um dann in den Rels-
feldcrm tu sterben. Statt des Kadaver fand der Konig dort eine reizende Jong-
frmB^ Lorh Endap genannt, die seinem Helrathsan trage ihre Einwilligung gab,
nnler der Bedlngnng, dass er Jeden Morgen nnd Jeden Abend die Reisfelder be-
svebeo wftrde. Mit diesen Worten verschwand sie, zum Kummer des K&ntgs,
das Land aber blühte fortan In Relchtham nnd Uedeiheo.
126 Batavli.
Schwester bei Vollmond verbrannt; begab sich seine Tochter
Pembayun nach Janggala, wo sie Steininschriften ausführen liess.
Das Bestehen eines Epos mit dem Inhalt des Mahabharatas
findet sich bei Dio Chiysostomos (zweite Hälfte des ersten Jahrhdt.
p. d.) erwähnt.
Als fünfter Nachkommen Arjuna's *) (Sohn des PanduDewa
Nata) schickte Prabu Jaya Baya, König von Astina, seinen
Penggawa oder Minister zur Civilisation fremder Länder aus.
Im ersten Jahr der javanischen Era (0001) landete er in Nusa
Kendang, einer (von dem Korn Jawa-wut) Nusa- Jawa genannten
Insel, wo er die Leichen zweier Raksasa fand, mit Inschriften
auf Blättern in der Hand, die eine in alten (purwa), die
andere in siamesischen Charakteren. Aus beiden wurde das
javanische Alphabet von 20 Buchstaben zusammengesetzt. Nach
Kämpfen mit den Kaksasa (besonders mit Dewata Ghengkar)
kehrte der Minister nach Astina zurück, Bericht abzustatten.
Dara Wati, Prinzessin von Champa, verlangte die Entfernung
der schwangeren Chinesin, die, von Angka Wijaya seinem Sohne
Aria Damar (der in Palembang die Lampung-Staaten und Sunda-
Inseln bekämpfte) gegeben, erst den Raden Patah und dann
Raden Husen gebar. Als der mit einer Tochter des Rajah von
Champa vermählte Araber Raden Rachmat nach Palembang
kam, begab sich der dem Islam geneigte Aria Damar (bei der
Abneigung seines Volkes in Palembang dagegen) nach Majapa-
hit, wo er trotz der Meinungsverschiedenheit des Angka Wijaya
gut aufgenommen wurde und in Ampel angesiedelt, wo Rach-
mat nach vielen Bekehrungen den Titel Sunan annahm. Als
Lembu Petang (Dara Wati's Sohn) zum Gouverneur von Madnra
ernannt wurde, begleitete ihn Sheikh Sarif, um Bekehrungen zu
machen. Balia Achar oder Kasuma Chitra von Astina oder
*) Der Bergrücken von Gunnng Prahn gilt als Wohnsitz Arjnna's, Bhiaia's
and anderer Helden des grossen Krieges. Der Name der Stadt DJocjocarta in
Matarem ist eine Nachbild angAyodhyas (Oade). KlanaTanjung Para, der Rajah
YOn Nnsa Kanchana, erhielt (wie Goa anf Gelebes) seine Macht durch die Busse
des Brahmanen Kauda (Sakenda) oder Satirti, so dass er alle Inseln von Sabrang
unterwarf und, von Palembang in Sumatra aus, Daha auf Java bekämpft«.
Ifendang Kamulan. 127
Knjrat (Guzerat) sandte (in Yoranssicht seines Seiches Unter-
gang) seinen Sohn Browijaya Sawela Chala, dem überlieferten
Bericht des Aji Saka folgend; nach Jawa^ wo Mendang Kamulan
(525 p. d.) gegründet wurde (und dann durch Architekten aus
Ötidindien*) verschönert). Arn ßandon, der aus den Molukken
nach Balambangan gekommene Fürst; erkannte seine Oberhoheit
an, wegen der Kenntniss der Inschriften Aji Saka's.
Nachdem die Kinder Dewa Kasuma's, der die Residenz von
Mendang Kamulan nach Janggala verlegt (84G p. d.); ans Ka-
iinga**) (in Indien) Künstler zurückgebracht, wurde das Reich
unter die vier Söhne getheilt, und auch die unvermählt bleibende
Tochter förderte indische Kunst, die Tempel von Singa-Sari er-
bauend. Von Dewi Kasuma's Söhnen erhielt Ami Luhur das
Reich von Janggala. Von einer bei Japara schiffbrüchigen
Djonke der Chinesen erhielt der Fürst von Tegal seinen magi-
schen Stein. Während der Herrschaft Dewa Kasuma^s in Jang-
gala bestanden gleichzeitig die Königreiche Daha, Sangasari und
Ngarawan. Nachdem das Heer des Praba Jaya Gangara (Für-
sten von Madura oder Nusa Antara) besiegt war, ernannte
Agrama Wijeyan, an Stelle des getödteten Panji, seinen
Enkel Maisa Lailean zum Fürsten von Janggala (927), dem
(nach seinem Onkel Braya Nata) sein Sohn Banjaran Sari folgte
und dann (nach Mudaningknng in Muda Sari) Raden Pankas
*) Tbe people of (Calinga or coast of creeks) Galingara (the CaUngae of
Ptolemy) or KUngs, were eDgaged in expeditions to Malacca and Sumatra, ap-
proaching close to Qaedah. West-CaUnga stretcbed from Cattava to the West
mouth of the Ganges. Gentral-Galinga embraced a large Island in the em-
boucbure of tbe Ganges, Maco-Calinga was tbe country of the Magas or Mags
(ia Chittagong) and neigbbourbood. Calinga iucludedOrissa and Cnttack. KingTanjore
was called Chola. From Calinga the king of Ceylon procured tbe tooth (275 p. d.)
Aeeording to the Malayan annale, Baja Snran of Bijanngur invaded Malacca with
a foTce of Klings and conquered Johore. Im Malayischen meint TeUnga die Erde.
**) AU der Konig Kaiingas im Zorn einen Brahmanen getodtet, zen>torten die
Dewaa das Land durch Sandregen. Als Uttama Chola apostasirte, wurde seine
Hauptstadt Wariur unter einem Staubregen begraben. Ein König aus dem Norden
Uflss (zur Zeit des Jairadaka Najadu) Architekten und Bildhauer aus dem Norden
nach Mahamalalpuia kommen, die die Pagoden zwischen Sadras und Kovelong
«itfiihrten, aber wegen Zwist mit dem Könige das Werk uB'voUendet Uessen,
128 BatoTU.
in Pajajaran (1084 p. d.). Kuda oder Haisa Lalean hatte wie-
der gauz Jaya vereinigt^ wurde aber durch die Empörang seines
Onkels Br^ü^^ oder Brata nach Westen getrieben^ wo er (gleich
der alten Hauptstadt) Mendang Kamulan gründete und dann
seiü Reich zurUckerwarb. Sein Bruder Chamara Gading lies»
sich als Sawira Gading in Gelebes nieder. Nach Besiegnng der
Chinesen zog Kuda Lalean nach Westen und gründete Paja-
jaran. Prabn Mundang Sari folgte seinem Vater Kuda (1112),
und sein Bruder kam von einer Reise in arabischer Begleitung
(des Haji-Purwa) zurück. Dann bestieg Munding Wangi den
Thron (1179 p. d.). Chitra Arung Baya, Bruder des Kuda La-
lean (der auf Panji in Janggala folgte) liess sich in Celebes
nieder (als Sawira Gading der Bugis). Um Schutz gegen die
Lampong zu finden ^ wurde das Reich Majapahit*) in Nord-
Bomeo und in Palembang auf Sumatra anerkannt (unter Alib
Wijaya). Angka Wijaya (letzter König von Majapabit) heira-
thete Wali, Tochter des Rajah von Champa. Nach Marco Polo
folgten (1268) die Küstenbewohner in Java minor (Sumatra) dem
Islam. Als Kavier sich in Amboyna fand ^ fingen die Bewohner
eben an, von den Arabern schreiben zu lernen. Von einen Vogel
geleitet; kam Raden Jandaran (aus Pajajaran) nach dem Platze
der bittem Schlingpflanze^ wo er Majapahit (1221) gründete. Die
Prinzessin des Rajah von Ghermen (inSabrang), die der arabische
Pandit dem Prabu Angka WijayU; König von Majapahit, zu-
führen wollte, starb auf der Reise (1313). Die aus Camboja wegen
Zauberei verbannte Gattin (Niai Gedi Pinateh) des Patin «Minister)
vnirde vom König von Majapahit als Shabandar mit der Auf-
sicht des Hafens Gresik betraut und starb dort, als Pflegemutter
des Susunan Geri (1379). Sheikh Ibn Mulana (1334) machte
*) When the Mahoniedan army prepared to attack Majapahit, Aria damar aent
to Raden Patah the box, which had been given him by bis mother (tbe wiich
of Lawu) before be qoitted Java, with dlrectlons to carry it to the wara. SunaD
Gonang Jati sent him a baja rante (chain jacket) which, opened doring the
engagemeut, wonld have 1000 of rata issue from it. San an Giri contribated the
aacred kris, from which a Bwarm of horneta was to isaoe and Snnan Bonang sent
a magical wand or cane, which in caaeg of extremity possessed the power of
prodncing, allteg and warriors on all sides.
IsUm. 129
durch KrankheitsheiluDgen viele Bekehrte in Cheribon. Die Mis-
sionäre Raden Paku und Makdnm Ibrahim wurden bei ihrer
Rückkehr von Mekka durch den heiligen Lehrer Mulana Abul
Islam von Malakka aufgefordert, mit ihren Bekehrungen in Java
fortzufahren. Der von einer chinesischen Concubine des Königs
von Majapahit geborene Raden Patah erbaute Bintara und (ob-
wohl anfangs besiegt) eroberte Majapahit (1400), worauf Bro-
wijaya (1403) nach Bali floh.
Ein erfolgloser Versuch, die Sunda-Stänmie zu bekehren,
wurde 1328 p. d. gemacht, und im Osten predigte (1391) Rajah
Cbarmen und der Araber Maulana Ibrahim, der 1412 in Garuk
starb , den Islam. Als Browijaya (Bramah-Wijaya oder der
siegesreiche Brahma) in Majapahit regierte, fand sich in seinem
Harem eine Prinzessin aus Ghampa, Tante des Shekh Ramat
(Sohn eines arabischen Priesters Shekh Wali Lanang Ibrahim)
und des Raden Pandita, die auf einer Besuchsreise in Kamboja
SchiflTbruch litt und durch den König von Java abgeholt wurde,
worauf Raden Rahma den Titel Susuhunan (Apostel) annahm. Eine
im schwängern Zustande von Browijaya verstossene und seinem
Sohne Arya Damar (Häuptling der javanischen Golonie in Pa-
lembang auf Sumatra) übermachte Chinesin gebar Raden Patah,
der mit Raden Husen (Sohn des Arya Damar) zur Verbreitung
des Islam nach Java zurtlckkehrte. Raden Husen wurde zum
Goavemenr oder Adipati von Damak ernannt und besiegte Raden
Patah, der einen Aufstand erregt hatte, den Islam zu verbreiten,
wurde aber (nach Hülfe aus Palembang) geschlagen, worauf
die Mohamedaner die Hauptstadt Majapahit eroberten. Der Sohn
des arabischen Fürsten, der zuerst die Javanen (1400) zum
Islam bekehrte, unter dem Titel Pangeran, heirathete die Tochter
des Rajah von Indrapura (in Sumatra) und erhielt dadurch da9
Land der Sillabaren, ein Volk von Banca-Nulu (Marsden). Die
Bewohner von Naning in der malayischen Halbinsel sind Mo-
hamedaner der Sofi-Secte und wurden im XIII. Jahrhdt. bekehrt
(als Muhamed Shah in Malakka regierte), während sie früher dem
Glauben Buddha's anhingen. Die Unterscheidung zwischen Shiah
oder Rafzi und Sanni ist ihnen, in Folge ihrer arabischen Lehrecy
ni6ht bekannt. Das von den malayischen Mohamedanern am Freitag]^
Bastian, Beite V. 9
^30 BÄtavIa.
Montag oder Donnerstag dargebrachte Bttffelopfer wird unter
dem Gebrauch des Zabbah (wie das Kameel in Arabien) dar-
gebracht. An den mit zwei Holzpfeilern oder aufrechten Steinen
(deren grösster den Kopf andeutet) bezeichneten Gräbern pflanzen
die malayischen Mohamedaner meistens die Sulasih oder auch
die Champaka in Kamboja (s. Newbold). Ftlr Aegypten wird
die Eiblah bestimmt, indem der Polarstem in Opposition zum
hintern Theile des linken Ohres gesetzt wird, für Irak mit dem
des rechten, für Yemen mit dem vordem des linken, ftir Syrien
mit dem Rtlcken, fUr Guzerat mit der rechten Schulter, für die
malayischen Länder und Atschin mit der rechten Seite vom.
Das Gebetbuch des Rajah von Lampung zeigte einen Zauber,
der in der Mitte kabbalistische Charaktere enthielt, im Umkreise
mit La illah illalah Mohamat rasul alla umschrieben war. Auf dem
Bilde eines Grabes war geschrieben Ebraham, auf einem andern
Hamir-Hamza, dann Abubekr, Omar u. s. w. Ein Grab enthielt
die beiden Namen Hussan und Hassein, lieber einem Brunnen
war geschrieben Ayer Jemjam (Zemzem), um einen schwarzen
Stein (der Kaaba) die Namen der vier Imame, und an den
Ecken standen die Namen der Erzengel. Eva's Grab trag den
Namen Haua. Arabische Gebete eines malayischen Buches
waren : Bismillah hirrama nerrahin-Alhamdu lillah hirabil alamin-
Arrachma nirrahin - Malikia nidin-Jaka nah-budo (nai Budo)
Wa iah kanas ta in-Edinas siratal mustachim-Siratal lasina
an amta la him rasil maglubi alleih him wallatdalin Amin.
Wer die Erzählung hört oder abschreibt, wie Mohamed auf Gottes
Befehl seinen Kopf schor, der wird durch Gott von seinen Sün-
den befreit werden, wie- man einem Baume die Blätter abstreift.
Auf Abubekr's Autorität wird es berichtet, dass der Engel
Gabriel mit Befehlen zu Mohamed kam, als er, von dem Kriege
mit dem Könige Lahat zurückgekehrt, den Koran las. Auf Mo-
hamed's Frage, wer der Zeuge seiner Haarschur sein sollte und
durch wen es zu geschehen habe, befahl ihm Gott, in der Zeugniss
seines eigenen Lichtes zu scheeren, und dass er durch Gabriel
geschoren werden sollte. Dann sollte ihm Gabriel aus Baum-
zweigen die Tob genannte Mütze machen, deren Blätter im Him-
mel grünen. Als Gabriel sein glorreiches Haupt berührte, flehten
HaarscheereD. j^31
alle Bidadaris fEngelinncn) zu Gott, dass keins seiner Haare
anf die Erde fallen möge. Wäre es möglich gewesen, eins
dieser Haare zu erhalten und einen Talisman daraus zu ver-
fertigen, so würde dieser einen unschätzbaren Werth gehabt
haben, da er, an den Arm gebunden, gegen jegliche Art Uebel
geschützt hätte. Jedes einzelne Haar wurde durch die unzäh-
lige Menge der Bidadaris, die Gott herabsandte, aufgehoben,
und sie sollen sich auf 1,266,000 belaufen haben, oder, nach
einem andern Bericht , auf 2,266,000. Auf Du Chaillu's Frage
antwortete Olenda (Häuptling der Ashira): „0 Christ! diese Haare
sind sehr kostbar, aus ihnen fertigen wir uns Monda (Fetische);
diese bringen uns weisse Männer, Glück und Reichthum zu.
Von dem ersten Moment an, wo Du zu uns kamst, o Christ!
wünschten wir etwas von Deinem Haar zu besitzen, wagten aber
nicht, Dich darum zu bitten, weil wir nicht wussten, dass sie
sich abschneiden Hessen." Die von Majapahit (Madjapahit) nach
dem Tengger-Gebirge Geflüchteten (1478) erkennen die drei
Hindu-Götter (Bromo) Brahma , Vishnu und Siwa an , erhalten
ein beständiges Feuer in ihren Wohnungen und feiern auf dem
Kraterboden des Berges Tinger (Sandmeer oder Dasar) ein
jährliches Opferfest, zu Ehren oder Sühne des Eruptionskegels
Bromo*) (Junghuhn). Unter den auf Merapi (im Mittelpunkte
*) Bromea, die Amme dei Dionysios (Bromioe, Ton dies brumaUs) vom Berge
Bfrmius (Stammsitz der Pbrygier) wurde im Alter von Bfedea verjüngt, wie
Brahma in der letzten und kürzesten (bruma von brevissima oder brevima) Jahres-
zeit (dem Brabmanentage im Periodenwechsel) in Schlaf sinkt, um neu zu er-
wachen. Der bacchische Silen wird am letzten Tage des Jahres als Bromios
wiedergeboren, im dens bifcrmis (mit doppeltem oder vierfachem Gesicht). „Wenn
die Sonne in den kürzesten Tageskreis gekommen ist, welchen die Alten die
Winter- and Sommersonnenwende nannten, den Beinamen Brama von der Kürze
der Tage schöpfend, so taucht sie aus diesem Winkel oder dieser Enge wieder
hervor und wendet sich, wie neugeboren, zur Sommer-Hemisphäre'^ (Macrobius).
Nach Hieronymns zertrümmerte der Stadtpräfect Gracchus alle die heillosen
Bilder, unter welchen Corax, Gryphus, Miles, Leo, Perses, Helios, Bromios, Pater
vorgef&hrt wurden. In dem Uebergange von ß^kfuw in briman (nach Grafl) ist
es zweifelhaft (nach Raumer), ob ß^BfUiv eine ursprüngliche Form ist Zwischen
ßati^-fu^v (rauschen, tönen), ß^ofiog (Getöse), ßqwTi\ (Donner) und lateinisch
fremere, fremor, fremitus ist fast völlige Identität der Bedeutung anzuerkennen.
9*
132 Bauvia.
Javais) Ansässigen finden sich noch Lontar-Bücher. In Padja-
jaran, wohin der Baddha-Cultus nicht gedrungen war, erhielt
Dazu stellt sich altnordisch Brim (Brauduog). Die eutsprecheuden Sanscrit-
Worte zeigen statt der Bedeutung des schwirrenden Geräusches die einer schwir-
renden wirbelnden Bewegung (Curtius). Brahma (Bromio In Java) ist Burma,
Brumha, Bremen, Birma, Brimha, Brama, Brom in indischen Dialekten. Mit
Bromius oder Dionysos wurde (neben Ares) Bendys oder Cotys (Artemis) von den
Thraciern verehrt, deren Konige den Hermes (Imbro der K abireu) verehrten. AU
Orossten der Gotter verehrten den Mercur die Gallier (bei Cäsar), die Germanen
(bei Tacitus), als Turms (auf etroskischen Münzen). Der donnernde Thor (Taranis
der Gelten) heisst Er in Sfldschweden (nach Nilsson). *E^fiTJv, Mercurium, Jovis
et Majae fllium esse dicnnt. Ex mente enim et prudeutia nascitur oratio, quam-
obrem etiam alatum eum faciunt, utpote velocem, nihil enim oratione velocius, lade
Uomerus verba alata vocavit. Eon dem etiam admodum adolescentem flngunt, quod
oratio non senescat. Adhaec quadratum eondem faciunt, propter veritatis flrmi-
tatem, item auctorem lucri et mercaturae praesidem eundem celebraut, quamobrem
simulacrnm ejus statunnt marsupinm gestans. Quin etiam Phoenices deos suoi»
flngunt ferentes saecnlos, quod aurum sit imperii symbolum. Graeci autem flngunt
arma gestantes, quod homines armis subigantur (Suidas). Mercurius Trismegist<»s
fnit sapiens Aegyptius et ante Pharaonem floruit. Der Biese Sacaanag war vier-
kopflg. Hermo, Pelasgorum rex, Lemno cessit. Koros, daemon qni apud Corinthlo»
colitur, foedae libidinis praeses. Von des Cotys Sohn, Enkel des Maues, der
Asias hiess {h^ 'Aaieca rov hotovs tov Mdvea») war Asien (nach den Lydieni)
benannt (s. Herodot). K6%vs In Thracia regnavit (Suidas). Die Theilnehmer
am Gottesdienste der Korvs (Cotytto) hiessen ßcbtrcu. In den tatarischen Helden-
sagen stehen den sieben Kuda (in's Persische übergegangen) sieben Alna gegen-
über. Nishabnr ist die Stadt des Adlers (Nisroch), wie Nasr Sohail, der Adler
des Canopus. Die Nassara (von Nosra oder Nazareth) oder Christen heisaen auch
Ansar, wie die Mohanird helfenden Mediuaiten. Antarah findet sich unter den
sieben Dichtern der Moallacat, und der afrikanischem Blute entsprungene Ueld
Antar wird von ihnen besungen. Die riesigen Anten waren in Europa gefürchtet,
wie die teuflischen Hantu bei den Malayeu, und die siegreichen Fürsten der Anseu
wurden als Äsen vergöttert Der Riese Ant&us (Sohn der Gäa) baute aus den
Schädeln der Erschlagenen seinem Vater Poseidon einen Tempel, und wurde von
seinem Grabhügel in West-Africa Erde fortgenommen, so regnete es, bis der
Verlust ersetzt war. Der Vandalenkonig Anthyr, Sohn der scythlschen Amazone,
schiffte (nach Alexander's M. Tode) von Kleinasien nach Mecklenburg, wo er sich
mit der gothischen Fürstin SymbuUa (Mutter des Anana) ver mahlte. Antrimp war
Meergott der Wenden und Preussen, Anxnrus höchster Gott der Volaker (als
Vejovis der Etrusker) und der Titane Anytus Erzieher der Here in Arcadien.
wie Anna Perenna die Ernährerin des Jupiter. Die Nataki bilden Indra*B Hof-
staat, Ganesa heisst Nas, als Anführer. Darch die Nak schliessen sich die Nat
Spinnen- Verehrung. 133
sich (in Süd-Bantam) der Polytheismus unter den in lange Ge-
wänder gekleideten Bedawis oder Beduinen, indem sie beim
Falle der westlichen Hauptstadt von Padjajaram nach den Wäl-
dern entflohen und den Prabu Sedu treu blieben. Die heimath-
losen Orang burong ziehen*) in den Gebirgsgegenden Javas um-
her. Eine verachtete Kaste ist das Ealang-Volk in Solo. Die
Heiden in einigen Theilen Bomeos werden Orang belom (noch
keine Menschen oder Menschen noch nicht) genannt, weil noch
keine Mohamedaner. Die Vorfahren der Beduinen (Baduwinen)
in Sttd-Bantam (am Eendong-Gebirge) flüchteten aus Padjaja-
ram, als dort (1400) der Islam (durch Hassan Udin) eingeftlhrt
wnrde. Da der Gott Pun zu hoch ist, um angebetet zu werden,
verehren sie Schirmgötter und -Göttinen. Bei dem Feste Kwalu
tutag . wird in jedem Dorfe ein Götzenbild von Reismehl be-
reitet und in den Wald auf eine Matte gesetzt. Kleine Stöcke
werden um dasselbe in den Grund gesteckt und auf der einen
Seite eine Spinne, auf der andern ein Scorpion zu dessen
Bewachung angebunden. Ein Gefäss mit Wj^sser und eins mit
Essig werden daneben aufgehängt und ein Bündel Reisstroh an-
gezündet Mahlzeiten schliessen das Fest. Ziegenfleisch ist ver-
boten, aber Schweinefleisch wird gegessen. Der Reis, welcher
zum Mehle des Idol verwandt wird, ist auf einem besondem
Felde cultivirt. Bei Anklong-Musik werden die alten Legenden
(Pantong) gesungen. Das Sundanesische ihrer Sprache ist mit
fremden Worten gemischt. Die Strenge ihrer Institutionen hat
die Auswanderung einiger Gemeinden zur Folge gehabt, die
an die Naga. Anacus (Nannacus) oder HeDocb stieg lebend zum Himmel empor,
Vogel Anka (Jukneh oder Simorg) haust am Kaf, Ana ist der Höhlenteufel der
ßrasilier und durch die Anakri-Opfer versöhnen die Caraiben die Anaka. Jama
heiBst Antakas. Dhnrga yerk5rpert sich als Nanda und Nandas ist in Ananda die
endlose Schlange. Das Anaceum (Herrenhaus) bildet in Athen den Tempel der
Anakten oder Dtosknren. Des Ancäus Söhne waren Stammhelden der Samier.
Die Aogekok dienen dem Tomgak. Heliopolls (Tadik) heisst On bei den Arabern.
*) The Bazeeghnr or Nnts, tbe gipsies of Hindostan, are governed by their
Nad*r Bonthah (subdlvided in seven classes). They acknowledge God in all things,
exeept when addreasing bim might interfere in Tansyn^s (a famous musician at
Akbar*s time), who is their tatelary deity, department.
134 Bata^U.
sich Kalaaran nennen (s. Junghiilm). In Gninea schuf die
schwarze Riesenspinne (Anansie oder Nannj) die Menschen
und lehrte ihnen die Künste (nach Römer). Das Volk von
Tuban empfing mit Freuden den königlich entstammten
Fürsten Raden Tanduran (bei der Gründung Majapahits).
Die Kalang, die mit ihren Karren in Java umherziehen, leiten
sich aus der Ehe her, die eine Prinzessin von Mendang Kamu-
lan mit einem Häuptling eingegangen, der in einen Hund*) ver-
wandelt worden, und verehrt jede Familie einen rothen Hund.
Die Alfuren in Celebes tödten einen Hund vor der Anpflanzung
des Reis (nach Temminck). Die eingeborene Bevölkerung Ban-
das wurde bei wiederholten Aufständen von den Holländern nach
ihrer Niederlassung in Jakatra grösstentheils vertilgt. Nach der
Zerstörung Majapahits (14(X) in der Era Salivahana's) erlässt
Pangeran Tranggana, Sultan von Demak oder Bintara (durch
Raden Patah gegründet) das Gesetzbuch Jaya Langkara (1421).
Der mit Demak bleibende Osttheil Java's (während der Westen
1449 an Mulana Ibrahim cedirt wurde) wurde von Pangeran
Tranggana unter seine sechs Kinder getheilt. Von den Söhnen
des Sunang Gunung Jati (Sultan von Cheribon) folgte der
Aelteste in Cheribon (1428), der Zweite in Bantam und ein
Bastard in Kampung von Jakatra oder Jokarta, bis (1619) Ba-
tavia gegründet wurde. Panambahan herrschte in Mentauk
(Mantarem). Auf Kiai Gede Matarem, der die Wälder Mata-
rems besiedelt hatte, folgte (1497) sein Sohn Anghebas Suta
Wijaya oder Senapati (| 1524), der den Titel Sultan annahm.
Während Agung, Sultan von Matarem, von dem Häuptlinge von
Samedung zu Hülfe gerufen war (1541), benutzten die Holländer
den Zwist, sich in Jakatra festzusetzen.
In ihrem ersten Versuche, die Portugiesen in Bantam zu
verdrängen, scheiterten die Holländer, kehrten dann von Madura
*) Die Carter, deren Land (nach Athenaos) Phonlzien genannt wurde, opferten
dem Mars Hunde. Die Morasu (in Carnata) rerehren Kala-Bhairawa (der schwarze
Hund). Um ihre Kinder zu retten, schneiden sich Mutter (im Tempel zn S)ti>
butta) Finger ab (wie in Australien). Als Umbally Rylee ihre Finger verwundete,
befestigte das Blut die ßrde der Khonds. «
Sir«iinan. 135
(1598) dortbin zurück (1602) und errichteten eine Factorei, tra-
ten aber (bei Unsicherheit der dortigen Fehden unter den Häupt-
lingen j, nachdem Peter Both (1611) in Bantam gelandet^ in einen
Vertrag mit dem Fürsten von Jakatra, dort ein Fort zu bauen
(1612). Nach Zerstörung Jakatras erbaute Gouverneur Eoen
Batavia (1619). Der Angriff des Sultan von Matarem wurde
zurückgeschlagen und die Belagerung Batavias (1629 p. d.) auf-
gehoben. Mit dem Susuhunan schlössen die Holländer (1646)
ein Offensiv- und Defensiv-Bündniss. Mit Hülfe des Admiral Speel-
man besiegte der Susunan den rebellischen Truna Jaya (1677).
Bei einem späteren Angriff fiel Matarem in die Hände des Fein-
des, und der Sultan starb auf der Flucht. Nach der Eroberung
Kediris restituirten die Holländer die Krone Majapahits dem
Susunan^ der Kerta sura als Hauptstadt gründete. Die Cession
Jakatras an die Holländer wurde 1678 bestätigt. Nachdem
Mangkarat Mas nach Ceylon deportirt war^ übergaben die Hol-
länder die Regalia dem Pakabuana. Der von den aufständi-
schen Chinesen (1741) ernannte Susunan wurde nach Ceylon
deportirt. Der Susunan verlegte seinen Sitz nach Sulu und ce-
dirte sein Beich auf dem Todtenbette der Holländisch-Ostindischen
Compagnie (1749), die den Nachfolger ernennen solle. Im Ver-
trage mit Mangkubumi überliessen die Holländer demselben die
Hälfte des Reiches Mataram mit Djodjocorta als Hauptstadt,
und bei dem Ende des zweiten javanischen Krieges (1757) wurde
das Reich des Mangkunogoro theils aus Ländereien des Mang-
kubumi gebildet, theils aus Cessionen des Susunan (in Surakarta).
Die Verwaltung Javas ging 1798 an die Krone (damals die
batavische Republik) über, und zur Zeit des französichen König-
reichs Holland verwaltete Major Daendels, bei den durch die
englischen Flotten unterbrochenen Beziehungen mit dem Mutter-
lande, die Colonie fast unumschränkt. Janssen suchte sich bei
der englischen Besetzung Batavias vergebens im Innern zu hal-
ten (1811), aber 1818 erhielt Holland seine Besitzungen zurück,
und adoptirten unter einigen Modificationen das indische Ryot-
warree-System, das Raffles an die Stelle der früheren Monopole
gesetzt hatte, bis 1830 van der Bosch das noch jetzt bestehende
Cultursystem einführte, nachdem der 1825 ausgebrochene Krieg
136 BatAvIa.
mit Dhipo Negoro beendet war. Der Sultan von Cheribon hatte
1819 sein Gebiet gegen ein Jahresgebalt cedirt, so dass jetzt
nur der Susunan von Surakarta (Solo) und der Sultan von
Djodjokerta übrig sind, neben den die jedesmalige Resident-
schaft bildenden Regentschaften, während der Generalgouvemeur
als Vertegenwardiger des Königs in Buitenzorg residirt. Unter
den vom Rathe der Residenten abhängigen Adhipati oder Re-
genten stehen die Verbände der Dhessa als Dhamang, und die
Au/seher oder Mantrie, aus jungen Adeligen gebildet, haben den
Holländern einen billigen und intelligenten Beamtenstand ge-
liefert, den Money in seinen Vorzügen mit dem durch Missacb-
tung einheimischer Privilegien im britischen Indien hervor-
gerufenen contrastirt.
Nach den Traditionen Sundas waren die Brüder Chiong
Wanara und Raden Taduran von einem Fürsten Galu's abstam-
mend und ihr Reich durch den Fliiss Brebes (Chi oder Tzi Pa-
mali) getrennt. Wie Panji fUr Einkörperung des Vishnu, wurde
seine zweite Gattin, Chandra Kirana, als Dewi Gelu, ftir eine
Incarnation *) der Sri genommen. Nach den Sunda-Traditionen
verwandelte sich Chiong Wanara in einen AflFen, als er die von
Guru Putra geschenkte Jacke aus schwarzem Affenfell anzog.
Der König von Pajajaran (Munding Wangi), dessen älteste
Tochter als ehelos nach der Südküste verbannt und dort als Geist
angerufen wurde (während die zweite durch weisse Händler von
der Insel Pulu Putri bei Jokatra entführt wurde), setzte seinen
Sohn Aria Brabangsa zum Rajah von Galu ein (iild)y während
sein Nachfolger (Raden Tunduran) durch den Bastard Baniak
Wedi verdrängt wurde. Nach den Sunda-Traditionen war Sila
Wangi der letzte König von Pajajaran, dessen Anhänger zum
Islam übergingen. Die Bedui haben den alten Glauben bewahrt.
Die Sundanesen sprechen einen Dialekt , der von dem der Ja-
*) „Tschingiskhan's Vater wird (bei Sanang Ssetzen) mit dem posthamrii
Namen Chormnsda aufgeführt und sendet seinem Sohne heiliges Wasser (arscbijau)
Tom Himmel. Einmal nimmt Tschingip selber die Gestalt des Chormuftda
an, und seiner Gemahlin Chulan wird das Epithet eines Chnbilghan (die Ein-
fleischnng eines höheren Wesens) beigelegt/^
Ardjah. 137
vanesen abweicht^ bei der Mischung dieser mit Hindns. Längs
der Kttste leben Malayen. Der Fluss des Verbotes (Tji Pamali)
trennte beim Bmderstreit (in Majapahit und Padjadjaran) Wong
Java und Djalma Sunda (Bumi), während die Sprachgrenze sich
beim Flusse Losari findet. Die Haupthäfen des Königreichs
Sunda sind Banta^ Ache, Chacatara oder Caravao, wohin jähr-
lich (um Pfeffer zu laden) Chienhec (Cochinchina) zugehörige
Sommas oder Schiffe aus den Seeprovinzen Chinas kommen (De
Conto). Die Bewohner von Daro (in Sunda) werden von de
Couto als eifrige Anhänger ihres Götzendienstes beschrieben,
die grossen Hass gegen die Mohamedaner hegten, besonders seit
sie durch Sangue Piti Däma besiegt seien. Pinto begleitete den
Feldzng des Ftlrsten von Damak gegen das heidnische Pasuru-
han. Prabu-Seda, der Hindukönig von Pajajaran (in Sunda)
erbat portugiesische Hülfe gegen den König von Bantam ( 1 528).
Die von ihrer Fürstin in Waffenrüstung geführten Truppen Javas
eroberten (1828) Gin.
Den Ardjahs oder alten Steinfiguren , sowie den heiligen
Bäumen bringen die Sundanesen Reis und Früchte dar, die Chi-
nesen Schirme und Räucherkerzen. Die Sundanesen ziehen sich
manchmal nach künstlichenBerggrotten zurück, um dort fastend
die Religionspflichten zu üben. Die Berggipfel Javas und Sundas
zeigen oft auf ihren höchsten Spiten terrassirte Erdwerke, die
unten mit cyclopischen Wällen umgeben sind und oben eine Aus-
höhlung einschliessen. Die alten Steine auf den Bergspitzen
werden, als Gräber Buddha*s, zu den Alterthümem gerechnet,
als Artja in Sunda oder Redja in Java. An den Godang ge-
nannten Plätzen in Java haben früher Fromme geweilt (baga-
wan). Unter den im Hottentottenlande zerstreuten Gräbern soll
ein vielmals Wiederauferstandener begraben liegen, wie verschie-
dene Gräber von Zeus gezeigt wurden. Den Ghou Damop , die
vom Pavian stammen, gilt.Hadschi Aybib als Urgrossvater (s.
Galton). Die Unterthanen Quiteve's, über die Mocaranga herr-
schend, behaupten, Affen seien in früherer Zeit Männer und
Weiber gewesen, und nennen sie alte Leute (Dos Santos). Ein
Nat (Man-Nat) ging bei Absterben in den Leib einer Aeffin
über und Hess sich als der von der Stimme Hanou genannte
138 Batavift.
Affe Hanuman gebären. Die Sundanesen beobachten gewisse
Gebräuche, die sie Kabajutan oder Bujutan (von den Ahnen her)
nennen, und die ihnen gewisse Dinge zu essen oder zu tragen
verbieten (Wilsen). Die Speiseverbote (Eyamba) der Damara
sind nach der Abstammung (von Sonne, Regen n. s. w.) beding.
Um die Berggipfel Sundas fliegt, in Wolken gehüllt, Kuda
Sembroni (als tatarischer Tengri oder polynesischer Ranga in
Kudai).
An den höchsten Felsen der Sttdküste Javas, wo die ess-
baren Vogelnester gesammelt werden, steht unter einer von
P/iestem aufgerichteten Bedachung das Bett der Naik Kednl,
der Herrin des Südens, und nur wenn sie sich niedergelegt bat,
dürfen die von Surakarta hergesandten und schon durch einen
Cyclus von Ceremonien geweihten Sammler sich hinablassen, nm
die Nesier abzunehmen. Wenn zwei Berge nahe zusammen
stehen, nennen die Javanen den einen laki-laki (männlich), den
andern pramoear (weiblich) im Malayischen. Der Salahberg
in Buitenzorg liebt den Sedeh. Nach der alten Tradition
lebte früher auf jeder Bergspitze*) Javas ein Einsiedler oder
*) There is hardly a raountain top in Sanda, that does not contain its
Patapaan or Pamujahan, meaning (as words of Uiuda-origine) a place of peaanc»
and a place of adoration. Rough onhewn rUer-stones , calied Balai (like the
Malay of the Tonga-islands or the Moral of Tahiti) are disposed there, as if
covrring a grave. The (mahomedan) people call them Sasakala Alam Riida
(vestiges of Buddhist tiines). People, posseaeed with Kasaktan (supematiiral
powers) aBSiime thpre their palpable forma (Ngahiang) and other of these Balai
are consecrated as being the place of the transflguration of certain great progenU
tor» (Luluhur) of the different tribes of the country. The people in many partjt
are descended from a Luluhur, whose Tangtu (flxed abode) ia on soote neigh-
bouring summit, where mysterious vestiges (Kabuyutan) are to be found (Rigg).
The sninmit of the rock on the deo-panee (divine well) near the Brahmaputra or
Bautes is calied Deo-bari (dwelling of the deity). The Arrians in Cottayam (who
are calied Lords of the Hills by the neighbourlng tribea) worship the spirits of
their ancestors and certain local deities, supposed to reside in most of the
high peaks and rugged rocks. Die Veddahs finden Gott (deyath) in Felsen,
Termitenhügeln und Bäumen. The Khonds (inOrissa) worship the sun and moon,
the spirits of hüls of stones and forest« (Mc'Pherson). The Pnttawas (in Cuttack)
worship nameless spirits, which they belieye to inhabit the woods and mountains
(s. Samuel). The Meekirs (in Northern Cachar) worship the sun and nr«onn« and
Berirspltien. 139
Tapa.*) Ceylon heisst Tapobrane, als Wald (vana) der Büsser
(tapa). Der Berg Guimng Prahn (in Java) wurde als Sitz Arjana's,
Bhima's und anderer Helden betrachtet. Die Bhils verehren
(neben ihrem Helden Kunda Rana) die Rawet oder Ritter als
Hügelgötter. Die Mishmis halten den Kegelberg Regam fttr
den Sitz eines bösen Wesens (Wilcox). Die Waralis in Konkan
verehren Waghia, als einen mit rother Farbe beschmierten Stein,
am gegen Tiger geschützt zu sein. Im Felsen von Thioman
denten die Malayen die Figar eines Drachen heraus. Das höchste
Wesen (Nyabatta oder Dewa) wird bei den Dayak von jedem
Stamme auf einer Bergspitze verehrt. Das Blut des in Singapur
(weil er die Frauen des Rajah angeblickt) getödteten Jun Jana
Kbateb wurde in Steine verwandelt, als es ein Kuchenbäcker
bedeckt hatte. In den Tempelhütten der Cadar stellen rohe
Steine den Gott Mudivirum vor mit den weiblichen Gottheiten
Pay-cotu-Ummum und Kali-Ummum (s. Buchanan). Die Vay-
tuyan stellen ihre Göttin Nedamaly Bhagawati als Stein in eine
Hütte aus Kokosnussblätter. Der von den Curumbal verehrte
Hügelgott Malaya-Devam wird durch einen zwischen Kiesel ge-
setzten Stein dargestellt. Die Shanar stellen ihre Kastengottheiten,
als Mundien (männlich) und Bagawuthie (weiblich) durch zwei
Steine dar, denen ein Nair als Pujari administrirt. Die Niadis
Urge rocks and trees in the forest, which they consider the abiding placeii of
iinknown and invisible deiües. Der wilde Stamm der Koig in der Umgebnng
KUora^s iässt seine Stammmutter mit Rimaduh, Bruder des Dharma-Rajah (wie die
Kacchar des getSdteten Hirimba Scliwester mit Bhim) vermählt sein. Tiiey worship
the spirita of the mountaius, calling themselves Doralii (lords) and their wonien
Doraaanalu (ladies). In Kedu (in Java) for interment are elected eminences, on
which the Camboja tree grows luxuriantly. Die Khyen begraben auf ihren heiligen
Bergen, nnd ähnlich die Karen. Die Altare fQr Opfer werden auf den vier
heiligen Bergan von Ankova (in Madagascar) errichtet. Der Himmel Rohutn
noanoa in den unteren Inseln der Gesellschaftsgruppe wird auf dem Berge Tama-
hani nnaona Hegend gedacht.
*) The mount Palakir, (the highest in the country of the Battas) is an object
of veneration from a conception the natives have, that it is the chtef residence
of evil spirita and a source of Utility, becanse they are supplied from it(through
Tobbah) with chnnam to eat with the Siri-leaf (its surface being covered with
corkle-shellfl).
140 Batftvla.
opfern der Göttin Maladeiva Hühner. Obwohl meist Mohamedaner,
lassen die Malayen an der Küste Sumatras doch die Dewas ge-
nannten Gottheiten den Vulcan Gnnung Dempo bewohnen und
unterscheiden von diesen guten Geistern die bösen ^ als Jin,
zugleich die Manen der Ahnen verehrend. Die Asagas oder
Wäscher verehren Bhuma Devaru als Stein und opfern dem
Wasserdampf (TJbbay). Die Banaspati sind Baumgeister,*) die
Nachts uraherwandern, Schaden zu thun. Die bösen Greister der
Barkasahan schweben in der Luft. Die Dummit genannten Ge-
nien scliUtzen Häuser und Dörfer. Die am Ufer der Bäche wei-
lenden Prayangan sind weibliche Genien bezaubernder Schönheit
die in Wahnsinn stürzen. Die als Büffel erscheinenden Kabo
Kamale schützen Räuber und Diebe. Die boshaften Wewe sind
Riesinnen, die Kinder entfahren. Die Dadungawu schützen die
wilden Thiere des Waldes und helfen auch den Jägern (s. Craw-
furd), wie Taipio bei den Finnen. Höher als die Dewata (atna
oder t'eatuha in Tahiti) stehen die Buddhen. An der Kttst« Coro-
mandel steht der Gott Ponrcha-Megum den Gehölzen vor. Nach
dem Begräbnisse pflanzen die Bewohner der Tenggerberge einen
Pfeiler auf die Bioist, einen andern auf den Bauch, und hängen
ein hohles Bambus auf, das mit Wasser gefCÜlt und täglich auf-
gegossen wird, mit hingesetzten Speisen daneben. Am siebenten
Tage wird eine mit Blumen geschmückte Blätterfigur in mensch-
iicher Foiin vor ein Weilirauch-Becken gestellt, und nachdem
der Dukan oder Priester seine Anrufungen (Hong, Kendaga
Brama etc.) gesprochen hat, werden die Kleider des Verstorbenen
vertheilt. Dann finden keine weiteren Feierlichkeiten statt, bis
zum Ablauf von 1000 Tagen. Steht der Verstorbene dann noch
im guten Andenken, so werden die Festlichkeiten wiederholt
*) The tree of the Bpirit (ojalli imburraburra) at Port Easington ia a kfnd
of Ficiis indica. Nach Jakut hingen die Araber gewöhnlich ihre Waffen an den
iieiligen Baum des Anvat. When a qaarrel arlses between two Garrows, the
weaker party flies to a distant hill , bot both parties iinmediately plant a tree
bearing the soiir fruit chatakor and make a solemn vow, that they will arail
themselves of the flrst opportiinity eating their advereariea head witli the juire
of its fruit (after gevrratiniis perhaps) the, feud desceuding as an heirluom to the
childrcn).
Geisterpol fzfii. 141
(M>iiiit ainimt man weiter keinen Bezng auf ihn) ^^and having thn»
ohCained what the Romans would call hin jnsta, he i» allowed
to be forgottcn" (Raflfles). Die ikariBche Artemis war durch
ein anbebobeltes Holz (lignnm indolatum)^ die saniische Hera
doreh ein Brett (öatng), die Athene zu Lindos durch einen glatten
Balken (Xtiw edoci) repräsentirt. Als Satia Wati die Leiche ihres
Gatten Salia auf dem Schlachtfelde findet, ersticht sie sich neben
ihm , damit er sie ttber die Brücke des Ugalagit-Steines tragen
möge, die sie allein zu passiren nicht wagen würde. Ihr in den
Wolken anlangender Geist findet dort, von Widadaris, Panditas
ond Dewas umgeben, Salia, der ungeduldig ihrer harret und sie
in »einen Armen zu der Seidenstadt des Himmels führt. Als
die verbannten Pandawa bei dem Rajah Virata in Dienst traten,
hingen sie neben Ihre Waffen einen Leichnam, als den ihrer
Matter auf, nnd Niemand wagte sich der Stelle zu nähern , die
die todte Matter der Fremden durch ihren Geist schützte (nach
dem Mahabbarata). Draupadi will unsichtbar durch fünf Gan-
dharras (die AufTassang der Bergstämme aus Kandahar als Dä-
mone) gegen Beleidigungen geschützt sein, und Bhima (der Ki-
rbaka*8 Leib in eine formlose Masse zusammengeballt) schreckt
ab solcher, mit herabhängendem Haar und einem Baum als Keule
aof dem Rücken, noch jetzt von den östlichen Bergvölkern ver-
ehrt, wie Herkules (zu Megasthenes* Zeit) in Indien. Der in
Rama's Bekämpfung der südlichen Wilden oder Rakshaka, die
die Einfiiedler beunruhigen, erschlagene Ghandarva wünscht be-
rrdi^ zo werden. Auch die Dasyus hcissen Purushada (Men-
Mrheneaser) , and in Afrika werden die Buschleute gefllrchtet.
Bei den Hottentotten gehen die Dämone leiblich um. In Gor-
mckpar, nördlich von Benares, setzen sich die Sokha, die auch
am «Sthan (dem Platz der Gramdevata) oder Dihngar admini-
t4riren, Montags anter einen Baum, um zu orakeln,*^) als Reste
*) Tlie liiiKlo-ShAtlra Mnctions th« resort to Virodha-Mifikti or Ihe won<hip
•/ opp«Mitl€n (in allowiitg an abiisive treatnirnt of god». Für plnen Uebptthkter
!»t knm (Dharma Drv;iU) der Tod^t^gott (tiarh PMritorUUkar). Dharma Mie
t »ttiirb« U«rechCigkelt) ersclielnt dem Silnder al» Yama oder Dbarmaraja. Vayu
«ts4) to Ugra (tbe flere« god). In Dankelbeit wird toni Magier das Omoml be«
142 Batovia.
einer alten Priesterschaft, die (nach Buchanan) unter Guro ge-
nannten Häuptern stand^ die zu verehrenden Dämonen den Cha-
mar (und Dosad) oder die Götter den Brahmanen (Atithi) be-
stimmend. In Rungpur ist die Secte der Sokto zahlreich. Die
Zeitrechnung beginnt mit 77 p. d., als der Era Sokadityo oder
Sok. Die Sok-po (Hör) nomadisiren in Tibet. Sang Prabu Sana
Alem verbot die Zauberei auf Java.
Die Javanesen leiten (nach RaflFles) alle vormohamedanischen
Alterthtimer von den Wong Kuna, Kapir oder Buda (altes heid-
nisches Volk^ ab. Nach Crawfurd heisst Buddha alt, ttber die
Zeiten der Einführung des Islam hinausgehend , und heidnisch,
in Bezug auf Religionsbegriffe. Die Javanesen bezeichnen die
Figuren des alten Glaubens als Recha, und die Bilder in Boro
(Boedoer) Budor (Viele Buddhas oder Boro)* als Kake (alte) Bima
(Schrecken) und bringen ihnen Opfer. Der Tempel von Bram-
banam wird dem Könige Baka oder Boko zugeschrieben. Ba-
dong, König von Brambanan (und Moendut) versprach seine
Tochter Lara Tjonkrong dem Sohne des Königs von Boro Bu-
dor*) unter der Bedingung, ein prachtvolles Gebäude zu er-
reitet (nach Plutarch). Die Seele des durch Wein im Tempel eingeschläferteD
Ardai-Viraf besuchte den Himmel, um Kunde der mazdaya^nischen Reli^on zu
bringen, deren Beweise unter der Eroberung Alexander^s zerstört waren. Der
Brahmane Tschengrenghatschafa wurde durch Zoroaster bekehrt Selon les Chinois
le Systeme mongol est une modiflcation du brahmanique Kialou (Wylie). Zu
Alexander's Zeit wurden die Todten in Taxila den Geiern Torgeworfen. Nach
Porphyrius wurden in den Mysterien des Mithras von der Häufigkeit des Löwen-
Symbols die Priester Leones, die Priesterinnen Leaenae genannt, und da die Krihe
der Sonne heilig war, so bezeichnete man die Mysterien als Coracica oder Hiero-
coracica und die Priester als Hierocoraces. Das in Alexandrien (nach Vaiisleb)
als Sacrament geweihte Gel (Myron) entspricht in der Zusammensetzung dem
(nach Plutarch) von den heidnischen Aegyptern gebrauchten Kyphi (s. La Croze).
Die altindiscbe Formel der elensinischen Geheimnisse Koy^oftTtai ist in der
Liturgie der Parsen durch Jeschtubehest ersetzt, ans Kambachah zusammenge-
zogen, was einen seines Wunsches (Kam) theilhaftig Gewordenen bedeutet (s. Ham-
mer). Gameser war Bruder d s Jan.
*) The birmese Pagode of Mengoon consists (in its basement) of seven con-
centric circnlar terraces «rising above and within each otber (like the waUa of
Ecbauna), ressembling the pyramidal temple of Boro Budor in Java (s. Tule).
Büro Budor steigt in 9 Terrassen auf. Der Tempel der Trajastrinsa beim Kloster
Boru Budor. 143
richten. Als indes» der Tempel von Büro Budor fertig war,
beklagte sich die Prinzessin, dass die Bilder von Stein*) seien
and nie lebendig werden würden. Die Tochter Dewa Kasnma's
war mit einer Concnbine gezeugt, die unwissentlich seine eigene
Tochter war , da sie ihm als Kind geraubt und s])äter verkauft
war. Zur Sühne legte ihm der Priester die Busse auf, in zehn
Tagen einen Tempel mit 1000 Statuen zu erbauen, und als 1)97
vollendet waren, wurde er selbst mit Frau und Kind in Stein
verwandelt, um die Zahl vollzumachen. Unglück droht dem, der
die Rninen von Penwadadon besucht, und die Javaneu prophe-
zeiten Raines, dass er in Jahresfrist sein Gouvernement verlieren
würde, wie es auch geschah.
Die Mittelfigur auf Siwa's Wagen in den Sculpturen von
Boro-Bador trägt die Homer des Halbmondes. In der Insel
St. Maria hat der König Homer**) auf dem Kopf, welche ihm
gar stark und lest angemacht sind (Hulsius) 1595. In der dio-
n3r8i8chen Beziehung zum Monde erscheint Dhulkarnaim gehörnt.
Die Stelle, wo die Gräber der Pandawa und Arjunas auf Gu-
nnng Prahu mit Tempeln überbaut waren, wurde Bah tawu ge-
nannt, weil bei der Geburt Pula Sawa's seine Mutter in der
Jaitavana in Sravasti war in sieben Stockwerken gebaut, zum Andenken au 8akja-
sinha*s Aufenthalt in ihrem Himmel, wo er dieseu Gottern predigte (nach Fabian).
Das siebente Stockwerk der mohamedanischen Himmel heisst Firdaus oder Paradies.
Jeder Bürger des mohamedanischen Himmels bewohnt einen Maliyei oder Palast
(Viinan der Buddhisten).
*) The stone, caUed Chami, is soft and easily cut, wheu takeu out of the
quarry, but afterwards becomes hard, by exposure to air. Die Bätylen hiesseu
Abadir (höhere Väter) in Syrien. The sandstone-pillars at Dheemalpoor tu
Assam, bnilt by Rajah Chukurdoz (f 1663) appear to have been made on the
spot from some composition of sand and other ingredients (Butler).
**) JDuring the Han-dynasty there was a man seen in the midst of the sea,
who had two horns, a face like a gem and a flowiug heard. His loins were
enciided with the leaves of the tree and he reclined an a lotus leaf. In his
band he held a book and he floated up the East-Sea. Suddenly he disappeared
in a fog (M'Clatchie). Die Aqoamboer erzählten den Akimisten, dass die
Earop&er, die Seethiere seien, ihre Waaren ^on den Meergöttern kauften (Romer).
Pigafetta sah die opfernde Priesterin ihr Tuch in zwei Hörnern um den Kopf
winden.
144 BatavU.
Niederkunft starb, und ein Dewa herabkam, das Kind in Empfang
zu nehmen. Das Gebäude in Kali Sari soll die Residenz des
Hindu-Rajah von Java p:ewesen sein, und in dem Tempel zu
Kali Bening habe er seine Gottesverehrung dargebracht, wobei
die nach Süden gelegene Halle zur Erholung und als Empfang:»-
zimnier gedient habe. Die fremden Architekten, die Singhama
Najadu aus dem Stamme der Gotirwaru herbeigerufen, Hessen
den Tempel von Mahamalaipura unvollendet. Die Tempel bei
Sinharostika (in Kashmir) wurden durch König Ranaditja (50l>
bis 514 p. d.) erbaut. Dassarata (Enkel Asoka's) Hess die Milch-
mädchengrotte in Behar aushauen (nach Fergusson). Indra-
dyumna baute fXII. Jahrhdt. p. d.) die Indra Subha in den
Höhlentempeln Elloras. Fttr die älteste Gnippe der Felsen-
tempel *) betrachtet Fergusson die bei Rajagriha in Behar (WO
a. d.y Die Höhle, worin der von Lakshamana besuchte Affen-
könig Sugriva residirt, ist (im Ramayana) mit Gärten, Palästen,
Tempeln, Seen, Gebüschen u. s. w. gefUHt. Die Felsentempel
bei Nasika werden durch Ptolemäos erwähnt. Der Bau der
Felsentempel von EUora wird dem alten Könige El (Aila) zu-
geschrieben. Im südlichen und westUchen Bomeo finden sich
Ueberbleibsel von Hindu-Tempeln mit den Bildern von Ganesa *♦)
und Nandi, durch die Javanesen gebaut. Im Districte Waghu
und anderen Theilen des Innern Bomeos finden sich indische
Tempel mit den emblematischen Figuren des Hinduismus (Dal-
ton). Die Steinschriften von Menangkabow (auf Sumatra) er-
wähnen des Stierfahnenträgers (Rishabhadja). Am Flusse Bat-
tubara in Sumatra findet sich ein mit hohem Pfeiler in einer
Ecke besetztes Ziegelgebäude viereckiger Form, das menschliche
Bilder im Relief an die Wände sculptirt zeigt, in der Form
*) Mit der Einwanderung der Perseiden (der Perser oder Partber) nach
(iriechenlaud geht der pelasgische Baustyl der Maasen in den hellenischen der
Freihildung über, dessen ältestes Beispiel das Schloss bei Mycenae ist und der
Tempel der Athene Polias, sowie der der Here.
**) Ganesa is now called Gadjah Modo (or Gono) in the javanese puppet-
sbow (Brummond). Als Phra-Phuttha-Kinet oder Phra-Kiuai entspricht Ganesa
bei den Siaoiesen dem Japanischen Kanekaputra.
Rninen. '145
chinesischer Josses (Marsden). Hindu-Alterthümer finden sich
bei Pager Buyong, der alten Hauptstadt Menangkabaus, und
Kawi-Inschriften bei Suruasa. Low fand die Ueberreste von
Tempeln und Pali-Inschriften in den Wäldern von Quedah. Die
verfallenen Tempel (mit Inschriften) bei Trang (in Ligor) waren
durch die Thay-jay gegründet. In der Nähe der Carimon-Inseln
findet sich in der See ein Stein mit indischen Inschriften. Auf
Celebes werden Spuren von Hindu-Tempeln angetroffen. Era-
taeos, HerO; Eponymus werden von Fseudo-Kallisthenes als die
vorzüglichsten Baukünstler*) des Alexander M. erwähnt. Die
Monamente in sieben Terrassen mit Altären, Statuen und In-
schriften werden von den Javanesen Jeddo oder Bunten Jeddo
genannt. In den Buinen von . Suku (auf dem Gebirge Lawu)
werden Lingam gefunden. Das labyrinthische Sungi Sagi bei
Cheribon zeigt chinesischen Styl. Mit den Bildern Buddha's zu-
sammen sah Fabian in Khotan die brahmanischen Götter Indra
und Brahma, die Lha der Tibeter und Tenggri der Mongolen.
Die schismatischen Könige Malabars führten die Verehrung
Vishnu's undSiwa's in den Tempeln**) Buddha's ein. In der In-
*) In principali vero anla (regig Javae) est pleoarie expressa Dani Dncls
Oger'i biatoria, a nativitate ipsius, cum tempore Caroli Magni ipse Ogerus con-
qQisWit Christian! tati omnes partes a Jerosylimo usqae ad arboresSoIis et Lunae
(Mandeville). Pro certas historias habetur, ducem Dauorum Ogrum conquisivisse
has ierras (regnnm Mabron cum templo corporis beatissimi Thomae Apostolis
in civitat« Calamiae). In der Karlssage können die einfallenden Mohamedaner
nor darch Beaiegung des gefangenen Ogier bekämpft werden. Priester Johann
war der Sohn von Gerdeboles, König von Friesland, der den Titel wegen seiner
Frömmigkeit hatte und das Land in Indien von „Ogier le Dane** empfing. The
pagodaa and temples (in Ceylon) are mostly of rare and exquisite work, built of
hewn stone, engraven with Images and figures, but by whom aod when is not
known, the inhabitants themselves being Ignorant therein, but they must have
beeri built by far more ingenious artificers, than the Ceylonese, that are now in
the Und (Knox) 1659. Neben anderen massiven Bauwerken wird eine grosse
Steinbrücke in Assura Dhapura beschrieben. In Nachahmung der frühesten Er-
flndongen and der in Holz ausgeführten Werke, nahmen die Alten (indem sie
ibre Gebäude aus Stein und Marmor aufführten) die dort existireiiden Formen
an (nach Vitruvins).
**) Several of the Kashmirian forms and mauy of the details were borrowed
Crom the templea of the Kabulian Greeks, while the arrangement of their interior
Bastian, ReiM V. 10
146 ßaUvia.
Schrift des Aditjadbarma , der über Java uud einen Theil Su-
matras herrschte, heisst Buddha (656 p. d.) Jina Svajani-
bhuva (Adi-Buddha) und Amarärja (das unsterbliche Vorbild der
Arja). Nachdem Siwa (in Nepaul) das Geheimniss der Joga
von Adibuddha erfahren, theilte er es seiner Gemahlin mit. lu
den Tempelbauteu von Büro Bodor (1348J und Brambanan"^)
(1296) finden sich Darstellungen der cseit dem X. Jahrhdt.) ein-
geführten Dhjäui-Bodhisattwa. Die sitzende IStatue des Bodhisattwa
Manjusri (ein Schwert haltend) wurde von dem Oberköuig des
Geschlechts der Arja (1265) in Jinalaga aufgestellt. In deu
javanischen Inschriften (IX. Jahrhdt.) waren den Dhyäni-Buddhas
(Amitabha, Axobhya, Katna prabhu und Amoghapasa oder
Amogasiddha) ihre äakti **) zugefügt, als Pauduravasini, Liokaui,
aud relative proportious of th« differeut parts were of Hindu origiD {». Cuiining-
ham). Tlie VimaDa with its maotapa and iiiterveoiDg autarala form prvpcrl)
speaking the temple (in India). The Vimana ctmtaius tbe (tarbha Griha (womb
of the house) with the images, surroiinded by the oruament Aaila-sila (borue ou
moustres) aod this agaiu surrounded by the KuIIus or piniucle (in the form of
a lotus).
*) The mouumeuts of Brambanao date 1266— ]'29<] (at which time the Jaiü>
were making great progress at Gii7.erat and the western parta of ludiaV The
mixtore of Hindu-mythology extemally with erosslegged diviuities iu the iutertor
is what is fouud every where in Guzerat and iu all those places, where temple«
iu honour of the Tirthankars or Jaiua saiuts are found (Kergussuu). The De\a-
nagari characters ou tlie iuscriptions at Brambauan are ^acoordiog to Wilkins) au
ancient form, used in rontiueutal India in the X reuturiug. The date of several
iuBcriptionö in the ancient Javan characters, fouud iu the ceutral part of Ja\a.
is in the VI centuring.
**) Prakriti ist identisch mit Maja, als die Tauschung aller Weseu (uacb
der Kalika-Puraua\ auch als Mahamaja oder Brahma. Die Energie (Sakti), welche
die allgemeine Gestalt der ganzen Welt ist, wird Maja gebeissen, denn so bewirkt,
der mit Täuschung Begabte, als der Schöpfer, dass die Welt ihren Kreislauf
vollende (nach der Kurma-Purana). Diese Sakti, deren Wesen Täuschung ist,
ist Alles hervorbringend und ewig, stets die ewig allgemeine Gesult des Mahesa-
Siva entfaltend. Der Hindu fasst vielfach das Verbaltniss der Gottheit inr
Welt, als Lila (Spiel der Liebe) auf (Graul). Als sich das Bild des ia die Qa>
geheure Leere hinabblickenden Abathur in dem schwarztrQben Wasser (Maj« siave>
spiegelte, entstand dadurch Petahil oder (Gabriel (nach deu Mandaero>. Tbe
Sarvakan, who worship Putti , as god , assert, that there is uo soul other thau
body, that body is soul. La beaute de Maya de vi, Alle du roi Souprabouddba,
Dhyani-Bnddha. i47
Mamika, Tara. Die göttlichen Bnddbas (der Dhyani) werden
als annpapadakas den menschlichen (upapadakas) entgegen-
gesetzt. Die Pancha-Buddha-Dhyanl entstanden (mit ihren Bodhi-
sattwen) in dem Augenblick, als Adi-Buddha das Verlangen
empfand, aus Einem Mehrere zu werden. Der Erste ist Wai-
rochana und von dem übrigen wurde der Osten dem Akshobhya,
der Süden dem Ratna Sambhawa, der Westen dem Amitabha,
der Norden dem Amogha-Siddha zugewiesen. Die vierte der
himmlischen Potenzen (im Madrash) wird als Bewusstsein mit
dem zendischen Baodho zusammengestellt (s. Kohut). Das im
Zickzack zusammengelegte Astrologenbuch des Tamungoung von
Talaga, das Crawfurd 1813 sah, ist nach Raffles in Charakteren*)
des alten Javanesischen oder Kawi beschrieben. Die Inschrift
von Kedu in Java ist buddhistisch. In der Inschrift der Provinz
Wellesley wird Mannikatha, als Schützer aller Buddha genannt.
Auf einer Inschrift Javas wird Sangyang Brama angerufen, dass
er dem Lande Gegelang (Singa Seri) Gedeihen gebe und Schutz
durch Jaya Katsang, alle Uebel zurücktreibend. Auf der In-
<^uit tellement eitraordinaire^ qu*on lui avait donne le surnom de Maya ou
rninsioD, parce que sou corpf , ainsi que le dit le LaÜTistara, semblait etre le
prodoit d'nne ülnsion ravissante (St. Hiiaire).
*) The cbaracter of tbe stone-inscription (at Artillery point in Singapore)
is the PaH (accordiog io Bland). Nach Crawfurd waren die Buchstaben mehr
rond als eckig und glichen dem Kawi. Auf der Inschrift Karli*s findet sich der
Name Dattagamani's, der 163 p. d. in Ceylon herrschte. The ertist (Dhenulia^
kata) is said to be a Yava (in tbe inscription of Karlen). Religious assignation
uf a caye and water-cistern by Dhenukakati (Xenocrates), the architect for the
disciples of tbe «table (in the Sauscrit inscription at Kanheri). Prinseps unter-
scheidet acht Formen des Devanagari anf den Inschriften der alten Felsentempel
{pOO a. d.) und Asokas bis zum Kutila Lalla's (992 p. d.) und dem IX. Jahrbdt.
Die Kupferplatten der christlichen Kirchen in Indien sind im alten Karnataka
beschrieben. Tbe forms of letters in the inscription of Malang (in Java), which
dates from the time of the combination of Buddhism with the .Sivaism (distorted
bj Sakti-worship) correspond to those of Bengal and neighbouring countries of
the XII centuring {trom which the modern Sanscrit was formed). Unter Kaiser
Yao (2353 a. d.) brachten die Gesandten des Stammes Youe-chang ans dem Süden
(Nao-i) eine Schildkröte, auf deren Rücken die alte Geschichte in ihren Charakteren
geschrieben war (s. Panthier). Nach den Jainas oder Samanas hat Arukam (Ver-
Caater des Arukam-Sastram) von Ewigkeit existirt.
10*
152 B*UTia.
(aus den Strahlen hervorgegangen ^ die dem Monde Brahma's^
Vishnu's und Siwa's entströmten) oder Loro-Djungrang, auf einem
Büffelochsen stehend (als dem Riesenftirst Mahesa^ der sieh In-
dra 8 Himmels bemächtigt hatte). Bei der, früher dem noch in
Kedernath verehrten Büffel auch in den malayischen Traditionen
beigelegten, Heiligkeit heisst ein Priester (auf Java) Santrie oder
BUffelhirte. Die zum Kampf unter den Asuras aus den Blicken
Brahma's, Vishnu's und Siwa's erzeugte Jungfrau theilte sich
als Surasvati, Lakshmi und Parvati in der Dreifarbigkeit weiss,
roth und schwarz. De beeidende Kunst stelt de maagd Maria
voor, dat zy den Heiland ter wereld gebragt, op wölken, uit
welke, aan weerskanten van Maria's voeten, de hoorn van een
OS of buffel uitslekt, zo dat et het anzien heeft, als stand zy
op het hoofd van zulk een dier. Ein behömtes Büffelhanpt
wird neben das Mädchen beim Ohrdurchbohren gelegt (in Snnda).
In den Ruinen von Suku, (bei dem Berge Lawu) steht ein Mann-
vogel mit einem Fuss auf einem Elephanten, mit dem andern
auf einer Schildkröte, der mit jenem kämpft. Von denDhyani*)-
Buddhen in Boro-Budor (Boro-Buda) hat Amogha-Siddha Schlan-
gen auf dem Haupte, die ihn beschatten (s. Friederich}. Lo-
tjana (die Sakti Akßchobhya's) ist eine Göttin der Jainas, Arya-
moghapaca Lokeswara ist achtarmig dargestellt. Djatadhara
und Sudhana-Kumara (der Reichthumsftirst) sind Diener des
Dhyana Bhodisattwa Padissapani oder Avalokiteswara. Der Yogi**)
äcbützende MAntras gegen Frost und Abgründe (Webb). Tbe sacred object of
worship in Kedarnath or Kedara Natha ia a miabapen mass of black rock, aop-
posed to ressembled tbe hindquarters of a boffaloe (Hamilton), wie sieb der Gott
auch sonst nur im Rucken zeigt. Yama reitet auf einem Büffel. ,,In seiner
schrecklieben Form als Yama ist Dbarma-Baja von seinem fast ebenso schreck-
lichen Diener Chitra Gupta begleitet.'* Gaolmyn und Boisson führen für das
Vorhandensein der daemones balneares xal ßlojtiovxas inter paganos das Zeugniss
des Ennapius (bei Porphyr.) an (s. Sachs).
*) Dhyana implies tbe mind without an object (Ballantyne) nach KapUa.
The Arhans have obtained proficiency in Bodhijnyan.
**) Die Tapa-Jainas (Nigrantha oder Alobhi) erlauben den Laien oder Srawa-
cas nicht, die heiligen Bücher zu lesen (s. Miles). Tobba meint im Hebr&iscben
die Herrschenden oder Gebietenden. Der himyaritische Titel wird als Nachfolger
erklärt. Die >ier Grunder der !!:ect(u unter Jaina sind Nagila, Padmila, Jajanta
WayaDg. 153
ist erhabener als der Tapasas^ als diese Zeloten^ die sich mit
Büssnngen abquälen. Der Verehrer mnss seinen Geist nicht anf
Brahma richten^ die unbestimmte Wesenheit Gottes^ sondern auf
den persönlichen Gott VisbnU; dessen sichtbare Form Krishna
ist (nach der Bhagavad Gita).
Im Wayang führen die Javanen nie denjenigen Theil auf,
der sich anf Krishna's Jugend bezieht, indem sie furchten, dass
dann die Crocodile, *) die Diener Kangsa's, das Land verwüsten
würden. In Palembang glaubt man, dass, wenn der Dalang, der
die Rolle des Arima (Bima's Schwagers) übernommen hat, die-
selbe nicht richtig darstellen sollte, er in Krankheit fallen würde.
Als Hanuman sich nach Bawana's Tode nach Java zur Busse
zurückzog, setzte er sich anf den Hügel Eandali Gada im
District von Ambarawa (bei Samarang) fest, an einer noch durch
einen Pfahl bezeichneten Stelle, und in der Umgegend vermeidet
man es stets, im Wayang die auf Rama bezüglichen Stellen auf
die Bühne zu bringen , weil Hanuman sonst mit Steinen werfen
würde. Sollte das ganze Brata-Yuddha in einem Tage auf-
nud TapasA. Accordiog to the Kasi Khand, the Toga caunot be practised In the
preMnt age. Myaticism ga^e way, flrst to the philosphy of Sankara Acharya and
was flnaUy ezpeUed by the new doctrine of Bhakti or faith, which was intro-
duced by Ramanoja and the Vaiahnavas (XI Century) and has since continued to
b« the ruling dogma of every sect of Hindu (b. Wilson). The follovers of the
deranged madman at Cape Comorln retired into the Tinne^eHy district, where they
praetiaed great ansterities and f^equent ablutions in the sea, being carefol to
separate tbemselTes from every person and thing, which they Imagined to be
deflllDg (1837). Die Secte der Sad verehrte den unsichtbaren Gott Sadgurns (den
guten Lehrer), der (XVII. Jahrhdt.) den in der Schlacht gefallenen Jogi Das be-
lebte. Natlia means a master, a chief, a lord. Arya, a term of high respect, is
applied to noble persoiis. These two terms in Ceylon are applied to Buddha
and in Java appear to have been used for Brama, so that the temple Panataran
(Pa-natba'arya-an) would mean the abode of God, the Holy one (Riggs).
*) On account of the exploits of Jaka Tingkir agalnst alligators no descen-
dant of the princes of Payong need fear injury Arom these animals, and Javanese,
in danger to be attarked, often exclaim aloud, to belong to tbis family. Wenn
die Malayeu in Keddah die Fusstapfen eines Tigers krenzen, so sagen sie zu
einender : ^Das ist ein Heiliger (Kramat), er isst kein Menschenfleisch, er ist Ja
nnser Dato (GrossTater)." Die Orang Laut betrachten den Hai als ihren Bruder
(Thomson). Die Malayen nennen das Crocodil Tuen Beaar (grosser Herr).
154 BatavlÄ.
geführt werden, so würde Krieg ausbrechen. Das Brata-Ynddha
wurde am Hofe Jayabaya's (Königs von Daha) von AmpaRa-
dah (Pusadah) abgefasst (1195 p. d.). In dem nach der Geburt
gespielten Wayang wird Uma in der Stadt Kuru Setra Ganda-
maya von einem Sohn entbunden, der von Sang Ywang Jagat
Kata auf den Schooss genommen wird, als Batara Kala (Batara
Durga) in der Gestalt einer Rakshasa zum Fressen*) herbei-
kommt. Mit dem zum Zuschauen herbeigebrachten Säugling
verfährt man dann ebenso. In den ersten zwei Vierteln des
Mondes erscheint Batara Durga im freundlichen Charakter al^
Uma, in den letzten beiden als furchtbare Rakshaka.
Das javanische Schach (chatur) enthält den König (Ratu\
die Minister (pateh), zwei Schiffe (prahu), zwei Räthe (mantri),
zwei Pferde (jaran) und die Bidak oder Bauern. Die Könige
werden zur Rechten ihrer Königin gesetzt, des Gegners Königin
gegenüber. Der König , wenn er noch nicht im Schach gestan-
den hat, mag sich das erste Mal zwei Felder bewegen. Sollte
ein Bauer die Vorderlinie des Gegners erreichen, so muss er drei
Schritte in der Diagonale zurückgegangen sein, ehe er zur Kö-
nigin werden kann, ausgenommen wenn er in das Feld des
Thurmes eingetreten ist, da ihn dies sogleich zur Königin macht.
Das Machanan genannte Spiel wird mit 2 Tigern und 23 Kühen
gespielt. Ihre Mythologie (im Pepekan) zu erklären, bezieben
*) Pachnya is a male deTÜ, who destroys children (io Bhagalpoor), Maha-
dano or Dano (Pahardano) a male god of the rade tribes. Bianrawat was a hoW
man of the Qoyala tribe, Ghamoofoujdar was a holy man of the Tiwar tribe,
Chaldev is god of the Maler, Nilamala god of some rode tribes. Kama and her
husband Kira were two holy persons of the tribe Mosahar, Hari Ojha was a male
Saint, Rakshasi was a deity of the Maler, Kalkali was a female delty, Ajan Siogha
was a sainted Brahman, Kamalnaya was a sainted or bedeviled Brahman, Brahma-
devata was a deifled saint of the sacred order, Ratnamohan was a zemindar
Brahman., who was killed by a tiger and became a devil (chiefly worshipped at
marriages), the devil Kokilchandra is addressed chiefly at harvest (severai of bis
priests being Brahmans), the devil Garbhakamar (a potter or milkman) was kiUed
by a tiger and bis ghost becoming the terror of the neighboorhood, it was deemed
prodent to worship him (bis priests being milkmen), Slvaram Tfaakar was a sain-
ted Brahman of KanoJ, Bojan were a female delty. In many viUages the deity is
anonymons and is merely called Gramdevata (s. Bnchanan).
Ziffern. 155
sich die Javanesen auf die von Kavan und Manek Mayo ge-
schriebenen Kawi*)-Bücher. Die Literaturwerke höheren Schla-
ges heiBsen Pepakam oder Babat. Für besondere Zwecke wer-
den statt der gewöhnlichen Ziffern die Ghancfra sangkala ge-
nannten Symbole gebraucht. Die Sruti sind in Kawi-Sprache,
aber dem Artati-Metrum abgefasst (die Chandra Sangkala 1340
der javanischen Era). Die Romanze des Jaya Langkhara wurde
in der Zeit des Susnuan Ampel geschrieben ^ in javanischer
Sprache und moderner Metrik. Aji Simbon, der erste unter den
mohamedanischeu Königen in Java^ fasste die Juria Alem, als
Kegeln ftir die Beamten, ab. Im arabischen Alphabet geschrie-
bene Bücher des Javanischen werden Pegu genannt. Die sieben
Rishiß wurden als die sieben glänzenden Sterne des grossen
Bären angesehen, und so finden sich (in der Chandra Sangkhala)
für Resi (Rishi) auch Reksi (Rikscha oder Bär im Sanscrit).
Veda (Feuer oder Hitze) steht für 3 und Vedang (heisses Wasser)
ttir 4. In den bei den Arabern zur Zeitbestimmung dienenden
Worten wird der im Alphabete den einzelnen Buchstaben beige-
legte Zahlenwerth zusammenaddirt. Buta, als Rakshaka oder
Löwe, steht für die Zahl 5. Nach Whish hatte Aryabhatta eine
Methode erfunden, um Zahlen durch die Buchstaben des Sans-
crit-Alphabets darzustellen.
Aus dem Eawi tibersetzt, beginnt das javanische Werk
Kanda (Pepakam) mit einer Mittheilung über Sang yang We-
nang (dem Gewaltigsten), der secliste Nachkomme von Purwa-
ning Jan (dem ersten Menschen). Sein Sohn Sang yang Tung-
gal, der Grosse und Einzige, bildete den Himmel, als Surendra
Buana oder Suralaya. Mit einer durch Gebet über das Blatt
eines Hastuba-Baumes gebildeten Frau zeugte er vier Söhne:
Sang yang Pugu, Sang yang Pungung, Sang yang Samba, Sang
♦) Kawi (from Kavya or narrfttive in Sanscrit) meaus reflaed, as dlstiu-
fotahed from jawi (the vulgär dialect). Das Sanscrit steht als verfeinerter Dialekt
dem natarwöchsigen Prakrit gegenüber. Der Thempo oder Priester der Neu-
Kokiea gebraucht eine unverständliche Geheimsprache bei seinen Anrufungen. lu
den romischen Theatern ergötzte sich das Volk an der oskischen Bauernsprache
mit Bokko, Fappus, Makkns, als Harleqnine und Pierrots.
156 BatoTia.
yang Pangat In Folge von Streit warde Pnngang, als Nayan-
taka (wie Seman^ der Begleiter Arjnna*») auf Java gestürzt und
PagU; als Seccha Tnnggara auf die gegenüberliegende Küste
von Sabrang (in Form von Ungeheuern). Tunggal setzte seinen
Sohn Samba, als Nila-Kantha (Pramesti Guru) in Snralaya ein
und übertrug auf seinen Bruder Pangat den Namen Kanika-
Putra (Resi Narada). Trotz Resi Narada's Widerstand in den
Himmel gedrungen, erhielt (nachdem Uma in die Rakshasa Kali
Durga verwandelt war) Kama Sala die Hut über die schwankende
Sttnderbrücke und Maha Pralaya den Auftrag, in die Hölle zu
stürzen. In Reinigungen*) schuf Sang yang-Guru den hübschen
Knaben Jumbu, den starken Knaben Brama, den zornigen Kna-
ben Mahadewa, den weissen Knaben Ramki, den schwarzen
Knaben Wisnu und das gelbe Mädchen Warsiki, und Resi Na-
rada schuf den glänzenden Knaben Suria, den zarten Knaben
Indra, den kurzen Knaben Sakra (Chakra), den blauen Knaben
(kranshaarig, wie ein Papua) Bayu und den bekümmerten Knaben
Chandra. Wegen Liebschaften durch Sang yang Guru aus dem
Himmel gestürzt, fiel Batara Wisnu auf Java an den Platz der
sieben Banyan-Bäume (Waringen jutu).
Zwischen verschiedenen Dialekten**) eines Landes diente
*) Prajapati, der früher das AU war, allein im Dasein, schuf darch seine
BüssuDgen die drei Welten, Erde, Lnft nnd Himmel (nach dem Satapatha-Brab-
mana). Die Tapanya-Üpanishad (als anf BQssnngen bezüglich) gehören (nach
Colebrooke) zu den Tantras. Die Kenntniss der Seele (Atma-dnyana) mit Ihren
Werkzengen, mit der heiligen Einsilbigkeit des Om nnd anderen Regeln der
Frömmigkeit, nebst dem die Gegenstände erklärenden Bache in acht Abschnitten
wurde durch Brahma Hiranyagarbha oder durch ParamesTara in seiner Ver-
mittel ung dem Prajapati Kasyapa erklart, der die Kenntniss seinem Sohne Mann,
und dieser seinen Nachkommen überlieferte. So pflanzte sich in den üpanishad
die Ueberlieferung des Veda- Verständnisses von Geschlecht zu Geschlecht fort,
nnd ist so heute den Weisen verständlich.
**) The low Malay (bhasa dagang) is less reflned than the high Malay
(bhasa dalam), as nsed in books (de Bruyn). The Gramyam (mstic dialeat) Is
formed from the Atsu Telugu by contraction or by some permutatlon of the
letters, not authorised by the rnles of Grammar (Ellis). The Sanscrit corruptlons
(In Order to be assimilated to the language of the land or the pure Teloogoc)
have nndergone radical alterations by the elision, Insertion, addition or sub-
Oesetse. 157
gleich dem mandariniBcben die religiösen oder ceremoniellen
Sprachen als allgemeines Austauschmittel der Regierung, wie
das Sanscrit, worin die Gesetze Manuls geschrieben waren , in
traction of letters (Campbell). Das littauische Patis (selbst) wird mit Pati (Herr)
in Bexiehong gesetzt^ als arsprünglich nur von den Vornehmen gebraucht. Funk
unterscheidet das Malayische als lingua franca des Archipel, die Sprache der
Gebildeten (als Schriftsprache) in Malacca und die Dialekte (wie in Menang-
kabow, Malacca u. s. w.). Die Nepalesen nannten den am Ende und in der Mitte
der Mahavaipulya vorkommenden Dialekt Gatha, weil besonders von Dichtern ge-
braucht, ähnlich dem Kavi derBaliuesen oder der, Chandas (metrisch) genannten,
Sprache der Veden, als Zend im alten Persischen (s. Rajendralal). Zur Zeit des
Manes (Mani) kam das Wort Zandaka auf, wovon Zindik abgeleitet ist. Zerdasht
(Sohn des Jotiman) brachte den Persem ihre unter dem Namen Avesta bekannte
Offenbarungsschrift (Kitab) in der Bitpersischen Sprache verfasst. Dann machte
er die Auslegung (Zend) dazu und weitere Erklärung (Pazend) dieser Auslegung.
Da nun das Zend eine menschliche Ausdeutung des vom Himmel Geoffenbarteu
war, so nannten sie diejenigen Perser, die von der himmlischen Offenbarung ab-
weichend, sich nicht an das Avesta, sondern an das Zend hielten, Zendi (Masudi).
Die Qber Astronomie, Medicin, Chemie, Mathematik und Physik im alten Ceylon
geschriebenen Bflcher waren im Sanscrit, wie historische und religidse im Pali
abgefasat. Der antiquirte Dialekt des Ein enthielt Formen des Sanscrit und Pali.
Nach HQUer erinnert das Elu an die Dravida-Idiome. In one consonant coalescing
with anotber or foUowing it without the Intervention of a vowel the Javanese
(in giving their consonants new forms and after placing the second in posltion
underneath the flrst) improve on the Sanscrit aiphabet, where conftision is the
consequence of mnltiplying and combining the characters, begetting rather an
alpbabet of ayllables or of combinations of letters , than of simple elementa of
sounda (s. Crawfurd). Die Malayen sprechen der Kürze wegen Amasa (Gold)
wie Masa, obwohl das A geschrieben bleibt, wogegen die Cambodier Ankor statt
NakhoT lesen. Das finale k wird von den Malayen so kurz ausgesprochen, dass
amak (Mutter) ama lautet oder in der Zusammenziehung ma, während die Cam-
bodier oft ein finales k sprechen, ohne dass es geschrieben steht. Die Kavya
sind die Barden der Rajputen. Auf den polynesischen Inseln ist Kava der
gegohreue Trank, der Begeisterung herbeiführt. In der finnischen Mythologie
bricht der greise Kawe nach 30 Sonnen ans dem Leibe seiner Mutter hervor,
als bewaffneter Krieger. Die Priester der von Zarathustra bekämpften G5tter
heissen Kavi (als älterer Name der Brahmanen). Der Ehrenname der vornehmsten
Geschlechter Irans wurde aus Kavi in Kav& umgeändert. In den Yedas heissen
die Feinde Indra's und seines Somatrankes Kaväri oder Kasasakha (Anhänger
des Kavä). Der mystische Name Roma's {i^fxt]) war Amor (nach Byzantius Lydus).
Weil er den geheimen Namen Roms ausgesprochen, wurde der Tribun Valerianus
Soranoa gekreuzigt (nach Varro). Die epische Poesie der Indier ist In zwei
158 Rfttavla.
Indien^ oder später das in den englischen Gerichtshöfen ver-
wandte Persische der Mohamedaner (bis vor Kurzem). Jani-
blichns (von Aethiopien abgesendet) beschreibt das Alphabet der
spaltzUngigen Bewohner auf der glücklichen Insel, die in Kasten
und Sippschaften getheilt waren (nach Diodor). In ihrer Ver-
ehrung des Himmels und der Sonne wurden die Leichen am
Meeresufer begraben, wie noch jetzt in den Nyas-Iuseln auf Felsen
im Meer, und in den Rangsprachen*) wird mit doppelter Zunge
gesprochen. Wenn sie das hundertste Jahr überschritten hatten.
Gruppen zu theilen, in die Itihisa-purana und die Ksivya (s. Weber). Kavya,
cibns qui Manlbus oflTertur (Rörkh). Kavya: flagellandos;, potus fervidu». Kavi
ist (im Veda) der Name der Seher und Opferpriester. Durrh den (Jenuss de«
Soma erlaugt man die Kraft eines Kavi (ein Seher werdend). ^I» deu Oathas
(der Parsen) hat Kava eine schlimme Bedeutung (aber Kavi ist der Khrenname
der Dynastie der Kajauier und des Vi&tafpa, des Zarathustra Freund, al« Kavi
Vistfifpa oder Kai Oustacp), während (in den Vedas) Kava die Ootterfeinde be-
zeichnet. Zarathustra eifert gegen den Soma-Cult, indem die Gegner au:i ihren
anagedebnten Besitzungen vertrieben werden Bollen^ der Name der Anhänger des
Zarathustra ist Magava (was In den Vedas Mächtiger bedeutet) mit dem Beiwort
hav&sakhah. Soma (mit indischem Namen) wird (in den Gäthfts) ein Werk der
LQge und des Truges (von den Daevas bereitet) genannt Da es Zarathastra
nicht gelang, diesen Bauschtrank abzuschaffen, so versuchte man ihn später (um
den heiligen Gebraoch zu schützen) zu einem Verehrer des Haoma (mit irani*
schem Namen) zu macheu. Haoma erscheint dem das Feuer reinigenden Zara-
thustra und verheisst ihm, wenn er sein Verehrer werden wurde, als Lohn den
Segen seiner Vorväter, wie Jlma.'* Wann erscheinen die Männer von Kraft und
Muth, wann verunreinigen sie diesen Rauschtrank? (mada oder madhu, als Soma).
Durch diese Teufelskunst sind die Gotzenpriester QbermOthig und durch den
sohlechten Geist, der in den Ländern herrscht (nach den Gäthä). Die glänzende
Gabe des geläuterten Trankes (Soma) ist den Göttern darzubringen, nicht deu
Anhängern des Kava, denn diese kämpfen nicht, aber die Männer, denen das
Opfer dargebracht wurde, kämpfen in grosser Zahl (beisst es im Bigveda). Nehmt
keinen Schaden, ihr Somatrlnker, Indra siegt. Nicht helfen die Götter dem Kava-
Ergebenen (nach dem Rigveda). Indra (als Akav&ri oder nicht dem Kava folgend)
hilft gegen die feindlichen Kava.
*) A lingua vulgär 6 a primitiva lingna Messira, a quäl e muito similhante,
ä Muiza, mas a da c6rte 4 a chamada de Campocölo (Gamitto). Als die Schlangen
den auf Gras verschQtteten Amrita, den Garuda ans Kailasa gestohlen, aufleckten,
spalteten sich ihre Zungen (durch neue Renntniss). Indra theilt Vach (Rede),
das« sie verständlich werde, in den Vedas.
Madagaflcar. 159
legten sich die Bewohuer zum Todeschlaf unter den Baam (mit
der Kraft des Upas.) Nach den alexaudriuischen Periegeten
dienten für die Fahrt nach Chr} se (von Kalingapataua oder Ki-
kakol; nicht die eingeborenen Küstenfahrer (Sangara), sondern
die grösseren Kolandiophonta genannten Schiffe. Dampier rUbmt
die Schiffe Dsiampa's. Nach Aelian hatten die Indier die Ge-
dichte Homer's in ihre Sprache übersetzt. In dem unter König
Nurschinran in's Persische übertragenen llitopadesa finden sich
Stellen aus dem später als der Ramayana compilirten Maha-
bharata. Der indische König Amitrochates (Sohn des Sandrokottos)
ersuchte Antiochus Soter (281 — 262 a. d.) um Feigen, Wein und
einen Philosophen. Einige bauliche Reste in der Gebirgsgegend
v^on Jelalabad sollen das Gepräge griechischen*) Mauerwerks
tragen. Einige monumentale Fragmente, im Districte von Pe-
schawer vorgefunden, zeigen (z. B. auf einem FricsstUck) aus-
geprägt römischen Charakter, auf den architektonischen Zier-
den einiger Postamente spätest römisch und byzantinisirendes
Element (s. Kugler). Fabian fand bei seinem Besuche auf Java
(424 p. d.) viele Brahmanen, aber keine Buddhisten. In den
gebirgigen Gegenden des Innern von Java lebt eine zahlreiche
Klasse von Häuptlingen, Gunos genannt, eine wilde Rasse, die
Menschenfleisch frisst. Die ersten Bewohner waren Siamesen
die (800 p. d) auf ihrer Reise von Siam nach Makassar durch
Stürme nach Bali getrieben wurden. Da ihre Yonke SchiffT)ruch
litt, retteten sie sich in einem Boot und kamen nach dem bis
dahin anentdeckten Java, dass wegen seiner Ausdehnung und
Fruchtbarkeit sogleich colonisirt wurde durch Passara, den Sohn
des siamesischen Königs, in dem von ihm gegründeten Passa-
raan residirend (de Barros). Die Jaos genannten Eingeborenen
von Java, die sich über alle anderen Menschen erhaben glaubten,
pflegten bis zum Cap der Guten Hoffnung zu schiffen und Ver-
kehr mit der Insel Madagascar zu unterhalten, wo sich viele
*) Die ganze Art, wie der HiDduismus in den malayischen Stämmen Wurzel
>ichlagy beweist, dass er, als geistige Kraft, wieder geistig anregte, die Phantasie
io Bewegung setzte und dnrch den EindruclK mächtig wurde, den er anf die Be-
Wanderung bildungsfähiger Volker hervorbrachte (Humboldt).
