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Full text of "D. Martin Luthers sowol in deutscher als lateinischer Sprache ver-fertige und aus der letztern in die erstere ubersetzte sämtliche Schriften ..."

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. Boston Public Library 


http//www.archive.org/details/dmartinluthersso21 luth 


8 Warin Turpers 


ing ——— als Bateinifcher Sprache verfertigte, 


as m aus der letztern im die Ss, uͤberſetzte 


77 Schriſten. 


Vin und San after Skil, 


fe 1 Br des feligen M annes 
; und eine & achlſe 


| enthält, | | 
ne einem biftorifchen Borbericht von den mancherley 


Editionen und Samlungen gedachter Briefe, 
— 4 


Johann Geörg Walch, 


der — Sit Doctor und Prof, Publ. Ird, auf der Univerficät Jena, wie auch Best : 
Sächf u nd Brandenb. Onolʒbachiſchen Kirchen s und Eonfiftoriafrarp. 


| Balle im Magdeburgiſchen. — 
— on und verlegts Johann Juſtinus Gehauer 
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Vorrede. 


F. J. 


A ar? — | | gen Sprache , in welcher fie Luthe: 
FOR a nunmehro der ein und tus geichrieden, in eine andere über- 






in gtvanzigite Theil der fest worden; nach ſolcher Erzehlung 
®; = fämtlichen Schriften aber wil ich einige Anmerdungen 
Ei  Lutheriang Licht tritt, von der Befhaffenheit diefer Brie: 
era a und die Briefe dieſes fe und von, ihrem nutzbaren Ge- 
feligen Mannes in fich faffet, fo iſt brauch beyfügen: auch vorher noch 
‚mein Borhaben, in dieſer Vorrede\zeigen, wie die Gamlung, welche 
eine hiſtoriſche Nachricht von ſolchen in gegenwartigem Band der Schrif⸗ 
Sendſchreiben mitzutheilen und ſel⸗ten Lutheri anzutreffen ift, einge: 
bige fo abzufaffen, daß ich erzehle,|richtet worden und wie weit man eg 
wie gedachte Briefe auf mancherley dabey gebracht habe. Alles das 
Art: bald einzeln: bald durch Br fol! nad) demjenigen Maas der Gna⸗ 
wiſſe und befondere Samlungen be: den geſchehen, fo mir der. HERN 
kaunt gemacht; oder hie und da ein-| nach feiner Barmherzigkeit darrei- 
verdeibet und hiernechſt aus derjeni-Ichen wird, | 
* a 2 gu. 


— 





Me 








EN __Vorvede 
- der zu Riga und an die zu Witten: [mit einander ang Licht 
berg. Alle diefe Briefe hat Obfo man daraus wohl wah 
paͤus, wie ich ſchon erwehnet habe, dab GOtt Luthero eine befondere 





ner y weil 
rgenommen, 


aus dent Deutichen ins Lateinifche| Gabe mitgetheilet, die bekuͤmmerten 






überfeßet, aufler den an den Her-] Seelen zur Ruhe zubringen und die 
zog Earl von Savoyen, den Lurhe|betrübten aufzurichten, folglich fol- 
rus ſelbſt lateiniſch aufgeſetzet. Esiche Schreiben zur Zeit, da das 
ift diefe Samlung den lateiniſchen menſchliche Gemuͤth eines Trofts 
WMittenbergifchen Theilen 5) ein: | bedarf, nicht ohne heilfamer Wuͤr⸗ 
verleibet worden. cung zu leſen. Der Anfang wurde 
8.. Vſchon bey feinen Lebzeiten gemacht, 
Im Jahr 1530 kamen zu Wit⸗ indem Caſpar Creutʒziger heraus⸗ 
tenberg heraus: etliche offentliche gab: etliche Troſtſchriften und 
Nothbriefe Martini Lutheri an] Predigten vor die, fo in Todes 
den Churfuͤrſten zu Branden-|und anderer Noth und Anfech⸗ 
‚burg: an die Biſchoͤfe zu Brantung find, D. Martin ‘Luther, 
denburg , Bavelburg, Kebus :| mit’ einer Vorrede zu Wittenberg 
en die Nitterfcheft der Marck: 1545 und 1546 in 8. Sn diefer 
an Catharina Sormungs, in’ 4.) Schrift find fünf Troftbriefe nebft 


Es find vier Briefe, die hier zuſam⸗ einer Troöftung vor eine Perfon in 


men gedruckt worden und betreffen | hohen Anfechtungen enthalten. Sie 
eine Ehefache, da ein Weib ihren! ift nachgehends von Georg Boͤrern 
Mann, Wolf Hornungen, verftof| mit vielen andern Troftfchreiben Lu⸗ 
fen hatte; dawieder aber Lutherus theri vermehret und nicht nur zu 
nachdruͤckliche Vorſtellungen that| Jena 1554 in 4 gedruckt; ſondern 
und begehrte, man moͤgte in dieſer auch zu Leipzig 1559 wieder aufge: 
Sache ergehen laſſen, was Necht|leget worden. Nebſt dem, hat 
und Billigfeit mit fich brachte und | man in diejenige Tateinifche Same 
den Mann wieder zu feinem WWeibe,| ungen der Schriften Lutheri, die 
Kind und Gut verhelfen. Gonder-!ı518 und 1520 in 4 auch zu Ba- y 
lich Hat man verfchiedene Troftbriefe|fel 1520 in Kol. ans Licht getreten 
Zutheri zuſammen gelefen und fie|find, zwey feiner Briefen, und. 
| NANE ARHLNARD Ann. STE 


b) tom.VII. p.480. Bon diefer Samlung felbft wird in Hards autograph, Lutheri 
tom. I. p. 215. und in Theophili Sinceri bibliotheca hiftorico-eritica librorum opu- 
fculorumque variorum et rariorum p. 219. eine Nachricht gegeben. “ 





DRINGT 
zwar an den Pabſt Leonem den Zehn⸗ be, ift weder der Nahme des Lieber: 
den und Zohann Staupitz gebracht. ſetzers; noch die Zeit der Heraus 
at v We Vnt gabe amgezeigetz wie aber Diele 
Nach dem Tod Lurheri iſt man! Schrift mehr, als einmal gedrudt 
noch mehr darauf, bedacht geweſen, zu ſeyn ſcheinet; alfo wird einer 
daß deſſen Briefe mögten gefamlet und Auflage von 1549 in 4 und einer 
gedruckt werden. Im Jahr 1549 andern von 1558 in 4 gedacht c). 
gab Matth. Flacius Lutheri. epifto-| Die Schreiben felbft, welche in dies 
las aliquot, ‚ad theologos Auguftan.!fer Samlung enthalten find, Hat 
Vindelic. perferiptas, in 8 heraus und Lutherus an den Churfüriten_ von 
zeigte in der Vorrede an, daB er Sachſen, Johannem: anden Ehur- 
diefes unter andern wegen der Adia- fachfiichen  Ganzler Gregorium 
phoriften, welche EHriftum und Brüd: Philippum Melanchtho— 
Belial vereinigen wolten, und we nem, Johann Brentium, Zuftum 
‚gen derjenigen, die unverfchämter Fonam, Georgium Spalatinum 
Weiſe vorgäben, als wenn alle ergehen laſſen; auſſer diefen aber 
Graͤuel des Pabftthums aus Luthe⸗ trift man noch einige Fleme Schrif 
ri Schriften zu bemweifen waren, ge⸗ten, befonders eine vom Flacio an 
than. Solche Briefe find nachge-|den Fürft Georg zu Anhalt, wegen 
hends ins Deutfche uͤberſetzet und des Interims, darelbft an, 
mit folgender Aufſchrift: etliche HR NESENE 
Briefe des ehrwuͤrdigen Seren] Auſſer der Samlung der Trofl- 
D. Martini Luthers feliger Ge⸗ ſchreiben Lutheri, deren ich vorher 
daͤchtnis an Die Theologos aufigedacht habe, find noch andere be- 
den Reichstag zu Augſpurg ges ſorget und zum Vorfchein gebracht 
- fehrieben Anno 15 30 991 der Der: |worden, als von Johann Yurifa- 
einigung CSriſti und Belials ber, welcher Lutheri Troftfchrif- 
aus welchen man viel nuͤtzlicher ten an Churfuͤrſt Johannem und 
Lehr in gegenwärtiger Gefahr |andere zufammen gelefen und 1547 
Ver Kirchen nehmen Fan, ing her: herausgegeben hat. Nicht zu ge 
ausgefommen. Bey demjenigen denden, des Eislebiſchen Predigers, 


Eremplar, fo ich bey der Hand Ve Portaͤ, welcher ſeinen pa-_ 
0 er 5 ora- 


) % Ölearii Verzeichnis der autographor. Lutheri p. 54 und Arenholds confpedtum 

_  bibliotheczepiftolarum, und zwar in den addendis. In Schlegeles initiis reforma- 

_ tionis Coburgens. in vita Ioh. Langeri deferiptis p. 48. wird die Herausgabe Diefer 
Briefe dem Deit Dietrich beygeleger, 2 











Vorrede. 

ſtorali Lutheri, oder Unterricht von chehen iſt, hat in Betracht der groß 
den vornehmſten Stuͤcken des ſen Menge ſolcher Briefen gegen 
heiligen Miniſterii, aus GOttes das nicht viel zu ſagen, fo nachge—⸗ 
Dort und Lutheri Schriften zu⸗ hends andere gelehrte Männer ge⸗ 
ſammen getragen, viele Troſtbrie⸗ ihan haben, die ung eine weit reis 
fe Lutheri einverleibet, ſo ift Lu⸗ſchere Anzahl dergleichen Schreiben 
-tberi Auslegung. uͤber den 129 |mit einander geliefert und befant ge: 

Dfalm verdeurfch: auch deſſelben macht. Unter dieſen fteht billig. 
etliche Troſtbriefe an betruͤbte oben an: Johann Aurifaber, wel⸗ 
Perſonen zu Magdeburg 15 50 zum cher zwey Theile: von lateiniſchen 
Vorſchein gekommen. Ich thue zu⸗ Briefen Lutheri herausgegeben hat. 
gleich Hinzu, Daß dergleichen Arbeit Der erſte ft unter dem Titel: epi- 
zu unfern Zeiten Herr D. Jobeann|ftolarum reuerendi patris domini D. 
"Jacob Rambach übernommen und| Martini Lutheri tomus. primus, conti- 
- auserlefene Teojfbriefe des Man nens feripta viri dei ab anno millefimo 
nes GOttes, Martini Lutheri,|quingentefimo feptimo, vsque ad an- 
die er an verfolgte, angefochte-Inum vicefimum fecundum, zu Jena 
ne und traurige — mit 1556 und der andere mit der Auf⸗ 
einer recht evangelifchen Feder ge- | 
fchrieben, aus den deutfchen Seni-|reuerendi patris, domini doctoris Mar- 
fchen Theilen zufammen getragen :|tini Lutheri, continens fcriptas aban- 
mit einigen hiftorifchen Anmerdun-Ino millefimo quingentefimo vigefimo 
gen und einer Vorrede von der Ga-|fecundo, vique in annum vigefimum 


ſchrift: fecundus tomus epiftolarum 


be zu tröften, verfehen und an daslodtauum, zu Eisleben 1565 m4 4 


Licht geftellet, weil folche Samlung an das Licht. getreten. In jenem 
einerley Innhalts mit den vorher|find zweyhundert und Drey und 
angeführten iſt. Sie kam das erſte⸗ funfzig; in dieſem aber vierhundert 
mal 721 in 8 heraus; fie iſt aber und acht Briefe enthalten. Es iſt 
nachgehends nicht nur einzeln wie⸗ kein Zweifel, daß er ihrer noch mehr 
der gedruckt; ſondern auch den aus: würde geſamlet und ebenfals durch 
erlefenen Fleinen Schriften Luthe:|den Druck zum Vorſchein gebracht 

ri beygefüger wenden — haben, indem er ſolches zu thun 

VII. 


thun / 
| fich im Stand befunden und unter, 
Was auf folche Weife nach dem andern an den Churfürftenzu Sach⸗ 
Tod Lutheri mit den. Samlungen fen Herzog Johann Friedrih, da 
und Herausgaben feiner Briefenge-|diefer den Druck der — 
eil 





| Vorrede. 
Theile der Schriften Lutheri veran⸗ findet, bedienet; gleichwol die Brie- 


altet hatte, 1553 geſchrieben, man fe, wie ſie von ihm ans Licht gebracht 
olte nicht gleich mit denen Tomis; worden, von demſelbigen in man- 


ſondern mit etlichen einzeln nody un-|chen Stuͤcken mercklich abwichen, 


gedruckten Schriften den Anfang zu |und feßet Hinzu: ſiue autem .confilio 
Jena machen. Er getrauete fich,|deftinato, quod minime profecto lau- 
zweytauſend Briefe Lutheri zuſam⸗ damus; ſiue imperitia et negligentia 
N bringen, Spalatini Haus; hoc fecerit Aurifaber; minime tamen 
frau haͤtte in die zweyhundert eigen: |hoc negligendum, cum primis fi quis 
bandige Schreiben Zutheri und D.|forte nouam omnium epiftolarum Lu- 
Jonas dritthalbhundert 4); daß er theri editionem moliretur e). Der 
aber gleichwohl das Werd nicht wei⸗ Herr Tenzel erinnert, daß Aurifa⸗ 
ter rortgefeßet, und vielmehr liegen |ber bisweilen mit unrichtigen Ab⸗ 


laſſen, ſcheinet von denjenigen her⸗ |fchriften betrogen worden; und feines 


- zurihren, Die ihm nicht geneigt wa⸗ | Erachtens beſtuͤnde deſſen Schuld 


ven und entweder mancherley Hin- |hierunter nur in der Nachlaͤßigkeit, 
derniffe der Sache in Weg legten, daß er fich die Muͤhe nicht genom- 


oder Doch fonft verdrüslich machten, men, das Jeniſche Manufeript alle: 


2 


daB er die Luft verlohr, die Hand zeit gegen ſolche Abſchriften zu hal- 
Y weiter an das Werck zu legen. ten). Andere haben gemeinet, es 


.VIII. doͤuͤrfte aut geweſen ſeyn, wenn ein 


An dieſer Samlung der Briefe und andere Stellen aus dieſen Brie- 


wer. 


[re 
—— 


Fe ein und das andere aus-|fen tweggeblieben wären, wovon 


ſetzet und dagegen erinnert worden. Herr D. Seltner g) dasjenige als 
Der Herr D. Buddeus mercket an, eine Probe anführet, fo Lutherus 
daß obſchon Aurifaber fich desjeni⸗ an Spalarinum 1525 gefchrieben 2). 


a nnecenen, Eodicis, der ſich Solche und mehrere dergleichen Erz . 


3 


hieſiger Jeniſchen Bibliothek bes] innerungen laffeich gelten ae 


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" 4) fie fortgefeste Samlung von alten und neuen tbeolog. Sachen 172. 9.740 


u WEL | 


; ud) in differtat. preliminar. ad fupplement, epiftolar.. Lutheri. 


F3 in der curieuſen Bibliöthec 1704. 9.198. Man thue hinzu: Wolfs conſpectam 


u N 8 


"fupelledtiis epiſtolicæ et litterarix, manu exaratæ, p. 30. 
gi der kurtzgefaſten Siftorie der gedruckten Bibelverſion und anderer 


15, Sbriften Lůthert p.82. 


"MM tom‘H. epiftol; p.277. ° ee 
Nucheri Schriften ar, Theil. —— 


Vorrede. 


nicht daß Aurifaber bey feiner Aurifaber herausgegeben N hatte, 


Samlung hie und da gröffern Sleis zu Berlin 1579 einen neuen Titul 


und Vorſichtigkeit anwenden Fön- drucken lies und einen Nah Theil 
nen; gleichwol aber ift auch unlaug- derfelbigen beyzufuͤgen, verſprach, 
bar, daß er diefer Arbeit wegen wie foldyes Buddeus mit Dielen 
nicht fo wohl zu tadelnz als viel-| Worten anzeiget: Georgius Coele- 
mehr zu loben ſey. Sehen wir auf finus, pr=pofitus Berolinenfis, quum 
die Sache felbft, fo haben wir es 
ihm zu dandfen, daß wir nunmehro fle, vid 
fo viele Briefe Lutheri brauchen und tum enim nihilnoui acceſſit, vequibus- 








von denfelbigen bald diefen; baldje- dam obferuatum, id quod et a mori- 
nen Mugen haben Fönnen, die viel- bus viri, exempla librorum a biblio- _ 


leicht gar wären verloren gegangen; polis coementis, nouoque titulo ea or- 
oder doch im Duncklen geblieben, nantis et ita pro recenseditis venditan- 
wofern er ihre Herausgabe nicht be: tis, non adeo alienum eſt, tertium ea- 


forget hätte ). rum tomum promifit k); es iſt aber 
IX 


we das leßtere nicht gefchehen. Einen 
Dieſe jegt erwehnte Aurifabrifche foldyen Vorſatz hatte auch der Herr 
Samlung war nicht vollftandig und D. Jobenn Chriftfrieo Sagitta⸗ 


die darein gebrachte Briefe Lutheri rius, welcher die Altenburgiſchen 


gingen nur bis auf das Fahr 1528. | Theile der Echriften Lutheri beior- 


Berfchiedene gelehrte Männer faften get und die Aufficht über die Heraus- 


um deswegen den Schlus, aneinem gabe derfelbigen gefüihret, gefaſſet 


nouam editionem epiftolarum Lutheri - 
procurafle, videri vellet, prxter titu- - 


„ 


fo nüglihen Werd ebenfals Hand und war willen, das von Aucit 


anzulegen und folches, fo viel mög. bern angefangene Werd der Briefe 
lich, zu ergangen. Es gefchahe die Lutheri fortzufegen und einen neuen 
fes von Georgio Coͤleſtino, wel: Theil derfelbigen herauszugeben. 


eher vor die Briefe Lutheri, wie fie Er machte dazu 1663 een 
ie er ſchrieb: 


NM Bon dieſer Samlung des Aurifabers find nachzuſehen: Fabricius in centifol. Lu- 

theran. p.207. Buddeus in der gedachten differtat. preliminar. ad fupplement, 
epiftolar. Lutheri: Zeltner in der Eursgefaften Hiſtorie der gedruckten Dibel 
Derfion und andern Schriften Lucheri p. 32. . Vogt in catalog. hiftorico cri- 
tic. librorum rariorum p. 422. (Berdes in florileg. hiftor. critic. libror. rarior. p. 


197. Wiotfchmann in Erfordia litterat. in der andern Samlung p, 320, Aren⸗ 


hold in conſpectu bibliothecæ vniuerſal. epiſtolarum p. 25- 
k) in dem angeführten Ort. EM 





Vorrede. 


ſchrieb : Friſtet mir mein GOtt Aurifaber edidit, non extantes; nune 
das Leben: verleihet Geſundheit autem collectas, 1702 in 4 ans Licht 
und Friede, follen Serrn Johan geſtellet und eine differtationem prz- 
nis Mistthefit Predigten von Lur-|liminarem de audta infigniter per re- 
thero wieder aufgeleget und mit|centifimas quasdem epiftolarum col- 
Anmerckungen vermehrt heraus: |ledtiones re litteraria et ecclefiaftica, 
. gegeben werden, fobald zuvor die]vorgefeßer. Zu folcher Samlung 
beyden tomi epiftolarum Lutherilift 1717 ein neuer und zwar folgen- 
wieder gedruckt und der Oritte|der Titul: colledio noua epiftola- 
vom Jahr CSriſti 1529 bis 1546 |rum Martini Lutheri, occafione iubi- 
von mir durch Derleibung göttli-|lzi euangelici in lucem data, gedruckt 
chen Seegens herausgegebenwor- |worden, und der Herr D. Bud- 
den dD. Er gab auch in dem ge⸗ deus hat auch eine neue Borrede da- 
- dachten Jahr 1663 ein Verzeichnis [zu gemacht, in welcher er dem Ver⸗ 
von drephundert umd vierzig Brie |faffer des journal des fcauans geant- 
fen heraus, welche Lutherus von wortet, der dieſe Briefe recenfiret: 
1529 und 1546 geichrieben, und |bey folcher Gelegenheit von Luthero 
die damals entiweder noch gar nicht ; |wiedrig geurtheilet und ihn durchge- 
oder zum Theil nur einzeln gedruckt zogen: auch nachgehends die Sache 
waren, und ſich hie und da zer⸗ noch weiter getrieben hatte. Die 
‚fireuet befanden 2). Dody ift das⸗ angefuͤhrte Aufſchrift dieſes Sup⸗ 
jenige nicht zuftande gefommen, ſo plements zeiget an: wie weit ſich fol- 

ſich dieſer Gottesgelehrte vorgefeger|ches erſtrecke: wie viele Briefe da 
Dale — — rinnen enthalten und woher fie ge: 
N | nommen worden. Einige find fchon 
 _ Glüdlicher ift hierinnen der Herr|gedruckt gewefen; weil fie aber zer⸗ 
D. Johann Franciſcus Buddeus ſtreuet waren und ſich in Aurifa⸗ 
geweſen, welcher ſupplementum epi. hers Samlung nicht befanden, ſind 
ſtolarum Martini Lutheri, continens ſie zuſammen genommen und hier 
Epiſtolas CCLX partim hadtenus ine- mit eingedrucfet worden. Andere 
| ditas ; partim editas quidem; fed hinc |hat man noch gar nicht im Druck ge⸗ 
inde difperfas et in tomis, quos lo. |habt ur felbige aus hau HE 
ee — 9 2 en 








0 im IX. altenburg. Theil p. 1587. : | 
m) ſiehe Tenzels curieuſe Bibliorbec p. 1704. p. 194. und Fabricii centifolium Lu- 
theran. p-208. Es fan Goͤtzens bibliothec Lutheran, p.8. beygefüget werden. 


ten das erſtemal and Licht geftellet.Jefet. Unter denfeiben befinde ih 
Unter andern hat man fich des ge-|ver Herr D. Joh. Sriedrich Mayer, 
dachten Jeniſchen gefchriebenen Co⸗ weldyer denjenigen Vorrath von Lu⸗ 
dicis bedienet, und ſich nach demfel-|theri Briefen, den der vorhinge: 
bigen ſowohl; als auch nach dem dachte D. Job, Chriſtfried Se 
Eremplar, das bey den bereits ge⸗ gittarius, Generalſuperintendens 
druckten Briefen zum Grund gele⸗ zu Altenburg, beſeſſen und zu deſſen 
get worden, auf Das gnauſte gerich. Herausgabe Hofnung gemacht, 
tet. Indem der. Herr Tenzel n)|gleichlam erblich erhalten und ihn 
eine Nachricht von diefee Samlung| mit vielen Zufagen ans Licht zuftel) 
giebet, ſo mercket eran, daß die Brie-| len, willens geweſen, wie Diele fer 
fe Lutheri an Spalatinum, die Chri⸗ ne eigne Worte q) bezeugen: conti- 
ſtian Schlegel zuerſt bekannt ge-|git etiam mihi, hereditario quaſi iure, 
macht 0), hier weder alle anzutref:|a beato Sagittario, viro fummo, de- 
fen; noch vollig mit. der. Schlegeli-|ftinata epiftolarum D. Lutheri farrago 
ſchen Ausgabe übereinfämen p). _ |locupletifima avrderes, quam fimili- 
; XL — ter, vna cum pluribus acceſſionibus 
Damit find drey Theile von ge⸗luci public dare, animus eſt, deo 
famieten lateinifchen Briefen Luthe⸗ propitio. Diefem it Herr D. Jo- 
ri ans Licht getreten und daben iſt es hann Andreas Schmid beyzufuͤ⸗ 
auch bis. hieher geblieben. Sie fal|gen, der fich ebenfalseine folche Ar⸗ 
jen neunhundert und ein und zwan⸗ beit vorgeleger hatte. Er wolte die 
zig Briefe zuſammen in ſich; da aber zwey Theileder Briefe Lutheri, wer 
gleichwohl noch viele zuruͤckgelaſſen che Aurifaber herausgegeben hatte, 
worden, fo hat das bey verſchiede⸗ wieder drucken Iaffen: den dritten, 
nen berühmten Männern, fonder-|den jegt  erwehnter Aurifaber ge: 
lid) Gottesgelehrten unferer Kirche, | ſamlet; aber nicht zum Drud ber _ 
den Borfaß, die angefangene Sam-| fördert hatte, hinzuthun: alle drey 
Iungen folcher Briefen fortzuſetzen mit fehr vielen Briefen, die er ſelbſt 
und vollftändiger zu machen, eriverlzufammen gelefen, vermehren und 





9) in der curieufen Bibliotbec. 1704. p. 197- 
0) in hiftoria vitæ Georgii Spalatini p.213.etc. \ — —— 
p) Von dieſem Supplement iſt die notitia diſſertatiomum alorumque ſcriptorum Bud- 
‚dei, wie fie 1724 herausgekommen p. ı8. und 49 nachzuſehen, wo unter andern die 
Monatsfhriften angezeiget find, in Denen. von felbigen eine Nachricht gegeben worden, 
4) in der Zuſchrift feiner hiftoriz verfionis germanicæ bibliorum D. Martini Lutheri, 





Vorrede. 


mit hiſtoriſchen Anmerkungen: ei⸗ fen Lutheri und anderer zur ſelbi— 
ner Lebensbeſchreibung Lutheri und gen Zeit lebenden hohen und gelehr— 
mit noͤthigen Regiſtern verſehen⸗). |ten Perſonen zu finden. Abſonder⸗ 
So iſt aud) der Herr D. Gottlieb lich hat ſich der Herr Paſtor Joh. 
Werns dorf mit einer neuen Edition Chriſt. Wolf groſſe Muͤhe gegeben, 
der Briefe Lutheri umgegangen und ſo viele Briefe Lutheri, als immer 
hat fie auf ſolche Weiſe einrichten moͤglich geweſen, zuſammen zubrin- 
wollen, daß fie mehreres, denn die gen: unter denſelbigen die eigenhaͤn⸗ 
vorhergegangenen, in ſich beareifes). |dige und annoch ungedruckte aufzu— 
Von dem Herrn Chriſtian Schle|fuchen, und bey den Abſchriften 
geln meldet Tenzel 7), daß ſelbiger und Abdruͤcken die gehörige Verglei⸗ 
an ihn gefchrieben und eröfnet, wie chung anzuftellen, ın der Abſicht, 
er Vorhabens fey, einen Dritten! damit er einerichtige, ordentliche imd 
Theil der Briefe Lutheri Herauszu- |vollftandige Samlung der lateini- 
geben, und ihm felbige von allen ſchen Briefen Lutheri zum Vor⸗ 
Enden zugefchieft würden: ihn auch ſchein bringen mögte. Unter andern 
um aleichmäßigen Beytrag gebeten. ſchreibet der berühmte Sottesgelehr- 
Und ob er wohl bisher damit nicht te zu Gröningen, ©. Daniel Ber- 

zum Borichein gefommen; fo Fönne des z); Dolendum eft vehementer, 
er ihm doch vieles mittheilen, und ipfum celeberrimum Wolfium, theo- 
zivar fo wohl aus der Fuürftlichen logum Hamburgenfem, huic quoque 
Gothaiſchen Bibliothee; als aud) ſaluberrimo confilio epiftolas Lutheri 
‚aus den Seckendorfiſchen Collecta⸗ denuo publicandi, vnacum variis aliis 
neis, darunter zwey fehöne Bande |vel a Buddeo; vel ab aliis editis; vel 
von deutfchen und Iateinifchen Brie ne ineditis, fuiffe ante paucos an- 
ER | | | 3 | —— 








) !. von Seelen in præfat. philocal. epiſtolic. Zeltner in der kurzgefaſten Hiſto⸗ 
tie der gedruckten Bibelverfion und anderer Schriften Lutheri, p.82. Boͤr⸗ 
ner in der Vorrede zu dem Regiſter der Leipziger Theile; und die Leipziger 
neue deitungen von gelebrren Sachen, 1716, p.60 und 1717. P.188. 
nF Sabricium in centifol. Lutheran. p, zır. und von Seelen in dem vorher an⸗ 
2. gezogenen Ber, J— a 
2) in der. curieuſen Bibliothec 1704. p. 195, — ner 
. 4) in florilegio hiftorico - critico librorum rarior. p.197. Man thue des Herrn D, 
Boͤrners Dorrede zu dem Reaifter der Leipziger Theile hinzu. Was Herr 
Wooif vor ungedruckte lateiniſche Briefe Lutheri gehabt, erbellet auß deſſen confpe- 
‚Chu ſupellectilis epiſtolcæ & litterasie manu exaratz, p: 342 19a. 


- 





Vorrede 


nos magno cum reipublicz ‚litterarix chervorraths des geivefenen Abts zu | 


damno, immortuum. Doch iſt von |Miarienthal, Herrn D. Job, Andre. 
alledem, fofich diefe berühmte Maͤn Schmids , deffen Samlung der 
ner vorgenommen gehabt, nichts zu 







Schreiben Lutheri, fo in den deut- 


andere darzwifchen gefommene Hins 
(hen Tomis der Schriften Lutheri 


derniffe unterbrochen worden. 
Fr ORTE 


a ſelbige nebit einigen andern, wovon 
Dabey ift es allein nicht geblieben, 
feinem Tode in gewiffe und beſonde⸗ abſchriftlich erhalten, oder auch in 
re Samlungen gebracht; ſondern verſchiedenen Büchern eingedruck 
es find felbige zum theil auch zer-|gefunden, vem Supplement der 


ſtreuet herausgegeben And hie und/leipziger Theile einverleibet, und. 


da eingerudfer worden. Das ift in|iwoher ein jegliches genommen, zu⸗ 
den Iateinifchen und deutfchen Thei- [gleich angezeiget- Die meiften der- 


fen der Schriften Lutheri, als in|lelbigen hatte erwehnter Herr Abt 
den Wittenbergifchen, Tenifchen,| Schmid aus dem mweimarifchen Ar: 
Kislebifchen, Altenbůrgiſchen, chiv befommen, und ob fich gleich 
Sallifchen und Leipzigern, jedoch ſchon der Herr won Seckendorf 
mit dem Unterſchied geſchehen, daß hey Verfertigung ſeiner Siſtorie des 
in einigen mehrere Briefe, denn in Lutherthums derſelbigen bedienet 


den andern, anzutreffenfind. Gon-|gehabt; fo hat er fie Doch nicht fo 
- derlich haben hierinnen die leipziger wohl ganz ın befagter Sifforie ab- 


Theile vor den übrigen bis daher ei- drucken laffen, ale vielmehr nur 


. nen merflichen Vorzug gehabt, in- merkwuͤrdige Stellen daraus ange 

u BEE ‚der — x. — Bis 
öftesgelehrte zu Leipzig, HDi « 

Chriſtian ——— Börner eine Ss ne = 

beträchtliche Anzahl deutfcher Brie- | Auſſer den Theilen Lutheri, iſt 

fe. Lutheri mitgetheilet hat. Denn noch nli lnzahl 

nach dem bey der Auction des Bi: Briefen, lateiniſchen und deutſchen, 





x) meijere Nacyeiche giebt Der Herr D. Börner in vorhererwehnter Vorrede zu dem 
Regiſter der leipziger Theile, | ie 


Briefe Lutheri, deren ich vorher ge: 
Stande gefommen. Ihr Vorha⸗ dacht habe, an ihn gekommen, 0 
ben it durch den Tod, oder, durch hat er aus derfelbigen die deutichen 
[nicht geitanden, ausgefucher und 


er entweder felbjt die Originale bef- 
dag man die Briefe_Lutheri nach|&et, oder die er von andern Orten _ 


noch eine ziemliche Anzahl feiner 


u! 
Pre nr 3 * 
ET EEE ICON DEE EEE 





— Vorrede. 
in mancherley Schriften hie und da| Elias Frick, in der deutſchen 
— anzutreffen, welche von Seckendorfiſchen Siſtorie des Lu⸗ 
eruͤhmten und gelehrten Maͤnnern, therthums, 1714. 
da fie bisher noch nicht gedrudt ge| Sermann BSamelmann, in ope- 
weſen, befannt gemacht, und bald|ribus genealogico-hiftoricis de Welt- 
da, bald dorten, wie es die Gelegen-|phalia et Saxonia inferiori, die zuſam— 
heit und Adficht mit fi) gebracht, men 1711. zum Vorſchein gefom- 
einverleibet worden. Einiger der men: 
ſelbigen, und zwar nach alphabeti/ Johann Michael Seineccius 
ſcher Ordnung, zugedenken, fo ha in der Nachricht vom Zuſtand der 
ben dieſes gethan: Kirche zu Goslar, vor und nach 
David Chytraͤus, von welchem der Reformation, 1704. 
wir eine Siſtorie der augſpurgi⸗ Chriſt. Auguſt. Seumann, in 
ſchen Eonfeßion, fo wohl in deut: diſſertatione de lenitate Auguſtanæ con- 
ſcher Sprache, Die 1576 herausge- fefionis, 1730. 
fommen, als auch in lateinifcher,| Georg Paul BSoͤnn in der Sach⸗ 
welche 1578 gedruckt worden, ha- fen Loburgifchen Ziftorie, verab- 
ben, und in beyden befinden fich vie- faſſet und mit verfchiedenen alten 
le Briefe Luther  — _ Urkunden und andernbey Saͤchſ. 
Seorg Coͤleſtinus in kiſtoria und Sennebergifchen Siſtorien⸗ 
comitiorum anno MDXXX. Auguſtæ ſchreibern noch nicht befindlichen 
celebratorum, 1597. Nachrichten illuftriret, welche 1700 
Thomas Erenius, in animad- herausgekommen it: 
. uerfionib. philologieis et hiftoricis,)), Rudolph Sofpinianus ‚welcher 
\ und zwar im achten Theil, feiner hiftorix facramentariz , Die 1681 
 Krnft Sglom. Cyprian in den wieder gedruckt worden, verfchiede- 
nuͤtzlichen Urkunden zur Erlaute ne Briefe Lutheri einverleibet: 
zung der erften eformationsge-) Joh, Gent. Sottinger in hiftor. 
ſchichte, aus Originalien mitge-|ecclehaft. noui teftamenti, 1655. fqq. 
theilet , welche Tenzels bijtori-) Joh. Erhard Kapp in der 
ſcher Bericht vom Anfang und iachlefe einiger gröftentheils un: 
erſten Sortgang der Reformation gedruckten und fonderlich zur 
Luthers beygefüget, und 1717 und Erläuterung der Aeformations: . 
1718 herausgefommen find: - Igefchichte nützlicher Urkunden, - 
Tobias Erhard, in codieibus welche ın vier Theilen von 1727 an 
manuferiptis Quedlinburgenfibus, 1723. nach und nad) ang Licht Rn 
| | O⸗ 


zwu dieſer Claſſe nicht: 


Valentin Ernſt Loͤſcher, in den 
‚vollftandigenKeformationsacten 


nn nenn 





Johan Zenvich Kindervater in 


BAR 0 
— — — — — — — ze 7 
ae er » - 2* —— NORRE. W — ——— — 
Vorrede. 
7— N + 


2 ) 
— — ——— 


Johann Senrich Maius 


Nordhufä illuftri;_ oder hiſtoriſchen ta Io. Reuchlini, 1687... ; 


Beſchreibung gelehrter Leute, wel- 


Ludwig Ehriftian Miege, in den. 


che in der Kayſerlichen freyen |monumentis pietatis et litterariis viro- 
Keichsftadt Nordhauſen gebob-Irum, in republica et litteraria illu⸗ 


ven, u. ſ. w. 1715. 
Joh. Melchior Kraft in dem 


zweyfachen zweyhundertjaͤhri⸗ nib hiſorico⸗ theologicis, 1715. 


gen Jubelgedaͤchtnis 1723. 


ſtrium, feledtis, 1791. | 
Senrich Muhlins, in differtatio- 
343 


Johann Joachim Müller, im 


Job: Georg Leuckfeld in hifto- dem entdeckten Stgatscabinet/ 


ria Spangenbergenfi, oder hiſtori⸗ 1714. u. f. 


95* 


ſchen Nachricht von dem Leben,/ Joham Georg Kleumann, ee 


Lehre und Schriften Cyriaci 
Spantenbergs', 1712 

Michael Lilienthal, in dem er⸗ 
laͤuterten Dreuffen; oder auserle- 


ſenen Anmerkungen über verſchie⸗ Hänger, 1708. 
- dene zur Preußiſchen Kirchen ci⸗ ‚ 170% 


vil und gelehrten Siftorie gehoͤri⸗ 


ge befondere Dinge, davon der 
erſte Theil 1724 zum Vorſchein ge⸗ 
fommen, und die andern find nad): 


gehende drauf gefolget: 


und Documenten, die in drey 


heilen von 1720 an and Licht ge⸗ 
treten find. Es beſinden fich da- 

ſelbſt die lateiniſchen Briefe, die Lu— 
therus von 1507 bis 1519 geſchrie⸗ 
pen hat; da fie. aber ſchon vorher ge: 


druckt geweſen und. aus Aurifabers 


und Buddei Samlungen: auch 


aus. Cyprians Urkunden ‚genom- 
men find, ſo gehören fie eigentlich 


* 







cher Lutheri commentarium in loan-⸗ 
nis epiftolam catholicam herausgege⸗ 
ben, und einige bisher ungedruckt 

geweſene Briefe deſſelbigen ange⸗ 


Joh, Balthaſ. Bitter, in dem 
enangelifchen Denkmal der Stadt 





Johann Martin Schemelius, 
der. Numburgum litteratum 1727. ans 
Licht geftelfek, und demfelbigen ver- 
fchiedene Briefe Lutheri einerleißeh 
die vorher noch "nicht, gedruckt. ge 
NE le 
Joh. Beorg Schelhorn,inder, 
Reformationshiftorie der Reich⸗ 


zweyen Schriften dag ſeinige zu ei 
ner, vollſtaͤndigern Samlung der 
Briefe Lutheri beygetragen und 


zwar in hiſtoria vitæ Georgii Spalati-. 


‚|ni, 1693. und. in initiis reformationis 
ad anche —— N N RL 


2 CQ- 


Frankfurt am Mayn, 1726. ° 





‚Vorrede, 
Coburgenfis, in vita Joannis Langetilaud) in von der Bardts hiforiam 
deferiptis, 1717. | — reformationis gebracht 
Conrad Schlüffelburg, in epi⸗ worden. | | 
ari Wilhelm Ernſt Tenzel, in der 

















ftolarum clarifimorum quorumdami 4 
theologorum, vt et aliorum virorum curieuſen Bibliothec, 17OAe. a 
dodtiffimorum, rerum theologicarum ; | 
BUT; h Ser . A Joh. € rt. Wol in conpedtu 
| ie al an 2 N Se een — — 
ſtionum item practicarum plurimarum By: RER 
decifionibus folidis aliisque quam plu- Berfaffer der —— — er 
timis refertiffimarum volumine, 1624 richten und der fortgefetzten Sam 
oder wie in dem folgenden Jahr ung von alten und netten theolo- 
1625 der Titul geandert worden: in sifchen Sachen: der bibliorhecr 
 decifionibus folidis plurium quæſtio-· nenfis und d er verghuͤgten 
zum theologicarum, in praxi quoti- Ab endſtund an flillen B etrach- 
‚die obuiarum fcituque neceflariarum, tungen über Sie Vorfälle in dem 
per epiſtolas quafitis et a prxcipuis Keich der Yet; -Künfke und 
Germaniz theologis communicatis: Wiffenfch aften su gebracht, die 
Re i — —— * ! 
Chriſt. Bottl. Schwarz, wel-| 1748 zu Erfurt herauszufommen, 
cher in einer Einladungsfchrift acht angefangen, annoch beyzufugen. 
vorher ungedruckte laternifche Brie⸗ 6 xv | 
fe Lutheri von 1517. 1518 und — ne 


1519. zuerft befannt gemacht, und Nachdem idy eine Furze Nachricht 


war 1741. | m den — ul 
nd Herausgaben der Briefe Luthe⸗ 
Joohann Gent. von Seelen, fo." > A lee 
wohl in philocal. epiftolic, fine cen- 
tum epiftolis, 728. 18 auch in den noch nöthig, daß ich auch anzeige, 
3% * ER we m 4 * — zeige, 
delicis epiſtolicis, 1729. An en 
Caſpar Sem. Starke, in der luͤ⸗ und eingerichtet Ien, welche in dem 
bechi En Kirchenhiftorie, 1724. |gegenmwärtigen Theil der ſaͤmtlichen 
RR 3% 7 lSchriften Lutheri anzutreffen ift. 
Abrah. Seultetus, in annalibus|Sie find in drey Claſſen eingetheiler 
 @uangelii renouati ab anno MDXVI ad|worden. Die erſte, begreift diejeni- 
annum MDXXXVI welche nicht nur gen, die fehon in den deutſchen Cam 
1618 befonders gedruckt, fondernilungen der Schriften Lutheri ge 
Luctheri Schriften ar. Theil. c 1 


ri, der Lateinifchen ſowohl, als auch 
der Deutfchen gegeben, fo it nun 


fan 


— 














var ins Deu 





handen; die andere die, To 5 Eiche verfeger, umd Diefem 


fehon gedruckt geweſen, ſich aber Band einverleibet worden; undale 


noch in Feiner Samlung der Schrif-|diefe hat man, ehe dieſes geſchehen, 
ten Lutheri befinden; und in der weder in Deutfcher Sprache leſen, 
dritten folgen diejenigen , welche ‚noch in den andern Samlungen der 
da man fie bißher noch nicht gedruckt Schriften Luther antreffen Fon- 
gehabt, jetzo zum erftenmal ans nen. Die Anzahl derjenigen, wel⸗ 
Licht Fommen. Bey einer jeden che vorher nicht gedruckt geweſen und 
Elaffe hat man fie nach der Zeit-Inunmehro a erſtenmal erfcheinen, 
ordnung gefeßet, und zugleich mit erſtrecket fich weit über hundert, 
angezeiget, woher fie genommen. Solche find theils von verfchiedenen 
find; und ob wohl fehon viele in die, berühmten und gelehrten Männern, 
vorhergegangene Theile, fonderlich'befonvers von dem Herrn Seniore 
in diejenige, welche die catechetiiche Sricken, zu lim; Herrn Eonfiftor, 
Schriften unddie zurXReformations- Rath YWieene, zu Ovedlinburg; 
- Hiftorie gehörige Documenten in ſich Herrn Proreetore und Bibliotheca⸗ 
fajfen, gebracht worden , welches tio Millern, zu Ulm; Heren Pa 
nach der beliebten Ordnung die darin- ſtore Niemeiern, zu Eichenbredelee 
‚nen begriffene Sachen mit ſich brach. ben; Herrn Profefl. Reuchlin, zu 
ten; fo hat man fie doch hier —— Strasburg; Herrn D. Stieglitz 
am gehörigen Ort mit angemerket, zu Naumburg; Herrn Profeſſ. 
und den Lefer auf denjenigen Theil Wettſtein, zu Amfterdam, guͤtigſt 
verwieſen, da fie fehon ftehen, daßlmitgetheilet worden: welches ih 
fie alfo alle in ihren Claſſen der Zeit|hier billig zu rühmen und Sie vor 
nach richtig auf einander folgen |Dero_ hochgeneigte Willfahrigfeit 
Ihre Anzahl ift weit gröffer, als htig: 
derjenigen, die man bisher in den ſten Danfnehmung zu verfichern Ha 
heilen der Schriften Lutheri gebe; theils aber hat man fie auger _ 
‚habt, Es wird Diefes einem jegli:Inem Band einer gewiſſen Biblio 
chen gleich in die Augen fallen, dem thee, durch hochgeneigten Vorſchub 
entweder ſchon befannt ift, was vor des berühmten Herrn D. Baun 
Briefe Lutheri vorhin in den Thei⸗ gartens, den man ebenfals mit ale · 
len geftanden; oder. dem eg belieben lem Dank erfennet, und aus einer 
folte, eine Vergleichung anzuſtel- geſchriebenen Zwickauiſchen Ehronie, 
len. Bey tauſend Stuͤck derfelbi die fich in dem Fuͤrſtl. Weimarifchen 








gen ſind jego ans dem Lateinichen Vůcherſchab befindet, an | 


meiner verbundelten und aufrichtig 





— — 


— » = 72: _ 


Sch weis wohl, Daß noch mandejbeny). Die Briefe elbſt faſſen 
Briefe, Lutheri zurüd geblieben; |viele brauchbare und fehöne Sachen 
vieleicht aber giebt GOtt Gnade, in ſich, und find foeingerichter, daß 
daß dasjenige, fo jego fehlet, Fünf- man fie mit. groffen Mugen leſen 
tig ergaͤnzet werde. Vorjetzo ift die kan. Sie dienen zur Erlauterun 
Bemuͤhung, felbige zu bekommen, |der Neformationsgefchichte, und Fld- 
vergeblich geweien. ren manches auf, welches ſich ſowohl 
— SM. | vor der Reformation z), als auch 
RN beyim Anfang und Fortgang derfel- 
Nehmen wir alle diefe Briefe Zu: |ben zugetragen hat. Cie entdecken 
theri vor ung, und bedenken dabey, viele Umftände, die Lutherum feibft 
daß auffer denfelben viele verlohren und deifen Leben angehen, und ge- 
gegangen, oder noch im verborge-|ben uns fonderlich herrliche Proben 
nen liegen ‚. fo Fönnen wir uns leicht und Zeugniffe von feinem befondern 
die Gröffe und Die Weitlauftigfeit| Eifer und unermüdeten Fleis bey 
feines Brieftvechfels vorftellen. Es dem Neformationswerf; von feiner 
erhellet aus denfelbigen, Daß er an|redlichen Begierde, jederman zu die: 
hohe und niedrige, gelehrte und un |nen und deſſen Heil zu befördern; 
F elehrte Perfonen, und unter jenen|von ſeinem feften und ſtandhaften 
onderlich an Nicolaum Amsdor: | Bertrauenaufdie Gnade und Treue 
fen, Hicol, Hausmann, Juſt. Jo⸗ GOttes; von feiner gedultigen 
nam, Job. Langum, Wences- Freudigkeit und heroifchen Muth in 
laum Sincum, Philippum Wie allen Wiederwärtigfeiten an die 
anchthonem, Johann Ruhelium, Hand: da fie denn bisweilen fo be: 
Georg Spelstinum, geſchrie⸗ jfthaffen find, daß man fie als un- 
ee 2: 2 ent⸗ 









ILL x FINN ® ; 
Win des Herrn Fabricii centifolio Lutheran. p. 212. und 663 faq. befindet fic ein 
7 Berzeichnis derjenigen, an welche die gedruckten Briefe Lutheri gerichtet find; die 
Aateiniſchen aber ſowohl gedruckte, als auch ungedrudte, welche der Herr Paftor 
Woaolf zuſammen herausgeben wollen, werden nad) ihren Anfangsworten in deſſen 
| conſpectu fuppelledtilis epiſtolicæ & litterariæ manu exaratz, p, 342 fgg. anges 
zeeiget. SS \ N 


2) von denjenigen Briefen, Die Lutherus vor der Reformation gefchrieben, und die in 

Aurifabers Samlung anzutreffen find, theilet Tenzel in dem Bericht vom An- 

fang und.erften Sorrgang der Reformation Lutheri p, 151, u, f. einen Aus⸗ 
zug mit, —— — Bert. 





nn Vorrede. Re In 
entbehrliche Urkunden anzuſehen hat. — ‚empfangen habe. Sie 
Doch erſtrecket fich der Nusen, der haben aud) zu allen Zeiten einen rei- 
daraus zu fehöpfen ift, nicht allein chen Seegen gehabt), 
auf eine Hiftorifche Erfantnis der — N le 
darinnen enthaltenen Sachen, ſon⸗ u... 
dern fie fönnen auch vieles zu beſſer /So vortreflidh aber auch die 
rer Einreichtung unferesXebens und | Briefe Lutheri find, fo bleiben fie 
zum Wachsthum in alle dem, ſo doch eine menfchliche Arbeit, und 
das wahreundthätige Chriftenthum darum iſt Fein Wunder , daß ein 
mit fich bringet, beytragen. Sie und andere Dinge darinnen vor 
ftellen ung Lutherum als ein tregl- |Fommen, welche unterdie Schwady 
ches Beyfpiel zur Nachfolge vor Au⸗ |heiten Lutheri, der ſich felbiger wohl 
gen, und wir Fonnen dadurch zur|bewuft war, zu rechnen find. Ni⸗ 
wahren Verlaugnung unferer ſelbſt, colaus Amsdorf, hat ehmals in 
zur Verachtung der Welt und aller einem Schreiben dafür gehalten, es 
ihrer Güter, zur Demuth und Nie: duͤrfte rathſam feyn, daß einige 
drigfeit, zum lebendigen Bertrauen Briefe Lutheri nicht gedrudt wuͤr⸗ 
auf GOTT, zur Gedult und |dend), Der Herr Veit Ludwig 
Standhaftigkeit in allen wiedrigen won Seckendorf c), merketan, daß 
Begebenheiten, zum redlichen Eifer, die Herausgebung der Briefe Luthe⸗ 
- die Sache und das Werk des Herrn ri, fofern fie ohne allen Unterſchied 
JEſu zu treiben, erwedet und mehr |geichehen, ihm bey manchen einigen 
und mehr ermuntert werden. Vie⸗Nachtheil erweden wollen. Ein 
ie Briefe find voller Geift und anderes fey, etwas mit guten Be 
Kraft, fonderlich die Troftfchrei- dacht und in der Abficht fchreiben, 
ben. Aus denfelbigen laftfich deut-|daß e8 ans Licht Fommen und ge 
lich fehen, daß GOtt Luthero ein druckt werden ſolte; ein anderes 
gar befonderes Maas der Gnade, |aber, an gute Freunde Briefe erge- 
mit befümmerten und betruͤbten hen laſſen. Inzwiſchen müfte man 
Seelen umzugehen und ſie kraͤftig dabey bedenfen, daß wenn auch ei⸗ 
ei — F nnige 





a) ich habe ſolches mit mehreren in der Vorrede zum X Theil der fi ämtlichen Schif: g 
| ten Lutheri p. 124. gezeiget. | 9* J 
) ſ. die fortgeſetzte Samlung von alten und neuen theologiſchen Sachen, 1726. 


p. 757. ee ie | 
e) hiftor, Lutheranilm. hbr. 1. $.113. p. 185. 


ER Vorrede, 
nige Stellen etwas higig und rauh, einflieſſen laſſen, fo ift Doch felbiges 
nach Art der damaligen Zeit und ge en das fo viele gute, fo darinnen 
des Moͤnchslebens abgefaffet waͤ⸗ befindlich ift, als was weniges und 
ren: gleichwohl felbige zugleich fein] geringes anzufehen. Gelbiges weg- 
redliches und aufrichtiges Gemuͤth zulaſſen, und alfo mit einer fremden 
- Zwrerfennennäben. Er erinnert die Arbeit eine Aenderung vorzuneh: 
” wieder Darilles, welcher von men, ift eine Sache, die an fich be; 
Lutheri Briefen wiedrig geurtheilet, denklich ift, und den wiedriggefinn- 
und gemeiner, es-befänden fich initen Gelegenheit zu nachtheiligen 
denfelbigen unflätige Dinge, die Vorwürfen geben fan, Bis hie: 
man ohne Scham nicht a ift Fein Schade daraus erwach—⸗ 
oder erzehlen koͤnte; dawieder Se⸗ fen, daß man fo viele Briefe Zuthe- 
ckendorf nicht ohne Grund einge ri drucken laſſen, ald man finden 
wendet, daß man die Sache gröffer können; vielmehr aber hat vieles 
mache als fie in der That fey, und feinen Mugen, auf Diefe und jene 
wieder die Wahrheit rede: ob er Art, gehabt. Es Fomt viel auf die 
wohl ſelbſt dafür halte, DaB zwey Gemüthsart und Gefinnung derje> 
oder drey Stellen hatten wegbleiben nigen an, welche darüber Fommen 
‚Fönnen, weil er darinnen allzufrey und fie leſen. | Re 
mit feinen guten Freunden gefcher:| - — 
zet. Es iſt freylich nicht ohne, daß/ 6. XVI. 
in Dielen Briefen ein und das ande: | or 
reanzutreffen, welches entweder et-|  Uufler den Briefen Lutheri, 
was zu hitzig oder zu frey und ſcherz⸗ iſt in dieſem Band noch eine Nach⸗ 
haft geſchrieben, wenigſtens auf ſol leſe zu den vorhergegangenen Theis 
che Weiſe abgefaſſet zu ſeyn ſcheinet, len, und zwar folder Schriften, 
und daher leicht einen Anſtos geben welche theils aus Verſehen vorher 
fans man hat aber dabey die Bil-Jübergangen und weggelaffen wor⸗ 
AUigkeit vor Augen zu haben und nach den; theils hier zur Erläuterung 
derſelbigen Lutherum zu entfehuldi-)der Gefchichte Lutheri und der Re 
gem. Er war ein Menſch, und ſormation am füglichiten anzuhaͤn⸗ 
ſchrieb viele Briefe, von denen erigen geweſen. Ich habe nicht nd» 
ſich wohl nimmermehr eingebitdet|thig, mich lange dabey aufzuhalten, 
gehabt, daB fie an des Tageslicht noch insbefondere anzuzeigen , wo⸗ 
 Tommen würden. Hat er bismwei-|her eine jegliche genommen und wo 
len was anitößiges in feine Briefe ſie fonft anzutreffen s indem a 
— man ce 








- r = ‘ \ ’ J 

1 RT ——— he re DT pr. VO * n . : 
orrede. 
RR — 


bereit bey ihrem Mbdrudk gefehehen Eden drucken Inffen, und in denfek 
ift, folglich wird es gnug (in, wenn Digen deffen_ Seethimer von Ei 





Sir 


ich nur ein und das andere von den- Buſſe, bomfreyen Willen des Men 
felbigen Fürzlich anmerfe. Es be⸗ ſchen, vom Seafeuer, vom Slblas 
finder. ſich in ſolcher Nachleſe: u. KW. mit vieler Freymuͤthigkeit 
ae ! Fe wiederſprochen;  insbefondere abe 
1. Job. Aurifabers Erzeh⸗ in dem letzten Saß behauptet, man 
kungen, was fich mit Luthero von bemufe nur aus Fahlen und etwa vor 
Jahren zu, Jahren zugerragen.|etlichen hundert Fahren geichmiede- 
Das find die Nachrichten, welche ten Decreten der Paäbfte, daß die 
gedachter Aurifaber den Eislehi⸗ Romiſche Kirche über alle andere 
ſchen Theilen bey einem jeden Fahr] Kirchen ſey; da doch dieſer vermein- 
einverfeibet hat, und aus denen fie) ten Hoheit Die heilige Schrift und - 
nachgehends auch in die Altenbur-|oer Schlus der Nicanifchen Ver 
ger und Leipziger Theile gebracht] ſamlung entgegen ſtunden d), Sole 
worden; da aber dieſes geichehen,| be Sage, jonderlich, nebft dem 
hat man fie auch hier nicht weglaf-| jest gedachten N den an 
fen wollen, Doch find verſchiedene dern, DaB wir auch bey ünſern gu: 
andere Nachrichten, befonders von|ten Werken fündigren, daß Feine 
- Beorg Spalstino, Joh, Chriſtfr. Stunde an ſich und ihrer Natur nach 
Sagittario, welche jene — erlaͤslich, und daß auch nad) der 





und vollſtaͤndiger machen, an geho | Taufe bey einem Kind die Suͤnde 
rigen Ort mit eingefchoben. twor-|Ubrig bliebe; grief Jacob Goch: 
den, Ein und das andere ift ſchon ſtraten, oder wie er auch geſchrie⸗ 
in den vorhergegangenen Theilen ben wird, Bogoſtraten, och: 
diefer Samlung mit abgedruckt wor- |jEsatan, ingieichen von Soogftrg: 
den; jedoch nicht fo vollig und in job ben, Prior des Dominicaneror- · 
chem Zufammenhang, wie nunmeh- dens, Profeſſor der Theologie zu 
vo geichehen ft t c6oln, umd zuletzt Ketzermeiſter in 
a Oberdeutſchland, heftig an, und 
m Luthers Schrift wieder|;war in einer Apologie wieder 
Jasob Bochftraten, &s hatte] Bewhlin; und Cucherus ammor 
Lutherus dreyzehn Saͤtze wieder D, |tete ihm in der angezogenen En 








) Diefe Schrift befinder ſich im XVIL. Theil diefer Samlung, p.863. 


Vorrede, 


Cie wirdinsgemeinzum Fahr 1518 Boͤnig Ludwig zu Ungarn und 
gerechnet; da aber die angefuͤhr- Böhmen, Lutherum betreffend, 
ten Saͤtze Lurheri erft 1519 zum| 1523. Gedachter König hatte ſich 
Borfchein gefommen, wie aus ver | in einem Echreiben bey dem Chur⸗ 
fehiedenen Umftänden zu fchlieffen] fürften befchweret, daB er Luthe— 
ift, fo mus fie wohl auch erſt in die⸗ rum fchuge, der gleichwol graͤuliche 
fem Jahr ſeyn aufgefeger wor-| Irrthuͤmer und Ketzereyen einfüh- 
den e). In N / wi = a 

I an Fuͤrſten ſchimpflich loszoͤge, und den 

1. Berzog Carls von Muͤn⸗ 


Tuͤrken erhoͤbe; anbey aber auch 
fterberg, Schreiben an Luthe⸗ gebeten, ihn deswegen in Strafe zu 
um, die Empfebung Des heili⸗ nehmen. Hierauf antwortete der 
ten Abenomals unter beyderley Churfürft in dem amgezogenen 
ÖBeftalt betreffen, 1522. in wel-] Schreiben, er erweife ſich, wie ei- 
chem er fich unter andern ‚beflaget,\nem Ehriften gebühre; habe die Eh⸗ 
daß der pabftüche Stul feinen An⸗ re GOttes und feines Worte und 
herrn, König Georg zu Böhmen,|die Liebe des Nechſten zu feinem 
um deswegen bis in das vierdte Endzweck, und fchüge nichts, was 
Glied vermaledeyet, weil er die wieder die göttliche Ehre und den 
Wahrheit vom Gebrauch des Abend-| chriftlichen Glauben laufe: 
mals unter beyder Geftalt beftandig ! 
befannt, und ſich auch des Abend-| V. Luthers Schrift woieder 
. mals unter beyder Geftalt bedienet das blinde und tolle Verdamnis 
und Lutherum erfucher, er moͤgte der ſiebenzehn Artickel, von der 
den Ungrund diefes pabftiichen Ver: \elenden fchändlichen Univerfität 
ſahrens öffentlich zeigen; fich jedoch zu Ingolſtadt ausgegangen, 1524. 
nicht merfen laſſen, Daß er ihn dazu] Mit diefee Schrift hat es folgende 
veranlaſſet und ermuntert: Bewandnis. M. Arſatius Sehe: 

ee EN fer, von München gebuͤrtig, hatte 
Chur furſt Sriedeichs zu] verfchiedene Wahrheiten , fonder- 
Sachſen, Antwoitsfchieiben an! lich von dem allein — 
| | a 
) f. Sechendorfs Hiftorie des Lutherthums, p. 103. Loͤſchers vollftändige 
Aeformarionsacten, im andern Theil, p. 320. und was ich in derbiftorifchen 


Erinleitung in die Screitigkeiten Lutheri, welde vor dem XVIII. Theil dieſer 
Samlung ſtehet, p. 57. u. f. ſchon angemerket habe. — 













en 


x — — —— | 


Vaorrede. 
den Glauben, eingefehen, und da er darinnen einen ſcharfen Text zu ler 
deswegen zu Ingolſtadt im Lebens⸗ ſen ).. Ar 
gefahr Fam, lies er ſich, um delbe) © 000 0 ers 
ger zu entgehen, zu einem Wieder] VI. Churfuͤrſt Friedrich zuSach⸗ 
ruf gewiſſer Artikel bewegen, und ſen, Schreiben an feinen Seren 
ob er wohl hierauf in ein hartes| Bruder, Serzog J bannen, Furz 





Klofter geitedet wurde, errettete wor feinem feligen sEnde 1525 ab⸗ 
ihn doch GOTT daraus und würkIgelafien. Als im gedachten Fahr 
te mit feiner Gnade dergeſtalt an 1525 der Baneraufitand geſchahe, 
ihn, daß er feinen Fall erFante und und Thomas Münger Thüringen 


bereuete, nach Wittenberg Fam, in mit feinen fchwarmerifchen Predig 


Preuſſen und Schwaben der Kir-|ten eingenommen hatte, damit aber - 
che erjpriesliche Dienfte that. Die veranlaſſete, daß nicht, nur. ‚Die 
Ingolſtaͤdter machten die wiederrw | Bauern, fondern auch die Bürger 
fene Artickel bekant, und führten unruhig zu werden. anfingen, fokon- 
die Urfachen an, warum fie felbigelte fich der Churfürft zu Sadıen, 


verworfen: welches jedoch auf ſol⸗ Friedrich , wegen feiner groffen - 


che Art geſchahe, daß fie zu ihrer | Schwachheit der Sache nicht fon 
eignen Schande ihre Blöffe gar fehr|derfich annehmen, daß es auch (he 
auf deckten. Unter andern erkann⸗net, Herzog Georg habe ihn in Ber: 
ten fie die Säge, daß der Glaube dacht gehabt, ald wenn ihm das tol⸗ 


- allein gerecht mache, daß wir Fein|le und Fühne Unternehmen des Pa 


Vertrauen auf unfere Werke zufe-|beis nicht entgegen ware. _ Inzwi⸗ 

Ken, daß das Moſaiſche Geſetz mehr ſchen ſchrieb dieſer Churfuͤrſt deshal⸗ 
vᷣon uns fordere als wir leiſten koͤnn⸗ ben etlichemal an feinen Herrn Bru⸗ 
ten, als Wahrheiten; und gleich⸗ der, Herzog Johannem, und ga 
wol meinten ſie nicht unrecht gethan den Rath, daß man die Sache in der 
zu haben, daß ſie ſolche verdamt, Guͤte beylegen, und dazu SEAN. 
weil dadurch die Leute ficher, zum|und bey dem gemeinen Mann belieb- 
guten trag und furchtſam gemacht te Männer brauchen mögtes lies 
werden Fönnten. Das gab Luthero ish dabey mit einflieffen, daß viel- 

l 





Anlas, die angeführte Schrift. wie: [leicht fonderlich damit Anlas zu for 
der fie. heranszugeben, und ihnen chem Aufruhr gegeben worden, daß 





— Rabus Martyrbuch im fuͤnften Theil, p. 34. uf, und S.dendorf in 
hiſtor. Lutheraniſm, libr. 1. $.160. p. 284. a a 






Vorrede. 


man den armen Leuten den Gebrauch aus dem Lateiniſchen i 

a 
en / it den Aufla- net, iſt * 
gen alzu ſehr beſchweret. Zwey zu ne Per Be in 
don foltpen Schreiben fiehen fäon in| 1526. gererhnet zu werden. Jahr 

einem vorhergehenden Theil dieſer ” 
Samtung, und mın Fomt-noc) ei... „ob. Domerani und Fufki 
nes dazu: | on, a von Lutheri geiſt⸗ 
—38 

td sache und Lehre, Jahr 1527 mit fo gefährli 
1525, welches er an einen in Eile. fällen des Lei gefährlichen Zus 
Den iaffen. und ich batinnen Ohr es Leibe und mit fo ſtarken 
en igiien, Um tungen heim, daß - 
mit feinen (hwärmerifchen Unter: a l DEN, 
nehmungen gros machet auch zu nicht Ders ee 
a kkokn Sehrufemiig Pa eh ers glaubten, er erde 
Es gehöret mit zu den Documenten, Hiev Pa eo. SED VERLEIH, 
welche die Neformationsgefchichte Bu DI N Pomeranus, oder 
erläutern, und. weil felbiges oben —— — 

ru, rtig geweſen 
—— worden, ſo hat man es en een a 
k ier noch einruͤcken wollen: damals mit ihm vorgegangen. Sie 
‚ VI, Luthers Bedenken, — iſt leſenswuͤrdig, ſowohl wegen der 
etziger Aufruhr zu ftillen. Die Sache felbit, als aucy wegen der 
(es ijt auch bey den vorher mitgetheif- Mer outrdigen und beiveglichen Res 
ten Reformationsurfunden aus Ver- den, die Lutherus zur felbigen Zeit 
fehen tweggeblieben, und wird alfo geführe. Sie ift Lateiniich und 
‚hier noch nachgeholet. Lutherus Deutſch vorhanden, wiewohl bey- 
haͤlt dafür, daß vieles zur Stilfung de Eremplarien nicht in allen Stuͤ⸗ 
des Aufruhrs beytragen twürde, fen genau miteinander uͤbereinkom⸗ 

Ken Beh nun 

wen Meſſe abſchaffe und fromme| X. Sur ers u — 
nen — Das Bedenken ſchlag = den —S——— 
n Georg Spalatino der Friedenshandlung zu — 
berg 


kan Loͤſche 
Re oͤſchers evangelifche Zehenden im dritten Thei ' 
. und Seckendorfs Hiſtorie des Lutherthums, p- 827. — a 
'; utheri Schriften 21. Theil, Be 2 





— 








Vorrede. — — 
berg, an Churfürft Johannem zu zwar, weil der Menfch darinnen zu 
Litenberg, 1532. Diefe Schrift mehrern und gröffern Sünden ie | 
geht, nebit den andern, weldye inte verleitet werden: weil er: von 
dieſer Samlung ſchon abgedruckt GOtt zu einem gefellfchaftlichen Le: 
worden, den Religionsfrieden an,Iben erſchaffen worden: weil die 
welcher den 23 Zuliibefagten Jahrs Leute nach goͤttlicher Einſetzung, 
1532 zu Nuͤrnberg bis auf ein Fünf um mit einander, GOttes Wort zu 
tig Concilium_ gerhloffen worden hören, zu_beten, u. f. w. in der 
und den der Kayfer in eben dieſem Kirche zufammen Fommen müften: 

Jahr zu Regenſpurg den 2 PEUOuE weil man in der Cinfamfeit, leicht, 
beiwilliget und verſichert, und eben ſchwermuͤthig und traurig. werden 
dafelbit den 3 Auguft mit einem Fönnte: | EL 


Mandat beftätiget: ee ee 
ne ee a 1 SIE Bthars Dprteoe Uran 
‚XI. Luthers Bedenken: Ob der Büchlein, was von päbftlicher. 
Churfuͤrſt zu Sachſen und feine|Seiligfeit auf dem Reichstage zu 
Einungsverwandten moͤchten an: Nuͤrnberg, Lutheriſcher Sadyen 
derer Obrigkeit Unterthanen des halber bey Kayſerlicher Majeſtaͤt 
Evangelii halben in ihren Schutʒ Stadthaͤlter und Reichsſtaͤnden 
nehmen. Es hat Lutherus dieſes geſucht 1538. Das Büchlein, 
Bedenken 1534 aufgeſetzet, und anzu welchen Lutherus dieſe Vorrede 
den Churfuͤrſten Johan Friedrich gemacht, betrift dasjenige, ſo der 
gerichtet. Er meinet, es gehe nicht Pabſt Hadrian VI. auf dem gegen 
an, daß man fremde. Unterthanen, das Ende des Jahrs 1522 angefan⸗ 
wenn. fie der Religion halber be-igenen und bis in das folgende: 
trangt würden, fchügen wolte: in-| ı523fte Fahr fortgefeten Reichs⸗ 
dem damit ein Eingrif in die Nechteltag zu Nürnberg durch feinen Lega- 
der Obrigkeit ſolcher Unterthanen ten, Sraneifcum Chereyatum, nad) 
geſchaͤhe; doch. Fünne man fich mit|der ihm ertheilten Inſtruction, bes 
den. Reichsftädten vereinigen und|fonders wieder Lutherum handeln 
deshalben einen Vergleich treffen: und vorftellen laſſen. In der Vor: 
eo, N |rede wird mit vielem Nachdruck ge: 
X. Luthers Bedenken: War-!gen die mancherley päbftifche Kunft- 
um EKinſamkeit zu fliehen? 1534. griffe, die Leute ums Geld zu brim 
Er führt verfchiedene Urſachen wie⸗ gen, und dabey die zum Grund lie⸗ 
der die Einfamkeit an, AM BEN Irrthuͤmer und Bosheiten 









Vorrede. 





zu bemänteln, geeifert und zugleich Vorrede D. Martin Luthers, 
geklaget ; daB die Deutichen nicht | Wittenberg 1540. in 4.5), Sm 
mit Handen greifen wolten, wie die |der Vorrede erzehlet Lutherus, daß 
a und Elerifey fie um Seele, Barns, als er zu Wittenberg ae 
eib und Gut zubringen ſuchten: weſen, der Papiften wegen fich ſo— 
a N wohl feines rechten Namens, als 
"XIV. Robert Barns, Bekaͤnnt⸗ auch Doctortituls enthalten habe. 
nis des Glaubens, verdeutfcht Er preifet GOtt, daß er die Zeit 
mit Sutheri Vorrede. Gedadyter |der erften Chriften wiederum Fom- 
Bars ift wegen der evangelifchen\men laffen, und thut hinzu, Die 
Lehre zu Londen den 31 Julii 1540 | wahre Urfach, warum Barns ver- 
zum Seuer verdamt worden; ehe er|brandt worden fey, weil er die 
aber den Martyrertod übernahm, | Berftoffung der Elevifchen Princeſ⸗ 
that er ein Glaubensbefanntnis, |fin wiederrathen. Den Schlus 
und wie davon eine Nachricht ausmacht er mit diefen Worten: Laſt 
Engeland nad) Deutichland Fam,|uns GOtt loben und danken, es 
wurde fie ins Deutfche uͤberſetzet, iſt eine felige Zeit der auserwehl- 
und mit Sutheri Borrede gedruckt; ten Geiligen Chrifti, und eine un- 
unterfolgenden Titul: Bekaͤnntnis ſelige leidige Zeit des Teufels, der 
des Glaubens, die Aobertus — —6 und der Feinde, 

Barns, der heiligen Schrift Do⸗ und ſoll noch aͤrger werden, 

ctor, im deuſchen Land, D. An⸗Amen: ) 
tonius genannt, zu Londen nl SR 
Engelland gethan bat, ısgo.am! XV. Johann Bugenhagens 
30 Tag des Monats Juli, da er Auslegung des XXX Pfalms, 
zum Feuer, ohne Urtheil und 1542. Die Urſache, warum dieſe 

Recht, unſchuldig umverhoͤrter Auslegung in die Theile der Schrif- 
Sache gefüret und verbrandt|ten Lutheri, und auch hierin diefe 
worden ift, aus der Engliſchen Nachleſe gebracht worden, ift, weil 
Sprache verdeutfcht, Mit einer aha Troſtſchrift an die in 
. : a 2. denen 









hf. von der Hards authograph. Luth, som. 1. ‚p:390. ne 
es koͤnnen bier nachgelefen werden, Rabus in dem Martyrbuch, und zwar im 
andern Theil, p.266. Burnet fibr. II. hiftor. reformation. ecclef. Anglican. 
Secckendorf in hiltor. Lutheranifn. äbr. I. $.78. p 261. Der übrigen nicht zu 
gedenken. 











i Vorrede. 
denen es in der Geburt unrichtig ben Lutheri beſchreiben, und ſolche 
ergangen, daß entweder die Frucht noch zu dieſer Samlung ſeiner 
in der Geburt geftorben, oder tod Schriften verfertigen werde: 
von ihnen gefommen, beygefüget iſt. sh ae — —— 
Er warnet darinnen vor der fuͤrwi XXXV. Lutheri Randgloſſen. 
tzigen Frage; warum GOtt Kinder Bey dieſen kurzen bibliſchen Anmner⸗ 
laſſe tod auf die Welt kommen? und kungen wie fie ſich bey vielen deut- 
fuͤhret dabey aus, daß GOtt das ſchen Bibeln befinden, und ſofern 
Gebet erhöre, weiches eine chriftli- ſie zuſammen als Lutheri Nandglof 
che Mutter in ihren gröften Nothen ſen angefehen werden, hat man zu: 
vor ihr Kind thue, und auf folche\forderft unter _denenjenigen, welche 
Weiſe an der Seligkeit der Kinder|Lutherus felbft feiner deurfchen Bi- - 
nicht zu zweifeln, die ohne Taufe beluͤberſetzung beygefuͤget, und unter 
fterben. Er berufet fih auf das denen, die nicht von ihm felbft, fon- 
Erempel der Kinder im alten Tefta-|dern von einem andern hinzugethan 
ment, welche vor der Befchneidung |tvorden, einen Unterſchied zu ma- 
ihr Leben beichloffen, undmerfetan,|chen. Einige hat Lutherus felbft 
Gott habe ſich auch im neuen Te:|bey denjenigen Auflagen der deut- 
ſtament an die Saeramenten. nicht ſchen Bibel, die. bey feinen Lebzeiten 
fo genau gebunden, daß er nicht auf zum Vorfchein gefommen, beygefe- 
eine ung unbefannte Weiſe die KRin-|Betz andere hingegen, und zwar wie 
der follte feligmachen Fönnen, under ſie nach deſſen Tod in der deutſchen 
- gebe mehrmalen den Glauben auf Bibeledition von 1546 erichienen, 

die Fuͤrbitte andere: -  jfommen von dem Beorg Boͤrern 
a her. Dahin gehen wohl die Worte 
XVI- XXXIV. Solget die Grab: |des Johann Tiatthefiik), wenn er 
ſchrift, welche Lutherus feiner Toch⸗ ſaget: Wunderſchoͤne und lehr⸗ 
ter Magdalena 1542. verfertiget, 














t, hafte Reden, follen bey diefer Ar- 
nebit verfchiedenen Schriften, die beit, nemlich bey der Dollmetſchung 
Lutheri Abiterben und Begräbnis der Bibel, gefallen feyn, welcher 
betreffen; von denen ich aber jetzo M. Georg etliche aufgezeichnet, 
Feine Nachricht geben, fondern felbi-Jund die hernach als Eleine Blös- 
ge bis dahin verfparen will, wenn lein und Auslegung auf den Rand 
ich Durch die Gnade GOttes das Le- zum Tert gedruckt feyn, * was 
| | | von 








k) in der XIII. Predigt von dem Leben Lutheri, p. 151 


— 


Veoaorrede. 


Adrian Beier D in dieſen Verſen weſen. Bald hat man einige anders 
hat anzeigen wollen: eingerichtet oder gar weggelaſſen, 
| weil man geglaubet, fie wären nad) 
Rorari, facri ros adamate foli , den Grundfprachen und in etlichen 
Atque ati facras in margine gloflas, andern Nebenſachen nicht richtig ab- 

je Quas hodie nobis biblia facra ferunt. gefaſſet m), oder kaͤmen nicht. von 
2 4 Luthero her. Bald hat man wel- 
Doch Fönnen die von jeßt gedachten) che hinzugethan oder doch fonft eine 
Roͤrern beygefügten  Glofjen eben-|Aenderung mit ihnen vorgenom- 
fals Luthero gewiſſermaſſen mit|men =): wie es denn aud) an Strei- 
Hecht beygeleget werden: indem fie |tigfeiten nicht gefehlet, welche dies 
aus feinem Munde geflofien und ge |jer Randgloffen wegen entftanden 0). 
billiget, und wenn diefes auch bey Verſchiedene davon find gegen gewiſſe 
ein und andern nicht gefchehen wäre, | Gegner gerettet worden und zwar un⸗ 
felbige doch nach deifen Sinn und|ter andernvonYTlichaelldalthernp), 
Meynung eingerichtet worden. Sie und Joh. Muſaͤo ); überhaupt 
haben nicht immer in Zutheri Bibel, aber ift nachzulefen, was Paul _ 
auch nach feinem Tod, einerley Ge⸗ Crelliusr), Job. Sriedr. {layer s), 
ftalt gehabt, fondern find mancher: | Jobann Diemann ı), Deit Lud⸗ 


‘Gunda reuidifti Lutheri feripta, Georgi 


ley Veränderungen unterworfen ge |woig von Seckendorf »), Job 


| v3 ;> Mel 





F) in Syllabo redtorum & profeflorum lenz, p. 448. 
m) fiehe unter andern Schlüffelburg in catalog. hereticor. fir. V. p.368. ſq. i 
3) man lefe nach, Lyſer in epiftolis, p. 220. und die fortgeſetzte Samlung von 
alten und neuen theolog. Sachen, 1723. p. 165. u. f. ee 
9) unter andern Fan nachgefehen werden, was desfals der Herr Kraft in prodromo 
- hiftorie verfionis germanicz bibliorum, p. 48. u. f. gegen die vom Herin Reis 
 neccio zu leipzig, 1708. herausgegebene deutſche Bibel erinnert, und was diefer in 
der Antwort p, 21. zu feiner DVerrheidigung angeführer; jener aber in prodrome 


2 continuato P- 54. 98, wieder geantwortet bat, 


) in oflıcin. biblic. p. 3 
) in bibl. Ernelftin. vindicatis, p. 341, 


7) indem Bericht vonD. Lurherideutfehen Bibel, Correctut, und unterſchie⸗ 


denem Druck derſelbigen, fo fi in den confilüs theolog. Witenberg. zom. I. p.8 
befindet. | : 
$) hiftor. verfion. germanic biblior. Luth, tap. IV. 9.5. 9.47: _ 

DH) im andern Theil feiner deutfehen Schriften, p. an uf 
2) in der Hiſtorie des Lutherthums, p. sr. 


— 





DBBEOR * 


Melchior Braftx), Johann Fran habt. Ehe ich ihren völligen Schlus 

ciſc. Buddeus y), Job. Alb. Fa⸗ mache, preiſe ich billig den Nahmen 
bricius, von denſelbigen angemerket des HErrn, daß er auc zu dieſem 
haben. Gegenwärtig find. folche Theil der famtlihen Schriften Lu- 
Randgloſſen zwar abgedruckt wor- theri, und defien Herausgabe, Gna- 
den, wie fie ſich in den neueren Edi⸗ de und Barmherzigkeit ſchenken wol⸗ 
tionen der Bibel, befonders derje-| len 2); wie, aber Diefes Werk fer 
nigen , die Nicol. Saaſe beforger,|diglich zu feiner Ehre abzielet, alfo 
befinden; man hat aber ausdenbey-| laß er felbige dadurch mehr. und 
den Ausgaben von 1524 und 15 35, mehr ausgebreitet, imd Das Heil - 
welche vorher gedachter Herr D.) vieler Seelen durch die darinnen ent⸗ 
Baumgarten gütigit mifgetheilet,| haltene theure evangelifche Wahrhei- 
die Abweichungen und verſchiedene ten befördert werden. Er thue das 
Lefearten beygefüget.  . — Sum. JEſu CHRISTJ willen, 
Dieſes iſt es, was ic) in gröe| Yimen, ee; 
wärtiger Vorrede vorzutragen gel | | 


* tan, ; 


— Gens, deu 21, April, = | 
ee 1749: 


80h. Georg Walch. 





. 24 ESP ERNST —— * ZUR LEN E } WE 
x) in emendand. et corrigend. in hiftoria verfionis germg bibliorum Lutheri Maye⸗ 


| ifagog, ad cheol vniuerf. libr. M. cap. 8. 47. P- 1551, 2. a 
2) centifol. Lutheran. cap. N 


ee 


Exte Ci 


Briefe Vutheri, 


welche 
diejenigen in ſich begreift, die bereits in denen 
bngn ſeiner Schriften —— 
und hier 
nach der Ordnung der Jahre mitgetbeifet werden, 
nebft 
‚beigefügter Anzeige, 


woraus diefelbigen genommen und wo fie fonft anzır 
treffen ſind. 


* 
— — 
* 








Briefe Barker, 


welche den 


Bauen Sammlungen feiner Schriften 


find - 
bereits EEDERIERDER worden. 











CE — | —— 4 
ir. An den Pabft Beonem X, — feiner 
N RO Difputation vom Abaf, 
WM. Luthers like an den Car- Seb. daſ. p.492. 
Az dingl und let zu er 









5 — — ‚An n Dbiigp Welanchthen. 
| 2 "= 
m den Sſdof zu ——— 3 Ertlarung und Antwort an den Cardi⸗ 
SE Scultetum von ſeiner Diſputa⸗ nal caſcanun 
ih tion vom bloß, ; ©. eb. dal. 9.691. 








h ©. eben daft P- 498. 





An D. Johann Staupig vom Woͤrtlein Er pers En vom Verhoͤr fi 
Buſſe. er Sache vor dem Legaten. 
Er daſ B.507. x &. im Anh, zum XV. 6. d,©. p.42. Br 
ander Schriften a or, Een 4 — A | 8. An 





; — 7 a 
— Dtiefe — aus Sammlungen — Saufen, Es 


licher Zufagung ausvichte, er Fann faft gute 

El D. Andr. Car von gedachte 
Verhoͤr. 
©. im XV. a. v,©. vor 



























orte fpinnen, wird aber nicht gut Tuch 
daraus. 
3. Es iſt — onaͤdiger Herr, mie ofs / 
| ” |fenbaret, nemlich durch den Prior zu Erfurt, 
9. | der e8 von E. F. G Beichtvater ae 
An den Cardinal Caſetanum. wie daß E. 5. ©. ſollten Ungnade empfan- 
©. 0. daf. p. 7u4. gen haben über D. Staupigen , unferm 
TE a N er Regen are Slche Schreibens 
halben, habe ich daflelbe , al er hie geweſt 
und E. 3. G. zu Torgau geſucht, mit Sr. 
MWuͤrde geredt, und vorgehalten, daß mir 
E S u — G. —— uͤber 
eine Wuͤrde, habe ich in der Wahrheit in 
an Coucfüuft usa zu Sachfen bielen Worten nichts anderg’erfunden, die 
‚©. eb. af. pi ie | bvir den Abend. von E F. ©, hatten, denn 
BEN daß E. F. G. ihm aufs Beſte i in ſeinem Her⸗ 
zen, und ‚ihm der Ehurfürft von Sachſen 
ein lieber Fuͤrſt iſt, und fuͤrwahr gar ſon⸗ 
derlich ©. F. G günftig ift, alfo, daß er 
endlich ſagt: ich meyne nicht, daß ich mei⸗ 
| nen gnädigen Herrn je erzurner habe, ich 
An — — Churfuͤrſten zu haͤtte es denn damit gethan, daß ich S. ©. 
Sachſen, auf D. Staupitzen nicht ungnaͤdig zu viel lieb gehabt. Derohalben bitte ich, 
zu feyn; ingleichen von der vorhabenden gnaͤdiger Herr, feinethalben, Be er mir es 
a Sau ie on li men ati. €: 5.0 
Y : | wollte aller Gunft und Treue zu ihm 
—— —— der Schein Sanpeei erfehen, wie deren ohne Zweifel €. K2 6 
dieſelbe oft an ihm erfunden. ' 


p. 27. 
4. Auch gnädigfter Herr, daß id meine 


106, 
An eben denfelben, 
© baf. p. 717. 





ae) 12. 

An Georg Spalatinum, wie man in der 
0 Schrift fiudieren folk. Er. 

©. im X.Th, Rick Samml. p. 268. 





Deinem gnädigfker und ließen Herrn, 
Herzog Friedrichen, Churfürften zu Sad Treue.E.-5..©.-auch zeige, und. mein Hof» 
fen, zu Sr. Gnaden Händen, 10:00 8 ka verdiene; ich habe gehoͤret, wie daß 

5 IE 8. nach Abgang Ar a | 

Ite eine andere und vielleicht ſchwerere auffes 
Fe Here um Churfirt. 2A ken. Go €. F G. nicht mode. verachten 
mir ©. 5. &, vor deffen die Zuſagung eines armen Blilere Geber, bitte ich wills 
thaͤt, Durch In — ein nei Su te es um Ghttes willen nicht: laffen dahin 

J geben; fb Eommme ich num und bite €, kommen, denn mires von Herzen leid ift und 

©. deffelben eingedenk zu ſeiIn. vielen €.3. G. Günftigen, daß aud) diefe 

2. Bitte aber, anädiger Herr, wie bor- Schatzung €. F. ©. Iestern Tagen ſo viel 

mals, ſo der —D das ausrichten ſoll gutes Geruͤchts, Namen und Gunſt berau⸗ 

daß er es mit der That und nicht mit freund/ bet — ðdit kenn E. 5, ©. wohl mit ;“ 

Bi — 


\ 


4 ee ‚vom Jahr 1719. Pa 





Her Bernünft‘ begnader, daß ie in dieſen GDtt unfern HEern, welcher bare €. F. 


Sachen weiter fiehet, denn ich) oder vielleicht G. geſund uns zu Gute, und darnach E. F, 


alle &. F. ©, Unterthanen; aber mag doch G. Seelen zur Seligkeit , Amen, 
wohl feyn, ja GOtt will es ſo haben, daß E. F. G. 

















geoffe Vernunft zuweilen durch weniger Ber] | anterthaͤniger Caplan 
nunft gewieſen werde, auf daß niemand auf D. Wartinus Luther, 
ſich ſelbſt ſich verlaffe, fondern allein auf au Wittenberg. 
N ie men. : 4 
14 2, 
An Pabft Leonem X. An — ——— wegen vor⸗ 
1 FAR ua — eyender Conferen; mit Miltitzen zu 
©. im XV. Th. dieſer Samml. p. 849 00. Kiebenwerde. | 
Be... 15 ©. eb. daf. p. 901. 
“ 305 * ⸗ ö— ⸗ ⸗ — — 
An Churfuͤrſt Friederich zu Sachſen, 22. & 
darinnen Die Veranlaffung der Difputation An Churfürft Sciedrichen. wider Mil 
N mi D. Ecken erzaͤhlet wird. titzens Bericht. 
Sieb. dal. p. 866. ©. eb. daſ. 9.907. 
— a — Leu 
a al any 16, 23.24, 
An Beorg Spalatinum von der Difpw | An Georg Spalatinum zwey Briefe Lu⸗ 
cation zu Zeipsig. 7° © 0 2 |tberi, sm — ** — zum 
J—— edaͤchtniß des Leidens Chriſti 
© BORN 379.171 u | a betreffend. 
— — Fe | Sind GER nen der — befinds 
NER — ich, wohin man fie aus Job. Torch. Muͤl 
An Churfuͤrſt Sriedrichen , die Handlung iers Stantscabinet IV! Exöfn. p. 193, ge: 
3 mik Carl von Miltig betreffend. bracht. 


S eb. daſ. p· 840. er 4 A. 
— I ZZch hab angefangen, deiner Bitte nach, 
na. 18. | —8 ein Bedenken zu machen, wie das Lei⸗ 
DCarlſtadts und Lutheri Derantwors den unſers lieben HErrn If Ehriſti ſou 
ungsſchreiben an Churfuͤrſt Seiedeichenwes |petrachter werden. Und je mehr ich Ges 
7 eens Anklage (danken darauf mende, je wenier ich befits 
ie ——de das mir gefaßt, dann der Ceremonien 
en 
 D, Sartftadts und Butberi Tnfintations |pereit zu viel, alfo, Daf alle ernfliche Ders 
ern 3% — ſehung und Sachen der Chriſtlichen Gottes, 
= ——— — furcht nun faſt zu Mißbrauch, Mißglauben 











J Lutheri Schreiben an D, Eden, |gar licht ift, das Vertrauen in das aus 
Seb. daſ. => wwendige der Werke ſetzen, und in 


25 


20. und Superſtition worden finds; wie dann. 


mittler 


6 J. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen ſeiner Schriften, | e | 7 | 


mittler Zeit und indeß,, das geifkliche Ding |merden; denn DIR einige erhebt die heilige, 
unterlaſen ohne alle Sorge; Darum bin Chriſtenheit und Kirche, daß man die heilis 
ich mit diefem Bedenken. nicht ganz bereit, \ge Schrift verftehet; diß einige unterduiickt. 
wie ichs mochte Dermaffen vorgeben , daß e8 Die Chriftenheit und. Kirche, daß man die, 

— SE a RM a ba 
te, und. darneben inwendig auch fruchtbar|die Meynung bat, (als du fhreibeft,) daß. 


and vorträglich-wäre, Daß es aber bendes fülhe Stiftung fol woͤchentlich auf erfiche, 


mit einander geſchehen fol. ift fchwer, dann Tage, und diefelben nicht ganz, fondern auf 
das Evangelium feget die allerfräftigfte Got⸗ etliche Stunden, bey Tag und Nacht, ces 


tesfurcht auf die bruͤderliche Liebe und Wohl⸗ |fteilt und verordnet werden: fo gefalt esmir - 


meynung, und daß man fid) allenthalben gesJauch, denn man hat ſich nichts mehr in der 
gen einander treulich und brüderlich erzeige. Verrichtung und Stiftung der Ceremomen 
Donnerftag nach Aflumtionis, An. 1519. oder auswendigen Erzeigung des Gortess 
) | | drienſts zu beforgen, denn daß, tie der heis 
Ss B. lige Apoſtel Sanct Paul ſagt, der Geiſt 
— Me a ausgeleſcht und vertilget werde. Es wird 
&S Betrachtung des Leidens unſers ſieben auch beffer. feyn, daß fie mit. Raum und 
HErrn und Seligmachers. zu fliften, iſt Stillhalten zwifchen den Stunden, wenig 


mir nichts fo verdrießlich und. beſchwerlich, in einer-jeglichen, dann aneinander es-alleg 


als daß ich fehe, daß die Eeremonien oder ausrichten; denn wenn: man etwas fol an⸗ 
auswendige und augenfcheinlicye Erzeigung | einander «und: ohn Unterlaß ausrichten, ſo 


pflegen die Leute Wunder hart ‚> träge, wird man verdroffen. Darüber, halt man aber 


ſchwer und ganz ungefchickt zu allen Sachen Ruhe darzwifchen, fo geſchicht es mit Wil 
und zu der Kraft des geiftlichen Willens und len, fo viel es doch der Teufel geſtatt. Aber 


2 


wahrhaftiger Andacht zu machen, denn ſie was werden fie vor Pfalmen nehmen, viels 


verlaſſen fich darauf, : daß fie viel Worte ges leicht Die, ſo die Perfon des HErrn im Lei⸗ 


murmelt haben, und die Stunde: zugebracht den am allermeiften.:belangen, welche man 


und eingenommen, und gern darnach ohn al⸗ in die Tag und Stunde alfo muß austheis 


Ye Sorgfaͤltigkeit felten bereuet, feltener hißi- |len mit den Reſponſen Verſikeln und Eols 


ger in der Liebe GOttes und aufs allerſel-⸗ lecten, wie gewöhnlich it. Ich halt auch, 


genfte fich felbft erfennende. Und mit die|es-follt wol fein feyn, wenn die Stund eis. 


vertraulich und herzlich zu reden, der Gold |nes-jeglichen: Leidens mit der ausgedrückten 


oder Lohn diefer Stiftung, und das Ende, Art deffelben: Leidens gehalten wird, mie 
des Solds gefällt mir baß, dent die Stif-|denn der Sefang, Patris Sapientia &e. *)inn 

tung felbft, angefehen, daß die, fü die H. hat, damit ſollten auch die Pfalmen befehlof. 
Schrift lernen wollen „ billig vor männialich |fen werden. Samſtag nad) Allumtionis, 
ſollen gefördert, vorgefehuben und verholfen anno sg, 


TE EST, 


N D) Diefes ift das. bekannte und ing Deutſche uͤberſetzte Lisd; Chriſtus der uns felig macht, Ei 


1520, 


— 


vom Jahre — ER 9 
ELS2O, 


mich, Gnaͤdigſter Hr ‚ daß Günter von 
Er Böyfer Carl ben inften; ibn unver |D. ©. Eurer Churfl. Gnaden allezeit fürs 


—— 
? 





bhoͤrt nicht zu verdammen, gibt, foldye Urſache des Zanks, welches hals 
8 im. XV, ‚Th. d. S. p.1636. ben zu vermeiden, nun faft das Dritte mal 
ff ——— | gehandelt ift, und allezeit ärger worden. Es 


muß wol Zanf bleiben, wo man alfo han⸗ 
* ee feinen delt. Ich Fann nicht verftehen, wie Diefe 


I einige Hufe zu Guͤnters Zeiten fo zaͤnkiſch ift 
es = ii * worden, ſo er mehr Hufen unter andern Hu⸗ 
fen vielmehr vermenget hat, über melche kei⸗ 
Er den Bifchef su Merſeburg Adol⸗ ne Klage des Zanks koͤmmt. Haͤtte ichs, 

phum. Gnaͤdigſter Herr, ſelbſt nicht gefehen, fo dächs 
‚©. eb. daf, p. 1647. te ich auch, e8 wäre der Zank die Urfache, 
he a Breit —— er 
ve Nachthei och, gnadigfter Herr, i 
An Toßpb Benin —* sure din des Dinges allein nicht mächtig, und 
emo: ru nun fo viel geroißiget, wers Gluͤcks entftche, 
— wo es ohne des: Sonvents Willen . 
daß ich froh bin, und E. C. F. ©. unters 
An Chufürf Seiedrich zu Sachfen, eine | thäniglich danke, dag dahin Fommen. ift, die 
| Ru Pfaerhufe betreffend. Briefe dem Eonbent wieder werden, undich 
Sin Bin, Deutſchen Theilen Katheri, und zwar aus Der Sache Fomme, Ich befinde aber, 
| ——— 1. bebli 1. p.350. Keipz. daß der Pfarrherr und Eonvent in feinem 
1 an Wege gefinnet iſt, Guͤntern die Hufe zu 
Sm Qurchläuchtigften, Horhgebornen laſſen, daß ich bie eingelegte ihrelefahe &  _ 
— und Herrn, Herch Friedrich, Her Ehurf. Gnaden anzeige, und ſo viel mir be⸗ 
oa zu Sachſen, des Heil, Römifchen Reichs |muft, der Sachen Unterricht thue. Es wird 
—— und Vicario sc. Landgrafen zu der Hund fo oft über die Naſe geſchlagen er 
— Marggrafen zu Meiſſen, Mei⸗ wird einmal ſchichtern. Derhalben bitte ich 
wem ‚gnäbigften — und Patron. nieben dem Convent, E. Churfl. On. wollte 
Eſus! uunſere ſolche Meynung gnadigen Aillens 
Surchläuchtioffe er, — Gna⸗ zum beſten aufnehmen, oder je noch eine 
digfter Fuͤrſt und Here, Meine unter, | Weile verziehen. Das wollen wir gegen 
5 Dienfte ſeyn E. EF. ©. allgeit |C. €. 5. On. unterthäniglichen Fleiſſes vor 
‚bereit zuvor. Onädigfter Here, & €. 2 GOtt verfehulden. Gegeben zu Witten 
G Schrift an mich befehehen, habe ich un, [berg am Montag Inventionis Crucis Ans 
terthäniglich, empfangen: , und verflanden, no 1520. | 
sie E. C. F. G. gefällig, "die Marhufeum| © C. F. ©. | 
einen gleichen ewigen Zinß lieſſen zuſtehen u| Capellan 
vermeiden wa a & wundert aber ET, Martin Luther, Auguſtiner. 


Pr | 30, An 











10 1. Briefe Lucheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, __ rn 
RN 30. 2, nen Sinn kommen, Verdruß oder Unluſt 
An Beorg Spalatinum auf des Lardis wider Erafmum zu haben. 8 hat mir 

nals St. Georgii und D. Deutleben wohl gefallen, daß er von mir will unge 
ar —— [nennt feyn. Hab ihm auch drauf geſchrie⸗ 
ERS Be E [ben und verheiffen, fein nicht mehr alfo zu 


I) ’ 








ABB a. ‚gedenken, noch keiner andern guten Freund, 
An Dabft LeonemX. dieweil e8 fie beſchweret. Es haben die Leus 
S im XV. Th.0.©. p.934. fe wol ſolchs Dinge von mir zu richten und 





a = [zu en — — iR k 
| . ; irn... [nicht laſſen anfechten. Eraſmus und ich, 
An LS Stadtſchreiber | yils&GHDte, wollen wol ein — Das 
Be — er iſt wohl wahr, daß ich mit Philippo in ge⸗ 
Iſt ee der Leipz. Tb, p. 30- | nein zumveilen difputire, wie nah oder weit 
| IEſus! Eraſmus von dem Weg fey, das hat er auch 
KKpeinen Dienft ie. Ehrbar und Weiſer, |und jederman von mir zu hun ungefährlich 
3Y Mein lieber Herr und Freund. Euer |und freundlichen Gewalt; ich will niemand 
Schreiben und groffen Muth in chriftlicher Jam erften angreifen. Mir ift genug, mich, 
Wahrheit hab ich mit fondern Freuden ges |fb ich angegriffen werde, beſchuͤtzen. Ich 
leſen. GOtt ſtaͤrk euch und ung allefamt laß jegt meine Alppellation verneuere drucken 
mit feinen Gnaden. Dank euch auch fleifs |Lateinifch und Deutſch. Wiewol ichs nicht 
ſig euer geoffen freumdlichen Sorgen, fo ihr groß Noth hab geachtet. Sogar öffentlich _ 
von meinem und aller Wittemberger tragt, und unverſchaͤmt ift die "Bulle in ihrem ans 
ihr follts aber gewißlich glauben, daß D. |tieheiftifchen Verdamniren. Mir wiſſen 
Carlſtadt und Philipps aufs befte eing ſeyn; nicht, ob die Biſchoͤfe erequiven werden. 
wie wol weylangs einer auf ander Weiſe in | Wir haltens dafür, als feyn fie uns mit 
‚, ber Schulen etwas fagt, denn der andere, rechtlicher Weiß uͤberantwortet. Hiemit be⸗ 
daraus folche Rede vielleicht erwachſen feyn. fehl ic) mich euch vor GOtt, Amen. Zu 
Aber Magifter Bhilippus ift vun GOttes | Wittenberg im 1520. Fahr, am Sonnabend 
Gnaden fo gefehicft, daß er mit. ihm Feinen nach St. Martini, 


Bang haben wird. Go iſt mirs nie in mei⸗ 





a 


= 


| ee! Sa 
3 ee u — 
“er Aare nn nufliben re BI 
An Churfuͤrſt Friedrich su Sachfen, daß An Herzog Johann Friedrichen zu Sach · 
er zu Worms erſcheinen wolle, sen, von den guten Werken Chriſti und ſei⸗ 


Sim XV. Th.d8.©, 9.224. Se nem 
re AN USE — | Steht im Suppl. der Keips. Th. p. 30. ausweh 
chem es hier abgedruckt worden. | 


An Nicolaum Hausmann, wie er fih in 2- F. ©. H. €. Fürftl. Onaden - 


feinem Pfarramte verhalten folle |. Schrift und Inhalt habe ich untertha. 
S im X. Sp. © Imiglich empfangen, nemlich von den guten 
an & 27 ar ; 2 


Werken 


ED 2 


— 


erfen oT are finem mCchlafen: Pu 

ifts wahr, man liefet im Evangelio nicht 
mehr als einmal, daß er gefchlafen habe, 
welches €. 5. ©. meldet. 
alle feinen Schlaf gefehrieben haben, was 
wolt vor ein Buch daraus worden feon. Iſt 
gnug, daß einmal angezeigt ift die natürliche 
wahre Menfchheit in dem Stück. Er hat 
wol mehr mal gebetet, gefaft, gangen, ge⸗ 


prediget, Munderzeichen gethan, denn im 


Evanaelio ftehet, wie Joh. ult. Elar ſchreibet: 


Etliche aber feyn gefchrieben uns zu ler⸗ 


nen und gläubig zu machen ıc. Daß aber| &. eb. dal. p. 2052. 


er allegeit des Vaters Wohlgefallen gethan 
PN abe, ift wahr es hat dem Vater fein Effen, 


Teinken,, Schlafen, alles wohlgefallen, als 


die allerhoͤchſte Wunderwerke Denn der 


Vater fiehet nicht die IBerke, fondern den] 


Pillen Werken an, wie ich das im Bus 
— von Ei Werten rn — ar 
ehret. Es iſt nicht Noth zu glaͤuben, da 
| Chriſtus am Creuze den ganzen Malm: 
deus deusmeus, relpice, —— )_gebeter 

habe, doch auch nicht unheiftli ich, ob je⸗ 
| mand das glaͤube. Es ſtehet das alles in 
gutem freyen Wahn eines jeglichen, denn 
die Schrift ſagt nichts davon, fo ift andern 
nicht Noth zu glauben. Ich Wwerſchick⸗ E. 
FEG . hiermit das angefangene Magnificat, 
der vierte Dvatern lieget noch in der Preſſe, 





ich muß folches laſſen verzogen werden bis 


auf meine Wiederfahrt, denn E. F. ©. fie 


het, wie ich, auf den Reichstag gefordert, | 


alles muß liegen laffen. Hilft mir GOtt 
wieder zu Haufe, fol es E. F. ©. gar fehnell 
haben. ‚Hiermit in & ih mich E. F. ©. 
ie * laſſe einer Gnaden befohlen 


vom Jahr izʒꝛꝛ. 


Sollt man aber 


* 


ſeyn Amen. Zu Wittenberg am Oſtertage 
(den —— 1521, 
————— * 
Martin Luther. 


36. 
An Churfuͤrſt Friedrichen Lutheri Ant 
wort, den Wiederruf etlicher Artikll 
betreffend. 
S. im XV. %. d.©. 9.2054. 


5 1137 
An Georg Spalatinum. 


An Köpfe Carl ba fünften ER feinem 
Abfchied aus Worms. 


©. eb. dal. p. 2249. 





' 39% . 
An die Churfürften und Stände des 
Reichs, — ſeinem Abſchiede aus 

Worms. 


©. eb, daf. p. 2256. 


De ie Be 
An Lucas Cranach von feinem Verhoͤr 
zu Worms und jegiger RD: 
©. eb. daf. p. 2319. 


An Graf Albrecht: 5 "Wansfeld » von ‚der 


Handlung zu. Worms. 
S. eb. p. 2292, 








42. 
An den Cardinal und Erzbiſchof zu 
WMaͤßynz Lutheri harte doch chriſt⸗ 

liche Schrift. 


©. im XIX. Th d.©. p. 656. 


un: 






14 1. Briefe Lutheri aus den Deutfehen Sammlungen feiner Schriften, * 
| 3... paber nicht gläuben will, dev laſſe, und fahs 
An Wolfg. Sabric. Capitonem, re immer hin: denn niemand fol] zum Giau⸗ 
‚©. im XIX. Tb. d. S. p. 662, _ .. ben, und was den Glauben belanget, ges 
| Fe | wungen, fondern durchs Wort gezogen und. 
A die zu Wittenberg wider die Neue⸗ Kwonnen werden. „ Ber, aledenn unges 
rrrung durch Carlſtadt angerichtet, soungen glaͤubet, wird willig folgen. iR 
©. im XV. 6. ©. p. 2370._ 3. Sch verwerfe auch die Bilder, die, 












Y- 


3 





An Churfuꝛrſt grobrich zu Sachſen. Leute nicht, daß fe fie berbrennen,fllen, 

eb. dafı pı 2378. . | | 34 
re — —9— ne DER —*— bisher geiche: 
- 46. en, und noch geſchicht. Sie wuͤrden wol 
— An Georg Spalatinum. bon: ihnen felbft fallen, wenn das Volk recht: 
Iſt in der Wittemb IX. p.146. Jen: IT. p.80, durchs. Wort unterweiſet müßte, daß fie 


N .U. 9.92, und Zeips. XVILL Th, p.273. IDEE BERELIDENS 
— — PR op GoOtt nichts find , noch gelten. 





Te | 
&" leidige Satan bat in meinem Abwe⸗ Geſetze von der Ohrenbeicht 5 vom Gebof 


j et } 


— anan ehret, aber, durchs Wort treibe die 
ſondern daß ſie ihre Zuverſicht und Ver⸗ 


_ 


| 4. Alfo verdamme ich auch des Pabſts 


fen, albie zu Wittenberg in meiner | zum heiligen Saerament zu beftimter Zeit zu 
Hirten, viel Böfes verfücht anzurichten, gehen; vom Geber und Ansufen der Heili⸗ 


und dermaffen, (daß ſchwer will feyn,) ohn|sen, ihnen zu feyren.und faften. Ich thue 
lergerniß benderfeits, ſolchem Unrath zu ber |e8 aber, mit und durchs. Wort daß ich die, 
gesnen. Derhalben ſehet zu mit allem Fleiß, Gewiſſen frey mache „ und von ſolchen Stri⸗ 


daß: ihe ja nicht geſtattet, etwas neues vor cken erledige. Wenn das geſchicht, ſtehets 


zunehmen und anzufahen in der Kirchen, auch denn bey ihnen, daß ſie derſelben entweder 
"mit anderer Leute Nath und Berilligung. brauchen um der. Schwachen willen, die noch 


Weas die unferen, vom Satan getrieben, |dran hangen und darinnen verwirret finds 
alhier ſich unterftanden haben, mit Gewalt |oder nicht brauchen, wo fie und andere ſtark 
in der erften Brunſt hinaus zu führen, ſoll find: daß alſo die Liebe herrſche und Ober⸗ 


umgeftoffen und abgethan werden. |ferlichen Werken und Gefeken 


‚allein Durchs Wort widerfochten, verlegt, hand. behalte in dieſen und dergleichen aͤuſ⸗ S 


2. Ich verdamme, als ein Greuel, der 5. Nun aber beleidigen mich am-meiften 
Papiſten Meffe, daraus fie ein Opffer und |unfere Leute, (ſamt dem gemeinen Böbel,den 
gut Werk machen, dadurch der Menſch ſie an fich ziehen,) ſo das Wort, den Glau⸗ 

Gott verſoͤhnet wird. Ich aber will nicht!ben und Liebe fahren laſſen, allein daher fih 


Hand anlegen, noch jemand, ſo ohn Glau⸗ Chriſten rühmen, daß fie (nicht. ohn groß 


ben ift, bereden, vielmeniger zwingen, Daß Aergerniß der Schwachen,) Fleiſch, Eyer, 
Milch ꝛc. effen, das Sacrament ſelbſt angrei⸗ 
be und verdamme ich ſolchen Mißbrauch der fen und brauchen, nicht faſten noch beten duͤr⸗ 


er ſie ſelber mit Gewalt abthue. Allein trei⸗ 


Meſſen durchs Wert, Wers glaͤubt, der|fen. Nach ſolcher Weiſe das Volk zu Iehren, 
glaͤube es, und folge ungenoͤthiget; wers lieber enthaltet euch. Mit dem Wort ſollen 


man 


— 


— 


= 








J 


Fi 


« 
7 


— 


9 
— J5 vom Jahr 1522, ee — 


zwar dieſe Norcuc⸗ alle geſtraft werden; 
die Herzen aber ſollen fein maͤhlich und ſaͤu 
berlich, wie die Heerde Jacob, getrieben 
werden, ıMof 33, 14. daß fie willig und 
ungenöthiget das Wort zuvor einnehmen 
‚und faffen, und mit der Zeit im Glauben 
ag alles ungezwungen thun, was fie 
D en. 

6. Solches euch zu erinnern ‚ift war oh⸗ 
ne Noth; doc) Fan die Liebe, ihrer Art 
nach, diefen Dienft und Amt dem Nächften TRfus! 

-zue Vermahnung und Befferung nicht un Se und * in Chriſto, Amen.) 
terlaffen. Gehabt euch wohl, und halter Mein lieber Magifter Spalatine! Es 
feft an mit beten, daß das liebe Evangelium hat ſich ein armer Fifchermann vergriffen, 
vein gelehret und ausgebreitet werde, und imz| Und einmal nur meinem gnaͤdigen Herrn zu 
mer zunehme. Freytags nach Eito Mihi, | nabe N habe ich aus Fürbitte gegen 
Anno M.D. XXII. den Schöffer für ihn gebeten; fo höre, ich 
nun, er habe ihn von ſich an meinen gnaͤdi⸗ 
gen Heren geweiſet. Bitte ich nun, ihr wol⸗ 
let in meinem Namen meinen gnädigen 
Herrn für ihn bitten, daß die Strafe ge 
toandelt werde, Denn ich hoͤre zehen ſil⸗ 
berne Schocke von ihm fordern. Nicht wil 
ich ihn ungeſtraft haben, auf daß ein Exem⸗ 
pel der Furcht und Regiment bleibe, ſondern 
daß es eine Strafe ſey, die ihm feine Nah⸗ 
rung nicht verdrucke. Ich wollte ihn in Ker⸗ 
ker etliche Tage werfen, oder Waſſer und 
Brod laſſen freſſen acht Tage, damit man 
ſehe, daß nur Beſſerung und nicht Verder⸗ 
bung gefucht wuͤrde. Und das dunke mich 
- Jauch eine vechte Strafe feyn für Die Armen, 
die Meichen fol man im Beutel väufen. 
Hoffe ihr. werdet DIE ausrichten. Hiermit 
Gott — Am Pfingft-Abend, Anno \ 


1522, > i 













An’ Besige Spalarinum Furbitie fuͤr ei⸗ 
nen Fiſcher. 
Steht in einigen Cheilen Cutheri, und zwar im 
@isl. I. p.105. Alt. IL, p.161. und Keipz. 
XXII. p. 546. 


Dem Windigen Herrn Magifter Geor- 
gio Spalatino, Churfürftlichen Saͤchſiſchen 


Prediger und Capellan, Meinem en 
Herrn und Freunde, 





An — Seiedrich zu Sachſen, 
warum ee ſich ohne deſſen Willen aus dem 
Fe Pathmo nach Sa — 
©. im XV. 35.8. ©, p. 2388. Free — 





\ Vorfehentes Schreiben durch Spalati- 
. num gemäßiger und geändert, 
© eb. daf. ei 2396. 


An Balz a Sriedrichen. suSac)- 
fen Unterricht von dem Sacrament beyder 
Geſtalt und —— mit Pannen zu 
mpfaben. 
Size, 9.2740. 





N An Hartmuch von — Zucher 


R ive, 
8 * x. & $ ©. — Martinus — 





vi we Schreiben" a Bäryermeifler und 
An Zeren gudweig, "Brafen zu Stolberg, » Rath der Stadt Altenburg. 
a. ob die nn ine: Das eine befindet fih im XV. Th. d. ©. p. — 
im X. Th. d © das andere eb. daf. p. 2416. 
— — 21, Theil, Der 5 An 


= ich die hohen Haͤupter und Praͤlaten ſo har⸗ 


| "ben; —— ſie ſi nd. gleich den verftockten 








Pharifaern, die alle Gute und Sänfte uns 
fers HErrn Ebrifti lieffen fahren, und ſich 
nichts dran befferten 5; fondern wo er fie 


An die Kirche zu Pe son den Hei⸗ 
. Aigen. | 
- '&, im XIX. Th. — Re, 


An Elaus een Bikgrrmeißhn zu Finder, Chebrecher und dergleichen fchalt, 
Magdeburg, Verantwortung und Unterricht,| 
" warum er die groflen 2c. fo hart 
anlaſſe und fchelte. ) 
Stehet in den Theilen Lutheri, der Jen. IT, 141. 
on a AR U Ba 4. Man ifts bisher gewohnet, die Prär 
RER | Alaten zu loben und fchmeicheln , dieweil das 
Dem Ehrſamen und weiſen Claus Evangelium unter der Bank lag. Nun es 
Storm, Buͤrgemeiſter zu Magdeburg, aber erſt hervor Eommt , und ſtraft Die hohen 


Narren ſchilt. 


Otterngezuͤchte blinde Narren, Teufels⸗ 


58* 


das faſſeten fie, und ärgerten ſich dran. 
Wenn ihr leſet das 24. Cap. Matthaͤi, wer⸗ 
det ihr wohl ſehen, wie ſie Chriſtus blinde 


Deinem  befondern N a und| Köpfe, als Narren und Blinde, dinkt es 


Freunde. 





