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Full text of "Diptera = Zweiflügler"

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DIE 

SÜSSWASSERFAUNA 
DEUTSCHLANDS 

EINE  EXKURSIONSFAUNA 

BEAKBEITET   VON 

Prof.  Dr.  BÖHMIG  (Graz),  Prof.  Dr.  Brauer  (Berlin),  Prof.  Dr. 
CoLLiN  (Berlin),  Prof.  Dr.  Dahl  (Berlin).  C.  van  Douwe  (Mün- 
chen), Prof.  Dr.  VON  Graff  (Graz),  Dr.  Grünberg  (Berlin),  Dr. 
Hartmeyer  (Berlin),  Prof.  Dr.  R.  u.  H.  Heymons  (Berlin),  Prof. 
Dr.  Jägerskiöld  (Göteborg),  Dr.  Johansson  (Göteborg),  Dr.  Keil- 
hack (Berlin),  Prof.  Dr.  Kf.apalek  (Karlin  bei  Prag),  F.  Koenike 
(Bremen),  Dr.  Kuhi.gatz  (Danzig),  Dr.  v.  LmsTOW  (Göttingen),  Prof. 
Dr. LUHE  (Königsberg),  Prof.  Matschie  (Berlin),  Prof.  Dr.  Michael- 
sen (Hamburg),  Dr.  Neresheimer  (Wien),  Dr.  Pappenheim  (Berlin), 
Prof.  Dr.  Reichenow  (Berlin),  E.  Reitter  (Paskau),  Dr.  Ris  (Rheinau), 
Prof.  Dr.  Thiele  (Berlin),  Prof.  Dr.  Tornier  (Berlin),"  G.  Ulmer 
(Hamburg),  Dr.  Vavra  (Prag),  Prof.  Dr.  Weltner  (Berlin) 

UND  herausgegeben 
VON 

,  Prof.  Dr.  Brauer  (Berlin). 

HEFT  2A: 
DIPTERA,  ZWEIFLÜGLER. 

bearbeitet  von 
K.  GRÜNBERG. 

ERSTER  TEIL. 

MIT  348  FIGUREN  IM  TEXT. 


l 

VERLAG  VON  GUSTAV  FISCHER,  JENA 
1910. 


V.. 


ALLE  RECHTE  VORBEHALTEN. 


'5-3  5".  4^ 


Vorwort. 


Li  den  letzten  beiden  Jahrzehnten  ist  die  große  Bedeutung, 
welche  die  Süßwasserfauna  in  wissenschaftlicher  und  wirtschaftlicher 
Hinsicht  verdient,  mehr  und  mehr  wie  in  anderen  Ländern  so  auch 
in  Deutschland  erkannt  worden,  und  der  Staat,  Vereine  und  Private 
sind  durch  Bewilligung  von  Mitteln,  durch  Gründung  von  Stationen 
und  Instituten  bemüht  gewesen,  die  Erforschung  der  Süßwasserfauna 
zu  fördern.  Neben  praktischen  Fragen  wie  der  Kenntnis  der  Lebens- 
weise und  Lebensbedingungen  der  wirtschaftlich  wichtigen  Krebse 
und  Fische,  dem  Nahrungswert  der  kleinen  Tiere  u.  a.  bilden  rein 
wissenschaftliche,  wie  die  Feststellung  der  Variabilität  der  Tiere 
unter  verschiedenen  Bedingungen,  der  Verbreitung  der  Glazialrelikte 
u.  a.  den  Inhalt  der  Forschung.  Welche  Fragen  man  aber  auch 
in  Angriff  nehmen  mag,  und  ob  man  intensiver  oder  nur  vorüber- 
gehend, um  zu  forschen  oder  um  sich  und  andere  zu  unterrichten, 
der  Süßwasserfauna  sein  Interesse  zuwenden  mag,  immer  wird  sich 
die  Notwendigkeit  ergeben,  die  systematische  Stellung  der  unter- 
suchten Formen  zu  ermitteln.  Hierfür  fehlte  bisher  jegliches,  die 
ganze  Süßwasserfauna  zusammenfassende  Werk.  Wohl  behandeln 
einige  dieselbe,  ich  erinnere  besonders  an  das  Werk  Lamperts 
,,Das  Leben  der  Binnengewässer',  aber  alle  behandeln  die  Tiere 
nur  mit  Auswahl  und  berücksichtigen  besonders  die  biologischen 
Verhältnisse  der  auffallenderen  und  bekannteren  Formen.  Diese 
Lücke  soll  dieses  Werk  auszufüllen  suchen.  Es  soll  ein  wissen- 
schaftliches Bestimmungsbuch  für  die  Süßwasserfauna  Deutschlands 
sein.  Es  sind  deshalb  keine  längeren  anatomischen  oder  biologi- 
schen Beschreibungen  gegeben,  sondern  Bestimmungstabellen  und 
kurze,  aber  gut  durchgearbeitete  Diagnosen,  die  alle  wichtigen  morpho- 
logischen Charaktere,  ferner  wichtige  biologische  und  faunistische 
Notizen  enthalten.  Zur  Unterstützung  des  Textes  sind  möglichst 
viele  Figuren  gegeben,  die  zwar  einfach  gehalten  sind,  aber  die 
für  die  Bestimmung  in  Betracht  kommenden  Merkmale  zeigen. 
Neben  der  knappen  Form,  die  den  praktischen  Gebrauch  und  die 
Übersichtlichkeit  des  Werkes  erleichtern  soll,  wurde  als  Hauptaufgabe 
angesehen,  dem  gegenwärtigen  Stande  der  Kenntnisse  soweit  als 
möglich  gerecht  zu  werden  und  eine  vollständige  Zusammenstellung 
aller  bisher  beschriebenen  deutschen  Süßwassertiere  zu  geben.  Die 
Durcharbeitung  hat  gezeigt,  wie  lückenhaft  auf  diesem  Gebiete 
unsere  Kenntnisse  zum  Teil  noch  sind,  wieviel  noch  übrig  bleibt, 
namentlich  zur  Erforschung  der  Larven  und  Jugendstadien.  Diese 
Lücken  auszufüllen  überschreitet  die  Kräfte  Einzelner. 

Hier  müssen  viele  mit  helfen,  und  es  würde  als  ein  großer 
Erfolg  des  AVerkes  betrachtet  und  von  den  Bearbeitern  mit  großem 
Dank  begrüßt  werden,  wenn  die  Benutzer  den  Herausgeber  oder 
die  einzelnen  Bearbeiter  der  Gruppen  auf  Lücken  aufmerksam 
machten  und  besonders  durch  Mitteilung  eigener  Beobachtungen 
oder  durch  Einsenden  des  Materials  an  der  Verbesserung  und  Ver- 
vollständigung  des  Werkes   mithelfen  würden. 


IV  Vorwort. 

Schwierig  war  die  Frage,  was  unter  „Süßwasserfauna"  zu 
verstehen  sei.  Es  sind  in  dem  Werk  zu  ihr  sowohl  die  Tiere,  welche 
in  und  auf  dem  Süßwasser  leben,  als  auch  diejenigen,  welche  an 
den  Rändern  der  Teiche,  Seen,  Flüsse  u.  a.  leben,  aber  nur  solche 
welche  zum  Wasser  in  engster  Beziehung  stehen,  gerechnet  worden ; 
dagegen  sind  solche,  welche  nur  vorübergehend  das  Wasser  oder 
seine  Ränder  aufsuchen,  ausgeschlossen  worden.  In  manchen  Gruppen 
sind  vielleicht  Tiere  mit  behandelt  worden,  welche  besser  als  Landtiere 
zu  bewerten  sind,  aber  ein  Zuviel  dürfte  hier  weniger  schaden  als 
ein  Zuwenig.  Lediglich  praktische  Gesichtspunkte  sind  maßgebend 
gewesen,  wenn  das  hier  behandelte  Faunengebiet  einstweilen  auf 
das  politische  Deutschland  beschränkt  wurde.  So  wünschenswert 
es  gewiß  gewesen  wäre,  die  Gi'enzen  weiter  zu  stecken  und  die 
Süßwasserfauna  mindestens  von  ganz  Mitteleuropa  zusammenzufassen, 
so  mußte  doch  vorläufig  von  diesem  Ziel  Abstand  genommen  werden, 
um  das  Werk  in  absehbarer  Zeit  überhaupt  zum  Abschluß  bringen 
zu  können  und  um  vor  allem  eine  wesentliche  Verschiedenheit  und 
Ungleichartigkeit  in  der  Bearbeitung  zu  vermeiden,  die  wegen  der 
zum  Teil  noch  sehr  ungenügenden  Kenntnis  der  Süßwasserfauna 
der  nichtdeutschen  Länder  die  unausbleibliche  Folge  gewesen  wäre. 
Der  dadurch  erzielte  Gewinn  hätte  in  keinem  Verhältnis  zu  dem 
großen  Mehraufwand  von  Arbeit  und  Zeit  gestanden.  Es  versteht 
sich  von  selbst,  daß  Formen,  welche  außerhalb  Deutschlands,  aber 
nahe  seinen  Grenzen  gefunden  sind  und  deren  Vorkommen  auch 
in  Deutschland  wahrscheinlich   ist,  mit  berücksichtigt  wurden. 

Unberücksichtigt  ist  vorläufig  auch  die  Abteilung  der  Protozoen 
geblieben.  Der  Grund  liegt  darin,  daß  gute  systematische  Werke, 
z.  B.  diejenigen  von  Blochmann  und  ßütschli,  bereits  vorliegen, 
und  weiter,  daß  von  anderer  Seite  eine  gründliche  neue  Durcharbeitung 
in  den  nächsten  Jahren  zu  erwarten  ist.  Später  soll  diese  Lücke 
ausgefüllt   werden. 

Zum  Schluß  drängt  es  mich,  allen  Mitarbeitern  an  diesem 
Werk  meinen  besten  Dank  zu  sagen.  Sie  haben  sich  alle  bemüht, 
rechtzeitig  das  zum  Teil  riesige  Material  zu  bearbeiten  und  in 
meinem  Sinne  die  große  Aufgabe  zu  lösen. 

Nicht  weniger  danke  ich  aber  dem  Verleger.  Er  hat  nicht 
nur  alles  getan,  was  zur  Ausstattung  des  Werkes  dienen  konnte, 
sondern  ist  auch  stets  auf  jeden  Wunsch  eingegangen  und  hat  in 
jeder  Weise  mitgeholfen,  das  Zustandekommen  des  Werkes  zu  sichern, 
obwohl    der   Umfang  weit  über  den  Anschlag  hinausgewachsen   ist 

Berlin  1909. 

A.  Brauer. 


Diptera,  Zweiflügler. 

Von 

Dr.  K.  Grünberg  (Berlin). 


Erster  Teil: 
Diptera  exkl.  Tendipedidae  (Chironomidae). 

(Mit  348  Abbildungen  im  Text.) 

Vorbemerkung. 

Der  im  folgenden  behandelte  Stoff  gibt  eine  ziemlich  zusammen- 
hanglose Auswahl  unter  den  Familien,  Gattungen  und  Arten  unserer 
einheimischen  Dipteren  in  systematischer  Reihenfolge.  Die  Be- 
stimmungstabellen der  Familien  und  mit  einigen  Ausnahmen  auch 
der  Gattungen  können  daher  keinerlei  Ansprach  auf  Vollständigkeit 
machen. 

Die  Frage,  welche  Dipteren  man  zur  Süßwasserfauna  rechnen 
soll,  ist  nicht  immer  leicht  zu  entscheiden.  Vor  allem  kommt  es 
auf  die  Lebensweise  der  Larven  an,  weil  den  entwickelten  flug- 
begabten Imagines  im  allgemeinen  viel  weniger  enge  Grenzen  ge- 
zogen sind.  Viele  Larven  leben  im  Wasser  oder  sind  wenigstens 
an  seine  unmittelbare  Nähe  gebunden.  Erschwerend  fällt  jedoch 
ins  Gewicht,  daß  unsere  Kenntnisse  von  den  Larven  noch  sehr 
lückenhaft  sind,  daß  wir  ferner  viele  nur  aus  Einzelbeobachtungen 
kennen  und  bei  manchen  Familien  die  Möglichkeit  sehr  nahe  liegt, 
daß  eine  einmal  in  bestimmter  Umgebung  beobachtete  Larve  viel- 
leicht unter  anderen  Lebensbedingungen  wiedergefunden  wird.  Häufig 
haben  auch  Vertreter  derselben  Gruppe  oder  gar  derselben  Gattung 
als  Larven  eine  ganz  verschiedene  Lebensweise. 

Unter  diesen  Gesichtspunkten  sind  als  zur  Süßwasserfauna  ge- 
hörig zunächst  alle  Arten  zu  betrachten,  deren  Larven  im  Wasser 
leben,  auch  wenn  die  Imagines  keine  engen  Beziehungen  zum  Wasser 
zeigen;  ferner  alle  Arten,  die  in  ihrer  Lebensweise  eng  an  das 
Wasser  gebunden  sind  und  bei  noch  unbekannter  Entwicklung  ähn- 
liche Beziehungen  bei  den  Larven  vermuten  lassen.  Von  arten- 
reichen Gattungen,  innerhalb  deren  eine  verschiedene  Entwicklung 
bekannt  oder  wenigstens  möglich  ist,  wurden  nur  die  Arten  auf- 
genommen, deren  Lebensweise  näher  beobachtet  ist.  Um  die  Materie 
nicht  zu  sehr  auszudehnen  und  zu  dezentralisieren,  wurden  alle 
Arten  ausgeschieden,  die  sich  an  Gewässern  oder  in  deren  Nähe 
aufhalten,  ohne  enge  Beziehungen  zum  Wasser  erkennen  zu  lassen 
und   als  Larven  in  der  Erde,  in  Pfianzenmoder  u.  dgl.  leben,   oder 


2  K.  Grünberg, 

deren  Entwicklung  noch  ganz  unbekannt  ist.  Andernfalls  hätten 
z.  B.  noch  zahlreiche  Tipuliden,  Dolichopodiden,  die  Gattung  Musi- 
dora  (Lonchoptera) ,  viele  holonietope  Muscarien  berücksichtigt 
werden  müssen,  und  die  Schwierigkeit  der  Abgrenzung  wäre  mit 
den  immer  weiter  gezogenen  Grenzen  ständig  gewachsen.  Aus- 
gelassen wurden  ferner  die  Arten,  deren  Larven  man  gelegentlich 
oder  ständig  in  organischen  Flüssigkeiten  findet,  wie  Psychodu, 
Phryfie  (Rhyphus),  Tichomyza.  Aber  auch  bei  den  behandelten  Arten 
ist  oft  genug  die  Entscheidung,  ob  man  sie  zur  Süßwasserfauna 
rechnen  will  oder  nicht,  rein  subjektiv,  so  bei  manchen  Tipuliden, 
und  Tetanoceriden,  deren  Entwicklung  noch  nicht  näher  bekannt  ist. 


I.  Allgemeines. 

Die  Dipteren  oder  Zweiflügler  sind  Insekten  mit 
vollkommener  Verwandlung,  saugenden  oder  stechen- 
den Mundteilen,  fünfgliedrigen  Tarsen  und  nur  einem 
Paar  gut  entwickelter  häutiger  Flügel,  den  Vorder- 
flügeln; Hinterflügel  rudimentär,  zu  Schwingkölbchen 
umgebildet. 

Iniagines. 

Kopf,  Thorax  und  Hinterleib  sind  streng  gesondert  (Fig.  1). 
Der  Kopt,  meist  frei  beweglich  und  mit  dem  Thorax  durch  einen 
kurzen  häutigen  Halsabschnitt  verbunden,  ist  kugelig,  halbkugelig, 
scheibenförmig  oder  im  Umriß  polygonal.  Als  Kopfregionen  werden 
unterschieden:  der  Scheitel,  die  oberste  Partie  zwischen  den 
Augen;  er  trägt  \\  im  Dreieck  stehende  Ocellen,  welche  in- 
dessen bei  manchen  Familien  fehlen;  der  Hinterkopf,  die  ganze 
hintere  Kopfseite.  Die  Stirn,  die  vordere  Fortsetzung  des  Scheitels, 
reicht  bis  zur  Fühlerwurzel;  sie  ist  von  sehr  verschiedener  Breite 
und  Länge  und  wird  häufig  bei  den  (^  durch  die  in  der  Mittellinie 
zusammenstoßenden  Augen  teilweise  oder  ganz  verdrängt.  Die  seit- 
liche, an  das  Auge  grenzende  Stirnpartie  wird  als  Orbita  oder 
Schläfe  bezeichnet.  Das  Untergesicht  (Clypeus),  die  vor- 
derste Kopfpartie  zwischen  Fühlerwurzel  und  Mundrand,  in  Aus- 
dehnung und  Form  sehr  verschieden.  Die  Wangen  und  Backen, 
die  untere  seitliche  Kopfpartie  zwischen  Untergesicht,  unterem 
Augenrand  und  Mundrand,  je  nach  der  Größe  des  Untergesichts 
und  der  Augen  von  verschiedener  Ausdehnung. 

Ein  Teil  der  Diptereii  besitzt  noch  einen  weiteren  sehr  wich- 
tigen Charakter  der  Kopfbildung,  die  Stirn  spalte  oder  Bogen- 
naht  (Fig.  232  u.  233),  eine  lialbkreis-  oder  hufeisenförmige  Furche, 
welche  mit  seitlich  vom  Clypeus  abwärts  ziehenden  Schenkeln 
Fühlerwurzel  und  Clypeus  umgreift.  Sie  ist  klein  und  wenig  deut- 
lich mit  kurzen  Schenkeln  oder  scharf  ausgeprägt  mit  weit  ab- 
wärts ziehenden  Schenkeln.  Die  meisten  Spaltenträger  haben  un- 
mittelbar über  der  Fühlerwurzel,  zwischen  ihr  und  der  Stirnspalte, 
eine  mehr  oder  weniger  deutliche  erhabene  Schwiele,  die  Lnnula 
oder  Mondschwiele.  Eine  besonders  wichtige  Bedeutung  erhält  die 
Stirnspalte  dadurch,  daß  ihr  Vorkommen  stets  Hand  in  Hand  geht 
mit  einem  besonderen  Vorgang  in  der  Entwicklung,  nämlich  mit 
der  echten  Tonnenpuppe.     Nach  dem    Fehlen  oder  Vorhandensein 


Diptera,  Zweiflügler.  3 

der  Stirnspalte  werden  die  Dipteren  in  2  Unterordnungen  geschieden: 
Diptera  orthorhapha  und  Diptera  cyciorhapha. 

Die  Augen  sind  im   allgemeinen  gut  entwickelt  und  bei  den 
S  häufig  größer  als  bei  den   9.    Sie  sind  nackt  oder  behaart.    Zu- 


Fig.  1.     Schema   eines  Zweiflüglers  (Culex).     A  Fühler;    R  Rüssel;    /"Taster;    Cl 

<  Uypeiis  ;  A  Auge ;  Seh  Scheitel ;   Th  Thora.\  ;  Me^  Mcsothonix  ;  Sc  Scutellum  ;  Mpit 

•Mesophragma :  /// Hint<'rloib  (/  ~  f<  \.  bis  8.  ScRmcnt);  /"/Flügel;  Schiv  Schwinger; 

Fe  Schenkel  (Femur);    Ti  Schiene  (Tibia);   Tn  Tarsus  (/— .i"  1.  bis  5.  Glied). 

weilen,  so  bei  den  Blepharoeeriden  und  den  J  der  Tabaniden  zeigen 
sie  auffällige  Unterschiede  in  der  P^azettierung. 

Die  Fühler  sind  entweder  lang,  faden-  oder  geißeiförmig  und 
vielgliedrig  oder  kurz  und  dann  stet.*  Sgliedrig;  im  letzteren  Falle 


K.  Grüiiberg, 


trägt  das  3.  Glied,  welches  gewöhnlich  das  größte  ist,  einen  End- 
griffel oder  eine  Fühlerborste  als  Rudiment  der  Fühlcrgeißel,  welche 
beide  noch  deutlich  gegliedert  sein  können. 

Die  Muudteile  bilden 
einen  ungegliederten  Sang- 
oderStechrüssel,  der  je  nach 
der  Lebensweise  lang  und  dünn, 
gedrungen  und  kräftig,  derb 
und  fest  oder  weichhäutig  ist. 
Der  von  außen  allein  sichtbare 
und  kurz  als  Rüssel  bezeich- 
nete Teil  wird  von  der  Unter- 
lippe gebildet,  welche  als  oben 
niiteinem  Längsspalt  versehenes 
Rohr  die  übrigen  Bestandteile 
umhüllt.  An  der  Rüssel basis 
stehen  die  Maxillartaster,  ein- 
fach als  Taster  bezeichnet, 
welche  verschieden  gebildet, 
mehrgliedrig  oder  eingliedrig 
sein  können.  Die  Labialtaster 
sind  in  2  an  der  Rüsselspitze  be- 
findlichen Tastorganen,  den  La- 
bellen, zu  erblicken. 

Der  Thorax  (Fig. 2  u.  3)  wird 
zum  größten  Teil  vom  Meso- 
thorax  gebildet.  Der  Prothorax 
ist  nur  bei  den  langfühlerigen 
Formen  als  schmales  Segment 
noch  deutlich  wahrzunehmen 
(Fig.  2  Pron).  Vom  Metathorax 
sind  wenigstens  Pleuren  und 
Sternum  immer  vorhanden.  Der 
Thorax  ist  im  Umriß  oval,  ab- 
gerundet quadratisch  oder 
rechteckig,  hoch  gewölbt  und 
seitlich  zusammengedrückt  oder 
flach  und  breiter  als  hoch.  Der 
Rücken  wird  durch  eine  nicht 
immer  deutliche  und  oft  auf 
der  Mitte  unterbrochene  Quer- 
furche, die  Qu  er  naht  oder 
Sutur  (Fig.  'is)  in  eine  vordere 
(Praescutum)  und  eine  hin- 
tere Hälfte  (Sc u tum)  zerlegt. 
An  den  vorderen  Ecken  des 
Scutums  tritt  gewöhnlich  jeder- 
seits  eine  wulstförmige  Ver- 
dickung etwas  stärker  vor,  die 
Schulterschwiele  {hc).  Seitlich  dicht  unter  der  Quernaht  liegt 
eine  dreieckige  flache  Vertiefung,  welche  als  Notopleural- 
depression  {dnpl)  bezeichnet  wird.  An  das  Scutum  schließt 
sich  hinten  ein  querwulst-  oder  halbkreisförmiges,  oft  ansehnlich 
großes  Schnürstück  an,  das  Scutellum  {sc).     Hinter  diesem  zieht 


Diptera,  Zweiflügler. 


5 


eine  ebenfalls    noch   zum  Mesothorax   gehörige  gewölbte  Platte  zur 
Hin(erleibsbat-is,  das  Mesophragnia  (mph). 

Zur  Bezeichnung  der  Seiten-  und  Bauchplattcn  haben  sich 
Namen  eingebürgert  (Fig.  3),  welche  teilweise  morphologisch  in- 
korrekt sind,  die  aber  als  allgemein  gebräuchlich  am  besten  bei- 
behalten werden.  Man  unterscheidet:  Propleure  (////),  ein  kleines, 
zuweilen    undeutliches 


Stück  unter  der  Schul- 
terschwiele,    vor    dem 

vorderen  Stigma; 
Mesopleure  {"ipi)-, 
ziemlich  große  vier- 
eckige Platte  zwischen 
Schulter  und  Flügel- 
wurzel,  hinter  den  Vor- 
derbeinen, oben  durch 
die  Dorsopleuraluaht 
{sJpl) ,  hinten  durch 
die  Mesopleuralnaht  pf^nf 
(smpl)  begrenzt;  Pte- 
ropleure  [ptpl],  hin- 
ter der  Mesopleure, 
unter  der  Flügelwurzel, 
morphologisch  mit  zur 
^Nletapleure  gehörend; 
M  c t  a  p  1  e  u  r  e  {»itpl ) 


frtes 


dnpL 


C02 


t'ig.  :!.  Thorax  einer  Museide  (Calliphora  eryihro- 
cephala  Meig.).  Bezeichnungen  wie  in  der  Systematik 
üblich.  hc  Schulterschwiele  (Humeralcallus) ;  dnpl 
hinter  der  Pteropleure  Notopleuraldepression ;  .4// Hypopleure;  mpl  ilLe&o- 
vor  dem  Mpso!)hraynia-  ple">e;  ""'/''  Metapleure;  prpi  Propleure;  ptpl  Ptero- 
\oraenuuesOpnragma,  ^,g,„.p.  ^  Q„eniaht  (Sutur);  sdpl  Dorsopleuralnaht, 
hternopleure  [stpl),  ^,„pi  Mesopleuralnaht;  sstpl  Sternopleuralnaht;  sfpl 
morphologisch  gleich  Sternoploire.  übrige  Bezeichnungen  wie  bei  Fig.  2. 
dem  Mesosternum,  un- 
ter Meso-  und  Pteropleure,  zwischen  Vorder-  und  Mittelbeinen, 
oben  durch  die  Sternopleuralnaht  (sstpl)  begrenzt;  Hypopleure 
\hpl),  morphologisch  gleich  dem  Metasternum,  unter  dem  hinteren 
Stigma,  zwischen  Mittel-  und  Hinterbeinen.  Die  Flügelwurzel  (/) 
liegt  stets  hinter  der  Quernaht,  zwischen  Scutum  und  Pteropleure. 
Die  Schwinger  (schiv)  stehen  auf  dem  Mesophragma. 

Der  Hinterleib  (Fig.  2)  wird  aus  4—8,  seltener  9  oder  10 
sichtbaren  Segmenten  gebildet.  Jo  nach  der  Zahl  derselben  ist  er 
kreisrund  oder  oval ,  streifenförmig  oder  lang  gestreckt.  An 
der  Spitze  trägt  der  Hinterleib  2  dorsale  und  2  ventrale  meist  un- 
gegliederte Anhänge,  die  Cerci  und  Styli.  Diese  können  in  den 
Dienst  des  Genitalapparates  treten  und  bilden  z.  B.  bei  den  9 
einiger  Familien  die  Legeröhre.  Die  Cerci  sind  bei  den  (^  als 
Teile  des  „Hypopygiums",  des  Kopulationsapparates,  häufig  recht 
umfangreich  und  auffällig  gebildet  und  dann  systematisch  wichtig. 
Sie  bilden  bei  sehr  vielen  Arten  eine  kräftige,  bei  der  Kopulation 
in  Tätigkeit  tretende  Haltezange.  Während  die  Cerci  fast  immer 
vorhanden  sind,  fehlen  die  Styli  bei  der  Mehrzahl  der  Dipteren. 

Die  zarten  häutigen  Flügel  (Fig.  1,4—6)  sind  entweder  glashell 
und  durchsichtig  oder  in  der  verschiedensten  Weise  dunkel  gezeichnet, 
glatt  oder  (zuweilen  mikroskopisch  fein)  behaart,  nur  bei  einer 
Familie  iCulicidcn)  auf  beiden  Seiten  längs  der  Adern  beschuppt. 
Man    unterscheidet   Flügelwurzel,    Spitze,   Vorder-   und  Hinterrand 


6  K.  Grünberg, 

oder  Saum.     Der  basale  Teil  des  Hiuterrandes  ist  gewöhnlich  scharf 
abgesetzt,   springt   mehr  oder  weniger  stark  bogenförmig   vor   und 


4+5 


Mg.  4.     Vieladriger  Flügel  von  Syniplecta  punctipennis  Meig. 

wird  als    Flügellappen    bezeichnet.     Wurzelwärts   von    diesem    liegt 
noch  ein  kleinerer  lappenförmiger  Anhang,  der  Afterlappen  (Fig.  5 


ScV. 


Fig.  5.     Flügel  von   Tabanus  autumnalis  L. 

u.  6).     Die  Flügel   können    teilweise  oder  ganz  verkümmern,   doch 
kommen  flügellose  Formen  hier  nicht  in  Betracht. 

Die  Hauptadern 
des  Dipteren -Flü- 
gels sind  wie  bei 
allen  geflügelten 
Insekten:  Costa  (C), 
Subcosta  (Ä),  Ra- 
dius (i?),  Media  (il/), 
Cubitus  {Cu),  Ana- 
US  {Au)  und  Axil- 
laris {Ax).  Die 
Costa  bildet  den 
Vorderrand  und 
läuft  gewöhnlich  bis  zur  Spitze  (Fig.  6),  bei  einigen  Familien 
(Fig.  4  u.  5)  aber  um  den  ganzen  Flügel  herum,  während  sie 
andererseits  auch  schon  am  Vorderrand  endigen  kann.  Die  Sub- 
costa ist  einästig  (der  vordere  Ast  geht  nahe  der  Wurzel  steil  in 
den  Vorderrand  und  wird  als  Costalquerader  bezeichnet)  und 
endigt  stets  weit  vor  der  Spitze.  Der  Radius  verläuft  mit  seinem 
basalen  Stück  dicht  neben  Sc\  ist  aber  unter  allen  Umständen  von 
ihr  getrennt.  Er  teilt  sich  in  3  Äste:  Ri,  R2+3  und  R4  +  5.  Rl 
verläuft  nahe  dem  Vorderrand  und  mündet  stets  vor  der  Spitze; 
R2-f3  und  R4  +  5,  einfach  oder  gegabelt,.,  münden  in  der  Spitzen- 
gegend,   nur    ausnahmsweise    mit   allen   Ästen    in   den  Vorderrand. 


Flügel 


Ephydra  micans  Halid. 
Geäder. 


Einfaclie 


Diptera,  Zweiflügler.  7 

Die  Media,  ein-  bis  vierästig,  bildet  häufig  eine  geschlossene  Zelle, 
die  Discoidalzelle  (Fig.  4,  Fig.  5  D),  an  deren  Bildung  oft  auch 
dt  beteiligt  ist.  Der  Cubitus,  einfach  oder  gegabelt,  kommt  als 
kräftige  Ader  aus  der  Wurzel  und  mündet  in  den  Hinterrand. 
Analis  und  Axillaris  sind  stets  einfach,  An  ist  zuweilen  ver- 
kürzt, Ax  bei  der  Mehrzahl  der  Formen  kurz  und  oft  rudimentär. 

Die  Schwebfliegen  (Syrphiden)  besitzen  zwischen  Radius  und 
Media  eine  längsaderähnliche  Verstärkung,  die  Vena  spuria 
(Fig.  218,  ?'5/>),  welche  bei  keiner  anderen  Dipterenfamilie  vorkommt. 

Außer  der  Subcostalquerader,  welche  nur  ganz  ausnahmsweise 
fehlt  und  sich  immer  an  derselben  Stelle  befindet,  besitzt  der  Di- 
pterenflügel noch  2  sehr  wichtige  Queradern:  die  vordere  (auch 
kleine  oder  gewöhnliche)  Querader  zwi.schen  Radius  und  Media 
und  die  hintere  Querader  zwischen  Media  und  Cubitus  (Fig.  1 
vga  u.  //ga).  Erstere  ist  mit  wenigen  Ausnahmen  immer  vor- 
handen und  stets  gleichwertig.  Die  hintere  Querader  erscheint  bei 
allen  Formen,  bei  denen  die  Discoidalzelle  von  der  Media  allein 
gebildet  wird,  als  Verbindung  zwischen  dieser  und  dem  Cubitus 
(F'ig.  4  u.  .5);  nimmt  aber  der  letztere  an  der  Bildung  der  Dis- 
coidalzelle teil,  so  wird  als  hintere  Querader  die  äußere  Schlußader 
derselben  bezeichnet  (Fig.  6),  und  diese  Ader  fehlt  zuweilen.  Die 
eigentliche  hintere  Querader  schließt  in  diesen  Fällen  meist  als 
,, hintere  Basalquerader"  die  hintere  Basalzelle  nach  außen  ab 
(Fig.  236),  kann  aber  ebenfalls  fehlen  (Fig.  6).  Die  Stellung  der 
beiden  Queradern  im  Flügel  und  zueinander,  ihre  Richtung,  Form, 
Längenverhältnisse  und  gelegentliches  Fehlen  sind  systematisch 
wichtige  Merkmale. 

Wo  außer  den  konstanten  noch  weitere  Qneradern  auftreten- 
(Fig.  4),  sind  sie  nur  für  kleinere  Gruppen,  einzelne  Gattungen 
oder  Arten  charakteristisch,  z.  B.  akzessorische  Queradern  oder 
queraderähnlich  gewordene  Stücke  von  Längsadern. 

Die  Längs-  und  Queradern  zerlegen  den  Hügel  in  einzelne 
Zellen,  ;velche  wie  folgt  benannt  werden  (s.  Fig.  4 — 6): 

1.  Am  Rande: 

Vorderrand-  oder  Costalzelle,  erste  und  zweite,  vor  und  hinter 
der  Costalquerader,  zwischen  Costa  und  Subcosta. 

Subcostalzelle,  zwischen  Subcosta  und  Radius,. 

Rand  Zell  e,  zwischen  Radius,  und  Radius,. 

Unterrandzellen,  erste  bis  dritte,  je  nach  der  Zahl  der  Radial- 
äste, zwischen  Radius ^  und  Radius,,. 

Hinterrandzellen,  erste  bis  fünfte  (Fig.  5),  je  nach  der  Aus- 
bildung der  Media  und  des  Cubitus;  mindestens  2,  zwischen 
Radius  4  +  5,  Media  und  Cubitus  (Fig.  6). 

Analzelle,  zwischen  Cubitus2  und  Analis,  oft  geschlossen,  gestielt 
oder  ganz  an  die  Wurzel  gerückt  (Fig.  199),  zuweilen  ganz  fehlend. 

Axillarzelle,  zwischen  Analis  und  Axillaris. 

I-appenzelle,  hinter  der  Axillaris. 

2.  Auf  der  Fläche: 

Vordere  Basalzelle,  auf  der  Wurzelhälfte  zwischen  Radius  und 
Media,  außen  geschlossen  durcli  die  vordere  Querader,  fast 
immer  vorhanden  (Fig.  4— (>). 

Hintere  Basalzelle,  unter  der  vorderen,  zwischen  Media  und 
Cubitus,  außen  geschlossen  durch  die  hintere  Querader  (Fig.  4 


8 


K.  Grünberg, 


u.  5),    bzw.    die    derselben    wenigstens    teilweise   entsprechende 

hintere  Basalquerader  (Fig.  236). 
Discoidalzelle,  gewöhnlich  auf  der  Flügelmitte,   von  der  Media 

allein  (F'ig.  4  u.  5)  oder  von  Media  und  Cubitus  gebildet  und 

außen  geschlossen  durch  die  hintere  Querader  (Fig.  6),  welche 

dann   ein  Stück   der  Media  bildet,   zuweilen   mit  der  hinteren 

Basalzelle  verschmolzen  (P^ig.  6)  oder  auch  ganz  fehlend. 

Zellen,  welche  gewöhnlich  am  Rande  offen  sind,  heißen  ge- 
schlosseh  oder  gestielt,  wenn  ihre  Begrenzungsadern  an  bzw. 
schon  vor  dem  Rande  zusammentreffen. 

Die  Beine  zeigen  die  typische  Gliederung  der  Insektenbeine 
und  haben  (mit  einer  einzigen  bekannten  Ausnahme)  ögliedrige 
Tarsen.  Das  letzte  Tarsenglied  trägt  2  Krallen  und  unter  diesen 
gewöhnlich  2  Haftläppchen  (Pulvillen).  Bei  einigen  Familien 
ist  das  Empodium  als  3.  (mittleres)  Haftläppchen  entwickelt.  Das 
Gelenk   zwischen    Schenkel   und  Schiene  wird   als  Knie  bezeichnet. 

Der  Körper  ist  in  ganzer  Ausdehnung  oder  wenigstens  stellen- 
weise behaart  oder  beborstet.  Für  manche  Familien  sind  be- 
sonders starke  Borsten,  sog.  Macrochaeten,  sehr  charakteristisch 
und  haben,  da  sie  in  gesetzmäßiger  Zahl  und  Anordnung  auftreten, 
großen  systematischen  Wert.  Schuppen  spielen  allein  bei  den 
Culiciden  eine  wesentliche  Rolle  und  kommen  sonst  nur  ganz  aus- 
nahmsweise vor. 

Die  Färbung  ist  vorherrschend  dunkel  und  stumpf,  häufig 
verdeckt  durch  hellere,  graue,  braune  oder  gelbe  Bestäubung.  Nicht 
selten  kontrastieren  auch  mit  der  Grundfärbung  scharfe  helle 
Flecken,  Binden  oder  Striemen.  Einige  Gruppen  und  Gattungen 
sind  durch  glänzende,  grüne  oder  blaue  Metallfärbung  ausgezeich- 
net. Verschiedene  Färbung  der  Geschlechter  kommt  nur  ganz 
vereinzelt  vor. 

Entwickliingszustände. 

Eier  weichhäutig,  klein,  langoval  oder  elliptisch,  zuweilen  in 
der  Mitte  verdickt,    farblos,   gelblich  oder  schwarz,  einzeln  oder  in 

unregelmäßigen 
Klumpen ,  auch 
in  zusammen- 
hängenden 
Schnüren  abge- 
legt, oder  zu  plat- 
ten- oder  kahn- 
förmigen  Gelegen 
vereinigt. 

Larven  ge- 
wöhnlich lang- 
gestreckt, walzig, 

zuweilen    sehr 
lang    und    dünn, 

wurm-  oder 
schlangenartig, 
oft      kegelförmig 
mit  zugespitztem  Vorder-  und  abgestumpftem  Hinterende,  selten  oval 
und  abgeflacht,  zuweilen  assel-  oder  schneckenartig.     Körper  nackt 


Fig.  7.    Eucephale  Larvo  von  Tendipes  iChiroiiomus)  plumo- 

sus  (L.)  mit  prothorakalen    und   endwärligen   Fußstuminehi, 

Analpapilleii  und  Kiemenschläuchoii.     Nach  Meincrt. 


Üiptera,  ZweifJügler. 


9 


oder  in  verschiedener  Weise  behaart,  beborstet  (Fig.  8),  mit  feinen 
Zähnchen  oder  stärkeren,  meist  in  Gürteln  oder  Querreihen  auf- 
tretenden Dornen  besetzt  (Fig.  9),  mit  Warzen,  Höckern,  Hautzapfen, 
Saugnäpfen  (Blepharoceriden),  Kiemenschläuchen  (Fig.  7)  oder 
langen  Anhängen  (Phalacrocera,  Fig.  37,  38j.  Stets  ohne  Spur  von 
Thorakalbeinen,  dagegen  häufig  ventral  mit  prothorakalen  oder  ab- 
dominalen dornen-  oder  hakenbewehrten  Fußstummeln  (Fig.  7  u.  9) 
oder  Kriech  Wülsten.     Nur   einige   Familien    mit  gut  ausgebildetem 


Fig.  8.      Eucephale    metapneuslische    Larve 
von  Culex  annulafus  Schrank. ,     stark  be- 
borstet,   mit    Atemröhre    und    Analpapillen. 
Nach  Mein  er  t. 


Fig.  9.  Acephale  Larve 
von  Tabanus,  mit  ven- 
tralen Fußstummeln  und 
dorsalen     Domengürteln. 


Kopf,  welcher  Punktaugen,  Fühler  und  normale  beißende  Mund- 
teile trägt;  diese  werden  als  Eucephala,  alle  übrigen  als  Acephala 
zusammengefaßt.  Die  übrigen  Familien  entweder  mit  Kieferkapsel, 
welche  die  Mundteile  (Ober-  und  Unterkiefer)  umschließt  und  kleine 
Augen  tragen  kann  (Tipulidae,  Stratiomyidae,  Leptididae),  oder  nur 
mit  2  hornigen  Mundhaken.  Selten  fehlen  die  Mundteile  ganz.  Die 
Formen  mit  Kieferkapsel  oder  Mundhaken  besitzen  außerdem  meist 
ein  chitiniges,  aus  Spangen  und  Platten  gefügtes  Schlundgerüst. 

Körper  im  allgemeinen  deutlich  und  gleichmäßig  gegliedert,  aus 
den  3  Thorakal-  und  8  oder  9  Abdominalsegmenten  gebildet.  Thorax- 
segmente bei  den  Culiciden-  und  Blepharoceridenlarven  (Fig.  8,  118, 
119)  zu  einem  Komplex  verschmolzen.  Zuweilen  die  Segmente 
durch  Quereinschnürungen  sekundär  gegliedert  (Fig.  18, 19  u.  37,  38). 


10  K.  Grünberg, 

Je  nach  der  Zahl  der  ausgebildeten  Stigmen  sind  die  Larven 
peripneustisch,  mit  der  normalen  Zahl  von  Stigmenpaaren  (z.  B. 
Itonididae,  Melusina,  Stratiomyidac) ,  am  phi  pneustisch  ,  mit 
Vorder-  und  Hinterstigmen  am  Prothorax  und  Endsegment  (z.  B. 
Tipulidae,  Cyclorhapha)  oder  metapneustisch,  nur  mit  Hinter- 
stigmen (z.  B.  Culicidae).  Vorderstigmen  im  allgemeinen  klein, 
häufig  in  fingerförmig  gespreizte  Äste  geteilt.  Hinterstigmen  dorsal 
von  der  Afteröffnung,  als  Ausgangspunkt  der  beiden  Haupttracheen- 
längsstämme  am  stärksten  entwiclfelt  (s.  Fig.  8),  gewöhnlich  auf 
2  stark  chitinisierten,  dunkel  gefärbten  runden  Stigmen  platten, 
bei  wasserlebenden  Larven  zuweilen  am  Ende  einer  langen  Atem- 
röhre  (Fig.  8,  84,  219),  oder  auch  2  getrennte  kürzere  Röhren  bil- 
dend (viele  Syrphiden,  einige  Muscarien).  Bei  anderen  wasserlebenden 
Larven  fehlen  die  Stigmen  ganz  und  werden  durch  Hautatmung, 
Kiemenschläuche  (Fig.  7)  oder   innere  Luftsäcke  (Fig.  104)  ersetzt. 

Manche  wasserbewohnenden  Larven  leben  in  gesponnenen  oder 
aus  Schlamm  oder  Sandteilchen  verfertigten  Röhren  {Dicranomyia, 
Tendipediden)  oder  spinnen  zur  Verpuppung  dütenförmig  Gehäuse 
(Melusind)  oder  leben  unter  einem  dachförmigen,  aus  Erde  und 
Schlamm  gebauten  Schild  {ElUptera,  einige  Fungivoriden). 

Die  Puppen  sind  entweder  freie  Mumienpuppen  und  zuweilen 
(Cnliciden ,  manche  Tendipediden)  sehr  beweglich  oder  bleiben  in 
der  zur  Tonne  erhärtenden  Larvenhaut  eingeschlossen.  Bei  der 
typischen  Tonnenpuppe  wird  beim  Ausschlüpfen  der  Imago  das 
ganze  Vorderende,  der  sog.  Deckel  der  Tonne,  abgesprengt.  Sie 
kommt  nur  bei  den  Cyclorhaphen  vor  und  bildet  mit  den  damit 
verknüpften  morphologischen  Merkmalen  den  wesentlichen  Charakter- 
dieser  Gruppe  (s.  auch  hinten  bei  den  Muscarien).-  Wo  bei  den 
Orthorhaphen  ausnahmsweise  eine  Tonne  vorkommt,  wird  sie  durch 
einen  dorsalen  Tförmigen  Spalt  am  Vorderende  (Stratiomyiden)  oder 
durch  einen  einfachen  Längsspalt  am  Hinterende  gesprengt.  Bei 
den  freien  Puppen  sind  gewöhnlich  die  Vorderstigmen  auffällig 
groß  entwickelt,  hornförmig  gebogen  oder  trichterförmig  (Cuhciden), 
zuweilen  geweihartig  [Melusma,  Fig.  130)  oder  baumförmig  fein 
verästelt  {Tendipes). 


II.  Systematischer  Teil. 

Übersicht  über  die  am  Wasser  vorkorr  meiiden 
Familien. 

Imagines. 

1.  Stirn  über  den  Fühlern  ungeteilt,  ohne  spaltförmige  Bogen- 
naht  oder  Lunula  (Orthorhapba).  2. 

-  Stirn  über  den  Fühlern  mit  halbkreis-  oder  hufeisenförmiger 
Bogennalit  oder  wenigstens  mit  einer  deutlichen  Lunula 
(Cyclorhapha).  16. 

2.  Fühler  lang,  vielgliedrig,  mit  mindestens  G,  außer  dem  Basal- 
glied gleichmäßig  gebildeten  Gliedern;  Taster  immer  mehr- 
gliedrig  (Orth.  nematocera).  3. 


Diptera,  Zweiflügler.  11 

—  Fühler  Sgliedrig,  meist  kurz,  Endglied  geringelt  oder  ein- 
fach, mit  Endgriffel,  P^nd-  oder  Rückenborste;  Taster  1-  oder 
höchstens  2gliedrig  (Orth.  brachycera).  Vi.. 

H.  Geäder  rudimentär;  Fühler  10— Sogliedrig,  meist  sehr  lang, 
perlschnurartig;  9  mit  langer  Legeröhre;  kleine  sehr  zarte 
Arten  mit  langen  dünnen  Beinen  (Nemat.  oligoneura)  — 
Itonididae  (Cecidoniyiidae)  (S.   15). 

—  Geäder  normal,  Hauptadern,  auch  wenn  schwach  entwickelt, 
immer  deutlich  sichtbar.  4. 

4.  Discoidalzelle  meist  vorhanden;  Flügel  vieladrig,  M  3—4- 
ästig,  mittelgroße  bis  sehr  große  schlanke,  nackte,  selten 
dichter  behaarte  Arten  mit  sehr  langen  dünnen  Beinen  (Ne- 
mat. polvneura)  —  Tipulidae.  (S.  2.5). 

—  Discoidalzelle  (bei  den  hier  behandelten  Familien!)  stets  feh- 
lend, M  1-  oder  2-ästig;  mittelgroße  bis  sehr  kleine,  .schlanke 
oder  plumpe  Arten  {Nemat.  eucephala).  5. 

.1.  Körper  und  Flügel  ganz  mit  dichter  langer  wolliger  Be- 
haarung bedeckt;  kleine  plumpe  zarte  Mückchen  mit 
schwachem,  mottenähnlich  flatterndem  Flug;  Fühler  16glie- 
drig.    Psychodidae.  (S.  20). 

—  Körper  nackt,  beschuppt  oder  behaart,  aber  nie  mit  auffällig 
langer  dichter  Behaarung.  ♦>• 

(3.  Ocellen  vorhanden;   Augen  durch  eine  Querfurche  in  2  un- 
gleich fazettierte  Abschnitte  geteilt;  Flügel  durch  ein  Netz- 
werk feiner  scharfer  Falten  wie  zerknittert  erscheinend. 
Blepharoceridae.  (S.  98». 

—  Ocellen    fehlen.   Augen   einfach;    Flügel   ohne   Knitterfalten. 

7.  Rj-fs  mit  Ri  durch  eine  Querader  verbunden,  R4  +  5  ge- 
gabelt. An  rudimentär.  Ziemlich  große  glänzend  schwarze 
Arten  mit  meist  gefleckten  Flügeln  und  sehr  langen  Beinen, 
Thorax  mit  Quernaht.     Liriopidae  (Ptyohopteridae)  (S.  74). 

—  Keine  Querader  zwischen  Ri  und  R2  +  3,  Rl  |  5  einfach  oder 
der  eine  Gabelast  sehr  kurz,  queraderähnlich ;  An  vorhanden; 
Thorax  ohne  Quernaht.  8. 

8.  R2-I-3  und  J/ langgegabelt,  hintere  Querader  vorhanden,  auf 
der  Flügelmitte;  schlanke  Arten  mit  langen  dünnen  Beinen.  9. 

—  R2  +  3  einfach,  M  gegabelt  oder  einfach,  hintere  Querader 
fehlend  oder  dicht  an  der  Flügelwurzel;  .schlanke  oder  ge- 
drungene Arten  mit  entsprechend  gebauten  Beinen,  höchsten.s 
die  Vordertarsen  stark  verlängert.  10. 

9.  Körper  und  Flügeladern  dicht  beschuppt,  Arten  mit  langem 
8techrüssel,  oder  dicht  behaart,  Arten  mit  kurzem  Rüssel; 
Fühler  14-  oder  lögliedrig,  beim  J  büschel-  oder  pinselartig 
behaart,  Taster  stummeiförmig  oder  lang  stabförmig  oder  von 
gewöhnlicher  Form.  Culicidae  (S.  78). 

—  Körper  wenig  behaart.  Flügel  unbehaart;  Fühler  16gliedrig, 
lang  und  dünn,  Rüssel  kurz,  Taster  4giiedrig,  hängend. 

Dixidae  (S.  94). 

10.  Flügel  schmal,    nicht   auffällig   groß,    in   der  Ruhe  geöffnet 

und  flach  getragen,  Cu  gegabelt;  Fühler  (l— l.^gliedrig,  beim 

J    meist    büschel-    oder    pinselartig    behaart;     Vordertarsen 

häufig  sehr  stark  verlängert.     Tendipedidae  (Chirononiidae). 


12  K.  Grünberg, 

—  Flügel  verhältnismäßig  sehr  groß  und  breit,  in  der  Ruhe 
dachförmig  getragen,  Cii  einfach;  Fühler  llgliedrig,  kurz; 
Beine  nicht  verlängert,  kleine  gedrungene  Arten.  11. 

11.  Flügeladern  gleichmäßig  ausgebildet,  M  einfach;  schwarz- 
oder  gelbglänzende  Arten  mit  schlanken  Beinen. 

Orphnephilidae  (S.  103). 

—  Sc  und  Radialäste  am  Vorderrand  dicht  zusammengedrängt, 
dick  und  kräftig,  die  übrigen  Adern  äußerst  fein,  ü/ gegabelt; 
matt  schwarz  oder  grau  gefärbte,  meist  weiß  bestäubte  oder 
hell  filzig  behaarte  Arten  mit  kräftigen  robusten  Beinen. 

Melusinidae  (Siniuliidae)  (S.  106). 

12.  Arten  mit  3  gut  ausgebildeten  gleichgeformten  Haftläppchen 
{Brachycera  homoeodactyld).  13. 

—  Arten  mit  2  Haftläppchen  oder  das  mittlere  abweichend  ge- 
formt {Brachycera  heterodactyla).  15. 

13.  R4  +  5  weit  vor  der  Flügelspitze  in  den  Vorderrand  mündend, 
meist  gegabelt,  C  bis  zu  Rg  reichend,  also  vor  der^Spitze  ab- 
brechend. Discoidalzelle  auffällig  klein  und  kurz,  Aste  von  M 
häufig  rudimentär,  hinter  der  Discoidalzelle  undeutlich  wer- 
dend ;  Hinterrand  des  Scutellums  meist  mit  kräftigen  Dornen. 

Stratiomyidae  (S.  112). 

—  R4  +  6  lang  gegabelt,  die  Äste  vor  und  hinter  der  Spitze 
mündend,  C  um  den  ganzen  Flügel  herumlaufend;  Discoidal- 
zelle groß  und  lang,  Äste  von  M  gut  entwickelt;  Scutellum 
ungedornt.  14. 

14.  Gedrungene  kräftige  Formen  mit  breitem  scheibenförmigen, 
hinten  stark  ausgehöhlten  Kopf;  3.  Fühlerglied  lang,  ge- 
ringelt, ohne  Endborste.  Tabanidae  (S.  139). 

—  Schlanke  Formen  mit  kleinem  runden,  hinten  nicht  ausge- 
höhlten Kopf;  3.  Fühlerglied  kurz,  ungeringelt,  mit  End- 
borste. Leptididae  (S.  150). 

15.  2  gleichgeformte  Haftläppchen. 

Mittelgroße  bis  kleine,  meist  stumpf  gefärbte  schlanke 
Arten  mit  kugeligem,  freistehendem  Kopf,  kräftigem  vor- 
stehenden, oft  verlängerten  Rüssel  und  kräftigen  Beinen; 
Fiihlerendglied  spitz  kegelförmig  mit  Endborste  oder  End- 
griffel; Kopf  und  Thorax  nicht  auffällig  langbeborstet; 
R4  +  5  gegabelt  oder  einfach.  Discoidalzelle,  wenn  vorhanden, 
von  der  hinteren  Basalzelle  getrennt;   Analzelle   meist  klein. 

Empididae  (S.  153). 

—  Kleinere,  meist  lebhaft  metallisch  grün  glänzende  schlanke 
Arten  mit  halbkugeligem,  anliegendem  Kopf,  Scheitelborsten, 
kurzem  Rüssel,  kräftig  beborstetem  Thorax  und  langen 
schlanken  Beinen;  Fühlerendglied  meist  mit  Rückenborste; 
alle  Adern  einfach  {M  selten  gegabelt),  Discoidalzelle  und 
hintere  Basalzelle  verschmolzen,  Analzelle  klein  oder  fehlend. 

Dolichopodidae  (S.  156). 
U).  Bogennaht  undeutlich,    Lnnula  deutlich  (Aschiza). 

—  Flügel  zwischen  R4  +  5  und  M  mit  einer  längsaderähnlichen 
Verdickung  (Vena  spuria),  Endabschnitt  von  M  zum  Vorder- 
rand aufgebogen,  in  R44-5  einmündend  (Fig.  218). 

Syrphidae  (S.  188). 

—  Bogennaht  scharf,  hufeisenförmig,  Lunula  oft  klein  oder 
undeutlich  {Schizophora,  Muscarm  s.  lat.)  17. 


Diptera,  Zweiflügler.  13 

17.  Stirn  beim  $  breit,  beim  J  stark  verschmälert  oder  die 
Augen  zusammenstoßend  (Mtiscaria  schizometopa).  R4  +  Ü 
und  M  parallel.  Anthomyiidae  (S.  209). 

—  Stirn  bei  J  und  5  gleich  breit  oder  beim  (^  wenig  ver- 
schmälert [Muscaria  holometopa).  18. 

18.  Sc  und  Rj  deutlich  getrennt.  19. 

—  Sc  und  R,   verschmolzen.  21. 

19.  Mundrand  mit  starken  Knebelborsten;  Flügelschiippchen  deut- 
lich; Körper  gewöhnlich  stark  beborstet  oder  dicht  behaart. 

Scatomyzidae  (S.  218). 

—  Mundrand  ohne  Knebelborsten.  20. 

20.  J^ühler  hängend,  2.  Glied  nie  verlängert.  Analzelle  klein 
oder  undeutlich;  Schienen  mit  Präapicalborste(Sapromyzidae). 
Stirn  auffällig  weit  vorgezogen,  mit  dem  stark  zurück- 
weichenden Untergesicht  einen  spitzen  Winkel  bildend. 

Trigonometopus  (S.  220). 

—  Fühler  meist  gerade  vorgestreckt,  2.  Glied  verlängert,  zu- 
weilen so  lang  wie  das  3.  oder  .selbst  länger;  Analzelie  deut- 
lich. Tetanocerinae  (S.  221). 

21.  Discoidal-  und  hintere  Basalzelle  verschmolzen,  Analzelle  fehlt. 

—  Kopf  und  Thorax  ohne  starke  Borsten,  Untergesicht  senk- 
recht oder  zurückweichend,  kleine,  meist  lebhaft  gelb  oder 
schwarz  gefärbte  Arten.  Chloropidae  (S.  248). 

—  Kopf  und  Thorax  immer  mit  starken  Borsten,  Untergesicht 
meist  stark  gewölbt,  kleine  bis  sehr  kleine,  stumpf  oder 
dunkel  metallisch  gefärbte,  gewöhnlich  grau  oder  braun  be- 
stäubte Arten.  Ephydridae  (S.  254). 

Larven. 

1.  Larven  mit  gut  ausgebildetem  Kopf  mit  Augen  und  beißen- 
den Mund  teilen.  2. 

—  Larven  ohne  Kopf,  mit  Kieferkapsel  oder  nur  mit  Mund- 
haken. 8. 

2.  Kopf  frei;  Körper  langgestreckt,  walzig  oder  wurmförmig; 
Larven  frei  im  Wasser  oder  in  röhrenförmigen  Gehäusen 
oder  fest  sitzend.  3. 

—  Kopf  mit  dem  Thorax  und  1.  Hinterleibssegment  zu  einem 
vorderen  Abschnitt  verschmolzen;  Larven  asselartig,  breit, 
ventral  abgeflacht,  die  mittleren  Segmente  kurz  und  breit, 
mit  kegelförmigen  Seitenfortsätzen;  mit  starken  ventralen 
Saugnäpfen  in  schnell  fließenden  Gebirgsbächen  an  Steinen 
festgesaugt.  Blepliaroceridae  (S.  98). 

3.  Thoraxsegmente  zu  einem  breiten  Komplex  verschmolzen; 
Larven  metapneustisch,  mit  oder  ohne  Atemröhre  oder  ohne 
Stigmen  mit  Luftsäcken,  beborstet,  nie  mit  Fußstummeln 
oder  Kiomenanhängen.  Ciilicidae  (S.  78). 

—  Thoraxsegmente  frei,  nicht  verwachsen.  4. 

4.  Larven  frei  im  Wasser,  im  Schlamm  oder  in  röhrenförmigen 
Gehäusen,  in  Bryozoenstöcken  ,  Wasserpflanzen,  amphi- 
pneustisch  oder  mit  Luftsäcken,  oft  mit  Kiemenanhängen; 
Puppe  frei  oder  in  der  Larvenröhre.  5. 


14  K-  Grünberg, 

—  Larven  nur  in  fließendem  Wasser,  mit  dem  eine  Haftscheibe 
tragenden  Hintcrende  an  Steinen,  Pflanzen  usw.  fest  geheftet, 
peripneustisch,  mit  kräftigen  prothorakalen  Fußstummehi, 
uhne  Kiemenanhänge,  vorn  schmal,  am  Hinterleib  etwas 
tonuenförmig  verbreitert;  Puppe  in  einem  von  der  Larve 
gesponnenen  dütenförmigen  Gehäuse. 

Melusinidae  (Simiiliidae)  (S.  106). 
5.  Larven  amphipneustisch,  mit  sehr  langer  dünner  einzieh- 
barer Atemröhre,  Körper  lang  gestreckt,  dünn,  mit  kleinen, 
haken  bewehrten  abdominalen  Fußstummeln  und  zwei  dünnen 
fadenförmigen  Anhängen  am  Grunde  der  Atemröhre,  in 
schlammigen  Bächen.     Liriopidae  (Ptychopteridae)  (S.  74). 

—  Larven  ohne  Atemröhre  oder  diese  kurz  und  breit.  6. 
0.  Körper  walzig,   sekundär  gegliedert   mit  einer  Reihe  stärker 

chitinisierter  Rückenplatten;-  stark  beborstet,  zuweilen  mit 
lanzettförmigen  seitlichen  Kiemenanhängen,  mit  Atemröhre 
oder  lang  gewimperten  Fortsätzen  am  Hinterende,  ohne  Fuß- 
stummel. Psychodidae  (S.  20). 

—  Körper  walzig  oder  wurmförmig.  ohne  sekundäre  Gliede- 
rung. 7. 

7.  Larven  amphipneustisch,  walzig,  ohne  Fußstummel  am  Pro- 
thorax und  Endsegment,  ohne  Kiemenschläuche,  mit  dorsalen 
Hinterstigmen,  2  großen  langgewimperten  dorsalen  Anal- 
lamellen und  lang  beborsteter  Afterröhre;  nur  in  ganz 
flachen  Rinnsalen,  dicht  an  der  Oberfläche,  immer  U  förmig 
gebogen.  Dixidae  (S.  94). 

—  Larven  amphipneustisch  oder  mit  Luftsäcken  oder  ventralen 
Kiemenschläuchen  am  vorletzten  Segment,  walzig  oder  wurm- 
förmig dünn,  Fußstummel  am  Prothorax  und  Endsegment 
vorhanden  oder  fehlend;  schwimmend,  im  Schlamm,  in 
Röhren,  Wasserpflanzen,  Bryozoenstöcken,  oft  lebhaft  rot 
gefärbt.  Tendipedidae  (Chironomidae). 

8.  Larven  14gliedrig,  peripneustisch,  Vorderstigmen  am  3.  Seg- 
ment, mit  einziehbarer  Mundkapsel  und  rudimentären  Kiefern, 
in  Pflanzen.  Itonididae  (Cecidoniyiidae)  (S.  15). 

—  Larven  mit  Kieferkapsel,  11-  oder  I2gliedrig,  amphi-,  meta- 
oder  peripneustisch,  Vorderstigmen  am  2.  Segment.  9. 

—  Larven  ohne  Mund-  oder  Kieferkapsel,  mit  oder  ohne  Mund- 
haken und  Schlundgerüst,  1 1  gliedrig,  amphi-  oder  metapneu- 
stisch,  Vorderstigmen  zwischen  dem  2.  und  3.  Segment.      13. 

9.  Kiefer  gegenständig,  beißend.  Tipulidae  (S.  25). 

a)  Larven  amphipneustisch,  weichhäutig,  walzig  oder  abge- 
flacht, Oberkiefer  hakenförmig,  dünn  und  schlank,  meist 
ungezähnt,  Prothorax  meist  mit  retraktilem  Fußstummel, 
zuweilen  auch  am  Hinterleib  paarige  Fußstummel;  Hinter- 
leibsende oft  mit  Hautzapfen  oder  Anhängen ,  welche 
jedoch  nicht  auffällig  sternförmig  stehen,  mit  einfacher 
oder  doppelter  Atemröhre  oder  mit  Stigmenplatten. 

Limnobiidae. 

b)  Larven  amphi-  oder  metapneustisch,  dick  walzig,  Ober- 
kiefer dick,  mit  gezähntem  Innenrand,  Fußstummel  fehlen; 
Hinterende  mit  radiär  gestellten,  sternförmig  geordneten 
kegeligen  Hautzapfen,  welche  die  fest  chitinisierten  runden 
Stigmenplatten  einschließen.  Tipulidae  s.  str. 


Diptera,  Zweiflügler.  15 

—  Kiefer  parallel,  hakenförmig.  10. 

10.  Hinterstigmen  in  einer  unpaaren  terminalen  Spalte  mün- 
dend. 11. 

—  Hinterstigmen  getrennt.  12. 

11.  Larven  spindelförmig,  abgeplattet,  Hinterendc  abgerundet 
oder  atemrohrartig  verlängert,  ohne  Fußstummel  oder  Kriech- 
wülste; Kieferkapsel  vorgestreckt,  nicht  einziehbar,  Stigmen- 
spalte horizontal.  Stratiomyidae  (S.  112). 

—  Larven  walzig,  drehrund  oder  wenig  abgeflacht,  mit  Fuß- 
stummeln oder  Kriechwülsten ;  Kieferkapsel  einziehbar,  Stig- 
menspalte vertikal.  Tabanidae  (S.  139). 

12.  Kieferkapsel  lang,  birnförmig;  Larve  walzig,  vorn  und  hinten 
zugespitzt,  mit  kräftigen  hakenbewehrten  abdominalen  Fuß- 
stummeln und  2  spitzen,  langgewimperten  Fortsätzen  am 
Hinterende,  in  fließendem  Wasser. 

Leptididae  (Atherix)  (S.  150). 

—  Kieferkapsel  kurz,  halbrund;  Larven  schlank,  walzig,  mit 
flachen  ventralen,  zuweilen  fußstummelartig  verdickten  be- 
dornten Kriechschwielen;  Hinterstigmen  dorsal  am  Endseg- 
ment, klein,  punktförmig. 

Empirtidae,  Dolichopodidae  (S.  153,  15t)). 

13.  Larven  amphipneustisch,  mit  rudimentären  Mundteilen  oder 
mit  2,  zuweilen  4  Mundhaken,  Hinterstigmen  in  eine  stark 
verlängerte  dünne  Atemröhre  eingeschlossen  oder  2  getrennte, 
stets  parallele,  kurze,  fest  chitinisierte  Atemröhren  bildend; 
Körper  glait  oder  mit  verschiedenartigen  Fortsätzen,  häufig 
mit  ventralen  Fußstumnieln.  Syrphidae  (188). 

—  Larven  aniphi-  oder  metapneustisch,  mit  Schlundgerüst  und 
meist  2  Mundhaken,  von  verschiedener  Körperform;  Hinter- 
stigmen auf  2  getrennten,  genäherten  oder  entfernten,  stark 
chitinisierten  Stigmenplatten  oder  rohrartig  verlängert  und 
dann  stets,  wenigstens  an  der  Spitze,  divergierend. 

Miiscaria  (S.  206). 

Orthorrhapha. 
Itonididae  (Cecidomyiidae),  Gallmücken. 

Kleine,  sehr  zart  und  zierlich  gebaute  Mückchen  mit  rudimen- 
tärem Geäder.  Fühler  oft  sehr  lang,  mit  10  bis  gegen  40  Gliedern, 
faden-  oder  perlschnurförmig,  Glieder  besonders  bei  den  J  kugelig, 
gestielt  oder  geknotet,  mit  langen  Haarwirteln.  Rüssel  n>eist  kurz, 
Taster  4gliedrig.  Augenfazetten  nicht  wie  sonst  Geckig  und  dicht 
geschlossen,  sondern  abgerundet,  mit  den  Rändern  sich  berührend 
oder  voneinander  entfernt.  Ocellen  im  allgemeinen  fehlend.  Flügel 
ziemlich  groß  mit  breit  gerundeter  Spitze,  auf  der  Fläche  oft  dicht 
behaart,  am  Saum  immer  lang  gewimpert,  farblos  oder  gefleckt, 
meist  mit  nur  3  Adern,  Sc,  R  und  Cu,  letzterer  gegabelt,  zwischen 
den  beiden  vorderen  Längsadern  häufig  eine  schiefstehende  Quer- 
ader (Fig.  10).  Haltezange  des  J  kräftig  entwickelt,  ^  mit  häufig 
sehr  langer  spitzer  Legeröhre  (Fig.  10  u.  11).     Beine  lang  und  dünn. 

Larven  in  Pflanzen,  sehr  oft  gallenerzeugend,  oder  in  Pflanzen- 
moder, peripneustisch,  mit  9  Stigmenpaaren,  acephal,  mit  Kiefer- 
kapsel und    rudimentären  Kiefern,  13gliedrig,   mit  einer  ventralen 


16  K-  Grünberg, 

Chitinspange  von  charakteristischer  Form  (Brustgräte)  und  regel- 
mäßig geordneten  Papillen  und  Warzen.  Häufig  lebhaft  orange- 
gelb gefärbt. 

Puppen  frei  oder  in  der  zu  einer  Tonne  erhärteten  Larvenhaut, 
die  sich  beim  Ausschlüpfen  durch  einen  dorsalen  Längsspalt  am 
Hinterleib  öffnet,  oder  in  einem  von  der  Larve  gesponnenen  Cocon, 
mit  stark  entwickelten  Vorderstigmen  und  2  spitzen  Scheitelfortsätzen 
(ßohrhörnchen). 

Einige  Arten,  die  sich  in  Teichrohr  (Phragraites)  und  Ried- 
gräsern (Carex)  entwickeln,  sind  auf  die  unmittelbare  Nähe  von 
Gewässern  angewiesen  und  dürfen  daher  zur  Süßwasserfauna  ge- 
zählt werden. 

Perrisia  inclusa  (Frfld.), 

Fühler  dunkelbraun,  20gliedrig,  1.  und  2.  Glied  verdickt, 
Geißelglieder  mit  3  Haarwirteln,  beim  ^  kurz  gestielt,  beim  (j" 
die  untersten  Glieder  kurz  gestielt,  bei  den  übrigen  die  Stiele  so 
lang  wie  die  verdickten  Gliedteile.  Taster  gelb,  4gliedrig,  Glieder 
von  der  Wurzel  aus  an  Länge  zunehmend.  Thorax  gelbrot,  an  der 
Flügelwurzel  ein  schwarzer  Fleck  oder  schwarzbraun  und  zwischen 
Schulter  und  Flügelwurzel  gelbrot.  Scutellura  gelbrot  mit  2  ge- 
trennten schwarzen  Wurzelflecken.  Hinterleib  beim  J  rotgelb,  beim 
9  rot,  mit  breiten  schwarzen  dorsalen  Querbinden,  an  den  Seiten 
silberweiß  beschuppt.  Hypopygium  des  ^  ™'t  kräftiger  Halte- 
zange, Legeröhre  des  $  mit  2  Endlamellen.  Flügelvorderrand  be- 
schuppt. Sc  mit  R  durch  eine  Querader  verbunden.  R  gerade, 
nicht  weit  vor  der  Flügelspitze  mündend,  hinterer  Ast  von  Cu  steil 
in  den  Hinterrand.  Beine  schwarzbraun,  Wurzel  und  Unterseite 
der  Schenkel  weißlich.     2,5  mm. 

Larven  (nach  Rübsaamen  und  Giraud)  in  Schilfrohr- 
stengeln, besonders  in  den  Seiten  trieben,  ihre  Anwesenheit  von  außen 
nicht  erkennbar.  Blaßgelb,  Brustgräte  dunkelbraun,  ähnlich  wie  bei 
Lasioptera  flexuosa  (Fig.  15),  verhältnismäßig  breiter,  Vorderende 
tiefer  gespalten.  Papillen  regelmäßig.  Jedes  Segment  mit  einer 
Reihe  kurzer  Borsten.  Gürtelwarzen  ziemlich  groß,  granuliert. 
Larven  überwintern.  Verpuppung  im  Frühjahr,  ein  Flugloch  wird 
nicht  angelegt. 

Puppe  (nach  Rübsaamen)  mit  auffällig  starken,  flachen, 
2 spitzigen  Bohrhörnchen,  Scheitelborsten  kürzer,  zwischen  den 
Augen  2  weiterö  fast  wagrecht  abstehende  ziemlich  lange  Borsten; 
Vorderstigmen  kurz,  rückwärts  gebogen. 

Lestodiplosis  tarsonemi  Rübs. 

Fühler  13gliedrig,  Geißelglieder  mit  2  Knoten,  beim  ^  die 
basalen  kugelig,  die  apikalen  birnförmig.  Stiele  so  lang  wie  die 
letzteren,  beim  $  die  Knoten  fast  gleich  groß,  in  der  Mitte  schwach 
eingeschnürt,  wenig  länger  als  die  Stiele.  Thorax  honiggelb  mit 
3  schmalen  dorsalen  braunen  Längsstriemen,  Hinterleib  gelbrot, 
ohne  Binden.  Flügel  des  5  dunkel  gefleckt,  mit  einem  kleinen 
Wurzel-  und  einem  großen  Spitzenfleck,  ferner  auf  der  Mitte  mit 
einer  breiten,  vom  Vorderrand  zur  Gabelung  von  Cw  ziehenden  und 
über  die  Gabeläste  sich  verbreitenden  Querbinde;  R  fast  gerade, 
in  die  Flügelspitze. 


Diptera,  Zweiflügler. 


17 


Larven  rot,  in  Halmanschwellungen  von  Phragmites,  die  von 
Milben  {Tarsonemus  spec)  erzeugt  werden,  von  denen  die  Larven 
leben.     Verpuppung  soweit  bekannt  im  Herbst  in  der  Erde. 

Thiirauia  aquatica  Rübs.     (Nach  Rübsaamen)  (Fig.  10). 

Thorax  und  Scutellum  honiggelb,  Thoraxrücken  mit  3  deutlich 
getrennten  braunen  Längsstriemen,  die  mittlere  kurz.  Pleuren 
zwischen  den  Vorder-  und  Mittelhüften  und  an  der  Flügelwurzel 
mit  einem  braunen  Fleck.  Hinterleib  beim  (^  gelbrot,  beim  $ 
lebhafter  rot,  dunkle  Binden  kaum  angedeutet.  Fühler  beim  (^ 
14gliedrig,  1.  und  2.  Glied  wie  gewöhnlich  verdickt,  die  Geißel- 
glieder mit  2,  Endglied  mit  3  Knoten;  der  \.  Knoten  lang,  der  2. 
kurzoval,  die  übrigen  kugelig,  die  basalen  jedoch  gegen  den  Stiel 
etwas  schiefer  abgesetzt  als  die  endständigen ;  alle  Knoten  mit  einem 
basalen,  bis  zur  Mitte  des  folgenden  Gliedes  reichenden  Borsten- 
kranz;   Fühler   des    5    11— I4gliedrig,   Geißelglieder   in    der   Mitte 


Fig.  10.     Th 


aquatica  Rübs.    Q. 


Fig.  11.    Thiirauia  aqua- 
tica Rübs.     $.       Hypo- 
pygium ,    KlauengUed    in 
Dorsal-  und  Ventral- 
ansicht.   Nach  Rüb- 
saamen. 


eingeschnürt,  gegen  die  Spitze  verkürzt.  Taster  4gliedrig,  Unter- 
gesicht ziemlich  weit  unter  die  Augen  herabgehend,  am  Mundrand 
aufgeworfen.  Hypopygium  des  ^j'  groß,  plump  (Fig.  11),  die  basalen 
Zangeoglieder  dick  eiförmig,  dunkelbraun  mit  heller  Spitze,  Klauen- 
glieder von  oben  gesehen  keulenförmig,  von  unten  4seitig.  Lege- 
röhre des  $  sehr  lang,  1.  Glied  fast  so  lang  wie  die  übrigen 
Hinterleibssegmente,  fein  längs  punktiert  und  quer  gerunzelt,  unten 
an  der  Wurzel  mit  einer  wulstigen  Verdickung,  Endglied  einziehbar, 
stark  chitinisiert,  fast  so  lang  wie  das  vorhergehende,  unten  der 
Länge  nach  aufgeschlitzt,  oben  mit  einem  starken  Längsstreifen, 
hinten  in  2  seitliche  spitze  Lamellen  und  in  eine  obere  scharfe 
Spitze  endigend,     c?  3,  $  4,5  mm.     Gegend  von  Berlin. 

Larven  an  Carex,  zwischen  den  Blattscheiden  zeitweise  unter 
Wasser  gesetzter  Pflanzen,  September— November  in  zerbrechlichen 
braunroten  Tönnchen,  welche  sie  später  verlassen,  um  sich  weiter 
oben  am  Stengel  in  einem  dünnen,  durchscheinenden,  birnförmigen, 
am  schmalen  Ende  offenen  Cocon  zu  verpuppen. 

Eier  etwa  4 mal  so  lang  als  breit,  leicht  gekrümmt. 

Larven  (Fig.  12)  orangerot.  Fühler  2gliedrig,  geringelt^  Von 
den  Stigmen  die  vorderen  und  hinteren  auffallend  stark  entwickelt. 


18 


K.  Grünberg, 


Brustgräte  s.  Fig.  13,  die  beiden  vorragenden  Spitzen  von  einem 
Wulst  umgeben.  Papillen  in  normaler  Zahl  und  Anordnung. 
Rückenbörstchen  kaum  wahrnehmbar,  die  ganze  Oberseite  bedeckt 
mit  nicht  sehr  großen,  im  Umriß  unregelmäßig  polygonalen  Warzen 
und  stark  abgerundeten  an  den  Vorder-  und  Hinterrändern.  Pleuren 
dicht  mit  kleinen  ein-  oder  mehrspitzigen  Warzen 
besetzt.  Ventralseite  am  1. — 4.  Segment  ganz  glatt, 
die  folgenden  Segmente  auf  der  Mitte  mit  einzelnen 
Querfurchen,  welche  seitlich  allmählich  in  große 
plattenförmige  Warzen  übergehen ;  Bauchwarzen 
ferner  am  Vorder-  und  Hinterrand  jedes  Segmentes, 
die  vorderen  gerundet  und  etwas  entfernter  stehend 
als  die  hinteren  mehr  zugespitzten.  Endsegment 
an  der  Spitze  ohne  Papillen  oder  Borsten,  mit  8 
Höckern,  von  denen  je  2  zu  einem  kräftigen 
2  spitzigen  gelbbraunen  Chitinzahn 
verwachsen  sind. 

Puppen    mit    sehr    stark    ent- 
wickelten   Vorderstigmen.      Scheitel- 
borsten   mäßig    lang,    Bohrhörnchen 
spitz,    mäßig    stark.     Hinterleib    auf 
der   ganzen    Dorsal  fläche   mit    feinen 
kurzen    Stacheln    bedeckt,    am    Vor- 
derrand der  Segmente  noch  mehrere 
Reihen    längerer    Stacheln.      Flügel- 
Fig.  12.    7%«-     scheiden  bis  zum  Ende  des  3.,  Bein- 
Tübs  Ta^^'a''    scheiden    bis   zum   Ende  des   5.  Seg- 
Nach  Rüb-       mentes   reichend,   die   inneren    etwas 
saamen.         kürzer  als  die  äußeren. 


ü. 


Fig.  13.  Thu- 
rauia  aquatica 
Rübs.,Biustgräte 
der  Larve.    Nach 

Rübsaaraen. 


Thurauia  iiliginosa  Rübs.     (Nach  Rübsaamen.) 

Nur  das  5  bekannt.  Sehr  ähnlich  Th.  aquatica.  Hinterleib 
gclbrot,  mit  schwach  angedeuteten  grauen  Binden,  viel  schlanker 
als  bei  aquatica.     Mit  ausgestreckter  Legeröhre  nur  3  mm  lang. 

Larve  1,5  mm  lang,  rot.  Fühler  verhältnismäßig  länger  als 
bei  aquatica,  2.  Glied  glatt.  Brustgräte  ähnlich,  Stiel  ganz  blaß, 
fast  farblos.  Papillen  regelmäßig.  Ventralseite  vom  4.  Segment 
an  mit  3  Reihen  feiner  Längsstreifen,  die  durch  abwechselnde 
glatte  und  fein  quergerunzelte  Stellen  entstehen.  Zwischenräume 
zwischen  den  Streifen  ebenfalls  fein  quergerunzelt.  Die  beiden 
verwachsenen  Analhöcker  weniger  stark  chitinisiert,  die  Borsten 
auf  den  beiden  anderen  Höckern  jedoch  länger.  Larven  an  Carex, 
Lebensweise  wie  bei  Tk.  aquatica. 


Lasioptera  arundinis  Seh  in.  (Fig.  14). 

Gelbrot.  Thorax  mit  3  dunkelbraunen,  häufig  zusammen- 
fließenden Längsstriemen,  Hinterleib  mit  schwarzen  3 eckigen  dor- 
salen Querbinden.  Kopf  braun.  Fühler  25  oder  26  gliedrig,  schwarz- 
braun mit  gelber  Wurzel,  Geißelglieder  kurz,  nicht  länger  als  breit, 
mit  2  Haarwirteln,  die  Haare  des  unteren  dick,  anliegend,  bis  zum 
Gliedende  reichend,  die  des  oberen  länger,  dünn,  abstehend;  letztes 


Diptera,  Zweiflügler. 


19 


Glied  am  Ende  stark  zugespitzt.  Flügel  gleichmäßig  bräunlichgelb 
getrübt  mit  3  braunen  Adern,  Sc  und  i?  dicht  am  Vorderrande. 
kräftig,  Cu  fein,  gegabelt.  Hypopygium  des  cj  kräftig,  Haltezange 
2gliedrig,    Basalglieder    bedeutend    stärker    als    die    Klauenglieder. 


Fig.   14.     Lasioptera  arundinis  Schill. 
Nach  H  e  e  g  e  r. 


'Cd 


Fig.  15. 
Lasioptera 
arundinis 

Schin., 

Brustgräte 

der  Larve. 

Nach  Rüb- 

saamen. 


Legeröhre  des  9  '^ng,  weißgelb,  Oberseite  des  Endglieds  ziemlich 
stark  chitinisiert,  basalwärts  mit  kürzeren  2  spitzigen,  endwärts  mit 
längeren  hakig  gebogenen  Schuppen  besetzt.    2,5 — 3  mm. 

Entwicklung   in   Schilfrohrstengeln    (nach  Heeger  und  Rüb- 
saamen). 

Eier  weiß,  walzig,  in  der  Mitte  etwas  eingeschnürt, 
an  beiden  Enden  verschmälert. 

Larven  erwachsen  6  mm  lang,  undeutlich  ge- 
gliedert, walzig,  hinten  etwas  verschmälert,  zunächst 
gelblichweiß,  die  durchscheinenden  malpighischen  Ge- 
fäße orangegelb,  später  ganz  fleischrot.  Fühler  kegel- 
förmig, 2gliedrig.  Brustgräte  (Fig.  15)  schwarzbraun. 
Bauchwarzen  spitz,  3  eckig,  um  den  Afterspalt  zungen- 
förmig,  Gürtelwarzen  im  Gegensatz  zu  den  Bauch- 
warzen  viel  breiter  als  lang,  unmittelbar  hinter  den 
Bauchwarzen  sehr  kurz,  gegen  das  Ende  des  Segments 
mehr  rundlich.  Larven  meist  in  den  Seitentrieben 
von  Rohrstengeln,  auf  ein  Internodium  beschränkt, 
gewöhnlich  8—15  an  einer  Stelle.  Überwintern  in 
erwachsenem  Zustande.  Fliegen  im  Frühjahr,  April 
—Mai. 

Puppen  (Fig.  16)  mit  dem  Kopf  gegen  die 
Stengelwand  gekehrt,  welche  die  Larve  bis  auf  ein 
dünnes  Häutchen  durchnagt,  gelblichgrau,  glatt, 
ziemlich  schlank,  fast  walzig,  ''3  kürzer  als  die  Larve. 
Die  ohrförmigen  Vorderstigmen,  Bohrhörnchen  und 
Scheitelborsten     mäßi»     stark    entwickelt.      Flügel- 


Fig.    Ib. 

Lasioptera 

arundinis 

Schill.,  Puppe. 

Nach    Rüb- 


20  K.  Grünberg, 

und  Beinscheiden  schwarzbraun.  Beim  Ausschlüpfen  bleibt  die 
dünne  weißliche  Puppenhülle  im  Flugloch  stecken,  aus  dem  sie  bis 
zur  Hälfte  hervorragt. 

Lasioptera  flexuosa  Winn. 

Schwarz.  Kopf  silberweiß  behaart.  Fühler  so  lang  wie  der 
Thorax,  schwarz  mit  gelber  Wurzel,  19 — 22gliedrig,  Geißelglieder 
kurz  und  einander  dicht  berührend.  Taster  gelb.  Thorax  mit 
dichter  goldgelber  Behaarung,  welche  2  Seitenstriemen  und  zuweilen 
eine  schmale  Mittelstrieme  freiläßt.  Zwischen  Schulter  und  Flügel- 
wurzel eine  silberweiß  behaarte  Strieme.  Hinterleib  mit  2  dicht 
genäherten  silberweißen  welligen  Längsstriemen.  Legeröhre  des  ^ 
lang,  gelb.  Flügel  schwärzlich  behaart,  Vorderrand  schwarz  mit 
weißem  Mittelfleck.  Schenkel  und  Schienen  braungelb,  außen  und 
an  der  Spitze  schwarz,  Tarsen  sehr  lang,  schwarz.     2  mm. 

Larven  (nach  Giraud)  rotgelb,  in  der  Lebensweise  mit  Z. 
arundinis  übereinstimmend,  aber  viel  seltener.  Zuweilen  beide  Arten 
vergesellschaftet.  Eine  Flugöffnung  wird  nicht  angelegt,  Puppen 
ohne  Bohrhöruchen.     Fliegen  Anfang  Mai. 

Psy chodidae ,  Schmetterli n gsmücken . 

Kleine,  .sehr  zarte  plumpe  Mückchen,  Körper  und  Flüge!  dicht 
mit  langer  wolliger  Behaarung  bedeckt.  Kopf  klein  und  flach, 
sehr  tief  an  dem  hoch  gewölbten  Thorax  eingefügt  und  von  diesem 
überragt.  Augen  nierenförmig,  Ocellen  fehlen.  Fühler  lang, 
16gliedrig,  die  beiden  basalen  Glieder  groß,  dick  und  oft  ver- 
längert. Geißel  perlschnur- 
artig, die  Glieder  kugelig  oder 
oval,  meist  deutlich  gestielt 
und  ebenfalls  dicht  behaart. 
Rüssel  meist  kurz,  Taster 
lang,  4-  oder  ögliedrig,  dicht 
behaart.  Hinterleib  kurz, 
Sgliedrig,  Hypopygium  des 
$  stark  entwickelt  mif  kräf- 
Fig.  17.    Pericoma  palustris.       Flügel.        tiger  Haltzange.    Flügel  sehr 

groß  und  breit,  gewöhnlich 
länger  als  der  Körper,  breit  abgerundet  oder  mit  scharfer  Spitze, 
in  der  Ruhe  dachförmig  oder  flach  auf  dem  Körper  liegend.  C  um 
den  ganzen  Flügelrand  herumlaufend  (Fig.  17  u.  21),  Sc  sehr  kurz, 
den  Vorderrand  gewöhnlich  nicht  erreichend,  Ro-t-g  und  M  vor  der 
Flügelmitte,  R4-f5  dicht  an  der  Wurzel  oder  auf  der  Mitte  gegabelt, 
zuweilen  einfach.  Beine  kräftig,  wie  der  ganze  Körper  dicht  und 
lang  behaart,  die  letzten  Tarsenglieder  sehr  kurz,  Klauen  und  Haft- 
läppchen klein.  Der  Flug  ist  flatternd  wie  bei  einer  kleinen  Motte. 
Fliegen  au  feuchten  Stellen  in  Wäldern,  an  Sümpfen  und  Wasser- 
läufen, auf  Blättern,  wo  sie  gewöhnlich  auf  der  Unterseite  sitzen, 
an  Gräsern,  auf  Sumpfpflanzen. 

Larven  eucephal,  amphipneusti.sch,  walzig,  mit  Augenflecken, 
sekundär  geringelt,  Hinterende  mit  kurzer  Atemröhre  oder  mit  lang 
gewimperten  analen  Kiemenanhängen,  zuweilen  auch  längs  des 
Körpers  seitliche  Kiemenanhänge. 


Diptera,  Zweiflügler. 


21 


Pericoma  Walk, 


Kleine,  dicht  und  langwollig  behaarte  Arten  mit  großen  breiten, 
abgerundeten  oder  etwas  zugespitzten,  ebenfalls  dicht  und  lang  be- 
haarten Flügeln.  Kopf  von  dem  Thorax  hoch  überragt,  mit  stark 
gewölbtem  Hinterkopf.  Augen  nierenförmig.  Fühler  16gliedrig 
mit  dichter  langer  Wirtelbehaarung,  1.  und  2.  Glied  verdickt  und 
zuweilen  stark  verlängert,  Geißel  perlschnurartig,  die  einzelnen 
Glieder  kugelig  oder  oval,  kurz  gestielt,  Endglied  gestreckt.  Rüssel 
kurz,  Taster  lang,  Sgliedrig.  Thorax  hoch  gewölbt,  Hinterleib  kaum 
länger  als  der  Thorax;  Hypopygium  des  (^  mit  2  Paar  Anhängen, 
die  unteren  zangenartig.  Flügel  (P'ig.  17)  in  der  Ruhe  dem  Leib 
parallel  aufliegend,  mit  hellen  oder  dunkeln  Binden  und  Flecken; 
Sc  kurz,  R2-f  3  und  M  vor  der  Mitte  gegabelt,  Gabelung  von  R4  +  5 
dicht  vor  oder  unmittelbar  an  der  vorderen  Querader,  diese  ziem- 
lich dicht  an  der  Wurzel,  die  vordere  Basalzelle  daher  kurz,  selten 
bis  zum  Flügeldrittel  reichend.  Beine  gedrungen  und  ziemlich 
kräftig,  Metatarsus  so  lang  wie  die  übrigen  Glieder  zusammen, 
Endglied  sehr  kurz,  ebenso  die  Klauen  und  Haftläppchen.    Fliegen 


an    Sümpfen    und  Wasserläufen, 
schattigen  Stellen   auf  Gräsern, 


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auf  Sumpfpflanzen,  an  feuchten 
Büschen  usw.  7  deutsche  Arten. 
Larven  in  fließendem 
Wasser  oder  in  schlammigen 
Tümpeln,  zwischen  grünen 
Algen  oder  unter  faulem 
Laub,  sollen  auch  in  faulen 
Pilzen  gefunden  sein.  Larve 
( von  P.  canescens,  n  ach  M  i  a  1 1 , 
Fig.  18  u.  19)  8  mm  lang, 
1 1  gliedrig ,     lang     walzen- 


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Fig.  19. 

Fig.   18  u.   19.     Pericomn    canescens 

(Mcig.l,  Laive  dorsal  uiicl  ventral. 

Nach  Miall. 


Fig.    20. 

Pericoma  canescens  (Meig.), 

Papi)e. 

Nach  Miall. 


22  K.  Grünberg, 

förmig,  an  beiden  Enden  etwas  verschmälert.  Kopf  klein,  vor- 
gestreckt, freistehend,  mit  gut  ausgebildeten  Mundteilen.  Thorax- 
segmente deutlich  getrennt,  alle  Körpersegmente  annähernd  gleich 
lang  und  durch  Quereinschnürungen  sekundär  gegliedert,  Thorax- 
segmente und  1.  Hinterleibssegment  aus  2,  die  übrigen  mit  Aus- 
nahme des  letzten  aus  3  Ringen  gebildet.  Jeder  Ring  dorsal  durch 
eine  schmale  verdickte  Chitinquerplatte  markiert,  von  denen  die 
3  vordersten  auf  dem  Thorax  in  der  Mitte  geteilt  sind  (Fig.  18), 
weil  hier  bei  der  Verpuppung  die  Larvenhaut  aufplatzt.  Alle 
Chitinplatten  tragen  seitlich  2 — 4  lange  steife,  rückwärts  gerichtete 
Borsten.  Körper  dicht  mit  kleinen  Chitinhöckerchen  bedeckt,  be- 
sonders regelmäßig  auf  der  Unterseite.  Thoraxsegmente  ventral 
mit  einigen  in  Querreihe  stehenden  Borsten,  am  1.  Segment  6,  am 
2.  8,  am  3.  4  Borsten;  1.— 7.  Hinterleibssegment  auf  dem  mittleren 
Ring  mit  2  kleinen  verdickten  Chitinplatten  (Fig.  19),  deren  jede 
hinten  2  rückwärts  gerichtete  Borsten  trägt.  An  allen  Segmenten 
ferner  ein  seitlicher  Büschel  steifer,  rückwärts  gerichteter  Borsten, 
welche  am  Thorax  dem  Vorderrand,  am  Hinterleib  dem  Hinterrand 
genähert  sind.  Am  8.  Hinterleibssegment  1  Paar  dorsale  und 
3  Paar  seitliche  Borsten  auf  einem  verdickten  Chitinfeld,  Ventral- 
seite mit  einer  großen  mittleren  und  2  kleinen  seitlichen  Chitin- 
platten, nahe  dem  Hinterrand  der  Mittelplatte  2  Paar  lange  Borsten. 
Das  Hiuterende  trägt  4  lange  schlauchförmige  Fortsätze,  2  kürzere 
dorsale  und  2  längere  ventrale,  welche  dicht  mit  langen  Wimper- 
haaren besetzt  sind.  Zwischen  den  Fortsätzen  die  Hinterstigmen. 
Vorderstigmen  als  stark  vorspringende  zylindrische  Röhren  seitlich 
am  Vorderrand  des  2.  Prothorakalringes.  Larven  in  flachem  Wasser, 
weiches  den  Körper  eben  bedeckt,  eingewühlt  in  Schlamm,  Sand 
oder  Algenpolster,  mit  dem  Hinterende  an  der  Oberfläche.  Ge- 
wöhnlich mit  einer  Schlamm-  oder  Algenschicht  bedeckt,  welche 
durch  die  Borsten  zurückgehalten  wird.  Verpuppung  außerhalb 
des  Wassers. 

Puppe  (nach  Miall,  Fig.  20)  3,5  mm  lang,  mit  langen  zylin- 
drischen quergeringelten  Vorderstigmen.  Flügel-  und  Beinscheiden 
bis  auf  das  2.  Hinterleibssegment  reichend.  Alle  Segmente  vor 
dem  Hinterrand  mit  einem  Kranz  spitzer  Zähnchen,  unter  denen 
auf  dem  3. — 6.  Segment  ventral  2  stärkere  hervortreten.  7.  Segment 
ventral  mit  4  kräftigen  Zähnchen. 

Artenübersicht. 

1.  Beine  vorherrschend  gelblichweiß,  nur  die  Schienenspitzen 
und  die  3  letzten  Tarsenglieder  schwarzbraun.  2. 

—  Beine  vorherrschend  braun  oder  schwarzbraun ,  nur  mit 
hellen  Ringen.  3. 

2.  Flügel  vorherrschend  dunkelbraun  behaart  mit  2  weißen 
Querbinden,  Hinterrand  an  den  Adermündungen  dunkelbraun 
gefleckt.  F.  palustris. 

—  Flügel  vorherrschend  weiß  behaart  mit  3  dunkelbraunen  Quer- 
binden, Hinterrand  nicht  braun  gefleckt  P.  trifasciata. 

3.  Vordere  Basalzelle  lang,  bis  zum  Flügeldrittel  reichend, 
Flügel  zugespitzt.  P.  ocellaris. 

—  Vordere  Basalzelle  kurz,  vordere  Querader  dicht  an  der 
Wurzel,  Spitze  abgerundet.  4. 


Diptera,  Zweiflügler.  23 

4.  Alle  Adermündungen  und  die  Gabelstellen  von  R2+3  und  M 
mit  scharfen  schwarzbraunen  Haarflecken         P.  canescens. 

—  Flügel  anders  gezeichnet.  5. 

5.  Flügel  vor  und  hinter  der  Mitte  mit  einer  weißen  Querbinde 
und  rein  weißer  Spitze.  P.  nubila. 

—  Flügel  auf  der  Fläche  ohne  helle  Zeichnung,  nur  mit  dunk- 
lerer Mittelquerbinde,  Spitze  nur  schmal  weiß  gesäumt.      6. 

6.  Flügel  sehr  breit,  abgerundet,  Beine  ganz  schwarzbraun. 

P.  tristis. 

—  Flügel  etwas   schmäler,   mehr  zugespitzt,  alle  Tarsen   außer 
den  Metatarsen  weißlich.  P.  fusca. 


Perieoma  palustris  (Meig.). 

Körper  schwarzbraun,  durch  dichte,  gleichmäßig  grauweiße 
Behaarung  ganz  verdeckt.  Fühler  und  Taster  braun ,  ebenfalls 
dicht  grauweiß  behaart.  Flügel  dicht  dunkelbraun  behaart  mit  2 
weißen  Querbinden,  eine  breitere  vor  und  eine  schmälere  hinter 
der  Mitte,  welche  eine  schmale,  dunkelbraune,  winkelig  gebrochene 
Mittelquerbinde  einschließen;  Flügelwurzel  und  die  Spitze  zwischen 
Rv,  und  M^  ebenfalls  weiß  behaart;  an  der  Spitze  der  in  den 
Hinderrand  mündenden  Adern  ist  die  braune  Behaarung  etwas 
dichter  und  bildet  undeutliche  Saumflecke.  Beine  blaßgelbiich, 
weiß  behaart,  Schienenspitzen  dunkel,  beim  J  die  2  letzten,  beim 
5  die  3  letzten  Tarsenglieder  schwarzbraun.     3—4  mm.     Selten. 

Larve  nach  v.  Roser  in  einem  faulen  Pilze  gefunden. 

Perieoma  trifasciata  (Meig.). 

Ähnlich  P.  palustris.  Dicht  grau  behaart.  Flügel  weißlich 
mit  3  dunkeln  gebrochenen,  auf  der  Mitte  verbreiterten  Querbindeu; 
Saumhaare  dunkelbraun,  an  der  Spitze  weiß,  schwarz  gefleckt. 
Beine  vorwiegend  weißlich,  Schienenspitzen  dunkel,  1.  und  2. 
Tarsenglied  weißlich,  3. — .ö.  schwarzbraun.  2,5—3  mm.  An  Sümpfen 
und   Wasserläufen. 

Perieoma  ocellaris  (Meig.). 

Dunkelbraun,  Kopf,  vordere  Thoraxhälfte  und  Hinterleib  weiß- 
lich behaart,  übrige  Behaarung  gelblich  oder  hell  bräunlichgrau. 
Fühler  bräunlich,  1.  Glied  besonders  beim  (^  .'«ehr  stark  verlängert, 
stabförmig,  2.  u.  3.  Glied  verdickt.  Flügel  dunkelbraun  behaart 
mit  weißer  Zeichnung:  dicht  hinter  der  Wurzel  eine  ziemlich 
schmale  winkelige  weißliche,  vor  dem  Hinterrand  abbrechende 
Qiierbinde,  in  welcher  ein  dunkler  Fleck  steht;  Spitzenpartie  eben- 
falls weißlich  behaart,  vor  dem  Vorder-  und  Hinterrand  mit  einem 
dunklen  Fleckchen;  die  Mündungen  aller  Adern  außer  R^  und  R,^ 
mit  einem  weißen  Fleckchen;  Saumhaare  dunkelbraun,  an  den  oben 
erwähnten  Fleckchen  gelblichgrau;  vordere  Basalzelle  lang,  '/«  der 
Flügellänge  erreichend.  Beine  dunkelbraun,  Spitzen  der  Schienen 
und  Tarsenglieder  mit  schmalen  weißen  Ringen.  2,5—3  mm.  Im 
Mai  an   Ufern  und  auf  Sumpfpflanzen. 


24  K.  Grünberg, 

Pericoma  canescens  (Meig.). 

Schwarzbraun,  dicht  gelblichgrau  behaart.  Flügel  dunkelbraun 
bis  schwarzbraun  behaart,  vor  und  hinter  der  Mitte  mit  einigen 
querbindenartig  über  die  ganze  Breite  des  Flügels  verteilten  weiß- 
lichen Haarbüscheln,  welche  gewissermaßen  eine  dunkle,  vorn  breite, 
hinten  verschmälerte  Mittelbinde  einschließen;  alle  Adern  an  der 
Mündung  mit  scharfem  schwarzbraunen  Fleckchen,  ein  ebensolcher 
Haarfleck  an  der  Gabelung  von  R24-3  und  M\  Saumhaare  ein- 
farbig dunkelbraun,  nur  an  der  Spitze  heller,  graugelb.  Beine 
dunkelbraun,  an  den  Knieen  kleine  weiße  Haarfleckchen,  Spitzen 
der  Schienen  und  Tarsenglieder  mit  bei  dunkeln  Stücken  oft  un- 
deutlichen oder  fehlenden  schmalen  hellen  Ringen.  3  mm.  Im 
Mai  an   Wasserläufen  und  auf  Sumpfpflanzen,  häufig. 

Entwicklung  s.  vorn. 

Pericoma  nubila  (Meig.). 

Lang  und  dicht  gelblich-  und  braungrau  behaart.  $  auf  der 
Stirn  mit  einem  schneeweißen  Haarbüschel;  Hinterrand  des  Thorax 
und  der  ganze  Hinterleib  hell  gelblichgrau  behaart.  Die  dichte 
Flügelbehaarung  dunkelbraun,  an  der  Wurzel  etwas  gelbgrau,  an 
der  Spitze  rein  weiß;  vor  und  hinter  der  Mitte  eine  aus  einzelnen 
Flecken  gebildete  weißliche  Querbinde;  Gabelung  von  R2  +  3  und 
von  M  dicht  vor  der  Flügelmitte.  Beine  dunkelbraun  behaart, 
Mittel-  und  Hinterschienen  bis  vor  die  Spitze  mit  langen  gelb- 
grauen Haarfahneu,  2.  Glied  der  Mittel-  und  Hintertarsen  glänzend 
weiß  behaart,  ebenso  die  Wurzel  der  hinteren  Metatarsen.  3  mm. 
Häufig. 

Larve  nach  Walker  in  Tümpeln  und  langsam  fließendem 
Wasser  unter  faulem  Laub.  Nach  Thienemann  lebt  die  Larve 
gern  an  leicht  überrieselten  Felsen,  auf  denen  sich  feine,  vom 
Wasser  mitgeführte  Lehmteilcheu  absetzen  und  gehört  zu  den 
charakteristischen  Vertretern  der  sog.  hygropetrischen  Fauna. 


Pericoma  tristis  (Meig.). 

Körper,  Flügel  und  Beine  gleichmäßig  dicht  dunkelbraun  bis 
schwarzbraun  behaart.  Behaarung  der  Fühlergeißel  etwas  heller, 
mehr  grau.  $  hinter  der  Flügelwurzel  mit  2  langen  gespreizten, 
mehr  graubraunen  Haarbüscheln.  Flügeladern  auf  der  Mitte  mit 
aufrechten  schwarzbraunen  Haarbüscheln  besetzt,  welche  sich  als 
dunklere  Mittelquerbinde  etwas  von  der  Fläche  abheben.  Gabelung 
von  R2  +  3  und  M  vor  der  Flügelmitte.  Saumhaare  an  der  Flügel- 
spitze weißlich.     4  mm.     Häufig. 

Pericoma  fusca  (Macq.)  (calceata  Meig.). 

Sehr  ähnlich  P.  tristis,  die  Flügel  etwas  schmäler,  mehr  zu- 
gespitzt, die  weißliche  Behaarung  an  der  Spitze  etwas  mehr  auf 
den  Vorderrand  ausgedehnt.  Alle  Tarsen  mit  Ausnahme  des  Meta- 
tarsus  weißlich.     4  mm.     Häufig. 


Diptera,  Zweiflügler.  25 

Ulorayia  Walk. 
Nahe  verwandt   mit  Perkoma   und   im  Aussehen  sehr  ähnlich. 
Flügelbildung  (Fig.  21)  beim  $  abweichend:  auf  der  Oberseite  vor 

der  Mitte  eine  hoch  gewölbte 
blasige  Auftreibung  von  spin- 
delförmigem Umriß,  auf  der 
Unterseite  an  derselben  Stelle 
eine  der  Flügelfläche  an- 
liegende Chitinaussackuug; 
infolgedessen  R3  stark  nach 
hinten,  Mi +  2  stark  nach  vorn 
gebogen ,  Gabelung  von  M 
Ulomyia  fuHsino^a  (Meig.),  Flügel.  "ahe    an    der   Wurzel,    dicht 

hmter  der  vorderen  Quer- 
ader;  R4  +  5  erst  hinter  der  erhöhten  Stelle,  auf  der  Flügelraitte 
gegabelt.  Flügel  des  $  ohne  die  Auftreibung,  aber  im  Aderverlauf 
mit  dem  $  übereinstimmend.     Nur  1  Art. 

Larven  (nach  Walker)  längs  des  Rückens  mit  2  Reihen 
lanzettlicher  blattförmiger  Kiemenanhänge,  auf  jedem  Segment 
3  Paare,  also  je  2  auf  jedem  Segmentring.  Im  übrigen  mit  der 
Larve  von  Pencoma  wesentlich  übereinstimmend.  In  klarem  fließen- 
dem Wasser  unter  faulendem  Laub. 

Ulomyia  fuliginosa  (Meig.). 

Körperbehaarung  dicht  und  lang,  gelblichgrau  und  graubraun. 
Stirn  beim  (^  rein  weiß,  beim  9  niehr  gelblich  behaart.  Fühler 
und  Taster  braun  behaart,  Wirtelhaare  der  Fühler  grau.  Unter 
der  Schulterecke  ein  Büschel  abwärts  gebogener,  schwarzer  Haare. 
Pleuren  schwarz  behaart.  Flügel  dunkelbraun  behaart,  Saumhaare 
an  der  Wurzel  und  an  der  Spitze  weiß;  vor  und  hinter  der  beim 
(^  verdickten  Stelle  weiße,  zu  Querbinden  geordnete  Haarflecke, 
die  ba'sale  Binde  l)reiter  und  deutlicher  als  die  distale.  Beine  braun 
behaart.  Schienen,  besonders  die  hinteren,  außer  der  braunen  an- 
liegenden Behaarung  mit  langen  abstehenden  weißgrauen  Haaren. 
2—3  mm,  Flügel  3—3,5  mm.     Selten. 

Tipulidae. 

Sehr  große  bis  kleine  Arten  mit  langem  schlanken  Körper  und 
sehr  langen  dünnen,  äußerst  gebrechlichen  Beinen,  nackt  oder  mit 
dünner,  selten  mit  dichter  Behaarung.  Kopf  kugelig  oder  oval, 
Untergesicht  schnauzenförmig  vorgezogen,  zuweilen  stark  verlängert, 
Rüssel  mit  kurzen  breiten  Saugflächen.  Augen  kreisrund  oder 
oval,  Ocellen  in  der  Regel  fehlend.  Fühler  fadenförmig,  meist 
14— 16gliedrig,  1.  Glied  verlängert,  walzig,  2.  verdickt,  Geißelglieder 
kürzer  oder  länger  oval,  gegen  die  Spitze  verdünnt,  mit  kürzeren 
oder  längeren  Bor.stenwirteln ,  nie  büschelartig  behaart,  zuweilen 
lang  gekämmt.  Taster  4gliedrig,  bei  einer  Verwandtschaftsgruppe 
mit  geißelförinig  verlängertem  Endglied.  Thorax  im  Umriß  oval, 
ziemlich  hoch  gewölbt,  mit  scharfer,  V-förmiger  Quernaht;  Scutel- 
lum  klein  und  schmal,  Mesophragma  groß,  gewölbt;  Prothorax 
deutlich  entwickelt.  Hinterleib  hing  und  schmal,  9— lOgliedrig, 
Hypopygium  des  <;^  mit  kräftiger,  sehr  verschieden  gebildeter  Halte- 


26 


K.  Grünberg, 


zange,  5  mit  horniger  spitzer,  aus  2  oberen  und  2  unteren  Halb- 
scheiden  gebildeter  Legeröhre.  Flügel  in  der  Regel  groß  und  lang, 
vieladerig,  meist  mit  Discoidalzelle.  häufig  mit  überzähligen  Quer- 
adern zwischen  Sc  und  Ri  oder  Ri  und  R2;  Sc  bei  einer  Gruppe 
(Tipulinae)  in  Ri  mündend,  R2  +  3  häufig  gegabelt,  zuweilen  auch 
R4  +  5  und  dann  R24-3  einfach,  M  3-  oder  4 ästig,  Cu  stark,  einfach, 


Fig.  22.     Tiplila  gigantea  Schrank,   O,    als  Schema  einer  Tipulide. 

An  und  Ax  gut  entwickelt.  Schwinger  langgestielt.  Beine  außer- 
ordentlich lang  und  dünn ,  sehr  leicht  an  der  Schenkelwurzel  ab- 
brechend: Schienen  häufig  mit  2  zuweilen  recht  kleinen  Endspornen. 

Sehr  artenreiche  Familie,  durch  die  scharfe  Quernaht  des 
Thorax,  die  hornige  Legeröhre  des  ^  und  das  Geäder  von  allen 
Nematoceren-Fainilien  leicht  zu  unterscheiden.  Die  Fliegen  finden 
sich  zahlreich  an  Gewässern,  auf  Wiesen,  in  Wäldern,  überhaupt 
an  schattigen  feuchten  Orten. 

Larven  acephal  mit  gut  ausgebildeter  retraktiler  Kieferkapsel 
und  hornigen  beißenden  Kiefern ,  meta-  oder  amphipneustisch, 
r2gliedrig,  zuweilen  mit  sekundären  Einschnürungen,  walzig,  weich- 
häutig, nackt  und  glatt  oder  behaart,  beborstet,  zuweilen  mit 
Kiemenanhängen,  mit  Hautwarzen  oder  Fußstummeln,  am  Hinter- 
ende um  die  Stigmenplatten  gewöhnlich  mit  kegelförmigen  Zapfen 
in  bestimmter  Zahl  und  Anordnung.  Larven  in  feuchter  Erde, 
unter  Moos,  an  Graswurzeln,  in  Pflanzenmoder,  in  hohlen  Bäumen, 
unter  faulem   Laub  oder  im   Wasser. 

Puppen  frei,  mit  verlängerten  Vorderstigmen. 

Obwohl  schon  bei  zahlreichen  Tipuliden-Arten  die  Entwicklung 
bekannt  ist,  läßt  es  sich  gerade  hier  oft  recht  schwer  entscheiden, 
ob  eine  Form  zur  Süßwasserfauna  zu  rechnen  ist,   weil   es  sich  in 


Diptera,  Zweiflügler.  27 

den  meisten  Fällen  um  Einzelbeobachtungen  handelt.  Die  Larven 
einiger  Gattungen,  ElUptera,  Phalacrocera,  Dicranota,  sind  zweifel- 
los typische  Wasserbewohner.  Bei  vielen  anderen,  die  gelegentlich 
im  Wasser  oder  in  nasser  Erde  an  Bachrändern  oder  im  Schlamm 
austrocknender  Bäche  gefunden  wurden,  liegt  die  Wahrscheinlich- 
keit nahe,  daß  es  sich  nur  um  Erdbewohner  mit  hohem  Feuchtig- 
keitsbedürfnis handelt.  Einstweilen  mußten  alle  unter  solchen 
Umständen  beobachteten  Arten  hier  berücksichtigt  werden.  Sicher 
haben  auch  innerhalb  mancher  Gattungen,  wie  bei  Ttpula,  die 
Larven  eine  verschiedene  Lebensweise.  Hier  müssen  allenthalben 
neue  Beobachtungen  einsetzen.  Bei  der  großen  Schwierigkeit,  nach 
den  vorliegenden  Beschreibungen  eine  Larve  bestimmt  wieder  zu 
erkennen,  wenn  es  sich  nicht  um  ganz  auffällig  gebildete  Formen 
wie  Phalacrocera  handelt,  wird  in  allen  Fällen  zur  sicheren  Fest- 
stellung einer  Art  die  Zucht  das  beste  Mittel  bleiben.  Zum  Wieder- 
erkennen von  Larven  und  Puppen  sind  möglichst  eingehende  Be- 
schreibungen und  vor  allem  gute  Abbildungen  unerläßlich. 

Eine  ausreichende  Bestiramungstabelle  der  Larven   kann    vor- 
läufig nicht  gegeben  werden. 

Übersicht  über  die  wichtigsten  am  oder  als 
Larven  im  Wasser  lebenden  Gattungen. 

1.  Tasterendglied  nicht  oder  wenig  länger  als  das  vorletzte  oder 
wenigstens  nicht  mehr  als  doppelt  so  lang;  Sc  in  den  Flügel- 
vorderrand, mit  Ri  auf  der  Mitte  oder  am  Ende  oft  durch 
eine  Querader  verbunden  (Limnobüdae).  2. 

—  Tasterendglied  sehr  stark  verlängert,  dünn,  peitschenförmig; 
Sc  in  Ri  mündend  und  mit  diesem  nie  durch  eine  Quer- 
ader verbunden  [TipuUdae  s.  str.)  Tipula. 

2.  R2-f3  und  R4+5  einfach,  1  Unterrandzelle.  3. 

—  R2-I-3  (meist)  oder  R4  +  5  gegabelt,  2  Unterrandzellen.         6. 

3.  Fühler  ]4gliedrig  [Limnobiinae).  Dicranomjia. 

—  Fühler  15-  oder  IBgliedrig.  4. 

4.  Zwischen  Ri  und  R2  +  3  keine  Querader;  Schienen  ohne 
Endsporne  {Limnobiinae  anomalae).  5. 

—  R,  dicht  vor  der  Mündung  mit  R,  durch  eine  Querader 
verbunden;  Schienen  mit  Endspornen  (Cylindrotominae). 

Phalacrocera. 

5.  Untergesicht  stark  rüsselförmig  verlängert.  Fühler  lögliedrig, 
dünn,  fadenförmig,  M,  und  M,  getrennt  aus  der  Discoidal- 
zelle.  Rhainphidia. 

—  Untergesicht  kurz,  Fühler  I6gliedrig,  Glieder  dick,  kurzoval, 
Mi-f  2  gestielt,  Discoidalzelle  fehlt.  Elliptera. 

6.  Schienen  ohne  Endsporne  {Eriopterinae).  7. 

—  Schienen  mit  Endspornen.  13. 

7.  R,  mit  dem  oberen  Ast  von  R24-3  (R,)  durch  eine  Querader 
verbunden,  Gabel  von  R2-I-3  lang,  Äste  annähernd  gleich- 
lang.  8. 

—  Zwischen  R,  und  dem  oberen  Ast  von  R2  +  3  (R.>)  keine 
Querader,  Gabel  von  R24-3  kurz,  oberer  Ast  viel  kürzer  als 
der  untere.  Gonomyia. 

8.  Flügeladern  und  Saum  lang  und  dicht  behaart;  Mittelbeine 
verkürzt.  9. 


28  K.  Grünberg, 

—  Flügeladern  und  Saum  ohne  auffällige  Behaarung;  Mittel- 
beine nicht  verkürzt.  12. 

9.  Sc  mit  R^  durch  eine  Querader  verbunden,  R4  +  5  vor  der 
Gabelung  aus  R2  +  3  entspringend,  d.  h.  II2  +  3  gegabelt, 
R4-f5  einfach;  hintere  Querader  dicht  vor  der  vorderen.    10. 

—  Zwischen  Sc  und  R,  keine  Querader,  R4  +  5  hinter  der  Gabe- 
lung von  R2-I-3  aus  dem  unteren  Ast  entspringend  (oder 
R2  +  3  einfach,  R4-f  .ij  gegabelt);  hintere  Querader  viel  näher 
an  der  Wurzel  als  die  vordere.  Molophilus. 

10.  M14.2  einfach,  M3  +  4  gegabelt.  11. 

—  Mi-i-2  gegabelt,  M3-f4  einfach.  Mesocyphona. 

11.  Ax  vor  dem  Hinterraud  stark  gegen  ^«  geschwungen,  Axillar- 
zelle am  Ende  verengt.  Erioptera. 

—  Ax  mit  An  bis  zum  Hinterrand  divergierend,  Axillarzelle 
bis  zum  Ende  erweitert.  Acyphona. 

12.  Ax  geradlinig.  Trimicra. 

—  Ax  vor  dem  Ende  stark  geschwungen.  Syniplecta. 

13.  Querader  zwischen  ä  und  R,  hinter  den  Ursprung  von  R., 
{LininophiUnae).  14. 

—  Querader  zwischen  Sc  und  Rj  vor  dem  Ursprung  von  R, 
(Amalopinae).  16. 

14.  Rj  mit  dem  oberen  Ast  von  R2+3  (R,)  durch  eine  Quer- 
ader verbunden,  hintere  Querader  unter  der  Wurzel  oder 
wenigstens  vor  der  Mitte  der  Di.scoidalzelle;  Flügel  unge- 
fleckt oder  mit  einer  beschränkten  Anzahl  brauner  Flecke, 
hauptsächlich  an  den  Queradern.  15. 

—  Zwischen  Rj  und  dem  oberen  Ast  von  R2+3  (R,)  keine 
Querader,  hintere  Querader  unter  oder  hinter  der  Mitte  der 
Discoidalzelle;  Flügel  sehr  reichlich  gefleckt,  außer  größeren 
Flecken  mit  einer  großen  Anzahl  kleiner.  Poecilostolft. 

15.  Flügel  gleichmäßig  getrübt,  ungefleckt  oder  nur  mit  einigen 
dunklen  Flecken  längs  des  Vorderrandes.  Liinnophlla. 

—  Flügel  hell  oder  schwach  getrübt,  mit  scharfen  braunen 
Flecken  an  allen  Queradern  und  an  der  Wurzel  von  R.,. 

Dactyloläbis. 

16.  Fühler  15-  oder  lögliedrig;  zwischen  R,  und  R.,  bzw.  R2-1-3 
eine  Querader.  17. 

—  Fühler  13ghedrig;  zwischen  Rj  und  R,  2  Queradern. 

Dicranota. 

17.  Fühler  lögliedrig;  vordere  Querader,  Basalader  der  Discoidal- 
zelle  und  hintere  Querader  bilden  eine  gerade,  dem  Flügel- 
hinterrand  fast  parallele  Linie.  Pedicia. 

—  Fühler  lögliedrig;  vordere  Querader,  Basalader  der  Discoi- 
dalzelle  und  hintere  Querader  bilden  eine  senkrecht  zur 
Flügellängsachse  stehende  Zickzacklinie.  Amalopis. 

Dicranoiiiyia  O.-S. 

Mittelgroße  bis  kleinere,  gelbe,  braune  oder  schwarzbraune 
Arten,  häufig  mit  gefleckten  Flügeln.  Körper  und  Beine  sehr  spär- 
lich und  kurz  behaart.  Kopf  kugelig,  Rüssel  vorstehend,  zylindrisch, 
Taster  kurz,  4gliedrig,  Glieder  gleich  lang.  Fühler  14gliedrig,  1.  Glied 
walzig,  2.  verdickt,  Geißelglieder  kurz  oder  langoval,  gleich  lang,  gegen 
die  Spitze  verdünnt.  Prothorax  stark  entwickelt,  Thorax  hoch  gewölbt 


Diptera,  Zweiflügler.  29 

mit  deutlicher  Queriiaht.  Hinterleib  beim  ^  mit  8,  beim  9  '^lit  9  deut- 
lichen Segmenten,  Hypopygium  des  cC  mit  kräftiger  gedrungener 
Haltezange,  Legeröhre  des  5  scharf  zugespitzt.  Flügel  (Fig.  23) 
groß,  häutig  braun  gefleckt,  Querader  zwischen  Sc  und  R,  vor  der 
Mündung  von  Sc  vorhanden  oder  fehlend,  R,  an  oder  vor  der 
Mündung  mit  R,  durch  eine  Querader  verbunden,  R2+3  und  R4+5 
einfach,  M  3  ästig,  Discoidalzelle  vorhanden  oder  fehlend.  Beine 
sehr  lang  und  dünn,  Mittel-  und  Hinterschienen  ohne  Endsporne. 
Fliegen  in  der  Nähe  von  Gewässern,  an  schlammigen  Bächen,  auf 
feuchten  Wiesen;  zahlreiche  Arten.  E^ntwicklung  bisher  nur  von 
einer  Art  bekannt  (s.  unten),  vielleicht  verschieden. 

Dicraiiomyia  trinotata  (Meig.). 
Fühler  und  Taster  schwarzbraun,  Rüssel  hellbraun.  Kopf  und 
Thorax  schwarzbraun,  schmutzig  grau  bestäubt,  Gegend  der 
Flügelwurzeln  und  Hinterrand  des  Scutellums  gelbbraun.  Hinter- 
leib dunkelbraun,  Genitalien  gelbbraun.  Hypopygium  des  J  kurz 
und  gedrungen,  die  Zange  kurz,  breit  und  stumpf  (Fig.  24);    oben 


Flg.  2H.     Dicranomyia  trinotata  (Moig.),  Fig.  24.    Dicranomyia  irino- 

Fliigel.  i(ita  (Meig.)  ^f,  Hypopygium. 

zwischen  den  Zangenhälften  2  gekrümmte  Haken,  unten  2  spangen- 
förmige  Fortsätze.  Legeröhre  schlank  und  spitz.  Flügel  (Fig.  23) 
längs  des  Vorderrandes  mit  3  dunkelbraunen  Flecken,  2  kleinere 
an  der  Querader  zwischen  Sc  und  R,  sowie  an  der  Mündung  von 
Pij,  1  größerer  an  der  Mündung  von  R,,  meist  mit  einem  kleinen  am 
Ursprung  von  ./?4+5  verbunden;  Queradergegend,  Flügelspitze  und 
die  Adermündungen  am  Hinterrand  mit  leichten  braunen  Schatten. 
Hüften  und  Beine  blaß  braungelb,  Tarsenspitzen  schwarzbraun, 
ebenso  die  äußersten  Spitzen  der  Schenkel ,  Schienen  und  basalen 
Tarsenglieder.     8  nmi.     Häufig. 

Larve  (nach  Thienemann)  walzig,  10 — 11  mm  lang,  1,5  bis 
2  mm  dick,  Dorsalseite  grünlich,  dunkler  marmoriert,  Ventralseite 
heller.  Metapneustisch,  Endsegment  außer  den  Stigmen  mit  Anal- 
schläuchen. Meist  an  überrieselten  Felsen,  auch  in  kleinen  Rinn- 
salen, in  größeren  Wasserläufen  an  Wehren,  Brettern,  Wasserfällen, 
stets  an  Stellen,  die  nur  von  einer  dünnen  Wasserschicht  bedeckt 
sind,  in  locker  gesponnenen  zähen  Gängen,  Verpuppung  in  einem 
ca.  10  mm  langen,  meist  wagrecht  befestigten  Gespinst  mit  ab- 
gerundeten Enden.  Die  reife  Puppe  durchbricht  mit  den  spitzen 
Vorderstigraen  das  Gespinst,  worauf  die  Imago  auskriecht,  die 
Puppenhülle  im  Gespinst  zurücklas.send. 

Rhaiiiphidia  Meig. 

Kopf  kugelig  mit  stark  rüsselförmig  verlängertem  Untergesicht 
(Fig.  25),  Rüssel  selbst  kurz,  Taster  lang  und  schlank,  4gliedrig. 


80  K.  Grünberg, 

1.— 3.  Glied  ziemlich  gleichlang,  4.  verlängert.  Fühler  lögliedrig, 
1.  und  2.  Glied  verdickt,  Geißelglieder  gegen  die  Spitze  dünner 
werdend.  Thorax  hoch  gewölbt,  mit  deutlicher  Quernaht.  Hinter- 
leib Qgliedrig,  Hypopygium  des  (J  etwas  aufwärts  gebogen,  die 
kräftigen  Zangen  mit  2  Greifhaken,  Legeröhre  des  §  lang  und  spitz. 
Flügel  (Fig.  26)  lang  und  schmal,  den  Hinterleib  überragend;  Sc  am 
Ende  durch  eine  Querader  mit  Ri  verbunden,  R2+3  erst  hinter 
der  Mitte  aus  Ri,  einfach;  R4  +  0  die  Discoidalzelle  fast  berührend, 


Fig.  25.     Rhamphidia  longi-  Fig.  2C.     Rhamphidia  longirosiris  (Meig.), 

rosiris  (Meig.),  Kopf.  Flügel. 

vordere  Querader  daher  äußerst  kurz,  M  mit  3  Asten  aus  der 
rhomboidförmigen  Discoidalzelle,  Cu,  An  und  Ax  lang  und  gerad- 
linig. Beine  sehr  lang  und  dünn,  {Schienen  ohne  Endsporne. 
2  Arten.     Die  Fliegen  sind  selten. 

Die  nicht  näher  bekannte  Larve  von  Rh.  longirosiris  fand 
Gercke  in  einem  zeitweise  unter  Wasser  ge-setzten  Stengel  von 
Rumex  aquaticus.  Sie  dürfte  während  der  Entwicklung  ans  Wasser 
gebunden  sein. 

Artenübersicht. 

Rückenschild    bräunlichgelb    mit    dunkeln    Längsstriemen.      Beine 
braun.  Rh.  longirostris. 

Rückenschild  schwarzbraun,  Beine  vorherrschend  rostgelb. 

Rh.  inornata. 
Rhamphidia  longirostris  Meig. 
Kopf  schwarz,  Scheitel  grau  bestäubt.  Fühler  dunkelbraun 
mit  gelblicher  Wurzel.  Thorax  bräunlichgelb  mit  breiter  schwärz- 
licher Mittelstrieme  und  undeutlichen  dunkeln  Seitenstriemen,  auch 
die  Mittelstrieme  öfters  undeutlich.  Hinterleib  dunkelbraun  bis 
schwarzbraun,  Hypopygium  und  Legeröhre  braungelb.  Flügel  leicht 
grau  getrübt  mit  sehr  blassem,  zuweilen  ganz  verschwindendem 
Randmal.  Schwinger  gelb.  Beine  braun  mit  blaßgelber  Wurzel, 
Schenkelspitzen  und  Tarsen  dunkler.     8 — 10  mm.     Selten. 

Eier    (nach    Gercke)    länglich,    weiß,    körnig.     Larve  s.  0. 

Rhamphidia  inornata  Meig. 
Unterscheidet    sich   nach   Meigen    von   Rh.  longirostris   durch 
schwarzbraunes  Rückenschild   und   rostgelbe  Beine  mit  schwarzem 
Ring  vor  der  Schenkelspitze,  dunkleren  Hinterschienen  und  Tarsen. 
Wahrscheinlich  mit  der  vorigen  identisch. 

EUiptera  Seh  in. 
Kleine  zarte  Art  mit  großen  farblosen  Flügeln  und  sehr  langen 
dünnen  Beinen.    Kopf  (Fig.  27)  kugelig,  Augen  kurz  oval.    Fühler 
IGgliedrig,  beim  $  von  doppelter  Kopflänge,  beim  J  länger,  Basal- 


Diptera,  Zweiflügler. 


31 


glied  verlängert,  walzenförmig,  2.  Glied  becherförmig,  Geißelglieder 
kugelig,  kurzgestielt,  mit  feiner  Behaarung  und  längeren  wirtel- 
ständigen  Borsten,  Endglied  schmäler  und  länger.  Rüssel  sehr  kurz, 
Taster  4gliedrig,  ebenfalls  kurz.  Thorax  oval,  leicht  gewölbt,  mit 
deutlicher  Quernaht  und  2  Wülsten  hinter  derselben  über  der  Flügel- 
wurzei.  Schienen  ohne  Endsporne.  Haftläppchen  ganz  unschein- 
bar. Flügel  (Fig.  28)  verhältnismäßig  groß  und  breit,  den  Hinterleib 
weit  überragend.  Sc  kurz  hinter  der 
Mitte   mündend,    R2+3  gerade,    ein-  ^^^^''^ 


fach,  R4+6  einfach,  an  der  Basis  recht- 
winklig gebogen,  in  die  Spitze.    vT/ 3  ästig,  Fig.  29  u.  30.     Elliptera 
oberer  Ast  gegabelt.    Discoidalzelle  fehlt.  omissa  (Egg.),  (^  u.  5, 
Ax  lang,  gut  ausgebildet.     Hinterleib  9-  Hinterleibsende, 
gliedrig,  8.  Sternit  beim  J  hinten    lang 

zipfelartig  ausgezogen  (Fig.  29),  9.  Segment  kurz  und  hoch,  Haltezange 
groß,  einwärts  gekrümmt,  oben  an  der  Spitze  beborstet  und  mit  2 
auswärts  gekrümmten  Häkchen  bewaffnet;  Legeröhre  (Fig.  30)  kurz, 
Spitze  des  oberen  Teiles  rechtwinklig  aufgebogen,  unterer  Teil  am 
Innenrand  mit  steifen  rückwärts  gerichteten  Borsten. 
Entwicklung  s.  uuten.     Nur  eine  Art. 

Elliptera  omissa  (E  g  g.). 

Körper  schwarzbraun,  etwas  glänzend,  zuweilen  hellbraun  mit 
dunklem  Mesophragma,  mit  leichter  grauer,  auf  dem  Scheitel  und 
an  den  Pleuren  etwas  dichterer  Bestäubung.  Thorax  mit  3  unbe- 
stimmten schwärzlichen  Längsstriemen.  Beine  dunkelbraun,  Hüften 
und  Schenkelwurzeln  blasser.  Flügel  farblos,  ca.  8  mm.  An  kleinen 
Wasserläufen  und  Rinnsalen,  nur  im  Gebirge.  Larven  in  Rinnsalen  und 
an  nassen  Felsen,  von  Algen  lebend.  Erwachsene  Larven  und  Puppen 
von  Mik  an  den  nassen  Holzwänden  von  Wasserrinnen  (Fludern) 
und  an  überrieselten  Kalkfelsen  gefunden,  in  einem  flachen,  mit  einer 
Schlammhülle  bedeckten  Cocon  von  10  mm  Länge  und  4  mm  Breite. 

Larve  (nach  Mik,  Fig. 31)  7  mm  lang,  1,5  mm  breit,  Tigliedrig, 
dorsoventral  abgeflacht,  grünlich,  durchscheinend,  mit  grauen  an- 
liegenden Härchen  besetzt,  welche  vorn  und  hinten  dichter  stehen. 
Seitlich  am  1.  Segment  mit  je  1,  an  den  übrigen  mit  je  2  längeren 
zarten  seitlichen  Haaren.  6.— 12.  Segment  nahe  dem  Vorderrand 
mit  einem  starken  ventralen  queren  Kriechwnlst  und  einem  dorsalen 


32 


K.   Grünberg, 


flachen,  dicht  niit  kurzen  Stachelbörstchen  besetzten  Querwulst. 
Kieferkapsel  kompakt,  schwarz,  glänzend,  wenig  vorstehend,  der 
vorstehende  Teil  (Clypeus)  glänzend  dunkel- 
braun. In  der  Mitte  des  Vorderrandes  2  kleine 
-^V"^^   %-^  Höcker,    seitlich  davon  je  ein  größerer  Höcker 

^^''^  mit   kronenartig    gezacktem    Aufsatz.      Seitlich 

am  Hinterrande  des  Clypeus  die  kurzen  griffel- 
artigen Fühler.  Hinterrand  der  Kieferkapsel 
mit  3  dorsalen  Einbuchtungen  und  einer  tiefen 
ventralen  Einbuchtung.  Unterlippe  dreieckig, 
stark  chitinös,  längsgespalten.  Mandibeln  von 
der  Unterlippe  bedeckt,  stark  gebogen,  klauen- 
artig, am  Innenrand  gczähnelt.  12.  Segment  in 
der  Mitte  eingeschnürt,  am  verjüngten  Hinter- 
ende mit  2  Paar  übereinanderliegenden  vveilMichen, 
schwarz  geränderten  und  lange  seitliche  Wimper- 
haare tragenden  Fleischzapfen :  die  oberen 
kurz  und  breit,  auf  der  Unterseite  die  lang- 
gestreckten hellrotgelb  gerandeten  Stigmen- 
platten tragend,  die  unteren  länger  und  schmäler, 
mit  längeren  Wimperhaaren.  Männliche  Larven 
kenntlich  an  2  seitlichen  hellbraunen ,  ventral 
unter  der  Haut  liegenden,  mit  der  Spitze  gegen 
das  Hinterende  gekehrten  Chitinhaken,  welche 
der  Genitalzange  der  Imago  entsprechen. 

Puppe  (nach  Mik,  Fig.  32)  6,ö  mm  lang, 
schmutzig  gelbbraun  mit  flachgedrücktem  grün- 
lichweißen Hinterleib.  Vorderstigmen  auffallend 
groß,  ohrförmig,  gelblichweiß,  auf  der  Dorsalseite 
glatt,  auf  der  Ventralseite  mit  2  gegen  die  Spitze  konvergierenden 
Längsfurchen  und    mit  zahlreichen   länglichen  Höckerchen  besetzt. 
Jedes  Ohr  an  der  Basis  in  einen  rechteckigen,  rückwärts 
umgeschlagenen    und    dem    Prothorax    aufsitzenden 
Lappen  ausgezogen.     Mesothorax  mit  einer  mittleren 
Längsfurche,    zu    beiden  Seiten  derselben  mit  feinen 
Querriefen.      3.-7.    Hinterleibssegment    nahe    dem 
Vorderrande  mit  einer  Üoppelquerreihe  feiner  kamm- 
förmig  geordneter  Chitinleistchen.    Endsegment  bei  (J 
und  $  verschieden:  beim  ^  ventral  nach  hinten  in  eine 
abgerundete  chitinöse  gelbbraune  Spitze  ausgezogen, 
welche  seitlich  begrenzt  ist  von  je   einem  runzeligen 
braunen    Wulst,    der    in    einen    stielartigen    Fortsatz 
(unterer  Teil  der  Legescheide)   ausgeht;    beide  Fort- 
sätze  längs   der  Innenkante   verwachsen,  außen   von 
einem  sie  überragenden  aufwärts  gekrümmten  Chitin- 
haken (entsprechend  dem  unteren  Zapfen  der  Larve) 
begleitet;  Endsegment  beim  J  dorsal  in  eine  Spitze 
ausgezogen,  ventral  mit  2  queren  Wülsten  (Scheiden 
der  Genitalzange),  welche  sich  mit  den  inneren  spitzen 
Enden    fast  berühren ;  äußere  Haken  wie  beim  5- 


Fig.  31.     Elliptera 

oniissa  (Egg.),    Larve. 

Nach  Mik. 


Fig. 

Ellipier. 

(Egg.),  Puppe. 

Nach  Mik. 


Plialacrocera  Schin. 
Kojif  (Fig.  33)  annähernd  kugelig,  Augen  oval,  breit  getrennt, 
nackt.  Fühler  lang,  Kjgliedrig,  beim  J  wesentlich  länger  als  beim  ^ 


Diptera,  Zweiflügler. 


33 


und  bis  zur  Spitze  deutlich  gegliedert,  beim  ^  die  letzten  Glieder  dünn, 
undeutlich  abgesetzt.  1.  Glied  walzenförmig,  2.  Glied  kurz,  becher- 
förmig, Geißelglieder  annähernd  gleichlang,  zylindrisch,  gegen  die 
Spitze  dünner  werdend.  Untergesicht  etwas  vorstehend,  Rüssel  kurz, 
Taster  4gliedrig,  Endglied  verlängert.  Thorax  stark  gewölbt  mit 
scharfer  in  der  Mitte  vereinigter  Naht;  2  von  den  Schultern  nach 
hinten  laufende  Längsfurchen  grenzen  einen  stärker  gewölbten 
Mittelwulst  ab.  Scutellum  verhältnismäßig  groß,  abgerundet  3eckig, 
Spitze  nach  vorn  gekehrt.  Mesophragma  groß,  stark  gewölbt.  Flügel 
langgestieckt  (Fig.  36).  R2  +  3  auf  der  Flügelmitte  entspringend, 
mit  Rj  durch  eine  Querader  (oberer  Ast)  verbunden.  Discoidal- 
zelle  im  äußeren  Viertel,  gestreckt,  rhomboidisch,  mit  3  Adern  zum 


Fig.  33.     Phalacrocera  repli. 
(Schiiniiu.),  Kopf. 


Fig.  35. 

Fig.  34  u.  3.5.     Phalacrocera  replicata 
(Schumin.),    (^  u.   ^j  Hiiitorleibsende. 


Fier.  3G.     Phalacroct 


■plicata  {Schlimm.),  Flüy 


Rand,  die  beiden  vorderen  häufig  kurzgestielt;  Cu  kurz  vor  der 
Mündung  scharf  zum  Rand  abgebogen.  An  voUkonmien  gerade. 
Ax  hinter  der  Mitte  mündend.  Beine  sehr  lang,  Schienen  mit  kurzen 
Endspornen,  ein  unpaares  mittleres  Haftläppchen.  Hinterleib  lang- 
gestreckt, von  4facher  Länge  des  Thorax,  von  den  Flügeln  kaum 
überragt,  beim  $  mit  9,  beim  $  '"it  10  Segmenten;  Hypopygium  beim 
(j'  aufwärts  gekrümmt,  blasig  (Fig.  34),  mit  2  aufwärts  gebogenen 
zackigen  Anhängen,  zwischen  denen  4  griffel  form  ige  Gebilde  hervor- 
ragen. Legeröhre  (Fig.  35)  kurz,  obere  Anhänge  breit,  blattförmig. 
Fhegen  auf  nassen  Wiesen  in  der  Nähe  von  Gewässern.  Entwicklung 
(nach  Mi  all  u.  Shelford)  im  Wasser  (s.  unten).    Nur  1  Art. 


34 


K.  Grünberg, 


Phalacrocera  replicata  (Seh u mm.). 
Braun,  Fühler,  Rüssel  und  Taster  schwarzbraun.  Kopf  und 
Thorax  schwarzbraun  mit  grauer  Bestäubung,  Pleuren  und  Hinter- 
ende des  Thorax  heller;  auf  dem  Rücken  3  schwarzbraune  Längs- 
striemen, die  mittlere  durchgehend  und  vorn  am  breitesten,  die 
seitlichen  schmäler  und  vorn  abgekürzt.  Scutellum  hellbraun,  Meso- 
phragma  vorn  hellbraun,  hinten  schwarzbraun.  Flügel  gleichmäßig 
graubraun,  unter  dem  Endstück  von  R,  ein  intensiver  brauner 
Fleck.  Beine  schwarzbraun  mit  hellerer  Basis.  Hinterleib  braun, 
etwas  glänzend,  mit  schwärzlicher  Rückenläugslinie  und  dunklerer 
Unterseite.  Spitze  beim  (^  hellbraun,  beim  $  schwarzbraun.  IH 
bis  16  mm.  April — Mai.  Auf  nassen  Wiesen,  stellenweise  häufig. 
Eier  spindelförmig,  dunkel,  etwa  (30  Stück  von  einem  $  einzeln 
an  Moos  oder  Wasserpflanzen  in  die  Blattwinkel  abgelegt,  nicht 
besonders  befestigt. 

Larven  (Fig.  37  u.  38)  an  überflutetem  Moos  oder  an  Wasser- 
pflanzen,   auch  zwischen  nassem  Torfmoos,    stellenweise    in    großer 

Zahl,  durch  zahlreiche 
lange  Körperanhänge 
der  Umgebung  vor- 
züglich angepaßt. 
Bräunlichgrün  mit  un- 
deutlicher heller  Strei- 
fung und  weißer  Bauch- 
seite. Metapneustisch. 
Körper  1 1  gliedrig. 
Kopfabschnitt  zwi- 
schen die  beiden  vor- 
deren Segmente  ein- 
ziehbar. Augenflecke 
fehlen.  Fühler  klein 
und  dünn.  Mandibeln 
klein  aber  kräftig,  mit 
Borstensaum,  von  den 
großen,  mit  Borsten- 
büschel und  kleinen 
dünnen  Tastern  ver- 
sehenen Maxillen  ver- 
deckt. Unterlippe  drei- 
eckig, stark  chitinös 
mit  gezähntem  Vorder^ 
rand.  Hinterleib  se- 
kundär gegliedert,  jedes 
Segment  außer  den 
beiden  letzten  mit  3 
Ringturchen.  After 
ventral,  in  einem  ro- 
settenförmigen  retrak- 
tilen  Feld.  Cuticula 
derb  und  ungewöhnlich  dick  mit  zahlreichen  in  dorsalen,  seitlichen 
und  ventralen  Reihen  stehenden  Fortsätzen:  Dorsal  2  symmetrische 
Reihen,  am  1.  Thoraxsegment  1  einfacher,  am  2.  und  3.  Segment 
2  einfache  Fortsätze,  am  1. — 7.  Hinterleibssegment  1  einfacher  und 
1  gegabelter,  am  8.  nur  1  einfacher  Fortsatz.     Seitlich  jederseits 


Fig.  37 


Fig.  88. 


Fig.  37  11.  38.      Phalacrocera    replicata    (Schlimm.), 

Larve  dorsal  und  ventral  gesehen.      (Nach  :\Iiall  und 

Shelford.) 


Diptera,  Zweiflügler, 


85 


■eine  Längsreihe:  Am  1.  Thoraxgegnient  1  Fortsatz,  am  2.  und  3. 
je  2,  davon  der  hintere  rudimentär,  am  1.  Hinterleibssegment  2 
ungleiche  große  Forlsätze,  an  den  übrigen  Segmenten  außer  dem 
letzten  3,  davon  der  mittlere  am  längsten.  Ventral:  1.  Thorax- 
segment frei,  nur  mit  einigen  Borsten,  am  2.  und  3.  1  kleiner 
mittlerer  und  je  1  Paar  lange,  mehr  seitliche  Fortsätze;  am 
1.  Hinterleibssegment  1  Paar  rudimentäre  Fortsätze  am  1.  Ring, 
1  Paar  kurze  am  2.,  1  Paar  lange  und  1  kurzer  unpaarer  mittlerer 
am  3.  Ring;  2.-6.  Segment  mit  5  ventralen  Ringen,  davon  der 
letzte  mit  1  kurzen  mittleren  Fortsatz,  die  übrigen  an  derselben 
Stelle  nur  mit  einigen  Schuppen  und  außer  dem  1.  Ring  mit  je 
1  Paar  lateroventraler  Fortsätze,  die  von  vorn  nach  hinten  länger 
werden  und  weiter  auseinanderrücken;  am  7.  Segment  dieselben 
Fortsätze,  aber  kleiner,  der  mittlere  fehlt;  8.  Segment  ohne  ven- 
trale Fortsätze,  nur  mit  einem  mittleren  beborsteten  Höcker.  Alle 
Fortsätze  enthalten  eine  Trachee,  haben  aber  eine  ebenso  feste 
Cuticula  wie  der  ganze  Körper  und  können  daher  kaum  zur  At- 
mung dienen.  Letzes  Segment  mit  2  kräftigen  terminalen,  abwärts 
gekehrten,  am  Ende  gegabelten  Chitinhaken,  welche  an  der  Basis 
oben  ein  Borstenbündel  tragen  und  zur  Fortbewegung  dienen. 
Hinterstigmen  dorsal  am  letzten  Segment,  zwischen  den  dorsalen 
Fortsätzen  und  den  Analhakcu  (auf  der  Fig.  nicht  zu  sehen).  Die 
Larven  atmen  also  Luft,  scheinen  aber  im  Wasser  nur  nachts  an 
die  Oberfläche  zu  kommen.  Sie  können  sowohl  in  ganz  verdor- 
benem Wasser  wie  auch  außerhalb  des 
Wassers  leben.     Länge  bis  2.5  mm. 

Puppe  (Fig.  39  u.  40)  ziemlich  be- 
weglich, graubraun  mit  dunkler  dorsaler 
Längslinie  und  3  ebensolchen  ventralen. 
Dorsoventral  abgeflacht ,  Seitenränder 
dünn ,  zugeschärft.  Vorderstigmen  an 
der  Basis  schwach  erweitert,  dann  bis 
zur  Spitze  gleichmäßig  eng,  stark  diver- 
gierend. 2.  und  3.  Thorax.segment  wie 
die  Hinterleibssegmente  sekundär,  meist 
dreifach  geringelt.  2. — 6.  Hinterleibs- 
segment nahe  am  Hinterrand  mit  2  kurzen 
dicken  seitlichen  Haken.  6. — 8.  Segment 
mit  kräftigen  paarigen  Haken fortsätzen, 
mit  denen  sich  die  Puppe  in  aufrechter 
Stellung  an  den  Pflanzen  verankert, 
in  der  Weise,  daß  der  Prothorax  mit 
den  Stigmen  aus  dem  Wasser  heraus- 
ragt; am  6.  Segment  2  dorsale,  am  7. 
2  ventrale  rückwärts  gekehrte  Fort- 
sätze, am  8.  Segment  4,  die  vorderen 
vorwärts,  die  hinteren  rückwärts  ge- 
bogen, die  vorderen  an  beiden  Rändern 
fein,  die  hinteren  am  Vorderrande 
kräftig  gezähnt.  Am  Endsegment  4 
kleine  spitze  Fortsätze,  2  dorsale  und 
2  terminale,  die  letzteren  etwas  länger; 
auch  diese  dienen  zum  Verankern. 
Länge  15—20  mm. 


Fig.  40. 


Fi;;.  ;59  ii.  40.  Phalacrocera 
replicata  (Schumin.),  Puppe 
seitlich  und  dorsal  gesehen. 
Nach  Miall   und  Slielford. 


36  K.  Grünberg, 


Erioptera  Meig. 

Kleinere  zarte,  gelb  bis  schwarzbraun  gefärbte  Arten.  Fühler 
iGgliedrig,  1.  Glied  walzig,  2.  dick,  biruförniig.  Geißeiglieder  oval, 
von  durchschnittlich  gleicher  Länge,  gegen  die  Spitze  allmählich 
verdünnt,  zuweilen  sehr  dünn,  fadenförmig.  Rüssel  kurz,  Taster 
ebenfalls  kurz,  4gliedrig,  Glieder  von  gleicher  Länge.  Thorax 
stark  gewölbt  mit  deutlicher  Quernaht.  Hinterleib  lang  und 
schlank,  etwas  abgeflacht.  Haltezange  des  J  gedrungen,  kürzer 
oder  länger,  aufgerichtet,  mit  kräftigen  spitzen,  meist  schwarzen 
Greifhaken.  Legeröhre  des  9  ^'^  der  Basis ,  besonders  oben, 
meist  stärker  verdickt,  am  Ende  aufwärts  gebogen,  scharf  zu- 
gespitzt.    Flügel  (Fig.  41)  groß,    Sc  und  Rj   auf  der  Mitte  durch 


Fig.  41.     Erioptera  triviah's  Meig.,  Flügel. 

eine  Querader  verbunden,  R24-3  und  Ma  +  i  lang  gegabelt,  R^  nahe 
der  Wurzel  mit  R,  durch  eine  Querader  verbunden;  R4  +  5  ein- 
fach; M  3 ästig,  Mi-f2  einfach;  Discoidalzelle  meist  offen;  Ax 
nahe  dem  Hinterrand  stark  gegen  An  geschwungen,  Axillarzelle 
daher  an  der  Spitze  merklich  verengt.  Flügeladern  ziemlich  lang 
behaart.  Mittelbeine  wesentlich  kürzer  als  die  Vorder-  und  Hinter- 
beine, Schienen  ohne  Endsporne.  Fliegen  an  schlammigen  Bächen, 
in  Sümpfen,  auf  Wiesen. 

Entwicklung  soweit  bekannt  unmittelbar  am  Wasser  (s.  unten, 
E.  ßavescens  und  lutea). 

Artenübersicht. 

1.  Augen    auffällig   groß,    auf    der    Kopfunterseite    zusammen- 
stoßend. E.  niacrophthalma. 

—  Augen  von  gewöhnlicher  Größe.  2. 

2.  Gelbe  Arten.  3. 

—  Dunkelbraune  Arten.  6. 

3.  Thorax    und   Hinterleib    mit  dunkelbrauner   Rückenstrieme. 

E.  taenionota. 

—  Thorax  und  Hinterleib  ungestriemt.  4. 

4.  Flügel  graubraun  mit  hellbraunen  Adern.  E.  sqnalida. 

—  Flügel  gelblich  mit  blas.sen  Adern.  5. 

5.  Gabel  von  R2  +  3  etwas  länger  als  die  von  M3J-4. 

E.  flavesceiis. 

—  Gabel  von  R2-)-3  und  M3  +  4  gleich  lang.  E.  lutea. 

6.  Thorax     mit     scharfer     schwarzbrauner    Mittellängsstrieme; 
Discoidalzelle  geschlossen.  E.  trivialis. 

—  Thorax  ungestriemt;  Discoidalzelle  offen.       E.  fuscipennis. 


Diptera,  Zweiflügler.  37 

Erioptera  naacrophthalma  Lw. 

Hell  lehmfarben.  Augen  auffällig  groß,  beim  ^^  fast  den  ganzen 
Kopf  einnehmend,  unten  zusammenstoßend.  Fühler  blaß  gelblich, 
gegen  die  Spitze  sehr  dünn,  fadenförmig.  Taster  schwarzbraun. 
Flügel  bräunlichgelb  getrübt  mit  gleichfarbigen  Adern;  Discoidal- 
zelle  offen.  Schwinger  und  Beine  wie  der  Körper,  Tarsenspitzen 
etwas  dunkler.     6,.^ — 7  mm.     Schlesien. 

Erioptera  flavescens  (L.). 

Körper  in  ganzer  Ausdehnung  blaß  ockergelb,  auch  die  Fühler, 
Taster  und  Beine  ganz  gelb,  höchstens  die  äußersten  Schenkel-  und 
Tarsenspitzen  etwas  verdunkelt.  Flügel  gelblich  mit  blassen  Adern. 
Gabel  von  R24-3  etwas  länger  als  die  von  M3  +  4.  Discoidalzelle 
offen.     5 — 6  mm.     An   Bachufern,  häufig. 

Larve  (nach  Beling)  bis  9  mm  lang,  1  mm  dick,  walzig, 
l2gliedrig,  schmutzig  gelblich  bis  bräunlich.  Kieferkapsel  klein, 
gelbbraun.  Thorakalsegmente  stark  abgeschnürt,  Meso-  und  Meta- 
thorax  verdickt,  Hinterleibssegmente  dünner  und  länger,  11.  Segment 
am  längsten,  12.  nur  halb  so  lang  und  dünner,  mit  5  gespreizten 
stumpf  kegelförmigen  Zapfen,  jeder  derselben  an  der  Basis  mit  2  paral- 
lelen schwarzbraunen  Längsstreifen  und  an  der  Spitze  kurz  und 
dicht  behaart. 

Puppe  (nach  Beling)  bis  7  mm  lang,  am  Thorax  ca.  1  mm 
dick,  walzig,  hinten  verjüngt,  schn)utzigweiß  mit  gelbbraunen 
Flügel-  und  Beinscheiden.  Vorderstigmen  bräunlich,  etwas  abge- 
flacht, nach  vorn  gekrümmt,  zwischen  denselben  2  kleine  stumpfe 
Zähnchen.  Flüizelscheiden  bis  zum  Ende  des  'S.,  Beinschriden  bis 
zum  Ende  des  5.  Hinterleibssegmentes  reichend.  Alle  Segmente 
nahe  dem  Hinterrand  mit  einer  dichten  dorsalen  Querreihe  feiner 
Zähnchen  auf  einer  leistenförmigen  Erhöhung.  Hinterleibsende 
beim  (j  stumpf,  mit  2  dorsalen  spitz  kegelförmigen  aufwärts  ge- 
richteten braunen  Zähnchen,  beim  $  mit  schnabelförmiger  auf- 
gebogener  glänzend  brauner  Legeröhrenscheide. 

Larven  August  in  einem  austrocknenden  Bachbett  gefunden 
(Beling).     Puppen  nach  Schi n er  an  Uferpflanzen. 

Erioptera  lutea  Meig.   (?gracilipes  Lw.). 

Ahnlich  E.  flavescens,  etwas  kleiner  und  dunkler,  gelblichbraun. 
Fühler  dunkelbraun  mit  gelber  Wurzel,  Taster  schwarzbraun.  Ober- 
seite des  Hinterleibes  ebenfalls  häufig  dunkelbraun.  Flügel  gelblich- 
grau, Gabeln  von  R2-f3  und  M3  +  4  gleich  lang.  4 — 5  mm.  An 
Bachufern,  sehr  häufig. 

Larve  (nach  Beling)  bis  8  mm  lang,  0,8  mm  dick,  schmutzig 
bräunlichgelb,  12gliedrig;  an  den  4  vorderen  tief  eingeschnürten 
Segmenten  stark  verdickt,  hinten  verjüngt.  Kieferkapsel  sehr  klein, 
gelbbraun,  hinten  in  6  lange,  dünne,  braune,  bogenförmig  gespreizte, 
nach  außen  durchscheinende  Gräten  auslaufend,  die  beiden  oberen 
nach  hinten  alimählich  verdickt.  Endsegment  wesentlich  dünner 
und  nur  halb  so  lang  wie  das  vorletzte,  am  Ende  mit  5  gleich 
großen,  gespreizten  stumpfen  Hautzapfen,  3  oberen  und  2  unteren, 
welche  an  der  Innenseite  breit  schwarzbraun  gesäumt  sind  und  das 
Stigmenfeld  umschließen.  Stigmen  klein,  punktförmig,  schwarz- 
braun, an  der  Basis  der  oberen  seitlichen  Hautzapfen,  zwischen  den 
dunklen    Saumlinien.      Im    Wald    an    feuchten    Stellen    auf    alten 


38  K.  Giünberg, 

Fahrwegen  und  an  Bachrändeni  in  der  oberen  Erdschicht  unter  Laub 
gefunden.  Iraagines  Mai — Juli.  Larven  aucli  im  August  gefunden. 
Puppe  (nach  Beling)  6,.5  mm  lang,  am  Thorax  1  mm  dick, 
schmutzigweiß,  Thorax,  Flügel-  und  Beinscheiden  gebräunt.  An 
der  Stirnkante  2  kleine,  stumpfe,  braune,  nahe  zusammenstehende 
Zähnchen.  Vorderstigmen  ziemlich  lang,  hell,  die  Spitzen  ver- 
breitert und  flach,  divergierend,  abwärts  gerichtet.  Prothorax  am 
stark  abschüssigen  Vorderrand  mit  einer  Querreihe  von  4  kleinen, 
spitzen,  braunen  Zähnchen,  die  mittleren  wesentlich  stärker  als  die 
seitlichen.  Thorax  hoch  gewölbt,  glänzend.  Hinterleib  9gliedrig, 
walzig,  am  Ende  zugespitzt,  3.-8.  Segment  dorsal,  4.-8.  Segment 
ventral  mit  einer  Querreihe  sehr  kleiner,  dicht  stehender  schwärz- 
licher Zähncheu.  Flügelscheiden  bis  zum  Ende  des  3.,  Beinscheiden 
beim  (J  bis  zum  Ende  des  6.,  beim  ^  bis  zum  Ende  des  5.  Seg- 
ments reichend.  Endsegment  der  (^  Puppe  kolbig  stumpf,  oben 
vor  dem  Ende  mit  2  kleineu,  braunen,  spitzen,  nahe  zusammen- 
stehenden Zähnchen.  Legeröhrenscheiden  des  $  paarweise  ver- 
wachsen, braun,  aufwärts  gebogen,  obere  lang  uud  spitz,  untere 
ganz  kurz. 

Erioptera  squalida  Lw. 

Lehmfarben,  Thoraxrückon  und  Hinterleib  gewöhnlich  etwas 
gebräunt.  Fühler  hellbraun,  gegen  die  Spitze  leicht  verdunkelt, 
Taster  etwas  dunkler  braun.  Flügel  grauliraun  getrübt  mit  hell- 
braunen Adern;  Discoidalzelle  offen.  Schwinger  wie  der  Körper, 
ebenso  die  Beine.     5—6  mm.     Schlesien,  Halle. 

Erioptera  taenionota  Wiedem. 
Rot  gelb.  Thorax  mit  unscharfer,  Hinterleib  mit  scharfer,  an 
der  Wurzel  verbreiterter  dunkelbrauner  Mittellängsstneme.  Fühler 
dunkelbraun  mit  gelber  Wurzel,  Taster  schwarzbraun.  Stirn  und 
Scheitel  weißlich  bestäubt  mit  verwaschenem  schwarzen  Mittelfleck, 
Schulterecken  des  Thorax  weißlich.  Flügel  gelblich  graubraun  ge- 
trübt mit  hellbraunen  Adern;  Discoidalzelle  offen.  Schwinger  gelb 
mit  schwarzbraunem  Kopf.  Beine  bräunlichgelb,  nur  die  äußersten 
Tarsenspitzen  dunkler.     5—6  mm.     Verbreitet. 

Erioptera  trivialis  Äleig. 
Schwarzbraun,  dicht  grau  bestäubt.  Thorax  mit  scharfer 
schwarzbrauner,  bis  zur  Quernaht  reichender  Mittellängsstrieme, 
auf  dem  Rücken  mehr  gelblichgrau,  an  den  Pleuren  hellgrau  be- 
stäubt. Fühler  und  Taster  schwarzbraun.  Genitalien  hellbraun. 
Flügel  bräunlichgrau  getrübt  mit  braunen  Adern.  Discoidalzelle 
meist  deutlich  geschlossen.  Schwinger  gelbbraun.  Beine  dunkel- 
braun mit  gelblicher  oder  schwarzbraun  mit  hellbrauner  Wurzel. 
5—6  mm.     Weit  verbreitet. 

Erioptera  fuseipennis  Meig, 
Dunkelbraun.  Thoraxrücken  und  Mesophragma  schwarzbraun, 
Scutellum,  Seitenrand  und  Pleuren  heller,  mehr  gelblichbraun,  grau 
bestäubt,  Kopf  dunkelbraun,  ebenso  die  Fühler  und  Taster.  Hinter- 
leib dunkelbraun  bis  schwarzbraun  mit  gelblichgrauer  Behaarung, 
Genitalien  hellbraun.  Flügel  gleichmäßig  und  stark  graubraun 
getrübt  mit  schwarzbraunen  Adern;  Discoidalzelle  offen.   Schwinger 


Diptera,  Zweiflügler.  39 

hellbraun.     Beine  dunkelbraun  mit  gelblicher  Wurzel  und  schwärz- 
lichen Tarsenenden.     5—6  mm.     Auf   sumpfigen  Wiesen,   gemein. 
Ungenügend  bekannte  Arten: 

Erioptera  griseipennis   Meig. 

Kopf  aschgrau.  Thorax  rostgelb  mit  weißen  Schultern.  Hinter- 
leib schwärzlich.  Flügel  grau.  Schwinger  blaßgelb.  Beine  rost- 
gelb, Schenkelspitzen  gebräunt.  6  mm.  Seit  M  ei  gen  nicht  beob- 
achtet. 

Erioptera  opaca  Meig. 

Graubraun.  Fühler  braun.  Thorax  weiß  gerandet.  Hinterleib 
rostgelb  behaart.  Flügel  grau,  Discoidalzelle  offen,  hintere  Quer- 
ader vor  der  vorderen,  näher  an  der  Wurzel.  Beine  gelblich.  4  mm. 
Seit  Meigen  nicht  beobachtet. 

Erioptera  montana  Meig. 
Schmutzig  gelblich.  Fühler  von  halber  Körperlänge,  braun 
mit  gelber  ^Vurzel.  Taster  braun.  Flügel  blaßgrau  getrübt  mit 
braunen  Adern.  Schwinger  gelb  mit  braunem  Kopf.  Beine  braun 
mit  gelber  Wurzel.  3  mm.  Hohes  Venu,  an  sumpfigen  Stellen 
sehr  gemein.     Nicht  näher  bekannt. 

Acyphona  O.-S. 

Nahe  verwandt  mit  Erioptera,  unterscheidet  sich  durch  den  Ver- 
lauf von  Ax  (Fig.  42),  welche  vor  der  Mündung  nicht  gegen  An  ge- 
schwungen ist,  sondern  etwas  mit  ihr  divergiert  und  dicht  vor  der 
Mündung  zum  Hinterrand  abbiegt;  Axillarzelle  daher  bis  zur  Spitze 
erweitert.  Übrige  Merkmale,  auch  die  Lebensweise,  wie  bei  Erioptera. 
8  deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 

1.  Flügel  braun  gefleckt;  Discoidalzelle  geschlossen. 

A.  maculata. 

—  Flügel  ungefleckt.  2. 

2.  Schwarze  Art;  Discoidalzelle  offen.  A.  melampodia. 

—  Lehmgelbe  Art;  Discoidalzelle  geschlossen.  A.  pallens. 

Acyphona  maculata  (Meig.). 
Gelblich  braun,  Scheitel,   Thoraxrücken   und  Seitenränder   des 
Hinterleibs    schwarzbraun.      Fühler   gelbbraun,    gegen    die    Spitze 
dunkler, Taster  schwarzbraun.  Genitalien  gelbbraun.  Flügel  (Fig.  42) 
grau  getrübt  mit  braunen  grau 
gekernten  Ringflecken  an  den 
Queradern,    an    der   Wurzel 
von    R,    und    an    den    Ader- 
mündungen.      Discoidalzelle 
geschlossen.    Schwinger  blaß 
mit    dunklem    Kopf.      Beine 

gelbbraun         mit         schmalen     ^"'8-  42-     Acyphona  maculata  (Meig.),   Flügel. 

schwarzbraunen    Ringen    vor 

den  Schenkelspitzen  und  auf  der  Wurzelhälfte  der  Vorderschenkel. 