160 BatÄvia.
Leate brauner Farbe und javanischer Mischrasse finden^ die *von
ihnen abstammen (da Gouto). Nach de Barros biessen die Ein-
geborenen Sumatras (weil die Javanesen früher die Insel be-
Sassen) mit allgemeinem Namen Jainji (Jawi). Das Land der
Papuas*) heisst Tanah Puwa-Puwa bei den Malayen. Die Mol-
lukken werden auf Celebes mit dem Diminutiv von Java (Jawa-
jawaka) benannt (Java minor). Nach ValentyU; der sieh auf
Flaccourt und de Barros beruft; mttssen die Javanen zweifels-
ohne Goromandel und Malabar besucht haben, weil die Hot-
Sprache**) meist von dem Sanscrit abgeleitet sei; und sich ausser
Malabar- Worten auch Vieles aus der Deccan-Sprache finde. In
Bali; wo das auf Java und ftir die Dichtungen ans alter Fabel-
zeit in Gebrauch gebliebene Kawi noch die Sprache der Religion
und der Gesetze ist; bleibt ihre Kenntniss auf die Bramana be-
schränkt. Kawi (von der Wurzel ka oder tönen) meint einen
Dichter oder Weisen. Der Berg Kawi ist sUdlicli vom Berg Ar-
juna. Nach W. v. Humboldt ist das Kawi wirkliches Javanisch;
*) In the Philippiniis are those black people called Os Papua, Man Eaters
and Sorcerere, among whom divela walke familiarly, as companions. If Uim«
wicked spirits find one alone, they kUl htm and therefore they always us« Com-
pany, führt Porcbas an ans Antonio Galnan.
**) When the inherent vowel sonnd in the aksara is not contracted, the
aksara is termed lagana. The Towel sonnd in this case is that of ^a** in water
or of „o** in homo, the „o*' being at present invariably used at the native courts
and their Ticinity for the inherent Towel of the consonant instead of the ^a**.
The latter however is still preserved on Madura, Bali and the districta of Java
west of Tegal and was doubtless the original inherent vowel (Raffles). Tbe
Basa Krama (Basa Dalam) or court-language contains many words of Sanscrit
origin and a portion of Malayu and in those, in which it appears have borrowed
from the Vernacular a slight alteration is commonly made in orthography and
pronunciation to mark the distinction (Raffles). To convert words trom the
ynlgar tongne into the Krama (ceremonial langnage), the low and broad sonnding
▼owels (n, 0, a) are exchanged for the high and sharp ones (a, e, i). A elender
yowel is snbstituted by a syllable ending in consonants. For words of frequent
occurrence the polite dialect has many Synonyma. „Das Kavi fuhrt nur anf
Sanscrit zurück nnd giebt keinen Anlass, Pali darin an Termuthen.*" The Ak-
chara Buddha or Alphabet of Buddha in the Island of Java serres as a medium
between the ancient Devanagari of Hindustan and the modern Singhalese and is
the form, fh>m which the Pall-alphabets of Birma and Slam are derived (Salisbory).
Kawl. 161
nur in einer älteren Fonn^ also nicht; im wahren Verstände, eine
eigene and abgesonderte Sprache , sondern in seiner Mischung
mit Sanscritwörtem, sowie die ihm darin ganz ähnliche Höflich-
keitssprache, nur eine Sprechart, in seinem einheimischen Theile
ein älterer Dialekt ist. Die Pronomina bewegen sich, wie in
Hinterindien, in einer Scala von Erhöhungen und Erniedrigungen,
ähnlich wie bei den Byzantinern der Majestas nostra (ij ij/icrapa
iaöirlBla) die ij raneivorr^g ^ov gegeuttberstand. Bei Bekehrung
eines fremden Volkes hat man zunächst die Sprachschwierigkeit
zu fiberwinden, und leicht entsteht daraus die Einführung einer
heiligen Sprache, wie des Lateinischen in Deutschland durch
Bonifacius und andere Mönche Englands, während vor 6re-
gorius M. (dem pater ceremoniarum) Ulfila die Bibel in das
Vemacular übertragen hatte, das auch die slavischen Apostel
ihrem Volke bewahrten, und die indischen Christen hielten trotz
der Synode von Diamper das Syrische bei. Simon Magus, der
(als Schüler des Dositheus) seine Lehre durch seine Anhänger
Mazbotheus (Mazda- oder Maha-Buddha) verbreitete, hätte des-
halb geiTi die Gabe des heiligen Geistes von den Aposteln (durch
Simonie) gekauft; um die Ausbreitung des Samanäismus zu
fördern. Simeon el Zadik (der Gerechte) oder (Schimeoun) Schi-
maounsiddik (Siddik oder Siddartha), der die erwartete Geburt
des Heilands begrüsste, war Nachfolger des Ozair oder Esdros,
der (von Gott aus seinem Todesschlaf der 100 Jahre zurück-
gerufen) beim Niederschreiben der heiligen Schrift durch Reste
des alten Textes geprüft wurde (wie Buddhaghosa). Da die
fllnf Zeugen Yang-anala oder Brama (Feuer), Surya (Sonne),
Chandra (Mond), Kala (Zeit), Bayu (Leben) stets gegenwärtig
sind; macht die Niti Sastra es Jedem zur Pflicht, sich der Lüge
zu enthalten (auf Java). Der Sastra Meuawa (Einrichtungen
Menu's) genannte Gesetzcodex entspricht den Volkseigenthüm-
lichkeitcn der Javanesen. In den juristischen Commentaren (des
Sanscrit) werden neben Manu auch ein Vriddhamanu und Bri-
banmanu citirt (Weber), Als älteste Autorität ihrer Jurispru-
denz gehen die Javanesen auf Sri Ma Punggung , Verfasser des
JugnlMudah Pateh, zurück, in Mendang Kamulan (XIL Jahrhdt.). -
Das mohammedanische Gesetz heisst Hucumallah und das Buch
Bastian. Reiie V. 11
162 Batavla.
der Bräuche und Gewohnheiten Yuddha nagara. Sowie einer eurer
Voreltern*) (heisst es in der javanischen Inschrift) stirbt und
zum Himmel eingeht^ so lasst sogleich ein Gemälde machen,
denselben abzubilden, und schmücket und verseht es mit allen
Arten von Esswaaren, und ehret es als euren Vorvater, der zu
euch herabgestiegen ist und alle eure BedürMsse befriedigen
will, denn dies wird der Fall mit demjenigen sein, der seinen
Voreltern Ehrfurcht zollt. Bei Nacht brennt Weihrauch und
Lampen (Humboldt), nach chinesischer Sitte, wodurch (in der
Ansicht des Orientalen) der Götzendienst zuerst eingeflihrt wurde.
In der Steininschrift von Surabaya werden Bttssungen empfoh-
len, aber vor Uebermass gewarnt, und die Seele zum Nichtsein
geführt. Nach dem Tode nimmt die Seele ihre Bestimmung au,
die sieben Plätze durchfliegend. Das menschliche Dasein gleicht
dem des Mondes, **) Lügner und Verleumder werden von Ka-
lamerta bestraft. Die Dewa wählen als Schutzgeister die Seele
eines Königs aus. Die Sastra (ReligionsbUcher) werden durch
Tugendhafte verbreitet. Die verfertigten Bilder (Archa) sind auf
geweihten Boden zu stellen. Den Paudits muss gehorcht wer-
den. Der Stein, bei dem geschworen wurde, ist zu verzieren.
In Java zerfällt die Gesellschaft (sagt Crawford) in die
natürlichen Ordnungen der königlichen Familie, der Edeln (deren
Titel nicht erblich sind, aber sich in die höheren der Bopati und
niederen der Mantri theilen), in Priester, Ackerbauer (cultivators
or freemen), Schuldner ***) und Sklaven. Die Hauptscheidung ist
*) Der von den Ghiueoen als bezopfte Leute bezeichnete Stamm Toba, der
(386 p. d.) das Haus Wei gründete, hatte im Thal Mangut (in Onon) einen Granit-
felsen zum Tempel ausgehauen, um darin seine Vorfahren zu verehren. Die
Araber begründen ihre Sorgfalt für die Ansah oder Genealogien auf das Wort
des Koran, das befiehlt, der Vorfahren zu gedenken und für sie zu beten.
**) In der Propädeutik der Araber heisst es: „Der Mond hat in den Sternen-
zeichen 28 Stationen, so sagt Gott. Dem Monde haben wir Stationen bestimmt,
bis er wiederkehrt, wie der alte Palmenbaum wieder ausschlägt'^ (s. Dieterici).
At the feast Shanfan (going up to the tombs) the Chinese carry twigs of the
willow tree, as emblems of life and health (Milne). Nach der Vedantaphilosophi«
steigt die Seele nach dem Tode zum Monde auf und kehrt im Begen zur Krde
zurück (wie im Manichaismus).
***) The debtors, with freemen and siives, couittitate the three orders, into
Marken. -[63
indessen zwischen Grossen und Kleinen Leuten^ indem die Häupt-
linge als der Kopf, das Volk als die Ftisse betrachtet werden,
und die Grossen sind die Reichen (Orang-Kaia). Wo Jeder
Sklave durch Geburt ist, mag sich der Adstrictus familiae als
Freien betrachten, im Gegensatz zu dem gesetzlos und willkür-
lich verkauften Kriegsgefangenen. Harris bemerkte auf den
Madjicosima-Inseln verschiedene Kasten, die nie unter einander
heirathen. Nur Kinder der Vornehmen besuchen die Schule der
Hauptstadt (Meia^ Unter König Komlessur (f 1809) führte der
Minister Bura Gohain den Gebrauch in Assam ein, die Doom
oder Fischer auf der Stime mit dem Zeichen eines Fisches zu
markiren. Die Ausfeger erhielten einen Besen auf die Stirn ge-
drückt und die Palanquinträger des Königs ein Palanquin auf
den rechten Arm. Nach der Matsya Purana wurde es Bali von
Brahma bewilligt, die Welt in vier Kasten zu theilen. Als Yu-
dhistira, der Sohn Pandu^s, nach dem Zeichen des Brahmanen-
thnmes *) fragte , erwiderte ihm Baisham Payana Rishi, dass es
which the laws nf the Malays aud other tribes. divide the people, for the bigher
Orders are literaily abovp th« law and not noticed, except as administeriug it.
An d«r Ooldkriste werden für Scbniden Familienglieder in Pfand gegeben, nacb
rmikshank , der zugleich bemerkt : The name of ^free people'^ is applied to
fKHch as never have served a master ont of their own family. Durch ein ähnliches
VeTsCandnis8 erklären sich die Beziehungen von Thai und Bao in 8iam. Als
Bern oder Niedrig werden im nördlichen Thibet (ausser Musikern und Tänzerin-
nen) die Schmiede und Tischler mit anderen Handwerkern begriffen (nach Cun-
niogham). In Gochin fallen die vier vereinigten Gilden unter die Ardari jardi
oder Auswurf. The barbers, chairbearers , watermen and muAicians are exclnded
from promotion, as degraded people (ti-min), who for insurrection at the Snng-
dynasty were consigned to perpetual infamy (in China). Die als tiefstehende
Sodras betrachteten Panchalarar (fi'inf Kasten von Künstlern) leiten sich von Vis-
wakarman her. The Ruddi is one of the lowest of the casts employed in agri-
cniture and allowed to be of pure descent, but many of its tnembers are rieh
and are the Gaudas orhereditary Chiefs of the villages (Buchanan) Die Scheidung
der Hindus in rechte und linke Hand (Ballagai und Kddagai) fand durch KaU
in Cbnjeveram statt. Noch tiefer, als die Rodiyas, ein Zweig der wegen Essens
von Menschenfleich degradirten Veddah , stehen die ausgestosseneu Kasten der
Ambetteyoh (Barbiere) und Uanomoreyo (Reteldosenverfertiger) in Ceylon (Tennent).
*) That which removcs sin is Brahmaiihood (Ashn Gosha in Nepaul). It is
notorious that he who has conquered himself is a Jati, he who performs penance,
11*
Ig4 Batavia.
früher nur eine Kaste in der Welt gegeben, und die Kasten-
unterschiede erst mit den Verschiedenheiten der Ceremonien und
Stände ihren Ursprung genommen (nach Aschu Gosha). Wie in
Ceylon galt in Cochin die Ueberreichung einer Lemone als feine
Art der Bestechung, indem Geschenke darin verborgen waren
(ähnlich den in Siam vom Könige ausgeworfenen Loosen). Die
Einwanderer aus Indien werden von den Europäern Chulia, von
den Javanen Kaling oder Kling genannt und heirathen meist
mit den Eingeborenen, da sie selten Frauen mitbringen. Diese
daraus erzeugten Mischlinge lassen sich in der ersten Generation,
wo sie meist beider Eltern Sprache reden , noch erkennen nnd
heissen dann Paranakan. Die Halbkasten aus chinesischem Blnte
erhalten sich länger getrennt, wegen der in sich abgeschlossenen
Quartiere und Sitten dieser Ansiedler. Die von Europäern mit
einzelnen Frauen erzeugten Kinder sind (nach Stavorinus) bis in
die dritte und vierte Generation durch die Kleinheit der Augen
von den echten Europäern zu unterscheiden, und wenn der Vater
des Liplap ein Portugiese war^ so bleibt er noch länger an der
dunkeln Hautfarbe kenntlich. Aus den javanischen Annalen geht
(nach Crawfurd) hervor, dass die Gewohnheit des Rauchens in
Java ungefähr um das Jahr 1601 eingeführt sei. In Persien iässt
es sich nach den Berichten der damaligen Reisenden schwieriger
fixiren. Der Genuss des Sin oder Betel- *)Kauen8 ist allgemein
in Java.
Ausser dem Anbau**) des injden niedergebrannten Wald ge-
is aTapasya and be who observes ßrahmacharya is a Rrabmao (s. Hodgsoti). Nach
Miles ist Jaina vom Sauscrit Yatn und Jetu fi^urgfalt in Lebensbewabriiug) oder
vou Jita (Besiegung der Leidenscbafteu) abgeleitet.
*) Beetle is pungeut, bitter, spicy and sweet, it is alkaline and a»tringent,
it expelleth wind , destroyed pblegm , killeth wurins and subdued bad sniells. it
beautifleth tbe niouth, renioveth impurities and kiudleth the fite of love. Beetle,
my ftiendf possesses those tbirtheen qualities, hardly to be found, esen in tbe
regions of heaveu (Wilkins) nach dem Hitopadesa.
**) Be it known to the cultivator, that he who superiuteuds the implements
of tillage is the son of the dewata, named Sang Yang Kalamerta, being tbe
terror to all such subjects, as do not obey the commandR of ßatara Gorn (nach
der Kawi-Iiischrift von 4G7). A man who has arrived at the half of bis terin
Wofhe. 165
pflanzten Reis, des Hligelreis und des mit dem Beginn der Regen
gesäeten, folgen die Javanesen noch einer Cultivationsraethode
durch künstliche Bewässerung, die von den Jahreszeiten unab-
hängig ist und deshalb im Umkreise weniger Acker den Reis
in jeder Stufe*) seines Wachsthums zeigen mag.
Ausser der siebentägigen Wochen, die sie von den Hindu
und Arabern annahmen, hatten die Javaner eine einheimische
von fünf Tagen (wie die mexikanische tianguiztli, von denen vier
einen Monat ausmachten). Ihr bürgerliches Jahr wurde in
•)0 Wuku getheilt, von welchen Abtheilungen jede unter dem
Schutze ihres Regenten stand, und sie zerfielen in sechs Perioden,
von denen die erste fUr Menschen ungünstig betrachtet wurde,
die zweite für Vierfüsser, die dritte für Bäume, die vierte fttr
Vögel, die fünfte fllr Pflanzungen, die sechste für Fische. In den
prophetischen**) Zeichen stellt Loro eine gute De wo vor, Endro
ist weder gut noch schlecht, Goeroe giebt Gesundheit, Jomo ist
böse, Lodro indiflerent, Bromo sehr schlimm, Kolo meistens
böse, Hoemo sehr gut. Die Pandjangankaners oder Brahmanen,
die die Pandjangans besorgen (an der Küste Coromandel), müssen
of life coDceiTes weU the Separation of hls bouI from üb rovering, yoor eiistence
is like that of the moon , tbat is to say, from th« new to füll and from tbat to
the eitreme wane. Wben the moon fs thus lo»t from the East, it will then
f ertaloly appear in the West and recommence the first day of its age. Like gold
wbicb is porifled, the soul in the body loses its covering in four causes (water,
fire, air, earth).
*) In one little fleld or raller compartment , the husbandman is plonghing
(»r barrowing, in a second he is sowing in a third transplanting, in a fourth the
graia is beginning to flower, in a fifth it is yellow, and in the sixth the womeu,
«^bildren aod old men are busy reaping (Crawfurd).
♦♦) Die Neger (in Fetu) haben 21 grosse gute Tage (grande bonos dies) die
mit eioem Neumond anfangen, diesen folgen 15 böse (malos dies), ferner 13 kleine
gute Tage (Pikaone bonos dies) und 9 besonders schlimme Tage (Roemer). The
.imbitions of the court ofMatarem being kept allve by various predtctions, dreams,
enchaotments, by wbich Senapati was promised the assistauce of Kiai Oede Laut
Kidul (the goddess of the great South Sea), who declared herseif wedded to him,
he was iastigated to build an extensive kraton on the spot, where bis dalam then
stood. Aleiander*s Koch, der seine mit Une gezeugte Tochter Kaie TerfOhrt,
wird mit einem Stein um den Hals in's Meer geworfen und wohnt als DSmon
im andrean tischen Meere.
166 Batavia.
jeden Morgen in den Häusern, mit denen sie in Verbindung
sieben, das Köthige des Kalenders ansagen und sind zagleicb
zum Wahrsagen erbötig. Zur Zeitbezeiclinung sagen die Ja-
vanesen z. B. „wenn der Büffel von der Weide kommt'* oder
„wenn der Büffel in den Stall geführt wird" oder „wenn der
Büffel auf die Weide gesendet wird." In Sumatra wird (nach
Marsden) mit dem Finger nach der Sonne gedeutet, wie es die
Mexikaner (nach Humboldt) durch den Stand TeotFs bezeichneten.
In Ceylon bedeutet Hundegebell ein Viertel einer (englischen)
Meile, Hahnengekräh etwas mehr und Huh die weit mög-
lichste Entfernung im Schreien. Die Namen*) der Thierkreis-
bilder im Zodiakus der Javanen entsprechen den sanscritischen,
nur da SS die Zwillinge durch einen Schmetterling ersetzt sind.
Der Orion heisst (auf Java) Waluku (der Pflug) oder tanggala
(tengala im Malayischen). In Sumatra wird von einem Mann
im Monde erzählt, der beständig spinnt, dem aber jede Kacht
eine Batte die Fäden zernagt. Die Bimas sehen in den Mond-
flecken Baumzweige, unter denen ein Vogelfönger sitzt, Schlingen
verfertigend. Die Constellationen,**) die das Geschick regieren,
*) ObserTabat (Octaviafl) dies quosdam, ne aut prostridie nundinas qaoqajau
proflsceretur aut noois quidqaam rei seriae iDchoaret (Soetoo). Drei der Indischeu
Planeten sind durch ihre Namen, als Sohne der Sonne (Saturn), der Erde (M&rs)
und des Mondes (Mercur) bezeichnet, die anderen sind Repräsentanten der ältesten
Uiühi- Geschlechter, der Angiras (Jupiter) und der Bhrigu (Yenns). Oblatioo«
are offered to each of the twelve months and at the end one oblation is made
to Anhasaspati, the deity of the intercalary month (Miiller). Die Armenier be-
zeichnen die Gonstellatiou des Orion als Uaig. The wedge-shaped fllnt-atoDes
are called teeth of lightening (by the Javanese). Im Ilora sastram des Varaba
mihira (504 p. d.) werden die griechischen Namen der ZodiakalbUder und Planeten
aufgeführt. Das Pauli^asiddhanta war (nach Albiruni) von Paulus al Yunani
(Paulus Alexandrinus) verfasst. Garga verherrlicht die Yavana wegen ihrer
astronomischen Kenntnisse, und die epische Sage nennt Asnra Maya (Tora Maya
oder Ptolemäos) als ältesten Astronom (s. Weber).
**) A l'orient du Pegou une geaute, voulaut un mari, prit la forme d'une
femme ordinaire possedant une grande fortuue. Par ce moyeu eile parvint i aon
but. Api^ sa mort et comme on la transportait au lieu de la s^pultnre. le
chariot, sur leqoel on la conduisit, fut soudainement renvers^, changea la forme,
et 8*eleva au ciel sous la flgure d'uu navire. De la vient que tous ceux, qul
uaiiMieut sous cette cuUkttUatiou bout de laide flgure » mais ricbee. Us ont le
Cültoreyetem. |67
heissen Lintagan auf Java. Im Thierkreis der Balinesen nimmt
der Scorpion (aus dessen Sclieercn die Griechen die Waage bil-
deten) zwei Zeichen ein. Das bürgerliche Jahr in Bali wird
nach der Saka wai-sa Chandra oder der Era des Saka (Saliva-
hana) gerechnet. In der schwarzen Pagode*) Orissa's sind
unter dem Vorsitze des Donnei-stags (Jupiter) die contcmpla-
tiven Bilder der Nowa-Griha (neun brahmanischen Planeten) auf-
gestellt. Eclipsen schreiben die Balinesen dem Verschlingen
(Grab) des Dämon Rahu zu und nennen die des Mondes Rahu,
die der Sonne Grab. Die Playanos in Califomien rasseln bei
Finsternissen mit getrockneten Häuten , um das Ungeheuer fort-
zutreiben, und Stellendann einen Wettlauf an (correr la luna). Sang-
yang-giim beauftragt Brama und Visnu, das Ungeheuer Remba
Chulnng, das Sonne und Mond verschlingt, zu tödtcn. Die Ma-
layen nennen die Eclipse (wenn der grosse Naga Sonne und Mond
überschluckt) Makan Rahu (das Fressen des Drachenungeheuers).
Das durch Van den Bosch (1830) eingeführte Cultursystem
begreift einmal die Production des Rohstoffes durch den Dorf-
arbeiter unter dem Contractor,**) dann die Producte, die ent-
nAtnrel brnsqne et les hommes spfcialement Font grands sp^cnlatenrs. Un roi
^de la Birmanie) aUant h la chasee, reocontra nne bicbe pleine, laquplle mit au
monde nn petit faon dans tid Heu couvert. Le roi ramassa ce petlt animal, qn'II
fit elever soigneusement et qu'il prit en si -grande afTection, quMl alla toua lea
jours le visiter. La relue en devint si enuuyeo et si jalouse, qu*e11e flt tuer
semtement le paovre favori et il fut transfornie en constellation (t^te de cerf).
Quand le roi apprit ce triste ^venement, il devint tellfuient chagrin, quMl mourut.
VoUa pourquoi ceux qui naissent pous la constellation du cerf sont Busceptibles
de monrir de chagrin.
*) The snbject of carvings in the temple of K anaruck (black pagoda) con-
sists chiefly in the march of armies with difTerent sorts of cavalry and Infantry,
4rmed after various fashions. Then there are elephants and chariots and palan-
quina (Fergusson).
*♦) The landlord's claim for rent in Java was Hnnted 1836 to one-flflh of
bis tenaot's produce and to one day's gratnitous labour in seven. The produce
rent on Government land is not expressly limited by law to oue-fifth, but is
«ettled at that rate witb the village-chief for the whole village and must be paid
in money. The one-flfth of produce on private estates is generally taken by the
Undlord from each other in kind. The labunr'a rent on crown lands ia mostly
employed on the roads and public works (Money).
jgg Batovia.
weder keine Manafactnr verlangen; oder deren Bearbeitung and
Vorbereitung zur Ausfuhr einfach und leicht genug ist, um von
dem eingeborenen Anbauer vorgenommen werden zu können, und
drittens die Theilung in Thee, Tabak und Cochinelle. Die Jar
vanen erzählen, dass ein holländischer Capitän absichtlich eine
Planke seines Schiffes ausgestossen habe , um es zu senken, und
so zum Bleiben gezwungen, vom Fürsten von Jakatra ein kleines
Stück Land erbeten habe , um dort eine Scheuer für sein Segel
zu bauen, und dies der Sicherheit wegen mit einem Lehmwall
zu umgeben. Als man ihm soviel vom Grunde zugestanden, als
er mit einer Ochsenhaut würde bedecken können (um darauf
ein Pondök zu errichten), schnitt er diese in dünne Streifen, und
als man Schwierigkeiten machte, das dadurch eingeschlossene
Territorium zuzugestehen, zeigten sich Kanonen auf dem Fort,
womit man Zeit gehabt hatte, dasselbe während den Verhand-
lungen zu spicken. Die Holländer verlegten ihre Ansiedlung von
Bantam nach Jakatra (1610) oder (1621) Batavia. Van Diemen
schickte (als Gouverneur von Batavia) Karl Hartsuik in einer
Gesandtschaft nach Tonquin, wo er vom Könige an Sohnes
Statt angenommen wurde (1637). In der in Cambodia einge-
richteten Facto rei wurde der Gesandte K^gemortes auf Befehl
des Königs ermordet (1643).
Die Fürsten Javas nehmen entweder den Titel Kiai-Gede
(Sultan) an oder den religiösen des Susunan, indem sie sich
als die Dachsparren bezeichnen, im Gegensatz zu dem Volke,
das die Pfeiler (Tiang) des Staatsgebäudes bildet. Der Erb-
prinz wird Pageran Adipati, der Minister Raden Adipati ge-
nannt. Den javanischen Titeln*) wird Mas (Gold) oder Kiai
(ehrwürdig) vorgesetzt, welches letztere an das Quiay in den
Göttemamen auf der hinterindischen Halbinsel bei den mittel-
alterlichen Reisenden erinnert, dem Kjeik der Talein entsprechend.
Fitch ilennt den Khiaung der Tallipoxies oder Priester Khiak.
In China findet Pinto den Quiay Figrau, Quiay Nevandel und
Quiay Mitru. Der Hauptgott des Königs der Batas in Sumatra
*) Of tfae preteuden c«lled Kraniau (rebele) iu Java, one (in Cberiboo)
was an old maD, covered with rags, aoother was a boy 14 jeait of age.
Chcrita». 169
hicBS Quiay Hocomboror, in Calaniinha war Quiay Paturea der
Seegott, in Siam fand sich die Pagode des Quiay Pontar.
In der vor-islamitischen Zeit war Ratu der gewöhnliche
Titel des Füi-stcn*) vonMajapahit und Pramiswari der der Kö-
nigin, während die Prinzen Raden und die Prinzessinnen Dewi
genannt wurden. Als Feldherr im Kriege wird der König Sena-
pati betitelt. An Festtagen pflegt die Affenfahne Hanuman's
entfaltet zu werden.
Die Sänger der Cheritas oder die Sagenerzähler stammen
von den mit dem vielgewundenen Turban bekleideten Bath der
Barden, der in dem Vomito des (drei Jünglinge auf seinem
Rücken tragenden) Stieres entstanden, das Lob Sangsapurba's in
der Sanscritsprache sang, Secander Zulkarnein*s Sprossen, der
als Rajab Demang Lebardaun's Schwiegersohn, in dem Vertrage
mit seinen mala) ischen**) Unterthanenihnenjede Erniedrigung zu
sparen versprach. Auch in scandinavischer Mythe wird der dichte-
rischen Begeisterung (als zweiter Auflage im Vergleich mit der
priesterlichen) ein etwas schmutziger Ursprung zugewiesen, und
ebenso deutet die Rebhühnererzählung im schwarzweissen Veda
auf ähnliche Veraclitung missgünstiger Rivalen. Von dem an
den unteren Extremitäten missgestalteten Biam (der auch Krank-
heiten sendet) haben die Australier die meisten ihrer die Tänze
begleitenden Gesänge gelernt (s. Eyre). Die Babad, historischen
Lieder Balis, sind im Kidnng dem neueren Versmass Javas,
geschrieben.
Ist es den Javanen möglich, sich der Wijaya-Mala genann-
ten Blume zu bemächtigen, so wird ihnen Alles glückei^^ und
als es dem Pangeran Adipati gelang, sie zu erhalten, war er
des Sieges über die Rebellen gewiss (1671 p. d.). Den Meteor-
*) AmoDg tbe regalia (upacbara) of the sovereigo are the hasti or gaja (that
of the elephant), the harda walika or nauagan (that uf the serpeot), the jajawan
santiog (that of tbe Bull), the sangsam (that of the (]eer) and the sawuDg-gaÜDg
(that of a cock-fowl).
^^) Bichaba had by Jyautee 1(X) sons, 82 of whom became Brahmans,
9 bermits and amoog the remaioiog 9 the kingdom of India was divlded, Malayu
(the fourtb) receiTiog Malava or Malwa (BraddeU).
170 BfttÄ^la.
Btciii , (1er bei der Inauguration des Pangeraii Tranggana fiel
und durch Jaka Sisela gefunden war, erklärte Snnan Kali Jaya
als ein glückverlieissendes Pioplietenzeiclien. Um tiefen Schlaf
zu erzeugen, werfen Diebe auf Java Erde, die von einem Grabe
genommen ist, in die zum Einbruch bestimmten Häuser. Die
Javanesen hängen trockene Blätter, Knochen, Steine und Aehn-
liches vor ihren Häusern auf, alsDschaga-pintu*) (Thitrwächter).
um Satan fernzuhalten. Sang Prabu Suria Alem erliess Gesetze
gegen Hexenklinste. Während der Schwangerscliaft werden im
Wayang die Abenteurer eines Prinzen aus dem Geschlecht des
Dewa Batara Brama dargestellt. Die Wöchnerin mit einem
Messer in der Hand, muss sich des Schlafes erwehren, um sieher
zu sein gegen den Dämon DJurunglebes (den Uebergang vom
Schlaf zum Tod). Bis zum Abfallen des Nabelstranges muss
das Kind**) gefltttert werden, und liest man zu seinem Schutze
die Geschichte der Dewas und berlihmter Helden. Wenn das
Kind zuerst laufen lernt, spricht ein Aeltester die folgende
Schutzwehr: „Hebe Dich hinweg, Gott Kala,***) denn mir ist
Deine Natur keinet^wegs unbekannt. Glaube nicht, dass ich
nicht wtlsste, dass Du von Sang-ywang Saba stammst und Ba-
tara Durgal" In Krankheitsfällen sühnen die Insulaner von
Pulo Aur den bösen Geist (Pugi hantu), indem sie ein Caroe
bauen und dasselbe in die See schieben, sobald der Dämon
eingetreten ist.
In der Sintren genannten Belustigung stecken die Javanen
^) Ghosts are often seen at night by the Javaneso in houaes and stables.
b'omeifmes they walk about, clappering wlth their sandala. In the honse at
Gberibon every one entering was spit on by the Siri, althoiigh no person appeared
and the governnient (which had trled to^prevent fraud by piaring guards around^
at last had the house pulled down. Die den Walkyren ähnlichen Vidadaris sind
gattenlose Wittwen (vidiva), als Feengeister umherschweifend, gleich den WIM.
*♦) *Jai ßet Se^ Beaxt'sidvyy eyrfs^iTB arvx Se^ HXtro()ti or«(>J ly XeiyovftA*9
yeoxXftyey ovt'8 ori*Te(> eit'ey xeloQ ßnvft ßsy^aßsv (Winter).
^**) Die Mahakalya glauben, dass Maha-Kala (in Ujain) ein ßosartiger sei, der
Verehrung wegen der Grosse seiner Macht verdiene (Shahristani). Erbittert, mit
seinem verborgenen Namen begrüsst zu werden, verschlingt Krum den Hibil
Siva, muss Ihn aber, well mit einem Messerpanzer bekleidet, wieder ausspucken
(nach den Mandäeru).
Irnt*. 171
ein Kind unter einen Korb, bis es, durch Musik hervorgelockt,
zu tanzen beginnt und schliesslich erschö])ft zusammensinkend,
in Schlaf fällt. Bei der Brindung genannten Belustigung wird
in der Nähe eines Flusses oder eines Baumes ein Korb*) auf-
gehängt, damit ein Geist sich darin niederlassen möchte, den
man, nach Hause gebracht, durch zwei Kinder unter Musikbe-
gleitung wiegen lässt. Die Javanen mähen in einer besondern
Manier, was Slamat oder Anerkennung für die Ernte**) heisst.
Bei der Eröffnung eines neuen Sawahfeldes pflegt eine hoch-
geborene Persönlichkeit gegenwärtig zu sein, um der Erde
Achtung zu bezeigen, wie es auch bei dem Jahresfeste (Sedeka
bhumi) geschieht. Der Priester eines javanischen Dorfes führt
die Rechnung des Wuku, um die Feldarbeiten jedes Tages an-
zuzeigen. Das Chebong-Manuscri|)t gicbt die Obat oder Medici-
nen ftlr die in jedem Jahre passenden Pflanzen. Nach Raschid-
eddin prickelten sich die Javanen Hände und Körper mit Na-
deln und rieben schwarze Färbestoffe***) hinein, wie es Marco
*) Zu den Lugen des AI Muchtar gehörte, dass er einen alten Sessel besass,
mit gestickter Seide bedeckt und allerlei Zierrath, behauptend, derselbe gehOre
zu den Geräthen des Fürsten der Gläubigen, Ali, und vertrete die Stelle der
Bundeslade bei den Banu Israel. Im Kriege stellte er denselben frei uud offen
vor die Kampfeslinie hin, als die Majestät (Schechina) und die Furcht (Gottes)
enthaltend, wohin die Engel zur Hülfe hinabsteigen würden (nach Asch-Sharastani),
wie bei den Manichäern am Fest der ßi\iJia. Die Fetu seh Hessen ihren Erbgutzen
in den Sasja genannten Korb (mit Erdklumpen, Hühnerknochen, Eierschalen,
Bast u. 8. w.) ein, uud die Japaner bringen ihre geheimnissvollen Dosen von der
Pilgerfahrt mit sich zurück. In Jüterbocks Tradition hat sich der Stuhl seines
Schmiedes erhalten.
**) Bei den Yamsfesten in Ashantee sind saturnalische Freiheiten erlaubt,
ohne dass Diebstahl bestraft wird. Nach Macrobius wurden die Satnrnalien ge-
feiert, weil die Feldarbeiten des vorliegenden Jahres beendet und die neuen noch
nicht begonnen waren.
^**) In the Jungle near the villages of the Andaman-islauders (the houses of
whom are bullt of leaves) lives the religious teacher, who teils the people, at
which time they have to offer the caught pig at the devil-house, round the opeu
space of which, they dance at night. Pig's flesh they eat raw, but fish (which
are clnbbed at torchlight or shot with arrows) cooked. They plant yams and
sweet potatoes. The wild banana (as füll of seeds) is not eatable and they
cannot use the fcnall beteluuts growing. With red earth the chief wears a clrcle
172 BatÄvU.
Polo in Cardandan fand. Die Mexikaner ritzten sieb ftir Btis-
sungen mit Agavc-ötaclieln. Die Orang Mantawaye oder die
Bewohner der Nasgau-Iuseln tättowiren sieb. Nacb De Baritn?
bestanden in Siinda Nonnenklöster, worin solehe, die keinen
passenden Gemahl für ihre Töchter finden konnten, dieselben
aufnehmen Hessen, wie auch diejenigen Wittwen, die sieh nicht
beim Tode ihres Ehegatten verbrannten, eintraten. Nach Justi-
nus setzte Artaxerxes die Aspasia, das Kebsweib des Cyrus,
über das Priesterthum der Sonne, wodurch ihr beständige Ent-
haltsamkeit auferlegt wurde (wie den Sonnenjungfrauen in Cazco\
Als den Frauen der Cimbern die Aufnahme unter die Vestalin-
nen versagt war, ermordeten sie sich selbst. DieVairagis, deren
Hanptklöster (unter Brahmanen) sich in Ayodhya und Jaya pnra
finden, stammen von solchen, die fllr aufgehobene Unfruchtbar-
keit ihre Kinder an ßama in Oude weihten (Buchanan). In Toli
finden sich Vere-hori des Pitakat
Am Feste*) Beyze Dussmeen (worin jeder Arbeiter seine
Werkzeuge verehrt) winden die Hindu grüne Aehren um den
Kopf (nach dem Ayeen Akberi). Die in Maloor fbei Madnra
verehrten Handwerkszeuge werden an einen Baum gekettet. Im
Rigveda werden die zur Somabereitung gebrauchten Gerätb-
schaften als Dewa bezeichnet und angerufen (Mörser, Stösser
u. 8. w.). In Yoruba bildet die Verehrung der Handwerksgerätbe
einen hauptsächlichen Festtag.
Dem Tabu**) der Polynesier entsprechend schliesst der Buyat
in Sunda eine Verbietung ein oder eine von Alters her gewissen
rouud the forehead. Iroo they Die dowu oo bard stone and make a knife of it
worue round the neck.
*) Der Hindu betrachtet den Gott der Familie als seinen bevorzugten (Ishta
devata), und wer von einem Lehrer (Guru) Unterweisung (Upadesa) empfangeo.
hat täglich zu ihm zu beten. Bei den Fetu hat Jede Hantieruog ihren Feiertag,
und Jäger, die z. B. den Freitag, die Fischer, die den Dienstag und die Europäer,
die den Sonntag beobachten, werden von den Negern als Alle an diesen Tagen
geboren angesehen (s. Römer).
**) Die Gesetze des Tabuh begreifen in Nukahiva : Den Priester und sein
Eigeuthum. Die Reichen und Vornehmen. Wer den ersten Feind erlegt (auf 10
Tage). Das Moral (für die Frauen). Menschenfleisch (für Frauen). Frau des Ober-
Boynt. 173
Familien und Individuen auferlegte Pflicht, sich besonderer
Speisearten oder gewisser Handlungen des menschlichen Lebeus
zu enthalten (Riggs). Dem Mokisso im slldwestlichen Afrika
wohnt gleiche Bedeutung bei, und ähnliche Gelübde, wie sie
an der Goldküste für den Sumuian übernommen werden oder
Obosam, als Schutzgeist (wie der Dämon Abonsam von Sum oder
Schatten hergeleitet), führt Taeppen von den Masuren an. Gleich
den Agnes-Steinen *) der Fantih besitzt jeder Häuptling auf den
Serwatty-Inseln (wo neben Luli, als Vater des Menschenge-
schlechts, Ankara verehrt wird) einen Vorrath von sorgfältig
versteckten Edelsteinen, die ihm erblich tiberkommen sind.
Oberhalb Buluhcn (in Sunda) ist ein Theil des Flusses Panglah-
saan markirt,' wo kein Pferd in das Wasser gehen darf. Am
baopts (far AUe seines Nameos). Den Kopf. Den bei der Geburt des Kindes ge-
pflanzten Brotbaum. Grosse Calabassen. Hüftbinden. Wohnung (für das Wasser).
.Stelzcnläufer (7 Tage nach dem Fest). Trouinielplatz (Hir Weiber). Feuer dp8
Mannes (für die Frau). Das ungahre Schwein. Schwein auf dem Wege. Schweine-
fleisch (für Frauen, ausser wenn geschenkt). Fische (so lange Brotfriiciite unreif).
Frau (wahrend der Bereitung des Kocosöls). Kocosöl der Frau (für Männer), des
Mannes (fiir Frauen). Wird Jemanden ein Schwein gestohlen, so legt er ein
Tabuh auf die Schweine des ihm Verdächtigen. Er giebt dessen Schweinen oder
Bäumen seinen eigenen oder eines andern Menschen Namen, wodurch der Geist
«•Ines Verstorbenen oder Lebendigen hineinfährt. Dies zwingt oft den Dieb, seine
Besitzong zu yerlassen und eine andere zu suchen. Die begeisterten Schweine
(nateta) dürfen nicht geschlachtet werden. Man kann auch Bäume begeistern.
Wer ein Tabuh bricht, ist Kikino (Schuft) und Tod und Krankheit sind seine
Strafe. A-lIes nicht Tabuhlrte ist Gnofuah (frei). Ward Jemand durch die Klei-
dung oder die Person des Tuitonga tabuh, so konnte ihn kein anderer Häuptling
(durch die Ceremonie Moemoe oder das Pressen der Fusssohlen) befreien, weil
keiner ihm gleich war. Um aber die aus einer etwa zufalligen Abwesenheit ent-
stehende Verlegenheit zu verhindern, ward eine geweihte Schale oder sonst etwas
ihm Zugehöriges statt der Fusssohlen berührt. So Hess der Tuitonga bei seiner
Verreisung stets eine geweihte Schale zurück. Das Kawagetränk wird durch die
Berührung eines Häuptlings niemals tabuh.
*) Tienen (en Cholula) ciertas piedras verdes que fueron de este dios
\^Qoetzalcoatl) 7 ellos las estimaron como reliquias. Una de ellos es coino una
tabeza de mona (Gomara). Jarknastein (pierre sacr^^e) est la meme pierre comme
la salagram (s. Holmsboe). Zeus Casius (der kahle Berg oder Dschebel Okra
am Orontes) worde als unförmlicher Stein oder (in Pelnsinm) ak Jüngling mit
Granatapfel verehrt.
174 Batavia.
obern Panglahsaan dürfen keine Fische gefangen werden und
ist es verboten, mancherlei Worte anszusprechen, die sonst im
gewöhnlichen Gebrauch sind, an anderen Theilen des Flusses
müssen die Boote über Land geschleppt werden. Die Sirijas
betrachten die Bergspitze von Gunung Dongka als ihr irdisches
Paradies, das durch die Seele besucht wird, ehe Gabriel sie
fortführt (Riggs). Taboet heisst im Malayischen die von Gott
an Abraham gegebene Arche des Bündnisses, die durch die Erz-
väter bis auf Abraham bewahrt wurde (und auch in Abyssinien
ihre Bedeutung fortführt). Auf Java werden mitunter geheiligte
Sachen rasch von Dorf zu Dorf geschafft , da der daranhaftende
Fluch mit dem letzten Besitzer verbleibt, und ebenso müssen sieh
die Tataren im Altai immer rasch des eingetauschten Schweines
wieder zu entäussern suchen. Uebertretungen in der Hindu-Re-
ligion, wie z. B. das Tödten einer Kuh, wird in Kumaon, ebenso
wie Vergehen *) gegen die Kost, durch ein Dom gestraft , z. B.
das Verbieten, die Hukka-Pfeife zu gebrauchen. Früher durfte
ausser dem Adel, der den königlichen Rath bildete, Niemand in
Assam Schuhe tragen, und für den Gebrauch der Palankine
mussten die Edlen den Rajah zahlen (Butler). Bei den Jolofs
war der Gebrauch der Moskitonetze dem Könige reservirt. Mani
Farendan, Sohn des Nizam al-Mule Akber Shah (Rajah von Pa-
hali im Lande der Kling), verbot (nach seiner Rettung aus Schiff-
bruch) fortan seinen Nachkommen, von dem Fisch Ala-alu za
^) Fetiches are set up (in the Pongo coantry) to punish offendera in certain
caseB, where there is an intention to make a law sperially binding. This refers
more particnlarly to crimes wliich cannot always be detected. A fetich is inangn-
ratod, for example, to detect or piinish certain kinds of tlieft. Pereons wbo
are coguizaut to such crimes aud du uot give Information are also liable to be
punished by the fetisfa (Wilson). Wenn solche Polizei permanent wird in den
Religionen^ verliert die Kinrichtnng durch Gewohnheit ihre Kraft, ist aber an-
fanglich zwingend wirksam. In den Bezirk eines Zeyareh (heiligen Grabes) ge-
legtes Kigenthum ist sicher, weshalb die Ansayrier Pflüge und Ackergerätbs^'hafleR
dorthin zu stellen pflegen. The word zeyäreh properly means a visiting and
hence is iised for the place visited, being the appellatiou giveu to the repiited
sepulchres of meu, who have enjoyed distiuction in the Ansayree sert. Die An-
sayrier begeben sich besonders Freitags dorthin, da die Heiligen dann am sichersten
in ihren Ruheplätzen anzutreffen sind.
Regeln. 175
essen^ noch die Ganda-Juli-Blume zu tragen. Qaengueza, König
von Gambia hatte seit seiner Thronbesteigung nie eine Strasse
betreten, die von einem Feind verzaubert war, bis der aus dem
Lande der Bakalai berufene Aquailai den Aniemba vertrieb
(s. Duchaillu). Wer es in Nukahiwa wagte, Eigenthum, worauf
Tabu gelegt war, zu berühren, hiess Kikiuo, und solche Kikinos *)
waren, wie man glaubte, immer die ersten , die von den Fein-
den gefressen wurden. Der Tojiata oder Tabu-Mann legt den
Tabu auf (s. Dixon). Zu Zeiten der Theurung wurden gewisse
Nahrungsmittel tabuirt,**) um nutzloser Verschwendung vor-
zubeugen, und jedes Jahr in Neuseeland bestimmte Pflanzungen
von Knmara oder süssen Kartoffeln, deren Ertrag unter das
Volk vertheilt wurde. In Athen wurde der Ertrag der der Athene
heiligen Oelbäume in den Tempelschatz niedergelegt. Die
^) Homo sacer is est quem populus judicabit ob maleticium, quivis homo
maJos et improbas sacer appellari sulet. Ratio sie appellandi est, qoia Diti patri
Tel Jovi, vel aUi Deo eoasecratus per populi Judicium fuerat. Mos enini erat, nt
qaos vellent impune occidi, eorum corpora alicui deo, praecipue Inferis, devoverent
(Festus). Sie waren dann amortisirt. Nach Tornauw sind die- Gegenstjinde,
worauf sich die Handlungen und Beschäftigungen der Mohamedauer beziehen, in
Rörksicht auf ihre Gesetziichkeit : gesetzlich und löblich (muhah und helal), recht-
mässig (sahih nnd durush), erlaubt (dschais), geduldet (mekruh), verboten (haram),
ungültig (batil). nichtig (fasich). In Bezug auf die Ausübung sind sie: unerlässlich
(wadschib, lasim , fers), durch Gott geboten (sunnet, meudub, natlleh), Gott be-
sonders wohlgefällig (sewab).
**) The Word taboo is nearly equivalent to the Latin sacer and the Greek
aoathema, signifying either sacred or accursed, holy or unclean (s. Lang).
^Ava&rifut'. donum, quod dlcatur et cousecratnr (donarium). Ornamenta fanorum
(iaqnit Macrobios) sunt clypei, coronae et hujusmodi donaria neque enim donaria
dedicantur eo tempore, qno delubro sacrantur. Proprie autem volunt äva&t}fiara
dici ea donaria, quae dicata diis, appendebantur parletibus et columnis templi»
aiit ei. lacunaribus snspeudebantnr (Steph.). *Aydd'efia i^Avad^ifjutra) : Sacri homi-
nes, qaorum capita diis inferis dicata sunt et devota. Sacer (cui opponitur pro-
fanos ad deos pertinens (consecratos). Gallus Aelius (apud ^estum) ait, aacrum
esse, quocumque modo, atque instituto civitatis consecratum sit, sive aedis, sive
ara, Mve Signum, sive locus, sive pecunia, sive quid aliud, quod diis dedicatnm
atqne consecratum sit. Quod autem privat! suae religionis causa aliquid earum
reraoi dedicent, id pontiflces Romanos non eiListimare sacrum (Forcell). Interdum
sacer est detestabUis (exsecrandus). Ko^ßaväs : apnd Judaeos sacer thesauras
(Saidas).
^76 Batavia.
schwerste iSUnde besteht in Jagannath darin ^ die Mafaaprasad,
(die von Maha Lukshmi selbst bereitete Speise der Gottheit;
ohne die gehörige Andacht zu essen (s. Sterling). Die Pilger
nach Hinglay dürfen (nach Passiren Shah-bandar's) weder baden
noch waschen, lassen bei Lakerya cota einen Stock für Rama-
Chandra (als Kalki) zurück und müssen den heiligen Grund you
Haur im vollen Lauf durcheilen, ohne zu spucken oder sonst zu
evacuiren (wie auch den Pilgern in Mekka Beobachtung sol-
cher Vorschriften aufliegt).
Unwillkürliches Zucken des ganzen Kopfes zeigt an, dass
Reichthum erlangt und jeder Wunsch Erfüllung finden wird.
Wenn es in der rechten Seite zuckt, wird Besitz erworben, in
der Linken Krankheit. Zucken des rechten Augenbrauen deu-
tet auf Segnungen, des linken auf Vergnügungen, des rechten
Augenlides auf Gelderwerb , des linken auf Ankunft Fremder,
(nach dem malayischen Buche Grapirassat). Sollte Jemand in
der Nacht des Dienstags von einem Gegenstandie träumen, dessen
Namen mit dem Buchstaben Alif beginnt, so ist es ein Zeichen
des Sieges in diesem Leben und in' dem zukünftigen. Der An-
fangsbuchstabe Ba deutet auf Schwierigkeiten, Tau auf Schande,
Sa auf segensreichen Gewinn (nach dem malayischen Boche
Tabir mimpi).
Wenn ein Jüngling eine Jungfrau heirathet, wird ihnen
zur Reinigung eine Locke abgeschnitten, die ftlr jenen Toegel-
koetjir, für diese Toegelkoentjoeng heisst (Winter). Unfrucht-
bare Frauen pflegen auf der alten Kanone zu reiten, die vor
dem Thore Batavias liegt. Da die Schwangere im siebenten Mo-
nate den Angriffen eines Teufels ausgesetzt ist, so wird sie dann
von ihren Verwandten bewacht und darf nur wenig schlafen.
Man wäscht sie darauf vor den schönen Bildern Pandjie's und
Tjondro Kirono's, und dann, nach Anlegung des Schmuckes,
muss sie sieben Mal ihre Kleider wechseln. In Japan sind die
Listen der glücklichen und unglücklichen Tage durch Seimei,
Sohn des Abino Jassima, berechnet, Gemahl des verwandelten
Fuchses, den er in Inari's Tempel vor den Jägern rettete.
Die sechs Wochengötter sind in Bali (von Sonntag an):
Indra, Oema, Brahmo, Wjmoe, Goeroe, Sri Jama (Indra, Pre-
Natarmoimte. 177
tiwiy WisJDoe, Brahma, Goeroe, Oema, Doerga), die Bieben Boe-
tas sind: Huln-asn; Kopf eines Hnndes, Holu-kbO; eines Bttflfels,
Hnln-koeda, eines Pferdes, Hulu-lembO; einer Kuh, Haln-Singha,
eines L^wen, Huln-gadja, eines Elephanten, nnd Hnla-gagak einer
Krähe, daher die Leidenschaften des Menschen und der Thiere
seiner niederen Neigungen. Indem die Balinesen die polynesiche
Woche Yon flinf Tagen (pahing, paan, wage, kaliwon, manis)
mit der indischen Woche von sieben Tagen (Bediti oder Aditia,
Soma, Anggara, Boedda, Wrehaspati, Soekra, Sanestjara) com-
biniren, erhalten sie 35 Tage, die, ohne Monate genannt zu
werden, sechs Mal im Jahre von 210 wiederkehren. Jede Ab-
tbeiinng beginnt mit Boeda Kaliwon oder dem Tag, ^woranf
Nenjahr fallt In dem astronomischen Bnch, das den Titel Wriga
Garga flihrt, sind die Innaren Monate auf das Sonnenjahr
zarückgefllhrt , von Sawahana oder Saka (78 p. d.) gerechnet.
Das Jahr beginnt mit März (den 14.). Wegen der unvollkom-
menen Berechnung erkennen die Balinesen die Monate beson-
ders ans Naturzeichen, dem Blühen bestimmter Blumen, dem
Fluge der weissen Ameisen, dem Aussehen des Meeres u. s.w. Die-
jenigen Sudra in Bali, die sich von Java herleiten, feiern das
neue Jahr (Sugian) sechs Tage vor dem von den Balinesen
adoptirten Neujahr (Galungan). Die Mintiras führen ihreZeit-
rechnnng mit geknoteten Stricken. Der Stundenwechsel des
Tages wird von den Binua durch die Neigung eines Stockes
beseichnet. Maya , der Verfasser der Saura-Siddhanta , war in
Romaka (Rum oder Roma), im Lande der Mlechha, geboren.
Im Planet Venus (lux divina) oder Alilat {ZaQtitig oder der
Hellglänzende) *) verehrten die Phönizier die Oöttermutter (Asto-
ret-naama). Die Heroen, als alte Götter,*'*') hiessen Ourioi bei
*) L*astre Panshya avalt pr^ld^ k la naissance de Slddbarta. Alt BaUm
oder himmlische Heerschaaren begreifen die Syrer die Ztofaaijfuv (Sterng^ltti^r)
«»der Himmelawachter. Baiiah is the worship of the planetary power» amonit Iht
Roddhists.
*^) The (Air) or Matter is coneidered by the Chinese to be eternal and it ta
issodated with an eternal nngenerated and therefore seif- existent First rauaei^
wbieh the Confaeianists generally style Le or Fat« (M'Clatchie). Nach Choo-tae
ist Firmament der in seinen Umwälzungen Alles darchdringende Himmel.
BAfltlao, B«ise V. 12
178 Batavta.
den Ghaldäem von ür (wie Horos) , in Varana mit Uranos cor-
respondirend. Nach den Mandäem gebiert Rucha von ihrem
die Seelen verschlingenden Sohne Ur die zum Bösen verleiten-
den Sterne. Zoroaster wird erklärt im Parsi (Zerdnsht) als
Goldstern oder im Zend (Zaratoshtra) als der leuchtende Tashter
(der hundsköpiige Sirius). Nach Xisuthrus herrschen seine Söhne
ZervaU; Titan und Japetos (bei Moses Chor.). Nach Rabbi Dan
Isaak Barbanel stellten die alten Philosophen das Zeichen des
siebenten Monats als das Bild eines alten ^ zornigen'*') Mannes
dar, der in seiner rechten Hand eine Wage, in der linken offene
Bttcher hielt. Bei Daniel ist Athik Jomaia (der Alte der Tage)
Weltrichter. Als alles bedeckender Himmel (ovgavog) ist Va-
rnna oder Asura (ahura-mazda) der allgegenwärtige (vaiQva-
nara) Richter der menschlichen Handlungen, der Gewaltige
(ugra), dessen Wille vaga und Satzung (Dharman) wahrhaftig
ist (s. Weber).
Jede der fUnf Zeitperioden (lima waktu), worin die Javauen
die 24 Stunden des Tages und der Nacht theilen, ist einer
der fünf Gottheiten heilig, Sri (Glück gebend), Kala (unglück-
lich), Wisnu (indifferent), Maheswara (sehr glücklich) und Brama
(sehr unglücklich). Die Ausdrücke Pahing, Pon, Wagi, Kaliwau
und Manis oder Legi werden auf die Tage der fünftägigen Woche
angewandt, die im Lande durchweg gilt und nach der die Märkte
angesetzt werden. Die siebentägige Woche besteht aus Diti
(Sonntag) oder Rawi (Rowi), Soma (Montag) oder Soma, Ang-
gara (Dienstag) oder Mangala, Budba (Mittwoch) oder Budha,
Raspati (Donnerstag) oder Vrihaspati, Sukra (Freitag) oder
*) Das sechzehnte Buch in der tSamhita des weissen Yajos, das in s«iuer
spateren Taittlriya-Gestalt als Upanishad Geltung erlan^cte (und zwar als das
Hauptbuch der Siva-Secten), hat die Besänftigung des Rndra zoin Gegenstände,
vielerlei Arten von Dieben, Räubern, Mördern, Nachtschwärmern, Wegelagerf»m,
als seine Diener unterscheidend (s. Weber), wie auch der Cthonisehe Hermes
wegen seiner Macht Ober die düsteren Scharen der Unterwelt yerehrt und dann
in der späteren Komik der Mythologien zum Gott der Diebe wurde. Der sonst
nur in der Legende von den drei Schritten oder nur als Repräsentant des Opfers
erwähnte Vishnu heiMt in der Brahmanas (des weissen Tajus) ^resbtha (gl&cUirh),
verliert aber seinen Kopf durch den eifersilrbtigen Indra.
Kalender. >|79
Sakra nnd Sanischara (Sonnabend)*) oder Tumpah (Sani). Die
.'»() Wukii; deren jeder eine Schutzgottheit vorsteht, zeigen wieder
tUnf Hauptabtheilnngen , von dem jede aus 35 Tagen besteht,
an dem Tage, an welchem Diti und Pahing zusammenfallen,
lieginnend. Mit dem Ausdrucke Windu ist ein Umlauf oder
CycluB von (H, 12, 20 oder 32) Jahren gemeint. Der achtjäh-
rige Windu scheint den Arabern**) entlehnt, wird aber gewöhn-
licher als siebenjährig betrachtet, indem jedes Jahr seinen Namen
von einem der Thiere entnimmt, den Wochentagen des Beginns
entsprechend, Mangkara (Krabbe) am Freitag, Menda (Ziege)
am Sonnabend, Klabong (Centiped) am Sonntag, Wichitra
*) Sani (der LangsanigeheDde) oder Satarn hält, auf dem Raben reitend.
das Wasser zurück. AU «r die Erde mit Dürre bedrohte, fuhr ihm König Dasa-
Mtba anf seinem liUftwagen entgegen und zwang ihn znr Umkehr. Der Engel
rbrpziel steht bei den Juden dem Piaueteu Sabbathai (septa oder Sieben) vor.
Nach Fant trugen die Priester des afiTeukopflgen Saturn (mit Sieb und Schlange)
Maoe Kleider. Gemahlin des Krodo oder Satar (des Saturday) war Siwa (Göttin
<ies Genusses) bei den heidnischen Sachsen. Osiris und Isis, die ältesten Kinder
iicü SaturD, sind die jüngsten der Gotter, wodurch sich, wie in Japan, der Ueber-
^ang zum Menschengeschlecht vermittelt. Ayappa (Shani or Saturn) is the forest
eud of tbe Coorgs, a mighty hunter, to whom earthen forms of dogs, horses and
tii^ers are ofTerrd (s. Moegling). Since Ayappa, a Malayalam magician, who was
long tbe dread of the Coorgs, was shot near the Cacheri of Nalkanadu, bis spirit
hkü possessed men.
**) Die ßrahma-Siddhanta (des Rrahmagupta) wurden unter dem Khalifen Al-
inausor in's Arabische Obertragen (751). Dnreh Yarahamihira (Vi. Jahrhdt.) sind
•lie griechischen Namen der Zodiakalbilder und Planeten in Indien eingeführt.
Der indische Astronom Aryabhatta (III. Jahriidt.) schliesst sich an Hipparchos au.
Brahma^upta (V'II. Jahrhdt.)^ verwarf die Darstellung des Aryabhatta, dass der
Auf- nud Untergang der Gestirne durch die Axendrehung der Erde bewirkt
werde. Prima animantia, quae Dens creavit ita ut non gignereutnr a femella
cum mare vir atqne taurns fnerunt, ille Cahumarth, hie Abu Dad dictus. Tahu-
martbiSf cnjus signiflcatio est auimans ratione praeditnm mortale, cognomentum
futt Oil Shah, id est rex. terrae, atqne ex eo genus humauum originem ducit.
Frei von Uebeln weilte sie zuerst d(KX) Jahre im Mittelpunkt der Himmelshohe,
in Widder, Stier und Zwillinge, dann herabsteigend je l(XX) Jahre in Krebs, L5we
und Jungfrau. Während des Aufenthalts in der Wage erschien das Böse, und
dann gingen die Gestirne hervor, Jupiter im Krebs, die Sonne im Widder, der
Mond im Stier, Satnm in der Wage, Mars im Steinbock, Venus und Mars indeu
Ftseben (s. Hamza). As ist Feuer im Hebräischen.
12*
(Wurm) am Montag^ Mintuna (Fisch) am Dienstag^ Was (Scor-
pion) am Mittwoch; Maisaba (Büffel) am Donnerstag. Die Namen
des Jahres im Windu des 12. Jahres entsprechen den Zodiaken.
Mesa oder Mesariss^ beherrscht von WisnU; als Widder entspricht
dem Mesha der Hindu. Mrisra oder Mresaba^ beherrscht von
SambO; als Stier , entspricht dem Vrisha der Hindu. Mrituna
oder Mrikaga; behen*8cht yon Indra^ als Schmetterling^ entspricht
dem Mithuna (dem Paare) der Hindu. Kalakata oder Khalakadi,
beherrscht yon Suria^ als Krabbe^ entspricht dem Karkata der
Hindu. Singha oder Grigreson^ beherrscht von Mistri^ als Lowe,
entspricht dem Sinha der Hindu. Kanya oder Eangerasa, be-
herrscht von Baruna, als Jungfrau, entspricht dem Kunya der
Hindu. Tula oder Tularasi, beherrscht von Sang Mistri, als
Wage, entspricht dem Tula der Hindu. Mri-Chika oder Pri-
witarasi; beherrscht von Wandra Kurisia, als Scoq)ion, ent-
spricht dem Vrishchica der Hindu. Dann oder Wanok, be-
herrscht von Purusiah, als Bogen, entspricht dem Danas der
Hindu. Makarsk, beherrscht von Tabada, als Krebs, entspricht
dem Makara (See-Ungeheuer) der Hindu. Kuba, beherrscht von
Aria, als Wasserkrug, entepricht dem Kumbha der Hindu.
Mena, beherrscht von Oana, als Fisch, entspricht dem Mina der
Hindu. Saturn (Tou) entspricht der Erde, Jupiter (Mou) dem
Holz, Mars (Ho) dem Feuer, Venus (Kin) dem Metall und Mer-
cur (Choui) dem Wasser. Diese Planeten bilden mit Ge (Sonne)
und Yue (Mond) die sieben Herrschaften *) (nach den Chinesen).
Die Fürsten Javas leiteten sich durch Parakrisit von Arjona
(nach dem eine Bergspitze benannt ist) ab und verlegten den
Krieg der Pandawa im Bhäratajuddha (aus dem Mahabharata)
*) KiDoye est le bois dans son etat natnrel, comme arbrc (le premier «lemeot,
qui devieot). Kinoto est le bois, quand il est abattu et change ea boU de
charpeote. FiDoye est Telement du feu dans son ^tat originafre, comme mantfnt^
dans la Inmtöre solaire, les Eclairs, les ^ruptions volcaniqaes. Finoto est le fen
allnm^ par Thomme. Tsonchinoge est la terre comme travaill^ par la maSn de
l'homme. Kanoge est T^ement m^talUque dans son 6tat natorel de roiner»!.
Kanoto est Telement m^tallique fondn et travalll^e. MidzooDoge est Tean talle
qa'elle coole des sonrces et dans les rivi^res. Midzonnoto est Taatre ^ineni
aqueux, romme staguant daus les etangs et les marais.
LocüliMtlon. Igl
nach ihfer Insel. Anch die mit dem Islam erhaltene Erzählung
von Moses und Pharao (Rajah Preniang) ist localisirt*) in der
Strasse von Bali, wo Pharao ertrank. Parsa bezeichnet im Per-
sischen einen Frommen im Gegensatz zu Tersa (bei Sadi). Von
Perizadeh (einer im Peri-Lande geborenen Schönen oder Fee) les
Orecs ont forma celni de Parisates, während die Diw hässlich
dai^estellt werden. Das Königsgeschlecht in Manipur stammt
vom Pandniden Arjnna (als Pärtha), und die alte Hauptstadt Ka-
iingas heisst Parthalis (bei Megasthenes). Unter Parthern sollten
(nach Moses von Chorene) die Palhavis oder Balhavis verstanden
werden (die Bahlika oder Pehlevi von Balkh oder Bactrien).
An der Grenze Manipurs fliesst der Barak mit dem Nebenflnss
Madora. Wie die Städte Indraprastha und Mathnra nach Kam-
bodia*^) und Java, wird India oder Ayudia nach Siam und
Ceylon übertragen. Bei dem König des Landes Hiuthia (west-
lich von Yarkand) fand der chinesische General Hukoiping eine
goldene Statne Baddha's (IL Jahrhdt.). Das Vivaha (Ardjnna
Vivaba oder Ardjuna's Vermählung) ***) war von dem Gelehrten
Empn Kanwa nnter der Regierung Djaya-baya's (König von
Kediri) in Kawi abgefasst. Als das Kawi in Vergessenheit ge-
ratben, übertrug es (im Jahre 1704 der javanischen Era) der
*) Nach dem Fasten iu der Wübte wurde der Ueilaud vou dem Teufel auf
^9B Berg am Wiesenthal (In der Rhön) geführt, um ihn durch das Geschenk der
hberblickteu Gegend (jenes ausgenommen) zu verführen (s. Spiess).
**) In Malay the plnmeria obtnsa, a flower, which is planted near tombstones,
is caUed Kambodia.
***) Ni?ata Kavatcba, prince des DUyaa (geants), qui r^gue ä Nglmahimataka,
a demande' au Batara üendra (le dieu Indra) la plus jolie des Vidadaries (dansenses
relestea) Soupraba, pour en faire sa femme. Uendra Ta lui refusö et Nivata-
KaTatcha a declar^ la guerre et va venir attaquer Souralaya (s<^jour des bien-
heureoz). Comme le rot du midi a re^u du Batara Gourou (Siva) le privil^ge
de oa pouTOir Stre tn^ nl par un de^a (dien), ni par un Bouta (spectre) ou
Rfkaaaa (ogre), mais senlement par la main d*un hemme Taillant, qui aura fait
ans mde p^nitence, les dienx eifray^s prient Hyang Hendra de chercher Har-
djoQna (Als dePandon), qui se mortiJle par des mdes ansterit^ pour devenir in-
TDlo^rabl« (L^a Rodet). Auch in Mahabalapnram stellt eine Uauptscene die
PSufiiDgen Ard]nna*s dar, wodurch er ans den Reihen der vernichteten Ksclia-
triya*8 io die der Brahmanen übertrat.
Ig4 Batavia.
logen. Die Bajpnten; mit Ausnahme der Nachkommen Saliva-
hana'S;"^) pflügen'*'*) (in Almora). Mohiram Chandhori Mecb-
para (aus dem Stamme der Rabha) beanspruchte Abkunft von
den vor Parasuram nach Ghin geflüchteten Kshatrya (Buchanan).
Amba-Eama, Sohn des Gbitra-Bahar, hatte langansgezogene
Ohren. Die von Chitore durch die Musulman ausgetriebenen
Chauhan-Stämme gründeten (1306 p. d.) in den Bergen die Dy-
nastien Karuvirpur und Yumila. Karusha, der Fürst von Kikata,
der Hangsa Tirtha mit der Gans, das Emblem Brahma's oder
Mahamuni'S; baute^ behauptete Erishna zu sein^ wurde aber von
dem wahren Krishna getödtet.
Die Chero oder Sunaka in Kikata oder Magadha leiten
sich von der Schlange (dem Könige Patala's) und durch Ka8ysq>a
von der Sonne ab, und ihre Fürsten residirten in Buddha Gaya
oder Kabar. Unter der Herrschaft der einen Magadhi-Dialekt
redenden Eol oder Chero, deren Fürsten (in Behar) Asuren
waren (wie Jarasandha), wurde Gotamo geboren (s. Martin).
Dem Stamme der Hariho, zu dem der Kfyah von Haldivari in
Jaonpur {ein Rajpute des Mondgeschlechts) gehörte, erlagen die
or converted, except a few Jars aod Mag&ts in Baropathi. Döring the tiine ot
the KamaoD Rajas, the principality was wholly ander a Brahminical govenuMBt,
chiefly of t)ie astrologer caste, wbo raised and deposed the Chiefs at pleason.
Nöne of these Rrahmins are aborigiues. The Rajpuots form the niost nnmeroas
class, but all who are poor, except the descendants of Salwaban, hold the plongli.
The Sndra tribes of cultivators are Aheers, Jauts, Lodi and Chanhan. Near
Agra the Jants by the other castes are reckoned the same as Aheer, althovgli
beiog very powerfnl, they call themselves Rajputs, but in the mountains they ar«
considered Sudras (Hamilton).
*) Havlng entered Karnvirpur, Rudra (of Kumau) declared, that the com-
Petitors were all low fellows, descendants only of SaÜTahana. while he was a
dascendant of the Ulustrious Buddha and therefore seized on the soTereignity
(inr Zeit Akbar's).
**) When Parasuraman destroyed the military trlbe of India, two of tham
fled to Viswakarman for protection, who told Parasuram, they were not Kshatria
(fencibles), bat Khetauris (farmers). On proof being demanded by their baodliiig
tha plongh, these degenerate persons (in order to save their Hyos) conaanted to
do so. Their descendants have ever since been called Khetauris in Bhagnlpoor.
Die nach Ceylon kommenden Colonlen der Rrahmanen waren Web^r (nach
JoiDTme).
Asomi. 185
Cheros. Im Big gilt Pramagamda, König der Kikata (von Ma-
gadha) als feindselig. Taska spricht von den Kikatas als einer
nicht arischen Nation. Nach Vopadewa (in der BhagavatarPa-
rana) wird im Verlauf des Kaliyuga im Lande der Kikata (von
Magadha) Buddha^ der Sohn Angana's^ entstehen^ um die Feinde
der Götter zu bethören. Sasanaga, Vater des Kalasanko, grün-
dete die Dynastie von Wethali bei Jynteah (s. Taylor). Nach
den Sunakas oder Fürsten des Kol-Stammes regierte Mahananda
(Hamilton). In den Vedas bildet die Sarasvati die Grenze
zwischen Aryas und Nishadas. Gonerda von Kaschmir, der
seinen Verwandten Djarasandha gegen Krishna zu HtÜfe zog,
wurde besiegt. In der Biksamhita (wie in der buddhistischen
Legende) wird ein Asura Krishna erwähnt. Vor Erschlagung
des Asura Krishna Kegin (von Atharwa) heisst Krishna (im
Epos und Purana) Ke9ihan oder Ke^isudana. Die Cheros zer-
störten das Königreich der Sonne von Ayodhya ebensowohl,
wie das des Mondes*) in Magadha. Die Siviras oder Suir folgten
den Cheros in Gormkbpur (sie in Kihata besiegend). In Mithila
herrschte die Dynastie des von Vaiwaswata stammenden Janaka.
Aus Ayodhya vertrieben, verlegte Harishandra seinen Begie-
rungssitz nach Ellora, während sein Sohn (Bohitas) und Enkel
Champa in Bengalen gründeten. Unter den Vratinah oder ari-
schen Stämmen, die noch nicht das brahmanische Princip an-
genommen, unterscheidet Latyayana die Krieger (Yaudha) und
Arhat (Lehrer) mit Anugana oder Schriftkundigen, als Opfer-
priester in rothen Gewändern, wie sie (nach der Bamayana) die
Priester der Baxasa von Lanka trugen (s. Weber). Im Atharva
wird Vratya (von selbst rein) als höchstes Wesen genannt. Timur
zählt Jitteh unter seine ihm unterworfenen Königreiche (nach
Langlto), im Laude der Jetten **) (üzbeken) oder orientalischen
*) Den Park der orakelnden Räume bei der 8tadt Prasiake (mit den Heiltg-
tkümem der Sonne und des Mondes) betretend, musste Alexander sein Schwert
(als von Eisen) ablegen.
*^) BalUbhipara wurde (V. Jahrhdt.) durch Parther, Geten und Hunnen zer-
stört. Bu|[karsja, König von Vijayanagara (der ausser seinen Nachbarn im Dek-
kbaa die türkische Dynastie der Togblak, sowie ihre mongolischen Söldner be-
186 B»Uvi».
Scythen, die (nach Uerlelot) jenseits des Imaum und Flusses
Jihoun wohnten. Die Macht der Saka (klein Jueitchi) wurde
(Anfang des III. Jahrhdt.) durch Satakarni (Samasrijagna oder
Sotamiputra) beschränkt. Die bedeutendsten Stämme Tibets
(die Ngari , Dzang, H'Lassa^ Wei oder U und Kham) wurden
313 p. d. zuerst vereinigt und hatten im YII. Jahrhdt. ihr Seich
auf der einen Seite bis Kaschmir ; auf der andern bis zum Ya-
long ausgedehnt; oft siegreich mit den Chinesen kämpfend, bis
kämpfte), rühmt sich (1370), die TurQshka, Kamboga,' Ardhra, Gurgara, Konkana,
KaliDga, Pandja und Orissa besiegt zu haben. Kampila war eine Stadt im Lande
der Pan^la. Im Mahabharata besiegt Pak^sasani die Daradas mit den Kambojas
and die Dasyns des Nordostens, sowie die Waldbewohner mit den Lohas, die
Parama-Kambojas und die nördlichen Rishikas. Vasishtha sucht den Konig tou
Sagara von der Vernichtung der Sacas, Yavanas und Kambojas abzuhalten, doch
wurden aie aus der brahmanischen Gemeinschaft gestossen und Ton Kshatryas zu
Mleehhas degradirt Von den nomadischen Stämmen finden sich die Drokpa im
mittleren Tibet, die Ighnr oder Horpa (einen Dialekt Bhootias sprechend) im
Westen, die Sokpa (mit mongolischem Dialekt) im Osten. Sok and Sok-bo ib
the usual Tibetan name for Mongolian (or nomadic) tribes. Those wbo live in
Northern Tibet and Tangut, uay all Mongolians between Tibet and the towns of
Little Bucharla, call themselves Sharaigol, and are sometimes called Chor by the
Tibetans, Chor being given as a synonyme of Tata (Mongol) in the Chinese-
Tibetan dictionary (s. Müller). Die Sak (Thock am Nauf-Flusse) in Aracan heiaaen
Chatu oder Chanmas bei den Bengalen. Khampa sind Schafhirten im ostlichen
Tibet. The most ancient sect (in Tibet) is the Nyimapa (wearing red dresses).
When Urgyan Rinpoche (an incarnation of the Dhyani Buddha Amitabha or Hod>
pag-med) was invited to Tibet by Khrisrong De-tsau, he founded a new Mct
(worshipping thls incarnation), with red dresses. Brompton, the pupil of the
Bengab Pandit Chovo-Atisha, founded the Rareng monastery and eriginated the
Kahdampa sect (of those, who are content with the observance of the precepts or
Kah, without caring for the acquirement of the higher branches of transcen-
dental wisdom) of red dresses. The sect of the Shakyapaa also weare red.
When Tsongkhapa (an incarnation of Manju Sri or Jamya) became the flrst abbot
(Khanpo) of the monastery in Gahldan (f 1419 p. d.), he distinguished hij»
followers by a yellow dress. Gedun Tub-pa (the founder of Tashi-Lhunpo) aap-
planted the abbots of Gahldan in the estimation of the people and devised the
System of perpetual incarnation (f 1474). Of bis successors, Navang Lozang Gyatsho
founded the hierarchy of Dalai Lamas at Lhassa (1640 p. d.) and made bimself
matter of the whole of Thibet. Beaides the two great Lama of the yeUow sect
of Gelttkpa (the virtuous) , there Is the third great Lama In Bhutan, as Dbanna
Ri^ah of the Dukpa^sect (in red cotbes).
f
Tavana. 187
diese im XII. Jabrhdt. die Erobernng Tibets im Osten begannen
and nnter Dschingiskhan vollendeten. Bei der Ausdehnung der
tibetischen Herrschaft*) (VIL— X. Jahrhdtj bis zum bengalischen
Golf; heisst dieser bei den Chinesen die tibetische See. Als der
Lichnawi-FOrst Khri Tsampo vor seinen Feinden aus Indien nach
Tibet flüchtete; wurde er durch den Debchin Bonbo des Himmels
und Yang Bonbo der Erde als König anerkannt (250 a. d.)*
Die Lichnawis von Vaisali galten als Gegner Sakya's und als
Anhänger des Swastika-Glaubens. Nach Ban-Asor (1000 a. d.),
den die Yavana vernichteten^ folgten (V. Jahrhdt. a. d.) die Cheros
in Masar (in Shahabad). Von den eingeborenen Kirata, die
als Zwerge der Wälder bezeichnet werden , hiess Durga, als
Jagdgöttin, Kirati. Nach der Dulva war Magadha von dem
Könige von Champa (in Anga) erobert, bis zur Zeit Bimbasara's.
Die Bagratiden, Nachkommen des Juden Schampa Pakarad,
*) Hurr Singh Deo lUJa of Semroar or Samaran (and Jamnukpour or Jonak-
por) introdoced the Neware in Nepaul and expelled tbe '1 ibetans. who (as Khath
Bhotijaa) went tu occupy the moontainB near Kuti (1323 p. d.). Potala or Pota-
)aka (gni-bdaln, as boat-receivar or baven) was the residence of Ixwaku and
hia descendanta of tbe SuryawaiiFo (od tbe mouth of the Indus). Tbe Shakya-
princea (being banished) built Capilawastu on the Bbagivathi-river (in Robilkuud).
The reatdence of the Dalai Lama (built in the XII Century) is likewise called
pptala, berause Cbenrezik, the patron of the Tibetans (the spiritual »un of Ami-
ubha) ii (»aid to have resided at Potala in aucient India and to have visited
Tibet trom tbat place (Körösi). Die Dalai-Lauia sind Manifestationen des an die
r>telle Sakyamuui's nach dessen Tode getreteneu Bodhisatva Padmapani (Avalo-
kitesvara) und seines himmlischen Erzeugers Dhyani Buddha Amitabha (s. Schmidt).
Der Planet ßudba beisst Pancharchis (mit fünffachem Glänze) oder Panobareei
\un den fünf Heiligen des Himmels. An die wunderbare Erscheinung buddhi>
btischer Embleme (367 p. d.) anknöpfend, sandte König Srongdsou Gambo (632 p. d.)
nach Indien, um das Alphabet für eine tibetische Schrift zu erlangen und dadurch
die Verbreitung des Islam zu fordern. Bis dahin hatten die Lehren des Laotse
oder Seniabe (obwohl in der Disputation >on Sakyamuni besiegt) gegolten, und
unter Lang Dbarma musste der Buddhismus vor den Yung-druug-pa (den An-
bängern des mystischen Kreuzes) weichen, bis er durch Lama Yurru wieder, als
Lamismas, eingeführt wurde. The Swastikas held the doctrine of eternal anuihi-
laclon after deatb, as Mustegspa or Finitimists. They called tbemselves Tirtha-
kara or pure doers and the name (Punya or pure) was carried with tbem to
Tibet, where it still sur\ives, as Pou, in the eastern province of Kham.
18g Bntaviii.
(dem der Arsacide Valarsaces die Krönangsfünction gegeben),
als Pakradoani, bekehrten sich znm Christenthnni; auf dem Thron
Armeniens. Die Haaptstadt*) Magadhas wurde (640 p. d.) von
Patalipntra nach Bajagriha (Behar) verlegt. Die Dynastie der
Guptas regierte (IV.— VIII. Jahrhdt.) am Ganges. Nach seinem
Besuche bei Shankal^ König von Kanjakubja, Hess Bahram Gur
(426—440 p. d.) indische Musiker nach Persien**) kommen.
Nachdem Sukla Dev das Reich getheilt hatte , wurden die drei
Sultanate von Bihar^ Ranganati und Gauhati errichtet. Die Va-
sallen des Rajah von Gauhati (in Davang) dehnten die Be-
sitzungen der Kocch nach Osten aus. Die Tochter des Gründers
Hajo wurde einem Bodo oder Mecch-Häuptling vermählt, der
ihn in seinen Kriegen gegen die Assamesen (Ahom),***) Bhuta-
nesen und Mohamedaner oder Ploo (Saumar und Yavan) unter-
*) Die Ghinesen erwähnen die Gesandtschnft des indischen Fürsten Yue-gnai
(König von Kspili) 408 p. d. (kleiiier Juptcbi) und des Huiomien ans der Familie
Kie-Ue-tie (641 p. d.). Die ersten Ansiedln ngen der Cliinesen in Yiinan fullen
unter die Han (2(X) a. d. bis 220 p. d.) Der Cliina benachbarte Laos-Stamm
heisst Sieng Thong, und dann giebt es die Sieng (Xieng) Sen, Sieng Rai u. s. w.
Leyden lisst die Khamen von den Kbo (Gueos der Portugiesen) stammen. In
Gochtnchina stammen viele der Mandarinen von den vor den Tataren dabin ge-
flttehteten Chinesen ab (nach Kirsop). Sing ist der indische Lowentitel, als Re-
präsentant der Sonne (Singi oder Sonne in der Ho-Sprache) , und verbindet sich
mit dem Stammesnamen in den Singpho oder (chinesisch) Sinti-pho, so dass Sinti
oder Inti sich au das peruanische Ynti (Sonne) schliesst und Inti der Ashantie.
**) BarEnJeb, Arzt des Khosru AnurschirVan, brachte aus Kanjakubja das Buch
Kallla (und Dimnah oder Karataka und Damanaka), das in das Peblevi (oder
die Huzvaresb-Sprache) Übersetzt wurde. Nach Masudi brachte Noshirvan da«
Original Kahla Dimmn's nach Persien, als König Akshawan getödtet war. Die
Geschichte der sieben Veziere oder der sieben weisen Meister des Sindbad (Siddbipati
oder Sindhnpati) wurde (nach Masudi) aus Indien nach Arabien gebracht, ebenso wie
die Hezar afsaneb (Alf-Khirafa im Arabischen) oder Tausend und Eine Nacht» wo
Shehrazade durch ihre Märchenerzählangen das Loos der Jede Nacht getodteten
Jungfrauen vermeidet (wie im Nonthuk-Pakaranam). Das Schachspiel wiederholt
als Shetreng oder Chaturanga (viergliedriges Heer) die indische Marschanordnoog.
Nach den Chinesen war die Sprache der Ugor mit der des Hiongnn- Volke« ver-
wandt, und die Namen der Könige werden so angegeben.
***) Acrording to the Ahorns, God, transforming himself created the world,
as a Spider epfns her web (Jenkins). Nach Jüdischer Legende wurde David in der
Höhle von Adullam durch eine Spinne verdeckt (wie Mahumed).
Flscbmensch. 189
stützte. Als die Nachfolger Hajo's ihre Verbindung mit den
Meech gelöst hatten, ftthrte Visva Singh (der Enkel Hajo's) den
Uindaismns *) ein, nnd der Name des Landes wurde in Bihar,
wie der des Volkes in Rajbangsi verändert. Die Lepchas zer-
fallen in Rong und Khamba, welche letztere unter den Vorfahren
des Sikkim-Rajah aus der chinesisch-tibetischen Provinz Kham'^'^)
einwanderten. Die von den Lepchas als Chong bezeichneten
Limbns verlegen ihre alte Heimath in die tibetische Provinz
Cbung, südlich von Lhassa. Unter den Abkommen des frommen
Jitori oder Dharmapali, Nachfolger des von Vicramaditja be-
siegten Subhaou, herrschte Ramachandra, dessen durch den Brah-
manen Brahmaputra geschwängerte Königin sich nach ihres
Vaters Hofe zurückzog, Shashank oder Arimostha (mit dem
Kopfe eines Asi-Fisches) gebärend, der (nach Kriegen mit dem
Kajab Phenna von Phenuagart in Kamrup) seinen von ihm nicht
gekannten Vater Ramachandra im Kampfe tödtete und dann nach
Badyagarh zurückkehrte. Auf seinen Sohn Goyank folgte Su-
krank, nach dessen Tode (da mit ihm die Dhuram-pal-Linie aus-
gestorben war), das Volk die Herrschaft der zwölf Rajahs ein-
*) Having sabdiied tbe Kambojas, kiDg LalÜaditya (of Kasbmeer) proceded
agaiiiat Bokbara. Part of tbe Kaflrs in tbe HiDduknsb are called Kanmojeea
(Kambojas).
^*) Tbe Chong priests of Aasam apeak a dialect of tbe Sfamese (s. Low)«
Ibre alte Oottbeit biess Chuog. In der Sprache der Cbanglo im Thal dps Lobita
bedentet Cbanglo scbware. Tbe sacred language of tbe Sooteeah or Cbooteyab
(wbo previouB to Abom supremacy beld power on tbe North and South bank of
tbe Burranipooter) contains a great proportion of Sanscrit and Hiudee, as well as
Rirmeae worda (from tbe Pali) and tbe wbole langnage may therefore originally
bave been of tbe Pracrit dialects. Tbe Khwam Cbooteyab appears to bave been
tbe only written language on tbe arrival of tbe Thai-Race In Asaam (Karr).
Tbe Dhekras or common cnltivaton fn tbe valley of Asaam, aa well aa th«
Kaeebaris and Kocchare Tamulians (not of tbe Arian race). Die den Kaaila
(Kbyi) verwandten Mek (In Measpara) kamen von den Grenzen Bhutans und
Nepaula (Fischer). The Khyen are tbe only trlbe of Kamrup, that tbe Brabmina
of Bengal will admit to be pure Sudras. Ptolemaos nennt die KarSaXoi (Chandala)
neben den Pbylittae (Bbilla). Nach EUis gebfirt das Rajmabali zum Telngu nnd
Tamol (in der dravidiachen Familie). Lassen identiflcirt dieSabarae (belPtolem.)
mit Sdur (die alten Savaras).
192 BatAvl».
Panda durch Parasa-Rama nach Assam gefluchtet war. Ate
erster Fürst Nepauls wird Ny Muni genannt. Manju-Nath (als
Manjugosha) lehrte den Buddhismus. .Von den die Kastenein-
theilung in Nepaul einführenden Königen der Burmah-Rasse
stammt die Mal-Dynastie. Die Chepang (in Nepaul) verehren
Gott als Nyam (Sonne) Ding (Lame oder Mond). Die von den
Newars getrennten Bhamas in Nepaul halten nach der Sitte
Bhutans ihre Köpfe kahl. Die Magas dienen als Soldaten.
Nach Hamilton gehörte die Sookha-DynastiC; die sieh von den
Rajah von Ghittore*) ableitete ^ zu den Magars. Als während
der mohamedanischen Eroberungen (XII. Jahrhdt.) die Brah-
manen aus den Ebenen nach Nepaul kamen, wurden die Kha
zu Ksehatrya erhoben. Nach Baber war Kashmir früher von
den Khas **) bewohnt. Die Gorkhas eroberten (1768) Nepaul
(unter Prithi Narayan aus Gorkha), als Khas in Choubesya.
Nach den Chinesen thronte der König von Ni-pho-lo oder Nepaul
(Na-ling-ti-pho genannt) auf einem Löwensitz. Die Jung Ne-
shaun oder Kriegsstandarte in Nepaul oder Deccani Tapu (Sttd-
Insel zum Himalaya) zeigt auf gelbem Grund den Affengott
(Hanuman). Nachdem Menjoo-Dev (Munjusri) das Thal Nepals*^*)
mit seinem Schwert geöffnet und die Wässer durch den Vag-
mati hatte abfliessen lassen, wurden von den Göttern zur Be-
*) Wheu the mokaaiedan soverefgn of Delhi wished to marry the dau^bter
of the Rajah of Ghitore, many of the Rajepiits (Parbuttees or Utndus of the
mountains) left their coontry flying to the hüls (XIV Century).
**) The ChentsD tribe, wbose laQg:uage Is almost entirely comipt Hindi and
UrdOi with a few additioDS from Bengali, afforda some niore example to the many
forthcoming of an uncoltivated aboriginal race ha^ing abandoned their owo
tongne. Such relinquishment of the mother tongue has been so general that
throughout Hindostan Proper and the Western Himalaya as well as throaghout
the whole of the vast Snb-Himalayan tract denominated the Tarai, not excluding
the contigaons calley of Assam, there are but a few exceptions to this geueral
State of the case, whilst in the Central Himalaya the aboriginal tongues are
«laily glving way before the Khaa langnage, which, though origioally and still
traeeably Tartaric, has been yet more altered by Arian influences than even ih«
cnltivated Dravirian tongnes (Newill).
*^) The holy Und of Nepala desa is inhabited by Bhairawaa (male splrits of
Maha Dera or SWa) and Bhairavls, female spirits of the iSaktis.
SchUngengeiBt 193
sänftignng des Schntzgeisteg, der in Schlangengestalt das Land
beherrscht hatte, der Teich von Lalitan Patan (in zahllosen
Ecken eines Labyrinthes) geschaffen. Durch die Schwerthiebe
Aninidhra's (Sohn Krishna's) wurde Sangkhasur (der Herr Ne-
pals) getödtet. Den Tempel von Sambhanath baute Manedev
(Mana Dewa). Von den beiden Inselhttgeln gilt der von Swayam-
bhunath (Sambhanath) fttr den Lieblingssitz des höchsten Wesens,
während auf Pasupatinath Siwa mit seiner Gattin*) residirt
(als Guhyiswari). Die Garos verehren neben Saljung seine Frau
Manim, die Rabhas die weibliche Energie**) Charipak neben.