ſoll jedermann leiden: das habe ich gethan, 
&“ und Fried in 1 Chris Ehrſamer, und thue es noch; aber ein Prediger ſoll 

lieber Herr und Freund! Eure Schrift nicht darum ſchweigen ſondern wie Eſaias 
hab ich empfangen, und iſt wol wahr, daß im 58. Cap. fagt, feine ( Stimme aufheben, 


uns wunderlich ſeyn. Gewalt und Unrecht 4 


ich bey D. Paulus Moßhauer euch erfennet| und den Prälaten ihre Sünde, Schallheit, 


habe, nicht in euerm Haus, fondern da er Buͤberey ze. ſagen. 
Official war, und ihe etliche mal fen Gaft| _ 5. Alfo haben Die Propheten , Apoſtel, 


waret, da ich mit Hans Reinecke zu der Chriſtus ſelber gethan, wiewol fi e auch al⸗ 


Zeit zu den Nullbruͤdern in die Schule ging. lerley Leiden. williglich erduldeten. Es ift 
2. Daß ihre aber nicht verſtehet, warum ein aroffer Lnterfcheid, ‚Geduld haben, und, 
Die Bosheit der Prälaten fehmweigen. Schwei 
gen taugt nicht; leiden ſoll man; ſtrafen und 






te antaſte und fehelte, fie Narren und Eſel 


man fol geduldig ſeyn; antworte ih: Mei⸗ thun muß man auch. 

ne Geduld und Demuth. habe ich alzuviel er-| 6. Ein Vater ſchilt ſtraft und fäupt 
‚gigt. Ich habe geflchet und gebeten; ich ſein Kind, und iſt hn doch nicht feind; der 
bin ihnen num dreymal nochgezogen, und ha⸗ 


F 


— heiſſe; fo doch Chriſtus allenthalben Iehret, \fchelten muß man: ‚aber lieben und, oh 


iſt ihm aber feind, ‚der. feine Basheit ſchwei 


be mich allezeit unterthaͤniguch erboten, wielger, und nicht ſchilt noch ſtrafet. Hiermit 


alle Welt weiß. befehle ic) euch GHDtt. ' Gegeben zu Witz 
3. Doß nun etliche Weltweiſen ſolch mein|tenberg den 5. ji ya 
mannigfaltig ‚Erbieten und Demuth nicht| Er Ball aa ch 
wollen anfehen, daß fie ſich daraus beſſer⸗ 
ten; fondern. Faffen allein dag, da ich hart 
und ernſt bin, und fich dran ärgern: denen] 
geſchiehet eben recht; und gedenke denenfel-] 
‚ben nichts weiteres zu ar zu — \ 





langen?d. 
S. im XV, d = p. 2414. 





* Site 


An Churfuͤrſ — einen Dredie 
ger nach Altenburg zu ficken, be. 


— — — ñ —— —r©©“…rGS—— — — — ——— — 
20 vom Jahr 1522. —* 
— — — — — — — — — —— — ——— — — — — — — 


— 5% - Dienſt und Liebespflicht denen zu Erfurt in 
Schriftliche — fuͤr M. Wolfg. m are Fall zu bemeifen. Eure 
a7 Geſtr. folches bey meinem gnädigften Herrn, 
ans je hechbeihiten —— 
UN ar — Bot en leichtlich Ban verfchaffen, will mögliche 
Dem Edelen und Chrenveften, Johaun zreig um Cure Geftrengigkeit zu verdienen, 
 Riedtefel,, Sürftlichen Saͤchſiſchen Cam ngefpahet erfunden werden. Gotles 
merer, meinem befondern leben Freunde, de fen mit euch, Amen 4 Zune 
oe a. | ‚ Amen. Am Dienftage 
nade und Friede in Chriſto JEſu, famt nach Facobi, Anno 1522. 
2) meinem Dienfte, Geſtrenger Herr und! Martinus Luther. 
— E bat —— en jest — — | 
eh ung gebeten, nachdem er ſich beſorget, es — 2 
möchte ihm u bringen en: ee 
Herren, Herzog Johannes ꝛc. daß er von *— 
denen tſuet Pfarter erroählet it u Ct.| nn a en Jen, 
Michael; daß ich €. ©. fihreiben und er Leipʒ XVII. S6. 9.313. als auch in Sateinis 
mahnen wollte guter Mitler und Anſchlaͤger her im woie.IL.2D. p. 306. und in den epif, 
gu fenn vor meinem gnädigften Heren: denn ee u | 
das iſt je wahr, daß er darnach weder ge⸗ Gnade und Friede von GOtt dem Va— 
ſonnen noch gedrungen hat. Nun aber Die| fer und unſerm HErrn JEſu ChHriſto, 
guten Beute zu Erfurt Aufruhr und Unluft| Amen. re 
zuvor kommen, und das Evangelium zu für| eins. Pan. 
dern, daß nicht ein Wolf nach dem verfal⸗ Furchlaͤuchtigen, Hochgebornen , hrs 
ſenen Hirten eingedrungen wuͤrde, feine Pers) > wurdigen und Wuͤrdigen, Wohlge⸗ 
fon erwählet haben, dermaffen, daß ers nur|dornen, Chrfamen und Edlen, lieben Her⸗ 
 annehme und Pfarrers Namen habe, undjren und Freunde! Wiewol ich verachter 
- Doch daneben ſehn und ſchaffen mag wo er Menſch mich zu gering halte, Daß ich felle fo 
will, bis er die Sache anders ſchicke. Hat Lroſſe fürtveflihe Herren anfuchen und an 
 ihtn nicht wollen gebühren,, folchen Dienſt ſprechen, gleichwol dringt mich Die hohe 
 Ehriftlicher fehuldiger Liebe abzufchlagen, ha⸗ groſſe Sach, Fein Auffehen, weder auf €. 
be ihm auch dazu gerathen und gehalten sfinte- G. Hochwuͤrd und Achtbarkeit noch auf 
mal ihm felbft und meinem G. H. daran kein meine Unwuͤrde zu haben, damit ich Das, fü 
- Fehl noch Abbruch), und den Leuten zu Erfurt ich gedenke, nicht anzeigen follte, 
ein geoffer Dienft und Hülfe gefchiehet. Iſt 2. Das Gerücht iſt bey uns erfehollen, 
demnach an Eure Geſtrengigkeit meine fleiſ⸗ als folten etliche unter euch, fich unterſtehen, 
fige Bitte, wollte fich Chriftlicher Liebe und darob zu feyn, daß die Böhmen wiederum 
° Dienft theilhaftis machen, und obs ihm zum ſchaͤdlichen Stuhl der Roͤmiſchen Tyr 
wollte vor meinem Gnaͤdigen Herrn, (des ich ranney fallen füllen, und des die Urſach fürs 
mic) doc) nicht verfehe,) DBerdacht oder Uns menden, als folten Die Böhmen fonft zu ewis 
gnade zufügen, freudlich drob ſeyn, Daß gen Zeiten keinen beſtaͤndigen Frieden moͤ⸗ 





mein gnaͤdigſter Herr ſolche Unterricht em⸗ Igen haben. Zwar ich bin vor dieſer Zeit den | 


pfahe und ihm gnädiglich vergönne, folchen Boͤhmen N ungeneigt geweſt, ehe — 
ST: eo i d 


x 


cher if, denn mein felbft Gerücht und Na⸗ 


” 


| h vi Y } n f h 9 * a bi 
22 1 BriefeLucheri aus den Deutfehen Sammlungen feiner Schriften 23. 


daßder Pabſt der wahre Anticheift ft num verzeihen. und - vergeben, und, wie man. 


aber mittler Zeit Chriftus unfer lieber HErr ſpricht, nicht alles ſchnur gleich erfodern, 
fein feliges Wort zu diefer greulichen lebten |noch aufs genauefte fuchen. —— 
Zeit ung gnaͤdiglich und reichlich wiederum) 5. Sind Secten und Rotten noch unter 
fcheinen läßt 5 glaube ich wohl, daß E. Gn. euch, laſſets gleich alfo ſeyn; wir wiſſens 
Hochwuͤrde und Achrbarkeit vernommen has wohl, daß es nicht fo rein kann zugehen, als 





ben, daß ich euern Ungehorfam wider die es wol feyn follt. Daher auch St. Pau - 


Beſchwerung getragen hat, als eben ich. Daß ihr aber gedenkt, ihr werdet durch 
Denn wie oft werde ich gefcholten, auch noch \folchen Beyfall zum Roͤmiſchen Stuhl vors 
heutiges Tages, ‚als fen ich ein geborner kommen mögen, daß Böhmen hinfort nicht 


Boͤhem, , oder hätte mich unterſtanden in weiter in Secten mögen zertrennet wer⸗ 


Boͤhmen zu ſiehen den, das wird durch diß Mittel fuͤrwahr 
3. Und zwar ich wäre einſt in Böhmen nicht geſchehen. Sind bey uns Deutfchen, 
kommen, nicht von wegen der Flucht, ſon⸗ und allenthalben, da des Pabſts Syranney- 


RPoaͤbſtiſchen alfo gelobt habe, daß den Haß lus nicht ohn Urſach fpricht ı Eorinth. ur, 19; _ 
euers Namens euer keiner nie mit fo geoffer Es muͤſſen Rotten unter euch feyn ıt.- 


dern aus Begier euch zu fehen, und euren regiret, nicht Zrviefpalt und Secten? Sind . 


Glauben zu erlernen. Aber diefe Ehre habe doch allein die Bettelmoͤnche in fieben Secten 
ich meinen Feinden, den Papiften , wider (wollte Orden fagen,) zertrennet und zerriſ⸗ 


Das göttliche Wort nicht thun wollen, daß |fen, Item, die Barfuffer auch in fiebeners 


fie folten ruͤhmen und fehreyen „ fie hätten |fey Barfüffer. Und über denfelben Secten 


mich uͤberwunden, uud wäre derhalben vom Jalumal halt der alecheiligfte Vater zu Rom 


Fähnlein flüchtig worden. mit aller Gewalt, vertheidiget fie auch: 


4. Zu dem, weilnun, GOtt Lob! euer|denn er beforgt, fie möchten eins werden. 
Name bey den fürnehmften Herren Deut-| 6. Mit gleicher Sorgfältigkeit ift er auch 
fer Nation nicht getadelt wird, auch bey|darob, daß weltliche Könige und Fürften 
dem gemeinen Mann ehrlicher und ruͤhmli⸗ 





aufs aller uneinigft unter einander feyn und 
bleiben: denn fein Regiment Fann durch Fein 


men, bin ich guter Hofnung, es werde in|beffer Mittel beftehen, denn durch Zwierrache 


Für, dahin fommen, daß beyde Deutfchen |geiftlicher und weltlicher Prälaten oder groß 


‚und Böhmen durch das Evangelium und fer Herren.  Derhalben mögen der Boͤh⸗ | 
örtliche Wort einen Sinn und Namen men Zwietracht im Glauben mif den Seetn 


überkommen werden : allein fo wir indesmit im Pabſtthum durch folche Weiſe vder 
Ge uld GOttes Barmherzigkeit erwarten, Mittel (fi) an Pabft zu begeben,) nicht ver⸗ 
und fo cinem Theil etwas mangelt, mittler gleicht noch vereiniget werde. 


‚Zeit daffelbe dulden, Denn es mögen ale! 7. Darum fich E. Gn. Hohmirde und - 
Dinge nicht bald in einem Huy, nody mit Achtb. wohl fürfehen mögen , daß fie aus 
Gewalt verändert werden. Allein laffet ung fehlechten aeringen Gecten, welchen gehol⸗ 
mit dem Volk fauberlich fahren ‚ durch gott⸗ fen Fann werden, nicht wiederum in Secten 
fürchtige fromme Prediger , ihnen treulich geratben, Die St. Peter verderbliche Se 


4 


porftehen , allein zu dem HErrn CHriſto cten nennet, 2 Petr. 2, 1. die fo grundboͤſe 


‚führen, und ung unfer einander von Herzen find, Daß fie nimmermehr mögen DreE a. 4 


N 4 


ji 






\ — — — — — — — — — — — — un 
DE 7 vom Jahr ıxo2, 25 


‚bracht und geheilet werden, aus welchen ganz Böhmen, da GOtt für ſey, feine 
euch die Nechte des HErrn gnädialich vor⸗ Lehre verleugnete , fo fol er doch der 
laͤngſt erlöfet hat: und wir in täglicher Ar⸗ unſere feyn. | 
beit find, uns auch durch feine Onad und| 10. Darum bitte ich €. Sn. Hochw. und 
- Hülf daraus zu wirken; wir haben auch, Achtb. lieben Herren auf dißmal kurz, auf 
GOtt Lob! glückfeliglich angefangen. Der⸗ ein ander Zeit will ih, ob GOtt will, das 
halben die Secten durch Feinen Weg baß von *) mehr und meiter fihreiben, doß ihr 
mögen abgethan werden, denn, wie gefagt,|feft wollet ftehen und verharren im Ungehor⸗ 
wenn gottfelige Pfarrherren und Prediger|fam des Teufels, wie ihr bisher durch viel 
‚das Evangelium, fo ein Wort des Sriedens) Trübfalen, fo ihr dartıber ausgeftanden, be⸗ 
und der Önaden, vein lehren und ausbreis| ftandig blieben ſeyd, und wollet unferm Ev⸗ 
ten; Daffelbige macht allein einträchtig Volk, angelio, das, GOtt Lob! jest wiederum bluͤ⸗ 
und Ehriftus iſts allein, der durch Daffelbige| het, ja Feine Unehre aufthun durch euern Ab⸗ 
machet, daß eintrachfige Leute im Haus des fall. Weiter laßt euch auch dig nicht irren, 
HErrn wohnen, Palm ı33,n. obgleich nicht alle Dinge bey euch in dem 
8. Wo man aber je des Volks nicht mag | Stande find, als fie wol billig ſollten. 
mächtig werden, fich ſolchs Bey⸗ oder Zu- Seyd ihr jegt Galater, ey GOtt Tann ir⸗ 
falls zum Roͤmiſchen Stuhl enthalten, ſo gend einen Paulum erwecken, der euch wies 
bitte ich doc) Eiw. Gn. Ehrw. und Achtbars |derum zurechte bringe, und das gefund mas 
keit wollen mich diß laſſen bey euch erhalten, iche, das jest krank iſt. Allein fallet nicht 
. Daß ihr euch geteoft wider den leidigen Laͤſter⸗ gar abe, das ift, untermerfer euch nicht der 
ftuhl zu Rom feet, beyde Seftalt des hei⸗ gottloſen Nomifchen Tyranney. 
Ligen Sacraments zu behalten, auch fol-] =) Als er im Büchlein vom Anbeten des Saera⸗ 
gend, daß ihr das unfihuldige Blut euers fer) ments gethan. | 
ligen Johannis Huß und Hieronymi von]. ır. Zuletzt bitte ich den HErrn JEſum 
Praga ſamt ihrer Lehre, nicht verdammet: Chriſtum, daß er gnaͤdiglich fortfahre und 
denn diefe zween Artikel wird der Läfterftuhl, Gedeyen gebe, daß eure Herzen fürder er⸗ 
Die trunfene Hur von der Heiligen Blut, leuchtet und gefuhret werden inalle Volkom⸗ 
Lernſtlich von euch erfodernund gehalten wol⸗ menheit der Gnaden und Erkentniß Chris 
- Jenhaben | fti, der da iſt gelobet und gebenedenet in & 
9. Er wird euch auch nicht annehmen, tigkeit, Amen. Ew. On. Ehrw und Achtb, 
noch annehmen mögen, ohn Verſehrung feis wollen mir mein unbedachtig Schreiben zu 
ner Tyranney, ihr verſchwoͤret denn obge⸗ gute halten in Ehrifto. Gegeben zu Wit⸗ 
dachte zween Artikel. Aber, alle die, fo ſie tenberg am 10. Tag Julii Anno 22. 
verſchwoͤren werden, ſollen wiſſen, durch/ E. Sn, Hochw. u. Achtb. | 








mein Zeugniß vor GOtt und der Welt, williger Diener in Ehrifte 
daß fie den HErrn Chriſtum verſchwoͤ⸗ Ei Martinus Luther, 
ren, und Rinder des Derderbens und] _ _— a : 
ewiger Derdammniß find, Wahrlich, oe 


Ich und die unfern wollen Johannem An einen guten Sreund, warum er Rönig 
Zuß, den beiligen Maͤrtyrer Cchriſti ein fo ſcharf und hart — 


vertheidigen, und wenn auch gleich) ©. im XIX. %6.d.&, 9.435 _ 
A rg en 61. An 


So a 


ss L Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften BR... 
nA 61. | Matth. 7, 14. ob er mol jedermann gezeigt 
Anden Freyherrn Johann von Schwarz |ird; viel aber muffen ſich dran Argern, und, 


zenberg. in fäftern: das muß E. ©, wohl gewohnen. 
a — I, 118. Ale. II, 220, und Zeips. 


BEE ER N ‚3. Vom Sacrament anbeten und Bild» 
Dem Eden und Wohfgebornen Herrn !MP Mu haben, hat & ©, meine Meinung 
Johanns, Herren von Schwarzenberg ꝛc. 
Meinem gnädigen Herrn und Patron, 
IGbEſus. 


— FIRE 
Sr en Beh " * ft, 
meyne ich, einmal Zeit, Snadiger Herr, up 
daß ich mich gegen E: On. ein wenig erjeige zu ehren, habe ich eine Epiftel an die zu Er⸗ 
auf das Buch , durch Heren Dhilipp von furt gefebrieben, hoffe E. G. hab fie gelefen; 


fonjt jemand anders halt, die laß ich ihres 
Sinnes walten. Vom weitlichen Schmwerdt, 








Feylisfeh. mie zugefchickt. Aber fuͤrwahr, will ſchier was mehr ſehen laſſen. 
Gn. Herr, mir liegt viel auf dem Halſe, 


troffen. Ob aber. Dock. Andreas, oder 


wie das mit dem Evangelio übereinkäme, 
will ich fehier durch ein fonderlich Büchlein - 
aus laſſen gehen, der ichs mit E. Sn. in. 
dem Stuck gar nicht halte. Von Heiligen - 


Ko a —— ——— 
wie €. ©. wohl ſelbſt bedenken kann und rs; 4. Sch hab mir gedacht, in euer Buͤch⸗ 


immer eins aufs andre koͤmmt, und E. G 
Büchlein viel Mufe und Weile haben woll⸗ 
te, wo auf jegliches follte geantwortet wer⸗ 
den, wuͤrde auch ein alzugroß Buch Draus, 
Aber weil E. ©. ſelbſt anzeigt den hoͤheſten 
Artikel vom Glauben und guten Werken, 
daß fie mein Büchlein von guten Werken 
gefehen, habe ich mir daran beanugen lafr 
fen, und bin gewiß, daß E. ©. felbft anug- 
fam drauf antworten kann. Denn wer mein 
Buch von guten Werken und Cheiftlicher 
Freyheit lieſet, und nicht draus gefehickt 
‚wird, zu vechtem Verſtand des Glaubens 















einmal fo viel Teile nehmen Fann, Denn 


nen Büchlein, fonderlichen aus dem Neuen 


rathe Eurer On. auch abzutreten: denn fols 
ee wird man nimmermehr gnug 
sun = a N 

2, Auch fl E. Sn, nicht denken, daß 


fpühre E. ©. herzliche gute Meynung, die gegen €. G. für ihn zu bitten, daß es Ew. 


gerne wollte, daß jedermann Gnuͤge, und Gn. meinem gnädigen Seren von Bamberg 
niemand Klage an meiner Lehre hatte: da wolle Chriftlicher Meynung vortragen und 


n Eürzlich an den Rand zu verzeichnenmer 
“ne Meynung, oder ein Blaͤtlein drein fegen, 
und Ewer Sn. wiederſchicken, wo ich mir 


ich hoff, Daß aus verigen und jegigen mei 


Teftament , neulich verdeutfcht, E. G. gnug⸗ 
famlich aufs mehrer Theil diefer Artikel ſich 
felbft entrichten kann. Sch hab auch ein klei⸗ 
nes Gebet an E. On. zu thun, aus Ehrife 
licher Liebe und pflichtigem Dienft: bitte, 
On. wolle mich gnadiglich drinnen dulden, 
5. Der Pfarrherr von Eranach hatein 
- amd guter Werke, da trete ich abe, und Eheweib genommen. Wiewol das nunfaft 
ärgerlich; , weil es aber Ehriftlich iſt und 
ihm von noͤthen geweſen, kann ic) der Uns 
chriſten Aergerniß und der Schwachgläubie 
| gen Mißfallen nicht rechtfertigen , und fein 
folche Lehre vielen wird eingehen: denn ich Thun tadein. Er bat mich aber gebeten 


wird nichts aus. Wenig muͤſſen diefen|fürbitten, daß Seine Fürftl. Sn. ob. fieje 





Weg finden, wie Chriſtus fagt, Luc.13,24. 


- 


EN RER TAN 


nicht wolit drein bewilligen und fein Thun 
| ee 


08 Se . vom Jahr son. 29 


a u" 7 in Le daß fie 62, | 

och auch nicht dawider ſich fegen, und den | An inri h 
armen Mann zu vertreiben oder verderben en * — — = 
vornehme. Sch höre fagen ; daß Se, F Moͤnchen die ihnen uͤbergebene — 
©. ein feiner vernünftiger Mann ſey, bey nehmen fey? 

welchem leichtlich zu handeln fey, masChrift, | > aus dem Supplement zu den Zeipz, Tb, 
lid) und vecht if, Dazu auch gelehrte Seute| keiten. alwo dieſes Schrelben p. 32. ang 


lieb habe Hl 
ee Dem Edlen u 
6. Nun kann je&eine Fürftl. Gn. dieſer und Wohlgebornen Herrn, 


Tann Herrn Johanns Heinrich), Comes de 
achen nicht fi ; 1 
ee — 

lum in der ı zum Timotheo am vierten, d-3. de ee 
fo Öffentlich den Eheftand frey gelaffen, und |) on ao Sriede in Ehrifte._ ©. & 
die Verbieter verdammet hat. Woesnun |... Se 2, BO. Tann 
€ ©n. nicht u fehwer wäre, bitte.ich gar eingeleaten Briefen habe ich unterthäniglich 
unterthänig , fie wolle hierin ein Chriſtlich —— ZIHIEhelkn BEN er 
Verf üben und helfen, daß die greuliche —— und vernommen. Nun weiß 
Sünde der Unkeuſchheit unter der Prieſter⸗ G.daß GOt geboten hat vielmal, daß 
meniger merde, C. ©. fiehet,, daß man Fein Urtheil ftellen noch, fchluffen fol auf 
fie frenlich hieran ein Esftidh <IBerE thät, eines ‘Parts Anklage, das andere Theil wer⸗ 
und ohm Smeifel aud) &Htt von ihr fodert, de denn auch verhoͤrt, wie gerecht oder uns 
wo fie es thun kann. Wer weiß, nagum gerecht immer eine Part fe. Derohalben 
SHE €. ©. folehen Hohen Derftand geben, ich) auch bierinnen dee Mönche halben nicht 
und dazu an den Ort verfügt hat, da fie es eavia) vaahaı Fun en 
fo mit geoffem vielem Nusen brauchen und N EN 
anlegen Bann. Fuͤrwahr es ift nicht zu ver-| 5. DES MOL nEoN Biber Bine 
achten, ſolche grofle elende Noth der Gewiſ⸗ N le ml 
fen, fo vieler Priefter,, die mit diefer Sün- nicht richten wollte, er tufet ihnen denn zus 
"den obn ihre Schuld, durch Menfthengefes, vor und hoͤret fie. Mein Kath iſt aber Der, 
fo erbsemlich verftricht und erwuͤrget werden Die weil © © Vater den München Die Pfar⸗ 
fäalih. Das wollen E. ©. um GHttee te übergeben hat, mit dem Bedinge, daB 
tilen beheisigen, und meinem gnädigen| Ne ne olervang harten hoien, nd zuaur 
. Seren ins erg fen tieibert: es fe ai für allen Dingen Das Evangelium zu predis 
‚und Eöffich vor GO. Daru helfe und! 9%", DAB Diefeiben © OS. bar fit, befcheide 
" behüte®, ©, Chriftus unfer Deyland, Amen. und perufe, Und im Sentvefen eiliher Ders 
a Aiktemberg am Comag nach Cams ftändiger Leute ihnen folches vorhalte und fie 
Derti, Anno M.D.XXIL, MM |befehuldige, darnach ihre Antwort darauf 
BEN aa höre. Findet ſichs oͤffentlich alfo , daß es 
Eurer Gnaden iſt, wie ſie beſchuldiget ſind, ſo hat E. G. 
—— Macht und Recht, ja iſt auch ſchuldig, ih⸗ 
nen die Pfarre zu nehmen, und dieſelbe mit 
Martinus Luther. einem frommen gelehrten Manne zu beſtel⸗ 
ER ken, 























Diener 


an hanns Dolzig, Churfürftlichen Marſchalk 


I. Briefe Lutheri aus den Deutfeben Sammlungen feiner Schriften Rh 
en, der das Wolf recht lehre: denn es ift|derjelben als nähefter Erbin folches Gut mocht 

nicht unrecht, ja das höchfte Necht , daß zugewandt werden, „ob fie vieleicht ausden 
man den Wolf aus dem Schafftalle jage,| Klofter Fommen macht und fich in fichern - - 


und nicht anfehe, ob feinem Bauche Damit) Stand begeben. Here Amsdorfen will ich 
Abbruch geichehe. Es ift Feinem Prediger|leichtlic) vermögen 5; aber D. Hieronymus 
darum Gut und Zinfe geben, daß er Scha-| den hindert fein Gewiſſen und alu groffe 
den, fondern Frommen fehaffen fole. Schafs| Heiligkeit. Meynet vielleicht, der Piche 
fet er nicht Frommen, fo find die Guter 







Antwort auf diefe Frage; begibt fich die derſelben Nonnen zwey oder dreyhundert 
Sache weiter nach dieſem Anfang, will ich Gulden moͤchten geben werden, Damit fie 
‚ gerne weiter dienen, womit ich vermag.|ehrlich genug ausgeſetzt würde. Nun ſtrei⸗ 
Hiemit befehl ich €. G. in GOttes Hulden, | te ich, hier nicht nach dem Recht und feiner 
der gebe E. ©. Geift und Stärke, hierins) Schärfe, fondern nad) der Billigkeit: denn 
nen guttlich zu fahren, Amen. Am Freyta⸗ ichs nicht unbillig achte, ſo man das übrige 

‚ge nad) St. Nicolai in Wittenberg ı522. 


5. als naher Freund, gleich auch etwas davon 


Diener 


Mart. Yuther.|beraubt, Weib und Kind zu nähren, nicht ſo 





An Johann Dolzigt, Churfürftlichen 

 Sichfifchen WMarfchall, eine Stiftung zu 
beſſerm Nutz anwenden zu helfen. 

Iſt an dem gleid) vorher angezogenen Ort befindlich, 


almo man diefes Schreiben nad) dem Avtogtas 
pho zuerſt abgedruckt. er 


Dem geſtrengen und veften Herr Io- 


mich D. Hieronymus Bewegen nichts be> 
weget der armen Leute halben, denn weiter 
Bedenken acht ich tiefer bey euch feyn , Denn 


mein Bitte, wollet helfen ſolche Stiftung 
zu befferm Nutz wenden, dahin ihr ſelbſt 


Denn fol) Teftament muß man nicht hal⸗ 
ten, das aus unchrftilihem Grund und 


zu Sachſen, meinem befondern günftigen 
| Mißhen geftift it. Wollet ja hierin nicht 


Herrn und Freunde, 


SS" und Fried in Chrifto. Geſtrenger, enge noch zaghaft Gewiſſen, ſondern Chriſt⸗ 


armen Leuten wollte zutheilen, daß Piche, 


reich iſt, als der König von Engelland. Daß 


ſuche das ſeine, damit daß er auch moͤcht 
ſchon nimmer ſeyn. Das iſt meine urzel mit Theil kriegen, und gibt fo viel nach, daß 


erlanget, es wäre durch Abgehen der None 
nen oder ſonſt; denn er auch nun ſeins Lehens 


bey mir, als der diefe Sach, Perſon und 
alle Gelegenheit aufs befte wißt. Iſt nun 


denken koͤnnt, daß Here Heinrich Guben ges 
wandt hätte, "wo ers baß verftanden hatte, 


> vefier, lieber Here Marſchalk! Euch lich, frey und friſch Urtheil folgen und ſtatt 
iſt ohn Zweifel bewußt, wie die Stiftung haben laffen. Wo euch gefällt Unterricht, 


‚Herr Heinrichs von Guben hie zu Witten⸗ ſo mir der Piche gethan hat, zu fehen, will 


‚berg verfallen; wie eg denn an ihm felbft ein ichs euch fchaffen. Hiemie GHOft befohlen. = 


gottlos Geplerr war, GHDtt verdrießlich. Am St, Thomas- Abend san, 
Weil ihr denn der oberft teffamentari feyd, ” | 
hab ich mich unternommen zu bitten für die 


Nonne zu Molburg, Anna Prychen, daß 





— 


Martinus Luther. 





— 2 | vom Jahr 1522. 33 
Be RR werden Car. 6. Exhibeamus nos in [edirio- 
An Zerzog u, Churfuͤrſten zuſibus Ce. € F. G. wollte für aut haben, 
Sachfen, Carlſtadts vorgenommene Freue: |für groſſer Eile har die Feder muͤſſen laufen, 
rungen betreffend, ich habe nicht mehr Zeit, will ſelbſt, ſo GOtt 
Fe ale jale am. angezogenen a und zwar will, fehier da feyn. ©. F. ©, nehme fich 
mein nur nichts an... A. ıs22, 
— allergnaͤdigſten Herrn, Herzog E. F. G 


Friedrichen, Churfuͤſten zu Sacıfen, zu unterthäniger Diener 
eignen Händen, | Martinus Lucher, 
So und ONE von GOtt dem Vater aAn Churfuͤrſt Fried Ich zu Sachſen Sürs 
zumneuen Deiligthum. Golchen Gruß ſchrift für einen armen Mann. 
eh ic) nun m Sr i 1% ſtatt — Befinde Ni in den um Lutheri An zwar der 
ner Erbietung. Ew. Für znaden hat en. IE, 379. Mitt 189. Alt. II, a9r. 
. und X. 
nun lange Jahr nach Heiligihum in alle Lan⸗ und Reips, KX Se une i 
de bewerben laffen, aber nun hat GDLEE.| mals vor. 


5.6. Begierde erhöret, und heimg:fchicfet 
ohne alle Koſt und Mühe ein ganzes — ES und Friede i in Ehrifto, Amen, und 
‚mit Nageln, Speren und Seifen. meine unterthänigite Dienfte, Durch 
fage abermahl Gnade und Stück von — laͤuchtiger Hochgeborner Fürft, gnaͤdigſter 
zum neuen Heiligthum, E. F ©. erſtrecke Herr. Ich bemuͤhe nicht gerne Euer 
nur nicht, ja ſtrecke die Arme getroſt aus, Churf. Gn. mit Fuͤrbitte und Fuͤrſchrift für 
und laſſe die Naͤgel tief eingeben, ja dankel andere Rente ; der Luft, fo ic) auch daran _ 
und fen froͤlich, alfo muß und foll es gehen, habe, möchte ich wol entbehten. Es drin⸗ 
wer GOttes Wort haben will, daß auch get die Noth, und zwinget die Liebe alſo zu 
nicht allein Annas und Caiphas toben, fon-Ithun. Sch babe zuvor aus meiner Wuͤſten 
dern auch Judas unter den Apoftels fen, undlan Eure "Churfl Gn. gefihrieben von Chri⸗ 
Satanas unter den Kindern GOttes, E ſtoffel N. der aus Noth mich forveit erſucht, 
3. ©. fey nur klug und weile, und richte es aber Doch endlich iſt wieder zu mir Eommenz 
nicht nach Vernunft und Anfehen des We⸗ jetzt erſucht er mich abermal !o klaͤglich da 
ſens. Zagt nur nicht, es iſt noch nicht da michg erbarmet, n fein Elend mir herzlich 
hin, da Satans hin til. 6 F. G. glau⸗ ‚vehe thut, alfo , daß ich gleich duͤrſtig an 
be mir Narren doch auch ein klein wenig, ich Eure Ehurfl Gn. worden bin, gu Schreiben, 
Eenne nemlich diefe und dergleichen Griffe denn ich meynet nicht , daß folche Noth da 
Satans, drum fürchte ich mic) auch nicht | ware. 
das thut hin were, es iſt hoch ales das As] 2Ich will nicht rechten mit Euer Churfl. 
faben, laßt Welt fehreyen und urtheilen, laßt] Sn. feinethalben , ich laſſe es feyn, er habs 
fallen, ‚wer da füllet, auch St. Veter und die verdienet, er ſey noch aͤrgers werth, ich weiß 
Apſel ‚fie werden mol wieder Eommen mol, daß Eurer Churfl: Gnade Gewmuͤthe 
am duitten I Tage, wenn Chriftus wieder. auf: aufeichtig it, niemand Unrecht zu thun. 
ftehet. Es muß das auch an uns: erfüller) Wiederum, weiß. ich er daß Su Fuͤrſt 
Runen Schriften ar, heil, € en 


34 I Briefe Lucheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 3 
fo fromm, fo Hug ſeyn mag, daß nicht durch dere & dabitur vobis, Luc. 6, 58. wo date 
ihn oder feine Amtleute etwa jemand zu kurz reich iſt, da iſt dabitur noch viel reicher , und 
geſchehe. David ift der Kern aller Fuͤrſten wem viel gegeben ift, von dem wird viel ge⸗ 
auf Erden geweſen, noch thut er Unrecht dem fordert werden. 
armen Miphibofeth, durch Angeben des Zi #4. Eure Ehurfürftliche Gnaden ſolle 
ba, meinet dennuc), er bitte nicht unrecht gewiß ſeyn, daß ich den Mann nicht wer⸗ 
than. Sam. 16,1. ſeqq. Es muß ein de alſo laſſen, ich werde ehe ſelbſt für ihn 
Furt ſich deß ertvegen, daß fein Negiment betteln, und wo das nicht mil helfen, auch 
‚mit Unrecht vermifchet fey, wohl dem, ders rauben und fehlen, allermeift dem Churfuͤrſten 
am wenigſten bat; darum ihm auch noch ift, hu Sachſen, was ich am naͤ heſten finde; denn 
deſto mihr Barmherzigkeit und Wohlthat E. Ehurf. ©. ſchuldig ihn zu ernähren. Darz 
dagegen erjeigen , Daß: die Barmherzigkeit um bitte ih E. C. F. mollt auch meinethalben 
wider das Gericht den Trutz behalte, “wie Ibierinn mich gnaͤdiglich erhoͤren, daß mir 
St. Jacob fast, Cap. 2,13. ‚nicht noth ſey, nun anzufahen ſtehlen und 





3. Darum fall ich Eurer Churfl. On, zu nehmen; denn ich wollt dennoch von E.E.G, 


Fuſſe und bitte Eure Churfl. On. unter ungehänget feyn, wenn ich ſchon allen Heilis 
thänislich, wollt fich Des armen Manns ers Igen *) ein Kleinod raubet in folcher Noth. 


barmen, und ihn vollend ſeine alte Tage bis 5. Solchs mein durſtig oder thoͤricht 


ans Ende ernähren. Es faugt ie in keinen |Schreiben, bitte ich. unterehäniglich , EC. 
Weg, daß man ihnalfo laffe verderben, und Sn, wollt nicht ungnaͤdig aufnehmen. Mein 


beten gehen; denn ich puͤre, daß ihm das Herz iſt in GOtt, fü vielich fein u Den 


Armuth fo ehe thut , daß er möcht sulest alimachtige EDEL fbare &. Ehurf. Gn. ge 
von Sianen kommen. Und E. Ehurfl. Ön.] fund und felig nad) ſeiner Banhence 
kann ihm leichtlich mit einem Tiſch, Speis Amen. 

und Trank, oder ſonſt helfen. GOtt hat Euer Churfl Gn. BL 
noch mehr Schneeberge , daß E. Churfl. unnnterthaͤntger Diener 


Gn. Fuͤrſtenthum nicht forgendürfe, esmwer-| Martinus Luther. D. 


de arm von viel Ausgeben, iſt auch bis daher Cr meynet die Schloßkirche zu ana da viel 


nicht arm davon worden. Quia verum eft,| Heiligthums in a  aeroiet ꝛc. — 





52 3. If; 

Ent N der orareiekfäng des zyare oifhen di ı 
Bericht und Antwort auf des Raths zu undden Dombherren , babe ich ——— 
Stettin Begehren, einen Vertrag mit den und vernommen; und dieweil ihr mein Gut⸗ 
Domherren betreffend. duͤnken und Mehnung begehret, weiß ich euch 


Steht im en. VII, 414. Mitt. XI 212. Alt. Pr, 
VII, 590. und 2 .- XXL 26.9.50% meinen Dienft nicht zu verfagen. an 


* 2. Erſtlich, laſſe ich den Vertrag, — 

— nade und Rriede in Chriſto, Ehrfas ʒwiſchen euch aufgericht, in feinen Kurden 

R S) men, Weiſen, lieben Herten und stehen 5 denn ic) mich verfehe ‚ das Meche 

— Freünde Euere W. a famt Claut d des en werde euch — 
wo 






* 
— 


wol helfen. Aber die Sache an ihr ſelbſt, E. IB. ſolcher chriftlicher Pflicht freundlich 
und oͤbſchon Fein Vertrag je geſchehen ware, erinnere; wo das nicht hilft, dazu zu thun 
ift dergeftalt , daß, menn die Domherven durch gemeine Ordnung daß fie nach Lem 


wollten chriftlich und göttlich handeln, ſollten Evangelio der Obrigkeit unterthan feyn. 


r 


‚um des ZErrn willen, ꝛc. Aus diefem 


Dazu, ob es beitünde ſolch Begeben, und 


fie (unangefehen aller ihrer Eayferlicher oder) 6. Denn es undriftlich , ja auch unnas 
pabftliher Freyheit, Vertrag, Recht und tuͤrlich if, gemeines Nutzes md —— 
Gemohnheit, ) ſich ſelbſt willig ergeben, ger genieſſen, und Doch nicht gemeine Laſt und 
meine Laft der Stadt gleich andern Buͤr⸗ Abbruch tragen; andre Leute laffen arbeiten, 
gern tragen. _ ar Aund fie einerndten: fonderlich dieweil nun of 

3. Dazu find fie es fehuldig zu thun aus|fenbar worden ift, Daß man ihres Weſens 


dem Edangelio, da Chriſtus Matth. 17, 27. nicht bedarf, und fie nichts dafür thun, fons 


dem Käyfer Zinß giebt, und Matth. 22, or.|dern uns bisher verführet haben mit ihren 
fpricht: Gebe dem Räyfer, was des Kaͤy⸗ geiſtlichen Jahrmaͤrkten. Hiermit befehle 
fers it, und GOtte, was GOttes iſt; ich euch GOtt, der E. W. feine Gnade ges 
und Paulus Rom 13, 177. fpricht : Jeder⸗ be, ſolches und alles andere chriftlich und fer 
‚mann fey unterthan der Obrigkeit, die liglich auszuführen, Amen. Den ır. Kan. 
Bewalt über ibn bar, ıc. Item: Gebet | 1523. 
jedermann, was ihr fchuldig feyd, Schoß, Martinus Sucher. D, 
dem der Schoß gebübret 2c. desgleichen — 
auch St. Petrus Iehret, ı Petr. 2, 13: Seyd Ya Ze 

untberthan aller menfchlichen Ordnung, | Antwort auf Herzog Beorgens Schreis 


„ben. 
©. im XIX. Th. d. S. 2.594. 





Gebot hat er niemand gegogen , ex fen Drie | — —— 
ſter oder Läne, will. er anders Chrifte fenn. | 68. - 
4. Uud ob fie wollten fürgeben, daß Käfer An Seren Hanſen von der Planis, 

und weltliche Obrigkeit haben folcheg zuchun) SIE im Jen. II, 207. Wite.IX, 169. Alt. II, 282. 

ſich felbft begeben und beroiliiger : fo iſt of] ‚und Zeipz. XVIIL, 316, anzutreffen. | 

fenbar, daß der Känfer nicht mag vergeben, | an 

Das nicht fein iſt, oder das wider GOtt it. Ged und Fried in Chriſto, Geſtrenger 
ID) Herr und Freund! Sch babe aus Eu. 


Mn folche Freyheit aller Belt zu ſchwer Bnaden Schrift, Deren Fobınn Gulden 


Es 


ID. 


A 


fondern fie find fehuldig, gemeine Beſchwe⸗ 
rung zu meiden, fich deß alles zu verzeihen. unverdienet. € ae 
Aber diß iſt ein Voll, das weder brůe 2 Doch will ich E. Gn. guter Meynung 
derlich noch; Shriftlich gedenkt zu leden fon- nicht verhalten, Daß ich hoffe, mein Schues 
dern mit dem Kopf bindureh troßen, bis daß ben foll niemand zu Schaden kommen. Und ob - 


— 


worden und in unträghc)en Mißbrauch kom⸗ betreffend, ſamt der freundlichen Ermah⸗ 
men, ifts toider GO, Liebe, auch wider nung meines harten Schreibens , froͤhlich 
Bernunft und Recht, fie länger zu dulden, empfangen, und bedanke mich gegen €. ©. 

Erz beyde der Gunſt und Freundfchaft, von mie 





fie des Haffes fo viel auf fich Inden. Dar⸗ Herzog Georg meinen guadiaften Herrn uns 
um weiß wieder nicht Rath, denn daß ſie ERS unbeſchuldiget, wuͤrde Ban 
42” x | — 2 in 


beſn ſo iſt mirs lieber, daß ich zu hart rede," 


Woahrheit inne behielte. 


38 I. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 39 


a — ——— — tn nn a 
bin ich der Zuverſicht, mein HErr Chriſtus mv vecht thue, ſondern GOtt allein, ver⸗ 
ſoll ihm wehren. Wird er aber beklagt, ſo geben. % a 
kann er je veichlich beräbren, daB S. C. F. 7. Das wollt Eur. On. in aller treuer 
G. mir allzeit rider geweſen ift in ſolchem Freundfchaft aufnehmen, und guter Zuvers 
harten Schreiben ; oft mir auch laſſen weh⸗ ſicht feyn , daß Ehriftus auch feiner Feinde: 
ren, und einen groffen Mißfallen darinnen Herr ift , und Fann uns halten , was er 
gehabt, daß mirs alles wohl bewußt geweſen. ung zugeſaget hat, wenn wir bitten; daßohne - 
3. Auch hab ich Herzog Georgen noch nir · Zweifel nicht fol noth haben vor. den Brand- 
gend fü anseraftet, alsden Pabſt, Biſchoͤffe fehmäanzen Syria und Samarid. Hiermit 
und Koͤnige von Engelland, dazu gar tief mich GOtt befohlen. Mittwoch nach Purifica- 
ihm unterworfen und erboten, Daß mid) tionis, Anno Demini 1523, t 
duͤnket, ich habe fein faſt zu viel verſchonet. 2 Wartinus Surber, 
Denn ich einem folchen tobenden Tyrannen | ; 
aͤngſt hätte follen baß in die Wollen greife) _ RU ee 
fen. ae — Ermahnung an die Herrn Deutfchen Or⸗ 
4. Ich weiß auch wohl, daß meine dens, falſche Keufchheit zu meiden und zur 
un er a en Art N rechten u: Beufchheit zu 
ind, daß fie zu erſt angefehen geweſt, ale | greifen. 
En fie aus dem Teufel, und man ber) _S- m XIX. Th. d. ©. p.2157. 
forgte, der Himmel wuͤrde bald fallen; aber 90 BE: 
bernach ifts balde anders worden. Es iſt Antwort und Erbieten auf Churfuͤrſtl. 
jeßt eine andere Zeit, daß man die groſſen Durchl. zu Sachfen Begehren, ſich des harten 
Häupter, vorhinungemohnet, antaftet;und|  _ Schreibens zu enthalten, 
was GOtt im Sinn bat, wird man ſehen _S. Im XV. 3b. 8-©. p.2609, 
zu feiner Zee re / om, — 
5. Vccht, daß ich mich damit entſchul⸗ Sendbriefan Graf Albrechten zu mans⸗ 
dige, als fen nichts menſchliches an mir; feld, | | 
fondern, daß ich mich deß ruhmen Fann, mit) © im X. Th.d. © p. 2718. 
St. Paul, ob ich gleich zu hart bin, daß ich, | en EB 
dennoch je die Wahrheit gefagt habe, und Troftbrief an drey um des Zvangelitwil« 
mir niemand Fann Schuld geben , daß ih} zu Sreyberg vertriebene “Hofjungfrauem 
oeheuchelt habe. Soll id) je einen Fehl ha ©. ed.vaf. pa. 0000 he 













und Die Wahrheit zu vernunftig herausftoffe, Eendbriefan‘ — Ra 
— a —— ON) Sendbriefan "Johann von Schleinitz 
denn daß ich irgend einmal heuchelte und die & e6. dal. 9.836. BT ua 
"6. Verdreußt aber die groſen Hewen Te 
mein frey hartes Schreiben, ſo laſſen fie meine] Sendbrief an die Cbriftenin Holland und _ 
Lehre unverworren, und warten des ihren ‚| Prabant „ Deme vorgefest find I. Die Hand, 
ich thue ihnen Fein Unrecht. - Sindi ge ich lung und Actus der Degradation und Verbren: - 
was daran, das fol ß \ d 9 nung der chriſtlichen drey Maͤrtyrer Auguſti⸗ 
on ‚ das ſollen nicht fie, denn ich nerordens, su Bruͤſſel gefebeben; IL, Dicke $ 
“65 — de. N 





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40 — vom Jahr 1523. Al 


tifel, warum dieswey chriftlichen Auguftiner- nen. Deß find fie san) willig geweßt, 
monche zu Behffel verbrannt find; und mit an⸗ und geſagt, fie find froh, daß ihnen 
gehängt worden III. Zutheri Kied von GoOtt die Gnade gegeben hat, daß fie um 


den Maͤrtyrern zu Bruͤſſel. > 
ehr nen — — At # chriſilichen Glaubens willen flerben fi 
ſowohl lateinifch im mitt, Th. p. 485. un . 
in den epöff. tom. il, 145. 148. ald guch deutih | 2, Da ift unter diefen dreyen geweßt, der 
© im Jen. LI, 275. Dirt. Ya Alc.II, 353. 
und Leipʒ. 'XVIH. Th.»2.482. Der Aetusder 
- Degradation formmt auch) lateinifch in den epz/k. 
tom. IL, 142. und deutich im Kisl. I, 147. Alt. 
1, 352. und Zeipz, XVII. TO. p. 48r. vor; 
das Lied Luthen aber ftehe in der Jen. VII, 
407. Alt. VIII, 584. und Rein: XVIII. <H, ja 
p. 43 n 


gt find von den München Auguftiner- 
ordens, ſo zu Antdorf vertrieben find, 

drey derielbigen an viel Orten gefangen 
gemeft, um chriſtlicher Wahrheit wil: 
Yen, ihnen etliche Artikel vorgeworfen, Die zu 
widerrufen, aber ihr Feiner Das zu thun ber 

williget. Dun haben andere Moͤnche und 


bat vier Tage Friſt gebeten, ſich zu bedens 
Een, zu widerrufen oder. nicht; den hat man 
wieder in die Gefängniß geführet. Die 




















lle Kleider, als folten fie Meß gehalten has 
ben, angelegt, und alda einen Altar aufs 
gericht , dadeh ſind Biſchoͤffe und andere 
geifkliche Prälaten geiveßt, haben da den 
zweyen München die Weihe abgenommen, 
und ihnen andere Kleider , dem jungften eis 


Rock angethan, und-darnad) dem Gericht zu 
Bruͤſſel iberanttwortet. Darnac) diefelben 
Frauen Margaretha, Kaͤhſerl— Mai. Schwe⸗ 
Geſtliche fü viel durchs Geld mit den Ra ſſter, Raͤthen uͤberantwortet, die haben fie 
genten gehandelt, auch aeben dem PBabft, |senommen und dem Henker an Streifen ges 
daß ein Mandat von Nom kommen ift, dar» igeben. Da find vier Beichtväter mit ihnen 
innen der Pabſt alle Die, fo auf Dieer Mey 
nung und Lehre Des Syangelit find, verur⸗ 
theilt hat zu verbrennen. Auf ſolches ha⸗ 
ben die am Hofe zu Bruͤſſel die Mönche vor 
Hecht laffen beinaen, und ihnen vorgehalten ihnen viel zugeredet, daß fie widerrufen fell 
eliche Artikel, Die fi e widerrufen füllen. Lns|ten. Aber fie Iobeten GOtt, daß er ihnen 
ter dieſen zwehen am meiften gerührt, daß die Gnade geben häfte, um feines Worts 
der Pabſt nicht Macht babe einem feine | willen zu fterben, Apoſtg. 5, 41. 

Suͤnde zu vergeben, zu binden oder entbin. 3. Als fie nun zum Feuer Eommen find, 
‚den, ſondern allein SH; denn Der Pabſt und die vier Beichtvaͤter geweinet, da har 
ſey als mol ein fündlicher Menſch, als ans|ben die zween gefager: fie dürften nicht um 
dere Dienfihen: und fonit haben fi e die ans 
dern evangel ſchen Artikel alle widerrufen fols | 28. Sagten weiter: Weinet uͤber das groß 
len. Da find fie veft geftanden , und ge 
ſagt: Rein, fie wollten GOttes ort nicht alio verfolge; und find damit ganz frohlich 
verleugnen, fondern viel Fieber um des chrift- mit lachendem Munde ins Feuer gangen. 
lichen Glaubens willen fterben. Da hat| Da man ihnen nun Die Roͤcke hat ausgezo⸗ 


von Bruͤſſel, und ſonſt andere zween Moͤn⸗ 
che. Dieſe vier find neben ihnen gangen, 


man ihnen ost, fie nn verbren⸗ gen = einer Den andern faſt wol ——— | 
| € 3 und 


7 aber haben ſie genommen, und ihnen 


nen gelben, dem andern einen ſchwarzen 


gangen, als der Ketzermeiſter von Coͤln, 
Predigerordens, und ein Frauenbrůdermoͤnch 


ſie weinen, ſondern um ihre Suͤnde. Luc. 23, 


ſe Unrecht, ſo ihr die goͤttliche Gerechtigkeit 


7 





42 | I. Briefe Lutheri aus — — Sammlungen fen Schriften, 


Br find ei einander i Sr garen, Da| . ” ‚ 
aben die Beichtväter fie noch eins ge taget:! (Sredachte zween riftliche Mänter nd 
ob fie noch nicht in den chriſtlichen Glauben 6 } 0 — — 
woiten? Sagten fie: Wir giauben an GOtt, tzermeiſter (die von Groͤſſe wegen ihrer une 
auch eine chriftliche Kirche; aber eure Kirche chriftlichen Bosheit billig Meifter uber andere 
Hläuben wir nicht. Undfind alfo wol eine halbe] Ketzer genannt werden, ) gefragt, auch Durch 
Stunde im Holz geftanden, bis man das fie geantwortet worden , mie hernach folget: 
bat angezuͤndet. Dieweil haben fie ſtetigs Stage. 

geſagt, pe e toollten in dem Namen Ehriflil Bas fie Släuben?: 

jterben. Da haben die Beichtväter ihnen zu⸗ 


geſchryen fie ſollten ſich bekehren, oder ſie fuh · Die zwölf Stücke des Chriſtli ih en er — 


ven zum Teufel, und wuͤrden auch in desipeng , Die biblifchen Bücher und evan 
geli⸗ 
Teufels Namen ſterben. Darauf antwor⸗ ſchen Schriften, auch eine heilige Ehrijiliche 


teten die zween: fie wollten um der evangeli-| Air es aber n 
ſchen Wahrheit voillen fterben als fromme ar glaub ee Kirche, die fie, Die 


Ehriften. Darnach fo har man das Feuer 

"angegindet. Da haben fie anders nicht ge⸗ Die andere Frage. 
ſchryen, denn: O domine Iefu, fili Dauid;, 
imferere noftri: ©. IEſu, ein Sobn 
Davids, erbarm dich unfer, Und die 
Stricke um ihre Leiber find eher verbrennet , 
denn fie erftickt find. ‘Da ift der eine aller. 
erft im Feuer auf die Knie gefallen, die Haͤn— 
de zuſammen gelegt, und gefchtyen: HErr 
IAEſu, ein Sohn Davids, erbarme dich 
Anſer. Darnach ſind fie beyde verfchieden, 
und gar zu Pulver verbrennnet. . 










lien und alten Vaͤter? | 
Antwort. 
So viel derſiben Satzung göctiher 


glauben fie. 
Die dritte Frage. — 


verdammlich fündigen , Die des N — 
der Vaͤter Geſetz übertreten? a 

| Antwort. 
4. Dieſer Actus hat bey vier Stunden Sie oläuben , daß etliche Gebot — 
. gemähret.- Darnach auf den dritten Tag ‚| Verbot, und nicht menfchliche Selen, N 
hat man den dritten Möndh , Der ihm ein Ber|machen , und BEFORE. RT 
dacht genommen hat, auch verbrennet, und up eil 
mit ihme gehandelt, wie mit den andern. J 
Der iſt faſt ein gelehrter Mann geweſt, wel] _ 
cher auch bey dem Holzhaufen, eine lange Dans haben gedachte Fragen, als die 
Predigt gethan. Und ift darnach an die| 
Marter gangen. Und da die das Feuer an⸗ geliſche göttliche Lehre nicht laden koͤnnen, 
gezuͤndet haben, hat er noch, geprediget, bis obgedachte zween fromme chriſtliche Maͤn⸗ 
das Feuer und Flammen uͤder ihn ausge: ner als Ketzer erkannt, und dem weltlichen 
fihlagen hat, und iſt alſo — ſelig in GOtt Gewalt (wie Ehriftus durch die Juͤden den 
berſchieden. ve [Heiden zum Tode, ————— die fm. 


ya s 


Ob fie auch gläuben die a der Ei | 


1. > 


dee. — 





* 


durch Hochſtrat und etliche anderen 


Schrift gemäß, und nicht widerwaͤrtig find, 2 


Ob fie auch glauben, daß die bei — 2 : 


— 


um Uebung willen ihrer Bosheit, evan ⸗ 


9 
— 


44 


“vom Jahr 1523. 


45 


der yum Feler ungerechtiglich veruntheilt wor» Allen lieben Brüdern in Chriſto, fo in 


den find. 


2. Wiewol nun recht und billig, aud) 


fondertich zu Bruͤſſel der Gebrauch if, daß 


. eines jeden Verſchuldung zum Tode öffents 
lich gelefen wird: fo ift Doch folches in dieſem 


Fall, aus Schaam der groffen Ungerech⸗ 
tigfeit, unterlaſſen; fondern diefelben Arti⸗ 
Fel find von denen, Die Damals zu Bruͤſſel 
geweßt, bey ſondern Perſonen gruͤndlich er⸗ 
fahr en worden. 

3. Item, als der Hochſtrat die Verur⸗ 
theilten verltoͤſtet wo fie obgemeldte Chriſt⸗ 
liche Wahrheit widerrufen, habe er Gewalt 
oder Macht, fie ledig zu lüffen: hat ihm eis 


> ner geantwortet (wie Chriſtus Joh 19, i. 


vor Pilato): Du haͤtteſt keine Gewalt 
uͤber uns, waͤre es dir nicht von oben 
herab gegeben. 

4. Und beyde öffentlich geſagt: ſie dank⸗ 


ten GOtt, daß fie um feines Worts willen 


fterben follten. Und ſolehe unſchudige Diars 


ter und Tod nicht allein williglich, begierig,|® 


fröhlich. und beftändiglich gelitten 5 ſondern 
dazu im Ausführen viel- Ehriftlicher aufer 


Antwort geben, vermahnet und gelehret, 
auch mit Gelang der heiligen Pſalmen und 
fonft GOtt gelebt ; und Chriſtum, unſern 
HErrn, als Davids Sohn, um Gnade 


und Barmderzigkeit, weil fie vor der Noth 
des Feuers haben reden fünnen , andaͤchtig⸗ 


lich angerufen. 


5. Für welche Chriſtliche Beſtaͤndigkeit 


Gott dem Allmaͤchtigen (der ſolche groſſe 
Gnade dieſen und allen andern ſeinen heiligen 
Maͤrthrern verleihet,) billig alle fromme| 
Chriſten Lob und Dank fagen ; dergleichen 


auch, fo es göttliche Ehre und Chriſtliche 
Rothdurfn erfordert, ihnen auch zu Kl 
*) beaehren, Amen. 
> Ihn auch zu bekennen. 





Holland, Brabant und Flandern find, 
famt allen Gläubigen in Chriſto, Gnade 
und Friede von GOtt unfeem Vater, und 
unferm HErrn JEſu Ehrifto: 
I, 
Lob und Dank ſey dem Vater aller Barm⸗ 
herzigkeit, der uns zu dieſer Zeit wieders 
um ſehen laͤßt ſein wunderbares Licht, wel⸗ 
ſches bisher um unſer Suͤnde willen verbor⸗ 
gen geweßt, uns der greulichen Gewalt der 
Finſterniß hat laffen unterworfen feyn , und 
fo fehmählich irren, und dem ntichrift Dies - 
nen.. Aber nun it Die Zeit wiederkommen, 
daß wir der Turteltauben Stimme b& 
ven, und die Blumen aufgeben in uns 
ferm Bande. Hobel. 2, ır. 12. 

2. Welcher Freude, meine Liebften, ihr 
nicht alleinetheilhaftig, fondern die Bornehs 
meften worden ſeyd, an melchen wir ſolche 
Freude und Wonne erlebt haben, Denn 

euch iſt vor aller Welt gegeben, das Evans 
gelium nicht alleine zu hoͤren, und Ehriftum 
iu erkennen; fondern auch die Erſten zu fen, 

die um Cheifti willen jest Schand und Scha⸗ 
den, Angft und Nord, Gefaͤngniß und Faͤhr⸗ 
lichkeit leiden, und nun fo voller Früchte und 
Stärke worden, daß ihre auch mit eigenem 
Blute besoffen und befräftiget habt; da bey 
euch Die zwey edle Kleinod Ehrifti, Henri⸗ 
cus und Jobannes, zu Bruͤſſel, ihr, Leben. 
gering geachtet haben, auf daß Chriſtus mit 
ſeinem Wort gepveifet würde, 

3. O wie verächtlich find die zwo Seelen 
hingerichtet‘, aber wie herrlich und in ewiger 
Freuden werden fie mit Chrifto wiederkom⸗ 
men, und recht richten, diejenigen, von des 
nen fi fi e jetzt mit Unrecht gerichtet find. Ach 
wie gar ein gering Ding ift, von der Welt 
geſchaͤndet = getoͤdtet werden, denen, 8 


nehmen. Und der 91. Pſalm v. 14. 17- Ich 





46 1. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 47 
da wiſſen/ daß ihr Blut koͤſtich, P1.9,13. |die Haare auf eurem Haupt find alle ge 


f R £ 


72,14. und ihr Tod ift theuer vor GOt⸗ zaͤhlet. Matth. ro, 30. 


ni 


tes Augen, wie die Palmen fingen. 16, 15.| 8.Und.ob wol die Widerſacher diefe Heiligen _ 
Was ift die Welt gegen HD ? werde Huſſitiſch, Biglephifch, [Wikleffif 
4. Welch eine Luſt und Freude haben alle und Lutheriſch ausſchreyen, und ſich ihres 
Engel geſehen an dieſen zwo Seelen? Wie ger⸗ Mords ruͤhmen, fol ung nicht wundern, ſon⸗ 
ne roivd das Feuer zu ihrem eroisen von dieſem dern deſto mehr ſtaͤrken; denn Chriſti Creuz 
ſuͤndlichen Leben, von dieſer Schmach zurimuß Laͤſterer haben. Aber unſer Richter iſt 
ewigen Herrlichkeit geholfen haben? GOtt nicht ferne, der wird ein ander Urtheil fällen; 
fey gelobt in Ewigkeit und gebenedeyet, daß das wiffen wir, und finds gewiß. 
wir erlebt haben, rechte Heiligen und wahr⸗ 9. Bittet für ung ‚lieben Bruder, und 
haftige Märtyver zu fehen und zu hören, die untereinander; auf daß wir Die freue Hand 
wir bisher fo viel falfcher Heiligen erhebt einer Dem andern reichen, und alle ineinem 
und angebetet haaben.  ,  . Bill an unferm Haupt Ze Chriſto bal- 
8, Wir hieroben find noch Bisher nicht wurs ten, der. euch mit Gnaden ftärke und volls 
dig zeweſen, Chriſto ein ſolches theures wet⸗ bereite, zu Ehren feinem. heiligen Namen, 
thes Opfer zu tverden ; wiewol unfer Glie⸗ dem ſeh Preis, Lobund Dank, bey euch und > 
der viel nicht ohne Verfolgung getvefen ‚allen Ereaturen in Ewigkeit, Amen, 
nd noch find. | ER 
ve u meine Allerliebften, feydger| W BR 
troſt und fröhlich in Chriſto, und laſſet un 
danken feinen geoffen Zeichen und Wundern 
fD er angefangen hafunter ung zu ehun. Er 
hat ung da frifche neue Exempel ſeines Lebens 
vorgebilder. Nun its Zeit, Daß das Reich 
GHEtes nicht in Worten , fondern in der] 
Kraft fie Br, 
7. Sie lehret ſichs, mas das geſaget fen: 
Seyd fröhlich in Trübfel, Rom. ı2, 1r2.| a a 
Es ift eine kleine Seit, Cipricht Jeſaias Cap ʒwey Schriften Surbert an das Capitel 
54,7.) daß ich dich verlajje; aber mit) gu Witenderg 10 
ewiger Barmherzigkeit will ich dich auf⸗ ©. eh. daſ. p. 1440 








Mart. Lurber, D. 

Das in der Leipz Edition hierauf folgende Lied 
Lutheri, von den Maͤrtyrern zu Breüffel, ber 

- finder fih Ichon im X Th diefer Sammlung © 
‘pP. 1755. deswegen man folches bier weglafen 
und den Lefer dorthin verroeifen wollen. - 


— 


An die Thumherrn zu Wittenberg. 
©. im XIX. Th. d. S. 9 1437 a 





BEN 3 


bin (ſpricht GOtt,) mit ihm in Trübfal: 
Ich will ihn erretten, und will ihn zu 
Ehren feen ; denn er bat meinen Na⸗ 
men erkannt. Beil wir denn troͤſtliche 
Berheiffung haben , fo laßt uns unfer He] ” ee 
erneuen, gutes Muths ſeyn, und ung mit An alle Ebriften zu Riga, Revalımd 
mit Freuden dem HErrn fehlachten laſſen. . pept in Kiefland, ne. 4 


€ 


Er yars gejagt, er wird nicht lügen: Auch) ©. im X. Th. d. ©. p2064 


a. a ee 
An das Thumcapittel su Wittenberg, 
wie fie ihren Gottesdienft in der Chumkiche a. 

“ . chriftlich beftellen ſollen. ide 


©. eb. dal. » 1444. 











* — —— 


49 


| 80. fondern auch zukünftiger Freuden der Wi⸗ 
An Seren Hanſen von Hechenberg zur derſacher gervehret werden , Die ohne Unters 
Freyſtadt Lutheri Serdbrief über Die Frage: laß warten, d das fie fingen und fagen moͤch⸗ 


a8 vom Jahr 1523. 


ob auch jemand ohne Glauben verftorben 
ſelig werden möge ze. (vom Jahr — ) 
_® im X: Th d. S. Pa 


ten: Euge, euge! viderunt oculi noftri, 
welchem zu wihren auch David und viel 
Propheten GOtt fo herzlich bitten, und wir 
auch zu bitten fchuldig find durch 6. Churf. 


81. 
An alle Chriſten zu Worms Ermah⸗ Znaden (weil es auf dieſel be geſtellet iſt) vor⸗ 


nungsſchreiben bey der angenommenen Leh⸗ 
re des Epangelii veft zu beugeren. 
&. eb. dal. P.2060. 





‚Schreiben, den gemeinen Aaften zu Leis⸗ 
nig betreffend. 
Iſt aus dem Supplement zu den Reips Th. 
p. 33. En, 


} SE 1ad und Friede i in C. Durchl. Hochgeb 
Fuͤrſt, gnaͤdigſter Herr. 

zu Leißnigk gervefen, Des Srviefpalts Balken 
über ihren gemeinen Kaften, und da erfah- 
ten, wiedie Sache allenthalben ftehet, nem⸗ 

lich, daß alle Stuͤcke und Artikel ſchlecht 
ſind "bis aufden, daß die Güter , fo bisher 
geifttich geivefen, und deren viele zu ungöft- 
lichen Stiften umd Mißbräuchen gediener ha⸗ 
ben, nod) nicht uͤberantwortet find, und des 
| Mathe etliche auf E. Ehurfürfil. Gnaden 
- Schluß ſich berufen , und deſſelben gewar⸗ 
ten wollen. Nun if der Aufzug die länge 
gefährlich, daß der Satan durch boͤſe Zun⸗ 


zukommen; denn des Evangeli Schmach 
GOttes Soma iſt, Die ung billig bewe⸗ 
gen ſoll. So weiß je ein Kind wol, daß 


—— 82. 8. 
An Churfuͤrſt Friedrich zu Sachfen, zwey u, — die durch Abfall unchriſilicher 


ng nicht dem Narh gebuͤhren von eig⸗ 
ner Gewalt bey ſich zu halten, ſondern wies 
der zu Chriſtlichem Gebrauch ‚gervandt wer⸗ 
den, oder wohin ſie die Obrigkeit verordnet, 
ſeyn ſollen. Mich zwar bewegt, daß ich fer 
he, und jeßt in frifcher That erfunden habe 


ch Din jetzt die Rathsherren fo erbittert , daß fie lieber 


1 liden, und auch darzu helfen möchten und 
mol ten, alle unchriftlihe Gebräuche und 
‚Sifung, fü fchon abgethan find , zuwider 
dem Evangelio in den vorigen Stand in 


ide gebe E. Ehurfürftl. Gnaden mit Fleiß zu 
feyn, hoffe auch, Chriſtus ſolle fie laſſen vors 
nehmen, aber doch nicht wollen, denn auch 
fo das meine Urſach, €. Ehurfürtt. Gna⸗ 
den ſo zu erſuchen, wo die Guͤter nicht uͤber⸗ 
antwortet werden, ſo muͤſſe doch der Kaſten 

bald vergehen, denn es iſt nichts da, und 





‚gen auf beyden Seiten Die Sache ärger mas gefaͤllet nicht fe, viel, damit man die Perſo— 


che, meil es alſo haͤnget und zuletzt ein boͤſes nen erhalten las, mie die Ordnung lautek. 
| Fach veiffen möchte | im Poͤbel, welches gar| Darum wollte € 


ein wankelmuͤthig Thier iſt, wo es nicht ver⸗ und Ehre willen aufs förderlichfte fertigen, 
faßt ift, und gewiß wird, wo es ftehen fol. Iſt den Feinden des Worts niht Raum geben 


derohalben an E. Churf. Gn. meine unterthäs 


zu freuen, und den Armen zudrauen. HD 


nige Bitte, E Churfürfil.. Gnaden wolle den tes Barmhergigfeit Iehre und vegire E. 


Schluß fertigen, damit nicht allein Die gegens Churfuͤrſtl. Gnaden Muth und Sinn, Amen. 
- wärtige Schmah, ſo boͤſe Mäufer und Leißnigk, Donnerſtags nach Laurentii den 
— ſchon auf das Evangelium treiben, —— | 


 Zutheri Schriften 21. Theil. 


M. Luther. 


Schwang zu bringen, davor GOttes Gna⸗ 


Churf. Sn. um GOttes 





so 1. Bxiefe Lutberi aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, st 
F — nen Kiebhaber der wahren Religion, Kutheri - 


I 
in C. Durchl. geb. Fuͤrſt and, | Schreiben, die Hauptſumme aller feiner Lehre 
G. u.F.in en Bogen man —— AA fi man? eh 
digfter Herr Ich habe E. Churfurfil.| 2 cuper ſch forsot Deutfe) in der Feist. I, 
Gnaden des gemeinen Raftens halben zu Leiß/ Ven et 11. 360. Deips, XVIIL, 484 als and) das 
nigE gefchrieben , daß E. Churfuͤrſtl. Gna⸗ teinifch in der Mitt, Th, VII, 482. und in den 
den fürderlich dazu thun mollten, denn ob | Piftomihıh ep 
—— — a Sud Ellen hatte, /,/ Be 
ift doch die Ordnung chriſtlich und unange nade und Friede in Chriſto JEſu, un 
fehn , wer fromm oder böfe fen, fürge ic) G ſerm le. ofen en 
| nicht dafür, daß die Abgotteren wieder muͤſ hitte ich, Hochgeborner Fuͤrſt, gnaͤdiger 
‚fe angehen, und das Evangelium fallen und Herr, ©, F.Gn. wolle mir gnädiglichen zu 
au fhanden werden; fintemal fein Sold vor⸗ gute Halten, daß ich elender verachter Menſch 
handen ift,, damit man ‘Prediger , Pfarrer | darf ohne Geheiß oder Erfüchung u ©. F. 
and andere Aemter erhalte‘, darzu auch die 5, Durchlauchtigkeit am erften fehreiben: 
Armen jedes mangeln muffen., Hierinnen per das macht die Herrlichkeit des Evans 
bitte ich demüthig, ©. Churfuͤrſtl. Gnaden gein , derer ich mich auch rübme und 













wollte förderlich rathen und helfen. Falle, 
was da fallt, daß doch das Evangelium blei⸗ 
be, und nicht fo fehandlich zu Spott werde, 
davor E. Churfuͤrſtl. Gnaden wol feyn Fann, 
und zu thun ſchuldig. Ich follte auch wol 
für Baſtian von Kotteriß bitten, als der E. 
€. 8. ©. Hülfe und Gnade forthin wol 
dürfte, für fih und feine Kinder, daß er| 
doch bey E. C. F. G. ein Amt, oder bey ei» 
nem andern Herrn mit Gunft und Laub €. 


leuchten und feheinen. Darum pl E. F. 
Sn. dem lieben Evangelio diß zu gut halten, 


erſt grüffe, 
ift, und daffelbige hat Innemundus Cotus, 
ein Ritter aus Frankreich, (der fehr. brüns 


freue, Wf.119, 72.127.162. Rom.1, 16. mo 
ich irgends fehe und höre ſolche Klarheit, 
Licht und Glan; des Cvangelii aufgehen, 
daß ich mit meinem Schreiben E. F. On. 


2. Denn vor ung ein Geſchrey fommen 


8.56. überfommen möchte: denn ob er in der ‚Herrlichkeit des Coangelii,)bes 


vor Zeiten zu geſchwind waͤre gemefen, achte ftätiget, toie.der Herzog. von Savoyen ein 


id), er follte nun das Geele abgelaufen | offer Liebhaber der. wahren Neligion und “ 


haben, fo weiß ich nicht, wie ich mich dazu! gs ottfeligkeit fe 6 
GR Chu / mie Gottſeligkeit ſey; welches fuͤrwahr eine ſelt⸗ 
ſtellen ſoll, E. Churfuͤrſtl. Gnaden wollen me Gabe und hohes Kleinod unter ben Fürs 


ohne meine Fürbitte , als ich nicht zweifele, |". a N 
feine Durft anfehen, und ihn laffen einen ren Mt: Derbalben habe ich für gut anges 


gnaͤdigen Fürften finden, Hiermit befehl feit von mir unnoürdigften Menfthen, durch 


ſehen, daß Eure Fürftliche Durchläuchtigs 


ich E. Churfuͤrſtl. in GOttes Barmherzig⸗ meine Gluͤckwuͤnſchung, ſo ich aus ſchuldi⸗ . 


| a AfumtionisMa- |, Aflichten und Dienft thue, „aufs twenigs 
us Mart. Lucher. e gebenedeyet und geftärkt würde; damit 

Ben: —_ 1 mein lieber HErr Eheiftus mit dem faft ſcho⸗ 
9 nen Exempel Euer Fuͤrſtlichen Gnaden, viel 
An Herzog Carln von Savoyen, als ei⸗ andere mehr gewinnen moͤchte. — 
— 3 Und 


J 
7 


IE: | vom "Jahre 1523. A 53 
SEEN ee ea at AR EEE A 


3. Und auf daß €. F. ©. fpüren möge ,jaus Feinem vorgehenden unferm Verdienft, 
wie nahe fiein der Lehre mit uns uͤbereinkom⸗ ſondern allein durch GOttes Wort, mie 
me, und wie die Firchenraubifchen Sophi⸗ Rum. 10, 17. wird. gefaget: Der Blaube 
ften das Gegenfpiel unter dem Pabſtthum koͤmmet aus dem Gehör, das Gehoͤr aber 
gelehret haben; fo foll mir nicht verdrießlich iſt durch das Wort Ehrifti, 
feyn, gllhie etliche Hauptitücke nacheinander) 6, Aus diefem erfien Hauptflück folget, 
- zu erzählen, und gleich auch Urſach und Rer| daß es ein Kirchenraub und Greuel ift, was 
denſchaft unſerer Lehre anzuzeigen, und E. F. bisher Die Pabfte, Biſchoͤfe, Hoheſchulen 

Gin. alfo Bericht habe, den fie koͤnne unſern und Kloͤſter, von Gnugthuung; item, von 
Niderfachern vor die Nafe halten, welche verdienſtlichen Werken, vun operibus con- 
alles Arges und Boͤſes fälfchlich von ung re⸗ gruis & condignis, in der ganzen Welt 
den, und €. F. Sn. Wohlmepnung ducch| ausgebreitet haben. Und dab alle Kiöfter 
des Teufels Liſt anfechten wollen. und Pfaffenſatzungen ganzlih Irrthum 

Zum erſten, ſo werden wir gelehret, und Verfuͤhrungen find, von welchen Chri⸗ 

nd lehren auch andere: Daß der Anfang des ſtus zuvor geſagt, Matth. 24,6. 23: Viel wer⸗ 
Heils, ja die ganze Summe des Ehriften- den in meinem Namen kommen, und ſpre⸗ 
chums ſey, der Glaube an Chriſtum, wel⸗chen: Siehe, da und dort iſt Chriftus. 

‚cher durch fein Blut allein, und nicht durch Denn wenn Durch unſere Werke die Sins 
anfere Werke, die Simde ausgesilget hat,|den werden ausgetilget und Gnade erlanget: fü 
und die Herrfchaft und Gewalt Des Todes geſchiehet es nicht durch das Blut Chriſti; follte 
hinnimmet und als der Prophet David ſa⸗ denn auch Chriftus vergeblich geftorben ſeyn? 
‘get, die Gefaͤngniß der Gefangenen ges Wird es aber. Durch das Blut Chriſti ers 
führer, Pf.6,9. Denn aljo pricht auch langer 5 fo geſchichts je nicht durch unfere 
St Paulus Sal. am 2. v. aut Wenn die Werke. — 
Rechtfertigung aus dem Geſetze waͤre, 7. Darum iſt ale Mühe und Arbeit als 
fo iſt Ehriftus Chriftus umfonft geftor- ler Klofter und‘ Werkheiligen umfonft, ſon⸗ 
ben: das ſey ferne; und Rom. 3,28: Wir derlich wenn fie vermeynen, daß fie durch 
balten, daß der Menſch gerechtfertigeriehre Werke wollen vor GOtt leben; -wels 

‚werde ohne duthun der Werk des Bes ches allein dem Blute Chriſti foll zugeeige 
fees, allein durch den Glauben, Inet werden. 1 $ob.ı, 8. Derbalben achten 
s. ir wollen aber, daß diefer Glaube wir, daß billig alle Kloͤſter, Hoheſtift, und 
eine Gabe GOttes fey , in unfern Herzen was dergleichen Greuel mehr find, die an 

Durch den Heiligen Geift gefehaffen , nicht|der heiligen Stätte ſtehen, füllen goͤnzlich 
durch unfere Wirkungen (wie fie die nen⸗ abgethan end verlaffen werden , als die oͤf⸗ 
 nen,) erdicht und gemacht werde, welches fentlich wider das Blut Chriſti, und dem 

‚fie fidem acquifitam , für einen erlangten Glauben zum Nachtheil, die Menfchen ber 
* Blauben, dasift, für ein traͤumend Ding, reden, daß fie auf i re guten. Werke ver 

fo einem im Schlaf, vorfommet ‚halten. trauen, und die Seligkeit darinnen ſuchen; 
‚Aber der Glaube iſt ein lebendig Ding, wel⸗ welches Denn nichts anders iſt, denn den 
cher den ganzen Menfchen im Geiſt anders) ren, der uns erkauft bar, verleugner, 






gebieret, und zu einer neuen Creatur machet, als St. Petrus ſaget ı Pet. 2, 1. 


% 


54. 1 Briefe Lucheri aus den Deutfehen Sammlungen feiner Schriften, NR ss 
8. Dosandere Hauptſtuck ift: daf ung, ‚|Wenbig find, oder zu fündigen ung verbinden “ 
die wir jegt durch den Glauben auf das göfts 


mögen Denn gleichwie derer Werke, 





liche Wort gerechtfertiget und in die Ge⸗ 


mieinſchaft des HErrn Chriſti eingeleibet ſind, nichts nuͤtze ſind vor GOtt, die Suͤnde da⸗ 


dazu alle Sünde und Krankheit in Chriſto mit auszutilgen ; denn diß gehoͤrt allein 


uͤberwunden, nichts anders mehr zu thun dem Lamm zu, das die Sünde, auch 


{ 


daß der andern Heil, fondern allein das un-] Bifchöfe haben Fein ander Amt in der Ki» 

fre gefucht werde, D wie ferne iſt das von hen, denn des Worts Ant und Dienſt. 
Der Bann hat auch nicht flatt, denn, WO 
einer wider den Glauben und die Liebe finde 


fromm werden vor GH, oder Stunde aus⸗ 


ſondern daß wir, als die guten Baume, be 


Anzeigungen geprüfet , daß der Baum aut 
fe, der nicht ihme, fondern andern frucht⸗ 


Werken bezeugen oder gewiß machen, daß 


und nothwenbig fey , denn daß wir Guts thun der ganzen Welt, ausgerilget, durch den 
und wohlleben. Nicht , dab wir dadurch! Glauben an ſich oh.1, 29. alfo machen 
fie auch Feinen firafioludig, der fie nachlaffet, 
Und fintemales unmöglich iſt, daß ein Geſetz 
ſey, welches, fo es wird nachgelaſſen, daß 

















tilgen (welches allein dem Glauben zugeht D; 


jeugen mit guten Früchten, daß wir jeht oh⸗ 
ne Stunde find. Dann Hleicher Weiſe, 
wie der Baum nicht gut wird aus feinen gu: 
ten Fruͤchten, fondern er wird aus den guten 
richten erfennet , und als aus gewiſſen 


los zählen folte. Denn was waͤre das vor ein 


wuͤrde, dennoch keinen Schaden brächte, 


bar ift. Pf1,3._ 52,9. 92,7. ı Welt durch die Päbfte, Eoncilien, Satzun⸗ 
+ 9. Alfo bewaͤhren auch wir aus der Lehre 
Gt. Pauli Sal. 5,6. daß der Blaube durch 


die Liebe thaͤtig ſey, wenn wirs mit den 


und verwirret gemacht, mit Diefen Auffägen 
der Menfehen und Stricken des Teufels : die⸗ 
weil jedermann gemeynet hat, er wuͤrde ſelig, 
wenn er dieſelben hielte; wiederum aber, 


wir der guten Werke nicht beduͤrfen zu der 
verdemmet ſeyn müßte, to er fie unterlieffe. 


Gerechtigkeit; fondern daß twir jest die ha 
ben durch den Glauben im Herzen. - 
ıo. Darum lehren wir folche Werke, die 


nicht uns, ſondern dem Nächften allein nuͤtze die wahren auten "Bere, auch Ehrifliche 


12 und nothtvendig finds; das ift, die Liebe. Und Freyheit- verdunfelt , und in Summa de8 


alhier werden abermal alle Klöfter und Stift, | Heils verruckt daß wir gezwungen fi ſi nd, 


deren Die ganze Welt voll iſt, verdammet; umſonſt zu laufen. 


darum, daß | der Stifter, und die geftifte 3. Derhalben muß auch dief? greuliche, - 
Werke und Thun, alle dahi n gerichtet ſind fehändlihe Thranney des Bennes aufhören EN 
daß fie ihre igene und der andern Seelen gen] und zunicht werden , Durch melche fie ihre - 


Himmel brächten. Es ift alhie nicht Yxth,! Greuelhaben beftätiget; denn die Paͤbſte und 


der Liebe. 
1m. Daraus folget nun das dritte Haupt 
ſtuͤck: daß keire Satzung noch Gebot der] get. In welchen Fällen der Pabſt nicht al⸗ 


— noch Statuten der Concilien noth⸗ lein niemand verbannet, a gibt er 


man hält, oder denen man Gehorſam leiſtet, 


es einen nicht befehuldige: alfo, wenn es ge⸗ 
halten wuͤrde, daß es einen nicht Iedig und 


Geſetz, welches wenn es gehalten wuͤrde, 
nichts nüße wäre, und wenn es nachgelaffen. | 


m, Darum fo bekennen wir, daß die 


gen der Väter, jaͤmmerlich fey. veif hret — 


Mit die ei Gedicht ft der HErr Ehritus, 
das Evangelium, der Glaube, die Kiebe, 





—— | DEREN vom Jahr 1523, be $7 
Be a a 5m 23000 DE EN Ne Fe 
Urlaub, Freyheit und Sicherung mit feinem |nieht freyroillig — find, Pſalm. 10,4. 





Exempel umd feinem Wort: aber wenn man | welcher aus Kraft und Macht des Geiſſes 


wider feine kirchenraͤubiſche Satzungen thut; ſo er glaͤubet geſchiehet, als St. Paulus 
‚da dennert und blitzet er mit dem Banne. Roͤm 8, 14. ſaͤget: Die durch den Geiſt 


14. Welche Saͤtungen (mie ich geſagt GOttes getrieben werden, die find Rins 
Bab,) frey und gar nicht geachtet feyn ſollten; der GOttes. 


ſintemal die Ehriften durch nichts anders,| 17. Was ifls denn vor eine Unfinnigkeit, 


denn mit dem Wort GOtts follen regivet |die frenmilligen Frommen mit den Gefesen 


werden, Durch welches fie Chriſten, das ift, |der Boͤſen zreingen , oder die fonft wollen 


- frey von Sünden find, das iſt, allein mit |fromm feyn? Denn auch Die Ehriften, wie 


- 


| ſerhalb dem Evangelio iſt; da im Syangelio! 


dem lautern Evangeliv &Httes ohne Zufas ſie alle Dinge willig thun, alſo begeben fie. 
der Concilien, alten Lehrer und Väter. fich auch unter das Schwerdt und Geſetze 
ıs. Denn wasifts, daß man die Ehriften, der Boͤſen. a, fie führen auch das 
mit denen Worten vegiven will; welche, Schwerdt, nicht um ihres Nutzes willen, 
wenn man fie ſchon hält, fo werden noch (dieweil fie nur den Ölauben zur Serechtigs 
bleiben fie nicht Chriſten; oder, das noch keit und Seligkeit bedürfen. Ifondern andern 
wol mehrift, daß fie dadurch aufdören Chris zum Exempel, und den gemeinen Friedenzu 
ften zu ſeyn, und Ehriftum verlieren. Aber ‚erhalten, dazu. das Nechtdes Schwerdts zu 
der Art ift alte das IBort und Lehre ſo auſ⸗ faͤrken darum ſo ſind ſie frey, und ſollen 
auch frey halten und gebrauchen allerley 
nicht unſere Werke, ( wie wir geſagt ha⸗Satzungen und Ceremonien, wie dieſelbigen 
ben,) ſondern das Blut Chriſti ung von un, Jauch ſeyn moͤgen. 


3 ‚fern Suͤnden waͤſchet; darum regiret Di das| 18. Dieſes aber iſt nun unter allen das 


Heil in ung, nicht durch die Werke und T Tu⸗ gren lichſte und gewißlich nichts anders, denn 
gend oder Reöfte der Menſchen, viel weni: des wahrbaftigen Endchrifts eigentliche Kühn 


ger durch der Menſchen Geſetz, fondern als heitund Frevel, daß er fich nicht hat an dem 


lein durch Die Kraft Chrifti. |genhaen loffen , die freyen Ehriften mit feier 


16. Die aber nicht Chriſten ſind, die fol] nem naͤrrſchen und unnuͤtzen, ja dem Glau⸗ 
man auf eine andere Weiſe, denn mit Sa⸗ ben ganz ſchaͤdlichen Satzungen umzutreiben 


gungen der Menſchen zwingen; denn die ſoll und zu quaͤlen; ſondern hat auch uber das 
man hinfahren laſſen, und (wie St. Pau⸗ alles, feine kirchenrouberiſche Hand an das 
lus ſagt i Cor. , u. nichts mit ihnen zu Teftament GOttes eeleat, und von erſt 


ſchaffen baben. Es ift das moeltliche die eine Geftalt des Abendmahls GOttes der 


Schwerdt (mie fie es nennen, ) oder Ober |aanzen Welt genommen; fo Doch der HErr 


keit, die follen die böfen Buben von argen Chriſtus Hlärlich gefager hat: Trinket alle 
und. boͤſen Werken treiben und zwingen, mit |daraus. Allhie fol man in feinem Bee 
Furcht Des Schwerdts, wie Et. Paulus |diefer päbftifchen Gefängniß mehr dienen. . 
. Nom.133, 4. lehret. Die Ehriften aber fol| Man bat aenug verfchonet vieler Schwach⸗ 


- ein Bſſchof ohne Schwertt, allein mit Dem heit, die ec hat gefangen ‚gehalten und noch 


Mort GOies regiren: fintemal Fein Z Zwei haͤlt. 
fel ih nr die An Ehriften find , welchel 19. N man nun n den Brauch 


8 1. tiefe Qutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 5 


Geſtalt des Abendmahls mit Freudigkeit her⸗ erley lügenhaftigen Seichen , 2 Thefl. 2, 


wieder bringen und aufrichten,, wenn e818. 9. denn ein Teufel wird den andern nicht 


gleich auch den Pforten der Holen, oder den austreiben, fendern durch den Finger GOt⸗ 


- Engeln des Himmels leid mare: denn wir vor tes werden die Teufel ausgetrieben. Luc. 
ung der göttlichen Majeſtaͤt Autoritatemund In, oo. 0. 0 nn in 
Zeugniß haben, ja Die Einferung und Gebot 
— Daß ſie aber aus der Meſſe (die ein fort 
Wort der Verheiſſung des Evangelii it, lein Feuers, fo in E. F. ©. hat angefangen 
mit angehängten Zeichen des Leibes und zu brennen, und machet, daß ein Feuer 
Bluts Ehrifti , und dazu eingeſetzt iſt, den von dem Haufe Savoyen ausgehe, gleichtvie 


e 


Glauben damit zu flärken) ein Dpfer und von dem Haufe Joſephs Luc. 12,35. und fey 





gnädigfkr Herr, Euer F. G. fahre alfe 


2. Derhalben Durchlauchtiafter Fuͤrſt, 
fort, und ſey getroſt, erweckt auch das Funke 


Werk gemacht haben. ft diß die Urſache, ihm ganz Frankreich gteich als Stoppeln, 


daß fie allewege ihre Werk an ftatt des und Diefesheilige Feuer Ehriftidarinnen auch 
Glaubens aufrichten und fegen,, und als die brenne und Todere, und dermaleing Frank 
unfinnigen Leute Ehriftum alle Tage in folreich mit Wahrheit möge vom Cvangelio 


viel taufend Meflen opfern. So er doch das Chriſtliche Neich geheiffen werden, wel⸗ 


ſich felbft nur einmal bat aufgeopfert ‚ches bisher um des uncheiftlichen Dienftes 


und binfore will er ſich felbft- nicht mebr willen, fü es mit Blutvergieffen dem Anti-⸗ 


aufopfern; Hebr.9, 12. iſt auch nicht von chriſt geleiftet hat, ganz unrecht, das chriſt⸗ 


nöthen: denn auf einmal , und mit einem liche Reich iſt genennet worden. 


‚Opfer , hat er alle Sünde derer, die da| 23. Der HErr JEſus Ehriſtus blafemit 


gläuben, ausgetilget. Hebr.10, 1. 
21. Dieſes iſt fchier die Hauptfumme un, 





feinem Geiſt in E. F. ©. und all ihrer Mit 


serwandten Heri, damit ihr alle dasjenige 


ſerer Lehre, welche ich wollt gnaͤdigſter Fuͤrſt thun möge, das zu der Lehre feines heiligen 


und Herr, daß E. F. G. (wie fie wol ange- 
fangen bat) alfo auch mit höchftem Fleiß 
huͤlfe ausbreiten. Ich will nicht, daß 
etwas mit Bewalt des Schwerdts gu| 
handelt ge A a n ES 
wird auch dem Evangelio nicht fürderlichiz une shcon Meehaer Fer Keoaeen 
fen: fondeen, daß allein in €, $.G. Gebiet|°" 5" P ehrlicher Brbint für Georg 
Sicherung haben mochten , und ſolche Lehr Steßt in einigen Theilen Tutheri, als der Bisl, 
rer berufen wurden, Die das Evangelium]  . I. 177. Alk. IL, 362. und & eipz. XXII, 590. 
lauter predigten. Jeſ. in, 4. Denn diefes if BEE N 
der Weg durch welchen Chriſtus den 
‚Antichrift mit dem Geift feines Yun \O% zu Wittenberg ‚ gebe Zeuaniß mit 
‚des wird verftören, damit er, als Daniel|diefer meiner Handſchrift, Diefem unferm 







geben zu Wittenberg den ſiebenten Sept. 
Anno 1523. X : — —— 


ER 2 


Ports diene und forderlich fey, Amen. Ger 


...  Wactinus Luther, D, 


Sr Martinus Luther, Eccleſtaſtes 


ſagt Cap. 8,25: Ohne Haͤnde zerknirſcht lieben Bruder Georgius Morgenſtern, 


werde, welches Zukunft iſt geweſen, daß er im Auguſtinerorden ſich redlich und 
nach Wirkung des Teufels, mit al⸗ ehrbarlich gehalten, daß ihn auch niemand 


> * 
ne 


L 
1 


J 





a ne a in ai, s -- i { 
60 vom Jahr 1523. | — 


‚andersbejücheigen Fann. Auch daß es Brauch|therifcyen Lehre abthun; wiewol ſie billig 
und Recht iſt in dieſem Duden allezeit gewe⸗ dieſelben möchten, als vom Pabſt und Kaͤh⸗ 
fen, in ſteter Uebunge, niemand. aufzuneh⸗ ſer verdammt, verweiſen. 
men, er ſey denn von vedlichen untadelhaf| 3. Der Andere, Daß fie wollen verwei⸗ 
tigen Eltern geboren und herfommen. . |fen, und abfolbiren Diejenigen, fo wider den 
2. Derhalben ich bitte alle fromme Bier Brauc) und Sag römifcher Kirchen, Fleiſch 
derhandmwerksleute, wollten diefe meine Hand⸗ oder Eyer effen, too fie das öffentlich thun, 
ſchrift an flatt feiner Geburtsbriefe ihm laſ⸗ ohne redliche ürſache. 
fen huͤlflich ſeyn; angeſehen daß er dieſelben 4. Der Dritte, daß ſie die Leute wollen 
vor Gewalt des Landesoberſten nicht kann halten, alle ihre Sunde zu beichten, der ſie 
aufbringen. Sintemal er, nach Chriſtlicher bey ſich bewußt ſind, vor dem Prieſter wie 
Lehre und Wahrheit Kath, hinfoͤrter ſich auch der Luther febft die Beicht Iobet und 
aus dem fährlihen Stand in einen. jeligen preifer. 
Stand zu begeben gedenft, da er ſich, wiel 5. Der Bierte, fie wollen ſich halten, 
alle Adamskinder, feines Angefichte wie bisher in den Fallen und Stunden, ſo 
Schweiß ernäbren will, mit Gtt und dem Pabft und Biſchoͤffen vorbehalten ſind. 
Ehren durch Huͤlfe flommer Leute. Das 6. Der Fünfte, weil eine gute Gewohn⸗ 
wird Chriftus ohne Zweifel wiederum fie mit beit fo viel als ein Hecht oder Geſetz gilt, wol⸗ 
rechter Ginaden durch Die Seinen verdienen! len fie die Leute dazu halten, Daß fie zwey—⸗ 
laffen. Hiemit GOtt befohlen. Zu Witz) mal in der Faften beichten. 
tenberg am rem: nach Michaelis 7. Der Sechſte fie wollen die nicht abs 
b — es ſolviren die nicht Buſſe empfahen wollen, 
F 56. und — Chriſtus habe fuͤr alle ge⸗ 
5 ; ‚nug gethan 
— — Stade ‚8. Wiervol nun, meine Liebſten, nicht noth 
— — etlicher Artikel ihres paͤbſtiſchen waͤre, auf ſolche arme loſe Artikel zu ant⸗ 
Pfarrherrn in ſich enthaltend. worten, ſintemal ich nicht zweifele, daß viel 
Men — Shrelben — in der Ien. I, Il euch in ie N ſehen, — er Blind⸗ 
en x ‚414 : II, 363 aD eit und Thorheit darinnen, i nd ter 
A = — union ip en — Ente am Evangelio hält, dann daß er 
— von ſolchen Artikeln bewegt wird, weiß ich 
, 1, nicht, was es denfelben hülfe, wenn ich auch 
— und Friede von GOtt unſerm Va⸗ hundertmal damider ſchriebe; fintemal ich 
ter, und unferm HErrn JEſu Ehrifto.| in fo viel Büchern , ſo sielmal alle folche 
te Cs find mie etliche Artikel durch Heren Mir) Menfchenträume und Narrentheidinge mit 
— chael Stifel zugeſchickt, meine Allerliebſten gewaltigen Schriften verlegt und gnugſam 
in Chriſto, als die euer Pfarrherr ſamt den geſchwaͤcht habe. Doch weil es fo herzlich 





Debenpredigern fole geftelet haben, nem» | begehrt wird von mir, will ich eurer Liebe 


lich: aufs kuͤrzeſte, ſo viel ic) Mufe habe, dabon 

—— Der € Erſte, daß ſie hinfort gnaͤdiglich ſchreiben. 
wollen Diejenigen, fü fich der £u: 2 a erſte Bm wir ‚alfo sera 
ge 


» 


— 


7 


damit er ung erlöfet hat. So muß nun ent- 
weder wahr ſeyn, daß wir nicht eine Suͤn⸗ und noth ſehn; welches ift wider den Pabſt 

de möchten mit unferm Thun vertilgen, oderjund alle feine Ges, Der. es durd) eigen 
Gnade erlangen; oder fünnen wir eine Suͤn Werk lehret ausrichten. Darum iſt Chris 
de mit Werken vertilgen und Gnade erlan⸗ ſti Lehre und Pabſt Lehre wider einanzer wie 
gen, fo it Chriſti Blut ohne Noth und Tag und Nacht, wie Tod und Leben. Wer 
Urfach vergoſſen: fo iſts falfch, Daß Et. run dieſem Artikel folget, der ft vor GOtt 


5 i . ? — ” / * F * 
63 1 Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften 63 


gelehret und geſchrieben, daßalleunfer Thun] 12. Diß iſt das Hauptſtuͤck und Grund⸗ 
nichts gilt vor GOtt, und ſollen an allen veſt chriftlicher Lehre , daß wir nicht durch 


Werken und Vermoͤgen verzweifeln ; fon-|unfre Werke Sünde büffen oder vertilaen 


dern allein durch Ehrifti Blur und Ver⸗ koͤnnen; fondern glauben, daß Chriftuswit 


dienft müffen wir von Sünden erlöfet und) feinem Blut ſolches gethan habe : dieſer Glau⸗ 


felig wer en, wie St. Paulus fpricht, Nöm.|be, ohne alle Werke vertilger alle Suͤnde. 


3,23: Site find allzumal Sünder, und] 13. Aus dieſem einigen Stück fehet ihr, 


"mangeln def, daß fie ſich GOttes nicht) daß euers blinden Pfarcherens Artikel allzu, 


ruͤhmen koͤnnen; d. 24. werden aber oh⸗ mal unchriſtlich und wider das theure Blut 
ne Verdienſt gerechtfertiger aus feiner) Chriſti ſchaͤn lich Iaftern , wie auch beyde, 


Grade durch die Erloͤſung, Jo durch Pabſt, Biſchoͤfe, Kayfer und Fürften, die 
Chriſtum geicheben iſt: d. 15. welchen ſolche Lehre verdammen und verfolgen, die - 


10. Da feheniwir, daß nicht unfere Wer und nicht als ein GSeelenwarter, daß er im 


BGkt bat vorgefteller zum Gnadenftubt, jo öffentl: durch St. Paulum dargeben ift. 
durch den Glaͤuben in feinem Slut. So thut nun der Pfarrherr als ein ABolf, 


fe, dieweil wir alle Sünder find und nichts ſechſten Artikel Buſſe für die Sunde fodertz 


ich Bann je Chriſti Blut und Erloͤſung nicht 
mit Werken verdienen: was ware ſonſt der 





ten hat mögen ausrichten, ohne GOttes 


denn fündigen Eönnen, fondern Chriſti Blut gerade als folten unfere Werke einige Sins 
uns erlöfet, fo wir das anders glauben. Denn|de verfohnen. Welches Dach fü ein gros 
Amt it, daß niemand im Himmelund Ev 


"Glaube noth , der allein ſolche Erlöfung faſ Sohn felbft alleine, durch fein einen But, 


fet, erwirbet und behält? Und fo unfre Werke wie Hebr. 1,3. ftehet : Er bar durch ſich 
fo wiel möchten verdienen , vermoͤchten fielfelbft dev Sünden Reinigung zugericht. 


auch) zwo, drey, zehen Sünde , und zuletzt Wer nun diefem Artikel des Pfarrherrus fol⸗ 


- gller Sünden Vergebung erlangen. Mö-|gen will, der muß Chriſtum mit feinem Blut 

gen fie aber nicht aller Sünden Pergebuns |verleugnen, und für eine Abgütterey halten, 

verdienen, ſo moͤgen fie auch nicht eine Sun |toie er, der Pfarrher thut mit den Seinen.- 
| en MD 14. Alſo ift der Artikel auch eine Ders 


de erloͤſen. 


1. Yun aber ſtehet hier der Text Elar‚Idammung des Bluts Ehrifki: denn der Sun 


daß ohne Werdienft, und frey umfonft, ‘Die 
"Sünde vergeben werden, in Chriſti Blut, 






daß er Ehrifti Blut lehret, Durch den Glau⸗ 


aulus ſagt: Es werden die Sünde, ohne verdammt; folget er nicht, der iſt mit Chri⸗ 


Lerdienft , ftey. aus Gnaden durch Chrifti fto und feiner £ehre, vor der Belt vom Pabft 
Blut vergeben, mer das glaube. ie Kahſer verdamme 


ther ift um nirgend anders verdammt, denn 


ben, zu Vergebung der Sünde allein nis 


15. Der j 





64 N vom Jahr 1523, "65. 


— — — — — — — — — — — — — 


1 Der andere Ictikel iſt höriche und toll, Werk ift, das nicht auf den Naͤheſten ger - 
wo er die Meynung hat, Daß feld) Gehor⸗ richt ift, und ihm damit nichtgedienet wird, 
fam und Fleiſch zu effen meiden, folle ein gut \ifts in Eeinen Weg geboten , noc) noth zu 
Werk ſeyn, und Stunde bäffen. Denn, halten. Und wer es thut, als fey eg noth, 
wie geſagt, es thuts weder Effen noch Trin⸗ und muffe eg thun vor GH, der verleugnet 
Een, weder Hunger noch Durſt, ſondern aber Chriſtum: denn es muß fein Werk 
Das Blut Ehriftialeine. Iſt denn dem alſo, aller ding noth bleiben wider die Suͤnde; 
daß foldy Gehorfam die Suͤnde nicht vertil⸗ weil allein Chriſti Blut die Sünde vertilget. 
get: fo kann auch der Ungehorſam Feine Suͤn⸗ Darum iſt der dritte, vierte und fünfte Ars 
de machen, Denn wo Gehorfam ohne Noth tikel des Pfarrherrn unchriſtlich und fre⸗ 
und ohne Nu iſt, da iſt auch Ungehorſam ventlich geſtellet die Gewiſſen zu verknuͤpfen, 
ohne Schaden und Fahr. Darum iſt vor und Chriſti Blur mit Fuͤſſen zu treten, auf 
GoOtt Feine Sünde , Fleiſch oder Fiſch zu daß ihm der Beichtpfennig nicht entgehe. 
eſſen, welchen Tag ich will, wie St. Pau⸗ 18. © Wahr ifts , daß ich geſagt habe, es 
lus ſehret ı Eorinth. 8,8. und Poın.ız, 17. fey gut Ding um Beichten. stem : ich 
Eſſen und trinken förbertı uns nicht vor wehre und verbiete nicht, faſten, wallen, 
GOtt. Item: EOttes Reich iſt nicht Fiſch eſſen, feyren ıc. aber doch ap, daß, 
eſſen und trinken; fondern Kiebe, Friede ſolches frey gefehehe, und niemand der eines 
und Freude. Wer nun durch diefen Arti⸗ thue, als müßte ers thun, bey a Ges 
Eel fein. Gewiſſen verbinden läßt, der vers woifen, und bey einer Todfünde , e der 
Ieugnet abermal Ehriftum und fein Blut, Pabſt mit feinen Bfindenleitern — Das — 
und iſt ein Heyde. Gewiſſen wollen und ſollen wir frey haben, 
6. Aufs andere haben wir gelehret das in allen Werken, die nicht zum Slauben 
{ ‚andere Hauptftück, ‘daß Chriſtlich leben ſey oder der Liebe des Nachſten dienen. Beichte 
‚die Liebe zum Naͤheſten daß wir hinfort kein nur getroſt, faſte getroſt, ſo du willt; aber 
Geſetze haben, noch jemand ſchuldig find, gedenke nicht, daß e8 feyn muͤſſe und thuff 
denn lieben, Komız,g. Auf daß wir als Sünde, fo du es laͤßt, oder wolleſt vor GOtt 
ſo unſerm Näheften guts thun, wie uns Chri⸗ damit. verföhnen deine Suͤnde; denn mit der 
ſtus durch fein Blut gethan hat. Derhal. Meynung fälleft du vom Stauber, und biſt 
ben alle Geſetze, Werke und Gebote , dielnimmer.ein Chriſte. 
- bon ung gefordert merden, GOtt damit zu . Weil nun viel ſchwacher Gewiſſen 
dienen, die Suͤnde zu buſſen ſind nicht aus fü nd, die in Pabſts Gefegen gefangen liegen, 
- SHE, und wer fie hältder verleugnet Chri⸗ ſo ifts wohlgethan, daß du nicht Fleiſch iſſeſt c. 
ſtum; als da ſind, faften, feyren beichten, Denn ſolch nicht Fleiſch eſſen, wird damit 
waufahrten ſtiftenꝛc. Aber welche Geſetze, ein Merk der Liebe; weil du damit deinem 
h Werke und Gebote von uns gefordert werden, Nächten Dieneft , feiner Weiſe zu folgen, 
dem Naͤheſten zu Dienfte, Die find gut, die, und feines Gewiſſens zu verſchonen. Wo 
ſollen wir thun, als, der tweltlichen Gewalt aber dein Naͤchſter fi) daran nicht ſtoͤſſet 
in ihrem Regiment gehorchen, folgen und oder nicht ſiehet, daß du Fleiſch iſſeſt, da 
dienen, Die Hungeriaen fpeifen, den Duͤrf⸗ ſollt du Fleiſch eſſen, den Pabſt miht anfes 
tigen helfen. hen: denn alhie gehet das Werk nicht mehr 
17. Daraus folge: Weil beichten ein in der Liebe und des Naͤchſten Dienſt; darum 
an a. a E | ſollt 


— 






- Sünde zu vertilgen und fromm zu machen. |_ 


# 


4 ichte zu meiden 2c. [finden]. Wiewol id) woll⸗ 


Blittet für mich, meine Liebſten Gegeben | 
‚zu Wittenberg am EDS nach Dionyfü. An eine Kloſterſung au), — fi FR mit w 


nicht fhuldig. Wo aber freche Treiber ST XIX T6.d.©. puaso. 
und nicht ſchwache Gewiſſen find, und wollen ‚88. 

eine Noth und Gefese daraus machen: da An Michael von der Stage, Gleits⸗ 
ſoll und muß man nur zu Trotz das Wider⸗ mann zu Borna von der Beichte und Melle 


der hriftlichen Freyheit, vonden guten Wer⸗ 


‚se, der füldhes in feinen Epifteln: ſp reichlich } 
lehret, Daß meiner oder jemands Bücher nicht 


An den Cardinal Albrecht, Churfuͤrſten 


—* 


BR. et Briefen Qucheri aus den Deutfehen an Eee — —9 Zu 


follt du es nicht halten , es geluͤſte dich denn 


feeyes Willens alfo zu thun. Soldye Ord / An Beorg ee die, Abſchaf⸗ | 


nung der Werke in der Liebe find wir: ſchul fung der Meſſen und Ceremonien- in det 
dig; aber Die Werke an ihnen felbft find wir Pa, zu Wittenberg Bee 


? 5 


fpielthun, auf Daß nicht den Werken ae — — Prediger. 


allein dem Blut Ehrifti, die Ehre bleibe, 





20. Diß babe ich, meine Liebften, in ei⸗ 
ner Eile, auf die blinden Artikel euers Seel⸗ 
thrannen, um der Schwachen willen, wollen! - 
len antworten: denn meiter Grund und, Er⸗ 
klaͤrunge möget ihr in meinem Büchlein, von An den Kach: zu Oelsnig ihres Aafrůhei⸗ 

ſchen Predigers halben. 
©. im XV. Th. 8.6. — — 


roſtbrief. 
©. im X. 2b. d. u Dies 


— 








Een, von den Kloſtergeluͤbden, von Menſchen- 


te, daß jedermann St. Paulum laͤſe und hoͤre⸗ 
zu Borna wider einen eenz 
S. eb. ul: P. 2502. 


noch wären. GOtt aber verleihe euch maͤch 


‚des Saeraments. Yan 


JEſum Chriſtum unfern HErrn, Amen.| & im XIX. Th. d. Er DE 


Anno 1523. ‚nes Buͤrgers Sohne verlebetn 


Martinus Luther. Si im X, 6.0. ©. 9.84 u... — 





We — 15: 24. 
: | An Seren 1 Ntbreihieh : <it. CH. a 
An Lampertum Thorn, Sum des Evan⸗ſogoni Cardinal, Erzbifchofen zu Maͤynz 
gelii willen ins Gefängniß gelegt worden, | und Magdeburg Zeimaten, Marggrafen zu 
Lutheri Troftbeief: — Brandenburg. Me BER 


.&imX. Th. — — 


I» Hesen. Amen. Hochwuͤrdigſter 
SD in GOtt, Durchlauchtiafter, hoch⸗ 





zu Mäyns, die Wiltenberger betreffend. 


aus dem Supplement zuden Zei T | | 
Ss genommen. er ® * un 2 Wiewol 5 hor a ſey verboten t von E. C. 


2 * 





B die Chriſten — ——— Lorhere 


An mic. von der Straffen, Geleitsmann — 


tiglich Frucht zu bringen, zu Lob und Ehre An Leonhard ar vom Anbeen | 
der unausfprechlichen Gnade GOttes, durch | 


nade und Friede in Scheiße, unſerm 9 


geborner Fürft, gnadigfter Herr. 4 


68 - —— — TER Jahr 1524. 69 


3.6. Gewaltigen nicht zu fchreiben weder |ichünfte machen, daß E. €. F. ©. nicht mit 
an E. C. F. G. nod) die zu Mildenberg, des mir, fondern mit denenfelben Woͤlfen und 
Handels halben fo ſich daſeldſt begeben hat. |Löwen zu reden habe, dieihres Muthwillens 
Ich thue es von Herzen ungerne , wenns junter E.E. FG. Namen pflegen. Befeh 
mit gutem Gewiſſen koͤnnte nachbleiben, hiemit E C.F. G. in GOttes Gnaden und bit- 
welches ihm nichts laͤſſet verboten feyn, wi⸗ ſte mir mein nöthiges Schreiben gnädiglich zu 
der und uber alle Engel Gewalt. Esift mir verſtehen. Zu Wittenberg, am 14. Febr. 1524, 
auch herzlich leid , Daß fich nun das Dritte Matt, Luther, 
nee = — ——— = SE Te 
men hebt; dennoch muß etlichen Gewalt, rer | 
geichehen, obs gleich durch heilige. Leute es SRH 
etc Be en ; v= Ki: ! ti pp Melanchthons zur 
wurde vorgenommen , ſchweige, fo ſolche .  sbeol. Profeßion. | 
Leute das treiben , hinter &.E.F.G. AR] Iſt aus dem gleich vorher angezogenen Ortp· 35. ge⸗ 
fen, vder regen E. Ci F. G. darzu, die auch! __ tommen. — | 
nicht ſo rein ſeyn, Daß fie die Ehebrecherin) x und S.in Ehrifto. Durchl. Hochgebors 
feinigen wurden. Das weiß man jedoch mol] °* ner Fuͤrſt, Gnädiger Herr. E. C. F. 
und gibt das Land und Leute Zeugniß, daß S. wiſſen ohne Zweifel, daß alhier von GOt⸗ 
Die zu Mildenberg einer Aufruhr halben al tes Gnaden eine feine Jugend ift, begierig 
- fo geplagt ſeyn; fondern allein des Evangelii; des heilfamen Wortsaus fernen Landen, auch 
- oder Predigens halber , und daß folches un⸗ viel Armuth drob leiden, daß etliche nichts 
tr EC. F G. durch ſolche Leute fol gefchesjvenn Waſſer und Brod zu effen haben. 
ben, ift mir treulic, Ted. Nun daß ich! Wun habe ih) an M. Philippus gehalten, 
E.C F. G nicht eine Unluſt fey, will ichs|weil er von GOttes fondern Gnaden 
ſs laſſen, wiewol ich gerne für Die arme un; |reichlich begabt ift, die Schrift zu lefen, 
fchuldige Leute wollte bitten wo es feyn koͤnnte; auch befjer denn ich felbft, und ob ichs 
das kann aber ich nicht laſſen, fintemal den ſchon gern thate, die Bibel zu verdeurfchen 
armen Leuten auch verboten iſt Briefe zu muͤßte nachlaffen, daß er an ftatt feiner Gre- 
empfahen, daß icheineöffentliche Troftfehrift|cen Lection die Heilige Schrift Lection fich 
‚habe laſſen ausgehen, damit nicht mein Chri⸗ unterwuͤnde; weil die ganze Schule, und 
ſtus am jüngften Tage zumir fage: Ich bin wir alle das hoͤchlich begehren: fo fperret er 
‚gefangen gelegen, aberibr habt mich nicht fich mit dem einigen wahren Wort, er fey 
beſuchet. Nun will ih E. C. F. G. damit von E. CF. G. beftellet und befolder auf die 
ſchonen, aufs beſte ic) mag, denn ich noch Griechiſche Lection, Die müßte er warten, 
immer eine gute Zuverſicht habe, E. C. F. und moͤge ſie nicht laſſen. Iſt derohalben 
G..ſey nicht dee Meynung, als etliche Woͤl⸗ mein vun allerwegen unterthaͤniges Bitten, 
fe und Loͤwen an E. C. F G. Hofe feyn, und E. C. F. G. wollten darein ſehen, der lieben 
will dieſen Brief darum zuvor an E. C. F. G. Jugend zu gute, und zu mehrer Foͤrderung 
haben laſſen gelangen, damit ich nach dem des Evangelii GOttes, obs zu thun waͤre 
- Evangelid E CF. G. zuworan ermahnet, E. C. F. G. daß ihm ſolcher Gold auf die heil. 
ob fie vieleicht ſolches nicht wüßte, und ob) Schrift zu leſen gedeutet wuͤrde; ſintemal viel 
ichs nicht alles gleich würde treffen, und aufs] junger ie da find, die Gricchiſche Lection 















u 


\ 
Er 


90 I. Sriefe Lucheri aus den Beutfihen Sammlungen feiner Schriften +0 


ausbundig mol verſehen mögen , und nicht tern gegeben jährlich, Das wore Der alleigütt- 
‚fein iſt, daß er immer mit ‚der kindiſchen lichte Zins, der ſeyn koͤnnte, denn damit wuͤr⸗ 
Lection umgehe, und eine beſſere nachlaſſe, den die Zinsleute nicht beſehweret. Gaͤbe Gott 


da er viel Frucht ſchaffen kann, und die mit viel oder wenig Guts, ſo waͤre der Zehende 


keinem Gelde nach Solde mag verlohnet auch darnach, ja es waͤre noch zu wuͤnſchen 
werden. Wollte GOtt, wir haͤtten deren und zu leiden, daß man alle andere Beſchwe⸗ 
mehr, die fo leſen koͤnnten ; der iſt ſonſt genug rung abgethan von den Leuten den Fuͤnften 
leider, die da ſchwaͤrmen, und mögen wol oder Sechſten nahme, wie Joſeph in Aegy⸗ 
der Zeit und Leute brauchen, weil fie da ſind ptenthaͤt: aber nun ſolch ordentlich Weſen in 
von GOttes Gnaden, es wird Doch die Zeit, der Welt nicht if, muß ich hieran verzwei⸗ 
fommen, wie vor geweßt, da mans muß feln, und ſage, es wäre hoch vonnoͤthen, 


nachlaſſen, ſolcher Leute Mangels halben, daß man den Zinsfauf sechtfertiget in allen 
ob mans gleich ungern thue. Darum bier ein, Landen, aber ganz undgar abzutbuniftaych 


- zufehen ift, daß wir Leute aufziehen, weil wir nicht recht, Denn er koͤnnte wol recht werden. — 


koͤnnten, und Doc) dag unſere thun fuͤr unſere Daß aber E. F. ©. folite die Leute ſchuͤtzen oder 


Nachkommen, und wo E. C. F. ©. folches! rehren, daß fie dieſen Wucherzins niche 


geliebet, zu. verſchaffen bitte ich, wollet dafz|reichten,, vathe ich nicht: Denn es iſt niche 


ſelbe dein genannten Philipp mit Ernſt ein-|von einem Fürften im Geſetz, esift eineges 


* 


en 
An Churfuͤrſt Sciedrich zu Sachfen, vom ‚2 
ze Sicher ebenfals an dem angezogenen Ort des Leipz 


binden, der Schrift mit Fleiß zu warten, meine Plage von allen angenommen, darum 


und ſollte man ihm auch noch mehr Soldes ſoll mans leiden, und die Zinsleute dazu hal⸗ 


geben, ſo ſoll und muß er hieran. E. C. F. G. ten, daß fie ſolches leiden, und ſich nicht 


fepn in GOttes Barmherzigkeit befohlen ſperren, noch ein eignes vernehmen, ſondern 


Amen. Zu Wittenberg am Mittwoche nach den andern ſich eben machen, auch mit Scha⸗ 
Palmarum, (den 3. Mart.)ı524. den, wie die Liebe fordert „bis. daß GOtt 
I BET, ) den Fuͤrſten eingeben, daß fie einteächtiglich 









ſolches andern‘; indeß left man.die Gewiffen 


unterthäniger Diener ; indep | ' 
beſchweret ſeyn derjenigen , fo unrechten Zinß 


Martinus Lurber.|befi | 
7 jeinnehmen. Solches aber rede ich vonden Zins 
fen, die nicht vier oder fünf aufs hundert ges 
en. werden, welche nicht wucheriſch ſind 
der Summe, halben, ſondern daß fie gewiß 
find, und nicht in der Sefahrftehen, wiefie 
ſollten; wo aber mehr.denn fünfe aufs: hun= 
dert gehen, da ſollte ein jeglicher Fuͤrſt und: 





Binskaufze 


upple 


nad und Fried in Chriſto. Durchl. 