Tarsenspitzen  dunkel.    5 — 7  mm.    An  schlammigen  Bächen,  häufig. 


40  K.   Grünberg, 

Puppe  (nach  Beling)  6  mm  lang,  am  Thorax  1  mm  dick, 
walzig,  hinten  verdünnt,  schmutzigweiß.  Auf  der  Stirn  2  kleine 
braune  gekrümmte  Zähnchen.  Vorderstigmen  fadenförmig,  schwarz, 
mit  gekrümmter  Spitze.  Flügelscheiden  glänzend  braun,  bis  zum 
Ende  des  3.,  Beinscheiden  bis  zum  Ende  des  5.  Hinterleibssegments 
reichend.  3. — 7.  Segment  nahe  dem  Hinterrand  mit  einer  dichten 
Querreihe  schwarzer  Dörnchen.  Hinterende  beim  J  abgestutzt, 
mit  2  dorsalen  spitzen  Zähnchen  und  einem  größeren  stumpfen 
ventralen  Zahn,  beim  $  mit  kegelförmiger,  glänzend  brauner  Lege- 
röhrenscheide. 

Puppen  August  im  Schlamm  eines  austrocknenden  Bachbettes, 
ferner  in  einem  feuchten  Hohlwege  in  der  Erde  gefunden. 

Acyphoiia  melampodia  Lw. 

Schwarz,  Kopf  und  Thorax  hellgrau ,  Thoraxrücken  bis  zur 
Quernaht  mehr  dunkel  braungrau  bestäubt.  Fühler  und  Taster 
schwarz.  Thorax  mit  3  dunklen  Längsstriemen,  die  mittlere  geteilt, 
die  seitlichen  vorn  verkürzt.  Hinterleib  schwarz  mit  dünner,  an 
den  Hinterrändern  der  Segmente  dichterer  weißlicher  Behaarung. 
Hypopygium  des  J  dick,  schwarz  oder  tief  schwarzbraun,  Lege- 
röhre rostgelb  mit  schwarzer  Basis,  nur  schwach  aufwärts  gekrümmt. 
Flügel  grau  getrübt  mit  bräunlichem  Randmal,  von  welchem  aus 
eine  stärkere  graue  Trübung  querbindenartig  gegen  den  Hinterrand 
zieht;  unmittelbar  vor  der  Flügehnitte  ein  ähnlicher  grauer  Schatten ; 
Discoidalzelle  offen.  Schwinger  blaßgelb.  Beine  tief  dunkelbraun 
oder  ganz  schwarz.     5  mm,  Flügel  etwas  länger.     Harz,  Posen. 

Acyphona  pallens  Lw. 

Lehmfarben,  Thorax  etwas  rötlich,  auf  dem  Rücken  dunkler, 
dünn  grau  bereift.  Fühler  schwarzbi'aun  mit  gelber  Wurzel,  Taster 
schwarzbraun.  Hinterleib  mit  schwärzlichen  Rückenflecken;  Geni- 
talien lehmgelb.  Flügel  gleichmäßig  gelblichgrau  getrübt,  ohne 
dunkleres  Randmal;  Discoidalzelle  geschlossen.  Schwinger  blaß- 
gelb. Beine  lehmgelb.  Knie,  Schienenspitzen  und  Tarsenenden 
dunkelbraun.     Körper  4,  Flügel  5  mm.     Biebrich  a.  Rh. 

Mesocyphona  O.-S. 

Nahe  verwandt  mit  Erioptera,  Unterschied  nur  im  Geäder: 
Ml  4- 2  gegabelt,  M3+4  einfach.  Ax  wie  bei  Erioptera  verlaufend. 
Emzige  deutsche  Art: 

Mesocyphona  fossarum  Lw. 

Schwarzbraun,  schmutzig  grau  bestäubt.  Thorax  mit  weißlichen 
Schulterecken  und  2  unscharfen  schwarzbraunen  Längsstriemen  auf 
der  vorderen  Hälfte.  Genitalien  gelbbraun.  Flügel  ziemlich  stark 
bräunlichgrau  getrübt  mit  dunkelbraunen  Adern.  Discoidalzelle 
offen.  Schwinger  mit  blassem  Stiel  und  braunem  Kopf.  Beine 
dunkelbraun  mit  gelblicher  Wurzel.     5  mm.     Posen. 

Molophilus  Cuit. 

Nahe  verwandt  mit  Erioptera.  Ziemlich  kleine  gelbe  bis 
schwarze,  zuweilen  dicht  behaarte  Arten.  Flügelgeäder  (Fig.  43) 
von  dem  bei  Erioptera  wesentlich  abweichend :  zwischen  Sc  und  R, 


Diptera,  Zweiflügler.  41 

keine  Querader;  R^  viel  näher  an  der  Wurzel,  Ri-f  6  erst  hinter 
der  Gabelung  von'R2  +  3  aus   dem  unteren   Ast  (Rj)   entspringend 

(oder  R2+3  einfach,  R4+5  gega-  

belt);  Gabelung  von  AI  und  hin- 
tere Querader  bedeutend  näher 
an  der  Wurzel;  Discoidalzelle 
offen;  Adern  und  Saum  sehr 
lang  und  dicht  behaart.  Schen- 
kel an  der  Spitze  immer  etwas  ^'g-  43.  ^.^/^.7«^^a//.«^/.«/./«. 
und    zuweilen    sehr    merklich 

verdickt.  Mittelbeine  vAcsentlich  kürzer  als  die  Vorder-  und  Hinter- 
beine. Hypopygialanhänge  des  <J  zuweilen  vorstehend,  lang  und 
spitz.  Übrige  Merkmale  wie  bei  Enoptera,  aucti  die  Lebensweise.  Die 
(^  oft  scharenweise  über  Gräben  in  der  Luft  tanzend.  7  deutsche 
Arten.     Entwicklung  wenig  bekannt  (s.  M.  ochraceus  und  obscurus). 

Artenübersicht. 

1.  Gelbe  Arten.  2. 

—  Schwarzbraune  oder  graue  Arten.  4. 

2.  Thorax    mit    3    dunklen     Längsstriemen ,    Hinterleib    oben 
dunkelbraun    mit    gelben    Hinterrandsäumen. 

M.  propinquiis. 

—  Thorax    ungestriemt,    Hinterleib    heller,    ohne    Hinterrand- 
säume. 3. 

3.  Hypopygialanhänge  des  (^  kurz,  nicht  vorstehend. 

M.  ochraceus. 

—  Hypopygialanhänge  des  (j'  lang,  weit  vorstehend. 

M.  appendiculatus. 

4.  Tief  schwarzbraune,  fast  schwarze  Art;    Flügel  kurz,   kaum 
länger  als  der  Hinterleib,  intensiv  geschwärzt.  M.  ater. 

—  Körper  schwarzbraun  oder  grau;    Flügel  deutlich  länger  als 
der  Hinterleib,  graubraun  oder  grau.  5. 

5.  Körper  grau,  Thorax  mit  weißlichgelber  Seitenbinde. 

M.  grisens. 

—  Körper  einfarbig  schwarzbraun.  6. 

6.  Körper  und  Flügel  nicht  auffällig  lang  behaart,  Hypopygial- 
anhänge $  vorstehend;  Beine  mit  gelblicher  Wurzel. 

M.  obscurus. 

—  Körper  und  Flügel  sehr  lang  und  dicht  behaart,  Hypopygial- 
anhänge des  (^  nicht  vorstehend;  Beine  ganz  dunkel. 

M.  murinus. 

Molophilus  ochraceus  (Meig.). 

Lehmfarben  mit  blaßgelber  Behaarung.  Thorax  und  Hinter- 
leib oben  zuweilen  etwas  dunkler.  Fühler  gegen  die  Spitze,  Taster 
ganz  dunkelbraun.  Anhänge  des  Hypopygiums  beim  ^  nicht  vor- 
stehend. Flügel  gelblichgrau  mit  blassen,  gelb  behaarten  Adern. 
Beine  an  der  Wurzel  gelb,  von  den  Schenkelspitzen  an  braun, 
Tarsenenden  dunkler.     4—5  mm.     Juni — Juli.     Häufig. 

Larve  (nach  Beling)  bis  8  mm  lang,  vorn  0,8  mm  dick, 
12gliedrig,  schlank,  schmutzig  rostgelb,  am  3.  Segment  am  breite- 
sten, nach  vorn  und  hinten  verdünnt.  ,, Kieferkapsel  klein,  gelb- 
braun,   mit   2   oberen    schmalen,   laugen,    schwarzen,   in   der  Mitte 


42  K.  Grünberg, 

bald  mehr,  bald  weniger  bauchig  auseinander  tretenden  und  einen 
ovalen  Raum  einschließenden,  nahe  vor  dem  Ende  durch  einen 
gleich  gefärbten  und  gleich  dicken  Querriegel  verbundenen  Gräten; 
unterhalb  dieser  2  armförmige,  weit  auseinander  tretende  und  dann 
wieder  genäherte,  an  ihren  Enden  etwas  spateiförmig  erweiterte 
und  etwas  kürzere  Gräten  und  unter  diesen  1  Paar  gleich  lange 
und  gleich  gestaltete,  an  den  Hinterenden  einander  genäherte  Gräten; 
€S  markieren  sich  demnach  hinter  der  kleinen  Kieferkapsel  an  jeder 
Kopfseite  3  Gräten,  1  kürzere  obere  resp.  innere  und  2  längere, 
an  ihren  Enden  etwas  erweiterte  untere  resp.  äußere  Gräten.  Hinter 
den  oberen  beiden  Kieferkapselgräten  2  große,  rundliche,  rost- 
bräunliche oder  schwärzliche  Hornplättchen  durchscheinend."  End- 
segment stark  verdünnt;  halb  so  lang  wie  das  vorletzte,  am  Ende 
mit  5  das  Stigmenfeld  umgebenden  stumpfen  Hautzähnen,  3  oberen 
und  2  unteren,  der  mittlere  obere  wesentlich  kleiner  als  die  übrigen, 
welche  ungefähr  gleich  groß  und  an  der  Innenseite  mit  2  parallelen, 
an  den  oberen  Zähnen  schmäleren,  an  den  unteren  sehr  breiten 
schwarzen  Längsstreifen  gesäumt  sind;  der  obere  mittlere  Zahn  an 
der  Innenseite  geschwärzt.  Stigmen  sehr  klein,  oval,  schwarzbraun, 
an  der  Basis  der  oberen  seitlichen  Zähne  zwischen  den  schwarzen 
Längsstreifen.  In  nasser  Erde  neben  einem  Bach  in  schattigem 
Buchenwald  gefunden. 

Puppe  (nach  Beling)  bis  6  mm  lang,  0,7  mm  dick,  walzig, 
hinten  zugespitzt,  schmutzigweiß,  Kopf,  Thorax,  Flügel  und  Lege- 
röhrenscheiden gebräunt.  Stirn  mit  leisten  förmiger  Kante,  Vorder- 
stigmen über  den  großen  ovalen  Augen,  ziemlich  lang  und  dünn, 
aufwärts  gerichtet  und  etwas  divergierend.  Prothorax  am  steil  ab- 
fallenden Vorderende  mit  einer  Querreihe  von  4—6  rückwärts  ge- 
krümmten spitzen  braunen  Zähnchen,  die  mittleren  am  kräftigsten. 
Flügelscheiden  bis  zum  Finde  des  3.,  Beinscheiden  beim  (j  bis 
zum  Ende  des  6.,  beim  §  bis  zum  Ende  des  5.  Hinterleibssegmentes 
reichend.  Endsegment  des  c?  mit  2  gerundeten,  zangenförmig 
zusammengebogenen  verwachsenen  Klappen,  Legeröhrenscheiden 
paarweise  verwachsen,  etwas  aufgebogen,  die  oberen  länger  als  die 
unteren. 

Molophilus  appendiculatiis  (Staeg.). 
Hypopygium  des  J  (Fig.  44)  mit  laugen,  weit  vorstehenden,  an 
der  Spitze  geschwärzten  Anhängen.      Übrige  Merkmale  und  Größe 
wie  bei  M.  ochraceiis.     Häufig. 

Molophilus  propinquus  (Egg). 
Lehmfarben.  Stirn  grau;  Fühlerspitze  und  Taster  dunkelbraun. 
Thorax  mit  3  unscharfen  dunkeln  Längsstriemen.  Hinterleib  oben 
dunkelbraun  mit  schmalen  gelben  Hinterrandsäumen.  Genitalien 
gelb,  Anhänge  beim  ^  vorstehend,  schwarz,  etwas  kürzer  als  bei 
M.  appendiculatus ,  Legeröhre  kurz  und  spitz.  Flügel  graugelb. 
Beine  von  den  Schenkelspitzen  an  verdunkelt,  Schienenspitzen  und 
Tarsen  schwarzbraun.     4  mm.     Verbreitet. 

Molophilus  ater  (Meig.). 
Einfarbig  tief  schwarzbraun  mit  eben.solcher  Behaarung.  Thorax 
etwas  glänzend.     Haltezangen  des  ^  (Fig.  45)  stark  entwickelt,  breit 
und  lang,  an  der  Basis  klaffend,  an  der  abgerundeten  Spitze  sich  be- 


Diptera,  Zweiflügler.  43 

rührend,  untere  Anhänge  niesserförniig,  abwärts  gebogen,  am  Rande 
fein  gesägt.  Legeröhre  sehr  schlank  und  spitz,  hellbraun.  Flügel 
kurz  und  schmal,  den  Hinterleib  kaum  überragend,  intensiv  ge- 
schwärzt Schwinger  weiß.  Beine  schwarzbraun;  Schenkel  an  der 
Spitze  deutlich  verdickt.     3—4  mm.     Häufig. 

Molophilus  obscurus  (Meig.). 
Schwarzbraun  mit  gelblichgrauer  Behaarung,  Kopf  und  Thorax 
dünn  grau  bestäubt.  Genitalien  braun,  untere  Anhänge  vorstehend, 
lang  und  spitz,  schwarz.  Legeröhre  lang  und  spitz.  Flügel  bräun- 
lichgrau getrübt.  Schwinger  weiß  oder  blaß  bräunlich.  Beine 
dunkelbraun  mit  gelblicher  Wurzel  und  schwarzbraunen  Tarsen. 
3 — 4  mm.     An  schlammigen  Gräben,  sehr  häufig. 


Fig.  44.     Molophilus  appeudiculattis  Fig.  45.     Molophilus  ater  (Meig.), 

(Staeg.),  (j',  Hypopygium.  J,   Hypopygiiini. 

Larve  (nicht  näher  bekannt)  von  Beling  Anfang  August  in 
nasser  schlammiger  Erde  am  Rande  eines  austrocknenden  Baches, 
Puppe  ähnlich  der  von  M.  ochraceus,  Mitte  Mai  in  feuchter  Erde 
neben  einem  Wassergraben  gefunden. 

Molophilus  raui-imis  (Meig.). 
Ähnlich  J/.   obscttrus,   aber  kleiner,    Körper   und   Flügel  sehr 
dicht  und   lang  behaart.     Hypopygialanhänge  beim    (j'   nicht   vor- 
stehend.     Schwinger    schwarzbraun.      Beine    von    der    Wurzel    an 
dunkelbraun.     2  mm.     Stellenweise  häufig. 

3IolophiIus  grlseus  (Meig.). 
Grau.  Fühler  schwarzbraun  mit  gelber  Wurzel,  Taster  schwarz- 
braun. Thorax  mit  weißlichgelber  Seitenbinde.  Hinterleib  braun- 
grau mit  blaßgelben  Hinterrandsäumen  und  unterbrochener  schwarz- 
brauner Mittellängsstrieme.  Genitalien  gelb.  Flügel  grau  getrübt. 
Schwinger  weißlich.  Beine  braungelb  mit  heller  Wurzel,  Schenkel- 
und   Schienenspitzen   und  Tarsen  dunkelbraun.     3  mm.    Verbreitet. 

Ti'imicra  O.-S. 

Ziemlich  große  düster  gefärbte  Arten  mit  stark  gebräunten 
Flügeln  und  dicht  behaarten  Beinen.  Kopf  kugelig,  Rüssel  kurz 
zylindrisch,  Taster  kurz,  4  gliedrig,  Glieder  gleich  lang,  Fühler 
iGgliedrig,  1.  Glied  dick,  walzig,  Geißelglieder  kurz  oval,  deutlich 
abgesetzt,  bis  gegen  die  Spitze  annähernd  gleich  breit,  die  3  oder 
4  letzten  Glieder  plötzlich  stark  verdünnt.  Thorax  hoch  gewölbt 
mit  deutlicher  Quernaht.  Hypopygium  des  $  sehr  stark  ent- 
wickelt, Zangenhälften  dick  aufgetrieben,  fast  kugelig,  mit  kräftigen 
einwärts  gebogenen   Haken;  Legeröhre  ziemlich  kurz,    aufwärts  ge- 


44  K.  Grünberg, 

bogen.  Flügel  (Fig.  46)  stark  getrübt,  Sc  mit  R,  auf  der  Flügel- 
mitte,  Rj  mit  R.^  unter  der  Mündung  von  Sc  durch  eine  Querader 
verbunden;  R2+3  gegabelt,  Äf  3 ästig,  Discoidalzelle  vorhanden. 
Beine  lang  aber  verhältnismäßig  kräftig,  Schenkel  gegen  die  Spitze 
deutlich  verdickt;  Schienen  ohne  Endsporne.  Die  einzige  deutsche 
Art  kommt  an  Gewässern  vor  und  scheint  auch  in  der  Entwick- 
lung an  solche  Örtlichkeiten  gebunden. 

Trimicra  pilipes  (Meig.). 
Kopf   hellbraun,  Stirn    und  Scheitel   mit  schwärzlicher  Längs- 
strieme; Fühler  und  Taster  schwarzbraun.     Thorax  hell  rostbraun, 
Rücken    und  Mesophragma   schwärzlich,    braun    bestäubt;    Pleuren 

mit  dünner  weißlicher  Berei- 
fung. Hinterleib  scharzbraun 
oder  fast  schwarz,  mit  gelb- 
braunen ,  ebenso  behaarten 
Seitenrändern ;  Genitalien 
Fig.  46.  Trimtcra  pilipes  (Meig.),  Flügel,  hellbraun.  Flügel  gleich- 
mäßig und  intensiv  graubraun 
getrübt,  nur  die  Queradergegend  etwas  dunkler.  Schwinger  dunkel- 
braun. Hüften  und  Beine  gelbbraun,  Tarsen  gegen  die  Spitze  schwarz- 
braun; auch  die  Wurzelhälfte  der  Schenkel  gewöhnlich  dunkler;  die 
verdickten  Endhälften  der  Schenkel,  die  ganzen  Schienen  und  Meta- 
tarsen  dicht,  fein  und  lang  behaart.  8—10  mm.  Weit  verbreitet, 
im  allgemeinen  selten. 

Larve  (nach  Beling)  10  mm,  ausgestreckt  15  mm  lang,  1,3  mm 
dick,  walzig,  12gliedrig,  sehr  beweglich,  schmutzig  gelblichgrau,  fein 
schwärzlich  chagriniert.  Kieferkapsel  schmal,  glänzend,  vorn  schwarz- 
braun, hinten  gelblichl)raun.  Mandibeln  stark,  sichelförmig,  schmal 
und  spitz,  kastanienbraun.  Taster  ziemlich  lang,  braun,  hell  ge- 
ringelt. Körpersegmente  bis  zum  10.  an  Länge  zunehmend,  die 
beiden  letzten  kürzer  und  dünner,  Eiidsegment  mit  2  langeil  dünnen, 
parallel  nach  hinten  gerichteten  und  an  der  Spitze  einige  steife 
Haare  tragenden  Zapfen.  Hinterstigmen  dorsal  an  der  Basis  der 
Zapfen,  sehr  klein,  schwarzbraun.  7. — 9.  Segment  mit  je  2  starken 
ventralen,  am  Ende  mit  braunen  Zähnchen  besetzten  Fußstummeln, 
10.   und   11.  Segment  mit  je  2  schwächeren  Fußstummeln. 

Puppe  (nach  Beling)  bis  11  mm  lang,  am  Thorax  1,7  mm 
dick,  schmutzigweiß.  Vorderstigmen  kurz,  breitgedrückt,  hellbraun, 
zwischen  denselben  2  spitze  braune  Zähnchen.  Vorderrand  des 
Prothorax  mit  ungleicher  feiner  Zähnelung,  joderseits  mit  2  größeren 
spitzen  braunen  Zähnchen.  Flügelscheiden  bis  zum  Ende  des  3., 
Beinscheiden  bis  zur  Mitte  des  ö.  Hinterleibssegmentes  reichend. 
Endsegment  beim  $  abgerundet  kolbig,  beim  ^  ™it  spitzer,  glänzend 
brauner  Legeröhrenscheide.     Pnppenruhe  1  Woche. 

Larven  Mitte  August  im  Schlamm  eines  austrocknenden  Bach- 
bettes gefunden  (Beling). 

Syniplecta   Meig. 

Ziemlich  kleine  zarte  Arten  mit  gefleckten  Flügeln  und  auf- 
fällig geschwungener  Axillarader. 

Kopf  (Fig.  47)  kugelig  mit  kurzem  Rüssel.  Fühler  I6gliedrig, 
1.  Glied  walzenförmig,  2.  Glied  verbreitert,  becherförmig,  Geißelglieder 


Diptera,  Zweiflügler. 


45 


oval,  sitzend,  gegen  die  Spitze  stark  verdünnt,  mit  wirtelständigen  Bor- 
sten. Taster  4 gliedrig,  Glieder  von  annähernd  gleicher  Länge.  Thorax 
ziemlich  stark  gewölbt,  Hinterleib 
9 gliedrig,  ziemlich  dicht  behaart, 
Legeröhre  des  5  kurz  (Fig.  49), 
der  obere  Teil  aufwärts  gebogen, 
Hypopygium  des  (J  (Fig.  48) 
ebenfalls  aufwärts  gebogen,  Halte 
zange  dick  und  kräftig,  am  Ende 
mit  3  starken  einwärts  gebogenen 
Haken.  Flügel  (Fig.  50)  verhältnis- 
mäßig groß  und  breit,  den  Hinter- 
leib überragend,  gefleckt;  zwischen 
Sc  und  Ri  sowie  zwischen  Ri  und 
dem  oberen  Ast  von  R2  +  3  eine 
Querader;  auch  die  Aste  von 
R2+3  können  durch  eine  Querader 
verbunden  sein ;  R4-f-.5  am  Ur- 
sprung der  vorderen  Querader  ge- 


Fig.    49. 

Fig.  48   und    49.     Symplecta   puncti- 

pennis  Meig.     ^    und  stictica    Meig. 

5,    Hiuterleibsende. 


Symplecta  stictica  Meig.,  Kopf. 


Fig.  50.     Symplecta  punctipetmis  Meig.,  Flügel. 


■4  +  5 
1  +  2 


knickt,  einfach.  M  3 ästig,  oberer  oder 
unterer  Ast  gegabelt  und  mit  dem  anderen 
durch  eine  Querader  verbunden,  daher 
Discoidalzelle  geschlossen.  Ax  vor  dem 
Ende  sehr  stark  geschwungen.  Beine  lang, 
Schenkel  am  Ende  etwas  verdickt,  Schienen- 
eudsporne  fehlen. 

Fliegen    auf   nassen  NViesen.     Entwick- 
lung wenig  bekannt  (s.  unten). 


Fig.  51.     Aderverlauf  bei 

Symplecta  stictica  Mcig. 

und  similis  Schuinm. 


Artenübersicht. 

R.>    und  Rg    durch   eine    Querader    verbunden,    unterer  Ast 
von  AI  gegabelt.  S.  punctipennis. 


46  K.  Grünberg, 

—  Querader  zwischen   R^    und  R^    fehlend,   oberer  Ast  von  M 
gegabelt.  2, 

2.  Hinterleib    mit    hellem    Seitenrand,    Schenkel    mit    dunkel- 
braunem Ring  vor  der  Spitze.  S.  stictica. 

—  Hinterleib  einfarbig  dunkel,   der  braune  Schenkelring  direkt 
an  der  Spitze.  S.  similis. 

Symplecta  pnnetipennis  Meig. 

Fühler  und  Taster  schwarzbraun  mit  etwas  hellerer  Wurzel. 
Körper  graubraun  bis  schwarzbraun,  Kopf  und  Thorax  gelblichgrau 
bestäubt,  Thorax  luit  3  schwärzlichen  Längsstriemen.  Legeröhre 
und  Haltezange  gelblich,  Haken  der  letzteren  schwarz.  Flügel 
(Fig.  50)  grau  mit  schwarzbraunen  Adern  und  dunkeln  Flecken  an 
allen  Queradern  außer  der  Subcostalquerader,  sowie  an  der  Mündung 
von  Sc  und  Rj  und  an  der  Wurzel  von  R2  +  3  und  R44-5.  Zwischen 
R,  und  R.,  eine  Querader,  bei  M  der  untere  Ast  gegabelt.  Schwinger 
dunkelbraun  mit  hellem  Stiel;  Beine  dunkelbraun  mit  gelblicher 
Wurzel.     5—6  mm.     Auf  feuchten  Wiesen,  nicht  häufig. 

Larve  (nach  Reling)  bis  10  mm  lang,  am  Thorax  1  mm  dick, 
glatt,  zylindrisch,  schmutzig  gelbgrau  mit  glänzend  schwarzbrauner 
Kieferkapsel.  Eudsegment  dünner  und  kürzer  als  das  vorletzte,  mit 
5  gleich  großen  gespreizten  Zapfen,  welche  die  kreisrunden  hell- 
braunen, schmal  dunkel  gesäumten  Hinterstigmen  umstellen,  die 
beiden  unteren  an  der  Innenseite  bräunlich  gerandet,  die  andern 
innen  ganz  schwarzbraun.  Innerhalb  der  dunkeln  Ränder  der 
beiden  unteren  Zapfen  ein  kleiner  brauner  Fleck  in  einem  drei- 
.seitigen  oder  elliptischen  Wisch.  —  Ende  Juli  in  sandiger  nasser 
Erde  am  Rande  eines  Bachbettes  gefunden. 

Puppe  7  mm  lang,  am  Thorax  1  mm  dick,  schlank  und  kahl, 
hinten  etwas  verjüngt.  Über  den  verhältnismäßig  großen  Augen 
2  große,  abwärts  gebogene  schwarze  Hörnchen,  hinter  diesen  je  ein 
kleiner,  brauner,  spitzer,  rückwärts  gekrümmter  Zahn.  Thorax 
gewölbt,  schmutzig  braungelb,  etwas  dunkler  als  der  undeutlich 
Sgliedrige  Hinterleib,  cf  Puppe  am  Hinterleibsende  stumpf  kolben- 
förmig; 5  mit  2  oberen  langen  und  2  unteren  kurzen  Legeröhren- 
scheiden. 

Symplecta  stictica  Meig. 

Ahnlich  der  vorigen  Art,  etwas  größer.  Hinterleib  mit  hellem 
gelblichen  Seitenrand,  Beine  gelblichbraun  mit  schwarzbraunen 
Tarsen,  Schenkel  mit  breiteni,  dunkelbraunen  Ring  vor  der  Spitze. 
Die  Querader  zwischen  den  Ästen  von  R2+3  fehlt,  bei  vi/ ist  der 
obere  Ast  gegabelt  (Fig.  51).  6 — 7  mm.  Zusammen  mit  der  vorigen 
Art,  stellenweise  häufig. 

Symplecta  similis  Schumm. 
Im   wesentlichen  wie  S.  stictica^  im  allgemeinen  etwas  dunkler^ 
Hinterleib  einfarbig,  der  dunkle  Schenkelring  direkt  an  der  Spitze. 
Wahrscheinlich  mit  der  vorigen  identisch. 

Gonomyia  Meig. 

Ziemlich  kleine  schlanke  und  zarte,  gelbe,  braune  oder  schwarze 

Arten.     Kopf  kugelig.     Fühler  IGgliedrig,  Basalglied  dick,    walzig, 

2.  Glied    dick,    kurz    oval,    Geißelglieder    bis    zur  Mitte    oval,    die 

übrigen  gestreckt    und    dünn.     Taster  4gliedrig,  Glieder  annähernd 


Diptera,  Zweiflüfrler. 


47 


gleich  lang.  Thorax  hochgewölbt  mit  deutlicher  Quernaht.  Hinterleib 
lang  und  schmal,  abgeplattet.  J  mit  kräftiger  gedrungener,  aufgerich- 
teter HaltezangeiFig.  52),  Legeröhre 
des  5  scharf  zugespitzt.  Flügel  (Fig. 
53)  gefleckt  oder  ungefleckt.  Sc 
vor  der  Mündung  mit  R,  durch 
eine  Querader  verbunden;  R2+3 
gegabelt,  oberer  Ast  kurz,  oft  sehr 
steil  und  queraderähnlich,  1.  Un- 
terrandzelle daher  kurz,  3 eckig; 
R4+5  einfach,  Basalstück  zuweilen 
queraderähnlich;  J/  3 ästig,  Dis- 
coidalzelle  vorhanden  oder  fehlend. 
Beine  sehr  lang  und  dünn,  kurz  und  fein  behaart;  Schienen  ohne 
Endsporne.  Fliegen  an  Bächen,  auf  feuchten  Wiesen,  Entwicklung- 
wenig  bekannt  (s.  unten,   G.  schistacea  und  tenella). 


Fig.  52.    Gonomyta  tenella  Meig.,  fj', 
Hypopygium. 


lig.  53.     Gonomyia  tetiella  Meig.,    Flügel. 


Artenübersicbt. 

1.  Körper  ganz  schwarz  oder  dunkel-  bis  schwarzbraun,   höch- 
stens der  Thorax  mit  gelber  Zeichnung.  2. 

—  Körper  ganz  oder  ausgedehnt  gelb  oder  braungelb.  4. 

2.  Dunkelbraune  graubestäubte  Art  von  4 — 5  mm  Länge,  ohne 
helle  Thoraxzeichnung.  G.  schistacea. 

—  Ganz  schwarze,  etwas  größere  Arten  mit  gelber  Thorax - 
Zeichnung.  3. 

3.  Scutellum  gelb  oder  gelbgerandet.  G.  alboscutellata,  lateralis. 

—  Scutellum  schwarz.  G.  ciiicta. 

4.  Körper  ganz  blaßgelb,    nur  der  Thoraxrücken  gelblichbraun. 

G.  laeta. 

—  Wenigstens  die  Oberseite  von  Thorax  und  Hinterleib  dunkel- 
braun oder  schwarzbraun.  5. 

5.  Thorax  grau  bestäubt  mit  2  scharfen  schwarzbraunen  Längs- 
striemen; R,  und  oberer  Ast  von  R2+3  gemeinsam  in  den 
Flügelvorderrand  mündend.  G.  connexa. 

—  Thorax  ungestriemt;  Ri  und  oberer  Ast  von  R2+3  getrennt 
mündend.  6. 

6.  Oberer  Ast  von  R2+3  nicht  auffällig  steil,  Ri+5  unter  spitzem 
Winkel  aus  R2-I-3,  an  der  Wurzel  nicht  queraderähnlich. 

G.  tenella. 

—  Oberer  Ast  von  R2+3  sehr  kurz  und  steil,  (jueraderähnlich, 
R4+5  unter  rechtem  Winkel  aus  R2+3,  Basalstück  querader- 
ähnlich. 7. 

7.  Mesophragma  dunkelbraun.  G.  abbreviata. 

—  Mesophragma  gelb.  G.  lurida. 


48  K.  Grünberg, 

Gonomyia  albosciitellata  (Ros.)  (scutellata  Egg). 
Schwarz.  Scutellum  und  ein  um  den  Thorax  herumlaufender 
Randsaum  gelb.  Stirn  und  Hinterkopf  schmutzig  grau  bestäubt, 
P"'ühler  und  Taster  schwarzbraun.  Thorax  schwach  glänzend.  Pleuren 
gelb  gefleckt,  Hinterleib  matt  .schwarz  mit  schmalem  gelben  Seiten- 
rand. Genitalien  gelbbraun.  P'lügel  grau  getrübt,  oberer  Ast  von 
R24-3  ziemlich  lang.  Schwinger  schwarzbraun.  Beine  schwarz  mit 
gelblicher  Wurzel.     7 — 8  mm.     Selten. 

Gonomyia  lateralis  (Macq.). 
Schwarz,  ziemlich  stark  glänzend.     Kopf  dunkelgrau  bestäubt. 
Thorax  vorn  mit  gelber  Querlinie,  Scutellum  gelb  gerandet,  Pleuren 
mit    gelber    Strieme,    Hinterleib    mit    gelbem    Seitenrand.      Flügel 
bräunlich  getrübt.     6  mm. 

Gonomyia  cincta  Egg. 
Schwarz,  ziemlich  stark  glänzend.  Kopf  wie  bei  G.  albosciitel- 
lata. Thorax  wie  dort  schmal  gelb  gerandet,  Scutellum  schwarz, 
Pleuren  schwarz  mit  scharfer,  schwefelgelber  Längsbinde,  Genitalien 
und  Beine  ganz  schwarz.  Flügel  bräunlichgrau  getrübt.  Discoidal- 
zelle  offen.     Schwinger  schwarzbraun.     5 — 6  mm. 

Gonomyia  schistacea  (Seh u mm.). 

Kopf  und  Thorax  dunkelbraun  bis  schwarzbraun,  grau  be- 
stäubt. Fühler  und  Taster  schwarzbraun.  Hinterleib  dunkel  grau- 
braun, Genitalien  gelbbraun.  Flügel  grau  getrübt,  oberer  Ast  von 
R24-3  sehr  kurz,  queraderähnlich.  Schwinger  gelb.  Beine  schwarz- 
braun mit  blaßgelber  Wurzel.     4—5  mm. 

Larve  (nach  Beling)  6  mm  lang,  0,8  mm  dick,  vorn  stark 
verdickt,  nach  hinten  allmählich  verjüngt,  intensiv  bräunlichgelb, 
die  vorderen  Segmente  deutlich  abgeschnürt,  die  hinteren  mit  zahl- 
reichen sekundären  Ringeln.  Kieferkapsel  sehr  klein,  gelbbraun, 
Kieferkapselgräten  sehr  schmal,  braun,  schwach  durchscheinend, 
hinten  durch  feine  Querbalken  verbunden.  Endsegment  stumpf, 
kolbenförmig,  in  4  ganz  kleine  höckerförmige  Hautzähnchen  endend, 
die  beiden  oberen  etwas  weiter  vorn  und  in  größerem  Abstand  von- 
einander als  die  kräftigeren  unteren.  Stigmen  zwischen  den  beiden 
oberen  Zähnchen  klein,  kreisrund,  gelbbraun,  um  den  4fachen 
Durchmesser  des  einen  voneinander  entfernt.  Larven  und  Puppen 
Anfang  Mai  in  schmierig  nasser  Erde  neben  einer  Wasserrinne  in 
einem  Buchenbestande  gefunden. 

Puppe  (nach  Beling)  bis  5  mm  lang,  0,8  mm  dick,  walzig, 
hinten  zugespitzt,  weiß,  dünn  und  fein  lang  behaart.  ,,Kopf  senk- 
recht, .schnauzenförmig,  stumpflich  etwas  erweitert  und  an  der  Er- 
weiterung unregelmäßig  dicht  braun  gezähnelt.  Augen  klein,  rund- 
lich, braun  durchscheinend.  Vorderkante  des  steil  ansteigenden 
Prothorax  mit  einer  in  der  Mitte  unterbrochenen  Querreihe  kleiner, 
ungleicher  brauner,  nicht  regelmäßig  gestellter  Zähnchen  am  Be- 
ginne des  steilen  Abfalles."  Hinterleib  Qgliedrig.  Flügelscheiden 
bis  zur  Mitte  des  3.,  Beinscheiden  beim  (^  bis  zur  Mitte  des  8., 
beim  ^  bis  zum  Anfang  des  G.  Segmentes  reichend.  Endsegment 
des  $  an  der  Spitze  gebräunt,  oben  hinter  der  Mitte  mit  einer 
Querreihe    von    4    braunen    Zähnchen ,    am    Ende    mit    2    spitzen 


Diptera,  Zweiflügler.  49 

abwärts  gerichteten  Dornenzähnchen.  Endsegment  des  etwas  größeren 
$  oben  mit  2  Querreihen  kleiner  brauner  Zähnchen,  die  rotbraune, 
aufwärts  gebogene  Spitze  jederseits  mit  2  braunen  Dornenzähnchen. 

Gonomyia  tenelia  Meig. 

Kopf  gelb,  Stirn,  Fühler  und  Taster  dunkelbraun.  Thorax- 
rücken, Mesophragma  und  Oberseite  des  Hinterleibes  dunkelbraun 
bis  schwarzbraun,  Scutellum  blaßgelblich,  Pleuren,  Seitenränder 
und  Unterseite  des  Hinterleibes  schwefelgelb.  Hypopygium  und 
Legeröhre  bräunhchgelb.  Flügel  grau  getrübt,  Schwinger  gelb. 
Beine  gelblichbraun,  Tarsen  verdunkelt.     5  mm.     Häufig. 

Larve  von  Beling  im  August  in  nasser,  schlammiger  Erde 
am  Rande  eines  austrocknenden  Baches  gefunden,  nicht  näher 
bekannt. 

Gonomyia  .abbreviata  Lw. 

In  der  Färbung  sehr  ähnlich  G.  tenelia,  Pleuren  etwas  dunkler. 
Oberer  Ast  von  i'?2-f3  sehr  kurz  und  steil,  queraderähnlich, 
1.  Unterrandzelle  auffällig  kurz,  Basalstück  von  i?4  +  5  steil,  quer- 
aderähnlich, 2.  Unterrandzelle  daher  an  der  Wurzel  breit,  nicht 
spitz  und  kaum  länger  als  die  1.  Hinterrandzelle.  4,5  mm.  Alpen 
(Reichenhall). 

Gonomyia  connexa  Lw. 

Kopf  und  Thorax  braun,  grau  bestäubt.  Fühler  und  Taster 
schwarzbraun.  Thorax  vor  der  Naht  mit  2  scharfen  schwarzbraunen 
Längsstriemen,  Scutellum  und  Gegend  der  Flügelwurzel  gelb,  Pleuren 
mit  breiter  gelber  Längsbinde.  Hinterleib  schwarzbraun,  schmutzig 
grau  bestäubt,  mit  schmalen  blaßgelben  Hinterrandsäumen.  Geni- 
talien braungelb.  Flügel  grau  getrübt  mit  blaß  graubraunem  Rand- 
raal; oberer  Ast  von  -^2+3  ziemlich  kurz,  zu.sammen  mit  R^  in 
den  Vorderrand  mündend.  Discoidalzelle  offen.  Schwinger  blaß 
mit  bräunlichem  Kopf.  Beine  gelbbraun  mit  dunklen  Tarsen  oder 
schon  von  der  Schenkelspitze  an  verdunkelt.  6 — 7  mm.  Alpen 
(Reichenhall). 

Gonomyia  laeta  Lw. 

Ganz  blaßgelb,  Thoraxrücken  gelblichbraun.  Fühler  und  Taster 
schwarzbraun  mit  gelber  Wurzel.  Flügel  fast  farblos  mit  blaß- 
gelben Adern,  Geäder  wie  bei  G.  abbreviata.  Schwinger  und  Beine 
gelb.     6  mm.     Alpen  (Reichen hall). 

Gonomyia  lurida  Lw. 
Braun.  Thorax  hellbräunlich,  auf  dem  Rücken  dunkler,  Scu- 
tellum und  Mesophragma  gelb.  Fühler  und  Taster  schwarzbraun. 
Hinterleib  dunkelbraun,  Genitalien  braungelb.  Flügel  leicht  grau 
getrübt  mit  blassen  Adern,  Geäder  wie  bei  G.  abbreviata.  Schwinger 
gelb.  Beine  heller  oder  dunkler  braun.  5 — 6  mm.  Alpen  (Reichen- 
hall); am  Rhein. 

Limnophila  Macq. 

Ziemlich  große  bis  kleinere,  gelb  bis  schwarz  gefärbte  Arten 
mit  sehr  großen,  meist  ungefleckten  Flügeln.  Kopf  annähernd 
kugelig,   Rüssel   kurz  zylindrisch,   Taster  kurz,   4gliedrig,   Glieder 


50 


K.  Grünberg, 


Fig.  54.   Limnophila  ; 


ra/2i(Meig.),  Flügel. 


gleich  lang.  Fühler  lögliedrig,  1.  Glied  walzig,  2.  dick,  kugelig, 
Geißel  mit  langen  abstehenden  Wirtelhaaren,  die  ersten  3—4  Geißel- 
glieder oval,  1.  am  dicksten, 
die  übrigen  dünn  und  lang, 
fadenförmig.  Thorax  hoch 
gewölbt  mit  scharfer  Quer- 
naht. Hinterleib  lang  und 
schmal,  Glieder  der  Halte- 
zange des  J  ziemlich  kurz 
und  dick,  Legeröhre  des  $ 
schlank  und  dünn ,  scharf 
zugespitzt.  Flügel  (Fig.  54)  länger  als  der  Körper,  mehr  oder 
weniger  stark  braun  getrübt.  Sc  vor  der  Spitze  mit  R^  ,  R^  mit 
dem  oberen  Ast  von  /?2-f3  {R.^)  durch  eine  Querader  verbunden, 
.t?44-5  einfach,  Basalstück  senkrecht,  fast  in  einer  Linie  mit  der 
vorderen  Querader,  M  4  ästig,  selten  3 ästig,  3/14-2  gegabelt,  selten 
einfach,  M^  und  M^  getrennt  aus  der  stets  geschlossenen  Discoidal- 
zelle.  Flügeladern  sehr  kurz  und  undeutlich  behaart.  Beine  sehr 
lang  und  dünn,  Schienen  mit  kurzen  Endspornen.  Zahlreiche  Arten. 
Fliegen  in  der  Nähe  von  Bächen  und  Sümpfen,  auf  Wiesen.  Larven 
einiger  Arten  im  Wasser  oder  in  nasser  Erde  gefunden. 

Limnophila  fuscipennis  (Meig.). 
Stirn  und  Scheitel  schwarzbraun,  dunkelgrau  bestäubt,  Rüssel 
und  Hinterkopf  braungelb.  Fühler  schwarzbraun  mit  gelber  Wurzel, 
Taster  schwarzbraun.  Thoraxiücken,  Scutellum,  Mesophragma  und 
Hinterleib  schwarzbraun,  etwas  glänzend,  düster 
grau  bestäubt,  Seitenränder  des  Thorax,  Pleuren, 
Hüften  und  Genitalien  rostgelb;  Unterseite  des 
Hin  terleibs  an  der  Wurzel  ebenfalls  rostgelblich,  gegen 
die  Spitze  schwarzbraun.  Flügel  gleichmäßig  stark 
graubraun  getrübt,  Adern  dunkelbraun;  Querader 
zwischen  R^  und  R^  dicht  an  der  Gabelstelle  von 
-^2  +  3,  Stiel  von  'M\j^2  kürzer  als  die  Gabel. 
Schwinger  blaß  mit  bräunlichem  Kopf.  Beine 
dunkelbraun,  Schenkel  von  der  Wurzel  her  'aus- 
gedehnt gelb,  Tarsenenden  schwarzbraun.  11  bis 
12  mm.     Gemein. 

Larve  (nach  Beling,  Fig.  55)  bis  12  mm  lang, 
2  mm  dick,  12gliedrig,  bräunlichgelb,  zarthäutig, 
glatt,  matt  seidenglänzend.  Körper  nach  hinten  all- 
mählich verdickt,  bis  zum  11.  Segment,  welches  am 
dicksten  ist;  die  Segmente  von  vorn  bis  zum  10.  an 
Länge  zunehmend,  9.— 11.  Segment  ungefähr  gleich- 
lang. Kieferkapsel  klein,  gelbbraun,  dahinter  eine 
schwarzbraune,  vorn  breite,  hinten  verschmälerte,  am 
Ende  wieder  knopfförmigerweiterteChitinplatte,  vorn 
mit  einem  breiten  hellen  Längsstrich.  Endsegment 
braun,  nur  halb  so  lang  wie  das  vorletzte  und  viel 
dünner,  abgestumpft  kegelig,  kurz  und  hell  zottig 
in  der  Mitte  mit  einer  behaarten  Querfurche  und 
dahinter  mit  3  langen  spitzen,  in  Querreihe  stehenden,  steil  abwärts 
gerichteten  Haarpinseln  oder  mit  4  kurzen  hellen,  paarweise  an  jeder 
Seite  stehenden,  quergerieften  Fleischzapfen;    ,,an  seinem  Ende  mit 


Fig.    66.      Limno- 

phila    fuscipennis 

-  (Meig.),  Larve. 

Nach  Brauer. 

behaart ,   unten 


Diptera,  Zweiflügler.  51 

2  breiten  und  verhältnismäßig  langen,  spitzen,  an  der  Innenseite 
glänzend  schwarzbraun  gefärbten,  quergerieften  Hautijähnen,  die  an 
ihren  Enden  einen  langen,  schwarzbraunen,  der  kriechenden  Larve 
nachschleppenden  Haarbesatz  tragen.  Oberhalb  dieser  beiden  Haut- 
zähne 2  weit  kleinere,  mit  ähnlichen,  aber  kürzeren  schwarzbraunen 
Haaren  pinselförmig  besetzte,  weiter  voneinander  entfernt  stehende, 
hellere  häutige  Zähnchen  und  zwischen  diesen  2  gerundete,  kleine, 
blasse,  bräunli(;he,  um  den  4 — 6 fachen  Durchmesser  des  einen  von- 
einander entfernte  Hinterstigmen."  —  Larven  Ende  Juni  im  Schlamme 
eines  austrocknenden  Wassergrabens  gefunden.  Nach  F.Brauer  im 
März  in  Sümpfen  am  Uferrand  zwischen  faulem  Laub. 

$  Puppe  (nach  Beling)  11  mm  lang,  am  Thorax  2  mm  dick, 
schwarzbraun,  kegelförmig,  hinten  zugespitzt.  Vorderstigmen  ver- 
hältnismäßig sehr  lang,  quergerillt,  schwarzbraun,  in  der  Mitte 
schmutzig  braungelb,  am  Ende  spateiförmig  erweitert.  Auf  der 
Thoraxmitte  jederseits  2  kleine  schwarzbraune,  hintereinander 
stehende  Höckerchen.  Hinterleib  mit  scharfen  Seitenkanten,  oben 
mit  unregelmäßig  zerstreuten,  zum  Teil  in  Querreihen  stehenden, 
kleinen  zahnartigen  Höckern ;  unten  sehr  fein  quergerieft,  fast  glatt, 
mit  seichten  Wülsten  und  einigen  zerstreuten,  höckerförmigen  Er- 
habenheiten. Flügelscheiden  bis  zum  Ende  des  3.,  Beinscheiden 
bis  zum  Ende  des  4.  Segmentes  reichend.  Legeröhrenscheiden 
paarweise  verwachsen,  lang  und  spitz,  „das  obere  Paar  etwas  länger 
als  das  an  seinem  Ende  2  zähnige  untere  Paar,  an  der  Basis  der 
Legeröhrscheiden  jederseits  ein  starker  Dorneuzahn  und  weiter  nach 
unten  2  weit  kleinere  Dornen." 

Imagines  Anfang  Juli. 

Liinnophila  nemoralis  (Meig.). 

Kopf  und  Thorax  schwarzbraun ,  dicht  hellgrau  bestäubt, 
Thoraxrücken  mit  4  unscharfen  schwarzbraunen  Längsstriemen,  die 
mittleren  zuweilen  zusammenfließend.  Fühler  schwarzbraun  mit 
gelber  Wurzel,  Taster  schwarzbraun.  Hinterleib  gelblich-  oder  röt- 
lichbraun, Genitalien  heller,  bräunlichgelb.  Flügel  (Fig.  54)  gelb- 
lich graubraun  getrübt  mit  braunen  Adern;  Querader  zwischen  R^ 
und  R^  von  der  Gabelstelle  von  /?2+3  entfernt,  Stiel  von  M+2 
länger  als  die  Gabel.  Schwinger  gelb.  Beine  braungelb,  Tarsen 
dunkler.     8—9  mm.     Mai — Juli.     Gemein. 

Larve  (nach  Beling)  bis  10  mm  lang,  1,3  mm  dick,  12gliedrig 
walzig,  ausgestreckt  nach  beiden  Enden,  besonders  nach  hinten, 
etwas  verjüngt,  schmutzig  bräunlichgelb,  vorn  dunklfer,  seiden- 
glänzend. Kieferkapsel  glänzend  schwarzbraun,  schmal,  vorn  gelb- 
braun, hinten  in  ein  nach  außen  durchscheinendes  breites,  längliches 
Hornplättchen  verlängert.  Kieferkapselgräten  lang,  das  obere  Paar 
2  armig,  die  oberen  Arme  lang,  fein,  schwarzbraun,  in  der  Mitte 
etwas  auseinandertretend,  am  Ende  mit  einem  schwärzlichen  oder 
schwärzlich  gerandeten  rundlichen  Hornplättchen,  so  daß  am  Hinter- 
ende des  oberen  Paares  2  schwärzliche  oder  auch  gelbbraune  Flecke 
durchscheinen;  die  unteren  Arme  fein,  schwarzbraun,  nach  hinten 
und  unten  gerichtet,  divergierend,  hinten  spitz,  etwas  mehr  als 
halb  so  lang  wie  die  oberen  Arme.  Unteres  Grätenpaar  einfach, 
fein,  schwarzbraun,  etwa  so  lang  wie  die  oberen  Arme  des  oberen 
Paares.  Mandibeln  plump,  lang,  mit  seitwärts  gekrümmten  Spitzen. 
Fühler  kegelig,  lang,  weit  vortretend.    Endsegment  stark  verdünnt, 


52  K.  Grünberg, 

kaum  halb  so  lang  wie  das  vorletzte,  an  dem  gewöhnlich  etwas 
dickeren  Ende  mit  5  gespreizten ,  ziemlich  großen  hreitbasigen 
Hautzähnen,  3  oberen  und  2  unteren;  der  mittlere  obere  bedeutend 
kleiner  als  die  übrigen  annähernd  gleich  großen,  welche  an  der 
Basis  eine  schwarzbraune,  gegen  die  Basis  des  Zahnes  offene 
Winkelzeichnung  zeigen.  Alle  Zähne  an  der  Spitze  kammförmig 
mit  kurzen  hellen,  rück-  und  auswärts  gekrümmten  Wimperhaaren 
besetzt,  die  beiden  unteren  außerdem  mit  einem  langen  steifen, 
mehr  oder  weniger  rechtwinklig  abstehenden  Haar.  Stigmen  an 
der  Basis  der  äußeren  oberen  Zähne,  um  den  2— 3  fachen  Durch- 
messer des  einen  voneinander  entfernt,  fast  kreisrund,  mit  breiter 
heller  Umrandung  und  kleiner  schwarzbrauner  Scheibe ,  in  der 
Mitte  zuweilen  weiß  gepunktet.  Endsegment  der  5  Larve  unten 
mit  4  lichtbräunlichen  im  Vierecke  stehenden  zahn  förmigen  Hök- 
kern,  die  vorderen  2  mit  der  ziemlich  scharfen  Spitze  nach  vorn 
gerichtet.  Unterseite  des  letzten  Segments  mit  flachen  Kriech- 
schwielen. —  Larven  ,,zu  verschiedenen  Zeiten  im  Walde  in 
schmierig  nasser  Erde  an  Bachrändern,  in  und  au  Gräben  und 
Vertiefungen  etc.  gefunden". 

Puppe  (nach  Beling)  bis  7, .5  mm  lang,  am  Thorax  1,5  mm 
dick,  etwas  abgeplattet,  hinten  kegelförmig  zugespitzt,  schmutzig- 
braun. Vorderstigmen  kurz,  schwarzbraun  mit  heller  Spitze,  ab- 
wärts gebogen.  Hinterleib  Qgliedrig,  mit  zusammengedrückten 
scharfen  Seitenkanten,  2. — 8.  Segment  oben  mit  je  2  Querreihen 
kurzer  dichtstehender  Dornzähnchen,  5.-8.  Segment  unten  ebenso, 
aber  die  Zähnchen  kleiner,  mehr  höckerartig.  Flügelscheiden  bis 
zum  Ende  des  3.,  Beinscheiden  bis  zum  Ende  des  4.  Segmentes 
reichend.  Endsegment  des  cj  stumpf,  oben  mit  4  basalen  im  Viereck 
stehenden,  am  Ende  mit  2  starken  nach  oben  divergierenden  Dornen- 
zähnen.  Legeröhrenscheiden  des  9  paarweise  verwachsen,  schnabel- 
förmig aufwärts  gebogen,  oben  mit  4  kräftigen  basalen,  im  Viereck 
stehenden,  rückwärts  gerichteten  Dornenzähnen. 

Limnophila  lineola  (Meig.). 

Lebhaft  rostgelb,  Pleuren  und  Hüften  etwas  blasser,  zart  weiß- 
grau bereift,  Genitalien  ebenfalls  etwas  heller.  Thorax  auf  der 
Mitte  stark  glänzend  mit  schmaler  schwarzbrauner,  hinten  abge- 
kürzter Mittellängsstrieme.  Kopf  schwarzbraun,  hellgrau  bestäubt. 
Fühler  ausgedehnt  hellbraun,  Basalglied  und  Spitzenhälfte,  ebenso 
die  Taster  achwarzbraun.  Flügel  gelblichgrau  mit  kaum  dunklerem 
Randmal,  Querader  zwischen  R^  und  Ä.,  von  der  Gabelstelle  von 
i?2-l-3  entfernt.  Stiel  an  M\-\-2  kürzer  oder  wenigstens  nicht  länger 
als  die  Gabel.  Schwinger  blaßgelblich.  Beine  braungelb,  Schenkel- 
und  Schienenspitzen  und  Tarsen  dunkelbraun.  9 — 10  mm.  Juni — 
Juli.     Selten. 

Larve  (nach  Beling)  bis  12  mm  lang,  2  mm  dick,  12gHedrig, 
walzig,  .schmutzig  gelblich  oder  bräunlich,  glatt,  zarthäutig,  seiden- 
glänzend. Segmente  vom  3.  an  scharf  abgegrenzt,  bis  zum  11.  an 
Länge  zunehmend,  mit  einzelnen,  sehr  kurzen,  steifen  schwarzen 
Borstenhaaren  in  unterbrochener  Querreihe  besetzt.  ,, Kieferkapsel 
klein,  schmal,  schwarzbraun,  mit  kleinen,  schmalen,  sichelförmig 
gebogenen,  .sehr  spitzen,  braunen  Mandibeln  und  weit  vortretenden, 
hellen,    plumpen  Tastern,    deren    1.  Glied    walzenförmig,   dick    und 


Diptera,  Zweiflügler.  53 

lang  ist.  Hinter  der  Kieferkap.sel  2  Paar  Gräten  schwarzbrauu 
durchscheinend,  das  obere  Paar  lang,  nur  durch  schmalen  Zwischen- 
raum getrennt,  zu  Anfang  etwas  bogig  auseinandertretend,  dann 
parallel,  nach  hinten  hin  sich  allmählich  verdickend  und  am  Ende 
spateiförmig  erweitert;  die  unteren  beiden  Kieferkapselgräten  kürzer 
und  dünner  als  die  oberen  und  zu  diesen  bogenförmig  aufsteigend, 
an  ihrem  Ende  in  der  Regel  kurz  und  breit  spateiförmig  erweitert." 
Endsegment  um  die  Hälfte  kürzer  und  dünner  als  das  vorletzte, 
mit  4  kurzen,  breiten,  dicken  und  plumpen  Hautzähnen  endend, 
welche  das  Stigmenfeld  umstellen,  die  unteren  gewöhnlich  etwas 
länger  als  die  oberen,  alle  „an  der  dem  Stigmenfeld  zugekehrten 
Fläche  dergestalt  einseitig  schwarzbraun  gerandet,  daß  sowohl  an 
den  oberen,  wie  an  den  unteren  beiden  Zähnen  die  einander  ent- 
gegengesetzten Längenränder  geschwärzt  sind.  Alle  4  Stigmenfeld- 
zähne  sind  an  ihren  Spitzen  mit  einem  Büschel  sehr  feiner,  langer 
Haare  besetzt,  die  an  den  unteren  beiden  Zähnen  zahlreicher  und 
länger  als  an  den  oberen  beiden  zu  sein  pflegen  und  bei  der  im 
Schlamm  kriechenden  Larve  wie  ein  nachschleppender  Schwanz, 
bei  der  mehr  im  Trocknen  befindlichen  Larve  dagegen  wie  ein 
einziges,  sehr  langes,  an  der  Basis  dickes,  dunkles  Haar  an  je 
einem  Hautzahne  erscheinen.  Die  beiden  Hinterstigmen  schwarz- 
braun, oval,  etwas  schräg  gestellt,  um  etwa  den  doppelten  Durch- 
messer des  einen  voneinander  entfernt,  unterhalb  derselben  2  ziem- 
lich gleich  große,  schwarzbraune,  etwas  weiter  voneinander  ent- 
fernte, rundliche  Punkte,  die  mit  den  beiden  Hinterstigmen  in 
nicht  ganz  gleichseitigem  Viereck  stehen."  Beim  Kriechen  pflegt 
sich  wie  bei  der  Larve  von  Pedicia  rivosa  das  vorletzte  Segment 
zeitweise  stark  zu  verdicken.  Larven  Ende  Mai  in  schmierig  nasser 
Erde  am  Rande  einer  Bachrinne  in  einem  Buchenbestande  gefunden. 
5  Puppe  (nach  Beling)  11  mm  lang,  am  Thorax  1,7  mm 
dick,  hinten  kegelförmig  zugespitzt.  Vorderstigmen  kurz  und  breit, 
am  Ende  gerundet,  ohrartig.  Hinterleib  9gliedrig,  Seitenrand  scharf, 
zusammengedrückt,  am  3.-8.  Segment  vorn  mit  einem  kleinen, 
hinten  mit  einem  größeren,  sehr  spitzen,  dünnen,  dornartigen  Zahn. 
4. — 8.  Segment  oben  vor  dem  Hinterrand  mit  einer  auf  die  Unter- 
seite übergreifenden  dichten  Querreihe  sehr  kleiner  ungleicher 
Zähnchen.  Flügelscheiden  bis  zum  Ende  des  3.,  Bein.scheiden  bis 
zum  Ende  des  4.  Segmentes  reichend.  Endsegment  an  der  Basis 
oben  mit  4  im  Viereck  stehenden  spitzen,  rückwärts  gerichteten 
Dornenzähnen,  jederseits  2  weitere  spitze  Zähne,  1  kräftiger  oberer 
und  1  kleiner  unterer.  Legeröhrenscheiden  paarweise  verwachsen, 
scharf  zugespitzt,  das  obere  Paar  wesentlich  länger  als  das  untere 
und  etwas  aufwärts  gebogen.  In  nasser  Erde  einer  quelligen  Wald- 
stelle gefunden. 

Limnophila  ochracea  (Meig.). 

Ahnlich  Z.  lineola,  Thorax  mit  2  schwarzbraunen  Längsstriemen. 
Kopf  gelb,  Stirn  und  Scheitel  grau  bestäubt.  Fühler  schwarzbraun 
mit  gelber  Wurzel.  Hinterleib  an  der  Spitze  meist  verdunkelt, 
Genitalien  gelb.  Flügel  blaßgelb  gefärbt,  mit  braunem  Randmal. 
Beine  gelbbraun  mit  blassen  Schenkel  wurzeln  und  dunkelbraunen 
Tarsen.     7  —  8  mm.     Selten. 

Larve  von  Beling  Anfang  August  in  nasser  Erde  an  einer 
quelligen  Waldstelle  gefunden. 


54 


K.  Griinberg, 


Dactylolabis  O.-S. 


Nahe   verwandt   mit  Limnophila. 
längert,  auch  der  Rüssel  etwas  länger. 


Kopf  oval,  Hinterkopf  ver- 
Fühlerglieder  bis  zur  Spitze 
oval ,  gegen  die  Spitze 
stark  verschmälert.  Flügel 
(Fig.  56)  sehr  groß  und  breit, 
wesentlich  länger  als  der 
Körper,  mit  scharfen  brau- 
nen Flecken  an  allen  Quer- 
adern und  an  der  Wurzel 
von  R^.  Haltezange  des 
(^  stärker  entwickelt  als 
bei  Limnophila^  2gliedrig,  mit  langen  inneren  Anhängen.  Legeröhre 
des  $  verhältnismäßig  kürzer  als  bei  Limnophila,  am  Ende  etwas 
aufgebogen.  Fliegen  in  Hoch-  und  Mittelgebirgen.  Aus  Deutsch- 
land nur  1  Art  bekannt,  2  weitere  jedenfalls  einheimisch.  Ent- 
wicklung s.  bei  D.  denticulata. 


Fig.  56.     Dactvlolabis  sexmaculata  Macq., 
Flügel. 


Artenübersicht. 

1.  Wurzel  der  Basalzellen  ungefleckt,  der  Fleck  an  der  Wurzel 
von  R,  klein.  2. 

—  Wurzel  der  Basalzellen   braun  gefleckt,  der  Fleck  an  der 
Wurzel  von  R^  ausgedehnt.  D.  sexmaculata. 

2.  Kleinere  Art  von  6  mm  Länge,  Flügelflecke  klein  und  un- 
scharf. D.  denticulata. 

—  Größere    Art    von    8 — 10   mm    Länge,    Flügelflecke   scharf, 
dunkelbraun.  D.  gracilipes. 

Dactylolabis  denticulata.  Bergr.     (Nach  Mik.) 

Kopf  schwarzbraun,  grau  bestäubt,  Fühler  und  Taster  schwarz- 
braun. Thorax  gelbbraun  mit  3  breiten  zusammenfließenden  schwarz- 
braunen, braungrau  bestäubten  Längsstriemen.  Pleuren  über  den 
Mittelhüften  verdunkelt,  grau  bestäubt.  Hinterleib  graubraun  mit 
gelblichbraunen  Hinterrandsäumen;  Genitalien  gelbbraun;  Halte- 
zange des  (j'  ziemlich  lang  behaart,  2gliedrig,  Basalglied  schlank, 
walzig,  2.  Glied  kaum  kürzer,  etwas  zugespitzt,  innen  an  der  Wurzel 
mit  einem  langen ,  am  Ende  sichelförmig  nach  innen  gebogenen 
Anhang;  obere  Lamellen  der  Legeröhre  am  Ende  verbreitert,  mit 
3  starken  Zähnen.  Flügel  blaß  gelblichgrau,  mit  unscharfen  braunen 
Fleckchen  an  allen  Queradern,  an  der  Spitze  von  Sc  und  ^i,  der 
Wurzel  von  R2  sowie  an  den  Gabelungen  von  y?2-f  3  und  M-|-2. 
Schwinger  weißlich  mit  blaß  bräunlichem  Stiel.  Beine  gelbbraun, 
Tarsenenden  verdunkelt.  (^  6  mm,  $  etwas  kürzer,  Flügel  beim 
J  8,  beim  $  7  mm.     Alpen. 

Larven  und  Puppen  leben  hygropetrisch,  soweit  bisher  bekannt 
an  zeitweise  vom  Wasser  berieselten  Stellen  überhängender  Kalk- 
felsen. 

Larve  (Fig.  57)  erwachsen  7  mm  lang,  2  mm  breit,  13gliedrig, 
oben  etwas  gewölbt,  unten  flach,  egelförmig,  grünlichgrau,  durch- 
scheinend, der  ganze  Körper,  Ober-  wie  Unterseite,  Seitenränder  be- 
sonders  dicht,    mit   farblosen,   an    der  Wurzel   verdickten    Haaren 


l^iptera,  Zweiflügler. 


55 


besetzt,  die  zum  Festhalten  von  kleinen  schwarzen  Erdkrüinchen 
dienen,  welche  die  ganze  Larve  bedecken  und  den  Haaren  fest  anhaften. 
Kieferkapsel  klein.  Thoraxsegmente  kurz,  einfach, 
die  übrigen  mit  je  2  Querwülsten  und  2  durch- 
gehenden Querreihen  längerer  über  die  Behaarung 
herausragender  Borstenhaare.  Endsegment  am 
Hinterrand  tief  eingebuchtet,  in  2 
dicke,  breit  gerundete  Zapfen  endi- 
gend ,  welche  an  der  Innenseite 
die  schwarzbraunen,  eUiptischen, 
retraktilen  Stigmen felder  tragen. 
Larven  mit  der  Unterseite  ziem- 
lich fest  an  den  Felsen  angeheftet. 
Jüngere  Stadien  noch  unbekannt. 
Puppen  (Fig.  58)  8  mm  lang, 
1%  mm  breit,  mit  dem  Hinter- 
ende in  der  abgestreiften ,  noch 
an  der  Unterlage  festhaftenden 
Larvenhaut  steckend,  mit  dieser 
11 — 12  mm  lang.  Kopf  und 
Thorax  schwarz,  der  in  der  Larven- 
haut steckende  Hinterleib  hell 
gefärbt.  Vorderstigmen  zylin- 
drisch, am  Ende  knopfförmig  ver- 
dickt, et  was  durchscheinend.  Augen 
wenig  deutlich.  Fühler-,  Flügel- 
und  Beinscheiden  chitinös,  schwarz 
und  glanzlos.  Hinterleib  weicher, 
grünlich  schwarzgrau ,  der  in  der 
Larvenhaut  bleibende  Endteil  noch  weicher,  weißlich  mit 
grünem  Anflug. 

Dactylolabis  gracilipes  Lw. 

Kopf  und  Thorax  schwarzbraun,  dicht  grau  bestäubt.  Fühler 
und  Taster  schwarzbraun.  Hinterleib  dunkelbraun,  mit  kurzer 
grauer  Behaarung,  Genitalien  etwas  heller.  Haltezange  des  J  ziem- 
lich lang.  Flügel  gelblichgrau  getrübt  mit  scharfen  dunkelbraunen 
Flecken  an  allen  Queradern,  an  der  Wurzel  von  R.^  und  der  Gabe- 
lung von  M  +  2;  Wurzel  der  Basalzellen  ungefleckt;  Cu  braun  ge- 
säumt. Schwinger  gelblich.  Beine  braun  mit  heller  Wurzel, 
Schenkelspitzen  und  Tarsen  schwarzbraun.  8—10  mm.  Taunus, 
Böhmen  (Karlsbad),  Mai  und  Juli. 

Dactylolabis  sexmaculata  Macq.    (franenfeldi  Egg.,   tergestina 

Schwarzbraun,  Kopf  und  Thorax  dicht  gelblichgrau  bestäubt, 
Hinterleib  etwas  glänzend,  dünn  grau  bestäubt  mit  schmalen  grauen 
Hinterrandsäumen.  Fühler  und  Taster  schwarzbraun.  Thoraxrücken 
mit  4  scharfen  oder  auch  undeutlichen  schwarzbraunen  Längs- 
striemen. Genitalien  gelbbraun.  Flügel  (Fig.  .56)  ziemlich  hell,  die 
braunen  Hecke  scharf,  der  Fleck  an  der  Wurzel  von  A'.,  .sehr  aus- 
gedehnt, ein  weiterer  Fleck  an  der  Wurzel  der  Basalzellen.  Schwinger 
gelb.  Schenkel  und  Schienen  gelbbraun  mit  schwarzbrauner  Spitze, 
Tarsen  schwarzbraun,  oder  die  Beine  schon  von  der  Schenkelspitze 


Fig.    .57. 

Dactylolabis 

denticulata  Bergr 

Larve. 

Nach  M  i  k. 


Fig.  58. 

Dactylolabis 

detiticulata  Bergr., 

Puppe. 

Nach  M  i  k. 


grau- 


56  K.  Grünberg, 

an  schwarzbraun.     9 — 10  mm.     Weit   verbreitet,   hauptsächlich   im 
Hochgebirge. 

Poecilostola  Schin. 

Mittelgroße  braune,  grau  bestäubte  Arten  mit  meist  reichlich 
und  scharf  gefleckten  Flügeln.  Kopf  gestreckt  (Fig.  59),  mit  ziemlich 
kleinen  Augen,  Rüssel  kurZj  Taster  4gliedrig,  kurz  und  gedrungen, 
die  Glieder  gleich  lang.  Fühler  ISgiiedrig,  Basalglied  verlängert, 
walzig  die  folgenden  Glieder  zunächst  dick,  kugelig,  dann  bis  zur 
Spitze  stark  verdünnt.  Thorax  stark  gewölbt,  Quernaht  deutlich; 
Scutellum  klein,  Mesophragma  stark  entwickelt.  Hinterleib  9gliedrig, 
2. — 7.  Segment  gleich  lang,  8.  und  9.  zusammen  so  lang  wie  das  7. 
Haltezange  des  J  kräftig,  aber  nicht  besonders  verdickt,  mit  3  ein- 
wärts gekehrten  Greifhaken.  Flügel  (Fig.  60)  groß.  Sc  am  Ende 
durch  eine  Querader  mit  i?i  ver- 
bunden, i?24-3  kurz  vor  der  Mitte 
aus  Ji^,  lang  gegabelt,  ^4+5  i» 
die  Spitze,  mit  queraderförmigem 
Basalstück.  M  mit  3  Asten  aus 
der  Discoidalzelle,  der  obere  Ast 
„.    ,Q     „     V  X  7   X  •  /  ^       •  ,vro;    ^      gegabelt.     Cu  am  Ende  abwärts 

Fie.  59.    Poecilostola  pictipennts  iMA\%,.\       &  p  ,  1^1  j 

Kopf.  gebogen,    An  und  Ax  lang  und 

deutlich,  Ax  ebenfalls  am  Ende 
umgebogen.  Beine  lang  und  dünn,  Schienen  mit  Endspornen. 
Fliegen  in  nassen  Wiesen  und  Niederungen  in  der  Nähe  von  Ge- 
wässern.    4  deutsche  Arten. 

Entwicklung  bei  2  Arten  bekannt.  Larven  12gliedrig,  vorn 
und  hinten  verjüngt,  walzig,  nackt,  mit  fein  gekörnelter  Oberfläche, 
Kieferkapsel  lang  und  schmal,  Endsegment  stark  verschmälert,  an 
der  Spitze  n)it  f)  Hautzapfen,  die  3  oberen  größer  und  am  Ende 
mit  einem  Haarpinsel.  Hinterstigmen  kreisrund.  In  nasser  Erde 
am  Rande  von  Wasserläufen,  auch  im  Wasser  unter  faulendem 
Laub. 

Puppen  mit  kurzen  wenig  erweiterten  Vorderstigmen,  Hinter- 
leib mit  Dörnchenquerreihen,  Endsegment  aufwärts  gebogen,  mit 
kräftigen  Dornen  und  Höckern. 

Artenübersicht. 

1.  Flügel  sehr  undeuthch  und  fein  braun  punktiert,  ohne  größere 
Flecke.  P.  angustipeniiis. 

—  Flügel    ganz   ohne    Punktierung,    mit    7    größeren    braunen 
Flecken  längs  des  Vorderrandes.  P.  gentilis. 

—  Flügel  mit  scharfen  braunen  Punkten  und  größeren  Flecken.  2. 

2.  Größere  Art   mit    vorwiegend  dunklen  Beinen  und  einfarbig 
dunklem  Hinterleib.  P.  punctata. 

—  Kleinere  Art  mit  vorwiegend  gelben  Beinen  und  fein  dunkel 
punktiertem  Hinterleib.  P.  pictipeiinis. 

Poecilostola  gentilis  Lw. 

Schwarzbraun  mit  grauer  Bestäubung,  Thorax  mit  deutlichen 
dunkeln  Striemen,  Hinterleib  mit  dunkelbrauner  Längsbinde,  die 
aus  einzelnen,  am  Hinterrand  der  Segmente  verbreiterten  Flecken 
besteht.    Haltezange  glänzend  dunkelbraun.   Flügel  mit  ganz  leichter 


Diptera,  Zweiflügler.  57 

grauer  Trübung,  ohne  Punkte,  nur  mit  den. gewöhnlichen  7  größeren 
braunen  Flecken  längs  des  Vorderrandes  und  mit  dunkel  gesäumten 
Queradern;  die  Flecke  über  Sc  fehlen  ebenfalls;  die  großen  Flecke 
an  der  Wurzel  von  y?2+3  und  i?4+5  ringförnn'g,  mit  kleinem 
hellen  Kern.  Randflecke  an  den  Adermündungen  von  ^4  +  5  bis  An 
klein  und  blaß,  an  Ax  groß,  kreisförmig.  Beine  schwarzbraun  mit 
gelber  Wurzel.  14  mm.     Schlesien.     Entwicklung  unbekannt. 

Poecilostola  punctata  (Meig.). 

Körper  schwarzbraun,  grau  bestäubt.  Thorax  mit  2  sich  fast 
berührenden  mittleren  und  2  abgekürzten  seitlichen,  vorn  einwärts, 
hinten  auswärts  gebogenen  schwarzbraunen  Längsstriemen,  Hinter- 
leibssegmente mit  ebensolchen  oder  etwas  helleren  Hinterrandsäumen 
und  nahe  dem  Vorderrand  mit  2  schmalen  glänzend  schwarzbraunen 
flachen  Quer  Vertiefungen.  Prothorax,  Scutellum  und  Mesophragnia 
mit  einem  schmalen  dunkeln 
Mittelläng-^strich.  Haltezange 
des  S  und  Legeröhre  des  !;! 
gelbbraun.  Beine  vorwiegend 
schwarzbraun ,  Tarsen  am 
dunkelsten,  Schenkel  bis  über 
die  Mitte  bräunlichgelb,  meist  ^^^50  PoecüosMa  puncMa  (Meig.).  riüsei. 
auch  die  Schienen  in  größerer 
Ausdehnung  hell  gefärbt,  aber 

dunkler  als  die  Schenkel.  Schwinger  gelb.  Flügel  (Fig.  60)  bräun- 
lichgrau getrübt  mit  zahlreichen  scharfen  braunen  Flecken:  eine 
Reihe  intensiv  dunkler  Flecke  zwischen  C  und  Sc;  zwischen  Sc  und 
Ctt  nahe  der  Basis,  zwischen  Sc  und  A/  auf  der  Flügelmitte,  unter  der 
Mündung  von  Sc  zwischen  R^  und  der  Discoidalzelle  je  ein  geößerer 
Fleck,  der  letztere,  zuweilen  auch  der  mittlere,  ringförmig;  zahl- 
reiche kleine  runde  Fleckchen  auf  der  ganzen  Flügelfläche,  meist 
längs  der  Adern,  teilweise  zusammenfließend;  ein  Fleck  an  der 
Mündung  jeder  Ader,  die  an  R4  +  .5,  M  und  Ct(  kleiner  als  die 
übrigen;  alle  Queradern  braun  gesäumt.  15 — 17  mm.  Auf  feuchten 
Wiesen,  an  Bächen,  in  Niederungen  gemein. 

Larve  (nach  Beling)  bis  15  mm  lang,  2  mm  dick,  walzig, 
ausgestreckt  um  die  Hälfte  länger  und  an  beiden  Enden  verjüngt, 
12gliedrig,  schmutzig  gelbgrau  bis  aschgrau,  fein  schwarz  gekörnelt, 
unbehaart.  Kieferkapsel  schmal,  langoval,  schwarzbraun;  Kiefer- 
kapselgräten hornig,  das  obere  Paar  lang  und  breit,  unmittelbar 
hinter  den  Mandibeln  beginnend,  schwarzbraun,  nur  im  2.  Drittel 
gelbbraun,  im  letzten  Drittel  dicht  aneinander  verlaufend,  am  Ende 
gerade  oder  schräg  abgestutzt;  das  untere  Paar  breit,  lanzettlich, 
etwas  kürzer  als  die  oberen,  mit  stumpfem  P^nde,  hell  gelbbraun 
mit  schmaler  schwarzbrauner  Umrandung  und  nahe  der  Basis  mit 
einem  kleinen  schwarzbraunen  Fleckchen.  Zwischen  dem  oberen 
und  dem  unteren  Paare  ein  verhältnismäßig  sehr  langes,  spitzes, 
schmutzig  gelbbraunes  oder  schwärzlich  braunes  Hornplättchea. 
„Mandibeln  gelbbraun,  schmal,  lang,  sehr  spitz,  sichelförmig  ge- 
bogen, an  der  Innenseite  etwas  oberhalb  der  Mitte  mit  2  kleinen, 
breiten,  stumpflichen  Sägezähnen.  Maxillen  lang  und  dick,  an  der 
Basis  plump,  nach  oben  gespitzt  und  daselbst  aufwärts  gebogen. 
Fühler  .sehr  kurz  und  dünn,  pfriemenförmig."  Endsegment  stark 
verdünnt,   nur   halb   so   dick    wie   das  vorletzte    und  etwas  kürzer, 


58  K.   Grünberg, 

mit  5  endständigen  das  Stigmenfeld  umgebenden  Hautzähnen,  3 
oberen  und  2  unteren;  der  obere  mittlere  bedeutend  kleiner  als  die 
ungefähr  gleichgroßen  übrigen;  letztere  mit  stumpfer,  an  der  Innen- 
seite verwaschen  brauner  oder  schwärzlicher  Spitze,  welche  einen 
pinselförmigen  Büschel  langer  heller  Haare  trägt,  die  oft  mitein- 
ander verkleben  und  dann  wie  ein  einziges  dickes  Haar  erscheinen. 
Die  unteren  Zähne  innen  an  der  Basis  mit  einem  kleinen  schwarz- 
braunen Fleckchen.  Stigmen  kreisrund,  schwarzbraun  um  etwa 
den  3  fachen  Durchmesser  des  einen  voneinander  entfernt.  —  Im 
Frühjahre  ,,in  schmierig  nasser  Erde  der  Ränder  von  Wassergräben 
und  Bächen  in  Fluren  und  Gefilden". 

Puppe  (nach  Beling)  bis  16  mm  lang,  am  Thorax  bis  2,5  mm 
dick,  walzig,  dunkel  und  schmutzig  gelblichbraun  bis  schwarzbraun, 
„an  jeder  Hinterleibsseite  mit  einer  abgesetzten,  schmalen,  wulstigen, 
mit  kleinen  unregelmäßigen,  zahnförmigen  Höckern  versehenen 
Längenkante".  Vorderstigmen  sehr  kurz  und  gleichmäßig  breit, 
gelblichbraun  oder  schwärzlich  mit  dunklerer  gerundeter  Spitze, 
äußerst  fein  und  dicht  kerbzähnig.  Hinterleib  9gliedrig.  4.-8.  Seg- 
ment dorsal  mit  3 — 6  unregelmäßigen  und  häufig  unvollständigen 
Querreihen  kleiner,  ungleicher,  höckerartiger  stumpfer  Zähnchen, 
die  letzte  Querreihe  nahe  dem  Hinterrand  gewöhnlich  am  vollstän- 
digsten ausgebildet;  5. — 8.  Segment  ventral  nahe  dem  Hinterrand 
mit  einer  Querreihe  kräftigerer  und  spitzerer  Zähnchen,  vor  der 
Mitte  mit  einer  weiteren  Querreihe  kleiner,  seitlich  paarweise  dicht 
zusammenstehender  Zähnchen.  Flügelscheiden  bis  zum  Ende  des  3., 
Beinscheiden  bis  zum  Ende  des  4.  Segmentes  reichend.  Endseg- 
ment des  (J  aufwärts  gebogen,  oben  mit  2  Längsreihen  starker 
Dornenzähne,  die  hintersten  am  kräftigsten  und  etwas  gespreizt. 
Endsegment  des  $  bogig  aufwärts  gekrümmt,  oben  mit  4  im 
Viereck  stehenden  mäßig  starken  Dornenzähnen  und  mit  horn- 
förmigen  verwachsenen,  am  Ende  zuweilen  getrennten  und  etwas 
divergierenden  Legeröhren  scheiden.  —  An  denselben  Stellen  wie 
die  Larven,  gewöhnlich  mit  einer  Kruste  schlammiger  Erde  über- 
zogen. Die  Exuvien  meist  in  Mehrzahl  nahe  beieinander  aus 
Schlamm  und  vegetationslosem  Boden  hervorragend.  Verpuppung 
Ende  März  und  Anfang  April.     Puppenruhe  2  Wochen. 

Poecilostola  pictipennis  (Meig.). 

Sehr  ähnlich  Poec.  punctata,  etwas  kleiner,  der  Hinterleib  heller, 
braun  und  in  ganzer  Ausdehnung  fein  dunkel  gepunktet.  Fühler 
ebenfalls  meist  heller,  Beine  bräunlichgelb,  Schenkel  und  Schienen 
mit  schwärzlicher  Spitze,  Tarsen  verdunkelt.  Flügel  verhältnis- 
mäßig schmäler  als  bei  punctata,  die  3  großen  Flecke  nahe  dem 
Vorderrand  ausgedehnter,  die  übrigen  Flecke  häufig  noch  mehr  zu- 
sammenfließend.    12—13  mm.     Gemein,  mit  der  vorigen. 

Larve  (nach  Beling)  15  mm,  ausgestreckt  über  20  mm  lang, 
2  mm  dick,  walzig,  vom  und  hinten  verjüngt,  12gliedrig,  gelblich- 
grau  oder  schmutzig  bräunlich,  Kieferkapsel  schwarzbraun.  End- 
segment mit  5  kegelförmigen  Hautzapfen,  3  dorsalen  und  2  ventralen, 
der  mittlere  dorsale  kleiner  als  die  übrigen,  die  äußeren  dorsalen 
innen  vor  der  Spitze  mit  einem  glänzend  schwarzbraunen  Fleck, 
an  der  Spitze  mit  einem  kleinen  Büschel  brauner  steifer  gespreizter 
Haare,   von   denen   eines  wesentlich  länger   und  stärker  ist  als  die 


Diptera,  Zweiflügler.  59 

übrigen,  welche  zuweilen  fehlen  können.  Hinterstiginen  von  den 
Zapfen  eingeschlossen,  kreisrund,  schwarzbraun. 

Puppe  (nach  Beling)  bis  16  mm  lang,  am  Thorax  1,-3  mm  dick, 
schmutzig  bräunlich,  walzig.  Vorderstigmen  kurz,  am  Ende  etwas 
erweitert,  bräunlichgelb.  Seitenkanten  des  Hinterleibs  mit  kleinen 
unregelmäßigen  Höckern  besetzt.  4. — 8.  Segment  mit  3  dorsalen 
Querreihen  kleiner  stumpfer  Zähnchen,  5. — 8.  Segment  auf  der  Ventral- 
seite mit  einer  Querreihe  ähnlicher,  etwas  größerer  Zähnchen  und 
vor  der  Mitte  mit  je  2  weit  getrennten  stumpf  zweispitzigen  Zähn- 
chen. Endsegment  beim  (^  aufwärts  gebogen,  oben  jederseis  mit 
3  in  Längsreihe  stehenden  starken  Dornenzähnen,  die  hinteren  am 
stärksten  und  gespreizt,  ventral  mit  2  kurzen  dicken,  stumpfen 
zahnförmigen  Höckern;  9  dorsal  nur  mit  4  starken  Dornenzähnen, 
mit  aufwärts  gebogener,  am  Ende  geteilter  Legeröhrenscheide. 

Larven  Mitte  August  im  Schlamm  eines  austrocknenden  Bach- 
bettes gefunden  (Beling).  Nach  F.  Brauer  im  März  in  Sümpfen 
zwischen  faulendem  Laub. 

Poecilostola  angustipennis  (Schumm.). 
Ahnlich  Poec.  pictipennis^  Thorax  heller,  von  brauner  Grund- 
farbe, grau  bestäubt,  die  Striemen  oft  wenig  deutlich  oder  die 
mittleren  zu  einer  ziemlich  schmalen  Strieme  vereinigt,  Hinterleib 
hell  graubraun,  fein  dunkel  gepunktet.  Beine  wie  bei  pictipetinis. 
Flügel  gelblichbraun ,  mit  feinen  ziemlich  undeutlichen  braunen 
Punkten  besät,  alle  größeren  Flecke  fehlen,  höchstens  ist  der  Fleck 
unter  der  Mündung  von  R^  ganz  schwach  angedeutet.  13 — 15  mm. 
Selten.     Entwicklung  unbekannt. 

Pedicia  Latr. 
Sehr  große,  leicht  auffallende  Art  mit  scharf  gezeichneten  Flü- 
geln. Kopf  (Fig.  61)  annähernd  kugel- 
förmig, hinten  etwas  verlängert.  Augen 
kurz  oval,  behaart,  breit  getrennt. 
Auf  der  Stirn  ein  runder  Höcker.  Füh- 
ler 16gliedrig,  wenig  länger  als  der 
Kopf,  1 .  Glied  verlängert,  walzenförmig, 
2.  becherförmig,  Geißelglieder  kurz, 
vom  11.  Glied  an  stark  verdünnt  und 
undeutlich  abgegrenzt,  mit  steifen 
Borstenhaaren.  Clypeus  gewölbt, 
Rüssel  von  halber  Kopflänge,  Taster 
4gliedrig,  1.— 3.  Glied  von  annähernd 
gleicher  Länge,  4.  verlängert.  Thorax 
ziemlich  stark  gewölbt,  mit  deutlicher 
durchgehender  Quernaht.  Scutellum 
klein,  Mesophragma  groß,  Flügel 
(Fig.  62)  sehr  lang,  indessen  den  Hinterleib  nur  knapp  überragend 
oder  etwas  kürzer,  zwischen  Sc  und  R^  auf  der  Flügelmitte,  vor 
dem  Ursprung  von  7?2  +  3  eine  Querader;  .^2  +  3  an  der  Basis  zu- 
weilen mit  einem  kurzen  rücklaufenden  Anhang,  an  der  Ab- 
gangsstiele von  .^4  +  5  mit  scharfer  rechtwinkliger  Knickung, 
mit  i?,  durch  eine  Querader  verbunden.  ^4  +  5  mit  ganz  kurzem 
Stiel  oder  schon  am  Ursprung  getrennt.  Discoidalzelle  vorhanden, 
mit  3  Adern  zum  Flügelrand,  die  oberste  gegabelt.    Vordere  Quer- 


60 


K.  Grünberg, 


ader,  Basalader  der  Discoidalzelle  und  hintere  Querader  in  einer 
dem  Hinterrand  fast  parallelen  Linie.  Cn^  An  und  Ax  gerade.  Beine 
sehr  stark  verlängert,  kräftig.  Vorderschienen  mit  einem,  Mittel- 
und  Hinterschienen  mit  2  Endsporneu,  zwischen  den  Klauen  ein 
kurzes  Haftläppchen.     Hinterleib  beim  (^  mit  9,  beim  §  dorsal  mit 


Fig.  62.     Pedicia  ri'vosa  (L.).,  Flügel. 


10  deutlichen  Segmenten,  von  4  bis  öfacher  Länge  des  Thorax. 
Spitze  des  Hinterleibs  beim  ^  aufwärts  gebogen  (Fig.  68),  9.  Seg- 
ment und  Haltezange  oben  dicht  borstig  behaart,  Zange  mit  einem 
inneren  breiten  stumpfen  und  und  einem  äußeren  spitzen  gegabelten 
Anhang.  Legeröhre  (Fig.  64)  so  lang  wie  die  3  letzten  Segmente,  auf- 
wärts gekrümmt,  der  untere  Teil  längs  der  Außenseite  mit  einer 
Reihe  starker  Borsten. 

Fliegen   in  Wäldern   an    feuchten   sumpfigen    Stellen,   auch  im 
Hochgebirge.     Nur  1  Art. 


ö 

Fig.  (ö.  Fig.  Ü4. 

Fig.  63  u.  64.     Pedicia  rivosa  (L.),   (-j"   u.  ^,  Hinterleibsende. 

Pedicia  rivosa  (L). 

Braun  mit  grauer  Bereifung  und  Fleckung.  Fühler  hellbraun, 
die  Spitze  verdunkelt.  Taster  schwarzbraun  mit  hellerer  Basis- 
Kopf  und  Thorax  grau  bereift,  Thorax  oben  mit  3  dunkeln  Längs- 
linien, die  mittlere  durchgehend  und  vorn  am  breitesten,  die  seit- 
lichen vorn  abgekürzt,  hinten  verbreitert.  Flügel  mit  scharfer 
charakteristischer  brauner  Zeichnung  (Fig.  62);  Vorderrand  von 
der  Wurzel  bis  zur  Spitze  breit  braun,  ferner  Cubitus  und  Quer- 
adern mit  breitem  braunen  Saum.  Schwinger  blaßgelblich.  Beine 
hellbraun,  Tarsen  dunkler.  Hinterleib  beim  $  lebhaft  rostbraun, 
beim  S  dunkler  mit  schwarzbrauner  Spitze,  bei  beiden  Geschlechtern 
mit  einer  Reihe  langgestreckter  grauer  Rückeuflecke  vom  1.  bis 
7.  Segment  und  mit  breiten  zusammenhängenden  grauen  Seiten- 
flecken an  denselben  Segmenten;  die  letzten  Segmente  grau  bereift. 
25— mm.     Juni— September,  hauptsächlich  August— September. 


Diptera,  Zweiflügler.  61 

Larve  (nach  Beling)  sehr  kontraktil,  eingezogen  20 — 25  mm 
lang,  6  mm  breit,  ausgestreckt  bis  über  40  mm  lang,  weiß,  glatt 
und  glänzend,  12gliedrig;  11.  Segment  stark  verdickt,  12.  kegelförmig 
verjüngt,  oben  mit  2  nach  hinten  divergierenden,  langen,  an  der 
Spitze  einige  braune  Wiraperhaare  tragenden  Hautzapfen.  Ober- 
halb derselben  die  mäßig  großen,  schwarzbraunen  Hinterstigmen. 
8.— 11.  Segment  unten  mit  je  2  dicken  Fußstummeln,  Endsegment 
unten  mit  4  langen,  spitzen,  2 gliedrigen,  einziehbaren  Nachschiebern. 
Kieferkapsel  glänzend  schwarzbraun,  langgestreckt,  4seitig,  ab- 
geplattet, vorn  mit  einem  schmalen,  weißen,  häutigen  Fortsatz, 
unterhalb  desselben  mit  6  kräftigen  schwarzbraunen,  kammartig  ge- 
stellten Zähnen.  Taster  dick,  kegelförmig,  gelbbraun  mit  weißer 
Basis  und  Spitze.  Fühler  sehr  klein  und  dünn,  zylindrisch,  mit 
einem  Haar  auf  der  abgestumpften  Spitze.  Kiefer  schwarzbraun, 
lang  und  kräftig,  die  Spitze  sichelförmig  nach  innen  gebogen  und 
mit  kurzen,  breiten,  stumpfen  Zähnen  besetzt,  deren  unterster  der 
größte  ist.  Unterlippe  vorn  zugespitzt,  hinten  erweitert,  beiderseits 
etwas  ausgebuchtet.  —  In  Bächen  und  Quellen,  auch  an  nassen 
Stellen  in  Schlamm  und  Erde  oder  unter  nassem  Laub. 

Puppe  (nach  Beling)  bis  34  mm  lang,  am  Thorax  4,5  mm 
dick,  schlank  und  glatt,  hinten  verjüngt.  Stirn  mit  2  ovalen, 
knopfförmigen,  ziemlich  weit  getrennten,  abwärts  gerichteten,  dunkel- 
braunen, grob  punktierten  und  zwischen  den  Punkten  stark  glänzende, 
Schlei fenförmige  Erhabenheiten  zeigenden  Vorsprüngen.  Thorax 
kastanienbraun,  stark  gewölbt,  mit  feinen  dichten  Querrillen.  Flügel» 
und  Beinscheiden  glänzend  gelbbraun,  erstere  bis  zum  Hinterrand  des 
3.,  letztere  bis  zur  Mitte  des  6.  Hinterleibssegmentes  reichend.  Hinter- 
leib oberseits  glänzend  braungelb,  unterseits  schmutzig  weißlich,  seit- 
lich mit  breitem,  stumpfen,  längsgerieften  und  sehr  fein  behaarten 
Längsbande.  —  Puppenruhe  1 — 2  Wochen.  Puppen  in  senkrechten, 
bis  fingerlangen  Röhren,  in  denen  sie  sich  auf  und  nieder  bewegen. 

Ainalopis  Hai  id. 

Verwandt  mitPedüm,  unterscheidet  sich  leicht  durch  den  in  gleich- 
mäßigem Bogen  in  die  Spitze  übergehenden  Flügelvorderrand  und  die 
ganz  senkrecht  stehende  vordere  Quer- 
ader. Kopf  (Fig.  65)  kurz  oval,  Stirn 
vorn  mit  einem  kleinen  Höcker.  Cly- 
peus  aufgeworfen.  Augen  behaart.  Füh- 
ler lögliedrig,  wenig  länger  als  der 
Kopf,  1.  Glied  verlängert,  walzen- 
förmig, Geißelglieder  lang  oval ,  gegen 
die  Spitze  stark  verdünnt,  mit  Wirtel- 
haaren. Taster  4gliedrig,  Endglied 
verlängert.  Thorax  ziemlich  stark 
gewölbt.  Hinterleib  beim  J  mit  9,  pig.  65.  Ama/optS  inco»sfansO.-ii: 
beim  ^  f^^it  10  sichtbaren  Segmenten,  Kopf. 

Spitze  beim  (^  aufgebogen,  Haltezange 

(Fig.  66)  dick  und  stumpf,  ohne  Haken,  mit  2  mehr  oder  weniger 
vortretenden  Spitzen.  Legeröhre  (Fig.  67)  lang  und  schlank,  unterer  Teil 
am  Innenrand  mit  einigen  langen  steifen  Borsten.  Flügel  (Fig.  68)  lang 
und  breit,  den  Hinterleib  mehr  oder  weniger  überragend,  Vorder- 
und   Hinterrand   gleichmäßig  geschwungen.     Zwischen  Sc  und  J?^ 


62 


K.   Grünberg, 


vor  der  Mitte  sowie  zwischen  R^  und  R^  kurz  vor  der  Mündung 
von  /?j  eine  Querader,  zuweilen  auch  eine  zwischen  R^  und  R^. 
R2-\-^  gegabelt  und  i?4  +  5  einfach 
oder  umgekehrt,  je  nachdem  die  vor- 
dere Querader  vor  oder  hinter  der 
Gabelung  von  i?2+3  und  i?4  +  6  steht 
(Fig.  68  u.  69).  Vordere  Querader 
gerade  und  senkrecht,  Af  4ä3tig, 
Discoidalzelle  vorhanden  oder  fehlend 
(Fig.  68  u.  69),  zuweilen  einseitig 
ausgebildet.  Beine  lang  und  dünn, 
Schienenendsporne  klein.  Fliegen  im 
allgemeinen  selten,  hauptsächlich  im 
Gebirge.  1  3  mitteleuropäische,  wohl 
Fig.  66.  auch  sämtlich  deutsche  Arten. 

Entwicklung  wenig  bekannt,  Lar- 
ven (s.  unten,  A. 
'0  — "^  immaculata     und 

schmeri)  12glied- 
rig,  walzig,  nackt 
und  glänzend,  mit 
kleiner  Kiefer- 
kapsel,     8.— 12. 

Segment  mit 
schwachen  ven- 
tralen Kriech- 
wülsten, Endseg- 
ment basalwärts 
verdickt,  hinten  verjüngt,  mit  2  langen  kegelförmigen  Hautzapfen. 
In  nasser  schlammiger  Erde  unter  Laub. 


Fig.  67. 
Fig.  66  u.  67.     Amalopis  inconstans  0. • 
(^  u.  ^,  Hinterleibsende. 


Fig.  68.     Amalopis  inconstans  O.-S.,  Flügel. 

Die  Arten  sind  teilweise  ungenügend  bekannt  und  schwer  zu 
unterscheiden,  einige  sind  wohl  auch  synonym.  Eine  einwandfreie 
Bestimmungstabelle  kann  daher  zurzeit  nicht  gegeben  werden. 


Artenübersicht. 

L  Körper  ganz  oder  teilweise  schwärzlich  oder  braun.  2. 

—  Körper  in  ganzer  Ausdehnung  gelb.  10. 

2.  Flügel  gefleckt.  3. 

—  Flügel  ungefleckt.  7. 

3.  Discoidalzelle  vorhanden.  4. 

—  Discoidalzelle  fehlt.  5. 


Diptera,  Zweiflügler.  63 

4.  Beine  vorwiegend  gelb,  Schenkel-  und  Schienenspitzen  sowie 
Tarsen  braun.  A.  inconstans. 

—  Beine  dunkelbraun  mit  heller  Wurzel.  A.  transversa. 

5.  Thorax  mit  4  dorsalen  Längsstriemen.  6. 

—  Thorax  mit  3  dorsalen  Längsstriemen.  opaca. 

6.  Flügel  gelblichgrau,  undeutlich  gefleckt.  A.  occiilta. 

—  Flügel  bräunlich,  deutlich  dunkelbraun  gefleckt. 

A.  gmundensis. 

7.  Beine  vorwiegend  gelb.  8. 

—  Beine  dunkelbraun   mit  heller  Wurzel.  9. 

8.  Körperlänge  14—16  mm.  A.  littoralis. 

—  Körperlänge  nicht  über  8  mm.  A.  contraria. 

9.  R2+3  einfach,  R4  +  5  gegabelt.  A.  immacnlata. 

—  Geäder  wie  bei  inconstans  und  den  übrigen  Arten. 

A.  unicolor,  claripennis. 
10.  Schenkel,  Schienen  und  Tarsen  mit  dunklen  Spitzen. 

A.  geniculata,  schineri. 

—  Beine  ganz  gelb.  A.  straminea. 

Amalopis  inconstans  O.-S. 
Scheitel  schwärzlich,  Rüssel  und  Taster  dunkelbraun,  Fühler 
gelb.  Thorax  lebhaft  rötlichgelb,  Hinterleib  etwas  dunkler,  mehr 
hell  bräunlich  mit  breiter  verwaschener  schwärzlicher  Dorsallinie; 
Haltezange  des  $  schwärzlich,  Legeröhre  des  5  glänzend  gelblich- 
braun.  P'Tügel  (Fig.  68)  leicht  grau  mit  gelblichem  Vorderrand,  Wurzel 
von  y?2  und  vordere  Querader  fleckenartig  braun  gesäumt.  R2-\-A 
gegabelt,  zwischen  den  Ästen  zuweilen  eine  Querader,  /?4-f  5  ein- 
fach. Discoidalzelle  vorhanden.  Beine  gelb,  Spitzen  der  Schenkel, 
Schienen  und  Tarsen  gebräunt.  11((J)  — 18($)  mm.  Stellenweise 
häufig.     Auch  in  der  Ebene. 

Amalopis  transversa  (Meig.). 

Schwarzbraun.  Thoraxseiten  vor  der  Flügelwurzel  weißlich. 
Flügel  leicht  grau  getrübt,  Discoidalzelle  vorhanden,  alle  Queradern 
dunkel  gefleckt.  Beine  dunkelbraun  mit  gelblicher  Wurzel.  15  mm. 
Sehr  selten. 

Amajopis  occulta  (Meig.). 

Kopf  schwärzlichgrau ,  Fühler  schwarzbraun  mit  gelblicher 
Wurzel.  Thorax  braun,  leicht  grau  bestäubt,  mit  4  dunkelbraunen 
Rückenstriemen.  Hinterleib  heller  oder  dunkler  braun,  dünn  grau 
bestäubt,  mit  helleren  Einschnitten  und  abgesetzter  dunkler  Rücken- 
strieme. Flügel  gelblichgrau,  Geäder  wie  bei  inconstans,  doch  fehlt 
die  Schlußader  der  Discoidalzelle  und  M\j^h  ist  schon  von  der 
hinteren  Querader  an  gegabelt;  Fleckung  weniger  deutlich.  Beine 
braun  mit  gelblicher  Wurzel.     13  mm.     Sehr  selten.     Schlesien. 

Amalopis  gmundensis  Egg. 
Kopf  schwärzlich,  gelblichgrau  bestäubt;  Fühler  .schwarzbraun 
mit  gelbbrauner  Wurzel,  Rüssel  und  Taster  schwärzlich.  Thorax 
schwärzlich,  auf  dem  Rücken  gelblichgrau  bestäubt,  mit  4  schwarz- 
braunen Längsstriemen,  die  mittleren  durchgehend,  nur  durch  einen 
schmalen    Zwischenraum    getrennt,   die   seitlichen   vorn    stark    ver- 


64  K.  Grünberg, 

kürzt,  an  den  Pleuren  und  am  Hinterrücken  weißlichgrau  bestäubt. 
Scutellum  braun,  auf  der  Mitte  dunkler.  Flügel  bräunlich  getrübt, 
Adern  dunkelbraun,  alle  Queradern  sowie  die  Gabelstelle  von  j'?2-|-3 
bis  zur  Mündung  von  Sc  dunkelbraun  gesäumt.  Ä'4-1-5  einfach. 
Discoidalzelle  fehlt.  Beine  dunkelbraun,  Schenkel  bis  vor  die  Spitze 
gelblichbraun.  Hinterleib  hell  gelblich  graubraun,  oben  mit  breiter 
verschwommener  schwärzlicher  Mittelstrieme  und  schärferen  schmalen 
schwarzen  Seitenlinien.  7.  und  S.  Segment  auf  der  Unterseite 
schwarz.  Haltezange  und  Legeröhre  hell  Igelblichbraun.  15  mm. 
Sehr  selten. 

Amalopis  opaca  Egg. 
Kopf  und  Thorax  wesentlich  gefärbt  wie  bei  A.  gmundensis,  Thorax 
mit  nur  3  dunkeln  Längsstriemen,  Fühler  schwarzbraun  mit  hellerer 
Wurzel.  Scutellum  grau.  Flügel  und  Geäder  wie  bei  gmundensis, 
die  Fleckung  undeutlicher.  Beine  schwarzbraun,  Schenkelwurzeln 
gelblich.  Hinterleib  schwärzlich,  gelblichgrau  bestäubt,  Seiten- 
und  Hinterränder  schmal  gelblich.  Haltezange  und  Legeröhre  hell- 
braiui.     13  mm.     Sehr  selten. 

Amalopis  littoralis  (Meig.V 
Körper    wie    bei    A.    inconstans.      Flügel    blaß    gelblich,    ohne 
Fleckung,  Adern  rostgelb,  Discoidalzelle  in  der  Regel  fehlend.     14 
bis  16  mm.     Sehr  selten. 

Amalopis  contraria  Bergr. 
Kopf  graubraun,  Rüssel  gelblich.  Fühler  und  Taster  braun. 
Thorax  rötlichgelb  mit  undeutlicher  dunkler  Mittellängslinie.  Flügel 
ungefleckt,  mit  hell  bräun  liehen  Adern,  Queradern  zwischen  R^  und 
y?j  schräg  nach  außen  geneigt,  1.  Unterrandzelle  länger  als  die  2., 
Discoidalzelle  fehlt.  Beine  gelb,  Spitzen  der  Schenkel,  Schienen 
und  Tarsenglieder  gebräunt.  Hinterleib  bräunlich  mit  hellerer  Spitze. 
•^.f)!^)— 8(2)  mm.     Salzburg,  Hohe  Tauern. 

Amalopis  immaculata  (Meig.). 
Körper  schwarz  mit  bräunlichgrauer  Bestäubung.    Thorax  mit 

3  schwarzbraunen  Längsstriemen.  Fühler  und  Taster  schwarzbraun. 
Flügel  leicht  grau  getrübt,  mit 
dunkelbraunen  Adern,  ganz  unge- 
fleckt. i?2  +  3  einfach,  i?4  +  5  ge- 
gabelt (Fig. 69).  Discoidalzellefehlt. 
Beine  dunkelbraun  mit  gelblicher 
Wurzel.  Hinterleib  mit  kurzer 
dünner  graugelblicher  Behaarung. 
Legeröhre  gelblichbraun.  8— 9  mm. 
Stellenweise  häufig. 

„.    „n     ,      ,x     •  7*  t-K,  ■    A         Larve  (nachBeling)  bis  13mm 

Flg.  69.    Amalopis  imfitaculata  CM.&^.),     .  ,   ^     '         t    i      -tn     i-    j    •  i 

Geäder.  lang,  1,.5  mm  dick,  12gliedrig,  wal- 

zig,  schmutzig  braungelb,  seiden- 
glänzend. 8.— 12.  Segment  mit  schwachen  ventralen  Kriechwülsten. 
Kieferkapsel  klein,  schwarzbraun.  Mandibeln  braun,  stark  gebogen, 
mit  einem  feinen  basalen  Zahn.  Taster  dick,  braun,  hell  geringelt, 
Fühler  kurz  und  dünn.  Endsegment  an  der  Basis  stark  verdickt, 
hinten  verjüngt,  in  2  abwärts  gerichtete,  ziemlich  lange  kegelförmige 


Diptera,  Zweiflügler.  65 

Hautzapfen  endiiSjend,  über  denen  die  ovalen  dunkelbraunen,  heller 
gerandeten  Hinterstigmen  stehen.  Juli  und  August  unter  verfaultem 
Laub  in  einer  austrocknenden  Bachrinne,  auch  in  altem  Pferdedung 
gefunden. 

Amalopis  unicolor  (Schumm.). 
Körper,   Fühler  und  Taster  schwarzgrau.     Kopf  grau  bestäubt, 
Thorax   ebenso,    mit   4   dunkeln    Längsstriemen.      Flügel    blaßgrau 
getrübt,  Discoidalzelle  vorhanden  oder  fehlend.    Beine  schwarzbraun 
mit  braungelber  Wurzel.     6—8  mm.     Sehr  selten.     Schlesien. 

Amalopis  claripennis  Verrall. 
Kopf  und  Taster  schwarzgrau,  Fühler  schwarz  mit  grauem 
Basalglied.  Thorax  hell  gelblichgrau  mit  4  dunkelbraunen  Linien 
und  ebensolchem  Schulterfleck.  Flügel  ungefleckt,  mit  gelblicher 
Wurzel,  Discoidalzelle  vorhanden  oder  fehlend.  Beine  dunkelbraun, 
Hüften  und  Schenkelringe  gelblich,  ebenso  die  Schenkel  in  größerer 
Ausdehnung.  Hinterleib  dunkelbraun,  Wurzel,  Seitenränder  und 
Spitze  gelblich.     8  mm.     Österreich,  England. 

Amalopis  geniculata  (Meig.). 
Ganz  hell  ockergelb,  nur  der  Hinterleib  etwas  dunkler.  Äußerste 
Spitze  der  Schenkel,  Schienen  und  Tarsen  braun.    Flügel  sehr  licht 
ockergelb.     10—12  mm.     Harz. 

Amalopis  schineri  Kol. 

Körper  ganz  hell  ockergelb,  nur  der  Hinterleib  gegen  die  Spitze 
mehr  bräunlich.  Fühler  blaßgelb,  Taster  bräunlich.  Flügel  hell, 
ganz  ungefleckt,  mit  gelblichem  Vorderrand  und  braunen  Adern, 
nur  die  Costa,  Sc  und  J?^  heller,  gelblich;  ^2+3  gegabelt,  i^4+5 
einfach.  Discoidalzelle  meist  vorhanden.  Äußerste  Spitze  der 
Schenkel  und  Schienen  sowie  die  Tarsenenden  schwärzlich.  Hinter- 
leib ohne  Rückenstrieme,  Haltezange  des  S  oben  mit  4  kurzen 
schwarzen  Spitzchen.  11—12  mm.  Verbreitet,  aber  nicht  häufig. 
Wahrscheinlich  identisch  mit  geniculata  (Meig.). 

Larve  (nach  Beling)  bis  11,5  mm  lang,  1,3  mm  dick,  sehr 
ähnlich  der  Larve  von  Amal.  Immaculata. 

Puppe  (nach  Beling)  11  mm  lang,  1,5  mm  breit.  Thorax 
dick,  schmutzig  weißlich,  Vorderstigmen  dunkelbraun,  dick  und  plump, 
etwas  abwärts  gerichtet.  Flügelscheiden  glänzend  braun,  Beinscheiden 
bis  zum  7.  Hinterleibssegment  reichend.  Larven  und  Puppen  August 
an  quelliger  Stelle  in  schlammiger  Erde  unter  Buchenlaub. 

Amalopis  straminea  (Meig). 
Durchaus   hell    strohgelb.     Flügel   gelblich   mit  blassen  Adern, 
ungefleckt,  ohne  Randmal.     10  mm.     Sehr  selten. 

Dicranota  Zett. 
Ziemlich  kleine  schlanke,  schwarzgraue  oder  rostgelbe  Arten. 
Kopf  ( Fig.  70)  kugelig,  Augen  oval,  fein  behaart.  Stirn  über  den  Fühlern 
mit  einem  niedrigen  Höcker.  Fühler  beim  S  bedeutend  länger 
als  beim  9,  13gliedrig,  1  Glied  walzenförmig,  2.  kurz,  becherförmig, 
3.  verlängert,  walzenförmig,  die  übrigen  langoval,  mit  kurzen  Wirtel- 


66 


K.   Grünberg, 


haaren.  Clypeus  wenig  vortretend,  Rüssel  kurz,  Taster  kurz,  4gliedrig. 
Thorax  ziemlich  hoch  gewölbt,  mit  deutlicher  durchgehender  Quer- 
naht, Hinterleib  Qglied- 
rig,  etwa  3  mal  länger  als 
der  Thorax ;  Spitze  beim 
J  leicht  aufwärts  ge- 
richtet, Haltezange  (Hg. 
71)  breit  und  kurz,  am 
Ende  mit  3  einwärts  be- 
weglichen Anhängen; 
Legeröhre  (Fig.  72)  mäßig  lang,  spitz,  etwas  aufwärts  gebogen.  Flügel 
(Fig.  73)  groß  und  breit,  den  Hinterleib  überragend,  beim  J  zuweilen 
verkümmert;  zwischen  Sc  und  R^  vor  der  Flügelmitte  eine  Querader, 


Fig.  70.     Dicranota  bimaculata  (Schunim.),  Kopf. 


Fig.  71.  Fig.  72. 

Fig.  71  u.  72.     Dicranota  bimaculata  (Scliunini.),   (^  ii.   ^,  Hinterleibsende. 

i?2+3  senkrecht  aus  R^,  gegabelt,  oberer  Ast  mit  R^  durch  2  Quer- 
adern verbunden.  i^-|-5  einfach,  senkrecht  aus  v?2+3  unmittelbar  vor 
der  Gabelung,  rechtwinklig  geknickt,   vordere  Querader  die  direkte 

Fortsetzung  des 

Basalstückes 
bildend.  M  4- 
ästig.  Gabelung 
unmittelbar  vor 
der  vorderen 
Querader,  obere 

Fig.  73.     Dicranota  bimaculata  (Schumm.),  Flügel.  Gabel  lang,  Un- 

tere kurz  ge- 
stielt, hintere  Querader  schräg  nach  hinten  gerichtet;  Discoidalzelle 
fehlt.  Beine  lang  und  schlank,  Schienenendsporne  klein  und  un- 
scheinbar. 

Larven  (von  D.  bimaculata,  nach  Mi  all,  Fig.  74)  an  Wasser- 
läufen und  schlammigen  Tümpeln,  dicht  am  Rand  oder  unter  Wasser 
im  Schlamm,  leben  räuberisch  von  Würmern  {Tubifex),  bewegen 
sich  leicht  und  schnell,  schwimmen  auch  im  Wasser.  Schmutzig 
weiß,  ]2gliedrig,  metapneustisch,  mit  langem,  vollständig  einzieh- 
barem Kopfabschnitt.  2  scharfe  Augenflecke.  Fühler  dünn,  ein- 
gliedrig. Mandibeln  kräftig,  stark  gebogen  und  scharf  gezähnt. 
Darunter  die  Maxillartaster,  groß  und  dick,  vorstehend,  am  Ende 
abgestumpft,  am  Innenrande  mit  einer  langen  Sinnesborste.  Unter- 
lippe gerundet  quadratisch,  längsgespalten,  mit  scharf  gezähntem 
Vorderrand.  Oberseite  des  Kopfabschnitts  stark  chitinisiert.  G.  bis 
10.  Segment  mit  je  2  ventralen  huigen  retraktilen  Fußstummeln 
mit  terminalem  Hakenkranz.  12.  Segment  mit  2  Paar  ventralen 
basalen    kurzen    3gliedrigen    fingerförmigen    Anhängen,    ferner   am 


Diptera,  Zweiflügler. 


67 


Ende  2  lange  einfache  divergierende,  gegen  das  Ende  verjüngte 
und  ein  terminales  Borstenbüschel  tragende  Anhänge;  alle  Anhänge 
des  Endsegmentes   sind   Kiemenanhänge    und    enthalten    reich  ver- 


Kig.  75. 


Fig.  75  u.  76.     Dicranota  bi- 

maculata  (Schunini.),    Puppe. 

a  seitlich;  *  veiUial  g'^sehen. 

Nach  Mi  all. 


Fig.  74.     Dicranota    bitnaculata 

(Sfhumni.),  I.arve.     a  von  der 

Ventialseite;     b  xx.  c  Kopf  dorsal 

und  ventral  gesehen. 

Nach  M  i  a  1 1. 


ästelte  Tracheen.  Vorder- 
stigmen fehlen.  Hinterstig- 
men auf  dem  12.  Segment, 
dorsal  über  der  Basis  der 
hinteren  langen  Anhänge 
auf  2  kleinen  Erhöhungen. 
Länge  20  mm. 

Puppe  (Fig.  75  u.  76,  nach  Miall)  propnenstisch, 
Vorderstigmen    verlängert,    dorsoventral    abgeflacht,    am 
"  Ende  erweitert.  3.  und  7.  Hinterleibssegment  mit  1,  4.  bis 

6.  Segment  mit  2  queren  Chitinplatten,  welche  kräftige  dichtstehende 
Dörnchen  tragen.  4.-8.  Segment  mit  2  ventralen  zapfenartigen 
unbewehrton  Stummeln.  $  Puppe  an  den  spitzen  Legeröhren- 
scheiden leicht  zu  kennen.  Länge  10  mm.  Verpuppung  am  Land 
in  lockerer  Erde.  Kurz  vor  dem  Ausschlüpfen  kommt  die  Puppe 
an  die  Oberfläche,  wobei  sie  durch  die  dorsalen  Dornenleisten  und 
ventralen  Zapfen  unterstützt  wird. 

Artenüber.sicht. 
Schwärzliche  Art  mit  schwarzbraunen  Fühlern.  D.  bimaculata. 

Gelbbraune  Art  mit  rotgelben  Fühlern.  1>.  ruficoriiis. 

Dicranota  bimaculata  (Schumm.). 
Schwärzlich  mit  grauer  Bestäubung.  Fühler  und  Taster  schwarz- 
braun. Thorax  oben  grau  bestäubt  mit  3  breiten  schwarzbraunen 
Längsstriemen,  die  mittlere  häufig  durch  eine  feine  helle  Linie 
geteilt,  an  den  Pleuren  weißlichgrau  bestäubt.  Hinterleib  bräunlich- 
grau  bestäubt,  Cerci  und  Legeröhre  gelblichbraun.  Flügel  grau 
getrübt  mit  dunkelbraunen  Adern,  Wurzel  von  i?4+5  und  vordere 
Querader  meist  leicht  braun  gesäumt,  der  Raum  zwischen  den  beiden 
Queradern  zwischen  R^  und  H,  bis  zum  Vorderrand  gebräunt.    Beine 


68 


K.  Grünberg, 


schwarzbraun    mit   gelblicher    Wurzel.     9—10  mm.     Zerstreut  und 
selten.     Entwicklung  s.  oben. 

Dicranota  ruficornis  (Schumm.). 
Körper  gelblichbraun.  Scheitel  und  Stirn  grau,  Fühler  rotgelb 
mit  braunem  Basalglied.  Taster  braun.  Hinterleib  mit  dunkel- 
brauner Rückenstrieme  und  ebensolcher  Spitze.  Flügel  farblos  mit 
hellbräunlichem  Vorderrand  und  hellbraunen  Adern,  an  der  Wurzel 
von  -/?2+3  3  braune  Punkte,  alle  Queradern  braun  gesäumt.  Beine 
braungelb,  Spitzen  der  Schenkel  und  Schienen  dunkelbraun.  8  mm. 
Schlesien,  sehr  selten.     Entwicklung  unbekannt. 


Tipula  L. 

Große  heller  oder  dunkler  braun  gefärbte,  stellenweise  grau 
bestäubte  Arten  mit  hellen  oder  in  verschiedener  Weise  gezeichneten 
Flügeln.  Kopf  (Fig.  77)  oval,  Augen  ziemlich  groß,  Stirn  mit  einer  mehr 
oder  weniger  deutlichen  höckerförmigen  Erhöhung.  Vordere  Kopf- 
partie stark  schnauzenartig  verlängert,  so  lang  wie  der  hintere  Kopfteil. 
Rüssel  kurz,  Taster  lang,  4gliedrig,  1.— 3.  Glied  ziemlich  gleich  lang, 
Endglied  stark  verlängert,  geißeiförmig,  so  lang  wie  die  übrigen 
Glieder  zusammen.  Fühler  13gliedrig,  Basalglied  verlängert,  walzig, 
2.  Glied  kurz,  die  übrigen  wieder  länger,  je  nach  der  Art  verschieden 
geformt.    Thorax  gleichmäßig  stark  gewölbt  mit  deutlicher  Quernaht, 

Scutellum  ziemlich  klein, 
Mesophragma  groß  und 
stark  gewölbt.  Hinterleib 
9gliedrig,  Hypopygium 
des  (j  verdickt,  verschie- 
den gebaut,  Legeröhre 
meist  lang  und  spitz. 
Flügel  (Fig,  78)  immer 
groß  und  breit,  den  Hinter- 
leib wenigstens  etwas  über- 
ragend; Sc  nicht  in  den 
Vorderrand,  sondern  in  J?^ 
kurz  vor  dessen  Ende  ein- 
mündend; Ji^  selbst  am 
Ende  durch  eine  Querader 
mit  7^.,  verbunden.  Alle 
Radial-  und  Medialäste  sowie  die  Discoidalzelle  nahe  an  die  Spitze 
gerückt,  im  letzten  Flügeldrittel.  i?2  +  3  gegabelt,  /?4-|-5  einfach,  zum 
Hinterrand  abgebogen,  mit  queraderförmigem  Basalstück.  Af  mit  2 
Ästen  aus  der  Discoidalzelle,  der  obere  Ast  bald  nach  dem  Ursprung 
gegai)elt  (J/1+2),  der  3.  Ast  von  Af  (J/,)  aus  der  hinteren  Querader 
nahe  der  Discoidalzelle.  An  und  Ax  gut  entwickelt.  Beine  sehr 
lang  und  dünn.  Schienen  mit  Endspornen,  Haftläppchen  deutlich. 
Die  Gattung  ist  sehr  artenreich  und  umfaßt  die  größten  Ver- 
treter der  Tipuliden.  Fliegen  auf  Wiesen  und  in  feuchten  Wäldern, 
überhaupt  an  feuchten  Stellen. 

Larven  groß,  dick  walzig,  12gliedrig,  grau  oder  gelblich,  derb- 
häutig, glänzend,  Oberfläche  glatt,  fein  gekörnelt  oder  auch  fein 
behaart,  häufig  mit  Querreihen  kleiner  Zähnchen  oder  Zäpfchen. 
Fühler    deutlich,    Kieferkapsel    gewöhnlich    schwarzbraun.      Meta- 


FiK.  78.      7>>7</a  lateralis  Meig.,    Flügel. 


Diptera,  Zweiflügler.  69 

pneustisch.  Endsegment  mit  6  terminalen  großen,  meist  kegel- 
förmigen Zapfen,  die  bei  im  Wasser  lebenden  Larven  lange  Wimper- 
haare tragen  können  und  die  in  einer  Vertiefung  liegenden  großen, 
kreisrunden,  schwarzbraunen  Stigmenplatten  umstellen.  An  der 
Ventralseite  des  Endsegments  6  weitere  kleinere  Hautzapfen  von 
verschiedener  Form  und  Anordnung,  welche  als  Nachschieber  dienen. 
Außer  diesen  können  noch  2  lange  wurmförmige  Anhänge  (s.  T. 
giganted)  vorkommen. 

Puppen  gelblich  oder  rötlichbraun  mit  dunkleren  hornförmig 
gebogenen  Vorderstigmen,  am  Thorax  und  Hinterleib  mit  Querreihen 
von  kleineren  oder  größeren  Höckern  oder  Dornenzähnchen,  auch 
am  Hinterleibsende  gewöhnlich  mit  größeren  Höckern  oder  Zähnen. 

Entwicklung  in  feuchter  Erde  unter  Laub  und  Moos,  auch  in 
faulem  Holz.  Die  Larven  einiger  Arten  wurden  im  Wasser  oder 
in  unmittelbarer  Nähe  desselben  gefunden  und  dürften,  wenn  nicht 
ständige  Wasserbewohner,  doch  auf  das  Vorhandensein  von  Wasser 
angewiesen  sein.  Die  Biologie  ist  noch  wenig  bekannt.  Larven  wie 
Puppen  sind  sehr  schwer  und  nur  nach  ganz  eingehenden  Beschrei- 
bungen zu  determinieren. 

Tipiila  gigantea  Schrank  (Fig.  22). 

Vorwiegend  hellbraun  mit  grauer  Bestäubung.  Fühler  gelblich- 
braun, Basalglied  an  der  Spitze  verdunkelt.  Taster  dunkler  als  die 
Fühler,  Endglied  schwärzlich,  Rüsselpartie  ebenso  lang  und  etwas 
dunkler  als  der  hellbraune  Kopf.  Thorax  schwärzlich,  dicht  grau  be- 
stäubt, zwischen  Schulter  und  Flügelwurzel  lebhaft  rotbraun,  oben  mit 
4  unscharfen  schwärzlichen  Längslinien.  Scutellum  vorn  dunkelbraun, 
an  der  Wurzel  grau  bestäubt,  hinten  hellbraun,  unbestäubt;  Meso- 
phragma  hellbraun,  glänzend  weiß  bestäubt.  Hinterleib  hellbraun, 
zart  grau  bestäubt,  die  vertieften  Narbenflecke  dunkler  braun,  mit 
unscharfer  dunkler  Rückenlängsstrieme  und  großen  schwärzlich- 
braunen, etwas  glänzenden  Seitenflecken.  Hypopygium  des  (^ 
keulig  verdickt,  etwas  verdunkelt,  Legeröhre  des  5  glänzend  braun. 
Beine  hellbraun,  Spitzen  der  Schenkel,  Schienen  und  Tarsenglieder 
schwärzlich.  Flügel  mit  glashellem  Grund,  mit  3  ausgedehnten 
scharfen  braunen  Vorderrandflecken,  welche  die  ganze  vordere 
Flügelpartie  von  der  Wurzel  bis  zur  Spitze  einnehmen,  mit  breiter 
Basis  am  Vorderrand  beginnen  und  sich,  besonders  der  mittlere, 
nach  hinten  verschmälern.  Unter  der  Mitte  von  Cu  ein  kleines 
scharfes  liraunes  Fleckchen.  Hinterrandpartie  mit  weniger  scharfer 
wolkiger  Fleckung,  welche  nur  an  der  hinteren  Querader  und  am 
Endstück  von  Cu  intensiver  ist.  Schwinger  hellbraun  mit  dunk- 
lerem Kopf.  J  25—27,  ?  35—37  mm,  Flügel  28—30  mm.  Die 
größte  deutsche  Tipulide.     Auf  Wiesen,  in  lichten  Wäldern. 

Larve  (nach  Beling)  bis  30  mm  lang  und  bis  10  mm  dick, 
walzig.  12gliedrig,  derbhäutig  mit  gekörnelter  Oberfläche,  vor  dem 
verdickten  Hinterrand  des  1.— 11.  Segmentes  mit  einer  Querreihe 
sehr  kleiner  schwarzbrauner  dorniger  Zähne  oder  Höcker,  neben 
jedem  derselben  zuweilen  ein  einzelnes  oder  mehrere  ungleich 
lange  schwarze  Börstchen.  Kieferkapsel  glänzend  schwarzbraun, 
mit  heller  dorsaler  Mittellängsstrieme  und  hellen  Seitenflecken, 
ferner  mit  3  flachen  dorsalen  Längsrillen.  Fühler  ziemlich  lang, 
dünn,  abgestutzt,  braun.  1.  und  2.  Segment  häufig  ganz  oder  teil- 
weise braun,  stai-k  glänzend.     Endsegment  dorsoventral  abgeplattet, 


70  K-  Grünberg. 

oberseits  vertieft,  mit  6  gleich  gi-oßen,  plumpen,  flachen,  am  Ende 
gerundeten  und  am  Rande  mit  feinen,  hellen,  auswärts  gekrümmten 
Wimperhaaren  besetzten  Hautzapfen,  welche  das  helle  Stigmenfeld 
umgeben;  die  4  oberen  an  der  Innenseite  bräunlich  gerandet,  die 
2  unteren  an  der  Spitze  der  Innenseite  mit  schwarzbraunem  glän- 
zenden Punkt  oder  kurzem  Strich.  Stigmen  groß,  kreisrund,  um 
l'/j — 2  mm  Durchmesser  voneinander  entfernt,  schwarzbraun  mit 
breiter  hellbrauner  Umrandung.  „Unterhalb  eines  jeden  Stigmas 
an  der  Basis  des  korrespondierenden  Unterzahnes  ein  blasser  bräun- 
licher Wisch  und  zwischen  den  beiden  Stigmen  2  blasse  bräunliche, 
nebeneinander  stehende,  bald  größere,  bald  kleinere,  vierseitige 
Flecken.  Unterseite  des  Endsegmentes  mit  6  großen,  bellen,  zart- 
häutigen, unregelmäßig  geringelten,  bald  größeren  und  plumpen, 
bald  kleineren,  fleischigen  Zapfen,  von  denen  2  Paare  mit  der 
Basis  gegeneinander  und  mit  der  Spitze  nach  außen  gerichtet  sind, 
das  3.,  zwischen  jenen  befestigte  kleinere  Paar  mit  den  stumpf- 
lichen Spitzen  abwärts  gekehrt  ist;  mitunter  befindet  sich  an  der 
Basis  der  vorderen  beiden  Zapfen  noch  je  1  kleinerer,  abwärts  ge- 
richteter Hautzapfen,  so  daß  dann  2  mit  ihren  Spitzen  seitwärts 
und  2  abwärts  gerichtete  Zapfenpaare  vorhanden  sind."  Nach 
Brauer  unter  den  6  endwärtigen  Hautzapfen  jederseits  2  wurm- 
förmig  geringelte  Anhänge.  In  der  Nähe  von  Waldbächen  in 
feuchter  nasser  Erde.  Nach  Brauer  im  März  in  Waldbächen 
unter  Laub  und  Steinen. 

Puppe  (nach  Beling):  $  bis  40  mm  lang  und  bis  9  mm  dick, 
^  bis  34  mm  lang  und  5,5  mm  dick,  rötlich  gelbbraun  mit  dunk- 
lerem Thorax  und  dunklem  dorsalen  und  ventralen  Längsband  am 
Hinterleib.  Vorderstigmen  kurz,  abwärts  gekrümmt,  am  Ende  er- 
weitert, stark  quer  gefurcht,  an  der  Basis  schwarz,  am  Ende  hell 
gelbbraun.  Thorax  vorn  mit  einer  Querreihe  von  4  Höckern,  die 
beiden  äußeren  breit  und  plump,  die  inneren  klein,  dünn,  zahn- 
förmig.  Hinter  der  ersten  Querreihe  noch  2  flache  Höcker,  etwas 
weiter  auseinander  als  die  vorderen  inneren.  Hinterleib  9  gliedrig, 
dorsoventral  abgeplattet  mit  scharfen  Seitenkanten;  1.— 8.  Segment 
dorsal  mit  etwas  unregelmäßigen  Querreihen  ungleich  großer  Zähn- 
chen, 5. — 8.  Segment  ventral  mit  einer  Querreihe  von  7 — 10  kräftigen 
spitzen  Dornenzähnen,  hinter  jeder  Reihe  2  weitgetrennte  etwas 
kleinere  Zähne.  ,, Endsegment  der  (J  Puppe  an  der  Oberseite  mit 
6  in  einem  regelmäßigen  Sechseck  stehenden  starken  Dornenzähnen, 
von  denen  2  auf  die  beiden  Seitenkanten  des  Segmentes  entfallen. 
Am  abgestumpften  Endsegment  2  obere  dicke,  stumpfe,  plumpe, 
durch  weiten  Zwischenraum  getrennte  und  2  untere,  nahe  beisammen 
stehende  kleinere,  mit  den  stumpfen  Enden  gegeneinander  gerichtete, 
zapfenförmige  Höcker;  an  der  Außenseite  der  beiden  großen  oberen 
Höcker  je  ein  spitzer  Dornenzahn.  Endsegment  der  $  Puppe  an 
der  Unterseite  mit  6  kräftigen  Dornenzähnen  in  Querreihe,  von 
denen  2  auf  die  beiden  Seitenkanten  entfallen,  an  der  Oberseite 
mit  6  in  einem  ungleichseitigen  Sechseck  stehenden  Dornenzähnen 
und  am  Ende  mit  2  kurzen  kegeligen,  verwachsenen,  oben  etwas 
klaffenden  Legeröhrscheidenpaaren,  von  denen  das  obere  Paar  etwas 
länger  als  das  untere  ist."  Flügelscheiden  bis  zum  Ende  des  3., 
Beinscheiden  bis  zum  Ende  des  4.  Segmentes  reichend.  Wie  die 
Larven  in  nasser  Erde,  Verpuppung  Ende  April  und  Mai.  Puppen- 
ruhe 10—14  Tage. 


Diptera,  Zweiflügler.  71 

Tipiila  fnlvipennis  Degeer  (Intescens  F.). 

Einfarbig  hellbraune  große  Art  mit  gleichmäßig  gebräunten 
Flügeln,  etwas  kleiner  als  T.  gigantea,  aber  schlanker,  die  Beine 
noch  länger.  Körper  zart  grau  bestäubt,  in  der  Zeichnung  sehr 
ähnlich  dem  von  T.  gigantea,  Kopf  wie  dort,  Thorax  und  Scutellum 
hellbraun,  die  dunklen  Rückenstriemen  nur  durch  ihre  etwas 
schärfere  Säumung  erkennbar,  Rückenlinie  des  Hinterleibs  unscharf, 
die  dunkelbraunen  Seitenflecke  zu  einer  breiten  Längsstrieme  zu- 
sammenfließend. Beine  hellbraun,  Spitzen  der  Schenkel  und 
Schienen  kaum  verdunkelt,  Tarsen  hell.  Flügel  in  ganzer  Aus- 
dehnung gelb-  oder  graubraun  gefärbt,  am  Endstück  von  R,  etwas 
intensiver,  am  Basalstück  von  ^2+3  etwas  aufgehellt;  auf  der 
Flügelmitte  und  am  Hinterrande  einzelne  verschwimmende  Wolken- 
flecke, unter  der  Mitte  von  Cu  ein  scharfes,  dunkles  Fleckchen. 
Schwinger  dunkelbraun,  c^  c^-  22,  $  ca.  29—30  mm,  Flügel  24  bis 
29  mm.     Auf  Wiesen,  in  lichten  Laubwäldern,  selten. 

Larve  (nach  Reling)  30 — 32  mm  lang,  bis  8,5  mm  dick,  aus- 
gestreckt bis  über  50  mm  lang  und  dann  entsprechend  dünner, 
walzig,  bräunlichgelb,  derbhäutig,  mit  sehr  feiner  Behaarung,  welche 
nur  am  Endsegment  oberseits  kräftiger  und  länger  ist.  Kiefer- 
kapsel schwarzbraun.  Fühler  ziemlich  lang,  braun,  an  der  Spitze 
gerade  abgestutzt,  zu  beiden  Seiten  der  breiten,  gelbbraunen,  mit 
einer  mittleren  seichten  Längsrinne  versehenen  Stirnplatte.  1. — 5. 
Segment  mit  einer  Querreihe  kleiner  schwarzbrauner,  sehr  weit- 
läufig stehender  warzenförmiger  Zäpfchen,  welche  zum  Teil  in  ein 
Haar  endigen.  Endsegment  kurz  und  dünn,  oben  mit  einer  tiefen 
Grube,  unten  unregelmäßig  quer  gefurcht,  „mit  4  oberen  und  2 
unteren,  ziemlich  gleich  großen  kurzen,  dicken,  stumpfen,  an  der 
Spitze  bald  mehr  bald  weniger  mit  kürzeren  und  einigen  längeren 
hellen  feinen  Wimperhaaren  besetzten  Hautzapfen,  welche  2  große, 
um  den  etwa  l'/^— 2  fachen  Durchmesser  des  einen  voneinander 
entfernte  kreisrunde,  schwarzbraune  Stigmen  mit  dunklerer  Scheibe 
und  hellerem  ringförmigen  Rande  umgeben."  Innenseite,  der  4 
oberen  Zapfen  meist  mit  verwaschen  dunkel  gesäumten  Rändern, 
die  2  unteren  innen  an  der  Spitze  mit  rundem  glänzend  schwarzbraunen 
Fleck,  an  der  Basis  der  Innenseite  meist  mit  einem  etwas  helleren 
größeren  unregelmäßigen  Wisch.  „Inmitten  der  beiden  auf  hellem 
glänzenden  Felde  stehenden  Hinterstigmen  2  breite  aschgraue 
parallele  Vertikallinien,  oder  2  so  gefärbte,  nebeneinander  stehende 
Punkte,  oder  auch  in  anderen  Fällen  ein  aschgraues  vierseitiges 
Vertikalfeld."  Auf  der  Ventralseite  des  Endsegments  .,2  Paar  ge- 
bogene hornförmige  runde,  stark  quergerunzelte,  meist  schwärzlich 
gespitzte,  seitwärts  gespreizte  Hautzapfen  und  von  der  Mitte  des 
vorderen  Paares  dieser  Zapfen  ausgehend  2  kürzere,  im  übrigen 
ganz  gleich  geformte,  parallel  stehende,  nach  hinterwärts  gerichtete 
hörnchenförmige  Hautzapfen."  Diese  6  Zapfen  beim  §  länger  und 
kräftiger  als  beim  (j'.  Larven  in  nasser  Erde  unter  Laub,  auch 
am  Rande  von  Quellen,  kleinen  Bächen  und  Wassertümpeln  unter 
Blättern,  vielfach  zusammen  mit  Larven  von  Pedicia  rivosa. 

Puppe  (nach  Beling)  bis  36  mm  lang,  5  mm  dick,  hinten 
kegelig  zugespitzt,  Hinterleibsegmente  schwärzlich  gesäumt.  Vorder- 
stigmen gelbbraun  mit  schwarzer  Basis,  abwärts  gebogen,  quer- 
gerillt,  an  der  Spitze  spateiförmig  erweitert.    Thorax  oben  jederseits 


72  K.  Grünberg, 

hinter  den  Vorderstigmen  mit  2  hintereinander  stehenden  warzen- 
förmigen Höckern,  der  hintere  an  der  Wurzel  der  Flügelscheide. 
Hinterleib  9  gliedrig,  mit  scharfen  zusammengedrückten  Seitenkanten. 
Flügelscheiden  bis  zum  Ende  des  3.,  Beinscheiden  bis  zur  Wurzel 
des  5.  Segmentes  reichend.  3.-8.  Segment  oben  mit  einer  Quer- 
reihe ungleicher  kleiner  Zähnchen,  5.-8.  Segment  unten  vor  dem 
Hinterrande  mit  einer  Querreihe  von  8—10  kurzen  spitzen,  an  der 
Basis  dicken  Zähnen  und  in  einiger  Entfernung  davon  2  weit  aus- 
einander stehende  gleiche  Zähne.  Am  4.  Segment  unten  neben  den 
Beinscheiden  je  2  ganz  kleine  Zähnchen  in  Querreihe.  Seiten- 
kanten mit  einer  Längsreihe  kleiner  spitzer,  rückwärts  gericliteter 
Zähne,  an  jedem  Segment  1  größerer  voi'derer  und  1  kleinerer 
hinterer.  Endsegment  beim  J  oben  mit  ü  in  einem  nicht  ganz 
regelmäßigen  Sechseck  stehenden  Zähnen,  die  beiden  vorderen  am 
kleinsten  und  am  meisten  genähert,  die  beiden  hintersten  an  der 
Spitze  2  teilig,  am  größten  und  am  weitesten  auseinander  stehend; 
Unterseite  mit  einer  Querreihe  von  4  kräftigen  spitzen  Zähnen,  ein 
gleicher,  etwas  weiter  hinten  stehender  Zahn  jederseits  an  der 
Seitenkante.  Die  Scheiden  der  Haltezange  verwachsen,  kurz  und 
dick,  kolbig  gerundet,  an  der  Basis  von  4  im  Rechteck  stehenden 
Dornen  umgeben.  Legeröhrenscheiden  des  $  verwachsen,  (piergerillt, 
stumpf  kegelförmig,  das  obere  Paar  etwas  länger  als  das  untere. 
Puppenruhe  7—10  Tage. 

Imagines  Juni— September,  besonders  Juli— August. 

Tipiila  lateralis  Meig. 

Kopf  schwärzlich,  grau  bestäubt,  Rüssel  gelbbraun.  Taster  und 
Fühler  schwarzbraun,  Basalglied  der  letzteren  braungelb,  Geißel- 
glieder zylindrisch,  die  ersten  mit  braungelber  Wurzel.  Thorax 
hellbraun,  grau  bestäubt,  oben  dunkler  mit  3  mehr  oder  weniger 
deutlichen  breiten  schwärzlichen  Längsstriemen,  von  denen  die  mitt- 
lere eine  scharfe  schwärzliche  Linie  einschließt.  Scutellum  und 
Mesophragma  hellbraun,  letzteres  dicht  grau  bestäubt.  Hinterleib 
hellbraun,  sehr  zart  grau  bestäubt  mit  schmalen  blassen  Segment- 
hinterrändern und  sehr  breiter  kontinuierlicher  schwarzbrauner 
Seitenstrieme,  welche  den  blaßgelblichen  Seitenrand  frei  läßt.  Hypo- 
pygium  des  J  verdickt,  hellbraun.  Legeröhre  des  5  kurz  und  sehr 
spitz,  glänzend  braun.  Beine  hellbraun  mit  blasser  Basis,  Spitzen 
der  Schenkel  und  Schienen  sowie  die  ganzen  Tarsen  verdunkelt. 
Flügel  gleichmäßig  blaß  graubraun.  Randmal  dunkler  braun,  davor 
ein  bis  in  die  Discoidalzelle  reichender  heller  Fleck;  hintere  Quer- 
ader und  Endstück  von  Cu  deutlich  braun  gesäumt.  Schwinger 
gelbbraun  mit  dunklem  Kopf.  ^  12—14,  2  bis  22  mm.  Gemein 
auf  feuchten  Wiesen. 

Larve  (nach  Beling)  ähnlich  der  von  Tip.  fulvipennis ,  aber 
kleiner  18—20  mm,  ausgestreckt  bis  30  mm  lang  und  bis  5  mm 
dick,  ]2gliedrig,  derbhäutig,  schmutzig  gelbgrau  oder  bräunlichgelb 
mit  3  dorsalen,  an  den  Segmentgrenzen  unterbrochenen  schwärz- 
lichen Längsstreifen.  Kieferkapsel  klein,  glänzend  schwarzbraun. 
Stigmenfeld  von  4  oberen  und  2  unteren  Hautzapfen  umstellt,  die 
oberen  gleich  lang,  die  inneren  etwas  schmäler  als  die  äußeren, 
alle  4  an  der  Innenseite  blaßbräunlich  gerandet  mit  intensiv  glänzend 
schwarzbrauner  Spitze;  die  unteren  Zapfen  kurz  und  stumpf,  zu- 
weilen stärker  und  plumper   als    die    oberen,    an  der  Spitze  innen 


Diptera,  Zweiflügler.  73 

mit  glänzendem  schwarzbraunen  Punkt.  An  der  Unterseite  des 
Endsegments  4—6  lange  spitze  kegelförmige,  zuweilen  unregelmäßig 
gekrümmte  Hautzapfen,  der  vordere  meist  kürzer,  stumpf  und  rück- 
wärts gerichtet,  die  übrigen  länger,  seitwärts  gespreizt.  In  feuchter, 
nasser  oder  schlammiger  Erde.  Ende  Juni  in  der  feuchten  Erde 
eines  Bachufers  gefunden.  Nach  Gercke  bis  zur  Verpuppung  im 
Wasser,  soll  sich  auch,  wenn  sie  verhindert  wird  ans  Land  zu 
kommen,  im  Wasser  schwimmend  ver]:)uppen  und  weiter  entwickeln. 
Puppe  (nach  Beling)  bis  20  mm  lang,  am  Thorax  3, .5 — 5  mm 
dick,  schmutzig  weißlich,  Hinterleib  9gliedrig  mit  scharfen  zusammen- 
gedrückten Seitenkanten.  Vorderstigmen  lang,  gebogen,  gelbbraun 
mit  geschwärzter  Basis,  an  der  Spitze  spateiförmig  erweitert.  Hinter- 
leibssegmente oben  vom  3.  oder  4.  an  mit  einer  unregelmäßigen 
Querreihe  von  etwa  8  kleinen  höckerartigen  Zähnchen,  welche 
auf  den  hinteren  Segmenten  etwas  größer  werden;  5.-8.  Segment 
unten  dicht  vor  dem  Hinterrand  mit  einer  unregelmäßigen  Querreihe 
von  etwa  8  ungleich  großen  Dornenzähnchen,  welche  größer  sind 
als  die  entsprechenden  oberen,  außerdem  weiter  vorn  mit  2  weit 
getrennten  Zähnen.  Flügelscheiden  bis  zum  Ende  des  3.,  Bein- 
scheiden beim  cj'  bis  zur  Mitte  des  5.,  beim  5  bis  zum  Ende  des 
4.  Segmentes  reichend.  An  der  Basis  des  letzten  Segmentes  ein 
Kranz  von  10  kräftigen  Dornen,  4  oberen,  4  unteren  und  je  1  seit- 
lichen. Endsegment  des  ^  oben  mit  4  im  Viereck  stehenden,  ein 
etwas  polsterförmig  gewölbtes  kleines  P'eld  umgebenden  Dornen- 
zähnen,  die  hinteren  länger  und  kräftiger  als  die  vorderen.  Lege- 
röhrenscheiden  des  $  am  Grunde  verwaclisen,  am  Ende  mehr  oder 
weniger  klaffend,  die  oberen  wesentlich  länger  als  die  unteren, 
jederseits  mit  einem  kräftigen  Dornenzahn.  Alle  Dornenzähne  des 
Endsegmentes  mit  scharfer  schwarzer  Spitze.  Puppen  im  August 
im  Schlamm  eines  austrocknenden  Baches  gefunden. 

Tipnla  fenestrata  Schumm. 

Grundfarbe  des  Körpers  gelblichbraun.  Stirn  und  Oberseite 
des  Clypeus  grau  bestäubt,  erstere  mit  dunkler  Längslinie.  Taster 
hellbraun.  Basalglied  der  Fühler  und  2.  Glied  außer  der  Spitze 
gelbbraun,  der  übrige  Teil  schwarzbraun.  Thorax  grau  bestäubt 
mit  breiten  schwarzbraun  eingefaßten  Längsstriemen.  Scutellum 
gelblichbraun.  Pleuren  und  Mesophragraa  schwärzlich,  dicht  hell- 
grau bestäubt.  Hinterleib  mit  großen,  zu  einer  breiten  Strieme 
verbundenen  Seitenflecken,  welche  sich  an  den  letzten  Segmenten 
auf  die  Oberseite  ausdehnen.  Ein  schmaler  grauer  Hinterrandsaum 
an  allen  Segmenten.  Unterseite  gegen  die  Spitze  ebenfalls  schwarz. 
Endsegment  oben  mit  einem  zugespitzten  schwarzen  Fortsatz.  Halte- 
zange des  S  hellbraun,  ebenso  die  ziemlich  kurze  schmale  Lege- 
röhre. Flügel  mit  brauner  Zeichnung:  v?,,  Cu  und  hintere  Quer- 
ader breit  braun  gesäumt,  so  daß  in  den  Basalzellen,  besonders  in 
der  hinteren,  ein  gegen  die  Spitze  verbreiterter  heller  Längsstrich 
bleibt;  vor  dem  dunkler  braunen  Bjindmal  ein  kleiner,  dahinter 
ein  größerer,  die  Discoidalzelle  noch  ausfüllender  glasheller  Raum; 
Spitze  wieder  gebräunt.  Schwinger  mit  schwarzbraunem  Kopf. 
Beine  schwarzbraun  mit  heller  Wurzel.     18—20  mm.     Sehr  selten. 

Larve  nicht  näher  bekannt,  nach  Gercke  bis  zur  Verpuppung 
im  Wasser,  verhält  sich  wie  bei   7\  lateralis  (s.  d.). 


74 


K.  Grünbei-g, 


Eine  nicht  näher  bestimmte  7>>?</a-Larve,  unter  faulem  Laub 
in  einem  Waldbach  gefunden,  beschreibt  Kieffer  (111.  Zeitschr. 
f.  Ent,  1900,  V.  5,  p.  131). 


Liriopidae  (Ptychopteridae). 

Ziemlich  große  glänzend  schwarze  Arten  von  tipulidenähn- 
lichem  Habitus,  mit  langen  dünnen  Beinen  und  meist  braun  ge- 
fleckten Flügeln. 

Larven  in  Bächen,  eucephal,  metapneustisch,  mit  kleinem  Kopf, 
Augenflecken,  langem  walzigen  schlanken  Körper,  getrennten  Thorax- 
segmenten, Kriechwülsten,  Fußstummeln  und  sehr  langer  dünner 
Atemröhre,  (s.  unten). 

Nur  eine  Gattung. 

Liriope  Meig.  (Ptychoptera  Meig.  Aut.). 

Kopf  (Fig.  79)  bi'eiter  als  hoch,  mit  großen  kurzovalen,  etwas 
vorquellenden  nackten  Augen.  Ocellen  fehlen.  Fühler  lang  und 
schlank,  beim  ^f  wesentlich  länger  als  beim  2>    lögliedrig,  1.   und 

2.  Glied  kurz,  kugelig,  3.  Glied 
so  lang  wie  die  3  folgenden  zu- 
sammen, Geißelglieder  walzig, 
wenig  abgesetzt,  gegen  die 
Spitze  allmählich  dünner 
werdend,  mit  kurzen  steifen 
Borstenhaaren.  Rüssel  so  lang 
wie  der  Kopf,  weichhäutig, 
Taster  lang  und  dünn,  4glied- 
rig,  letztes  Glied  stark  ver- 
längert, geißeiförmig.  Thorax 
vorn  etwas  über  den  Kopf 
vorgezogen,  ziemlich  stark 
gewölbt,  mit  2  scharfen,  von 
der  Schulter  nach  hinten  lau- 
fenden und  vor  dem  Scutellum  vereinigten  Längsnähten,  welche 
einen  stärker  gewölbten  Mittelwulst  abgrenzen.  Quernaht  deutlich, 
bis  zu  den  Längsnähten  reichend.     Scutellum  klein.    Mesophragma 


albimana  (F.),  Kopf. 


Fig.  80.     Liriope  contatninata  (L.),  Flügel. 

Stark  entwickelt.  Flügel  (Fig.  80)  groß  und  breit,  den  Ilinterloib 
überragend.  ^2+3  mit  R\  durch  eine  Querader  verbunden.  ^^4  +  5 
mit  langer,  M  mit  kurzer  Gabel.  Discoidalzelle  fehlt.  An  ganz 
rudimentär  nur  als  leichter  dunkler  Streifen  sichtbar.  Schienen  mit 
kräftigen  Eudspornen,  Metatarsen  so  lang  wie  die  übrigen  Glieder 
zusammen,  die  hinteren  etwas  länger,  Haftläi)pchen  deutlich.  Hinter- 
leib   Sgliedrig,    etwas    mehr   als   doppelt   so  lang   wie   der  Thorax, 


Diptera,  Zweiflügler. 


75 


beim  J  mit  kolbenförmig  verdicktem  Ende  und  stark  entwickelter 
Haltezange  (Fig.  81),  Legeröhre  schlank,  so  lang  wie  die  beiden 
letzten  Hinterleibssegmente  (Fig.  82). 

Fliegen  an  Bachufern  auf  Gebüschen,  oft  in  Menge. 


Fig.  81  u. 


6 

Fig.  81.  Fig.  82. 

.     Liriope  contaminaia  (L.),    $  ii.  5'    Hinterleibseiide. 


Artenübersicht. 

1.  Hinterer  Metatarsus  auffallend  hell,  weißlich.     L.  albimana. 

—  Hinterer  Metatarsus  nicht  auffallend  hell.  2. 

2.  Flügel  ohne  scharfe  dunkle  Flecke.  L.  scntellaris. 

—  Flügel  mit  scharfen  schwarzbraunen  P'lecken.  3. 

3.  Scutellum   hellbraun,    Pleuren    weiß    bereift,    Basalstück   von 
R2  +  3  lang.  L.  contaminata. 

—  Scutellum  schwarz,  Pleuren  unbereift,  Basalstück  von  R2+3 
sehr  kurz.  4. 

4.  Hinterleib  mit  einer  dorsalen  hellbraunen  Querbinde. 

L.  lacustris. 

—  Hinterleib  oben  ganz  schwarz.  L.  paludosa. 

Liriope  albimana  (F.). 

Fühler   schwarzbraun,    Basalglied    hellbraun.     Clypeus,    Rüssel 

und  Taster  hellbraun.     Kopf  und  Thorax  schwarz,  etwas  glänzend, 

Prothorax,    die    Partie    zwischen   Schulter   und    Flügelwurzel    sowie 

das  Scutellum  hellbraun.     Pleuren   weiß  bereift.     Flügel    (Fig.  83) 


Fig.  83.     Liriope  albimana  (F.),   Flügel. 

grau  getrübt,  mit  fleckenartigen,  zuweilen  sehr  undeutlichen  braunen 
Schatten  an  den  Queradern,  am  Ende  von  R\  (am  intensivsten), 
an  der  Wurzel  von  A'24-3,  an  der  Gabelung  von  /v4  +  5  und  M.  Beine 
braun,  Wurzel  und  Schenkel  heller,  der  hintere  Metatarsus  auffallend 
hell,  weißlich.  Hinterleib  schwarzbraun,  beim  5  etwas  heller  als 
beim  ^,  an  der  Basis  schwarz,  glänzend;  auf  dem  3.  und  4.  Segment 


76 


K.  Grünberg, 


eine  unscharfe  basale  hellbraune  Querbinde,  Spitze  und  Lege- 
röhre beim  5,  Haltezange  beim  ^f  hellbraun.  9(cf)— 12(5)  mm.  Mai- 
August,  gemein.     Entwicklung  unbekannt. 

Liriope  scntellaris  (Meig.). 
Fühler  und  Taster  schwarzbraun  mit  hellerer  Basis.     Kopf  und 
Thorax    schwarz    mit    stahlblauem    oder    grünlichem    Metallglanz, 
Pleuren  weiß  bereift,  Scutellum  hellbraun.     Flügel  grau,  ungefleckt, 
nur  ganz    schwach   angedeutete  Schatten    wie  bei  albimaim.     Beine 
hellbraun,    äußerste    Spitze    der   Schenkel    und 
Schienen  sowie  Tarsenenden  schwärzlich.  Hinter- 
leib schwarzbraun,  glänzend,  an  der  Basis  schwarz, 
Legeröhre  und  Haltezange  hellbraun.   8—10  mm. 
Mai— August,  häufig.     Entwicklung  unbekannt. 

Liriope  contaminata  (L.). 
Fühler  schwarzbraun,  Rüssel  und  Taster 
hellbraun.  Kopf  und  Thorax  glänzend  schwarz, 
Mittellängslinie  und  Mesophragma  glänzend 
stahlblau,  Pleuren  weiß  bereift,  Scutellum  hell- 
braun. Flügel  (Fig.  80)  grau  getrübt,  längs  des 
Vorderrandes  gelblich,  mit  scharfen  braunen 
Flecken  an  der  Costalquerader  und  am  Ursprung 
der  Media,  an  der  Wurzel  von  Ä2  +  3,  ein  großer 
Fleck  an  den  Queradern,  der  sich  längs  Cu,^ 
ausdehnt,  ein  Fleck  am  Ende  von  R^,  mit  dem 
Fleck  an  der  Gabelung  von  i?4-f  5  verschmolzen, 
schließlich  ein  kleiner  Fleck  an  der  Gabelung 
von  M\  Cu  vor  dem  Ende  stark  geschwungen. 
Basalstück  von  i?2-f3  lang.  Beine  hellbraun, 
äußerste  Spitzen  der  Schenkel  und  Schienen  so- 
wie die  Tarsen  vom  2.  Glied  an  geschw'ärzt. 
Hinterleib  schwarz,  glänzend,  mit  hellbraunen, 
oft  undeutlichen  oder  selbst  fehlenden  Quer- 
binden auf  dem  2. — 5.  Segment.  Legeröhre  und 
Haltezange  hellbraun.  9 — 12  mm.  An  Bachufern 
gemein.     Mai — August. 

Larve  lang  und  dünn  (Fig.  84),  ausgestreckt 
bis  70  mm  lang,  durchscheinend.  Kopf  klein, 
undurchsichtig,  mit  seitlichen  Augen.  Körper 
]2gliedrig.  1.  Segment  nur  halb  so  lang  wie 
das  2. — 4.,  diese  wieder  um  die  Plälfte  kürzer 
als  die  folgenden.  Die  Grenzen  zwischen  dem 
4. — y.  Segment  scharf  markiert  durch  Ring- 
wülste, welche  je  einen  Kranz  kleiner  Häkchen 
tragen.  Am  Hinterrand  des  4. — ß.  Segments  je 
ein  Paar  kurzer  P'ußstummel,  deren  jeder  einen 
vor-  und  rückwärtsbeweglirhen,  bei  jungen  Lar- 
ven längeren  und  dünneren  Haken  sowie  an 
der  Außenseite  2  Borsten,  eine  sehr  lange  und 
^minata'(\'A^\':\x"ii^  ®'"''  kürzere  hakenartig  gekrümmte  trägt. 
9.  Segment  hinten  stark  verjüngt,  10.— 12.  wesent- 
lich dünner  und  kürzer  als  die  vorhergehenden.  Am  Ende  des 
12.  Segments,    am    Grunde    der   Atemröhre  2  lange   steife  ventrale 


Diptera,  ZM'eiflügler.  77 

Kiemenanhänge.  Atemröhre  sehr  lang  und  und  dünn,  -/^ — ^4  der 
Körperlänge  eiTeichend,  gerade  gestreckt  und  fernrohrartig  ein- 
ziehhar.  Die  ganze  Körperoherfläche  erscheint  fein  quergestreift 
durch  dichte  Querreihen  feiner  Härchen  und  Dörnchen.  welche  nur 
am  11.  und  J2.  Segment  weniger  zahlreich  auftreten. 

Larven  in  schlammigen  Bächen  und  in  Abzugsgräben  mit 
schmutzigem,  durch  organische  Bestandteile  verunreinigtem  Wasser, 
oft  in  großen  Mengen  zusammen. 

Liriope  lacustris  (Meig.). 

P'ühler  schwarzbraun  mit  hellbrauner  Wurzel,  Taster  blaß,  gelb- 
lich. Kopf,  Thorax  und  Hinterleib  schwarz,  glänzend,  Hinterleib 
mit  einer  oft  undeutlichen  hellbraunen  Querbinde.     Legeröhre  und 


Fig.  85.     Liriope  lacustris  (Meig.j,   Flügel. 

Haltezange  hellbraun.  Flügelzeicbnung  (Fig.  85)  ähnlich  der  von 
Z.  contaiiuiiata.  Basalstück  von  i?2+r!  sehr  kurz,  sein  Wurzelfleck  mit 
dem  Queraderfleck  verschmolzen.  Beine  hellbraun,  Schenkel-  und 
Schienenspitzen  sowie  Tarsenenden  geschwärzt.  8 — 10  mm.  Selten. 
Larve  (nach  Beling)  I2gliedrig,  stielrund,  gelblichgrau,  zart- 
häutig, lang  geschwänzt,  12  mm  lang,  2  mm  dick,  ausgestreckt  bis 
über  20  mm  lang.  Kopf  klein,  schwarzbraun  mit  bräunlich  gelben 
Seiten  und  deutlichen  Augenflecken,  am  abgestutzten  Hinterende 
mit  4  breiten,  kurzen  gerundeten,  zahnförmigen  Erweiterungen. 
Körpersegmente  nach  hinten  länger  werdend,  5.— 10.  mit  ventralen 
Kriechschwielen,  10.  Segment  am  längsten,  hinten  stark  kegelförmig 
verdünnt,  mit  ziemlich  langer  ventraler  und  kürzerer  borstiger 
dorsaler  Beha;irung,  11.  und  12.  Segment  dünn,  atieirund,  11.  kaum 
halb  so  lang  wie  das  10.,  12.  etwas  länger  als  das  11.  und  am 
Ende  keulenförmig  verdickt  und  etwas  eingestülpt,  ,,mit  einem 
stielrunden,  einziehbaren,  abgestutzten,  schwarzlinig  durchscheinen- 
den, etwa  2  mm  langen  Stigmenträger,  an  dessen  Basis  sich  2  nach 
unten  gerichtete,  walzenförmige,  fleischige  oder  häutige  Zäpfchen 
von  etwa  der  halben  l^änge  des  Stigmenträgers  befinden".  1 1 .  und 
12.  Segment,  besonders  das  letzte,  ebenfalls  einslülpbar.  (Die  Be- 
schreibung ist  unzureichend.)  Larven  Ende  Mai  in  einem  klaren 
Wiesenbache  gefunden. 

Liriope  paliulosa  (Meig.). 

Nahe  verwandt  mit  lacnsin's,  auch  in  der  P'lügelzeichnung  mit 
ihr  übereinstimmend,  unterschieden  durch  den  ganz  schwarzen,  un- 
gebänderten  Hinterleib.  8—11  mm.  Selten.  Entwicklung  un- 
bekannt. 


78  K.  Grünberg, 

Culicidae. 

Zarte  schlanke  Mücken  mit  langen  dünnen  Beinen  (vgl.  Fig.  89, 
95)  und  meist  mit  langem  Stechrüssel,  Körper  und  Flügeladern  dicht 
beschuppt  oder  behaart.  Kopf  kugelig  oder  etwas  abgeflacht,  Augen 
groß,  Ocellen  fehlen.  Fühler  beim  S  15-,  beim  $  ligliedrig, 
geißeiförmig  mit  stark  verdicktem  scheibenförmigen  Basalglied,  beim 
J  mit  langer  büschel-  oder  pinselförmiger  Behaarung.  Taster 
4gliedrig,  kurz  oder  stark  verlängert,  so  lang  wie  der  Rüssel  oder 
länger,  beim  J  meist  lang  behaart.  Thorax  hoch  gewölbt  und  seit- 
lich zusammengedrückt,  außer  den  Schuppen  mit  längeren  Borsten, 
Scutellum  klein  und  schmal,  mit  einem  Kranz  von  Randborsten. 
Mesophragma  groß  und  stark  gewölbt.  Hinterleib  schmal  und 
schlank,  Sgliedrig.  Cerci  beim  $  klein,  stummeiförmig,  beim  ^ 
zu  kräftigen  gegeneinander  beweglichen  Haltezangen  entwickelt. 
Flügel  lang  und  schmal,  in  der  Ruhe  über  dem  Hinterleib  flach 
übereinander  gelegt  und  diesen  kaum  überragend.  C  um  den  ganzen 
Flügelrand  herumlaufend;  i?2+3,  ^/  und  6w  langgegabelt,  die  von 
den  Ästen  eingeschlossenen  Zellen  werden  als  Gabelzellen  bezeichnet; 
./?4-f  5  einfach,  das  Basalstück  steil,  queraderförmig;  An  bis  zum 
Rand  deutlich,  Ax  rudimentär. 