Risehi, dann Rischi Siju mit Moyong bei den Kacchar, Rischi
und Jago bei Kocch. Die von Ptolemäos in Hinterindien ge-
kannten Kiratas***) setzt das Mahabharata an den Lauhitja.
Kirati ist ein alter Name des Ganges. Nach dem Vishnu-Purana
wurden die Kiratas (und die Bhargas) im Osten durch Bhima
besiegt. Menü nennt die Kiratas unter den ausgestossenen
Kshatryas. Die Kiratas in Nepaul ehren die tibetischen Lamas
(s. Bnchanan), und (nach Prinseps) herrschten die Rajah der Ki-
ratas (640 p. d.) in Nepaul. Der von Kamrup stammende
*) The supT^me god of the DbimalB are termed Warang-Berang (the old onaa)
or father and mother of the gods. Tbey Hkewise have a wedded pair, Pochima
(the ri^er Dhorla) and Timai or Timang (the rlver Tishta).
**) Nach dem Prakritlkbanda (der BrahmaTaWarta-Pnrana) ist Bhalrava das
höchste Wesen, in zwei Gestalten getheilt, von denen die eine zur Fran (als Pra-
kriti) wnrde, die zweite Brahma. Die Prakriti ist TSoschnng, ewig, ohne Anfang
and Ende. Sie ist die Weltseele in höchster Energie, wie die Flamme im Feuer.
8iva entfsltet nach dem Slva-Onana-Potham seine Thätigkeit unter zwei Formen,
einer mannlichen und einer weiblichen, welch letztere (Majamala) den Stoff zu
«Hen K5rpem liefert, aber in Folge der Karman oder Handlungen sich befleckt
und dadurch Ursache der Tiuschung und Sfinden wird.
***) The name of Kiiata (and Akuli), priests of the Asuras, nearly corresponds
with that of Kiratas, an aboriginal race (Moir). Der nördlichste Theil Kirradias
hiese Cbaturgrama oder Vierdorf (s. Lassen). Indaprathai (südlich von den Ani-
nachai, denen die Stadt Asamara gehörte) ist die Paliform des Namens Indra-
prssthas, der Hauptstadt der alten Pftndaya an der Jamuna. As Oarruda, the
bird of Vishnu is praised as the devourer of Kiratas, Siva's trinmph over Tripura
if the continual theme of worshippers of Siva (s. MQlIer). Nachdem er Tribeg
rebant, zog sich Kirat, Bruder des Puru, in die Einsiedelei znrflck (nach dem
Kaj Mala oder den Annalen Tripura's).
Baatiaa, ReiM V. 13
194 BaUTia.
Vyayanara, der Vyayapur erbaute, warde von den Kiratas ge-
stürzt. Der Dynastie des Trithi Rajah folgend, erlag Dhamia-
pal den Kicchak oder Kiraten. Virat von Matsya heirathete
die Schwester des (unreinen Asuren) Bajah von Kicchak.*)
Bhul Sinf^h's Eajpulen von Janakpur, die die Dynastie Nyani-
muni gestürzt hatten, wurden durch die Kiratas vertrieben und
diese durch die Kshatrya Nevesit, **) denen die Newar folgten.
Als die Ahiras***) (Kuhhirten) in Nepaul herrschten, ftlgten sie
ihren Sanscrit-Namen Gupta hinzu. Die Aheja leiteten sich von
der Schlange (ahi) ab. Die Newars verliessen vor den Rind-
fleisch essenden Feinden (den Mohamedanem) Gar Samaran nnd
erhielten auf dem Wege nach Nepaul von Kangkali die Er-
laubniss, während eines Provisionsmangels Büffel zu tödten.
Nach Kirkpatrik zog sich Hari Singha (der letzte König von
Gar Samaran) vor Secunder Lodi n^ch Nepaul (1323 p. cL).
Die den Janaka in Hithila folgende Dynastie hatte den Re-
gierungssitz von Tirhut nach Gar Samaran verlegt (jetzt in Mo-
zufferpur). Die Kiratas oder Kichak (zwischen Sikkim und
Nepaul) enthielten sich des Rindfleisches (theils buddhistisch,
theils brahminisch).
Der Ahnherr des Königs von Assam war auf goldener
Leiter vom Himmel f) gestiegen (Pavie). Zu den Vorfahren der
*) The inhabitants of Purnia have confiised traditlons of ihe invaslons and
conquests of th« Kirats, Kiranti or Kicchak and mention aeTeral priuc«a of
Morong, to whom thcy stUl offer wonhip. Die Kiraten leiten die VölkarfamlUen
von sieben Brüdern ab, als Hinda, Mahomedaner, Kirwang, Kiraten ^ Kadir,
Europäer^ Mullare oder Mol. Die Häuptlinge der Kocch leiten sich von den bei
ihrer Vertreibung nach Kamrup und China geflüchteten Kshatrya (Montcomerj
Martin). The two outcast races of Kshatryas, called Chinas and Kiratas, invaded
Assam and Morung.
*'^) They were Tibetians and bullt the temple of Sanibhonath. Many of
them took the title of Burma or Varmas. The followers of Buddha are utoally
called Brahmas by the UinduSf and the vord Burma, Burmah or Birmah is pro*
bably a corruption of that appellation.
***) Der türkische Stamm der Uirat oder Auirat unter den Mongolen in der
Tartarei entsprach den Avaren (ATiri). Die Amdoan, an den tibetischen Orenten
Ynnans, sprechen tibetisch.
t) Den Garos lebt Saljung im Himmel (Bong) mit seiner Frftu Manim. Bei
Himmltsche Herkunft. 195
Watje in Guinea liessen sich unter Gesängen Hinimelswesen
hernieder an einer Kette, kehrten aber, als Streit entstand,
wieder znrtlck (Oldendorp). Die von der chinesischen Grenze
nach Assam (wo ihre Sklaven das Feld banen) vorgedrungenen
Sintipho (Singpho) wollen vom Himmel gekommen sein. Den
Knkis besteht die Seligkeit der Abgeschiedenen darin, von
einem hohen Berge aus die Schönheiten der Natur zu betrachten
(s. Barbe). Die Bhor Khamti machen auf göttlichen Ursprung
Ansprach, und so die Häupter der Kocch oder Rajbongsi, bei
denen die Deoshi als Priester fungiren. Die Kocch aus Nord-
osten eroberten (XII. Jahrhdt.) Kamrup (nach den Rangtsa-Tra-
ditionen). Als die Ahom sich unter Chu-Kapha, der (nach Tay-
lor) durch eine Reihe von 48 Königen von Indra abgeleitet
wnrde, festsetzten, besassen die Kocch Behar die Herrschaft in
Kamrup. Die Kacchar oder Rangtsa,*) von Osten kommend,
den Orangn ist der Qott Makambi machtlos, verglichen mit seiner Frau Abiala,
die eine Pistole hält und todtet, wen sie will (dn Chailln). Die Nagas nennen
den Schopfer Rang Knttnck. Die Rabhas in Kamrup verehren Rishi und seine
Frau Gharipak im Himmel oder Rong-Korong. The Lepchas are divided into
two races, the Rong or Lepcha proper and the Khamba, who came from the
Chinese province of Kham. The Bhotiah from beyond the snow is called Pote
{hj the Lepchas) and his country Poleleang, he of Sikkim : Arratt and bis country
Dlnjong and he of Bhootau: Proh-murroh (man of Prob). Im XVI. Jahrhdt.
gründete Hajo das Königreich der Kocch oder Korach mit Kocch Behar als
Hmoptstadt. Die Panih-Kocch essen von keinem Thier ohne vorheriges Opfer
(wie die alten Perser). According to the Drang Muka-Kuning the creator of all
Hving things is Allah Taala, living in the sky with NaabaMohamed (the prophet
Mahmud) his wife, who destroys all living things.
*) Above Polyeul or Nepal is Tingri, wie (nach Hodgson) die Sifanesen
sagen. The Mek south of the Brahmaputra (ressembling the Khyee, called Mike
by the Kacchars) had come flrom the frontiers of Bhutan or Nepaul. Die Murmis
wollen von Jenseits des Schnees her eingewandert sein. Die vom Berge Mugai
sanghra bhum stammenden Singpho verwüsteten Assam in ihren Einfallen. Among
the Bors and Abors the bacchelors live in the Murang or public hall. Die
Mishmis leben in langen Hänsern (nach GrifAth). Nach Cutter gleichen die Misis,
die die Sprache der Abor reden, den Karen, die von Kincaid mit den Kakhyen
identiflcirt werden, und von Malte-Brun mit den Kariain (bei Marco Polo). Nach
Forrest wohnen auf Neu-Ouinea mehrere Familien in einem grossen Hause
zusammen.
13»
196 Bati^A.
eroberten Kamrap, bis der Rajah der Ha-tBnng-tsa-Dynastie
durch die Rajahs von Koceh Behar (denen Brabmanen auf
Kühen voranritten) vertrieben wurde. Nach der Schöpfung be-
völkerte Bedo Gosain*) die Erde durch sieben Brüder, die als
Stammväter in die Rajmahal - Hügel vom Himmel gesandt
wurden. Die Bodo waren lange im Besitz des oberen Assam
und nach der Unterwerfung Kamrups erweiterten sie ihre Herr-
schaft über Ässam, Cacchar, das Barak-Thal und Tipperah; un-
getUhr vier Jahrhunderte vor dem Einfall der Ahorn (s. Logan).
In Cacchar sind die Bodo der Hügel tapfer und betriebsam,
allein von den Angami verschont. Nach Jenkins wurde die
Pal-Dynastie, die den Buddhismus durch Brahminismus ersetzte,
von den Kocch gestürzt, denen die Ahorn in Kamrup folgten.
Die in alten Alphabeten der Ahorn geschriebenen Bücher sind jetzt
nur den Pandit verständlich. Die Abor stammen von den in die
Hügel *'*') Geflüchteten, als Krishna den Rajah Bhishmuk besiegte
*) The Bedob Gosaih visits therDemanno or Dewang and braids their hair
(growiog remarkably long), whicb they mnst neTer cat, as tbey wonld Iom tbe
propbetic power in tbeir dreams.
**) Als Repräsentanten der ersten Einwanderer Ton der Nordseite des Himalaya
lassen sieb die Assam-, Kambojer, Mon- und Lao-St&mme anseben (sagt Logao).
In einer späteren Periode waren sie innig 'verknüpft mit der folgenden Ein-
wanderung aus Tibet oder den eigentlicb tibeto-burmaniscben Stimmen. In
das Irawaddy-Bassin vordringend, äusserte der Laoe-8tamm einen Einfluss auf
die nordöstlichen Stamme Assams (Tablung, Muthun, Joboka etc.), einige Jahr-
hunderte vor der A hom-Dynastie (Logan). Die Sprache der Binua und Simang
in der malayischen Halbinsel bewahrt Reste des sQdHchen Einflnssee der Hon
oder Talein (Peguer). Das AuflSsen der Doppelconsonanten findet sich, wie bei
dem einsilbigen Ghinesischenf so bei den poly synthetischen Sprachen Amerika«.
Towards the Diko, the Abor trlbes are dependent on the Bori. The Bor»Door
and Pani-Duor speack the Namsang-dialect. The Manthun are dlvided in tbree
tribes. Bor, Huru and Khulung (Logan). Auch unter den Nagas finden sieh
Buri-Nagas. Although partially modifled by the flrst or Abor-Yuma movement
of the Tibeto-Burmans, the Kasia (a remnant of the Mon tribes of Bengal and
Assam) have been longest connected with the Bodo-Slngpho tribes (Logan). The
arts of the Kha-Nung (supplying salt and iron dhas) are superior to thoee of
the Khamti and Sing-pho. Hannay beschreibt die Kakhyen als sich darch ihre
langen Gesichter und geraden Nasen von den Nachbarn, den Shan, Birmanen und
Chinesen, untersclioideud. Die Muu-Fau sind (nach du Halde) tatarisrhe Lamas
Asama. 197
(Rowland). Erishna setzte den (Osar) Norok (Sohn Prithibi's
oder der Erde) zum Könige von A-sa-ma (unvergleichlich) ein.
Sein Siwa verehrender Sohn Bhagadatta wurde durch Arjuna ge-
tödtet. Unter den von Plinius neben der Eönigstadt der Uberae
Dördlich vom LikUngtafu. An der Grenze der Kokonor-Tataren oder Mongolen
(in Szecbuen) leben die Na-y, an der Grenze der Köuigreirhe Ava ond Pegn die
Liase an dem trennenden Hochgebirge. Usbeken und Turkmanen bewohnen die
sogdiaoiachen Besitzungen der Epbtha-Liten (neben den Nepbta-Liten). La langne
SAmaarroutam, dana laqnelle les Brames (deacendus des ancieus Brachmanea) ont
compos^ leurs livres myatiques, est remplie d'expressions grecques (de la Flotte).
Quid i&ibi volnnt in mediis barbarorum regionibus Graecae urbea? quid inter
Indes Persasque Macedonicos sermo? (Seueca.) Der hauptsächlich bei den Snra-
senerD (mit den Städten Methora und Kleisobora) verehrte Herkules, der (nach
Megastheues) die Kleidung des thebanischen Herkules getragen, soll nach den
Indiem aus der Erde geboren sein (Arrian). Die Macedonier hielten die in Felle
gekleideten Siben (die ihren Ochsen eine Keule aufbrannten) für Reste aus des
Herkules Heere. Arrian unterscheidet die Bewohner von Nyssa (am Meros), als
Reste aus des Bacchus Heer. In dem nach Herkules' mit dem aup dem Meere
gefischten Weiberschmnck beschenkter Tochter genannten Lande Pandaea wurden
die Weiber im siebenten Jahre mannbar und starben die Männer im vierzigsten,
was Arrian in verkürzter Lebenszeit ein richtiges Verhältuiss flndet. Nach Mega-
sthenes sind die Indier alte frei und keiner ist ein Knecht. Sie sind in sieben
Orden getheilt, als Sophisten, die für nichts zu sorgen brauchen, Ackerbauer,
Hirten, Handwerker, Krieger mit öffentlicher Besoldung (die im Feldzuge die
Bauern ungestört lassen müssen), Aufseher und Ratbgeber. Keiner darf in eine
andere Kaste übertreten, ausser in die der Sophisten. Die grossen Bogen wurden
mit Vorsetzen des linken Fusses gespannt. Den Königen der Kurn und der
Madrs wird der Titel Virag zugeschrieben. Nach Manu zeugte der zweifach ge>
tbeilte Brahma mit der weiblichen Hälfte den Virag, Vater des Manu. Die Kouroi
leben im Worte Kv^we. Die die Länder der Uttara Kuru und Uttara Madra
jenseits des Himavat im Norden beherrschenden Gottheiten sind geheiligt (Cole-
brooke). Kiritin, als Beiname des Arjuna, erinnert an die Tiara (Kna^K odef
KiBa^^h der altpersischen Könige. Paudn hat im Sanscrit (als weiss) keine
Wurzel, nnd der Name des aus dem Norden eingewanderten Konigsgeschlecbts
wurde Arjuna (oder Parthier) genannt Pandn (gelblich weiss) von der Wurzel pand
(gehen). Pand in der Bedeutung gelehrt (Pandit«) ist eine Prakrit-BUdung aus
pat. Krishna kämpft mit den Kalayavanas (die zur Zeit des Dasakumara ein
seefahrendes Volk waren) nach dem Turana und dem Mahabharatam. Der Ober-
herr der Javana, der gegen die Kuru übermüthige Sauvira-König Vitula, den
selbst der tapfere Pandn nicht zu unterwerfen vermochte, wurde von dem weisen
Prithasohne bezwungen, nnd Arjuna's Pfeile besiegten den Sauvira-König Sumitra
oder Dattamitra. Die weisse Farbe der Pandu wird dHher abgeleitet, dass die
198 BatoTia.
genannten Nationen kennt die Aitareya Brahmana die Mn-
tibas und PulindaS; als Nachkommen der verworfenen Söhne
Visvamitra's.
Die Nachfolger des das Schlangenopfer bringenden Jana-
Ambalika sich vor dem Vj&sa fürchtete und blass würde. Von Bhisma erzogeD,
wird Panda der erste der Bogenschützen, Drisharashtra an Starke, Vidura in Oe-
setzkenntniss. Panda wnrde zur Ehe von der Pritha oder Kunti gewählt, and
Bhishma erwarb ihm als zweite Frau die Madri, Schwester des (aija, der als
K5nig über die Madra and Bahlika (Bahika) herrschte. Bei den Madra herrschte
die Sitte, die Franen za kaufen. Jeder Vasu (der wie Rishi Vasishtha zur
Menschenexistenz verflachte Halbgott) giebt dem Sohne das Achtel seiner
Kraft. Die Oanga warf die sieben ersten Sohne in*s Wasser, der achte ist
Bhishma, eine YerkÖrperang des DJu, welches üimmel, Aether and Tag bedeut«t.
Die Tumuli bei Madras bedecken das verschwundene Volk der Pandnva oder
Pandura. Herkules, Vater der IlavScurjy trug ein LSwenfell und machte seine
siebenjährige Tochter mannbar, um mit ihr das königliche Geschlecht des Landes
(Pandaia) zu zeugen, wo seitdem die Mädchen den Vorzug besitzen (am südlichen
Meere gelegen). Bei den Aleuten bestand früher Polyandrie. Panda (Sohn der
Pandea) vermählte sich mit Kunti. P&nduvan^adSva (Gott oder Konig des Panda-
geschlechts) folgt auf Viyaja (Sieg) in Ceylon. Das mächtige Volk der Paudae
(bei Megasthenes) im Norden Indiens regierte in Guzerat (s. Lassen). Ab iis gens
Pandae, sola Indorum regnata feminis. Unam Herculi sexus ejus genitam fernnt,
ob idque gratiorem, praecipuo regno donatam (s. Plinius). Das Volk der
Singhae wird von Plinius in Marwar gesetzt Das Uferland des Hydaspes wird
von Ptolemäos das Gebiet der IIav3ovot genannt {Tte^i de rov BM,orrjv fj ZTor-
Bovofv x<»'fa). Ultra Sogdiani, oppidum Panda (Plinius). Strabo erwähnt neben
AXeiavd^eia iaxarrj die Stadt des Koros (Ko^a) oder Kurnxetra. Zur Zeit
Alexander's bestand ein Reich der Sogdi am Indus (Sogdos oder rein von Flnss).
^äkala im Fünfstromland ist Wohnung der Cäka, der Hauptstadt der BäMka (wir
Siuhala Aufenthalt der Löwen). Das siebentheilfge ^^^kadwipa liegt (nach dem
Mahabharatam) an der nordwestlichen Grenze Indiens. Bähika ist allgemeine
Benennung der vom Kriege ohne Brahmanen und Konige lebenden Stämme des
Panchanada, zu denen auch die Oxydraker und Maller, die Xndraka und MalavA
de^ Indier gehorten (s. Lassen). Sagala (Sangala), als Stadt der P&ndovi (bei
Ptolem.). Die Madra (mit Cakala) werden zu den Bahika gezählt. Quum Orestes
post caedem matris Athenas venisset, quo tempore festum Bacchi Lenaei celebra-
batur, ne earundam libationnm particeps fleret, qui matrem occidisset, Pandio tal«*
quid excogitavit; singulis couvivis congium apposuit et ex eo bibere jussit, vlnnui
non miscentes, ne ex eodem cratere Orestes biberet, neve aegre ferret, si ipa«
solus et separatim ab aliis biberet. Inde Choes (Xoee) festum apud Atheniense*»
celebrari coepit (Snidas). ITdy8eia: festum quoddam Athenis post Bacchanall^
celebrari solitnra. ITcuavtels xal ITaioridai, duo sunt pagi Paudioniae triboa
tavana. 199
mejaja^ der nach dem am Anfang des Kalijuga (beim Tode
Krishna'B) regierenden Parixit in Orissa herrschte; hatten mit
den Khan genannten Königen der Javanen Krieg zu führen.
Dann spricht die Geschiche Orissas von Einfällen der Yaranen,
qnoa Diodonis Tocari ait Paeaniaeam soperiorem et PaeaDiaeam inferiorem. Mivdrjv,
AegTptii sie vocant Pana {IIava\ qaem vnlta caprino finguot, nam et lingua sna
hircom sie appellant et colaut eura ut generationi sacrurn, uode et esn ejus
abstinent, est enim animal salax, Fuit autt^m etiam templum Mendesii apud
Aegyptios, in qno simnlacrum erat, pedibas caprinis et inguine intento. The
celestial bull (Bar or Ninip) had the title of Thibbi. Knrakshetra im Lande der
Brabmarschis, erstreckte sich 7on der Saraswati bis Vrindavana und Mathura, in
dessen Nachbarschaft, nach Kullaka Bhatta (Mauu's Commentator) die Surasena
lebten. Unter Snra (Vater Yasudeva^s) wohnte der Stamm der Yadu (Yadava) in
Vrindavana, während Rajah Kausa über die Bhoja herrschte. Mann identiflcirt
Panchala, dessen Prinzessin Dranpadi von den Pandavas (in Verkleidung als
Brahmanen) erlangt wnrde, mit KanouJ. Aus ihrem Exil nach Hastinapura (von
Hastin, Sohn des Bharata, gebaut) zogen die Pandava (auf des Maharajahs Rath)
nach Rhandava-prastha, wo die Stadt Indra-prastha gebaut und der von Nagas
bewohnte Khandava-Wald von dem Brahmanen Agni verbrannt wurde, nachdem
Krishna ond Arjuna den regenbringeuden ludra bekämpft hatten. B^ofioSy proprie
crepitas, quem ignis edit (Snidas). Bacchus, als Früchte aus der Erde hervor-
bringend, hiess B^ofUH, a ßopd enim fit ßo^ifiog. ß^ovfidha, Brumalia instituit
Romulns, quoniam ipse cum fratre Remo ex meretrice natns et expositns, et a
muliere quadam nntritus fuerat. Turpe antem apud Romanos habebatur aliena
qoadra vivere. Quamobrem unusquisque illorum proprium potum et cibiim ad
eonvivia afferebat, ne cui exprobraretur, quod alienis cibis visceretur; hoc igitur
de causa Romnlus Brumalia excogttavit, dicens, necesse est ut rex Senatum suum
alerrt tempore hiemis, cum a bellis vacarent, auspicatus a primo ad ultimum.
Jussit etiam a Senatu vocari milites, qui abituri tibia vesperi canebant, ut coguo-
scercnt, nbi cibnm sumpturi essent. Hoc autem Romnlus ideo instituit ut ab
iguominia liberaretur, convivium illud vocans Brumalium, quod apud Romanos
significat, ex alieno vivere (Snidas). Die ^abara oder Kola sind als Urbewohner
an der westlichen Grenze Orissas angesiedelt. Die Tudars werden von den Chola
und anderen Stammen an den Neilgherri als die ursprünglichen Herren des Bodens
angesehen und die ihnen verwandten Cnrumbars „show in their misery the
condition of a people fallen from a comparative civillzation." In der von
Vanga^ekhara (und seinem Sohne Champaka oder Van^akudamani) in Madhura
gegründeten Lehranstalt wurden die Gelehrten Narakira, Bana und Kapila ange-
stellt. Vikramadeva, Konig von Chola. eroberte Pandja, Ghola und Kerala oder
Malabar mit Kamata (als Chakravartin). Seinem Nachfolger succedirte Harwarma
(288 p. d.), der die Residenz nach Dalavanapura oder Talakad am Kaveri ver-
legte Unter Arimardana. KSnfg von Pandja, vmrde d«r Dienst BnddhaV durch
2()0 Batavia.
die aus Delhis Babul oder Pereien, CaBhmir und Sind, zuletzt
aber zur See gekommen und mit den Königen gekämpft , die
nach Blioga; Vikramaditya ttnd Salivahana dort geberrsclit.
den SWa'b ersetzt. AdltjaTarman (vou Chola) beherrschte die Fürsten tod Pandja,
Ghola und Kera (f 593 p. d.). Im YajQavalkiyam Kiudam de« weis^sen Yato»
(worin YftjnaTalkya am Hofe des Königs Janaka von Videha alle Brahman» der
Karnpan^ala zum Schweigen bringt) kommen zuerst die Ausdrücke pändicyani«
muni und maunam vor, nach Weber, der die speciell das Feoerritual und die
Anlegung der heiligen Feueraltäre behandelnden Kanda auf nordwestlichen Ursprnn^
znrfickführt. In den buddhistischen Legenden werden die Pandava, als wilde>
Bergvolk, in die Zeit Buddha^s versetzt, und im Lalitavistara Anden sich (bei
Foncanx) die f&nf Pandu erwähnt. Die mit rückwärts gekehrten Fuassohlru
lanfenden Abarimon des Imaus, die mit den Thieren lebten, konnten (nach den
Griechen) nirgends sonst fortbestehen. In der Weihinschrift von Agoone wird
patanai piistiai als dea flda quae patat (pandlt) erklärt. Eine solche Gottheit
findet sich verschiedentlich in den Indigitamenten, als Patelena (die die A<>hre
aus der Hülle lost), als Patella, die den geofTaeten, nn4 Patellana, die den ku
öffnenden Dingen vorsteht. Auch unter den römischen dii certi (bestimmten Per-
sSnlichkeiten) erscheint eine Gottin des Oeffnens, die Panda oder (bei Varro) Cer^ «
(unter ländlichen Gottheiten). In ähnlicher Weise findet sich auf Münzen \ou
Hippon (und Terina) eine Göttin UavBit^a (als Panda-Ceres), auch mit Proserp ifu
identiflcirt (s. Mommsen). Die Gautama-Rajputen, denen die GautamiJAS «1>
unedel gelten, leiten sich (in Gorrukpor) von dem dnrch Brahma geschaffeitei;
Gantama her, der zur Zeit von Ram^s Erscheinung eine Prinzessin ans der Moud-
Dynastie (Ahalya, Tochter Mudgal's) heirathete. Es war nicht ein Manu, weder
Perser noch Medier, noch aus unserem Stamme irgend einer, welcher Jeu«'U
Gautama (Gomata) oder Gometes, den Magier (Maghush), der Herrschaft* verlo^tig
gemacht hätte (nach der Inschrift von Behistun). Konig Kitolo oder Kitra, unter
dem *sich die kleinen Joeitshi in Purusbapura (südwestlich von Bolor r«Bidireud*
niederliessen, beherrschte (nath Matuanlln) Baktrien, Kabnlistan und einen Theil
des westlichen Indien (400 p. d.). Nach den Byzantinikern beherrschten die
weissen Hunnen (die kleinen Jueitshi) Kashmir (310 p. d.). Die nnter Xaharatr«
ihre Eroberangen bis Gnzerat ausdehnenden Saka (kleine Jueitshi) worden (nsrL
den Kanheri-Inschriften) vom Andhrabhritja-Konig Satakarni (Gotamiputra) besiegt
(221 p. d). König Miharikula in Tsekia (mit Labore) besiegte die weissen
Hunnen (505 p. d.). Die weissen Hunnen, von Rhosru Anoschirwan besiegt
(531 p. d.), wurden von den Türken (579 p. d.) vernichtet. Nach Hatu&nllti
waren die Stammsitze der kleinen Jueitshi, ehe sie nach Westen zogen, zwischen
8i-ping und Kangje. Auf Narendraditja (f 300 p. d.) folgten die weissen Hunnen in
Kashmir, bis Ranaditja (Vi. Jahrhdt. p. d.) die einheimische Herrschaft wieder
herstelKe. Nach Theophylaktos berichtete der Khan der Türken an Konig Manritzluik
(t 602 p. d.), dass er die Ephthaliteu besiegt. Die Peri^er oder (auf den Krii-
KegÄFi. 201
Indra Deva, Sohn des Subhan Deva, wurde (327 p. d.) von
i..uen erechlageu, aber Jajati vertrieb (473 p. d.) die Eindring-
linge jjiid gründete die Kesari-Dynastie. Die Chinesen erwähnen
■jMhrifUn) ParftM (als Bergbewohner von parwat oder paruh, wie die Cephener
• <n Kof oder Herg de» AUperbischea im KohisUn oder ßerglande) feierten ihrro
H,rj[ Ober den (iu Ailgenieioen zu den Turanieru gerechneten, auch durch Siamek
.on Caiumooth heriteleittrten . aber durch Mardas oder lHiian, den Nacbk<>DitReii
•ir« <rbedud, aU Taii näher au Süd-Arabien der Aetliiuper In Aegypten ange«
i:. pfl«o) Dahak uder (nach dem Lebtarik) Deh-Ak (Piur.idb oder WeiM-Pferd).
'-■. die Renl-Elohim (deit D^tent») oder die in den Pyramiden das Grab dei« Idrin
liftmrt) oder Kooch verehrenden Sabier des Seth oder Scheith ali^ Nomade unter-
( weuden Dadausoh oder Daher, dessen Zwingherr^chaft, wie die der Hyksoa, udi
•«< J^hr l7iK) a. d. endete. Der von Minoutjeher, Enkel den (%on dem Afriet
'Ur Ifrtet wieder von Sollman b«u Daoiid bezwungenen) Afridun (\oii (iao oder
K.«'» gekrönt) oder Keridun (ab Krawartish in Pliraortes zum Phra führend) oder
y iradun ^der den noch von fraiikiM-h-germaiii^rhcn Volkern we>tliiher Aus-
» .'I lening nach Celtica bewahrten Titel i^einer besie^rten Feinde a!s i'harao-Don
Irr Stidtekauige, des Olxoi fii)'as oder der hohen Pfurte von der Wurzel Pir
■f Pert bei Brngsrh, im Gegensatz zu den ilirtenkonigen angiMiomnien hatte)
. • Markgraf >on llyr kanten (Kerkan) und Madanderan eingesetzte Sani schickte
x'irDi t>berberru gcfesbelte Kerketen (Kirgisien oder Tsrherkesseu) , die (in den
•0 der Oreaoide Thi.i stammenden Cercopen) auch vuu Herkules ans dem Wege
iTAi.oiC wurden, während sie im attischen (Vorops die ägyptische Station ihrer
<* aaderungen bewahrt hatten. Nach dem Tarikh Montekheb waren die Pharaone
•r Farsenab aus dem Stamme Ad. In Cajomorth liegt der König der Marder
*fr ICedfr, und ubwohl die Parther oder Perser (als Flüchtlinge der in späterer
\ {r4««i]n« zciammmengeworfenen Scythen oder Geten) sich im feindlidicn (>gen>
./ IU debselbtn gestellt hatten (und den In Astyages oder Ajis-Dahaka, sowie
l»r)iM-e« oder Dahaka zum Prototyp des Tyrannen machten), t)ewMhrten sie
U die Krinueruog ihrer ursprQnglichen Verwandtschaft in der die ganze Reihe
" Köfilge bl* zu de9 Kaianiden in der Dynastie d(*r Pis^hdadier zusammen-
• ■•'t>d«B Tradition. In der für die Griechen historischen Zeit hatte sich ein von
-' o«>eh späteren Legende der Moslimen wieder iu Riesen oder Cai (als der
^ de« Fei« Dharmaul bedeckten Gaya in Behar) verwandeltes NonMdenvolk der
.'rfcisfben Berge (kurdii>cheD oder curischen Ursprungs) des seit Phraortes aufs
V*iie aa den alten Nanun «ter Medier angeschlobbenen Reichet bemächtigt und
'*'Ut^n Im OfCen und Sflden durch Verbreitung des unter dem Gründer Belua
'b foTtgefeierteo Cultu^ dm Namen der Pehlewanen /u Au^ehenf der sich im
'ai det Buddhisten länger fili^elt, in den PalACM^iiotii ^hei Mcga^thenea) auf
' *jton, als b#l den In Uiinr ttcKtalt aus weiteren Vfr/wri^migen der duaÜ-
' M^a lUform de» magischen Kcucrcultu« entsprosseniMi HrHhuiauen. Auch bei
• « Yf Joi kennt ^uldj<k die ^m,». u* .\<iri^«x/i glrirU den \u i AhiimiuiH'-^ hrSrhrirbeneU
202 BataTla.
Yavana^) in Kamrup (632 p. d.). Aman beschreibt ein par-
tbisches Königreich von Indus unter Nerbudda^ dessen Hauptstadt
Minnagara war^ ^etgonohg rrjs 2jKX}&Lag nach dem Periplns. Ka-
pilayastn (Kiei-pi-lo-fa-su-tu) oder Janpura (die Stadt der Ge-
bart) warde (durch Feroz Shah) Jonapura**) genannt (nach
Drachenbannern. Nach Ibn Abbas (bei Heitham) rechnet Hamza (s. Gottwaldt)
die Aditeii (mit dem Propheten Houd oder Heber) sowohl , wie die Amaleciten
zu den Ireman oder Iremideu (Aramaei) in Temen (zur Zeit der Aachganischen
Herrschaft), die durch den nabatbäischen Konig Ardaban bekämpft nnd dann Ton
Ardeshir Babelcan unterworfen wurden.
*) Kosmas berichtet, dass sich ein Stamm der Hunnen im YI. Jahrhdt (onter
GoUas) der Städte des oberen Indien bemächtigt (als die am Indes herrseheDden
Ephthaliten), und der wegen Begünstigung Mazdak's von den Persern vertriebenr
Co\ad wurde (501 p. d.) von den Hunnen wieder eingesetzt. Die Tom Kanak-
Sena (aus der Sonneurasse in Oude) in Ballabhi (Guzerat) gestiftete Dynastie
(144 p. d.) zog sieh vor einem Heere Barbaren nach Mewar zurück (524 p. dj.
Nach Fazil leiteten sich die Rana-Familien in Mewar von Nurshirwan her. Die
Parsis pilgerten nach der Stelle, wo Banu, die letzte Tochter Yezdedgerd's, ver-
schwunden war (Maaser al Omi%). Nurshirwan marschirte (nach seinen FeldzSgeo
in Ferghana) durch Mekran nach Sind (f 479 p. d.). Rai Siharas O. io der
Kai-Dynastie (in Sind) fiel vor Kfinig Niniroz oder Khosru Parviz (591--628 p. d.).
**) Die Mohamedaner wurden bei ihren Eroberungen in Rajesthan als Mleehbas
oder Afuren bezeichnet. Die Yavana, die die Konige von Andra in Warangol
stürzten (515 p> d.) regierten bis zur Erhebung der Sanapati-Familie (953). Nach
den Yavanen, die den Ghola (denen die Regierungen Vicrama*s und Saüvahaaa>
vorangegangen waren) folgten, herrschten die Könige von Andra in Warangol
(XIII. Jahrhdt.). Rzechiel spricht von den Kaufleuten von Javau, die nach Tyrti»
handeln, und in den Uebersetzungen Danielas findet sich Javan für Griechenland.
In dem Vatican-Manuscript der Septuagiuta werden die Namen fQr Elfenbein,
Affen und Pfauen (ibha, kapi, tukeyim) aus dem Hebräischen als behauene und
eingegrabene Steine erklärt. The primitive Athenians wera called Jones or Honett
from Javan, fourth son of Japhet. The Yons or Yonicas formed the body guard
of Milinda at Sagala at the Junction of the rivers Rawi and Chenab. Die Orien-
talen nennen Alexander Al-Jonnani, weil er Griechenland unterworfen habe ond
selbst ein Grieche gewesen sei, indem sie den Griechen im Allgemeinen den
Namen Jouan geben, bis zu ihrer Unterjochung durch die Romer, worauf die
Griechen bei ihnen Roum heissen (auch Alexander zuweilen Eskender al RoomiV
Die Ptoleniäer werden Melek al Joänanlm genannt (Herbelot). lu den Inschriften
von Kirnar und Kapnrdigiri (wo sich auch Alikasnnari oder Alexander flnd^tl
wird der Griechenkonig Antiochus (Antiyoka yona radja) erwähnt, sowie auch
Ptolemäos (Turamara oder Turamayo), Antigonus (Antikona oder Antakana) nnd
Magas (Mako cider Maga), aurh Ptoleuiäns Philadelphos , Antiorhua Theo« und
VeTBchwigening. 203
seinen Vetter oder Orossvater Jona). Die scytischen Horden der
Yaechai, weissen Hannen , Sakas etc., die während der ersten
drei Jffhrfaonderte der christlichen Zeitrechnung den unteren Indus
trtienichritten , nm in Indien einzubrechen ^ liessen sich zunächst
io den frachtbaren Ebenen Onzerats nieder ^ schoben aber all-
mählich ihre Ansiedlungen weiter nördlich vor^ bis nach Ajmeer
and Owalior^ so dass zur Zeit der mohamedanischen Eroberung
lUjpoten*) den Thron von Delhi und den Canoujs einnahmen.
S'idwärts war die ganze Westseite in ihren Händen, bis nach
Mysore , das unter den Bellalas eine ihrer Hauptniederlassungen
bildete. Dwarasamudra (HullabeedJ wurde (1310) von den Mo-
bunedanem erobert (s. Fergusson). Die Fürsten von Udayapura;
der Hauptstadt Mewars ; stammten von der byzantinischen Prin-
znwin Maria, Tochter des Kaisers Mauritzios (583 - 602), als der
<iemahlin eines zum Christenthum bekehrten Enkels des Nur-
Hbirwan, der nach Indien flttchtete (Tod). Die Dynastie der Ja-
aaka von Mithila residirte in Janakipur. **) Tirhut wurde
MafM voo Cyr«!!«. Nach Stimbo echickte Antiochus Soter den Deimachon als
<rc*aii4l«ii an Amitrochades oder Amftragbata, Nachfolger des Sandrakuttus (den
V'rattbtilM betncble).
*) Unter Najn-Pal oder CamdbiiJ wurde Agipal tod Canouj durch die Rah-
tcnti beetofi, deren Ahnherr (in Marwar) aas Indra*8 ROrkgrat entsprangen war
r«LO. Wh^n the king of Oor and Irak crossed the Attuk, the lord of GanouJ
^7 Sfng) to oppose the Yavana beyond the Indus, overcame (arrording to
< HüBd) che Aethlopie (Habschee) kIng and the skilfol Franck, learned in all arts.
i*** Seelen werden von dem Schlaehtfpld nach Mandala Surjas geführt durch die
^paaras, 4te ihnen Beeher credenzen.
**) Nach der MlUndapanno wurden sechs Priesterschulen (das Puran oder
KftMapo, MokkballgotolOf Nigunto-nathaputtho, Sanjago belatti putto, AJitakesa*
taaibali und Pakudokarchayano) von den Yonakos dem Milinda, Rajah %on
^•««laaagara (in Jamba dwipa) vorgeführt, aber von ihm sammtlich in Disputationen
vi#d«rlegt, bis dann Naga-8ena vom Ketumatl-Himmel herabkam. Die (bei den
VrtbetB) Jouan {lofv) genannten Griechen heissen (bei den Armeniern) Quin,
*•« Oritchenlaod Tonasdan. Den Yavana oder (nach Menü) entarteten Mischlingen
t*t KrIegerkatCe waren , obwohl Mlechha oder Rarbaren , die astronomischen
^ «•«Mchaflen (narh Varamahlra) besonders eigen (,lawa. als Renner und Boten).
^» h den Tib^tem sandte Rimbasara von Rajagriha sein« natOrl leben A5hne nach
Moi])og (Taaashnla), damit Hijg«i-med Schnitzerei und Hltsbo-byed Anatomie
*Ta« liWOM).
204 Biitavia.
(1104 p. d.) durch Lakshman; König von Bengalen, erobert.
Nach Dibal war von den Nachkommen Kahtan's, die die Thore
Merws^) und Chinas beschrieben hatten ^ Samarkand der Name
Chemr beigelegt. Masudilässt die Bevölkerung Tibets zum grossen
Theil aus Himyariten bestehen , mit einigen Nachkommen der
Tobba gemischt, bis später die Khakan genannten Könige
mächtig wurden. Ninus war auf seinen Kriegszügen von dem
arabischen König Ariaeus begleitet^ dessen Eroberungen sich in
den Traditionen Südarabiens erhielten. Nach Saba C^^kel
Yarob's, Sohn des Kahtan) oder Abd- Chams regierte Himyar.
Auf El Houdhad folgte der erste der Tobba, **} getödtet durcli
den von einer iSchlangentochter geborenen Belkis. Als (nach
Salomo) Yemen an die Familie Himyar's (mit Ya^ir) zurllckfiel^
regierte (nach Chammir) Tobba-el-Akran, dessen Sohn Malki-
karib den Orient durchzog. Tobba , Sohn Hassan's , nahm das
Judenthum an. Neben den Sabäern setzt Uranius (bei Steph.
Byz.) das Volk der yißuTr^voi an die Küste Arabiens (in's Land
der Myrrhe und des Weihrauchs). Agatharchides nennt das
Idiom der äthiopischen Troglodyten r^g Ka^dgag ke^ig. Als der
Grosskhan der Türken am Irtish ein Bündniss mit dem grie-
chischen Kaiser schloss (063), zogen (unter Bajan) die Awaren,
als die Reste der (558 p. d.) von den Türken besiegten Ogoren
(die zu den Alanen ***) von der Wolga geflüchtet) nach der Denan.
*) Moulu-techitig im Chinesischen, Mairu im Zend (nach Gutschmid). In dem
durch Zerstörung der Bewässerungen jetxt verödeten Merw erlaubt der toii den
Obas der Turkmanen verehrte Khalife Hasret den anderswo Eum Uebertritt zoi»
Islam gezwungenen Juden zu ihrem alten Glauben zuröckzukehreu.
*'^) Die Tataren Geugen oder A waren (Topa oder Herren der Erde), die airb
unter Tu-lun zwischen Onon und Selenga festsetzten (4o2 p. d.), waren einerlei
Stammes mit den Im Norden von Leatong und Corea wohnenden Sienpi. Von
den Topas«! als Büssern ging der Titel über, wie von den Brabmanen auf die
Bahmani-Dynaatien. Am Flusse Taptl kennt Ptolemäos die Kardalot (Tacli«o-
dala). Hiuc porro ad locum, qui vulgo Taposiris (TctyxHU^ie) diceretur^ appulit,
Mpulcbrum Osiridos (nach Pseudo-Kalisthenes). Die Eingeborenen oder Swat!
helaaen unter den Jussufzai als Frohnbauern Fakir, ein sonst einen Heiligen b«>
zeichnender Name, wie Bojah sich gleichfalls in der Bedeutung ändert.
***) Die chinesische Aussprache Alana konnte im Westen Arana (in weiterer
Fortsetzung Asana oder Ar) werden und bei zutretender Dunklung der Voeale
GeüpenBter. 205
Dm Heer Siegeberf b (Königs von Austrasien) wurde durch Er-
scheinnng scheusslicher Gespenster von den Awaren besiegt
(572). Bajan^ Khan der Awaren, unterstützte Alboin gegen die
Gepiden (573). Als ein scythiseber Bocolabras (Iko-Lama oder
Hohepriester) von den Römern angehalten war, begann der
Awaren-Krieg (587 p. d.). Nachdem Heinrich von Frianl die
Ringfestnngen erobert (786 p. d.), bekehrte sich Theudon (Chef
der Awaren) zum Christenthum, und (799) vernichteten die
Franken das Reich der Awaren. Die Fürsten der Ogoren oder
falschen Awaren hiessen War oder Khunni. In den Iberern des
Ostens nnd Westens liegt die phönizische Aussprache des auch
auf die Nachkommen Heber's angewandten Namens der Avaren
oder Babaren, die in Indien in Ophir (Suphara oder Sofala)
überging (dann an die Abhira angeschlossen). Die in dem
scythiscben König Tanaus (in Danaus oder Armais wiederholt)
oder Tanaosis (Besieger des ägyptischen Vesovis) an Tanahid oder
Anakhid (s. Rawlinson) anknüpfenden Hyksos oder Hakka
(Kirgisen anter ihrem Ak oder Aeltesten), die in Aegypten (nach ^
Manetho) eine ähnliche Namen Wandlung untergingen, wie die
Hiongnn durch kaiserliche Gnade in China, bewahrten den (in
Babylon oder Bims, Stadt des Belus oder Pir) accadischen Titel*)
mit Syneope zu Iren (im früheren Anschlnsi an Usun. und dann die Onzoi). Nach
den Sagen d4*r Oeaeten Ton der Prinzessin Badidja war es früher Sitte, die Krie^-
irefangenen zn verbrennen, bis Iron es abschaffte, wie Cyrns bei der Rettung
de« KrSens. Seitdem (erzShlt Nicolaos Damascenns) hielten die Perser das Feuer
heilig, das sie nicht länger dnreh Leichenverbrennungen verunreinigten.
*) Erneuert in Tirhaka oder Tirhak nnd anderen Namen der kushitischeu
Könige in Napata, der ans arabischen Beziehungen am oberen Nil erbifut^n Stadt
der Nabaer (des asiatischen nnd aftikanischen Meru oder Mero<i). als 8u-Meru im
babylonischen Somiru). Anhaemenes oder (auf den Keilinschriften) Hakhamanish
war Ahnherr des persischen KSnigsgeschlechts, durch Xerxes vom Assyrer Persens
hergeleitet. Die übereinstimmende Chronologie (24(K) bis '2300 a. d.) führt die
nach Chnandi*8 Bekämpf nng der Hiongnu (2700 a. d.) als Zoroaster's Meder in
Mesopotamien erscheinenden Nomaden, die sich aln Oothen unter Konig Phiümer
oder Gbilumer in den maotischen Sumpfen '2500 a. d ) festsetzten , als Hirten
oder Philitai (Plünderer) nach Aegypten, wo in griechischen Mythen dann Epaphns
oder Apophis (anf Zens-Poppaens der unter Idathyrsus siegreichen Scythen zurück-
flUuvnd) encheint Der Oolduame Nubiens (des mit Seth oder Sutekh, als
20fi BaUvla.
des Ersten (At oder Adi) oder Ak der in Iconium, der Stadt
des Prometheus und später des Perseus, in Annakos (Nana oder
Oannes) oder Noah erhaltene Titel der Anakten, die sich auf
Typhon, zusammengenannten Gottes Noum oder Nonb) liegt im Tttel des Setb>u-
peti-Noub, nach dessen Ilerrschaft der in Theben natlonalUirte Zweig der Er-
oberer snlne Verwandten, die sich nicht zum sesshaften Leben bequemen wollten,
aus dem damals nach Algyptos, dem Eroberer Khemls oder (bei ApoUodor) de«
Melampodenlandes , benannten Delta \ertr1eb und auch später ihre nach d«ai
Orontes gezogenen Fortwanderer als Khetas (Geten oder Gnpten in KepheD^m
oder Persern) oder Djeta, noch zur Zelt der Timurlden bei Samarkand bekämpft» ,
wodnrch die (bei den Orientalen) durch Amaiek yermtttelte Ansiediung in Lydifo
(arischen und tyrrhenischen oder arianischen und türkischen Stammes) eingeleitet
wurde mit tuscischem Auszug. Die Mldianiteu des Propheten Schoaib (Ragiifn
oder Jethro (Schwiegervater des Moses) blieben als Händler unter den Arabern
zurück, ohne zu ihrem Stamme zu gehören. Die neue Rasse Adam's (ursprüng-
lich die der Rothen oder Lebenden), der Beni Asfar, der Kinder des (im Assy-
rischen) Adumu genannten Edom (Ais oder Esau), aus dessen NachkommeDschtfl
die Idumäer (als Vorfahren des Romulus bei den Orientalen) nach Italien zogen,
hat unter den Semiten, die ihre Mythen angenommen, in Jakob (Sohn des Istak'*
ihren eigenen Patriarchen bevorzugt. Unter Phaeton wurden die Ligorer zum
Eridonus geführt, zum Flusse der Rhodier (Roxi) oder Rnt«nnn (in assyrlsrhfr
Grenzheimath). Phaetonthem Hebraoi vocant Phnth, Aegyptii Pheth, Arsmiei
Pheriton, Graeci Phaeton (Annias). Die Thutmes (den Sohn des Taauth od^r
Hermes) bekämpfenden Volker der rhiphäischen Nebelländer (Taheunu oder
Tahamu) kamen auf libu mischen Schiffen nach Libyen. Der die mythischen
Zeiten der Hor-Schesu beendende Menes wurde von einem (Krokodil oder) Flo«»'
pferd (dem Symbol des Seth der fremden Reitervolker) fortgeführt, und mit der
XL Dynastie befestigte sich ans den dem Fall des alten Reiches vorangegangenen
'Wirren eine neue Erobererdynastie. Während in Bornu nach afrikanischer Siti«
(wie schon Herodot weiss) keine Namen in Gebrauch sind, führt in Aegypteu
zuerst Papi (Apap oder Apappns) oder Phiops (VI. Dynastie) die ausländiffbe
Sitte ein, einen königlichen Zunamen seiner phonetischen Bezeichnung beizufügen,
als Maire-Pept (oder Moeris). Don (Adon oder Adonai) oder Dson (auch in Tas^i^
oder Don) bedeutet Herr im Assyrischen, wie Assar-Don-Assar (Assar, der Herr
Assar's) oder Assarhaddon und in Nebusaradan (s. Brandts). Mare-siri, Vater de«
Cheta-Siri, mit dem Ramses Miamun einen Vertrag abschliesst, wird erklärt a1>
Herr der Assyrier. Dann würde Osiris auf die Asnren führen. Wie Ra in
Brahman liegt, ist Aura-Mazda der grosse Orus. Später feindlich, ist Asnra in
den Veden Beiwort ßrahma's (nach Lassen). San der Pra (Phra oder pi-ro, als
Sonne, im Aegypttschen) wird von Rawlinson als Sonnengott in Sandon erkUru
wie sich in Sardanapal der Titel findet (gleich dem Allheit im IndochineslKheu
bezeichnenden Sara). Sar oder San führt weiter auf Zarathustra, als ihm entspros^eoer
Perimaal. 207
tfindlicher Li»calität in Enakim verwandelte. Wie Nabipnluzur
auch Anakhaach heiftBt; bo wird Nebnkadnezzar alR Anakkudirach
aafgeflibrt. Aaramazda wird im HuzareBch durch Anu wieder-
freireben, und 00 soll Ann bei den Assyriern einst ein all^q;emei-
ner Name fllr Gott gewesen sein (mit ,,an'' als Determinativzeichen
der Göttemamen fllr den Begriff Gott). Anu oder (im Babylo-
niHchen) Anna erhält als GOtiin die Astarte oder Anata. Die
phöoizische Nymphe Avaßgh wird erklärt, als durch Anu ge-
liebt (r. Rawlinson) und Avinjdnog (bei Berosus) als durch Anu
ce^eben. Als Dis ist Anu der Gott von Unka (ürikut oder
Orech) oder Warka, der babylonischen Gräberstadt. Nana
• Asthmr der Mendäer) oder (im Syrischen) Nani (Ishtar, als ba-
bylonische Venus) heisst Asurah (die Glückliche oder Freudige).
Naneia (auf scythischen Münzen) wurde als Venus von den
EHymäem verehrt, und unter den Afghanen finden sich Bibi
Naoi genannte Plätze. Der letzte Perimaul (Sheo Ram) wurde
von den Majains (Jainas) bewogen, sich nach Mekka '^) zurtlck-
xoziehen, wo Viele ihrer Secte des Handels wegen lebten (s. Day).
Als der Cheriman Perimaul der von seinen Tali oder Rathgebem
(der Eber-Avatare oder Varahu und der Vogel- Avatare oder
^barmbn) gegebenen Vorschrift des Selbstmordes**) nicht nach-
»bttr odtr cb«bM ▼om San), und Sar ist S«1 oder Sam Im Anurlilnss an dl«
N>IiBaii«. *A^x***^ ^ TOvrofr nayraw yvi'ttfxa f, o^oftn ^OfiOQunta, elyai Si
fit» XtüAuUni ftiv SaXat&, 'Kilrjy$tni Sh u*^e(Pfttjrevea&fu &aX»0aa, «rttn
*€ isift' ^ ^0»' Btlijyff (SyDccUas). RawHnioii flnd«t Oanne« od«r (bei HeUadii»)
^ 1a Hm odtr lloa, dam Gott des AbgrundeB (Zob oder ApEu), und den See,
4«r (ak QntUa de« Witsens) im Schlangentehweif de» Kimmab (Kinimut) die
N«me bindet, in b (Hit) oder (bei Itldor) *Ati-T[ol$s verehrt (wie hiya, als l^ben
ind ScbUng* Im Arabiachen), aU Aeoue. In tba »amaritan Pentateurh the uatiie
'f Amv or ACbnr ta altared to Aatun, und atm' war Bezeichnung Athens naj
^) Tb« Jaina wäre formert; numerous in Arabla, but 2«V)0 jears ago a peri»«-
'tüM toob pUc« al Mekka by tba king Parswa Rhattaraka, the founder of the
MekaMadaa faltb. tfiaa, daa (nach Ammian) die trefflirhfte P(erdera»iie erzeugte,
^hrt aaf Ifatd In Arabien.
**) War an Baber't Zeit den König von Bengal zu t5dten vermochte und alrh
tii «ateMi Plals tn Mtsan, wurde sogleich als R6nig anerkannt. Daus les fitata du
(aonveraln da CaÜcut) 11 7 avait un Jubil« toui les douze ans, quironque
208 Bftuti*.
kam (wie Ergatnenes in Mero^ znr Zeit Ptolemäos IL), wurde
er von Kishen Rao bekriegt. Wie der König von Benin von
seinen drd Gropsen, hing der König der Yebuß von den Oddi
ab, die ihn beliebig absetzen konnten, aber König Ahaldy von
Dahomey tödtete den Gross-Woodoss des heiligen Baumes von
Elamina, der sich über ihn stellen wollte. Ist der König seinem
Ende nahe durch unheilbares Siechthum, so hat er den Priestern
seine Reichthümer zu geben , den Thron seinem Sohne und den
Tod zu suchen durch Krieg oder Nahrungsenthaltung (Menü).
Die Begienmgszeit der toltekischen Könige war auf 52 Jahre
gesetzt. Die Secte der Wischnuwedakarer oder Wischnupad-
dikkarer verehrt Wishnu als Pemmal. Im Mujmalut Tawarikh
heissen die Med oder Jat (am Indus) Nachkommen des Uam.
Als sie von Duryadhana, König von Hastinapura, einen Herrscher
baten, sandte derselbe seine Schwester Dassal (Gattin des
Jayadratha), die in Askaland (Askaland-usa oder Uchh) resi-
dirte. Jayadratha fiel in der Schlacht bei Thanesar, wo die
Dynastie des Bharata (Vorfahren des Dhritavashtra) zu Omnde
ging. Als die Herrschaft an die Pandawa überging, wurde
Sind von Yudhishthira auf Sanjwara (Jayadratha's Sohn) über-
tragen. Elliot findet in den Madras die Repräsentanten der
Med. Mohamed Kasim schloss Frieden mit den Meds*) von
reussIsBAit alore h pi*'D^trer Jusqn'i la personne du roi et TassMeiner, r^gnaft k s«
place. Une tentatiTe de ce genre atalt en ){ea en 1695, nne antre se prodalait
il 7 a peine nne demi-slftele, mala sans succ^s (Jancigny) 1868.
*) The Med8 still exlst, both to the East and the West of the Indus aud
those on the coast being iinable now to practica piracy after the maoner of tboir
ancestors devot« themselves io fishing (Elliot). Neben den Mandar und (Mandhor)
Mindhor findet sich der Beinchenstamm Mondrani, sowie die alten Städte Mandrm
und Mandrapat auf Mandrasa und Mundra. The Magi constitnted one of the siz
tribes of Medes, just as the Parsis did in Onzerat, at a later period aod on almilar
occasions (Elliot). ' Herodotos mentions the Sigynnae, as a colony of the Mod«s
«ettled bejond the Dannbe. The Medians are also said to hate accompanled
the eipedition of Hercules- The ^auromatae were Median colooists beyond the
Tanais or Don. The Matienoi or Matienes, the Kharimatai and posaibly the Mane«
were Gaocasian colonists from Media (Mata or Madla). Rlliot legt mit Recht
Gewicht auf die von Herodot erwShnten avamidatoi, aber Tor aUem sind die
aceamullrenden Wirkongen eines Jahrhunderte fortdauernden fHedlleheo Verkehrs
^'inti. 209
Sarashtra^ die als MeeresbeschiflFer und Piraten die Leute von
Basra bekämpften. Ibn Haukal fand die Mand (Med) zwischen
Multan und der See. Ein alter Repräsentant des Stammes liegt
in Meri oder Moeris (Maharaja nach Bohlen oder Maurya nach
Benfey), dem Könige von Pottala zu Alexander's Zeit. Ibn
Haukal stellt die Budhas oder Budhyas in dieselbe Kategorie
mit den Mand^ und die Budii bildeten einen der sechs Stämme
der Medier. Wie Blliot hinzufügt ; fanden sich Sindi und Maidi
am Enxinus zusammen^ wie Sinti und Maidi in Thracien (und
Saii oder Sapaei). In Sir (das mit Lar nach Burnes in der
Sprache der Beluchen als Nord und SUd erklärt wird) findet
Elliot das slavonische Wort, woraus Gatterer und Niebuhr die
Sauromaten als nördliche Meder erklären. Nach Manu's Gesetzen
mfissen die Meda ausserhalb der Stadt von der Jagd leben.
Die Sinti oder Saii erstrecken* sich bis zu den sapäischen
Pässen, den Mauern der Pieren oder Phagrae. Nach Cunningham
sind die Meds oder Mands mit den Mandrueni (Medi und Man-
zur See und aof den grossen Handelsstrassen r.u beachten. In Aoidan (Nagara)
den maiayischen Annalen, als Mittelpunkt der Civilisation , mag eine ähnliche
Umstellong der Consonanten vorgekommen sein, wie im kambodischen Angkor
(statt Nakor oder Nagara). Neben den Hinten dehnen sich die Byzacier bis Car-
thafro ans (Strabo). Die Sintan wohnen (nach Barth) im Wadi Sofedzin. In der
berbcrisrhen Stammosliste finden sich die Sint. Die 8er-Chaneh bilden das Haupt
der Hazzareh. The earliest notice of the Meds is by Virgil, who calls the Ihelam
Mfdfis Hydaspes. The epithet is explained by the Statement of Yibiiis Sequester,
«hir.b makes the Hydaspes flow „past the city of Media, '^ the Euthydemia or
Sagala (of Ptolemy), above Bukephala. In the Peutingerian Tables, the country
nn the Hydaspes, below Alexandria Bncefalos, is called Media. Nach Raschidnddin
wohnten die Med (Mand) zur Zeit de« Mahabharata in Sindh. The Meds are
now represented by the Mers of the Aravali Range. Ihr Name wird in Merur oder
Bari, in Mera, Mandra nnd Mandanpnr gefunden und in Mandali und Multan.
Narh Abu Rihan war Medhukur oder Mandhukur die Hauptstadt von Lohawar
(Labore), als der Tnmnlus Mirathira im Gugera-District (mit alten Buddha-Bildern).
Areording to Wilford, the Mahrattas (a tribe of Brahman or Khattries) are
aknowledged in India to be foreigners from the western parts of Persia. Bei der
Geburt des Ardavazt IV., Königs von Armenien (120 p. d.), warfen die Nach
kommen des Drachen (die FraueI^ der Nachkommen des Astyages oder Arhtahag)
Loose fiber ihn nnd schoben einen Dev an seinen Platz , weshalb sie verfolgt
wurden (nach Bardesanes).
Bastian, Reite V. 14
2lO HaUvU.
dueni) identisch am Mandrus-FluBS , südlich vom' Oxus. Nach
Masndi kämpften die Mind mit den Bewohnern Mansnras. Bei
ihrer Niederlassung im oberen Sindh (30 - 20 a. d.^ gaben die
Med ihren Namen der neuen Hauptstadt Minnagara. Nach dem
erythräischen Periplus ( 100 p. d.), „the ruler of Minnagara were
rival ParthianSy who were mutually expelling each other/' Mard
(Mensch), wieScythenundSarmaten, Nard (Mensch) kommt vom
Stamme Mardo (im Armenischen). Mit den Kuru bewohnen die
nördlichen Madra das Land Uttarakuru, das (jenseits des Mem'
zwischen Meru und Mandara lag. Am südlichsten von all den
Stämmen der Anthropophagen in Serica wohnen (in der Nähe
des emodischen und serischen Gebirges) die 'Orropoxo^pot (nach
Ptolemäos). Wie Turan und Iran einen gemeinschaftlichen
Stammvater kannten , so Götter und Asuren in Prajapati, aber
nur die letzteren bauten Städte. Kunti war die (von Sura, dem
Grossvater Krishna's, aus dem Stamme der Yadava, adoptirte^
Tochter des in Madura residirenden Khunti-Bhoja, Häuptlings
der die Sindhya-Berge (in Malwa) bewohnenden Bhoja oder
Dhar Rajas (im westlichen Bahar). Seine zweite Frau, Madri,
die sich auf seinem Scheiterhaufen mit ihm verbrannte, kaufte
Pandn (der, sein Eigenthum den Brahmanen schenkend, als
Einsiedler im Walde lebte, unter der Form eines Hirsches' von
ihrem Bruder, dem Rajah von Madra (Bhutan). Auch Madravati,
Gemahlin des Parixit, stammte aus dem Land der Madra *^
*) Der nordöstliche Winkel Armeniens ist den Einwohnern die Heimath der
Saken oder Scythen des Nordens (der Sarasena des PtoleioSos). Nach Moses toh
Chorene Hess Keghano in Armavir seinen Sohn Ilarnia in der Uerrschafl dort
lurQck und zog an einen See (wie Sevang). Dort wurde ihm ein Sohn geboren,
Sisag, ein Mann anermüdet, von hoher Gestalt, schon, beredt, und guter Bogen -
schOtze. Der Vater bestimmte die Grenzen seines Erbes, als Land Ton Sisinikh
(Sisagan der Perser) oder (nach Constantinus Porph.) Syne bei den Griechen, Rin
Abkomme des Sisag war Arhan, der (gross im Kriege und im Rathe) am FloKjte
Kur sass. Von ihm gingen aus die Stamme der Udier, der Khartmauier, der
Zokier und die Herrschaft der Karkarier. Die Udier sassen längs dem Kur, im
alten Othene, das (nach Plinius) der Araxes von Atropatene trennt Sjne i^t
gleichbedeutend mit Sacasene, denn die Sacen hlessen in alter Zeit auch Soi, Sei
oder SU. Das Othene der Alten ist das Udi der Armenier, das von dem engeren
Udl um Berdaa her den Namen filhrt. Die llmlande nm Retdaa geboren dem
Madura. 211
(im Nordwesten). Der Name der von Megasthenes erwähnten
MaötiavÖLvoi kehrt bei der Hauptschule des weissen Yajus in
den Madhyandina wieder^ aach als südliche zu erklären (nach
Weber).
Nach den Traditionen Madnras verlangte der von 6ura
Bramana Kanda auf ein Blatt geschriebene Brief des Klana
Prabu Jaya (Fürst von Nusa Ansara) die Unterwerfung des An-
grama Wijaya, Königs von Janggala, dessen Sohn Jno Kerta
Pati in einer Verkleidung die Prinzessin Dewi Sinawati von
artucüU lachen Bitrdus an, von deui die Ariueiiier die Parther herleiten (oder Roy-
thiärhe Auswanderer nach Justinus). Otbene, Uti, Otia, Utia, Udia, Udinia, Budioia
(Uttia oder Vittia) ist das Wasserland (s. Wodan oder Waten). Es ist die Heimath
d^r scythtschen WassermSuDPr, der Woden, Othenen oder Oten, die "von dort
luent Ober den Kur und dann durch die Pforten des Kaukasus nach dem Norden
zogen. Ihnen in Mitternacht, weiter am Kur hinauf, liegt (bei Ptolemäos) Sogarene,
da.« armenische Sugark oder Sogarkh. Dies ist das Land der Sagorkh oder der
Abkommen Sog's, des Vaters aller Scythen (Qorres). Das die Festung Nenii
(zwischen Chalah und Niniveh) besitzende Volk heisst A-ri-set auf den ägyptischen
Monomenten (Kniger). Tyrras, Nachfolger des Ninos, wurde bei den Assyriern
zum Gott der Schlachten erhoben, als Ares oder Belus (s. Cramer). Die von
Kadmos und Jason gesaeten Drachenzähue vereinigen sich in dem ägyptischen
Urspraog bei Theben nnd Kolchis, und Jasus (Vater der lo) gab (im Anschluss
an Jaaus, Bruder des als Mehrer des troischen Reiches berühmten Dardanus)
Veranlassung zu den anderswo Monumente des Sesostris genannten Jasonien, als
Medüs, Sohn der Medea (die ihren von Perses vertriebenen Vater Aetes wieder in
das Reich einsetzte), viele Volker Mediens bis nach Indien hin bezwang. Yezd
oder (bei Istakhri) Ketha (Hauma-Yezd) ist von Qnebern bewohnt (unter ihrem
Khet-kouda). Nach Kenneil war das Königreich der Parther nur das der Perser
unter einem andern Namen. Les anciens habitants (du Seistan) se divisent en
Dikhans (vUlageois) et en Kel'anides ou haute noblesse (Khanikoff). Le Seistan
doit dtre constder^, sinon comme le berceau de la natiou persane, du moins
comme le theatre oü se deroula tonte la periode höroique. M^me bien aprfts
cette ^poque, notamment sous les Arsacids, Telement national, malgr^ l'^migration
de deux tribus consid^rables, les Djemchidis et les Zuuris, y ^tait encore si puis-
saut, que le mouvement patriotiqne, qui porta les Sassanides au tr6ne de la
Per««, 7 naqait. Sous la doroination arabe, c'est encore dans le Seistan, berceau
des Soffarides, que 6*organisa la premiftre tentative sörieuse des Persans, pour
eeconer le Jong des Khalifes. Der Arsacide Vagh-Archak hatte das Privilegium,
die Krmige Armeniens zu krönen, der Fauiilie der ßagratideu ertheilt.
14*
212 BataTU.
Nnsa Antara entfahrte^ aber im Kriege von Klana Praba Java
(der die Kleidung eines gemeinen Soldaten angenommen) er-
schossen wurde. Mit den in Panji verwandelten Pandya *) erhielt
die Goldinsel den Namen Madura. Den in den Jungle zurück-
gezogenen Maharajah besuchend, unterhielten sich die Pandawas
mit ihren Verwandten ttber die auf Kuruxetra gefallenen Freunde
(wie die übriggebliebenen Äsen nach dem Ragnarökr), als
Vyasa ihnen beim nächtlichen Baden im Ganges die pomphaften
Erscheinungen aus dem Wasser heraufbeschwört. Dann nach
dem Verbrennen des Waldes folgen die ominösen Anzeichen,
wie sich in Dawraka schreckbare Phantome an den Hausthilren
zeigen und eine schwarzgekleidete Frau mit gelben Zähnen
grinsend umhergeht (gleich den den Fall des Tolteken-Reichs
einleitenden Portenta), bis der Fluch d,er verhöhnten Rischi den
Untergang des Yadu-Geschlechts herbeiführt, worauf seine Helden-
kraft von Arjuna weicht. Nachdem die fünf Brüder das Fener
ihrer häuslichen Opfer in den Ganges geworfen, zogen sie in
Indianerweise hintereinander der aufgehenden Sonne entgegen,
und zuletzt folgte ihnen ein Hund, wie den Siebenschläfern.
Als sich Panji mit der Leiche der Angrere nach Bali eingeschifft,
trat der Rajah von Nusa Kanchana (Gold-Insel) unter seiner
Persönlichkeit auf (in Goa auf Gelebes). Die Einfahrung des
Kris**) auf den östlichen Inseln wird Panji zugeschrieben^ von
Anderen dem Hindu-Könige Sakutram oder Sa-Putram, der mit
*) Pai.iduDäga ist ein weisser Elephaiit nnd weiss die königliche Farbe, anch
der Gelehrten und Panditeu oder Bandit. Mit Pante werden die Aureden an
den Lelirer eingeleitet. Die Stadt Asternsia anf Panchaia mit aSuta flißlia (b^i
Kailimachus) wurde (nach Enhemeros) durch Ammou zerstört Bandn sind die
AlHirten und Bandula uneheliche Kinder. Bandoh heisst die von den Brfthmlnen
zum Forttreiben der Dämone gebrauchte Trommel. Nachdem er Bendab, Häupt-
ling der SindhiSi besiegt, zieht Iskander nach Nimruz gegen den König von Temen.
Im siamesischen Monosyllabismus wird Bala zu Ban, und Phu Ban (Dorfberr) Ist
ein König. Im Birmanischen sind Banja (Dörfler) Handwerker. Panji heitt in
malayischer Romanze Ghekel Waning Pati. Wer in Indien einen Elephantcn
schenkte, durfte (nach Megastheues) die ihm gefallende Frau geniessen.
^*) On the Inauguration of Pangeran Tranggana, a Kris, presented Co the
king, was made by the smith Sura from the iron wand, which was suppoMd to
bave wruiight miracles in the war »gninst Majapahit.
Arjun*. 213
dem Dolcb an seiner Seite geboren sei. Nach der siamesischen
Erzählang snchte Baden Montri oder Mao (Sohn des Thaukhu
fiepan Kasepan) seine im Wirbelwind verlorene Geliebte im
Lande des Königs von Daha (Vater der Butsaba)^ in Gangalang
und Sinyasari (s. Low). Vasndeva wurde früher auf der Insel
Madnra verehrt. Vishnu in Rama (als Sohn des Dessaraden
von Ayudi in Siam), zog nach dem Berge Sitrekondon, als
Süsser *) seine Schüler von der Seelenwanderung unterrichtend ;
er verbreitete dann seine Religion bis nach Ceylon (Sonnerat).
Im Mababharata wird Kapila dem Bhagavat Vasudeva gleich-
gesetzt, welcher vermöge seiner Wissenschaft die Welt geschaffen
hatte und der von den Lehrbüchern des Joga-Systems als ein
in der Versenkung und Beschauung * sich Freuender gepriesen
wird. Aus Vasudeva (als Pakriti) geht sein Bruder Baladeva
(als Sankanshana) hervor. Auf seiner Himmelsreise**) nähert
sich Arjuna dem Siddhamärga oder Wege der Siddha, eijien
Theil der Milchstrasse (Indralökagam). Nachdem er sich am
Berge Lawu ***) niedergelassen (301 p. d.) wurde Dasabahu, Sohn '
*) The Tapyasa (religions austexity) is performed ou the Asan Siddba or
holf bed of the ascetic dorch Ausbrennen. Die Perser unterscheiden das Feuer
der Tempel, Speenesht, des Ormnzd, Berezeseng (Rrdfeuer), des Jemshid, Ferobun,
des Kbe-Khosro, Gosbab, des Zoroaster, Burzin-Matun (nach Rhode).
**) Le nom de Caer Sidl (enceinte ou la Tille Sldi) est donn^ an zodiaque
chez les Gjmris. Im Scandlnavischen ist Seid madr ein Zauberer, Seid kona eine
Hexe. Dans le livre d'Armagh, St. Patrick et ses moines sont pris ponr des
tidea par deux Jennes fiUes.
***) Lawu ist Feuer im Gochinchineslschen, La der Mond im Tibetischen. Die
SatapathA-Brahmana warnt die Brahmanen vor der unrichtigen Sprechweise der
Asuren, die im Schlachtruf he lavo (he lajo) sagten, statt he rayo (arayo), wie
die Griechen durch Flüche (a^a«) den Ares anriefen. Nach Benedictus tou
Sorsete unternahm Karl M. als Pilger einen Kreuzzug nach Jerusalem und
Cou&tautinopeL Kafußcnvm {^atßatvm episch) oder wnafkuvio ist das Hinab-
steigen zum Meer, und neben Kambaya liegt Bombay, das mit günstigem (;ro/i-
'ütuoi) Winde zu erreichende Emporium (nofiytaia). Das nördliche Kamboja (Karo-
bnjoja) oder Camoj (Ka£feristans) bezeichnet Kabul (nach Rawlinson). Enocb
predigte zuerst den Krieg gegen die Nachkommen Kabirs oder Kain*s. Nach
der Nirokta wird Savati für das Gehen unter den Kambojas gebraucht, das
DerivatlTum Sava (in Büchern) unter den Aryas. Aus dem Spanisch-Portugie-
sischen hat sich Zapatos in manche Sprache des Ostens verbreitet. Die Besieguug
216 Batavia.
davas*) oder fiinf Indras als Einheit (s. Wheeler). Ausser
Khiinti,**) der vom Bhoja-Rajah adoptirten Tochter Sara's heira-
thete Pandu die Schwester des Rajah von Madra (MlidriJ. Die
Gattin (Gandhari) des Dhritarashtra war eine Tochter des Rajah
von Gandhara oder Kandahar. Draupadi***) war Tochter des
Rajah von Panchala^ von Manu mit Kanooj identiiicirt Als
Kanshika (Visvamitra) die Alles gewährende Kuh Nandini
raubte, rief Vasishtha als seinen Rächer Pararama aus dem
Feuer hervor. Zum Berge Catrunjaya pilgernd, wurde König
Kandu von Sandrapura, der (von der Kuh Surabhi besiegt und von
einem Jaxa gebunden) in der Höhle bUsste, durch einen Mahamani
bekehrt. Als die Panda was in Hatna (Hastinapura) tyrannisch
*) Tudhlshthlra, der Sohn seiues frfiher regierenden Bruders, wurde anfangs
von Dhritarashtra (als Maharajah) znm Yuvarajah ernannt mit Ausschluss seines
eigenen Sohnes Doryodhana, wie in Hinterindien stets sich zwischen den Söhnen
des ersten und zweiten Königs fiber die Erbfolge Zwistigkeiten erhoben. Raja
Pandu was a mighty warrior and he carried on many wars , conquering maoy
countries, so that in his time tbe RaJ was as great and glorions as it was in the
old time of RaJa Bharata (Wheeler). The white complexion of Pandu was a
blesmish (indicative of leprosy). Der weisse Teint der als Eroberer erscheinenden
Griechen gab Anlass zu Jenen Lepra-K5nigen, die so Tielfach in Vorder- wie in
Uinterindien auftreten, nnd die unter den Händen der Legenden verschiedene
Schicksale erfahren, oftmals auch geheilt werden, durchgehends aber eine hervor-
ragende Stellung einnehmen. Auf den Philippinen heissen Albinos (nach Buzeta)
hijos del Sol.
**) Koonti (sister of the prince of Mathura, who was father to Heri and
Baldiva), married to Pandu, the son of Pandea (the sister of Ambea, who was
* grandmother of Duryodhana in tbe Kuru-branch) and Nyasa, conceived by Dhar-
maraja her son Tudishtra^ by Pavana the Bhima, by Indra the Arjun and by
Aswini Kumara (the twins of Surya) Nycula and Sydiva. Expelled from Hastina-
poora (by Duryodhana) Arjuna gained the band of Drupdevi, daughter of the
king of Panchalica. Bei den Medern liebten es die Weiber, mehrere Manner zu
haben, wenigstens fünf (nach StrUbo). Die Panjkorah (fQnf Hauser) sind von
den fünf Stämmen der Malizi (unter den afghanischen Yusufeai) genannt. Kabul
(Kabur oder Kabiya) ist (nach Rawlinson) das nordliche Kamboja (Kamoj in
Cafferistan). The Georgiaus name tbe heroes of romance Kapu. Kabnbija (Cam-
byses) ist (im Zend) Kavaus (Kaus oder Kabus).
***) The custom of polyandrya was sanctioned by Kandian law, althongh
opposed to Bnddhism. Zu Polybius' Zeit geschah es oft, dass drei oder vier
Brüder in Sparta eine Frau heiratheteu.
Paodu. 217
einem Brabmanen seine Knh^) wegführten, empörte sieh dessen
Sohn Brahmin und degradirte (nach dem Tode Kuyahurafs) die
Besiegteif zu Handwerker, so dass ihnen Niemand Töchter in
Ehe gab. Als er anf die Ermahnungen des heiligen Kasaf oder
Kasyapa (zur Sühne des Blutes) Oottesverehrungauf dem Berge ein-
gesczt, wurde die Herrschaft dem Sunagh**) übergeben, dessen Nach-
kommen Bahman (unter Gustasf von Persien) stürzte, Bahmanabad
oder Mansnr erbauend (nach dem Mnjmalut Tawarikh). Die Theo-
kratie der Brahmanen in Kerata wandte sich flir ihren schützen-
den Kriegsherrn an die Pandhya-Könige in Madura oder an
Chera (flir die Gherman-Perimaul). Nach Erbauung des Tempels
des Mahamuni stellte Amar die Bilder der flinf Pandu-Söhne
unter einem Pipul auf (Martin). Bajah Bhoja oder Ghatot Kaccha,
der in gigantischer Gestalt anf der Brücke EUoras steht, gilt als
natürlicher Bruder der Pandus. Auf die Klagen der Nighanta
(Brahmanen) besiegt der Pandu-König von Pataliputra, der (als
Verehrer Vishnu's) über ganz Indien herrschte , den Gahavisa,
König von Dantapura, ♦♦♦) wegen der Verehrung eines Knochens
oder Zahns, der (311 p. d.) nach Ceylon gerettet wurde. Nach
Benfey wurde der Buddhismus in Ceylon aus Banga oder Ka-
iinga eingeführt. Im Lande Pandea (auf Hercules* Tochter zurttck-
flibrend) leben (nach der Alexandersage) nur Mädchen (auf die
Sitte hinterindischer Frauenregimenter deutend). Unter Brüdern
gelten die Frauen als gemeinsames Eigenthum bei den Koorg,
von denen die Kodagas die Göttinnen ihres Hauptflusses, des
Amma verehren. In der Chandhogya Upanishad der Sama Veda
stehen die Kshatrya vor den Brahmanen, die von Pravahana, Kö-
*) UsDbho or Kho Usapburat (of the Siamese) ia klng of the white cattle
of Hemawa (Low). He-Kho allodea to the cow of pleiity.
**) Nach dem Sbadgarusiahya begannen die f&nf Gescblechtor der Lehrer oiit
Saunaka. Die Kuh Kapili's hieas M&ha (nicht zu tödten). Weil Thoula , nach-
dem Indra ihm die verheimlichte Reliquie Buddha'a genommen, der Kuh gefolgt,
die die Asche aufgeleckt, und ihren Mi&t bewahrt, ist diese noch den Brahmaneu
heilig (nach dem Pra Pathom).
***) It is to Kaiinga, that the Javanese usually aacribe the origtn of their
Ulnduism (Crawford). Nach de Harros trieben die Kelim von der Küste Coro^i
mandel sterndeutende Wahrsagerküuste in Siftm.
218 Bttayla.
nig von Paiichala, belehrt werden. Kananj (Madades oder Mittel-
Land) war ebenso bertlhmt für die Herkunft der Pandawas, be-
merkt Al-Biruni, als Mahura (Madura oder Mattra) wegen Bas-
deo'fi (Krishna's). Der achtzehnte Patriarch Sajasata, der im
Lande der Madra im Penjab geboren war, reiste zu den Jneitehi
nnd bekehrte den Brahmanen Kumarata zum Buddhismus Beim
Untergange des Reichs der Pandu*) stiftete A^vapati (Herr der
Pferde) das Reich in Delhi, Narapati (Herr der Fusstruppenl
das Reich in Telingana, Chatrapati (Herr der Sonnenschirme)
das Reieh in Jajapur und Aniara, und Jajapati (Herr der Ele-
phanten) das Reich in Orissa. Bandu oder Pandhu-Khan, der
vierte König Kashmir's, dessen Mutter im Wasser befruchtet war,
verschwand beim Baden in demselben. Die Pandu-Dynastie
endete in Kashmir nach 18 Jahrhunderten. DieBarondro Rarhi
und Baidik Brahmanen in Bengalen beobachten die Vorschriften
reinigender Stthnungen, und steht es ihnen nicht zu, bei ihren
Ceremonien das Kusa-Gras (Poa cynoscuroides) zu gebrauchen,
sondern mttssen sie statt dessen das Kese oder heilige Gras von
Kamrup gebrauchen, indem die Pandu-Söhne nie so weit vor-
drangen und das Land deshalb unentweiht geblieben ist. Die Küste
Malabars wird (nach St. Croix) von den Brahmanen gemieden,
weil die Seelen der dort Sterbenden in Esel transmigriren würden.
Bei den Brahmanen Mithila's dient das Prakrit Ravana's,**) als
heilige Sprache (nach Hamilton). Nach Spiegel gelangte das Pali von
' *) When bis brotbers bad compelled tbe princes of Hindostan to aknowledge
bim as paramoant monarcb, Yudbisbtbira was sprinkled witb sacred watcr by
Dbaamya (tba family priest) and bis ally Krishna. Bablika, tbe king of Balkh,
guides a golden cbariot, Sudakshina, king of tbe Kambojas, barnetsM wbit«
borses, Sanrita attends to tbe Step, tbe king of Cbedi bolds tbe banner, the king
of tbe Soutb tbe armour, tbe king of Magadba tbe torban. As tribnte the people
of Kamboja braugbt clotbs (ofwool) and skin, presenting borses, cameis and males.
**) Obwobl aaf das Drängen der anderen Qötter Siwa (wabrend des Krieges
gegen Lanka) bereit war, seinen Verebrer Ra^van Preis zu geben, widersetzte sich
docb Parvati, bis sie durcb die Scbmeicbelreden Rama's besänftigt wurden. Tbe
Katadis in tbe Dekkban bave a tradition to be tbe descendants of Ravana of
Lanka Ktivana; tbe Rakshasa king of Lanka, conquered by Räma in tbe Dekban
is a god worsbipped by Sub-Himalayan tribes, as for instance the Hayiu. Der
Hajah Ravau liess Mond und Sonne stille stehen, um aU seine Tbürsteher zu
Ravana, 219 *
Ceylon nach dem transgangetischen Indien. Rama^ auf den die Kraft
Parasnrama'B; als letzten Repräsentanten der von diesem ver-
tilgten Rasse ^ übergegangen war, errichtete einen Tempel des
Linga*) in Ramisseram, zur Stthne flir den Tod so mancher
Raksbaka, die zugleich Brahmanen waren und in dem Kriege
mit Ravana zu Grunde gingen. Nach Wilford lag Kailasa, der
Berg Siwa's, im Stlden des Sees von Ravana oder Lanka. 8a-
randip lag (nach Raschidnddin) am Fusse des Indi-BergeS; und nach
Tacitus ist der Name der Juden barbarische Entstellung des
kretischen Ida. Malayische Traditionen erzählen von Ravana's
AngriflF auf die Sonne. Ravanas in Lanka und Kumbhakar-
nas (Khara) waren Wiedergeburten der einst von den Rishis
verwünschten Thtlrsteher Wishnu*s (Hiranjakschas und Hiranja-
kacipis), der jüngeren Brüder des Gottes Kuwera (Wakas oder
Kranich), der in der Stadt Alaka oder Wasudhara des Sees Was-
wankasara am Berge Kailasas (^Radschatadris oder Silberberg)
mit seinem Gefolge lebt und zu den Paulastjas gehört, den Nach-
kommen des von Brahma unter den zehn Rishis erschaffenen
Panlastjas. Als Durga findet sich Gautami unter den Rak-
chasi. Der heilige Agastya heisst Kumbha in seiner Beziehung
zum Sirius. Rama's Zug gegen Langka befreite die Bttsser,
deren Haupt Agastya war, von der Furcht vor Ravana (im
Dandaka-Walde). In Agastyas, Sohn des Mitra und Varnna,
repräsentirt sich, als DemUthiger des Vindhya-Berggeistes , der
Vertreter der nach Süden ziehenden Muni, indem er zugleich,
als Kambhajonis an Canopus anknüpft, dessen Irrfahrten (nach
Ansschöpfen des Meeres) trockenen Fusses gemacht werden. Zur
Zeit Parasurama's fiel Karttavirya (der Yadava-Familie) in
Langka ein und nahm Ravana gefangen. Uvala (Bruder des
Vatapati) täuschte die Brahmanen durch Sanscrit-Reden. Seit
fangiren. Dem ApoUo-Tempel der üyperboräer war (nach Diodor) der Mund
so nabe, daas man Berge und Höbleo darauf entdecken koonte. Here bereitet Zeus
die Sorgen einer weiblichen Energie.
*) The HindalBm of Java was the worship of Siwa and Durga of the Liuga
and Toni uniied to Baddhism (Crawfard). Die phänische Figur des ägyptischeu
ZenguDgsgottes Min erhielt Opfer von Bamses III.
• 220 BatavU.
König Andhra Rayadab nahmen die Telagu-Worte Sanscrit-
Endungen an. Die Lehren Ravan*s von Langka verloren seit
Salwahana ihre Anhänger in Mithila, aber sein Prakrit genannter
Dialekt (verschieden vom Prakrit*) Bengalens, das der Bascha
Mithilas gleicht) wird noch von den Pandits in Tirahnt (in
Prakrita Manorama und Prakrita Langkeswar) studirt (als Art
des Sangskrita). Die Rawani Kahar (in Behar) stammen von
Jarasandhra (XI. Jahrhdt.). Nach der Vernichtung Ravana's
flüchtete Hanuman zur Busse nach Java. Janaki (Sita) anre-
dend, vermeidet es Hanuman, von dem Sanscrit der Zweimal-
geborenen zu reden, damit sie ihn nicht für Ravana halten, und
spricht deshalb im gewöhnlichen Sanscrit (nach der Sundara
Kanda). Um sich Siwa günstig zu stimmen, hieb Ravana neun **)
seiner zehn Köpfe ab und würde auch mit dem letzten geendel
haben, wenn nicht der durch diese Hingebung gerührte Mahadeo
ihn um seine Wünsche befragte und sich zur Erfüllung derselben
verpflichtete. Sie bestanden in Unsterblichkeit, allgemeiner Welt-
herrschaft, dem Lingam und Parvatti. Alle wurden erlangt, aber
es gelang Vishnu, in Verkleidung Parvatti ihrem rechtmässigen
*) The princes of Kol or Ghero (once tbe gOTernlng tribe in Bahar) app«ar
to have been Asura (being of the same family with JaraMadha), th«y probably
utsed iu writing the Hindi-language (a corruption of that introductd from Iran bj
the fIrBt conquerors of India). The Kol language , was ooe of the original rade
langiiages called (by the grammarians) Magadhi (as also the dialects of the Bhang-
shar, Masahar, Rajwar etc.). The language of the Bhungshar (Kke that of the
Musahar and R^war, as aboriginal . tribes of Magadha) ressembled that of ihm
mouDtaineers of Rajmahal. Döring the goTemment of the Kol tribe, Gantama
was bom, at whose time (according to the priests of Ceylon) writing was nnknown.
The inscriptions (near the residences of the Bharadratas, of the Magas and of tbe
Kols) ressemble the Devanagari. The writings ofQautama were composed in the
original language of Magadha, biit the Pali chararter was that of the aborigliial
inhabitants of Matsya or Dinajpur (the Saogarides of the Greek), under whoae
pievalence the doctrines passed to Ava aud Ceylon. The Magadhijargon (spoken
by the Khol) is different from the language Prakrita or Magadhi Bhasha (in which
the books of the Jain are written), which (a dialent of the SangtcriU) was tbe
Prakrita of Rawana, lord of Langka. The Kol were strangers from the northem
part of the peninsula (s. Martin).
**) The linga in EUora is supported by the nine heads of Bavana, a devoat
worshipper of »Siva.
Sit«. 221
Gatten^ der ihren Verlust bereute, wieder zuzustellen, nachdem sie
sieh gereinigt hatte. Nach Ashu Gosha war Ravana tief in den
Veda bewandert, und diese wurden zu seiner Zeit von den Rak-
shaka studirt. Ravana enthielt in seinem Nabel einen Theil des
Amrita, und dort durchschoss ihn Rama mit seinem tödtlichcn
Pfeil, der das Unsterblichkeitswasser auslaufen lies». Da Rama
wusste, dass die EntfÜhrutig ♦) Sita*s fllr die Zerstörung Lankas
nöthig sei, so Hess er sie im Feuer verschwinden und durch
Ravana ein Scheinbild rauben, an dessen Stelle bei der Feuer-
reinigung am Ende des Krieges wieder die wirkliche Sita trat
(im Sinne der Doketen). Nach den Puranas fiel der König
der Yadava (im Mahishmati) in Lanka ein und machte Ravana
zum Gefangenen. Side, Gattin des Orion,**) der (wie Rama)
ein Meeresbeschreiter heisst, wurde von Here, der sie sich an
Schönheit gleichgestellt, in den Tartarus geworfen. Der König
von Patala (der Unterweltj Mehravaun (der Bruder Ravana's)
mache Nachts Rama***) und Lakshman zu Gefangenen und würde
^) Die Asuras führten Krieg, uiu ilire Köuigstochter wieder zu gewiDoeo, die
nach dem Himmel Tavatiosa oder iDdra's Bhavana entführt war.
^) Durch den Weintrinicpr Oenopion geblendet, Hess sich Orion von Gesellen
ans Heph%8t08* Schmiede auf Lemnos, Sitz der Sintier, nach Morgen führen. Sitfi
IM die Ackerforche, und die gewöhnliche Erklärung von Orion*8 Sternbild im
Osten ist Pflug. Aus der Unterwelt kehrt die Frucht im athenischen Symbol
des Granatapfels zurück. Althochdeutsche Glossen nennen den Orion (Friggjarok)
pflnoc, in rheinischen Gegenden heisst er auch Rechen (rastrum). Das spätere
Mittelalter nennt die drei MSder (des Orion) Jakobstab (s. Pfahler). Nach Hesiod
dämmte Orion das Zwischenmeer Khegiums durch das Vorgebirge von Pelorias
ein, einen Tempel des Poseidon bauend. Im Scandinavischen heisst Orion der
^Spinnrocken der Frigga. Nach Plinius haben alle Menschen ein gewisses Gift
gegen die Schlangen In sich, und man sage, dass die von Speichel getroffenen
davor, wie vor der Berührung mit heissem Wasser fliehen, und dränge dieser
gar in ihren Schlund, so stürben sie, besonders wenn er aus dem Munde eines
Nfiehternen komme. Parwati drückte Siwa (Blauhals) deshalb die Kehle zusammen.