MHochgeborner Fuͤrſt, gnaͤdiger Herr Oorigkeit dazu thun, daß mans auf Fuͤnſe 


Zinskauf zu leiden fey, antworte ich, es wa 
re wor fein, daß nach altem Weltbrauch der 


Es hat mir Mig. Veit etliche Stück hier ge-|oder Bierebrächte, und etlicher maffen nach⸗ 
laſſen E. F G. davon iu ſchreib n x. Das|laffenan den Hauptſummen darnach ſie lan⸗ 


andere, ob einem Fuͤrſten der wucheriſche ge gangen ſind, und daſſelbe mit der Guͤte, 

auf daß damit ein Anfang wuͤrde, den gan - 
jen Zinskauf zu rechte und in feine billige 
Fahrt zu bringen mit der Zeiic·. 
a a —— 


4 





Obrigkeit wuͤrde der Zehende von allen Guͤ— 


(4 
* 


* 





“n 





een vom Jahr 1524. — 

2. Das dritte iſt, von Dem Lehen des 9 
filters und.dem gemeinen Kaften zu Eife| An die Grafen zu Mansfeld Lutheri 
nad) habeich auch vorhin gefagt, weil daſſelbe Sendbrief, mit welchem er die Geſchichte, 
Lehen zuftehet zu ‚verleihen den Thumherren, wie GOtt einer Klofterjungfeauen Slorenz 
foll man fie damit laffen walten, wie fie wol⸗ ting von Oberweismar ausgeholfen, 
fen, und die Kaftner haben ihme Fein Theil|_ Sir XIX-35d. ©. p- 2095. 

- noch Recht daran , als ihm gleich von Tem 
Beſitzer übergeben ſey; denn man foll gar 
nicht opfern vom Raube. Das feynd Die 
Stuͤcke von Mag, Reit angegeben. 

Der Schwärmer halben mit dem Predir 
gen hoffe ich, es fol jest dee Sachen zu Or⸗ 
ſamuͤnde wohl gerashen werden ‚weil D. Earl 


72 







99 
Sendfchreiben,, an einen feiner guten 
Freunde. (iſt vom Jahr 1521.) 
&: im W. Th. d. S. p. 1622, _ 
Chriſtlicher Troſtbrief an die Miltenber⸗ 


ger, wie fle ſich an ihren Feinden raͤ⸗ 


ftadt die Pfarre übergeben hat, daß man ei- xen follen. 
nen vechtichaffenen Dann bey ung dahin be | _ &. im V. 5.0. ©. p- 1844. 
ftelle. Aber der Satan zu Aitſtaͤdt, wie— | GL — 


An die Chriſten zu Riga in Liefland mie 
der Auslegung des 127. Pſalms. 
©. eb. daf. p. 1860. * 


wol er ſich erboten hat, zu uns zu kommen, 
aͤßt ers doch, und trotzet gleichwol hoch in 
feinem Winkel, Meins Beduͤnkens halte 

ich, er fey nochnicht pflücfe oder zeitig, möchte 
gerne , Daß er was heraus brachte, er hat 
noch viel dahinten, ehe ich darzu thun follte. 
Gefaͤllt es aber E. F. G. möchte Sie ver- 
ſchaffen „ daß er alhier kommen müßte, und 
ſich verantworten; denn fiehe damit er uns (5 und Fr. in Chriſto. Durchl. H. F. 
re Lehre tadelt und verdammt, oder fo. es je I" G.H.. Es haben nun E. C. 5. ©. 

ſo ein unerfchrockener Held iſt unter Her⸗ die drey Prabenden der drey neuen Cano⸗ 
309 Georgen oder fonft am andern Orte fol-Inicen, von ihnen aufgeben, wiederum bein, . 
- chen feinen Geift berveifen. Es ift ja nicht weil aber daſſelbe gethan aus tröftlicher 
fein, daß er unfers Schaffens, unſers Sie⸗ Zuverficht , Euer Ehurfürftliche Gnaden 

ges und alle unfers Vortheils ohne ihr Zus werden ſolch wilig Werk in Gnaden beden« 
- hun erſtritten, und uns anbellen , iſt ein ken, und fie deß genieflen laſſen; damit fie 
ſchlechter Srif, er fahre hin einmal, wieich nicht eitel Schaden und Schimpf davon brins 


f —* 102, > b 
An Churfuͤrſt Stiederich zu Sachfen, 
gürbittfcheift für die-Eanonicos, fo ihre praͤ⸗ 
benden aufgegeben. _ 
Iſt aus dem Aeips. Suppl p.36. genommen. 


 gethan babe, und wage es aufferdiefem Fuͤr⸗ gen, find wir Durch etliche angeregt, und | 
ſtenthum vor andern Fürften, laffe da fehen, auch aus Ehriftlicher Pflicht felbft beweat, 


wo fein Geiſt it. Doch ftelle ich das alles E. C. F. ©. für diefelben Canonicen untere ⸗ 
heim auf €. F. G. Wohlgefallen, die ihm thaͤniglich zu bitten, daß E. C. F. G. ent⸗ 
Ott in feine Barmherzigkeit befohlen ſeyn weder aus denſelben Prabenden , oder ſon⸗ 
Zu Wittenberg am Sonnabend nach des heil. ſten, wie das E.E. F. ©. baß weiß zu bes 
neuen Benno Martyrtage den 16. May 24 denken, gnaͤdiglich verſorgen, auch weil E. 
Martinus Luther. C. F. G. felbft ſiehet, wie man in aller Welt 
ee ie Schu⸗ 


_ 


2 gend im deurfehen Rande Vater und Patron 


Sy - \ k 3 — * Eu nt x, 


74 1. Briefe Lucheri aus den Deurfchen Sammlungen feiner Schriften, er 
Schulen und Lection laͤßt ergehen, und ger amd Fried in Chriſto JEſu un⸗ 


niemand ift, der ſich die Kuͤnſte zu erhalten ſerm Heyland, Liebe Schweftern, 


annehme, zu groſſem Verderben nicht allein \ich habe eure Schriften jenesmal und das 
Deutfehen Landes, ſondern ganz gemeiner mal empfangen, und euer Anliegen vernoms - 


Chriſtenheit, und GOtt ©.E.3.G. für an men, hatte auch laͤngſt Antwort geben, wo 


dern Fürften dieſe Gnade geben, daß fie faft Ich waͤre angeregt und Boten vorhanden ge⸗ 


ollein Gnade und Gunft Hat zu erhalten Die weſen waren ; denn ich fonft viel zu thun ha⸗ 
Studia, welches tel ſollte aller. Fuͤrſten be. Erſtlich habe ihr recht wol verſtanden, 


vornehmſtes Werk feyn,, bitten und ermah⸗ DaB zwo Urſach find, Kiofterieben und Ges 
.nen wir abermal unterthäniglich E. C. F. G 





. Jubde zu verlaflen: Die eine ift, wo mandie 


wollte doch in diefe Unverſitaͤt ein gnaͤdiges Menſchengeſetz und Kloſterwerk mir Zwang. 
Einfehen haben , und der Prabenden Ren- fodert , und nicht frey laͤſſet, fondern ni 
ten, der nun fo viel Jos iſt, GOtt zu Lobe damit die Gewiſſen beſchweret habens hier _ 


— und die liebe Jugend aufjuziehen, auf or, iſts Zeit, Daß man auslaufe und laſſe Klo⸗ 


dentliche Lection weiſen, damit Dad) Diefe ei. ſter und alles fahren. Iſt num bey euch ae 
nige Ehriftliche Schufe in Schwang und der ſo DaB man euch der Kloſterwerke nicht mi: 
Welt ein heilfam Exempel bleibe, Damit die frey laſſen, fondern Die Gewiſſen damit - 
Gabe GHDttes , €.E. 3.6. fo barmherzig⸗ zwingen : fo ruft eure Freunde an, undleßt 
lich gegeben , defto reicher ins Werk und zu euch heraus helfen, und bey ſich (fo es die ° 


- Früchten Fame ; dazu fie denn gegeben iſt, 
daß E. C. F. ©. der armen verlaffenen Ju⸗ 





ſo laßt euch fonft gute Leute dermaffen helfen, 


Dbrigfeit leiden will, ) oder. anders wo ve 
forgen , wollen die Freundeoder Eltern nicht, 


Ott und der Welt gepreifet werde. unangefehen , ob die Eltern darüber follten 
wird Chriſtus fonder Zweifel mitzeitli- jurnen , flerben oder genefen. - Denn der 


cher und ewiger Gnade erfennen , welcher) Seelen Heyl und GOltes Wille ſon uber 


E.C. F G.ihm laſſe barmherziglich befohlen|alles gehen „ wie Chriftus fpriht: Wer 


a, Amen. Zu Wittenberg am Freytage Pater oder Murter mehzlieberdennmich, 
— bang Sul) Ao. i2. |derifimeinnichtwerch, Wollen euchaber 


Wart. Luther. die Schweltern fren Taffen , oder zum wenig⸗ 












An Wolfgang von Saalbhaufen. 
S.imXVILT58.8.027 
An Rlofterfungfrauen , von Derlaffung 


Iften das Wert GOttes Taffen Iefen und hoͤ⸗ 
ven, fo müßt ihr wol darinne bleiben ‚md. 
das Klofteriverf mit ihnen thun und halten, 
— gleich ald Spinnen, Kochen, und derglei⸗ 
[benz daß ihr Fein Vertrauen drein feet, 
Die andre Urſach ift das Fleifch : wiemol 


des Blofterlebens und Gelübee. hierin Das Weibesvolk fich ſchaͤmet folcheszu - 

gſt aus dem Guppl. zu den Zeips. Th. p. 36. ge⸗ bekennen, fo gibts Doch die Schrift und Er⸗ 
voenmen. fahrung, daß unter viel tauſend nicht eine 
Den freyen Kloſterjungfrauen, meinen ſiſt dee GO Gnade gibt, reine Keuſchheit 
lieben Schweſtern in Chriſto, gefchrieben zu halten, ſondern ein Weib hat ſich ſelber 4 
freundlich. nn. jahr in der Gewalt. GDit hat ihren Leib 
— self | 

x ö ! = = 

3 


— 





N). > \ 
SL vom br 1524. | 77 


| A6 bey einem n Mann zu ſeyn, Kinder | 


N 


ſchaͤmen, dazu ihn GOtt gefihaffen und! 
‚gemacht hat, wo fihs #7 # » Daß es) 
: die hohe feltfame Gnade nicht hat, heraus 
zu gehen und thun, wozu ſichs findet ge⸗ 


105. Re 
An den Bath und Gemeinde der Stadt 


tragen und ziehen, wie die Worte Elar lau⸗ 
Muͤhlhauſen, Fa: Wernungsfchrift we 


ten, ıMof. 1. und die Gliedmaß des Leibes 












von Gott felbft dazu verordnet ausweiſen. So n Mlünzern. 
nemlich als Efien, Trinken, Schlafen und |: ©. ine XVE. 25. 2.0. p 5. 
Wachen ift von GOtt alfo gefchaffen : alſo 206, 


will er auch natuͤruch, daß Mann und Weib An die Sürften zu Sachfen, vom aufs 
bey einander ehelich feyn ſollen; darum iſt & chef — Geiſte. 
dieſes genugſam, und ſoll ſich niemand Dei — 


r D. Beiden, D. — betref⸗ 


fer nd. 
a fih im Ale. VIII. 944. und Zeips. XIX. 
. 3 32. 


ſchaffen; folches werdet ihr alles reichlich und F * und Friede. Ich wollte, daß du 


- gerrugfam leſen and lernen, wenn ihr heraus — nichts anders gedaͤchteſt, denn daß ich 


kommt und rechte Predigen hören werdet. dein zum allerbeſten gedenke, ob auch ſolche 


Denn ich habs jetzo überflüffig in dem Buch Dinge vorfielen, die befchwerlich wären. 
von Kloftergelübden; item, von Menfchen| 


Denn ich verfehe mich, daß dein Wille fey, 
{ehre zu meiden; item, im Sermon vonsehes du wollteſt Die Chre und gloria des Evans 
lichen Leben; item, in Der Poſtilla bewehret gelii vor allen Dingen obliegen. Aber dies 
und beiveifet , welche , fo ihe fefet „ werdet weil wir Menfehen feyn, fo kanns nicht ab 
ihealer Sachen, es ſey Beicht oder ander/feun, es muf etwas , dag eines fieifchlichen 
Ding, Unterricht gnug finden, daß es viel Menfchen iſt, mit unterlaufen : allein, daß 


m lang und nicht noͤthig iſt zu fehreiben; weil es ja nicht alfo ſey, noch feyn folk, daß es 
ich mich verfehe, ihr werdet aus dem Kloſter der Liebe entgegen if; ‚denn wo bliebe ſonſt, 


ehen. So diefe zoo Urfachen oder eine euch daß einer fol des andern Buͤrde tragen. Ich 


 teift, wie ihr denn klagt in der erften, iſts Sa⸗ |begehre in den Sachen , der Wucherʒins bes 
che daß das Klofter einmal zu rechter Frey⸗ langend , alleine das von dir, und in dem, 

‚heit Eommt, kann toofeinziehen, toelche Gnade als du mennefk, daß denjenigen , fo folche 
und Luſt darzu bat; gleichtvie jeßt der Rath Zinfe mit Gewalt fordern und nehmen woll⸗ 
u Bern im Schweijern hat das beruͤhmteſte ten, zuzuſehen ſey. Die ſollen aber mit eis 

Kloſter Koͤnigfelden aufgethan, und laſſen gener Hand nicht gereichet werden. So 
frey herausgehen, bleiben und einziehen ‚bitte ich dich, dieweil folche Tyranney übers - 
welche Jungfrau will, und geben ihr mit, all regiret, wie ſoll es doch ſeyn, daß einer 
was fie mie hinein gebracht haben. Hiemit, feinem Wider heu darinne nicht nachhaͤnge, 


- BHte befohlen, und bittet für mich. Ge⸗ und, ſo es gleich verboten würde, den Wu⸗ 


ben zu: es am — Sini Darty 
Er er 


herzins mit eigener. Hand nicht reichen fol, 
‚denfelber zu nehmen. Sch bitte du twolleft 
allein darauf merken , daß der gemeine Haus 





Evangelio regirt wird. Darum ſind 


5 Wartinus Luther. fe des Evangelii mißbraucht, und mit dem 


er 


3 1. Briefe Kurheri aus den Deurfchen Sammlungen feinee Schriften, 79 
die den weltlichen Nechten zu befehlen, Daßjmuß und will ic) fehen, wo mi) GOtt er -⸗ 
fie denfelbigen dienen , welche der geiftlicheninähre.- — 
Freyheit nicht anders, denn zu Bequemliche| 4, Daß mir aber , als die Iekten, nicht 
keit ihrer menfchlichen Begierden kehren. 1523. ſo gar als mit bloffen Handen abfeheiden, 
Re rnit 7 ich laser ; nn Sm 
- | IS wollte entweder demfelben ‘Prior, oder mit _ 
An Ehurfürft Sriedrich zu Sachſen, dar⸗ quf meinen Namen gnädiglich vergoͤnnen 
innen er das ET zu Witten: | und einnehmen laflen den Raum, fo unfer 
ibt. — — — 
Kommt in der — und aus Verſehen Kloſter neben dem Spitalsraum gekauft hat 
nochmals Th. ITL, 436. der Wiit IX, ı97.|um DM. Gulden. Nicht daß ich wollte von 
lt. IE, 854. und Zeips. XIX, 353: vor · = en Sn. eu: — 
— RER a) | Schrift dazu haben; denn ich wol weiß, was 
[SHE und Friede in Chriſto. Durde|, Churfl, Sn. daran gelegen: fondern daß 
I läuchtigfter, Hochgeborner Fuͤrſt und Ey. Ehurfl. Sn. durch die Finger fehe, auf 
Herr. Es hat ung €. Churfl. G. in dieſem daß wirs mit gutem Gewiſſen und heimlicher 
Fahr etwas von Korn laffen durch den! Gunft möchten einnehmen, damit abzuwei⸗ 
Schoͤſſer werden. Nun mahnet uns der fen, oder uns zu ſchuͤtzen mit meinem Na⸗ 
Schoͤſſer täglich ſtrenge, und wir dach daß men, wider den I}. ob fie etwas zugreiftg 
felbe nicht mögen bezahlen, weil unfere Zin⸗ oder ſonſt su Elug hierinne feyn wollten. Daß 
fen nicht fallen, noch bisher gefallen ſind: wir alsdenn ung auf E Churfl. Gin. berufen 
Bitte derhälben unterthänigtih, E. Churfl. möchten, als zukünftige Gunft und Urlaub 
©. mollte uns deffelben Korns bey genann⸗zu erwerben. Indeß wird GOtt berathen 
ten Schöffer Iosfprechen zur Lege. Denn auch eine öffentlihe Gunt. 
ich achte. und hoffe, es fol nicht mehr noth Solches zu bitten zwinget mich die 
ſeyn. — Schuld und Liebe, Denn der Prior feines 
2. Auch gnadigfter Herr weil ich nun al’ \oäterlichen Erbes ‚1 unter dem Biſchof zu 
liein in dieſem Ktofter bin mit dem Prior, (ohn Trier liege, entbehren muß, um Perf 
was noir aus Chriſtlicher Liebe etliche Durch) | zung des Evangelüi willen, davon er ſonſt 
die Feinde des Coangelii Verjagte bey uns reich gnug fern möchte. GOttes Gnabe 
- halten, ) und ich denfelben Prior nun laͤnger wolite E Churfl Gn. behüten, Amen. (1324.) 
denn ein Jahr aufgehalten habe, mir zu die⸗ '&w Ehurfl ee 5 ER 
nen, die Länge nicht. mag nach will aufpal-| 2 nn 
ee, NTEUBEEIER 
Martinus Luther. 







‚ten; meil fein Gewiffen ihn fordert, fein Le⸗ 
ben zu ändern. ES Rn 
3, Zudem, daß e8 mit mir nicht will thun 

ſeyn, ſoͤlchen Jammer täglich, mit dem Zinfe 


2 


einzumahnen, zu haben; find wir gefinnet, 





SG; & 109, a 
An einen Landherrn in Oeſterreich 
Em. Churfl. Gn. das Kloſter mit allern, was Bartim · von Starenberg, fo Chriſtlicher 
dazu gehoͤret, als dem jüngfien Erben, zur — ne 
affen und übergeben. Denn tvo der Prior), Stehet im Jen. IL,459. Mist. IX; zor. Alt. II, i 
adʒeucht, iſt meines Thuns nicht mehr | 803. unbalins. BIX. 35. p 355. — 








f * 


N 
er — 


— 


EN 


x 


x 


om unterthäniglich „ folches für. gut aufzu⸗ 


nern, das Hiob fagt, Cap. ı,ar: Der HErr 


wie es dem MErrn gefallen, aljoifts ge: 


- 


3 


/ 


treuen GOtt auch) fingen , der folchen ger 
treuen Gemahl E. Gin. gegeben , und nun 
wieder genommen hat. Sie war fein, ebe 


er fie genommen bat, wie wir alle find, 


gr, i vom Jahr 1524. gt 
EEE FE EEE TE GE Er EN EEE 
Dem Wohlgebornen Herrn, Heren Wille beffer zu halten, denn das allerbefte 
Bartime von Starenberg, meinem gnaͤdi⸗ und ebelfte Weib. Wiewol man kann «8 
‚gen Hertt, | nicht alfo empfinden , wie diß; der Glaube 
1 Te empfindet es aber. — 
nade und Friede in Chriſto, gnaͤdiger „4. Darum gebe E. Gn GOtt das Seine 
Herr. Dieſe Schrift an E. Gn. von froͤlich und nehme an dieſen reichen Wech— 
‚mic Unbekannten, hat erz wungen N. Werns/⸗ ſel und unmaͤßigen Wucher, da fie nunhae 
dorfer,, aus Chriſilicher Urſache und Treue, fuͤr ein zartes, liebes Weib, einen zarten, 
Darum bitte ich aufs erſte E. Gm, wolle lieben GOttes Willen ja dazu GHer fels 
mir folches zu gute halten. | ber... D wie ſelig und reich wären wir, wenn 
2, Er hat mir berichtet, wie E. ©. durch wir mit GOtt ſolchen Wechſel koͤnnten rei: 
Abgang ihres lieben Gemahls, in GHDttver- |ben. Ja, wir Eönnten ihn mol treiben, 
ſchieden, fich faſt bemuͤhe fonderlich mit viel | wenn wirs verjlünden. Dem GO: be, 
Gottesdienſt und guter Werke befonders | gegnet ung täglich; wir Fönnen ihn aber niche 
mie Meffen, Digilien „ ihrer Seelen nach- gruͤſſen. | 
zuthun, als die an E. Gn. Liebe und Treue] _ 5. Aufs andere, Gn. Here iſt meine 
höchlich erzeiget an ihrem Leben, felches wohl |'Bitte, ©. Gin. wollen ablaffen son Meffen, 
verdienet habe. Daneben gebeten, daß ich Vigilien, und äglichem Gebet fuͤr hre See⸗ 
&, Sn: davon wollte wenden mit Schriften; len; es ft genug, wenn E. Gin. einmaloder - 
dem ichs denn nicht habe wiffen abzuſchla⸗wier für fie bittet, weil uns GOtt zugeſagt 
gen; angeſehen Daß E. Sin. das Beſte darin hat: Was ihr bitter, glaͤubet daß ihrs 
ne geſuchet wuͤrde So bitte ich E. Gn. haben werdet, fo habt Hrs gewiß. Matth. 
it, 22. Senf, wo man ſolch Geber im: 
merzu um eine Sache antreibt, its ein Zeis 
chen, daß wir GOtt nicht gläuben, und al- 
fo mit unglaubigem Gebet GOtt nur mehr 
erzucnen. “Denn was iſts anders, fo ich oft⸗ 
mals um eine Sache bitte, denn fo viel, daß 
ich in den vorigen Gebeten nicht erhöret bin, 
und alſo wider feine Zuſage gebeten babe. 
Man foll immer bitten, ift wahr; aber doch 
im Olauben , und immer gewiß feyn, daß - 
man erhoͤret ſey: fonft iſt das Gebet verlo⸗ 
ren. So iſt auch immer anders und anders 
vorhanden zu bitten. 
Darum ob es ung wol wehe thut, daß er 6. Sonderlich aber bitte ih, E Gn.wol⸗ 
das Seine von ung nimmt, füllen wir Doch len die Vigilien und Seelmeſſen nachlaffen ; 
ung höher und mehe teöjten feines allerbeiten denn es ift zumal ein uncheiftlich Ding , dag 
MBillens, denn aller finse Gaben. Denn! GHDtt höchlich erivnet. Denn in den Bis 
wie gar unmäßlich GOtt hoͤher beffer ft, |gilien fichet man wol, daß weder Ernſt noch 
denn alle feine Gaben; alo iſt auch fein) Glaube da iſt, ſondern ein unnuͤtzes Gemuͤrmel. 
Lucheri Schuiftena. Th. 1:5 | 






Eu 


3. Und aufs erfte , fol E. Sn. fi) erin- 


hats gegeben, der Herr hats genommen; 


ſchehen: eben alfo fol E. Sn. ihrem ger 


‚er fie gab; fie. war auch noch fein, da er fie 
gegeben hat; fie ift auch nod) fein, nachdem 


Der 


bracht. Denn ein Ehrift fol nichts thun. | 





D es muß anders gebeten ſeyn, fol man von 
GOtt etwas erlangen. - Soich Vigilien⸗ 
werk iſt nur GOttes Spott, das zumal (weil 
GOtt die Meſſe bat nicht für die Todten, 
ſondern zum Sacrament für die Febendigen | 
eingeſetzt,) gar ein greulich und ſchrecklich 
Ding it, dag ein Mensch fich unterſtehen 
fol zu hut, und ohne GOttes Einſetzung ein 
Berk und Dpfer daraus zu machen für Die 
Todten, das doch. ein Sacrament ift für die] 
Kebendigen. Man trift dieſes Schreiben im Eisl. I; 196. Alt. I, 
7. Da wolle ſich E. Sn. vor hüten, und! 855: und Zeips. XXI, Th. p 548. an. 
ſich nicht theilhaftig machen diefes greulichen Der Tugendfamen 5 rauen — Catharina 
Irrthums, welchen die Pfaffen und Min, Schuͤtzin, meiner lieben Schweſter und. 
che um ihtes Bauchs roillen haben aufge: Sreunbin in — zu Straßburg. 


ar * 












‚oh. Huſſens Sörifien dediciret. 
Sim, —— a 


An Bis, Capittel Ai Wittenberg , ‚die 


gottlofen Ceremonien abzuthun. 
= im XIX. Th. 8. ©. p. 1451. —— 


An Catharina Schleim. 


I. 


er wiſſe denn, daß es GOtt alſo geboten ha- 
be Yun haben fie ja Fein Gebot von ol⸗ 
- hen Meffen und Rigilien, fondern ihr eigen be, daß dir GOtt feine Gnade fo reiche 
Fündlein, dag Geld und Gut trägt, weder lich gegeben bat, daß du nicht allein felbftfein 
Todten noch Lebendigen hilf. 
8. Weiter kann ſich E. Önaden dieſes alles|burgen, ) fondern auch einen ſelchen Mann 

- wohl erfunden an obgenannten N. Werns⸗ befcheret , von dem du es taͤglich und ohn 
dorfer, der freylich E. Gn. Gutes goͤnnte, Unterlaß beſſer lernen, und immer hoͤren 
und mich hier zu bewegt hat ſolches zu ſchreiben. magſt, goͤnne ich dir wohl, und wuͤnſche dir 
Bitte, E. Sn. laffe ihrs gefallen, und irre Gnade In Staͤrke dazu, baß du ſolches mit 


Reich ſieheſt und kenneſt (ſo vielen Leuten ver⸗ 


32 ; T. —— aus dem Deunen Sammlingen Fine Schein, 2 3 | 


An Otto Brunfals, darinn Lutherus ibm 


Geren und Friede in Ehriſto Meine Lie⸗ 


Be ſich nicht an denen, fo ohne GDttes Wort /Dank behalteft bis auf jenen Tas, da wir 


dawider ſagen, ihren eigenen Tand und uns alle ſehen und freuen werden, wills 
Menfchenfagungen. Ehrifius erleuchte ud) GOtt. 

ſtaͤrke €. Gm. in rechtem Glauben und Liebe] 2. est nichts mehr, Bitte GOtt fuͤr mich, 

- gegen den Naͤchſten, Amen. Zu Witten, und gruͤſſe mir deinen Herrn, Herr Mat⸗ 

berg, am Tage Aeopdii, An. 1524. thias Zell. Hiermit GOtt befohlen , am 
Ecw. Sn. Sonnabend nach Lucia Anno 1524 






| willger 
Wartinus Luther. 


In 110, 
An die Burgermeiſter und —— 
aller Städte Be daß fie Chriſtliche 
F— Schulen aufrichten und halten 


follen 
ze 








8 


n Herrn von a, — von 
Schwarzenberg. 


lungen der Schriften Lutheri und zwar der Bist. 
1, 185. le. II, 515. und Keips, LS: Tb. 
-D324. 


Martinus Luther, | 


Stehet i in den gleich vorher angezogenen Samm: 


Te 


ı Pr 


— — vom Jahr i526. 85 
IEſus! * —— Herren zum ſtarken Exempel ge⸗ 
—F lg rathen. wir 
nade und Friede in Chriſto, gnadiger| 2. Auch dergleichen armen, gefangenen 

HErr. Ich habe E. Sn. “Brief und | Kindern auszubelfen, und die Wahrheit des 
und Gefchicht eure Tochter betreffend, mit | Evangelii zu beftätigen: dazu ich bitte GOtt 
Freuden erfahren, und weil Doctor Fran- | um feine milde Gnade, dasangefangene Werk 
 eifeus alhie geweſt, nicht mögen laſſen, fehrifts | in uns zu ſtaͤrken und erhalten eroiglih, Amen, 

lich E. G. Henl, und Gnade wünfchen, mit Pſ. 68, 19.20. Befehle hiemit €. G. im 
Dank göttlicher Güte, die E. Gnaden ſo GOttes Hulde, famt eurer lieben Toch⸗ 
reichlich widerfahren, daß fie nicht allein ers |ter,, der neuen Ereatur Chriſti, und wuͤnſche 
kennen Die Wahrheit, fondern auch Muth ihr viel gutes in Chriſto. Gegeben zu Wir 
und Sinn bat , ſolches mit der Thar zu tenberg, am Tage St. Thomä, An 1524. | 





— — en 


BA = 





bemeifen, “Pf. 119,90. 91. und ohne Scheu €. Gn. Diener 
zu vollziehen, troͤſtlicher Hofnung, es ſolle Martinus Luther. D. 
en. 1525. oh | 


| = ug ſondern an mir, fie fuchen fonft Urfach « » 
An Churfuͤrſt Friedrich zu Sachfen,|oenau. Hilfts, fo hilfts; denn ich habe 





Carlſtadten beieeffend. je wenig Hofnung zu ihm, fo ſtolz als feine 
IR aus dem Gupplemens zu den Leips. Th. Schrift lautet. sNiemit Gott in feine Onas 
2 de befohlen. Wittenberg am Sonnabend 


(9) und Friedein C. Durchl. Hoch⸗ 
DIN, geboener Fürft, gnädigfter Herr. 
| EI, + M.Ge. Spalatinus wird E. €. 

8. ©. anzeigen die Schrift des — 
Carlſtadts, was derſelbe an mir begehrt. Nun An Lazarum Spenglern Spndicum der 
iſts wahr, ich habe ihm verheiſſen, wo er. ſich Stadt Nuͤrnberg, die Artikel des Mänfteri- 

wollte laſſen freundlich — 7— — De Aabange — — 
terreden wie er mir entboten hat, wollte ich bes | Iſt aus dem Avtographo , fo fih in der Wolfen. 
> feben, obichihtmein Öeleiterwerbenmöchte,D»| ment Mu den kuinn Shih Anunckihe u 
der wollte an einenDrt,auffer EC. F. G. Land, Keen bir Be — 

—— —— daß het aber dieſe reiben daſelbſt auf der gleich 
echte. — — ann a vorher angegogenen Seite. = 
follte, mas zu Ehren dem heil. Evangelio| Dem vorfichtigen und weiſen Lazaro 
und unfer aller Heyl gut und nüglich würde) Spengeler ; Synbico der Stadt Nürnberg, 
 angefehen : ift derohalben an €. E. $.G.| meinem günftigen Herrn und gufen Freunde, 

a ierhanige Bitte wo es. möglkhift, radund Fried in C. Vorſichtiser, guͤn⸗ 
EEF.G wollte demfelben, D.Carkftadt, DD figer, lieber Here und Freund. Aus 
eine Zeitling mit mir zu reden ein ſchriftlich eurem Schreiben, nachft an mic) gethan, har 
Geleit gnaͤdiglich giben, auf daß er nicht, be ich Freud und Unluft empfangen. Freude 
aber Elagen dürfte, es fehle an ihm nicht, an En ‚ daß Chriftus fü wacker bey un 

eo... 527 am 


nach) » # 1525. a 
Mart. Luther. 











IN 


L — * a * * 
0 J. Lutheri aus * — (ine Salem, * 


und auf die Woͤlfe ſiehet. Unluſt, daßder| - J 
Verfall fo ferne ſchon kommen iſt durch des An D. Job. Kübel, Thomas Wängen 


Teufels Boten ,. daß folche Artikel unter) betreffend. 
Chriſtlichem Ramen in Zweifel und Verlen | &. im XVI. Th. d.&. p. 164. 
Tung gehalten werden. Denn wiewol ich alle. N 


zeit Den Altſtaͤdtiſchen Geiſt verdacht habe, er 
"werde doch hinaus louden, meynet ich doch 
nicht, daß ſchon füllte deſchehen Fen. Aber 
gut iſis daß ſolcher Greuel an Tag komme, 
damit ſolcher Geiſter Bosheit und Vorneh⸗ 122. 
men bekannt und zu Schanden werde. Daß An den Cardinal und Chinfrſten u 
ihr aber nachfragt, wie fie follten zu ſtrafen Mäynz, Marggraf Albrechtes, Lutheri Send 
ſeyn, acht ichs auch no nicht für. blasphe- | brief wi —— —— fich i in 
mos , fondern halte fie wie die Türken oder] ©. im eh Bi | 
verlenkte Ehriften, welche nicht hat zu ſtra⸗ Ä 
fen weltliche Obrigkeit, ſonderlich am Leibe: 0. 223. 124. 2 
too fie aber die weltliche Obrigkeit nicht woll- | An D. Johann Ruͤhel zwey — Bus 
ten bekennen und gehorchen, da ift allesver- theri, vorhergehendes Schreiben an den Chur⸗ | 
wife, mas fie find und haben : Denn da ift! En ee Maͤyn en N, 
dewißlich Aufeuhe und Mord im Herzen, da] SPP m dr | 
ing ei Me met Ei 125, 
innen fich eure Herren ohn Zweifel wol wiſ⸗ 
fen zu halten. Bittet GOtt für mich, defr Br re al, etc 
fen Gnade ſey mit euch allen, Amen. Zu) ı geifteen vom dinskauf · 
Xittenberg am Sonnabend nach Funtieg } Diefe Schreiben ift in dem Suppl, su.den Beipn 
zionis, ‚1525. # ; -». 38. aus den Aotographo, fo in dem 
— EN Martinus Sucher. - Danzigifchen: Archiv verwahret wird, zuerſt ade 
2 — a dem angezogenen Ge | 
ge 


An D. Voolfgang Keifenbufi St. An- - Snade und Triede du u i 

onii — — — ſich nl" ae nd Fre Bun Shritum wen B 

| s ag nt — ehe nn, — und Freunde. : Auf euer ſchriftlich 

ER een 1 Ba 5 un — Serben ne | 

einen gefchieften Prediger euch zu beftellen. 

An D. Joh Kuhen⸗ wie ſich Graf AL un 7— es nicht kon tollen ,. Ü —— er 
a —— hann Bugenhagen, oder Pommer va⸗ 
©. imXVI 35.8.©: p.160. chen ihr felbit genennt und begehret habt, 

| — hätte — gegeben — — ich 

gern geſehen haͤtte; denn unſere Gemeine 

An Ebuefürft Sebanıem Buben Teoſt⸗ hat-ihn nicht sollen laſfen, auf daß wir ale 


brief, über den Cod 
5 mx 5 ae a ——— (bier auch Leute durch welche wir 


An ebendenſelben, Thomas Muͤnzern 
und die aufruͤhriſchen Bauern — 
&. eb, — p. 168.2: 













— 


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an⸗ 


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* in * a A— 


vom Jahre 1525. 89 


> 
7* ga * — 7 | Eingelegter Zettel, 
möchten: ſo fehisfe ich) euch M. Michaelem| - a ar.; „ FR 
- Hänlein, einen faft frommen Mann in allen) - 3" um Sutßeri von bem Zinspfennige, 
Stücken , desgleichen ich einen andern hie Da⸗ Geſetz Moſis iſt todt und ganz abe, ja 
weiß, damit hoffe ich, ihr ſollet verſorget * auch alleine den Juden gegeben: wir 
und verwahret feyn, und er euch täglich jel Heyden follen gehorchen dem Landrechte, da 
baß gefallen wird. Denſelben befehle ich wir wohnen, wie St. Petrus am s. fpricht, 
Euer Weis heit und Liebden, wollet ihn euch ſo allen menfchlichen Ordnungen. Aber das 
vieldeſtomehr faffen [gefallen] je weiterer von] Evangelium ift ein geiftlich Belege, darnach 
uns zu euch in fremde Kande fich begibt, und man nicht vegiven kann, fondern muß daß 
verichäffen, Daß er euren Zufagen nach Chriſt⸗ ſelbe jeglichem vor fich ſelbſt ſtellen, ob er eg 
lich und wohl verforget ſey; wiedenn Chri⸗ thun oder laffen werde? Lind man Fann und 
ftus und Paulus vielmal lehren , daß dieje, fol auch niemanden Dazu zwingen, gleich als 
nigen, die ung das Wort lehren, zweyfaͤl⸗ zum Glauben; denn bier nicht das Schwerdt, 
tiger Ehre wurdig zu halten. Auch bitteich, ſondern der Geiſt GOttes lehren und regiren 
meine liebe Herren und Freunde, wollet ja muß. Darum foll man das geiftliche Res 
alles thun und leiden , was fich immer thun|giment des Evangelii ferner fcheiden von Auf 
und leiden will, damit ihr Frieden unterein- ſerlichen weltlichen Regimenten, und janiche 
- ander habt, und zu fehen , daß nicht irgend durch einander mifchen, Das evangeliſche 
Schmwärmengeifter unter euch Fommmen, wie Regiment fol der Prediger allein mit dem 
leider bey ung in Dberdeutfchland folche Leute Munde treiben , und einem jeglichen feinen - 
viel Jammers anrichten; wie E. IB. viel | AWillen albier laſſen: wer e8 annimmt, der 
leicht wol gehüret haben. Iſt etwas zu dn- |nehme es an ; wer es nicht will, Taflees. 
dern oder zu brechen , e8 fen Bilder , oder Als, daß ich ein Exempel gebe , der Zins⸗ 
mag es fey, daß folches nicht durch den ge⸗ kauf oder Zinspfennig iſt ganz unevangeliſch, 
meinen Mann, fondern durch ordentliche Ge-|da Chriſtus lehret: Leihet ohne Wiederneh⸗ 
woalt des Raths geſchehe; damit Tnicht] auch, men! hier muß man nicht zufahren, undalle 
vie anderswo, ein Einriß würde, die Obrig Zwieſpaltungen ganz abthun nad) dem Evans 
seit zu Derachten, welche doch GOtt will ge⸗ gelid. Es hat es auch niemand nicht Macht: 
fuͤrchtet und geehvet baden. Inſenderheit denn fie ift aus menfchlicher Ordnung here _ 
aber, daß E. W. darauf fehen, daß man gekommen, welche St. Petrus nicht will 
euch nicht lehre nach dem Geſetze Moſis ver |zerriffen haben, fondern man feiles predigen, 
‚given, vielweniger nach dem Evangeliv ‚und denen heimgeben, Denen die Zinfe ges 
wie ich in bengelegtem Zettel verzeichnet, und buͤren, ob fie von ihnen felbft ſolch Evange⸗ 
dieſem eurem Wrediger Here Michael befoh, Hium wollen annehmen, und den Zins fahr 
len habe, der euch wol unterrichten wird ren laffen, oder nicht ? Nicht weiter kann man 
. dem gehorchet. Hiemit GOtt befohlen ſie zwingen oder dringen. Denn das Evans 
der euch ftarke und mehre zu feinem Lob und gelium erfordert roillige Herzen, die der 





Ehren, Amen, Datum Wittenberg, Tags|Geift GOttes treiber. Aber das fol man 





vor Subilate, den s. May, ısan 


\ 


Ordnungen, Gefege und Gebraͤuche von fols 
1, 03 m chen 


— 


mit den Zinfen thun, daß mar menfchliche 


Be 


go I. Briefe Lutberi aus den Deurfchen Sammlungen feiner Schriften, - gı- 
SORTIEREN SINN AERREEE SEELE En Er LET 1 gen 
chen Zinſen, fo fie zu weit greifen, zu rechte dele; alfo, ift die Perſon gutes Vermi- 
bringe, und nach der Billigkeit,, Die man |gens, und hat fie lange eingenommen, 
heißt Erriernesev , richte. Denn alle Geſetze dag man mit ihnen theidinge , daß fie Doch 
und Gewohnheiten fo!lender natürlichen Bil⸗ einen Theil der empfangenen Zinfer laffe am. 
ligkeit, als ihrer Regel und Meiſterinnen, Hauptgut abgehen. ft die Perfon aber 
unterworfen feyn. Wann man nun will alt und unvermögend, daß man ihr nichtals 
die Zinfen abthun, fo muß man nicht zufahr fo das Maul_oder Knoͤppel ftoffe und zum 
ven, und alles plöglic) abthun. “Denn es Bettler mache, fondern laſſe ihnen die Zinz 
möchte feyn , daß einer taufend Gulden für ſer, fo lange fie leben und bedarben; wie das 
dren Fahren hätte ausgethan, und nun Faum Die Liebe und natürliche Billigkeit lehret. 
“anderthalb hundert Gulden Zing aufgehos Kurzum, bierinnen auf die Weiſe zu hans 
° ben: dieſem gefehahe zu Fur; , und waͤre dein, kann man Fein Geſetz vorſchreiben ſon ⸗ 
ein unbilliger Raub, und dem Zingmanne dern es ſtehet alles in Anfehen der Verfonen, 
Fame zu viel zu ohn alles Necht. Item man welche man nach der Liebe und Billigkeit, 
fol auch nicht Zinfe an dem Hauptſtuhl ab⸗ durch Erkennen guter Leute, muß tragen und 
brechen. Denn mas follt ich taufend Guls nicht verderben laffen,, fonften wird eitel Uns 
den von mir geben und alle Jahr so. Gulden vecht alda feyn, two man der Geftrencigkeit - 
mir davon geben laffen, alfo wäre ich ein nach mit ihnen fahren fellte. Weiter werden 
Kind, eben. ſo mehr behielte ich fi: bey mir euch eure, Prediger. wohl unterrichten. Das 
und nahme felbft jährlich so. Gulden davon. tum XBittenberg, ut ſupr 05394. 
Solches alles a an — 
iſt ein aufgedrungen Evangelium. en] \ oe a a 
Mi Evangelium Iehret wol frey alle Sina an en aan — — 
fahren zu laſſen, aber wer mich dazu dringet Te eenee veren— 
und zwinget, der nimmt mir das Meine. mx. gu &.n2. 0 0 ln. 
Will man u — ee a l 
gen, fo find alfo zwo Weiſen. ie erſte An Zerr — 
daß man ſie nach menſchlichen Geſetzen zu — 
rechte bringe, nemlich daß man 5. Gulden "7" Wittenberg. N, 
von hundert ein Jahr lang zu gebrauchen neh⸗ Sf aus dem Supplement zu den Keips. Th. 
me, unddiefelbe s. Guldenin die Gefahr fer! genommen, alwo es p.39. befindlich. 
ge, das it, auf ein beftimmtes Unterpfand, 53 9.5. Ich habe EF. G. Vater und 
das in Gefahr ſtehe, als Aecker, Wieſen, * Herrn meniem GH. geſchrieben div 
Teiche, Häufer, alfo mo es nicht ein Fahr fe hohe Schulen zuordnen, und einen Mann 
trüge , oder trüge weniger , daß auch der darzu verfchaffen, der ſolches handele. Nun 
Zins darnac geringer würde, wie folches |ifts wahr , daß €. F, ©. in tiefen Larften 
die natürliche Rechte lehren, und folches |vielanders zu ſchaffen hat, aber meilder Bers 
müßte Durch einen Erbrath oder vernuͤnftige zug hie auch führlich ift, finternal es nun 











° — 

Leute erkannt werden. Die andere, daß ange genug gehangen und zerruͤttet Ding iſt, 

man den Unterfche:d der Perſonen und die darzu täglich Perfonen wegziehen und gefoͤr ⸗ 

Zeit anſaͤhe, und mit ihrem Willen han⸗ dert werden, bie man nicht leichtlich wieder 
Be | jur F 


%:2 





⸗ —— 
92 ET vom Jahr 1525. 798 
zuſammen bringen Bann, alfo, daß fich uns wiſſet, fo ſchaffet mir den Brief nieder, Daß 
fere Nachbaren ſchon freuen, als fen mit dem ich anderswo ſuche Hulfeund Rath; denn es 
Ehurfürften Wittenberg aud) dahin, und jammert mich der elenden Kinder. 
nun gar aus, Wolle die Noth erfordern,! Ihr wiſſet auch, was mir gefchehen iſt, 
fo man will eine Schule hie Lehalten, bey daß ich meiner Mesen.in die Zöpfe geflochten 
Zeiten Dazu thun; denn es je Schade waͤre, bin. GOtt bat Luft zu wundern, mid) 
daß ſolche Schule, da das Evangelium aus, und die Welt zu natren und Affen. Gruͤſſet 
kommen ift in alle Aßelt , fo zeraehen follte,|mir eure Audi, und fehicket euch , wenn ich 
und man doch allenthalben Reute bedarf, und |das Prandium gebe, daß ihr meiner Braut 
- niemand irgend darzu thut, Daß fie erzeuget helft gut Zeugniß geben, wie ich ein Dann 
werden. Wo nun je E. F. ©. dazu thun ſey. Hiemit GOtt befohlen,, zu Witten, 
wollen, bitte ich unterthäniglich , E. F. G. berg am Sonnabend nad) Trinitatis, Anno 
wolle fleißig darzu helfen, und nicht gehorslisag, i | 
Martinus Lutber, D. 













chen, ob etliche groſſe Hofſchranzen wurden 

veraͤchtlich von Schreibern reden, denn E. 

F. G mol ſiehet, wie man die Welt nicht 
| —— Beute haben, Die mit © nes] (7° ebſn 2 on ame feine: 

| ’ | ochzeit bittet, 

Port helfen das Volk durch Lehren und] &. im X. Th. d. ©. p.860. 

Predigen halten; und freylich, wenicht £eh.| 7 

ver und Prediger waͤren, weltliche Gewalt 
BE Sei gar vanluns mipte lonmen,| 
Hoffe €. F. ©. werde ſich Chriſtich und) Se.tap nass : 
 gnadig bie beiveifen. Hiemit GOtt befoh| nn — — 
fen, Amen. In Wittenberg, am Sonn- 
ubend nach Cantate (den 20. May) 1525. 


— 





129 2 132. | 
Vier Briefe Lurberi, darinnen er etliche 


133: 
An alle Ehriften in Liefland, Vermah⸗ 


| 134 i 
An Tobann Dosit, Churfl. Saͤchſ. 
Marſchall, Hochzʒeitbrief. 





E. F. G. Aus dem Suppl. zu den Leipz. Tb. p. 40. 
— unterthaͤniger 
Dem geſtrengen und veſten Johann 
: — Dolzik, Marſchall zu Saͤchſen, meinem 
RR ee En 2.00 | günftigen Heren und guten Freunde. 
| zent 2 et Bürgern zu nad und Sried in Chriſto. Geftrenger, 
Befindet ſich in der Bisl.I, 217. Alt. II, 903. und ehrenveſter lieber Herr und Freund! 
"2 Keips. XXII Th. 9.548. % Es ift ohn Zweifel mein abentheuerlich Ges 


Maade und Friede in Chriſto. Dieſen ſchreh vor euch Fommen, als ſollt ich ein Ehe⸗ 
a Klagebrief und elende Schrift laſſe ich! mann wurden ſeyn; wiewol mir aber daffels 
euch leſen, Wuͤrdiger Vater Prior, ob ihr) bige faft feltfam iſt, und felbft kaum glaube, 
vicht jemand wuͤßtet, der dazu helfen koͤnnte; fo find doch der Zeugen fo ſtark, daß ichs. 
denn ich wol beforge,, es fen eurer Perſon Denfelbenzu Dienft und Ehren glauben muß, 
30 bach und zu viel. Wo ihr aber nicht] und vorgenommen, auf nächften Dienftag - 


J 
KR 





94 1 Briefe — aus den Deurfehen eg — ee rt 





mit Vater und Mutter, famt Mdern guten;liebften in Ehrifto , ich-habe die Geſchichte 
Freunden, in einer Eollat on daſſelbe zu ver⸗ und Marter des ſeligen Bruder Heinrichs: 
ſiegeln und gewiß zu machen. Bitte der-|von Suͤdphen eures Evangeliſten, ſo ich 
halben gar freundlich, wo es nicht beſchwer⸗ durch glaubwuͤrdige fromme Leute babe lafs 
lich iſt, wollet mich treulich berathen, mit eis fen erkunden und eigentlich erfahren , nicht 
nem Willpret und ſelbſt dabey fen, und mögen alfo laffen im Finftern oder. Zweifel 
helfen das Siegel aufdruͤcken mit Freuden, — liegen, ſondern gedacht an den 
und was dazu gehoͤret. Hiemit GOtt be⸗ Tag zu bringen, zu Lob und Ehren der goͤtt⸗ 
fohlen, Amen. Am Mittwochen nad) Viri lichen Gnaden, ‚welche zu diefer Zeit ſo reich⸗ 
oder. a Chrifti 1525. lich uns Berdammten, Verlohrnen, und Uns 
Mertinus Bucher. würdigen gegeben iſt daß mir nicht allein 

— das lautere Wort Gotle⸗ haben, hören und. 
Ss Briefe an einen guten Freund, — ER an vielen —— fie, Die 
Michael Stiffeln, von feiner Verheyra⸗ helle Sonne fehen aufgehen ; fondern auch 
hung. den Geiſt GOttes Daneben fühlen und fe 

 &:wX.W.d.6. 9.798. ren, mit Bräftigen und: mächtigen Thaten 
en diches fein Wort, wie er von Anbegin ge⸗ 

















an den, Kar — Do lich in Dem, daß er ſo muthige und freye Here - 
/ 8 errefiend. 

S; im X. T.d. ©. 9.886. zen macht , daß beyde Prediger und Hoͤrer 
ee TER jan vielen. Drten die Zahl der. Heiligen taͤg⸗ 


An die Cbriften zu Find — son mehr und geöffer machen, da etliche ihr 


Sruder „Heinrichs von Sürphen Maͤrtyrerto⸗ 


de, nebſt einer 2iuelegung des IX. von dem Ihren verjagt, und allefamt die 
Pſalms | 


Schmach des Ereujes Shrifti fragen. Und: 
 Diefe Särift wurde erſt — beſonders gedruckt, nun wiederkommen it die Geſtalt eines rech⸗ 
welcher Ausgabe in HSerm von der Sardts 
autogr. Luth com. I. p io7 gedacht iſt; her⸗ 
nach "den detitfchen Sammlungen der Scrif- 
ten Lutheri, als der Jen. Th. III, 32. Witt. 
VI, 382. Alt. III, 32. und Leipz. XIX, 324. 
einverfeibet ; 3 A trift fie aber auch tateinifch 
im Wire, VII, Th.y. 492. und in den gprfl. 
Luth, — * 4 en = Steig. 
nungsichreiben vorgeſetzt ift und fie noch nicht in) * 
dieſer Sammlung ftehet, fo hat man kein Be: koͤſtlich vor feinen, Augen, 


denfen gefunden, fie hierher zu bringen. 2. Later welchen freylich dieſer euer ie : 


pflegt, beweifen und beftätigen. Conder 


Blut: vergieffen , ‚ etliche gefangen. x etliche | 


ten Chriſtlichen Lebens, das mit Leiden und 
Verfolgung vor der Mel t greulich iſt anzus 
ſehen, aber koͤſtlich und theuer vor GDftes 
Augen wie der Pfalter fpricht : Koͤſtlich 
ift vor dem HErin der Tod feiner Hei⸗ 
ligen; und ‚abermal Di. zi:.. Ihr. a iſt 


ne Euther, Eeclefiaftes zu Air WS Sůdoben am allerhelleſten leuchtet, 


der ſo eine ſchaͤndliche 
tenberg, allen lieben GOttes auserwaͤhl⸗ en a ne 
‚sen RN in oe a ‚Evangelium mit feinem. Blute [ng mächtige 


lich — hat. Wiewo zween 109 


* — Seh Ehri- ler ee au) ie: feine — worden — 


* 


* — * 






Sy \.ı N ; 0; 
* x * ’ - 
ae nu 
P nn — 


ee ——— 
96 vom Jahr 15258. 97 


durch ſolche ſchoͤne Tode, darin fie geopfert ftseben find ; wie St Paulus fage Nom, 
find, GOtte zum Opfer eines füllen Geis, 7: daß um Guts willen vielleicht fer % 
zuche. Hieher gehöret auch Caſpar Tau⸗ mand' möchte fterben, das iſt, um aller 
ber, zu Wien verbrannt, und Georgelley willen, das die Welt Gut nenn⸗et, als 
Duchfuͤhrer, in Ungarn. Und jetzt neu⸗ Reichhum, Ehre, Gewalt. Denn um 
lich, als ich berichtet bin, zu Prage in Boͤh⸗ Rechts willen Faum jemand ftirbet. Aber 
men, einer verbrunnt iſt „darum, daß er um GOttes Worts und Glaubens willen 
feinen Orden verlaſſen Ser unreinen Keuſch⸗ ſterben, das iſt der theure, koͤſtliche edle 
heit und ſich begeben bat in den goͤttlichen Tod, der alleine GOttes Geiſt und Kindern 
Ehejtand und Diden der veinen Keuſch⸗ ufteher, Denn fulches Sterben in und mit 
heit Diele und ihr Öleichen find es, die ſich bringet, daß man für die Lngerechten, 
mit ihrem Blut das Pabfithum fomt ſei und eben für die, ſo den Tod anlegen, ftirbt, . 
nem Gott, den Teufel, erfäufen werden. und für fie im Sterben bittet; wie Ehriftug 
Sie finde aud) ‚ die daß Wort GOttes wi gethan hat, nach dem Spruch Jeſaiaͤt Und 
der Die unreinen Schander, Die neuen falſchen er bat für die Uebertreter. Jeſ 53, 12. Dar⸗ 
‚ Propheren , fo ſich etzt allenthalben regen um wir auch Fein Exempel Iefen, daß je ein 
und einreiffen,, rein und lauter erhalten wer⸗ Chrifte fey geftorben um der Lehre willen 
‚den. Denn G0 et aus Gnaden ohne Zwei⸗ vom freyen Willen und Werken oder et⸗ 
fel fie darum läßt ſterben und ihr Blut ver-| was anders, denn um des Wortes GOttes 
gieſſen, zu dieſer Zeit, da ſich noch mancher⸗ | willen. 
* Irrthum un? Motten erheben, daß er) 4. Weil denn nun der barmherzige GOtt 
uns varne, und durch fie bezeuge, Daß das euch zu Bremen fo gnaͤdiglich heimſucht und 
‚bie rechte Lehre fey , da der rechte Geiſt in⸗ fo nahe bey euch iſt, Dazu feinen Geiſt und. 
‚nen gegeben wird, welche fie gelehret, ge⸗ Kraft fü fheinbarlich unter euch in dieſem 
halten, und drüber gejtorben, und mitihrer| Henrico erzeigt,, Daß ihrs greifen möcht, 
Marter bezeuget haben; tie vorzeiten auch hab ichs für gut angefehen , feine Geſchicht 
“ Die heiligen Märtyrer um des Evangelii wil⸗ und Leiden an Een zu reiben und auszu⸗ 
Yen ſturben und uns daffelbe mit ihrem Blut! laffen , auf di euer Herz ermahne in 
> ren und gewiß machten. Chrifto, v ihr nich bit feud, noch ſei⸗ 
3.Solchen Ruhm haben noch nie moͤgen nen Mordern ı in Diedmar bel nachredet, | 
Fin Diejenigen , fo von Werken, Men ſondern Frofid) feyd, Gott danker und Iı lo⸗ 
ſchengerechtigkeit und freyem Willen, die bet, der eich, mürdig gemacht hat ſoſche ſei⸗ 
- Belt gelehret und verführet haben. Umine Wuͤnder und ) Onaden zu fehen und ha⸗ 
ſolcher Lehre willen toͤdtet der Teufel nie ben. Denn feinen Moͤrdern chon allzu viel 
mand, kann, fie wol leiden, ja gibt ihnen und zu groß vergolten iſt, daß ſie hre Haͤn⸗ 
doffen Reichthum Ehre und Gewalt die-|de fo jaͤmmerlich mit dem unſchul? igen Blu⸗ 
fer Welt, daß fie Ruhe haben und, ſuͤſſes Le-|te befieckt , und fi) vor GOtt ſo hoch und 
ben führen. nd ob fie drüber ftürben, ſind ſchrecklich verfchuldet haben; alſo daß viel. 
fie nicht GOttes Märtyrer ‚ fondern ihr mehr Noth iſt uͤber ſie zu weinen und zu Me, 
en und des Teufels; wie auch Die Hey⸗ gen, dann über den felgen Henricum, und 
‚ven um zeitlich Recht, Gut, und Ehre ger für fie zu.bitten y daß nicht alleine ſie ſon⸗ 
Lutheri Scheiſten 21, Theil, G | dern 


* 






* 


dee Frucht toillen, die GO durch ihre 


98 I. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 99. 


dern das. ganze Diedmariſch Land. befehret| zem Herzen, und will deine Wunder 
werde und zum Erkenntniß der Wahrheit erzehlem. Kt 

-  Tomme, ner. Diele Waunder find ‚wie hernach fel⸗ 
5 MWeldye Frucht teöftlich zu hoffen ift,|get, daß GOtt die Welt zroinget und keh⸗ 
daß fie folgen werde aus dieſem Leiden Henz|ret, nicht mit Gewalt, fondern durchs Blut 
rich, ſonderlich weil bereit viel in demſelben und Sterben feiner Heiligen; und uͤberwin⸗ 
Sande des Evangelii begierig find , und de⸗ det die Lebendigen Durch. die Sterbenden und 
nen Leid iſt folcher Mord, unter ihnen began | Todten: Das ift ein wunderlicher Gieg. 
gen. Denn GHOtt , der den feligen Hen⸗V. 2, ch freue mich und bin fröhlich. 
. eicum hat wollen da laffen Leiden, hats) in dir, und lobe deinen Namen, du 

— im a — Den = - Alteehöheflee. ER: 
Gottloſen, fo fih nicht befehren, ſtrafen a ea a ae 

reill, ſondern folchen Mord vielen in Demfels | „n;, N ee un 
‚ben Lande heilfam machen, und Dadurch zum Namen, daß er durch den Tod das Keben 
ewigen Leben helfen. | ‚fordert, und damit einen ren fi) bes 
. Derohalben bitte und befehle euch, in weiſet über Leben und Tod. Nöm.14,9. 

dieſem Fall den 9. Pſalmen zu fingen und zu V. 5, Daß du meine Feinde hinter fich 

leſen, welcher eben und eigentlich hieher ger getrieben haft: fie find gefallen und: 
‚büvet, fo Daß man über bie Deäztprer nicht,  unkommmen vor deinem Anger 
betruͤbt fey, fondern fröhlich GOtt Iobe, um] f kai men © BE FB. 

- Dein felig Treiben, Fallen und Ums 
kommen, welches von GOttes Angeſicht 
(das iſt,) durch feiner Gnaden Erkenntniß 
koͤmmt, da die Gottloſen fo fallen, daß ſe 
aufſtehen und ſelig werden. R 
V. 4. Denn du haft mein Recht und 

Sache ausgeführer, du figeft auf dem 

Stuhlein rechter Richete. 

Die Sache iſt das Wort GOttes dar⸗ 



















Marter auf Erden wirft. Und ſoll mich 
zwar nicht verdrieffen, denfelben ſammt euch 
gegenwärtig im Geift zu überfingen und kuͤr⸗ 
Uich auszulegen. Be 


Eine Furge Auslegung des IX, Pfalms 
. von den Märtyrern Chrifti, welcher 

8 faͤhet alfo an; | 
Kin Pfelm Davids boch zu fingen, von Y | 

_ der Jugend des Sohnes, uber unsfeind find die Gettloſen Aber GOtt 

Dieſer Titel zeigt an, wovon der Pſalm führet es hinaus, Daß unfere Lehre recht 
* finget, und tie erzu fingen fen. och bleibt, und jene zu Schanden werden 
ſoll man ibn fingen, das ift, feohlich und mit Denn er ift ein rechter Richter: deß tröften 
Luſt, und von der Jugend des Sobns,| wir ung, daß er unfere rechte Sache nicht 
das ift, von den Märtyrern Ehrifti des laſſen Fann. ne 
Seohns GOttes, welche find feine junge, V. 5. Du fehilteft die. Heyden, und 
ſtarke Leute durch den Glauben, im Tod] bringeft um die Boftlofen, ihren Na- 
echt Bollig worden. 2.6 men vertilgeft du immer undemwiglich. 
8.1. Ich danfe dem HEren von gan⸗Alſo führeft du meine Sachen aus, Dar > 
£ * 53.94 u @ 










oo .- x vom Jahr ısas, 101 


du durch dein Abort fie ſtrafeſt und bekeh⸗ 3, 1. Eobet den HEren der zu Zion 


veft, und. alle ihr Ding zunicht macheft,, daß wohnet, verfündiger unter. den Leu: 
mans niche mehr achtet. _ ten fein Thun, 
V. 6. Die Schwerdte des Feindes ha- Das iſt, ſucht und preifer nur feinen 
ben ein Ende, Die Städte kehreſt du Namen, und prediget fein Wort, fo wird 
‚um, ihr Gedaͤchtniß iſt weg mit ih-ler wiederum euch juchen und preifen , wie 


ö * nen. folget. 
Das ſt, fie laſſen ab vom erfolgen, V. 12. Denn er gedenft und frager nach 


und erden gläubig, daß fie nicht mehr ihr] "ihrem Blute, er vergiffet-nicht des 
voriges Ween pre ſen, oder gedenken. Schreyens der Armen 


IR, 7 Der HERR aber bleibet ewig⸗Er laßt fie tödten und Blut vergieffen, 


lich, ev hat feinen Stuhl bereitet zum ſtellet fi, als hab er ihrer vergeffen; aber 


Gericht. | ‚er gedenket gewaltiglich an fie, und ſchaft, 


Das ift, fein Wort und Reich beftcht, dag ihr Blur gerochen wird, Alfo, daß der 


und verdammt alle Gottloſen mit ihrem Släubigen immer mehr wird, und der Gott, 
Weſen. | ‚Iofen weniger, je mehr fie Blut vergieſſen. 


DB. 8. Er richtet den Erdboden mit V. 1, Sey mir, HErr, gnädig, ſiehe 


Recht, und regieret die Leute auf) an mein Elend unter den Feinden, 


‚englich, | „| der du micherheßeft aus den Thoren 
Das iſt, duch fein Wort führe und| des Tine, 5 


‚Iehret er Die Welt vecht und wohl. Das ift, fahre fort wie du angefahgen . 
309 Dr HERR if der Armen haft , und Hilf immer weiter, daS wir Durch 


- Schuß, ein Schuß zur Zeit ver Noth. den Tod mehr werden, Denn deine Art 


Denn ober ſchon uns laͤßt anfechten und 
‚etliche tödten, fo ſchuͤtzet er fie doch geiſtlich 
daß fie muihigfind, undden Tod micht furch⸗ 
ten, fondern überroinden. Dazu erhält er 
doch Daneben, daß mir nicht alle umkommen, Ehre in den Thoren der Tochter Zion, 


= alſo immerdar fein Häuflein und nimmt u. 
V. 10, Darum hoffen auf Dich , Die 


it, aus des Todes Tharen ( das iſt) aus 
der Gewalt deren , die da tödten, helfeft, 

und fie unterdruͤckeſt. ie 3 
V. 14. Auf daß ich erzehle alle deine 





wie die Gottloſen gerne wollten. Und bleibt daß ich froͤhlich fey in deinem Heil, 


Daß ich auch je mehr fürter zu loben 





delnen Namen Eennen; denn du per; babe Je mehr Du hüfeft, Damit dein Name . 





und Ehre immer gröffer werde „ bey den 


aͤſſeſt nicht, HEer, die dich ſuchen. ‚Gläubigen; tie folget. 


Das iſt eingroffer Trotz und Troſt, daß 


sole Die Werkheiligen thun. 


— 


Gsottt uns zuſagt, er vrlaſſe nicht Die nach B15. Die Heyden find verſunken in 
ihm fragen: das ſind, die fein Wort has 


ver Gruben, Die fie zugerichtet bat: _ 
fen, ihr Fuß iſt gefangen im Netze, 
das ſie geſtellet hatten. AIR 
Das iſt, mit ihrem Toͤdten ud Dan - - 







ben, darinnen fein Name erkannt und ae 
preifet wird, nicht unſer Thun oder Name, 


ur a 





102  1.Driefe Lurberi aus den Deutfcehen Sammlungen fein 


felbft um. Denn Golt macht dadurch fein |heit wol, und iſt demüthig von jedermann 


y 
EL 


erSchriften, 103 
folgen toͤdten fie fich felbft,, und bringen fich darum laͤſſet er fein Toben und Vermeſſen⸗ 


Wort ftärfer, daß es mehr Leute befehret, Iju fernen. - Sol Erkenntniß aber bringt 


das Wort, aufferlich geprediget. Darum 
fordert er Lehrer dazu, wie Ehriftus ipricht : 
Bittet den Hausvater, daß er Arbeiter 
in feine Erndte fende, Matth 9, 38. nicht 


denn ſonſtt.. 
B. 16. Der HERR iſt erfannt, daß 
er Hecht ſchaft, der Gottloſe iſt ver: 
ſtrickt im Merk feiner Haͤnde, Sela. 
Er verlaͤſſet ja nicht ſein Wort, ſondern 
machts zuleht offenbar, daß eg recht fen, und 
die Gottlofen mit ihren eigenen Worten und 
‚Sprüchen gefangen werden. 
3, 17, Es müffen die Goftlofen zur 










tolle Propheten narren, 


R | und hoffen heiffet , daß Durch das theure 
Hoͤlle gefehret werden , alle Heyden, nn A: ci GHtt viel Gutes und Nußes 
die GOttes vergeſſen. ſchaffen wird: darum laffet euch fröften durch 
So füllen mir wider fie bitten, daß fie 
Golt im Gewiſſen rühre, und durch unfer 
Wort erſchrecke, daß fig herzu Fommen. 


DB, 18. Denn er vergiffet. der Armen 


diefem Pſalmen, daß fein Name geheiliget, 


8. Ich bitte euch um GOttes willen, woll⸗ 


will er mit Geiſtern ohne Lehre oder aͤuſſer⸗ 
lich Wort an uns handeln , mie jetzt etliche 


7. Alſo fehet ihr hie, meine liebe Herrn 
und Freunde, wie diefer Pfalm uns teoftet, 


folchen goͤttlichen Troſt, und helft bitten mit “ 


und fein Reich gemehvet werden, Amen. 


nicht fo gar, und der Elenden Hof⸗ tet die Leutlein in Diedmar euch laffenbefohe ⸗ 


nung wird nicht ewiglich verloren fen feyn, fie freundlich fröften, und helfen, 


ſe n. rl Ä — er 
a wollten wol gerne die®ottlofen, je, Daß es vielen aus der maffen leid ift folch 
und GoOlit läffets auch fo anſehen, und die Ungluck, durch Die Mond 
| "Sottlofen obliegen. Aber er tröftet ung bie, ausgerichtet. Das ift ein guter Funke, von 
Daß wir nicht nach dem Anfehen ung follen | GOtt angeftecket; da will wol ein gut Feuer 






daß fie aud) herzu Eommen, Denn ich his 


Unglück, durch die Mönche in ihrem Lande 


vichten, fondern nach feinem IBort. jaus werben, wo ihe mit freundlichem fanfe 










B, 19. Herr, fiehe auf, daß Men- 
fehen nicht Ueberhand Eriegen: laß alle 
‚Heyden vor dir gerichtet werden. 
Das iſt wie du geredet, fo thue, und 
Jaß dein Wort weit erfihallen unter allen 
Heyden ‚daß fie im Gemiffen verdammt 
und erſchrecket werden. 
V. 20, Setze ihnen, HERR, einen 
Eehrer, daß die Heyden erfennen, 
daß fie Menfchen find, Sela. 


selöfchet werde, 


Amen. 


weiß, daß er nichts und eitel iſt vor GOtt 


l 


ten Geift daran handelt, daß er nicht aus⸗ 


9. Laſſet euch auch Jacobum Probft, 
leuren Prediger, famt den andern befohlen: 

feyn, welchem GOtt mit euch allen Stärke 
und Gnade gebe, daß ihr bey der Lehre, 
duch Henrici Blut verfiegelt, bleibt, und 
wo es GOtt fordert, ihm fröhlich nachfolget, 
— Es gin eh unſere Zode ae im - 
Chriſto. Bittet für uns. GOttes Gna- 
Wer ſich einen Menfthen erkennet, der de ſey mit euch, Amen, an. 0 


F — ‚Die: 





* 





104 6 105 


Die Geſchichte Bruder Heinrichs Wort, oder ſonſt Ketzerey gelehret oder ge⸗ 
70 von Süöphen. prediger hatte, wollten fieihn in feinem Weg 
em Jahr unfers Herten Ehrifti taufend [leiden oder behalten, fondern wollten ihn 
J fünfhundert und 22. Fam Henricus gen ſamt dem Copitel helfen verfolgen. Wo 


"Bremen, nicht daß er da wollte predigen [aber Die Herren des Capitels, famt andern 


denn er twollte gen Wittenberg ziehen, als Geiſtlichen, nichts auf ihn bringen Eonnten, 
von Antorf durch die Tyrannen vertrieben das er wider GOttes Wort gelehret hätte, 
um des Evangelüi willen : Aber er ward ge, [und ihn gedachten mit Gemalt ohn alle 


beten von etlichen frommen Ehriftlichen Buͤr⸗ Schuld zu verdringen , müßten fie das in 


ger, eine Predigt zu thun; melcheser, nach |Feinerley Wege zu leiden. Ä Br 
ChHriftlicher Liebe , nicht wegerte, fondern! 4- "Beten Derohalben mit aller Unterthaͤ⸗ 


that die erfte Predigt am Sonntage vor |nigkeit einen ehrſamen Rath, ihnen folcyes 


Martini. Da ihn das Volk hoͤrete, dag nicht zugumuthen, fondeen beym Rechten zus 
er das Wort GOttes Ichrete, ward er fleif laſſen, fie wären auch geneigt, ihren Predis 
fig gebeten und gefordert von der ganzen Ge⸗ ger allezeit zum Rechten zu halten. Solche 
meine in derfelbigen Pfarre, ihnendas Wort Antwort ließ ein ehrfamer Rath durch ihre 
GOttes zu predigen, und alſo bey ihnen zu ‚Öefandten an das Eapitel gelangen. Als 
bleiben; welches er eine Zeit lang annahm, aber Die Geiftlichen das merften , daß fie 
ſolches, mit ihnen zu verfuchen. ‚. jmit guten Worten nichts ausrichteten, bes 

2. Da aber die, ſo man die Geiftlichen gunten fie zu zuͤrnen und zu drauen, Tiefen 
heiſſet, mit Namen die Domherren, famt von Stund an zu ihrem Biſchof, und zeige 
den Moͤnchen und Pfaffen deß inne worden, ten ihm an, wie die von Bremen Keger was 
wandten fie allen Fleiß für , ihn mit dem ren worden, mollten der Geiftlichkeit nicht 
Wort GOttes zu dämpfen und zu vertveis Isehorfam ſeyn; mit viel Klagen ,„ wie zu 


ben, um ihres Geizes willen; als denn die fürchten wäre, Die ganze Stadt müchte vers 
Weiſe iſt in allen Landen. Derohalben fie führer werden. - “ : | 
den ehrfamen weiſen Rath anfuchten, um) s. Da fchieft der Bifchof zween feiner 


ſolchen boͤſen Ketzer zu vertreiben; denn ſeine Raͤthe gen Bremen , und lieſſe anwerfen, 
Lehre und Predigt wäre wider die heilige daR man ihm den Mönch fehicken wollte. 


Chriſtliche Kirche. Da ließ ein weifer Rath Wenn man aber fragete, aus was Urſach 
auf fol) Anfuchen vorfordern die Baumeis|man ihn überantworten folten ? antworten - 


fter und Oberften derfeldigen Pfarre, da Hens ten fie: er predige wider Die heilige Kirche, 


ricus predigte, und ihnen die Rlage des Ca⸗ Fragete jemand, in was und welchen Artiv 


pitels famt aller Pfafferey vorbalten. |Eeln? mußten fie nichts zu antworten. Uns 


3. Anttvorteten die Baumeifterder Pfar⸗ |ter welchen Näthen war der Weyhbiſchof 


vo 


ve darauf: daß fienicht anders wüßten, denn | Predigerordens, welcher alten Fleiß vorwen⸗ 
daß fie einen. frommen, ‚gelehrten Prediger |dete den frommen Henricum zu fangen, fuͤrch⸗ 
haͤtten angenommen, der fie das Wort GHOt-| tete, fein Handwerk wuͤrde vergehen. Ends 


tes rein und lauter Iehrete. Wo aber das lich ward ihnen von einem ehrfamen Rath 


Capitel oder jemands Klein oder Groß bes geantwortet: Nachdem der Predi — 
Ecke > be⸗ ge Tier: ger von - 
| weiſen koͤnnte DaB er etwas wider GOttes ihnen angenommen, mit Feiner Schrift 


3 uͤber⸗ 


186 1. Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schuiften, 107 


überwunden wäre, und auch niemand Feinen fen mögen. Denn ein ehrfamer meifer Rath 
Artikel anzeigen Fönnte , in welchem er un allezeit ſchriftlich und muͤndlich einem jeglis 
recht geprediget, wuͤßten fie in Feinerley | hen unverweißliche Antwort sad. Da er⸗ 
Weiſe bey ihren ‘Bürgern zumege zu bein: dachte der Biſchof mit feinem Haufen einen _ 
gen, daß ihn die Bürger folge würden laffen. |andern Rath, Damit ſie das Wort GOttes 
6. Wäre derohalben ihre unterthänige) daͤmpften nahmen vor ein Provincialeoneis 
Bitte, der Bifchof ihr gnaͤdiger Here, woll⸗ lum; nicht zu Bremen, als denn Gewohn eit 
te feine Hochaelehrten gen Bremen verfhafs iſt ſondern zu Buyſtete daß ſie Raum hätten 
‘fen, mit ihren Prediger zu difputiven. Wuͤr⸗ mit Bruder Her vico zu handeln wie fi: well⸗ 
de er. erfunden, wollten fie mit giemlicher Zen: Dazu wurden gefordert und gerufen alle _ 
Straf din Prediger weg verſchaffen; wo Pralaten und Seichiten Des gamen Biß⸗ 
‚aber nicht, wuͤhten fie ihn nicht zu verlaſſen ꝛc. thums, Da zu handeln, was man glauben und 
Aber der Weyhbiſchof antwortete, und: batelhalten Jolie a 
hoͤchlich um Friede willen eines ganzenfans| 9. Zu dem Eorcilio ward der Prediger 
des, man folt ihm den Prediger überantwor- auch berufen, Dody mit dem Unterfcheid, man 
ten; und proteflirte hoͤ hlich, wie er nichts wollte mit und wider ihn procediven als mit 
anders fuchte, denn ihrer Geelen Seligkeit: einem Keser, fb er doch nuͤberwunden und. 
hat aber nichts mögen ſchaffen; denn die von Iunverhöret war Derohalben die Dberften, 
Bremen verharreten auf ihrer erſten Ant⸗ ſamt einer gangen Gemeine, ihren Prediger 
wort. BE hr bey ihnen behielten, Denn ihre Bosheit am 
- 7, Derohalben war der Weyhbiſchof zor⸗ Tag war. Aber "Bruder Heinrich faſſete 
nig, zug don Bremen hinweg, und wollt aus feine Predigt , was er lehret und glaubet, 
groffem Zorn nachmals der Ketzer Kinder in kurze Artikel, und fickt fie in einem 
nicht firmelen. Da nun der Weyhbiſchof Sendbrief dem Erzbiſchof, und geigete an 
toieder zu feinem Deren Fam, zeigte er ihm feine Unſchuld, famt den Artikeln; erbot fi, 
foche Antwort an, und Daneben, was er wo er irrete, daß man ıhm aus der Schrift 
gehört hatte von den Pfaffen und Mönchen. anzeigen Eonnte, von ſolchem Irrthum abzu⸗ 
Darnach, da tägliche neue Zeitungen Famen, und zu widerrufen. Man follte aber ihm 
wieder Vrediger täglich aͤrger und arger pres feinen Irrthum aus der heiligen Schrift ans 
Diate wider die Geiitlichkeit, Funden fieeinen zeigen; Denn cr feine Lehre. over Predigt aus 


| I 


. 
andern Rath: fertigten ab trefliche Leute, die der Schrift wüßte zu beweiſe. 
von Bremen zu warnen, in welchen Sha-| - 16. Aber folche Erbietung ſamt den Artir 7 
den Die Stadt des Predigers halben kommen Fein verachtete man , denn ıhm Feine Ant 
‚würde; denn er wider Paͤbſtlicher Heilig: wort ward, Las aber das Urtheil war, 
keit und. Käyferlicher Majeftät Gebot pre: mag man dabey erfenuen.  Dennalsbad 
digte: daneben anzeigten, wie er: Frauen Davnach lieſſen fie Pabfis Leonis des Zehen, 

Margarethen Gefangener wäre ‚welches ih⸗ den ſamt Kaͤhſerlichem Mandat, zu Worms 
nen denn groſſen Schaden zuwenden wuͤrde. geſchrieben, verkuͤndigen und anſchlagen. 
8. Brachten auch bey Frauen Marga⸗ Derohalben der ſromme Prediger feine Pre⸗ 
zerhen Draͤubriefe aus, daß fie ihren Ger digt immer fort fuͤhrete, und nicht abließ; 
fangenen foderte; hat aber alles fie | daneben alleziitbedkngete, er wollte, und wäre | 
| ea E. bereit, 
















108 vom Jahr ar # 109 


- bereit, jedermann Antwort zu geben feiner schuldig wäre , ihnen allein, fondern jeder» 
Lehre und Predigt. Die Papiſten aber hats mann, wers begehrte, Das Wort GOttes 
ten Feine Ruhe , fandten täglich ihre Capel⸗ zu verfündigen , gedächt er in Didmar zu 
laͤne in die Predigt, daß fieihnfangenmöch- yiehen,, und warten , was GDtt mit ihm 
ten in feinen IB orten. ausrichten rollt: bat derohelben , fie wolls 
1m ber GDtt zeigte ſeine Wunder, und ten ihm einen guten Rath geben, wie er am 
befehrete etliche von. denenſelbigen, daß der füglichften möchte dahin Eommen , daß die 
meifte Saufen ihrer Capelläne , die fie hin ganze Gemeine nicht innen würde, und feine 
- fandten „ bekannt haben , daß fulche Lehre Reiſe nicht verhinderten, ale auch Denn ges 
und Predigt die Wahrheit und von GOtt ſchehen wäre. 
ſey, der niemand roiderftehen koͤnnte; dennfie| 13. Antworteten die frommen Chriften 
ihr Lebenlang von Feinem Menſchen ſolche drauf, und baten ihn, er mollte bey ihnen 
Lehre gehoͤret hätten. Derohalben fie von bleiben, und anfehen, wie das Evangelium 
ihrem Boͤſen abftehen , und das Wort noch faſt ſchwach in dem Volk waͤre, fons 
GoOttes nicht verfolgen, fondern gläuben folls derlich in den umliegenden Städten, und die 
ten, daß ſie ſelig wuͤrden. Aber ihre Bosheit Verfolgung nach groß , auch anfehen, daß 
hatte fie-verblendet , daß fie aͤger wurden, er von ihnen berufen ware , GOttes Wort 
ihrem Verdienſt nad). Es hat auch bis auf zu predigen. Wollten aber die Didmarer 
diefen Tag niemand ein Woͤrtlein aufbrins einen Prediger haben, Daß er einen andern 
gen Eönnen von allen Menchen, wiewol taͤg⸗ daſelbſt hinſchickete; denn fe mußten wohl, 
lich Ketzerey Ketzerey ausgefcheyen, und was die Didimarer vor ein Volk waren. 
vermmögens auch noch nimmer, Daneben fie ihm aud) anzeigten, fie wwüßten 
‚12. De nun GHDft der allmachtige die ihn nicht ziehen zu laſſen, ohne Verwilligung 
Zeit erfahe, Daß der gute Henricus mit fei- einer ganzen Pfarre. 
nem Blutedie Wahrheit, von ihm gepredi⸗ 14. Der gute Henricus antwortete: Wie⸗ 
get, bezeugen follt, fandte er ihn unter die Moͤr⸗ wol er bekannte, daß er von ihnen berufen 
Dep, Die er dazu bereitet hatte, Alſo begaber fich wäre, doch hätten fie fonft frommer gelehr⸗ 
An. 24 der kleinen Zahl [oder 1524 nach Chris |ter Leute gnug, die ihnen prediaten. Die 
» fi Geburt, daß er gerufen ward von Nico⸗ Dapiften waren auch zum theil überwunden, 
lao Boye, Pfarrherrn, und ander frommen daß nım fortan auch Weiber und Kinder 
Ehriiten derfelbigen Pfarre zu Meldorf in ihre Narrheit fehen und richten. Er hatte 
Didmar / ihnen das Wort GOttes zu ver, auch zwey Fahr ihnen geprediget; aber die 
kuͤndigen, und fie aus des Antichriſts Ra⸗Didmarer hätten Feinen Prediger, derohal _ 
chen zu reifen, denn er gewaltiglich dafelbft ben er mit gutem Gewiſſen ihnen folche Bits 
regirete; welche Berufunger als von GOtt te nicht abſchlagen koͤnnte. Daß fie aber 
annahm, und derohalben ihnen zufagte, daß anzoͤgen, daß fie ihm nicht laſſen koͤnnten, 
er zu ihnen Eommen wollt: - Darnach, aufiohne Wiſſen und Willen einer ganzen Ges 
Gt. Eatharinen Abend , fordert er zu fich meine, ſchluͤſſe bey ihm nichts, dieweil er fie 
ſechs fromme Mitbruͤder und Bürger, hielt ganz nicht verlaffen wollte: denner gedachte, 
> ihnen vor, wie er in Didmar gerufen wäre, [nur eine Eurze Zeit in: Didmar zu predis 
und zeigte ihnen an, nachdem er nicht alleineigen, nemlich einen Monat oder De, ſo 
U ang 


“ 





* 


ten zur rechten Erkenntniß des Worts GOt—⸗ 


RAN. — — — | * FORT — x —— 2 5 

mo . IL Briefe Lucheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, m 
lang bis er ein Fundament felbft muͤndlich 
‚gelegt , und darnach wieder zu ihnen kom 


würden darnach nichts. ausrichten koͤnnen; 
denn fie müßten wol wie es zu Bremen zus 
Then: J—— gangen war. Auf dieſen Beſchluß mache 
15. Wäre derohalben feine Meynung und fich der, Prior, Predigerordens, des Mors 
Bitte, fie wollten nad) feinem Abzug der Ge gens frühe auf, denn er vor groffer Sorge 
meine feinen Beruf, welchem er nicht wi- die Mache niche viel ſchlief, und Fam gen 
derftehen koͤnnte, anzeigen, Daneben feinen der Heide auf den Sonnabend vor dem andern 
heimlichen Abzug enefibuldigen ; Denn er muß» Sonntag Des Advents, vor die acht und vier⸗ 








te heimlich ziehen, um feiner Feinde willen, |;ig Regenten des ganzen Landes, und bes 


die ihm ſchaden möchten, die Tag und Nacht klagte ſich hoͤchlich; und zeigte an , wie der. 
trachten, als fie felbft wol wuͤften, wie fie Mönch von Bremen kommen wäre, das - 
ihn umbringen und tödten möchten: auch ganze Land Didmar zu verkehren , als ee 
zeigte er an, wie er wollte bald wieder bey denen von Bremen gethan hätte: ‚Hatte auch 
ähnen ſeyn. Mitdiefen Worten ftellete er ſie zu Hulfe M. Büntern , des Landes gemei⸗ 


auftieden, daß fie ihm zu ziehen vergoͤnneten: nen Canzler, und Deter Hannen, beyde: 


denn fie vechoften, Daß die Ditmarer moͤch⸗ groſſe Feinde des MWorts GOttes. Diefe 
seen holfen dem Prior mit allem Fleiß, 
tes kommen, Die fonft faft vor anderm Volk und bielten den andern fechs und vierzig Uns 
mit Abgötterey beladen fin. gelehrien, Einfältigen vor, wieein groß Rob 
16: Darnach auf den Montag der erfienlin ganzem Niederland , und tie groffen 





Wochen im Advent zog Henrieus mitten) Dank fie infonderheit bey dem Biſchofe u 


durch das Stift von ‘Bremen in Didmar Bremen verdienen würden, wo fig dieſen 


Prediger, welcher von Stund au lief zu ſei Straf, nach Gewohnheit des Landes. Alte j 
3 


l 


daß ihn der gemeine Mann hörete, fo wuͤr⸗ dert er fich ſehr über folchem Gebot, nach 


"Damit ihr Neich nicht unterginge.- |oenn ex verhofte, er twollte verhindern, DaB - 


und Fam gen Meldorf, da er denn hin beru |Feßerifchen Mönch zum Tode bringen würs | 


fen war, da erauch mitgroflen Freuden vom den. Da die armen ungelehrten Leute fols 
Pfarrherrn, famt andern frommen Ehriften, ches hoͤreten fehrieben fiebald, und befchloffen 
ernpfangen ward. , Alsbald er dar kommen ihn zu todten, den fie doch nicht gefehen, viele 
war, wiewol er noch Feine Predigt gethan|iveniger gehöret noch überwunden hatten. 
hatte, ward der Teufel zornig mit feinen) +8. Endlich bracht der Prior einen Brief 






Gliedmaſſen, und infonderheit erregte er Au-Joder Gebot auf an den Pfarrheren, von den ; 


’ 
guftinum Torneborch, Prior des ſcharzen acht und vierzig Negenten, den Mönch zu 
Klofters , die man nennet Jacobiter vder|neriegen, ehe er predigte, bey der huchften 


nem Mitgefelen M. Johan Snicten,, des bald mit Eilen zog der Prior mit dem Ger 2 
Officials von Hamburg Vicarien oder Eom-|bot gen Meldorf , uberantroortete daffelde 
miffarien, hielt Rath, was zu thun ftünde dem frommen Pfarrherrn in der Nacht: 







17. Endlich beſchloſſen fie, Daß fie vor al⸗ Henricus nicht predigte, denn er mußte wohl 
fen Dingen vorkommen mußten, daß er was ihm daran gelegen war. Als der Pfarr⸗ 
nicht predigte: denn wo er würde predigen, here Diefen Brief uder Gebot las , verwuns 


de ihre Schalfheit an Tag kommen , und) dem.es ungewöhnlich war, daß ſich die acht 
| ER | a ee Se 


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— — — — — 


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und. vierzig Regenten mit den Kirchen ber 


fegen oder entfeßen Gewalt habe, - | 
20. Diefen Brief gab der Prarchere Hen⸗ 
rico zu erkennen, und zeigt ihm daneben, Wir, die wir ſtark find 2c. Auf den 


- GDttes Worte willen einmal fein’ Blut berz 
gie 

| i Mit ſolchem Muth rat er auf des München nicht Glauben geben , die um ih⸗ 
Sonntags darnach, und predigte die erite 
- Mredigt von dem ‚Spruch Pauli Rom. 1,9:|gedächten unterzudrucken , und das Wart 
Teftis ‚eft mihi Deus, cui ſeruio in;$piritu) GOttes nicht ‚verdammten , fondern die _ 
weo Sce und von dem Coangelo deſſekigen IB 
Tages. Alsbald die Pledigt aus war, und niemand unverhoͤret verdammten. Waͤrs 
ward die ganze Gemeine der Pfarre zufam- 


daneben mit Vollmacht ihre Legaten zu Der 


“ 


le -- y von Jahr 125, 1 Tr 113 


wohnheit ıbnen ein ſolch Gebot geſchehen, ſo 

kuͤmmerten, ſo doch das Regiment, nach doch eine jegliche Pfarrkirche Macht hätte, 
alter Gewohrfheit. Des Landes, der ganzen Prediger zu erwaͤhlen, wen ſie wollte; und 
— Gemeine Nochoret. | befchloffen eintvächtig,, fie wollten den from; 





9. Denn es von einem ganzen Lande bes men Denricum zu einem Prediger, behalten 


ieloffen, in langem Gebrauch geweſen ift „Iund befchirmen ; denn fie ganz entzundet wa⸗ 


daß eine jegliche Pfarrkirche nach- ihrem gu⸗ ren aus der erften Predigt, Die fie gehoͤret 


ten Willen einen Pfarrherrn oder Prediger)hatten. Nach Mittage that Henricus die 


andere Predigt, von dem Spruch Pauli 
Roͤm 15, Debemus nos, qui potentes &c, 


was Des Landes Gebrauch und, Gerehnbeit Montag darnach fandten die von Meltorf 
waͤre. Darauf Henricus antwortete: Nadel ihre Geſchſckten zu der Heide, und erboten 
dem er von einer ganzen Pfarre das Wort ſich zu Recht vor jedermann des ganzen Lan⸗ 


GOlles zu predigen berufen wäre, wollt er des zeigten Daneben. an, was Chriſtlicher | 


derfelbigen Berufung nachkommen , ſo lang Predigt fie gehoͤret hätten von Henrico. 
es Der ganzen. Gemeine wonlgefiel ; ;, denn) 23. Dabey fehrieb der Pfarrherr den 
man_ müßte mehr dem Wort SOue⸗ acht und vierzig Regenten des Landes, wie 
gehorchen. denn den Menſchen. Ap. Geſch. weder er noch Henricus der Meyrung waͤ⸗ 


5,29. Wollt GOtt haben, daß er in ren Auftuhr zu machen; fondern das reine, 
€ 


Didmar ſt ſollt/ der Himmel waͤre dal lautere Wort GOttes zu lehren: berief fich, 

fo nahe als ‚andergioo ; ser. müßte doch, um! er «wollte vor jedermann zu Nechte ftehen 
mie Bruder Henvichen. Woaͤre derohalben 
feine. unterthänige Bitte , fie wollten den 





res Haß und. Geizes willen die Wahrheit 


ahrheit gänzlich, aufs erfie. erforſchten, 


Sache, daß fie unrecht erfunden wuͤrden, 
‚men gefordert und daſelbſt von dem vori⸗ waͤren fi fü e bereit ihre Strafe gu leiden. Dies 


gen Prior ein Brief, überantmortet von den ſe Erbietung , famt dem Zeugniß, verach- 
acht und vierzig Negenten des Landes , daß teten ſie und gaben darauf Feine Antwort 
ſie bey Strafe tauſend Rheiniſcher Gulden fondern jedermann redete, einer diß der an⸗ 


den Moͤnch nicht predigen ſollten laſſen, das. 


Heide ſchickten, denn da wuͤrde um groſſer lenes, als einer von den Aelteſten: Wiewol 
Urſach ein ganz Land zuſammen kommen. faſt groffe Zwietracht in allen Landen wäre, 


22. Alsfie dieſen Brief hoͤreten leſen, wur⸗ des Glaubens halben, und fie als die Unges / 


‘den ſie faſt zurnig, Daß wider alle üandeene NOMARON und  Unbeftanigten, bie nicht rich 


x 


24. Zum letzten antwortete. Peter Deth⸗ 


vs 


Renee en 21, Na H ten 





via 1 Briefe Karberi aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, Bi. * &, 
fig dankten, daß er ihnen ſolchen Prediger 
zugefchickt hätte: denn fie nun Elar fähen, mie. _ 
fium zu fehieben ; melches, als fie denn von fie durch Moͤnch und Pfaffen verführet fi nd. 


ten Lünen, waͤre ihre ernftliche Meynung, 
ſolche Sache bis auf ein zukünftiges Conci⸗ 





ihrem Randfehreiber mM. intern berichtet, Baten ihn auch mit Fleiß, er wollte die 
in Eurzem gehalten werden fol. Was denn Weyhnachten bey ihnen bleiben, alle 


ihre gute Nachbarn halten und glauben wuͤr⸗ Tage weymal predigen: wi ‚denn fie fuͤrch⸗ 


den, daffelbige gedachten fie auch anzunehr ‚ten ſich er würde an einen andern Drt ge 


fordert. In mittler Zeit ruhete der Prior ö 


en. 
a. Waͤre aber das Wort GHttes (als ſamt M. Johann Schnicken nicht. Denn 
man fagt, ) nicht klar gnugſam gelehret, und da der Prior ſahe, daß feine sBosheit nicht 


jemand daſſelbige klaͤrer und Iauterer iehren koͤnnte fort — zog er mit Doctor. Wil⸗ 


koͤnnte gedaͤchten fie ſolches nicht zu verbie⸗ helmo, Pre diger Ordens zu Lunden, zu den 
ten ; denn fie keinen Aufruhr in Randen ge grauen Mönchen, die man Barfüfler nens 


dachten zu leiden: derohalben ein jedermann net, oder Minores, da Rath und Hilfe zu : 


ſollte zufrieden fenn, und bis auf die näch- fuchen, wie er feinen Willen vollenden moͤch⸗ 
ſten zukuͤnftigen Dftern: die Cache beruhen|te ; denn diefelbigen Mönche faſt geſchickt 


laſſen: in miftler Zeit würde ſichs wol aus⸗ find, mit ihrer Steianeveg die Armen Elen⸗ 


eifen, was recht oder unrecht waͤre. Auf den zu verführen. 
ſolche Anttvurt war ein jeder zufrieden, und 
"zogen die. Gefandten von Meldorf heim, zeig- nach etlichen vonden Negenten , alsmit Nas 
ten an mit geoffen Freuden fülche Antwort men Peter Nannen, Peter Swin, Claus 
einer ganzen Gemeine verhoften die Sa⸗ 
‚he follt gut werden. gen, “als denn ihre Gewohnheit ift , wie der 
26. Am Tage Micofai Epifeopi that er Ketzer prediete und Das Rolfverführete, wels 






zwo Predigten: die erfte von dem Evangelio: ches ihm zum theil anhängig waͤre: mn fie 


Homo quidam nobilis &e. Luc 19, 12, die nicht dazu fehen wuͤrden, und den Ketzer um⸗ 


28. Alsbald ſchickten die grauen Moͤnche 


Roden /und zeigten ihnen mit gvoffen. Rla 


- andere von dem Spruch: Plures facti ſunt — würde Maria Lob famt den heiligen 


Sacer dotes &c. Hebr. 7,23. mit folchem Geift, wey Kiöftern zu Boden gehen. Das war 
Daß fichs jedermann: verwuͤnderte, und GOtt die Schriſt da fie den Ketzer gedachten mit 
mit Fleiß baten Ihnen folchen Prediger lang umjubringen 5 ‚als denn geſchah. Als die 
zu laſſen. Am T Tage Eoneeptionis Mariaͤ armen ungerftändigen: Leute das höreten, 
that.er auch zwo Predigten auf das Eyange⸗ wurden fie zornig, und antwortete drauf Pe⸗ 
lium, Liber generationis, Matth 1,1,-feg. |ter Swin: Man haͤtte dem Pfarrherrn ſamt 4 
in toelcher er angeigte die Verheiffung , die Denrico gefchrieben, weß fie fich halten ſol⸗ er 
von Ehrifto den Vätern jugefagt, und was len; wärs vonnöthen, fie wollten noch ein ⸗ 


Glauben ſie gehabt haͤtten; daneben ander mal fehreiben. N 
zeigt, wie mir auch mit ſolchem Glauben | 
E möbeen felig werden ohn alle unſer Ver⸗ ihr muͤſſet der Sachen anders berkomnmen. 
dienſt. 

27. Und das alles mit ſolchem Geiſt, daß 
edermann ſich verwunderte, um un fleife 







— 


— 


7 





29. Antwortete der Prise: Nein, denn 


Dem, beginnet ihr dem Keger zu fehreiben, 4 
wird er euch antworten, und twürdet ohne 
nn auch mit in die —— sr 4— 


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I 1107 


16 New 
| de ihrs gewahr würdet: denn, würde er zu kamen zuſammen bey Diefünfhundert Bauern, 
ort kommen, moͤ ht man ihm nichtsanha; Als fie nun zufammen Fommen waren, ward 
ben. Da befchloffen fie einen Narh, daß |der öffentlich angezeigt, aus was Urfachen 
man ihn in dev Nacht heimlich müßte fan⸗ ſie gerufen wären. Denn niemand , ohne 
‚gen und alsbald verbrennen ehe es das die Hauptleute, wußten die Urfache , und 
‚Sand innen wuͤrde und er zu Worten käme. was fie thun fülten. Als der gemeine Manıt 
Solcher Rath gefiel ihnen allen wohl, und das hoͤrete wollten fie zurticke ziehen, und 
- fonderlich den grauen Mönchen. Auf fol- folche bofe That nicht begehen. Aber die 
chen Rath wollte Peter Nannen, als ein] Dauptleufe geboten ihnen.bey Leib und Gut, 
fonderlicher Freund des Priors, Den Dank fortzuziehen. Hatten auch gefoffen daſelbſt 
verdienen , zog zu fich etliche Ammeral aus|drey Tonnen Hamburgerbier, daß fie deffa 
andern Dörfern , mit Rath und Hulfe M. muthiger waͤren. Und kamen in der Mits 
Gäntere. RUN ternacht um ı2. Schläge mit gewapneter 
39. Man folk hie bilig der Namen ſcho⸗ Hand gen Meldorf. 
nen; nadydem fie aber Ehre gefucht haben] 32. ‘Die Facobiter oder Predigermoͤnche 
zu erlangen, muß man fieihrer Ehre nicht gaben ihnen Licht und. Fackeln, daß fie ja 
-berauben. Dasfinddie Namen der Haupts fehen Eünnten, und der gute Henricus niche 
leute: Peter Nannen, Peter Swins Suhn, entlaufen koͤnnte. Hatten auch einen Vers 
. Hennig zur Lunden, Johann Holm, Zuvenz raͤther bey ſich mit Namen Hennigs Hanß, 
Hanneman, Ludwig Hanneman , Baftel welcher alle verrathen hatte; fielen mit Ge 
Zohann Bren, Elaus von Weslingburen, walt in die Pfarre, zuſchlugen alles , was 
Broſi Johann zu Wockenhauſen, Mars da war, als der. vollen unfinnigen Bauern: 
Auard Kraͤmer zu Henftede, Ludecke So Gewohnheit if, Kannen, Keffel, Kleider, 
han zu IBefeing, Peter Grosvogt zu Hem Becher 5 was fie aber funden von Silber 
mingftet. Diefe Hauptleute, ſamt den an⸗ und Gold, nahmen fie mit. Tielen auch zu 
” dern die fie bey fich haften , wurden gefors Dem ‘Pfarrer ein.mit Gewalt , bieben und 
dert aufdie Pfarr zu der Neuenkirchen, und flachen, und ſchryen: fehlag ode! fehlag 
kamen in M Guͤnters des Schreibers Haus todt! Cinstheils ftieffen ihn auf die Straf - 
uſammen bielten Rath, wie fie ihn fingen fen nackend in den Dreck, und nahmen ihre 
und nicht zu Worten kommen lieffen: denn|gefangen, er follte mit ihnen gehen. Das 
das Urtheil ſchon gefihleffen war , daß fielandere Theil ſchrze, man follte ihn gehen 
den frommen gottfeligen Denvicum verbren- laffen, denn fie hätten Feinen Befehl , ihn 
hen wollten. E zzu fangen. Darnach als fie ihren Muth⸗ 
31 Beſchieden ſich derhalben zuſammen willen mit dem Pfarrer geuͤbet hatten, fie⸗ 
auf den andern Tag nach Conceptionis gen len fie zu dem guten Bruder Heinrichen, 
Hemmingſtet, eine halbe Meil von Meljund nahmen ihn nacket aus dem Bette; _ 
“dorf; belegten mit Fleiß die Straſſen zu fhlugen, flachen, wie die unfinnigen vollen. 
Meldorf, auf daß fie niemand warnete. "Bauern, und bunden feine Hände faft hart 
Ward aud) verordnet, daß auf allen Dür-jauf den Ruͤcken, sogen und flieffen ihn alfe. 
fen, als die Nacht kam, und man Ave; lang, dag auch Peter Nannen mit Barm- 
Marvin Jautere, fo zufammen Famen. ——— bewegt, der ſonſt ein giftiger Feind 
2 Ss - 


ee —* ‚vom Jahr ısas, n 












5 — Te Bucheri a aus den D ufehen — feiner Shui ; 


des Worts GOttes war und fagte , daß | 34. Kam auch zu ihm M. Bimrer „frage 
man ihn geben lieffe, er wuͤrde wol. —— te ihn: Ob er wollte lieber an den Biſchof 
befohlen ihn Balke Johann, zu leiten, der von Bremen geſchickt ſeyn, oder lieber in 
ihn mehr ſchleppte denn führte, Als fie ie ihn | Didmar feinen! nn empfangen ? Antwor⸗ 
gen Hemmingenſtet brachten, fragten fie ihn: \tete Henricus: Hab eich was unchriftliches 
wie er ing Land Fommen wäre, und was er |gelehret oder gehandelt, Fünnten fie mich wol 
da fuchte? antwortete er freundlich ‚mit der drum ſtrafen; der Wille GOttes gefchehe, 
Wahrheit, daß fie auch bewegt wurden ‚|Antroortete M. Günter: Hört lieben Freun ⸗ 
und riefen: Nur weg mit ihm, wo wir de er will in Didmar ſterben. Aber das 
ange ihn hoͤreten, würden wir mit ihm Ke⸗ Volk in gemeine wartete die ganze Nacht 
Ber roerden. Da begehrteer, daß man ihn ihres Saufen. Des Morgens um achte 
Auf ein Pferd fesen wollte, denn erfehr müs gingen fie auf den Markt zu Kathe, was 
de und matt war, und feine Zuffe ihm ganz ihnen zu thun. ftände ? Da vicfen die wollen _ 
wund maren ; denn er in dem Kalten und) Bauern: Immer verbrennt! zum Feuer zu! 
Eiffe die Nacht nackend und. barfuß gegan⸗ fo werden wir heute von GOtt und von den 
gen und geführet war Leuten Ehre ‚getoinnen denn je länger wir 
33. Als fie das hoͤreten, fpotteten fie und ihn leben laflen, je mehr er mit feiner Ketze⸗ 
verlachten ihn, und fprachen: Ob man dem rey verfehret. Mas hilft viel langes Be 
Ketzer Pferde halten ſoll, er müßte doch wol denken? Er. muß doch fterben. Alſo ward 
laufen ; fehleppten ihn alfe die Nacht bis zu der aute Heinrich unverhoͤrt zum Seuer — 4 
er. Heide. . Da brachten fie ihn in einesidammt.. - BE 
Mannes Haus. mit Namen Raldenes) und! 37. Darnach ward ausgerufen: Alle, die 4 
wollten ihm einen Stock mit eiſern Retten ihn hatten helfen fangen, folten mit: ihrer | 
‚ angehängt haben. Aber der Haußvater hatte) Wehre mit zum Feuer hinaus ziehen. Da 
Mitleiden, und wollte folches nicht leiden. waren auch die grauen Mönche oder Bar⸗ 
Da er ihren Muthwillen nicht wollte geſtat⸗ fuͤſſer, ſtaͤrkten die armen Leute und ſpra⸗ 
ten, brachten fie den guten Heinrich in chen: Jetzund gehet ihr der Sachen recht 
eines Pfaffen Haus, mit Namen Herr nach; und hesten das arme elende trunfene 
; Beymer Hotzecken, ein Diener des Offi⸗ Volk. Da nahmen fie ihn, und bunden - 
cials von Hamburg, ſchloſſen ihn in einen ibn mit Hals, Füffen und Händen, führe · 
Keller, "und gaben ihn den vollen Bauern zu|ten ihn mit groſſem Geſchrey zu dem Feuer. 
verwohren, die ihn fortan die game Nacht Als diß geſchah Rund eine Frau in ihrer 
erſpotteten und verhoͤneten. Unter andern Hausthüre, und ſahe dieſes Elend und Jam ⸗ 
kam zu ihm Herr Sımon, Pfarrer von Al-| mer, und beguntebitterlich zu weinen; ‚faste 
tenworden , und Herr Ehriftian, Pfarrer der gute Heinrich zwihr: Liebe Frau, wer 
von der neuen Kirchen, beyde faft ungelehrte| net nicht über mich. Als er an die Statt 
Verfolger des Worts GOttes frageten ihn: Fam, da das Feuer bereitet war faßerniee 
Aus was Urſach er das heilige Kieid abaes| der vor großer Schwahheit. Dafamder 
legt hätte? Welchen er freundlich aus der Boat, Schoͤſſer Mars, durch Geld dazu - 
. Schrift antwortete; aber % verſtunden es erfauft, ale man ofauplich fant ; verdammte 
nicht, was er fagere, |den guten Bruder Sein mie. Em = 
f ä i & (4: 












B F | von Jahr ısar. | 121 
Sententz Be: Ustheil zum — : Dieſer wortete der Moͤnch: Spyrach ʒu ihm 





Boͤswicht hat gepredigt wider die Mutter der gute Bruder Heinrich: Was ſoll ich * 


GOttes und wider den Chriſtenglauben, dir denn beichten, das du mir vergeben folle 


aus welcher Urſach ich ihn verurtheile , von teſt? Da ſhaͤmte ſich der graue Moͤnch, 


wegen meines gnaͤdigen Herrn, Biſchofen und trat zuruͤcke. Das Feuer aber wollte 
von Bremen, zum Feuer. Antworter der nicht brennen, tie oft fie es anzuͤndeten. 
‚gute Bruder Heinrich: Das habe id) nicht Nichts wen :r beten fie. ihren Muthwillen 
gethan; Doch, HErr, dein Wille gefches lan ihm, und schlugen ihn mit Helleparten 
be; warf auf feine. Yugen in den Himmel, |und Spieffen. Das verzog fid) mol zwo 
und ſprach: HErr, vergieb ibnen , dern Stunden lang, in welcher Zeit er in feinem 

- fiewiffen nicht, was fie chun: dein Ha Hemde nacket vor den Bauern flund , mit 
- me ift allein beilg, bimmlifcher Vater. \aufgehabenen Augen in den Himmel, Zuleßt 
36: Da ging hinzu eine gute Ehriiliche kriegten fie einegroffe Leiter, auf welche fi ſeihn 
Frau, Clauß Jungenfrau mit Namen faft bart bunden, auf daß fieihn indas Teuer 
Wibe, eine Tochter Peter Pannen, wohn mürfen. Da hub der gute Maͤrtyrer hriſti 
haftig zu Mehldorf, vor das Feuer, und an feinen Glauben zu fprechen ; fehlug aber eis 


erbot fich, man follte fie zur Staupen fehlagen, ner her. mit einer Fauſt in fein Maul, und 


auf daß ihr Zorn gebuͤſſet wurde: dazu wollte ſprach zu ihm: Er ſollte erſt brennen, darnach 
ſie tauſend Guͤlden geben, man ſollte den moͤchte er leſen was er wollte. Datrat einer, 


Mann nur wieder einſetzen, bis auf den mit einen Fuß auf feine Bruſt, und bandihn 


naͤchſten Montag daß er von dem ganzen alſo hart an einem Spruͤſſen an feinen. Hals, 


Lande verhoͤret wuͤrde, und denn verbrannt. daß ihm Maul und Naſe blutete, aufdaßer 


Da fie das hoͤreten, wurden fie rafend und erſticken füllte; denn er fahe, daß er von fo viel 


unſinnig, und Ichfugen die Frau zu der Er⸗ Wunden nicht flerben Eonnte.- 


den, traten fie mit Fuͤſſen, fehlugen mit al) 38. Darnach richteten fie ihm auf mit der 
ler Gewalt den guten Marlyrer Chriſti Eis Leiter. Da ſatzte einer die Heleparte an 
ner fehlug ihn mit einem Stoßdegen in den die Leiter , Diefelbige helfen aufzurichten; 


Hirnſchaͤdel. Aber Jobam Holm , ‚von denn das Land kei en Scharfrichter hat. 
der Neuen Kirdyen , fchlug ihn mit einem Da gleitete Die Hellparte von der Leiter ab, 
3 Fauſthammer; die andern ſtachen ihn infeine, und ducchftach den heiligen Maͤytyrer mitten 
- Seiten, in den Rücken, in die. Arme , wo durch. Warfen alfoden guten Mann mitder 


"fie ihn nur erreichen Fonnten ; und nicht ein, Leiter auf das Holz. Aber die Leiter ſprang 


mal, ‚ fondern ſo oft er begunte zu reden. zu der Seiten ab. Da lief zu Johann 

37. Da ermahnete und Yegete das Rolf |Solm , und nahm den Faufthammer, und 
Mm Günter , und rief fie an und fprach: ſchlug ihn auf ſeine Bruſt, alſo lang, daß 
Frey zu lieben Geſellen, bie wohnet GOtt er ſtarb, daß er ſich darncch nicht. regete. 


bey · Darnad) brachte derfelbe M. Güns |“Brieten ibn alfo auf den Kohlen; denn das 


„ter einen ungelehrten grauen Münch zu ihm, | Holz wolte nicht. brennen. 


daß er beichten folltes ſprach aber zu ihm der| 39. Dass iſt kuͤrzlich die mahre Hifforie 
„Märtyrer Ehrifti: Bruder, habe ich dir auch | von dem Leiden des heiligen Märtyrer Dein / 


je was zu leide serhan, der sel Ants|vici von Süpphen, 


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3. An 


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— 48 > 2 A; 
2 > \ Pr 
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2 1, Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 123 
ei Saal oder Stuben dennoch fich des Eds 
An Graf Albrecht zu Mansfeld, wie fers angelii halten in GOttes Namen, und ih⸗ 
ne er in der Stifskieche zu Mansfeld und fei- Inen die Stiftskirche als Frevelraubern laffen 
ner Herrſchaft in Religionsfachen — fol: \mie dem Teufel drinnen ;, es wird dahin 
nn — Be a 
" orhor im Ten. IL, 16. Witt. IX, 225. Alt. Ul,4. DaB aber in gemeiner Herrſchaft E. 
| no Reipp. Kik, &h #54. e ® a er jo — Seh ind 
ER „„Denn hie gehet Die Sache nicht Holz, Stein 
Dem Edlen und Hochgebornen Herrn ı ober Raum ſondern die Sereifenan. "Dent 
Kern Albrechten, Grafen zu Mansfeld Imeif fich die Beute für E On. Unterthanen 
und Heren zu Schrappel ec, Meinem, 91% |rFennen, würden fie fich auf E ©. algeinen 
digen Hexen, En [natürlichen Mitheren berufen, und ohne E. 
RE — G. Verwilligung und Vollwort nicht dran. 
nade und Friede in Chriſto, grädiger wollen, daß Damit eine Gefahr im Volk ent⸗ 
Herr. Es hat mir Caſpar Muͤller, ſtehen möchte. Wiederum kan E. G. nicht vere 
aus EG. Befehl‘, auf zwey Stuͤck Ant⸗ willigen daß ſolche gemeine Unterthanen den 
wort angeſonnen. Das erſte, wie weit E. andern Herren welchen denn Damit würde €, 
Sn. fi) begeben und räumen ſolle in der G. felbft fchuldig “als hatte fie ſelbſt gewichen. 
Suiftskirchen auf dem Schloß, das Saerar Wollen aber etliche derfelbigen gemeinen Un⸗ 
ment unter beyder Geftalt und andere terthanen von eigenem Gewiſſen weichen, da 
Reuerunge, wie fig fie nennen , zu wehren. Fan E. G. nicht zu, Denn fie Fann niemand 
Iſt darauf meine unterthänige Meynung, zum Glauben treiben noch Dabey behalten, 
dab, weil €. G weiß, daß GOttes Abort fo wenig als fie Fann verwilligen , Daß je 
und Wille iſt, und fie darauf dringen, nicht mand Davon trete. Derhafben weiche wer 
ein Haarbreit noch Augenblick weichen muß, da weicher, fiehe wer da ftehet, fo Fann E. 
wie St. Paulus ruͤhmet, daß er zu Jeruſa⸗G. nicht drein verwilligen, daß fie weichen 
fen nicht eine Stunde lang hätte wollen wei⸗ oder fagen mögen: Siehe unfer Erbherr hate 
ben, Tuͤum laffen zu befchneiden. Oal.2, 3.|vermilliget und wills haben , darum thun 
Denn von GOttes Wort muß man Feineniroirs, und thatens fonft nich. — 
Kiederhandelleiden. _ © .. 5.Daß aber E. G. foltte darum die Herr⸗ 
2. Weil aber der Hader ſtehet auf der schaft übergeben , iſt noch nicht Zeit: es iſt 
Suftskirchen, mag E. G. dieſelbige laſſen nur eine Verſuchung und ein Streit kurzer 
fahren als ein aͤuſſerlich Ding , das fie mit Zeit lang, darinnen GOtt E. ©. bewaͤhren 
Ghewalt und Frevel einnehmen , und bedin» und ftärken will. Allein, E ©. haltennur 
gen , Daß ſolches nicht geſchehen mit Willen feſte, dem armen gemeinen Mann: zu gute, 
oder Vollwort &.G-Gewiffen, fondern daß verwillige nicht, undbefehledie Sache Chri⸗ 
fie folchen Frevel ‚und fremde Rechts und|fto, der wirds wohl machen, wie der 
Guls Naub auf ihr Gewiſſen laden. E. G Pſalm v r 5. lehret, welchen ich E. ©. zu 
müiffet nicht mehr tdun , denn ſolchen Fredel Troft und Staͤrke zu lefen befehe. 
leiden, ohne Mitgerroilligung.e 7 | 6, Der Teufel Eannnicht alles thun was 
3, Daneben mögen E. G. ſonſt im Schloß, er draͤuet, und GOtt ruͤhmet ſich, daß = 4 
— | — ee 





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124 


vom ar 1525. 