Die  $  der  mit  langem  Stechrüssel  ausgerüsteten  Arten  sind  Blut- 
sauger. Die  Mücken  finden  sich  in  Wäldern  in  der  Nähe  stehender 
Wässer,  oft  in  ungeheuren  Mengen,  überhaupt  an  feuchten  schattigen 
Orten.  Manche  Arten  regelmäßig  in  Wohnungen,  Ställen,  Kellern  usw. 

Entwicklung  im  Wasser.  Eier  langoval,  zuweilen  an  beiden 
Enden  zugespitzt  oder  in  der  Mitte  etwas  verdickt,  einzeln  oder 
in  zusammenhängenden,  napf-  oder  kahnförmigen  Gelegen  auf  die 
Wasseroberfläche  abgelegt. 

Larven  (Fig.  86,  90,  104)  in  stehendem  Wasser,  Teichen, 
Sümpfen,  Gräben,  Tümpeln,  Pfützen,  Regentonnen,  Zisternen,  über- 
haupt in  jeder  gelegentlichen  kleinen  Wasseransammlung.  Eucephal, 
metapneustisch  oder  ohne  Stigmen  und  mit  Luftsäcken.  Kopf  groß 
und  deutlich  abgesetzt,  mit  seitlichen  Augenflecken,  ziemlich  langen, 
zuweilen  als  Greiforgane  dienenden  Fühlern  und  gut  ausgebildeten 
Mundteilen  mit  2  aus  je  einem  dichten  Haarbüschel  gebildeten 
Strudelorganen.  Besonders  wichtig  ist  die  Unterlippe  (Fig.  87), 
eine  dreieckige  Platte  mit  spitz  gezähneltem  Vorderrand;  sie  liefert 
ein  wesentliches  Merkmal  für  die  Systematik,  weil  Form  und  Zähne- 
lung  von  Art  zu  Art  etwas  wechseln.  Thorax  ungegliedert  mit 
vollkommen  verschmolzenen  Segmenten,  bei  älteren  Larven  immer 
größer  und  breiter  als  der  Kopf,  meist  dorsoventral  etwas  abgeplattet, 
mit  langen  seitlichen  Borstenbüscheln.  Hinterleib  9gliedrig,  mit 
seitlichen,  auf  kleinen  Erhöhungen  stehenden  Borstenbüscheln  oder 
einzelnen  längeren  Borsten.  Ateniöffnungen  am  8.  Segment,  häufig 
am  Ende  einer  langen  zugespitzten  Atemröhre  (Fig.  86).  Von  den 
Stigmenöffnungen  aus  sieht  man  die  dicken  Tracheenstämme  rechts  und 
links  vom  Darm  bis  in  den  Thorax  ziehen.  Bei  den  Corethrinen 
sind  in  den  Verlauf  der  weniger  stark  entwickelten  Tracheenstämme 
im  Thorax  und  im  7.  Hinterleibssegment  je  2  Luftsäcke  einge- 
schaltet (Fig.  104  u.  107).  Endsegment  mit  4  beweglichen,  den  After 
umstellenden  Analpaj)illen  sowie  ebenfalls  mit  langen  dichten  Borsten- 
büscheln.  Die  langen  Borsten  an  Thorax  und  Hinterleib  sind  ge- 
wöhnlich gefiedert. 


Diptera,  Zweiflügk 


79 


Die  Larven  leben  von  organischem  Detritus  (Culex,  Aedes)  oder 
von  grünen  Algen  (Attopheles)  oder  schließlich  räuberisch  von  kleinen 
Crustaceen  und  Insektenlarven  (Sayomyia,  Corethra).  Mit  der 
Lebensweise  ist  naturgemäß  auch  die  Beschaffenheit  der  Brut- 
piätze  verschieden.  Die  Larven  haben  eine  sehr  charakteristische 
schnelle  Fortbewegungsart:  sie  biegen  den  Körper  zum  Ring  zu- 
sammen, so  daß  Kopf  und  Hinterende  sich  berühren  und  strecken 
ihn  dann  heftig  wieder  aus,  um  gleich  diesell)e  Bewegung  nach  der 
andern  Seite  auszuführen;  auf  diese  Weise  schleudern  und  schnellen 
sie  sich  sehr  rasch  durch  das  Wasser.  Auch  die  Ruhestellung  ist 
für  die  Larven  der  einzelnen  Gattungen  sehr  bezeichnend  (s.  hinten). 


Fig.   87.     Culex  annula- 

tits    Schrank,    llnteiUppe 

der  Larve.     J^ach 

Meinen. 


Fig.  SC).  Larve  von  Culex annHlatus%e\\\-M\V, 

als  Selienia  einer  Culicidcnlarvc.     Nach 

Mcinert. 


Fig.  88.  Puppe  von  Culex  annu- 
latus  Sclirank ,  als  Schema  einer 
Cnlicidenpuppe.     Nach  Meinen. 


Puppen  (Fig.  88)  ebenfalls  im  Wasser,  sehr  beweglich,  pro- 
pneustisch,  mit  trichterförmigen  Vorderstigmen,  den  Larven  ganz  und 
gar  unähnlich.  Kopf  und  Thorax  zu  einem  dicken,  hochgewölbten, 
seitlich  zusammengedrückten  vorderen  Körperabschnitt  verschmolzen, 
dem  der  Hinterleib  wie  ein  Schwanz  ansitzt.  Augen,  Fühler, 
Mundteile,  Beine  und  Flügel  der  Imago  sind  bereits  deutlich  er- 
kennbar. Die  I*u])pen  hängen  gewöhnlich  mit  den  trichterförmig 
erweiterten  Vorderstigmen  ruhig  an  der  Wasseroberfläche,  tauchen 
aber  auch  geschickt  und  rasch  auf  und  nieder,  mit  dem  Hinterleib 


80  K.  Grünberg, 

schnell  gegen  die  Unterseite  des  Thorax  schlagend,  wobei  sie  durch 
2  am  Hinterleibsende  sitzende  breite  Ruderplatten  unterstützt 
werden. 

Die  Entwicklung  vom  Ei  bis  zur  Imago  dauert  je  nach  der 
Gunst  der  Witterung  2—4  Wochen,  die  Puppenruhe  nur  2—4  Tage. 

Als  seltene  Ausnahme  wurde  gelegentlich  Parthenogenese  be- 
obachtet, doch  erreichte  keine  der  aus  unbefruchteten  Eiern  ent- 
wickelten Larven  das  Puppenstadium. 

Gattungs  Übersicht. 
Imagines. 

1.  Rüssel  dünn,  stark  verlängert,  Stechrüssel.  2. 

—  Rüssel  kurz,  kein  Stechrüssel.  3. 

2.  Taster  hei  (J  und  5  so  lang  wie  der  Rüssel.        Anopheles. 

—  Taster  beim  J  so  lang  wie  der  Rüssel   oder  länger,    beim  5 
kurz,  stummeiförmig.  Culex. 

—  Taster  bei  (^  und  ^  kurz,  stummeiförmig.  Aedes. 
B.  1.  Tarsenglied  länger  als  das  2.                                 Sayomyia. 

—  1.  Tarsenglied  mehrfach  kürzer  als  das  2.  Corethra. 

Larven. 

].  Fühler    einfach,     Tracheenstämme    stark    entwickelt,     keine 
Luftsäcke.  2. 

—  Fühler  mit  langen  abwärts  gerichteten  Greifhaken,  im  Thorax 
und  im  7.  Hinterleibssegment  je  2  Luftsäcke.  3. 

—  Atemröhre  fehlt;  Larven  in  der  Ruhe  wagrecht  an  der  Wasser- 
oberfläche. Anopheles. 

—  Atemröhre  vorhanden ;  Larven  in  der  Ruhe  mit  der  Atemröhre 
senkrecht  an  der  Wasseroberfläche  hängend.     Culex,  A6des. 

H.  Atemröhre  fehlt;  Larven  lang  und  schlank,  ganz  durchsichtig. 

Sayomyia. 

—  Atemröhre  vorhanden;  Larven  plumper  und  weniger  schlank, 
nicht  durchsichtig.  '  Corethra. 

Anopheles  Meig. 

Mit  langem  Stechrüssel.  Taster  bei  beiden  Geschlechtern  so 
lang  wie  der  Rüssel,  4gliedrig,  beim  ^  dünn,  stabförmig,  beim  (J 
die  beiden  letzten  Glieder  keulenförmig  verdickt  und  lang  be- 
haart. Fühler  beim  (j  mit  langem  pinselförmigen  Haarbüschel. 
Scheitel  mit  schmalen  gebogenen  anliegenden  und  aufrechten  ge- 
gabelten Schuppen,  Thorax  mit  schmalen  Schuppen,  Scutellum  mit 
einfachem,  glatten  Hinterrand.  Mesophragma  nackt.  Hinterleib 
behaart  oder  beschuppt.  Flügel  mit  langen  schmalen  oder  lanzett- 
lichen Schuppen,  bei  den  meisten  Arten  gefleckt.  Gabelzellen 
lang,  die  vordere  beim  J  wesentlich  länger  als  beim  ^.  Beine  an- 
liegend beschuppt,  Klauen  der  (j  an  den  Vorder-  und  Mittel beinen 
ungleich  groß  und  meist  gezähnt,  bei  den  9  ^^  allen  3  Beinpaaren 
gleich  und  einfach. 

Die  Anophe /es -Arten  sind  als  Überträger  der  Malaria  (Wechsel- 
fieber) hygienisch  von  großer  Wichtigkeit.    Die  Gattung  ist  jetzt  in 


Diptera,  Zweiflügler. 


81 


zahlreiche    kleine    Gattungen    aufgelöst.      Die    meisten    Arten    sind 
Tropenbewohner.     In  Deutschland  3  Arten. 

Außer  durch  den  Tasterbau  lassen  sich  die  Anopheks-  und 
Culex-kxi^w.  leicht  durch  ihre  charakteristische  Ruhestellung  unter- 
scheiden (Fig.  89  u.  95).  Beim  ruhenden 
Anopheks  liegen  Körper  und  Rüssel  immer 
in  einer  Linie.  Der  Körper  wird  parallel 
zur  Unterlage  eingestellt,  wird  aber  die 
Rüsselspitze  gegen  die  Unterlage  geneigt, 
so  steht  der  Hinterleib  von  ihr  ab. 

Die  Eier 
werden  einzeln 
abgelegt. 

Larven  in 
Sümpfen,  Tüm- 
peln und  Gräben, 
nur  in  klarem,  der 
Sonnenwirkung 

ausgesetztem 
Wasser  mit  reich- 
lichem Pflanzen- 
wuchs, besonders 
bei  Fadenalgen. 
Als  Nahrung  die- 
nen hauptsächlich 
grüne  Algen  und 
Protozoen,  der 
Darm  erscheint 
daher  grün  ge- 
färbt. Indessen 
werden  auch  Tier- 
leichen (Insekten- 
larven usw.)  an- 
gegangen. 


Fig.  89.     Anopheles  maculi- 
pennis  Meig.  Schematisch,  in 
der  charakteristischen   Ruhe- 
stellung. 


Fig.  90.     Anopheles  maculi- 
Larven    etwas    pennh   Meig.,    Larve.      Nach 
Meiner  t. 


gedrungener     als 

die  Cw/i-x-Larven, 

Hinterleib  weniger  stark  vom  Thorax  abgesetzt,  die  Segmente  breiter 
und  kürzer.  Der  Thorax  und  die  vorderen  Hinterleibsegmente  tragen 
lange  seitliche  Fiederborsten,  ebensolche  stehen  am  Analsegment. 
Die  Atemröhre  fehlt,  die  Stigmen  münden  getrennt  auf  der  Dorsal- 
seite des  8.  Segmentes  nahe  am  Hinterrand  (Fig.  91).  In  der  Ruhe 
liegen  die  Larven  mit  dem  Rücken  wagerecht  an  der  Wasserober- 
fläche, diese  mit  den  Atemöffnungen  und  dem  Kopf  berührend. 
An  dieser  charakteristischen  Haltung  sowie  am  Fehlen  der  Atem- 
röhre sind  die  Anopheks-\,?iXSQ\\  stets  sicher  zu  erkennen. 

Die  Puppen  (Fig.  92)  zeigen  den  typischen  Bau  der  Culi- 
cidenpuppen  und  sind  von  den  r?</f'.v-Puppen  ohne  weiteres  kaum 
zu  unterscheiden. 

Die  Larven  erscheinen  bei  günstiger  Witterung  schon  zeitig  im 
Frühjahr,  um  Mitte  März.  2.  Generation  im  Juli,  unter  Umständen 
im  Herst  (Oktober)  noch  eine  3.  Generation. 


82 


K.  Grünberg, 


Artenübersicht. 
Imagines. 

1.  Flügel  dunkel  gefleckt.  A.  maculipennis. 

—  Flügel  ungefleckt.  2. 

2.  Größere  braun  beschuppte  Art  von  8 — 9  mm  Körperlänge. 

A.  bifiu'catus. 

—  Kleinere    schwarze    Art    mit    hellgrauer    Rückenmitte,     von 
4—5  mm  Körperlänge.  A.  nigripes. 


Fig.    91.       Anopheles    nigripes 
Staeg.,  Larve.    Nach  Meinert. 


92.      Anopheles     maculi- 
Meig.  ,     Puppe.     Nach 
Meinert. 


Anopheles  maculipennis  Meig. 

5.  Scheitel  auf  der  Mitte  weißlich,  an  den  Seiten  schwarz- 
braun beschuppt,  vorn  mit  vorwärts  gerichtetem  weißlichen  Haar- 
büschel. Fühler,  Rüssel  und  Taster  schwarzbraun.  Körper  schwarz- 
braun, Thorax  und  Scutellum  gelblichbraun  beschuppt,  letzteres  mit 
schwarzbraunen  Randborsten.  Hinterleib  hellbraun  behaart.  Flügel- 
schuppen lang  und  schmal,  schwarzbraun,  an  der  Wurzel  von  R-2-\-Z, 


Fig.  93.     Anopheles  maculipennis  Mcig.,  Flügel. 


in  der  Queradergegend  und  an  der  Basis  der  Gabelzellen  dichte 
fleckenartige  Anhäufungen  bildend  (Fig.  93).  Beine  schwarzbraun 
mit  hellerer  Basis. 

cf.     Heller   als    das    $,    hellbraun    mit   ebensolcher  Behaarung 
und  Beschuppung.    Scheitel  wie  beim  $.     Fühler,  Rüssel  und  Taster 


Diptera,  Zweiflügler.  g3 

hellbraun,  die  beiden  letzten  Tasterglieder  dicht  büschelartig  be- 
haart. Vorderklauen  ungleich,  die  größere  mit  je  einem  Zahn  an 
der  Basis  und  in  der  Mitte  {f\g.  9-1).     6—8  mm. 

Ganz  Europa,  Mittelmeerländer  und  Nord- 
amerika.   In  Deutschland  besonders  in  der  nord- 
deutschen   Tiefebene,    stellenweise    (Oldenburg,  _ 
Friesland)    recht    häufig.     Mit  Vorliebe  in  Ge-             <^ — ~^ 

bäuden  und  daselbst  an  geschützten  Orten  über-        

winternd.      Die    9    erscheinen  daher   schon    im       VHI^S, 
ersten  Frühjahr   und    sind    bis   zum  Spätherbst         ^''^^ 
zu  finden.     J  Anfang  Juni— Herbst.    Überträgt      "^^^~~^ 
Malaria.  ^^-^ 

Larve  s.  Fig.  90.  » 

Fig.    94.     Anopheles 

Anopheles  bifnrcatiis  L.  macuUpennis  Meig., 

?.     Scheitel   an    den  Seiten    schwarzbraun,  ^'''"^"  ^^^  ^■ 

auf  der  Mitte  gelblich  beschuppt,  mit  vorderem 
gelben  Haarbüschel.  P'ühler,  Rüssel  und  Taster  schwarzbraun. 
Thorax  dunkelbraun,  Rücken  und  Pleuren  grau,  Beschuppung  glän- 
zend hellbraun.  Hinterleib  schwarzbraun,  glänzend  hellbraun  be- 
haart. Flügeladern  gleichmäßig  mit  schmalen  schwarzbraunen  Schup- 
pen besetzt,  ungefleckt.  Beine  schwarzbraun  mit  hellerer  Wurzel, 
äußerste  Schenkelspitze  und  Wurzel  der  Metatarsen  hell  gefärbt. 

t^.  Etwas  heller  als  das  $,  Fühler  und  Taster  braun  mit  hell- 
braunen Haarbüscheln.  Vordorklauen  ungleich,  die  größere  mit 
einem  basalen  und  einem  mittleren  Zahn.     8—9  mm. 

Verbreitung  wie  bei  An.  macuUpennis.  An  schattigen,  dunklen 
Orten,  meist  in  Gebäuden  oder  in  der  Nähe  von  solchen.  Frühjahr 
bis  Herbst.     Überwintert  als  Larve.     Überträgt  Malaria. 

Anopheles  nigripes  Staeg. 

(^$.  Scheitel  an  den  Seiten  schwarz,  auf  der  Mitte  weiß  be- 
schuppt, mit  vorderem  gelblichen  Haarbüschel.  Fühler,  Rüssel  und 
Taster  schwarz.  Thorax  an  den  Seiten  tief  schwarzbraun,  auf  der 
Rückenmitte  weißlichgrau  beschuppt.  Hinterleib  schwarz,  glänzend 
gelblichbraun  behaart.  Flügeladern  dicht  mit  schmalen  schwarzen 
Schuppen  besetzt.  Beine  schwarzbraun  mit  hellerer  Basis  und 
kleinem  weißen  Kniefleck.     4 — 5  mm. 

Nördliches  Europa  und  Nordamerika.  In  Deutschland  nur  in 
den  Küste-ngegenden.     Gewöhnlich  nicht  in  Häusern. 

Larve  s.  Fig.  91. 

Culex  L. 

Mit  langem  Stechrüssel.  Taster  beim  $3gliedrig,  kurz,  stummei- 
förmig, beim  $  4  gliedrig,  länger  als  der  Rüssel,  am  Ende  spitz 
oder  keulenförmig,  meist  mit  langer  büschelartiger  Behaarung.  Fühler 
des  (^  stets  mit  dichtem  breiten  Haarbusch.  Scheitel  mit  schmalen 
gebogenen  anliegenden  und  aufrechten  gegabelten  Schuppen,  Thorax 
und  Scutellum  mit  schmalen  gebogenen  und  haarförmigen,  Hinter- 
leib mit  breiten  Schuppen  bedockt.  Mesophragma  nackt.  Flügel 
mit  langen  Gabelzellen  und  schmalen  streifenförmigen  oder  lanzett- 
lichen Schuppen,  bei  einigen  Arten  gefleckt.  Beine  dicht  anliegend 
beschuppt,  zuweilen  mit  auffälliger  heller  Ringelung;  Klauen  beim  $ 


84 


K.  Grünberg, 


an  Vorder-  und  Mittelbeinen  ungleich,  einfach  oder  gezähnelt,  beim 
§  gleich,  einfach  oder  gezähnelt. 

Sehr   artenreiche   kosmopolitischje  Gattung,  jetzt  in  zahlreiche 
kleine  Gattungen  aufgelöst.     In  Deutschland  14  Arten. 

Beim  sitzenden  Culex  (Fig.  9ö) 
bilden  Rüssel  und  Körper  einen 
Winkel.  Der  Rüssel  wird  gegen 
die  Unterlage  gesenki,  der  Körper 
steht  parallel  zu  ihr;  die  Hinter- 
beine werden  über  dem  Hinterleib 
in  die  Höhe  gestreckt  (s.  auch 
Fig.  89). 

Eier  zu  napf-  oder  kahn- 
förmigen,  an  der  Wasseroberfläche 
schwimmenden  Gelegen  vereinigt, 
welche  bis  zu  mehreren  Hundert 
reihenartig  angeordnete  Eier  ent- 
halten. 

Larven  (Fig.  86)  in  Tümpeln 
und  Pfützen,  Zisternen,  Regen- 
tonnen, oft  in  trüben  schmutzigem 
Wasser,  von  organischem  Detritus, 
besonders  von  Resten  zerfallener 
Pflanzen ,  Blätter  usw.  lebend, 
sehr  anspruchslos  und  daher  leicht 
zu  züchten.  Etwas  schlanker  als  die 
Anopheles-h2iX\Qxy,  besonders  am  Hinterleib,  dessen  Segmente  ver- 
hältnismäßig länger  und  schmäler  sind.  Thorax  bei  älteren  Larven 
stets  größer  als  der  Kopf  und  wesentlich  breiter  als  der  Hinterleib, 
queroval  und  an  den  Ansatzstellen  der  seitlichen  Borstenbüschel 
meist  etwas  geeckt.  Die  langen  Borsten  am  Thorax  und  Hinterleib 
einfach.  8.  Hinterleibssegment  mit  langer  gegen  das  Ende  zuge- 
spitzter Atemröhre,  mit  welcher  die  Larven  in  der  Ruhe  senkrecht 
an  der  Wasseroberfläche  hängen,  den  Kopf  abwärts  gerichtet,  bei 
der  geringsten  Störung  rasch  untertauchend.  Larven  vom  ersten 
Frühjahr  (Ende  März  und  Anfang  April)  bis  zum  Herbst. 
Puppen  s.  vorn  (Fig.  87). 


FJg.95.     Culex  ptpiem  \j.    Scheniatisch, 
in   der  charakteristischen  Ruhestellung. 


Artenül)ersicht. 

1.  Flügel  gefleckt.  2. 

—  Flügel  ungefleckt.  3. 

2.  Beine  weiß  geringelt.  C.  annulatiis. 

—  Beine  einfarbig  dunkel.  C.  glaphyropterus. 

3.  Tarsen  weiß  geringelt.  4. 

—  Tarsen  einfarbig  dunkel.  6. 

4.  Hinterleib  einfarbig  gelb,  ungezeichnet.  C.  anniilipes. 

—  Hinterleib  grau  mit  schwarzen  Seitenflecken  am  2. — 6.  Seg- 
ment. C.  dorsalis. 

—  Hinterleib  schwarzbraun  mit  basalen  weißen  Querbinden.     5. 

5.  Größere  Art  von  8 — 9  mm  Länge,  Tarsenringe  breit. 

C.  cantans. 

—  Kleinere  Art  von  6 — 7  mm  Länge,  Tarsenringe  sehr  schmal. 

C.  vexaiis. 


Diptera,  Zweiflügler.  85 

6.  Thorax  weißgrau  beschuppt  mit  schwarzbraunen  Längslinien 
oder  schwarzbraun  mit  breiten  weißen  Seitenstriemen.         7. 

—  Thorax  braun  beschuppt,  Hinterleib  schwarzbraun  mit  basalen 
weißen  Querbinden.  8. 

—  Thorax  und  Hinterleib  gelb  beschuppt.  9. 

7.  Hinterleib  grau  mit  schwarzen  Seitenflecken,  Thorax  mit  4 
dunklen  Längslinien.  C.  rnsticus. 

—  Hinterleib  mit  basalen  weißen  Seitenflecken,  Thoi'ax  schwarz- 
braun mit  feiner  weißer  Mittellinie  und  breiten  weißen 
Seitenstriemen.  C.  lateralis. 

—  Hinterleib  mit  basalen  weißen  Querbinden,  Thorax  weißlich 
mit  2  schwarzen  Längslinien.  C.  ornatus. 

8.  Beine  schwarzbraun  mit  scharfem  weißen  Kniefleck. 

C.  nemorosus. 

—  Beine  braun  ohne  hellen  Kniefleck.  C.  pipiens. 

9.  Ungenügend  bekannte  Arten: 

C.  lutescens,  C.  bicolor,  C.  flavirostris. 

Culex  aiinulatus  Schrank. 

5.     Scheitel   mit  grauen  Schuppen  und  gelbbraunem   vorderen 
Haarbüschel.    Fühler  schwarzbraun,  Rüssel  und  Taster  etwas  heller. 
Thorax  dunkel  rotbraun,   auf  dem  Rücken  goldbraun,    vor  und  auf 
dem  Scutellum  weiß  beschuppt.   Pleuren  etwas 
heller    als    der   Rücken,    ebenfalls    weiß    be- 
schuppt.     Hinterleib    oberseits    dunkelbraun 
beschuppt   mit  breiten  weißen  basalen  Quer- 
binden,   2.    Segment    außerdem    mit    weißem 
Mittellängsstrich;     Unterseite    grauweiß    oder 
weißlichgelb.        Flügeladern      mit      schmalen 
schwarzbraunen  Schuppen,  welche  wie  bei  ^«0- 
pheles  maculipe?inis  an   der  Wurzel   von  R2-\-2,, 
an  den  Queradern  und  an  der  Basis  der  Gabel- 
zellen dunkle  Flecke  bilden.    Beine  mit  heller 
Wurzel,  Schenkel  und  Schienen  braun,  Tarsen 
schwärzlich.     Schenkel    mit  schmalem  weißen    -p.     gg     CuUx-  annuia- 
Ring  vor  der  Spitze,  Kniefleck  und  Schienen-    tus  Schrank,  Klauen  des 
spitze   weiß;    1.— 4.    Tarsenglied    mit    weißer      $.  Na^h  Theobald. 
Basalbinde,    welche   am    2.  und   3.  Glied   be- 
sonders breit  ist,  \.  Glied  außerdem  mit  weißer  Mittelbinde. 

J.  Färbung  und  Zeichnung  wie  beim  %  Fühlerbüschel  braun. 
Taster  dunkelbraun  mit  hellerer  Behaarung  und  3  weißlichen  Ringen 
an  den  Gelenken.  Klauen  an  Vorder-  und  Mittelbeinen  ungleich 
(Fig.  96),  die  größere  stark  gebogen,  mit  einem  basalen  und  einem 
mittleren,  die  kleinere  mit  einem  basalen  Zahn.  10 — 12  mm.  In 
ganz  Europa  gemein.     Sehr  häufig  in  Wohnungen. 

Culex  glaphyropterus  Seh  in. 

Flügel  gefleckt  wie  bei  C.  unnulatus,  aber  die  Beine  einfarbig 
dunkel,  Scheitel  dicht  grau  oder  gelb  beschuppt.  Taster  beim  ^ 
schwarzbraun  mit  gelber  Basis.  Fühler-  und  Tasterbehaarung  des 
J  braun.  Thorax  gelbbraun,  dicht  goldgelb  beschuppt  mit  4  meist 
deutlichen    dunkeln    Längsstriemen.     Pleuren    rostgelb.     Hinterleib 


86 


K.  Grünberg, 


schwarzbraun  mit  weißen  Vorderrandbinden.  Fliigeiadern  dicht 
schwarzbraun  beschuppt,  besonders  am  Vorderrande.  Beine  schwarz 
oder  schwarzbraun,  Hüften,  Schenkelwurzeln  und 
Knie  gelblich.  Vorder-  und  Mittelklauen  (Fig.  97) 
beim  (J  ungleich,  die  größere  doppelt,  die  kleinere 
einfach  gezähnt,  die  hinteren  gleich  und  einfach; 
beim  ^  alle  Klauen  gleich  und  einfach.  8 — 9  mm. 


97.     Culex  gla- 
■opferus     Schill., 
Klauen. 


Culex  anmilipes  (Meig.). 
5.  Hell  gelbbraun  mit  gleichmäßig  goldgelber, 
schwarz  untermischter  Beschuppung.  Thorax  hell- 
rotbraun mit  3  vorn  vereinigten  schwarzen  Längs- 
striemen, die  mittlere  bis  vor  das  Scutellum,  die 
seitlichen  nur  bis  zur  Thoraxmitte  reichend. 
Taster  gelb  und  schwarz  beschuppt,  Rüssel  gelb 
mit  schwarzer  Spitze.  Pleuren  mit  weißlichen 
Schuppenflecken.  Plinterleib  dorsal  gleichmäßig 
gelb  beschuppt,  seitlich  mit  braunen,  ventral  mit  zahlreichen  schwarzen 
Schuppen.  Flügel  lehmgelblich  mit  braungelben  Adern  und  gelb  und 
schwarz  gemischter  Beschuppung.  Beine  gelb,  Beschuppung  gelb  und 
schwarz  gemischt,  Metatarsen  an  der  Spitze  verdunkelt,  die  übrigen 
Tarsenglieder  schwarzbraun  oder  fast  schwarz,  mit  breiten  weiß- 
lichen Basalbinden. 

J.  Etwas  dunkler,  Thorax  fast  schwarz,  graugelb  beschuppt, 
Hinterleib  ebenso  behaart.  Fühler-  und  Tasterbehaarung  hellbraun. 
8— 9,.T  mm.     Häufig. 

Larve  auch  in  Salzteichen  (Siebenbürgen)  gefunden. 

Cnlex  «lorsalis  Meig. 
5-  Fühler,  Taster  und  Rüssel  schwarzbraun. 
Scheitel  weißlichgrau  beschuppt,  seitlich  mit 
einzelnen  kleinen  schwarzbraunen  Schuppen- 
flecken. Thorax  schwarzbraun  mit  2  breiten 
weißgrauen  Längsstriemen,  welche  von  der  Grund- 
farbe eine  breite  Mittelstrieme  sowie  eine  Seiten- 
strieme zwischen  Schulter  und  Flügelwurzel  frei 
lassen.  Scutellum  weißgrau  beschuppt  mit  eben- 
solchem Borstenkranz.  Pleuren  grau  bestäubt 
und  weiß  beschuppt.  Hinterleib  oben  vorwiegend 
weißlichgrau  beschuppt,  so  daß  von  der  schwarz- 
braunen Grundfarbe  nur  auf  dem  2. — 6.  Segment 
große  Seitenflecke  übrig  bleiben,  welche  eine 
breite,  aus  dreieckigen,  mit  der  Spitze  nach  vorn 
gerichteten  Flecken  gebildete  Mittelbinde  ein- 
schließen; Unterseite  einfarbig  weißlichgrau. 
Flügelschuppen  dunkelbraun.  Beine  schwarz- 
braun mit  heller  Basis;  Schenkel  und  Schienen 
oben  schwarzbraun  und  weißlich  gesprenkelt  mit 
schwärzlicher  Spitze,  unten  hell;  Vordertarsen 
schwarzbraun  mit  schmalem  weißlichen  Ring 
zwischen  dem  L  und  2,  Gliede;  Mittel-  und 
Hintertarsen  mit  weißlichen  Ringen  an  der  Basis 

und  Spitze  jedes  Gliedes  außer  dem  letzten.  Alle  Klauen  mit  einem 

Zahn. 


i».ts' 


Fig.  98.     Culex  dor- 

salis    Meig. ,     Larve 

Nach  Theobald. 


Diptera,  Zweiflügler.  87 

(J.  Taster  schwarzbraun  mit  undeutlichen  helleren  Binden  und 
dichter,  wie  das  Fühlerbüschel  glänzend  brauner  Behaarung.  Die 
dunklen  Seitenflecke  des  Hinterleibes  auf  dem  2. — 7.  Segment  etwas 
schmäler  als  beim  $.  6  mm.  Mittel-  und  Nordeuropa,  im  Norden 
stellenweise  sehr  häufig,    in  Deutschland  im  allgemeinen  selten. 

Larve  (Fig.  98)  mit  kurzer  breiter  Atemröhre,  die  vor  der 
Spitze  auf  der  Innenseite  7  lange,  von  einem  gemeinsamen  Stiel 
entspringende  Fiederborsten  trägt.  Analpapillen  klein,  2  besonders 
klein,  2  etwas  größer. 

Culex  cantans  Meig. 

$.  Fühler,  Taster  und  Rüssel  dunkelbraun,  Rüsselspitze  fast 
schwarz.  Scheitel  auf  der  Mitte  mit  glänzend  rostbraunen,  seitlich 
mit  graugelben  Schuppen.  Thorax  und  Scutellum  mit  lebhaft  rost- 
braunen glänzenden  Schuppen  bedeckt,  Thorax  mit  2  undeutlichen 
genäherten,  hinten  abgekürzten  dunkeln  Längsstriemen.  Pleuren 
grau  bestäubt  und  weiß  beschuppt.  Hinterleib  oben  schwarzbraun 
mit  graugelben,  seitlich  zu  Flecken  erweiterten 
basalen  Querbinden,  unten  graugelb.  Beine  dunkel- 
braun mit  heller  Basis  und  weißen  Tarsenringen ; 
Schenkel  und  Schienen  oben  mit  dunkeln  und  gel- 
ben Schuppen  gesprenkelt,  unten  vorwiegend  gelb 
beschuppt,  an  der  Spitze  dunkel;  Kniefleck  gelb. 
Tarsenglieder  aller  Beine  mit  weißlichen  basalen 
Binden,  an  den  Vorder-  und  Mittelbeinen  schmäler 
und  die  Binde  des  letzten  Gliedes  undeutlich,  an  den 
Hinterbeinen  alle  Binden  breiter.  Vorder-  und 
Mittelklauen  mit  einem  Zahn  (Fig.  99). 

(j.  Taster  mit  scharfem  gelben  Ring  an 
der  Wurzel  des  8.  Gliedes,  Behaarung  sehr  dicht,  pj^^  gg  CuU.v  can- 
büschelartig,  wie  das  Fühlerbüschel  glänzend  hell-  tans  Meig.,  Klauen, 
braun.  Hinterleib  mit  breitep  längs  des  Randes  Nach  Ficalbi. 
zusammenfließenden  graugelben  Seitenflecken,  die 
Querbinden  undeutlich.  Vorder-  und  Mittelklauen  ungleich,  mit  je 
einem  Zahn,  ebenso  die  Hinterklauen  (Fig.  99).  8—9  mm.  Ganz 
Europa,  auch  in  Nordamerika.  In  Deutschland  verbreitet,  aber 
nicht  häufig.     Juni— Herbst. 

Culex  vexans  Meig. 

$.  P'ühler,  Taster  und  Rüssel  schwarzbraun.  Scheitel  gelb- 
grau beschuppt,  seitlich  mit  einem  dunkelbraunen  Fleck.  Thorax 
und  Scutellum  glänzend  braun,  Pleuren  weißgrau  beschuppt.  Hinter- 
leib oben  schwarzbraun  mit  weißlichen,  seitlich  verbreiterten  Basal - 
binden,  unten  einfarbig  grauweiß ;  Flügelschuppen  schwarzbraun. 
Beine  schwarzbraun  mit  heller  Basis,  1.— 4.  Glied  der  Mittel-  und 
Hintertarsen  mit  sehr  schmalem  basalen  weißen  Ring.  Alle  Klauen 
mit  einem  Zahn. 

c^.  Taster  schwarzbraun  mit  schmalem  hellen  Ring  an  der 
Wurzel  des  2. — 4.  Gliedes.  Behaarung  wie  das  Fühlerbüschel  glänzend 
braun.  Alle  Klauen  mit  einem  Zahn,  Vorder-  und  Mittelklauen 
ungleich.    6—7  mm.    Mittel-  und  Nordeuropa,  in  Deutschland  selten. 

Culex  rusticus  Rossi. 
Grau    beschuppt   mit    schwarz    geflecktem    Hinterleib.     Fühler, 
Taster    und    Rüssel    schwarzbraun.      Thorax    grau    beschuppt,    mit 


88 


K.    Grünberg, 


Fig.     100.      Culex 
lateralis  Meig., 
Thoraxzei  chnui)  g. 


4  dunkleren  Längslinien,  Hinterleib  ebenfalls  grau,  mit  2  Reiben 
dreieckiger  schwarzer  Seitenflecke,  die  beim  c^  besonders  schmal 
und  spitz  sind.  Beine  dunkelbraun,  Schenkel  bis  vor  die  Spitze 
blaßgelb,  Schienen  mit  heller  Wurzel.  7—9  mm.  Verbreitet,  aber 
selten.     In  Deutschland  bei  Solingen  gefunden. 

Culex  lateralis  Meig. 
Beschuppung  des  Körpers  tief  schwarzbraun  mit  leichtem  rot- 
violetten Schimmer  und  weißen  Zeichnungen.  Fühler,  Taster  und 
t  Rüssel  dunkel.  Beine  mit  scharfem  weißen  Knie- 
fleck. Scheitel  in  der  Mittellinie  und  seitlich 
mit  weißgrauen,  hinten  mit  aufrechten  dunkleren 
bräunlichen  Schuppen,  jederseits  von  der  Mittel- 
linie ein  größerer,  weiter  unten  ein  kleinerer 
schwarzbrauner  Fleck.  Thorax  mit  feiner  weiß- 
licher, vor  dem  Scutellum  gegabelter  Mittellängslinie 
und  breiten  grauweißen  Seitenstriemen,  deren  jede 
in  der  Mitte  innen  noch  eine  feine  Linie  zum 
Hinterrand  entsendet  (Fig.  100).  Scutellum  dunkel. 
Pleuren  mit  8—9  scharfen  weißen  Schuppenflecken. 
Hinterleib  an  allen  Segmenten  mit  scharfen  basalen 
weißen  Seitenflecken  und  2  ebensolchen  weniger  scharfen  Flecken 
auf  der  Unterseite  jedes  Segmentes.  Flügeladern  dicht  schwarz- 
braun beschuppt.     7  mm.     Selten. 

Culex  ornatus  Meig. 
Ähnlich  C.  lateralis  Meig.   Schwarzbraun.  Thorax  dicht  weißlich 
beschuppt  mit  2  deutlichen  schwarzbraunen  Längsstriemen.    Pleuren 
mit    weißen    Schuppenflecken.      Hinterleib 
schwarzbraun  mit  basalen  weißen,   zuweilen 
in    der    Mitte    unterbrochenen    Querbinden. 
Scheitel  grau  oder  gelblich  beschuppt,  Fühler, 
^        ^^^  Taster    und    Rüssel    schwarzbraun.      Fühler 

(5    (f  /^T^\X  beim  J  braun,  Taster  schwarzbraun  behaart, 

mit  3  hellen  Ringen.  Flügel  dicht  schwarz- 
braun   beschuppt.     Beine    schwarz,   Hüften, 

Schenkelwurzeln  und  Knie  gelblich.  Vorder- 

'^-^^aP^  und  Mittelklauen  des  $  ungleich  (Fig.  101), 

<;:3Zr^  die  größere  doppelt,  die  kleinere  einfach  ge- 

zähnt, die  hinteren  gleich  und  einfach  ge- 
zähnt, beim  5  alle  Klauen  mit  einem  Zahn. 
6—7  mm.     Verbreitet,  aber  selten. 


<^ 


'w^ 


Fig.    101.      Culex   ornatus 

Meig.,  Klauen.     Nach 

Ficalbi. 


Culex  nemorosus  Meig. 
5.  Fühler,  Taster  und  Rüssel  schwarz- 
braun, ebenso  Kopf  und  Thorax,  Scheitel 
gelblich,  Thoraxrücken  rötlich  bronzefarben. 
Pleuren  weißlich  beschuppt.  Hinterleib  tief 
schwarzbraun  mit  weißen,  längs  der  Seiten- 
ränder etwas  erweiterten  Basalquerbinden;  Unterseite  weiß.  Flügel- 
schuppen schwarzbraun.  Beine  schwarzbraun,  Tarsen  fast  schwarz, 
Schenkel  an  der  Wurzel  und  unten  bis  zur  Spitze  weißlich,  mit 
kleinem  scharfen  weißen  Spitzenfleck,  Schienenspitzen  ebenfalls  hell. 
Alle  Klauen  mit  einem  Zahn. 


Diptera,  Zweiflügler. 


89 


schwarz,    Fühler    und    Taster- 


(j'.     Dunkler    als    das    $,    fast 

Thorax    nur  vorn  auf  der  Mitte  bronze- 
dem   Scutellum    und    an    den    Pleuren 


behaarung  schwarzbraun. 

färben,    an    den   Seiten,    vor   aem   öcuieiium    una    an    aen    neuro 
weißlich  beschuppt.    Hinterleib  etwas  blauschwarz  glänzend,  Quer 
nden  weiß,    Seitenränder  lang  dunkelgrau  behaart.     Vorder-  un 


bi 


Gebäuden    1-"'^    ^02-    Culex  pipie.n 
»jenauaen    i^,_  Larve.  NachTheo- 


Dinuen  weiu,  »euenranuer  lang  «unifeigrau  oenaari.  voraer-  unii 
Mittelklauen  ungleich,  hintere  gleich,  alle  mit  einem  Zahn.  6—8  mm. 
Gemein,  nicht  in  Häusern. 

('ulex  pipiens  L. 

5-  Fühler,  Taster  und  Rüssel  dunkel- 
braun. Scheitel  und  Thorax  mit  hellbraunen 
und  gelblichen  glänzenden  Schuppen  bedeckt. 
Thorax  und  Scutellum  mit  schwarzbraunen 
Borsten.  Pleuren  weißlich  beschuppt.  Hinter- 
leib oben  dunkelbraun  mit  gelblichgrauen,  seit- 
lich erweiterten  basalen  Querbinden,  unten  gelb- 
lichgrau. Flügelschuppen  dunkelbraun.  Beine 
einfarbig  braun,  die  Schenkelwurzeln  heller, 
die  Tarsen  dunkler. 

(j'.  Etwas  heller  als  das  '^,  Fühlerbüschel 
und  Tasterbehaarung  dunkelbraun,  Vorder-  und 
Mittelklauen  ungleich,  die  größere  mit  einem 
großen  stumpfen,  die  kleinere  mit  einem  kleinen 
spitzen  Zahn  an  der  Basis.     4—6  mm. 

In    ganz    Europa    häufig,    auch    in    Nord- 
amerika.    Die    befruchteten    5    überwintern 
geschützten  Stellen    und   vielfach 
und  legen  zeitig  im  Frühjahr  Eier  ab 

Culex  Intesceiis  P'. 

Blaß  gefärbte  gelbe  Art.  Fühler  und  Taster  beim  5  schwarz, 
beim  r^  schwarzbraun  behaart.  Rüssel  schwarz.  Thoraxrücken 
rötlichbraun.  Hinterleib  blaßgelblich  beschuppt.  Flügel  gelblich, 
besonders  am  Vorderrand,  mit  blassen  Adern.  Beine  schwarz, 
Schenkel  bis  vor  die  Spitze  gelblich.     6  mm. 

(^'iilex  bicolor  Meig. 
Ahnlich    C.    Intescois,    etwas    heller.     Fühler    und    Taster    hell- 
braun, Rüssel  braun.     Thorax  schwärzlich,  giau  beschuppt  mit  un- 
deutlichen dunkleren  Längslinien.     Hinterleib  und  Beine  blaßgelb, 
Tarsen  braun.     Flügeladern  gelblich.     7  —  8  mm.     Zweifelhafte  Art. 

Culex  flavirosiris  Meig. 
Rüssel  und  Taster  blaßgolb,  letztere  beim  J  am  3  Glied  mit 
3  schwarzen  Flecken  an  den  Enden  und  auf  der  Mitte,  Endglied 
braun  mit  gelber  Wurzel.  Fühler  braun  behaart.  Thorax  rotgelb, 
braun  gestriemt.  Hinterleib  weißlich,  mit  braunen  Ringen.  Schenkel 
blaßgell)  mit  brauner  Spitze.  Schienen  braun  mit  gelber  Wurzel, 
Tarsen  braun.     7  mm.     Aachen.     Zweifelhafte  Art. 

Aedes  Meig. 
Mit  langem  Stechrüssel.     Taster  bei  beiden  Geschlechtern  sehr 
kurz,  stummeiförmig,  2gliedrig.     Fühler  wie  bei  Culex,  beim  $  ]4-, 


90  K.  Grünberg, 

beim  (J  lögliedrig  und  mit  langem  dichten  Haarbüschel.  Scheitel 
mit  breiten  anliegenden  sowie  schmalen  gebogenen  und  aufrechten 
Schuppen,  Thorax  mit  schmalen  gebogenen  und  haarförmigen,  Hinter- 
leib mit  breiten  anliegenden  Schuppen.  Geäder  wie  bei  Culex, 
Fiügelschup])en  schmal  und  lang.  Klauen  beim  (j  an  Vorder-  und 
Mittelbeinen  ungleich,  die  größere  immer  gezähnt,  beim  5  gleich, 
einfach  oder  gezähnt. 

Eier  elliptisch,  am  einen  Ende  etwas  mehr  zugespitzt,  einzeln 
oder  in  kleineu  Häufchen  von  5  —  7  Stück  oder  auch  in  größeren 
sichelförmigen  Gelegen  von  50—70  Stück  abgelegt. 

Larven  sehr  ähnlich  den  Cz^/^-jc- Larven,  mit  langer  Atemröhre, 
hell  bräunlich  gefärbt  und  von  dem  dunkeln  Grunde  der  Tümpel 
sich  besser  abhebend  als  die  gewöhnlich  dunkler  pigmentierten 
Ctt  lex -Larven. 

In  Deutschland  nur  eine  Art,  welche  als  außerordentlich  selten 
gilt,  aber  doch  stellenweise,  z.  B.  nach  den  Beobachtungen  von 
Eyssel  im  Habichtswald,  häufig  sein  muß. 

ASdes  cinerens  Meig.  (obscurus  Meig.). 
5.  Ganz  einfarbig  dunkelbraun.  Fühler,  Taster  und  Rüssel 
schwarzbraun.  Scheitel  und  Thorax  mit  dunkelbraunen,  rötlich 
schimmernden  Schuppen  bedeckt,  Pleuren  etwas  heller,  weißlich  be- 
schuppt, Hinterleib  tief  schwarzbraun,  unten  etwas  heller.  Flügel- 
schuppen und  Beine  schwarzbraun ;  Klauen  gleich,  die  vorderen  und 
mittleren  mit  je  einem  Zahn,  die  hinteren  einfach. 

(^.   Fühler  schwarzbraun  und  hellgrau  geringelt, 

Haarbüschel  dunkelbraun.    Körper  dunkler  als  beim 

5,  Hinterleib  fast  schwarz.    Vorderklauen  ungleich 

(Fig.   103),   die   größere   stark  gebogen,   mit  einem 

Zahn    vor    der    Mitte;    Mittel-    und    Hinterklauen 

schlank  und  fast  gerade.  6  mm.  Europa  von  Norwegen 

bis  Italien,  allgemein  sehr  selten.  Immer  im  Freien, 

Fi.g-  103.  ^^^'-'^     in  Wäldern,  nie  in  Häusern.   Die  $  saugen  Blut,  sind 

Vorder^"u    Mittel-    ^^^'^    nicht   SO    blutgierig   wie    Culex.     Bisher   aus 

klauen  des  J.       Brandenburg    (Berlin) ,    von    Hamburg    und    vom 

Nach  Theobaid.    Habichtswald  bekannt  geworden. 

Sayoinyia  Coqu.  (Corethra  Aut). 

Blaß  gefärbte  zarte  Arten  von  Tendipes  -  ähnlichem  Aus- 
sehen. Körper  und  Flügel  fein  und  lang  behaart,  ohne  Schuppen. 
Augen  nierenförmig.  Rüssel  kaum  länger  als  der  Kopf,  weichhäutig, 
mit  breiten  Saugflächen,  Taster  4gliedrig,  hängend  und  doppelt  so 
lang  wie  der  Rüssel,  mit  verlängertem  Endglied,  bei  (j  und  5  gleich- 
geformt. Fühler  14  gliedrig,  beim  (j  mit  sehr  langem  dichten  Haar- 
büschel, beim  9  ebenfalls  mit  langen  Wirtelhaaren.  Thorax  mäßig 
gewölbt,  mit  dunkeln  Rückenstriemen.  Hinterleib  beim  (j  die 
P'lügel  merklich  überragend,  mit  ziemlich  großer,  kräftiger  Halte- 
zange. Geäder  typisch,  wie  bei  Culex.  Längenverhältnis  der  Tarsen- 
glieder  normal,  1.  Glied  länger  als  das  2.    Klauen  klein  und  einfach. 

Die  Eier  werden  zu  runden  scheibenförmigen  Gelegen  von 
3—4  mm  Durchmesser  vereinigt,  welche  auf  der  Wasseroberfläche 
treiben.  Jedes  Gelege  enthält  100—150  in  spiraliger  Anordnung 
in  einer  Gallertmasse  eingebettete  Eier. 


Diptera,  Zweiflügler. 


91 


Larven  (Fig.  104)  in  Teichen  und  Sümpfen,  auch  in  grölleren 
und  kleineren  Tümpeln  mit  oder  ohne  Pflanzenwuchs.  Räuberisch 
und    sehr    gefräßig,    hauptsächlich    von    kleinen  Crustaceen   lebend. 


P'ig.  104.     Sayomyia  pliimicornis  (l^.),  Larve.     Nach  JMu  inert. 


Fühler  zu  langen  senkrecht  stehenden  Greifhaken  umgewandelt, 
Körper  lang  gestreckt,  schlank  und  walzig,  vollkommen  durchsichtig- 
so  daß  die  inneren  Organe  mit  allen  Einzelheiten 
leicht  wahrzunehmen  sind.  Infolge  ihrer  Durch- 
sichtigkeit sind  die  Larven  im  Wasser  zunächst 
nicht  leicht  zu  sehen;  man  erkennt  sie  gewöhn- 
lich zuerst  an  den  Luftsäcken  und  an  dem  dunkel 
gefärbten  Inhalt  des  Darmes,  der  als  gerader  Strang 
den  Körper  der  ganzen  Länge  nach  durchzieht.  Die 
Luftsäcke,  je  2  im  Thorax  und  im  7.  Hinterleibs- 
segment, enthalten  bei  frisch  aus  dem  Ei  geschlüpften 
Larven  noch  eine  seröse  Flüssigkeit,  füllen  sich 
aber  bald  mit  Luft.  Äußere  Atemöffnungen  fehlen, 
ebenso  sind  die  Tracheen  nur  schwach  entwickelt. 
Körper  wenig  beborstet,  an  Thorax  und  Hinterleib 
einzelne  kurze  Fiederborslen,  nur  am  Analsegment 
ein  P'ächer  länger  gefiederter  Schwimmborsten. 
Die  Larven  schweben  regungslos  in  wagrechter 
Stellung  im  Wasser,  nur  von  Zeit  zu  Zeit  ein 
paar  schleudernde  Bewegungen  ausführend,  um 
sich  plötzlich  mit  großer  Geschwindigkeit  auf  ein 
Beutetier  zu  stürzen. 

Puppen  (Fig.  105)  schlanker  und  gestreckter 
als  die  Anophcles-  und  fV/Zi^-v- Puppen,  schon  mehr 
den  Tendipedidenpuppen  gleichend,  mit  schlankeren 
Vorderstigmen,  aufrecht  im  Wasser,  ruhig  und  wenig 
lebhaft. 

2  Generationen,  1.  von  April  bis  Juni.  2.  vom 
Spätsommer  bis  Oktober.      1   deutsche  Arten. 


Fig.  106.  Sayomvia 
plumicornü  (F.), 
Puppe.  Nach  i\Iei- 


Aiten  ül)ersicht. 

1.  Beine  einfarbig  blaß.  2. 

—  Schenkel  und  Schienen  braun  gefleckt.  S.  pallida. 

2.  Fühler  und  Taster  schwarz.  S.  flavicans. 

—  Fühler  und  Taster  heller  oder  dunkler  bräunlich,  nie  schwarz.  3. 

3.  Blaßgelbliche  Art  mit  heller  Behaarung,  Fühlerbüschel  des  A. 
hellbräunlich.  S.  plinnicornis. 

—  Dunklere  Art   mit  brauner  Behaarung,    Fühlerbüschel  des  J 
schwarzbraun.  S.  fiisca. 


92  K.  Grünberg, 

Sayomyia  phiniicornis  (F.). 
Blaß  gelblich  mit  hellbräunlicher  Behaarung.    Rüssel  und  Taster 
dunkler  braun.     Fühler  schwarzbraun  geringelt,    Behaarung  bräun- 
lich.    Thorax  mit  3  breiten,    fast  den  ganzen  Rücken  bedeckenden 
hellbraunen  bis  schwarzbraunen  Längsstriemen,   die    mittlere  durch 
eine  helle  Linie   geteilt   und    hinten   verkürzt,  die 
seitlichen  vorn  stark    abgekürzt.     Pleuren    auf  der 
Mitte  leicht  bräunlich,  zwischen  Schulter  und  Hügel- 
wurzel    ein    breiter   fast  weißer  Längsstreif.     Scu- 
tellum  mit  einem    unscharfen  braunen  Mittelfleck. 
Fi"   106     Savo-       Hinterleib  gelblich  oder  blaß  bräunlich,  der  Vorder- 
mj^iu  phimicor-       raud  der  Segmente  weißlich.    Flügel  blaß  gelblich- 
nis  (F.),   Quer-       braun  mit   hellen  Adern;    vordere  Querader  etwas 
adersteiiung.  außerhalb    von    der    hinteren.      Beine    ganz    blaß. 

6—7  mm.     Gemein. 

Larve  s.  vorn  (Fig.   104). 

Sayomyia  fiisca  (Staeg.). 
Ähnlich  S.  plumüomis,  aber  durchweg  dunkler,  bräunlich,  Be- 
haarung  braunschwarz.      Flügel    bräunlich   getrübt,    Adern   wie  bei 
phimicornis.     6 — 7  mm.     Seltener  als  plumkornis . 

Sayomyia  flavicans  (Meig.). 

Blaß  gelblich,  Fühler  und  Taster  schwärzlich,  Thoraxrücken 
dunkelbraun  mit  schmaler  heller  Mittellinie  und  2  großen  runden 
weißen  Seitenflecken.  Hinterleib  blaß  bräunlich  mit  dunkleren 
Vorderrandbinden.  Flügel  blaßgelb.  Beine  gelblich.  5  mm.  Zweifel- 
hafte Art. 

Sayomyia  pallida  (F.). 

Ganz  blasse,  fast  weißliche,  hell  behaarte  Art.  Kopf  blaß  gelb- 
lich, Fühlerbüschel  des  $  ebenso,  Taster  blaß  bräunlich.  Rücken- 
striemen des  Thorax  hellbraun.  Flügel  hell,  Queradern  braun 
gesäumt.  Beine  weißlich,  Schenkel  und  Schienen  mit  einer  Reihe 
brauner    Fleckenbinden.     5   mm.      Verbreitet,    stellenweise    häufig. 

Corethra  Meig.  (Mochlonyx  Lw.)- 

Nächstverwandt  mit  Sayomyia,  von  mehr  Ctdex-'ax\X^<im.  Aus- 
sehen.    Kürzer  behaart  als  Sayomyia,  Thorax  stärker  gewölbt   und 

vorn  deutlich  über 
den  Kopf  vorge- 
zogen, Fühler  beim 
J  15-,  beim  $  14- 
gliedrig,  Behaarung 
wie  bei  Sayomyia, 
ebenso  Rüssel  und 

Fig.  107.     Corethra,  Larve.     Nach  Meinen.  Taster.      L  Tarsen- 

glied  auffällig  ver- 
kürzt, nur  etwa  Vs  8o  lang  wie  das  2.     Klauen  des  cj'  gezähnt. 

Larven  (Fig.  107)  in  Wäldern  in  Tümpeln  und  Gräben  mit 
stehendem  oder  langsam  fließendem  Wasser,  häufig  zusammen  mit 
t"///^.r-Larven.  Ähnlich  den  Larven  von  Sayomyia,  aber  plumper  und 
gedrungener  und  nicht  so  durchsichtig.  8.  Hinterleibssegment  mit 
schlanker  Atemröhre;    Körper   von   2   deutlichen    Tracheenstämmen 


Diptera,  Zweiflügler. 


93 


durchzogen,  in  welche  die  langgestreckten  Luftsäcke  eingeschaltet 
sind  (Fig.  107).  Körperbeborstung  schwach,  nur  das  Analsegment 
mit  dichtem  Schwimniborstenfächer.  Die  Larven  leben  räuberisch 
und  schweben  wie  die  Saj'o//iv/'a-Liirven  wagrecht  im  Wasser,  steigen 
aber  von  Zeit  zu  Zeit  zum  Atmen  an  die  Oberfläche. 

Puppen  ähnlich  den  Sayomyi'a-Vuppen,  ruhig  unter  Wasser, 
nur  selten  auf  kurze  Zeit  an  die  Oberfläche  steigend. 

Artenübersicht. 

Thorax  dunkelbraun  oder  fast  schwarz.  C.  velutina. 

Thorax  gelblich  mit  3  braunen  Längsstriemen.     C.  culiciforniis. 

Corethra  velutina  Ruthe. 

Dunkel  gefärbte,  gelblich  behaarte  Art.  Kopf  beim  $  braun, 
beim  J  fast  schwarz,  Rüssel  und  Taster  schwärzlich,  Fühlerbüschel 
dunkelbraun.    Thorax  beim  §  dunkel  rotbraun,  beim  J  fast  sammet- 


Fig.  108, 


elutina  Rulhe. 


schwarz.  Hinterleib  gelblich  mit  breiten  dorsalen  schwärzlichen 
Querbinden,  welche  die  letzten  Segmente  ganz  bedecken  und  beim 
$  auf  der  hinteren  Hälfte  auch  ventral  auftreten.  Flügel  gelblich- 
grau. Beine  blaß  gelblich,  die  Kniee  leicht  verdunkelt,  Tarsen- 
endglied  schwarzbraun.     5—7  mm.     In  Norddeutschland  häufig. 


.94 


K.  Grüiiberg, 


Coretlira  cnlicif«n'inis  (Degeer). 
Blaß  gelblich  oder  bräunlicli ,  Thorax  mit  3  dunkelbraunen 
Striemen,  einer  mittleren  vorderen  durch  eine 
schmale  helle  Linie  geteilten  und  2  seitlichen 
hinteren;  der  Raum  zwischen  den  beiden  letz- 
teren braun  ausgefüllt.  Kopf  und  Taster  braun, 
Fühler  gelblichbraun.  Flügel  gelblich,  vordere 
Querader  direkt  auf  der  hinteren  stehend  (Fig.  109). 
Beine  gelblich  mit  etwas  dunkleren  Tarsen  und 
dunkler  Behaarung.  4  —  5  mm.  Ganz  Europa, 
seltener  als   C.  velutina. 


Fig.  109. 
Corethra  culici- 
forniis  (Degeer)  , 
'Qucradeistellung, 


Dixidae. 

Nur  vertreten  durch  die  Gattung 

Dixa  Meig. 
Ziemlich  kleine  schlanke,  wenig  behaarte  Mücken  von  culiciden- 
artigem  Aussehen,  Kopf  (Fig.  1 10)  gestreckt  mit  mittelgroßen  ovalen  breit 

getrennten  Augen.  Ocel- 
len  fehlen.  Fühler  16- 
gliedrig,  lang  und  dünn, 
haarförmig,  undeutlich 
gegliedert,  behaart,  1. 
und  2.  Glied  kurz  und 
verdickt.  Rüssel  kurz, 
Taster  schlank,  4gliedrig, 
4.  Glied  verlängert.  Tho- 
rax hoch  gewölbt,  vorn 
über  den  Kopf  vorge- 
zogen, ohne  Quernaht; 
Scutellum        breit, 

halbkreisförmig, 
Mesophragma  stark 
gewölbt.  Flügel 
(Fig.  1 1 1)  lang  und 
breit,  Lappen  stark 
vorstehend,  Ä  kurz 
vor  der  Mitte  in 
den  Vorderrand,  R, 
lang,  in  die  Spitze 
oder  kurz  vorher  mündend,  R2-|-3  auf  der  Mitte  entspringend,  am 
Ursprung  von  .^4  +  6  mit  scharfer  Knickung,  lang  gegabelt.  R^-\-h 
einfach,  Basalstück  queraderähnlich.  M  gegabelt.  Ax  sehr  kurz, 
undeutlich.  Beine  lang  und  schlank,  dünn  behaart.  Hinterleib 
mit  9  deutlichen  Segmenten,  Cerci  kurz,  stummeiförmig. 

Fliegen    in    feuchten    Wäldern,    an    Gräben    und    Bächen,    in 
Schluchten,  vor  Sonnenuntergang  scharenweise  in  der  Luft  tanzend. 
Hauptsächlich  im  Gebirge.     8  deutsche  Arten. 
Eiablage  unbekannt. 

Larven  vom  ersten  Frühjahr  bis  zum  Spätherbst  in  stehenden 
und  langsam  fließenden  Gewässern  mit  reichem  Pflanzenwuchs,  auch 
an  überrieselten  mit  Algen  bewachsenen  Felsen,  U  förmig  gekrümmt 
an    Pflanzen    und    Steinen,    stets    dicht    an    der    Wasseroberfläche, 


Fig.  111 


ulata  Meig.,  Flügel. 


Diptera,  Zweiflügler. 


95 


Kopf  und  Ilinterende  mit  den  Atemoffnungen  über  dem  Wasser; 
unbeweglich  an  einer  Stelle  oder  nur  langsame  seitliche  Bewegungen 
ausführend,  meist  in  größerer  Zahl  zusammen.  Eucephal  und  amphi- 
pneustisch,  gelblich  oder  bräunlichgrau  mit  dunklerem  Kopf  und 
Hinterende.  Körper  (Fig.  112  u.  115)  walzig,  behaart  und  beborstet, 
mit  12  undeutlich  abgeschnürten  Segmenten,  Thorax  normal  geglie- 
dert, 1.  Segment  etwas  küi'zer  und  schmäler  als  die  folgenden. 
Kopf  groß  und  breit,  Augen  klein,  punktförmig,  Fühler,  Mandibeln, 
Maxillen  und  Strudelorgan  kräftig  entwickelt.  Vorderstigmen  dorso- 
lateral  am  Vorderrand  des  1.  Thoraxsegmentes,  warzenförmig,  mit 
mehreren  langen  kräftigen  Borsten.  Am  1.  Hinterleibssegment2  kräftige 
ventrale  mit  einem  Borstenkranz  bewehrte  Fußstummel  (Fig.  115),  am 
2.  Segment  schwächere  Fußstummel.  8.— 10.  Segment  mit  einer  ven- 
tralen auf  der  Mitte  unter- 
brochenen Querreihe  kur- 
zer dicker  Borsten,  welche 
als  Nachschieber  dienen. 
Die  mittleren  Hinterleibs- 


Fig.    112.     Dixa   aniphibia    (Degeer) ,    Larve, 

Dorsalansicht.     Nach    M  e  i  n  e  r  t .     Vgl .    auch 

Fig.  115. 


Fig.     113.        Dixa 
amphibia  (Degeer), 
Puppe.  Nach  Mei- 
ner t. 


Segmente  auf  den  dorsalen  Flächen,  besonders  seitlich,  stärker  be- 
haart (Fig.  115).  Hinterstigmen  dorsal  auf  dem  11.  Segment,  breit 
getrennt  mit  ziemlich  weiter  Öffnung,  dahinter  2  bewimperte  Quer- 
wülste (Fig.  112).  Am  Endsegment  2  dorsale  blattförmige  zugespitzte, 
am  Rande  lang  bewimperte  Anallamellen;  terminal  eine  lange  kegel- 
förmig zugesi)itzte  AfteiTöhre,  welche  in  eine  kurze  Spitze  endigt 
und  mehrere  lange  starke  Endborsten  trägt;  dahinter  der  von  4 
dünnen    stabförmigen  Afterpapillen    umstellte  After. 

Puppen  (Fig.  113)  an  denselben  Stellen  wie  die  Larven,  An- 
fang Mai  bis  November,  an  der  Wasseroberfläche  oder  auch  an  aus 
dem  Wasser  berausragenden  Pflanzen,  schlank,   ganz  glatt,  stets  in 


96 


K.    Grünberg, 


seitlicher  Lage    mit    unter   den  Thorax    eingekrünmiteni   Hinterleih 
Vorderstigmen  kurz,  am  Ende  erweitert. 


A  rtenübersiclit 

1.  Flügel  gefleckt. 

—  P'lügel  ungefleckt. 

2.  Flügel  wolkig,  mittlere  Thoraxstrieme  geti 

—  Flügel  nur  mit  einem  runden  Fleck  an  der 
mittlere  Thoraxstrieme  einfach. 

3.  Thorax  ungestriemt. 

—  Thorax  mit  dorsalen  Längsstriemen. 

4.  Thorax  schwarzbraun  oder  schwarz. 

—  Thorax  rostgelb  oder  hellbraun. 

5.  Scutellum  schwarz. 

—  Scutellum  hellbraun. 

6.  Pleuren  rostgelb,  dunkel  gefleckt 

—  Pleuren  einfarbig  dunkel. 


2. 

3. 

eilt.     D.  nebnlosa. 

Wurzel  von  R4  +  5, 

D.  niaculata. 

D.  luimilis. 

4. 

5. 

6. 

D.  lineata. 

D.  amphibia. 

(     D.  aestivalis. 

\  D.  autnmnalis. 

D.  serotina. 


nebnlosa  Meig.,  Flügel. 


Dixa  nebnlosa  Meig. 

Kopf,  Fühler  und  Taster  schwarzbraun.     Thorax  gelblichbraun 

mit    3    breiten    schwarzbraunen    Längsstriemen,    die    mittlere   durch 

eine  schmale  helle  Linie  geteilt,  die  seitlichen  vorn  stark  verkürzt. 

Pleuren  schwarzbraun  gefleckt;  Scutellum  hellbraun,   Mesophragma 

dunkelbraun,    glänzend. 
Flügel    (Fig.   114)    grau 
getrübt    mit    unscharfer 
wolkiger  Fleckung,    be- 
sonders an  i^2  +  3,  il/und 
C7i\     an    der    vorderen 
Querader  ein  schärferer 
bis  zu  R^    ausgedehnter 
brauner    Fleck.      Beine 
hellbraun  mit  dunkleren  Tarsen,  Spitzen  der  Schenkel  und  Schienen 
schwarzbraun.      Hinterleib    schwarzbraun,    matt,    Unterseite    heller. 
4—5  mm.     Juni— August.     Selten. 

Larve  durch  den  Bau  des  Hinterendes  von  der  Larve  von 
D.  amphibia  zu  unterscheiden.  Anallamellen  länger  gewimpert. 
Analpapillen  bedeutend  länger,  fast  bis  zur  Spitze  der  weniger 
vortretenden  Afterröhre  reichend.  Die  behaarten  Wülste  an  den 
Hinterstigmen  stehen  seitlich  von  den  Atemöffnungen. 

Dixa  maciilata  Meig. 

Nahe  verwandt  mit  nebnlosa  und  in  der  Färbung  mit  ihr  wesent- 
lich übereinstimmend.  Mittlere  Strieme  des  Thorax  ungeteilt.  Flügel 
(Fig.  111)  ohne  Wolkenflecken,  nur  mit  einem  braunen  1^'leck  an 
der  Wurzel  von  /?4  +  ü  nnd  einem  dunkeln  Schatten  unter  Cn.  Beine 
zuweilen  etwas  dunkler  als  bei  ?iebulosa,  die  Spitzenflecke  der 
Schenkel  und  Schienen  weniger  intensiv.     4—5  mm.     Selten. 

Larve  (nach  Gercke,  wahrscheinlich  maculata,  Fig.  115) 
8  mm  lang,  7^  mm  dick,  1 1  gliedrig,  undeutlich  segmentiert,  walzig 
mit  etwas  abgeflachter  Bauchseite,  bräunlichgrau,  unten  heller,  mit 
breitem  viereckigen  schwarzen  Kopf  und  schwarzen  Analanhängen. 
Fühler  abgestumpft  kegelförmig,  Taster  ebenso,  etwas  dünner,  über 


Diptera,  Zweiflügler. 


97 


den  Fühlern  ein  kräftiges  rotiiraunes  paariges  Stnulelorgaii,  darunter 
(üp  scharfen,  fein  gezähnten  Mandiheln  und  Maxillen.  Augen  schwach 
entwickelt,  als  kleiner  ovaler  Fleck  nahe  den  Fühlern.  Die  warzen- 
förmigen Vorderstigmen  mit  je  5  langen  Borsten.  Am  Hinterrand 
des  1.  Hinterleihssegmentes 


2  kräftige  P\ißstummel  mit 
einem  Halhkranz  kräfti- 
ger,     auswärts 


Dixa  macula/a  Meig.  (?),   Larve. 
Nacli  Gerckp. 


gerichteter 
Borsten.  Am  Hinterrand 
des  2.  Segmentes  ein  2. 
schwächeres  Fußstummel - 
paar.  8.— 10.  Segment  mit 
je    einer   Querreihe   kurzer 

dicker  gerader  Borsten. 
1.— 3.  Segment  dorsal  fein 
liehaart.  5. — 10.  Segment  mit 
sattelartigen  Haarflächen , 
deren  Behaarung  am  Rande 
stärker  und  länger  ist;  am 
1 1 .  Segment  dorsal  die  kurz- 
ruhiigen  gewimperten  run- 
den schwarzen  Hinterstig- 
inen,  dahinter  in  stumpfem 

Winkel  divergierend  2 
mächtige  au  der  Innenseite  Fig. 
ausgehöhlte  muldenförmige 
zugespitzte  schwarze  La- 
mellen, am  Rande  mit  langen  Winiperhaaren  besetzt,  welche  unter 
Wasser  die  Luft  zurückhalten.  Zwischen  den  Lamellen  über  der 
sackartigen  Afterpapille  eine  lange  kegelförmige  abgestutzte  Röhre 
mit  5  langen  starken  Endborsten.  Neben  der  Röhre  jederseits  noch 
eine  einzelne  Borste.  Larven  in  einem  schwachen  Qnellenabfluß 
an  Steinen  und  Ziegelhrocken  gefunden. 

Puppe  (nach  Gercke)  verhältnismäßig  dick  und  groß,  ganz 
glatt,  graubraun,  mit  großen  Flügelscheiden,  breiten  plumpen,  am 
Ende  erweiterten  Vorderstigmen  und  2  teiliger  spitzer  Afterklappe. 
Auf  der  Seite  liegend,  schneckenartig  zusammengerollt,  an  der 
Wassergrenze.     Pupjienruhe  nur  .S — 4  Tage. 

Dixa  liumilis  Ruthe. 

Schwarzbraun.  Thorax  heller,  ungestriemt.  Flügel  grau  ohne 
Zeichnung,  Beine  hellbraun.  Hinterschienen  und  Tarsen  verdunkelt. 
3  mm. 

Dixa  liiieata  Mac(iu. 

Schwarz.  Thorax  oberseits  schwarz,  auf  der  hinteren  Hälfte 
2  gelbliche  bis  zum  Scutellum  reichende  Längslinien.  Pleuren  gelb 
mit  dunkelm  Längswisch.  Flügel  hell  bräunlichgelb,  ungefleckt. 
Beine  braun  mit  hellerer  Basis.     4  mm.     Sehr  selten. 

Dixa  aniphihia  Degeer. 
Schwarzbraun.    Striemen  des  Thorax  undeutlich.    Scutellum  und 
Mesophragma   hellbraun.     Flügel   grau    mit   braunen   .Vdern,   unge- 
fleckt.    Beine   braun    mit   hellerer  Basis.    Spitze   der  Schenkel  und 
Schienen  verdunkelt.     4  mm.     Selten. 


98  K.    Grünberg, 

Larve  s.  Fig.  112.  Die  breiten  Anallamellen  in  eine  scharfe 
Spitze  auslaufend.  Analpapillen  kurz  und  dünn,  ganz  an  der 
Wurzel  der  weit  vorragenden  Afterröhre.     Puppe  s.  P'ig.   113. 

Dixa  acstivalis  Meig. 

Kopf  rostgelb  mit  dunkelbrauner  Stirn,  Fühler  schwarzbraun, 
1.  und  2.  Glied  hell,  Taster  schwarzbraun.  Thorax  rostgelb  mit 
dunkelbraunen  Striemen,  die  mittlere  geteilt;  Pleuren  mit  dunkeln 
P'lecken.  Flügel  leicht  grau  getrübt  mit  hellbraunen  Adern,  un- 
gefleckt. Beine  braun,  an  der  Basis  heller.  Hinterleib  schwarz- 
braun.    4—5  mm.     Selten. 

Larve  (nach  Gercke)  6  mm  lang,  unterscheidet  sich  von  der 
Larve  von  D.  ?nani/ata  durch  den  mehr  abgerundeten,  verengten,  rot- 
braunen Kopf,  viel  stärkere  Vorderstigmenborsten,  aber  viel  kürzere 
und  schwächer  beborstete  Anallamellen  ,  welche  samt  den  Hinter- 
stigmen  und  der  Afterröhre  rotbraun  sind.  Endsegment  mit  12 
kräftigen  langen  Borsten,  die  bei  maculata  fehlen.  Rücken  ein- 
fach mikroskopisch  behaart,  ohne  Sattelflecken. 

Dixa  autumnalis  Meig. 
In  der  Färbung  wesentlich  mit  aestiTal/s  übereinstimmend,  die 
llückenstriemen   breiter.     Flügel   grau,   ungefleckt.     Beine  dunkel- 
braun mit  hellerer  Basis.     4  —  5  mm. 

Dixa  sei'otina  Meig. 
Fühler  und  Taster  braun,  Basalglied  der  Fühler  heller.  Kopf 
und  Thorax  hellbraun,  Kückenstriemen  und  Pleuren  dunkel-  bis 
schwarzbraun,  zwischen  Schulter  und  Flügelwurzel  eine  gelbe  Strieme. 
Flügel  graubräunlich,  ungefleckt,  mit  dunkelbraunen  Adern.  Hinter- 
leib schwarzbraun.     Beine  braun,  an  der  Basis  heller.     4  mm. 

Blepharoceridae. 

Mittelgroße  schlanke  Mücken  mit  langen  dünnen  Beinen,  meist 
auffällig  verschieden  fazettierten  Augen  und 
sehr  großen  Flügeln,  welche  außer  dem  nor- 
malen Geäder  ein  unregelmäßiges  Netzwerk  von 
feinen  scharfen  Linien  aufweisen. 

Körper  gewöhnlich  nackt.  Kopf  annähernd 
kugelig,  auf  dem  Scheitel  3  große  Ocellen.  Augen 
gewöhnlich  durch  eine  P'urche  oder  ein  un- 
fazettiertes  Querband  in  2  scharf  getrennte 
Teile  zerlegt,  der  obere  schwach  pigmentiert 
mit  auffällig  großen  Fazetten,  der  untere  tief 
schwarz  und  äußerst  fein  fazettiert  (Fig.  116). 
Der  obere  grob  fazettierte  Teil  beim  $  größer  als 
beim  (^.  Augen  stets  behaart,  der  obere  Teil 
länger  und  deutlicher,  der  untere  sehr  kurz 
und  fein.  Fühler  bei  den  deutschen  Arten 
A^"/!;-  ÄrT  lögliedrig,  die  beiden  basalen  Glieder  ver- 
Kopf.  dickt,  (ieißelglieder  oval,  gegen  die  Spitze  ver- 

jüngt und  fein  behaart.  Rüssel  meist  ziemlich 
lang,  so  lang  wie  der  Kopf  oder  etwas  länger,  selten  sehr  kurz,  Mund- 
teile kräftig  entwickelt,  Mandibeln  messerförmig  mit  scharf  gesägtem 


Diptera,  Zweiflügler.  99 

Rand,  Maxillen  und  Hypopharynx  stilettförmig;  J  ohne  Mandibeln. 
Taster  lang,  ögliedrig.  Thorax  ziemlich  hoch  gewölbt,  mit  deut- 
licher unterbrochener  Quernaht.  Hinterleib  etwa  doppelt  so  lang 
wie  der  Thorax,  8  gliedrig,  äußere  Genitalien  klein,  wenig  auffallend. 
Flügel  (Fig.  117)    verhältnismäßig    sehr  groß  und  breit,    länger  als 


Fig.   117.     Blepharocera  fasciaia  Westw.,  Geäder. 

der  ganze  Leib,  mit  ganz  geradem  Vorderrande  und  stark  vor- 
tretendem Flügellappen;  Afterlappen  fehlt.  C  bis  zur  Flügelspitze 
(y?4-)-5)  reichend,  Sc  rudimentär,  i?2+.s  einfach  oder  gegabelt,  vor 
der  Mitte  entspringend,  an  der  Wurzel  von  R\^h  winkelig  gebrochen; 
R\Yq  ebenfalls  einfach  (zuweilen  auch  mit  i?2-(-3  lang  gestielt),  in 
die  Spitze,  das  kurze  Basalstück  scharf  gebrochen,  von  der  Knickungs- 
stelle geht  die  vordere  Querader  schräg  nach  innen  zur  M.  M  ein- 
fach und  gerade;  Discoidalzelle  fehlt;  zwischen  il/und  dt^  zuweilen 
vom  Rande  aus  ein  rudimentärer  Mediaast  (Fig.  117).  Hintere 
Basalzelle  vorhanden  oder  fehlend.  Cu  gegabelt  mit  langen  Asten; 
An  bis  zum  Rand  deutlich,  Ax  fehlend  oder  rudimentär;  an  der 
Wurzel  des  Flügellapi)ens  eine  kleine  knotenförmige  Verdickung. 
P'lügel  von  zahlreichen  feinen  scharfen  Linien  durchzogen,  welche 
ein  unregelmäßiges  Maschenwerk  bilden  uhd  in  der  Anordnung 
wesentlich  konstant  sind.  Beine  sehr  lang  und  dünn,  die  Hinter- 
beine länger  als  die  übrigen.  Hinterschienen  mit  kurzen  feinen 
Endspornen.     Haftläjjpchen  fehlen. 

Fliegen  nur  in  Hoch-  und  Mittelgebirgen,  im  allgemeinen  sehr 
selten,  an  schnellströmenden  Gebirgsbächen,  Wasserfällen,  Kas- 
kaden, stets  unmittelbar  am  Wasser  auf  der  Unterseite  von  Blättern 
oder  auf  feuchten,  von  Wasser  umspülten  und  bespritzten  Steinen 
sitzend.  Flug  langsam  und  schwerfällig.  Die  9  machen  Jagd 
auf  kleine  Insekten,  besonders  Tendipediden,  welche  sie  mit  ihren 
kräftigen  Mundteilen  zerfleischen  und  aussaugen.  Die  (f,  nehmen 
vermutlich  keine  Nahrung  zu  sich  oder  leben  von  Pflanzensäften. 
Die  eigentümliche  Zweiteilung  der  Augen  (s.  oben)  bei  den  meisten 
Arten  ist  eine  funktionelle  Anpassung  an  die  Lebensweise  und  den 
Aufenthalt  an  schattigen  dämmerigen  Orten.  Sie  kommt  in  der- 
selben Ausbildung  und  Bedeutung  noch  bei  manchen  Ephemeriden 
und  bei  einigen  pelagischen  Crustaceen  vor.  Der  nach  oben  ge- 
kehrte, flach  gewölbte  und  hell  pigmentierte  Teil  mit  den  großen 
Fazetten  befähigt  besonders  zum  Sehen  im  unbestimmten  Zwielicht 
und  zum  Wahrnehmen  kleiner  beweglicher  Objekte.  Er  ist  daher 
auch  bei  den  $  stärker  entwickelt  als  bei  den  J. 

Eiablage  und  Eier  noch  unbekannt.  Wahrscheinlich  werden 
die  Eier  an  nasse  Steine  dicht  am  Wasser  abgelegt. 


100 


K.  Grünberg, 


Larven  (erst  von  wenigen  Arten  bekannt)  im  Wasser,  nur  in 
kalten  schnellströmenden  Gebirgsbächen  mit  starkem  Gefälle,  an 
Steinen  festsitzend;  nie  in  langsam  strömenden  oder  stehenden 
Wässern.  Eucephal,  Körper  dorsal  gewölbt,  ventral  abgeplattet,  aus 
6  durch  tiefe  Einschnürungen  geschiedenen  Abschnitten  bestehend  (Fig. 

118  u.  119).  Kopf, 
Thorax  und  1.  Hin- 
terleibssegment  zu 

dem  vorderen 
größten  Abschnitt 
verschmolzen,  2.  bis 
6.  Hinterleibsseg- 
ment frei,  7.  und  8. 
wieder  verschmol- 
zen; 1.— 6.  Segment 
mit  verschieden  ge- 
bildeten seitlichen 
Fortsätzen,  die  aber 
nicht  als  Bewe- 
gungsorgane die- 
nen. Dieselben  Seg- 
mente tragen  auf 
der  Ventralseite  je 
eine  große  kreis- 
runde mediane 
Saugscheibe,  mit- 
tels deren  die  Lar- 
ven sich  an  den 
Steinen  festsaugen. 
Seitlich  von  jeder 
Saugscheibe,  ebenso  hinter  der  letzten  ein  Büschel  von  G — 7  kurzen 
Kiemenfäden.  Fühler  deutlich,  lang  und  dünn,  Mandibeln  kräftig, 
gezähnt,  Maxillartaster  rudimentär,  aus  einem 
Wulst  mit  2  Papillen  bestehend  oder  fehlend. 
Larven  an  günstigen  Stellen  oft  häufig, 
meist  dicht  unter  der  Oberfläche  oder  auch 
im  tiefen  Wasser,  zerstreut  oder  gruppen- 
weise, manchmal  zu  Hunderten  dicht  bei- 
einander an  Steinen  festgesaugt.  Die  Ver- 
bindung mit  der  Unterlage  ist  so  fest,  daß 
die  Larven  beim  Versuch,  sie  gewaltsam  ab- 
zulösen, leicht  zerreißen.  Beim  Fortbewegen 
werden  erst  die  3  vorderen  oder  hinteren 
Saugscheiben  gelöst,  die  betreffende  Körper- 
hälfte  seitlich  bewegt  und  wieder  angeheftet, 
worauf  die  andere  Hälfte  nachgezogen  wird. 
Die  Bewegungsart  ist  daher  seitlich  und  sehr 
langsam.  Als  Nahrung  dienen  mikroskopisch 
kleine  Pflanzen,  hauptsächlich  Diatomeen. 
Puppen  (Fig.  120)  an  denselben  Stellen 
wie  die  Larven,  oft  mit  diesen  vermischt, 
mit  dem  Kopfende  stets  gegen  die  Stromrichtung  gekehrt,  dicht  an 
Steinen  angeschmiegt.  Meist  etwa  1  cm  oder  wenig  mehr  unter 
der    Wasseroberfläche.     Unterseite   ganz  flach    und  farblos.     Ober- 


Fig.   118    und    119.     Liponeu 


Larve, 


dorsal  und  veniral. 


Fig.  120.    Liponeura  brevi- 
rosfris  Lw.,  Puppe,  dorsal. 


Diptera,  Zweiflügler.  101 

seite  stark  gewölbt,  ähnlich  einer  Schildkrötenschale,  derb,  fest 
chitinisiert,  einen  schützenden  Panzer  bildend,  dunkelbraun  bis 
schwarz.  Vorderstigmen  am  vorderen  Thoraxende,  aus  je  4  zipfel- 
artig spitzen  Lamellen  mit  breiter  Basis  gebildet,  die  beiden  inneren 
dünn  und  fein,  farblos,  die  äußeren  fest  und  derb,  dunkel  wie  die 
ganze  Oberseite,  nur  zum  Schutz  der  inneren  dienend. 

Beim  Ausschlüpfen  entsteht  an  der  Puppe  zwischen  Thorax 
und  Hinterleib  ein  dorsaler  Querspalt,  durch  welchen  die  Imago 
langsam  auskriecht,  sich  trotz  der  starken  Strömung  senkrecht  im 
Wasser  haltend.  Während  die  Hinterbeine  noch  in  der  Puppen- 
hülle stecken,  en-eicht  die  Pliege  mit  dem  Thoraxrücken  die  Wasser- 
oberfläche, entfaltet  im  selben  Augenblick  die  Flügel  und  fliegt 
davon,  die  Beine  aus  der  Hülle  herausziehend.  Der  ganze  Akt  des 
Ausschlüpfens  dauert  3—5  Minuten.  Der  Übergang  zum  Imaginal- 
stadium  bedeutet  bei  der  eigenartigen  Entwicklung  für  jede  Fliege 
eine  ernste  Gefahr,  und  tatsächlich  gehen  viele  dabei  zugrunde. 
Besonders  werden  alle  aus  dem  tieferen  Wasser  kommenden  Tiere 
von  der  Strömung  mitgerissen.  Das  ist  jedenfalls  auch  der  Grund, 
daß  die  Fliegen  im  Gegensatz  zu  den  Entwicklungsstadien  immer 
recht  selten  sind.  Weiter  erkläivn  sich  aus  der  Art,  wie  die  Imago 
alisschlüpfen  muß,  auch  die  feinen  Falten  und  Linien  der  Flügel, 
welche  diese  wie  geknittert  erscheinen  lassen.  Weil  die  Fliege 
möglichst  rasch  das  Wasser  verlassen  und  im  selben  Augenblick, 
wo  sie  die  Oberfläche  berührt,  die  Plügel  gebrauchsfertig  haben 
muß,  bleibt  keine  Zeit,  diese  langsam  zu  entfalten  und  erhärten 
zu  lassen  und  sie  behalten  daher  bleibende  Spuren  der  Falten  und 
Knitterungen,  welche  sie  in  der  Flügelscheide  aufweisen. 

Jedenfalls  nur  eine  jährliche  Generation. 

In  Deutschland  2  Gattungen. 

Gattungsübersicht. 

Augen  auf  der  Stirn  in  einem  Punkt  zusammenstoßend,  durch  eine 
unfazettierte  Querbinde  in  2  streng  geschiedene  Hälften 
geteilt.  Blepharocera. 

Augen  einfach  und  auf  der  Stirn  breit  getrennt.  Liponenra. 

Blepharocera  Macq. 

Augen  auf  dem  Scheitel  zusammenstoßend,  durch  ein  etwas 
vertieftes  Querband  in  2  scharf  getrennte  Teile  zerlegt  (s.  oben  u. 
Fig.  116);  der  obere  Teil  flach,  aufwärts  gekehrt.  Fühler  an  der 
Wurzel  dicht  zusammenstehend,  kaum  länger  als  der  Kopf,  dünn 
und  spitz.  Seitlich  unter  der  Fühlerwurzel  jederseits  ein  kleiner 
mit  kurzen  Börstchen  besetzter  Höcker.  Rüssel  so  lang  wie  der 
Kopf,  kegelförmig.  Geäder  s.  Fig.  117;  R2  +  'i  einfach,  hintere 
Basalzelle  fehlt,  Ax  vorhanden,  rudimentär.  Schenkel,  besonders 
die  hinteren,  gegen  die  Spitze  etwas  verdickt. 

Eine  deutsche  Art. 

Blepharocera  fasciata  Westw.  (Fig.  121). 
Schwarzbraun  mit  grauer  Bestäubung  und  gelben  Beinen.  Kopf 
beim  J  dunkelbraun,  beim  9  heller.    Fühler  schwärzlich,  mit  hell- 
gelber Wurzel,  Taster  hellbraun  mit  schwarzer  Spitze,  Rüssel  hell- 


102 


K.    Grünberg, 


braun.  Thoraxrücken  .grau  bestäubt  mit  3  meist  sehr  undeutlichen 
dunkeln  Längsstriemen.  Scutellum  und  Mesophragma  hellbraun. 
Pleuren  blaßgelblich,  auf  der  Mitte  ausge- 
dehnt braun  mit  grauer  Bestäubung.  Hinter- 
leib oberseits  schwarzbraun  mit  breiten  hell- 
grauen  basalen  Querbinden,  unten  heller 
mit  dunkeln  Mittelbinden.  Flügel  ganz 
glashell,  lebhaft  irisierend.  Schwinger 
schwarzbraun  mit  gelbem  Stiel.  Beine 
einfarbig  gelb  mit  dunkleren  Tarsen. 
6—8  mm. 

Nur  in  hohen  Gebirgen,  in  den  Alpen, 
auch  in  Böhmen  gefunden  und  sehr  selten. 
Entwicklung  unbekannt. 

Liponeura  Lw. 

Unterscheidet  sich  von  Blepharocera 
hauptsächlich  durch  die  auf  der  Stirn 
breit  getrennten,  gleichmäßig  fazettierten 
ungeteilten  Augen.  Fühler  an  der  Wurzel 
getrennt,  länger  als  der  Kopf,  dicker 
als  bei  Blepharocera  und  bis  zur  Spitze 
gleichmäßig  stark.  Rüssel  verlängert 
oder  kurz.  Übrige  Merkmale  wie  bei 
Blepharocera. 

2  deutsche  Arten. 

Entwicklung  bei  einer  Art  bekannt 
(s.  unten  bei  Llp.  brevirostris).  Larven  und  Puppen  in  Gebirgs- 
bächen. 


Fig.   121.    Blepharocera  fas 
ciaia  Westw.     ^. 


Artenüb< 


!ht. 


Rüssel  sehr  kurz,  Taster  schwarzbraun,  vorwiegend  dunkel  gefärbte 
Art.  Lip.  brevirostris  Lw. 

Rüssel  länger  als  der  Kopf,  wie  die  Taster  gelb,  ausgedehnt  hell 
gefärbte  Art.  Lip.  cinerascens  Lw. 

Liponeura  brevirostris  Lw. 

Dunkel  gefärbte  Art.  Kopf  nebst  Fühlern  und  Tastern  schwarz- 
braun. Rüssel  sehr  kurz,  kaum  sichtbar.  Thoraxrücken  glänzend 
schwarz,  vor  der  Flügelwurzel  ein  heller  Fleck.  Scutellum  hell, 
bräunlichgrau.  Pleuren  und  Mesophragma  schwarzbraun,  Unterseite 
zwischen  Vorder-  und  Mittelbeinen  schwarz.  Hinterleib  oben  stumpf 
schwarzbraun,  unten  hell  bräunlichgelb.  Hypopygium  des  J  schwarz. 
Flügel  durchsichtig,  mit  ziemlich  starker,  gleichmäßiger,  graubrauner 
Trübung.  Schwinger  schwarzbraun  mit  hellem  Stiel.  Beine  heller 
oder  dunkler  braun  mit  blaßgelber  Basis.     6  —  8  mm. 

In  allen  deutschen  Gebirgen,  aber  selten. 

Larven  (Fig.  118  u.  119)  weichhäutig,  mit  gewölbter  grauer 
Oberseite  und  flacher  weißer  Unterseite.  Kopf,  Thorax  und  1.  Hinter- 
leibssegment zu  einem  großen  vorderen  Abschnitt  verschmolzen, 
ebenso  die  beiden  hinteren  Segmente  verwachsen,  eine  breite  halb- 
kreisförmige   Platte   bildend.     Kopfpartie   oben  gelblich,   mit  einem 


Diptera,  Zweiflügler.  103 

dreiteiligen  festen  braunen  Chitinschild  und  seitlichen  Chitin- 
platten. Über  jedem  P'ühler  ein  schwarzer  Augenfleck.  Fühler 
dünn,  schwarzbraun,  deutlich  2gliedrig.  Hinterleibsegmente  viel 
breiter  als  lang,  stark  eingeschnürt,  1.— 6.  Segment  jederseits  mit 
einem  langen  kegelförmigen  schräg  abwärts  gekehrten  Fortsatz. 
Bei  jüngeren  Larven  tragen  die  Fortsätze  dorsal  eine  lange  auf- 
wärts gebogene  Spitze  (Fig.  122),  welche  bei  erwachsenen  Larven 
bis  auf  einen  kleinen  Höcker  verschwindet.  Der  untere  Teil  der 
Fortsätze  trägt  feine  Haare  und  an  der  Spitze  einen  kurzen  dünn- 
häutigen tasterartigen  Anhang.  2.-5.  Segment  bei  jüngeren  Larven 
mit  2  genäherten  starken,  senkrecht  stehenden  spitzen  Rückendornen, 
welche  bei  erwachsenen  Larven  nur  noch  als 
kleine  spitze  Höcker  sichtbar  sind  und  vor  der 
Verpuppung  ganz  verschwinden.  Von  der  Basis 
der  Seitenfortsätze  zieht  eine  vordere  und  eine 
hintere  Querreihe  feiner  Chitindörnchen  nach 
der  Segmentmitte;  am  l.  Segment  fehlt  die 
vordere  Reihe.  Unterseite  auf  der  Mitte  des 
vorderen  Körperabschnittes  und  des  2. — 6.  Hinter- 
leibssegments mit  je  einem  kräftigen  kreisrunden 
Saugnapf,  der  letzte  etwas  größer  als  die  übrigen.  Fig.  122.  Liponeura 
Zu  beiden  Seiten  jedes  Saugnapfes  mit  Aus-  reSf 'Fo^uaÄ" 
nähme  des  vorderen  ein  aus  (  schlauchartigen  Hinterleibes,  von  vom 
Fäden    gebildetes    Kiemenbüschel,    das   hintere  gesehen. 

Paar  etwas  kleiner.  Von  den  Kiemenfäden 
sind  regelmäßig  3  nach  vorn  und  4  nach  hinten  gekehrt.  Hinter 
dem  letzten  Saugnapf  noch  4  beträchtlich  dickere  Kiemenschläuche, 
2  kurze  mittlere  und  2  längere  seitliche.  Bis  9  mm  lang.  Ver- 
puppungsreife  Larven  etwas  kürzer  und  gedrungener,  die  Segmente 
mehr  in  die  Breite  gezogen,  sich  schon  der  Puppenform  nähernd. 
Puppe  (Fig.  120)  7—8  mm  lang,  mit  ovalem  Umriß,  heller 
oder  dunkler  braun,  die  Hinterleibssegmente  dicht  punktiert;  Deck- 
lamellen der  Vorderstigmen  schwarz.  Auf  der  platten  weißen  Unter- 
seite sind  Kopf,  Fühler,  Mundteile,  Flügel  und  Beine  in  allen 
Einzelheiten  zu  erkennen. 

Liponeura  cinerascens  Lw. 

Kopf  blaß  bräunlichgelb,  auf  dem  Scheitel  schwärzlich,  Fühler 
schwarzbraun,  1.  und  2.  sowie  Basis  des  3.  Gliedes  gelb.  Taster 
und  Rüssel  gelb.  Rüssel  mit  breiter  Basis,  etwa  doppelt  so  lang 
wie  der  Kopf.  Thorax  auf  dem  Rücken  dunkelbraun  bis  schwarz, 
grau  bestäubt,  der  ganze  übrige  Teil,  auch  das  Scutellum,  bräunlich- 
gelit  wie  der  Kopf;  Mesophragma  dunkelbraun.  Hinterleib  oben 
graubraun  bis  schwarzbraun  mit  schmalen  und  ziemlich  undeut- 
lichen grauen  Hinterrandsäumen,  unten  braungelb.  P'lügel  durch- 
sichtig, mit  ganz  leichter  grauer  Trübung  und  braunen  bis  schwarz- 
braunen Adern.  Schwinger  schwarzbraun  mit  hellem  Stiel.  Beine 
hell  braungelb  mit  dunkleren  Tarsen.     7—8  mm. 

Mit  der  vorigen  Art.     Entwicklung  unbekannt. 

Oiphnephilidae. 

Kleine  glänzend  gelbe  oder  schwarze  dünn  borstig  behaarte 
Mücken    mit    kurzen    Fühlern    und    Beinen    und    auffällig    großen 


104 


K.  Grimberg, 


Fig.  123. 


Orphnepkila   nigra   Lw. 
Flügel. 


breiten,  in  der  Ruhe  dachförmig  getragenen,  gleichmäßig  getrübten 
Flügeln,  welclie  den  Tieren  einen  psocidenartigen  Habitns  geben. 
Kopf  klein,  vom  Tlioi-ax  überragt.  Augen  groß,  auf  der  Stirn 
zusammenstoßend.  Ocellen  fehlen.  Fühler  llgliedrig,  klein,  Basal- 
glied dick,  becherförmig,  2.-4.  Glied  zu  einem  ovalen  Komplex 
verschmolzen;  .5. — 11.  dünn,  bor- 
stenförmig.  Taster  5  gliedig,  Rüssel 
kurz,  beim  (^  einer  Gattung  ver- 
längert. Thorax  groß  und  breit, 
stark  gewölbt,  vorn  über  den  Kopf 
vorgezogen,  Quernaht  weit  vorn 
und  sehr  breit  unterbrochen.  Scu- 
tellum  groß,  gerundet  3  eckig, 
Mesophragma  sehr  stark  gewölbt. 
Hinterleib  schmäler  als  der  Thorax, 
7gliedrig,  Hypopygium  des  (^  stark  blasig  verdickt  mit  kräftiger 
Haltezange,  Legeröhre  des  $  breit  gerundet.  Flügel  (Fig.  123)  sehr 
groß  und  breit,  länger  als  der  Körper,  alle  Adern  außer  Cu  ein- 
fach. Sc  äußerst  fein,  bei  einer  Art  rudimentär;  ^i  am  kräftigsten, 
die  übrigen  Adern  gleichmäßig  fein;  ^2  +  3  abwärts  gebogen,  in  die 
Flügelspitze.  Basalstück  vonj'?4-f5  queraderähnlich,  Queradern  nahe 
an  die  Wurzel  gerückt,  die  hintere  noch  näher  als  die  vordere,  daher 
die  vordere  Basalzelle  länger  als  die  hintere.  Cu  gegabelt.  An 
und  ^-^.r  fehlen.  Beine  schlank,  aber  nicht  verlängert,  nur  der  vordere 
Metatarsus  so  lang  wie  die  Schiene.  Schienensporne  fehlen.  Hafl- 
läppchen  klein.  P'liegen  an  Bächen  und  Wasserläufen,  an  feuchten 
Stellen,  vorwiegend  im  Gebirge,  im  allgemeinen  selten.  Entwick- 
lung s.  bei    Orphiuphila. 


(Tattuiigsiil)ersiclit. 

Rüssel  beim  (^  und  5  kurz,  nicht  auffällig  gefärbt.     Orphiiopliila. 
Rüssel  beim  $  kurz,  beim  $  stark  vergrößert  und  auffällig  gefärbt. 

Androprosopa. 

Orphnephila  Hniiday. 

Mit  den  Merkmalen  der  Familie.  Mundteile  bei  (^  und  $ 
kurz.     3   Arten. 

Larve  (von  Orphnephila  testacea  Macq.,  nach  Thienemann, 
Fig.  124)  an  überrieselten  Preisen  und  in  kleinen  Quellenrinnsalen. 
Eucephal,  amphipneustisch,  vom  Habitns  der  Tendipedinenlarven; 
ervvachsen  14  mm  lang,  1  mm  breit,  ]2gliedrig.  Kopf  heller  braun  mit 
deutlichen  Augen.  Oberseite  weißlich  grün,  dunkel  marmoriert,  Unter- 
seite weiß;  erwachsene  Larven  dunkler,  ßeborstung  schwarz.  Am 
1.  Thoraxsegment  dorsolateral  die  Vorderstigmen  auf  einer  kleinen 
Warze,  ventral  ein  Querwulst  mit  mehreren  Reihen  dichtstehender 
rückwärts  gekehrter  Hakenborsten.  Körpersegmente  mit  zerstreuten 
einfachen  und  einzelnen  symmetrisch  geordneten,  stark  büschel- 
förmig zerschlitzten  Borsten.  Hinterstigtnen  dorsolateral  am  Hinter- 
rand des  11.  Segmentes  auf  je  einem  Höcker;  zwischen  den  Stigmen- 
höckern 2  dunkelbraune  hohe  Chitinzylinder,  jeder  mit  einem  von 
5  Haaren  gebildeten  Endpinsel.  Endsegment  in  stumpfem  Winkel 
abwärts  gebogen,  zylindrisch,  gegen  das  Ende  etwas  verjüngt.     After 


Diptera,  Zweiflügler. 


105 


terminal    in    der  Dorsalhälfto,    mit    4    ausstülpbaren    fingerförmigen 
Analschlänchen.    Vor  dem  After  ein  um  das  Segment  herum  laufender 

Borstenkranz.      Die  beiden 

dorsalen  Borsten  sehr  kräftig 

und  stark  fächerförmig  zer- 
schlitzt.    Unter   dem  After 

eine  Gruppe  kleinerer  und 

größerer    spitzer,    ventral- 

wärts   gekrümmter   Haken- 

liorsten. 

Puppe  (nach  Thiene- 

mann,  Fig.  12.ö)  5—6  mm 

lang,  1  mm  breit,  ganz  mit 

kleinen,  runden  oder  ovalen, 

unregelmäßig  verteilten  War- 
zen bedeckt.  Vorderstigmen 

kolben-  oder   keulenförmig 

mit     stark      eingeschnürter 

Basis,     dicht    mit    Chitin- 
,^-  jt..'      Warzen  bedeckt.     Oralwärts 

^ij^"^,^"       dicht   neben  jedem  Stigma 
^^1^  eine  Gruppe  von  4  Borsten,    Fig.    125.     Orphue- 

von    denen    eine    sehr  lang  phihxtesiaceaVL-A^^\., 

ist.     Frothorax  vorn  jeder-        P"pp^nS"" 

seits  mit  2  äußeren  starken       Thiencmaun. 

Borsten  und  einer  mittleren 
schwachen.  Flügelscheiden  breit  gerundet,  bis  zum  Ende  des  2.  Hintcr- 
ieibssegmentes  reichend.  Hinterleib  außer  den  Ghitinwarzen  mit 
einzelnen  symmetrisch  stehenden  längeren  und  kürzeren  Borsten. 
Endsegment  in  2  starke  dorsalwärts  aufgebogene  Spitzen  auslaufend. 
Ventral  vor  jeder  Spitze  eine  sehr  starke,  mäßig  lange  Borste.  Am 
I'Uße  der  von  den  Larven  bewohnten  Felswände  usw.,  unter  Steinen 
oder  zwischen  zusammengeschwemmtem  I^aub. 


Kig.    124.       Orphnephila 

festacea     Mncij.,     Larve. 

Nach  Th iciie  111  ann. 


Ai^tennbersicht. 

Thorax  und  Genitalien  rostgelb.  O.  testacea. 

Thorax  schwarzbraun,  Genitalien  rostgelb.  O.  obsciira. 

Körper  ganz  schwarz.  O.  nigra. 

Orphnephila  testaoea  (Ruthe). 
Kopf  schwarzbraun,  Taster  häufig  hellbraun.  Thorax  glänzend 
rostgelb,  dünn  schwarz  behaart,  mit  2  dorsalen  'und  2  seitlichen 
schmalen  hinten  verkürzten  Längsstriemen,  welche  zuweilen  un- 
deutlich sind.  Hinterleib  schwarzbraun,  Genitalien  rostgelb.  Beine 
lilaßgelblich  mit  teilweise  oder  ganz  verdunkelten  Tarsen.  Schwinger 
gelb,  Flügel  leicht  graubraun  getrübt.  Sc  bis  zum  Vorderrand  deut- 
lich.    4  mm.     Selten.     Entwicklung  s.  oben. 

Orphnephila   obscura  (Zett.). 
Von  O.  testacea  durch  den  schwarzbraunen  Thorax   verschieden, 
außerdem    sollen    die   vorderen  Metatarsen   kürzer  sein.     4 — 5  mm. 
Wahrscheinlich  nur  dunkle  Form  der  vorigen.    Vereinzelt  in  Nor- 
wegen und  Tirol  gefunden. 


106 


K.    Grünberg, 


Ophnephila  nigra  Lw. 

Ganz  schwarz,  glänzend,  Schwinger  und  Beine  gelb,  Tarsen 
verdunkelt.  Flügel  leicht  grau  getrübt,  heller  als  bei  testacea,  Sc 
unvollständig  (Fig.   123).     3  mm.     Tatra. 

Androprosopa  Mik. 
Unterscheidet  sich  von  Orphnephila  durch  die  auffällig  großen, 
weit  vorstehenden,  sackartigen  Mundteile  des  J.    Rüssel  und  Taster 
des  $  normal.     Einzige  Art: 

Androprosopa  larvata  (Mik.). 
Heil  rostgelb   mit  kleinen   schwarzen  Flecken  an  den  Thorax- 
seiten  und   am  Hinterleib.     Stirn,  Untergesicht,    1.  und  2.  Fühler- 
glied, Rüssel  und  Taster  des  (^  weiß,  beim  5  rostgelb.     Größe  wie 
bei  Orphtiephila.     Bisher  nur  aus  Tirol  bekannt.     Juli — August. 

3Ielusinidae  (Sirauliidae),  Kriebelmücken,   Giiitzen. 

Nur  die  Gattung  Melnsina  Meig.  (Simuliuni  Latr.  Aut)  um- 
fassend. 

Kleine  Formen  von  plumpem  gedrungenen  Körperbau  (Fig.  126), 
mit  kurzem  kräftigen  Stechrüssel.  Die  5  sind  sehr  lästige  Blut- 
sauger. Kopf  tief  am  Thorax  sitzend,  klein  und  flach,  mit  großen 
ovalen  oder  nierenförmigen,  beim  (j'  auf  der  Stirn  zusammenstoßenden 
Augen.  Ocellen  fehlen.  Fühler  llgliedrig,  kurz  und  gedrungen, 
gegen  das  Ende  zugespitzt,  gleichmäßig  gegliedert.  Rüssel  kurz, 
dick  und  kräftig,  Taster  ziemlich  lang  und  schlank.  4gliedrig,  End- 
glied stark  verlängert,  geißeiförmig.  Thorax  breit,  abgerundet 
48eitig,    buckeiförmig   hochgewölbt.     Hinterleib  Sgliedrig,  langoval. 


Fig.  126.  Mehlsina  ynaculata  Meig. 


An    Cu 
Fig.  127.  Melusina  hirtipes  Fries,  Flügel. 


nicht  breiter  al^  der  Thorax.  Flügel  (Fig.  127)  sehr  groß  und 
breit,  den  Hinterleib  weit  überragend;  von  den  Adern  nur  C,  Sc, 
^1,  J?2  +  a  und  ^4  +  5  kräftig  und  am  Vorderrand  dicht  zusammen- 
gedrängt, die  übrigen  Adern  äußerst  fein;  yl/ gegabelt.  Beine  groß 
und  robust,  mit  kräftigen  Klauen  und  kleinen  Haftläppchen. 

Die  (J  gewöhnlich  tief  sammetschwarz,  die  $  grau  gefärbt,  ,^ 
und  $  häufig  mit  dichter  filziger,  messinggelber  oder  weißlicher 
Behaarung  oder  mit  weißen  Flecken  an  Thorax  und  Hinterleib. 
Fliegen  im  Frühjahr  und  Sommer  in  der  Nähe  von  Gewässern,  oft 
in  ungeheuren  Mengen,  ganze  Schwärme  bildend,  die  aber  immer 
nur  aus  ^  bestehen;  die  S,  welche  kein  Blut  saugen,  werden  selten 
beobachtet.     15  deutsche  Arten. 


Diptera,  Zweiflügler. 


107 


Larven  (Fig.  128  u.  129)  vorzugsweise  in  klarem  fließenden 
Wasser,  mit  dem  zu  einer  Haftscheibe  umgewandelten  Hinterende 
an  Steinen,  Holz  oder  Pflanzen  festgeheftet.  Eucephal,  peripneustisch, 
12gliedrig,  walzig,  hinten  etwas  verbreitert.  Kopf  jederseits  mit 
2  Augenflecken.  Mundteile  gut  entwickelt,  mit  kräftigem  lang- 
gewimperten  Strudelapparat.  Fühler  ziemlich  lang,  spitz.  Thorax- 
segmente groß  und  getrennt;  am  1.  Segment  ein  kräftiger  haken- 
bewehrter Fußstummel.  Hinterleib  Ogliedrig; 
vor  dem  dorsal  liegenden  After  2  kurze  respi- 
ratorische Papillen,  Saugscheibe  am  Hinterende 
aus  2  umgewandelten  Fußstummeln  gebildet.  Tra- 
cheensystem gut  entwickelt,  mit  kräftigen  Längs- 
stämmen und  9  seitlichen  Stigmenpaaren,  am  1. 
und  3.  Thorakalsegment  und  7  am  Hinterleib, 
welche  feine,  schwarze,  knopfförmige  Hautver- 
dickungen bilden. 


Fig.  128.  Afeiusina 
ornata  Meig.,  Larve 
dorsal.  Nach  Meine rt. 
a  Strudelapparat ;  b  Füh- 
ler; c,  d  Augenflecke; 
e  Darm ;  /  Tracheen- 
stämme; ^Stigma;  h  Mal- 
pighische  Gefäße ;  i  Anal- 
papillen ;    k  Haftscheibe. 


Fig.   129.     Melustna 

ornata  Meig.,    Larve 

seitlich.   NachMcinert. 


Fig.  130.     Meluuna 

-nata      Meig.,      Flippe. 

Nach  Meinert. 


Puppe  in  einem  von  der  erwachsenen 
Larve  gesponnenen  seidenartigen  dütenför- 
migen,  am  erweiterten  Ende  offenen  Ge- 
häuse (Cocon)  ebenfalls  festsitzend.  Pro- 
pneustisch, Vorderstigmen  mit  kurzem  dicken 
Stamm ,  der  sich  in  2  oder  4  Äste  teilt,  von  denen  jeder  sich 
wieder  in  2  lange  dünne  Fäden  spaltet.  Hinterleib  mit  dorsalen 
und  ventralen  Querreihen  kurzer  Dörnchen,  welche  die  Befestigung 
an  den  Coconfäden  vei-mitteln.  Vor  dem  Ausschlüpfen  füllt  sich 
die  Puppenhülle  mit  Luft,  wodurch  der  Imago  das  rasche  Verlassen 
der  Hülle  erleichtert  wird.     Die  Hülle  bleibt  im  Cocon  zurück. 


Arten  Übersicht. 


1.  Augen  breit  getrennt,  Grundfärbung  grau  ($).  2 

,.,„„.^„jg,^g(.Qßgj^(l^  Grundfärbung  sammet 


Augen  auf  der  Stirn  zusami 
schwarz  ((j'). 


108  K.  Grünberg, 

2.  Thorax  vorn  über  den  Schultern  mit  zuweilen  von  der  Be- 
haarung verdeckten  silberweißen  Seitenflecken.  3. 

—  Thorax  gleichmäßig  grau  oder  schwarzgrau,  ohne  weiße  Seiten- 
flecke. 7. 

3.  Hinterleib  hellgrau.  3. — 5.  Segment  schwarz  gefleckt,  6.  bis 
8.  Segment  schwarz.  M.  varia. 

—  Hinterleib  grau  mit  mehr  oder  weniger  deutlichen  weißen 
Seitenflecken.  4. 

4.  Die  weißen  Schulterflecke  des  Thorax  immer  deutlich  wahr- 
nehmbar. 5. 

—  Die  weißen  Schulterflecke  des  Thorax  unter  gelbglänzender 
Behaarung  versteckt,  daher  undeutlich.  M    latipes. 

5.  Die  weißen  Schulterflecke  sehr  breit,  in  der  Mitte  nur  schmal 
getrennt  und  oft  seitlich  bis  zum  Hinterrand  verlängert. 

M.  ornata. 

—  Die  weißen  Schulterflecke  weniger  ausgedehnt,  in  der  Mitte 
breit  getrennt.  6. 

6.  Seil ulterf lecke  breit. gerundet  und  undeutlich  begrenzt;  Körper 
2—3  mm  lang.  M.  reptaiis. 

—  Schulterflecke  schmal,  sichelförmig  und  scharf  begrenzt; 
Körper  1  —  l,.ö  mm  lang.  M.  argyreata. 

7.  Thorax  grau  mit  3  schwarzbraunen  Längsstriemen;  P'lügel 
farblos,  die  zum-Hinterrand  gehenden  Adern  sehr  fein;  kleine 
Art  von  2 — 2,5  mm  Ijänge.  M.  mnonlata. 

—  Thorax  schwarzgrau,  ungestriemt;  P'lügel  leicht  grau  getrübt, 
die  zum  Hinterrand  gehenden  Adern  kräftiger  als  gewöhnlich, 
hellbraun;  größere  Art  von  4 — 4,5  mm  Länge.    M.  liirtipes. 

8.  Thorax  vorn  über  den  Schultern  mit  zuweilen  von  der  Be- 
haarung verdeckten  silberweißen  Seitenflecken.  9. 

—  Thorax  schwarz  ohne  weiße  Seitenflecke.  12. 

9.  Die  weißen  Flecke  über  den  Schultern  deutlich  sichtbar.     10. 

—  Die  weißen  Flecke  über  den  Schultern  unter  dichter  filziger 
goldgelber  Behaarung  versteckt.  M.  latipes. 

10.  Die  weißen  Schulterflecke  sehr  breit,  in  der  Mitte  nur 
schmal  getrennt,  am  Vorderrand  ausgezackt  und  seitlich  bis 
zum  Hinterrand  verlängert.  M.  ornata. 

—  Die  weißen  Schulterflecke  weniger  ausgedehnt,  in  der  Mitte 
breit  getrennt.  11. 

IL  Schulterflecke  ziemlich  breit,  gerundet;  Hinterschienen  nur 
an    der   äußersten    Wurzel    gelblich;    Körper  2—3  mm   lang. 

M.  i'optaiis. 

—  Schulterflecke  schmal,  sichelförmig;  Hinterschienen  bis  zur 
Mitte  gelb;  Körper  1—1,5  mm  lang.  31.  argyreata. 

12.  Behaarung  sehr  dünn  und  zerstreut,  gelblich;  Beine  braun, 
Vordertarsen  dünn  und  schlanker  als  gewöhnlich;  Körper 
2—2,5  mm.  M.  niacnlata. 

—  Behaarung  dichter,  dunkel  gelbgrau;  Beine  schwarzbraun 
oder  schwarz,  Hinterschiene  lang  und  zottig  behaart,  hintere 
Metatarsen  verdickt;  Körper  3,5—4  mm.  M.  hirtipes. 

Melusina  varia  (Meig.). 
(j.    Fühler  dunkelbraun.     Stirn  schwarzgrau.     Thorax  schwarz, 
vorn  an  den  Seiten  weißlich,  Vorderrand  mit  schwarzem  Mittelfleck; 
hinten  gelb  behaart.     Hinterleib  hellgrau,  3.-5.  Segment  mit  3  zu- 


Diptera,  Zweiflügler.  109 

sammenhängenden    Vorderrandflecken    und    schwärzlichem    punkt- 
förmigen   Seitenfleck;    6.-8.    Segment    oben    schwarz.      Schwinger 
weiß.     Schenkel    rotgelb,   Schienen    weiß,  Tarsen    schwarz,   mittlere 
und  hintere  Metatarsen  weiß  mit  schwarzer  Spitze.     3  mm. 
Mehisina  ornata  (Meig.). 

$.  Schwarzgrau,  Thorax  und  Hinterleib  mit  kurzer  messing- 
gelber glänzender  Behaarung.  Auf  der  vorderen  Thoraxhälfte  2 
gi'oße,  den  ganzen  Schulterteil  bedeckende,  in  der  Mitte  nur  schmal 
getrennte  und  zuweilen  weit  nach  hinten  reichende  glänzend  weiße 
Flecke.  Pleuren  ebenfalls  weiß.  Hinterleib  mit  mehr  oder  weniger 
deutlichen  weißen  Seitenflecken ,  die  lange  Seitenbehaarung  des 
1.  Segmentes  blaß  gelblich.  Stirn  und  Untergesicht  grauweiß  be- 
stäubt und  behaart;  Fühler  und  Taster  schwarz,  Fühlerwurzel  hell 
rötlichbraun.  Flügeladern  und  Schwinger  gelb;  Gabeläste  von  M 
kurz  gestielt.  Beine  dünn  weißgrau  behaart,  Schenkel  dunkelbraun 
mit  hellerer  Wurzel,  Vorderhüften  braungelb,  Schienen  gelb  mit 
schwarzbrauner  Spitze,  die  Vorderschienen  außen  glänzend  weiß; 
Tarsen   schwarzbraun,   hintere  Metatarsen   mit  gelber  Wurzelhälfte. 

J.  Tief  sammetschwarz,  die  Flecke  an  Thorax  und  Hinterleib 
schärfer  als  beim  $,  glänzend  silberweiß,  die  Seitenflecke  des 
Thorax  am  Vorderrand  deutlich  4  zähnig,  hinten  in  einen  um  den 
Seiten-  und  Hinterrand  herumlaufenden  weißen  Saum  verlängert. 
Behaarung  am  Thorax  glänzend  goldgelb,  am  Hinterleib  braun. 
Untergesicht  weiß,  Fühler  und  Taster  schwarzbraun.  Beine  vor- 
wiegend schwarzbraun,  heller  oder  dunkler,  Schenkel  und  Hinter- 
schienen ziemlich  lang  gelb  glänzend  behaart;  Schienen,  zuweilen 
auch  die  Schenkel  an  der  Wurzel  mehr  oder  weniger  ausgedehnt 
hell,  Vorderschienen  außen  glänzend  weiß;  Tarsen  schwarzbraun, 
die  vorderen  fast  schwarz,  nur  die  hinteren  Metatarsen  meist  mit 
braungelber  Wurzelhälfte.     2,5— 3,. t  mm.     Gemein. 

Larve  und  Puppe  siehe  vorn  (Fig.  128—130). 
Melnsina  reptans  (L.). 

$.  Schwarzgrau,  Thorax  und  Hinterleib  dünn  messinggelb  oder 
mehr  weißlich  behaart.  Thorax  vorn  über  den  Schultern  mit  un- 
deutlichem weißen  Seitenfleck ,  auch  am  Hinterleib  weißliche 
Seitenflecke.  Stirn  und  Gesicht  weißgrau  bestäubt  und  ebenso  be- 
haart. Fühler  schwarzbraun  mit  hellbrauner  Wurzel,  Taster  schwarz- 
hraun.  Pleuren  grauweiß  bestäubt.  Flügeladern  und  Schwinger 
gelb.  Schenkel  bräunlichgelb  bis  braun,  Schienen  weißlich  mit 
dunkler  Spitze,  Vorderschienen  besonders  hell,  Tarsen  schwarzbraun, 
die  vorderen  ganz,  an  den  mittleren  und  hinteren  1.  und  2.  Glied 
mit  heller  Wurzelhälfte. 

J.  Sammetschwarz,  Thorax  über  den  Schultern  mit  glänzend 
weißen,  auf  der  Mitte  breit  unterbrochenen  Seitenflecken  und 
weißen  Seitenlinien,  Pleuren  ebenfalls  glänzend  weiß.  Hinterleib 
am  2.  und  an  den  beiden  letzten  Segmenten  mit  weißen  Seiten- 
flecken, die  lange  Seitenbehaarung  des  1.  Segmentes  hellbraun. 
Gesicht  weiß;  Fühler  und  Taster  schwarzbraun.  Beine  schwarz- 
braun. Vorderschienen  außen  glänzend  weiß.  Mittelschienen  an  der 
Basalhälfle,  Hinterschienen  nur  an  der  äußersten  Wurzel  gelblich; 
Tarsen  ganz  schwarzbraun,  nur  die  hinteren  Metatarsen  an  der 
Wurzel  gelblich.     2—8  mm.     Sehr  gemein,  besonders  im  Frühjahr. 

Vorderstigmen  der  Puppe  mit  8  Fäden. 


110  K.  Grünberg, 

Melusina  argyreata  (Meig.). 
In  beiden  Geschlechtern  sehr  ähnlich  S.  reptans,  aber  um  die 
Hälfte  kleiner.  Die  weißen  Schulterflecke  schärfer  begrenzt, 
schmäler  und  stark  nach  innen  gebogen,  sichelförmig.  Behaarung 
am  1.  Hinterleibssegment  heller,  auch  die  Fühler  heller  braun. 
Beine  beim  (^  fast  ganz  gelb,  nur  die  Vordertarsen  und  die  letzten 
Glieder  der  Hintertarsen  schwarzbraun,  beim  cf  heller  braun  als 
bei  S.  reptatis,  die  Hinterschienen  bis  zur  Mitte  gelb.  1—1,5  mm. 
Selten. 

Melusina  latipes  (Meig.). 

5.  Schwarzgrau,  Thorax  und  Hinterleib  mit  sehr  i»urzer  gold- 
gelb glänzender  Behaarung,  die  Schultern  unter  der  Behaarung 
weiß  bestäubt.  Pleuren  grauweiß.  Hinterleib  mit  mehr  oder  weniger 
weiß  schimmernden  Seitenflecken  am  2.  und  am  4. — 8.  Segment, 
die  lange  Seitenbehaarung  des  1.  Segmentes  gelblich.  Untergesicht 
weiß,  Fühler  rötlichbraun  mit  dunkler  Spitze  oder  dunkelbraun, 
Taster  schwarzbraun.  P'lügeladern  und  Schwinger  blaßgelblich. 
Beine  gelb  bis  gelbbraun,  Spitzen  der  Schenkel  und  Schienen, 
Vordertarsen  ganz,  Mittel-  und  Hintertarsen  an  der  Spitze  des 
1.  und  2.  Gliedes  und  an  den  übrigen  Gliedern  schwarzbraun; 
Schienen  heller  als  die  Schenkel,  die  vorderen  ganz  weiß,  nur  die 
Spitze  dunkel. 

(J.  Sammetschwarz,  die  goldgelbe  Behaarung  dichter  als  beim 
5,  besonders  auf  der  vorderen  Thoraxhälfte  dicht  filzig,  die  weiße 
Bestäubung  verdeckend,  die  weißen  Seitenflecke  des  Hinterleibs 
deutlicher.    Fühler  und  Taster  schwarzbraun.    2,.ö  — 3  mm.    Selten. 

Vorderstigmen  der  Pappe  mit  4  Fäden. 

Melusina  maculata  (Meig.)  (Fig.  126). 

5.  Schwarz,  grau  bestäubt,  am  Thorax  besonders  dicht,  mit 
sehr  dünner,  gelblichweiß  glänzender  Behaarung.  Thorax  mit  3 
meist  scharfen,  zuweilen  auch  undeutlichen  schmalen  schwarzbraunen 
Längsstriemen.  Hinterleib  etwas  dichter  behaart,  auf  den  mittleren 
Segmenten  mit  oft  undeutlichen  schwarzen  Rückenflecken.  P4ügel 
glashell  mit  blaßgelblichen  Adern.  Schwinger  ebenso.  Beine 
dunkelbraun   bis   schwarzbraun.   Knie   und  Schienen   häufig  heller. 

(J.  Tief  sammetschwarz  mit  ganz  spärlichen  zerstreuten  gelb- 
lichen Härchen,  nur  die  Pleuren  hellgrau  bestäubt.  Die  lange 
Seitenbehaarung  am  1.  Hinlerleibssegment  hellbraun.  Untergesicht 
weißlich.  Fühler  und  Taster  schwarzbraun.  Beine  heller  oder 
dunkler  braun,  Vordertarsen  dünner  und  schlanker  als  bei  den 
übrigen  Arten.     2—2,5  mm.     Sehr  gemein. 

Melusina  hirtipes     (Fries). 

$.  Schwarzgrau,  Stirn,  Thorax  und  Hinterleib  mit  dichter, 
filziger,  messinggelber  Behaarung;  1.  Hinterleibssegment  seitlich 
lang  behaart,  Scutellum  jederseits  mit  langem  dichten  bräunlich- 
gelben Haarbüschel.  Fühler  und  Taster  schwärzlichgrau,  Unter- 
gesicht hellgrau.  Flügel  ganz  leicht  grau  getrübt,  die  äußerste 
Spitze  etwas  dunkler;  Vorderrandadern  hellbraun,  ßf,  Cii  und  An 
stärker  als  gewöhnlich,  deutlich,  ebenfalls  hellbraun;  Gabel  von  M 
kurzgestielt.     Schwinger  braun.    Beine  bräunlichgelb,  Hüften,  Knie, 


Diptera,  Zweiflügler.  1 1 1 

Schienenspitzen  und  Tarsen  schwarz;  Schenkel  und  Hinterschienen 
ziemlich  lang,  gelb  behaart. 

(J.  Tiefschwarz,  Behaarung  dunkel  geiblichgrau  und  weniger 
dicht  als  beim  $.  Fühler  schlanker.  Beine  schwarzbraun  bis 
schwarz,  Hinterbeine  mit  sehr  langer,  fast  zottiger  Behaarung; 
hintere  Metatarsen  deutlich  verdickt.    3.5—4,5  mm.    Hochgebirgsart. 

Ungenügend  bekannte  oder  zweifelhafte  Arten. 

Melusina  cana  (Meig.). 
$.     Körper   dicht   und   fein   hellgrau  behaart.     Beine  schwarz. 
Schienen  und  Hintertarsen  weiß.    3  mm.    Gegend  von  Lüttich.    Seit 
M eigen  nicht  beobachtet. 

Melusina  fasciata  (Meig.). 
Thorax  schwarz,  am  Vorderrand  weiß  schillernd.  Hinterleib 
grau  oder  bräunlich  mit  durchgehenden  schwarzen  Querbinden. 
Schenkel  schwarz  mit  grauem  Schiller.  Schienen  und  hintere  Meta- 
tarsen weiß  mit  schwarzer  Spitze.  Vordertarsen  schwarz.  2  mm. 
Deutschland.  Mai.     Seit  M eigen  nicht  beobachtet. 

Melnsina  nigra  (Meig.). 
Augen  bei  frischen  Stücken  lebhaft  rot  mit  violettem  Glanz. 
Fühler  braun,  c^:  Thorax  schwarz,  Hinterleib  schwarz  mit  seit- 
lichen grauen  Einschnitten,  Beine  schwarz.  5-  Thorax  blauschwarz, 
Hinterleib  ganz  schwarz,  Beine  schwarz,  Schienenwurzeln  und  Hinter- 
tarsen außer  der  Spitze  weiß.  Schwinger  weiß.  2  mm.  Seit  Meigen 
nicht  beobachtet. 

Melusina  picta  (Meig). 
$.  Stirn,  Fühler  und  Taster  schwarz,  Gesicht  weiß.  Thorax 
dunkelgrau  mit  silberweiß  glänzenden  Seitenstriemen,  Pleuren  eben- 
falls weiß.  Hinterleib  glänzend  schwarz.  Schwinger  weiß.  Schenkel 
braunrot  mit  schwarzer  Spitze,  Schienen  weiß  mit  schwarzer  Spitze, 
Tarsen  schwarz,  1.  und  2.  Glied  der  Hintertarsen  weiß  mit  schwarzer 
Spitze.    1  mm.    Gegend  von  Aachen.    Seit  Meigen  nicht  beobachtet. 

3Iehisina  rufa  (Meig.). 
9.     Körper  dunkel   rotgelb.     Kopf  weißlich,   Fühler  schwarz. 
Schwinger  gelb.     Wurzel  der  Vordertarsen   weißlich.     3  mm.     Seit 
Meigen  nicht  beobachtet. 

Melusina  subfasciata  (Meig.). 
5.     Aschgrau.     1.— 3.  Hinterleibssegment  mit  dorsaler,  seitlich 
abgekürzter  schwarzer  Binde.    Schwinger  weiß.    Beine  schwarzgrau. 
2  mm.     Gegend  von  Aachen.     Seit  Meigen  nicht  beobachtet. 

Melusina  incana  (Lw). 
5-    Der  ganze  Körper  dicht  weißgrau  bestäubt.    Fühler  schwärz- 
lich,   ebenfalls   grau   bestäubt.      Flügeladern    und    Schwinger    blaß. 
Beine    durch    die   feine   weißliche    Behaarung   bräunlich    hindurch- 
schimmernd.    1,5  mm.     Posen.     Seit  Loew  nicht  beobachtet. 


112 


K.  Grünherg, 


Melusina  fuscipes  (Roser). 
Beine   einfarbig  dunkelbraun,   ungefleckt  (,,pedibus  fuscis,  im- 
maculatis").    Seit  v.  Roser  nicht  beobachtet  und  nach  dem  einzigen 
in  der  Diagnose  erwähnten  Merkmal  nicht  zu   identifizieren. 


X 


Stratiomyidae  (Waffenfliegen). 

Große  bis  kleine,  sehr  dünn  oder  nur  mäßig  dicht  behaarte, 
schwarze  Arten  mit  meist  lebhaft  gelber  oder  grüner  Zeichnung. 
Kopf  halbkugelig,  so  breit  oder  wenig  breiter  als  der  Thorax  am 
Vorderrande.  Ocellen  deutlich.  Augen 
groß,  beim  J  mit  verschiedener  Fazet- 
tierung.  Fühler  in  der  Höhe  der  Augen - 
mitte  oder  etwas  darüber  eingefügt, 
kurz  oder  verlängert,  Sgliedrig.  Endglied 
-^^^^^^        ,  gestreckt   und    deutlich    geringelt,    mit 

^^'^IHHf'     /         kurzem  oder  längerem  Endgriffel.  Rüssel 
j^H^H      \  kurz  oder  verlängert,  zart.  Taster  2  bis 

"'^^^™'      ■'  Sgliedrig.  meist  klein  und  unscheinbar. 

Thorax  abgerundet  4  eckig  oder  kurz- 
oval,  mäßig  gewölbt,  mit  deutlicher 
breit  unterbrochener  Quernaht.  Scutel- 
luni  am  Hinterrand  mit  kräftigen  Dornen 
oder  ungedornt.  Flügel  groß  und  breit, 
stets  den  Hinterleib  überragend  und  in 
der  Ruhe  über  ihm  zusammengelegt. 
^^  vor  der  Spitze  endigend  (Fig.  133),  Sc, 
Radialäste,  Wurzelhäfte  von  Cji  und  Dis- 
coidalzelle  kräftig  entwickelt,  übrige 
Adern  sehr  fein  und  dünn.  i?2+3  zuweilen 
undeutlich  oder  mit  iij-fö  verwachsen. 
i^.14-5  weit  vor  der  Spitze  in  den  Vorderrand  mündend,  meist  ge- 
gabelt (bei  Hoplodonta  einfach).  J/i— 4  aus  der  Discoidalzelle  oder 
J/^  mit  Cii^  verschmolzen,  sehr  fein,  oft  stark  geschwungen  und  vor 
dem  Rand  endigend,  zuweilen  einzelne  Aste  rudimentär  oder  ganz 
fehlend.  Vordere  und  hintere  Basalzelle  gleichlang,  Discoidalzelle 
klein,  vieleckig,  Analzelle  langgestreckt,  bis  nahe  zum  Hinterrand 
reichend.  Flügellappen  groß.  Schüppchen  unter  der  Flügelwurzel 
klein,  Schwinger  unbedeckt.  Beine  mäßig  stark,  ohne  besondere 
Merkmale;  3  Haftläppchen.  Hinterleib  stets  breiter  als  der  Thorax, 
oval  oder  fast  kreisrund,  flach  scheibenförmig  oder  gewölbt. 

Fliegen  in  der  Nähe  von  stehenden  und  fließenden  GeMässern 
auf  Blüten  und  Sträuchern,  einzelne  Arten  auch  entfernt  von  Ge- 
wässern, im  Gebirge,  in  Wäldern  und  Wiesen. 

Larven  spindelförmig  oder  elliptisch,  abgeplattet,  derbhäutig, 
peripneustisch,  Stigmen  am  1.  und  3. — 7.  oder  4. — 7.  Segment, 
außerdem  am  Hinterende  mit  terminaler  horizontaler  Stigmenspalte. 
Endsegment  kurz  oder  atemrohrartig  verlängert.  Kieferkapsel  kegel- 
förmig, vorstehend,  mit  kleinen  seitlichen  Augen.  Vor  dem  Auge 
zuweilen  eine  gegliederte  oder  gespaltene  fühlerartige  Borste.  Körper 
fast  nackt,  nur  spärlich  beborstet,  zuweilen  mit  längeren  Seiten- 
borsten oder  einzelnen  Gürteln  stärkerer  Borsten.  Larven  im  Wasser 
oder  auf  dem  Lande,  räuberisch  oder  von  faulenden  Pflanzenstoffen 
lebend.     Verpuppung  immer  am  Lande. 


Fig.  131. 
Siraiiomys  rhamaeleon  (L.), 


Diptera,  Zweiflügler.  113 

Puppe  in  der  erhärteten,  etwas  kontrahierten  Larvenhaut  ein- 
geschlossen, welche  sich  beim  Ausschlüpfen  durch  einen  dorsalen 
Längsspalt  am  2. — 4.  Segment  öffnet. 

Übersicht  über  die  am   Wasser  vorkommenden 
Gattungen. 

Imagines. 

1.  Scutellum  gedornt.  2. 

—  Scutellum  ungedornt.  Nemotelus. 

2.  Fühler  viel  länger  als  der  Kopf,  ohne  deutlichen  Endgriffel; 
L  Glied  verlängert,  stabförmig.  3. 

—  Fühler  nicht  oder  nur  wenig  länger  als  der  Kopf,  mit  deut- 
lichem Endgriffel;  1.  Glied  nicht  auffällig  verlängert.         4. 

3.  Hinterleib  schwarz  mit  lebhaft  gelben  Flecken  oder  Binden. 

Stratiomys. 

—  Hinterleib  ohne  auffällige  helle  Zeichnung.  Hirtea. 

4.  Hinterleib  flach,  scheibenförmig;  Medialäste  ungleichmäßig 
entwickelt,  mindestens  Äf^  stark  verkürzt  oder  fehlend; 
hintere  Augenränder  des  $  nicht  verbreitert.  5. 

—  Hinterleib  hoch  gewölbt;  Mi— 4,  aus  der  Discoidalzelle,  gleich- 
mäßig entwickelt:  hintere  Augenränder  des  $  stark  ver- 
breitert. Hermione  (Oxycera). 

5.  i?2-j-3  vorhanden,    -/?4-f5  gegabelt,   Mi  vorhanden,   Ms  ver- 

kürzt oder  fehlend.  Eulalia  (Odontorayia). 

—  Ä2-f-3  fehlt,  Ri-{.ö  einfach,  Mi  verkürzt,  ßfs  fehlt. 

Hoplodonta. 
Larven. 

1.  Körper  spindelförmig,  mehr  oder  weniger  lang  gestreckt, 
vorn  breit,  hinten  verschmälert,  die  letzten  Segmente  ver- 
längert. 2. 

—  Körper  lang  elliptisch,  vorn  zugespitzt,  hinten  abgerundet, 
Endsegment  mit  4  scharf  vorstehenden,  in  ein  langes  Borsten- 
haar auslaufenden  Ecken.  Nemotelus. 

2.  Körpersegmente  mit  Ausnahme  der  vorderen  jederseits  mit 
einer  dicken  vorstehenden  Seitenborste.  Hermione  (Oxycera). 

—  Körper  glatt,  ohne  Seitenborsten.  3. 

3.  Endsegment  sehr  stark  verlängert  und   dünn,   röhrenförmig. 

Stratiomys,  Hirtea. 

—  Endsegment  nicht  auffällig  verlängert,  lang  elliptisch. 

Eulalia  (Odontomyia),  Hoplodonta. 

Stratiomys  Geoffroy. 
Große  mehr  oder  weniger  dicht  behaarte  schwarze  Arten  mit 
gelb  geflecktem  Hinterleib  und  stark  verlängerten  P'ühlern.  Augen 
behaart  oder  nackt,  beim  (j  über  den  Fühlern  sich  fast  berührend 
und  die  untere  Hälfte  äußerst  fein  fazettiert,  beim  $  breit  getrennt. 
1.  Fühlerglied  stark  verlängert  (Fig.  132),  2.  kurz,  3.  etwas  länger  als 
das  1.  und  2.  zusammen,  5  ringelig.  Basalglieder  dicht  zusammen- 
stehend, Endglieder  divergierend.  Hintere  Augenränder  des  $  ver- 
breitert, mit  scharfem  Rande.  Untergesicht  flach  gewölbt,  etwas 
zurückweichend,  Fühler  auf  einer  kleinen  Erhöhung.  Rüssel  kurz 
mit   breiten    Saugflächen,    Taster  unscheinbar.     Thorax   abgerundet 


114 


K.  Grünberg, 


quadratisch,  mäßig  gewölbt  mit  deutlicher  unterbrochener  Quernaht. 

Scutellum  mit  2  Dornen.  Hinterleib  ögliedrig,  breiter  als  der 
Thorax,  flach,  kurzoval,  mit  lebhaft 
gelben  Seitenflecken  oder  Quer- 
binden. Flügel  (Fig.  13B)  groß,  den 
Hinterleib  etwas  überragend  und  in 
der  Ruhe  über  diesem  zusammen- 
gelegt. Äste  der  Media  vor  dem 
Hinterrand  endigend.  Beine  mäßig 
stark,  braungelb  und  schwarz,  ohne 
besondere  Merkmale. 

Fliegen  an  Gewässern,  durch 
ihre  Größe  und  kontrastreiche  Zeich- 
nung leicht  auffallend,  auf  Dolden- 
blüten und  Büschen  usw.  7  deutsche 
Arten. 

„.    ,„„   c.<    >•  i        /      n  \  Eier  walzig,  an  beiden  Enden 

Flg.  132.  Sirattomys  cAamaeieon  (li.)  &'  . 

r?    Kopf.  etwas  zugespitzt,  glatt  und  glänzend, 

'  gleich  nach  der  Ablage  schwefelgelb, 

in  schnurförmigen,  bis  über  600  Eier  enthaltenden  Gelegen  abgesetzt. 
Larven  (Fig.  134)  bis  50  mm  lang,  lang  gestreckt,  abgeplattet, 
vom  am  breitesten,  nach  hinten  verschmälert,  I2gliedrig,  vordere  Seg- 
mente verkürzt,  die  letzten  3  verlängert,  mehr  zylindrisch,  End- 
segment lang  und  schmal,  als  Atemröhre  dienend.  Haut  derb  und  fest, 
dorsal  grünlichbraun  oder  dunkel  olivenbraun  mit  heller  Sprenkelung, 
ventral  heller,  gelblich  mit  dunkeln  Längsstrichen  und 
Punkten.  Kieferkapsel  dick,  kegelig,  Augen  klein,  am 
Seitenrand.  Körper  fast  nackt,  Segmente  dorsal  mit  einfer 
Querreihe  ganz  kurzer  weitläufig  stehender  Borsten. 
Seitlich  zwischen  den  Hinterleibssegmenten  ein  kurzer 
hakenförmiger  Fortsatz.  Atemöffnung  am  Hinterende 
von  einem  Kranz  steifer  Borstenhaare  umgeben,  die  sich 
beim  Atmen  an  der  Wasseroberfläche  spreizen,  unter 
Wasser  über  der  Atemöffnung  zusammenschließen. 
Larven  auch  in  Salztümpeln  in  großen  Mengen. 


Fig.  133.     Stratiomys  ckamaeleon  (L.).,  Flügel. 


Verpuppung  am  Lande,   Puppe  in  der  wenig  veränderten  ver- 
kürzten und  erhärteten  Larvenhaut. 


Artenübersicht. 
1.  Hinterleibsflecke  stets  isoliert.  2. 

—  Hinterleibsflecke  auf  dem  4.,   oft  auch  auf  dem  3.  Segment 
längs  des  Hinterrandes   zu   einer  schmalen  Binde  vereinigt. 

St.  potainida. 


Diptera,  Zweiflügler.  115 

2.  3.  und  4.  Hinterleibssegment  nur  mit  seitlichen  Hinterrand- 
flecken. 3. 

—  3.  und  4.  Hinterleibssegment  außer  den  Hinterrandflecken  mit 
kleinen  seitlichen  Vorderrandflecken.  6. 

3.  Flecke  des  3.  und  4.  Segmentes  schmal,  längs  des  Hinter- 
randes; Bauch  schwarz  mit  gelben  Hinterrandsäumen.         4, 

—  Flecke  des  3.  und  4.  Segmentes  sehr  breit,  gegen  den  Vorder- 
rand erweitert;  Bauch  gelb  mit  schwarzen  Vorderrandbinden.  5. 

4.  2.  und  3.  Fühlerglied  rotbraun;  Scutellum  gelb  mit  schmaler 
schwarzer  Basis.  St.  concinna. 

—  Fühler  ganz  schwarz ;  Scutellum  schwarz  mit  gelbem  Hinter- 
rand. St.  equestris. 

5.  Scutellum  mit  halbkreisförmigem  schwarzen  Vorderrandfleck; 
Flecken  des  3.  und  4.  Hinterleibssegmentes  gegen  die  Mitte 
sehr  verbreitert,  fast  den  Vorderrand  erreichend.     St.  cenisia. 

—  Scutellum  mit  kleinem  3 eckigen  Vorderrandfleck;  Flecke  des 
3.  und  4.  Segmentes  kleiner,  weniger  stark  verbreitert. 

St.  chamaeleon. 

6.  Flecke  des  3.  und  4.  Segmentes  groß  und  breit.      St.  furcata. 

—  Flecke  des  3.  und  4.  Segmentes  kleiner  und  schmal. 

St.  riparia. 
Stratiomys  potamida  Meig. 
Schwarz,  Thorax  mit  ziemlich  dichter  graubrauner,  Hinterleib 
mit  dünner  vorwiegend  schwarzer  Behaaning.  Fühler  schwarz. 
Augen  nackt.  Untergesicht  des  cj  schwarz 
mit  gelb-  bis  graubrauner  Behaarung  und 
2  großen  gelben  Seitenflecken.  Scheitel  und 
Stirn  des  $  glänzend  schwarz,  Untergesicht 
gelb  mit  schwarzer  Mittellängsstrieme  und 
dünner  grauer  Behaarung.  Hintere  Augen- 
ränder gelb,  Hinterkopf  gelb,  oben  mit 
schwarzem  Mittelfleck.  Scutellum  gelb  mit 
schwarzer  Basis.  Flügel  gleichmäßig  braun- 
gelb getrübt  mit  hellbraunen  Adern.  Schwinger 
gelb.  Beine  gelbbraun  mit  schwarzen  (J) 
bzw.  schwarzbraunen  (5)  Schenkeln.  Hinter- 
leib (Fig.  135):  auf  dem  2.  Segment  2  große 
gelbe  Seitenflecke,  auf  dem  3.  Segment  2 
schmale  langgestreckte  Hinterrandflecke,  oft  Fig.  135.  Stratiomys  pota- 
(beim  $)  zu  einer  Binde  vereinigt,  auf  dem     mida  Meig^  Hinterleibs- 

4.  Segment  eine  Hinterrandbinde,   auf  dem  ^""^  °"°^' 

5.  ein  dreieckiger  Fleck;  Unterseite  gelb  mit 

schwarzer  Basis  und  schwarzer  Vorderrandbinde  am  2. — 5.  Segment, 
die  beiden  ersten  in  der  Mitte  unterbrochen.     14—16  mm.    Selten. 

Stratiomys  concinna  Meig. 
Augen  nackt.  1.  Fühlerglied  schwarz,  2.  und  3.  Glied  rotbraun. 
Untergesicht  des  J  schwarz  mit  2  großen  gelben  Seitenflecken  und 
(lichter  bräunlichgrauer,  an  der  P'ühlerwurzel  schwarzer  Behaarung. 
Scheitel  des  $  schwarz,  über  den  Fühlern  2  gelbe  Flecke,  Unter- 
gesicht bräunlichgrau  behaart,  gelb  mit  schwarzem  Mundrand  und 
breiter  schwarzer,  an  den  Fühlern  zu  einer  Querbinde  erweiterter 
Mittellängsstrieme.     Hintere  Augenränder  bei  beiden  Geschlechtern 


116  K.  Grünberg, 

gelb,  Hinterkopf  beim  (j"  schwarz,  beim  ^  gelh,  oben  mit  schwarzem 

Mittelfleck.      Thorax     mit    dichter    schwarz-    bis    graubrauner    Be- 

^^^^^^^^  haarung.      Scutellum   gelb    mit  schmaler 

/-^^^^^^^^^^^        schwarzer     Basis.       Flügel     gleichmäßig 

/  ^^^^^^^^^f      \       braungelb  getrübt  mit  hellbraunen  Adern. 

/^^^^^^^^^^\       Schwinger    gelb.      Beine    braungelb    mit 

^^H^^^^^^^^HjB      schwarzen    Schenkeln.      Hinterleib 

P^B^^^^^^H^^H     hellrostbrauner    oder    auf   den    vorderen 

^^^m^^^^^^^^^^     Segmenten  schwarzer  Behaarung.    Zeich- 

^^^^^^^^^■f      nung    (Fig.  136):    Flecke    auf    dem    2. 

V^^^^^^^H^Hv        Segment  groß,  dreieckig,  am  Hinterrande 

^^t^^^^^^^^^        des  3.  und  4.  Segmentes  lang  und  schmal. 

^^r        ^^r  innen     mehr     oder     weniger     erweitert, 

Fleck  auf  dem  5.  Segment  breit  mit  ab- 


'lfieig''-Hf4TÄdchm.n7"    gestumpfter   Spitze.     Unterseite    schwarz 
mit    gelber   Hinterrandbinde    am   2. — 5. 
Segment,  die  vorderste  besonders  breit.    12 — 14  mm.    Selten,  mehr 
im  südlichen  Europa. 

Stratiomys  equestris  Meig. 
Schwarz  mit  ziemlich  dichter  graubrauner  bis  grauer  Behaarung. 
Fühler  schwarz.     Augen  beim  ^  behaart,  beim  5  nackt.     Kopf  des 

f(J  ganz  schwarz,  beim  9  eine  Querbinde  über 
den  Fühlern,  Seitenränder  des  Untergesichts, 
Augenhinterränder  und  2  dreieckige  Flecke 
hinter  dem  Scheitel  gelb.  Thorax  des  ^ 
vorn  mit  kurzen  grauen  Längsstriemen.  Scu- 
tellum vorwiegend  schwarz,  Hinterrand  und 
Dornen  gelb.  Flügel  bräunlich  getrübt  mit 
heller  Spitze  und  hellbraunen  Adern.  Beine 
beim  (J  schwarz,  Schienenwurzeln  und  Tarsen 
mit  Ausnahme  der  Endglieder  braungelb,  beim 
2  braungelb  mit  dunkeln  Schenkeln.  Hinter- 
leib (Fig.  137):  Flecke  auf  dem  2.  Segment 
Fig.  137  Stratiomys  kleiner  als  bei  den  übrigen  Arten,  kaum  bis 
equestris  Meig.,  Hinter-  zur  Hälfte  des  Seitenrandes  reichend,  am 
leibszeichnung.  Hinterrand  des  3.  und  4.  Segmentes  lang  und 

schmal,  innen  kaum  erweitert,  Fleck  auf  dem 
5.  Segment  ziemlich  spitz.  Unterseite  schwarz  mit  gelber  Hinterrand- 
binde am  1.— 5.  Segment.  Endsegmente  gelb.  13—14  mm.  Häufig, 
auch  entfernt  von  Gewässern,  auf  Wiesen  und  in  Wäldern. 

Stratiomys  cenisia  Meig. 
Schwarz  mit  bräunlichgrauer  Behaarung.  Fühler  schwarz. 
Augen  beim  $  nackt  oder  behaart,  beim  $  nackt.  Untergesicht 
des  J  schwarz  mit  schmalen  braungelben  Seitenrändern  und  2  eben- 
solchen Flecken  am  Mundrand;  hintere  Augenränder  schmal,  braun- 
gelb mit  kurzer,  weißschimmernder  Behaarung;  Hinterkopf  schwarz. 
Scheitel  des  5  glänzend  schwarz,  Stirn  gelb,  Untergesicht  gelb  mit 
schwarzer,  unten  erweiterter  Mittellängsstrieme;  hintere  Augenränder 
ziemlich  schmal,  gelb,  Hinterkopf  gelb.  Scutellum  gelb  mit  schwarzem 
abgerundeten  Basalfleck.  Flügel  mit  Ausnahme  des  hellen  Spitzen- 
teils bräunlich  getrübt  mit  hellbraunen  Adern.  Schwinger  gelb. 
Beine  beim  9  hellbraun  mit  schwarzer  Spitzenhälfte  der  Schenkel, 


Diptera,  Zweiflügler.  1 1 7 

beim  J  mit  schwarzen  Schenkeln  und  Schienenringen.  Hinterleibs- 
flecke (Fig.  138)  breit  und  ausgedehnt,  auf  dem  B.  und  4.  Seg- 
ment bis  nahe  zum  Vorderrand  reichend,  seitlich  verschmälert,  Fleck 
des  5.  Segmentes  stumpf  kegelförmig.  Unterseite  gelb  mit  schwarzer 
Querbinde  am  Vorderrand  des  2. — 5.  Segmentes,  beim  ^  ausge- 
dehnter als  beim  (J.  Endsegmente  gelb.  12  mm.  Häufig,  besonders 
auf  Blüten  von  Carum  carvi  und  Daucus  carota. 


Fig.  138.      Siratiomys  cenisia  Fig.   139.     Straiiomys  chamae- 

Meig.,  Hinterleibszeichnung.  leon  (L.),  Hinterleibszeichnung. 

Stratiomys  chainaeleon  (L.)  (Fig.  131). 
Nahe  verwandt  mit  der  vorigen.  Die  helle  Zeichnung  des  Unter- 
gesichts und  der  Augenränder  beim  ^  undeutlicher  und  dunkler,  die 
Augenränder  beim  5  bedeutend  breiter.  Der  schwarze  Wurzelfleck 
des  Scutellums  kleiner,  hinten  zugespitzt.  Die  Flecke  auf  dem 
Hinterleib  schmäler  (Fig.  139).     Gemein.     Mit  der  vorigen. 

Stratiomys  fnrcata  F. 

Schwarz  mit  ziemlich  dichter  bräunlichgrauer  Behaarung.  Fühler 
schwarz.  Augen  beim  $  behaart,  beim  ^  nackt.  Kopf  des  (^ 
schwarz,  $  über  jedem  Fühler  mit  einem  halbmondförmigen  gelben 
Fleck,  2  ähnlichen  Flecken  am  Hinter- 
rand des  Scheitels,  welche  in  einen  drei- 
eckigen Fleck  auf  dem  Hinterkopf  über- 
gehen. Flügel  auf  der  vorderen  Hälfte 
mit  hellbrauner  Trübung  und  ebensolchen 
Adern.  Schwinger  gelb.  Beine  schwarz 
mit  gelben  Schienenwurzeln  und  Tarsen 
(J),  beim  5  die  helle  Wurzelfärbung 
der  Schienen  mehr  ausgedehnt.  Scutel- 
lum  beim  $  schwarz  mit  gelbem  Hinter- 
rand und  Dornen,  beim  5  g^'b,  mit 
breitem  schwarzen  Vorderrand.  Hinter- 
leib   (Fig.    140)    schwarz,     die     gelben 

Seitenflecke   am    Hinterrand    des  3.  und  

4.  Segmentes  ziemlich  breit,    am    3.  und    ^^   ,40     shahomv^  furcata 

4.  Segment  ein  kleiner  seitlicher  Vorder-        f.,  Hinterleibszeichnung, 
randfleck.    Der  dreieckige  Fleck  auf  dem 

5.  Segment  schmal  und  hoch.    Unterseite  schwarz  mit  gelben,,  seitlich 
verschmälerten    Hinterrandsäumen   am   2. — h.  Segment,    welche-  am 


118  K.    Grünberg, 

2.-4.  Segment  den  Seitenrand  nicht  erreichen.    Endsegment  dunkel, 

10 — 11    mm.      Häufig,    an    Weißdorn    und    auf   Dolden,    besonder« 

auf  Blüten   von  Carum  carvi   und  Hera- 

fcleum  sphondylium. 


Strationiys  riparia  Meig. 
Von  St.  furcata  nur  durch  die  klei- 
neren und  schmäleren  Hinterleibsflecke 
unterschieden  (Fig.  141),  zuweilen  auch 
die  Behaarung  mehr  bräunlich.  Mit  der 
vorigen. 

Hirtea  Scop. 


Nahe  verwandt   mit  Stratiomys   und 
im  Körperbau  mit   ihr  übereinstimmend. 
Behaarung,  besonders  am  Thorax,  dichter. 
Fig.  141.    Stratiomys  riparia    Augen  bei  beiden  Geschlechtern  behaart. 
Meig.,  Hinterieibszeichnimg.      Fühler  (Fig.  142),  besonders  das  I.Glied, 
etwas  länger.    Hinterer  Augenrand  des  $ 
dunkel,  nicht  merklich  verbreitert.     Hinterleib   oberseits   ohne  auf- 
fallende gelbe  Flecke.  Aufenthalt  und  Lebensweise  wie  bei  Stratiomys. 
Nur  eine  deutsche  Art. 

Hii'tea  longicornis  Scop. 

Schwarz  mit  dichter  grauer,  graubrauner  bis  hell  rötlichbrauner 
Behaarung.     Fühler  schwarz.     Kopf  des  (^   schwarz,    5    zu   beiden 
Seiten  der  Fühlerwurzel  mit  je  einem 
ausgedehnten  gelben  Fleck  und  2  drei- 
eckigen  gelben   Flecken    hinter    dem 
Scheitel.  Scutellum  schwarz,   wie  der 
Thorax  behaart.  Dornen  und  äußerster 
Hinterrand  zwischen  den  Dornen  gelb. 
Flügel  am  Rande  hell,  auf  der  Mitte 
braun  getrübt,  mit  hellbraunen  Adern. 
Schwinger  gelb.     Beine   schwarz    mit 
gelbbraunen    Tarsen    und    Schienen- 
wurzeln. Hinterleib  schwarz,  am  Hinter- 
rand des  2.-4.  Segmentes  mit  leichter 
Andeutung  gelber  Seitenflecke.     Be- 
haarung am  Seitenrand  des  2.  und  am 
seitlichen    Hinterrand   des  3.   und   4. 
Segmentes  besonders   dicht,    flecken- 
Fig.  142.   Hirtea  hnsicornis  Scop.    ^^.^^^^  Hinterrand  des  5.   schmal  gelb 
gesäumt.  Unterseite  schwarz  mit  gelbem 
Hinterrandsaum   am  2. — 5.   Segment,    der   vorderste   am   breitesten, 
die  übrigen  schmal.    14 — 17  mm.    In  der  Nähe  von  Gewässern,  auf 
Blüten  von  Crataegus,  Chaerophyllum  und  Carum  carvi. 

Larve  wie  bei  Stratiomys,  auch  mit  der  gleichen  Lebensweise. 
Nach  Frieden fels  in  den  Salzteichen  Salzburgs,  glänzend  schwarz, 
schwimmt  ruhig  in  leisen  Windungen  auf  der  W^asseroberfläche  oder 
dicht  unter  ihr,  ist  sehr  gefräßig,  umschlingt  das  Beutetier  mit  dem 
Körper  und  ist  außerordentlich  lebenszäh. 


Diptera,  Zweiflügler. 


119 


Eulalia  Meig.  (Odontomyia  Meig.  Aut.). 

Große  bis  kleinere,  wenig  dicht  und  im  weiblichen  Geschlecht 
stets  dünn  behaarte  schwarze  Arten  mit  meist  gelb  oder  grün  ge- 
zeichnetem Hinterleib.  Fühler  so  lang  wie  der  Kopf  fFig.  143)  oder 
etwas  kürzer,  1.  und  2.  Glied  gleich  lang  oder  das  1.  höchstens  von 
doppelter  Länge  des  2.,  3.  Glied  verlängert,  vier- 
ringelig  mit  kurzem  2gliedrigem  Endgriffel. 
Augen  nackt  oder  behaart,  beim  (^  auf  der  Stirn 
zusammenstoßend,  sehr  groß,  der  untere  Teil 
äußerst  fein  fazettiert,  beim  $  breit  getrennt. 
Untergesicht  mäßig  oder  stark  gewölbt,  eine 
gleichmäßige  kuppelartige  Wölbung  bildend  oder 
mit  einem  abgerundeten  Mittelkiel.  Hintere 
Augenränder  beim  5  nicht  verbreitert.  Rüssel 
kuiz  mit  breiten  Saugflächen,  Taster  klein,  un- 
scheinbar. Thorax  mäßig  gewölbt,  kurz  recht- 
eckig, abgerundet,  vorn  wenig  verschmälert,  mit 
deutlicher  unterbrochener  Quernaht.  Scutellum 
mit  2  Dornen.  Flügel  (Fig.  144)  den  Hinterleib 
überragend,  in  der  Ruhe  über  diesem  zusammen- 
gelegt. ^2  +  3  deutlich,  i?4  +  5  stets  gegabelt.  M^  zuweilen  undeut- 
lich, M.^  verkürzt,  rudimentär  oder  ganz  fehlend.  Beine  mäßig 
stark,  ohne  besondere  Merkmale.  Hinterleib  breiter  als  der  Thorax, 
kurzoval,  flach  scheibenförmig  oder  mäßig  gewölbt,  ögliedrig. 

Fliegen  hauptsächlich  an  Gewässern,  oft  sehr  zahlreich,  be- 
sonders gern  auf  Doldenblüten  und  Büschen,  in  Rohrbeständen, 
auch  auf  Wasserpflanzen,  bei  trübem  Wetter  still  auf  der  Unter- 
seite von  Blättern.  Einzelne  Arten  auch  entfernt  vom  Wasser  in 
Wäldern,  auf  Wiesen.     9  deutsche  Arten. 


Fig.  143.     Eulalia  or- 
«a^a  (Meig.),  Kopf  (^). 


Fig.  144.     Eulalia  ornata  (Meig.),  Flügel. 

Larven  im  Wasser,  im  Schlamm,  zwischen  Wasserlinsen,  ähn- 
lich denen  von  Stratiomys,  mehr  parallelrandig,  10. — 12.  Segment 
nur  wenig  verschmälert  und  verlängert,  Endsegment  lang  elliptisch, 
Atemöffnung  mit  einem  Borstenkranz  wie  bei  Stratiomys. 


Artenübersicht. 
Augen  behaart;  Oberseite  des  Hinterleibs  ganz  schwarz,  nur 
die  Spitze  schmal  gelb  gesäumt.  Eu.  tigrina. 

Augen  nackt ;  Oberseite  des  Hinterleibs  mit  mehr  oder  weniger 
ausgedehnter  gelber  oder  grünlicher  Zeichnung.  2. 

1.  Fühlerglied  kaum  länger  als  das  2.  3. 

1.  Fühlerglied  von  doppelter  Länge  des  2.  8. 


120  K.  Grünberg, 

3.  Die  seitlichen  Hinterleibsflecke  längs  des  Randes  stets  zu- 
sammengeflossen. 4. 

—  Die  seitlichen  Hinterleibsflecke  abgerundet,  einzeln  oder 
wenigstens  am  Rande  stets  getrennt.  7. 

4.  Die  Seitenflecke  des  2.-4.  Hinterleibssegmentes  gleichmäßig 
breit,  nur  eine  aus  trapezförmigen  Flecken  gebildete  schwarze 
Mittelstrieme  frei  lassend.  5. 