Wie die Psyller in Afrika (nach Agatharchides) heilten (am Hellespont) die
Ophlogenei? den Schlangenbiss durch ihren Speichel (nach Varro) und die von
Kirke stammenden Marser Italiens.
•♦•) Weil sich die Andächtigen erfreuen an dem endlosen, in Wahrheit wonnigen,
geistigen Atman, darum wird er als das höchste Brahman mit dem Worte Rama
(der Erfreuende) bezeichnet. Nach Friedreich beginnt der Ramayana anf Java
222 B*to»iii.
sie ohne Hannman's Dazwischenkunft geopfert haben. Hit einem
Berge anter einem Arm und der Sonne, die Rayana um Mitter-
nacht aufgehen Hess, unter dem andern^ hüllte Meghnaud (Ra-
vana's Feldherr) die Feinde in Flammen , als sein Gegner Ha-
numan beim Kräutersuchen (um Lakshman wieder zu beleben) abwe-
send war. Bei der Berathnng über Krishna's Gesandtschaft kam
Narada mit anderen brahmanischen Weisen ^ als Rischi^ vom
Himmel herab nach Hastinapura. Das von Kula Sechara ge-
gründete Madura"^) wurde (IX. Jahrhdt.) von Vansa Sechera
(dem Stifter des dortigen CoUeg) erneuert und von TrimulNaik
(1621) wieder hergestellt. Die Citadelle enthielt einen alten
Tempel des Kokanätba. Beim Autl)lüheu der Chola-Macht nahm
Vikrama Chola seine Residenz in Tanjore (827 p. d.). Fürsten
von Chola liessen die Grotten der Kailasa in EUora aoshauen
(1000 p. d.). Schon im V. Jahrhundert sollen politische Be-
ziehungen mit Kaschmir unterhalten sein. Ari Vari Dewa voll-
endet den von seinem Grossvater Y ira Chola begonnenen Tempel
von Chilumbrum (1004 p. d.). Als nach dem Zuge Rama's ^*)
Indier nach dem Süden gelangten; gründete Pandja aus dem
Stamme der Velalas oder Ackerbauer das Reich Pandja (dessen
(Bali) mit der Incarnation des Gottes Rama (Vishnu) in der Familie des Kooigs
Dasaratha. Das Ramayana des Valmikl (unter den Lehrern das Taittiriyaprati^a-
khya genannt) steht an der Spitze der Kavya (oder der zweiten Groppe der
epischen Poesie), welche bestimmten Kavi oder Dichtern zugeschrieben wurden,
während Itihasa und Purana einer mythischen Persönlichkeit, dem Vyasa (der p«r-
sonificirten Dieskeuase) angehören (s. Weber). In den Legenden der Brahmana
findet sich der Ursprung der grösseren Itihasa und Purana späterer Zeit. L'homiDe
qui doit etre sacrtfle pour venger la mort d*un parent, s« nomme {^n Lampong)
Irawau (d'apr^s Stuart). Rawan est en javanais le nom de la personne sacrifli? par
un des partis belligerants (les flis de Pandu) a^ant le commencement du combat
(Tuuk).
*) Alius utilior portus gentis Necanidon, qui vocatur Barare. Ibi rf»gDat
Pandion, longe ab emporio mediterraneo distaute oppido, quod vocatur Modara
(Pliniiis). MoSov^a ßaaiXeiov Uavdiopoe (Ptolemäos). Im Periplus gehört Aail-
Hovda dem König Pandion. Auf Ceylons Südspitze lag Mathura. Die* GeschicbU
des Landes Pandja (auf dem nach Osten abfallenden Hochlande des Südens) lasse
sich (nach Lassen) weiter zurfick verfolgen, als eines andern Staates im Dekkbao.
*'*') Mit seinem Bruder Bhima (als gleichfalls Sohn des Vayu oder Windas) tu*
sammentreflfeud, erzählt Hanuuian das Kamayaua.
Kopfschninrk. 223
König Pandion Gesandte an AugustnB Bchicktej. IndesB legt
die Chronik ihren Herrschern einen älteren Ursprung bei. Schon
zur Zeit des Manu Raivata herrschte die Dynastie des Kulase-
khara (Kopfschmuck), die mit Atalakirttjhi-Pandja endete. Nach
der Flnth stellte Kirttipushana-Pandja , der (unter den Nach-
kommen des Manu-Vaiwaswataj '^) von Agastya gekrönt war,
Madhura wieder her. Die Einführung des Siwadienstes '^*) iUllt
unter Kuna-Pandja oder Sundara (X. Jahrhdt. p. d.). Aber schon
bei der ersten Gründung Madhuras durch Kulasekhara (Sohn
des Sampanna-Pandja) waren verfallene Tempel des biwa als
Kokonajaka ***) und der Durga als Minaxi Amman (Parvati f)
oder die Berggöttin). Die folgende Königin unternahm einen
Kriegszag nach dem Himalaya. Die Pandawaff) des Maha-
^) Nmch ihm enchelDeu noch sieben weitere Manus bis 14. Die Orieutalen
sprechen von 40 oder 72 Soliroan (Munis im Stiryawanoo). Der Div Argenk
hatt« (nach dem Thamurath Nameh) den Ring des Patriarchen Jared (Sohn de^
Maialeel und Vater des Henocb), des fQnften Soliman oder allgemeinen Welt-
beherrschers (Chakravastti) begehrt.
*•) In den Jahren 993—1071 der Era Saka's wurden vom Könige Cholas die
Jainaa-Tempel zerstSrt
***) Ptolemias kennt die Stadt Kokkonagara im goldenen Chersonesos. Dem
alten Boddha Kaokason war das Huhn hellig. Qnetzalcoatl heisat Cacncan, Koknian
im mexicanischen Provinzialismns).
f) The sect of Kaprias (in Mhurr) worship Parvati (KalaPuri orKayaKuri),
who ts koown (in Cutch) as Asa Pura aud Mata. Her temple is endowed with
miny hoDonrs hj tbe Raos of Cutch. The founder of the Kaprias accompanled
Kamachandra (after his conquest of Ceylon) on a pilgrimage to Hinglas (In the
borders of Hakran) and built on the way (in Mhurr) a temple to Aaapura wtth
the DOQstrous image (I.ala Jas Raj), which started from the bowels of the earth
He appean to be an immense block of nucarved stone, the lower part of whlrii
bas two ancomely swelHngs (üke the deformed breasts of a women) and (tx%\\\
above there grows a böge excrescence (like a leg of mntton). Th« sect enjoyed
tbe protection of Raja Gada Sankas (the father of Vtkramajit), who (as betng cant
from beaven by his pareot Indra) feil on the Und of Cutch In the form of n
jarkasa, aflaoming tbe govemment of the country (Morey). Every Kapria niusi inak»
a pilgrimage to Hinglas (aa the boly Und). They worsbtp Lala Jas m) (Ih^
foondcfa) in tbe sbape of the Lingan.
ff) The Paodava-race is reproached by the gods of Tushita |o havn braii«bl
great eonAwien into tbeir family descent. by calling Yudhisthlra' Dlieruia|iMlia,
bbioia: Nayapulra, Arjima: Indraputra und Sahadewa: th<« Aiiwiiila
224 B«t«v1a.
bbarata residirtcn in Madbnra an der Jnmna. Die Selimiede
heissen Pandi (vom indischen panda oder Vorstand)^ als Kunst-
fertige; auf Java und (im Malayisehen) padei (die Geschickten).
SihabahU; der durch einen Löwen von der entlaufenen Tochter
einer Prinzessin von Kaiinga (mit dem König von Wango ver-
mählt ); abstammte; gründete (mit Sihasiwali vermählt) die Stadt
Sihapura (im Lande Lala) und verbannte (wegen Gewaltthätig-
keiten) seinen Sohn Wijayo, der sich nach Ceylon begab und
Wijayi; Tochter des Königs Panduwo von Madhura^ zur Ehe
erhielt. Bei seinem Tode folgte, durch eine Gesandscbaft (im
Mönchsgewande) herbeigeholt, sein Neffe Panduwasadewo, Sohn
des mit einer Prinzessin von Madda vermählten Sumitto (Sohn
des Sihabahu) in Sihapura, und er vermählte sich mit der heran-
getriebenen Bhaddakachchana, Tochter des jenseits des Ganges
zurückgezogenen Sakya Pandu, Sohn des Sakya-Fürsten Amito-
dano (Onkel des Buddho). Madura (süss) wird auf das Volk
der Mattra bezogen. Auf der Stelle, wo Skanda *) der indische
Kriegsgott) gegen die Asuren zu Felde lag, ist der Hindu-Tempel
von Katragam gebaut, bei dem die Pfauen unverletzlich sind.
Von Kartikeya's sechsfachem Antlitze (als Shadanana) richten
sieh vier nach den vier Weltgegenden, eins nach dem Zeuitb und
das andere nach dem Nadir. Kartikeya führt (in der Laiita
vistara) den rechten Flügel im Heere seines Vaters Kama (Is-
wara oder Dut von Kamadhatu), sucht ihm aber den Angriff auf
die heilige Bodhisatwa auszureden. Der Beiname Supra-Mainyu
wiederholt das Verhältniss Supra-Buddha*s zu Buddha. Nach
dem Mahavanso stand (IL Jahrhdt. a. d.) ein buddhistisches
Kloster in Kailasa. Skandapura war die Hauptstadt Keras oder
Che'ra**). Tod erklärt Kumara, den siebenköpfigen Kriegsgott
*) The TaDganls (in Salar) are descended from a colony of Alexander M.
Der Hoheprieater Hess alle während des Jahres geborenen Knaben In Jerusalem
Alexander benennen.
**) Accordtng to the Chola Pnrva Pattayam, the flrst Choh-Prince, the flrst
Chera-Prince and the flrst Pandya-Prince were born (by command of Siva) for
the destractlon of Sallvahana who enconraged the Banddha» and persecuted thi*
Rrahmans. After Clearing the slte of Kanchl, which had benome a wlldernesss and
restoring the anclent teroples of Kkämreswara and Kimäkshi, they proreeded
Majapahit. 225
der Rajpnten^ ans kn (böse) und mar (schlagen). Das Ramaianum
(in Malabar) handelt von den Wundern Rama's oder Wishnu's.
Das Indirascheiddubaralam von der Geschichte desTndirotscheiddU;
(Sohn des ceylonischen Kaisers), der mit ßomen kriegte, und
Rombakamabaralam gilt als geschichtliches Buch, die heilige
Sprache der Brahmanen als Kirundum.
Wenige Jahre vor der Einführung des Islam in Majapahit,
kamen dort aus Kaiinga einige Brahmanen der sivaitischen Secte
an, die von Browijayo beschützt wurden und bei dem Falle des
Reiches unter ihrem Führer Wahn Bahn nach Bali flüchteten,
wo dann die Lehre Siwa's an die Stelle des Buddhismus trat.
Die Balinesen verehren Mahadeva als Brama Siwa und beten zu
ihm durch Ong Siwa Chaturboja oder Anbetung dem vierhän-
digen Siwa (Crawford). Bhatara (ehrwürdig) oder (auf Tagala)
batbala ^) wird als Avatara erklärt. Die Batak, die ihre Astro-
logen Guru nennen, verehren Batara-guru. Den Namen des
obersten Gottes (Prabu Guru Ingluhur) vermeidet man im Tengger-
Gebirge**) auszusprechen. Als Browijaya, König von Majapa-
ag^iosf Salivahana (76 p. d.) iDsisliDg, that he should leave bis capital Trichi-
nopali and retara to his former metropolis Bhoja Rayapur in Ayodhya or Aude.
Od his refusal, they conquered Tricbinopali, put SaUvahana and all the Bauddhas
(except a few, who fied beyond the sea to the Eastward) to the sword. As Sali-
Tahana was a Brahman, the Rajas built temples to Siva and his bride to expatiate
to sin of slaying him. According to dem. Alex, the Allobii (among the Sar-
manes) worshipped Batta.
*) Die YeboDs, die in Obba-al-oronn den Gott des Himmels anbeten, ver-
ehren Batala unter den Orisa oder Schatzgottern der Haupstadt. Die den Titel
Obbft fuhrenden Konige sind dem Rathe der vier Odi unterworfen und können
Ton ihnen abgesetzt werden, um einem Nachfolger Platz zu machen.
**) What was first known of Java was a ränge of hills, called Sunung Kedang,
extending along the north and south coast. It was thnn that the Island flrst came
into notice and at that period commenced the Era. After this the Prince of Rom
sent 20,000 families to people Java, but all perished (except 20 famllies, who
returned to Rom). In this year 20,000 families were sent to Java by the Prince
of Kling (India). They prospered and multiplied, bnt continned in a nncivilized
State tili the year 289, wheu the Almighty blessed them with a prince, named
Kano, who reigned 100 years, at the end of which period he was sncceeded by
Bastian, Reise V. IT)
226 Batavia.
hit, sich freiwillig auf dem Scheiterhaufen opferte (wie Jeipal
von Lahore bei seinen Niederlagen)^ wanderte sein Sohn Dewa
Hagung Katut nach Bali aus (XV. Jahrhdt). Die buddhistischen
Basu Keti (the name of the sovereignty being called Wirata), followed by bis
Bon Mangsa Pati. Anotber principality, named Astina, sprung up and was mied
by prinoe Pala Sara, succeeded by Abiasa (succeeded by Pandu Dewa NaU).
Theo succeeded Jaya Baya, wbo removed tbe seat of goTernment from Astina to
Kediri. Tbe kingdom of Rediri being dismembered at the death of its sovereign.
tbere arose out of its ruins two other kingdoms, the one called Brambanan (with
prince ßaka) tbe other Pengging (with prince Aogling Dria). In a war Baka was
killed, and Angling Dria was afterwards succeeded by Damar Maya, at wbose
death the soyereignty became extinct, tili tbere arrived from a foreign cvQotry
a person named AJi Saka, who established himself as Prince of Meudang KamuUn
in the room of Dewata Cbengkhar (whom he conquered). In the year 1018 the
Chandi Sewn (1000 temples) at Brambanan were completed. The empire of
Mendang Kamulan and its race of princes becoming extinct, the kingdoms whicb
rose' up and succeeded to it were: Janggala (with Ami Luhur as prince) Kediri
(with Lembu Ami Jaya as prince), Ngarawan (with Lembu Ami Sesa as priuc«),
Singa Sari (with Lembu Ami Lueh as prince). These kingdoms were after-
wards united under Panji Suria Ami Sesa, the son of Ami Luhur. Panji Suria
dying, he was succeeded by bis song Panji Lalean, who removed the seat of
government from Janggala to Pajajaram in the year 1200 (1273 p. d.). Koda or
Maisa Lalean (the successor of Panji) reunited the separate anthorities (at Bro-
werno, Singasari and Kediri) under the supremacy of Janggala, but seeing bis
eastern kingdom dismembered (by the intrigues of Baka, bis minister), he (in
consequence of pestilence and the ernption of the Ynlcan Klut) left bis capital,
to found a new kingdom in the west. According to the history of Madnra
(Mandnra or Manduretna) , Batara Rama Yaua having conquered Dasa Moka of
the country of Alinka, made a uew setüement (Durjayapura) in the wilderness
and, resigning the government to bis son Butlawa, ended bis days in solitode.
Konti Buja (son of Butlawa) changed the name of bis kingdom in Mandora Raja
and was succeeded by (bis son) Rasu Keti, who married (tbe daugbter of Ben-
gawan Adi Rusa) Dewi Sani Oatra (having fled from Jura Mataraja, prince of
Nusa Kambangan) and, attacked by Jura Mataraja, defeated bim with the as-
sistance of Pula Sara, father of Abiasa (who afterwards became king of Astina).
Basu Dewa (son of Basu Keti) married (the daugbter of Raja Sirwonga) Dewi Aiigsa
Wati (whom, being abducted by a giant, he had liberated), but was deprived of
her by (the prince of Ambulutiga) Tiga Warna (tri-coloured) and thrown into
a cave. When Astina (son of Pula Sara) wandered one day in the forest, he heard
tbe volce of Basu Dewa, who (being liberated by him) killed Tiga Warna and
recovered bis wife (expressing bis thanks to the king of Astina). Having suc-
ceeded bis father (in the kingdom of Madura), Basu DewA had two sous, ou«
Bali. 227
Priester sowohl^ als die des Siwa-Dienstes nennen sich Brahma-
nen. Ihre Religionslehre heisst Ägama (gam oder gehend In
den Tantras wird Agama von den Offenbarungen gebraucht, die
Siwa der Parwati mittheilte. Siwa hßisst (in Bali) Prama oder
Herr (Parama oder der VortreiOflichstej. Nach Upham wird (auf
Ceylon) der Titel Bura (Herr; den buddhistischen Priestern ge-
geben. Brah (im Pali) ist (sanscritisch) bhara.
Am siebenten Tage der Wuku gabugan (dem Batara Ka-
majaya heilig) feierten die heidnischen Javanesen einen Festtag
fUr alle ihre Götter, die an dem Tage vereinigt gedacht wurden,
um Gebete zu empfangen. An dem Wuku gumneg (dem Batara
Sakra heilig) trug jedes Dorf zusammen, um die Erde durch ein
Fest zu ehren (Puja-bhumi) Het dessahoofd van Wonosido be-
roemt zieh op zijne afstaming in regte lijn van Boeddhistische
priesters, bemerkt Kinder bei Gelegenheit der in der Resident-
schaft Baglen (auf Java) entdeckten Felsgrotten. In der Hept-
archie Balis ist das Fürstenthum Klongkong das älteste und
bewahrt noch die Regalia Majapahits. Bali war aus verschie-
denen Theilen Celebes bevölkert, erhielt aber seinen Glauben und
seine Regierung von Dewa Agung Katut, Sohn des Ratu Bro-
wijaya von Majapahit, der sich verbrannte, als ihm sein Bra-
mana den Reichsuntergang verkündete. Neben dem Brahminis-
mus in Bliling findet sich Buddhismus auf Bali. Die Balier
theilen sich in die Kasten der Bramanis, Rusi oder Satria^ Wisia
white (Kakra Sana)^ the other black (Kresna), bat gave the successioo to another
soD (Badeu Kaugsa), whom he had exposed in the woods (but afterwards became
reconcUed with). One night Raden Kangsa heard (in hia dream) a voice, that, if
meeting with children of Madura, white or black, he should kill them, and their
father sent therefore bis sons (Kakra Sana and Kresna) to Wldara K andang for
coDcealment with Aogga Qopa. The two princes, hearing of an eihibitlon of
flghting men, proceeded with their sister (Gambadra) to the Alun alun, where the
comlMUnts were assembled and there met with Raden Arla Jenaka and Sena
(sons of Pandu Dewa Nata from Astina). When Raden Kangsa heard of the arrival
of the proscribed children, he ordered to seize them, but was killed by them, as
weU as the Pateh, and Kakra Sana became king, hearing a voice in hls sleep,
aaylng: ^to-marrow wlU I be revenged in the war Brata Yudha, there will he
oae of the coontrj Thampala Raja, 1 am he."
228 BaUvia.
und Sndra^ die Fflrsten sind meist ans der Kaste der Bramana
(oder auch der Xatria), wie der Befehlshaber (Raja Bangen Sena-
pati) gleichfalls. Der Haupt«itz der Brahmanen ist in Bangen.
Der Oivilcodex heisst Degama, der criminelle Agama. Beim
Schwören wird Eideswasser getrunken. Die Kampong der Frem-
den heissen Panggawa. Die Ausgestossenen (Chandalas) wohnen
vor den Dörfern (als Töpfer, Färber, Branntweinbrenner)- Die
Bramana theilen sich in die am meisten geachteten Bramana
Sewa, die keine Fleischspeisen (ausser Enten, Ziegen und Büffel)
essen, und die Bramana Buda, die Alles essen. An den Lehm-
figuren in den Tempeln administriren Sudras. Die Buddhisten,
von denen sich noch einige finden, kamen zuerst nach Bali
Der erste der Bramana Sewa war Wutu Rahd, der von Teiin-
gana (über Majapahit) kam. Die büssenden Bramana essen
selbst keinen Reis, sondern nur Früchte und Wurzeln. Als der
wegen seines Schweinefleischessens schweinsköpfige Kabu Wihaha
(der königlichen Familie in Bali) für eine Riesengemahlin nach
Majapahit schickte, machte Aria Damar die Insel Bali tribut-
pflichtig. Unter der Gottheit Sang yang Tunggal (der Herr, der
Eins ist) bildet den höchsten Gegenstand Batara Gum; dann
folgen Batara Brama (als Emblem des Feuers), Batara Wisna
(Emblem des Wassers), Batara Sewa (Emblem der Luft), und
sonstige Gottheiten sind Dewa Gede Segara, die Gottheit der
See, Dewa Gede Dalam (des Todes), Dewa Gede Bali Ajung
(mit einem Tempel neben dem des Rajah Kadaton), Dewa Gede
Gunung Ajuug (allgemein verehrt). In Büchern wird die Gott-
heit Mahadewa erwähnt.
Die Seele des in der Leichenfeier Verbrannten geht in Bali
sogleich zum Himmel ein , in den Indra^s (Swargas) , Vishnu's
(Vishnuloka) oder den höchsten Siwa's (Siwaloka). Auf solche
Weise ist der Veretorbene (nach Atma prasangsa) von weiteren
Wanderungen befreit und kann, alsPita, im Himmel der De was,
die Opfer seiner Hinterbliebenen in Empfang nehmen. Die
Seelen Solcher, die wegen der grossen Kosten nicht verbrannt
werden können, sondern nur beerdigt (mit einem über dem
Grabe befestigten Korb voll Blumen und Früchten fUr die be-
lästigenden Buta oder Dämone), haben verschiedenes Schicksal
Leichenbrand. 229
und fahren meistens in die herrenlosen Hunde^*) die deshalb nie
getödtet werden. Es ist die Pflicht eines der Hinterbliebenen,
nach einiger Zeit die Knochen zu sammeln und zu verbrennen.
Während die Leiche das Verbrennen erwartet, wird ihr ein Gold-
ring mit einem Rubin in den Mund gelegt, die Dämone fern zu
halten, und nach dem Abwaschen fünf Metallplatten, Siwa,
Brahma, Vishnu, Indra und Yama vorstellend. Die Pantjaksa-
ras oder fünf Buchstaben repräsentiren die Gottheiten. Der auf-
gebaute Scheiterhaufen schliesst ein Bale (gleich den im Tempel
zum Altare für die Opfer dienenden Bale) ein, und die heiligen
Wasser Siwa's (Padanda Siwa) und ßuddha^s (Padanda Buddha)
werden zusammengemischt. Der Köq)er eines Xatriya ist mit
dem Schlangenstrick (Naga-bandha) aufgebunden. Auch wini
eine Schlange beim Verbrennen ^Ttödtet, weil einst ein König
einen Pandita versuchen wollte und ihn fragte, was unter einem
Korbe sei, worauf dieser: ein Naga, antwortete und sich auch
statt der vom Könige versteckten Gans) ein solcher dort fand,
der den König angegriffen haben würde, wenn nicht von dem
Pandit getödtet. Während des Herbeitragens der Leiche werden
Kawigesänge gesungen und beim Anzünden Sprüche der Vedas
gemurmelt Ohne priesterliche Geremonien kann Niemand den
Himmel erlangen. Nur Brahmanen sind zu Priestern (Padanda)
befähigt (in Bali). Pigafetta beschreibt das auf Bali fortdauernde
Leichenverbrennen auf Java. Weiss vertritt Siwa, roth Brama,
gelb Buddha, blau Wishnu und die aus diesen vier gemischten
Farbe den höchsten Siwa, der die Natur aller vier vereinigt, auf
Bali.**) Die balinesischen Dagan entsprechen den Bhutas und
*) Bei den Moravis oder Ztnibos wandern die guten Seeleu in Schlangenarten
(Inhamazarombo), die bösen dagegen in die Candue (canis adustus) oder in den
Körper von Tica oder Qniznmba (Hyaena crocuta).
^) The religion of Budh, as it exiBts in Bali, iß divided into Sakalan, regard-
ing wordly concerns, and Niskalan, comprehending duties and ceremonies of
religion, the condncting of which is in the hands of tbe Maperwita or learned
Brabmins, called Padenda. The difTerent kinds of worship, attached to tbe religion,
are those of Batara Permisti Guru, Batara Narada, Batara Sang yang Tnnggal,
and all hia descandants, of all of whom imagoB are made and to whom are dedi-
cated templea on Gunnng Agung, Qnnung Batu, Gunuug Batnr Kahn and Gnnnng
230 BateTi».
diese Bhutas oder Bauten-Dagan erhalten Speisen als Spend-
opfer. Da Prama-Siwa zu hoch ist, um angebetet zu werden,
bringt man den Diwa (Dewa) Opfer. Die Seelen böser Men-
schen gehen in Rinder und Tiger über. Ausser viereckigen Ca-
pellen finden sich stumpf pyramidalische Tempel. Von dem
Kopfputz (Djati) wird Siwa als Dhurdjati bezeichnet. Die Brah-
mana Buddha's tragen ein Gada in der rechten, eine Schelle in
der linken Hand (während des Gebets), die Siwaiten Blnmen
in der rechten, Schellen in der linken. Die Buddhisten tragen
lang wallendes Haar, die Siwaiten aufgebundenes. Die Buddhi-
sten essen Alles, aber die Siwaiten enthalten sich des Ocbsen-
fleisches. Der Hauspriester des Fürsten von Gijanjar ist ein
Padanda Boedha (nach Van Bloemen Waanders). Am Tage
Menjepi's tödtet jedes Dorf Rinder zum Opfer für die Buta. Die
Abkömmlinge von Batu Henggong in Bali*) wurden durch den
Fluch des Padanda (der in Versuchung geführt, einen Naga im
Brunnen erzeugte) von Xatriya zu Waigas und dann zu Sndras
degradirt. Die Sangguhu unter den Sudras, die die Vedas
kennen und bei der Hausandacht fungiren, wuvden von den
Brahmanen wegen ihrer Verehrung des Todesgottes (Dalem moer)
degradirt. Bei der Verbrennung der Leiche des Dewa Argo,
Oberpriesters und Rajahs in Eonkong (auf Bali), stürzten sieb
seine sieben Frauen mit in die Flammen, **) jede mit einer Taube
PreduDg. On festivals (mabantan) aU the Rajahs (with their followers) repair to
Onnung AguDg aud invoke aU the deities, the Maperwita Rramana being sam-
moned to attend and conduct the ceremonies. On common occasions those Images
only of the deities, which are hehind their hoases are worshipped (a Maperwita
Bramana ofQciating). At the Pembakaran (place where the bodies of the princes
are burnt) are flgures of the diiTerent delties. On holy daya the Maperwita
Bramana, called Padenda, adminlsters (to the people) holy water (for drink and
ablntiona). On the day of the new year offerings are made. Döring the fast of
Nyualato (one day and one night) food and sleep mnst he abstatned off (l^and
15^ of the moon). At the annual festivals of Tampukkandang offerings are made
on accoont of all the different animals (s. Raffles).
*) Bala and its derivative Bali implies power and courage. Bali was also
the sovereign of Mahabalipuras (afterwards of Patala).
***) Auf Fiji ward die Lieblingsfran am Grabe erdrosselt, wie bei den Rossen.
The Pythagoreans, whose country is dlvided by the river Tambno from the coontry
Storne. 231
auf dem Kopf, die, wenn sie über die Gluth davonfliegt, den
Malayen ein Sinnbild der aufwärts fliegenden Seele ist (Schaaf-
hansen). Die Australier begraben ihre Todten nach Sonnen-
untergang, nnd beim ersten Stern, der sichtbar wird, ruft der
Priester: „Seht, dort wandelt er mit seinem Feuerstab!" Beim
Tode des phönicischen Landeskönigs wurde ihm der Stern Kro-
nos *) geweiht (nach Sanchuniathon). Nach Diodor hiess der
hellenische Kronos bei den Phöniziern Helios. Obwohl die von
Visvamitra gebildeten Sterne am Himmel bleiben durften, ver-
langten die Götter, dass Trisanku abwärts gekehrt schweben
solle (wie die beiden Riesen in Babylon). Die abgeschiede-
nen Seelen, die vom Scheiterhaufen aus in leuchtenden Funken
zum Himmel steigen, erscheinen in ihren Strahlenkörpern, am
Harnische Agni's, als Sterne des Firmamentes wieder.
Die Brahmanen in Bali leiten ihre Herkunft von Pandanda **)
of tbe IndostaDis, liave a law to burD the wife at the deatb of ber busbaiid
(s. Coverte) 1607. Brynbild Hess sich mit Sigurd verbrennen. Unter den Telinga
Baxiijigaru (bei Bangalore), die ihre Todten begraben, pflegten »ich früher die
Frauen lebendig mit ihren Gatten begraben zu lassen. £n la ciudad de Tarrasar
qaemaron a los difuntos y la mnger del diftanto se qnema viva. La misma
costnmbre tienen las mngeres del reyno de Pegu y de la Isla Taprobane (Pnente).
*) Beins primns rex Assyrlorum, quos constat »Satnmam, quem et Solem
dicant, Junonemqne coluisse (SerYius). Belus (der Pirnmis oder erste Mensch)
ist Bruder des Agenor (bei Apollodor). Orpheus (von den Mänaden zerrissen)
wurde am BergQ Olympus in Pieria (dem Sitz der Musen) begraben. Die Beluche n
Terehren unter den Pir oder Heiligen Pir Kiri, als Qott am nScbsten. Assyrii
Solem sub Jovis nomine celebrant in ciTitate qnae HellopoUs nuncupatur, ejus dei
simulacrum sumptum est de oppido Aegypti (Macrobins). Nach der als ketzerisch
verworfenen Reform Amenhotep IV. trat Ramses (Ra-Mes) als Sohn der Sonne
auf. Wie die Fürsten der Hiongnu waren die arischen der Perser Tengrl-Sohne,
und (wie Herakles gegen die ihn io Libyen brennende Sonne) schoss Darins bei
der jonischen Revolte einen Pfeil zum Himmel, dass Zeus ihm Rache gewähre
(s. Herodot).
**) In Pandu wird der Titel der Panditen königlich, wie der der Tapasa in
den Tobba und der Brahmanen in dekkhanischen Dynastien , nnd im höchsten
Gotte als Schöpfer hat sich der Name noch im Pandiwara der Singpho erhalten.
Ans ähnlicher Verwendung des Titels Muni mag sich der in Westaf^lka allgemeine
Konigstitel ans den damaligen indischen Beziehungen (vor islamitischer und christ-
licher Zeit) erhalten haben. Im Königreich Singapura (ehe Malacca gegründet
232 BitoTia.
Wahn Bawnh ab ans Kediri; im Baratawara der heiligen Lande
Indiens gelegen (aber nach Java versetzt). Die herabgekom-
menen Götter besiegten Maya Danawa nnd die Dämone^ nm die
Hindn-Keligion in Bali einzuführen. Ida, als Anrede der Brah-
manen gebraucht auf Bali^ ist das Pronomen zweiter und dritter
Person in hoher Sprache. Die Xatriyas in Daha oder Kediri,
die sich nach der Art des getragenen Kris in verschiedene Fa-
milien unterschieden, hiessen von ihrer Kraft Mahisa (Kbo oder
BtlflFel) und Rangga (Bonggo oder Minister). Dijajabaija , den
die Balinesen einen König von Baratawansa nennen, herrschto
(nach den Kawi-Büchem) als Nachfolger des Ajer Langia in
Kediri (auf Java). Wahu (Bahn) Eawuh, der riclitig Ange-
kommene, heisst Bagawan Dwidjendra, der heilige Ftlrst der
Brahmanen. Nach dem Oesana Java eroberte Arjadamar (als
wurde) findet eich Tapa als Titel hoher Beamten (wie gleichfalls Brahma In
Hinterindien). In Susuhunan nnd Anawda sind ebenso heilige Titel auf welt-
liche Würden übergegangen, was bei den Khalifen verloren ging. In Erlancht
hat sich der Titel Buddha als erleuchtet erhalten. Ausser den Chandala, die
wegen ansteckender Krankheit ausserhalb der Ansiedlungen leben müssen, finden
sich auBgestossen in Bali die in der Ehe eines hochgeborenen Mannes mit einer
niederen Frau erzeugt sind. Die Kinder folgen dem Vater, und sollt« eine Ehe
eines niedriggeborenen Mannes mit einer edeln Frau Folgen haben, so werden
beide Theile mit der Todesstrafe belegt, die Frau mit der des Feuers. Wenn
der Brahmane , von seinem Guru belehrt, den Stab empfangt, heisst er Padanda
(oder Stabtrager) oder Pandit (der Gelehrte, von Sanscrit pradjnja) nnd hat die
Anbeter mit dem Stab zu leiten und zu berichtigen. Von den Padandas erwählt
der Fürst seinen Purohita, der mit den Gebeten der Vedas die Verehrung der
Pitara begleitet und stets zu befragen ist. Solche Purohitas oder Padandas, die
für das ganze Reich Opfer bringen zu seinem Wohlergehen, heissen Gum Loka
(Lehrer der Welt). Die Wurzel pand heisst „gehen'*. In Afrika hält Jeder Redner
einen Stab. The Religion, professed by the ßalinese is generallj Hindouism. Tbey
aknowledge Brahma, as supreme, supposing him to be the god of Are. Next to
him they rank Vishnu, who presides over rivers and waters, and thirdlj comts
Segara, the god of the sea. Theyalso speak of Rama, who sprung trom an island
at the confluence of the Jumna and Ganga. They place Images of Ganesa (witb
elephant*8 heads) and Doorga (standing on a bull) in their temples. They have
a great veneration for the cow, not eating its flesh, nor wearing its skin (Moore).
Outre las lamas retir^ dans les Lamaseries, il y a des lamas hermites, qui
vivent perches dans des etp^es de cages, sur le flanc des montagnes, you4» i
U Tie religieuse (in Thibet).
Kasten. 233
General Madjapahits) das anfständiBche Bali (mit Patih Oadja
Madda). Die in Stoka verfasBten Sanscrit-Werke Balis sind
vor dem Volk geheim zu halten. Die Yedas in Bali kamen von
Java. Die Priester Balis in Majapahit stammten von Eediri.
Von den Puranas ist nur die Brahmaadapurana (der Siwaiten)
bekannt; ttber die Schöpfung handelnd ^ die Weltalter und Ge-
nealogien. Das Ramayana ist in Bali; wo die beiden letzten
der sieben Eandas Indiens fehlen ^ in 25 Sargos getheilt. In
demselben wird gesagt; dass ein König die Vorzüge der acht
Götter der Himmelsrichtnngen besitzen mUssC; Indra; Yama^
Snrya; Chandra, Anila. Kuvera; Varuni; Agni (nach Valmiki).
In den 18 Parvas des lu Bali bekannten Mahabharata (des Boga-
wan Byasa) wird Prabu Manu als der Gesetzgeber Baiis^ ge-
nannt (s. Friedreich). Die im Sanscrit verschiedenen Buchstaben
der gewöhnlichen Schrift in Bali sind kleiner als die javanischen.
Die himmlischen GuruS; als Pitaras oder Geister der Abgeschie-
denen; erhalten täglich Familienverehrung. Das Suryawansa
enthält die auf die Sonnenverehrung bezügliche Stelle der Veda.
Unter den vier Kasten*) auf Lombok werden die Brah-
manen in Idas**) getheilt oder Priester, und in Dewas oder Ab-
*) Of the castes in Kissaj the chief one is Marna (from whlch the prieats
aod Chiefs are selected), the second is Uhur or proprietor class, the third is the
Akka or serf, the Ata of the Bogis and probahly the Xang'ata or Ta'ata of tbc
SoQthsea Isländers (Earle).,
**) Der von Raben (der Opfer wegen) umkreiste Gipfel des Gross- Ydaf^ wurde
auf Palmas als Stütze der Insel verehrt, wie der Ida auf Creta und Trojas Ida,
der in Idites oder Dfsir wiederWIingt. An den HnndsrOck schliesst sich der
Idar (syWa Jeder) und Hochwald. Idak und seine Gattin Belat Mok wurden als
Gottheiten des Tigris verehrt. Der Idäus Mons (to UBaiov o^os) oder Ida Mons
(^ "Ihi o^os) bildete die höchste Erhebung auf Kreta, mit der Hohle, worin Zeus
durch Ida (und Adrastea) erzogen (Töchter des kretischen Königs Meliueus). Der
Berg Ida bei Troja bildet den Aufenthalt der Göttermutter Cybele (als Idäa), und
auf Berg Alexandreia sprach Paris sein Urtheil. Am Fusse des Ida lag die Ebene
von Thebeh (nach der alten Stadt genannt). Mit der phrygischen Nymphe Idäa
zeugte der Flussgott Scamander den Teucer. Den Dactylen am Ida (Eisen be-
arbeitend) folgten die Kureteo. Venus hiess Idalia vom Vorgebirge Idalinm auf
Gypn». Die Äsen versammelten sich auf Idaplau (Idafeld) oder Idavollor. Idas
(Bruder des Lynceus), der Castor tödtete, wurde durch 2eus erüchlageu. Idomeneus
234 BatftTfa.
kömmlinge von Priestern. Hinter dem Bali-Bali wird das fftr
die Leicbenfeierlichkeiten bestimmte Gebäude errichtet (nach Zöl-
linger). Das grosse Fest Karia Dewa Yagna zu Ehren aller
Götter wird in unregelmässigen Zwischenräumen gefeiert Die
Lombok bewohnenden Sassak (Sali-Paran oder Salivahan) führen
ihr Königthum auf einen beim Kronstreit um Varang A88am
aus Bali ausgewanderten Prätendenten zurück.
Nach dem Oesana Java theilen sich die Brahmanen auf
Java in Siwa-Brahmanen^ Buddha-Brahmanen und Budjangga-
Brahmanen^ die Abkömmlinge des Brahmana Hadji oder Hadji-
Saka^ als der Gründer der indischen Era in Java. Der Name
Budjjanga^ eine Schlange bezeichnend, geht auf die Verehrung:
der Schlangen*) (Vasuki) in Bali. Ursprünglich Schlangen-
diener; vereinigten sich die Budjanga später mit den Siwaiten.
Die Malayen bezeichnen mit Boedjang (Budjanga) einen Unver-
heiratheten. Nach dem Hhikajit Boedjanga Indra Maha-Rupa
erhielt Boedjanga Indru Maha-Bupa auf sein Gebet von den
Göttern einen Wolkenwagen, den er im Kampfe mit Brasikat
Gelong Dewa besteigt. Der weitverbreitete Gottesname Rnpa
mit seinen Variationen hat sich aus dem Bilde (der Phra-Phuttha-
Rub) erhalten, wie solches in Indien den Mohamedanem Anlass
zu der allgemeinen Bezeichnung Bod gegeben hat. Die im
höchsten Himmel (über dem Rupa) residirenden Arupa sind,
nach den Siamesen, immateriell, als ovale Massen blendenden
Lichtes.
In der Kawi-Sprache auf Java bedeutet Brahma **) Feuer
(Enkel des Mlnos) erhielt (nach dem Begräbniss) die Ehr« der Unsterblichkeit (mit
seinem Vetter Meriones). Der si^ythische König Idanthyrsus wir NeiTe des Ana-
charsis. Idnna war Göttin der Unsterblichkeit. Auf dem Idistavisna c^mpns an
der Weser besiegte Oermanicns den Arminias.
*) The oldest Sangata works incessantly alinde to the existing snperstition«
as the Har-Charya or the way of the serpent, contradistinguishing their reformation
thereof as the Bodhi-Charya or the way of the wise (Hodgson). Mar Thoma»
hat den Pfan als Symbol.
**) Selon le Shasta, T^ternel cr^a premi^rement Bramak, an esprii (bram>
pulssant (mak). Mayaponr (chef de la premidre bände ang^liqae) aTeo lea aatres
chefs rejetdrent le pou\oir de perfpction qiie Tltternel lenr a^ait accordd et
s«!teii. 235
(gern oder pana8\ ist aber zugleich der Eigenname Bataras so-
wohl, wie eines Berges im östlichen Theil der Insel^ mid bezeich-
net femer Brahma in derTrimnrti. Brahmokdyo bedeutet im Zorne
entbrennen. Brahmastro (Bromo-astro) bezeichnet eine Waffe
Brahma's, wie die jnmparing latn tnmamn angking Devo fein
von Gott gesendeter Feuerpfeil). Bramastro bedeutet einen Feuer-
hanfen oder wörtlich den scharfen Brahma, von ostro (oder scharT.
Panditor Vadun ist eine Brahroani (als Gattin eines Weisen^.
Birma bedeutet Feuer in den Dialekten der eingeborenen Stämme
Indiens. Nach den Benua wird der Lebensgeist von Pirman*»
ans Luft gebildet und fallt in luftiger Nichtigkeit zurück, wenn
Jin Bnmi (der Erdendämon) Auftrag erhält, seine Verbindung zu
lösen. Die Belutschen verehren unter ihren Heiligen oder Pir
besonders den Pir Kisri. Indra, bemerkt Friedreich, bedeutet
ein Ftlrst, wie Sawana, der Fürst der Raksasa, deshalb Raksa-
sendra heisst oder Sudjendra der Fürst der Elephanten ist. Die
Xatriya auf Java fllhren den Titel Arja. Im gewöhnlichen Java-
nisch bedeutet Feuer gani-latu, im ceremoniellen brano, im
alten agni-pawoko, dahono- hapi und bahni-liki ; im gewöhnlichen
Bali api, im ceremoniellen brahma. Ein Sklave ist Kulu in der
Snnda-Sprache.
Die Secten der Buddhisten (Saugatas) und Jainas stimmen
in der Lehre von den ewigen Atomen (den Elementen der Erde,
des Wassers, Feuers und der Luft) überein, aus deren Ver-
bindung die Welt hervorgeht und mit deren Verfall sie unter-
geht. Diese Ansicht ist ihnen gemeinsam mit den Vaiseshiken
Kanadas, denen die Vedantisten oder Anhänger der Mimansa
reftaserent de se soamettre k Bramak (son Tice^regent). a VishnoD et k Sieb
(St. Croiz). Les Bramines appeUeot Brahma le pouvoir createur, ils 1e peignent
eomme od peisonnage, conlear de feil avec qnatre t^tee et qaatre braa.
*) Tbe Binna ca]l Pinnan (god) occaslonally Firman Allah, and the Dayaks
bave a snpeniatnra] being, called Praman, who is the tlave of Ha Xaala, a con-
traetioD of the Halay (Arabic) Allah Taala. Latham erklart Avar ans Bara in
Baruna (das Land der Bara). The Sapreme Being, who ia the Almighty Ood,
is called (in Malabar) Barabirnma, from whom tbe goddeas Tschadai deri^ed her
original (PbiUipa). Plren galt fSr den Vater der lo (nach ApoHodor). Die Piromis
Aegyptens (znr Perser-Zeit der R-Ansspracbe) fUhren auf ßelua.
236 Batavia.
gegenüberstehen (Bird). Svastika*) (Friede) ist allen Hinda?,
aber besonders den Jainas ein glttekliches Zeichen. Die Ver-
ehrung der Jainas im oberen Indien ist oft gemischt mit For-
meln, die den Tantras entnommen sind, and Figuren Bhairara's
und Bhairavi's, der schreckbaren Wächter Siwa's und KaliV,
finden sich in Jain-Tempeln, wo zu ihren Zeiten Sarasrati und
Dewi angebetet werden. Kein Gott ist erhabener als der Arhat
( der Weise der Jains), keine Seligkeit der Zukunft übersteigt die
*) Dixo fray Silvestre, qae avia por todo et Reyno de Gamboxa muchas Cnizes
y qne eran tenidas en grandissima reverencia (Mendoza) I577. The Bonddhas of
Nepal admiC the Pancha-Bhuta or flve eletnenU, of which the 5 Dbyani or
celestial Buddhas are peraoniflcatioDs , adding also Manasa and Dharma (tho sau-
tient priociple and conditions of merit), as the sixth DhyanUBuddha. Zum fÜnfUo
Elemente (Akasa) wurde als sechstes Manas (^ajara satwa) tod den Karmika
geffigt. Buddha Sakya Muni challenged the authority of the gods of the earth
(hhüdava) or Brahmins (MQUer). Buddha (nata or helper) was called Braehmatf«
brachma (great Brachma of the Brachmas) or Arka-bandu (descendant of the siin>.
In einer früheren Geburt unter den Göttern fQhrt« Buddha den Namen STetaketn.
welchen (nach Weber) einer der Zeitgenossen des Kapya Paunrala tra^, eine
Hindeutung auf Beziehung zu den Jainas, wie sein prinzlicher Name Stddbartha.
Der 24. Jina (Vardhamana oder Mahavlra) war Sohn des Siddhartha. Der erste
Jina (Rischabha) stammte aus dem Geschlecht des Ixvaku, und so seine Nach-
folger, ausser dem von Bari stammenden Nemi. Bhadrabaha giebt ein Yerzeicbniss
▼on 27 Nachfolgern des letzten Jina bis zum Jahre 993. Die ParsTanatba seinen
Nachfolger Mahavira (dem letzten Jina) vorziehenden Jainas in Malava verehren
Adinatha. Mahavira schrieb der Seele (jiva) eiue wirkliche Existenz zu. AUe
Dinge werden in Jira und ajiva getheilt. Die Svetambhara folgen ParsTanatba,
aber Mahavira (der Dlgambara) verwarf die Kleidung. Die Jainas ziMen als vier
Klassen göttlicher Wesen auf die Bhuvanapatis, Vyantara, lyotishka and Vaima*
nika. Die Siddhas, als Götter der Arhatas, sind gereinigte Geister, die im Himmel
Moosha weilen, unter Vorgang des Adi-Parameswara. Von Vardhamana^s Schülern
hinterliess nur Indrabhuti (oder Gautama) Nachfolger. Die Secten der Santrantika
und Vaibhasika lassen beide die Existenz äusserer Objecto (der Elemente oder
Bhuta mit den dazu gehörigen Dingen oder bhautlka) und einer Empflndang
(chita mit den zugehörigen chaitta) zu, aber während die Vaibhasika die directe
Perception anerkennen, wollen sie die Sautrantika durch Bilder dem Bewusstseln
vermittelt werden. Die Kalpa-Sutras und andere Werke, mit dem Namen Ban-
dhafana*B, Apastaniba's, Asvalayana's, Katyayana's u. a. m. bezeichnet, sowie die
Nigama, Nirukta und sechs Vedanga nebst den Smritis Manuls und anderer sind
auf menschliche Verfasser zu rilckzn fuhren (nach der Nyaya-mala-visCara) and
deshalb von untergeordneterer Autnricät als die Vedas.
Mah«Tira. 237
Hiitki (Befreiung), kein heiliger Platz die Heiligkeit des Sri
Satninjaya und kein geoffenbaries Bach *) das Sri Ealpa Sntra
(von Sri Bbadra Bahn Swami verfasst). Von dem freudenreichen
überhimmlischen Aufenthalt (vimana) in Pnshpattara stieg Ma-
havira zur Erdeninsel Jambudwipa nieder. Der heilige Bene-
dictas sang Hymnen im Leibe seiner Mutter (nach Gregorius).
Das vedische Volk wird in den Hjrmnen des Bigveda als halbe
Aryer beschrieben. Der Stamm der Areygat**) in Wadai will
*) Den Traum der schwangeren Devanandi erklärend , prophezeit Rishabha
Datta Brahman, dass ihr Sohn die vier Vedas, die Itihasa (Legenden) und Nighanta
(Verzeirbniase) aufrecht erhalten würde, mit den sechs NebengUedern der Vedas,
mit dem sechsten Philosophen-System (derSankhya, Mathematik, Astronomie und
anderer brahmanischeu Schriften) wohl bekannt (nach dem Kalpasutras). Der
Sophist von Paithan, der als Herausforderungsfahne einen Elephantenhauer an
seiner Kopfbedeckung führte und seinen Magen (damit er nicht aus Üebermass
des Wissens zersprang) mit Eisenringen umlegte, liess sich von einem Diener
begleiten, der einen Brief trug, um den Gegner vom Himmel zu fordern, und einen
Hauer, ihn aus der Erde auszugraben, wenn dorthin geflüchtet. He was defected
at King*6 Bhoja*s court by an one-eyed oilman.
**) Those Chiefs (in Hawaii), who trace their gonealogy to the gods, are called
Arii tabu (chiefs sacred) from their connection with the gods (EUis). Die Areito
bewahrten die Nationalgesänge in Nicaragua (nach Ovledo). Die früher Arier
genannten Meder erhielten (nach Herodot) ihren Namen durch Medea, die von
Athen nach Colchis zurückkam und deren Sohn Modus bis Indien eroberte.
Le nom Arik, qui en armenien signifle les braves, s'applique aux M^des (s. Lan-
gluis), als Aryaka. Nach Hellanicus hiess Persien 'A^ia. Stephan von Byzanz
nennt Atropatene 'A^uivia. Auf Zamassis oder Ninyas folgt (nach Mar Apas
Catina) Arios. Das Volk im Besitz der Festung Nennii (zwischen Chalah und
Niniveh) heiset A-rl-set auf zwei Monumenten Karnak^s. Die assyriechen K5nige
nannten sieb (nach Masudi) Arier (Löwen). Die Hyndlu-lioth (die Abstammung
der nordischen Konigsgeschlechter betreffend) schliessen sich an die Rigsmal an,
in welchen die Sage enthalten ist von der Abstammung der drei Stande (der
Sklaven, der Boden und der Herren oder Edelinge des Jarlsgeschlechtes). Unter
die gnttersaglichen Lieder werden die Rigsmal darum gestellt, weil Heimdallrs
(as-knnnigr) sich auf seiner Wanderung Rigr (der Urheber der drei Stande)
oaunte. Nach der Vishnu Purana war Riksha der Grossvater des Kuru. Jarl
(Sohn des Rig) zeugte mit der Tochter des Baron die Kinder des Sohnes, des
Erben, des Abkömmlings und des Königs (Kour). Da nur Kour die zeitlichen
und ewigen Runen verstand (um das Meer oder Feuer zu beruhigen und den
Sang der Vogel zu verstehen), so wurde er Rig (der Reiche oder Mächtige) genannt
(nach den Rigsmal).
238 ß***'J*.
ans Irag (Irak) stammen (nach Mohamed Ibn Omar). Nach
Dzafar g^iebt es in Waday Gelehrte; die persisch versieben.
Ausser den Digambara (Nackten)*) und Svetambara (Weiss-
gekleideten) kennen die Jainas noch die Secten der Bispankti
(10 Wege) Tirapankti; (30 Wege) und der Durijas, deren Oberer
Sripudschjas (der sehr Ehrwürdige) heisst. Die Durijas glauben
zu keiner Gottverehrung sich verpflichtet, da sie selbst Göttlich-
keit erlangt haben. Als die Jainas sich bekleideten , entstand
die Secte der Svetambara , aber Sahasra stellte die Sitte der
Digambara wieder her. Digambara Rishabha (der Erste der
Tirthankaras) war, als König, Vater des Bharat. Mahavira war
ein Digambara, während Parsvanatha nebst seinen Vorgängeru
(Rishabha ausgenommen) sich bekleidet hatten. Im Tempel zq
Pokharpuri, wo Mahavira verbrannt wurde, findet sich die Dar-
stellung seiner Füsse als Gegenstand der Verehrung. Auf Ri-
shabha Dewa, den ersten der vergötterten Heiligen unter den
Jainas, wird die Bezeichnung Adinatha oder Adiswara ange-
wandt (als erster Bettler und erster König, wie auch erster
Tirthankara). Nachdem Rishabha seinen ältesten Sohn Bharat
in die Erdenherrschaft eingesetzt, ergab sich Rishabha, der voll-
endete Diener Gottes und der Freund des Menschen, ganz an
Gott hin. Nichts von seinem Eigenthum behaltend, nackt am
Körper, mit verwirrtem Haar, einem Wahnsinnigen ähnlich, zog
er, nachdem er die Asche des geweihten Feuers getrunken, in
das Land der Brahmanen fort (nach der Bhagvati). Von den
beiden Enkeln des Rishaba (Suryaya^as und Somaja^as) stammt
das Sonnen- und Mondgeschlecht. Nach der Vishnu Purana zog
sich Rishabha als Anachoret zurUck. Im Vetälapanchavin^atika
schickt ein nackter Zauberer (Digambara) den Vikramaditja ftr
einen Leichnam, um die Achtzahl der grossen Siddhi oder Voll-
kommenheiten zu erlangen. Seiden oder Herren hiessen die Fa-
*) One man, who has adopted the extravagance of a Gymnosophiat (ParsD
hangsa) resldes oecasionaUy wlth the Bramachad of Bengal In Patua (BuehanaD
At Rajagiiha a hermit of tbe kind, caUed Tapaaya or ptoitent bas seated bin
seif tn the poature of Buddhas or Tirthank or aa of Jains in au open gaUery
front of a tbatched hut, recei^lng daUy alms (1807) .
I.
10
OoMla. 239
niilieahänpter in der KachkommenBchaft Ali's. Wenn Mahavira
die Augen auf die Nasenspitze fixirt; während seines FastenS;
iu Betrachtung versunken war^ schickte Indra den Siddhartha
;:enaiuiten Yaksa zu seiner Bewachung ab. Nach den Jainas
««ar Gantama*) der Lieblingsschiller des Mahavira, aber nach
«ieni Tode des Tirthankara wurde Sridharma zum Haupte der
<>t*uieinde erhoben. Ausser Muniswrata und Nemi aus dem Ge-
M-hlechte Uari's wurden die 24 Arhat oder Jinas in der Her-
kunft von Ikshwaku geboren (in dem Buddha ursprtlnglichen
Mondgeschlecbt; während Gautama zur Sonne ttberging). Von
alli«n ÖchUlem Mahavira's überlebte ihn Gautama allein und auch
tlieser nur fttr ein Monat; den er in Fasten und Enthaltungen
/ubraebte. Die komische Figur Gosala's unter Mahayira'B An-
.ingem war in einem Kuhstall geboren (wie Krishna). Gautama,
Hauptzj^gling des YarddhaAana; war, nach den Jainas, aus brah-
uiiniscber Kaste. Nachdem der Körper Varddhamana^s oder Ma-
..avira Swami's durch Sakra und die anderen Gottheiten verbrannt
war. wurden seine Knochen und 2^hne vertheilt, um Monumente
darüber zu errichten. Der Magier Erdaviraph (Ardja-Vira)
'rächte unter Artaxerxes Kunde aus dem Jenseits (wie früher
tr, der PhrygierJ. Von den Guchcha oder Secteu der Jainas**)
*( IlADt le lotat de U boune foi, BhagevaC predit k HahApradJapatl U
• uaide, Alle de QoUma, Msur de la m^re de Bhagavat, qa'elle deviendra un
ut uD iupr^me Buddha et leun religleuaes ausai. As Gautama Swami has
»' «piritual tacci»»»ors in the Jaioa-sect, bis foUowers seem to coDstitute tbe aect
; Baaddb« (Colebrooke). Tbe appellative Gautama is a patronfmlc (derlved from
• •ouna;. Hie predecesftor amoug Buddbaa ia likewise designated by a patronjinic
< &«)apau
**} Tbe Jaioaii consibta of two classes, aa Sadbu (subdulog tbe pansloDt) or
t '«r^u. aod Sra^aras (hearer of tbe Slddhaotaa or sacred books) or laity (Srama-
- ^«Aara uT follvwers of tbe Sadbus). Tbe priestbood is divided loto two c l a s e e i ,
»• >*4bas ^a«ceticft, wbo retfre from tbe World, paasiog tbelr lifet in medt*
:-•: .1 aod ausieritiei) and Jatis (tndividuaU taken from «11 claaset of tbe com-
« »uity, wbo are purrbased in tbelr infaucy and initiated In tbe order in tbelr
•(a* »r eecttlar priestbood. Tbe Sadbwis and Arjai (U^lng separate from th«
•~^Ajf iDfimct tbe SraTacaa or females of tbe Vanyas (s. MUes). Tbe Sra?aeas
• «fOfterat and Marvar are mostly of tbe Vaisya or Yanya claas, wbo are tobo
••*'i«d ukUt 6i Nat or ttlbea (including botb Jainas and MabeswarU or llindus).
240 BatsTta.
nehmen die Onndwa oder Gndaya beim Gebet Gnmmi oder
Mastic in den Mnnd. Zur Zeit Mahavira's gab es nur 9 Guebcha.
Von seinen elf Schillern (Gandhur) bildeten acht Gucheba und
die übrigen drei zusammen eine. Die Tapa-Guchcha wurde
(229 p. d.) in Chitore durch Sri Puga begründet ^ dem nnter
einen Banyanenbaum fastenden Jaina-Priester. Neben den 48
Guchcha finden sich noch andere SecteU; Mat oder Mitti ge-
nannt. Die Dassa Srimalis oder Powear im nördlichen Guzerat
sind theils Hindu, theils Jainas (s. Miles). Der Mann mag bei Tha-
eurdwara zu Mahadewa beten, während die Frau den Predigten
der Jatis in den Klöstern (Apasaras) zuhört. Die Buddhisten in
Udjäna folgten (nach Fabian) besonders den Hinajana-Sntra
(4Ö5 p. d.). Manjusri gründete die Schule einer Natur, Maitreya
oder Mili (s. Wong Pub) die von den fünf Naturen. Im Jaita-
yana*Kloster in Sravasti erhielt Fabian die ganze Sammlung der
Mahajana-Sutren (18 Theile), die er abschreiben Hess (imSanscrit),
und in Ceylon die vier Agama (die in China fehlten) in der Fan-
Sprache (als Sprache derPanduiden den griechischen Etymologien
für die Pandioniden *) entsprechend; von n(xv oder^ chinesisch^ fan^ als
The large Agare of -Rishabhadeva (at Satrunjaya or Pali-tbanna) is called by the
Sravacaa Adi-Boddha or the flrst Buddha (s. Milea). The Srimali-tribe (of the
Vanya) is derived from the Parmar-tribe of Rajputs, who became Vanya SaoDTat
222 (166 p. d.)) is considered the flrst in rank among the Jaina Vanyas. The
name of the Osawal-tribe (converted to the Jaina religion bj the Jati Rattan
Prabha Snri) ia deri^ed from Oei Mata (a devi or goddese, worshipped at Osia-
nagaai near Judhpnr).
*) Mit den Pandu gehorten aoch die Kuru (der Sonne) znm GfaaDdrawanso
(Indawanso). Wie der Glanz des Weissen in Arjnna, liegt in Pando das Bleiche.
Weiss gekleidet, als Prophet, entfloh Konig Nectabenns aus Aegypt^n vor den
Persern. JJavSia : io^nj [Ad'tjvfjaiv, ijroi aito JlavBias t^s £elrjyrje (Stephanus).
Das Pandia-Fest wurde dem Jupiter nach den Bachanalien in Rom gefeiert.
Havdta perpetuum lonae epitheton est apud Maxim. Unter Konig Pandlon
(Sohn des Erichthonius) , der mit Zenxippe die Zwillingasohne Rrerhtbeus und
Butes (sowie die Tochter Prokne und Philomela) zeugte, kamen Demeter und
Dionysos nach Athen. Neben Megara (mit seinen Heroen) fand sich das Grab
des Königs Pandion (Sohn des Erechtheus) aus Athen. Der Altar des mit Cbtonia
vermählten Butes (Ahn der Bataden oder Eteobutaden) stand im Rrechtheum
Athens (nach Paosanias). JJdvSeui: ko^rj t»s ^Ä&tpnjai, furä ra ^tovvom
äyofUvfi (Snidas). Von ihrer Matter Prithi hiessen die Panduiden (basonders
Zirergegebnrt. 241
ADe). unter Gnmara Pala^ dem Jaina-Rajah von Pattan
(in Gnzerat), liessen die Brahmanen durch Sancara Acharya^ mit
den Jainas über den ersten nnd letzten Tag des Monats dis-
pntirend, einen falschen Mond durch Mantras aufgehen; und in
einem durch Illusion geschaffenen Boote gingen die Jainas beim
Einbruch der See unter (Miles). Erishna trieb schon als Säug-
ling seine Possen mit den Hirten, und als Apollo wegen des
Rinderdiebstahls klagte , zeigte ihm Maja den in den Windeln
liegenden Hermes, der (nach der aus Schildkrötenschale gefer-
tigten Leier) die Flöte erfand. Nach dem Srawacas (der Jai-
nas)*) stammen die Menschen von 14 Paaren eines früheren
Samens ab, die bei der Wiederemeuerung der Welt, in einer
Hoble der Bei^e, Existenz gewannen. Diese nur 1 Va Ellen hohen
Zwergpaare, als Tugaliyas, zeugten Kabhi Rajah und Mora
Dewa, als Zwillingspaar (Eltern). Im allmählichen Aufwachsen
erreichte der (zuerst durch Einzelgeburt vom letzten Paare erzeugte)
Risbabha Dewa,, der erste Tirthankara, eine Höhe von 2000
Ellen (s. Delamain). Die sieben Höllen an der Basis der oberen
Spindel sind Ratna prabha, Sancara prabha, Baluca prabha,
Panca prabha, Dhuman prabha, Tama prabha, Tamatama prabha.
Nach der Tappa Jaina Patavali brachte (im Jahre 535 der Era
Vicramaditya's) Narasinha Sari Acharya 144 Bücher aus den
buddhistischen Ländern örtlich von Bengalen (s. Miles). Die
Agamasutras war das erste durch Devadhi Chamasamma nieder-
geschriebene Buch der Jainas im Jahre 845 Mahavira's Vergötte-
rong oder 375 Samvat. Nach der Lunca Patavali wurden die
ersten Bücher 980 Mahavira's oder 510 Vicramaditya's geschrie-
ben. Unter Man Dewa Suri wurden die ersten Jaina-Tempel
gebaut im Jahre 882 Mahavira's oder 412 Vicramaditya's. Der
in Meditation frei gewordene Heilige steigt nach den Jainas zu
Afjnna) Partha. U est probable, qne le nom d'Aegard est identiqne avec Asa-
garta, dans lee inscriptioni de Bisoutoun (Baglstana), laqnelle dans r^nnm^ration
des proTinces qul appartenaient k la monarchie de Darios est nomm^ immddiate-
meiit avant Parthia (Holmboe).
*) The Jains pat a mark with sandal powder on the mlddle of thelr fore-
heads. Some bave a smaU circlet witb red powder in tbe centre of the sandal
marks for omament.
Bastian, Heise V. 16
242 BaUTl*.
dem höchsten Himmel des Siddha*) Sila (dem Felsen der Ver-
YoUkommeten) auf. Die Digambara begehen ihre Ceremomen
nach dem Buche Siddhanta. Für die Svetambhara versehen d|e
Bhajak-Brabmanen die Tempel. Nach der Ealpa-Sutra war der
letzte Tirthankara, nachdem er seine Existenz in der GöttUcbkeit
aufgegeben, zunächst im Uterus der Deyananda, Mutter des Ri-
shabhadatta, empfangen, einer Brahmanin von Brahmanacnnda-
grama in Bharatavarsha. Indra oder Sakra indessen, von Ma-
havira's**) Fleischwerdung benachrichtigt, beauftragte seinen
Diener Harinaigumeshi, den Embryo in den Uterus der Trisala,
Gattin des Siddhartha (eines Fürsten aus dem Stanune der
Ikshwaku und der Easyapa-Familie) zu versetzen, weil eine hohe
Persönlichkeit nie in ärmlicher und bettelhafter Familie, gleich
der einer Brahmana, geboren sein könne. Er starb am Hofe des
Königs Hastipala in der Stadt Pawapuri oder Papapuri (in
der Nähe von Rajagriha in Behar). Die Bilder in den verschie-
denen Höhlen Ajuntas (zum Theil nackt, zum Theil bekleidet)
zeigen auf dem Piedestal oder Sinhasan die Symbole der Jaina-
Heiligen Abhimandanu, Padma prabha, Vasupujaya, Santi Knnthi
und Malli, als Affen, Lotus, Kuh, Antilope, Geiss und Krug oder
*) Est Hibemismus sptritas hominibas in facie hamanä apparentas, ToeaDtar
Hibernice Fir Sidhe sen Fir Sithe (virl de montibus vel coUibus) peisonaa namqne
qnaa Infestant et hinc rudis populus perauasum babent amoeniorei ooUaa dornt-
cilia eis esse, qnia e tabbus simolant se prodire. Seidbr (oder Sad) Ist der
Kesselzauber.
**) Dreissig Jahre lebte Mahavira als Haosbalter, nachdem jedoch aelne Eltoni
znm Wohnsitz der Götter sich entfernt, beschloas er seinen Vorsatz ansznfilkrefi
nnd seines Bruders Zustimmung zo erhalten, der König geworden war. Unter
dem Beif&llsjauchzen der Outter wurde er nach des Fürsten Waldgartan ge-
führt, wo der Asoka (der sorgenlose Baum) wuchs, und sich dort nlederlasaend,
legte er seinen Schmuck ab und ToUführte die Fasten der Enthaltung, um dann
das Oewand der GStter anzulegen. Als ein Brahmane ihn um seine Kleider
gebeten, ging Mahavira fortan nackt Gotama Indrabhuti begleitete ihn an der
Spitze der Büsser und Chandrabala der Büsserinnen. Auf seinem Lotos-Sitze
dem Lesen der 55. Abhandlung (über die Folgen der Tugend und des Lasters)
zuhörend und die 66. Abhandlung erinnernd, erlangte Mahavira Erlösung, In
den der Leidenschaft und dem Schmerze enthobenen Znstand der Befkeiung ein-
gehend (nach dem Kalpa-sutra). Siva, Gattin des Arhat Neml, war in der Stadt
Sori (Agra) geboren.
Symbole. 243
Knmbha. Im Santipurana ist das Leben des durch eine Antilope
repräsentirten Jina Santi beschrieben. *) Der Löwe ist das Sym-
bol des Vardhamana (Vira oder Mahavira) oder Charama-thir-
thacrit (Sramana oder der Heilige) in Goldfarbe. Die Jainas
von Anmngabad haben den Hügelaufgang bei Ellora dem Tir-
thankara Neminath geweiht. Der in Cosala oder Ayodhya ge-
borene Rishabha oder Vrishabha (aus dem Geschlecht Ikshwaku)
schied auf der Spitze des Berges Ashtapada vom Leben ab; der
in Banarasi geborene Parswanatha (nach der Calpa-sutra) auf
dem Berge Sanmeya oder Samet, zwischen Bihar und Bengalen,
der schwarze Nemi, in Sorijapura geboren, in Ujjinta. Sein
Zeichen war die Muschel; das des blauen Parswa, Sohn des
Königs Aswasena und Bamadevi'S; eine Schlange; der Swastika
das des Suparswa; Sohn Pratishtai und Prithwi's. Als letzte der
Jinas heisst Vardhamana oder Vira (Sohn Siddhartha's und Tri-
sala's) Sramana oder der Heilige. Die Eondati-Inschriften in
Salsette enthalten den Namen Gautama (nach Wilson). Gauta-
mitra und Yadnja Sri-Sat Kami ; Könige der Andhra-Dynastie,
werden auf dem Felsen Kanheris erwähnt, ebenso wie Buddha-
goscha **) (nach Stevenson). Der Künstler der Griechen O^^avan)
^) Dm Kalpatntnm beschreibt du Leben des Vira, dem PirfTa, Nemi nnd
Rishabba (unter den Jlna) vorhergehen. Es wurde (980 Jahre nach Vlra's Tode)
in Aenandapnra (anter König DbruTasena) Terfasst (415 p. d.). Bei Varahami-
hirm werden die Jinis den QtkjU entgegengesetzt. Das Kalpasntram wurde
632 p. d. verfasst Das Q^^trnnjaya Mah&tmyam (zur Verherrlichung des heiligen
Berges ^^trunjaya in Sar&shtr&) wurde Ton dem Jainalehrer Dhane^vara in Valabhi
yerfasst (unter dem Herrscher Qil&ditya). Dfarnyasena war ein König der Valabhi-
Dynastie. Hiuenthsang erwähnt (in Valabhi) die Schule der Tsching-liang-pou
(Jainas), die das Hinayana studirten. Nach Hiuenthsang Hess Konig ^il&ditya (in
Malaie) das Wasser fQr Elepbanten und Pferde ültriren, damit keine Insekten
getödtet würden. Das Siyuki (des Hiuenthsang) beschreibt die Jainas als Häre-
tiker Im Reiche Sinhapura (wohin PtolemSos sein Reich der Fvfivoaof total ver-
•etzt) als weisse Kleider tragend oder nackt gehend. Siladitya stellte (gleich
den Jainas) sieben Statuen von Buddhas auf, während Hiuenthsang sonst nur von
Tier Bnddhas spricht (nrsprfinglich 24 Buddhas oder Tirthankaras).
*^ A religious assignation of an Image to the lord (Bhagavan) by the
compassionate teacher and Tenerable monument of religion's disciple, the Sakya
mendicant Buddhagoscha, a sejourner on earth and a prisoner in the body, the
X6*
244 beutU.
heisst Dhenaka-kata fX^ocrates) oder Dhanuka-kata in den
Incicbriflen Karlens and Kanheris. Das nackte Bild des Chin-
deo oder Jain-deo, von einer neunköpfigen Schlange ttberbämnt,
ist in Mudgeery (bei Callianee) ans blauem Gestein verfertigt.
Daneben sind fünf Lingam placirt^ als die Macht der Natur in
den fünf Elementen repräsentirend. Pantschagupta oder das
fünf Glieder Verbergende ist das Lehrsystem der Bauddhas*)
same, who composed the Institutes of the Lord Baddha (im Sanscrit). Di« Pilfor
der Jalna wallfahrten nach Qi^& in Sfid-Bihar. Die elf Gan&dhipa oder Vorstohrr
der Versammlnngen sind (nach Hemakandra) Indrabh&ti, AgnibhClti and Vaanbhftti
(welche drei BrQder Oaatama's waren), Manfita und Manijaputra (Stiefbrfidar und
Nachkömmlinge der vedischen Rishi Va^isb^ha ntid Ka^yapa), Vyakta, Sudharaa,
Ckamputa, Akalabhr&tri, Metarja und Prabhäsa (Nachkömmlinge vom Stammvater
brahmanischer Geschlechter). Nach der Inschrift in Oirinagara (in Gazerat) baute
anter Mandalika (König der Jadava) Nemi (der 22. Patriarch der Jaina) einen
Tempel. Der früher in GuIJa und Kola blühende Bnddhismoa war (aar Z«H des
Hiaenthsang) verfallen. Nach Laonikos Ghalkondylas besiegte Taimor den Txa«bataes
(in Ghatagia), König der Inder, die dem ApoUon Pferde, der Here KAb« und
der Artemis Kinder opferten (neugeborene Knaben).
*) Bei dem Aufenthalt des Par^vanätha in Rajapnra kam I^varabhOpa ver-
ehrend zn ihm, und (seine frühere Geburt erfahrend) baute einen Tempel, in
Erinnerung seiner eigenen fH&heren Geburt eine Hahn-Statoe errichtend, weshalb
das tirtham den Namen Kukknte^varam erhielt (nach dem ^t^trnnjaya M&hitmyam).
Wegen der Macht des Dahsham&-Zeitalters wird die Macht der Madgmla mit
Gewalt, wie ein Meeresstrom die Erde überflothend, ergreifen; Kühe, Oetnide,
Reichthom den Menschen entnehmend, werden die Mudgala ziehen (nach Qatro-
i^aya M&h&tmyam). Mudgala (Hammer) dient zur Bezeichnung eines Rishi-G«-
schlechtes A^val, als Xatropeta (mit dem Charakter von Xatrlyaa). Nach deai von
JAvada dem Vira errichteten Caitya werden die in den arischen and nlchtarla^en
Lindem umherziehenden Muni herbeikommen. Jävada erhält durch Geedianke
von dem Fürsten von Taxa^iU die Erlanbniss, das Bild des Rishabhasvamtn mit
den beiden Pundarfka nach Madhavatl wegzuführen. Nachdem darch die Taxa
der Berg Q^^l^^^^r^ gereinigt (und der Kapardin mit den Asan*i daick den
Vajra in die frühere Statue gebannt ist) wird der Tempeldienst des h«iJigM
Bildes eingerichtet, worauf der frühere Kapardin nach dem Ufer des Meere« ent-
flieht und in Candraprabh&saxetra einen andern Namen annimmt. Nachdem die
(durch Gegner schwer zu besiegenden) Bauddha (durch ihre Weisheit dl« FOrsten
beherrschend) das üebergewicht erlangt haben und, die anderen Systeme (duich
Einführnng ihrer Lehre) beseitigend, alle tirtha (Jaina-Heillgthümer) vamiehtet
haben, tritt (als der Mond des Oceans des Mondgeschlechts) Dhane^vara (der weise,
aus allen Göttern zusammengesetzte Lehrer) auf und unterrichtet den (U&ditya
Neinsager. 245
oder Na's (Neinsager oder Leugner) nach den Brahmanen, die
die sich selbst Wadawadin (Wahrheitsredner) nennenden Dschai-
nas als Wakris oder Henchler bezeichnen. Den Charvakas gilt
(Herrn der Stadt Valabh!) in der reinigenden Jinalehre, worauf die Banddha aua
dem Lande vertrieben nnd eieben Chaitya an den verschiedenen tirtha errichtet
werden (nach dem ^^trnnjaya Mäh&tmyam). Die Tempel des Muf alin (Balar&ma)
ond Rriibna werden einfallen (in P&taliputra) bei der Gebort des Mlechha-Sohnes
Kalkin (Cbaturvaktra oder Rudva), der mit den aus dem goldenen Stopa des
Königs Manda ausgegrabenen Schätzen (nebst der steinernen Kuh Lagnadevi, die
die Moni qnilt) die durch die Ueberschwemmnng zerstörte Stadt neu aufbauen,
aber (wegen seiner Verfolgung der Jaina) von ^akra getudtet werden wird. Sein
Sohn Datta (von ^akra in der Jinalehre unterwiesen) wird viele Arhat-Chaitja
errichten (nach dem ^truQjaya M&h&tmyam). Bov&os ne^ifoirq, Bnthns obam-
bnlat, dieitur de insipientibus et stupidis. Et Bov&olvas ^H^atdtjs, cum enim
Hyllua, fllius ejus, eauriret, unnm ex bobus aratoribus Theodamontis mactatnm
devoraviL Bovd^riBJ, Aristophanes Pluto, dominus intus immolat, abusive hie
(de immolatione suis, hirci, arietis) dieitur ßovd^ala, quae vox proprio ex sacri-
flcio spiendido et perfecto, quäle est hecatombe, dieitur, quamque vocabant
T^tTTvr. In Westpbalen hat B5ten Bezug auf alte Zanbermittel des Volkes
gegenfiber der gelehrten Arzneikunst (s. Qrimm). Der Boti (Kasten) des Oottes
des Westens ist zu machen (nach dem Gsiris-Kalender von Dendera) aus Oold, an
beiden Seiten anzubringen die Gestalt einer Mumie mit Geier- Antlitz, die weisse
Krone auf dem Haupt (Dümichen). Symbolum Jurisdicticnis communi sacerdotis
jnsjndicandi habentis, Waidelote vel alii id generis, vulgär! sermone Buthns
nnncnpatis, talem habnit formam: Baculus longiuscnlus ligno simplici qnerci
sopra quem est ona virga enrvata in modum modi paululo inclinatae snrsumque
jnnctione nna bnrsa pendet, sed et sigilla eomm portabunt talia symbola nt alt
chronista Rnthenus. Als des Angra Mainyu Opposition kam, war die Zeit des
Lebens nnd die Herrschaft des Oaya manetan (von Ahura Mazda geschaffen) anf
90 Jahre festgesetzt. Als dann die Opposition kam, lebte er 30 Jahre, dann
sprach Oaya manetan : Wenn der Feind gekommen sein wird, werden alle Menschen
ans meinem Samen entstehen, nnd es wird etwas Gutes sein, wenn sie gute
Handlongen verrichten. Dann kam er zum Feuer nnd mischte in dasselbe Ranch
und Finitemiss. Die Planeten schlugen mit vielen Daewas gegen das Firmament
und mischten sich (im Kampf) mit der Finstemiss, nnd die ganze Schöpfung
schwirzte er so, wie wenn Feuer einen ganzen Ort schwärzt und der Rauch auf-
steigt, nnd 40 Tage nnd Nichte lagen di» himmlischen Tazatas mit Angra
Hainya nnd allen Daewas in der Welt im Kampf. Er (Ahura Mazda) trieb sie
in die Flncht nnd (die Yazatas) warfen sie in die HSlle, und das Bollwerk des
HImmeb wurde gefertigt, damit die Opposition sich nicht hineinmischen könne
(nach dem Bnndehesh). Vom Anfwärtsstreben der Seele hat der Mensch den
aufrechten Gang (nach dem Bnndehesh). Nach Herodot waren die Sagartii (Asa-
248 ^»f^»-
(Tod). Rana Bajah Singh (zur Zeit des Anmgzeb) verbat in
dem veröfientlichten Edict alle Neuerungen in Betreff des Jaina-
Verbotes: nicht zu tödten, erklärend^ dass selbst ein verurtheilter
Verbrecher; der in der Nähe ihrer Wohnungen vorüberginge, amrita
(unsterblich) sein würde. Wie die alten Feuerverehrer legen die Jai-
nas beim Gottesdienst ein Tuch über ihren Mund. Die Heirathsceie-
monien werden bei den Jainas durch einen Nat-Guru (Stamm-
priester) genannten Brahmanen verrichtet. Die von den Jainas
mit einer Spindel verglichene Welt wird von dem Lokaloka-
Gebirge umgeben. Zur Zeit Mahavira's stiegen die Bhavanas-
pati-Indra zum Himmel hinauf; die Devatas anzugreifen; die
durch Vaira vertrieben wurden. Als Vrishabhanatha Tirthacar
sich in den Sohn des 14. Menü Nabhiraja eingekörpert batte,
in Ayodhya; vertheilte er als Mittel der Existenz unter die Men-
schen Asi (das Schwert); Masi (Schrift); Crishi (Ackerbau), Ya-
nijaya (Handel); Pasil^^ii«!' ^Heerdenhütten). Einige der Götzen
bei Bargaon sind halb^^) vishnuithch halb buddhistisch, einige
sind Surrewue Jainas und^ andere in der Naga-Form (Kittoe). Die
die sie tSdten woIIpd, da sie sonst für <?4n mSgÜcherweise dorch ihre SchfitzUn^
anderen Leben zngeffigten Schaden yerantwortlich sein konnten.
*) Der Vorleser im Jaina-Tempel ist ein GeistUcher (Tatis), aber der
administrirende Ootzenpriester, der die Opfer empfingt und die CeremoDien
leitet, ist ein Brabmane. Die Widjadewfs oder Weiaheitsgöttinnen sind d«»in
Menseben wohlgesinnte Genien bei den Jainas. In seiner Polemik gegen das
Kastenwesen schliesst bich der Buddhist Asvagosha an die AptaTajrasnci (als
Upanishad des Atharva^eda aufgefasstes Werk Sankara^s) an, die Moxa oder Be-
freiung in der Erkenntniss der Einheit des Ji^a (EinzeUeele) und des Pararaef vara
(Allseele) erklärt, sowie die Worte tat (das Absolute) und tvam (das Gegenttlnd-
liehe). Die Vernichtung der Kasten und der Schrift (grantba) ist ein hinfl^ In
dem Upanishad der Athavaveda wiederkehrender Zug (s. Weber). In manchen
Tempeln (Deohara) der Srawak (unter den Jainas) ist Bhairav, ein Diener der
Götter, Gegenstand der Verehrung. Die Srawaken (in Behar) verebren 48 w«lb-
liche Gottheiten und ausserdem Kshetrapal, den Stadtegott. Obwohl die g5tUlelie
Natur ▼on Sonne und Mond zugebend, erweisen sie denselben keine Verehrong.
Wenn von Unglück bedroht, wenden sie sich an einen Brahmanen, dass er daa
Hom genannte Opfer vollziehe. Ausser den Dondhias Terehrte die von Gautama
gegründete Secte der Sewras oder Jati, die unter den Sravaea-yanyaa (der Jainaa)
betteln, das Bild Parswanatha*s. Nach den Digambara sind die Tirthankara nicht
höchste Gotter, sondern nur Parama Garns. Die Svetambhara leugnen eine
Ja!na. 249
von Gyan ben Gyan beherrschten Jin sind indifferente Mittelwesen
zwischen Engel nnd Teufel (nach den Orientalen) in statu viaC;
so dass sie Verdienst erwerben oder Strafe verdienen können.
Die Inschrift zu Gusserawa berichtet die Annahme des Buddhis-
mus durch einen jungen Brahmanen (in der früheren Form der
Goura oder Eutila geschrieben). Die frühesten Jaina-Inschrif-
ten*) sind die der Könige von Humchi, die 804, 819, 820 (Sali-
vahana's) datiren. Dann folgen in Mysore die Schenkungen der
Belal-Könige (XI.—XII. Jahrhdt. p. d.). Im Jahre 1367 p. d.
wurde eine Einigung zwischen Jainas und Vishnuiten versucht.
Von den 50(X) Jahren, die Buddha's Religion dauern sollte, waren
2380 in 1837 verflossen und hatten 2676 zu folgen (s. Tumour).
Nach Sueton fiel die Geburt des Augustus in ein Jahr, in
welchem der Senat verboten hatte, Kinder aufzuziehen, weil die
Aruspices aus Zeichen geschlossen hatte, dass die Natur in den
Wehen liege, den neuen Herrscher Roms zu gebären. Die
Nachrichten von der Welt und ihren verschiedenen Wechseln
finden sich in dem Loka Swarupa genannten Buche der Jainas.
Ein Bericht **) über Gomata Rajah ist in der Gomata Rajah Cheritra
weitere TbeUung des kleinsten Zeittheilchens (samaya), während sie von den
IHgamban in*s Unendliche fortgesetzt wird.
*) Ancient inscriptioDS in the Pali and Bandhist character have been dis-
covered in varfons parte of Rajastham of the race called Tusta, Takshac and
Tak (s. Tod). The most modern of the Jain< temples on Mount Aboo was boilt
(1197 — 1247) by merchant princes, the former are by the merchaut Vimala Sah
(Fergtisson). The Banddbas from Benares settled (III cent.) at Kanchi, but were
•xpnlsed (VOI cent.) by the Jain teacher Akalanka (in presence of the converted
Baaddha prince Hemasitala and were expnlsed to Kandy (788 p. d.). The Band-
dha prince Knmara-Pala of Oazerat was (XII cent) converted to the Jaina-faith.
Tb« prioces of Homchi (in Mysore) were Jains (IX cent.). The Bauddha-temples
at Devagond and Vellapalam were destroyed (XI cent.) by Jain priuces, when
the Lingawant Saivas killed Vyala the Jain kfng of Kalyan. In the Pandyan
kingdom the Jainas rose apon the downfall of the Baaddhas and were suppressed
in tbe reign of Kanda Pandawa (IX cent.). Kulottungo Chola fouuded the Chola
kingdom. The conntry on the Kaveri (nverrun by Rakshasas, whose chief Trisiras
bai]t the fort of Trichinopoli) was flrst cleared and cultivated by Tayaman Nal^
(flrom Code). Vira-Chola (I cent.) founded Kanchi. At the destrnctiun of Warlar
bj a shower of earth, the capital was removed to Knmbhakonam.
**) Die Digambara theileu die acht Carma« in 148 Pracritas oder Naturen,
250 BatoTl».
gegeben. Die Camnnda Rajah Purana enthält die Geschichte
der 24 Siddhas. Zum neunzehnten Male erschien eine Frau als
Tirthancara. Die Svetambaras nehmen 12 Himmel und 64 Indras
an, die Digambaras 16 Himmel und lÜO Himmelsherrscher.
Die Yatis lesen die Berichte über die Avataren and Könige ans
dem Buche Bhagavat Sutra und den Bericht über die Pilger-
plätze im Tara-Tambul. Die Puranas unterscheiden sich von
den orthodoxen, doch werden auch die letzteren von manchen
Srawacas studirt. Ebenso bekennen sich die Svetambaras zu
den orthodoxen Vorschriften (smriti) der 20 Munis. In manchen
Tempeln (Deohara) der Srawacas ist Bhairaya (der Diener der
Götter) aufgestellt. Sie verehren 48 Göttinnen (s. Buchanan).
Wenn sie drohendes Unheil befllrchten, so yerwenden die Sra-
waca einen Brahmanen^ um die Homa genannten Opfer zu bringen.
Trotz der Bilder in den Tempeln der Srawacas richtet sich die
Anbetung hauptsächlich an die Abbildung der Ffisse. Die Pilger
besuchen die Plätze der Zeugung (Garbha); der Geburt (Janma),
der Weltentsagung (Dicshya)^ des Meditations-Anfanges (Injana)
und des Endes irdischer Existenz (Nirwana). All die 24 Tir*
thancara gelten fbr Söhne von Königen^ ausser Nema-nath, und
auch dieser stammte aus der Königsfamilie des Mondes, als
Nachkomme des Yadu (Vorfahr Krishna's). Der Tirthacar Va-
supujiya starb zu Champanagara unter der Regierung des Bajah
die SveUmbaras in 158 (DeUmalre). Auch Ton den Orthodoxen gehen die sor
letzten Stufe Fortgeschrittenen (als Paramahausa) nackt (wie die Digambara).
Neben den Puranas erliennen die Svetambaras die Gesetze (Smriti) der 20 Monis,
gleich denen der Orthodoxen, an. Die Jainas stellen sich zwischen die Astika
(Brahmanen) und die Nastika (Buddhisten). Der Pfau ist den Jainas heilig. In
Buddba's Zeit worden in Indien aufgezählt: die nackten Digambara, die weissen
Svetambara, die Sanyasi, die Panchatapa, die Padaranga- Verehrer, die Verehrer
Jivaka's, die Nigantha, die Jainas, die Lokayata (als das System atheistischer
Philosophie des Charvaka). Sar^ajnija und BhagaTat sind gleichbedentend mit
Jina (nach Amera). Verschieden von den gegenwärtigen Ralpa residiren die
Gutter der vergangenen in zwei Abiheilungen von fünf und acht Himmeln, die
letzte Klasse unter dem Namen Anuttara (bei den Jainas). In the BhagmvsU
the term Viri^ implies body, coUectively (Wilson). Vishno created VirsJ and
Viri^ created the male (Viraja or Manu), as the second interval (Antarsm) or
stage in creation (Brahma- Purana).
BieneMtMt. 251
Dadhibahan (nach Eama). Hemachandra anterscheidet*) als
Seete die Arbatas oder Jainas^ die Saugatas oder Bauddbas nnd
die Philosophen der Schalen (Naiyayica, Soga, Sankbya^ Vaise-
shika, Varshaspatyaoder Nastica^ Charvaea oder Lokayata). Die
vollendeten Jina sind Siddha, wogegen Buddha vor seiner Ver-
kläning Siddartha hiess. Nach den Brahmanen sind die Siddba
zanberische Lnftgeister; besonders in Gefolge des Eartskeya.
Schid, die Sonne, wnrde mit dem Namen des Königs Djem oder
Jam verbunden; der die Kasten und darauf bezüglichen Kleider-
abzeichen in Persien einführte, als Jamschid, wie später als
Kourschid. Der später von Zohak (Neffe des Schedad) besiegte
Jamschid, der durch EinfUhrung des Niruz die Jahresrechnung
regelte, fand unter dem zur Gründung von Estakhor (Persepolis)
vorbereiteten Platz einen Becher oder ein Gefäss mit kostbarer
Flüssigkeit, wie solche unter den Ecktbürmen binterindischer
Städte vergraben werden, und soll den Wein, der seine Gattin
heilte, in allgemeinen Gebrauch eingeführt haben, wie er auch
für Jahre von Miss wachs Getreidemagazine bauen liess, wie sie
Pinto in China fand. Nach dem Humayum Namet lernte Jam-
schid von den Bienen die Hofeinrichtungen, und der littbauische
Staat wurde nach dem Muster der Bienen geregelt. Jamas
*) Das Abdhidharma ChiDdamani Hemachandra's nennt die oberen Götter
(Devadhide^a), Gotter (Devaa), Menschen, Wesen mit einem oder mehr Sinnen,
HoUengeschopfe und allgemeinen Bezeichnungen. In den zehn Klassen der Bbu-
wanapati sind die ▼on Je zwei Indra regierten Asuracumara und Nagacumara
begriffen. Als gleichbedeutend mit einem Jina oder vergötterten HeUigen, er-
wabnt Hemachandra den Arhat oder Tirthancara, und unter den Göttern wird
nach den Göttern indischer Mythologie (Indra, Brahma) Sugata oder Bodhiswati
(als gleiehbedentend mit Buddha) aufgeführt, indem sieben namhaft gemacht
werden, Vipasfi, Sicbi, Viswanna, Kukuchhanda, Kanchano, Kasyapa und zuletzt
Boddba oder Sakyasinha (Servarthasiddha), der Sohn Suddhodana's und Maya
(Abkomme der Sonne vom Geschlechte Gaotama's). Die Jainas zählen vier
Klassen göttlicher Wesen, als Bhuvanapatis. Vyantaras, Lyotikas und Vaimanikas.