125 


ften und Herren Vornehmen gar gern zunicht muthlich , fie wuͤrden Dr beforgen und Arg⸗ 


mache, und Luft dazu hat. Pſ. 33, 10. Soferne 
wir nur veft halten, er wird ung nicht laſſen 
fehlen: er hat bald einen Herrn zu Mansfeld 
erwuͤrget, wenn ers ihm will zu viel machen, 
oder -Fann ihm wol wehren , ehe man folches 
verſiehet. Will GOtt E. &. aus der Hertz 
fehaft haben, fo wird ers wol anders angrei- 
fen , fie müffen noch andere Gewalt braus 
chen. Aber da haben wir einen für, der von 
ſich ruͤhmen laͤſſet: Die Erde iſt des SErrn, 
und alle die drinnen wohnen. Pſalm 24, 1. 
Se 76,13: Er nimmet den Sürften! 
utb , und gebet wunderlich um 
9 den Rönigen auf Erden. Darum 
fey E. ®. nur frifch und getroft , und lerne, 
hierinnen auch geiftlich Friegen , wie Der 31. 
Pſv. 25. ſpricht: Seyd getrofk, und baltet 
vefte, alledie ihr auf den HErrn wartet, 
7. Dasander, ob man fich verbinden müs 
ge unter, hinter oder wider die Obrigkeit, 





mohn fchöpfen. Sonſt muß man der Ges 


walt und Frevel weichen, und das Erdreich 


ums Himmelveich,, das Zeitliche ung Ewi⸗ 
gen willen fahren laſſen: gleichwie bisher die 
Fürften zu Sachſen find ganz ftille gefeflen, 

und hätten fich auch nicht uber der Sachen 


muͤſſen vertheidigen, wo ſie ſich derſelben an⸗ 


naͤhmen. — iſt der Schein da blie⸗ 
ben, als werden und wollten ſie ſich wehren. 
Indes hat GOtt der Tyrannen Trotz bloͤde 
gemacht, daß fie nichts dürfen wagen. Wer 
weiß, wo wir glauben und GOtt bittın, €. 


G. werde auch noch eine Scheu ſeyn, es fey 


durch Schein eines Bundes, oder fünft, daß 
fie nicht werden fo trotzig feyn zu thun, als fie 
drauen. Der Bogen trift nicht alles, dar⸗ 
auf er zielet, ja trifts ſelten. 


*) Soll vielleicht alſo heiſſen: aufrichten auf freyen | 


unbenannten ?e. 


10. Solches habe ih €. ©. unterthaͤniger 


oder wie ihm zu thun fen, daß man ſolchen Meynung, auf ihr Begehr, wollen anzeigen, 


Tyrannen widerſtehe. 


G. wohl, daß wider die Obrigkeit Feine Pers | Barmherzigkeit, Schuß und. 


Aufs erfte weiß E. \befehl damit diefelbigen in GOttes Hulde, 


Troft, Amen, 


bindung gilt. Denn GOtt will die Ober⸗ Zu Wittenberg, In. 1525. 


: ge e ſeyn boͤſe oder guf, geehrer haben, 


Bank „u und ı Petr. 3, 5 

ufs andere iſt au verboten , daß 
Be ſich ſelbſt rächen oder wehren ſolle, wie 
Paulus Roͤm 12, 19. fpriht: Lieben Bruͤ⸗ 


E. ©. unterthäniger 


* 





An alle Chriſten "Antorf Koachungsn 


ſchreiben ſich vor den irrigen Geiſtern zu 





‚der, vertheidigt euch felbft nicht, ſondern hüten. 
‚geber Kaum dem Sorn. I &imX. th. ©. p. 1782. 
9 Aufs dritte, daß man aber fonft Der) — — 


Bindung möchte auf * ) freyen unbenannten 
Unfall, dieſer beyder Feins fürgesvendet, achte 
ich nicht für unbillig , vb gleich auch der 
Sein da blieb, da fich die Gottlofen müß- 
ten fürchten, ‚als follte es ihnen gelten. Denn 
weil fie hören und fehen, daß man nicht will 
ihnen verwilligen, und fehen doch daneben 
eine Bernd aufgeben, iſts wol ver⸗ 


Martinus Luther. 


An alle Chriſten zu Straßburg War 


nungsfchreiben, fich-vor Carlſtadts Schwaͤr⸗ 


merey wohl vorzufehen, 
©. im XV. = d. S. — 


ich des Aufruhrs halben e eniſchaldiget. 
Seh, daſ. p. 2466. 
143, An 


var 
— 


An alle Chriſten — Caiaden, der 


S im XV Th.8.©..p 99. 


we 


125 I. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, , 127 - 
A ‘ t = — 


Prior, Magifter Cberharden, fchriftlich das 
hin zum. Pfarramt fordere, ſo er E. C. F. 
S. gefällt. Denn die Perſon iſt geſcheckt 
und tüchtig genug; aber. weil er fich ſchwer 
darzu macht, und anders vorgenemmen, will 
Laer en m ein ſtaͤrker Beruf hie noth feyn , Denn Des 
An Churfuͤrſt Jobannem zu Sachfen. Raths und meiner: iſt. Stelle das alles in 
efinder fic) im Mk. IX, 1588. und Zeips. xxıı, |C. E- 3. ©. Bedenken und Mohlgefallen 
—— Aber eines muß ih. E. €. F. G. unterthaͤ⸗ 
Dem Durchlauchtigften, Hochgebornen "IalIE) ankıasen — € an eh Bar 
Fürften und Deren, Heren Jobanns, Her: — — Eu * ich ; infehen ha * daß die 
zogen zu Sachſen, Churfuͤrſten, Landgra— a 3 nfen , von Denen ‚fo fie 
fen in Thüringen, und Marggrafen zu bisher 9 raucht haben, totirden den etzigen 
Meiſſen, meinem gnädigften Herrn, — Men: Pfarrherrn zugeivandt, Denn 
REN | en es ift unleidlich Daß Diefe-arbeiten, und ans 
7 dere den-Lohn follen einnehmen, wie ſie bis⸗ 
ber gethan, und wol ewiglich thäten, wo 
mans ihnen wollte geſtatten. Go ifts aud) 


RAU, 143. Be! ' 
An Caſpar Wüllern, Wiansfeldifchen. 
Eanzler, von dem harten Buͤchlein wider 
die Sauren, Be 









. - 28 1 - " — 
Se na Friede in Chriſto. Dur» 
lauchtigfter, Hochgeborner Furft, gna- 


digſter Herr ! Cs hat mich M. Georgius zu bedenEen , daß hinfort mit, neuer Verſe⸗ 


| Syalatinus berichtet, er habe im naͤchſt vers hung dem Rath und Stadt'möchte zu ſchwer 
angenen Abfchiede von E. C. F. G.erlanget, werden. Mer nicht will das Evangelium 


"burg , und mich gebeten , derhatben an E. genug zugelaffen. 


fich weiter zu bedenken, um den Beruf und predigen , der foll fich auch von des Evan, 


aufgelegte Buͤrde des PM farramts zu Alten⸗ gelii predigen nicht nähren , es ift ihm lange 


C.3. ©. yufberiben. Sogebe ieh €.E.| >. Und für mich bitte ich, als ein Sor⸗ 
3. ©. unterthäniglich zu erkennen, daß ich geträger für Das Evangelium billig thun fol, 
noch auf voriger Meynung bleibe : denn die ob Die en zu Altenburg würden 


 Parfon wohl gelehrt, wohl bevedt, dazu ber €. €. F. ©. fuchen ihr voriges althers 
ſittig und zuͤchtig; und, Das am hoͤchſten kommend unchriſtlich Weſen, in GOttes 


mic) bewegt, ein gutes rechtſchaffenes Herz Undienſt und verdrießlichen Mißbrauch, u 


hat, der Das Fort GOttes und die Seelen beftätigen daß & €. F.8, ihnen daffelbis - 
mit Treue meynet. Und ob er des Leibes ge gnädiglich abfchlage, “und fie ton fich weis 


halben zu ſchwach feyn wird, das fol ung die ſe zum Worte GOttes und zum Ebenbilde 


© Erfahrung lehren; ſonſt ift Fein Glaude hie. andrer Ehriftlichen Gemeinden. Denn 


vonnoͤthen feyn, Daß €. €. F. G. denſelben thun geneigt ift, habe ichs doch unterthäniger 


Zudem ‚oe hat der Kath ‚in Altenburg an täfterlich wäre ‚to die gefallene Abgöt: 


mich geichrieben um unfern Prien, ale man terey follte wieder aufgerichtet werden ; wie 


‚Doctor Wnces laus angegeben, neven Ma-| mir Fein Zweifel ift, daß fiefihhme. C.F. 


gifter Spalatin zu haben , habe ich meinen) G. werden faft muhen. Und wiewol ich 
Fleiß nicht geſparet. Abermeilobgemeldter| gewußt, daß €. C. F.G. von GOtttes 


Rath folches bey E. C. F. G. fucht, wills Gnaden ſolches alles ſelbſt wol meiß und zu 





Mey⸗ 


7 * > ft : ) = 1. k P 
x J * * t —* SE 
g a. * 7 TE 2 _ PRE- — x x — — N 


mus Bünthel, von &. C. F G. gefangen 
ſey, ais folte er das Fuhrwerk haben helfen 


- 


J 


Aufruhr nicht durch menſchliche Hand oder 





— — von Jahr ısaz. 129 
Mepmung €,€,8.©. u erinnern nicht made armen Reuten, toi Denn Dasaeiicher her 
gen laffen. Diemit GOtt befohlen, Amen keit wohl anfteher, und mehr gebühret, denn 
Zu Wittenberg, am Donnerſtage nach] teltlicher, auf daß damit GHDtteg Gnade 
Margaretha, 1525, Er —— werde, und vor der 
—6 Welt beweiſet, daß man nicht Luſt 
€ E.F.G unterthaͤniger und begehrt habe, — 
BR art. Luther. 3. Denn fonft leider allzu viel find, die fo 
Br, ee graufamlich mit den Leuten umgehen ‚und 
An Churfürft Albrechten, Erzbiſchofen ſo undankbarlich gegen GOtt Handeln , alg 
zu Mayııg, Sürbitte füreinen armen Be- |wollten fie muthwillig wiederum GOttes und 


| fangnen. der Leute Zorn und Unfuft erwecken und auf 
Konmt im Sen. UT, 165, Witt. IX, 224. Alt. II, ſich laden , eine neue und ärgere Aufruhr zu 
455. und Keipz. XXL. Th. p. 549. vor. Riften. Denn GOtt hat bald.ein — 


zugericht, Daß Die ohne Barmherzigkeit ums, 
Eommen, die nicht Barmherzigkeit erzeigen, 
4. So iſt nicht gut, Herre feyn mit Unluſt, 
wider Willen und Feindſchaft der Untertha⸗ 
nen; es hat auch keinen Beftand. Es ift 
gut, daß Ernſt und Zorn bemeifer ift, da 
die Leute auftuhrifch und im Werke ſtoͤrrig 
und verſtockt funden worden. Nun ſie aber 
geſtoſſen ſind, ſind es andere Leute, und ne⸗ 
ben der Strafe der Gnade werth. Zu viel 
zuciffe den Sack auf bepden Seiten; Maaf 
aber iſt zu. allen Dingen gut , und die Barms 
herzigkeit pranget wider das Gericht, 
als fen ſpricht St. Jacobus Far. 2,13, | 
ſtuͤrmenrc. Nun aber fein Vater fo jam-| 5. Hoffe, ©. €. 3. ©. werde ſich chriſt⸗ 
werlich thut / und anzeiger , wie fein Sohn lich hierinne zu halten mwiffen. Hiemit GH 
vicht geſtuͤrmet, fondern allein zu der Zeit befohlen, Amen Su Wittenberg, am 













Dem Durchlauchtigften, Hochgebornen 
Fuͤrſten und Herrn, Heren Albredit, Erz: 
biſchofen zu Mäynz und Magdeburg. ıc. 
Churfuͤrſten, Margarafen zu Brandens 
burgec. Meinem guädigften Herrn. 


RT, : 
St und Friede in Ehrifto IEſu. Hoch; 
wuͤrdigſter in GOtt Vater, Durch, 
lauchtigſter Hochgeborner Fürst, gnaͤdig⸗ 
ſter Herr! Ich bin berichtet, wie eines Buͤr⸗ 
gers Sohn von Eisleben, mit Namen As 


drinnen geffen und getrunken, mit Fläglicher Freytag Prayedis, Anno ıc2r, 
Bitte, daß ich an EC. F. ©, wollte eine % y en 5 5 Anno 1525 
Fuͤrbitte thun , fein Leben zu retten, welhes. | mm 
ich. denn nicht Habe koͤnnen abfchlagen.. | 
er, Kit derhalbenmeine unterthänige Bit-] —— | 
te, E. C. F. G. moite anfehen, daß diefer) — gas — 

3% | An Ehurfürft Tobannem , D, Carlfiad, 
Rath, fondern aus GOttes Gnaden geſtil _ {en betreffend. > 
‚let, der ſich unfer aller, und zuvor der Ober] SE Aus dem Zeips. Suppl.p.40. genomuen. 
Reit erbarmet hat, und wiederum auch gna-| CE und F. in Chriſto. Durchl. Hoch⸗ 


diglich and barmherziglich handeln mit den) I gebohrner Fuͤrſt, gnaͤdigſter Dar. . 
ucheri Schriften or. Theil. —— 


— 


unterthaͤnige 
Martinus Luther 


AN 


k > Ä TEE % j — * —* HAT, ; r o% | 
#0 1, Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 131 
5 ” J ar 8 uf x j k 


Barmherzigkeit ſey zu bereifen. 


‚felung, anrichte. So hilfe das gar maͤch— 0 unterthäniger“  " 

tiglich wider alle, die feinen Irtthum gefaf| 000, Meetinus Luther, 

. fet,baben, denfelbigen zu Dampfen , daß er)g, eignen Händen meinmale — 

Alhier nicht ferne von ung , als unfer Dev)" ergnädigften Herrn Berg * 

nung und Gnade gelebte. Doch ftelleich dag San, Churf.zuSachfen ic ee 

in E. C. F. G. Bedenken. Hiemit HH ee 
befohlen, Amen. Mittenberg , Dienftag PER er, 


: nach Gorgonü (den 12, Sept.) 1525. 


- 


4 5 











Ich komme abermalmit einee Muͤhe und Un- N RITA NEE N 
luſt, aber doch iſt E. C. F. G. in dem Amte An Churfuͤrſt Tobannem zwey Briefe, 
— — — erbeut die ———— Bet lege Mitten: 
ich zur Verhoͤr, fich des Aufruhrs zu ente| _..; „berg betrefſend. 
Ruben, und ht mi Daneben einen a0] Ob ntie ME im Sir Sort ame 
derfpruch zugefchickt feines Serthums, re] befinden. £ 2 el 
che ich auch will laſſen ausgehen; wiewol ich — 
nun nicht zu rathen weiß, daß er um Orla⸗ Sn und Fried in Ehrifto, Durchlauch⸗ 
muͤnde ſeyn ſolle, achte ic) dach billig , daß I tiger Hochgeb. Furt, G. H. Wie 
er zur Verhör Fommen folte. Wenns nun) wol id) mich famt den andern tröftlich verr 
E. C. F. ©. zu thun wäre, achte ich, er laſſen auf E. C. F. G. gnädiges Zufagen, un- 
möchte zu Wittenberg verhoͤrt werden und; ferer Univerſitaͤt halben, fo ſehen wir doch 


wo er unfehuldig funden , und fein Wider⸗ wohl, daß E. C. F. G. ausnüthigen Sachen, 


foruch genugfam, daß ihn €. C. F. ©. zu und ſonderlich des Landtags yalben, verhins 
Kemberg, oder auf einem Dorfe in der Naͤ⸗ dert wird : fo Fan ich doch unterthänigeer 
he, bleiben lieffe, weil er Doc) ohnedem vor- | Meynung nicht laffen, €. C. F. G. zu rin 
genommen hat, fein Lebetag nimmermehr zu|necn und bitten , daß fie wollten etwa den 


predigen, noch zu fehreiben , fondern ewigs Dolzken, oder fonft jemand laſſen anher 


lich zu ſchweigen, und fich feiner Arbeit zujfommen, oder fehriftlih E. C. F. G. Mey - 


naͤhren, wo er aber ausandern Landen Auf⸗ nung merken laffen; denn es zubeforgen font 
ruhrs überwunden wurde , ware es ihm ſo iſt, weil viel Lectionen jest niederliegen, und 


viel gefährlicher, daß er alhier koͤnnte ange |etliche Lectionen bisher unbelohnt blieben , 
troffen werden. Das fehreibe ich darum ‚Jauch etliche fich fehon davon machen, daß 4 


daß mich des armen Mannes treflich jam-|wir die Öefellen nicht mögen zuletzt erhals 


mert, und E. C. F. G. auch weiß, daß den ten, denn Die “Berfe ift arm, und. bat 

Elenden, und ſonderlich den Unfehuldigen, nicht, daß fie langen Verzug möchte leiden: 
| A das wollt ih E. C. F. G. kuͤrzlich nicht laffen 
M. Philipps und ich haben auch Das Be⸗unangezeigt. Verſehe mich auch, die Unis 


denken, daß fein Stilfchtweigen mit folcher|verfität werde E C. F. G felber fehreiben. 4 


Gunft und Gnade zu Faufen wäre, auf daß Diemit GOtt befohlen, Amen. Freytags 
er nicht anderswo mehr Jammers, entive nach Crucis (1. Sept.) ig8c. 
der aus Rache oder aus endlicher Verzwei EEE 







1. (8 u.8.inChrifte, Dur HFGH | 
G. Sch bitte ganz unterthäniglich, €. 


=. Mart. Luther. 


* 


132 En — vom Jahr 1525. 133 


F. ©. wollte mir zu gute halten, daß ich oft Verdienſt noch Lohn darinnen , vielreniger 
mis Schriften Mühe und Unluft zu Hofe Ruhm oder Ehre vor der Welt fucher, fo 
bringen muß, angefehen,, daß ich freylich muß fich Doc) das Gewiſſen freuen, und im 
nichts davon habe, denn auch Mühe und Glauben de ſtaͤrken, daß GOtt durch €, 
Unluft genug , und gern E. C. 5. ©. ver⸗C. F. ©. folches Sure ausgerichtet, und zum 
fehonete, aber weil id) folcyes Standes und Werkzeug gebrauchet hat, und angezeigt, 
Achten bin, nicht Ban überhoben feyn. daß felbigen meiter zu feinem göttlichen gnas 
2, Erſtlich G. H. entfchuldige ich mich, |digen Willen zu gebrauchen im Sinn habe, 
daß ich fo hart habe angeregt, die Univerſi⸗ welches wir herzlich bitten, und wuͤnſchen, 
tät zu ordiniren, denn ich vernommen hab, Amen. | | 
wie es E C. F. G. faft befremder hat, mein) 3. Demnach G. H. weil diellniverſitaͤt nun 
ſo ſorgfaͤltig Treiben, als ſollte ich E. C. F. in ihrer Ordnung ſteht, und Drdnung des Got⸗ 
©. Zufagen nicht viel geglaubt haben; nun] tesdienftes auch nun gefaßt wird, und angehen 
ifts ja nicht alfo , daß ih E. C. F. G. nicht ſoll, find noch 2. Stuͤck vorhanden, welche fors 
follte glauben, Denn wo das, ſo hätte aus dern E. C. F. G. als meltlicher Obrigkeit Ein⸗ 
Zweifel mein Anregen laſſen anſtehen; fons| ſehen und Ordnung. Das erſte, daß die Pfar⸗ 
dern darum, daß ich keinen Zweifel hatte an] ven allenthalben fo elend liegen, da giebt nie⸗ 
E CF G. Zufüge, darum hielt ich an, mand, Da bezahlt niemand. Opfer» und 
daß es nicht Durch überflüßige Gefchäfte ver⸗ Seelpfennige find gefallen, Zinfen find nicht 
“zogen würde , wie denn vielen, und vielmal da, oder zu wenig, fo achtet der gemeine 
bey vorigen unfern gnädigften Herren ec. ge Mann weder Pfarrer noch Prediger ‚daß 
fchehen: Denn Herrenhoͤfe haben viel zu wo hier nicht eine tapfere Drdnung und ſtatt⸗ 
hun, und iſt noth, daſelbſt anhalten, wie liche Erhaltung der Pfarren und Predigt 
man fagt: fü ward ich auch von andern ger ftühle werde vorgenommen von E. C. F. G. 
drungen, weil die Perſonen fich verliefen, wird in Eurjer Zeit weder Pfarrhof, noch 
und die Schule ſich jerttennete , daß eilend Schulen, noch Schuͤler, etwas feyn, und 
noth war Doc) wie dem allem, ob ich alſo GOttes Wort und Dienft zu Boden 
gleich mit Mißtrauen an E. €. F. ©. mich gehen. Derohalben wollte fi) E. C. F. G. 
vergriffen harte, ſollte mich folche Gunde weiter Gott gebrauchen laſſen, und fein treues 
nicht zu ſehr reuen, angefehen Das gute Berk, | Werkzeug feyn, zu mehrerm Troft, auch E. 
das daraus gefolget ift, welches wol mehr ©» F. G. eigenen Gewiſſen, weil fie dazu 
folchee Sünde werth ift, und gern noch mehr durch ung und durch die Noth felbft, als ges 
mich Dermaffen an E. C. F. ©. verfündigen wißlih von GOtt, gebeten und gefordert 
wollte, wo ich folch Gutes fehaffen Eönnte, wird, E. C. F. G. wird da mol Mittel zu 
‚der tröftlichen Zuverſicht, E. C. F. G. werde finden. Es find Klofter , Stifter, Lehen 
mir folches nicht allein gnadiglich vergeben, | und Spenden, und des Dingesgenug, wo 
 fondern auch ſelbſt Wohlgefallen daran ha- nur E. €. F. Gn. Befehl ſich darein be- 
ben, wei es gewiß iſt, und ja nicht anders gibt „ die zu befehen, vechnen und ordnen 
fenn kann, denn daß E. C. F. G. im Herzen, GOtt wird dazu feinen Segen und Gedenen _ 
fühlen muß , dag fold) Werk gut ift,, und, auch geben, Daß, ob GOtt will, die Or» 
Gotte mohlgefäller ; und wiewol fie keinen nung , A die Seelen betrift, als . ne 2 
a Sn — 3 — 








ERS 


- 





| Soul und Goltesdienſt, nicht verhindert me und dürftige Erben findder der Stifter, daß - 
werde aus Mangel und Verlaſſung des ar, 


man denfelbigen die laͤßt fahren, oder ihnen 
men Bauchs, das bitten wir auch feine goͤtt eins Theils jetzo werd. Iſt derhalben mean 
liche Gnade. Amen. 


Gutdunken, daß ihr euch mit dem. Adel 
3. Das.andere Stück, def €. C. F. ©. freundlich vertraget , ob fie gar oder eins 
wie ich mit &.E F.©. einmal zu Witten: | Theils abtreten wollen von der Stiftunge ih⸗ 
| berg geredt , auch Das weltliche Negiment |rer Eltern, und alſo zum GOttes Werkans - 
pifitiven lieffe, und wie Raͤthe in Städten |legen. Selhes iſt billig, undgefat GDtt 
und alle andere Almtsleute regieren , und dem 


als eine Frucht der Liebe; die Kleined aber 
gemeinen Nutz vorftünden; denn e8 iſt groſſe bleiben wo die Behaufung bleibe. Diem 
Klage allentyalben über boͤſes Regiment, mit GOtt befohten, Amen. Montage nah 
— — — und ep ee Dat Simonis und Fuda 1725. — 
eo N als einem aupfs und Lan⸗ ER 2 tinus ueber, D. 
desfuͤrſten zu ſehen gebuͤhrt, und vielleicht vie⸗ Er Une — — — 
ker Zettel und Klagen zu Hofe weniger waͤ⸗ | 
ven, wo ſolche Viſitation und gute Ord⸗ An Ham es; des 3 Buche 
nung ftattlich würde ganghaftig feyn. Sols druders , Boburgers Suchen betref⸗ 
ches alles wolle E. €. F. ©. zur unterthänis — a ; 
a8 vtographum dieſes reibens — 
— Ka a4 S Fr et in der — — Ruder s | 


: man foldjes abgedruckt und in dem Leipz. 
‚ichs gut meyne. GOtt gebe darzu gnaͤdig⸗ Suppl. par zuerſt bekannt gemacht. * 


lich in — €. 3.8. Herz feinen Geift mitböl\ non ehrbaren und fürfichtigen Eazary - 


ligem Licht und Macht , zu thun, was ihm | 
Ä ‚| Spengler, Syndico der Stadt Nürnberg : 
wohlgefältet, Amen. Zu Wittenberg, Dien meinem günftigen Seren und Freunde. je 


ſtags nach Simonis und Zuda, (d. 31, Ott. E 
up: = — gg und Fried in Chriſto. Ehrbar, fürs | 
Martinus Bucher) Wſichtiger, lieber Herr und Freund! Es 

geht ung hie zu Wittenberg mit dem Dru⸗ 


134 — — Tiher aus den Danfben —— ine Schafen, 135 1 
R 




























149. cken, wie ihr wißt, und ich zuvor dem Rath 
An den Rath zu Plauen. zu Ruͤrnberg auch eſchrieben daß die Dru· 
Steht im A. VIII, 969. und Leipz XXI. Th cker und Buchfuͤhrer einen Karn uͤber unſere 


p · 549. Drucker gemacht, und ihnen alle Schalf⸗ 


| @= md Friede in Chriſto. Ehrſame, heit und Bosheit beweifen. run wird da⸗ 

— weiſe, liebe Herren! Auf euer Schreis durch verhindert, daß ich an die Propheten, 

ben, desKloſters halben bey euch, weiß ich. nicht | Poſtillen, Tateinifche Bibeln und andere grofe ; 

anders zu ankworten, denn ich zuvor Dusch |fe Werke nicht thue mich machen noch weis 4 

- öffentlichen Druck habe i in folchen Fällen ge- ter fortfahren. Wiewotl ich meiner Perſon 

ſchrieben: nemlich wo das Kloſter verlaf: \halben ſolcher Arbeit gern uͤberhaben, und je⸗ 

. fen, fo babe die Stade oder Herrſchaft die ner Bosheit mir zur Rüge wohl zu brauchen 

oaͤuſer einzunehmen und in guten Brauch zu wüßte: fo find nun etliche am Rhein Buche 

En Arad die Guͤter aber und Bine, wo ar⸗drucker, die er mit meinen BR in 
| ; Bund 








\ 136 Sal vom Jahr ısar. : 137 


Bund zu geben anfragen, damit ſolcher Nun füge ich E Ehurfürftl. Gnaden unters 
Büberey gefteuret werde. Weil aber der thaͤniglich zu wiſſen, daß ich lauts €. Churf. 
Kuburger vorkingft mit mir hat veden laſſen Snaden Schrift mich halten wolle, finde 
und ich mich dazumal erbot, was ich ver⸗ aber, daß die Pfarre noch nicht 1edig fey, 
mochte, folle an mir nicht mangeln > dem und der vorige Pfarrer noch nicht aufgeben, 
Verheiſſen nach, wie ich mich erinnere, ha⸗ weil er ſich beſchweret findet, alſo mit groſ⸗ 
be ich meiner Drucker Vornehmen unter» fen Schaden , darzu auch mit Hohn und 
Sommer, und aufgehalten, und vorgeſchla⸗ Spott zu weichen Doch damit ich meinem 
gen / ob ſie den Koburger wollten oder möchten Fleiß genug thue nenne ich E. Churf. Gna⸗ 
leiden in ſolchem Bund und Handel, ſollte den einen mit RNomen M. George Wie⸗ 
vielleicht auf beyden Theilen nuͤtzlicher und fel, faſt gelehrten und gef ickten, der wohl 
zuträglicher feyn. Demnach iſt meine Bit/ dahin taugen ſoll, mit Dttes‘ Gnaden. 
te und freundlich Anſuchen, wo es euch nicht zu Was nun E. Ehurf. Gnaden, beyde mit 
ſchwer wäre, wolltet folchesmein Schreiben! dem vorigen Pfarrer abziehen, und mit 
anden Koburger laffen gelafigen, ımd dar» dieſem genannten aufjugiehen, laffe ich GOtt 
ein mit vathen , was das.befte zu £hun roäres walten. Hiermit GOtt befohlen , Amen. 
denn Briefe Zeiger darum von ung abgefertiz) Wittenberg, Sonnabends Martini, (den 
get, ſolches mit dem Koburger zu unterreden i1. Mod.) 1y25. 
und zu hoͤren. Ich achte, es ſolle dem Ko⸗ Mart. Luther. 
burger nicht ſchaͤdlich feyn, weil wir lebten, 
fo er den Vordruck und. Laden bey ung zul 
Wittenberg überfäme, ſamt meinen Dru⸗ 
ckern, davon ſie ſelbſt weiter wol werden ſich 
berachſchlagen und unterreden. Laßt euch ſol⸗ 
ches nicht verdrieſſen, denn es ehe mich und alle 
fromme Hertzen verdrieſſen ſoll, daß man die 
heilige Schrift ſolle ſo hindern, und von boͤ⸗ 
ſen Leuten ſolches leiden Hiemit GOtt be 
fohlen, Amen. Zu Wittenberg, Dien⸗ 
ans nach aller Seiligen Tag, 1525 
u Luther. 




























— 


* 152. 
An Hanſen von Minkwitʒ Ordnung in 
die Kirche zu Sonnewalde. 
Iſt aus dem N angegogenen Ort genom: 
men. 


gar und Sehen in — Geſtrenger, 

er, lieber Here! Ich ſchicke euch 
—— beyde Zettel, einen vonder Stiftung 
eutes Vaters, den andern von der Ordnung 
‚bisher zu. Sonnewalde, gehalten , wie ich 
fie empfangen habe. Und ift meine Mey 
nung , aufs befte ichs verſtehe, daß Die er⸗ 
ſten drey Stücke in eures Baters Stiftung, 


| | als nemlich, daß ein Caplan zum Altar der 
| An Ehurfürf Jobannem, wegen Beſe⸗ heiligen Dreyfaltigkeit, item die zween Prie⸗ 





en 


Bi: tung der Pfarre zu Niemeck. R 
— Iſt — aus dem Zeips. Suppk. p. 42. ge, ſter mit den Schülern zu unfer Frauen 
9 nommen, Gezeiten, item das Geprange mit dem jaͤhr⸗ 


— &$% und Fried i in C. Durchl. Hochgeb ichen Begaͤngniß; zu halten ſey ec. ſollen ganz 
Fuͤrſt, gnaͤdigſter Kerr. ©. Churfuͤrſtl. und gar ab ſeyn wie ich fie angezeiget habe, 
Gnaden haben mir gefehrieben, um einen ge-| daß fiegarnichtstügen. Aber die Perfonen, 
ſchickten Mann gen a zu verordnen. ſo nt geftiftet find, wollte ich 
3 2 


2‘ 


4 


Tüuͤchern, unter die Armen auszutheilen, 


Frißwaſcher, gehalten werde. 


nerley nehmen laſſen, ſondern immer fort⸗ 


mnd die Schüler des alles gewohneten. 


ſplcher Zinfen laſſen gebrauchen ihr Leben, 


ben, nemlich 


—— 





OWEN : Ark Ä x BD 7 * — — 
138 I Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 139 
9. Ich hoffe aber zu Wittenberg eine _ 


fang, und nach ihrem Tode dieſelben Zinfen|deutfehe mit der Zeit anzurichten, Die vechte 7 


‚anderswo an hausarme Leute oder einfromm| Art habe, Doc) daß allewege der Canon aufs 


Kind zur Che auszufegen, anlegen und ſen bleibe, und wo nicht Communicanten . 


ftiften. SPEER ° find, daß man nicht conſecrire, fondern den 
2. Das vierte Stück mit den grauen Sefang der Meſſe möge fingen. - Die Dres 
digt hat ihren Beſcheid, die Veſper gefället 


mir auch wohl, wie fie denn verzeichnet iſt, 





bleibt billig und iſt fein- 


3. Das fünfte Stück mit dem Seelbade ohne daß man immer andere und andere 


gefaͤllt mir auch wohl, ohne daß ichs nicht ein Pſalmen und Gefänge nehme, wie denn in 


Seelbad für die Seelen feun laſſen wollte, Büchern. von. Zeit. gefunden wird, um 


fondern ein Exempel Chriſti, da er feinen] Uebung willen der Knaben. 


Süngern im Abendmahl die Fuͤſſe mul, 10. Sch achtenicht noth feyn, alle Werkel⸗ 





wie auch ſolch Waſchen St. Paulus leh⸗ tage eine Lection zu haben, man wolle eg denn 


vet, und ein alter Brauch der Chriſtenheit gerne hun, ſondern fe genug andreyen Tas 
iſt; daß alfo ſolch Bad deffelbigen Cxempels gen in der Wochen, doc daß gleichmoltäge - 


und alten Cheiftlichen Brauchs ein Anzei⸗ lich Frühe und Abende , Die Knaben mit 
‚gen und Ebenbild bedeutet würde, und zu Pfalmen und Gefang geubet werden; von 
Ehren Chriſto, dem frommen Bader. und Feinem Heiligen follte man fingen oder feyern, 
4 Das fechfte Stick von den vier Mefr|betreffen. 
fen fon auch abſeyn, und an arme Haus 





ohne die Feſte, die unfern HErrn Chriſtum 
1. Solches achte ich genug zu feyn zum 


-Veute und Braͤute gewandt werden, Denn die Gottesdienſt andem Det, und ſeh vor GOtt 


wohl zu verantworten, wie es aber vor der 





Meſſen taugen nicht, | 
5 Die Ordnung, ſo im andern Zettel 


fie im Schwange wäre, lieſſe ich fie fo bleie Prediger vor fich ſelbſt, oder wo ihm geliebt, 


6. Daß des Sonntags frühe eine Furze 
Merten mit den Schulen und den übrigen 
Prieſtern, weil fie leben , gelungen werde, 
damit die jungen Knaben bey dem Pſalter 
und Gefange bleiben, und die übrigen Prie⸗ 
fter was zu thun haften. Pe 

7. Ich wolte aber nicht alle Sonntage ei⸗ 


1525. 





Durchl. Landen betreffend. 


fahren, daß der ganze Pſalter und Biblia IT, 30r. und Zeips. XIX» 353. 


und Sefang übers Jahr im Brauc) blieben, n 
8. Meſſe zu deutſch laſſe ich gehen, ich weh⸗ 
re auch nicht, lateiniſche Meſſe zu halten. 


durch unſere Mithuͤlfe wohl verſorgen, An. 
Wartinus Luther, 

Be 153, . ——1 
An Churfuͤrſt Johannem zu Sachſen, 
die Beſichtigung der Pfarren in Se. Churf. 


Stehet in den deutſchen Theilen Lutheri ‚und a 
zivar der Jen. IIE, 183. Mitt. IX, 229. Ale. ; 


Kt Gnade und Friede in. Chriſto. 
> Durchlauchtigfter Hochgeborner Fürft, 
gnadigfter Herr, E. C. F. Gn. haben mir ge⸗ 

or BE 





Die Ordt —— Belt zu verantworten fey, tweiß ich nicht; 
gdefaſſet ifE, gefaͤllet mir nicht übel, und wo auch wo mas mehr zu ordnen ift , kann der - 


ö R = E D k “ 
140 ; | vom Jahr 1527. 141 


antwortet auf mein Anregen, die Pfarren] Städten Bürger dazu brauchen, oder die 
allenthalben zu verfehen. Nun ift das meine Landſchaft ihr etliche fürnemliche Staͤdte 
Meynung nicht, daß alle farren follten aus fordern , und folches mit ihnen handeln. 
E. C. F. G. Kammer beftellet werden, Doch welches E. C. F. G.am beſten gefaͤllt, 
2. Weil aber E. C. F. G. gnädiglich bes|das geſchehe. 
gehrt mein Bedenken, wie esfollte vorzuneh//4. Daneben müßte nun auch auf die als 
men feyn, gebe ich Darauf meine unterthas |ten Pfarrherren oder fonft untüichtigen Acht 
nige Meynung, daß E. Churf. G. alle Pfars |gebabt werden , Daß , too fie ſonſt fromm 
ren im ganzen Fuͤrſtenthum lieffen befehen ‚| waren, oder dem Evangelio nicht toider, 
und wo man finde, Daß die Leute wollten daß fie entweder die Evangelia mit der Pos 
Evangeliſche Prediger haben, und der Pfar⸗ ſtillen ſelbſt zu leſen (wo fie nicht gefchickt 
ven Gut nicht gnugſam wäre, fie zu tunter- | waren zu predigen ), oder Iefen laſſen, vers 
halten, daß alsdenn aus Befehl E. C. F. G. | pflichtet wären: Damit dem Volk rechter 
diefelbige Gemeine, es wäre von dem Nat, Dienſt im Evangelio geſchaͤhe, fo fie ihn 
baufe oder font, fo viel jährlich reichen muͤß⸗ nabren follten ; denn es nicht gut wäre, die 
te. Denn wo ſie wollen Pfarrherren haben, bisher gefeffen , zu verfioffen, wo fie dem 
it &E.F.©. Amt , fie dahin zu halten, Cvangelio nicht feind find, ohn Erftattunge. 
daß fiedem Arbeiter auch lohnen, wie das Solches will ih E. CiF. G. unterthäniglich 
Evangelium fest. Matth.ıo,1o. Luc.ıo, 7. auf E. C. F. ©. Begehr angezeiget haben, 

3. Solche Beftchtigung möchte alfo ge) Diemit GOtt befohlen, Amen, Zu Wit 

ſchehen, daß €. C. F. G. das Fuͤrſtenthum tenberg, Donnerftags St, Andrea. An. ıs25, 
in vier oder fünf Theil fcheidete, und in einem E.C. F. G. = 
jealich Theil zween, etwa von Adel oder Amt⸗ unterthaͤniger 
leuten, ſchickte, ſolches Guts und Pfarren —— Martinus Luther. 
Bi — und * ee. = = | _ 

ſeyn ſollt, zu erkennen, dazu ſolchen E. C. F. . — 
Sn. Befehl anjutragen von der jähefichen An on Fk 
Steur ¶ Wo aber ſolche Koften oder Mir) a 
YET. zu viel ware, koͤnnte man aus, &. im XIX. Th.d.©. p. 67. 








1526. | Sand 
N ee —— jalbiereine Antrvort derer von Lübeck auf E. 
An Ehurfürft Johannem zu Sachſen, C.F. G. Schrift; und wiervol mich etliche 
der Müberker Suchen vor einen Prediger, den daſelbſt Hächlich bitten ; Daß ich foll anregen 
der Bath an tom laffen, be-⸗E. C. F. G. noch einmal zu fehreiben ,. fo 
* ae [weiß ichs Doch nicht zu thun, weil ich nicht 
SE gs m Aeips, Suppl p. a3. genommen. Waiß was fie fchreiben, und forge, fie har 
LEO nad und Fried in Chriſto. Durch» |bendieerfte Schrift abgefehlagen. &o ftehts 
| SR) lauchtigſter, Hochgeborner gnaͤ⸗ darauf, wie man ſagt Wenn man dem 
Wdvigſter Herr und Fuͤrſt. Ich ſchicke Bauren flehet, ſo wird ihm der us 
58 i BR | ga a — 8 






N 


Es möchte Diefem Bauren E.E. F. 8. auch) fern Aerzten, Daß er mohl wuͤrdig wäre, fo 
den Bauch aufblafen. Es wird aber E.C. F. ihm E. C. F G. ein Jahr oder zween einen - 


Pr) 


142 1. Briefe Butheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 143 . 
— — —— ———— ——— — —— — nn Un 


G. mol ſich wiſſen hierinnen zu halten, wiewol Sold oder Manngeld gaͤbe, bis ihn GOtt 


ich den armen Mann gern los ſaͤhe. Hiemit mit einem Dienſt beriekhe. Und wo ich ſonſt 
Gott befehlen, Amen. Wittenberg, nach E. €. F. G. nicht fo vielmal beſchwecete, 
Circumcifionis (den 2 Jan.) 1526. wollte ich gar unterthäniglich bitien, E. C. 
— Mart. Luther. F. G. wollten anſehen feine groſſe Armuth 
8 DE 7 und ee er. ins ih — 

56. 4 and ihm einen Guͤlden oder dreyßig laſſen ges 
An Churfuͤrſt Johannem Fuͤrbittſchrift ana Nom — Nirfor (ti 

| u f — — ben aus dem übrigen Gelde dieſes Stiſts, 

Iſt glei 18 den I. zu den Zeips. Th, i 
ir den MR a ii # wohl angelegt, als an Ehrifto ſelbſt, und ein 
gt und Friede in Chrifto , Duchl.irecht 
I Hochgeb. Fürft, gnädiger Herr. Ich Denn er kann es wohl verdienen, nicht als 
habe auf E. C. F. G. Schreiben mit dem Li lein mit feiner Srömmigkeit , fondern auch 
centiaten der Chirurgie halber geredet: Aber wol in Spitalen, und die Kranken zu beſu⸗ 
das hat feinen Befcheid, daß nichts daraus! chen und helfen 5 welches er duch ohne das 
wird auf dißmal; nicht daß ers nicht Fötmte, thut. Befehle Diefes alles in €.E. F. ©. 
oder zu ungeſchickt dazu ware, ſondern daß gnaͤdiges ‘Bedenken: ich habe ihm bisher auch 
die Faeultaͤt Medieina achte, es fey nicht 
sorzunehmen , aus der Urſache, Daß eine 
Kunſt ſey, da Practica zugehoͤret, undnichtiien, Amen. Mittwadye, nad) dem neuen 
mit Leſen will ausgerichtet feyn, denn e8 ger) Jahrstag, An.ı526. MEN, 
hoͤret darein Die Anatomia, undvide Dinse| 09.0 
das in unſern Landen ne ey Gebrauch — —— = 
oder Uebung iſt, und ſonderlich wo many 4, Chriſten dr Reutlinten Brmabs 
es ſollte deutſch leſen, wuͤr den bie Barbierer I — = San en 
einen Spett daraus machen, und nicht zu⸗ feben. Irrthum zu hüten, und bey der reinen 
hoͤren, weil fie. bieher bereit Meifter ſich Lehre vom Heiligen. Abendmapl veſt zu be⸗ 
achten. Sollte man denn Spottume cd! Barren, PR 
Faufen und Verachtung? wäre nicht Roth; ©. imXVIL.T5.8. ©. p. 1913. 

es iftfonft genug. Es ift wahr, daß wir u N ee 
ihm Hiermit gern zum Dienft und Amt haͤt An Nicolaum hausmann, Herzog Beors 

‘ten aehnlfen, wie er denn aud) = meinem! gens harte —— 9— 
G.H. fel. Herzog Friedrichen Vertroͤſung eefend.. 
| Ani, me e. 5. ©. erma einen! Stm KIREh B. © mag a 
Dienft wollte verfehaffen. Denner hat der : ae ae 
‚Nonne eine, defhalbenervor dem a und An ne Johannes, BEIICR We 
Tyrannen fih in fremde Fürftenthümer __ lanhebonis Salarium berrefiend. — 
nicht Darf begeben, und doch zumal fromm Iſt — 1 — 
gelreu, gelehrt und wohl gehalten bey un ee ET — —— 
Eng 

















u) 








ein Jahr nur, oder zwey. Es iſt doch ja ſo 


recht Chriſtlich Almoſen und Wohlthat. 


geholfen, aber das Kloſter war bas im Ver⸗ 
moͤgen, Denn jetzt. Hiermit GOtt beſoh⸗ 


Wact. Luther. 





— 


4 E ARE vom Tab 1526. : — 145 


1 7 N LEER 
[Sy hie de in Chriſto. D.H.5 der zun Barfüffern, wie E. C. F. G.aus ihs 


J 


i 
Es hat E. C. F. Gn. inder| rer Supplication vernehmen wird. Nun 
Drdnung der Univerfität befehlen laſſen, M. iſts je billig, fo andere ſollen des Kloſters ge⸗ 
Philippen 200: fl. jährlich) zu geben. Nun nieſſen, als etliche ſchon gute Partikel das 
beſchweret ſich der Menfeh ſolches zunehmen, |von haben , daß auch fie nicht fo ganz blos 
aus der Urſache, denn weil er nicht vermag /ins Elend in ihrem Alter geftoffen werden, 
fo ſteif und täglich in der Schrift zu leſen, welches E. €. F. ©. groffen Unglimpf und 
‚möchte ers nicht mit gutem Gewiſſen neh») Nachreden famt ung allen und dem Evanaes 
men, und mepnet, E. C. F. G. fordere ſolch lio brachte. Ich weiß aber faft wohl, daß 
geftrenges Lefen von ihm, fo hilft mein Sa-| E. C. F. G. Gemürhe nicht iſt, fo nimmer 
gen und Deuten gar nichts bey ihm: iſt de⸗ man fich auchihrer nicht ſo an, wie es Chriſt⸗ 
rohalben mein unterthänigliche Bitte, E.€ lich und billig mare, daß E. €. F. G. würde 
F. Gn. wollte ihr Gemuͤthe jelbft gegen ihn |genugfam berichtet. "Bitte Derohalben, €. 
fäutern und deuten, als daß fie zufrieden ſey, 8. ©. wollte die armen Leute befehlen vom 
daßer die Theologie heife handhaben mit der! Kloftergute, fo lange es waͤret, zu verfor 
Diputation und Leſen, wie vorhin geſche-⸗ gen, wer weiß mie lange fie leben, und 
ben, doch fo viel er vermag, es fer gleic) Die) vieleicht unter ihnen einer möchte feyn , der 
Woche nur einmal, oder wie er ne) A EN Tage unfer aller Richter würde 
Denn wenn gleich ©. €. F. Gn. ſolchen feyn. Hiermit GOtt befohlen, Amen. 
Sold ihm ein Jahr oder zwey ſchenkte, wa-| Mittwochs noch Invocavit (den 2ı. Febr.) 
ve er eg Doch wol werth, Denn er zuvor wullises, | | 
zen Fahr chne Gold in der Schrift gele-] en 
fenbat, mit groſſer Arbeit und Feucht, und | Martinus Luther. 
vielleicht ſich auch damit zum Theil fo ver⸗ —— 
derbet sh — ia gerne die Scheift 161. | 
hier in den Schwang bringen, weil man Ya Ehurfürft Tobannem zu Sachfer 
bey uns an allen Orten fucjet der Schrift, die FE Stifts — 
Verſtand. Hiemit GOtt befohlen, Almen. zuthun. 


Freytags nach Agathæ. (d. 9. Febr.) Anno DieſesSchreiben befindet ſich in der Altenb.Samnil, 
——— | der Schriften Zutberi Th. III, 339. aus 








— SUSE ; erg welcher es in bie Zeips. Th. XIX, 553. gebracht 
* Martinus Lutber.| worden. — 
er 1 in rin, an Sala und Fried in Chriſto. Durchlauch⸗ 
An Churfürft Johannem, Sürbieefehrife, I tiafter, Hochgeborner Fürft , gnaͤdig⸗ 


fie die armen Bruͤder des Sarfüfferklofters ſter Here! Auf Ew. Churfl. Gnaden Schrift, 
u  nnin Wittenberg. . der Seremonien halber des Stifte zu Alten⸗ 

Aus tem Zeips. Suppl. p. 43. burg, ‚gebe ich unterthaniglich mein "Bedenz 
Kr: und Friede in Chrifte. Durchs Een: Erſtlich, daß mirs wohl gefället, wie 
\D) Jauchtigiter Hochgeborner Fürft, gna- | die Prediger zu Altenburg ihr Bedenken ges 
diger Here! Es Elagen hier Die armen Brü,|ftellet haben. MDoch Em. Churfuͤrſtl. Gn. 

Luͤrheri Schriften 21, Theil. ER Gewiſ⸗ 


* 


146 7 Briefe Lutheri aus den D Deurfchen ——— ſeiner BE 147 | 


Gewiſſen deſto bas in der Sachen zu ftärfen, Nürnberg ihre Mönche geftillt, und die die 
und den Goͤtzendiener deſto glimpflicher an⸗ Kloͤſter verſperret. 

zugreifen , will ich hiermit dieſen Zufap &w.| 3. Ob ſie aber werden ihr Gewiſſen fürs 
‚Shurfinftl Sn. unterthänig dargeboten ha⸗ wenden, das ſoll fie nichts helfen: denn fie 
ben; nemlich, daß Ew. Churfuͤrſtl. Gn. fich find zuvor erfordert, ihr Gewiſſen und Vor⸗ 
vernehmen läßt, daß es Em. Ehurfl. On. nehmen mit der Schrift zu beweiſen, oder 
Gewiſſen ſchwerlich wollte ſeyn, und ganz ſich unterrichten zu laffen. Deshalben fie. 2 
antüglich vor GOtt, ſolch ihr Weſen loͤn⸗ ſich gewegert, und oͤffentlich bedinget, ſie 
ger geſtatten, wie es denn auch allerding wollten ſich in Der Schrift Difputation nicht 
wahr ift: derhälben gnädiglich anfinne, daß |beaeben, fündern auf ihrem hergebrachten 
fie entweder ganz abſtehen, oder wo nicht, Brauch), als von der Ehriftlihen Kirchen 
daß fie ihr Thun beimüich ohn Aergernif bewaͤhrt, bleiben. Damit geben fiegenungs 
halten ſam Zeugniß wider ſich ſelbſt, daß = ſolch 
2 Solches Seniffen: haben Ew. Churf. Gewiſſen erdichten, und nur zum Schein - 
Gin. zween Gruͤnde. Der erfte , weil Ew. |fürmenden, Denn ein recht gut Gewiſſen 
Churfarfil Sn. durch GDttes Wort ge⸗ thut und begehrt nichts liebers, denn daß es 






wißlich unterricht, daß ſolcher laͤſterlicher möge der SchriftUnterricht hören, und von feis 


Gottesdienſt unvecht und verdammlich fey, |nen Sachen mit der Schrift difputicen. Sie 
‚und doch als eine weltliche Obrigkeit muͤßte aber verachten die Schrift muthwilliglich — 
fie ſchuͤtzen, und mit Zinfen und Gütern darum waren fie billig ausder einigen Urſach 
bisher verforget , handhaben, wurde zus zu ftillen oder nicht zu leiden, als die nichts 
fest vor GOtt ale ihrer Gretel auch Ew. Guts im Sinn haben , weil ſie das Licht 
Churfuͤrſtl. Gn Gewiſſen heimkommen und |fcheu:n , und der Schrift nicht gewarten 
beſchweren, als der zu ſolchem Greuel Geld, wollen. 
Sur, Schut und alle Werk der Verwil⸗4. Doch zu mehrerm Glimpf, mag Ew. 
ligung erzeiget. Und wo ſolcher Greuel ohn Churfuͤrſtl. Sn, ihnen noch einmal anbieten, 
. Em. Chuͤrfuͤrſtl Sn. Schu uß und Erhaltung ja auch mit Ernft fordern laſſen, daß fiefih 
gehen möcht oder ‚ginge, ware fie mol ent-| mit den Wredisern zu. Altenburg in.der 
fchuldiget,, und müßte es laffen gehen; nun | Schrift verfuchen,, und mit Schrift ‚gegen | 
er aber ohn Em. Churfuͤrſtl. On. Schus und Schrift handen. Können fie mit der. - 
Nahrung des Orts nicht kann bleiben; müßte| Schrift ‚befiehen , wohl; wo nicht daßdenn 
. Em. Ehurfürftl: Sn. Gewiſſen immer mit |dem Nürnbergifchen Srempel nach, a 
eingemengt und mit fchuldig feyn, als die es| ihnen zu ſchweigen und abzuſtehen, geboten, 4 
hindern koͤnnte, und thats nicht. Der ans und alfo einerley Predigt und Weiß zu Al⸗ 
dere Grund, daß einem weltlichen Negenten | tenburg vorgenommen werde 
nicht zu dulden ift, Daß feine Unterthanen in| 5. Damit fieabernicht fagen, man zwin⸗ 
Uneinigkeit und Zwieſpalt durch widerwaͤrti⸗ ge fie zum Glauben ‚ WE das nicht die Mey | 
En geführet werden, daraus zulegt nung; fondern man verbeut ihnen nur das 
ruhe und Rotterey zu befürgen waͤre, fon- ‚öffentliche Aergerniß „ welches fie felbft nicht 
dern an einem Ort auch einerlen Predigt ge-| Fönnen erhalten , und bekennen müffen, e8 4 
hen au Mit ae Grund haben die zu — in der Schuiftnicht gegruͤndet, und doch, 





7 





} 





ig. vom Jahr 1526, 149 
FE en ET 20T DETETTET ET EEE EEE ET EEE EEE RT BB Er SE 
muthwilliglich zu verderben andere Geelen|fehen, darzu mit ganzer Dorffchaft bemei 
und zu fehaden Land und Leuten, audy zu will, daß ihm Unteche I— — 
Schmach und Spott GOtt und feinem! ben iſt meine unterthaͤnige Bitte für ihn, wie 
Evangelio, halten rollen. Cie laſſen ihnen er denn mic) gebeten, weil eg ein armer 
daran begnügen , daß man fie bey Leib und Mann , viel Kinder und wenig dazu har, 
Sur, bey Schuß und Ehren läßt im Lande, |da Ew. Churfücftt. Snaden-tollen doch 
und daß fie in ihren Kammern mogen anbe- | Andern Befehl thun, die eg gewarten Fönnten 
fen und dienen, wen fie wollen, und wie und gelegen wären, als dem Hauptmann 
viel Götter fie wollen: öffentlich follen ſie den zu Heynichen und etwa einem Edelmanne 

rechten GOtt nicht fo laͤſtern, und Die Leute dabey, daß fie ſolches beſichtigen und erkeu⸗ 
verführen, fie berveifen denn aus der Schrift, nen, Damit dem guten Manne ſoicher Scha⸗ 
daß fie deß Recht und Zug haben. den und Gewalt nicht zu weiterm Werderben 
6 Das habe Ew. Ehurfürftl. Sn. auf reiche. Auch hat €. Ehurfürftl. Gnaden 

ihr Begehr zur Antwort tollen geben, ſtelle zuvor ihm etliche Stämme Hol; zu bauen 
das alles in Ew. Churfuͤrſtl. Gn. Gefallen zugeſaget, aber es iſt nicht ausgericht, und 
und Urtheil. Hiermit GOtt befohlen, Amen. hemmet fich fo lange, bisder Schöffer nichts 
Zu Wittenberg Freytag nach Dorsthea drum wiſſen will, Ew. Ehurfürfil. Gnaden 
(M Febr.) ia werden fich hierinnen wohl wiſſen gnädiglich 
Ew. Ehurf: On. zu halten. Hiemit GOtt befohlen, Amen, 


unterthäniger 








* freytags na) Oculi, (d.9. Martii) ıc: 
WMartinus Luther. Freytags nach Deuli, (D.9. Marti 1526. 
— 163. 
An Churfuͤrſt Johannem, Fuͤrbittſchrift An D. Johann Ruͤheln. 
Für Chriſtoph Mochs ꝛc..3Ig i der Bisl.I,ayı. Xle.LIT, sı7, und Zei 
Iſt aus dem Zeips. Suppl. p. 44. genommen. | XXI, Th. p. — * nd Aeips. 


- Se und Fried in Chriſto. D. H. 3. nad. Lieber Herr Doctorund Schwa⸗ 
DH. ZcfügeE. Churfuͤrſtl. Gna⸗ >’ ger! Das ihr meiner Käthen hie zu 
den unterthäniglich zu wiffen , wie daß der) Wittenberg gegeben habt, bin ich lange her⸗ 
arme Mann, Chriſtoph Mocha , zu Se. nach innen worden, meynete nicht anders, 
genna, jeko neulich durch E. Churfürftlichen| ihr haͤttet es wieder mit weg, wie ich bat. 
Durchl. Befehl, eines Urtheils und Hülfe,| Aber da der Mann folche Aergerniß durch 
fo über ihn gegangen iſt, merklich befihadi-| Die Firmelung anrichtet, war. ich willens, 
get, und, wie ich ſorge, zu geſchwind mit) euch folches alles wieder zu fehicfen, und bin 
Unrecht verkuͤrzt ift einer Mühlen halben; es auch noch nicht beſchloſſen zu behalten. 
die Schuld ift aber der Beſehlhaber, Denn ich ſollte wol zulegt mit theilhaftig 
die den guten Mann verfaumet, weder zur, werden fremder Suͤnden, ſo ichs naͤhme von 
 Derhöe, noch zur Beweiſung kommen dem, der fo öffentlich Chriflliche Lehre zu 
aſſen, fondern mit Auffihieben, die Mühle) Spott fest. Und fage euch, daß ſolches 
zu befichtigen, den Huͤlfstag haben Laffen ge-| mich hoch bewegt, und drüber ſchier Pſalter 
hen. Drum hat er ie gute Churfuͤrſtl. Lehn⸗ und Pfalmen dahinten laſſe. Iſis doch 
briefe über dieſelbige Mühlen, die ich ge⸗ nicht EN geweſt zu firmeln, es hätte wol 
zo re 2 | | ein 


— ET NER SR — 


so I. Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, ısı 


ein andeer gethan. Lieber Herr, laßt uns|hat der Hochgeborne Fürft, Herzog Geors 


\ 


. hie nicht ſchimpfen. Iſts Ernſt um GOttes|ge zu Pommern, durch böfer Leute Öekhafte, 
Port , fo leidet es des Gaukelns nicht. Die einen Evangeliſchen Prediger, mit Namen 
Pſalmen find noch nicht fertig; denn ich ha D. Amandus ſetzen laffen, und viel Un⸗ 
be ja zu viel zu thun. Cs ift nicht, Reden luſts leiden. Nun bitten feine Leute €. Chur⸗ 
und Thun, ein Ding. Euer Pſalterlein fuͤrſtl Gnaden um eine Fuͤrſchrift an obger 
ſoll euch werden. Hiemit GOtt befohlen,, nannten Herzogen fürden guten Mann; wie 




















am 20. April. 1526. a N A | 
— ther, Schrift D. geben doch die Stadt Stettin und Prediger 
ig Martinus Zutber, Schrift — baſelbſt ein gut Zeugniß von ihm, fo habe 
164. ich ihn auch neulich alhier verhoͤret, und Eenne 


ihn wohl, hatteauch gute Biefe mit fich: bitte 
| CH —— — 
ee ne naden wollen ein Chriſtli erk thun,. 
| er Sram Shut duͤnkt uns gut ſeyn nd Ehriſtum in feinem Geringen helfen füs 

\ daß ſich E. €. 5. ©. nicht laſſe in Die for jm Gefängnik, und eine Fürfehrift für 
Sache mengen, wie Die Vipera füchef, fon yon Gefangenen uns zufügen , die follen wir 
dern antwortet dermaſſen: wie er ſelbſt wol eter ſchaffen. Hiermit GOtt befohlen, . 
wiſſe, daß E. C. 5.9. in der geiftlichen Sa- Amen. Donnerfiags nad) Subilate (den 
che nicht moͤge noch folle Richter ſeyn; der |, Apr.) 1526. a 
rohalben er E. C. 5. ©. folches Auſinnens , 1 Ware. Sutber, 
billig hätte verfchonen follen. Will aber| — — u 
E. C. F. G. darzu thun, Daß, wenn es aleich N sb — 

weltliche Sache waͤre fo hätte er doch dem An Herzog Johann Friedrichen zu Sach⸗ 
Luther fo vergolten mit Schrift in alle Welt ferı ee für feinen gewefenen 
" ausgegangen, wie er weiß, daß mol ein N 
groͤſſerer Richter darzu gehüret, als ein Ffuͤrſt, 

— die En a it N ei | 
nen durch jemands Schrift oder Klage allein, |, Ra * TEN 
fondern müffe Gericht, Klage und Antwort, nad und gried in Chrifto., Durchlauchs ⸗ 


en . | > tiofter, Hochgeborner Fürft, gnadiger 
wie fich es gebuhret, vorgenommen werdenꝛc. 4 
Das ftehet nE.E.F. ©. Gefallen. Mon, Herr! Diefer Herr Bigand, Briefszeiger, 


at die Pfarr zu Waltershauſen dem Nah 

a A ee eh a Es ; 
art. Suther. fiche Gnaden felbft aufgerichtet hat, afodag — 
fie ihm jährlich 30. Fl. von den Pfarrgutern 
follen reichen. Nun fperet ſichs, daß ihm ſolch 
Geld nicht wird, weil vielleicht der Rath die 
Pfarr nicht Hat, wien. Fürfliche Gnaden 
iveiter wird Bericht hoͤren, daß der arme 
alte Mann fo muß laufen um feine Nahrung. 
Weil er dann mein Schulmeifter semefen, b 
| a 


An Churfürft Jobannem, Erasmi von, 
bi Rotterdan. Anfinnen betreffend. 
Aus dem Leipz. Suppl. p. 44. 


> 


i f. 
Diefes Schreiben bat man aus Georg Paul Hoͤnns 
. Coburg. Zift. Th. II, p.139 dem: Suppl. zu 
den Leipz Th. p. 44. einverleidet und aus dem 
leßtern hier wieder abgedruckt... 










na sen RE I re 

An Churfuͤrſt Tobannem, Sürbitefebrift 

für D. Amandum, welchen “erzog Georg 
zu Pommern ſetzen laffen. 


Iſt gleichfals aus dem vorher angezogenen Ort ge: 
nommen. 7 


— &? und Friede in Ehrifte. Durch. 
= Hochgeb» Fuͤrſt, gnädigfter Herr, es 


* 


— 


en PO abE 1526. | — 173 
und ich wol ſchuldig wäre, ihm alle Ehre zu | — 

thun: bitt ich Eur. Fuͤrſtliche Gnaden, wol⸗ An Herzog Johann Friedrichen zu Sach⸗ 
len meinem Schulmeiſter nicht laſſen ſolch fen, Antwort auf die aus der H. Schrift gezo⸗ 
»flichtig Geld verfallen, fondern gnädiglich genen Artikel foͤr die Kloftergeläbde, 
verhelfen, daß er. nicht müffe in feinen alten] _S- im XIX. Th. 0. ©. p. 2106. | 


Tagen betteln gehen. Hiemit GDOftbefohlen| =... 169. £ 
Amen. Montags nach Servacii 1526. An Cofpar Müllern, Canslern zu Mans⸗ 
— ‘feld, Gevatterbrief. 


Eu Fuͤrſtliche Gnaden 
| — unterthaͤniger 


Martinus Luther. War 
| Ä _ + !Dem Ehrbaren und vorfichtigen Eafpar 
Ä — 2 ER | ; Müller „Graͤfl. Eanzler zu Mansfelö, mei: 
‚2 D. Jebamm Rübeln a 
R * 8 Poipsi I 5 ya 
| A ee Ort des Leipzifchen Sup- is, dab u a an zu 
— [tern baͤte, aber ich ſcheu des Prangens, 
Meinem Herrn und Schwager, Doctor man mir würde jumeffen , als % ich 2 
Johann Auhel zu Eisleben, freundlich ge⸗ mit einem Mönchen und Nonnenkinde fü 
fhrieben. j wollt hervorthun, und groffe Herren zu Ges 
| Se und Friedein Chriſto. Das Pſal⸗ vattern haben ; darum will ich hienieden bleis 
Meerlein ſchick ich euch hiermit:, lieber ben, und bitte euch, daß ihr M. G. H. 
Herr Doctor und Schwager, mit dem ich Canzler, Caſpar Muͤller genannt, von mei⸗ 
vermag, will ich auch an die Pſalmen. Ich netwegen wollt bitten, daß er ſich demuͤthi⸗ 
habe das Anathema angegriffen, auch zu gen wollt, und fo mir GOtt die Frucht bes 
Dienft und zur Schule ausgeftäupet , drum ſchehrt, ſich derfelben annehmen und geiftlis 
ſeyd zufrieden. Wollet auch M. Eisleben cher Vater mit ſeyn, daß fie zum Ehriftens 
von meinefwegen fagen, daß mir meine liebe |thum möcht geboren werden. ch Fann 
Kethe von: groſſer GOttes Gnaden einen aber die Zeit nicht flimmen , fo würde es 
Hanſen Luther bracht hat, geftern.um zwey, zu lang, daß ich nach der Geburt einen Bo⸗ 
da. der Tag im Ealender Dat. beißt, und ten ſollt fenden, wo es aber gefällt, ſo nehmt 
daß er ſich nicht vertoundern wolle, daß ich einen, der euer Perſon vertrete , doch daß 
ihn mit folchem ‘Befehl laffe arrennen; denn ihr den Namen und die That habe. Die 
er fort faft um diefe Zeit des Jahrs denken, Wehmutter vechret mir um St. Johannis 
mas es jey, Söhne haben. Grüßt mir eus Tag , und das ftimmt auch) cum, tempore 
re liebe Gohnträgerin und Eisfebens Elſe. conceptionis. Ich habe gerechnet nachdem 
Hiemit GOtt befohlen, Amen. est dies erſten Fehlen, aber es hat mir gefehlet ; denn 
es Buchſtabens fordert mich Die Eranfe Ke, ſie hat nun über 20 Wochen gefehlet. Hie⸗ 
the. Freytags nach Bonifacii. Anno 1526. mit GOtt befohlen, Sonnabends nach 
a Pingſten 1526, j 
Martinus Lutherus. A, 


Er befindet fih in dem Leipzʒ Suppl. p. 45. undi 
daraus hier abgedruckt. ppl: 9.45. undift 





** 


(den i4. May)/ | 
Martinus Luther. 
83 | 170. An 


E23 


ar j 


2, Br BE 
An M. Lutheri Schreiben , dsrinnen er 


bey und neben Anzeigere fol euch unverzug- 


* * - 





154 1. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlunge 
\ ie 17% — ie A —5 ra ie \ ji 175. 
An Caſpar Schwenkfelden Vermah⸗ An M. Georg Mio 
nung , von feinem Irrthum abzulaſſen. F Bor ER 
S. im XX. Th... ©. p202, | Befindet fich in ber Bist. I, 272, Alk. IIL, 517. 
RE « und Leipz. XXII. Th 550. — 
An Gregorium Bei , Eburf, Sächf &grode und Friede in Chrito Srepfih 
Iſt ans dem Keips. Suppl, p. 45. genommen. hat Emſer nicht vecht gedeutfcher, Fa- 














Sr und Friede in Ehrifto. Achthar cere legem, Gefes machen. Ich habe 


lieber Here Canzler! Es ſchicken ihm geredt auf die Weiſe Chriſti Joh 7,19. Ne- 


unſre Drucker einen Bothen, um die Frey⸗ mo ex vobis facit legem, das iſt, implet. 


heit, ihnen zugefagt, zu holen , Davon auch Dazu confequentia-er-precedentia , ac-tota 
M. Philipps mit euch veden wird : iſt der- 


halben mein fleifige Bitte, mollet ihm die-|dis, fed feruandis legibus me loqui,; quia 


felbigen helfen fertigen und zuſchicken; was de villiberi arbitrii loquor toto libro, Sed 
aber in die anzley dafür zu geben iſt, da⸗ eat impius. Mir gefällt es nicht übel, ob 

ihr wider den Leipziſchen Verführer fehreis 
fich werden. Da ſetze ich mich, und wo bet; aber er wird nicht fehtweigen. Doch 
ſchadets nicht , daß feine Thorheit an den 


das nicht genug , KAM. Philipps auch ſich 

dafür fegen. Hiemit GOtt befohlen, Amen. 

Sonnabends Tiburti see.  —- 

Dem Achtbarn Hochgelahrfen. 
‚Herrn Gregor. Brüdf, der - 

Rechten Doctor und Chur -· 
fürftlichen zu Sachſen Canzs 
fer , meinem günftigen Herrn 

‚ und Sreund, | 


Tag komme. Gehet alleine zu, daß ihr 


piel Norte mit ihm macht. Vale in Do⸗ 
mino. Feria tertia poft Crucis, 1526, 





| n: 16. ° 
Mart. Luther. | 


An Philipp Bluenfpieß su Wansfel 
. von der Ehriftlichen Steyheit. 
S im XX do po 


N —— 172. ae, 

An Roͤnig Heinrich VIII. in Engelland 
Sutberi demüthiges Schreiben. 

©. im XIX. Th. d. ©. y. 468. 








— Ehefall. 
deſſelben auf feinen Rath und Erlaubniß ge-| ©. im X. Th. d. ©. p. 841. 
ſchehene SEheverbindung mir N. vertheis 

y: ‘ ? diget. DE — 178. 
Sim X Th d. S. p. 5s800. 
— 24 a | Ehefall, da einem fein Weib entführer 
An Thomas Neuhagen. 2 worden, ANDERE 
©. im XIX. Tb. d. ©. p. 12.44. S. eb. daf. P. 8ı7, 


n feiner Schriften, _ 175 


be, Pfarrherrn zu 
na⸗ ER 


Maartinus Luther. 


An Wolfgang Fuͤes, Pfarrherrn zu 
Coldiz, Bedenken und Urtheil in eine 4 


\ 


>, TE 
h x 

7 5 EEE En, — — s ni 
N — J Ri 

= h E E A 


- |An einen Pfatrheren, Bedenken in einem 


179. Ay N q 


» 


difputatio, fatis monſtrat, non de conden- 


ihm feine Schrift verleget , und fonft nicht 









Un Hartmann vom Jahr 1526. ER 157 

Tun 179. 4: — in E. a — * — 
An Churfuͤrſt Johannem zu Sachſen, thum paͤbſtlich und geiſtlicher Zwang un 

wie — en Ordnung aus iſt, und alle Kloͤſter und Stift 
u gebrauchen. E. C. F. Gn. als dem oberſten Haupt, in 

im Alt. TIL» 519, und Zeips, XIX. Th.p.554.|die Haͤnde fallen, kommen zugleich mit auch 
befindlich. ne die Pflicht und Beſchwerde, ſolches Ding 

ee m - 1ju: ordnen; denn ſichs fonft niemand annimmt, 

| &? und Friede in Chriſto. Durch⸗ noch annehmen Fan, noch ſoll. Derhal⸗ 

) (äuchtiger, Hochgeborner Fürft, gnaͤ⸗ ben wie ich alles mit E. C. F. Gn. Canzler, 
auch Herr Niclas von Ende geredt will es 
vonnoͤthen feyn, aufs fürderlichft von E. C. 
F. ©. als die GOtt in ſolchem Fall dazu ges 
fordert und mit der That befället,, vier Pers - 
2. Erftlich, gnädigfter Here, iftdes Kia, ſonen laſſen das Land zu viſitiren: zween, Die 
geng über ale Maß viel der Pfarrherren faft|auf die Zinfe und Güter; zween, Die auf die 
an allen Orten. Da wollen die Bauern] Lehre und Perſon verftandig find , Daß dies 
fehlechts nichts mehr geben , und iſt folcher\felbigen aus E. C. F. Gn. Befehl die Schu⸗ 
Undane unter den Leuten für das heilige, len und Pfarren, wo es noth iſt, anrichten 
Gottes Wort, daß ohne Zweifel eine groſſe heiſſen und verfügen. 

Page vorhanden iſt von GOtt; und wenn) 5. Wo eine Stadt oder Dorf iſt, die des 
ichs mit gutem Gewiſſen zu thun wuͤßte, Vermoͤgens ſind, hat E. C. F. Gn. Macht, 
moͤchte ich wol Dazu helfen, daß fie keinen ſie zu wingen, daß fie Schulen, Predists 
. Pfarcheren oder Prediger hatten , und lebs|jtühle, Pfarrenhalten. Wollen fie es nicht 

ten wie Die Saͤue, als fie doch thun: da iftlzu ihrer Seligkeit thun noch bedenken, ſo iſt 

‚Feine Furcht GOttes, noch Zucht mehr, E. C. 5. Gn da, als oberſter Vormund der 
weil des Pabft Bann iſt abgegangen, und Jugend, und aller, die es bedürfen, und 
thut jedermann, was er nur will. ſoll ſie mit Gewalt dazu halten, daß ſie es 

3. Weil aber ung allen, ſonderlich der thun muͤſſen; gleich als wenn man fie mit 
Oberkeit geboten ift, vor allen Dingen doch Gewalt zwingt, daß fie zur Bruͤcken, Steg 
die arme Jugend, fo faglich geboren wird und Weg, oder fonft zufaͤlliger Landesnoth, 
und daher wachft, zu ziehen, und zu Gottes geben und dienen muͤſſen. el 

furcht und Zucht halten, muß man Shw| 6. Was das Land bedarf und noth if, 
len, und ‘Prediger, und Pfarrherr haben. da füllen die zu geben und helfen, die des 
Wbollen die Alten ja nicht, mögen fie im⸗ Lands gebrauchen und genieſſen. Nun iſt 
mer zum Teufel Binfahren. Aber tvo die| Fein nötgiger Ding, denn Leute ziehen die 

Jugend derfaumet und unerjosen bleibt, da nach uns Fommen und vegiven follen. Sind 
ide Schuld der Oberkeit, und wird dazu fie aber des Vermögens nicht, und fonft zu 
das Land voll roilder Tofer Leute, daß nicht hoch beichweret, ſo find, da die Rloftersuter, 
alleine GOttes Gebot , fondern auch unſer welche vornemlich Dazu geſtift find, und noch 

aller Noth zwingt, hierinn Fleiß vorzuwen⸗ dazu zu gebrauchen find, desgemeinen Manns 

N ade deſto bas zu verſchongen. Denn es Fann E. 


‚rd 









digfter Herr! Ich habe Ew.E. F. On. lange 
nicht Supplieation bracht, die haben ſich 
nun gefammlet, Ew. C. F. G. wollte Geduld 
haben; es will und kann nicht anders ſeyn. 


* 


N 


BR 


— 


An Churfuͤrſt Johannem zu Sachſen/ Hað · & ‚np 
wegen des verftorbenen Pfserberens zu | DON Luͤbeck etliche feine ‘Bürger gefchrieben, - 
zu u [und gebeten, daß, weil etliche Lollbrüder zu 
ET a Roſtock 


E Gn dar leichtlich bedeneen, Daß zuleßt| 
> ein bos Geſchrey würde , auch nicht zu ver⸗ 


niederliegen, und der Adel ſollte Die Kloſter⸗ 


5. On, wollte ihm ſolches gnaͤdglich ver zoͤn⸗ 
onen. Wiewol €. €. F. Gn ſchon viel ge⸗ 


tinerftag.nachElifabeth (d.i. Nov.) 1526. 
* yeah 9 1 ) hi e N v) ir den zu Reoſtock vorfeyenden Druck des Emſe⸗ 





beri aus den Deutfeher Sammlungen feiner Schriften, | 
Stehet in einigen Th. Toch als der ist, I, 393. 
Alt. ILL, 657. und Keipy. XXIL, 551. —* 


1 Briefe Qu 


antworten iſt, wo die Schulen und Pfarren BD ö Sog: 
— ME —— tioſter Hochgebvrner Fuͤrſt. gnaͤdig⸗ 
guͤter zu ſich He N A * ſter Herr! Es bitten. mich. die zu Schrein; 
fagt, und auch etliche thun. Weil nun ol. Aredider ip fie. | 

— 5 * Prediger, fo fie jetzt haben, und von Do⸗ 
ebe Hüter ECF. On. Kammer nichts beß For Kurca bisher -befteliet , und. nad) feinem 


fern, und endiid) Doch zu Gottesdienſt ger | Any; her heſtener MED 
ftift find, follen fie billig hierzu am erſten Dies todtlichen Abgang hinter ſich gelaffen, an feis 


nen. Was hernachübrig ift, mag E. C. ‚ne Statt zum Pfarrherren geben wollt. Nun 
On. zur Landes Nothdurft, oder an arme an. Mir ift aber das auch. E. Ehürf. 


Leute wenden, a ur auch u 
=, Au ander: D. Carlftade hat mich Gnaden anıpeigen, daß Die zur Schweinig, 








el er I ter, und ſelbſt nichts. geben, und Eeinen. ers 
nen; denn er fonft auf den Doͤrfern dor der cn, — EB 7 men, er⸗ 
Bauten Bosheit nicht Diebe Laim. wie E — — 
E. 3. On. aus dieſet feiner Schrift, UMd|y,y nicht aufs andern Gut rufen „bauen 


auch an Hans von Grafendor vernehmen | | 
 Eönnen,, a doch fich BR * Eee freyen. Sonſt mangelt mir an der Per⸗ 
"Sn. felbft qufthreiben. Weil er denn bis- fon nichts, Darinn wird fi E. Churf. On, 
her noch ſtille ift geweſen öffentlich, und un guter und Zinfe gemeiniglich. von der Ober» _ 


wohl wiſſen zu halten. Denn die Pfarr- 
N al gi fg 4 6 — 
fer eins Theils, auch Dans Metſch Haupt⸗ zeig geſtift find. In SDktes Gnade bes 


- mann, folches vor gut anfehen, als dag der | a 
Probſt zu Kemberg defto bag koͤnnte auf ihn RS ER 0 RR ‚An. 1526, 


fehen : bitte ich auch unterthaniglich E.C. ee 





— 
SG und Fried in Chrifto, Durchläuchr ” 


um Sürbitte an E. Ehurf, On. daß fie den 


iſts wahr, er iſt ein frommer und gelehrter - 


gehen am & € Rn; 1a fehverben| OL AUS HAIEAe erneiae, bin MaDSeEEe 
\ han Gnade; n afer me ht ur Ki era tooh wollen Pfarrherren berufen auf fremde Guͤ⸗ 


r 


Martinus Luther, 


fhan, und ein groffes Reden feinthalben auf An Churfh: R — — 
> #3 ! au \ 1 ir = | , F 


fichy geladen. Aber GOtt wird es deſto reich n | S 
licher vergelten. Cr fehe für fine ,Serle; "nr ee 
JJ— — Dir ante ee — BD deal 
thin. GOES Gnade fey mit uns Amen, Fr, —— —— 
.An Churfuͤrſt Johannem zu Sachſen 





* 


ade n. \ f i tr. 
6; a — u aeg. | — betreffend. 
—— I h Iſt aus dem Suppl, zu den Keips. Th. 9.46.96 
wi | A ‚Martinus Luther.) $ nommen. Ei IE, Er ee a J 
= OT ———WEEnad und Fried in Chriſto. "Durch. 





Schweiniz. 


I: 


HeF. GH. Es haben uns anher 












160 N vom "Jahr 1526, | | 16t 
Roſtock des Emſers Teſtament Saͤchſiſch Unglaͤubigen mögen thun, was fie wollen, 
laſſen drucken, daraus fie beſorgen, daß fie aber Chriſtliche Freyheit fol ſich richten nach 
viel Volks des Orts werden beſchmeiſſen der Liebe, alſo, Daß es alles ſoll zum Dienft 

"und groffen Schaden thun „daß E. C. F. G. |)es Nächften fich richten, moesohne Joth 
wo es zu thun ware, dem Durchl. Hochgeb. und Fehler des Glaubens und Gewiſſens ge⸗ 
Fürften, Herzog Heinrichen zu Meckelburg, | heben Fann ; aber jest will jedermann die 
fehriebe, und bete, daß ©. 5. G. dem Evan |.Srenheit ſuchen, Die ihm Diener und nuͤtze iſt gar 

gelio zu Ehren und den Seelen zu gute ſolch [nichts geacht weder des Naͤchſten Nutz noch 
Drucken perböte und binderte , wo es feyn Beſſerung, fo doch St. Paulus fagt: Omnia 

foͤnnte, wiewol ich für meinen Theil des licent; fed non omnia expediunt ı Cor. epl. 

- Emfers Teftament , dem Text nach, nel, 6. Tantum ne libertatem in oscafionem car- 
chen derſelbe Bube boͤslich mir abgeftohfen, jni detis &e, Es iſt auch) frey, ſich zu be 
(denn es ja faft gar mein Teyt ift, ohne in ſchweſtern, oder ohne Diefelben zu Ieben, aber 
wenig orten verandert, die nichts ſchaden wer will es thun chne Noth, mit gutem Sg, 
wuͤrden,) wol leiden mag, daß mans habe wiſſen; auch ob die Alten viel Weiber ge 
und lefe. Aber nun ers mit feinen Sloffen habt, iſt es doch Chriften nicht zu thun nach, 
und Annotation fo bubifch und [handlich ver: folchem Erempel, weil da Ezine Noth, nuch 
aiftet hat, daß der Text dafür Feine Frucht, Beſſerung, noc) fonderlih GOttes Wort 
fondern Schaden thut: bitte ich demnach, iſt, das folches befihlet , und fo groß Herz 
E. C. F. ©. wollten ſolche Fürbitte an hoch- gerniß und Unruh Daraus kommen möchte, 
gedachten Fürften, Ders Heinvichen, gnaͤ⸗ Derhalben nicht den Chriften mehr frey achte, 
diglich ung widerfahren und ung zukommen es müßte zubor von GOtt befohlen werden 

laſſen bey diefem Boten , der darauf ik ber dolce Seuheit Wie man die Kinder 
ausgeſandt, doch fo fern es E. C. F. G. wol taufen folle, habe ich reichlich in der Poftils 
zu thun iſt; denn wir je gern, fo viel anunsift, len nad) Epiphanias gefchrieben; die Schwaͤr⸗ 

dem Teufel wehren rooliten. Ehriftus unfer mer thun, was fie wollen. Da ihr einen 
Here fey mit E. C. F. G. ew glich, Amen. Prediger eurem Volk beftellet, und ihn la 
Tage Elementis (d. 23. Nov. 1526. \fet ebelich werden, (denn es iſt Noth, Yu 
ek BER Mart. Luther. und Sreyheit, auch GOttes Wort dazu) iſt 

— — — billig, fo ferne, daß ihr voͤllige Gewalt und 

VD. Obrigkeit über fie habt, wo nicht, ſo folle 

An Joſeph Levin Metʒſch von der Poly⸗ ihrs Gott laſſen befohlen feyn, undihn inaleis 
amie ꝛcc·. c(chen laſſen vor fich wagen, ob er predigen 

> Diefen Beief hat man aus dem Avtographo in den wolle. Hiemit Ott befohlen, Amen, Sonns 


unſch Yrache. aufs Jahr 1712: p. 13 zuerſt —— 
mitgetheilet, und hierauf dem Leipz. Supnl. tags nach Nicolai 1526, - 5 


946. einverleibet, aus welchem er hier wieder Dem Ehrb arn und Veſten J PER 
x ; * 


abgedruckt worden. | 
j J ie ) a und e li fepb Levin Metzʒſch 2C — 
nadund Friede. Ehrbar und Veſter lieber Meinem guͤnſtigen Herrn und 


Herr und Freund! Auf eure erſte Fra— 
ge: Ob jemand möge mehr denn ein Wad Suten Steunde, 
zur Ehe haben? ift das meine Antwort: Die] _ | 
Lucheri Schriften 21. Cheil. L 


gr D 
17 RR 
— 











— 
7 


Martinus Luther. 
184. An 


> 
— 


162 I. Briefe Lutheri aus den Deurfehen Sammlungen ar Schriften, 163 


184. €. 5: G. ſolches alles in gnadigen Willen 
An Churfuͤrſt Jobannem , die Verords Igeftellt. ° 
nung zweyer Prediger nach Gera und Arn⸗ 2. Zum andern ift für eine Sonne gebes 
ſtadt betreffend. ien, mit Namen Eiſa Baudelis, ausdem 
Iſt gleichfals aus dem — Suppl. p. 46. ge Neympjenklofter bey Gremm, daß ſie etwas 
nommen. | wieder aus den Kloſter kriegen moͤchte, nach⸗ 
— dem ſie viel hinein gewandt hat; aber die 
Sur und Friede. Durchl. Hoch. Fuͤrſt, Antwort ift nicht worden. 
gnadiger Herr! E.C. F. G. hat mir| 3. Zum Dritten hat Sott weene Gardian 
zween Prediger, einen gen Gera, den an⸗ aus Frankreich uns zugeſchickt, die find Un« 
dern gen Arnſiadi zu verordnen gefchrieben, terwegens auıch beraubt, albier fommen um 
demnach habe ich mich umgerhan, und zween GOttes Worts willen, und der Pfarrer 
vorhanden. run merde ich berichtet, daß und ich fie mit Fütterung halten auf E. C. F. 
die Herrſchaften beydes Orts ſich follen wei⸗ &. Güte und Hilfe, wo &.E,F.&. den _ 





: gern, und nicht begehrt haben , von ©. C. ſelbigen wollte um BHttes. willen etwas laſ⸗ 


. Ön. Prediger einzulegen , weil fie das ſen geben, einen Guͤlden oder ſechſe, waͤre 
diecht ſollen haben allein, und ich auch nicht gut, wo nicht, müffen wir fie abfertigen, und 
weiß, ob fie drum gebeten haben, und wie|geben,, was wir vermögen, und doch am 
das E. C. F. G. Macht haben. Das fagelandern mal & €. 5. ©. wieder abbetteln. 
ich darum , Daß ich gerne wollte die Predi-|SHODft gibt ung viel arme Leute, und find auch 
ger alfo dargeben, daßnicht hernach eine Un ſelbſt arm, aber dennoch unverderben, 
luft heraus Fame, €. €. .5. G. wird aberdas| 4 Zum vierten ift zumal ein frommer. - 
alles wol wiſſen zu verfügen. | Menſch, Baſtian Ligarius mit einer Sups 
2. Es ift auch, gnaͤdiger Herr, bier eine|plication, welchen ich „bedacht E. C. F. . 
Supplication eines armen Menſch henyadem nad) St. Petri Pauli Tag, alseinen Prediv 
ich nicht Bann helfen mit ſo viel Mühe , als ger gen Arnſtadt zu ſchicken, laut & €. 5. 
ih gehabt er bitte derohalben unterthü- G. naͤchſten feheiftl. Beehls denn ich, ob 
niglih, €. E.5.©. wolle mit einem "Brief: GoOtt will, die zween Städte Arnfadt: und. 
Jein feine Sache fürdern bey denen zum Zef| Gera mit zween Dredigern verfehen will daß 
fen. Hiermit GOtt befohlen, Amen. Sonn ⸗ es fol E. C. F. G. gefallen. Derſelbe if nun 
‚abends nad) Quaſi modogeniti, (d. 14. Aprih) hier bey drey Jahren gelegen, was ich habe ver⸗ 
1526. — Ei 1 ich a denn — w: 
es thue, das thue ich duch aus E. C. — 

Sup p lication. Darreichung, weit ich fonft auch nichts has 

. Got ift Bier eine Supplication eines,\de. Wenn EC. FG— demfelbigen auch wollte _ 
mit Namen Jacob Holzwart, wei: ein Zehrung um GOttes willen ſchenken; er 

land Chorſchuͤlers, weichen E. €. F. ©. ein iſt ja fromm, gelehrt und geſchickt aber blos 

Jahr gehalten, mit Bertröftung, wo es an⸗ und arm, fü vermag ich ja nicht fo viel, als 
geleget waͤre, wolle €. C. F. G beſſere Steuer wol noth wäre. Gtelle das aud) in € C. 
thun, wie die Supplicotion A: zeiget, und F. ©. milde Güte, 4 

mi dünft der Gefell oeſchickt fun; he 5 Zulett, gnänigfe ae, bitte ich 


Bin 












———— 


— 


* 


_ ' — 
Sn 


a 


— vom Jahre 1527. Br 16 


mich , sie vormals, daß €. C. F. Gn. diejfie Eünnten zu Wittenberg wol feyn. A 
Eantorey nicht wollte laffen fo zergehen, (one Vol und dergleichen Derfonen A = 
derlich weil die jegigen Perſonen Darauf er, |Klöfterguter nuͤtzlich angewandt, und ges 
wachfen, und fonft auch) die Kunft wert) iſt, ſchehe GOtt Gefallen daran. 
van re a ra und = — ſey auf einmal genug, E. C. F. 
och ſonſt wol mehr denn ſo viel an ers, wo Gn. halte mir ſolches gnaͤdigli 
vielleicht nicht ſo wol Noth, gewandt wird, An. 1526. A 


| 1527, 


BRUST a8 AN | Stehet in der Jen. III, 436. Mitt. IX, 137. Alk. 
An Eburfürft Jobannem Sürbitte, IL, 690. und Zeips. XXII. Th. p.552. 
Aus dem Leipʒ. Supp.p.47. 





1. 


nade und Friede in Chriſto. Durchl. nade und Friede. Durchlaͤuchtigſter 
en in 5 A ae = a Zurft, gnaͤdigſter Herr! 
) a folte am nächften gefehickt har | pay, age I. N. Pfarrherr zu Walters⸗ 
Sn woie ich Ahriebe, D, Earlı au an ; = er ſich mit den Leuten treiben 
ſtadts Entfehufdigung, und ward verfehen En ſo in füllen zinſen, und bittet mich, 
und vergeffen, ſchicke Diefelbe noch hiermit; | Sp Eh Gnaden zu fchreiben, daß 
über Das bittet Here Nicolaus von Amsdorf, | nice urf, On, wollten verfthaffen, daß ihm 
und ich auch mit ihm unterthänialic) um ein | rs not I au treiben. Denn es argerlich ff, 
Allmofen, das iff, um eine Schrift an den SR But we ; ſoes Doch Die Noch iſt. 
Rath zu Danzig um einen frommen Pfaffen ı h troͤſte fie er alle mit der zukünftigen 
Herr Johann Bonbolt ‚ durch den Kor| ifitation. Aber es wird ihnen lange, und 
no N en Sb —5* nei Ion ann groffe Danfen, fie werde 
auch fein Lehen zuvor aufgegeben, Damit er feir) s Ian x 
nes Guts und feines Weihes Guts ſich möchte a Fe je iſt, foifts aus mit Pfarr⸗ 
ernähren, Run halten fie ihm beyde Weib — Schulen und Evangelio in dieſem 
und Gut vor, fo huffer er fehr, ſo E. C. F. En e; fie muffen entlaufen. Denn ſie ha⸗ 
-&. für ihn fehrieben, es folte helfen, wie ed el a und jehen wie die Dürven 
andern geholfen Bat , auch von Fürften ver- en * oc) Davon andersmals weiter. 
fehrieben, wie €. C. F. G. fo esgelüft, aus ne Bun: Önaden werden fich wohl toi: 
- Diefer feiner Schrift, und aus Herr Ams⸗ ien re ten. Zu Wittenberg, Sonntage 
Dorf weiter vernehmen mögen. GoOttes nach Purificationis. Anno 1527. 
Gnaden fey mit €.E.5.©. allegeit, Amen. | Em. Ehurf. On. | 

Montags nad) Epiphania 1327. A| uneerthäniger 
Bet: WMart. Luther. | eh WMartinus Lurher, 








N RE | \ 186, | 
An Churfuͤrſt Jobannem su Sachſen De 
- den Pfarrberen zu Waltbershaufen und die '\ An Ehurfürft Jobannem, Fuͤrbicte. 
Viſitgtion betreffend. Aus den Ceipʒ. Suppl, 9-47- Gua 
Ne . F 3 2 \ / * = 


tags nach St. Peter Stuhlfeyer (d e8. Febr) 


Iſt aus dem gleich vorher angezogenen Ort genom- 
> ME 


— 


fen feinen Mann, Herr Heinrich, befohlen 
ſeyn Taffen, ob er möchte etwa zu einem 


J daß er ein guter Gaͤrtner iſt, und hat auch 
nichts aus dem Kloſter nachgekriegt, ſo der 
andern ein jeglicher doch hundert Guͤlden da⸗ 


von kriegt. Ich hoffe, ihr werdet Freund und roth machen, bis fie abgeſondert und in 
- Amen Domin. Neminifcere 1527. 


ten alfo-fortfahren, und ihn gnadiglich wir 


Li 
8a Refter , lieber Herr und Freund! 


: 166 1, Briefe Lutheri aus den Deutfehen Sammlungen feiner Schriften, 167 


Enade und Friede in Chriſto. D. H. F. 
GH! E. C. F. G. haben zuvor M. 
Caſpar Schelbeln, zu Eiſenach Buͤrger, 
gnaͤdiglich vertroͤſtet, wo er ſich mit der Magd, 
ſo ihn beruͤchtiget, vertragen, wollten ſie | iſto. Wuͤ 
gnaͤdiglich ihm wieder zu dem Seinen helfen; |. ger, lieber Herr Pfarrherr! Es iſt mir 
weil nun das geſchehen und etliche Des Raths geſagt, auch Turch IR. angezeigt, wie eurer 


SEEN 189. FAR Bi. 
An Nicolaum aausmann, 
Befindet ſich allein in der Alt. Samml Th. VIII 
| 970. in der Keipz. Th. XXII, 553. —— 







Enade und Friede in Chriſto. Wuͤrdi⸗ 


ihm abguͤnſtig feine Schande gleichwol ſuchen Prediger einer ſich auf der Canzel anfahe 


zu ftarken : ft derohalben meine untertha- ungefchickt zu machen, und greife Die Pers 
nige Bitte, Ew. Ehurfürftl. Gnaden woll⸗ ſon des Raths an unordentlich. Welſches 

denn dein Poͤbel gefällt. Und funkelt alſo 
der folcher Leute Maul und Vornehmen ber der Geift noch immer mit zu, der eigne Ehre 
ſchuͤtzen und handhaben, wie er fich auf Ew. und Anhang ſucht. Derhalben ift meine 





Churfuͤrſtl Gnaden verſiehet und vertroͤſtet. freundiiche Bitte, ihr auch ſamt dem Rath 


Em. Churf. Gnaden wird ſich ohne Zweifel wollet Einſehen hie haben, daß uns nicht 
gnaͤdiglich wiſſen hierinnen zu halten. Frey⸗ abermals der Schlaf und Hinlaͤßigkeit zu 














1592. ..- tes, daß ſolch Strafen der Perfon gehoͤret 


Matt, Qutber. 
An Jans von Dolsig Sürbitte, 





- Chriſten. Nun habt ihr ja noch Feine 
Sammlung verordnet, wie wirhoffen, daß. 
den. Dazu menn fchon die Sammlung ges 
RE en ordnet ware, fo mare dennoch feld) Schel⸗ 
Dem Geftrengen und Veſten Hans von en nicht recht, weil St. Paulus ſagt: Se- 
ET . @ y > e .. ; & 

‘ 2 — en ſse Cheiftus Matth.ı8. zuvor till vermah⸗ 
amade und Friede in Chriſto. Geftren- Bee ODE DT u a DE ne 

Iblede * 
Sch bitte gar freundlich, ihe woollet euch die: | 40, ABSE IDEE IFEUFÜOSRIL KR Sa onen 


Dienft und Amt Fommen; denn ihr toiffet „und allerley Ungfauben und Untugend, auch. 


ber beſte eyn Hiermit GOtt befohlen, die Sammlung fommen, da man ordentlis 


| 9 cher Weil: vermahner bittet und ſtrafet. 
Martinus Luther. Hat er aber ja Luft zu ſtrafen oͤffentlich fo. 


ig 


niemand fonderli) ausmahlen. Denn es 
ift eine gemeine Predigt, fol auch gemein. 
bleiben, und niemand vor andern beſchaͤmen 


thue 


ſchaffen gebe. Ahr wiſſet ja wohl von GOt⸗ 


nirgend hin, denn unter die Sammlung der 


ſie durch d.e Viſitation ſoll angerichtet wer⸗ 


aiorem ne inerepes, ſed obſeera ut patrem = 


Ordnung nicht halt , der hat nichts Gutes. 


eione, da Ehriften und Unchriften bey ein, 
ander ftehen und zuhören, wie in der Kirchen 
geſchicht, ſoll man. auch ingemein flrafen, 


F 


* 


— 


Ban A nn 


h 


a 


> 


3. It Boy 


x FERN 


| | PO EeER:] an ar 
JJ vom Jahr 1527. 169 
thue ers denen, die ihn oͤffentlich am erſten | IE 

antaften ; wieich den Papiftenund Schwär,]) An Churfuͤrſt Tobannem, Surbitte. 
mern.thue, Sonſt halte er inne, und ma⸗Aus dem Suppl zu den Aeips. Tb. p.48. 

che Feinen Anhang, noch Verachtung der Su und Friede in Chriſto. D. H.F. 
Perſonen. Denn ſolch Strafen beffert nie- G.H! Es ift hier meines lieben Vo⸗ 
mand kuͤtzelt den Poͤbel, umd buffer Dem|ters ‘Bruder „und mein Vetter, Heinz Lu⸗ 
Sirafer feine Luft. Solches bitte ich wol⸗ ther von Mörke , aus fonderlicher Zuver 
Iet ihr von meinet wegen , und auch für fie ficht zu mir, Fommen , um eine Surbitte am 







ſelbſi und euch, dem Ehrbaren Rath auch Ew. Churfürftl. Gnaden eines Hofes hal⸗ 


nun aber viele find eingelaffen und wieder 
eingekommen, die auch fehuldig find gewe⸗ 
fen im Aufruhr : bitter er um GOttes wil- 
len auch einzufommen, und erbeut ſich auf 


wo es taugt, meiner Fuͤrbitte genieffen laffen: 
‚Hiermit HOLE befohlen, Amen. Sonn 
tag nach Quaſimodogeniti (d. 28. April) 1527. 


IR 2 don GEN 
An Eliſabeth M. Agricolaͤ Eheweib 


anzeigen, und mit Fleiß drauf ſehen. Denn ben, bey Eiſenach gelegen, wie E. C. F. G. 
der Satan ſchlaͤft nicht, ſucht mmer Un-aus dieſer feiner Supplication feine Bitte 
glück anurichten. Hiermit GOtt befohlen,|und Begehr vernehmen moͤgen. Wiewol 
Amen. Freytag nach Dculi, ar.  \ichnunemw. Churfuͤrſtl Sn. mit ſolchen Sas 
— [chen fehr ungern bemuhe, beforge mid), ich 
[bitte zu viel und oft; aber doch angefehen, 
u ich meinen a Baer une ‚p ei 
Ä tl =, auch gediener, fchuldig bin zu dienen , un 
nad und Friede in Chriſto. DD. F. der gute Dann fo fernen Meg zu mir ger 
I 8.9: Sc Fomme abermals fürden| gangen, Fann ich feine Zuverficht nicht Taf 
armen Mann Michael Koch, “Bürger zu fen fehlen : Bitte derohalben unterthaͤnig⸗ 
Molhufen , und bitte untertbaniglich , Daß | ich, wo feine Bitte rüihmlich, und Em. Chur, 
&. €. 5. ©. wollte ihm gnaͤdiglich zu dem enuftl. Gnaden zu thun if, wolle ihm eine 
Seinen wieder helfen, und kommen laffen,|gnadige gute Antwort widerfahren laffen. 
denn er nun lange genug im Sende umge-| Ich kann den Mann nicht verdenken, er 
trieben , und wie er beviche, iſt er durch den! küche fich und feine Kindlein mit feiner Arbeit - 
Buͤrgermeiſter unſchuldig darzu kommen; ozttlich iu naͤhren, und begehret nichts un⸗ 
billiges, ſondern will thun, was ſich gebuͤhrt, 
von demſelbigen Hof und noch mehr, ſo es 
E.C. — G. gefaͤllt. Hiemit Ott befobs 
ae 
S- G. wollen ſein Elend anſehen und, MMartinus Luther. — 













— — 190. 
An Churfuͤrſt Johannem, Fuͤrbitte. 
Aus dem Leipʒ. Suppl. p. 47. 





denn mich des armen Mannes 5 a a 
Ben a —— An Churfuͤrſt Johannem, dergleichen. 
Aus dem gleich vorher angezogenen Ort 
Se und Friede in Chriſto. D. H. F. G. 
H! Noch eine Fuͤrbitte bringe ic) bier 
meines Schwagers halben, Werner Bergk 
zu Salzungen, welchem ſeine Zinſen gehem⸗ 
met werden im Henneberger Lande, um et⸗ 
licher — —— willen, und 
3 i 


„Matt, Luther. 


RE Teroſtſchreiben. 
| © im X. Th. d. S. p.2rz0. 


— 


70 I. Briefe Lurberi aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, ızı 


ihm nichts helfen, (ein Evbieten zu Recht Meinem gnädigften Heren, Herzog Jo⸗ 
und Güte. Bitte ich demüthiglich ©.@-$.| bannes, Epurlücften zu Sachfen, Kinn | 
Sn. wollte das Eyempel nicht leiden , Daß) feiner Churfürftl, Gnaden felbft Händen. 
fremde Herrſchaft in E. C. F. G. Obrigkeit! a Rn 
greift, und E. C. F. G. zu ſtrafen unterwinden 
ohne EC. F. G. Wiſſen und Willen; denn da 












ni 
Snade und Friede in Chriſto JEſu. 
if Geduld inne zu haben, weil es E. C. F. G. — Durchlauchtigfter Hochgeborner Fuͤrſt, 
Amt und Pflicht betrift, die Unterthanen zu gnadigfter Herr! Es haben E. Churf. Gna⸗ 
fhuͤtzen. Seine Klage und Bitte aber wird den neulich dem Rath zu Wittenberg das 
E.E. F. Gn. aus feiner Supplication wol Barfuͤſſerkloſter daſelbſt eingethan, fuͤr die 
vernehmen, und ſich gnaͤdiglich gegen ihn Kranken; Demnach haben wir, der Pfarr⸗ 
wiſſen zu erzeigen. Hiemit Gott befohlen, herr und ich, famt dem Rath, daſſelbige bes 
men. Sonntags nad) Pfingften (den 16, |fichtiget, und befunden, daß Greger Bürs 
Sun.) 1527. | ‚ger das befte undnuslichfte Stücke, ale Born, 
Koöhrkaften, Badituben, Brauhaus, und 
| andere brauchliche Gemach und Raum, 
7777777777717, [ohne welche das andgye Theil des Klofters 
\ | ee 0 [wenig nuße ſeyn kann, von Eurer Churf. 
An Beorg Spalatinum, Bedenken von! Sn, erlanget. Als wir aber mit ihm drum 
einem Sehegelöbnife ggeredet, hat er ſich willig erboten, den ars - 
7&mX. 2988. P88 | | men Leuten zu Gute, abzufreten, der Hof 
a —J # 0 ; — en De ihn wol mit einem 
a RE — andern begnaden wuͤrden. — 
Zn U, Bedenken von einem s˖ge 
ee en - | Fürftlic) Begräbniß , nivgend zu bikiger ges 
braucht wird; nachdem beyder Juͤden und 
Heyden Begrabniffe in groffen Ehren gehale 
ten, denn daß mans zu GOttes Dienft und 
armen Leuten, an welchen man Ehriftofelöft 
dienet verordne : Iſt derhalben , neben 
| \ a ——— ih | 
| er EFT. ©. wollten lofter. famt Greger 
ek AA ee Aühel. Bürgers Raum und Gebän, unferm HEten 
6 S a . ——  _ _ FFEfr Shriftozueiner Herberge und Wohr 
ar 198 nung für feine arme Glieder verordnen und 
An Churfuͤrſt Tohannem zu Sachfen geben; denn er fpricht : Was ihre meinen 5 
das Darfüfferflofter su Wittenberg zur Ar⸗ | Beringften thut, das thut ihr mir, Matth, 
en 
Man trift Diefe reiben in den deutfchen Theil 3. Daneben dem Nath auch ernſtlich be⸗ 
len e a 3 % 
& 057 A le der uno Beipn RAR een fehlen, daß fie eg bräuchlich und ohne Abbrud 
an. | ! jurichten; auf daß nicht mit der. Zeit. u. i 


Martinus Lutber. 


eh 396, — 
An die Chriſten zu Halle Troſtſchreiben 
-  Hbeeden Tod ihres Predigers, M. Georg 
* winklers. 
©. eb. daſ. p. 2260. 


197. — 









172 ar . vom Jahr 1527. 173 


fenElauen dran fallen, und herab wacken Arbeit, welches don nun FR vier Jahren 
möchten,  Hiemit GOtt befohlen , Almen. hie iſt gefchehen. Hiemit GOtt befohlen, 


Montag nach Crucis, Annd1527. Amen. Dienſtags nach Nativitatis Ma⸗ 
SE. F. G. | id. An. 1527. 
; | unterthäniger Diener E. C. F. G. 