—  Der  Seitenfleck  des  4.  Hinterleibssegmentes  wesentlich  schmäler 
als  die  beiden  vorderen;  Mitte  des  Hinterleibs  stets  aus- 
gedehnt schwarz.  6. 

5.  Die  3  Flecke  der  schwarzen  Mittelbinde  von  gleicher  Größe, 
am  Vorderrand  am  breitesten.  Eu.  angnlata. 

—  Der  mittlere  Fleck  der  schwarzen  Mittelbinde  schmäler  als 
der  vordere,  in  der  Mitte  am  breitesten.         Eu.  hydropota. 

6.  Die  Seitenflecke  groß,  eine  breite  schwarze  Mittelbinde  frei- 
lassend, deren  Einzelflecke  sich  am  Vorderrand  querbinden- 
artig  erweitern.  Eu.  hydroleon. 

—  Die  Seitenflecke  viel  kleiner,  besonders  am  4.  Segment  sehr 
schmal,  die  schwarze  P'ärbung  bedeutend  überwiegend. 

Eu.  felina. 

7.  Alle  Seitenflecke  von  gleicher  Größe,  die  ganze  Breite  der 
Segment  einnehmend  und  oft  verschmolzen.         Eu.  ornata. 

—  Die  Seitenflecke  nach  hinten  kleiner  werdend,  am  3.  und 
4.  Segment  schmal,  längs  des  Hinterrandes.  •    Eu.  anmilata. 

8.  Hinterleib  wenig  behaart,  Seitenflecke  schmal  und  lang,  quer- 
bindenartig.  Eu.  microleon. 

—  Hinterleib  mit  silberglänzender  ((j")  oder  messinggelber  ($) 
Behaarung,  Seitenflecke  klein,  dreieckig.        Eu.  argentata. 

Eulalia  tigrina  (F.). 
Schwarz  mit  ungeflecktem  Hinterleib.  Augen  beim  J  dicht, 
beim  $  dünn  und  kurz  behaait.  Fühler  schwarz.  Kopf  beim  (5" 
schwarz,  beim  $  vorwiegend  grau  behaart,  hintere  Augenränder 
des  9  glänzend  grauweiß.  Thorax  beim  (J  graubraun  und  schwarz, 
beim  5  gr^iu  behaart  und  mit  dünnem  hellgrauen  glänzenden  Haar- 
filz bedeckt.  Scutellum  schwarz  mit  gelben  Dornen.  Flügel  glas- 
hell mithellbraunen  Adern.  M3  fehlt.  Schwinger 
schwefelgelb  mit  dunklerem  Stiel.  Beine  gelb 
mit  schwarzen  Schenkeln,  Schienenringen  und 
Tarsenenden.  Hinterleib  wenig  behaart,  glän- 
zend schwarz,  oberseits  ganz  ohne  Zeichnung, 
nur  das  5.  Segment  beim  ^>  zuweilen  auch  beim 
cj  mit  gelbem  Hinterrand.  Unterseite  bräun- 
lichgelb mit  schwarzem  Seitenrand  und  schwar- 
zer Spitze.  9—11  mm.  Häufig.  Mai- Juni. 
Auf  Doldenblüten,  besonders  auf  Carum  carvi, 
Daucus  carota,  Pastinaca  sativa. 

Eulalia  angulata  (Panz.). 
fllpanztH^eS:     ,       Fühler  hellbraun   oder  nur  das  Endglied 
Zeichnung.  dunkelbraun.  Untergesicht  des '^^  einiarbig  gelb 

oder  die  schwarzen  Flecke  klein.  Die  gelben 
oder  grünen  Seitenflecke  am  2. — 4.  Hinterleibssegment  breit,  stets  zu- 
sammenhängend, die  schwarze  Mittelbinde   aus  3  fast  gleichgroßen, 


Diptera,  Zweiflügler.  121 

vorn  erweiterten  trapezförmigen  Flecken  gebildet  (Fig.  145).  r>.  Seg- 
ment nur  mit  breiterem  oder  schmälerem  schwarzen  Vorderrand. 
Übrige  Merkmale  wie  bei  En.  hydroleon.  9 — 12  mm.  Häufig.  Juli. 
Auf  Doldenblüten,  besonders  auf  Daucus  carota. 

Eulalia  hydropota  (Meig.). 
Nahe  verwandt  mit  Eu.  angulata  und  nur  durch  die  Hinter- 
leibszeichnung und  etwas  bedeutendere  Größe  von  ihr  verschieden. 
Der  mittlere  Fleck  der  schwarzen  Längsbinde,  auf  dem  3.  Segment,, 
schmäler  als  der  vordere  und  auf  der  Mitte  des  Segmentes,  nicht  am 
Vorderrand  am  breitesten.     11 — 14  mm.     Seltener  als  Eu.  angulata. 

Eulalia  hydroleon  (L.). 
Augen  nackt.  Fühler  schwarzbraun  bis  schwarz.  Kopf  des  cf 
schwarz,  Mundrand  und  eine  schmale  Mittellängsstrieme  des  Unter- 
gesichts mehr  oder  weniger  deutlich  braungelb;  Kopf  des  5  gelb. 
Scheiteldreieck  und  eine  schmale  vertiefte  Linie  zwischen  ihm  und 
der  Fühlerwurzel  schwarz,  auf  der  Stirn  einzelne  braune  Flecke,, 
auf  dem  Untergesicht  2  ausgedehnte  schwarze  Seitenflecke;  hintere 
Augenränder  gelb,  Hinterkopf  schwarz,  oben  in  der  Mitte  mit  2 
gelben  Flecken.  Thorax  schwarz,  beim  ,5  mit  abstehender  bräun- 
lichgrauer, beim  $  mit  dünner  anliegender  filziger,  messinggelber 
Behaarung.  Scutellum  schwarz,  eine  mehr  oder  weniger  breite 
Spitze  und  Dornen  gelb.  Flügel  glashell  mit  gelbbraunen  Adern,. 
Af^  verkürzt  oder  rudimentär.  Schwinger  gelblichgrün.  Beine  ganz 
gelb.  Hinterleib  (Fig.  146)  mit  großen  3  eckigen  gelben  oder  grünen» 
meist  zusammenfließenden  Seitenflecken  am  2. — 4.  Segment,  welche 
eine  breite  schwarze,  am  Vorderrande  der  einzelnen  Segmente  quer- 
bindenartig  erweiterte  Mittelbinde  frei  lassen;  5.  Segment  nur  an  der 
Basis  schwarz.  Unterseite  grün  oder  gelblich,  ohne  Zeichnung. 
9 — 11  mm.     Häufig.     Mai — Juni. 


Fig.  146.    Eulalia  hydroleon  Eulalia  Jellna  {Vm^z.), 

(L,),  Hinterlcibszeichnung  (^).  Hinterleibszeichnung. 

Eulalia  felina  (Panz.). 
Augen  nackt.  1.  und  2.  Fühlerglied  helli)raun,  3.  schwarz- 
braun bis  schwarz.  Koj)f  des  (j'  ganz  schwarz.  Scheitel  und  Stirn 
des  2  braungelb.  Seitenränder,  Scheiteldreieck  und  Mittellängsstrich 
schwarz;  Untergesicht  schwarz,  Mundrand  und  ein  schmaler  Saum 
am  unteren  Augenrand  braungelb,  ebenso  die  hinteren  Augenränder. 
Hinterkopf   schwarz.      Thorax   beim    q    gelblichgrau    behaart,  beim 


122  K.  Grünberg, 

5  mit  kurzer  anliegender  messinggelber  Behaarung.  Scutellum 
schwarz,  Hinterrand  und  Dornen  gelb.  P'lügel  glashell  mit  blassen 
bräunlichgelben  Adern,  M^  verkürzt  oder  rudimentär.  Schwinger 
hellgelb.  Beine  ganz  gelb.  Hinterleib  oberseits  glänzend  schwarz 
mit  gelben  oder  grünlichen  Beckigen  Seitenflecken,  welche  nur  am 
Außenrande  zusammenhängen  (Fig.  147)  und  beim  ^  kleiner  sind 
als  beim  (^.  Die  Flecke  am  4.  Segmente  bedeutend  schmäler  als  die 
beiden  vorderen.  5.  Segment  mit  gelbem  Seiten-  und  Hinterrand. 
Unterseite  einfarbig  gelb  oder  grünlich.     9 — 10  mm.     Selten. 

Eulalia  ornata  (Mei|g.).; 
Schwarz  mit  bräunlichgrauer  Behaarung.  Augen  nackt.  Fühler 
schwarz  oder  das  2.  Glied  und  die  Wurzel  des  3.  braun.  Kopf  des  J 
ganz  schwarz,  5  mit  gelbem  Mundrand  und  auf  Scheitel  und  Stirn 
mit  3  braungelben,  zuweilen  miteinander  verbundenen  Fleckenpaaren: 
2  Flecke  am  Hinterrand  des  Scheitels,  auf  den  Hinterkopf  übergrei- 
fend, 2  keilförmige  Flecke  vor  den  Ocellen  und  2  Querflecke  über 
der  Fühlerwurzel;  hintere  Augenränder  gelb,  Hinterkopf  schwarz. 
Scutellum  gelb,  beim  (^  mit  breitem,  beim  9  i"it  schmälerem  schwarzen 
runden  Basalfleck,    Dornen    mit  schwarzer  Spitze.     Flügel   glashell 


Fig.   148.     Eulalia  ornata  Fig.  149.     Eulalia  a?inulata 

Meig.,  Hinterleibszeichnung  Meig.       Hinterieibszeichnung 

W)-  (9). 

mit  braungelben  Adern,  M.^  verkürzt  oder  rudimentär.  Beine  gelb, 
die  3  letzten  Tarsenglieder  schwarz,  beim  (^  außerdem  die  basale 
Schenkelhälfte  und  ein  schmaler  Schienenring  schwarz.  Hinterleib 
wenig  behaart,  schwarz,  glänzend,  mit  großen  braungelben,  hinten 
erweiterten  Seitenflecken  am  2.-4.  Segment  (Fig.  148) ,  welche 
beim  J  stets  größer  sind  als  beim  ^  und  zuweilen  zu  einer  seit- 
lichen Binde  zusammenfließen.  5.  Segment  mit  breitem  gelben 
Hinterrand.  Unterseite  gelb  oder  hellbräunlich,  3.  und  4.  Segment 
mit  schwarzem,  zuweilen  geteilten  Mittelfleck.  15—17  mm.  Häufig. 
Mai— Juni.     Besonders  auf  Blüten  von  Crataegus. 

£uialia  annulata  (Meig.). 

Augen    nackt.      Fühler    dunkelbraun    bis    schwärzlich.      Kopf 

schwarz  mit  weißer  Behaarung,  9  'i^'"  Augenrand  neben  den  Fühlern 

mit  2  weißen,    etwas  weiter  oben   mit  2  dreieckigen  messinggelben 

Haarflecken;    hintere   Augenränder   weiß.      Thorax    schwarz,    beim 


Diptera,  Zweiflügler.  123 

(j  mit  abstehender  gelbgrauer,  beim  $  mit  kurzer  anliegender 
glänzend  messinggelber  Behaarung,  welche  eine  Mittelstrieme  und 
2  breitere  seitliche  Striemen  freiläßt;  Unterseite  weiß  behaart. 
Scutellum  schwarz,  nur  die  äußerste  Spitze  zwischen  den  Dornen 
gelblich,  Dornen  gelb  mit  schwarzer  Spitze.  Flügel  glashell  mit 
hellbraunen  Adern,  Af.^  fehlt.  Schwinger  hellgelb.  Beine  gelb, 
Schenkel  mit  Ausnahme  der  Spitze,  Schienenringe  (nur  an  den 
Hinterschienen  scharf)  und  Tarsenenden  schwarz.  Hinterleib  ge- 
wölbt, schwarz,  glänzend,  fast  nackt,  Hinterrandflecke  (Fig.  149) 
am  2.  Segment  groß,  den  ganzen  Seitenrand  einnehmend,  am  3. 
längs  des  Hinterrandes,  ebenfalls  groß,  am  4.  bedeutend  kleiner 
als  am  3.;  5.  Segment  mit  halbkreisförmigem  Hinterrandfleck  und 
hellem  Seitenrand.     Unterseite  gelb.     12  mm.     Sehr  selten. 

Eulalia  microleon  (L.). 
Augen  nackt.     Fühler  schwarz,    1.  Glied   von   doppelter  Länge 
des   2.      Untergesicht   stark   gewölbt   mit   abgerundetem    Längskiel. 
Kopf  schwarz,   beim   ^J   bräunlichgrau, 
beim  $  grau  behaart,  beim  $  auf  der 
Stirnmitte  2  kurze  bräunlichgelbe  Längs- 
striche,   hintere  Augenränder  glänzend 
grauweiß     behaart.      Thorax     schwarz, 
beim    (^    mit    abstehender    bräunlich- 
grauer, beim  $  mit  kürzerer  anliegender 
messinggelber    Behaarung.      Scutellum 
wie    der   Thorax,    schwarz    mit   gelben 
Dornen.      Flügel   glashell    mit    braun- 
gelben Adern,   Äste  von   i?4-(-B   weiter 
getrennt    als    bei    den    übrigen   Arten. 
M^    rudimentär,    Ä/.^   fehlt.     Schwinger 
gelb.     Beine    schwarz,    Schenkelspitze    ^ig.  150.  Eu/aUa  mzcroieon  (L.), 
sowie  Wurzel  der  Schienen  und  Tarsen  Hinterleibszeichnung, 

gelb.     Hinterleib  wenig  behaart,  ober- 

seits  glänzend  schwarz  mit  seitlichen  gelben  Hinterrandstreifen  am 
2.-4.  Segment  sowie  gelbem  Seiten-  und  Hinterrand  am  5.  Seg- 
ment (Fig.  150).  Unterseite  hell  gelblich,  stellenweise,  besonders 
am  4.  Segment,  schwärzlich,  mit  zwei  schwarzbraunen  Punkten  auf 
der  Mitte    des   3.    oder  3.  und  4.  Segmentes.     9—11  mm.     Selten. 

Eulalia  argentata  (F.). 
Augen  nackt.  Fühler  schwarz.  1.  Glied  von  doppelter  Länge 
des  2.  Untergesicht  stark  gewölbt,  kuppelförraig,  ohne  deutlichen 
Kiel,  beim  J  mit  dichter,  am  Rande  dunkelbrauner,  auf  der  Mitte 
grauer  Behaarung,  schwarz  mit  kurzem  braungelben  Längsstrich 
unter  den  Fühlern,  beim  §  m't  dünner  messinggelber  Behaarung, 
schwarz  mit  schmalem  braungelben  Mundrand  und  großem  ovalen 
ebensolchen  Querfleck  unter  den  Fühlern.  Hintere  Augenränder 
des  5  messinggelb  behaart.  Thorax  schwarz,  beim  <J  mit  dichter 
bräunlichgrauer,  beim  §  mit  dünner  messinggelber  Behaarung. 
Scutellum  wie  der  Thorax,  schwarz  mit  sehr  kurzen  braungelben 
Dornen.  Flügel  glashell  mit  hellbraunen  Adern,  Äste  von  i?4-(-5 
weit  getrennt,  i1/,  rudimentär,  J/.,  fehlt.  Schwinger  gelb.  Beine 
gelb,    beim  (J    die   Schenkel   mit  Ausnahme   der   Spitze,    Schienen- 


124 


K.  Grünberg, 


ringe  und  die  3  letzten  Tarsenglieder  schwarz  oder  dunkelbraun, 
beim  $  nur  die  äußere  Schenkelhälfte  schwarz  und  nur  die  Hinter- 
schienen mit  dunklem  Ring.  Hinterleib  schwarz,  beim  (^  mit 
weißer  silberglänzender  Behaarung  und  kleinen  viereckigen  seit- 
lichen gelben  Hinterrandflecken  am  2.-4.  Segment,  5.  mit  gelbem 
Hinterrand,  Seitenrand  des  2. — 5.  Segmentes  schmal  gelb  gesäumt; 
beim  9  mit  messinggelber,  am  Hinterrand  des  2.-4.  Segmentes  binden- 
artiger Behaarung,  Seitenrand  schmal  gelb  gesäumt,  Hinterrand- 
flecke kaum  angedeutet.  Unterseite  braungelb,  auf  der  Mitte  des 
3.  und  4.  Segmentes  2  schwarze  Punkte.  9 — 11  mm.  Selten.  Larven 
Herbst  bis  Frühjahr  in  feuchten  Wäldern  unter  Laub  und  faulenden 
Pflanzen.    Fliegen  im  Mai   auf  Blüten  von  Crataegus  und  Berberis. 


Hoplodonta  Rond. 

Nächstverwandt  mit  Eulalia.  Augen  nackt.  Fühler  kürzer  als 
der  Kopf.  Untergesicht  ziemlich  stark  gewölbt,  mit  einer  runden 
höckerartigen  Erhöhung.  Rüssel  vorstehend  mit  langgestreckten 
breiten  Saugflächen.  Kopf  und  Thorax  beim  (^  mit  dünner  abstehen- 
der, beim  9  mit  anliegender  filziger  Behaarung.    Flügel  (Fig.  151) 

den  Hinterleib  ziemlich  weit 
überragend,  R2+3  mit  Rj  ver- 
schmolzen, R4+6  einfach.  M, 
rudimentär,  Mg  fehlt. 

Fliegen  an  Gewässern, 
mit  Eulalia.  Nur  1  deutsche 
Art. 

Flg.  151.    Hoplodonta  viriduia  (F.),  Flügel.       Hoplodonta  vlridula  (F.). 

Fühler  hellbraun  bis 
schwarzbraun,  das  Endglied  stets  dunkler  als  die  beiden  ersten. 
Kopf  und  Thorax  glänzend  schwarz,  beim  J  mit  abstehender  grau- 
gelber, beim  $  mit  anliegender  goldglänzender  Behaarung,  welche 
beim  $  große    seitliche    Untergesichtsflecke,    4    Stirnflecke    und    2 


Fip.  162  Fig.  153.  Fig.   154. 

Fig.  162—154.    Hoplodonta  viriduia  (F.),  Hinterleibszeichniing. 

kurze  Längsstriemen  am  Vorderende  des  Thorax  frei  läßt.  Flügel 
glashell  mit  blassen  Adern.  Schwinger  hell  gelblichgrün.  Beine 
gelb.  Hinterleib  nackt,  hellgrün  oder  gelblich  mit  schwarzer,  sehr 
variabler  Mittelbinde  (Fig.  152—154).  Diese  reicht  bei  der  typischen 
Form  von  der  Hinterleibswurzel  bis  zur  Basis  des  5.  Segmentes  und 
besteht  aus  4  zusammenhängenden  Flecken,    von   denen  die  beiden 


Diptera,  Zweiflügler.  125 

hinteren  mehr  oder  weniger  stark  verhreitert  sind  (Fig.  152);  die 
Binde  kann  bis  auf  einen  dunkeln  Wurzelfleck  vollständig  ver- 
schwinden und  zwischen  beiden  Extremen  kommen  alle  Übergänge 
vor  mit  gleichbreiter  (Fig.  153)  oder  unterbrochener  Binde  (Fig.  154). 
Unterseite  hellgrün  oder  gelblich.  8 — 9  mm.  Juni — Juli.  In  der 
Nähe  von  Gewässern  gemein. 

Nach  der  Hinterleibszeichnung  unterscheidet  man  verschiedene, 
früher  als  besondere  Arten  aufgefaßte  Varietäten: 

1.  Hinterleib  außer  einem  dunkeln  Wurzelfleck  ganz  ohne 
scharfe  Zeichnung.  var.  jejuna  Schrank. 

—  Hinterleib  außer  dem  Wurzelfleck  mit  wenigstens  einem 
größeren  Fleck.  2. 

2.  Hinterleib  mit  einem  großen  zusammenhängenden  Doppelfleck 
auf  dem  4.  Segment.  var.  bimacnlata  Meig. 

—  Hinterleib  mit  breitem  Fleck  auf  dem  3.  und  4.  Segment,  der 
hintere  nicht  größer  als  der  vordere,  oder  nur  mit  einem 
kleinen  runden  Fleck  am  4.  Segment.        var.  interrupta  Lw. 

—  Hinterleib  mit  breitem  Fleck  am  3.  und  4.  Segment,  der  hin- 
tere größer  als  der  vordere  ((j")  oder  mit  3  kleineren  ganz 
isolierten  Flecken  (§).  var.  subvittata  Meig. 

Hermione  Meig.  (Oxycera  Meig.  Aut,). 

Mittelgroße  bis  kleine,  meist  sehr  dünn  behaarte  schwarze 
Arten  mit  lebhaften,  zuweilen  vorherrschetiden  gelben  oder  grünen 
Zeichnungen.  Kopf  halbkugelig  (Fig.  155).  Stirn  und  Untergesicht 
gleichmäßig  gewölbt  oder  das  letztere  nur 
unbedeutend  vortretend.  Fühler  klein, 
wesentlich  kürzer  als  der  Kopf,  1.  und 
2.  Glied  gleichlang,  3.  verlängert,  spindel- 
förmig, 4  ringelig  mit  2gliedriger  unmittel- 
bar vor  der  Spitze  sitzender  Borste  (Fig. 
156).  Augen  behaart  oder  nackt,  beim  ij 
zusammenstoßend  und  die  untere  Hälfte 
äußerst  fein  fazettiert,  beim  $  breit  ge- 
trennt. Hintere  Augenränder  des  5  ver-  F'g-  156.  Hermione  trüi- 
breitert.  Rüssel  kurz  mit  breiten  Saugflächen.  «'''''"  (F)-  ^<>Pf  (?)• 

Taster    unscheinbar.      Thorax    abgerundet 

rechteckig,  mäßig  stark  gewölbt  mit  deutlicher  unterbrochener  Quer- 
naht. Scutellum  mit  2  Domen.  Flügel  (Fig.  157)  den  Hinterleib  beträcht- 
lich überragend,    in  der  Ruhe  über  demselben  geschlossen.     R2-f  8 
deutlich  vorhanden,  steil  in  den  Vorderrand,  R4  +  6 
mit  kurzer  Gabel;   Mi— 4  aus  der  Discoidalzelle,    -"-^"^KTTTT^ 
stets  vorhanden,   aber  meist  sehr  fein,   vor  dem  ^<UlX^^'^ 

Rand    endigend.     Beine   mäßig   stark,    ohne   be-    ^^^  15g    Hermione 
sondere  Merkmale.    Hinterleib  ögliedrig,  wesent-        triiineaia  (F.), 
lieh,  zuweilen  bedeutend  breiter  als  der  Thorax,  Fühler, 

gewölbt,    kurz    oval    oder    kreisförmig.      Fliegen 
durch  ihre  charakteristische  Körperforra  und  Zeichnung  leicht  auf- 
fallend, an  Gewässern  auf  Blättern  und  Blüten,  bei  warmem  Sonnen- 
schein   sehr    lebhaft,    bei    kalter   trüber  Witterung   träge    auf    der 
Unterseite  von  Blättern.     17  deutsche  Arten. 


126 


K.  Grünberg, 


Larven  (Fig.  158  u.  165),  im  Wasser,  im  Schlamm,  unter  Steinen 
oder  an  der  Oberfläche,  auch  an  überrieselten  Felsen,  von  tierischen 
wie  pflanzlichen  Stoffen  lebend ;  ähnlich  den  Larven 
von  Stratiomys,  spindelförmig,  die  letzten  Segmente 
weniger  stark  verlängert;  Kieferkapsel  hinten  kege- 
lig verdickt,  Augen  klein,  wenig  vortretend,  am 
Seitenrand  des  Kopfes.  Beborstung  spärlich  und 
kurz,  3.  oder  6. — 11.  Segment  mit  dicken  vor- 
stehenden Seitenborsten.  Endsegment  etwas  ver- 
längert, hinten  abgestutzt,  Hinterstigmen  mit  einem 
Kranz  langer  Fiederhaare. 


Fig.  168.  Hermione 

trilineata  (F.) 

Larve.     Nach 

Heeger. 


Fig.   157.     Hermione  trilineata  (F.),  Flügel. 


Verpuppung  am  Land.  Puppen  (Fig.  166)  in  der  nur  wenig 
kontrahierten  Larvenhaut,  oft  in  bedeutender  Entfernung  vom 
Wasser,  unter  Steinen  und  in  Mauerritzen. 


Artenübersicht. 

1.  Grüne  oder  gelbliche  Arten  mit  schwarzer  Zeichnung.         2. 

—  Schwarze  Arten  mit  gelber  Zeichnung.  3. 

2.  Die  Hinterleibsbinden  getrennt  oder  seitlich  verschmolzen, 
so  daß  helle  Mittelflecke  entstehen.  H.  trilineata, 

—  Die  beiden  vorderen  Hinterleibsbinden  in  der  Mitte  ver- 
schmolzen, so  daß  auf  dem  2.  Segment  langgestreckte  Seiten- 
flecke entstehen.  H.  proxima. 

3.  Hinterleib  mit  schmalem  gelben  Seitenrand.    H.  tenuicornis. 

—  Hinterleib  mit  einzelnen  oder  paarweise  auftretenden  größeren 
gelben  Flecken.  4. 

4.  Hinterleib  ohne  gelbe  Seitenflecke.  5. 

—  Hinterleib  mit  gelben  Seitenflecken.  7. 

5.  Hinterleib  nur  mit  gelbem  Spitzenfleck.  6. 

—  Hinterleib  mit  gelbem  Wurzel-  und  Spitzenfleck.     H.  leoiüna. 

6.  Augen  nackt,  Fühlerwurzel  gelb,  Flügel  glashell.  H.  terminata. 

—  Augen  behaart,  Fühler  schwarz,  auf  der  Discoidalzelle  ein 
verwaschener  brauner  Fleck.  H.  analis. 

7.  Kleine  Arten  von  4—5  mm  Länge  mit  nackten  Augen.       8. 

—  Größere  Arten  von  mindestens  5  mm  Länge  mit  behaarten 
Augen.  10. 

8.  Beine  vorwiegend  schwarzbraun.  H.  pygmaea. 

—  Beine  ganz  gelb.  9. 

9.  Fühler  schwarz.  H.  formosa. 

—  Fühler  braun.  H.  pardalina. 
10.  Fühler  hellbraun.  11. 

—  Fühler  schwarzbraun  oder  schwarz.  12. 


Diptera,  Zweiflügler.  127 

n.  Seitenflecke  am   3.  und  4.  Hinterleibssegment  und  Spitzen- 
fleck getrennt.  H.  rauscaria. 

—  Seitenflecke    und  Spitzenfleck    längs    des   Seitenrandes    ver- 
bunden. H.  calceata. 

12.  Scutellum  in  größerer  Ausdehnung  schwarz.        H.  amoena. 

—  Scutellum  gelb,  höchstens  die  Spitze  der  Dornen  schwarz.    13. 

13.  Flügel  glashell,  2  seitliche  Fleckenpaare  am  Hinterleib. 

H.  piilchella. 

—  Flügel   rauchig  getrübt,   Hinterleib   wenigstens  beim  $  stets 
mit  3  seitlichen  Fleckenpaaren.  14. 

14.  Hinterleib    stets    mit   3    Fleckenpaaren    am   2.-4.    Segment, 
Beine  vorherrschend  gelb.  15. 

—  Das  vorderste  Fleckenpaar  beim  J  gewöhnlich  fehlend,  Beine 
vorherrschend  schwarz.  16. 

15.  Bauch  schwarz  mit  breiten  gelben  Mittelflecken.    H.  falleni. 

—  Bauch  viel   ausgedehnter  schwarz,   nur  auf  dem  2.  (,$)  oder 
auf  dem  2.  und  3.  ($)  Segment  ein  kleinerer  gelber  Fleck. 

H.  meigeni. 

16.  Seitenflecke  auf  dem  4.  Segment  wesentlich  größer  als  auf 
dem  3.,  in  der  Mitte  stark  genähert.  H.  locuples. 

—  Seitenflecke   auf   dem  4.  Segment  wenig  größer  als  auf  dem 
3.,  in  der  Mitte  breit  getrennt.  H.  dives. 

Hermione  tiilineata  (F.). 

Körper  grün  oder  gelblich  mit  schwarzer  Zeichnung.  Augen 
nackt.  Fühler  gelbbraun.  Stirne  des  $  schwarz.  Untergesicht 
grünlich  mit  schwarzem  Mundrand,  Hinterkopf  schwarz  mit  grün- 
lichem Scheitelfleck.  Kopf  des  $  gelb  oder  grünlich,  Hinterkopf, 
ein  die  Ocellen  einschließender  Querstrich  und  ein  von  diesem  bis. 
zur  Fühlerbasis  reichender  Längsstrich  schwarz.  Vordere  Augen- 
ränder auf  der  Stirn  schwarz,  auf  dem  Untergesicht  weiß  gesäumt. 
Thorax  mii.  3  schwarzen  Längsstriemen,  die  mittlere  ganz  durch- 
gehend, vorn  verbreitert,  hinter  der  Naht  verschmälert  und  vor  dem 
Scutellum  in  eine  Querbinde  verbreitert,  die  beiden  seitlichen 
Striemen  vorn  etwas  verkürzt,  hinten  gewöhnlich  mit  der  Querbinde 
verschmelzend.  Scutellum  ganz  hell,  nur  die  Spitze  der  Dornen 
schwarz.  Flügel  glashell  mit  blassen  Adern,  Schwinger  grün  oder 
gelb,  Beine  gelb.  Hinterleib  mit  4  schwarzen  in  Breite  und  Form 
veränderlichen  Querbinden  an  den  Einschnitten  zwischen  dem  1. 
bis  0.  Segment  (Fig.  159  u.  160);  die  Binden  häufig  auf  dem  2.  und 
3.  Segment  seitlich  verbreitert  und  zusammenfließend,  so  daß  isolierte 
helle  Mittelflecke  entstehen  (Fig.  160).  7— 8  mm.  Juni— Juli,  häufig. 
In  Nähe  von  Gewässern,  auf  feuchten  Wiesen. 

Eier  hellbraun,  glatt,  derbhäutig,  an  beiden  Enden  zugespitzt. 

Larven  (nachHeeger,  Fig.  158)  in  kleinen  fließenden  Bächen,, 
gewöhnlich  an  den  Ufern  im  Schlamm,  bei  warmem  Sonnenschein 
auch  an  der  Wasseroberfläche;  von  Pflanzen  wie  von  tierischen 
Stoffen  lebend.  10  mm  lang.  2  mm  breit,  12gliedrig,  derbhäutig, 
lang  eiförmig,  vorn  am  breitesten.  Kieferkapsel  hinten  stark  verbreitert. 
1.  Segment  am  Vorderrand  ziemlich  tief  eingeschnitten.  Am  Vorder- 
rand des  3.  Segments  eine  Reihe  dunkler  Punkte.  4.  und  5.  Seg- 
ment auf  der  Mitte  mit  einem  gemeinschaftlichen  hellen,  breit 
dunkel  umrandeten  Fleck.     6.— 12.  Segment   mit  2  kürzeren  mitt- 


128  K.  Grünberg, 

leren  und  2  längeren  seitlichen,  vom  Yorderrand  ausgehenden,  hinten 
zugespitzten  dunkeln  Flecken,  welche  auf  dem  11.  und  12.  Segment 
die  Form  von  Längsstriemen  annehmen.  Unterseite  hell,  ohne 
Zeichnung.  Vorderstigmen  am  1.,  Seitenstigmen  an  den  6  mitt- 
leren Segmenten,  Hinterstigmen  von  einem  Kranz  langer  Fieder- 
haare umstellt. 

Puppe  wie  bei  H.  meigeni  (s.  unten). 


I'^l 


'^ 


Fig-  159.  Flg.  160.  Fig.  161.     Hermione 

Fig.  159  uud  160.     Hermtone  trilineata  (F.),   Hinter-         proxima    (Lw.),     Hinter- 
leibszeichuung.  leibszeichnung. 

Hermione  proxinia  (Lw.). 
Sehr  ähnlich  H.  trilmeata\  Unterschiede:  über  der  Flügelwurzel 
«ein  scharfer  ovaler  schwarzer  Fleck,  die  beiden  vorderen  Hinter- 
leibsbinden in  der  Mitte  verschmolzen,  so  daß  langgestreckte  helle 
Seitenflecke  auf  dem  2.  Segment  entstehen  (Fig.  161).  Alles  übrige 
wie  bei   trilineata. 

Hermione  tenuicornis  (Macq.). 

Augen  nackt.  Fühler  schwarz,  länger  und  schlanker  als  bei 
den  übrigen  Arten.  Kopf  glänzend  schwarz,  Untergesicht  des  5 
mit  gelbem  Saum,  welcher  über  der  Fühlerwurzel  nach  innen  um.- 
biegt  und  längs  des  Untergesichts  weiß  bestäubt  ist;  hintere  Augen- 
ränder mit  langem  gelben  Fleck  auf  der  unteren  Hälfte  und  gelbem 
Scheitelfleck.  Thorax  glänzend  schwarz  mit  gelber  Seitenstrieme  und 
gelbem  Fleck  über  der  Flügelwurzel.  Scutellum  gelb.  Flügel  glashell 
mit  blassen  Adern.  Schwinger  gelb.  Beine  gelb,  Schienenspitze  und 
Tarsus  der  Vorderbeine  schwarz,  an  Mittel-  und  Hinterbeinen  ein 
undeutlicher  Schienenring  und  die  Tarsenspitze  dunkel.  Hinterleib 
schwarz,  vom  2.  Segment  an  mit  schmalem  gelben,  auf  den  einzelnen 
Segmenten  kaum  merklich  erweiterten  Saum.  Unterseite  schwarz. 
5  mm.     Selten. 

Hermione  leonina  (Panz.). 

Glänzend  schwarz  mit  kurzer  grauer  Behaarung.  Augen  be- 
haart. Fühler  schwarz.  Kopf  des  cf  ganz  schwarz,  beim  $  die 
vorderen  Augenränder  längs  des  Untergesichts  mit  silberglänzendem 
Saum,  das  obere  Ende  der  hinteren  Augenränder  gelb,  Rüssel  mit 
gelben  Saugflächen.  Thorax  mit  schmaler  gelber  Längsstrieme 
zwischen  Schulter  und  Flügelwurzel  und  einem  kleinen  gelben 
Fleck  über  der  letzteren.  Scutellum  beim  J  gelb  mit  schwarzer 
Basis,  beim  $  ganz  gelb;  Dornen  gelb  mit  schwarzer  Spitze.  F'lügel 
glashell  mit  gelbbraunen  Adern.  Schwinger  gelb.  Beine  vorwiegend 
schwarz.  Schenkelspitzen,  Wurzel  und  Spitze  der  Schienen  sowie 
die  beiden  ersten  Tarsenglieder  gelb.  Hinterleib  mit  gelbem  Wurzel- 
fleck und  gelber  Spitze.     6—7  mm.     Juli,  an  Ufern.     Häufig. 


Dipteni,  Zweiflügler.  129 

Hermione  termin,ata  (Meig.). 
Glänzend  schwarz,  schinale  Seitenstrieine  des  Thorax,  Scutellum 
und  Hinterleihsspitze  gelh.  Augen  nackt.  I.  und  2.  Fühlerglied 
gell),  S.  schwarzhraun.  Kopf  des  J  ganz  schwarz,  $  '"'^  kleinem 
gelben  Fleck  an  der  Mitte  des  vorderen  Augenrandes,  2  kleine 
Scheitelflecke  und  ein  P'leck  unter  der  Mitte  des  hinteren  Augen- 
i'andes  ebenfalls  gelb.  Flügel  glashell  mit  blassen  Adern.  Schwinger 
gelb.  Beine  gelb,  nur  die  Hinterschenkel  mit  schwarzem  Ring, 
beim  (J  schärfer  als  beim  9-  5 — 6  mm.  Juli.  An  Ufergebüschen, 
auf  der  Unterseite  von  Blättern. 

Hermione  analis  (Meig.). 

Augen  behaart.  Fühler  schwarz.  Körper  des  cf  glänzend 
schwarz  mit  kurzer  schwarzer  Behaarung,  nur  die  äußerste  Hinter- 
leibsspitze und  die  Dornen  des  Scutellums  mit  Ausnahme  der  Spitze 
gelb.  5  außerdem  mit  gelber  Seitenlinie  des  Thora.x  und  gelbem 
Scutellum.  Flügel  glashell  mit  bräunlichen  Adern  und  einem  un- 
scharfen braunen  Fleck  auf  der  Discoidalzelle.  Schwinger  gelii. 
Beine  gelb,  Schenkel  mit  Ausnahme  der  Spitze  und  Schienenringe 
(nur  an  den  Hinterschienen  breit  und  deutlich)  schwarz.  5  —  6  mm. 
Juli,  an  sumpfigen  Ufern  von  Bächen  und  P'lüssen,  selten.  Mit 
//.    ter)ninota. 

Hermione  pygiuaea  (Fall.). 

Augen  nackt.  Fühler  schwarz.  Untergesicht  schwarz,  bei  (j' 
und  $  breit  silberweiß  gesäumt.  Beim  $  die  Stirn  gelb  mit  schwar- 
zem Mittellängsstrich  und  schwarzen  Säumen,  hintere  Augenränder 
gelb,  vom  Scheitel  durch  eine  schwarze  Naht  geschieden,  Hinter- 
kopf schwarz.  Thorax  schwarz  mit  kurzer  grauer  filziger  Behaarung, 
gelber  Seitenstrieme  zwischen  Schulter  und  Flügelwurzel  und  einem 
gelben  Fleck  über  der  letzteren.  Scutellum  gelb  mit  schwarzer 
Basis  oder  schwarz  mit  gelben  Dornen.  Flügel  glashell  mit  gelb- 
braunen Adern.  Schwinger  gelb.  Beine  vorwiegend  schwarzbraun 
bis  schwarz,  Wurzel  und  Spitze  der  Schenkel,  Schienenwurzel  und 
Metatarsen  in  größerer  oder  geringerer  Ausdehnung  gelb.  Hintei-- 
leih  schwarz,  3.  und  4.  Segment  mit  zusammenhängenden  gelben 
Randflecken,  5.  Segment  mit  gelbem  Seitenrand  und  gelber  Spitze. 
4—5  mm.     April— Mai,  auf  nassen  Wiesen. 

Hermione  formosa  (Meig.). 

Augen  nackt.  Fühler  schwarz.  Kopf  des  $  schwarz,  beim  $ 
die  Stirne  gelb  mit  schwarzem  Längsstrich,  hintere  Augenränder  gelb. 
Scheitel,  Mundrand  und  Hinterkopf  schwarz.  Rüssel  gelb.  Thorax 
des  ö  schwarz,  stark  glänzend,  mit  gelber  Seitonstrieme  und  großem 
gelben  Fleck  über  derselben  und  über  der  Flügelwurzel;  Thorax 
des  9  gf^lb  mit  W  schwarzen  vor  dem  Scutellum  verbundenen  Längs- 
striemen, die  mittlere  durchgehend,  vorn  erweitert,  die  seitlichen 
vorn  abgekürzt  und  schmäler  als  die  mittlere;  über  der  Flügel- 
wurzel ein  schwarzer  Fleck.  Scutellum  bei  beiden  (ieschlechtern 
gelb.  Flügel  glashell  mit  blassen  Adern.  Schwinger  gelb.  Beine 
gelb.  Hinterleib  schwarz,  mit  gelben  längs  des  Randes  verbundenen 
Seitenflecken  am  2.-4.  oder  am  3.  un<l  4.  Segment  und  gelber 
Spitze.     Unterseite   schwarz    mit  gelben    Einschnitten    und    gelbem 


130  K.  Grünberg, 

Seitenrand    oder   gelb   mit   schwarzen    Querflecken.     4    mm.     Mai, 
selten. 

Hermione  pardalina  (Meig.). 
Nahe  verwandt  mit  H.  formosa.  Fühler  braun.  Der  breite 
gelbe  Saum  des  Untergesichts  beim  $  auf  die  Stirn  fortgesetzt  und 
hier  von  den  Augen  entfernt.  Hintere  Augenränder  des  5  schwarz, 
nur  am  Scheitel  gelb.  Thorax  beim  (^  schwarz  mit  gelber  Seiten- 
strieme und  gelbem  Fleck  über  der  Flügelwurzel,  beim  ^  an  den 
Seiten  gelb,  oben  schwarz  mit  2  isolierten  gelben  Längsstrichen. 
Scutellum  gelb.  Flügel  glashell  mit  blassen  Adern.  Schwinger 
und  Beine  gelb.  Hinterleib  beim  cf  am  3.  und  4.,  beim  $  am 
2.-4.  Segment  mit  gelben  Seitenflecken,  die  längs  des  Randes  unter- 
einander und  mit  dem  gelben  Spitzenfleck  zusammenhängen.  4—5  mm. 
Selten. 

Hermione  muscaria  (F.). 

Augen  behaart,  beim  $  dichter,  beim  $  «ebr  dünn.  Fühler 
hellbraun.  Kopf  glänzend  schwarz,  beim  J  mit  schmalem  silber- 
weißen, beim  5  niit  breitem  gelben  Untergesichtssaum,  der  sich, 
von  den  Augenrändern  entfernt,  auf  die  Stirn  fortsetzt  und  längs 
des  Untergesichts  silberglänzend  bestäubt  ist;  hintere  Augenränder 
des  9  zum  Teil  gelb.  Thorax  glänzend  schwarz,  fein  punktiert 
und  sehr  dünn  weißlich  behaart,  mit  gelber  Seitenstrieme  und  gelbem 
Fleck  über  der  Flügelwurzel.  Scutellum  gelb.  Flügel  glashell 
mit  blassen  Adern,  Schwinger  und  Beine  gelb.  Hinterleib  schwarz 
mit  isolierten  schrägen  Seitenflecken  am  B.  und  4.  Segment  und  gelber 
Spitze.     Unterseite  schwarz.     5—6  mm.     Selten.     Südliche  Art. 

Hermione  caiceata  (Lw.). 
9.  Augen  sehr  dünn  behaart.  Fühler  gelbbraun.  Kopf  glän- 
zend schwarz,  Untergesicht  mit  gelbem,  weiß  bestäubtem  Saum,  der 
sich  ohne  Bestäubung  und  von  den  Augen  entfernt  auf  die  Stirn 
fortsetzt;  auf  der  Stirn  vor  den  Ocellen  2  keilförmige  gelbe  Flecke; 
hintere  Augenränder  auf  der  unteren  Hälfte  gelb,  weiß  bestäubt, 
oben  mit  gelbem  Scheitelfleck.  Rüssel  gelb.  Thorax  glänzend 
schwarz  mit  dünner  weißlicher  Behaarung,  gelber  Seitenstrieme  und 
gelbem  Fleck  über  der  Flügelwurzel,  oben  mit  2  schmalen  gelben 
Längsstriemen.  Scutellum  gelb.  Flügel  glashell  mit  blassen  Adern. 
Schwinger  gelb.  Beine  gelb,  Vordertarsen  ganz  schwarz,  an  den 
mittleren  der  Metatarsus,  an  den  hinteren  die  beiden  ersten  Glieder 
gelb.  Hinterleib  mit  breiten  gelben  Seitenflecken  am  3.  und  4.  Seg- 
ment, welche  miteinander  und  mit  dem  Spitzenfleck  durch  einen 
schmalen  gelben  Saum  verbunden  sind.  Unterseite  schwarz.  6  mm. 
Nur  das  ^  bekannt. 

Hermione  amoena  (Lw.). 
Augen  behaart,  beim  $  sehr  dünn.  Fühler  schwarz.  Kopf 
glänzend  schwarz,  9  ""*  gelbem,  silberweiß  bestäubtem  Unter- 
gesichtssaum, der  sich,  unbestäubt  und  von  den  Augen  entfernt, 
auf  die  Stirn  fortsetzt;  hintere  Augenränder  des  9  auf  der  unteren 
Hälfte  gelb,  teilweise  weiß  bestäubt,  oben  mit  gelbem  Scheitelfleck. 
Rüssel  gelb.  Thorax  glänzend  schwarz,  mit  sehr  dünner  weißlicher, 
beim  $  teilweise  schwärzlicher  Behaarung,  mit  gelber  Seitenstrieme 
und  gelbem  Fleck  über  der  Flügelwurzel,   beim  9  außerdem  oben 


Diptera.  Zweiflügler. 


131 


Fig.  162. 
Herniione  amoena  (Lw.), 
Hinterleibszcichiumg  (O). 


mit  2  gelben,  an  der  Quernaht  unterbrochenen  Längslinien.  Scu- 
tellum  beim  ^  schwarz  mit  gelber  Spitze,  beim  $  gelb  mit  schwarzer 
Hasis  und  schwarzem  Seitlenrand.  Flügel  glashell  mit  blaßbraunen 
Adern.  Schwinger  gelb.  Beine  vorwie- 
gend schwarz ,  Schenkel  und  Schienen 
beim  (^  nur  an  der  Wurzel  und  Spitze 
gelb,  beim  9  gelb  mit  schwarzen  Ringen, 
welche  an  den  Vorderschienen  ganz  feh- 
len; Tarsen  an  den  Vorderbeinen  ganz 
dunkel,  an  den  Mittel-  und  Hinter- 
beinen die  3  letzten  (Hieder.  Hinterleib 
(F'ig.  I02j  mit  schräg  nach  vorn  gerichteten 
Seitenflecken  am  3.  und  4.  Segment  und 
gelber  Spitze,  die  Hecke  zuweilen  durch 
einen  schmalen  gelben  Saum  verbunden. 
Unterseite  schwarz,  Seitenflecke  wie  oben, 
aber  kleiner,  3.  und  4.  Segment  zuweilen 
mit  schmalem  gelben  Hinterrand.  5—6  mm. 
Selten. 

Herniione  pulchella  (Meig.). 

Augen  des  $  lang  und  dicht,  die  des  ^  sehr  kurz  behaart.  Fühler 
schwarz  (J)  oder  das  3.  Glied  braun  ($).  Kopf  schwarz,  beim  $  über 
den  Fühlei-n  2  kleine  weiße  Fleckchen,  Stirn  und  Untergesicht  des 
5  gelb  mit  breiter  schwarzer  Mittelstrieme,  Scheitel  schwarz;  vordere 
Augenränder  längs  des  Untergesichts  weiß 
gesäumt,  hintere  Augenränder  gelb.  Tho- 
rax glänzend  schwarz,  beim  ^  ziemlich 
lang,  beim  9  k»rz  grau  behaart,  mit 
breiter  gelber  Seiten  Strieme  und  großem 
gelben  Fleck  über  der  Flügelwurzel,  beim 
9  außerdem  oben  mit  2  schmalen,  bis  zur 
Quernaht  reichenden  gelben  Längslinien. 
Scutellum  gelb,  Spitze  der  Dornen  schwarz. 
Flügel  glashell  mit  braunen  Adern. 
Schwinger  gelb.  Reine  gelb,  Schenkel 
zum  größten  Teil,  Tarsen  an  der  Spitze 
schwarz.  Hinterleib  (Fig.  163)  mit  gelbem 
Wurzelfleck,  am  3.  und  4.  Segment  mit 
langgestreckten  isolierten,  schräg  vorwärts 
gerichteten  Seitenflecken  und  dreieckigem 
Spitzenfleck.  Unterseite  schwarz  mit  breiten  gelben  Mittelflecken. 
8 — 9  mm.     Juni^August.     Ziemlich  selten. 

Larven  (nach  Thienemann)  an  überrieselten  Felswänden, 
typische  Vertreter  der  hygropetrischen  Fauna. 

Puppen  (nach  Thienemann)  am  Fuß  der  Felswände  oder 
an  feuchten,  nicht  mehr  berieselten  Stellen,  2  mm  dick,  in  senk- 
rechter Stellung  mit  dem  Kopf  nach  oben  festgeheftet.  Vorder- 
stigmen säulenförmig,  senkrecht  abstehend. 


f  s 


Fig.  1G3. 

Ilertnione  fuichella  (Meig.), 

Hinterleibszeiclinung. 


Herniione  falleni  (Staeg.). 
Nahe  verwandt  mit  //.  pulchella  Meig.,   unterscheidet  sich  von 
ihr   durch    ziemlich  große  gelbe   Flecke    am    2.  Hinterleibssegment 
und  die  bedeutendere  Gi'öße  der  übrigen  Flecke.    Die  gelben  Längs- 


132 


K.  Grünberg, 


linien  auf  dem  Thoraxrücken  auch  beim  (^  vorhanden,  aber  schmal 
und  kurz,  beim  9  etwas  breiter  und  länger  als  bei  piikhelh. 
Flügel  leicht  rauchig  getrübt.  Fühler  braun  mit  schwarzem  Basal- 
glied oder  ganz  schwarzbraun.  Übrige  Merkmale  wie  bei  pulchella. 
8-9  mm.     August.     Selten. 

Hermione  meigeni  (Staeg.). 

Augen  beim  $  dicht,  beim  9  dünn  und  sehr  kurz  behaart. 
Fühler  braun,  an  der  Wurzel  meist  dunkler.  Stirn  und  Untergesicht 
des  J  gelb,  Gesichtsmitte  und  Mundrand  schwarz,  hintere  Augen- 
ränder auf  der  Mitte  gelb.  Scheitel  des  9  schwarz,  Stirn  und 
Untergesicht  gelb  mit  breiter  schwarzer  Mittelstrieme,  Mundrand 
schwarz;  hintere  Augenränder  gelb,  Hinterkopf  schwarz.  Augen- 
ränder längs  des  Untergesichts  bei  $  und  9  'iii'^  schmalem  weißen 
Saum.  Rüssel  gelb.  Thorax  schwarz,  Schulterbeule,  ein  großer 
Fleck  vor  und  über  der  Flügelwurzel  gelb,  auf  der  Oberseite  2  vorn 
mit  der  gelben  Schulter  verbundene  gelbe  Längsstreifen,  bis  zur 
Quernaht  reichend,  vorn  und  hinten  verbreitert,  in  der  Mitte  häufig 
unterbrochen.  Scutellum  gelb.  Flügel  rauchgrau  mit  hellbiaunen 
Adern.  Schwinger  gelb.  Beine  gelb,  Basalhälfte  der  Sclienkel  und 
Vordertarsen  schwarz.  Hinterleib  (Fig.  164)  mit  gelbem  Wurzel- 
fleck, 2. — 4.  Segment  mit  gelben  Seitenflecken,  die  vorderen  klein, 
dreieckig,  randständig,  die  übrigen  langgestreckt,  schräg  nach  vorn 
ziehend;  5.  Segment  mit  halbkreisförmigem  Spitzenfleck.  Unterseite 
schwarz,  2.  oder  2.  und  3.  Segment  mit  gelbem  Mittelfleck.  8  bis 
10  mm.  Juli — August.  Häufig  auf  Sträuchern,  besonders  auf 
Rosa  canina. 

Eier   wie  bei  H.  tnUneata.  & 


/    \ 


Fig.    104.     Hermione  meigeni 
(Staeg. ),  Hiiiterleibszeidinuiig. 


Fig.   165.  Fig.  \m. 

Fig.  165  u.  16G.     Hermione  meigeni 
(Staeg.),  Larve  und  Puppe  in  der  auf- 
geschnittenen     Larvenhaut.       Nach 
Ueeger. 


Larve  (nach  Heeger,  P'ig.  165)  12  —  14  mm  lang,  3  mm  breit, 
12gliedrig,  flach,  lang  elliptisch,  in  der  Mitte  am  breitesten.  Haut 
derb,  stark  gerunzelt.  Kieferkapsel  länglich  eiförmig,  schwarzbraun, 
hornartig,  auf  der  Scheitelmitte  längsgefurcht.  Augen  in  der  Mitte  der 
Seitenlinie,  halbkugelig,  hell  und  farblos;  davor  die  kurzen  walzen- 
förmigen 'igliedrigen  Fühler.  Mundteile  braun,  hornartig,  gut  aus- 
gebildet. Rücken  vom  2.  Segment  an  mit  schmaler  rötlicher  Längs- 
i)inde,  die  auf  jedem  Segment  beiderseits  von  einem  dreieckigen 
dunkeln  Fleck    begrenzt    wird;    die  Flecke  auf  den  ersten    ',^  Seg- 


Diptera,  Zweiflügler.  J33 

iiiputeii  am  Hinter-,  auf  den  folgenden  am  Vorderrande.  Seitlich 
von  den  Flecken  gegen  den  Rand  jederseits  einige  dunkle  borsten- 
tragende Punkte,  auf  dem  7. — 10.  Segmente  2  gleiche  Punkte  inner- 
halb der  Längsbinde.  Das  etwas  verlängerte  Endsegment  oben  mit 
;5  dunkeln  Längsstriemen.  Unterseite  ganz  ungezeichnet.  3.— 11. 
Segment  am  Seitenrand  mit  einem  steifen  Borstenbüschel.  Hinter- 
stigmeii  mit  einem  dichten  Kranz  langer  beweglicher  Fiederborsten. 
Vorderstigmen  am  1  ,  Seitenstigmen  an  den  6  mittleren  Segmenten. 
Lebensweise  wie  bei  H.  trilineata. 

Puppe  (Fig.  166)  farblos,  in  der  nur  wenig  kontrahierten  Larven- 
haut eingeschlossen. 

Herniioiie  lociiples  Lw. 

Augen  dicht  und  lang  behaart.  Fühler  schwarz.  Kopf  des  cj 
ganz  schwarz,  beim  $  auf  der  Stirn  2  gelbe  striemenartige  Seiten- 
flecke, Augenränder  längs  des  Untergesichts  schmal  weiß  gesäumt, 
obere  Hälfte  der  hinteren  Augenränder  gelb,  untere  weiß  gesäun)t. 
Rüssel  gelb.  Thorax  des  J  schwarz  mit  dichter  schwarzer  Be- 
haarung, breite  Seitenstrieme  und  Fleck  über  der  Flügelwurzel 
gelb;  beim  ^  die  seitliche  Zeichnung  etwas  ausgedehnter,  Oberseite 
mit  2  isolierten,  an  der  Naht  unterbrochenen  Längslinien.  Scutel- 
lum  gelb.  Dornen  mit  schwarzer  Spitze.  Flügel  rauchgrau  mit 
braunen  Adern.  Schwinger  gelb.  Beine  schwarz,  Knie,  Schienen- 
spitze und  Tarsenwurzel  gelb.  Hinterleib  am  3.  und  4.  Segment  mit 
großen  runden  Flecken,  die  hinteren  größer  als  die  vorderen,  in 
der  Mitte  stark  genähert;  .5.  Segment  mit  breitem  Spitzenfleck;  beim 
^1  außerdem  am  2.  Segment  ein  runder  Seitenfleck,  der  beim  J  ge- 
wöhnlich fehlt.     Unterseite  schwarz.     7 — 8  mm.     Alpen.     Juli. 

Hermione  dives  Lw. 

Nahe  verwandt  mit  //.  locuples  Lw.,  die  Flecke  auf  dem  4.  Hinter- 
leibssegment wenig  breiter  als  auf  den  3.,  in  der  Mitte  breit  getrennt. 
Soitenstrieme  des  Thorax  schmal,  über  derselben  am  Beginne  der  Quer- 
naht ein  isolierter  gelber  Fleck.  Schienen  und  Tarsen  gewöhnlich  etwas 
ausgedehnter  gelb.  Übrige  Merkmale  wie  bei  locuples.  7 — 9  mm.  Alpen. 

Neiuotelus  Geoffreoy. 

Kleine  bis  mittelgroße  dünn  behaarte  Arten  von  glänzend 
schwarzer  ?'ärbung,  meist  mit  lebhaft  gelber,  beim  J  gewöhnlich  vor- 


l'ig.  169.   Nemotelus  pari- 
Fig.  lt^7,  J  fig.    168,   $  ther.nus  (L.),  Fühler. 

Fig.  167  11.  168.  Nemotelus  pantherinus 
(L  ).  Kopf,   d  u.   ?• 

herrschender  Hinterleibszeichnung.    Augen  nackt  oder  behaart,  beim 
J  zusammenstehend  oder  sehr  schmal  getrennt,   Stirn    des  $  breit. 


134 


K.  Grünberg. 


Nemotelus   panther 
Flügel. 


Untere  Augenpartie  des  $  äußerst  fein  fazettiert,  Untergesiclit  kegel- 
förmig, spitz  oder  abgestumpft,  zuweilen  stark  vorgezogen  und  schnabel- 
förmig (Fig.  1 67  u.  168).  Fühler  (Fig.  169)  kurz  und  klein,  1 .  und  2.  Glied 
von    gleicher  Länge,    Endglied  verlängert,  spindelförmig,  4  ringelig, 

mit  2  gliedrigem  Endgriffel. 
Thorax  abgerundet  rechteckig, 
mäßig  gewölbt,  Scutellum  un- 
gedornt.  Flügel  (Fig.  170)  den 
Hinterleib  überragend,  in  der 
Ruhe  über  demselben  zusam- 
mengelegt. ^2+3  undeutlich, 
-/?4+5  gegabelt.  Discoidalzelle 
nur  am  basalen  Ende  deutlich, 
sehr  fein.  Mv-\-\  aus  der  Dis- 
coidalzelle, äußerst  fein,  aber  stets  vorhanden  und  bis  zum  Rande 
reichend.  Beine  mäßig  stark,  ohne  besondere  Merkmale.  Hinter- 
leib mit  5  deutlichen  Segmenten,  kurzoval,  etwas  breiter  als  der  Tho- 
rax, flach  und  scheibenförmig  oder  doch  nur  wenig  gewölbt. 

Fliegen  an  Gewässern,  in  Rohrbeständen,  auf  Doldenblüten. 
Rüschen.     9  deutsche  Arten. 

Entwicklung  im  Wasser,  noch  wenig  bekannt.  Larve  von 
A^.  uliginosus  (L.)  (nach  Haliday,  Fig.  171)  etwa  8  mm  lang, 
I2gliedrig,  abgeplattet,  lang  elliptisch,  mit  ziemlich  parallelen  Seiten- 
rändern, am  Kopfende  scharf  zugespitzt,  Endsegment  abgerundet 
mit  4  scharfen  vortretenden  Ecken,  .die  in  je  ein  langes  Borstenhaar 
auslaufen.  Kieferkapsel  lang  und  schmal,  zugespitzt,  dunkelbraun, 
glatt  und  glänzend;  Fühler  klein,  2  gliedrig; 
Augen  hell,  farblos.  Körper  stumpf  gelb- 
lichgrün mit  dunkeln  Flecken  und  einem 
helleren  dorsalen  mittleren  Längsband, 
welches  auf  der  vorderen  Hälfte  des  3.— 11. 
Segmentes  2  dunkle  Punkte  einschließt. 
Auf  den  seitlichen  Partien  ebenfalls  dunkle 
Punkte,  vor  dem  hinteren  Seitenwinkel 
jedes  Segmentes  ein  größerer.  Auf  dem 
2.  Segment  2  schräg  stellende  schwarze 
Flecke.  Borsten  schwach,  kurz  und  spär- 
lich, auf  jedem  Segment  2  Reihen.  Hinter- 
stigmen dorsal,  vor  den  beiden  mittleren 
Hinterrandspitzen,  von  einem  Kranz  ganz 
wenig  auffälliger  Haare  umgeben.  Unterseite  heller  als 
die  Oberseite,  mit  ganz  feinen  dunkeln  Fleckchen  besät;  Borsten 
mehr  seitlich. 

Puppe  (Fig.  172)  im  wesentlichen  der  Larve  gleichend,  nur 
durch  die  Kontraktion  der  Larvenhaut  kürzer  und  verhältnismäßig 
breiter,  im  Umriß  oval. 


.  172.  Nemotelus 

(L.),    Larve  und 

Nach     Haliday. 


kurzer. 


Artenübersicht. 

1.  Glänzend  schwarz,  Hinterleib  ganz  ohne  Zeichnung. 

N.  nigriinis. 
—  Hinterleib    stets    mehr    oder    weniger    ausgedehnt    gelb    ge- 
zeichnet. 


Diptera,  Zweiflügler.  135 

2.  Augen  behaart,    Hinterleib   bei  (J  und  5  ähnlich  gezeichnet. 

N.  signatiis. 

—  Augen  nackt,  Hinterleib  bei  J  und  5  verschieden  gezeichnet.  3. 

3.  Hinterleib    vorherrschend  gelb    mit   schwarzen    Binden    oder 
Flecken  (S).  4. 

—  Hinterleib    vorherrschend   schwarz    mit   gelben   Binden    oder 
Flecken  ($).  10. 

4.  Der  gelbe  Fleck  über  der  Fühlerwurzel  geteilt.  5. 

—  Der  gelbe  Fleck  über  der  Fühlerwurzel  einfach.  7. 

5.  üntergesicht  kurz,    Bauch  schwarz   mit  gelben  Einschnitten. 

N.  globuliceps. 

—  Untergesicht    verlängert,    spitz,    Bauch   gelb    mit   schwarzen 
Seitenflecken.  6. 

6.  Baucb  gelb  mit  größeren  unscharfen  schwarzen  Flecken  auf 
dem  3.  und  4.  Segment.  N.  plagiatus. 

—  Bauch  gelb    mit  kleineren   scharfen   schwarzen  Flecken   auf 
dem  1.— 4.  Segment.  N.  notatus. 

7.  Auf  dem  3.  und  4.  Hinterleibssegment  eine  zusammenfließende 
schwarze  Binde  mit  welligem  Hinterrand.    Untergesicht  kurz. 

N.  brevirostris. 

—  Auf  dem   4.  und  5.  Hinterleibssegment  eine  getrennte  oder 
zusammenfließende  schwarze  Binde.  8. 

8.  Die  Binden  getrennt,  Bauch  vorherrschend  schwarz  mit  gelben 
Flecken  auf  den  mittleren  Segmenten.  N.  nliginosiis. 

—  Die    Binden    zusammenfließend,  Bauch   gelb    mit   schwarzer 
Wurzel.  9. 

9.  Untergesicht  lang  und  spitz.  N.  pantherinus. 
9.  Untergesicht  kurz.  N.  fraternus. 

10.  Hinterleib  ohne  gelben  Seitenrand,  ein  gelber  Fleck  auf  dem 
2.  und  4.  Segment.  N.  brevirostris. 

—  Hinterleib  mit  gelbem  Seitenrand.  11. 

11.  Seitenrand  an  den  Einschnitten  fleckenartig  erweitert.       12. 

—  Seitenrand  gleichmäßig  schmal.  13. 

12.  Bauch  schwarz    mit  gelber  Wurzel   und   gelben  Hinterrand- 
säumen. ^        N.  notatus. 

—  Bauch  einfarbig  schwarz  oder  nur  mit  ganz  schmalen  gelben 
Hinterrandsäumen.  N.  iiliginosus. 

13.  Untergesicht  vorgezogen,  spitz.  14. 

—  Untergesicht  kurz.  15. 

14.  2.  und  3.  Hinterleibssegment  mit  gelben  Mittel-  und  Seiten- 
flecken, 4.  Segment  mit  gelbem  Hinterrand.      N.  plagiatus 

—  2.-4.  Hinterleibssegment  mit  dreieckigem  gelben  Hinterrand- 
fleck. N.  pantherinus. 

15.  Stirn  über  den  Fühlern  ohne  helle  Fleckchen.     N.  fraternus. 

—  Stirn  über  den  Fühlern  mit  2  weißlichgelben  Querflockchen. 

N.  globuliceps. 

Nemotelus  nigrinus  (Fall.). 
Körper  ganz  glänzend  schwarz,  fast  unbehaart.  Augen  nackt. 
Fühler  schwarz.  Untergesicht  lang  vorgezogen,  kegelförmig.  Seiten- 
strieme des  Thorax  bräunlichgelb,  sehr  schmal,  nur  an  der  Schulter 
etwas  erweitert.  Flügel  glashell  mit  hellbraunen  Adern.  Schwinger 
braungelb.  Beine  gelb,  Schenkel  und  Mitte  der  Hinterschienen 
schwarz,  Tarsenspitzen  verdunkelt.    4—5  mm.    Mai—Juni.    Häufig. 


136 


K.  Grünberg. 


Nemotelns  signatns  Friv. 
Augen  behaart,  beim  J  deutlich,  beim  $  sehr  kurz.  Fühler  schwarz. 
J  über  der  Fühlerwurzel  mit  2  dicht  zusammenstoßenden  drei- 
eckigen weißgelben  Flecken,  ^  "'it  2  in  der  Mitte  schmal  getrennten 
gelben  Querstrichen.  Untergesicht  wenig 
verlängert,  stumpf  (Fig.  173).  Thorax  des  J 
ziemlich  dicht  graugell)  behaart,  $  am  Kopf 
mit  kurzer  weißer,  am  Thorax  mit  gelblicher 
glänzender  Behaarung.  Thorax  mit  schmaler, 
hinten  verbreiterter  Seitenstriemc.  Flügel 
glashell;  Flügeladern,  Schwinger  und  Beine 
bräunlichgelb;  Schenkel  außer  der  Spitze  und 
ein  breiter  King  der  Hinterschienen  schwarz. 
Hinterleib  schwarz,  oberseits  mit  schmalem 
gelben  Seitenrand,  von  dem  am  Hinterrand 
des  2.  u.  3.  Segmentes  langgestreckte  schmale 
beim  ^  auf  denselben  Segmenten  am  Hinter- 
rand ein  dreieckiger  Mittelfleck,  der  beim  ^  fehlt  oder  nur  auf  dem 
3.  Segment  als  kleiner  Punkt  angedeutet  ist;  4.  und  5.  Segment 
mit  schmaler  gelber  Hinterrandbinde,  die  beim  $  in  der  Mitte  er- 
weitert ist;  Unterseite  schwarz  mit  schmalen  gelben  Einschnitten. 
7—8  mm.    Juni— Juli. 


"ig.   173.     Nentotehis 
signafits  Friv.,  Kopf  (Q), 

Seitenflecke  ausa 


Nemotelus  globuliceps  Lw. 

J.    Augen  nackt.    Fühler  schwarz.     Kopf  fast  kugelig,  Unter- 
wenig vorgezogen  (Fig.  174),  die  kurze  kegelför 


gesiebt  nn 


Flg.  174.  Neino- 
ielm  g/obiiltcefis 
I.V.    Ko,f     (5). 


Spitze 
n  halber  Höhe  des  Untergesichts.  Über  den  Fühlern 

0,  2  schmal  getrennte    weißgelbe  Fleckchen.     Behaa- 

\  rung  des  Kopfes   und  Thorax   grau,    letzterer    mit 

I  weißgelbem  Schulterfleck  und  schmaler,  hinten  er- 

/  weiterter  Seitenstrieme.     Flügel  glashell   mit  hell- 

braunen Adern.  Schwinger  weißgelb.  Beine  gelb, 
Schenkel  außer  der  Spitze  und  ein  Ring  der  Hinter- 
schienen schwarz.  Hinterleib  oberseits  gelb  mit 
schwarzem,  auf  das  2.  Segment  übergreifenden  Basal - 
fleck,  3.  Segment  mit  schmalem  schwarzen  Hinter- 
rand, 4.  Segment  mit  schwarzem  Seiten-  und  Hinter- 
rand, 5.  Segment  schwarz  mit  gelbem  Hinterrand; 
Unterseite  schwarz  mit  gelben  Einschnitten.  $•  Behaarung  des  Kojifos 
und  Thorax  sehr  kurz,  gelblich,  glänzend.  Die  weißlichen  Quer- 
fleckchen über  der  Fühlerwurzel  breit  getrennt.  Hinterleib  schwarz 
mit  sehr  schmalem  gleichmäßigen  gelben  Saum,  Hinterrand  des 
2.-4.  Segmentes  mit  kleinem  dreieckigen  weißgelben  Mittelfleck. 
Unterseite  schwarz  mit  sehr  undeutlichen  helleren  Einschnitten. 
Übrige  Merkmale  wie  beim  J.     5  mm. 

Nemotelus  plagiatus  Schin. 
J.  Augen  nackt.  Fühler  schwarzbraun  mit  schwarzer  Wurzel. 
Über  der  Fühlerwurzel  2  durch  eine  schmale  schwarze  Linie  ge- 
trennte weißgelbe  Fleckchen.  Untergesicht  vorgezogen,  spitz.  Be- 
haarung des  Kopfes  und  Thorax  grau,  letzterer  mit  gelbem  Schulter- 
fleck und  hinten  erweiterter  Seitenstrieme.  Flügel  glashell  mit 
blassen  Adern.     Schwinger  weißgelb.     Beine  gelb,    Schenkel    außer 


Diptera,  Zweiflügler. 


137 


der  Spitze  und  Ring  der  Hinterschienen  schwarz.  Hinterleib 
(Fig.  176)  oberseits  gelb  mit  schwarzem,  vorn  ausgerandeten,  auf  das 
2.  Segment  übergreifenden  Basalfleck,  auf  dem  3.  Segment  ein  großer 
runder  Fleck,  der  ein  kleines  dreieckiges 
gelbes  Hinterrandfleckchen  umschließt,  4.  Seg- 
ment mit  breiter  schwarzer,  hinten  gewellter 
Querbinde,  welche  nur  einen  schmalen  gelben 

Seiten-  und  Hinterrand 

frei  läßt,  .ö.  Segment  mit 

breiter  schwarzer  Basal- 

binde.     Unterseite   gelb 

mit    schwarzen    Seiten - 

flecken.     $.   Behaarung 

des  Kopfes  und  Thorax 
kuiz,   weißglänzend. 

Untergesicht    lang    und 

spitz,        schnabelförmig 

(Fig.    175).       Fleckchen 

über  den  Fühlern  breit 
getrennt.  Hinterleib  oberseits  schwarz  mit  schmalem  Jgelben  Seiten - 
rand,  am  Hinterrand  des  2.  und  3.  Segmentes  ein  dreieckiger 
gelber  Mittelfleck  und  schmale  lange  Seitenflecke;  4.  Segment  mit 
gelbem  Hinterrandsaum;  Unterseite  schwarz  mit  gelben  Mittelflecken 
auf  dem  1.  bis  3.  Segment  und  schmalen  hellen  Einschnitten. 
Übrige  Merkmale  wie  beim  ^.     6  mm.     Südliche  Art. 


Fig.   175.     Neniotelus 
filagiattis  Scliin.,   Kopf 

(?)• 


Fig.   17(i.    Neniotelus  pla- 

giatiis  Scbin.,  Hinterleibs- 

zoiclwumg    (J). 


Neniotelus  notatiis  Zett. 

(^.  Augen  nackt.  Fühler  schwarz,  über  der  Wurzel  ein  kleiner 
dreieckiger,  in  der  Mitte  schmal  unterbrochener  weißgelber  Fleck. 
Untergesicht  spitz  aber  wenig  verlängert.  Thorax 
und  Scutellum  schwarz,  ziemlich  dicht  grau  be- 
haart, Seitenstriemen  vorn  und  hinten  erweitert. 
Flügel  glashell,  Schwinger  veißgelb.  Beine  gelb. 
Schenkel  außer  der  Spitze  und  Hinterschienen 
vorwiegend  schwarz,  an  Vorder-  und  Mittel - 
schienen  unscharfe  dunkle  Ringe.  Hinterloili  gell), 
oberseits  ein  schwarzer,  vorn  ausgebuchteter  Basal- 
fleck, auf  dem  3.  Segment  ein  isolierter  oder 
derartig  mit  dem  Hinterrand  verbundener  Fleck, 
daß  ein  kleiner  dreieckiger  gelber  Mittelfleck 
freibleibt;  4.  und  5.  Segment  mit  breiter,  fast  das 
ganze  Segment  einnehmender  schwarzer  Querbinde,  deren  Hinterrand 
auf  dem  4.  Segment  gewellt  ist.  Unterseite  gelb  mit  schwarzen,  nach 
hinten  größer  werdenden  Seitenflecken.  $.  Behaarung  des  Kopfes 
kurz,  hell  messingglänzend.  Untergesicht  wenig  vorgezogen,  aber 
kegelförmig,  spitz  (Fig.  177).  Über  der  Fühlerwurzel  am  Augenrand 
jederseits  ein  kleines  dreieckiges  weißgelbes  Heckchen.  Hinterleib 
schwarz  mit  schmalem  gelben,  an  den  Einschnitten  fleckenartig 
erweiterten  Saum  und  dreieckigen  gelben  P'lecken  am  Hinterrand 
des  2.-4.  Segmentes,  welche  zuweilen  zu  schmalen  Querbinden 
erweitert  sind.  Unterseite  schwarz  mit  gelber  Basis  und  schmalen 
gelben  Hinterrandsäumen.  Übrige  Merkmale  wie  beim  J.  6—7  mm. 
.Juli,  gern  auf  salzhaltigem  Boden. 


Fig.  177.  Nemoiclii!, 
noiatus  Zett.,  Kopf 

(?)■ 


138  K.  Grünberg, 

Neniotelus  brevirostris  Meig. 
J.  Augen  nackt.  Fühler  schwarz,  über  der  Fühlerwurzel  ein 
kleiner  gelber  Fleck.  Untergesicht  kurz.  Thorax  und  Scutellum 
schwarz,  Seitenstrieme  gelb.  Flügel  glashell,  Schwinger  gelb.  Beine 
gelb,  Schenkel  außer  der  Spitze  und  ein  breiter  Ring  der  Hinter- 
schienen gelb.  Hinterleib  gelb,  oberseits  mit  großem  schwarzen 
Basalfleck ,  zusammenhängender ,  hinten  wellenförmig  begrenzter 
schwarzer  Binde  am  3.  und  4.  Segment,  in  der  sich  am  Hinterrand 
des  3.  Segmentes  ein  dreieckiger  gelber  J'leck  befindet,  und  am 
5.  Segment  mit  schmaler  schwarzer  Basalbinde.  Unterseite  gelb 
mit  schwarzer  Wurzel.  9-  Fühler  schwarzbraun,  über  der  Wurzel 
2  gelbe  Striche.  Untergesicht  kurz,  stumpf.  Seitenlinie  des  Thorax 
vorn  und  hinten  erweitert.  Hinterleib  oberseits  schwarz,  ohne  hellen 
Rand,  auf  dem  2.  Segment  ein  dreieckiger,  auf  dem  4.  ein  halbkreis- 
förmiger gelber  Fleck.  Übrige  Merkmale  wie  beim  (j.  4  mm. 
Juni— Juli,  sehr  selten. 

Nemotehis  uliginosiis  (L.). 
(j.  Augen  nackt.  P'ühler  schwarz,  über  der  Wurzel  ein  weiß- 
gelber Fleck.  Untergesicht  lang,  kegelförmig.  Thorax  und  Scu- 
tellum  schwarz,  grau  behaart,  Seitenstrieme  vorn  und  hinten  er- 
weitert. Flügel  glashell  mit  blassen  Adern.  Schwinger  weißgelb. 
Beine  gelb,  Schenkel  außer  der  Spitze  und  Hinterschienenring 
schwarz.  Hinterleib  (Fig.  178)  gelb  mit  schwarzem  Basalfleck,  am 
Vorderrand  des  3.  Segmentes  meist  ein  kleiner  schwarzer  Fleck,  auf 
dem  4.  und  5.  Segment  eine  breite  schwarze  Querbinde.  Unterseite 
schwarz  mit  gelben  Plecken  auf  den  mittleren  Segmenten.    5-  Unter- 


Fig.  178.    (^.  Fig.  179.    $.  Fip.  180.    $. 

Fig.  178—180.     Nemotelus  uliginosus  (L.),  Hinterleibszeichnung, 

cTu.  ?. 

gesiebt  lang  und  spitz,  über  der  Fühlerwurzel  zwei  in  der  Mitte  stark 
genäherte  gelbe  Querstriche.  Behaarung  des  Kopfes  und  Thorax 
dünn,  weißglänzend.  Hinterleib  oberseits  schwarz  mit  schmalem 
gelben,  an  den  Einschnitten  fleckenartig  erweitertem  Seitenrand 
und  dreieckigen  gelben  Flecken  am  Hinterrand  des  2.-4.  Seg- 
mentes (Fig.  179),  die  sich  zuweilen  als  Querbinden  bis  zum  Rand 
fortsetzen  (Fig.  180).  Unterseite  schwarz,  zuweilen  mit  ganz  schmalen 
gelben  Hinterrandsäumen.    Übrige  Merkmale  wie  beim  $.    5 — 6  mm. 

Nemotelus  pantherinns  (L). 
(J,.    Kopf    und    Thorax    glänzend    schwarz ,    grauweiß    behaart. 
Augen    nackt.     Fühler  schwarz;    über  der  Fühlerwurzel   ein   weiß- 
gelber dreieckiger  Fleck.    Untergesicht  kegelförmig,  spitz  (Fig.  167). 


Diptera,  Zweiflügler. 


139 


Thorax  mit  schmaler  gelber  Seitenstrieme  zwischen  Schulter  un( 
Flügelwurzel.  Scutellum  schwarz.  Flügel  glashell.  Schwinger  weißgelb 
Beine  weißlichgelb,  Schenkel 
außer  der  Spitze  und  ein  brei- 
ter Ring  der  Hinterschienen 
schwarz.  Hinterleib  gelb  mit 
schwarzem  Wurzelfleck  und 
zusammenhängendem  breiten 
schwarzen  Fleck  auf  dem  4.  und 
5.  Segment,  welcher  am  Hinter- 
rand des  4.  Segmentes  einen 
kleinen  dreieckigen  gelben 
Fleck  frei  läßt  (Fig.  181),  oder 
auch  der  große  P'leck  in  2  ge- 
trennte Flecke  oder  Binden 
aufgelöst.  Unterseite  gelb  mit  mehr  oder  weniger  ausgedehntem 
schwarzen  Wurzelfleck.  —  $.  Behaarung  des  Kopfes  und  Thorax 
sehr  kurz,  siberweiß.  Untergesicht  lang  vorgezogen,  spitz  (Fig.  168). 
Über  der  Fühlerwurzel  zwei  schräg  nach  vorn  ziehende  Quer- 
eindrücke. Hinterleib  oberseits  schwarz  mit  schmalem  gelben  Rand 
und  je  einem  dreieckigen  gelben  P'ieck  am  Hinterrand  des  2.  bis 
4.  Segmentes  (¥ig.  182).  Unterseite  schwarz.  Übrige  Merkmale 
wie  beim  (j'.     5  mm.     Gemein,  auf  Dolden,  in  Rohrbeständen. 

Nemotelus  frateriius  Lw. 

Nahe  verwandt  mit  JV.  pantherhius  und  in  der  Zeichnung 
wesentlich  mit  ihm  übereinstimmend,  unterschieden  durch  das  kurze, 
nur  wenig  vorgezogene  Untergesicht.     5  mm. 


Flg.  181,  6-  Fig.  182,'$. 

Fig.  181   u.    182.      Nemotelus  paniherinus 

(L.),  Hinterleibszeichnung,    (^  u.  $• 


Tabaiiidae,  Bremsen. 

Sehr  artenreiche  Familie,  große  robuste  bis  mittelgroße  Formen 
umfassend.  Körper  kräftig,  ge- 
drungen und  breit,  seltener 
schlank,  mit  großen,  den  Hinter- 
leib überragenden  Flügeln.  Kopf 
groß  und  flach,  breiter  als  der 
Thorax ,  wesentlich  breiter  als 
hoch,  fast  scheibenförmig,  hinten 
stark  ausgehöhlt.  Ocellen  zuweilen 
vorhanden,  meist  aber  fehlend 
oder  rudimentär.  Augen  sehr  groß, 
beim  (^  längs  der  Stirn  zusammen- 
stoßend, nackt  oder  behaart, 
gleichmäßig  oder  (bei  den  ^ 
häufig)  verschieden  fazettiert,  im 
letzteren  Falle  die  untere  Hälfte 
sehr  groß,  die  obere  äußerst  fein 
fazettiert,  bei  lebenden  und  frisch 
getöteten  Tieren  oft  mit  lebhaft 
roten,  grünen  und  blauen  Binden 
oder  Flecken.  Stirn  und  Unter- 
gesicht meist  mit  erhabenen  glänzenden  Längs-  oder  (^)uerschwielen. 
Fühler  3gliedrig,  von  verschiedener  Form,  alle  3  Glieder  lang  oder 


Tabniius  aiitti 


140 


K.  Grünberg, 


häufiger  das  1.  und  2.  kurz,  das  3.  lang,  stets  in  einen  gamicht 
oder  nur  undeutlich  abgesetzten  gegliederten  Endgriffel  auslaufend. 
Rüssel  meist  kurz  und  kräftig,  bei  einer  Gruppe  stark  verlängert. 
Taster  2gliedrig,  Basalglied  klein,  2.  Glied  beim  (J  klein,  kugelig 
oder  stummeiförmig,  beim  ^  gi'oß,  kegelförmig,  spitz,  seltener  klein. 
Körper  stets  dicht  bestäubt,  aber  meist  dünn  behaart.  Thorax  groß 
und  breit,  flach  gewölbt,  Quernaht  in  der  Mitte  breit  unterbrochen. 
Hinterleib  7gliedrig,  flach,  im  Umriß  kreisförmig,  oval  oder  streifen- 
förmig, meist  mit  Flecken,  Binden  oder  Striemen.  Flügel  (Fig.  184) 
groß  und  breit,  Costa  um  den  ganzen  Saum  herumlaufend,  /?4-|-5 
gegabelt,    die  Äste  stets  die  Spitze  zwischen  sich  fassend,   M  mit  3 


Fig.   184.      Tabanus  autiimnalis  L.,  Flügel. 

Ästen  aus  der  Discoidalzelle,  Cu  2  ästig,  der  hintere  Ast  häufig 
mit  An  kurz  gestielt.  Ax  vor  dem  Rand  endigend.  Flügel  häufig 
mit  dunkler  Zeichnung,  stets  am  Ende  vor  Sc  und  R^  ein  intensiver 
dunkler  Fleck  (Randmal,  Stigma).  Beine  kräftig,  Vorderhüften  ver- 
längert. Mittelschienen  stets,  bei  einer  Gruppe  auch  die  Hinter- 
schienen mit  2  Endspornen.     3  große  Haftläppchen. 

Entwicklung  in  der  Erde  oder  im  Wasser.  Larven  llgliedrig, 
meist  metapneustisch,  walzig,  drehrund  oder  etwas  abgeflacht,  vorn  und 
hinten  zugespitzt.  Kieferkapsel  einziehbar  mit  kräftigen  Mundhaken. 
Die  mittleren  Segmente  mit  Kriechwülsten  oder  retraktilen  Fuß- 
stumraeln.  Hinterstigmen  in  einer  endständigen  vertikalen  Spalte. 
Puppe  frei,  mit  deutlichen,  zuweilen  sehr  großen  Vorder-  und 
7  Paar  Hinterleibsstigmen,  Vorder- 
ende mit  symmetrisch  stehenden 
Höckern  und  Borsten,  Hinterleib 
mit  dorsalen  Dornengürteln,  End- 
segment in  6  kräftige  spitze 
Dornen  auslaufend. 

Für  die  deutsche  Süßwasser- 
fauna kommen  3  Gattungen  in 
Betracht. 


pellucens    (F.), 


Heptatoina  Meig.  (Hexa- 
toiiia  Meig.   Aut.) 
Mittelgroße  filzig  behaarte  Art 
mit  breitem  gedrungenen  Körper 
und   auffällig  langen  Fühlern.     Kopf  (Fig.  185)  breit,  gleichmäßig 
gewölbt,  hinten  stark  ausgehöhlt.    Augen  beim  $  zusammenstoßend. 


Diptera,  Zweiflügler. 


141 


kurz  und  dicht  behaart,  beim  $  breit  getrennt  und  nackt.  Ocelien 
fehlen.  Stirn  bei  J  und  $  über  den  Fühlern  mit  einer  scharfen 
Querfurche.  Fühler  auf  einer  erhabenen  Schwiele,  lang,  stab- 
förmig,  gerade  vorgestreckt,  1.  Glied  doppelt  so  lang  wie  das  2., 
dieses  in  der  Mitte  eingeschnürt,  3.  doppelt  so  lang  wie  die  beiden 
basalen  zusammen,  deutlich  4  ringelig.  Rüssel  kurz  und  kräftig 
mit  breiten  Labellen,  Taster  von  halber  Rüssellänge,  dick,  beim  ^ 
gebogen.  Thorax  abgerundet  quadratisch,  Hinterleib  Tgliedrig,  so 
breit  und  nicht  ganz  doppelt  so  lang  wie  der  Thorax,  hinten  etwas 
verschmälert.  Flügel  verhältnismäßig  klein,  den  Hinterleib  wenig 
überragend;  Geäder  wie  bei  Tabamis.  Beine  gedrungen.  Hinter- 
schienen ohne  Endsporne. 
Nur  1  Art: 

Heptatoma  pelincens  (F.)  (Fig.   186). 
Schwarz,    etwas  glänzend.     Kopf,   Thorax   und  Hinterleibsbasis 
dicht  grau    oder  graugelh  behaart.     Fühlerschwiele   nackt,    wie  die 
i-'ühler   schw\arz,    Taster   außen    schwarz    behaart.      Hinterleib    vom 
8.  Segment   an   schwarz    behaart,    unten    mit   grauen   Seitenflecken, 
Spitze    wieder   grau   behaart.     Hügel 
glashell  mit   kleinem  braunen   Rand- 
mal.     Beine    schwarz. 
Schienen      mit     Aus- 
nahme der  Spitze  und 
Tarsenwurzeln     weiß- 
lich. 13 — 14  mm.  Häu- 
fig an   stehenden  Ge- 
wässern.    Sticht  emp- 
findlich. 

Larven  (nach  F. 
Brauer,  Fig.  187)  vor- 
zugsweise in  Pfützen 
und  Zisternen,  oft  zahl- 
reich an  einem  Ort. 
Ausgestreckt  schlank, 
spindelförmig,  kontra- 
hiert durch  Einziehen  '""[{^ ,^X^",Z"' 
dervorderen  undhinte-  Nach  F.  Brauer, 
ren  Segmente  stumpf 
walzig.  Kieferkapsel  schmal,  komprimiert,  einziehbar.  Körper  1 1  glied- 
rig,  dicht  mit  zahlreichen  Längsfurchen  bedeckt,  schmutzig  weiß.  Ober- 
seite mit  brauner,  durch  mikroskopisch  feine  Behaarung  verur- 
sachter P'leckenzeichnung.  Vom  3.  Segment  an  kurze  Zwischen- 
segmente, oben  mit  ziemlich  langen  Borstenhaaren,  unten  mit 
mehreren  kreisförmigen  beborsteten  Kriechschwielen.  4.— 10.  Seg- 
ment oben  mit  2  mittleren  und  2  seitlichen  bedornten  Schwielen. 
Endsegment  auf  der  behaarten  Unterseite  mit  paariger,  durch  eine 
3seitige  Furche  eingefaßter  Afterschwiele,  ferner  mit  dem  vorstreck- 
baren, spitzen,  dünn  kegelförmigen  und  am  Ende  mit  einer  senk- 
rechten Spalte  zwischen  2  Wülsten  versehenen  Atemrohr.  Länge 
27—30,  Breite  in  der  Mitte  4  mm.  Entwicklung  bis  zur  Puppe 
in  etwa  3  Wochen. 

Puppen  in  feuchter  Erde  unter  Steinen,  in  Mauerspalten  von 
Zisternen,    unter   feuchtem  Laub  usw.     Kopf  jederseits    mit  einem 


Fi) 


Ifeßfa- 


Fig.    ISC.       Heptatotn 
.F.,    $. 


pellucens 


142  K.  Grünberg, 

kleinen  eine  Borste  tragenden  Wärzchen  über  der  P'ühlerbasis  sowie 
über  und  unter  der  Fühlerscheide.  Auf  den  Augen  ähnliche  etwas 
kleinere  Wärzchen.  Hinter  dem  Prothorax  auf  kleinen,  wenig  vor- 
ragenden zylindrischen  Erhöhungen  die  Vorderstigmen.  Flügel- 
und  Beinscheiden  bis  zum  Hinterrand  des  1.  Hinterleibssegmeiits 
reichend. 

Chrysops  Meig. 

Kleinere  Arten  mit  langen  Fühlern  und  ausgedehnt  dunkel 
gefärbten  Flügeln.  J  und  $  n^eist  verschieden  gezeichnet,  J 
dichter  behaart  und  etwas  kleiner  als  die  $• 

Kopf  halbkugelig,  kaum  breiter  als  der  Thorax.  Ocellen  deut- 
lich, beim  (j'  auf  einem  Höcker.  Augen  nackt,  beim  ^  auf  der 
Stirn  in  einem  Punkt  zusammenstoßend  oder  sehr  schmal  getrennt, 
beim  9  breit  getrennt  und  die  Stirn  mit  glänzend  schwarzer  Quer- 
schwiele. Untergesicht  senkrecht,  etwas  gewölbt,  mit  4  beim  (^ 
mehr,  beim  9  weniger  ausgedehnten  glänzenden  Schwielen,  2  seit- 
lichen unter  den  Fühlern  und  2  unteren  zwischen  Mundrand  und 
unterem  Augenrand.  Fühler  beträchtlich  länger  als  der  Kopf,  vor- 
gestreckt, Längenverhältnisse  der  Glieder  verschieden,  entweder 
alle  3  annähernd  gleich  lang  oder  das  1.  etwas  länger  als  das  2. 
und  das  3.  so  lang  wie  die  beiden  basalen  Glieder  zusammen ; 
1  Glied  meist  mehr  oder  weniger  verdickt,  3  stets  schlank,  an  der 
Wurzel  etwas  verdickt  und  deutlich  geringelt.  Rüssel  etwa  so  lang 
wie  der  Kopf,  Taster  beim  9  schlank,  weniger  kürzer  als  der 
Rüssel,  beim  ^  kurz.  Thorax  ein  wenig  länger  als  breit,  Hinter- 
leib so  breit  wie  der  Thorax  oder  etwas  breiter,  mit  nahezu  paral- 
lelen Seiten  rändern,  schwarz  mit  grauer  oder  gelber  Zeichnung 
oder  grau  bzw.  gelb  mit  schwarzer  Zeichnung.  Flügelzeichnung 
bestehend  aus  einem  breiten  dunklen  Vorderrandsaum,  damit  zu- 
sammenhängendem Fleck  vor  der  Spitze  und  breiter  dunkler,  zu- 
weilen durch  helle  Stellen  unterbrochener  Mittelquerbinde.  Geäder 
wie  bei  Tabanus.     Hinterschienen  mit  Endspornen. 

Fliegen  in  der  Nähe  von  Gewässern,  die  9  se^ir  lästige  Blut- 
sauger; an  den  braun  gezeichneten  Flügeln  und  den  im  Leben 
lebhaft  goldgrün  glänzenden  Augen  leicht  zu  kennen.  7  deutsche 
Arten. 

Entwicklung  im  Wasser. 

Eier  glänzend  schwarz,  in  Klumpen  von  ungefähr  250  Stück 
an  die  Blätter  von  im  "Wasser  stehenden  Pflanzen  abgelegt.  Schlüpfen 
nach  6  Tagen  aus. 

Larven  und  Puppen  s.  unten  bei  Chr.  caecutiens  und  relicttis. 

Artenübersicht. 

1.  Die  dunkle  Mittelbinde  der  Flügel  in  der  Discoidalzelle  mit 
einem  scharfen  hellen  Fensterfleck.  Chr.  marmoratus. 

—  Mittelbinde  der  Plügel  ohne  scharfen  hellen  P'ensterfleck.     2. 

2.  Körper  ganz  schwarz,  ohne  helle  Zeichnung,  Untergesicht 
ganz  glänzend,  fast  unbestäubt.  Chr.  sepulcralis. 

—  Wenigstens  der  Hinterleib  mit  gelber  oder  grauer  Zeich- 
nung, Untergesicht  stets  ausgedehnt  bestäubt  mit  glänzenden 
Schwielen.  3. 


Diptera,  Zweiflügler.  143 

3.  Beine  ganz  oder  überwiegend  hellbraun.  Chr.  nifipes. 

—  Beine  vorwiegend  schwarz.  4. 

4.  Hinterleib  nur  am  2.  Segnient  mit  größerem  gelben  Seiten- 
fleck (S)  oder  an  der  VVurzel  gelb  mit  kleinem  runden 
bzw.  größeren,  hinten  divergierenden  schwarzen  Fleck  auf 
dem  2.  Segment  und  hinten  schwarz,  Thorax  undeutlich  ge- 
striemt  (?).  5. 

—  Hinterleib  an  den  Seiten  ausgedehnt  gelb  (cf)  oder  an  der  Wurzel 
ähnlich  gezeichnet  wie  vorher,  aber  hinten  grau,  Thorax  sehr 
deutlich  gestriemt  ($).  6. 

5.  J.  Hinterleib  auf  den  mittleren  Segmenten  mit  gelben  Hinter- 

randsäumen. Chr.  quartratus. 

—  Hinterleib  ohne  helle  Hinterrandsäume.  Chr.  caeciitiens. 
9.  Hinterleib    auf    dem    2.    Segment    mit    kleinem    runden 

schwarzen  Fleck,    die   folgenden   Segmente  mit  gelben 
Hinterrandsäumen.  Chr.  qiiadratus. 

—  Hinterleib  auf  dem  2.  Segment  mit  größerem,  hinten  di- 

vergierenden schwarzen  Fleck  oder  ungefleckt,  die  fol- 
genden Segmente  ohne  Hinterrandsäume. 

Chr.  caecutiens. 

6.  (j.  Die   schwarzen  Flecke   auf  dem   2.-4.  Segment  kleiner, 

vorn  wenig  erweitert  (Fig.   190). 

Chr.  parallelogrammns. 

—  Die   schwarzen    Flecke   auf  dem   2.-4.  Segment  breiter, 

auf  dem  3.  und  4.  vorn  zu  breiten  Querbinden  er- 
weitert (Fig.  192).  Chr.  relictus. 
9.  Die  schwarzen  Flecke  auf  dem  2.  Segment  klein,  ge- 
trennt, 3.  und  4.  grau  mit  schwarzen  Vorderrandflecken 
(Fig.  191).                                  Chr.  parallelogranimus. 

—  Die   schwarzen  Flecke  auf  dem  2.  Segment  größer,    vorn 

vereinigt   und    mit   dem  Wurzelfleck    verschmolzen,    3. 
und  4.  Segment  mit  grauem  Hinterrandsaum  (Fig.  193). 

Chr.  relictus. 

Chrysops  raarmoratus  Rossi. 

J.  Schwarz.  Thoraxrücken  und  Scutellum  ziemlich  stark  glän- 
zend, gelblichgrau  behaart.  Hinterleib  schwarz  behaart,  am  2.  Seg- 
ment mit  gelblichem  Seitenrandfleck,  am  Hinterrand  des  2.-4. 
Segments  mit  dreieckigem  grauen  Mittelfleck,  ferner  die  Hinter- 
ränder vom  4.  Segment  an  gelblichgrau  behaart.  Fühler  und  Taster 
schwarz,  Untergesicht  mit  grauer  Bestäubung  und  glänzend  schwarzen 
großen,  am  Mundrand  vereinigten  Schwielen.  Vorderrandzeichnung 
der  Flügel  breit,  an  der  Wurzel  die  Basalzellen  ganz  ausfüllend, 
Spitzenfleck  groß.  Mittelbinde  in  der  Discoidalzelle  mit  einem 
scharfen  ovalen  Fensterfleck.  Beine  tief  schwarzbraun,  Mittel- 
schienen außer  der  Spitze  hellbraun. 

9.  Schwarz  mit  gelblichgrauer  Bestäubung  und  Zeichnung. 
Kopf  dicht  bestäubt,  Stirnschwiele  glänzend  schwarz,  Gesichts- 
schwielen ebenso  die  seitlichen  vorn  bis  zum  Mundrand  verlängert, 
aber  von  den  unteren  getrennt.  Fühler  schwarz  mit  hellbraunei 
Wurzel,  Taster  hellbraun,  Rüssel  schwarz.  Thorax  mit  2  mittleren 
schmäleren  weißlichen  und  seitlichen  breiteren  mehr  gelblichen 
Längsstriemen.  Pleuren  grau  bestäubt.  Hinterleib  an  der  Wurzel 
mit  großen  gelblichen  Seitenflecken,  oberseits  schwarz,  vom  2.  Seg- 


144  K.  Grünherg, 

ment  an  mit  großen  dreieckigen  grauen  Hinterrandflecken ,  vom 
'S.  Segment  an  mit  ebensolchen  seitlichen,  welche  längs  des  Hinter- 
randes mit  den  mittleren  zusammenhängen,  und  mit  ihnen  auf  den 
letzten  Segmenten  eine  breite  Binde  bilden,  welche  die  schwarze 
Grundfärbung  bis  auf  2  Vorderrandflecke  verdrängt.  Flügel  wie 
beim  J,  aber  die  Vorderrandbinde  an  der  Wurzel  nicht  auf  die 
hintere  Basalzelle  übergreifend.  Schenkel,  Schienen  und  Meta- 
tarsen  vorwiegend  hellbraun.     9—10  mm. 

Clirysops  sepulcralis  (F.). 

(J.  Ganz  einfarbig  schwarz,  Untergesicht  ganz  glänzend,  fast 
unbestäubt,  nur  mit  schmaler  gelbgrauer  Mittellinie.  Flügelzeich- 
nung scharf  umrandet,  Mittelbinde  homogen. 

*^.  Gleicht  im  wesentlichen  dem  J,  Mittelstrieme  des  Unter- 
gesichts etwas  breiter,  Thorax  ungestriemt,  bräunlich  behaart,  Hinter- 
leib mit  gelblich  oder  weißlich  behaarten  Hinterrändern.     7  mm. 

Chrysops  nifipes  Meig. 

(j.  Schwarz.  Thorax  und  Scutellum  oberseits  bräunlichgrau 
behaart.  Fühler  und  Taster  schwarz.  Untergesicht  gelblichgrau 
bestäubt  mit  großen  glänzendschwarzen  getrennten  Schwielen. 
Hinterleibssegmente  mit  schmalen  gelben  Hinterrändern,  welche  sich 
längs  des  Seitenrandes  fleckenartig  erweitern  und  mit  dreieckigen 
graugelben  mittleren  Hinterrandflecken  auf  dem  2. — 5.  Segment, 
welche  nach  hinten  schnell  an  Größe  abnehmen.  Die  dunkle 
Flügelfärbung  sehr  ausgedehnt,  an  der  Wurzel  die  Basalzellen 
•ganz  ausfüllend,  Spitzenflecke  groß.  Mittelbinde  ganz  homogen. 
Beine  hellbraun,  Basalhälften  der  Mittel-  und  Hinterschenkel  sowie 
die  Tarsenspitzen  schwarz. 

$.  Stirn  und  Scheitel  gelblichgrau  bestäubt,  Untergesicht  auf 
der  Mitte  glänzend  hellbraun,  die  gewöhnlichen  Schwielen  schwarz 
und  an  den  Augenrändern  zusammenhängend.  Unterseite  des  1. 
und  2.  Fühlergliedes  und  Taster  braun.  Thorax  mit  2  undeutlichen 
grauen  Mittelstriemen  und  gelbgrauen  Seiten.  Hinterleib  wie  beim 
(j,  auch  die  Unterseite  mit  gelben  Hinterrandsäumen.  Die  Flügel- 
zeichnung weniger  ausgedehnt  als  beim  J,  die  Mittelbinde  in  den 
Zellen  etwas  aufgehellt,  aber  ohne  scharfen  Fensterfleck.  Beine 
ganz  hellbraun,  nur  die  Knie  und  Tarsenenden  schwärzlich.  7  bis 
9  mm.     Selten. 

Clirysops  quadratns  Meig. 
(J.  Schwarz.  Thorax  und  Scutellum  etwas  glänzend,  bräunlich 
behaart.  Untergesicht  graugelb  bestäubt,  Schwielen  groß,  glänzend 
schwarz,  am  Mundrand  zusammenhängend.  Hinterleib  matt  sammet- 
schwarz,  gegen  die  Spitze  gelblichgrau  behaart,  2.  Segment  mit 
gelbem  Hinterrand  und  ausgedehnten  gelben  Seitenflecken,  welche 
einen  breiten  trapezförmigen  schwarzen  Fleck  freilassen-,  3.  Segment 
ebenfalls  mit  schmalem  gelben  Hinterrandsaum,  der  aber  seitlich 
nur  unbedeutend  erweitert  ist;  Unterseite  an  der  Wurzel  gelb, 
hinten  schwarz.  Flügelzeichnung  sehr  ausgedehnt.  Mittelbinde  mit 
der  Wurzelzeichnung  fast  ganz  zusammenfließend.  Beine  schwarz. 
Schienen  und  Metatarsen  der  Mittelbeine  sowie  die  hinteren  Meta- 
tarsen  hellbraun. 


Diptera,  Zweiflügler. 


145 


5.  Stirn  grau  bestäubt,  die  große  Schwiele  und  der  Scheitel 
glänzend  schwarz.  Untergesicht  graugelb  bestäubt,  Schwielen  groß, 
die  seitlichen  über  dem  Mundrand  in  der  Mitte  zusammenhängend. 
P'ühler  und  Taster  an  der  Wurzel  hellbraun,  auch  das  3.  P'ühler- 
glied  mit  heller  Wurzel.  Thorax  bräunlichgelb  behaart,  mit  2  grauen 
Mittelstriemen  und  grauen  Seitenlinien.  Pleuren  grau  bestäubt. 
1.  und  2.  Hinterleii)ssegment  ganz  gelb,  an  der  Wurzel  ein  größerer 
und  auf  dem  2.  Segment  ein  kleinerer  schwarzer  Fleck,  die  übrigen 
Segmente  schwarz  mit  gelben  Hinterrandsäumen  und  einem  drei- 
eckigen Hinterrandfleck  auf  dem  3.  und  4.  Segment.  Unterseite 
an  der  Wurzel  ohne  schwarze  Flecke,  auch  die  Seiten  des  3.  Seg- 
mentes ausgedehnt  gelb.  Flügel  an  der  Wurzel  weniger  ausgedehnt 
gelb,  Mittelbinde  homogen.  Schienen  und  Metatarsen  der  Mittel- 
und  Hinterbeine  hellbraun.    9  mm.     Selten. 


Chrysops  caecutiens  (L.)  (Fig.  188  u.  189). 

J.  Schwarz,  mit  ebensolcher  Behaarung,  Thorax  und  Scutellum 
glänzend,  die  Behaarung  gelblichbraun  untermischt,  unter  der  Flügel- 
wurzel dicht  hellbraun  behaart.  Untergesicht  lebhaft  hellgrau  be- 
stäubt, obere  und  untere 
Schwielen  am  Mundrand 
vereinigt.Fühler  undTaster 
schwarz.  Hinterleib  matt- 
schwarz,  Behaaiung  gegen 
die  Spitze  gelb  unter- 
mischt, 2.  Segment  mit 
ausgedehnten,  1.  und  3. 
mit  kleinen  gelben  Seiten- 
flecken, dieselben  Seg- 
mente auf  der  Unterseite 
mit  Ausnahme  der  Mitte 
gelb;  2.  Segment  oben  am 
Hinterrand  mit  einem 
ganz  kleinen  weißlichen 
Mittelfleckchen.  Flügel 
mit  Ausnahme  der  hin- 
teren Spitzenpartie  ganz 
dunkelbraun,  die  dunkle 
Färbung  auf  die  ganze 
Wurzelhälfte  ausgedehnt 
und  mit  der  Mittelbinde 
zusammenfließend.  Beine  schwarz 
Metatarsen  hellbraun. 

9.  Stirn  und  Untergesicht  grau  bestäubt,  seitliche  Gesichts- 
schwielen über  dem  Mundrand  vereinigt.  Thorax  lebhaft  gelbbraun 
behaart,  mit  zwei  bi'eiten  genäherten,  nur  vorn  deutlichen  grauen 
Längsstriemen  und  schärferen  grauen  Seitenstriemen.  Hinterleib 
grau  behaart,  1.  und  2.  Segment  oben  gelb,  die  übrigen  schwarz; 
auf  dem  1.  Segment  ein  schwarzer  Wurzelfleck,  auf  dem  2.  zwei 
vorn  vereinigte,  hinten  getrennte  Längsflecke,  welche  einen  drei- 
eckigen gelben  Hinterrandfleck  einschließen  und  bei  manchen 
Stücken  bis  auf  geringe  Reste  oder  ganz  fehlen.  Auf  dem  3.  Seg- 
ment   ein    mehr    oder    weniger    deutlicher    dreieckiger    graugelber 


Fig.   188.      Chrysops  caecutiens  (L.),    (^. 

die  mittleren  und  hinteren 


146 


K.  Grünberg, 


Mittelfleck,   zuweilen  noch  2  deutliche  gelbe  Seitenflecke.     Unter- 
seite   an    der    Wurzel    ausgedehnt    gelb,    hinten    schwarz.      Flügel 

wie  bei  Chr.  quadratus,  der 
Spitzenfleck  größer  und 
intensiver.  Beine  wie  beim 
J.     9—11  mm.     Häufig. 

Larve  (nach  Beling) 
ausgestreckt  13—15,  einge- 
zogen 10  mm  lang,  walzig, 
durchscheinend  mit  glatter 
glänzender  Oberfläche,  hell 
grünlichgelb  mit  braunem 
Hinterende.  Kieferkapsel 
sehr  klein,  braun.  ,5.  — 11. 
Segment  mit  je  4  ventra- 
len kräftigen  stummelarti- 
gen Kriechschwielen.  End- 
segment stumpf  kegelförmig, 
etwas  kürzer  und  wesentlich 
dünner  als  das  vorletzte, 
mit  einer  terminalen  Ver- 
tiefung, welche  den  sehr  kleinen  kegelförmigen,  am  Ende  vertikal 
gespaltenen  einziehbaren  Stigmenträger  enthält.  Unter  Wasser  im 
Schlamm  eines  Baches  gefunden. 

Puppe  (nach  Beling)  bis  13  mm  lang,  3  mm  dick,  glänzend 
bräunlichgelb.  Untergesicht  mit  4  kurzen  breiten,  eine  Querreihe 
bildenden  Zähnchen,  über  denen  je  2  steife  braune  Haare  stehen; 
weiter  oben  2  ähnliche,  breiter  getrennte,  mit  nur  einem  Haar  be- 
setzte Höcker.  Zwischen  Kopf  und  Thorax  2  ohrförmige,  nach 
hinten  divergierende  braune  Längsleisten.  Fühlerscheiden  kurz, 
kegelförmig,  der  Augenmitte  dicht  aufliegend.  Flügel-  und  Bein- 
scheiden bis  zum  Ende  des  2.  Hinterleibssegmentes  reichend.  Hinter- 
leib Qgliedrig,  1.  Segment  sehr  kurz  mit  in  der  Mitte  tief  aus- 
gebuchtetem Vorderrand,  3.-8.  Segment  vor  dem  Hinterrand  mit 
einem  Kranz  ungleich  großer,  rückwärts  gerichteter  und  nach  hinten 
allmählich  an  Größe  zunehmender  Borsten  und  Zähne.  Endsegment 
kurz,  an  der  abgestumpften  Spitze  mit  4  kräftigen  Zähnen,  die 
beiden  oberen  stärker  als  die  unteren  und  hakenartig  gebogen, 
zwischen  denselben  weiter  nach  oben  2  schwächere  dünne  Zähnchen. 


Fig.  189.     Chrysops  caecuiiens  (L.),    $• 


Chrysops  parallelogrammus  Zell. 

$.  Schwarz,  wenig  glänzend.  Hinterleib  ausgedehnt  gelb.  Stirn 
über  den  Fühlern  grau  bestäubt,  Untergesicht  lebhaft  graugelb,  die 
schwarzen  Schwielen  am  Mundrand  zusammenhängend.  Fühler  an 
der  Wurzel  wenigstens  auf  der  Unterseite  hellbraun.  Taster  schwarz. 
Thorax  lebhaft  gelblichbraun  behaart,  mit  2  schmalen  grauen  Rücken- 
striemen. Hinterleib  (Fig.  190)  an  den  Seiten  des  1.— 4.  Segmentes 
ausgedehnt  gelb,  an  der  Wurzel  ein  großer  schwarzer  Fleck,  auf  dem 
2. — 4.  Segment  je  ein  breiter  vorn  erweiterter  schwarzer  Mittelfleck, 
in  welchem  ein  3 eckiger  grauer  Hinterrandfleck  steht;  f).— 7.  Seg- 
ment schwarz,  auf  dem  5.  noch  ein  undeutlicher  grauer  Hinterrand- 
fleck. Unterseite  auf  der  Wurzelhälfte  gelb  mit  schwarzen  Mittel- 
flecken, hinten  schwarz.    Flügelzeichnung  wie  bei  Chrys.  sepulcralis. 


Diptera,  Zweiflügler. 


147 


Fig.  190.    ^.  Fig.   191.    5. 

Fig.    190    u.   191.      Chrysops  parallelo- 
grammus  Zell.,   (^  und  ^j  Hinterleibs- 
zeichnung. 


Beine  schwarz,    Schienen   und  Metatarsen  der  Mittel-  und  Hinter- 
beine hellbraun. 

5.  Stirn  und  Gesicht  lebhaft  gelb  bestäubt,  seitliche  Gesichts- 
schwielen über  dem  Mundrand  vereinigt.  Fühler  und  Taster  mit 
brauner  Wurzel.  Thoraxrücken  mit 
2  breiten  scharfen,  nur  schmal  ge- 
trennten oder  ganz  zusammen- 
fließenden mittleren  und  2  schmalen 
seitlichen  grauen  Längsstriemen. 
Scutellum  und  Pleuren  grau  be- 
stäubt. Hinterleib  (Fig.  191)  dicht 
filzig  grau  behaart,  1.  Segment  gelb, 
die  übrigen  vorwiegend  schwarz, 
aber  durch  die  Behaarung  grau 
erscheinend;  1.  Segment  mit 
schwarzem  Wurzelfleck,  2.  mit 
2  getrennten  schwarzen  Fleckchen 
auf  der  Mitte,  3.  am  Vorderrand 
mit  einer  aus  4  Flecken  gebildeten, 
in  der  Mitte  getrennten  schwarzen 
Zackenbinde.    Unterseite  wie  beim 

J.     Braune  Färbung  der  Beine  auch  auf  die  Schenkel  und  Schienen 
der  Vorderbeine  ausgedehnt.     9— -11  mm.     Selten. 

Chrysops  relictus  Meig. 
cf.     Sehr   ähnlich    dem    (j'    von    Chr  parallelogrammns,    unter- 
scheidet   sich    durch    die    Hinterleibszeichnung    (Fig.     192) :     die 
schwarzen     Flecke 
auf  dem  2.— 4.  Seg- 
ment   breiter,    be- 
sonders auf  dem  3. 
und  4.  Segment  zu 
breiten  Vorderraud- 
binden  erweitert. 

$.  Vom  9  von 
Chr.  parallelogram- 
wz«  ebenfalls  hau])t- 
sächlich  durch  die 
Hinterleibszeich- 
nung (Fig.  193)  zu 
unterscheiden:  der 
schwarze  Wurzel- 
fleck und  die  Flecke 


Fig.  192, 


Fig.  192  u.  193.   Chrysops  relictus  Meig., 
(-^  u.  Q     Hinterleibszeichnung. 


auf  dem  2.  Segment  ausgedehnter,  letztere  vorn  ver- 
einigt, hinten  durch  den  dreieckigen  Hinterrandfleck 
getrennt,  3.  und  4.  Segment  schwarz  mit  schmalem 
grauen  Hinterrandsaum  und  großem  dreieckigen 
Hinterrandfleck,  die  letzten  Segmente  vorwiegend 
grau.  Ferner  die  seitlichen  Gesichtsschwielen  zwar 
bis  zum  Mundrand  verlängert,  aber  in  der  Mitte 
getrennt.  9—11  mra.  Sehr  gemein,  die  gewöhn- 
lichste Art. 

Larve  (Fig.  194)  im  Wasser,  erwachsen  16  mm 
lang,  4  mm  breit,   llgliedrig,   walzig,  leicht  dorso- 


Fig.  194.     Chry. 
sops  relictus 
Meig.,  Larve, 
Ventralansicht. 


148  K.  Grünberg, 

ventral  abgeflacht,  an  beiden  Enden  zugespitzt,  gelblich  grau.  1 .  Seg- 
ment kurz  und  schmal,  2. — 9.  am  breitesten  und  von  gleicher  Länge, 
10.  und  11.  wieder  stark  verschmälert  und  verkürzt.  3.-9.  Seg- 
ment am  Hinterrand  mit  einem  um  das  ganze  Segment  herum- 
laufenden Wulst,  welcher  seitlich  mit  breit  abgerundeten  dicken 
Hautzapfen  am  stärksten  vortritt  und  ebenso  dorsal  2  breitere, 
etwas  mehr  vortretende  Wülste  bildet.  Hinterstigmen  an  der  Spitze 
des  kurzen  Endsegmentes,  dicht  nebeneinander  in  einer  kleinen 
braunen  Spalte. 

Puppe  bis  lö  mm  lang,  3—4  mm  dick,  braungelb.  Auf  der 
Stirn  zwischen  den  Fühlern  4  braun  gerandete  runde  lappenartige 
Vorsprünge,  die  mittleren  größer  als  die  seitlichen.  Dicht  unter 
der  Fühlerwurzel  2  Borsten,  unter  diesen  weiter  einwärts  2  weitere. 
Auf  dem  Scheitel  2  warzenförmige,  je  2  Borsten  tragende  Er- 
höhungen, am  Hinterkopf  und  Thoraxrücken  noch  mehrere  sym- 
metrisch stehende  Borstenpaare.  Vorderstigmen  am  Vorderrande  des 
Thorax  als  deutliche  schwarzbraune  Ringe.  Hinterleib  Sgliedrig, 
etwas  dorsoventral  abgeflacht,  Stigmen  auf  den  Seitenflächen  des 
1. — 7.  Segmentes  deutlich.  2.-7.  Segment  vor  dem  Hinterrand 
mit  einen  Dornenkranz,  die  Dörnchen  dorsal  und  seitlich  am 
stärksten,  ventral  nur  schwach  entwickelt,  nach  hinten  an  Stärke 
zunehmend,  am  6.  und  7.  Segment  am  kräftigsten.  8.  Segment  auf 
der  vorderen  Hälfte  mit  einer  ventralen,  meist  auf  der  Mitte  unter- 
brochenen Dornenreihe,  an  der  Spitze  in  6  kräftige  dicke  Dornen, 
4  dorsale  und  2  ventrale,  auslaufend.  Puppen  an  den  Ufern  von 
Gewässern,  von  Beling  im  Juli  im  Ufersand  eines  Wiesenbaches 
gefunden. 

Tabanus  L. 

Große,  robuste,  dünn  behaarte  und  dicht  bestäubte  Arten  mit 
breitem  gedrungenen  Körper;  Hinterleib  meist  mit  weißen  Flecken- 
reihen oder  ausgedehnten  rotgelben  Seitenflecken.  Kopf  breiter 
als  hoch.  Augen  groß,  nackt  oder  behaart,  beim  J  auf  der  Stirn 
in  langer  Linie  zusammenstoßend,  gleichmäßig  eng  fazettiert  oder 
unten  und  am  Hinterrand  sehr  fein,  vorn  und  oben  grob  fazettiert, 
beim  9  getrennt  und  gleichmäßig  eng  fazettiert.  Ocellen  fehlen. 
Stirn  des  $  meist  mit  glänzend  schwarzen  oder  braunen  Schwielen. 
Fühler  etwas  kürzer  als  der  Kopf,  1.  Glied  kurz,  2.  sehr  kurz, 
becherförmig,  nur  etwa  '/s  so  lang  wie  das  1.,  Endglied  länger  als 
das  1.  und  2.  zusammen,  kegelförmig  und  etwas  gebogen,  an  der 
breiten  Wurzel  oben  mit  einem  mehr  oder  weniger  deutlich  vor- 
tretenden, spitzen  oder  stumpfen  Höcker;  Endgriffel  nicht  abgesetzt, 
4gliedrig,  spitz  auslaufend.  Taster  beim  $  2gliedrig,  ziemlich  lang, 
kegelförmig,  etwas  gebogen,  dem  Rüssel  aufliegend,  beim  (J  kurz, 
knopfförmig.  Rüssel  kurz,  kräftig.  Thorax  so  breit  wie  der  Kopf, 
groß,  abgerundet  quadratisch,  ziemlich  flach.  Hinterleib  7  gliedrig, 
so  breit  wie  der  Thorax  oder  wenig  breiter,  oval,  meist  flach. 
Flügel  (Fig.  184)  groß,  den  Hinterleib  überragend,  glashell  oder 
mehr  oder  weniger  stark  getrübt;  oberer  Ast  von  i?4+5  mit  oder  ohne 
Anhang.  Beine  kräftig,  Vorderschienen  zuweilen  verdickt.  Hinter- 
schienen ohne  Endsporne. 

Sehr  artenreiche  Gattung.  Die  $  saugen  Blut,  stechen  empfind- 
lich und  fliegen  auf  Viehweiden,  auf  sonnigen  Wegen,  in  Wäldern, 


Diptera,  Zweiflügler. 


149 


auch   über  größeren  Wasserflächen;  c?  auf  Blüten  oder  auf  Wald- 
wegen im  Sonnenschein  fliegend. 

Entwicklung  meist  in  der  Erde,  einzelne  Arten  entwickeln 
sich  im  Wasser,  unter  den  deutschen  Tab.  autumnalis  L.  und 
sohtitialis  Meig.,  dessen  Larve  auch  in  Soolenteichen  lebt. 

Eier  lang  elliptisch,  ca.  2  mm  lang,  V,  mm  breit,  nach  der 
Ablage  zunächst  weiß,  dann  braun  und  schließlich  schwarz,  an 
Pflanzenstengel  oder  Grashalme  abgelegt  in  flach  kegelförmigen, 
um  den  Stengel  herumreichenden  Gelegen,  durch  eine  nach  der 
Ablage  erhärtende  Masse  zusammengekittet.  Schlüpfen  erst  nach 
14  Tagen  aus.  Bei  den  im  Wasser  sich  entwickelnden  Arten 
werden  die  Eier  an  Uferpflanzen,  Schilfhalme 
usw,  oder  auf  aus  dem  Wasser  hervorragende 
Steine  abgelegt. 

Larven  (Fig.  195)  weiß  oder  blaßgelblich, 
drehrund,  walzig,  llgliedrig,  an  beiden  Enden 
zugespitzt,  1. — 10.  Segment  annähernd  gleich 
lang,  11.  etwas  verkürzt.  Mundhaken  kräftig, 
parallel,  abwärts  gebogen,  am  unteren  Rande 
häufig  gesägt.  Augen  fehlen.  4.— 10.  Segment 
am  Vorderrand  ventral  mit  fleischigen,  höcker- 
artigen, fein  beborsteten  retraktilen  Fuß- 
stummeln ,  dorsal  mit  einem  Gürtel  feiner 
Dörnchen.  Stigmen  in  einem  vertikalen  Spalt 
an  der  Spitze  des  Endsegments.  10.  und  11. 
Segment  zuweilen  atenirohrartig  verlängert. 
Die  Larven  sind  Räuber.  Die  im  Wasser 
lebenden  finden  sich  unter  modernden  Pflan- 
zen, Steinen,  sind  ziemlich  beweglich,  schwim- 
men mit  schlängelnden  Bewegungen,  fressen 
jung  kleine  Crustaceen,  später  Insektenlarven, 
Schnecken,  Würmer,  auch  tote  Tiere  und 
fressen  sich  auch  gegenseitig  auf.  Überwintern 
ohne  Nahrung  zu  sich  zu  nehmen. 

Puppen  in  der  Erde,  auch  bei  als 
Larven  wasserbewohnenden  Arten,  oder  auch 
im  Wasser  bleibend  ( Tabamis  sohtitialis  Meig.) 
mit  deutlichen  Prothorakal-  und  Hinterleibsstigmen,  die  ersteren 
zuweilen  groß,  ohrförmig,  gelbbraun;  Körper  zylindrisch,  vorn  breit 
abgerundet  und  ähnlich  der  CÄryjo/^-Puppe  mit  symmetrisch  geord- 
neten Höckern.  Hinterleib  Bgliedrig,  2.-7.  Segment  vor  dem 
Hinterrand  mit  einem  Ring  anliegender  rückwärts  gerichteter  Domen, 
Endsegment   in  6  kräftige  Dornen  auslaufend. 

Tabanus  solstitialis  Seh  in.  (Meig.?). 
Augen  kurz  und  dicht  behaart,  beim  (^  dunkelgrün,  obere  Vs 
größer  fazettiert,  oben  stark  purpurglänzend,  unten  mit  2  Purpur- 
binden; beim  $  hellgrün,  kupferglänzend  oder  blaugrün  mit  3 
schmalen,  oft  gelb  gesäumten  Purpurbinden.  Stirn  des  ^  grau, 
unten  zwischen  den  Fühlern  mit  einer  runden  schwarz  glänzenden 
Schwiele,  von  welcher  eine  schmal  spindelförmige  schwarze  Strieme 
nach  oben  zieht,  am  Scheitel  mit  einem  schwarzen  Fleck.  Fühler 
rostgelb  mit  schwarzer  Spitze.  Taster  gelb  mit  weißgrau  und  schwarz 
gemischter  Behaarung,   beim   J  kugelig,  beim  $  breit  kegelförmig, 


195.       Larve    von 
Tabanus. 


150  K.  Grünberg, 

etwas  gebogen  und  scharf  zugespitzt.  Untergesicht  und  Wangen 
grau  bis  graugelb  bestäubt.  Thorax  und  Scutellum  schwarz  glän- 
zend, dünn  grau  bestäubt  mit  3  dichter  bestäubten  Längsstrieraen, 
auf  dem  Rücken  schwarz,  an  den  Seiten  braun  behaart.  Hinter- 
leib schwarz,  dünn  gr^u  bestäubt  und  graugelb  behaart,  mit  aus- 
gedehnten, von  der  Wurzel  bis  zum  3.  oder  4.  Segment  reichenden, 
nur  durch  eine  schwarze  Mittelstrieme  getrennten  rotgelben  Seiten- 
flecken. 2. — 6.  Segment  mit  weißlichen  dreieckigen  Rückenflecken. 
Unterseite  rotgelb  mit  schwarzer  Spitze  oder  auch  die  Wurzel  und 
eine  Mittelstrieme  schwarz.  Flügel  graubraun  getrübt,  an  der 
Gabelung  von  R4  +  b  kein  braunes  Fleckchen.  Beine  schwarz  mit 
rotgelben  Schienen,  Spitzenhälfte  der  Vorderschienen  schwarz, 
Hinterschienen  außen  mit  kurzer  gleichfarbiger,  gegen  die  Spitze 
schwarzer  Haarfahne.     15 — 18  mm. 

Puppe  (nach  F.  Brauer)  im  Wasser,  grün,  mit  großen  ohr- 
förmigen  Vorderstigmen. 

Tabaniis  autnmnalis  L.  (Fig.  183). 

Augen  nackt,  schwarz,  ungebändert,  beim  J  auf  der  Mitte  groß, 
unten  und  am  äußeren  Rande  fein  fazettiert.  Stirn  des  $  grau, 
am  unteren  Augenende  eine  schwarzbraune  glänzende  runde  Schwiele. 
Untergesicht  und  Wangen  grau.  P'ühler  schwarz.  Taster  beim  ^ 
weißlichgelb,  schlank  kegelförmig  und  scharf  zugespitzt,  beim  ^ 
dunkler,  oval,  Behaarung  weiß  mit  schwarz  vermischt.  Thorax  und 
Scutellum  schwarz,  etwas  glänzend,  Behaarung  dicht,  schwarz  und  grau, 
auf  dem  Rücken  5  graue  Längsstriemen.  Hinterleib  schwarz, 
schwarz  behaart,  mit  hellen  weiß  behaarten  Seitenrändern  und  3 
Längsreihen  weißer  Rückenflecke,  die  mittleren  breit  dreieckig, 
die  seitlichen  schräg  nach  hinten  und  außen  gerichtet;  Hinterrand- 
säume schmal  weißlich  und  ebenso  behaart.  Unterseite  schwarz  mit 
grauer  Bestäubung,  welche  eine  breite  schwarze  Mittelstrieme  frei- 
läßt, beim  (j'  die  Seiten  unter  der  Bestäubung  von  der  Wurzel  her 
gelbrot.  Flügel  graubraun  getrübt.  Beine  schwarz,  Schienen  grau- 
gelb,  weiß  behaart,  Spitzenhälfte  der  Vorderschienen  schwarz,  Haar- 
fahne der  Hinterschienen  grau,  mit  schwarzen  Haaren  untermischt. 
19 — 20  mm.     Weit  verbreitet  und  häufig. 

Larve  im  Wasser,  auch  in  Soolenteichen. 

Leptididae. 

Den  Tabaniden  nahestehende  Familie,  welche  aber  nur  kleinere 
oder  mittelgroße  Arten  mit  schlankem,  gestrecktem  Körper  und 
sehr  häufig  mit  gefleckten  Flügeln  umfaßt.  Kopf  ähnlich  wie  bei 
den  Tabaniden,  halbkugelig,  aber  etwas  schmäler  als  der  Thorax. 
Ocellen  vorhanden,  auf  einem  Höcker.  Fühler  kurz  mit  ebenfalls 
kurzem  Endglied,  welches  eine  Endborste  oder  einen  Endgriffel 
trägt.  Rüssel  kurz  und  dick,  selten  verlängert.  Taster  kürzer  als 
der  Rüssel.  Thorax  verhältnismäßig  kleiner  als  bei  den  Tabaniden, 
etwas  länger  als  breit,  ziemlich  hoch  gewölbt.  Hinterleib  meist 
lang,  oval,  walzen-  oder  kegelförmig.  Flügel  groß,  Geäder  wesent- 
lich wie  bei  den  Tabaniden,  724  +  5  gegabelt,  Mi,  2, 3  aus  der  Dis- 
coidalzelle,  Analzelle  offen  oüer  geschlossen.  Beine  schlank,  zu- 
weilen verlängert;  3  Haftläppchen.  Die  Fliegen  leben  räuberisch, 
sind  aber  keine  Blutsauger. 


Diptera,  Zweiflügler. 


151 


Larven  11-  oder  12gliedrig,  walzig,  mit  Mundhaken  und  horni- 
ger vorspringender  Oberlippe,  amphipneustisch  oder  mit  Tracheen- 
kiemen. Augen  vorhanden  oder  fehlend,  Körper  häufig  mit  Fort- 
sätzen, Fleischwarzen  oder  Kriechschwielen.  Hinterstigmen  gewöhn- 
lich auf  2  zapfenartigen  Stigmenträgem  an  der  oberen  Hälfte  des 
Endsegmentes.     Räuberisch,  in  der  Erde,  in  Holz  oder  im  Wasser. 

Puppen  frei,  am  Hinterleib  mit  Dornen-  oder  Borstengürteln, 
Endsegment  mit  Domen  oder  unbewehrt. 

Am  Wasser  eine  Gattung,  deren  Larven  sich  im  Wasser  ent- 
wickeln. 


Atherix  Meig. 

Mittelgroße  oder  kleinere  Arten  mit  gefleckten  Flügeln  und 
schlanken  Beinen.  Kopf  (Fig.  196)  halbkugelig,  hinten  etwas  gewölbt; 
Stirn  ziemlich  lang  und  flach,  Untergesicht 
kurz.  Augen  nackt,  beim  J  nahezu  oder  ganz 
zusammenstoßend,  den  stark  vortretenden 
Ocellenhöcker  zwischen  sich  fassend,  Stirn 
beim  5  etwa  V4  der  Kopfbreite,  Ocellen- 
höcker flach.  Fühler  kurz,  unter  der  Kopf- 
mitte, 2.  Glied  etwas  kürzer  als  das  1., 
3.  Glied  nieren-  oder  bohnenförmig,  nach 
unten  erweitert,  mit  nackter  oder  kurz 
gefiederter,  an  der  Basis  verdickter  Borste. 
Rüssel  kräftig  und  breit,  vorgestreckt, 
Taster  kürzer  als  der  Rüssel,  zugespitzt, 
etwas  gebogen,  mit  borstiger  Behaarung. 
Kopf,  besonders  beim  ^,  ziemlich  lang  und 
dicht  behaart.  Thorax  abgerundet  quadratisch,  mäßig  gewölbt,  Scu- 
tellum  halbkreisförmig,  Hinterleib  7gliedrig,  lang  oval  oder  streifen- 
förmig, Hypopygium  des  S  kräftig,  kolbenförmig.  Flügel  (Fig.  197) 
groß  und  breit,  den  Hinterleib  beträchtlich  überragend;  i^24-3  weit  vor 


Fig.  196. 
Athertx  tbis  (F.),   Kopf. 


Fig.   197.     Atherix  ibü  (F.),  Flügel. 


der  Spitze  in  den  Vorderrand,  R^J^h  gegabelt.  Äste  die  Spitze  um- 
schließend; All— 3  aus  der  Discoidalzelle,  J/4  mit  Cu\,  verschmolzen, 
5  weit  offene  Hinterrandzellen.  An  mit  6m  2  kurz  vor  dem  Rand 
verschmelzend,  daher  Analzelle  gestielt.  Ax  schwach  entwickelt; 
hintere  Querader  auf  der  Flügelmitte,  vordere  etwas  weiter  außer- 
halb. Beine  schlank,  Mittel-  und  Hinterschienen  mit  kurzen  End- 
spornen.  Fliegen  nur  an  stärkeren  Wasserläufen.  3  deutsche 
Arten.     Entwicklung  s.  unten  (A.  ibis). 


152  K.  Grünberg, 

Artenübersicht. 

1.  Beine   sehr  schlank,    hintere  Metatarsen    auffällig    lang    und 
verdickt.  A.  crassipes. 

—  Beine  ohne  besondere  Merkmale.  2. 

2.  Fühlerborste  ohne  deutliche  Fiederung,  Beine  gelb.      A.  Ibis. 

—  Fühlerborste  kurz  gefiedert,  Beine  schwarz.     A.  margiiiata. 

Atherix  crassipes  Meig. 
Schlanke  schmale  Art.  Kopf  und  Thorax  schwarz,  dünn  grau 
bestäubt  und  ebenso  behaart.  Schulterecken  gelb.  Flügel,  Rüssel 
und  Taster  schwarzbraun,  Fühlerborste  ohne  deutliche  Fiederung. 
Hinterleib  schwarzbraun,  glänzend,  mit  breiten  gelben  Hinten-and- 
binden,  Spitze  schwarzbraun.  Flügel  mit  heller  Wurzel-  und  bräun- 
lich getrübter  Spitzenhälfte,  zwischen  Ei  und  R2  +  3  ein  intensiv 
braunes  Randmal,  darunter  in  der  Quergegend  ein  verschwommener 
brauner  Fleck.  Schwinger  gelb  mit  dunkelbraunem  Kopf.  Beine 
sehr  schlank,  Vorder-  und  Mittelbeine  dünn,  gelb  mit  verdunkelten 
Tarsen,  Hinterbeine  dicker,  braun  mit  gelber  Wurzel,  Metatarsus 
verdickt  und  doppelt  so  lang  wie  die  4  folgenden  Glieder.  6 — 7mm. 
Stellenweise  häufig. 

Atherix  margiiiata  (F.). 
Schwarz,  etwas  glänzend,  Kopf  und  Pleuren  grau  bereift,  Stirn 
des  5  init  breiter  schwarzer  Längsstrieme;  Scheitel  und  Stirn  schwarz, 
Untergesicht,  Hinterkopf  und  Kehle  weiß  behaart,  beim  J  auch  das 
Untergesicht  schwarz  behaart.  Fühler  und  Taster  schwarz,  Fühler- 
borste kurz  gefiedert.  Thorax  beim  (j  schwarz,  beim  $  grau  be- 
haart, mit  2  schmalen,  hinten  abgekürzten,  beim  (5  undeutlichen 
grauen  Längsstriemen.  Hinterleib  schwarz  mit  hellgrau  bestäubten 
Segmenthinterrändern ;  die  Behaarung  entspricht  der  Färbung.  Unter- 
seite grau  bestäubt.  Flügel  grau  mit  etwas  verwaschenen  grau- 
braunen Flecken:  ein  kleiner  Fleck  auf  der  Mitte  der  Basalzellen, 
nur  in  der  oberen  oder  durch  beide  Zellen  gehend,  ein  großer 
Fleck  auf  der  Flügelmitte,  vom  Vorderrand  bis  hinter  die  Discoidal- 
zelle  reichend  und  hinten  verschmälert,  am  intensivsten  zwischen 
Ri  und  R2-I-3;  Spitze  und  äußere  Partie  des  Hinterrandes  ebenfalls 
verdunkelt.  Schwinger  wie  bei  crassipes.  Beine  schwarz,  Schenkel 
und  Schienen  etwas  heller,  bräunlich.  8— 9  mm.  Stellenweise  gemein. 

Atherix  ibis  (F.). 
Kopf  und  Thorax  schwarz,  grau  bestäubt,  Stirn  des  5  ^^f  der 
Mitte  nur  dünn  bestäubt.  Scheitel  und  Stirn  schwarz,  Untergesicht 
und  Hinterkopf  grau  behaart.  Fühler  schwarz  bis  schwarzbraun, 
Borste  ohne  deutliche  Fiederung;  Rüssel  und  Taster  schwarz. 
Thorax  oberseits  mit  schwarzer  oder  schwarz  und  grau  gemischter 
Behaarung,  mit  2  durchgehenden  grauen  Längsstriemen,  seitlich 
dicht  grau  bestäubt.  Hinterleil)  beim  (^  braungelb,  1.  Segment 
schwarz,  2.-4.  mit  schwarzen  basalen  Mittel-  und  Seitenflecken, 
5.  mit  schwarzer  Basalbinde,  6.  vorwiegend  schwarz,  7.  gelb;  Unter- 
seite gelb  mit  schwarzen  Mittelflecken;  Behaarung  entspricht  der 
Färbung;  beim  $  schwarz  mit  hellgrauen  Hinterrändern  und  gelblich- 
oder  weißlichgrauer  Behaarung.  Flügel  mit  braunen  Flecken 
(Fig.  197),    welche  3  von  dem   gleichfalls  verdunkelten  Vorderrand 


Diptera,  Zweiflügler. 


153 


ausgehende  Querltinden  Lüden:  die  1.  über  die  Mitte  der  Basal- 
zellen, die  2.  auf  der  Mitte,  über  die  Queradern  bis  zur  Spitze  der 
Analzelle  ziehend,  die  3.  von  der  Mündung  von  i?2+3  bis  zur  Spitze 
der  Discoidalzelle  reichend.  Schwinger  wie  bei  crassipes.  Beine 
braungelb,  Tarsenenden  und  Schenkelmitte  geschwärzt.  9 — 11  mm. 
Verbreitet  und  häufig. 

Eiablage.  Die  Larven  leben  nur  in  fließendem  Wasser.  Die 
$  setzen  sich  an  über  den  Wasserspiegel  hängenden  Baumzweigen  in 
Klumpen  zusammen  und  legen  ihre  weißlichen  Eier  ab,  die  zu  Klürap- 
chen  verklebt  werden.  Indem  immer  mehr  §  hinzukommen,  entsteht 
ein  traubenförmiger  Haufen  von  fest  aufeinandersitzenden  Fliegen, 
sehr  ähnlich  einer  Bienentraube.  Es  wurden  Trauben  von  16  cm 
Länge  und  10  cm  Breite  gefunden,  welche  etwa  10000  Fliegen  ent- 
hielten. Die  nach  der  Eiablage  absterl)enden  $  werden  von  den 
durch  die  ganze  Masse  zerstreuten  und  fest  verkitteten  Eihaufen 
zusammengehalten.  Die  jungen  Larven  sollen  sich  zunächst  von 
den  Leibern  der  Muttertiere  nähren,  bis  da- 
durch die  ganze  Masse  den  Zusammenhalt 
verliert  und  ins  Wasser  fällt. 

Larven  (Fig.  198)  grünlich,  walzig,  weich- 
häutig, llgliedrig,  vorn  zugespitzt,  mit  kräf- 
tigen ventralen  Fußstummeln  am  4. — 11.  Seg- 
ment und  2  langen,  gabelförmig  gespreizten, 
lang  und  dicht  behaarten  Ästen  am  Hinter- 
ende. Am  4. — 9.  Segment  nahe  dem  Vorder- 
rand 2  dorsale  und  2  lateroventrale  gekrümmte 
bewegliche  Dornen,  2  seitliche  etwas  längere 
Dornen  am  10.  Segment.  Fußstummel  muskulös, 
retraktil,  am  Ende  2  flache  halbkreisförmige, 
durch  eine  Furche  getrennte  Halbscheiben 
tragend,  welche  von  einem  Hakenkranz  um- 
stellt sind  und  deren  jede  außerdem  6  kräftige 
stark  gekrümmte  Haken  trägt.  Stigmen  fehlen. 
Atmung  durch  die  Haut  und  die  langen  Haare 
am  Hinterende  (Kiemen).  Länge  16 — 20  mm. 
Im  Wasser  an  untergetauchten  Pfählen,  auch 
an  den  aus  dem  Wasser  herausragenden  Teilen. 
Nach  T  0  u  r  n  i  e  r  sollen  die  Larven  von  Aas  und  ^'^"(k^  Larle  Nach 
Abfallstoffen  leben.  bufour. 


Empididae. 

Mittelgroße  bis  kleine,  schlanke,  meist  stumpf  gefärbte,  nackte 
oder  beborstete  Arten.  Kopf  ziemlich  klein,  kugelig  oder  wenig 
abgeflacht,  Augen  beim  (^  zusammenstoßend  oder  getrennt,  Ocellen 
vorhanden.  Fühler  Sgliedrig,  1.  und  2.  Glied  kurz,  Endglied  kegel- 
förmig, mit  Endgriffel  oder  Endborste.  Rüssel  kräftig,  kurz  oder 
verlängert,  meist  abwärts  gerichtet,  Taster  klein.  Thorax  im  Umriß 
oval,  ziemlich  hoch  gewölbt,  Hinterleib  kegelförmig,  lang,  beim  <^  mit 
kräftig  entwickeltem  Hypopygium,  beim  ^  spitz.  Flügel  gewöhnlich 
groß,  y?4-|-5  einfach  oder  gegabelt.  Discoidalzelle  vorhanden  oder 
fehlend,  Analzelle  klein,  selten  bis  zum  Hinterrand  reichend  oder 
ganz   fehlend.      Beine   meist  kräftig,   einzelne   Glieder  beim   (J   oft 


154  K.  Grünberg, 

verlängert  oder  stark  verdickt;  2  oder  3  Haftläppchen.  Fliegen 
räuberisch  von  Insekten  oder  von  Pflanzensäften  lebend. 

Larven  in  der  Erde  oder  in  Pflanzenmoder,  auiphipneustisch, 
walzig  mit  ventralen  Kriechschwielen.  Hinterstigmen  klein,  punkt- 
förmig, dorsal  am  Endsegment.     Puppen  frei. 

Von  den  zahlreichen  Gattungen  kommt  hier  nur  eine  in  Be- 
tracht. 

Hilara  Meig. 
Mittelgroße   bis    kleine,    schwarz,    grau    oder   rostgelb   gefärbte 
Arten    mit   schlankem  Körper.     Fühler   nicht   länger  als  der  Kopf, 
Endglied    schmal    kegelförmig,    spitz,    mit    2gliedrigem    Endgriffel. 
Rüssel  kräftig,  senkrecht,  so  lang  wie  der  Kopf  oder  etwas  kürzer. 
Taster   klein,    aufgebogen.     Thorax    kurzoval.     Hinterleib  7gliedrig, 
kegelförmig,    beim  5  spitz,    beim  (J  stumpf   mit  kolbig  verdicktem, 
dorsalwärts  umgeschlagenem  Hypopygium.  Flügel  (Fig.  199)  groß  und 
breit,  mit  stark  vorstretendem  Flügel- 
lappen, i?4+5  gegabelt,  Mm\t2  Ästen 
aus  der  von  Mund  Cu  gemeinsam  ge- 
bildeten Discoidalzelle,  An  noch  vor 
der  Discoidalzelle  in  Ctt  mündend,  nur 
als  feine  Falte  weiter  zum  Rand  fort 
gesetzt,  Ax  ganz  rudimentär.    Beine 
kräftig,  mehr  oder  weniger  beborstet, 
vorderer  Metatarsus  beim  ^  oft  sehr 
auffällig  verdickt.     Sehr  artenreiche 
Gattung.     Die  Fliegen    tanzen    mit 
kreisenden  Bewegungen  in  Mehrzahl 
oder  schwarmweise   über  stehenden 
Fig.  199.    Hüara  maura  (F.),  ^.    ^^^   fließenden   Gewässem ,   Wald- 
bächen, Tümpeln,  Regenpfützen,  stets 
an  schattigen  Stellen  und  so  nahe  über  der  Wasseroberfläche,   daß 
sie  diese  mit  den  Beinen  fast  berühren,    auch  in  Schwärmen  unter 
Bäumen  oder  in  Wäldern  in  den  durchfallenden  Sonnenstrahlen. 

Eine  sehr  merkwürdige  und  bei  den  Dipteren  in  entwickeltem 
Zustand  einzig  dastehende  Erscheinung  ist  die  Fähigkeit  mancher 
Arten,  zu  spinnen.  Sie  ist  um  so  merkwürdiger,  als  sie  wahr- 
scheinlich nur  den  J  zukommt.  Die  J  einiger  Arten,  z.  B.  auch 
der  unten  beschriebenen  H.  maura  (F.),  spinnen  aus  dem  Munde 
Fäden,  mit  denen  sie  die  erbeuteten  Insekten  umschlingen  und 
wehrlos  machen,  um  sie  dann  bei  ihren  Lufttänzen  auszusaugen. 
Die  Fäden  bilden  ein  grauweißes,  regelloses,  lockeres  Geflecht. 
Anders  verhält  sich  H.  sartor  Becker,  welche  in  den  Alpen  in  der 
Waldregion  unter  Bäumen  im  Sonnenschein  schwärmt.  Hier  spinnen 
sicher  nur  die  $ ,  und  zwar  kleine  milchweiße  opalisierende 
„Schleierchen",  welche  beim  Flug  mit  den  Hinter-  und  Mittelbeinen 
gehalten  werden  und  sich  als  äußerst  zarte  dichtgewebte  Plättchen 
von  etwa  2  mm  Längsdurchmesser  darstellen.  Beim  Flug  erscheinen 
sie  wie  in  der  Sonne  treibende  Schneeflocken.  Herkunft  und  Bedeu- 
tung dieser  Schleierchen  sind  noch  unklar.  Die  meiste  Wahrscheinlich- 
keit hat  die  Auffassung  von  M  i  k  f ür  sich,  wonach  sie  als  „aeronautische 
Apparate",  vielleicht  auch  als  Anlockungsmittel  für  die  5  dienen. 
Larven  in  der  Erde,  in  Wäldern  unter  der  Laubdecke,  im 
Mulm  hohler  Bäume. 


Diptera,  Zweiflügler.  155 

Im    Folgenden    werden    nur    die    häufigsten    am   Wasser    vor- 
kommenden Arten  beschrieben. 

Hilara  maiira  (F.)  (Fig.  199). 
Ganz  schwarz,  etwas  glänzend.  Kopf  matt  schwarz.  Thorax- 
rücken mit  3  nur  von  vorn  gesehen  scharf  hervortretenden  schwarz- 
braunen Längsstriemen  auf  grau  bestäubtem  Grund.  Pleuren  und 
Hüften  dünn  grau  bestäubt.  Hinterleib  dünn  weißlich  behaart. 
Hypopygium  des  S  leicht  kolbig,  aufgebogen.  Flügel  bräunlich 
grau  getrübt  mit  dunkelbraunem  Randmal.  Schwinger  schwarzbraun. 
Beine  schwarzbraun  bis  schwarz,  dünn  grau  behaart,  mit  schmal 
rotbraunen  Knien,  vorderer  Metatarsus  des  cf  verlängert  und  außer- 
ordentlich stark  verdickt.     4 — 5  mm. 

Hilara  lugubris  Zett. 
Größere  Art.  Tief  schwarz  mit  gleichfarbiger  Behaarung  und 
intensiv  geschwärzten  Flügeln.  Thoraxrücken  zart  gi-au  bereift  mit 
3  scharfen  schwarzen  Längsstriemen.  Pleuren,  Hüften  und  Schenkel 
ebenfalls  dünn  grau  bestäubt.  Hypopygium  des  cf  kolbig,  aufge- 
bogen. Beine  schwarz,  Knie  hellbraun,  vorderer  Metatarsus  des 
(j"  wenig  verdickt.     6—6,5  mm. 

Hilara  litorea  (Fall). 
Schwarzbraun,  der  ganze  Körper  dicht  hell  schiefergrau  be- 
stäubt, nur  beim  (J  der  Hinterleib  schwarzbraun.  Fühler  und 
Rüssel  schwarz.  Thoraxrücken  beim  (^  mit  einer  unscharfen  bräun- 
lichen Mittellängsstrieme,  beim  $  ganz  ungestriemt.  Flügel  glas- 
hell mit  blassen  Adern,  nur  C  und  Spitzenhälfte  von  i?^  braun. 
Schwinger  und  Beine  gelbbraun,  Tarsenenden  meist  gebräunt;  vorderer 
Metatarsus  des  J  stark  verdickt.     3—4  mm. 

Hilara  gallica  (Fall). 
Ahnlich  H.  h'torea,  aber  größer.  Körper  schwärzlich,  dicht 
grau  bestäubt,  Hinterleib  an  der  Wurzel  gelblichbraun.  Fühler 
ganz  schwarz.  Thoraxrücken  mit  2  schwärzlichen  Längsstriemen. 
Flügel  grau  getrübt  mit  bräunlichem  Randmal,  Adern  schwarzbraun, 
an  der  Wurzel  blaß  gelblich.  Schwinger  gelb.  Hüften  und  Beine 
braungelb,  Tarsen  schwarzbraun  bis  schwarz,  vorderer  Metatarsus 
beim  J  etwas  verdickt,  mit  braungelber  Wurzel.     4—4,5  mm. 

HUar^  lurida  (Fall). 
Ähnlich  !/.  gallica,  dunkler,  Thoraxbestäubung  dünn,  schwärz- 
lichgrau,   Kopf  sammetschwarz,   unbestäubt.     Flügel  dunkler,  grau- 
braun  getrübt,    Randmal   schwarzbraun.      Schwinger  schwarzbraun. 
Beine  ebenfalls  etwas  dunkler.  4,5—5,5  mm.  An  Waldbächen  häufig. 

Hilara  chorica  (Fall). 
Thorax  glänzend  schwarz,  Pleuren  zart  weißlich  bereift.  Kopf 
und  Hinterleib  matt  sammetschwarz.  Flügel  bräuniichgrau  getrübt 
mit  schwarzbraunem  Randmal.  Schwinger  schwarzbraun.  Hypo- 
pygium des  J  kolbig.  Beine  schwarzbraun.  Schienen  einfach,  außen 
mit  längeren  Wimperborsten,  vorderer  Metatarsus  des  c^  sehr  stark 
verdickt,  fast  kugelig.    3  mm.    Im  Frühling  an  Waldbächen  häufig. 


156  K.  Grünberg, 

Hilara  quadrivittata  Meig. 
Schwarz,  Kopf  und  Thorax  dicht  schiefergrau  bestäubt,  Thorax- 
rücken mit  4  glänzend  schwarzen  Längsstriemen,  die  mittleren 
schmal  und  scharf,  die  seitlichen  etwas  breiter,  weniger  scharf  und 
vorn  verkürzt.  Fühler  schwarz.  Hinterleib  schwarzbraun,  Hypo- 
pygium  des  (J  kolbig,  glänzend.  Flügel  grau  mit  braunem  Randmal. 
Schwinger  blaßgelblich.  Beine  braun,  von  der  Schienenmitte  an 
geschwärzt,  Schienen  mit  längeren  Wimperborsten,  vordere  Meta- 
tarsen  des  J  ziemlich  stark  verdickt.     4  mm.     Häufig. 

Hilara  tenella  (Fall). 
Ganz  blaß  bräunlich  gelb,  nur  auf  dem  Thoraxrücken  und  beim 
(5  an  der  Hinterleibsspitze  dunkler,  am  ganzen  Körper  zart,  grau- 
weiß bereift.  Fühler  schwarz.  Flügel  grau  getrübt  mit  ganz  blaß- 
braunem Randmal.  Schwinger  und  Beine  blaß  gelblich,  Tarsenend- 
glieder  schwarz.     3—4  mm.     Häufig. 

Dolichopodidae. 

Kleinere  schlanke,  meist  grün  glänzende,  mehr  oder  weniger 
stark  beborstete  Arten  mit  langen,  vorwiegend  gelben  Beinen. 
Kopf  halbkugelig,  Augen  groß,  bei  beiden  Geschlechtern  getrennt 
oder  beim  (J  zusammenstoßend,  oft  unter  den  Mundrand  herab- 
gehend. Ocellen  vorhanden.  Fühlerendglied  kegelförmig,  zuweilen 
sehr  kurz,  oder  streifenförmig,  mit  behaarter  oder  nackter  Rücken- 
oder Endborste.  Rüssel  meist  kurz  und  dick,  wenig  vorragend, 
Taster  kurz,  gewöhnlich  breit  plattenförmig,  dem  Rüssel  aufliegend. 
Scheitel  beborstet.  Thorax  länger  als  breit,  ziemlich  stark  gewölbt, 
meist  kräftig  Ijeborstet,  Hinterleib  5— 7gliedrig,  kegelförmig,  seit- 
lich zusammengedrückt,  zylindrisch  oder  oval  und  flach.  Hypo- 
pygium  des  (j'  oft  sehr  stark  entwickelt.  Flügel  ziemlich  groüs, 
mit  einfachem  Geäder,  alle  Adern  einfach,  nur  selten  M  gegabelt, 
Discoidal-  und  hintere  Basalzelle  verschmolzen,  Analzelle  klein 
oder  fehlend.  Flügelschüppchen  unter  der  Flügelwurzel  klein, 
stumnielförmig,  lang  gewimpert.  Beine  im  allgemeinen  lang  und 
schlank,  oft  mit  besonderen  plastischen  Merkmalen,  einzelne  Glieder 
auffällig  gebildet,  mit  Fortsätzen  oder  Anhängen,  oder  durch  starke 
Boborstung  ausgezeichnet.  2  Haftläppchen.  Die  P'liegen  leben 
räuberisch  von  kleinen  Insekten,  die  Mehrzahl  der  Arten  findet 
sich  in  der  Nähe  von  Wasserläufen,  in  Wiesen,  auf  Gräsern  und 
Büschen,  an  Waldbächen  usw.  Die  Arten  verschiedener  Gattungen 
halten  sich  immer  unmittelbar  am  Wasser,  an  größeren  Gewässern, 
Bächen  und  Tümpeln  auf  und  gehören  zusammen  mit  den  Ephy- 
driden  gerade  zu  den  tyi)ischsten  Vertretern  der  Uferfauna.  Sie 
tragen  viel  zur  Belebung  solcher  Örtlichkeiten  bei,  besonders  da  sie 
durch  ihr  lebhaftes,  munteres  Wesen  leicht  die  Aufmerksamkeit 
auf  sich  ziehen. 

Larven  soweit  bekannt  in  feuchter  Erde,  unter  faulem  Laub, 
in  Pflanzen-  und  Baummoder,  auch  in  lebenden  Pflanzen,  amphi- 
pneustisch  mit  kleinen  Stigmen,  walzig,  Hinterleibssegmente  mit 
ventralen  Kriechschwielen  oder  paarigen,  mit  Häkchen  oder  Dörn- 
chen  bewehrten  Fußstummeln.  Als  direkte  Süßwasserbewohnerin 
ist  noch  keine  Larve  bekannt  geworden. 

Puppen  frei,  selten  in  einem  Cocon. 


Diptera,  Zweiflüf!;ler.  157 

Übersicht    über    die    wichtigsten    am    Süßwasser 
vorkommenden   Gattungen. 

1.  Glänzend  grüne  oder  blaugrüne  Arten  mit  ausgedehnt  weißer 
Bestäubung,  besonders  der  spitz  kegelförmige  Hinterleib  mit 
intensivem  Silberglanz  und  häufig  mit  basalen  gelben  Seiten- 
flecken. 2. 

—  Leuchtend  grüne  oder  blaugrüne  oder  stumpfer  schwarzgrün 
bis  kupferig  glänzende  Arten,  helle  Bestäubung  außer  am 
Untergesicht  nie  mit  intensivem  Glanz  auftretend.  3. 

2.  1.  Fühlerglied  beborstet.  Argyra. 

—  1.  Fühlerglied  unbeborstet.  Leucostola. 

3.  Beborstung  und  Behaarung  an  Thorax  und  Hinterleib  blaß 
gelblich,  Beine  ganz  ohne  längere  Borsten.  Thrypticus. 

—  Beborstung  an  Thorax  und  Hinterleib  schwarz,  Beine  stets 
mit  längeren  Borsten.  4. 

4.  Untergesicht   gegen    den  Mundrand    nasenartig  vorspringend. 

TeliTiaturgus. 

—  Untergesicht  flach,  nicht  vorspringend.  5. 

5.  Hinterleib  oval,  walzig  oder  streifenförmig,  dorsoventral  ab- 
geflacht. 6. 

—  Hinterleib  kegelförmig,  seitlich  zusammengedrückt  und  höher 
als  breit.  9. 

6.  Fühlerendglied  dicht  und  lang  behaart,  beim  J  verlängert, 
kegelförmig,  beim  $  kurz;  hintere  Querader  kürzer  als  der 
Endabschnitt  von  M.  Campsicnemus. 

—  Fühlerendglied  bei  J  und  9  kurz,  unbehaart,  hintere  Quer- 
ader länger  als  der  Endabschnitt  von  M.  7. 

7.  Vorderschenkel    nicht   verdickt,   ohne   auffällige    Beborstung. 

Liancalus. 

—  Vorderschenkel  verdickt  und  wenigstens  beim  (^  auf  der 
Unterseite  gedornt.  8. 

8.  1.  Fühlerglied  kurz.  Hydi'oplionis. 

—  1.  Fühlerglied  lang,  stabförmig,  Vorderschenkel  sowie  die 
Vorder-  und  Mittelschienen  sehr  auffällig  beborstet.     Scelhis. 

9.  Fühlerborste    dicht   und    ziemlich    lang   behaart. 

Poecilob(»tlirus. 

—  Fühlerborste  nur  kurz  behaart  oder  fast  nackt.  10. 
10.  R4-1-5  und  il/ parallel  oder  schwach  konvergierend,   1.  liinter- 

randzelle  nicht  oder  nur  wenig  verengt.  Gyinnoptornus. 

—  R4-f5  und  >/ gegen  die  Spitze  stark  konvergierend,  1.  Hinter- 
randzelle stark  verengt.  Hercostomus. 

Argyra  Macq.  (Fig.  200). 

Mittelgroße,  schlanke,  lebhaft  grüne  oder  blaugrün  glänzende 
Arten,  Körper  ganz  oder  ausgedehnt  weiß  bestäubt,  Hinterleil)  bei 
dem  j^  meist  lebhaft  silberglänzend,  die  vorderen  Segmente  häufig 
mit  durchscheinenden  gelben  Seitenflecken.  Stirn  etwa  '/^  der  Kopf- 
breite, gegen  die  Fühlerwurzel  verschmälert.  Scheitel  zwischen  den 
Augen  etwas  eingesattelt,  Ocellen  auf  einem  Höcker;  2  Ocellar-  und 
2  Vertikalborsten,  die  letzteren  beim  (^  beträchtlich  schwächer  als 
die  ersteren.  Untergesicht  beim  $  etwa  '/.,  der  Kopfbreite,  beim  (^ 
nur  halb  so  breit,  parallelrandig,  nicht  bis  zum  unteren  Augoin-and 


158  K.  Grünberg, 

reichend.  Augen  dicht  behaart,  im  Leben  lebhaft  purpurglänzend. 
Fühler  kürzer  oder  länger  als  der  Kopf,  beim  $  stets  kürzer  als 
beim  (^,  1.  Glied  oben  beborstet,  2.  Glied  kurz  und  breit,  Endglied 
beim  (j  verlängert,  3  eckig,  meist  dunkelbraun,  beim  $  kurz  und 
spitz,  schwarz;  Borste  dicht  vor  der  Spitze  des  Endgliedes  einge- 
fügt, 2gliedrig,  kürzer  oder  länger  als 
die  Fühler,  nackt  oder  kurz  behaart. 
Rüssel  kurz  und  stumpf.  Taster,  be- 
sonders beim  ^,  blattförmig  verbreitert, 
aus  der  Mundöffnung  herausragend  und 
dem  Rüssel  aufliegend.  Tborax  kurz, 
abgerundet  quadratisch,  samt  dem  Scu- 
tellum  leuchtend  grün  oder  blaugrün, 
mit  langer  kräftiger  Beborstung;  Ober- 
seite weiß  bestäubt  oder  unbestäubt, 
Seitenränder  und  Pleuren  stets  weiß 
Fig.  200.  bestäubt,  Scutellum  auf  der  Oberseite  be- 

Argyra  diaphana  (F.).  J.  haai't  oder  Unbehaart.  Hinterleib  ziem- 
lich lang,  kegelförmig,  beim  cf  mit  7, 
beim  ^  ™it  5  deutlichen  Segmenten,  lebhaft  grün  glänzend,  beim  $ 
mehr  schwarzgrün;  Hypopygium  des  (^  klein,  abgerundet,  mit 
2  Paar  Anhängen,  die  äußeren  meist  schmal,  stabförmig,  die  inneren 
blattartig  verbreitert,  oval  oder  spitz.  Flügel  ziemlich  breit,  grau 
oder  bräunlich  gefärbt;  C  bis  zur  Mündung  von  M  reichend,  welche 
an  der  Spitze  liegt.  Sc  schwach,  nur  bis  zur  Mitte  von  R^  von 
diesem  deutlich  getrennt,  R^  dicht  vor  der  Mitte  des  Vorderrandes, 
selten  weit  davor  mündend,  M  auf  der  Mitte  zwischen  der  hinteren 
Querader  und  der  Spitze  nach  vorn  gebogen,  dann  in  der  alten 
Richtung  weiterlaufend.  Vordere  Querader  sehr  kurz,  dicht  an  der 
Wurzel  unter  dem  Ursprung  von  /f4  +  5,  hintere  unmittelbar 
hinter  der  Flügelmitte,  An  kurz,  vor  dem  Hinterrand  abbrechend. 
Schüppchen  lang  gewimpert,  Schwinger  gelb.  Beine  lang  und 
schlank,  mäßig  dichtbehaart.  Schienen  mit  Borstenreihen;  hinterer 
Metatarsus  zuweilen  kürzer  als  das  2.  Glied,  Klauen  und  Haft- 
läppchen klein.  —  Über  die  Lebensweise  schreibt  Schiner:  „Die 
prächtigen  Arten  finden  sich  an  Bächen,  wo  sie  entweder  an  be- 
feuchteten Steinen,  unmittelbar  am  Wasser  sitzen  oder  sumpfige 
Stellen  auswählen,  um  hier  ihr  munteres  Spiel  zu  treiben;  sie  sind 
sehr  scheu  und  schnell,  und  fahren  wie  Silberfunken  umher."  Und 
Kowarz:  „Die  Argyren  halten  sich  von  Mai  bis  September  an 
warmen,  sonnigen  Tagen  mit  Vorliebe  in  der  Nähe  von  Gewässern 
buschreicher  Auen  oft  in  Mehrzahl  auf;  sie  schwärmen  an  solchen 
Stellen  im  Kreisfluge,  oder  ruhen  auf  den  Blättern  niederer  Büsche 
und  Sumpfpflanzen,  wohl  auch  am  Boden,  auf  Schlamm  und  auf 
Steinen  aus  und  erfreuen  den  Beobachter  durch  ihr  munteres 
Treiben  und  durch  ihr  prächtiges,  weiß  silberschimmerndes  Kleid." 
Entwicklung  unbekannt  (s.  unten  bei  Leucostold).  15  deutsche 
Arten. 