ArysTerta war nach Hemachandra das Land der Jainas, Chacris und Arddha-
cbainis, zwischen dem Vindhya und Himadri-Gebirge gelegen. Die drei Gebiete
Carmacbnmis (Bharata, Airavata und Videla) sind Secten der Jina genannten
Tirthancara oder Heiligen beigelegt. Neben den lOl Tirthankaras führt Hema-
cbandra (XII. Jahrhdt.) vier Sas%at oder ewige Jiiias auf.
252 Bttavl«.
(Bhaskarifl oder Waiwaswatas) oder Jas (Sohn der Sonne und
der Sandjina (Tochter des Yisakarma) hiess Dharma als Todten-
richter (auf einem Bttifel reitend) und streift von den Sttndem
die göttliche Gestalt ab (nach dem Krijajogasaras)^ eine fUrchter-
liehe annehmend. Die fromme Yima führte die Perser ans ihrer
yagina gentium^ der Quelle der Arier, und in Yumala oder Ja-
mala der Finnen liegt, wie Hu, die Jule*) (Vul oder Phul im
Assyrischen, Sturmgott). Die Götter ♦♦) der Arhita***) (Ver-
ehmngswürdige) oder Jainas in Mudu Biddery sind die Geister
vollkommener Menschen, die kraft ihrer Tugenden von Wechsel
und Leiden Befreiung erlangten und mit einander Jineswara
(Herren Jina) oder Siddha (Heilige) genannt werden. Der Vor-
nehmste unter ihnen ist Adi Parameswara. Die Seelen Laster-
hafter weilen als Rakshas oder Asuras in Bhuvana (der hölK-
sehen Unterwelt). Bumouf findet Airya im Namen Armenien
(arm ist Wurzel im Armenischen). Am höchsten in der Verehrung
stehen Parswanath und Mahavira, der 23. und 24. Jinas der
gegenwärtigen Periode. Man zählt 24 t) Tirthankara der Ver-
gangenheit, 24 der Gegenwart und 24 der Zukunft Einem
Jina, tt) &1b Besieger der menschlichen Leidenschaften und
*) Jonlouka ist der schreckende Meergeist (der Karaiben)| desMn feder-
gesrhmücktes Haupt zuweilen ans den Wogen sichtbar wird. Das spiter an die
Ostsee versetzte Jaliu (des Julus oder JuUas) war als Asciborgiam von Dlyfies
begründet, dessen Fahrten nach Caledonien der Altar (graecis Htteria scripta) be-
zeugte (nach Solinus).
**) In the Sri Bhagawata the different descents and forma of the deity, es
Vishnu, are made the origin of the Jain saints (Bird). The Jains, adoring the
Spirit (Jin), were untinctored with idolatry nntil the apotheosis of Krishna, the
contemporary and relation of Nemnath or the deifled Nemi.
•**) The heterodox Indiana are divided into three aects, the foUowers of Jaine
(on the borders of India), the Buddhas (in Tibet) and the Arahan in Siam
(Maurice). Mahadeva is belieyed by the Jainas to have assnmed the form of
Arahan or Mahiman accompanied by hls wife Mahamarya. Die Würdigen heisaen
(bei den Buddhisten) Arhat {a^X''^)i «in Titel, dpr sich ebeufalla in den Brab-
mana den Lehrern gegeben findet (Weber).
t) The worship of Jeyne and Boodh arose at the appearance ofPamsNaath,
Bheem Naoth and Ragheir Nauth, the 24^b outar or incarnatlon of the Snpreme
being in bis three representations.
ff) The term Boodh or Boodhoo is derived by the Singhalese firom the Pall
Siddh*. 253
Schwächen ; kommen 36 Ati8aya49 oder übermenschliche Eigen-
schaften zn. Der Xatrya aas Ghiampa hörte von Jainabttssem,
dass der Mensch durch die Macht der Karman in der Welt nm-
hergetrieben werde nnd nur durch Verehrung der Raivatädri
Erlösung erlangen könne. Dharana, der Naga-Fürst, schützte
Parsnavatha als Schirm (nach der Catrunjaya Mahatmyam).
Die Jainas in Ganara erkennen an, dass sie zu einer der 21
Secten gehören , die durch Sancara Acharya als Häretiker be-
trachtet wurden. Sie verwarfen als ketzerisch die Yedas und die
18 Puranas, Werke des heiligen Vyasa^ den die Brahmanen als
eine Incamation der Gottheit ansehen. Ihr Hauptlehrbuch heisst
Yoga und wurde mit dem Eamata-Alphabet in Sanscrit ge-
schrieben durch den heiligen Vrishana Sayana, der durch lang
fortgesetzte Gebete die Kenntniss göttlicher Dinge erlangt hatte.
Die Götter oder Geister der VervoUkonmineten heissen Jines-
wara (Arhita*) oder Verehrungswürdige) oder Siddha (Heilige),
and sie weilen im Himmel Mocsha. Neben dem bedachten
Bosty findet sich unter ihren Tempeln der Betta oder Hügel,
ein offener Platz, der mit einer Mauer umgeben ist und das
nackte Kolossalbild des Gomuta Rajah enthält, der einst als
mächtiger König auf Erden herrschte. In d^n bedachten Busties
Mjkd impUes wifdom, wbUst JejDe or Jina Sanscrit means „exemption from itn*' or
lyVictorloQB over sin''. The foarth Boodh, the • last who bas appeared, was
Oaodaoia (Mitrih Boodh is the flftb). Herodot M in'l^yptischen Tempeln die
Holzflguren der Piromis (Ehrenm&nner), um darnach die Genealogien zu zählen.
Pir bezeichnet im Persischen einen Greis, dem arabischen Sehech entsprechend,
and wie dieser auch einen Herrn. Piran Veisseh, Minister des Afrastab, Ter-
Mnderte den Mord des Gaicans, und Gudarz*8 Sohn beklagte seinen Tod. Pir
geht dann in die Vira-Formen über. Bei den Tataren ist Pir Panjal der Gotter-
berg des Altai, bei den Gr5nlindem Pirksoma der 'Gott der Strafen und Be-
lobnungen. Der Konig Pire entwasserte Kaschmir. Piren war Vater der Jo und
Piren (Bruder des Hipponons) Bellerophou. Piras (Pallas) zeugte mit der Styz
die Echidna, dann Balas und PUumnus.
*) Ancording to Bhoja Raja*s CommenUry on the aphorisms of PatanJaU's
System of the Toga, the word yoga from the root yuj, means to keep the mind
llzed in abstract meditation (Ballantyne). The Jains are called Ari (Foe). Die
Bacbimbnrgi (boni homines oder hombres rieos) entsprechen (bei den Franken) den
Arimanni (Freien) der Longobarden.
254 Batayi«.
werden die 24 Siddharu verehrt, aber auf dem offenen Betta
nnr Gomuta Rajah als Bild eines Siddha. Die Tempel
Vishnu'B und Siwa's heissen Gudies (Gadies), als der grossen
Götter der Veda- Anhänger. Brahma, ein Devata und Königs-
sohn, ist der bevorzugte Diener des Gomuta Rajah. Buddha
(Stifter der Saugatas) untergeht eine Reihe tief stehender Meta-
morphosen, um für die begangenen Irrthttmer Strafe zu dulden.
Vishnu war ein Rajah*, der wegen guter Werke als Rajah
Rama wiedergeboren wurde und später als Sanyassi sich
zu einem Siddha oder Jina erhob. Nach Buchanan sind Mahes-
vara oder Siwa und Brahma gegenwärtig Devatas, aber in
untergeordneter Stellung zu Indra, dem Führer der Seligen,
die im 16stufigen Swarga weilen. Die Vyantara (niederen
Devata) leben auf Meru, ebenso wie die boshaften Sakti. Ehe
ein Sudra*) auf Befreiung von den Transmigrationen hoffen
*) ApaBtamba admits, tbat a Sudra, if he obeya the law, may be bom
again as a Valsya, the Vaisya aa a Ksbatrya and the Kshatrya aa a BrahmAo
and the contrary. Althought the Jainas maintain the snpremacy of Carma in
the control of the happiness and misery of life, yet they aknowledge the tn-
fluence of 4 other principles or original canses, maintaining, that there are &▼•
caranas or canses, whlch unite in the production of all oTents: 1) Cala or time
(the Calayadis referring to the effecta of time in the prodaction and reprodactlon
of all thiogs). 2) Swabhara or natnre (the world being derived solely fh>m
natnre). 3) Nint (Bhavite Tita or fate) or necessity (aU being pre-ordained).
4) Carma (works) or the principle of retribotive justice (life wandering throagh
all the motationa of existence in conjunction with the eight carmas, from which
only the immortal Siddhas are exempt). 5) Üdyama (strength and exertion
of mind) or perserrerance (all being referred to energy of mind). The anpportera
of the live doctrines all came before Jineswara or Tirthankara of the age, atatlng
their argumenta and requesting deciaion. The Jineawara explained to them, that
neither of these principles can do any thing of Itaelf. but aa the ÜTe flngers
perform the work of the band, so do these nnite in the completion or perfection
of all events, their inflnence being traceable in the prodnction of eyery thing
existing. This is the Jaina opinion on that snbject (Miles). Althongh tbe change
of the reaaons and Operations of the elementa proceeda f^om Swabhava or
iiatarOf yet they are considered partially nnder the control of the Indras and
inferior devinitiea (some of the Jainas worshipping them). Tbe Tirthancara ia
a Raja, who by bis Tirtue and piety, attains mocsha and beeomea Siddha or
Supreme God.
wiedergebart 255
kann, mufls er in einer der drei höheren Kasten wieder-
geboren sein, doch ist es nicht nöthig, dass er, nm Brahmane
zu werden, vorher dadurch gereinigt sei, dass er von einer Kuh
geboren worden. Chamunda Rajah, der das Bild des Gomates-
wara aufrichtete, war Minister des Rakscha Malla, Königs
von Madnra (30 a. d.). Eine Ceremonie zwöIQähriger Wieder-
geburt wurde von dem Kaiser der Khitan beobachtet.
M a n i 1 1 a.
Am 19. Mai gingen wir in See^ sahen am 21. die Er-
hebungen der Insel Isiliiton; am 22. die Hügel auf Bomeo und
liefen am 28. Mai in Manilla ein^ um vier Uhr Nachmittags
Anker werfend. Die Schiffe liegen ziemlich weit von der Stadt,
wenn sie nicht die Barre des Passig-Flnsses passiren können.
Der Kriegshafen ist in Gavite. Ich logirte mich in der yon
einem Deutschen gehaltenen Fonda San Fernando ein und suchte
dann das mir schon von meinem frtlheren Besuche 1853 bekannte
Handelshaus Jenny & Co. auf, um mit Herrn Oermann (Theil-
haber dieser Firma) die Art und Weise zu besprechen, wie die
kurze 2ieit unseres Aufenthaltes am besten verwerthet werden
würde. Nachdem die nöthigen Sachen eingekauft waren, brachte
mich Herr Germann am nächsten Nachmittag in seiner Ekiuipage
nach einer Stelle des Passig-Flusses oberhalb der Stadt, wo ein
für mich eingerichtetes Boot mit den gewöhnlichen Aussenrecben
und Segeln bereit lag. Um acht Uhr Abends setzten wir uns
in Bewegung und fuhren zwischen den Lichtem, die von beiden
Seiten der Ufer aus den Häusern hervorschienen, der Lagona
zu. Um die die Einfahrt erschwerenden Untiefen zu vermeiden
war durch Qoicoechea ein Kanal von Guadelupe nach Pateroe
]>rojectirt. Beim Erwachen am nächsten Morgen befanden wir
uns auf dem See und erblickten jenseits der aus den heissen
Quellen der Los Banos aufsteigenden Dämpfen den in vier
Spitzen sich erhebenden Berg Maquiling. Nach der Landung
Lagaiia encatada. 257
Hess ich mich zu der sogenannten Lagana encantada (der be-
zauberte See) oder (bei den Tagalen) Tagaton (tagat oder See)
fllhren^ ein durch eine niedrige Erhebangslinie von der grossen
Lagana "^3 abgeschlossener See^ der am Fasse eines hohen Berg-
rückens in dichter Vegetation begraben liegt. An^s Boot zurück-
gekehrt, ruderten wir nach dem Dorfe Los Banos, wo neben
dem Hause des Pfarrers die heissen Quellen , Menit (heiss) von
den Tagalen genannt, aus der Erde hervorbrechen und in Re-
servoirs abgeleitet sind, um den Kranken zu Bädern zu dienen.
Die Häuser mit horizontal gelegten Firsten im pyramidalischen
Dache stehen vom Boden erhaben. Die meisten an der Strasse
gelegenen waren als Läden eingerichtet. Die durch ihren langen
und dichten Haarwnchs ausgezeichneten Frauen tragen ausser
dem von der Taille herabfallenden Gewände eine kleine Jacke,
die aber nicht ganz bis zu jenem hinabreicht. Die Männer sind
in kurze Hosen gekleidet. Der rnnde Bambushut der Indianer
ist oft mit silbernen Zierathen geschmückt
Um vier Uhr Nachmittags warden die Segel zur Abfahrt
anfgehisst and fuhren wir in den von Bergen and Hügelreihen
nmzogenen See hinaus. Als die Dunkelheit hereinbrach, ent-
zündeten sich Lichter am Ufer, die auch von den auf Bergab-
hängen des Innern gelegenen Klöstern herabschienen. Um 9 Uhr
Abends erreichten wir die Rhede von Santa Cruz , doch zwang
ans das flache Wasser, in beträchtlicher Entfemang vom Lande
*) Die Lagnna de Bay (zwischen 36 — 37 Legnas) schlieest die Insel Talin
ein, die die Strasse Ton Qainabutazan herstellt (7« Legaa breit) und bildet die
Aosbochtangen ▼on Rinconada und Baybaj. Ihre Erhöhung über dem Meere
betragt 58 Fase 15 Zoll. Der Aastritt des Passig hat eine ungefähre Breite von
zwei Legnas ▼on der Spitze Taytay bis zn der von Bnting, und zwischen den
Mündongen liegen die Inseln Tagui und Agonoy, verschiedene Kanäle bildend.
Zwischen Talin nnd der Spitze Jalajala betragt die Breite etwa zwei Legnas,
von da bis Pila etwas weniger. Die elf Lagunen bei San Pablo de BaUngas sind
voll von Crocodiien. Nach Arenas finden sich in der Lagnna die Kirchenruinen
des früheren Dorfes Lagana, das jetzt weiter im Innern liegt. Der Geistliche
Pedro Bautista Hess zuerst (1590) bei den Banos de aguas ralientes y minerales
bei Mainit an der Laguna (mit dem kalten Fluss Dampalit nahe) Bequemlich-
keiten für Kranke bauen (Juan de la Concepcion).
Bastiao, Heise V. 17
258 Manill».
ZU verbleiben; so dass die Nacht im Boot verbracht werden
mnsste.
Am nächsten Morgen begab ich mich zu dem Alcalde, dessen
Wohnung der Kirche gegenüber, in einem etwas verwilderten
Oarten lag, in der Nähe des Marktplatzes. Er selbst war ab-
wesend, indess gab der Capitano oder Gobemacillo, wie er ge-
nannt wurde, die nöthigen Befehle, damit mir und meinen
Dienern Pferde geliefert wttrden. Zum Tragen des Gepäckes
nahm ich zwei der Bootleute mit und fand mich um 11 Uhr
auf einer durch Gärten und parkartige Einzäunungen hioftih-
renden Strasse, die in weiterer Entfernung von der Stadt sich
wellig zu heben begann. Sie war ziemlich belebt, und begeg-
neten uns Frauen, die zwischen ihren Marktkörben zu Pferde
Sassen, oder Caravanen von Pack-Pferden, die Oelfässer tmgen.
Im Dorfe St. Magdalena (mit einer grossen Steinkirche) wurde
gefrühstückt, und nahm ich beim Wechsel der Pferde zngieieb
zwei für die Bootleute hinzu. Die Strasse begann auf- und ab-
zusteigen, hob sich aber im Ganzen mehr und mehr dem vor
uns liegenden Gebirgslande entgegen. Sie war durch Anpflan-
zungen von Kokosnuss-Palmen eingefasst, und in einer derselben,
wo ich wegen Reissens der Sattelgurte auf meine Begleiter zn
warten hatte, fanden wir einen in der Tageshitze erfrischendeii
Trunk kühlen Kokosnuss- Wassers. Ein junger Spanier, mit dem
ich beim Frühstück zusammengetroffen war, hatte sich ange-
schlossen und wusste Mancherlei über die Insel zu erzählen, in
der er geboren war. Nachdem wir auf einer Mattenbrücke einen
Waldbach gekreuzt hatten, erreichten wir das Dorf Majayjay,
am Fusse des Berges Banajao, dessen dichte Wälder hie und da
durch Anpflanzungen gelichtet waren. Von der andern Seite
des niedrigen Berges St. Ghristobal,*^ auf dem die Kirche einen
*) AI Iftdo opuesto de U coeva (del Monte S&n Christobal) bay an« heodi-
dura natural del terreoo que forma alll como una pared por estar cottada p«r-
pendiculariuiente y se llatna la raja de las Almas, porque dicen qne por alli
salen las ^nimas del piirgatorio, mediante la limosna, qne erhan romo si ftiera
en una alcancia ; hay gotas de cera en las piedras (Arenas). Die Hohe des
Banajao wurde durch Yerschiedene Messungen auf 2233 Varas 31 Pulgados oder
Majayjty. 259
Flnfis Jordan und einen See Oenezareth für Pilgerfahrten localisirt
hat, streckt sich eine niedrig^ Hügelkette hinweg. Ich Hess im
Postgebände absatteln nnd begab mich^ nachdem ich ein Bad
genommen^ zu Herrn Tobler, einem deutschen Pflanzer^ der dort
ansässig ist nnd mich za einem Zimmer in seinem Hause ein-
lad« Die Mitte des Dorfes nimmt eine grosse Kirche ein^ mit einem
Kloster verbunden, und von dem Balkon desselben sah man über
das unter einer Decke von Kokos-Palmen zur Laguna abfallende
Land mit jenseitigen Hügelketten, während sich auf der andern
-Seite eine mannigfaltige Bergscenerie zeigte, aus der vielgestal-
tige Höhenspitzen in die Lüfte emporstrebten. Mein Wirth führte
mich zu einer Oelpresse, die von einem Wasserrade getrieben
wurde, und das klare Wasser von der mit dichtem Grün be-
deckten Waldschlucht war zu einladend, als dass ich der Ver-
Buchung eines Bades widerstehen konnte. Daneben fanden sich
die Bogen einer unvollendet gebliebenen Steinbrttcke, die Puente
de eaprichos, die ein Cura hatte aufführen lassen, indem er die
Bausteine in Flechtgewerken durch Kalk zusammenfügen liess.
Ein zu Rathe gezogener Ingenieur soll von Weiterführung des
Werkes abgerathen haben. Der Flecken enthält 1500 Einwoh-
ner und ist mit gepflasterten Strassen durchzogen, an denen
zwischen den Naipe-Häusem auch Steingebäude stehen, mit
steinernen Trottoirs davor. Die Strassen folgen den Uneben-
heiten des auf einem Hügelabhange gelegenen Terrains. Jeder
Indianer der ganzen Provinz ist genöthigt, auch wenn er aus-
wärts wohnt, ein Haus in dem Dorfe zu besitzen, die Kirche
regelmässig zu besuchen und seine Kinder zur Schule zu
schicken. Der Cura oder Pfarrer ist ein Franciscaner. Bei
seiner Abwesenheit musste ich mich mit Besichtigung seiner
klosterähnlichen Wohnung begnügen, wie sie die meisten dieser
Cura bewohnen, obwohl sie gerade kein Mönchsleben zu führen
pflegen.
Am nächsten Morgen standen ein paar Pferde bereit, auf
2347 Varss 26 Polgadoi bestimmt nnd gilt als der höchste Berg der Pbilip-
pineo. Das Klostor San Gregorio im Flecken Majayjay liegt 308 Yaras 20 Pal-
gadoB Ober dem Nivean der Laguna.
17»
260 ManllU.
denen wir durch den Wald den Berg hinanritten. Ein in tiefer
Schlacht dahinlanfender Strom (Dalit-niam) wurde auf einer
Brücke passirt. Die Pfade wurden so eng und steinig^ da«s
wir die Pferde, die des sicherem Trittes wegen nur an den
Vorderfüssen beschlagen waren ^ am Zügel führen mossten.
Viele der die Strasse pflasternden Steine waren glatt und blank
gewaschen durch das sie in der Begenzeit überfluthende Wasser
der Waldbäche, und wenn der Weg nicht diesen temporären
Flussbetten folgte, war er in der Felswand ausgehauen. Nach
steilem Ansteigen öffnete sich die Aussicht auf eine in Feldern
und Kokosnusspflanzungen wechselndes Thal, das sich an der
gegenüberliegenden Berghalde hinzog, während man auf der
andern Seite über das zur Laguna abfallende Land hinweg-
blickte. Weiterhin trafen wir einige Hütten, von Destillatearen
des Arak aus Palmwein bewohnt Die Bäume standen in
Beihen und waren in der Höhe der Blätterkrone durch überlegte
und an den Zweigen festgebundene Stege verbunden, so dass
der Sammler des Safkes, nachdem er den glatten Stamm einer
Palme erstiegen, gleich in der Höhe von einer zur andern fort-
gehen konnte, ohne für jede einzelne das Auf- und Abklettem zn
wiederholen. Die ausgeflossene Flüssigkeit wird täglich ent-
fernt und kann dann zum frischen Gebrauch, zur Destillation
(nach der Säuerung am vierten Tage) oder zur Zuckerbereitnng
verwendet werden, in welch letzterem Falle man in Indien
etwas Kalk zusetzt. Wenn die Spadix halb vorgeschossen und
die Spatha noch nicht geöfihet ist, wird die Spitze abgeschnitten
und der mit einem Blatte zugebundene Stumpf mit Stöcken ge-
quetscht. Nachdem (am 15. Tage) der Ausfluss begonnen,
wird täglich eine dünne Schicht von der Oberfläche abgeschnit-
ten, um ihn ununterbrochen zu erhalten, einen Monat hin-
durch. Jeden Monat treibt die Eokosnusspalme einen neuen
Spadix.
Aus dem Walde traten wir auf einen Vorsprang heraas,
der schroff und steil in einen Abgrand niederfiel, in dem die
Cascade des Botocan-Wasserfalls eine Höhe von 360 Fuss
hinabstürzte, in weissen Schaum zersprengt, der in der Luft
aufgelöst die Sonnenstrahlen im Schimmer vielfaltigster Farben-
SanU Cniz. 261
Spiegel glitzernd brach, während das bis zum Fasse gelangende
Wasser als rauschender Strom zwischen glatten Felswänden
forteilt Ein seitwärts entspringendes Qnellchen wird dorch den
?on unten zartick wirkenden Luftdruck am Ausfliessen gehindert.
Aaf dem Rückwege benutzte ich einen der krystallenen Bäche,
die wir kreuzten, zum Bade, und ein zweites wurde in den
Wasserschnellen unter der Brücke genommen, als wir in schwü-
ler Nachmittagsstunde in's Dorf zurückgekehrt waren.
Nach dem Mittagessen sagte ich meinem freundlichen Wirthe
ein Lebewohl und bestieg meine Hängematte, mit acht Trägem,
von denen je vier wechselten. Der erwartete Regen trat ein
und begleitete uns bis Santa Cruz, wo ich kurze Zeit in dem
Hause eines Bekannten des Herrn Tobler verweilte und mich
dann zu meinem Boote zurückbegab, das Abends neun Uhr ab-
fuhr. Am nächsten Morgen erblickten wir seitlich den Berg
Yale-Yale mit überhängendem Kegel , und fuhren dann aus der
Laguna in den Passig ein, wo Fischer ihre Stecken aufgestellt
hatten. Dem Wachthause vorüberfahrend, machten wir einen
Halt zom Frühstück in der Nähe des Dorfes Passig, dessen Cura
ein Augustiner ist Auf dem Wege den Fluss abwärts begeg-
neten uns mehrere Fahrzeuge mit Pilgern gefüllt, die von dem
Feste Unserer Lieben Frau der Gegenflissler (Nuestra Sennora
del Antipolo) zurückkehrte. Die längs des Flusses gebauten
Hänser liegen gewöhnlich an einem mit Steinplatten belegten
Austritt, von dem Stufen zum Wasser hinabführen und en mi-
niatare die indischen ßhauts längs des Ganges wiederholen.
Nach meinem Bade wurde mein Boot gegen ein kleineres
vertauscht, das uns den Landhäusern in Santa-Anna vorüber, um
5 Ubr nach Manilla brachte, zum Hause der Herren Jenny & Co.,
mit denen ich mich bald darauf an ihrer Mittagstafel zusammen-
fand. Nach derselben, in frischer Abendkühle, wurde, wie es in
Manilla allgemeine Sitte ist, eine Spazierfahrt unternommen,
in der nächsten Umgebung der Stadt, nicht auf der kahl
am Strande liegenden Promenade, sondern zwischen Garten-
gebüschen, aus denen die Lichter der darin versteckten Häuser
hervorschimmern. Mir passirte dabei der Unfall, mein Porte-
monnaie zu verlieren, das ich noch von der letzten Excursion her
I
262 MMiUla,
ftlr die laufenden Aasgaben ziemlich gefüllt in der Tasche tmg,
während der Reisende stets sein Augenmerk darauf richten
muss, das Geld unter den Kleidern verwahrt zu tragen, wo
es durch seine Lage sicher ist; ohne dass er daran zu denken
braucht
Am folgenden Sonntag waren Bambusgerüste vor der Kirche
St. Binondo für das dortige Fest aufgeschlagen , und hatten
überall Limonaden-Verkäuferinnen ihre Gläser und Krüge auf-
gestellt; um die Volksmenge mit dieser beliebten Erfrischnng
zu versehen. Abends spazierte man an dem durch Laternen er-
hellten Paseo des Strandes ; wo das Musikcorps der Garnison
spielte. Die Kirchen Manillas lagen noch zum Theil in Trüm-
mern von dem letzten Erdbeben her, und hörte man auf allen
Seiten Episoden aus den persönlichen Erlebnissen während des-
selben und der oft wunderbaren Rettungen aus drohendster Lebens-
gefahr erzählen. Das von Kaufleuten bewohnte HanillS; das
Manilla der Märkte und des Volks Verkehrs ist gewissennassen
nur eine Vorstadt; die durch eine Steinbrücke über den Passig
mit der todten und menschenleeren Stadt des eigentlichen
Manilla *) der Beamten weit verbunden wird. Die Chinesen wohnen
in einem eigenen Quartier zusammen; neben den übrigen Läden.
*) On peDse g^n^ralement qa*elle doU son nom k une plante qnl nroliult
abondammeot dans ses envlrons et qae las naturels da paja appeUent Nllad
(Ixoramariba), mot, auqnel on aarait ajout^ ma, ayncopa de majron, qnl an tagal
signifle ^U 7 a** (Mallat). Die Laat&hnlichkeit hat welter zn den Erkllraiigra,
als Händchen, gefQhrt. Magelhan erreichte am 16. Mira 1521 die Surigaognipp«,
nnd Legaspi erbaute aof den von Villalobas nach dem damaligen Prinzen PbUipp
benannten Philippinen die Gindad de Santo Nombre de Dioa anf Zehn 1569 and
1571 Manilla (15. Mai). Der chinesische Pirat Ll-Ma-Hong bedrohte 1574 Gavite,
nnd die Küste von Casyapan wurde 1577 von einem japanischen Piraten var»
wüstet. Nachdem der Gouverneur Damarinas von den Chinesen ermordet war
1587, brach 1G03 der Aufstand der Chinesen ans, der zur theUwelsan Nieder-
metzlung derselben führte. Die HoU&nder bloklrten Manilla 1609, nnd die Eng-
länder eroberten ea 1762, gaben es aber 1768 zurück. Als der K5nlg von Slam
(in Odia) den König Lancara von Cambodla nach Laos getrieben, sendete Loya
Dasmaranas (Gouverneur der Philippinen) den Admiral Gallinato nach Qiorda-
muco (C!io-da-mukha) am Cambodla-Flnss, wo Diego Belloso nnd Blas Riija den
Usurpator Anacaparan (Vater des Chnpinam) tGdteten nnd dann über Tonqain
Erdbeben. 263
Die Häuser Manillas*) sind im unteren Stockwerk sehr massiv
gebaut, um dem Erdbeben zu widerstehen, während die oberen
Etagen aus leichten Balkengerilsten bestehen, das nur locker
eingefügt ist, damit sie mit der Bewegung nachgeben. Das
Mauerwerk ist fest genug, um leichte Stösse unbeschadet zu
ertragen, wird dann aber dieser seiner Festigkeit wegen um so
gefährlicher werden, wenn der schon lange dort unterirdisch
arbeitende Vulcan einmal mit voller Kraft ausbrechen sollte.
zam KSnff Ton Laos und AlaDcban (Laxang) gingen, wo sie Pranncar (Sohn des
geflüchteten Laneara) trafen und nach Cambodia zarückführten (wohin die Ghampan
für Anacaparan erobernden Malayen gegen den nach seinem Tode aufstehenden
Prätendenten zurückgekehrt waren) und von den M«layen Ocuua Lacsamana an-
erkannt wurde (bis mit Japanern yerbunden). Als Coxinga in Formosa herrschte,
Terlangte er vom Gonvemenr Ton Manilla Huldigung, wurde aber durch seinen
Tod an Ausführung des gedrohten Angriffes verhindert.
*) Die Stadt theilt sich in das eigentliche Manilla und die sogenannten
Pueblos oder Vorstädte Tondo, Binondo, Santa Cruz, Malate, San Gabriel, San
Miguel, Quiapo, San Sebastian, San Palos, Santa Ana, Paco, Hermita. Dialektisch
sagt sich in Manilla: no se regaüe Ud. conmigo (no se enfade Ud.), yo quiero
prestar con üd. un peso (yo vengo h pedirle k Ud. un peso prestado). La de
cosa ? (que manda Vd.?) n. s. w. An der Spitze der Civil- und (dem General-
stabe ans dem Segundo Cabo mit fünf Obersten präsidirend) der Militär-Regierung
vertritt der Capitan-General der Philippinen und Mariannen, als Vice-Patron, den
Konig. Ihm zur Seite steht als Minister der Jnez luego und die Junta del
Acuerdo oder Real acuerdo. Jeder Provinz ist ein Alcalde mayor oder Corregidor
vorgesetzt und die Provinzen sind in Pueblos (unter Goberuadorcillos) getheilt
(wobei die Chinesen ihr besonderes Recht bewahren). Die Cabezas de baranguey
sind mit Einforderung des Tributes beauftragt, indem Mann und Frau halben Tribut
zahlen, Kinder je nach der Zahl. Jeder volle Tribut repräsentirt fünf Individuen.
Der erbliche Usufructus des Landes wird durch den König an Indianer ohne
Abgabe cedirt, während spanische Pflanzer und Kloster Pacht zahlen. Die Ordo-
Oünzas de buen gobierno wurden 1768 unter Gouverneur Aguilar redigirt. Der
Erzbisrhof von Manilla wurde 1595 durch Clemens YIII. creirt. Nach Vertreibung
der Jesuiten 1771 finden sich von Mönchsorden die beschuhten Augustiner (unter
einem Provinzial), die Franciscaner (unter einem Provinzvicar), die Domini-
caner, barfüssige Augustiner, der Orden des heiligen Johannes und Clarissinuen vom
Orden des heiligen Franciscus. Der Handel wurde in früherer Zeit nur durch
die Silbergaleeren mit Acapulco vermittelt, aber 1789 wurde der Hafen Manillas
fremden Schiffen für Waaren aus Indien und China geöffnet. Das Privilegium
der 1784 gegründeten Compagnie der Philippinen erlosch 1784. Zum Monopol
der Regierung gehört ausser Tabak (seit 1781) und Pulmwein (seit 1712) die Arekft.
264 HaniUa.
Während meines kurzen Aufenthaltes (im Jahre 1853) in Manilla^
wurden zuweilen Stösse von Erdbeben bemerkt, wobei Verloste
von Menschenleben zu beklagen waren. Das erste Mal befand'
ich mich noch auf dem Schiffe und sass mit dem Capitän in der
Cajlite, als wir beide plötzlich erschrocken aufsprangen, da es
nicht anders schien, als ob das Schiff aufgestossen habe. Die
Häuser der Indianer sind leichte Hütten aus Nipa oder Attap,
die sich der Eigenthümer meist selbst aufrichtet. Sie werden
vielfach durch Feuersbrünste zerstört, sind aber dann ebenso
rasch wieder hergestellt. Weiter von der Stadt entfernt liegen
die Hütten meist in dem dichten Gebüsche dieses tropischen
Klimas versteckt, während man längs des Flusses grössere
Dörfer findet, in denen eine ausgedehnte Entenzucht betrieben
wird, und sind diese Thiere, wie in China, dressirt, um auf den
Ruf des Herrn herbeizukommen. Durch den Fluss commnnicirt
Manilla hauptsächlich mit dem Innern, doch sind seit dem Grouver-
neur Enrile*) (1831 — 1835) auch die Landstrassen in einem
besseren Zustande. Die eingeborenen Indianer sind leicht und
schmiegsam gebaut, besonders die Frauen, obwohl nicht von
hohem Wuchs. Die Mestizen und Greolen neigen, wie überall.
*) Lopez de Legaspi, Gonvernear Yon Manilla 1564, Labezares 1572, de Sand«
1575, Penalosa 1580, Ronquillo 1583, de Vera 1584, DasmariiiaB 1590, de Bojaa
1593, Dasmarinas 1594, de Morgan 1595, de Gazman 1596, de Acana IGU2,
de Almansa (7 la Real Audiencia) 1606, de Vivero 1608, deSlWa 1609, Alcazw
(7 la Real Audiencia) 1616, Fajardo 7 Tenza 1618, de SUva (7 la Real AudiencU)
1624, de Silva 1625, de Tabora 1626, Olaza (7 la Real Audiencia) 1632, d«
Salamanca 1633, de Corcnera 1635, Fajardo 1644, de Lara 1653, Salcedo 1663,
de la Pena Bonifaz 1668, de Leon 1669, Coloma (7 Sotoma7or 7 ManiUa) 7 la
Real Audiencia 1677, de Yargas 1678, Gnruzealegui 1684, Fuerte (7 la Baal
Audiencia) 1689, Gruzat 7 Gongora 1690, Zabalburu 1701, de Urzaa 1709, Tor-
ralba (7 la Real Audiencia) 1715, Bnstillo 1717, de la CuesU 1719, de Tarro-
campo 1721, Yaldes 7 Tamon 1729, de la Torre 1739, Arrechedem (Obispo)
1745, de Obando 1750, Arandia 1754, Espeleta (Obispo) 1759, Rojo (Arzabispo)
1761, Anda 7 Salazar 1762, de la Torre 1764, Raon 1765, Anda 7Salazar 1770,
de Sarrio 1776, Basco 7 Yargas 1778, de Sarrio 1787, Berenguar 7 MarqnioA
1788, de Aguilar 1793, de Folgueras 1806, de Aguilar 1810, de Jaraveitia 1813,
de Folgueras 1816, Martinez 1822, Ricafort 1825, EnrUe 1890, de Torres 1835,
de Grame 1835, Salazar 1835, Camba 1837, Sardizabal 1838, Oraa 1841.
Habnenk&ropfe. 265
zam DandyismnS; und oft sieht man ihr gerade nicht allzu rein-
liches Gewand mit einem kostbaren Edelstein geschmückt, in
dem sie ihr ganzes Vermögen, als die leichteste Art seiner Auf-
bewabmng, mit sich herumtragen. Bei den Wauderstämmen
Indiens und Syriens zeigen sich die Frauen häufig mit Ketten
Ton Bnpien und Mejidis geschmückt, und die Altenburger Bauern
trugen alte Reichsthaler als Bockknöpfe, wie die römischen Bitter
Ringgeld zu Armbändern. An der westafrikaniscben Küste dienen
^gleichfalls die Schnüre von Perlen und Cowris zum Schmucke
des Halses oder der Lenden, *bis man sie im Handel flüssig
machen muss, so dass das Capital keinen Augenblick brach liegt.
Eine beliebte Volksbelustigung sind die Hahnenkämpfe in Manilla,
and ein darin leidenschaftlicher Indianer trägt seinen Favorit-
Helden stets mit sich auf dem Arme herum. Da die Thiere mit
stählernen Sporen bewaffnet werden, so ist der Ausgang des
Duells meistens rasch entschieden. Die Javanesen lassen ausser
Hähnen auch Wachteln kämpfen, ziehen aber bei diesen meist
die Weibchen vor, weil stärker und grösser als die Männchen.
Die Spanier und Crcolen Manillas sind etwas von freigeiste-
rischen Tendenzen angesteckt und lächeln in ihrer Weisheit halb
spöttisch, halb bedenklich über die bunten Processionen und
klimpernden Kirchenscenen, an denen es dort nicht fehlt. Es cosa
de mugeres, meinen sie, gleich den schlauen Neger-Aristokraten
Afrikas. Gefahrliche Ketzer, wenn sie wüssten, dass bereits
Celsus die Schöpfungsgeschichte alte Weibermärchen nannte!
Unter den Indianern dagegen hat die Geistlichkeit einen unbe-
dingten Einfluss, und ihre Macht über dieselben ist weit bedeu-
tender, als die der Begierung. Auch hat sie vielfach verbessernd
auf deren Zustand gewirkt, und man erstaunt über die verhältniss-
mässig grosse Menge derjenigen, die zu schreiben und zu lesen
verstehen; doch scheint der Unterricht nur bedächtig mit der
2Seit dort vorzuschreiten, denn in einigen Unterredungen, die ich
verschiedene Male mit gemischt-Wütigen Unterbeamten hatte, kam
es mir vor, als ob die neueren Entdeckungen, die ein gewisser
Copemicus gemacht haben soll, bis jetzt noch nicht in diese
entfernten Länder des Ostens gedrungen waren. Die Haupt-
fabrikationsartikel sind Strohhüte, Matten, Cigarrenkisten, Pinnas,
266 ManUU.
Seife a. dgl. Die berühmten Manilla-Tane werden in Santa Mesa
gearbeitet; die Cigarren in der königlichen Fabrik in der Haupt-
stadt selbst, wo etwa 4000 Weiber beschäftigt sind. Die so-
genannten Havana-shaped waren ursprünglich nur dem Gebrauch
im Lande bestimmt und durften früher nicht ausgeführt werden,
um den guten Namen der Manilla-Cigarren nicht zu verderben,
da sie von etwas geringerer Qualität seien. Der Verkehr längs
der Küste und mit den entfernten Provinzen wird durch plumpe
Schiffe ; die nur in den Schön wetter-Monaten seefahig sind,
unterhalten und ist meistens in den Händen der Sangleys (Me-
stizen von Chinesen und Indianern). Producirt wird Reis, Zucker,
Indigo, Baumwolle, Kaffee, Cacao, Tabak, Hanf, Kokosnussöl ; die
Einfuhr besteht besonders in Baumwollzeugen.
Ausser zu Sonne ''') und Mond (und Regenbogen) beteten die.
*) Les deux grandes divinit^s solaires de la Polyn^sie, ceUes doot le ealic
4Uiit le plus g^n^ralement r<^pandu, portaient les noms d*Oro et de Mahooi oa
Maoui*. Or, od retrouve tout d'abord ces noms dans ceux des dieux ^gyptieos,
Uor 00 Har (rOrus des Grecs) et Moui, tous deux aassi divinit^s solaires, •!
tous deux iutimement alli^s (Eichtbal). Die ägyptische Vorzeit Hor-Schesu endete,
als auf die G Otterherrschaft mit Menes die menschliche folgte. La racio« „sr**
exprime originairemeut ractton de sVlever, comme le latin oriri, et le sobstaDtlf
qoi en d^^rive (Araya) di^signe le maitre, le seigoear, celui a qui rhonovor est
du. Von der Wurzel ar (pflügen oder Landbau treiben) wird Art oder der Hans»
herr (herus oder Herr) und arya oder edel abgeleitet. Wie Sita die Furche, ist
der den Süden anbaubar machende Rama der Pflug (nach Weber), und Bala>Rama
(im Mahabharata) führt stets die Pflugschar bei sich, womit er im Zorne die
Pandawas erschlagen will. The Phoenician Dagon is translated by Saneboolathoii
Z/roif, tbat is ^b read -com. ^ Wie Kwasir aus dem Speichel der GStter, war
Orion (Gemahl der Side) ans ihreui Urin geboren und ebenso Brahmaputra er-
weckt, als Santanu mit solchem den Leib seiuer Gemahlin gefüllt. Ckaidu, Sohn
des Dutumen, wurde von den Mongolen auf der Flucht unter einem Kuuiisekeasrl
verborgen, der Tatareufürst Hemjabek uuter einem Grabhügel, wo ihn die Polowzer
fanden und todteten. Nach VermähluDg mit Kleito nmzog Poseidon die von
ihren Eltern (Euenor und Leukippe) bewohnte Anhöhe mit grösseren und kleineren
Kreisen, abwechselnd von Land und Wasser (gleich den den Meru umgebenden
Bergwälleu mit Zwischenräumen). Als in seinen Nachkommen der göttliche Keim
erlosch, weil er so oft und so sehr mit dem sterblichen gemischt war, begann die
Ausartung (Plato). Die klagend um den Tod des Attis oder Papas umber-
schweifende Cybele kam, von ihrem Freunde Marsyas begleitet, zu der HöhU d«i
Ptonysos in Nya, wo Apollo, seine Cither zurficklassend, ihren Irrfahrten bia su
Augorien. 267
Battmla Meycapal verehrenden; Eingeborenen der Philippinen zu
dem blanen Vogel; Tigmamanoqnin (Bathala) genannt , und
der Krähe Meylapa (dem Herrn des Bodens), und dann zam
Crocodile (Nono), als Grossvater. Der Dämon Oswang, der
Kinder krank macht and sich von Menschenfleisch nährt, zeigt
seine Gegenwart dnrch den ominösen Vogel*) Tictio an, der
dnrch nackte Männer zu vertreiben ist, indem sie mit geschwun-
genen Schwertern um das Hans laufen, um das schlimme An-
g^um abzuwenden. Das Manacalam genannte Ungeheuer war
ganz in Flammen gehtlUt, der Teufel Silag frass die Leber.
Der Magtatangal fliegt nächtlich umher , als Kopf, an dem die
Gedärme hängen. Die Opfergaben wurden von den Gatalonas
oder (bei den Bisajem) Babaylan genannten Priesterinnen ver-
theilt, und die Beschwörer (Maugisalat) zog man bei Heirathen
hinzu. Neben einer Habe stellte man einen Posten auf; um das
dort niedergelegte Eigenthum zu bewachen, und der nahe ge-
legene Theil des Flusses durfte für drei Tage nicht befahren
werden, um die Ruhe des Todten nicht zu stören. Von den
Hexen sogen einige Neugeborenen das Blut aus, andere spukten
in den Häusern oder dienten bei Liebesverirrungen als Ent-
schuldigung. Um das Pontianac genannte Gespenst, das Ge-
burten hindert; fortzutreiben, werden auf den Philippinen Ge-
wehre über das Haus abgeschossen. Bei Pontianack fliesst der
KapuaS; als Hauptstrom des westlichen Borneo. Die von den
Igorotes in Luzon**) verschiedenen Aetas oder Negritos Ver-
den Hyperboricrn folgte (nach Diodor). The Kassyaogs (tribe of tlie Shaoif Mettled
in Asaam) left their Settlements on the Petkoe aboat the begioniog of the
XIX Century, in coDsequence of the inroads of the Sin^phos and settled in the
Jorhath distriet, where along with the Phake and Itong, they were knowu as
the Nora (in Buchanan's time), which designation was glven to the people of
Assam apparently to the Shans of Moonkong. The Kassyangs, in consequence of
their original designation of Mon Nam and Mon Noe are called by the Assamese
Penee Nora and Banm Nora or Highland Nora's (s. Watsori).
*) TouB les matiDS, au point de Jour, chacun (en Formose) se porte isol^ment
eil travers du sentier afln d'observer Toisean angural (au roltelet noiratre). L*oiseau
conpe-t-il obliqnement la voie, Taugure est propice (Guerin).
**) Als, weil Ndengei*s Lieblingsvogel Turukawa getddtet war, die Fluth tlber
die Fiji-Inseln einbrach (aus der sich nnr ein Kanoe auf die Spitze des Mbeoga-
268 Manillfi.
ehren ausser Gott (Cambunian) , den Mond und die Sterne an
ihren Festen. Den Donner zu beschwichtigen, opfern sie ein
Schwein, und nach dem Sturme wird zum Regenbogen gebetet
Ehe sie flir Reisen aulbrechen, beobachten sie die Richtung, die
der Rauch des Feuers nimmt, oder den Flug der Vögel. Der
Vogel Fong-Hoang (Phönix) erscheint in China nur zur 2ieit
guter Kaiser. Die Negritos der Berge werden (von den Ta-
galen) Itas (schwarzer Staipm) genannt, aber die Itas bei Jala-
Jala sollen in die Gebirge geflüchtete Tagalen sein. Die bei
kurzer Entfernung beendete Ge'burt schliesst mit einem Bade.
In Attaban (sLuf den Philippinen) wird der Götze Cubiga ver-
ehrt mit seiner Frau Bijas, und bei den Gaddan*) der Gott
Amanolay (als Schöpfer) mit seiner Frau Dabingay. Beim
Opfer wird das Bild mit Blut von BüflFeln, Schweinen oder
Hühnern besprenkelt. Batara**) dient auf den Philippinen, um
Berges rettete), gingen zwei Menschenrassen zn Grande, eine nach HoDdeart
geschwänzte und eine nnr aas Frauen bestehende. Den unsterblichen Fraoen
westlich 'von den Fidji-Inseln ist es gefahrlich za nahen, als Hothuas. Als das
Menschengeschlecht (in Loango) unter den TrQmmern des eingestürzten Himmels
erschlagen war, wurde von Gott ein neues erschaffen (Oldendorp). Los ex-Jesuitas
mfsioneros de las islas FiHpinas hau dicho, que en Mindoro hay algunos Isleuoa
que por enfermedad hereditaria tienen tan largo el hueso de la rabadiUa, qne
no paeden sentarse en tierra sin hacer en ella un agngero, en qoe entre aqnel
(Hertas). Koubilai avait aupr^s de Ini deux lamas do Tibet, dont Tan se nomms
Passepa, et Tautre Kinah. Passepa avait deux dents de devant, qni ^taient sl
longoes, qu'elles Tempdchaient de joiudre les levres (Raschid-eddin). ,11 füt attaeh^
a an p6ieau, oü il demeura quelques heures avant Tex^cation. Ce fut alors qoe
Je vis ce que jusques-U je u'avais pü croire, sa queae ^tait longoe de plos
d*un pied, tonte couverte d'un poil roux et fort semblable a celle d*un bceof.
Qnand il Tit, que les spectateurs ^taient surprie de Toir en lui ce quMls D*aYalent
point, il leur dit que ce defant, si s*en ^tait un, yenait du rlimat, pulsqne tons
ceux de la partie meridionale de cette isle (de Formosa), dont il ^tait, «n arait* nt
comme lui'' (Struys) 1650. Den Igorroten wird der Sitz auf durchlöcherten StQhleo
zugeschrieben, wegen ihres Schwanzanhanges. Die Nikobaresen sollen ihrer Tracht
wegen für geschwänzt gehalten sein, und den Indianern auf Cebu erschienen
Legaspi's Spanier geschwänzt, als sie aus der Ferne den Degen herrorstecken sahen.
*) Las razas de Quinanes, Gaddanes y las de Mayoyaos (en el dlstrito de
Boutao) se diferencian poco. Los Indios en las isla Visayas se Uaman Moroe y
en la provincia de la Union Igorrotes. En la de Ilocos se denominan Tinguiaoes.
*^) In the Bisaya-dictionary (1841) the word Bathala is rendered the «Infuit
Anito. 269
Gott za bezeichnen , and wird auch von den Missionären so ge-
braucht Nach dem Tungvangki (1731 p. d.) wird auf Laesung
(Luzon) Oel und Wasser gebraucht; um den Charakter Sbi
(+ oder 10) auf der Stirn zu zeichnen. „Sie kennen die Be-
zanberung von Kuhhäuten und geräucherten Schinken , die sie
aaf die Kleinheit eines Samenkömchens reduciren. Wer davon
iastj dessen Bauch schwillt an, bis er stirbt^' (und so mögen die
Schiffsprovisionen zur Verbreitung dieser Vorstellung durch
ganz Hinterindien beigetragen haben/ wie der Volkswitz zur
Sättigung getrocknete Aepfel mit späterm Wassertrinken empfiehlt).
Die Itaneg in Luzon sind mit den Chinesen, die Ifugaos mit den
Japanesen gemischt; die Apayos dem Handel ergeben; die Isinay
zum Christenthum bekehrt. Die Tinguianer in Iloco zeigen
chinesische Mischung. Die Eingeborenen im Innern LuzonS; die
mit den Chinesen gemischt sind; wollen von den Resten der von
Limahon gebrachten Truppen stammen, den Piraten. Die Itaion
bewahren die Schädel ihrer Feinde auf; die Busaos durchbohren
ihre Ohren. Die Tolisan (Räuber) der Berge heissen Mangaharan
oder Mangarakan bei den Tagalen. Die Sprachen der Tagalen
und Bisaos sind verwandt. Als Dialekte existiren auf den Philip-
pinen der der PampangaS; Zambal; PangasinaS; IlocoS; CagojaU;
Camarines, Batanes und Chamorros. Die Busaos erweitern ihre
dorchlöcherten Ohrläppchen; die zum Befestigen von Blumen-
schmuck dienen; durch Einfägen von Holzstücken. Die Iteta-
panes tragen eine bunte Kappe und einen Mantel aus Palm-
blättern. Die Insulaner zwischen Luzon und Mindanao werden
za den Bisayas gerechnet. Combes unterscheidet auf Mindanao
die CaragaS; die MindanaoS; die Subanos und Lutaos. Die Anito
(der Tagalen) oder Divata (der Bisayer) waren Schutzgötter der
Jesus" (s. Crawfard). Der Padre Thomas de Abren scbnitt die Ausbrüche des
Volcans tod Taal (auf Luzon) ab, indem er ein Kreuz auf der Spitze aufpflanzte.
Bathala war Gott, als Schöpfer; Verehrung hiess Paga anito bei den. Tagalesen,
oud die angebeteten Götzen nannten sie Anito. Der Gott Lacambui sorgte für
die Nahrung, Linga heilte Krankheiten, Lachambaror hOtete die Ernten, Aman
Sinaya schützte die Fischer, Amaui-Coable die Jäger, Lacanpate war Hermaphrodit
nud beiden Geschlechtern geneigt. Der Dämon Tumano schreckte als nächtliches
Gespenst
270 Mtoiiu.
Berge und Ebenen and wurden beim Vorbeigehen um Erlaubniss
gebeten^ erhielten auch Speise und Trank auf die Felder gesetzt
Andere gehörten dem Meere an und wachten über den Fisch-
fang, andere über das Haus, die Geburten zu erleichtem. Aoeh
Vorfahren erhielten Bildnisse als Anito, ebenso Alle, die durch Blitz,
durch Alligatoren oder irgend einen Zufall in einen glücklichen
Zustand entrückt waren, und besonders hochbejahrte Greise, die
schon halb in den Zustand der Anito sich hinübergefllhrt glaubten
und dem entsprechend eine feierliche Haltung beobachteten, wenn
die Auflösung nahte. Sie deuteten die Stelle ihrer Graber auf
dem Wege an, wo man sie von Weitem schon sehen würde und
Opfer bringen würde. DerSonat ertheilte die priesterliche Weihe
(auf den Philippinen),'") der Catalonan stand den Opfern vor.
*) Nach Geburt eines Kindes wurde der Vater nach diesem (a]s Vater
desselben) genannt (auf den Philippinen). Zur Zeit der Entbindung wird das
Haus durch Bewaffnete geschützt. Die Neugriechen legen (neben Kocben und
Geld) einen Säbel in die Wiege eines Knaben (einen Spinnrocken in die eines
Mädchens). Um fruchtbar zu werden, ruft die Frau die Miren (Moirai oder
Parzen) au. Im Geburtshaus Krishna*s wurden Waffen aufgesteckt Neben Jedem
Tempel Aegyptens fand sich die Kapelle Mammisi, der Entbindungsplatz, wo die
Geburt des Gottes dargestellt wurde. Bei der ersten Niederkunft (wenn es ein
Sohn ist) begiebt sich die Frau (unter den Alfuren) zur Reinigung nach dem
Bache. In völliger Rüstung folgt ihr der Mann, der bei seiner RHckkehr tob
allen Dorfbewohuern mit kleinen Stocken bis an das Haus gepr&gelt wird, wo or
(unter Glückwünschen für den Neugeborenen) drei Rohrpfeile Ober das Dach
schiesst. Zuweilen wird der Neugeborene mit Schweineblut gewaschen. £1 Ti^-
balang 6 ßibit corria por los montes y les describian de diferentes formaa. El
Patianac j el Osuang eran los enemigos de niuos, se alimentaban de came
humaiia, j cuando sabian que uccurria en alguna caaa un parto, atodian para
impedir se efectuase cou felicidad. Su erpia y gnia era el p^aro Tictic. El
Manucolam arrojaba fuego de su cuerpo que no era posible apagar sino revol-
candose en la iumundiria que cae de las casas al sitio llamado Sllong, pero esto
cansaba la mnerte del dueno. El Silagan se delectaba on sacar y comeree los
higados de todos los que encontrabo vestidos de blanco. El Magtatangal dejaba
iu cnerpo sin tripas y sin cabeza y esta vagaba sola de noche, ToWiendoae de
dia k reunir con su cuerpo (en las islas Filipinas). Contaron (los Aetaso Negrot)
que por sus montes corria el tigbalau y que generalmente tenia on arbol en
donde estabiecia su residencia, que este arbol se cononcia facilmente porqoe en
an copa se veia una especie de covacha de harro y el terreno al rededor del
tronco estaba muy limpio de piedras y yerbas. Neben Bitzlromalno (dem Schfipfer)
Lf^beszaiiber. 271
der Mangagavay gab oder nahm die Gesundheit durch seine
Hexereien, der Manyi Salat konnte Liebe oder Leidenschaften
einflössen. Der Hodoban verursachte Tod; Unglücksfälle; der Man-
kennen die Budduma (am Tsad-See) Bakomamaim oder gute Geister (die in
Stürmen scbfitzen) und Nadjikenem oder Teufel, die die Wasser aufregen, um
Schiffa nmznttürzen (Roblfe). Los Filipinos creyeron en im Dios todo poderoso,
eoyo nombre era Batbala Maycapal, que Tivia solo en el cielo, sowie an einen
Bnbeort der Guten und den Strafplatz Casanaan der Bösen. Dieser Schopfergott
war den Bisayas als Lavon bekannt (que quiere decir antiguo). Die Götzen
hiessen Divata bei den Bisayas und Auito bei den Tagalen (in Bildern aus Holz,
Stein, Gold u. s. w.). Tambien reverencian como anitos i sus antepasados, de
lo coal se segufa que muchos ancianos eran sumamente orguUosos dejando de
vivir en la perauasion de que iban a ser anitos, haci^ndosa euterras eu lugares
conspicuoB y apartados. Prestaban adoracion al sol, & la luna, al Tigmamanoquin
qne era un pajaro azul , al cuervos que llamabam Meylupa (seuor del suelo), al
caSman , a quien daban el titulo noiio (abuelo), i arboles viejos especialmente al
baleta, i rocas, escallos, pnntas de mar y rios. II y a peu de maisons (en Bio
de Janeyro), oh 11 n'y ait une petite Statuette de Saint Antoine, dans une niche
bien paree. Les Alles publiqnes ne feraient aucune avance a leurs amans que
la porte de la nicbe ue fut fermee (de la Flotte). Die den (in Keberti und
YeUnti getbeilten) Kamanteu gleichenden Falasha never let a persoii die a natural
dratb, but if any of their relatives is nearly expiring, tbe priest of the village
is called to cut bis throat, if this be omitted, they believe, that the departed soul
ba« not entered the mansions of the blessed (s. Flad). Hector sehnt sich, das
Haupt des Patroklos auf Pfähle zu spiessen. In Krankheitsfällen wurde auf den
Philippinen ein neues Haus gebaut, wo die Cataloua genannte Priesterin das
Opfer brachte. Bei dem Jahresopfer wurde der von einer Juugfrau getodtete
Hirsch von allen Anwesenden schweigend verzehrt. Das Puudoh genanute Fest
zu Ehren der Anitos wurde in dem Hause eines Verwandten gefeiert. Se pro-
longaba la casa con una enramada llamada sibi^ dividida en tres naves y la
adornaban con yerbas olorosas, flores y lamparillos, colocando en el centro una
moy grande. A este sitio provisional , que se desbacia despues de concluida la
flaata, daban el nombre de Simba o Simbaban, que quiere decir lugar de adora-
ciones 6 sacriflcios (wie Hoflagcr im Reiche des Monomotapa). Die von Kapi^a
stammenden Kobolde bewahren (als Pi^atscba) die Grabstätten, als verächtliche
DarsteUnng der als Zauberer geförcbteten Eingeborenen Indiens. Der als Bardius
(Bruder des Kabujija oder Kambyses) auftretende Magier Gaumata (dessen Ceremo-
nien Darius abschaffte, um heilige Gesänge an deren Stelle zu setzen) stammte von
dem Berge Aracadres in Pissiachada, und nach Pissiachada flüchtete auch der
zweite als Bardius auftretende Emporer nach seiner Niederlage, Veisdates aus
Tarba (Im persischen District Yuthia), bis am Berge Parga geschlagen (nach der
luachrift von Behistuu).
272 ÄfanilU.
gagayoma hexte mit Medicinen, der Pangatnboan sagte die Za-
kunft vorher. Die Indianer Luzons rufen den Regen (Pati) als wohl-
wollende Gottheit an, wie bei den Bechuanas der Regen (Puhla)
als Geber alles Guten gilt. Bei Krankheiten wird das Götzenbild
Anito im Blute der Opferthiere gebadet, während die Gottheiten
(unter vorausgehendem Siggam) von der Priesterin angerufen
werden. Das vorausgehende Ka hat in den Veden selbst eine
Gottheit gebildet. Beim Donnern wird dem erzürnten Cabnniang
ein Sehwein geopfert. Dem Regenbogen wird gütige Zuneigung
beigelegt. Nach dem Tode eines Häuptlings (Barnaas) wird
sein Leib geöffnet, um aus den Eingeweiden wahrzusagen, und
nach dem Feste legt man ihn im Friedhof auf einem, einen
Büffel oder Schweine ähnlichen Monumente nieder (nach Ba-
zeta). Unter den Igoroten (die bei Donnern dem, Hirsche for-
dernden, Cabuniang Opfer bringen) verehren die Attabanes den
Cabiga und seine Frau*) Bujas (la palabra vida oder Bujay),
die Gaddanes den Gott Amanolay und seine Frau Dalingay,
die Ifugaos das höchste Wesen Cabunian mit zwei Söhnen (Sn-
mabit und CabigatJ und zwei Töchter (Buingan und Daunguen)
und, als Regengott, Pati, nebst den Himmelswasen Balitoc, Piti,
Misi, Sanian, Liniantacao, Bangeiz, Sipat, Batacagan, Sandibahn,
Dasiasoiat, Capaiat, Dalig, sowie die Göttinnen Libongan, Li-
bugon und Limoan. Bei Festen berauschen sie sich mit dem
aus Reis gegohrenen Getränk Siniput. Vornehme werden auf
dem Buddut genannten Friedhof begraben, Andere in den
Häusern und zuweilen die Leichen der Alten von den Nachbarn
^) Die Indianer auf Luzon geben jedem Gotte eine Gattin, da sie es niclit
möglich denken, ohne Frau zu leben (nach Buzeta). Die llamunt und Altüsttn«
geben Bujan als Gattin dem Cabiga, die Gaddanea die Dalingaj dem Amanobay,
die Ifugaos verehren Cabunian, mit Lumabit und Cabigat, als Söhnen, Bmiugan
und Daungan, als Tochter. Als nur Himmel und Wasser existirte, regte ein dnrch
Fliegen ermüdeter Vogel Streit zwischen ihnen an, so dass das Wasser InselD
emporwarf, auf denen er ruhen konnte und dann aus einem an seinen Fuas
getriebenen Rohr das erste Menschenpaar heranspickte. Durch Erdbeben zerstreat«
Bathala Meycapol die Völker auf der Erde. Bei den Finnlindern fliegt eins Ents
Ober den Wassern des Chaos, und die Kosmogonie der Basken weist die HanptroU«
dem blauen Wasservogel Ourzo ah (s. Chaho).
Aeta. 273
gegessen. Zu den Negritos*) (Aetas oder Itas) der Provinz
Nueya Ecija in Lnzon; gehören auch die wilden Stämme der
DomayaS; Manabos und Tagabotes in Mindanao. Stets von ihren
Frauen begleitet; die die Kinder auf dem Rücken oder am Halse
tragen, schlafen sie auf dem Grase oder auf Bäumen, und wälzen
sieh zum Schutz gegen die Kälte in den heissen Aschen der an-
gezfindeten Feuer, von Wurzeln, wilden Früchten und Wild ge-
nährt Beim Todesfall sucht der Freund aus dem Hinterhalt
einen der feindlichen Indianer zu erschiessen, indem er diese als
Ursache betrachtet. Ein vom Erzbischof von Manilla erzogener
Negrito, der schon zum geistlichen Stande geweiht werden sollte,
floh in die Wildniss zurück (wie Grönländer und Pescherähs).
Die Jfontesinos (Montescos oder Remontados) sind aus spanischem
Gebiete Geflüchtete, um keinen Tribut zu zahlen. Die durch die
Tagalen repräsentirten Indianer zeigen atf Luzon grössere Ver-
schiedenheit von den Malayen, als auf den Yisayas. Von den
zugehörigen Stämmen bemalen sich die Igorrotes (in der Cor-
dillere der Provinz Pangasinan) den Körper vielfarbig und malen
in die Hand eine Sonnenfigur (wie es auf Nukahiva geschieht).
Die Bnrik prickeln sich den Körper in Aussehen eines Panzers
(zwischen Igorrotes und Busaos). Die ihre Arme mit Blumen
bemalenden Busaos (in den Siguey-Bergen) hängen Ringe an
die Obren oder beschweren sie mit Holzstücken (wie auf Vani-
koro und Taiti). Oestlich leben die Itetapanes, die die Bereitung
ihrer rothen Farbe als Geheimniss bewahren. Sie haben nichts
von dem chinesichen Anstrich der Igorrotes und Tinguianes,
gleichen aber in ihrer Figur den Negern, während Augen und
Haar auf die Tagalen führen, aus deren Mischung sie stammen.
Die Kleidung der Itanega oder Tinguianes (neben der Provinz
HocoB Sur) kommt mit der der Fischer in der Provinz Fokien
überein. In ihren friedlichen Beschäftigungen werden sie durch
die Einfälle der die Bergeshöhen bewohnenden Guinaanes be-
lästigt Die in ihren Gesichtszügen den Japanern gleichenden
*) Los negritos son peqaeiloB, bien organizados y igileS| la nariz an poco
apltfiada, el cabello Crespo (Bazeta). Ihre Hlrnfeste sind mehrfach ausgemalt
wordeo. Im Kampfe vor Theben trinkt Tydeus das Gehirn des Melanippus.
Baitlan, RelM V. 18
274 Manilla.
IfagaoB tödten Durchreisende; um ihre Schädel, als Trophäen,
aufzustecken. Die benachbarten Gaddanes (bis zum Flusse
Gagayan) sind von den Missionnären bekehrt worden. Die Calaaas»
im District ItabeS; zeichnen sich durch ihren Tabaksbau aus,
die Apayos (in den Bergen zwischen der Provinz Cagayan mid
Uocos) durch ihre sorgfältig ausgeführten Wohnungen. Die Ibi*
laos und Ilongotes treiben sich mit ihren vergifteten Pfeilen,, als
Wegelagerer, in den Bergen von Nueva Ecija und Caravallo
del Bael umher. Die zum Ghristenthum bekehrten Isinayes
schliessen sich (ebenso wie Panuipuyes und Altasanes) an die
Igorroten an. Die Hijos del Sol genannten Albinos werden zum
Theil für Abkömmlinge einer Vermischung mit den Orang-utang
gehalten. Ausser den Indianern oder Tagalen und den Negritos
werden die Mestizos unterschieden, die Mallat in die zwei Klassen
der Igorrotes*) und Tisiguianes zusammenfasst. Die wilden
Züge der Eingeborenen in der Provinz Calamianes haben sich
in den Mischrassen gemildert. Die spanischen Mestizen auf den
Mariannen heissen Ghamorros. Die Babailanas oder Catalonos
genannten Priesterinnen besorgen die Opfer auf Luzon. Die
bösartigen Dämone (Nono) hausen an Plätzen in der Nähe von
Wasser. Die Calingas (ein wilder Stamm Luzons) ziehen Streifen
auf ihre Arme nach Zahl der getödteten Feinde. Die Manguieer
auf Mindoro erweisen ihrem Tanungau genannten Aeltesten
Ehrfurcht. Die Füsse der Negritos auf den Philippinen sind
durch das Abstehen der grossen Zehß markirt, so dass sie zum
Greifen, wie mit der Hand, dienen können (s. Bowring). Im
Korden der Philippinen leben die Tagalen, im Süden ^e Bi-
sayos.**) Zur Feuererzeugung streichen die Philippiner mit einau
*) El dlstintlve principal de su flsonomia consiate, od qoe tienen mnclio
mas abolUdoB los pomalos y mas deBarralloda la mandlbula inferior, resuliado de
los esfaerzoSf qne tienen qne hacer los paeblos qoe si^en una Tlda n^Smada,
para mascar los fnitos mnchas veces verdes y duros, con qne se alimentaiif l«s
indios civilizados, por el contrario, no comen mas qne arroz y alimentoe fecUes
de masticar (Bnzeta).
**) On certain occasions the Battas (who write from the bottom to tfae top
of tbe line and bave priests, termed Gums) tattoo tbeir limb« with flgorw of
beasts and birds, painting thvm vith diverse colours (in Sumatra). It is aald
ßl^JoB. 275
harten Holz ttber ein anderes (nach Violinenart) nnd der zwischen
die Ritzen fallende Stanb entzündet sich, als Zunder. Die Mohren
genannten Lannns *) oder Piraten wohnen nur in der Bucht von
nianun (in Magindanao). Sie stellen sich oft, als ob sie fried-
liche Biajns oder See-Zigeuner wären, um sich ihrer Beute desto
unverdächtiger zu nähern. In Bonnä bewohnen die Lauuns (nach
St. John) ihre abgetakelten Fahrzeuge. Die Expeditionen der
Raya-Laut pflegten im März unternommen zu werden, wenn der
Ostwind zu wehen begonnen. Die in der holländischen **) Golonie
tbat tb«7 are caUed Batak in the Bisayan langnage of the Philippfnas, by
vhteh tarm the tattooad people are known, who by tbe Spaniards are named
Plntadoa (a. Prlcbard). Tagala iat (nach Leyden) Ta-Oala (Oala-language). Vor
der Erinnerungstafel det Shuntin, der (1190) darcb Kriegsmacht das Königreich
Luchn gründete, ist ein Pfeil aufgesteckt. Das Reich Bomeo begriff die ganze
Bissaya- and Tagala -Provinz der Philippinen. Als ein Bajow von Johore sich
mit seiner von dem Sultan zur Ehe verlangten Tochter nach den Sulu-Inseln
fl&chtcte, standen diese unter der Herrschaft eines javanischen Fürsten, der dort
Elcplianten, Dammbirsehe u. s. w. eingeführt hatte (s. Dalrymple).
*) Under the appellation of Lanuns are incladed not only the pirates of
Hagindanao, bat communities of the same race and profession in Salu and
soma places on the Island of Bomeo, as Tawassa, Tnmbassu and Mangala (St. John).
*^ In the beginning of the seventeenth Century, both Knglish and Dutch
had eonsiderable Commerce in tbe Buraghmah (Burma) dominions. The English
bad establishments at Syrian, at Prom, at Ava, and on the borders of China,
probably at Prammoo. The Dutch by an inscriptlon in Teutonic charaeters,
lately (1801) found at Negrais, on the tomb of a Dutch Colonel who died in
1607 y appear to have bad possession of that Island, of which tbe Natives are
aaid to bave an obscure tradition. On a dispute with tbe Burma-Govemment,
tbe Doteb and Engliah were expelled thence. The Dntcb werft never re-admitted,
bot the English were after a lapse of years (nacb dem East-Indian Chronologist).
Capitln Baker wurde 1757 durch den Gouverneur von Madras nach Ava gescbickt
and die Insel Negrais wurde 1757 erworben, nachdem (1680) eine Ansiedlung (der
Kala) bewerkstelligt und Dod (1684) damit beauftragt gewesen. Nebst den Rajahs der
oatllehen Provinzen Cambojas sandte (nach Albuquerque) der Kaiser von Cochin-
china Gesandte nach Megindano um Hülfe gegen Slam zu erbitten, erhielt indesa
von dem mit dem Hofe Slams verschwigerten Rajah von Megindano eine ab«
•efaUglge Antwort, da keine Ursache zum Kriege vorliege (1600 p. d.). Während
Philipp UI. die Theologen über sein Recht befragte, die Königreiche von Camboja,
Siam und Champan zu erobern, schickte der König von Camboja (für Hülfe und
Domhileaner) eine Geaandschaft nacb Manilla, die erwidert wurde. Fr. Juan de
la Concepcloo beschreibt seine Krone als eine aus bunter Seide gebildete Tiara,
18*
276 ManilU.
TaYwang auf Formosa gefangenen Japaner zwangen (1624) den
Landvogt Nuyt zur Heranggabe ihrer Gttter und ftthrten seinen
Sohn mit sich fort. Der chinesische Seeräuber Goxinga vertrieb
(1661) die Holländer ans TaYwang. Die Spanier gründeten
(1626) eine Colonie auf Formosa. Der vor den Tataren auf
die Inseln Eye nnd Gnenung geflüchtete Eoe-sing-Eong (Coxinga)
eroberte das holländische Fort auf Formosa (1661) nnd bedrohte
Manilla (wo die Chinesen massacrirt wurden. Der Eaiser Japans
erklärte die Philippinen für einen Vasallenstaat. Seitdem der
Japanese Taxardo (nach seinem Besnche ManiUas) eine Invasion
beabsichtigte, wurden die japanischen Golonisten von den Spaniern
beschränkt, und als der Eaiser von Japan durch einen Brief
Unterwerfung verlangte, versöhnte ihn der Gouverneur mit einer
Gesandtschaft Franciscaner. Eine Gesandtschaft aus Camboja
bat um spanische Hülfe gegen Siam (1590). Der Gtonvemeur
repartida en tres Coronas (wie anf den Scnlptnren). Leontins, Biecbof yon Ciaarea^
berichtet an den heiligen Gregorius die Zeret5rnng der Statne des indischen
Gottes Kisaneh, nach Zenob de Glag oder Klag, dessen syrische Geschichte Daron*s
In's Armenische fibersetzt wurde. Neben der parthischen Stadt Ktesiphon, um
Selencia (bei Babylon) mit macedonischer Gesittang zn ent'v51lcem, bante König
Vologesns noch die Stadt Vologesokerta (s. Plinins). Le nom de Glag eet one
alt^ration dn mot Kalah (ch&tean on fortresse). C'est nn eihniqne, qni se ren-
contre sonvent dans les pays habit^ par les penples de race s^mltiqne «I qne
les Armeniens ont empmnt^ i ces demiers. On tronve Hrom-gla pour Bonm-
Kalah (ch&tean des Grecs) et le mot gla on kla employ^ senl, pour pert on ch&-
tean (s. Langlois). Anf den Inschriften von Niniveh findet sich Galah, wie NiniTeh
anf denen Ton Knndjik. Ad me ex India regnm legationes saepe missae sunt
nnnqaam antea visae apnd qnemqnam principem Bomanomm, sagt Angnstos
anf der Inschrift von Aneyra. Nach Sneton schickten Scythen nnd lädier
Gesandte an Augnstns. Nach Orosins trafen die indischen Gesandten Angnstns
in Tarragon (in Hispanien). Nach Floros schickten Serer nnd Indier Gesandte
an Angnstns. Felix adeo, nt Indi, Scythae, Garamantes ac Bactri legatos rnttterent
orando foederi, sagt Anrelins Victor von Angnstns. Nach Strabo traf die Gesandt-
schaft des indischen Königs Porns (oder Pandion) Angnstns in Samoa. Seria (der
Serer) wird vom Ser-Flnss nmflouen (nach Pansanias). Die Serer und die Be-
wohner der benachbarten Inseln Abasa nnd Sacaa sind Aethiopier oder Miaebnng
ans Indiem nnd Scythen, Weil den Bewohnern des Mlttelreiches gleichend, worden
die ans Westen Stammenden Ta-tbsin (Gross-Chinesen) genannt (s. Pantfaier). Ri&ige
Volker der Carakitai bedienten sich goldener Zahnstocher (nach Rasehideddin).
Miod«nao. 277
der Philippinen schickte eine Gesandtschaft nach Siam flir
HandelszweckC; die indess erfolglos bliebe da in der Zwischen-
zeit ein nach Manilla kommendes Handelsschiff der Siamesen
schlechte Behandlung erfahren hatte (1717). Als die Engländer
Manilla eroberten, vertheidigte Don Simon de Anda das Innere.
Die gegen die Holländer kreuzenden Spanier verbrannten die
von jenen beschützten Djonken Siams (1620) und bemächtigten
sich des nach China ftir Schadenersatz bestimmten Gesandten,
worauf der König von Siam einen Gesandten nach Manilla
schickte (1629), gleichzeitig mit dem König von Camboja, der
zur Hfllfe gegen Siam Schiffsbauer erhielt Kockebakker, Vor-
steher der Factorei in Firando, unterstützte die Japanesen im
Bombardement von Simibarra (1638). Nach Hinrichtung der von
Macao geschickten Gesandten wurde allen Fremden der Besuch
Japans verboten (1640). Nach dem Tode Dailisan's (während
des Krieges mit dem Sultan von Temate) zog sich Pagbuaya
nach einem Berge im Innern Mindanaos zurück, und während
er dort mit dem* ans Bomeo geschickten Gesandten verhandelte,
hörte er von der Ankunft der Spanier. Legaspi gründete Manilla
in las FilipenaS; als der bei den Tagalen in hoher Achthung stehende
Raxa Matanda die Oberhoheit des Königs von Spanien an-
erkannt hatte. Sein Neffe Soliman^ der sich später dem König
von Tondo anschloss, kam in den Kriegen dieses mit den
Spaniern um. Die Provinz Ilocos wurde (1818) von Juan de
Saicedo erobert. Aus Manilla vertrieben^ flüchtete der chinesische
Pirat Limahon nach einer vom Flusse Lingayen gebildeten Insel
der Provinz Pangasinan und entkam von dort durch einen künst-
lich gegrabenen Kanal, nachdem er seine verbrannten Schiffe
reparirt hatte.
Vom Occident zurückkehrend wurde der Eunuch Ouan-san-pao
auf die Küste Formosas geworfen und berichtete dem Kaiser Suenti
diese Entdeckung. Bei Verfolgung des Piraten Lin-tao-kien (1564)
gelangte der chinesische CommodoreYu-ta-yeo unach Formosa (unter
Kaiser Kiatsing). Ein japanischer Flottencapitän liess 1620 einen
Theil seiner Mannschaft fllr eine Colonie auf Formosa zurück, wo
sie durch ein von Japan zurückkehrendes Schiff der Holländer ge-
troffen wurden und ihnen Bodengrund gestatteten, um das Fort Zelan-
278 Manflla.
(jetzt die chinesische Citadelle Nyan-ping-ching) zu bauen, sich
aber dann nach Japan*) znrUckzogen. Nach Vertreibung der
Holländer (1661) legte Tsching-tsching-con eine Besatzung nach
Ei-long-chai; ein von den Spaniern erbautes Fort Als der Auf-
stand des Königs von Fokien unterdrtlckt und Tsong-ton-yao
als Vicekönig eingesetzt war (1673), wurde eine allgemeine
Amnestie erlassen und Formosa in Besitz genommen. Eine
Colonie wurde 1683 angelegt, doch dürfen die Chinesen nur
mit einem Pass nach Formosa auswandern, da die Mandschu
etwaigen Aufstand ftlrchten. Im Jahre 1736 betrug die Garnison
(nach Duhalde) 10,000 Mann unter dem ßenerallieutenant Tsong-
ping. TaiwanfU; zur Provinz Fukien gehörig, begreift den west-
lichen Theil Formosas, **) mit den zwei Ting-Bezirken Tanshwui
und der Pescador-Inselgruppe oder Pangha und vier Hien-Distric-
ten (Taiwan, Fungshan, Eia-i und Changhwa). Am östlichen
Theile, von den Sang-Fan oder unabhängigen Barbaren bewohnt,
findet sich der Hafen So-a-u. Auf den Pescadores bildet der
Hafen Makung die hauptsächlichste Ansiedlung der Chinesen.
*) Auch die Lieu-Kion- Inseln waren früher yon den Japanern berflhrt and
über Japan zogen die Buddhisten, die an der Westküste Amerikas zahoie Hirsche
gesehen haben sollten, wie romische Missionäre an der OstkÜste. Bei den Ale-
manen gab es abgerichtete Hirschkühe, nnd die Saalfranken jagten mit zahmen
Hirschen, cervus domesticns (s. Pfahler). Seit 1621 war es den Japanern Ter-
boten, sich ohne kaiserlichen Pass ans dem Lande zn entfernen. Die Kwefying
im Norden Formosas sind von den Kalih Im Süden Terschieden, und anseerdem
soll im Innern die vermeintliche Negerrasse leben. Gargoris, Konig der Coneten,
(in Portugal) lässt Habis, den unehelichen Sobn seiner Tochter, auf dem Wege
aussetzen (wo er, nachdem das Vieh ohne Beschädigung vorübergegangen, von
einer Hirschkuh gesäugt vrird), bis er dann vrieder angenommen ward alt Thron-
folger, und den Ackerbau lehrte. Heoutsi, Sohn des Tiko (in China), wurde, ab
Kind auf dem Wege ausgesetzt, von den Ochsen beleckt nnd durch di« FHIgel
der Vogel beschützt.
'^) The coal-seam (in the N.-E. part of Formosa) was embedded betwMn
layers of soft blue claystone shale, between the layera of which iron was visible.
but did not appear to abound. The sandstone of the nelghbonrhood was flne
and of an ochreish colour. The surronnding soll was composed of a reddish and
oileous clay-stone (Lleut. Oordon of Her M. brig Boyallit) 1848. So-ft-«a gut
als einziger Hafen der Ostküste.
Formosa. O79
Der am Nordende Fonnosas gelegene Hafen Keilong ist (nach
Ilabersham) ein chinesischer Verbannnngsort. In der Nähe
warden darch Peny Kohlen gefanden. Die Chinesen der Dörfer
Ketakan und Petekkan bearbeiten die Schwefelquellen und Kohlen
von Keilong. Unterhalb der letztem Ansiedlang der Chinesen
anf der Nordostkttste (südlich vom Fischerdorf Petow) steigt schroff
vom Meere die mit Erhebangen bis za 10,000 Fuss nach der
Südspitze verlaafende Bergkette empor, die das Gebiet der
Wilden abscheidet. Schetelig fand die von malayischen and
chinesischen verschiedenen Schädel der Shekwan den polyne-
siscben ähnlich. Die darch Miliz and Scharfschützen gesicherten
Chinesen in Sawo oder Sooaa treiben Tanschhandel mit den Ein-
geborenen. Die Shiekhwan (Shekwan oder gezähmten Wilden)
sind mehr bekleidet als die Hwan-ha oder Fremden (Chin-hwan
oder rohe Fremde) in den Dörfern Lamhongo and Pakhongo
(sowie Polo Sinnawan mit Pfahlbauten). Bei dem südlichen Hafen
Tschokeday wohnen (nach Brooker) die Tai-lo-kok genannten
Wilden, die von den Chinesen des Kamphers wegen besucht
werden und Fischerei treiben. Südlich von Langkeaou-Bai wurde
die Mannschaft des Larpent ermordet. In Folge der Ermordung
der Mannschaft des Rover (Mai 1867) schloss (im Einverständniss
mit dem chinesischen Befehlshaber auf Formosa) der amerika-
nische Consul einen Vertrag ab mit Tooke-took, Häuptling des
Knlut-Stammes, dass zum Wasser-Einnehmen dort landende
Schiffe, die eine rothe Flagge zeigten, nicht beleidigt werden
sollten und die Chinesen auf der Südspitze der Insel ein Fort
erbauen könnten. Auf Flat-island fand sich früher eine spanische
Festung. Die Eingeborenen der Süd- und Ostküste werden als
Rothe bezeichnet. Die olivenfarbigen Bewohner werden mit
langem Haar und schwarzen Zähnen beschrieben. Die Sprache
der Formosianer, die (nach Schnitze) der japanischen gleiclien
sollte, wurde (von v. d. Gabelentz) der malayischen angereiht.
Der chinesische Tribut wird in Reis und Hirschhäuten bezahlt.
Die Dörfer auf Formosa*) werden von Aeltesten regiert, und
*) £a haben vor mehr dann 900 Jahren die Inwohner der Insel Formosa
Ton keinen anderen Göttern als von Sonn nnd Mond gewnst, welche sie vor die
280 ManÜla.
wer sich im Laufen oder in der Jagd auszeichnet, erhält Er*
lanbniss, sich zu tättowiren, wie die Vornehmen der Agathyrsen
(nach Mela). Ochsen dienen zum Reiten. Nach der Verheirathnng
lebt auf Formosa das junge Paar im Hause des Schwieger-
yaterS; als Stütze desselben, weshalb besonders Töchter gewünscht
werden, während die Rajputen die ihrigen (bei der Schwierigkeit
ebenbürtiger Ehe) oftmals tödten. Die Eingeborenen Formosas
werden durch 4ie zweijährige Kathsvei-sammlung der Quaty (aus
Zwölfen) regiert (1661). Die Substanz des sogenannten Reis-
papiers in China wird aus dem Mark (Bok-shung) einer Pflanze
bereitet, die in den Morästen der Provinz Sam-swi auf Formosa
wild wächst. Rinde und Bast werden vor dem Versenden ent-
fernt. Der Gott Tamagisangach wohnt im Süden, Menschen
schaffend, seine Oattin Terarychapada im Osten (durch den
Donner mit ihrem Gemahl redend, der dann Regen sendet). Der
boshafte Sariafay im Norden muss durch Opfer besänftigt werden.
Bei den Opfern besteigen die Priesterinnen das Dach des Tempels,
die Götter anzureden, und bieten sich ihnen dann ganz ent-
höchsten gehalten ; die Sterne aber sind Ton ihnen nur als Semidoi oder als
subordinirte Gotter angesehen worden. Damahlen bestünde ihr gantzer Gottes-
dienst darinnen y dass sie Morgens und Abends dieselben anbeten, und Ihnen
Thiere opfferten. Nach der Hand stunden zwei Philosoph! aof, welche In der
Wfisten ein frommes und strenges Leben geführet, und gaben vor, dass Qott Ihnen
erschienen, und mit ihnen geredet hätte : Die Nahmen dieser bejden Philosophen
waren Zoroaboabel, welches ein unbekannter Nähme in der Japanealsehen Sprsfch
ist, und Ghorhe Mathein, so nach dem Japanesischen so viel heisset, als Gieator
annunciat, der SchSpffer verkündigt's, denn Ghorhe heisset ein Schöpffto und
Mathein verkündiget Diese beyde prätendirte Propheten nun kamen nach ein
und andern Erscheinungen und Unterredungen mit Gott zu einem gewissen Berg
Taoalio genannt, ohnweit der Haupt-Stadt, allwo das Volk versammelt war der
Sonne zu opfern, und hielten eine Ansprache. Dann nach langen und deoifithlgen
Bitten kam einer von diesen beyden Propheten und gab vor, dass er zwischen
Gott uod ihnen einen Frieden machen sollte, auf welchen gethanenen Vortrag sie
ihn Psalmanaazaar, d. i. einen Stiffter des Friedens nenneten. Nachdem er die
frSliche Bottschaft gebracht, so befahl er ihnen einen Tempel zu baoen, in dem-
selben einen Altar aufzurichten, über den Altar einen Tabernacnl zu machen und
auf den Altar 100. Ochsen 100. Widder 100. Bocke und 20000. Hertzen Jnger
Rinder so unter 9. Jahren sind zu opfern, alsdann würde sich Gott Uutea offen-
bahren (Pseudo-Psalmanaazaar).
Ladronen-InseL 281
kleidet*) dar, sich mit Wasser übergiessend. Der Körper ver-
west auf einem hohen Schaffot, worauf die Knochen in den
Häüsem begraben werden. Die Golchier hingen (nach Apollo-
nios Rhodos) die Leichen in Felle gehOllt, an den Bäumen auf.
Die Hänser der Mariannen-Insulaner,**) die die Knochen
ihrer Ahnen zu salben pflegten, waren auf Steinpfeiler gebaut,
nnd Ueberreste massiver Architektur finden sich noch auf den
Inseln Kota***) und Tinian. Kurz vor Ankunft der Spanier
war ein Chinese, Choco mit Namen, dorthin verschlagen und
soll sein Heidenthum gepredigt haben bis zur Etablirung der
Mission, der er dadurch zu schaden suchte, dass er den Ein-
geborenen die Taufe als eine magische Ceremonie vorstellte,
*) AU inhabitants niiut daring three months of the year go qolta n&ked,
in Order to fndaee the goda to giYO rain for thelr flelds and prevent th«lr rica
and other prodactions from being spoUed (s. Lobscheid). Tbey beliebe the
World to ba've exiated from etemity and will continne ao withont end. ,yDie
orpbiaehe Lebenaweiae (Biog *0^m6g) war die praktlache Seite der Stiftungen
des Orphena, deaaen religiSaer Omnd der Dienit dea thraeiachen Dionyaoa (Zageoa)
war.' Herodot yerglelcht die Lebenaweiae der igyptiaehen Prieeter mit den Orphikern
und Baxxixoi, als Aegyptem nnd Pythagoräem, Nach Stmys aind die Frauen
(anf Formoaa) am Kinn bartig, wie die Männer, nnd verlängern ihre Ohren,
besondere bei Festlichkeiten. Blies sont presqne tonjonra snivies d'nn porcean,
qcd lenr est aosal familiär, qne le chien Teat an Europe. Nach Maiila wurden
sof Formoss hoUändiache Bdeher (die Bibel) getroffen und sprachen einige Inseln
hollandiacli. Nach Schultae bezeichneten die Formosianer die Gegenwart mit dem
OAtSrlichen Ton, die Vergangenheit mit dem hohen und die Zukunft mit dem
hSchaten. Die Kabalan in Sau-o-Bay (Ostküste Formosaa) bezeichnen die wilden
Eingeborenen der Hfigel als Ma-tu-mal, die Chinesen ala Bo-sus (GoUingwood).
^*) The Marien Isländers (Ghamorroa) were punctual to their word, being
aecnatomed to require of a prisoner taken in war a simply verbal engagement
not to eacape, and wboever broke bis parole was put to death by hia own
family, who fancied themseWea covered with shame (s. Freycinet). £n estas islas
de Ladrones ay una costumbre la mas peregrina y es que a los mancebos les
tienen senalado tiempo limitado para caaarse, segun su costumbre, y en todo el
tiempo pueden entrar libremente en las casaa de los casadoa y estar con aus
mugarea, ein aer por ello caatigados. Llevan una vara en la mano y qnando
•ntran en laa caaaa de los caaadoa la dexan a la puerta cemo senal (Mendoza).
***) Dans llle de Rota les rulnes se composent de plusieurs colonnes, plac^ea
de manl&re ä laiaser supposer qu'eHea faisaient autrefois partie d*aa clrque
(MaUat).
282 Manill*.
die durch allmählige Krankheit tödtete. Nachdem mehrere Mis-
sionäre erschlagen waren; sandte der König von Spanien (1699)
Qniroga zur Eroberung auS; und die Einwohner flohen meist
nach anderen Inseln. Die Geister der Anitis sind (nach Yelardez)
die Seelen der Vorfahren (ähnlich den Anito auf den Philippinen).