D. Martinus Luther. | unterthäniger 
ll 000 Martinus Luther, 








An Churfuͤr — zu Sachſen, 200. 
den fi 3 zu Belgern betreffend. Lutheri gruͤndlicher Bericht der ſeligen 


Steht in den gleich vorher angefuͤhrten Sammlun Geſchicht von Leonhard Kayſern in Baͤyern, 
gen an den angezogenen Oertern. welcher um des SEvangelii willen ver⸗ 
L. byant worden. 


ge und Seide in Ehrito,, Durchs] WAL ie Bethihe my Brie Luhek ner 
— le Surf, gnaͤ⸗ — — ee — — 
digſter err! Es hat der Kath un emei⸗ rat anfaͤnglich beſonders ans Licht zu Witten— 
ne zu Belgern nun etlichemal E E. F Gn. aueh aber 
gebeten um Herr Balzer Zeigern ihren Pre⸗ erſcheinet fie in den meiften deutfchen Samm⸗ 
diger, der nun bey vier Jahren ihnen ger as ee 7 
dienet, und der Mönch zu Buchau die Pfarr: und &.eips, XIX, 577. . = 
guͤter inne hat, auch nicht des Amts wartet, 
noch zu verwalten tüchtig if. Nun ifts ja Allen Tieben Chriſtenmenſchen Martinus 
unbillig, daß ein Prediger ſich ſelbſt ſoll er- Luther, Doctor, 
naͤhren, wie er bisher gethan, dem Volke I, — 
zu Gute, und fort nimmer thun Fann; daß zu Knabe und Friede in Chriſto. Es iedie > 
beſorgen iſt GOtt dadurch hochuch er zuͤr⸗ Geſchichte von Herrn Leonhart Raͤy⸗ 
net, eine Strafe Darüber möchte gehen!fern, ſo in Bayern um des Cvangelii 1 willen - 
laſſen. verbrannt iſt, ausgangen durch den Druck. 
— Nun iſt der Mann, Herr Balzer, faſt Und wiewol der Meifter deſſelbigen Buͤch⸗ 
wohl geſchickt, und viel ums Evangelii wil⸗ leins dem Evangelio geneigt iſt, und gut ges 
ken erlitten, Daß ich mol geneigt, ihn an⸗ meynet hat: fo hat er doch etliche Stücken. 
derswo helfen zu verbitten. Aber meil ich ders befehrieben, denn fichs begeben hat; viel⸗ 
hoffe, E.E. F. ©. werde ſolches Unbillig nicht leicht den widerwaͤrtigen zu Verdrieß oder 
leiden: fo iſt meine unterthaͤnige Bitte, €. hat beſſern Bericht nicht gehabt. Damit 
-E.$,9. wollte mit Ernft verfügen, daß 0896 den Papiſten das Maul defto weiter aufge⸗ 
nannte Herrn Balzer eine Handreichung, ſperret iſt, daß ſie ruͤhmen, wie die Unſern 
doder Doch Steuer von den Pfarrguͤtern ge⸗ mit Rügen "umaehen. 
ſchehe, big die Rifitationdahin komme. Denn; 2. Dirohalben , nachdem ich mich der 
GHDtt kanns ja nicht gefallen, daßein andrer Sachen allenthalben mit Fleiß erfundiget, 
ſoll die Pfarre verfehen , ohne Genieß, und bis ich die gewiſſe Wahrheit überfommen: 
ein andrer fen der. Güter gebrauchen Ende habe ich dieſelbige Geſchichte von neuem Mr 


} 
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Y 


121 1 Buiefe Quchert aus den Deufeben Sammlangen feiner Schriften, 175. 
fen ausgehen. Denn ichs dafür halte, daß und er, durch die Gnade GOttes unterricht, 
wir , fo Chriften ſeyn wollen, nicht ohne den Volk die Wahrheit des Evangeli ans 
Sünde fehweigen mögen folch herrlich ‘Ber zeigte, ward ihm fein Pfarrherr, obgenann, 
Eenntniß der Wahrheit, fo dieſer Here Leons ter Doctor Perger , ungünftig , als Fame 
. bare Raͤyſer aug groffer Snaden GOttes |feine Pfarrdurch ihn in Abnehmen an Geldee. 
gethan hat; und wir fehuldig find GOtt zu Endlich ifE er vor den Bifchof zu Pauffau 
danken für feine nberfchmengliche Gnade, Daß |angetragen, auch geladen, und ins Gefaͤnaniß 
er unſern Glauben und Lehre mit ſolchem des Officials zu Paſſau kommen, bis an den 
groffen ſchoͤnen Erempel hat wollen farken dritten Tag darinnen behalten, und ihm 
un) tröften zu dieſer boͤſen Zeit, da fo viel! aufgeleget, er folle nimmer folcher Lehre, als 
Geeuel und Argerniß toben und wuͤten wi⸗ Lutheriſch, oder Evangeliſch,  anhangig 
de: das heilfame Port GOttes. jeyn ; nad) laut eines langen Driginal, fo 
. 3. Ah HErr GOtt! die allerfchoneften|die Pfaffen geftelt haben zu Regensburg. 
Artikel find doch das, daruber der fremme) 6. Nach ſolchem ift er wiederum gen Was 





Kaͤyſer fein Blut vergoffen-und fein Leben ge: tzenkirchen kommen, und andem Stand.der 


-zet, als ein fonderlicher frommer Prieſter er durch den Pfarcheren dafelbſt u Nabb 


faffen hat ; verdammt auf Erden als ein Pfarr nicht länger blieben , denn bey einem 
Keser, aber im Himmel verFläret , als ein|halben Kahreacı. nd 
rechter Märtyrer. O lieber Herr Tehu| 7. Als ihn aber fein Gewiſſen fehmerlich 
Ehrifte! Hilf uns durch deinen Geiſt (fl druckte, hat er fih aufgemacht , und weg 
chem Erempel nach,) dich und dein Wort gezogen gen Wittenberg und anders, mo 
‚auch zu befennen mit beftandigem Slauben,ier denn Erinnerung göftlieber Lehre halben 
vor diefer blinden unartigen Welt, undverzibefünde ze. und ausblieben bey zweyen Jah⸗ 
gib den elenden Tyrannen famt ihrem Haus ven. Be er 
fen folche ihre Suͤnde, und erleuchte alle ir/ 8. Darnach, da ihm ein Brief Fam von 
rige und verfuͤhrete Herzen mit dem Licht dei⸗ feinen Brüdernund Freunden, wie fein Bas 
ner Gnaden, und fey mit. ung Armen, daß ter in Todesnöthen , und ob er feinen Das 
du ung behüteft und bewahreſt rein und un⸗ ter im Leben wolle ſehen, fol er heraus 
fträflich auf deine Zukunft. Dir fey Lob kommen. Solches hat er ſich aus Lieb fer 
und Ehre mit dem Vater und heiligem Geiſt nes Vater und Bruͤder unterftanden, und 
in Ewigkeit, Amen. heraus gezogen gen Rabb, hat feinen Vater 
4. Er Leonhart Räpfer iſt von redlicher lebendig gefunden bey zweyen Stunden: dar⸗ 
berühmter Freundſchaft geboren zu Rabb nach iſt er zu Rabb blieben bey ſeiner Mut⸗ 
vier Meil von Paſſau, im Landgericht ter und Bruͤdern, und ihm iſt auch eine 
Scherding in Baͤhern, und hat. für feine) Schwachheit ankommen, derhalben er da 
Perſon ein ehrbares, zůchtiges Leben gefuͤh⸗ blieben bey fünf Wochen. In folchem if 
























bey jedermann darum lieb und werth gehal⸗ angegeben und der Pfarrherr hatfeinegus 
een [Eunft dem Abt von Süben und Bifchofe zu " 
5. Als er aber zu Watzenkirchen Vicarius Paſſau ducch Schreiben und Perfonen ans ' 
war bey fiesen Fahren, (daſelbſt denn Doctor| gezeigt. a we 
Perger, Thumherr zu Paſſau, Pfarrherr,)) 9. Nach ſolchem ift Schrift von ni 
| | | fuͤr⸗ 


— IR * NER J 
x 3 





BE ee OR He 
| Paſſau an den Richter zu BE —— 
r 
N ———— an a (ee en 
, olche Schrift hat vermworfen ‚- ‚ fo durch Martinum 
Der Michter Herr Leon BEEREM IR EHND fa 
| arten fcIbf ii ttes 
Iefen , Darauf hat der ee, ſelbſt Taffen un Ai der Heiligen Schrift nicht — 
angenommen. Da iſt cm oefangli“ fh antıporten , und meine Depnung Dajı 
nad) Ihrer Hofmark I ee au fagen angetaſtet worden bin, Er 
ten Tag , darnach übera 1 ben ON iefer Bi 
—— ntwor „nz. biefer Wölfe Ve 
Sofmark in das Landgericht Sei die ey, denn nn Duft, st a 
ee ml —— 
gen erding. An de | ein Sieb den Serende lee: 
J a dem ır. Tag ee — — — — 
em Baer geführt, Darach gefänglich ge und gefüfen, au glatt zu "verda Ih 
halten auf dem Dberhaus gefänglich ge-)und gefifen, auch feinen © in 
a N 18 od : n Spruch d 
— ex aminiret in — a en en lg eur — — 
elsbach Predi ſond Taken 
ee en Dom. Kine My Bekbecuune yeiffineer Fan mi. 
here, ©. Rofin Domherr , 1 ——— will es für Chriſtliche brüb 
| here, und Docter|cieb anfehen, d ‚ brüberliche 
— 2x. Menſchen en ne kranken 
10. Aber ihn mit Lieb ' legen foll ſchwere Gefängni 
She nicht möge Bringen; aud) hat de MT SEE 
urſt per oͤnlich mit ihm eredt TI LRE end, o eähling urefi , ell be⸗ 
J— 9 aber ſeine Pad) dem auch hi zu refpondiren.angelangen ? 
Antwort alliveg geweſen: Nach goͤttlicher em auch hohen verſtaͤndigern ii ; 
 Scheiftwude er fc) weien fofen, fr he |anfgnlichen Gachen und nötigen Artikeln ne 
Schrift wolle er ſich weiſen laſſen/ ſonſt mi en und noͤthigen Artikeln ni 
nicht; auch mit Erbietun , fonft mit acht Tage , ſondern ein Balb ein nicht 
nn ebietung , man foll auf fein denen ic) mi oder gan J— 
1 ie Kram Sarg einen nn 
| eichs, als Muͤr nn |denz möcht i Zugelaſſen wür« 
Ulm und Dergieichen a N relh ee a vor — 
das vermepnte_ fein Vabrechen Bauftele I forfehen, und nach en 
| en befunden, wolle er.def ohne ee GDtes Ela 
Baden entgelten; wo er ren | BTA- Nun wollte i nn Be 
noch) mit heiliger Schrift — tikel, a — — 
fie 2 se ferner beſchweret werden eye ur — mir der ——— * 
fie ihn aber befragt und examini . Wie aber doch auf fie alle, mei es De lege} 
Ds DpLı xaminirt haben, ſtand ‚ meinem einfaͤltigen V 
und was ſeine Antwort iſt ee 5 ich 
ln ort iſt geweſen, wollen ihnen ge te GOttes gemäß, i 
ee — Sem 
Tautet alle: eiche mir zukommen iſt, und — une | 
NR... 3 ird, ich auch) , der voni ehre ges 
Gunade durch Ehri Re hen irrenden , verführt on ihnen für ei- 
38 ————— —— 
— J laſſe euch wiſſen, daß ic) am Pfinc = { ‚on eiften angezeiaf - . 9 au 
am Pfingſt⸗ d Ir unanfeßnlid 
Lucheri Schriften 21. Theil, ) | En von ihnen — Ei 
| : : börens 


— — — 
— 


12. Nun Fönnt ihr aber mol merken , daß 
’ 





178 1. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 179 


Kr 





— 





— — — 


hoͤtens, meine Noth auszuſprechen geſtattet gepredigt, ſoll man eine Zeitlang von wegen 
worden iſt · - der Schwachen gedulden, die eine Geſtalt zu 
15. Es find ein Artikel oder ſechs aufs an⸗ reichen; ſo aber das Evangellum gepredigt, und 
dere Examen mic Durch fie vorgehalten worden, der Wort der Einfegung des $eibs und Bluts 
welche mir mehres Teils abgefallen. Als erft-| Eprifti unterriche , follman zufahren, männigli« 
lich: Was ich halt von den Concillis; was von chen beyde Geſtalt zureichen. Man muß erftlih 
dem Primat oder Obrigkeit des Pabſts; was bauen, Denn zerflören ; wer aber nachmals ftinft, 


ven feinen Statuten, und dergleichen 2c. - . \der flinfe und fahr zum Teufel. _ 


16. Aber ver erfte Artikel, jetzt dißmals mir 19. [4.7 Was der groffe und Eleine Ca⸗ 


vorgehalten , iſt geweſen: Ob der Glaube allein, non, was ic) davon Kalt ? Antwort : Weil fie 


‚allein. der Glaube Handelt vor GOtt, die Werk 


"aber Zeichen find meines Glaubens; die muß); x er ; | 
_ man berunten laffen bey dem Nächften , ifm ich meinen Nächften beleidigt Hab, ich mich mit 


one Zuthun der Werk rechtfertig mache? Ant) poyde nur von Opfer fagen, und das Tefta- 


wort: Ja, Schrift aus Altem und Neuem Te-| ment ein GefchenE, und fein Opfer ſey, fo pale 


ſtament angezeigt ;; aber durch fie verneinet, und ich nichts davon ıc, Ei 
mie auszureden nicht Statt geben worven it. * en Sum Fünftenon Beh Beicht. 


17. Sum andern, vonden Werfen: Was - | r 
Denn diefelben feyn follen ‚ fo aliein der ST Kg a | 
rechtfertig macht ? Hab ich geantwortet : daß vwilt, Dfalm % eb fante ‚ich will De» 


Eennen ꝛc. Die ander, der Siebe, und ift, fo 


ihm verföhne, davon Martf. 5,23.24. und 18, 


damit zu Dienen, und niche über fich zu führen 18. Die dritte, Narfs halben und nlehe u 


vor GOtt. Man müffe Ölauben und Werf 
ſo weit von eitfander feheiden „als Himmel und 


— GH mit Werfen gehandelt, ſondern Chriſto 
die Ehre allein gelaſſen, daß er uns durch ſein 


ler Menſchen Sünde gethan hab, und ſolches 22, van, 


— — ich GOttes el zu 
ER en. holen weiß, ſo e8 nicht verachten, fondern. 

Erden , Engel und Teufel: nur nichts vor meine Noth Elagen, daſelbſt GOttes Wortauf- _ 
nehmen, und mich daran meines Anliegens er- 
gößen, und gläuben, Daß mir geheifen werde., 
n, [.6. ] vonder Buffe und Önug- 

ehuung ? Antwort: Ich weiß Feine andere... 


Blut erfauft, und ja mehr denn zu viel für al- 


‚glauben, bacanf gänzlich ich verlaffen und Dar- Gnugthuung, denn Chriſti, das iſt, fein Blut, 


auf ſterben. Der Glaub ſey gnug vor GOtt 


and macht uns Kinder GOttes, Erben zu fei- Lelden und Sterben, für uns gegeben. 


nem Reich, Miterben Ehrifti, und theitgat-] 22. Sem, [7.1]. was denn Neu, Beſch⸗ 


fr 


noth zu fehreiben. 


Altars, oder Mefle? Geantwort , nie es ſey vergieſſung, Leiden und. Sterben erlöfet find. 
ein Teftament , oder ein Gedaͤchtniß des eint:| 23. Item, 18.] von dem Sacramenf der 
‚gen Opfers unfers lieben Herrn JEſu Chriſti, teten Delung ? Gefagt: daß mirderhalbenfei- 
‚am Erenz für uns arme Sünder geſchehen. Ob ne Schrift ein Gnuͤge thue, daß esfollein Sa: 
es nicht ein Opfer ſey? Antwort: Mein, denn\crament feyn , fondern etwan der Brauch bey _ 


-- für die Derftorbenen ? Darauf geantwortet: geſucht, und dafelbft etwa mit Föftlicher Sale 


alſo geantwortet: Wo das Evangelium nicht|quickung- zu geben ; dergleichen ee 


tig aller fetter Güter. Nun miffee ihr aber|fen, Baften, Beten und dergleichen viel? Ant- 
wol, was die Güter Chriſti feyn , davon un- wort: In den allen iſt Feine Gnugthuung nody 

Ze 2 1Bezaßlung, fondern find Zeichen der Dankfa- 
8. Zum dritten ‚. vom Sacrament des gung deren, fo durch Chriſti unfchuldiges Blut- 


4 









er ift einmal geopfert, Ob es nicht dienftlich|den Süden geweſen, daß fie die Kranken heim: 


Mein. Ob es den Laͤhen unfer einer oder unter, ben oder koͤſtllchem Waſſer begoffen, ifrem 
Gender Geſtalt gereicht fol werden? Darauf ich ſchwachen, kranken Körpern zu helfen und Er⸗ 


iſto 9 


m nee 





— — * — 
80 | von Jahr 1527. “gr 


Chriſto dem HErrn Magdalena, alſo foll auch uͤber feine Geluͤbde zu freyen zieme? Antwort: 
Marcus verftianden werden. Fa, das Gelübdegethan, Fann oder mag GOt⸗ 
24. Item/ [9. ] von. ber Firmung? Hab |tes Wort nicht dämpfen ; es fey nicht unfers 
ic) gefagt: wie vor, Daß mich Feine Schrift Thuns, Keufchheit zu geloben, fondern GOt—⸗ 
vergnüger. + a7 oe tes Gnad muß es zuvor geben; denn das Wort 
Item, [10.7 von der Prieſterwehhe? IN kraͤftig dawider: Wachſet und mehret euch, 
Hab ich geſagt es fen en Sacramenf, er ıMofr, 28. 9,11. ia 
dern aus dem. Alten Teftament gezogen, recht“ 29. stem, [ 14. ] was Ehriftlicdye Frei eit? 
tie befohlen war Mofi, feinen ‘Bruder Aaron Antwort: het Srenfelt , — 
zu weißen und zu kleiden; wie wir im Buch allen Geſetzen frey, Fein Gefeg mit keinem Chri⸗ 
des Ausgangs der Iſraeliten Haben. Alſo ha: |ften zu fchaffen har, wie Paulus fagt ı Tim. 1,9: 
ben auch die Biſchoͤfe Diefelbigen Schriften vor | Dem Berechten iſt Fein Befes gegeben; er 
ſich genommen, auch unfere Driefter zu menden, | will und bemüßer ſich ohne Gefeges Zwang 
aber darum Fein Wort noch Befehl: herzlich gerne darnach zu leben, es ift ihm je 
26. Xtem, Er] vonder Taufe? Habe ich leid, daß er ſtrauchelt zu zeiten, er ift auch dem 
gefagt: daß es fey ein Sacrament von Thriſto Stinden gram und wollt ige gern ohne ſeyn, 
eingefeßt, und nicht zujverfäumen, und ob ei.| der Kampf bleibe bis in unfere Gruben. Nun 
ner nicht getauft wäre, fo follt er begeßren noch iſt je in ſolchem Fall der Chriſtenmenſch GOtt 
getauft zu werden, und ein Zeichen des Ölau- gleich geſinnet. Gtt haſſet Die Suͤnde: das 
beus x. Dazu Hat auch nicht Menfchenmwerf, | But ein Chriſtenmenſch auch, ober mol Suͤn⸗ 
fondern GOttes Werk, dadurd) der alte Renſch de Fühler, ja auch darein faͤlt. 
erfäuft und ein neuer Menſch geboren wird, der| "30. Zum andern, fo will GOtt, dag wir 
alte geftorben und neue leben foll: auch ein Zei⸗ nicht fündigen ſollen. Das Wolfen bat auch 
hen, daß der Glaube nicht allein im Herzen, ſon⸗ ein Chriſtenmenſch: er wolle Herzlich gerne der 
dern jedermann durch Das Zeichen und mir be⸗ Sünden los feyn, er windet ſich Ber, er kehret 
Fannt werden muß; Darnad) folget denn Creuz ſich dort Hin; wie er ihm thut, ſo findet er 
und Anfechtung der Chriſten, fo ihn befennen.| zweherley Gefes in ihm, wie Paulus zun No- 
94 Stem, Lı2.] von bem Efeftand, ob mern ꝛc. Kom. 7,22.23. Auch iſt er ein Here 
es ein Sarrament ? Nein , fondern eingefegt über alle Güter GOttes, alle Ereaturen frey zu 
und gefchaft von GOtt, derhalben Mann und brauchen; doch daß er durch die Freyheit dem 
eib geſchaffen, dazu ſein Wort gethan, ſich Fleiſch nicht Raum gebe N wie Paulus ſagt 
zu mehren, und niemand zieme aufferhalb des Gal. 5, 13. ar 
Siands zu wand«.ı, er wäre denn von ÖDE| 31. tem, [15.1 was von dem freyen Wil- 
begnadet Davon viel geredt ward; aber ich len? Habe ich geſagt: Aeuſſerlich Ding zu ver— 
mußt mit offener Schrift, wie Mateh. 19. ſchaffen, habe der Menſch etlichermaß wol eis 
meldet, noch) ifr &ügner ſeyn; fage, daß ſichs nen freyen Willen; aber inten Dingen, GOt⸗ 
in Feinem Fall ziemen wollt, fein Weib zu ver⸗ tes Willen zu thun, oder zu laſſen dasjenige, fo 
laffen und andere zu freyen, ohn fo eines dem wider GOttes Willen, finden noch haben wir 
‚andern den Glauben verbrochen , welches fich | feinen freyen Willen. GOtt gebeut mir viel, 
denn felbit ſcheidet. Doc) weiß fich ein Chrl-}aber ich bin ein folcher Gefell und laß fein Ge⸗ 
ftenmenfc) in dem Fall wohl zu alten, möcht bot. Ich finde auch nicht in allen meinen Kraͤf⸗ 
eins gefiheiden werden, und wiederum Gnade |ten, auch nicht mir, daß ich thun und laffen fann, 
‘gefucht, weiter zu vermeiden , nachgelaffen feyn | mas er gebeut oder verbeut. Es ift ein grofe 
fol , wird alsdenn eine neue Ehe. ſer Unterfcheid zwifchen etwas ſchuldig feyn, 
028. Sem , E13.]-0b auch einem Priefter| und a haben : ich) bin viel ſchuldig, und 
vs = \ £ 2 ar habs 


— Ra a DR Eh! — a a ei 2 ” 
182 1. Briefe Lucheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 183 
Tage, fondern einer wie der ander iſt Darauf 
angezeigt Marci2, 27.28. daß der Sabbath 
von ıvegen des Menſchen, nicht der Menfb 
des Sabbaths halben, gefcbaffen: daß aud) 
nen Spruch in der heiligen Schrift gehoͤret oder des Menſchen Rind ift ein YErr des Gab» 
felbft gelefen, der mir meinem Gewiſſen einvölli-/baths. Aber gut, recht, und billig , ( dody 
nes Önügen gethan hat, daraus man fönnte oder |nicht aus Gebot,) daß man In der Wochen, als 
maoͤcht probiren, daß ein Fegfeuer feyn ſollt; wie, denn jetzt der Sonntag ift, halte, auf daß der 
wol wir alle auf einen Haufen den Spruch und igemeine Mann, fo die ganze Wochen mit fei- 
dergleichen mehr dahin gekruͤmt und gereimt, ner Arbeit beladen, zufammen fomme, GH. - 
nemlich als den Matth. 5,25.26. Hab Sried res Wort zu hören, Geber und Flehung aller 
mit deinem Widerfacher ꝛc. Du wirſt nicht |anliegenden Noͤthen da beſchehen. Pe 
‚beraus von dannen kommen, bis du aub | 36. tem, [Lıg.] von der Wahl oder Unter- 
den letzten Heller bezahleft. Solangıc. Das ſcheid zu halten, ver Speife halben? Antwort: 
iſt fo viel geredet, als ewiglid) ; alſo verſtehe ich In der Speiß fen Fein Linterfcheid zu halten, 
es dißmal, und: werde auch nicht irren, angezogenen Schriften, Matt. am ı5.0.11. 
33. Item, 1Cor,3, 11. dergleichen Spruͤche Chriſtus: Was zum Mund hinein geber ac, 
aisch dahin gefrümt : Einen andern Brund| 37. tem, [19.7 von Anrufung der Heilie . 
Eann zwar niemand legen , aufler dem der |gen, ob fie auch. anzurufen oder zu ehren fen; 
gelegt ift, welcher ift IEſus Ehriftus: So Ob ſie auch unfere Fürbitter mögen feyn? Ant 
aber jemand auf diefen Brund bauer Bold, |mort : daß allein GOtt anzurufen, anzube 
Silber, Edelgeſtein, Holz zc. hat einen an- ten und zu eßren, im Bud) des Ausgangs der 
dern Verftand. Doch kann oder mag ich nicht, Kinder Sfrael. Eap. 20,3. daß wir auch Feinen 3 
‚zulaffen, daß ein Fegfeuer fey, weil alle Werfelandern Mittler nicht haben, denn JEſum 
GOttes volifommen , und Feines ganz feiner Chriſtum, der uns von GOit als ein einiger 
Werke unvollfommen , vergibt dem Menfchen | Mittler geſchenket iſt, Heb.5,ı 5. Denn 
feine Fehl oder gar nihes. Man muß GOtt wir haben nicht einen Zohenprieſter, der 
nicht in Stücke teilen, daß er hie ein Theil nicht Fönnte WMitleiden baben mir unfer 
der Sünden vergebe , und in jener Welt auch Schwachheit; und ı Sob.2, 1.2: Ihr Aller⸗ 
ein Theil, die man läßlicdy nennet, fonderlic |Tiebften , diefe Ding febreib ich eub, auf 
‚auch, weil ein Artifelift des Glaubens, da wir daß ihr nicht fündiger: fo aber irgend einer 
glaͤuben, daß bie Vergebung der Suͤnden fey. ſuͤndiget, fo haben wir einen Sürfprecher 
34, Mun iſt je wiflentlih am Tage, daß |vor GOtt, Chriſtum JEſum, welcher ift 
man in jener Welt, fo Seel und Lib fich fehel- |unfere Derfohnung unfersSünde halben, 
det, nicht gläuben Fann; denn der Glaub und |und nicht allein für unfere Sünde, fondern 
Hofnung endet fi) mit dem Sterben dee Men⸗ auch für der ganzen Welt Sünde - 
chen. So denn allen der Glaube empfäher| 38. Dazu hab id) gefagt : daß wir In den 
‚Vergebung der Sünden , muß Noth halben | Heiligen fehen die Großmaͤchtigkeit GOttes, da⸗ 
folgen: weil die Werftorbenen feinen Glauben |zu feine unausfprechliche Güte, damit der alle 
noch Hofnung zur Vergebung der Sünden nidyt |mächfige GOtt die lieben Heiligen begnadet, 
haben, feine Vergebung der Sünden, läßlicher, |fonderlicy groffen Glauben und Stärfeifnen ger 
- oder wie man fie nennen mag , erlangen; denn |geben , doß fie Fürftenthüme , Könige, und 
wir befennen,, daß hie, und nicht dort, fey eine alles, fo mächtig vor der Welt, überwunden ° 
Vergebung der Sünde. ! durch Kraft und Macht des Glaubens; derpale 
35. tem , [17] von Unterſcheid der Tage? ben GOtt in feinen Helligen, und nicht die Heili- 
Antwort: daß den Efriften Fein Unterſcheid der ve zu loben und zu preifen feyn, Sind uns der» 


habs nicht. HErr, gib das du gebeuteft, und 
ſchaffe was du willt. NEN 

32. tem, [16.] von dem Fegfeuer , was 
ic) davon halte? Antwort: Ich Hab bisher kei— 





















 Bale 


6— 
—— er ‚vom Jahr 1527. 2385 


' halben vorgebildet oder vor Augen geftelle, daß |fündigen wird ıc. Wie aud) Paulus den, fo feine 


= 


ner Gutthat halben ihnen bemwiefen. 


wuͤrdige Perſon, von GOOtt hoch begnader, und 


mir in ihnen fehen und wahrnehmen ihres groffen | Stiefniutter zu einem Weib ı Eor. 5, 1. genom: 
Glaubens und Beſtaͤndigkeit in aller Wider⸗ men, befahl in Abweſen feiner Perſon, aber 
waͤrtigkeit: das Ift Die gröfte Ehre, fo wir ifnen Doch mit dem Geift bey der Eemelnen , daß 
bemwelfen mögen, daß wir durch fie verurfacht man denfelben nicht weiter dulden, fondern ab- 
werden, GOtt groß zu erheben und zu loben ſei⸗ fondern ſollte, zu Derderbung des Fleiſches; 
das iſt, daßer zu Schanden würde, und alfo ver⸗ 
39. tem, [ 20. ] was von der Mukter acht, daß er nachmals begehret und bat, daß er wie⸗ 
GHttes? Antwore : Es ſey eine Hohe, groffe,|derum in die Gemeine aufgenommen würde. 
| 41 tem, [22.] was id) hielt von der vier- 
ja ehe der Welt Grund gelegt, eine Mutter |ten tinie, oder Sibzal er Sreundfchaft des Ges 
feines allerliebften Sohnes zu werden, und doch bluͤts? Ob ſich in denfelben Sipzalen ziemet zu 
aus Gnaden, ohne Verdienft. !uc. 1,30. fpricht | beheirarhen ? Ich weiß nicht, was meine Ant- 
der Engel: Du haſt Bnade funden bey| wort hierüber gemefen, oder obeine andere Frag 







GOtt ec. Doctor Rofin : Singt doch die Chriſt⸗ dazwifchen kommen, id) bin gar im Zweifel, 


liche Rice; Denn du haſt verdienet zu tra=| mas ich geredt-hab, 

gen? x. Darauf hab ich geantwortet: Daß 42. tem, [23.] noch eine Frage fällt mir 
fie es nicht verdienet Hab , auch nicht in Ihrem] ein, und ift: Was ich hielt oder glaubte, un- 
Lobgeſang, Magnificat, etwas anders angezeigt, |ter beyder Geftalten Weins und Brods zu feyn ? 
denn daß jie hoch machet und Hoch preifen wolle) Antwort: Daß unter den beyden Geftalten be- 
die Mächtigkeit, Güte und Barmherzigkeit | griffen wird der wahre $eib des HErrn, und 
GOttes, dadurch ihr und allen. denen, die alfo|dafielb unter der Geftale des Brods: aber un⸗ 
ic) verkleinen und nichts von ihnen halten, tröftli-| ter Der Geſtalt des Weins, das Föftbarliche Blut 
che Huͤlf und Beyftand zugefagt ıc. Da fie ſagt: deffelben unfers HErrn ꝛc. 

Denn er bat angefehen die Flichtigkeitfeiner]) 43. Item, [24.] ob unter der Geſtalt des 
Dienerin; denn er hat mir groffe Ding be-| Brods der ganze Leib und das Blut des HErrn 
wiefen , der da mächtig ift, und hat erhöbet, | begriffen fey ? Da Hab ich geantwortet: Daß 


die nichts von ihnen halten: die Jungrigen) ich’ einfältig gläube , mie die Worte laufen des 


 Uebermürhigen und Werkheiligen, als Gleißner, 
"bat ex leer gelaffen. !uc.ı,48:53. 


bat er gefättigt mit Guͤtern, und die Feichen, | Einfegers ‚. das iſt, Chriſti, der da ſagt: Neh⸗ 
met und eſſet, das ift mein Leib, der für 
euch gegeben wird, Wiederum : Trinket 
40. Item, [21.] obder Pabit jemand ver⸗ alle aus dem, Matth. 26, 26. 27. Marc. 14, 


dammen möge ? Sch weiß endlich nicht, wie) 22. 23. Luc. 22, 19.20. ı Cor. 11,23. 24. 25. 






der Dfficiat die Trage bat herporbracht ; ich 44. Db unter den beyden Giftalten blei— 


halt dafür; er fprad), wie denn gefagt, ob der| benden, oder Verwandelungen ıc.? Da habe 
Pabſt Macht Habe zu verdammen ? Hab ich) ich geſagt: Es gehöret mir nicht zu , von den 
gefagt : Mein , denn es gehörer allein GOtt, Sachen zu Difputiren , id) feße es dem Hoch—⸗ 
zu verdbammen. Man wiſſe wohl, wie man| meifen heim; mir iſt genug , daß id) an den 


des Danns brauchen fol, nicht zu verdam- Worten unfers Seligmadjers Fräftiglic) ver⸗ 
"men , fondern die Störrigen und ABiderfpen:| harre: es bleibt Brod, oder eg werde verwan⸗ 


fligen zu zwingen und ſchamroth zu machen ‚| delt, es gehet mic) nichts an. tem, [25.1 
daß fie Dadurch ihre Sünde befennen und Leid noch) eine Frage meiner Tagzeit halben: Ob 
Darüber tragen, daß figsderhalben von der Ge-| ich bete ? Antwort : ch hätte in einem Jahr 


‚meine abgefondert , Dadurch verurfache , mie! nicht viel gebetet. Spricht der Dfficial: Ja, 
ber in Die Gemein aufzunehmen begeßrend, wie vielleicht viel länger ; es pflegen die $utherifchen _ 
Matth. 18,15: So dein Bruder wider dich, fonft En gerne vielzu beten. Sch ſchwieg Kite 


\ 


— ‚ Briefe Qutberi aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 187 
ſtille, und gedacht mir deß, du mochteſts wol Schrift Herrn Leonhard Kaͤyſers, 


(von den Tagzelten) errathen haben. 


esE REm Ekeiſti an ‚Ye 
45. Auf Diefe und andere Sage mehr, fo des Gebundenen JEſu Ehrifti, an Here 


aa + un Zu 


mir ungezwelfelt ein gut Theil abgefallen, dar- Michel Sti rel aus dem Öefäng: 


auf meine einfältige Antwort (wie ihr denn fchier niß geſchrieben. 
dermaſſen Verantwortung hierinnen findet,) RE 


merde ich von ihnen und durch fie ein weit ver⸗ 48, (Sr und Friede von GOtt unſerm Va⸗ 


irreter Menſch, und faſt weit von dem Weg ter und dem HErrn JEſu Chrifto. 


der Geligkeit und goͤttlicher Waßrheit , ver: Freuet euch mit mir, mein afferliebfter Bruder - 
dammt. Dazu aud) gemeiniglich diefe Artikel) in Eprifto, daß der ewige allmächtige GOtt, der 


alle im näfeften Concilio verdammt, und laͤngſt Vater der Barmherzigkeit und GStt alles Tro⸗ 


zuvor für Fegerifch verdammt, und folle die ſtes, mich, feinen unwürdigen Diener und große 


Chriſtliche Kirchen fo lang her , als bey zwölf fen Sünder, werth achtet des feligen Berufs, | 
Hundert Jahren, geirret haben, und dieſer ver-|daß ic) vor der argen Welt feinen heiligen ip 


- fluchte Ketzer recht Baden , fo viel heligen Ba: fen und gebenedeyeten Namen befennen ſoll ; ge⸗ 


ger und fo viel Concilia? 


lobet fe) er in Emigfeit, Amen. 


46. Und ich weiß nicht, wie mir dieſe Re⸗49. Derfelbe GOtt und Vater unſers 
de entwiſcht, daß ich ſprach: Ich glaͤubte, daß HErrn JEſu Chriſti, der in mir angefangen 


das Deutſchland das Evangelium noch nie ge- hat fein Werk, der vollfuͤhre es auch, ſtatke 


Habe noch vecht gehöret Hätte. Der Punet iſt und richte mein Herz, alle meine Sinne und | 
mir auch famt andern aufgefchrieben , wiewol was ich vorhabe, auf den Weg der Seligkeit; 
der Propbet ſpricht: In alles Erdreich x. So regiere auch) meine Ippen, Mund und Zunge, 





pflegt man. auch fonft zu fprechen, fo man einen| nach Wohlgefallen feines väterlichen Willens, | 
Boten ausſchickt; Ich Babe einen Boten nad) | daß fie ausfprechen fein Lob und Dreis, folan 
Wien geſchickt, ob er ſchon noch auf Dem Wege ge id) fie regen Fann, daß ja durch mich, fein 


und das Ende nicht erreicht hat. Alſo ſchied ſchwaches, unfüchtiges Gefaͤſſe, nicht geſchmaͤht 


id) ab in mein Loch, darinnen ic) Mäufe und noch verläfter werde fein Beiliges, reinundlan= 
Stanfs gnug habe, GOtt gebe Geduld :s. ter Evangelium, das ich fo oft und langege- 
47. Hlerauf , Neben Freunde alle mit ein-| hört habe, ach! wollte GOtt, mit Frucht und 


ander, wollet diefe meine Befenntniß als dem zu Ehre und Preis feines heiligen Namens, 
Chriſtlichen Mann Phitippo Bundelio zuftel | so. Daß ich num diefer meiner Bitte gewaͤh⸗ 


len, meine Verantwortung zu befehen , ob ir⸗ ret werde, und fie erlange : fo fest mit Ernſt 
gend da gelrret wäre, und nicht nach GOttes zu mir, mit eurem hitzigen Herzlichen Geber, 


Wort durch mic ihnen geantwortet worden, und laßt euch ja Blerin euren’ Seonhard Käyfer 


werde mir daffelb in der Stille anzeigen, aus befohlen feyn: Vermahnet auch fleißig euer 


-  Epriftlicher Lieb ereulichs Bitten nicht verfagen| Völklein, daß es unfern lieben GOtt, im Nas - 
wolle; fo er aber nicht anfeim , wollets mels; men unfers HErrn Chriſti, in rechtem Glau⸗ 
nem Epriftlichen Bruder Heren Micheln Stif⸗ ben und Zuverficht , für mic) armen Sünder 

felgen Toffet, der Wolfgang Georgerin Ca- bitte, laut der herrlichen fröftlichen Vergeiffung 

plan, zuſtellen, ſich Darinnen zu beſichtigen, Chrifti : Wo zween oder drey verfammier 
mir weiter Half, Rath der Schriften auf alle) find in meinem Namen, da bin ich mitten 
meine Artikel in eine Eleine Summe faſſen, da⸗ unter ihnen, und warum fiebitten, dao ſoll 

Durch ic) geftärkt, und ob ich weiter angetaft,| ihnen unverfage ſeyn, fondern widerfahe 

deß ich mich Denn verſehe, mich zu beſchirmen ren von meinem Daterim Himmel, Matth. 


wüßte. Hiemit ſeyd GOtt befohlen, Kabt| 18, 20. 
mir mein einfaltig ꝛtc. ER Ne: 


\ N a BR 


51, Saffet euch meinen Ulrich befohlen ſeyn. A ; 
£ rt N Or 





188 ka) vom Jahr ar. c·c·. 189 


Grüffet Die ehrbare und gofefelige Frau, die Martinus zwey Sacramenf von Chriſto einge 
Wolfgang Georgerin, und Fuchshuber den|feßt, die andern zu Boden ſtoͤßt. 
freuen Diener GDttes, und alfo unfere Brü:| 55. Nun lieber GOtt, mir ift gleich als Hab 
der. Die Gnade GHttes fey mit mir und mit| mir davon im Schlaf getraͤumet, wie ichs auf 
euc) allen, Amen. Aus meinem -Gefängniß ‚eine Zeit gelefen had, aber Grund und Urſach 
Sonnabends vor Invocavit, Anno 1527. anzeigen, meßrentheils entfallen ift. Derhal⸗ 
52. Am 16. Hugufti hernach, deſſelbigen ben mir zu gefellen das Tractätlein aufzubrin« 
Jahers, ift er verbrannt in befländiger Bekennt⸗ gen, gefliffen feyn wolle: oder aber, nochdem 
niß Ehriſti und feines Heiligen Worts, wie in; weil unficher und forglich feyn will der Enden, 
der Hiltorien hernach zu fehen. . mit diefen Büchern umzugehen, in eine Sum⸗ 
Eh | ; me etliche Spruͤche folcher Vorwerfung faffen 
Eine andere Schrift Herrn geon- laſſen, will wenig oder doch nicht viel fehrel- 
hart Kayfers, fo er im Gefängniß |bens oder Schriften betreffen. Denn auf die 
geſchrieben, lautend alſo: andern wahrlich mir viel zu uͤberſehen, gebuͤhren 


ollte. 

Gnade und Friede durch Chriſtum. 56. Allmaͤchtiger GOtt, gib Gnade, laß 
53. SU) bin ungezweifelt, ihr habet mein Be⸗ dein heiliges goͤttliches Wort nicht untergehen: 

kenntniß, auf die Frage, durch Offl-|das Wort iſt dein, handhabe dein Wort: du 
cial und Roſin in Gegenweſen Notarii Hugels, mußt es thun, ich bin ihm viel zu einfaͤltig und 
bey einem gleichen vernommen: halte dafuͤr, zu ſchwach. Befinde auch bey mir nicht, noch 
als viel mie wiſſentlich, dermaſſen gleichfoͤrmig in aller meiner Macht, etwas zu enden, bein 
in die Federn verfaffer feyn ſolle, ohne was mir Wort, Ehre und Lob zu erhalten, eg fen denn, 
der Sragartifel abgefallen, moͤchten ſonder daß Du mirs zuvor gebeft und verleiheft : ich 
Zweifel etliche ſeyn. Weil ihr nun meine ein⸗ bin nichts anders , denn ein armer Werkzeug. 
fältige Verantwortung beſehen, bin ich unge-]) 57. Derhalben, lieben Freunde und alle meiz 
_ zweifelt, werdet durch GOttes Wort befinden|ne liebſte freundliche Gönner, feyd bedacht, daß 
bey euch felbft, (euch durch fein Wort und ſei⸗ mir in den Sachen geholfen werde , mein Be— 
nen Geift verliehen, ) ob goͤttliche Wahrheit in kenntniß befichtigee werde, durch diejenige, fo 
meiner Verantwortung entzogen, zu wenig oder| mir Hülflich und in aller Still Teoft wiederum 
mehr, denn bekannt, zugelaffen follt feyn wor⸗ geben mögen. ch mangel jegt etlicher Buͤch⸗ 
Ma a 2 fein mie vonnörhen in etlichen Puncten zu bes 

54. Derbalben an euch), als fondere Liebha⸗ 


| 54. De fihtigen. Item , der Büchlein eins, der ih 
ber goͤttlicher Wahrheit, der Enden und in al-|jege heraus ‚bracht habe , finder man eins bey 
- fer Still eramniren laffen , und Antwort em- 


n dem MM. wie er felbft anzeigt. tem, einen 
pfahen, mein Gemiffen zu befrieden. Auch Lateiniſchen Dfalter mit weiſſem $eder überzos 
foͤrter Huͤlf und Troſt goͤttlicher Schriften|gen, hat der N. wäre ich norfdürftig je zu zei⸗ 
‚auf foldye meine Verantwortung euc) zu bemü-|ten mich mit einem Pſalm zu tröften. tem, 
‚Ben , nicht unterlaffen wolle: Ob noth, als einen gefchriebenen Chriſtianismus hat auch der. 
cch denn acht, mich zu befchirmen vor den Woͤl⸗ N. wol geſehen, auch in der obern Stuben in 

fen und Feinden GOttes Wort zu verlegen ha⸗ meinem Beyweſen gelefen, wollt ich auch gern 
de, und auf ihre ungereimt und mit Haar dazu] einften überfehen. Sn 
gezogenen Sprüchen, Grund und Schrift mih| 58. Item, ob der Ulrich noch ‚nicht einhei⸗ 
zu verantworten hab. Derhalden aud) mir) mifch, fondern noch zu Tollet, war mein Bor- 
I viel zu befichten und zu überlefen vonnoͤthen fchlag und gute Meynung, daß er fich zu den 

eyn wollte, fonderlih das Büchlein von der| Knaben hielt , und lehret fie , wie zuvor, Halt 










Babyloniſchen Gefängniß , in welchem Dock. nicht dafür , daß man ihm nachſtelle. Sem nn 


in 


x 


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B 


e REN AOL AUT TERRAIN ne 
190 I Briefe Lurheri aus den Oeutſchen Sammlungen feiner Schriften, 191 


bin aud) feinet halben nicht angelanget worden recht Deutlich ‚ vole mir auch in andern Fragen | 


> fo bin ich auch nicht gefraget worden ,. ob ich du⸗ viel begegnet, muß.es fich gleich vergehen und 


therifche Bücher hab oder nicht: hat mir aud) |mit andern Fegerifchen Artifein , wie fie mic) 
JF ——— ‚daß er Flucht gab; was wolle denn verdammen, zugleich hingepen: wo einer 


man ihm thun, ein — a bleibt, bleiben auch die andern c. 
darum niemands widerwartig oder zu verdrieß⸗ N ge * 
lich. Daß man ihm alle Nochburft gebe, ift Ende ſeiner Handſchrift. 





mein Begehren. Auch laß ich ihn bitten, daß «7, Sreem, zwiſchen und in der Zeit. haben. 


ee mir einften freundlichen ſchreib. Auch Herr 
Michaeln zu Tollet mir zu fehreiben vermaßnen 
ehue, fonderlich fo fern ihm die Arrifel und mei⸗ 
ne Verantwortung zugeftellet follten werden. 
Die Frauen freundlichen grüffen laffe, famt al- 


„= fi feine Freunde fehr und hoc) bes 
mühet Ledigung b.ilben des Gefangenen, 


mit groffer Erbietung, Bitte und Begebe 
und Gupplication geftellet , auch manchen - 


fen ihren Sebiten , haben mich befoplen in ihr Herrn aufbracht für den Gefangenen zubitten 


ober , dergleichen ob GOtt will, ich Hinmie- 
Heben Sreund, laßt euch alle Sachen be» 
foßlen: Hilfe mir GOtt, deß ic) denn gute Hof- 
nung, will es mein Lebenlang unvergeflen be⸗ 
halten ıc. 


und zu verichreiben, nemlich den von Traun, 
die Grafen von Schaunburg , den von 


a a ee un ander viel von 
a 5 und ein fleißige Fuͤrſchrift von den 
20. Unter andern fallen mir noch zwo Fragen 0°, x / 
vor, Die erfte: Ob Ale Epriften Priefter? Ane-| Fuͤrſten und Herzog Fohannfen zu Sachfen, 
wort: Ya, ausdem Sprud) ı Petr.2,9: Ihr darauf er aber Feine Antwort gegeben 2c. 
fegd ein Uuserwählt Geſchlecht, ein Eönig. Auch mit viel Erbietung der Freundfehaft 
lich Prieſterthum zc. derhalben, daß einer kann vorbringen, manchmal den Fürften huch ers 





Schwarzenburg, Marggrafen Cafimirus, 


Rt 


‚oder mag für den andern bitten, und feine an· ſucht, der Fürft folle der Freundfchaft dee 
> Hepende Sache vor ODE tragen , Rath und GefangenenBerbrechenund Miffethatfehtifte 


Hülf durd) GOttes Wort bemeifen. Auch find 


oile Menfchen, fo CHrilten, Könige , das iſt lic) zuftellen, oder Die Freundſchaft zu ihme 


‚Herren über alle Güter Chriſti: denn alle Gi. lafien , Damit fie ihn, was er unrecht, das 


ter, fo Chriſti find, diefelben Güter find aud) 


von deſto ſtattlicher möchten weißen; dag 
zugleich aller Cpriftenmenfthyen , und find ber-| ader alles und anders alles abgefchlagen, 


felbigen aller tgeilhaftig mit ihm, durch den und durchaus nur gar nichts geholfen ac. 


Flauben, daß fie find durch in Herren über | , Mu fulRonann Wi. 
Sine, a Teufel und Hölle, dieſe fürter|. * a — und allen viel verlaufe⸗ 
"wider einen Chriſten nicht zu herrfchen nod) zu ner Handlung, iſt ihm ein Nechtstag ans 


“gebieten ac. gefest worden am ı.. Tag Heumonats. 


60. Jtem, zum andern, was ich hielt von| Aber er, der Biſchof, hat ſolches exft ver 
der Auflegung der Hände ? Antwort: Es waͤ⸗ Freundſchaft laffen wiffen am 10 Tag des 
re ein gemeiner Braud) der Jüden, fo fie etwa Heumonaten davor, nad) Mittag. Der 





eine Perſon der Ehren werth und würdig woll⸗ Fürft vorgeben , er hab aus fonder Gnaden 


ten bedeuten, daß fie pflegen als denn auf fol- z1r4« die Rramdfchaft Amauf 
de Derfonen , ze eines Amts würdig oder zugelaſſen / daß die Freundſchaft hinauf zu 


dazu tauglich, mit Haͤnden ; — 
zu bedeuten: da hab ich wol nicht foͤrmlich re) X — 
—— wie ich nachmals darauf gedacht. Freundſchaft aber einstheils iſt hinauf ins 

Nun, dieweil aber unfoͤrmlich gefragt und nid) Schloß gangen ‚ nemlich die, ‚Friedrich 






N 


2 


Bau⸗ 


dem Gefangen eins theils follen gehen, und 
ihn von feinem Unzechten weifen. Die 


SE 


F 
2 


RL 


— a Fl A de 


Bitten hat Eck die Artikel Herr Leonharden 


verſehens gezogen , wieder hinein, wieder 





; Pr Be AN vom Jahr 1527. 193 
Baumeifter , — — RN. 5. Nach folchem hub Doctor Eck feine 
Schmiedt, Kramer, die Schmwöger, Eraſ Artikel und Verhandlung an zu verlefen, es 
mus Känfer fein Better, Thomas Räsfer toaren nemlich die; aber was feine Derants 
fein Bruder, und Hans "Steiner Baumei-|roortung darauf ift geweſen, waͤre jetzt zu 
ers Diener, und Meiſter Vincenz als|lang, aber faſt auf Die Meynung, fie hie 
Procurator. vor in ſeiner Handſchrift gemeld verſtan⸗ 
63, Alſo hat man die Freundfehaft zu ihm den ꝛc. Aufs kuͤrzeſte die Artikel Dasmal 
‚aelaften, in Beyfeyn Doctor Ecken von Anz |verlefen, deß er denn alles geftanden, ie 
golſtadt, und des Abts von Allersbach, dar es verfchrieben mar, x. 
mit nichts heimliche gerede noch gehandelt ) Der Ölaube rechtfertige allein vorbzOtt, 
wuͤrde ec. Nach ſolchem Eck ein langen Ser⸗ ohne Zuthun der Werk. 
mon und eine lange Rede angehaben, ihm 2) Cr haͤlt zwey Saerament, die Tauf, 
befohlen von dem Fuͤrſten, wie fein F. ©. Leib und Blur Chriſti. 
aus fonder Gnad vergunt habe, die Freund⸗ 3) Die Meſſe kein Opfer, den lebendigen 
ſchaft zu Herr Leonhard, auch dergleichen und Todten unnuͤtz. 
ihm einen Procuratorn zugelaſſen, nicht von) 4) Er hat Feine Meſſe gehalten in zwey 
Rechtens, ſondern aus Gnaden und Nei⸗ Fahren. 
gung ꝛe. 5) Er hat das Sarramene zu Witten⸗ 
64 Und auf der Freundſchaft vielfaͤltig in — Geſtalt genommen. 
6) Das Evangelium in deutſchem Lande 
- wollen verlefen ; Herr Leonhard angehebt nicht vecht gepredige. | 
und gefagt : Es wäre ihm wol vonnoͤthen, 7) Die Buſſe Fein Sacrament. 
ein Vorrede zu thun, weil er ſchwach, ber 8) Die Schrift thue ihm Fein Gnuͤgen um 
drengt, deshalb er ungefchickt 2c.._ Aber die fünf Sacrament. 
- Doch waͤre Das die Meynung: Es wäre wif| 9) Die Ohrenbeicht nicht geboten, nur 
ſend, wie fie mit ihm gehandelt, ihn. laffen|ein Rath. 
liegen bey gehen Wochen, ehe man ihn ger| 10) Ehriſtus iſt alleine die Gnugthuung, 
fragt, was er verbrochenxc, Darnad) jaͤh⸗ für die Sinde. 
ling. ihm angetaftet, und er, als ein ſchwa⸗ 1) Die Ehe iſt kein Sacrament. 
cher Menſch, auf viel und groß Artikel muͤſ 12) Keuſchheit zu loben Binder nicht. 
fen antworten, nach dem ihn wieder ins es| 13) Sipſchaft iſt nach der Schrift zu hal⸗ 
faͤngniß gelegt, Darnach wieder heraus un. ten. 
14) Kein Urſach zu ſcheiden, dern um 


heraus, er. müßte felbft nicht wie; und in fol | Chebruchs wegen. - 
dem hätte ee wol geantwort, wüßt aber) 15) Die Firmung und Delung nicht Sa 
nicht, wie fich alle fein Verantwortung zus erament. 








; _ fanımen reimet und ſchickte demnach, was| 16) Er hab nicht Schrift vom Gegfeuer, 


er übereilet, oder nach göttlichen Wort nicht| 17) Die guten Werk hie, helfen die EV 
; entfehloffen, wollte er ihm vorbehalten haben, ten dort nicht. | \ 
ſolchs zu verändern, deßhalben er länaft begeh, 18) Ale Tage vor GOtt gleich. | 
ret, ihm feine Verantwortung zuzuſtellen. 19) Die todten Heiligen nicht Fuͤrbitter. 
a en 21, Theil, | N 20) Durch 


\ 


= 67. Auch folle man Herr Leonharden ei: 


/ 


20) Durch Chriſtum die Ehriften frey. Freundfchaft vor den Fürften und Prälaren, 


ar) Der Menfch hat Feinen freyen Wil⸗ wie fie denn hernach am Morgen an der 
len in gottlichen un ie 

- 66, In der Verleſung und Difputation 
ſolcher Artifel, hat Doctor Eck viel unziem 






het, gefeffen find, erfordert, alda Dfficial 


Schrift, aber Eck flicket an einem Ccyle che verneuert, und die alle abgefchlagen, oh⸗ 
gel ꝛc. Er bracht geringe Waar, als-er ein ne allein, man folle heut die Schriften und 


Schrannen, fo man Herr Leonhard entwey⸗ 


x 


eine lange Rede ang-fangen, und unfer Ber 
licher Wort geredet. Herr Leonhart bracht gehren, wie obgemeldet, von Stücke zu Ste 


fehwerer Kaufmann if. Nach ſolchem hat Artikel Herrn Leonharden in den Kerker zus - | 


die Freundfchaft durch ihren Procurator rer /ftellen. Aber folches ward nicht gehalten, 
den lafjen , die Handlung ſey fehwer, als wie es denn zu bemeifen wäre mit feinem 
den Läyen, zu verſtehen ꝛc. Derhalben be: Prälaten, daß man ihm die Schriften nicht 
gehrt, den Tag, der jest zun Nechten an⸗ hat zuftellen laffen ; wie man denn zu mors 


gefegt, Herr Leonhard, auch ihr, der gen von Herrn Leonharden felbft erfahren.” . 


Freuͤndſchaft, zu eilende, derhalben ihre] Der Fuͤrſt hat durch Official reden laffen, 


Bitte, den Tag auf einen Monat zuerftre er ftelle es den Freunden heim, ob es ehrlich, 


ftand thun mögen, und aud) Herr Leonhar⸗ Beyſtand thun ſolle ꝛc. | 
den einen Procurator zum echten zu laffen,| 70. Zu Morgen hat man ihn gebunden 


- der ein freu ficher Geleit, von und wieder an und gefangen mit groſſem Pracht: der Fuͤrſt 


feine Gewahr Clauſen und Artikeln mit zus viel vom Lande herein erfordert, mit gewap⸗ 
theilen „ feiner Nothdurft nach ac. 





cken, auch ihm die Freundfehaft einen Bey⸗ einem jolchen, als Herr Leonharden, einigen 


neter Hand im Harniſch faft gepust; den 
dann der Fuͤrſt dargeliehen: alio ihn und. 


ner Eopie feiner Artifelhalben zuftelen, der- noch einen Pfaffen mit ihm geführet , der | 
. gleichen der Freundichaft, Damit man rath-jein Uebelthäter, der mwunderlihe Worte 


ſchlage oder andere vom Reich darüber judi |triebe, er befennet des Heren Leonharden 


eiren laffe ec. Auch daß man Herrn Leon-[Unfehuld , er der Pfaf fagte: Sch bin nicht 


harden ein oder zween, die ihm gefallen, in werth, Daß ich neben dir gehe, du bift ein 


den Kerfer zulafle, von den Artikeln zu re |Serechter, ich habe den Tod wol verfchuld, 


den, auch was def der Fürfkin Unkoft, fo er mir fol man mein Recht thun: fehalt den | 


‚ ‚einen Auffehub des Nechttags befame, mwol-| Fürften , nennet ihn einen Bluthund, er re⸗ 
dete viel und fehrye laut. Herr Leonhard 


Te ſolche Unkoſt Die Freundſchaft erſtrecken 
und mit ihrem Gelde erſtatten. 

6s. Saget Eck und der Abt von Allers⸗ 

bad, fie haben nichts Macht s derhalben erſtlich vor ſener Mumen Haus, der Baus 






ftraft ihn, er follte ſtille ſchweigen. Alſo 


die Sreundfchaft die zween verordneten, jetzt meifterin ‚ nahm er herzlich Urlaub , und. 
gemeldte, fleiffig gebeten, fie mollenalfo gut⸗ troͤſtet ſie, und fie mußt ihn herzen oder umz 


willig und fich bemühen laffen, den Fuͤrſten fahen; folches geſchah aus einem Tuͤck, die 
erbitten, undfolche ihre Bitte, Begehr und Freunde zu erfchrecfen: mitten auf dem 


Verwilligung der Freundſchaft anzeigenzc. Mark traten feine Freunde zu ihm, und troͤ⸗ 
69. Da folches geſchehen, hat man die ſteten ihn s Denn Feiner. war unter ihnen, der 
| Ä - — ge⸗ 


fuͤhret man die zween aneinander gebunden: 


er” 
N — i 
Be rs EEE EEE HEFTE EINEN 


= 


* IL ee) Te —— — — — — EFT EEE NN — 7 . —— — 
gewollt hatte, Daß er von der Wahrheit folls| fentlich der- Official geredt zu aller Welt, 


te abtreten. DEREN mie der von Paffau muß ſolches thun aus 
"71, Alfo Famen die zween geführt in das Verpflichtung feines Eydes, dem Stuhl zu 


| Capitelhaus, auf den Pfaffenhof, daſelbſt Kom gethan, und anders ec. damit die ketze⸗ 


- bifchof von Paſſau, der Abt von Allersbach, 


4 


war. die Schrannen befejfen unter dem Hims! rifche Secte werde auegetilget : hat auch be» 
mel: auch die Bürger von Paſſau haben nannter Official Herr Leonharden zugefprus 
aus Befehl des Fuͤrſten, etliche ihre Buͤr⸗ hen, od er wolle revneiren , fo tolle der von 


‚ger und Buͤrgersſoͤhne in den Harnifch dazu) Paſſau ihm Gnade bemeifen ? Hat Here 

‚verordnet, da ift der Bifchof von Paſſau in Leonhard durch feinen Procurater , der ihm 

‚eigener Perſon gefeffen , als Richter , a aus Gnaden und nicht aus Gerechtigs 
| 


keit zugelaſſen iſt worden, geantwortet: Kann 
und moͤge nichts revociren, was in der Schrift 
Probſt von Suben, Probſt von Oſterho- gegruͤndet ſey; was aber nicht gegruͤndet, ſoll 
fen, Probſt von St. Nicolai bey Paſſau, jetzt widerſprochen feyn. 

Probſt van St. Salvator, Doctor Eck von 73. Darnach zu hand ift der Fifcal her⸗ 
Orngelftad, Magifter Antonius Dechant zu vor Fommen, und eine groffe Eitation her⸗ 


Weyhbiſchof von Regenſpurg, der Weyhr 


- Angelftad, Doctor Ludwig Fröfchel Doms |vorgezogen , Diefelbe credenzet , und einem 


herr, Doctor Thomas Ramelsbach Vredi-| Notario gegeben, zu verlefen öffentlich: Iſt 


ger und Domberr , Sohannes Schoͤnbur⸗ der Notarius dasob weinend worden. Iſt 


ger von Schoͤnburg Domherr, Hieronymus] ein andrer hervor geftanden, dieſelb verlefen 


Metting, Doctor und Official, drey-No- mit groffer Luft, hat ſich Herr Leonhard de- 


tavii, Erafmus Kolbe, Nicolaus Hugen- |müthiglich auf die Forderung erzeigt ec. Dar⸗ 
- veuter, WBolfgangus Krieger; item, Mei⸗ nach ift der Fifcal da geweſen, und hervor 


ſter Hans Tebereich als ein Notarius des| gezogen ein groß Libel, etliche Blätter Latei⸗ 
Rerkers, der ihm die Ladung hat vergunt niſch gefchrieben, verlefen Lateiniſch, hat 


und unterfchrieben, Meiſter Ehriftophell Herr Leonhard begehrt das zu deutfchen, um 


Kirchbuler Fifcalis ꝛc. Zu merken erſtlich, der Umftehenden willen, iſt ihm aber niche 
daß dieſer Act, was fie geredet haben, La⸗ vergoͤnnt. | | 


teiniſch geredet ift, aber Herr Leonhard hielt 74. So nun in der Gemein das Libel ver⸗ 


faſt an, man ſolle Deutſch veden, es wollte leſen iſt worden mit allen Puncten, nemlich, 


aber nicht ſeyn. a der u. Des ar , von dem 
J Edict zu Worms, auch Regensburger 
| Anfang des Acts, Satzung, und daß Herr Leonhard einanäl 
72, Hat der Official angefangen und, ge⸗ ſey verfchrieben , fo erftlich gefangen ‚bey 
redet zudem von Paffau , wie ein, Eydspflicht ſich folcher Lehre zu Auffern und 
gefangener Lutherifcher Prieſter vorhanden folches nicht gehalten. Hat Herr Leonhar⸗ 
ſey, daß man ihn in Die Schrannen führte: |den Procurator etliche Fürgeding gethan, 
hat der Herr von Paffau ein Beyurtheil ge⸗ auch Beſchuͤtzung Gegenrede gethan und vor⸗ 
geben, vorzuführen 2. Iſt alsdenn Herr geworfen, nemlich, um Abfcheift der Kla⸗ 
Leonhard vorgeführet,, hat Dfficialis ihm |gezeit zu feßen, Darinnen fich zu bedenken zu 





die Banden aufgelaffen ; nach dem hat öf- BEREITEN zu berathſchla⸗ 
oe SER | 2 | 


gen, 


198 I. Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 199 
gen,indemganzen Reich feine Freund zu bitten und proteftiret feine Nothdurft, und dane⸗ 
um Unterricht, ſey nicht zu eilen in dieſem Han⸗ ben appellirt zu einem freyen Concio die⸗ 
del, dieweil das die Gewiſſen anruͤhret 2c. weil ſolche Handlung in dem, ganzen eich 
75. Aberder Feines iſt zugelaſſen, fondern jerfchollen und noch nicht entragen: aber Feine 
nur fort hat der Fiſcal angehalten daß Herr Zulaſſung aefchehen 2c. fondern zu der Ent; 
Leonhard ſollt perfünlich von Autiel zu Arti⸗ weihung gegriffen, Herr Leonharden in ge⸗ 
kel und der Klag antworten, Sa oder Mein. weyhete Kleider angelegt „ ‚„. und herwieder 
Hat mehr Herr Leonharden Procurater an durch den Weyhbiſchof von Paſſau mit 
gehalten, DaB man Deutfeh redete, if aber ‚befondern Gebeten und Eollecten abgezogen, 
nicht vergoͤnnet worden, ſondern die Artikel vom oͤberſten zum unterſten. Beſchoren in 
hat man lateiniſch gelefen, aber Herr Leon: einen Kittel gekleidet, ein ſchwarz zerſchnit⸗ 
hard hat die Summe der Artikel und feine tens Baret aufgefest , und dem Stadtrich⸗ 
Antwort Deutſch gegeben mit groffem Geiſt Iter uͤberantwortet, als einen Laͤhen, und zus 
und Berftand, ihm ift viel Schriften zuge, vor Der Biſchof von Paſſau und der von Re⸗ 
fallen, derhalben er muthig, wäre den gan gensburg für den genannten Käyfer gebeten, 
zen Tag nicht ftimmlos worden. daß man nicht mit ihm handel zu dem Bf 
76. Aber der Official redet ihm viel zu, auf daß ihnen nicht mangele an ihrer Prie⸗ = 
der Meynung: Here Leonhard, wiethutidr, Iiterfchafte. 
wollt ihr predigen ꝛc. Alſo hat er vie Wahr⸗ 79. Darnach hat ihn der Stadtrichter ge⸗ 
heit bekennet vor GOtt und den Menſchen nommen und gebunden, wieder auf das 
mit viel Mitleidens der Umſtaͤnder. Die Schloß — Sefangniß geführet, gelegen von 
Artikel jest verleſen ift eben der Meynung, \dem ıı. Taa Zul bis aufden 13. Tag Au⸗ 
wie ich vor bemeldet, da die Freundſchaft guſti; darnach mit etlichen Reiſigen, auch 
auf dem Schloß iſt gemefen, iſt dißmal nicht zu Fuß, ‚auf einem Pferd, mit Retten dars 
noth mehr anzuzeigen, feine Verantwortung auf gebunden, Durch Die Stadt Paſſau ge⸗ 
iſt auf die Meynung gefteler , wie vor feine fuͤhret. Sein Gemuͤth war unerſchrocken, 
a ausweit iu... gruͤſſet alle Menſchen. Unter dem Thor 
: Nachdem Leunhard die Artikel: Ders nahmen feine Freunde von ihm Urlaub, und 
ER setet, hat fein Procurator die gebuͤhr⸗ baten ihn Öffentlich, von der Wahrheit ducch : 
lichen Eyteptiones wieder repetivet, aber |Leben und Tod nicht zu weichen ; Derhalben 
nichts erlangen moͤgen, ſondern zu dem End: ler mit. beaierigem Herzen einen. Srune thaͤt 








urtheil iſt geeilet worden, ein gemeiner Be⸗ mit aufgehebtem Angeſicht, das ſey mir in 


ſchluß der Sache beſchehen, mit Abſchla⸗ 
gung weiters Vorbringens. v0. Alſo Fam er hin gen Scherding Ce 
78. Alsdenn hat der von Paſſau ein Ur⸗ ſprach Chriſtus mein GOtt wie biſt du 
theil in eigener Perfon aus einem Zettel ge ſo wunderlich in Deinen Merken , daß ich 
leſen und gegeben, Herr Leonhard zu degra⸗ wieder in meine alte Herberge fol kommen — 
diren und weltliche Dbrigkeitüberzuantwer-| Da ift er gelegen bis an den vierten Tag; _ 
ten: hat Herr Leonhard eine Dede aethan, |die Freunde zu ihm in die Schergenftuben _ 
den Fürften zu. erlindern, aber fein Anfehen fommen, ihn getroͤſtet und auch zu ihm ge⸗ 


meines Chriffus Namen. 






en — auch noch ſein —* — ſagt: Herr Leonhard, ihr müßt brennen er 


— 





— 


900 ind vom "Jahr 1527. n 201 


geſprochen: Waͤre beſſer eine ander Bot⸗ ihr thut mic Fein Bund oder Zug, es will 
ſchaſt; doch der Wille GOttes geſchehe: aber Chriſtus mein Herr haben, ihr ſeyd nur ein 
ich hof, man werde mid) nicht alſo ohne al-| Werkzeug von GOtt verordnet ꝛc. Nach⸗ 
les Uetheil umbringen. ei dem hat man ihn heraus gefuͤhret. Aber 
81. Die Freundfehaft find auch mit einem was fol ich fchreiben , ich hab von kei⸗ 
‚Gebet von dem jungen und alten Grafen von Inem Menfchen Fein ſolchen Ernſt und Ins 
Echaunburg ausgangen, gen München Eom- |brünftigkeit gefehen: er hub fein Geficht uber 
men, aber nichts ausgerichtet, fondeen Her⸗ ſich, feine Bruft empor, fein Mund redete 
0 Wilhelm dem Landrichter zu Scherding ſo fehnell Tateinifche Pſalmen, daß ein Wort 
ernſtlich gefchrieben, er fülle Herr Leonhard dem andern kaum entweichen mochte, feiches 
ohn alle Urtheil und Recht mit dem Brand trieb er Durch die Stadt hinaus, | 

een laflene =; m ‚84. Ein pabftlicher Pfaf Fam neben Herr 
82. Der Landeiäpter hat einen feltfamen | Leonharden, mit ihm wollt er reden und gehen; 
Grif gebraucht, vermeynet, die Freund weg nahm ihn einer bey der Achfel, fpricht: Pfaf, 
‚zu mweifen, Damit Feiner bey feinem Ende was ihr habt da nichts zu fehaffen. Herr Leons 
ve, auch hätte ers gern heimlich gethan: harden Knecht Fam, nahm Urlaub, voll 
denn e8 wäre der Anfehlag, man follte die meinens , und Füffet Here Leonharden die 
Henker bey der Nacht auslaffen, damit der Haͤnde; deß ſchmutzet Herr Leonhard, und 
Roſt bereitet, under Here Leonhard, inal- ſprach: Was thut das Fleifch ? Einer hub 
ler frühe gerichtet. Die von Scherding has an, tröftete ihn in dem HErrn; er hub an 
ben ihre Thore nicht geoͤfnet, fie haben auch gewaltig Deutſch zu reden aleich mit grim⸗ 


kein Wohlgefallen daran gehabt. Es ward migem Gemuͤthe, fein Kopf von einer GSeir- 


an die Freunde bracht , fie jollen bitten, er, ten zu derandern wanfend, fprechend: Chri⸗ 
Herr Leonhard, wurde ihnen ergeben zu dem fie Du mußt mit mir leiden, Chriftus du 
Schwerdt. Antwort: Sie wollen nicht bit mußt unter mich, du mußt mich tragen, mit 
ten, es wuͤrde GOtt wohl machen ꝛc. mir iſt es umſonſt und verloren. Indem 
7783. Sn folchem find die Schergen vordas Famen fie an den Grieß bey dem Waſſer, 
Amthaus geritten, und die zween Henker In genant; auf dem Grieß bey dem Gals 
umd ihr Knecht in das Amthaus gangen: gen war der Roſt bereit , fund das Volk; 
Der Henker gefragt, wie heiße du? Ant-\er hub an und fprad) : da wäre die Erndte, - 
sort: Sch heiffe Leonhard. Der Henker da foll man Erndter in die Erndte haben, 
geſagt: Ich kann dir nicht viel vorſagen, bittet den Hausvater des Schnits , daß er 
noch. dich lehren, du weißt dich wol zu hal⸗Schnitter in feine Erndte ſchicke; und viel 

ten, ich muß mich nach "Befehl meines G. |ander Rede xc. ER 
HD. halten, Herr Leonhard gefast : Lieben, 85. Alfo rinnet ein Arm von dem groſſen 
Freunde ich bedarf euer Lehre nicht, thut Waſſer, Sn, um den Grieß, feet man 
euch befohlen ift, feine Hände darge | Herr Leonhard auf eiren Wagen, und bie 














reicht, hartgehunden. Die Henker geflucht.) Henker mit ihm, fuhren alfo über den Arm 
Denn die Steicke hatten fie verirret. Herr des Waſſers; alfo ward Herr Leonhard 


Leonhard gefagt: Lieben Brüder, flucht nicht, dargeführet, und feine Rede that er in dem. 
laßt euch der Weile, ich entrinne euch nicht, Ring — Allen denen, die ihn daher haͤt⸗ 
— MN3 ch 


> 





222 


‚ten gebracht, denen vergebe er von Herzen, 
derhalben ihm GOtt auch wolle verzeihen s 





x 


hat Denker eine Stange genommen, den Koͤr⸗ 


per heraus gewaͤlzet, darnach mehr Hol an 


chaͤt das Volfermahnen, daß ſie ihm fleißig das Feuer gelegt, darnach der Henker in den 


huͤlfen bitten fuͤr alle ſeine Widerſacher; 
aͤuch bat er, ob er befeidigt einen *) Men- 
fehen mit feinem Leben oder Exempel, wie er 
denn vor nicht recht gepredigt „ ſolchs mollte 
man ihm verzeihen, auch wollte für ihn bit⸗ 
ten, daß er ftürbe in einem veften Ehriftli. 
‚chen Glauben, und betet für die, die noch 
nicht erleuchtet. N 

* Im Pabftthum. S 

86. In dem wollt ihn der Landrichternicht 
reden laffen , fpricht zu dem Henker: Mach 
Ende, du weißt was dir befohten iſt. Alſo 
ward Herr Leonhard mit feinem Ausziehen 
fehnell , und bald hinauf auf den Scheiter, 
haufen in feinem Koͤlblein, in feinem Hemd- 
fein, und legt fich nieder in ein Grublein des 
Scheiterhaufen, ward er vormwarts auf den 
Scheiterhaufen lang gebunden , da bat er 


foßte fingen: Komm heiliger Beift ıc. Ein 
paͤbſtlicher Pfaf, den wir vor hatten hin- 


weg gethan, war wieder bey ihm, ſagt ihm,| 


ob er irgend in einem Artikel geirret hätte, 
folle ee GOtt um Gnade bitten. Herr 


fragt Here Leonharden, ob er fterben wollte 
‚als ein frommer Ehrift? Antwort: Ja; und 
der Pfaf ermahnet ihn der Taufe, und lei⸗ 
"bet dem Ketzer ein das Leiden Chriſti; es 
‚war mir wunderlichte. Aber deeſelbe Pfaf 
hernach gefagt, ich weiß auch. nicht was er 
noch fagt, wenn man recht mit ihm geredr, 
‚er hätte fich befehret, und folhe Wort ꝛc. 


| dem etliche laut Schre gethan: JEſus 
ich. bin dein, mac) mich felig. . Nach fol: 
chem iſt ihm Hände und Fuͤſſe und der Kopf 


abgebrunnen. Iſt das Feuer wenig worden, 


—V 


— 







— 


Leonhard gab keine Antwort; aber der Pfaf 





Körper gehauen ein Loch, darein geſtochen 
mit einem Schwerdt, darnach eine Stange 
darein geſteckt, und wiederum an der 


I. Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen — Se a | 


Stange auf den Roſt gehebt, alfo verbruns 


83. Darnach der Henker dem Richter zus 
gefprochen: Db er recht gerichtet, als feines 
8. H. Befehl geweſen iſt, und nicht ge- 


Alſo hat Leonhardus fen Lehen geendet nach 


geopfert an dem ı6. Tag Auguſti, an dem 
Tag Rochus zwifchen 8. und 9. Ihn und 


feagt? ie Necht und Urtheil gegeben if. 
dem Wort des HErrn, feinen Geiſt und ſich 


‚alle Chriftliche Menfchen zu flärken in. dem 
HErrn FEfuChrifte. Das verleihe GOtt 


allen Menſchen, Amen. 


Eine andere Schrift Herrn Leon 
(weil man ihn band, ) das RolE, daß man hard Kanfers, aus dem Gefaͤngniß 
an einen feiner Freunde ger 


ſcchrieben. 
Gnade durch Chriſtum. 


groß erfreuet worden in meinem Herzen, ı 
wenns euch allen wohl ginge in geijtlichen und 
zeitlichen Gaben GOttes, möcht ich nichts Lies - 


bers hören. 


‚Kreunplicher Hieber N. Da ic) Habe von 
deiner Gegenwaͤrtigkeit gehört , a 
und 


2 Lieber N. du weißt meinen Unfall, des 


alten Adams halben, welcher da in der Hölle 
gepeinige wird, und ihm fehr wider iſt, under» 


hebe fic) oft in Ungeduld wider GOtt zu mur · 


ren, gleich als gefchäße ihm groß Unrecht: fo ift 
87. In dem ift das Feuer angezündet, in doch (rolewel ſchwach,) der Geift vorhanden, 


thut ihn wieder tröften. O wie gar armfelig - 


und matt derſelbe iſt, Elaa id) GOtt und dir, 
mein lieber N. bitte u 
geftärker werde. Ä 
3. Ich babe nächten von dem getreuen i 

\ hru⸗ 


Gott für mich, daßer 
Mi 


$ 


* 


, “ 


204 vom "Jahr 127. | 205 


bruder in Ehrifto N. vernommen bein Holdfeli-| Sperling um einen Pfennig Und die 
ges und freundlices Herz gegen mir habend ‚| Haare euers Ropfe find alle gesählet und 
deß ich mich groß in meinem Herzen erfreuet | Feines fallt vom Kopf, ohne den Willen 
habe, daß mir GOtt einen folchen Freund gege: | euers Daters : fo muß je der Adam Bie ftille 
ben, der ſich auch von meinet.megen in Gefahr des| halten, und fprecyen : Es fey GOttes Wille, 
ones dürfte geben. Nun allerliebiter N. dir | Sef.2. Was murrerder Menſch wider mic, 
dit guf wiflend, Daß mein Leben in Gefahr des |der da fpricht: Es Fomme weder Butes 
Todes , doch in der Hand GOttes, ſchwebt. noch Böfes von GOtt? 
Denn role mir durd) den frommen N. und an- 6. Wird nun der Bifchof in der Sach mi: 
dere, die mid) in der Still heimgeſucht haben, |ver mich verfolgen, mit feinen Hunden, ven 
- angefagt , fo will mid) der Fuͤrſt, fo fern ich | Seinden. göttlihes Worts, halt ich dafür , er 
von der Keberen nicht abftehe und mich befehre, | werde jähling mit mir handeln laſſen, wie er 
vor Gericht ftellen, und mir, was Das Recht |venn auch mit dem Überheimer gethan; wies 
gibt, widerfahren laffen. Ach GOtt vom wol ic) dafür halte, er werde ohne das bald mit 
Himmel! des Rechts ſchau du darein, rette und |mir enden. Es gerathe nun gleich wie der barm⸗ 
vertheidige dein Wort, erhalte mic, deinen ars herzige GOtt will, deß Willen und Zufehen 
men Werfzeuge, vor diefen blutdürftigen Yun: muß er dod) Haben, fonft wird er mit mir nichts 
den und Feinden deren, die GOttes Wort be ‚fchaffen. Weil es denn alles in feiner Macht 
- kennen. ſtehet, wollen wir ihm die Sache heimſtellen 
4. Sch hab wol bey mir beſchloſſen, wie und befehlen, von ihm begehren und bitten, daß 
Paulus Roͤm. 8, 28. ſagt, daß weder Tod ſein heiliger Name durch mich nicht geſchmaͤhet, 
noch Leben, weder Engel noch Gewalt, ſondern fein Wille, und nicht der meine, an 
- mich foll abwenden von der Liebe GOttes, mir vollbracht werde. Indeß wollen wir gleich- 
und feinem beiligen Wort; es find aber zwoͤlf wol gute Mittel und Rath, mit GOttes Wil. 
Stunde des Tages, Dazu liegt es auch nicht an len betracht, nicht unterlaſſen, fondern derfelben 
jemands Wollen oder Saufen, fondern an GOt⸗ |pflegen, und doch GOtt das Gedeyen und die 
tes Erbarmen, mie er fagt Cap.9. Derhalben | Ehre Beimftellen. 
iſt es lauter Önade, fo ic) beftändigbleibe, und) 7. Sieber N. ich kann wol gedenken, daß 
ar nicht meins Thuns: es ftee oder falle der ich ven Teufel ganz'entrüft und erzürnet habe, 
Menſch ſo ſtehet oder fället er durd) GOtt ꝛc. das geiſtlich Heilig Wolf, in dem, daß ich die 
5, Derhalben , lieber N. bin ic) waßrlid)  Sragartifel und meine Verantwortung in das. 
- deinem Vorſchlag und freundlichen Chriſtli- Reid) geftellet Babe zu eraminiren, und nicht 
chen Erbieren ganz zu naͤrriſch und Findifc), und | bey ifnen gewarten thue. Welches auch ver 
weiß nicht , was in dem Sall zu laffen oder zu | Fuͤrſt hat gehöret, da ich ſolche Wort und an⸗ 
- hun wäre; wolleft dich derohalben bey dem dere mehr mit dem Greiner geredf, und er felbft 
 Epriftlihen N. Bruder erfunden, was hierin» durch den Greiner mid) derhalben erfunden Bat 
nen zu thun oder zu laflen fey. Ich laſſe es laſſen. Weil ic nun mich erboten habe, auf 
auch wohl gefchehen, daß du Dich bemüßeft und |meine Koftung, durch meiner Freunde, Schwaͤ⸗ 
Fleiß anfehreft von meinetwegen; ich will aber |ger und ‘Brüder Reiſen, daß ich mich von un» 
— vor allen Dingen GOtt meine Sach partheyiſchen Leuten, wo ich unfoͤrmlich geant⸗ 
heimftellen ‚ der Hat mich hierein geworfen in das wortet habe, gerne abwenden und mit gegruͤn⸗ 
- loch, wiewol der alte Adam oft dawider ftrebet, |deter Schrift leiten wolle laſſen, ſollte D. Ra- 
und ſagt: Du waͤreſt dieſes Ungluͤcks wol muͤßig | meisbach nicht vor Grimmen fpringen, wo er 
gangen, man bat dich oft genug gewarnet, du ſolche Verachtung Börete? Dergleichen auch die 
ſollt dich huͤten 0. Weilaber Chriſtus Matth. andern, Doctor Rofin, Official , Fröfchel, 
10,29. ſpricht: Rauft man niche zween | Berger und derfelbige Haufe? Ey! der Bube 
LE 2 —— muß 


206 1: BriefeLucheri aus den Deutfihen Sammlungen feiner Schriften, 207 * 


—* 


wider das arme Schaf. 
nen, und ſpottet ihrer Anſchlaͤgen, und, fpricht: 


Ihr muͤſſet ihm nichts thun, Ich wolle e8 denn. geſchicket, wollet verordnen, daß es mir in Si la 


Ott iſt aber ob ih⸗ |fohlen Habe. 


12. Item, ſo mir etwas Ban 


I wenn mein Herz da veſt hielt, und koͤnnt es le überantwortek werde, 


gläuben , daß dem alfo, wäre, o role felig ich 
denn meine Tage alfo ſchlieſſen thaͤte. 


13: Grüffe mir deine fromme Hausfrau, fo 


8. Ic) Kalte aud) dafür, lieber N. dag ber Hofnung habe, 


ifchof meine Berantrooreung fehon zu Ingol⸗ 
ftade gehabt habe, und viefelben Feinde GOt⸗ 
tes eraminiren laffen. Iſt Das. wahr , fo habe 
ic) ſchon verloren, und Gnade mir GOtt, und 
errette mich vor ihrem Urtheil. Ach lieber GOtt, 


: wie möchte oder. Eönnte das. Geſchlecht doch 


greulicher Handeln, denn es thut? Will einer 


- nicht antıworten, fo ſtrecken und recken fie ihn, 


wie fie dem In der Freyſtadt getfan, der am 
Palintage widerrufen hat. tem , jegt laffen 
fie einem Priefter *) feinen: Leichnam aus der 


Kirchen werfen zu Weidhofen, daß er in der. 
Geheim feine Köchin: zur Ehe genommen hat, 


und ein Teftament aufgerichtet an feinem Ster- 


ben, ir zu. guf, und vor fein ehelich Weib vor 


Gstt angezogen Bat. Einer Huren aber gings 
wol Hin, wenn fie gleich alles Gut ihres Hu⸗ 


renpfaffens ererbet, und ſchon den Sreunden Fein 


x 
\ 


Heller würde. 
u 9 Pfäffen RE ee ; 
. Alfo lieber N. handelt das Heilige Ge 


ſchlecht. GOtt erbarme ſich derer, fo aus Un- 


wiſſenhelt alſo fahren ; aber GOtt hat fie ver- 
blendet, wie Pharaonem. 


10. Ach lieber mein N. gehabt euch alle wohl, 
troͤſte mir meine liebe Mutter , die Schwäger, 


Freunde und Brüder , daß fie GOtt befehlen 


dras und anders fo ihnen Widerwärtiges zufte: 


bet. Oo0tt will ung probiren, melcher verleihe 


uͤns Geduld und Beſtaͤndigkeit In allen Yeng- 


ſten und Noͤthen. 


11. $ch betammere mich auch ſehr um die 


Knaben und um den Ulrichen, die find nun 


auch verweiſet und verlaſſen. Ich weiß, ober 
Ulrich zu eflen Bat oder nicht, Daß man ifm 
doch Zehrung gebe. Ich wollte gerne, daß fie 


Ve 


14. Send filedfam mit euren Schwägern 
und Schwiegern, und darzu mit jedernann. 
©. 15. Ad) gedenket, wie das ein reicher groffer 
Schas ift, Dafür man GOtt nimmermehr ges 
nugfam danken Fann , wenn ein Menſch frey 


ledig und nicht gefangen ift. » Aber der und an. 


derer Gaben GOttes gedenken wir nicht ehe, 


en. 


unachtſam oder unberathſchlaget damit um. 





göttlichen Willen zu verfahren. GDre fey mit 
uns. allen, Amen. 
ſchier nach dem Grif ſchreiben. 


Dieen Brief babe ich darum laſſen auh 


drucken, daß man ſehe wie Chriſtus 
im Kerker uͤber dem alten Menſchen Herr 
Leonhards gekaͤmpfet und in ihm den Tod 


ſchon uͤberwunden hat, ehe denn er vor Ger 


denn ſo wir das Widerſpiel fuͤhlen und empfin⸗ 


Es iſt finſter, und muß 


du mit Freuden zu ihr koͤmmeſt, deß ich gute 


ER gaffet euch meine Sache im beſten und R 
nach GOttes Willen befoplen feyn, gehet nicht 


17. Oott der Allmächtige gebe euch allen; 


meinen lieben Schwägern und ‘Brüdern, feine 
Erkenntniß in dem und andern, nad) feinem 


| | Leonhard. 
DOD. Martinus Luther. 


richt und im Feuer überwunden iſtt. 


J 


Herrn Seonpard gayſers Zei 


In. nomine Domini, Amen. 
. Machdem mich Gott aus lauter Guͤte und 


| Barmperzigfeit aus dem Elende dieſer 


Welt zu feinen Hulden erfordert , und durch) 


- 88 brüderlicheh miteinander Kielten, und vzr- [feinen Werkzeug geladen bat, auf Morgen nad) 


b 


in 


— 
DER 
a SR * 


— Ne vom Jabr 1527. aa, 209 
dato meinen Gelft um-göftlicher Wahrheit wi] Heron ohannes zu Cahılem — 
len aufzugeben, will ich euch, meine liebte Brüs]| _ Herzog — zu Sachſen 
der, durch GOrtes Willen gebeten haben, die: » uͤrſt ic. 
fen meinen legten Willen handzuhaben, und|t- J Inſer freundliche Dlenſt, und was wir 
nach dem beften Vollziehung thun wollet. Liebs und Guts vermögen , allezeit zu- 
©0002, tem, erftlic) euch brüderlich und freund⸗ vor. Ehrwürdiger , Hochgeborner Fürft, 
fi) in allwege unter einander Halten. Dex] freundlicher lieber Better ! Wiewelſich bisan- 
 Dprigfeit in altivege gehorfam. Mit der Mut- her wenig zugefragen , das wir euer Liebe, alg 
ter freundlich handeln ; verordnen, daß fie in;unferm lieben Vetter, zu fehreiben Urſach ges 
rechten Chriftlichen Glauben vor allen Dingen babe: fo begibt es ſich Doc) jetzt, daß wir auf 
unferiwiefen werde , darum GOtt fleißiglich zu Anfuchen, fo von wegen Herrn Seonhard Käys 
bieten ift, RE fers , den &. als wir berichter werben, uns 
3. tem, zum andern, daß It mein verlaſſen deswillen, als hätte er milder Känferliche Ma». _ 
Gut von Gtt gegeben, wiſſet wol tie gewonnen, jeſtaͤt, unfers allergnaͤdigſten Herrn, Mandat, 
Freundlich und brüderlid) Handelt und untereinan- ſeiner Lehre halben, gehanbelt, follen gefänglid) 
der theilet, nicht hadert, noch in Unluſt unterein» haben einziehen laffen, E.?. zu ſchreiben nicht 
ander ergebe. Die armen Leute laffet euch be⸗ zu unferlajfen geroußf Haben, verfehen uns auch, 
foßlen feyn,und erzeigt euch dienftlich mit der That E. 2. werde das von ung niche unfreundlich ver= . 
gegen ihnen. Endlich gläubt, daß euch GHtt merken, N 
ernäßren werde zeitlich und ewiglid) ; derhal 2. Und fo es mic dem armen gefangenen 
ben nicht forgen noch geizen nad) dem verdamm⸗ Menfchen bie Geſtalt haͤtte, daß er nichts ver⸗ 
lichen Gut; wenn wir haben Futter und Hülle, Handelt, fondern allein goͤttlicher Lehre und dem 
daran wollet gnügig feyn. heiligen Evangelio anhängig geweſt, und folle 
4. A dem Fuͤchslein follen feine Dienft derhalben mit Gefängniß , oder in ander We⸗ 
in ber Zahlung oder Loͤſung des Bauren aufge⸗ ge unuͤberwunden ferner beſchwert werden: fo 
‚hebt werden, und dem Bauren der Fünftige|gereicht es uns zu fonderlichern Unfall und Mit 
Dienſt durch GOttes Willen nachgelaffen wer-|leiden. Lind iſt derhalben an E.$. unfer gar 
A „freundliche Bitte, diefelb E.?. wollen genann⸗ 
5, Stem , ben Ulrichen für einen- gleichen ten Käyfer der Beſchwerung des Gefängniß, 
Miterben zu meinem Out halten, fo fern ihm damit er behaft, gnaͤdiglich erledigen , und in 
der Enden zu bleiben vergönnet, und die Kna⸗ dieſer unfer Vorſchrift freundlich genieffen laſſen. 
ben bey der Lernung erhalten. WoaberdieTy:| 3. Denn per &. 8. in ihren Gebieren nicht 
ranney fo groß und nicht geduldet, wolle ſich zu dulden oder zu leiden feyn wollt, wollen wie - 
‚euer einer entfegen, und der Enden befaufen, ung verfehen, er werte fich, fo er aus dem Ges 
| da ihm das Wort GoOttes klar lauter gepredi- fängniß gelaflen, gerne aus E. $. Gebieten und 
get, Uleichen fanıt den Knaben darnefmen, Stift (gun, und fid) an andere Ort wenden: 
Fund: ganz brüderlid) mit ihm Bandeln , als lieb ſich aud) in dem, fo ifm vor GO dem Alle 
De nt ‚ Imächtigen gebüren will, unverweißfich halten 
6. tem, mit euren Weibern in aller Eis und erzeigen. Das haben wir E.$. nicht wiſſen 
nigkeit leben, und fie als euer eigne Leider — zu bergen, und E. $& als unferm lleben N. wie 
ben, eines des andern Buͤrde helfen fragen, derum willfäßrige und freundliche Dienſte zu 
bedenken, daß unfer Leben ift wieder Schatz erzeigen, find wie freundlich genelaet. Datum. 
ten und wie die Blumen des Ackers. Jeſ. Torgau, Freytag nach dem Sonntag Cantate, 





4, — | 
“> Das ander betrift zeitlich Gut, welches 


Anno Domini 1527. 
| wir Bie laffen anftehen. An den Biſchof zu Daffan 
utheri Schriften 21, Theil, ee, | Troſt⸗ 


— 2 —2 


AR) W 


Troſtſchrift D. Martin Luthers, 


En (re, Stärke und Friede in Ehrifto. 


Lebens. 


und bitten, daß du ledig werdeſt; nicht um 
deinet willen, ſondern daß du vielen moͤgeſt 


iyhm in der Noch ꝛc. 





210 I. Briefe Lutheri aus den Deürfchen Sammlungen feiner Schriften, 
Satan Trotz und ſpotte feines Wuͤtens und 












‚demfelbigen Herrn Leonhard Kapfern 
in fein Gefängniß zugeſchickt. 


und Gefangenen Cprifti, Seonhard Räyfer. |unter ſeine huͤſſe gehen. Er Kann und 


7 Daß dein alter Menfch , lieber Herr den. Hebr.2,18. 5,1. 
‚Leonhard, gefangen, ift der Wille und Be) _ 4, Yıfp, mein alterliebfter Bruder, ftär- 
ruf N Ee dich in dem HEren , und fey geteoft in 
‚nen neuen Menichen für dich und deine Suͤn · müärktinen | 2 
Mr rg * bie inte de On iv feiner maͤchtigen Kraft, auf daß du erken⸗ 
fen, daß er mit feinem Blut dich erloͤſet iigem Herzen den väterlichen Willen GSi⸗ 
aum Bruder und Miterben Des ewigen\ges, du — ledig oder nicht. Daß dur 
aber folches vermögeft , zu Ehren feines hei⸗ 
a. Uns iſt ja leid furdich, thun auch Fleiß ſigen Evangeln, dag wolle in die wirken der 


nüße feyn, GOtt zu Ehren, wo es fein Wille 


neft, teageft, liebeft und lobeſt aus gutwil⸗ 


Ber 


Uebermuths. Denn du bift gewiß, daßer 
dir nicht ſchaden kann, und fo viel weniger, 
FR | | fo viel mehr er wütet. St. Paulus fagt 

Dem würdigen und lieben Bruder in Roͤm.s, 31: Iſt GOtt für uns, wermag 
Chriſtc; dem freuen und lieben Diener wider uns feyn ? Pſ. 8,7: Alle Ding find. 


will helfen allen, die angefochtenwerbden, 
der auch allenthalben verſuchet ift wors 


Pater unfers HErrn IEſu Ehrifti, nach 
dem Neichthum feiner herrlichen Gnaden, 
der ein Vater ift dee Barmberzigkeit, und - 


iſt. Iſts aber der Wille im Himmel, daß ein GOtt alles Trofts, Amen. Sn dem 


du nicht ledig werden follt, fo biſt du Doc) wolleſt dich wohl gehaben, und fürunsauh 
frey ficher im Geiſt: fiehe nur, daß du ſtark hitten. Gegebenzu Wittenbergam Montage 
„feneft umd beftändiglich Die Schwachheit des Ingch Tantate im Johr 1527. e- 






Fleiſches uͤberwindeſt, ‚oder ja geduldig tra⸗ 


Zeſt durch die Kraft Chrifti , der mit dir, Schrift D. M. Luthers, an Herrn 


‚im Kerker iſt, wird aud) bey Dir ſeyn in al-| Michael Stifel, die Hiftorien Herrn 

ler Noth; wie er denn gar freuntlich und] Leonhard Känfers Delangend, 

treulich verheißt Dfalm gi, 15: Ich binbey | ee 
Ä Pe GR: and Friede in Chriſto. Ach 


3. Darum ifE noth , daß du mit ganger| get en 
Zuverſicht zu ihm ſchreheſt im Geber , und ligen Mannes Herrn Leonhard Kanfers, von 
‚mit Troſtpſalmen dich aufrichteft und erhals 


teſt in Diefem grimmigen Zorn des Satans, 


habe empfangen die Hiftorien desfer 


euch befehrieben , fo hat mir auch fein Bets 
ter indes eine Copey derfelben uͤberantwortet, 
daß du mögeft im HErrn geftärkt werden, wie fie Herr Leonhard feibft mit eigner Hand 
ar 


nicht etwas zu gering oder zu meich den, verzeichnet haft, will derohalben Daranfeyn, 


überwunden und fürchteft feinen Hochmurh, bald es geſch hen kan. 


\ 


Ruf Ehriftum treulich an, derüberall gegen, 2. Bittet ernſtlich für mich, der ich ſchier 


waͤrtig und gewaltig iſt, biete darauf heftiger, denn mir moͤglich zu ertragen, von 
— ee Re 1% des 


= 
— 
aan 





Zähnen Behemoth vedeft , alfo waͤreſt du daß fie Durch den Druck an Tag Femme, fo 


RN, 


3 


 predige, mit vielen Worten Davon vede und 


dem lieben Herrn Leonhard Kaͤyſern. Mehr 








- 


des Satans Engel geplaget und geieblagen) „— D, Martinus Luther. 

werde, daß mich Chriſtus — . Beeher habe dieſe Legende und Geſchicht 
ich elender Menſch, wie gar ungleich bin i laſſen gehen ohn mein Wort, wie 
ich ſie denn aus vielen redlichen Schriften, 
und ſonderlich aus Herrn Leonhards eigen 
Handſchriften habe erlanget, auf daß nicht 
jemand fagen koͤnne, wir haften Luͤgenthei⸗ 
dingan Tag geben. Denn es ift mir ja 








ehue ich nicht, denn daß ich das Wort lehre, 


ſchreibe; er. aber. hat ſich berveifet als ein 
Se gewaltiger Thaͤter deffelbigen Worts. 


3, Ah! daß mid GoOtt werth achkefe ‚| meine eigene Handfehrift, fo ich zu ihm ing 


v 


daß diefes deonhards Geift, nicht zweyfaͤltig Gefaͤngniß geſchicket famt feiner. Handſchrift 


ind gern DIR Leben laſſen Gelodet ſey GOtt gnug iſt. 


ter für mich, lieber Herr Michael, 


% 


keine auf Erden mag verglichen werden. 
5. Zudem iſt er nicht allein ein Prieſter 


Bey mir ware, fondern nur Die Helite, den roieder zukommen , gebrochen und gelefen, 
Satan zu überwinden , fo wollte ich willig dag diß mein Zeugniß gewiß und wahrhaftig 
2. Derohalben ich gar freundlich bitte, 
alle fromme Chriſten wollten GOtt danken 
und loben duch IJEſum Chriſtum, derung 












in Ewigkeit , welcher unter fo vielen Unger 
heuer doch einmal uns Unwuͤrdigen fo einen 
herrlichen Anblick und Glanz feiner Gnaden 
betveiler und fehen hat laffen, an dieſem ſeli⸗ 
gen Manne, Daran wir je merken koͤnnen, 


daß er ungallerding nicht verlaſſen hat. Bit] SHer! daß ich ſo wrdig wate gervefen, oder. 


noch feyn moͤchte, folches Bekenntniſſes und 
Todes. Was bin ih? Was thue ich? 
Pie Ichame ich mich , wenn ich diefe Ges 
fehicht leſe, daß ich desgleichen nicht laͤngſt 
(wiewol zehenmal mehr vor der Welt ver⸗ 
dienet,) auch zu leiden bin würdig worden. 


Chriſtus unſer lieber HErr verleihe, 
daß Te al lieben feligen Leonhards Nach⸗ 
folger werden. Er heiſſet nicht allein König, 
fondern billig Känfer, und führer folchen Na⸗ 
men mit allen Ehren; denn er hat den uber- 
wunden, deß Gewalt fo groß iſt, daß ihr 
| | alſo, dein Wille geſchehe. 

3, Aber euch Tyrannen und wuͤtigen Pa⸗ 


ſolchen Troſt gibt, durch dieſen feinen lieben 
Diener und Maͤrtyrer Leonhard. Ach HErr 


Wolan men GOtt, ſolls fo ſeyn, fo fen es 


* 


bondern ein rechter Biſchof, ja Pabſt, in piſten wolle ich treulich warnen und bitten, 


dem er feinen Leib ſo dahin geopfert hat zum daß ihr euch Doch wollet, euch feleft u auf, 


| bris, Anno Domini 223. Kb pocte Ihe Di hoch wuͤtet, fo iſt unfere 


Opfer, das da Gott wwohlgefällig / leben⸗ vorſehen ; und ob ihr ja nicht gläuben wollten 
dig und heilig geweſen iſt. 


mit uns, daß ihr Doch euch nicht in unſchul⸗ 





"6 Mfo heißt er aud) recht und billig Leon⸗ 


‚meifet als ein ftarker unerfchrotfener Leue. Theil auch jest angreift (die ich nicht will 
Einen ame find zuvor von GOtt nennen); der Pabſt, euer Abgott, fahrer fehier 
werfehens ex ift derenfte, fo den Namen ſei⸗ mit halben Kavn, und hat das gemeine Ge: 
nes Gefehlechts erfüllet und beſtaͤtiget hat.|bet verloren. Gebet zu, GOtt warnet euch 
Gehabt euch wohl in Chriſto, am 3. Octo⸗ mannigfaltiglicy, und rufet euch zur Buſſe 


Lehre 


dig Blut fo jämmerlich vertaͤufet. Ihr ſe⸗ 
hard, das ift, Feuenhart. Denn er hat ſich het und hoͤret, daß dennoch GOtt eurer ein“ 


NR Ba ir, RR —— Me 
214 1.Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, - ar 


Lehre doch ja das Evangelium, wie ihr ſelbſt koͤnnts nicht leugnen, dab alfo in der Schrift 
wiſſet, daß wir Chriftum den Heiland pre⸗ ſtehet, wie wir tehren, ohne Daß nicht alfo 
digen, darzu die woeltliche Obrigkeit alfo ſtehet in euren Decreten und Menſchenleh⸗ 


preiſen, und ſie wieder zu ihrem Recht und ren. Was koͤnnen wir aber darzu? Unſere 
Ehren bringen, als ſie zuvor nicht geweſen Schrift iſt vom Himmel beſtaͤtiget; euer 


iſt. Denn ihr wiſſet ſelbſt, daß bisher welt⸗ Decret hat noch kein Wunder Nhan, iſt 
liche Obrigkeit von den Papiſten ſchier mit auch nicht beſtaͤtiget vom Himmel. 
Fuͤſſen getreten if. Was wuͤtet ihr doch 





6. Ach HErr GOtt! es iſt ein ungleich 


denn? Warum vergieffet ihr. unfchuldig | Streiten, wenn die alten Töpfen wollenmit 
Blut ohne alle Urfache und Noth, fo wir|den Felfen flreiten, Denn , es gerathe wie 
euch doch mit unfer Lehre zur Seelen , Leib es wolle, fo gehts über die Toͤpfen. Fallen 


und Gut, aufs alerhoͤheſte und fleißloſte ſie an die Felſen, ſo ſtoſſen ſie ſich und zer⸗ 
dienen? brechen; fallen aber d die Felfen auf fie fo zer⸗ 

4. Wollt ihr ja zornig ſeyn und Unglau⸗ fchmestern und zermalmen fie Die Töpfen, daß 
ben mehren, lieber thuts; ihr habt den Tuͤr⸗ wahrlich den Toͤpfen zu rathen waͤre ſie 





Ten, da ſollt ihr euch billiger an verfuchen ‚blieben Töpfe, wie fie find in der Küchen 


wenn ihr ja willens waͤret Unglauben zu ſteu⸗ und unterftünden fich nicht auszuziehen zu 
ven ;; wiewol ich niemand zu Eriegen hetzen Felde und wider die Selfen und Berge gu 
will. Aber wenn man ja Eriegen wollte,\fireiten. 

und das Meffer fo Iofe ftecket, oder Die Haut 
juckt: fo ware ichs zufrieden, daß man ſich diefen Stein fälle, der wird zerbrechen 5 
- an die machte; da man Ehre und Preis ev: jauf welchen er. aber falle, den wird et 
freiten, und die Mannheit und Harniſch be 
weiſen Eöunte, und nicht an die Elenden und gen: Ihr ſeid ein irdiſch und gebrechlich Ge⸗ 
Unſchuldigen fo unter ung mit aller Stille fäffe, twie ein Toͤpfen oder Krug; aber lieber 





sermalnien, Matth 21,44. ale ſollt er ſa⸗ 


7. Chriftus fpeicht auch felber: Wer auf 


und Frieden leben , darzu ung aufs höchfte reidet euch nicht. an mich, laſſet mich den Fels 


dienen, fonderlich mit Lehren. Es find heß⸗ |feyn , und fend mit mir unverworren ; wo 
Jiche feindfelige, Thiere, die ſich ſelbſt unter⸗ nicht, fo fage ich euch fuͤrwahr: Ich binein 
einander wuͤrgen wie die Woͤlfe thun wenn Stein, und werde mich nicht davor fuͤrch⸗ 
Sie Hochʒzeit und Brautlauf haben; aber vieliten, daß die Töpfe groſſe Baͤuche haben und 





feindſeliger iſts, wo ein Glied das andere aufgeblafen find, als wollten fie mich fchres 
| friſſet und verderbet wie wir jetzt leider thun. cken mit ihrem Zorn und Droͤuen; je groͤſſer 


5. Und wenn be denn gleich verſtockt ſeyn Baͤuche fie haben und meiter fie aufgeblafen 
wollt, werdet ihr doch nichte gewinnen denn ſind je leichter fie zerbrechen, und beffer zu 


deſto groͤſſere Verdammniß. Es iſt GOt⸗ treffen find. Deſſelbigen gleichen achte ich 3 


- te8 Wort, das wird wohl bleiben , wie nicht, daß fie oben weite Mauler und Lie 
Jeſaias €. 40,8. und Petrus Epifl. ı 1,30. 25. cher haben, viel wider mich fehreyen und läs _ 
“ fagen , und wir werden auch bleiben alle ‚| ftern eönnen. als Fünntefie niemandftopfen; 
‚ Die daran bangen und gläuben , ob noir tool |denn eben Damit find fie auch am allergerings “ 


indes müffen zu feheittern gehen. und in des ſten verwahret, und leichtlich zerſchmettert, 


. Todes m Sehen. Und war ihr ſelbſt — Bauch. noch Loch da aa fon 4 
| en 


z 


a ER 


ET 


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- übet: denn ihr hindert damit unfere Sache 


- anbieten und für euch bitten ; es wird fürs 


an Leib und Gut zu nahe ware: waͤre ſie aus 
Menſchen, ſo wuͤrde bald untergehen; 
waͤre fie aus GOtt, fo koͤnnte fie niemand| 


mein, fondern des heil. Seiftes , welcher 


das ganze Deutſchland drum. Sehet euch 


Bo und wir gönnen euch nichts Arges, 
- fondern wollten gerne, daß ihr euch erfennes 
tet und zurecht. Fämet ; s denn uns an eurem 

Verdamniß Feine Luft noch Freude ift, das 


‚euch felbft zu groſſem greulichen Verderben. 


be welche (ach HErr GOtt!) Fein En. 


fe, ‚gab ich dem Biſchof zu Trier. diefen 


216 e vom Tabe ; 1527: 1007 


dern wie Sefains jagt, ai ein Scherben vecht zu erkennen, was ihr thut, und was 
Dee da man eine Kohlen innen tra⸗ er lieber von euch wollte ‚sethon haben, 


gen m Amen. 
ii fo hats der ander Pſalm auch 
preffndiget: Du wirft fie zerfchmettern, 
wie eines Töpfers Befäffe Df.2, o. Dal 
ar! euch vor, lieben Hirn, lieben Freuns 
lieben Feinde ; denn es iſt Ernſt vor 





























201 
An Churfurſt Johannem, Fuͤrbitte, 
Aus dem Suppl. zu den Leipz. Th.p. 46. 


Se und Fried in Chriſto. D. H. F. 
H. Es hat mich der Schoͤſſer zu 
— gebeten, dieſes Briefs Zeiger Herr 
Stephan Gretz, zu verſchreiben, daß eudie 
verledigte Pfarre zu Schwanbrock erlangen 
moͤchte, wie fein Briefhierbey anzeigt. Weil 
er denn zu Belzig Eaplan geweſt, dafelbft 
gar ein feiner Mann Pfarrer iſt, achte ich, 
er werde nicht untaugliche Caplan haben, 
Und weil die Leutlein felbfE um ihn bitten, 
auch dennoch nahe bey "Belzig gelegen, halte 
ich, es folle wol hingehen : Bitte derohal⸗ 
ben, wie ich gebeten bin, E. C. F. G. wollte 
ihm gnaͤdiglich ſolche Pfarre befehlen , Damit 
die Seute nicht länger ohne Seelforger bleis 
ben. Es if ein armes Pfaͤrrlein und fol 


weiß GOtt; wollten lieber, daß ihr mit ung 
felig würdet, und von Herzen gerne verge⸗ 
ben, alle das Blutvergieffen, fo ihr an ung 


nichts, fondern fürdert fie nur deſto mehr, 


Verfaͤumet euch ſelber nicht, und laſſet uns 
nicht umfonft euch Friede und Vergebung 


wahr allzu ſchwer gerochen werden in der 


de hat. 
9 Da ich zu Worms tar vor dem Rip. E.E.F.8. auch wol mir befehlen Eönnte, 


und was mehr Gerechtigkeit Dazu gehoͤret, 
roieder dazu zu bringen. Hiermit GDttbes 
fohlen, Amen. Mitt wochs Dionyfü (d,9, 

Det.) 1527. | Be 


Kath: Man follte diefe Sachen GOtt laſ 
fe, weil fie die Seele betveffe, und niemand 


Martinus Luther. 





daͤmpfen. Wachen Rath auch Gamaliel 


den Juͤden gab. Und iſt ſolcher Rath nicht 202. 


An Herzog Johannem Churfuͤrſten su { 

enfben alfo durch St. Lucas beſtaͤtiget hat, m a 
Apoft. Geſch. 5,39. Aber es wollte nicht SaimxXVII. Thed ©. p. 2641. 

Flingen,. Moları, wie es auch hernach ges — 


203. 
Happet hat, und noch Flappe, da frage man Auszugeines Schr — ——— one 


dor, lieben Derren , es gilt hinfort euch, — ner Sn 
un hats bioher en 809 — euch S.im X Ih d. S. pam — 
83 204. An 


ein Haͤuslein davon kommen ſeyn, welches 


+ viel beffere werth, aber weil fonft nichts vor⸗ 


218: 1. Briefe Lurberi aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 219. 


BR Ara DO el 

An Churfuͤrſt Johannem, Sürbitte, 

Aus dem Suppl. zu den CLeipz. Th. p. 48. 
Yun shit. . 





Vergebung und Gnaden werth. 
| N und Fried m Chriſto. D. H. F. G. wollten dem armen Mann gnadig feyn, 
G. H. Es hat bier Here Werner und Josgeben, angefehen, Daß er guter red⸗ 
GStechhan , ein feiner Mann , der fich mit| licher Freundſchaft hie zu Wittenberg ift, 
Herr Peter Ehlen, fo von E. C. F. G. neu⸗ um Anfehen moillen, Durch folche ernfte Strafe 
lich mit der Pfarre zu Lüttau begnadet , be⸗ vermahnet, Hi ahne Zweifel hinfort fich beſ⸗ 
redet, alfo, Daß er von der vorigen Pfarre fer vorfehen wird. Der Satan hat leicht 
Buchhoh und Ludersdorf abgetreten ,, und| lich einen Menfchen in Unrath und Schande, 
bis auf E. C. F. ©. Drdnung ihm goͤnnen gefuͤhret, fonderlich die, fo andern ſollen 
und laffen wollen. Nun aber obgenannter vorftehen, wie wir täglich wehlerfahren. 
Herr Werner ums Evangelium aus der) 3. Drum es nicht Wunder iſt Daß er 
* Mark verjagf , und bey den Geinen etwas auch Diefen guten Pfarrherrn mitdiefer Sache 
anſehnlich, als ein Domherr zu Brandens| bereitet, umd in Schande geführet hat. E. 
- burg, alles hat muffen laffen, und alſo im Churfl. G. werdenfich, hoffe ich gnaͤdiglich 





\ 


denn ja nicht wohl gethan ift, und fihfo des - 
muͤthiglich zur Befferung erbeut, ifter der 


= Co bitte ih anterthäniglih, EC 


—* 


Elend und Armuth leben: Iſt meine unter-| gegen ihm halten. Hiermit GOtt befohlen, | 


thänige Bitte, E. C. F. ©. wollten ihn mit) Amen. 
derſelben ‘Pfarre begnaden; denn wer wußte, ng 1527. © 
wozu er noch nuͤtze ſeyn möchte. Er waͤre -E,ChufCn 


handen, muß er ſich der Noth ſo lange lei⸗ — 
den, bis beffer wird. Hiermit GOtt be⸗— 
. fohlen , Amen. Dienſtags nah Martini] 

ee — 
N, 0. MWertinus Luther. 












2.0 einen armen Pfarrer. mals diefen Herrn Simon Mannewitz ver⸗ 
Befindet fich in den deutfchen Tbeilen Zutberi „fehrieben, welcher von dem Bifchof von Meifs 
ST nu kan. > en befhtmeret und feines nteihen Erbe 
a e 99 Iberanber iſt, als ums Evangeliums wil- 

| SE und Friede in Ehrifio, Durch— 


laͤuchtigſter Hochaeborner xc. EEF. den armen Mann verfchreiben, fonderlich 


Montags nad) St. Andreas, At 


Mertinus Lucher. 


a en 5 
| An EbuefücftJobannem, Furbitte. 
Aus dem Suppl. zu den Leipz. Th. 2.49. 

Mum.59. BP 


len, mie ev mich berichtet : bitte ich unter ⸗ 
chaͤniglich €. C. F. G. wollte noch einmal 


‚S. haben den Pfarrherr zu. I. laſſen ſetzen weil fein Guͤtlein unter dem Wurzmiſchen 


zu M. feines Urthels halben, fo ev unvor 
fichtiglich hat. in einer Ehefache gefaͤllet 
Weil er aber feine Schuld bekennet / wie es 


Strich in E C. F. ©. Landfhug gelegen, daß 





nen entſetzt werde, ſondern Durch. ein ſicher 
Geleit 


\ N — 


ev. nicht fo unbillig beſchweret, und des Ser 


— ——— N — 
ee St Se nr m dig 


ll hg * 


220 vom "Jahr 1528. * 221 


Göeleit dafeldft fein echt befommen möge. Haushalten-nicht weiß noch mag, mie er ans 
E. C. F. G. wird ſich wol wiſſen gnädig- zeiget, zu beforgen ohn ein Shemeib erhals 


lich und chriftlich hierinnen zu halten. Hier, 
mit GOtt befohlen. Montags nach Lucid, 


(d. 16, Be 1527; 
Mart — 





Krone en * Vermahnung Lu⸗ 
tberi, an alle, fromme Chriſten zu Erfurt vor 
falfcher Lehre fich vorzuſehen, und rechtfchaf: 
fene Zebre lieb und werth zu achten. 

S. im X &6. d.©. 9.1778. 


7 208. 


Ans Jobann Weisbach, Bedenken uͤber 


einen Ehefall 


ten: (6 weiß und Eann ich ihm.nicht wehren 


nach verbieten , ein ander Ehemeib zu neh⸗ 
‚men; acht auch, er fey von GOtt mohl ents 
ft huldiget, weil fein voriges Weib von ibm 
milliglich ſey geſcheiden, ſich ewiglich ſeiner ver⸗ 
zeihet, dadurch (ſo billig) fuͤr todt und er ſelbſt 


frey von ihr zu urtheilen iſt; wo ſie aber nicht 


hätte fo ganz bewilliget, ware es ein ander 
Ding: dann fonft allenthalben fo viel Muth. 


Imillen vorgenommen wird in Chefachen, Daß 
nicht leichtlich einzuräumen iſt fo viel Aerger⸗ 
niſſen. 


Hiermit GHDtr befohlen. 1527- 
Mart. Zucher, 





Aus dem Suppl. zu den Zeips. Tb.p. 49. Num. 60,1” 


nade und Friede in Ehrifto. 
Euer Schreiben von wegen H. B. hab | 


ich vernommen, und auf euer Bitte — dieß 


mein Antwort, wo derſelbige H. B. ſein 


On. Hr | 





209. 
An churfůſ Johannem zu Sachſen, 


in Sachen hans Mohr , su Coburg / der 


Swinglifchen Meynung halber. 
©. im XV, Th. d. S. p. 2500. 