Artenübersicht. 
Männchen. 

1.  Scutellum  unbehaart  {Argyra  s.  str.).  2. 
—  Scutellum  behaart  {Lasiargyra  Mik).                                         10. 

2.  Thoraxrücken  glänzend  weiß  bestäubt.  3. 


Diptera,  Zweiflügler.  159 

—  Thoraxrücken  unbestäubt.  5. 

3.  Stirn  und  Untergesicht  lebhaft  silberglänzend,  Fühler  so  lang 
wie  der  Kopf  oder  länger.  4. 

—  Stirn  und  Untergesicht  schwarz,   nur  schwach  weiß  bestäubt, 
Fühler  kürzer  als  der  Kopf.  A.  leucocephala. 

4.  Alle  Hüften  schwarz.  A.  argyria. 

—  Vorderhüften  gelb.  A.  argentina. 

5.  Hinterer  Metatarsus  länger  als  das  2.  Glied.  6. 

—  Hinterer  Metatarsus  so  lang  oder  kürzer  als  das  2.  Glied.    9. 

6.  Hinterleib  von  vorn  gesehen  vom  2.  Segment  lebhaft  silber- 
glänzend. 7. 

—  Hinterleib  in  jeder  Richtung  gesehen  nur  mit  dünner  weißer 
Bereifung,  ohne  starken  Glanz.  8. 

7.  Hinterer   Metatarsus   auf   der   Unterseite    lang    behaart    und 
mit  einer  langen  abstehenden  Borste.  A.  confinis. 

—  Hinterer  Metatarsus  unten  ohne  lange  Behaarung. 

A.  aiirjcollis. 

8.  Stirn  und  Untergesicht  glänzend  weiß.  A.  spoliata. 

—  Stirn    und    Untergesicht    sammetschwarz,    nur    bei    schräger 
Aufsicht  matt  weißlich  schimmernd.  A  atriceps. 

9.  Fühler  fast  doppelt  so  lang  als  der  Kopf.  A.  eloiigata. 

—  Fühler  nicht  länger  als  der  Kopf.  A.  grata. 

10.  Hinterleib  an  den  vorderen  Segmenten  mit  durchscheinenden 
gelben  Seitenflecken.  11. 

—  Hinterleib  ohne  gelbe  Seitenflecke.  13. 

11.  Hinterleib  von  vorn  gesehen  lebhaft  silberglänzend.  12. 

—  Hinterleib  ohne  weiße  Bestäubung.  A.  magnicornis. 

12.  Stirn,    Untergesicht    und   Thoraxrücken    glänzend    weiß   be- 
stäubt. A.  setimana. 

—  Stirn    und    Untergesicht   schwarz,   Thoraxrücken   unbestäubt. 

A.  diaphaiia. 

13.  Hinterleib    vom    2.    Segment    an    silberglänzend,    Schenkel 
glänzend  schwarz.  A.  hoffmeisteri. 

—  Hinterleib    nur   am  5.  und  6.  Segment  stark   silberglänzend, 
Schenkel  ausgedehnt  gelb.  A.  loewii. 

Weibchen. 

1.  Scutellum  unbehaart  (Argyra  s.  str.).  2. 

—  Scutellum  behaart  (Lasiargyra  Mik.).  8. 

2.  Fühler  etwas  länger  als  der  Kopf,  alle  Hüften  gelb. 

A.  elongata. 

—  Fühler    kürzer    als    der  Kopf,    Hüften    wenigstens    teilweise 
schwarz.  3. 

3.  Hinterhüften  ganz  oder  größtenteils   schwarz.  4. 

—  Hinterhüften  ganz  gelb.  7. 

4.  Hinterer  Metatarsus  länger  als  das  2.  Glied.      A.  aiiricollis. 

—  Hinterer  Metatarsus  so  lang  oder  kürzer  als  das  2.  Glied.     5. 

5.  Hinterhüften  ganz  schwarz,  Hinterleib  gewöhnlich  ohne  gelbe 
Seitenflecke.  6. 

—  Hinterhüften    wenigstens    an   der  Spitze  gelb,  Hinterleib  am 
2.  Segment  immer  mit  gelben  Seitenflecken.      A.  argentina. 

6.  Flügelschüppchen  gelb  gewimpert.  A.  argyria. 

—  Flügelschüppchen  schwarz  gewimpert.  A.  leucocephala. 


160  K.  Grünberg, 

7.  Hinterer  Metatarsus  länger  als  das  2.  Glied;    1.  und  2.  oder 
1.^3.  Hinterleibssegraent  mit  gelben  Seitenflecken. 

A.  confinis. 

—  Hinterer  Metatarsus  so  lang  wie  das  2.  Glied;  1. — 4.  Hinter- 
leibssegnient  mit  gelben  Seitenflecken.  A.  grata. 

8.  Vorderliüften  ganz  schwarz.  9. 

—  Vorderhüften  an  der  Spitze  gelb.  A.  niagnicornis. 

9.  Schenkel  vorherrschend  gelb.  A.  diaphana. 

—  Schenkel  außer  der  Spitze  glänzend  schwarz.     A.  hoffmeisteri. 

Argyra  argyria  (Meig.). 

cj.  Stirn  und  Untergesicht,  Thorax  und  Hinterleib  lebhaft 
silberglänzend.  Fühler  schwarzbraun,  so  lang  oder  wenig  länger 
als  der  Kopf,  Borste  so  lang  oder  länger  als  die  Fühler.  Taster 
schwarz.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß.  Thorax  lebhaft 
dunkelgrün  mit  2  undeutlichen  vorderen  schwarzen  Längsstriemen. 
Scutellum  unbehaart  und  unbestäubt.  Hinterleib  schwarz,  vom 
2.  Segment  an  silberglänzend,  mit  ausgedehnten  gelben  Seiten- 
flecken am  2.  und  3.,  kleineren  oder  undeutlichen  am  4.  Segment. 
Flügel  gelblichgrau  getrübt,  Adern  braun,  Schüppchen  mit  schwarzem 
Rand  und  schwarzen,  braunen  oder  hellen  Wimpern.  Beine  gelb; 
Hüften  schwarz,  an  den  Hinterbeinen  Spitzen  der  Schenkel  und 
Schienen  mehr  oder  weniger  ausgedehnt,  Tarsen  ganz  schwarz; 
hinterer  Metatarsus  etwas  kürzer  als  das  2.  Glied. 

$.  Stirn,  Untergesicht  und  Taster,  Seitenränder  des  Thorax 
und  Pleuren  silberglänzend.  Fühler  etwas  kürzer  als  der  Kopf. 
Hinterleib  schwärzlich  grün,  ganz  schwach  weiß  bestäubt,  meist 
ohne  gelbe  Flecke.  Schüppchen  blaß  bräunlich  oder  gelb  mit  eben- 
solchen Wimpern.  Vorderhüften  ganz  oder  in  größerer  Ausdeh- 
nung gelb,  Schenkel  und  Schienen  der  Hinterbeine  heller  als  beim 
(j.     4,5—6,5  mm.     Weit  verbreitet  und  häufig.     Mai — August. 

Argyra  argentina  (Meig.). 

(J.  Silberglänzende  Bestäubung  und  Scutellum  wie  bei  A. 
argyria.  F'ühler  merklich  länger  als  der  Kopf,  schwarzbraun  mit 
etwas  kürzerem  Endglied,  Borste  nicht  länger  oder  etwas  kürzer 
als  die  Fühler.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß.  Hinter- 
leibsflecke wie  bei  argyria.  Flügel  blaß  bräunlich  getrübt  mit 
braunen  Adern,  Wimpern  der  Schüppchen  meist  blaßgelb.  Vorder- 
hüflen  ganz,  Mittel-  und  Hinterhüften  wenigstens  an  der  Spitze 
gelb;  Beine  gelb,  Mitteltarsen  gewöhnlich  vom  2.  Glied  an  ge- 
bräunt, an  den  Hinterbeinen  Schenkel  und  Schienen  an  der  Spitze, 
Tarsen  ganz  schwarzbraun. 

5-  Fühler  kürzer  als  der  Ko))f,  Endglied  kurz  und  stumpf. 
Weiße  Bestäubung  wie  bei  argyria  5.  Hinterleib  wenigstens  am 
2.  Segment  immer  mit  gelben  Seitenflecken.  Fiügelschüppchen 
blaß  gewimpert.  Hinterhüften  wenigstens  an  der  Spitze,  Hinter- 
schenkel meist  ganz  gelb.     4 — 5  mm.     Verbreitet. 

Argyra  loiieocephala  (Meig.). 
cf.     Stirn    nur  bei  schräger  Aufsicht  weiß  schimmernd,  Unter- 
gesicht  ganz    sainmetschwarz.     Fühler    kürzer  als  der  Kopf,  Borste 
mindestens  doppelt  so  lang  wie  die  Fühler.     Wimpern  nm  hinteren 
Augenrand  weiß.    Thorax  dunkelgrün,  bis  vor  das  Scutellum  glänzend 


Diptera,  Zweiflügler.  Ißl 

weiß  bestäubt,  vorn  mit  2  schwärzlichen  Längsstriemen;  Pleuren 
weiß  bestäubt;  Scutellum  wie  der  Thorax,  unbestäubt.  Hinterleib 
wie  bei  argyria,  die  gelben  Seitenflecke  etwas  ausgedehnter  und 
schärfer,  die  weiße  Bestäubung  weniger  dicht.  Flügel  grau  getrübt 
mit  braunen  Adern,  Schüppchen  blaß  mit  schwarzer  Spitze  und 
schwarzen  Wimpern.  Hüften  schwarz  oder  nur  die  S])itze  der 
Vorderhüften  gelb,  Beine  vorwiegend  gelb  und  nur  die  Wurzel  der 
Vorderbeine,  Spitze  der  Schenkel  und  Schienen  sowie  Tarsen  der 
Hinterbeine  schwarzbraun  oder  vorwiegend  dunkel  und  nur  die 
Knie  und  Schienen  hell,  mit  allen  Übergängen  zwischen  beiden 
Extremen;  hinterer  Metatarsus  ein  wenig  kürzer  oder  so  lang  wie 
das  2.  Glied. 

5.  Stirn  und  Untergesicht,  Seitenränder  des  Thorax  und  Pleuren 
glänzend  weiß  bestäubt.  Hinterleib  schwärzlich  grün,  glänzend, 
ganz  dünn  weiß  bestäubt,  ohne  helle  Seitenflecke.  Flügel,  Schüpp- 
chen und  Schwinger  wie  beim  (5.  Vorderhüften  ganz  gelb,  Beine 
ganz  gelb,  nur  an  den  Hinterbeinen  die  Schienen-,  zuweilen  auch 
die  Schenkelspitzen  sowie  die  Tarsen  schwarzbraun.  5 — 8,5  mm. 
Weit  verbreitet  und  häufig.    Mai— September. 

Argyra  confinis  (Zett.). 
(^.  Stirn  und  Untergesicht  schwarz,  nur  bei  schräger  Aufsicht 
weiß  glänzend.  Fühler  etwas  länger  als  der  Kopf,  Borste  länger 
als  die  Fühler.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß  bis  braun. 
Thorax  glänzend  blaugrün,  Schultern,  Seitenränder  und  Pleuren 
weiß  bestäubt.  Scutellum  unbehaart.  Hinterleib  vom  2.  Segment 
an  silberglänzend,  2.  und  3.,  häufig  auch  das  1.  Segment  mit  gelben 
Seitenflecken.  Äußere  Hypopygialanhänge  mäßig  lang,  schmal, 
bräunlichgelb.  Flügel  gelblichgrau,  Schüppchen  gelb  mit  schwarzer 
Spitze  und  schwarzen  oder  braunen  bis  gelben  Wimpern.  Hüften 
schwarz  mit  gelber  Spitze,  Vorderhüften  in  ganzer  Ausdehnung 
gelblich;  Beine  vorwiegend  gelb,  Vorderschenkel  zuweilen  unten 
an  der  Spitze,  Vordertarsen  vom  2.  Glied  an  verdunkelt  oder  nur 
mit  schwarzem  Endglied,  an  den  Hinterbeinen  Spitze  der  Schenkel 
und  Schienen  sowie  die  Tarsen  geschwärzt,  oder  die  Tarsenwurzel 
hell;  Schenkel  dicht  und  lang,  Spitze  der  Hinterschenkel  fast 
borstig   behaart.     Hinterer  Metatarsus   fast  doppelt  so  lang  wie  das 

2.  Glied,  auf  der  Unterseite  lang  behaart,  an  der  Wurzel  mit  einer 
langen  abstehenden  Borste. 

$.  Stirn  und  Untergesicht  glänzend  weiß.  Fühler  etwas  kürzer 
als  der  Kopf.  Hinterer  Teil  des  Thorax  von  den  Hinterhüften  bis 
zur  Hinterleibswurzel,  Vorder-  und  Hinterhüften  gelb.  Hinterleib 
dunkelgrün,    schwach   weißlich    schimmernd,    1.    und    2.    oder   auch 

3.  Segment  mit  gelben  Seitenflecken.  Beine  gelb,  ohne  auffallende 
Behaarung.  4  —  6,5  mm.  Verbreitet,  aber  nicht  häufig.  Juni — 
August. 

Argyra  auricollis  (Meig). 
$.  Stirn  und  Untergesicht  schwarz,  bei  schräger  Aufsicht  weiß 
glänzend.  Fühler  länger  als  der  Kopf,  Endglied  schwarzbraun, 
Borste  etwas  kürzer  als  die  Fühler.  Wimpern  am  hintern  Augen- 
rand schwarz.  Thorax  leuchtend  blaugrün,  Schultern,  Seitenränder 
und  Pleuren  weiß  bestäubt.  Scutellum  wie  d(M-  Thorax,  unbehaart. 
Hinterleib    matt  schwarz    mit    leichtem    blaugrünen    Glanz,    vom    2. 


162  K.  Grünberg, 

Segment  an  mit  silberglänzender  Bestäubung,  die  aber  nur  von 
vorn  gesehen  deutlich  hervortritt;  Hypopygialanhänge  schwarz,  die 
äußeren  schmal,  fadenförmig,  die  inneren  kurz  und  breit  abgerundet. 
Flügel  mit  ziemlich  dunkler,  auf  der  vorderen  Hälfte  fast  schwärz- 
lich brauner  Trübung  und  schwarzbraunen  Adern;  Schüppchen 
bräunlich  mit  breit  schwarzem  Rand  und  schwarzen  Wimpern.  Hüften 
schwarz,  dünn  weißlich  bestäubt.  Beine  schwarz,  Knie  und  Schienen 
der  Vorder-  und  Mittelbeine  sowie  die  Wurzel  der  Vordertarsen 
gelb  oder  bräunlich;  Schenkel  lang  und  dicht  behaart;  Hinter- 
schienen dicht  gewimpert;  hinterer  Metatarsus  etwas  länger  als  das 
folgende  Glied,  innen  deutlich  gewimpert. 

5-  Stirn  und  Untergesicht,  Seitenränder  des  Thorax  und  Pleuren 
dünn  weiß  bestäubt.  Fühler  kürzer  als  der  Kopf,  Borste  fast  doppelt 
so  lang  wie  die  Fühler.  Wimpern  am  hintern  Augenrand  gelb. 
Hinterleib  schwarzgrün ,  weiße  Bestäubung  kaum  wahrnehmbar. 
Flügel  noch  stärker  und  gleichmäßiger  verdunkelt  als  beim  J. 
Spitze  der  Vorderhüften  gelblich,  Beine  vorwiegend  gelb,  an  den 
Vorder-  und  Mittelbeinen  die  Tarsenspitzen,  an  den  Hinterbeinen 
die  Spitzen  der  Schenkel  und  Schienen  sowie  die  Tarsen  schwarz. 
4,5—5,5  mm.     Verbreitet    und    stellenweise    häufig.     Juli — August. 

Argyra  spoliata  Kowarz. 

(j.  Stirn  und  Untergesicht  weiß.  Fühler  kaum  so  lang  wie 
der  Kopf,  Borste  fast  doppelt  so  lang  wie  die  Fühler.  Wimpern 
am  hinteren  Augenrand  weiß.  Thorax  glänzend  grün,  Schultern, 
Seitenränder  und  Pleuren  weiß  bestäubt.  Scutellum  unbehaart. 
Hinterleib  glänzend  dunkelgrün,  sehr  dünn  weißgrau  bereift,  am 
2.  und  3.  Segment  mit  gelben  Seitenflecken;  äußere  Hypopygial- 
anhänge klein  und  schmal,  gelb  mit  schwarzer  Spitze,  die  inneren 
abgerundet,  gelb  Flügel  blaß  bräunlichgelb,  Schüppchen  gelb  mit 
schwarzer  Spitze  und  fahlbraunen  Wimpern.  Vorderhüften  gelb, 
Mittel-  und  Hinterhüften  schwarz,  grau  bestäubt,  die  hinteren  mit 
gelber  Spitze.  Beine  gelb,  nur  die  Tarsen  von  der  Spitze  der 
Metatarsen  an  braun;  hinterer  Metatarsus  länger  als  das  2.  Glied. 
5  mm.     Nur  aus  Böhmen  bekannt. 

Argyra  atriceps  Lw. 

(^.  Stii'n  und  Untergesicht  sammetschwarz,  bei  schräger  Auf- 
sicht weiß  schimmernd.  Fühler  kaum  länger  als  der  Kopf,  Borste 
etwas  länger  als  die  Fühler.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand 
weißlich  oder  braun,  unten  schwarz.  Thorax  leuchtend  blaugrün, 
Schultern,  Seitenränder  und  Pleuren  weiß  bestäubt.  Scutellum  un- 
behaart. Hinterleib  glänzend  schwarzgrün,  ohne  Silberglanz  und 
helle  Flecke,  nur  mit  feiner  weißer  Bereifung,  welche  eine  schmale 
schwärzliche  Mittellängsstrieme  freiläßt.  Hinterleibsspitze  mit 
2  längeren  Borsten.  Äußere  Hypopygialanhänge  kurz,  braun.  Flügel 
bräunlichgrau  getrübt  mit  braunen  Adern,  Schüppchen  gelb  mit 
schmaler  schwarzer  Spitze  und  braunen  oder  schwarzen  Wimpern. 
Vorderhüften  gelblich,  Mittel-  und  Hinterhüften  schwarz,  weißlich 
bestäubt.  Beine  gelb,  Vorderschenkel  von  der  Wurzel  her  ver- 
dunkelt, an  den  Hinterbeinen  Spitze  der  Schenkel  und  Schienen 
sowie  die  Tarsen  schwarz;  hinterer  Metatarsus  länger  als  das  2.  Glied. 
5  mm.     Verbreitet,   aber  selten.     Mai — August. 


Diptera,  Zweiflügler.  163 

Argyra  elongata  (Zett.). 

^.  Stirn  und  Untergesicht  glänzend  weiß.  Fühler  fast  doppelt 
so  lang  wie  der  Kopf,  Borste  kürzer.  Wimpern  am  hinteren  Augen- 
rand weiß.  Thorax  glänzend  hlaugrün  oder  mehr  bronzefarben, 
Schultern  und  Pleuren  weiß  schimmernd.  Scutellum  unbehaart. 
Hinterleib  dunkelgrün  glänzend,  sehr  zart  weiß  bereift  und  nur 
am  Vorderrand  der  Segmente  weiß  schimmernd,  2.  und  3.  Segment 
mit  durchscheinenden  gelben  Seitenflecken.  Unterseite  gelb;  Hinter- 
leibsspitze mit  4  längeren  Borsten;  Hypopygialanhänge  schwarz- 
braun, die  äußeren  klein  und  schmal,  die  inneren  noch  kürzer  und 
breiter.  Flügel  bräunlichgrau  getrübt,  i?,  weit  vor  der  Mitte  in 
den  Vorderrand  mündend,  Jll  sehr  wenig  gebogen,  Schüppchen  gelb 
mit  schmaler  schwarzer  Spitze  und  schwarzen  Wimpern.  Hüften 
und  Beine  gelb.  Mittel-  und  Hinterhüften  an  der  Wurzel  mehr 
oder  weniger  ausgedehnt  grau  bestäubt,  Vordertarsen  von  der  Spitze 
des  Metatarsus  an,  Spitze  der  Hinterschienen,  zuweilen  auch  der 
Hinterschenkel  und  die  Hintertai-sen  braun  oder  schwarz;  hinterer 
Metatarsus  etwas  kürzer  als  das  2.  Glied. 

$.  Fühler  nur  wenig  länger  als  der  Kopf,  Borste  kaum  länger 
als  die  Fühler.  Die  gelben  Hinterleibsflecke  können  fehlen.  4  bis 
4,5  mm.     Verbreitet,     Mai— Juli. 

Argyra  grata  Lw. 

J.  Stirn  und  Untergesicht  glänzend  weiß.  Fühler  dunkel- 
braun mit  hellerem  Endglied,  so  lang  wie  der  Kopf,  Borste  länger. 
Wimpern  am  hintern  Augenrand  weiß.  Thorax  leuchtend  grün, 
Schultern,  Seitenränder  und  Pleuren  weiß  bestäubt.  Scutellum  un- 
behaart. Hinterleib  schwärzlich  grün,  ganz  zart  weiß  bereift,  2. 
und  3.  Segment  mit  ausgedehnten,  4.  und  1.  häufig  mit  kleineren 
gelben  Seitenflecken;  Spitze  mit  2  längeren  Borsten;  Hypopygial- 
anhänge bräunlichgelb,  äußere  ziemlich  breit,  innere  kürzer  und 
schmäler,  mehr  griffelförmig.  Flügel  bräunlichgrau  getrübt  mit 
blaßbraunen  Adern;  Schüppchen  gelb  mit  schwarzer  Spitze  und 
schwarzen  oder  hellen  Wimpern.  Hüften  und  Beine  blaßgelb,  nur 
die  Tarsen  gegen  die  Spitze  verdunkelt;  1.  und  2.  Glied  der  Hinter- 
tarsen  gleichlang. 

9-  Fühler  schwarz,  merklich  kürzer  als  der  Kopf,  Borste  be- 
deutend länger.  1.— 4.  Hinterleibssegment  mit  gelben  Seitenflecken, 
Unterseite  gelb.  Flügel  etwas  dunkler  als  beim  (J.  Mittelhüften 
von  der  Wurzel  her  ausgedehnt  geschwärzt  und  grau  bestäubt. 
4 — 4,5  mm.    Mai — August,  selten. 

Argyra  niagnicornis  (Zett). 
(J.  Stirn  und  Untergesicht  glänzend  weiß.  Fühler  wesentlich 
länger  als  der  Kopf,  Borste  dick,  nur  so  lang  wie  das  dunkelbraune 
Endglied.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß.  Tborax  leuch- 
tend blaugrün,  außer  einer  ziemlich  breiten,  auf  das  Scutellum  sich 
fortsetzenden  Mittelstrieme  zart  weiß  bereift,  Schultern,  Seiten- 
ränder und  Pleuren  dichter  weiß  bestäubt.  Scutellum  behaart. 
Hinterleib  glänzend  schwarzgrün,  2.  Segment  mit  großem,  3.  mit 
kleinem  gelben  Seitenfleck,  unbestäubt,  äußere  Hypopygialanhänge 
klein,  griffeiförmig,  schwarzbraun.  Flügel  graubraun  getrübt  mit 
dunkelbraunen  Adern,  Schüppchen  gelb  mit  schwarzer  Spitze  und 
blassen    Wimpern.     Hüften   schwarz,    weiß    bestäubt,    Vorderhüften 


164  K.  Grünberg, 

mit  gelber  Spitze.  Beine  gelb,  an  den  Vorder-  und  Mittelbeinen 
die  Tarsen  von  der  Spitze  des  1.  Gliedes  an,  an  den  Hinterbeinen 
die  Spitze  der  Schenkel  und  Schienen  sowie  die  Tarsen  schwarz- 
braun; ].  und  2.  Glied  der  Hintertarsen  gleich  lang. 

5^.  Stirn,  Untergesicht  und  Taster  weiß  bestäubt.  Untergesicht 
auf  der  unteren  Hälfte  jederseits  dicht  am  Augenrand  mit  einem 
kleinen  Höcker.  P'ühler  schwarz,  kaum  so  lang  wie  der  Kopf, 
Borste  länger.  Hinterleib  schwarzgrün  glänzend,  mit  sehr  zarter 
grauer  Bereifung  und  weiß  schimmernden  dreieckigen  seitlichen 
Vorderrandflecken  am  2.-5.  Segment.  Mitteltarsen  erst  vom  2.  Glied 
an  verdunkelt.     5,5  mm.     Verbreitet,  aber  selten.     Mai— Juli. 

Argyra  setimaiia  Lw. 

(j.  Stirn,  Untergesicht,  Thorax  und  Hinterleib  in  ganzer  Aus- 
dehnung lebhaft  silberglänzend.  Thorax  vorn  mit  2  schwärzlichen 
Längsstriemen.  Scutellum  behaart.  P'ühler  etwas  länger  als  der 
Kopf,  Borste  etwas  länger  als  die  Fühler.  Wimpern  am  hinteren 
Augenrand  weiß.  Hinterleib  am  2.  und  3.  oder  auch  am  4.  Seg- 
ment mit  durchscheinenden  gelben  Seitenflecken.  Äußere  Hypo- 
pygialanhänge  schmal  und  kurz,  schwarzbraun,  innere  breiter  und 
spitz,  gelb.  Flügel  bräunlichgrau  getrübt,  Schüppchen  gelb  mit 
breiter  schwarzer  Spitze  und  schwarzen  oder  braunen  Wimpern. 
Hüften  schwarz,  weiß  bestäubt.  Beine  vorherrschend  gelb,  Vorder- 
schenkel von  der  Wurzel  bis  vor  die  Spitze,  Vordertarsen  von  der 
Spitze  des  1.  Gliedes  an,  Mittelschenkel  oben  und  unten,  Spitze 
der  Schenkel  und  Schienen  sowie  die  Tarsen  der  Hinterbeine 
schwarzbraun  bis  schwarz;  Vorderschienen  und  vorderer  Metatarsus 
auf  der  Unterseite  fein  aber  deutlich  beborstet;  hinterer  Metatarsus 
länger  als  das  2.  Glied.     7  mm.     Selten.     Mai— Juli. 

Argyra  diaphana  (F.)  (Fig.  200). 

(j.  Stirn  und  Untergesicht  sammetschwarz,  bei  schräger  Auf- 
sicht weiß  schimmernd.  Fühler  schwarz  mit  dunkelbraunem  End- 
glied, etwas  länger  als  der  Kopf,  Borste  etwas  länger  als  die  Fühler. 
Wimpern  am  hinteren  Augenrand  schwarz,  bräunlichgelb  oder  weiß. 
Thorax  dunkel  blaugrün  glänzend,  vorn  mit  2  undeutlichen,  dicht 
genäherten  schwärzlichen  Längsstriemen,  Schultern,  Seitenränder 
und  Pleuren  dünn  weiß  bestäubt.  Scutellum  behaart.  Hinterleib 
schwarz,  mit  grünem  Glanz  und  ausgedehnten  durchscheinenden 
gelben  Seitenflecken  am  2.  und  3.  Segment;  von  der  Seite  gesehen 
zart  grau  bereift  mit  schmalen  weißlichen  Hinterrandsäumen,  von 
vorn  gesehen  lebhaft  silberglänzend;  Unterseite  des  L— 3.  Seg- 
mentes gelb;  äußere  Hypopygialanhänge  ziemlich  lang,  griffei- 
förmig, schwarzbraun,  innere  oval,  braun  oder  gelb.  Flügel  grau 
getrübt  mit  braunen  Adern,  Schüppchen  gelb  mit  breiter  schwarzer 
Spitze  und  langen  schwarzen  Wimpern.  Hüften  schwarz,  weiß  be- 
stäubt. Schenkel  schwarz,  Knie,  Schienen  und  Tarsen  der  Vorder- 
und  Mittelbeine  gelb.  Hinterschienen  gelb  mit  schwarzer  Spitze, 
Hintertarsen  schwarz;  hinterer  Metatarsus  etwas  länger  als  das 
2.  Glied. 

5-  Untergesicht  mit  2  kleinen  Höckern  wie  bei  A.  magni- 
cornis  9-  Fühler  etwas  kürzer  als  der  Kopf,  Borste  beträchtlich 
länger.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß.  Vordere  Thorax- 
hälfte   bis   auf   eine   breite  Mittelstrieme   weiß   bereift.     Hinterleib 


Diptera,  Zweiflügler.  165 

schwarzgrün  glänzend,  ohne  gelbe  Seitenflecke,  an  den  Seiten- 
rändern zart  weißlich  bereift.  Beine  gelb,  Oberseite  der  Vorder- 
schenkel bis  vor  die  Spitze,  Vorder-  und  Mitteltarsen  von  der 
Spitze  des  1.  Gliedes  an  verdunkelt,  an  den  Hinterbeinen  die  Spitze 
der  Schenkel  und  Schienen  sowie  die  Tarsen  schwarz.  6 — 7,5  mm. 
Weit  verbreitet  und  häufig.     Mai — August. 

Argyra  lioffmeisteri  Lw. 

(j'.  Stirn  und  Untergesicht  sammetschwarz,  bei  schräger  Auf- 
sicht weißlich  schimmernd.  Fühler  etwas  länger  als  der  Kopf,  End- 
glied schwarzbraun,  Borste  kaum  länger  als  die  Fühler.  Wimpern 
am  hinteren  Augenrand  schwarz.  Thorax  leuchtend  blaugrün,  vorn 
mit  2  undeutlichen  genäherten  schwarzen  Längsstriemen,  Schultern, 
Seitenränder  und  Pleuren  dünn  weiß  bestäubt.  Scutellum  behaart. 
Hinterleib  glänzend  blaugrün,  vom  Hinterrand  des  2.  Segmentes 
an  lebhaft  silberglänzend,  ohne  helle  Seitenflecke;  äußere  Hypo- 
pygialanhänge  griffeiförmig,  schwarz,  innere  breit,  zugespitzt,  braun. 
Flügel  grau  getrübt  mit  dunkelbraunen  Adern;  Schüppchen  gelb 
mit  breiter  schwarzer  Spitze  und  langen  schwarzen  Wimpern.  Hüften 
schwarz,  dünn  weiß  bestäubt;  Schenkel  glänzend  schwarz,  nur  die 
äußerste  Spitze  gelb,  Schienen  und  Tarsen  der  Vorder-  und  Mittel- 
beine heller  oder  dunkler  braun,  Hinterschienen  gelblich,  Spitze 
und  Hintertarsen  schwarzbraun;  hinterer  Metatarsus  etwas  länger 
als  das  folgende  Glied. 

5-  Unterscheidet  sich  von  A.  diaphana  $  nur  durch  die  bis 
auf  die  äußerste  Spitze  ganz  schwarzen  Schenkel.  6—8  mm.  Ver- 
breitet und  häufig.     Mai— Juni. 

Argyra  loewii  Kowarz. 
cf.  Stirn,  das  verhältnismäßig  breite  Untergesicht  und  die 
ziemlich  großen  breiten  Taster  weißlichgrau  schimmernd.  Fühler 
fast  so  lang  wie  der  Kopf,  Borste  länger  als  die  Fühler.  Wimpern 
am  hinteren  Augenrand  weißlich.  Thorax  glänzend  grün,  vorn  mit 
2  dunkeln  Längsstriemen,  Schultern  und  Pleuren  weiß  bestäubt. 
Scutellum  ziemlich  lang  schwarz  behaart.  Hinterleib  glänzend  grün, 
bronzegelb  oder  -braun;  \. — 4.  Segment  weißlich  bereift;  5.  und  6. 
silberglänzend;  äußere  Hypopygialanhänge  schmal,  schwarz,  innere 
länglich  oval,  gelbbraun.  Flügel  blaß  bräunlich,  Schüppchen  gelb, 
breit  schwarz  gerandet  und  schwarz  gewimpert.  Hüften  schwarz, 
weißlich  bestäubt.  Beine  gelb,  Vorderschenkel  außer  der  Spitze, 
Mittelschenkel  auf  der  Oberseite,  Hinterschenkel  an  der  Spitze  und 
Hintertarsen  schwarz,  Vordertarsen  von  der  Spitze  des  Metatarsus  an 
sowie  Wurzel  und  Spitze  der  Hinterschienen  braun;  hinterer  Meta- 
tarsus etwas  länger  als  das  2.  Glied.  6,.ö— 7  mm.  Nur  aus  Böhmen 
bekannt.     Juni — Juli,  nicht  selten. 

Argyra  festiva  (Meig.). 
(^.  Stirn  und  Untergesicht  schwarz.  Thorax  und  Scutellum 
glänzend  schwarz.  Hinterleib  am  L— 4.  Segment  silberblau  glän- 
zend ohne  helle  Seitenflecke,  von  der  Seite  gesehen  blaugrau,  3. 
und  4.  Segment  mit  schmaler  weißer  Vorderrandbinde;  die  letzten 
Segmente  schwarz.  Flügel  glashell.  Beine  gelb.  4  mm.  Bayern. 
Zweifelhafte  Art,  seit  Meigen  nicht  beobachtet. 


166  K.  Grünberg, 

Leucostola  Lw. 

Nächst  verwandt  mit  Argyra  und  mit  ihr  in  den  meisten  Merk- 
malen übereinstimmend,  unterscheidet  sich  durch  das  oben  unbe- 
borstete  1.  Fühlerglied  und  die  schwächer  beborsteten  Beine. 
Lebensweise  wie  bei  Argyra.     2  Arten. 

Entwicklung  s.  bei  Leuc.  vestita. 

Artenübersicht. 

Männchen. 

Hinterleib  am  2. — 6.  Segment  lebhaft  silberglänzend.        L.  vestita. 

Hinterleib  nur  am  5.  Segment  silberglänzend.  L.  mikii. 

Leucostola  vestita  (Wiedem.). 

$.  Stirn  und  Untergesicht  weiß  glänzend.  Fühler  beträchtlich 
länger  als  der  Kopf,  Endglied  groß  und  lang,  Borste  kürzer  als  die 
Fühler.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß.  Thorax  leuchtend 
dunkelgrün,  Schultern,  Seitenränder  und  Pleuren  weiß  bestäubt. 
Scutellum  unbehaart.  Hinterleib  schwärzlich,  fast  ohne  Metall- 
glanz, zart  weiß  bereift,  Unterseite  und  Seitenränder  der  vorderen 
Segmente  hellbräunlich;  von  hinten  gesehen  mit  scharfen  weißen 
Einschnitten,  von  vorn  gesehen  2.— 6.  Segment  lebhaft  silberglänzend; 
Hinterende  mit  2  längeren  gespreizten  Borsten;  äußere  Hypopygial- 
anhänge  kurz,  abgerundet,  schwarz,  innere  länger,  griffeiförmig, 
braun.  Flügel  grau  getrübt  mit  braunen  Adern;  Schüppchen  gelb 
mit  schwarzer  Spitze  und  braunen  Wimpern.  Hüften  schwarz,  dünn 
weiß  bestäubt,  Vorderhüften  an  der  Spitze  zuweilen  gelb.  Beine 
vorwiegend  gelb,  Oberseite  der  Vorderschenkel  gebräunt,  an  den 
Hinterbeinen  die  Schenkelspitzen  schwarzbraun,  Spitze  der  Hinter- 
ßchienen  und  die  Tarsen  mehr  oder  weniger  dunkel.  Hinterer 
Metatarsus  etwas  kürzer  als  das  2.  Glied. 

$.  Stirn  und  Untergesicht  lebhaft  weiß,  Scheitel  grün  glänzend. 
Fühler  kürzer  als  der  Kopf,  Borste  wesentlich  länger.  Hinterleib 
schwarzgrün  glänzend,  unbestäubt.  Vorderhüften  an  der  Spitze 
ausgedehnt  gelb,  Vorderschenkel  ganz  gelb,  Spitze  der  Hinter- 
schenkel nur  schmal  schwarzbraun.  3,5—4,5  mm.  Weit  verbreitet 
und  stellenweise  häufig.     Juli— August. 

Larve  von  Beling  in  sandigem  Schlamm  am  Ufer  eines  aus- 
trocknenden Bachbettes  gefunden:  bis  10  mm  lang,  1  mm  dick, 
walzig,  I2gliedrig  mit  deutlicher  Segmentierung,  glänzend  gelblich- 
weiß, durchsichtig.  Kieferkapsel  klein,  schwarz.  Aftersegment  am 
Ende  mit  3  dorsalen  und  2  ventralen  größeren,  etwas  weiter  hinten 
stehenden  kegelförmigen  Hautzapfen,  der  mittlere  dorsale  kleiner 
als  die  beiden  seitlichen.  Hinterstigmen  unter  den  dorsalen  Zapfen, 
kreisrund,  hell  gelblichbraun. 

Puppe  (nach  Beling)  4  mm  lang,  1,5  mm  dick,  bauchig 
kegelig,  zart,  schmutzig  gelblich,  etwas  glänzend,  am  Kopf  mit  einer 
kurzen  abgestumpften  Spitze.  Auf  der  Stirn  4  paarweise  stehende 
kurze  steife  Haare,  die  oberen  zu  beiden  Seiten  des  Fortsatzes, 
die  unteren  bedeutend  näher  zusammenstehend.  Vorderstigmen 
dünn  ausgezogen,  nach  vorn  divergierend.  Beinscheiden  wesentlich 
länger  als  die  Flügelscheiden,  bis  zum  Ende  des  6.  Hinterleibs- 
segmentes reichend.  Hinterleib  9gliedrig,  1.— 8.  Segment  mit  einer 
dichten  dorsalen  Querreihe  ungleich  langer  Borstenzähnchen.    Eud- 


Diptera,  Zweiflügler.  167 

Segment  beim  J  kurz  und  dünn,  an  der  Spitze  leicht  ausgebuchtet 
und  ebenfalls  mit  einer  Querreihe  dorsaler  Borstenzähnchen. 

Leucostola  mikii  Kowarz. 
J.  Stirn,  das  ziemlich  breite  Untergesicht  und  Taster  weiß 
glänzend.  Fühler  so  lang  wie  der  Kopf,  Borste  bedeutend  länger. 
Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß.  Thorax  glänzend  grün, 
Schultern,  Seitenränder  und  Pleuren  weiß  bestäubt.  Scutellum  un- 
behaart. Hinterleib  am  1.— 4.  Segment  glänzend  grün,  dünn  weiß 
bereift,  5.  Segment  lebhaft  silberglänzend,  6.  glänzend  schwarz;  am 
Hinterende  4  kurze  abstehende  Borsten;  äußere  Hypopygialanhänge 
klein,  rund,  schwarz,  innere  griffelartig,  braungelb.  Flügel  glashell. 
Schüppchen  gelb  mit  schwarzer  Spitze  und  schwarzen  Wimpern. 
Hüften  schwarz,  weiß  bestäubt,  nur  an  der  äußersten  Spitze  gelb; 
Beine  gelb,  wie  bei  Z.  vestita.  3,3  mm.  Nur  aus  Böhmen  bekannt. 
Juli. 

Thrypticus  Gerst.  (Fig.   201). 

Stirn  am  Scheitel  erweitert,  gegen  die  Fühlerwurzel  verengt. 
Untergesicht  bei  Thr.  bellus  bei  (^  und  $  fast  gleich  breit,  ca.  Vs 
der  Kopf  breite,  parallelrandig,  beim  $  von  s^naragdinus  fast  linien- 
förmig  schmal.  Scheitel  ohne  Ocellen- 
höcker,  mit  2  oder  4  kräftigen  Borsten. 
Fühler  sehr  kurz,  Endglied  fast  halbkugel- 
förraig.  Borste  beträchtlich  länger  als 
der  Kopf,  nackt.  Rüssel  sehr  kurz.  Tho- 
rax auf  der  vorderen  Hälfte  nur  kurz 
behaart,  längere  Borsten  nur  an  den 
Seiten  und  vor  dem  Scutellum;  alle 
Borsten  fahlgelblich.  Hinterleib  beim 
$  mit  7,  beim  $  mit  5  deutlichen  Seg- 
menten, mit  anliegender  zai'ter  gelblicher 
Behaarung.  7.  Segment  beim  cf  (Hypo- 
pygium)    stark    verlängert    und    ventral - 

wärts    eingeschlagen    (Fig.   201),    äußere       Fig.  201.    Thrypiicu& 
Anhänge    lanzettlich,   zugespitzt,    innere  ragdinus  Q^x&t.,  ^ , 

schmal,   griffeiförmig,    in   einen    dünnen 

Faden  auslaufend  und  lang  behaart;  Penis  lang,  borstenförmig. 
5  mit  kräftigem  Legebohrer.  C  bis  zur  Mündung  von  M  an  der 
Spitze  reichend.  Sc  schwach,  /?,  bis  zum  1.  Drittel  reichend,  Wurzel 
von  ^4-f  5  dicht  hinter  der  von  /?2+3  nahe  an  der  Flügelurzel,  vordere 
Querader  äußerst  kurz,  hintere  auf  der  Flügelmitte.  Beine  lang 
und  derb,  ganz  ohne  längere  Borsten  außer  einzelnen  an  den  Hüften, 
hinterer  Metatarsus  beträchtlich  kürzer  als  das  2.  Glied.  Fliegen 
in  Rohrbeständen.     2.  Arten. 

Entwicklung  von   Thr.  smaragdinus  Gerst.  (nach  Lübben): 

Eier  an  die  Innenwand  von  Schilfhalmen  abgelegt,  welche  das 
$  mit  seinem  harten  Legebohrer  durchbohrt. 

Larven  2jährig,  begeben  sich  im  Herbst  zur  Überwinterung  in 
den  Wurzelstock  und  steigen  im  Frühjahr  in  den  jungen  Trieben  auf- 
wärts, immerin  dem  heranwachsenden  zarten  Gewebe  bleibend,  so  daß 
sich  die  Fraßspur  vom  Wurzelstock  aufwärts  durch  den  ganzen  Halm 
verfolgen  läßt.  Larve  (Fig.  202)  im  Frühjahr  7—8,  erwachsen  ca.  12  mm 


168 


K.  Grünberg, 


lang,  gestreckt  walzig,  peripneustisch,  mit  8  seitlichen  Stigmen- 
pa4iren,  glatt,  glashell  und  durchscheinend,  mit  8  ventralen  an  den 
Segmentgrenzen  liegenden ,  aus  paarigen 
Anlagen  verschmelzenden  Kriechwülsten, 
welche  mit  kleinen  rückwärts  gekrümmten 
Chitinhäkchen  besestzt  sind  und  außerdem 
eine  Reihe  größerer  stiftförmiger  Gebilde 
mit  sternförmig  erweiterten  Enden  tragen. 
Mandibeln  kräftig,  asymmetrisch.  Die  reife 
Larve  frißt  vor  der  Verpuppung  am  oberen 
Ende  des  Internodiums  einen  Gang  quer 
zur  Oberfläche,  das  Ge- 
webe bis  auf  die  äußerste 
feine  Schicht  durchnagend. 
Diese  Stellen  sind  als 
kreisrunde  „Fenster"  von 
außen  sichtbar. 

Puppe  (Fig. 203)  mit 
auffallend  starken  paari- 
gen, der  Stirn  aufsitzen- 
den, speerspitzenartigen 
und  an  der  vorderen  Kante 
gezähnten  Bohrhörnern, 
welche  zum  Durchstoßen 
der  das  P'lugloch  ver- 
schließenden äußeren  Ge- 
weheschicht dienen.  Alle 
Stigmen  auffällig  verlän- 
gert, finger-  oder  hornför- 
mig  und  scharf  zugespitzt, 
I  )thorakal8tigmen  kürzer,  Hinterleibsstigmen  besonders  stark  ver- 
längert. Hinterleibssegmente  nahe  dem  Hinterrand  mit  dorsalen 
Dornengürteln.  Beim  Ausschlüpfen  bleibt  die  Puppenhülle  in  dem 
Flugloch  stecken,  aus  dem  sie  zur  Hälfte  hervorragt. 

Artenübersicht, 
Größere  Art  von  2,5—3,8  mm  Länge,  Beine  ganz  gelb. 

Till',  sniaragdinns. 

Kleine  Art  von  1,5  mm  Länge,  Beine  dunkel  mit  gelben  Schenkel- 

si)itzen.  Thr.  bellus. 

Tliiypticus  smaragdiniis  Gerst.  (Fig.  201). 
Stirn  und  das  fast  linienförmig  schmale  Untergesicht  dunkel- 
grün glänzend,  Thorax  und  Hinterleib  leuchtend  grün,  Bel)orstung 
und  Behaarung  blaßgelblich,  ebenso  die  Scheitelborsten.  P'ühler 
schwarz,  Borste  hellbraun.  Hypopygium  des  J  gegen  die  Spitze 
hellbraun,  Anhänge  gelb.  Flügel  grau,  am  Vorderrand  dunkler, 
mehr  graubraun  gefärbt  mit  schwarzbraunen  Adern.  Schwinger  gelb. 
Beine  ganz  gelb,  nur  die  Mittel-  und  Hinterhüften  beim  (j  an  der 
Wurzel,  beim  $  bis  über  die  Mitte  gebräunt.  2,5 (cf)— 3,8(5)  ™™- 
Norddeutschland.     In  Rohrbeständen.     Entwicklung  s.  oben. 

Thrypticus  bellus  Lw. 

Stirn  und  Untergesicht,  Thorax  und  Hinterleib  glänzend  dunkel- 
grün,   stellenweise    mit   blauen  Reflexen.     Fühler   samt  -der  Borste 


Fig.  202.    Thrypticus  sma 

ragdinus  Gerst.,  Larve. 

Nach  Lübben. 


Fig.  203.  Thrypticus 
stnaragdinus  Gerst., 
Puppenhülle.  Nach 
Lübben  (schemati- 
siert). 


Diptera,  Zweiflügler.  169 

schwarz.  Scheitelborsten  fahl  braun,  gegen  das  Licht  gesehen  schwarz. 
Wimpern  am  hintern  Augenrand  weißlich.  Beborstung  und  Be- 
haarung an  Thorax  und  Hinterleib  fahl  gelblich.  Pleuren  zart  weiß 
bestäubt,  daher  mattgrün  erscheinend.  Hypopygialanhänge  des  (j' 
bräunlichgelb.  Flügel  fast  glashell,  Adern  schwarzbraun.  Schwinger 
weißlichgelb.  Hüften  schwarzbraun,  Schenkel  dunkelgrün  glänzend 
mit  gelber  Spitze,  Schienen  und  Tarsen  schwarzbraun.  1,5  mm. 
Weit  verbreitet. 

Liancahis  Lw.  (Fig.  204). 

Ziemlich  große  bis  kleinere,  glänzend  grüne  oder  schwarze, 
weiß  oder  grau  bestäubte  Arten  mit  langen  dünnen,  dunkel  ge- 
färbten Beinen.  Stirn  gegen  die  Fühlerwurzel  etwas  verengt,  Unter- 
gesicht parallelrandig,  beim  9  etwa  '/4  der  Kopfbreite,  beim  (^ 
wesentlich  schmäler,  den  unteren  Augenrand  nicht  erreichend,  auf 
der  Mitte  mit  einer  erhabenen  Querleiste. 
Ocellenhöcker  vorhanden.  4  kräftige  Schei- 
telborsten. Augen  dicht  und  fein  behaart. 
Hinterer  Augenrand  oben  mit  einem  Kranz 
schwarzer  Borsten,  unten  mit  weißen  Wim- 
perhaaren. Rüssel  dick,  kurz  oder  ver- 
längert, Taster  breit,  schaufeiförmig,  dem 
Rüssel  aufliegend.  Thorax  länger  als  breit, 
kräftig  beborstet,  Scutellum  mit  4  oder  6 
Randborsten.  Hinterleib  walzig  oder  strei- 
fenförmig, beim  (j  mit  7,  beim  $  mit  5 
deutlichen  Segmenten,  5. — 7.  Segment 
(Hypopygium)  beim  (J  kolbenförmig  ver- 
dickt, mit  2  fadenförmigen  Anhängen  Fig.  204.  Liancaius 
(Fig.  204).     Flügel    lang   und    schmal,    C  (Scop.)  $. 

bis  zur  Mündung  von  J/ hinter  der  Flügel- 
spitze reichend.  Sc  undeutlich,  R,  vor  der  Mitte  in  den  Vorder- 
rand mündend,  .^44-5  und  M  hinter  der  Mitte  etwas  divergierend 
und  an  der  Spitze  wieder  genähert,  Endabschnitt  von  M  zuweilen 
gebrochen  oder  geschwungen;  vordere  Querader  unter  dem  Ur- 
sprung von  Ri.^h,  hintere  ziemlich  weit  hinter  der  Mitte  und  dicht 
am  Hinterrand;  Flügellappen  stark  vortretend.  Schüppchen  und 
Schwinger  gelb.  Beine,  besonders  die  mittleren  und  hinteren,  lang 
und  dünn,  spärlich  beborstet,  aber  zuweilen  ziemlich  dicht  behaart; 
2.  Glied  der  Vordertarsen  zuweilen  stark  verkürzt  und  etwas  ver- 
dickt. —  Über  die  Lebensweise  schreibt  Seh  in  er:  „Diese  schönen, 
auffallenden  Arten  sind  an  Wasserfällen,  Wehren  und  Abstürzen, 
da  wo  Conferven,  Moose  usw.  gedeihen,  fast  allenthalben  zu  treffen; 
sie  setzen  sich  selbst  unter  den  Wasserstrahl,  wenn  er  ihnen  ein 
Plätzchen  freiläßt,  und  scheinen  nur  an  der  Frische  und  dem  Rauschen 
der  Gewässer  Vergnügen  zu  haben;  ich  beobachtete  wenigstens  nie, 
daß  sie  hier  auf  Raub  lauern." 

Entwicklung  unbekannt.     4  Arten. 

Artenübersicht. 

1.  Leuchtend  grüne,  größere  Arten  von  5—7  mm  Länge.  2. 

—  Schwarze,    wenig   glänzende    kleinere  Arten   von  3—4,5  mm 

Länge.  3. 


170  K.  Grünberg. 

2.  Beine  ganz  grün  glänzend;  Flügel  beim   (^  stark  gebräunt 
mit  weißem  Spitzenfleck,  beim  $  mit  dunkelm  Fleck  über  M. 

L.  virens. 

—  Knie  lebhaft  gelb;  Flügel  fast  glashell,  ungefleckt. 

L.  lacustris. 

3.  Untergesicht   grün    glänzend,    Taster    auffällig    groß,    silber- 
glänzend, Rüssel  kurz.  L.  leucostomus. 

—  Untergesicht   schwarz,    grau    bestäubt,    Taster  nicht  auffällig 
groß,  Rüssel  stark  verlängert.  L.  humilis. 

Liancalus  virens  (Scop.)  (Fig.  204). 

Goldgrün  glänzend,  überall  zart  weiß  bereift,  Untergesicht, 
Taster  und  Pleuren  dichter  bestäubt.  Stirn  und  Scheitel  düster 
grün  oder  blau.  Fühler  schwarz,  Wimperhaare  am  hinteren  Augen- 
rand weiß.  Thorax  mit  2  genäherten  schwärzlichen  oder  glänzend 
dunkelbraunen  Mittellängsstriemen  und  2  ebensolchen  kurzen,  von 
der  Quernaht  unterbrochenen  Seitenstriemen.  Hinterleib  mit  schwar- 
zen Hinterrandsäumen  und  weißlicher  Behaarung;  Hypopygialanhänge 
des  cf  schwarzbraun.  Flügel  leicht  grau  getrübt,  beim  (j  gegen  die 
Spitze  zwischen  Vorderrand  und  M  stark  gebräunt,  mit  einem 
scharfen  milchweißen  Spitzenfleck  zwischen  i?4-|-5  und  M;  beim  $ 
nur  ein  unscharfer  brauner  Fleck  über  Af.  Hüften  schwarzgrün, 
weiß  bestäubt.  Beine  in  ganzer  Ausdehnung  tief  dunkelgrün  oder 
blau  glänzend,  zart  weiß  bereift;  2.  Glied  der  Vordertarsen  beim  ^ 
stark  verkürzt  und  etwas  verdickt.    6—7  mm.    Verbreitet  und  häufig. 

Liancalus  lacustris  (Scop.). 
Leuchtend  dunkelgrün,  Stirn,  Untergesicht  und  Taster  glänzend 
weiß  bestäubt.  Fühler  schwarz.  Thorax  mit  dünner  gelblichgrauer 
Bestäubung,  welche  2  schmale  scharfe,  vor  dem  Scutellum  etwas 
divergierende  Mittellängsstriemen  frei  läßt.  Pleuren  weiß  bestäubt. 
Hinterleib  stark  glänzend,  zart  weiß  bereift  und  weiß  behaart. 
Flügel  fast  glashell  mit  braunen  Adern,  Endabschnitt  von  Af  beim 
(^  in  der  Mitte  doppelt  gebrochen,  beim  $  nur  geschwungen. 
Schenkel  und  Schienen  tief  dunkelgrün,  Knie  lebhaft  gelb,  Tarsen 
schwarzbraun.     5 — 6  mm.     Südliche  Art. 

Liancalus  leucostomus   Lw. 

(J.  Schwärzlich,  wenig  glänzend,  mit  sehr  schwachem  grünen 
Schimmer,  nur  das  Untergesicht  düster  grün  glänzend.  Fühler 
schwarz.  Taster  groß  und  breit,  stark  vorstehend,  gelb,  außen  leb- 
haft silberglänzend.  Thoraxrücken  grau  bestäubt,  die  Mittellängs- 
striemen scharf,  schwarz,  Schultern,  Seitenränder  und  Pleuren  weiß 
bestäubt.  Hinterleib  durch  zarte  helle  Bereifung  schwarzgrau  er- 
scheinend, schwarz  behaart.  Flügel  ziemlich  stark  bräunlichgrau 
getrübt,  Vorderrand  und  alle  Adern  braun  gesäumt.  Endabschnitt 
von  M  ganz  gerade.  Beine  einfarbig  schwarzbraun,  zart  grau  be- 
reift. Schienen  und  Tarsen  stärker  behaart  als  bei  den  übrigen 
Arten,  besonders  die  Vordertarsen  auffällig  gewimpert.  4,5  mm. 
Alpen. 

Liancalus  humilis  Lw. 

^.  Kleine  schwarze,  wenig  glänzende,  am  ganzen  Körper  matt 
grau  bestäubte  Art.    Fühler  schwarzbraun,  Borste  fast  an  der  Spitze 


Diptera,  Zweiflügler.  ^71 

des  Endgliedes  eingefügt.  Rüssel  auffällig  lang,  fast  so  lang  wie 
die  Augen.  Die  schwarzen  Mittelstriemen  auf  dem  Thorax  sehr 
schmal,  aber  deutlich.  Flügel  leicht  grau  getrübt  mit  schwarz- 
braunen Adern,  Endabschnitt  von  M  fast  geradlinig.  Beine  schwarz, 
dünn  grau  bestäubt,  die  äußersten  Schenkelspitzen  gelb  oder  braun. 
8  mm.     Alpen. 

Hydrophorus  Wahlb.  (Fig.  205). 
Ziemlich  kleine,  glänzend  grüne  oder  schwarze,  weiß,  grau 
oder  braun  bestäubte  Arten  mit  langen  schmalen  Flügeln  und  sehr 
langen  dünnen  Mittel-  und  Hinterl)einen.  Im  Habitus  den  Lian- 
cahis-krien  ähnlich.  Untergesicht  bei  J  und  $  annähernd  gleich 
breit,  etwa  '  ^  —  '/.^  der  Kopfbreite,  etwas 
unter  die  Augen  herabreichend,  auf  der 
Mitte  mit  einer  erhabenen  Querleiste, 
welche  in  2  kleinen  seitlichen  Höckern 
endet;  der  untere  Seitenrand  bis  zu 
den  Höckerchen  aufgeschlitzt.  Backen 
daher  vom  Untergesicht  getrennt,  lappen- 
förmig.  Taster  kurz  und  breit,  dem 
Rüssel  aufliegend.  Fühler  kurz,  schwarz, 
Basalglied  kurz,  Endglied  nicht  länger 

als    breit,     zugespitzt,     Borste      rücken-     Fi»,'.  205.     Hydrophorus   praecox 

ständig,    2gliedrig,    ziemlich   dick    und  Lehm.    ^. 

länger  als  die  Fühler.    Augen  dicht  und 

fein  behaart.  Scheitel  und  Thorax  nur  mäßig  stark  beborstet. 
Hinterleib  kurz,  nicht  länger  oder  selbst  kürzer  als  der  Thorax, 
beim  <^  mit  7,  beim  ^  mit  5  deutlichen  Segmenten;  Hypopygium 
des  (5  meist  kolbig  verdickt,  äußere  Anhänge  groß  und  weit  vor- 
stehend oder  klein,  zuweilen  unsichtbar.  Flügel  sehr  lang  und 
schmal,  dunkel  gefleckt  oder  ungefleckt,  länger  als  der  Körper, 
Geäder  wesentlich  wie  bei  Liancahis.  Schwinger  gelb  oder  mit 
schwarzbraunem  Kopf.  Vorderschenkel  mehr  oder  weniger  stark 
verdickt  und  wenigstens  beim  <^  auf  der  Unterseite  gedornt,  Beine 
im  übrigen  nicht  auffällig  beborstet,  zuweilen  aber  dicht  behaart, 
Mittel-  und  Hinterbeine  sehr  lang  und  dünn.  Klauen  und  Haft- 
läppchen kräftig.  —  Über  die  Lebensweise  schreibt  Seh  in  er:  „Die 
Arten  sind  wahre  Wasserbewohner  und  finden  sich  an  größeren  Ge- 
wässern fast  überall;  sie  setzen  sich  auf  die  Wasserfläche  selbst, 
lassen  sich  von  der  F^randung  forttreiben  und  schießen  mit  Be- 
hendigkeit gleich  Schlittschuhläufern  über  dieselbe  hin,  um  ihre 
räuberischen  Zwecke  zu  erreichen;  ihr  Treiben  gehört  zu  dem 
Interessantesten  im  Bereiche  des  Fliegenvolkes". 
Entwicklung  unbekannt.     10  Arten. 

Artenübersicht. 

1.  Flügel  ungefleckt  oder  nur  mit  braunen  Querudersäunien.     2. 

—  Flügel  dunkel  gefleckt.  6. 

2.  Thoraxrücken  weißgrau  bestäuiit.  3. 

—  Thoraxrücken  braun  bestäubt.  4. 

3.  Unterseite  der  Vorderschenkel  bis  zur  S])itze  gleichmäßig 
kurz  gedornt;  Vorderschienen  des  $  innen  an  der  Spitze 
mit  einem  kurzen  dicken  Dorn.  H.  praecox. 


172  K.  Grünberg, 

—  Unterseite  der  Vordersohenkel  nur  an  der  Wurzel  gedornt, 
aber  wesentlich  länger  als  bei  praecox\  Vorderschienen  des 
$  am  Ende  ohne  Dorn.  H.  viridis. 

4.  Untergesicht  oben  leuchtend  grün,  unten  silberglänzend. 

H.  balticiis. 

—  Untergesicht  in  ganzer  Ausdehnung  silbergrau  oder  gelblich- 
grau bestäubt.  5. 

5.  Flügeladern  nicht  braun  gesäumt.  H.  litoreus. 

—  Alle  Adern  deutlich  braun  gesäumt.  H.  bninnicosus. 

6.  Flügel  auf  der  vorderen  Hälfte  mit  zahlreichen  dunkeln 
Flecken.  H.  nebulosiis. 

—  Flügel  nur  auf  der  hinteren  Querader  und  dem  Endabschnitt 
von  M  mit  je  einem  dunkeln  Fleck.  7. 

7.  Untergesicht  oben  leuchtend  grün,  unten  bräunlichgrau  be- 
stäubt. H.  bipuiictatus. 

—  Untergesicht  in  ganzer  Ausdehnung  silbergrau  oder  gelblich- 
grau bestäubt.  8. 

8.  Stirn  olivenbraun  bestäubt,  Wimpern  am  hintern  Augenrand 
hell  rötlich.  H.  rnfibarbis. 

—  Stirn  mattschwarz,  Wimpern  am  hintern  Augenrand  dunkel.  9. 

9.  Untergesicht  silbergrau  bestäubt;  Hypopygialanhänge  des  c? 
kurz  und  breit.  H.  borealis. 

—  Untergesicht  dunkel  graugelb  bestäubt;  Hypopygialanhänge 
des  J  lang,  weit  vorstehend.  H.  i  ogenhof eri. 

Hydrophoriis  praecox  Lehm.  (Fig.  205). 
Glänzend  grün,  überall  zart  weißgrau  bereift,  daher  von  matt 
graugrünem  Aussehen.  Stirn  schwarz,  grün  schimmernd,  Scheitel 
und  Seitenränder  wie  das  ganze  Untergesicht  dicht  silbergrau  be- 
stäubt. Taster  grau  bestäubt.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand 
weiß.  Thorax  mit  2  fast  verschmelzenden,  oft  undeutlichen  schwärz- 
lichen Mittellängsstriemen.  Hypopygium  des  i^  wenig  verdickt, 
Anhänge  klein,  meist  unsichtbar.  Flügel  leicht  grau  getrübt.  Beine 
glänzend  dunkelgrün,  weißgrau  bestäubt,  Tarsen  schwarz;  Unter- 
seite der  Vorderschenkel  gleichmäßig  kurz  gedornt,  Vorderschienen 
beim  (^  am  Ende  innen  mit  einem  kurzen  dicken,  leicht  gebogenen 
Dorn.  Körper  3,5,  Flügel  4,5—5  mm.  Weit  verbreitet  und  sehr  häufig. 

Hydrophoriis  viridis  (Meig.). 
Nahe  verwandt  mit  H.  praecox^  die  Bestäubung  an  Stirn,  Thorax 
und  Hinterleib  mehr  gelblich  grau,  stumpfer.  Be- 
dornung  der  Vorderschenkel  auf  den  Wurzelteil  be- 
schränkt und  wesentlich  länger  als  bei  praecox. 
Vorderschienen  an  der  Spitze  ohne  Dorn,  Übrige 
Merkmale,  auch  die  Größe,  wie  bei  praecox. 

Fig.  206.  Hydro-  Hydrophorus  balticus  (Meig.). 

^'"'ml\  *"2'""  Stirn  schwarz.  Untergesicht  oben  leuchtend  grün, 

Hypopyeium       unten  silberglänzend.  Taster  schwarzbraun.  Wimpern 
am  hintern  Augenrand  gelblichgrau.     Thoraxrücken 
und    Scutellum    heller    oder    dunkler    braun    bestäubt,    unter    der 
dichten    Bestäubung    grün    glänzend;    Pleuren    vorn    gelblichgrau, 
hinten  weiß  bestäubt.    Hinterleib  kürzer  als  der  Thorax,  Segmente 


Diptera,  Zweiflügler.  173 

stark  ineinander  geschoben,  dunkelgrün  glänzend,  Seitenränder  und 
Unterseite  zart  weiß  bestäubt.  Hypopygium  des  (^  (Fig.  206) 
schräg  abgeschnitten,  äußere  Anhänge  kurz,  srummelförmig.  Flügel 
leicht  grau  getrübt,  Vorderrand  beim  $  bräunlich.  Beine  blau- 
grün glänzend,  Tarsen  fast  schwarz ;  Vorderschenkel  verdickt,  unten 
bis  zur  Spitze  gedornt,  Vorderschienen  auf  der  Innenseite  gleich- 
mäßig dicht  borstig  gewimpert.  Körper  3 — 4  mm,  Flügel  5  mm. 
Weit  verbreitet  und  häufig. 

Hydrophorus  litoreiis  (Fall.). 
Stirn  schwarz,  Untergesicht  einfarbig  silbergrau.  Wimpern  am 
hintern  Augenrand  weiß.  Thorax  glänzend  schwarz  mit  grünem 
oder  violettem  Schimmer,  auf  dem  Rücken  dünn  graubraun  bestäubt, 
Pleuren  und  Hüften  weiß  bereift.  Hinterleib  dunkelgrün  glänzend, 
Seitenränder  und  Unterseite  weiß  bereift,  Hypopygium  beim  J  ge- 
rundet, wenig  verdickt,  Anhänge  kurz,  griffelartig.  Flügel  gleich- 
mäßig grau  getrübt.  Schwingerkopf  schwarzbraun.  Schenkel  und 
Schienen  schwarzgrün  glänzend,  Tarsen  schwarz;  Vorderschenkel 
etwas  verdickt,  unten  bis  hinter  der  Mitte  kurz  gedornt,  beim  cf 
vor  der  Spitze  mit  8  gelbbraunen  schuppenartig  verbreiterten  Borsten. 
Körper  3,5—4,5,  Flügel  4—5  mm.     Weit  verbreitet. 

Hydrophorus  brunnicosus  Lw. 
5.  Grün  glänzend,  an  Thorax  und  Hinterleib  mit  rotvioletten  oder 
kupferfarbenen  Reflexen.  Stirn  schwarzbraun  bestäubt,  Seitenränder 
mattgrün.  Untergesicht  glänzend  grün,  dicht  gelblichgrau  bestäubt 
oder  auf  der  Mitte  bronzefarben.  Thorax  mit  dichter  dunkel- 
brauner Bestäubung,  welche  längs  der  beiden  inneren  Borstenreihen 
2  mehr  oder  weniger  deutliche  glänzend  grüne  Längsstriemen  frei 
läßt;  Pleuren  zum  größten  Teil  wie  der  Thorax,  nur  hinten  weiß- 
lichgrau bestäubt,  Hinterleib  mattgrau  bestäubt.  Flügel  stark  grau 
getrübt,  alle  Adern,  auch  die  hintere  Querader,  mit  unscharf  be- 
grenzten, aber  deutlichen  breiten  braunen  Säumen.  Beine  dunkel- 
grün, grau  bestilubt,  Tarsen  schwarz,  (j  unbekannt.  Körper  4—5, 
Flügel  5  mm.     Posen,  Polen. 

Hydrophorus  hipunctatus  Lehm. 
Stirn  mattschwarz,  kaum  etwas  grün  schimmernd.    Untergesicht 
oben  leuchtend  dunkelgrün,   unten   bräunlichgrau  bestäubt.     Taster 
und    Rüssel    schwarz.      Wimpern    am    hinteren 
Augenrand     gelblichbraun.      Thoraxrücken     und 
Scutellum    glänzend    schwarz,    leicht    grün    oder 
violett  schimmernd,  mit  dünner,    an   den  Seiten- 
rändern dichterer  graubrauner  Bestäubung;  Pleuren 
und     Hüften    schwarz,     dunkelgrün     schimmernd 
und  weiß  bestäubt.    Hinterleib  schwarzgrün  glän-  Fig.  207. 

zend,    Seitenränder    und    Unterseite    zart    weiß    Hydrophorus  bipunc- 
bestäubt;     Hypopygium     des     ^     schräg     abge-       '''"''"  Lehm.  J, 
schnitten    (Fig.   207),    äußere    Anhänge    griffel-         Hypopygium. 
förmig,    dunkelbraun,    eng    aneinander    liegend. 
Flügel    grau,    beim    ^    auf    der    vorderen    Hälfte   gebräunt;    an    der 
oberen   Hälfte  der  hinteren   Querader    und    auf   dem   Endabschnitt 
von  /!/  je    1    runder  dunkelbrauner  Fleck.     Beine  ohne  besondere 
Merkmale,    dunkel  blaugrün,   von  den  Schienenspitzen  an  schwarz. 


174  I^-  Grünberg, 

Körper  5 — 5,5,  Flügel  5 — fi  mm.  An  ruhig  fließenden  Bächen  mit 
schlammigem  Grund,  besonders  an  Buchten  mit  stillem  Wasser,  auf 
der  Wasseroberfläche. 

Hydroplioriis  nebiüosus  (Fall.) 
Stirn    sammetscliwarz,    Untergesicht    dicht    gelblichgrau    oder 
bronzefarben    bestäubt.     Wimpern    am    hinteren  Augenrande    grau- 
weiß.    Thoraxrücken   und  Scutellum  dunkelgrün   und  kupferfarben 
glänzend,    von    der   Schulter    zur 
Flügelwurzel    ein   breiter  scharfer 
schwarzbrauner  Seitenstreif;  Pleu- 
ren und  Hüften  weiß  bereift.  Hin- 
terleib oben  wie  der  Thoraxrücken, 
Seitenränder  und  Unterseite  weiß 
bereift;    Hypopygium    des   J   ab- 
•Pi^.2()%.  Hydroj>korusneb,4iosiis(¥s.\\.),    geschrägt,    äußere  Anhänge    kurz, 
Flügel.  stummeiförmig.    Flügel  (Fig.  208) 

dunkelgrau  mit  je  einer  Reihe 
dunkelbrauner  Flecke  in  der  Rand-  und  Unterrandzelle,  und  je 
einem  Fleck  auf  der  hinteren  Querader  und  dem  Endabschnitt  von 
M\  zwischen  R^-\-b  und  M,  in  der  hinteren  Basalzelle  und  unter 
Cu  ebenfalls  fleckenartig  gebräunt.  Beine  schwarzgrün-  und 
kupferglänzend,  Tarsen  schwarz;  Vorderschenkel  dick,  unten  mit 
langen  kräftigen,  ziemlich  locker  stehenden  Dornen,  Schienen  innen 
an  der  Spitze  mit  einer  kräftigen  dornähnlichen  Borste.  Körper  3, 
Flügel  3,5  mm.     Schlesien,  Hamburg. 

Hydrophorus  borealis  Lw. 

Schwarz,  stumpf  dunkelgrün  bis  violett  glänzend.  Stirn  schwarz, 
Untergesicht  dicht  silbergrau  bestäubt.  Taster  schwarz.  Wimpern 
am  hintern  Augenrand  schwärzlich  grau.  Pleuren  und  Hüften, 
Seitenränder  und  Unterseite  des  Hinterleibs  zart  weiß  bereift. 
Hypopygium  des  J  wenig  verdickt,  Anhänge  kurz  und  breit,  lappen- 
förmig.  Flügel  schwärzlich  grau ,  mit  2  dunkelbraunen  Flecken 
auf  der  hinteren  Querader  und  dem  Endabschnitt  von  M  wie  bei 
H.  hipunctahis.  Schwinger  mit  schwarzbraunem  Kopf.  Beine 
schwarzgrün  glänzend  mit  schwarzen  Tarsen,  ziemlich  dick,  mit 
dichter  kurzer  schwarzbrauner  Behaarung.  Körper  5,  Flügel  5,5  mm. 
Hochgebirgsart. 

Hydrophorus  rogenhoferi  Mik 

Stirn  matt  schwarz,  Untergesicht  glänzend 
dunkelgrün,  dicht  dunkel  graugelb  bestäubt.  Tho- 
rax und  Hinterleib  glänzend  schwarz  mit  dunkel- 
grünen und  rotvioletten  Reflexen.  Pleuren  und 
Hüften,  Seitenränder  und  Unterseite  des  Hinter- 
leibs zart  grauweiß  bereift.  Hypopygium  des 
^  verdickt  (Fig.  209).  äußere  Anhänge  lang  und 
Fig.  209.  Hydropho-  breit,  weit  vorstehend,  an  der  Spitze  dicht  be- 
rusrosenhoferiWx^  \^^^y.<^  Flügel  grau  bostäubt,  am  Vorderrand  ge- 
0»  Hypopygium.  bräunt,  mit  2  dunkelbraunen  Flecken  wie  bei 
H.  bipiinctatus.  Schwinger  gelb  mit  schwarz- 
braunem Kopf.  Beine  schwarzgrün  glänzend,  Tarsen  schwarz; 
Vorderschenkel  des  (^  kurz  gedornt,  Vorderschienen   vor  der  Mitte 


Diptera,  Zweiflügler. 


175 


flachgedrückt,  an  der  Innenseite  mit  einer  Längsrinne.  Mittel- 
uiid  Hinterbeine  bei  J  und  $  dicht,  fast  zottig  behaart.  Körper 
4 — 4,5,  Flügel  5,5  mm.     Alpen. 

Hydrophonis  rufibarbis  Ger  st. 

9  Stirn  olivenbraun  bestäubt,  Seitenränder  mattgrün.  Untergesicht 
lebhaft  grün,  dicht  grau  bestäubt,  ebenso  die  Taster.  Wimpern  am 
hinteren  Augenrand  rötlich.  Thorax  und  Hinterleib  wie  bei  H.  bal- 
ti'cHs.  Flügel  am  Vorderrand  bräunlich,  hinten  mehr  grau  getrübt, 
mit  2  dunkelbraunen  Flek- 
ken  wie  bei  H.  biputictatus. 
Beine  schwarzgrün  glän- 
zend, grau  bestäubt,  Tarsen 
fast  schwarz.  Körper  4, 
Flügel  5  mm.  J  unbe- 
kannt. Gegend  von  Berlin. 

Scelliis  Lvv.(Fig.  210). 

Nächstverwandt  mit 
Hydrophorus ,  unterschei- 
det sich  durch  das  ver- 
längerte stabförmige  1. 
Fühlerglied,  welches  etwas 
länger  ist  als  das  2.  und 
3.  Glied  zusammen,  den 
im  Verhältnis  zur  Breite 
höheren  Kopf,  das  schmä- 
lere nur  etwa  '  „  der  Kopf- 
breite einnehmende  Unter- 
gesicht,    ferner    beim     (^ 

durch  die  sehr  großen  blaßgelben  äußeren  Hypopygialanhänge, 
durch  die  auffällige  Bedornung  und  Beborstung  der  stark  ver- 
dickten Vorderschenkel  sowie  der  Vorder-  und  Mittelschienen. 
Lebensweise  wie  bei  Hydrophorus. 

Entwicklung  unbekannt.     2  Arten. 


S  cell  US  notatus   (F.)    $. 


Artenül) 


icht. 


Alle  Flügeladern  mit  breiten,  teilweise  zusammenfließenden  braunen 
Säumen,  hintere  Querader  und  Endabschnitt  von  .1/  mit 
schwarzbraunem  Fleck.  S.  notatus. 

Äußere  Flügelhälfte  außer  dem  Hinterrand  gleichmäßig  dunkelbraun, 
ohne  dunklere  Flecke.  Sc.  spiiiiiuanus. 

Soellus  notatus  (F.)  (Fig.  210). 
Stirn  schwarz  mit  silbergrauer,  Untergesicht  mit  grauer  bis 
dunkel  graugelber  Bestäubung.  Thorax  und  Hinterleib  schwarzgrün 
glänzend  mit  rotvioletten  Reflexen,  Thoraxrücken  grau  oder  bräun- 
lichgrau bestäubt  mit  2  diclit  genäherten  schwarzen  Mittel längs- 
striemen;  Pleuren  und  Hüften  grau  bestäubt.  Hypopygium  des  (^ 
stark  entwickelt,  äußere  Anhänge  groß  und  breit,  stark  nach  außen 
gewölbt,  horizontal  abstehend,  am  Innenrand  lang  und  fein  ge- 
wimpert,   an  der  Spitze  mit  einem  hakenförmigen  Anhang.     Flügel 


176  K.  Grünberg, 

mit  breiten,  teilweise  zusammenfließenden,  intensiv  braunen  Ader- 
säumen, auf  der  hinteren  Querader  und  am  Endabschnitt  von  M 
ein  schwarzbrauner  Fleck.  Beine  dunkelgrün  glänzend ,  Tarsen 
schwarz.  Vorderschenkel  dick,  auf  der  Unterseite  lang  und  kräftig 
gedornt,  Vorderschienen  beim  J  innen  vor  der  Mitte  mit  einem 
breiten,  2  spitzigen  Dorn,  am  Ende  mit  einem  breiten  spitzen  Fort- 
satz; Mittelschienen  innen  vor  der  Spitze  dicht  und  kraus  beborstet, 
mittlere  Metatarsen  innen  mit  langen  Wimperborsten.  Körper 
5,5-6,  Flügel  6—7  mm.     Weit  verbreitet. 

Scelhis  spiniinaniis  (Zett.). 
Stirn  silbergrau,  Untergesicht  dicht  graugelb  bestäubt,  beim  $ 
hellgrau.  Thorax  schwarz,  wenig  glänzend,  beim  ^  dicht  weißgrau, 
beim  $  bräunlichgrau  bestäubt  mit  2  schmalen  scharfen  schwarzen 
Mittellängsstriemen.  Pleuren  und  Hüften  grau  bestäubt.  Hinterleib 
glänzend  dunkelgrün;  Spitze  beim  J  lang  weißlich- 
gelb behaart;  äußere  Hypopygialanhänge  (Fig.  211) 
blaß  gelblich,  hinter  der  Mitte  verschmälert,  die  End- 
hälfte aufgebogen  und  verbreitert,  Spitze  gelbbraun. 
Flügel  auf  der  ganzen  äußeren  Hälfte  mit  Ausnahme 
des  Hinterrandes  gleichmäßig  und  intensiv  braun; 
Fig  211  Scellus.  l'^ngs  Cu  reicht  die  Bräunung  weiter  wurzelwärts  als 
spinimanus  (Zett.)  am  Vorderrand;  die  dunkleren  Flecke  von  notatus 
(j,  Hypopygiuni.  kaum  angedeutet.  Beine  dunkelgrün  mit  violettem 
Schimmer,  grau  bestäubt,  Tarsen  schwarz;  Vorder- 
schenkel gedornt  wie  bei  notatus,  Vorderscliienen  des  J  vor  der 
Spitze  innen  ausgeschnitten,  an  der  Spitze  mit  einem  breiten  lappen- 
förmigen  spitzen  P'ortsatz;  Mittelschienen  beim  (^  innen  auf  der 
ganzen  Länge  mit  zahlreichen  auffällig  langen  Stachelborsten  be- 
setzt und  mit  feinen  krausen  Borsten,  welche  auf  der  Spitzenhälfte 
stärker  sind  und  dichter  stehen.  Körper  4,5—5,  Flügel  5—5,5  mm. 
Verbreitet,  mehr  im  Norden. 

Campsicnenius  Walk. 

Kleine  dunkel  grün  oder  blau  glänzende,  auf  dem  Thorax 
meist  düster  braun  l)estäubte  Arten  mit  langen  schmalen  Flügeln. 
Fühler  kürzer  als  der  Kopf,  i.  Glied  kurz,  oben  unbehaart,  End- 
glied dicht  und  lang  behaart,  beim  (^  fast  immer  länger  als  beim 
$.  oval  und  stumpfspitzig  oder  schlank  und  scharf  zugespitzt; 
Borste  2gliedrig,  sehr  kurz  behaart.  Untergesicht  schmal,  Augen- 
ränder beim  J  unter  den  Fühlern  stark  genähert  oder  selbst  zu- 
sammenstoßend. Hinterleib  kurz,  nicht  länger  als  der  Thorax, 
dorsoventral  abgeflacht,  besonders  beim  5-  J^'lügel  länger  als  der 
Körper,  schmal,  zuweilen  keilförmig,  mehr  oder  weniger  dunkel 
gefärbt,  R\^h  und  M  parallel,  Endabschnitt  von  M  vor  der  Mitte 
eine  kleine  Erhöhung  bildend,  an  der  sich  immer  die  Spur  eines 
dunkeln  Fleckes  findet.  Beine  schlank,  zuweilen  sehr  lang,  Vorder- 
und  Mittelbeine  beim  J  oft  mit  besonderen  Merkmalen  im  Bau, 
auffälliger  Beborstung  oder  merkwürdig  langen  riemenförmigen  An- 
hängen der  Vordertarsen,  Mittelschienen  bei  einer  Anzahl  Arten 
etwas  um  die  Längsachse  gedreht.  Über  die  Lebensweise  schreibt 
Seh  in  er:  ,,Die  Arten  sind  an  ruhig  stehenden  Stellen  seichter 
Bäche,   an   reinen   kleinen  Lachen,   in  Tümpeln  und  überhaupt  da, 


Diptera,  Zweiflügler.  177 

wo  Beccabiingen,  Menthen  u.  dgl.  gedeihen,  allenthalben  verbreitet, 
entgehen  aber  durch  ihre  Kleinheit  und  Färbung  leicht  der  Be- 
achtung; sie  sind  sehr  räuberisch  und  verzehren,  auf  einem  schwim- 
menden Blatte  oder  auf  einem  aus  dem  Wasser  vorragenden  Steine 
sitzend,  ihre  Beute,  die,  soweit  meine  Beobachtungen  reichen,  in 
winzigen  Wassertierchen  besteht.  Sie  können  auch  auf  dem  Wasser 
gehen". 

Entwicklung   unbekannt.      17    Arten.     Die    ^    sind    schwer   zu 
bestimmen. 

A  rtenübersicht. 

1.  Vorder-  und  Mittelbeine  oder  die  letzteren  allein  beim  cf 
durch  auffällige  Anhänge,  besondere  Bildung  (Krümmung, 
Verbreiterung.  Verkürzung)  einzelner  Glieder  oder  stärkere 
Beborstung  ausgezeichnet.  2. 

—  Beine  bei  J  und  5  einfach.  15. 

2.  1.  und  2.  Vordertarsenglied  beim  J  stark  verkürzt,  mit 
einem  oder  mehreren  langen  riemenartigen  Anhängen.         3. 

—  Tarsen  ohne  auffällig  lange  Anhänge.  4. 

3.  Vordertarsen  des  J  an  der  Wurzel  mit  2  dicken  Borsten 
von  der  Länge  des  ganzen  Tarsus  und  2  langen  gelben 
riemenartigen  Anhängen;  Fühler  schwarz.  C.  magiiis. 

—  Vordertarsen  des  (5  an  der  Wurzel  mit  nur  einem  schwarzen 
riemenartigen,  auffällig  lang  beborst eten  Anhang;  1.  und  2. 
Fühlerglied  gelb  oder  braun.  C.  compediUis. 

4.  Beine  ganz  schwarz,  höchstens  die  Knie  gelbbraun.  Mittel- 
schienen verbreitert  und  gebogen.  5. 

—  Vorderhüften,  Schenkel  und  Schienen  gelb  oder  wenigstens 
die  Knie  und  die  Mittel-  und  Hinterschienen  gelb;  Mittel- 
schienen verdickt,  gebogen  oder  einfach.  8. 

5.  1.  Glied  der  Mitteltarsen  verkürzt  und  verdickt.  6. 

—  Mitteltarsen  einfach,  4.  Glied  der  Vordertarsen  stark  ver- 
breitert. C.  pusillus. 

6.  Flügel  gleichmäßig  getrübt.  7. 

—  Flügelvorderrand,  J/und  Cti  braun  gesäumt.     C.  umbripennis. 

7.  Untergesicht  oben  weiß,  unten  rotbraun;  Wimpern  am  hin- 
tern Augenrand  schwarz;  Mittelschenkel  unten  mit  einem 
breiten  stumpfen  Fortsatz.  C.  maniillatus. 

—  Untergesicht  ganz  silberglänzend;  Wimpern  am  hintern 
Augenrand  weiß;  Mittelschenkel  unten  ohne  Fortsatz. 

C.  thalhammeri. 

8.  Vorderbeine  des  ^  mit  besonderen  Merkmalen,  Mittelbeine 
einfach.  9. 

—  Mittelbeine  des  S  •"!*  besonderen  Merkmalen,  Vorderbeine 
einfach.  10. 

9.  Vorderhüften,  Schenkel  und  Schienen  gelb,  Vordertarsen  des 
J  stark  verkürzt,  nur  '/i  <ler  Schienenlänge;  Flügel  gleich- 
mäßig getrübt.  C.  filipes. 

—  Vorderhüften.  Schenkel  und  Vorderschienen  schwarz,  Vorder- 
tarsen des  c^  sehr  lang,  von  doppelter  Schienenlänge;  Flügel - 
vorderrand  und  Discoidalzelle  gebräunt.  C.  varipes. 

10.  Mittelschieneu  des  (j'  auffällig  gebildet.  11. 

—  Mittelbeine  des  i^  von  einfachem  Bau.  nur  durch  stärkere 
Beborstung  ausgezoichnet.  12, 


178  K.  Grünberg, 

11.  Vorderhüften  gelb;  Fühlereudglied  des  J  kurz  und  stumpf, 
Mittelschienen  stark  verbreitert,  flach  und  gebogen. 

V.  scambns. 

—  Vorderhüften  schwarz;  Fühlerendglied  des  J  schlank  und 
spitz,  Mittelschienen  an  der  Wurzel  ausgeschnitten,  verdickt 
und  gedreht.  C.  curvipes. 

12.  Flügel  gleichmäßig  getrübt.  13. 

—  Auf  der  hinteren  Querader  und  dem  Endabschnitt  von  J/ 
je  1  dunkler  Fleck,  dazwischen  1  heller  Mittelfleck. 

C.  pictipennis. 

13.  Mittelschienen  des  J  auf  der  Wurzelhälfte  innen  mit  längeren 
senkrecht  abstehenden  stiftförmigen  Borsten.    C.  peotiiiulatus. 

—  Mittel  schienen  des  (J  ohne  stiftförmige  Borsten.  14. 

14.  Vordertarsen  des  (J  IV^  der  Schienenlänge,  1.  Glied  so  lang 
wie  das  2. — 4.  zusammen,  Hinterschienen  innen  dicht  und 
lang  gewimpert.     Tarsen  meist  gelbbraun.      C.  (lasycuenuis. 

—  Vordertarsen  des  J  nicht  verlängert.  Hinterschienen  nicht 
lang  gewimpert;  Tarsen  schwarzbraun.  C.  arinatns. 

15.  1.  und  2.  Fühlerglied  gelb.  C.  picticornis. 

—  Fühler  ganz  schwarz.  16. 

16.  Flügel  gleichmäßig  getrübt;  Vorderlüiften  schwarz,  Vorder- 
schenkel merklich  verdickt.  C.  Iiiinbatiis. 

—  Flügel vorderrand  und  Discoidalzelle  gebräunt;  Vorderhüften 
gelb,  Vorderschenkel  nicht  verdickt.  C.  margiiiatns. 

Campsicnemiis  magius  Lw. 

Stirn  schwarz.  Untergesicht  beim  ^  bräunlichgelb,  beim  2 
weißgrau.  Fühler  schwarzbraun,  Endglied  beim  fj'  etwas  verlängert, 
mit  stumpfer  Spitze.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß. 
Thora.K  schwärzlichgrün  oder  blau  glän- 
zend, dünn  grau  bestäubt.  Hinterleib  glän- 
zend dunkelgrün.  Flügel  grau,  längs  der 
Adern  leicht  gebräunt.  Schwinger  gelb. 
Vorderhüften  gelb  mit  schwarzer  Wurzel, 
Mittel-  und  Hinterhüften  schwarz,  grau 
^///ftiBffT:y^!Ä.  bestäubt;    Beine   gelb,    Wurzelhälften    der 

Schenkel    schwarz,    grau   bestäubt,    Tarsen 
ganz  oder  gegen  die  Spitze  schwarzbraun. 
Vorderschenkel  beim  J  auf  der  Oberseite 
mit   mehreren   starken    schwarzen   Borsten 
(B'ig.  212),    Vorderschienen   auf  der  Älitto 
stark  verdickt,  im  Umriß  dreieckig,  außen 
lang  gelb  beborstet,  seitlich  vor  der  Mitte 
Fig.  212.    Campsicnemus      mit  einer  langen,  vor  der  Spitze  mit  einer 
magius  isvi.    (Jj  Vorderbein    kürzeren  Borste;  1.  und  2.  Tarsenglied  Stark 
von  außen.  verkürzt,    1.  Glied    mit  2   auffällig  langen 

dicken  schwarzen  Borsten  von  der  Länge 
des  ganzen  Tarsus  und  einem  langen  gelben  gespaltenen  riemen- 
förmigen  Anhang,  am  2.  Glied  eine  etwas  kürzere  Borste  und  ein 
ähnlicher  einfaclier  Anhang;  3.  Glied  verlängert,  an  der  Wurzel 
mit  einem  kurzen,  lang  behaarten,  an  der  S])itze  mit  einem  langen 
starken,  dicht  und  lang  behaarten  und  liei)orNti'(en  Fortsatz;  4.  Glied 
an  der  Spitze  mit  einem  breiten  stumpfen  Zahn,  f).  Glied  lang  und 
dünn,  am  Ende  ntwas  verdickt.     Körper  und   l'lügel  ;{  mm. 


Diptera,  Zweiflügler.  179 

Campsicneinus  compeditus  Lw. 

Stim  schwarz,  schwach  violett  glänzend,  Untergesicht  weißgrau 
bestäubt,  1.  und  2.  Fühlerglied  gelb  oder  braun,  nur  oben  an  der 
Spitze  schwarz,  Endglied  schwarzbraun,  kurz.  Wimpern  am  hin- 
teren Augenrand  weiß.  Thorax  schwarz,  blau  glänzend,  düster 
braun  bestäubt,  Pleuren  und  Hüften  weißgrau  bestäubt.  Hinterleib 
schwarzgrün,  wenig  glänzend.  Flügel  dunkelgrau,  längs  der  Adern 
gebräunt.  Schwinger  hell  gelblichbraun.  Vorderhüften  gelb  mit 
schwarzer  Wurzel.  Schenkel  und  Schienen  gelb,  Schienenspitzen 
und  Tarsen  schwarzbraun,  Oberseite  der  Vorderschenkel  ebenfalls 
braun.  Vorderschenkel  beim  (j'  außen  lang  beborstet.  Vorderschienen 
mit  2  äußeren  und  einer  inneren  Reihe  langer  starker  Borsten, 
1.  und  2.  Tarsenglied  stark  verkürzt,  1.  mit  einem  langen  schwarzen 
riemenförmigen,  mit  auffällig  langen  Borsten  besetzten  Anhang, 
3.  Glied  lang,  4.  wieder  stark  verkürzt,  die  Spitze  in  einen  kurzen 
Zahn  ausgezogen,  5.  Glied  so  lang  wie  das  3.  und  4.  zusammen. 
2,5—3  mm. 

Campsicnemus  umbripennis  Lw. 

Stirn  schwarz,  blau  glänzend.  Untergesicht  und  Taster  silber- 
weiß. Fühler  schwarz,  Endglied  kurz,  Wimpern  am  hintern  Augen- 
rand weiß.  Thoraxrücken  dicht  braun  bestäubt  mit  schmaler,  grün- 
lichblau glänzender  Mittellängsstrieme ;  Scutellum  glänzend  blau. 
Pleuren  und  Hüften  weiß  bereift.  Hinterleib  fast  schwarz  mit 
schwachem  grünen  Glanz.  Flügel  sehr  lang,  grau,  am  Vorderrand 
sowie  längs  M  und  C21  ziemlich  intensiv  dunkelbraun.  Schwinger 
mit  schwarzbraunem  Kopf.  Beine  ganz  schwarz,  Schenkel  und 
Schienen  mit  grauem  Schimmer,  nur  die  äußersten  Schenkelspitzen 
braungelb.  Mittelschenkel  beim  J  unten  mit  einer  Reihe  kräftiger 
Wimperborsten,  Mittelschienen  leicht  gebogen  und  gegen  die  Spitze 
etwas  verdickt,  innen  dicht  gewimpert,  mittlerer  Metatarsus  verkürzt 
und  verdickt,  auf  der  Mitte  mit  einem  kurzen  spitzen  Dorn,  2. 
Glied  lang  und  dünn,  so  lang  wie  das  3.-5.  zusammen;  Hinter- 
heine sehr  lang.  Schienen  und  Tarsen  etwas  verdickt,  kurz  und 
dicht  gewimpert,  Metatarsus  ein  wenig  kürzer  als  das  2.  Glied. 
Körper  3,  J'lügel  4—4,5  mm.  An  Bächen  auf  aus  dem  Wasser 
hervorragenden  Steinen.     Häufig. 

Campsicnenuis  mamillatus  Mik. 

Stirn  sehr  breit,  violett  schimmernd.  Untergesicht  oben  weiß- 
lich, unten  rotbraun  bestäubt.  Fühler  schwarz,  Endglied  oval, 
etwas  zugespitzt.  Wimpern  am  hintern  Augenrand  schwarz.  Tho- 
rax und  Hinterleib  dunkel  erzgrün,  mäßig  glänzend,  Thoraxrücken 
vorn  kupferbraun  schimmernd,  Pleuren  weiß  bereift.  Flügel  grau  ge- 
trübt, Schwinger  schwarz.  Beine  ziemlich  kräftig,  schwarz,  Schenkel 
und  Schienen  dunkelgrün  glänzend;  Vorderschenkel  des  J  unten  gegen 
die  Spitze  mit  längeren  Wimperborsten,  Schienen  innen  gleich- 
mäßig kurz  gewimpert,  seitlich  mit  2  längeren  abstehenden  Borsten, 
außen  gegen  die  Spitze  lang  behaart,  2.-4.  Tarsenglied  etwas  ver- 
breitert, innen  lang  gewimpert,  2.  Glied  außen  lang  zottig  behaart; 
Miitelschenkel  unten  mit  einem  Borstenkamm,  am  Beginn  des 
Spitzendrittels  oben  leicht  eingedrückt,  unten  mit  einem  breiten 
stumpfen  warzenförmigen,   kurz  beborsteten  P'ortsatz,   dann  bis  zur 


180  K.  Grünberg, 

Spitze  verdünnt,  an  der  Spitze  selbst  wieder  etwas  breiter  und 
unten  mit  einer  kurzen  Borste,  Schiene  stark  verdickt  und  gebogen, 
etwas  gedreht,  innen  kurz  borstig  gewimpert,  außen  mit  einer  langen 
abstehenden  Mittelborste,  an  der  Spitze  mit  einigen  längeren  Borsten, 
Metatarsus  verkürzt  und  stark  verdickt,  außen  vor  der  Mitte  etwas 
eingekrümmt,  mit  einer  längeren  Borste,  dahinter  dicht  bürsten- 
artig beborstet;  Hinterschenkel  unten  zottig  behaart,  ebenso  die 
Hinterschienen  bis  vor  die  Mitte.  $  unbekannt.  2,5  mm,  Flügel 
etwas  länger.     Alpen. 

Campsicnemus  thalhammeri  Strobl. 
Stirn,  Thorax  und  Hinterleib  dunkel  olivenbraun,  wenig  glän- 
zend. Untergesicht  und  Taster  silberglänzend.  Fühler  schwarz, 
Endglied  kurz.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß.  Mittellängs- 
strieme des  Thorax  und  Scutellum  glänzend  blau.  Hinterleib  mit 
dunkelgrün  glänzenden  Einschnitten.  Flügel  schmal,  wie  bei  mnbri- 
penms,  aber  gleichmäßig  grau.  Schwingerkopf  schwarz.  Pleuren 
und  Hüften  weiß  bereift,  Vorderhüften  lang  weißhaarig.  Beine 
schwarz,  Schenkel  dunkelgrün  glänzend,  Spitze  der  Vorderschenkel 
rotgelb;  Vorderbeine  sehr  schlank  und  dünn,  Tarsen  viel  länger 
als  die  Schiene;  Mittelschenkel  unten  mit  2,  am  Enddrittel  mit 
1  Reihe  gleichlanger  Stachelborsten,  Schienen  bis  gegen  die  Spitze 
verbreitert,  an  der  Spitze  selbst  wieder  etwas  verschmälert,  im 
Spitzendrittel  stark  gekrümmt,  etwas  gedreht  und  plattgedrückt, 
innen  mit  2  Reihen  gleichlanger  abstehender  Wimperborsten  und 
einer  starken  Apikaiborste,  außen  vor  der  Spitze  mit  etwa  5  kräf- 
tigen Borsten,  Metatarsus  verdickt,  kaum  so  lang  wie  das  2.  Glied, 
dicht  beborstet,  2.  Glied  lang  und  schlank,  doppelt  so  lang  wie  das 
3;  Hinterbeine  sehr  lang  und  schlank.  $  unbekannt.  Körper  2,5, 
Flügel  4  mm.     Alpen. 

Campsicnemns  pusillus  (Meig.). 
Stirn  blauschwarz  glänzend,  Untergesicht  samnietschwarz.  Fühler 
und  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  schwarz.  Hinterkopf  düster 
schwarzgrün.  Thorax  schwarz  mit  grünen  und  violetten  Reflexen 
und  einer  schmalen  glänzend  blauen  Mittellängsstrieme,  dunkel- 
braun bereift.  Scutellum  glänzend  blau.  Hinterleib  schwarzgrün, 
wenig  glänzend.  Flügel  dunkel  grau  getrübt.  Schwinger  hellbraun. 
Beine  schwarzgrün  glänzend  mit  mehr  oder  weniger  ausgedehnt 
gelbbraunen  Knien  und  schwarzbraunen  Tarsen;  Mittelschienen 
hinter  der  Wurzel  innen  leicht  verdickt,  auf  der  Mitte  flachge- 
drückt; vorderer  Metatarsus  so  lang  wie  das  2.  und  3.  Glied  zu- 
sammen, diese  gleichlang,  4.  Glied  etwas  kürzer,  stark  verbreitert 
und  flach,  Endglied  wieder  etwas  schmäler.  Körper  2,  Flügel 
2—2,5  mm. 

Campsicnemns  filipes  Lw. 

Stirn  glänzend  violett.  Untergesicht  beim  J  gelbbraun,  beim 
5  silberweiß  bestäubt.  Fühler  schwarz,  Endglied  beim  J  sclilank 
und  sehr  spitz,  dicht  behaart.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand 
weiß.  Thorax  blau  und  dunkelgrün  glänzend,  braun  bestäubt  mit 
deutlicher  glänzend  stahlblauer  Mittellängsstrieme;  Scutellum  auf 
der  Mitte  breit  violett,  an  den  Seiten  stahlblau  glänzend.  Pleuren 
und  Hüften  weiß  bereift.     Hinterleib  glänzend  schwarzgrün.     Flügel 


Diptera,  Zweiflügler.  181 

bräunlichgrau  getrübt,  ziemlich  dunkel.  Schwinger  gelb.  Vorder- 
liüften,  Schenkel  und  Schienen  gelb,  Tarsen  dunkelbraun ;  Beine 
beim  (^  auffällig  lang  und  dünn,  die  Vordertarsen  stark  verkürzt, 
nur  etwa  '/.,  so  lang  wie  die  Schiene,  1.  und  2.  Glied  verdickt. 
Körper  2,  Flügel  2,5  mm. 

Campsienemus  varipes  Lw. 

Stirn  matt  schwarzbraun.  Untergesicht  silberglänzend.  Fühler 
schwarz.  Endglied  beim  J  schlank  und  ziemlich  spitz.  Wimpern 
am  hinteren  Augenrand  weiß.  Thorax  und  Hinterleib  glänzend 
dunkelgrün,  Thoraxrücken  gelblichgrau,  Pleuren  und  Hüften  grau- 
weiß bestäubt.  Flügel  grau,  längs  des  Vorderrandes  und  in  der 
Discoidalzelle  leicht  aber  deutlich  gebräunt.  Schwinger  gelb.  Hüften 
und  Schenkel  schwarzgrün,  Knie  gelb,  Vorderschienen  schwarz  mit 
gelber  Spitze,  Mittel-  und  Hinterschienen  gelb,  nur  an  der  Wurzel 
geschwärzt,  Metatarsen  gelb,  übrige  Tarsenglieder  schwarzbraun; 
Vordertarsen  beim  (^  auffällig  lang,  Metatarsus  fast  so  lang  wie 
die  Schiene,  die  übrigen  Glieder  zusammen  etwas  länger.  Körper 
2-2,5,  Flügel  3  mm. 

Campsicnemiis  scambus  (Fall.). 
Stirn  schwarz,  blau  oder  grünglänzend,  Untergesicht  gelbbraun 
bestäubt.  Fühler  schwarz,  Endglied  kurz  und  stumpf.  Wimpern 
am  hinteren  Augenrand  weiß.  Thorax  schwarz,  blau  oder  grün 
glänzend,  braun  bestäubt;  Scutellum  blau  glänzend.  Pleuren  und 
Hüften  grauweiß  bestäubt.  Hinterleib  schwarzgrün  glänzend.  Flügel 
bräunlichgrau  getrübt,  Schwinger  gelbbraun.  Vorderhüften  ganz 
gelb;  Beine  gelb,  nur  die  Mittel  schenke!  beim  (J  und  die  Tarsen 
dunkel;  Mittelschenkel  beim  cf  unten  kurz  kammartig  beborstet, 
vor  der  Spitze  leicht  ausgeschnitten;  Mittelschienen  flachgedrückt, 
stark  verbreitert  und  gebogen,  an  den  Seitenkanten  lang  schwarz 
beborstet;  1.  und  2.  Glied  der  Mittel tarsen  stark  verkürzt,  1.  an 
der  Spitze  mit  einem  kurzen,  2.  mit  einem  längeren  spitzen  Zahn; 
3.-5.  Glied  normal.     Körper  2,5,  Flügel  3—3,5  mm.     Häufig. 

Campsienemus  cnrvipes  (Fall.). 
Stirn  glänzend  schwarzblau,  beim  ^  dünn  grau  bereift.  Unter- 
gesicht grau,  beim  /^  unten  braun  bestäubt.  Fühler  schwarz,  End- 
glied beim  (j  schlank  und  spitz.  Wimpern  am  hinteren  Augen- 
rand weiß.  Thorax,  Hinterleib  und  Flügel  wie  bei  C.  scamdus. 
Alle  Hüften  schwarz;  Beine  gelb.  Vorder-  und  Mittelschenkel  oben 
und  unten  bis  zur  Mitte  geschwärzt,  Tarsen  schwarzbraun;  Mittel- 
schenkel beim  ij  unten  vor  der  Spitze  ausgeschnitten  und  auf  der 
Außenhälfte  kurz  kammartig  beborstet;  Miltelschienen  innen  an 
der  Wurzel  ausgeschnitten,  von  der  Mitte  an  verdickt  und  etwas 
um  die  Längsachse  gedreht,  mit  2  Reihen  längerer  Borsten,  auch 
außen  mit  längeren  Borsten;  mittlerer  Metatarsus  breit  und  stark 
verkürzt,  an  der  Spitze  außen  mit  einem  kurzen  zahnartigen  Fort- 
satz, die  übrigen  Glieder  dünn  und  schlank,  2.  so  lang  wie  das 
3.-5.  zusammen.     Körper  2,5—3,  Flügel  3.5  mm.     Gemein. 

Canipsienemns  pictipennis  (Bohem.). 
Stirn  glänzend  blau,  Untorgesicht  silberglänzend.  Fühler  schwarz, 
Endglied  bei  J  und  $  sehr  kurz.     Wimpern    am   hinteren  Augen- 


182  K.  Grünberg, 

rand  weiß.  Thorax  schwarz,  blau  und  grün  glänzend,  Rücken  braun 
bestäubt;  Scutellum  glänzend  blau;  Pleuren  und  Hüften  weiß  bereift. 
Hinterleib  schwärzlich,  nur  schwach  grün  schimmernd.  Flügel  beim 
J  auf  der  Wurzelhälfte  stark  verschmälert,  keilförmig,  schwärzlich- 
grau getrübt,  an  der  hinteren  Querader  und  auf  dem  Endabschnitt 
von  M  mit  einem  dunkleren  Fleck ,  der  Zwischenraum  von  einem 
hellen  Fleck  ausgefüllt,  der  sich  beim  J  weiter  gegen  den  Vorder- 
rand ausdehnt.  i?4  +  5  und  Af  an  der  Spitze  deutlich  divergierend. 
Schwinger  braungelb.  Vorderhüften,  Schenkel  und  Schienen  gelb 
oder  gelbbraun,  Tarsen  schwarzbraun,  auch  die  Außenseite  der 
Schenkel  und  Schienen  zuweilen  dunkler  braun;  Mittelschenkel 
beim  (^  unten  mit  weitläufig  stehenden  kurzen  Wimperborsten, 
hinterer  Metatarsus  ein  wenig  kürzer  als  das  2.  Glied.  Körper  1,5, 
Flügel  2  mm.     Norddeutschland. 

Campsicnemus  pectiniilatus  Lw. 

Stirn  schwarz,  matt  blaugrün  oder  blau  glänzend.  Untergesicht 
beim  c?  schwarz,  am  Mundrand  dicht  ockerbraun  bestäubt,  beim  9 
weiß,  Mundrand  wie  beim  J  bestäubt.  Fühler  schwarz,  Endglied 
beim  (^  oval.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  M'eiß.  Thorax 
schwarz,  grün  und  blau  glänzend,  Rücken  dunkelbraun  bestäubt 
mit  schmaler,  stahlblau  glänzender  Mittellängsstrieme;  Scutellum 
glänzend  blau;  Pleuren  und  Hüften  weiß  bereift.  P'lügel  bräunlich- 
grau getrübt.  Schwinger  gelb.  Vorderhüften,  Schenkel  und  Schienen 
gelb,  Tarsen  schwarzbraun;  Mittelschenkel  beim  J  auf  der  Unter- 
seite mit  kurzen  abstehenden  Borsten  gleichmäßig  gewimpert,  Mittel- 
schienen innen  ebenfalls  gleichmäßig  kurz  gewimpert,  nur  auf  der 
Wurzelhälfte  mit  etwa  6  etwas  längeren,  senkrecht  abstehenden  stift- 
förmigen  Borsten.     Körper  1,5—2,  Flügel  2—2,5  mm. 

Campsicneiiuis  dasycneimis  Lw. 

Stirn  schwarz,  wenig  blau  glänzend.  Untergesicht  braun  be- 
stäubt. Fühler  schwarz,  Endglied  beim  J  schlank,  ziemlich  spitz 
und  dicht  behaart.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß.  Thorax 
schwarz  mit  blauem  und  dunkelgrünem  Glanz,  braun  bestäubt  mit 
blau  glänzender  Mittellängsstrieme.  Scutellum  blau  glänzend. 
Pleuren  und  Hüften  grauweiß  bereift.  Hinterleib  schwarzgrün, 
wenig  glänzend.  Flügel  schwach  bräunlichgrau  getrübt,  Schwinger 
gelbbraun.  Vorderhüften  und  Beine  ganz  gelbbraun,  Tarsen  nicht 
oder  nur  wenig  verdunkelt;  Vordertarsen  l'/oinal  länger  als  die 
Schienen,  Metatarsus  so  lang  wie  die  3  folgenden  Glieder  zusammmen; 
Mittelschienen  beim  ^  innen  mit  einer  Reihe  weitläufig  stehender 
langer  Wimperborsten,  Hinterschienen  innen  dicht  und  lang  ge- 
wimpert.    Körper  1,5 — 2,  Flügel  2,5  mm.     Posen. 

Campsicnemus  armatus  (Zett.). 
Stirn  glänzend  schwarzblau.  Untergesicht  beim  $  ockerbraun, 
beim  $  grau  bestäubt.  Fühler  schwarz,  Endglied  schlank  und  spitz. 
Thorax  glänzend  grün,  Rücken  braun.  Pleuren  grau  bestäubt,  Hinter- 
leib schwarzgrün  glänzend.  Flügel  dunkel  bräunlichgrau  getrübt, 
Schwinger  braungelb.  Vorderhüfton,  Schenkel  und  Schienen  gelb, 
Tarsen  schwarzbraun;  Mittelschenkel  beim  J  unten  mit  einer  Reihe 
kurzer  Borsten,  Mittelschienen  innen  mit  senkrecht  abstehenden 
Wimperborsten  besetzt.    Körper  2,  Flügel  2,5  mm.     Nördliche  Art. 


Diptera,  Zweiflügler.  183 

Campsienemus  picticornis  (Zett). 
Stirn  schwarz,  etwas  blau  glänzend,  Untergesicht  beim  ^  ocker- 
bräunlich, beim  9  grau  bestäubt.  1.  und  2.  Fühlerglied  gelb,  3. 
schwarz,  schlank  und  scharf  zugespitzt.  Wimpern  am  hinteren 
Augenrand  weißlich.  Thorax  dunkelgrün,  Scutellum  blau  glänzend; 
Rücken  braun,  Pleuren  und  Hüften  grauweiß  bestäubt.  Hinterleib 
schwarzgrün  glänzend.  Flügel  bräunlichgrau  getrübt,  Schwinger 
gelb.  Vorderhüften,  Schenkel  und  Schienen  gelb.  Tarsen  schwarz- 
braun.    Körper  2,  Flügel  2,5  mm. 

Campsienemus  lumbatus  Lw. 

Stirn  schwarz,  fast  glanzlos.  Untergesicht  silberglänzend,  Augen 
beim  S  unter  den  Fühlern  sich  berührend.  Fühler  schwarz,  3. 
Glied  kurz  und  stumpf.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  weiß. 
Thorax,  Hinterleib  und  Flügel  wie  bei  C.  picticornis.  Alle  Hüften 
schwarz,  grau  bestäubt.  Vorderschenkel  merklich  verdickt,  gelb, 
Mittel-  und  Hinterschenkel  sowie  die  Schienen  gelb  oder  auch 
teilweise  oder  ganz  dunkelbraun,  Tarsen  schwarzbraun;  1.  Glied 
der  Vorder-  und  Mitteltarsen  so  lang  wie  das  2.  und  3.  zusammen, 
1.  Glied  der  Hintertarsen  nur  so  lang  wie  das  2.  Körper  2,  Flügel 
2,5  mm.     März  und  April,  auf  frisch  aufgetauten  Tümpeln. 

Campsienemns  marginatns  Lw. 

Stirn  schwarz,  Untergesicht  lebhaft  silberglänzend.  Fühler 
und  Wimpern  am  Augenhinterrand  wie  bei  C.  himbatus.  Thorax 
und  Hinterleib  glänzend  grün,  Thoraxrücken  bräunlichgrau,  Pleuren 
und  Hüften  grauweiß  bestäubt.  E'lügel  leicht  grau  getrübt,  am 
Vorderrand  und  in  der  Discoidalzelle  deutlich  gebräunt;  Schwinger 
gelb.  Vorderhüften,  Schenkel  und  Schienen  gelb,  Tarsen  schwarz- 
braun; Vorderschenkel  nicht  verdickt,  Längenverhältnis  der  Tarsen- 
glieder  wie  bei  lu?nbaius,  ebenso  die  Größe.  An  Bächen  auf  aus 
dem  Wasser  hervorragenden  Steinen. 

Telniatnrgus  Mik. 

Kleine,  ziemlich  breite,  plumpe,  dunkel  gefärbte  Art  mit  gelben 
Beinen.  Kopf  groß  und  dick,  Stirn  beim  c^  '/.,,  beim  $  fast  ^a  der  Kopf- 
breite (Fig.  213  u.  214),  gegen  die 
Fühlerwurzel  verengt,  Scheitel  bei  (^ 
und  $  mit  kräftigen  Ocellar-  und  Ver- 
tikalborsten. Augen  fein  behaart,  beim 
J  auf  dem  Untergesicht  zusammen- 
stoßend, Untergesicht  beim  5  breit, 
parallelrandig.  den  unteren  Augen - 
rand  nicht  erreichend  und  auf  der 
unteren     Hälfte     stark     aufgeworfen,  ^'ig  213. 

nasenartig  vortretend.  P'ühler  kurz,  Fig.  213  u.  214. 
Endglied  lang  behaart,  dreieckige  beim  tumidtdus  (Radd.) 
5  kurz,  beim  (^.  etwas  verlängert;  Borste 
basal,  2gliedrig,  lang,  dicht  und  kurz  behaart,  beim  (j"  am  Ende  deut- 
lich verdickt.  Rüssel  und  Taster  beim  J  sehr  klein,  beim  5  größer, 
Taster  blattförmig,  dem  Rüssel  aufliegend.  Thorax  kurz  und  breit, 
mit  kräftigen  Borsten.  Hinterleib  lang  oval,  beim  J  mit  6,  beim 
9  mit  5  deutlichen  Segmenten,  Hypopygium  des  (f,  klein,  versteckt, 


184 


K.  Grünberg, 


mit  kurzen  Anhängen.  Flügel  schmal,  besonders  beim  J^  an  der 
Wurzel  stark  verschmälert,  im  Umriß  fast  keulenförmig;  C  bis  zur 
Mündung  von  M  an  der  Spitze  reichend.  Sc  undeutlich,  R\,  sehr 
kurz,  alle  Adern  fast  ganz  geradlinig  verlaufend;  vordere  Querader 
dicht  an  der  Wurzel  unter  dem  Ursprung  von  i?4  +  ö,  hintere  auf 
der  Flügelmitte;  An  ganz  rudimentär.  Beine  schlank,  Vordertarsus 
beim  $  auf  der  Innenseite  mit  2  lappenförmigen  Erweiterungen 
(Fig.  215),  Hintertarsen  kürzer  als  die  Schiene,  Metatarsus  kürzer 
als  das  2.  Glied. 

Entwicklung  unbekannt.     Nur  1  Art. 

Telmaüirgus  tumidiilus  (Rad d atz). 
Schwarz.  Stirn,  Thorax  und  Scutellum  lebhaft 
violett  glänzend;  Thoraxrücken  tief  dunkelbraun, 
Pleuren  weiß  bestäubt.  Fühler  schwarzbraun,  End- 
glied etwas  heller.  Hinterleib  glänzend  schwarzgrün. 
Flügel  schwärzlichbraun  getrübt,  Schüppchen  gelb  mit 
blassen  Wimpern,  Schwinger  gelb.  Hüften  schwarz, 
weiß  bereift.  Beine  vorwiegend  gelb,  Vorder-  und 
Mittelschenkel  auf  der  01»erseite,  Vorder-  und  Mittel- 
tarsen von  der  Spitze  des  Metatarsus  an  dunkel- 
braun; Hinterbeine  schwarzbraun,  nur  die  Basal- 
hälfte  der  Schenkel  gelb.  2  mm.  An  Sümpfen,  auf  Mooren;  ver- 
breitet, aber  selten.     Juli— August. 


Fin-  215.   Tehna- 

iurgus    tutnidu 

lus  (Radd.).     J 

Vordertarsus. 


Poecilobotlirus  Mik. 

Größere  leuchtend  dunkelgrüne  Arten  mit  gelben  Beinen,  Flügel 
beim  (^  ausgedehnt  dunkel  gebräunt.  Untergesicht  den  unteren  Augen  - 

rand  nicht  erreichend,  beim  $  fast  doppelt  so 

breit  wie  beim  J.  Fühler  kürzer  als  der 
Kopf,  Endglied  kurz,  3eckig,  breiter  als 
lang,  Borste  rückenständig,  kurz  und  dicht 
gefiedert.  Augen  dicht  und  fein  behaart. 
Wimpern  am  hinteren  Augenrand  gelblich- 
weiß. Scheitel-  und  Thoraxborsten  sehr 
kräftig.  Hinterleib  kegelförmig,  Hypopygium 
des  (^  stark  entwickelt  (Fig.  216),  ventral wärts 
eingeschlagen,  äußere  Anhänge  sehr  große 
breite,  3  eckige,  gelbe,  am  Rande  tief  zer- 
schlitzte Lamellen  bildend.  J/  zum  Flügel- 
vorderrand abbiegend  und  vor  der  Spitze  mündend,  1.  Hinterrandzelle 
an  der  Spitze  leicht  verengt.  Schüppchen  gelb,  schwarz  gewimpert, 
Schwinger  gelb.  Hinterschenkel  vorn  mit  einer  Präapicalborste;  hinterer 
Metatarsus  oben  meist  ohne  starke  Borsten.  Fliegen  an  Bächen  und 
Tümpeln,  stellenweise,  wo  sie  vorkommen  immer  in  größerei-  Zahl, 
durch  ihre  Grüße,  leuchtende  Färbung  und  Flügelzeichnung  leicht 
auffallend.     3  deutsche  Arten.     Entwicklung  unbekannt. 

A  rtenübersicht. 
Männchen. 
1.  Flügel  an  der  Spitze  mit  scharfem  milchweißen  Fleck. 

P.  nobilitatus. 
—  Flügel  ohne  weißen  Spitzenfleck.  2. 


Fig.  216.    Poecilobotlirus 
uobilitaius  (L.)  (^,  Hypo- 
pygium. 


Diptera,  Zweiflügler.  185 

2.  Untergesicht    braungell);    Fühler  schwarz,  nur  der  Unterrand 
des  1.  Gliedes  gelbbraun.  P.  ducalis. 

—  Untergesicht   weiß;    Fühler   gelbbraun,    nur   die    Spitze    des 
Endgliedes  und  die  Borste  schwarz.  P.  principalis. 

Weibchen. 

1.  Fühler  ganz  schwarz.  P.  nobilitatiis. 

—  Fühler  teilweise  gelbbraun.  2. 

2.  Nur  der  Unterrand   des  1.  Fühlergliedes  gelbbraun,  Vorder- 
hüften schwarz.  P.  ducalis. 

—  Fühler  gelbbraun,    nur    die  Spitze    des  Endgliedes    und    die 
Borste  schwarz,  Yorderhüften  gelb.  P.  principalis. 

Poecilobothrus  nobilitatiis  (L.). 

Glänzend  dunkelgrün,  besonders  der  Thorax  leuchtend  grün, 
Scutellum  und  Hinterrand  des  Thorax  gewöhnlich  glänzend  blau. 
Fühler  schwarz.  Seitenränder  der  Stirn,  Hinterkopf  und  Unter- 
gesicht weißgrau  bestäubt,  letzteres  sehr  dicht.  Thorax  jederseits 
dicht  hinter  der  Quernaht  mit  einem  schwarzen,  leicht  purpur- 
schimmernden Fleck.  Färbung  des  $  etwas  stumpfer,  mehr  kupfer- 
glänzend. Pleuren  und  Hüften  dünn  weiß  bereift.  Hypopygium 
des  S  (Fig.  216)  schwarz,  Lamellen  groß,  pflugscharförmig,  an  der 
Basis  sehr  breit,  scharf  zugespitzt.  Flügel  an  der  Wurzel  hell, 
beim  (^  auf  der  äußeren  Hälfte,  besonders  am  Vorderrand,  intensiv 
dunkelbraun,  mit  milchweißem  Spitzenfleck,  heim  9  nur  mit  einem 
breiten,  vom  Vorderrand  bis  zum  Ende  der  hinteren  Querader 
reichenden  braunen  Wisch.  ^3-)  :)  und  Jii-\-b  beim  (J  stark  wellig 
geschwungen.  Vorderhüften  gelb,  Mittel-  und  Hinterhüften  schwarz 
mit  gelber  Spitze,  Schenkel  und  Schienen  gelb,  Tarsen  und  Spitzen 
der  Hinterschienen  schwarzbraun.  6 — 7  mm.  Weit  verbreitet, 
stellenweise  häufig. 

Poecilobothrus  ducalis  (Lw.). 

Glänzend  dunkelgrün,  Stirn  und  Thoraxrücken  hell  bräunlich- 
grün, Pleuren  und  Hüften  dünn  weißgrau  bestäubt.  Untergesicht 
beim  J  braungelb,  beim  J  weiß  bestäubt.  Fühler  schwarz,  1.  Glied 
am  unteren  Rande  gelbbraun.  Hypopygiallamellen  des  (J  verhältnis- 
mäßig breiter  als  bei  P.  nobüitatus,  an  der  Spitze  abgerundet. 
Flügel  am  Vorderrand  und  längs  der  Adern  beim  (^  intensiv,  beim 
5  nur  schwach  gebi-äunt.  Hüften  schwarz,  die  äußerste  Spitze  gelb, 
Beine  im  übrigen  wie  bei  P.  nobilitatus.  5 — 6  mm.  Süd-  und 
Mitteleuropa,  Böhmen,  Holland,  aus  Deutschland  noch  nicht  be- 
kannt, aber  jedenfalls  einheimisch. 

Poecilobothrus  principalis  (Lw.). 

Thorax  und  Hinterleib  wie  bei  P.  ducalis.  Stirn  glänzend  blau. 
Untergesicht  bei  J  und  $  glänzend  weiß.  Fühler  gelbbraun,  nur 
die  Spitze  des  Endgliedes  und  die  Borste  schwarz.  Hypopygial- 
lamellen des  (5^,  sowie  Hüften  und  Beine  wie  bei  P.  nobilitatiis. 
Flügelvorderrand  und  Adersäume  lieim  (^  intensiv  dunkelbraun, 
lieim  5  heller.     Weit  verbreitet.     Deutschland:  Posen. 


186  K.  Grünberg, 

Gymnopternus  Lw. 

Nächstverwandt  mit  Poeci/obolinis.  Kleinere  schwarzgrüne  Arten 
mit  meist  gleichmäßig  getrübten  Flügeln.  M  unmittelbar  vor  der 
Spitze  mündend,  pai-allel  mit  -/?4  +  5  oder  nur  wenig  konvergierend, 
1.  Hinterrandzelle  daher  nicht  oder  nur  unwesentlich  verengt. 
Hypopygium  des  J  ähnlich  wie  bei  Poecilobothrus,  groß  und  lang, 
ventral  eingeschlagen,  Lamellen  kleiner,  kreisrund  oder  oval,  am 
Rand  nur  gewimpert,  selten  zerschlitzt.  Fühlerborste  kurz  behaart 
oder  fast  nackt.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  schwarz.  Übrige 
Merkmale  wie  bei  Poecilobothms.  Fliegen  an  Bächen  und  größeren 
Gewässern,  dicht  am  Ufer,  auch  auf  der  Wasseroberfläche,  sehr 
lebhaft  und  meist  gesellig.  8  deutsche  Arten.  Entwicklung  un- 
bekannt. 

Artenübersicht. 

1.  Costa  zwischen  Wurzel querader  und  Mündung  von  R^  deut- 
lich verdickt.  2. 

—  Costa  nicht  verdickt.  3. 

2.  Hintere  Metatarsen  gelb;  Hypopygiallamellen  des  (5  gelb. 

G.  celer. 

—  Hintertarsen  von  der  Wurzel  an  schwarzbraun;  Hypopygial- 
lamellen des  J  schwarzbraun.  G.  brevicornis. 

3.  Schenkel  schwarzbraun.  4. 

—  Schenkel  gelb.  5. 

4.  Mittelschienen  des  $  etwas  verdickt,  Stirn  unter  den  Fühlern 
etwa  Vs  der  Kopfbreite.  G.  cnpreus. 

—  Mittelschienen  des  (^  nicht  verdickt,  Stirn  unter  den  Fühlern 
kaum  Yv   der  Kopfbreite.  G.  angustifrons. 

5.  1.  Fühlerglied  hellbraun.  G.  chalybaeus. 

—  Fühler  ganz  schwarz.  6. 

6.  Hypopygiallamellen  des  J  gelb.  G.  raetallicus. 

—  Hypopygiallamellen  des  J  schwarzbraun.  7. 

7.  Untergesicht  schwarzbraun,  Flügel  grau  getrübt.    G.  aerosus. 

—  Untergesicht  graixweiß,  Flügel  graubraun  getrübt. 

G.  assimilis. 

Gymnopternus  celer  (Meig.). 
Schwarzgrün  glänzend.  Stirn  und  Untergesicht  weißgrau  be- 
stäubt. Fühler  schwarz,  Borste  kurz  behaart.  Thoraxrücken  matt- 
grau, Pleuren  und  Hüften  weißgrau  bereift.  Hypopygiallamellen 
des  J  breit  oval,  gelb,  mit  gleichfar])igen  Wimpern.  Flügel  braungrau 
getrübt,  C  zwischen  Basalquerader  und  Mündung  von  R^  stark  ver- 
dickt, beim  $  weniger.  Hüften  schwarz  mit  gelber  Spitze,  Schenkel, 
Schienen  und  Tarsenwurzeln  gelb,  Tarsen  schwarzbraun.  3  bis 
3,5  mm.     Weit  verljreitet. 

Gymnopternus  brevicornis  (Staeg.). 
Unterscheidet  sich  von  G.  celer  durch  das  auffällig  kurze 
Fühlerendglied,  welches  beim  c^  kaum  halb  so  lang  wie  breit, 
beim  $  etwas  länger  ist,  die  schwarzbraunen,  schwarz  gewimperten 
Hypopygiallamellen  des  (^  und  die  schon  von  der  Wurzel  an 
schwarzbraunen   Hintertarsen.     3  mm.     Verbreitet. 


Diptera,  Zweiflügler.  187 

Gymnopternus  cnprens  (Fall.). 
Schwarzgrün  glänzend.  Stirn  und  Untergesicht  weißgrau  be- 
stäubt: Stirn  beim  r?  unter  den  P'ühlern  fast  '/g  der  Koj)fbreite. 
Fühl(M-  schwarz,  Endglied  etwas  heller,  Borste  schwarz,  behaart. 
Thoraxrücken  braun,  Pleuren  und  Hüften  dünn  grauweiß  bereift. 
Hypopygiallamellen  des  J  gerundet,  schwarzbraun,  schwarz  ge- 
wimpert.  Flügel  schwärzlichgrau  getrübt.  Hüften  schwarz,  nur 
die  vorderen  gegen  die  Spitze  gelb,  Schenkel  schwarzbraun,  Knie, 
Schienen  und  Metatarsen  gelb,  Tarsen  von  der  Spitze  der  Meta- 
tarsen  an  schwarzbraun;  Mittelschienen  des  J  etwas  verdickt,  an 
der  Spitze  leicht  einwärts  gebogen  und  innen  mit  einer  schwachen 
knotenförmigen  Verdickung,  auf  der  Innenseite  mit  3  kurzen  an- 
liegenden dornartigen  Borsten.     4  mm.     Weit  verbreitet. 

Gymnopternus  angustifrons  (Staeg.). 
Nächstverwandt  mit  G.   cupreus,   unterscheidet  sich   durch   die 
merklich   schmälere  Stirn,   welche  beim   cf  nnter  den  Augen  kaum 
V,  der  Kopfbreite   einnimmt,   die  beim  J  nicht  verdickten  Mittel- 
schienen und  die  geringere  Größe.     3  mm. 

Gymnopternus  chalybaens  (Wie dem.). 
Schwarz.  Stirn  und  Thorax  violett  oder  blau,  Hinterleib  dunkel- 
grün glänzend.  Untergesicht  weiß  bestäubt.  Fühler  schwarz,  I.Glied 
hellbraun;  Borste  behaart.  Pleuren,  Hüften  und  Hinterleibsseiten 
dünn  weiß  bereift.  Hypopygiallamellen'  des  $  groß,  rund,  gelb  mit 
schwarzem  stark  zerschlitzten  Rand  und  sehr  langen  schwarzen 
Wimperborsten.  P'lügel  stark  gebräunt,  nur  an  der  Wurzel  und  in 
der  Discoidalzelle  hell,  Vorderrand  und  alle  Adern  dunkler  gesäumt. 
Vorderhüften  gelb,  Mittel-  und  Hinterhüften  schwarz  mit  gelber 
Spitze;  Schenkel,  Schienen,  vordere  und  mittlere  Metatarsen  gelb. 
Vorder-  und  Mitteltarsen  von  der  Spitze  des  Metatarsus,  Hinter- 
beine von  der  Schienenhälfte  an  schwarzbraun.    4—5  mm.     Selten. 

Gymnopternus  metallicus  (Stann.). 
Schwarzgrün  glänzend.  Stirn  und  Untergesicht  gi-au  bestäubt. 
Fühler  schwarz,  Endglied  etwas  heller,  Borste  sehr  kurz  behaart. 
Pleuren  und  Hüften  dünn  weißgrau  bereift.  Hypopygiallamellen 
des  J  gelbbraun  und  ebenso  gewimpert.  Flügel  gleichmäßig  grau- 
braun getrübt.  Hüften  und  Beine  wie  bei  G.  chalybaeus,  aber  die 
Hinterschienen  graugelb,  alle  Tarsen  erst  von  der  Spitze  des  Meta- 
tarsus an  geschwärzt.     4 — 4,.ö  mm.     Selten. 


Gymnoptei'nus  aerosus  (Fall.). 
Blaugrün  glänzend.  Stirn  und  Untergesicht  schwarzbraun. 
Fühler  wie  bei  G.  metallic7is,  Borste  fast  nackt.  Pleuren  und  Hüften 
dünn  weißgrau  bereift.  Hypopygiallamellen  des  $  ziemlich  klein, 
schwarzbraun,  schwarz  gewimpert.  Flügel  grau  getrübt,  ziemlich 
hell.  Hüften  schwarz  mit  gell)er  Spitze,  Schenkel,  Schienen,  Meta- 
tarsen gelb,  Tarsen  nur  w^enig   verdunkelt.     3 — 4  mm.     Häufig. 

Gymnopternus  aerosus  (Fall.)  var.  dahlbomi  (Zett.). 
Vorder-    und    Hinterscbenkol    auf    der    Oberseite    in    größerer 
Ausdehnung  schwarzbraun;  im  übrigen  mit  der  Hauptform  überein- 
stimmend.    Häufig. 


188  K.    Grünberg, 

Gymiiopternus  assimilis  (Staeg.). 
Schwarzgrün  glänzend.     Sehr  ähnlich  G.  aerosus,   unterscheidet 
sich  durch  das  grauweiß  bestäubte  Untergesicht  und  die  etwas  dunk- 
leren,   mehr  graubraun  getrübten  Flügel.     Stirn  ebenfalls  grau  be- 
stäubt.    3  mm. 

Hercostomus  Lw. 

Nahe  verwandt  mit  Poecilobothrus  und  Gymnoptemus.  Größere 
bis  kleinere,  leuchtend  grüne  bis  ziemlich  stumpf  schwarzgrüne 
Arten.  Fühlerendglied  zuweilen  ziemlich  groß  und  wesentlich 
länger  als  breit.  Wimpern  am  hinteren  Augenrand  gelb  oder 
schwarz.  Hypopygium  des  ^  stark  entwickelt,  wie  bei  Poecilo- 
bothrus mit  breiten  blattförmigen  Lamellen  oder  schwächer  und 
kurz,  kolbig,  mit  kurzen  Anhängen.  Flügel  lang,  R^\h  und  M 
deutlich  konvergierend,  /?4-f5  abwärts,  J/ aufwärts  gebogen,  1.  Hinter- 
randzelle daher  immer  an  der  Spitze  stark  verengt;  M  dicht  vor 
der  Flügelspitze  mündend,  C  zuweilen  verdickt.  Schüppchen  schwarz 
oder  gelb  gewimpert.  Beine  lang  und  kräftig,  vorwiegend  gelb. 
Zalilreiche  Arten.  Fliegen  neben  Bächen  und  größeren  Wasser- 
läufen auf  Gräsern,  niederen  Pflanzen  oder  in  der  Nähe  auf  Ge- 
büschen, selten  unmittelbar  am  Wasser,  manche  Arten  selbst  ganz 
entfernt  vom  Wasser.  Man  darf  sie  daher  nicht  zur  Süßwasser- 
fauna im  engeren  Sinne  rechnen,  zumal  die  Entwicklung  noch  un- 
bekannt ist. 

Hercostomus  cretifer  (Walk.). 

Glänzend  grün.  Untergesicht  weiß  bestäubt.  Fühler  schwarz, 
Endglied  kurz.  Thoraxrücken  und  Hinterleib  sehr  zart,  Pleuren 
und  Hüften  dichter  weiß  bereift.  Fühler  schwarz.  Hypopygium 
des  J  kurz,  leicht  kolbig,  Anhänge  schmal  und  kurz,  gelb.  Flügel 
grau  getrübt,  nur  am  Vorderrand  leicht  bräunlich.  Vorderhüften 
gelb,  Mittel-  und  Hinterhüften  an  der  Wurzel  schwarz.  Beine 
gelb,  Tarsen  vorwiegend  schwarzbraun;  Vordertarsen  des  $  lang, 
1.  und  2.  Glied  gelb,  gleichlang,  seitlich  zusammengedrückt,  von 
vorn  gesehen  fadenartig  dünn,  3.  und  4.  Glied  schwarz,  kurz,  schaufei- 
förmig verbreitert,  5.  weißlich  mit  schwarzer  Wurzel.  3—4  mm. 
An  Wehren,  Kaskaden,  Mühlrädern,  häufig  und  immer  gesellig. 

Ähnlich  wie  die  Hercostormis-krien  leben  die  Arten  von  Sybi- 
stro7na  Meig.,  Hypophyllus  Lw.  und  Syntortnon  Lw.  und  mehrerer 
kleiner  Gattungen,  die  sich  ebenfalls  in  der  Nähe  von  Wasserläufen 
im  Grase,  auf  niederen  Pflanzen  und  Büschen  aufhalten. 

Cyclorrhapha. 
Syrphidae.    Schwebfliegen. 

Große,  sehr  formenreiche  P'amilie,  mit  kurzer,  zuweilen  un- 
deutlicher Bogennaht  und  stets  deutlicher  Lunula.  Körper  von 
sehr  verschiedener  Gestalt  und  Größe,  mit  weicher,  dünner  oder 
dichter,  nicht  selten  dicht  pelziger  Behaarung,  nie  stark  beborstet, 
oft  mit  lebhafter  Zeichnung,  hellen  Flecken,  Binden  und  Striemen 
oder  metallglänzend.  Augen  nackt  oder  behaart,  beim  $  breit  ge- 
trennt, beim  (^  zusammenstoßend  oder  wenigstens  genähert.  Ocellen 
stets  vorhanden.  Untergesicht  meist  mit  Erhabenheiten,  nasenartig 
vorspringendem    Höcker    oder    aufgeworfenem    bzw.    vorgezogenem 


Diptera.  Zweiflügle 


189 


Mundrand.  Thorax  mäßig  gewölbt,  Scutellum  groß,  halbkeisförmig, 
dick  blasig,  gewöhnlich  durchscheinend.  Hinterleib  mit  5— B,  selten 
4  oder  7  Segmenten.  Flügelgeäder  (Fig.  218;  sehr  konstant  und 
charakteristisch:  zwischen  /ü+ä  und  J/  eine  mehr  oder  weniger 
stark  entwickelte  längsaderähnliche,  die  vordere  Querader  kreuzende 
Verdickung  (Vena  spuria);  J/  mit  scharfer  Knickung  als  Spitzen- 
querader  zu  ^4-1-5  abbiegend,  1.  Hinterrandzelle  geschlossen.  Dis- 
coidalzelle  stets  vorhanden.  Analzelle  sehr  groß,  bis  dicht  vor 
den  Hinterrand  reichend.  Beine  schwach  oder  kräftig  entwickelt, 
Schenkel  nicht  selten  stark  verdickt,  mit  Dornen  und  Höckern. 

Fliegen  überall  auf  Blumen,  besonders  an  Doldenblüten,  im 
Frühjahr  an  Weiden  und  blühenden  Sträuchern. 

Entwicklung  sehr  verschieden.  Die  Larven  einiger  Gattungen 
leben  im  Wasser. 

Larven  amphipneustisch,  Hinterstigmen  in  2  zapfenförmige 
Röhren  verlängert  oder  beide  Tracheen  in  eine  oft  sehr  lange 
Atemröhre  eingeschlossen.  Körper  glatt,  weich  behaart,  beborstet 
oder  mit  Fortsätzen  versehen,  oft  mit  ventralen  Fußstummeln. 

Puppen  in  der  zur  Tonne  erhärteten  Larvenhaut,  welche 
von  der  Imago  beim  Ausschlüpfen  mit  dem  stark  entwickelten,  oft 
verlängerten  Untergesicht  gesprengt  wird  (keine  Stirnblase). 

Für  die  deutsche  Süßwasserfauna  kommen  3  Gattungen  in 
Betracht,  deren  Larven  im  Wasser  leben,  ferner  eine  Art,  die  sich 
in  Rohrbeständen  aufhält  und  deren  Larven  gleichfalls  an  Teich- 
rohr leben. 

Eristalis  F.  (Schlammf liegen). 

Große  oder  wenigstens  Mittelgroße  Arten.    Körper  kräftig  und 
gedrungen,    meist    schwarz    glänzend    oder 
dunkel  metallfarben,  dicht  und  kurz  oder  auch 
pelzig  behaart.    Kopf  (Fig.  217)  halbkugelig, 
wenig  breiter  als   der  Thorax,  Untergesicht 
senkrecht  mit  kleinem  runden  Mittelhöcker, 
mehr   oder   weniger   weit   unter   die  Augen 
herabgehend,    zumeilen  kegelförmig  verlän- 
gert. Augen  dicht  behaart,  zuweilen  gefleckt, 
beim  $  breit   getrennt,    beim  J  zusammen- 
stoßend   oder    ganz    schmal,    selten    breiter 
getrennt.     Fühler  kurz,   hängend,    Endglied 
oval,  flach  scheibenförmig;  Borste  gefiedert, 
dünn   behaart 
oder       nackt. 
Thorax   abge- 
rundetquadra- 
tisch ,     mäßig 
gewölbt,    stets 
dicht  behaart, 
häufig     dünn 
bestäubt,   sel- 
ten mit  schar- 
fen   hellen  Fig.  2I8.     Erütalis  arbustorum  (L.),    FlDgel. 

Querlinien. 
Scutellum  dick,    blasig,    meist  hell   gefärbt,   ebenfalls  dicht  behaart. 
Hinterleib    stets   breiter   und    länger   als   der  Thorax,   oval,    hinten 


Fig.   217.      Eristalis    ar- 
bustofum  (L.),  Kopf. 


190 


K.  Grünberg, 


zugesipitzt  oder  kegelförmig;  gewöhnlich  schwarz  mettailglänzend 
und  kurz  behaart,  so  daß  durch  die  Behaarung  die  Färbung  nicht 
alteriert  wird,  meist  mit  auffälligen  gelben  Seitenflecken  auf  den 
basalen  Segmenten  und  hellen  Hinterrandsäumen.  Flügel  (Fig.  218) 
ganz  glashell,  häufig  mit  einem  braunen  Mittelfleck;  groß,  den 
Hinterleib  merklich  überragend,  in  der  Ruhe  halb  geöffnet,  selten 
fast  parallel  (Er.  oestracea)\  Randzelle  geschlossen,  Ri-f.is  mit  einer 
tiefen  Einbuchtung  nach  hinten,  Schlußadern  der  1.  und  2.  Hinterrand- 
zelle in  gleichem  Abstand  vom  Flügelrand.  Beine  ziemlich  kräftig, 
die  hinteren  mehr  oder  weniger  merklich  verdickt,  Hinterschienen 
deutlich  einwärts  gebogen. 

Fliegen  von  bienen-  oder  hummelai-tigem  Aussehen,  überall 
auf  Wiesen,  an  schlammigen  schmutzigen  Gräben,  in  Wäldern, 
hauptsächlich  auf  Doldenblüten,  zum  Teil  außerordentlich  gemein. 
Einige  nur  im  Hochgebirge.  15  deutsche  Arten.  Nach 
der  verschiedenen  Behaarung  der  Fühlerborste,  der 
Augenfleckung  und  der  Stirnbreite  der  J  werden  mehrere 
Untergattungen  unterschieden. 

Larven  (Fig.  219),  bekannt  als  ,, Rattenschwanz- 
larven", überall  in  Tümpeln,  Pfützen,  Gräben  mit 
schmutzigem,  jauchigem  Wasser,  in  Rinnsteinen, 
Abzugskanälen,  Mistjauche,  Senkgruben.  Körper 
schmutzig  weißgrau,  dick  walzig,  undeutlich  gegliedert, 
bis  20  mm  lang,  vorn  breit  kuppeiförmig  abgerundet, 
hinten  leicht  zugespitzt,  Atemröhre  fernrohrartig  ein- 
ziehbar, bis  35  mm  lang,  Endteil  dünn,  borstenförmig. 
Fühler  über  der  etwas  vertieften  Mundöffnung,  dicht 
zusammenstehend,  kurz,  zipfelförmig,  etwas  abwärts 
gekrümmt,  in  2  Tastpapillen  endigend.  Mundhaken 
fehlen.  Vorderstigmen  dorsolateral,  deutlich,  höckor- 
artig,  dunkelbraun.  Ventralseite  mit  7  Paar  warzen- 
förmigen, an  der  Spitze  einen  Kranz  kurzer,  heller 
Haketnbörstchen  tragenden  Fußstummeln  am  1. — 7. 
Hinterleibssegment,  der  Abstand  zwischen  dem  1.  und 
2.  Paar  größer  als  zwischen  den  übrigen.  Der  ganze 
Körper  mit  sehr  kurzer  und  feiner,  nur  am  Hinter- 
rande etwas  längerer  Behaarung  bedeckt.  Larven  sehr 
kontraktil,  kriechen  am  Boden  oder  schwimmen  mit 
schlängelnden  Bewegungen,  liegen  beim  Atmen  wag- 
recht im  Wasser,  die  Atemröhre  bis  zur  Oberfläche 
emporstreckend.  Begeben  sich  zur  Verpuppung  ans 
Land,  unternehmen  verhältnismäBig  weite  Wande- 
rungen und  verpuppen  sich,  mittelst  der  nun  stark 
kontrahierten  Atemröhre  wie  an  einem  Schwanz  sich 
aufhängend. 


Fig.  219. 
I^arve  von 
Eristalis. 


Übersicht    über    die    deutschen    Untergattungen. 

1.  Fühlerborste  lang  gefiedert.  Eristalis. 

—  Fühlerborsle   sehr  kurz   gefiedert   oder   nur   kurz    und    fein 
behaart.  2- 

2.  Augen  einfarbig.  Eristalomyia. 

—  Augen  gefleckt.  3. 


Diptera,  Zweiflügler.  191 

3.  Augen  mit  zahlreichen  kleineren  Flecken,  beim  J'  auf  der 
Stirn  fast  zusammenstoßend,  Fühlerborste  ganz  gerade. 

Lathyi'ophtlialmus. 

—  Augen  mit  größeren  teilweise  zusammenfließenden  Flecken, 
beim  ^  auf  der  Stirn  deutlich  getrenilt,  Fühlerborste  stark 
gebogen.  Eristalinus. 

EristaUs  F. 
Artenübersicht. 

1.  Hinterleib  wie  der  Thorax  gleichmäßig  dicht  pelzig  behaart, 
hummelähnliche  Art.  Untergesicht  gelblich-  oder  bräunlich- 
grau bestäubt  mit  glänzend  schwarzer  oder  dunkelbrauner 
Mittelstrieme.  P'ühler  heller  oder  dunkler  braun.  Borste 
hell  gelblichbraun.  Thorax  schwarz,  Scutellum  hellbraun,  Be- 
haarung rötlich  bis  graubraun,  Kopfbehaarung  ebenso.  Hinter- 
leib glänzend  blauschwarz,  einfarbig  oder  mit  mehr  oder 
weniger  ausgedehnten  gelbbraunen  Seitenflecken;  Behaarung 
je  nach  der  Grundfärbung  verschieden,  bei  Stücken  mit  ganz 
schwarzem  Hinterleib  auf  dem  Rücken  schwarz,  gewöhnlich 
fuchsrötlich  untermischt,  an  der  Spitze  weiß,  ebenso  an  der 
Wurzel  einige  weiße  Haare,  bei  Stücken  mit  hellen  Seiten - 
flecken  einfarbig  gelb-  oder  rötlichbraun  bis  hell  graubraun. 
Beine  schwai'z,  Knie  und  Schienenwurzeln  weißlich.  12  bis 
14  mm.  In  der  Nähe  von  Bächen,  auf  Büschen  und  Dolden- 
blüten, nicht  selten.  Er.  intricarius  (L.). 

—  Hinterleib  stets  sehr  dünn,  Thorax  dichter  behaart.  2. 

2.  Untergesicht   gleichmäßig  graugelb  bestäubt,    ohne  glänzende 
Mittelstrieme  oder  Fleck.    Fühler  schwarzbraun,  Borste  hell- 
braun. Körperbehaarung  gelblichgrau. 
Thorax  schwarz,  beim  $  mit  2  breiten 
aber  ziemlich  undeutlichen,  vorn  und 
hinten      zusammenfließenden     weiß- 
grauen Längstriemen.   Scutellum  hell- 
l)raun.      Hinterleib     sammentschwarz 
mit     weißgrauen     Hinterrandsäumen, 
2.  oder  2.  und  3.  Segment  mit  großen 
gelbbraunen    Seitenflecken,    beim    J 
ausgedehnter  als  beim  5»  1-  Segment 
grau     bestäubt     und     weiß     behaart,- 
3. — 5.    Segment    mit    glänzend    blau- 
schwarzen Querbinden.     Flügel  glas- 
hell    mit     punktförmigem     schwarz- 
braunen   Randmal,    beim   5   auf    der 
Mitte  ein  ganz  verschwommener  brau-    pjg  220.  Eristalh  arbusto- 
ner  Wisch.    Beine  schwarz,  Knie  und  ,«/«    (L.),  (^. 
Schienenwurzeln    gelb.      10 — 11  mm. 

Sehr  gemein.  Er.  arbustoriiin  (L.)  (Fig.  220). 

—  Untergesicht  mit  glänzend  schwarzer  Mittelstrieme  oder 
wenigstens  mit  glänzendem  Mittelhücker.  3. 

3.  Auf  der  Flügelmitte  ein  intensiv  schwarzbrauner  Fleck,  der 
die  ganze  Breite  der  Discoidalzelle  einnimmt,  beim  (j"  aber 
oft  blasser  ist  oder  ganz  fehlt.  4. 


192  K.  Grünberg, 

—  Flügel  ganz  hell  oder  nur  mit  einer  schmalen  dunkelbraunen 
Querbinde,  die  vom  Randmal  über  die  vordere  zur  hinteren 
Querader  zieht;  Schlußader  der  Discoidalzelle  nie  ver- 
dunkelt. G. 

4.  Hinterschenkel  an  der  Wurzel  breit  gelb,  gewöhnlich  bis 
zur  Hälfte;  Knie,  Wurzelhälfte  der  Schienen  und  die  basalen 
Tarsenglieder  ebenfalls  gelb.  Untergesicht  grau  oder  grau- 
gelb bestäubt,  Mittelstrieme  und  Backen  glänzend  schwarz. 
Scheitel  schwarz.  Thorax  schwarz ,  vordere  Hälfte  leicht 
weißgrau  bestäubt,  2  schmal  getrennte  Mittelstriemen  und  2 
große  runde  Flecke  über  den  Schultern  schwärzlich.  Scu- 
tellum  hellbraun,  Behaarung  graubraun.  Hinterleib  glänzend 
schwarz,  2.  Segment  mit  schmalen  querbindenartigen  Seiten- 
flecken, welche  ganz  fehlen  können;  nur  das  2.  Segment 
mit  deutlichem  grauen  Hinterrandsaum.  Flügel  des  (^  hell  mit 
schwarzbraunem  Randmal.    12  mm.   In  Mittelgebirgen,  selten. 

Er.  alpinns  Panz. 

—  Hinterschenkel  ganz  schwarz,  höchstens  die  äußerste  Wurzel 
gelb.  5. 

5.  Scutellum  schwarz  oder  nur  an  der  Spitze  bräunlich.  Körper 
glänzend  schwarz,  am  Thorax  grau,  auf  dem  Hinterleib  dunkel 
graubraun  bis  schwärzlich  behaart.  Hinterleib  mit  schmalen 
grauen  Hinterrandsäumen,  gelbe  Seitenflecke  am  2.  Segment 
fehlend  oder  nicht  sehr  ausgedehnt.  Die  schwarze  Färbung 
des  Untergesichts  durch  die  weißgraue  Bestäubung  durch- 
scheinend. Flügelflecke  bei  (j  und  $  scharf.  Beine  schwarz. 
Knie,  Wurzelhälfte  der  Schienen  und  die  basalen  Tarsenglieder 
gelb.     12—14  mm.     Im  Hochgebirge.  Er.  riipium  (F.). 

—  Scutellum  ganz  hellbraun.  Scheitel  und  Thorax  gelblich- 
oder  hell  rötlichbraun  behaart.  Untergesicht  weit  unter  die 
Augen  herabreichend,  unten  spitz  zulaufend,  kegelförmig, 
hellgrau  oder  gelblich  bestäubt,  Mittelstrieme  und  Backen 
glänzend  schwarz.  1.  und  2  Fühlerglied  schwarz,  Endglied 
braun,  Borste  braungelb.  Thorax  schwarz,  vordere  Hälfte 
dünn  grau  bestäubt  wie  bei  alpimts.  Hinterleib  sammet- 
schwarz,  gelblichgrau  behaart,  mit  großen  dreieckigen  gelben 
Seitenflecken  auf  dem  2.  Segment  und  scharfen  gelben  Hinter- 
randsäumen.  Auf  dem  3.  und  4.  Segment  eine  glänzend 
blauschwarze  Querbinde.  Der  braune  Flügelfleck  beim  cf 
oft  blaß.  Beine  schwarz,  Knie  und  Basalhälfte  der  Vorder- 
und  Hinterschienen  gelb.  Mittelschienen  und  die  beiden  ersten 
Glieder  der  Mitteltarsen  gelb  mit  schwarzer  Spitze.  Hintere 
Metatarsen  etwas  verdickt.     14  mm.     Hochgebirgsart. 

Er.  jiigoriim  Egg. 

6.  Wurzel  der  Hinterschenkel  breit  gelb,  oft  bis  zur  Hälfte. 
Stirn  und  Untergesicht  dicht  gelblichgrau  bestäubt  und  ebenso 
behaart,  Mittelstrieme  und  Backen  glänzend  schwarzbraun 
bis  schwarz.  Scheitel  des  $  glänzend  schwarz  mit  gleich- 
farbiger Behaarung,  hinten  bräunlich  behaart.  1 .  und  2. 
Fühlerglied  schwarzbraun,  Endglied  hellbraun  oder  rotbraun 
mit  schwärzlichem  Rücken;  Borste  braungelb.  Thorax  glän- 
zend blauschwarz,  gelblichgrau  behaart,  vordere  Hälfte  dünn 
bestäubt  wie  bei  jugorinn.  Scutellum  hellbraun  oder  schwärz- 
lich   mit   mehr   oder   weniger   breitem  hellen  Rand,  auf  der 


Diptera,  Zweiflügler.  193 

Mitte  schwarz,  sonst  wie  der  Thorax  behaart.  Hinterleib 
glänzend  blauschwarz,  gelblichgrau  behaart  mit  sehr  großen 
gelben  Seitenflecken  am  2.  und  kleinen  am  3.  Segment  sowie 
gelben  Hinterrandsäumen.  Flügel  von  der  Mitte  des  Vorder- 
rands über  die  Queradern  mit  einem  unscharfen  braunen  Wisch. 
Beine  ähnlich  wie  bei  jugorum,  aber  schwarzbraun,  Knie 
und  Schienen  noch  ausgedehnter  gelb,  außerdem  die  Wurzel 
der  Hinterschenkel  gelb.  12—13  mm.  Verbreitet,  doch  nicht 
häufig.  Er.  horticola  (Degeer). 

—  Hinterschenkel  ganz  schwarz  oder  nur  die  äußerste  Wurzel 
gelb,  7. 

7.  3.  Fühlerglied  hellbraun  oder  rotbraun.  Basalglieder  schwarz- 
braun, Borste  braungelb.  Untergesicht  dicht  grau  oder  gelb 
bestäubt  und  ebenso  behaart,  Mittelstrieme  und  Backen 
glänzend  schwarz.  Scheitel  des  $  glänzend  schwarz,  ebenso 
behaart.  Thorax  schwarz,  glänzend,  dünn  bestäubt  wie  bei 
alpinus  und  gelblichgrau  oder  bräunlich  behaart.  Scutellum 
hellbraun,  behaart  wie  der  Thorax.  Hinterleib  glänzend 
schwarz  mit  schmalen  grauen  oder  gelben  Hinterrandsäumen, 
auf  der  Mitte  schwarz,  an  den  Seiten  bräunlichgrau  behaart; 
die  gelben  Seitenflecke  auf  dem  2.  Segment  ausgedehnt  oder 
ziemlich  klein.  Flügel  glashell  oder  mit  kaum  angedeutetem 
ganz  verschwommenen  Mittelwisch.  Beine  wie  bei  jugorum. 
12—14  mm.  Häufig.  Sehr  ähnlich  Er.  arbustorum,  aber 
außer  der  beträchtlicheren  Größe  durch  die  Gesichtsstrieme 
leicht  zu  unterscheiden.  Er.  nemornm  (L.). 

—  3.  Fühlerglied  schwarzbraun  wie  die  Basalglieder  8. 

8.  Vordertarsen  einfarbig  schwarzbraun.  Fühlerborste  hell- 
braun. Untergesicht  ziemlich  dunkel  graugelb  bestäubt,  auf 
der  Mitte  ausgedehnt  schwärzlich,  die  Strieme  unscharf. 
Im  übrigen  wesentlich  mit  nemorum  übereinstimmend,  aber 
der  Hinterleib  glänzend  blauschwarz,  die  Flecke  auf  dem 
2.  Segment  sehr  ausgedehnt,  auf  dem  3.  Segment  ebenfalls 
kleinere  Seitenflecke,  die  zuweilen  in  der  MiUe  des  Vorder- 
randes zusammentreffen,  Rückenmitte  auf  den  dunkeln  Stellen 
ebenfalls  schwarz  behaart.  Flügel  wie  bei  «<'»zör7<w;  Schenkel- 
wurzeln stets  ganz  schwarz,  Schienen  und  Mitteltarsen  eben- 
falls ausgedehnter  schwarz.  13—15  mm.    Er.  pratorum  Meig. 

—  Vordertarsen  gelbbraun.  Sehr  ähnlich  der  vorigen:  Hinter- 
leib beim  cf  etwas  länger,  hinten  kegelförmig  zugespitzt, 
nur  auf  dem  2.  Segment  mit  großen  gelben  Seitenflecken, 
die  schwarze  Rückenbehaarung  weniger  ausgedehnt.  Beine 
in  größerer  Ausdehnung  hell  gefärbt,  Vorder-  und  Mittel- 
tarsen ganz  gelbbraun,  ebenso  die  Mittelschienen.  15 — 16  mm. 
Überall  häufig.  Er.  pertinax  (Scop.). 

Eristalomya  Rond. 

1.  Hinterleib  mit  dichter  pelziger,  die  Grundfarbe  ziemlich 
verdeckender  Behaarung.     Hummelähnliche  Arten.  2. 

—  Hinterleib  mit  kurzer,  die  Grundfarbe  nicht  verdeckender 
Behaarung.  3. 

2.  Thorax  und  Hinterleib  schwarz  behaart,  Stirn  und  Unter- 
gesicht, Scutellum   und   Hinterleibsbasis   weiß   bestäubt   und 


194  K.  Grünberg, 

ebenso  behaart,  Hinterleibsspitze  lebhaft  rotgelb  behaart. 
Fühler  schwarzbraun,  Borste  heller.  Untergesichtsmitte  und 
Backen  glänzend  schwarz.  Augen  mit  einer  durch  dichtere 
Behaarung  entstehenden  Längshinde.  Flügel  des  5  ™it 
deutlichem  braunen  Mittelfleck.  Beine  schwarz.  Knie  und 
Schienenwurzeln  braun  oder  hellbraun,  Mittel-  und  Hinter- 
tarsen  vorwiegend  gelbbraun.     13 — 15  mm.     Selten. 

Er.  oestracea  (L.)  (apiformis  Fall.) 

—  Körper  einfarbig  gelblichgrau  oder  nur  auf  der  Hinterleibs- 
mitte dunkler  gelb  bis  rötlich  behaart.  Untergesicht  grau  be- 
stäubt und  ebenso  behaai't,  Mittelstrieme  und  Backen  glänzend 
schwarz.  Fühler  schwarz,  Borste  gelbbraun.  Augenbinde  wie 
bei  oestracea.  Körper  schwarz.  Scutellum  bräunlich  gelb,  Hinter- 
leib am  2.  und  3.  Segment  mit  großen  jederseits  zusammen- 
fließenden oder  kleineren,  selbst  undeutlichen  gelben  Seiten- 
flecken. Beine  schwarz,  Knie  und  Schienenwurzeln  gelb 
oder  weißlich.  Flügel  bei  beiden  Geschlechtern  mit  intensiv 
dunkelbraunem  Mittelfleck,  alle  Queradern  dunkel  gesäumt. 
11  — ] 3  mm.     Nördliche  Art.  Er.  anthophorina  (Fall.) 

3.  Beine  lebhaft  rotgelb.  Fühler  rotgelb,  Borste  heller.  Unter- 
gesicht ausgedehnt  schwarz,  nur  an  den  Seiten  hellgrau  oder 
gelblich  bestäubt.  Stirn  des  $  glänzend  schwarz.  Augen 
ohne  Binde.  Thorax  glänzend  schwarz,  Scutellum  hell  rot- 
braun, ebenso  die  Behaarung  des  ganzen  Thorax.  Hinterleib 
glänzend  schwarz,  gelblichgrau  behaart,  mit  graugelben  Hinter- 
randsäumen und  ausgedehnten  gelb-  oder  rötlichbraunen 
dreieckigen  Seitenflecken  auf  dem  2.  und  kleineren  Flecken 
auf  dem  3.  Segment,  welch  letztere  auch  fehlen  können. 
Flügel  bei  J  und  $  von  der  Wurzel  bis  zur  Mitte  mit  einem 
intensiven  braunen  Wisch.  Basalhälfte  der  Vorder-  und 
Wurzel  der  Mittelschenkel  sowie  die  Tarsenspitzen  schwarz. 
11—12  mm.     Auf  Hochgebirgswiesen.     Er.  cryptaruin  (F.). 

—  Beine  vorwiegend  schwarz.  Fühler  schwarz,  Borste  braun. 
Untergesicht  dicht  grau  bestäubt,  breite  Mittelstrieme  und 
Backen  glänzend  schwarz.  Scheitel  des  $  glänzend  schwarz. 
Augen  mit  2  durch  dichtere  Behaarung  hervorgerufenen 
Längsbinden.  Körper  glänzend  schwarz,  gelblichgrau,  nur 
gegen  die  Hinterleibsspitze  bräunlich  behaart.  Scutellum 
bräunlichgelb.  Hinterleib  am  2.,  beim  $  auch  am  3.  Seg- 
ment mit  gelben  Seitenflecken,  welche  beim  (j"  ausgedehnter 
sind  als  beim  5;  nur  am  2.  Segment  mit  scharfem  gelben 
Hinterrandsaum.  Flügel  hell  oder  mit  unscharfem  braunen 
Mittelwisch.  Knie  und  Wurzel  der  Vorder-  und  Mittel- 
schienen sowie  der  Mitteltarsen  gelb.  16 — 17  mm.  Überall, 
die  gemeinste  und  größte  Art.  Er  tenax  (L.). 