Die Marianen-Insulaner erzählten von dem Weisen Pontan, der
lange Jahresreihen hindurch in den ideellen Räumen weilte, die
vor der Schöpfung existirten. Bei seinem Tode beauftragte er
seine Schwestern, aus seiner Brust und Schultern Himmel und
Erde zu fertigen, ans seinen Augen Sonne und Mond, aus seinen
Augenbrauen den Regenbogen. Der Zwinger des Bösen steht
unter der Erde. Bei den Tjumbäem giebt es den Gott Merappo,
den Teufel Kodok, der unter der Erde wohnt, einen Schutzgeist
Ubraga und ausserdem viele böse Geister. Zur See anlangende
Fremde wurden auf den Marianen unter den Adel aufgenommen.
In Folge der Kasten- Vorrechte erhielt (in Tahiti) Alles einen
heiligen Charakter'*'), was der König (oder ein Mitglied seiner
Familie) berührt hatte, so dass er sich auf den Schultern tragen **)
lassen musste, um die Strassen nicht seinen Unterthanen un-
nahbar zu machen , als Tabuh ***) für dieselben. Auf Tonga
hatten die Priester in ihrem Oberherm (Tooi-Tonga) den Vortritt
vor dem Könige (wie bei den Brahmanen). Die Steine, um das
Grab des Tuba-Toi auf Tonga zu bauen, waren von anderen
Inseln gebracht. In Neuseeland war dagegen, ein Jeder, wenn
nicht Sklave, ein Rangatira oder Edler (wie in Polen), ohne
königliche Autorität anzuerkennen (wie die Isländer). Auf den
*) Der Pascha von Amadizeh wurde tod den Karden wie ein geheUS^tc*
Wesen betrachtet, so dass sich Niemand seiner Pfeife bedienen oder ihn easen
sehen dnrfte.
**) n n'est pas permis ^ l'Empereur (dn Japon) oo Dairi de toncher la'terre ;
eile le profanerait. On ne Ini apprdte Jamals deox fois k manger dans les m%tn»
Taisseanx, on en casse toutes les pi^ces i m^ure, qa*on les Uve de sa table. Si
quelqu'un qui ne füt pas de la famile imperiale en nsalt aprb loi, la boncbe et
la gorge lul enfleraient d'abord et il s'y ferait une inflammatlon, qoi mettrait
sa Tie en danger. On dit k peu pr^s la mSme chose des habits (CharleTois).
«**) In Manilla wird beständig das Wort Tab! (erlaubt) als hSniche Anitd«
gebraucht (nach Mallat).
Beinigkeit. 283
Freimdscbaftsinflelii bildeten die Priester (addressed in a Bort of
Sanscrit or sacred iang^age) die höchste Easte^ dann folgten
die Egi, zu denen der König gehörte, dann die Matabules oder
Edeln und schliesslich die Tuas oder Arbeiter (s. Lang). Der
gemeine Mann auf Tahiti (Sagittaria) brannte andere Holzsorten,
als der Vornehme. Die Häuptlinge von Mbengga (in Fiji); als
Yom hohen Bange der Qnali-cnva-ki-lagi, erkannten nur den
Himmel als ihren Oberen (wie die Kelten an der Adria nur
seinen Einsturz fürchteten), wurden aber (1860 p. d.) von
Rewa unterworfen. Verata hatte (1800) die Inseln vereinigt.
Wenn der König von Pelew mit seinen Rupack berieth, mussten
dieselben mit abgewandtem Gesicht und gedämpfter Stimme die
Botschaften eines gemeinen Mannes mittheilen. Nach den Orien-
talen ftihrte Cayomorth die Geremonie Pabus (das Küssen der
Ftlsse) ein. Gemeine Leute durften aber später nur die Erde
in der Nähe der FQsse küssen (Roui Zemin) oder den Staub
der Fttsse (Khaki Pai), wie sich der Geringere in Slam nennt
Am carolingischen Hofe wurde noch durch Küssen der Füsse
gehuldigt, und in Spanien hat sich die Höflichkeitsformel des
Besar los pies erhalten. Statt zu ktlssen pflegte Caligula den
Senatoren meistens die Hand oder den Fuss zum Kuss zu reichen
(Friedländer). Wie auf ägyptischen Monumenten, und bei Ther-
mopylä die Thebaner durch die Perser, werden in Hinterindien
die Diener des Königs gebrandmarkt. Die Cunian verunreinigten
in Cochin den Brahmanen auf 24 Schritt, den Nair durch Be-
rührung, die Chogan den letzteren auf 12, den Brahmanen auf
36 Schritt Von den Chumir müssen die Pellian beständig laut
ausrufen, damit ihnen Jeder schon von Weitem aus dem Wege
gehen kann, die Pariah müssen die öffentlichen Strassen ganz
und gar meiden. Die Niadis verunreinigen selbst Sklaven, und
die Oolahdur nicht nur die Mulcher, sondern auch Bäume durch
ihre Berührung, weshalb es ihnen verboten ist , Pflöcke in die-
selben zu treiben. Auch dürfen sie in bewohnten Gegenden
nicht dem Wasser nahe kommen, da es sonst ftir alle Uebrigen
unbrauchbar sein würde. Keinem aus dem gemeinen Volk oder
Gegen (im Gegensatz zu den Kuge des Hofes) darf vor dem
von den alten Heroen entsprossenen Mikado, als Ebenbild der
Og4 M&nlUa.
Kami; erscheinen. Der Monat, an welchem die übrigen Kami
ihre Tempel verlassen, um dem Mikado Ehrerbietung zu be-
zeugen, heisst Kaminatsnki, als ohne Götter (wie zur Regenszeit
in West-Afrika). Nach Hesiod verkehrten die unsterblichen
Götter in Festgelagen mit den Menschen (wie um Calabar). In
Nukahiva war der Geist eines Priesters, eines Königs und deren
Verwandte ein Etua ♦) oder höheres Wesen, und auch der Person
der Europäer wurde als solchen gehuldigt. Das übrige Volk,
als göttlicher Herkunft ermangelnd, hat keine unsterblichen
Seelen, so dass es todtgeschlagen und verspeist werden kann.
In ihren Versammlungen fühlten sich die Tauas oft von Zuckungen
befallen und in dem prophetischen Schlafe, der darauf folgte,
verkündeten sie dann die Beschreibung derjenigen Menschen-
Borten, die (wenn es ihnen in göttlicher Inspiration klar geworden)
die geeignetsten 'sein würden, unter den obwaltenden Umständen
gefangen und als Braten zugerichtet zu werden. Fiel ein Tana
in Krankheit, so holte man drei Bewohner eines Beiigthales und
verzehrte sie. Beim Tode der Häuptlinge oder Priester wurden
den Göttern Menschenopfer gebracht und die Schädel trug man
*) In Polynesien sind die Atua OStter, wie die Attas am Niger K5nlge. Das
Zeichen für den Begriff Vater &hnelt der „af lautenden Keilinschrift, wird aber
(von Rawlinson) „ab* gelesen, wie (nach Brandis) bestitigt durch das n das Pro-
nomialsnffizes der ersten Person na, was dem Worte angehängt ist (attaa Im
Possessiv der ersten Person, sonst ia). Der Gesetzgeber Demonax aus MantiiiM
in Arcadlen nahm dem Konige Battns (in Gyrene) seine früheren Pririlegien nnd
liess ihm nur die heiligen Länder nnd Pflichten, während die königlichen Func-
tionen, die bisher ansgefibt waren, in die Hände des Volkes gelegt wurden (nach
Herodot). The early kings of tiie Tarions Grecian states, like those of Rom«,
were nniformly priests likewise. Aristotle says that it was their nsnal fat« fo
be left nothing, bot their priestly character {a^tov ßaaiXsvs in Athen nnd rex
sacriflcnlns in Rom). Zn den Privilegien der spartanischen Konige gehSrten zwei
Priesterschaften nnd Opferrechte (nach Herodot). The necessary union of tbe
priestly wlth the kingly ofßce was an idea almost nniversal in early tlmee (s, Baw*
linson). Rex Anins : Rex idem idemqne sacerdos. Die Priester-Dynastie In Olbe
(in Gilicien) leitete sich von Ajax (Sohn des Tencer) ab, nnd fDhrten deshalb die
Herrscher abwechselnd die Namen Ajax nnd Tencer. So traten in Attika die
Wiederholungen von Erechthens nnd Pandion anf. Bei den phryglschen K5nig«n
wechseln Midas nnd Gorgias, bei den cyrenischen Battns nnd ArcesiUns, Aehntteli
Abgar und Mauu in Edessa,
lüriiMn. 28Ö
als Trophäen am Gfirtd, wie Scythen an den Sfittdn. Die
Tanrer (der Krim) setzten (nach Herodot) die Schädel tiber
ihre Hänser, damit diese unter dem Schutze derselben seien.
Architektonische Ueberreste treffen sich yielfach auf Bamalie
nnd anderen Inseln. Die Steingebande auf Ualan und Bonabe
wurden zu einer Zeit errichtet, wo ihre Standplätze ein ver-
schiedenes Nivean *) hatten, indem jetzt das Wasser bis zu ihnen
herangekommen ist nnd die früheren Wege von Canoes befahren
werdoL Anson fand architektonische Ueberreste (wie auf Pas-
qnas) auf Tinian **) (der Thiniten oder Chinesen ans Tis). In
*) It u rdsted that In fonner tiiiMS th« islAUds of Sumatra, Java, Bali and
Sombawa were onited and afterwards aeparatod into nine different parts, aud it
li also Said, that wben 3000 rainy seasons havo passed awaj, they will be
rennited. Tbe Micronesians (in the Pelew, Ladrones, Bamalie and oelghbouring
Islands) sbow skill in yarions arts and glve indications of having descended
from a bigber to a lower ci^ization. They possess tbe art of varnisbing and
waaving and also ondentand ateoring by tbe stan. Their religion recognizes tbe
worabip of parenta (dÜTering from tbat of the Polynesians). The Taboo is uu-
known (s. Hall). Die Bewohner MalUcoUo's (die afTen&hnlichsten Menschen nach
Cook) haben in ihren Zierathen neben Ohrgehängen, Nasenringen und Halsketten
vier Sorten von Armbändern (s. Bietmann). Die Pelew-Insulaner hatten vor den
Boglandem den Gebraocb des Eisens durch verschlagene Malayen kennen gelernt.
Zoaiga will die Indianer der Philippinen wegen vermutheter Sprachähnltchkeit
ans Chili nnd Peru herleiten. Qoatrefages -verlegt Bolotu, als Ausgangspunkt der
polynesischen Wanderungen, in den malayischen Archipelago. Segun Tornos los
islcnos de Palaos, echados por las corrientes k la isla de Samsr, tentan consigo
SOS mngeres, y en Yiages algo largos y peligrosos las embarcaban comnumeuta,
para establecerso en qnalqniera isla k que los arrojasela tempestad sin esperansa
de poder salir de ella (Hervas). The Idols of the South East ressemhle those
of Eastorn Asia, and in particular those of the Burman empire. Die Verhacke
aof Neuseeland sind wie die birmanischen angelegt. Die Häuptlinge Tahitis
wollten nicht in Cook's Cajüte hinabsteigen, weil ihre Diener auf dem Deck
nmbergingen, und die Indochinesen beklagen sich über die Nichtachtung der in
der Cajüte verwahrten Buddhabilder.
**) A nne petite distance de Sunharon 11 existe 12 colonnes quadrangulalres,
plaete sur denx flies les unes en face des autres, ayant la forme d'une pyramide
tronqn^e k basea un pen düT^rentes. ^lev^es d'environ 4 m. 2, elles mesurent
1 m. 22, sur la face la plus grande de la base, et 1 m. 1 sur la plus petite. Chacune
d^elles est snrmont^e d'nne demi-sphdre massive de deux m^tres de diam^tre
avec sa surface plane en dessns. Ces constnctlons ont 4t^ faites avecun mortier
de chanx et de sable si dur, qu'an prämier aspect on les prend pour du roc (sur
286 Manilla.
Hawai fand sich ein Landungsplatz; der die Abfahrt-SteUe nach
Tahiti hiess.
Durch ihre alten Gesänge geleitet kamen Boote der Carolinen-
Insulaner nach Guaham auf den LadroneU; nachdem sie diese
Reisen mit den europäischen Entdeckungen aufgegeben hatten
(1788). Cook erhielt von dem Beamten des tahitischen Königs
Oberea eine Karte der polynesischen Inselgruppen mit ^^sailing*
directions/' Bei seinem Besuche der Korallen-Inseln von Radak
traf Kotzebue dort einen Eingeborenen von Ulea (Namens Kada);
der 1500 Meilen weit mit seinem Begleiter in einem Ganoe her-
beigetrieben war. Beechey fand Eingeborene von Anaa oder
ChaiU; die 700 Meilen weit mit ihrem Canoe verschlagen*)
deux raDgS) formant une esp^ce de rae). Les traditions des Indiens de Tfnian
(deserte, lonqiie lord Adbod la vislta) dUent, que c*e8t dans cee oolonnes de
SoDharon (la Maison des Anciens) que se trouve la sepultore de la Alle deTaga,
roi de Tiniao, qui "vivait blen longtemps avant la d^couverte de ees iles, laqueile
avait ^t^ enterr^e dans de la fartne de riz. Don Philippe de Ui Coite troiiTA
ane machoire et deox phalanges d*an doigt de la main (qnl parmissent aToir
apparteno k une personne adnlte) dans une biire.
**) 11 y a vingt ans environs, que quelques Indiens des Carolines irlnreni i
Agana, racontant que leur !le natale avait ^t^ submerg^e, qu*une grande partie
des habitants avait ^t^ noy^e, tandls qu'eux, r^Aigi^s an sommet de« arbree,
ayaient prls leurs embarcations et s^^taient mis k la recberche d*une antre ile
plus stabile. Ces Indig^nes Tenaient demander qu'on leur iccordU nn terrain
pour s'lnstaller, On les euTOja k Saypan oü ils s^^tabürent Dans le prlDcipe,
ils viyaient en grottes, mais lorsqu'on leur eut apprls k constniire des cases, Us
fondirent le Tillage de Garapan (wo sie 1866 besucht wurden). Sie verehren (ob-
wohl Ton katholischen Priestern unterrichtet) als Trinität den Gott Alulap (auf
erhabenem Throne), seinen Sohn Lungalen, der FQUe oder Mangel glebt, und
dessen Sohn Olofat, der in der Gestalt einer Taube oder andern Thieres erscheint
(nach Sanchez 7 Zayas). Bei ihrem nach den Sternen gerichteten Curs bedienten
sie sich zur Spiegelung eines Wassergef&sses. Im Feldzuge des Xerxes setzteo
die Phönizier auf dem Ameisenfels einen mitgebrachten Steinpfeiler anf (nach
Herodot), wie Diego Cam seine Padrones. Wie die Griechen vor der Sehlacht
bei Salamis den Winden, opferte der naemanische Fürst (vor der Schlacht mit
Temudschin) dem Geiste des Schneegestöbers, dass er den Feinden in's Gesicht
blase, aber ohne Erfolg. Die Faroer-Einwohner richten sich insonderheit nach
dem Sterne Bootes, well sie mitten im Winter aus seinem Laufe schlieasen, welch«
Zeit es ist und wie lange es noch bis zum Anbruch des Tages sei, damit sto
zu rechter Zeit auf Ihre Fischerei ausfahren oder ihre Hausarbeit anfkngen kSnneii.
Priester nnd Äonlg. 287
waren auf den Konllen-Inseln. Die Tonganesen woUten früher
rtinnloees und friedfertiges Volk») geweBen ««»^ b« sich
d^jre hmge Leute nach den Fiji-Insela begeben und dort daj
SCdwerk erlernt hätten, an dem unter Finnow auch
Fm^n TheU nahmen. Am Jahresfest ruhten auf den Marquesas
.iHLmmkriege (nach Matthias), als im Gottesfneden. Auf
tl St^llnerte ein Krieg bis auf jeder Seite einer aus
der Klasse der Häuptlinge gefallen und die Gegenpartei von
«taem Fleische gekostet hatte. Die Arih oder Enh bilden die
S^ der Edlen auf Hawaii, wo Manu Vogel heisst Als Cook
ie Tonga-Inseln entdeckte, lag die Gewalt grösstentheils in den
ffilnden der Priester unter dem Tuitonga (mit dem erblichen
Kriegsfttrsten Tui Hatakalawa und seinem ersten Feldherrn Aa
zu^lrite), doch mit dem Könige und den Häuptlingen gethedt
Waffen hatten nur zur Jagd, nicht zum Knege gedient, bis de
die Fiü-Inseln für Sandelholz besuchenden Händler dort die ,
stärkein Kriegswaffen und die Bemalung (wie die Aner im
Kriege bei Tacitus) kennen gelernt. Von seiner Colonie auf
den Fiji unterstützte der Tonga-Häuptling Tui-Hala-Fatai in
Hihifo den Aufstand der Brüder Finow und Tnbo Neuha gegen
den König Tnguh Anhuh, und nach längeren Knegen wurde
Finow auf den Hapa-Inseln und Wawauh anerkannt. Mit Hülfe
englischen Geschützes (aus dem Schiffe Port-au-Prince) setzte er
sich auch auf Tonga fest durch Eroberung dortiger Forts, und
fTAnKh.«»»« de. Mondlanf« wü«.i. .i« g.Dr gen.», wann der Nenmond .In-
^ ri. »th« .l.«r wich» nicht au. d.r dg.ntlichen Bewegung de. Mond...
^ ^.? Zwbten den F.U der Ströme, und weil dieeelben von dem Monde
Z^J^äTT2.Tl .n. den V.rSnd.rungen der StrSme, die der Mond
^ Tltw' Lieuen. .n welchem T.g. d.r Neumond «i-tri« (D.b^).
SSI. erUW F«6 r .n Ph.r (D.herf.hrt) im Hebr«.ch.n, und Ohe oder Höbe
^ Jü^^r " d di. von Norwegen weiteeten In.eln (far) .o lang. .1. .olche
'%'tüJ°r Bang wnrd. durch Fettleibigkeit bezeugt auf den polyne.i«*.n
I ,? ™. Chttäier erUnnten, d». Gott Ckabul Chan zum Regenten ge.ch.ff.n.
S^r rt^r.o\iel ...; und ^ ^^^^Z SS^ ^n
seinen Appetit ans.
288 Maailla.
sein Nachfolger Finnow II. schaffte beim Tode des TnitoügA die
Würde dieses Priesterkönigs ab. Als der Letzte seiner drei
Brüder, die ihm gefolgt waren (1810) starb, zersplitterte das
Reich in kleine Staaten. Aof denFiji-Inseln wurden durch die Ein-
führung des Ghristenthums Unruhen erregt und mit dem heiligen
Charakter verlor das Tabu *) auch seine politische Wirksamkeit
Bei dem vor der Schlacht angestimmten Eriegsgesang strecken
die Neuseeländer die Zunge aus dem Munde und reissen die
Augenwimpern hervor, so dass das Weisse einen Kreis um die
Iris bildet, als Sinnbild des Oudou oder menschlichen Ruhmes.
Aehnliche Verzerrungen werden von den Jagas in Afrika berichtet
Der Kopf des erschlagenen Feindes wird auf Neuseeland mit
dem Haar ausgetrocknet, von den Pelew-Inseln auf Pfählen ge-
steckt und durch die Nukahivaner vom Fleisch und Gehirn, das
verzehrt wird, gereinigt, um dann am Unterkiefer durch Schnttre
zusammengebunden zu werden. Die Mokomokai (tättowirie
Köpfe) werden, in einem Backofen gedämpft, bei fest-
lichen Gelegenheiten reihenweis auf die Giebel der Häuser ge-
stellt (in Neuseeland). Der Besitzer fragt sie, ob sie vielleicht
entrinnen möchten? wo denn ihr Fleisch sei, das er gegessen,
wo ihre Eltern, die er gekocht, wo ihre Weiber, die mit ihm
leben, wo ihre Kinder, die ihm als Sklaven dienen? Die
Schöpfung**) beginnt auf Neuseeland mit der Umwandiang
*) 'Oaia: JusU fünebria, yel dies siUcernii (Saidu). 'Oolov, Josta Araemm,
hoDores qai mortaU tribaantur. "Oaia, res profanae nee sacraa (Saidas). Toü
le^oZs 9taX roZe hoiqte (Isokrates), et DemotChenea hoo aperte dooet Didjmoa
yero dielt ocmt dao signiflcare et sacnim et privatum {^b ib U^op moL xb Um»-
TMM^). 'Ootav xtoQlovi locus profaDOS et Don sacer, quem cuivis ingredl licet
"Oao« ofia r^ yiXani vnoßkinovoiv naX bj^bi elaiv afta, Ktocitnor a»*^^«?^ xb
arifUtov (Polemon). 'Ootonjs: sanctitas ergo denm (j; n^ ßebp Ha^oo^ctaie).
Qui perfidem et beneflcenciam deo concUiatur sanctas et jastus {oatoe tuü Smeuag)
merito nomlnatar. ^Oouod'fjvtu: dies qoipropter aUcnJas mortem non exlsümantar
sacri, sedatrl, bawfd^vcu dicuntnr. 'Oawn qal cum pletate coDsaemot, quaoiTla
Don sint sacerdotes. ^Oai^te, vom D&mon Typhon zerrissen. Tunc xtto maximiia
Hellanodica FaSvag pemiciem Bomanorum dispensaylt (Ennaplns).
**) La d^sse de fianto, embldme de l'antiqne nnit on des ttoA>rea priml-
tives, sonrce f^conde d*oü sortirent nne foule d'dtres vivants, ftat considMe eomm«
Tobscurit^ premiere (ChampolUon). Dans la cosmog^nie polyn^lenoe Po repreten-
Tiiiih. 289
Himmels und der Erde (Uranos and Gäa), bis die Eltern durch
ihre Kinder auseinander gerissen werden.
Anf den Tonga-Inseln hat der unterste Stand (die Tuahs)
taft U nnit primitiTe. Nach d'Uryille heissea die Q5tter Fanou-po (n«8 da la
noit). But belsBt tSdton (im Sanscrit). Le SanacHt bbüta dteigne one olaase
d*6sprita malfaSaaiits , qni hantent las cimetidras et qui Be plaiaent i nuire. Ca
mot dniw6 de la raeiDe bhü (fleri, exiatere) ne aignille proprement qa'an dtre
▼Ivant en g^n^ral, auut nii enfant et, comme Deutre, od dement C'est k ce
nom, qoe ee rattacbe celui de Daeya Büti dana le Yendidad, d^mon qui trompe
lee hommea (Pictet). Bn person bntb&r Yeat dlre d^mon, but oa botak Idole,
et bAtab foetoa. Bbuta (en SaDscrit) est enfant. Atbene beiast BovdeUu Budeioa
iat Sobn dea Argos. Dares encbligt den Bebryker Bntea (bei Yirgil). Jw^tovfi
beiaet (tbeaaallacb) BatSoir (Abrena). Vom Winde Kolpia und seinem Weibe
Baao (Nacbt) wnrde Aion nnd Protogono« gezeugt (Pbilo). Nacb Yalentinua
«maiitrten ana dem Sebweigen dea groaaen Urapruogs (Bytboa) m&nnlicbe nnd
weiblicbe Aeone, daa Pleroma zu fallen. Das Sebweigen war (nacb Jamblicbus)
der einzige Coltua, der in Aegypten der untrennbaren Einbeit dargebracbt wnrde.
Naek der keltiacben Mytbe (bei Apollonin«) weinte Apollo den Bernstein (die
Tbrinen der Blectriden), nacb der acandinaviacben Freia, Odur encbend. Die Stadt
Bov&^toTov am See Pelodea war unter den epirotiscben Tbeaprotiem dnrob
HeleDua (Sobn dea Priamos) gegründet (mit Flüssen Simais und Xantbns). ßavrla
est pagus tribus Oeneidis, cujua populäres dicuntnr Butadae. KvBa&i^cuov:
pagna tribua Pandionidae. Knkknta begleitet Majura, wie Hansa den Brabma.
Jakaebi oder Tacbarwi gebar dem Knweras den Mijuradacba. KcetaSiei qui
latebraa suMlt Die cum Ulixis instar mnltiplices in macbinas indnisse ad Oajanam
{7t^ ratdra») dimissus est (Suidas). Gainaa autem ex urbe excessit, quam
commune et pretioaum sepulcrum reliquit, incolis ejus nondum sepultis (Suidas).
*£JiXttyoSüau : Indices sacris certaminibus praefecti. Wie (Jainistiscbe) Banyanen
waren die NabatLier kriegsuntficbtig (recbabitiscber Sitten). Die Polynesler
tbeilten sieb in Priester, Hiuptlinge oder Arii, Krieger oder Raa-tira und
Gemeine oder Taata. Arrians and Yablnus (in Gocbin) appear indentical castes,
tbe llrst ilsb in tbe sea, tbe latter in tbe backwaters. Lokman, der wegen seines
Olaobens an Hnd aua der YemicbtUDg der Aditen gerettet wurde, erbaute den
Arim oder Damm von Marib (s. Kremer). Les Baxites Tndois (dea Tatarea) dient
qoe le monde a Ja dnr^ plua de dO,000 ana, et dient que a cbaacun miUe ans
ilz fönt en une pierre un nouvel ydole, lequel aprte dix miUe ana, devient aussi
noir comme se 11 ftast bruU^, et par ces ydoles dient il que ilz scevent combien
dADS ee monde a dur< leur paia (Ricold de Mont-Groix, XIY. Jabrhdt). So atellten
die Aegypter so Herodot's Zeit die Piromis auf: „Un en y avait, le plus grand
maistre denlx tona, de qni ils disaient, que 11 vololt, et en la verit^y 11 ta
troiiT^ qne 11 oe vololt point, mala aloit en Tair assez pr^s de la terre, et ne
toQcbait point a la terre, et quant il a'asseoit, on ne veoit nulle cbose qui le
BAttian, R«lM V. 19
[
290 ManilU.
keine Seele oder nur eine solche, die sich mit dem Körper
wieder auflöst Die Muah haben Seelen ^ doch ist angewiss,
was ans denselben werden wird. Die Matabnlen kommen nach
ihrem Tode nach Bolotuh, dem Wohnsitze der Götter, nnd leben
dort als die Diener derselben fort, haben aber nicht die Macht,
Priester zn begeistern. Die Edlen haben Seelen, die in Bolotuh
nicht ihrem sittlichen Verdienste, sondern ihrem Range gemfiss
fortleben. Sie haben Macht, die aber viel geringer ist, ak die
der Götter. Ihr Verstand ist dort aufgeklärter, daher sie denn
in Bolotuh keine Kriege führen, wie auf Erden. Sie verÄtehen
dort das Rechte zu wählen, und der Streit, den sie zuweilen
führen, wird mit göttlicher Mässigung abgemacht. Sie besitzen
die Macht, Priester zu begeistern. Ihre Gräber auf Erden wer-
den heilig gehalten und ebenso geehrt, wie die Häuser der
Götter. Sie haben femer die Macht, den Ihrigen im Traum zu
erscheinen. Der Göttersitz *) Bolotuh ist nordwestlich von Tonga
mit allerart nützlichen Früchten und unsterblichen Seh weinen.
Die Insel ist so weit entfernt, dass kein Kahn sie erreichen
kann, und ohne den Willen der Götter kann sie Niemand er-
blicken, auch wenn er in ihre Nähe käme. Vor langer Zeit
wurde jedoch ein Kahn auf seiner Rückkehr nach den Fidschi-Inselii
nach Bolotuh verschlagen, die Mannschaft landete, konnte jedoch
die Früchte nicht greifen» da sie ohne Körper waren. Ebenso
konnten sie darch Häuser und Bäume, ohne Widerstand zn
finden, hindurch gehen. Endlich bemerkten sie einige Götter,
die durch ihre Körper hindurchgingen. Diese riethen ihnen
schleunige Abreise, weil keine irdische Nahrung vorhanden, und
Bonstentgl'* Lobaasy est chief de tone les ydolatres (Oderic) en Tibet. Dir
Fomorier oder Tnatha de danau wollen aus Bootien oder Acbaia oaeh Norden turück-
gekebrt sein, nnd im böotiseben Tbeben spielt die Sage von Harmonia's Halsband
nnd Sebleier gleicb dem Verderben bringenden Ring nordiscber Zwerge. Eva-
dore verbrennt sieb mit Capanens, wie Nanaa mit Baldr.
*) Tbe Peblewis (beaven-bom) or Balba (in Armenia) gave tbe name of
Balkb (Balbara, Pulbara, Valballa). In Oldenburg ist England die Oeisterineel,
von wo die Walridersken auf Sieben (wie scbottisebe Hexen tn Jakob*s Zeit)
berüberkommen, bei Nacbt tn quilen, oder (naehdem gefingen) ah wohHhltlgv
Feen zu schOtzen (s. Strackeijahu).
2ia
verspraeben ihBCB gntoi Wind md in zwei Tagen kamen sie
schon nach den HamTali • Schiffer-Inseln), wo sie landeten, ehe
sie nach Tonga zorBckkehiten. Sie starben*) aber schon in
wenigen Tagen, da die Lnft ron Bolotnh ihnen schädlich ge-
wesen. Ausser den Seelen der abgeschiedenen Tomehmen Ton-
ganer leben anf Bolotnh noch Urbewohner, als erste Diener der
Götter. Diese stehen nnter den Seelen der Matabnlen, haben
aber in Tonga keine Macht Von den Göttern (^Hotaah) hat
Talig Tnbo (der Beschfitxer jedes Königs von Tonga und seiner
Familie)^ anf der Insel Wawanh 4 geweihte Häuser, 2 in Lencoja,
1 in Haano, 1 zu Wiha, und andere kleine. Sein Priester ist
der König, den er auch zuweilen begeistert. Tui foah Bolotuh
(Oberhaupt ron ganz Bolotuh) ist Gott des gesellschaftlichen
Banges, hat Hauser und 3 — i Priester, die er begeistert Tubo
Totai ist Gott der Seefahrer, Tangoloa (Gott der Handwerke*"^)
*) Als Karanmian zam Bcsoch aaf die Erde kam, wurden die Menschen, die
ihn tÄdten wollten, dadurch bcetrafi, dass ihnen die Dauer des Lebens mit dem
Tode genommen und den sich hantenden Thieren gegeben wurde , ereShlen die
Caraiben (s. Quandt). Beim Eintritt unter die Hanner verbieten die Alten den
Jünglingen (znr Zeit der Pubertät), nicht zu stehlen, nicht Ober Schwache und
Ungliicklirhe za spotten, keine Milch Ton Ziegen und Schafen zu trinken, sowie
das Fleisrh des Schakal und Hasen nicht zu essen (bei den Koranas). Uu jour
la lane dit aiix hommes: «Corame moi, vous mourriez, et comme moi, vous
re^iendrez a la Tie.*" One lierre, qui etait present, prit la parole et dit: „Comme
moi, Yoüs mourriez, mais comme moi, vous ne re\iendrez plus k la vie." Lea
Koranas dtsent qne la lune avait raison, et ils maudissent la li^vre. In Grönland
verbietrn dir Mütter mit den Worten: Silla tekoa (der da Oben sieht es). ' Hlna
sagt zu Fatu : ,Lass den Menschen nach dem Tode aufleben.*' Fatu erwiedert:
«Nein, ich werde ihn nicht aufleben lassen. Die Erde wird sterben, die Pflanzen
werden sterben, sie werden sterben gleich den Menschen, die sich von ihnen
nähren. Die, die sie erzengt, wird sterben, die Erde wird ein Ende aehmen,
sie soll zu Ende gehen, um nicht wieder zu erstehen!*^ Hina spricht darauf:
.,Tbue, was dir beliebt, ich aber werde den Mond wieder aufleben lassen.** Und
das Hina Angehörige fahrt fort zu sein, das Fatu Angehörige geht zu Qruude,
nnd der Mensch mnss sterben (auf Tahiti). Gegen Warzen sieht man den Mond
an (in Lauenbnrg), sprechend : „Mond, so wie du zunimmst, so soll das abnehmen,
im Namen des Vaters, Sohnes und heiligen Geistes.**
**) Das athenische Fest Chalkeia wurde später nur von den Handwerkern
begangen. In England durfU* kein Leibeigener die Schmiedekunst treiben, oder
19*
292 MatiUU.
und Künste) hat die Tonga-Inseln aufgefischt (die Zimmerlente
sind seine Diener). Von den bösen Göttern peinigen die
Hothna Pow die Menschen, die Hamao besuchen Nachts zu-
weilen die Frauen ; und ihre Besuche haben oft Folgen. Alle
grossen Unglücksfälle des Lebens sind besondere Strafen der
Götter für begangene Vergehen, aber die boshaften Streiche der
Hothua Pow werden nur aus Schadenfreude begangen. Der
riesenhafte Gott Muoi trägt liegend die Erde und erregt Erd-
beben, indem er sich umdreht. Da schreit man laut und schlägt
mit Stöcken auf die Erde , um ihn zur Suhe zu bringen. Alle
diese hohen Wesen werden ewig bestehen. Sie erscheinen
zuweilen den Menschen, um sie zu warnen oder Trost and
Rath zu ertheilen. Sie fahren auch in lebendige Körper von
•
Eidechsen, Meerschweine, Wasserschlangen, oder begeistern
Menschen mit der Gabe der Vorsehung. Im Anfange war über
dem Wasser kein anderes Land als Bolotuh, das sowie die Götter,
die Himmelskörper und die See von Ewigkeit her waren. Beim
Fischen fühlte Tangoloa einst einen Widerstand und zog einen
grossen Continent auf, der aber zerbrach, indem nur die Tonga-
Inseln zurückblieben (den Angelhaken besass die Familie des
Tuitonga noch 1790 , wo er mit dem Hause verbrannte). Er
gewann dnrch Ausübung derselben die Freiheit Die Lacedämonier glichen in
einer Hinsicht den Aegyptem, dass nämlioh ihre Herolde nnd FlStenbliser, ebenso
wie ihre K5che die BescbSftignngen erblich vom Vater übernahmen (nach Herodat>,
lar^Sr ncoSeg, Zo^y^a^fwv 7tat8ee sind Ittt^oi, Zcay^dfoi, Jemshid «meuerte
die Kasteneinrichtung der Mahabad (nach dem Dabistan) in Perslen. Dia At-
lanten oder (nach Enstathins) die Ataranten hatten keine Eigennamen, tondcm
nur eine allgemeine Bezeichnung des Stammes (nach Herodot). Quantum a
qnodam mercatore intelligi potui qui longam cum bis habuerat coniuetudloem,
nullnm hie proprium nomen audias, sed omnes vel a longitudine, vel pingnitu-
dine, aut alio quovis accidente nomen haben t, sagt Leo Africanns von den Bomaero.
Die in Brüderschaften {ppar^iat) begriffenen Hiuser (yipv) enthielten jedes
30 yeit^rai oder Familienhiupter. Neben den vier Kasten der Priester (TeleontesX
Hopletes (Krieger), Aegicoreis (Ziegenhirten) und Argadeis (Handwerker) aebieden
sich die Athener in den mit dem König verwandten Adel der Eupatriden und
ihm gegenüber in yßoj/w^oi (Landbauer) und Stjfuav^oi (Künstler). Die älteste
Eintheilung des attischen Volkes war In Gecropls, Autochthon, Actaea und Paialla
(nach Julius PoUnx). Phanodemus leitete Sais in Aegypten von Athen her.
Handwerker. 293
fttllte das Land mit Pflanzen und Thieren^ und befahl seinen Söhnen
dort zu wohnen. Als der faule Tubo (der ältere) aus Neid
seinen Bruder Waca-acow-uli todt geschlagen hatte; sandte der
zornige Vater die Familie des Waca-acow-uli nach Osten (weisse
Leute), wohin die Bewohner der Tonga-Inseln (die er schwarz
machte) mit ihren schlechten Kähnen nicht im Stande sein sollten
zu kommen. Einst kamen *) einige Oötter von Bolotuh nach Tonga
und zerschlugen ihren Kahn, da der Ort ihnen gefiel. Als
später einige von ihnen starben, erschraken sie, aber einer von
ihnen (der sich seltsam bewegt und von einem der oberen
Götter von Bolotuh begeistert fühlte) sagte aus, dass sie nicht
mehr zurückkehren könnten, da sie von den Landesproducten
gegessen. Ealu, die allgemeine Bezeichnung für die Gottheit,
diente auch in den Fiji dazu, alles Grosse und Wunderbare aus-
zudrücken. Von den ewigen Göttern Kalu-vu wurde der ver-
götterte Sterbliche Ealu-jalo unterschieden. Die Zimmerleute
setzen ihr Vertrauen in Rokova und Bokola, die Fischer in Ro-
kovua und Vosavakandua. Die Krabbe wurde auf Tiliva als
Repräsentation des Roko Suka verehrt. Der Aal war seinen
Dienern tabnh. Der Habicht theilte das Loos des Krokodils im
alten Aegypten, an einigen Orten verehrt, an anderen verspeist
zu werden. Gott Kokola hatte acht Arme (wie der vierleibige
Bnddha in Kokosan und andere Incamationen). Rassambasanga
zwei Körper, Waluvakatini 80 Mägen, der feuersprühende
Roko-mbati-ndua , der die Luft durchflog, war einzahnig. An
der Stelle, wo ein Häuptling gefallen, liebt man Tempel (Bure)
zu bauen. Aus dem neben dem Aufenthalt Ndengei's gelegten
Ei eines Habichts kamen unter einem Vasi-Baum ein Knabe und
ein Mädchen hervor, als Vorfahren**) der Menschen. Der am
*) Von den nm Frauen streitenden Bewohnern des Himmels wurden (nach
den Laos) die Besiegten anf die Erde verwiesen, und begaben sich dort (da sie
sich aUein fAhlten) aof den höchsten Berg, nm den auf die Spitze gepflanzten Baum
besteigend, ihre Frauen aus dem Himmel zu rufen, die ihnen folgten. Als sich
die Nachkommenschaft vermehrte, beschlossen sie die die Erde, als schwarze
Menschen, bewohnenden Dimone zu vertilgen, um Platz zu gewinnen. Kadmos'
Spalter waren gehörnte Menschen.
**) Nachdem Bruder und Schwester alle Diuge geschaffen, brachten sie das
294 Manllli.
durchgängigsten auf den Fiji*) bekannte Gott ist Ndengei,
eine Pereonificirung der abstracten Idee ewiger Existenz. Er
ist frei von allen Erregungen und Gefühlen, keine Begierde
kennend, ausser dem Hunger. Die von ihm erwählt« Erecliei-
nungsform ist die der Schlange, doch nur dem Kopfe nach, da
der Körper von Stein ist. Er verbringt ein einförmiges Dasein
in einer dttstem Höhle auf Viti Levu, und schickt seinen Diener
belebte Wesen Oiot bervor (bei den californtscbeD iDdlanern). Als der slt-
gewordene Oiot Ton seinen Nachkommen vergiftet war nnd die Menschen nach
Verbrennung der Leiche über die Erwäblung eines Häuptlings berietheu, zeigte
sich schwebend die Erscheinung des Chinigchinig , der mit der Erneuerung der
menschlichen Natur den Gottesdienst des Tempels einführte (Hoftas). Nachdem
Kain aus Sammach's Beischlaf mit Eva entstanden, zeugte Adam nach safoem
Bilde. Die Salivas am Oriooco glauben, dass Einige wie die Schilfe, Andere wie
die Früchte der Bäume etitstauden seien, die dritte Klasse der Menschen aber
Yon der Sonne herabgestiegen wäre. Die Achaguas leiten sich von BaumstämmeD
oder von Königen her. Die Syud in Pisheen erkennen die Besessenheit durch
einen Gin an der katzenähnlichen Rothe der Augen. Durch Exorcismus wird er
durch Sprüche in einen dann zugesiegelten Topf gebannt Die eisten aUer
lebenden Wesen waren Bäume, die von der Erde anftebossen, ehe die Sonne
ausströmte (nach Empedocles).
*) In the ceremony Katon vere the jouths of the male sex erect on retired
places near the sea a miuiature temple, alluring the expected gods bj dmmming
for several weeks. The luve-ni>wai or children of the waters (of wild and fearful
appearauce) then come up from the sea (a jetty of loose stones belüg biiUt).
When it is believed« that they had left their watery dweUing, litUe flaga are
placed at certain Inland passes, to stop any, who mlght wish to reiurn (from the
woods into the sea). The youths (decorated in nncouih form) approarh with
fantastic motions, led on by the Linga Viu (shade-holder) , waving a sunahade
(and shaking all oxer). As they persuade, that the god has entered them (per-
forming extraordinary feats in breaking nuts), they present themseWes to the
Vunindnvn to be Struck on the top of the abdomen, believing, that if the god
[Schutzgott des indianischen Jüngling] is in them, they cannot be wonnded by the
axe or spear [wie Tättowiren in Birma zum Schutz der Haut gegen Waffen dient].
These orgies are free from any poUution or licentionsness (s. WiUiam). Before
Christianity had been introduced (by Aba Salama or Frumentius) , half of the
Population (of Ethiopia) were Jews, who kept the commandments of the cid
testament, the other half of the people were worshippers of Sando (the Dragon).
Die Provinz Quara war damals, wie später, ein Verbannnngsort (fOr die die Be-
kehrung Weigernden). The peculiar language of the Falashas and the Tolgar
tongne of the Christians in Quara is altogether one and the saoie«
Fra88g5tter. 295
Uto za jedem Fest auf Rakiraki , am ihn bei der Rückkehr um
seinen Antheil zu befragen: ^^Das ist doch allzu niederträchtig!
wir haben sie zu Menschen gemacht; wir setzten sie auf die
Erde, wir gaben ihnen Speise, und jetzt, Alles was sie uns zu-
kommen lassen, ist die untere Schale (der Schildkröten). Was
soll man davon denken, Uto ?" (Williams). „Ganz wie in Me-
kone, Herr Fiji-Gott." ,,Death is very easy, of what use is life?
To jdie is rest," wird als ein Spruch auf Fiji gegeben, im Sinne
buddhistischer Trausier und der Elegien des Königs von Tez-
cuco, dem Silen hätte Lehrer sein können. In Alus (von Atha-
mas gegrttndet) fand sich der Tempel des Zeus Laphystius, des
gierigen Fressers, den Xerxes umging (nach Herodot). Wie die
Garthager (im Kriege gegen Gelo) verbrannten die Phönizier und
Indier den ganzen Leib des Opferthieres, und erst der hellenische
Geist rang sich aus diesen Fesseln orientalischer Ergebung los^
indem die Griechen die nutzlose Verschwendung sparten und
den Göttern nur ihren Antheil (am liebsten in sttssduftendem
Bratendampf) zukommen Hessen, der allzu schlaue Prometheus
sogar nur die Knochen.
In Bolotuh (wo angetriebene SchiflFer durch Bäume, wie
durch Schatten» dahingingen) waren die Hotu oder Gotteswesen
in verschiedene Klassen getbeilt, als die ursprünglichen Götter,
die Seelen der Edlen, die Seelen der Vornehmen, die Diener der
Götter, missgünstige Kobolde und schliesslich Muwi, der die
Erde tragende Gott. Der mächtigste Aller war Tali-y-Tubu
(warte dort, Tubu), der Schutzherr des How oder Königs. Nach
Hesiod war die Erde voll von den Söhnen des Zeus, bestimmt
über die Menschen zu wachen. Der Scandinavier unterschied
den Gefolggeist (Fy^SJ^'^ den Menschen voraufschreitend), und
Hamingja, dem Körper nachschwebend. Indem alle Walys im
Auftrage des Kotb gewisse Dienstleistungen zu verrichten haben,
heissen sie (in Aegypten) Ashab addarak oder (als Schutzpatrone
der Orte) Ashab annobet (Wächter), deren Erlaubniss beim
Durchgehen des Quartiers gebeten werden muss (da sie auch
aus den Maghreb sein können). Sharany sah einen mit strup-
pigem Haar und Augen, glühend wie Kohlen. Die Fijier lassen
den Fiji-Insulaner zuerst geboren werden, der schwarz und bos-
298 MtnllU.
die Früchte zeitig genug bringen mtigsen. Nachdem die Frttchte
in Procession auf dem Grabe des letzten Tuitonga niedergelegt
worden sind, folgt das Cawatrinken und dann Ringkämpfe.
Beim Fnkkalahi-Fest bleiben Wurzeln auf dem Grabe liegen,
um unter das Volk vertheilt zu werden. Beim Opfer des Tow
Tow für AIo AIo (den Gott des Wetters) wohnt das als seine
Braut ausgesuchte Mädchen in seinem Hause. In der Ceremonie
des Kinderdrosseins (Nawgia); um einen kranken Verwandten
herzustellen, bedauern*) Alle das unschuldige Opfer, halten es aber
fUr eine Pflicht, ein Kind hinzugeben, das der Gesellschaft noch
keinen Nutzen gebracht hat und vielleicht nie bringen wird.
Beim Tode des Tuitonga opfert sich seine Frau, um seinem
Hauswesen vorzustehen. Das Tutu-nima (Abschneiden eines
Stückes vom kleinen Finger) ist ein Opfer an die Götter für
Herstellung eines kranken Verwandten. Die Götter besitzen
auf den Tonga-Inseln wohl besondere Häuser (viereckig), als ihr
Eigenthum, aber ohne Bilder. Der Vogel Tschioola gilt als Un-
glücks-, Oomamoo als Wamungsvogel. Träume werden beachtet
wie Niesen, Donner und Blitz.
Die Bewohner von Radack verehrten den unsichtbaren
Himmelsgott Jaglack, als Anis, und legten flir sein Niedersteigen
am Fusse der heiligen Kokospalmen vier Balken im Quadrat
Vor dem Tättowiren brachten die Gandidaten die Nacht in dem
Beschwörungshause zu, und wenn das Pfeifen (das Zeichen der
Zustimmung) ausblieb, so wurden die Operationen unterlassen,
weil sonst das Meer die Insel überschwemmen würde. Auf der
wüsten Inselgruppe Bygar weilte ein blinder **) Gott mit seinen
zwei Söhnen (Rigabnill). Die dorthin Pilgenden nannten sich wäh-
rend des Aufenthaltes Rigabnill. Die Insel Tse-tsju war anfangs an-
*) Aegypttormn nnminiim fana plena plangoribns, Oraeca plenimqae ehonis
(Apulejos). In Greta wurde Appollo's Trauer um Atjmnlus gefeiert.
**) Wenn Apollo unter den Göttern eraehelnt, zittern alle Tor ihm im Hani«
des Zeas und fahren von ihren Sitzen auf (SchSnborn). Es zittern aUt Wände.
Ale ob Baldr kirne zurück in Odhin*a Saal (nach dem Eirikam&l). Die Sutu«
der Juno, von den Gesandten befragt, ob sie nach Born kommen woUt«» noigts
bejahend den Kopf.
BevStkernng. 299
bewohnbar; bis drei menschgewordene Geister (Liangina, Kaoina
and Fnina) ilirem Boden' entstiegen. Zur Jagd an den Strand
gebend, fanden sie einen Steinkasten ^ drei Jnngfranen enthal-
tend, sowie Fällen, Kälber und die Samen der fünf Getreide-
arten Von ihren Ansiedlangen war Liangma der Hanptplatz.
Um 476 sandten die Bewohner zaerst ihre Landeserzeagnisse
nach Petsi.
Japan.
Am 6. Juni begab ich mich wieder an Bord de« Krie^-
Schiffes, das nm vier Uhr Nachmittag aus der Bucht Manillas
hinausdampfte, und sahen wir während der Nacht von den Ufern
die Lichter der doi-tigen Ansiedlungen herüberblinken. Auch am
folgenden Morgen war das Land noch in Sicht. Das Wetter war
anfangs schön und ruhig, aber am 9. Juni wurden die Anzeichen
stürmisch und während der Nacht wüthete ein furchtbares Un-
wetter mit Donner und Blitz und starkem Regenfall. Wir be-
fanden uns jetzt in dem Kanal von Formosa, einer der gefähr-
lichsten Localitäten in dem durch seine Typhoone und die
noch nicht genügend auf den Karten niedergelegten Untiefen
überhaupt berüchtigten Meere von China, da ea nicht nur in
fast jeder Jahreszeit heftigen Stürmen ausgesetzt, sondern zn-
gleich, neben seinen Inseln, mit Felsen und Klippen gefüllt
ist, von denen verschiedene Bänke bilden, die unter der Wasser-
fläche bleiben oder doch nur so schwach davon bedeckt sind,
dass sich die Brandung auf denselben kaum erkennen lässt,
wenn auch das übrige Meer durch Winde aufgewühlt ist Schon
einmal, im Jahre 1854, hatte ich diese Strasse unter etwas
kritischen Verhältnissen passirt, auf der Reise von St Francisco
nach Hongkong, indem wir derselben durch einen heftigen Sturm
entgegengetrieben wurden, nachdem ein fortdauernd bewölkter
Himmel für acht Tage astronomische Beobachtungen unmöglich
und deshalb unsere Position sehr unsicher gemacht hatte. Auch
Storni. 301
war es fast ein Mirakel, dass wir der vom Lande abliegenden
Klippe entkamen, da nur noch eben vor Dunkelheit ihre Bran-
dung dicht am Steuerbord bemerkt wurde , nachdem wir kaum
erst Anzeichen von der Nähe des Landes durch eine die Berg-
höhen Formosas zeigende WolkenöfiEhung erlangt hatten. Diesmal
war die Lage gleichfalls, trotz der zuverlässigeren Führung, der
man sich auf einem Kriegsschiffe bewusst ist, nicht ohne Gefahr.
Gerade in derjenigen Stunde des Vormittags, wo wir uns der
Berechnung nach an den Cumbrianreefs befinden mussten, stürzte
der Regen in solchen Wassermassen vom Himmel herab, dass
sieh kaum durch sie hindurchsehen liess, und das vom Sturm
umhergeschleuderte Schiff war fusshoch auf dem Deck über-
flntbet, theils durch das von Oben herabströmende Wasser, theils
durch das aus dem Meere aufgeschöpfte. Das Geheul des Windes,
das Geprassel des niederschlagenden Platzregens, die Explosionen
des Gewitters machten ein Commando fast unmöglich, und das
Schiff musste ruhig in seinem Lauf gelassen werden, da sich
doch nichts unterscheiden und erkennen liess. Genau zu be-
stimmen, wo wir uns befanden, war natürlich unmöglich; als
jedoch am Nachmittag der geöffnete Hügel des grossen Toboga-
Betel Sima in Sicht kam, zeigte sich aus der nachträglichen
Absteckung, dass wir* genau genommen gerade über den Vele
Rete Rock fortgefahren sein mussten, also jedenfalls dicht
daran vorbei. Später brach auch die Küste vom kleinen Toboga-
Betel aus dem Gewölk hervor, aber die ganze Nacht blieb das
Wetter unruhig und die See hohl. Am nächsten Morgen sahen wir die
Berge auf der Nordküste Formosas, das Wetter wurde ruhiger,
die bewegte See legte sich, und drei Tage später (Juni 15.)
zeigte sich, nach dem Yorüberfahren an der Insel Kokosi, die
vorspringende Spitze am Eingange der Bai von Nangasaki.
Ein reizendes Landschaftsgemälde erquickte plötzlich unsere bis
dahin durch die Einförmigkeit des Seehorizontes abgematteten
Augen, als wir um zwei Uhr Nachmittags in das geschlossene
Binnenwasser hineindampften. Grüne Hügel, die in einer Man-
nigfaltigkeit von Gipfelerhebungen wechselten, schlugen sich in
einer vielfach gewundenen Kette von vorspringenden Klippen
von zurücktretenden Einbuchtungen um den klaren Meeres-
302 Ji»P*n.
Spiegel^ und die an den Abhängen aufsteigenden Terrassen sind
bald mit lachenden Anpflanzungen geschnittckt , bald tritt das
dunkle Laub der Fichtenbäume hervor , die besonders auf den
Höhen in malerischen Gruppen beisammen stehen. Zwischen
dem Pflanzenwuchs schauen niedrig langgestreckte Häuser her-
vor; oft an steilem Niederfall gelegen, so dass eine in die Felsen
gehauene Treppe zu ihnen emporfllbrt Nachdem wir mehrere
Inselchen passirt hatten, erschien an einer Seitenbucht die Stadt
Nangasaki; am Fusse und dem Abhänge einer Hügelkette ge-
legen. Um 3Vt Uhr wurde Anker geworfen , und begab ich
mich mit dem Capitän und einigen der OfGciere an's Land,
zunächst nach Decima, in welchem früheren Gefftngniss der
Holländer sich noch jetzt ihr Consulat findet Auch manche
Kaufleute anderer Nationen haben sich, seit Eröffnung des
Handels durch die Verträge, dort niedergelassen, und aus ver-
schiedenen Gründen wird einem Wohnsitz in Decima selbst der
Vorzug gegeben vor dem fUr Europäer bestimmten Quartier, da
dieses von der eingeborenen Stadt weiter entfernt ist und ge-
ringere Sicherheit gewährt. Von Nangasaki durch eine kleine
Brücke, die sich mit einem Thor schliessen*) lässt, getrennt, besteht
Decima aus zwei Strassen nebst den \Verften, von denen ein
Pier in den Hafen ausläuft. Das holländische Consulat in
Decima, eine vorgeschobene (de) Insel (sima), ist der einzige Fleck
der Erde, wo die holländische Flagge nie eingezogen wurd^
wo sie fortfuhr, als Banner der Nationalität zu wehen, als das
Mutterland unter französischem Joche seufzte und die anderen
Golonien im Osten und Westen vor den englischen Flotten ge-
fallen waren. Als Sir Stamford Raflfles von Java aus die ge-
wöhnliche Handelsflotte nach Decima aussandte, ynirde der
*} A.I1 die Chinesen In der von den Portugiesen besetsten Insel Keang-eban
irordrangen, EOgen sie über den die Stadt Macao verbindenden Isthmns aar Ab»
trennung (1573) eine Maner, deren Porta docerco genanntes Thor von chine*
Bischen Soldaten bewacht nnd anfangs (nach Navarette) nor aweimal im Monate
geöffnet wurde. Der Porto do nome de Deos (1583) oder Porto de A macao
wurde sp&ter Cldade do nome de Deos do porto de Macao und dann Cidado do
Santo nomo de Deos de Macao genannt (der Uafen Qao«mnn mit dar Stadt
Gaouking).
Decima. 303
hollfindische Ctouverneur in seiner Weigerang^ sie anzuerkennen,
durch die damals noch in voller Kraft geltende Abschliessungs-
Politik der Japanesen und ihre Abneignng; mit neuen Mächten
aus der Fremde in Berührung zu kommen; unterstützt. Auch
die russischen Versuche zur Anknüpfung einer Verbindung en-
deten damals nur in der Gefangenschaft Golownin's.
Vom Consulat begab ich mich zu dem Handelshaus des
Herrn Kniffler; der mich in Folge meiner Einftlhrungsbriefe im
alten Sinne colonialer Gastlichkeit empfing und mir ein Zimmer
in seiner Wohnung anwies , wohin ich mir mein von Bord ge-
holtes Gepäck schaffen Hess.
Der an den Küsten Japans landende Beisende wird sicli
zunächst von dem europäischen Teint überrascht fühlen, den er
dort antrifft; und der ebenso markirt von der bleichen Farbe
der Chinesen; wie von den gebräunten Indiem oder Malayen
absticht Besonders die Haut der Frauen hat die durchsichtige
Weisse; wie wir es bei den unserigen gewohnt sind; und die in
den rothen Backen das Blut durchschimmern lässt. Wegen
dieser europäischen Weisse ist auch der Anblick der Arbeiter
oder KuliS; die, um ungehindert zu sein, gern ihre Kleider ab-
legen und oft genug fast ganz nackt arbeiten; ein sehr zurück-
stossender; während in den Tropenländem die Entblössung des
Körpers nach einiger Gewöhnung kaum mehr auffällt und das
Baden tahitischer Wassernymphen viel weniger überrascht; als
die griechischen Venuscostüme in den Badehäusem JapanS; wo
der Geschlechtsunterschied noch geringere Beachtung findet; als
in den schweizerischen Curorten des Mittelalters. Im gewöhn-
lichen Leben sind die japanischen Frauen in ein langes Gewand
gehüllt; das bis auf die Füsse reicht und um den ganzen Körper
geschlungen wird. Auch die Männer sind, besonders im Winter;
sehr vollständig bekleidet und tragen den Zopf auf dem Scheitel
befestigt.
Am nächsten Tage besuchten wir Nangasaki; das von theil-
weis gepflasterten Strassen durchzogen ist; die in breiten Stufen
zu den höher gelegenen hinaufftlhren oder auf weniger schroffem
Terrain nach den Unebenheiten des Bodens auf- und absteigen.
Die Häuser auf beiden Seiten sind niedrig und haben ihre
304 J*P<^n-
Fensterthüren nach den Strassen geöffiiet, wenn Waaren in den
Verkaufsläden auszulegen sind. Mehr wie zwei Stockwerke
sieht man selten, doch sind am oberen mitunter Erker oder
Altane ausgebaut. Die Häuser der Daimio liegen von der
Strasse zurück in mehr oder weniger weiten Gehöften, mit
Wachen an den Thoren. Auch die Strassen können durch
Thore geschlossen werden, oder sind von Ehrenbogen überspannt
Die an ihren Hufen mit Strohschuhen bekleideten Pferdchen
trippeln die Strassen-Treppen munter auf und nieder; so dai»
man sich ihnen bald ruhig überlässt und nicht ans Absteigen
denkt. Ochsen werden zum Lasttragen gebraucht Als wir
beim Hause des Gouverneurs vorbeigingen, kam gerade ein
Edelmann daraus hervor, der in einem käfigartigen Palanqain
getragen wurde und von einer Menge weissgekleideter Begleiter
umgeben war, während ihm eine Reihe von Kulis folgte, die
allerlei Kisten und Kasten auf ihren Rücken trugen. Auch fUr
einen einfachen Besuch nimmt ein Vornehmer alle seine Para-
phemalien mit sich, als ob es sich um Antritt einer langen Reise
handle, wie es bei uns der gute Ton erfordert (oder doch
erforderte), das Gesellschaftszimmer mit dem Hut in der Hand
zu betreten. Im Hause eines Schneiders sass zwischen im Laden
beschäftigten Gesellen ein Priester, der aus Büchern vor sich
Gesänge ablas und mit den Klimpern einer Guitarre begleitete,
um durch diese Geremonie Krankheit und böse Einflüsse fem
zu halten. Dann begegneten uns umherstolzirende Officiere,
denen ein speertragender Knabe folgte, oder eine Bettlerin,
die auf ihrem Gürtel eine Metallscheibe befestigt trug und diese
mit einem Hammer, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken,
schlug, oder ein Gemüseverkäufer, der schon von Weitem die
Ohren mit seinem Geschrei erfüllte. An einer Strassenecke stand
ein Gebete ablesender Bettler, dem ein runder Hutkorb über das
ganze Gesicht , von dem nur die Augen frei blieben , gezogen
war, eine Verkleidung, die besonders von entsetzten Beamten
oder sonst schuldlos Verarmten gewählt wird, um unerkannt zu
bleiben , die aber auch wieder vielfach von Spitzbuben benutzt
wird, um unter ihrer Decke desto sicherer zu sein.
Der europäischen Ansiedlung, wo ich Besuche zu machen
TTandelflfitadt. ;^5
hatte, waren die dem mit Böten bedeckten FIubb (den eine
Brücke überspannte) zunächst gelegenen Strassen sehr belebt.
Aaeh Bettler fehlten nicht, die sich auf Wägelchen ziehen Hessen.
In einem der Packhänser wurde der Thee seinem Wiederer-
bitzüngsprocess unterworfen, in ^inem andern Tabak geschnitten.
\'or den Häusern höherer Beamten stehen Holzbogen, die auf
Pfeilern ruhen. Auf einer Treppe stiegen wir zu einem Tempel
empor, auf dessen ersten Absatz ein mit flacher Mütze bedecktes
Steinbild (Jundai-Kwanno-samna) sass, von dessen sechs Händen
zwei vor der Brust gefaltet waren. Zwei rothe Riesen (Niwo-
Sam) bewachten die Stufen, die zu dem Tempel Kotaitsch hin-
aufRihrten. In dem Gebäude der oberen Terrasse sassen in
erhabener Stellung hinter einem Altartische drei kleine Figuren,
deren mittlere Shaka oder Amida repräsentirte (ein Ibis stand,
vor ihnen). Kahlköpfige Priester in weiten Gewändern blauer
Farbe, die durch einen Gürtel zusammengehalten wurden, baten
uns, vor dem Betreten der Matten die Schuhe zurückzulassen.
Die Gesichter einiger Steinfiguren waren mit Papierbildern über-
klebt, die einen Glorienschein um das Haupt trugen. An einem
andern Theil der Baulichkeiten sass auf einem Lotus die Kiesen-
tigur des Daii-wutsan mit geschmücktem Kopfputz in Form eines
Uiadems. Die glattrasirte Priesterfigur des Odaii-sama war auf
Pfeiler gestellt. Holzthüren zeigten sich durch Schnitzereien
veraiert
Bei einem Spazierritt durch die Stadt sahen wir an einem
Thore eine Sammlung von Steinbildern, einige in sitzender
Stellung. Auf den Strassen spielten Kinder, und um einige,
die sich im Ringen übten, hatte sich ein Kreis von Zuschauem
gebildet. Durch ein offenes Fenster blickte mau von der Strasse
in ein Badezimmer, wo eine nackte Gesellschaft in gemUth-
lieber Unterhaltung um eine Kufe heissen Wassers sass.
Einige der Damen, als sie sich beobachtet sahen, schienen ge-
neigt, einen Gürtel um ihre Hüften zu legen , und würden es
vielleicht gethan haben, wenn unsere Pferde einen Halt gemacht
hätten. Ausserhalb der Stadt betraten wir schmale Bergpfade,
die mit breiten Steinen gepflastert, sich eng und gewunden
zwischen Gartenmauern hinziehen, mit Abzweigungen auf schma-
B Ast Uli. R«Ut> V. 2<J
306 Tapan.
len Treppenstufen zu isolirt liegenden Landhäusern. Zwischen
diesen fand sieh die Villa des japanischen Nestor , v. Siebold,
noch von seiner alten Haushälterin bewohnt , die uns Manche^
von ihrem Herrn erzählte. Ueber rauschende Oebirgswässer
führten kleine Steinbögen. Auf einem an den Abhängen der
Hügel entlang leitenden Wege kamen wir zu einem Friedhofe,
vor dessen Grabsteinen Blumen lagen. Weiterhin fand sich ein
Erholungshaus für Reisende ^ dessen Räume mit Matten belegt
waren, während in einem Hause auf der andern Seite der
Strasse Erfrischungen verkauft wurden. Reizend war die Aus-
sicht in das Thälchen, von Reihen mannigfaltig variirender
Htlgel umschlossen, auf deren Spitzen Bäume in Gruppen bei-
sammen standen^ während sich an den Abhängen Terrassen au-
gebauter Felder hinaufzogen. Auf den Aeckem standen kleine
Steinbilder. Ueberdachte Gräber waren mit Opfergaben belegt.
Beim Rückwege kamen wir über den Fischmarkt, der in einem
Theil der Stadt abgehalten wurde. Die buddhistischen Bücher
der Japanesen sind untermischt mit einer Art von Sanscrit-
Buehstaben (Tien-si-ko oder indische genannt), die ebenso wie
die chinesischen und einheimischen in perpendiculären Reiheu
geschrieben und von den Priestern zwar gelesen, aber nicht ver-
standen werden.
In dem von kahlrasirten Priestern bedienten Tempel der
Jammabus war über der ThUr einer Capelle, in der kleine
Holzstücke mit weissen Fähnchen aufgesteckt waren, geschrie-
ben: Kompira-gougen. In einer Seiten-Capelle standen zu bei-
den Seiten eines verschlossenen Kastens (der Schatzkammer
zwei Holzfiguren eines zusammengebückten Götzens, des Daio-
kokodeng oder des fllr Reichthum *) angebeteten Gottes. Aus dem
Kasten hofft man auch Gesundheit zu erhalten. Ueber der Thür
stand geschrieben: Otsame Kate masu. In einer Nische neben
dem Eingang stand ein Steinbild mit gefalteten Händen, gut
gegen Zahnweh, und dartlber war geschrieben: Namo Amida
*) Terrena aiiteni vis oiniiiä atque natura Diti patH dedicata est, qui difps.
iit apiid Graeros ITkovTtot', quod et reridatit omnia in terra» et oriiintnr ti
terris ^Cicero).
Glorie. 307
Badn. Daneben sass ein Steinbild, das, auf der Brust mit
Zieratben geschmflckt, die eine Hand erhoben hatte und das
in Augenkrankheiten Hülfe leistet. Zwei krenzbeinige Stein-
bilder mit kahlem Kopf und die Hände in den Schooss gelegt,
hiessen Diso Obosatz und wurden mit der Formel Namo Diso
Obosatz angerufen. In einem Holzkäfig sass hinter einem Vor-
hang ein kahlköpfiges Holzbild mit der einen Hand auf die
Brost gelegt; das Kobodais hiess und in Zungenkrankheiten an-
gerufen wurde, unter der Gebetformel Nama Dais Ninjo Kongo.
Ein zwischen Holzdeckeln in Zickzack zusammengelegtes Papier-
buch, das von Miaco für Gebete geschickt war, trug den Titel
Hannja Disibung und enthielt zwischen dem Japanischen (Ni-
phon) Buchstaben des Chinesischen (Nangking), nebst einge-
mischten Phrasen des Indischen (Tinsiko), wie Daito sanso hussi
huBsito. Auf einer Seite fand sich ein rasirtes Bild mit Glorien-
schein*) und Hannya-san benannt. Zu seinen Füssen rechts
fand sich Monjo-san, links Fieng-san, von 26 Figuren mit ihren
Namen umgeben (Juruksenging). Steinbilder hiessen Isosawa.
Auf dem Rückwege kamen wir an einem der offenen Bade-
häuser vorbei, wo sich die Badenden mit heissem Wasser be-
schütteten, das dann am Boden durch Bambusröhren in einen
Canal ablief. Im Vorzimmer sass eine nackte Frau, die mit
ihrem Kinde spielte und bei Annäherung des Pferdegetrappels
aufstand, um uns den Rücken zuzukehren, während in anderen
*) Als um Fu tane's (Fu daisi) Hanpt ein Heiligenschein bemerlit wurde,
dentote ▼on seinen Söhnen Pukien (Fuken) darauf hin, wahrend Putoching (Fusjo)
lachte. Da Jaknsi Ruri Kwo Njorai (Josse Lieu H Kuang Sbulai oder Arzt im
I^asnrglanz des vollendeten Buddha) den leidenden Creatureu die Arznei der
Jngendlehre giebt, so strahlt er Lasurglanz hernieder. Zen mjosjo kitsi zjouo
Njorai hat die acht Gelübde gethan. San man to mjo Ruts (San wan teng uiing
Fu) ist der Buddha der dreimal zehntausend Lampen, die drei Wahrheiten be-
dentand, die als solche in der Mitte aller Täuschung bestehen. Das Bild des
Itsizi Kiorln dient bei den religiösen Uebnngen des Mikado. Bnts gen Buts
mo oder Fu Jen Fu mu (Valratschana) wird auch Buddha-Mutter genannt (Pau
sho Fn mu oder Pradschna Buddha Matra). Zu den vier Khrwürdigen im Osten
^Tung fang ne tsun) gebort Kongo Satta oder Kin kang Sato (die diamantene
Wahrheit und Tugend).
20»
308 J»P*«-
Ländern eine unwillkürliche Regung der Schamhaftigkeit zn ge-
bückterem Niederkauern veranlasst haben würde. Im Amango-
Tempel stand ein beschriebener Steinpfeiler, eine Steinkugel
tragend, in dessen Höhlung durch Papierfenster hervorscheinende
Lampen standen. Unter dem Eintritt in einer Capelle waren
bunt bemalte Bilder aufgehängt; die Sehlachtscenen darstellten.
Auf einem Steinpfosten stand ein steinerner Schrein, mit be-
weglichgi Steinthüren, bei deren Oeflfnung sich die Figur de»
Meergottes Ibes oder Ibisu zeigte, mit einem Fisch unter dem
Arm. Ein anderer Steinkäfig enthielt hinter seinen Thüren eine
beschriebene Holztafel. In einer vergitterten Capelle fand sieh
eine mit weissen Papiervorhängen bedeckte Kiste, und davor
ein aus Fuchs und einer Art Giraffe gemischtes Fabelthier,
Mascha genannt. Ueber der Thttr stand geschrieben ; Goitsch Jnai
Daimio sin, als vor dem Beginn einer Reise gebetet. Auf einer
Steinunterlage lag die Figur eines Stiers (Utseh). In einer
andern Capelle mit märchenhaften Löwen und bekleideten AtTeu
war angeschrieben : Ikimash Damio sin, und dort wurden in Krank-
heitsfällen Gelübde abgelegt, zur Wiedererlangung der Gesund-
heit. Neben dem Verkaufsstand eines Zuckerbäckers hatten sieh
Jammabn placirt, die unter ihren Korbmützen die Flöte spielteu.
Bei einer Capelle an der Strasse standen Leute, die dort Räucher-
kerzen verbrannten.
In einem Theehaus wurde uns die Thür auf Anklopfen von
Innen geöffnet, und fanden wir in der Eintrittshalle die Mädchen
in Gruppen zusammensitzen. Durch den Hof gelangte man in
einen Garten mit Steinbassins für Teiche, mit Zwergbäamen.
mit künstlichen Felsen, zu denen Treppen aufführen, mit Blumen-
beeten und schattigen Sitzen in Lauben. Zwischen den Ge-
büschen stand ein Capelichen, in der zwei Stücke weisses
Papier in Töpfe gesteckt waren. Darunter lag ein Stein mit
der rothen Figur einer Yoni und darüber war im Hocbreiiet
eine Geissei ausgemeisselt , als um den Mädchen die Strafe zu
versinnbildlichen, die ihrer harren würde, wenn sie die Stunden
der Verehrung vernachlässigen sollten. Daneben stand ein In-
schriften tragendes Steinbecken mit Wasser, und ein Becher,
um dasselbe zu schöpfen und sich vor dem Gebete zu waschen.
Thffhans. 309
Die in den Fabriken der Steinhaner verfertigten Lingam werden
<len Freudenmädchen verkauft, damit nie für Glliek im Geschäft
eifrig dazu beten. Im Umkreis des Gartens finden sich kleine
Zimmerchen, reinlich mit Matten ausgelegt, als die Wohnungen
der Pensionärinen. Die Fremdenzimmer liegen abseits. In einem
Haale sass ein japanischer Dandy, die Guitarre spielend, von
nahe einem Dutzend verftlhrerischer Nymphen umgeben, die er sich
flir den Nachmittag gemiethet hatte.*) Weiterhin sahen wir die
KHehe, wo man Speisen bereitete und der Theetopf auf dem
Feuer stand. Stufen leiteten zu einem Tempel aufwärts, wo
die Balkenenden über dem Eingangsthore in der Gestalt von
Elephantenk(^pfen ausgeschnitzt waren. Ueber dem Altartische
sass Timbosan und an jeder seiner Seiten Tenschigo Bosatz,
etwas tiefer Manjubosan auf einem weissen Elephanten rechts
und Unebuson auf einem schwärzen BUft'el links. Ausserdem
fanden sich Nitschisingh genannte Bilder. In einer Seitencapelle
fand sich ein Spiegel (Bidaro) aus der weissen Metallmischung
Kishisonjin (Kangari). Ueber der Thtlr war japanisch geschrie-
ben : Namo myohoden gescho, oder (im Tiensiko) Chaturdharma-
sundarichasotulang. Ein zwischen Pappdeckel zusammengelegtes
Gebetbuch mit dem Titel Myohodengescho-kangdei (hihtsch) war
in acht Capitel getheilt, als hitsch (erstes), Ni (zweites), San,
Tschi, go, kok, Nannatz, Jatz (achtes). Der Priester Temi-
honsan (ein Niphon Bonzan) hatte es in Miaco aus Tiensiko
in Niphon tibersetzt. Neben dem Tempel fanden sich Grabsteine
nnd Brunnen.
In den Strassen spielten Kinder mit einem Tounnuband, der
mit Zeug umnäht und allerlei Geklingel behängt war, so dass er
beim Forttreiben mit einem Stöckchen Geräusch machte. An-
dere spielten mit ttinf Steinen, die in die Luft geworfen und
dann einer nach dem andern wieder gefangen werden. In einem
andern Spiel fassten sich fünf Kinder an der Hand, und liefen
*) Lied aus dem Theehaus: Kaawa take ya, — U ki na u iia ga sn tori sa — Yeh
mo zu gai ha Dareno — Oschidoreno nakani tatzu ki — Sugo sugo uto — Honui schin-
kin» — Kotö yai i na. Der Vogel OscWdo fliegt über das Wasser, er sehnt sich
nach seiner Gefährtin, er ruft sie durch seinen Ciesang.
^
310 J»P*»
umher vor einem Heelisteii, der den mittelsten »ns jener Reihe
zu greifen sucht , aber durch die beiden an jedem Ende verhin-
dert wird. Ein Herr, der eine Staatsvisite zu machen ging, be-
gegnete uns in der Ehrenkleidung eines grauen Mantels , mit
ausstehenden Aermeln. In Holzmörsem wird mit hölzernen
Klöpseln der Reis gereinigt. Auf der Strasse war ein Barbier
in Arbeit. Abends 'sieht mau die Handwerker mit Lichtem in
ihren Werkstätten arbeiten. Eine Schauspielertruppe kommt zu-
weilen zur Stadt; um in dem ttlr solche Zwecke vorhandenen
Gebäude Stücke aufzuführen. In den mit chinesischen Buch-
staben geschriebenen Büchern der Japaner wird die japanische
Aussprache im Katagana zu getilgt. China heisst Tongok.
Der Tempel des Schutzgottes der Stadt heisst der kupferne Tem-
pel oder der Tempel des edlen Gottes Siwu (Siwu Daimio Sin). V<m
dem früheren, der niederbrannte, tinden sich noch die in zehn Ter-
rassen aufsteigenden Treppenstufen, und sind auch die empoi^e-
kehrte Portale (Tory) tragenden Säulen stehengeblieben, von denen
die untersten mit Kupferplatten belegt und beschrieben sind.
Auf der oberen Terrasse leiten bedeckte Säulengänge zu einem
Heiligthum, das in seiner Form einem viereckigen Kasten gleicht
und verschlossen war. Hirschgeweihe waren daran aufgehängt
und steinerne Löwen bewachten die Stufen sowohl, wie den
Eingang. In einem Seitengebäude, wo der Thür gegenüber
zusammengestellte Speere eine adelige Wohnung bezeichnen,
leben die Priester*mit ihrer Dienerschaft. Weiterhin sah man
in einer Capelle weisse Papierstreifen in Töpfe gesteckt, die auf
dem Altartiscbe standen. In den Büschen seitlich von den
Spazierwegen stand, vom Boden erhoben, eine Capelle mit be-
schriebenen Täfelchen. Man genoss eine freie Aussicht über die
längs der Bucht hingestreckte Stadt und jenseits derselben aaf
die in Thäler geöflneten Hügeln. Ein enger Pfad, zum Theil
gepflastert oder mit breiten Steinen belegt, begleitete einen in
Cascaden herabstürzenden Bergstrom, dessen Wasser zur Be-
wässerung der angebauten Terrassen diente, und ttihrte dann
eine enggewundene Schlucht hinauf zum Fusse einer hoben
Treppe, die von den Wohnungen der Priester an iiOO Stufen
anstieg, zu dem Tempel des Tschimme-san , der besonders in
Hellgott. 31 1
Augenkrankheiten con^ultirt wird. Hinter einem mit Lampen
besetzten Tische schied ein Holzgitter die verzierten Räumlich-
keiten des Innern ab, zu denen eine Treppe emporföhrte, nnd
vor demselben sassen in der Halle die Verehrer mit den Kugel-
schnflren der Rosenkränze in der Hand. Neben ihnen lag ein
Kranker auf seinem Bette (und erwartete wahrscheinlich den
augenbeschmierenden Gott; wie er in dem aristophanischen
Aesculaps-Tempel umgeht). Zwei der Anwesenden schlugen
eine dicke Trommel . zu denen die Anderen , die ihre Köpfe
rieben und bisweilen mit dem ganzen Körper schüttelten,
in zeit weisen Unterbrechungen einfielen. Mitunter begab sich
einer der Verehrer nach der Treppe, warf sich dort nieder
und goss Oel auf die Lampen oder stellte Thee hin. Zum
Schluss warfen sich Alle nieder, um Abschied zu nehmen.
Ein Seitenaltar trug einen Spiegel, ein anderer Täfelchen.
In einer Aussencapelle stand eine betende Figur und neben
ihr war auf einem Stein eine sitzende Figur in Hochrelief
aasgearbeitet, Blumen tragend und von einem langen Ge-
wände bedeckt. Anstossend finden sich die Häuschen für die
Aufseher, und auch eine hölzerne Almosenbüchse fehlte nicht.
Ein glattrasirter Priester, mit einem Strick um den Hals, brachte
Opfergaben von Confect dar. Man blickte von dort über das
Thal, in das der Waldbach hinab rauschte, auf die Stadt, zwi-
schen den Hügeln und der Bai gelegen, jenseits welcher andere
Höhenreihen sichtbar waren.
Beim Rückweg begegneten uns Leute mit grünen Zweigen,
die zum Wasserfest Vorbereitungen trafen. Dieses Wasserfest
wird von den Japanern im fünften Monat, besonders im Tempel
Jammata gefeiert, zu Ehren des grossen Drachens (Drü), des
Vaters der acht kleinen Drachen.
„So oft der Fürst von Simibara nacli Nagasaki kommt, er-
wartet das Volk Regen" (wie in Hannover am Montage des
Pferdemarktes), und man erzählte mir dann von Daijingo, einem
früheren Kaiser Japans, der wegen seines Glanzes der Sonne
verglichen wurde, aber ausserdem im Ammenmärchen zur Be-
schwichtigung schreiender Kinder diene. Früher war mit den
Kindem^kein Auskommen, so unartig und schlecht eraogen waren
312 '^*P«"-
sie , nachdem aber Daijiugo geboren war , beRserten eie sieb
sichtlich, und wenn sie jetzt in ihre alten Gewohnheiten znrllck-
fallen, so schreckt man sie mit der Drohung, dass Daijingo fort-
gehen und in einer Höhle sich verbergen würde, so dass die
Welt in Finstemiss gehüllt bleibe.
Im Tempel Suwu's findet sich keine Figur, sondern nnr
sein Name. Die höchst gelegene Strasse Nagasakis ist die so-
genannte Tempelstrasse, in der sich ein priesterliches Etablisse-
ment neben dem andern befindet, und soll die Zahl derselben
absichtlich in Nagasaki vermehrt worden sein, um nach der
Vertreibung der christlichen MissionMre die letzten Reste der
fremden Ketzerei desto rascher auszurotten. Es bedarf eines
ziemlichen Treppensteigens, um diesen Sitz der Heiligkeit zu
erreichen, doch wird man durch einen pittoresken Niederblick
auf die Bai belohnt, über die Hausdächer der dahin abfallenden
Stadt hinweg. Auf einem Friedhofe waren pfeilerartige Grab-
steine aufgestellt mit Inschriften. In einer Capelle sass eine
kahlköpfige Figur zwischen zwei anderen, und Kriegerbilder
nahmen die Schilderhäuser an den Seiten der Treppe ein.
Im Hauptgebäude des besuchten Tempels stand auf einem
mit Porcellanvasen , Candelabem, Lampen, Näpfen u. s. w. be-
setzten Tische ein Hohlspiegel*) aus weisser Metallmischung in
vergoldetem Rahmen eingefasst (das durchgehende Symbol der
öiuto-Tempel). Dahinter bückte sich die Figur Daiko s in einem
*) Der Spiegel io den Sinto-Tempelo ist Bild der Reinheit der Seele. In d«r
luBchrfft des Darinfi gilt die Lüge als der Repräsentant alles Schlechten. Der
Böse heisat der Lögner. Die Mexicaner verehrten Tezcatlipoca als (iott de>
rauchig gl&nzeuden Spiegels. Nach Cyrill hatte der Moloch einen glänzenden
Stern auf der Stirn, der (nach Theophylact.) den Hesperus bedeutete {tU ien-
y^opov roTiov) oder (nach Seldenns) die Sonne. Nach indischer Kosmogenie schaute
der SchSpfer in einen Spiegel, um thätig zu werden, und Dionysos schafft die
Welt, als er sich im Spiegel schaute. Gabriel zeigte Mohamed den Spiegel aU
Rild des Freitag. Tori zeigen den Weg zum Hachiman-giu (Tempel des HachimauK
den man durch das Niwumon, Thor der zwei Krüge, betritt, bei den buddhistischtn
Capellen Gomadi und Kaidu, sowie Kami-Tempeln vorüber. Biet-hman oder
Tempel im Birmanischen wird erklärt als Vimano (Vimana) oder (im Siamestscben)
Viman. Doch heisst Hman Spiegel im Birmanischen und kJ^nnte so dem Japani-
schen Mia eine Bedeutung geben, dab hus Mi (Kauii oder Uoit) und Ij« (Ja) oder
Kinderfrau. 813
Reismörper zusammen und hielt Stösser und Mörser in der Hand^
um ans demselben dem darum Bittenden die Fülle des Reicli-
thnms zu gewähren, die die scandinavischen ßiesenjungfrauen
ans den Mühlsteinen hervormahlten. An der einen Seite fand
sich auf einem, von weissen Lotusblumen getragenen Elephan-
ten die Statue dfs Kriegsgottes Fugin bosatz^ den der Micado
zu höherem Rang befördert hat, und auf der andern Seite ein
löwenreitender Gott. Auf einem Seitentische fanden sich mit
japanischen Buchstaben beschriebene Tafeln, vor denen Opfer-
gaben lagen und Untersetzer, um darin Lichter aufzustecken.
Ein anderer Nebenaltar trug, zwischen zwei Begleiterinnen^ die
Figur der Ki-tchi-bo-ying (Teufel-Kind-Mutter-Gott oder die dä-
monische Muttergöttin der Kinder). Mit einen Dämon vermählt,
gebar sie ein Kind, das von einem wilden Thier gefressen wurde,
und um Rache dafür zu nehmen, verschlang sie alle Kinder,
deren sie habhaft werden konnte, bis sie auf die geeigneten
Vorstellungen eines frommen Priesters Reue ttthlte un<l jetzt,
wenn darum gebeten, Kinder schützt (eine fast in allen Mytho-
logien wiederkeln*ende Persönlichkeit, und in dieser Doppelnatur
bekanntj.
Der Estrich des Tempels war mit Matten belegt, auf denen
niedrige Tischbänke standen, und jede derselben trug acht
Bücher, von einem Tuche bedeckt. Am Sitze des Hohenpriesters
war ein grosses Foliobuch auf ein Gestell gelegt. Daneben fand
sich eine Metallschalc , um daran, oder an einem hohlen Holz-
kopf zu läuten. Ein kahlköpfiger Priester sass vor einer weib-
lichen Statue an der Seite einer Trommel, die er in Pausen mit
einem Klöpsel schlug und dann durch Recitaticmen antwortete.
In den Aussenräumen des Tempeis flihrten Corridore zwi-
schen Nischen hin, die fUr die Todten dorthin gestellte Täfelchen
erhielten, mit Kerzen, Reis und anderen Speisen davor. In einer
CapeJle sass , die Beine gekreuzt und die Hände im Schoosse
ruhend, die meditirende Figur Shaka's, der (wie ich von den
Haas zusammengesetzt sein soll, oder dem chinesischeu Miao, das mit dem gleich-
lautenden Miao (Ratze) nicht znsam mengestellt werden kann. Das arabische
B«7t bezeichnet gleichfalls einen Tempel (Haus).
314 J*p«D.
mit mir umhergehenden Novizen des Klosters *'i hört^, alf^
Oberster der Götter oder Kami in Gncqna residire, dem lieb-
lichsten Ort. Seine aus Tietsin (Indien) stammende Yerebning
*) Every couvent of tbe Budsdo-doctriue bas its Prior or Superior (Dsjunsi
or Osjo) and all the superiors are snbjected to the superior or Osjo. who resides
in Miaco. The superiors of the Kosjn-conYente of the two ordre« of tbis sett
«re called Siooniu. Tbe geuerals of tbe ordre, wbo live in Miaco uuder the title
of Monseki or Gomonseki (tbe left elated court), are of tbe race of the Mikaddo
(the elated court), aud tbe next in rank to bim (some of the relations of thf>
Spiritual emperor ba^ing gone over to the sect of Budsdo). Tbe buddhistic temple
of tbe Chinese in Nagasaki stand under (beir general, wbo lives ou the moantain
Oobaku (near Miaco), as tbe snccessor on tbe archbisbopric of Ingen followed
in China on the stool of Darma, tbe flrst Chinese pope (and 28^ snccessor of
Siaka) aud came over to Japan, to assist bis countrymen (1(>Ö0) ageinst the Mur-
rokokn (beretic opponents) or Christians. Being received by tbe Emperor (and
having prodnced rain by bis praying in the mountain Kitoo), he converted man}
to the religlon of Buds and received for his residence the mountain Oobakn (neiir
Miaco), wbere he was followed by Okuffi. Tbe buddhistic priests of Sasen (ecatac} '.
if recognized as Godo (endowed witb penetrating intelligence) are considered (by
tbe Japanese) to be able by Satori (medltation) to recognize secrete trutbs. AU
the Budsdo-priests are called Siukk«, as having retired from the world to con^eutic.
Tbe priesta, called Dai Nembud Sin (of tbe Budsdo worship), who chiefly adore
Amida, visit tbe temple of tbe Siudosiu-sect, as belonging to it. The priest»,
called Fongnansin or Ikosiu (the most rieh), wbo (belonging to the Buddhisü»;
Visit tbe temple Fonguansi, are divided in Nis Fonguan Si Siu (the westerly follower»
of tbe Fonguan sect) aud in Figos Fonguan 8i Sui (the easterly followers of the
Fonguan sect). The Bukwoo Si Siu (who agree mostly with tbe sect Monte8iu\
Visit the temple Bukwoo. In the Azta (temple of the three swords) in Mia, tbe
swords of former balf-gods are preserved. Tbe temple of Taisarattadu was foonded
for tbf remembrance of tbe dragon, killing tbe centipede, which ate its eggr,
wben afterwards an evil spirit troubled the travellers. Tbe apostel Koosi drove
it out, by tying his belt round tbe column, be dwelt in and exborting tbe people
to have belief. Amongst tbe Sin or Cami, the flrst place is occupied by the
Udsigaml (the tutelar deity of the couutry) and a such is considered in Nagasaki
the god Suwa Daimio Sin (the great and boly Image of Suwa), wbose temple
Stands on the Tatta-bill. As often as Suwa obtains a higher title of tbe dairi,
his Mia (temple) is bnilt up higher. In the court stand tbe temple« of Murasaki
Dai Qongeu (tbe great and upright Murasaki) and tbe Symios Dai Miosin (the
great and boly Symios), each one having his Mlkosi (au octogoual box, containiog
the Images and relics). Near is the chapel of tbe lord of thousand bones. The
Chief fes^ival (Matsari) of Suwa is tbe Kunitz (Kuguatz Kokonoka), calebrated on
the ninth day oftheninth month (witb tbe theatrical r^prescntations and procession»)
Firhfr. 315
«
sei durch chinesische Priester in Japan eingeführt und werde
in chinesischen Büchern gelehrt. Uebrigens bewahrt der Bud-
dbismus in Japan mancherlei archaistische Gharakterzttge^ die
an die früher auf Java herrschenden anschliessen und im chine-
sischen Foismus (auch wenn er von den Umgestaltungen des
Lamathums frei geblieben) durch eine spätere Reform (wie die
ceylonische in Hinterindien) verwischt sind.
Im Hofe hing eine Glocke und waren verzierte Steinpfeiler,
die Inschriften trugen, aufgestellt. Die von Wandschirmen ge-
bildeten Zellen der Priester waren mit Matten belegt. Ihre
Kleider hingen an den Wänden und Fächer schienen überall ein
unumgängliches und reichlich gebrauchtes Lebensbedürfnisse ob-
wohl sie in den kälteren Ländern meistens ebenso zwecklos in
den Händen getragen werden, wie unsere Spazierstöcke. In
einer grossen Halle fand sich die Küche des Instituts.
by the laic priest, called Nege or Kuge. Hesides a temple to Teusio Dai 8in,
th«ie is a temple to Ten Sin, bis brother. The chief temple is attended to by
Nege (laic prieets), the inferior ones by Jammaboos (soldiers of the moautaiDs),
who ha^e adopted manj ceremonies from the Budsdo-doctrine (the fureign wor-
abip) or by Tendai and Singon (who try to bring the ancieut religion of the
conntry In haruiony with the foreign worship of the Budsdo-doctrlne). being the
foUowers of the sect of Lanzn (according to the Chinese) or of Noosi (according
to the Japanese) at the time of Koosi or Gonfacius (favoured by emperor Gongen).