SIO,- 


1528 


⸗ 


fü euch begegnet durch euern Deannen 


unf Bedenken Lutheri an etliche von Chriſtus unſer HErr troͤſte und ſtaͤrke euch 
Ade (nemlich die Herren von Einfiedel) welchen in diefer und aller Noth, und ſteure dem 


HBerzog Georg zu Sachfen , der Religion 
halber, hart sugefegt. 
Dieſe Bedenken find im Jen. IV, Th. p. 335. 
2 246. Alt. IV, 369. und "Beips. XIX, 
Nr . ame, Man bat fi fie hieher gebracht, 


denſelben ein Schreihen Butheri an die Herren ‚zu Reben reichen , 
vom Sinfiedel einverleibee iſt, welches allein in | 
‚der Alt. VIEL Ih. p. 1005. ſich befinder, und | 
- daraus in den Leipz· Tb. an dem angezogenen | 


Vie wieder abgedruckt worden. 


1. I. Een. 





lieden Herren und Freunde ! 


| RS 





Satan zeitlich und balde, Amen. 
2. Auf eure Bitte ſo ihr unfern Rath 


Witt. begehrt finden wirs nicht anders, Denn, weil 
ei, ihr an den Drten, die von Heryoa Georgen Ä 


nicht habt ‘Prediger , ſo 
ibm wider find ; ſo hat er derhalben Feine 
Macht noch Necht über euch zu ffrafen. IBo 
aber ſolche Prediger an denfelbigen Orten 
waͤren, moͤcht ihr mit gutem Gewiſſen ge⸗ 
— daß fie von damen ſich geben, und 
dem Tyrannen feines Muthwillens Raum 


— ® un und Sriede in Shrifte JEſu, laſſen/ in dem, da er Gewalt und Ob:vfeit 
Amen. Seftvngen, Chrenseen, hat ıc. 

8| 
bis uns leid euer —— und — in REN Gebier und Dberkeit lie⸗ 


3. Aber wel N. und N. und dergleichen, | 
gen, 


wollet ihr vom Churfürften, dem es gebuͤret 


= RTL IE N 
gen, bat er freplich auch Fein. Necht noch 6. Kanns aber dahin Eommen, Daßerzu 
Macht zu trafen, was da geſchicht, an eu⸗ Frieden ift, ſo in feinen Lehen nach feinem Wil⸗ 
ven Perfonen. Derhalben duͤnket michs len geſchicht, fo feyd ihr entfehuldigetz denn 
wohl verantwortet, daß €. Geſtrenge muͤſſe ihr koͤnnt nicht wider Gewalt. So iſt der 


e 





im Ehurfürftenthum laffen gehen, wie es Churfuͤrſt fehuldig zu vertheidigen, fo fern , 
gehet, und nicht Macht yaben, etwas zu ans|fein Gebiet reicher. Vertheidigt er euch 
dern ; mie ihe denn Herr I. habt geant⸗ nicht, fo wird Ehriſtus euch vertheidigen, der 
wortet —— dda ſpricht: Hundertfaͤltig ſoll uns wieder 
Wo ſolches nicht helfen wollte „ duͤnkt werden, was wir einfälcig um ſeinet wil⸗ 
mich, daß der Churfuͤrſt anzurufen fey um ten Jaffen möffen, Hiermit GOtt befohe 
Sirefhrift , diefer Meynung, daß feine C. len, Amen. ee 5 
S. ©. Herzog Georgen bitten fellte, weil es | -D. Martins Luther. 
‚getheilte Fuͤrſtenthum waren, und Vertrag "Bere Johann Pommern, 
gefchehen , daß ein jeglicher in feinem Fur. el > 
ftenehum follte glauben laffen, wie er moͤchte: Das 11. Bedenfen. 
fo mdre_fein ‘Begehren , daß , gleichtoiel 1. Gynade und Friede in Ehrifto, ins 
Herzog Hans Feinen ftraft, n Herzog Geor- | Diger lieber Her: Magifter und 
gen Sand gefeffen, an den Gütern, ſo doch Pfarrherr! Auf euer Begehr in der von Du, 
om Ehurfürftenzur Lehen gehen; alfo wollte Sachen , ift Fürzlich das unfer Verftand. 
er auch die nicht trafen , die im Churfuͤrſten⸗ Weil ſich Herzog George will für den Lands 
£hum fisen 2. ohme ſoferne fie in feinen Le⸗ Fürften und Oberlehenherrn zum N. halten: 
hen fich verbrechen; Denn folcheg ware un fo muß man ihn da Taffen walten, ja nicht 
yecht und ungleich. Solches achte ich, wälten allein, fondern auch tyrannifiren; 
edel ihr beffer,, fämt guten Freunden be tie St. Petrus Iehret ‚auch von den unarti⸗ 
denken und ausrichten, denn wir fihreiben gen Herrn Schläge zu leiden. Dennermißs ⸗ 
mögen 2. 5 [braucht Der Gewalt über die Seelen, das 
5, DBorallen Dingen aber müffer ihr euch| er nicht Necht hat: Das wird GO rich⸗ 
ihn nicht Taffen deingen, Daß ihn die Prie- ten: fie müffen es eidhe. 


fer verjagen , oder Das alte Weſen wieder) 2. Aber die von M. füllen erftlich auf die 1 
"anrichten laffet, oder Darein verwilliget; auch, Meunung fich erjeigen : Weil fie Feine Ger 
nicht bekennen ‚daß ihr ander gelaffen Braut⸗ walt hatten „ weder von GOTT noch von 
meffen gefimdiget habt; fondern , fen et Wenſchen über Lehre, Seele, und geiftlich , 
mas in dem allen oder einigem Unrecht; fo] Ding zu richten, fondern allein über Leib und | 
Sur der Unterthanen zu gebieten; fo haͤtten ſie 
i den Pfarrherr bisher laſſen machen, mie ers 
leiden ſey. Summa wenn er mit dem Kopf müßfe zu verantworten: und auch noch nicht 
- Binaus will, fü müffet ihr ſtehen, und befen-| woüßten, als, Die nicht geiftliche, fondern welt⸗ 

nem, was ex verdammt und unrecht haben | liche Regierer waren, ſich zu unterwinden der = 
will, Denn da ftehet Chriſtus: Wer mich Lehrer oder Lehrerſtand Wie fie fich denn 
verleugner, den will ich wieder verleng-| verfähen, Daß feine F. G. ſich auch ſelbſt haͤt⸗ 
en re N ten gehalten des weltlichen Regiments, und 


als der Ende Dberheren , leiden, was zu 


Dit 2 re San 
N ren MER RE 






* 





—— 2 yon Jahr 1528, "85 
das Geiſtliche den Geiftlichen gelafjen; wie ſſen. Den Unterthanen aber muß man fagen, 


es GOtt geordnet, und auch haben will. [daß ein jeglicher vor fich glaube und thue, ſtehe 


3. Wo aber Herzog George ihnen wollte oder fliehe, wie ers weiß zu verantworten. 


\ gebieten, daß fie den Pfarrherrn verjagen ‚| Denn in folchen Sachen ift niemand des ans 


Seine F. ©, doch nicht über richten koͤnnte, 


und das Bol zu alter Gewohnheit halten zc. |dern Schutzherr; ein jeglicher fteher für fich 
da ſollen fie nicht ſich deß begeben, feiner fol felbft rider den Teufel, und mögen zum 
cher Tyranney Executores, und alſo theil⸗ Sacrament gehen, wo ein jeglicher will. 

haftig feiner Untugend zu fun; ſondern der] 6. Lieber GOtt, will denn der tolle Kopf 
muͤthiglich bitten, Seine F. G. wollte fie fol-Inicht einmal aufhören! ft er zu befchren, 






ches Gebots überheben , und gnaͤdiglich berimein HErr ISſu Chriſte, fo befehre ih 
Denken, daß, obgleich andere ſich geiſtlicher doch: wo nicht, fo wehre ihm doch bald. 


Sachen zu richten, verdammen und Perſo⸗ Was fol er die Deinen, dein Wort und 
nen dariiber vertreiben , twider GDte und Merk, fo lange hindern und läftern, Amen, 
auch Paͤhſtliche und alle Rechte unterrwin- Amen, lieber HErr. Sonntag nach Cir- 
den; fo Eönnten doch fie nicht wider ihre Ger] cumeifionis des 1528. Jahrs. ER 


wiſſen alfo thun; weil goͤttlicher Majeftät Rene 
Johannes Pommer, 


Ordnung und Gebot fie zwinge allein welt⸗ 
D. Martin Luthers Briefan H.b. E. 


lich, und nicht geiſtlich gu regieren. Und 
Geine F. G. wollte alſo ihrer Gewiſſen, da 

I. rad und Friede in Chrifto. Geſtren⸗ 

gen, Veſten, lieben Herren! Mas 


verfchonen, und dawider zu thun nicht Dein, 


Sr Wollte Seine F. G. je nicht nachlafs giſter Philipps und ich fehen es nicht gerne, 


fen, daß Seine F. ©. einen Amtmann gen dag ihre eure Güter verfoufet ; und wollten 


SM. fehickte, der folches exeghirte und ſchafte; viel lieber rathen daß ihrs nicht thatet. Wiek 


ſo wollten ſie ihm, als oberſten Lehenherrn und leicht moͤchte GOtt ein Mittel ſchicken mit 
Landsfuͤrſten ſolches einraͤumen zu thun. Daß dem Tiyrannen, daß (es) anders wurde, Doch 


alſo Seine F. G. (und fie, die von N. nicht) wollen wir eurem Bedenken unſers nachſe⸗ 


auf Seiner F. G. Gewiſſen naͤhme und truͤ⸗ tzen. Die Form aber, ſo ich M. Spala- 
‚ge, tag hierinne vorgenommen wuͤrde oder tino zugeſagt habe, duͤnkt mich, ſollte dieſe 
eeſhaͤhe oder nachbliebe, denn die von N. ſeyn; oder wie ihr Das beſſer werdet finden, 


 mürfen hieeinn ihr Gewiſſen verwahren, daß und aͤnder. N 2 
ſie dem Tyrannen nicht helfen wider das| & Erſtlich, daß ihr unterthaͤniglich und 


I 


Evangelium thun ; fondern viellieber weichen, |mit den beften Worten fo ihr koͤnnet aneis 
raumen, und machen lofien. gen, wie ihe Seiner F. ©. gehorſamlich haͤt⸗ 


5 Mürde aber ſolches durch Herzog|tet angenommen die Artikel, ſo verfaſſet was 


Georgen vorgenommen , daß er fie zwingen ren ze. Aber nun ihr vielmal bey Keuten ins 


wollte zu erequiven ſolch Gebot, Daimüffen ſie deß geweſen waret, hättet ihr viel beſchwer⸗ 
ihm fchlecht Sehorfam abfagen. Denn fieföns licher Worte müflen hören, beyde von Feine 


nenesmit GOtt nicht thun. Wie ſie das aufe| den und Freunden, des unterftrichenen 


glimpflichſte und demuͤthigſte wol zu thun wiſ⸗ en halben, ſo ©, 5. ©; auffen zu pr - 
ig a en 


Lutheri Schriften oı, Theil, 


© wiſſen ausziehen SE 


den Frommen au Fein. Aergerniß geben. 


* ‘ 


1 * — Be | 


\ BEE NER 402 213 1 1 Nor DAB ERBE GE EL ZB ‘ „ 
226 1. Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 227 


‚fen hättet verzeichnet; und ihr doch dazumal dige Antivort geben. Mit ſolcher Schrift, 
‚nicht fo feharf Darauf gemerket , daß folche |heffe ich , fellte Die Sache wiederum in die 
Macht an demfelbigen Stück gelegen. erſte Staffel fommen, damitihrmwiederfrey 
3. Weil denn nun jedermann euer Ge⸗ wuͤrdet meislich eure Gewiſſen zu bewahren. 
miffen hiemit ängftete undmarterte, und ihr| 6. Die Pfarre zum N. Tieffe ich noch ei 
ſolches nicht koͤnntet verantworten, und felbftne Weile fo ftehen, bis das Wetter anders 
auch fühletet im Gewiſſen deß eine Beſchwe⸗ wuͤrde. Wie kann man anders thun? Die 
rung; ſonderlich weil man euch vorhält, als Leute muͤſſen eine Weile Geduld tragen, 
- hättet ihr damit GOtt und fein Wort im Ser Hiermit Got befohlen,, 1528. 
wiſſen klaͤrlich verleugnet und, wir ſagen ——— Luther— 


9 — — * — — | 
nicht leiden weige denn , daß jemande 
bey Chriſten zuhören leiden koͤnnte, daß je/ Das ML. Bedenken Lutheri. } 
mand GHOtt und fein Gewiſſen fellte ver |. Weil Herzog Georg ſeinen Kopf auf ⸗ 
leugnen. fest, iſt meine Sorge, er thue wie 
4. Zu dem auch der mehrere Haufen dar! Diabolus incarnatus , bis fo lange man ihm 
für hält, daß freylich E. F. B. felbft Mey-|richtig und klaͤrlich unter Augen gehe, nicht 
nung: nicht fen geweſen, folches, wie dielablaffe zu fragen der von N. Gewiſſen — 
Wborte lauten, zu halten, oder zu fordern; Darum ift wider Gewalt wenig rathens; 
ſondern fey vielleicht dazumal, “als im Fal doch fo viel ich kann, jeigeichan. 
Ungnaden auf uns zu werfen, übereilet: ada| 2. Erſtlich, daß fie ja bey Leib und Eu 
die andern folches E. F. ©. ja fo uͤbel ausle,|ben für ſich ſetzen und befchlieffen , daß fie dee _ 
‚gen, alsung. Weil denn unfer Semiffen hier: | Stück Feines bewilligen oder annehmen wol . 
mit zu Unruhe gebracht, und wir uns auch len, fo ihnen Herjog George auflege, und 
fehuldig erkennen, €. J. G. Ehre und Leu⸗ duberlich der Abſolution nicht. Und dane⸗ 
mund zu vetten ; und doch nichts reiffen, wo; |ben, weil es GOttes Sache ift,, und die - 
mit wir foiches thun , weil die Worte fo Seele betrift, daß fie GOtt um Kath und 
Alar da ftehen, daß wir GOtt und unfer®e | Hilfe frölich ancufen, und nicht zweifeln ; 
er wird hören und helfen. 
5. Haben wir uns bedacht, E. F. G. fo) 3. Zum andern, ihre Antwort zu ſtellen, | 
bes unterthäniglich anzuzeigen „ und um daß man mit feinen Posten die Entfehule 
Rath zu füchen , was wir bierinn thun fol-|digung, fü fie auf fünf Stücke gethan, als _ 
len: damit wir nicht allein unfer Geraiffen, |im 10, und ar. Blat verzeichnet , wieder : 
‚fondern auch €. F. ©. loͤblich und Eprift- holete und ausfriche, auf dergleichen N 
lich Gericht, welche alle beyde hoͤchlich ver- Maafke: die von N. hätten ſich unterthaͤ⸗ 
letzt ſeyn ſollen als jedermann ſagt, und niglich verſehen, ©. F. ©. wuͤrde aus — 
wir uns auch alfo fühlen, erretten und| cher Antwort genugfam ihre Unfehuld vers 
den böfen Mäulern, nicht Urſach zu läftern, nommenhaben , fo doch S. F.&. felbft an 
demſelben befunden , a fie ohne Grund. ’ 
und Urſache Seiner F. ©. angeben finds 
und hoften auch gegen — Majeſt. NE 











‚Bitten hierauf, €. $. ©. wollte Die Arti⸗ 
| * wiederum überfehen , und ung eine gnaͤ⸗ 








228 vom Jahr 1528. - | 229 


Damit zu beftehen, als in welcher Mandat ſchwereten, weil fie wider fein göttlich Ge- 
allein die thätliche, Dergreifung verboten) bot lieſſen fremde Herrſchaft in feinem Reich 
iſt ze. und hie in den fünf Stücken Fein that: und Gewiſſen handeln, ——— 
lich, Vergreifen gefunden if. Derhalben 7. Und ob gleich der von N. Gewiſſen 
fie noch boften, S. F. G. ſollte fie Dabey laſ⸗ falfch und irrig wäre, noch hat St. Paus 
fen, und noch nicht höher dringen, denn lus Nom. 14,22. verboten, wider ſolch Bes 
Kaͤhſerl. Maj. fordert. .... peiffen zu thun, und zu handeln. Derhalben 
4.Zum dritten, demnach fo Feine thatliche fie unterthäniglich bitten, Seine F. ©. wolle 
Bergreifung funden, wüßten fie mit Eeinem|te ihr demuͤthig Erbieten gnädiglich anneh⸗ 
guten Gewiffen ihren Ungehorſam zu beken⸗ men, denn fie mit Leib und Gut , als rech» 
nen, und abfoloiven zu laſſen: ſintemal ten treuen Unterfaffen gebührt, Geiner F. 
S $. ©. felbft wol reifen zu bedenken, daß ©. als rechter ordentlicher Oberkeit, allzeit 
man mit gutem Gewiſſen nicht Fann Guns | gerne gehorfam ꝛc. Und Seine. ©. woll⸗ 
de machen, da nicht Sunde iſt: Denn te fich Doch Das laffen bewegen, daß Seiner 
GHtt damit gefpottet wird, wo man Ver⸗ F. ©. Damit nichts geholfen wäre , mo fie 
‚gebung ſucht in feinem Saerament, da man die von N. zwuͤnge, wider ihr Gewiſſen zu 
keine Suͤnde hat oder bekennet. thun, und alſo zu groſſer Suͤnde und ewigem 
5. Weiter, daß fie S. F. G gar unter⸗ Verdammniß ihrer Seelen zu handeln; ſin⸗ 
chaͤniglich bitten, ihr. Gewiſſen und Perſon temal Paulus auch verdammt, Noͤm 14, 
frey und ungenoͤthigt zu laſſen. Denn S. 23. die wider ihr irrig und falſch Gewiſſen 
5.6. hätten gnaͤdiglich zu bedenken, daß handeln. wen 
der Glaube foll frey und ungezwungen ſeyn; 8. Zum vierten, möchten fiedas mit ein, 
oder it GOtt ganz wider, und ſuͤndiget bey⸗ ziehen , weil_die von N. mol zweyer Fürs 
de, der ſo da zwinget, und der fo fich zwingen. ften Lehenmaͤnner find : fo wiſſen fie au 
laͤßt. Denn fie fpotten GOttes alle beyde ‚| weder vor der Welt noch vor GOtt zu vers 
weil das Herz nicht da iſt mit Olauben von | antworten, Daß fie fich dem einigen Theil - 
freyem Gewiſſen. fo ganz und gar begeben und verbinden fol 
6. Es würde ohn Zweifel S. F. G. ſelbſt ten. Denn dieweil die Perfonen verſtrickt 
keinen Gefallen fragen, wo ein fremder Fuͤrſt waren, fo mußten fie darnach im andern 
wollte feine Unterthanen zu zwingen in feis| Surftenthum auch thun nad S. F. G. Wil- 
‚nem Gehorfam vornehmen. Nun aber das len. Das ware denn auch in meltliche 
Gewiſſen und Glauben allein GOtt unter⸗ fremde Herrſchaft greifen ; wie man diß 
worfen, und feiner Gewalt auf Erden noch mache. Denn ich verſtehe mich nicht hoch 
im Himmel unterthan feyn fol: haben ©. hierinnen, daß man ihm mol anzeige, daß - 
5.6. zuermeflen, daß die von N, nicht alz! Seine F. G. zum halben Theil , und nie 
lein ihrer Seelen Fahr halben, ſondern auch der ganz Herr uber. der von N. Perſon fen: 
©&,$.G. als die fich hiemit in fremdes Fuͤr⸗ darum fie ihre Perſon fo wenig hierinn ohn 
ſten des ewigen GOites Reich und Gewalt des andern Herrn Wiſſen und Willen ganz 
















ſtrecken und greifen will, nicht mögen ſich begeben koͤnnen, als in andern Dienſte 


noͤthigen laffen :.denn fie fich Damit beyde mit fronen, zu. — 
eigener und fremder Suͤnden vor GOtt bei 9. bw: derhalben , und hoffen troͤſt⸗ 


230 .1.driefe Lucheri aus den Deutfhen Sammlungen feiner Schtifen, — * 
lich, S. F. G; würde fie nicht dahin zwin⸗ ſucht, und fie wiederum auch nicht um Gut 
gen, damit fie Ungnad bey dem andern Theilihadern, fondern ihr Gewiſſen und Seligleit 


% 


Wiſſen und Willen des Churfuͤrſten fich da-|forfihen , und. alfo bisher Kävferl. Majeft. 
mit verbinden, nicht Fug noch Recht haben.| Geboten gehorſam erfunden: fo wollten fie 


i eigen Nutz, fondern der von N. Seligkeit ſondern dem Hecht oder Räanferl. Maj. tie 
zu ſuchen, ſich vuhmet, daß man dafuͤr der heim tragen, und aufs Recht und Ser 


erfunden find, wider Känferl, Majeft. Dian-| 14. Wo es alſo ins Recht —— { 
dat, md fi) verfehen, ©. 5. ©. werdel:s folte in bie lang *) Thruen Eommen, wie 


ſich nicht die Herzen zu zwingen und zu for- 


winden, fondern allein thätliche Werk ftra- 


Y 


unm Gut, fondern um GOttes Reich, nem⸗ 


gleichwie Paulus Apoſtgeſch. 25, To. fich Pfarrherre der 

: Sf den Räpfer — in ſolcher — Tyrann mit Gewalt; da koͤnnen fie nichts 
- arten; und ſo oder dermaffen ftellen: [3U: 1 : noög ER 
2. Weil S. F. ©. nicht Rutz noch ur, mehren. GOtt wird aber einmal das ge 
-fondern der von N. Seligfeit und Recht mein Geber erhüren, 1528. —1— 


— 


daß ſie ſich aufs Recht berufen „ es ſey auf 


"das Hofgericht, oder den Kaͤfſer. Dem 


[2 —80 
* 2 


erlangen, oder auch derſelbigen Herrſchaft auch ſuchen, und ſolch demuͤthige Handlung 
zu nahe thun. Und mie das gewiß iſt, daß S. F. G. nicht ſaͤttigen, noch gnug dunkt. 


S. F. ©. fic) der fieben Dorfer Lehen allein] Wiederum ſich auch nicht befunden, daß 


unterſtehet, die Doch auch dem Churfuͤrſten Känferl. Majeft. Verbot und Mandat jes 


gehören, fo ifts in Feinem Wege zu ſchwei⸗ mand auflege, feine Unterthanen wider Das 


gen, fondern folches anzuzeigen, daß fie ohn Gewiſſen zu treiben, und die Herzen auszus 
- 10, Zum fünften, weil Seine 5. ©. nicht in folder Sachen nicht felbft Richter feyn, 


danke , anzeige, und bitte ©. F. ©. wolltiner Kanferl, Majeft. Erkenntniß und Urtheil 
folches gnadiglich auch beftätigen. Aber ſtellen und warten. Wiewol fie gar unter | 
wider das Gewiſſen dringen, fen nicht zur thaͤniglich dafür bitten, daß Seine F. G.ſie 

Seligkeit, fondern zur Döllen dringen. Kom. dahin nicht urfachen und noͤthigen, weil es 
14, 22.23. 





.ır. Zum fechften , wo er nun nicht voill|foblich, daß fich Unterthanen müffen mit.ihe - 
weichen, „und auf die dürre Antwort will rer Oberkeit, da fie doch Necht fuchen und 


dringen, mögen fie abermal zum lleberfluß Schuß haben füllen, allererft um Recht u 


erzehlen, wie fie ohn thätliche Bergreifung|holen in Handlung gehen müffen. 












es mit Paulo auch geſchah; und ich mochte 
gerne ſehen: auf Das andere , fo vieleicht 
auch) angeiffen werden, ein Erempel und 


fihen, welches GOtt allein gebührt, unter: 


fen, fo fern feine weltliche Oberkeit reicht. 
12. Wo folches richt Hilft, iſt mein Rath, Sleichtoie Graf Albrecht von Mansfeld vor 
dam Bischof zu Magdeburg auch hät, 


biemit thun fie micht roider Das Evangelium,) 
da es rechten verbeut; Denn fie rechten nicht | 


die Gewiſſen und GHDtres Reich zu regieren, daß ſie nicht bewilligen noch helfen Papi- 


Bifche Pfarrherren zu beftellen. Ihuts der 


a: denn fie follen und moͤgens ihm niche 


Guhͤter 


Steure daran hätten wider den Teufe. 


‚15. Mit’den Pfartherren ju beftelen, no © 
die Appellation nicht hie rathen Fan, ſo moͤ⸗ 
lich: ob Herzog Georg Recht und Macht hab, gen fie laſſen gehen, wer da gehet allein 








En m u und 


ſchimpflich ift, und Seiner F. G auch nice 


FAR, — vom. 
gern Güter zu verkaufen BE rn 8 
=D fen die Güter müffen ver a Förder mie Mefien, 233 
IR AR daß ſie N een v ı\. und nen 4 
eat ech, un Sing ee de 
weil ihr — Eommen nd mit Guͤ⸗ 5 wollen wir, d er Kirchen As € 
te, i . ; n I a5 .gebü . 
Drang und Grm dw & 8. © |8em fon, le a. juli“ 
' Em für eigen Suͤnd folgen , fo wollen fi Een und Freunde um Fuͤrbitte willen | 
nicht in ©.F.© Si ‚ fondern audy, d ie h enicht vermarfe, al aud) um de — ihrer 
ae Side fi Am aa — — rer Seelen Selig unfern Muß, 
Sagen befehlen : d n, und Goit di wi die. Güter laffer eligfeit;. fo mollen 
abe An danken S je die) elften Sie und 3 affen, alfo, d wollen 
wollt ihre Lu en Be R als Be — — 
ſens beherzigen und Noth des &e S.) 4 en fan, ic a man ihren Unge⸗ 
9. Ungunft I ne son u i be eh DB will unvermaͤntelt 
ne, — ehre ie von aͤntelt uni 
Mehr weiß ich fuͤrwahr ee — — 
a ahr nicht ; hal ıpfahung des Kochroii fich mit Beichten 
N Mar a a — —— 
EEE artinus . en ꝛc. n 
Herzog Ge orgen us Luther Das IV. Bedenk 
u Abſchied, d £ut ur Dort. Marti 
— u SL, geben ıc ‚ den von]. Er hers und Pommers dartin 
EEE 5 „Grm Dion Eee 
tags nach h dieſer Abſchied on S. F. ©. den Boten ieber Herr! Wi ifto , tolrbis 
— Erhardi 18. gegeben F de ten nicht koͤnn haben dism 
—— a ee. a fo eilend ferti 
Sie, ln al nk N. von N ne — uch nicht Ic Fam 
len len nen Sen und Sir „ya, Seh, Da ih frage on ” 
— Sean Bar zu ei dr Cpeigt. | mit edlem geile ihr —— Pfarr, 
ihre Statt, die er verjagen , „und die *)|da Feine € jeroiffen Farın DR n Pfarrherr 
Behdeanen über ——— ine Communicahıt effe halten allein, 
ne ae in, Ale en, 
a he nen, bie Die Sefen zu ver- aber Bam frageng; arum iſts 
nen das ne verordnen anſuch den zu ver- emmunic entweder kei 
en aan chen, Bo 1] 2, u AU. 
‚fee Huͤff und Rath fü mangelt 30 ih⸗ uf.der | ; 
— num, det Be un. [109 „. hab ih ben N. Freundſchaft Me 
— —J5 En fe ge nd. ‚Lieber, ee An 
Sebor Sie ſelber ſollen ) Papiſten en, weil die Me eorge hat leicht * 
ution vom Bit ichen Kirchen der den unter, wie wortet: q : 8 em 
ſchof, alsd gehandelt; fen, und ie andern; . ‚ Ja gnadige 
em oberſten yet und Kath 2 ſondern ger 
en Praͤ⸗ glauben. n ch ſuchen, daß ſi = fich beden⸗ x 
mit ihm h halten ee nicht mitm 
‚u handeln, es wil ifts verloren 
EURE N und muß ing 


laten, ode 
Abfolarion: fonft an andern 
en 1 ron, arm. "un 
ER \ * — nd Recht. u 
: Dr a 
— 


232 




















234 1. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 235 
"4. Was vor Ceremonien Chriſtlich md» waͤre Diefer Artikel In, und Famdie Sad 
gen gehalten werden, wird unfere Viſitation auf die vorigen Artikel, - as 
wol lehren: denn es mit nichts zu treffen iſt, 6. Wenn er nun von den Perſonen nicht 
mas vor ein Pfarrherr oder was zu N. vor laſſen till, weiß ic, nicht beſſers, wie jenes⸗ 
Eeremonien eidlich ſeyn mögen , weil ich mal gezeigt, Daß fie mit ihm ins Recht ap⸗ 
des Orts Gelegenheit nicht weiß, und Her- pelliren: wo das nicht, fo müffen fie frey 
zog George da herrſchen will. Wenns als heraus und ſich wider ihn mitdem Bekennt⸗ 
Tein um die deutſchen und Tateinifchen Meſſe niß hören laſſen, was ſie glauben; denn mit 
zu thun wäre , hätte Fein Fahr. Weiter, dunkeln Worten wird er nicht wollen ſatt ha, 
werdet ihr in den Verzeichniſſen finden. Hie ben. So muß man ja Chriftum nicht vers 
mit GOtt befohlen "Amen. Frehtags nad) |leugnen. Mit der Appellation aber wird 
Sanct Pauli Tonverfionis. 1528. genug befannt, daß fie wider ihn glauben, ꝛc. 


Martinus Aucber, daß. die von N. junge Leute wären. Es 





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RP / 
ne ne Bei 7 SFr Ka > in 


Imag wol hingehen, wo er roill dran genug _- 

Johannes Sugenhagen haben ſo ſt viel gegeben. Sie haften felbfe 
ee Ai Pommern, ‚nicht Gefallen an rue — —— 
rt ‚toner genug dran haben will. Ob die Pfarr 

Auf die Artikel, ID. nicht möge beftellet werden miteinemge f 


1. Sa zu beforgen, Derzng Georg tbolleifchicften Mann , der Die Leute wohl Iehre, 
ausgedruckte Antwort häben ; das und berichte. Es iſt auch gut, kanns gefcher 
beſorg ich auch. Drum hab ich zuvor ſolche hen. u ae 
Antwort vergeblich und verloren gehalten. | 7. Db derfelbige Pfarrherr fich vecht hal⸗ 
2. Auf den Artikel des Luthers Lehre hals/te, ꝛc. in Drdnung der Kirchencereme 
ben, fie wollten bey dem heiligen Evangelio nien, Mefhalten: denn ohne Zweifel Inter 
bleiben. Cr wird nicht gnug dran haben, |fchied unter Pfarrmeſſen und erFauften Mef 
und iſt umſonſt. Ich halte noch, weil Ders fen find, x. Das wills nicht thun, Me 
309 Georg den Kopf auffegt, fo wirds ins halten ohne Noth das it, fo. feine Eom⸗ 
Recht mit ihm muͤſſen kommen . municanten da finds denn es ift ſtracks wi⸗ 
3. Doc) auf diefes Stuck des Luthers der die Einfegung Ehrifli. MU 
halben, möcht: man. alfo antworten: Weil 8. Ob ein folder NfarrherrFönnte gemei- - 
folche Frage weitlaͤuftig iſt, koͤnnen Die von ne gebräuchliche Ceremonien auf den Dies 
N. nichts gewiſſes Drauf antworten: denn! fern, an der heiligen Feyer, lateinisch Meß... 
der Luther Iehret mancherley, das auch Her | und daneben Iehren; das gehetalles wolbin: 
dog Georg felbft lobet , als vom Sacrament ohn daß die Meffen nicht ohne Communicans ⸗ 
wider Die Schwarmer , von Kriegsleuten,Iten ſeyen, und der Heiligen Feyer nihtanf 
von meltlicher Dberkeitze. Paͤbſtiſch gehalten werde, die Heiligen zuplas ⸗ 
° 4 So mwill’der Luther felbft nicht Luthe⸗ gen. Aber des Sacraments halben wiffen 
riſch fen 2e. ohn fo ferne er Die heil. Schrift! fie Eeinen Weg, es Fönnte denn derfelbigee 
a a Pfarrherr/ dem, ſo beyde Geſtalt gebraucht, 
5. Wo nun Artikel ausgedruckt würden ‚| in der Beicht unterſagen anderswo zu fir 
als vom Sacrament beyder Geſtalt ꝛc. chen. Wills und kanns ein — A 






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u 8 Ä vom Jahr 1528, 237 
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Pfarrherr Chun , fo gehe Das auch hin; dennD. M. L. fuͤnftes Bedenken an die 


niemand zum en zu Ve — von N. 
86 w n A ; e . ‚ P\ 
een Bepbar Grat] (Stade und Seiede in Chrico Gieftzen 
nicht empfangen , oder dergleichen ganz em⸗ x, er ‚ Ehrenvefter , lieber Herr und 
pfangen hätten , zu: demfelber Pfarrherrn Freund! Es iſt in euer Antwort, Dem Herzog 
kommen , und eine Geftalt begehrten · Ob Seorgen gegeben , zu viel gethan , in dem 
As mit gutern Gewiſſen reichen Eönnte, ſon⸗ Bat Di u Ra je —— 
derlich weil zum I. das Wort GOttes bis | r (af a. reun! en — iſt, auß 
ing vierte Jahr getrieben. Darnach die uttn Fersog George begehtt hat, 
Beute toaren. Denn mo eslauter Schwach. | ra ts, fie Herzog George begehrt hat, 
heit ware, ‚ging es bins wo aber anders daß die bon De. thun wollen, was ihm ges 
fo-taug es nicht, Did) davon , und viel, falle ; tie ihr felbft wol merket wenn ihr 
wird in der Viſitation geſaget werden, tvenn a ah I 9 nn a 
fie ausgehet, als ich hoffe, nicht lang fol vers So, — Em 1 Tolches tieber inet 
en "|@elegenheit, daß man ſolches wieder zuruͤ 
F — [bringen mochte, auf gute Weiſe. 
* 2... D, Wartinus Luther. ” 2. a weil g — Antwort nicht an⸗ 
| ers verſtehet, noch verſtehen Fan, Denn als 
DM. L. zum fünften, wollet ihr hun, was er will: fo muß wahr⸗ 
inter alia, 


De lich das heraus, daß ihr viel anders glaͤubet, 
ar: 3 >... denn er meynet. Denn euere Worte geben 
R Sn auch die Unterthanen ein Pfarr⸗ ihm andern Verftand, denn ihre habt, und 
ef heren beitellen, fo muflen fie Eeinen ihm geben wollen. Es wäre noch das befte 
unchriftlichen , fondern einen. rechtſchaffen mit ihm ing Necht gehen ; oder die Güter 
bejtellen : fünften wuͤrden fie fremder Suͤnde gelaffen. Denn wiewol ihr nun feyd unger 
theilhaftig, als dazu fie roiflentlich hatten zwungen, Die Guter zu verkaufen, 2c. ſo 
Foͤrderung und Rath beweiſt. ſehe ich Doch nicht, wie ihr ohne Fahr des _ 
2. Bo der Pfarrherr niche rechtſchaffen Gewiſſens den Fürften in ſolchem Wahn 
iſt, fo helft das Einbinden nichts , Daß er ſtecken laßt, als hättet ihr alles widerrufen, 
handeln foll, wie ers gegen GOtt voiffe zu und verleugner. ae 
bverantworten, weil fie zum unchriftlihen ,. &o ifts auch) Fein Fahr , daß ihr euch 
Pfarrherrn geholfen haben. der Unterthanen damit äuffert, fo ihedi: Gits 
3. &8 liegt auch nicht ſonderlich daran, |ter verkauft , oder den Erben auflaßt, ob 
gb ein Unterthan in die Kirchen gienge , da gleich Dadurd) das Volk von GOttes Wort 
man gottlofe Predigt und Ceremonien innen|getrieben würde: denn es ift nicht euere 
 führet : denn man Fiefet im andern Buch Schuld , und koͤnnet nichts wider-Gemalts 
der Könige, am fünften Eapitel v. 18. daß od auch gleich Zwietracht oder Kriegsgefahr 
‚Der Naeman Sprus mit feinem Könige] zwifchen dem Landesfürften zu fürchten wäre. 
zu Syrien in den Tempel Rammon| Denn wir müffen um Feines Guts oder Nu⸗ 
ginge, ꝛc. — tzes willen, es ſey Der Seelen oder des Leibß, 
En ar u. un⸗ 








J 


238° 1. Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 239 
unrecht thun, oder GOttes Wort leugnen. | von N. nicht frey übergeben haben, Die 
Wenn eure Freunde nur die Wort, ſo Herzog Macht der Pfarr zu verleihen: ſondern auf 
Georg unterſtrichen hat nicht hätten bewilligt dißmal, auf Bittens weiſe (aus Urſachen) 
auſſen zu laſſen, fü hätte es alles Feine Noch. | folches von Grafen zu N. erfücht, und moͤch⸗ 
Iſt das nicht ein Satans boͤſe Stück , daß |ten folches noch wol ausdingen, oder mit feis 
ein Ehrift nicht fol ſagen Cich hoffe zu Gou nen Worten verwahren, und anzeigen: daß, 
daß ich mich will halten , daß es GOtt ge | wiervot fie die Gewalt. Hätten, und auchnicht 
fällig, und der Seelen Seligkeit ſeyn Sol) ‚zu begeben wüßten, aus eigener Thurſt und: 
wem ſoll es denn gefaͤllig ſeyn? Heißt das Vornehmen, ꝛc. die Pfarr zu verleihen, ꝛc. 
nicht öffentlich GOttes Gnad ausſchlieſſen, fo gebe doch jetzt die Noth und Urfache , ; 
- und verleugnen, und Menfchen Gnad allein daß fie müßten bitten den Grafen um einen’ 
anfehen? | Pfarcheren dahin zu beftellen, ꝛc.Damit 
4. Darum ſchafft meine liebe Herren, Daß waͤre das Recht und Macht nicht ‚übergeben, 
folche Antwort in dem Stück widerrufet wer⸗ ſund doch eine zeitlang jur gegenwärtigen _ 
. de, entweder mit einem fchriftlichen Unter⸗ Noth, ungebrauct,x. Mit nicht laß man 
richt, an den Herzogen; oder mit der That, H. Georgen Pfarrherren geben; haͤlt ſich aber 
daß ihr das Miderfpiel uͤbet, oder aus feir)der , fo vom Grafen zu N. Eimmt , nicht — 
ner Obrigkeit euch wendet, "oder was ihr allerding. Evbangeliſch, Das mögen fie "Taffen ; 
ſamt euren Freunden moͤcht beffer finden: ich gehen, bis GOtt andere mache. Es kann 
weiß Fein beffers. Chriftus unſer lieber n Noͤthen nicht aa wie in Willkuͤhr —— 
Herr ſtaͤrke und rathe euch die Sachen wo/ D. Wart, Bucher, ? 
zu enden: denn durch diefe Antwort iſt fie b 
arger worden, denn fie zuvor ift geweſen 
Euch zu dienen findet ihr ung willig. Hie⸗ 
mit GOtt befohlen, Amen. - EN 
Ss Den Stulfeyer. re 
. Wertinus Qucberus. 









An 2 v2 S. —— Schreiben, ii 
tiani Laͤſterbuch betreffend. 

©, im XIV. Th... © P- 1344 EN 
4 212. 


_ Johannes Sugenhagen An D. oa Kübel, Luthert Schrei 4 


“ Y Te 2 


ben, daß die, fo da wiflen, daß Chriſtus das 

beil, Abendmahl unter beyder Geftalt eingeſetʒt / | 
es nicht fen ihren “herren zu gefallen, un: 

2 ‚ter einer Geftalt gebrauchen. EEE, 
S. im X. ach ER ———— 


Pommmer. 


— lieben Herren und Freunden, den 
von N. wiſſen wir nicht beffer zu ra 


J 





— ich den — — haben oa — — — 

dabey laſſen, und bitten um einen, fo beſ⸗ An eor — verg ‚ei 

fee zu befommen fey. “Denn follten fiel 6 . s s Sm Streitfäche, gle chung : 
Darüber ſich wieder unterftehen, einen Pfarre] Aus_dem Zupplem. zu den Leipz To. BAR. I 

herrn zu beftellen , moͤchts viel ärger werden.| -— Num. 62. . 
Daß fie ſich aber beforgen , man möchte ihr ge und Friede in Chriflo, Ssif anher 4 
nen einen Pfarrherrn eindringen ; ‚achte ich, gen Wittenberg kommen der Pfarrer - 

Ä felte dadurch zu verkommen fen, * die zu Zwickau, Dr, Niclaus — m 

; am 


. 
h 
[ 
2 
4 





0 HAARE RER KK, ‚vom Jahre 1528. 241 
ſamt feinem Prediger, Hr. Paul Lindnern, 







und Gunſt dazu gibt, Amen. Gehab dich 
mein Spalatine; unterwegen aber, ſagen fie, wohl indem HErrn. Geben zu Wittenberg, 
daß fie in Erfahrung kommen find, daß ein den 10 Martii Dienſtag nach Rewiniſcere 
—— fey, daran die Sache zwiſchen 1528. | 
dem Paulo und Mühlpfort vertragen wer, | 
den ſollte, zu welchem Handel du, als fie). 
jagen, auc) zu einem Befehlhaber erfordert 214. 
‚jeuft. Nun achte ichs dafür, weil dieſe Sa⸗ An LT. Bedenken wegen eines irrigen 
(he ganz teuflifch ifE, und zu beyden Teilen! _ Ehebandes. 
wieder ſehr verbittert, und Fein Theil wicht) Iſt aus dem gleich vorher angefuͤhrten Ort genom⸗ 
hat, damit er den andern beſchuldigen und men, und daſelbſt p. 50. Num. 63. befindlich. 
ſich entſchuldigen moͤge, es ſollte das beſte Kr und Friede in Chriſto. Geſtren⸗ 
ſeyn, daß fie beyde von jemand in Geheim ger, Veſter, lieber Herr und Sreundd - 
verhoͤret würden, ob vielleicht dee Teufel Es iſt mir leid, daß die Sache nad) alfo haͤn⸗ 
Durch heimliche und fonderliche Mittel möchte| get , denn, ich hatte wol gehoffet, es folte 
gejtillet werden ? Denn, follte eine öffentliche) laͤngſt ein oͤffentlich Scheiden gefchehen ſeyn, 
Derhör und auf Befehl meines gnadigften| meil ichs nicht anders verſtunde, denn als 
Seren gefthehen, fo wird das gemeine Volk wuͤrden die Zeugen , fo folches angebracht, 
gleichwie zu einem Schaufpiel errzget werden; frey öffentlich bekannt feyn gegen der Freund» 
der Widerpart wird fich bervapnen und ruͤſten ſchaft, und untereinander. Nun es aber 
fich zu ſchmuͤcken, und einander zu vertilgen, im Finfterniß will bleiben, undnichtan Tag 
alfe daß man viel eines böfern Ungluͤcks und|Fommen , will. bierinnen ſchwer zu rathen 
Uebels zu beſorgen hat, denn es je. geweſt ſeyn; Denn Da iſt zum erften eine öffentliche 
denn der Teufel ift der Teufel, und ſucht Vertrauung und Verloͤbniß, welches muß 
wunderlich und allenthalben Urſache eines wiederum öffentlich gefchieden feyn ; aber die 
groſſen Uebels. Derohalben will ich dich | Jungfrau behalt Hecht, den Sefellen um 
gebeten haben, du wolleſt mit was Fürfich, |die Che zu fordern. Zum andern, gefchehe 
tigkeit es Die immer möglich it, Davor feyn, dem Geſellen auch Unrecht, und iſt nicht 
- Damit nicht eine öffentliche Erforſchung dies ſchuldig vor GOtt, die Jungfrau zu behal⸗ 
ſes Uebels gefchehe, ehe denn fie zween zuvor ten, wenn das wahr iſt, was glaubwuͤrdi⸗ 
‚in Gegenwart ihres Pfarrers fich heimlicher ge Leute von ihr zeugen, denn erfindet nicht, 
und fonderlicher Unterredung verfucht haben, was er geſucht hat. Zum dritten, feynd die 
ob fie vielleicht Diefer Geſtalt möchten wie⸗ allzumal fchuldig vor GOtt und der Welt, 
derum Freund und vertragen werden ; Denn ſo den Gefellen mit ihrem Zeugen abgefehrecft, 
aus öffentlicher Verhoͤr müßte vielleicht ei- und die Jungfrau ins Gefchrey gebracht br 
ner zu handen werden und weichen , wel⸗ ben, folches öffentlich zu bekennen, und wie 
ches doch) einem von ihnen beyden ohne grof: Recht ift beyzubringen, wo nicht, fo find 
fen Aufruhr wiederfahren möchte. Sch roill|fie vor GOtt unrecht, und vor der Welt 
den Paulum etliche Tage hier behalten, da⸗ | | Ä 
mit ich ihn gehöfelter und der Fünftigen Ei- öffentlich befannt feyn „ ſollten fie gefchwier 
nigkeit faͤhiger mache, wo es Chriftus Wille, gen haben, und den Geſellen nicht abgeſchreckt, 
Qutheri Schriften aı, Theil, Ne. re — 


Martinus Luther: 





— ne Se 


— 


nicht Ehren werth. Denn da ſie es nichh 


te er nicht wiederkommen, bis die Jungfrau 


- Grund treten, der am allergewiſſeſten iſt, 


weil ſie roider GOtt und alle feine Gebote 


i 


- begehen, nemlich die Jungfrau ftecfen fie i 


darum iſt ihnen nicht zu glauben ; und wo fie 


dern ift GOtt gefällig, daß er fie für Luͤg⸗ 


Wahrheit nicht wollen bekennen, und Um 
der Menſchen willen ſchweigen, fo iſt auch 
nicht zu glauben, daß fie dem Geſellen die] E. 
- Wahrheit fagen.: denn wer GOtt nmicht wie folche Aenderung und Aufhaltung der 


iner Schriften su 243 





242 1. Briefe Qurberi aus den Deutfchen Sammlungen fe 





















noch die Jungfrau um ihre Ehre gebracht heit heimlich zu Winkel bringe, und zwarich 


haben. ®Derhalben, wo fie mollen im Sin habe mol mehr folhe Fälle gefehen, daß 
ſtern bleiben, müflen fie die Jungfrau wieder man, Die Gefellen abzufchrecfen, die Jung 
zu Ehren machen, und den Geſellen gefchteis frauen hat werleumder. So viel weiß ich 
gen, oder Eönnen nimmermehr vor GOtt zur Sache zu reden , nicht mehr zu diefer 
beftehen, und wird fie nichts helfen, daß es Zeit. Am 10 Matt, Y.1528. nr 
groffe Leute betrift,, das fie an dem Geſellen Ka | 
uͤnd Jungfrau üben. Derhalben ift darzu | in, 
zulest mein Rath, wo der Gefell die Leute) eg 
nn en ‚daß fie) Fr | 

ni tlügen, vifter janichtfehuldig, die Jung _, | ale — 
frau nehmen; aber er müßte fich freylich| An Herzog Johann Friederich zu Sach⸗ 


ine Zeitlan Lan amnıs [fet, etliche Perſonen belangend, ſo zu der Piz. 
eine Zeitlang aus dem Lande thun, als woll⸗len / a 


Stehet in der Jen. IV, aıı. Witt. IX, ⸗i. Alk, 





—* 


IV, aus, und Zeips. XXII. Ih. p. 554. 


nemlich daß er folche Leute ganz für unwahr- Se und Friede in Chriſto. Durchs 
ia-halte: io denn: er en | I Aauchtiger, Hochgeborner Furft, gnae 
haftig halte, als fie denn auch gewißlich find, diger Herr! Was E. F. ©. gefchrieben hat - 
unferm Hauptmann Hanf Metfch, der Dir 
fitation halben, habe ich auch Durch fein Anz - 
zeigen vernommen. Und it ja wahr, daß 
E. 3. Sn. gar herzlich gut meynen. Aber 


einen andern nehme, oder muß auf diefem 


handeln, in dem, daß fieeiner Jungfrau die 
Ehre heimlich nehmen, deß fie öffentlichnicht 
—— ſeyn, gr N a — Er 
ein untiberwindlich Gewiffen und Schrecken] “*. SUE DEM — 
machen, in dem daß ſie ———— meine unterthaͤnige Meynung anzuzeigen, 
lich fagen , und nicht öffentlich wollen bekannt Du A ‚ Ha — 
ſeyn, und alſo zween rechte Morde je — Benediet a Se . 
Eha Kay en ing Glemiften |), neben Denen angezeigten. Es find viel 
2 ae A SE Kiöfter vorhanden, und in Summa es ſie⸗ 
alfo wollen im Finftern bleiben, ſo iſt der Ge 


felle fehuldig, ihnen nicht zu glauben, fun-|UMd Feinde, mehr denn auf andere daß iche 


für — hätte — beyde Hanß 
ha s denn weil fie SHE u Ehren diel Metſch, Hauptmann, und wir alle dabey 
ner halt ; denn meil fie GOtt zu Senn: blieben io ren, wie es angefangen... 

Demnach iſt meine unterehänige Bitte, 
€. 5. ©. wollten doch gnadiglich bedenken, 


recht thun weil, der thut Menfchen viehve-) Perſonen indiefem Werke mißlich und faͤhr⸗ | 


niger vecht, und wer die Wahrheit von lich gnug feyn will, und das Werk doch, ; 


GHtt gefordert, nicht bekennen will, dem! wie E. F ©. felbft anzeigen, Berzugfchwers 


bielwemger zuolanben, daßerdie Wahr —* leidet. Denn E. F. G. zu dienen, d { 


J 


N 


het auf uns und unfer Thun Freunde 





—— 


N S.im X: Th.d.©. P. 966. 


* 





—5 vom Jahr 1528. A 245 
Ach ja fehuldig und willig. Hiemit GOtt denn anderen by iu, denn dewyle yE hadde 
befohlen, Amen. Mittroochs nach Judiea, gehoͤret, dat thom Kiele dat Evangelion ups 
Mia - gynghe, beſorgede ik, dat ock wo inn ande⸗ 
ren Oerdenn Stürmer und Schwermer mes 

de to ſchluͤgen, und des Evangelii Frucht 
vorhynderten, welckerem yk wolde zuvoer ka⸗ 














Annterthaͤnlger 


D. Moert. Lucher. 





* —* 216. ei 
An Joſeph Levin Metʒſch, eine Heyrath 

im dritten Glied betreffend, daß ſolche von 
' BBtt nicht verboten fey. 


. finder denn Parherr fülveft,, welckerenn yE 
beter achtede, denn den Melchyor Hoff 
mann, welckere my ock duchte eynn weynich 
ſtho ſchwynde fahren, efft de ydt allych mol 
gude Meende, mente men ſchall io unnd mus 
2m. de hyr innhe ſuverlich farenn, unnd nycht 
An einen guten Send (M. Stephan polterenn, unnd de Luͤte myth Stille unnd 
Node), Lutheri Erinnerung, wie er ſeinem Frede gelerde werdenn. Demnach ys my⸗ 
Weib in ihrem unbilligen Vornehmen be⸗ne fruͤndliche Beede an iu, wo der Parrher 
RT en ſolle. ſeynn ſulcker Mann is, Dat he dem Evan, 
een ni. | gelio wedder is, unnd myne Schrift ume⸗ 
a ie heer drycht, ſyn Dingh wedder uns tho 
An die Chriſten zu Halle Lutheri Troſt⸗ ſtercken dat in dariegen deſſen Breeff toͤgenn, 


ſchreiben. Aund my entſchuldigenn wollen, alſe de yk 


S eb. daſ p.2730. ei 
Er; x — 219. — 
An Paul Harge, Buͤrgermeiſter in Kiel, 


vann dem Parrherr fchentiych bedragenn, 
nycht andere geweten hebbe, denn alſo mes 
re he de beſte unſe Fruͤnde, denn he gaff my 


= Siefes Schreiben Hat man aus zene. Wublii Mol ſo vele guder Worth, too ik dennhe hor 


Dem Ehrfamen und Borfichtigen Paul 
Sorge, Bürgemeifter , tbom Kiel, mi: 
nem ©. Fr. Gnad und Frede in Ehrifto, 


aver ik hebbe nicht anders gewuſt, denn he 


5 


ee ul ae mebe demſelven Parrher ock fehruve. Got⸗ 
kannt gemacht worden in das Suppl. zu den ug Gnade ſy myt ju allen byddet vor unns 
Leipz Tb. 9.50. gebradht und daraus hier wie⸗ 3 \ 
— hr ee ok. To Wittenbergh, Sonnabendes nach 
Jubilate 1528. 






Myne Handt 





N Ba 

An Ehurfürft Tobannem zu Sachfen, 
den Padifchen Bund betreffend. 

Ebenfals aus dem Suppl. zuden Zeips Th.p.5r, 


um.6f. > — 
nade und Friede in Chrifte. Durchl. 


Siohrfamer , toifer Herr und Feind. SE 
SI hebbe vorlängft an inen Parher thom 
Kiel einen Breef geichreven , dat id wahr „| 





waͤre des Evangelii allechögefte Fruͤnd und 


 -sherne gude Sehe, wo denn he ſynn Breef I Hochgeborner Fürft, gnaͤdiger Herr. 


Kr, 


an my gefandt, uppe dat alderfrundelygefte Wir haben Euer Ehurfürftlihe Gnaden 


udet, darmede he my bewagen und bedra⸗ “Brief umterthäniglich und mie Freuden vers 

denn hefft , alfe iE nu berichtet werde vann —— hoffen gar veſtiglich, we v 

N | Sn | I N u, © 
A ⸗ 


* 
Re 
3 x 


men, ind wuſte nemande duͤchtiger Dartho _ 


Martin Luther, 


— 


* * — 
* 2* A 





246 1. Briefe Lurberi aus den Deutichen Sammlungen feiner Schriften, 247 
Herr, habe unfer Gebet erhoͤret, und wer⸗ folche Mittel und Urfache des Friedens moͤch⸗ 
= de es vollend erhüren zum allerbeften, wie wir ten ja mehr gelten / denn Brunft und Ur⸗ 
. bishero gethan, und noch täglich thun, mit) fache zu Eriegen. Wiewol wir wiſſen daß 
allem Fleiß beten und zu beten vermahnen, junge Furften heftig find, folche boͤſe Tuͤcke 
daß GOtt, der Vater des Friedes und Tro⸗ und geoffe Urfache nicht zu Teiden : fo hat 
ftes, werde nicht allein gute Mittel zum Feier) doch GOtt groffe Gnade verheiffen denen, 
den vorlegen (wie wir denn hören) , fondern|fo Friede ſuchen und böfe Tuͤcke dulden, wie 
auch Willen und Sinn geben, ſolche Mit⸗ er priht: Selig find die Sanftmüchigen, 
tel anzunehmen, und in alle Wege den Rrieg|denn fie werden das Land erben, Krieg 
‚zu fliehen und meiden, und Frieden zu ſu⸗ gewinnet nicht viel, verleuret aber viel, und 
then, wie er denn auch durch feine lieben waget alles; aber Sanftmuth verieuret 











Apoſtel gebeut, quæ pacis funt, ſectamini: nichts, waget wenig , und gewinner alles, 


Jaget dem Srieden nach, fo wird GOtt darum ſpricht er Pſ. 33: Meide Boͤſes 
des Sriedes mit euch ſeyn; und abermal und thue Gutes, ſuche Friede und jage 
Mom, ı2: So viel an euch ift, habt mit ihm nach, ſo wirft du gute Tage babem, 
‚jederman Stiede , denn es wird ohne das Ehriftus gebe E. C. F. G. Frieden ernflich 
dennoch Unfriede genug feyn, und Krieges) su ſuchen, denn es wird Die Zeit dennoch 
allzu viel fih finden. Man darf den) Kriegens, daß man fich nicht wehren Fann, 
Teufel nicht uber die Thuͤre mahlen noch|gnug bringen, daß man wol mag Friede an 
zu Gevattern bitten. Der barmherzige nehmen, wo man Fann, Zu Wittenberg 
Gott gebe Ew. Fuͤrſtl. Snaden Gnade und 
Stärke, feinen Willen zu lieben und zuehun, 
Amen, - Montags nad) Vocem Jucund-| 
atis, den 18: May a ee 
— unterthaͤnige 
Martinus Luther. — 
Philippus Melanchthon. 


ee unterthaͤnige 
Martinus Luther. 


fi 


— 203, 
BAR DE a0ı, En, — — Bat einen Sache 
Ex Aus dem angeführten Ort p 51. Num. 67.68s8. 
¶ An Herʒog Johann Friedrichen zu Sach⸗ © 0 0 Le 
en in der Padifchen Sache, . 

Aus den gleich vorher angezogenen Ort. 


ESnad und Fried in Chriſto. Durchl. 
ID Hochgeborner Fürft, gnaͤdigſter Herr. 










ben aufgemacht, Friede und Kriegshinde⸗ 


zung bey unſerm gnaͤdigen Herrn dem Land» 
grafen zu fordern , welches wir hoͤchlich er⸗ 


G, Snnde und Gluͤck dazu geben, auf daß chen und begehren, zu finden, Und uns dntt, 


3 GOit 


An Churfuͤrſt Tobannem swey Schtei⸗ 


Montags nad) Vocem Iucunditatis, den 
18. Mayasagı 


la... Philippus meianchthon. 


‚d 

us 

— 

el; 5 

—— 


Kar hlauthriger Dochgeborner Fürft, gnaͤ⸗ 
9 diger Herr. Wir haben erfahren, 
wie als geftern ein Mandat vom Regiment 
Hod gnadigſter Herr. in Kaͤhſerl. Majeſt. Damen kommen ſeh, dar⸗ 
Wir haben erfahren, wie E. F. ©, ſich ha-| innen allen Ständen des Reichs Friebe gu 
boten worden, welches wir nicht wenig er ⸗ 
freuet find, ale die wir hoffen unfers gerin- 
| w gen Verſtandes, es ſollte eine ſchoͤne gute 
freuet ſeyn, und bitten, GOtt wollte E. F. Urſache feyn, den Frieden fo wir Doch ſu⸗ 


2 


248 vom Fahr 1525. 249 


Gott erhüre er Geber, und wolle gnaͤ Regiment weiter handeln, und eine Acht erlans 
diglich bey uns ſeyn, denn er gruͤſſet uns fuͤr⸗ gen, und Fame denn unſers Theils Sache das 
wahr freundlich, wo wir ihm koͤnnten ant⸗ hin, a fievor GOtt Fein gut Gewiſſen, vor 
worten/ und wohlempfahen, dennfolche Ur⸗ dem‘ Meiche Fein Recht, vor der Welt Eeinen 
fache, fü ung zu Haus Pömmet von ihr ſelbſt, Blimpf behielte, welches gar fehrecklich und 
m billig weit und ferner geſuchet ha⸗ grauſam fern ſollte. 
fuͤrchten, der Satan habe ein gröfferg im 





nd ob es gleich Alfo feyn oder nicht ſeyn Sinn, denn wie gedenken, denn er nicht: 


| achte, daß eben Die Bundesfürften folch ſcklich das Evangelium will angreifen, fürs 

Mandat hätten ausbracht,, dennoch ift nichts |deen wie der Haman Das, ganze juͤdiſche Ges 
deſto weniger ein guter Zutritt, dadurch mit fchlechte wollte ausrotten , alſo wollte er auch 
ihnen oder bey dem Regiment wider fie zu ganz Deutſchland umkehren, und damit dag 


Und Summa, wir 


handeln um Friede. Evangelium ausrotten. Gr: iſt nicht umfonft 
ſo fleißig um uns, ficht und wehret, daß wir 
ſchwerlich und unfleißig, ja faul und unlus 
fig find, den Frieden zu fuchen und anzu⸗ 
nehmen, fo uns GOtt gebeut und antraͤgt. 
Er. Ehurfüwftl, Gn. werden ohne Zwei⸗ 
fel felbft wol bedenken , mie ein unfeliges. 
Ding: es feyn füllte, wenn gleich alle Dinge 
wohl seratben waren, und ausgerichtet , ſo 


Derohalben iſt unſer unterthaͤniges Be⸗ 


hen, (wiewol E. Churfuͤrſtl. ©. nach ho⸗ 

hem Furl. Verſtand unſers Raths nicht be⸗ 
darf,) daß ſolch Kaͤyſerlich Mandat nicht zu 
RN feyn follte: 


Erſtlich, auf dag GOtt nicht ſelbſt darin, 


als der. ſich damit: gmibigich erzeiget zum 
Frieden, verachtet werde. | 





Zum andern, fo iſt je folches Mandat yon man ohne Noth fo viel Hlutvergieffeng wi⸗ 


unferer ordentlichen von Gott gefesten Obrig⸗ 
keit kommen, welcher man Geherſam ſchul⸗ 
‚dig ift, fonderlich weil da nichts Boͤſes ſon⸗ 
dern eitel Gutes und Friede geboten, und, 


nicht das unfere oder ihre ,- fondern das ger 
meine Gut des Neichs gefücht wird, und, 


unsangeboten: dann wir beforgen, tu ſolch 
Gebot wuͤrde veracht öder in Wind geſchla⸗ 
gen daß die Bundesfuͤrſten dadurch einen tref⸗ 
lichen groffen Schein und Slimpf erheben, und 
ausbringen, undaufunfer Theilden allergroͤ⸗ 





Der das Gewiſten und Kaͤyſerliche Majeſtaͤt 


begangen hätte, 


Und da GOtt für ſey, wenn es ja ſollte 


in ſolchem boͤſen Geroiffen und Ungehorfam: 
vorgenommen und vollzogen werden, fo ſolte 


ung Doch ewiglich jammern, Daß wir als⸗ 
denn müßten und gezwungen wuͤrden, wi⸗ 
der Em. Churfuͤrſtl Gnaden, als unfern. Als 
lerliebſten Deren, von dem. wir. fü vaͤterlich 


— 


bisher ſind ernähret , befchiemet , und mit 


treflichen groffen Wehi thaten und Gnaden 
n Unglimpfi vor aller Welt treiben, als die, überfchüttet geweſen, reden und jengen dazu, 


ch zum. Frieden erboten , und Käyferl. Mar wie ich Martinus vor E. Ehurfürftl, On. u 
jeftat unterthan zu ſeyn, und über folchen a bedinget,, daß wir Em. Churfürftt, 


Gehorfam von den Ungehorfamen, als. Auf⸗ & 


ruͤhriſchen wider Kaͤhſerliche Majeftit, befeis|ten um des Svangefii willen, auf daß nicht. 
diget, und würden ſtracks erimen Ixfe ma- | auf daffelbige unfchuldige Mort GHttes als 

| 0 ler ſolcher Unglimpf mit gutem Schein falle. - 
Zudem Bun hi va ben Was — doch unſern Herzen immer mehr 


ieſtatis auf ung bringen. 


in. Land meiden, und uns wegthun muͤß⸗ 


23 Leides 


N 


250 1. Briefe Lutheri aus den Deutſchen 





- geides geſchehen/ denn Daß sig von folhem hen DAB E. E.F. ©. mit vielen Geſchaͤften 


Vater und Patron müßten geſchieden feyn,|alle Stunden überfallen, und auch fonft der - | 
und mit ung vielleicht viel andere feine Leute. Satan ung liftiglich fuchet , Damit mir dem 


Zeufel gewiß im Sinn, welchen Doc) GOtt nachtrachten und annehmen. | 

zu wehren fich jest gnadiglich anbeut, mit) Exfilih, weil GOtt uns ſelche gute Mit⸗ 
ſolcher Urſache, welche man vielleicht her⸗tel und Urſachen vorlegt, den Frieden zu ers 
nach) gerne wollte mit einem Lande bezahlen ‚halten, daß E. C. F. G. ja diefelbigen nicht 
und wird alsdenn nivgend zu bekymmen ſeyn verſaͤumen; denn fo fpriht St. Paulus’ 


Solchen und noch geöffern Jammer hat der Friede ungern, ‚oder jedoch laß und langſam 






So Eönnen wir nicht denken, wie unferle Cor.6: Lieben Brüder, ich bitte, daß 
Theil vor aller Welt nicht follte mit allerjibr die Gnade GOttes nicht vergeblich 


Billigkeit dafuͤr gehalten werden, als die lie annehmet, und aufs Firderlichfte Bor 
ber Krieg, Denn Frieden , Lieber Blutver⸗ 
gieffen, denn wohl regieren fuchen ; welchen] ment, und König Ferdinandum, den Glimpf 
Argwohn doch wir, als Die wir GOttes zu halten und zu mehren, 3 
Wort haben und ruͤhmen, gar viel ferne] Zum andern , daß HM. 


Fürften, ſo GOttes Wort nicht haben Fuͤrſtl. Gn. nicht zu fehr eile und ſolche goͤtt⸗ 
Derchalben wäre unfer unterthäniges *Be-|tiche Mittel nicht verjage und zerſtreue wie 


„ 


Denken, daß man eine ſtattliche Botſchaft man pflegt für dem Hamen zufilihen 
an das Regiment ſchickte, welche daſelbſt Zum dritten, daß man auf die Koſtung 


anzeigete Ew. Ehurfürftl. Gn. und M. G.|nicht fo hart dringe, und genau ſuche, denn 


Seren des Landgrafen Gehorſam, und die es beſſer iſt, ſo viel Koſten verloren , denn 
Bundesfuͤrſten beklagte, und anders, wie) fo groſſes Weſen, das mißlich und faͤhrlich, 


Ew. Churf. Sn. folches tool beſſer zu thun anzufahen. Wie wollte man thun, wenn 


Sorge „ fo wir tragen gegen E. C. F. G 
nicht laffen, E EC. F. Geunterthaͤniglich zu ſelbigen 


N 


wol mie ung verfehen, daß Er. Churfürftl.| 







wiffen, denn wir rathen koͤnnen. A. 1528, 
ea 
Pdhilippus Melanchthon 
Ge und Feiede in Chrifte. Dorchl. un 
DD Hochgeb. Fürft, gnad. Herr! Wie⸗ 


—— 
N RI RE unterthänige EN 
Sn. fich wol ſelbſt werden wiſſen zu hiken Martinus Luther. 
in die Sachen , ſo jegt sehen auszurichten) _ 
doch mögen wir aus billiger und fehuldiger) ' 


bitten und zu erinnern, weil wir heute von) Ebenfals aus dem angezogenen Ort. p,53. N.69. 


binnen zu Haufe werden ziehen , und gleich [SR und Friede in Chriſto. Durchl. 4 
einen Denkjeddel hinter uns laſſen, —— 


Sammlungen ſeiner Schriften, at 


ſchaft abfertigen an das Känferliche Neger 


/ | ' m,t ©. Haren, dem 
von uns folkten laffen feyn, denn alle andere)Landgrafen, ja Einhalt geſchehe, da ©. 


ſonſt ſo viel Schadens durch Feuer oder 
MWaffer, oder andern Unfall zufommennas 
ve, wie in dem bautifhen Aufruhr gefchas 
herc. Chriſſus aber, unfer HErr, erleuchte 
und ſtaͤrke ©. C. 5: Gn. Hertz, zu bedenßden 
und zu thun feinen Willen, Amen, A-1524 


Philippus Wielanchtbon, | 


An Herzog Johann Sriedrichen in derz 
————— he, — 


Bin 


Hochgeborner Fürftund Herr. Wir 7" 
SR baden 





Ein * 3* F 5, 
252 vom Jabr 1528. % | 253 
hen * Fücpt, Sn. Heron und Qater,ı 
unfern gnaͤdig igſten Herrn Herzog Johanſen, 
Churfuͤrſten, unterthaͤniger Meynung gebe: 
ten, und einen Denkzeddel zugeſchicket, daß 
S E. F. Gn. wollten mit foͤrderlichem Zu: 
N den spe IN ‚gute Do " Det 
Gott anbeut, annehmen und helfen halten, 
gemüher bliebe „ alſo ich. denn auch gerne 
| 2 une a — thäte: I aber Re Johann von anal, 
| fers GHOttes unfäumig aufnehmen , und feis ne — De 
nem göttlichen — helfen Folge thun 
wiewol wir hoffen, E. F. G. werde folches ec — ——— „8 % ©. 
ohne anfere Bermahnung wolmiffen zuthun. b — ni ON idial 3. ©. aus 
Beil wir aber doch wiſſen, daß der Satan engelegter Schrift gnadiglich vernehmen. 
um ung berfehleicht, als St. Petrus fpricht,, © ns iſt ee, no nn 
100 €8 zu. thun feyn will, weil dem 
und nicht leiden kann, daß man Frieden ha⸗ quren Manrıe der Verzug ſchwer iſt, tollen 


be oder ſuche, muͤſſen wir ſorgen, er moͤchte 
auch jetzt fo Biel Geſchaͤfte vorbringen oder io — — — 


hindern, daß ſolch Anklopfen GOttes ver⸗ giepinnen zu f ker ie kahen: airhinerg? 
ſaͤumet und verlaſſen wuͤrde. Darum ſe⸗ u Pa En a E. u a 
ben wit es für das Beſte an, erftlich, daß pfangen, der Hofnung, es ſolle Friede wer⸗ 
man Aufs förderlichfte Borfehaft abfertige, 
beyde an Das Regiment Kaͤhſerl Moajeſtaͤt, 
und an Koͤnigl. Majeſtaͤt zu Boͤhmen, das 
mi Er ni en Ina Hl in 
den Glimyf ung geben den Unglimpf aber ornehmen und Thun, ſamt alen ö; 
auf die aufrüheifchen Fürffen trieben. Aufs ee — —— Baal — 


andere, daß man den Herrn Landorafen ja 
wohl einhielte, daß S.F. ©. gemach thaͤte, abends an DENE (d.6:. Junii) 1528 
























z 225. _ — 
An Churfuͤrſt Johannem, Fuͤrbitte. 
Aus dem angezogenen Ort Num. 70. 
Pe und Fried in Chrifte. D. H. F. 
G. H! Wiewol E. C. F. G. jest mit 
hohen Gefchafien beladen von jedermann un⸗ 


bitten, und alle Stunden ſehnlich guter neuer 
Zeitung warten. Chriſtus unfer Herr fer 
gnadig und barmberzig über alle E. €. F 


und ſoich Mittel und Fug zum Frieden nicht| ° 8 Lurher. | 


zertrennete, und das um GOttes willen, der 006, 


uns folche ſchoͤne Mittel vorleget , und nicht An Churfuͤrſt — ——— — 


will verachtet haben. Zum Dritten, Daß) Aus dem angezogenen Ort Num. 71. 
man die Koſtung nicht ſo ſcharf forderte, denn]. Sa und Dee in Chriſto. D. 9. F. 
Gott hat noch mehr, denn die Koſtung iſt Es haben mich redliche Leute 
und kann es ‚sol herein wieder bringen, too} ‚gebeten, a € C. 5. ©. zu ſchreiben füreis 
man feiner göttlichen Bermahnung und Mit: | nen Knaben, Eafpar von Rotlebens, unter. 
tel folget, und nicht veracht. Chriftus, un⸗ dem Strafen von Schmwarzburg,. ‚Sohn. 
fer. Hır, zutrete den Satan unter E. F. G. Denn teil fein Water geftorben, und er. in 
duͤſſ dal, Amen, An. ag. der Irre gehet , ungezogen bleibt , "und & 
Martin Luther. C.F. G. doch ſonſt vordenommen, E. C. 
Philippus en, .&, 


den aus dem Vornehmen, darum wir aud) 


x 


— Zar 


254. 1. Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, - a5 


3.6, jungen Sohn, Herzog Ernſt Trier ohne Zweifel vor Alters der Meynung ge 
derichen , zu ftudiren laſſen, daß E. €. 3. Ififtet und gegeben find. Nun ic) aber den 
©, diefen Knaben neben andern wollte gnaͤ⸗guten Befelienfaft wohl bekenne, und bey ung 


diglich annehmen, und dabey laffen erziehen, allen gutes ehrbares Weſen und fonderlicher 


angefehen daß es ein arm verlaffen Kind, Geſchicklichkeit iſt, habe ich ihm nicht wiſſen 


und doch zum Studio und auch ſonſt geſchickt fein Bitten abzuſchlagen, und befehle ihn alſo 
iſt; demnach bitte ich unterthaͤniglich, E. E. €. F. ©. unterthaͤniglich, welche wer⸗ 


C.F. G. wollten denſelben Knaben gnaͤdig⸗ den ſich ohne Zweifel wol wiſſen gnaͤdiglich 


ch befohlen haben, wo es E. C. F. G. zu und barmherziglich zu halten, GOtt zu Lob 
thun ſeyn will, wie ich mich denn verſehe, und Ehren. Chriſtus ſey mit E. C. F. G. 


daß E. C. F. G. ſich wol wird hierinnen in aller Fülle feiner Gnaden, Amen. Sonn⸗ 


gnaͤdig erzeigen. Hiemit GOtt befohlen, abends nad) Viti (d. 20 Junii) i128. 
Amen. Montags 8. Viti d,15. Jun) iesßc.. Matt, Luther. 
—— Martinus Luther —— — 
= | I 

An Churfürft Johannem, dergleichen. Ziadt Göttingen , daß fie zu ihrer Kirchen 
Aus dem angezogenen Ort Num. 72. ordnung BÖttes Bedeyen demuͤthiglich 

Sr und Friede in Chriſto. D. H. F. ſuchen und bitten ſollenn. 





* 





228 


An die Pfartberren und Prediger der | 5 


©. 5! Es ift hier zu Wittenberg ein| SR in ber Jen. IL, 307. Moies, IX, 292. Ar. IV, 


‚armer Gefell, M. George Preunin , Der! 
weiland auch im Eleinen Chor zu IBittendbeg| 
gedienet, und hernach zwey Jahr von E. €. 
8... gnadigliche Steure, nemlich des Fahre m en nach 
zwanzig Fl. zum Studio empfangen, und chenordnung überlefen, und durch den Druck 
Damit fich alu. reich belohnet erkennet und gefoͤrdert; GOtt der Vater aller Weisheit 





427. und Zeips. XXL, Th. p.554. befindlic, 


Getde und Friede in Chriſto. Ich ha⸗ 
Wkbe eurem Begehren nach dieſe eure Kr⸗ 


danket weil eraber vernommen, daß etliche gebe feine Gnade, Daß fie einen kraftigen 


Lehne zu. Altenburg verlediget ‚und .er fein) ‘Fortgang gerpinne, Amen. — 
andgefangen Studiren in Rechten gern wollt) 2. Denn wir wiſſen, GOtt Lob, wohl, 


vollentbringen, bis er fein gebrauchen und was vor einen Widerſacher wir in folhen ; 
ſich ſelbſt nahren Fönnte, hat er mich gebe⸗ Sachen haben , nemlich Den Satan mit als 
ten, ihn. gegen ©. C. F. ©. zu verfehreiben, len feinen Engeln , Darum es auch nicht ger 


ob E. C. F. G fein Armuth und Noch wollte nug it, gute Ordnung, gut Recht, gute 


gnaͤdiglich bedenken , und noch zwey Jahr |Lehrehaben ; ja, esift Ckurzum) fein Rath, 
“eine guädige Steuer von folchen Lehnzinfenine Weisheit Fein Vornehmen fo gut und 
‚reichen laſſen, angefehen daß davon E. C. recht, daß darauf etwas zu bauen, und et⸗ 
F. ©; Sammer nicht, tie vor, beſchweret, was anzufahen fey; ja wenns gleich ein goͤtt⸗ 


feib 






und folche Zins doch fonft nirgendhin billiger, lich Recht ft, fo its Fein nüse, fondern viele 
- Denn zu armen Peuten, und fonderlich fo da ſtu⸗ mehr fchadlih, Roͤm. 4, 15 : Das Geſetʒ 4 


diren und geſchickte Leute werden füllen, andere [richtet Zornan. 
vorjuſtellen/ gebraucht woerden, wie fiedenn |. 





‚mans 


3. Wie manchem weiſen Mann, ja wie 


R 
A: 

3 
x 
4 


— 
* 


2x6 Ben 5* vom Jahr 1528. SE ; 27 


manchem heiligen Mann hat. gefehlet ſeine euch zu vertröften, als habe es nun Feine 
allerfchöufte und befte Sache , und fein aller⸗Noth, dieweil es gefaſſet iſt, fondern auch 
heingſies Recht. Warum das? Darum, GoOtt demuͤthiglich danken, und daneben 
Daß über das Recht und gute Ordnung ges|bitten, daß er euch das Gedeyen und Ber 
hoͤret noch eins, das heißt, Gerathen oder rathen dazu gebe, und ſeliglich fortgehe, 
Gedehen; daß auch St. Paulus ſelbſt ſagt, 7. Denn Anftorfe und Hinderniffe mer 
das Evangelium (welches doch nicht alleiniden fic) genug finden; und der ein Fuͤrſt in 
Dres Ordnung, fondern aud) GOttes der Welt ift, Ioh. 12, 31. (glaͤubet mir,) der 
Kraſt ift,) ſchaffe nichts, wenn GOtt auch wird auch zu Göttingen wollen ein Fürft, 
‚nicht das Gedeyen darzu gibt, 1 Cor. 3,7. \und gar ungern ein ‘Bettler ſeyn. 
4. Darum find.das gar thörichte Leute) 8. GOtt werfe ihn unter euch, wie St. 
die da fagen: Ich habe es gut Hecht, ich Paulus Nom. 16,20. bittet: GOtt zutrete 
poills hun, wer wig wus wehren ? Denn, den Satan unter euve Süffe. Welches 
daß fie fagen: ich habe es gut Recht, iſt wohl ich auch euch wuͤnſche, und bitte, Daß euch 
geredt; aber daß fie dazu noch jagen: ich GOtt fegneund behuͤte, unſtraͤflich und Eräfs 
- wills thun; das iſt zu viel: Denn ſolches tig toachfen laſſe zu feinem Lob und Ehre, 
Thun iftnicht dein, fo wenig das Recht Dein) Amen. Menfe Iunio, Anno 1528. 
it. GOtt muß helfen, Daß es gefchehe; — 
ſonſt ſollſt du wol ſehen, ob es dir nicht ge⸗ 229. 
wehret werde, Ft 3 An Bhilippum, Grafen zu Naſſau, die 
— wenn du noch ſo gut Recht — verlangte — * Predigers be⸗ 
Gott will dein Trotzen und Pochen aufs Den 
" Hedhtnichtleidenz du folit auch Demmüchiolich, Aug ei man ieke Schreiben ans dem alseianune 
am Hülfebitten,daß er dir, und nicht du ſelbſt, welches aus Memmingen communiciret worden, 
 basdredhterhate, aufdaßduterneft, was der _ Sehnde barööm 66 
Teufel, jatwas dufelbft[enft, als der du nicht &gnabe und Stiede in Ehrifto, und mein 
permasft,foerdich recht hat, und der Teufel ein! > aum Pater nofter. Wohlgebohrner, 
liege ann iſt wider alles, Dasrechtund gut gnaͤdiger Herr! Als mir E. ©. geſchrieben 
Ada Gott dir muß helfen, nicht allein aus um einen geſchickten Praͤdicanten zuzuſchicken, 
Unrecht, ſondern auch) zum Recht, beyde in bin ich von Herzen geneigt, hab mich auch 
 stoffen und. Eleinen , ja..allerley Sachen. umgeſehen, das befte ich vermochte,. denn 
Darum fpricht die Weisheit Sprüchre. 8.|es auch bie bey uns mangelt, daß wir aus 
 B.14: Mein ift beyde Ratben und Gera⸗ 




















then. Viel haben guten Rath, aber-das 
Gerathen folgt nicht, fondeen wird ein groſ⸗ 
fer Unrath aus geoffem Rath, wie das viel den goftlofen Stift zu Halle gethan, aber mie 
Exen J Weib und Kindlein indes berathen. Er iſt 
Solches wit ich euch, lieben Herren von Steinach der Landsart, daß id) acht, 


der fich unter unſers G. H. Fuͤrſtenthum, aus 










"und Freunde, darum angezeigt haben, daß er folt daſelbſthin tuͤchtig feyn. Denn der 
ide eud) felbft und euer Volk dazu wollet Geſchicklichkeit haft ich ihn ſo, daß ich ges 


Ar Zutheri Schriften 21, Theil, | R singe, 


halten, nicht allein aufeure Rigchenordnung dacht, wo in unfer Kirchen ein Caplan ab ⸗ 


den Dörfern müffen haben, und Städte . 
befegen. Doc) habich mit einem gehandelt, 


Bee, — Wohlgebornen Herrn, 





258 1. Bei I. Briefe Burbei aus Den Deurfchen Sammlungen feiner Schriften, 29 
ginge, an ſolch Amt zu fordern; weil ichnun |haben, müffen fie leer hinziehen, und ung ger 


beten , ſolchen Urlaub bey Ew. Churfuͤrſtl. 


dismals keinen andern weiß, will ich, denfels 
Gn. ouf das frderlichfte zu erbitten durch 


E. ©. angezeigt haben; und hab mit ihm das 





von geredt. Sperbeut er fich meines Raths |diefen ihren eigenen Boten. Wiewolich nun 


BT WonunE. &: fein ehelicher Stand nicht faft Darauf befonnen geweft, noch bes 


in E. Gn. Landen nicht hindert, fo mögen |dacht, denfelben Pfarrer dorthin zu fordern 


weiter E. ©. ſchreiben, damit ich ihn haͤbe helfen; aber teil er fich ihnen verheiffen, 
aus E. ©. “Befehl zu fördern und treiben. |Fann er nicht zurück , fonderlich meil er 
Sch hoffe, er fol €. ©. gefallen, ch bit- durch ung dazumal auch borgefchlagen ward: 


te aber, daß die Kirchen, da er ſeyn ſoll ihm iſt Derohalben meine unterthanige Bitte, 


wollte Zehrung ſchicken, oder wo ers hie auf⸗ E. €. 3.6. wollte demſelben Pfarrer 


borgen muß, dorf wieder erſtatten. Denn ſgnaͤdiguch eine Zeit gönnen, gen Hamburg 

folche Reife if feinem Armuth zu ſchwer. E. ſich zu begeben „ weil er der Sprachen und 

&, zu dienen bin ich willig. Hiemit GoOlit Landes Fundig , gefchickt ift, mit Here Jo⸗ 
befohlen, Amen. Den erften Fulitis2s. hann Pommern das Evangelium zu foͤrdern 
Eu, Gnaden. | doch was Ew. Ehurfürftl. Gnaden gefaͤllt 
williger ſoll uns am liebſten ſeyn. Hiermit ð0i 





Martinus Luther — beſchlen, Amen. Den 8. Julii, LE 





‚Herrn Pilipps , Grafen 
zu Naffau- und "Sarbrüs 
‚ Xen, meinem ‚auadigen 


— 


— 


An D. Wencesläum Linken, — 
Antwort und Bericht auf drey Fragen. 












XVII. Th. p. 2697. Die Urſache, warum man 
dieſes Schreiben gedoppelt einverleibet, hat man 
‚in der Anzeige der in dem XVII. T Th. ia 
‚Gen — ———— 


An Ceuefuen Albanien, dem Pfarrer N 
zu ig zu erlauben, fich nach en ar 
burgzubegeben. 


Aus dem angezogenen Ort Num. 74. 


En St und Friede in Chriſto. D. 9 
en H! Es haben die, von Ham⸗ 


Re 232, % | ® | er 2 
An einen: alkkigertanmeen Lutheri Trofh 
ſchreiben wider die Anfechtung von der 


burg —— ik Botfchaft Hier zu Wit⸗ Vorſehung GOttes a 
tenberg, und nachdem fie jenesmal auch um F im X. Kir tn ' a 
den Pfarrer zu Belig gebeten, neben Hen.| " 233. — = TE J 





Johann Pommern eine Zeit zu leihen, undd J 

derfelbe ſich fo ferne bewiliget daß mit Ew An Ladarum Zbenglern Pt 
* Ehurfuͤrſtl Sn. Wiſſen und Urlaub geſche⸗ 
«he, begehren fienun denfelben jest mit fi ch 
zu nehmen; aber weil fie befunden, daß wir 


— noch nicht EG, 5, On. um Urlaub erfücht 


und worinnen der Kirchendiener Swang | 
und ai beſtehen er —* 
oll. #2 il 
©. 6. def: p 77 
234, An 


7 





‚Schreiben, wie es mit den Wellen zu u 


| Martinus Luther- 


4 ©. im X. d. ©. p. 1788. und nochmal im Anb. des 4 





ee an Ta ge, —— 
ie Te mar führ, und €.C.F.©. ihm s. Fl. fehends 
An D. Brücken Lutheri Schreiben, darz ten. Chriſtus fey mit E. C. F. ©. allezeit, 
innen ee ſich wider. Carlſtadts Auflage ent Amen. Donnerſtags nad) Yegidi, Den 
0 fehuldiget und vor ihm warnet. 13 Sept. 1529, 











‚Sim XV, 30. d.©, p.2493- 

ar | | : F Martinus Luther. 
— 
An Churfuͤrſt Johannem Becommen⸗ 236. 


en me Pfarre u | in. Thucfürft Sobarmem Kürbite, 
: Mus den Supplem. zu den Leipz. Tb. p. 54- — vorher angezogenen Ort p. 5% 
J um.7y- 6 — Re. te R ; 
 Resnade und Frieder. Es iſt M. Frans made und Sriede in Chriſto. D.H.F. 
| cıfens, Pfarrer zu Lochau, in GODEE| 9.91 Es hat mid Herr Jaeob Eiß⸗ 
verſchieden, fü haben mich Die Dorfichaft ges ling, fo auch auf dem Stifte zu Wittenberg 
beten; um den alten Schöffer dahin zu bes lange Zeit, ing neunte Fahr gedienet, gebe⸗ 
ätigen.. Weil ich aber darinnen nichts zu ten, dieſe Fürbitte an Em. Churf. Gnaden 
ehun, habe ich fie an €. C. 3. ©; gewieſen. fielen : er bittet um Das Haus, ſo jest 
Neun wollte ich wol gerne Here Michael ledig geftorben ift, durch 2. Gebaftian 
Stiefel im Lande behalten, angefeben Dab Schmidt zu Chemnitz, weiland dem Herrn 
er fromm und faſt geſchickt iſt in der Schrift | 64 Wittenberg daß Em. Ehurfürftl. Sn. 
und Bredigt. Wo es E. C. F. ©. gefallen wollten ihn ſamt feinem Weibe, fo nun wohl 
wollte, haben unfer etliche bedacht , Daß «8 betagt , und erblos bleibt, fein Lebenlang zu 
gut feyn ſollte, fo. er dieweile Pfarrer 3 bewohnen, gnadiglid) vergoͤnnen; weildenn 
- Rochau wuͤrde, bis viefleicht ein anders vor⸗ der Mann faſt fromm, und verdienet, da- 
 fiefes, denn der gute Menſch ihm ein Gewifs 1 En kurze Zeit leben mag , habe ich ihm 
| kn macht, als beſchweret er mic), daß er folhe Bitte nicht wiſſen zu wegern: Bitte 
- bey mie if, und will ja immer weg , Daß derohalben unterthaͤniglich Ew. Churfürftl, 
ich zu halten genug habe, Denn id wollte Snaden ‚wo e8 fern koͤnnte, wollten fein 
ja lieber fehen fromme und gelehrte Leute um Bitten guadiglich anfehen , wie ich mich ver⸗ 
uns bleiben , es koͤmmt ihrer fonft allzu viel ſehe, Daß Em. Ehurfürftt. Gnaden thun 
mes: Wo ernun Pfarrer wuͤrde, möchte werden. Gott fey mit Ew. Churfürfil. 
man verſuchen, ob er Das arme verlaffene Gnaden allegeit, Amen. Donnerflags nach 
Meib,die Pfarrerin, mit zweyen Kindern Aegidi (d 3. Sp) 
Mart. Luther. 





























auch annehme um GOttes willen, welche 
Jahr in groſſem Elende iſt, und wird ſich 
Disfals Elende hinfort mehr begeben, 
nicht, fo geſchehe GOttes Wille: ſtelle fol; 
ches alles hin E. €. F. G. und bitte eine 

afädige Antwort, verſehe mich aber, es fen 
der Name Michael Stieffel E. €. F. © 
bekannt, dermitung auf der Reiſe gen Wei 





2 


re s 
An Churfuͤrſt Joachim zu Brandenburg. 


LCutheri chriftliche Meynung/ Wolf 9 
Sache belangend, u: 


Befindet fih in dem Jen. IV, g08. Witt. IX, 28 ‘ 
. Ale V, 453. und Aeips. XIX, To. — 


R2 Dem 


262 1. Driefe Lucheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 263 
Dem Durchlauchtigſten Hochgebornen|nem, fondern Davon abzuftehen. Welches 
Fuoͤrſten und Herrn, Herrn Joachim, &€E.$. ©. alles nicht not geweſ wäre, w 
Marggrafen zu Brandenburg, des Roͤ Ich wils aber dahin deuten, GOtt zu Chr 
mifchen Reichs Churfürften und Cämme: \ven, als habe fold)es €. €. F.G, nicht bog 
rer, Herzogen zu Stetin, Pommern , ıc. lie, noch leichtfereiglich erdichtet. Denn 
Fuͤrſt zufügen , meinem gnäbigfien Herrn. Valtin Grafe Tann ja foldhes mit Wahr, 
heit nicht angetragen haben 5 fondern daß 

1. E. €. F. G.um dieſer ſchwinden Laͤufte wi⸗ 
SR und Fried in Chriſſo unferm Heren. len, ſich des Stücks zum Veberflus beforgee 
Durchlauchtigfter , Hochgeb. Fuͤrſt, haben, da keine Sorge nicht iſt. Denn ich 
gnaͤdigſter Herr! Erſtlich bitte ich unter⸗ (SHtt Lob) bisher nicht gefliffen, Schmar) ii 
thaniglich, E. C. F. ©. wollten fich deß nicht buͤcher zu ſchreiben; bin auch noch wol ſo — 3 
verroundern, daß ich Durch gedruckten Brief fhickt, daß ich, wie bisher, beyde meinen 








an &.E.F.©. fihreibe, und deß meine bil Namen, und deß, an den ich fhreibe, dauf 


tige Urſache und Entfehuldigung vernehmen. ans Blat beften, und mich zu Recht erbieten. 4 
Sch hab nun zweymal mit eigener Hand⸗ 2 
frift an E. €. 3. ©. geſchrieben, und zue Schmachſchrift, nach allem Recht. ——1 
geſchickt, und haͤtte meine anliegende Sache 3. Und wo ich Luſt gehabt, 4 
een fehriftlich ausgericht, aber mir in keine briefe zu febreiben, wäre ich wol ſ bla E 





Weiche ja nicht find, noch heiſſen mögen. 4 


Anttoort worden, Daß ich nicht wiſſen muß ,Igeroeff , nichts von meinem Schreiben & 
tote e8 zugehet. Zum dritten, hab ich mind-|E. 3. ©. laffenanjujeigen, oder. meine Ders 


lich durch) Baltin Grafe, fo anher von E. |fon melden ; fordern wie Der Laͤſterſchreiber 
€. 3.9. gefertigt, in Wolf Hornings Sa | Akt iſt die Laͤſterſchrift an Tag zu bringen, 


chen, auch mein Begehr laſſen anfragen ,\ehe denn jemand erfahre, wer es gethan haͤt⸗ 


welches auch unverantwortet, desgleichen! te. Dazu ob ichs gleich noch thun mollte, 
auch Wof Dorning gefthehen.. Zulest weil wüßte ich mit aller Kunft nicht, tie ich von 
die Sache nicht Fann, noch folgefehtwiegen, |E. €. F. ©. folreinen fonderlihen& hmach⸗ 
oder ungehandelt feyn , hab ich den Iehten brief fehreiben.. Das loͤhliche Landgefihrey 
Kat erfunden, durch den Druck öffentlich |von der Harnifehkammer: iſt wol ſo groß, daß | 
por jedermann ©. €. 3. ©. anzureden. |Imiies nicht zu erlangen wäre;  Darummich E 

2. Wol ifts wahr, daß auf Valtin E C. F. ©. ſoſches Unglimpfs gegen meine 










Grafen Antragen, meines Begehrs €, EC. Dbrigkeit wol haͤtten überheben mögen. Es 
8. ©, an meinen gnaͤdigſten Her , den fol auch (ob GOtt roill, die Welt mit allen 


Cdhurfuͤrſten zu Sachſen geſchrieben, mich Fuͤrſten und Koͤnigen mir ſo gut nicht were 


ſamt Wolf Horning dargeben, als "hätten den, daß ich meine&eele, um ihrentwillen; - ' 


wir ums hören laſſen mit draulichen Wor⸗ 
ten: ich en: Wolf Hor- 
ning mit der Fauft, &. €. F G anzutaſten; zu meiner Eniſchuldigimg. . 
und ich wollte Wolf Hornings Rathoeber 4. So ift Wolf Horning, der funelfen 
feyn. Darauf uns beyden Sein. €. G.be⸗ mein Gaft geweſen, als ein. armer verftoffer ⸗ 
fehlen — ſolcher Stuͤck keines vorzuneh⸗ ner Geſell, ſo hoch von GOtt begnadet, * 4 





Untugend , wollte beladen. Das Nase I — 


mit einer Schmachfeheift ‚ oder dergleichen 





264. x vom "Jahr 1528. | 265 


‚er mie und andern, fo nad) dem Evangelio|und niemand fol fagen, warum ? Und ift 


auch Leute genug geweſt, die ihm angeboten, 


5. Und freylich, wo ers je willens geweſt 
‚wäre, hätte &. €. F. G. wollängft ein ans 


lehren und rathen , ganz williglich gehorcht auch in der Wahrheit Beine Schuld nichtda, 


bat, und nie nicht a. noch willens|und E. C. F. G. will nicht hoͤren noch ants 


geweſt, etwas gegen E. C .g. G. thaͤtlichs worten, wie viel man ruft und fchreyet. Das 
borzunehmen; ſo er Doch, wo das Landger|zu "haben zuletzt zween Raͤthe E. C. F. On. 
ſchrey wahr waͤre, von E. C. F. G. auch Wolfen Horning geſchrieben, er ſollte E. C. 
nach Känferlichem und Paͤbſtlichem Recht, 5. ©. mit Frieden laffen. Solche une 
ſolchs billig hatte moͤgen vornehmen, und| hörte Beſchwerung hat Wolf Horningmüfs 
fen leiden, und leidet noc) immer. Ueber 
das, ift noch ein aͤrgers, er iſt ein Jungge _ 
ſell, der in Faͤhrlichkeit ber Jugend und des 
Fleiſches ſchwebt, kann aber weder zu feinem 
ders von ihm erfahren. Aber ich, ich fage,| Weibe kommen, noch Davon (wie ſichs ges 
ich habe bie helfen twebren, und freulich wis buͤhrt, ) geſchieden werden, daß er etwas 
derrathen, nicht E. C. F. ©. fehönes Haar Eöante anfahen, Muß alfo in Faͤhrlichkeit 
angefeben, fondern arme Leute ; fonderlich|feines Gewiſſens alle Stunde ſtecken, und 

aber das Evangelium GOttes, welches. uns in der Irre geben. Diefes lebte Stüf (las 
Iehret, Raͤchen und Nechten GOtt befehr|ge ich,) iſts, Das mich zu fehreiben zwingt, 
Ien, Gewalt und Unrecht leiden. Darbey Da bin ich (ehuldig, dem elenden Gewiſſen 
iſts "auch blieben. Verſehe mich auch gaͤnz⸗ zu rathen, womit ich kann; kann aber nicht 
lich) zu ihm, er werde es ewiglich alfo bleis anders, denn folcher borgenommener Weiſe. 
ben laſſen, fonderlich weil Wolf Horning Denn ob E. C. F. Gn. gering achtet, wo 
ſchon alzufehe gerochen iſt, es komme die Wolf Horning bleibet, ſo Eönnen wirsaber 
Sache zur Buffe oder nicht. Das fey zu nicht gering achten. gIch will E. C. F. G. 
unſer Entſchuldigung gegen meine Obrigkeit, aee und nod) nichts vom Landgeſchrey 







Geld und Kraft darzuſtrecken. 





und vor jedermann. und Sffentlicher That, ud E. C. F. G.eige⸗ 


6. Daß ich aber fein Rathgeber fen, iſt nen Brief veden, fondern auf die nächte 
jest genus angezeigt, was ich ihm gerathen Ser Mg zween Raͤthe fuffen. 


habe. Und wüßte ich nur viel Guts ihm 8. E. C. F. ©. iftaus Furftlicher Obrig⸗ 


weiter zu rathen, Eennete ich mich wol fchuls Feit hufdig, das Weib zum Manne zu hal⸗ 
dig, und hoffe €. C. F. G. follte mir das ten, und nicht leiden, daß fie von einander 
nicht verargen; und ob fie mirs verargeten, ohne Urfache bleiben. Aber. C. F. Gn. 
koͤnnten fie doch wol bedenfen , tie viel ich laͤſſet folches nicht allein nach, fondern billis 
drauf geben wuͤrde. Aber daß wir zur Sa-| get ſolch unchriſtlich Scheiden, wie der Raͤ⸗ 


‚hen kommen, warum ich gefehrieben und|the Schrift mit fich bringet. Biligers auch 


angeklopft , und En öffentlich anklopfe und nicht allein, fondern vertheidigts : vertheis 

und fehreibe, ift die Urſach. digts nicht allein, fondern ftopft die Ohren 

a Wolf Horning ift im Elend nun bis] zu, und heiffen Horning fchiweigen. Was 

ing vierte Fahr, von Weib und Kind, von|twil die Länge daraus werden ? Nun muß 

Hausund Hofe, von Gut und Ehre, von das zuletzt brechen, das weiß ich fuͤrwahr.“ 

Freunden und Schwägern meggetsieben, 9 — aber nun keine — Er 
3 


feinem Namen (als ein Nächfter dem an⸗ 





—— 






266 Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner S in | 
Macht haben, über E C.F. G. Denn ſol⸗ 
ches ſollten die Biſchoͤffe vornehmen, — gervarnet haben. Vichts wollen wir ehäts 



















. fie feyn wollten , das fierlihmen, ) fo halten |liche oder Täfterfehiftliches vornehmen; fon 


wir ung zu der Liebe Pflicht 5 und euftlich |dern GOtt, unfern Vater, wider E. €, 
vermahnen und biften wir um GOttes wil-|$. ©. gar fleißig bitten, Daß er fid) des ges 
In, E. C. F ©. wollten Wolf Horning fein | fangenen Gewiſſen erbarme, und den Chur⸗ 
Weib und Kind laffen folgen, ſamt allem |fürften zu Brandenburg zurecht bringe, und 


das fein iſt, und das Weib auch Dazu halz [rollen gewißlich erhnret werden. Darnach 


‚ten, wie E. C. F, G. ſchuldig iſt, und fie |wöllen wir ung vor GOtt und der Welt dar⸗ 
ſelbſt, die Frau, oft begehrt und gebeten haͤt. gebenE. C. F. ©. eigene Briefe und der Raͤ⸗ 
Odec wo das nicht ſeyn ſoll oder kann, das ſthe Schrift öffentlich an Tagllegen, damit des 
zu helfen fördern, Daß ein rechtlich oͤffentlich Hornings Sachen und Gewiſſen öffentlich er⸗ 
Scheiden gefchehe, damit der arme Gefelle | Fannt werde, und ich aud) Fug und Raum ger 
aus der Fahr feines Gewiſſens kommen , und winne, weiter in feiner Sachen zu vathen, 
fich befehicfen möge. Zum andern, verkuͤn⸗ Wollen aber deß alles, auch vor unfern Fein⸗ 
digen wir E. C. F. G. Das Gebot und Ur⸗den, zu Recht ſtehen, damit E. C. F. G.nicht 
theil unſer aller Richters IEſu Ebrifti ‚|abermal Urſachen haben, uns gegen unfere 
der folhes E. C. F. ©. zu gebiesen Macht] Obrigkeit zu verunglimpfen. Thun wir €. 
hat / durch ung fordere, und gar geſtrenge C. F. G. unrecht, fo verklagen fie ung nur 
richten wird, und fülches ung befshlen, in getroſt; antworten wir nicht, fo wollen wir 
unfer Hecht leidhe. 

12. Und E €. F. © fellmiffen, daß ich 
mich nicht habe muthwilliglich in dieſe Sa⸗ 
che gedrungen, Aus Berlin , und gleich 


dern) E. C. F. G. anzuzeige. 
10, Wir wollen aber des Schirmſchlags 
nicht haben, Daß im Namen der Frauen ei⸗ 
ne Schrift und Vollmacht hergefehickt wer⸗ 
den, wie jetzt geſchehen. Denn das will 
nicht genug feyn jum öffentlichen Scheiden, 
weil wir wohl wiſſen, wer ſolche Schrift 
dichter. Und fo wirs miffen , mit gutem 
Bewiſſen nicht duͤrfen noch koͤnnen drinnen 
handeln, Sie ſelbſt ſoll perſoͤnlich mit ihm 
handeln. Findet ſichs denn daß fie ja nicht 
zu ihm will, fo ſoll uns nicht fo jaͤch nach ihr 
ſeyn, und wollen mif gutem Gewiſſen einen 
Scheidebrief aufrichten. Sie darf freylich 
auch vor Geleit nicht forgen, weil fie nichts] 
Im Saͤchſiſchen Fürftenthum verwirkt, und 
Woif Harning feiner Perſon halben ihr vor⸗ 
mals auch Geleit zugefchrieben bat. 
Wird E. €... ſolches nicht thun 

. fo müffen wirs leiden; aber Das wollen wir 


ten, mit hohen Worten , da ich noch nicht 
wußte, wo Wolf Horning ware, daß ich 
ſollt helfen rathen, od man koͤnnte Das paar 


GOtt der Almächtige wollt E. C. F. ©. 


iſt ‚Amen. Gegeben zu Wittenberg, Mon⸗ 

tags nach Franciſei. ras8ßs. 
—— — williger 

Martinus Luther. 





| vor einen armen Wayſen. | 
Stehet in der Ten. IV, 389. Witt. IX, 283. Alk. 
IV, 


dennoch) E, E.F. ©. dräuen, und mit Ernft 


aus der Harniſchkammer bin ich dazu gebe 


Volks zufammen bringen. Ich bitte aber, 


— ——6 238 Ä PR 
An Wilbelm Reiffenftein , Vorſchrift 


Dem 


— * \ > 





9 


erleuchten und bemegen ‚zu thun, was Recht 





Dem Shrfichrigen und NBeifen , DIL mi onen und Werken SDr zu ſolcher 
belm Reiffenſtein, Rentmeifter zu Stoll: Ehre und Titel dem guten Gefellen zum be 
‚bergic, Meinem freundlichen lieben Schwa⸗ ſten wol dienen Eönnt, wollet der argen Welt 
ge {und falfcher Freumdfehaft zu Leid und Ders 

2 : rl “ ruß, NR h Ya ee on Ka 
; der euer Ehriftlich Herz beweifen, damit fo 

Ste und Friede in Ehnito, freumdli|Syempel des Lichts in die R Finfterniß leuche 

N cher lieber Schwager! Fhpvoiffet, wielte ‚ zu vieler Befferung. Und obs die Fins 

GHtt in der Schrift ſich einen Darer der (terniß nieht wollten begreifen , daß fie doch 

Wayſen und Richter der Wittwen rühr|darüber zu Schanden würden, Amen. Frey⸗ 

men laͤſſet, Di. 68,6. Freylich nicht ohne lags nach Egydii, Anno 1528. 

Urfache, weil ex die Welt fo wohl kennet, daß Marunus Luthe 

ſie die Wanfen nicht allein verläffet, fondern | | * 

auch verfolget und neidet. Wie denn dieſes 

armen Lorenzen IL. Fall wohl beweiſet, der An D. Andreas Bodenfkein Carlſtadt 

ſo gar von ſeinen Freunden verlaffen , Dazu Lutheri Antwort und. Widerlegung etlicher 

verfolget wird, Daß doc) einer billig der ee ee — is 
nung vo [4 

Es ON Steig un An feind ſeyn, vor ligen Sacrament zu vertheidigen und zu 

erhalten. 
2. Weil aber GHOtt euch fo reichlich ber| &. im xx. 6.0. ©. ».426. 

gabe hat, daß ihr fein Wort nicht alleinbes 

Fe fondern auch liebet; habe ichs nicht 

laſſen koͤnnen, obgenannten Loremen (dem ihr 

jetzund neulich auch) wohl gethan habt, euch 
ju befehlen, und bitte, daß ihr weiter wol-| 
let, als eines. armen verneideten Wayſen 

Vater ſeyn, und helfen foͤrdern, damit er 

auch moͤchte "auf die Beine Eommen. 242. 

3.Ich halte wol, es follte GEIL niche In zwey Pfarrer von der Woidertaufe, 
uͤbel aefallen, wo ihr ihm in fein Amt fallen en 

und greifen wuͤrdet, und euch auch eines Way⸗ 

fen Vater zu ſeyn unterſtuͤndet ja es wuͤrde 

ihn luͤſten, daß er ſolchen Titel‘ euch mitthei⸗ Aus dem — zu den Leipʒ Th 2.55 

len follte, weil ihr das Gezeug dazu wuͤrdet, Num 
durch welche er ein Vater dieſes Wayſens Geye und Siede in Chriſto. D.H.F. 

würde, und zu ſolchem Titel und Ehre durch Es iſt M. Caſpar Schalbe der 
euch Fäme, damit fein Ruhm in der Schrift halben, wie er zuvor Eu. 

beſtaͤtiget und wahrhaftig erfunden wuͤrde; Churfücftl. Sn. angezeiget, noch immer im 
wie ihr das alles beffer bedenlen Fönnet; denn Elend und auſſer Eifenach, nicht ohne eoffen 

ich fehreiben mag. Schaden und Beſchwerung, tie Cu. Churs 
4 So bitte ich nun freundlich , weil ihr fuͤrſtl. Sn. wol wiſſen zu bedenken s ne 

















An Herzog ar zu Sao. 
©. im XVI. 25. 8.©. p. 519, 
2,241 
An Wenceslaum ‚Linken. 
©. eb. daf. 9.507. 


An Churfuͤrſt —— Fuͤrbitte. 


ichnun gar unterthäniglih , Eu. Churfuͤrſtl. S. F. G. Schrift ganz billig gebühret hat, 


| &zrade und Friede in Chrifko. Durch, ich wilig und fhuldig, GHDtt behüte €, 


f * x 2 
— —— 


daoß er mich um Antwort erſuchen follfe, un| &.imX. 2. 0.©& p. 232. 
 tertbäniglich vernommen : darauf fehicke ich| — —— 


ihn zu bitten, nachdem jene Fuͤrbitte, fo er und für ihn an E. C. F. ©. fhreiden. ©. 


N 


- eeslaum Linken, als hätte ich mid) merfen 


"hat mögen helfen bey dem Rathe zu Muͤhl gegen ihn zu halten. Hiermit GOttesGnade 


870 1. Briefe Lutberi aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 271 


Gn. wollten der Sache ein Ende fchaffen als ich nicht anders weiß; daß ich ihn aber 
befehlen, und dem guten Manne wieder hin! folte zu geringe achten , mich zu erſuchen, 
helfen laſſen, denn wo es gleich wahr ware, wird ſich, ob GOtt will, aus meiner Ant 
(als ich nicht hoffe, ) Io find wir Menfchen ‚Imort nicht finden. Go habe ich St. On. 
und mögen mit ziemlicher Strafe ſolche Ger] in meiner nächften Antwort gefhrieben, daß 
brechen gebeffert roerden. GOtt laſſe ihm ſich S. Sn. ohne Zweifel bey denen, fo fols 
Eu. Ehurfürftt. Gn. barmberziglich befohlen che Zettel haben zugericht und gereichet, auch 
feyn, Amen, Donnerftags nach Martini wol ohne mein Zuthun, wiſſen zu erfunden, 
52 | weſſen folche Schrift ey. Doch ſo es noth 
Martin Luther. ſeyn ſollte, kann ich wol mehr auf ©. F. G. 
Schriften antworten, ich will aber davor 
bitten, denn ſo ich meine Nothdurft auch 
anzeigen muͤßte, koͤnnte mich niemand dar⸗ 
urm verdenken. E. C. F. G. zu dienen, bin 


+ — 
GP ED ER ENTE 


Ve ee ern 3; 


un 


Hi | 244 
An Churfürft Jobannem , Herzog Geor⸗ 


gens Anklage betreffend. 





Aus dem angezogenen Ort Mum. 78. 


ochgeb Fünft, gnädigfter. Here. Ich C- 5. barmherziglich Amen. Am Mon 
babe & es. & Schrift, famt der Klage kage Catharina (dea5. Top. )ı528. 


Herzog Georgen zu Sachfen, einer Abfchrift Ku, halber. 
balben, als meines "Berufes an D. Wen] - —— 





da N e < — 
ai a DL Gun Sn 42 Uni ZN ie ha al un ce 


laſſen, daß ih ©. F. ©. zu geringe hielte, An ee ee Mr 20 2 


S 










E. €. F. ©. hiemit die Abfehrift der Ant) run em 
wort. ich Herjog Georgen gegeben, bey" Cburfürft Tobannem , wegen Ser, 
welcher ichs auch noch dismal bleiben laſſe, » et ee aan rn —— 
und mir auch ſolche Antwort zu geben aufl S. mx. 02m 3° 


Be. a a 
Inc ir SATA 3 FIR pen C.F Gſein feines‘ —— 
in Ce Senne, Ss, en PS EB St Fe 
Zus dem Suppl.zu Sen Leipʒ. Th.p. ——— di glich ver gönnen woll te, fi) in®. E F &, | 1 
(des)nade und Friede in Ehrifto. „ Es Landen niederjufegen und ficher zu nahren, 
ENT hat mich Michael Roc) , Buͤrger wie E C. F. G. weiter aus feiner beygeleg⸗ 
>. von Mühlhaufen , abermal gebe-| ten Schrift vernehmen werden 2’ Als habe 
ten, E, Ehurfuͤrſtl. Gnaden fuͤr ich mich feines Elendes müffen erbarmen, 








‘u Muͤhlhaufen ein ukommen begehrt, nicht C. F. G. wird ſich wol wiſſen gnaͤdiglich 


( 


befoh⸗ 








u ee. DOM Jahr 1529. NEAR 273 
befohlen. Schweinitz, Donnerftags nach ſie billig nennet, tollen Heiligen, fo der Teus 
Epiphan.-Cden 7. Januar) 1529. ‘ Ifel jest allenthalben ausfendet, auf daß. €. 
0.2.0. Martinus Luther; E. famt euern Unterthanen in feinem Wor⸗ 
— — ER Ri A — en * unſtraͤflich er⸗ 
ic, = funden werdet, auf feinen Tag und Zukunft 
Br den Rath zu Memmingen Dermab-|Amen, x * ft 
nung, bey der reinen. Achre des Kvangelii zu Bitte auch, E. E. wollen utis helfen d 
oe: harren AR — — ———— en; ar⸗ 
a He enenoen a ' u — mit feige Ste um, tigen 
— — it & — chen, um auben, 
Dieſes Schreiben Hat Herr Job. Georg Schel: eig h i h ’ 
ah "sen aus dem — welches dem und — riede — moͤgen. Dar⸗ 
rchiv zu Memmingen befindet, zuerſt bekannt zu gebe Chriſtus, unſer HErr und Heiland 
gemacht, und ſoſches der Reformationshiſt age ; 28, 4 
dee er en en venien Segen und Gnade, ‚Amen. Wollet 
leibet, woraus man es in das Supplt. zu den] HE ſolche Schrift gunftialich zu guf halten, 
— Th. p. 57. gebracht, und hier wieder ab und E. E. gedachten Johann Schmeltz laſ⸗ 
ee nn ar |fen befohlen feyn, als der ſich farwahr red⸗ 
u Sei in Chriſto. Chrbare [lich ſtelet, und durch GOttes Gnade ein 
——— 6 — 
2 Fuͤrſt htige lieben Herren. Es hat cheurer Dann werden fol, zu Troſt und 
mich Johannes Schmelß, euer Berrvandfer,| Vefferung vieler Leute, Amen. Goltes 
fo alhier bey uns im Studio gehalten wird,) Gnade fey mit ©, €. zum feligen Regiment, 
durch E.E. gebeten um Diefe Schrift an E. Amen, Zu LBittenberg, Somabends nad) 
E. nachdem GOtt euere lobliche Stadt bera St, Pauli Bekehrung, 198. | 
then hat mit feinem heiligen Evangelio, ©. "Wiarkinhis Ontber 
E. zu. vermahnen, daS fie treulich Dabey) _ { 
halten, und fich vor den irrigen Geiſten 249. ' 
 fleißiglich behuten wollten. Wiewol ich nun! An-die Difitatores im Fraͤnkiſchen Creyſe, 
wol mich verfehe , daß Gott, ſo ben euch) Jon. von Sternberg, auf Callenberg, D. Hi: 
folch fein Werk angefangen, auch wol ohne|eol. Kind , Paftorem zu Kisfeld, und Paul 
mich und ohne mein Desmahnen C, &| Padern 20, einen Pfnrnesen nach Wild» 
darinnen behalten und bewahren werde, fl. a Te 
| habe ic) doc) gen anntes Johanns S chm le, Sit in Georg Paul Hoens Coburgifchen Chro⸗ 
Bitten nicht mögen verachten, darzu auch) 
nic) nicht enthalten, meinen Willen und 
Dienft E. E. zu erzeigen: Denn es furmahr, 
als jegtin der Welt ſtehet, meine höhefte 


Freude iſt zu hören, wo eine Stadt das 


göttliche Wort rein und fleißig bey ſich hat. 
Derhalben auch mein herzliches Bitten ift, 
in GOtt, dem Pater aller Elenden, daß er | Di, 
- euch ſamt allen „ fo fein liebes Wort haben, Sanad und Fried in Chrifto. Geftvenger, 
wolle Durch feinen Geiſt ſtaͤrken und bewah EI Zefter,, Würdiaen- lieben Herren! 
ven roider alle Rottengeiſter und wie man| ch habe in Abweſen M, Philippi, fomit 
Lurheri Schriften ei. Chrdl, © Si unſerm 























format. Coburg. hefindlich, daraus aber in das 
Supplement zu den Leipz. Tb. p. 37. ge: 
kommen. 