Lathyrophthalmus  Mik. 
Einzige  deutsche  Art: 

Lathyrophthalmus  aeneiis  (Scop.). 
Dunkel    blaugrün    metallglänzend,   gleichmäßig  hell   graubraun 
behaart.    Untergesicht  mit  grauer  Bestäubung,  welche  die  schwarze 
Grundfarbe  wenig  verdeckt,   mit  glänzend  schwarzem  Mittelhöcker. 


Diptera,  Zweiflügler.  195 

1.  und  2.  Fühlerglied  schwarzbraun,  3.  heller  braun  oder  die  ganzen 
Fühler  hellbraun.  Augen  mit  zahlreichen  schwarzen  Punktflecken. 
Thorax  des  $  mit  5  grauweißen  Längsstriemen,  die  mittlere  sehr 
schmal.  Flügel  glashell  mit  kleinem  intensiv  schwarzbraunen  Rand- 
mal. Beine  mit  gelben  Knien,  häufig  auch  die  Schienenwurzeln 
in  größerer  Ausdehnung  gelb.     9 — 11   mm.     Im  Frühjahr   gemein. 

Eristalinns  Rond. 
Einzige  deutsche  Art: 

Eristalinas  sepulcralis  (L.). 
Dunkel  erzgrün  glänzend.  Fühler  schwarz,  Endglied  unten 
hellbraun,  Borste  dunkelbraun.  Stirn  und  Untergesicht  weiß  be- 
stäubt und  behaart,  letzteres  mit  kleinem  glänzend  schwarzen 
Mittelhöcker.  Thorax  mit  f)  wenigstens  beim  ^  immer  scharfen 
grauweißen,  sammetschwarz  eingefaßten  Längsstriemen,  die  mittlere 
gleichmäßig  schmal,  die  seitlichen  vorn  verbreitert  und  jederseits 
miteinander  verbunden.  Quernaht  ebenfalls  weiß.  Pleuren  über 
den  Hüften  mit  weißen  P^lecken.  Hinterleib  beim  (j  sammetschwarz 
mit  grün  glänzenden  Seitenflecken  und  Hinterrandsäumen,  beim  $ 
einfarbig  grün  glänzend,  Flügel  glashell.  Beine  schwarz,  Hinter- 
beine grün  glänzend  mit  verdickten  Schenkeln,  Knie  und  Wurzel 
der  Vorder-  und  Mittelschienen  sowie  der  Mitteltarsen  gelb.  9  bis 
10  mm.     An  Wiesengräben,  häufig.     Die  kleinste  Art. 

Tubifera  Meig.  (Helophilus  Meig.   Aut.). 

Nahe  verwandt  mit  Eristalis,  unterscheidet  sich  leicht  durch 
die  nackten  Augen,  das  kurze  scheibenförmige,  kreisrunde  oder 
eckige  3.  Fühlerglied,  die  offene  Randzelle  und  die  stark  verdickten 
Hinterschenkel.  Fühlerborste  nackt.  Körper  schlanker  als  bei 
Eristalis,  kurz  behaart,  Hinterleib  lang  elliptisch,  wenig  breiter  und 
stets   beträchtlich    länger   als  der  Thorax,    oder  streifenförmig,   mit 


Fig.  221.  Fig.  222.  Fig.  22a 

Tubifera  pendula  (L.),       Eurinomyia  lineata(T,.),  Liops  vMaius  (Me\g.), 

Kopf.  Kopf.  Kopf. 

parallelen  Rändern  und  nicht  breiter  als  der  Thorax.  Thorax- 
rücken stets  mit  scharfen  hellen  Längsstriemen ,  Hinterleib  mit 
gelben  oder  grauen,  oft  sehr  ausgedehnten  Binden  oder  Flecken. 
Flügel  stets  ganz  hell,  ohne  dunkle  Fleckung,  Geäder  außer  der 
offenen  Randzelle  wie  bei  Eristalis;  die  Flügel  sind  meist  etwas 
länger,  bei  manchen  Arten  aber  nicht  länger  oder  sogar  kürzer  als 
der  Hinterleib.  Beine  kräftig,  Hinterschenkel  stets  beträchtlich, 
oft  sehr  stark  verdickt.     Hinterschienen  stark  gebogen. 


196 


K.  Grünberg, 


Nach  der  Form  des  Fühlerendgliedes  und  der  Bildung  des 
Untergesichtes,  welches  stets  auf  der  unteren  Hälfte  bis  zum  Mund- 
rand vorspringt,  bei  einigen  Arten  aber  hier  einen  stark  vor- 
springenden Kegel  bildet,  werden  verschiedene  Untergattungen 
unterschieden. 

Fliegen  wie  die  Eristah's -Arien  auf  Wiesen  in  der  Nähe  von 
Gewässern,  auch  in  Wäldern,  auf  Doldenblüten,  manche  Arten  immer 
an  Gewässern  oder  schlammigen  Gräben. 

Entwicklung  schon  von  R^aumur  kurz  beschrieben,  aber 
noch  wenig  bekannt.  Bau  und  Lebensweise  der  Larven  wie  bei 
Eristalis.  Die  Larve  von  T.  pendula  lebt  nach  Meigen  in  fauligem 
Wasser  und  gleicht  ebenfalls  den  Eristalü-Li?xven. 


Übersicht  über  die  Untergattungen. 

L  Fühlerendglied  kreisrund.  2. 

—  Fühlerendglied  am  Ende  verbreitert,  beilförmig,  an  der 
Borstenwurzel  deutlich  geeckt.  Liops. 

2.  Untergesicht  nicht  auffällig  vorgezogen.  3. 

—  Untergesicht  stark  kegelförmig  vorgezogen.  Eurinomyia. 

3.  Fühler  schwarz,  Flügel  kaum  länger  oder  etwas  kürzer  als 
der  Hinterleib,  größere  Arten  von  12 — 17  mm  Länge. 

Tubifera  (Helophiliis). 

—  Fühler  hell  bräunlichgelb,  Flügel  deutlich  länger  als  der 
Hinterleib,    kleinere  Arten  von  8 — 11  mm  Länge. 

Parhelophilus. 

Tubifera  Meig.  (Helophiliis  Meig.  Aut.) 

1.  Untergesicht  mit  glänzend  schwarzer  Mittelstrieme.  2. 

—  Untergesicht  mit  gelber  kahler  Mittelstrieme,  wie  die  Stirn  dicht 
gelbgrau  bestäubt,  nur  der  Mundrand  und  Hinterrand  der 
Backen  schwarz.  Fühler  schwarz,  Borste  hellbraun.  Scheitel 
schwarz.  Thorax  schwarz,  gelblichgrau  behaart,  mit  4  scharfen 

durchgehenden  grauweißen 
Längsbinden  in  gleich- 
mäßigen Abständen ,  die 
mittleren  schmäler  als  die 
den  Seitenrand  einnehmen- 
den seitlichen.  Scutellum 
hell  bräunlich,  wie  der 
Thorax  behaart.  Hinterleib 
schwarz,  an  der  Wurzel 
grau  bestäubt,  2.  und  3. 
Segment  mit  großen  brei- 
ten schwefelgelben  Seiten- 
flecken, M'elche  nur  den 
Hinterrand  und  die  Mitte 
freilassen;  die  Flecke  auf 
dem  3.  Segment  auf  der 
Mitte  stärker  genähert  als 
vorn,  die  schwarze  Mittel- 
binde daher  vorn  fleckenartig  erweitert.  4.  Segment  mit  2 
weißgrauen  winkel-  oder   hakenförmigen,    in    der  Mitte    zu- 


Fig.  224.   Tubifera  trivittata  (F.)  5- 


Diptera,  Zweiflügler.  197 

sammenstoßenden  Flecken;  außerdem  schmale  gelbe  Hinter- 
randsäume. Flügel  ganz  glashell  mit  hellbraunen  Adern. 
Vorder-  und  Mittelbeine  gelbbraun.  Schenkel  mit  schwarzer 
Basalhälfte,  Hinterbeine  schwarz  mit  gelben  Knien.  15  bis 
17  mm.     Nicht  selten.  T.  trivittata  (F.)  (Fig.  224). 

2.  Hinterschenkel  nur  an  der  äußersten  Spitze  gelb,  größere  Art 
von  15  mm  Länge.  Kopf  außer  der  Gesichtsstrieme  und  den 
ganz  schwarzen  Backen  wie  bei  trivittata,  Thorax  ebenso. 
Hinterleib  schwarz,  hintere  Segmenthälften  glänzend,  mit 
schmalen  bräunlichgelben  Hinterrandsäumen.  Flecke  auf 
dem  2.  Segment  wie  bei  trivittata,  dunkler  gelb  und  etwas 
breiter  getrennt,  auf  dem  3.  Segment  bräunlichgelb,  breit, 
querbindenartig,  4.  und  5.  Segment  mit  gelblichgrauen  flach 
gebogenen,  in  der  Mitte  sich  berührenden  oder  nur  schmal 
getrennten  Querbinden,  Flügel  ganz  schwach  bräunlichgelb 
getrübt.  Beine  vorwiegend  schwarz;  an  den  Vorderbeinen 
die  Schenkelspitzen  ziemlich  breit,  Schienen  bis  zur  Mitte 
oder  etwas  weiter  braungelb,  an  den  Mittelbeinen  die  Spitzen- 
hälfte der  Schenkel,  die  ganzen  Schienen  und  Tarsenwurzeln 
hell,  an  den  Hinterbeinen  nur  die  äußerste  Schenkelspitze 
und  die  Schienenwurzel.     Selten.  T.  hybrida  (Lw.). 

—  Hinterschenkel  an  der  Spitze  breit  braungelb,  etwas  kleinere 
Art  von  12—13  mm  Länge.  Behaarung  sehr  kurz,  so  daß 
die  helle  Zeichnung,  besonders  auf  dem  Thorax,  sehr  scharf 
hervortritt.  Kopf  (Fig.  221)  wie  bei  hybrida,  Hinterleibszeich- 
nung wie  bei  trivittata,  etwas  dunkler,  die  Binden  auf  dem  4. 
Segment  nur  flach  gebogen.  Flügel  wie  bei  der  vorigen, 
Beine  ebenso,  aber  außer  der  breiten  hellen  Spitze  der 
Hinterschenkei  auch  die  Hinterschienen  bis  zur  Mitte  braun- 
gelb.    Überall  häufig.  T.  pendula  (L.). 

Parhelophilus  Girschn. 
1.  Hinterleib  elliptisch,  ausgedehnt  gelb  gefleckt.  2. 

—  Hinterleib  streifenförmig,  vorwiegend  schwarz,  an  der  Basis 
grau  bestäubt,  mit  gleichgroßen  halbmondförmigen,  außen 
breiteren  grauen  Seitenflecken  auf  dem  2.-4.  Segment. 
Hinterränder  glänzend  schwarz  mit  in  der  Mitte  verbreiterten 
oder  auch  sehr  schmalen  grauen  Säumen.  Endsegment  grau. 
Körper  sammetschwarz,  grau  oder  gelblichgrau  behaart,  Thorax- 
striemen grau,  wie  bei  Tubifera.  Scutellum  gelb,  an  der 
Basis  schwärzlich.  Untergesicht  kegelförmig,  weiter  vortretend 
als  bei  den  folgenden  Arten,  gelb,  ungestriemt;  Stirn  und 
Scheitel  schwärzlich.  Fühler  hell  gelblichbraun.  Flügel  ganz 
schwach  bräunlich  getrübt.  Beine  vorwiegend  gelbbraun. 
Vorder-  und  Mittelschenkel  an  der  Wurzel  mehr  oder  weniger 
ausgedehnt  schwarz.  Vorderschienen  vor  der  Spitze  mit  einem 
schmalen,  oft  unvollständigen  dunkeln  Ring.  Mitteltarsen 
mit  dunkler  Spitze.  Hinterschenkel  auf  der  Innenseite  mit 
einem  großen  schwarzbraunen  oder  schwarzen  Wisch  oder 
in  ganzer  Ausdehnung  schwarz,  auf  der  Außenseite  mit  einem 
basalen  schwarzen  Wisch;  Hinterschienen  an  Wurzel  und 
Spitze,  Hijitertarsen  ganz  schwarz.     8—9  mm.     Selten. 

P.  liuiulatiis  (Meig.). 


^  K.  Grünberg, 

2.  Hinterschenkel  des  J  unten  nahe  der  Wurzel  mit  einem  ab- 
stehenden schwarzen  Haarbüschel.  Schwarz,  ziemlich  dicht 
graugelb  behaart.  Untergesicht  nicht  stark  vortretend,  gelb, 
Kopf  im  übrigen  wie  bei  lurmlattis.  Rückenstriemen  grau- 
gelb, Scutellum  gelb,  auf  der  Mitte  schwarz  behaart.  Hinter- 
leib sammetschwarz,  an  der  Basis  grau  bestäubt,  Hinterränder 
des  3.  und  4.  Segmentes  schwarz  behaart.  2.  und  3.  Seg- 
ment mit  großen  dreieckigen  gelben  Seitenflecken,  welche 
beim  (^  nur  sanduhrförmige  Mittelflecke  der  Grundfarbe 
übrig  lassen,  die  Flecke  am  2.  Segment  nicht  oder  nur  un- 
vollständig mit  dem  gelben  Hinterrandsaum  verschmolzen, 
die  am  3.  Segment  in  der  Mitte  etwas  aufwärts  gebogen  und 
grau  gefärbt,  Flecke  auf  dem  4.  Segment  grau,  breit  und 
gebogen,  querbindenartig.  5.  Segment  ganz  grau.  Die  gelben 
Hinterrandsäume  auf  der  Mitte  zu  einem  grauen  Hinterrand- 
fleck verbreitert,  der  auf  dem  2.  Segment  nur  schmal,  auf 
dem  4.  am  breitesten  ist  und  hier  oft  mit  den  Seiten- 
flecken verschmilzt,  so  daß  3  getrennte  schwarze  Flecke 
übrig  bleiben.  Hinterleibsflecke  beim  $  weniger  ausgedehnt, 
querbindenartig,  gebogen.  Flügel  wie  oben.  Vorder-  und 
Mittelbeine  braungelb  mit  schwarzer  Schenkelwurzel,  an  den 
Hinterbeinen  die  Schenkel  schwarz  mit  gelber  Spitze,  Schienen 
gelb  mit  schwarzer  Spitze,  Tarsen  schwarzbraun.  10—11  mm. 
An  Teichen  und  Gräben,  in  Rohr  und  hohem  Grase,   selten. 

P.  frutetoruni  (F.). 

—  Hinterschenkel  des  ^  auf  der  Unterseite  ohne  Haarbüschel. 
Gleicht  im  wesentlichen /rz/Zif^örz^w,  auch  in  der  Größe.  Hinter- 
leibsflecke beim  (^  am  2.  und  3.  Segment  seitlich  vollkommen 
mit  dem  Hinterrandsaum  verschmolzen.  Hinterschenkel  oft 
ausgedehnt  gelb,  auch  an  der  Wurzel.  Mit  der  vorigen  Art. 
Selten.  P.  versicolor  (F.). 

Eurinomyia  Big. 
1.  Untergesicht  sehr  stark  vorgezogen,  spitz  (Fig.  222).  Sammet- 
schwarz. gelblichgrau  behaart.  1.  und  2.  Fühlerglied  schwarz- 
braun, Endglied  gelbbraun,  Borste  schwarzbraun  mit  gelbbrauner 
Wurzel.  Stirn  und  Untergesicht  gelblichgrau,  Mundrand  und 
Scheitel  schwarz.  Thoraxstriemen  weißlichgrau,  die  mittleren 
schmal,  zuweilen  vor  dem  Scutellum  zusammenfließend,  die  seit- 
lichen breit.  Scutellum  bräunlichgelb,  mit  dunklerer  Basis.  Hin- 
terleib schmal,  streifenförmig,  an  der  Basis  grau  bestäubt;  J 
am  2.  Segment  mit  großen  dreieckigen  gelben  Seitenflecken, 
die  einwärts  gekehrten  Spitzen  häufig  grau,  Seitenflecke  am 

3.  Segment  schmäler,  innen  mit  grauen  Querflecken  verbunden, 

4.  Segment  mit  querbindenartigen  grauen  Seitenflecken  und 
grauem,  in  der  Mitte  oft  erweiterten  Hinterrandsaum.  5.  Segment 
ganz  grau;  ^  am  2. — 4.  Segment  mit  schmäleren  blaugrauen, 
nur  am  Seitenrand  gelblichen,  halbmondförmigen  Seitenflecken, 
auch  am  Hinterrand  des  3.  Segmentes  ein  deutlicher  blau- 
grauer Mittelfleck.  Flügel  bräunlich,  Spitze  und  Hinterrand 
heller.  Beine  vorwiegend  braungelb,  Vorder-  und  Mittel- 
schenkel mit  schwarzer  Wurzelhälfte.  Vorderschienen  mit  seh  war- 
zer Spitze;  Hinterschenkel  auf  der  Mitte  mit  breitem  schwarzen 
Ring,  Hinterschienen   nahe  der  Wurzel  mit  einem  schmalen 


Diptera,  Zweiflügler.  199 

dunkelbraunen    King    und    schwarzer    Spitze,    Hintertarsen 
schwarzbraun.     8 — 10  mm.     An  Gewässern,  nicht  häufig. 

E.  lineata  (F.). 
—  Untergesicht  weniger  stark  vorgezogen,  stumpf.  Fühler  hell- 
braun, Basalglieder  zuweilen  dunkler.  Kopf,  Grundfarbe  und 
Behaarung  des  Körpers  wie  bei  lineata.  Zwischen  den 
mittleren  Rückenstriemen  zuweilen  noch  eine  schmale  weiß- 
graue Mittellinie  oder  auch  die  Quernaht  so  gefärbt.  Hinter- 
leib am  2. — 4.  Segment  mit  längs  des  Seitenrandes  erweiterten, 
stark  hakenförmig  gebogenen  weißgrauen  oder  gelbl  ichen  Seiten- 
flecken, der  innere  aufwärts  gebogene  Teil  stark  verdickt; 
dieselben  Segmente  mit  grauem  Hinterrandfleck,  welcher  am 
4.  Segment  am  breitesten  ist;  .5.  Segment  ganz  hellgrau. 
Flügel  leicht  grau  getrübt.  Beine  ausgedehnter  braungelb 
als  bei  lineata,  die  entsprechenden  Stellen  weniger  deutlich 
geschwärzt;  Hintertarsen  schwarzbraun.  8 — 10  mm.  Mit  der 
vorigen.  E.  transfuga  (L.). 

Liops  Rond. 
Einzige  Art: 

Liops  vittatus  (Meig.). 
Schmale,  schlanke  Art,  schwarz,  mit  bläulichem  Glanz  und 
sehr  kurzer  grauer  Behaarung.  Fühler  schwarz,  Endglied  beilförraig, 
scharf  geeckt  (Fig.  223).  Untergesicht  mit  schwarzer  Mittelstrieme, 
beim  (j'  grauweiß,  beim  5  gelb  bestäubt,  ebenso  die  Stirn;  Scheitel 
schwarz.  Rückenstriemen  beim  $  grau,  beim  $  gelblich,  3  mittlere  und 
2  breitere  seitliche,  die  mittelste  am  schmälsten;  die  3  mittleren  beim 
5  vor  dem  Scutellum  zusammenfließend.  Scutellum  gelblichbraun, 
mit  schwarzer  Basis.  Hinterleib  beim  J  abgestutzt,  beim  5  zugespitzt, 
an  der  Basis  grau  bestäubt,  am  2. — 4.  Segment  mit  gelben  Seiten- 
flecken, welche  sich,  auf  dem  2.  Segment  verhältnismäßig  am  brei- 
testen, ganz  auf  den  Seitenrand  beschränken;  dieselben  Segmente 
auf  dem  Rücken  mit  je  2  in  der  Längsrichtung  stehenden,  leicht 
auswärts  gebogenen,  hellgrauen  oder  gelblichen  Flecken.  5.  Segment 
beim  (^  klein,  grau,  beim  2  deutlich,  schwarz  mit  grauen  Seitenflecken. 
Flügel  leicht  grau  getrübt  oder  an  der  Wurzel  etwas  bräunlich.  Beine 
schwarz,  mit  braungelben  Knien  und  ebensolchen  schmalen  Schienen- 
mittelringen.   ll(cj) — 14($)  mm.     An  Gewässern,  selten. 

Chrysogaster  Meig. 

Ziemlich  kleine,  einfarbig  metallischgrün,  -blau  oder  -schwarz 
glänzende,  kurz  behaarte  oder  fast  nackte  Arten.  Körper  meist 
fein  punktiert.  Kopf  groß,  halbkugelig,  breiter  als  der  Thorax. 
Augen  groß,  nackt,  beim  $  auf  der  Stirn  sich  berührend  oder  ge- 
trennt; Stirn  des  $  durchschnittlich  ^/^  der  Kopfbreite,  mit  seitlichen 
runzelartigen  Querfurchen.  Untergesicht  unter  den  Fühlern  aus- 
gehöhlt, am  Mundrand  mehr  oder  weniger,  zuweilen  ziemlich  stark, 
vorgezogen  (Fig.  226  u.  228),  beim  J  meist  mit  einem  flachen  Mittel- 
höcker (Fig.  225  u.  227),  zuweilen  ganz  glatt  und  flach  gewölbt.  Stirn 
über  den  Fühlern  mit  einer  einfachen  oder  mehrseitigen  Vertiefung. 
Fühler  kurz,  hängend,  Endglied  platt,  kreisförmig  (Fig.  225  u.  226),  oval 
oder  streifenförmig  (Fig.  227  u.228);  Borste  nackt.  Thorax  abgerundet 
quadratisch,  mäßig  gewölbt,  Scutellum  halbkreisförmig,  meist  mit  einer 
scharfen,  dicht  vor  dem  Rand  verlaufenden  P'urche  und  häufig  noch 


200  K.  Grünberg, 

mit  einer  mittleren  Quervertiefung.  Hinterleib  flach,  scheibenförmig, 
beim  5  merklich  breiter  als  der  Thorax,  oval,  beim  (J  schmäler  als 
beim  9»  elliptisch.  Hypopygium  des  (^  schwach  verdickt,  wenig  vor- 
tretend. Endsegment  des  $  zuweilen  längsgespalten.  Flügel  (Fig.  229 
u.  230)  in  der  Ruhe  dem  Hinterleib  flach  aufliegend  und  ihn  etwas 
überragend;  Vena  spuria  undeutlich  oder  fast  fehlend.  1.  Hinterrand- 
zelle V4— Vs  länger  als  die  Discoidalzelle,  die  Spitzenquerader  ent- 
weder dem  Rand  parallel  bzw.  S  förmig  geschwungen  und  im  rechten 
Winkel  auf  .^4  +  5  treffend  (Chrysogaster  im  engeren  Sinne,  Fig.  229) 


cT  ?  (?  ? 

Fig.  225.  Fig.  226.  Fig.  227.  Fig.  228. 

Fig.  225  u.  226.    Chrysogaster  viduaius        Fig.    227   u.    228.     Orthoneura  elegans 

(L.)  (J   u.  $,  Kopf.  (Meig.)  J  u.  $,  Kopf. 

oder  senkrecht  aufgerichtet  bzw.  etwas  zurücklaufend  {Orthoneura, 
Fig.  230).    Beine  mäßig  stark,  ohne  besondere  Merkmale. 

Nach  dem  Verlauf  der  Spitzenquerader,  dem  Verhalten  der 
Augen  beim  J  und  der  Form  des  Fühlerendgliedes  werden  3  Unter- 
gattungen unterschieden. 

Fliegen  oft  in  großer  Zahl  an  Bächen  und  auf  Wiesen,  haupt- 
sächlich auf  Doldenblüten  und  Ranunkeln.     21  deutsche  Arten. 


Fig.  229.     Chrysogaster  viduatus    (L  ),         Fig.  230.     Orthoneura  elegans  (Meig.), 
Flügel.  Fiügel. 

Entwicklung  sehr  wenig  bekannt.  Näher  beschrieben  ist  nur 
die  Larve  von  Chrysogaster  viduatus  (L.)  (s.  unten),  welche  im 
Schlamme  von  Wassergräben  lebt.  Die  Larve  von  Orthoneura  nobilis 
(Fall.),  welche  einer  kleinen  Eristalis-\jwc\%  gleicht,  fand  Marno 
am  Rande  eines  Sumpfes  zwischen  altem  faulen  Laub.  Hiernach 
ist  anzunehmen,  daß  auch  die  übrigen  Arten  eine  ähnliche  Entwick- 
lung haben. 

Übersicht  über  die  Untergattungen. 

1.  Spitzenquerader  gerade  aufgerichtet  oder  rückläufig.  3.  Fühler- 
glied oval  oder  streifenförmig.  Orthoneura. 

—  Spitzenquerader  immer  auswärts  gerichtet,  dem  Rand  parallel 
oder  S  förmig  geschwungen.  2. 


Diptera,  Zweiflügler.  201 

2.  Augen  beim  (J  um  '/4  der  Kopfbreite  getrennt.  Hinterleib 
oben  nie  matt  gefärbt.  Liogaster. 

—  Augen  beim  (J  in  einer  Linie  zusammenstoßend.  Hinterleib 
beim  (j'  oben  matt  schwarz.  Chrysogaster. 

Artenübersicht. 
Orthoneura  Macq. 

1.  Beine  einfarbig  dunkel.  2. 

—  Beine  teilweise  gelb.  5. 

2.  3.  Fühlerglied  kurz  oval  3. 

—  3.  Fühlerglied  streifenförmig,  mindestens  doppelt  so  lang 
wie  breit.  4. 

3.  3.  Fühlerglied  am  Ende  verbreitert,  nur  wenig  länger  als 
breit.  Spitzenquerader  leicht  doppelt  geschwungen.  Fühler 
braun.  Augen  des  (J  in  längerer  Linie  sich  berührend.  Stirn 
des  cf  über  den  Fühlern  mit  2  leichten  Vertiefungen.  Körper 
blaugrün  metallglänzend,  grau  behaart;  Thorax  und  Scutellum 
matter,  dicht  und  fein  punktiert.  Scutellum  mit  einer  dem 
Hinterrand  parallelen  Rinne.  Untergesicht  senkrecht,  über 
dem  Mundrand  scharf  abgesetzt,  an  den  Augenrändem  mit 
kleinem,  gegen  die  Fühlerwurzel  spitz  ausgezogenem  weißen 
Fleck.  Flügel  leicht  bräunlichgrau  getrübt  mit  braunen  Adern. 
Schwinger  gelb.  Beine  einfarbig  schwarzbraun  mit  grünlichem 
Glanz.     6  mm.     Verbreitet.  O.  brevicomis  Lw. 

—  3.  Fühlerglied  an  der  Spitze  nicht  verbreitert,  deutlich  länger 
als  breit,  Spitzenquerader  nur  in  der  Mitte  leicht  gebogen 
oder  fast  gerade.  Sehr  ähnlich  der  vorigen  Art;  Mundrand 
etwas  weniger  scharf  abgesetzt.  4.  Hinterleibssegment  beim 
5  in  der  Mitte  des  Hinterrandes  mit  einem  kleinen  Höcker, 
Endsegment  der  ganzen  Länge  nach  gespalten.   6  mm.   Posen. 

O.  plnrabago  Lw. 

4.  Berührungslinie  der  Augen  beim  ^  sehr  kurz,  kürzer  als 
der  Ocellenhöcker.  Fühler  schwarz,  Endglied  3  mal  so  lang 
wie  breit,  unten  mehr  oder  weniger  deutlich  hellbraun; 
2. Glied  unten  mit  2  langen  weißlichen  Borstenhaaren.  Stirn 
des  5  '"it  starken  seitlichen  Querfurchen,  beim  (J  nur 
mit  einer  kleinen  Vertiefung  über  den  Fühlern.  Die  weißen 
Seitenflecke  des  Untergesichts  längs  des  Augenrandes  bis 
zu  den  Backen  herabziehend.  Körper  dunkel  erzgrün 
glänzend,  überall  dicht  punktiert  und  daher  matt  erschei- 
nend, nur  die  vordere  Partie  der  Pleuren  und  das  Unter- 
gesicht unpunktiert  und  stark  glänzend.  Thorax  mit  2 
undeutlichen  ganz  schmal  getrennten  dunkeln  Längsstriemen. 
Scutellum  mit  einer  tieferen  und  einer  flachen,  dem  Rand 
parallelen  P'urche.  4.  Hinterleibssegment  des  ^  hinten  mit 
einem  kleinen  Höcker,  Endsegment  hinten  leicht  ausgerandet. 
Flügel  leicht  grau  getrübt  mit  schwarzbraunem  Randmal, 
Adern  an  der  Wurzel  hellbraun.  Beine  schwarzbraun  oder 
schwarz,  grün  glänzend.    5 — 6  mm.    Verbreitet,  nicht  häufig. 

O.  nobilis  (Fall). 

—  Berührungslinie  der  Augen  beim  (J  so  lang  wie  der  Ocellen- 
höcker, Fühlerendglied  doppelt  so  lang  wie  breit,  abgerundet 
dreieckig.     Fühler   schwarzbraun.     Endglied  an  der   Wurzel 


202  K.  Grünberg, 

etwas  heller.  Stirn  des  (J  mit  einer  größeren  Steiligen  Ver- 
tiefung. Die  weißen  Untergesichtsflecke  nicht  nach  unten 
verlängert.  Körper  wie  bei  nobilis,  Hinterleib  an  der  Basis 
hell  bräunlich,  durchscheinend.  Endsegment  beim  5  ganz- 
randig.  Flügel  leicht  grau  getrübt  mit  braunen,  an  der 
Wurzel  helleren  Adern.  Spitzenquerader  leicht  S  förmig  ge- 
schwungen.    Beine  dunkelbraun,  glänzend.     5  mm. 

O.  frontalis  Lw. 

5.  Hinterleib  oben  wie  der  ganze  Körper  dunkel  erzgrün  glänzend. 
Berührungslinie  der  Augen  beim  (t,  kaum  so  lang  wie  der 
Ocellenhöcker,  Stirn  über  den  Fühlern  mit  einem  schmalen 
Längseindruck.  Querfurchen  auf  der  Stirn  des  9  kräftig. 
Fühler  schwarz,  Endglied  streifenförmig,  dreimal  so  lang 
wie  breit.  Spitze  des  2.  und  Wurzel  des  3.  Gliedes  häufig 
braun.  Untergesicht  senkrecht.  Mundrand  wenig  vorgezogen, 
die  weißen  Seitenflecke  nicht  nach  unten  verlängert.  Körper 
dicht  punktiert,  Scutellum  wie  bei  den  übrigen  Arten. 
Letztes  Hinterleibssegment  des  $  ganzrandig.  Flügel  grau 
oder  bräunlich  getrübt,  Randmal  und  Adern  braun;  Spitzen- 
querader gerade  oder  leicht  geschwungen.  Schwinger  gelb. 
Beine  schwarz,  grün  glänzend.  Knie  und  Schienenwurzeln, 
Wurzeln  der  Vorder-  und  Mitteltarsen  sowie  die  Hinter- 
tarsen   außer  der  Spitze,   braungelb.     5 — 6  mm.     Verbreitet. 

O.  geniculata  (Meig.). 

—  Hinterleib  oben  matt,  sammetschwarz.  Berührungslinie  der 
Augen  beim  (j'  etwas  länger  als  der  Ocellenhöcker,  Stirn 
über  den  Fühlern  mit  einer  größeren  3  teiligen  Grube. 
Fühler  wie  bei  der  vorigen,  unten  meist  ausgedehnter  hell- 
braun. Körper  metallisch  blaugrün,  besonders  beim  $  sehr 
stark  glänzend,  punktiert,  auf  dem  Thorax  2  von  der  Grund- 
farbe nicht  verschiedene  stark  genäherte  Längsstriemen  mehr 
oder  weniger  deutlich  hervortretend.  Hinterleib  beim  cf 
oben  ausgedehnter  tief  schwarz,  matt,  beim  5  etwas  heller, 
mehr  blau  bis  violett  und  weniger  ausgedehnt  schillernd. 
Letztes  Hinterleibssegment  beim  $  ganzrandig.  Flügel  grau 
oder  bräunlich  getrübt.  Schwinger  gelb.  Beine  wie  bei 
geniculata.     6 — 7  mm.  O.  elegans  (Meig.). 

Liogaster   Rond. 

1.  Fühler  und  Beine  ganz  schwarz.  Leuchtend  blaugrün  metall- 
glänzend, fein  punktiert  und  grau  behaart.  Fühlerendglied 
selten  unten  an  der  Wurzel  ein  wenig  hellbraun,  beim  cf 
auffällig  groß,  kreisrund,  beim  5  kleiner  und  vorn  abge- 
schrägt; Borste  stark  verdickt.  Stirn  des  J  Vs  der  Kopf- 
breite,  grob  und  ungleich  punktiert,  über  den  Fühlern  mit 
einer  flachen  und  vor  den  Ocellen  mit  einer  tieferen  kür- 
zeren Querfurche;  beim  $  wenig  breiter  als  beim  J,  mit 
tiefen  seitlichen  Querrunzeln,  über  den  Fühlern  mit  einer 
halbmondförmigen  Querfurche.  Stirn  vortretend,  Untergesicht 
unter  den  Fühlern  deutlich  ausgehöhlt,  über  dem  Mundrand 
scharf  abgesetzt  und  ziemlich  stark  vortretend;  die  weißen 
Seitenflecke  unter  den  Fühlern  verschmolzen.  Scutellum 
wie    bei    Orfhoneura.      Flügel    hell,    auf    der    Mitte    leicht 


Diptera,  Zweiflügler.  203 

gebräunt,  Randmal  und  Adern  braun.  Beine  schwarz,  glänzend. 
6—7  mm.     Verbreitet  und  häufig.  L.  metallinus  (F.). 

—  Fühlerendglied  braun,  Vorder-  und  Mitteltarsen  vorwiegend 
braungelb.  Sehr  ähnlich  metallina;  Fühlerendglied  beim  (^ 
etwas  kleiner,  beim  $  mehr  oval,  Borste  dünner.  Stirn 
weniger  stark  punktiert  und  gerunzelt,  Mundrand  etwas 
weniger  vorgezogen.  Körperpunktierung  feiner.  Hinterleib 
beim  J  goldgrün,  beim  $  rotviolett  glänzend.  Flügel  heller, 
Randmal  und  Adern  blasser.  Beine  wie  der  Körper  grün 
glänzend.  Vorder-  und  Mitteltarsen  braungelb,  die  beiden 
letzten  Glieder  schwarz;  Hintertarsen  gewöhnlich  auf  der 
Mitte  etwas  gebräunt.     5—6  mm.     Mit  der  vorigen. 

L.  splendidus  (Meig.). 

Chrysogaster  Meig. 

1.  Thorax  mit  2  matten  dunkeln  hinten  abgekürzten  Mittel- 
längsstriemen. Glänzend  erzgrün,  sehr  fein  punktiert  und 
grau  behaart.  Fühler  schwarzbraun,  Endglied  unten  mehr 
oder  weniger  ausgedehnt  hellbraun,  zuweilen  auch  die  Basal- 
glieder hellbraun.  Stirn  beim  (^  flach  eingedrückt,  über  den 
Fühlern  mit  einer  kleinen  Vertiefung,  beim  $  mit  tiefen 
unregelmäßigen  seitlichen  Querrunzeln,  die  Vertiefung  über 
den  Fühlern  größer,  deutlich  3  teilig.  Untergesicht  flach  aus- 
gehöhlt, am  Mundrand  vorgezogen,  grauweiß  bestäubt.  Scu- 
tellum  mit  abgesetztem  Rand  wie  vorher.  Hinterleib  des  c^ 
oben  tief  schwarz,  matt,  beim  9  dunkel  violett  glänzend.  Flügel 
ziemlich  stark  gebräunt,  Wurzel  und  Randmal  hellbraun. 
Beine  schwarz,  grün  glänzend.  6—7  mm.  Verbreitet,  aber 
selten.  Ch.  splendens  Meig. 

—  Thorax  ungestriemt.  2. 

2.  Fühler  schwarz  oder  schwarzbraun.  3. 

—  Fühler  ganz  oder  teilweise  hell  rotbraun.  7. 

3.  Hinterleib  beim  5  sehr  kurz  anliegend  behaart.  4. 

—  Hinterleib  auch  beim  $  mit  etwas  längerer  abstehender  Be- 
haarung. Kleine,  schwarzgrün  glänzende  Art.  cJ  an  Kopf 
und  Thorax  ziemlich  lang  und  schwarz,  auf  dem  Thorax- 
rücken mehr  bräunlich,  am  Hinterleib  grau  behaart,  $  kurz 
grau,  zuweilen  am  Thorax  ebenfalls  schwärzlich  behaart. 
Stirn  beim  $  über  den  Fühlern  mit  einer  kleinen  Grube, 
beim  $  gut  '/g  der  Kopfbreite,  die  Seitenrunzeln  flach,  zu- 
weilen undeutlich.  Untergesicht  unter  den  Fühlern  ganz 
leicht  grau  bestäubt.  Beim  J  Thorax  mit  2  zuweilen  un- 
deutlichen schwarzen  Mittellängsstriemen,  Hinterleib  oben 
matt  sammetschwarz.  Scutellum  nur  beim  $  mit  einem 
seichten  Quereindruck  vor  der  Spitze.  Flügel  grau  mit 
blaßbraunem  Randmal,  beim  $  auf  der  Mitte  mit  unscharfer 
querbindenartiger  Bräunung.  Beine  dunkelbraun.  5 — 6  mm. 
Verbreitet,  nicht  selten.  Ch.  hirtellus  Lw. 

4.  Stirn  des  $  etwas  schmäler  als  \/.,  der  Kopfbreite,  mit  groben 
regelmäßigen  Querrunzeln,  Mittelstrieme  scharf  begrenzt. 
Glänzend  schwarzgrün,  sehr  kurz  gelblichgrau  behaart,  Kopf 
und  Thorax  des  J  länger  und  schwarz  behaart.  Hinterleib 
beim  (^  oben  sammetschwarz,    beim    $    schwarzblau.     Flügel 


204  K.  Grünberg, 


wie  bei  hirtella,  die  Bräunung  noch  diffuser  und  gleich- 
mäßiger verteilt.     Beine  schwarz.     7  mm.     Verbreitet. 

Ch.  aerosus  Lw. 
Stirn  des  ^  V.1  der  Kopfbreite  oder  etwas  breiter.  5. 

Stirnrunzeln  des  $  unregelmäßig,  häufig  ganz  flach  und  un- 
deutlich. Nahe  verwandt  mit  aerosa  und  viduata,  unter- 
scheidet sich  von  der  ersteren  durch  die  breitere  Stirn, 
welche  etwas  über  Vs  der  Kopfbreite  einnimmt,  von  viduata 
durch  die  Größe  und  die  schwarzgrüne  Färbung,  ferner  durch 
den  größeren  Untergesichtshöcker  und  die  dichtere  Behaarung 
des  cf.  Flügel  in  ganzer  Ausdehnung  gebräunt,  auf  der 
Mitte  etwas  dunkler.  Beine  schwarz  oder  schwarzbraun. 
6 — 7  mm.     Verbreitet,  nicht  selten.  Ch.  macquarti  Lw. 

Stirnrunzeln  des  $  scharf  und  unregelmäßig.  6. 

Kleinere  schlanke  schwarzblaue  Art  von  6  mm  Länge.  9 
äußerst  kurz  behaart,  fast  nackt,  (^  an  Kopf  und  Thorax 
schwarz,  am  Hinterleib  grau  behaart.  Mundrand  des  (^  den 
Gesichtshöcker  etwas  überragend.  Stirn  beim  J  über  den 
Fühlern  mit  einem  breiten  3  teiligen  Eindruck,  beim  ^  mit 
einer  leicht  gebogenen  Querfurche.  8  undeutliche  Rücken- 
striemen und  die  Oberseite  des  Hinterleibes  beim  J  sammet- 
schwarz.  Flügel  grau  oder  bräunlich,  auf  der  Mitte  mit  beim 
$  ziemlich  intensiver  unscharfer  querbindenartiger  Bräunung. 
Beine  schwarz  oder  schwarzbraun.  Auf  Wiesen  an  Ranunkeln, 
häufig.  Ch.  vidiiatus  (L.). 

Larve  (nach  Beling)  6mm  lang,  2mm  dick,  schmutzig 
graugelb,  ]2gliedrig,  die  einzelnen  Segmente  durch  Rinnen 
in   Querwülste  geteilt,   dorsal   stark  gewölbt,   ventral   ab- 
geplattet.    Über   der   Mundöffnung   ein   schmaler   kurzer 
flacher   Hautzapfen,    welcher   2   dicht  zusammenstehende 
2gliedrige   Taster  (Fühler?)   trägt,    1.  Gli^d  kurz,  kegel- 
förmig,  2.  kurz,   dünn  und  spitz.     Dorsalseite  mit  Quer- 
reihen   sehr   feiner   Borstenhaare,   gegen    das    Hinterende 
länger   und    dichter   behaart.     Am    Hinterende   jederseits 
ein    kräftiger    lang    behaarter    Hautzapfen,    der    in    den 
kurzen  zapfenartigen  braungelben  Stigmenträger  ausläuft. 
Larven  Ende  April  im  Schlamme  von  Wassergräben. 
Größere  schwarzgrüne  Art  von   7  mm   Länge.     $  deutlicher 
behaart    als   bei   viduata.     Flügel    bräunlich,    auf   der   Mitte 
wenig  dunkler.     Posen.  Ch.  inornatus  Lw. 

Flügel  in  ganzer  Ausdehnung  intensiv  geschwärzt.  Glänzend 
schwarz,  rauh  punktiert,  Thorax  und  Hinterleib  beim  (^ 
oben  sammetschwarz,  nur  Scutellum  und  Seitenränder  glänzend. 
Fühlerendglied  heller  oder  dunkler  braun.  Stirn  beim  (^ 
blasig  vortretend,  mit  einer  Längsvertiefung,  beim  $  weniger 
als  Vs  der  Kopfbreite  einnehmend,  mit  zahlreichen  schief- 
stehenden regelmäßigen  seitlichen  Querfurchen.  Unter- 
gesicht unter  den  Fühlern  grau  bestäubt,  beim  (j"  mit  ganz 
flachem  Höcker,  Mundrand  nur  beim  5  etwas  vortretend. 
Scutellum  beim  5  Diit  einem  Quereindruck  vor  der  Spitze, 
Hinterleib  beim  $  nur  auf  der  Mitte  mattschwarz.  Beine 
schwarz.     7 — 9  mm.     Häufig. 

Ch.  solstitialis  (Fall.)  [coemeteriornm  (F.)]. 
Flügel  grau  oder  nur  auf  der  Mitte  dunkler.  8. 


Diptera,  Zweiflügler.  205 

8.  Flügelwurzel  gelbbraun.  9- 

—  Flügelwurzel  nicht  auffällig  hell  gefärbt.  10. 

9.  Flügel  aulier  der  Wurzel  gleichmäßig  grau  getrübt,  auf  der 
Mitte  kaum  dunkler.  Breite  plumpe  Art  mit  großem  dicken 
Kopf  und  zurückweichendem  Unterge- 
sicht(Fig.231).  Glänzend  grün-  bis  blau- 
schwarz, (J  fast  ganz  schwarz;  Hinter- 
leib an  der  Basis  meist  deutlich  braun 
oder  rötlich,  beim  ^  nur  auf  der  Mitte 
mattschwarz.  Stirn  des  9  Vs  der  Kopf- 
breite,  Kopfbildung  sonst  wie  bei  sol- 
stitialis,  ebenso  das  Scutellum  Beine 
schwarz  oder  schwarzbraun.  7 — 8  mm. 
Mit  der  vorigen,  aber  seltener. 

Ch.  chalybeatns  Meig.    Fig.  23i.     Ckrysogasier 

—  Flügel    auf    der    Mitte   intensiv    quer-       chalybeatus  Meig.  $, 
bindenartig  gebräunt.     Stirn  des  $  nicht  Kopf. 

ganz    ^/g    der    Kopfbreite    einnehmend, 

etwas    schlanker    als    chalybmta,   der   sie  im  übrigen  gleicht. 

7—8  mm.  Ch.  basalis  Lw. 

10.  Hinterleibsspitze  mattschwarz.  Grün  glänzend.  Fühler  braun- 
rot, Stirn  des  $  mit  deutlichen  seitlichen  Querrunzeln.  Flügel 
grau  mit  hellbraunem  Randmal.    7  mm.    Ch.  aeneus  Meig. 

—  Hinterleibsspitze  nicht  schwarz.  11. 

11.  Letztes  Hinterleibssegment  des  $  an  der  Spitze  mit  einem 
Längsspalt.  Schwarzgrün  glänzend,  dicht  punktiert  und  grau 
behaart.  Fühler  hellbraun,  Wurzel  und  Vorderrand  des 
Endgliedes  dunkler.  Stirn  des  $  ','3  der  Kopfbreile,  mit 
sehr  starken  Querrunzeln  und  einem  Quereindruck  über  den 
Fühlern.  Mundrand  scharf  abgesetzt,  stark  vorgezogen. 
Scutellum  mit  deutlich  abgesetztem  Rand  und  einem  Quer- 
eindruck auf  der  Mitte.  Flügel  gleichmäßig  grau  mit  hell- 
braunem Randmal.     Beine  schwarz.     7  mm.     Posen. 

Ch.  incisus  Lw. 

—  Letztes  Hinterleibssegment  des  $  ganzrandig.  12. 

12.  Stirn  des  $  kaum  V3  der  Kopf  breite,  mit  tiefen  deutlichen 
Querfurchen.  Dunkel  blaugrün  glänzend,  fein  punktiert  und 
grau  behaart.  Untergesicht  dünn  weiß  behaart  und  fein 
bestäubt,  Mundrand  nur  wenig  vorgezogen.  Fühler  ganz 
hellbraun,  nur  der  Vorderrand  des  Endgliedes  dunkler. 
Scutellum  und  Flügel  wie  bei  tndsa.  Hinterleib  oben  auf 
der  Mitte  dunkelblauschwarz,  wenig  glänzend.  Beine  dunkel- 
braun.    7  mm.  Ch.  simplex  Lw. 

—  Stirn  des  $  etwas  mehr  als  ^j^  der  Kopfbreite,  Seitenrunzeln 
flach,  nur  auf  der  unteren  Hälfte  deutlich  und  gegen  den 
Scheitel  ganz  verschwindend.  Körper  außerordentlich  kurz 
behaart,  fast  nackt.  Hinterleib  oben  auf  der  Mitte  matt- 
schwarz. Beine  schwarz.  Gleicht  im  übrigen  der  vorigen 
Art.     7  mm.     Brandenburg,  Harz.  Ch.  virescens  Lw. 

Melanostoraa  Seh  in. 

Mittelgroße  schlanke,    glänzend    schwarzgrüne,    dünn   behaarte 
Arten  mit  gelb  oder  grau  geflecktem  Hinterleib.    Augen  unbehaart, 


206  K.  Grünberg, 

beim  (j  auf  der  Stirn  zusammenstoßend,  beim  $  breit  getrennt, 
Untergesicht  senkrecht,  mit  flach  kuppeiförmig  gerundetem  Mittel- 
höcker, am  Mundrand  leicht  aufgeworfen.  Fühler  ziemlich  klein,  End- 
glied oval,  so  lang  wie  das  1.  und  2.  zusammen,  Borste  ziemlich  kurz 
mit  verdickter  Wurzelhälfte,  nackt  oder  kurz  behaart.  Rüssel  mit 
breiten  Saugflächen,  Taster  klein,  unscheinbar.  Hinterleib  so  breit 
wie  der  Thorax,  streifenförmig  mit  parallelen  Rändern,  mit  5  deut- 
lichen Segmenten,  am  2. — 4.  oder  .5.  ausgedehnte  helle,  in  der  Mitte 
nur  schmal  unterbrochene  Seitenflecke.  Flügel  ziemlich  groß,  den 
Hinterleib  überragend,  Geäder  wesentlich  wie  bei  Chrysogaster, 
Endabschnitt  von  M  und  Schlußader  der  Discoidalzelle  dem  Hinter- 
rand parallel.  Beine  ohne  besondere  Merkmale,  nur  die  hinteren 
Metatarsen  zuweilen  etwas  verdickt  oder  die  Hinterschenkel  des 
cf  vor  der  Spitze  mit  einer  zum  Ring  gebogenen  Borste.  J'liegen 
in  der  Nähe  von  Gewässern,  auf  Blumen  und  Büschen.  Larven 
auf  Pflanzen,  wahrscheinlich  von  Blattläusen  lebend.  Eine  Art, 
M.  mellinum  (L.),  hält  sich  hauptsächlich  in  Rohrbeständen  unmittel- 
bar an  Gewässern  auf. 

Melanostoma  mellinum  (L.), 

Lebhaft  metallisch  schwarzgrün  glänzend,  besonders  an  Kopf 
und  Thorax,  mit  dünner  gelblichgrauer  Behaarung,  Hinterleib  weniger 
stark  glänzend,  beim  (^  am  2. — 4.,  beim  5  3^™  2. — 5.  Segment  mit 
großen  rötlichgelben  seitlichen  Vorderrandflecken.  Stirn  und  Unter- 
gesicht an  der  Seite  dünn  grau  bestäubt.  Fühler  ganz  schwarz  oder 
die  Wurzel  des  Endglieds  mehr  oder  weniger  ausgedehnt  rotgelb. 
Flügel  mit  blaJSgrauer  bis  ziemlich  stark  graubrauner  Trübung  und 
gelblichbraunem  Randmal.  Schwinger  rötlichgelb.  Beine  in  der 
Färbung  sehr  veränderlich,  fast  einfarbig  rotgelb  oder  rotgelb  mit 
schmäleren  oder  breiteren  dunkeln  Schienenringen  oder  ausgedehnt 
schwarz  und  nur  die  Knie,  Schienenspitzen  und  Tarsen  hell.  8  mm. 
In  Rohrbeständen  sehr  häufig. 

Larven  an  Teichrohr,  wahrscheinlich  von  Blattläusen  lebend, 
überwintern  in  Rohrstengeln,  Verpuppung  im  Frühjahr.  Nach  Giard 
auch  auf  Daucus  carota  gefunden. 

Muscaria. 

Bei  weitem  die  umfang-  und  artenreichste  Dipterengruppe,  eine 
große  Zahl  größerer  und  kleinerer  Verwandtschaftsgruppen  um- 
fassend. Bogennaht  bei  der  Image  immer  scharf  ausgeprägt,  huf- 
eisenförmig, Lunula  oft  klein  oder  unsichtbar,  von  dem  vortretenden 
Stirnrand  bedeckt.  Nach  dem  Verhältnis  der  Stirnbreite  bei  den 
Geschlechtern  werden  2  Hauptgruppen  unterschieden:  Muscaria 
schizometopa,  Stirn  beim  $  breit,  beim  (^  stets  verschmälert  oder 
durch  Zusammenstoßen  der  Augen  ganz  verdrängt,  und  Muscaria 
kolometopa,  Stirn  bei  J  und  ^  gleich  breit  oder  beim  (^  nur 
wenig  schmäler.  Diese  Gruppierung  deckt  sich  ungefähr  mit  der 
älteren  Einteilung  in  Calyptrata  und  Acalyptrata  nach  dem  Vor- 
handensein oder  Fehlen  der  Flügelschüppchen. 

Kopf  von  sehr  verschiedener  Form,  eckig  oder  kugelig,  halb- 
kugelig oder  flach,  Stirn  und  Wangen  von  dem  Untergesicht  durch 
die  oft  weit  herabziehende  Bogennaht  deutlich  geschieden,  die 
Grenze   sehr   häufig   noch   verschärft   durch    eine  bis   in    die  Nähe 


Diptera,  Zweiflügler. 


207 


des  Mundrandes  herabreichende  erhabene  Leiste,  die  Vibrissen- 
1  eiste,  welche  oft  dicht  über  dem  Mundrand  jederseits  eine  vor- 
springende Ecke  (Vibrissenecke)  bildet.  Diese  trägt  sehr  oft  eine 
oder  mehrere  starke  Borsten  (Vibrissen-  oder  Knebelborsten)  (s. 
Fig.  237,  239,  242);  auch  die  Vibrissenleisten  können  bis  in  die 
Nähe  der  P'ühler  hinauf  mit  Borsten  besetzt  sein  (aufsteigende 
Vibrissen).  Scheitel  und  Stirn  tragen  ebenfalls  gewöhnlich  starke, 
in  Zahl  und  Ausbildung  wechselnde  und  daher  systematisch  wichtige 
Borsten.      Man    unterscheidet    (Fig.   232    und    233):    am    Scheitel: 


W   OiU 


Fig.  233. 


Fig.  232. 
Fig.  232  und  233.     Kopfbeborstung    von   Tetanocera  ferruginea  Fall,     av    äußere, 
iv  innere  Vertikalborsten  ;  o  Orbitalborsten  ;  oc  Ocellarborsten ;  pv  Postvertikalborsten. 


Vertikalborsten,  äußere  {av)  und  innere  (iv),  dicht  neben  dem 
oberen  Augenrand,  gewöhnlich  am  stärksten  entwickelt,  die  inneren 
vor  den  äußeren  und  etwas  weiter  einwärts,  Ocellarborsten  {oc), 
2  kräftige  nach  vorn  divergierende  Borsten  zwischen  den  Ocellen, 
Postvertikalborsten  {pv),  2  oft  sehr  kleine  Borsten  hinter 
den  Ocellen  zwischen  Scheitel  und  Hinterkopf,  nach  hinten  ge* 
richtet  oder  einwärts  gekreuzt;  auf  dem  Seitenrand  der  Stirn 
(Schläfe,  Orbita):  Orbitalborsten  (o),  in  Ein-  oder  Mehrzahl, 
oft  fehlend:  auf  der  Stirn  selbst:  Frontalborsten,  nur  bei  den 
Schizometopen,  die  Mittelstrieme  seitlich  einfassend,  oft  zahlreich, 
bis  zur  Fühlerwurzel  reichend,  Kreuzborsten,  2  einwärts  ge- 
kreuzte Borsten  auf  der  Stinunitte  zwischen  Fühlerwurzel  und 
Ocellen,  nur  bei  einigen  Gruppen.  Wangen  und  Backen  sowie  der 
Mund  können  ebenfalls  längere  Borsten  tragen. 

Augen  gewöhnlich  groß,  oval,  kreisrund,  zuweilen  quer,  nackt 
oder  behaart.     Ocellen  zuweilen  undeutlich  oder  fehlend. 

1.  und  2.  Fühlerglied  kurz,  seltener  das  2.  verlängert^  End- 
glied streifenförmig,  oval  oder  kreisförmig,  zuweilen  spitz,  mit  nackter, 
behaarter  oder  gefiederter  Rückenborste. 

Rüssel  meist  weichhäutig  mit  breiten  Saugflächen  (Labellen), 
selten  spitz,  hornig  und  verlängert  (Stechrüssel).  Taster  eingliedrig, 
stabförmig,  zuweilen  keulen-  oder  schaufeiförmig. 

Thorax  abgerundet  vierseitig  oder  oval,  flach  oder  mäßig  stark 
gewölbt,  mit  deutlicher,  häufig  aber  breit  unterbrochener  Quemaht. 


208 


K.  Grünberg, 


Scutellum  groß,  halbkreis-  oder  trapezförmig.  Hinterleib  4 — 7glied- 
rig,  oval  oder  elliptisch,  zuweilen  schmal  streifenförmig,  gewölbt 
oder  flach.  Thorax  und  Hinterleib  tragen  wie  der  Kopf  bei  den 
meisten  Gruppen  starke  Borsten,  welche,  sehr  konstant  und  be- 
stimmt lokalisiert,  einzeln,  in  Gruppen  oder  regelmäßigen  Reihen 
auftreten  und  am  Thorax  wegen  der  viel  zahlreicheren  Kombinations- 
raöglichkeiten  fast  noch  wichtiger  sind  als  die  Kopfborsten.  Man 
unterscheidet  (Fig.  234  u.  235):  auf  dem  Rücken:  Acrostichal- 
borsten  (as),  meist  kleine  Börstchen  auf  oder  zu  beiden  Seiten 
der  Mittellinie,  ein-  oder  mehrreihig,  gewöhnlich  dichtstehend; 
Dorsocentralborsten  (de),  kräftige  Borsten  auf  dem  seitlichen 
Teil  der  Rückenmitte,  vor  und  hinter  der  Quernaht,  jederseits  eine 
Reihe,  die  hinterste  auch  alsPräscutellarborste  (psc)  bezeichnet; 
Humeralborsten  (h),  auf  der  Schulterschwiele,  eine  oder  mehrere; 
Posthumeralborsten  (ph),  dicht  hinter  der  Schulterschwiele, 
einzeln  oder  in  Mehrzahl;  Präsuturalborsten  (ps),  am  Seiten- 
rand dicht  vor  der  Quernaht,  einzeln;  Supraalarborsten  (sa) 
über  der  Flügelwurzel,  einzeln  oder  mehrere;  Intraalarborsten 
(la),  zwischen  Supraalar  und  Dorsocentralborsten,  meist  in  Mehr- 
zahl,    eine    häufig    vor    der    Quernaht;    Postalarborsten    (pa) 


'^'1.) 


Fig.  234.  Fig.  235. 

Fig.  234  u.  235.     Thorax   einer   stark    beborsteten   typischen   Muscarie  {Calliphora 
£rythrocephala  Meig.,    Schmeißfliege),    in   Dorsal-   und  Seitenansicht  (vgl.  Fig.  3). 

as  Acrostichalborsten  ;    co^ 3  Hüften  ;  de  Dorsocentralborsten ;    k  Humeralborsten  ; 

Ä//  Hypopleuralborsten  ;    «V?  Intraalarborsten  ;    /«//  Mesopleuralborsten  ;    npl  Noto- 

pleural  borsten;  pa  Postalarborsten;  ph  Posthumeralborsten;  ps  Praesuturalborsten ; 

psc   Praescutellarborsten ;    ^   Schwinger;    sa    Supralarborsten ;      sc   Scutellarborsten ; 

j/i,,  Stigmen;  sipl  Sternopleuralborsten. 


hinter  der  Flügelwurzel,  auf  der  meist  etwas  vortretenden  seit- 
lichen Hinterrandecke  des  Thorax;  auf  den  Pleuren:  Noto- 
pleuralborsten  [npl],  in  der  Notopleuraldepression,  jederseits  ein 
Paar,  sehr  konstant;  Mesop  leural-,  Sternopleural-,  Hypo- 
pleuralborsten  {nipl,  stpl,  hpl),  auf  den  entsprechenden  Feldern, 
einzeln  oder  in  Mehrzahl;  am  Rande  des  Scutellums:  Scutellar- 
borsten {sc),  meist  2  oder  4  besonders  kräftige.  Starke  Borsten  am 
Hinterleib  werden  nach  ihrem  Vorkommen  auf  der  Fläche  oder  am 
Hinterrand  der  Segmente  als  discale  und  marginale  Macro- 
chaeten  unterschieden. 

Flügel  vgl.  Fig.  6  und  236.     Alle  Adern  einfach.     Sc  und  R^ 
im  ganzen  Verlauf  deutlich  getrennt  oder  so  dicht  aneinander  ver- 


Diptera,  Zweiflügler.  209 

laufend,  daß  sie  teilweise  oder  ganz  verschmolzen  erscheinen.  M 
mit  i?44-5  parallel  oder  das  Endstück  als  Spitzenquerader  zum 
Vorderrand  aufgebogen.  Cu  immer  geradlinig  zum  Hinterrand,  nie 
wie  bei  den  Syrphiden  zur  M  aufgebogen,  An  häufig  verkürzt,  Ax 
schwach.  Vordere  Querader  stets  vorhanden,  zuweilen  nahe  an  der 
Wurzel,  hintere  (Schlußader  der  Discoidalzelle)  zuweilen  fehlend; 
hintere  Basalzelle  meist  wesentlich  kürzer  als  die  vordere  (Fig.  236) 
oder  fehlend  (Fig.  6);  Analzelle  klein  (Fig.  236)  oder  fehlend 
(Fig.  6).  Flügelschüppchen  unter  der  Flügelwurzel  membranös, 
schuppenförmig,  mit  einem  Saum  zarter  Wimperhaare,  bei  den 
Schizometopen  gewöhnlich  gut  entwickelt,  zuweilen  doppelt,  bei  den 
Holometopen  klein  oder  fehlend. 

Beine  mehr  oder  weniger  stark  beborstet,  zuweilen  mit  besonderen 
plastischen  Merkmalen.  Für  verschiedene  Gruppen  ist  eine  abstehende 
Borste  vor  dem  Schienenende  (Praeapicalborste)  als  Merkmal  wichtig. 

Larven  llgliedrig,  amphipneustisch,  selten  metapneustisch, 
weichhäutig,  walzig,  madenförmig  (das  Wort  „Made"  ist  für  die 
Muscidenlarven  geprägt)  mit  drehrundem  vorn  zugespitzten  und 
am  breiten  Hinterende  abgestumpften  lang  kegelförmigen  Körper 
oder  oval,  zuweilen  dorsoventral  abgeplattet;  stets  ohne  Fußstummel, 
dagegen  häufig  mit  ventralen  Kriechwülsten  oder  Dornen,  Warzen, 
Hautzapfen,  zuweilen  mit  langen  verzweigten  Anhängen.  Am 
Vorderende  meist  2  parallele,  ventralwärts  gekrümmte  Mundhaken, 
die  mit  einem  aus  Chitinspangen  und  Platten  gebildeten  Schlund- 
gerüst in  Verbindung  stehen.  Vorderstigmen  stets  klein,  oft  schwer 
wahrzunehmen,  Hinterstigmen  auf  dem  Endsegment  dorsal  vom 
After,  als  2  nebeneinanderliegende  stark  chitinisierte  Stigmenplatten, 
welche  im  letzten  Larvenstadium  je  3  spaltförmige  Atemöffnungen 
tragen,  zuweilen  ateinrohrartig  verlängert. 

Lebensweise  der  Larven  sehr  verschieden.  Viele  an  verwesenden 
organischen,  tierischen  wie  pflanzlichen  Substanzen,  einige  Gruppen 
und  einzelne  Gattungen  im  Wasser,  andere  in  Pflanzen,  gallen- 
bildend oder  als  Blattminierer,  viele  als  Schmarotzer. 

Puppen  in  der  aus  der  erhärteten  Larvenhaut  gebildeten,  ovalen 
oder  elliptischen,  heller  oder  dunkler  braun  bis  schwarz  gefärbten 
Tonne  eingeschlossen,  welche  wesentliche  Merkmale  der  Larve, 
Warzen,  Dornen,  Stigmenplatten,  auch  die  Segmentierung  noch 
deutlich  erkennen  läßt.  Beim  Ausschlüpfen  wird  das  vordere 
Tonnenende  von  der  Imago  mittelst  der  aus  der  Stirnspalte  (Bogen- 
naht)  austretenden  Stimblase  in  Form  zweier  Halbkalotten  abge- 
sprengt, und  zwar  längs  einer  präformierten,  quer  über  das  Vorder- 
ende verlaufenden  Naht,  welche  schon  bei  der  Larve  als  quer  über 
die  vorderen  Segmente  verlaufende  Furche  zu  erkennen  ist  und 
sich  bei  der  Imago  in  der  nach  Einziehung  der  Stirnblase  sich 
schließenden  und  erhärtenden  Bogennaht  wiederfindet. 

Anthomyiidae. 

Mittelgroße  bis  kleinere,  schlanke  oder  mehr  gedrungene,  stark 
beborstete  und  behaarte,  meist  unscheinbar  grau,  braun  oder  gelb 
gefärbte  oder  auch  mit  Striemen  und  Hecken  gezeichnete,  zuweilen 
auch  glänzend  schwarze  Arten,  von  allen  übrigen  schizometopen 
Muscarien  leicht  durch  die  mit  Ri-i^b  parallel  laufende,  nie  eine 
Spitzenquerader   bildende   Media,    von    den  holometopen   im  allge- 


210 


K.  Grünberg, 


meinen  durch  die  starke  Beborstung,  den  Besitz  gut  ausgebildeter 
Flügelschüppchen  und  die  scharfe  Trennung  von  Sc  und  -^j  (Fig.  236), 
überhaupt  durch  das  vollständigere  Geäder  zu  unterscheiden.  Augen 
nackt  oder  behaart.     Fühlerborste  behaart  oder  gefiedert.     Stirn  bei 

beiden  Geschlechtern 

Sc      Ri ^  breit    oder    beim    ^ 

sehr  schmal,  mit  fast 
zusammenstoßenden 
Augen.  Hinterleib 
4-  oder  ögliedrig, 
oval  oder  streifen- 
förmig, Macrochaeten 
vorhanden  oder  feh- 
lend. Beine  zuweilen 
mit  besonderen  pla- 
stischen Merkmalen. 
Die  Anthomyiiden  gehören  mit  ihren  zahlreichen  schwer  zu 
unterscheidenden  Arten  zu  den  häufigsten  Erscheinungen  der  In- 
sektenwelt. Sie  treiben  sich  allenthalben  in  großer  Zahl,  besonders 
auf  Gebüschen,  herum.  An  Wasserläufen,  auf  nassen  Wiesen  usw. 
kommen  viele  Arten  vor,  zur  Süßwasserfauna  im  engeren  Sinne 
gehören  jedoch  nur  3  Gattungen. 


IX  An- 

Fig.  236.     Myopina  reflexa  R.-D.,  Flügel. 


Myopina  R.-D. 

Dicht  grau  bestäubte  schlanke  Fliegen  von  der  Länge  einer 
mittelgroßen  Stubenfliege,  Kopf  und  Thorax,  besonders  der  letztere, 
stark  beborstet.  Kopf  (Fig.  237)  im  Profil  deutlich  vierseitig,  Stirn 
vortretend,  bei  (^  und  $  \'j  der  Kopfbreite  einnehmend,  Unter- 
gesicht etwas  zurückweichend,  ausgehöhlt,  der  wieder  etwas  auf- 
geworfene Mundrand  an  den  seitlichen  vorspringenden  Ecken  mit 
5  kräftigen  Knebelborsten.  Backen  breit,  etwas  über  '/s  der  Augen- 
höhe. Augen  ziemlich  klein,  oval,  nackt.  Scheitel-  und  Stirnborsten : 
innere  und  äußere  Vertikalborsten,  die  inneren  am  stärksten  von  allen,. 
Ocellar-  und  5  auswärts  gerichtete  und  am  vorderen  Stirnende  3  ein- 
wärts gerichtete  Orbi- 
talborsten; auf  derMitte 
zwischen  Fühlerwurzel 
und  Ocellenhöcker  ein 
kleineres  einwärts  ge- 
richtetes, sich  kreuzen- 
des Borstenpaar 
(Kreuzborsten).  Füh- 
ler fast  so  lang  wie  das 
Untergesicht,  frei  her- 
abhängend ,  Endglied 
von  etwa  3f  ach  er  Länge 
des  2.,  breit,  mit  deut- 
licher Vorderecke; 
Borste  lang,  2gliedrig 
mit  kurzem  Basalglied,, 
an  der  Wurzelhälfte 
verdickt,  nackt.  Taster  dünn,  zylindrisch,  am  Ende  etwas  verdickt. 
Thorax   (Fig.  238)  gerundet  rechteckig,   mäßig  gewölbt,  mit  durch- 


Fig.  237. 
Myopina  reflexa 
Kopf. 


Fig.  238. 

Myopina   reflexa    R.-D., 

Thoi-axbeborstimg. 


Diptera,  Zweiflügler.  211 

gehender  Quernaht.  Borsten  lang  und  stark;  jederseits  2  Humeral-, 
1  Posthumeral-,  2  Notopleural-,  1  Präsutural-,  2  Supraalar-,  2  Post- 
alar-,  2  Intraalar-,  5  Dorsocentralborsten  (2  vor  und  3  hinter  der 
Quernaht);  2  deutliche  aber  etwas  unregelmäßige  Reihen  Acrostichal- 
börstchen;  4  Scutellarborsten;  1  Borstenreihe  am  Hinterrand  der 
Mesopleural-,  3  Sternopleuralborsten.  Hinterleib  nicht  breiter  als 
der  Thorax,  oval,  mit  5  gleichlangen  Segmenten,  ohne  Macro- 
chaeten,  beim  ^  hinten  kolbenförmig  und  stärker  behaart  als  beim 
5.  Flügel  längs  des  Vorderrandes  fein  gedörnelt,  an  der  Mündung 
von  Ri  ein  kurzer  wenig  auffallender  Randdorn.  Geäder  s.  Fig.  326. 
Beine  kräftig,  ziemlich  dicht  aber  nicht  auffallend  behaart  und 
beborstet;  hintere  Metatarsen  des  (J  an  der  Wurzel  verbreitert, 
mit  deutlich  nach  innen  vorspringender  Ecke,  dann  am  Innenrand 
ausgeschnitten.  Klauen  und  Haftläppchen  gut  entwickelt,  beim  ^f 
stärker  als  beim  $.  Fliegen  an  sandigen  Ufern  fließender  Gewässer. 
Entwicklung  unbekannt.     1  deutsche  Art. 

Myopina  reflexa  R.-D. 
Seitenränder  der  Stirn,  Untergesicht  und  Backen  dicht  gelb- 
grau bestäubt,  seidenartig  glänzend.  Die  breite  Stirnmittelstrieme 
über  den  Fühlern  heller  oder  dunkler  rotbraun,  am  Scheitel  schwarz. 
Fühler  grau  bestäubt,  2.  Glied  rotgelb,  Endglied  und  Borste  schwarz. 
Taster  gelb.  Thorax  und  Scutellum  dicht  gelbgrau  bestäubt  mit 
unscharfer  brauner  Mittellängsstrieme  und  ebensolchen  Fleckchen 
um  die  Ansatzstellen  der  Dorsocentralborsten.  Hinterleib  ungefleckt, 
beim  (j"  glänzend  schwarz,  beim  $  grau  bestäubt.  Flügel  leicht 
grau  getrübt,  Adern  an  der  Wurzel  blaß.  Schüppchen  weißlich. 
Schwinger  gelbbraun.     Beine  schwarz.     5 — 6  mm.    Weit  verbreitet. 

Calliophrys  Kowarz. 

Nahe  verwandt  mit  Myopi7ia.  Stirn  beim  $  '/g  der  Kopfbreite, 
beim  $  etwas  breiter,  beim  $  (Fig.  239)  stärker  und  in  schärferem 
Winkel  vortretend  als  beim  5-  Di^  Kreuzborsten  auf  der  Stim- 
mitte  fehlen,  Kopfborsten  sonst  wesentlich 
wie  bei  Myopina,  die  beiden  oberen  Orbital- 
borsten auswärts,  3  oder  4  untere  einwärts 
gerichtet.  Untergesicht  ausgehöhlt,  am  Mund- 
rand mit  scharfen  Ecken  vortretend  und  hier 
dicht  beborstet,  aber  nur  mit  1  längeren  star- 
ken Borste.  Backen  etwas  über  V3  der  Augen- 
höhe. Fühler  hängend,  fast  so  lang  wie  das 
Untergesicht,  Endglied  lang,  streifenförmig. 
Borste  an  der  Wurzel  verdickt,  sehr  kurz  und  n  n-  j.l 

fein    behaart.     Taster   stabförmig,    leicht   ge-     ^}-  ^%  ,^Tjt''^\ 

1  -1  1  ,-,    •  T    1  r ip aria  (YiiW.)  rs,  Kopf. 

krümmt   und    an    der    Spitze    etwas   verdickt.  "-" 

Form    und    Beborstung   des    Thorax    wie    bei 

Myopina,  jedoch  hinter  der  Quernaht  zuweilen  4  Dorsocentralborsten. 
Hinterleib  oval,  dunkel  gefleckt.  Geäder  wie  bei  Myopina,  An 
jedoch  verkürzt.  Vorderrand  fein  gedörnelt,  ohne  Randdorn.  Beine 
ohne  besondere  Merkmale;  Klauen  beim  $  nicht  vergrößert,  Haft- 
läppchen klein.  Fliegen  an  den  Ufern  von  Bächen,  an  Wehren 
und  Schnellen,  meist  in  größerer  Zahl,  dicht  am  Wasser  und  schwer 
zu  fangen.     2  deutsche  Arten. 


212  K.  Grünberg, 

Larve  von  C.  riparia  (Fall.)  (nach  Haliday,  Fig.  240)  tief 
in  den  Algenpolstern  von  Wehren,  in  starker  Strömung.  Erwachsen 
etwa  8  mm  lang,  12gliedrig,  gelblichweiß,  kegelförmig,  am  Vorder- 
ende zugespitzt,  Hinterende  schräg  abgeschnitten.  Mundhaken 
schwarz,  leicht  gebogen.  1.  und  2.  Segment 
sehr  kurz  und  retraktil,  Vorderstigmen  klein, 
dorsolateral  am  Vorderrand  des  4.  Segmentes. 
Die  folgenden  Segmente  ventral  an  den 
etwas  erhabenen  Einschnitten  mit  feinen 
kurzen  Dörnchen  besetzt.  Endsegment  am 
Dorsalrand  in  2  starke  auswärts  gekrümmte 
Haken  auslaufend,  welche  an  der  Spitze  je 
ein  Stigma  tragen  und  an  der  Basis  mit 
Dörnchen  besetzt  sind,  ventral  mit  2  noch 
etwas  stärkeren  vorwärts  gerichteten,  an  der 
Flg.  240  und  Flg.  241.  gpj^^^  ebenfalls  fein  gedörnelten  Haken. 
CMoph^^HpIrl  (Fall.)  Vor  den  letzteren  an  der  Grenze  zwischen 
in  Seitenansicht.  dem    11.    und    12.  Segment  eine  kurze  ge- 

Nach  Haliday.  dömelte  Papille. 

Puppe  (nach  Haliday,  Fig.  241) 
6  mm  lang,  spindelförmig,  tief  dunkelbraun,  vor  der  Mitte  am 
breitesten,  die  ganze  Oberseite  netzmaschenartig  dicht  mit  vertieften 
Feldern  bedeckt,  deren  Anordnung  auf  den  letzten  Segmenten  am 
regelmäßigsten  ist.     Endsegment  wesentlich  bei  der  Larve. 

Artenübersicht. 

Stirnmittelstrieme  bis  zur  Fühlerwurzel  reichend,  Seitenränder  vorn 
gelb.  C.  riparia. 

Stirnmittelstrieme  beim  (^  sehr  kurz,  auch  beim  9  abgekürzt,  Seiten- 
ränder vorn  weiß.  C.  exuta. 

Calliophrys  riparia  (Fall.). 
Stirn  schwarz  mit  beim  (^  glänzend  weißer,  beim  $  mehr 
grauer,  vorn  spitzer  Mittelstrierae,  Seitenränder  grau,  neben  der 
Fühlerwurzel  mehr  gelb.  Untergesicht  beim  (j"  glänzend  weiß,  beim 
$  weißgrau.  Fühler  und  Taster  schwarz.  Thorax  oberseits  gelblich- 
grau mit  3  breiten  scharfen  dunkelbraunen  bis  schwarzbraunen 
Längsstriemen,  welche  fast  die  ganze  Oberseite  bedecken.  Schultern 
und  Pleuren  hellgrau.  Scutellum  grau  mit  dunkelbraunen  Seiten- 
rändem.  Hinterleib  grau  mit  großen  dreieckigen,  durch  eine  graue 
Mittellinie  getrennten  schwarzbraunen  Hinterrandflecken  auf  dem 
1. — 3.  Segment.  Flügel  bräunlichgrau  getrübt.  Schüppchen  weiß, 
Schwinger  gelb.  Beine  schwarz,  grau  bestäubt  .5 — 6  mm.  Ver- 
breitet und  häufig. 

Calliophrys  exuta  Kowarz. 
Stirn  schwarz,  die  graue  Mittelstrieme  beim  $  sehr  kurz,  drei- 
eckig, auch  beim  ^  wenig  über  die  Stirnmitte  hinausreichend: 
Seitenränder  am  Scheitel  gelbgrau,  vorn  weißgrau,  Untergesicht, 
Backen  und  Hinterkopf  ebenfalls  weißgrau.  Fühler  und  Taster 
schwarz.  Oberseite  des  Thorax  beim  (^  schwarzbraun,  beim  $  grau 
mit  3  breiten,  zuweilen  zusammenfließenden  dunkelbraunen  Striemen; 
Schultern  und  Pleuren  hellgrau.    Scutellum  grau  mit  dunkelbraunen 


Diptera,  Zweiflügler.  213 

Seitenrändern.  Hinterleib  grau,  ].— 3.  Segment  mit  2  rechtwinklig- 
dreieckigen,  nur  schmal  getrennten  schwarzbraunen  Hinterrand- 
flecken; 4.  Segment  mit  schwarzbraunem,  zuweilen  fehlendem  Mittel- 
fleck. Flügel  blaßgrau.  Schüppchen  und  Schwinger  gelblich.  Beine 
schwarz.     3,5 — 5  mm.     Bayern  (Reichenhall),  Bozen. 

Lispa  Latr. 

Stirn  bei  beiden  Geschlechtern  breit,  beim  (j  '/s  ^^^  Kopfbreite, 
beim  $  etwas  breiter,  mit  fast  parallelen,  vorn  nur  leicht  konver- 
gierenden Rändern,  die  vorn  zugespitzte,  breitere  oder  schmälere 
Mittelstrieme  und  die  Seitenränder  stets  heller  gefärbt  als  die  Stirn- 
mitte.  Untergesicht  ziemlich  lang,  senkrecht,  etwas  ausgehöhlt,  mit 
scharfen  Seitenkanten,  an  den  etwas  aufgeworfenen  Mundrandecken 
mit  einigen  kräftigen  Borsten,  von  denen  gewöhnlich  2  besonders 
starke  sich  vor  dem  Mundrand  kreuzen.  Backen  breit,  etwa  '/s  der 
Augenhöhe.  Fühler  hängend,  Endglied  streifenförmig,  Borste  an 
der  Wurzel  verdickt  und  deutlich  gefiedert. 
Taster  vorstehend,  stark  löffeiförmig  verbreitert 
oder  wenigstens  keulenförmig  verdickt.  Kopf- 
borsten gut  entwickelt  (Fig.  242),  innere  und 
äußere  Vertikalborsten,  die  inneren  besonders 
stark,  kräftige  Ocellar-  und  5—7  Orbitalborsten, 
die  beiden  oberen  stärker  und  auswärts  ge- 
neigt, die  unteren  schmäler,  einwärts  gerichtet ; 
Kreuzborsten  auf  der  Stirnmitte  fehlen.  Wangen, 
Backen  und  Hinterkopf  dicht  behaart  und  be- 
borstet. Thorax  wie  bei  Myopina  (s.  Fig.  238). 
Hinterleib  kurz  oder  lang  oval,  meist  mit  charak- 
teristischer weißer  und  dunkler  Fleckenzeich-  p,.  „42  Lista  tenta- 
nung.  Hypopygium  des  J  vorstehend.  Flügel-  cuiata  (Degeerj!  Kopf!" 
geäder  wie  bei  Myopina  (Fig.  236),  Vorderrand 

nur  sehr  fein  gedörnelt,  ohne  Randdorn.  Beine  kräftig  und  schlank, 
Schenkel  von  der  Wurzel  her  bis  vor  die  Spitze  etwas  verdickt,  Tarsen 
länger  oder  kürzer  als  die  Schienen,  zuweilen  beim  (^  mit  beson- 
deren Merkmalen.  Fliegen  an  feuchten  sandigen  Ufern  und  auf 
Blättern  von  Wasserpflanzen,  an  Tümpeln,  Sümpfen  und  fließenden  Ge- 
wässern, verschiedene  Arten  auch  am  Meeresstrand  oder  an  Salztümpeln. 
Sie  fallen  durch  ihre  eigentümliche  Bewegungsart  auf,  da  sie  mit 
derselben  Behendigkeit  sowohl  vorwärts,  wie  rückwärts  und  seitwärts 
rennen.  Leben  räuberisch  von  Insekten.  An  den  breiten  Tastern 
und  dem  buntgefleckten  Hinterleib  leicht  zu  erkennen.  Die  größeren 
Arten  haben  eine  oberflächliche  Ähnlichkeit  mit  einer  Stubenfliege. 
Für  die  deutsche  Süßwasserfauna  kommen  9  Arten  in  Frage. 

Entwicklung  noch  wenig  bekannt.  Larve  von  L.  tentaculata 
(Degeer)  (nach  Bouche)  im  Sommer  in  Pfützen,  auch  in  Menschen- 
kot. Schlank  kegelförmig,  nackt  und  glatt,  mit  gelben  Vorder- 
stigmen. 8  mm  lang.  Die  Einschnitte  ventral  wulstförmig  verdickt 
und  fein  gedörnelt.  Hinterstigmen  auf  schwarzen  kegelförmigen 
Stigmenträgern. 

Puppe  rotbraun,  lang  gestreckt,  fein  gerunzelt,  mit  vertieften 
Einschnitten.  Vorderstigmen  jederseits  als  kleiner  schwarzer  Dom 
sichtbar.  Endsegment  gerunzelt,  die  schwarzen  Stigmenträger 
röhrenförmig,  auswärts  gebogen. 


214  K.  Grünberg, 

L.  uliginosa  (Fall.)  legt  nach  Robineau-Desvoidy  ihre  Eier 
in  die  Blüten  von  Nymphaea. 

Artenübersicht. 

1.  Taster  gelb.  2. 

—  Taster  dunkelbraun  oder  schwarzbraun  7. 

2.  Taster  nur  mäßig  stark  verdickt,  keulenförmig;  Hinterleib 
am  2.-4.  Segment  mit  undeutlichen  schwarzen  Flecken. 

L.  pygmaea. 

—  Taster  stark  löffeiförmig  verbreitert;  Hinterleib  mit  scharfen 
schwarzen  oder  weißen  Seitenflecken  3. 

3.  Hinterleibsflecke  schwarz;  Schienen  ganz  gelbbraun. 

L.  uliginosa. 

—  Hinterleibsflecke  weiß;  Schienen  schwarz  oder  nur  an  der 
Wurzel  braun  4, 

4.  4.  Hinterleibssegment  ganz  oder  wenigstens  auf  der  hinteren 
Hälfte  gelb.  L.  flavicincta  var.  schnabii. 

—  4.  Hinterleibssegment  nicht  gelb  5. 

5.  Vorderer  Metatarsus  beim  (^  verkürzt;  5.  Hinterleibssegment 
matt  schwarz.  6. 

—  Vorderer  Metatarsus  nicht  verkürzt;  5.  Hinterleibssegment 
glänzend  schwarz  mit  weißem  Mittelfleck.        L.  longicoUis. 

6.  Schienen  beim  i^  schwarz,  nur  die  Knie  rotbraun;  Beine 
beim  9  ganz  schwarz.  L.  tentaculata. 

—  Bei  J  und  $  Vorderschienen  an  der  Wurzel,  Mittel-  und 
Hinterschienen  ganz  rotbraun:  L.  consanguinea. 

7.  Taster  stark  löff eiförmig  verbreitert  8. 

—  Taster  nur  mäßig  verbreitert;  3.  und  4.  Hinterleibssegment 
mit  scharfen  schwarzbraunen  Flecken;  vordere  Metatarsen 
kurz  und  dick.  L.  caesia. 

8.  4.  Hinterleibssegment  ganz  oder  wenigstens  auf  der  hinteren 
Hälfte  gelb.  L.  flavicincta. 

—  4.  Hinterleibssegment  nicht  auffällig  gelb  gefärbt  9. 

9.  Hinterleib  weißgrau  mit  glänzend  schwarzbraunen  seitlichen 
Hinterrandflecken  am  2. — 4.  Segment;  vorletztes  Glied  der 
Mittel tarsen  beim  (^  ohne  auffällige  Borste.     L.  snperciliosa. 

— ■  Hinterleib  grau  mit  undeutlicher  schwarzer,  auf  dem  4.  Seg- 
ment gegabelter  Mittelstrieme  und  scharfen  grauweißen  Seiten- 
flecken am  2. — 4.  Segment;  vorletztes  Glied  der  Mitteltarsen 
beim  J  mit  einer  auffälligen  abstehenden  Borste.   L.  bohemica. 

Lispa  uliginosa  (Fall.). 
cf.  Stirn  matt  schwarzbraun  bis  schwarz,  Seitenränder  und  die 
schmale,  vorn  scharf  zugespitzte  Mittelstrieme  graugelb.  Unter- 
gesicht und  Backen  glänzend  gelb-  oder  weißgrau.  Mundrandecken 
nfit  kräftigen  gekreuzten  Borsten.  Fühler  schwarz,  lang,  Endglied 
schmal,  streifenförmig,  fast  4  mal  so  lang  wie  breit.  Taster  löffei- 
förmig, gelb,  außen  weiß  bestäubt.  Thorax  glänzend  schwarz,  grau 
bestäubt  mit  5  schwärzlichen  Längsstriemen,  die  äußeren  undeut- 
lich, die  mittlere  scharf,  mit  deutlich  schwarzbraunem  Ton.  Hinter- 
leib schmal,  lang  elliptisch,  grau  bestäubt  mit  ausgedehnten,  scharfen, 
glänzend  schwarzen  Seitenflecken  auf  dem  1. — 4.  Segment,  welche 
durch  die  graue,    auf   dem  4.  Segment   zu   einer  feinen  Linie  ver- 


Diptera,  Zweiflügler.  215 

schmälerte  Längsstrieme  getrennt  sind;  5.  Segment  grau.  1.— 4. 
Segment  mit  seitlichen,  3.  und  4.  auch  mit  hinteren  Randmacro- 
chaeten.  Flügel  grau  getrübt  mit  braunen  Adern,  Schüppchen  weißlich, 
Schwinger  gelb.  Schenkel  deutlich  verdickt,  schwarz,  grau  bestäubt. 
Schienen  in  ganzer  Ausdehnung  gelbbraun,  Tarsen  schwarz. 

2-  Hinterleib  kürzer  und  breiter,  oval,  die  P'lecke  weniger 
scharf.     8—8,5  mm.     Weit  verbreitet  und  häufig. 

Lispa  tentacnlata  (Degeer). 

J.  Stirn  mattschwarz,  von  vorn  und  von  der  Seite  gesehen 
gelblichgrau  erscheinend.  Stimseitenränder,  Untergesicht  und  Backen 
dicht  graugelb,  Hinterkopf  hellgrau  bestäubt.  Mundrand  mit  2  starken 
gekreuzten  Borsten.  Fühler  schwarz,  Endglied  3 mal  so  lang  wie 
breit.  Taster  gelb,  sehr  stark  verbreitert,  auf  der  Außenseite  glän- 
zend weiß  bestäubt.  Thoraxrücken  etwas  glänzend,  bräunlichgrau 
bestäubt,  mit  3  schmalen  schwarzen  Längsstriemen.  Pleuren  grau 
bestäubt.  Hinterleib  schwarz  mit  grauen  und  weißen  Zeichnungen: 
L  Segment  grau  bestäubt,  2.  mit  grauer,  an  den  Seiten  verschmälerter 
Hinterrandbinde.  3.  mit  grauem  Hinterrandfleck ;  2. — 4.  Segment 
mit  scharfen  weißen  seitlichen  Vorderrandflecken,  5.  schwarz,  matt 
bestäubt.  Hypopygium  klein,  hellbraun.  Schüppchen  weiß,  Schwinger 
gelb.  Beine  schwarz,  grau  bestäubt,  mit  braunen  Knien;  Vorder- 
tarsen  außer  dem  Metatarsus  gelbbraun,  an  der  Spitze  dunkler; 
2.  Glied  fast  doppelt  so  lang  wie  der  am  Innenrand  deutlich  be- 
wimperte Metatarsus,  leicht  verdickt  und  etwas  gebogen;  hinterer 
Metatarsus  nicht  länger  als  das  2.  und  3.  Glied  zusammen,  innen 
an  der  Wurzel  dicht  bürstenartig  bewimpert. 

5.  Untergesicht  häufig  etwas  dunkler,  mehr  ockergelb.  Vor 
dem  Scutellum  ein  scharfer  schwarzbrauner  Fleck.  Hinterleibs- 
zeichnung wie  beim  (j",  aber  etwas  matter  und  unbestimmter.  Beine 
ganz  schwarz.  6 — 7  mm.  Ganz  Europa,  an  Sümpfen  und  Fluß- 
ufern, gemein.     Larve  und  Puppe  s.  oben. 

Lispa  consanguinea  Lw. 

Nahe  verwandt  mit  L.  tentacnlata.  Unterschiede:  $  3.  Fühler- 
glied etwas  kürzer,  2'/2mal  so  lang  wie  breit.  2.  Hinterleibssegment 
ganz  grau  bestäubt,  nur  mit  dunklem  Vorderrandfleck  und  den 
weißen  Seitenflecken.  Hypopygium  klein,  schwarzbraun.  Beine 
schlanker  und  weniger  beborstet.  Vorderschienen  an  der  Wurzel, 
Mittel-  und  Hinterschienen  ganz  rotbraun,  ebenso  die  Mittel-  und 
Hintertarsen ;  Vordertarsen  ganz  braungelb,  Metatarsus  innen  dicht 
schwarz  gewimpert;  hinterer  Metatarsus  schlank,  länger  als  das 
2.  und  3.  Glied,  an  der  Wurzel  bürstenartige  Wimperung. 

$.  Der  schwarzbraune  Fleck  vor  dem  Scutellum  fehlt  (vgl.  ten- 
taculata  $).  Schienen  wie  beim  cf,  alle  Tarsen  schwarz.  6 — 7  mm. 
Verbreitet,   seltener  als  tentacnlata. 

Lispa  longicollis  Meig. 
cf.  Stirn  mattschwarz,  Mittelstrieme  vorn  zugespitzt,  graubraun, 
Seitenränder  ebenso,  \oi"n  weißlich.  Untergesicht  und  Backen  weiß. 
Fühler  schwarz,  Endglied  3  mal  so  lang  wie  das  2.  Taster  gelb, 
stark  löffeiförmig  verbreitert,  auf  der  Außenseite  weiß  bestäubt. 
Thorax  etwas  glänzend,  graubraun  bestäubt,  mit  5  unscharfen 
schwärzlichen    Längsstriemen.     Pleuren   grau    bestäubt.     Hinterleib 


216  K.  Grünberg, 

schwarzbraun  bis  schwarz  mit  scharfen  weißen,  gegen  die  Mitte 
des  Vorderrandes  verschmälerten  Seitenflecken,  welche  seitlich  mit 
den  schmalen  weißen  Hinterrandsäumen  verschmelzen;  5.  Segment 
glänzend  schwarz,  auf  der  Mitte  weiß;  4.  Segment  mit  Randmacro- 
chaeten.  Schüppchen  weiß,  Schwinger  gelb.  Beine  schlank,  schwarz, 
Wurzel  und  Schenkel  grau  bestäubt,  Schienen,  besonders  die  hinteren, 
an  der  Wurzel  rotbraun.     Tarsen  länger  als  die  Schienen. 

5-  Kopf  und  Thorax  mehr  gelbgrau,  Hinterleib,  besonders 
an  den  Vorderrändern,  mehr  grau  bestäubt.  6 — 7,5  mm.  Ver- 
breitet. 

Lispa  pygmaea  Fall. 

cf.  Stirn  mattschwarz,  die  vorn  zugespitzte  Mittelstrieme  und 
die  Seitenränder  graugelb  bis  ockergelblich;  Untergesicht  ebenso. 
Backen  und  Hinterkopf  hellgrau.  Mundrand  mit  2  starken  Borsten. 
2.  Fühlerglied  an  der  Spitze  gelbbraun,  Endglied  3  mal  so  lang  wie 
breit.  Taster  gelb,  keulenförmig,  nicht  besonders  stark  verbreitert. 
Thorax  und  Scutellum  gelbgrau  bis  ockerbräunlich  bestäubt,  ohne 
deutliche  Striemen,  Pleuren  grau.  Hinterleib  bestäubt  wie  der 
Thorax,  mit  2  undeutlichen  schwärzlichen  Flecken  auf  dem  2.  bis 
4.  Segment.  Hypopygium  klein,  braun.  Schüppchen  weiß,  Schwinger 
gelb.  Schenkel  schwarz,  grau  bestäubt  mit  gelbbrauner  Spitze, 
Schienen  und  Tarsen  ganz  gelbbraun,  Tarsen  schlank,  ohne  besondere 
Merkmale. 

$.  Wesentlich  wie  das  cf,  Flecke  auf  dem  Hinterleib  nicht 
oder  kaum  sichtbar.  Tarsen  vorwiegend  schwarz,  nur  an  der  Wurzel 
hell.     4,5 — 6  mm.     Ganz  Europa. 

Lispa  supercUiosa  Lw. 

(j.  Stirn  schwarzbraun,  Mittelstriemen  und  Seitenränder  braun, 
letztere  vorn  weißlichgrau.  Untergesicht  gelblichweiß  glänzend,  von 
der  Stirn  durch  eine  quer  über  die  Fühlerbasis  ziehende  breite 
sammetschwarze  Querbinde  getrennt.  3.  Fühlerglied  272  mal  so 
lang  wie  breit.  Mundrand  mit  2  starken  Borsten.  Taster  schwarz- 
braun, stark  löffeiförmig  verbreitert.  Thorax  und  Scutellum  matt 
grau  bestäubt,  wenig  glänzend,  mit  2  vorn  ziemlich  deutlichen 
dunkleren  Längsstriemen,  der  von  ihnen  eingeschlossene  Zwischen- 
raum bräunlich  bestäubt.  Pleuren  hellgrau.  Hinterleib  weißgrau 
bestäubt,  2. — 4.  Segment  mit  glänzend  schwarzbraunen  seitlichen 
Hinterrandflecken,  welche  am  2.  und  3.  Segment  breit  getrennt, 
am  4.  sehr  stark  genäliert  stehen;  1. — 3.  Segment  außerdem  mit  un- 
scharfem schwärzlichen  Mittelstrich;  4.  Segment  mit  Discal-  und 
Marginalmacrochaeten.  Schüppchen  weiß,  Schwinger  braun.  Flügel 
leicht  graubraun  getrübt.  Beine  schwarz,  grau  bestäubt,  Vorder- 
und  Hintertarsen  kürzer  als  die  Schiene,  die  hinteren  auf  der  Ober- 
seite gewimpert. 

$.  Die  Querbinde  am  Stirnvorderrand  dunkler  braun;  Hinter- 
leib wie  beim  J,  die  dunkle  Mittelstrieme  auf  dem  1.— 3.  Segment 
schärfer.     6  mm.     Verbreitet. 

Lispa  boheniica  Becker, 
(j".     Stirn   mattschwarz,   Mittelstrieme   etwas   glänzend,   Seiten- 
ränder schmal   gelblichgrau.     Untergesicht  und  Backen   fast  silber- 
weiß.    2   starke   Mundborsten.      Fühler   schwarz,    ziemlich    schmal 


Diptera,  Zweiflügler.  217 

und  kurz,  Endglied  272  mal  so  lang  wie  breit.  Taster  löffeiförmig- 
verbreitert,  dunkelbraun,  an  der  Spitze  weiß  bestäubt.  Thorax 
dünn  schwarzgrau  bestäubt,  mit  2  scharfen  genäherten  dunkel- 
braunen, hinten  abgekürzten  Längsstriemen.  Pleuren  heller  grau 
bestäubt.  Schüppchen  weiß,  Schwinger  braun.  Hinterleib  grau 
bestäubt,  leicht  glänzend,  mit  unbestimmter  schwärzlicher  Mittel- 
strieme, welche  sich  auf  dem  4.  Segment  in  2  schärfere  schräg 
nach  hinten  ziehende  und  auf  die  Seitenränder  und  Unterseite  de& 
5.  Segmentes  übergreifende  schwarzbraune  Flecke  spaltet;  2. — 4.  Seg- 
ment mit  scharfen  grauweißen  Seitenflecken,  4.  und  5.  Segment  auf 
der  Mitte  ebenfalls  grauweiß.  Beine  ganz  schwarz,  grau  bestäubt. 
Tarsen  etwas  kürzer  als  die  Schienen.  Metatarsen  ohne  besondere 
Merkmale,  vorletztes  Glied  der  Mitteltarsen  an  der  Spitze  mit  einer 
auffälligen  Borste  von  der  Länge  des  Endgliedes. 

5.  Mittelstrieme  und  Seitenränder  der  Stirn  ockerbräunlich^ 
Gesicht  glänzend  gelblichgrau,  Thorax  und  Scutellum  dunkel  gelb- 
grau, die  dunkelbraunen  Striemen  sehr  deutlich.  Hinterleibszeich- 
nung wie  beim  cj,  Bestäubung  im  allgemeinen  heller,  daher  die 
grauweißen  Seitenflecke  nicht  so  scharf  markiert.  Die  Borste  am 
vorletzten  Glied  der  Mitteliarsen  fehlt.  5,5 — 6,5  mm.  Bisher  nur 
von  Prag  bekannt. 

Lispa  flavicincta  Lw. 

(^.  Stirn  matt  schwarz,  leicht  grau  bestäubt,  Mittelstrieme 
schmal,  gelbgrau,  ebenso  die  Seitenränder.  Untergesicht  und  Backen 
hell  gelblichgrau.  Mundborsten  schwach.  Fühler  schwarz,  ziemlich 
kurz,  Endglied  2^/^  mal  so  lang  wie  das  2.  Taster  dunkelbraun 
bis  schwarzbraun,  stark  löffeiförmig  verbreitert.  Thorax  dunkel- 
grau bestäubt  mit  2  schwarzen  nur  vorn  deutlichen  Längsstriemen. 
Pleuren  ebenfalls  schwärzlichgrau.  Schüppchen  weiß,  Schwinger 
braun.  Hinterleib  grau  bestäubt  mit  sehr  undeutlicher  schwärzlicher 
Mittelstrieme  auf  den  vorderen  Segmenten,  4.  Segment  auf  der 
hinteren  Hälfte  oder  ganz  hell  ockerbraun  bestäubt;  5.  Segment 
schwarz,  auf  der  Mitte  glänzend  weiß.  Beine  schwarz,  grau  be- 
stäubt mit  braunen  Knien;  Mittel-  und  Hintertarsen  etwas  kürzer 
als  die  Schiene,  alle  Metatarsen  so  lang  wie  die  4  folgenden  Glieder. 

$.  Bestäubung  an  Kopf  und  Thorax  mehr  ockerbraun,  Hinter- 
leib mit  unbestimmten  braunen  Seitenflecken,  neben  der  etwas  deut- 
licheren Mittelstrieme  jederseits  eine  unbestimmte  dunkle  Strieme. 
6—7  mm.     Verbreitet.     Deutschland:  Schlesien. 

Lispa  flavicincta  Lw.  var.  schnabli  Schnabl. 

O  5-  Taster  gelb,  im  übrigen  mit  der  typischen  Form  überein- 
stimmend. 

Lispa  caesia  Meig. 

(J.  Stirn  matt  grauschwarz,  mit  breiter,  fast  die  ganze  Fläche 
bedeckender,  goldgelber  Mittelstrieme,  Seitenränder  und  Unter- 
gesicht glänzend  graugelb.  Mundrand  mit  2  starken  Borsten. 
Fühler  schwarz,  Endglied  3  mal  so  lang  wie  breit.  Taster  braun 
bis  schwarzbraun,  mäßig  stark  verbreitert.  Thorax  und  Scutellum 
gleichmäßig  schwarzgrau  bestäubt,  ohne  deutliche  Striemen ;  Pleuren 
heller  grau.  Hinterleib  grau  bestäubt,  2.  Segment  mit  2  undeut- 
lichen   dunkeln    Vorderrandflecken;    3.    Segment     mit    2    scharfen 


218 


K.  Grünberg, 


schwarzbraunen  Flecken,  welche  von  der  Mitte  schräg  nach  hinten 
verlaufen  und  sich  in  die  seitlichen  Vorderrandflecke  des  4.  Seg- 
mentes fortsetzen;  4.  Segment  mit  Discal-  und  Marginalmacro- 
chaeten.  Schüppchen  weiß,  Schwinger  bräunlich.  Beine  ganz  schwarz; 
Hintertarsen  kürzer  als  die  Schiene,  Metatarsus  kurz  und  etwas 
verdickt,  auf  beiden  Seiten  kräftig  gewimpert,  auch  die  übrigen 
Glieder  länger  als  gewöhnlich  behaart 

5-  Wie  das  S>  wesentlich  größer  und  weniger  schlank,  die 
dunklen  Flecke  auf  dem  3.  Hinterleibssegment  mehr  in  der 
Längsrichtung,  weniger  schräg.     5—7,5  mm.     Verbreitet. 

Scatomyzidae. 

Schlanke,  meist  kräftig  beborstete  oder  dicht  behaarte  mittel- 
große bis  kleinere  Arten,  nächstverwandt  mit  den  Anthomyiiden, 
denen  sie  im  Geäder  gleichen;  unterscheiden  sich  durch  die  beim 
J  und  $  fast  gleich  breite  Stirn,  den  stets  mehr  als  4gliedrigen 
schlanken  Hinterleib  und  die  kleinen  Flügelschüppchen.  Augen 
meist  annähernd  kreisrund,  stets  unbehaart,  Kreuzborsten  auf  der 
Stirn  immer  fehlend,  Flügel  immer  ohne  Randdorn  an  der  Mündung 
von  Sc.  Die  Familie  ist  besonders  im  Norden  durch  zahlreiche 
Arten  vertreten. 

Obwohl  viele  Arten  sich  in  der  Nähe  von  Gewässern,  auf 
Büschen  usw.  aufhalten,  kann  man  zur  Süßwasserfauna  doch  eigent- 
lich nur  eine  Art  zählen.  Hydromyza  Uvens  Fall.,  welche  sich  aus- 
schließlich auf  den  Blättern  der  gelben  Wasserrose  findet  und  deren 
Larven  von  den  Blättern  derselben  Pflanze  leben. 


Hydromyza  Fall. 

Ziemlich  große,  schlanke,  sehr  kurz  und  dünn  beborstete,  dicht 
grau  bestäubte  Art.  Kopf  (Fig.  243)  quer,  breiter  als  hoch.  Augen 
nackt,  vorgequollen.  Stirn  etwas  über  Vs  der  Kopfbreite,  Backen  Vs 
_       _  der  Augenhöhe.  Von  stär- 

Ä^T^P      ^^~N         keren    Borsten     nur    die 
M  T/T  xl         innere  Vertikalborste  aus- 

gebildet und  am  Mund- 
rand 1  Knebelborste;  3 — 4 
Orbitalborsten  sehr  klein 
und  schwach  oder  auch 
fehlend.  Fühler  kurz, 
hängend,  Endglied  oval, 
Borste  nackt,  an  der  Wur- 
zel verdickt.  Taster  breit, 
schaufeiförmig,  mit  langen 
Borstenhaaren  gesäumt. 
Thorax  abgerundet  recht- 
eckig, ziemlich  flach;  Borsten  (Fig.  244):  1  Humeral-,  1  Posthumeral-, 
2  Notopleural-,  3  Supraalar-,  1  Intraalar-,  1  Präscutellarborste;  auf 
den  Pleuren  1  Mesopleural-,  1  Sternopleuralborste.  Scutellum  flach, 
trapezförmig,  mit  4  Borsten.  Hinterleib  lang  elliptisch,  flach,  5gliedrig, 
1.  Segment  doppelt  so  lang  wie  die  gleichlangen  übrigen;  nur  der 
Hinterrand  des  Endsegments  mit  einem  Kranz  etwas  längerer  Borsten. 
Hypopygium   des  cf   flach  kolbig,    von  oben  nicht  sichtbar.     Flügel 


Fig.    243.     Hydromy 

livens  Fall., 

Kopf  von  vom. 


Fig.  244.     Hydromyza 

livens  Fall., 

Thoraxbeborstung. 


Diptera,  Zweiflügler. 


219 


lang,  den  Hinterleib  überragend  und  ziemlich  schmal;  vordere  Quer- 
ader auf  der  Mitte,  hintere  ziemlich  dicht  am  Rand;  J?i-\-ä  und  M 
leicht  konvergierend.  Beine  kräftig  und  ziemlich  lang,  dünn  be- 
haart und  kurz  und  spärlich  beborstet.  Schenkel,  besonders  die 
vorderen,  etwas  verdickt. 
Einzige  Art: 

Hydromyza  livens  Fall.  (Fig.  24.5). 

Schwarz ,  dicht  bläulich 
schiefergrau  bestäubt ,  Thorax 
mit  unscharfen  dunkel  grau- 
braunen oder  schwärzlichen 
Längsstriemen.  Fühler  schwarz. 
Vordere  Stirnhälfte  rotgelb, 
ebenso  die  Wangen  und  Backen, 
welche  außerdem  weiß  bestäubt 
sind.  Untergesicht  schwefelgelb. 
Stirnränder  und  Scheitel  schwarz. 
Taster  rotgelb.  Flügel  grau  ge- 
trübt, am  Vorderrand  und  längs 
der  Adern  leicht  bräunlich.  Beine 
rötlich  braungelb ,  Hüftglieder 
und  Schenkel  bis  vor  die  Spitze 
wie  der  Körper.  8  —  9  mm. 
Fliegen  im  Sonnenschein  auf 
den  Blättern  der  gelben  Wasser- 
rose, mit  Vorliebe  auf  offenem 
Wasser,  aber  auch  in  kleineren 
Gräben,  sehr  behend  und  schwer  zu  fangen. 

Eier  an  die  Unterseite  der  Wasserrosenblätter  in  einiger  Entfer- 
nung vom  Blattrand  abgelegt,  gestreckt,  weißlich  und  sehr  dünnhäutig, 
die  junge  Larve  durchscheinend. 

Larven  (nach  Gercke  und 
de  Meijere)  minierend  in  den 
Blättern  der  gelben  Wasserrose  (Fig. 
246),  erwachsen  etwa  13  mm  lang, 
2  mm  dick,  gedrungen  walzig,  un- 
deutlich 12gliedrig,  weiß,  weich- 
häutig, mit  plumpen  schwarzen  Mund- 
haken. Vorderstigmen  blaßgelb,  die 
Hinterstigmen  bilden  2  dicke  runde 
ungeteilte  Höcker.  Haut  mit  kleinen 
in  Querreihen  stehenden  Chitin- 
zähnchen  besetzt,  besonders  am  1. 
und  3. — 6.  Segment,  hier  auf  der 
ganzen  Ventral-  und  Seitenfläche, 
dorsal  nur  spärlich.  Die  Fraßgänge 
verlaufen  zuerst  nach  der  Peripherie, 
biegen  aber  bald  um  und  nähern 
sich  der  Mittelrippe,  in  welche  sie 
zuletzt  übergehen;  erwachsene  Lar- 
ven nur  in  der  Mittelrippe  und  im 
Blattstiel,  wo  auch  die  Verpuppung 
erfolgt. 


Fig.  245.     Hydrotnyza  livens  Fall. 


Fig.   24G.     Blatt  der  gelben  Wasser- 
rose mit  Fraßgängeu    der  Larven  von 
Hydromyza  livens  Fall. 
Nach  Gercke. 


220 


K.   Grünberg, 


Puppe  (nach  Gercke  und  de  Meijere)  6  mm  lang,  vorn 
und  hinten  verjüngt,  stark  ventralwärts  gekrümmt,  dorsal  ganz 
flach,  sehr  fest  und  hart,  mit  dicken  knopfartigen  Vorderstigmen. 
Zuerst  bräunlichgelb  mit  schwarzbraunen  Vorderstigmen,  später 
grauschwarz.  Puppen  zunächst  in  der  Mittelrippe  der  Blätter,  dann 
im  Spätherbst  aus  der  zerfallenden  Pflanze  freiwerdend  und  an 
der  Oberfläche  schwimmend;  überwintern. 

Sapromyzidae  (Trigonometopiiiae). 

Stirn  ohne  stärker  chitinisierte  Mittelstrieme  und  Kreuzborsten; 
Knebelborsten  am  Mundrand  fehlend.  2  Orbitalborsten,  Postvertikal- 
borsten nach  innen  gekreuzt.  Costa  ohne  Einschnitt  oder  Rand- 
dorn. ^<:  und  Ti*,  getrennt.  Analzelle  klein  oder  undeutlich.  Schienen, 
wenigstens  die  vorderen  und  mittleren,  mit  Präapikaiborste. 


Trigonometopus  Macq. 

Kleine  schlanke  braune,  im  Habitus   an   Tetanocera  erinnernde 
Fliegen.    Kopf  (Fig.  247)  viel  länger  als  hoch.    Stirn  72  der  Kopfbreite 


Fig.  247.      Trigonometopus  frontalis 
(Meig.),  Kopf. 


Fig.  248.      Trigonometopus  fron 
(Meig.),  Thoraxbeborstiing. 


oder  noch  etwas  breiter,  vorgezogen,  bis  zu  den  Fühlern  reichend, 
mit  etwas  vertiefter  Mittelstrieme,  vordere  Hälfte  an  den  Seiten  dicht 
und  kurz  beborstet.  Untergesicht  mit  der  Stirn  einen  spitzen  Winkel 
bildend  und  so  stark  zurückweichend,  daß  der  Vorderrand  der  Mund- 
öffnung unter  den  Ocellen  liegt.  Augen  quer  oval,  fast  doppelt  so 
breit  wie  hoch.  Fühler  vorgestreckt,  ziemlich  kurz,  Endglied  von 
etwa  doppelter  Länge  des  2.,  in  eine  scharfe  Spitze  ausgezogen; 
Borste  lang,  an  der  Wurzel  etwas  verdickt,  sehr  kurz  und  dicht  be- 
haart; Kopf  borsten  kräftig: 
innere  und  äußere  Vertikal-, 
2  kurze  nach  innen  konver- 
gierende Postvertikal-,  2  weit 

getrennte  Orbitalborsten ; 
Ocellarborsten  fehlen;  an  den 
Wangen  eine  Reihe  von  6  bis 
7  langen  Borsten.  Thorax  ab- 
gerundet rechteckig,  ziemlich 
flach;  Borsten  jederseits  (Fig. 
248):  1  Humeral-,  2  Notopleural-,  2  Supraalar-,  1  Intraalar-.  1  Prä- 
scutellarborste;  an  den  Pleuren:  1  Mesopleural-,  2  Sternopleural- 
borsten.  Scutellum  gerundet  trapezförmig,  mit  4  Borsten.  Hinterleib 
nicht  breiter  als  der  Thorax,  langoval,  7gliedrig,  ohne  Macrochaeten. 


Fig.  249.      Trigonomefopi 
Flügel. 


frontalis   (Meig.), 


Diptera,  Zweiflügler. 


22] 


Flügel  (Fig.  249)  lang  und  ziemlich  breit,  den  Hinterleib  weit  über- 
ragend, Adern  fast  ganz  gerade,  C  bis  zur  Mündung  von  AI  reichend, 
vordere  Querader  etwas  hinter  der  Mündung  von  7?,,  hintere  dicht 
vor  der  Mündung  von  C?i.  Beine  mäßig  stark,  Vorderschenkel  unten 
mit  einer  Reihe  langer  Borsten,  Mittel-  und  Hinterschienen  mit  Prä- 
apikal börste.  Fliegen  in  Rohrbeständen,  an  Gräben  und  stehenden 
Gewässern,  stellenweise  häufig.  Entwicklung  unbekannt.  Nur 
eine  Art. 

Trigonometopus  frontalis  (Meife.). 

Gelblich  braun,  leicht  grau  bestäubt.  Stirn  mit  2  schwärzlichen 
Längslinien.  Untergesicht  gelb  mit  weißer  Bestäubung.  Thorax 
mit  4  dunkelbraunen  Längsstriemen,  von  denen  die  mittleren  sich 
auf  das  Scutellum  fortsetzen.  Hinterleib  einfarbig  gelbbraun  oder 
mit  2  breiten  dorsalen  Längsbinden,  welche  die  ganze  Überseite  ein- 
nehmen und  nur  eine  gelbbraune  Mittelstrieme  und  schmale  graue 
Hinterrandsäume  freilassen.  Flügel  gelblichgrau  mit  braungelben 
blassen  Adern,  vordere  Querader  und  vordere  Hälfte  der  hinteren 
Querader  schwarzbraun  mit  gleichfarbiger  fleckenartiger  Säumung, 
außerdem  an  M  1  oder  2  kurze  rückwärts  gerichtete  schwarzbraune 
Aderanhänge,  ebenfalls  mit  fleckenartiger  Säumung.  Beine  einfarbig 
gelbbraun,  ebenso  die  Schwinger.     4 — 5  mm. 


Tetaiiocerinae. 

Kleinere  bis  mittelgroße  schlanke,  meist  heller  oder  dunkler  braun 
gefärbte  und  grau  bestäubte  P'liegen  mit  langen  meist  gebräunten 
oder  gegitterten  Flügeln.  Kopf  (Fig. 
251  u.  252)  breiter  als  hoch,  Stirn  stets 
merklich,  oft  beträchtlich  vorgezogen, 
meist  mit  stärker  chitinisierter  Mittel- 
strieme, gewöhnlich  '/.,  der  Kopf- 
breite, beim  J  wenig  schmäler  als  beim 
9  und  vorn  etwas  verengt,  beim  $ 
meist  mit  parallelen  Rändern.  Unter- 
gesicht oft  stark  zurückweichend,  mit 
der  Stirn  einen  scharfen  Winkel  bil- 
dend, unter  den  Fühlern  mit  einem 
deutlichen  Längskiel.  Lunula  meist 
deutlich,  als  stark  glänzende  Schwiele 
zwischen  P'ühlerwurzel  und  Stirn 
Stirn  mit  einer  stärker  chitinisierten, 
etwas  vertieften  stark  glänzenden 
Längsstrieme,  oft  mit  schwarzen  teil- 
weise weiß  gesäumten  Seitenflecken  an 
der  Wurzel  der  Orbitalborsten  sowie 
zwischen  Fühlerwurzel  und  Augenrand. 
Sehr  konstant  ferner  am  Hinterkopf  ein  schwarzer  weiß  eingefaßter 
Scheitelfleck.  Kopfborsten  (Fig.  251  u.  252):  äußere  und  innere 
Vertikalborsten  (av,  fv),  Postvertikalborsten  {pv),  Ocellarborsten  (oc) 
und  meist  2  Orbitalborsten  (o),  im  allgemeinen  kräftig  entwickelt. 
Fühler  vorgestreckt,  2.  Glied  groß,  wenig  kürzer,  so  lang  oder  länger 
als  das  Endglied,  dieses  meist  zugespitzt,  oben  ausgehöhlt,  selten 
breit  abgerundet.     Fühlerborste    kräftig,   deutlich  mehrgliedrig   mit 


Fig.  250. 


Tetanocera  ferruginea 
(Fall.). 


222 


K.    Grünberg, 


verdickter  Wurzel,  doppelt  gefiedert  oder  dicht  und  fein  behaart. 
Taster  stabförmig,  schwach  gebogen,  meist  am  Ende  etwas  verdickt, 
Rüssel  ohne  besondere  Merkmale.  Augen  kreisförmig  oder  oval, 
etwas  vorstehend,  nackt.  Backen  breit.  Knebelborsten  fehlen. 
Thorax  (Fig.  253)  lang  oval,  hoch  gewölbt  mit  breit  unterbrochener 
Quernaht,  bestäubt,  gewöhnlich  mit  Längslinien,  zuweilen  fein  dunkel 
punktiert  oder  gefleckt.  Borsten  (Fig.  253) :  jederseits  1  Humeralborste 
(h),  2  Notopleuralborsten  (np/),  1  Präsuturalborste  (ps),  1  Supraalar- 


W     OyV 


Fig.  252. 


Fig.  251. 
Fig.  251  u.  252.     Tetatwcera  ferruginea  (Fall.),    Kopf  seitlich  und  von  vorn. 


börste  (sa),  2  Postalarborsten  (pa),  1  Dorsocentralborste  {äc),  2  äußere 
und  2  innere  Präscutellarborsten  (ps),  2  Scutellarborsten  {s),  meist 
kräftig     entwickelt;     Humeral-,     Präsutural-,     Dorsocentral-     und 


sa  de  VfcL^^ 


Präscutellarborsten 

können  fehlen. 
Pleuren  gewöhnlich 
unbeborstet.     Hin- 
terleib 5gliedrig, 
schmal,  beim  5 
elliptisch,   beim    (^ 
walzig,     marginale 
Macrochaeten  an 
den  letzten  Segmen- 
ten vorhanden  oder 
fehlend.     Hypopy- 
gium  des  $  kolbig 
verdickt.     Flügel 
groß,  stets  den  Hin- 
terleib beträchtlich 
überragend,  grau  oder  braun  getrübt,   meist  gefleckt  oder  auffällig 
gegittert.     Geäder  normal.    Sc  und  R^  getrennt.    Hintere  Querader 
häufig  stark  geschwungen.     Schüppchen  klein.     Beine  kräftig,  ein- 
fach,   meist   mit   gleichmäßig   kräftiger  Beborstung.  Vorderschenkel 
oben  mit  einer  Reihe  von  etwa  6  stärkeren  Borsten,  Mittelschenkel 
vorn    mit    abstehender    Präapikaiborste,    Hinterschenkel    oben    mit 
mehreren   einzelnen,   unten   meist  mit  2  Reihen  stärkerer  Borsten, 


Fig.  263 


Teianocera  ferruginea  (Fall.),   Thorax 
und  seitlich,  Borstenstellung. 


Diptera,  Zweiflügler.  223 

die  aber  nur  selten  auffällig  hervortreten.  Klauen  und  Haftläppchen 
kräftig,  beim  (J  häufig  vergrößert. 

Fliegen  nur  in  unmittelbarer  Nähe  von  Gewässern  und  sehr 
chai'akteristisch  für  die  Uferfauna,  an  Wasserläufen,  Teichen,  Sümpfen^ 
in  Rohrbeständen,  auf  Ufergebüschen,  an  Wasserpflanzen,  zuweilen 
über  dem  Wasser  selbst,  oft  sehr  zahlreich  an  einer  Stelle,  träge 
und  schwerfällig  fliegend,  wenig  scheu. 

Entwicklung  wenig  bekannt  (s.  bei  Tetanocera  und  Sepedon). 
Larven  und  Puppen  an  der  Wasseroberfläche  zwischen  Wasser- 
pflanzen. 

Gattungsübersicht. 

1.  Fühler  schräg  herabhängend,  2.  Glied  kurz,  Endglied  mehr- 
fach länger.  2. 

—  Fühler  gerade  vorgestreckt,  2.  Glied  groß,  zuweilen  stark 
verlängert,  Endglied  nicht  oder  wenig  länger  oder  auch 
kürzer.  6. 

2.  3.  Fühlerglied  schmal  und  schlank,  am  Ende  zugespitzt.      3. 

—  3.  Fühlerglied  breit  abgerundet,  nierenförmig  oder  oval.     4. 

3.  3.  Fühlerglied  fast  4  mal  länger  als  das  2.,  Borste  nur  kurz 
behaart.  Ectinocera. 

—  3.  Fühlerglied  3  mal  länger  als  das  2.;  Borste  oben  lang  ge- 
fiedert. Ctenulus. 

4.  Hinterschienen  mit  2  Präapi  kaiborsten,  3.  Fühlerglied  oval, 
Hypogygium  des  (^  stark  kolbig  verdickt,  5.  Sternit  hinten 
2  spitzig.  5. 

—  Hinterschienen  mit  1  Präapikaiborste,  3.  Fühlerglied  nieren- 
förmig, Hypopygium  des  J  wenig  verdickt,  ö.  Sternit 
hinten  nicht  2  spitzig.  Renocera. 

5.  Flügel  groß,  länger  als  der  Hinterleib.  AiUichaeta. 

—  Flügel  auffällig  kurz  und  schmal,  nicht  länger  als  der  Hinter- 
leib. Heteropteryx. 

6.  Fühlerborste  doppelt  gefiedert.  7. 

—  Fühlerborste  dicht  und  kurz  behaart.  11. 

7.  Flügel  außer  der  braunen  Trübung  und  dunklen  Querader- 
säumung  ohne  auffällige  Zeichnung.  Tetanocera. 

—  Flügel  auffällig  gegittert  oder  gefleckt.  8. 

8.  Lunula  über  den  Fühlern  groß  und  sehr  deutlich.    Lunigera. 

—  Lunula  undeutlich.  9 

9.  1  Orbitalborste,  Pteropleure  mit  1  starken  Borste.       Dictya. 

—  2  Orbitalborsten.  10. 

10.  Pleuren  unbeborstet.  Flügel  intensiv  geschwärzt  mit  hellen 
Tropfenflecken.  Trypetoptera. 

—  Mesopleure  am  Hinterrand  beborstet,  Flügel  hell  mit  brauner 
Gitterung  oder  Fleckung.  Pherbina. 

11.  Flügel  gegittert.  12. 

—  Flügel  nur  mit  einzelnen  Flecken  oder  dunklen  Querader- 
säumen. 14. 

12.  Kopf-  und  Thorakal borsten  typisch  und  kräftig  entwickelt, 
Körper  dicht  beborstet.  13. 

—  Kopf-  und  Thorakalborsten  ziemlich  schwach,  Präsutural- 
und  innere  Präscutellarborsten  fehlen,  Körper  sehr  kurz  be- 
borstet. Dichetopliora. 


224  K.    Grünberg, 

13.  3.    Fühlerglied     an     der    Spitze    mit    einem    Borstenbüschel. 

Coremacera. 

—  3.  Fühlerglied  an  der  Spitze  ohne  Borstenbüschel.     liininia. 

14.  2.  Fühlerglied  nicht  länger  als  das  3.,    dick,  walzig,  Hinter- 
schenkel nicht  verlängert.  15. 

—  2.  Fühlerglied  wesentlich  länger  als  das  3.,  dünn,  stabförmig, 
Hinterschenkel  verdickt  und  stark  verlängert.  Sepedon. 

15.  Kopf-  und  Thorakalborsten  lang  und  kräftig.  16. 

—  Kopf-  und  Thorakalborsten  schwach.  Hedroneui'a. 

16.  3.  Fühlerglied  zugespitzt,  Borste  deutlich  behaart.      Elgiva. 

—  3.  Juhlerglied    breit  abgerundet,    Borste  bei  schwacher  Ver- 
größerung ganz  nackt  erscheinend.  Hydroniyia. 

Ectinocera  Zett. 

Stirn  nicht  vorgezogen,  bis  zu  den  Fühlern  reichend,  V2  der 
Kopfbreite,  Seitenränder  vorn  convergierend ;  Mittelstrieme  deut- 
lich. Lunula  undeutlich.  Untergesicht  wenig 
zurückweichend  (Fig.  254),  mit  vorspringendem 
Mundrand,  oben  mit  breitem  Kiel.  Breite  der 
Backen  etwas  über  '/s  der  Augenhöhe.  Augen 
groß,  kurzoval.  Kopfborsten  kräftig,  2  Orbi- 
talborsten. 3.  Fühlerglied  fast  4  mal  so  lang 
wie  das  2.,  dünn  und  schlank,  Borste  mit  ver- 
dickter Wurzelhälfte,  gegen  die  Spitze  kurz 
und  fein  behaart,  bei  schwacher  Vergrößerung 
v     2fS4.     Ei'  nackt    erscheinend.      Dorsocentralborsten    am 

borealis  Zett./^opf!*  Thorax  fehlend.  Pleuren  unbeborstet.  Hinter- 
leib ohne  Macrochaeten ,  mit  7  sichtbaren 
Segmenten,  Hypopygium  des  (^  stark  kolbig  verdickt.  Flügel  un- 
gezeichnet, hintere  Querader  gerade.  Beine  ohne  besonders  kräftige 
Borsten,  Präapikaiborste  der  Mittelschenkel  ebenfalls  schwach.  Klauen 
und  Haftläppchen  bei  cf  und  5  gleich.  Entwicklung  unbekannt. 
Nur  1  Art. 

Ectinocera  borealis  Zett. 

Kleine  glänzend  schwarze  Art  mit  gelben  Fühlern  und  Beinen. 
Stirn  glänzend  schwarz,  dicht  vor  den  Fühlern  bräunlichgelb. 
Untergesicht  glänzend  schwarz,  Seitenränder  und  Backen  gelb,  zart 
"weiß  bestäubt.  Fühler  bräunlichgelb,  Spitze  des  Endgliedes  schwarz, 
Borste  weiß  mit  gelblicher  Wurzel.  Thora.x  und  Hinterleib  glänzend 
schwarz,  Storno-  und  Hypopleure  weiß  bestäubt.  Flügel  gleich- 
mäßig grau  getrübt  mit  kaum  angedeuteten  dunkleren  Adersäumen. 
Schwinger  blaß  gelblich.  Beine  gelblichbraun  mit  dunkleren  Tarsen, 
Vorderbeine  von  der  Schenkelspitze  an  dunkelbraun;  Hüften  weiß 
bestäubt.  4  mm.  An  Wasserläufen,  sehr  selten.  Nordeuropa,  Alpen, 
auch   in  Böhmen   und   bei  Hamburg  gefunden. 


Ctenulüs  Hendel. 

Kleine  schlanke  schwarze  Arten  mit  gelbem  Gesicht  und  gelben 
Beinen,    ähnlich   Ectinocera.     Stirn   bis   zu    den   Fühlern   reichend, 


Diptera,  Zweiflügler. 


225 


Fig.  266.     Ctentilus 
distinctus  (Meig.),  Kopf. 


etwas  über  V3  der  Koi)fbreite,  vorn  verengt,  ohne  glänzende  Mittel - 
Strieme.  Untergesicht  fast  senkrecht  (Fig.  255),  mit  deutlichem  Kiel, 
auf  der  Mitte  durch  die  stark  genäherten  Augen 
merklich  verengt.  Knebelborsten  fehlen. 
Backen  schmal,  nur  '/e  der  Augenhöhe.  Fühler 
etwas  hängend,  Endglied  schlank,  von  3facher 
Länge  des  2.  Gliedes,  oben  ausgeschnitten; 
Borste  gefiedert.    Postvertikalborsten  schwach, 

2  Orbitalborsten.  Innere  Präscutellarborsten 
am  Thorax  fehlend.  Pleuren  ohne  starke 
Borsten.  Hinterleib  6gliedrig,  ohne  Macro- 
chaeten.  Flügel  lang  und  schmal,  fast  doppelt 
so  lang  wie  der  Hinterleib,  ohne  Zeichnung. 
Beine  kräftig,  ziemlich  lang,  schwach  beborstet, 
mit  breiten  Tarsen.  Klauen  und  Haftläppchen  klein,  beim  cf  kaum 
etwas  verlängert.  Pflegen  an  Gräben,  auf  Sumpfwiesen.  Entwick- 
lung unbekannt.     2  deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 
Thorax  ganz  schwarz.  Ct.  distinctus. 

Seitenränder  des  Thorax  und  Pleuren  gelb.  Ct.  pectoralis. 

Ctenulus  distinctus  (Meig.). 
Schwarz,  etwas  glänzend  und  leicht  grau  bestäubt.  Stirn  matt- 
schwarz mit  schmalen  weißlichen  Seitenrändern.  Untergesicht,  Backen, 
Rüssel  und  Taster  gelb.  Backen  weiß  bestäubt.  P'ühler  gelb,  Spitzen- 
hälfte des  Endgliedes  schwarz;  Borste  weiß  mit  gelber  Wurzel. 
Schwinger  weißlich;  Flügel  hell.  Beine  gelb,  Vorderbeine  von  der 
Schenkelspitze  an  schwarz,    die    beiden    letzten  Tarsenglieder  gelb. 

3  mm.    Verbreitet.     Deutschland:  Gegend  von  Berlin,  Mecklenburg. 

Ctenulus  pectoralis  (Zett.). 
Gleicht  Ct.  distinctus,  aber  Seitenränder  des  Thorax  und  Pleuren 
gelb.     Etwas  kleiner,  2  mm.     Weitverbreitet.    Deutschland:  Berlin, 
Mecklenburg,  Schlesien,  Harz,  Thüringen. 

Renocera  Hendel. 
Kopf  fast  kugelig  (Fig.  256).  Stirn  bis  zu  den  P'ühlern  reichend, 
doch  nicht  auffällig  vorgezogen,  vorn  verengt,  beim  $  stärker  als  beim 
9.  Untergesicht  bis  zum  Mundrand  gleich- 
mäßig zurückweichend,  mit  flachem  Kiel.  3. 
Fühlerglied  3 mal  länger  als  das  2.,  gleich- 
mäßig breit,  oben  leicht  ausgehöhlt,  nierenformig. 
Fühlerborste  kurz  gefiedert.  Kopf-  und  Thorax- 
borsten typisch,  ziemlich  kräftig.  Pleuren  un- 
beborstet.  Hinterleib  ohne  Macrochaeten.  Hypo- 
pygium  des  (^  kolbig  verdickt.  Mittelschenkel 
mit  schwacher  Präapicalborste ,  Vorderschenkel 
oben  mit  einigen,  Hinterschenkel  ohne  längere 
Borsten.  Hinterschienen  mit  1  Präapicalborste. 
Klauen  und  Haftläppchen  des  J  verlängert. 
Flügel  ohne  auffällige  Zeichnung.  Fliegen  an  Wasserläufen,  in 
Rohrbeständen,  auf  nassen  Wiesen.  Entwicklung  unbekannt. 
2  deutsche  Arten. 


Fig.    256.     Renocera 
Pallida  (Fall.),   Kopf. 


226  K.  Grünberg, 

Artenübersicht. 
Thorax    mit   rotbraunen   Längsstriemen,    hintere   Querader   bauchig 

nach  außen  gewölbt.  R.  strobli. 

Thorax   ungestrienit  oder  mit  sehr  undeutlichen  dunkeln  Striemen, 

hintere  Querader  gerade.  R.  pallida. 

Renocera  strobli  Hendel. 
Rostgelb  mit  gelber  und  weißer  Bestäubung.  2  Orbitall)orsteii. 
Breite  der  Backen  etwas  über  7-2  '^^^  Augen  durchmessers.  Augen - 
ränder  weiß  schimmernd,  Stirnmittelstrieme  glänzend  gelb,  von  vorn 
gesehen  weiß  bestäubt,  rötlich  gesäumt.  Hinterkopf  wie  bei  Tetanocera 
elata  gezeichnet.  Untergesicht  beim  (^  weißlich,  beim  ^  gelblich 
schimmernd.  Scutellum  und  Thorax  matt  ockergelb  bestäubt,  mit 
4  rotbraunen  Längslinien  in  gleichen  Abständen;  Pleuren  und 
Hüften  weiß  bestäubt.  Hinterleib  rostgelb.  Beine  rostgelb  mit 
ziemlich  schwacher  kurzer  Beborstung.  Flügel  leicht  bräunlich 
getrübt  mit  dunkler  gesäumten  Queradern,  die  hintere  etwas  bauchig 
auswärts  gebogen.  4,5—5,5  mm.  Österreich,  Schlesien,  Livland,  an 
Flüssen    und   Bächen  zwischen  Rohr,  auf  Wiesen. 

Renocera  pallida  (Fall.). 
$.  Rostgelb.  Vorderrand,  Mittelstrieme  und  Seitenränder  der 
Stirn  glänzend  gelb,  der  Rest  mattgelb,  ebenso  der  Hinterkopf;  letz- 
terer mit  schwärzlichem  weiß  eingefaßten  Scheitelfleck.  Unter- 
gesicht glänzend  weiß,  Backenbreite  '/g  des  Augendurchmessers. 
Fühler  rostgelb,  Endglied  mit  schwarzbrauner  Spitzenhälfte.  Borste 
schwarz.  Thorax  zart  grau  bereift  mit  undeutlichen  dunkeln  Striemen. 
Pleuren  weiß  bestäubt  mit  rotbrauner  Längsbinde.  Hinterleib  oben 
schwärzlich.  Hypopygium  glänzend  rostgelb.  Beine  wie  bei  R. 
strobh,  die  beiden  letzten  Tarsenglieder  schwarzbraun.  Flügel 
blaß  bräunlichgrau,  am  Vorderrand  und  längs  der  Adern  etwas 
dunkler,  Queradern  dunkler  gesäumt,  die  hintere  gerade,  schräg 
nach  außen  gestellt.     9  unbekannt.     4,5  mm.     Selten. 

Antichaeta  Halid. 

Nahe  verwandt  mit  Renocera.  Stirnmittelstrieme  gut  entwickelt 
oder  2  teilig,  Backen  schmal,  '/_,  der  Augenhöhe,  Mundrand  leicht 
aufgeworfen  (Fig.  257).  Taster  stets  schwarz.  1  oder  2  Orbital- 
borsten. Thoraxbeborstung  typisch.  Mittelschenkel  mit  Präapical- 
borste,  H'nterschenkel  beim  ^  unten  mit  langen  weitläufig  stehen- 
den Borsten;  Hinterschienen  mit  2  Präapicalborsten.  Hinterleib  ohne 
Macrochaeten.  Sternit  des  5.  Hinterleibssegments  beim  (j'  hinten 
zipfelartig  verlängert,  gewöhnlich  2  spitzig.  Hypopygium  des  $ 
stark  kolbig  verdickt.  Hinterschienen  mit  2  Präapicalborsten. 
Übrige   Merkmale  wie  bei  Renocera. 

Entwicklung  unbekannt.     2  deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 

Stirnmittelstrieme  doppelt,  1  Orbitalborste;  schwarze  Art. 

A.  atriseta. 
Stirnmittelstrieme  einfach,  2  Orbital  borsten;   rotgelbe  Art. 

A.  analis. 


Diptera,  Zweiflügler  227 

Antichaeta  atriseta  (Lw.). 
Glänzend  schwarz,  Stirn  sammetschwarz,  Mittelstrieme  ziemlich 
schmal,  geteilt,  glänzend  schwarz,  Wangen  weißlich  schimmernd. 
Fühler  rotgelb,  Endglied  oben  am  Grunde  etwas  verdunkelt;  Borste 
schwarz,  an  der  Wurzel  verdickt,  kurz  und  dicht  gefiedert.  Rüssel  und 
Taster  schwarz.  Thoraxrücken  und  Scutellum  leicht  grau  bestäubt, 
Pleuren  weiß  schimmernd.  Flügel  grau  mit  gelblichen  Adern, 
Queradern  ganz  schwach  bräunlich  gesäumt.  Schwinger  gelb.  Vorder- 
beine schwarz  mit  gelber  Wurzel  und  bis  vor  die  Spitze  gelben 
Sckenkeln;  Mittel-  und  Hinterbeine  gelb,  die  hinteren  mit  schwärz- 
lichen Tarsenenden,  Hinterschenkel  mit  schmalem  schwarzen  Ring 
an  der  Spitze.     4 — 5  mm.     Brandenburg,  Mecklenburg. 

Antichaeta  analis  (Meig.). 
Glänzend    rotgelb.     Stirn    matt    mit    glänzender  Mittelstrieme. 
1.  Fühlerglied   gelb,    2.  braun,    Endglied    schwarz;    Borste    schwarz 
mit  verdickter  Wurzel,    lang  abstehend  ge- 
fiedert. Taster  schwarz,  unten  lang  beborstet. 
Thoraxrücken   und  Scutellum    gelblich  oder 
grau  bestäubt,  Thorax  mit  2  braunen  Längs- 
striemen,   die    sich   auf  dem  Scutellum  ver- 
einigen.     Pleuren    oben    glänzend,     unten 
matt  gelblich  bestäubt.    Hinterleib  glänzend 
rostrot,    mit   Randmacrochaeten,     1.   und    5. 
Segment    oben    dunkelbraun.      Flügel    blaß 
bräunlich,      die     schwarzen     Adern,     auch 

die  Queradern,  dunkel  gesäumt.  Schwin-  ^^  257.  Antühaeia 
ger  gelb.  Beine  rötlichgelb.  Tarsenenden,  anaiü  (Meig.),  Kopf, 
ebenso  die  Vorderschienen  gegen  die  Spitze 

verdunkelt.     4—5  mm.     Weit    verbreitet.     Deutschland:     Branden- 
burg. 

Heteropteryx  Hendel. 

Nächst  verwandt  mit  Antichaeta.  Stirn  nicht  über  die  Augen  vor- 
springend, Mittelstrieme  durch  eine  Längsfurche  geteilt.  Untergesicht 
etwas  zurückweichend,  Mundrand  aufgeworfen  (Fig.  258).  Backen  sehr 
schmal,  fast  linienartig.  Augen  sehr  groß, 
kurzoval,  etwas  vorquellend.  1  Orbital  börste. 
Präs  utural  börste  fehlt.  Pleuren  unbeborstet. 
Hinterleib  Ggliedrig,  ohne  Randmacrochaeten, 
5.  Sternit  des  J  hinten  2  spitzig.  Hypopygium 
des  J  stark  verdickt,  kolbig.  Flügel  sehr  kurz 
und  schmal,  den  Hinterleib  nicht  überragend. 
Hinterschenkel  1'/.,  mal  länger  als  die  Mittel- 
schenkel. Hinterschienen  mit  2  Präapicalborsten. 
Hinterschenkel  des  J  unten  mit  zahlreichen  Fig.  258.  Heteropteryx 
kleinen  dornartigen  Borsten.  Entwicklung  un-  i>revi/>en,i^:^^  (Zett.). 
bekannt. 

Einzige  Art: 

Heteropteryx  brevipeniiis  (Zett.). 
Schwarz,    Fühler,    Pleuren    und  Beine  rotgelb.     Stirn  sammet- 
schwarz, Mittelstrieme  glänzend  schwarz.     Hinterkopf,  Untergesicht 


228 


K.  Grünberg, 


und  Backen  glänzend  schwarz,  Wangen  weiß  schimmernd.  Fühler- 
borste mit  schwarzer  Wurzel.  Taster  und  Rüssel  schwarz.  Thorax- 
rücken und  Scutellum  leicht  grau  bestäubt,  Thorax  mit  2  dunkeln 
Längslinien.  Untere  Hälfte  der  Pleuren  weiß  schimmernd.  Flügel 
grau  getrübt,  alle  Adern,  besonders  am  Vorderrand,  breit  braun  ge- 
säumt. Schwinger  schwärzlich.  An  den  Vorderbeinen  die  Schenkel - 
spitzen,  Schienen  und  1. — 4.  Tarsenglied  schwarz,  letztes  Glied, 
beim  5  meist  die  beiden  letzten  Glieder,  weißlich;  Hinterschenkel 
vor  der  Spitze  mit  einem  schwarzen  Ring,  Hinterschienen  mit 
schwarzer  Spitze.  4— 5  mm.  Weit  verbreitet;  Deutschland:  Branden- 
burg. 

Tetanocera  Dum. 

Stirn  von  halber  Kopfbreite  (Fig.  2.51  u.  252),  l»is  zu  den 
Fühlern  reichend,  Untergesicht  etwas  zurückweichend  mit  breitem, 
stumpfen  Kiel,  am  Mundrand  etwas  aufgeworfen.  3.  P'ühlerglied 
wenig  länger  als  das  2.,  oben  leicht  ausgehöhlt,  mehr  oder  weniger 
zugespitzt.  Fühlerborste  lang  gefiedert.  Kopf-  und  Thoraxborsten 
(Fig.  253)  typisch  und  sehr  kräftig.  Pleuren  unbeborstet.  Hinter- 
leib an  den  2  oder  3  letzten  Segmenten  mit  marginalen  Macro- 
chaeten.  Flügel  bräunlich  getrübt  mit  dunkel  gesäumten  Queradern, 
hintere  Querader  gerade.  Mittelschenkel  mit  kräftiger  l'räapical- 
borste,  Vorderschenkel  oben  mit  einer  Reihe  kräftiger  Borsten, 
Hinterschenkel  oben  und  unten  mit  einigen  Borsten.  Klauen  und 
Haftläppchen  des  c^  verlängert.  Fliegen  an  Gewässern ,  auf  Ge- 
büschen, in  Rohrbeständen,  oft  in  Mengen,  träge  und  wenig  scheu. 
5  deutsche  Arten. 

Eiablage  unbekannt. 

Larve  (Fig.  259,  von  Tet.  ferruginea,  nach  Dufour) 
madenförmig,  durchscheinend,  llgliedrig,  mit  rauher, 
fein  körneliger  Oberfläche.  Unterseite  etwas  abgeplattet. 
Von  dem  spitzen  mit  2  hornigen  Mundhaken  bewehrten 
Vorderrande  an  bis  zum  10.  Segment  allmählich  ver- 
breitert, am  Ende  wieder  schmäler.  Vorderstigmen 
fehlen.  Hinterstigmen  spaltförmig,  auf  2  kleinen  halb- 
kugeligen Vorwölbungen  in  einem  von  8  zipfelartigen 
Hautpapillen  umgebenen  vertieften  sternförmigen  Felde. 
Die  Papillen  legen  sich  unter  Wasser  zusammen  und 
verschließen  die  retraktile  Stigmenhöhle,  während  sie 
sich  beim  Atmen  an  der  Wasseroberfläche  auseinander- 
spreizen. Am  11.  Segment  2  ventroiaterale  zapfenartige 
Vorsprünge,  die  zur  Fortbewegung  dienen.  Laiwen 
dicht  an  der  Wasseroberfläche  zwischen  Pflanzen 
(Lemna,  Callitriche).  Länge  ca.  15  mm. 
Fig.  259.  Puppe  oval,  tonnenförmig,  schwarz,  sehr  hartschalig, 

Tetanocera    mit  gewölbter   Rücken-    und    abgeplatteter    Bauchseite. 
FalT^Lar^e     ^^  Vorderende  jederseits   ein    kleiner  runder    Höcker 
Nach         mit  einem  Büschel  strahlenartig  gespreizter  feiner  Borsten- 
Dufour.      haare  (Vorderstigmen?).     Am  Hinterende  die  Stigmen- 
spalten, von  den  Resten  der  Hautpapillen  umgeben.    Die 
Puppen  treiben  an   der  Wasseroberfläche  mit  nach  oben  gekehrter 
Bauchseite.     Verpuppung  im  Spätherbst,  die  Puppe  überwintert  bis 
April.     Vielleicht  2  oder  mehr  Generationen. 


Diptera,  Zweiflügler.  229 

A  rtenübersicht. 

1.  Flügel   braun   getrübt  mit    intensiv   schwarzbraunem  Vorder- 
rand. Tet.  data. 

—  Fügel  gleichmäßig  braun  getrübt,  ohne  auffallend  dunkleren 
Vorderrand.  2. 

2.  Stirn  in  ganzer  Ausdehnung  stark  glänzend.     Tet.  laevifrons. 

—  Stirn    nur   mit   einzelnen    mehr   oder   weniger  ausgedehnten 
glänzenden  Stellen.  3. 

3.  Vorderes  Stirnende  glänzend.  Tet.  silvatica. 

—  Vorderes  Stirnende  matt.  4. 

4.  Stirn  mit  verdunkelter  glänzender  Mittelstrieme,  Thorax  mit 
deutlichen  Längsstriemen,  größere  Art  von  7 — 11  mm  Länge. 

Tet.   ferruginea. 

—  Mittelstrieme  der  Stirn  nicht  verdunkelt,  Thorax  ohne  deut- 
liche   Striemen,    kleinere  Art   von    5—6  mm   Länge. 

Tet.  unicolor. 

Tetanocera  elata  (F.). 
Stirn  gelblichbraun,  matt,  mit  einer  etwas  dunkleren  glänzenden 
Mittellängsstrieme;  Scheitel  und  Hinterkopf  wie  die  Stirn  gefärbt, 
hinter  den  Postvertikalborsten  ein  silberweiß  gesäumter  schwärz- 
licher Scheitelfleck.  Fühler  gelbbraun  mit  schwarzer  Borste.  Unter- 
gesicht und  Backen 
hell  gelblichbraun  mit 
dichter  weißer  seiden- 
glänzender Bestäu- 
bung. Rüssel  braun, 
Taster  bräunlichgelb. 
Thorax  hellbraun,  ober- 
seits  mit  gelblichgrauer 
Bestäubung,       welche 

zwei  von  vorn  bis  hinten  Fig.  260.     Tetanocora  data  (F.),  Flügel. 

durchgehende    und  an 

den  Enden  genabelte  mittlere  sowie  zwei  vorn  und  hinten  abge- 
kürzte, durch  die  Quernaht  unterbrochene  Längsstriemen  freiläßt. 
Scutellum  von  der  Farbe  des  Thorax  und  ebenso  bestäubt,  auf  der 
Mitte  mit  einem  mehr  oder  weniger  deutlichen  braunen  Fleck. 
Pleuren  und  Hüftglieder  braun,  grau  bestäubt.  Beine  hell  gelblich- 
braun. Flügel  (Fig.  260)  mit  bräunlicher,  längs  der  Adern  etwas 
stärkerer  Trübung,  Vorderrand  bis  zur  Spitze  intensiv  schwarz- 
braun; Queradorn  mit  schwarzbrauner,  fleckenartiger  Säumung; 
hintere  Querader  mit  einer  Vorwölbung  nach  außen.  Hinterleib 
hellbraun,  etwas  glänzend,  mit  sehr  dünner  grauer  Bestäubung  und 
einer  oft  wenig  deutlichen,  an  den  Einschnitten  unterbrochenen 
schwärzlichen  Mittellängslinie.     6—7  mm.     Häufig. 

Tetanocera  laevifrons  Lw. 

Stirn  gelbbraun,  in  ganzer  Ausdehnung  lebhaft  glänzend, 
Vorderende ,  Mittelstrieme  und  2  abgekürzte  seitliche  Striemen, 
auf  denen  die  Orbital  borsten  stehen,  dunkler  braun.  Hinter- 
kopf, Untergesicht,  Fühler  und  Taster  wie  bei  T.  elata.  Thorax 
hellbraun  bis  rötlichbraun,  etwas  glänzend,  mit  dünner  grauer  Be- 
stäubung,   welche    die   braunen   Längsstriemen   oft   nur   undeutlich 


230  K.  Grünberg, 

hervortreten  läßt;  Scutelhim  wie  der  Thorax;  Pleuren  und  Hüft- 
glieder hellbraun,  grauweiß  bestäubt,  Beine  wie  bei  elata.  Flügel 
gleichmäßig  braun  getrübt,  am  Vorderrand  und  längs  der  Adern 
nur  wenig  dunkler,  Queradern  fleckenartig  schwarzbraun  gesäumt; 
hintere  Querader  gerade  oder  doch  nur  schwach  gewölbt.  Weniger 
häufig  als  elata.  Hinterleib  hellbraun,  etwas  glänzend,  zuweilen 
in  größerer  Ausdehnung  schwärzlich,  aber  stets  mit  hellen  Hinter- 
rändern der  Segmente.     6 — 9  mm. 

Tetanocera  silvatica  Meig. 
Stirn  gelbbraun,  das  oft  etwas  verdunkelte  Vorderende,  die 
Mittelstrieme  und  die  Seitenränder  bis  zum  Scheitel  stark  glänzend. 
Hinterkopf,  Untergesicht,  Fühler  und  Taster  wie  bei  elata.  Thorax 
hellbraun  mit  ziemlich  dichter  gelbgrauer  Bestäubung  und  deut- 
lichen Längsstriemen ;  Scutellum  schwächer  bestäubt  als  der  Thorax, 
etwas  glänzend;  Pleuren  und  Hüften  weiß  bestäubt.  Beine  wie  oben. 
Flügel  wie  bei  laevifrons,  hintere  Querader  nach  außen  gewölbt. 
Hinterleib  braun  bis  schwärzlich  oder  mit  unregelmäßigen  schwärz- 
lichen Flecken,  Hinterränder  der  Segmente  stets  braun.  Länge 
6 — 7,5  mm.     Häufig. 

Tetanocera  ferniginea  Fall,  (robusta  Lw.)  (Fig.  250). 

Stirn  gelblichbraun  mit  rotbrauner  glänzender  Mittelstrieme. 
Untergesicht  weißlich-  bis  gelblichgrau  bestäubt,  glänzend.  Fühler, 
Hinterkopf,  Backen  und  Taster  wie  oben.  Thorax  hellbraun,  etwas 
glänzend,  oberseits  mit  dichter  graugelber  Bestäubung  und  scharfen, 
braunen  bis  schwarzen  Längsstriemen.  Scutellum  nur  leicht  be- 
stäubt, auf  der  Mitte  braun.  Pleuren  weiß  bestäubt,  Beine  wie 
oben;  Tarsen,  besonders  die  hinteren,  durch  dichte  Beborstung 
schwärzlich  erscheinend.  Flügel  wie  bei  laez<ifrons,  hintere  Quer- 
ader gerade  oder  schwach  nach  außen  gewölbt.  Hinterleib  braun 
bis  schwärzlich,  etwas  glänzend.  Länge  7 — 11  mm.  Die  häufigste 
Art.     Larve  (Fig.  259)  s.  vorn. 

Tetanocera  unicolor  Lw. 

Stirn  hell  gelblichbraun,  auf  der  Mitte  mattglänzend,  aber 
kaum  dunkler.  Untergesicht  lebhaft  weiß  seidenglänzend,  Hinter- 
kopf, Backen,  Fühler  und  Taster  wie  oben.  Thorax  oberseits  dicht 
gelbgrau  bis  gelb  bestäubt,  ganz  ungestriemt  oder  mit  undeutlichen 
Striemen.  Scutellum  schwächer  bestäubt  als  der  Thorax.  Pleuren 
grau  bestäubt,  Beine  wie  oben.  Flügel  gleichmäßig  braun  getrübt, 
Queradern  fleckenartig  gesäumt,  die  hintere  nach  außen  gewölbt. 
Hinterleib  braun,  etwas  glänzend,  mit  oberseits  undeutlichem  dunk- 
lem Mittellängsstrich  oder  in  größerer  Ausdehnung  schwärzlich  mit 
braunen  Hinterrändern.     Länge  5 — 6  mm.     Selten. 

Lunigera  HendeL 

Stirn  beim  $  etwas  schmäler  als  beim  J  ^iid  vorn  deutlich 
verschmälert,  nicht  bis  zu  den  Fühlern  reichend;  Lunula  zwischen 
Fühlern  und  Stirn  sehr  deutlich  (Fig.  261).  Kopfborsten  typisch, 
kräftig,  2.  und  3.  Fühlerglied  gleichlang,  letzteres  oval,  wenig  zuge- 
spitzt. Fühlerborste  hell,  lang  gefiedert.  Untergesicht  zurückweichend, 
Kiel  auf  der  oberen  Hälfte  scharf,  unten  verbreitert  und  flach. 
Augen  fast  kreisrund,  ^/j  höher  als  die  Backen.    Thoraxrücken  mit 


Diptera,  Zweiflügler. 


231 


<ler  typischen  Bel)(ll•st^mJ,^  Pleuren  unbeborstet.  Beine  wie  l)ei  Tetatw- 
tero,  die  Borsten  auf  der  Vorderseite  der  Hinterschenkel  fehlen  beim  5. 
Flügel  (Fig.  262)  groß,  den  Hinterleib  weit  überragend,  dunkel- 
braun mit  durchsichtigen  Gitterflecken.  Hinterleib  etwas  schmäler 
und  ebenso  lang  wie  der  Thorax, 
das  5.  Segment  nur  '/g  so  lang  wie 
die  4  ersten.  Die  beiden  letzten 
Segmente  mit  schwachen  margi- 
nalen Macrochaeten.  Hypopygium 
des  (5  deutlich  vortretend,  kolbig. 
Entwicklung  unbekannt.  Eine 
deutsche  Art. 


Liinigera  chaerophylli  (F.), 
Kopf. 


Luiiigera  chaoropliylli  (F.). 
Stirn  und  Scheitelmitte  gelb- 
braun ,  die  mittlere  Stirnstrieme 
dunkelbraun  bis  schwärzlich,  stark 
glänzend.  Stirnränder  und  Hinter- 
kopf grau  bestäubt,  hinter  den 
Postvertikalborsten  zwei  weiße 
Flecke,  oft  undeutlich,  durch 
einen  braunen  Zwischenraum  ge- 
trennt. An  den  Wurzeln  der  Borsten  kleine  dunkelbraune  Hecke. 
Zwischen  der  unteren  Orbitalborste  und  dem  Augenrand  ein  großer 
sammetschwarzer,  darunter  ein  kleiner  silberweißer  Fleck.  Unter- 
gesicht and  Backen  beim  cf  weiß,  beim  5  mehr  grau  bestäubt, 
seidenglänzend.  Lunula  über  den  Fühlern  stark  glänzend,  in  der 
Mitte  gelbbraun,  an  den  Seiten  dunkelbraun.  Fühler  gelbbraun, 
Borste  weiß  mit  gelbbrauner  Wurzel  und  weißen  1  icderhaaren. 
Rüssel  und  Taster 
gelbbraun.  Tho- 
rax hellbraun, 
oberseits  grau  bo- 
ytäubt ,  auf  der 
Mitte  zwei  schma- 
le  unterbrochene 

Längsstriemen, 
jederseits    einige 
l)raune      Flecke; 

au(;h  die  hinteren  pj^    262.     Lunigera  chaerophylU  (F.),   Flügel. 

Thoraxborsten 
stehen  auf  kleinen  dunkelbraunen  Flecken.  Pleuren  graii  bestäubt, 
auf  den  Mesopleuren  zwei  übereinanderstehende  braune  Flecke.  Scu- 
tullum  grau  bestäubt,  mit  braunem  Mittel  fleck  und  einem  großen 
schwärzlichen  Fleck  unter  der  Spitze.  Beine  hell  golblichbraun.  Flügel 
(Fig.  262)  braun  mit  zahlreichen  glashellen,  mehr  oder  weniger  deutlich 
getrennten  oder  teilweise  zusammenfließenden  Gitterflecken;  Spitze 
und  ein  die  hintere  Querader  einschließender  Querstreif  mehr  zu- 
sammenhängend braun;  am  Vorderrand  zwischen  Sc  uiul  /^,  drei 
besonders  intensiv  braune,  zuweilen  zusammenfließende  Flecke. 
Queradern  dunkel  gesäumt,  die  hintere  gerade  oder  schwach  gebogen. 
Hinterleib  graugelb  bestäubt,  zuweilen  ausgedehnt  schwärzlich,  mit 
mehr  oder  weniger  deutlicher  unterbrochener  Mittelängsstrieme; 
beim  J  auf  dem  6.  Segment  2  braune  Flecke.     7—9  mm.     Häufig. 


232 


K.  Grünberg, 


Dictya  Meig. 

Stirn  hreit,  bis  zur  Fühlerwurzel  reichend,  etwas  vorgezogen 
(Fig.  268),  beim  5  mit  fast  parallelen  Rändern,  beim  J  vorn 
etwas  verschmälert.  Hinterkopf  flach  gewölbt.  ScheiteJborsten  in  der 
typischen  Zahl,  nur  eine  Orbitalhorste.  Untergesicht  nur  wenig  zu- 
rückweichend, gegen  den  Mundrand  etwas  vortretend,  Kiel  wenig 
deutlich,  nur  oben  unter  den  Fühlern  scharf.  Augen  oval,  Backen 
von  der  Breite  der  halben  Augenhöhe.  Fühler  so  lang  wie  die 
Stirn  bis  zu  den  Scheitelborsten,  Länge  des  2.  Gliedes  -/.^  der  Länge 
des  3.,  dieses  oval,  an  der  Spitze  verschmälert  und  abgerundet,  am 
Oberrand  nur  wenig  ausgehöhlt.  Rüssel  normal,  Taster  am  Vorder- 
rand etwas  verbreitert.  Thorax  oberseits  mit  der  typischen  Be- 
borstung.  Pteropleure  mit  einer  starken  Borste.  Keine  deutlichen 
Macrochaeten.  Beine  kräftig,  die  stärkeren  Borsten  treten  sehr  zu- 
rück.    Flügel    schwarzbraun  mit  zahlreichen   hellen  Tropfenflecken 


Fig.  2G3.     Dictya   timbrarum  (L.), 
Kopf. 


Fig.  264.      Dictya  umbrarmn  (L.), 
Hypopygiuui  des  (^. 


(Fig.  265).  Hinterleib  beim  5  langoval,  beim  J  streifenförmig,  etwas 
schmäler  als  der  Thorax,  5.  Segment  beim  5  kaum  '/,,  so  breit  wie 
das  4.,  beim  ^  nur  wenig  schmäler.  Hypopygium  des  J  stark 
entwickelt  (Fig.  264);  6.  und  7.  Tergit  groß  und  deutlich,  Seiten- 
ränder des  8.  und  4.  Tergits  nach  unten  erweitert,  4.  Sternit  vor- 
stehend, lappenförmig;  dahinter  2  starke  aufwärts  gebogene  Haken. 
Entwicklung  unbekannt.     1  deutsche  Art. 

Dictya  uinbrarnm  (L.). 

Stirn  bräunlichgelb,  jederseits  über  den  Fühlern  mit  einer  An- 
zahl   schwarzer  Fleckchen,    auf   denen   kleine   Borsten    stehen;    am 

Vorderende  jeder- 
seits zwischen  Füli- 
1er  und  Augenrand 
ein  schwarzbrauner 
Fleck;  die  Orbital- 
borste steht  eben- 
falls auf  einem 
schwarzen      Fleck. 

Scheitel    braun, 
Hinterkopf      oben 
braun  bis  schwärz- 
lich, grau  bestäubt, 
unten    weißlich,    mit   zahlreichen,    oben   größeren,    unten  kleineren 
seil warz braunen  Fleckchen  an  der  Wurzel  der  Borsten.    Hinter  den 


Fig.  265.     Dictya  umbrarum  (L.),  Flügel. 


Diptera,  Zweiflügler.  233 

Postvertikalborsten,  niehroderweniger  scharf  ausgeprägt,  ein  schwarzer, 
von  2  silberweißen  Strichen  eingefaßter  Fleck.  Untergesicht  weiß, 
seidenglänzend,  auf  der  Mitte  mit  einem  scharfen  runden  schwarzen 
P'leck,  Backen  ebenfalls  weiß,  am  unteren  Augenrand  ein  besonders 
beim  9  ausgedehnter  unscharfer  schwarzbrauner  Fleck.  Fühler 
braun,  das  2.  Glied  gewöhnlich  etwas  heller  als  das  3.,  Borsle 
schwarz  mit  hellbrauner  Wurzel  und  schwarzen  Fiederhaaren.  Rüssel 
braun,  Taster  weißlichgelb.  Thorax  schwärzlich  mit  meist  etwas 
lielleren  Schulterbeulen  und  dichter  grauer  Bestäubung;  oberseits 
mit  2  in  Flecke  aufgelüsten  schwarzbraunen  Mittelstriemen,  je  einem 
seitlichen  ebensolchen  Fleck  vor  und  hinter  der  Quernaht,  außerdem 
besät  mit  zahlreichen  schwarzbraunen  Pünktchen,  den  dunkeln  Wur- 
zeln der  kleinen  Borsten.  Pleuren  grau  bestäubt,  am  Unterrande 
der  Mesopleure  nahe  dem  hinteren  Ende  ein  schwarzbrauner  Fleck. 
Scutellum  grau  bestäubt,  auf  der  Mitte  braun  mit  dunkeln  Pünkt- 
chen, an  der  Wurzel  der  Randborsten  schwarze  Flecke.  Beine  von 
hellbrauner  Grundfarbe ;  Vorderschenkel  fast  in  ganzer  Ausdehnung 
grau  bestäubt  und  schwarz  gepunktet;  Mittel-  und  Hinterschenkel 
vorwiegend  hellbraun,  weniger  grau  bestäubt,  hinter  der  Mitte  und 
vor  der  Spitze  mit  einem  schwarzbraunen  Ring;  Schienen  mit 
schwarzer  Spitze,  an  den  Vorderbeinen  der  Metatarsus  und  die 
3  letzten  Tarsenglieder,  an  den  Mittel-  und  Hinterbeinen  nur  die 
Tarsenendglieder  verdunkelt.  Flügel  (Fig.  26.5)  intensiv  schwarz- 
braun mit  zahlreichen,  auf  der  Mitte  teilweise  ineinanderfließenden 
hellen  Tropfenflecken;  am  Vorderrand  zwischen  Sc  und  i?2+3  4  be- 
sonders intensiv  dunkle,  breite,  oft  geteilte  Flecke;  hintere  Quer- 
ader leicht  nach  außen  gewölbt.  Schüppchen  und  Schwinger  gelblich. 
Hinterleib  schwärzlich,  dicht  grau  bestäubt,  besonders  auf  den  hin- 
teren Segmenthälften,  mit  zahlreichen  schwarzbraunen,  an  den  Seiten 
zu  ausgedehnten  Flecken  zusammenfließenden  Pünktchen.  4—5  mm. 
Häufig. 