All the Nege (laic priests) of the Mia or Cami-temple recognise as their head
the Dairi (the court of the Mikaddo or spiritiial emperor), where the noble
Josyda Donno is appointed as their chief. The Jammaboos have their own chief,
who resides at Mlaco. The foar sects (Sensju, Siodosja, Fokke Sin and Omotheno
Ikosju) of the Bndsdo religion liave their principal temples (Tonsi) and fllial
ones (Matsnsi). The ordre of Rinsaifa belougs to the sect of Sen (Sensju), whos«
chief lives in Miaco (the priests belonging to them, travel about and ofteu
change the conveuts). in all the temples of the sect of Siodosju are placed tableU»
for the deceased emperor, before which the mouks recite daily prayers. The
temple Tsiosiosi is the Matsnsi (principal one) of the sect of Fokke Sto. The
sect ef Iko is divided in Omotheno Ikosjn (the flrst Iko) and in A.urano ikosju
(the after Iko). The temples are mostly visited by the low people and the priestb
often pray to the worshippers (Danno). Their doctriues are explained in populär
books, called Kammo. The priests are allowed to marry and to bring op their
male children in the convent (being removed to other places, if too nomeroas).
The baddhistes priests are supported mostly by the ofTerlngs to pray for the
departed sools and by the alms of the worshippers (Danna).
316 Jj»PÄn.
Auf dem Rückwege sahen wir in einer Nische an der Strai*se
eine kahlköpfige Figur, vor der Opfergaben lagen. Die Japane^ien,
erzählte mir mein Begleiter, haben Tempel fttr Jedes besondert*
Körperglied , fttr Nase , Augen u. s. w. und beten zu denselben,
je nach den durcli Krankheiten afticirten Theilen. In den öffent-
lichen Häusern wird ein Phallus verehrt. Im Hause jedes Privat-
mannes findet sich eine Capelle ttlr den Daisinghu, als der
Palast des grössten Gottes, dessen Name auf Täfelchen geschrie-
ben steht. Als Sonne oder Kamisan ist Daisinghu (der Sohn des
Isa-namin-no-mikatto) der Ahnherr der ununterbrochenen Linie
von Mikados, die jeden Morgen zu ihm betend, sich gegen seinen
Sitz wenden in der Provinz von Itsuma, von wo alljährlich
Packete mit Holzsplitter des heiligen Baumes ttber Japan ver-
breitet und verkauft werden. Er führte den Ackerbau ein und
lehrte, während seiner Regiening, Künste und Wissenschaften.
Nach einem Todesfall legen die Japanesen den zusammengebün-
delten Leichnam in einen topfilhnlichen Sarg, der von den Prie-
stern gesegnet wird, und beginnen dann ein anfangs sehr
strenges Fasten, das erst später Fische erlaubt. In einer der
Strassen hörte ich ein bekannt vorkommendes Geräusch und
sah beim Umherblicken durch das geöft'nete Fenster auf einen
Fechtboden , wo Meister und Schüler in Drahtmasken mit zwei-
händigen Schwerteni , die gleichzeitig zum Hieb und Stich
dienten, gegen einander ausfielen oder parirten.
Am nächsten Tage besuchten wir einen einheimischen Buch-
händler, der uns verschiedene seiner illustrirten Werke vorlegte,
sowie einen Laden zum Verkauf von Porcellansachen.
Die japanischen Frauen begrttssen durch eine tiefe Ver-
beugung, indem der ganze Oberkörper an der Mitte der Taille
niederklappt, im rechten Winkel zum aufrecht bleibenden Unter-
gestell. Kinder werden auf dem Rücken getragen. Im Regen
bedecken sich die Japaner aus dem gewöhnlichen Volk mit
einem Strohttberwurf (wie die Bubis in Fernando Po), während
ftlr bessere Stände ganz praktische Regentiberaieher aus Papier
gefertigt werden. Die Katzen in Japan sind durch ihren ein-
geknickten Schwanz auffällig, und die Hunde durch den star-
renden Haarwuchs. Um etwas anzudeuten, was etwas tjeson-
Riidgdo-wo-k1. 317
ders Ausgezeichnetes oder Grosses im Menschen bedeuten soll,
erheben die Japanesen den Daumen. Die Baumgruppen auf den
Spitzen cultivirter Httgel werden dorbin gepflanzt ^ um Kegen
anzuziehen.
Der Arzt des holländischen Consulates, Dr. Bandouin, (Uhrte
mich in dem japanischen Gonsulat umher ^ das seiner Leitung
anvertraut war^ und wo er im Vorlesungsraume die kahlköpfigen
Aesculapssöhne .unterrichtete^ die sich dort versammelt hatten.
In der Nähe von Brunnen sind auf den Strassen hohe Leitern
hingestellt, mit einem Dach auf der obersten Staffel, um dort
für Feuer auszublicken. Eine Strassen-Gapelle des bei Augen-
krankheiten angerufenen Jisosan war Nachts mit aufgehängten
Papierlampen erleuchtet. Unter einem schwarzen Steinbogen
imit weissen Adern durchzogen) führten Treppen zum Tempel
des Kiomitz, mit einer Capelle im Hofe. Die Wohnungen der
Bonzen stiessen an das Hauptgebäude, und mussteu beim Ein-
tritt die Schuhe zurückgelassen werden. Draussen hing das Ge-
mälde einer Courtisane, im Inneni stand auf dem Altar der
verschlossene Kasten des Quannon. Oben seitlich war das
Bild des Windgottes oder (Futing) Kadjeno gestellt, als ob
sich von seinem Sitze erhebend, mit vorwärts gestreckten Hän-
den. Er war weiter unten von einer Schaar festlich geschmück-
ter Götter umgeben, die Kronen oder Diademe auf ihren Häup-
tern trugen und Schwerter oder Lanzen in den Händen. Ringsum
brannten Lampen. Ein alter Priester brachte auf Nachfragen
ein Buch, Budsdo-wo-ki betitelt, das die zum Theil einheimischen,
zum Theil Indien entlehnten Götter des japanischen Pantheon
zeigte, und die Namen im Chinesischen unter Beifügung der
japanischen Aussprache waren über jedem mit Sanscritbuchstaben
geschrieben. Die ersten drei Figuren waren Jikara-daiso (mit
starrendem Haarwuchs), Sinda-daiso (mit Scepter) und Haira-
daiso (mit einem Bogen). Andere Figuren des Buches waren
der vielarmige Fginjinimeh auf fünfköpfigem Elephanten, Usoni-
8cbai-schiosung, von dessen vier Köpfen drei dargestellt waren,
Bisamondeng (mit einem Speer), Dairitch-novai (auf einem Lo-
tus, als Repräsentation der Sonne), Katsu-u-schinuing (auf einem
Ochsen), Kamina-sama (eine Kette haltend), Amida auf Lotus mit
318 J*P»n.
Hendai jotzskte links und Hendai jotssimitz rechts y Ibes , der
Wassergott u. s. w. Auf der letzten Seite sass Sotaklais mit
Begleitern. Auf Anerbieten wurde das Buch verkauft.
Im Daiko-Kutschi genannten Tempel führt eine Steintreppe
zu einer vergitterten Capelle auf , deren Mitteltisch einen Spie-
gel *) trägt. Seitlich sitzt links die Figur des Gha-dai-Sin^ rechts
die Figur des U-dai-Sin und hinter beiden sind Pfeile aufgesteckt
In dem zu den Priesterwohnungen führenden Corridor sitzt der
kahlköpfige Priester Dais oder Robodais zwischen Inschriftstafeln.
Zwischen den im Garten zerstreuten Häuschen erheben sich
künstliche Felsen^ in Teichen gelegen^ die kleine Brücken über-
spannten. Man blickt auf die jenseits der Bucht am Fusse der
Hügel gelegene Stadt. In der Capelle einer abgetrennten Bau-
lichkeit ^ die mit den anderen durch Oallerien verbunden war,
stand auf dem Altartische die vergoldete Figur des Okannnn
*) The Slntos im&glDe & Single being (dwelÜDg in heaven), which^demands
from men purity of sonl aod conscience with virtaons snbjection to the Uwe of
the coantry. The temples, covered only with straw (tiles and copper b«iDg
forbidden) contain a mirror, as symbol of the clearness^ with which the d«ity
looks in the heart of men and distinguishes every spot in {t. The princtpal of
the Sintos-temples is sttuated in the provlnce of Isje, where the dwelHng place
was of the flrst inhabitants of earth. The child receives its name in the Sintos-
tempIeSf where the priests elects one name of three, which are proposed. Tbe
name is changed three times, as child, as youth, and as man. The festiTals
consist in that of the new year, in that of the girls or dolls (where in the
third month ohlldish plsys are indulged in), in that of the flags (where in the
flflh month, boys exerclse themseWes in plays with arms), in that of Snwa (wh«re
in the ninth month the mirror is bronght out from the temple to a piain and
kept there tili the lltb month). On the flrst, 15^ and .28tb day of the month, the
Japanese go to the Sintos-temples and make vows. l'he Japanese designate god
as Kami (lord), which word is also applied to the nobles, as owners of thelr
possessions. With the Chinese characters, which (except on the Dairl's court) are
iised on Japan, the name of Ood or lord of hea^ven may be expressed in one
Single character, but in the ancient character of the Japanese (as used on the
conrt of the Dairi) there are three words reqnired, to express lord of heaTon.
The Creator (Kaiblakfsen) is considered as sustaining the universe (Sekal). Die
diamantene Welt ist ans Vairotschana's (Kongokaino dsinitsi oder der groeseo
Sonne der diamantenen Welt) oder KingKaugkial Tashi*« fruchtbarer (schaffender)
Buddha- Weisheit hertorgogaugeu.
Soonenbild. 319
mit einem Diadem um die Stirn. Seitlich fanden sich die
stehende Figur des 0-Shakkha oder Amida mit erhobener Hand,
die sitzende des sechsarmigen Okannun und die stehende des
Kudo; eine Lanze haltend. Neben der znsammengebttckten Figur
des Ibes enthielt eine Nische die des kahlkopfigen Priesters
Odaisan, und darüber war ein Bild Dharma's aufgehängt, mit
untergeschlagenen Beinen sitzend, ebenso wie die umgebenden
Buddha's. Vor der centralen Capelle hing ein Gemälde, das die
aufgehende Sonne, und ein anderes, das eine Procession zeigte.
Im Innern war ein weisses Pferd mit zwei Menschenfiguren dar-
gestellt (Tinsiu non ma). Eine Gapelle im Hof schloss die
Statue des Jidosan ein, die in der rechten Hand einen Scepter-
stab, in der linken eine Kugel trug. In einer Capelle an der
Spitze der Treppe stand das Steinbild Inari's mit einer Kopf-
beule, die durch eine Schnur umzogen war, zwischen dem wol-
ligen Haar. Draussen fand sich eine Reihe Steinbilder des
Qnannon, auf einem Lotus sitzender Figuren, langohrig und
kahlköpfig , mit einem weiblichen Ausdruck des Gesichts , aber
ohne Busen. Unter einer derselben, die kreuzbeinig sitzend , in
der linken Hand einen Topf trug (während die rechte unter den
Falten des Gewandes verborgen war), stand geschrieben (in chi-
nesisch): Shaka kanai eising, unter einer andern, die den linken
Fnss vorwärts stellte und die rechte Hand erhob (während die
linke einen Ball oder einen Topf trug) : Namu Jiso dai Busatz.
An einer vergitterten Capelle, deren dunkles Innere nur durch
eine über den Opfertöpfchen des Altars hängende Lampe er-
hellt war, stand (in chinesisch) geschrieben: Inari. Auf einem
niedrigen Stuhl stand die Figur Qnannon's, auf einem andern
Timmangan. Stein! Owen bewachten die Stufen. Die Japaner
tragen Strohpantoffeln, bedienen sich aber stelzenartig erhöhter
Schuhe, wenn sie in die Nässe auszugehen haben (wie die
Peruaner).
Der in Isjematz (die Strasse von Isje) gelegene Tempel
des Daijingo heisst Amaterasongyaz (Amata oder Sonne). Der
Krieger Hatzmann oder Jawala, der grosse Ehren vom Micado
empfängt, heisst Pahango Bahan bei den Chinesen. Da diese
gewaltige Furcht vor ihm haben, so pHegten die Japaner früher,
320 •^•i«ö
wenn sie zum Schmuggeln ausgingen , den Namen Hatzmann's
auf ihre Fahnen zu schreiben^ und wenn die Chinesen ihn sahen,
HO flohen sie, berichtete mit innerer Genugthuung mein Begleiter.
Seine Mutter war die Kaiserin Jingokojo. Die vier Konjing sind
böse Geister, die in derjenigen Richtung, wohin sie blickeu,
Krankheiten erzeugen.
Einem Fttrsten , der durch die Strassen zog , gingen zwei
Ceremonienmeister voran, die ihre mit Glocken behfingten Stäbe
auf die Erde stampften und allen Vorüberziehenden niederzu-
knieen befahlen. Edle Japaner hohen Ranges tragen zwei
Schwerter im Gttrtel.
Der Tempel des Fatzmann Jamata liegt in Jamata matz
(die Strasse Jamata). Der Name war einer vergitterten Capelle
eingeschrieben und die Figur eines kahlköpfigen Priesters sass
in einer Nische am Eingange. In dem Tempel des Wassergottes
fanden sich Bilder von Djonken und Schiffen in einer Halle
aufgehängt, vor einer vergitterten Capelle. Ein Pfosten tm^
eine kleine Nische und durcli ein rundes Loch in derselben
blickte man auf einen Fels, an dem sitzende Figuren ausge-
meisselt waren. Vom Fest lagen grtlne Büsche umher. Auf
einem iSchiessstande übten sieh japanische Pfeilschtttzen , die
rechte Hand mit einem Handschuh bekleidet, zum Spannen des
Bozens.
Im Tempel des Daijingo sah man über dem Eingangsthor
der Gapelle zwei Sonnenscheiben, die eine in glänzendem Gelb,
die andere von Kttgelchen umgeben. Längs der Wände hingen
die Portraits der Micado und bunte Gemälde.
Als wir beim Theatergebäude vorbeikamen, traten wir ein
und sahen über der Thttr allerlei Bilder, die Kriegs- oder Liebes-
Hcenen darstellten, Könige, Krieger und Damen. Man war da-
mit beschäftigt, die Coulissen auf der Bühne anzuordnen. Die
Sitze im Parterre wurden durch Bambusgeländer abgetheilt und
zwischen denselben breiteten die Zuschauer ihre Matten auR,
während auf erhöhten Brettergängen Knaben unter ihnen umher-
gingen, um Erfrischungen oder Cigarreu zu verkaufen. Zur An-
steckung dieser dienen in Privathäusern längliehte Kohlenbecken.
Oben lief eine Keihe von Logen umher.
Papierbaum. 321
In einem nahegelegenen Laden wurden Lingam verkauft,
ans dicker Pappe verfertigt und besonders auf die Kundschaft
der Freudenmädchen berechnet. Abends waren die Strassen durch
Papierlampen erleuchtet, die man über die Thüren heraushing.
Begegnende pflegen sich durch Verbeugung zu begrüssen.
Zum Spiel Ooh-bang dient ein Brett mit 18 breiten und
18 länglichen Feldern, und werden auf jeder Seite 162 Steine
(6oh-ish) vertheilt. Die Spieler setzen abwechselnd einen Stein
an eine der Ecken nieder und suchen nun die des Gegners ein-
zuengen, bis sie todt sind und weggenommen werden, wenn
ihnen keine freie Diagonale zur Fortbewegung bleibt. Neun
Punkte sind auf dem Brette noch mit besonderen Bezeichnungen
als die haupteächlichsten markirt. Vor einer Schule vorüber-
gehend, sahen wir Kinder vor kleinen Tischbänken sitzen und
ihre Lectionen hersagen.
In dem Giwon-Mia genannten Tempel waren gelbe Papiere
in der Gestalt eines Baumes geformt und in der vergitterten
Capelle aufgesteckt. Draussen fanden sich sitzende und stehende
Figuren kahlköpfiger Priester mit Rosenkränzen in den Händen
und Steinkasten, hinter deren beweglichen Steinthüren Täfelchen
lagen. Eine Treppe emporsteigend kamen wir auf einer obern
Platform zu einer verfallenen Capelle, deren Thor in chinesischen
Buchstaben den Namen Giongi trug. Daneben stürzte schäu-
mend eine Cascade zwischen den Bäumen der Felsblöcke herab.
In einer an die Priesterwohnungen stossenden Capelle stand die
vergoldete Figur Jakusi, die mit untergeschlagenen Beinen vor
einem Spiegel sass und einen Almosen topf hielt; die eine Seite
nahm die Figur des Isosan ein, die andere die des Quannon,
und in einer Spalte auf der Brust des letzteren fand sich ein
kleines Priesterbild. Innerhalb derselben Nisehe stand auf einem
Lotus das Kupferbild des Osakka, ein die rechte Hand empor-
hebender Knabe, und ein Osfari von Isje oder ein Platten ent-
haltender Glaskasten, der in Holzthiircn eingeschlossen war.
Auf einem Seitentische hatte man ein Bild des Quannon mit
20 Armen gestellt, das auf einem langstengeligen Lotus ruhte,
sowie das schwarze Bild des Fudsosan, ein Schwert haltend.- In
einem Owannyo genannten Gebetbuche waren die Namen der
Basti «n. Heise V. ^ ^^
322 Jtpan.
Monale aufgeführt; mit den an bestimmten Tagen yon den bud-
dhistischen Priestern zu beobachtenden Vorschriften. Auf japa-
nischen Grabsteinen finden sich oft Inschriften in den Budido *)
genannten Sanscritbachstaben.
Im Theater (Shibaya) wurde das Drama It«chkawagoemang
aufgeführt; von dem Helden Itschkawagoemung (Hegensaki-
*) To distinguish them from the Gami or Sin (who have been worshipped
since ancient times), the foreign gods are called (by the Japanese) Badsd and
Fotoke. According to the signiflcation of the letters, Budsdo signifles the way
of the foreign Idols (the way and manner to serre the forefgn idols). The
natWe country of Bads or Siaka is (according to the Japanese) Megattakokf or
the proTince Magatta in the Und Tenslk (the heavenly country). He was boru
(according to the Chinese) 1029 a. d. or (according to the Siamese) 542 a. d.
Ilis father was king of Magattakokf (or Ceylon). In the age of 19 years, Siaka
left the palace and went for Instruction to the hermit Arara Senoin on the
mountain Dandokf, where he (sitting crosslegged and with folded hands) by dee p
meditation (Sasen) attained the revelation of godlike truths (Satori), explorinis
heaven and hell and penetratiug into the power, which governs the world. After
a life of 79 years, he died 950 a. d. Thd place of bliss is called Gokurakf (the
place of eternal comfort) and every one enjoys there a pleasure, corresponding
to his merits. Amida is the chief of the heavenly countries and the protector
of human souls, who attain bliss by his pardon. To live a virtuous Hfe and
not to fail against the laws, laid down by Siaka, is the only way, to be rec«ived
by Amida and to obtain blies. Bad people have to snffer pains in the place
ralled Dsigokf, where the ]udge Jemma (Jemma 0) is informed of all deeds of
men by bis great mirror Ssofarino Kagami (the mirror of knowledge). If the
virtuons life of their relatlons or the endeavours of the priests to obtain Amida's
pardon, have relieved the damned souls, they return from the abode of darknes«.
to be reborn in the shape of animals. Amongst the disciples "of Siaka, the chief
unes were Annan (Annan Sonsja) and Kasia (Kasia Sonsja), who collected his
sayings in the book, called Fokekio (the book of selected flowers) or Kio (the
book). The first Bukkio was broiight to Japan 550 p. d. and 568 appeared ^in
the province Tsino Cami) a precioua Image of Amida (surrounded by glory) which
had been brought from Tensiko (India) to Fakkusai (Korea) and had tbe templr
Sanquosi in Sinana built for its reception under the reign of the Japanese emperor
Kimmei, who changed the era of .Cengo in that ol Nengo (foUowing the Chinese).
The Gokai or flve commandments of Siaka, which have to be observed by aU bis
followers, are: SeSeo, not to kill; Tsu To, not to steal ; Syain, nottowhore; Mago,
not to lie ; Onsiu, not to drink inebriating liquors. By ampliflcation they become
teu commandments (Sikkal) and the l«arnec] ones have to observe the Go Fiakkai
^;'i00 commandments). Sinto signifles tiie acrustomed way of phiiosopbera^ aud
Schachspiel. 323
Koijaro) handelnd, der die Wächter des Yakonin (Edelmanns)
Knnnosthatokitschi (Shaka-higasch Skosabaro) tödtet und seine
Geliebte, das Theehausmädchen (Nangai-nus me) Keschefio
(Itschkawschimbi) befreit, aber von dieser an seine Feinde ver-
rathen wird, die sie bestochen hatten, ihn heimlich seines Schwer-
tes zu berauben. In einem Bilderbuch der Japanesen wird die
Geschichte des wunderkräfkigen Affen erzählt. Ihre Geschichten
sprechen von einem Priester, der für buddhistische Bücher nach
den östlichen Ländern Asiens geschickt wurde und mit Schiffs-
ladungen derselben zurückkehrte. Shusanno-Shakka oder der
Bhakka des Waldes kam nach Japan von dem Negerlande Ko-
lobonokunni, das Indien (Tiensiko) bezeichnet.
Ausser dem Damenspiel, das auf einem Brett mit acht breiten
and acht länglichen Feldern gespielt wird, kennen die Japaner
das Schach (Josin) auf einem Brette mit neun langen und neun
breiten Feldern. Den König (Osang oder Taykun) umgeben
zwei Königinnen (King oder Gold), dann folgt auf jeder Seite
ein Läufer (Ging oder Silber), ein Springer (Keh oder Pferd)
und ein Thurm (Jarru oder Speerträger). Auf dem Felde vor
dem des rechten Springers steht ein Minister (Cha) und auf dem
Felde vor dem des linken Springers ein Gehülfe (Kakfu). Die
folgende Linie wird von neun Fu oder Kulies eingenommen.
Der König bewegt sich rückwärts und vorwärts , nach beiden
.Siadosja (or Siudosja in Plural) are the philosophers, who foUow this rale)
exercising virtiiehj nataral laws). Koosi or Confarius, whose books were coUected,
as Siaio (foar books) by Moosi , was the first, who tanght the highest good to
exist in the exercise of 'virtue. The philosophy to exercise virtoe consists In
flve parts: Dsin, to live virtaoasly ; Qi, to act righteoasly; Re, to behave courte-
ously ; Tsi, to govern Justly; Sin, to keep a clear ronscieuce. The souls, after
deatb, return to the universal soul of Ten (heaven). The highest being was
created as prodnction of sky and earth (In and lo). Food is placed for the an-
restors on tablets, called Biosju. Of their honsegods, the Japanese place cbiefly
the blaek horned Qiwon or Godsu Ten Oo (the bnll-headed Prince of heaven)
over the doors to avert sicknesses, and chiefly the small-pox, others place the
image of a native of Jeso, carrying a sword in both hands, for protection, or
dragons and devils-heads. The Japanese place sometimes a twtg from the Fanna
Skimmi-tree before their honses, to insure good luck, or other plants which
have the power to drive away evil spirits.
21*
324 Japan.
Seiten und in vier Diagonalen. Die Königinnen bewegen sieb
vor- und rückwäris^ nach beiden Seiten und in zwei Diagonalen
vorwärts. Der Läufer bewegt sich in der Diagonale und kann
auch vorwärts gehen ^ aber in gerader Linie nicht zurück, so
dass er einen Kreis beschreiben muss, um nach derselben Stelle
zurückzukommen. Der Springer geht in Winkeln. Der Thunn
mag über eine beliebige Anzahl von Feldern geradeaus vorwärts
gehen, darf aber nicht zurückgehen und wird zur Königin er-
hoben, wenn er die Linie des Gegners erreicht hat. Die Cha
und Kakfu bestreichen eine beliebige Felderzahl, die ersteren
geradeaus und seitlich, die letzteren in der Diagonale. Der Fn
geht geradeaus, aber nur ein Feld zur Zeit. Die Chenfigaren
bestehen in keilförmigen Steinen, mit dem Namen auf der einen,
der Bedeutung auf der andern Seite geschrieben, und die Spieler
unterscheiden ihre besonderen Stücke durch die Richtungen,
wohin die Schärfe zeigt. Kartenspiele sind beliebt.
Im Theater (Shibayaj, vor dessen Thür Wimpeln und bunte
Fahnenstreifen wehten, lösten wir uns einen Sitz in der oberen
Logenreihe, und die schon darin befindlichen Leute, darunter
einige Bonzen , wurden ausgetrieben , um uns Platz zu machen.
Auf dem Vorhange standen die Strassennamen Miacos geschrie-
ben, wo Schauspieler gemiethet werden konnten. Gedruckte
Theaterzettel liessen sich von den Logenschliessern erhalten.
Das Parterre war ziemlich gefüllt, und zwischen den Zuschauern
in ihren gesperrten Sitzen gingen auf übergelegten Brettern Knaben
mit Cigarren und Kuchenwerk umher. Ausserhalb der Sitze
war ein Gang mit Matten überlegt, und ein in violetter Seide
gekleidetes Pärchen, ein Männlein und ein Fräulein, erschien anf
ihm, um der Bühne entgegenzuwandeln , auf der beim Aus-
einanderziehen des Vorhanges sich der Eingang in ein Haus
hinter einem Hofthore zeigte. Die Dame trat ein, während ihr
einen Schirm tragender Begleiter, dem zwei Schwerter am Gürtel
hingen, draussen stehen blieb. Eine Dienerin (wie alle weib-
lichen Rollen durch einen Mann gespielt), mit einem Besen in
der Hand, empfing die Dame und stellte ihr auf der Balustrade
einen Sitz zurecht. In einer Vertiefung der Wand hing eine
Lampe über einem mit weissem Papier besteckten Topfe (^dem
Theater. 325
Platze des Schutzgottes) und daneben leitete eine Thttr zu einem
Cabinet, während eine andere Tliür im Hintergründe den Aus-
gang aus der Stube bildete. Nach einiger Zeit Hess die Dame
den draussen stehenden Herrn durch das Thor ein und setzte
sich mit ihm, nachdem die Dienerin entfernt war, auf einen
Teppich nieder, der Unterhaltung zu pflegen, die von männlicher
Seite in schreiender Kopfstimme geführt wurde, da sie sich in
einem fremden Dialekte bewegen sollte. Zugleich spielte eine
gedämpfte Musik. In einem käfigartigen Kasten des Prosce-
niums sass der Souffleur, der die Stichworte und wichtigsten
Sentenzen vorsagte.
Als nach länger geführter Unterhaltung das Nachtdunkel
einbrach, holte die Dame aus einem Nebenzimmer Matratze
und Schlafkissen, schloss die ThUreu sorgfältig zu und setzte
sich, nach einigen koketten Einwendungen, mit ihrem Besucher
auf das Hett nieder. Die Unterhaltung wurde jetzt sehr warm
und lebendig, der Liebhaber riss seine zwei Schwerter aus der
Scheide und schwur, sie in der Luft schwingend, dass er keine
Unterbrechung fürchte und etwaige Störenfriede übel empfangen
werde. Ein Augenblick, wo er den Kopf wegwandte, wurde
von der Dame benutzt, fortzuschlüpfen und die herbeigewinkte
Dienerin an ihren Platz zu schieben. Der feurige Don Juan
fasste die Hand derselben, in seiner eifrigen Liebeserklärung
fortfahrend, und schliesslich kamen Scenen vor, die sich bei uns
weder lateinisch noch in griechischen Buchstaben beschreiben
Hessen, denen aber die Japaner mit ihren Frauen und Töchtern
in leidenschaftsloser Gemüthlichkeit zuschauten. Nach Beendi-
gung dieses einactigen Stückes (Omigensch genannt) trat der
Theaterdirector vor und kniete nach tiefer Verbeugung nieder,
um in seiner Anrede dem PubUkum für die erwiesene Gunst zu
danken und den Titel der morgigen Aufführung anzuzeigen.
Es folgte ein zweites Stück, bei dem die Coulissen dieselben
blieben. Ein auf Rädern laufendes Boot wurde durch einen
Schiffer mit Rudern auf der Bülme vorwärts bewegt. Im Bug
sass ein alter Kriegerkönig» Cabu-nofki, mit langfliegendem Haar
schneeiger Weisse, das nur durch sein Stemdiadem zusammen-
gehalten wurde. Ueber seine eng anliegende Kleidung aus
326 Japan.
Purpur und Gold trug er einen weiten Mantel und ^elbe Bein-
schienen, während sein Gttrtel mit vergoldeten Schwertern und
anderen Waffen glitzerte.
Am Thore angelangt, wurde der flüchtige König von einem
Manne, der ihm aus dem Hause entgegenkam, hineingeftlhrt und von
dessen Frau empfangen, und das Ehepaar bediente nun auf den
Enieen den auf einem erhöhten Sitz placirten König. Dieser
holte eine Fliegenklappe hervor und begann, sie hin und her
bewegend, eine emphatische Anrede, worin er seine ünterthanen-
an die Pflicht mahnte, ihm in den Streit zu folgen. Mit Ein-
bruch der Nacht führte man ihn in ein Schlafcabinet, wo er sich
niederlegte, worauf die Frau unter Weinen und Klagen ihren
Ehegatten beschwor, seine Absicht, als Soldat auszuziehen,
aufzugeben, und darin bestmöglichst durch das Flehen der
Dienerin, die herzugekommen war, unterstützt wurde. Die Frau
kniete dann vor dem Altar nieder und betete dort unter tiefen
Verbeugungen mit gefalteten Händen. Als sie das Zimmer ver-
lassen hatte, fing das Tschousing (eine mit Eisenketten von der
Decke herabhängende Holztafel viereckiger Form) zu rasseln
an, und als der Mann eine Fallthür aufhob, erhob sich aus der
Tiefe ein Geist, roth gekleidet mit dichtem schwarzem Haar.
Auf die Anrede des auf einem Bambusstuhle sitzenden Beschwö-
rers antwortete er mit; krampfhafter Bewegung aller Glieder
seines Körpers, nervösem Kopfschütteln, erst auf den Füssen,
dann auf den Knieen, zuletzt auf dem Rücken umherspringend
und dann wieder in der Versenkung verschwindend, nachdem
er ein Tuch an dem Tschousing zurückgelassen, von wo es der
Mann zu sich nahm , da es ihn in der Schlacht unverwundbar
machen würde. Als die Frau zurückkehrte, überliessen sich
beide ihrer Freude über den glücklichen Erfolg und traten dann
ab. Der Tschousing begann darauf aufs Neue zu rassein, und
aus der Versenkung erschien der gelb gekleidete Geist Matami,
der in sonderbar abgestossenen Manieren zu tanzen und singen
begann und dann verschwand, nachdem der erwachte König sich
der Zwischenwand genähert hatte, um zu lauschen. Die Frau
betrat dann wieder die Bühne und brachte ihrem Gemahl seine
Wafien, als ein Oiticier mit zwei Lanzenträgem ankam und
Bibliothek 327
sieh naeh dem Könige erkundigte. Dieser verliess dann sein
Sehlafgemaeh und riehtete eine begeisterte Rede an seine An-
bänger, ehe er sich mit ihnen fortbegab. Der Mann blieb noch
einige Zeit in Unterhaltung mit seiner Frau zurück, als von
einem vor dem Fenster stehenden Baum herab , von einem hin-
aufgekletterten Dieb, ein Pistol abgefeuert wurde, dessen Knall
zusammengeschlagene Bambus und umhergesprtihte Funken pa-
pierener Fidibus siniuliren sollten. Der herabgesprungene Räuber
griff mit seinem Schwert den Hauseigenthttmer an, dieser wunle
durch sein Taschentuch geschlitzt und säbelte seinem Feinde den
Kopf ab. Alle Schauspieler traten dann auf die Btthne, um sich
onter Verbeugungen und Xiederknieen zu verabschieden, und das
Publikum entfernte sich. Wir begaben uns fllr einen Augenblick
hinter die Coulissen, wo die Schauspieler in einem Zimmer bei-
sammen waren und bedruckte Zeuge geschenkt wurden. Der
Tschousing wird in den Häusern der Dainnos aufgehäugt, ehe
sie in den Krieg ziehen. In den japanischen Rollenbildern be-
rtihmter Helden oder Frauen in ihrer alterthllmlichen Tracht,
tritt immer auffallig das lang ausgezogene Gesicht,*) als cha-
rakteristisch hervor.
In einer Strassencapelle sass Isosan auf einem Lotus, und
in einer benachbarten fand sich ein kleines Tempelchen t\lr Ina-
risan. In einer andern sah man eine bekleidete Figur Josani's.
Im Tempel Kotaisi's stand vor der grossen Statue eines
sitzenden Gottes die Figur eines Vogels, der eine Lampe hielt.
Einer der priesterliehen Novizen war ein lustiger Kumpan,
schlug Purzelbäume und trieb andere Possen. Er sagte mir im
Gespräch, dass er fortan sein Haar wachsen lassen würde, um
zu fechten und das Leben eines Soldaten zu führen.
Der Oberpriester des Klostei-s lebte stets in einem Verschlosse-
nen Zimmer, wo er nur von Priestern besucht wird. Holzeorri-
dorc sind für Spaziergänge bestimmt. In der Bibliothek staiud
ein verschlossener Steinschrank, der r)60 Bücher enthalten sollte.
*) Les AiiDamites out \e front court et petit, les Jones arrondies, le bü de
U flgure large, et cela est frappant aortoat chez les femmes, qui pa^sent ponr
d^aatant plns heiles que re caract^re est plus prononce (Jouau).
328 J*pw.
Die Zahl der Priester*) wiii-de als i02 angegeben. Ans einem
Hokekio betitelten Bnehe^ das aus dem Indischen (Tiensiko)
in das Chinesische tibersetzt sei, wurde mir als Tiensiko-Phrase
*) Les BoDzei Badsoi'estes ont un graiid-pretre nomme Xaco qul consAcre )es
Tundes ou ey^ques (nomin^s par Tempereur Cubo-Ssma). Parmi les sectes de la
religlon des Fotoques 1) ceUe des Xenxus ^n'enseignent que la doetrfne In-
terieure (du Deant) de Xaca (comptant des adb^rents principalemeni entre les Grands).
2) Les Xodoxins (qui suiveut a la lettre la doctrine ext«rieure de Xaca) eo-
seignoDt Timmortalite des ames. 3) Les Foquexus (Foquekio) soiit tr^ austrres
(en adorant Xaca) et (dans les congrdgations) mediteut sur quelque point d«
morale, que )e Superieur explique auparavant. 4) Les Negores (cooipos^s princi-
palement par des gentilshommes) funt professiou de contineDce (defendaDt ans
femmes d'eotrer dans les villefi, oü ils sont e'tablis et doot ib sont les »euU
babitauts). 5) Les Icoxus fönt profossion ouverte de magie. 6) Les Arbori-
Bonzes n'ont d*autre abri que le creux des arbres. 7) Les Genguis re^oivent
les pel^grius et les Guoguis les guident sur les montagnes. 8) Dans la &«ct«
des Mundians il y a des vieillards, qui se tiennent ordinairement deux eosembl«,
assis a c6te du chemiu, ayant chacun devant soi le Foquekio (recitaot quelques
lignes). D'autres sont pres d'une riviere, oü ils repetent sans cesse Namanbay
une abbreviation de Namn Amida Budsa (Amida, secourez ies ames des Trepassez).
D'autres se tiennent proche des grauds cbcmins et ont devant eux une mani^re
d*autel, oü sont plac<^es des statues d'Amida et d'autres divinit^s, de qui depend
le sort des ames apr«^s la mort, avec les representations des supplices destines a
tourmenter les ames dans l'autre monde. Les Bonzes expliquent (en precbant le
livre Foquekio dans les teuiples (Tiras). Les Alles r^cluses (Bicoris ou Bicuois)
sont charg^es de Teducation des jeunes personues de leur sexe. Dans le temple
de Nara la statue de Xaca (Halt assise (sur une rose) entre ses deux flis Canou
et Xixi. Derriere ^taient deux autres statues des dieux Homocundis et Zoiali^
qui ont aussi leurs cieux, oü ils pr^sident. .-A Tentrance il y a avait deux
flgures colossales (d'un air faroucbe). L'une avalt nom Tamondea et Tautre
Besamondez. Ces dieux prcsidaient cbacun ä un ciel et ils avaient aussi chacuii
nn demon sous les pieds. La statue d'Amida (la tete rasee et les oreilles perct^efr)
titait assise (pr&s de Miaco) dans le temple bati par d*anciens dairys en Thonneur
d'Amida et souvent renouvell^ par leurs successeurs. Les yents et le tonnerre
avaient aussi leur representation. Sur les degres, qui s*^levaient en Amphi-
theatre, ^taient rangees les statues du dieu Canon (Als d'Amida). Ce dieu avait
le visage fort beau et trente bras fort petits, ä la röser?e de quatre, qai etaient
proportioncs au reste du corps et dont deux etaient pos^s sur les reins , et les
deux autres portaient des javelots. II avait sur la poitrine sept faces d'homme»,
toutes couronn^es et enviroun^es de rayons. Dans le temple, dedie an rois des
d^mons (k Meaco), sa statue (tenant une sceptre en main) etait escoit^e de
deux autres. Celul qui etait a gauche ecrit les pcches des bommes et Tautre
Noten. 329
vorgelesen : Daimokindin nmkakascho schinnin anuruda kohiDna
sbobaybadda dihada. Ein anderes Buch unter dem Titel : Bndsdo
Sezo eng me si so bosatz scho enthielt das Alphabet der Tien-
siko-Buchstaben mit japanischer Pronunciation. Der Vater Sha-
kiamuni's hiess Schobondaio und seine Mutter Maya-buni. In
einem Hofe stand; seitlich von der Strasse, hinter drei Tory
(in Wellenlinien aufgekehrter Portale) eine Capellc Inari's, mit
langhälsigen Füchsen gefüllt. Ein Gebetbuch^ das zugleich das
Alphabet und die Buchstabirniethoden des Tiensiko enthielt,
war mit dem Bilde der Göttin Quannon-Bosatz verziert, in sitzen-
der Stellung unter einem Wasserfall und mit dem Mond zu ihren
Füssen, während ihr Haupt im Glorienschein glänzte und An-
beter mit untergeschlagenen Beinen sie umgaben. Auf der letzten
Seite stand der Name der Strasse von Miaco, wo das Buch zu
kaufen sei. Das Budtscho song so da ra mi enthält ein Sanscrit-
Alphabet mit zugehörigem Syllabarium zum iUichstabiren. Das
Buch Hokekio ist von Ginso San So Ho Si in Indien verfasst
Die Einweihungsformel beginnt mit: Nabo aryabatc taererokiya
baratschi bisute daiya bo dainja bäte tane rokiya haratschi his-
Busn. Ein kurzes Alphabet war auf Holz geschrieben. Auch
musikalische Noten finden sich in den Keligionsbttchern.
Der vornehmste Priester Nagasakis lebt im Tempel Kotaisi's
and gehört den Jensu an, wogegen der Tempel des Daiko-
kutschi sich in der Secte Joszu findet. Im Ganzen sind acht
Abtheilungen, als: Jensu mit den Koku, Ikoschu, Tcndaischu,
Singongschu, Jodoschu, Hokteschu. Ausser dem Katakana (der
Umschrift des Chinesischen) und der Cursivschrift Firakana (als
Go-syo, dem chinesischen Thsa-Ochou entlehnt) finden sich im
Japanischen die Schriftarten Manyo-Kana, Yamato-Kana, Zyak-
sco und das dem tibetischen Landza (nach Kosny) ähnliche Bonzi.
Nach Einführung der chinesischen BuchBtaben erfanden die
Ut ce qoi ^uit ecric. Autour du temple <^taieDt r«*'pr(^MUti^8 !«• dlff^retiU tour«
ments de l'Enfpr. Dans du aatre teoiple, il 7 avait une mach In« (faite eri uiaiiUrn
da toor), contenant tous Us livres, qu*a cornpost* Xac«. La rinqtiii*ni0 aniif^a
dn re^rie de Si Nin (1654—1663) coaimeoca le Kakujo oti p^lerlnagf aii& 33
tomples de Quauwon (devottoii qul depuis ce temps-lä est fort k la luode).
330 J«P*n-
Japaner das Kaiaga^na, um den der japanischen Aussprache zn-
kominenden Laut zu geben^ und fttgten später auch eigentlich
japanische Worte hinzu, die in diesem Alphabet*) geschrieben
*) JuBqu*au r^gne du 16>u*) mikado (Ouzin-tenwo) tontes les ordonnance« etaifot
fiites de vive voix et il n'y avait paa dVcriture. En Tan 284 a. d., Onzin-tenwo
(poar introduire les charact^res chinois) en^oya une ambaseade dans le royaumc
de Hakou-Bai (dans la partie aud-eat de la Cor^e), dans le btit d'obt^ntr des gens
inatraita et capables d'iutroduire la Ittterature de la Chine. A son retour, rani-
bassadeor ramena Wontn ou Wang-jin (desceudant de Tempereur Kaoutsoo de la
dynastie Hau), qul fut Charge de l'iustruction des deux princes. Les descendaiits
remplirent de bautes fonctions militaires et pour son propre merite, les Japonais
lui deceru^reut les bonneurs divins. Depuis le temps de Wonin, les cbararteres
chinoia sont en usage chez les Japonais. Couime la langne Japonaiae diflere
(dana la construction) de la langne rhiiioise et le meme cbaract^re chinois a
frequentement plusieurs signiflcations, on forma (au commencement du^megiecIr>
au moyen de parties de cbaract^res chiuois un syllabaire, appelee Kata-Kaoa
(parties de lettres), qui s^emploie soit k c6t« (pour en indiquer la pronunciation
on la siguiflcation) , soit au milieu des charact^res chinois (pour indiquer les
forme» grammaticales de l'idiom rendue difflcile par Temploi de charactires isoU»V
Selon Touvrage japonais Wazisi (origine des choses au Japon), Kibi compoaa le
ayllabaire Kata-Kana et voyngea en Chine, d*oü il revint en 733 p. d. Apres
lui fleurit Koubo, Tinventeur d'un autre syllabaire (Hirakana ou ^critnre egale\
susceptible d*ltre eniploy« seul pour la langue japonaise, sans qu'il f&t besoin
de reoourir «u chinois. En l'ann^e 1006 p. d. un pretre de Bouddha , noinno^
Ziakouso (Shubchaou) partit du Japon pour porter le tribut en Chine. II ne
romprenait point le chinois parle, mais, comme il Tecrivait UH bien, il fut
recommande de. dresser une liste des characteres chinois, avec leur signiflcation
en Japonais. Ce fut alors, qu'ii composa des lettres pour son pays de nombre
de 47 (la 48"^« syllable fut ajoutee plus tard). Ce numbre fut adopt«^, parce que
ie syllabaire apporte de Tlnde eii comptait autant. La collection des ödes appelees
les dix mille fruilles fut ecrite dans le syllabaire Mango -Kana (composa d«
cbaract«^re8 chinois coniplets, sous la forme ordinaire et egalementi en ^crtture
cursive). Le syllabaire Yamato- Kana (erriture japunaise) est compose de charactere»
chinois, considerablenieut coutractes. La divinite solaire (la deesse soleil), qui
preside au gouveruenient de Tunivers Aiuataras<»uchogami est ceus<^e de a^incaroer
dans la personue de chaque Mirado. Le dai-sio-dai sin (archi-saint) estle prt^ident
du conseil du mikado. Le Kwan-bak (sainte personne) ou Atsouraki morou (garde
des bonnets de reremonie de Tempereur) est le regent de Tempire en cas d*oii
mikado enfant. La secte 8in-gon, transportee de Tlnde meridionale en Cbin«
(648 p. d.) et de la au Japon (717) et la secte Tendai fönt usage des charact«rec De'vra-
nagari modlfl^s. Cette ancienne ecriture des Rnnddhistes, appel^e en Chin« :
Faud&if, au Thibet: Hlajik et eu Mongolie: Estriün ussük, est deaignc« plus
Schreibmaterial. 331
waren. Die japanischen Btteher enthalten meistens eine Mischung
aas chinesischen und japanischen Bachstaben (nereckiger Form
oder cnreiv), indem die letzteren fttr die wirklich japanischen
Worte oder die aas dem Chinesischen aafgenommenen verwandt
werden, während man die ersteren beibehält, so oft eine beson-
dere Bedentang in dem chinesischen Charakter liegt nnd man
diese aasgeprägt za bewahren wünscht. Das Katagana in vier-
eckigen Bachstaben ist älter als die Carsivschrift des Chirogana,
Die chinesischen Bachstaben (Kala-no-modschi) wurden von
Korea eingeführt, and später erfend Kobodais die japanischen
Bacbstaben (Niphon-no-modschi). Die gewöhnlichen Bachstaben
heissen Modschi, die Sanscrit-Charaktere der Priester dagegen
Bonji.
Die Japaner schreiben mit einem dünnen Pinsel, den sie
mit chinesischer Tinte anfeachten, die für den jedesmaligen Ge-
braacb aaf einem glatten Stein gerieben wird.
Ein Bachhändler, den wir besachten, zeigte ans Land-
tp^cialement dans ces deux derniers pays sons las noms^de Landsa et Landsha
(laoka), mais port« en Japon celui de Sittan. L'aJphabet du Sitten Japonais, comparo
avec celoi du Fan (sanscrSt) ou Landsa, s'est trou\tf coutenir identiquement les
m^mes eignes radicaux. Selon les dictionnairs Japonais le Sittan est T^criture
de mindoustan. Daus T^criture (sittan) Japonaise, les traits sont plus pointos
et lee tetes, fortement marqn^es dans le Dewanagarl et le Landso, se distinguent &
peine on roanquent eutiirement. Les ftin^railles du Mikado ont Heu pr^ du
temple Zin-you-fii, situ^ en dehors de la cour imperiale (daVri) et i cM du da'i
Bouts (grand Rouddha). En face de ce teoiple coule une petite rivi^re, snr
laqnella est Jet^ le pout nomme Yomi-uo-oukibasi. CVst jusqu'i ce pont, que
le Corps du Mikado est apporte accompague de toute la pompe, que le di^ine
empereor etale pendant sa Tie, mais arrive U 11 est refu par les pr^tres de Syaka
et enterr^ snivant leur rite. Les Yama-bousi de la doctriue Syou-gec-dou, ou
Sjoo-gueu-dou (doctrine practique et iuvestigatrice) r*tudient les influenccs Celestes,
les huit diagrammes (hakke ou hokke), la chiromancie, Tart de predire la fortune,
le moyen de retrouver les objets volt^s etc. La serte Tendai est ainsi nomni^e
d'aprfts une montagne et un temple en Chine (ou Hindoustan). Zyodo (syodo)
signifle ^terre sainte.^ Sin-gon veut dire „psalmcdler.*' Ama-terasou-oho-kami
* ont les mots Japonais que repr^sentent les quatre charact^res Ten-sio-dai-zin,
lesquels signiflent „le grand esprit des cieux pur$." Les Sohei sont de longues
bandes de papier blanc, tenant lieu des esprits ador^s, pr^clsentent comme la
tablette mortuaire d'un ancStre rcmplace celui dont eile porte le nom.
332 J«P«n-
karten I besonders von Japan und China. Alle LSndcr Über
China hinaus , hiessen mit allgemeinem Namen (Tieiiso). lu
der Geschichte des Affen Sarihotz heisst derselbe Schüler des
Shakiamuni.
Für ihre Silbenalphabete wählten die Japanesen zuerst die
47 vollkommenen chinesischen Charaktere, und zwar die dem
japanischen Laute entsprechenden. So wurde z. B. ftir die ja-
panische Silbe mi (etwas Weibliches) das chinesische Wort-
zeichen für Weiblich genommen. Koye ist der chinesische Laut
und Yome die japanische Aussprache in Erkliinmg dos Wortes.
Im Königreich Tchantcheng schrieb man (nach Ytoungtche) auf
Schaffelle mit Kalkwasser oder auf Bambusplatten. Die Erfin-
dung des Sittan (Buchstabenschrift aus Hindostan) wird dem
Buddhis awa Rjumyo (Lung meng), dem 14. Patriarchen des
Buddhismus zugeschrieben, als Stifter der Secte Siugon, die
(648) aus Sud-Indien nach China und dann (717) nach Japan
kam, ihre Ausbreitung dort vorzüglich dem Oberpriester Kobo-
daisi (775 p. d.) verdankend. Kobodaisi war der Schöpfer des
japanischen Syllabars Hirakana, bei dessen Einrichtung er sieh
an die Fan- (Landsa) Ruchstaben hielt, gleichwie der tÜK^tisehe
Schriftgelchrte Tongmi Ssaml)lioda, der (üii2) zur Erlernung des
Devanagari aus Tibet nach Indien gesendet wurde, nach dem
Typus der Landsa-Schrift für sein Vaterland eine Schrift bildete,
die unter dem Namen Wudshan (Buohstaben mit einem Kopfe"*
im Gegensatz des nach dem indischen Bharnla geformten Wusnin
(ohne Kopf) als die allgemein gebräuchliche bekannt ist (Sieboldt\
Nach Philo waren die ersten Buchstaben diejenigen, die (durch
die Körperwindun^cen der Schlangen bezeichnet) in den Tem))eln
als Symbole der Götter abgebildet, göttliche Ehre emi)fingen-
Hermes und (der in Schlangcngcstalt erscheinende) Kadmns
gelten ferner in der asiatischen Mythologie als Städtegrüuder
(s. Movers) und zeigt sich auch hier die doppelte Beziehung
im Devanagari. Der erste Hermes (der Schrifterfinder Seth)
oder (nach den Sabäern) der ägyptische Agathodaemon hatte
(nach Abulfeda) viele Städte erbaut, wie Kadmus (nach Nonnus"^
in Libyen. Saribant ist schlangenarti^er Dämon bei den
Longobarden.
Literatur. 333
Die Japanesen haben über 14 Zahlensysteme.* Bei den Chinesen
erhält die vierfache Qnadrillion den Namen heng hocha (Sand
im Flnssbette). Bnddho unterschied drei Zahlensysteme^ das um
zehn wechselnde; das um Hunderte wechselnde und das
höchste, bei dem sich die Summen um sich selbst vermehren.
La Serie (des Tibetains et des Singalais) s^d^ve jusqu^ä Tu-
nite, suivie de soixante zeros, ce qui fait dix novemdecillions.
Ausser den gewöhnlichen Zahlwörtern giebt es für gewisse
Zahlbestimmungen einen alten Cyclus von zehn Schriftzeichen
(Denarius) und einen desgleichen von zwölf (Duodenarius). Pie Com-
bination beider giebt Zahlen von 1 — 60 und dient zur Bezeich-
nung der Jahre, sofern sie als Theile eines 60jährigen Cyclus
betrachtet werden (im Chinesischen). Von diesen 22 Zeichen wer-
den die ersten zehn die SStämmC; die anderen zwölf Aeste oder
Zweige genannt (s. Schott). Man setzt (in der Zeitrechnung)
die Stämme voran und wiederholt beide Reihen , wenn sie sich
erschöpft haben, so lange, bis sie zugleich wieder von vorn an-
fangen. So kehren dieselben Combinationen nicht eher zurück,
bis der Decimalcyclus sechsmal und der andere fünfmal abge-
laufen ist (s. Ideler).
Die Jamato- Sprache auf Japan hat sich nur noch bei
einigen Geschichtsschreibern, Dichtem, auf der Bühne und am
Hofe des Mikado rein erhalten, ist aber sonst stets mit chine-
sischen Ausdrücken gemischt. Der Kai-sho oder sorgfältige
(kai) Styl wird gewöhnlich nur in der Dichtkunst und bei Druck-
sachen gebraucht, der Gio-sho oder handelnde (gio) Styl dient
officiellen Verordnungen und Erlassen, der So-sho oder stroherne
(so) Styl wird in der gewöhnlichen Correspondenz zwischen
Gleichstehenden gebraucht, wenn man den viereckigen Charakter
des Chinesischen im Japanischen schreibt. Die japanische Lite-
ratur zerfallt in Uta (Distichen) und Renga (Lehrgedichte), Mai
(Dramen), Sosi (Biographien der Herren), Sageo (lebende Hei-
lige), Monogatari (belehrende und unterhaltende Erzählungen in
Prosa), Taifexi (Geschichte), Gesetze und Sitten. Die Bibliothek
von Kanasawa ward gegi'ündet 1316 p. d.
Mu jaosing oder Susing, der Planet Jupiter oder Vrihaspati,
bat in japanischer Darstellung auf jeder Seite ein kleines
334 J^p»"-
Sternchen neben «ich; als wären ihm Ohren angewachsen, und
wird als Lehrer mit zwei Schülern repräsentirt.
Die japanische Geschichte'*') beginnt mit der Dreitheilnng
*) Swa Fikono Mlkotto (Syn Mu Ten To) civilisa (comme Nin Oo oa le
plus grand de tous les- hommes) les habitants da Japoo (Akitsusimas) et fonda
le goavernemeot (660 a. d.). En la öO™« ann^e de son r^gne, 346 ans aprvs la
mort de Xaca, le philosophe Boosi (vieux enfant) naqoft (le H™« jour du 9°^e moU)
H Chine dans la province de Sokokf (anime par Vime de Kassobosatz, disciple
de Xaca). Vers le mSme te mps, on vit poar la prämiere fols des idoles etrangeres
au Japon.et elles furent adorees k Khaiuano. Sons Sui Sei (successeur de Syn-
Mu) le philosophe Koosi (r'onfucius) naqutt ä la Chine (551 a. d.), 399 an»
apr^ la mort de Xaca (le 4°^^ joiir de ll>ne mois). La nature lai avait niArqn^
le front d*une petite «mineuce, cumme a Tempereur Siun et il avalt tontcs les
marques d^un fnture Sesin (d'un homme d'un esprit incomparable et d*un pro-
fond savoir). II etait haut de 9 Sacks (pieds) et six Suns (demi-pieds). Sous
Annei (successeur de Sui Sei), Ganquai (disciple de ConAicius), dans le corps du
quel r&me de Kassubatz etait passee, naquit k la Chine dans le province de
Kokokf. A 18 ans il avait les cheveux tout blancs et paraissait en tont un
vieillard. Sous Kookin (216 a- d.) lesChinois, envoj^s par Tempereur Sinosikwo,
s'etablirent ä Kaiyoku. Das Amt des Seogun oder Xognn wurde 96 a. d. ge-
Hchaffen. £n la 95°>« annee de Tempereur Synin (29 a. d. bis 71 p. d.), Bupo (ou
Kobotus) viut des Indes an Japon, oü il apportait sur nn cbeTal blanc le Kio
ou livre, qui renfermait sa doctrine et sa religion. On lui erigea un temple
sous le nom de Fakubasi (le temple du cheval blanc). A la troisidme ann^ da
r«>gne de Fitatz u on Fintatz (572 — 586 p. d.), Tapfitre Sotoctais naquit k la coar
de Tempereur. Songeant que le Saint Gnso-bosatz renal trait en eile, sa mere
se trouva enceinte et accoucha le 12°*« mois d*un Als, qui fut nomme Fatsisino
et apr^s sa mort Tais on Sotoctais. Les os et les reliques de Xaca paryinrent
d'une maniftre miracnlense entre ses mains. Depnis ce temps le cnlte de ce
dien 8*accrut et il arriva des pays ^trangers d'outre-mer nne grand nombre d'Idoles,
de statuaires et de pretres. L^empereur ordonna, qu'an 6 jours cbaqne mois tootes
les cr^atures Vivantes soient mises en libert^. La 8°>« ann^e la premUre Image
de Xaca fut apport^e au Japon et placke k Nara dans le temple de Kobnsi. Dn
certain Moria, Tennemi des Fotoqnes (qn'il brnia) perit an boot de deux ans
sons l'empereur Joo Mei (586 — 588 p. d.) et on batit en memoire le temple de
Sakatatina k Tamatsukuri. L'imperatrice Suiko ou Siko (593 p. d.) fit jeter eo
fönte une statue en bronze de Xaca. On apporta de Fakkusat nn livre de religion,
intitul^ Rekkotoso. Sous Tempereur Dsiomo (629 p. d.), Sienno Giosa, fondateor
des hermites (Jammabus) naquit. Die Era Nin (seit Synmu) wurde (645 p. d.)
durch Kntakn in die Era Nengo verändert. L*empereur Tent Sit (662 p. d.)
erigea le temple See Onansi et le princlpale Idole, onvrage dn statnaire Cassiga.
L'empereur Ten Mu batit le temple Midera et le livre sarri^ Issal-Klo (formnlaire
Mensrhenkaiser. 335
der Himinelsgötter vTeng-jin\ Erdengi^tter (Zi-jin) und Jiimo
oder menschlichen Kaiser. Der Erste der sieben Teng-jin ist
Knnnitokotatsinna-Mikotto^ der, in die Existenz springend, das
des pri^rfs) tut apporte de la Chine an Japon (f 687 p. d.). Soos rimpermtrice
.^n Mei (708 p. d.) le temple Koobokasi tut bati poor une idole de Xaca, foroKSe
d*iiD melange de bronze et d*or, ouvrage da statuaire TaSsoqnau. Sous Timpera-
trice Geosioo (715 p. d.), U y avait d*appariUon miraculeQse des dieox Khnmano,
(fongiD, Amida, Jakosi, Sensiu, Quanwon et llissamonten en differenti endroits.
l/imperatrice Sioomn fliyh le grand temple de Daibods (715 p. d. bis 724 p. d.)
Tandis que rimperatrice Kooken (749—759 p. d.) b&tit )e temple Foo Daisi, an
liiogio implora TassistaDce de Barramoos, une diTinit^ des Indes, qol apparot a
1 instance. L'Empereur Koonin (770 p. d.) ordoDoa (pour apaiser les templ^tes),
qa'oD cAebrat dans tout TEmpire des Matsuris pour apaiser les Jakosls (ou
Mprits mal ins, qui rrgnent dans Tair et dans les campagoes). La 5°>« anutfe le
prMre Kobotais naquit. Sous Tempereur Kwan Mu (782) le genital Tamamar tua
Troji, le g^n^ral des ötrangers (Tartares), qui etaient 'venus a Japon. Sous
l'empereur Sei Wa (859 p. d.), les livres de Coufucius fürent apport^ k la cour
liu Japon. La 5>°« annee naquit dans la province de Jamatto Isje, Alle de Tslke
Kugu, priuce du sang. Gette princesse savante a compos^ des ouvrages. Sous
l'empereur Murakami (947) 11 y avait une assembl^e sur les affaires de la
religion, oü led chefs de toutes les sectes se trouvaient Jorimassa, sous Tempereur
Konjei (1142 p. d.) tua (avec Taide de Fatzmann) le dragon infernal Nuge
dans le palais du Dairy. Kijomari trat in*s Kloster (f 1182 p. d.). Sous Kamme
Jamma (1260 — 1278 p. d.) mourut Sinran, che/ de la secte Ikosin, qui avait it»
disciple de Foonen Seonin, fondateur de la secte Seodosju. Die von Kublai-Khan
(f 1273 p. d.) geschickte Expedition litt Schiffbruch. Les Oamis excit^rent une
furieuse tempete, qui fit perir toute la flotte du g^neral Tartare Mooko (1284 p. d.)
Sous Tempereur Gubo-Sama Jietzsiako (f 1674 p. d.) le docteur Ingen arriva de
la Chine au Japon pour y publier une nouvelle secte. Sous Tempereur Keikoo
une nouvelle isle sortit du fonds de la mer. Elle fut nomm^e Tsikubasima et
«-.oDsacr^e a Nebis (le dien de la mer). Tfois ans apr^ on y batit le temple
Tajanomla avec des pretres (71 p. d. — 131 p. d.) LHmperatrice Singukogu
(Dsin Gnukwo Guu) repassa (de la conquSte de Cor^a) au Japon et accoucba
d'un Als (Wakono Oosi). On la mit apr^ sa mort (270 p. d.) au nombre des
d^esses sous le nom de Kassiuo Dal Miosin. Elle fut succed^e par son Als
(Wakono Oosi ou Oosin Ten Oo), qui fut illustre dans la paix et la gnerre.
Apr^ sa mort (313 p. d.), il fut honore du titre de fr^re de Tensio Dal Sin.
On lui donna aussi le titre de Jawatta Fatzmann (le dien de la guerre de Ja-
watta). L'empereur Nisitoku (313 p. d. — 400 p. d.) füt ador^ sous le titre de
Nanlwa Takakuno Mio Konesirano Dai Mio Dsin dans le temple k Tsinokuni.
La 12n>o annee du regne de Kei Sei (507—534 p. d.) le proph^te Dharma (le
trofisieme Als de Kasinwo et le 28»>c, qui occupa le si^ge de Xaca) arriva i la
336 J*P*n
Land Japan erschuf. Der siebente der Teng-jin (Isanami ge-
nannt) zeugte mit seiner Gattin Isanagi als ältesten Sohn den
Tengsogo Daisingo, den ersten der Zijin sowohl, wie den Ahn-
herrn der Mikado (nebst der Enge) und schuf dann alle Menschen,
die von seinen anderen Söhnen stammen. Der Letzte der ftlnf
Zijin war Vater des Zimbu-tenno, des ersten Kaisers. Geister
guter Menschen steigen nach dem Tode zum Himmel auf, wo
Teng-teh, der Gott des Himmels, herrscht und sie bei sich auf-
nimmt. Böse Geister treiben sich unstät umher. Unter den
Göttern der verschiedenen Dynastien wird nur Daisingho an-
gebetet, als Erster der Menschen. Sein Geist weilt in Japan, in
den Mia oder Tempeln, um das Land zu schützen. Sein Körper
schien glänzend hell, über die ganze Erde strahlend, und wurde
deshalb mit der Sonne verglichen.
Das Jindayno-makki oder das Werk (makki) der Zeiten
(day) der Götter (Jin) handelt von den himmlischen und irdischen
Dynastien der Götter, das Buch Nakatomi-Ssarai von den Hand-
lungen der Götter (in der Shinto-Religion). Kami ist das ja-
panische Wort für den chinesischen Charakter, der Shin aus-
gesprochen wird. Der chinesische Charakter Foe wird von den
Japanern Buds ausgesprochen.
Die japanische Geschichte ist in dem Buche Nihong-gwaisi
oder Geschichte (gwaisi) Nipongs (Nihong oder Japan) ab-
gefasst. Die Stadt Nagasaki wurde durch den Fürsten Naga-
sakki-jinsaimon gegründet.
Chtne, ventnt de Scltensikn (contr^e m^ridionale eilest«) oo 1e continent de
rinde. Sous l'emperenr Kin Mei ou Kimme, ü y avatt a Tstotensika ou dant
le Tenslkn mitoyeu (la presqiille d'ende^i du Gange) nn iUnstre FoCoqne, nomm«
Mokarea, disciple de Xaca. Vera le m6me temps la doctrine de Jambadan C}t>Tino
RIorai (d'Amtda)f le grand dieu et le protecteur des &me8 separ^es des eorps,
KMntroduisit k Fakkusai (la Chine). Elle p^n^tra k Tsinokunl (Japon) et s eCablU
a Naniwa, oü Tidole d'Amida parut k la bonde d'nn t^tang, environn<^e des rayon«
dorea. En m^tmolre de cet ^v^nement Temperenr institoa le premier Nengi>
Cette Statue fut condutte au temple de Slngnosl, oh soas le nom de Singnosl
Norai (Nora! ou Amlda de Singusi) eile op^ra une Infinit^ des miracles. I/Empereur
(540 p. d.— 572 p. d.) fa^orisa la religlon des Foes oo du Badsdo, et batit
ploalears temples & ceux Foes, dont 11 At faire iL la Chine quanllti^ de statnes.
Mfinche. 337
Das Quannon-kio oder ^uch Qnannon's gehört zam Fokekio^
einem in acht Theilen von Shakiamimi geschriebenen Werk, und
enthält Anrufungen (Darani) im Tiensiko oder sanscritischen
Buchstaben^ denen die japanische Aussprache beigefllgt ist.
Der Priester Kobodaisi wurde vom Kaiser nach China ge-
sandt; um von dort die chinesischen Buchstaben (Kala-modschi)
und die Religionsbllcher zu holen. Bei seiner Rückkehr nach
Japan fügte er die japanischen Buchstaben (iroha-modschi) hinzu^
um die Aussprache zu geben. Früher war eine andere Weise
der alphabetischen Bezeichnung (iroha) von den Japanern ge-
braucht worden, die jetzt abgeschafft, aber noch unter dem Na-
men mukasino modscha falte Buchstaben) sich erhalten hat.
In Folge meiner viclfilltigen Besuche in den Tempeln, wo
ich verschiedene Bücher gekauft und noch nach anderen gefragt
hatte, fand sich eines Nachmittags eine Gesellschaft junger
Bonzen zur Gegenvisite ein, die manche Befriedigung ihrer Neu-
gier in meinen Sachen oder dem Ameublement eines europäischen
Hauses fanden und mir zugleich verschiedene Notizen brachten,
die ich gewünscht hatte.
Ein umherziehender Japanese zeigte künstlich abgerichtete
Vögel und rief durch Schellen mit einer Glocke die Aufmerksam-
keit auf ein Bildergestell, wo die zu erwartenden Aufführungen
abconterfeit waren. Der Nephrit wird in Japan hochgeschätzt,
wie in China. *) Ein Leichenbegängniss zog durch die Strassen,
und beschriebene Paniere wurden auf Flaggenstöcken vorange-
tragen. Nach den Lampenträgern kam der Norimon oder Palan-
quin mit dem Leichnam. Dann folgten weissgekleidete Mädchen,
die Stirn mit Schleiertuch verhängt, und hinter ihnen ein im
grauen Ehrengewande gekleideter Leidtragender mit einem
Schirm. Als man den Tempel erreicht hatte, wurde der Norimon
*) The Cfainaman who 8o]d the bangles showed tbe OommUtee (in Rangoon,
a .«pecimeo which he assured them would fetch iu China Bixty times its weight
in sUver, and that the really flrst-rate is sold for as much, as forty times its
weight in gold; this appears incredible, tut all enquiry tends to show, that the
Ohiaese woald give almost anything for flne jade (International Eihibition) 1862
(& Waisen).
92
338 J*p*"-
dort niedergesetzt. Zu beiden Seiten hatten sieh gran gekleidete
Priester dort aufgestellt, und ihre recitativischen Gesänge wurden
durch ein Getöse von Trommeln und Muscheln beantwortet Ein
alter Priester, vor dem Götzenbilde sitzend, sprach Gebete und
begab sich dann nach dem Altar, wo zwischen Lampen und
wehenden Fähnchen eine Gedenktafel aufgestellt war. Die Ein-
tretenden nahten sich unter tiefen Verbeugungen, und die Pro-
cession begab sich dann nach dem Kirchhof. Am Ausgangsthor
des Tempels stand ein Priester, der beim Vorübertragen des
Norimon seine Glocke schlug, und dann begannen in unisono
alle Glocken des Tempels zu läuten.
Ein für Sanscrit-Lesen bestimmtes Buch, das die japanische
Aussprache der Buchstaben beigefügt hatte, hiess mit seinem
chinesischen Titel: Sang darani. Das Quannon-jio genannte
Gebetbuch enthält Anrufungen ^ die alle mit Ong oder Om be-
ginnen und unter verschiedenen Ueberschriften aufgeführt wer-
den, als: Sinju-Quannon, Sho-Quannon, Bato-Quannon, Soitsche-
meng-QuannoD, Junte-Quannon, Noirinjing-Quannon. Ein bud-
dhistisches Gebetbuch mit wiederholten Anrufungen des Namn
Amida Budso, die nach musikalischen Noten modulirt waren^
enthielt eine Mischung japanischer und chinesischer Buchstaben,
wie: „Himmel (Jeng raku koku in chinesischen Buchstaben mit
beigefügter Aussprache im Japanischen) ist des Mensehen Er-
sehnen (o negao stho in japanischen Buchstaben). Das Quannon-
jio genannte Gebetbuch enthält mit Ong oder Om beginnende
Anrufungen unter den Ueberschriften: Sinju-Quannon (Ong ba-
sarata lama kiriku), Sho-Quannon (Ong arodigia sohaka), Bato-
Quannon (Ong aniritao tobangba ung batsta sohaka), Soitsche-
meng-Quannon (Oug maka kialo nikia sohaka), Junte-Quannon
(Ong shia rei sorei song dei sohaka), Noirinjing-Quannon fOng
bang doma shindamani jimbara ung). In Gapitalbuchstaben ist
zugefügt Ma-ni. Die Musiknoten (Fuds) sind zvrischen den Li-
nien bezeichnet
Es giebt 3000 Buddhas, 1000 der Vergangenheit, 1000 der
Gegenwart und 1(XX) der Zukunft. Die grössten der jetzigen
sind Amida, Quannon und Shakyamuni. Von diesen ist Shakyamuni
der letzte, Quannon der früheste. Qufnnon, obwohl mit dem Geaiebt
Amida 339
einer Frau^ ist männlich und' heisst Shinso-Quannon , weil mit
1000 Händen begabt. Shakyamuni, der Sohn des indischen
Königs Shobondaio und der Dame Maya (Maya-Fnsing); wurde
vor 2850 Jahren im Lande Makada-Eokfu zu Indien (Tiensiko)
geboren und predigte Amida; der im Westen lebt (Sai-ho). Quannon
hat keinen bestimmten Aufenthalt , da er sich überall findet.
Ausser dem Buche Jokekio wurde auch das Buch Quannon-
simbo von Shakiamuni verfasst und dann in das Chinesische
übertragen. Amida*) ist ein Hotoqne ode)r Buddha. Man betet
zu ihm, für Glück in dieser Welt sowohl ^ wie für eine heilige
Existenz nach dem Tode. Die Seelen guter Menschen begeben
sich zum Himmel (Teng), wo sie mit der Sonne (ki) und dem
Monde (ski) leben. Böse fallen in die Hölle (Siyoku); wo Jemmo-
Oh regiert. Die Zahl, der Himmel ist 33. Der Geist**) Quan-
uon's belebte Dharma; der nach Shakiamuni in Tiensiko lebte.
*) Im glücklichen Lande des Westens. Die Gebeine des heiligen Jaoobos,
Bischof von Medzpin (Nisibis), wurden (w&hrend des Krieges der Griechen mit
den Persern) nach Amida gebracht (eine Stadt in der Provinz Aghdsnikh am
Tigris im Lande Diarbekir), später Sitz der Patriarchen. Die Monopbysiten leiteten
sich als Jacobiten von Jacob Baradäas oder Zanzalas her nnd gaben ihren Bischöfen
den Namen Ignatias.
**) Fanwang (Brahma) gilt den Buddhisten als Herr des Himmels der ersten
Bescbaunng und gehört, als solcher, noch der Welt der Begierden an. Tischi
ist Indra. Po-lo-mnn ist der Brahmane. Ananta (der Unendliche oder der Oeean)
ist der König der Lang oder Nagas (Drachen), als Personiflcation der Flüsse nnd
Quellen. Jetsch« (Jaksha) sind die Tapfern, Gewaltigen. Oaruda ist König der
Kialeulo (Garnra oder Flügelschnellen) oder Sternschnuppen. Asieulo (Asura)
sind nachtgeborene Riesen. Kinnalo (Kinnara) sind Halbgötter im Dienste
Kuvera's. Die zehn Sphären oder Welten (Shi Kiai) sind: die Sphäre eines
Buddha (Fu), eines Bodhisatwa (Pusa), eines Selbstdenkers (Juenkio oder Nidana),
eines (unterrichteten) Schülers (Shingwen), der (bramanischen) Götter (tien tao
oder der Götterweg des tien schang oder himmlischen Ochsen), des Menschen
(Shin-tao), der Asuras, der Tbiere, der hungernden Dämone, der Verdammten
(in der Hölle). Da Titsang Pusa (der gegenwärtige Heiland der Buddhisten) oder
Kschitigarbha ein Bodhisatwa unendlicher Barmherzigkeit ist, so theilt er sich in
sechs Gestalten, um die Yernunftwesen der sechs Klassen zu leiten und zu
erlösen (Dsizo). Fokwo wo dsizo (Fong kuang wang Titsang (der die Strahlen
austheilende König), den Krummstab führend, gewährt Wünsche (Regen gebend
und die Feldfrüchte reifend). Kongo fl dsizo (Kin kang pei TiUang oder Patron
22*
340 J«P*n.
Sansohosbi brachte vor 2000 Jahren das Bach Fokekio von In-
dien nach China mit 5000 Büchern des Budsdo (Buddhismus ),
und später, vor 900 Jahren, kam das Fokekio von China nach
Japan. Die Japanesen handelten früher mit Kara (China), Kosi,
(Cochinchina), Jakatra (Java) und Kambodtja (Kambodia), wie
es sich in der Geschichte Nagasakkis (Nagasakki-sasje) be-
schrieben findet, ein nur im Manuscript existirendes Buch, fünf
Bände stark.
Ikaitsoda verfertigte die Figur des Senkoje-norai, des Got-
tes im Tempel Senkoje. Der Geist des Gottes Khumano pflegt
in der Gestalt des Vogels 'Gov (in Khumano-Gov) herabzu-
steigen, wie es in den Häusern aufgehängte Gemälde (um gegeu
Krankheit zu schützen) darstellen. Es giebt fünf grosse Kokudo.
des diamantenen Erbarmens) erlost die Tliiere. Daisjo Fudo (der Ueberwinder
der bösen Geister und Leidenschaften) wird im Urlande (des Buddhismus) aU
Vairotschona Buddha verehrt. Nigite (Schöpferhand) wird als Hieroglyphe d«>r
Gottheit verehrt. Als 1300 Jahre nach (Sakja's) Buddhä's Uiugang (351 p. d.)
100 Dämone in das Reich Miti (Mitila) einbrachen, Hess der König die Bildni«>e
der fünf gewaltigen Bodhisatwa (Godairiki Bosats oder Mahabala Bodhis«twd;
malen, worauf (unter Fasten und Opfern des Volkes) die erschreckten Danton^
über die Grenze entflohen. Die Bildnisse (ursprQnglich Siwa-Bilder) hangen in
einer Gapelle des Tempelhofes Sumijosi (bei Ohosoka). Go san seMjowo (Jakust'
steht mit dem Unken Fusse ;iuf Tse-t^ai-tien (Bava) und mit dem rechten auf
der Königin (Göttin) Uma. Dai gen siu (Ta jueu so) oder der grosse erste
Herzog (des Sternenheeres) und der General der Lichtkönige, ist der K]ost«*r-
genius der durch Bodhidharma aus Siidindien nach China xerpflanzten, beschauenden
Secte (Shen-tsuug oder Sen-sju), als Regent des Morgen- und AbendsterDe^
(identisch mit Jzed Mithra der Zend-Sageu). Von den San zju nitai fl Buts (die
geheimen Buddhas der 3ü Tage) ibt der des ersten Tages Dsjokwo Buts (Tin
kuang Fu oder Buddha des unwandelbaren Glanzes) oder Shenteng Fu (Dipan-
kara Buddha oder Buddha der breunenden Lampe). Dipankara ist der erste der
menschlichen neun Buddhas. AlsZikak dai si (dritter Prior des Nanrak-K losten»
auf dem Berge Fijeisan seineu religiösen Uebungen oblag (f 864), erachien ihm
jeden Tag einer der San zju bau ziu (30 periodischen Geister der Tteutai*Secce i
oder Dal Mjo zin (Ta Ming Schin oder Lichtgeister) , als Beschützer. Fatsimao
Dai Mjo zin gilt als Manifestation Amita's. Kamo Dai Mjo zin (Lichtgeist de%
Kamihofes zu Kamo) gilt als Manifestation Kuanin's. Amatsu Kojaneno Mikoto
ist eine Manifestation Sakja's. Ten seo kwo Dai zin (die Sonuengöttin) wird
ideiititlcirt mit dem vollendeten IWiddha der grossen Sonne. Kibune Dai Mjo ziu
schützt das Oeutrum beider Geschlechter.
Cyclni. 34>|
Unter den sieben Göttern, die die Sterne im Himmel repräsen-
tiren, ist Bisam onteng der vorzüglichste.
Der Mann Sandoke mit seiner Frau Miadoki, die auf dem
Berge Jawato lebten, wurden durch Jakunqjoga nach dem Berge
Omine gebracht Der Gott von Alters her (Suro genannt) wird
als ein Greis dargestellt. Ibis ist Gott der Fischer. Zur Göttin
Fnnataraago beten die Seeleute Shakshosi-senming lebt fastend
in den Bergen. Der Eremit Katsiu (Katsiu-senming) reitet auf
einer Ziege. Akkusin-shenming bot dem Kaiser Chinas Nüsse
an, die von diesem zurückgewiesen wurden , aber einem andern
Empfänger ein Leben von 300 Jahren gewährten. Der chine-
sische Arzt Henjako erhielt sein Buch über Heilmittel von einem
Eremiten (Senming).
Die Götter der zwölf Jahre im Cyclus werden mit ihren
symbolischen Thieren dargestellt, von denen zuweilen zwei einen
Gott begleiten. Die Tengsing oder Himmelsbewohner deuten die
ängstliche Unruhe an, wenn das Vergnügen seine Kraft verliert.
Die zehn grossen Schüler sind: Sarihotz, Mokkukengreng,
Daikano, Anajitzo, Subodai, Furoua, Kassingjeng, übarimitzo,
Ragora, Ananda. Wenn Nanda Regen wünscht, so regnet es
rasch und das Getreide wächst empor. Batsa-Nanda, durch die
Luft fliegend, gab Wasser, damit der Körper des neugeborenen
Shakyamuni zu waschen war. Jeimojosa, der sich in dem Berge
Jamato mit Waldnüssen nährte, reitet durch die Luft, die Woh-
nungen der Einsiedler zu besuchen, und nahm seine Mutter mit
sich nach China. Einige beten Jeden Morgen zur Sonne und
bitten um ein glückliches Leben für den kommenden Tag. Als
von Jedermann gesehen, hat die Sonne weder Tempel noch
Priester. Da die Sonne Alles sieht, so giebt sie denjenigen, die
Unrecht geduldet haben, Trost und wird als Zeuge des verübten
Frevels auftreten („Die Sonne bringt es an den Tag")- Der
Mond rSiu), wegen seines geringeren Glanzes, empfängt geringere
Verehrung, als die Sonne (Nitschering). Aus einem Felsen her-
vortretend, bevölkerte Daisingho das Land Japan.*) In seinem
*) Wokajafuki-awasesuno-mikoto, der letzte der fünf Erdengotter (Dzt-zin-go-
dai), hatte roitTama-jorl-hime, der Tochter des Dracheogottes Llo-zin, ifler Söhne
342 Japan.
Tempel finden sich keine Figuren, er wird aber durch die Papier-
guirlanden (Gohe) symbolisirt oder durch den Ochalaisan, einen
Papierkasten mit einem Holzstück darin, das beim Scbfitteln
klappert. Suwa ist die Personification der Schlange, und in der
Nähe seines Tempels ist es verboten, Schlangen zu tödten, da
dieselben Suwa's Diener sein könnten oder Suwa selbst Früher
waren die Schlangen zahlreich in dem Teich, der neben dem
Tempel liegt, als dieser indess vor zehn Jahren niederbrannte,
zog sich der über die in Nagasaki zunehmende Menge der
Fremden ärgerliche Gott nach Simibarra zurück, wo er jetzt um
so eifriger verehrt wird.
Meistens finden sich in japanischen Häusern unter der
Decke der Stube an der Wand ein kleiner Kasten befestigt mit
gezeugt, von denen der jüngste (Kamn-jamato-iha-re-bikono-mikoto oderSa-mono-
mikoto) in der Herrschaft folgte, als Zin-mu-ten-woo (der göttliche Krieger,
himmlisch verklärte Herrscher) nnd auf Anrathen seines alten Dienen ($!wo<
tsntsuno-odsi) ansiog, um seine Herrschaft über die im Osten gelegenen Linder
von Japan auszubreiten, geleitet von dem in dem Schilde einer Schildkröte
fischenden Wudshlko (von Bnngo). Von Naga snne-hiko (in Jamato) zurück*
geschlagen (und im Meeresstnrme seine Brüder opfernd) empfängt Zinmu (durch
Taka-Knra-tsi) das Schwert des Donnergottes (Take-miko-tsntsino-kami), und von
dem achtk5pflgen Raben der Sonnengöttin (Ama-terasu-oo-kami) geleitet, besiegt
er Jeknwesi (in Uda). Nach Erbauung eines Tempelpalastes, feiert er ein Fett der
Sonne und übergiebt das Reich Aki-tsu-sima (Japan) seinem Sohne Ta-gisi-mimno-
mikoto. In alter Zeit, als Himmel und Erde nicht geschieden, das Trübe (In)
und Klare (Joo) nicht getheilt waren, war Tai-kijok. Das Klare, Durchsiehtige
(Tong) schwebte als das Leichte nach Aussen and wurde Himmel, das Schwere,
Schlammigtrübe (Yen) gerann im Wasser zum Niederschlage nnd wurde Erde.
Als Himmel und Erde nicht geschieden waren, entstand in der Mitte des Chaos
ein Ding, dessen Gestalt einer Asi-Knospe glich und aus dem Schlanune aus-
wuehs. Aus seiner Umgestaltung ging ein menschenähnliches Wesen (Knni soko-
tatsino mikato) hervor. Als Himmel nnd Erde entstanden waren, erschien Panka
in der Schöpfung des Urmenschen. Von den Maga-Xama (gekrümmten Edel-
steinen) der alten Zeit finden sich drei Arten In den Ausgrabungen (als Sitogi
der Ainos). Als Sosanoonomikoto zum Himmel aufstieg, beschenkte ihn der Gott
Akatamanomikoto mit einem glänzenden Edelsteine Akarnmagatama. Die Aegypter
(nach Herodot) scheuerten täglich ihre Messingbecher. Tensjoodaizin (Göttin der
Sonne) übergab ihrem Nachfolger Amano-osiko-nino-mikoto (als drei Schätze)
Ja-saka-sino-magatama (einen Kdelsteln), Kusa-nagino-tsuruki (ein Schwert) nnd
Ja-tano-kagami (einen Metallspiegel).
Umzüge. 343
einem Papierstreifen oder mit einem Bäomchen aus weissem Pa-
pier, vor dem kleine Lampen brennen. Auch werden solche
zwischen Blumentöpfe vor dem vergitterten Kasten gestellt, der
eine Reihe der länglichen Papierdosen enthält, die (als von Isje
gebrauchte Verzeihungskasten oder Ochalai) Tempel ("Tela oder
Hia) genannt werden und mit japanischen Buchstaben beschrie-
ben sind.
An den Strassen finden sich Kapellchen für den Gott Jiso-
sama, der dem ursprünglich aus Stein entstandenen Menschen-
geschlecht Seelen zuertheilte. Das Bild des Fudosama, aus
dessen Schultern Strahlen vorbrechen, wird vor die Hausthüren
gehängt, um böse Geister (Warika-Kami) abzuhalten. Der Gott
Matzima Daimio Sin beschützt den untern Theil des Körpers,
und wer an Leibbeschwerden oder Kolik leidet, begiebt sich zu
seinem Bilde im Tempel Itschinosche und fegt den Estrich, in-
dem er unter Verbrennen von Räucherkerzen Gelübde für den
Fall der Genesung darbringt. Waseta ist der Gott, der die fünf
Sinne ertheilte. In Zeiten von Dürre hält man theatralische
Umzüge ab, um Regen zu erhalten. Die Sonne wird in den Ge-
beten als Chisama angerufen. Neben der Stadt liegt das Zoll-
haus, mit japanischen Schreibern in verschiedene Zimmer ver-
theilt. Ein Bonze, der Kuchen zum Geschenk erhalten, trug sie
in den weiten Aermeln seines Gewandes. Die Ingago sind
Fechter. Das Schachspiel heisst Shoghi.
Soldaten in der Schlacht werden von Giwon beschützt, der
als Kami oder Gott in Japan weilt. Kendatzuba-Oh (der Gene-
ral Kendatzuba) lebt zuweilen in Kongo-Kutzo, zuweilen in Ji-
posan. Der Musikant der Götter ist Kinnara-Oh. Die guten
Götter heissen Jen-sing, die schlechten Aku-sing. Makora ver-
mag nicht aufrecht zu wandeln, sondern nur auf dem Bauche,
wie ein Drache. Kissibo ist die Mutter des Sanjetano. Manche
Gefangene in der Hölle befreite Batso-schenming und brachte
sie auf die Oberwelt. In Dako lebt Kompira-Oh. Die Surora-
kao oder 16 Rakan (Anhänger Shaka's) sind: Batsuradasha-
sonja, Dakkaharita-sonja, Chattakasha-sonja, Schinda-sonja, Tak-
kora-sonja, Kari-sonja, Hatstura-sonja, Hutstara-sonja, Siuhaka-
sonja, Bagora-ßonja, Handaka-sonja, KakasaTTfna-ßonja, Inkada-
344 JapHll.
Bonja, Aßta-soiya, Hatsnnabasi-sonja, Chindabanlaka-sonja. Kennt-
niss wird durch DaibcngkiidokofeDg gegeben, Macht, weuii
dämm gebeten wird, durch Birorakusa-jenseng, dem Sobne des
Wassu-ikitz und seiner Frau Kuset zoten. Böse Handlungen
werden durch Mitzakongo verhindert. Narai yenyengo gchützt
gute Menschen. Toboteng hütet den Osten (tobo), Biroraknsa
den Süden, Birubakusa den Westen, Bisamonteng den Norden.
Karau heisst King-tsi-tscho, weil mit goldenen Flügeln begabt.
Asura-Oh, riesige Giganten, waren die steten Widersacher des
Himmels, mit dem sie kämpften. Die Itschi dai mamoritonsan,
die Schützer des Lebens, repräsentiren die zwölf Jahre des Cy-
clus. Von den Jakusi-juni-nuso (den zwölf Befehlshabern der
Jakusi) ist Jikara-Daiso der erste. Zu den Sangjo-sangzo-utz-
Quannon (den 33 Lobpreisern bei der Einkörperung Quannon*8\,
gehört Wassiu okadera, der Gott des Tempels Okadera in der
Provinz Wassiu, Kosiu-issigamadera, der Gott des Tempels Iss^i-
gamadera in der Provinz Kosiu u. s. w. Die Juniko-Buds (12
Hotoke oder Buddha)*) sind: Maidjoko-Budso, Muhengko-Budso,
'*') Prlmns füit totios Biiperstitionis faber et architectus sceleratlssimus Brach«
mau, imbutus Pythagoricis discipliuis, quem Indi : Rania, Sine : Xe Kian, Japones :
Xaca, Tuockinenses: Chiaga vocant, natus in Mediae Indlae loco, qaem Sinense^
uarrant Trien Truc Onoc, monstnioso prorsus partu, ajant enim matrem ejas iu
somno elephantem albnm, ex ore primum deinde per latum sinistmin emergenteni
vidisse. Unde fabiila de elepbanto albo tanto preti! apud Reges Sian. Lai« Trin-
chini, Ghinae orta. Natus itaque Xaea, primum, quod perpetrasse dicitur, facinoa
fuit, occidisse matrem, deiude praeter &e alium sauctum neque in Coelo neqoe in
Terra ezistere, clamasse fertur. Xacan 80,000 transmigrationum in omnis generis
animalibns, ultima fuit in elepbantum candidum, quam Loban boe Laenses et
Tranluan, id est Rotam vocant. Putant enim animas ex uno in aliud animüt
velnti rotatione quadam per sex poenas transmutari, donec tandem sexta rotatiotie
peracta in statum omnis mutatiouis expertem deorum consortio aggregentur.