Ad Viſitatores in circulo Franconiæ, 
Tohannem de Sternberg, in Callenberg,D. 

» Nic. Kindium, Paftorem Eisfeldenfem , et 
Paulum Baderun, Praefedtum aerarıi Co- 
burgenfem. x \ — 










nik p. 144.,und Chriſtian Schlegels inir. re- 


274 L. Briefe Lurberi aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 275 
unſerm gnädigften Heren, gen Speier auf Leute noth werden, zu haben, ft meine uns 
den Reichstag gezogen , euer. Schrift und terthanige Bitte, E. F. ©. wolle e8 geſche⸗ 
Begehr gelejen, eines Pfarrers halben, gen ben, und noch DIE Jahr vollend aus des 


Hildburghaufen zu fürdern. Weilen aber Klöfters Gütern, oder, wovon e8 bisher ges 


der Both nicht hat mögen hier harren, habe geben , gnadiglich ſolch Geld reichen laſſen; 


ich in der Eile nicht mögen mich erfundigen, ler jeiget zwar an, daß das legte Jaht ſey 


welcher der tüglichfte Dazu wäre, meilen des |von Lie. Blanken geneben, aber derfelbige 
ven etliche auf dem Lande find. Ich habe hat weiter Feinen Befehl, ihm zu geben. E. 
wol M. Johann Froͤſchel, oder Michael FG. wird ſich wol wiſſen gnaͤdiglich zu hal⸗ 
Stiefel, fo jest nicht ferne von ung, gedacht, ten, denn es ift nicht übel angelegt. Hie⸗ 
‚ darum anzufprechen , weiß aber nicht, was 
ich erheben werde. Doch foll es an müg- 
lichem Fleiß nicht ermangeln , ob ich der ei⸗ 
nen, oder fonjt einen Gefchickten koͤnnte aufz 
bringen, welchen ic) noch vor Oſtern zu euch 
gen Coburg fchicken will, mit GOttes Huͤl⸗ I 31 S 
fe, den ihr alsdann zu verſuchen oder anzu⸗ ſen, Paul Kindemanns , geiwefenen Predigers 
nehmen habt. Es will allenthalben an Keu-) , 3% Swicau, Veränderung betrefiend. 
ten gebrechen , und mas fich hie zu Witten⸗Aus dem angegogenen Ort p. 5.2.3. 
berg etwas erhalten kann, laͤſſet fich ungers 
ne von dDannen bringen, Euch zu dienen bin 
ich willig und bereit. Hiemit GOtt befoh« 
len, Amen. Montags nad) Deuli, 1529. 


— PRNrrunus Luther. (ven Iaffen, fo habe ich befunden, daßbie 
20. lroͤſte Urſache feines willigen Abſchiedes zu 
An Johann SEI SERSgEU Sach Ztoickau fen geweſt, daß die Zivietracht, fü 
SR fen, Fuͤrbitte. 

_ Aus dem Suppl. zu den Zeips. Th. 9.57.N.83. 














1529, 





251 


in Herzog Johann Friedrich su Sach⸗ 


ſter Herr. Es iſt Here Paulus Lindemann, 
nur etwan Prediger zu Zwickau, bey mir 


worden, und hat folcher zu meichen Weiſe 


Sn: und Friede in Ehrifto. Gegen: und Wege gefuchet. Alfo ift eben das drein 
waͤrtiger Briefzeiger, Herr Eonrad|gerathen, daß nach der Herren Qifitatoren 
Leymbach, aus dem Eloſter Müncheröda, Abfehied über 14. Tage allererft, (mieer 
mich berichtet) ohngefehr ein Befehl Fom 
men fen, Die zwey Stücke wieder aufjuriche 
24. Sl. gehabt Nun wollte er gern noch|ten, nemlich das Wetterlaͤuten und dieipue 
ein Jahr vollendhin ftudiren ; indem daß erifteltage zu feyern, zu welchen, als zu noͤthi⸗ 
auch weder Kleider noch Bücher bisher hat gen Ctücken, er fein Gerviffen nicht harwole 
mogen erzeugen. Weil ich denn fptire, daß len laſſen binden, und alfo Diefelbige Urſache 
er nicht vergeblich hier geweſen, und wie ſein mit angenommen, ſich zu veraͤndern; und 
etwa zum guten Pfarrer gebrauchen mögen, /duͤnkt mich zwar auch felbft, daß inZwickau “ 
wie ung Denn taͤglich je mehr und mehr folche] erliche feyn, die feines Bittens um u - 4J 
5 J * \ — fr we 


hat nun drey Jahr von meinem ©. H., Herz 
309 Johanns Churfuͤrſt, E. F. ©. Vater, 


mit GOtt bejo; len, Amen. Den 19. April, 
a Matt, Luther. 


Re und Friede in Chriſto. Durch⸗ 
lauchtigſter, Hochgeb. Fürft, gnaͤdig⸗ 


geweſt, auf E. F, ©. Befehl fich zu verhir 


zwiſchen ihm und etlichen mehr, je groͤſſer 4 





Mn RERPERRERNTE 


275. | Ä 
froh worden, und flugs geiler haben, wiewol 

es auch nicht bofe iſt, daß er weg ift, ob da; 
durch die Zwietracht muchte geſtillet werden. 
Weil denn die Stadt ihm fo aut Zeugniß 


vom Jahr ı72g. 
ihnen bleiben. Auf welches ich ihm geant⸗ 





wortet, daß er den Hamburgern ſolch Vor⸗ 
hmen follt wehren; denn wir das nicht ges 
dachten zu geftatten, hoften auch nicht , ſol⸗ 


giebt, dazu die Herren Viſitatores ihn ha-|ches von ihnen unſer Wohlthat zu 
‚ben bleiben laſſen, da fie gegenwärtig gewe⸗ hlthat zur Bergels 


fen, und nun er ſelbſt der Zwietracht ge 


tung, geſchehen ſeolle. 
der geſchrieben und gebeten, bey E. C. F. 


Darauf er nur wies 


deuet, und ſolche zwey Stuͤcke nicht groſſe G. anzuregen um eine Schrift, darinnen er 
Fahr haben, dazu im Buch den Viſitato⸗ von E. C.F. G. wieder abgefordert —9 
‚zen frey gelaſſen: achte ich vor gut, daß &.|fich wieder gen Wittenberg zu fügen, auf dag 
F. ©. denfelbigen Paul zur Elſterberg alfo| er beweiſen koͤnnte, daß fein Heimeilen niche 


‚ Hieffe bleiben, auf daß nicht den böfen Maͤu⸗ fein eigen Betrieb fey. 
lern weiter Raum gegeben wurde, zu plau- 


Demnach ift meine 


unterthänigfte Bitte, E. €. F. ©. wollten 


dern, als verfolgete man den Elenden um ſolche Schrift, ihn abzufordern , uns gnäs 
nichtiger Sachen toillen, feinen Widerwaͤr- diglich zukommen laffen: fo wollten wir dars 
sigen zur Stärke und Trotz; angefehen ‚|neben der Univerfität und Rathsbriefe auch 
Daß wo er ja nicht vecht wollte fahren , E. hinſchicken, und ihn fordern laſſen, denn die 
oe I ——— maͤchtig ns —— 
eichtlicher , denn zu Zwickau, vertreiben) Weil ſich, tt Lob, viel neues Gefelli 
koͤnnte. Solches ſtelle ich alles €. F. G. taͤglich anhero begiebt , fonderlich aus Sid 
—— —— x va uns Ku 
er Herr, gebe E. F. 3. feinen Geiſt, zu die Lange nicht fo gerathen; E. €. F. ©. 
thun feinen guten Willen, Amen. Den 5. 


3. Mr 


Mertin Luther. 





An Churfuͤrſt Johannem D. Johann — 


Pommern von Hamburg wieder abzu⸗ 


= 


[0 





Er 


252. 


fordern. 


Aus dem angezogenen Ort Num. 85. 


nade und Friede in Chriſto. Durchl. 


Et : = 
WHeochgeb. Fuͤrſt, G. H. Es hat mir 
te Jehann Pommer, unſer Pfarrer, ge⸗ 


 fehrieben aus Hamburg, wie er ſich geruͤ⸗ 


ſtet, wieder anher zu kommen, und ſchon 


ſein Geraͤthlein etlichs voran geſchickt, aber 


die zu Hamburg ihn ſo veſt halten, daß er 












Schule iſt lange genug zerriſſen geſtanden. 


fen, koͤnnen wir Herrn Johann Pommern 


wird ſich hierinnen wol wiſſen gnädiglich zu 
beweiſen. 
Den 12. M 


Hiemit GOtt befohlen, Amen. 
ah 1529. 
Mart, Luther, 
u 


An den Rath zu Memmingen, wegen 
entftandenen bbeln Rufs, als ob das Sacra⸗ 
ment des H. Abendmahls dafelbfk gar abs 


gefchaffee worden. 


Das Avtographum diefes Briefe befinder fih in 


dem Memmingifhen Archiv, aus welchem ihn 


Herr Job. Georg Schelhorn, in feiner Res 


formationsbiflorie der Stadt Yfemmingen - 
p. 137., zuerf gedruckt ang Licht geftelt,, tonrauf - 
man ihn auch dem Suppl. zu den Zeips. Ch, 
».58. Num. 86. einverleibet har. = 


nicht abkommen Fan; und jeiggt weiter an, |Den Ehrbaren, vorfichtigen Herzen, 
wie genannte Hamburger vorhstten, E. C. Bürgermeifter und ut eh : | 


5. &, zu bitten, Daß er ſollte ewiglich bey | 


Herren und Freunden. 


Gnad 


aus wollt, und ſolchs begehrt: hab ichg au‘ 


278 . Briefe Bacher aus den Deufeben Sammlungen — — — 
m — ——— — — — — —— — — — —— — — 


nad und Fried von Chriſto. Ehrbare, und rath euch, Amen. Den 2 DZ 
Vorſichtige, liebe Herren. Wiewol 1529. ) 

ich beſorget dieſe meine Schrift waͤre un⸗ a Martinus Bucher, 
noͤthig, auch wol darzu unfruchtbar ; doc) TI en ae 77 PER Eon 
weil euer frommes Stadtkind, M. Leo, hin. An Churfürft Jobannem , wegen eines 
neuen vorhandenen Bindnikies’ 
gu — — E. Ans dem Soppl, suden Zeipz. Tb. p 59. N. 37. 
5. zuvermahnen, und bitten, in dieſen graus 
Kaas Räuften und irrigen Zertrennungen. Dem Durchlauchtigſten, Hochgebornen 


Dann ich erfahren hab, vie daß bey euch die] Fuͤrſten und Heren, Here Jobanns, 


Meß oder Sarrament ſeh gar abgethanund| Herzogen zu Sachſen, Churfürften und 
gelegt, als ein unnoͤthig oder frey Ceremo⸗ Sandgrafen in Thüringen, und Marggras 
nien,, welches mir hoͤchlich leid, auch ſchreck fen zu Meiſſen, meinem gnaͤdigſten Herrn. 
lich hoͤren iſt. Denn Ehriftus bat jafein CH rade und Friede in Chriſto. Durch⸗ 
ort und Stift nicht darum befohlen, daß lauchtigſter, Hochgeborner Fuͤrſt 
wirs laſſen ſollen, oder mögen. Nun iſt ja gnaͤdigſter Herr! Es hat mr M. Philipps 
diß Sacrament Ehriſtus Geſtift und Wort, aus dem Reichstage unter andern dieſe Zei⸗ 
als ſein letzter Will und Teſtament, wie das tung bracht, wie ein neu Buͤndniß vorhan⸗ 
niemand leugnen mag: darum E. E. ſich den ſeyn folle, ſonderlich M. G. Herrn Land⸗ 
zu beſorgen haben eines groſſen Zorns uͤber grafen zu Heffen mif etlichen Staͤdten; wel⸗ 
eure Stadt , daß bey euch Chriftus Wort ches mich nicht ein wenig beiveot, nachdem 
und Stift fo gar für nichts gehalten, wird. \ich) vor dem Jahr verbrannt gerveft, da uns 
Ach lieben Herren, wacht auf, und ſehet GOtt durch minderliche Gnade aus dem ge⸗ 
Doch beffer drein , felche Bornehmen wills |fährlichen Bündniß erlöfete. Und wiewoͤl 
nicht thun, und moͤcht geſchehen, daß wir ich verhoffe GOtt werde uns foͤrder behuͤ⸗ 
alle müßten entgelten , da Gott vor ſey. ten, und E. C. F. G. feinen Saft und Rath 
AIch weiß nicht, wie ich thun fol, fo bekuͤm⸗ geben, fich binfort vor folchen und dergleis 
mert mich fol) boͤs Sefchren von eurem Vor⸗ hen Buͤndniß zu bewahren: habe ichs doch 





> nehmen. Der Vater aller "Barmherzigkeit aus übriger Sorge und Zwang meines Ger 


rolle feinen Zorn von uns wenden, und ges wiſſens nicht mögen laſſen, E. C. 5 ©. das 


ben, zu thun nach feines Sohnes Wort vyn zu ſchreiben; als der ich meiß und er 


und Befehl. Das ifte Feider! daß der| fahren habe, daß man dem Teufel und feis 


[3 # 





° Satan endlich gemeynet hat, da er diß Sa⸗ nen Lüften nicht Fann gnugfam und zu fleißig 


crament am erſten angrif, nemlich, daß ers vorkommen. Chriftus, unfer HErr, wirds 


ganz und gar hat wollen aufheben, und Ehris geben durch unſer Gebet, daß, ob der fand» 


Rum ausrotten. O lieben Herren, thut graf gleich ja fortführe Cdavor GOtt auch - 
noch darzu ehe denn es noch Ärger. werde. gnaͤdiglich feyn wollte, ) mit feinem Bundma⸗ 
Der Teufel, fo weit eingelaffen , wird nicht chen, Daß doch E. C. F. ©. fich nicht mit 
zuben, bis ers noch aͤrger mad, Geydvarein flechten und binden laffen ; „denn was 
gerwarher, fehet euch vor, Tieben-Freunder| Unraths daraus: folgen will Esnnen wir 
Es 1 Zeit. Es iſt Noth. Chriſtus helf nicht alles — — it das Bi 





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280 RR RE" yon Jahr 1509, 0.281 


daß folch Buͤndniß nicht aus GOtt, noch wunderlich geholfen hat, wird wol weiter 
aus Ttauen zu GOtt geſchieht, ſondern aus helfen und rathen. Zum dritten, fo hat 
menfehlihem Wise, und menfchliche Hulfe GOtt im alten Teftament allezeit ſolch Bünde“ 
allein zu ſuchen, Darauf zu trotzen; welches Eei- |niß menfehlicher Hulfe verdammt , als es 
nen guten Grund hat, und dazu Eeine gute ſaia 7, 8. 30, und fpricht : Wenn ibr ftille . 
Frucht bringen mag. Angeſehen, daß ſolch |bleiber und trauer, fo foll euch geholfen 
Buaͤndnß unnoͤthig iſt; denn der Papiften werden; denn wir fallen Kinder des Glaus 
Haufe nicht fo viel vermag, noch fo viel Herze |bens fenn zu GOtt, in rechter Zuverficht. 
“hat, daß fie follten etwas anfahen, und hat Sollen wir aber Buͤndniß haben, die wird 
GOtt allbereit uns gegen fie mit guten Maus ler ung ohne unfer Suchen und Sorgen zus 
ren ſeiner Macht verwahret. &o fchaft auch bien, wie er verheißt Matth.6: Sor⸗ 
ſolch Buͤndniß nichts mehr , denn daß der get nicht , folches alles fol euch zukom⸗ 
Widertheil verurfacht wird, auch Buͤndniß men ‚ wenn ihr zuerft GOttes Reich 
zu machen, und vielleicht, als zur Wehre ſuchet; und St. Petrus fpricht: Werft 
und Schuß, daneben; denn thun möchten, das alle euer Anliegen auf ihn, denn er fors 
fie fonft wol lieſſen. Zudem iſt das zu be get fur euch ; und Sefaia: Wer bift du, 
forgen, und vieleicht alıu-aemwiß, daß der daß du dich fuͤrchteſt für flerblichen 
Landgraf, wo er ſolch Buͤndniß geſtift, nach⸗ Menſchen. Dem Landgrafen, fo einmal 
dem es ein unruhiger junger Fuͤrſt ift, möcht |fb ſchwerlich gefehlet, will nicht fo zu trquen 
nicht ftille halten, fondern wie vor dem Jahr ſehn, ſondern theils, weil beffelbigen bisher 
geſchah, etwa eine Urfach finden, nicht allein Feine Aenderung, noch einige Reu oder Leid 
zu fhügen , fendern anzugreifen; und ift ja Davor gefpürer iſt. Solches hate ich unter» 
nicht göttlich, daß wir ung fo ſtellen, ſo doch thäniglid E. C. F. ©. wollen zuſchreiben, 
uns noch niemand jagt noch ſucht. Aufs der Hofnung , Ehriftus babe fülches allbes 
andere, fo ift das alleraͤrgſte, daß wir jn fol- reit befler und mehr in E. C. F. G. Derz ger 








VDE und das Sacrament ſtreben, als die len auch erhürer feyn, daß GOtt, der Bas 
muthroilligen Feinde GHDttes und feines ter aller Gnaden, unsrathe, E.E.T. G. 


3, 2 ) e e € 22 


Weorts, dadurch wir alle ihre Untugend und behuͤte für alle liſtige Anlaͤufe und Geſuche 
Laͤſterung auf uns laden, theilhaftig machen, des Teufels, Amen. E. C. F. G. halten. 
und verfechten; daß fuͤrwahr kein gefährlis mir ſolches mein Schreiben gnaͤdiglich zu 
‚ber Bund möcht vorgenommen werden, das gut. Wittenberg, den 22. Mayıs29. 
Evangelium zu fehänden und zu dampffen ,| : | 
dazu uns mit Leib und Seel verdammen;| 
Das fucht Der Teufel Teider. Bis nihte___________ Mertinus Lu 
anders ſeyn fo helfe GOtt, daß €. €. F. AN BR — | 
©. den Landgrafen laſſe, und fe abgefons An Eburfürft Jobannem zu Sachfen 






‚dee \ FIR 
ER unterthäniger : 
Martinus Luther, 


dem Bündnik ‚die meiften haben, fo wider geben. Wir bitten und wollen bitten, wols, / 


dere , wie ich hüre, daß mein G. Herr Antwort und Bedenken auf die Frage weffen - Ä 


Marggraf George geſagt und thut. Unſer ſich ein fuͤrſtlicher Abt halten foll , dee gern 

En an ber ya a Tun iv. sec At. I, a0. 
den Sandgrafen ja wider den Landgrafen! ee pP: ven | 
— ee SEN. Eee Ben 1. Gnad 









282 1. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 293 ' 
— ee ddern da er felöft begehrte, und fprach: Mr 
Sr und Friede in Ehrifto , Durch⸗ glaͤubte an Chriſtum, da g Bay ei 
D Iäuchtigfter, Hochgebovner Fürft , gnaͤ⸗ |folchen Glauben die Taufge 
digſter Here! Es bat mir der Achtbar,| 4. Weber das ifts mit dem Abt noch ein 
. Hochgelahrter- Doctor, Gregorius Bruck, anders. Denn mer weiß, ob er ſchon glaͤub ⸗ 
angezeigt, wie E. C. F. ©. von mir begeh te, daß er auch ſtark und veft genug im Glau⸗ 
ven mein Bedenlen auf das AUnfinnen|ben ey, zuertvagen zukünftige Anfechtungen ? 
des Abts zu N., fo E. C. F. G. um Rath er⸗ Denn mir Iefen in der Schrift, und erfahr 
ſucht, weß er fich halten foll, wenn er, aus rens täglich an ung felbft, was der Teufel 
EM. Befehl, über ein Fahr die Kappen|und alle Welt wider den vechten Glauben 
ſoll wieder anlegen. aanricht, ja auch ausricht, und der Verfol⸗ 
2. Darauf waͤre mein unterthaͤniges Bergung umd Anfechtung Fein Ende noch 
denken, wie ich denn vor mich ſelbſt bisher Maaß iſ ſt. 
‚gegen alle ausgetretene Perſonen gebraucht, s. Sollte nun hernach der Abteinboser 
dab in €. C. F. G, nocheiniges Menſchen wiſſen Friegen, wie vielengefchieht, undfih 
WVWermoͤgen nicht ftehet, jemand zu rathen|der Reuel finden, oder in. Elend, Armuth, 
oder heiffen , aus Dem Koffer zu gehen, oder Ungunſt, Fahr, oder andern Unfal drüber 
feine Neligion zu andern, Denn weil ſolche kommen, und folches nicht Tonnen leiden, 
‚Sachen GOtt und das Gewiſſen betreffen :|und endlich wieder zuruͤck gedenken und trach ⸗ 
hat man da Gttes Wort und, dielten, wie jegt gar viel thun, und gethans fü 
ESchrift, die uns lehret, mas ein jeglicher mare eg viel befler, jent gelaflen. — 
ſdun undlaffen fol, nicht allein rathsweiſe, 6. Darum niemand dagurarhennochheir 7 
 fondern aud) gebotstveife.. Darum mic|fen Fan, es. muß ein jeglicher hie fein feloft 
hiemand darf fragen , ob er DIE oder das Meifter, Rathgeber und Helfer feyn, nah 
thun foll; fondern er ſehe zu, prüfe fein felbft|dem göttlichen Wort, und gehoͤret wahrlich 
Gewiſſen, mas er gläuben und thun wolle, ein Mann und Herz dazu, das ritterlich ſte⸗ 
oder möge. Ich kann ihm nicht rathen, noch hen moͤge. E. C. F. G. haben wohl erfahre 
Wweiter heiſſen; denn im Fall, / wo ichs ihm ſren, was die fromme Fürftin, Herzogin Urſu-· 
riethe, oder hieffe, und er waͤre Doch ber Sa⸗ la von Münfterberg, drüber erlittenhat. Denn 
chen ungerwiß , und thats im Zweifel oder|fonderlich its den hohen Perfonen, vongeoß 
Wankelgewiſſen: ſo machte ich mich theil⸗ er Herſchaft, fehmerlich zu hun, und gar 
ſagftig, und mare ganz Die Urfache ſolcher uͤbel, ja aller Ding nicht von jemand zu 
Suͤnden wider GOtt. x ee . rathen. Na % = ; I 1 
Ä ‘3. ©s ift aber nicht geringe Sünde, aus| 7. Denn, wenn fie gleich zeitlich Gut ge⸗ 
Zgweifel oder Unglauben (das ift, widerdasinug mit fich bringen, oder andersivo fine 
erfte und andere Gebot, ) etwas thun: denn den möchten (welches doc Faum möglich 
are SD will Glauben und nicht Zweifel ha⸗ vor ihren Stand) — ſo iſt doch zub efor 9 en, = 4 
ben. Wer will aber mich verfihern , daß daß fie die Schmach, Verachtung, Haß, 
er glaͤube. Wollte doch St. Philippus|und Abgunft nicht ertragen mögen, fo fie 
Apofig. 8,36.37. 38. den Kaͤmmerer nicht tau⸗ beyde von jenem Theil, und unter den Uns » 
fen , hieß und. rieths ihm auch nicht; ſon⸗ ſern erfahren würden. Sollen fie denn fi 


= - N. 
v3 













284 3 vom Jahre 1529. 285 


auch ſo gar — laſſen, und andern ges! 10. Aber im Slofler hätte er alles in der 
» meinen Leuten ſich gleich halten, das ift ihr Hand, Fünnte vielen helfen , und mit der 
nen ja zu ſchwer. Und wer kouns ihnenras Zeit die Kloͤſtergreuel ſchwaͤchen und unter⸗ 
then, wo fie es nicht ſelbſt erwaͤhlen zu thun gehen laſſen, und damit vielen Gewiſſen zur 
und zu wagen, was der Teufel und die Wahrheit und Freyheit helfen; wie die from⸗ 
Wbelt an ihnen thut, und thun will? me Fuͤrſtin, die Aebtißin zu Gernrode und 
8. Das wollt ich aber rathen, weil alle viel andere Praͤlaten und Praͤlatin thun. 
Sachen jest in der Wage fichen , und nies 
man weiß, wohin GOtt den Yusfchlag wi] 11. Denn wo es fein Ernſt ik, das Evans 
gerathen laffen, daß der Abt auch feine Sa⸗ gelium zu haben und GOtt zu dienen, Fan ._ 
then auffehübe ; s vielleicht moͤchts GoOtt ſo er nicht beſſer dienen, denn er thue alſo, wie 
ſchicken, daß alle, oder doch viel Kloͤſter jetzt geſagt; und fehadet ihm an feinem Ges 
. möchten aufgethan werden, und er alfo ohne wiſſen nichts, Daß er drinnen bleibe , weil... 
Schmad) und Fahr, dazu mit ziemlicher|er darum drinnen bleibt , daß er til die 
Rerforgung heraus Tommen. Würden fie) Greuel helfen ftürzen und GOltes Wort 
aber nicht aufgethan, fo bliebe es in der ob⸗ foͤrdern, welches er hauſſen keines thun kann. 
geſagten Weiſe, daß er ſich ſelbſt pruͤen, Wolt Got ich ſelbſt waͤre ein ſolcher Abt, 
und ſein Gewiſſen zu Nathe nehmen muͤßte, oder Prior über ein Klofter , ich wollte der 
und auf GOtt wagen , was er thun tvollte, | Sachen baß vathen , denn wenn ich hauffen 
und auf Feines Menfchen Kath. Dann da wäre, und wollt den Teufel in feiner eignen 
würde nichts guts aus , und hätte auch kei⸗ Farbe, und mit ſeinem eigen — fein ver⸗ 
nen Beſtand; fintemal, wer es auf GOtt | jagen. 
und GOttes ort oder Math nicht wagen 
darf, und wills doch auf Menſchen Rath] 12. Wo dber der Abi ß ch beffhnere, daß 
wagen: das iſt ein abgüttifches, unglänbigeg er nicht zur Che areifen kann, wollte ich lies „. 
i — das mehr einem Menſchen, denn ber rathen, daß er heimliche Ehefrau nahe 
Gott, vertraue, und gewißlich nichts |me, und thöte gleichwol, wie gefagt, weil 
guts vor hat, auch nichts aufs ausrichten es doch bey den Papiſten Feine Schande nach » > 
wird; dazu ich wahrlich Feine Urſach noch Fahr iſt, Weibsbilder Haben, bis daß GOtt 
Rach geben wollte. der Hẽrr anders fchicft,, wie er denn in kurz 
9, Zuleßt achte ich, weil der Abt, hohes chun wird ; denn fo kaun Die Sache niht > 
Standes und Geburt, nirgend fo woͤhi ver· lange ſte en. Hiermit wäre Der Abt fiher 
forget feyn kann, als im Klofter , folit ihm und verfürget , doͤrfte auch feine Freund» 
mehr zu vathen feyri, daß er deinnen bliebe; ſchaft nicht befehmeren, fintemal auch SE - 
fintemal er im Rlofter nicht allein baß vers, Paulus die firaft , fo andern bejchmerlich 
forget, und auch ohn Schmach in Gut und! find , und nichts dafir arbeiten — ſchaf⸗ 
Ehren bliebe, fordern auch vielmehr guts fen, u. ı Theff. 2,9. | 
fehaffen Fönnte, denn herauffen. Denn her⸗ 
auffen kann er niemand helfen, fondernman) 13. Solches habe ich dißmal i in Cie, uf 
muß ihm helfen, und müßte dennoch gerin- E. C. F G. Begehr, unterthäniglich ange 
ges Stands, und veracht werden. eigt. eig, E. —* G. hiemit dem Voter 










auer 



















986. 1. Briefe Lucheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 287 
aller Gnade und Barmherzigkeit, Datum daß unmöglich ift einem Prediger, darauf 
25. May, Anno ısag, = zu leben. Iſt demnach meine fleißige Bitte, 

EEE N A wollet doch helfen das Beſte dazu thun,denn 

9 unterthaͤniger ¶ man wird auf meine Seele zuletzt Fein gutes 
Martinus Luther. von euch Borniſchen fagen koͤnnen, und mit 

— — — —— dder Zeit ſchuld geben, daß ihr nichts nach 

dem Evangelio fraget. Solches haͤtte ich auch 

dem Rathe geſchrieben, aber ich wollte gern 
zuvor heimlich durch euch der Sachen erin- 

_ Inert und gerathen haben. Grüffet mir eure 

Neben und Trauben, den 29. Juni 1529, - 
h Mart. Luther. 








ur L 256, | 

An die Kvangelifchen su Goslar, Ant: 
| wort auf ihr entfchuldigungsfchreiben. 
Seim X. Thd. S. p. 424. 


—— — — 0 —— 
— 257. Bor 
An Landgraf Philipp von Heſſen, daß 
— ee zu Marburg erſcheinen wolle. | — —— | 
SimXVILh 8.8.9.2 ” 3a a a 
—— EBERLE An Churfürft Johannem, Surbitefchreis 
An Michael von der Straffe ,„ Geleits⸗ ben für einen Prediger, 4. 
mann zu Borna , wegen befferer Verforgung 
| der Prediger in Born. 
Aus dem Suppl. zu den-Zeips. Th.P.60. 92.89. | 
Dem Ehrbarn und Beten Michgel 
von der Straffe, zu Borna Öleitsmann, 
meinem günftigen Heren und guten $reunde, 


Aus dem angezogenen Ort Num. 90, 0.) 
ESnade und Friede in Chriſto. Diefen 
DD) Here Wolfgang Calixtum, foih zur 
vor, aus & C. F. ©. Befehl, gen Eroßwis 
zum Prediger geſchickt, daſſelbe eine Eleine 
Zeit zu verfuchen , habe ich jest wiederum, - 
me, 8 dafelbfthin fich zu begeben, wiewol ſchwer ⸗ 
(snade und Feiede in Chriſts. Ehrbarer, lich, vermoͤcht; angefehen, daß nicht allein 
NND günftiger, lieber Herr und Freund. Dier|die Nonnen im Kföfter , fondern auch der 
fen Brief schreibe. ich euch heimlich, mich; Amtmann und Schöfler, dazu der edle Here 
zwingt aud) Urſache, nemlich daß ich euren |Anarg von Wildenfelß mit Schriften foldhes 
Caplan ausgeforfchet habe, wie es al⸗ hoͤchlich an mir begehret und gebeten haben, 
lenthalben zu Borna ftehe , weil euer Pre guter Hofnung, ex folle groffe Feucht, wie 
diger fo faft meg begehret. - Nun wiſſet ihr, angefangen , ſchaffen, Denn fie mir den 
daß er jenesmal auch Urlaub Eriegte, und Mann nicht gnug loben koͤnnen. Nun be⸗ 
darnach, da Here Ludwig Fam , wiederum ſchweret er ſich deß, daß einem Prediger 
von euch allen begehrt; folches unbeftandiges nicht Sold und Behauſung beftellet fen: iſt 
mantel Bornehmen mic) euer zu Borna hal-|derohalben meine unzerthanige Bitte, &. 
ben nicht wenig bewegt und beforge „ ihr C. F. ©. wollen gnädiglich verfchaffen, daß 
werdet fuͤrwahr mit der Weiſe zulegt Feinen |er verfehen werde, wie er felbft vielleicheruel« 
Prediger behalten. Auch Habe ich vom Ca⸗ ter wird anzeigen. Denn fo ferne hat er fih 
plan vernommen, daß er dennoch 4. fl. ein|bersilliger, und bewegen laſſen, babe ihn 
Jahr hat, der Prediger 36. fl.; darum wun⸗ Jauch deß alfo vertröftet, und wo er Fonnte 
dert mich euer aller zu Borna, daß ihr nicht |die Nonnen zu Friede bringen, und ihnen 
anders zur Sache thut, oder doc) gedenkt, allen gefallen wird, wie fie fehreiben ; ware 

— BR) — 


 thanige Bitte, E. C. F. G. wollten ihm gnaͤ⸗ 
dig Verhoͤr ſchaffen, damit der gute Mann 


ARE 


Mann adıten. 


E. C. F. Sn. Fennen den Mann, daß er 

fromm und werth ift. Chriſtus unfer Herr 
und Heiland fey mit E. C. F. On, allegeit, 
Amen. Den 14. Zuliiıs2g. 


— 


088 ER, | vom Jahr 1529. 289 
die Koften nicht übel angelegt. E. C. F. G. Engde und Friede in Chriſto. Achtbar, 
wird fich wol wiffen zu halten. Hiemit hochgelarter Here Doctor , Canzler, 
Goltt befohlen, Amen. Den rg. Zuliitz2g.jund lieber Gevatter. D. Carlſtadts Weib 
ae 20 Martin Lucher. Mi —— — ein Di Ge⸗ 
es E. €. F. ©. geluͤſtet eit zu bitten bey M. G. H.vor ihren Doctor 
— an fe 25 a: is a welcher fich toollte wiederum herein begeben, 
denfelß Briefe, hierbey gelegt, auf etliche Vertroͤſtung der Rifitatorn, ihr 
felbft vernepmem, wie fie den zuvor geſchehen. Nun laͤutet jedermann fü 
BER — uͤbel dazu, daß ich keine Hoffnung habe, 
ſolch Geleit zu erheben; iſt demnach meine 
freundliche Biſte, wollet helfen, daß mir 
dennoch aus der Canzley eine Antwort auf 
diefe meine Bitte werde, Damit ich meinen 
Glauben, daß ichs geſucht habe, erlöfen moͤ⸗ 
ge: koͤnnte ich, wollte ichs wieder verdienen, 
30, an liebe N ai alle gruffen eure 
2 nn = 
die Geroiffen betreffen. Jun bat er über| ee Darbaren , Cyriſtiana, Iſabellam 
5 — — en a ne Fufferiche unfere SU Gott ſey mit 
Dinge betreffen, darinnen er E. C. F. G euch, Amen. en Julii — 
gnädigen Rath und Huͤlfe bedarf, und fo| _ WMartinus Luther. 
fchambaftig, daß er E. C. F. ©. damit gar 063, - 


; bannem zu Sa 

























N TEENS —— 
RU: \ 260, 
An Eburfürft Johannem dergleichen, 
Aus dem angezogenen Ort Num. 91. 
St und Stiede in Chriſto. Es iſt der 
fromme Mann der Pfarrer zu Zwickau, 
Herr Nicolaus Hausmann etliche Tage 
bey mir gemefen, und Sachen ausgericht, 


gerne uͤberhuͤbe, und nicht gerne vortraͤgt. An Churfuͤrſt Jo en, 
Iſt derohalben an E. C. F. G. meine unter-| Dankfagungsfchreiben für etliche nt 1 
© ſchenkte Zleider. 


Befindet fi in der Yen. IV, 514. Witt. IX. a 
; Alt. IV, 561. und Zeipz. XXL, 555. 9 * 


ſeiner Sachen auch vollend abkaͤme, denn 
1. a 

Erbe und Friede in Chriſto. Durch 
I lauchtigfter , Hochgeborner Fürft, 
gnoaͤdigſter Kerr. Ich habe lange verzogen, ° 
E. C. F. G. zu danken, für die gefchickten 


——— : Wiartinus Luther. 
— ER und gefchenften Kleider und Gewand. Aber 


x An Graf Albvechten zu Wansfeld, die ib mil E. C. F. G. unterthäniglic, bitten, 


Arrikel der Clerifey zu EKinbeck betreffend. 


| E C. F G. wollten nicht gläuben denen, fo - 
A 


da mich Dargeben, als habe ich Managed. Sh 
habe leyder mehr, fonderlich von. C. F. G. 


An D. Chriftian Bayern Churfuͤrſtl denn Ib im Geroiffen ertragen Fan; mie 


Sächf. Eanzler, wegen gefuchten fehriftlichen gebühret auch , als einem Vrediger, nicht. 
Seleits vor D,Carlftaot. ° VÜeberfluß zu haben, begehrees auch nicht. - 
Aus dem Suppl. zu den Zeips. Th. 9,61.0.93| 2, Darum ih auch E. C. F. G. allzu⸗ 

Lurtheri Schriften a1, Theil, T 2782 0 


“290 7, Briefe Qurberiaus den Deutfch en Sammlungen feiner Schriften, 
‚milde und gnaͤdige Gunft alſo pühre , daß nen befohlen von den Bifitatoribus, dieums 
ich mich gleich fürchte; denn ich ja nicht ger» Jjiemlichen Zinfen zu andern, und liegende: 


die viel wuͤrdiger find folcher Gnaden. Denn 


N 


erſtatten. Das bitteich von Herzen, Amen. or ken — 
Dear Auguſti ꝛöc. SEELE SH 
— — 3 — 7 VEREINTEN ERTEILT en 


Be 4 


Aus dem Supplem. zu den Aeipz. Th. p 1. 





ne bie in diefem Leben wollte mit denen er⸗ Gruͤnde zu Eaufen: alfo haben fie einen Hof 


funden werden, zu welchen Ehriftus fpricht: 









Lohn dabin, Luc,6,24. Zudem auch), rift, 
weltlich zu reden, wollte ich auch nicht ger denſelben Armenkaſten mit ſolchem Lehn be⸗ 
ne E. C. F. ©. beſchwerlich feyn, als der ich ignaden wolle, wie fie weiter erden anzei⸗ 


weiß, dab E. C. F. G. des Gebens fo viellgen. Nun weis ich nichts hierinnen zu cas 


hat, daß fiefreylich zu jolchem Standenichts then, noch, zu bitten, denn was &,€.F. 

— — mögen: Denn zu viel zureißt G. wol zu thun feyn will; fie ſagens, daß 

den Sa, — a 
3. Demnach wiewol e8 zu viel wäre ge⸗ 


wol auf andern Gütern wie zuvor, allein 
weft, an dem leberfarbenen Tuch; aufdaß 


auch E. C. F. G. zu Ehren den ſchwarzen | Soldes an E. C. E. ©. zu gelangen, habe 
Rock tragen, wiewol er mir doch ja zu koͤſt⸗ ich nicht wiſſen abzufchlagen, weil beyde dee 


lich iſt, und wo es nicht E. €. 5. G. Ge 
ſchenke ware, ich nimmermehr folchen Roc 
tragen koͤnnte. EN 

4. Bitte Derhalben, E. C. F. 9. wollten 
harren, bis id) ſelber klage und bitte: auf 
daß ich durch ſolch Zuvorkommen E.C.F. 
&. nicht ſcheu werde, für andere zu bitten, | 


Rath und Pfarrherr fehriftlich mich hoch ges 


ihrem Vornehmen, das fie meines Achtens 
gut meinen, ſich wol wiſſen gnadiglich zu era 
zeigen, Chriſtus fen mit E. C. 5-Gnaden, 


Amen, Den 22. Aug. 1529. 
2 ⸗ vi 065. i —— 
E. C. F. G.thut mir ohne das zu viel. Chri⸗ 


ſtus wird und ſoll es gnaͤdiglich und reichlich teächtlicher Zehre unter eineeley Obrige 


E. C. 5 G, 0 ‚ 266, 
| unterthaͤniger 
Martinus Luther. Zu dwickau. 
epiſt. p. 72. befindlich. 
ben fuͤr die Vorſteher des gemeinen Kaſtens 

von Allpershaufen. A 


Num 94. 


Sg" und Friede in Ehrifto. Es ſind 


291 





zu Meeder gekauft um uoo. fl,, welcher von 
Wehe euch Keichen, ihr babe euren E. C. F. ©. zu Lehen gehet, haben mich ges 
beten um bier Fuͤrſchrift, daß E. C. F. G. 


— 1 BT 
ri ee De ee in ya a a 


em Rilterdienſt nichts abgehe, bleibegleiche 


daß der Lehnsfall abgehen würde, davor fie 
icch aber E. C. F. ©. dankbar fey, will ih | Willens, E. C. F. ©. Erftattung zu thun. 


beten haben. E.C. F. 8. werden in dem 


WMart. Luther. 


An jofepb Le⸗ Metſch 2 = zwie · 


— SE 
An M. Nicol. Hausmann, Pfarrherrn 


— z“⸗ —— | Jin der Biel, 482. Alt. IV, 704. — 
* XXIL.TH- p. > Iateinif —— = 
An Churfürft Jobannem, Sürbittfehret-| — 1 

El hatte die und dem Cordato (woih 
3b nicht Durch Das unverſehene Meifen dies: 

er Leute waͤre übereilet warden) mehr gs 

fhrieben ‚bevor von dem Tuͤrkiſchen Kriege, _ 


Die Vorikeher des gemeinen Kaſtens |melcher Deutfehland betrübet und veroirve, 


von Hilpershaufen, und jeigen an, wie ih: Lad billig; denn wir "haben auch diefen - ; 
y 3 Nr N u ü & £ | t⸗ — 


. ‘ Z — 
N ei 


Dar, = 





- Seimm GHDtes in welchem beyde die Welt 


dieſen Winter, fondern bis zum Ende der 
Welt anfechten wird heftiglich. Wie denn 


— 


die Tuͤrken und der Türken Gott. 


5 An Sraf Albrechten zu Mansfeld, zwey 


Sie Sefinten — in der Bisl.I, 483. Ale Iv, 704. 


in derſelben Sache. 


aus dem Avtographo, jo ſich in der Helmftäd: 


. . — EEE ER ——— — | * 
299 — vom Jahr 1529. 293 
en 
































GOttes Zurn verdienet ; und die ihn vers 
—* — die a m ich Be — 
en nicht Reue und Leyd, ſondern fahren 
fort. Ich laſſe eine Erinnerungsbrebigt 115 area Sihraipe uns Saba 
{4 
ausgehen mit dieſem Titel: eine Deerprer| meinem gnädigen Herrn, 

digt rider den Tuͤrken. Magiſter Philips / . 
pus und Jonas machen auch ein Büchlein SEN und Fried in Chriſto. Gnaͤdiger 
Herr, auf E. G. jetziges Schreiben 
des Büchleing halben, fo mM agifker Eisleben 
hat ausgehen laſſen von dentſchen Sprüdy 
woͤrtern, und was die drey Fürsten, Wuͤr⸗ 
temberg, Heſſen, Braunſchweig E. G. und 
Bruder und Vettern drum scfihricben, mag 
meine Meinung uber ſolch Büchlen fen, will 
vergeben, und Chriflus Eommen wird, die, ich E. G. nicht bergen eben meine Gedans 


fen, Daß mid) aleich verwundert, Daß folche 
fen Sog und Magog zu verſtoͤren, und die se Strften €. ©. damit bemühen: men 


y x 13 

— a Se hätte Eisleben etwas geſuͤndiget in ſeinem 
wir des gewiß find, Daß unfer demmüthiges Buͤchlein fo_twäre er doch durch Des Lud⸗ 
Gebe auch wider dieſen Tůͤrken etwas ver, Wigs von Waffavant giftiges, bis, lifiges 
mag , welcher uns Deutfchen nicht allein Büchlein reichlichen und mol bezahlet, daß 

! ſolche Fuͤrſten ſollten billig geſaͤttiget ſehn. 

Ich will jetzt M. Eislebens Sachen nicht 
vertheidigen als wenig ich hindern will, ja 


LE. 
Dem Eden, Wohlgebornen Herin, 


9, Darum habt Fleiß; daß die Unglaͤu⸗ 
bigen und Halsftarrigen mit Ernft glauben, 
fich fürchten und erſchrecken vor diefer Aus w 
then und Zorne GOttes; denn es wird Fein: 
Schimpf fun, fondern der endliche und letzte 


der Daniel im ſiebenden Capitel ſagt. Ge, 


habe dich wol in dem HErrn, und bitte ftir auch ‚fordern, Daß er noch mehr deutſche 


Spruͤchwoͤrter läßt ausaehen; aber das will 
ich €. ©. als meinem lieben gebornen Rande: 
herrn nicht bergen, dab M. Philipfen und 


mich, denn ich einge D bis auf den Tod wider 





Mart. Luther, D mich, genanntes Ludwigs von Paſſavant 
| Büchlein aufs hoͤchſt beſchweret, und moͤcht 
267. — die Stunde kommen, ich wuͤrde der Kunſt 


auch mit ihm ſpielen, die er drinnen mit uns 
ſpielet; haͤtten uns auch nicht verſehen, daß 
Heſſen ſollt ſolch ein Buͤchlein geſtattet 
werden, auszugeben. Aber GOtt behuͤt fie, 


Schreiben. 


und Zeips XXiL. Th. p. 22. Weil in denen er⸗ 

ſtten Schrei 7— ſo, wie es in den angezogenen 
— da ae a 1 bie an, fehlen, 

Jo hat man in dem Suppl 3uden Leipʒ ri 
— A wie wol mir wollen weiter zuſehen, was fie 
tiſchen Bibliothek befinder, diefem Mangel ab: 
En und Pafelbe em Se nen irken machentoollen, es verdreuſt mich wol Dazu, 
Srief volftändig mitgetheiler, woraus er ‚bier 
rs — ERRIER UNE: \ 


wortet bat, und dennoch — ſolch ſchaͤnd⸗ 
Ta, id 


daß fie nur nicht ſolch Büchlein mehr Iaffen ı 
ausgehen, wir verſtehen zwar auch Deutih, 


daß M. Eisleben fich ſo demuͤthiglich ver ant⸗ 


7 


Rn u | 





254 1. Briefe Lurberi aus den Deutfehen Sammlungen feiner Schriften, 296 





lich Büchlein Teiden ſoll. Solches hab ichſ 2. So lange nun der von N. ſeine Sa 
E. Sn. auf ſolch Anſuchen unterthaniglich che nicht ausfuͤhret, hat weder er noch je 
wollen anzeigen, dein & G. zu dienen bin mand anders Recht, oder Macht, mir zu vers 
bereit. Den 9. September 1529. 0 bieten oder zu wehren, mit jenem Theil zu 
Ä williger halten; denn wie toollt er thun, wo ic) je⸗ 
WMartinue Luther nem 8 Theil zugewandt wäre? Da müßte er 
wol leiden) und mich ungeftvaft laſſen, daß 










in. ich redete und fehriebe, wie mein Theil vedet 


G Her! Den verfhfoffnen und thut, glei) wie ers hat von dem von 
Brief hab ich darum fo ablauftig ge NR. Teiden müffen. Derhalben haben fich 
feet, obs E. ©. gefiel , denfelbigen laffen 
“ Iefen, oder auch) weoſchicken daß die drey hoch vergriffen, daß ſie mit frevelem Urtheil, 

E Fuͤrſten meine Meinung merken follten, und nicht allein jenes Theil verdammen, fo fie 
bedenken, daß fie ung wol fo hoch mit dem doch des nicht Nichter find , -fondeen auch 
Büchlein beleidiget haben, als N. N. den von E. G. folhes Frevelurtheils Vollziehung 


genannten Fuͤrſten, damit fie ein Gewiſſen begehren, welche alle beyde Stücke unleid« 
Eriegen , und nicht fo Katzen⸗ rein auf den lich Horgenommen find , beyde vor BO 


armen Mann: brüngen. Sie hofieren mit und der Welt. 

dem Büchlein, GOtt helfe, daß fie den| 3. Denn we E.G. mic) ſollt ſtrafen f 
Tanz wolverderben, Amen. Aber wi 
ſolle die Antwort an E. G. ftellen, gebe ich der That an, des Rcchteramts uͤber K. Maj. 


auf E. G. Verbeſſerung diefe Forme Erſt⸗ und Schwaͤbiſchen Bund, dieſelbigen zu 


lich weil K. M. zu Boͤheim, Erzherzog zu verdammen und den von N. zu vechtfertis 


> Defterreich, famt dem Schwaͤbiſchen Bun⸗ |gen. Welches ohne Zweifel E. G. nicht 


de, angezogenen Fuͤrſten , nicht allein mit allein in groffe Verdacht eines- Aufruhrs brin⸗ 
orten, fondern auch mit der That, als gen, fondern auch mit einer aufruͤhriſchen 

einen unleidlichen Tyrannen verdammer, 
geſtraft und verjaget, dazu ſich folches täg> 


mir nicht gebühren, meine Schrift zu wie⸗ tichte noch lüge (mie fie mich mit wiſſentli⸗ 


derrufen ; fintemal ich nichts mehr gethan cher Unwahrheit jeigen),. ‚sondern dafielbige 
habe, denn das mit Worten geſchrieben, rede, das ihm von jenem Theilmit der Chat 
welches jene mit der That begangen, und iſt auferlegt, und fich Dennoch vechtferfigen: :· 
fo Fann er. nicht mehr zu mic, denn Da ee 
beruhen. Sollt ih nun roiedertufen, mich unter jenes Theil rechnen muß, und 
ſo müßte ih hochgedachten Koͤnig und mit Recht oder ordentlich mid) nicht ehe ur 
Herrn verdammen, und mic) als ein Rich⸗ theilen noch firafen, er. habedenn jenes Theil 
- ter feßen zwiſchen den von N. und jenem mit Necht überwunden und geftraft; denn 
- Theil, welches mir weder vor GOtt im er hat ſolch Nachreden nicht von mir, ſon⸗ 


noch, als auf. einem Rechten gefchiehet, 


Geriffen, noch vor I ar geremen dern von jenem Theil, davon ichs auch habe. 


- 


- 


ie N. griffe fie auch zu hoch, und maſſete ſich mit 


4 . Nun kann er ja mic) — zwin⸗ — 
EL sm J 


(mit Urlaub) alle drey Fuͤrſten hierinn zu 3 


That öffentlich vor GOtt und der Welt 
fehuldig machen wurde, da GOtt vor fee >= 
lich noch rühmen und brauchen. So will Weil ich aber nichts neues auf den N. er ⸗ 








RE En vom Jahr 1529. 297 
gen, daß ich jenes Theil um ſeinet willen. 6. Und ſollt ic) recht von Aufruhr reden, 
verdamme; und ob ichs thun wollt, fü dörftelfo waͤren dieſe drey hochgenannten Fürften 
und koͤnnte ichs nicht thun. Es gehet aber lin diefem Stücke rechte Aufrührer, daß fie 
gleich wie inden Schulen, da die Bachan⸗E. G. treiben und fordern, aufruhrifche Stus 
ten, wenn fie fich an dem Schulmeifter nicht |cfe und Thaten zu üben , nemlich, fich zum 
rächen mügen , fo rauffen fie einen armen Richter feßen über diefe Sache mit thaͤtli⸗ 
Knaben. Alſo will der von N. ſich an mir cher Strafe an mir , jenes Theil verdams 
armen Mann- rächen; weil er dort nicht men, und dieſes Theil rechtfertigen. Das 
Tann, ſticht, ‚verlegt und laͤſtert er unter heißt recht Aufruhr und Unglück fuchen, da 
meiner Perſon folchen machtigen König und ſollt der Lügen, und Läfterfchreiber feinen 
SHerrichaft, die doch noch unverurtheilt, und Balken haben angefeben, fü wurde er mei⸗ 
Jr Ei noch — ee — ner Splitter vergeſſen haben. Matth. 7,3. 4. 
aber einmal wuͤrde meine Perſon ausziehen, | i ARE, 
und darftellen jener Nerfon „ die ec durch 5 Aus Diefem allen fehen , bei — 
mich verletet, folt er vielleicht gewahr ters. Urſach genug, daß Sn Dil a 
den, welcher den andern geldftert oder ge⸗ darf noh Fam, und E. D. mi 1 
u Er Bob A nee Bid 
5, Sch feße aber, daß er fchon ins | .er. „ — 
ge nn und jenes A an En lein jenes Theils — bin, lan⸗ 
theilt wäre; weil er aber ſich ſelber fo greu⸗ u = — RS — 
lich an mit gerochen hat, durch bes Ludwios die Sachen fo laſſen gehen und ftehen, bis 
daß diefer Theil unfehuldig erkannt werde, 


ae oenboftioes, laͤſterliches 
foändlcnes Bıcblein, häfte.er ſhon damit, 7 oRjchrern, benen olch Erfänntniß gebührt, 
und. nicht nach Erfänntniß der dreyen Fuͤr⸗ 


- alles Recht verlohren, mich weiter zu: Stra. 
ften , welche bie als Theil. und Part vers 


fe zu N , fecundum Leges. . Derhal⸗ 
—— ver - v ls i b — € < 

ben abermals ihr Bornehmen und Anfin |, üchtig, und nicht Richter feyn mögen. 
n 8. Zudem, wo ich wiederrieffe, da wuͤr⸗ 


nen an E. Sn. unbillig. ift, und wider alle 
 Dedjt ; denn daffelbige Büchlein , mit der 
aller unverfchämteften, giftiaften,, unleidlich« de ich allererſt der vechte Aufcührer und Erz⸗ 
fen Lügen, mich aufruͤhriſch ſchilt, famt/böfewicht, als der ich Damit Koͤn. Maj. und 
meiner Geſellſchaft/ welche nichts anders Schwaͤbiſchen Bund verdammete; das mit 
- find, nod) gedeutet twerden mögen, denn D. nicht jiemete, dazu des Paſſavants verflucht  _ 
Matt. und M. Philip. ſamt ihren gleichen ;|Rirgenbuch beftetiget , mit aller Schmach, 
fo doch der ehrlofe Boͤſewicht und Tichter|die er ©. Martinus, Philips und meiner - 
‚des Büchleins wol weis, daß mir in aller Geſellſchaft als ein Boͤſewicht auflegt,, und 














Melt Die Bsrubuntefen fin, fo wider Auf müßte alſo theilhaftig feyn.allee feiner Untu⸗ 
ab, L, un vor Die Obrigkeit 1 ef ae er und Bosheit, in genannte Büchlein 
(hrieben und gehandelt haben, und folllbegangen. Eben fo würden E. Gn. ud 
ihm, ob GOtt will, fold) fein fehändlich RG theilhaftig folches alles, wo fie mich nach ih _ 
fiermaul und Feder von uns einmal getrof⸗ rem frevein Urtheil ſtraften. Verhoffe aber, 


. fen, und feine verzweifelte Bosheit nicht ges fie werden E. ©, damit unbeſchweret Be 






ſchenkt werden. 


ee 


a08 = 1. Briefe Bunbert aup Den BDekeRerz@Sranmmmleingen RANEE ISChENTSEN, aa. 
und vielmehr diejenigen felbft ſtraffen, durch, | — 
welche ſie gereitzt und geführer find, ſolche 
boͤſe Stück und Greuel E. ©. anzumuthen. 
Bitte E. G.ꝛc. a 


Beulen er in ” 269. f Pr Ar 
. An feine Fbeliebjte aus Marburg. 
Aus er — zu den, Keipz. Th. Num. 

9 «hr 2. A i 


9. Was nun E. ©. gegen N. N. thun SR und Friede in Chrifto. Lieber Herr 
foll, mögen fie meine Meynung ans ſolcher DKeth wiſſet, daßunfer freundlich Ger 
geftellten Form tool vernehmen. Was will ſpraͤch zu Marburg ein Ende hat, und feınd 
ihm der von DL. tdun? Man weiß ja wol, faſt in allen Stücken eins, uhne daß ber 
Daß er durchs Reichs Urtheil in Die Acht) Widertheil mollten eitel Brodt im Abende ⸗ 
dethan und verjagt, darum thus ihm N N mahl behalten, und Ehriftum geiftlich das ⸗ 
nichts Unrechts Ja er ſchonet fein faft, DEa-|innen gegentoartig bekennen. Heute hans 
ve Diefe Sache mein, der Teufel folt fie be⸗ delt der Landgraf, ob reir koͤnnten eins wer⸗ 
feheiffen allefamt , und wundert mich der den, oder doch gleichwol, fo wir uneins blie⸗ 
Zurft vom 8. fehr, daf er dem Mann zu, |den, dennoch Bruder und Chriſtus lieder 
yoider dem Reich darf Necht fprechen, und unter einander ung halten. Da arbeit der 
folcyes an euch Heren zu Mannsfeld ſchrei⸗ Landgraf heftig. Uber wir wollen des Bruͤ⸗ 
ben und fordern. 0... |Dern- und Gliedersnicht, friedlich und guts 
10. Darum gegen fie, weiß ich nicht, wollen wir wol ı Ich achte, morgen oder 
was €. ©. thun folten, fie wollten denn eine|übermorgen wollen wir aufbrechen, und zu 
freundliche Bermahnung an fie flelen, daß) E-Gn. Deren gen Schl. im Voigtland zie · 
fie wollten mit gutem Bedenken hierinn fah. |ben, dahin une S. C F. Gn. berufen bat. 
ven, angefehen die Gelegenheit der Sachen,| Sage dem Heren Pommer, daß die bes 
fo das Neich und die Obrigkeit hierinn ge, ſten Argument feynd getvefen des Zwinglii daß 

handelt , damit fie nicht in Fahr oder Un- corpus nonpoteft eſſe fine loco. Ergo Chri- 
glimpf, und in ſchwere forgliche Nachrede! corpusnon eft in pane; des Oecolampadi, 
fallen. Denn vb wir hie gleich ftille fehroie, dien Sacramentum efl fignum corporis Chrifi. 
gen, ſo Eann man drauffen im Reich) auch Ich achte, GOtt habe fie verblender , dag 
. Raute finden, ‚die beyde &. und B. und ale ſie nichts haben müffen vorbeingen. Ich ha⸗ 
ſamt mit Schriften antaften, als die Auf be viel zu thun, und Der Bothe eilet. Sage 
rührifchen wider Rönigl. Majeftät (als ſie allen gute Tracht, und betet vor und. Wir 
denn auch hierinn find) und jenes Theil af. ſeynd no alle friſch und gefund, und Teen 
fo fhmücken, daß der 8. follt wünfchen, er wie Die Suiten, Kuͤßt mir Lenßgen und 
hätte IB. nie gefehen, wie ich gar meifterlich Haͤnßgen. Am Tage Franciſei (den 4. Ort.) 
wol tbun wollte. Sie find toll worden, fehen]'529- - BR 

























EN 


— 


gar nicht, Daß fie mit dem von WB. nicht ſte— a DE 
hen, als mit einem vegievenden Fürften, ꝛcc. — Jartin Luther. 
12 Coldes wollt E. ©. als zum unter, |Jobenn Breng , Andreas Ofiander, 


VDoetor Stephan von Augsſpurg ſeynd 


thaͤnigen Dienft, gnaͤdiglich von mir anneh⸗ | 

men, Hiemit GOtt befoblen. 

te Gnade 2 0 van 
Maartinus Lurber, 


} XL 
es : Sn 


‚auch bier Eommen. ° 
‚Sie feynd Hier tofl worden mit Schtweißs- 
ſchrecken, geftern haben ſich bey funf- 


| zig geleget „ deren feynd eing oder 
wey geſtorbhen. 


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SEES 


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were: . \ Enade und Friede in Chrifto. Ich ſollte 
An onen, — für & mich — in Sache mengen, 
€ riebenen Prediger. “ ver ge‘ ni 

Se ind Friede in Chriſto. Es it hier|F. &, in feiner Rechnung fehuldig blieben, 
> Herr Johann Lauger von TBolkenhäpn fg ic höre, etwas redliches, auch an Geb - 
au Naumburg Prediger geweſt, daſelbſt de der hat mich gebeten, als in feinen hoͤch⸗ 
durch den Biſchof verjagt, welchen wir al-| gen Frörhen, um diefe Fürbitekebrift. Ich 
‚bier verſucht und erkannt, als der tuͤchtig ſeyn habe nich wol fchwer darzu gemacht, aus vies 
nie gen Coburs an ftatt Herr Balthafat fen Urſachen, wiederum auch hin und her 
uͤring feel. zu beftellen. Wo das nun E. gepacht, ob ihm zu helfen feyn möchte. Es 
€. 3. Sn. gefällig, mögen fie genannten if ja wahr, er Hat®.C.3.©.bey 20- Tab 
Herrn Johann mit Schriften gen Coburg gediener, daß er ſich tusftet, daß es ihm fülls 
teilen, a fertigen daſelbſt das Amt, wie helfen; fo ſtehet die Sache alfo,, wenn er 
er fic) erboten, anzunehmen, hiemit GOtt gfeich vertrieben wiirde, fo Bann fich doch €: 
befohlen, 4 men. Freytags nad; Simonis C F. G. an feinen Gütern auf einmal nicht 
und Judaͤ. (29. Die.) 129. erhohlen, und muß auf Tagezeit verkaufen, 
- Be Martinus Luther. und einzeln wieder einnehmen. Wenn nun 
\ Ä Dake E. C. F. G. wollten ihn laſſen figen-bieiben, 
“An Churfuͤrſt Johannem zu Sachſen von Und alle Jahr so-fl. von ihm nehmen, bis ers 
Bi der Gegenwehr. alles bezahlet, fo hoffet er, Daß er fich red⸗ 
_S:imX. 25.50.9608  _ _______|lich halten und mol ausrichten wolle, denn 
— a0. > er hat dis Jahr am Wein auch bey 100.fl. 
Troſtſchreiben für eine Perfon in hohen Schaden genommen , ich weiß nicht mehr 
N: Anfechtungen ‚Blerinnen zu thun, denn zu bitten. E. C. F. 
Gwirds mol wiſſen zu machen. Hiemit 

— — Gott befohlen, Amen. GSonnabendsnoch) 


u. 0 SER DELODIN 

An Churfuůrſt Tobannem Fuͤrbittſchrei. Nicolai (der, Det.) 1529» 

e en ben. — — — 
Aus dem Suppl. zu den Ceipz Th. N.98. p.62. Martinus Luther. 





©. eb. daf. p. 2030. 





m. 28 1330, en 
nn. E. C. F. G. vernehmen werden , der bittet 
an Ehurfürft Jobannem Sürbitte. auch meine Fürbitte an E. C. F. G. Nun 
Zus dem Suppl. zu den Zeips. Tb. R.99.9.63. weiß ich wol, daß ich folcher Geſchaͤfte ſoll 






Enad und Friede in Ehrifto. Durch» mußig gehen, und wol andere wären, durch 
82) lauchtigſter Hochgeborner Fuͤrſt, die es feine Sachen vorbrächte ; aber weil 

R ‚guadiger Fuͤrſt und Herr. Es ichs feinen Webern unbedacht zugeſagt, 
hie gegenwärtig mit Namen bitte, E. C. F. G. wolle hierinne thun, was 
Paul Serl mit einer Supplication wie / ſie für gut anfehen, Denn ex hat mir auch ei⸗ 
— N . = = ER 0. nen - 





> b 5 


* 





302 |. Briefe Kucberi 
nen Hafen geſchenkt, helfe, was da fam,|ı — — ——- 27 
— ichs ganz E. C. F. G. Wohl An D. Jona Zausfrau. | 
gefallen. Hiemit ein neu feliges Jahr in] &Stedet in der Eis. IT, 15. Alt. V. 6. und Zeips. 
Ehrifto, Amen. Wittenberg den 4. Jan. XXI, Th. p. 556. : 
1530. , 










! 2 8 > euren Brief ‚ liebe Frau Doctorin und 
WMartinus Lutherus. Gevatterin, geleſen, an euren Herrn Do⸗ 
wohl gefallen, daß euch GOtt einen leichtern 
Muth und gute Hofnung gegeben hat, beyde 


27% * 
feinen Vater Hans Luther, Troſt— 
An fei Ä der Frucht des Keibes ; und Schaden des 


brief, kurz vor deſſelben Ende gefchrieben. 
.&imX. Th. d. S. p.2106, 


en ze | — Iten Muths, fondern forget für euch ſehr, und 


aus den Deutfehen Sammlungen feiner Schriften, 303 


Kzrate und Friede in Chriſto. Ich habe 


ctor Jonas geſchrieben, und hat mir faſt 


Hauſes halben. Euer Herr iftnichrfo Teich, 





et 2: |iftgornig, fehile und fiucht um des Hausabe 
. An et Buͤrger in drehens tmillen getroft, und ift mit Lnges 










St in der Eisl IR, 16. Alt.V,6.und Leipz. XXI. 
9.89: 9,556. befindlich. ; et 
Wꝛnade und Friede in Chrifto. Mein lie⸗ 
r ber Freund. Man hat mir angezeigt 
von euch einen guten Willen gegen mir, und 


Naums halben nahe bey ihm wohnet. Aber 
ihr follet getroſt ſeyn; mit dem Haufe foll es 
Feine Noth haben : denn-es ift der Sachen 


auch von des Leibes Laſt gnadiglich enthels 


habe fonderlich gerne gehöre , wie Egranusle,, und wolte GDtt, daß ein Paar würs 


geprediget ; Denn Der rise IE DD ans Sch gedenfe aber, es werde ein Toͤch⸗ 
abe lange gekannt, einmal ſich ſelber fo terlein (can „Dre malen 

io an den Tag: giebt ; denn ich fehe, daß rlein ſeyn chen ſich ſo ſeltſam, ſper⸗ 
e voll Teuffelsgift find. Wenn man ihnen 


+ sehon Feinen Sirup noch. Purgation giedt einem armen Mann die ABelt zu eng mas 


dult dem Blanken wol fo nahe, als er des 


Rath funden So hoffe ih, GOtt werde . 


ven fich , und muß ihnen ein gros Haus zu - 
enge ſeyn; gleich die Mütter auch thun, Die 


müffen fie Doch von fich felbik, beyde unten nen, Gruͤſſet mir even lieben Soft, und 


und oben ihren Gift ausfpeyen. Mit der 
Zeit , wenn fie nicht Eunnen fpenen, noch 
fehhmeiffen , wird, ihnen , wie Judas, der 
Bauch berften müffen ; denn es will und kann 
nicht ben ihnen bleiben, was fie Ehrifto ger] 
ftohlen und abgefreffen haben. Hiemit feyd| 
Gott befohlen. : 








Hiemit GOtt befohlen, Amen. Gegeben 





Waartinus Lnther. 
RR Se &. im XVI. Th. d. ©, p. 2126. 





. die Begenwehr belangend. 
‚©.im X. Thd. S. p.622. BEN 


An Ehurfürft Johannem zu Sachfen,|Aufdes Cburfürft Johannis su Sach. 


„fen Schreiben Antwort. 
©. eb. daf. 9.735. ea = 


\ ji 3 — 


— > ER —— IB 


zu Coburg am Sf. Georgentage, An.ı530, 
| MMartinus Kurher, 


ER oh, BES — 
An feine Tiſchgeſellen Scherzſchrift, von 
der Dolen und Kraͤhen Keichstage. — 


— 


281, An 


die Grosmutter, und euch felbft auch mitzu. 


a = ä Kur 
N I ish Pr ni 


e 
7 
? 


J 


u 


8 re 


—— — ⸗ —— — — 
22 aregom —— 
rent "281, deſto heftiger für euch Fürften bitten , und 

An den Landgrafen Philipp zu, Heſſen/ ſonderlich vor E. F. G. und derfelbigen Vers 

Ermahnungsſchreiben zur Beſtaͤndigkeit in wandten. Der Teuffel ift der Eonfefs 
200 A des beili- fon und Apologia gram ,‚ und-müffen ihr 
vr & en. auch bey den Unfern entgelten. GOtt helfe 

an ung fort, wie bisher, E. F ©. werden fich 
tool roiffen auf Diefe meine Bitte gnädiglich 
ju erzeigen. Anno 1530, — 






er: 980, 
An Churfuͤrſt Johannem zu Sachfen. 


‚im XVI. Th. d. ©, p. 819. 
ee Ss. G 
a b "8 ‚edrich zu Sach unterthäniger 
An Herzog Johann Sriedrich 3 ⸗ 
fen, Fuͤrbitte für einen armen Mann. Martin Luther. 
Befindet ſich in der Eisl. II, ı6, Alt. V. 154. und 284 — 
Leipʒ. XXII. Th, — An D. Jacob prob 


S.im XVI. Th. d. S. p. 2322, 
Sn und Friede in Chriſto. Durch, | nee 
kauchtiger,, Hochgeborner Fürft, gnd- 
diger Herr! E. F. G. wollten mir DIE Schrei- 
ben gnadiglich zu gute halten, weil ichs nicht 
habe koͤnnen abfehlagen, durch fo viel Fuͤr⸗ 
bitten erſucht. E. F. ©. werden dennoch 


fs 28% ; 
An D. Caſpar von Teutleben. 
Aus dem Suppl, zu den Leipz. Th. N. 100. 9,65, 


TI, - — —* 


Sal und Fried in Chriſto. Achtbar,; 
mol wiſſen zu thun, was recht iſt. Der hochgelahrter Herr Doctor , und lies. 
Hildener zur Syde hat einen kurzen Abfchied ber guter Freund! Daß euch und euer lieben 
von &.F.©. empfangen, das muß feine Ur⸗ Sophien wolgieng, hörete ich von Herzen gers 
ſache haben ; aber teil da weinet und.heulet ne. Neue Zeitung habe ich euch nicht: zu 
Weib und Kind, nicht wiſſen, too fie hin ſchreiben weil mir unfere Junkern Schweis 

fo plöglich, bitten fie in ganz Unterthänigkeit, \glee zu Augfpurg nichts fehreiben, welches 
E. F. Sn. wollten ihnen dod) Raum und |mid) nicht wenig verdreußt, und weis, daß 
Friſt geben, fid) anderswohin zu thun. euer lieber Schwager und mein guter Freund 
2, Auch damit er nicht , als haͤtte er es Herr Nicolaus Amsdorf aus dermaffen ſollt 
bverſchuldet, fo plöslich müßte weichen, ihn uͤber fie jornig werden , wo ers wuͤßte, daß 
laſſen feiner Sachen auch Wort oder “Bes |fie ſolche Schtweigeling worden wären, fon» 
richt thum , wie er achtet, Daß ers thun derlich zu dieſer Zeit; er foll auch noch Rich⸗ 
Eönnte, Sch weiß aber nicht, was ich bits ter über fie werden. | | 
‚ten foll, EF. ©. werden Urfachegenug Ha-| 2. Aus Hörenfagen habe ich vernommen, 
“ben. Wiederum duͤnket mic), und forge daB Venedig viel hundert taufend Gulden 
faft, daß die rechten Kohlhaſen bey ung find dem Kayfer, zugefchickt und geſchenkt und 
zum Theil. Es will Herzog Wilhelms Zeit | Slorenz erbiete ſich zu fünf Tonnen Goldes, - 
wieder herzu treten , da Der Adel will die aber man will fie-nicht annehmen, um des 
Fürften lehren, daß man nicht Eünne ohne Pabft willen, der hat dem Käufer Leib und. 
fie Die Welt regieren. Darum muͤſſen wir Gut beyzufegen zugefaget , dergleihende 
Lutheri Schriften 21, oh 1 U | Fran⸗⸗ 





306 1. driefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen en Schriften, ” 307 


* 









Franzos auch bey ſeinem par ma foy, wie 
der Pabſt in nomine Domini, und iſt 
fanttifimum feedus , ein Eoftlich Ding, In 
cap: Non credimusz aber ich habe von Do⸗ 
ctor Martin Luther ſabſi gehoͤret, wenn Ve⸗ 
nedig , Pabſt, Franzos von Herzen aut 
Räyferifch erden, und nicht alles Geld u 
Gut jeglich dran feben denn es find drey 
Nerfonen in einem Weſen, eines unbegreif⸗ 
lichen Zorns und Haſſes wider Kaͤyſerliche 
Majeſtaͤt mit Heuchlen, Luͤgen, und Be— 
triegen, bis entweder fi ie zu ı Grunde gehen, 
‚(das ihnen GOtt helfe) nder das ſromme 
.. ee Carolum in a Er Noth 
ringen: fo will er ein Ohr und Auge vers 
- Iohren haben. Denn par ma foy Fann des An M. Johann bolam v von Eol⸗⸗ 
Unfalles vor Pavia nicht vergeſſen, ſo iſt der 6. Mt 5 9 
Herr in npmine Domini qufserfie ein gebor⸗ — 
ner. Wahl, das iſt ſchon zu viel; zum andern 
ift er. ein Flotentiner, das iſt noch ärger; |? 
zum dritten ein Hurkind, das iſt der Teufel 
‚gar: und Fann des Schimpfs im gepluͤnder ⸗ &. «, at »- — — 
ten Rom nicht fo froͤlich ſeyn, als er ſich — 
ſtellet: So find die Benediger nichtsanders, 
denn Wenediger, das ift genug aefaget, har 
ben ihrer Boßbeit nach auch Urſachen ſich 
an Maximilians Blut zu retten, hæc omnia 
in cap: Firmiter credımus,, Aber GOttbet worden. 
ſoll dem frommen Carolo , der ein Schaf Srade und Friede in Chriſto. Erbarer 
Men ABS! feo iſt dennoch helfen, Amen. günftiger, lieber Here und Freund! 
Gruͤſſet mir eure liebe Sophien. Hiermit! Weil ihr begehret zu willen, od mein Pets 
GoOit befohlen, Amen. _Ex eremo am ſchaft vecht getroffen fen, till ich euch meine 
39. Tage Zunii. Anno 1530. jerfte Gedanken anzeigen zu guter Geſellſchaft, 


Martin Luther. 
266. © 


An Philipp ielanchrbonem, 
_e ‚im XVI. 3 d. ©. 9.1062. 


fen nach Augſpurg. 
©. eb. dafı p. ana. K u — 


— 2 289 9 2 \ — 
An TFobann Deensium. 
Er eb. daf. p. a? 


An Philipp Üandrbonem, sn 
©. eb, daf. P.1073. 
—_ 


291. 


©. eb. Ei P- 1079. 





zu Mäynz R daß er zum Seieden — 
wolle. — 


An Lazarum —— von finem _ 
Perfchaft. 


in ein Mevkzeichen meiner Theolagie. Das 








mit ich mir felbft Grinnerung gebe, dab der 
0 ⸗ Deben | 
Beni & Bm P.1069 . - 


v / * — = * 
u. — J Im 
l v - 


An ——— Tabak. Seteberich hu Sad 


An Georg RE a 


& 


Iſt zuerft im‘ ‚Ball, Th. p. 345. mitgetheilet , und 
daraus der Leipz XXI. IH. p. 558. einverleis 


die ich auf mein Petſchaft wollte faffen, alg- rn 


erſte follte ein Ereuß ſeyn, ſchwarz im Here 
zen, das feine natürliche Farbe hatte, das 


Glaube an den Gekreuzigten ung feli ig ma⸗ 
ſchet. Denn fo man von Herzen glaubet, 
wird wan liege a wol ein "E 
reu; a 


>‘ 
} i — 

2* — ga x — N ER = ET ee \ 
ee Er a N Ag on 


An de den Cardinal Albrechr, Churfücfen h ; 


— ae Al nn 


er‘ gi A > - \ 


308° — 
Creuʒ F — und ſoll auch wehe 


thun, noch laͤſt es das Ser in feiner Farbe, 


verderbet die Natur nicht, das iſt, es toͤd⸗ 
tet nicht, ſondern behaͤlt lebendig. Juftus 
 enim hide vivet, fed fide crucifixi. Gold) 
Her; aber fol mitten in einer weiſſen Roſen 
fiehen, anzuzeigen, daß der Slaube Freude, 
Troſt und Friede gibt, und kurz in eine 
weiſſe froͤliche Roſe ſetzt, nicht wie die Welt 
Friede und Freude gibt, darum fol Die Roſe 
weis, und nicht roth feyn: denn weiſſe Far 

“be ift der Geifter und aller Engel Farbe. 

Solche Mofe ftehet im bimmelfarbenen 
Felde, daß ſolche Freude im Geiſt und Glau⸗ 
ben ein Anfang ift der himmlischen Freude 
zukünftig 5 jezt wol fehon drinnen begriffen, 
und durch, Hofnung gefaſſet; aber noch nicht 
offenbar. Und in ſolch Feld einen guͤldenen 
Ring, daß ſolche Seligkeit im Himmel ewig 
toähret, und Fein Ende hat,, und aud) koͤſt⸗ 
lich uͤber alle Freude und Güter , mie das 
Gold das höhefte, koͤſtlichſte Erz if. Ehri- 
ftus unfer lieber HErr fen mit eurem Geiſt 
bis in jenes Leben, Amen. Ex Eremo *) 
\ Grubok. VII. Jelü 1530, 


| Fe) i,c, Kobure, per onen, fi retro legas. 





A 
[4 


“ Anden Cburfüc bannen zu Sachfen, 
ur im XVI. Th.d. S. P:989- BE 


& ‚296, 


OS Juftum Jonam, 
. 6. Her: ol. 





| An Pbitipp Mitandnbenem, 
hs eb, Kai P.mo2. 


ae 


Be, An ». o ’ 
er} ee; p. ie | a2 Bü 


yon — 1530, 


309 
299 7301, | 
An Philipp Melanchthonem drey 
Schreiben. 


Sind beyfammen anzutreffen im XVI. Th. d. ©. 
2. 1213.1.f, 





302, 
An D. Bregorium Brücken, 
©. eb. daf. p. 2139. 


An feine Zusfrau. 
©. eb. daf. p. 1291. 


304. — 
An Philipp Melanchthonem. 
©. eb. dal. p. 1289. 





395. 
An eben denfelben. 
&. eb. daf. p- 1695- 
396. 
An — denſelben. 
Seb, baf. p. 1758. 


An Kam "Spengiern. | 
©. eb. daf. p. 1693. 


An >= Benkiben, 
© eb. daf. p. 1786. 


An den Ehuefbchen ebenen: zu 
chſen. 
— eb. daf. p. es 
310. 


Matt. Luthers Sendbrief vom Dol⸗ 


metſchen der. heil. Schrift, ee von 


der Ueberfezung des Spruchs Rom, 3,28. 
mit Wenceslai Links Vorrede, 
Dieſer Brief wurde zuerſt beſonders unter dem Ti⸗ 

tel: ein Sendfchreiben D. Martin Luthers 
vom Dolmetichen und Sürbitte der Yeilis 

+ gen 1530. 4. gedruckt; welcher ee „erm. 
von der Hardt autogr. Lutb. part. 1. 9. 266. 
gedenkt; ao ‚aber ben beutfchen Samm 
Ya lunges 


“ 


AIR . » r — 





IL. Briefe Lutheri aus den Deutfeben Sammlungen feiner Schriften, am 
lungen der Schriften Autberi, ale der eg Mehrung gemeiner Chriſtenheit, 


Th.V, 151. Witt. IV, 474. Alt. V,268. und Be 

FM XII, 90. einverleibet. Die Beantivor: Amen. 

kung der Frage: Gb die verflorbenen Hei: 

ligen für uns bitten * hat man hier twegge: 

taten, weil-fie bereit in dem XIX. Th. dieſer 

el worden und da. p. 1201. zu 
nden. _ 


Wenceßlaus Einf, 


Allen Ehriftgläubigen GOttes Gnade 
und Sarmberzigkeit, 


ürnberg am 135. Sept. 9.1530. — * 
Dem Ehrbaren und Vorſichtigen N. N. 


meinem guͤnſtigen Herrn und Freunde. 
1% (Ejrade und Friede in Chrifiv. Ehr⸗ 
— barer, vorfichtiger, lieber Herr und 
Sreund! ch habe eure Schrift empfans 
gen mit Der Dvefte vder Frage, darinnen ihr 







meines Berichts begehret: Warum ich 


Sie twelfe Salomon ſpricht Spruͤchw. 11,26.| Jue egis, 
Wer Born inne haͤlt, dem fluchen die, Wir halten, daß der Menſch gerecht 
Reute; aber Seegen koͤmmt über den , ſo werde, ohne des gefeges Werk, ALs 


tramur, hominem juftihicari ex fiıde abs- 


es verkaufft. Welcher Spruch eigentlich zul EP TLT durch den Blauben. Und zeiget 


Nöm. 3. die Worte St. Pauli, Arbi- 


verftehen ijt von allem, Das zu gemeinem Mus darneben an, wie die Papiften ſich iiber die 


oder Trofte der Chriftenheit dienen kann. Dar- 
um ſchilt auch der HErr im Evangelio den un- 
greuen Knecht, einen faulen Schalf , daß er: 
fein Geld in die Erde vergraben und verborgen 
atte. 7 Sc ei FE: 
2. Solchen Fluch des HErrn und der gan⸗es euch geluͤſtet, moͤget ihr euren Papiften 
zen Gemeine zu vermeiden, habe ich dieſen von meinetwegen antworten, alſo. Zum 
Sendbrief, der mir durch einen guten Freund Erſten, wenn ih D. Luther mich hätte 
zu Handen fommen, nicht wiſſen zu verhalten, mögen des verfehen , Daß die Papiften alle 
bondern öffentlich in Druck gegeben. Denn diemeillguf einen Haufen fo geſchickt wären , daß 






nicht ftehet das Wort Sola, allein, Und 


fen folcher Zufas von mir nicht zu leiden in 
Gottes Morten ꝛc. Auf diefe Frage, wo 


der Berdolmerfchung halben des alten und neuen fie ein Eapitel in der Schrift könnten recht 


- Zeftaments vie! Reden fich zutragen, nemlich, die 


Feinde der Wahrheit vorgeben, als wäre der Tert und tool verdeutfehen, fo wollte ich fuͤrwahr 


an viel viel Oxten geändert, oder auch verfälfcger, wich der Demuth haben finden loſſen, und 
“dadurch viel einfältfge Chriften, audy unter de. ſie um Huͤlfe und Beyſtand gebeten, das 


nen Gelehrten , fo ber febräifchen und grie- Neue Teftament zu verdeutichen. Aber 


chiſchen Spradye nicht fundig, Entfegung und dieweil ich gewußt, und noch vor Augen ſe⸗ 


. Scheu gewinnen: ift gültig zu verhoffen, daß 
aufs minfte zum Theil hiermit Denen Gottloſen 
- Ihr täftern verhindert, und Denen Frommen ihr 
an foll werden ;- vielleicht auch 
verurlacht, DaB etwas mehrers auf folche Frag (N 
flücf oder Materie ern Bi rag ie Dolmerfihen und Deutſch lernen 
3. Bitte derfalben, ein jeder Rebhaber der Deutſch reden und ſchreiben, und ſtehlen 


be, daß ihr Eeiner recht weiß, mie man 
dolmetfchen oder Deufch reden fol: habe 
ih fie und mich folder Mühe überhoben- 





Das merft man aber wol, daß fie aus meis 


/ 


Wahrh i wolle ihm ſolch Werk im Ernjte laf mir alfo meine Sprache, davon fie zuvor 


fen befoßten feyn, und GOtt treulich bitten, um wenig gewußt; danken mir aber nicht dafur, 
rechten Verſtand der götlichen Schrift, brauchen fie viel lieber wider bee | 


—— % 


— 


que operibus legis, alſo verdeutſcht habe: 


maſſen unnuͤtze machen, weil im Text Pauli 


— 


Pig RE = vom Jahr 130. — 
Aber ich) goͤnne es ihnen wol: denn es thut theilten dem guten Mann fein Werk dieje⸗ 
mie doch fanfte, daß ich) auch meine undanfs| nigen, fo ihm nicht genug gerveft wären, daß 
baren Jünger, dazu meine Feinde, habe re⸗ fie ihm die Schub hätten ſollen wiſchen. Dar⸗ 
den gelebt...  — —_ um gehöret groffe Gedult dazu, fo jemand 
2. Zum andern möcht ihr ſagen, daß ich! üffentlich gutes thun mil. Denn die Welt 
das neue Teftament verdeutfchet habe, aufl will Meifter Klügling bleiben, und muß im» 
mein befies Vermögen, und auf mein GeImer das Roß unter dem Schwanz zaͤumen, 
wiffen; babe damit niemand gezwungen, alles meiſtern, und felbft nicht fönnen. Das 
daß er es leſe fondern frey gelaffen, und al⸗ iſt ihre Art, darvon fie nicht laffen kann. 
lein zu Dienft gethan, denen, die eg nicht] 4. Sch wollte noch gern den Papiſten anfe- 
beſſer machen Eönnen. Iſt niemand verbos|ben, der fich hervor thäte, und etwa eine Epis 
ten, ein befferes zumachen. Wers nicht Ie|ftel Pauli, oder einen Propheten verdeutfchte; 
fen will, der laſſe es liegen. Ich bitte und ſo fern, daß er des Luthers Deufch und Dol⸗ 
feyre niemand Darum. Es ift mein Teſta⸗ metſchen nicht darzu gebrauchet : da follte 
ment und meine Dolmetfehung, und follman fehen ein fein, ſchoͤn, loͤblich Deutich 
meine feyn und bleiben. Habe ich drinnen und Dolmetfchen. Denn wir haben ja ge 
etwa gefehlet, (das mir doch nicht bewuſt, ſehen den Sudler in Drefen, der mein neu 
und freylich ungern einen Buchftaben muth⸗ Teftament gemeiftert, (Ich will feinen Nas 
toillig wollte unrecht verdolmetfchen,) daruͤber men in meinen Büchern nicht mehr nennen; 
will ich die Papiſten nicht zu Richtern leiden. | fo hat er auch nun feinen Dichter, und iſt 
Denn fie haben noch zur. Zeit lange Ohren |fonft wol bekannt, ) der befennet, daß mein 
darzu, und ihr Ara ika ift zu ſchwach, mein] Deutfeh füffe und gut fen, und fahe mol;daß 
WVerdolmetſchen zu urtheilen. = Jens nicht beffer machen Eonnte, und wollte es 
3. Ich weiß wol, und fie wiſſens weniger, |dody zu Schanden machen ; fuhr zu, und 
. denn des Muͤllers Thier, mas vor Kunft,Inahm vor fich mein neu Teftament , faft von 
Fleiß, Vernunft, Verſtand zum guten Dol-) Wort zu Wort, wie ichs gemacht habe, und 
{ metfcher gehoͤret; denn fie habens nicht vers; that meine Vorrede , Gloſſa urd Namen 
fuhrt. Es heiffet: wer am Wege bauet, davon, fehrieb feinen Namen, Vorredeund 
der hat viel Meifter. Alſo gehet mirs auch. Gloſſa darzu, verfaufte alfo mein neu Te⸗ 
Diejenigen, die noch nie haben recht reden| ftament unter feinem Namen. Wanne, lier 
‚Eonnen geſchweige denn dolmetſchen, die ben Kinder . wie geſchah mir da fo mehe, da 
Find alzumal meine Meiſter, und ich muß ſein Landefürft mit einer greulichen Vorrede 
ihrer aller Fünger feyn. Und wenn ich fie] verdammte und verbot, des Luthers neu Tes 
hatte follen fragen, wie man die erften zwey ſtament zu Iefen; Doch daneben gebot, des 
Worte Matth 1. Liber generationis, ſollte Sudlers neu Teſtament zu leſen: welches 
verdeutſchen ſo hätte ihr keiner gewußt Gack doch eben daſſelbige if, das der Luther gu 
dazu zu ſagen; und urtheilen mir nun das macht Bat. re 
ganze Werk, die feinen Gefelen. Alfoging| s. Und daß nicht jemand hier denke, ic) 
es St. Hieronymo auch, da er die Biblia luͤge; fo nimm beyde Teſtamente vor dich, 
‚ Dolmetfchete, da war alle Welt fein Meifter,| des Luthers und des Sudlers, halte fie gegen 
er allein war es, der nichts Eonnte, und ur 








einander , fo wirft du ſehen, wer m allen 
Us b | beyden 





314 1. Briefe 2 Sınberi aus den — Sammlungen * Shen 27 | 


deyden der en der Dolmetſcher ſey. Denn was er Diſputatores? Ich auch. Sie find Phi⸗ 
in wenig Oertern geflickt und geändert hat, lobophi? Sch auch. Sie find Dialectici? 
(wiewol mirs nicht alles gefaͤllet,) ſo kann Ich auch. "Sie find Legenten? Ich auch. 
ichs doch wol leyden, und ſchadet mir ſon⸗ Sie fehreiben Bücher? Ich auch, | 

derlich nichts, fo viel es den Tert betrift; 7. Und will weiter. ruhmen : ich kann 
darum ich auch nie darwider habe wolien Pſalmen und Propheten auslegen; das koͤn⸗ 
ſchreiben, ſondern habe der groſſen Weisheit nen ſie nicht. Ich kann dolmerfehens das 
müffen lachen, daß man mein neu Teftas Eönnen fie nicht; Ich Eann die heilige Schrift 
ment fo graͤulich geläftert , verdammt, ver⸗ Nefen; das Fonnen fie nicht. Ich kann bes 
boten hat, weil es unter meinem Ramen iſt enz das koͤnnen fie nicht. Und daß ich her⸗ 
ausgangen; aber doch muͤſſen leſen, weil es unter komme; ic) kann ihre eigene Dia⸗ 
unter eines andern Namen naſt ausgangen. lectie und Philofophie baß denn ſie ſelbſt 
Wiewol, was das vor eine Tugend fey, eis allefamt, Und weiß darzu Firwahr, daß ihr 
nem andern fein Buch laͤſtern und ſchaͤnden, keiner ihren Ariſtotelem verſtehet. Und iſt 
darnach daſſelbige ſtehlen und unter eigenem einer unter ihnen allen, der ein Procmium 
Namen dennoch auslaffen gehen, und alſo oder Eapitel im Ariftotele verftehet „ fo will 
- durch fremde verläfterte Arbeit‘, eigen Lublich mich laſſen prelen. Ich vede jest niche - 


und Namen fuchen, das laß ich feinen Nichslzu viel: denn ich bin durch ihre Kunftalleers 


ter finden. Mir if indeß genung, und bin zogen und erfahren von Jugend auf, meiß 
froh, Daß meine Arbeit (wie St. Paulus faſt twol, tie tief und weit fie iſt. So wis 
| auch ruͤhmet,) muß auch durch meine Feinde ſen fie auc) wol, daß ichs alles weiß und 
“ gefördert, und des Luthers Buch ohne Lu⸗ kann, was fie‘ Fönnen : ‚noch bandelen die 


2 
thers Namen, unter feiner Feinde Tramen, heillofen Leute gegen mir, ‚als wäre ih en 


7 


> gelefen werden „ ; wie koͤnnte ich mich baß Saft in ihrer Kunft, der allererft heutmor⸗ 
rähen? gen Fommen wäre, und noch nie weder ges 
6. Und daß ich wieder zur Sache komme, ſehen noch gehoͤret hätte, was fie lehren oder 
wenn euer Papift fich viel unnüige machen fünnen. Go gar herlich prangen ſie herein 
will, mit dem Worte (Sola, allein), fo ſagt mit ihrer Kunſt, und lehren mich, was ich 
ihm flugs alſo: Doctor Martin Luther wills vor zwanzig Kahren an den Schuhen zerrifs. 
alfo haben, und fpricht; Papiſt und Eſel ſen habe daß ich auch mit jener Mege auf 
ſey ein Ding ‚ Sie volo „ fic jubeo,, fit pro all ihe Plerren und Schreven fingen muß: . 
ratione voluntas. Denn wir wollen nicht|ich Habs vor fieben Jahren gewuſt, daß 
der Papiſten Schuͤler noch % Juͤnger, ſondern Hufnägel Eyſen find. 

ihre Meiſter und Richter ſeyn, wollen auch) 8. Das fen auf eure erſte Frage geant⸗ 
. einmal ſtolziren und pochen mit den Efels- wortet, und bitte euch, wollet folchen Efeln 
koͤpfen; und mie Paulus wider feine tollen! ja nicht, anders noch mehr antworten, auf 
Heiligen fich ruͤhmet ſo, will ich mich auch ihr unnuͤßes Geplerre vum Wort Sola, ‚denn 
wider dieſe meine Efel ruͤhmen. Sie ſind alſo viel: Luther will es alſo haben, und 
Doctores7 Ich auch. Sie ſind gelehret? ſpricht, er ſey ein Doiter über alle Doctored 
Ich auch. Sie find Prediger? Sch auch. im ganzen Pabſtthum. Da ſoll es bey bleis 





— IM ahsit Ich auch. Sie ſind ben, ich will ſie hinfort REN oe HM 


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316 RR ch vom Jahre 1530. 317 


und — — m lange fie felch che Leute Aber den Wald und die Stöcke ausrotten, 
(ich wollte ſagen, Eifel.) find. Denn es und den Acker zurichten, da will niemand 
find. folche unverfehämte 2 Tropfen unter ihnen an. Es iſt bey der Felt Fein Dank zu vers 
die auch ihre eigene, der Sophiſten Kunft, dienen. Kann doch GOtt felöft mit der 
nie gelernet haben , wie Doctor Schmidt Sonne , ja mit Himmel ı und Erden, noch 
und Doctor Restäffel ‚ und ihre gleichen; |mit feines eisnen Sohns Tod, Eeinen Dank 
und legen ſich gleichwol wider mich in diefer verdienen 5 fie fey und bfeibe Welt in des 
Sache, die nicht allein über die Sophifte | Teufels Namen , weil fie ja nicht anders 
xey, ſondern auch (wie Sanct Paulus ſagt,) will. 
‚über all Welt Weisheit und Vernunft ift.| ır. Alſo habeich hier Roͤm. 3. faft tool ges 
Zwar es duͤrfte ein Eſel nicht viel fingen, man wuſt/ daß im Lateiniſchen und Griechiſchen 
kennet ihn ſonſt wol bey den Ohren. Text, das Wort (Solum) nicht ſtehet, und 
Euch aber, und denen Unſern will ich haͤtten mich ſolches die Papiſten nicht dürfen 
anzeigen, warum ich das Wort (Sola) ha⸗ſlehren. Wahr ifts , diefe vier Buchſtaben, 
be wollen brauch: n, wiewol Nom. 3, 28. nicht |Sola, ftehen nicht. darinnen , ‚welche Buch⸗ 
Sola, fondern (olum oder tantum von mir] Taben die Eſelskoͤpfe anfehen , tie die Ruhe 
gebraucht iſt. Alſo fein fehen die Efel mei: jein neu Thor. Gehen aber nicht , daß es 
nen Tert an: aber duch habe ichs fonft an-|gleichmwol die Miennung des Texts in ſich hat, 
 Derswo , Sola fide , gebraucht, und williund wo mans will klar und gewaltiglich ver⸗ 
auch beyde, Solum, und Sola, haben. Ich deutſchen, fo -gehörets hinein. Denn ich 
- habe mich defien gefliffen im Dolmetfchen, ‚(habe Deutfch, nicht Lateinisch noch Griechiſch 
daß ich rein und klar Deutſch geben moͤchte. reden wollen, da ich Deutſch zu reden im 
un iſt uns wol oft begegnet, daß wir vier Dolmetfchen vorgenommen hatte. Das if 
Tage, drey, vier Wechen haben einlaber die Art unſer deutſchen Sprache, wenn 
3, — Wort geſucht und gefragt, habens ſich eine Rede begibt von zwehen Dingen, 
ec ) yutvel eifen nicht funden. deren man eines befennef, und das andere 
2.10. Sm Hiob arbeiteten mir alfo, Miverneinet, fo brauchet man des Worts So- 
Philipps, Aurogallus und ich, daß wir in lum, (allein, ) neben dem Wort (nicht 
| vier Tagen zuweilen kaum drey Zeilen Eonn> oder kein. ) Als wenn man fagt: der 
ten fersigen. Lieber, nun es verdeutſchet ‚Bauer bringet allein Sorn , und Fein Gel. 
‚und berei ft, Eanns ein jeder lefen und mei⸗Item, ic) habe warlich jegt nicht Geld, fons 
fern, läuft einer jest mit den Augen durch dern allein Korn. Ich habe allein’ geffen, | 
drey oder vier Blatter, und ftöffet nicht ein⸗ und noch nicht getrunken, Haft du allein 
mai an ; wird aber nicht gewahr, welche geſchrieben, und nicht überlefen ? Und ders 
Macken. und Klöge da gelegen find, da erigleichen ungehliche Weiſe im täglichen 
jetzt uͤberhin gehet ,wie über ein gehöffelt Brauch. | 
Bret, da wir haben müffen fehroigen und) 12. In dieſen Reden allen, ob es aleich 
ans Anaften , ehe tenn wir ſolche Wacken |die lateinifche oder griechiiche Sprache nicht 
und Kloͤtze aus dem Wege raͤumeten, aufithut, fo thuts doch die deutſche, und ift ihr 
daß man Eünnte fo fein Daher gehen. Es iſt re Art, daß fie das Wort (Allein) hinzu fer 
— pflugen, wenn ee Acker gereiniget U: IR un ade das Wort C nicht oder — * 








— BR 





319 
deito völliger und deutlicher fey. - Denn; Matth.26, 8. Ur quid perditiohec? Und 
wiewol ich auch fage: der Bauer bringer| Marei 14,4. Ut quid perdirio ifta unguen- 

Korn und Fein Geld, fo lautet doch das ſti kacta eſt? Folge ich denen Efeln und Budo ⸗ 
Wort (Kein Geld, ) nicht fü vollig und deut-|ftabiliften,, fo muß ichs alſo verdeutfcehen: 
lid), als wenn ich fage: der Bauer brin-| Warum iſt die DVerlierung der Salbe ge 
get allein Korn und Fein Geld; und hilft ſchehen? Was iſt aber das vor Deurfch? 
hier das Wort (Allein) dem Worte (kein) Welcher Deutfcher redet alfo : Verlierung 
‘fo viel, daß es eine völlige deutſche klare der Salben ift geſchehen? Und wenn ers wol 
Dede wird. Denn man muß nicht die Buch⸗ |verfiehet, ſo denket er, die Salbe fey verloh ⸗ 
ftaben in der Lateinifchen Sprache fra⸗ ren, und müffe fie etwa wieder ſuchen; mies 
gen, wie man foll Deutſch reden, wie die| wol das auch noch dunkelund ungewiß lautet. 

Eſel thun; fondern man mußdie Mutter im Wenn nun das gut Deurfch iſt, warum 
Haufe, die Kinder auf der Gaſſen, den ge⸗ treten fie nicht hervor, und machen ung ein 
meinen Mann auf dem Markte darum fra» ſolch fein, hubfch, neu deutſch Teſtament, 
gen, und denfelbigen auf das Maul ſehen, und laffen des Luthers Teftamentliegen? Ih 
wie fie reden, und darnach dolmetfchen, ſo meyne ja, fie follten ihre Runftan Tagbrine 

verſtehen fie eg denn, und merken, daß man gen. Uber der deutſche Mann redet alfo, 

Deutſch mit ihnen redet. | Ur quid&e, Was foll doch folcher Ins 

1. Als wenn Ehriftus fpricht Ex abun-|rach? oder, was foll doch folcher Scha⸗ 

‚dantia cordisosloquitur, Wenn id) denen;de? Ftem,- es ift Schade um die Salbe. 