Trypetoptera  Hendel. 

Stirn  bis  zu  den  Fühlern  reichend,  vorgezogen  (Fig.  266),  sehr  breit, 
beim  5  die  halbe  Kopfbreite  einnehmend,  mit  parallelen  Rändern, 
beim  (^  nur  wenig  schmäler  und  vorn  kaum 
merklich  verengt.    Hinterkopf  stark  gewölbt, 
obere  Hälfte  des  Untergesichts  stark  zurück- 
weichend,   untere    senkrecht,    Kiel    nur    auf 
der    oberen    Hälfte    deutlich.      Kopfborsten 
lang  und  kräftig,   2  Orbitalborsten.     Fühler 
ziemlich  kurz,   2.  und  3.  Glied  gleich  lang, 
letzteres  oben  wenig  ausgerandet,  mit  abge- 
rundeter   Spitze.      Am     oberen    Ende    des 
2.    Gliedes    unter    kürzeren    eine    deutlich 
längere  Borste.    Fühlerborste  lang  gefiedert, 
an  der  Wurzel  verdickt.    Augen  ganz  kurz-      F'g-  2ö6.    Trypetoptera 
oval,  fast  kreisrund,    quer  gestellt.     Backen  >'««^"'^«'«  (Scop.),  Kopf. 
fast   so    breit    wie    die    Augenhöhe.     Rüssel 

normal,  Taster  dünn,  stabförmig.  Thorax  mit  der  typischen  Be- 
borstung,  Pleuren  unbeborstet.  Beine  ohne  besondere  Merkmale. 
Flügel  intensiv  schwarzbraun  mit  hellen  Tropfen  flecken  (Fig.  267). 
Hinterleib  beim  $  so  breit  wie  der  Thorax,  beim  cf  wenig  schmäler,  die 


234  K.  Grünberg, 

ersten  5  Segmente  ziemlich  gleichbreit,  Hypopygium  des  i^  stark 
entwickelt,  kolbenförmig.  3. — 5.  Segment  mit  marginalen  Macro- 
chaeten. 

Entwicklung  unbekannt.     1  deutsche  Art. 

Trypetoptera  punctulata  (Scop.). 
Stirn  und  Scheitel  hell  gelblichbraun,  an  der  Wurzel  der  Borsten 
dunkelbraune  Fleckchen;  ein  ebensolcher  Fleck  zwischen  der  Fühler- 
wurzel und  dem  Augenrand.  Hinterkopf  grau  bestäubt,  hinter  den 
Postvertikalborsten  schwärzlich  mit  weißer  Einfassung,  hinter  den 
äußeren  Vertikalborsten  ein  schräger  dunkelbrauner  Strich.  Unter- 
gesicht und  Backen  weiß  bestäubt,  seidenglänzend.  Fühler  gelblich- 
braun; basales  Drittel  der  Borste  bell  mit  weißen  Fiederhaaren, 
der  Rest  schwarz   mit  ebensolcher  Fiederung.     Thora.\    dicht   grau 

bestäubt,  oben  auf  der 
Mitte  mehr  gelblichgrau, 
mit  dunkelbraunen  Flek- 
ken  und  Punkten:  am 
Vordorende  2  abgekürzte 
Mittelstriemen,  jeder- 
seits  über  der  Schulter- 
beulo  ein  kurzer  Strich, 
zwischen  den  Seiten- 
Trypetopfera  punctulata  (Sco]).),  Flügel,  teilen  der  Qucrnalit  2 
größere  runde  Flecke. 
AVurzel  der  kleinen  und  großen  Borsten  schwarzbraune 
Pünktchen  und  Flecke.  Pleuren  grau  mit  einigen  dunkelbraunen 
Flecken.  Scutellum  dicht  gelbgrau  bestäubt,  mit  scharfem  dunkel- 
braunen Mittelstrich  und  4  runden  Flecken  an  der  Wurzel  der 
Borsten.  Beine  hell  bräunlichgelb,  nur  an  den  Mittel-  und  Hinter- 
schenkeln vor  der  Spitze  unterseits  ein  schwarzbrauner  Fleck.  Die 
größeren  und  kleineren  hellen  Flecke  der  schwarzbraunen  Flügel 
lassen  eine  deutlich  reihenförmige  Anordnung  längs  der  Adern  er- 
kennen (P'ig.  267).  Der  Raum  zwischen  Sc  und  i?,  intensiv  ge- 
schwärzt, mit  einem  hellen  Fleck,  zwischen  ^i  und  i^2  +  3  4  helle 
Flecken,  der  1.  und  3.  groß,  viereckig,  der  2.  und  4  kleiner.  Hintere 
Querader  etwas  nach  außen  gewölbt,  inmitten  eines  größeren  zusammen- 
hängenden dunkeln  Raumes.  Schüppchen  und  Schwinger  gelblich- 
weiß. Hinterleib  dicht  schiefergrau  bestäubt,  2.-5.  Segment  mit 
einem  großen  schwarzbraunen  Mittelfleck  und  2  seitlichen  Flecken, 
welche  auf  dem  3.-5.  Segment  meist  mehr  oder  weniger  mit  dem 
Mittolfleck  zusammenfließen;  an  den  meist  auf  die  Unterseite  um- 
geschlagenen Seitenrändern  derselben  Segmente  schwarzbraune  Rand- 
flecke. G.  und  7.  Tergit  des  c^  grau  mit  je  2  kleinen  schwarz- 
braunen Flecken.     Länge  4—5  mm.     Gemein. 

Pherbina  R.-D. 

Stirn  etwas  vorgezogen  (Fig.  268),  beim  5  ungefähr  gleich  der 
halben  Kopfbreite,  mit  parallelen  Rändern,  beim  J  wenig  schmäler, 
die  Augenränder  vorn  etwas  convergierend.  Hinterkopf  mehr  oder 
weniger  stark  gewölbt,  Untergesicht  zurückweichend,  gegen  den 
Mundrand  wieder  etwas  vortretend,  mit  breitem  flachen,  nur 
auf  der  oberen  Hälfte  scharfen  Kiel.  Augen  kurz  oval.  Breite  der 
Backen    '/^    der   Augenhöhe.     2.    Fühlerglied    entweder   verlängert, 


Diptera,  Zweiflügler. 


235 


walzenförmig  und  so  lang  wie  das  3.  (Fig.  268),  oder  kurz,  V» — Vs 

der  Länge  des  3.  Endglied  mit  ausgehöhltem  Oberrand  und  mehr  oder 

weniger  zugespitzt.    Kopfborsten  kräftig, 

2  Orbitalborsten.     Rüssel  normal,  Taster 

gebogen    und    am    Ende   etwas   verdickt. 

Thoraxborsten    kräftig.     Am    Hinterrand 

der  Mesopleure  eine  oder  mehrere  längere 

Borsten,  Pteropleure  nur  bei  Ph.  coryleti 

mit  einer  langen  Borste.     Beine  wie  bei 

Tetanocera,    ohne    besondere    Merkmale. 

Flügel  braun    oder   grau,   mit  längs   der 

Adern       angeordneten      schwarzbraunen 

Flecken,  die  Fleckenreihe  am  Vorderrand 

besonders    groß.      5.    Hinterleibssegment 

nur    wenig   kürzer  als   die  übrigen,    mit 

marginalen   Macrochaeten,  welche  am  4. 

Segment    nur    schwach    sind    oder    ganz 

fehlen;   6.    und    7.  Tergit    des    J    stark 

entwickelt.     Entwicklung  unbekannt.     3  deutsche  Arten. 


Fig.  268.     Pherbiiia  coryleti 
(Scop.)  Kopf. 


Artenübersicht. 

1.  Pteropleure  mit  einer  längeren  Boi-ste,  2.  Fühlerglied  so  lang 
wie  das  3.,  Flügel  von  gelbbrauner  Grundfarbe,  größere  Art 
von  mindestens  6  mm  Länge.  Ph.  coryleti  (Scop.). 

—  Pteropleure  unbeborstet,  2.  Fühlerglied  kürzer  als  das  3., 
Flügel  von  grauer  Grundfarbe,  kleinere  Arten  von  höchstens 
6  mm  Länge.  2. 

2.  Stirnstrieme  braun,  glänzend,  Flügelflecken  oft  spärlich  und 
wenig  intensiv.  Ph.  punctata  (F.) 

—  Stirnstrieme  auf  der  Mitte  weißlich,  matt,  Flügel  flecken  stets 
zahlreich  und  intensiv  schwarzbraun.  Ph.  vittigera  (Schin). 


Pherbina  coryleti  (Scop.). 

Stirn  hell  gelblichbraun  mit  glänzender,  vorn  dunkelbraun  ein- 
gefaßter Mittelstrieme.  Die  Orbitalborsten  stehen  auf  dunkelbraunen 
Fleckchen,  ferner  zwischen  Fühlerwurzel  und  Augenrand  ein  schwarz- 
brauner Fleck,  Augenrand  auf  der  unteren  Stirnhälfte  weiß  ein- 
gefaßt. Hinterkopf  gelblichbraun,  weißgrau  bestäubt,  hinter  den 
Postvertikalborsten  2  silberweiße  Flecke,  durch  einen  schwärzlichen 
Zwischenraum  getrennt.  Untergesicht,  und  Backen  glänzend  weiß 
bestäubt.  Fühler  gelb- 
lichbraun, das  Endglied 
etwas  dunkler,  2.  Glied 
so  lang  wie  das  3.  oder 
wenig  länger,  Borste 
schwärzlich  mit  heller 
Wurzel.  Taster  bräun- 
lichgelb. Thorax  hell- 
braun, oberseits  grau 
bestäubt,  mit  2  scharfen 
braunen  durchgehen- 
den Mittellängsstriemen.  Pleuren  grau  bestäubt.  Scutellum  in  der 
Mitte  braun,  an  den  Seiten  grau  bestäubt.    Beine  einfarbig  gelblich- 


Fig.  269.     Pherb. 


),   Flügel. 


236 


K.  Grünberg, 


braun.  Flügel  (Fig.  269)  gelblichbraun  mit  dunkelbraunen  Flecken, 
über  i?2  +  3  eine  Reihe  größerer  Flecke,  die  übrigen  kleiner,  reihen- 
förmig  über  und  unter  den  Adern  angeordnet.  Hintere  Querader  mehr 
oder  weniger  stark  geschwungen.  Schüppchen  und  Schwinger  gelblich. 
Hinterleib  hellbraun,  etwas  glänzend,  leicht  grau  bestäubt,  mit 
einer  mehr  oder  weniger  ausgeprägter,  an  den  Einschnitten  unter- 
brochener   schwärzlicher   Mittellängsstrieme.      6—8    mm.     Gemein. 

Pherbina  punctata  (F.). 
Stirn  gelblichbraun  mit  dunkelbrauner  etwas  glänzender  Mittel- 
strieme und  zwei  dunklen  seitlichen  Strichen;  die  dunkeln  Flecke 
am  Vorderende  und  die  Einfassung  der  Augen  wie  bei  coryleti, 
ebenso  Hinterkopf,  Backen  und  Untergesicht.  2.  Fühlerglied  gelb- 
lichbraun, halb  so  lang  wie  das  3.,  dieses  hell  rotbraun  mit  schwarzer 
Borste.  Rüssel  und  Taster  wie  bei  coryleti.  Thorax  braun,  grau 
bestäubt,  oberseits  mit  2  scharfen  mittleren  und  2  sehr  verschwom- 
menen seitlichen  dunkelbraunen  Längsstriemen,  von  denen  die 
mittleren  hinten  zusammenfließen.  Scutellum  auf  der  Mitte  dunkel- 
braun, an  den  Seiten  grau  bestäubt.  Mesopleure  undeutlich  braun 
gefleckt.  Beine  gelblichbraun.  Flügel  grau,  über  /?2+3  6  oder  7 
größere  schwarzbraune  Flecke,  die  Flecke  längs  der  übrigen  Adern 
klein  und  oft  spärlich.  Hintere  Querader  stark  geschwungen. 
Hinterleib  braun,  glänzend,  mit  leichtem  grauen  Schimmer  und 
einer  breiten,  unscharf  begrenzten,  aus  einzelnen  zusammenfließen- 
den Flecken  gebildeten  Mittellängsstrieme.  5 — 6  mm.  Vereinzelt, 
nicht  häufig. 

Pherbina  vittigera  (Seh in.). 
Stirn    hell    gelblichbraun    mit    dunkelbrauner,    in    der    Mitte 
weißlicher   matter   Mittelstrieme,    seitlichen    braunen    Längsstrichen 

und  weißlich  ge- 
säumten Augenrän- 
dern. Zwischen 
Flügelwurzel  und 
Augenrand  ein  dun- 
kelbrauner Pleck. 
Hinterkopf  dicht 
graugelb  bestäubt, 
die  weißen  Flecke 
hinter  den  Post- 
vertikalborsten un- 
deutlich. Unter- 
gesicht und  Backen  glänzend  graugelb  bestäubt.  2.  Fühlerglied 
V2  bis  ^/g  so  lang  wie  das  3.,  hell  gelbbraun,  das  3.  etwas  dunkler, 
Börste  schwarz.  Rüssel  dunkelbraun,  Taster  gelbbraun.  Thorax 
braun,  grau  bestäubt,  die  dunkelbraunen  Längsstriemen  scharf,  die 
seitlichen  an  der  Quernaht  schmal  unterbrochen,  die  mittleren  vor 
dem  Scutellum  zu  einem  dunkelbraunen  Feld  zusammenfließend. 
Pleuren  grau  bestäubt,  mit  einigen  braunen  Flecken.  Scutellum 
auf  der  Mitte  dunkelbraun,  an  den  Seiten  grau.  Beine  hell  rot- 
braun, Vorderschenkel  dünn  grau  bestäubt,  gegen  die  Spitze  schwärz- 
lich. Hinterschenkel  ebenfalls  an  der  Spitze  mit  schwarzen  seit- 
lichen Flecken.  Flügel  (Fig.  270)  grau  mit  zahlreichen  intensiv 
schwarzbraunen    Flecken,    über   .^2  +  3   gewöhnlich    6    größere,    die 


Fig.  270.     Pherbina  vittigera  (Schill.),  Flügel. 


Diptera,  Zweiflügler.  237 

übrigen  über  und  unter  den  Adern;  zwischen  den  Fleckenreihen 
unscharfe  schwarzbraune  Längsstriemen.  Hintere  Querader  ge- 
schwungen. Schüppchen  und  Schwinger  gelblichbraun.  Hinterleib 
grau  bestäubt,  Oberseite  schwarz,  etwas  glänzend,  mit  dunklerer 
Mittellängsstrieme.  Seitenränder  und  Hinterränder  der  Segmente 
braun,  ebenso  die  Unterseite.     5—6,5  mm.     Häufig. 

Coremacera  Rond. 
Lunula  über  den  Fühlern  deutlich.    2.  und  3.  Fühlerglied  gleich 
lang  (Fig.  271),  3.  an  der  Wurzel  der  Borste  scharf  geeckt,  ziemlich 
spitz  zulaufend,  an  der  Spitze  mit 
einem  Büschel  steifer  Borsten- 
haare.   Fühlerborste  sehr  dicht 
und   kurz   gefiedert,    weiß.     2 
Orbitalborsten.        Untergesicht 
stark      zurückweichend ,       am 
Mundrand  senkrecht.    Kiel  nur 
unter    den    Fühlern    deutlich, 
breit     gerundet;     Breite     der 
Backen     72     ^^^r    Augenhöhe. 

Thoraxbeborstung  typisch, 
Pleuren  unbeborstet,  Hinterleib 
ohne  Macrochaeten.    Flügel  in 

ganzer      Ausdehnung      dunkel-  ^^     371.      Coremacera    «larginata    (F.), 

braun    bis    fast    schwarz,    mit  Kopf, 

gleichmäßiger  heller  Gitterung 

(Fig.  272).  Hintere  Querader  gebogen  oder  schwach  S  form  ig  ge- 
schwungen. Beine  ziemlich  stark  beborstet,  Mittelschenkel  mit  Prä- 
apicalborste ,  Hinterschenkel  oben  und  unten  mit  einzelnen  stär- 
keren Borsten.  Klauen  und  Haftläppchen  beim  J  größer  als  beim  $. 
Fliegen  an  Gewässern.     Entwicklung  unbekannt.     4  deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 

1.  Untergesicht    auf    der   Mitte    mit    einem    runden    schwarzen 
Fleck.  C.  catenata. 

—  Untergesicht  ungefleckt.  2. 

2.  Hellbraune  Art  mit  ganz  gelbbraunen  Beinen  und  weit  ge- 
gitterten Flügeln.  C.  cincta. 

—  Dunklere  Arten  mit  teilweise  schwärzlichen  Beinen  und  eng 
gegitterten  Flügeln.  3. 

3.  Thorax  ohne  größere  schwarzl)raune  Flecke.     C.  marginata. 

—  Thorax  vor  der  Quernaht  jederseits  mit  2  scharfen  schwarz- 
braunen Flecken.  C.  halensis. 

Coremacera  marginata  (F.). 
Schwärzlich.  Stirn  dunkel  rotbraun,  glänzend,  mit  2  großen 
sammetsch Warzen,  teilweise  schmal  weiß  umrandeten  Seitenflecken; 
2  kleinere  Flecke  zwischen  Fühlerwurzel  und  Augenrand.  Unter- 
gesicht gelblichbraun,  glänzend  weiß  bestäubt.  Hinterkopf  mit 
schwarzem,  weiß  gerandeten  Scheitelfleck.  Fühler  rötlichbraun, 
Spitze  des  Endgliedes  und  Borstenbüschel  schwarz;  Fühlerborste 
weiß    mit    gelbbrauner    Wurzel.     Thorax    oben    grau    bestäubt   mit 


238  K.  Grünberg, 

dicht  stehenden  schwarzen  Borstenwurzelpunkten,  welche  undeutliche 
Längsreihen  bilden.  Scutellum  schwarz,  fein  grau  bestäubt  mit 
dunklem  Längsstrich;  Pleuren  dunkel  rotbraun,  auf  der  Mitte  dunkler 

und  leicht  weiß  be- 
stäubt, Vorderhüften 
dicht  bestäubt.  Hin- 
terleib schwarz,  etwas 
glänzend,  fein  grau 
bestäubt,  4.  und  5. 
Segment  mit  grauem 
Hinterrand,  Hj^po- 
pygium  des  J  kol- 
big,  glänzend  braun. 

Fig.  272.     Coremacera  marginata  (F.),  Flügel.  Flügel  (Fig.  272)  in- 

tensiv geschwärzt  mit 
gleichmäßig  feiner  Gitterung,  Vorderrand  bis  zur  Spitze  breit  schwarz, 
Queradern  schwarz  gesäumt.  Schwinger  braun.  Schenkel  schwärz- 
lich, etwas  glänzend,  ganz  fein  grau  bestäubt,  mit  brauner  Spitze, 
Schienen  braun  mit  dunkler  Spitze,  Tarsen  hell,  gelblich  mit 
schwarzer  Spitze.  7—8  mm.  Auf  Gebüschen  am  Rand  von  Ge- 
wässern, häufig. 

Coremacera  halensis  (Lw.). 

Kopf  gelbbraun,  Mittelstrieme  der  Stirn  etwas  dunkler,  stark 
glänzend,  Scheitelfleck  und  Lunula  glänzend  schwarzbraun,  die 
schwarzen  Seitenflecke  sehr  groß,  fast  kreisrund.  Fühler  nur  an 
der  äußersten  Spitze  schwarz,  Fühlerborste  weiß  mit  bräunlich- 
gelber Wurzel.  Übrige  Kopfmerkmaie  wie  bei  C.  marginata.  Thorax 
dunkel  rotbraun,  oben  grau  bestäubt  mit  feinen  schwärzlichen  Borsten- 
wurzelpunkten, vor  der  Quernaht  mit  2  hintereinanderstehenden 
scharfen  schwai-zbraunen  Seitenflecken.  Scutellum  schwärzlich,  glän- 
zend, grau  bestäul)t  mit  dunkler  Mittelstrieme.  Pleuren  und  Vorder- 
hüften dünn  weiß  bestäubt.  Hinterleib  dunkel  graubraun,  glänzend, 
dünn  grau  bestäubt  mit  schmalen  hellbraunen  Hinterrandsäumen. 
Flügel  ähnlich  wie  bei  C.  marginata,  dunkelbraun,  die  hellen  Gitter- 
flecke etwas  größer  und  nicht  ganz  so  zahlreich.  Beine  gelblich- 
braun mit  dftnkleren  Tarsen,  Schenkel  glänzend  mit  dunklerer 
Wurzel.     7  mm.     Gegend  von  Halle.     Selten. 

Coremacera  cincta  (F.). 

Stirn  und  Lunula  glänzend  gelblichbraun,  die  großen  schwarzen 
Seitenflecke  lang.  Kopf  im  übrigen  wie  bei  C.  halensis.  Thorax 
und  Scutellum  hellbraun,  grau  bestäubt,  die  dunkeln  Borstenpunkte 
auf  der  Rückenmitte  zu  deutlichen  Längsreihen  geordnet.  Pleuren 
und  Vorderschenkel  dünn  weiß  bestäubt.  Hinterleib  schwärzlich, 
glänzend,  ganz  dünn  grau  bestäubt,  Hypopygium  des  J  kolbig, 
glänzend  hellbraun.  Plügel  dunkelbraun,  Vorderrand  intensiver, 
mit  großen  hellen  Gitterflecken,  welche  die  ganze  Flügelfläche  vom 
Hinterrand  bis  über  R^  bedecken  und  von  der  dunkeln  Grundfarbe 
nur  ein  ziemlich  feines  weites,  auf  der  Mitte  blasseres  Maschenwerk 
übrig  lassen.  Queradern  braun  gesäumt.  Beine  einfarbig  gelb- 
braun, nur  die  Tarsen  dunkler.     6  mm.     Selten. 


Diptera,  Zweiflügler. 


239 


Coremacera  catenata  (Lw.). 
Stirn  gelblichbraun,   Mittelstrieme   und  Lunula  dunkler,   stark 
glänzend,  die  schwarzen  Seitenflecke  klein,  kreisrund,  Scheitelfleck 
glänzend    dunkelbraun.      Auf    dem    glänzend    weißen    Untergesicht 
unter    den    Fühlern    ein 
scharfer  runder  schwarzer 
Fleck.     Kopf  im   übrigen 
wie  bei  C.  halensis.  Thorax 
hell     gelbbraun     mit     2 

breiten  schwärzlichen, 
dunkelbraun  eingefaßten 
Rückenlängsstriemen  und 
2  schwarzltraunen  vorderen 
Seitenflecken  wie  bei  C. 
fuihmis.  Seitenstrieme  von 

der  Schulter  zur  Flügelwurzel  dunkel  rotbraun.  Scutellum  mit 
dunkler  Mittelstrieme.  Pleuren  und  Vorderhüften  weiß  bestäubt. 
Hinterleib  einfarbig  hell  gelbbraun,  ganz  dünn  grau  bestäubt. 
Flügel  (Fig.  273)  heller  oder  dunkler  l)raun,  am  Vorderrand  schwarz- 
braun. Wurzel  bis  zur  Mündung  von  Sc  ganz  hell,  die  Gitterflecke 
zwischen  i?2  +  3  und  M  auf  der  Flügelmitte,  besonders  längs  i^4+5, 
zu  einem  hellen  Raum  von  größerer  oder  geringerer  Ausdehnung 
zusammenfließend,  Beine  einfarbig  hell  gelbbraun. 
7—9  mm.     Stellenweise  häufig. 


Fig.  273.    Coremacera  catenata  Lw.,  Flügel. 


Lininia  R.-D. 

Unterscheidet  sich  von  Coremacera  hauptsächlich  durch  das 
Fehlen  des  Borstenbüschels  am  Ende  des  3.  Fühlergliedes.  Stirn 
stark  vorgezogen  (Fig.  274),  beim  ^  '/^  der  Kopfbreite,  beim  (^  nur 
wenig  schmäler.  Lunula  deutlich.  Untergesicht  stark  zurückweichend, 
nur  unten  am  Mundrand  senkrecht,  Kiel  auf  der  oberen  Hälfte 
deutlich.  Augen  kurz  oval,  quergestellt,  Backen  etwas  niedriger 
als  der  kleine  Augendurchmesser. 
3.  Fühlerglied  so  lang  oder  etwas 
kürzer  als  das  kräftige  2.  Glied, 
oben  mehr  oder  weniger  ausgehöhlt, 
gegen  das  Ende  zugespitzt.  Borste 
deutlich  dicht  und  fein  behaart, 
weiß.  Ko])f  und  Thoraxborsten 
typisch  und  kräftig.  Pleuren  un- 
beborstet.  Hinterleib  nur  mit  eini- 
gen schwachen  seitlichen  Macro- 
chaeten  am  Hinterrand  des  .5.  Seg- 
mentes. Flügel  braun  gegittert  und 
am  Vorderrand  intensiv  gebräunt; 
hintere  Querader  deutlich  S förmig 
geschwungen  oder  gerade.  Vorder- 
schenkel oben  mit  einer  Reihe 
längerer  Borsten,  Mittelschenkel  mit  Präapikal  börste,  Hinterschenkel 
oben  mit  einigen  längeren  Borsten,  unten  beim  J  mit  2  Reihen 
etwas  kräftigerer  Borsten.  Klauen  und  Haftläppchen  des  $  etwas 
vergrößert.  Fliegen  zusammen  mit  Coremacera.  Entwicklung  un- 
bekannt.    3  deutsche  Arten. 


Fig.  274. 


Limtiia  funtigata    (Scop.), 
Kopf. 


240  K.  Grünberg, 

Artenübersicht. 

1.  Hintere  Querader  S  förmig  geschwungen.  2. 

—  Hintere  Querader  gerade.  L.  recta. 

2.  Thorax  nur  mit  schmalen  dunkelbraunen  Längslinien,  Flügel- 
gitterung  dicht.  L.  funiigata. 

—  Thorax    mit  2  breiten    schwarzbraunen,    dunkelbraun    einge- 
faßten Längsstriemen,    Flügelgi^terung    locker. 

L.  unguicornis. 

Liinnia  fiimigata  (Scop.). 

Hellbraun,  grau  bestäubt.  Stirn  hell  gelblichbraun,  Mittel- 
strieme am  vorderen  Ende  und  Lunula  dunkler,  stark  glänzend. 
Unter  der  obei'en  Orbitalborste    ein  großer  ovaler  sammetschwarzer 

Seitenfleck,  der  Raum  zwi- 
schen Fühlerwurzel  und 
Augenrand  ebenfalls  von 
einem  großen  schwarzen  Fleck 
ausgefüllt.  Untergesicht  glän- 
zend weiß  bestäubt.  Hinter- 
kopf oben  mit  schwarzem 
weiß  eingefaßten  Scheitel- 
Fig.  275.    Limnia  funiigata  (Scop.),  Flügel,    fleck.     Fühler   gelbbraun,   2. 

Glied  oben  glänzend  dunkel- 
braun, Endglied  an  der  Spitze  geschwärzt.  Borste  weiß  mit  bräun- 
lichgelber Wurzel.  Taster  blaßgelblich.  Thorax  hellbraun,  grau 
bestäubt,  oben  mit  sehr  feinen  dunkeln  Borstenwurzelpunkten  und 
dunkelbraunen  Rückenlängsstriemen,  die  mittleren  nur  am  Vorder- 
ende deutlich,  die  seitlichen  unterbrochen.  Scutellum  mit  breiter 
brauner  Mittelstrieme;  von  der  Schulter  zur  Flügelwurzel  ebenfalls 
eine  breite  braune  Strieme.  Hinterleib  hellbraun,  glänzend,  sehr 
zart  grau  bereift  mit  unscharfer  schwärzlicher  Mittelstrieme.  Flügel 
(Fig.  275)  graubraun,  am  Vorderrand  intensiv  braun,  die  hellen 
Gitterflecke  reihenweise  längs  der  Adern  angeordnet;  Wurzel  und 
vordere  Basalzelle  hell;  Queradern  braun  gesäumt,  die  hintere 
S  förmig  geschwungen.  Beine  gelbbraun  mit  dunkleren  Tarsen. 
7  mm.     Häufig. 

Limnia  unguicornis  (Scop.). 

Ähnlich  L.  ßimigata.  Seitenflecke  der  Stirn  klein,  meist  auch 
an  der  Wurzel  der  oberen  Orbitalborste  ein  kleiner,  dunkler  Fleck. 
3.  Fühlerglied  scharf  zugespitzt,  die  größere  Hälfte  schwarzbraun. 
Auf  dem  Thoraxrücken  der  Raum  zwischen  den  dunklen  Längs- 
striemen schwärzlichgrau  ausgefüllt,  so  daß  2  breite  dunkelbraun 
eingefaßte  Seitenstriemen  dieser  Farbe  entstehen,  welche  sich  auf 
die  Seitenteile  des  Scutellums  fortsetzen  und  eine  breite  gelbbraune 
Mittelstrieme  einschließen.  Hinterleib  ausgedehnt  schwärzlich, 
selten  vorwiegend  hellbraun,  zart  grau  bereift,  mit  schwärzlicher 
Mittelstrieme  und  ebensolchen  Seitenstriemen.  Plügel  ähnlich  wie 
bei  L.  ficmigata,  die  dunkle  Gitterung  lockerer,  die  hellen  Flecke 
besonders  zu  beiden  Seiten  von  i?4-|-5  zu  breiten  hellen  Streifen 
zusammenfließend.  Hinterrand  hell.  Beine  gelblichbraun  mit  dunk- 
leren Tarsen.     6  mm.     Gemein. 


Diptera,  Zweiflügler.  241 

Limnia  recta  Lw. 

Unterscheidet  sich  von  L.  ßimigata  nur  durch  die  vollkommen 
gerade  hintere  Querader. 

Dichetophora  Rond. 

Körper  schlank,  sehr  kurz  beborstet.  Kopfborsten,  besonders  die 
vordere  Orbitalborste,  klein  (Fig.  276).  '^.  Fühleiglied  l'/gmal  so  lang 
wie  das  2.,  schlank,  zugespitzt. 
Borste  fein  und  dicht  behaart. 
Augen  kreisrund.  Stirn  beim  9 
'/j  der  Kopfbreite,  beim  (^  wenig 
schmäler,  vorgezogen,  Lunula  über 
den  Fühlern  deutlich,  Untergesicht 
stark  zurückweichend,  am  Mund- 
rand senkrecht,  Kiel  nur  auf  der 
oberen  Hälfte.  Thoraxborsten  klein, 
Präsuturalborste  und  innere  Prä- 
scutellarborsten  fehlen.  Pleuren 
unbeborstet.  Hinterleib  ohne  Macro- 

chaeten.      Beine  schlank,  sehr  kurz     Fig.  276.    Dichetophora  obliterata  (F.), 

und    dünn    beborstet,    Präapical-  ^°P^' 

börste  der  Mittelschenkel  schwach, 

Hinterschenkel  unten  auf  der  Spitzenhälfte  mit  2  Reihen  dorn- 
ähnlicher Borsten.  Flügel  schmal,  braun  gegittert.  1  deutsche 
Art.     Entwicklung  unbekannt. 

Dichetophora  obliterata  (F.). 
Kopf  hell  gelblichbraun,  Lunula  und  Stirnmittelstrieme  stark 
glänzend.  Untergesicht  glänzend  weiß  bestäubt.  Hinterkopf  mit 
schwarzem  weiß  eingefaßten  Scheitelfleck.  Stirn  mit  2  kleinen, 
schwarzen  Seitenflecken,  auf  denen  die  Orlntalborsten  stehen,  ein 
3.  Fleck  neben  der  Fühlerwurzel.  Fühler  gelbbraun,  Spitze  des 
Endgliedes  schwarzbraun,  Borste  weiß  mit  gelbbrauner  Wurzel. 
Taster  und  Rüssel  braungelb.  Thorax  hellbraun,  auf  dem  Rücken 
schwärzlich,  grau  bestäubt,  mit  oft  undeutlichen  schwarzbraunen 
Längsstriemen,  die  mittleren  genähert,  schmal,  die  seitlichen  breiter, 
durch  die  Quernaht  unterbrochen.  Schultern  braun,  Pleuren  und 
Hüften  weißgrau  bestäubt.  Hinterleib  hellbraun,  etwas  glänzend, 
oben  schwärzlich,  fein  grau  bestäubt,  Hypopygium  des  ^  kolbig, 
glänzend  hellbraun.  Plügel  grau  getrübt,  mit  lockerer  diffuser 
brauner  Gitterung,  welche  Wurzel  und  Hinterrand  frei  läßt. 
Zwischen  Vorderrand  und  ./?2.+  3  5,  zuweilen  nur  4  dunkelbraune 
Flecke.  Beine  hell  gelblichbraun,  glänzend,  Schenkelwurzel  blaß, 
Tarsen  verdunkelt.     5—7  mm.     Selten. 

Elgiva  Meig. 

Lunula  klein,  Stirn  fast  bis  zu  den  Fühlern  vorgezogen,  beim 
5  7s  der  Kopfbreite,  beim  $  nur  wenig  schmäler.  Untergesicht  stark 
zurückweichend  (Fig.  277),  unten  senkrecht,  Kiel  nur  oben  deutlich. 
Augen  fast  kreisrund.  3.  Fühlerglied  so  lang  wie  das  2.,  zugespitzt; 
Borste  kurz  und  dicht  behaart.  Kopf  und  Thoraxborsten  typisch 
und  kräftig.     Pleuren   unbeborstet     Hinterleib    nur  am  5.  Segment 


242 


K.    Grünberg, 


mit  einigen  schwachen  seitlichen  Randmacrochaeten,  beim  J  deut- 
licher als  beim  $.  Hypopygium  des  J  kolbig  verdickt.  Flügel 
(Fig.  278  u.  279)  bräunlich  getrübt,  ungegittert,  mit  dunkleren 
Längsstreifen  und  dunkleren  Flecken  an  den  Queradern  und  längs 
der  M,  deren  Kern  gewöhnlich  ein 
kurzer  abwärts  gerichteter  Ader- 
anhang bildet.  Hintere  Querader 
stark  S  förmig  geschwungen.  Vorder- 
schenkel oben  mit  einer  Reihe  kräf- 
tiger, unten  mit  längeren  feinen 
Borsten,  Mittelschenkel  mit  Prä- 
apikalborste,  Hinterschenkel  oben 
vor  der  Spitze  mit  einigen  kräftigen 
Borsten,  unten  mit  2  Reihen  dorn- 
ähnlicher Borsten,  welche  beim  cf 
wesentlich  stärker  entwickelt  sind 
als  beim  §.  Klauen  und  Haftläpp- 
chen beim  J  vergrößert.  Fliegen 
an  Rohr  und  Wasserpflanzen,  mehr 
über  dem  Wasser  sich  aufhaltend  als  am  Ufer.  Entwicklung  un- 
bekannt.    2  deutsche  Arten. 


Flg.  277.     Elgiva  albiseta,  Kopf. 


Artenübersicht. 

Größere  Art  von  8—10  mm  Länge,  M  mit  3  braunen  Punkten. 

E.  albiseta. 

Kleinere  Art  von  6—7  mm  Länge,  M  nur  mit  einem  braunen  Punkt 

zwischen  vorderer  und  hinterer  Querader.  E.  lineata. 

Elgiva  albiseta  (Scop.). 
Hellbraun,  grau  bestäubt.  Stirn  gelblichbraun,  die  meist  ver- 
dunkelte Mittelstrieme  und  die  Lunula  stark  glänzend.  Orbital- 
borsten auf  2  kleinen  schwarzen  Flecken,  der  vordere  größer; 
zwischen  Fühlerwurzel  und  Augenrand  ein  größerer,  weiß  ge- 
säumter sammetschwarzer  Fleck.  Untergesicht  glänzend  weiß  be- 
stäubt. Hinterkopf  mit  schwarzem  weiß  eingefaßten  Scheitelfleck. 
Fühler  gelb-  oder  rötlichbraun,  Endglied  mit  schwarzbrauner  Spitze, 

Borste  an  der  Wurzel 
gelbbraun,  die  größere 
Hälfte  weiß.  Taster 
und  Rüssel  braungelb. 
Thorax  hellbraun  oder 
\    \  ^--»«^  ^r^  y        rötlichbraun,  Oberseite 

dünn     grau     bestäubt 
mit    4    dunkelbraunen 
T-     r,-D     ZT/  •        II.-  1    /c-       N  T-i"    I  Län gsstnomen .  die 

Flg.  2(8.     Elgiva  albiseta  (&cop.),  Flügel.  .^/7  ... 

mittleren  genähert, 
schmal,  die  seitlichen  breit.  Pleuren  und  Hüften  dicht  grau  be- 
stäubt, von  der  Schulter  zur  Flügel wurzel  in  der  grauen  Färbung 
eine  breite  scharfe  braune  Längsstrieme.  Scutellum  grau  bestäubt 
mit  breiter  brauner  Mittelstrieme.  Hinterleib  wie  der  Thorax, 
etwas  glänzend,  dünn  grau  bestäubt,  beim  J  eine  deutliche  dichter 
graue  Seitenstrieme.  Flügel  (Fig.  278)  gleichmäßig  hellbraun  ge- 
trübt,  am  Vorderrand   etwas   dunkler,    mit   intensiv  dunkelbraunen 


Diptera,  Zweiflügler. 


243 


Flecken  an  der  vorderen  und  an  den  Enden  der  hinteren  Quer- 
ader und  3  etwas  kleineren  P'lecken  dicht  an  der  M,  2  vor  und  1 
hinter  der  hinteren  Querader.  Zwischen  ^2  +  .s  und  R\j^^i  sowie 
zwischen  ^4  +  5  und  M  ein  schmaler  dunkler  Längsstrich.  Beine 
gelbbraun  mit  dunkleren  Tarsen.  8 — 10  mm.  In  Rohrbeständen, 
an  Sümpfen,  ziemlich  selten. 

Elgiva  lineata  (Fall.). 

Ähnlich  E.  albiseta,  kleiner.  Der  Raum  zwischen  den  inneren 
und  äußeren  braunen  Thoraxstriemen  durch  2  breite  schwärzlich- 
graue Striemen  ausgefüllt,  welche  eine  braune,  bis  zur  Spitze  des 
Scutellums  durchgehende  Mittelstrieme  einschließen.  Hinterleib 
mit  schwärzlicher  Mittellängsstrieme.  Flügel  (Fig.  279)  braun, 
Vorderrand  an  der 
Mündung  von  R>-\-'d 
am  dunkelsten,  die 
ganze  Unterrandzelle 
und  der  Hinterrand 
merklich  heller  als 
die  übrige  Flügel- 
fläche; ^4  +  5,  Äl,  Cu 
und  An  dunkel  ge- 
säumt, zwischen  die- 
sen Adern  scharfe  dunkle  Längsstreifen.  An  M  nur  ein  Fleck 
zwischen  den  ebenfalls  intensiv  verdunkelten  Queradern.  Übrige 
Merkmale  wie  bei  der  vorigen  Art.     6—7  mm.     Stellenweise  häufig. 


Fig.  279.     Elgiva  lineata  (Fall.),  Flügel. 


Hydromyia  R.-D. 

Sehr  ähnlich  Elgiva,  unterscheidet  sich  durch  die  Form  des 
3.  Fühlergliedes  (Fig.  280),  welches  oval  und  vorn  breit  abgerundet 
ist  und  durch  die  ganz  nackt  erscheinende, 
nur  mikroskopisch  fein  behaarte  Fühlerborste; 
ferner  die  Stirn  etwas  kürzer,  weniger  vor- 
gezogen. Kopf-  und  Thoraxbeborstung 
typisch  und  kräftig,  Hinterleib  nur  mit 
einigen  schwachen  Macrochaeten  am  Hinter- 
rand des  5.  Segmentes.  Flügel  und  Beine 
wie  bei  Elgiva ,  die  dornartigen  Borsten 
an  der  Unterseite  der  Hinterschenkel  nur 
beim  J  deutlich.  Fliegen  an  Teichen  und 
Sümpfen.  Entwicklung  unbekannt.  1  deutsche 
Art. 

Hydromyia  dorsalis  (F.). 

Hellbraun,  mit  schiefergrauem  Rücken. 
Kopf  wie  bei  Elgiva  albiscta,  Seitenflecke  der  Stirn  klein  und  un- 
deutlich, auch  der  Fleck  neben  der  Fühlerwurzel  kleiner.  Augen- 
rand sehr  schmal  weiß  gesäumt.  Thorax  hellbraun,  auf  dem  Rücken 
schwärzlich  mit  grauer  Bestäubung  und  zuweilen  undeutlichen 
schwarzbraunen  Längsstriemen.  Scutellum,  Pleuren  und  Hüften 
hellbraun,  zart  grau  bestäubt;  von  der  Schulter  zur  Flügelwurzel 
eine  breite  braune  Strieme.  Hinterleib  gelbbraun  glänzend,  ganz 
zart   grau    bereift.      Flügel    (Fig.  281)    rauchig   graubraun   getrübt, 


Fig.  280.    Hydromyia  dor- 
salis (F.),    Kopf. 


244 


K.  Grünberg, 


längs  des  Vorderrandes  bis  über  i?2-|-3  am  dunkelsten;  an  der  vor- 
deren   und   an    den  Enden    der   hinteren  Querader  scharfe  intensiv 

schwarzbraune 


I^^^^PgSP 


dorsah's  (F.),  Flügel. 


mehrere.      Beine   gelbbraun,    leicht   grau    bestäubt 
das  Ende  schwärzlich.     6 — 7  mm.     Sehr  häufig. 


Flecke,  2  wei- 
tere auf  der  M 
vor  und  hinter 
der  hinteren 
Querader,  zu- 
weilen (s.  Fig.) 
zwischen  den 
Queradern  noch 
ein  kleiner  ak- 
zessorischer 
Fleck  oder  auch 
Tarsen    gegen 


Hedroneura  Hendel. 

Stirn  vorgezogen,  beim  $  ungefähr  gleich  der  halben  Kopf- 
breite, beim  cf  nur  wenig  schmäler,  bei  beiden  Geschlechtern  hinten 
ein  wenig  verengt.  Hinterkopf  hinter  den  Postvertikalborsten  etwas 
eingedrückt,  dann  stark  gewölbt. 
Untergesicht  stark  zurückweichend, 
nur  der  untere  Teil  annähernd  senk- 
recht. Nur  der  obere  Teil  des  Kieles 
scharf.  2.  Fühlerglied  so  lang  wie 
das  3.,  vorn  am  Innenrande  mit  einer 
lappenförmigen  Erweiterung.  3.  Glied 
oval,  mit  abgerundeter  Spitze  und 
schwach  ausgehöhltem  Vorderrand. 
Borste  3gliedrig,  mit  verdickter 
Wurzel  und  kurzer  Behaarung. 
Augen  fast  kreisrund,  Breite  der 
(i--)>  Backen  -j^  bis  ^/^  der  Augenhöhe. 
Kopfborsten  nur  mäßig  stark  oder 
schwach,  vordere  Orbitalborste  stets 
wesentlich  kleiner  als  die  hintere.  Thorakalborsten  ebenfalls  ziem- 
lich schwach.  Präsuturalborste  fohlt.  Pleuren  unbeborstet  oder  am 
Hinterrand  der  Mesopleure  eine  längere  Borste.  Hinterleib  beim  9 
lang  oval,  beim  (j'  mit  fast  parallelen  Rändern,  ohne  Macrochaeten. 
5.  Segment  beim  $  wenig  kürzer  als  das  L,  beim  J  ebenso  oder  nur 

Vä  so  lang  wie  das  4., 
6.  und  7.  Tergitbeim 
(£  stark  entwickelt, 
kolbig,  auch  beim  ^ 

deutlich  sichtbar. 
Beine  lang  und  kräf- 
tig,    Vorderschenkel 

oben  mit  einigen 
längeren  Borsten,  auf 
der    Unterseite ,    auf 
der  distalen  Hälfte  mit  2  Reihen  dornähnlicher  kurzer  Borsten,  die 
indessen  zuweilen  sehr  schwach   sein    können.     Mittelschenkel   mit 


Fig.  282.  Hcdioneuia  cucular, 
Kopf. 


Fig.  283.     Hedroneura  cucularia  (L.),  Flügel 


Diptera,  Zweiflügler.  245 

Präapicalborsten,  auf  der  Unterseite  der  Hinterschenkel  dieselben 
Borsten  wie  an  den  Vorderschenkeln,  doch  zahlreicher  und  kräf- 
tiger. Flügel  lang  und  ziemlich  schmal  (Fig.  283),  den  Hinterleib 
weit  überragend,  grau  getrübt  und  etwas  wolkig,  an  den  Queradern 
dunkel  gefleckt;  hintere  Querader  zweimal  fast  rechtwinklig  gebogen. 
Entwicklung  unbekannt.     3  deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 

1.  Hinterrand    der  Mesopleure   wenigstens   mit   einer   längeren 
Borste,  Thorax  dicht  schiefergrau  bestäubt.        H.  cncularia. 

—  Pleuren    ganz    ohne    längere    Borsten,     Thorax    vorwiegend 
braun.  2. 

2.  Obere  Augenränder  mit  sehr  schmalem  weißlichen  Saum,  an  der 
Wurzel  der  Orbitalborsten  dunkle  Flecke.  H.  rufa. 

—  Obere  Augenränder  breit  weiß  gesäumt,  Orbitalborsten  ohne 
Wurzelflecke.  H.  divisa. 

Hedroneura  cuciilaria  (L.). 

Stirn  gelblichbraun  mit  breiter  glänzender  dunkelbrauner 
Mittelstrieme;  unter  dem  Stirnende  zwischen  Fühlerwurzel  und 
Augenraiid  und  an  der  Wurzel  der  vorderen  Orbitalborste  je  ein 
großer  runder  sammetschwarzer  Fleck;  an  der  Wurzel  der  oberen 
Orbitalborste  ein  kleinerer  dunkler  Fleck;  Augenränder  mit  schmalem 
weißen  Saum,  der  sich  vorn  zwischen  den  beiden  schwai'zen  Flecken 
erweitert.  Hinterkopf  hellbraun,  grau  bestäubt,  hinter  den  Post- 
vertikalborsten ein  schwarzer  Fleck  mit  weißer  Umrandung.  Unter- 
gesicht und  Racken  hellbraun  mit  gelblichweißer  seidenglänzender 
Bestäubung.  Fühler  braun,  das  Endglied  gewöhnlich  an  der  Spitze 
verdunkelt,  Borste  weiß  mit  hellbrauner  Wurzel.  Rüssel  braun, 
Taster  gelbbraun.  Thorax  dicht  schiefergrau  bestäubt.  Oberseite 
mit  2  mittleren  und  2  seitlichen  Längsstriemen,  die  letzteren  breiter 
und  schärfer  als  die  mittleren  und  an  der  Quernaht  unterbrochen,  die 
vordere  Hälfte  meist  in  2  Flecke  aufgelöst;  auf  der  Mesopleure 
ein  runder  dunkelbrauner  Fleck,  am  Hinterrand  1,  zuweilen  2 
längere  Borsten.  Scutellum  braun,  grau  bestäubt  mit  braunem 
Mittellängsstrich.  Beine  gelbbraun  bis  hell  rötlichbraun.  Flügel 
grau  (Fig.  283),  an  der  Spitze  durch  einige  hellere  und  dunklere 
Stellen  etwas  wolkig,  an  der  vorderen  und  an  den  Enden  der 
hinteren  Querader  dunkelbraune  Flecke.  Schüppchen  und  Schwinger 
gelblich.  Hinterleib  einfarbig  hellbraun,  etwas  glänzend,  2. — 5.  Seg- 
ment nahe  der  Seitenlinie  mit  ovalen  dunkelbraunen  (von  oben 
nicht  sichtbaren)  Flecken.     5,5—7,5  mm.     Nicht  häufig. 

Hedroneura  rufa  (Panz.). 

Stirn  gelbbraun  mit  glänzender  Mittelstrieme,  die  dunkeln 
Flecke  etwas  kleiner  und  weniger  intensiv  als  bei  H.  cuciilaria,  die 
weißen  Augenränder  ebenso.  Hinterkopf,  Untergesicht  und  Backen 
ebenfalls  wie  bei  cncularia.  P'ühler  braun,  Borste  hellbraun 
mit  weißer  Spitzenhälfte,  Rüssel  und  Taster  wie  bei  cucularia. 
Thorax  hellbraun  bis  rötlichbraun,  grau  bestäubt,  mit  deutlichen 
breiten  dunkelbraunen  Längsstriemen,  die  mittleren  hinten  zu- 
sammenfließend;    von     der    Schulter     bis     zur    Flügelwurzel    ein 


246  K.    Grünberg, 

undeutlicher  brauner  Strich.  Pleuren  ungefleckt  und  ohne  längere 
Borsten.  Scutellum  braun,  an  den  Seiten  grau  bestäubt.  Beine 
gelblichbraun.  Flügel  wie  bei  nutilaria,  die  Flecken  zuweilen 
weniger  intensiv.  Schüppchen  und  Schwinger  weißlichgelb.  Hinter- 
leib hellbraun,  etwas  glänzend,  ungefleckt,  Seitenränder  und  Unter- 
seite dünn  grau  bestäubt.     6—8,5  mm.     Häufiger  als  cucularia. 

Hedroneura  divisa  (Lw.). 

Stirn  gelblichbraun  mit  glänzender  brauner  Mittelstrieme  und 
breit  weißgesäumten  Augenrändern,  ohne  dunkle  Flecke,  nur  ein 
schwarzer  Fleck  zwischen  Fühlerwurzel  und  Augenrand.  Hintei'kopf, 
Untergesicht  und  Backen  wie  bei  den  vorigen  Arten.  Fühler  heil- 
braun, Endglied  an  der  Spitze  verdunkelt,  Borste  weiß  mit  schwarz- 
brauner Wurzel.  Thorax  hellbraun,  grau  bestäubt,  die  braunen 
Längsstriemen  breit  und  deutlich,  die  mittleren  hinten  zusammen- 
fließend, Schulterbeulen  und  oberer  Teil  der  Pleuren  deutlicher 
und  ausgedehnter  braun  als  bei  H.  rufa,  Pleuren  sonst  ungefleckt  und 
ohne  längere  Borsten.  Scutellum  auf  der  Mitte  dunkelbraun,  an 
den  Seiten  grau.  Beine  hell  gelblichbraun,  die  Tarsen  dunkler. 
Flügel  graubraun,  fast  einfarbig,  die  dunkeln  Flecke  an  den  Quer- 
adern wenig  intensiv.  Schüppchen  und  Schwinger  gelblich.  Hinter- 
leib hellbraun,  dünn  graubraun  bestäubt,  auf  dem  Rücken  schwärz- 
lich.    7  mm.     Bisher  nur  in  der  Gegend   von  Posen  gefunden. 


Sepedon  Latr. 

Sehr  schlanke,  schmale  und  äußerst  kurz  beborstete  Arte«. 
Stirn  beim  5  '/'a  der  Kopfbreite,  beim  (j'  kaum  schmäler,  vorgezogen. 
Lunula  deutlich.  Untergesicht  nur  in  der  oberen  Partie  zurück- 
weichend, vorwiegend  senkrecht.  Backen  sehr  breit,  über  die  Hälfte 
des  Durchmessers  der  langovalen,   fast   senkrecht  stehenden  Augen 

erreichend.  Kopfborsten  klein, 
1  Orbitalborste,  Ocellarborsten 
fehlend  oder  wenn  vorhanden 
sehr  klein.  Fühler  sehr  lang 
und  schlank  (Fig.  284),  2.  Glied 
merklich  länger  und  dünner 
als  das  am  Ende  scharf  zuge- 
spitzte 3.  Glied.  Borste  sehr 
fein  und  kurz  behaart,  bei 
schwacher  Vergrößerung  nackt 
erscheinend.  Thoraxborsten 
ziemlich  schwach,  Humeral-, 
Präsutural-,  Dorsocentral-  und 
Fig.  284.  Sepedon  sphegeus  (F.),  Kopf.  Präscutellarborsten  (wenigstens 
die  inneren)  fehlend.  Hinter- 
leib ohne  Macrochaeten.  Flügel  lang,  ungezeichnet,  höchstens  mit 
verdunkelten  Queradern.  Beine  sehr  kurz  beborstet,  lang  und  schlank, 
die  Hinterschenkel  stark  verlängert  und  verdickt,  den  Hinterleib 
mehr  oder  weniger  beträchtlich  überragend,  die  Borsten  der  beiden 
unteren  Längsreihen  als  kräftige  kurze  Dornen  entwickelt.  Hinter- 
schienen deutlich  einwärts  gekrümmt.  Fliegen  häufig  in  Rohr- 
beständen und  an  dicht  bewachsenen  Sumpfrändern,  träge,  verbergen 


Diptera,  Zweiflügler. 


247 


sich    ohne    abzufliegen   auf   der   dem  Beschauer   abgekehrten    Seite 
von  Halmen  und  Rohrstengeln.     2  deutsche  Arten. 

Larven  und  Puppen  an  der  Wasseroberfläche  (s.  unten). 

Artenübersicht. 
Größere,  glänzend  blauschwarze  Art  mit  roten  Beinen.  S.  sphegens. 
Kleinere,  stumpf  rotbraune  Art  mit  gelbbraunen  Beinen.    S.  spinipes. 

Sepedon  sphegeiis  (F.). 
Schwarz    mit   lebhaftem    stahlblauen   Glanz    und   feiner  weißer 
Bestäubung,  welche  an  den  Hüften  am  auffälligsten  ist.     Stirn  und 
Untergesicht  besonders   stark  glänzend.     Thorax   mit   4   schwarzen 
Längsstriemen.     Flügel  gleichmäßig  braun  getrübt, 
nur   an    der   vorderen  Querader  mit  einem  inten- 
siveren Fleck.     Schenkel    und   Schienen    rotbraun, 
Tarsen    schwärzlich,    ebenso    die    Schenkeldornen 
schwarz.     10  mm.     Häufig  an  Gewässern   mit  be- 
wachsenen Ufern. 

Eier    ^/^   mm   lang,    weiß,    bohnenförmig,    in 
Gruppen   oder   Reihen    von 
5_7    Stück   nebeneinander 
auf  Blätter  abgelegt. 

Larve  (nach  Gercke, 
Fig.  2S5)  erwachsen  10  mm 
lang,  schlank,  madenartig, 
dunkel  rostbraun  mit  glatter 
Oberfläche  und  undeutlich 
segmentiert.  Vordei'stigmen 
knopfiormig,  6 fingerig.  Am 
Hinterende  2  große  hintere 
und  2  kleinere  seitliche 
Fleischwarzen.  Hinterstig- 
men groß,  vorgewölbt,  von 
Fig.  285.  Sepedon  Wimpern  umstellt.  Die  er- 
'^Nach"  G^"r'Jk"^*'"  wachsenen  Larven  um  Mitte 
Juni  an  der  Wasserober- 
fläche zwischen  Lemna  und  anderen  Wasserpflanzen.  Können 
lange  Zeit  unter  Wasser  aushalten. 

Puppe  (nach  Gercke,  Fig.  286)  an  der  Wasseroberfläche, 
auf  dem  Rücken  schwimmend,  7  mm  lang,  gedrungen,  dunkelbraun 
mit  helleren,  kreisförmig  angeordneten  Flecken.  Vorderende  breit 
und  flach,  in  der  Mitte  mit  2  auf  einer  Erhöhung  stehenden  Spitzen. 
Hinterende  verjüngt,  etwas  gebogen,  trägt  die  deutlichen  großen 
von  Wimpern  umstellten  Stigmen.  Die  leere  Puppenhülle  gesprenkelt. 

Sepedon  spinipes  (Scop.). 
Körper  rötlich  braun,  Untergesiclit,  Pleuren  und  Beine  etwas 
heller,  mehr  gelblichbraun.  Thorax  mit  dünner  weißer  Bestäubung 
und  4  dunkeln  Längsstriemen,  die  inneren  rotbraun,  die  äußeren 
schwärzlich.  Untergesicht  und  Augenränder  auf  der  Stirn  mit 
weißem  Seidenglanz.  Fühler  rotbraun,  Borste  schwarz  mit  weißer 
Spitze.  Über  und  unter  der  Fühlerwurzel  am  Augenrand  jederseits 
ein   schwarzer  Fleck.     Hinterleib   etwas  heller  als  der  Thorax,  mit 


Fig.  286.    Sepedon  sphegeus 

(F.),  Puppe.    Nach 

Gercke. 


248  K.    Grünberg, 

undeutlicher  unterbrochener  schwärzlicher  Mittellängsstrieme  und 
weiß  bestäubter  Unterseite.  Flügel  gelblichbraun  getrübt,  an  der 
vorderen  und  am  Vorderende  der  hinteren  Querader  sowie  an  der 
Mündung  von  i?2-(-3  ein  intensiverer  brauner  Fleck.  Tarsenenden 
verdunkelt.  7—9  mm.  Gemein  an  Gewässern  mit  dicht  bewachsenen 
Ufern,  besonders  in  Rohrbeständen. 

Eiablage  unbekannt. 

Larve  ähnlich  der  von  S.  sphegeiis,  aber  weißlich  blaugrün, 
durchscheinend  und  ebenfalls  undeutlich  segmentiert. 

Puppe  etwas  schlanker  als  bei  .S".  sphegeus,  die  Hinterstigmen 
gestreckter.     Die  leere  Puppenhülle  glasig,  ohne  Zeichnung. 

Chloropidae. 

Scharf  begrenzte  natürliche,  sehr  artenreiche,  aber  im  Körperbau 
recht  einheitliche  Gruppe  der  holometopen  Muscarien,  ziemlich  kleine 
bis  sehr  kleine,  gedrungene  oder  plumpe,  seltener  schlanke,  nackte 
oder  nur  spärlich  und  kurz,  sehr  selten  stärker  behaarte  und  be- 
borstete  Formen  von  vorherrschend  glänzend  gelber  oder  schwarzer 
Färbung  umfassend.  Kopf  je  nach  der  Ausbildung  der  Stirn  und 
des  Untergesichts  in  den  plastischen  Merkmalen  verschieden,  fast 
immer  mit  großem  deutlichen,  glänzenden  Scheiteldreieck,  Augen 
nackt,  kreisrund  oder  oval,  nicht  selten  quer  gestellt  und  breiter 
als  hoch.  Fühler  im  allgemeinen  klein,  Endglied  scheibenförmig 
oder  oval,  selten  verlängert,  Borste  meist  deutlich  mehrgliedrig, 
kurz  und  dick,  nackt  oder  behaart,  nie  lang  gefiedert.  Kopfborsten 
schwach  und  spärlich  oder  ganz  fehlend.  Rüssel  kurz,  selten  ver- 
längert, Taster  klein,  stabförmig.  Thorax  nur  an  den  Seiten  und 
vor  dem  Scutellum  mit  schwachen  Borsten.  Pleuren  unbeborstet. 
Hinterleib  Sgliedrig,  oval  oder  langelliptisch.  Flügel  kurz  und 
breit  gerundet,  zuweilen  stark  verkürzt,  Geäder  einfach;  C  bis  zu 
R^-\-fi  oder  bis  zu  M  reichend,  .SV  mit  R^  verschmolzen,  R^-\  5  und 
M  parallel  oder  an  der  Spitze  divergierend,  hintere  Basalzelle  mit 
der  Discoidalzelle  verschmolzen,  Analzelle  fehlt.  An  rudimentär,  Ax 
fehlt.  Beine  außer  zuweilen  stark  verdickten  Schenkeln  und  ge- 
bogenen Schienen  ohne  besonglere  Merkmale. 

Die  Larven  leben  meist  in  Gramineen,  zuweilen  gallenbildend. 
Manche  Arten  sind  Getreideschädlinge.  3  Gattungen  kommen  ständig 
am  Wasser  in  Rohrbeständen  oder  wenigstens  in  der  Nähe  von  Ge- 
wässern vor.  Die  Larven  von  2  derselben,  wahrscheinlich  auch  die 
der  3.,  entwickeln  sich  in  Teichrohrstengeln. 

Platycephala  Fall. 
Mittelgroße,  schlanke,  rötlichgelbe, 
gänzlich  unbeborstete,  nur  sehr  kurz  be- 
haarte Fliegen.  Kopf  etwas  breiter  als  der 
Thorax,  im  Profil  dreieckig  (Fig.  287). 
Stirn  breit,    flach   muldenförmig  ver- 
Fig.  287.   Platycephala  pianifrons    fieft,  vorgezogen,  mit  schmaler  Mittel- 
(F.),  Kopf.  längsfurche.  Untergesicht  stark  zurück- 

weichend, mit  der  Stirn  einen  spitzen 
Winkel  bildend,  mit  seitlichen  Längsfurchen  und  ziemlich  starkem 
Mittelkiel.      Backen    breit,    72    der   Augenhöhe.      Augen    queroval, 


Diptera,  Zweiflügler. 


249 


etwas  vorquellend.  Fühler  vorgestreckt,  2.  Glied  so  breit  wie  das 
8.,  mit  dem  Oberrand  beträchtlioli  weiter  vorreichend  als  mit  dem 
Unterrand  und  daher  schräg  abschneideTid,  Endglied  zugespitzt  mit 
breiter  Basis.  Borste  2gliedrig,  Basalglied  verdickt,  Endglied  lang 
und  dünn,  kurz  und  fein  beliaart.  Rüssel  schwach  mit  schmalen 
Saugflächen-,  Taster  unscheinbar,  stabförmig.  Thorax  rechteckig, 
ziemlich  flach.  Hinterleib  schlank,  etwas  länger  als  der  Thorax, 
aber  nicht  breiter,  gegen  das  Ende  verschmälert,  6gliedrig,  1.  bis 
5.  Segment  annähernd  gleichlang,  6.  kurz.  Flügel  breit  und 
ziemlich  kurz,  den  Hinterleib  wenig  überragend,  C  kaum  über 
i?4  +  5  hinausreichend,  vor  der  Spitze  abbrechend;  vordere  und 
hintere  Querader  dicht  genähert  auf  der  Flügelmitte;  M  und  Cu 
werden  dicht  hinter  der  hinteren  Querader  undeutlich;  hintere 
Basal-  und  Analzelle  fehlen.  Beine  ziemlich  kräftig,  Hinterschenkel 
stark  verdickt,  Hinterschienen  säbelförmig  einwärts  gebogen.  Fliegen 
an  Gewässern  in  Rohrbeständen.  Larven  und  Puppen  in  Rohr- 
stengeln (s.  unten).     2  deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 
Größere  Art  von  8 — 9  mm  Länge,  Stirn  stark  vorgezogen,   wie   der 

Thorax  grob  schwarz  punktiert.  PI.  planifrons. 

Kleinere    Art    von    6  mm  Länge,    Stirn    weniger   stark    vorgezogen. 

Punktierung  fein.  PI.  umbraciilata. 

Platycephala  planifrons  (F.)  {¥\g.  288). 

Grundfarbe  rötlich  braungelb.  Stirn  etwa  um  die  Länge  der 
Fühler  über  den  vorderen  Augenrand  vorgezogen.  Stirn,  Thorax 
und  Scutellum  dicht  mit  groben  vertieften 
schwarzen  Punkten  bedeckt.  Mittelfurche  der 
Stirn  dunkelbraun ,  Untergesicht  weiß  be- 
stäubt. Fühler  oben  schwarzbraun ,  unten 
rotgelb,  Borste  weiß,  Basalglied  braungelb. 
Rüssel  und  Taster  braungelb.  Thorax  mit  2 
unpunktierten  hellen  durchgehenden  Längs- 
striemen,  welche  sich  auf  die  Seitenränder  des 
Scutellums  fortsetzen.  Hinterleib  schwarz, 
etwas  glänzend,  mit  breiten  braungelben  Seiten- 
rändern, oben  mit  schmalen  grauen  Hinter- 
randsäumen und  in  der  Mittellinie  zuweilen 
unbestimmt  braun  bis  dunkel  rotbraun  ge- 
fleckt. Flügel  grau,  die  Längs-  und  Quer- 
adern, besonders  ^4  +  5,  deutlich  und  breit 
braun  gesäumt.  Schwinger  braungelb.  Beine 
einfarbig  braungelb,  Vordertarsen  durch  dichte 
kurze  Beborstung  schwärzlich  erscheinend. 
8—9  mm.     In  Rohrbeständen. 

Larve  (nach  Wand  oll  eck)  gelblichweiß, 
9—10  mm  lang,  an  der  dicksten  Stelle  2  mm 
breit,  schlank    und  lang  gestreckt,  12gliedrig. 
Kopfsegment  auf  der  Oberseite  abgeflacht  und    Fig   288.     Platycephala 
bis    zu   ^l^    seiner   Länge    mit   einer    braunen  planifrons  (F.). 

schildförmigen  Chitinplatte  bedeckt,  das  wesent- 
lichste Merkmal    der  Image   daher  schon  bei  der  Larve  vorhanden. 
Die    Seitenränder    der   hinten    bis    zur    Segmentgrenze    reichenden 


250  K.  Grünberg, 

Kopfplatte  nicht  scharf,  sondern  allmählich  in  das  helle  Chitin 
der  Körperbedeckung  übergehend.  Mundhaken  dick,  schwarz,  auf 
der  Unterseite  mit  mehreren  stumpfen  Zähnen.  Vorderster  Teil 
des  Kopfsegmentes  über  der  Mundöffnung  nasenartig  vorgewölbt, 
oben  mit  Reihen  sehr  feiner  Chitinstacheln  besetzt.  Vorderstigmen 
dicht  am  Hinterrande  des  1.  Segmentes,  mit  17  kurzen  Ästen,  unter 
den  Vorderstigmen,  nahe  der  ventralen  Mittellinie,  2  braune  runde 
Chitinflecke.  Vorderränder  aller  Segmente  (mit  Ausnahme  des  1.) 
zu  Kriechwülsten  verdickt  und  mit  mehreren  dichten  Reihen  kurzer 
brauner,  etwas  hakig  gekrümmter  Chitindörnchen  besetzt;  diese 
dorsal  und  ventral  größer  und  gehäufter,  seitlich,  wo  auch  die  Wülste 
schwächer  sind,  kleiner  und  spärlicher.  Endsegment  nach  hinten 
abgeflacht,  ventral  mit  2  gerundeten  Backen,  zwischen  denen  die 
schlitzförmige  Afteröffnung  liegt,  welche  rings  von  dichtstehenden 
Chitindörnchen  umgeben  ist;  Hinterstigmen  dorsal,  nierenförmig, 
mit  H  Spalten,  dicht  nebeneinander  und  durch  eine  tiefe  f\irche 
geschieden.  Larven  und  Puppen  einzeln  in  den  Stengeln  des  Teich- 
rohrs. 

Platycephala  nmbracnlata  (F.). 

Ähnlich  PI.  planifrons,  gleichgefärbt,  aber  kleiner,  Stirn  weniger 
vorgezogen,  Kopf  daher  kürzer,  Fühler  verhältnismäßig  länger, 
3.  Glied  doppelt  so  lang  wie  das  2.,  gegen  die  Spitze  stark  ver- 
schmälert und  am  Ende  wieder  etwas  breiter,  flaschenförmig.  Die 
schwarze  Punktierung,  besonders  auf  der  Stirn,  viel  schwächer  ent- 
wickelt als  bei  planifrons.  Die  vertiefte  Stirnmitte  auffallend  stark 
glänzend.  Untergesicht  kaum  weiß  bestäubt,  vorderer  Mundrand 
schwarz  gefleckt.  Rückenmitte  häufig  mehr  oder  weniger  stark 
geschwärzt.  Braune  Rückenflecke  auf  dem  Hinterleib  fehlen.  Flügel 
und  Beine  wie  bei  planifrons.     6  mm.     In  Rohrbeständen,  gemein. 

Die  Larve  gleicht  der  von  PI.  planifrons,  ist  aber  um  die 
Hälfte  kleiner. 

Puppen  von  Boie  im  Juni  in  den  Stengeln  des  Teichrohrs 
gefunden,  in  jedem  Stengel  nur  eine  Puppe.     Fliegen  im  Juli. 

Eurina  Meig. 

Mittelgroße,  ziemlich  plumpe,  nackte  oder  borstig  behaarte,  doch 
nie  starke  Borsten  tragende  Fliegen.  Kopf  groß,  breiter  als  der 
Thorax,  Stirn  sehr  breit,  vorgezogen  (Fig289),  mit  2  gegen  die  Fühler- 
wurzel konvergierenden  Seiten-  und  einer  schmalen  Mittelfurche. 
Untergesicht  sehr  stark  zurückweichend,  mit  der  Stirn  einen  spitzen 
Winkel  bildend,  mit  scharfen  seitlichen  Längs- 
furchen (Bogennaht)  uud  deutlichem  Mittel- 
kiel; Mundöffnung  unte.  dem  Ocellenhöcker, 
Augen  kurz  queroval,  fast  kreisförmig,  ver- 
hältnismäßig klein.  Backen  breit,  ^j^  der  Augen- 
höhe oder  mehr.  Fühler  schräg  herabhängend, 
ziemlich  kurz,  Endglied  scheibenförmig,  fast 
Fig.  289.  Eurina  pii-  kreisrund.  Borste  an  der  Wurzel  verdickt,  bei 
bescens  Meig.,  Kopf.  Lupenvergrößerung  nackt  erscheinend.  Rüssel 
kurz  mit  schmalen  Saugflächen,  Taster  stabförmig, 
unscheinbar.  Thorax  abgerundet  quadratisch,  mäßig  stark  gewölbt. 
Scutellum  dick,  halbkreisförmig.  Hinterleib  so  breit  wie  der  Thorax, 
oval,  flach,  L— 5.  Segment  annähernd  gleich  lang,  6.  kurz.    Flügel 


Diptera,  Zweiflügler.  251 

in  der  Ruhe  über  dem  Hinterleib  flach  zusammengelegt,  C  bis  zur 
Mündung  von  Ri^-\-o  reichend,  vor  der  Spitze  abbrechend,  der 
Wurzelabschnitt  etwas  bauchig  geschwungen ;  7?,  dicht  vor  der  Mitte 
mündend;  Queradern  ziemlich  dicht  genähert  auf  der  Flügelmitte; 
hintere  Basal-  und  Analzelle  fehlen.  Beine  mäßig  stark,  ohne  be- 
sondere Merkmale.  Fliegen  an  Gewässern,  an  sandigen,  wenig  be- 
wachsenen Stellen.  Schon  zeitig  im  P'rühjahr,  oft  in  großer  Zahl 
an  Riedgräsern.     Entwicklung  unbekannt.     1  deutsche  Art. 

Enrina  pubescens  Meig.  (Fig.  290). 

Schwarz,  Stirn,  Thoraxrücken  und  Scutellum  ziemlich  dicht 
und  lang  borstig  behaart,  Backen,  Hinterleibsränder  und  Beine 
kürzer  behaart.  Stirn  und  Thorax  düster  grau, 
Untergesicht  dicht  weißgrau  bestäubt;  Seitenrand 
der  vorgezogenen  Stirnpartie  zwischen  vorderem 
Augenrand  und  Fühlerwurzel  unbestäubt,  schwarz. 
Fühler  schwarz,  grau  bestäubt,  Borste  weißlich 
mit  schwarzer  Wurzel.  Thorax  mit  breiten  schwarz- 
braunen Längsstriemen,  die  seitlichen  oft  unscharf 
und  hinten  verkürzt,  die  mittleren  scharf,  auf  das 
Scutellum  sich  fortsetzend  und  durch  eine  schmale 
graue  Mittellängsstrieme  getrennt.  Hinterleib 
oben  sammetschwarz,  2. — 5.  Segment  mit  scharfen 
grauen  Hinterrändern  und  zuweilen  mit  grauer, 
vom  Hinterrand  ausgehender  Mittellängslinie; 
Seitenränder  und  Unterseite  grau  mit  schwärz- 
lichen Borstenwurzelpunkten,  welche  auch  an  den 
Kopf-  und  Thoraxseiten  sichtbar  sind.  Flügel 
schwarzbraun  getrübt  mit  dunkleren  Längsstreifen  Fig.  290.  Eurina 
zwischen  .^4  +  6,  il/ und  Cu  und  dicken  schwarzen  pubescens 'iA&i%. 
Adern.  Beine  vorwiegend  heller  oder  dunkler 
braun,  Schenkel  und  Schienen  in  größerer  Ausdehnung  schwarz. 
4,5  —  6  mm. 

Lipara  Meig. 

Mittelgi:oße  bis  kleinere,  schwarze,  breite  plumpe  Fliegen,  gänz- 
lich unbeborstet,  aber  mit  ziemlich  dichter,  kurzer,  anliegender, 
glänzender  Behaarung.  Kopf  so  breit  wie  der  Thorax.  Stirn  breit, 
etwas  vorgezogen ,  Untergesicht  ziemlich  stark  zurückweichend. 
Backen  '.,  der  Augenbreite.  P'ühler  unter  dem  Stirnrand  eingefügt, 
in  2  scharf  begrenzten  Gruben  des  Untergesichts  stehend,  kurz  und 
breit,  Endglied  etwas  breiter  als  lang,  scheibenförmig;  Borste 2 gliedrig, 
kurz  und  dick,  besonders  das  Basalglied  stark  verdickt,  sehr  kurz 
und  fein  behaart.  Rüssel  mit  schmalen  Saugflächen,  Taster  stab- 
förmig,  etwas  gebogen,  deutlich  sichtbar.  Augen  oval,  kurz  und 
dicht  behaart.  Thorax  abgerundet  quadratisch,  stark  gewölbt,  Scu- 
tellum dick.  Stirn  unter  der  Behaarung  grob,  Thorax,  Scutellum 
und  Hinterleib  fein  schwarz  punktiert.  Hinterleib  oval,  tigliedrig, 
\.—:^.  Segment  gleichlang,  6.  kurz.  Flügel  breit  und  ziemlich 
kurz,  C  bis  zur  Mündung  von  j\I  reichend,  Wurzelabschnitt  ge- 
schwungen; Mündung  von  R^  in  der  Mitte  des  Vorderrandes,  von 
beiden  Queradern  gleich  weit  entfernt.  Beine  gedrungen  und 
kräftig,  Schenkel  dick.  Schienen  leicht  gebogen.     Fliegen  in  Rohr- 


252 


K.  Grünberg, 


beständen,  vereinzelt.  Larven  in  vorjährigen  Rohrstengeln,  regel- 
mäßig in  Pflanzen,  die  auf  trockenem  Boden  stehen,  erzeugen  große, 
langgestreckte,  zigarrenförmige  Gallen,  in  denen  die  Larve  über- 
wintert. Die  Fliegen  sind  aus  den  stellenweise  häufigen  Gallen 
leicht  in  großer  Zahl  zu  züchten. 
3  deutsche  Arten. 


a 


Ä\ 


Arten  Übersicht. 
1.  Große,   ziemlich  dicht   gelbgrau    behaarte  Art   von  6 — 7  min 
Länge;  Fühler  außer  dem  2.  Glied   und  Taster  schwarz. 

L.  luceiis. 

—  Kleinere  dünn  weißlich  behaarte  Arten  von  5  mm  Länge.    2, 
[2.  Thorax  ziemlich  stark    gewöl[)t,  Fühler   und  Taster   rotgelb, 

Tarsen  schwarz.  L.  simili.s. 

—  Thorax  flach,  Füliler  und  Taster  schwarz,  Tarsen  rotgelb. 

L.  rnfitarsis. 
Lipara  liicens  Meig.   (Fig.  291). 
Große  Art,  matt  schwarz  mit  dichter,  gelbgrau  glänzender  Be- 
haarung.   Fühler  schwarz,  2.  Glied  rotgelb.    Taster  schwarz.    Flügel 
bräunlichgrau  getrübt,  am  Vorderrand  und  längs  der  Adern  dunkler 
braun.  Beine  vorwiegend  schwarz,  Knie,  Schienenspitzen  und  Tarsen- 
wurzeln  mehr  oder  weniger  ausgedehnt  rotgelb, 
zuweilen    die    Schienen    nur    auf    der    Mitte 
schwarz   oder    auch    ganz   rotgelb.     6 — 7  mm. 

1j  a  r  v  e  (nach  H  e  e  g  e  r , 
Fig.  292)   8—10  mm   lang, 
1 2  gliedrig,  weiß,  dick  w  alzig. 
I.  Segment  hornartig  braun, 
Fühler    kurz,    kegelförmig; 
Mundhaken    schwarzbraun, 
an      der     Spitze     5  zähnig 
Vorderstigmen     klein,     am 
Hinterrand     des     2.     Seg- 
mentes,   kreisrund    mit    18 
warzenförmigen     Erhöhun- 
gen. Hinterstigmen  einander  "  " 
genähert  auf  der  Mitte  des    i'''g-  '-02.  Lipam  lu- 
Endsegmentes   hinter  einer    Zl^^'^^ 
kleinen      Erhöhung.        Die            Heeger. 
Larven    erzeugen    an    den 
Rohrstengeln    große    zigarrenförmige    Gallen,    weil    infolge    starker 
Verkürzung  der  Internodien   die  Blätter  sich   dachziegelartig  über- 
einander legen.     In  jedem  Stengel  nur  1  Larve. 

Puppe  (nach  Heeger,  Fig.  2923)  walzig,  glänzend  kastanien- 
braun, vorn  hornartig,  am  Endsegment  mit  runden  erhabenen,  den 
Hinterstigmen  entsprechenden  Stellen.  Verpuppung  im  ersten  Früh- 
jahr, Fliegen  3—4  Wochen  später. 

Lipara  similis  Seh  in. 

Kleiner  als  L.  hu-ens,   weniger   dicht   behaart.     Schwarz,  etwas 

glänzend,    Behaarung    weißlich,    auf    dem    Thorax   4   Striemen    der 

Grundfarbe    frei  lassend,    auf   dem    stärker    glänzenden    Hinterleib 

sehr  dünn.     Fühler  und  Taster  ganz  rotgelb,  Fühlerborste  schwarz. 


t5/ 


W 


Fig.  291.     Lipara  lucens 
Meig. 


w 


w 


Diptera,  Zweiflügler.  253 

Kopf  grau  bestäubt,  Augenränder  schmal  weißgrau.  Flügel  grau, 
am  Vorderrand  leicht  bräunlich.  Adern  schwarzbraun,  an  der 
Wurzel  hellbraun.     Beine  schwarz  mit  rotgelben  Knien.     5  mm. 

Larve  (nach  Heeger,  Fig.  293a)  6  mm  lang,  _, 

sehr  ähnlich  der  Larve  von  Z.  lucrns,  jedoch  im  ^\ 
Verhältnis  zur  Länge  schlanker.  Mundhaken  hinter  '  ' 
den  5.  auch  bei  £.  lucens  vorhandenen  zahnartigen 
Einschnitten  mit  noch  einer  breiten  zahnartigen 
Erweiterung.  Die  Larven  erzeugen  keine  auf- 
fälligen Gallen.  Der  obere  bewohnte  Teil  des 
Rohrstengels  ist  nur  wenig  verkürzt  und  kaum 
merklich  angeschwollen. 

Puppe  (Flg.  293 Ä)  wie  bei  L.  lucens,  verhältnis- 
mäßig kleiner.  <»  * 

Fig.    293.      Lipara 

Lipara  rufitarsis  Lw.  simUis  Schin., 

Schwarz,  etwas  glänzend,  dünn  weißlich  be-  pup^^^(i"'  "^ach 
haart      Stirn  fein  punktiert,  matt.     Scheiteldreieck  Heeger. 

glänzend.  Untergesicht  weißlich  schimmernd.  Fühler 
schwarz,  Wurzelglieder  etwas  heller,   Taster  schwarz.     Thorax   un- 
gestriemt.      Flügel    blaß    bräunlichgel'b.      Beine  schwarz.    Knie   und 
Tarsen  rotgelb.     5  mm.     Bisher  nur  aus  Österreich  bekannt. 

Galle  viel  kleiner  als  die  von  Z.  lucens,  nur  7s  oder  selbst  nur 
'/^  so  lang,  zuweilen  jedoch  von  kleinen  /?<c<?«.s-Gallen  nicht  zu 
unterscheiden. 

In    den  Z^^ara-Gallen   leben  als   Einmieter   (Inquilinen)    noch 

3  kleine  Ghloropiden,  Haplegis  tqrsata  (Fall.),  Oscinella  frit  (L.) 
var.  pnsilla  (Meig.)  und  Elachiptera  cornuta  (Fall.)  sowie  eine 
Geomyzine,  Anthomyza  gracilis  (P'all.).  Bei  der  Zucht  erhält 
man  die  eine  oder  andere  dieser  Arten  oft  in  großer  Zahl. 

Haplegi-s  tarsata  (Fall.). 

Kleine,    ganz    glänzend    schwarze,    äußerst    kurz    beborstete 

Art    mit    dicht    und    fein    punktiertem    Thorax;    das    ausgedehnte 

Scheiteldreieck,    Schulterecken,    Pleuren    und   Hinterleib  besonders 

stark  glänzend.    Scheitelborsten,  2  Borsten  vor  dem  Scutellum  und 

4  Randborsten  des  letzteren  ebenfalls  sehr  kurz.  P'ühler  tief 
schwarz,  Endglied  kreisrund,  scheibenförmig,  Borste  gebogen,  am 
Grunde  verdickt.  Flügel  grau  getrübt,  i?4-f6  ganz  gerade,  mit  M 
gegen  die  Spitze  nur  schwach  divergierend,  M  dicht  hinter  der 
hinteren  Querader  undeutlich  werdend,  bis  zur  Spitze  nur  als  feine 
Linie  sichtbar.  Schwinger  weiß.  Beine  schwarz,  die  äußersten 
Kniespitzen,  Schienenspitzen    und  Tarsen   rötlichgelb.     2—2,5  mm. 

Larven  und  Puppen  zwischen  den  zarten  Blättern  im  Innern 
der  Gallen,  besonders  häufig  bei  Z.  lucens.  Larve  (nach  Giraud) 
3 — 4  mm  lang,  nackt,  glatt,  farblos,  subzylindrisch,  etwas  abge- 
plattet, hinten  ein  wenig  verjüngt.  Mundhaken  klein,  Endsegment 
stumpf,  gerade  abgeschnitten,  Hinterstigmen  warzenartig  vorspringend. 
Puiipen  (nach  Giraud)  teilweise  schon  im  Winter,  hellrot,  schmal, 
parallelrandig,  etwas  abgeplattet.     Hinterstigmen  wie  bei  der  Larve. 

Oscinella  frit  (L.)  var.  pusilla  (Meig.). 
Sehr  kleine  glänzend  schwarze  Art,  Thorax  sehr  fein  punktiert 
und   etwas  blaugrün   glänzend.     Beborstung  äußerst  kurz.     Fühler 


254  K.  Grünberg, 

klein,  samt  der  Borste  ganz  schwarz.  Flügel  ziemlich  kurz  und 
breit,  grau  getrübt,  ^4+5  und  ^1/ parallel,  M  bis  zur  Spitze  deutlich; 
Queradern  einander  stark  genähert.  Schwinger  gelb.  Beine  schwarz, 
Schienen  und  Tarsen  der  Vorder-  und  Mittelbeine  bei  var.  pnsilla 
rotgelb.     1,5—2  mm. 

Larven  und  Puppen  etwas  kleiner  als  die  der  vorigen  Art, 
gewöhnlich  mit  diesen  vermengt. 

Elachiptera  cornuta  (Fall.). 
Kleine  schlanke  Art.  Kopf  rotgelb  mit  großem  glänzend 
schwarzen  Scheiteldreieck,  Hinterkopf  schwarz,  unterer  Augenrand 
weiß  bestäubt,  Scheitel  an  den  Seiten  ebenfalls  dünn  weiß  bereift. 
Fühler  rotgelb,  Endglied  kurz,  scheibenförmig,  schwarz  gerandet, 
mit  auffällig  dicker,  kurz  behaarter,  gerade  vorgestreckter  Borste. 
Thorax  und  Scutellum  in  ganzer  Ausdehnung  glänzend  schwarz, 
Thoraxrücken  mit  2  schmalen  matt  schwai-zgrauen,  dicht  punktierten 
Längsstriemert ;  Seitenrand  zwischen  Schulter  und  Flügelwurzel 
dünn  weißlich  bereift.  Hinterleib  oben  glänzend  schwarzbraun 
mit  dünner  weißer  Behaarung,  unten  gelblich,  Flügel  den  Hinter- 
leib etwas  überragend,  leicht  grau  getrübt  mit  gelben  Adern,  ^4+5 
und  M  fast  parallel,  kaum  divergierend,  Queradern  einander  stark 
genähert.     Schwinger  weißlich.     Beine  gelb.     2 — 3  mm. 

Anthomyza  gracilis  (Fall.). 

Kleine  schmale  schlanke  Art  mit  langen  Flügeln.  Kopf  rotgelb, 
Scheitel  schwarz,  Seitenränder  der  Stirn  hellgrau  bestäubt,  ebenso 
die  schmalen  Backen ;  Hinterkopf  schwärzlich.  Scheitelborsten 
mäßig  stark  (innere  und  äußere  Vertical-,  Ocellar-,  2  Orbitalborsten), 
am  Mundrand  1  längere  Borste.  Fühler  rotgelb,  Endglied  scheiben- 
förmig, schwärzlich  gerandet,  mit  langer  leicht  gebogener  schwarzer 
Borste.  Taster  und  Rüssel  rötlichgelb.  Thorax  und  Scutellum 
schwärzlich,  dicht  grau  bestäubt,  Hinterleib  schwarzbraun,  etwas 
glänzend,  Unterseite  meist  heller.  Flügel  bräunlichgrau  getrübt 
mit  hellbraunen  Adern.     Schwinger  und  Beine  rötlichgelb.     3  mm. 

Larven  ziemlich  beweglich,  an  nicht  blühenden  Halmen  zwischen 
den  inneren  Blättern  der  Halmenden,  gemein  an  von  Lipara  sifnüis 
bewohnten  Stengeln,  auch  bei  L.  rufitarsis  häufig,  bei  L.  htcens  selten. 

Ephydridae. 

Ziemlich  kleine  bis  sehr  kleine,  meist  grau  oder  braun  be- 
stäubte, nicht  selten  auch  grün  oder  blau  glänzende  Arten.  Kopf 
meist  breiter  als  hoch,  Stirn  bei  beiden  Geschlechtern  sehr  breit, 
Augen  mehr  oder  weniger  stark  vorquellend,  nackt  oder  behaart, 
üntergesicht  immer  wenigstens  etwas,  häufig  sehr  stark  gewölbt  und 
dann  gegen  den  Mundrand  weit  vortretend,  selten  unter  den  Füh- 
lern eingedrückt  und  nie  mit  F'ühlergruben,  gewöhnlich  mit  einzel- 
nen oder  mehreren  stärkeren  Seitenborsten.  Backen  von  verschie- 
dener Breite,  beborstet  oder  unbeborstet.  Mundöffnung  meist 
ziemlich  groß,  zuweilen  sehr  weit.  Epipharynx  bei  einer  Anzahl 
Gattungen  vorstehend.  Rüssel  dick,  mit  breiten  Saugflächen,  Taster 
meist  klein  und  unscheinbar.  Fühler  von  verschiedener  Größe,  im 
allgemeinen  klein,  Borste  behaart  oder  auf  der  Oberseite  gefiedert, 
zuweilen  ganz  nackt  erscheinend.  2.  Fühlerglied  bei  einer  Gattungs- 
gruppe oben  vor  der  Spitze  mit  einer  kräftigen  dornähnlichen  Borste. 


Diptera,  Zweiflügler.  255 

Von  Kopfborsten  kommen  vor:  innere  und  äußere  Vertikal-,  Ocellar- 

und    Orbitalborsten;    der   Ausbildungsgrad   wechselt   sehr,    Orbital- 

und     innere    Vertikalborsten    können    fehlen.      Thorax     viereckig 

oder   abgerundet,    zuweilen 

breiter  als  lang.  Beborstung 

sehrverschieden;  es  kommen 

vor  (s.  Fig.  294) :  Hunieral- 

{h),  Präsutural-  {ps),  Noto- 

pleural-  {npl),  Supra-  {sa) 

und  Intraalar-  (la),  Dorso- 

central-  {de)  und  Präscutel- 

larborsten  (psc),  ferner  Akro- 

stichalbörstchen;    2   oder  4 

ScutellarborSten  {sc) ;   MeSO-       Fig.  294.     Dichaeta    caudata  (Fall.),    Thorax- 

{mpl)    und    Sternopleural-  beborstung. 

borsten  {stpl )  vorhanden  oder 

fehlend.  Hinterleib  5— ögliedrig,  zuweilen  scheinbar  Bgiiedrig, 
Längenverhältnissc  der  Segmente  verschieden.  Hypopygium  des 
cf  häufig  vorstehend.  Flügel  immer  stark  getrübt,  häufig  gefleckt; 
Geäder  einfach,  C  bis  zu  M,  selten  bis  zu  A  +  6  reichend,  Sc  und 
R  fast  oder  ganz  verschmolzen,  An  rudimentär,  hintere  Basal-  und 
Analzelle  fehlen.  Beine  verhältnismäßig  kräftig,  nicht  stark  be- 
borstet, zuweilen  auffällig  gebildet. 

Die  Ephydriden  bilden  einen  wesentlichen  Teil  der  Uferfauna. 
Die  meisten  Arten  finden  sich  an  Wasserläufen,  Gräben,  Teichen, 
Sümpfen  und  Tümpeln,  verschiedene  Gattungen  und  einzelne  Arten 
anderer  Gattungen  kommen  nur  am  Meeresstrand,  an  Salztümpeln 
oder  in  Salinen  vor.  Bei  ihrer  Kleinheit  und  meist  unscheinbaren 
Färbung  werden  die  Arten  leicht  übersehen,  obwohl  viele  sehr  ge- 
mein sind  und  in  großen  Mengen  vorkommen. 

Die  Entwicklung  ist  noch  sehr  wenig  bekannt.  Die  bekannten 
Larven  leben  mit  einer  Ausnahme  {Discomyza)  im  Wasser  oder  in 
Wasserpflanzen. 

Übersicht  über  die  am  Süßwasser  vorkommenden 
Gattungen. 

1.  2.  Fühlerglied    oben   vor  der  Spitze   mit  einer  vorwärts  ge- 
richteten dornartigen  Borste  (Notiphilinae).  3. 

—  2.  Fühlerglied  oben  ohne  stärkere  Borste.  2. 

2.  Augen  kurz  behaart,  Unternesicht  flach  gewölbt,  Mundöffnung 
nicht  auffällig  groß  (Hydrelliinae).  13. 

—  Augen  nackt,  Untergesicht  meist  stark  gewölbt,  Mundöffnung 
groß  (Ephydrinae).  16. 

3.  Costa  nur  bis  zu  ./?4  +  5  reichend.  4. 

—  Costa  bis  zu  ]\I  reichend.  5. 

4.  2  Orbitalborsten ;  Hinterleibsende  des  $  bei  einer  Art  kegel- 
förmig verliingert  mit  auffällig  starken  Borsten.      Dichaeta. 

—  1  Orbitalborste;  Hinterleib  beim  c^  stets  normal.     Notiphila. 
■ö.  Hinterleib    scheinbar   3gliedrig,    2.-4.    Segment    stark    ent- 
wickelt, 1.  und  5.  oder  4.  und  5.  Segment  sehr  kurz.         6. 

—  Hinterleib  deutlich  5-  oder  Ggliedrig.  8. 
ti.   1.  und  5.  Segment  stark  verkürzt;   schwarze,   sehr  kurz  be- 

borstete,  fast  nackte  Arten.  ?• 


256  K.  Grünberg, 

—  4.  und  5.  Segment  versteckt,  Hypopygium  des  (J  vorstehend, 
mit  langen  seitlichen  Anhängen;  sehr  kleine,  grau  bestäubte, 
stark  beborstete  Arten.  AUotrichoma. 

7.  Körper  schlank;  Hinterleib  flach  mit  scharfen  Seitenrändern. 

Trimerina. 

—  Körper  gedrungen,  stark  narbig  punktiert;  Hinterleib  stark 
gewölbt.  Cnestruni. 

8.  Sehr  breite  plumpe  Form,  Hinterleib  kreisrund  und  flach; 
Untergesicht  narbig  gefurcht.  Discomyza. 

—  Weniger  plumpe  Formen,  Hinterleib  verlängert,  oval.  9. 

9.  Untergesicht  oben  unter  den  Fühlern  mit  einem  spitzigen 
Höcker;  Flügel  mit  5 — 6  dunkeln  Flecken.  Ilythea. 

—  Untergesicht  gleichmäßig  flach  oder  stark  gewölbt,  gekielt 
oder  mit  einem  gerundeten  Mittelhöcker;  Flügel  ungefleckt 
oder  nur  mit  einzelnen  Flecken  an  den  Queradern  oder  an 
der  Spitze.  10, 

10.  Glänzend  schwarze  fast  nackte  Art,  ohne  Pleuralborsten; 
Gesicht  mit  breitem  Mittelhöcker,  Epipharynx  weit  vor- 
stehend. Athyroglossa. 

—  Schwarze,  glänzende  oder  matt  bestäubte,  kräftig  beborstete 
Arten,  Pleuralborsten  stets  vorhanden.  11. 

11.  Untergesicht  flach  gewölbt,  Mundrand  unbeborstet,  Backen 
stets  mit  einer  starken  Borste.  12. 

—  Untergesicht  stark  gewölbt,  Mundrand  mit  einem  Kranz  senk- 
rechter 'Borsten,  Backen  unbeborstet.  Philotelma. 

12.  Untergesicht  senkrecht,  gleichmäßig  flach  gewölbt,  mit  einer 
starken  Seitenborste  dicht  über  dem  Mundrand.   Ephygrobia. 

—  Untergesicht  auf  der  oberen  Hälfte  gekielt,  flach  gewölbt 
oder  mit  deutlichem  Mittelhöcker,  mit  mehreren  Seitenborsten 
in  1  oder  2  Reihen.  Clasiopa. 

13.  Augen  dicht  behaart;  2  Orbitalborsten  und  2  Borsten  vor 
den  Ocellen  auf  der  Stirnmitte.  Hydrellia. 

—  Augen  zerstreut  behaart;  Orbitalborsten  und  Borsten  auf  der 
Stirnmitte  fehlen.  14. 

14.  Costa  kaum  über  ^5*4-1-5  hinausreichend,  Hinterleib  scheinbar 
Sgliedrig,  grob  nai-big  punktiert,  flach  und  scharf  gerandet, 
4.  Segment  so  lang  wie  das  2.  und  3.  zusammen.      Axysta. 

—  Costa  bis  zur  Mündung  von  M  reichend;  Hinterleib  deutlich 
ögliedrig.  15. 

15.  Fühlerendglied  oval,  vorn  abgerundet;  2  Notopleural-,  2  Dorso- 
centralborsten.  Philygria. 

—  Fühlerendglied  groß,  4seitig,  vorn  deutlich  geeckt;  1  Noto- 
pleural-,  1   Dorsocentralborste.  Hyadina. 

16.  Epipharynx  vorstehend,  Mundrand  ohne  Borstenkranz.       17. 

—  Epipharynx  nicht  vorstehend,  Mundrand  mit  einem  Kranz 
abwärts  gerichteter  Borsten.  20. 

17.  Vorderschenkel  auffällig  stark  verdickt,  Vorderschienen  in 
einen  starken  spitzen  Dorn  auslaufend.  Ochthera. 

—  Vorderbeine  normal.  18. 

18.  Untergesicht  flach  oder  etwas  zurückweichend,  Mundöffnung 
verhältnismäßig  klein.  19. 

—  Untergesicht  gewölbt,  weit  vortretend,  Mundöffnung  sehr 
groß.  Parydra. 


Diptera,  Zweiflügler.  ^57 

19.  Fühlerendglied  oval;  Hinterleib  flach,  normal  gegliedert;  Cu 
geradlinig.  Pelina. 

—  Fühlerendglied  vom  deutlich  geeckt;  Hinterleib  hoch  ge- 
wölbt, 4.  Segment  so  lang  vi^ie  das  1. — 3.  zusammen;  Cu  vor 
der  hinteren  Querader  nach  hinten  ausgebaucht.    Lytogaster. 

20.  Klauen  fast  gerade,  Haftläppchen  verkümmert.         Ephydra. 

—  Klauen  gekrümmt,  Haftläppchen  normal.  21. 

21.  Fühlerborste  gefiedert.  Caenia. 

—  Fühlerborste  kurz  behaart.  22. 

22.  Untergesicht  mit  einer  Reihe  stärkerer  Seitenborsten;  Costa 
bis  zur  Mündung  von  M  reichend.  Scatella. 

—  Untergesicht  mit  nur  2  stärkeren  Seitenborsten;  Costa  bis 
zur  Mündung  von  i?4+6  reichend.  Scatophila. 

Dicliaeta  Meig. 

Dunkel  gefärbte  stark  beborstete  plumpe  Arten.  Untergesicht 
ganz  flach  und  gleichmäßig  gewölbt  (Fig.  295),  Wangen  und  Backen 
schmal ;  Epipharynx  etwas  vorstehend.  2.  Fühlerglied  mit  kräftiger 
dornartiger  vorwärtsgerichteter  Endhorste  und  einer  schwächeren  auf- 
rechten Borste;  3.  Fühlerglied  oval,  Borste  oberseits  mit  8— 10  langen 
P'iederhaaren.  Kopfborsten  (Fig.  295)  sehr  kräftig, 
innere  Vertikalborste  aufrecht,  äußere  stark  auswärts 
geneigt,  hinter  den  inneren  2  kleinere  einwärts  ge- 
neigte Borsten;  Ocellarborsten  parallel,  2  neben- 
einanderstehende Orbitalborsten,  die  innere  kräftig, 
rückwärts  gebogen,  die  äußere  kürzer  und  schwächer, 
vorwärts  gerichtet.  Über  dem  Mundrand  3  ziemlich 
kräftige  nach  innen  gerichtete  Borsten,  eine  4.  auf 
der  Backenmitte.  Tasteram  Ende  leicht  keulenförmig 
erweitert.  Thorax  abgerundet  4seitig,  fast  quadra- 
tisch, mäßig  gewölbt.  Borsten  jederseits  (Fig.  294): 
seitlich  I  Humeralborste,  1  Praesuturalborste,  2  No- 
topleuralborsten,  2  Supraalarborsten,  1  etwas  Y\%.2^ry.  Dichaeta 
schwächere  Praescutellarborste.  Scutelluni  so  lang  caudata  tFall,), 
wie  breit,    trapezförmig,    mit   2  Borsten  jederseits.  Kopf. 

Auf  den  Pleuren  2  Mesopleuralborsten,  1  Sterno- 
pleuralborste.  Hinterleib  mit  stärkeren  Hinterrandborsten,  beim  J 
von  D.  caudata  an  der  Spitze  auffällig  gebildet  (s.  unten).  Flügel 
wie  bei  Notiphüa  (Fig.  6)'.  Vorder-  und  Mittelschenkel  untea  mit 
längeren  Borsten  bewimpert.  Mittelschienen  außen  mit  3  kräftigen 
Borsten  und  2  ungleich  großen  Endborsten.  Fliegen  am  Rand  von 
Gewässern,  auf  Wasserpflanzen  und  Steinen.  2  deutsche  Arten.  Ent- 
wicklung im  Wasser.     Larven  nicht  näher  bekannt. 

Artenübersicht. 
S  am  4.  Hinterleibssegment  mit  einem  Kranz  auffällig  langer  starker 
Randborsten,  5.  Segment  lang  und  kegelförmig  zugespitzt. 

D.  candata. 
Hinterleib  des  J  normal.  D.  brevicauda. 

Dichaeta  candata  (Fall.). 
Tief  dunkelbraun    oder   matt  schwarz.     Fühler  schwarz,  End- 
glied grau  bestäubt;    Borste   mit  8—10  Fiederhaaren.     Taster  hell- 


258 


K.  Grünberg, 


braun.  Untergesicht  gelb-  oder  graubraun,  Mundrand  und  Augen- 
ränder schmal  grau  gesäumt.  Thorax  mit  4  undeutlichen  gleich 
breiten  grauen  Längsstriemen.  Scutellum 
schwarzbraun.  Hinterleib  schwarz,  glänzend, 
tief  dunkelbraun  bestäubt.  ,J  am  Hinterrand 
des  4.  Segmentes  mit  einem  Kranz  von  8 
bis  16  auffallend  langen  starken  Borsten 
(Fig.  296),  5.  Segment  verlängert,  kegel- 
förmig, mit  der  Spitze  aufwärts  gebogen,  am 
Fig.  296.  Dichaeta  caudata  Ende  mit  2  sehr  starken  aufwärts  gekrümmten, 
(FaU.)  cf,  Hinterleibsende,  etwas  divergierenden  Borsten.  Hinterleib 
des  $  einfach.  Flügel  grau  getrübt,  ziemlich 
dunkel,  an  den  Adern  mehr  braun.  Beine  schwarz,  Knie  und 
Tarsen  gelblichbraun.     4  mm.     Überall  häufig. 

Dichaeta  brevicauda  Lw. 

Sehr  ähnlich  D.  caudata^  etwas  dunkler  und  kleiner,  8 — 3,5  mm. 
Hinterleib  des  ^  normal,  4.  Segment  mit  6 — 8,  5.  Segment  mit  2 
etwas  längeren  aber  nicht  auffällig  starken  Rand- 
borsten.  5  von  denen  der  vorigen  Art  nur  durch 
die  etwas  schwächeren  Randborsten  des  Hinterleibs 
und  die  geringere  Größe  zu  unterscheiden.  Mit 
der  vorigen. 

Notiphila  Fall. 
Nahe  verwandt  mit  ZJ/cÄa^/rt.  Unterschiede:  Be- 
borstung  im  allgemeinen  ein  wenig  schwächer,  eine 
kräftige  rückwärts  geneigte  Orbitalborste  (Fig.  297). 
Über  dem  Mundrand  3—4  ziemlich  schwache  kurze 
Borsten.  Fühlerborste  mit  8—15  Fiederhaaren. 
Thoraxbeborstung  wie  bei  Dichaeta.  Hinterleib  stets 
normal,  mei'st  mit  dunklen  Rückenflecken.  Flügel- 
geäder  s.  Fig.  6.  Fliegen  an  denselben  Stellen  wie 
Dichaeta,  oft  in  großer  Zahl.  Entwicklung  nicht 
näher  bekannt,  s.  unten,  N.  cinerea.  13  deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 

1.  Fühler  ganz  schwai'z.  2. 

—  Fühler  ganz  oder  teilweise  gelb-  öder  rötlich  braun.  3. 

2.  Taster  und  Schienen  schwarz.  N.  iiliginosa. 

—  Taster  weißlichgelb,  Mittel-  und  Hinterschienen  braun. 

N.  nigricornis. 

3.  Basalglieder  der  Fühler  schwarzbraun,  nur  das  Endglied  ganz 
oder  teilweise  hellbraun.  4. 

—  Fühler   ganz   gelb-  oder  rötlichbraun,    wenigstens  die  Basal- 
glieder immer  hell.  10. 

4.  Untergesicht  glänzend  weiß.  N.  stagiiicola. 

—  Untergesicht  grau  oder  gelb.  5. 

5.  Alle  Schienen  und  Tarsen  hellbraun.  6. 

—  Schienen  teilweise  schwarz.  7. 

6.  3.  Fühlerglied  ganz  hellbraun,  Körper  gleichmäßig  hell  asch- 
grau. N.  giittiventris. 

—  3.  Fühlerglied   hellbraun    mit   schwarzer   Spitze,    Stirn    und 
Rücken  dunkler  als  der  übrige  Körper.  N.  cinerea. 


Flg.  297.      Noti- 
phila riparia 
Meig  ,  Kopf. 


Diptera,  Zweiflügler.  259 

7.  Thorax  dunkelbraun  gestriemt.  8. 

—  Thorax  ungestriemt.  9. 

8.  Hinterleibsflecke  hinten  deutlich  ausgeschnitten.  N.  luaculata. 

—  Hinterleibsflecke  nicht  oder  wenig  ausgeschnitten,  längs  der 
hellen  Mittellinie  verlängert.  N.  venusta. 

9.  Mittelschienen  hellbraun ,  Hinterschienen  mit  schmalem 
dunkeln  Ring;  Hinterleibsflecke  häufig  längs  der  Mittellinie 
zusammenfließend.  N.  dorsata. 

—  Mittelschienen  mit  schmalem,  Hinterschienen  mit  breitem 
dunkeln  Ring;  Hinterleibsflecke  nie  den  Segmenthinterrand 
erreichend.  N.  annnlipes. 

10.  Thorax  ungestriemt.  11. 

—  Thorax  mit  dunkeln  Striemen.  12. 

11.  Fühlerborste  mit  12 — ^15  Fiederhaaren;  Schienen  und  Tarsen 
ganz  oder  vorwiegend  hellbraun.  N.  riparia. 

—  I'ühlerborste  mit  10 — 11  Fiederhaaren;  Schienen  und  Tarsen 
vorwiegend  schwarz,  nur  die  Hintertarsen  gelb.     N.  aquatica. 

12.  Thorax  mit  3  Längsstriemen;  Hinterleib  graugelb  mit  un- 
deutlichen braunen  Rückenflecken.  N.  flaveola. 

—  Thorax  mit  2  undeutlichen  Längsstriemen,  1.— 3.  Hinterleibs- 
segment bleigrau,  4.  und  5.  glänzend  schwarz.     N.  posticata. 

Notiphila  uliginosa  Halid. 
Fühler  und  Taster  schwarz.  Fühlerborste  mit  8  Fiederhaaren. 
Kopf  und  Thorax  dicht  graugelb  oder  mehr  grau  bestäubt,  Stirn 
mit  schwärzlichen  Seitenstriemen.  Pleuren,  Seitenrand  des  Scu- 
tellums  und  Mesophragma  hell  staubgrau.  Hinterleib  hellgrau  mit 
großen  schwarzbraunen,  durch  die  graue  Mittellinie  getrennten 
Seitenflecken.  Flügel  leicht  bräunlichgrau  getrübt,  am  Vorderrand 
intensiver.  Beine  schwarz,  grau  bestäubt,  Vordertarsen  schwarz- 
braun, Mittel-  und  Hintertarsen  hellbraun  mit  schwärzlichem  End- 
glied.    3,5—4  mm.     Sehr  selten. 

Notiphila  nigricomis  Stenh. 

Fühler  schwarz,  Taster  weißlichgelb.  Fiederborste  mit  8  bis 
9  Fiederhaaren.  Kopf  und  Oberseite  des  Thorax  dunkel,  bräunlich- 
grau,  sonst  wie  bei  N.  uUginosa.  Die  dunkelbraunen  Hinterleibsflecke 
hinten  stark  ausgebuchtet  oder  jederseits  in  2  getrennte  Flecke  auf- 
gelöst. Flügel  grau.  Schenkel  schwarz,  grau  bestäubt.  Knie  braun- 
gelb, Vorderschienen  schwarzbraun,  Mittel-  und  Hinterschienon 
heller  oder  dunkler  braun,  Hinterschienen  häufig  mit  breitem  dunkel- 
braunen Ring.  Vordertarsen  schwarzbraun,  Mittel-  und  Hintertarsen 
hellbraun.     3-^4  mm.     Deutschland:  Schlesien.     Selten, 

Larven  und  Puppen  unter  Wasser  an  Rohrkolben  (Typha 
angustifolia),  die  Puppen  hell  gelbbraun,  mit  dem  Hinterende  (den 
Stigmen)  in  die  Wurzeln  der  Pflanze  eingebohrt. 

Notipliila  stagnicola  Stenh. 
Fühler  schwarz,  nur  die  äußerste  Wurzel  des  Endgliedes  braun- 
gelb. Borste  mit  8 — 10  P'iederhaaren.  Taster  gelb.  Untergesicht 
silberweiß  bestäubt,  Scheitel  und  Thoraxrücken  dunkel  graugelb, 
Hinterkopf,  Pleuren  und  Mesophragma  schiefergrau.  Hinterleib  hell- 
grau, die  scharfen  dunkelbraunen  Seitenflecke  längs  der  grauen 
Mittellinie    dreieckig    ausgezogen.      Flügel    grau,    an    den    Adern 


260  K.    Grünberg, 

schwach  gelblich.  Schenkel  und  Schienen  schwarz,  grau  bestäubt, 
Knie,  Schienenspitzen  und  Tarsen  hellbraun.  3,5—4,5  mm.  Nord- 
deutschland, Schlesien. 

Notiphila  guttiventris  Stenh. 
1.  und  2.  Fühlerglied  schwarzbraun,  Endglied  hellbraun;  Borste 
schwarzbraun  mit  10—12  Fiederhaaren.  Taster  gelb.  Der  ganze 
Körper  gleichmäßig  hell  aschgrau  bestäubt,  höchstens  Scheitel  und 
Thoraxrücken  mit  etwas  gelblichem  Anflug.  Hinterleibssegmente  mit 
4  getrennten  dreieckigen  dunkelbraunen  Vorderrandflecken.  Flügel 
gelblichgrau,  Adern  hellbraun.  Schenkel  schwarz,  grau  bestäubt. 
Knie,  Schienen  und  Tarsen  gelbbraun.     3,5—4  mm. 

Notiphila  cinerea  Fall. 
1.  und  2.  P'ühlex'glied  schwarz,  Endglied  hellbraun  mit  schwarzer 
Spitze;  Borste  schwarz  mit  8 — 10  Fiederhaaren;  Taster  faßt  weiß. 
Stirn  und  Thoraxrücken  sowie  Scutellum  dicht  gelblich  graubraun, 
oft  fast  zimmetbraun  bestäubt,  Untergesicht  etwas  heller,  gelblich- 
grau. Pleuren  und  Mesophragma  hell  staubgrau,  zwischen  Schulter 
und  Flügelwurzel  ein  oft  unscharfer  brauner  Längswisch.  Hinter- 
leib hell  schiefergrau  oder  mehr  gelblichgrau,  die  dunkeln  Vorder- 
randflecke hinten  stark  ausgebuchtet  oder  ganz  geteilt,  zuweilen 
unscharf.  Flügel  grau,  Adern  hellbraun,  gelblichbraun  gesäumt. 
Schenkel  schwarz,  grau  bestäubt.  Knie,  Schienen  und  Tarsen  hell 
gelblichbraun.  3—4,5  mm.  Überall  gemein,  an  Sumpfrändern  oft 
in  großen  Mengen. 

Notiphila  maciilata  Stenh. 
1.  und  2.  Fühlerglied  schwarzbraun,  Endglied  gelbbraun  mit 
dunkler  Spitze;  Borste  schwarzbraun  mit  9  —  11  Fiederhaaren. 
Taster  gelb.  Kopf  und  Thoraxrücken  nebst  dem  Scutellum  grau- 
gelb  bestäubt,  Thorax  mit  5  schmalen  meist  deutlichen  dunkel- 
braunen Längsstriemen,  die  seitlichen  unterbrochen.  Pleuren 
hellgrau  bestäubt,  zwischen  Schulter  und  Flügeiwurzel  noch  ein 
dunkelbrauner  Längsfleck.  Hinterleib  hell  schiefergrau,  die  breiten 
dunkelbraunen  Seitenflecke  hinten  ausgerandet.  Flügel  grau,  Adern 
mehr  oder  weniger  deutlich  braun  gesäumt.  Schenkel  schwarz, 
grau  bestäubt.  Knie  gelbbraun.  Schienen  ebenso  mit  breitem 
schwarzen  Ring,  die  vorderen  meist  ausgedehnter  schwarz,  Tarsen 
gelbbraun.     3—4  mm.     Norddeutschland,  Schlesien. 

Notiphila  vemista  Lw. 

Nächstverwandt  mit  A^.  maculata.  Unterschiede: '3.  Fühlerglied 
an  der  Spitze  breiter  schwarz;  Borste  mit  11 — 12  Fiederhaaren. 
Hinterleibsflecke  hinten  nicht  oder  wenig  ausgerandet,  längs  der 
hellen  MittelKnie  verlängert.  Vorderschienen  ganz,  Mittel-  und 
HinterscMenen  ausgedehnter  schwarz ,  Vordertarsen  schwarzbraun. 
3—4  mm.     Ganz  Deutschland,  besonders  das  südliche. 

Notiphila  dorsata  Stenh. 

Fühler    schwarz,   Endglied    unten    an    der  Wurzel    mehr    oder 

weniger  deutlich  gelbbraun;  Borste  mit  8 — 10  Fiederhaaren.   Taster 

gelb,    Stirn   und    Thorax   wie   bei   cinerea^   Thorax   gewöhnlich   mit 

undeutlicher  schmaler  dunkler  Mittelstrieme,  üntergesicht  ziemlich 


Diptera,  Zweiflügler.  261 

lebhaft  gelbgrau.  Hinterleib  hell  schiefergrau,  die  dunkelbraunen 
Seitenflecke  groß,  ausgebuchtet  und  längs  der  hellen  Mittelstrieme 
oft  bis  zum  Hinterrand  verlängert,  so  daß  die  Mittelstrieme  von 
breiten  dunkelbraunen  Längsstriemen  eingefaßt  erscheint.  F'lügel 
grau  mit  dunkelbraunen  leicht  braun  gesäumten  Adern.  Schenkel 
schwarz,  grau  bestäubt,  Knie  gelblichbraun,  Schienen  und  Tarsen 
hellbraun,  die  vorderen  gewöhnlich  etwas  dunkler,  Hinterschienen 
mit  einem  schmalen  oder  unvollständigen  dunkeln  Ring.  3,5  bis 
4,5  mm.     Verbreitet. 

Notiphila  annnlipes  Stenh. 

1.  und  2.  Fühlerglied  schwarzbraun,  Endglied  gelbbraun  mit 
schwarzer  Spitze;  Borste  schwarzbraun  mit  8 — 11  Fiederhaaren. 
Taster  gelb.  Kopf,  Thoraxrücken  und  Scutellum  gelblich-  oder 
bräunlichgrau  bestäubt,  Untergesicht  im  letzteren  Falle  heller  gelb- 
lichgrau. Thorax  ungestriemt.  Pleuren  und  Mesophragma  hell 
schiefergrau  bestäubt,  vor  der  Flügelwurzel  meist  ein  dunkelbrauner 
Fleck.  Hinterleib  wie  bei  N.  dorsata,  die  Flecke  erreichen  jedoch 
nicht  den  Hinterrand.  Flügel  wie  bei  dorsata,  Beine  im  wesent- 
lichen ebenfalls,  aber  die  Mittelschienen  mit  schmalem,  die  Hinter- 
schienen mit  breitem  dunkeln  Ring.  3,5—4  mm.  Verbreitet,  nicht 
häufig. 

Notiphila  riparia  Meig. 

Fühler  ganz  hellbraun  oder  rötlichbraun,  höchstens  das  Endglied 
an  der  Spitze  etwas  verdunkelt;  Borste  schwarzbraun  mit  12 — 15 
Fiederhaaren.  Taster  gelbbraun.  Stirn  und  Thoraxrücken  nebst 
Scutellum  dicht  gelbgrau  bestäubt,  Untergesicht  gegen  den  Mund- 
rand heller  grau.  Pleuren  und  Mesophragma  hell  staubgrau,  zwischen 
Schulter  und  Flügelwurzel  ein  zuweilen  undeutlicher  dunkelbrauner 
Längswisch.  Hinterleib  hell  schiefergrau  mit  dunkelbraunen  Borsten- 
wurzelpunkten,  die  mittleren  Segmente  mit  je  4  getrennten  dunkel- 
braunen Vorderrandflecken,  auf  dem  letzten  Segment  nur  die  mitt- 
leren deutlich.  Flügel  gelblichbraun  getrübt  mit  hellbraunen  Adern. 
Schenkel  schwarz,  grau  bestäubt.  Knie,  Schienen  und  Tarsen  hell- 
braun oder  die  Schienen  mit  dunklem  Ring.  3,5 — 5  mm.  Größte 
deutsche  Art.     Überall  häufig. 

Notiphila  aqiiatica  Becker. 
Fühler  rötlich,  Endglied  kaum  etwas  dunkler;  Borste  mit 
10—11  Fiederhaaren.  Körper  in  ganzer  Ausdehnung  gelbgrau 
bestäubt,  die  3  letzten  Hinterleibssegmente  mit  je  4  getrennten 
braunen  Flecken.  Flügel  kräftig  gelbbraun.  Beine  schwarz,  Knie, 
die  äußersten  Wurzeln  und  Spitzen  der  Schienen  und  die  Hinter- 
tarsen  rostgelb.     4,25  mm.     Schlesien,  Polen. 

Notiphila  flaveola  Meig. 
Basalglieder  der  Fühler  gelb,  Endglied  braun.  Körper  hell 
braungelb,  Thorax  mit  3  dunkelbraunen  Längsstriemen,  Scheitel 
mit  dunkelbraunem  Fleck.  Hinterleib  mit  undeutlichen  braunen 
Rückenflecken.  Plügel  blaß  gelblich  mit  hellen  Adern.  Beine 
gelb  mit  dunkeln  Tarsenspitzen.     3  mm.     Sehr  selten. 

Notiphila  posticata  Meig. 
Fühler  und  Untergesicht  hellgelb.     Stirn  grau,   vorn  jederseits 
mit  einem  gelben  Punkt.   Thorax  grau  mit  2  undeutlichen  braunen 


262  K.  Grünberg, 

Striemen.  Die  3  vorderen  Hinterleibssegmente  bleigrau,  die  beiden 
letzten  glänzend  schwarz.  Flügel  glashell.  Beine  hellgelb.  2,5  mm. 
Seit  Meigen  nicht  wieder  beobachtet. 

Zweifelhafte  Art:   Notiphüa  coeruleifrons  Res. 

Trimerina  Macq. 

Schlanke,  schwarze,  äußerst  kurz  beborstete,  fast  nackt  er- 
scheinende Art.  Augen  sehr  groß  (Fig.  298).  Stirn  vorn  verengt,  Unter- 
gesicht schmal,  kaum  \'^  der  Kopfbreite  einnehmend,  senkrecht. 
Backen  sehr  schmal,  am  Mundrand  nur  eine  stärkere  einwärts  ge- 
kehrte Borste  und  einzelne  kleine  Nebenborsten.  Scheitel-  und 
Stirnborsten  (Fig.  298)  ziemlich  kurz,  2  Orbitalborsten.  Fühler 
verhältnismäßig  groß,  2.  Glied  mit  Endborste,  Endglied  doppelt  so 
lang  wie  das  2.,  oben  flach  konkav;  Borste  mit  7—8  Fiederhaaren. 
Taster  wie  bei  Notiphüa.  Thorax  etwas  breiter  als  lang  (Fig.  299), 
mäßig  gewölbt;  Borsten  ziemlich  schwach,  1  Humeral-,  2  Notopleural-, 
1  Supraalar-,  1  Intraalar-,  1  Mesopleuralborste;  Scutellum  flach,  so 
lang  wie  breit,  trapezförmig,  mit  4  Borsten.  Hinterleib  elliptisch, 
flach,  mit  scharfem  Seitenrand,  2.-4.  Segment  auffallend  groß,  1.  und 
5.  Segment  sehr  klein,  daher  scheinbar  Sgliedrig.    Flügel  (Fig.  300) 


Fig.  299.      Trir, 

Fig.  298.     Trimerina  ni-         nigella  (Meig.),    Thorax-  Fig.    300.       Trimerina 

gella  (Meig.),  Kopi  beborstung.  nigella   (Meig.),    Flügel. 

wenig  länger  als  der  Hinterleib,  C  bis  zur  M  reichend,  vordere 
Querader  der  Mündung  von  R^  gegenüber,  hintere  hinter  der  Flügel- 
mitte; Cu  den  Rand  nicht  erreichend.  Randdorn  sehr  klein.  Beine 
ganz  ohne  längere  Borsten.  Fliegen  an  Sümpfen,  auf  Wasserpflanzen. 
Einzige  deutsche  Art: 

Trimerina  nigella  (Meig). 
Ganz  schwarz,  etwas  glänzend.  Stirn  stärker  glänzend  mi* 
mattem,  mit  der  Spitze  bis  zu  den  Fühlern  reichendem  Scheitel - 
dreieck.  Untergesicht  weißgrau  bestäubt.  1.  und  2.  Fühlerglied 
gelbbraun,  Endglied  mit  Ausnahme  der  Wurzel  schwarzbraun;  Borste 
schwarz  mit  7—8  Fiederhaaren.  Flügel  leicht  grau  getrübt,  an  der 
hinteren  Querader  ein  unscharfer  brauner  Fleck.  Schwinger  weiß- 
Beine  hell  gelbbraun,  Schienen  und  Tarsen  der  Vorderbeine  schwarz- 
braun.    2,5—3  mm.     Selten.    Entwicklung  unbekannt. 

Cnestrum  Becker. 

Plumpe,    glänzend    schwarze,    behaarte,    stark    punktierte    und 
genarbte  Art.  Form  und  Beborstung  des  Kopfes  wesentlich  wie  bei 


Diptera,  Zweiflügler. 


263 


Trimerina,  Augen  kleiner,  Backen  breiter  (Fig.  301),  Epipharynx  weit 
vorstehend.  Thorax  breiter  als  lang,  stark  gewölbt  und  punktiert, 
deutlich  behaart,  be- 
borstet wie  bei  Trime- 
rina. Scutellum  stark 
gewölbt.  Hinterleib 
sehr  stark  genarbt  mit 

rauher    Oberfläche, 
deutlich  behaart;  2.-4. 
Segment     stark      ent- 
wickelt wie  bei  Trime- 


Fig.  301.  Fig. 

Fig.  301  u.  302.     Cnestrum  lepidopes  Becker,  Kopf 
und  Flügel.    Nach  Becker. 


Cnestrum     lepi- 
dopes Becker, 
Mittelbein.  Nach 
Becker. 


rina,  aberstark  gewölbt,  die  Seitenränder  nicht  scharf;  2.  Segment  auf 
dem  Rücken  fast  doppelt  so  lang  wie  auf  der  Bauchseite,  wo  die 
Segmente  ebenfalls  stark  genarbt  sind.  Flügel  (Fig.  302)  länger  als 
bei  Trimeri7ia,  i?2+3  vor  der  Mündung  in  den  Vorderrand  deutlich 
gebogen,  hintere  Querader  wesentlich  näher  an  die  Wurzel  gerückt, 
schief  stehend  und  etwas  gebogen.  Beine  kräftig  und 
ziemlich  lang  behaart,  Mitteltarsen  des  $  mit  langen 
Bchuppenförmigen] Anhängen.  Entwicklung  unbekannt. 
Einzige  Art: 

Cnestrum  lepidopes  Becker. 
Schwarz,  metallisch  glänzend.    Fühler  schwarz- 
braun, Borste  mit  4—5  Fiederhaaren.     Stirn  bräun- 
lich bestäubt,   bronzefarbig  schimmernd,   das  an  der 
Spitze    abgestumpfte    trapezförmige    Scheiteldreieck 
und    die  Seitenränder  mehr  glänzend.     Untergesicht 
oben    glänzend    schwarz,    unten    gelblich    bestäubt. 
Behaarung  an  Thorax  und  Hinterleib  weißlich.  Flügel 
blaß  bräunlich.    Schwinger  schwarz.    Beine  glänzend 
schwarz,    mit   längerer   Behaarung   und   Beborstung, 
äußerste  Wurzel  und  Spitze  der  Schienen  sowie  die 
beiden    basalen  Tarsenglieder   rotgelb.     Mitteltarsen   an  der  Spitze 
des  1.— 4.  Gliedes  mit  einer  langen  abstehenden  Schuppe  (Fig.  303). 
2 — 2\/^  mm,  Flügel  2,5  mm.     Schlesien. 

Allotrichoma  Becker. 

Sehr   kleine   grau    bestäubte,    stark    beborstete    Arten.     Fühler 
kurz  und  breit,  2.  Glied  mit  Endborste,  Endglied  kurz  oval,  Borste 
an  der  Wurzel  verdickt,  mit  5 — 6 
Fiederhaaren.   Untergesicht  über 
dem  Mundrand  mit  einem  breiten 
Höcker  (Fig.  304),  Backen  ziem- 
lich breit,  Epipharynx  meist  vor- 
stehend.      Kopfborsten    kräftig, 
innere    und  äußere  Vertikal-,    2 
Postvertikal-,  2  Ocellar-,  2  Orbi- 
talborsten, die  innere  rückwärts, 
die  äußere  vorwärts  geneigt.  Über    Fig.  30-5.  AiiotHckoma 
dem  Mundrand  3  stärkere  Borsten,    /a/^ra/^  (Lw.),  Thorax- 
Thorax    abgerundet   quadratisch,  beborstung. 
mäßig  gewölbt;  Akroslichalbörst- 
chen    auf  der  Rückenmitte   in  6   deutlichen  gleichmäßig    abstehen- 
den Längsreihen  geordnet  (Fig.  305);    stärkere  Borsten  jederseits: 


Fig.  304.  Allo- 
late- 
rale (Lw.),  Kopf. 


264 


K.  Grünberg, 


1  Humeral-,  1  Präsutural-,  2  Notopleural-,  1  Supraalar-,  1  Intraalar-, 
1  Dorsocentral-  oder  Präscutellarborste;  auf  den  Pleuren  2  Mesopleural-, 
2  Sternopleuralborsten.  Scutellum  abgerundet, 
mit  4  Borsten.  Hinterleib  schmal  elliptisch,  spitz, 
scheinbar  nur  3gliedrig,  4.  und  5.  Segment 
beim  ^  ganz  versteckt;  Hypopygium  des  cj'  deut- 
lich vorstehend,  gestielt  und  am  Ende  verdickt, 
Fig.  306.  Allotrichoma  mit  langen  seitlichen  Anhängen  (Fig.  807  u.  308). 
laterale  (Lw.),  Flügel.  Flügel  (Fig.  306)  ohne  Randdorn,  vordere  Quer- 
ader dicht  an  der  Wurzel,  kurz  vor  der  Mün- 
dung von  R^.  Beine  an  Schenkeln  und  Schienen  mit  längeren 
Wimperborsten.     Entwicklung  unbekannt.     2  deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 
Hypopygialanhänge    des    J    keulenförmig,    mit   mehreren   längeren 
Borsten.  A.  laterale. 

Hypopygialanhänge  des  J  dünn  stabförmig,  spitz.       A.  trispinum. 

Allotrichoma  laterale  (Lw.). 
Dicht  grau  bestäubt,  Stirn  und  Thoraxrücken  graubraun,  Unter- 
gesicht ähnlich,  etwas  heller.  Fühler  schwarzbraun,  2.  Glied  oben 
weiß  bestäubt;  Borste  mit  5—6  Fiederhaaren.  Taster  dunkelbraun. 
Thorax  häufig  mit  unscharfer  brauner  Mittelstrieme.  Scutellum 
und  Hinterleibsrücken  hell  bräunlichgrau,  heller  als  der  Thorax, 
Backen,  Pleuren  und  Seitenränder  des  Hinterleibs  hell  schiefergrau. 
Hypopygialanhänge  des  $  gekrümmt  und  keulenförmig  verdickt 
(Fig.  307),  am  Ende  mit  mehreren  längeren  Borsten.  Flügel  leicht 
grau  getrübt  mit  braunen  Adern. 
Schwinger  gelblichweiß.  Beine  schwarz, 
grau  bestäubt,  Tarsen  der  Vorder-  und 
Mittelbeine  in  größerer  Ausdehnung 
gelblichbraun.  1,5 — 2  mm.  In  Deutsch- 
land   nur   aus  Schlesien  bekannt. 


Fig.  307.  Fig.  308. 

Fig.  307    u.    308.      Allotrichoma 

laterale     (Lw.)     und     trispinum 

Becker,    Genitalauhänge    des    (^. 

Nach  Becker. 


Allotrichoma  trispinum  Becker. 
Stirn,  Untergesicht  und  Epipharynx 
gelbbräunlich,  bei  gewisser  Beleuchtung 
moosgrün  schimmernd.  Backen  grau. 
Fühler  schwarz,  2.  Glied  oben  grau 
bestäubt,  Borste  mit  5  Fiederhaaren.  Thorax  matt  gelblich  braun- 
grau, zuweilen  mit  dunklerer  Mittelstrieme.  Pleuren  grau.  Hinter- 
leib matt  graugrün,  schwach  glänzend ;  4.  Segment  so  lang  wie  das 
2.  und  3.  zusammen,  spitz  endigend.  Hypopygium  des  (^  sehr 
schwach  entwickelt,  die  stielförmige  Endigung  des  Hinterleibs  sehr 
kurz  und  nicht  sichtbar  hervortretend,  außer  einer  penisartigen 
Spitze  und  einigen  Borsten  nur  die  stark  gekrümmten,  dünnen 
und  spitzen  seitlichen  Anhänge  sichtbar  (Fig.  308).  Beine  schwarz, 
Knie,  Wurzel  und  Spitze  der  Vorder-  und  Mittelschienen  gelb, 
Mittelschienen  innen  ganz  rotgelb,  außen  dunkel;  Tarsen  hell  rost- 
gelb, die  beiden  letzten  Glieder  schwarz.     2  mm.     Schlesien. 

Discomyza  Meig. 
Sehr  breite  plumpe,  glänzend  schwarze  Art.  Kopf  flach,  scheiben- 
förmig (Fig.  309),  besonders  auf  der  oberen  Hälfte  sehr  flach,  unten 


Diptera,  Zweiflügler. 


265 


dicker.  Untergesicht  gleichmäßig  flach  gewölbt  und  grob  gerunzelt, 
nur  die  mittlere  Partie  ziemlich  glatt.  Kopfborsten:  innere  und 
äußere  Vertikal-,  2  kleine  rückwärts  divergierende  Postvertikal-, 
2  Ocellar-,  1 — 2  Orbitalborsten,  die  2.  vordere  stets  sehr  klein. 
Augen  lang  oval,  Backen  '/\  der  Augenhöhe.  Fühler  klein,  2.  Glied 
mit  2  divergierenden  Endborsten.  Epipharynx  etwas  vorstehend, 
Taster  flach,  breit  schaufeiförmig.  Thorax  breiter  als  lang,  mäßig  ge- 
wölbt; Borsten  (Fig.  310):  1  Hanieral-,  2  Notopleural-,  2  Supraalar-, 
1  Intraalarborste ;  2  Mesopleural-,  1  Sternopleuralborste.  Scutellum 
groß,  flach,  halbkreisförmig,  mit  4  Borsten.  Hinterleib  flach,  breiter 
als  der  Thorax,  fast  kreisförmig,  ßgliedrig,  1.  und  6.  Segment  kurz, 


Fig.  S09.     Discomyza 
tncurva  (Fall.),  Kopf. 


Fig.    310.      Discomyza 

incurva    (Fall), 

Thoraxbebor.sUiug. 


Fig.   311.     Discomyza    incurva 
(Fall.),  Flügel. 


2.-5.  von  gleicher  Breite.  Flügel  breit  und  kurz  (Fig.  311),  den 
Hinterleib  kaum  überragend,  ohne  .Randdorn,  Randader  kräftig,  i?, 
ziemlich  kurz,  vordere  Querader  nahe  an  die  Wurzel  gerückt,  der 
Mündung  von  R^  gegenüber.  Beine  gedrungen  und  kräftig.  Fliegen 
schon  zeitig  im  Frühjahr  an  Gewässern  im  Gras  oder  an  dürren 
Pflanzenstengeln. 

Die  Larven  fand  von  Bergenstamm  im  Gehäuse  einer  ver- 
westen Weinbergschnecke  in  der  durch  die  Verwesung  entstandenen 
braunen  jaucheartigen  Flüssigkeit.  Larve  erwachsen  6  mm  lang, 
gelblich,  glatt,  lang  oval,  undeutlich  segmentiert. 
Vorderende  verjüngt,  mit  schwarzen  Mundhaken 
und  seitlichen  spitzen  schwarzbraunen  hornigen 
Vorderstigmen.  Dorsal  vom  Vorderende  bis  zum 
4.  Segment  reichend  eine  muldenförmige  Vertiefung. 
Seitenränder  mit  warzenartigen  abwechselnd  klei- 
neren und  größeren  kurz  schwarzgedornten  Höcker- 
chen, die  kleineren  spitzer  und  länger  gedornt. 
Endsegment  verschmälert  und  aufgerichtet,  mit 
2  gabelartig  divergierenden  spitzen  Stigmen- 
trägern. Von  hinten  gesehen  erscheint  das  Hin- 
terleibsende eingedrückt,  mit  erhabenem,  sym- 
metrisch kurz  gedörneltem  Rande,  der  sich  oben    F'g-  ^'2.   Discomyza 

•i    j  Oi-  i   -.  1  ■     j    i  tncurva  (Fall.), 

mit  den  Stigmentragern   verbindet.  Puppe  y^^  o^en.  Der 

Puppe     (Fig.    312)     im    Umriß    der    Larve       g^run^^tn'*' ^Nach 
ähnlich,  braun,  die  Seitendörnchen  und  das  auf-    ^ßerg'enstamin. 
gerichtete  Hinterleibsende  schwarz.     Der  bei  der 
Larve   muldenförmig  vertiefte  vordere  Teil   bildet   den   beim  Aus- 
schlüpfen abspringenden  Deckel. 


266 


K.  Grünberg, 


Discomyza  incurva  (Fall). 
Glänzend  schwarz,  der  ganze  Körper  dicht  punktiert.  Fühler 
tief  schwarzbraun  mit  hellbrauner  Wurzel,  Endglied  auf  der  Innen- 
seite am  Unterrande  ebenfalls  heller;  Borste  mit  7  Fiederhaaren. 
Taster  braun.  Flügel  schwärzlichgrau  getrübt  mit  breitem  schwarz- 
braunem Vorderrandsaum  und  ebensolchem  Fleck  an  der  hinteren 
Querader  (Fig.  311).  Beine  schwarz,  Mittel-  und  Hintertarsen 
braungelb  mit  schwarzem  Endglied,  die  Mitteltarsen  aber  zuweilen 
dunkler.     3 — 3,5  mm.     Verbreitet,  aber  selten. 


Ilythea  Halid. 

Kleine  schwarzbraune  Art  mit  gefleckten  Flügeln.  Untergesicht 
gewölbt,  unter  den  Fühlern  mit  einem  deutlichen  spitzen  Höcker 
(Fig.  313),  untere  Partie  senkrecht,  Backen  7«  der  Augenhöhe.  Augen 
Ifurz  oval.  Kopfborsten  kräftig:  innere  und  äußere  Vertikal-,  Ocellar- 
und  2  Orbitalborsten.  Fühler  hoch  am  Kopf  eingefügt,^  daher  die 
Stirn    sehr   kurz:    2.    Glied     mit    Endborste    und    einer   dünneren 


Fig.    313.     Ilythea         Fig.  314.     Ilythea  spilota 
spilota  (Curt.),  Kopf.       (Curt.),  Thoraxbeborstung. 


Fig.     316.       Ilythea     spilota 
(Curt.),  Flügel. 


Rückenborste,  Endglied  kurz  oval,  Wangen  mit  3  kräftigen  ein- 
wärts gekehrten,  bis  zur  halben  Gesichtshöhe  aufsteigenden  Borsten. 
Epipharynx  nicht  vorstehend.  Thorax  kaum  so  lang  wie  breit; 
Borsten  jederseits  (Fig.  314):  1  Präsutural-,  2  Notopleural-,  2  Dorso- 
central-,  2  Intraalar-,  1  Supraalar-,  1  Präscutellarborste;  zwischen  den 
großen  äußeren  Dorsocentralborsten  2  Reihen  kleinerer  innerer; 
auf  den  Pleuren  2  Mesopleural-,  1  Stemopleuralborste;  Scutellum 
halbkreisförmig,  mit  4  Borsten.  Hinterleib  ögliedrig.  Flügel  ge- 
fleckt (Fig.  315).  Vordere  Querader  dicht  an  der  Wurzel,  vor  der 
Mündung  von  R\.  Randader  bis  zu  M  reichend.  Beine  ohne  be- 
sondere Merkmale.  Entwicklung  unbekannt. 
Einzige  Art: 

Ilythea  spilota  (Curt.). 
Schwarzbraun,  etwas  glänzend  mit  dunkel  graubrauner  Bestäu- 
bung. Fühler  schwärzlich,  Borste  mit  6—8  Fiederhaaren.  Flügel 
(Fig.  315)  leicht  grau  getrübt  mit  dunkelbraunen  Flecken;  zwischen 
C  und  /e2-f3  5—6  Flecke,  der  1.  unter  der  Mündung  von  7?,; 
unter  7^2 -|- 3  3  größere,  unter  i?4+5  4  kleinere  unregelmäßige  Flecke, 
je  1  Fleck  in  der  hinteren  Basalzelle  und  hinter  Cu\  hintere  Quer- 
ader fleckenartig  braun  gesäumt.  Beine  schwarzbraun.  Knie  und 
Tarsenwurzeln  etwas  heller,  Hintertarsen  in  größerer  Ausdehnung 
bellbraun.     2  mm.     Verbreitet,  nicht  selten. 


Diptera,  Zweiflügler. 


267 


Athyroglossa  Lw. 

Kleine,  glänzend  schwarze,  fast  nackte  Art.  Stirn  breit,  Unter- 
gesicht unter  den  Fühlern  leicht  ausgehöhlt,  auf  der  Mitte  einen 
breiten  buckeiförmigen  Höcker  bildend  (Fig.  316), 
gegen  den  Mundrand  zurückweichend,  Mundöffnung 
klein.  Epipharynx  breit,  gewölbt,  weit  vorstehend. 
Augen  groß,  oval.  Backen  ^/^  der  Augenhöhe.  Kopf- 
borsten ziemlich  kurz,  innere  und  äußere  Vertikal-, 
Postvertikal-,  Ocellar-  und  2  Orbitalborsten.  Wangen 
mit  etwa  3  ziemlich  schwachen,  bis  zur  halben  Ge- 
sichtshöhe  aufsteigenden  Borsten.  2.  Fühlerglied  mit 
starker  Endborste  und  schwächerer  aufgerichteter 
Borste,  Endglied  oval.  Thorax  kaum  breiter  als  lang, 
Borsten  schwach,  Zahl  und  Anordnung  wie  bei 
Trimerina.  Pleuren  ohne  stärkere  Borsten.  Hinter- 
leib ögliedrig,  oval,  flach.  Flügel  schmal,  ohne  Randdorn,  Adern 
sehr  gerade  verlaufend,  vordere  Querader  kaum  etwas  einwärts 
von  der  Mündung  von  R^.  Beine  ohne  besondere  Merkmale.  Ent- 
wicklung unbekannt. 

Einzige  deutsche  Art: 

Arthyroglossa  glabra  (Meig.). 
Glänzend  schwarz,  Körper  punktiert  und  sehr  kurz  behaart, 
Scutellum  etwas  gröber  punktiert  als  der  Thorax.  Fühlerborste 
mit  4—5  Fiederhaaren.  Flügel  leicht  grau  getrübt.  Vordere  Meta- 
tarsen  weißlich,  Mittel-  und  Hintertarsen  weißlich  mit  schwarzer 
Spitze.     3  mm.     Verbreitet. 


Fig.  316.     Athy. 

roglossa     glabra 

(^Meig.),  Kopf. 


Ephygrobia  Seh  in. 

Kleine  schwarze,  metallisch  grün  oder  bläulich  glänzende  Arten. 

Untergesicht  senkrecht,  ganz  flach  gewölbt  (Fig.  317),  Backen  sehr 
schmal,  kaum  ' /g  der  Augenhöhe. 
2.  Fühlerglied  mit  kräftiger, 
bis  zur  Spitze  des  ovalen  End- 
gliedes reichender,  dornartiger 
Endborste.  Kopfborsten  kräf- 
tig: innere  und  äußere  Vertikal-, 
Ocellar-  und  2  dicht  neben- 
einander stehende  Orbital- 
borsten; vorn  über  dem  Mund- 

Fig.  317.  Ephygrobia    rand  eine  starke  Knebelborste, 

«//•r«/»(Perr.),Kopf.     ^^^^   ^^^^^   ^^^    gj^j^g   g^j^^^: 

chere  Borsten  an  den  Backen. 
Epipharynx  kaum  vorstehend.  Thorax  abgerundet  quadratisch, 
mäßig  gewölbt,  Borsten  kräftig  (Fig.  318):  1  Humeral-,  1  Präsutural-, 
2  Notopleural-,  1  Supraalar-,  1  Intraalar-,  2  hintere  Dorsocentral- 
borsten  (Präscutellarborsten) ;  2  Mesopleural-,  I  Sternoplenralborste. 
Hinterleib  langoval,  ögliedrig.  Flügel  lang  und  schmal.  Randdorn 
an  der  Mündung  von  i?j  vorhanden,  vordere  Querader  dicht  an  der 
Wurzel,  etwas  vor  der  Mündung  von  /?,,  hintere  auf  der  Flügel- 
mitte. Beine  ohne  besondere  Merkmale.  Fliegen  am  Rande  stehender 
Gewässer  im  Grase.  Entwicklung  unbekannt.  7  deutsche  Arten 
(1  in  Salinen). 


Fig.  318.  Ephygrobia 

apicalis  (Perr.), 

Thoraxbeborstung. 


268  K.  Grünberg, 

Artenübersicht. 

1.  Flügel  ungefleckt.  2. 

—  Flügel  braun  gefleckt.  5. 

2.  Fühler  vorwiegend  gelb.  3. 

—  Fühler  schwarz.  4. 

3.  Schienen  und  Tarsen  aller  Beine  gelb.  Eph.  compta. 

—  Schienen  und  Tarsen  der  Vorderbeine  schwarz  oder  schwarz- 
braun. Eph.  nitidula. 

4.  Untergesicht  unbestäubt,  glänzend.  Eph.  polita. 

—  Untergesicht  grau  bestäubt.  Eph.  nigritella. 

5.  Nur  die  Flügelspitze  gefleckt.  Eph.  apicalis. 

—  Die  hintere  Querader  gefleckt.  Eph.  leucostoma. 

—  Beide  Queradern  und  die  Spitze  von  J?4-\-5  gefleckt. 

Eph.  marginella. 

Ephygrobia  compta  (Meig.). 
Glänzend  schwarzgrün  oder  bläulich,  Untergesicht  leicht  grau 
bestäubt.  Fühler  braungelb.  Endglied  oben  dunkler.  Borste 
schwarz  mit  7  —  8  PMederhaaren.  Flügel  gelblichgrau  getrübt  mit 
gelben  Adern.  Hüften  und  Schenkel  schwarz.  Knie,  Schienen  und 
Tarsen  aller  Beine  gelb.      3  mm.     Ganz  Europa,  häufig. 

Ephygrobia  nitidnla  (Fall.). 
Unterscheidet   sich    von   compta    nur  durch   die  ganz  schwarzen 
oder  schwarzbraunen  Vorderbeine.     In  ganz  Europa  gemein. 

Ephygrobia  polita  (Macq.). 
Glänzend  schwarzgrün,  Untergesicht  unbestäubt,  stark  glänzend. 
Fühler   schwarz,   Borste   weitläufig   gefiedert,    mit   6    Hederhaaren. 
Flügel  grau  getrübt  mit  blassen  Adern.    Beine  schwarz,  Mittel-  und 
Hintertarsen  hellbraun  oder  gelblich.     2 — 3  mm.     Ganz  Europa. 

Ephygrobia  nigritella  (Stenh.). 
Glänzend  schwarz.   Untergesicht  grau  bestäubt.  Fühler  schwarz- 
braun, Borste  mit  5—6  Fiederhaaren.    Flügel  bräunlich  getrübt  mit 
dunkelbraunen    Adern.      Beine    schwarz    mit    hellbraunen    Tarsen. 
1,5—2  mm.     Weit  verbreitet. 

Ephygrobia  apioalis  (Perris). 
Glänzend  schwarzgrün.  Untergesicht  leicht  grau  bestäubt. 
Fühler  gelb,  Endglied  oben  und  an  der  Spitze  schwarzbraun,  Borste 
schwarz  mit  6—7  Fiederhaaren.  Flügel  gelblich  grau  getrübt  mit 
gelben  Adern,  an  der  Spitze  ein  unscharfer  dunkelbrauner  Fleck. 
Hüften  und  Schenkel  sowie  die  Vorderschienen  auf  der  Mitte  glän- 
zend schwarz.  Knie,  Wurzel  und  Spitze  der  Vorderschienen, 
Schienen  und  Tarsen  der  Mittel-  und  Hinterbeine  braungelb,  Vorder- 
tarsen  braun  bis  schwarzbraun.   3  mm.    Verbreitet,  aber  nicht  häufig, 

Ephygrobia  leucostoma  (Meig.). 
Glänzend  schwarzgrün.  Stirn  über  den  P'ühlern  und  Unter- 
gesicht weißlich  bestäubt.  2.  Fühlerglied  gelb,  Endglied  dunkler, 
Borste  schwarzbraun  mit  6—7  Fiederhaaren.  Flügel  grau  getrübt. 
Adern  braun,  hintere  Querader  schwarz,  in  einem  scharfen  schwarz- 
braunen Fleck.     Beine  ganz  gelb.     2,5  mm.     Weit  verbreitet. 


Diptera,  Zweiflügler. 


269 


Fig.    319.       Claiiopa 
//:/OTösa  (Fall.),  Kopf. 


Fig.     320.       Clasiopa    f>lu- 

mosa  (Fall.),    Thoraxbebor- 

stung. 


Ephygrobia  marginella  (Fall.). 
Glänzend  schwarz,  Hinterleib  schwarzgrün.  Untergesicht  weiß- 
grau  bestäubt.  Fühler  braun,  Borste  schwarzbraun  mit  6  Fieder- 
haaren. Flügel  schwach  gelblichbraun  getrübt,  an  beiden  Quer- 
adern und  an  der  Spitze  von  R^A^h  ein  scharfer  brauner  Fleck. 
Beine  schwarz.  Schienen  bräunlich.  Spitze  der  Hinterschienen  gelb, 
Tarsen  gelb  mit  schwarzem  Endglied.     2  mm. 

Clasiopa  Stenh. 
Kleine,  zum  Teil  sehr  kleine,  schwarze,  meist  etwas  glänzende, 
grau  oder  graubraun  bestäubte  Arten.     Untergesicht  glatt,  flach  ge- 
wölbt oder  mit  deutlichem  Mittelhöcker,  mit  1  oder  2  Reihen  Seiten- 
borsten, auf  der  oberen  Hälfte  meist  deutlich  gekielt.     Backen  von 
verschiedener  Breite,   mit  _ 

1  stärkeren  Borste.  Kopf- 
borsten kräftig  (Fig.  319: 
äußere  und  innere  Vertikal-, 

2  nach  vorn  divergierende 
Postvertikal-,  Ocellar-  und 

2  Orbitalborsten,  die 
äußere  rückwärts,  die  in- 
nere vorwärts  gerichtet. 
Fühler  ziemlich  kurz, 
2.  Glied  mit  deutlicher 
vorwärts  gebogener  End- 
borste und  2  kleineren 
aufrechten  Borsten,  Endglied  kurzoval,  breit.  Thorax  etwas  länger 
als  breit,  Borsten  kräftig  (Fig.  320):  1  Humeral-,  1  Präsutural-, 
2  Notopleural-,  3  Supraalar-,  1  Intraalar-,  1  Dorsocentral-,  2  Prä- 
scutellarborsten;  2  Mesopleural-,  1  Sternopleuralborste.  Hinterleib 
beim  (j"  mit  5,  beim  $  mit  6  Segmenten,  beim  J  das  5.  etwas 
länger  als  das  4.  Flügel  ziemlich  lang  und  schmal,  C  bis  zu  M 
reichend,  Basalabschnitt  zwischen  Wurzel  und  R^  mit  gleichmäßig 
feinen  Wimjierborsten  besetzt,  an  der  Mündung  von  R^  gewöhnlich 
eine  etwas  stärkere  Randborste;  das  Längenverhältnis  zwischen  den 
beiden  folgenden  Costalabschnitten,  also  R\. — ^2+3  und  i?2  +  3  bis 
^4_j_5  verschieden  und  daher  systematisch  wichtig;  vordere  Quer- 
ader etwas  vor  der  Mündung  von  .^i.  Fliegen  an  Sumpfräiidern, 
zusammen  mit  anderen  Ephydriden-Arten  und  wegen  ihrer  Klein- 
heit leicht  zu  übersehen.  Entwicklung  unbekannt. 
13  deutsche  Arten. 

A  rtenübersicht. 

1.  Seitenborsten  des  Untergesichts  in  1  Reihe.  2. 

—  Seitenborsten  des  Untergesichts  in  2  Reihen.  9. 

2.  Untergesicht  ganz  flach  oder  gleichmäßig  flach  gewölbt,  ohne 
Höcker  oder  Knickung  auf  der  Mitte.  3. 

—  Untergesicht   mit   zuweilen   schwachem   aber  stets  deutlichen 
Mittelhöcker  oder  auf  der  Mitte  geknickt.  6. 

3.  Fühler  ganz  rotgelb.  4. 

—  Fühler  ganz  oder  teilweise  schwarz.  5. 

4.  Untergesicht  lebhaft  goldgelb.  Cl.  aiirifacies. 

—  Untei-gesicht  weißgrau.  Cl.  auriviUii. 


270  K.  Grünberg, 

5.  Untergesicht  silberweiß.  CI.  albifrons. 

—  Untergesicht  dunkelgrau,  Stirn  matt  schwarz.     Cl.  glabricula. 

—  Untergesicht  und  Stirn  braun.  Cl.  plumosa. 

6.  Fühler  rotgelb,  oben  verdunkelt,  Stirn  oben  graubraun,  unten 
rostbraun.  CI.  obsciirella. 

—  Fühler  ganz  oder  vorwiegend  schwarz.  7. 

7.  Flügel  milchweiß  getrübt,  Gesichtshöcker  sehr  schwach. 

Cl.  nivea. 

—  Flügel  grau  oder  braun  getrübt.  8. 

8.  Flügel  grau,  Untergesicht  höckerartig  gerundet,  grau. 

Cl.  caiceata. 

—  Flügel  braun  getrübt,  Untergesicht  deutlich  geknickt,  schwarz- 
grau. Cl.  piilicaria. 

9.  Fühler  ganz  schwarz.  Cl.  glauceila. 

—  Fühler  ganz  oder  teilweise  rotgelb.  10. 

10.  2.  Costalabschnitt   kaum   länger  als   der  3.,  Untergesicht  mit 
4  starken  inneren  und  3 — 4  schwachen  äußeren  Seitenborsten. 

Cl.  duplosetosa. 

—  2.  Costalabschnitt  merklich  länger  als  der  3.  11. 

11.  Fühler  ganz  rotgelb,  Flügel  grau,    schwach  weißlich  gefärbt. 

Cl.  xanthocera. 

—  Fühlerendglied  braun,  Flügel  stark  milchig  gefärbt. 

Cl.  niveipennis. 
Clasiopa  aurlfacies  Strobl. 
Schwarzgrün  glänzend,  schiefergrau  bestäubt.  Stirn  und  Unter- 
gesicht des  ^  lebhaft  goldgelb,  letzteres  leicht  gewölbt,  mit  2  stär- 
keren Seitenborsten.  Fühler  ganz  hell  rötlichgelb.  Borste  schwarz, 
mit  5  Fiederhaaren.  4.  und  5.  Hinterleibssegment  gleich  lang, 
etwas  länger  als  das  3.  Flügel  hell  mit  blassen  Adern.  2.  Ab- 
schnitt von  Cl'/, — lindes  3.  Schwinger  weißlichgelb.  Beine  schwarz, 
Wurzel  und  Spitze  der  Schienen  sowie  die  ganzen  Tarsen  braun- 
gelb.    2  mm.     Schlesien.     Steiermark. 

Clasiopa  aurivillii  Becker. 
Schwarz,  matt  graubrau  bestäubt.  Stirn  sehr  breit,  von  halber 
Kopfbreite,  mattgrau.  Untergesicht  ebenfalls  auffällig  breit,  weiß- 
grau, flach,  ohne  Höcker,  mit  2  Seitenborsten.  Backen  äußerst 
schmal,  linienföi'mig.  Fühler  rotgelb,  dicht  weißgrau  bestäubt,  ]. 
und  2.  Glied  etwas  dunkler;  Borste  mit  5  sehr  weitläufig  stehen- 
den Fiederhaaren.  Vordere  Thoraxhälfte  matt  gelbbraun  bis  grau- 
braun bestäubt,  hintere  Hälfte  und  Scutellum  schwärzlich,  etwas 
glänzend.  Hinterleib  metallisch  bräunlich  grün,  matt,  5.  Segment 
stark  glänzend;  3.  Segment  etwas  kürzer  als  das  2.,  4.  doppelt  so 
lang  wie  das  3.,  5.  1'/,  mal  länger  als  das  4.  Flügel  glashell,  etwas 
weißlich,  C  dick,  übrige  Adern  fein,  braun.  2.  Abschnitt  von  C 
doppelt  so  lang  wie  der  3.  Schwinger  weißlich.  Beine  schwarz, 
höchstens  die  Tarsenwurzeln  bräunlich.  2,5 — 2,75  mm.  Weit  ver- 
breitet; Deutschland:  Schlesien. 

Clasiopa  albifrons  (Meig.)  (palliditarsis  Becker). 
Untergesicht  breit,  ohne  Höcker,  fast  silberweiß,  mit  2  Seiten- 
borsten.    Fühler  schwarz,  2.  Glied  oben  weiß  bestäubt;  Borste  mit 
6   Fiederhaaren.     Thorax   matt,    dicht   gelblich   grüngrau    bestäubt. 
Hinterleib   glänzend    schwarzgrün,    Endsegment   glänzend    schwarz. 


Diptera,  Zweiflügler.  271 

4.  und  5.  Segment  beim  ^  einzeln  etwas  länger  als  das  3.  Flügel 
hell,  C  dick,  Wurzelabschnitt  lang  nnd  fein  gewirapert;  2.  Ab- 
schnitt von  C  l'/z  des  3.  Schenkel  und  Schienen  schwarz,  Tarsen 
rotgelb.     2  mm. 

Clasiopa  glabricula  (Fall). 
Schwarz,  etwas  metallgrün  glänzend,  düster  graubraun  bestäubt. 
Stirn  matt  schwärzlich.  Untergesicht  oben  mit  schwachem  Kiel, 
gleichmäßig  gerundet,  ohne  Höcker,  dunkelgrau  bestäubt.  Fühler 
schwarz,  Endglied  zuweilen  dunkelbraun;  Borste  mit  5  Fieder- 
haaren. Hinterleib  ziemlich  glänzend,  4.  Segment  beim  ^  l^/^  bis 
IV., mal  länger  als  das  3.,  5.  bedeutend  kürzer;  Längenverhältnis 
beim  $  ähnlich.  Flügel  bräunlich  getrübt,  Adern  hellbraun,  C  am 
Wurzelabschnitt  gleichmäßig  fein  gewimpert;  2.  Abschnitt  von  C 
kaum  länger  als  der  3.  Beine  schwarz,  Schienenspitzen  und  Tarsen 
außer  der  Spitze  rotgelb.     1,5  mm.     Selten. 

Clasiopa  phiraosa  (Fall.). 
Schwarz,  etwas  glänzend,  bräunlichgrau  bestäubt.  Bestäubung 
von  Stirn  und  Untergesicht  meist  ausgesprochen  braun.  Unter- 
gesicht ganz  flach,  ohne  Höcker  (Fig.  33  9).  Seitenborsten  in  einer 
Reihe.  Fühler  schwarz,  Endglied  an  der  Wurzel  mehr  oder  weniger 
ausgedehnt  braungelb;  Borste  schwarz,  mit  5  Fiederhaaren.  Thorax 
und  Scutellum  ziemliclj  dicht  grau  bestäubt,  Hinterleib  weniger 
dicht  bestäubt,  stärker  glänzend,  mit  schmalen  grauen  Hinterrand- 
säumen. Flügel  grau  getrübt  mit  hellbraunen  Adern.  2.  Abschnitt 
von  C  doppelt  so  lang  wie  der  3.  Schwinger  gelb.  Beine  schwarz 
mit  gelbbraunen  Tarsen.  3  mm.  Ganz  Deutschland,  besonders  im 
Herbst  an  hölzernen  Wehren. 

Clasiopa  obscurella  (Fall.), 
Schwarz,  graubraun  oder  düster  grau  bestäubt.  Stirn  oben 
dunkel  graubraun,  über  den  Fühlern  hell  rostbraun.  Untergesicht 
weißlichgrau  bestäubt,  auf  der  oberen  Hälfte  deutlich  kielförmig 
erhaben,  im  Profil  auf  der  Mitte  höckerartig  vortretend;  3  bis 
4  kräftige  Seitenborsten  in  einer  Reihe.  Wangen  rostgelb,  mit  einer 
Reihe  von  5 — 6  feinen  Börstchen,  Augenränder  weiß  bestäubt. 
Fühler  rostgelb,  oben  verdunkelt,  Borste  mit  5  Fiederliaaren. 
Flügel  leicht  graubraun  getrübt  mit  braunen  Adern.  C  dick,  schwarz, 
Wurzelabschnitt  gleichmäßig  gewimpert.  2.  Abschnitt  von  C  doppelt 
so  lang  wie  der  3.  Schwinger  weiß.  Beine  vorwiegend  schwarz, 
Schienenspitzen  und  Tarsen  braungelb,  Endglieder  dunkel.  1,5  bis 
2  mm.     Weit  verbreitet. 

Clasiopa  calceata  Meig. 
Glänzend  schwarz,  graubraun  bestäubt.  Stirn  auf  der  Mitte 
graubraun,  an  den  Seiten  schwärzlich.  Untergesicht  oben  mit  deut- 
lichem Kiel,  höckerartig  gerundet,  grau  bestäubt,  mit  2  starken 
und  einigen  schwachen  Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  Endglied 
braun.  4.  und  5.  Hinterleibssegment  gleichlang,  etwas  länger  als 
das  3.  Flügel  grau  getrübt  mit  dunkelbraunen  Adern.  C  am 
Wurzelabschnitt  gleichmäßig  gewimpert.  2.  Abschnitt  von  C  doppelt 
so  lang  wie  der  3.  Beine  Schwarzbraun,  Knie  und  Tarsen  gelb- 
braun, letztere  mit  dunkeln  Spitzen.     2,5 — 3  mm.     Verbreitet. 