Pagodes facti. Metamorpboses multas addncnnt, tyrannides in tygridea, regee
in elephantes etc. etc. transmutatos. Qui vero sublimius philosophari videntnr, dicunt.
homiuem intellectu in id, quod coneipit, objectum transmutari realiter, ita nt
cessante operatione nulla homiui vita supersit, quod non de intelleetis tantummodo
et voluntate, sed et de poteutia cognoscitiva, appetitiva et phantastica intelligunt,
Addunt, nbi homo tantum intellectu profecerit, ut quasi cxtaticus et in immo«
bilem stiipiditatim ndjKd.s \idei\ po^^it, ti.m taudtm ib ^vanitiu id, quid
desideraii pottst, uitiniitm \ideli((t telirifattm ccneerutuE dici ^osHt, afqor iDKr
Buddha. 345
Mujeko-Budso, Mutaiko-Budso, Jennoko-Budso, Cho8oko-Bud»o,
Quanjiko-Biidgo, Zijfko-Btidso, Judangko-BudFO, Nansiko-Bud^o,
Mussoko-BudsO; Zotiitschiyoatsko-Budßo. Zu den Quannong-nisu-
Namina relatum Pagodem efflci, unde siniiled Pagodes «tsi uec videre, xiec audir«,
nee ullius alterhis luini&terio, utpote ex materialibus rebns fabricata, fungi videan-
tur, audiiiDt tarnen, nti ajunt, yidentque suo modo, numlne videlicet, veliit extasi
quadam et raptu in illis absorpto (s. Kircher). Brachmanes originem suam Scrip-
hires Indi, duxiss« dicunt ex Cechian sUe Xara. Brnma, Yets^en, Botzen etc. sunt
praecipui, quibua subordinantur 33 milliones deitatnin. Out of the dlfferent
members of Bnima were created 14 worlds, arrording to the different incliuatioDb,
vires or trades of men , following out of bis origin. Brachmanes in mundo
ponunt 7 maria, iu aqueo ponunt 5 Paradisos, in lacteo Religiosos et Sacriflculos
qaos Jogues vorant, quae gloria Jlven dicitur. In tertio, quam gloriam divenderen
dicunt, voluptatibus corporeis drditos, in qiiarto, quae e&t gloria Brumae felicis
sortis, in quinto, quae est gloria Visnu, misericordes, in sexto, quae gloria Caclasan
dicitur, Eleomosynasios, in septimo, quae gloria Vajacandam dicitur, omni bono
afduentes (Kirchenis). Personae Trinitatis (apud Oentiles Indianos) sunt: Brahma,
Besiio, Mahex. Dicnnt, totam rerum universitatem consistere in Samext et BeHxt,
aniversali et partlcnlari. Dedncunt , nullam esse nee generioam, nee speciflcam
distinctionem in rebns creatis, sed omnia esse nnum et idemqae Kus, nee naturam
DDiversalem, iodividuatam per particolas, quarum unaqnaeque assumit vel flguram
homini», vel lapidis, vel arboris. Materiam bis particulis divinis supervestitam
dicnnt nihil aliud esse, quam deceptionem, unde eandem naturam divinam vocant,
Ram, id est ludentem (s. Roth). The incarnation of tbe second per^on of the
Trinity are 1) Naraen (son of Jagexuar), who, of great streDght, vas present
everywhere and adored; 2) Ramtxander (son of Bai), who, although of great
strengbt with bis bow himself, sent bis brotber Laxtman to liberate the world
bj the deatb of a giant; 3) Matxautar , killed in the form of a fish, the giant
Bhcn^aser, who was going tu violate the goddess Bhavani; i) ßarhautar, who
killed as boor the giant Harnacass (with the head of a stag) ; 5) Narseng, who
killed as Hon (coming out of the column) the king, who punished bis son (re-
peatiog the name of gud Ram) by tying him to tbe column; 6) Dahasar (king
of Zailani), mortem in domo suo ligatam servabat, ventus ipsi serviebat. Was
killed by Latxman (brother of Ramtxander) with tbe assistance of tbe monkey
Hanuant; 7) Jagarnath totnm mundum cum incolis omnibus caputi imponens alio
ferre volnit, sed pondere tanti oneris, pedes et bracchia illius fracta tandem coro-
putriserunt. Jam colttur, pictus sine manibus et pedibus, quos amore mundi
amislsse dicitur. Hie dicitur fllium successorem suum, a niatre ex ovo genitnm,
per mare iu insulam transportasse qui assumptis deinde canis, ibidis et draconis
forma, toti Mundo dominatus est ; 8) Krexno, who killed the giant Kans (who bad
emprfsoned bis motber Jessodha; 9) Bhavani, quam dicunt esse Xacte sen Poten-
tiam bnjuB maritum dicunt Xacteunt, id est, potentem. Tbe tenth incarnation
346 Japan.
hatochi-BoBJio (den 28 Wandlnngen Quannon's) gehört Batso-
Bchenning, Naraijeng-gengo , Daibengkndokateng, Missakongo,
Daibongtenno , Makeijserao^ Faisakotenno u. s. w. Das Bach
Konwaitzscbelzioyohakkatato (Tokaitzschetziobakatzo) enthält
eine Beschreibung Japans und der Gebräuche des Landes ; mit
Illustrationen, denen ein alphabetisch geordnetes Dictionär folgt.
Eine Weltkarte (Shikaibangkohunosu) ist beigegeben, und eine
andere Karte Japans, die Pläne der Städte enthält, die Wappen
der Daimio, die Siegel (Kudoshin-modschi) , verschiedene Spiele
u. s. w. Unsoretobaitschidi ist ein mit Medicinen beschriebener
Heilstein.
Die Priester*) oder Kaminusi (Gotteswirthe) sind verheirathet
und ihre Frauen untersttltzen bei gottesdienstlichen Handinngen. In
den EamihOfen finden sich Pferdeställe mit Pferden ftir die Priester
und mit dem Kamipferde, das bei Processionen den Gohei trägt (heilig
wie das altpreussische). Ebenso Reinheitsseide und Strohhalme.
Am Eingange des Tempels (Mia) findet sich der heilige Vogel
Foo. Die achteckigen Nischen der Mikosis werden in den Ma-
tsuny umhergetragen. Die Studirenden erhalten ihre Grade im
Eidechsentempel zu Miaco (nach Froez). Die im Tempel auf-
gestellten Almosenbüchsen dienen dazu, hungernde Dämone zu
ftlttem. Familien pflegen Privataltäre flir ihre Schutzpatrone in
den Hallen des Tempels aufzustellen.
In ftatur« tlme, as Uar (flrst a peacock and theu a bona) wUl kiU all Mm-
hometaDi. In building bonies or «ntering bodlas tbe Cbinese bave to coDsalt flrei
aboot head, tall and feet of tbe yarioaa dragons, U^ing onder ground, as tbe
canse of all good or ill luck (s. Trigautius).
*) Die Tebetb nnd Chesmir (Tibeter und Kashoiirer) genannten Priester oder
Raksbi, die den Palast des giossen Kban bei Gewittern scbützen, lassen Pferde-
inilcb anf die Erde und in die Luft spritzen, um alle Geister au oabren (Mareo
Polo). Le mot bakhscbi n'a pas et^ iucoonu aux historiens grecs du moyen age,
qul r^ivent MnaSis (Quatrem.)- Sohfia fina^ (Soliniambaxi) war (nacb
Paehym^re) Scbwiegersobn des der persischen Religion der Magier ergebenen
Kovr^ifiTta^s (Kouxibaii oder Khodjab-bakhschi) oder Koutsi-baxi (Hanpt der
Magier). Sons le regne de Mangou, Namo (pt>re de Ouatotchi) fut dedar^ cbef
de la religion des lamas dans tout le royaume avec le titre de doctenr et maitre
de l'empereur (Qnatremer). ^lovXals ol Ptafiatoi, aTro rov ßaaiXitos, ojf al mak
6 fUfVt V ^^^ lovkßoi (Stepb. Byz.).
ToriwU 347
Die Form des Tori-wi*) (Ehrenbogens) in Japan gilt fttr
eine Nachahmung des chinesischen Schriftbildes Thian (Himmel).
Bei den Sinsja, den Anhängern der Sinto-Religion^ wird der
Tempel Mia (Jasyro) oder Sia (Sinsja) genannt nnd die Götter
Sin oder Kami.**) Bei den ttbrigen Secten heissen die Tempel
*) Od the portals, called Tory, leading to the Mia (templa), the name of
the god is written on a tablet. On the roof of the temple are sonie large beams
laid Crossing each otber in imitation of the architecture of te temple in Isje. In
the highest point of the temple is placed a box (called Fonga), incliidiog the
Image of the Cami (and bis relics), who bis only taken -out (to be carried about)
on tbe great feast-day (every hnndred yeare). Jofning the chief-temple are
angular chapels (called Mikosi), wbere on the Jennitz (festival of the god) the
Camusi (attendants of the temple) celebrate the Matenri (carrylng about the Image
of the Cami). The Ornaments, placed as offerings (in slckness or misfortune)
are ralled Jemma. The Mia (the Sinto>temples) are not attended to by prifsts,
but by laics (Camusi or Sianniu or Negi), who are sopported by the legactes of
the founder, by the salary of the Mikaddo or by the presents of the pioos. The
Gamosi wear ove r their secalar dress a white garment, in the fashion used at the
Mikaddo'a coort and never intermix (as being of an older race) witb the common
people. In spiritual affairs, they obey the Mikaddo, but in profane ones, they are
sobjfcted to the two offlcers Dsi Sin Bngios, appointed by the wordly emperor.
Amongst tbe Sintoists, the sect of the Jnltz reiains unchanged the wonhip of
their ancestors, bat the sect of the Kiobn have mixed np their doctrines with
boddhistic ones. According to the Riobu the soul of Amida (the sayiour of the
Buddhists) has become incarnate in the greatest of their gods Ten Sio Dai sin
(originated from the light of the suu). According to the Sinto-religion, the souls
after death go to dwell in a place (beneath the 33 heavens of the gods), ralled
Takamano farra (high flelds under heaven), but the souls of bad people have to
err ontside, tili, after expiation, they may enter. The evil spirits (called Ma)
are incarnate in the fox, as au animal, which is very injurious. Who becomes
UDclean ^Fusio) by shedding blood, cannot visit the temples for seven days.
**) Le nom de Kami (seigneur) s'e'crit en caract^re diff^rent, selon que les
Japonais le dounent a leurs chefs, ou k Tdtre suprSme (s. Fraissiuet). Von dem
Orakelgotte Ammon in Siwah, dessen Bild im Nachen umhergefahreu wurde,
bemerkt Gurtius: Id quod pro Deo colitur non eandem efflgiem habet, quam
fulgo Diis artiflces accommodaverunt , umbriculo maxime simllis et habitus.
smaragdis et gemmis coagmentatus. Ausser Wein sollen die Ansayrier bei ihrem
Saerament Fleisch gebrauchen. Der Pir oder Ali Allahus oder Choragh Kushan
(Licbterloscher) unter den Kurden in Persien theilt den Eingeweihten das Fleisch
des Schafes aus. The inhabitants of the neighbouring dlstrict were worsted and
aacribed their defeat to a whistle, with whlch I had been accustomed to summen
348 J»p«n.
Sisia Tira und die Götter Fotoge. Alle aus der Fremde in Jn-
pan eingeführten Götterbilder galten fUr BoBatz oder Budz (wie
den Arabern in Indien für Bod). Shintao oder (japanisch) Sintoo
ist die chinesische Uebersetzung von Kami-sio-mitsi , der Weg
der Kami oder Götter. Die erste unter den fttnf Pflichten des
Sinto-Glaubens ist die Bewahrung des reinen Feuers, als Sinn-
bild der Reinheit und Mittel der Reinigung. Neben dem Spiegel,
in den kein beschämtes oder niedergeschlagenes Gesicht blicken
darf, enthalten die Tempel das Symbol der rein weissen Papier-
streifen (Gohei). In den Tabernakel der Sinto-Tempel (Buds-gan
oder Göttersitz) pflegt man die IfaY (Denktafeln) zu stellen. Der
Gottesdienst des Buttoo ist aufgestellt, um das Volk in seiner
Dummheit zu erhalten, bemerkte ein Japaner. Wunderbar, wie
viel die Fabel von Jesus Christus einbringt, rief Papst Leo, als
er das fttr die Peterskirche gesammelte Geld erhielt. Als der
Grosspriester Foudaisi (mit seinen Söhnen Fousjoo und Fouken)
von China nach Japan kam, erfand er (in Constmction des Rin-
suh) das Drehen des Gesetzrades , und autorisirte seine Schüler
(je nach ihrer Frömmigkeit) dazu, eine Viertel-, halbe oder auch
Dreiviertel-Drehung machen zu dürfen, selten dagegen zu einer
ganzen, da diese dem Verdienste eines völligen Durchlesens der
heiligen Bücher gleich gekommen sein würde. Bettelpriester
{dyvQTcti) und Wahrsager schleichen um die Thüren der Reichen
my servaDt«. They said that I had beeii seen riding on tuy white mar« at
the time of the flght, and that I had blown my whistle, which bronght »maU
birds npon them and in sonie way or other their balls were mad« to faU short.
wbile their adversarie's balls reached them, erzahlt Lyde, als Missionar unter den
Ansayriern (1860). In Krankheitsfallen ändern die Ansayrier die Namen (s. Lyde).
Ein Sheikh der Ansayrier fand durch Rechnung (hasab), dass der ihn besuchende
Knabe in früherer Geburt ein iSheikh gewesen und von ihm gekannt sei, ihm als
sündenlos gestattend, bei Festen Almosen zn nehmen. As in the case of the
Mobamedans, nothing blue is placed in the grave (of the AnsayreeV Die Leiche
wird in ein ungenähtes Tnch gewickelt (s. Lyde). Der maryandinische JQugÜDf
Rormos, der (beim Wasserholen für die Schnitter) verschwand, wurde von Land-
leoten in der Erntezeit mit Oes&ngen beklagt, die seineu Namen führten. Kukuans
liegt (im Ittn. Ant.) in Gataonien, verschieden von Kappadocien, das Land der
Beter oder Kapi (wie Kapi, Sohn des Priyabrata, K5nig yon Antarbeda), als
Kapi-desa.
Slnto. 349
und manche glauben; ihnen sei von den Göttern die Macht ver-
liehen^ durch Opfer und Lieder, unter Lu8t und Festlichkeiten,
die Sünden der Lebenden und der Verstorbenen zu sühnen; ja
sie verkünden sogar Ablass im Voraus für nocli zu übende Gewalt-
thätigkeiten um geringe Kosten (s. Plato). Les Pöres Jteuites ne
pouvaient plus paraitre nulle part (äMiaco), qu'ils n^essayassent
des hu^s et qu'on ne les appellat mangeurs de la chair hu-
maine (1560 p. d.). ,;Ist es ein Wunder, dass er, da bei uns mit
der Erweiterung des Handelsverkehrs nur die Betrügerei zu-
genommen, diejenigen herrlich und die Allergerechtesten nennt,
die am wenigsten Handelsverkehr und Geldgeschäfte treiben,
sondern Alles, nur nicht Schwert und Becher, gemeinschaftlich
haben, sogar (nach Platonischer Lehre) Weiber und Kinder?"
fragt Strabo hinsichtlich des Contrastes der wilden Scythen zu
Homer*s herrlichen Hippomolgen, Galaktophagen und Abiem, den
Gerechtesten der Menschen. Auch Aeschylos redet von Scythia's
gerechtem Volk der Pferdekäseesser.
Seitdem der heilige Stifter der Sintoreligion , der auf dem
Berge Fusiyama residirte, gestorben,*) wird seinem Geiste die
Fähigkeit zugeschrieben, Gesundheit und andere Segnungen
denjenigen auszutlieilen, die die Pilgerfahrt zum Andenken sei-
nes Namens nach dem Krater auf der Spitze unternehmen. Die
Sintotempel heissen Mia, die buddhistischen Tiras Die Spitzen
der Berge werden in Japan als Wohnsitze des Waldgottes be-
trachtet und mit der heiligen Fichte bepflanzt. Im Tempel des
Kompirasama (des gnädigen Herrn Wiadgottes) wird auf den
ßergebenen das Drachenfest gefeiert (in Nangasaki). Bei der
Verehrung des Feuers wurde auf Jesso ein Tropfen Wasser an
verschiedenen Stellen hineingespritzt, als Opfergabe. Man stellte
*) Die BirmaDen unterscheiden in dem 8ae-khyin-akyoung-lae-pa (den vier
Todefiorsachen): Ayultkhae, wenn frohere Tugenden nicht, aber das uatQrliche
JahrfSzSel vullendet ist ; Ubaekkhae, wenn frühere Tugenden und das natürliche
Jahresziel vollendet sind; Kammakhae, wenn frühere Tugenden, aber nicht das
natürliche Jahrosziel vollendet ist; Upazzadakakon, wenn weder frühere Tugenden
noch das natürliche Jahresziel vollendet sind, aber« doch in Folge eines früheren
Verbrechens plötzlicher Todesschlag die Person trifft, so dass sie ohne Aeuderuug
der Stellung stirbt.
350 Jnpan.
«
abgeschnittene Stöckchen auf; mit kleinen Fähnlein darauf, wie
solche auch in den Häusern aufgehängt wurden. Wenn Jemand
in Krankheit fiel; befestigte man ihnen Holzschnitzel auf den
Kopf und an den Armen.
Nach der esoterischen Lehre der Kamusi (des Sinto) flössen
im Anfange*) alle Dinge im Chaos, Fischen gleich, die voll
Lust umherschwimmen. Dann kam aus dieser Masse eine Spitze
hervor, beweglich und Gestalten verändernd, und dies Ding wurde
zum Seelengeist als Kunitokodatsno Mikotto. Dieser erste Hi-
kotto war als reinste Essenz aus den Substanzen des Chaos in
ihrer Bewegung hervorgegangen. Die ursprünglichen**) Götter
*) Die Japaneser glauben, dasa ihr oberster Qott denen untern Gottern be-
fohlen, ein Ei von Ertz zu schmieden, und in dasselbe die 4 Element«, als
Wasser, Erde, Lnft und Feuer zu thnn , ingleichen die 4 Haupt-Farben, roth,
gelb, blaa und grOn einznschliesaen. Ans diesem Ei wären nachgehends die
4 Elemente und Haupt-Farben so häufig heransgeflossen, dass darvon die ganze
sichtbabre Welt , durch ordentliche Vermischung entstanden (Montani). Der Ewige
schnf zuerst den Brahma (Birmah), Vishnu (Bistnoo) und Schiwen (Sib), dann
den Moisasur und die übrigen Geister, die höchsten Würden dem Brahma, Vishnu
und Schiwen gebend: Freude und Harmonie umringte den Thron des Ewigen,
bis sieb der Neid des Moisasur und Rhaaboons bemächtigte, den Gehorsam Ter-
sagend. Nachdem sie durch Schiwen In die Onderah (Holle) gestürzt waren,
zog sich der Ewige zurück (Brahma die höchste Gewalt übergebend), bis er auf
die Bitten der guten Engel (nachdem die Planetenwelt der Dunneahoudah ge-
schaffen) Vishnu hinabzusteigen und die aus der Onderah erlosten Geister auf
den niedrigsten der 15 Boboons (in Körper eingeschlossen) zu versetzen befahl.
Die Schlechten sollten dureh Schiwen In die Hölle gestürzt, die Guten dorch
Vishnu snm Himmel gebracht werden, und die Engel erhielten die Erlaabnisa,
den Körper der Mhurd annehmend, hinabzusteigen und Bekehrung zn predigen
(s. Holwell). Als Gott den Adam erschaffen, waren in seiner Seele alle anderen
Seelen vereinigt, die nach dem Sündenfall von ihm getrennt wurden (heisat es
im Emek Hamelech). Der Sohn bringt dem Vater die Todtenopfer nach dem
Seelenläuterungsgebet (nach Rabbi Akiba). unter den zehn Sephiroth (für die zehn
Gottesnamen, zehn Engelorden und zehn Glieder) präsentirt der nennte Sephiroth
(bei den Kabbalisten) den Gottesnamen: Kraft des Lebens, den Engelorden der
Chernbin und (am menschlichen Körper) die Geschlechtatheile (s. Nork). Den
Indiem dienen beim Beten die axam&lä genannten Kränze (Rosenkränze). Die Dii
complices (Du consentes) waren zusammen geboren nnd mnssten zusammen enden,
als nicht unsterblich (nach Arnobins) mit dem Weltalter [im Ragnarökr] sterbend.
****) Nach Valentinns emanirten aus dem Bythos oder Urvater (bei dem der
ÖSttor. 351
sind die Tcnsin Sitzi Dai (oder die sieben Geister des Himmels)
und die Dsi Sin go dai (die Reihe der fünf Geister auf Erden);
die Nachkommen des Ssanagi; des letzten der Himmlischen.
Gedanke seiner selbst Sige oder Stillschweigen ist) nach einander 15 männliche nnd
weibliche Aeonen. Aus dem leidenschaftlichen Bestreben des letzten Aeons,
Sophia, sich mit dem Bythos zu verbinden, entsteht ein unreines Wesen (die
niedere Sophia oder Achamoth), das ausserhalb des Pleroma (oder der Geeamrot-
heit der Aeonen) umherirrt (in Lebenskeimen der Materie eingehüllt) und den
Demiorgos aus psychischen Stoffen bildet, der die Welt erschafft. Um die
gestörte Harmonie im Pleroma wieder herzustellen, entstanden, als zwei neue
Aeonen, Christus und das pneumatische Princip. Aus allen Aeonen emanirt Jesus,
der (als Soter oder Retter) die pneumatische Natur in das Pleroma zurückfuhren
soll. Nach Basilides entwickelten sich aus dem Urwesen sieben Principien, das
erste Oeisterreich bildend, daraus gingen neue Reiche hervor, bis die Zahl der
Geisterreiche sich auf 368 beliefen, indem jedes folgende unvollkommen war.
Der Inbegriff aller Geisterreiche war der geoffenbarte Gott. Der Gott an und für
sieh hiess Abraxas. Die sieben Engel des untersten Himmels (mit dem Archon
oder Jodengott) waren die Weltschfipfer. Zur Rettung verband sieh aus dem
höchsten Geisterreich die vovg mit Jesus bei der Taufe. Der über dem irdischen
Sein stehende Gott (Kueph oder Urlicht, Athor oder Urmacht, Phtha oder Urfeuer,
Mendes oder das Weibliche im zweiten Grade, Neith oder das Weibliche im dritten
Grade, Pan oder der Himmel, Sonne und Mond) war nicht in das Körperliche
eingetreten, wie die zu Menschen gewordenen Gotter (von Osiris und Isis be-
hefTBcht), die von der Anfechtung des Typhon zu leiden hatten, bis am Ende
des Wel^ahres (in der astronomischen Perlode) ein Brand das Vorhandene ver-
zehrt, um eine neue Schöpfung hervorgehen zu lassen (bei den Aegyptem). Elion
a de B^raotb, son ^pouse, le ciel et la terre (d'apr^s Sanchoniaton). C*est l
dire : Le tr^haut a cr^^ (Bara) le monde (Rougemont). A.ehnlich wird Bere-
sebith als Schöpfer in der Genesis erklart (statt: Im Anfang). Zoroaster kam
lachend zur Welt, aber Christus parvulus vagiit in der Höhle, wo'Veneris amasins
plangebatur (Heer). Als der ursprüngliche Stier das Schöpfungsei (der Japaner)
zerbrochen, stiess er an eine Citrone, die sich in eine Frau verwandelte und
durch untere Gotter die Mutter der Menschen (Pourang) wurde (nach Montanus).
Als sich aus dem Schlamme die Wasser der Erde gebildet, stiegen die Burchane
(bei den Ralmfikken) auf dieselbe herab und erhoben, als stützenden Grundpfeiler,
eine Säule, konnten aber nicht nach dem Himmel zurückkehren, als sie von der
Pflanze Schime gegessen (nach Pallas). Den Urschlamm (Motb), aus dem Alles
entstanden, erklärt Plutarch als Isis. Bei Sanchuniathon war Aion und Proto-
gonos von Kolpiah mit der Baau gezeugt, die Movere mit der Venus Boeth zu
Aphaca und der ägyptischen Buto identiflcirt Jupiter Dens est, habens potestatem
csQsarum, quibus aliquid flt in mundo (Varro). Sed ei praeponitnr Janus, qnoniam
penes Janns sunt prima, penes Jovem summa.
352 J«P*n.
Nach dem grenzenlosen Wesen folgte der grosse Schluss oder
Tai-ki (nach Tscheou-lieu-ki). Nach Lo-pi schliesst der grosse
Schluss die grosse Einheit und das grosse Y ein; welches (im
Hi-tsej das doppelte oder J hervorbringt, und dann weiter dieses
die vier Bilder der acht Symbole. Zur Stunde Tse öffnete sich
der Himmel, um die Stunde Tscheou erschien die Erde, um die
Stunde Ye wurde der Mensch *) geboren (bei den Chinesen\
Nach Puan-ku, der nach der Trennung von Himmel und Erde
herrschte, folgten (in den drei Hoang) die Tien-hoang (mit
Schlangenleib) oder Kaiser des Himmels, dann die Ti-hoang
oder Kaiser der Erde (aus Mädchen, Schlange und Pferd zu-
sammengesetzt) und dann die neun Brüder der Gin-hoang, die
auf einem von Vögeln gezogenen Wolkenwagen (aus der Thal-
schlucht her vorfahrend) Städte und Mauern bauten. Nach den
sechs Ki**) oder Perioden (von 178 Sing oder Familien) und
den drei Ki (von 52 Sing) beginnt der zehnte Ki mit Hoangti.
Innerhalb des neunten Ki folgte auf Kaiser Vou-Hoai-Chi, unter
*) Of the flrst dyDasty (in Japan) the flrst was Kuni Toko dat SM no
Mikotto (prodoced by the Chaos). Theu foUowed: Kuni SatzQ Tsii no Mikotto,
and Tojo Kuu Nan no Mikotto; afterwards came : Ut Sil Nino Mikotto and (bis
wife) Sufltai Nino Mikotto, Oo Tonsoo Tsino Mikotto and (his wife) Oo Tonsa
Fe no Mikotto, Oo Mo Tarno Mikotto and (his wife) Oo Si Wote No Mikotto,
isanagi no Mikotto and (his wife) Isanami no Mikotto. The son of the la&t pair
was the flrst emperor of the second dynasty, as: Tensio Dai Dsin (le graud esprit
repandaut des rayons Celestes), identifled with the snn. Tous les Japouais se
pr^tendent issus de loi et ca qui fonde le droit h^r^ditaire des Dairys au trßne
imperiale, c'est*qu'ils yieunent de Tain^ de ses Als. His successors in the aecond
dynaaty were: Oo Si Wo ni no Mikotto, Ni no Kl no Mikotto, De Mi no Mikotto,
Awa Se dsu no Mikotto. The posterity of the last are gradually degenerated
and the Mikotto became Mikaddo (small Mikotto).
**) Nach Yoen leao fon entstand Kuibing (als siebenter Ki) zugleich mit der
Materie (im Reiche Chou herrschend). Mit Niou-oua (Frau und Schwester des
Fo-Hi) regelte Kuiling die Jahreszeiten. In der zweiten Familie des achten Ki
oder Ynti (mit dem Kaiser Tschin-fangehi, der die Menschen in Felle kleidete,
beginnend) folgte Ghou-chan-chi (im Lande Chou). Chou ist der Westen, ab
Provinz Se-tchouen. Chou ne savait point qu'il y eut des Chinois au monde et
les Chinois n^avaieut point entendu parier de Chou (s. Desguignes). Unter der
dreizehnten Familie des achten Ki bediente man sich der Knoten als Schrift.
Tsangkie, erster Kaiser des neunten Ki (Cbentong), erfand die Buchstaben.
Di« Kt. 353
dem Alle in grösster Glttckseligkeit bis in's hohe Alter lebten;
Fo-Hi, der die acht Symbole niederzeichnet. Tchin-fang-chi,
Stifter der Ynti im achten Ki; hatte vier Brüste. Nach Tchang-
ling hat Fo-hi Himmel und Erde gemacht ^ während die fünf
Drachen die Berge bereiteten. Zwischen den drei Hoang nnd
Fohi zählt Hoang-tsing-tschouen die nenn Teou^ die fünf Long
oder Drachen, die 59 Che, die drei Ho-lo, die sechs Lien-tong;
die vier Su-ming, die 21 Sun-fei, die 13 Yn-ti, die 18 Chan-tong,
die 14 Chon-ki (s. Amiot). Yao (2105 a. d.) liess durch seine
Minister Hi nnd Ho den Kalender nach den Sternbildern ord-
nen (nach den Ghou-king). Die Hiongnu (znr Zeit des Han)
verehrten anf dem Berge Ki-lien den Herrn des Himmels (Tien-
chan). Fo ist der erste der San-hoang-ki oder drei Herrscher
(nach Se-ma-tching). In Tong-chin (bei Lopi) folgen auf die
Sanling (drei Weisheiten) die drei Hoang der Mitte (Himmel,
Erde nnd Mensch). Yao herrschte 2357 a. d. (nach Ganbil).
Nach Hou-on-fong erschien Pouankon (Hoentun) im Anfang'*')
der Zeit. Unter den Ti-Hoang oder irdischen Kaisern (diß anf
*) Da cbaos primitif s^elsva uo dieu snprdme (cre^ de liii-m^me) , Ame-Do-
mi'DAka-iiiiBino-kftiDi , qul ^tablit sou trCne au plus haut des deux. Ensulte
s'elev^rent deux dieux cr^ateura, qni du cbaos formerent TuDivers, qui tut gouTern^
par sept dieux successifs. Le derüier (Iza-na-gino-mikoto), qui se maria avee une
compagne (Iza-na-mino-mikoto) trempa (pour former une terre habitable) dans
Teau sa lance om^e de joyanx , et les gouttes d*eau troubl^ tombant de l'arme,
lonqu'il la retira, se congel^rent et formerent une ile (Onokoro sima ou Kiousion).
Iza^na^gi-mikoto appela k Texistence bnit miUions de divinit^s, cr^a les dfx
mUle cboses (yorodxou no mono) et en confla le gouvemement entfer k son eufant
favori. sa flUe, la d^esse du soleil (Amaterasou oho Kami on Ho<-birou-meno-
mikoto) on Ten-sio-dai-zin). Ten-sio-dai-zin regna 250,000 ans et fut suivie de quatre
dieux on demi-dieux (les dieux terrestres), qui gouTernnrent successivement le
monde pendant 291,042 ans, dont le dernier, ayant epous« une femme mortelle,
laisaa sur la terre nn Als mortel (nomme Zin-monteu-wu) ascendant imm^diat du
mikado. Les Kamis (esprita m^diateurs pour adresser pri«res k Tensiodaizio)
acut dlTises en sup^rieurs et iufBrieurs, 492 t^tant n«s dieux et 2640 ^tant des
hommes deül^s ou canonisi^s. Von den sieben himmlischen Geistern oder un-
befleischten Göttern (Ten Dsin Sitzi Dai oder der himmlischen Götter sieben Oe-
■chlechter) waren die drei ersten unverheirathet , aber die vier späteren hatten
Gemahlinnen, und der letzte derselben, Isanagi Mikotto, seine Gemahlin (Isanami'
Mikotto) fleischlich erkennend , zeugte das Geschlecht der fünf Halbgötter (Dein
•BAStiau, Heike V. ^
354 J*P»n-
die Tien-boang oder himmlischen Kaiser folgten) wurden die
Jahreszeiten (wie auf den Lieou-kion-Inseln) nach den Pflanzen-
erscheinungen bezeichnet und nannte man ein Jahr den Blätter-
wechsel. Nach den Ti-hoang folgen (mit den irdischen Kaisem
oder Gin-hoang, die die Gesellschaft unter den Menschen be-
gründeten) die zehn Ki und im Kieou-teou oder neunköpfig (dem
ersten der sechs Ki) herrschte Ginhoang oder Tai-hoang (der
grosse Herrscher), auf dem Berge Hingma geboren. Im zweiten
Ki herrschten die fünf Fürsten der Planeten , als Drachen der
Wolken. Nsch dem dritten Ki (Nieti), vierten Ki (Ho-Lo), fünften
Ki (Lien-tong) sechsten Ki (Su-ming) folgt mit Kaiser Kiu-ling
(dem grossen Weisen) das siebente Ki (Sun-fei). In der Dynastie
Hia bekämpfte Kaiser Chou (der in Yuen und dann in Lao-kieou
residirte) den Osten. Gleich dem chinesischen Mittelreich schätzten
Siu Go Dai oder irdischer Götter füuf Uerrecher), vou denen der älteste (Tensio
Dai Dsin) der Stammvater der Mlkaddo (kleinen Mikotto) oder Dalri wurde (in
der Hauptstadt der Provinz Isje regierend). Zin-moo-ten-woo oder Oo Dai Sin
(>o (der erste der geistlichen erblichen Kaiser), der 660 a. d. regierte, ordnet«
die Verfassung Japans (Jih-pun-quo oder Königreich des Ursprungs der Sonne
im Chinesischen). Die Sarus-Rechnungen der Chaldäer zeigen das indische Be-
streben, den hypothetischen Anfang durch hohe Zahlencyklen zu umgehen. Jarba»,
Konig der Maziken und Numider oder (bei Justin) der Maxitaner, heisst (bei
Cato) Japou, als libyscher Konig. Hunsjo, daughter of a rieh man on the Rio-
sagava (birds rlver), being married to Symmios Dai Miosin, was delivered (after
her prayer to the Oami against steril ity) of 500 eggs, which she set afloat on the
rtver. Found by on old man and old woman, these eggs were hatched in ovens
and 500 boys came out of it, who afterwards recognised by her motber, had
a great feast prepared for them. Her mother was afterwards in he«ven wor-
shipped, as the goddess of riches, under the name of Bensaiten. Acrording to
the Japanese, Tensio Dai Sin, descended (tom the gods of heaven, was the flrst
inhabitant of the earth. Sen Mou Ten Oo was the flrst Dairi (Lord) of Japan
(660 a. d.). The ofAce of Sjogfoen (general of the troops) was Instituted by thf
Dairi (8öa. d.). The Sjogfoen Joritomo, in assisting the Dairi (spiritnal emperort
against the rebellious nobles, estabiished the power of the temporal Emperor
(1160- 1170 p. d.). Emperor Talko (1590 p. d.) united all the provincM «»f
Japan and conquered Corea. He was sncceeded (1598 p. d.) by the minister
Ijefasor Daifoesama (deiiled after his death under the name of Gongen), who.
havtug beeu appointed the regent for the young prince Fideiri (who was bnrnt
in his place at Osakka), usurped the throue and was foUowed (1616 p. d.) by
Fide Tada or Tattokfuemi (his secoud sou).
Die Höhle des Mithra. 355
die Perser (bei HerodotJ die Nationen je nach der Nähe zu sich
um 80 höher^ und der König von Persien war das Gentram des
AU, wie der Mikado von Japan, der Sohn der Sonne. Die par-
thischen Könige nannten sich Solis fratres et Lunae (s. Amm.).
Als Tensio-Dai-Sin in Zorn und Missvergnttgen sich in eine
Höhle zurückzog und so die Welt*) des Sonnenlichtes beraubte,
suchte man durch musikalische Klänge den Beschützer des Lan-
des zu besänftigen. Nach Titsingh hatte sich Tensio-Dai-Sin
mit ihrem Bruder, dem Monde (Sasan-No-Ono-Mikotto), erzürnt
und deshalb in eine Höhle verschlossen. Ein Diener zündete
*) lo deoi chaotischen Räume Taka-mano-hala bildete sich Ameno-mi-Daka'
uubiko-kami (mitten im Himmel, als der Höchste, throueud). Ihm folgte Taka-
mi-mnso-bino-kami (der hocherbabene SchopfuDgsgott) und Kamu-mi-musa-biDo-
kami (der geistig erhabeue Schopfuugsgott), als die drei StammgStter (Haslrano-
kami). In der schlammigeD Masse der Erde erhob sich unter dem Himmel ein
Stoff, ähnlich einer Knospe des Schilfes Asi (Erianthus Japonicus). Umasi-asi-
kabi-hiko-dsino-kami (der edle Erdengott des schonen Schilfkeimes) trat in's
Leben, und Ameno-soko-tatsino-kami (der Baumeister des Himmelgewolbes) beganu
lind vollendete seine Schöpfung mit den Amatsu-kami (funf05ttern des Himmels).
Zwischen Erde und Himmel entstand aus der Entwicklung der Asi-Knospe der
Schöpfer des festen Landes, Kuni-soko>tatsino-mikoto (der den Boden der Lander
bildende Gott), dessen Andenken durch einen Tempel in der Landschaft Oomi
verewigt wird. Ihm folgte Kuni-sa-tsutsino-mikoto und dann Tojo-kumu-snno-
mikoto (mit einem Tempel in Oomi). Darauf erschien Wo-hidsi-nino-mikoto mit
Sno-hidsi*nino-mikoto als GehOlfln (im Tempel zu Isje verehrt), spater Oototsino-
mikoto mit Ootobeno-mikoto als Gehülfln, nnd dann Omotarnno-mikoto mitKasi-
koneno-mikoto als Gehtilfln. Izanagino-mikoto, auf der am Himmel schwebenden
Brücke (Amano-wnki-hasi) stehend, tauchte, im Gespräche mit seinem Weibe
(Izanamino-mikoto) seine Pike in die See und die Oojasimanokunl (acht Inseln)
mit sechs anderen erhoben sich (die übrigen Länder sind allmählig durch Ab-
schwemmung der Fluth entstanden). Die von Izanagino-mikoto geschaffenen
Gotter begannen die Entwicklung, und Izanamino-mikoto schuf den Feuer-, Metall-,
Wassergott u. s. w. Ueber die Schöpfung ward dann Oo-hirn-meno-mikoto (die
Göttin der grossen Sonne) als Herr gesetzt Die Bewegungen des Vogels Isitaki
lehrten die Begattung. Das älteste der Kinder, die Tochter Ama-terasu-oo-kami
(der himmelerleuchtende grosse Geist) oder Ten-sjoo-dai-zin herrschte (als Thron-
erbin) mit ihrem Bruder Tsuku-Jo-mino-mikoto (der durch die Nacht schauende
göttliche Mond) und Bbergab dann das Reich ihrem adoptirten Neffen Amano-
osi-ho-mimino-mikoto , dem sein Sohn Nini-gino-mikoto folgte (auf dem Ber*-
Taka-tsi-ho in Uihoga herrschend).
2;i*
356 J»P*n.
bei der Dunkelheit ein grosses Feuer an , um das er mit seinen
Gefährten unter Musikbegleitnngi tanzte, und als die neugierig
gemachte Göttin zum Ausschauen den Stein ein wenig verschob,
schleuderte er ihn mit beiden Hunden in die Lnft^ so dass das
Licht hervorströmte. Obwohl jetzt die Helle bleibt, soll sieh
die Göttin doch aufs Neue in eine andere Höhle verborgen
haben, wo sie täglich von vorsichtig mit abgewandtem Gesiebt
nahenden Priestern reine Opfergaben hingesetzt erhält. Als Ge-
burtsstätte Tensio-Dai-Sin's wird ihr Tempel in Isje besucht.
Der 60jährige Cyclus wird in China durch Kaiser Hoangti
(2637 a. d.) eingeführt und gelangte nach Japan. Der japa-
nische Kaiser Tsunu-yosi gewährte einen besondern Schutz den
Hunden, die er täglich fllttem Hess, weil das erste Jahr seiner
Regierung unter dem Zeichen des Hundes gestanden. Die Nengpo
genannten Epochen werden vom Dairi nach wichtigen Ereig-
nissen bestimmt. Die Era Nin-0 beginnt 660 a. d. mit der Re-
gierung des Synmu Ten Oo. Sechs Jahrhunderte vor Sannon
oder Zinmou (der, von der SUdspitze nach dem Norden der Insel
schiffend, nach Nippon zur Eroberung llbersctzte und Miako erbaute^
war (von Formosa oder ('hiua) der Fürst Taipe oder TaYfak
nach Kiousiou gekommen. Die von Zinmou (667 a. d.) ange-
troflfenen Eingeborene (in befestigten StSfdten, mit Bogen und
Säbeln bewaffnet) zerfielen in eine lieri-schende und dienende
Klasse. Im Jahre 543 p, d. schickte der Hof von Petsi dem
Mikado ein kostbares InKtrument in dem ,,Rad^ das den Süden
anzeigt.''
Die Seefahrer von Tapobrane bedienten sich der Vögel zur
Richtung (s. Plinius), wie Viking Floke Vilgedarson (nach dem
Landnamboek) der Raben auf dem Wege nach Island {868 p. d.\
Ein Rabe zeigte den Auswanderern*) aus Thera den Weg nach
*) Die Kaofleute in Korea verehren (als Thao dsii kung) Fanli, der tod
Kintsien (K5nig Ton Jue) nicht hinlänglich (nach dem Kriege gegen die Dynastie
U) belohnt, sieh vom Hofe zurückzog und, Kaufmann werdend, grosse Befch-
thOroer erwarb. Khitse gründete Loyong in Tschao-sien. Anfangs hatte das
Land der koraischen Halbiuse) keinen Fürsten, als zn Zeiten des chlnesiseboD
Jao ein Mauu von ubi^riiatürlichem Wesen erschien , unter einem Santelbaume
Die Kwan-wAU. 357
Libyen^ Tauben den Chalkidiem nach Kuniae und Aeneas nach
Italien; den Argonanten die Durchfahrt der Symplegaden, dem
Deukalion (bei Plutarch) das Wetter, dem Noah das Ende der
Fluth. XiButhruB benutzte Raben und Tauben. Wie das Kameel
das Schiff der Wüste heisst; nannten die Oriechen die phönizi-
schen Schnellsegler tnnovg oder Pferde (des Meeres), als Symbol
des Poseidon.
Die Sitsi-kwaii-wan sind die sieben Kwanwan (Kwan-gu)
oder Menschen erhörende Gottheiten. Die Kwan wa ni szu hats
bn sju sind die 28 Unterthanen des Kwan-wan, die San sju san
yao no utsi Kwanwon sind die Kwan-wan der 33 Wallfahrts-
orte. Die Jakusi sind himmlisclie Arzneimeister. Die Jammaboo,
die das Bild des schwarzen Vogels Khumano Uu als Talisman
vor ihre ThUren hängen, haben einmal in jedem Jahre den
Berg Fusijama zu besteigen. Den Urtheilen des Höllenrichters*)
(tan xdq) sich uiederliess und >ün den Eiiigebüreneii zum Oberherrn erwählt
wurde. Man nannte ihn Tan-kiQn oder Santelfürst, und er gab dem Lande den
Ifamen Tscbao-Blen (Morgenhelle). Er gründete sein Hoflager in Plngshang, ver-
legt« es Aber in der Folge auf den Pejo oder weissen Berg. Um das achte Jahr
Wudng's (1317 a. d.) ging Tan-kifin in das Asta-Gebirge und ward wieder ein
Geist. Zur Zeit der Gründung der Herrschaft Tscheu zog (nach dem nordwest-
lichen Thelle Koreas) der Chinese Kitsü (ein Glied des KSnighauses Scbang),
der am Flusse Paischiu unter der Bevölkerung vom S^tamme Slenpi die Haupt-
stadt Ping-shang baute, und (als Wang oder König von Tschao-Sien) dem Kaiser
der Dynastie Tscheu (1119 a. d.) huldigte. Nach der Sage im Lande Kosi
(Jeteizeu) halten sich auf der Nurdküste der Insel Sado (am Cap Minobe) Leute
(yon der Nation Soschin) in einem Schiffe auf, die (.Sommer und Frühjahr) Fisch-
fang treiben und von den Bewohnern der Insel Sado für Gespenster gehalten
werden.
*) Tetzel sah in Jüterbogk die Seele des verstorbenen Schwiegervaters seines
Hauswirthes (Hans Geserick) deutlich zum Himmel fahren, als seine Verwandten
noch einen Ablassbrief für ihn erkauft hatten (Heffter). Früher konnte man
Aehnlichei in dem Hause des Kriwe Kriwaito sehen. Nach dem Morschid azzowwar
(Wegweiser der Gräber) erschien die verstorbene Mutter dankend dem Sohne,
der gebetet hatte, dass die Verdienste seiner Koranlesungen seiner Mutter zu
gute kommen möchten. Die Ismosharh furchten sich, den Namen des verstorbenen
Vaters zu nennen (s. Barth). Die armen Seelen des Fegefeuers sitzen (nach dem
Volksglauben in der Oberpfalz) als Kröten in den Wagengeleisen und leiden
viel, wenn eine vorübergehende Fuhre schwer geladen hat, weshalb man diese
358 J«p«"
( Jemma-0) mag man mit Hülfe der Bonzen darch Meditation an
Amida entgehen, wenn man den fttnf Vorschriften Xaca's ge-
mäss gelebt hat. Niemand, wenn nicht im Znstande yölliger
Reinheit , darf die Pilgerfahrt nach Isje unternehmen , nnd
die baddhistischen Priester, die beständig mit Leichen zn thun
haben, bleiben deshalb davon ausgeschlossen. Auch wer sich
durch Sorgen und Missgeschick bedrückt fthlt, würde es nicht
wagen, die heitere Seligkeit der Götter durch seine Gegenwart
zu trüben. Wer verhindert ist, selbst zu gehen, beauftragt einen
Stellvertreter von den Kamusi , die Schachtel Ofarrai auf seine
Kosten zu kaufen. Vor dem Hause eines abwesenden Pilgers
wird ein Stück blaues Tuch gehängt, damit keine Unreiner ein-
trete und dadurch seinen Bestrebungen entgegenwirke oder
ihn in Träumen quäle. Bis zur Zeit der Auferstehung geniessen
die Seelen der Gläubigen schon einen Theil späterer Seligkeit in
einem der unteren Himmel während die Ungläubigen in die sie-
bente Erde hinabsinken. Die Propheten gehen ohne solchen
Mittelzustand (Barzakh) sogleich in das Paradies ein, während
die Märtyrer den Leib grüner Vögel bewohnen, von den Früchten
des Paradieses sich labend. Unter den Priesterinnen von Isje'^]
Thiere vorher ans dem Wege hebt (Sch5nwerth). In dem Tempel der ans Todtan-
knochen aufgerichteten Beinhaueer Bah Pinto ein Kolosaalbild der Gottheit, die
Jedem der Todten seine Gebeine wieder znznertheilen habe (bei den Tataren),
Jeder Kirchhof hat (nach deutschem Volksglaoben) seine unsichtbare Wache, die
von dem znletzt Begrabenen abgehalten wird, bis ihn sein Nachfolger ablSat.
Trifft die Reihe ein Weib, so heisst si« die Frau Todin und nach dem Reeh«ii,
den sie fQr das kleine Gebein braucht, die Zammrechari (s. Rochholz). Nanok
steigt (nach dem Dabistan) in die Holle, die SOnder zu befreien, Gott will sie
aber nicht in den Himmel lassen, bis sie sich durch Wiedergeburt auf Erden
gereinigt, indem Jener ihnen erscheine und predige.
*) Parmi les prdtres attach^s au Service des temples dans la province d'Isjt
(ou Iz^, on tronve (oujours un Als du mik^do, qui occupe le poste de grand
pritre k Niko, Heu de la s^pulture de Ooughen. chef de la dynastie actnelie dt
Siogouns, et oü son ifai (ou tablette mortuaire) et Celles de ses succesaeurt sont
conserv^es, (comme le primat du Japon). Un autre Als du mikado est grand
prdtre d'Onye-no k Yedo. On d^signe ces deux princes de rEglise par le tltrr
de mya-sama. U n*est pas permis de prononcer leur nom. Le Sineyon (foi des
dieux) est divis^ en deux sectes, l'orthodoxe (youitz) et le riobou sintoo (culu
Abla«. 359
findet sich fast imnoier eine der Töchter eines Mikado unter dem
Titel SaY-koo. Der Pilger, der alle Ceremonien im Tempel von
Isje und im Miya durchgemacht hat, empfangt von dem Priester
gegen eine Gratitication eine Bescheinigung des Sttndenerlasses
(Oho-haraki). Wer in Isje eine Fusio (Unreinheit) begeht, wird
durch den Sinbatz (Zorn der Götter) gestraft. Von der Tempel-
spitze sieht man die zur Zeit des Tensio dai-sin aus dem Meere
gestiegene Insel. Amitaba, der Unendliche, oder Kiao-schi-kia,
der ErbarmungsvoUe, bildet mit seinen beiden Söhnen Ayalokites-
wara und Mahastanaprepta die Trias der drei*) Ehrwürdigen
Kami ä düuble forute. Apr«'s iiiie periude de M) ans, peudant laquelle le
boaddhiBDie avait vainement essayt* de prendre rariue en Japou, une idole de
Bouddha et quelques livres bouddhiques furent introduites, pour la premi^re tois,
k la Cour du Mikado (bfy'2 p. d.). En r)79 p. d. un bonze venu de Coree, re-
presenU Ten-sio-dai-ziu conime ayant ^t^ un avatar (iocarnation) d'Amida ou
bien Bouddha comaie une incarnation de Ten-sio-dai-zio, et ud enfant (petit-flls du
Mikado r^gnant), comme un avatar de Tun des Kwan-won, ou saints divinis^s.
protectenrs de VKropire. II fut Charge avec iVduratiou de l'enfant , qui, devenn
homme , r^fusa d'accepter la diguit^ de Mikado , quoiquMl prit une part active
an gonvernemeDt de sa tante, i^levi^e plus tard a cette dignit^. 11 fonda plusieari
temples bouddhistes et mourut bonze. Le Bouddhisme se mSIa bient6t avec le
Sinsyou, d'ofl rc^sulta la secte appelt^e Riobou Sinsyou. La secta Ikkosyon ou
Syodo-sion-zjon (nouvelle secte de syodo) fut fond^e par un Japonals dMllustre
uaissance, le bonze Sinran (1174— 12B4 p. d.), qui avait d'abord appartenu a la
secte t«ndaV. Le culte dans las temples d*lkko-8you est celui (de Mida) d'Amida
(sauveur, cbaritable, aecourable) ou Ku-bon-no-mida (Mida sons une nouvelle
forme). La doctrine ikko-syou est la seule (parmi Celles du Bouddhime) qne
revere la partie eclairee de la nation, et la seule qu'avaient re^ne les Aino de
nie de Y^zo.
*) Les Japunais donnent a Tidole Denis, uu Cogi trols tdtes et quarante
mains, pour eiprimer la trinit^ des personnes et Tuniversalit^ d'operations. Von
Kanon (Amida's Sohn) wurde Sonne und Mond geschafTeu. Mit Amida auf den
Lippen sterbend, sind die Japaner der Seligkeit gewiss, wie peruanische Christen
durch Jesus Maria. Xaca (ue d'une reine de Dell dans Tlndostan) parlait souvent
daus ses Itvres d'un prophtste plus ancien, que lui et qui avait fait son s^jour
dans le royauma de Bengale. Les Ghinois le nomment 0-ml-to et les Japonais
Amida (Charlevoix). Un jour, qu'il cousiderait l'etoile du matin, Xe ou Xakia
comprit en une instance Tessence du premier principe et parüt comme insplrü
par la divinit^ m^me, ce qui lui fit douner le nom de Foe (s. Couplet). Selon
Iti Brahmans, Vichnou apr^s avoir pris dlfferents formes et visite le mond«
360 J»pM>-
(San-tsun). Im Oratorium der Mutter des Cubo Sama in Miaco
war Amida als Kind dargestellt^ mit einem Diadem auf dem
Haupte und mit Strahlen gekrönt. Das zwölfarmige Bild der
Göttin Quannon soll die Geburt der Götter sjrmbolisiren. Qnan-
ong *) gilt als Name Buddba% Quan (Ean) oder Heioke ist der
Sarg im Japanesischen. Am 50. Tage wird der auf das Grab
gestellte Sarcophag (Quan) durch den Denkstein (Si-seki) ersetzt.
Hinter dem Butsgan (Göttersitz) thront Amida in den japani-
schen Tempeln der Ikkoju-Secte. Die Kwanwon (als pferde-
köpfige Schutzheilige) beschirmen Pferde. Die Götzenbilder des
Batu-Kwannon haben drei Köpfe. Dreiköpfig und vielarmig
steht Marisiten bewaffnet auf einem dahinstürmenden Eber. Je-
besu, der in der Verbannung drei Tage unter Wasser lebte,
wird von Fischern und Seeleuten verehrt in einem Angel nnd
Fisch haltenden Bilde. Dsiso^ der Weggötze und Patron der
Reisenden, ist beim Ausgange der Stadt Nagasaki an den Felsen
des Weges neunmal hintereinander ausgehauen. Das Hauptbfld
in Miako trägt die indische Thika an der Stirn. Der dickbäu-
chige Jattei wird von Kindern um Gesundheit gebeten. Von
Kaufleuten verehrt hat Daikoku die Macht, mit seinem Hammer
Jusqu^lk huit fois, parut sous la flgore d'an Negre, nommd Saint, homm« saus
pasBloD, et seigneur. Les Ceylonais l'appeUent Badhum, lea Chinois et les
Japonnais Sacka oa Siaka (Fotoge ou Idol«), ajontant Si-Tsnn (Orand SeignenrX
Amidaba, la d^esae des fleurs (cbez les Calmoucs) les cbange en homme par sa
Beule volonte (Cbappe d^Auterocbe). Die bei ibrem drelfkcben Zustand (der
Geburt, des Lebens und des Todes) Trida^a genannten OStter niederen Banfe«^
(Amara oder Uusterblicbe) beissen (im Gegensatz zu den Asura oder Dimonen^.
Lekba und Sura oder (gleich den oberen Göttern) Dewa (und Dewi) oder Wibudba.
*) Das sitzende Bild Quannon^s in Hiaco bat 40 Arme. Die f&nf Fabrten
(Dscbing) oder fünf Bescbauungsarten (tJsben) sind die des Fanfti (Laien), Wai
tao (Heterodoxie), Siaosbing (kleine Fahrt), Tashing (grosse Fahrt), Tsiu schang
schlug (höchste Fahrt). Die Pratjekabuddha ist auf der Stufe der Herzerleueb-
tnng (Ming sin). Ommanipadme hum ist die Gottheit einer edlen Lotos Amen.
Unter Kwan-on, deren das Pantheon von Nippon eine Reihe von sieben und eine
Ton 33 auft&hlt, wird eine Hfilfsgottbeit Terstanden, die die Bitten der Heoteben
erhört nnd ihnen Beistand leistet. Die eigentbümllche Kopfbedeckung, ein Schleier.
der Ober beide Schultern herabhängt, ist ein besonder«« Kennzeichen dieser HUf»>
gottheiten, die ttber die Brust einen herabh&ngende Ualszierath tragen.
Fingenpriiche. 361
Reichthümer nod Güter hervorznschlagen. Tossitokn .y^rd bei
GeschäftBabschlnss aDgernfen. Der auf einer Kuh reitende Kami
heisßt Dainitz-no-rai (die grosse Erscheinung der Sonne).
,fiie Japaner behaupten, Sciacca*) und Amidaba, die ihnen
die Chinesen als Sciequia und Omitofe wollen gebracht haben,
von Siam erhalten zu haben/^ Nach den Lauzu kam Leu auf
einem weissen Drachen auf die Erde und wurde fetirt von Ciam
(a Mago quodam in spelunca), der während seines Essens den
Drachen bestieg, um als Himmelskönig zu herrechen, aber Leu
einen hohen Berg als Wohnsitz erlaubte (Trigautius). Die
Kreuzverehrer in China lieissen (bei den Sarazenen) Terzai,
wie die armenischen Christen in Persien. Das Zeichen des
Zickzack-Kreuzes auf der Brust des japanischen Buddha ist das
Zeichen der beiden Leiber der Tugend und der Vergeltimg (fa
pao ots schin). Wenn an der rechten Hand der Daumen den
Zeigefinger berührt, so giebt es das Zeichen tlir ing shin oder
den , einem vollendet verklärten Buddha zu Gebote stehenden
Leib. Der Bodhisatwa Avalokiteswara konnte über 32 dienstbare
Leiber verfügen, zum Zweck der Erlösung. Der Dharmakaya,
Leib der Tugend, Sambogakaya, Leib der Vergeltung, und Nir-
manakaya, Leib der Individualität, sind die Leiber eines ver-
klärten Buddha. Wahrsagen wird von priesterlichen und
anderen Adepten geübt. Mit den Bosat, hülfreichen Wesen in
weiblicher Form, fand sich ein weisser Elephant am Sterbe-
lager Sjakai's **) ein. Von den übrigen Thieren war nur Katze
und Schlange nicht erschienen. Nach Almeyda waren Hirsche
*) LeB Bonzps du Japou, se Tenteut d'estre Disciples des Talapot, sectatanrs de
Xaca, qai se rendirent de Lao, ou de Siam, au JappoD, oü IIb commaniqnerent
ee qn'ÜB en anoient appris: en forte qu^encor anjourd'hui ceax de Slam uont a
Lao comme dans une Unloersit^ pour 7 apprendre les maximes de Xaca, qni sont
an moins le plus en repatation, si elles ne sont pas entierement conformes a
rancienne tradition.
**) The Bool of the holy Kasso or Kassobazatz, the chief disciple of Slaka,
entered the body of Roosl, the old cMld, born 604 a. d. in der chineBischen Pro-
Tinz Sokokf (s. Kaempfer), Kaiser Riaku wurde (457 p. d.) mit grauen' Ilaaren
geboren in Japan (wie der Fehlevane Zab und Laotse in Ohina). Xaca eet ap-
pcUd Budha (Budi) par lea Brahmina qui le croyeut une partie eesentielle di'
362 Japan.
imd Tauben dem Xaca heilig. Als nach Aufstellung des von
dem Könige von Petsi dem Mikado geschickten Bildes des Bnddha
Siaka durch den Minister Iname (552 p. d.) eine Pest ausbrach,
wurde es gestürzt , bis eine Revolution jenem die Regierung
verschaffte. Der Mikado Euan-mu liess sich mit dem Wasser
Kanno die buddhistische Taufe verleihen, zur Vergebung seiner
Sünden. Schuld zu entdecken stellen die Jammabu *) ihre BeschwiV-
Vistnou OD VicbDüu. ^Das Werk/eug (unter den den Aussprachen Torhergehendcu
Bewegungen) empfindet zuerst in seinem Innern eine sanfte, wohlthoende Wirmr,
welche nach und nach znnimmt und endlich den ganzen Körper dorclkstrSmt.
ein magnetisches An- und Einziehen, wodurch auch wohl die Sprache, dar Atbem
eine Zeitlang gehemmt wird, ein wundersame Umspannnng der Bmst, als ob ihm
ein Brustharnisch von innen angelegt wQrde, einen aufeteigenden angenehmen oder
widrigen Geruch (z. ß. Todesgeruch), ein Blitzein und Feuern der Zonge. al:»
von einem scharfen Gewürz, eine plötzliche Umuebhing und Kingenommenheit des
Kopfes, wie von einem starlien Dunst oder Getränk, mannigfaltige ZQge und Li-
neamente , die manchmal wie ein Blitz Haupt, Mund. Augen und Ohren durch-
fahren. Dann folgt Ziehen und Dehnen von innen durch den ganzen Leib.
Schnaufen der Nase, Schuttein des Kopfes, Schlappem des Mundes, Zocken der
Achseln, Schlottern der Kniee. Strampeln mit den Füssen, Schlagen mit den
HSnden, Erschütterung und Aufhüpfung des ganzen Körpers," nachdem die Propheten-
gabe der nach Halle geflüchteten Camisarden sich auf, die Brüder Pott fibeitrvg
(bei den Inapirirten von Isenbnrg). Cybebe mater quam dicebant magnam, ita
appellabatnr , quod ageret homines in ftirorem, qnod Graeci Koßr^ßov diennt
(Festns).
*) The most secret Sin (sorcery) of the Jammaboo consists in the interwin«
ding of the hands In the manner to represent Si Tensl as the fonr most pc-
werftil gods (Tammonden , Tsigokten , Sosioten . Kamokten) of tbe 33tb or last
heaven. Looking through the middle Fingers, which represent Fodo Mio Wo, or
the holy great Fudo (a pious Giosia, who used to sit in the midet of Are
without being burnt) , the Jammaboo recognise , wbat kind of Kitz (fox) or
Ma (evil spirit; has entered the possessed osse. The Jammabooa, foonded (tiiX'
p. d.) by Gienno Giossa ^who, having retired as hermit to the monntalna, disco-
vared in the wilderuess many places, fit for Settlements, and many short cots to
the great advantages of the villager in their travela) are divided in the Totanft,
who had to ascend yearly the high monntain Fikoosau in the provinee Busen
(from where impure people wonld return as idiota, being possessed by the lax
or devil), and the Fonfanfa, who ascend yearly the high monntain Omine In the
province Jostsyno (where Impore people wonld faU down the preclpicea or wonld
b« pnniahed by sicknesses and missfortones) , llving (dnring the pUgrimage)
•nly en herbes and bathing (winter and summer) in cold water. On thelr re-
FprtsrhwJiMeT. 363
mngren vor dem in Feuer dargestellten Götzen Fudso an. Wer
nnbcschüdigt über glühende Kohlen geht oder seine Hände nicht
verbrennt, hat seine Unschuld bewiesen. Auch dient der Kha-
nianO'Su genannte Trank aus einem mit der Figur eines schwar-
zen Vogels bezeichneten und dem Siegel der Jammaba aus der
Provinz Ktumano versehenen Papier. Wer davon trinkt, ohne
unschuldig zu sein, wird im Leibe gequält, bis er gesteht. Vor
Aufnahme in den Orden muss der Gandidat längere Zeit von
Kräutern leben, täglich sieben Mal kalt baden und 780 Mal sich
mit den Händen über den Kopf vom Boden erheben. Der Gott
der Winde wird auf dem Berge Fudsi verehrt. Im Tempel So-
taktais war das Bild des Gottes zwischen seinen Begleitern
durch vier Figuren der Elemente umgeben. Das Dosiapulver,
um die Leichenstan*e zu verhindern, wird in den Tempeln der
Sintu zu Kidjo verkauft, wo die Lehren seines Erfinders (Kobou-
Daysi) geübt werden. Die Priester verschaffen ihren Vor-
rath vom Berge Kongosen oder Kiubensen in der Provinz
von Yamatto. Die Priester der Artemis pflegten jährlich in Pro-
cession von dem Berge Moschylos auf Lemnos die röthliche Erde
zu holen, aus der die als Wundarznei *) verkaufte terra sigillata
verfertigt wurde (Galenus), ähnlich wie die Erwerbung des
turn, tbey have to ofTer to their geoeral (iii Miaco) a present, which the poorer
pcople have to beg, and are then raisfd to a higher rank. In prayingf tbey shake
tbe Iron-rings of the Sakkudsio (the staiT of the god Delso). To annonnce them-
seWes in begging to the pilgrims, they blow a sbell (calied Foranokai). Tbe
leogbt of the Ornaments on tbe cord (Dsnsnkake), worn ronnd the neck denote«
thelr rang. Tbe Paternoster (dza Taka no Psinsii), consisting in rongb baUs, was
fntroduced In after-tlmes (and not spoken off in the Statutes). Some have the
halr cot short, some grow it long and tie it up, some shave it (in Imitation of
the Baddhista). Some live in their houses , others in temples. Others go aboQt
begging. Before setting ont to the pilgrimage they have to abstain firom inter-
coarse with their wlves. Die Isje Mia heisst Dai-Sin-Sn.
*) Nach dem Mndjmel-altawarikb war das (mongoUache) Verbrennen der
Sebulterknochen (znm Wahrsagen) schon zur Zeit Turk's (Sohn des Japhet) be-
kannt Jomandes läset AttUa vor der Schlacht mit Aetius Thierknochen be-
fragen. Nach Rnbrnquis nntersuchte der Khan durch Feuer geschwärzte Knochen.
Abagakhan wurde aus Schulterknocben sein Sieg tiber Borak vorhergesagt.
Aus Schulterplatten fand der Magier, dass Argun-kban*B Krankheit durch Zauberei
B64 Japan.
rothen Pfeifentbones bei den nordamerikanischen Indianern und
die der rotlien Erde zum Bemalen in Australien mit religriöseu
Ceremonien verknüpft. Von dem Orden der Blinden wurde der
der Bassenatos von einem Sohn des Mikado, der der Fekisado
von dem General Kakekigo gegrtlndet.
Die Japaner glauben, das» es den Seelen drei Jahre nimmt,
den Weg zum Paradiese*) zurückzulegen, und da sie jedes Jahr
während dieser Reise zu ihren Familien zurückkehren, ist
der 13. Tag des siebenten Monats ihrem Empfange geweiht.
Die Verwandten ricliten ein Gastmahl an und empfangen ihre
Freunde mit jeder Art von Höilichkeitsbezeugungen, eine Unter-
haltung mit ihnen beginnend. Vor jedem Hause in der Stadt
sind Lichterchen längs der Strassen, die zu den Kirchhrrfen leiten,
aufgesteckt, damit die Seelen ihren Weg richtig zuiiickfinden,
und ausserdem pflegen die Bewohner Steine auf die Dächer zu
werfen und mit geschwungenen Stöcken durch die Zimmer zu
laufen, damit keine etwa zurückbleibe und später als Gespenst
spuke. Bei den Japanern werden die besten Seelen Kamis, die
guten nehmen Antheil an den Leichenfesten, die schlechten irren
veranlagst sei. £bn-Arab-8hah nenut Wahrsager aus Schulterplatten iitiUr den
Zanberern im ITeere Tamerlan's: Sultan Kelann in Aegypten verstand (nach Ebn-
Ferat) aus Schulterplatten wahrzusagen. Khan Abu-Said von Kashgar verstand
aus Knochen zu prophezeien (s. Quatremire). Vor dem Aufbruche Hnlagu's gegen
Bagdad wurden die Knochen befragt (nach Raschid-eddin). Nach Jenkineou
weissagen die Tataren von Buchara, nach Reineggs die Tataren von Kuban au>
Knochen. Die aus Knochen wahrsagenden Zauberer der Kirgisen beissen Jauruntocht
(nach PaUas) oder Dallatchi (nach Bergmann) bei den Kalmükken. Bei der Ex-
pedition Omari's nach Nubien erwähnt Makrizi das Befragen der Scholterbl&ttcr
durch einen Afrikaner. Nach Nowairi war Monad die Herrsehaft seiner Nach-
kommen aus SehnlterbJättero vorhergesagt. Nach Masndi w.<hrsagen die Berber
aus Schulterblättern. Pouqueville sah die Albanen die Scliattenreflexe des Lieb-
tee auf Schulterblättern untersuchen.
*) Les Bonzes (qui vendent jusqu'aux m^rltos de leurs bonnes oeavres , eu
se r^ervant ni'anmoins 1e pHnripal) donnent des lettres de change, qul doivent
etre pay^es comptant aiix dizi^me dans Tautre monde. On les brdle on les
enterre avec le corps (Charlevolx). Nach dem Verbrennen des Todten legen die
Japanesen eine Schrift mit seinen Namen und dem des von ihnen verehrten
Gottes in die Aschen-Urne.
Aptraganga. 365
umher; and die schlechtesten gehen (im Wurzelreich) in Füchse
ein oder in Menschen^ die dadurch gequält und krank werden.
Beim Jahresfest Malala ehrten die Jaggas in Congo die Ab-
geschiedenen. Der Priester der Batta lässt das Blut des ge-
opferten Huhnes auf die Leiche *) tröpfeln und schlägt die Luft
mit Zweigen, um die bösen Geister fortzutreiben. Von den
Schatten (Liriten) heissen die als Gespenster zurückkehrenden
Seelen Litutsela (bei den Bassutos), und wenn sich ein Verstor-
bener in Erscheinung gezeigt hat, geht ein Priester zum Grabe,
sprechend: „0, lass uns schlafen und besuche uns nicht!"
*) Die MordaaDen opferten (nach Pallas) dem höchsten Wesen (8kai oder
Himmel). Ordinarely (in ancient Babylouia) the bodies seem to have been com-
pressed into urns and baked or bnrnt (Rawlinsou). L^tme de Thomme, (selon
los Japonais) c'est comme une vapeur flottaote, allong^e, indissoluble , ayant la
forme d*an tt^tard et un mince fllet de sang, qui va da sommet de la tßte ä
I'extr^mite de la queu. Si Ton y prenait garde, on la verrait s'^chapper des
maisons moTtnaires|, k Hnstaut oü le moribond rend le dernier soupir. £n tont
cas, il est facile de distinguer le craquement des chassis sur son paasage. Die
die Erde verehrenden Derbiccae (Derbices) in Margiana tödteten (nach Strabo)
die Siebzigjährigen, damit der nächste Verwandte beim Fest ein Opfermahl
halte, nnd begraben die Greisinnen nach ihrer Erdrosselung. Aaf Dionysos* Aas-
sprach, dass nach der Todtang des Königs Lycurgus das Land wieder Fracht
tragen werde, opferten ihn die Edoner auf dem Pangäischen Berge, Ton Pferden
zerrissen (nach ApoUodor), wie die Schweden, und auch die Khond zerreissen, welche
Befrachtong des Ackers sich aus Afrika im Dionysosdienst verbreitete , aber in
Earopa später durch Mysterien modiflcirt ward, während die Handlang selbst aaf
den Feind übertragen wurde. Erechtheus führte bei Misswachs in Attika Getreide
aas Aegypten und die Mysterien der Demeter ein. La cer^monie de la naissance
ft« c^^brait 4 la fln de tous les doaze ans, h. compter depais le jour de la nais-
aance (unter den Khitan oder Leao der Familie Ye-liu). Der Ceremonien-
meiater betete am das Herabkommeu der verstorbenen Kaiser, an deren Bildern
ein Baum aufgestellt war. L'empereur passait trois fois sous Tarbre ä trois
foarches, suivi seulement des jeunes enfants. Toutes les fois, quHl y paasait, les
sages-femmes, en faisant des invocations, le nettoyaient et le vergettoient. Lea
jeunes enfants passaient sept fois sous I'arbre, Tempereur se couchait cependant
a cdte de Tarbre. Alors le vieillard frappant le carquois quHl tenait, diaait: ,,n
est n^ an gar^on." Le principal Prdtre couvrait la tSte de l'emperear, qai se
relevait (Visdelou). Die Kaiser der Khitan opferten dem Piao-lou (Gott der
Hirsche) vor der Jagd. Die Mutter des Apaokhi (Stifter der Khitan oder Leao)
empfing ihn durch eine in ihren Busen gefallene Sonne. Le royaume de Ta-che
^d'Arabie) envoya payer tribut ä Tempereur (924 p. d.)
366 Jap^n.
Die Fliegenwedel der Inanl genannten Hobelspähne (in Kam-
tschatka) werden verehrt ^ um damit die krausen Haare des
Gottes darzustellen (s. Steller). Die Aino *) der Kurilen bringen
Opfer und Gebete dem Kamui, den sie durch ein ans Hobel-
spähnen verfertigtes GoheY in und bei ihren Wohnungen vor-
stellen, als Kotan Kara Kamoi (Gott des Hauses und Hofes) mit
dem Jnao. Für den Dienst der Kami ist es den Japanesen
vorgeschrieben, reines Feuer zu unterhalten, im Herzen Glauben
und Wahrheit zu tragen, frische und reine Opfergaben darzn-
bringen, um Gesundheit und Wohlergehen zu beten , sowie um
Verzeihung der Fehler, damit des Sünders Seele gereinigt sei
und alles Uebel fem bleibe. Yeddo bezeichnet nach der japa-
nischen Schreibweise Fluss-ThUr, Yokohama Kreuzküste, Fu-
siyama des reichen Schülers Gipfel, Taycun grosser Herr,
Nippon Aufgang der Sonne. Um den bösen Geist Jekine auR-
*) L'Aino adreBsa toas les Joun la divinlt^ (Ramol) en priirei. La öivinit^
protectrice est appeUe Kotan Kara Kamoi (dieu de la malson et de 1a foor).
Le Kymbole, qui la represente, est nommt* Inao, iin pien, eDfonc^ dans la terre,
doDt la partie saperieure est feudue en plasieors copeaux tr^ mlnces et peo-
dants. L'enfer est la r^sidence du Nitsne-Kamoi. L'autre dieu demeure dans If
loleil. Anf der Insel Krafto ist es Sitte, dass die Franen Ober die Männer be-
fehlen und Jede Hausfrau ihren verschiedenen Männern häusliche Arbeiten aufglebt
Stirbt eins von den Oberhäuptern (auf Krafto), so werden die Eingeweide (ao»
dem geöffneten Leibe herausgenommen) ausserhalb des Hauses anf ein GerQ»t
gelegt und werden von den Frauen mit Wasser begossen. Dann trocknet man
sie in der Sonne (Fäulniss verhindernd). Diese Weise, die Leiche loznbereiten.
heisst Ofai nnd dauert oft ein Jahr, und am Ende bekommen die Franen ein
( beschenk. Wenn es nicht gut ablief und die Leiche roch, wurden die Frauen
früher getodtet. Die Koiachtschitsch, als Männer in Weiberkleidern, werden von
den Kamtschadalen neben ihren Frauen gehalten. Die Aino bewohnten noch
(Im achten Jahrhdt.) den nördlichen Theil von Nipphon. In alter Zeit war f5
in Japan gebräuchlich, dem Jünglinge beim Eintritt in das Manneealter feierlich
«ine Bbrenmütze (Kamoli) aufzusetzen. Dieser Gebrauch hat sich nur noch am
Hofe des Mikado, bei dem Stande der Kuge und bei den Sinto-Priestern erhalten.
Bei den übrigen Ständen findet bei der Mündigkeit des Jünglings die Haarfrienr
(Sakijaki) des Mannes sUtt (s. Siebold). Die Santaner treiben einen stillschweigen*
den Handel mit den Ainos in Krafto. Als Zeichen der Trauer tragen die Aino
eine eigenthümliche Mütze, damit die .Sonne nicht ihr Haupt (das während der
Trau(*rzeit unrein it»t) beschelu«.
Sonntag Laetare. 367
zutreiben, der in Nagasaki eine Pest hervorgerufen hatte , wur-
den die Kranken in Booten unter dem Geschrei Nembatz und Na-
manda (Namo Ämida Budsu) umhergeftthrt. Bei Epidemien in
Rttssland werden Heiligenbilder um die Städte getragen. Weil
das Volk in Italien glaubte, durch Flucht der Beulenpest ent-
gehen zu können, standen die verlassenen Häuser leer, nur von
Hunden gehütet (Paulus Diaconus). Ebenso fliehen die Karen
vor Ansteckung aus ihren Dörfern. Tat ist der den meilenlangen
Scolopender tödtende Drache, der in Wasserhosen erscheint und
von den Japanesen verehrt*) wird.
In der dem Frühling vorhergehenden Nacht pflegen die
Japanesen (zur Austreibung des Winters) geröstete Bohnen gegen
die Wände und den Boden ihrer Häuser zu werfen, indem sie
dreimal laut ausrufen : Oniwa soto (Fort von hier, böser Geist),
und dann leise hinzufügen: Foukouva autche (Tritt ein, o Gott
des Reichthums). '*'*) Im Zendavesta gilt der Winter fttr das
grösste aller Uebel. Ben Schonah beschreibt die Festceremonie
Rokub al Kaousaye, als eine persische Austreibung des Winters
und Herbelot vergleicht damit das Segar la vecchia in Italien.
Ausser dem Schöpfer und dem bösen Wesen verehren die Ma-
dagesen (nach Struys) den Gott des Reichthums (Dian-Manan),
der die Menschen beglückt. Nachdem Mutter und Kind sich mit
den Tafa-ko oder Vina genannten Puppen gerieben haben, um
alle Ansteckung zu entfernen, werden dieselben in das Meer ge-
*) Wir kennen nur Tnpa, der nach den Sternen zu lobt, sagte ein Onarani
an Reoger. An Japon , le Gami qui prvside aux tonnerres se nommant Topan
et Tuppa est le nom du dien suprßme ä Bom<^o (Rougemont). Die japanischen
Steininstromente , die den Kami zugeschrieben werden, heissen Blitzsteine und,
wenn pfeilartig, Waifen der Sturmgeister (s. Franks). Als der englische Pflug
in Indien reichere Ernten, als früher, brachte, wurde er in die Tempel gestellt,
um Verehrung zu erhalten. Im Jahre 1161 wurde der tatarische Admiral durch
die Kanonade der chinesischen Flotte besiegt. Die Feuerwaffe wurde unter der
Dynastie Thang, die bis 907 p. d. dauerte, eingeführt, und 970 p. d. unter der
Dynastie Souug verbessert. Kanonen wurden 1232 gebraucht bei der mongolischen
Belagerung von Khal-fum-fu.
**) Kuwera (Gott des Reichthums) heisst I^asakhis, als Freund l^a's (I^ana^s),
oder Ifwaras (Siwas). Kama (Eros) ist Is (als durch keinen Andern eatstan^den).
l£«d oder Izedao wird jeUt von dou Persern als Khoda aiigerutVu.
368 J*p»«^-
worfeii; seitdem Gensi-no-kimi auf Rath des Wahrsagers von
Sima-no-Moara ein Kähnchen auf das Wasser gesetzt, um von
den bösen Einflüssen des fremden Klima frei zn werden. Als
man den Mikado fragte, welche der vier Farben (weiss, schwarz,
roth nnd grün) die des Teufels sei, entschied derselbe, dass es
Teufel von allen vier Farben gebe. Die Gonstellation des Inkai
wird fUr Glück und langes Leben angerufen, zusammt seiner
jenseits der Milchstrasse weilenden Gattin Tana-bata, Die jähr-
liche Stadtreinigung*) ist, wie in Afrika, in Hinterindien ver-
breitet. Ehe der Japanese ein Haus baut, hat er einen Dsnsi (einen
Altar zu Ehren eines der im Lande verehrten Gatter) anizu-
stellen, und seine Nachbarn sind verantwortlich dafür, dass es
geschieht. Wenn die chinesischen Djonken **) in Nagasaki lan-
den, werden die Götzen in Procession nach dem chinesischen
'*') Weil am Mittwochsabend die Hexen ausfahren, so Ist dann die Be^egnunp
fremder Thiere gefährlich, und ein Sprichwort sagt: Mittwochskatze, Teufekkatte
(Rochholz). In Böhmen ISsst man (nach Grohmann) etwas von der Donnerstags-
mahlzelt auf dem Tische stehen mit umhergestreutem Mehl und schreibt di^
Spuren der Hauskatze, die den nächsten Morgen darauf zu sehen sind, dem Hans-
gott (Lar) zu. Die katholische Bevölkerung der Oberpfalz glaubt, dass die armen
Seelen besonders an Samstagen aus dem Fegefeuer in Ihr Wohnhaus znrGekkehreo
dürfen und da unter den Thürangeln zu sitzen pflegen, weshalb die ThQren ntckt
hart zugeschlagen werden dürfen (nach Schonwerth). Dans la langue divine la
couleur safran^e designait Tamour divin revele i Vhme humaine, Tunion de
rhomme a dieu (Portal) unter den symbolischen Farben. In der bemlachen
Stadt Biel hatte der Reformator Thomas Wittenbach den Frauen wegen ihrer Unter-
stützung den Vortritt in der Kirche gegeben.
**) Das Gebälk aus dem heiligen Dickicht (im Ida) soll die (in Antandros
gebauten) Schiffe (Trojas) gegen Unfälle sichern ; sie sind kein todtes Holz, aondem
von Geistern beseelt, wie die der Phäaken (Klausen). Gewohnlichen Schiffen ward«
nur ein Kiel von heiligem Holze gegeben (zum Schutzgeist in Slam). Der ob«rftt#
Bodenraum unter dem Dachfirst (im alemannischen Hause) heisat Knochengalgen,
und die heidnische Sitte, Knochen und Haut des geschlachteten Thierea geordnet
auf der Neidstauge aufzustecken, wurde gleichfalls Knochengalgen genannt (s. Roch-
holz). Beim Todtenfest setzt der Japanese Abends die am Tage auf den Gräbern
liegenden Speisen in die Gewässer. Die am Allerheiligentage (in den bairtoch-
schwäbischen Kornebenen) aufgeschlagene Todtenburg oder Trauertomba wird zum
Gedächtniss und Heil der Verstorbenen etagenweise mit allen möglichen Victeallen
beladen und garnirt, als Aufsatz zum Opfer (s. Rochholz). Bei dem Einrücken
der Franzosen in Nidwaiden fielen über 100 Frauen in der Vertheidiguug (1798*.
Lieoa-Kiou. 369
Tempel gebracht nnd bei der Abreise wieder abgeholt. Um den
gtinstigen Tag zur Feier des Ahnenfestes (Zisay) zu erfahren,
rathen die Japanesen aus aufgeworfenen Huscheln. Der Gott der
Khe wird mit einem Hundekopf und ausgebreiteten Armen darge-
stellt, Fäden in der Hand haltend. In vorgerückter Schwanger-
schaft übernahm die Wittwe des Mikado Zingon-Kwo-Qu die
Führung des Heeres, um Korea zu erobern, und Hess bei ihrem
Tode den Thron ihrem naehgeborenen Sohn, der (280 a. d.)
den Geistlichen Wo-Nin aus Korea berief, um die chinesischen
Charaktere in Japan einzufahren.
Die japanischen Inseln wurden von den Chinesen zuerst
Yang-Kou (das Packhaus der Sonne) genannt, dann Nou-Koue
(das Reich der Sklaven) und schliesslich 6e-pen (der Sitz des
Tages). Zur Huldigung kamen die Japanesen zuerst 58 p. d.
Vom Kaiser Ti , der die Quelle der Jugend suchen Hess, sollen
die Inseln Japans (209 a. d.) colonisirt sein. Im VlII. Jahrhdt.
verbrannte eine chinesische Flotte den Königspalast auf den
Lieou-kiou oder Oghii-Inseln, und unter den Ming wurde eine hul-
digende Gesandtschaft von dem Könige des Familiennamens
Huon-Szu (mit dem Beinamen Kho-la-teou) geschickt (s. Klap-
roth). Si"pen*) oder der Sonne Wurzel (Ursprung), wird, im
Dialekt von Canton zu Jüppun (Jätpun) oder Jäppon (Japan).
Von Joritomo besiegt, ertränkte sich 1185 der 81. Mikado Antok
mit seiner Pflegemutter Kijeno-ama im Meer von Simoneseki.
In Wurtombergisch-Hohnst^tt haben die Frauen in der Kirche den Vortritt,
weil sie Dr. Luther, der dort predi|ren wollte, mit Besen bis nach MQhlhansen
jagten,
*) Ni-pon siguifle le fondoment (pon) dn soleil (ni ou fen), le royanme de
Jäpon ^tant consid<^r^ comme le plos Orientale. Marco Polo prononnced Nipon
aa Cipon (Zipanga). Japon vienne du chinois Gepuan (le royanme du soleil
levant). Les Japooais appellent lenr terre Tenka (empire qui est sons le del)
et Temperenr Tenka-Sama (le monarque qui est sous le ciel). Japan est nomm^
Sinkoxe ou Kamino-Kunl (le pays ou Thabitation des dieux) on Tontsio (le
?Kritable matio). L*ancien nom du Japon est Awadsima on Tile (sima) de l'^ume
(avoa) de la terre (Dsi). Le premier des sept esprits Celestes rerona le cahos
on la masse confuse de la terre et dn bont dn bäton, dont il s^etait servi ponr
r^la, il tomba, quand il l'eut retir«, nne ecume bourbeuse, qui se condensa et
forma les iales dn Japon (Charlevoix).
Bastian, Re&M V. 24
I
l
370 J*P".
Prinz Jorimassa tödtete mit Fatzman's Hülfe den^ Kaiser Eonjei
belästigenden; Drachen (1142 p.d.), fand aber seinen Untergang in
den Bürgerkriegen zwischen den Feki und Gendsy, während
welcher Joritomo , der erste Seogun , seine Macht durch Unter-
stützung des Dairi befestigte. Die vier Dynastien der Seogun
sind die des Toritomo, die des Faka-usi, des TaYko and des
Songin. Die Bürgerkriege unter 6o-Daigo (1319 p. d.) sind im
Buche Teifeki beschrieben. Dschaosian (Heiterkeit des Morgen-
landes) wurde nach Korea (Kaoli) als einem der drei Reiche
San-chan genannt; als der Koräer Wangkiang die beiden übri-
gen Khane (Petsi's und Sinla) sich unterworfen. Quabacondono,
der alle die kleinen Fttrstenthümer von Japan unterworfen,
hat jetzt solchen Schreck auf Koray geworfen, dass der König
Gesandte zur Huldigung nach Miaco gesendet; erzählt 1590
der Mönch Licwis Frois. In Korea*) tragen die Männer das
Haar in der japanischen Frisur ; die Frauen tragen Zöpfe.
De Gouto spricht vom Handel der Siamesen nach Japan. Unter
der Regierung des Kwan-Mu (782 p. d.) kam ein fremdartiges
Volk; von den Chinesen verschieden; nach Japan und suchte
*) Der (koreische) Führer (des in Nippou landenden Schiffes), ein Hora aaf
der SÜm tragend, gab sich für den Sohn eines Königs Tom grossen Kara- Volke
(Gon Kara Kuni) ans (33 a. d.). Arasi, von einem Greise znm Dorfs gefOhit
wo sein verlorener Ochse geschlachtet war, erhielt den weissen Stein (fQr dessen
Geist er geopfert war) znm Schadenersatz und wurde dann von ihm, in eine
Jougfran verwandelt, nach Japan gerührt (von Korea ausschifl'end), wo dann Kami
ein« Oapelle in Naniwa errichtet wurde. Ein SprSssIing der Familie des Prinzen
Amano Fiboko, der 27 a. d. nach Japan gekommen war, wurde (61 p. d.) nach
Korea geschickt, um die zeitlosen, aromatischen Aepfel (Toki sikuno kakomi) zu
holen, als Pomeranze (Jafo ja kake). Der freie Stamm der Kuma-o«o In der
Provinz Figo (auf Kiusiu) vertrieb, durch Sinra (Korea) unterstützt, die tribat-
fordemden Truppen des Mikado (82 p. d.). Als der Mikado Tsiuai im Kampfe
gegen die Knma-oso in Tsukusi (auf Kiusiu) gefallen war (200 p. d.), rief sein
Minister die verwittwete Gattin Oki naga Tarai^i flme (Zingu kwo gn) in*a Lager,
nnd eine Flotte ausrüstend, eroberte er Sinra (Korea), die mit den Feinden Im
Bunde waren. Der nach dem Siege geborene Sohn bestieg bei seiner Matter
Tode den Mikado-Thron. Die von Japan (239 p. d.) an den Hof WeT (in China)
geschickte Gesandtschaft wurde durch eine Gegengesandtschaft erwidert, die (mit
dem Königsdiplom) das Inscheu (aU Kmblem der Vasallenschaft) brachte (als
::ii«gel).
Kronfeldheiren. 371
sich; trotz des Verbotes, dort festzusetzen, bis durch den Oeneral
Tamamar ausgetrieben. General Fatzmantaro bekämpfte (1087
p. d.) die Atsuma Yebis oder die Barbaren im Osten Nipons.
Alle Höflinge des Mikado sind über ihren Augen mit zwei schwarzen
Flecken bezeichnet, und so auch der Taycun, dessen Zopf unter
der Spitzmtttze aufrecht getragen wird. Die japanischen Feld-
herren tragen ein Hom, als Helmputz (wie Dhulkamein, der Ge-
hörnte). Der Selbstmord der Diener beim Tode des Herrn
wurde 1663 in Japan verboten. Die Macht der Kronfeldherren
gewann ihre Ausdehnung besonders durch den Gebrauch, dass
die Mikado oft schon so frühzeitig abdankten, dass die Herr-
schaft auf unmündige Söhne überging und der Vater dann
meistens für diese die Regentschaft weiter führte. (In Tahiti
dankten die Könige schon bei der Geburt ihres Sohnes ftlr diesen
ab.) Als Yoritomo die Sache des abgetretenen Monarchen zu
der seinigen gemacht, wurde er nach dem Siege zum Sioidai
Ziogun erhoben (gegen die Barbaren kämpfend j. Amano-mura-
kumo (Sohn des Mikado Kei-ku-ten-wu), der Held der Gebirgs-
g^end Jamato-take, tödtete den achtköpfigen Drachen, der eine
edelgeborene Jungfrau als tägliches Opfer verlangte. In Yesso
werden die in der Schlacht*) Gefangenen auf die Erde gelegt,
*) Wenn die Madageteo in die Schlacht zieheo, mflssen sich die Fraaan gut
pflegen, um ihre MSnner zu starken, dürfen aber, damit diese nicht verwandet
werden, keine Untreue begehen (Struys), wie die der Scythen. Ebenso bei den
Taemanlem. C*est la coutnme des Siamois de ne s'allier que dans leor famiUe,
oft tonte alliance est permise, except^ entre le frdre et la soBur, enoore eeax-ct
8« peuTent-ils marier ensemble, pourvo qu*ils ne soient qne deml-lMres ou demt-
sosars (Struys). In Berry (in Frankreich) werden vor der Hochzeitsmahlieit aUo
Frauen ihrer Schuhe und Strümpfe entkleidet und auf den Rücken gelegt, mit
einem Tuch bedeckt, ausser über die entblSssten Waden, aus denen der Neu-
vermählte die Beine der seinigen herausfinden muss oder sonst noch einen Tag
warten (s. Puyat). Die ausgegrabenen Gebeine des Anchises mit sich führend,
sieht sich Diomedes von so vielen Unfällen getroATen, dass er sie dem Aeneas
zurückgi^bt. Die arcadlschen Mänalier hatten oft dm Oott Pan auf dem Berge
Mänalnt^die F15te spielen hSren. Das U'23 bei Babylon geborene Kind, das
sogleich bei der Geburt ging und sprach, wurde für den Antichrist gehalten
[Bnddha]. Der weise Uthlakanyana wurde als altes Kind geboren (unter den
Zoloa). Gemäss der Wahrheit wissen wir nichts nnd von nichts, sondern einem
24*
Jftpan.
37?
, fyieger versetzt ihnen mit seiner Axt erst einen
und ^1^ ^^ j^^ jf opf und dann zwei Hiebe den Rttcken ent-
i\wie die Nonnannen den Adler ritzten). Die Bonzen (in
jApao) beschrieben Xavier, den Missionär,*) als einen Zauberer,
aas dessen Munde ein Dämon spreche, und der sich von Lfeicbeo
f«dan strdmt die sinnliche Wahrnehmung ein (Demokrit). Statt Knaben aas den
«delften Familien opferten die Carthager spater angekaufte nnd (wie bei den
Albanern) fQr die Opferang gemästete Kinder (s. MoTers). Unter den priester-
losen Secten Rnsslands halten besonders an dem Anomismus nnd der fanatischen
Verwilderung älterer Zeiten fest die Skokzi oder Eunuchen (die sich nach Er-
zeugung eines Sohnes selbst entmannen), die Selbstverbrenner oder Soshigateli
(die den f^«iwilligen Fenertod als das einzige Mittel zur Reinigung von Sünden
und Befleckung der Welt ansehen) und die Wanderer oder Stranniki (die da$
Heil in ewiger Flucht vor der Welt und steter Wanderschaft suchen). Die lang-
lebende Völkerschaft der Pandore in Indien hatte in der Jugend weisses Haar,
das im Alter schwarz wurde (nach