272  K.  Grünberg, 

Clasiopa  pulicaria  Hai  id. 

Ähnlich  Cl.  glabricula,  etwas  größer,  weniger  glänzend,  dunkel 
graubraun  bestäubt.  Stirn  matt  schwarz,  Untergesicht  schwarzgrau 
bestäubt,  oben  mit  schärferem  Kiel  und  auf  der  Mitte  deutlich  ge- 
knickt. Fühler  schwarz,  Borste  mit  .ö  Fiederhaaren.  4.  und  5. 
Hinterleibssegnient  bei  J  und  $  fast  gleichlang.  Flügel  ziemlich 
stark  braun  getrübt  mit  schwarzbraunen  Adern,  C  an  der  Spitze 
des  Wurzelabschnitts  mit  2  längeren  Wimperborsten.  2.  Abschnitt 
von  C  IV4— 1V>  des  3.  Beine  schwarz.  Tarsen  rostbraun  oder  gelb- 
braun mit  dunkeln  Spitzen.     1,5—2,5  mm.    Verbreitet  und  gemein. 

Clasiopa  nivea  Becker. 
Stirn  bräunlich,  weißgrau  bestäubt,  Untergesicht  mit  kaum  an- 
gedeutetem Höcker,  ebenso  wie  die  Backen  weißgrau,  letztere  sehr 
breit,  ^3  der  Augenhöhe,  hinten  mit  1  Borste;  an  den  Wangen  2 
Borsten.  Fühler  schwarz,  2.  Glied  rotbraun,  weiß  bestäubt,  Borste 
mit  5  Fiederhaaren  Thorax  hell  aschgrau,  Rücken  bräunlich  be- 
stäubt. Hinterleib  aschgrau,  1. — 3.  Segment  auf  der  Mitte  gebräunt, 
beim  (^  deutlicher  als  beim  $,  außerdem  beim  J  auf  dem  3.  und 
4.  Segment  nahe  dem  Vorderrand  ein  isolierter  mattschwarzer  läng- 
licher Fleck,  das  5.  Segment  etwas  länger  als  das  4.  Flügel  milch- 
weiß gefärbt,  C  dunkel  und  sehr  dick,  der  Wurzelabschnitt  fein 
und  gleichmäßig  lang  bewimpert.  2.  Abschnitt  von  C  P/2  des  3. 
Beine  schwarz,  grau  bestäubt,  Metatarsen  braungelb.     Schlesien. 

Clasiopa  glaucella  Stenh. 
Schwarz.  Stirn,  Thoraxrücken  und  Scutellum  dicht  gelblich- 
grau, Untergesicht,  Pleuren  und  Hinterleib  weißlichgrau  bestäubt. 
Untergesicht  oben  gekielt,  auf  der  Mitte  deutlich  geknickt,  mit 
flachem  Mittelhöoker,  neben  dem  jederseits  auf  einer  warzenförmigen 
Erhöhung  eine  Borste  steht,  außerdem  4  Seitenborsten.  Fühler 
schwarz,  Borste  mit  5  —  7  Fiederhaaren.  Flügel  schwach  grau 
getrübt  mit  dunkelbraunen  Adern,  C  an  dem  Wurzelabchnitt  außer 
den  feinen  Wimperborsten  mit  3  stärkeren  Borsten.  2.  Abschnitt 
von  C  IV.2— 1^/4  des  3.  Beine  schwarz,  grau  bestäubt;  Hinter- 
schienen innen  dicht  vor  der  Spitze  mit  einer  schwach  gekrümmten 
Borste;  Tarsen  mehr  oder  weniger  ausgedehnt  braungelb.  2,5  bis 
3  mm.     Weit  verbreitet.     Deutschland:  Schlesien. 

Clasiopa  duplosetosa  Becker. 
Stirn  graubraun.  Untergesicht  grau  mit  flachem  runden  Höcker 
auf  der  unteren  Hälfte.  Seitenborsten  in  2  Reihen:  in  der  inneren 
Reihe  4  stärkere,  in  der  äußeren  neben  den  Wangen  3—4  feine 
Borsten.  Backen  schmal,  mit  1  Borste.  Fühler  rötlich,  Endglied 
zuweilen  oben  braun;  Borste  mit  5  Fiederhaaren.  Thoraxrücken 
dunkel  graubraun,  schwach  glänzend.  Hinterleib  matt  graugrün, 
Endsegment  kaum  etwas  glänzend,  alle  Segmente  annähernd  gleich - 
lang.  Flügel  hell,  C  dick,  Wurzelabschnitt  fein  bewimpert.  2. 
Absei  nitt  kaum  länger  als  der  3.  Schenkel  und  Schienen  schwarz- 
braun. Knie,  Wurzel  und  Spitze  der  Schienen  sowie  die  ersten 
Tarsenglieder  rostgelb.     1,75—2  mm.     Schlesien. 

Clasiopa  xanthocera  Lw. 

Schwarz.  Stirn,  Thoraxrücken,  Scutellum  dicht  gelblich  grau- 
braun,   Pleuren    und    Hinterleib    hellgrau    bestäubt.      Untergesicht 


Dii)tor;i.  Zweiflügler.  27;i 

gplligrau,  oben  gekielt,  auf  der  Mitte  geknickt,  öeitenborsten  in  2 
Reihen:  3  innere,  davon  die  obere  und  untere  kräftig,  die  mittlere 
schwach,  und  3 — 4  schwächere  äußere.  Fühler  lebhaft  rötlichgelh, 
Borste  schwarz  mit  5  Fiederhaaren.  5.  Ilinterleibssegment  etwas 
länger  als  das  3.  und  4.  Flügel  leicht  grau  getrübt,  etwas  weißlich 
mit  hellen  Adern,  C  wie  bei  glancella.  2.  Abschnitt  von  C  1'/., 
des  3.  Schenkel  schwarz,  grau  bestäubt;  Knie  braungelb,  Schienen 
ebenso  mit  brauner  Mittelbinde,  Tarsen  mit  dunkeln  Sj)itzen. 
1,5 — 2  mm.     Nicht  selten. 

Clasiopa  niveipeniiis  Becker. 

Nächst  verwandt  mit  CI.  xantkocera.  Stirn  schmutzig  braungrau, 
Untergesicht  weißgrau  mit  schwaclier  Knickung  auf  der  Mitte  und 
2  Reihen  Seitenborsten:  3  innere,  die  beiden  oberen  einwärts,  die 
untere  aufwärts  gekehrt  und  3 — 4  sehr  schwache  äußere  neben  den 
Wangen.  Backen  schmal,  \'^  der  Augenhöhe.  1.  und  2.  Fühler- 
glied rotgelb,  Endglied  braun;  Borste  mit  6  L'iederhaaren.  Thorax 
und  Hinterleib  hell  weißgrau,  Thoraxrücken  gelbgrau  bestäubt. 
Flügel  stark  milchig  getrübt,  C  dick,  gelbbraun,  Wurzelabschnitt 
fein  bewimpert  mit  einigen  längeren  Börstchen,  2.  Abschnitt  wenig 
länger  als  der  3.  Hüften  und  Schenkel  schwarzbraun,  grau  be- 
stäubt. Knie,  Schienen  und  Tarsen  rotgelb,  Endglieder  braun,  Hinter- 
schienen mit  breiter  dunkler  Binde.     2  mm.     Sohlesien. 

Philotelma  Becker  (Pseudoscatella  Becker). 

Kleine,  plumpe,  glänzend  schwarze  Art.  Kopfbildung  wie  bei 
Caenia  (vgl.  S.  297).  Untergesicht  gewölbt,  mit  Seitenborsten  in  schräg 
abwärts  ziehender  Reihe.  Mundrand  mit  einem  Kranz  abwärts  ge- 
richteter Borsten.  Backen  schmal,  unbeborstet.  Augen  groß,  nackt. 
Fühler  wie  bei  Caenia,  Borste  gefiedert,  2.  Glied  mit  deutlicher  vorwärts 
geneigter  Borste  und  einem  davorstehenden  aufrechten  Haar.  Thorax 
kurz  und  breit;  Borsten:  1  I'räsutural-,  2  Xotopleural-,  1  Supra- 
alar-,  3  Dorsocentralborston ;  Akrostichalbürstchen  in  2  weitläufigen 
Reihen;  Scutellum  unbehaart,  mit  2  Borsten;  1  Mesopleural-, 
1  Sternopleuralborste.  Hinterleib  mit  .5  gleichlangon  Segmenten. 
Flügel  kurz  und  breit  gerundet,  ohne  Randdorn  an  der  ]\Iündung  von 
A',,  6' bis  zu  J/ reichend;  (Jueradern  stark  geniihert,  vordere  jenseits 
der  Mündung  von  7?,;  Cu  vor  der  liintcron  (^)uerader  etwas  nach 
hinten  ausgebauclit.   Beine  ('infncli.  Klauen  gekrihiiuit  wie  bei  Cucnia. 

Einzige  Art: 

Philotelma  nigripennis  Meiü.  (anomahi  Becker). 
Glänzend  schwarz.  Untergesicht  dünn  grau  bestäubt.  Fühler 
schwarz,  Borste  mit  7  Fiederbaaren.  Tlioraxrücken  dünn  gelbgrau 
bestäubt.  Hinterleib  glänzend  metallgnin,  dünn  schwarz  behaart. 
Flügel  leicht  «raubraun  getrübt,  hintere  Querader  mit  etwas  dunk- 
lerer Säumung,  welche  jederseits  von  einem  helleren  Fleck  begrenzt 
wird.     Beine  schwarz.     1,5  mm.     Schlesien  (Kohlfurter  Moor). 


Hydrellia  R.-D. 


Kleine  schwärzliche,  gewöhnlich  etwas  glänzende,  grau  oder  d 
graubraun   bestäubte,    schwer  unterscheidbare   Arten.     Unterg« 


üster 
Untergesicht 


274 


K.  Grünberg, 


meist  senkrecht,  flach  gewölbt  oder  auf  der  Mitte  gerundet  höckerartig 
vortretend  (Fig.  321),  oben  gekielt,  gelb,  grau  oder  weiß  bestäubt; 
die  Bestäubung  reicht  zwischen  den  Fühlern  bis  zur  Bogennaht 
hinauf,  d.  h.  sie  bedeckt  auch  die  Lunula  mit  und  ist  hier  gewöhnlich 
heller  als  unten;  4—6  Seitenborsten.  Backen  meist  schmal,  selten 
bis  Vs  der  Augenhöhe,  mit  1  längeren  Borste.  Oberlippe  wenig 
vorstehend.  2.  Fühlerglied  ohne  Endborste,  3.  Glied  kurz,  wenig 
länger  als  das  2.;  Borste,  gefiedert.  Augen  oval,  dicht,  aber  sehr 
kurz  und  oft  kaum  wahr- 
nehmbar behaart.  Kopf- 
borsten: innere  und  äußere 
Vertikal-,  Ocellar-,  2  di- 
vergierende Orbitalborsten, 
ferner  2  vorwärts  gerichtete 
Borsten  unter  den  Ocellen 
auf  der  Stirnmitte.  Rüssel 
kurz  und  breit,  Taster 
FiK  321  stabförmig,   am   Ende   ver- 

Hydrellia  grüeola     breitert.  ThoraX        wenig     Fig.  322.  Hydrellia  griseola 

(Fall.),  Kopf.  länger   als   breit,    mäßig   ge-     (Fall.),   Thoraxbeborstung. 

wölbt.  Borsten  jederseits 
(Fig.  322)  :  1  Humeral-,  2  Notopleural-,  1  Präsutural-,  3  stärkere 
innere,  3  schwächere  äußere  Dorsocentral-  (etwas  wechselnd), 
1  Präscutellar-,  1  Intraalar-,  2  Supraalarborsten ;  1—3  Meso- 
pleural-,  1  Sternopleuralborste;  2  Scutellarborsten ;  2  deutliche 
Reihen  Akrostichalbörstchen.  Hinterleib  6gliedrig,  Längenverhältnis 
der  Segmente  verschieden,  6.  sehr  kurz.  Flügel  ziemlich  lang,  C 
bis  zur  Mündung  von  M  reichend,  Wurzelabschnitt  gleichmäßig 
fein  gewimpert,  Längenverhältnis  des  2.  zum_3.  Abschnitt  verschieden. 
Beine  ohne  besondere  Merkmale. 

Fliegen  an  Gewässern  und  Sümpfen,  oft  in  großer  Zahl,  be- 
sonders gern  an  der  Wasseroberfläche  auf  den  Blättern  von  Wasser- 
pflanzen. 29  deutsche  Arten.  Alle  Arten  sind  einander  sehr  ähn- 
lich und  schwer  zu  unterscheiden,  einige  sind  zweifelhaft. 

Larven,  soweit  bekannt,  minierend  in  Blättern  von  Wasser- 
pflanzen (Lemna,  Hydrocharis,  Alisma),  madenförmig,  farblos,  mit 
schwarzen  Mundhaken  und  divergierenden  zapfenförmigen  Hinter- 
stigmen. Puppen  an  denselben  Pflanzen,  an  denen  die  Larven 
leben,  wahrscheinlich  wie  die  Puppen  von  Notiphila  mit  den  Hinter- 
stigmen in  das  Parenchym  eingebohrt.  Siehe  unten  H.  chrysostoma, 
vttitata.  albilabris. 


Artenübersicht. 


2. 

18. 

H.  flavicornis  J. 

3. 

4. 


1.  Taster  gelb  oder  hellbraun. 

—  Taster  schwarz. 

2.  Fühler  ganz  gelb. 

—  Fühler  ganz  oder  teilweise  schwarz. 

3.  Vorderhüften  ganz  oder  teilweise  gelb 

—  Vorderhüften  schwarz.  9- 

4.  Backen  breit,  V^  der  Augenhöhe.  H.  geniculata. 

—  Backen  sehr  schmal.  5. 

5.  Fühler  ganz  schwarz.  6. 

—  Fühlerendglied  wenigstens  teilweise  gelb  oder  braun.  7. 


Diptera,  Zweiflü<^ler.  275 

6.  Untergesicht  lebhaft  gelb,  Hinterleib  einfarbig  graubraun. 

H.  chrysostoma. 

—  Untergesicht  weißgrau,  Hinterleib  graubraun  mit  grauen 
Seitenflecken.  H.  maculiventris. 

7.  Beine  außer  den  Schenkeln  und  Vordertarsen  braungelb, 
5.  Hinterleibssegment  beim  (^  V/^msd  länger  als  das  4. 

H.  flavilabris. 

—  Beine  in  größerer  Ausdehnung  schwarz,  5.  Hinterleibssegment 
beim  J  2— 3  mal  länger  als  das  4.  8. 

8.  5.  Hinterleibssegment  beim  (j  doppelt  so  lang  wie  das  4., 
3.  Fühlerglied  beim  $  schwarz.  H.  pilitarsis. 

—  5.  Hinterleibssegment  beim  (J  fast  3  mal  so  lang  wie  das  4., 
3.  Fühlerglied  auch  beim  $  an  der  Wurzel  hellbraun. 

H.  flaviceps. 

9.  Fühler  ganz  schwarz.  10. 

—  Fühler  teilweise  braungelb.  14. 

10.  Beine  ganz  schwarz.  11. 

—  Beine  teilweise  braungelb.  12. 

11.  Größere  Art  von  3—3,5  mm,  Backen  breit,  V3  der  Augen- 
höhe, Untergesicht  mit  6 — 7  Seitenborsten.  H.  caesia. 

—  Kleinere  Art  von  2  mm.  Backen  schmal,  Untergesicht  mit 
5  schwachen  Seitenborsten.  H,  fusca. 

12.  Untergesicht  dunkel  ockergelb.  H.  modesta. 

—  Untergesicht  gelb,  grau  oder  weiß.  13. 

13.  Flügel  sehr  lang,  Untergesicht  gelblichgrau,  hintere  Meta- 
tarsen  braungelb.  H.  griseola. 

—  Flügel  nicht  sehr  lang,  Untergesicht  weiß,  alle  Metatarsen  mehr 
oder  weniger  ausgedehnt  braungelb.     H.  ranuncali,  maura. 

14.  Fühlerborste  mit  9 — 12  Fiederhaaren.  H.  niutata. 

—  Fühlerborste  mit  5 — 8  Fiederhaaren.  15. 

15.  Untergesicht  gelb.  16. 

—  Untergesicht  weiß  oder  grauweiß.  17. 

16.  Untergesicht  gelb  mit  6—7  langen  Seitenborsten,  Mittel- 
schienen verbreitert.  H.  concolor. 

—  Untergesicht  lebhaft  ockergelb  mit  4—5  Seitenborsten,  Mittel- 
schienen nicht  verbreitert.  H.  nigripes. 

17.  Untergesicht  weiß,  mit  3  Seitenborsten,  5.  Hinterleibssegment 
beim  c?  doppelt  so  lang  wie  das  4.,  nur  die  Tarsen  braun- 
gelb. H.  albiceps. 

—  Untergesicht  weiß  mit  4  Seitenborsten,  Fühlerendglied  beim 
(^  gelb  mit  dunkler  Spitze,  4.  und  5.  Hinterleibssegment 
gleichlang.  H.  fascitibia. 

—  Untergesicht  grauweiß  mit  4—5  längeren  Seitenborsten, 
Fühlerendglied  beim  J  ganz  gelb,  5.  Hinterleibssegment 
etwas  länger  als  das  4.  H,  obscura. 

18.  Spitze  der  Vorderhüften  gelb.  H.  frontalis. 

—  Vorderhüften  ganz  schwarz.  19. 

19.  Stirn  tief  sammetschwarz,  Untergesicht  weiß,  2.  Abschnitt 
von  C  etwa  ^5  des  3.  H.  albilabris. 

—  Stirn  graubraun,  Untergesicht  grauweiß  oder  gelb.  20. 

20.  üntergesicht  ockergelb.  H.  flavicornis  $. 

—  Untergesicht  grauweiß.  21. 


276  K.  Grünberg, 

21.  Thorax  mit  3  graubraunen  Längsstrieraen,  Flügel  graubraun, 

Wurzel  der  Mittel-  und  Hintertarsen  gelbbraun.   H.  thoracica. 

—  Thorax  ungestriemt,  Flügel  gelblichgrau,  Hintertarsen  rotgelb. 

H.  lamina. 

Hydrellia  flavicornis  (Fall.). 
Glänzend  schwarz,  dünn  schmutziggrau  bestäubt.  Stirn  schwarz- 
braun, Untergesicht  stumpf  ockergelb,  oben  weißlich,  mit  5  Seiten - 
borsten.  Fühler  beim  J  ganz  rotgelb,  beim  $  schwarz  mit 
dunkelbraunem  Endglied;  Borste  schwarz,  lang,  gewöhnlich  mit 
9  Fiederhaaren.  Taster  beim  ^  gelb,  beim  $  schwarzbraun. 
5.  Hinterleibssegment  wenig  länger  als  das  4.  Flügel  leicht  gi-au- 
braun  getrübt  mit  braunen  Adern.  2.  Abschnitt  von  C  l'/o  des  3. 
Schwinger  weißlichgelb.  Beine  schwarz  mit  braungelben,  an  den 
Spitzen  verdunkelten  Mittel-  und  Hintertarsen.  Mittel-  und  Hinter- 
schienen etwas  verbreitert,  besonders  beim  ^f.  2^5 — 3  mm.  Verbreitet. 

Hydrellia  geniculata  Stenh. 
Schwarz,  düster  graubraun  bestäubt.  Stirn  graubraun  mit 
schwarzen  Seitenrändern.  Untergesicht  flach  höckerförmig  gerun- 
det, dicht  grauweiß  (c^)  oder  gelb  (5)  bestäubt,  mit  5—7  Seiten- 
borsten. Backen  breiter  als  bei  den  meisten  Arten,  etwa  Vs  der 
Augenhöhe.  1.  und  2.  Fühlerglied  schwarz,  Endglied  braungelb, 
beim  $  oben  dunkler;  Borste  mit  f)  Fiederhaaren.  Taster  gelb. 
Pleuren  hellgrau  bestäubt.  5.  Hinterleibssegment  beim  J  doppelt 
so  lang  wie  das  4.,  stark  gewölbt.  Plügel  grau  getrübt  mit  dunkel- 
braunen Adern.  2.  Abschnitt  von  C  etwas  länger  als  der  3.  Beine 
schwarz,  grau  bestäubt,  Vorderhüfien,  Knie,  Schienenspitzen  und 
hintere  Metatarsen  gelbbraun.     3  mm.     Verbreitet. 

Hydrellia  chrysostoma  (Meig.).  (fulviceps  Stenh.). 

Schwarz ,  graubraun  bestäubt.  Stirn  matt  schwarz.  Unter- 
gesicht lebhaft  gelb,  zwischen  den  Fühlern  weißlich,  mit  7 — 9  Seiten- 
borsten. Wangen  schwärzlich.  Fühler  schwarz,  Borste  mit  6  bis 
7  Fiederhaaren.  Taster  rotgelb.  Pleuren  hellgrau  bestäubt.  5.  Hinter- 
leibssegment beim  (^  kaum  länger  als  das  4.  Flügel  leicht  grau- 
bräunlich getrübt  mit  braunen  Adern.  2.  Abschnitt  von  C  l^a  des  3. 
Beine  schwarzbraun,  Vorderhüften,  Mittel-  und  Hintertarsen, 
Spitze  der  Hinterschienen  gelbbraun  1,5 — 2  mm.     Verbreitet. 

Puppe  (nach  Gercke)  Ende  August  in  den  Stengeln  des 
Froschlöffels  (Alisma  plantago  L.),  im  wesentlichen  mit  der  Puppe 
von  H.  mntata  (s.  unten)  übereinstimmend,  aber  die  zur  Festheftung 
dienenden  Hinterstigmen  kürzer  und  plumper.  Larven  jedenfalls 
in  den  Blättern,  nicht  bekannt. 

Hydrellia  maculiventris  Becker. 
Stirn  schwarzbraun.  Untergesicht  weißgrau,  mit  5  Seitenborsten. 
Fühler  schwarz,  Borste  mit  7  langen  Fiederhaaren.  Taster  gelb. 
Thorax  und  Hinterleib  matt  graubraun.  Hinterleibssegmente  mit 
deutlichen  grauen  Seitenflecken,  4.  und  5.  Segment  gleich  lang, 
Flügel  sehr  schmal,  hell,  Adern  hellbraun.  2.  Abschnitt  von  C  l'/j 
des  3.  Beine  vorwiegend  schwarz,  Vorderhüften,  Wurzel  und  Spitze 
der  Schenkel  und  Schienen  sowie  Metatarsen  gelb.  1,75  mm. 
Schlesien. 


Diptera,  Zweiflügler.  277 

Hydrellia  flavUabris  Stenh. 
Schwarz,  dunkel  graubraun  bestäubt,  Hinterleib  grünlich  glän- 
zend. Stirn  dunkelbraun  mit  breiten  schwarzen  Seitenrändern, 
Untergesicht  ziemlich  hell  gelb  mit  weißem  Schimmer;  4 — 5  Seiten- 
borsten. Fühlerwurzel  schwarz,  Endglied  beim  J  gelb,  beim  $ 
oben  verdunkelt;  Borste  mit  .ö  Fiederhaaren.  Taster  gelb.  Pleuren 
hellgrau  bestäubt.  5.  Hinterleibssegment  beim  J  etwa  I'/^mal  länger 
als  das  4.  Flügel  bräunlich  getrübt  mit  braunen  Adern.  2.  Ab- 
schnitt von  C  wenig  länger  als  der  3.  Vorderhüften,  Schenkel- 
spitzen, Schienen,  Mittel-  und  Hintertarsen  außer  der  Spitze  gelb- 
braun, Schenkel  und  Vordertarsen  größtenteils  schwarzbraun. 

Hydrellia  pilitarsis  Stenh. 
Schwarz,  etwas  glänzend,  dunkel  graubraun  bis  gelbgrau  be- 
stäubt. Stirn  matt  schwarz,  Untergesicht  lebhaft  gelb,  mit  etwa  6 
Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  Endglied  beim  (J  rotbraun;  Borste 
mit  5—6  Fiederhaaren.  Taster  gelb.  Pleuren  hellgrau  bestäubt. 
5.  Hinterleibssegment  beim  (^  doppelt  so  lang  wie  das  4.  F'lügel 
bräunlich  getrübt  mit  schwarzbraunen  Adern.  2.  Abschnitt  von  C 
etwas  länger  als  der  3.  Schwinger  schwefelgelb.  Beine  schwarz- 
braun bis  schwarz,  Vorderhüften  auf  der  Unterseite,  Schienen  und 
Tarsen  in  größerer  oder  geringerer  Ausdehnung  hellbraun.  1,5  bis 
2  mm.     Verbreitet. 

Hydrellia  flaviceps  (Meig.)  (laticeps  Stenh.). 
Schwarz,  grau  bestäubt.  Hinterleib  grünlich  glänzend,  5.  Seg- 
ment beim  S  mehr  als  doppelt  so  lang  wie  das  4.,  beim  5  wenig 
kürzer.  Stirn  braun  mit  schwarzen  Seitenrändern.  Untergesicht 
lebhaft  gelb  oder  auch  mehr  weißlich  bestäubt,  mit  .5—6  Seiten- 
borsten. Fühler  schwarz,  Endglied  unten  hellbraun,  beim  (j  ge- 
wöhnlich in  größerer  Ausdehnung  als  beim  5;  Borste  mit  6  Fieder- 
haaren. Taster  gelb.  Flügel  bräunlichgrau  getrübt  mit  braunen  Adern. 
2.  Abschnitt  von  C  wenig  länger  als  der  3.  Schwinger  weißlich- 
gelb. Beine  vorherrschend  braungelb.  Vorderhüften  gelb,  außen 
schwärzlich  mit  grauer  Bestäubung;  Mittel-  und  Hinterhüften  und 
Schenkel  bis  vor  die  Spitze  schwarz,  Tarsen  schwarzbraun  mit  mehr 
oder  weniger  ausgedehnt  gelber  Wurzel.  2—2,5  mm.  Weit  ver- 
breitet, aber  selten. 

Hydrellia  caesia  Stenh. 
Schwarz,  Thoraxrücken  dunkel  graubraun,  Pleuren.  Hinterleib 
und  Beine  blaugrau  bestäubt.  Stirn  dunkel  graubraun  mit  schwarzen 
Seitenrändern.  Untergesicht  höckerartig  gerundet,  dicht  hellgrau 
oder  gelblich  bestäubt,  mit  6 — 7  Seitenborsten.  Hacken  wie  bei 
/I.  geniculata.  Fühler  schwarz,  Borste  mit  5  Fiederliaaren.  Taster 
gelb.  Hinterleib  oben  mit  großen  unbestimmten,  dem  Vorderrand 
der  Segmente  breit  anliegenden  und  hinten  verschmälerten  oder 
zugespitzten  schwarzen  Rückenflecken.  P'lügel  grau  getrübt  mit 
schwarzbraunen  Adern.  2.  Abschnitt  von  C  wenig  länger  als  der  3. 
Schwinger  gelb.     Beine  ganz  schwarz.     3 — 3,5  mm.     Verbreitet. 

Hydrellia  inodesta   Lw. 

Schwarz,  schmutziggi'au  bestäubt.     Stirn  mit  schwarzen  Seiten- 
rändern.     Untergesicht   dunkel    ockergelb,    zwischen    den    Fühlern 


278  K.  Grünberg, 

weiß,  mit  5  Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  Borste  mit  5  Fieder- 
haaren. Taster  gelb.  5.  Hinterleibssegment  beim  (j  so  lang  wie 
das  3.  und  4.  zusammen,  gewölbt.  Flügel  leicht  graubraun  getrübt 
mit  dunkeln  Adern.  2.  Abschnitt  von  C  l'/^  des  3.  Schwinger 
blaßgelb.  Beine  schwarz,  mittlere  und  hintere  Metatarsen  gelbbraun. 
2  mm.     Deutschland. 

Hydrellia  griseola  (Fall.). 
Schwarz,  dicht  aschgrau  bestäubt,  Thoraxrücken  und  Scutellum 
gelbgrau.  Stirnränder  schwarz.  Untergesicht  gelblichgrau,  zuweilen 
weißlich,  mit  4  —  5  Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  Borste  mit 
4 — 5  Fiederhaaren.  Taster  braungelb.  5.  Hinterleibssegment  beim 
(5  doppelt  so  lang  wie  das  4.  Flügel ,  länger  als  bei  den  übrigen 
Arten,  leicht  grau  getrübt  mit  schwarzbraunen  Adern.  2.  Abschnitt 
von  C  r/,— P/^  des  3.  Schwinger  schwefelgelb.  Beine  schwarz, 
hellgrau  bestäubt,  hintere  Metatarsen  gelbbraun.  2,5  mm.  Ver- 
breitet und  sehr  häufig. 

Hydrellia  raminculi  Hai  id. 

Ähnlich  H.  griseola.  Stirn  und  Körperoberseite  graubraun,  Backen, 
Pleuren,  Seitenränder  des  Hinterleibs  und  Beine  hellgrau  bestäubt. 
Untergesicht  ganz  weiß,  mit  5  Seitenborsten.  5.  Hinterleibssegment 
beim  ,^  doppelt  so  lang  wie  das  4.  Flügel  kürzer  als  bei  H.  griseola^ 
bräunlich  getrübt.  2.  Abschnitt  von  C  1*/^  des  3.  Schwinger  gelb. 
Beine  schwarz.  Knie,  zuweilen  undeutlich,  gebräunt,  Mittel-  und 
Hintertarsen,  meist  auch  die  vorderen  an  der  Wurzel  mehr  oder 
weniger  ausgedehnt  gelbbraun.     2—3  mm.     Verbreitet  und  häufig. 

Hydrellia  raaiira  Meig. 
Verwandt  mit  H.  ranuncuU.    Schwarz,  etwas  glänzend.    Unter- 
gesicht   weißlich.      Flügel    hell,    Schwinger    weiß.     Beine    schwarz, 
Metatarsen  rotgelb.     2  mm.     Bayern. 

Hydrellia  niutata  Zett. 

Schwarz,  Hinterleib  etwas  glänzend,  düster  graubraun  bestäubt. 
Stirn  dunkel  graubraun  mit  schwarzen  Seitenrändern.  Untergesicht 
flach  höckerartig  gewölbt,  gelblichgrau,  oben  zwischen  den  Fühlern 
weißlich,  mit  5—6  Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  Endglied  an  der 
Wurzel  oder  beim  J  auch  in  größerer  Ausdehnung  braungelb; 
Borste  mit  9 — 12  Fiederhaaren.  Taster  braungelb.  Backen  kaum 
^/e  der  Augenbreite.  Flügel  bräunlich  getrübt  mit  braunen  Adern. 
2.  Abschnitt  von  C  P/^  des  3.  Schwinger  zitronengelb.  Beine 
schwarz,  Tarsen  an  den  Wurzeln  mehr  oder  weniger  breit,  zuweilen 
ganz  gelbbraun. 

Larve  (nach  Gercke)  4—5  mm  lang,  grünlich,  dünnhäutig, 
mit  schwarzen  Mundhaken,  Ende  April  einzeln  minierend  in  den 
Blättern  des  Froschbisses  (Hydrocharis  morsus  ranae  L.),  in  der 
Pflanze  schwer  zu  erkennen.  Geht  zur  Verpuppung  an  die  Wurzelblätter, 
an  denen  sie   sich,  tief  versteckt,  mit  den  Hinterstigmen  befestigt. 

P  u  p  p  e  4  mm  lang,  tonnenf örmig,  gelbbraun.  Puppenruhe  14  Tage. 

Hydrellia  concolor  Stenh. 
Schwarz,   düster  graubraun   bestäubt.     Stirn  dunkel  graubraun 
mit  schwarzen  Seitenrändern.    Untergesicht  gelb,  mit  6—7  ziemlich 


Diptera,  Zweiflügler.  279 

langen  Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  Endglied  beim  J  ganz  gelb, 
beim  5  schwarz  mit  gelber  Wurzel;  Borste  schwarz  mit  6—7  Fieder- 
haaren. Taster  gelb.  4.  und  5.  Hinterleibssegment  beim  (j  gleich- 
lang. Flügel  ziemlich  stark  graubraun  getrübt  mit  braunen  Adern. 
2.  Abschnitt  von  C  ca.  P/g  des  3.  Schwinger  schwefelgelb.  Beine 
ganz  schwarz;  Mittelschienen,  besonders  beim  J,  verbreitert.  3  mm. 
Verbreitet. 

Hydrellia  fiisca  Stenh. 
Ähnlich  J/.  conco/or,  ebenfalls  mit  verbreiterten  Mittelschienen. 
Untergesicht  grauweiß,  mit  5  kürzeren  Seitenborsten.  Fühler  bei 
cä"  und  5  ganz  schwarz;  Borste  mit  6—7  Fiederhaaren.  Taster 
braungelb.  5.  Hinterleibssegment  beim  ^  wesentlich,  beim  5  wenig 
länger  als  das  4.  Flügel  ziemlich  stark  graubraun  getrübt  mit 
schwarzbraunen  Adern.  Schwinger  zitronengelb.  Beine  schwarz, 
hellgrau  bestäubt,  etwas  stärker  behaart  und  beborstet  als  gewöhn- 
lich.    2  mm.     Verbreitet. 

Hydrellia  fascitlbia  Ros.  (grisea  Stenh.). 
Schwarz,  dicht  grau  bestäubt.  Thoraxrücken  und  Scutellum 
gelblich  graubraun.  Stirn  dunkel  graubraun  mit  schwarzen  Seiten- 
rändern. Untergesicht  weiß  oder  gelblich,  oben  zwischen  den 
Fühlern  immer  weiß,  mit  4  Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  End- 
glied beim  J  braungelb  mit  dunkler  Spitze,  beim  $  schwarz  mit 
gelber  Wurzel;  Borste  mit  6—8  Fiederhaaren.  Taster  braungelb. 
4.  und  5.  Hinterleibssegment  gleichlang.  Flügel  leicht  graubraun 
getrübt  mit  hellbraunen  Adern.  2.  und  3.  Abschnitt  von  C  gleich- 
lang. Schwinger  zitronengelb.  Hüften  und  Schenkel  schwarz,  grau 
bestäubt.  Schienen  und  Tarsen  ganz  oder  in  größerer  Ausdehnung 
gelbbraun.     2—2,5  mm.     Verbreitet. 

Hydrellia  nigripes  Zett. 
Schwarz,  etwas  grünlich  glänzend,  graubraun  bestäubt.  Stirn 
braun  mit  schwarzen  Rändern.  Untergesicht  lebhaft  ockergelb,  mit 
4—5  Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  Endglied  beim  J  hellbraun, 
beim  $  dunkel  mit  hellbrauner  Wurzel;  Borste  mit  5 — 7  Fieder- 
haaren. Taster  braungelb.  3.-5.  Hinterleibssegment  beim  J  fast 
gleichlang.  Flügel  graubraun  getrübt  mit  schwarzbraunen  Adern. 
2.  Abschnitt  von  C  wenig  länger  als  der  3.  Schwinger  schwefel- 
gelb. Beine  schwarz,  hintere  Metatarsen  oder  der  größere  Teil 
der  Hintertarsen  gelbbraun.     2 — 2,5  mm.     Verbreitet. 

Hydrellia  albiceps  Meig.  (nigricans  Stenh.). 
Schwarz,  etwas  grün  glänzend,  graubraun  bestäubt.  Stirnränder 
schwarz.  Untergesicht  weiß  bestäubt  mit  3  Seitenborsten.  Fühler 
schwarz,  Endglied  zuweilen  mit  brauner  Wurzel;  Borste  mit  6  Fieder- 
haaren. Taster  gelb.  Pleuren  hellgrau  bestäubt.  5.  Hinterleibs- 
segment beim  (^  doppelt  so  lang  wie  das  4.  Flügel  graubraun 
getrübt  mit  dunkelbraunen  Adern.  2.  Abschnitt  von  C  l'/z  des  3. 
Schwinger  schwefelgelb.  Beine  schwarz,  hellgrau  bestäubt.  Tarsen 
gelbbraun  mit  dunkeln  Enden.     2  mm.     Verbreitet. 

Hydrellia  obscura  Meig.  (discolor  Stenh.) 
Schwarz,   wenig  glänzend,    düster  graubraun   bestäubt.      Stirn 
graubraun  mit  schwarzen  Seitenrändern;  Untergesicht  grauweiß  mit 


280  K.  Grünberg, 

4 — 5  Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  Endglied  beim  cf  ganz  braun- 
gelb, beim  $  schwarz  mit  braungelber  Wurzel;  Borste  mit  6  Fieder- 
haaren. Taster  braungelb.  5.  Hinterleibssegment  beim  (^  wenig 
längei'  als  das  4.  Flügel  graubraun  getrübt  mit  schwarzbraunen 
Adern.  Schwinger  schwefelgelb.  Hüften  und  Schenkel  schwarz, 
Knie,  Schienen  und  Tarsen  gelbbraun,  Hinterschienen  meist  mit 
breitem  schwarzen  Ring,  Tarsenspitzen  dunkel.  1,5—2  mm.  Ver- 
breitet. 

Hydrellia  frontalis  Lw. 

Schwärz,  dicht  schmutzig  graubraun  bestäubt.  Stirn  schwärzlich 
braun  mit  2  helleren  dreieckigen  Seitenflecken.  Untergesicht  hell 
gelblichgrau,  fast  weiß,  besonders  oben,  mit  etwa  8  sehr  feinen  und 
nur  2  etwas  stärkeren  Seitenborsten.  Fühler  (5)  schwarz,  Borste  mit  8 
Fiederhaaren.  Taster  schwarz.  Pleuren  hellgrau  bestäubt.  Hinter- 
leibssegmente mit  dunkelbraunen  Vorden-ändern.  Flügel  graubraun 
getrübt  mit  hellbraunen  Adern.  2.  Abschnitt  von  C  l'/j  des  3. 
Schwinger  schwefelgelb.  Beine  schwarzbraun,  grau  bestäubt,  Spitzen- 
hälfte der  Vorderhüften  gelblichbraun.  3  mm.  Schlesien,  cf  un- 
beschrieben. 

Hydrellia  albilabris  Meig. 

Glänzend  schwarz,  dünn  graubraun  bestäubt.  Stirn  tief  sammet- 
schwarz.  Untergesicht  weiß,  am  Mundrand  leicht  gelblich,  oben 
zwischen  den  Fühlern  intensiv  weiß,  mit  etwa  3 — 4  Seitenborsten. 
Fühler  schwarz,  höchstens  die  Wurzel  des  Endgliedes  beim  J  etwas 
gebräunt;  Borste  mit  5—6  Fiederhaaren.  Taster  schwarz.  Hinter- 
leibssegmente von  annähernd  gleicher  Länge.  Flügel  leicht  grau- 
braun getrübt  mit  schwarzbraunen  Adern.  2.  Abschnitt  von  C  nur 
■'/g  des  3.  Schwinger  schwefelgelb.  Beine  schwarz  mit  mehr  oder 
weniger  deutlich  gebräunten  Tarsen.  1,5  mm.  Verbreitet  und 
häufig. 

Larve  (nach  Frauenfeld)  in  Wasserlinsen  (Lemna),  welche 
sie  aushöhlt  und  in  denen  sie  sich  auch  verpuppt;  wahrscheinlich 
nacheinander  in  mehreren  Pflanzen,  schwer  zu  sehen,  dagegen  als 
Puppe  leicht  wahrzunehmen.  Spindelförmig,  weiß,  undeutlich  seg- 
mentiert, mit  schwarzen  Mundhaken,  3  mm  lang.  Am  Vorderende 
2  kegelförmige  Griffel  auf  je  einem  kleinen  Höckerchen.  Vorletztes 
nnd  letztes  Segment  zapfenartig  vorgezogen  und  mikroskopisch  fein 
beborstet.  Endsegment  mit  2  etwas  divergierenden  Zäpfchen,  jedes 
mit  einem  dreieckigen,  hutartigen,  schwarzen  festen  Aufsatz,  den 
Hinterstigmen,  von  welchen  die  in  beiden  Zäpfchen  deutlich  sicht- 
baren Tracheenstämme  ausgehen. 

Puppe  2  mm  lang,  walzig,  dorsal  stark  gewölbt,  ventral  etwas 
abgeplattet,  hellbraun,  glasig  durchscheinend,  die  Puppe  im  Innern 
der  Tonne  deutlich  sichtbar.  Die  zapfenartigen  Hinterstigmen  der 
Larve  ebenfalls  vorstehend. 

Larven  September— Oktober  (2.  Generation?),  Puppenruhe  3  bis 
4  Wochen.  Fliegen  bei  günstiger  Witterung  noch  im  November 
in  großer  Zahl. 

Hydrellia  thoracica  Hai  id. 

Schwarz,  schmutzig  grau  bestäubt;  Stirn,  Thoraxrücken  und 
Scutellum  gelblich  graubraun.     Thorax  mit  3  undeutlichen  dunkel- 


Diptera,  Zweiflügler.  281 

hraunen  Striemen.  Hinterleib  ziemlich  stark  glänzend,  nur  dünn 
bestäubt.  Stirnränder  schwarz.  Untergesicht  grauweiß,  mit  weit 
hinabreichendem  flachen  Kiel.  Fühler  und  Taster  schwarz.  5.  Hinter- 
leibssegment kaum  länger  als  das  4.  Flügel  leicht  graubraun  ge- 
trübt mit  schwarzbraunen  Adern.  2.  Abschnitt  von  C  l'/^  des  3. 
ßeine  schwarz,  grau  bestäubt,  Wurzel  der  Mittel-  und  Hinter- 
tarsen  gelbbraun.     2,.ö — 3  mm.     Verbreitet. 

Hydrellia  lamina  Becker. 
Stirn  matt  schwarzbraun.  Untergesicht  weißgrau  mit  1  längeren 
tiefstehenden  und  einigen  sehr  kurzen  feinen  Seitenborsten.  Fühler 
schwarz,  Borste  mit  8—9  Fiederhaaren.  Taster  schwarz.  Thorax 
und  Hinterleib  matt  gelbbraun,  4.  und  5.  Segment  gleichlang. 
Flügel  leicht  gelbgrau  getrübt.  Beine  schwarz,  Mittelschienen  etwas 
verdickt,  Hintertarsen  rotgelb.     2  mm.     Schlesien. 

Zweifelhafte  Arten. 
Hydrellia  (?)  bicolor  Meig. 
„Kopf    und  Mittelleib    ziegelrot;    Hinterleib    schwarz,    etwas 
glänzend.     Beine   rotgelb.     Schwinger  weiß.     Flügel   etwas   bräun- 
lich."    3  mm.     Aachen. 

Hydrellia  (?)  opaca  Meig. 
,, Mattschwarz.      Kopf    und    Fühler    ebenfalls    schwarz.      Beine 
ziegelrot.      Schwinger   gelblich.      Flügel    fast    glashell."      1,8    mm. 
Aachen. 

Hydrellia  (?)  pallipes  Meig. 
„Untergesicht  glänzend  weiß.  Stirne  und  Leib  glänzend  dunkel 
goldgrün.  Fühler  und  Beine  schwefelgelb;  Fühlerborste  oben  arm 
gefiedert.  Schwinger  weiß;  Flügel  etwas  gräulich:  gewöhnliche 
(vordere)  Querader  etwas  vom  Innenrande  entfernt,  mehr  der  Mitte 
genähert."     2  mm. 

Hydrellia  (?)  nigriceps  Meig. 
Unterscheidet  sich  von  griseola  durch  das  vollkommen  schwarze 
Untergesicht  und  die  gelbe  Färbung  aller  Tarsen.     2  mm. 

Hydrellia  (?)  alboguttata  Lw. 

olänzend  schwarz,  dünn  braun  bestäubt,  an  der  Schulterecke 
und  unter  der  Flügelwurzel  je  ein  weißer  Punkt.  Stirn  matt 
schwarz.  Untergesicht  schwarzbraun,  Mundrand  weiß  gesäumt. 
2.  Fühlerglied  braungelb,  Endglied  schwarzbraun  mit  heller  Wurzel; 
Borste  mit  3  Fiederhaaren.  Flügel  hell  mit  gelbbraunen  Adern. 
2.  Abschnit  von  C  wenig  länger  als  der  3.  Schwinger  weiß.  Beine 
schwarz,  Schenkel  und  Schienen  teilweise  braun.  2  mm.  Nord- 
hausen. 

Hydrellia  (?)  annulata  Lw. 

Stirn  gelb  mit  weißen  Seitenrändern.  Untergesicht  weiß  be- 
stäubt. Fühler  gelbbraun,  Borste  mit  5 — 6  Fiederhaaren.  Thorax 
grau  bestäubt  mit  schwärzlichen  Striemen  und  Flecken;  an  den 
Schulterecken,  unter  der  Flügelwurzel  und  vor  dem  Scutellum  mehr 


282  K.  Grünberg, 

gelblich.  Hinterleib  gelblich  mit  etwas  variabler  schwarzbrauner 
Zeichnung:  2. — 4.  Segment  mit  spitzem  dreieckigen  Mittelfleck  und 
großem  rhombischen  seitlichen  Hinterrandfleck,  welche  längs  des 
Hinterrands  verschmelzen;  alle  Segmente  am  Seitenrand  im  Vorder- 
und  Hinterwinkel  mit  einem  kleinen  von  oben  nicht  sichtbaren 
Fleckchen.  Flügel  am  Vorderrand  leicht  gelblich,  auf  der  Fläche 
blaß  bräunlich,  Adern  hellbraun,  Queradern  braun  gesäumt.  Beine 
gelb,  Schenkel  auf  der  Mitte  mehr  oder  weniger  ausgedehnt  schwarz- 
braun. Schienen  mit  3  schwarzbraunen  Ringen.  2,5  mm.  Nord- 
en. 


Axysta  Hai  id. 

Kleine  glänzend  schwarze  Art  mit  grob  narbig  punktiertem,  schein- 
bar 3gliedrigem  Hinterleib.    Untergesicht  auf  der  Mitte  leicht  erhaben, 
mit  wenigen  schwachen  Wangenborsten  (Fig.  323). 
Backen  schmal,  kaum  \'^  der  Augenhöhe.     Fühler 
verhältnismäßig     groß,     Endglied    fast    kreisrund, 
scheibenförmig;   Borste  oben  fein  behaart.     Augen 
sehr  kurz  und  dünn  behaart.    Kopfborsten  ziemlich 
schwach;  innere  und  äußere  Vertikal-  und  Ocellar- 
borsten.    Orbitalborsten  fehlen.    Ocellenhöcker  vor- 
springend.   Thorax  etwas  breiter  als  läng,  ziemlich 
stark    gewölbt,    Borsten    schwach,    1    Notopleural-, 
1    Supraalar-,    1    Präscutellarborste;    Akrostichal- 
cesia  Hai'id  '^Krpf    hörstchen  in  2  unregelmäßigen  mittleren  und  1  seit- 
lichen Reihe.     Scutellum   mit  2  Borsten.     Pleuren 
unbeborstet.     Hinterleib  oval,   ziemlich  breit,  mit  scharfem  Seiten- 
rand, scheinbar  3gliedrig,  1.  Segment  sehr  kurz,  5.  und  6.  unsicht- 
bar,   4.    Segment   so    lang   wie    das  2.    und    3.    zusammen.     Flügel 
ziemlich   groß,    C  bis    zur   Spitze   und    wenig  über  A  +  5   hinaus- 
reichend;  vordere  Querader  etwas  hinter  der  Mündung  i?j,  Basal- 
stück   von   Cu  etwas  geschweift.     Beine  ohne  besondere  Merkmale. 
Fliegen  an  Sumpfrändern.     Entwicklung  unbekannt. 
Einzige  Art: 

Axysta  cesta  Hai  id. 
Glänzend  schwarz.  Untergesicht  an  den  Seiten  weiß  bestäubt. 
Fühler  matt  schwarz.  Hinterleib  schwarzblau,  grob  narbig  punktiert. 
Flügel  ganz  leicht  grau  getrübt,  Adern  hellbraun.  Beine  schwarz. 
Knie  und  Tarsen  hellbraun,  Tarsenenden  verdunkelt.  2  mm.  Weit 
verbreitet,  nicht  häufig. 

Philygria  Stenh. 
Sehr  kleine  dunkelgrau  oder  graubraun  bestäubte  Arten, 
Hinterleib  gegen  die  Spitze  meist  in  größerer  Ausdehnung  glänzend 
schwarz.  Stirn  breit,  Untergesicht  von  den  Fühlern  abwärts  stark 
verbreicert,  senkrecht,  über  dem  Mundrand  etwas  höckerförmig  vor- 
tretend und  gegen  den  Mundrand  wieder  zurückweichend,  mit  einer 
Reihe  meist  schwacher  Seitenborsten  (Fig.  324).  Kopfborsten: 
innere  und  äußere  Vertikal-  und  Ocellarborsten ;  Orbitalborsten 
fehlen.  3.  Fühlerglied  doppelt  so  lang  wie  das  2.,  an  der  Spitze 
abgerundet,  Borste  oben  fein  behaart  oder  auch  deutlich  gefiedert. 
Augen  sehr  kurz,  kaum  wahrnehmbar  behaart.   Backen  mäßig  breit, 


Diptera,  Zweiflügler. 


283 


Fig.  324.    Phüy- 
gria  stictica 
(Meig.;,  Kopf. 


.  .„.     325.       Phüygria 
r     Mündung    stictica  Meig.,  Thorax- 
beborstung. 


etwa  '/^  der  Augenhöhe.     Thorax  so  lang  wie  hreit,  ziemlich  stark 
gewölbt.  Borsten  (Fig.  3'25):  1  Präsutural-,  2  Notopleural-,  1  Supra- 

alar-,      3      Dorsocentralborsten; 

1     undeutliche     mittlere     Reihe 

Acrostichalbörstchen ;  4  Scutellar- 

borsten,   die  seitlichen  schwach; 

1  Mesopleural-,  1  Sternopleural- 

borste.     Hinterleib  .^gliedrig,  4. 

und  5.  Segment  beim  $  ver- 
längert. Flügel  mit  dunkel  ge- 
säumten   Queradern    und    häufig 

außerdem  mit  dunkeln  oder  hellen 

Flecken;    C   bis 

von    M  reichend.      Beine    ohn 

besondere  Merkmale. 
Fliegen  an  Sumpfrändern  und  anderen  Gewässern.    Entwicklung 
unbekannt.     14  deutsche  Arten. 

Artenühersicht. 

1.  Fühlerborste  oben  deutlich  gefiedert.  Thorax  dunkelbraun 
mit  weißlichen  Seitenstriemen.  Ph.  picta. 

—  Fühlerborste  oben  nur  kurz  behaart.  Thorax  grau  oder  grau- 
braun, meist  mit  dunkeln  Längsstriemen.  2. 

2.  Flügel  außer  den  Queradersäumen  mit  dunkeln  Flecken.     3- 

—  Flügel  außer  den  Queradersäumen  nicht  dunkel  gefleckt, 
aber  teilweise  mit  hellen  Flecken-  6. 

3.  Fühler  ganz  gelb;  Flügel  mit  reihenweise  längs  der  Adern 
geordneten  schwarzbraunen  Flecken.    Ph.  punctato-nervosa. 

—  Fühler  wenigstens  teilweise  schwarz  oder  schwarzbraun;  Flügel 
mit  einzelnen  Flecken  zwischen  den  Adern.  4. 

4.  Untergesicht  ockergelb;  Flügel  mit  unbestimmten  braunen 
Längswischen.  Ph-  stictica. 

—  Untergesicht  weiß  oder  weißlichgrau;  Flügel  mit  scharfen 
runden  braunen  Flecken.  5. 

5.  Flügel  außer  den  Queradersäumen  mit  6  Flecken,  unter  Cu 
2  Flecke.  Ph.  sexmaculata. 

—  Flügel  außer  den  Queradersäumen  mit  5  Flecken,  unter  Cu 
nur  1  Fleck.  Ph.  interstincta. 

6.  Thorax  ungestriemt,  Hinterleib  ganz  matt.  Ph.  obtecta. 

—  Thorax  mit  dunkeln  Striemen,  Hinterleib  mehr  oder  weniger 
ausgedehnt  glänzend  schwarz.  7. 

7.  Flügel  mit  deutlichen  hellen  Flecken  um  die  dunkel  ge- 
säumten Queradern.  8. 

—  Helle  Flecke  um  die  Queradem  ganz  fehlend  oder  kaum 
angedeutet.  ^^ 

8.  Untergesicht  ockergelb,  hinter  der  hinteren  Querader  ein 
ausgedehnter  heller  Fleck  zwischen  R2+2.  und  Cu\  nur  die 
Tarsen  gelb.  Ph.  interrupta. 

—  Untergesicht  weißgrau,  der  helle  Fleck  hinter  der  hinteren 
Querader  kleiner  und  weniger  scharf;  Schienen  und  Tarsen 
hellbraun  oder  gelb.  Ph.  posticata. 

9.  Beine  ganz  gelb;  Flügel  außer  den  schmal  dunkel  gesäumten 
Queradern  gleichmäßig  bräunlichgrau.  Ph.  flavipes. 

—  Schenkel  schwarz  oder  schwarzbraun.  10. 


284 


K.  Grünberg, 


10.  2.  Abschnitt  von  C  doppelt  so  lang  wie  der  3. 

Ph.   nigricauda. 
—  2.  Abschnitt  von  C  fast  3  mal  so  lang  wie  der  3. 

Ph,  vittipennis. 

Philygria  picta  (Fall.). 
Stirn  und  Thoraxrücken  tief  dunkelbraun,  Scutellum  sammet- 
schwarz  bestäubt.  Stirn  mit  feinem  weißen  Seitenrand,  Thorax  mit 
weißlicher  Seitenstrieme,  die  sich  als  scharfer  weißer  Fleck  auf  die 
Seitenecke  des  Scutellums  fortsetzt.  Untergesicht  schmutzig  grau, 
heller  oder  dunkler,  Fühler  schwarz,  Endglied  unten  an  der  Wurzel 
gelblich;  Borste  oben  deutlich  gefiedert.  Hinterleib  dunkelbraun 
bestäubt  wie  der  Thorax,  mit  glänzend  schwarzer  Spitze.  Flügel 
gleichmäßig  bräunlich  grau.  Schwinger  blaß  gelblich.  Beine  braun 
bis  schwärzlich.     1  —  1,5  mm.     Verbreitet. 

Philygria  pnnctato-nervosa  (Fall.). 
Dicht    gelblichgrau    bestäubt,    Hinterleib    vom    4.    Segment  an 
und  an  den  Seiten  des  3.  glänzend  schwarzblau.    Untergesicht  gelb 
mit   leichtem    weißlichen   Schimmer  und 
4— .0  Seitenborsten.     Fühler  gelb,  Borste 
schwarzbraun,  oben  kurz  behaart.   Flügel 
(Fig.  326)  leicht  bräunlich  grau  getrübt, 
intensiv  schwarzbraun  gefleckt:    1  Fleck 
an  der  Mündung  von  R^,   an  i?2+3  und 
^4+5  je  3—4  einander  paarweise  gegen- 
überstehende Flecke,    1    einzelner  Fleck 
an  i?44-5  vor  der  Mündung,  3—4  Flecke 
an  A/,  Queradern  fleckenartig  gesäumt.     Schwinger  weißlich,  Beine 
gelb,  Tarsenendglieder  dunkelbraun.    2  mm.    Verbreitet,  aber  selten. 

Philygria  sexmaculata  Becker  (interstincta  Meig.). 
Schmutzig  grau  bestäubt,  Thorax  mit  5  schmalen  aber  ziemlich 
scharfen  dunkelbraunen  Längsstriemen.  Untergesicht  weißgrau  be- 
stäubt, Augenränder  heller.  Fühler 
schwarz  bis  schwarzbraun,  3.  ülied  unten 
ausgedehnt  gelb.  Hinterleih  vom  3.  Seg- 
ment an  glänzend  schwarz.  Flügel  grau 
mit  schwarzbraun  gesäumten  Queradern 
und  6  großen  isolierten  schwarzbraunen 
Flecken  (Fig.  327):  1  an  der  Mündung 
von  R^,  2  zwischen  R2-\--i  und  j^4  +  6,  je 
1  zwischen  v?44-5  und  AI  sowie  zwischen 
ein  weiterer  nur  schwach  angedeuteter 
von    Cu.     Schenkel   schwarz,    Knie  gelb. 


Fig.  .326.     Philygria  punctato- 
nervosa  (Fall.),  Flügel. 


Fig.  .327.     Philygria  sexmacu 
lata  Becker,  Flügel. 


M  und  Cu,    1    unter  Cn\ 
Fleck    unter   der  Wurzel 

Vorderschienen  schwarzbraun  mit  gelber  Spitze,  Mittel-  und  Hinter- 
schienen gelb  mit  3  dunkeln  an  den  Hinterschienen  deutlicheren 
Ringen.     Tarsen  gelb  mit  dunkeln  Endgliedern.     1,5  mm. 

Philygria  interstincta  (Fall.). 
Düster   grau    bestäubt,    Thorax    mit   5    dunkelbraunen    Längs- 
striemen.   Untergesicht  weißlich,  Augenränder  weiß.    Fühler  bräun- 
lich gelb,    Endglied  oben  schwärzlich.     Hinterleib  vom  4.  Segment 
an  glänzend  schwarz,  4.  Segment  beim  J  von  doppelter  Länge  des  3. 


Diptera,  Zweiflügler.  285 

Flügel  grau,  außer  den  dunkeln  Queradersäumen  und  dem  Fleck 
an  der  Mündung  von  R^  mit  5  isolierten  schwarzbraunen  Flecken: 
2  schärfere  zwischen  Rz-\--6  und  ^^4  +  5,  je  1  zwischen  -^4  +  5  und 
M  und  Cu  sowie  zwischen  Cu  und  Hinterrand,  diese  3  letzteren 
weniger  scharf.  Beine  braungelb  mit  dunkeln  Tarsenendgliedern. 
1,5  mm. 

Philj'gria  stictica  (Meig.). 
Bräunlichgrau  bestäubt,  Thorax  mit  5  unscharfen  dunkelbraunen 
Längsstriemen.  Untergesicht  ockergelb,  mit  6—7  in  2  Reihen  stehen- 
den Seitenborsten;  Augenränder  grau.  Fühler  gelb,  oben  mehr 
oder  weniger  ausgedehnt  schwarzbraun,  Borste  schwarzbraun,  kurz 
behaart.  4.  und  5.  Hinterleibssegment  glänzend  schwarzgrün,  4. 
beim  (^  etwa  doppelt  so  lang  wie  das  3.  Flügel  grau  mit  dunkel- 
braun gesäumten  Queradern  und  ebensolchen  unbestimmten  Längs- 
wischen zwischen  den  Adern,  welche  nur  zu  beiden  Seiten  der  M 
mit  einem  intensiveren  dreieckigen  Fleck  beginnen.  Schwinger 
blaß  bräunlich.  Beine  gelb,  Schenkel  bis  vor  die  Spitze  und  Tarsen- 
endglied  schwärzlich  braun.     2  mm.     Weit  verbreitet. 

Philygria  internipta  Hai  id. 

Schwarz,  düster  graubraun  bestäubt,  Thorax  mit  3  unbestimmten 
schwarzbraunen  Längsstriemen.  Untergesicht  dunkel  ockergelb  mit 
etwa  6  feinen  Seitenborsten,  Augenränder  und  Backen  bläulichweiß. 
Fühler  schwarz,  3.  Glied  unten  mehr  oder  weniger  ausgedehnt 
gelb;  Borste  schwarz  mit  hellerer  Wurzel,  oben  deutlich  behaart. 
Scutellum  matt  schwarz.  Hinterleib  glänzend  schwarz,  nur  an  der 
Wurzel  leifiht  bestäubt;  4.  Segment  beim  c^  fast  doppelt  so  lang 
wie  das  3.  Flügel  bräunlich  getrübt;  die  Queradem  dunkler  ge- 
säumt, unter  der  vorderen  und  hinter  der  hinteren  je  1  glasartiger 
heller  Fleck,  der  letztere  besonders  ausgedehnt,  zwischen  i?2-|-3 
und  Cu  sich  erstreckend.  Schwinger  dunkelbraun.  Beine  schwarz 
oder  schwarzbraun,  Tarsen  gelb  mit  schwarzer  Spitze.  2—2,5  mm. 
Verbreitet,  aber  selten. 

Philygria  posticata  (Meig.)  (feniorata  Stenh.). 
Dicht  graubraun  bestäubt,  Thorax  mit  3  undeutlichen  dunk- 
leren Striemen.  Untergesicht  weißlichgrau  bestäubt,  mit  etwa  5 
Seitenborsten,  Augenränder  etwas  heller,  mehr  weiß.  Fühler  schwarz, 
Endglied  unten  ausgedehnt  gelb.  Hinterleib  glänzend  schwarz,  an  der 
Wurzel  dünn  bestäubt.  Flügel  ähnlich  wie  bei  Ph.  interrupta  Halid., 
die  hellen  Flecke  aber  kleiner  und  unbestimmter,  oft  kaum  sicht- 
bar. Schwinger  blaß  bräunlich.  Schenkel  braun  bis  schwarzbraun, 
Schienen  und  Tarsen  hellbraun  oder  gelblich,  Tarsenenden  dunkel. 
1,5  mm.    Verbreitet. 

Philygria  flavipes  (Fall.). 
Düster  graubraun  bestäubt.  Thorax  mit  5  dunkelbraunen  Längs- 
striemen. Untergesicht  weißlich  grau  bestäubt,  Augenränder  heller. 
Fühlerwurzel  schwarz,  Endglied  beim  (^  gelb,  beim  $  oben  schwarz- 
braun. Hinterleib  glänzend  schwarz,  nur  an  der  V^urzel  bestäubt. 
Flügel  einfarbig  bräunlich  grau,  nur  die  Queradern  schmal  schwarz- 
braun gesäumt.  Beine  bräunlichgelb,  die  beiden  letzten  Tarsen- 
glieder  schwarz.     2  mm.     Weit  verbreitet  und  häufig. 


286  K.  Grünberg, 

Philygria  nigricauda  Stenh. 
Düster  grau  bestäubt,  Thorax  mit  mehr  oder  weniger  deutlichen 
dunkelbraunen  Striemen.  Untergesicht  ocker-  oder  graugelb,  Augen- 
rär.'ier  weißgrau.  Fühler  schwarz.  Endglied  unten  an  der  Wurzel 
gelb.  Hinterleib  bis  zum  4.  Segment  grau  bestäubt,  4.  Segment 
glänzend,    dünn    bestäubt,    5.  glänzend   schwarz,    ohne  Bestäubung; 

4.  und  5.  Segment  beim  (j  von  doppelter  Länge  des  3.  Flügel  grau, 
Queradern  nur  schwach  und  sehr  schmal  dunkel  gesäumt,  helle 
Flecke  neben  den  Queraderrt  kaum  sichtbar.  2.  Abschnitt  von  C 
von  doppelter  Länge  des  3.  Beine  schwarzbraun;  Schienen  mit  2 
mehr  oder  weniger  deutlichen  dunkeln  Ringen.  Tarsen  gelb  mit 
dunkeln  Spitzen.     2 — 2,5  mm.     Verbreitet. 

Philygria  vittipennis  Zett. 
Stirn  und  Thorax  dunkel  graubraun,  Thorax  mit  3  schmalen 
dunkeln  Striemen,  Pleuren  hellgrau  bestäubt.  Untergesicht  gelb- 
lichgrau, Augenränder  heller  grau.  Fühler  schwarzbraun,  Endglied 
unten  gelb;  Borste  oben  kurz  behaart.  Hinterleib  dunkel  grau- 
braun bestäubt,  gegen  die  Spitze  glänzend  schwarz.  Flügel  gleich- 
mäßig bräunlichgrau  bestäubt,  Queradern  kaum  dunkel  gesäumt. 
2.  Abschnitt  von  C  von  fast  3  facher  Länge  des  3.  Schwinger  bräun- 
lich. Beine  braungelb,  Schenkel  und  Tarsenspitzen  schwarz.  2  mm. 
Verbreitet. 

Philygria  obtecta  Becker. 

Stirn  braun,  Untergesicht  gelb,  Augenränder  und  Backen  grau. 

Fühlerwurzel    dunkel,    Endglied    rotbraun,    unten  gelb,   Borste  fast 

nackt.     Thorax  und  Scutellum   einfarbig  gelbbraun  bestäubt,    ohne 

Striemen.    Hinterleib  in  ganzer  Ausdehnung  grau  bestäubt;  4.  und 

5.  Segment  wenig  länger  als  das  3.  Vor  und  hinter  den  dunkel 
gesäumten  Queradern  deutliche  helle  Flecke.  Beine  schwarzbraun, 
Wurzel  und  Spitze  der  Schienen  sowie  die  3  basalen  Tarsenglieder 
rostgelb;  Mittelschienen  fast  ganz  gelb,  Hinterschienen  mit  gelbem 
Mittelring.     1,5  mm.     Schlesien. 

Zweifelhafte  Arten. 
Philygria  basilaris  (Meig.). 
Stirn  und  Thorax  rostbraun,  mit  3  dunkelbraunen  Striemen. 
Untergesicht  grauweiß,  Augenränder  weiß.  Fühler  rostgelb.  Hinter- 
leib glänzend  schwarz,  L  und  2.  Segment  glänzend  rostgelb.  Flügel 
bräunlich  getrübt  mit  dunkel  gesäumten  Queradern.  Schwinger 
gelb.     Beine  rostbraun.     2  mm.     Bayern. 

Philygria  minuta  (Meig.). 
Schwarz,  grau  bestäubt,  Thorax  mit  3  dunkeln  Striemen. 
Untergesicht  weißlich  oder  gelb.  Fühler  braun,  Borste  oben  fein 
behaart.  Flügel  bräunlich  getrübt,  Spitzenhälfte  dunkler,  Queradern 
schwarzbraun  gesäumt.  Beine  gelb,  Schenkel  schwarz  oder  braun, 
Tarsen  mit  schwarzer  Spitze.     1  mm. 

Philygria  pallipcs  (Meig.). 
Kopf  und  Thorax   braungrau  bestäubt,  Thorax    mit  3  dunkeln 
Striemen.    Hinterleib  glänzend  schwarz.     Flügel  hell,  an  der  Mün- 


Diptera,  Zweiflügler. 


287 


düng  von  i?,  1  brauner  Fleck,  Queradern  braun  gesäumt.    Schwinger 
weiß.     Beine  blaßgelb.     2  mm.     Bayern. 


Fig.   328.      Hya- 
dinn  guttata 
(Fall.),  Kopf. 


Fig.    329.      Hyadina 

guttata  (Fall.), 

Thorax  bebor.stung. 


Hyadina  Halid. 

Verwandt  mit  Philygria  Stenh.,  Fühler  größer,  Endglied  groß  und 
breit,  fast  48eitig  mit  deutlicher  vorderer  Oberecke  (Fig.  328).  Borste 

fein    und    kurz    behaart.      Unter-  aj 

gesiebt  senkrecht  mit  schwachem 

flachen  Mittelhöcker  und  wenigen 

schwachen  Seitenborsten.    Backen 

'/^ — '/g     der    Augenhöhe.      Kopf- 
borsten :  nur  äußere  Vertikal-  und 

Ocellarborsten,  letztere  auf  einem 

deutlichen  Höcker.   Thoraxborsten 

(Fig.  329):  1  Notopleural-,  1  Supra- 

alar-,  1  Dorsocentralborste,  letztere 

am  Ende  einer  Reihe  feiner  Börst- 

chen;  1  mittlere  Reihe  Acrostichal- 
börstchen;  Pleuralborsten  fehlen.  Flügel  bräunlichgrau,  einfarbig  oder 
mit  undeutlichen  hellen  Tropfenflecken  zu  beiden  Seiten  der  hin- 
teren Querader;  C  bis  zur  Mündung  von  M  reichend:  Cu  vor  der 
hinteren  Querader  bauchig  nach  hinten  gebuchtet,  daher  die  Dis- 
coidalzelle  vor  dem  Ende  erweitert.  Lebensweise  wie  bei  Philygria. 
Entwicklung  unbekannt.     4  deutsche  Arten. 

Arten  Übersicht. 

1.  An  oder  hinter  der  Schulterecke  auf  den  Pleuren  ein  runder 
sammetschwarzer  Fleck.  2. 

—  Pleuren  ohne  schwarzen  P'leck.  H.  nitida. 

2.  Scutellum  mit  sammetschwarzen  Seitenrändern.  3. 

—  Scutellum  ganz  sammetschwarz.  H.  scutellata. 

3.  Seitenfleck   hinter  der  Schulterecke,   groß,  Flügel  zu  beiden 
Seiten  der  hinteren  Querader  mit  hellem  Fleck.    H.  guttata. 

—  Seitenfleck  an  der  Schulterecke,   kleiner,   Flügel   ohne  helle 
Flecke.  H.  hnmeralis. 

Hyadina  guttata  (Fall.). 
Glänzend  schwarz.  Untergesicht,  Backen  und  Augenränder 
silbergrau  bestäubt.  Fühler  schwarz,  Endglied  mit  gelbem  Unter- 
rand. Taster  gelb.  Pleuren  hellgrau  bestäubt,  unter  der  Schulter- 
ecke ein  runder  sammetschwarzer  Fleck.  Scutellum  an  den  Seiten 
ebenfalls  breit  sammetschwarz.  4.  Hinterleibssegraent  beim  c?  doppelt 
80  lang  wie  das  3.,  5.  noch  etwas  länger.  Flügel  grau  getrübt,  zu 
beiden  Seiten  der  hinteren  Querader  je  1  undeutlicher,  oft  kaum 
sichtbarer  heller  Fleck.  2.  und  3.  Abschnitt  von  C  gleichlang. 
Schwinger  weißlich.  Beine  gelblichbraun,  zuweilen  teilweise  ver- 
dunkelt. Tarsenendglieder  dunkel.    2  mm.    Verbreitet. 

Hyadina  nitida  (Macq.). 
Ähnlich  H.  guttata,  aber  ohne  die  Sammetflecken  an  den  Pleuren. 
Untergesicht   auf  der   Mitte   etwas   stärker   vortretend,   mit  Augen- 
rändern, Backen  und  Pleuren  gelblich-  oder  weißlichgrau  bestäubt. 
Fühler  wie   bei  guttata,   Endglied    etwas  kürzer,   wenig  länger  als 


288  K.  Grünberg, 

hoch.  Stirn,  Thorax,  Scutellum  und  Hinterleib  glänzend  schwarz. 
Flügel  einförmig  graubraun  getrübt.  Schwinger  weißlich.  Beine 
braungelb,  Tarsenenden  verdunkelt.     2  mm.     Verbreitet. 

Hyadina  scutellata  Halid. 
Stirn  und  Thorax  glänzend  schwarz.  Untergesicht  dunkel  ocker- 
gelb mit  4  Seitenborsten,  Augenränder  und  Backen  weißgrau. 
Fühler  schwarz,  Endglied  unten  ausgedehnt  gelb.  Thoraxrücken 
zart,  grau  bereift  mit  2  dichter  bestäubten  weißen  seitlichen  Längs- 
streifen und  2  weißen  Flecken  am  Hinterrand  dicht  an  den  Seiten- 
ecken des  Scutellums.  Scutellum  und  1  großer  kreisrunder  Fleck 
auf  den  grau  bestäubten  Pleuren  sam metschwarz.  Hinterleib  matt- 
schwarz mit  glänzender  Spitzenhälfte.  Flügel  bräunlichgrau  mit 
2  undeutlichen  hellen  Flecken  vor  und  hinter  der  hinteren  Quer- 
ader. Schwinger  weiß.  Beine  schwarz  oder  schwarzbraun,  Tarsen 
hellbraun  mit  dunkeln  Endgliedern.  1,5  mm.  Nur  aus  Irland  und 
Schlesien  bekannt.     Selten. 

Hyadina  humeralis  Becker. 
Verwandt  mit  H.  guttata  und  nitida.  Stirn  und  Thorax  matt 
glänzend,  Schulterecken  und  Seitenränder  des  Scutellums  sammet- 
schwarz.  Der  Schulterfleck  etwas  auf  die  dahinter  liegende  Pleuren- 
partie  übergreifend,  doch  nicht  so  groß  wie  bei  guttata.  Unter- 
gesicht weißgrau  mit  deutlichem  Mittelhöcker  und  2  schwachen 
Seitenborsten.  Backen  '/:)  der  Augenhöhe.  Fühler  wie  bei  guttata, 
länger  als  bei  nitida.  Hinterleib  glänzend  metallisch  grün,  nur  die 
Wurzel  etwas  matter.  Flügel  gleichmäßig  bräunlich  getrübt,  ohne 
helle  Flecke.  Schwinger  gelb.  Beine  rotbraun,  Schenkelwurzeln 
und  Tarsenendglieder   verdunkelt.     1,8   mm.     Schlesien,    Hamburg. 

Ochthera  Latr. 

Ziemlich  große  schwarze,    matt  bestäubte  Art,  an  den  auffällig 
verdickten  Vorderschenkeln   leicht  zu  kennen.     Kopf  breit,    Augen 

groß,  nackt,  vorquellend. 
Stirn  flach,  etwas  zwischen 
den  Augen  eingesenkt. 
Untergesicht  mit  deut- 
lichem runden  Mittel- 
höcker  (Fig.  3.S0),  Backen 
breit,  etwa  '/j  der  Augen- 
höhe. Kopfborsten  schwach 
entwickelt,  nur  die  äußeren 
Vertikal-  und  Ocellar- 
borsten  vorhanden.  Füh- 
ler klein,  Endglied  kurz, 
schmäler  als  das  2.  Glied; 
Borste  mit  3  langen  Fie- 
derhaaren. Epipharynx 
zungenförmig  vortretend. 
Taster  breit  und  flach,  schaufeiförmig.  Rüssel  kurz  und  dick. 
Thorax  abgerundet  rechteckig,  mäßig  gewölbt.  Borsten  schwach: 
1  Notopleural-,  1  Supraalar-,  1  Intraalarborste  Scutellum  flach,  mit 
4  Borsten;    1  Mesopleural-,    1    Sternopleuralborste,    beide    schwach. 


Fig    3.3Ü.     Ochthera  mantis  (Degeer). 


Diptera,  Zweiflügler. 


289 


Hinterleib  wenig  breiter  als  der  Thorax,  flach,  oval,  ögliedrig. 
Flügel  schmal,  C  bis  zur  Mündung  von  Af  reichend;  Queradern 
weit  getrennt,  die  hintere  dicht  vor  dem  Hinterrand,  ziemlich  schräg 
stehend.  Vorderbeine  zu  Raubbeinen  umgewandelt;  Hüften  stark 
verlängert,  breit  und  flach,  im  Umriß  elliptisch;  Schenkel  außer- 
ordentlich stark  verdickt,  blasig  aufgetrieben  (Fig.  330),  an  der 
Wurzel  am  breitesten,  gegen  die  Spitze  verschmälert,  unten  mit 
2  Reihen  kurzer  dornähnlicher  Borsten,  welche  die  einschlagbare 
Schiene  zwischen  sich  fassen;  Schienen  ebenfalls  breit  und  kräftig, 
säbelförmig  gekrümmt  und  in  einen  starken  spitzen  Dorn  aus- 
laufend; Metatarsen  verbreitert.  Mittel-  und  Hinterbeine  kräftig, 
ohne  besondere  Merkmale,  nur  die  hinteren  Metatarsen  etwas  ver- 
dickt. 

Entwicklung  unbekannt.     Nur  1  deutsche  Art. 

Ochthera  inantis  (Degeer)  (Fig.  330). 
Schwarz.  Stirn  und  Scheitel  grün  glänzend,  Untergesicht  und 
Backen  weißgrau,  obere  Gesichtspartie  und  Augenränder  gelb  be- 
stäubt. Fühler  schwarz,  Taster  ebenso  mit  hellbrauner  oder  gelb- 
licher Spitze.  Thorax  und  Scutellum  schwarzbraun,  Pleuren  grau 
bestäubt.  Hinterleib  glänzend  schwarzgrün  mit  hellgrauen  seitlichen 
Hinterrandflecken.  Flügel  grau  getrübt.  Beine  schwarz,  leicht 
grau  bestäubt,  Innenseite  und  Enddorn  der  Vorderschienen  glänzend 
sahwarz,  Tarsen,  besonders  der  mittleren,  in  größerer  Ausdehnung 
braun  oder  gelblichbraun.  5  mm.  An  dicht  bewachsenen  Sumpf- 
rändern, zwischen  Gräsern  und  Wasserschierling,  gemein:  besonders 
im  Hochsommer  an  austrocknenden  Sümpfen.  Die  Fliegen  sitzen 
an  Pflanzen  und  lauern  mit  erhobenen  Vorderbeinen  auf  Beute. 
Aufgescheucht  fliegen   sie  scharenweise  träge  und    schwerfällig  auf. 


Pelina  Halid. 

Ziemlich  kleine,  dunkel  erzgrün  glänzende  Arten  mit  dicht 
narbig  punktiertem  Körper.  Kopf  fast  doppelt  so  breit  wie  hoch. 
Stirn  sehr  breit,  Untergesicht  senkrecht  mit  ganz  geradlinigem 
Profil,  mit  einigen  schwachen  Seitenborsten  (Fig.  331).  Backen  ^j.^  der 
Augenhöhe.  Augen  etwas  vorquellend,  kurz  oval,  nackt.  Fühler 
ohne  besondere  Merkmale,  Endglied  oval,  Borste  nackt.  Epipharynx 
etwas  vorstehend,  Rüssel  kurz 
und  dick ,  Taster  gewöhnlich 
unsichtbar,  stabförmig,  leicht 
verbreitert.  Kopfborsten :  innere 
und  äußere  Vertikal-,  Ocellar-, 
2  schwache  Orbitalborsten.  Tho- 
rax fast  etwas  breiter  als  lang, 

mäßig  gewölbt;    Borsten 
(Fig.  332):    2  Notopleural-,    1 
Supraalai-,  1  Dorsocentralborste, 
letztere   am  Ende   einer  deut- 
lichen Reihe  feiner  Börstchen; 
2  Reihen  Acrostichalbörstchen, 
2    Scutollarborsten;    Pleuren     unbeborstet.      Hinlerleib    flach    oval, 
beim  <^  mit  5,    beim  $  mit  G  sichtbaren  Segmenten.    Hypopygium 
des  c5   ventralwärts  eingeschlagen,  weit  nach  vorn  reichend.     Flügel 


Fig.  332.  Pelina  aenea 

(Fall.).     Thorax- 

beborstung. 


290  K.  Grünberg, 

lang  und  schmal,  C  bis  zur  Mündung  von  M  reichend,  vordere 
Querader  dicht  hinter  der  Mündung  von  ^,,  hintere  dicht  vor  der 
Mündung  von  Cu.     Beine  ohne  besondere  Merkmale. 

Fliegen  am  Rande  stehender  Gewässer  zwischen  Gräsern  und 
Sumpfpflanzen.  Von  einer  Art  sind  die  Puppen  bekannt  (s.  unten, 
P.  aened).     2  deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 

Körper  rauh  narbig  punktiert,  glänzend  erzgrün,  Tarsen  an  der 
Wurzel  ausgedehnt  hellbraun.  P.  aenea. 

Körper,  besonders  am  Thorax,  viel  feiner  punktiert,  mehr  glänzend 
schwarz.    Tarsen   schwarz,    nur  an  der  Wurzel  dunkelbraun. 

P.  aenescens. 

Pelina  aenea  (Fall.) 
Dunkel    erzgrün   glänzend,    Thorax,   Scutellum   und  Hinterleib 
dicht   rauh   und    narbig  punktiert.      Stirn    stark  glänzend.     Unter- 
gesicht dicht  gelb  oder  weißlichgrau,   etwas  glänzend  bestäubt,  mit 
3   oder   4    Seitenborsten.     Fühler   schwarz.     Thorax 
mit   2    oft   undeutlichen    grauen    mittleren    Längs- 
striemen.    Untere    Pleurenpartie    und    Vorderhüften 
weiß   bestäubt.      Hypopygium    des    cf    groß,    braun, 
auf  die  Bauchseite   eingeschlagen  und  bis   nahe   zur 
Hinterleibsbasis  reichend.     Flügel  grau  oder  bräun- 
lich getrübt,    stark    irisierend,    mit  braunen  Adern; 
2.  Abschnitt  von  C  von  3  facher  Länge  des  3.  Schwinger 
Fig.  333.  Pelina    gelb   oder   weißlich.     Beine    schwarz,    grünglänzend, 
''^"puppe*''^*      Tarsen  von  der  Wurzel  aus  mehr  oder  weniger  aus- 
Nach  Weijen-    gedehnt  hellbraun.     3  mm.     Ganz  Europa,  häufig, 
bergh.  Puppe    (nach    Weijenbergh,    Fig.    333),    im 

Wasser.  5  mm  lang,  spindelförmig,  an  beiden  Enden  zu- 
gespitzt.    Hinterstigmen  gabelförmig  divergierend,  spitz. 

Pelina  aenescens  Stenh. 
Unterscheidet  sich  von  P.  aenea  durch  die  viel  feinere  Körper- 
punktierung, welche  auf  dem  Thorax  kaum  wahrzunehmen  ist. 
Fäi'bung  häufig  mehr  glänzend  schwarz  als  grün.  Untergesicht  schwarz, 
ziemlich  dicht  weiß  bestäubt.  Thorax  mit  2  unscharfen  grauen 
Striemen  wie  bei  aenea.  2.  Abschnitt  von  C  doppelt  so  lang  wie 
der  3.  Beine  schwarz,  auch  die  Tarsen  nur  an  der  Wurzel  dunkel- 
braun. 3  mm.   Verbreitet,  seltener  als  aenea.  Deutschland:  Schlesien. 

Lytogaster  Becker. 
Plumpe,  glänzend  schwai'ze,  dicht  punktierte  Art  mit  auffällig 
verdicktem,  eiförmigem  Hinterleib  (Fig.  334).  Augen  groß,  kurzoval, 
sehr  kurz  und  kaum  merklich  behaart.  Untergesicht  etwas  zurück- 
weichend, mit  deutlichem  Mittelhöcker  und  einigen  schwachen 
kurzen  Seitenborsten.  Epipharyux  vorstehend.  Wangen  sehr  schmal, 
Backen  etwas  über  74  <ier  Augenhöhe.  Stirn  gegen  die  Fühler- 
wurzel stark  verengt,  Borsten  kurz  und  schwach,  nur  innere  Vertikal- 
und  Ocellarborsten.  Fühler  ziemlich  lang,  Endglied  mit  abgerundeter 
vorderer  Oberecke;   Borste  oben  kurz  behaart.     Thorax  mäßig  ge- 


Diptera,  Zweiflügler, 


291 


wölbt,  Borsten  sehr  kurz  und  schwach:  2  Notopleural-,  1  Supraalar-, 
dicht  vor  der  Seitenecke  des  Scutellums  1  Dorsocentral-,  4  Scutellar- 
borsten.  Pleuren  unbeltorstet. 
Hinterleib  ögliedrig,  eiförmig  auf- 
getrieben, 1. — 3.  Segment  gleich- 
lang, 4.  so  lang  wie  das  1. — 3.  zu- 
sammen, 5.  ebenfalls  verlängert. 
Flügel  lang  und  schmal,  C  bis  zur 
Mündung  von  M  reichend,  Quer- 
adern einander  genähert,  auf  der 
Flügelmitte,  Cu  vor  der  hinteren 
Querader  bauchig  gegen  den  Hinter- 
rand gewölbt.  Beine  ohne  beson- 
dere Merkmale. 

Lebensweise  wie  bei  den  ver- 
wandten Gattungen,  Philygria  und 
Pelina.  Entwicklung  unbekannt. 
Einzige  Art: 

Lytogaster  abdominalis  (S  te nh.). 
Glänzend  schwarz,  Stirn  und 
Thorax  durch  dünne  dunkelbraune 
Bestäubung,  Hinterleib  durch  dichte  feine  Punktierung  etwas  matt 
erscheinend.  Untergesicht  gelblichgrau  bestäubt  Fühler  schwarz. 
Flügel  bräunlichgrau  getrübt,  stark  irisierend,  Adern  schwarz.  2. 
und  3  Abschnitt  von  C  gleichlang.  Schwinger  braun.  Beine  glän- 
zend schwarz,  Tarsenwurzeln  braun,  die  hinteren  in  größerer  Aus- 
dehnung.    2,5  mm.     Verbreitet,  aber  selten. 


Fig.  334.     Lytogaster  abdominalis 
(Stenh.), 


breiter  als  hoch 
hen  3  ecki 


Parydra  Stenh. 

Metallisch    schwarz,    grün   oder   blau   glänzende,   düster  braun 
bestäubte  Arten    von   mittlerer   bis   zu   sehr  geringer  Größe.     Kopf 
unten  verschmälert,  von  vorn 
Augen  kurz  oval,  vorquellend, 
nackt.       Untergesicht     mit 

gleichmäßiger  Wölbung 
stark  vortretend  (Fig.  335), 
mit  1  langen  Seitenborste, 
unter  der  gewöhnlich  noch 
einige  kurze  schwache  Bor- 
sten stehen ;  nur  bei  einer  Art 
mit  2  langen  Seitenborsten. 
Backen  V4 — V3  der  Augen- 
höhe. Epipharynx  weit  vor- 
stehend. Rüssel  dick  und 
kräftig,  Taster  klein  und  unscheinbar.  Fühler  klein,  Endglied  oval, 
Borste  behaart.  Kopfborsten  mäßig  stark  oder  auch  ziemlich  schwach: 
innere  und  äußere  Vertikal-,  Ocellar-,  2  kurze  auswärts  gekehrte 
Orbitalborsten.  Thorax  so  lang  wie  breit,  gerundet  und  mäßig  gewölbt, 
Borsten  jederseits  (Fig.  33Ü):  2  Notopleuralborsten,  die  vordere  kurz 
oder  auch  ganz  fehlend,  1  schwache  Präsutural-,  1  Supraalar-,  1  Dorso- 
centralborste,  dicht  vor  der  Seitenecke  des  Scutellums,  am  Ende  einer 
Reihe   schwacher   Börstchen,    in    welche   bei   manchen    Arten    noch 


Fig.  33.5.     Parydra 

coarctata  (Fall.), 

Kopf. 


Fig.    336.      Parydra    co- 
arctata   (Fall.),    Thorax- 
beborsiuiig. 


292  K.  Grünberg, 

einige  stärkere  Dorsocentralborsten  eingeschaltet  sind;  2  Reiben 
Acrostichalbörstchen;  4  Scutellarborsten,  die  vorderen  etwas  vom 
Rand  entfernt;  Pleuren  mit  einer  schwacben  Mesopleuralborste  oder 
unbeborstet.  Hinterleib  breit  oval,  flach,  ßgliedrig.  Flügel  lang, 
grau  oder  braun  getrübt,  die  Queradern  fleckenartig  dunkel  ge- 
säumt; bei  den  meisten  Arten  auf  der  Flügelfläche  belle  Flecke; 
C  bis  zur  Mündung  von  M  reichend;  Ä2+3  bei  einigen  Arten  vor 
der  Spitze  mit  einem  kurzen  abwärts  gerichteten  Anbang.  Beine 
ohne  besondere  Merkmale.  Fliegen  an  den  Rändern  von  Sümpfen 
und  stehenden  Gewässern,  auf  dem  nassen  Boden  oder  auch  auf 
der  Wasseroberfläche  selbst  sitzend,  gewöhnlich  in  großer  Zahl. 
10  deutsche  Arten. 

Entwicklung  sehr  ungenügend  bekannt.  Die  Larve  und 
Puppe  einer  Art  fand  Gercke  zusammen  mit  der  von  Ephydra 
breviventris.  Larve  2 — 3  mm  lang,  grauweiß,  durcbsichtig,  mit 
weniger  rauher  Oberfläche  als  die  Larve  von  Eph.  breviventris  und 
ohne  deren  „Aftermuskel"  (s.  S.  29(5). 

Puppe  frei  auf  der  Oberfläche  schwimmender  Wasserpflanzen, 
rötlich,  mit  wasserklaren  „Afterzapfen''.  Hinterstigmen  hutpilz- 
förmig,  bewimpert. 


Artenübersicht. 

1.  i?2  +  3  vor  der  Spitze  ohne  Aderanhang.  2. 

—  .^2+3  vor  der  Spitze  mit  einem  abwärts  gerichteten  Ader- 
anhang oder  wenigstens  mit  einer  Knickung.  7. 

2.  2.  Abschnitt  von  C  2'/2mal  so  lang  wie  der  3.,  große  Art 
von  4—4,5  mm  Länge.  P.  aquila. 

—  2.  Abschnitt  von  C  nicht  oder  nur  wenig  länger  als  der  3., 
kleinere  Arten.  3. 

3.  Untergesicht  mit  2  gleich  großen  langen  Seitenborsten,  sehr 
kleine  Art  von  nur  1,5—2  mm  Länge.  P.  piisilla. 

—  Untergesicht  mit  nur  einer  langen  Seitenborste,  etwas  größere 
Arten  von  2,5 — 3  mm  Länge.  4. 

4.  Die  dunkeln  Queradersäume  von  scharfen  hellen  Flecken 
begrenzt.  5. 

—  Die  hellen  Flecke  zu  beiden  Seiten  der  dunkeln  Querader- 
säume sehr  undeutlich.  P.  fossaruiii. 

5.  Untergesicht  braun  bestäubt.  6. 

—  Untergesiebt  weiß  bestäubt,  außer  den  hellen  Flecken  neben 
den  Queradersäumen  ein  heller  Fleck  unter  Cn. 

P.  qiiinquemaculata. 

6.  Stirnmitte  gleichmäßig  dunkelbraun  bestäubt;  außer  den  aus- 
gedehnten hellen  Flecken  um  die  Queradern  keine  hellen 
Flügelflecke,  ^4  +  5  nicht  geschwungen.  P.  luibecula. 

—  Stirnmitte  glänzend  schwarzblau;  außer  den  weniger  ausge- 
dehnten hellen  Flecken  um  die  Queradern  noch  mehrere 
helle  Flügelflecke,  A-(  .'>  hinter  der  vorderen  Querader  wellig 
geschwungen.  P.  uiulnlata. 

7.  Aderanhang  von  i?2  +  3  nicht  dunkel  gesäumt,  zuweilen 
fehlend,  keine  hellen  Flügelflecke.  P.  coarctata. 

—  Aderanhang  von  i?2-f3  dunkel  gesäumt,  die  Queradersäume 
von  hellen  Flecken  begrenzt.  8. 


Diptera,  Zweiflügler.  293 

8.  3—3,5  mm    lang;    2.  Abschnitt   von    C  fast    doppelt  so  lang 

wie  der  3.  P.  quadripunctata. 

_  3,5—4  mm  lang;  2.  Abschnitt  von  C  wenig  länger  als  der  3. 

P.  littoralis. 

Parydra  aquila  (Fall). 
Dunkel  erzgrün  oder  bläulich  glänzend,  schmutzig  graubraun 
bestäubt.  Obere  Hälfte  des  Untergesichts  fast  unbestäubt,  stark 
glänzend,  untere  Hälfte,  Epipharynx,  "Wangen  und  Backen  wie  auch 
die  Pleuren  dicht  bräunlich  bestäubt.  Fühler  schwarz.  Thorax- 
rücken, Scutellum  und  besonders  der  Hinterleib  weniger  dicht  be- 
stäubt und  ziemlich  stark  glänzend.  Thorax  mit  2  wenig  deutlichen, 
hinten  unsichtbar  werdenden  grauweißen  Längsstriemen.  Flügel 
stark  graubraun  getrübt,  Queradern  fleckenartig  dunkelbraun  ge- 
säumt, vor  und  hinter  der  vorderen  sowie  hinter  der  hinteren  Quer- 
ader ein  unscharfer,    zuweilen    kaum  wahrnehmbarer  heller  Fleck; 

2.  Abschnitt  von  C  2^l^\-n?i\.  so  lang  wie  der  3,  Ri^z  ohne  An- 
hang. Schwinger  braun.  Hüften  und  Schenkel  dunkelgrün  glän- 
zend und  bestäubt  wie  der  Körper,  Schienen  schwarz,  außen  mit 
silberweißem  Wurzel-  und  Spitzenfleck,  Tarsen  braun  mit  schwarzen 
Spitzen,  auf  der  Innenseite  ebenfalls  weiß  bestäubt.  4 — 4,5  mm. 
Die  größte  Art  der  Gattung.     Verbreitet,  an  Sumpf  rändern  gemein. 

Parydra  piisilla  (Meig.). 
Körper,  besonders  der  Hinterleib,  mehr  schwarz  oder  schwarz- 
blau als  grün  glänzend,  braun  bestäubt.  Untergesicht  kurz,  mit 
2  gleich  starken  Seitenborsten,  ebenso  wie  die  Wangen  und  die 
sehr  schmalen  Backen  weiß  oder  gelblich  bestäubt.  Fühler  schwarz, 
Borste  oben  deutlich  behaart.  Thorax  ungestriemt.  Flügel  grau, 
die  Adern  breit  graubraun  gesäumt,  Queradern  etwas  dunkler  flecken- 
artig gesäumt,  vor  und  hinter  jeder  Querader  je  1  deutlicher  heller 
Fleck;  2.  Abschnitt  von  C  kaum  länger  als  der  3.;  i?2  +  3  ohne 
Anhang.  Schwinger  dunkelbraun.  Beine  ganz  schwarz.  1,5—2  mm. 
Verbreitet  und  häufig. 

Parydra  fossarnm  Halid. 
Dunkel  erzgrün  glänzend  oder  fast  schwarz,  düster  graubraun 
bestäubt.  Untergesicht  etwas  länger  als  bei  P.  pusilla,  mit  nur  einer 
Seitenborste,  ebenso  wie  die  Wangen  und  Backen  grau  oder  gelb- 
lichbraun bestäul)t.  Fühler  schwarz,  Borste  oben  deutlich  behaart. 
P'lügel  graubraun  getrübt,  Queradern  dunkler  gesäumt,  die  hellen 
Flecke    zu   beiden    Seiten  der  Queradern  sehr   undeutlich;    2.    und 

3.  Abschnitt  von  C  wie  hai  pnsilla\  i?2-f3  ohne  Anhang.  Schwinger 
dunkelbraun.  Beine  schwarz,  Tarsen  hellbraun  mit  schwarzen  End- 
gliedern.    2,5—3  mm.     Verbreitet. 

Parydra  qninquemaculata  Becker. 
Glänzend  schwarzgrün,  dunkel  graubraun  bestäubt.  Mitte  und 
Scitenränder  der  Stirn  glänzend.  Untergesicht  ganz  geradlin'g 
schräg  vorspringend,  weiß  bestäubt,  außer  der  längeren  nur  m  t 
2  kürzeren  Seitenborsten.  Fühler  schwarz,  Borste  kurz  behaart. 
Die  grauweißen  Rückenstriemen  am  Vorderrande  des  Thorax  zieni- 
■lich    deutlich.     Hinterleib    stark   glänzend.      Flügel    graubraun  ge- 


294  K.  ürünberg, 

trübt,  Queradern  fleckenartig  dunkel  gesäumt,  die  Säume  jederseits 
von  scharfen  heilen  Flecken  begrenzt;  ein  weniger  scharfer  heller 
Fleck  unter  der  Wurzelhälfte  von  Cn\  2.  Abschnitt  von  C  wenig 
länger  als  der  3.,  /?2  +  3  ohne  Aderanhang.  Beine  schwarz,  Tarsen 
braun  mit  dunkeln  Endgliedern.     2,5  mm.     Schlesien. 

Parydra  nnbecula  Becker. 
Glänzend  schwarz  mit  brauner  Bestäubung.  Stirn  gleichmäßig 
dunkelbraun  bestäubt,  nur  die  Seitenränder  etwas  glänzend.  Untere 
Kopfpartie  dicht  braun  bestäubt,  Untergesicht  nur  mit  der  gewöhn- 
lichen langen  Seitenborste.  Fühlerwurzel  schwarz.  Endglied  dunkel- 
braun, innen  heller,  Borste  deutlich  behaart.  Thorax  braun  be- 
stäubt, vorn  mit  2  grauweißen  Längsstriemen.  Hinterleib  glänzend 
blaugrün,  wenig  bestäubt.  Flügel  graubraun  getrübt,  die  Queradern 
dunkler  gesäumt,  Flügelinitte  um  die  Queradern,  besonders  um  die 
hintere,  aufgehellt,  so  daß  Vorderrand  und  Flügelspitze  bii^  über 
M  hinaus  braun  erscheinen ;  2.  Abschnitt  von  C  kaum  länger  als  der  3. ; 
^2-f3  ohne  Anhang.  Schwinger  gelbbraun.  Beine  schwarz.  Knie, 
Schienenspitzen  und  Tarsen  hellbraun,  letztere  mit  schwarzen  End- 
gliedern.    3  mm.     Schlesien,  auch  von  Partenkirchen  bekannt. 

Parydra  undulata  Becker. 
Glänzend  schwarz,  dunkelbraun  bestäubt.  Mitte  und  Seiten- 
ränder der  Stirn  glänzend  schwarzblau;  Untergesicht  ebenso,  unter 
den  Fühlern  mit  einem  flachen  Höcker,  wenig  bestäubt,  außer  der 
gewöhnlichen  mit  einigen  kürzeren  Seitenborsten.  Fühler  schwarz- 
braun, Borste  kurz  behaart.  Thorax  wie  der  Hinterleib  ziemlich 
dünn  bestäubt,  die  beiden  grauen  Striemen  am  Vorderrand  des 
Thorax  sehr  undeutlich.  Flügel  stark  gebräunt,  die  Queradersäume 
kaum  dunkler  als  die  Fläche;  zu  beiden  Seiten  der  Queradern 
stehen  scharfe  helle  Flecke,  weniger  scharfe  am  Vorderrand  vor 
der  Mündung  von  Ri-\-^,  an  der  Spitze  über  und  unter  der  Mün- 
dung von  i?4-[-6  und  auf  der  M  hinter  der  hinteren  Querader; 
ein  nur  undeutlicher  Fleck  unter  Cu\  2.  und  3.  Abschnitt  von  C 
gleich  lang;  ^2-i-3  ohne  Anhang;  A-(-6  hinter  der  vorderen  Quer- 
ader wellig  geschwungen.  Schwinger  dunkelbraun.  Schenkel  schwarz, 
Schienen  heller  oder  dunkler  braun,  die  hinteren  nur  an  der  Wurzel 
und  an  der  Spitze,  Tarsen  braun  mit  schwarzen  Endgliedern.  3  mm. 
Deutschland:  Berlin  (Wannsee).     Polen,  Rußland. 

Parydra  coarctata  (Fall.). 
Dunkel  erzgrün  oder  blau  glänzend,  düster  graubraun  bestäubt. 
Mitte  und  Seitenränder  der  Stirn  stark  glänzend,  unbestäubt.  Unter- 
gesicht unter  der  langen  Seitenborste  mit  einigen  kurzen  schwachen 
Borsten,  ebenso  wie  die  Wangen  und  Backen  dicht  braun  bestäubt. 
Fühler  schwarzbraun,  Borste  oben  kurz  behaart.  Die  beiden  weiß- 
grauen Rückenstriemen  des  Thorax  undeutlich  und  nach  hinten 
bald  verschwindend.  Flügel  ziemlich  stark  graubraun  getrübt,  Quer- 
adern fleckenartig  dunkler  gesäumt,  Aderanhang  an  ^2  +  3  nicht 
dunkel  gesäumt,  oft  sehr  kurz  oder  ganz  fehlend,  dann  aber  durch 
eine  knotenförmige  Verdickung  oder  eine  Knickung  der  Ader  an- 
gedeutet. Schwinger  braun.  Beine  schwarz,  Wurzel  und  Spitze 
der  Vorderhüften  und  Tarsenspitzen  weiß  bestäubt,  Tarsen  hell- 
braun mit  schwarzen  Spitzen.     3—3,5  mm.    Verbreitet  und  gemein. 


Diptera,  Zweiflügler. 


295 


Parydra  quadripunctata  (Meig). 
Glänzend  schwarz  oder  blau,  graubraun  bis  zimmetbraun  be- 
stäubt. Kopf  dicht  braun  bestäubt.  Stirn  mit  glänzendem  Mittel- 
fleck, Untergesicht  unter  der  langen  Seitenborste  noch  mit  mehreren 
schwachen  Borsten.  P'ühler  schwarzbraun,  Borste  oben  deutlich  be- 
haart. Die  weißgrauen  Striemen  am  Vorderende  des  Thorax  ziem- 
lich deutlich.  Hinterleib  stark  blau  glänzend,  wenig  bestäubt.  Flügel 
graubraun  getrübt,  Queradern  und  der  Aderanhang  von  /?2  +  3  flecken- 
artig dunkelbraun  gesäumt,  ferner  ein  dunklerer  Fleck  unter  der 
Mündung  von  i?i  und  an  der  Subcostalquerader;  die  dunkle  Säumung 
der  Queradern  zu  beiden  Seiten  von  deutlichen  hellen  Flecken 
begrenzt.  2.  Abschnitt  von  C  fast  doppelt  so  lang  wie  der  3. 
Schwinger  bräunlichgelb.  Beine  wie  bei  P.  coarctnta.  3—3,5  mm. 
Verbreitet  und  häufig. 

Parydra  littoralis  (Meig.). 
Sehr  ähnlich  P.  quadripunctata,  etwas  größer.  Backen  etwas 
breiter.  Spitze  von  ^2  +  3  hinter  dem  Aderanhang  steil  zum  Vorder- 
rand aufgebogen;  2.  Abschnitt  von  C  wenig  länger  als  der  3.;  die 
hellen  Flecke  neben  den  Queradern  etwas  kleiner  und  schärfer  be- 
grenzt als  bei  quadripunctata.    3,5 — 4  mm.    Seltener  als  die  vorige. 

Zweifelhafte  Art: 
Parydra  rufipes  (Meig.). 
Glänzend    schwarzgrün.     Untergesicht  flach  gewölbt,   grauweiß. 
Fühler  braun.     Flügel   bräunlich  getrübt.     Schwinger  weiß.     Beine 
rötlichgelb.     2,5  mm.     Gegend  von  Aachen. 


Ephydra  Fall. 
Verhältnismäßig  große,  metallisch  grün  oder  blau  glänzende, 
braun  oder  grau  bestäubte  Arten.  Kopf  wesentlich  breiter  als  hoch, 
Stirn  sehr  breit,  vorn  ver- 
engt, trapezförmig.  Augen 
oval,  nackt,  vorquellend. 
Untergesicht  mit  starker 
Wölbung  weit  vortretend 
(Fig.  337),  behaart,  die  ober- 
ste Partie  nackt  und  durch 
eine  Borstenreihe  gegen  die 
untere  behaarte  abgegrenzt, 
Wangen  schmal,  Backen 
Vg  der  Augenhöhe,  mit 
1  längeren  Borste.  Mund- 
öffnung sehr  groß,  mit 
einem  Saum  längerer  oder  kürzerer  Borsten.  Epipharynx  nicht 
vorstehend.  Rüssel  kurz  und  dick  mit  sehr  breiten  Saugflächen, 
Taster  klein,  zuweilen  am  Ende  verbreitert.  Fühler  klein,  auf  dem 
etwas  zugespitzten  Endglied  unter  der  Borste  zuweilen  ein  längeres 
Borstenhaar;  Borste  kurz  behaart  oder  gefiedert.  Kopfborsten: 
innere  und  äußere  Vertikal-,  Ocellar-,  3—4  Orbitalborsten,  davon 
2  etwas  größer.  Thorax  etwas  länger  als  breit,  abgerundet  rechteckig. 
Borsten  ziemlich  kräftig  (Fig,  338):  1  Humeral-,  1  Posthumeral-,  1  Prä- 
su  tural-,  2  Notopleural-,  3  Supraalar-,  5  Dorsocentral-,  2  Scutellarborsten ; 


Fig.    337.       Ephydra 
micans  Halid.,  Kopf. 


Fig.  338.    Ephydra  micans 
Halid.,     Thoraxbeborstung. 


296 


K.  Grünberg, 


1  Mesopleural-,  1  Sternopleuralborste.  Hinterleib  lang  oval,  Sgliedrig, 
Hypopygium  des  (^  kräftig,  ventralwärts  eingeschlagen,  zuweilen 
weit  nach  vorn  reichend.  Flügel  lang,  einfarbig  getrübt,  C  bis  zur 
Mündung  von  M  reichend,  ^j  an  der  Mündung  mit  einer  knoten- 
förmigen Verdickung;  Queradern  ziemlich  weit  getrennt,  vordere 
dicht  vor  der  Mündung  von  /?, ,  hintere  hinter  der  Plügelmitte, 
dicht  am  Hinterrand.  Beine  ziemlich  kräftig  und  schlank;  Klauen 
fast  gerade,  Haftläppchen  verkümmert.  Fliegen  oft  in  großen 
Mengen  an  Sumpfrändern,  Salztümpeln,  am  Meeresstrand  und  in 
Salinen.  Die  Mehrzahl  der  Arten  ist  halophil.  Für  unsere  Süß- 
wasserfauna kommen  nur  3  Arten  in  Betracht. 

Entwicklung  im  Wasser,  wenig  bekannt  (s.  unten,  Epk.  brevi- 
ventris). 

A  rtenübersicht. 

1.  Fühlerendglied  unter  der  Borste  auf  der  Außenseite  mit  einem 
längeren  Borstenhaar.  2. 

—  Fühlerendglied  ohne  solches  Borstenhaar;  Mundrand  schwach 
beborstet;  Beine  schwarz,  Knie  und  Tarsen  braun. 

Eph.  soholtzi. 

2.  Untergesicht  dicht  unter  den  Fühlern  am  weitesten  vor- 
tretend; Costa  gelbbraun;  Hinterleib  glänzend  blaugrün,  un- 
gefleckt. Eph.  breviventris. 

—  Untergesicht  auf  der  Mitte  am  weitesten  vortretend;  Costa 
schwarz;  Hinterleib  glänzend  grün  mit  schwärzlichen  Basal- 
querflecken.  Eph.  luicans». 

Ephydra  breviventris  Lw. 

Stirn  und  oberster  Teil  des  Untergesichts  glänzend  grün  oder 
biaugrün,  untere  Kopfpartie  dicht  weißgrau  bestäubt.  Untergesicht 
dicht  unter  den  Fühlern  am  weitesten  vor- 
tretend, gegen  den  Mundrand  leicht  zurück- 
weichend. Fühler  schwarz.  Thorax  grün,  Rücken 
und  Scutellum  graubraun,  Pleuren  grau  bestäubt. 
Hinterleib  glänzend  blaugrün,  wenig  bestäubt, 
5.  Segment  i)eim  (^  fast  etwas  kürzer  als  das 
4.,  Hypopygium  bis  zum  3.  Segment'  zurück- 
geschlagen. Flügel  bräunlichgrau  getrübt,  Costa 
gelbbraun.  Beine  schwarz,  grau  bestäubt,  Knie 
und  Wurzelhälften  der  Schienen  braungelb.  3  bis 
3,5  ram.  Südeuropa,  auch  in  Süddeutschland. 
Larve  und  Puppe  (nach  Gercke)  häufig 
in  stehenden  Gräben  auf  verschiedenen  klein- 
blättrigen Wasserpflanzen  und  Algen.  Larve 
durchsichtig  und  hell,  die  starken  bräunlichen 
Tracheenstämme  deutlich  sichtbar.  Oberfläche 
rauh,  ganz  mit  feinen  stark  gekrümmten  Dörn- 
chen  besetzt,  die  an  den  Einschnitten  und  an 
der  Bauchseite  bedeutend  stärker,  fast  krallenartig  sind  und  zur 
Fortbewegung  dienen.  Vorderstigmen  nicht  beobachtet.  „Verpuppt 
sich,  an  einem  Ästchen  festgeklammert,  mittels  eines  mit  größeren 
scharfen  Häkchen  besetzten  Muskels,  welcher  am  letzten  Leibesglied 
wulstartig  vorsteht  und  rückwärts  vor  den  langen  und  ausgezeich- 
neten Afterstigmen  eine  tiefe  Falte  bildet". 


Fig.   339.     Ephydra 
breviventris  Lw., 
Puppe  dorsal  und  seit- 
lich.    Nach   Weijeii- 
bergh. 


Diptera,  Zweiflügler.  297 

Nach  Weijenltergh  ist  die  im  Wasser  lebende  Larve  grün 
(nicht  näher  beschrieben),  die  Puppe  (Fig.  339)  7—8  mm  lang, 
ventralwärts  gekrümmt,  im  Umriß  spindelförmig,  an  beiden  Enden 
scharf  zugespitzt;  Hinterstigmen  gabelförmig  divergierend,  in  einer 
kleinen  kugelförmigen  Verdickung  endigend. 

Die  Larven  und  Puppen  wurden  auch  in  Salinen  gefunden. 

Ephydra  niicans  Hai  id. 

Glänzend  metallisch  grün  oder  blaugrün.  Untergesicht  auf  der 
Mitte  am  stärksten  vorgewölbt,  gegen  den  Mundrand  wieder  etwas 
zurücktretend.  Stirn  und  der  oberste  Teil  des  Untergesichts  stark 
glänzend,  untere  Gesichtspartie,  Wangen  und  Backen  dicht  grau- 
weiß bestäubt.  Fühler  schwarz,  unter  der  deutlich  behaarten  Borste 
ein  längeres  Borstenhaar.  Thoraxrücken  braun,  Pleuren  grau  be- 
stäubt, Hinterleib  etwas  heller  grün  als  der  Thorax,  weniger  bestäubt, 
mit  undeutlichen  schwärzlichen  bindenartigen  Basal  querflecken;  .ö. 
Segment  beim  c^  kaum  länger  als  das  4.,  Hypopygium  bis  zur 
Basis  des  4.  Segmentes  reichend.  Flügel  gleichmäßig  graubraun 
getrübt,  Costa  schwarz.  Schwinger  gelb.  Beine  schwai-z  mit  grünem 
Glanz  und  grauer  Bestäubung,  Knie  heller  oder  dunkler  braun. 
4 — 5  mm.     Verbreitet. 

Ephydra  scholtzi  Becker. 

Stirn  glänzend  gi'ün  mit  braun  bestäubten  Seitenrändern. 
Fühler  schwarz.  Endglied  ohne  längeres  Borstenhaar.  Untergesicht, 
Wangen  und  Backen  dicht  grauweiß  bestäubt.  Mundrand  schwach 
beborstet.  Thoraxrücken  und  Scutellum  braun,  etwas  bronzefarben 
bestäubt,  Thorax  mit  einer  grauen  hinten  abgekürzten  Mittel- 
strieme, Seiten  und  Pleuren  grau  bestäubt.  Hinterleib  einfarbig 
grau  bestäubt.  Flügel  leicht  graubraun  getrübt,  Adern  hellbraun. 
Beine  schwarz,  grau  bestäubt.  Knie  und  Tarsen  rötlichbraun. 
4—4,5  mm.     Hamburg,  Schlesien,  Polen. 


Caenia  R.-D. 

Verwandt  mW  Ephydra,  unterscheidet  sich  von  ihr  durch  folgende 
Merkmale:  Behaarung  und  Beborstung  des  Unter- 
gesichts und  Mundrandes  stärker,  ebenso  sind  die 
Scheitel-  und  Thoraxborsten  länger  und  kräftiger 
(Fig.  340);  nur  2  Orbitalborsten.  Fühlerendglied 
breit  abgerundet,  nicht  zugespitzt,  Borste  deutlich 
gefiedert.  Thoraxborsten:  1  oder  2  Humeral-, 
1  Präsutural-,  2  Notopleural-,  4  oder  5  Dorso- 
central-,  3  Supraalar-.  2  Scutellarborsten;  1 
Mesopleural-.  1  Sternopieuralborste.  Flügel 
wesentlich  wie  bei  Ephydra,  /?,  an  der  Mündung 
ebenfalls  knotenartig  verdickt.  Klauen  gebogen,  Fig.  ;^40.  Caema 
Haftläppchen  deutlich.  Fliegen  an  Sumpfrändern,  A^o^a  stonh..  Kopf. 
Lebensweise  wie  bei  Ephydra.  Larve  mit  atem- 
rohrartig  verlängerten,  divergierenden  Hinterstigmon,  nicht  näher 
bekannt. 

2  deutsche  Arten. 


298 


K.  Grünberg, 


Artenübersicht. 

Größere  Art  von  4^5  mm  Länge,  Hinterleib  hellgrau  mit  dunkel- 
braunen Querbinden,  Flügel  stark  gebräunt.  C.  fumosa. 

Kleinere  Art  von  2,5 — 3  mm  Länge,  Hinterleib  glänzend,  ohne 
Binden,  Flügel  grau,  ohne  Bräunung.  C.  palustris. 

Caenia  fumosa  Stenh. 
Schwarzgrün  glänzend,  düster  braun  bestäubt.  Untergesicht 
hell  schiefergrau  bis  weißgrau  bestäubt.  Fühler  schwarz.  Wurzel 
des  Endglieds  hellgrau  bestäubt;  Borste  mit  etwa  12  feinen  Fieder- 
haaren. Obere  Hälfte  der  Pleuren  gelblichgrau,  untere  Hälfte  und 
Beine  hellgrau  bestäubt.  Hinterleib  hellgrau  bestäubt  mit  dunkel 
graubraunen,  in  der  Mitte  verbreiterten  basalen  Querbinden.  Flügel 
ziemlich  stark  gebräunt,  die  schwarzen  Adern,  besonders  die  Quer- 
adern, dunkler  gesäumt.  Schwinger  bräunlichgelb.  Beine  schwarz. 
4 — 5  mm.     An  Sumpfrändern,  häufig. 

Caenia  palustris  (Fall.). 
Ähnlich  C.  fumosa^  kleiner,  schmutzig  graubraun  bestäubt. 
Hintei'leib  einfarbig  glänzend  schwarzgrün,  nur  wenig  bestäubt  und 
ohne  Binden.  Untergesicht  braun  bestäubt.  Flügel  grau  getrübt, 
um  die  Längs-  und  Queradern  kaum  eine  Spur  von  Bräunung. 
Beine  schwarz.    2,5—3  mm.    Mit  der  vorigen  Art,  ebenfalls  häufig. 


Scatella  R.-D. 

Kleine   braune    bis    schwarzbraune    oder   mehr   grau    bestäubte 
Arten,  häufig  mit  hell  gefleckten  Flügeln,  in  der  Kopfbildung  wesent- 
lich mit  Ephydra  und  Caenia  übereinstimmend.    Untergesicht  mehr 
oder  weniger  stark  gewölbt  (Fig.  341),  behaart  bis  zu  der  schräg  abwärts 
ziehenden    Reihe    der    Seiten- 
borsten,  von  denen   die  letzte 
gewöhnlich  besonders  stark  ist. 
Mundrand    mit    einem    Kranz 
abwärts     gerichteter     Borsten. 
Backen       von       verschiedener 
Breite,    gewöhnlich    mit   einer 
starken    Borste.      Augen    kurz 
oval  oder  fast  kreisrund.  Fühler- 
endglied oval,  breit  abgerundet,    Fig.  342.    Scatella  dag. 
Borste  nackt  erscheinend  oder    naiis   (Fall.),      Thorax- 
kurz     behaart.        Kopfborsten  beborstmig. 
kräftig:     innere     und     äußere 
Vertikal-,  Ocellar-  und  2  Orbitalborsten.    Thorax  so  breit  wie  lang, 
mäßig  gewölbt.     Borsten  (Fig.  342):   2  Notopleural-,  1  Präsutural-, 

1  Supraalar-,   2 — 3  Dorsocentralborsten  •   vorn   auf  der  Thoraxmitte 

2  stärkere  Acrostichalborsten  am  Beginn  der  beiden  Reihen;  am 
Scutellum  nur  2  Endborsten ;  1  Mesopleural-,  1  Sternopleuralborste. 
Hinterleib  lang  oval ,  5  gliedrig.  5.  Segment  beim  j  verlängert. 
Flügel  lang,  immer  stark  braun  getrübt,  einfarbig  oder  mit  hellen 
Flecken,  deren  Zahl  und  Anordnung  immer  für  eine  Artengruppe 
charakteristisch  ist:  C  bis  zur  Mündung  von  M  reichend,  R^  kurz, 
i?2-f3   sehr   lang,    in   geringem  Abstand   von   der  Spitze  mündend. 


Fig.  341.      Sca- 
len a     slagnalis 
(Fall.),  Kopf. 


Diptera,  Zweiflügler.  299 

Beine  ohne  besondere  Merkmale.  Fliegen  häufig  am  Rande  von 
Sümpfen,  fließenden  Gewässern  und  an  der  Wasseroberfläche  auf 
schwimmenden  Blättern  von  Wasserpflanzen.  Entwicklung  unbe- 
kannt.    1 1   deutsche  Arten. 

Artenübersicht. 

1.  Flügel  ungefleckt.  2. 

—  Flügel  mit  hellen  oder  dunkeln  Flecken.  3. 

2.  Untergesicht  weißgrau,  mit  nur  1    starken  Seitenborste  dicht 
über  dem  Mundrand.  Sc.  dichaeta. 

—  Untergesicht  braun,  mit  3  Seitenborsten.  Sc.  sibilans. 

3.  Flügel  mit  nur  wenigen,  meist  .5,  hellen  Flecken.  4. 

—  Flügel  mii  zahlreichen  hellen  und  dunkeln  Flecken  (s.  Fig.  344 
und  845).  10. 

4.  Flügel  mit  4  hellen  Flecken.  Sc.  qiiadrignttata. 

—  Flügel  mit  5  hellen  Flecken.  5. 

5.  Backen  schmal,  höchstens  V4  der  Augenhöhe.  6. 

—  Backen  breit,  V,i— Vs  der  Augenhöhe.  9. 

6.  Costa  von  der  Mündung  von  A  an  stark  verdickt,  5.  Hinter- 
leibssegment beim  ^  nicht  verlängert.  Sc.  callosicosta. 

—  Costa  nicht  verdickt,   b.  Hinterleibssegnient  beim  c^  doppelt 
so  lang  wie  das  4.  7. 

7.  Der    helle    Fleck     zwischen    i^2  +  3    und    /?4  +  5    breit,   qua- 
dratisch. Sc.  silacea. 

—  Der   helle    Fleck    zwischen   R2  +  S   und    A4 +  6  schmal,  höher 
als  breit.  8. 

8.  Bestäubung    dunkel    graubraun,    Untergesicht    mit    scharfer 
Knickung,   fast  senkrecht  abfallend,    Seitenborsten  deutlich. 

Sc.  stagnalis. 

—  Bestäubung    hell   graubraun,    Untergesicht    stärker    gewölbt, 
Seitenborsten  schwächer,  nur  die  unterste  lang.     Sc.  lutosa. 

9.  Untergesicht  graugelb.  Flügelflecke  ziemlich  scharf,  der  Fleck 
zwischen  ^2  +  3  und  A  +  6  groß  und  breit.     Sc.  subguttata. 

—  Untergesicht    silberweiß,    Flügelflecke    unscharf,    der    Fleck 
zwischen  /?2  +  3  und  i?4  +  5  klein.  Sc.  palndum. 

10.  Am  unteren  Rand  von  A4 +5  hinter   der  vorderen  Querader 

2  scharf  schwarzbraune  Flecke  (Fig.  344),  Hinterleib  glänzend 
schwarz.  Sc.  quadrata. 

—  Am  unteren  Rand  von  /?4  +  5   hinter  der  vorderen  Querader 

3  scharfe   schwarzbraune  Flecke  (Fig.   345),    Hinterleib  matt 
schwarz,  nur  das  4.  und  5.  Segment  glänzend.  Sc  stenhammari. 

Scatella  dichaeta  Lw. 

Hell  schiefergrau  bestäubt,  Thoraxrücken  und  Scutellum  grau- 
braun. Stirn  graubraun  bestäubt  mit  dreieckigem,  schwach  grün 
glänzendem  Mittelfleck.  Untergesicht,  Wangen  und  Backen  dicht 
weißgrau  bestäubt,  Untergesicht  dicht  über  dem  Mundrand  mit 
einer  einzelnen  langen,  starken,  aufwärts  gebogenen  Seiteiiborste. 
Hinterleib  auf  der  Rückenmitte  und  am  Vorderrand  der  Segmente 
etwas  dankler  grau.  Flügel  leicht  graubräunlich  getrübt,  an  den 
Queradern  kaum  etwas  dunkler;  Schwinger  gelblich.  Beine  schwarz 
oder   schwarzbraun,   grau    bestäubt.     1,5  mm.     Deutschland:    Harz. 


300  K.  Grünberg, 

Scatella  sibilans  Hai  id. 

Untergesicht  ockerbraun  bis  graubraun,  wenig  vortretend,  ganz 
flach  gewölbt  und  fast  senkrecht,  kurz,  mit  3  Seitenborsten,  Muud- 
randborsten  ziemlich  dick  und  kräftig.  Backen  sehr  schmal,  fast 
linienförmig.  Fühler  schwarz.  Gesicht,  Stirn,  Thoraxrücken  und 
Scutellum  hell  graubraun,  Pleuren  und  JHinterleib  mehr  schmutzig- 
grau bestäubt.  Flügel  gleichmäßig  graubraun  getrübt,  ungefleckt, 
die  Queradern  kaum  dunkler  gesäumt.  Beine  schwarz.  2,25  mm. 
Verbreitet,  nicht  häufig. 

Scatella  qiiadrigiittata  (Meig.). 
Kopf  und  Thorax  rostgelb  bestäubt.  Untergesicht  flach  ge- 
wölbt. Fühler  braun.  Thorax  mit  2  braunen  genäherten  Längs- 
striemen. Hinterleib  schwarzgrün  glänzend,  grau  bestäubt.  Flügel 
braun  getrübt  mit  4  hellen  Tropfenflecken.  Schwinger  weiß.  Beine 
dunkelbraun.     2  mm.     Zweifelhafte  Art. 

Scatella  stagnalis  (Fall.). 
Schwarz,  etwas  glänzend,  dunkel  graubraun  bestäubt.  Unter- 
gesicht gelblichbraun  bis  graubraun,  unter  den  Fühlern  etwas  vor- 
tretend und  dann  mit  ziemlich  scharfer  Knickung  senkrecht  und 
geradlinig  zum  Mundrand  abfallend,  mit  einer  Reihe  Seitenborsten, 
von  denen  die  unterste  besonders 
lang  und  stark  ist.  Backen  sehr 
schmal,  kaum  '/«  der  Augenhöhe, 
Mundrand  ziemlich  lang  beboretet. 
Fühler  schwarz,  Borste  deutlich  be- 
haart. .5.  Hintersegment  beim  J  dop- 
pelt so  lang  wie  das  4.  Flügel  dunkel 
T.-  .j.o  (.-.//  ..  /•,^.■M^  graubraun  getrübt,  mit  5  scharfen 
Flügel.  hellen    Tropfenflecken    (Fig.  348):    1 

hinler  der  vorderen  Querader,  je  1  zu 
beiden  Seiten  der  hinteren  Querader,  der  innere  an  Cu,  der  äußere 
dicht  unter  Jll,  1  über  der  hinteren  Querader  zwischen  /?2  +  a  und 
7?4  +  5  und  1  zwischen  .^4  +  5  und  J/,  der  Flügelspitze  genähert. 
Schwinger  gelblich.  Beine  schwarz,  Tarsen  mehr  dunkelbraun. 
2—3  mm.  Verbreitert  und  gemein,  an  austrocknenden  Sümpfen 
und  Pfützen  oft  in  großen  Mengen. 

Scatella  liitosa  Halid. 

^'erwandt  mit  Sc.  stagtralis,  heller  graubraun  bestäubt.  Unter- 
gesicht ebenfalls  graubraun  bestäubt,  stärker  gewölbt  als  bei  stagnnlis; 
nicht  senkrecht,  nur  mit  einer  besonders  langen  Borste  dicht  über 
dem  weniger  stark  beborsteten  Mundrand.  Flügel  etwas  heller,  die 
hellen  Flecken  weniger  scharf.  Beine  schwarz.  Knie  und  Tarsen- 
wurzeln  zuweilen  heller.  2  mm.  Mit  der  vorigen  Art,  aber 
seltener. 

Scatella  silacea  Lw. 

Koi)f  und  Thorax  dicht  ockerbräunlich  bestäubt.  Untergesicht 
mäßig  stark  gewölbt,  die  unterste  Seitenborste  stärker  als  die  übrigen; 
Backen  '/^  der  Augenhöhe.  Fühler  schwarz.  Stirn  auf  der  Mitte 
etwas   glänzend.     Thorax    mit   einer   undeutlichen    braunen  Mittel- 


Diptera,  Zweiflügler.  301 

längsstrienie.  Hinterleib  grünlichgrau  bestäubt.  .5.  Segment  beim 
r^  doppelt  so  lang  wie  das  4.  Flügel  stark  gebräunt,  an  der  Wurzel 
deutlich  gelbbraun,  mit  5  ziemlich  scharfen  hellen  Flecken,  der 
Fleck  zwischen  R-z  +  'ä  «nd  Ri-[-b  breit  und  etwas  heller  als  die 
übrigen.  Schwinger  gelb.  lieine  schwarz,  grau  bestäubt,  Tarsen 
an  der  Wurzel  mehr  oder  weniger  deutlich  gebräunt.  2 — 2,5  ram. 
Schlesien. 

Scatella  oallosicosta  Bezzi. 

Untergesicht  gelbgrau  bestäubt,  unter  den  Fühlern  höckerartig 
vortretend  und  dann  fast  senkrecht  zum  Mundrand  abfallend,  mit 
4  Seitenborsten.  Backen  schmal,  '/s — Vi  der  Augenhöhe,  mit  1 
starken  Borste.  Fühler  schwarz,  Borste  sehr  kurz  behaart.  Stirn 
und  Thorax  gelbgrau  bestäubt,  Acrostichalbörstchen  auf  der  Thorax- 
mitte mit  2  stärkeren  Borsten  abbrechend.  Hinterleib  matt  grau- 
braun, 5.  Segment  des  (j'  nicht  verlängert.  Flügel  braun  getrübt, 
die  5  hellen  Flecke  unscharf,  der  Fleck  zwischen  Ri-\--6  und  Ri-\-b 
breit,  quadratisch.  6"  an  der  Mündung  von  R^  stark  verdickt,  gegen 
^2+3  wieder  an  Stärke  abnehmend.  Beine  schwarz.  2  mm.  Süd- 
liche Art.     Deutschland:  Schlesien. 

Scatella  subguttata  (Meig.;  (aestuans  Halid.). 
Körper  dicht  hellgrau  bis  gelblichgrau  bestäubt.  Untergesicht 
unter  den  Fühlern  stark  vortretend,  heller  oder  dunkler  graugelb, 
mit  3  mäßig  starken  Seitenborsten;  Backen  breit,  '/^ — Vj  der  Augen- 
höhe. Fühler  schwarz.  Thorax  auf  der  Rückenmitte  mit  brauner 
Bestäubung,  in  welcher  eine  breite  dunklere  Mittelstrieme  ziemlich 
deutlich  hervortritt.  Pleuren  am  oberen  Rande  ebenfalls  bräunlich. 
Hinterleib  ganz  hellgrau,  t'lügel  graubraun,  an  der  Wurzel  deut- 
lich gelbbraun,  mit  ö  hellen  Tropfenflecken;  der  Fleck  zwischen 
.^2-t-;j  und  R\-\-b  breit,  quadratisch  oder  selbst  etwas  breiter  als 
hoch.  Schwinger  gelb.  Beine  schwarz,  dicht  grau  bestäubt,  Knie 
und  Tarsenwurzeln  gelbbraun.    2,5 — 3  mm.    Verbreitet  und  häufig. 

Scatella  paludum  (Meig.)  (sorbillaiis  Halid.). 
Schwarz,  dunkelbraun  bis  schwarzbraun  bestäubt.  Untei'gesicht 
silberweiß,  mäßig  stark  gewölbt,  längs  der  ziemlich  dicht  stehenden 
Seitenborsten  häufig  mit  einem  dunkelbraunen  Querband;  die  beiden 
unteren  Seitenborsten  besonders  lang  und  stark;  Backen  ebenfalls 
glänzend  weiß,  fast  "„  der  Augenhöhe,  ohne  längere  Borste.  Fühler 
schwarz.  Pleuren  grau  bestäubt.  5.  Hinterleibssegment  des  (j' 
doppelt  so  lang  wie  das  4.  Flügel  braun  getrübt  mit  5  unscharfen 
hellen  Flecken,  der  Fleck  zwischen  .^2+3  und  i^4-f  5  klein.  Schwinger 
gelb.  Beine  schwarz,  grau  bestäubt,  Knie  und  Tarsenwurzeln  zu- 
weilen gebräunt.     2  mm.     Weit  verbreitet  und  häufig. 

Scatella  quadrata  (Fall.). 

Schwarz,  dunkelbraun  bestäubt.  Untergesicht  ziemlich  flach, 
unter  den  Fühlern  nicht  vortretend,  schräg  zum  Mundrand  ab- 
fallend, Seiten-  und  Mundrandborsten  mäßig  stark.  Fühler  schwarz. 
Thorax  mit  5  grauen  Längsstriemen  wie  bei  Scatophila  cribrata 
(s.  S.  303,  Fig.  346),  die  innere  vorn,  die  mittleren  hinten  abge- 
kürzt, die  seitlichen  an  der  Quernaht  unterbrochen.  Hinterleib 
glänzend  schwarz  mit  grünen  und  blauen  Reflexen.   Flügel  (Fig.  344) 


302  K-  Grünberg, 

mit  zahlreichen  dunkelbraunen,  hell  umrandeten  Flecken;  ai 
Vorderrand  zwischen  C  und  i^2  +  3  5  etwas  dunklere,  scharf  ge 
randete  Flecke,  2  kleine  intensiv  schwarzbraune  Flecke  am  untere 
Rand  von  i'?4  +  5;  die  übrigen  Flecke  groß,  breit,  teilweise  abgerunde 
mehr  oder  weniger  scharf  umschrieben;  Queradern  dunkel  gesäum 
Schwinger  dunkelbraun.  Beine  schwarz,  Tarsenwurzeln  hellbraui 
2 — 2,5  mm.     Weit  verbreitet  und  häufig. 


Fig.  344.     Scaiella  quadraia  (Fall.),  Fig.  345.     ScatelU  stenhammar 

Flügel.  Zett.,  Flügel. 

Scatella  steiihammari  Zett. 
Sehr  ähnlich  Sc  quadrata^  etwas  kleiner,  schwarzbraun  bestäubt 
mit  ebensolchen  deutlichen  Thoraxstriemen.  Hinterleib  am  1.  bis 
3.  Segment  matt  schwai'z  bestäubt,  nur  die  beiden  letzten  Segment« 
unbestäubt  und  stark  glänzend.  Die  dunklen  Flügelflecke  (Fig.  345). 
besonders  auf  der  hinteren  Flügelhälfte,  größer  und  schärfer  um- 
schrielten  als  bei  qiiadrata,  am  unteren  Rand  von  7?4  +  5  stets  3 
schwarzbraune  Flecke,  zwischen  C  und  R-i^'A  5 — 7  scharfe  dunkle 
Flecke.  Beine  ganz  schwarz.  1,5— 2  mm.  Weit  verbreitet  und  häufig. 

Scatopliila  Becker. 
Körperbau  und  Färbung  wie  bei  der  nächst  verwandten  Gattung 
Scatella.     Unterschiede:    Gesicht   weniger  stark   gewölbt,    im  Profil 
leicht  konvex  oder  selbst  konkav,  mit  nur  2  starken  Seitenborsten, 

1  oberen  und  1  unteren.  Fühlerendglied  kürzer  und  leicht  zu- 
gespitzt.    Nur  1  starke  Orbitalborste.    Auf  dem  Thorax  immer  nur 

2  Dorsocentralborsten,  4  Scutellarborsten.  Flügel  meist  mit  9  oder 
10  in  d6r  Anordnung  ziemlich  konstanten  hellen  Flecken  (Fig.  34T) ; 
C  nur  bis  zur  Mündung  von  7?4  +  5  reichend;  i?2+3  und  y?4  +  5 
meist  deutlich  wellenartig  gebogen. 

Lebensweise  wie  bei  Scatella.  Entwicklung  unbekannt.  8  deutsche 
Arten.     Die  Arten  sind  schwer  zu  unterscheiden. 

Artenübersicht. 

1.  Schwinger  schwarzbraun.  2. 

—  Schwinger  gelb  oder  gelbbraun.  3. 

2.  Thorax   mit  5   weißlichen  Längsstriemen  (Fig.  346),   Flügel 
schwärzlichbraun  getrübt.  Sc.  cribrata. 

—  Thorax   nur  mit  den  beiden  vorderen  kurzen  hellen  Längs- 
striemen, Flügel  gelblichbraun  getrübt.        Sc.  contaminata. 

3.  Thorax  sehr  dünn  bestäubt,  ohne  Zeichnung.      Sc.  halterata. 

—  Thorax    dicht    bestäubt,     mit    hellen    oder    dunkeln    Längs- 
striemen. 4. 

4.  Thorax    dunkelbraun    bestäubt   mit   grauen    oder   weißlichen 
Längsstriemen.  5. 

—  Thorax  grau  oder  gelbgrau  bestäubt  mit  2  genäherten  braunen 
Längsstriemen.  7. 


Diptera,  Zweiflügler.  303 

5.  Beine  ganz  schwarz;  Backen  breit,  '/;!  der  Augenhöhe;  Scu- 
tellum  an  der  Basis  und  an  der  Spitze  mit  einem  weißlichen 
Fleck.  Sc.  despecta. 

—  Tarsenwurzeln  braun;  Backen  sehr  schmal;  Scutellum  un- 
gefleckt. 6. 

6.  Größere  Art  von  2  mm  Länge;  3  helle  Thoraxstriemen, 
Hinterleib  glänzend   schwarz  mit  matter  Basis. 

Sc.  laevigata. 

—  Sehr  kleine  Art  von  nur  1  mm  Länge;  5  helle  Thorax- 
striemen, Hinterleib  matt,  nur  das  5.  Segment  stark  glän- 
zend. Sc.  pumilio. 

7.  Untergesicht  im  Profil  konkav,  grau,  auf  der  Mitte  flach  und 
braun  bestäubt;  1,5  —  1,8  mm  lang.  Sc.  caviceps. 

—  Untergesicht  nicht  konkav,  schräg  zum  Mundrand  abfallend, 
grau  mit  3  braunen  Flecken;  2—2,5  mm  lang. 

Sc  variegata. 

Scatophila  cribrata  (Stenh.). 
Schwarz,  Stirn   und  Thorax    dunkelbraun   bestäubt.     Stirn   mit 
2  langgestreckten  3  eckigen  sammetschwarzen  Seitenflecken,  welche 


m 


Fig.  346.    Scatophila 


auf  der  Mitte 
etwas  weißlich 
bestäubt  sind ; 
der  dunkle 
Scheitelfleck 
hell  umrandet. 
Untere  Kopf- 
partie grau 


.....j/«  (Stenh.),        stäubt;     Gesicht     Fig.  847.    .S-r«/,>//»7a  «-;*;-«/«  (Stenl..), 

Thoraxzeichnung.      mit    2    Seiten-  ^'"^*''- 

borsten,  Backen 
74  der  Augenhöhe.  Fühler  schwarz.  Thorax  mit  5  weißlichen 
Längsstriemen  (Fig.  346):  die  innere  vorn,  die  mittleren  hinten 
abgekürzt,  die  äußeren  an  der  Quernaht  unterbrochen.  Schultern 
ebenfalls  weiß.  Hinterleib  schwarz,  dünn  dunkelbraun  bestäubt, 
mit  zuweilen  undeutlichen  weißlichen  Seitenrandflecken.  Flügel 
schwärzlichbraun  getrübt,  mit  10  hellen  Flecken  (Fig.  347).  Schwinger 
schwarzbraun.     Beine  schwarz.     1,5—2  mm.     Verbreitet. 

Scatophila  contaminata  (Stenh.). 
Untergesicht  etwas  stärker  gewölbt  als  bei  Sc.  cnbrata,  mit 
1  schwachen  und  1  starken  Seitenborste  und  jederseits  3  Miind- 
randborsten.  Backen  sehr  schmal,  fast  linienförmig.  Thorax  dunkel 
graubraun  bestäubt,  mit  2  vorderen,  nur  bis  zur  Quernaht  reichenden, 
unscharfen  grauen  Längsstriemen.  Hinterleib  glänzend  schwarz, 
nur  auf  dem  1.  Segment  matt  bestäubt.  Flügel  gelblichbraun,  der 
helle  Fleck  vor  der  Spitze  zwischen  7?2-f  3  und  /?4H  5  fehlt.  Schwinger 
schwarzbraun.  Beine  schwarz.  1,5  mm.  Verbreitet.  Deutschland: 
Schlesien. 

Scatophila  despecta  (Hai id.). 
Untergesicht  stark  gewölbt,   weiter  vortretend   als  bei  den  ver- 
wandten  Arten,   ebenso   wie  Wangen   und   Backen   grau   bestäubt; 


304  K.  Grünherg, 

Backen    breit,    ^3  ^^^  Augenhöhe.     Stirn  und  Thorax  dunkelbraun 

bestäubt,  Thorax  (Fig.  348)  mit  2  kurzen    weißlichen  Striemen  am 

Vorderende,  je  1  etwas  schmäleren  über  der  Flügelwurzel  und  weißen 

Schulterecken;    eine  schmale   helle  durchgehende 

f  Mittellinie  ist  gewöhnlich  undeutlich;    Scutellum 

an    der   Wurzel    und    an    der    Spitze    mit  einem 
weißlichen    Fleckchen.      Pleuren    grau    bestäubt, 
Mesopleure  mit  einigen  dunkelbraunen  Flecken. 
Hinterleib  schwärzlich  mit  hellgrauen  Hinterrand- 
säumen.    Flügel  wie  bei  cn'brafa,  aber  die  Trü- 
FiK  348    Scatophüa    ^ung  heller  und  die  hellen  Flecke  weniger  scharf. 
despecia  (Haiid.),      Schwiuger    gelb.      Beine    schwarz.      2—2,5    mm. 
Thoraxzeichnung.      Verbreitet  und  häufig. 

Scatophila  laevigata  (Lw.). 

Stirn  und  Thorax  graubraun  bestäubt.  Untergesicht  ziemlich 
stark  vortretend,  grau,  auf  der  Mitte  bräunlich  bestäubt;  am  Mund- 
rand jederseits  2  auffallend  starke  Borsten.  Backen  sehr  schmal. 
Fühler  schwarzbraun.  Thorax  mit  schmaler  durchgehender  hell- 
grauer Mittellängsstrieme  und  einer  weniger  deutlichen  kürzeren 
grauen  Seitenstrieme  jederseits  über  der  Flügelwurzel.  Hinterleib 
glänzend  schwarz  mit  grünen  Reflexen,  nur  an  der  W^urzel  etwas 
matter.  Flügel  graubraun  getrübt,  die  hellen  Flecke  ziemlich  un- 
scharf, der  Fleck  zwischen  i?2  +  3  und  7?4-|-5  schmal,  nicht  ver- 
breitert. Schwinger  gelb.  Knie  und  Tarsenwurzeln  braun.  2  mm. 
Schlesien. 

Scatophila  pnniilio  (Lw.). 

Auffallend  kleine  Art.  Stirn  und  Thorax  dunkelbraun  bestäubt. 
Untergesicht  stark  gewölbt,  grau,  Backen  sehr  schmal.  Thorax  mit 
5  hellgrauen  Längsstriemen:  Mittelstrieme  schmal,  scharf,  durch- 
gehend, die  äußeren  Striemen  ebenfalls  schai'f,  an  der  Quernaht 
unterbrochen,  die  beiden  dazwischen  liegenden  weniger  scharf; 
Schultern  ebenfalls  weißgrau  gefleckt.  Hinterleib  am  L— 4.  Seg- 
ment dünn  schwarzbraun  bestäubt,  wenig  glänzend,  5.  Segment 
stark  glänzend,  beim  J  doppelt  so  lang  wie  das  4.  Flügel  dunkel- 
braun getrübt,  alle  Flecke  deutlich,  schärfer  als  bei  Sc  laevigata. 
Schwinger  gelbbraun.  Beine  schwarz,  Tarsenwurzeln  braun.  1  mm. 
Schlesien. 

Scatophila  cavieeps  (Stenh.). 

Stirn  und  Thorax  gelbgrau  bestäubt,  Thorax  mit  2  durch- 
gehenden, am  Vorderrand  sich  berührenden  braunen  Längsstriemen. 
Untere  Kopfpartie  grau,  Gesicht  im  Profil  konkav,  daher  am  Mund- 
rand am  weitesten  vortretend,  auf  der  Mitte  gewöhnlich  flach- 
gedrückt und  braun  bestäubt.  Fühler  schwarz,  Endglied  an  der 
Wurzel  grau  bestäubt.  Hinterleib  schwarz,  etwas  glänzend,  schwarz- 
braun bestäubt  mit  hellgrauen,  an  den  Seiten  verbreiterten  Hinter- 
randsäumen. Flügel  braun  getrübt,  Flecke  wie  bei  Sc.  cribrata, 
die  Flecke  häufig  sehr  undeutlich  und  diffus.  Schwinger  gelb. 
Beine  schwarz.     1,5 — 1,8  mm.     Verbreitet. 

Scatophila  variegata  (Lw.). 
Stirn  braun    bestäubt.     Untergesicht   grau,    unter   den   Fühlern 
und  jederseits  über  dem  Mundrand  ein  brauner  Fleck,  Profil  ziemlich 


Diptera,  Zweiflügler.  305 

gradlinig  schräg  abfallend  und  daher  am  Mundrand  am  weitesten 
vortretend;  Backen  ziemlich  schmal,  kaum  ^/\  der  Augenhöhe. 
Thorax  grau  bestäubt  mit  2  nur  schmal  getrennten,  durchgehenden, 
braunen  Längsstriemen,  welche  sich  von  der  Quernaht  an  verbrei- 
tern and  vor  dem  Scutellum  wieder  verschmälern.  Seitenränder 
ebenfalls  gebräunt.  Pleuren  grau  mit  braunen  Flecken.  Scutellum 
grau,  braun  gerandet.  Hinterleib  schwärzlich  mit  grauen  Hinter- 
randsäumen, 5.  Segment  beim  $  stark  glänzend.  Flügel  schwärz- 
lich braun  getrübt,  Flecken  wesentlich  wie  bei  cn'brata,  aber  ziem- 
lich unscharf.  Schwinger  gelb.  Beine  schwarz.  2—2,5  mm. 
Deutschland:  Schlesien. 

Scatophila  halterata  Becker. 
Schwarz.  Untergesicht  schwach  konvex,  weißgrau  bestäubt; 
die  beiden  Seitenborsten  sehr  tief  stehend,  jederseits  2—3  Mund- 
randborsten. Backen  äußerst  schmal,  linienförmig.  Thorax  metallisch 
glänzend,  nur  sehr  dünn  bestäubt,  ohne  Zeichnung.  Hinterleib  am 
1.  Segment  matt  bestäubt,  am  2.  schwach  glänzend,  die  übrigen 
stark  glänzend;  5.  Segment  von  fast  doppelter  Länge  des  4.  Plügel 
schwach  graubraun  getrübt  mit  10  hellen  Flecken,  2  unter  6m;  der 
Fleck  zwischen  i?2  +  3  und  ./?4  +  6  breit,  quadratisch;  Adern  ohne 
wellenförmige  Biegungen.  Schwinger  hell.  Beine  schwarz.  Etwas 
über  1  mm.     Schlesien. 


Register. 


Seite 

Acyphona 39 

maculata 39 

melampodia 40 

pallens 40 

Aedes 89 

cinereus 90 

obscurus 90 

Allotrichoma      ....  263 

laterale 264 

trispinum 264 

Amalopis 61 

claripennis 65 

contraria 64 

geniculata 65 

gmundensis 63 

Immaculata 64 

inconstans 63 

littoralis 64 

occulta 63 

opaca 64 

schineri 65 

stramine.i 65 

transversa 63 

unicolor 65 

Androprosopa     .      .      .      .  106 

larvata 106 

Anopheles 80 

bifurcalus 83 

maculipennis 82 

nigripes 83 

Anthomyiidae     ....  209 

Anthomyza  gracilis        .      .  254 

Antichaeta 226 

analis 227 

atriseta 227 

Argyra 157 

argen  tina 160 

argyria 160 

atriceps 162 

auricollis 161 

confinis 161 

diaphana 164 

elongata 163 

festiva 165 


Seite 

Argyra 157 

grata 163 

hoffmeisteri 165 

leucocephala 160 

loewii 165 

magnicornis 163 

setimana 164 

spoliata 162 

Atherix 151 

crassipes 152 

ibis 152 

marginata 152 

Athyroglossa       ....  267 

glabra 267 

Axysta 282 

cesta 282 

Blepharocera      ....  101 

fasciata lOl 

Blepharoceridae     ...  98 

Caenia 297 

fumosa 298 

palustris 298 

Calliophrys 211 

exuta 212 

riparia 212 

Campsienemus    ....  176 

armatus ^  '^'"^ 

compeditus 179 

curvipes 18 1 

dasycnemus 182 

filipes 180 

lumbatus 183 

magius 178 

mamillatus 179 

marginatus 183 

pectinulatus 182 

picticornis 183 

pictipennis 181 

pusillus 180 

scambus 181 

thalhammeri 180 


Register. 


307 


Seite 

Campsicnemus  ....  176 

umbripennis    ....  179 

varipes 181 

Cecidomyiidae  ....  15 

Chloropidae 248 

Chrysogaster       .      .       199,  203 

aeneus 205 

aerosus 204 

basalis        205 

chalybeatus 205 

coemeteriorum     ....  204 

hirtellus 203 

incisus 205 

inornatus 204 

macquarti 204 

Simplex 205 

solstitialis 204 

splendens 203 

viduatus 204 

virescens 205 

Chrysops 142 

caecutiens 145 

marmoratus 143 

parallelogrammus       .      .      .  146 

quadratus 144 

relictus  .     • 147 

nifipes 144 

sepulcralis 144 

Clasiopa 269 

albifrons 270 

aurifacies 270 

aurivillii 270 

calceata 271 

duplosetosa 272 

glabricula 271 

glaucella 272 

nivea 272 

niveipennis 273 

obsurella 271 

pallidttarsü 270 

plumosa 271 

pulicaria 272 

xanthocera 272 

Cnestrum 263 

lepidopes 263 

Coremacera 237 

catenata 239 

cincta 238 

halensis 238 

marginata 237 

Corethra 90 

Corethra 92 

culiciformis 94 


Seite 

Corethra 92 

velutina 93 

Ctenulus 224 

distinctus 225 

pectoralis 225 

Culex 83 

annulatus 85 

annulipes 86 

bicolor 89 

cantans 87 

dorsalis 86 

fjavirostris 89 

glaphyroplerus      ....  85 

lateralis 88 

lutescens 89 

nemorosus 88 

ornatus 88 

pipien^ 89 

rusticus 87 

vexans 87 

Culicidae 78 

Dactylolabis 54 

denticulata 54 

frauenfeldi 55 

gracilipes 55 

sexmaculata 55 

tergestina 55 

Dichaeta 257 

brevicauda 257 

caudata 258 

Dichetophora      ....  241 

obliterata 241 

Dicranomyia        .      .      .      .  28 

trinotata 29 

Dicranota 65 

bimaculata 67 

ruficornis 68 

Dictya 232 

umbrarum 232 

Discomyza 264 

incurva 266 

Dixa 94 

aestivalis 98 

amphibia 97 

autumnalis 98 

humilis       ......  97 

lineata 97 

maculata 96 

nebulosa 96 

serotina 98 

Dixidae 94 

Dolichopodidae            .     .  156 


308 


Register. 


Seite 

Ectinocera 224 

borealis 224 

Elachiptera  cornuta      .     .  254 

Elgiva 241 

albiseta 242 

lineata 243 

Elliptera 30 

omissa        31 

Empididae 153 

Ephydra 295 

breviventris 296 

micans        297 

scholtzi 297 

Ephydj;idae 254 

Ephygrobia 267 

apicalis 268 

compta 268 

leucostoma 268 

marginella 269 

nigritella 268 

nitidula 268 

polita 268 

Erioptera 36 

flavescens 37 

fuscipennis 38 

gracüipes 37 

griseipennis 39 

lutea 37 

macrophthalma    ....  37 

montana 39 

opaca 39 

squalida 38 

taenionota 38 

trivialis 38 

Eristalinus 195 

sepulcralis 195 

Eristalis     ....      189,  191 

alpinus 192 

arbustorum 191 

hortlcola 193 

intricarius 191 

jugorum 192 

nemorum 193 

pertinax 193 

pratorum 193 

rupium 192 

Eristalomya 193 

anthophotina l9l 

apiformis 194 

cryptarum 194 

oestracea 194 

tenax 194 

Eulalia         119 


Eulalia 119 

angulata 120 

annulata 122 

argentata 123 

felina 121 

hydroleon 121 

hydropota 121 

microleon 123 

ornata 122 

tigrina 120 

Eurina 25ü 

pubescens 251 

Eurinomyia    .     .     •     .     .  198 

lineata         199 

transfuga 199 

Gonomyia  .     .           ...  46 

abbreviata 49 

alboscutellata        ....  48 

cincta 48 

connexa 49 

laeta 49 

lateralis 48 

lurida 49 

schistacea 48 

scutellala 48 

tenella 49 

Gymnopternus    .     .     .     .  186 

aerosus 187 

aerosus   var.   dahlbomi        .  187 

anguslifrons 187 

assimilis 188 

brevicornis 186 

celer 186 

chalybaeus 187 

cupreus 187 

metallinus 187 

Haplegis  tarsata     .      .     .  253 

Hedroneura 244 

cucularia 245 

divisa 246 

lufa 245 

Helophilus 195 

Heptatoma 140 

pelluceus 141 

Hercostomus       ....  188 

cretifer 188 

Hermione 125 

amoena 130 

analis 129 

calceata 130 

dives 133 


Register. 


309 


Seite 

Hermione 125 

falleni 131 

formosa 129 

lei.nina 128 

locuples 133 

meigeni 132 

muscaiia 130 

pardalina 130 

proxima 128 

pulchelia 131 

pygmaea 129 

tenuicornis 128 

terminata 129 

trilineata 127 

Heteropteryx      ....  227 

brevipennis 227 

Hexatoma 140 

Hilara 154 

chorica 155 

gallica 155 

litorea 155 

lugubris 155 

lurida 155 

maura 155 

quadrivittata 156 

tenella 156 

Hirtea 118 

longicornis 1 18 

Hoplodonta 124 

viriduia 124 

Hyadina 287 

guttata 287 

hiimeralis 288 

nitida 287 

scutellata 288 

Hydrellia 273 

albiceps 279 

albilabris 280 

alboguttata 281 

annulata 281 

bicolor 281 

caesia 277 

chrysostoma 276 

concolor 278 

discolor 279 

fascitibia 279 

flaviceps 277 

flavicornis 276 

flavilabris 277 

frontalis 280 

fulviceps 276 

fusca 279 

geniciilata 276 


Seite 

Hydrellia 273 

grisea 279 

griseola 278 

lamina 281 

/atkeps 277 

maciiliventris 276 

maura 278 

modesta 277 

mutata 278 

nigricans 279 

nigriceps 281 

nigripes 279 

obscura 279 

opaca 281 

paliipes 281 

pililarsis 277 

ranunculi 278 

thoracica 280 

Hydromyia 243 

dorsalis 243 

Hydromyza 218 

livens 219 

Hydrophorus      ....  171 

balticus 172 

bipunctatus 173 

borealis 174 

brunnicosus 173 

litoreus 173 

nebulosus 174 

praecox 172 

rogenhoferi 174 

rufibarbis 175 

viridis 172 

Ilythea 266 

spilota '  .      .  266 

Itonididae 15 

Lasioptera 18 

anindinis 18 

flexuosa 20 

Lathyrophthalinus       .      .  194 

aeneus 194 

Leptididae 150 

Lestodiplosis      ....  16 

tarsonemi 16 

Leucostola 166 

miicii 166 

vestita 166 

Liancalus 169 

humilis 170 

lacustris 170 

leucostomus 170 


310 


Register. 


Seite 

Liancalus 169 

virens 170 

Limnia 239 

fumigata 240 

recta 241 

unguicornis 240 

Limnophila 49 

fuscipennis 50 

lineola 52 

nemoralis 51 

ochracea 53 

Liogaster 202 

metallinus 203 

splendidus 203 

Liops 199 

vittatus 199 

Lipara 251 

lucens 252 

rufitarsis 253 

similis 252 

Liponeura 102 

brevirostris 102 

cinerascens 103 

Liriope 74 

albimana 75 

contaminata 76 

lacustris 77 

paludosa 77 

scutellaris 76 

Liriopidae 74 

Lispa 213 

bohemica 216 

caesia 217 

consanguinea 215 

flavicincta 217 

flavicincta  var.  schnabli  217 

longicollis 215 

pygmaea 216 

superciliosa 216 

tentaculata 215 

uliginosa 214 

Lunigera 230 

chaerophylli 231 

Lytogaster 290 

abdominalis 291 

Melanostoma      ....  205 

mellinum    ......  206 

Melusina 106 

argyreata 110 

cana 111 

fasciata 111 

fuscipes 112 


Seite 

Melusina 106 

hirtipes       .     .           ...  110 

incana 111 

latipes 110 

maculata 110 

nigra 111 

ornata 109 

picta 111 

reptans 109 

rufa 111 

subfasciata 111 

varia 108 

Melusinidae 106 

Mesocyphona      ....  40 

fossaram 40 

Molophilus 40 

appendiculatus     ....  42 

ater 42 

griseus 43 

murinus 43 

obscurus 43 

ochraceus 41 

propinquus 42 

Muscaria 206 

Myopina 210 

refiexa 211 

Nemotelus 133 

brevirostris 138 

fraternus 139 

globuliceps 136 

nigrinus 135 

notatus 137 

pantherinus 138 

plagiatus 136 

signatus 136 

uliginosus 138 

Notiphiia 258 

annulipes 261 

aquatica 261 

cinerea 260 

coeruleifrons 262 

dorsata 260 

flaveola 261 

guttiventris 260 

maculata 260 

nigricornis 259 

posticata 261 

riparia 261 

stagnicola 259 

uliginosa 259 

veuusta 260 


Register. 


311 


Seite 

Ochthera    ......  288 

mantis 289 

Odontomyia 119 

Orphnephila 104 

nigra 106 

obscura 105 

testacea J05 

Orphnephilidae       .     .     .  103 

Orthoneura 201 

brevicornis 201 

elegans 202 

frontalis 202 

genicuiata 202 

nobilis 201 

plumbago 201 

Oscinella   frit  var.   pusilla  .  253 

Oxycera 125 

Parhelophilus     ....  197 

fnitetorum 198 

lunulatus 197 

versicolor 198 

Parydra 291 

aquila 293 

coarctata 294 

fossarum 293 

littoralis 295 

nubecula 294 

pusilla 293 

quadripunctaia     ....  295 

quinquemaculata  ....  293 

rufipes 295 

undulata 294 

Pedicia 59 

rivosa 60 

Pelina 289 

aenea 290 

aenescens 290 

Pericoma 21 

calceata 24 

canescens 24 

fusca 24 

nubila 24 

ocellaris 23 

palustris 23 

trifasciata   ......  23 

tristis 24 

Perrisia 16 

inclusa 16 

Phalacrocera        ....  32 

replicata 34 

Pherbina 234 

coryleli 235 


Seite 

Pherbina 234 

punctata 236 

vitiigera 236 

Philotelma 273 

anomala 273 

nigripennis 273 

Philygria    ......  282 

basiiaris 286 

fetnorata 285 

flavipes 285 

inteirupta 285 

interstincta 284 

interstincta 284 

minuta 286 

nigricauda 286 

obtecta 286 

paliipes 286 

picta 284 

posticala 285 

punctato-nervosa       .      .      .  284 

sexniaculala 284 

stictica 285 

vittipennis 286 

Platycephala       ....  249 

planifrons 249 

umbraculata 250 

Poecilobothrus  ....  184 

ducalis 185 

nobilitatus 185 

principalis 186 

Poecilostola 56 

angustipennis        ....  59 

gentilis 56 

pictipennis 58 

punctata 57 

Pseudoscatella   ....  273 

Psychodidae 20 

Ptychoptera 74 

Ptychopteridae       ...  74 

Benocera 225 

paliida 226 

strobli   .......  226 

Rhamphidia 29 

inornata .SO 

longirostris 30 

Sapromyzidae     ....  220 

Sayomyia 90 

flavicans 92 

fusca 92 

paliida 92 

plumicornis 92 


312 


Register. 


Seite 

Scatella 298 

aestuans 301 

caüosicosta 301 

dichaeta 299 

lutosa 300 

paludum 301 

quadrata 301 

quadriguttata 300 

sjbilans 300 

silacea 300 

stagnalis 300 

sorbillans 301 

stenhammari 302 

subgiittata        301 

Scatomyzidae      ....  218 

Scatophila 30_' 

caviceps 304 

cribrata 303 

contaminata 303 

despecta .303 

halteraU 305 

laevigata 304 

pumiiio 304 

variegata 304 

Scellus 175 

HOtatus 175 

spinimanus 176 

Sepedon 246 

sphegeus 247 

spinipes 247 

Simuliidae 106 

Simtilium 106 

Stratiomyidae     ....  112 

Stratiomys 113 

cenisia 116 

chamaeieon 117 

concinna 115 

equestris 116 

fuicata 117 

potamida 115 

riparia 118 

Symplecta 44 

punctipennis 46 

similis 46 

stictica 46 


Seite 

Syrphidae 188 

Tabanidae 189 

Tabanus 149 

autumnalis 150 

solstitialis 149 

Telmaturgus 183 

tumidulxis 184 

Tetanocera 228 

data 220 

ferruginea 230 

laevifrons 229 

robusta 230 

silvatica 230 

unicolor 230 

Tetanocerinae    ....  221 

Thrypticus 167 

bellus 168 

smaragdinus 168 

Thurauia 17 

aquatica 17 

uliginosa 18 

Tipula 68 

fenestrata 73 

fulvipennis 71 

gigantea 69 

lateralis 72 

lutescens 71 

Tipulidae 25 

Trigonometopinae       .      .  220 

Trigonometopus      .      .     .  220 

frontalis 221 

Trimerina 262 

nigella 262 

Trimicra 43 

pilipes 44 

Trypetopteia      ....  233 

punctulata 234 

Tubifera     ....       195,  196 

hybrida 197 

pendula 197 

triviltata 197 

TJlomyia 25 

fuliginosa 25 


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