Eſeln foll folgen , die werden mir die Buch⸗ Das iſt gut Deutſch, daraus man verſte⸗ 

ftaben vorlegen, und alfo dolmetſchen: Aus het, daß Magdalena mit der verfchürteren 
dem WVeberfluß des Herzens redet der Salbe jey unrarhlich umgangen, und habe 

Waund. Gage mir‘, ift das Deutſch ges] Schaden gethan; das war Judas Mepnung: 

redt? Welcher Deutfcher verfteher ſolches? denn er gedachte beffern Rath darmit zu fchafe 

Was iſt Ueberfluß des Herzens, vor ein fen. ARNO RS a 

Deutſch? Das Fan Fein Deuticher fagen,| 14, tem, da der Engel Mariam gruf 

es fey, daß einer ein alzu groß Herz ha⸗ ſet, und ſpricht: Gegrüffer ſeyſt du, War 

be, oder zu viel Herzens habe. Wie⸗ria, voll Baden, der HERB mir dir, 
wol dag auch noch nicht vecht if. Denn Wolan, foiftsbisher fchlecht, denlateinifchen 

Ueberfluß des Herzens ift Fein Deutich; fe Buchſtaben nach, verdeutfchet. Gage mir - 

menig als das Deutfeh iſt, Ueberfluß des aber, ob folches gut Deutſch fin? Wore 

Haufes, Ueberfluß des Rachelofeng, Ueber⸗ det der deutſche Mann alfo: Du bift vo 

fiuß der Bank: fondeen alfo redet die Mut) Gnaden? Und welcher Deutfcher verfteher,. 

ter im Haufe, und der gemeine Mann: was gefaget ſey, voll Gnaden? Er muß 

Weß das Herz voll iſt, des gehet der denken an ein Faß vol Bier, oder Beutel 

- Mund über. Das heiffer gut Deutſch gee Geldes. Darum habe ichs verdeutfeht, du 

redt; deß ich mich gefliffen, und leider nicht| Soldfeelige; damit doch ein Deutfcherdeftoe 
alle Wege erreicht noch getroffen babe.inaher hinzu Eonne denken, was der Engel 

Denn die lateiniſchen Buchftaben hindern meynet mit feinem Gruß. Aber hier wollen 
aus der Maffen fehr, gut Deutſch zu veden. |die Papiften toll werden über mich, daB ih 

14. Alfo , wenn der Verraͤther Judası BUT dan 


3138 1 Briefe Lucheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 





\ 


* 


= 









aaO, rn lee vom Jahr 30 — 321 
den engliſchen Gruß verderbet habe ; wi®|vir deſigeriorum, das iſt du lieber Daniel, 
wol ich dennoch darmit nicht das beſte Deutſch Denn das iſt Gabrielis Weiſe zu reden, wie 
habe troffen. Und haͤtte ich das beſte Deutſch wir im Damel ſehen. Wenn ich nun dem 
bier ſollen nehmen, und den Gruß alſo ver⸗ Buchſtaben nach, aus der Eſelkunſt, follte 
deutfehen, GOtt gruͤſſe dich, du liebe Ma⸗ des Engels Wort verdeutfchen, müßte 
ria, (denn fo viel will der Engel fagen, und ich alfo fagen: Daniel, du Mann der Bes - 
fo würde er gevedt haben, wenn er fie hattelgierungen, oder, Daniel, du. Mann der Luͤ⸗ 
wollen deutſch gruͤſſen.); ich halte, ſie ſte. O das märe fehon Deurfch. Eindeuts 
ſollten fich wol felbft erhenkt haben, vor groſſer fcher Mann hoͤret wol, daß Lüfte und Be⸗ 
Andacht zu der lieben Maria, daß ich den|gierungen deutfche Worte find. Wiewol 
Gruß fo zu nichte gemacht hatte. e8 nicht eitel veine deutſche Worte finds fons 
15. Aber was frag ich darnach, fie toben dern, Kuft und Begier, wären wol beſſer. 
oder rafen ? Ich roill nicht wehren „ daß ſie Aber wenn fie zufammen gefaffet werden, du 
verdeuffehen, was fie wollen; ich oil aber, Mann. der Begierungen, fo weis Fein. 
auch verdeutfihen, nicht wie fie wollen, ſon⸗ Deutſcher ‚was geſagt iſt; Denker, 
dern tie ich will. Wer es nicht haben will, daß Daniel vielleicht vol boͤſer Lüfte 
der laſſe mirs ftehen, und hafte fine Meiſter⸗ ftecfe. Das hieffe denn fein gedolmerfcher. 
ſchaft bey ſich; denn ich will ihr weder ſehen 17. Darum muß ich hier Die Buchftaben 
noch hören. Sie dürfen für mein Dole|fahren laſſen, und forfchen, wie der deurfche 
metfchen nicht Antwort geben, noch Rechen-| Dann falches redet, welches Der hebräifche 
ſchaft hun. Das hoͤreſt du mol, ich will Mann YET WN redet, fü finde ih, - 
fagen: Du boldfeelige Maria, du liebe daß der deutſche Mann alfo ſpricht, du Iies . 
Maris; und laffe fie fagen : du voll Gna⸗ ber Daniel, du liebe Maria, oder, du hold 
den Maria. Wer Deutſch Fan, der weis ſeelige Magd, niedliche Jungfrau, du zar⸗ 
wol, welch ein herzlich fein Wort das ift, die tee Weib und dergleichen. Denn 
liebe Marta, der liebe BDrt, der liebe wer dolmerfchen will, mußgroffen Vorrath 
Baͤpyſer, der liebe Fuͤrſt, der liebe Wann, |von Worten haben, daß erdie Wahl-Eins 
das liebe Kind, Und ich deis nicht, ob ne haben, wo eines an allen Orten nicht 
man das Wort (liebe,) auch fo herzlich Tauten will.  - — a 
und genugſam in Iateinifcher oder andern] 18. Und mas foll ich viel und lange ſagen 4 
Sprachen reden möge, daß es alfo dringe von Dolmetfchen ? Sollte ich aller meine 
und Elinge in das Herz , Durch alle Sinne, orte Urfachen und Gedanken anzeigen, 
wie es thut in unferer Sprache. — . |ich müßte wolein Fahr dran zu fchreiben has’ 
16. Denn ich halte, Sanct Lucas, als ein ben. Was Dolmetfihen vor Kunſt, Mir - 
Weiſter in hebraͤiſcher und griechifcher he und. Arbeit fey , das habe ich wol erfah ⸗/⸗ 
Sprache, habe das hebräifche Wort, foren; darum mil ich Feinen Pabſteſel nh 
dee Engel gebrauchet , wollen mit dem gie) Maulefel, Die nichts verfucht haben, hierin⸗ 
chiſchen xexigrrouevn, treffen, und deut⸗ ne zum Richter oder Tadeler leiden. Wer 
lich geben. Und denke mir, der Engel Ga- mein Dolmetfchen nicht will, der laffe esans 
briel habe mit Maria geredt, wie er mit Daniel ſtehen; der Teufel Danke ihm, ter es uns 
redet, und nennet ihn, ITÄTSTTTUN! gerne hat, oder wider meinen Willen und 
Lucheri Schriften 21,.Cheil, ° Wiſfen 





E 


320 J. Brife ——— den ORT = an ſei 2 a 
Daß, wo etwa an einem 
ſo will ichs felber thun ; wo ichs felber nicht Wort gelegen ift, habe ich es nach dem Buchs 
‚thue, da- laſſe man mir mein Dolmetſchen ſtaben behalten, und bin nicht fo frey darvon 






Wiſſen meiſtert. Solls gemeiſtert werden, darauf gefehen 3 


mit frieden, und mache ein jeglicher „ was er gangen Als Johan. 6, 27. da Chriſtus 


‚will, für ſich ſelbſt, und habe ihm ein gut ſpricht: Dieſen bat GOtt der Vater ver⸗ 4 


. nur em einiger Chriſt für einen treuen Acbei; Meinung ‚St. Pauli fordern und erzwin⸗ 
ter rkennet. Ich frage nach Pabſteſeln nichts; gen es mit Gewalt. Denn erhandeltjada 
fie find nicht werth, daß fie meine: Arbeit felbft das Hauptſtuͤck chriſtlicher Lehre, nem ⸗ 


Jahr. ſiegelt; das waͤre mol beſſer deutſch geweſt, 
19. Das kann ich mit gutem Gewiſſen dieſen hat GoOtt der Vater gezeichnet, oder 
geugen, daß meine hoͤchſte Treue und Fleiß dieſen meinet GOtt der Vater. Aber ich 


drinnen erzeigt,, und nie Eeine falfche Sedanz|habe ehe wollen der deutichen Sprache abs 


Ben gehabt habe: denn ich habe Feinen Heller brechen, Denn von dem Worte meichen. old 
dafür genommen noch geſucht, noch damit es ift Dolmerfehen ja nicht eines jeglichen, 


“gewonnen ; ſo habe ich meine Ehre drinnen Kunſt, wie die tollen Heiligen m rer 3 1% 
- nicht gemeinet, das weis GOtt mein HErr: F 
ſondern habe es zu Dienſt gethan denen lie⸗ fürt 





zie Dazu e ein recht Fromm, treu, fleißig, 
C riſtlich gelehrtes erfahren, 





ben Chriſten, und zu Ehren einem, der dro⸗ 


fleißig dolmetichte, dennoch nicht eine Stuns Denen ‘Propheten zu ı Worms verdeutſcht, dar⸗ 


de verdienet haͤtte zu leben, oder ein geſund innen doch warlich groſſer Fleis geſchehen, 
Auge zu haben. Es iſt alles ſeiner Gnaden und meinem Deutſchen faſt nachgangen iſt; 

und Barmherzigkeit, was ich bin und habe; aber es find Juͤden darbey gerveft, die Chrie 

ja es ift feines theuren Blutes und ſauren ſto nicht groſſe Hulde erzeiget haben, fonft 


Schweiffes: darum feld auch, (ob GOtt wäre Kunſt und Fleis genug da. 


will, ) alles ihm zu Ehrendienen,, mit Freu) or. Das fey vom Dolmerfchen und Art 


den und von Herzen. Läftern mich. die Sud- der Sprachen gefagt. Aber nun habeich 


fto, und bin allu reichlich belohnet, noo mich habe hinzu gefeßt ; fondern der Text und die: 


follen erkennen : und follte mir im Grund lich, daß wir durch den Glauben an Ehris 
meines Herzens leyd feyn, daß fie mich lobeten ſtum, ohne alle Werke des Gefeges, gerecht 


Ihr Laͤſtern iſt mein höchiter Ruhm und werden, und fchneidet alle Werke fo reinab,. 4 


ar Ehre. Ich will doch ein Doctor, ja auch daß er. auch) fpricht, des Geſetzes (das doc) 


90, Doch babe ich. wiederum nicht allzu 


AN sroffen Gorgen famt meinem. Sesife 


ein ausbundiger Doctor feyn, und fie folen|&Dttes Gefe und Wort ift,) Werke nicht E 


mir den Namen nicht nehmen bis an den Dee zur Gerechtigkeit. 7 
Juͤngſten Tag, das weis ich fuͤrwahr. 2. Und ſetzt zum Exempel Abrabam, 






— 7 — 
— 
I 


| . Darum halte ic), daß kein 3 
ben fit, der mir alle Stunden fo viel Gutes fälfcher Chriſt, noch Rollengeſt treulich 
thut, daß, wenn ich taufendmal fo viel und dolmetfchen Fönne; wie das ol feheinet in 


A Tee te Te m End  ngn 





es ler = EN ae ek —— 


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; Ser und Pabſteſel; wolan, fo Toben mich die nicht allein der Sprachen Art vertrauer und 
" frommen Ehriſten, ſamt ihrem HEren Chri⸗ gefolget daß ib Nom. 3,28. Solum (Allein) ' 


Ä 


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daß derfelbige fey fo gar ohne Werk gerecht: 3 
frey die Buchſtaben laſſen fahren ; fondern! worden, daß auch das höhefte IBerf, das 
dazumal neu geboten —— von SON, gi BE 





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TER Don "FTaBr I730, : | >" WERE | 325 
und über allen andern Gefegen und Werfen, Paulus verwirft nicht ſchlechte gemeine Wer⸗ 
nemlich die Beichneidung, ihm nicht geholfen |Fe, fondern Das Geſetz felbfl. Daraus 
habe zur Gerechtigkeit, ſondern fey ohne die mochte wol jemand fich noch mehr argern, 
Befchneidung, und ohne alle Werke gerecht und jagen, das Geſetz fen verdammt und vers 
vorden, durch den Glauben, wie er fpricht, flucht vor GOtt, und man folle eitel Boͤſes 
m. 4,2: IM Abraham duch dielthun, wie die thäten zun Rom. 6, 15: Laſ⸗ 
Werke gerecht worden, fo mag er fich ſet uns Boͤſes hun, aufdaß es gut wer⸗ 
rühmen, aber nicht vor GOtt. Wo de. Nie aud) ein Rottgeiſt zu unfer Zeit 
man aber ale Werke fo.vein abfehneidet , da anfieng. Sollte man um foldyer Argernig 
muß ja die Meinung ſeyn, daß allein der willen St. Pauli Wort verläugnen , oder 
Glaube gerecht mache. Und mer deutlich nicht frifch und frey vom Glauben reden? 
und duͤrre von ſolchem Abfehneiden der Wer) 25. Lieber, eben St. Paulus und wir 
Te reden will, der muß fagen : allein der wollen folch Aergerniß haben, und Iehren um 
Glaube, und nieht die Werke, machenung keiner andern Urfache willen fo ftark wider 
gerecht. Das ʒwinget die Sache felbftneben |die Werke, und treiben allein auf den Slaus 
der Sprache Art. ben, denn daß die Leute ſich follen ärgern , 


23. a, fprechen fie, es lautet ärgerlich, ſtoſſen und fallen, damit fie mögen lernen 


und die Leute lernen Daraus verftehen , daß und wiflen, daß fie Durch ihre gufe Werke 
fie Beine gute Werke thun dürfen. Lieber ‚nicht fromm werden; wie viel weniger ters 
was fol man fügen, ifts nicht viel aͤrgerli⸗ den fie Fromm werden Durch bofe Werke, und 


— 


cher, daß St. Paulus ſelbſt nicht ſagt, al⸗ohne Geſetz? Darum folget es nicht: gute 


lein der Glaube ſondern ſchuͤttets wol groͤ Werke helfen nicht; darum helfen boͤſe 


ber heraus, und ſtoͤſſet dem Faß den Boden Werke. Gleich als nicht fein folget: die 


aus, und ſpricht, ohne des Geſetzes Werk? Sonne kann dem Blinden nicht helfen, dag 
Und Salat. 2,16: Nicht durch die Werke er fehe; darum muß ihm die Nacht und Fins 
des Geſetzes, und das viel mehr an andern ſterniß helfen, daß er fehe. 
Orten. Denn das Wort (allein der| 26. Mich wundert aber, daß man fich in 
- Glaube ) möchte noch eine Gloſſe finden ;| diefer öffentlichen Sache fo mag fperren. Sa 
aber das Wort Cohne Werke des Be:|ge mir doch, ob Chriſtus Tod und Aufer⸗ 
ſetzes) iſt ſo grob, ärgerlich, (handlich, daß ſtehen unſer Werk fey, das mir hun, oder 
man mit Feiner Sloffe helfen fan. Wie nicht? Es ift ja nicht unfer Werk, noch eis 


% Biel mehr möchten hieraus die Leute Ternen|niges Geſetzes Werk. Yun macht uns ja 


kein gut Werk thun, da ſie hören mit ſo duͤr⸗ allein Chriſtus Tod und Auferſtehen frey 
zen Starken Worten von den Werken ſelbſt von Suͤnden, und fromm, tie Paulus 
predigen: (kein Werk, ohne Werk, nicht ſagt, Rom. 4,25: Zr iſt geftorben um 
durch Werk.) Iſt nun das nicht ärger-Junferer Sünde willen, und auferſtan⸗ 


li), dag man Cobne Werk, kein Werk, * um unſerer Gerechtigkeit willen. 


nicht durch Werk) predigt; was ſollts Weiter ſage mir, welches iſt das Werk, da⸗ 
denn argerlich ſeyn, fo man dis (allein der mit wir Chriſtus Tod und Auferſtehen faſſen 


— und halten? Es muß ja Fein aͤuſſerlich Werk 
24, Und das noch Argerlicher iſt, Gt — allein Der einige Glaube im Herzen 


_ 


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36 LSriefe Qurberi aus den deutſchen 

feyn; Derfelbige allein, ja gar ahein ohne wir hm * gut und 2; wären. © 
alle Werke, faſſet foichen Tod und Aufer \dver I der Leif nn das Blut Cyriſti nic ann 

ſtehen, wo eg gepredigt w ro durchs Evan: a 

gelium. 29 Weil nun d ESache i im Grund: un 
27. Wog ifte denn nun, daß man fo fo- fordert, Daß man fage, allein der Biaube 
bet und mütet ketzert und. brennet , fo die macht gerecht, und unſerer deutſchen 
Sache im Grunde ſelbſt klaͤrlich da fiegt und Sprache Art, die ſolches auch lehret arfoauıss 
beweifet, daß allein Der Glaube, Chriſtus zufprechen; habe darzu ter heiligen Väter 
Tod und Auferfiehen faffe ohne alle Werke, Syempel; und zwinget auch die Gefahr der - 
und derfelbige Tod und Auferſtehen fen uns| Leute, daß fie nicht an den Werken ag 7 
fer Leben und Serechtigkeit. So es denn bleiben, und des Glaubens fehlen, und Chris 
on ihm ſelbſt vffentlich alſo iſt, daß allein tum verliehren , fonderlich zu diefer Zeit da 
der Glaube uns ſolch Leben und Gerechtig⸗ fe fo lange ber. der Werke gewohnet, und 
Feit bringet, faſſet und giedt; warum folllmit Macht davon zu reiffen ſind: fo it es 












man denn auch nicht. alfo reden? ? Es iſt nicht nicht allein rechts fondern ab hoch vonnoͤ⸗⸗ 
Ketzereh, daß der Glaube allein Chriſtum then, Daß man aufs deutfichfte und voͤlligſte 
faſſet und das Leben giebt 3 aber Keßerey | herausfage, allein der Glaube ohne Werk, 
muß es feyn, mer folches faget oder redet. macht fromm. Und veuet mich, daß ich. 
- Sind fie niht toll, thoͤricht und unſianig? nicht auch darzu geſetzt habe, alle und aller 
Die Sachen bekehnen fie fuͤr recht, und alſo, ohne alle Werke aller Geſetze, da 
ſtraffen doch die Rede von derſelbigen Sache es vol und rund heraus geſprochen ware 
für unrecht.  Einerley zugleih muß. beyde Darum fols in meinem neuen Teftament 
recht und unrecht fyn. bleiben, und follten ale Papitefel tel und 
28. Auch bin ichs nicht allein, nach der choͤrichi werden, fo ſollen fie mirs nicht her⸗ 
erfte, Der da fagt, allein der Blaubernacht aus bringen. - Das fey jeßt Davon genug, 
gerecht: es hat es vor mir Ambroftus, Au⸗ |weiter will ic) (ſo GOtt Gnade gibt,) davon _ 
Zuſtinus, und viel andere gefagt. Und wer reden im Büchlein De luftificatione. Da- 
Sanct Paun im leſen und verſtehen ſoll, der tum ex Eremo d. 8 Sept. 1530. RR 
muß wol fo ſagen, und kann niht ander; Martinus Luther, 
‚feine Worte find ſo karf, und leiden Fein, ja — Euer guter gem 
gar Fein Werk. Iſts Fein Werk; fo muß Pam 
der Slaube allein feyn. Drviefallte: 8 ſo gar 





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eine feine beſſerliche unaͤrgerliche Lehre ſeoyn, S — = 3 ut Ionen . 
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lauben aud) dur erte fromm mochten 
werden. Das märe fü viel gefagt, daß ©. ee zwey Briefe 
nicht allein Chriſtus Tod unſere Suͤnde weg⸗ ne. 
nahme, fondern unfere Werke taten auch 
etywas darzu. Das hieſſe Chriſtus Tod fein 


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An wey Prediger: — ſie ihre Richen 


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Erle er = ER NE: 
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‚Sechret,, Daß unfere Werke ihn hüfen, umd| laſſen und Sinne ee 
Eönnten er auch or das er Bu; u Da S. im X. &. d. S. p. tuoo. | 


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BER N “.* »om "Jahr 1530. - 329 
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‚315 318. | 3. Und er jeigte mir Dort eine feine Wiefe 
Ztliche offene Woibbriefe in Eachen im Garten ‚ jum Zaren zugerichtet, da 
Wolf Hornungs, wider fein Khewaib, hingen eitel guͤddene Pfeifen, Paucken, und. 
F 8 En. — — — feeire filberne Acmbrüfte, Aber es war noch 
frühe, daß die Kinder noch n richt geffen hate 
—— an Eh be Serulau; ton; Darum Fonnte ich des Tanzes nicht ers 
au en Luther, darinnen er das Kind zur arten, und fi rad em Mar: Ne: 
Gottesfurcht, Gebet und Studiren locer. % ti:ber H er, ih en fs hingehen , an 
\ Sept A un Ach Ki. Sr ei 492. HE nag alles meinem lieben E Shnlein Hänfichen 
Be fhreiben, daß eriefliißiabete, und wohl ler⸗ 
En % ne, und fromm ſeh, auf daß er auch in Dies 
Bun und fride in Ehriffo, mein herz⸗ en Sarten Eomme ; aber er hat eine Mubs 
d liebes Söhnichen. Ich fehe gerne, me Sehne, Die muß er mitbringen. Da 
daß du mol le Ierneft, und fleißig beteft. Ihue ſprach der Mann: esfollja fepn, sehe hin, 
alfo, mein Söpnichen, und fahre fort: wenn und fehreibe ihm alfo. 
ich heim komme fo will ic) Dir einen ſchoͤnen 4. Darum liebes Soͤhnlein Haͤnſichen, 
Jahr narkt mitbringen. ch weis einen fee und bete ja getroft, undfage es Lippus 
. hübfehen luſt gen Garten da gehen viel Kin- und Juſten auch, daß fie auch lernen und beten, 
der innen, haben guͤldene Roͤcklein an und le ji) werdet ihr miteinander in den Garten kom⸗ 
- fen fehöne Aepfelunter den Baumen,umdBir- men, Hiemit bis dem allmaͤchtigen GOtt 
nen, Kirſchen, Spilling und Pflaumen, befohlen, und arhffe Muhmen Kehnen , und 
fingen, fpringen, und find froͤlich; haben! gieh ihr einen Buß von meinet wegen. An⸗ 
auch ſchone kleine Pferdlein mit_giidenen ng. 1530. | 
aumen und filbernen Sätteln. Dafragte 
ſchden Mann deſſen der Garten iſt: weß 
die Kinder wären? Da ſprach er: es find 
Die en Die gerne beten, kınen, umd Sr 
romm ſin 
f 2. Da ſprach ich Lieber Mann, ich habe An den Eburfücft 7 — — 
auch einen Sohn, heißt Haͤnſi chen Luhee, fer ‚nach — BER Dem 
möchte er nicbt auch i in den Sarten kommen, | e 


daß er auch ſolche ſchoͤne Aepfel und Birnen E A 


- dein lieber Vater 
Martinus Lurber, 





eſſen machte, und folche feine ferdlein reis) 3 an 
ten, und mit diefen Kindern fpielen? Da An den Churfuͤrſt Johannem von der 
ſprach der Mann: wenn er gerne betet, Wahl eines roͤmſchen Koͤniges. 


lernet, und fromm iſt fo ſoll er auch in den. S;eb. daf Baus. 
Garten kommen, Lippus und Joſt aud), 
und wenn fie alle zuſammen kommen, fo — 322. \ 

werden fie auch Pfeifen, Paucken Rauten, ‚An. den Karb, su Göttingen , Antwort 
und alleriey Gaitenfpiel haben, auch tanzen, auf ihr Anfuchen um zwey Prediger. 


und mit — vom fie, Aus dem Suppl zu den Leipz, Th. N. 104. P-6# 
x 3 > Den 





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| An den Rath zu Coburg, Wolfgang Gemuͤthe, ſo er mit GOttes Huͤlfe hinaus 


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30 I. Briefe Lutheri aus en deutfehen Sammlungen einer chriften, "sr 3 
Den Ehrbaren und Vorfichtigen Herren; Den Ehrbarn und weilen Burgemeifter 

Buͤrgermeiſtern und Rath der Stade Goͤt und Rath der Stadt Coburg, unfern güns 
fingen, Be ſtigen Heren und Freunden. — 


| SEN und Friede in Ehriflo. Chrbare, Sept freundliche Dienfte zuvor. Ehrbare, 
EI Rorfichtigeliebe Herrenze. Auf euer, BRweiſe guͤnſtige Herren und Freunde. Wir. 
Bitt will ich euch zweyen Prediger fehichen haben Wolfgang Höflern eure Meynung, 
aufs alterfürderlichfte, bite aber freundlich, die Schul belangend, angegeiget, darinnen 
mwollet bedenken, daß arme Gefellen in dieſer er euren freundlichen Willen gegen ihm vers 
ſchweren Zeit mit folcher Beſoldung, wie zu merfet, und ung gebeten, wir wollten euch, 
Braoaunſchweig, nicht mögen ankommen. wie fich gebuͤhret, von ſeinetwegen fleißig 
Sonft gefällt mir von Herzen wol, daß ein danfen, und folgende Meinung zufchreiben, 
 ehrbarer Nat und Gemeine fich derſelben daß er geneigt fey, die Schulzu Coburgam 
‚braunfchweigifchen Drdnung nach halten) zunehmen, und ſich berhalben foͤrderlich nach 
wollen, und bitte GOtt, daß er euch Gina-| Ausgang des isigen Leipziger Markts aufs 
de und Hulfe Dazu gebe, und fonderlich ‚machen ‚hinaus zu ziehen. Dieweil ihr aber 
daß ihr es ja mit einträglichen Herzen und in eurer Schrift anhanget : fo er lieber 
. Meinung vornehmet,, fonfttvare es viel beſ wollte langer hie ſtudiren, folte euch nicht 
fer unterlaffen. Weiter mit der Zehrung ‚entgegen feyn, Daffelbige will er zu euch, ale 
ob fie die wuͤrden bier borgen , werdet ihr feinen Derren und Foͤrderern, ganz geftellet 
euch wohl wiſſen zu halten. Denn auf ihr haben, denn wiewol er geneig: ey, die 
eigene Koften fo zu reifen, in euren Dienft, Schule anzunehmen, fo. wolle er fich doch 
iſt ihnen beſchwerlich. Hiemit GOtt befohs gegen euch zu allem Gehorſam erzeigen, und 
fen, Amen, Zu Wittenberg, Sonntags ſo es euer Beduͤnken feyn würde, daß er 
nach Lucia 1530. | [länger alhier fudiven folte, und ihe 
a NONE Martinus Luther. ihm eine gewiſſe Zeit und Studium beftimmt, 
will er fich gehorfamlich halten, und euch. 
folgen. Bon diefem allen werdet ihr ihm euer _ 








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323. 


NRoſlers Beruf sum Schuldienft dafelopt |Tommaet, ameigen, | Eu freundlich zu Dies 

I 0 DEIBENENEN nen find wir allegeit moillig.. GOtt bemahre 

Dieſes Schreiben hat Herr Chriftian Schlegel euch. - Datum auf den Tag Nanlı Dame 4 

ae — — — 87: aus dem Avbtogra⸗ 1530 ER £ St — wur 

pho zuerft. mitgetheilet , tworaus man es dem| ”° —— RR 

up zu den Leipz, Th. N. 105. 9.64. ein 0... Martinus Luther. EN 4 

berleibet und hier wieder abgedruckt hat. HER Dhilippus Melanchthon — 
— * Ph ie X ı 






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32 NE vom Jahr 1531. A 233 


— En: En | 
⸗ 
— 324. Aue ESnad und Fried in Chriſto. Meineliebe 
An —— eg > Su —* hab euer Schrift, ſo nun 
rn Predigers. angft mir zufommen, bisher nicht verant- 
Aus ne zu Leipz. Tb. Num. 106. nn - ehe noch zu 
on Ehriamen und Wei . mühe, weil Die Sache noch fo neue war: 
— Kach Ir aber weil (GOtt Lob,) jeßt Die Schärfe ein 
a Ä | wenig ſich geandert, will ich num wiederum 
Nade und Friede in Chriſto. Chr, euch euer Schrift vorgehalten haben, daß ihr 
DV) fame, und weife liebe Herren und| Nun auch beyde bey euerm Herren und an⸗ 
WFreunde Alhier koͤmmt der Pre⸗ dern Freunden heiffet anhalten, daß, fo es 
diger einer, fo ich Ew. WB. neulich angezei. BOtt gefiel, Fried und Einigkeit möcht er- 
get, mit Namen M. Johannes Birnftiel. halten werden. Denn ihre wiſſet zu. guter 
Und ober nicht fächfiicher Sprachen ganz, Maffen, daß wol die Liebe ſolle uͤber alles ges 
feyn wird, hoffe ich doch, er ſolle wohl zu ver⸗ hen, und den Vorgang haben, auzgenom⸗ 
nehmen feyn, weil auch zu Braunſchweig men GHOrt, der über alles, auch über Die 
oberländifcher Sprachen Prediger ange, Siebe ift, wo derfelbigeumd fein Wort vorae⸗ 
nehm ſind. Der andre, Bicentias Baftlnib |bet, fo foll ja bey uns Die Lieb gewiß die Ober» 
wird bald folgen, denn er fein Ackerwerck hand haben, naͤchſt GOtt. Es will fülche 
und Diebe » + fo eilend nicht verkau⸗ hohe Sache nicht mit unfern Anfchlagen noch 
fen Eann, derhalben er auch verziehen muß, Andacht, fondern mit herglichem Gebet und 
und ſchwerlich aufbringen ift. Es will hier | geiftlichem Geufjen angegriffen ſeyn, denn 
- dünne werden mit Pfarrherren. Die Ernd»jes iſt GOttes Sache, nicht unfer, GOtt 
te iſt groß, und der Arbeiter wenig, das muß Darbey und darzu thun, unfer Thun iſt 
macht, man hält ſte auch darnach Hoffe nichts. Betet betet, betet, und laſſet ihn ſor⸗ 
abet, Ew W füllen weh gelahrte, gefchieg. | gen. Hiemit BOtt befohlen, Amen. Grüß 
‚te Männer haben anihnen; foEammder Herr et mir euern lieben Herrn. Gegeben zu Wit⸗ 
Baſilius beyde, gut Saͤchfiſch und Dber- tenberg, den 12, Fanuarii, Anno ıszr. # 
 Sandifch. Befehle fie yiemit E IB, in aller WMartinus Luther, 
Zuverſicht. Bitte auch, wolle ihnen an) — | | 
Zehrung auf den Weg erftatten, ich habe ſie a m ee 
dieweile borgen heiffen. GOtt gebe, daß An Lazarum Spenglern Surbitte. 
fie geoffe Frucht bey allen fchaffen. zu Lob und 4 Aus dem Suppl. zu den Zeips. Th. Num 
Ehre GSttes und zu Ew. aller Geligkeir.|_ "77.9-&- E ze 
Amen. Zu Wittenberg am ır. anuarii ıszı | Dem Ehrdarn und Vorfichtigen Deren 
u 2.0.2 | Sazaro Spengler, der Stadt Nürnberg 
An Wettbes Zellin Hausfrau zu Sondico, meinem guͤnſtigen Hettn und. 
Sende inter Si U 94.2 & aBeund Sriteindseit. Eiikar 
efindet ſich in der Sisl. II. 134. Alt. V. 567. und | 69 Wendy iede in Aheiſto. Ehrbar, vor⸗ 
Ceipʒ. XI. Th. p.5588. G fihtiger lieber Herr und Freund! Es bit⸗ 









fe 


58334 1. Driefe Lutheri aus den deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 4: 

tet mich Laurentius Strauch (b jetzt der Eleinen| Dem Ehrfamen und Weiſen Herrn Bür: 
Stipendien eines hat, vom.ehrbaven Nathzu] germeifter und Nach zu Göttingen. 4 
Nürnberg, daß ich für ihn bitten wollte, ob 5ad und Friede in Chriſto. Ehrfame, 
er. das größere, fo jest auf Oftern ledig wer eife Herren. ch habe eur Ode 
den fol, bekommen möchte. Nun hab ich nung Taffen drucken, wie ihr fehet. Aber 
die lieben Herren zn Nürnberg fo oft ben] yarum der Ricentiat Yafılius nicht Fommer, 
bet, Daß ich mich fehler fheue, weiter zu bit derdet ihr aus feiner Schrift vernehmen. Ich 
ten, Weil aber eure Perfon doch muß alle |eymme nicht wohl dazu, daßichalfohabeden 
Pfuͤtzen fünft austreten, hab ich guter Zu guten Mann aufbracht, und nun muß fiken 
verſicht auf euch dieſe Sachen auch ſchuͤtten Iyaffen. Das ıft meiner Fronmheit oder 
wollen, bitte ganz freundlich, wollet meine Thorheit Schuld, daß ich nicht zubor um 
Perfon vertreten, und wo es zu thun feyntoill, [ae Sachen erkundet. Nunesiftnichtmein 
genannten Strauch zu ſolchem Stipendio |opfter Fehl, wird auch der Iegte nicht feyn. 
foͤrderlich und huͤlflich ſeyn, wie ihr die wohl SEE aebe, daß ihr allegeit zuvor t >as 
zu thun oder zu laffen wiſſet. Hiemit GOtt hen gerviß und erftlich eins werdet, eheibt 
befohlen. Eilend und ſchwach ein ander ſolches Ding vornehmet. Hiermit GO 
mal mehr auf euer Begehr, amıs. Januar. pefohien, Amen. Am erften Marun 
En — Mart. Cuther. F = ar ZuNen 
EEE TEST TEE TEE TTEZEGCT EEE TEEETE NEN. | Ei 351 — 
a > = 0 Amebendenfelben. 
An Hertzog Zunft zu Lüneburg, wegen] Aus dem He Gore namen Be 
3 
, 














f4 





Vergleichung mit den Swinglienern. Dem Ehrfamen und Weiſen Heren Bir: = 
‚©. im XVII. Th. Si ©. p.2429 E germeiſter und Rath zu en A A 
— 328. & und Fried, Ehrfamen, weiſen lie⸗ 

Arn Lazarum Spenglern, ob man dem D ben Herren! Der Licentiat Bafılius, 

7.7 Bapfer wiederftehen folle? davon ihr ſchreibet, iſt nun nicht mehr vum  - 
©.igX. Cb.d.&.p.679, handen, jondern gen Goslar gefürdert, wie 

— — ich dann vorhin auch angezeiget, daß die Per⸗ 
N. ir In — En — | 
An Churfuͤrſt Tobannem, von der Be-|je länger je mehr werden, Daß ich hie dies ⸗ 

— Blutes IEſu Chri⸗ ¶ mals keinen weiß, für euch mit der Saͤchſi⸗ 
ſti im Heil. Abendmahl ·ſſchen Sprache tuͤchtig Doc) habeich mit 

S. im XVII. Thd. Sp.2398. eurem Geſandten geredet, er ſolls verſüchen 
durch meine Schrift mit einem zu Coͤthen, 





— 




















330.. errn Cyriacks genennet, zu handelen wel 
An den Rath zu Goͤttingen, den andern eher bisher zu Zerbit im Predigtamt ſonder ⸗ 
verlangten Prediger betreffend. lich gewefen iſt. Wo derfelbe nundas wollt 
us dem Suppl, zu den Zeips. Tb. Num, 109, annehmen und euch gefiele, wollte ich gerne 

a Jdarzwförderlich feyn, ſo viel ich vermuchte. 


n & 
4 


338 


ftag nach Zudica 1531, 
— 


vom "Jahr 1531, 
FHiermit GOtt befohlen. Datum Dien⸗ 


Martinus Luther. 


333 


a 238» | 4 
An Ehurfürft Johannem Sürbitte. 
Aus dem Suppl, zu den Leipz. Th, FZum. ı14. 
p. 68. 


ade und Friede in Ehrifte, Es hat | 


An D. Gregorium Bruͤck, Entſchuldi⸗ G mich D. Baſilius Art gebethen, nach⸗ 


gung re feines heraus gegebenen: 
chleins. 
S. eb. daf. p. 2124. 





dem er zum Herzog in Preußen zeucht, und 
der Weg ferne, daß ich molte für ihn bite 
ten E. C. F. G. um eine Zehrung, wiewol 
ich aber weiß, dab E. C. F. G. des Gebens 


An ſeine liebe Ner Troſtſchreiben. ja viel zu viel hat; doch wo es E. C. F. ©. 


„Siebe im X. d. S. p.2110. 





gut duͤncket, und anfehen will, —— er etwa 
zu Hofe abweſend D. Eaſpar un 


D. Aus 


An den Ebucfürftenn zu Sachen, wegen] suftinus gedienet: fü bitte ich, wollen ihm 


des ſcharfen Schreibens wider Hertzog 
Georgen. 
Sim XVI. Th.d. &, p. 2182: 





nur 20 fl. gnaͤdiglich verehren, Doch alles 


nah E. C. F. G. Wohlgefallen, und nicht 
nad) Beſchwerung. Chriſtus unfer Here 
ftärke und troͤſte E. C. F. ©. ewiglich. Amen. 


336. 
An eine — Perſon hohen Aſſumtionis A: 6 Aug) 1531. 


- . Standes Troftfchreiben. 
©: im X. — d. S. p. 2016. 





MWart. Luther. 





339. 


An — Fin zu Salem An Georg Marggrafen ee 


ſchrift 
Sreeb. daß p. 2014. 


RUN 349% 
- An den Rath zu Hervord, die Abfchaf- 
x fung des Cloſterſtandes Bafelbft be⸗ 
treffend. 
Aus dem Suppl. zu BEnZeips: Th. Klum. 116, 
9.69. - 
- Dem ehrfamen und weiſen Herrn Buͤr⸗ 
— und Rath der Stadt Hervordt 
in Weſtphalen, meinen gänfigen Herren 
a und Freunden. 


TO und Friede in Ehriflo, Chr 
2) ſame, Weiſe, liebe Herrn. Es 





Schweſtern und die im Bruder, 
a 21, re 


1532. 


Antwort wegen der Winkelmeffen. 
©. iin TE 30.2 ©.2.1484. 


— 


hauſe noͤthigen will, ihren Standund Reis. 
der zu verlaffen, und ſich nach des Pfarr⸗ 
berrs und Vredigerg Mennunge begeben fols 
len. Nun wiſſet ihr ohn Zweifel, daß uns 
noͤthige Verneuerungen, fonderlich i in goͤtt⸗ 
lichen Sachen, fehr gefährlich feyn, weil 
die Herren und Groſſen ohn Urſach damit 
bewegt werden, zu welcher Ruhe und Fries 
de Doch alles dienen fol und weichen. Weil 
denn die Brüder und Schweſtern (die bey 
euch das Evangelion erfilich angefangen) ein 
ehrbarlich Leben führen, und ein ehrliche 


iſt an mich gelanget, wie man die] zuchtige Gemeine haben, Darneben dag reis 


ne Wort treulich Ihren und halten, iſt mein 
9 freund⸗ 


ee 


— — —— ——— — a 
340 1. Briefe Lutheri aus den deutfehen Sammlungen feiner Schriften, z40 


freundliche Bitte, E. IB. wolten nicht 96, (habitum verlaffen folten. Wo nun ihr die 
ftatten, daß ihnen Uneuhe und Erbitterunz) Sache freundlich und ohne Zwangbedraͤu⸗ 
ge um diefer Sache willen wiederfahre, daß | ung oder gewaltfame Handlung dahin rich⸗ 


ſie noch geiſtliche Kleider tragen, und. alte ten koͤnntet, daß fie zu Ewr. und ganzer 


— —— 341. RR 
Andieneun Männer ; oder Rlofterberrn 


Jöbliche Gewohnheit, fo nichetwider das Evan, | Stadt Communio auch gehen roolten, mar 
gelion find, halten. Denn folche Klofter e8 fein und wohl gethan, und brächteinguf 


und Brüderhäufer mir aus dermaſſen gefal- | Eyempel auch bey vielen andern, tvie Mir - } 
len. Und wolte GOtt, alle Kiöfter waͤren denn ihnen auch geichrieben haben, doch fo 


alfo, fo wär allen farchern, Städten und fern, daß ihr fie auch-in ihrer Wohnung, 
ganden wohl geholfen und gerathen. Ders | Gütern und AdminiftratioJaffet, und habet 
fehe mich, E. W. wird fich hierinn chriſt⸗ ihr Fein Recht, fie zu irren; mo aber die 
lich und ehrbarlich roiffen zu halten, anges| Fratres ihr eigen Communio behalten wol⸗ 
fehn, daß fie weder dem Marrherr, noch len, und ſich durch freundliche. ‚Handlung 


dem Kirchſpiel ſchaͤdlich, fondern faſt nuͤtz⸗ nicht zu euer Communio begeben; ift unfer 


Sich und befferlich find. Hiemit GOtt ber) “Bedenken, daß ihr fie in Feinen ABegdrins - 
fohlen. Datum Wittenberg ultima Ianua- |gen oder zwingen folt, ihre Communio zu 
rii ul 1532, . verlaffen; dieweil fie fie_doch nicht halten 


D. Martinus Luther. dem Soangelio entgegen. Denndas ift oͤffent⸗ 


App. zger. lich, daß fie Pfarr⸗Recht haben, wie ſonſt 





get auch nicht, Daß darum ein jeder ‘Bürger 
u Ari vsra in peefelbinen ade, ein Pfarr aufrichten wolle in feinem Haus, 


Iſt aus dem Yutographo an den gleich vorber an⸗ denn folch ift Eeinem erlaubt; 5, darzu it ein. 
gezogenen Ort gebracht worden; befindet ſich groffer Unterfcheid zwiſchen einer gemeinen 


aber auch in den Unſch. Nachr. aufs Jahr und öffentlichen Rerfammiunge, und. Arie _ 


1726. 9.893: ne fchen einem Hausgefind: denn was ein Bürs 

Ad Novemviros 2 ger in feinem Haus handelt, heift heimlich - 

Denen ehrfamen weifen neun Männern] gehandelt; weiter ſo wiffet ihe als die Ders 
zu Hervorde, - ftändigen, daß man nicht in fremde Dbers 


| Go heiame, ZBeik, gunftige Freund. Wir keit greifen fol, dieweilmun die Fratresnicht 


haben Er Schriften empfangen und ewre Unterthanen find, habt ihr fie nicht zu 


mit Fleiß gelefen, und bewogen, haben auch dringen oder zu zwingen. Difß iſt unfer 


eure Sefandten gehört, welche nach der Laͤn. Rath und Bitten, ihr wollets aufs freund« 
ge angezeigt haben, aus welchen Lrfachen|lichft von ung verftehen, daruͤber bitten wir 


bey euch bedacht wuͤrde, Daß die Frarresfei-| auch, ihr wollet anſehen, Daß die Zeit ſelbſt 
- ne eigene Communion halten fllen, dabey wird Rath finden. SE find ehrliche alte 


haben fie auch angezeigt, daß nicht der Prã⸗ Perfonen, der man billig verichonen fol, 


dicanten und Stadt Gemith fen , zu ban-| und wollet als-die Verſtaͤndigen nicht geſtat⸗ 
dein, daß die Fratres ihre Wohnung und ten, Da jemand Frevel an ihnen übe, denn. 


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* Hi > pauperum diaconi etlam falutabantur,, vulgo quoque Cloſter⸗ Herren yocahankur, occafione 

ie atrepta, quonianı ipf Is — erat {ada, inquirendi i in bona cenobiorum ‚eadeimque con 
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oft in einer Stadt viel Pfarren finds; esfol 





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342 " vom Jahr 1532, - 243 
GHrt auch Ame unter ihnen, der er ſich ; 1.03 
annimmt. Euch freundlich zu dienen, find DI Wurdigen und Wohlgelehrten 
wir willig. Menf. Jan, (1532.) | Herrn, Magiſter Beorgio Mohr, 
N Martinus Luther. Predigern zu Borna, meinem günftigen 
Philippus. guten Freunde. Gnade und Friede in Chri⸗ 
ſto, mein lieber Magiſter Georgi. Ich ha⸗ 
be eure Schrift empfangen, darinnen ihr 
mich fraget: ob ihr ſollet den Beruf zum 
Predigt⸗Amt gen N. annehmenꝛc. Darauf 
iſt das meine Antwort, die ich allen andern 
DR A In ——— — It — 
en ich habe mit Denen von Je. nichts zu thun, 
a anaastenekpreioen IE Meinen und gehet mich weder ihr Pfarrherr, noch 
Steht in der Jen. V, 556. Witt. IX, 471 Alt. Vredigeftuhl nichts an. Wollet ihrs ans 
V., 960. und Leipʒ. XXII. Ch · p. 50. Inehmen, das thut für euch felbft, ich wills 
HD. Meartinus Lurher, Hrediger zu nicht hindern. Aber daß ich folte dazu ras 
@) Wittenberg, bitte um Ehriftus mil, then, oder fördern, das foll mich, 0b GOtt 
len, alle die, ſo GOttes Wort lieb haben, } mit, Fein Menfch vermögen. Denn die 
wolten dieſem Zeiger des Briefs, Johannes zu N. follen mich zu keinem Schanddecken, 
Riſchmann, der nun etliche Jahr her mir) und unfer Evangelium nicht fo zum Gauckels 
treulich fleißig und demuͤthig gedienet hat, ſpiel haben, mit meinem Willigen, wie fie 
‚gunftiglic) befohlen haben, und treulich zum higher zu haben verſucht, und verhofft haben. 
beften fordern, angefehn den HErrn, um] o, as ihe nun bierinne thut, das thut 
deswillen er mir gedienet hat. Das mird auf euer felbft Ebentheuer. Gehet es euch 
ohn Zweifel, fo wahr als unfer Evangelium | wie dem andern; daß ihr mirs nicht Elager. 


und Ehriftus felbft warhaftig ift, GOTTIch will der Leute und Sachen müßig ges 


ein gefalliger,, angenehmer Dienft feyn.| nen: Urfachen wiſſen fie aufs allerbeſte. 
Und womit ichs gegen einem jeglichen zu ver⸗ Sie Haben nun ihr Müthlein gefühlet: aber 
ſculden weiß, bin ich ftets willig und bereit. | was gikts, ob Ehriftus fein Muͤthlein auch 
Siemit GOtt befohlen. Dienftags nach nicht an ihnen Eühlen wird. Euch zu Wils 
Reminifcere, Anno a2 2 ln len ſeyn, thue ich gerne. | 
nn Weine eigene Hand.) 5; Hiemit GHDft befohlen. Und werdet 
7 — a fe ee — 
An Eburfi nnem Troſtſchrift daß ihr nicht wider mich ſeyn muͤſſet, un 
ne En. — ul j mit fremden Stunden nicht beladet werdet, 
S im XTh. d. S. p. 2igßs. Amen. Datum Freytags in Oſtern, An⸗ 
F no 1532. 
















— 342. 

An Churprinz Johann Friederich, den 

angebotenen Frieden nicht auszuſchlagen. 
S.im XVITh. d. S.p. 2194- 











D. Martinus Luther. 
J— Ba 
nade und Friede, mein lieber Magiſter 
Georgi. Ich habe iegtnicht der Weile, Ä 
Erna 


Sl 2 34 . 345 | 

2 dwep Schreiben an M. Georg Mohr, 
; deſſen Beruf nach YT. betreffend. 

Sie befinden fich in der Jen. V, 567. Witt, IX, 

478. Alt. V, 960, und Keips: XXII. CH. P.559. 


* —2 LEBT, , s — 
344 1. Briefe Lutheri aus den deutſchen Sammlungen feiner Schriften. 345 
euch viel zu ſchreiben, und euer Bothe auch diger Herr. Ich habe E. F. G. Creden; 
eilet; ſonſt wolte ich dem Rath zu Borna durch den Carionem empfangen; daraufich 
fuͤr euch gefchrieben haben. Ich will es) ihm miederum angezeigt, — G. mein 
aber ein andermal, als ungebeten, und fuͤg⸗ Gutduͤnken zu berichten. Aber des Sacra⸗ 
Jicher ebun. ments halben einer Seftalt ec. habe ich ihm 

2. Das Predigt: Amt u. (belangend) | gefagt, wo &. F. ©. deß im Gewiſſen ge 
Ban ich euch nod) nicht anders rathen, denn finnt, und gewiß ift, daß es GDites Ger 
‚vorhin. Wo aber unfer gnadigfter.Derr, bot und Ordnung fey, will fichs nicht fhie 
der Churfürft, euch befehlen würde, daflel: | cken noch leiden, daß man eine Geftalt des 
be. anzunehmen , moöget ihr dor angezeigte] Sacraments brauchen wolte, wider GOt⸗ 
Urfachen anzeigen, Denn S. Churfl. Sn. | tes Gebot wiſſentlich Damit zu thun 
euch nicht zwingen wird; fü achte ichs auch) Denn es eben ſo wol wider GOTT IE, 
nicht vonnoͤthen, daß ihr euch gen Torgau) miffentlich eine Geftalt — eine Ordnung * | 
zu N. füget c. Unfer Here GOtt wird zu nehmen, als eg wider ihn ifk, wiſſentlich 
- euer nicht vergeſſen. Hiemit GOtt befoh⸗ rauben, morden, oder andere Suͤnde bege 
len ꝛc. Darum Sonnabends nach Quaſi⸗ hen; wie E.F. G. ‚folches ſelbſt wohl beden ⸗ 
Regen, Anno 132. fen mögen. _ e8 num beffer, garni. 

\ 


D. Wartinus Lucher. Sacrament fich enthalten, und (wo es ni ’ 
347. A Fanders feyn Fan) ſich ungefchickt, —— ‘ 
An einen Haren — zu Nuͤrnberg, ich ſtellen denn wder das 


font gebrechich e 
- Troftfehrift wegen toͤdtlichen Bintrits wiſſen thun. Hiemit GOTT T befo he, x 
feines Sohnes, 


Amen. Dienſtags nach —— Aue 





x 
En 





S.im X X Tb. 8.5, p.2366. € 50 | i 

u 348» nillige 

An eine auittefochtene Derfön, Barbara WMartinus —— 22 * 
Liſchnerin su Freyberg Trofkfehrift vor u 

- der ewigen Vorfehung. £ = 

— —— An — — zu Brandens e 

| burg ‚ Sendbrief wider —— Be \ 
| an Marggraf Joachim zu Brandeii e. im xX >. — | 


urg. 
‚Steht — De Alt. — 1280. und Leipz. I. 


An Mberbard von der. — Send⸗ u 
er N —— Snchgeöshrnen brief von den Schleichern und Winkel — 


Fuͤrſten und Herrn, Herrn Joachim, Marg⸗ 
grafen zu Brandenburg, zu Stettin, Pom⸗ 
mern, der Caſſuben und Wenden Hertzo⸗ 
gen, Burggrafen zu Nuͤrnberg, und Fuͤr—⸗ 
ae zu Rügen, meinen gnädigen Herrn. 
iede und Gnade in Chriſto Durch⸗ 
—— enen Surf, — 





351. 


predigern. 
&. eb · daſ. pP. 2073. 











= 352. N — 
An die Aebtißin zu Hervort. 
Iſt in der Alt.V, 1280, und Leipz. XXI, TH 
p· zo2. befindlich- Be 


i —— —ñ— —— a Mar N RE NEE) — 
346 —J vom Jahr 1532. ji 547 


as 0353, 254. ni 
- An Ehurfürft Johannem swey Schrei, 
S.im XVI. Th. d. S. p. 2196. 


Sim X. Th. d. S p.2054. 


* 


dige Domina. Wir haben unſer Beden⸗ 


Hervorten zugeſandt, darinnen wir mit hoͤch⸗ 


ne eigene Pfarre haben und behalten; wie 


nn n — 
An Valentin Hausmann zwey Troſt⸗ 


Liebhaber göttlichen Worts zwey Schrei: 


Der Hochwuͤrdigen, Edlen und Wohl © I 

gebohrnen Domina, Anna von Lymborch, Sa und Friede in Chriſto. Ehrfamer, 

des Frey Edlen Klofters Hervort Abbarif| I Weiler, lieber guter Freund. Es hat 
“fin, unfrer gnädigen Domina. mir Cr Chriftoph Strobel angezeigt, wie euch 
Bene m ‚Friede durch unfern HErrn GOtt gefegnet hat mit feinem geiſtlichen See» 
I GefumChriftum-Huchwürdige,Gnä,| gen, und zu Erfentniß feines Sohnes JE⸗ 
ſu Ehrifti gnadiglich berufen, und hat mich 
gebeten um dieſe Schrift an euch, alsdamit 
euer Herz zu vermahnen und zu flärfen, in 
folder angefangener Gnade Chriſti fefte zu 
bleiben. 

2. Weil ich denn mich bereden habe Taf 
fen, als folte euch folche meine Schrift gefal» 
len, habe ichs gerne gethan, und bitte GOtt 
den Vater aller Gaben und Stärke, daß 
er euch wolte gnadiglich in feinem angefans 
genen Werke beſtaͤtigen und ftärken durch 
feinen H. Geiſt, auf daß der Satan durch 
Feine Lift noch Gemalt euch ſchwaͤche noch 
müde mache, GOttes Wort und Reich zu 
verlaffen. ; BR 

3. So fehet ihr ſelber, daß jest gefährlis 
Ihe Zeit iſt. Viel werden durch Die Rotten⸗ 
geifter verfuͤhret; viel fallen auch abe, und 
werden der Gnade GOttes uͤberdruͤßig und 
alt, daß fie vom Satan mit Liſt betrogen, 
fich duͤnken laffen: fie feyn ſatt, Eönnen nun 
alles, und habe Feine Noth, und werden als 
fo faul und undankbar, bald bernach aͤrger 
denn vorhin. 7 

4. Darum iſt uns wohl Noth zu wachen, 
und Fleiß zu haben, daß wir in der Brunſt 
des Slaubensbleiben, und täglich zunehmen. 
Deß helfe euch und uns allen, der rechte 
und einige Helfer unfer lieber Herr Chri⸗ 
ftus, Amen. Befehle auch in eure Kiebe 
den guten armen Er Ehriftoffel Strobel, mo 
er euer bedürfen wird. Denn dasift Chris 
ſto ſelbſt getan, Matth. 25. Zu Wittenberg, 
Montagnad) Aflumpt, Marız, Anno 1532. 

| D.. Martin Luther. 

DIR: { II. 




















ken den wuͤrdigen Herren, den Fratribus zu 


ſten Fleiß geſchrieben und gerathen haben, 
daß die Stadt nicht in fremde Obrigkeit grei⸗ 
fen oder Gewalt üben fol. Darzu haben 
wir gefchrieben, daß die Fratres mögen ei- 


E. On. aus unfern Schriften allenthalben 
vernehmen werden. Mir bitten aber bier: 
mit, 8. ©. wollen als die Obrigkeit, und 
die geneigt ift, GOttes Lob und Ehre zu fürs 
dern, auf beyden Seiten zu Frieden helfen. 
E. ©. zu dienen find wir allezeit willig. Da- 
tum ABittenberg poftridie Dominicz Jubi- 
late, Anno ı532, 
| williger 

Martinus Luther. 








ben, die Friedenshandlung betreffende. 








briefe. 


2 


— 357. 358. 
An einen guten Sreund und fonderlichen 


ben faft einerley Inhalts. _ 
Sie find in der Ten. V, 568. Witt. IX, 479. 
Alt. V, 985. und Leipz. XXIL Ch, p. 559. 
befindlich., .. er 


I 


248 1.DBriefe Lutheri ausden deutfchen Sammlungen feiner Schriften. 349 
nr — — ———n —— —— —— — — 













Th. p.302. 


Ste und Friede in EHrifto unſerm 
HErrn und Heylande, Amen. Durch⸗ 


| Is 3 
Kt und Friede in Ehrifto! Ehrfamer, 
Weiſer, guter Freund. Es hat mir Er 
Ehriftoph Strobel, neben Herrn Nicolao 
Haufmann angezeigt, wie euch GOtt nicht 
allein zeitlich gefegnet x fondern, Das viel tau⸗ 
fend mahl beſſer ift, auch geiftlich mit Liebe 
und Luft zur Warheit und Erkentniß begna⸗ 
det ; welches ich mit Freuden gehoͤret habe, 
und bitte GOtt, daß er euch in fülcher Onar 
de ſtaͤrke und erhalte, bis auffeine Zukunft, 
Denn e8 jest leider gefährliche Zeit iſt wor⸗ 
den, durch die Nottengeifter und falfchen 
Kehren, welche allenthalben umher fehleichen, 
und ſuchen, ob fie iemand betrugen much, 
“ten. So feyret der Satan ſelbſt auch nicht 
mit böfen giftigen Gedanken, dadurch er un, 
fern Glauben ſchwaͤchen oder ſtuͤrzen til; 
und unfere Vernunft an ihr felbft blind, und 
- dem Glauben allezeit widerftrebet: denn fie 
Gottes Wort und Neid) nicht achtet , ſon⸗ 
dern vielmehr haſſet, daß unfere Sachemuß 
allein und bloß in GOttes Kraft und Star 
kebeitehn.., 7. 2 0 tan und fei ( 
2. Jetzt muß ich kurz ſchreiben; denn wir jetzt Die Zeit fen, daß Michael, der Fürft 
uͤber des frommen Fürften Abfebied vondie, |des Volks GOttes, ſich aufmache, wie 
fem Sammerthal befümmert find, wie es Daniel am 12. meiffager, Amen. _ 


Her. Wir haben E.F. G. Schrift ems 
pfangen, und vernommen, wie E. F. G. 
perſoͤnlich, als ein Hauptmann des Sächs 
fifchen Erenfes, wider den leidigen Tyrans 
nen, den Türken, ziehen wollen; und E. F. 
G. darauf unſer Gebet und Chriſtlichen Be⸗ 


richt zu ſchreiben begehren. 


men in ſolcher Sache haben wir von Herzen 


ſte, ſo wir vermoͤgen, Geſellſchaft zu leiſten. 
Denn wir ohne das ſchuldig ſind, uns zu 
erkennen, dieweil wir leiblich nicht ſollen 
nachkommen, doch geiſtlich mit unſerm ern⸗ 
ſten Gebet bey dem lieben Kaͤyſer Carl und 


nem Faͤhnlein helfen kaͤmpfen wider den Sa⸗ 


» 


billig iſt. Befehle euch hiemit in Chriſti un. 3, Auch wuͤnſche ich vor allen Dingen, ’ 
fers HErrn und Heylandes Gnade, bitte | und bitte GOtt durch JEſum Ehriftum uns 


Stehet in der Ale. V, 1280. und Keips. XXL. | 


lauchtiger, Hochgebohrner Für, Gnädiger 


2. &.$.©. chriftlich Herz und Fuͤrneh⸗ 


gerne gehört; wir tollen auch nicht laſſen, 
E. F. G. mit unferm Paternofter aufs Bes _ 


den Seinen ins Feld ziehen, und unter feis 


fan und feine Glieder. GOtt gebe, daß 


euch freundlich , wollet den armen Er Chris ſern HErrn, daß er dem frommen Käufer 


-  foffel Strobel laffen befohlen feyn, wo ihr | und allen Fürften, und allen, fo jegt wider 
ihm förderlich ſeyn Füntet: Das vechnet 9er |den Türken ftreiten follen, erſtlich verleihe 
wißlich Chriſtus, als ihm ſelbſt zugethan, und. 





für danken will. Zu Wittemberg, Mons daß fie ja nicht, wie der Türke, fich aufihe 
D. Martin Luther 





er 359. ee — Itıgen: es will mich auf 
An Warggeaf Toachim zu Banden, | mein Dehmmerdt niche verlaffen, Und 
a — Feldzug wieder die abermal: EErr, du biſt, der den Ad. A 

| CTuͤrken betreffend. | rigen den Sieg giebt. Und abermahl: - 


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. ches Berlaffen wäre ſchaͤdlich; fondern dag i 


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ſt zugethan, und | ein freudiges Herz, das fich auf feine Hülse 
ich es auch fire mich, als mir erzeiget, Dar verlaffe, und behutefiegnadiglich, 
4 


tags nach Affumpt. Marie, Anno 1532. re Macht und Stärke verlaffen. Dennfor 


& 





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350 im Jahr 1532. 351 
Jene verlaffen ſich auf Roß und Wa⸗ſterer, und unſere Werke dieweil gnaͤdiglich 
gen; wir aber gedenken an den Namen vergeſſen. j 
unfers B®ktes; und der Sprüche viel im] s. Zum dritten wuͤnſche und bitte ich, daß 
alter, Alſo that David, da er Goliath die Unſern in ſolchem Streit ja nicht fuchen 
ſchlug, und ſprach: Dutömmft zu mir im| Ehre, Ruhm Land, Güter, ꝛc. fondern 
Trog auf dein Schwerd und Spieß, ich) allein die Ehre GOttes und feines Nahmens, 
aber komme im Nahmen des HErrn wir] darzu den Schug der armen Ehriften und 
derdich, 1 Sam. 15, 45. Alfo fagetman, der| Unterthanen. Denn GOtt will und fül 
Tuͤrkiſche Käufer habe im Auszjuge auf ſein alleine die Ehre haben; wir, als die Suns 
Schwerdt geſchworen, das ift fein Gott. der und Unwuͤrdigen, feyn eitel Schande 
Nun helfe GOtt, daß ein folcher Abgott zu) und Unehre, januchdes Todes werth. Wie 
Koth und Spott werde um folcher Hoffart E. F. G. das alles beffer wiffen, denn. ich 
und Vermeffenheit willen, Amen. - Ifthreiben Fan. Aber weil E. F. G. ſo ernſt⸗ 
4. Zum andern, bitte ich die Unfern, daß lich einen geiftlichen Bericht begehren: habe 
fie fich nicht darauf verlaffen, daß der Tuͤr⸗ ich diefe Furze Meynung E. F. G. zu Dienft 
ke fo gar unrecht und GOttes Feind ift, und; wollen anzeigen, und zweifle nicht, wie E. 
wir unfehuldig und gerecht gegen dem Tuͤr⸗ F. ©. andern auch ſolches wird einbilden, 
Ten. Denn ſolche Vermeſſenheit iſt auch| damit der Streit folder ‚reiner Meynung 
verseblih. Sondern daß wir mit Furcht) geführet wird. Der Teufel foll den Unfern 
gegen GOTT, und mit Trauen auf feine] zu ſchwach ſeyn mit allen feinen Engeln, und 
bloffe Gnade ſtreiten. Denn wir vor GOtt der Türke einen andern Mann fühlen wird, 
auch unrecht ſeyn etliche viel unfehuldig Blut| denn bisher gefchehen, daß Trotz gegen Trotz, 
vergoffen, und GOttes IBort verfolget, ver⸗ und auf benden Seiten ohne GOtt geſtrit⸗ 
_ achtet und ungehorfam geweſt feyn. Daß ten iſt; welches denn allegeit dem Volke 
wir abermahl nicht Darauf fehen müffen, wie) GOttes mehr gefchadet hat, denn den Fein⸗ 
gerecht oder ungerecht der Türke oder mwir| den. Yun ziehe E. F. G. in GOttes Nah⸗ 
fon. Denn der leidige Teufel ift auch| men, und derfelbige GOtt fende feinen En- 
Gottes Feind, und thut uns eitel Unrecht] gel Michael, der E. F. G.geleite undauh 
und Gewalt, als die gegen ihm unfehuldig | allen helfe froͤlich fiegen, und mit GOttes 
find; dennoch muͤſſen wir nicht wider ihn] Lobe und Ehre wieder heim kommen, Amen, 
trotzen mit unſrer Unfchuld und Vermeſſen⸗ Amen! | ; 
beit unfers Nechts, fondern mitaller Furcht} Unſer Pater nofter foll folgen und mitzier 
und Demuth alleine mit GOttes Hülfewi- | hen , darzu (ob GOtt mil) dort im Fee 
der ihn Eämpfen. Alfo thut auch David| E.F.G. warten, und ſich finden faffen. 
wider den Goliath, der ſich feines Rechten Golches wolte €. 5. ©. zu gnadigen Ge⸗ 
nicht berühmte, ſondern auf GOttes Huͤlfe fallen annehmen, in der Eile geſtellet. Nies 
Fampfte und fprach: Du baft den GOtt mit GHD-ttbefohlen, Amen, Den 3 Augu⸗ 





gelaͤſtert auf denich traue, Alſo müffen| fi Anno 1532. 


wir bitten, daß GOtt nicht nach unfrer Uns E. F. G. 
ſchuld, ſondern feinen Nahmen raͤchen und ie williger a 
\ heiligen wolle am Tuͤrken, dem groffen Laͤ Martinus Luther, . 


2360, - 





353 J. [Briefe — aus den deutfehen Sammlungen feiner Schr ten, 353. 






360. Wiewol es wahr ift, daß der Mangel groß 


An Martin — zu Caftein von! ift an Perſonen, die etwas fonderliches feyn 


Empfahung bergen — des Haera⸗ ſollen. Das iſt Schuld: man hält fich als. 

‚Tenthalben alfo, Daß wol beſſer toͤchte. au 
zeucht niemand jung Volk zur Schule, d 

7 BEN, In u — mag ſehen, 

inen von Adel mit Schwermutb! Und Arbeiter in feine Erndte ſchicken, wo 

= As Traurigkeit Mm Schwer i ‚wirs werth find. Hiemit GOtt befohlen, 

ſchreiben. Amen, Dienftag nad Nativitatis Mariæ, 


Anno 1532. 
D. Martin Luther. 


©.imX.Tb. or & — 





©. eb. daſ. p. 2018. 


362. 

An einen erbaren ʒu N. einen Pre⸗ 

diger betreffend. 
Iſt in der Ten. V, 567. Witt. IX, 475. Alt v, 
984. und Leips. XXILCTH. p. 560. anzutreffen. 
SE “und Gnade. Erbare, Fürfichtige,) 
lieben Herrn und Freunde. Ich habe 
eure Schrift empfangen, darinnen ihr an⸗ 
zeiget, wie aus Mangel eines Predigers bes 
euch ſey angegeben er Simon N. der ſich 
doch ohne meine Bewilligung beſchweret zu 
euch zu begeben. Nun weiß ich wohl, ges 
nannter er Simon N.weß es auch wohl, 
daß ich nicht gedenke ein neuer Pabſt zu ſeyn/ 


alle Pfarren und Predigt Stuͤhle zu beftetz| | 





ricum Sürbitte für den gefangenen König 
Chriſtiernum. 


Daͤniſchen rn befindet, dem Suppl. zu 


und aus dieſem bier abgedruckt worden. 


ften Fürften und Herrn, Friedrich, König 
zu Dännemarf, Schweden, und Herzog 
zu Holftein ıc. Meinem gnädigften Herrn. 


nade und Friede in CHriſto unſerm 
Herrn, der fuͤr unſer Suͤnde geſtor⸗ 


| 3634 > 5:4. a 
An den Koͤnig von Dännemark Fride⸗ 


Iſt aus dem Avtographo, fo fih in dem Königl, 3 


den Keips. Th. Num. 119. p. 79, einverleibet, 


Dem Großmächtigen, Durchlauchtige 


len, c. Wierool ich fehuldig mic) erkenne, ben und um. unfer Leben von Tudten aufers 


Kath und Huͤlfe zu beweiſen, wer mein ber 
darf. - 






then, daß er Simon B. folte feinen Dienft| gnaͤdige Richter, teil E. K. M. mit ihrem 
zu AN laffen, da die guten Leute fein beduͤrf⸗ 
fen; und will mein Gewiſſen damit nicht be- 
ſchweren, daß er unter meinem Nahmen füle) Sieg gegeben hat, und wiewol id) weiß, 


te die feute zu N. verlaffen. - Willeresaber| daß EK. M. folches aufs Beſte erfennen,. 


‚auf fein Gemiffen thun, umd tagen, das und Gott zu danken wohl wiſſen, dazu auch 
laſſe ich wohl gefchehen. deffelbigen (gegebenen) Siegs gegen genenn⸗ 


3. Und weil euch gleichwol von nöthen! ten E. Kı M. Vettern wohl chriſtlich und 
ein Prediger , das mich billig bewegt, wo er demuͤthiglich in Gottesfurcht brauchen wers 


Simon N. nicht kommen wolte oder Eönte,| den. So bemegt mich doc) das Elend, oder 


fo laſſet michs toiffen; ʒ ich hoffe einen zu fin vielmehr das Trauren meines guten ‚Sem ö 


den, der auch, Fromm. und gelehrt feyn ſoll. Sn en auch) die Benforge, E 


De 77 


ſtanden iſt Durcplauchtigfter, ———— | 
tigfter König, gnädigfter Her. ER.M 
2, Demnach weiß ich dißmahl nicht zura⸗ greifen und feben, wie GOtt der rechte und ! 


Better König Chriſtiern ec. allezeit gern Srien 
de gehabt hätten, auch allezeit herlichen 


ne ee im Jahr 1532. | j 355 
KM. möchte durch etliche Leute gegen den endlich ihnen felbft, und allen, die dazu ges 
gefangenen Mann gehegt und von Gottes vathen, frolich danken, und bekennen, wie 
Furcht gehindert werden: derhalben ich mit gar inniglich leid es E. K. M. waͤre, wo fie 
diefer demuthigen und Cals ich hoffe) unnuͤ⸗ anders häftengethan. Ehriftusunfer HErr 
Bigen Schrift mich unterftandenhabe, E. K. und Helfer gebe E. K. M. feinenreichen Geift 
M.demuthiglich zu bitten und ermahnen, fie hierin und in allen, zu thun feinen. göttlichen 
wolten ſich ihres gefangenen Rettern erbars| NBohlgefallen, Amen. E. SM. halte mir 
men, dem Exempel Chrifti nach, der auch meine vermeflene Schrift gnadiglic) zu gute, 
‚für uns, feine ‘Feinde, geftorben ift, noir aber |denn fo heift uns GOtt felbft thun, und für 
nicht für Feinde fterben durfen , fondern al-Jeinander forgen- Zu Wittemberg, Vigilia 
lein barmherzig gegen fie feyn follen. Denn, |Michaelis ı532. 










100 E. K. M Vetter gleich nicht auf Ver⸗ Ew. Koͤni ‚ef. 

trauen, fondern als ein Feind zu LM. Ei, Koͤnigl. Majeſt williger D. 
kommen waͤre gefangen, wuͤrden ohn Zwei⸗ Wartinus Luther 
fel dennoch E.R-M.fich vetterlich gegen ihn | en 
halten, wie vielmehr wird E. K. M. foldjes 364 | 


nun thun, weil er alles verlaffen (und als ich 
hoͤre) fich als ein verlohren Sohn E.K.M. 
“ ‚als feinem Vater ergeben bat. Weil denn 
das eine groffe Demuth ift, und wir vor 
Gott annoch Gnade bedürfen, wird E. K. 
M. ohn Zweifel ein edles Opfer und herli⸗ 
chen Gottesdienſt thun, wo fie auch vaͤterli⸗ 
che Gnade und vaͤterliche Treue gegen den 
armen gefangenen Mann erzeigen, und wird 366. ar 
endlich am Todbette ſolch Werk E. K. M. An Eburfürft Tobann Friederich zu 
ein groſſer Troſt, und im Himmel eine ſon⸗ Sachfen, in.einer boͤſen Eheſache. 
derliche Freude, Dazu auf Erden ein groſſer S-im X. Ch. d. S · p. 970. 
a AL we un Seh es ift ein eye 
groſſes Wer in groſſen Sachen MI FI, m — 
> em Seuten, arfer Perfongefähehn, Daies| 9" D egu Tine Apegemabte, 
leuchten muß gar herlich beyde hie.auf Er>| ©. cb.daf. D.2354. 
SER IRRE — 5 
den zum treflichen Exempel aller TBelt, und | — ar 
= rt im Himmel zur. Freude allen Heiligen 
und Engeln, auch zu Gefallen und Luft der 
7 göttlichen Majeſtaͤt. Alſo, mein gnädigfter 
‚Here, laffe €. 8. M. dieſes Werk cine 
"Frucht des Glaubens feyn, GOtt zum: her⸗ 
lichen Danck⸗ Opfer, dem Gefangenen zu 
Troſt und Eranicfung, und ung allen zur 
Freude und Wonne. So wird EM. 
ELutheri Schriften 21, Theil, | 


An die um des Evangelii willen verjags 
ten Leipziger, Troftfchreiben, 
-©.im X. Th. d. S. p. 2224. 





36% 
An die Herten Brofen von Schlick im 
| Joachims⸗Thale. 
©. im XX. Th. d. S. p. 2098. 





An Jonam von Stockhauſen, der mit 
Ueberdruß des Lebens angefochten, - 
Troſtſchreiben. 
®&, eb. daſ. P: 2059. 





mais 369. ® 
An des von Stockhaufen Bemalin. 
©.cb.dafı p. 2052. a 


be 





37 i 


niemand zu ihnen * will, als ich bishe 
erfahren habe. Denn das koͤnnet ihr ſelber 
wol bedenken, wo ein Gutgeſelle ſein Le⸗ 
— benlang ſtudiret, feines Vaters Gut verʒeh⸗ 
An Valentin. Zatiemann su' Steyberg,. vet, undallesUngluck gelitten, folte zu Zwi⸗ 


36 1Briefe Lucheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, | 
3 
I 
i 
Definder fih in der Kisl. II, 314. Alt. V, 1030. au ein Pfarrherr feyn, tie fie fich haben | 





k) 





















a 370.2 1 
An D. Laurentium, 30ch Troftfehreiben. 
©, eb. daſ. P. 2356. ER“ — 





—5* u Bi p. En Su der Leipzi- — * — ſolten Herren ſeyn, und 

ſchen Ausgabe iſt dieſem Brief ein anderer an der Pfarrherr Knecht, der alle Tage auf 

ausmannen angehängt, welcher in dem ange⸗ . 

5 Theil Bertehen zweymal, nemlich p- der Schuckel ſaͤſſe: Wenn Muͤhlpfort wol⸗ 

520 und vorkomt undeben derſenige iſt, wor⸗ |fe, ſo bliebe er, mo nicht, fü muͤſte er weg, 
Nein, mein lieber Herr, da folt ihrs niche 


auf man fi) oben Num. 355. bezogen hat. 
hinbringen, oder folet Feinen Pfarcherren 


& ade und Friede in Chriſto. Es hat ) en ® 

hat mich euer Bruder N. eure Schrift |behalten. Wir mollen es nicht thun noch 

aflen ſehen, darinnen ihr den guten Mann |leiden, e8 ſey denn, daß fie bekennen, fie 
wollen nicht Ehriften fern. Don Heyden 


mit viel Worten faſt wenig troͤſtet, und zei⸗ he Chriſten ſeyn. et 
folen und wollen wirs leiden; von Chris 
ften will es CHriſtus felber nicht leiden. 


get anugfam Urſache an, die euch bewegen, 
und ift wahr, daß mich eure Schrift bemwer |Iten Y Ä 

2. Wollen die zu Zwickau, oder auch _ 
ihr felber, meine liebe Herrn und Freund, 


get hat zu bedenken. Ich bitte euch aber 
um GOttes willen, wollet Daneben auch bes Ä 1e liebe, Freund, 
denfen, daß die von Zwickau als Wider, euren Bruder nicht naͤhren, das moͤget ihe 
part nicht mehr haben Fönnen, denn eines wohl laffen. Chriſtus iſt etwas reicher denn 
Mannes Wort, Und GoOtt gebeut, man die Welt, ob er fich wohl arm ftellet. Es 
ſpll alle Sachen ftellen auf 2. oder 3. Mann. |heift: Efurientes implevit; dabey laſſen wir 
So bin ih D. Mart. Luther, GOtt Lob, es bleiben, und die zu Zwickau es weiter 
nun fort in ſolch Weſen kommen, daß ich|treiben. Anno 1132, ER AR 

- mehr Land und Leute, auch geöffer Deren) EEE 
. nd Obrigfeiten, denn Zwickau if, aufmich | An Johann von Rietefel, derindes Sure 

. geladen; und fo wenig als ich denſelbigen " fen Ungnade gefallen. 
ſp wenig mwolte id) wahrlich denen zu Zwir| St ebenfals in der KisLII, 3ı5. Alt.V, 1930, 
ckau auch Unrecht thun Denn es liegt mirſ he 
an meiner Seele mehr, denn an 100000.| welches der Herr D. Stieglik aus Naumburg , 
Zwickau. Iſt meine Lehre vecht, fo folen) gütigt communieiethat, abgedruckt, und fowol 
die von Zwickau ihren Trotz nicht hinaus den Tag, daran es verfertiget worden, als auch 
* ee 2 Fe "7 die Auffchrift, welche beyde in den angezogenen 
führen... Wenn ich bey euch feyn Eonte, ich Theilen Lutheri fehlen, hinzugetfan. 
wolte euch auch fagen, damit ihr den feharfen te Geſtrenger, 
Zwickauern koͤntet Antwort geben. Dar⸗ Ehrnveſter, lieber Herr und Gevatter. 
um bitte ich freundlich ihr wollet euren lie⸗ Ich hab, naͤchſt meiner Schrift an euch ae 
ben Bruder entfchuldiget haben, und denen than, gar nichts von eurem Zuftand erfah ⸗ 
. von Zwickau nicht alles glauben, fonderlich ren, und ihr feyd mir fo heimlich worden, 
weil fie im Geſchrey find, daß ſie keine re: daß ich nicht Fan erfragen, wie es euch ge 
digen noch Pfarrherrn leiden koͤnnen, und het, und doc) gern willen. wolie ao. % 
— 4 Ben \ı 


in Same ie sa 


* 
* 2 * 
— nn ZT a ee Tr 





8 im Jahr 1533, — — 359 


ich immer forge, es werde euch Junker und wuͤnſchen euch alles Gutes. Wir ſind 
Reidhard gefährlich ſeyn, wie eure letzte alle, GOtt Lob, ziemlich friſch und geſund. 
Schrift anzeigt, und folche Untreue der Weit Euer. Pathe il ei tbätiter (tettiger) Mann 
euch zu weh thun mochte. Wiewol ich groſſer twerden,, er greift zu, und will fein Sinnchen 
Zuverfiht bin, mein gnädigfter Herr wer-|haben. Gruͤſſet mir eure liebe -Niebe ſamt 
de fi) gegen euch gnadiglich halten, und alle den&uren. Hiemit GOTT befohlen, 
nicht thun, was eure falfche Freunde viel⸗ Amen. 1532. die 6 Lucii, 

leicht euch goͤnnen oder ſtiften. Chriftus E08. | 
unſer HErr wird bey euch feyn, und. weill ER dienſtwilliger 

ihr jetzt lernet, was die Welt iſt, werdet ihr D. Mart. Luther. 
hinfort deſto treuer ſeyn, und auch mit uns Dem geſtrengen und Ehrnveſten Johann 
Chriſten erfahren, daß beſſer ſey, Ehriftogul Rieteſel, Churfuͤrſtlichen zu Sachſen 
dienen, denn der Welt. Meine Kaͤthe und Kämmerer und zum neuen Marckt. Mei— 
euer Pathe laffen euch freundlich gruͤſſen, nem gnädigen und lieben Gevatter, 


153% — 

a 373. | 2. Es ift euer Stadt⸗Kind, des ihr Feine 

An die Chriſten ʒu Oſchatʒ Troftfehreiben.] Schande habt ‚ gelehrt und fromm, mein 

„Sim X.Tb.d.8. p.2225._ | täglicher Haussund Tiſchgenoß, des ich ihm 
—— muß gute Kundſchafft und Zeugniß geben, 
3 · Weil er nun arm und nichts hat, iſt 
— en : = — re 
3 ae A ken, wie jetzt allenthalben groß Fläglich 
a BR >01. A| Mangel an gelehrten Leuten ift, Cohn was 
Den Ehrfamen und weiſen Heren Bür-| noch werden till) daß viel Schulen und 
germeiſter und Rath zu Rothenburg ander| Pfarren, leider ! wuͤſte liegen, und die Leu⸗ 
Zauber, meinen günftigen Herren und|te ohn GOttes Wort, gleid) wild und vies 
Freunden. — hiſch werden, und doch um GOttes willen 
no⸗deund Friede in Chriſto. Ehrſame, helffen fordern das junge Volk, angeſehen, 
= — Weiſe, liebeHerren und gute Freun/daß ein gerathen Mann Fan viel taufend 
D) de Wiewol ich E. W. fremde und] helfen. 
(ohn dem Nahmen) unbekant; bin ich doch] 4. Demnach, weil ihr darzu auch als 
verurſacht, euch zu ſchreiben um euers Stadt- euerm Stadtkinde ſchuldig zu helffen hoffe 
Kindes willen, Georgen Schnell, darzulich, meine Bitte ſey deſto glimpflicher daß 
auch gebeten, nicht von ihm felbft,, fondern| E. IB. wolte ihm zu feinem Studio huͤfflich 
von andern guten Leuten, dieihm Guts goͤn⸗ ieun , etwa mit einem Lehen oder fonft, was. 
nen. Derhalben ich bitte, E. W. wollen) GDtt befcherer hat. Fürwahr, es iftnicht 
mir dieſe Schrift zu gut halten, und das iſt uͤbel angelegt, als ich ihn Fenne, und wird 
EM ER ee, ug und Ehre ſeyn, und wo 

—* en & 3 ic 







ir a as | 
- An; Dürgermeifter und Rath su Roten- 
burg an der Tauber, Vorfcheift für ihr 
Stadtkind M. George Schnell. 






tthe in kurtzem wieder anhero fommet, E. C. 





360 _1.Driefe Zurben! ano be Deuefeben Sammlungen] feiner Schuiften Pr . 


es anders niemand folte: vergelten, ſo iſt der einem andern Diacono. begvemer moͤge v 
da, dem ſolche Wohlthat sefället, und heift |forget werden. Bitte En. — 
FEſus Chriftus, deres doch ja wol um uns |gnädige Antwort, E. C. F. G. wolle GOtt 
— Hand 2 wir ihm fein Neich und — — — — bewahren und 
Ehre helfen foͤrdern. aͤrken. Gegeben, Sonnta s Remini e⸗ 
5. Sch hoffe aber, €. IB duͤrffe nicht ſo Ire,; Bi * | “ * 
oroffe, vielweni noch groͤſſere Vermah⸗ NUR Martin Luchen, 
nung, be mat eb felbft wol) wiffen 
chriftlich gu erzeigen. Hiermit GOtt befoh⸗ 


Ien, Amen. 1533. 26 Januar. 
Kr) D. Martin‘ ‚Luther. | 










Auf die — ei Bürger zu Beips 
 3lg, Schreiben und pn le hr 
S. im AIR: Th.d. S p. 2274 rt 





Be 


377 
An wo Wiedemann, Brgemeiter 
zu ei) j Atnteooefeheeiben. 
©. eb. daf. E 2276. | 


An Churfuͤrſt ob/nn Stiederichen zu 
Sachfen , Sürbittfchrift für MI. Paceum, 
— — Suppl. zu den Keipz. Th. um. 120. 


in 8 und Friede in Chriſto. Gnaͤd. 
Churfuͤrſt und Herr. Nachdem E. 
F G auf mein unterthaͤnig Flehen und 
für M.Paceum, Diacon. itzund zu]. 
Leißnig gnaͤdiolich mich naͤchſt in Witten⸗ 
berg vertroͤſtet, daß ein Weg vorhanden, 
dadurch der arme Mann verfehen möge wer 
den: bat er mir neulich geſchrieben, und kla⸗ 
get ganz jaͤmmerlich, wie er Reibes ſchwach, 
und mit feinem Weibe und kleinen ſechs 
Kindern groſſe Armuth und Noth leide; de; 
rohalben flehen und bitten Mann und Web 
ohne unterlaß um Gottes willen um Hilfe. 
&o dann in der Keibes-Schmwachheit das 
Diaconat-Amt und die Kirche gar nichts | 
mit ihn verſorget, und diß gnädige chrift- 
liche Allmoſen die lautere groffe Noth iſt, 
bitte ich unterthaͤniglich, dieweil dieſer Bo⸗ 















An die um des — willen vees · 
ten Leipziger, el‘ 


— 


Furcht unter einer Geſtalt emp angen 
_ Troftfehreiben. a 


u - 


An die zu Seandfire, am Mayn, War. 


Lehre zu büten, 
©. im XVIL Tb. Ö. Sp. 281. 


An duͤrſt Wolfgangen zu ——— 
eo in der Alt. VIII, 980. und Leipʒ xl. 
b.p.564 


F. G. wollen gnadiglich mir in Schriftenzu Es ift (wie ich höre) die Pfarre zu C Eoßtvige 
erkennen geben, was gemeldtem Paceo vor verledigt, durch toͤdtlichen Abgang des voris 
gnaͤdige Antwort und endlicher Beſcheid folgen. Pfarrers. Wo nun E. F. G. diefelbis 


‚gegeben werden, Damit dem armen Franken ge noch nicht verliehen. oder. verfprochen - 


Manne gehslfen ; und die Kirche in Leißnig hätten, ift meine unterthaͤnige Bitte, E. F. 
auch Ew. Churfuͤrſt. On. N mit G. wolten — Simon Haferitz, er 


a 


ng e 
©.eb. — ER 2 


a a ſich fuͤr der ———— 


Kgrade und Friede in Ehrifte, Durch | 
laͤuchtiger Fuͤrſt, Gnaͤdiger Her. 


RE: 


Sn Paz. ° . — 4 


An einen, der das MNige — 


"ae Aue im Jahr 1533. ? 363. 
fes Zeiger, gunnen und verleihen. : Dennjbe, helfen vollbringen. Womit ichs wuͤ⸗ 

er ift ein faſt geſchickter Mann, und übers |ite zu verſchulden, bin ich willig und. bereit. 
aus wohl beredt, jest neulich von Groſſen Hiermit GOTT famt den Eurigen befoh? 
Saltze verjagt, und im Elend umgetrieben.|ten, Amen, in der Nacht um ı Uhr, Mitt 
Und’ ob er wol etwas geirret zu Muͤnzers wochs nach St. Pauli, 533. — 
Zeit, fo iſt er Doch wohl gepantzerfegt, daß Em. Gejtrengen 


‚ich meyne, er folle genung gebuffet haben.| williger Diener 








So walte ic) auch gerne ihn wiffen in der Martin Luther. 
Nahe um ung, wer weiß, wo man fein 383 | 
- einmal brauchen müfte, als er denn wohlzu An den Rach zu Bremen. 


brauchen iſt. E. 5.6. molten ſich gnadis — % 
glich erzeigen, das wird GOTT gefallen; a re BEA MR 
und was ich E. F. ©. dienen Fan, bin ich Znade und Friede. Ehrbare, Ehrſame, 
willig und bereit. Hiemit GOtt befohlen, —— Weiſe, liebe Serrem Ich hab eure 

Amen. Donnerſtags nach Cantate 1533. Ordnung durch euern gefandten Prediger 
RE yT Martin Zucher, D. ſamt den Unfern empfangen und vernommen, 





Fr ‚282. welche uns faſt wohlgefaͤllet. Chriſtus un: 
An Hanſen von Loͤſer Bevatterbrief. ſer HErr gebe Gnade dazu, daß fie Frucht 
- Diefen Brief hat Ebriftian Junker im gülde, bringe aufs allervollkoͤmmlichſte. Amen. 
— und ea —— en Sie haben mic) aud) gefraget umdie Straf 
mau {bi imdie Keipsigifcbe Samml.Cb. xxur, fe; [0 man bisher gewohnet über die Uebel⸗ 
pP. 564. gebradyt, und hier wieder abgedruckt. thater zu brauchen: darauf ich geantwortet, 
nade und Friede in Chriſto. Geftren- als ich hiemit fehreibe, daß ihr euers her⸗ 
>) ger , Ehrenvefter, lieber Herr und Ges kommenden Rechts und Gewohnheit follet 
vatter. Wie ich nächftgebeten, fo bitte ich brauchen, esfey Diebe henfen oder Moͤr⸗ 
abermahls um unfers HErrn Chrifti willen, der koͤpfen ꝛc. Denn folche Weiſe und Ges 
€. Öeftrengen wolle fi) demuͤthigen, GOtt richte wollen wir nicht wenden, ohne daß wir 
zu Ehren, für meinen jungen-Sohn, den |rathen, wo die Sachen zu gering find, dern 
mir dieſe Naht GOTT befcheret hat von geſtrengen Rechte und Schärfe nicht zu viel: 
meiner lieben Köthen, foͤrderlich und huͤlflich folgen; denn es auch zu hart ift um einen 
- erfrheinen, damit erausder alten Art Adams Drt vom Gülden zu henken, wie oft gefches 
ur neuen Geburth Chriſti durch das heili»|ben, fo man wol Anders ftraffen mag. 
ge Sacrament der Tauffe kommen, und 2. Zum letzten bitte ich euch, dieweil euch 
ein Glied der Chriſtenheit werden moͤchte; GOtt ſo treue Prediger beſcheret, ihr wol⸗ 
bob vielleicht GOtt der HErr einen neuen let trachten und denken, daß fie ben euch 
Feind des Pabſts oder Tuͤrcken erziehen bleiben Eünnen, das Ean aber nichtfeyn, wo. 
wolle. Ich wolte ihn gerne um Veſperzeit ſie nicht ziemliche Unterhaltung haben. Ihr 
tauffen Taffen, auf dab er nicht lange ein |fehet, wie die Nottengeifter ſich eindringen, 
Heyde bliebe, und ich defto ficherer wäre. welchen man anug giebt und geben muß, ihr 
Em. Geftrengen molle ſich ohnbeſchwerlich habt ‚feine Männer, GOtt helfe, daß fie 
hereinfinden, und ſolch Opfer, GOtt zu fo: dey nen Hiemit GOtt ne) 





men. 





364 I. Briefe Lurheri ausden deutfchen Samm ungen feiner Schriften, 
Amen. Geben zu Wittenberg am. Sonn E. W. molte mir diefe Schrift u gute hal⸗ 
tage Nativitatis Marie, Anno 1333.  |ten, und dig ift die Meynung. Er ift euer 
Martin ‚Autber, D.| Stadtkind, deß ihr Feine Schande habt, 
5 e — und — — 5 — 
und Tiſchgenoſſe, daß ich ihm muß gute 
An den Rath zu nn daß ihre Kundſchoft und Zeugniß geben. Und weil 
Prediger in Der Kehre vom heil. Abendmabl er nun arm iſt, und nichts hat, iſt meine 
ne — ſwingliſch feißige Bitte, E. IB. wolte bedenken, wie 
itzt allenthalben groſſer klaͤglicher Mangel an 
Gelehrten ift, Cohne was noch werden will) 
| daß viel Schulen und Pfarren leider wuͤſte 
An die Katbgeber , er uns, die auf 

vorhergehendes Schreiben ertheilte Ant⸗ 


wort betreffend. 
&.eb. daſ p 2483. 









Ichre 
&.im XVII. Tu. 8.8. 2487. 


‚gleich wilde und viehiſch werden, und doch 
um GOttes willen helfen fördern das junge 
WVolk, angefehen, daß ein Mann Fann viel 
Taufenden helfen : Demnach weil darzu, 





An Sn Rath, zu Münfter, Warnung! als Eurem Stadtkind, ſchuldig zu helfen iſt 


vorder vwinauang und SEchwaͤrmerlehre meine Bitte fey deito glimpfiger, 


vom Saerament.j daß E. W. ihm zu feinem Studio hulfüich, - 
©.cb.daf. p. 2484. | etwa mit einem Lehen, oder fonft, was - 





3 — be “ „Sürmaße es ne 
ubel angelegt, als ich ihn Eenne, und wir 

| zn den — su Clünbeg, gürie Euer Stadt Nus und Ehre feyn. Und wo 

* Suppl. zu den Leipʒ Th. Num. 124 es anders niemand fülte vergelten, fo iſt dee 

da, dem ſolche Wohlthat gefähet, undheift 

Sg und Friede in Chriſto. Ehrſame, gẽſus Ehriftus, der es doch wol um uns 

Weiſe, liebe Herren und gute Freunde. verdienet hat, daß wir ihm fein Reich — 
Wiewol ich E. W. fremde und (an dem Ehre helfen befördern. Ich hoffe aber, E 

Namen) unbekannt, bin ich doch verurfacht 2B. dürfe nicht fo geoffe, vielweniger oh. 

euch zu fchreiben, um Euers Stadtkinds gröffere Bermahnung, ihr werdet euch ſelbſt 

willen, dazu auch gebethen, nicht von ihm wohl wiſſen chriſtlich zu erzelgen. Hiermit 
ſelbſt, ſondern von andern guten Leuten, die GOtt befohlen. Amen. Anno 1533. 


ihm Gutes döͤnnen. —— ich bitte, \ Martinus —— | 


Ep 





7) ö 
churſteſ Friedrichen 


Fuͤrbitte 
Er — Suppl. „u den Reipn, W Kram 125. (darinen er Raths begehret) bewo⸗ 


Re 


IRRE 


gen, an nE. 8,5. G. zu ſuechen— und ‚ 





’ 


— 
J 


⸗ 


liegen, und die Leute ohne GOttes Wort 


AR 
3 


; 


366 * im Jahr 1534. 367, 
“wol ich mich in folche Sache nicht gerne| man Unterfcheid der Obrigkeit halten fol, - 
menge, als da ich nicht weiß, was Mecht| und daß niemand in fremder Herrſchaft zu 
oder Unrecht fe, darzu auch nicht zu wiſſen gebieten habe, auch niemand den: andern 
begehre: fo habe ichs Doch ihm nicht wiſſen Zinß oder dergleichen nehmen und entziehen 
abzufehlagen, weil ihm fo hoc) daran gele⸗ fol. Derohalben wir gedachte Handlung, 
gen, und er es fo tief zu Hertzen nimmet; davon Ew. Gnaden fchreiben, nicht billigen ; 
‚die meiften fagen, er habe Recht. Aber E. | wolten auch von Hertzen gerne, daß diejenis 
C. F G. halten mir gnädiglich mein Schreis| ge, fo Gewalt ben, bedachten, daß das heis 
ben zu gute, denn ich bitte auch nicht weiter, lige Evangelium durch folche Handlung bes 
denn fo ferne es E. C. F. G. zu thun feyn will, unehret, und. verhaßt wird, welches jedem 
an welcher ich nicht zweiflele, daß fie aus frommen Chriſten billig leid iſt. Wir haben 
goͤtllicher Gnade ſelbſt, ohne alles Schrei⸗ auch derohalben an den Doctor, Johann 
ben, das Recht lieben und handhaben, ohne Dreyer, geſchrieben, und ihn vermahnet 
daß ich dem auten Manne gerne fehen wol⸗ und gebeten, daß er fich nicht wolle an Ges 
te fein Anliegen geftilet und hingenommen. walt und Unrecht theilhafftig machen, ſon⸗ 
Befehle hiermit Diefelbe Sache in Ew. Churs | dern diejenige, jo Gewalt üben, Davon wei⸗ 
fürftl. Gnaden gnädiges Bedenken. Chri⸗ ſen, und zu chriſtlicher Liebe vermahnen, 
ſtus unfer HErr ſtaͤrke und führe E. E.|iwie er, als der Pradicant ‚zu thun fchuldig 
5.6. Hers und Sinn, zu Ehren feines Nas|ift. Daß aber Em. Gn. begehret an den 
mens ewiglich. Amen. Gonnabends nach Rath zu fehreiben, haben wir bedacht, daß 
. ‚Epiphan. (den ı5 Jan.) 1534. folches nicht fruchtbar feyn möchte, wiewol 
; Ä Wart. Lucher.| mir auch nicht eigentlich wiſſen, wie es mit 
ee 389 = = — — Seen. 
en: - ennoch bitten wir Ew. Gnaden, was noth⸗ 
„2 bie ein u Serge, Znnen Son] pefige Zehung Der Shen Yemter ber 
7 den Eingeiff in ihre Iwisdietion. |langet, Ew. Gnaden wolle nad) Selegenheit 
Aus dem gleich vorher angegogenen Ort Num. dieſer Zeit Geduld tragen, und ihr Recht 
ee nicht in allen Sachen gleich feharf ſuchen, 
- Der Ehrwürdigen, Wohlgebohrnen dieweil doch Em. Gnaden willen, daß an 
Domina, Anna Sräulein von Limpurg, vielen Drten bis anhero die Kirchen zum 
Abbatißin des freyen edlen Stifts zu Here Theil mit Perfonen, zum Theil mit Untere 
ford, unſer gnädigen Domina. haltung der Perſonen übel verforgt geweſen. 
Se und Friede durch unfern HErrn| Wo nun in ſolchem etliche leibliche Derane _ 
DI ZESUM Chriſtum. Ehrmürdige,|derung zu Nothdurft der Kirchen gefchehen = 
MWohlgebohene Domina. Nachdem Em.|mwäre, bitten tie Ew. Gnaden, wolte den⸗ 
Gnaden Elaget, daß ſich etliche zu Herford noch, gemeinem Frieden zu gut, Gedult has 
unterſtehen in Ew. Gnaden Zurisdiction zu] ben; daß aber etliche follen fürhaben mitdem 
greifen, Geld und andere Gerechtigkeit mit] Kirchen Guth, dazu wider ihre Obrigkeit 
Gewalt zu ſich ziehen: wiſſen Ew. Gnaden Bewilligung die Stadt-Mauren zu bauen, 
daß ich Doctor Martinus, allezeit mit höch- |fehen wir nicht für billigan. GOtt bewah — 
ftem Fleiß geſchrieben und gelehret habe, dag|re Ew. Gnaden allegeit, Die n st = 










naden 


— 





a 71. Briefe Burberi aus den oeutfchen Sammlungen feiner Schriften, | 
On, anhero,gefandt, ſchicken wir Ew. Gnaden mern dienen Fan und weiß, habt ihr mid) - 
wiederum, und Ew. Gnaden zu dienen find willig und bereit. 1534. den 25 Januar. 
wir willig. Dotum, Wittenberg, Don⸗ en Martinus Luther, D. 
nerſtag den ıs San, Anno 1534. — 
















Ki i ur 2 a0 a 
Mlartinus Luther, |%n einen guten Sreund von feinem Buch. 
Pbilippus Melanchthon. vonder Windelmefe. 
Philipp ur = .| Sim XIX. Th. d. S. p. 1569. 


—— 392, 

An einen von Adel, der in feines Sur, 
ſten Ungnade gekommen. en 
Stehet: in der Kisl. II, 335. le, VI, 180, und 
Seipʒ· XII.Th.p.5csca. 


An D. Job. Ruͤhel, N. Herzheimern an 
des SErzbifchofs zu Maynz Hofe belan- 
Iſt in der Jen. VI. 171. Witt. XIL zor. Kisl. — 
I, 328. Alt. VI, 101. und Leipz. 3X. C, S® und Friede in Chri — Seflrens 
le} | ‘ ger, Veſter lieber Herr und Gevats 
Dem Achtbaven, Hochgelahrten Herrn ter Mit D.B. habe ich, euren Begehren 
Johann Rühel, beyder Rechten Doctor, nach, gan fleißig geredet eurer Sachen hals 
> meinem günftigen Herrn und lieben Ge⸗ ben. Darauf er mir gar treulich gerathen, 
voatter. — daß ich) neben euch doch eine Weiie noch ftils 
| ee ee hielte mit Anregen; denn er beforgte fürs 
Re und Friede in Chriſto. Achtba⸗ wahr, twirmöchtenesärgermachen. Denn 
NO ver, Hochgelahrter, lieber Herr und Ge⸗ zu Hofe fey es noch zu fruͤhe und eure fals 
vatter. Magifter Philippus wilnichtsfehriftz ſchen Freunde (hoie ich-fie nenne) find noch 
lich dem Herzheimer anzeigen; und hat fei- zu neu im Nesiment, als mic) dünft, und 
ne Urfachen. Ich achte aber euer Frucht haben noch zu vielübriger Weisheit und Ge, 
lein und Rräutlein zu Halle hat run ausge. rechtigkeit, wie Die jungen Degentenallehase 
heuchelt und lange genung den Baum aufißtn. Der Schwaͤhr ift noch nicht reif, 
beyden Ahjeln getragen, wird nun feiner und iſt noch zu harte und roth. Mit Here 
Neſſelart ſich fleißigen, Das Froͤmmichen. H. hai te ich gerne geredt, aber für feinen 4 
2. Darum ift Herzheimern zu rathen xt. Geſchaͤften Eonte ich ihn nicht zu veden Fries 
daß er bey Zeiten und mit Ehren ausreiſſe gen. Meinen <gnädigen Herrn durfteich 
der Teuffel gläube dem Schörlinge und (wie gefagt) aus D.B. Rath nicht anfter 
Pffaffen mehr, wie ihe mich doch oft mit ihm chen/ damit ich euer verfehonete. Darum - 
°  betengen habt. Gott helfe mir, ich wil der bitte ich auch, dem Rath ®.B. nad), ihe 
a Wimelmeſſe mehr Volks und Rüftung nach: wollet doch ein wenig verziehen : wenn 
ſchicken und den Teuffel vollend wohl erzuͤr⸗· mein Gnaͤdiger Herr wieder herkoͤmmt, 
nen. Es waͤre wohl der erſte Zorn der be will ichs verrichten mit Herr H.zu reden. 
ſte geweſt; aber ihr ſeyd einer geweſt, der es und darnach weiter beſehen, wie ihanden 
hat helfen hindern. Nicht mehr, denn hie | Mann felbft omme. SE 
mit Gott befohlen, Amen. Meine Kathe) 2. Dem L.anzuzeigen, wie eg da ad 
| Gruͤſſet mir euer let it, Keffeichmirgefallen, ohne daßichdie ” 
Fleiſch und Blut. Alles was ich Deriheir/ Stücke, ſo ich unterfkeichen Habe, Tieber 


‘ 2 * x — — = x te 
A — — — Es * — I: 


EA 1 nn len ln mn Bu US 


Kalle me u en do 





Pr 








im Gebr 1534. ° = 
wolte auffen laffen, und meines Dünkens willfahren bin A — Hiermit SOTT 
alſo laſſen anzeigen, daß der L. nicht als befohlen. Mein Herr Kaͤtha laͤſt euch 
durch euch erſucht und gebeten , fondern: als eurer Liebe und Früchten fehr gruͤſſen, und 
ohngefaͤhr von andern erfahren, wie es Doctor Martins auch ꝛc. Sonnabends 
euch ginge, feinem alten Diener; damit er nach Oculi 1534. 
nicht fehriftlich, fondern mündlich mit dem 
C. drum redet, und die Urfache folcher Un⸗ 
gnade erforfchet x. Oder ſo es ſchriftlich ge⸗ 
ſchehen ſolte, daß ja keinen Schein haͤtte, 
als durch euch angeſchaft, ſondern daß er 
durch Landgerůchte erfahren hätte, wie man : 
euch Eeine Erftattung thäte für das, da ihr | An Gabriel Zwilling, ‚in einer Eheſache. 
Siegel und Briefe gehabt. Denn ich be-  S,eb.dal. P-974. 
ſree nk als 4 3 — 
eh, ne Fuͤrbitte, ſolte geſchehen vom An uͤr achim von ⸗ 
es moͤgte die Bremen und Bienen erzuͤrnen, Sürft Jo aim ben. — 
dem frommen Fuͤrſten deſto mehr einzureden | ©, eb, daf. p. 2121. 
wider euch, = 
3. Die andere Sache, der ihr euch be; 


ae | RT 371 


Martin Luther, D, 


An Yalthafar 18ppel Troftfchreiben. 
S. im X. Th. d. 8, p. 2028. 


— — 





— 04 





F 396-399. 
An eben diefe fürftliche Perfon vier 


forget, nemlich von der Perſon in a 
ſeliger ic. dunket mich, fo viel ih aus D 
B.merke, dürft ihr keinen Argwohn haben. 


Es heiſt, als ichs anfehe, man will den 


grauen Rock verdienen, und Kunſt bewei⸗ 


dus lex &e, 


fen, twie alle vorigen Kegimente nichts und 


Jaſt fchädlich geweſen find. Wir find, die 


den Fürften Eönnen rathen und helffen, wo 
es andere verderbt haben sc, Novus rex, no- 
Got gebe, daß es wohl ger 


Teofifchreiben in geiftlichen und leiblichen 
. Anfechtungen. S 
G.eb. Daf. p. 2122. : 





An D. Tobann Kübel Troftfehreiben in 


feiner en 
S.eb. daf. P- 2116, 





An Ehurfunfe Jobamn ee 


uͤrbitte. 


rathe, Amen. Und daß ich wieder A| a den Suppl; zu den Keipz. Th.YLum. 128. 


eB, Rath komme, fü achte ichs auch, ihre 
laffet eine Weile rauſchen was da rauſcht, Su und Friede ꝛc. Ich Eomme ist 
bie es ausgeraufht habe. mit einer unluftigen Schrift an E. C. 
=. 4. Euer Sohn’ hält fich fein, hat jest! F. G Martin Sangershalben, und beſchwe⸗ 
die Mafern gehabt, wir haben fein mit Fleiß re E. C. F. G. nicht gerne Damit ; aber weil 
h, gewartet nah D. Auguftins Rath, it nun ich fehe, dab ihm Wehe und Reide gefehicht, 
wieder gefund. Meine gnaͤdigſte Frau, die daß er Sm. Churfuͤrſtl Sn. Ungnade follhar 
Marggraͤfin iſt jest hie, zumeilen krank, ben, und nicht Wunder ift, ob ihr die 
zumeilen ftark, Ihre C. F. G. reden von Sorge für fein Weib und Kindlein auch 
euch faft ehrlich und loͤblich welches ich fuͤr kraͤnket: habe ich nicht moͤgen ihm ſolche 
* erne hoͤre; denn euch und den euren zu an verſagen, a er nicht von mir 
Lutheri Schriften 21, rel Ya weiter 







— 





37 I, 1 Briefe Karben: aus = —— Sammlungen Be = 


jeiften, 
Be N ey i 
‚weiter betruͤbet, und ungetroͤſtet gehen müfte. | N 


Iſt es nicht zu heben, fo will ich doch ihm zu An eine beleidigte Berfon Rath und Vers | 


—7 


Bene die Schrift gethan haben, uns| mabnung, fich fir Eigen rache zu hüten, 


BR 


‚nicht wolten ungnädig auf I werden, j J— VI, 334. und Aeips. KKIL. Tb. er 
— vor er — EHRE 9 
ein Weib und Kindlein fo ploͤtlich zu ber Tnade und riede in Chrifto, Mein gu- 
ſchicken, und feine Behaufung zu verfaufen, (5 ter $ EN Es iſ fuͤrwahr 
EES vwollen ihm die Gnade erjeigen, Unfall eid geweſen, und noch, dag tweiß 
und ihm Frift und Raum offen, fein —— GOlt, und wäre wohl zuerſt beſfer gewe⸗ 
aufs Beſte zu gelofen, und fein Weib en fe, die Rache nicht fuͤ zunehmen, dieweil 
Kindlein auf das Befte zu beſchicken. Odiefelbe ohne Belchnierung des Gewiffens 


iſt daneben meine fleißige und —— nicht fürgenommen werdenmag; weil fieeis 


Bitte, EE,F. ©. wolten zu Herzen neben feikft eigene Mache ift, weiche von GH - 
men, (als ich nicht yweifefe, €. Ehufürftl. yerboten if. Deur.g2. Nom. 2. Die Ras 
En. wohl zu thun wiſſen) daß ihm E. C. S.|che ift mein, fpricht der HErr, ichwill 


©. Ungnade ohne alles andere dennoch Sa: |vergefcen 2. umd nicht anders Fun Fans 


de und Wehe genug ift, beydes bey ſich dem wer fich darein begiebf, der muß fich in n 
 felbfk und feiner Freumndfchaft, welche ſoll die Scham aeben, viel. wider GOTT 


ehrlich feyn, und er etwa auch) für einen ae, und Menfchen zu thun; welches ein Sri 


-  fibiekten Mann gehalten if. E. €. 3. © lich Geroiffen nicht Ean "billigen. 
werden ſich hierinnen wohl wiſſen gnaͤdiglich 0 tind ir je mehr, dag euch euer Scha⸗ 

und chriſtlich zu erzeigen. Chriſtus, un⸗ den und infamia billig wehe thun foll und 
- fer HExr, tegiere und behüte E. Churftnfl. ſchuldig feyd, Diefelbige eh vetten und erhal⸗ 
-&.owiglih. Amen. Montags nad) ©. ten; aber nicht mit Shfden vder Unrecht. 
Jacobi (27 Sul.) 134. | 1 Quod juftum eft, jufte perfegueris, ſagt 


Mart. Luther. Moſis; Unrecht wird durch andreg Unrecht 


nicht zuvecht gebracht. Nun ift Selbſt⸗ 








402. ' richter, und Gelbftrichten gewißlich uns 

An Autor Broisen, Teoftfehreiben uͤber recht, und GOttes Zorn laͤſt es nicht unges « 
den Tod feiner Ehefrau. = ftraft. Was ihr mit echt ausführen müs 
‚Sim X. Th d. S. Pa get, da thut ihr wohl; koͤnnet ihr Das Net 
— — nicht erlangen, ſo ſt Fein andrer Rath da, _ 

403. — denn Unrecht leiden. Und GOtt deren 


An eine Perſen mit Schwermuth und alſo laͤßt Unrecht leiden, hat wohl Urſache 
Traurigkeit angefochten, Troſtſchreiben gu euch, Er meynet es auch nicht bel noch. 





S eb daſ. pen boͤſe mit euch, Fan. ‚auch folches wohl redlich 
wieder erftatten in einem andern, und u 

= 404 — are —— 
An Caſpor Muͤllern Trofthesiben, 3. Und was mwolltet ihr thun, wenn er 
Scb.daf.prau, i wol anders wolte ſtraffen an Weib, . 


r r 


— — — RE — 


gehret, (wie ihr fehreibt) fo rathe ich, nehmt 
Friede an, wo er euch werden kan, und lei 
det lieber an Guth und Ehre Schaden , denn! 
daß ihr euch weiter follet begeben in folch Fuͤr 


von Werken 


Hrrn Chriſti Leiden? 


ee > ee 

-Reib und Keben? Hier müffee ihr dennoch, ſo Pro A | 
ihr ein Chriſt feyn wollet, fagen: mein lie. | An den Rath zu N in au Num. 
er HErr GOtt, ich habe es wohl verdie— 340 und 341. angeführten Sache. 

| nu Sn gerecht h a thuſt — algune-| Diele neue u er en eat 
s — en Unſchuld. Nachr. Ann. 1726. p. 888. a 

nig nach meinen Eunden. | Und. was iſt auch dem Suppl. zu den Dips "heilen 
unſer aller Leiden gegen feines Sohns unfere| Yum. 129. p. 74. einverleibet und aus dem lege 
tern hier wieder abgedruckt worden. 

Den Ehrſamen und Weiſen Herrn Bür- 
germeiſter und Rath zu Herford in Wefte 
phalen, meinen günftigen Herren und 
Freunden. 

Gratiam & pacem &c. 

Sprlame, Weiſe, liebe Herren. - Ich has 

CI be. oftmals und von vielen erfahren, wie 
durch etliche hitzige und eilende Mienfchen bey 









” 4. Demnach, fo ihr meines Raths be 


nehmen; darinn iht muͤſſet aller der Suͤn⸗ 
den und Büberen auf ech nehmen, ſo euch 


dienen würden zur Bhede, Die find doch euch angehalten wird, die Frates und 


nicht fromm, und meinen euch mit keinen Schmeftern bey euch zu betruͤben, als koͤnn⸗ 
Treuen, ſuchen ihren Nutz. Zuletzt werden ten fie des Standes, darin fie find, nicht 


ſie euch ſelbſt verrathen, fo habt ihr denn ſelig werden; fo fie doch alle des Pabſts 


wohl gefiſchet. Mahlet ihr ja nicht den Teu Greuel abgethan, und chriſtlicher Frey— 


fel über die Thuͤre, und bittet ihn nicht zu heit, wiewol im alten Kleid und Geſtalt ſich 


Sevattern, er kommt dennoch mol; denn halten, und ein ordentlich züchtlich Leben fuͤh⸗ 
folche Gefellen find des Teufels Gefindlein, ven, nad) der Apoftel Lehre mit ihren Haͤn⸗ 
nehmen auch gemeiniglich ihr Ende nach ih⸗ den arbeiten: dag ich mol münfche, daß 

| 0 Ifelcher Leute, wie GOtt die Gnade gäbe, 
viel waren, denn fie ja nicht ſchaͤdlich fons 
dern nuͤtzlich ſind, weil ſie dem Evangelio au⸗ 


5 5. Aber euch iſt zu bedenken, wie ſchwer er 
haͤngig find, Dazu höre ich, daß fie ſollen 


lich euer Gewiſſen ertragen will, fo ihr wiſ⸗ 


 Sentlich follet ſo viel Beute verderben, da ihr beſchweret twerden mit der öffentlichen Schu⸗ 
Fein Necht zu habe. Segt ihr euch zufrie-|fen Amt und Sorge, dazu fie doch von nies 
den, Gott zu Ehren, und laffet euch euren mand geftiftet, noch von niemand Zinfe das 
Schaden von GOTT zugefüget ſeyn, und zu haben, wie Die geftiftere Kiöfter haben, 
Berbeiffet es um feinet willen; fo werdet ihr und folches billig thun folten. Auch nicht 


2 
\ 


ſehen er wird roiederum euch feegnen, und recht ift, Daß fie follen dienen von dem, das 


eure Arbeit reichlich belohnen, daß euch lieb fie erworben „ und nicht. gegeben ift, denn 
ſey, eure Gedult, fo ihr getragen habt. das hieffe arbeiten und Geld zugeben. Dems 
0 7 Inadhift a E. Weiss 
6, Darzu helfe euch CHriſtus unſer beit wolten daran feyn, daß die frommen 
HErr here und Erempel aller Gedult, Leute nicht fü betrubt werden, Damit nicht, 


and Helfer in Noth, Amen. Dienſtag role bereit anfahet, euer Stadt das Ge⸗ 
nach Nicolai, Anno 1434. u NL SR, als fuchete fie fremder Leu⸗ 


te 


> 


376 1.Driefe Lutheriausden deutſchen Sammlungen feiner Schriften. _371 
te Arbeit, und Guth, fo ihre wol die rechte men: damit er nicht in der Sure alfo sum 


Stifte Fünntet zu foldher Schule brauchen. Bettler werde, und von Weib und Kind 
Ich habe vorhin gefehrieben, daß die Zeit feynimüfe. DieSache ft ihm fuͤrwahr ſchwer, 


ſelbſt wird Rath finden, welches, ich hoͤre und feinem Weib und Kindlein ganz hoch 
dahin gedeutet wird, als ſolte man fie hin⸗ |ft ſchaͤdlich wie E. C. F. G. ſelbſt das beden⸗ 


fort zwingen; ſo doch die Worte geben, daß ken koͤnnen. Weil er denn ſo fern begna⸗ 

mit Zeit fi chs mohlfinden wird, nemlich det, daß erdes Fürftenthums dazu nicht vers 
ob fie alfo bleiben , oder toilliglich ſich ändern tveifet feyn foll, ohne auf dem Schneeberg ; 
wolten. Bitte um Ehriflus willen, E. W 
wolte helfen, daß man nicht Urfache gabe, 






veits leider allzu viel Aergerniß allenthalben, | Paulus Schmidt, faſt übel wollen folle: ſo 


die unferm Coangeli viel boͤſer Nachrede |bitte ich abermal, E. C. F. G. wollen guas ° 
machen, daß wir wol möchten mit Fleiß diglich bedenfen feines Weibes und Kindlen 


ktachten, wie es bey Ehren bliebe Wenn Nothdurft, die ihm daher machen, Zucht 
alle Dinge bey euch wohl ftehen, fo ift es|und Derforgung hoch dürftig , damit fienicht 


dennoch nicht vollkommen. Befehle euch |verderben und verfüumet werden, und do , 


hiemit GOTT. Sonnabends nad) Luck, |ihn wieder einkommen laſſen zu en Sein, 
1534. wo es moglich iſt, ohne €. C. F. G. B 
ern Martinus Luther, D. ſchwerung oder Unwillen. Oder fie a 





&n Ehurfürft Toben Friedrichen Noth, dazu feine Sache fo herzlich, und 


Sürbitte, auch felbft wiſſen muß, wie es thun muß, 


Iſt aus dem Suppl. su den Beip3, Ch, Num. von Weib und Kindlan, auch vonder Nahe _ 
... 190, P. 74. genommen, rung zu feyn, und in der % Irre zu ſchweben, 
Gh habe vormals auch an G. C.F. ©. und das Seine verzehren, Daß ich ihnen fol 
—8 geſchrieben fuͤr Martin Sangern zu he? Bitte nicht habe mögen abfchlagen. 


Schneeberg; nun find abermal von ſeinet⸗ C. F G. werden aus fürftl. und chriftl, CM 4 


wegen gute Leute an mich gefallen, die mir muͤth ſich hierinnen, ob GOtt will, wohl 

angezeigt, wie& C. F. G. eine gnaͤdige Ant gnaͤdiglich erzeigen. Chriſtus unſer — 
wort von ſich gegeben dem Pfarrer aufm ſtaͤrke und regiere E.E. 5. G. Herz und 
Schneeberge, daß er feines Leibes und Gu. Sinn anädiglich, Amen. Montags nach 
tes ficher feun follte, und anders mehr feiner Nicolai (14 Dee) 134 


Sachen und Widertheils ic, darauf aebe- Wartinus Butber.” 2 


then, ich wolte &.E. 5.8. noch einft unter: ar 
ehäniglich für ihn anrufen, weil er fich- ver: 


buͤrget, und feines Keibes und Gutes gnadı- An guͤrſt Joachin von hal Br i | 
glich verfichert iſt, E. E-3. ©. wollten doch | Stehet in — Alt. ‚HL, 992. und Reips. XXI J 


ſein Elend, ‚feines Weibes, und feiner acht! Th. p 


‚Heinen Rinder % Sammer barmhersiglich an⸗ se Fried in Ehrifto, Durchläuche ; 
22 


— und an zu Gnaden a en. a tiger, pe Fuͤrſt, gnaͤdi ⸗ 


—— 


ich aber nicht weiß, noch zu wiſſen begehre, 
was feine Schuld und Vergreifung fey, oh ⸗ 
vom Evangelio übel zu reden. Es find be⸗ne daß ich hoͤre, daß ihm Der Zehndner, - 


mir der Frauen, und Kindlein Jammerund 


£ 378 ihgs Pt vom abe 1535+ 379 
ger He. & mir der allmächtige fehen, und E. F. G. heimgeben, ob fie einen 
GOTT, von meiner lieben Kethen, diefe | an ihre ftatt von Deſſau oder von binnen 
Stunde eine junge Tochter befcheret. Nun | verordnen. M. Philippus und M. Franci⸗ 
ich dann zuvor E. 3. Gn. verheiffen, zu bit⸗ſeus ift nicht in Heinniſch. Was €. F. G. 
“ten um das chriſtliche Amt geiftlicher Wat | gefällt, werden fie fich roch! wiſſen zu hals 
 terfehaft: demnach) bitte ich um Ehriftus|ten. Das wird GOtt vergelten, und wo— 
willen, E. F. G. wolten die Demuth nicht | mit ichs wuͤſte unterthänlich zu verdienen, 
beſchweren, und dem armen Heyden vonfei |bin ich ſchuldig und pflichtig. Morgens 
ne fündfichen toͤdtlichen Geburt, jurneuen, |wollt ichs gern laffen tauffen. Chriſtus fey 
| heiligen und feligen Wiedergeburt helfen, Imit E. F. ©. felialich Amen. Donnerftags 
und geiftlicher Vater feun, durch dasbeilige nach Lucie 1534. 
Pad der Taufe. Und weil es itzt kalt und E. F. G. 





für &.5. 8. Leib ungeſchicktes Wetter: wil williger 
ich E. 5. I Eh en gerne verfihon: | nr Sucher, D. 
ech ee — 21535, 


— Deſſau, des Bruder er ift, Fac quod po- 
. An Gabriel —— Pfarrherrn zu teris, nam ego iftis hominibus libenter ob- 
— er Bein fequerer, bene in Chrifto vale. Und laß 
tan Feite Biere Sorciben in er KEiol.IT, 349. ‚mich wiſfen, ob ich auch einfommen, wo ich 
——— 468. A ‚Feips XXI, Th. p- 565.) fpaßieren zu euch man fost bie 
— — wunder, tie ſtrenge ihr Herren zu Torgau 
Ban — an 2 Herd, und GHtt wolle nicht, daß vielleicht 
N. farrherr wolte, DaB zum mehr bey euch ſterben denn beyuns. Wolau 
an 


| wenigften unfere Briefe ja much- 116’ yı 
fen gen Torgau Fommen , weil — a Se 


S ae S tadt fich fo hart für uns Bittenber, 
; nn u an iſt euer Furcht Martins Lurher D 
billich, denn geſtern iſt hie ein ganz Kind ar 
- geftorben, daß nicht ein Haar dran lebem An D. Brücken, wie ‚weit dem Könige 
dig blieb, dagegen vier Rinder gebohren. in Engelland in ——— nachzulaſſen z 
Ih halt, der Teufel habe itzt Faftnacht mit a 

ſolchen vergeblichen Schrecken, oder wird —— — — 

etwa Kirmes in der Hölle feyn, daß der Teu 
fet fü lüften ift mit Larven. Ich bitte, ihr An ——— Bulkhmid, — — 
weollet gegen euern Kaſtenherrn meineiwe⸗ Eheverlobung betreffend. 
gen bitten fuͤr dieſen Mann Briefszeiger,) Sim X... ©. p- 822. 
S fi ie ibm 1a Silbern Schock wollen lei: a 
benz denn er des vertröftet IE, und vedliche 

Leute ihn gegen mir a haben, R buͤr Ehren von, de marweyde 
Sa Krappe, und der Mara a S.im X.Th.2.8. pı225$. Er 
Ä AR 3 He — 












— 








ECHBBBN on SE Briefe Lutheri aus den — Samınlıngen feiner — | aagt Ä 
413. | gevonnen, und mögen vielleicht Derslesyen. 
An Churfuͤrſt Johann Friedrichen, von Schtwächlichfeiten mehr feyn, denn ich er⸗ 
i dem Ruf, als ob su Wittenberg die Peft zehlen kann. Und if wol die Gefahr das 
fey. I ben, wo die Eltern und Dberherren ſolchen 
Aus dem Suppl, 3B,peR Leipz Th. Num. 3 Krankheiten nicht mit Ernſt und allerley 
— Artzneyen helfen und ſteuren werden: ſolte 
| Gee und Friede in Chriſto, ſammt mei⸗ wohl ein Sand. Sterben Daraus werden, bis 
nem armen Water’ unfer.- Durch | man weder Prediger noch Pfarrer oder 
laucht gſter, Hochgebohrner Fuͤrſt, gnaͤdig⸗ Schulmeiſter haben koͤnnte: zuletzt eitel Saͤue 
ſter Herr. Cs hat mir E. C. F. GCamnz⸗und Hunde das beſte Vieh muͤſte ſeyn laſ 
lee D. Brück angezeigt E. C. F. G. gnaͤdi⸗ fen, dahin doch gar fleißig die Papiſten ars 
ges Erbiethen gegen mir, ſo Sterbensläufs) beiten. Aber Ehriftus, unfer HErr, gebe 
te fich allhier wurden anfaffen; und ich dan⸗ E. C. F. ©, wiebisdaher, fürder Snadeund 
te ganz unterthanigt E. C. F. ©. fuͤr ſolches ‚Barmherzigkeit ſamt aller frommen chriſtl. 
gnaͤdiges Sorgen und Erbiethen, will mid) | Obrigkeit, eine ſtarke Artzeney und Apothe⸗ 
auch mit unterthaͤniger Antwort erzeigen, cken gegen ſolche Krankheit zu erhalten GOtt 
wo folcher Fall Fame. Aber mein gewiſſer zu Lob und Ehren, dem Satan, aller Kunſt 
Wetterhahn iſt der Landvoigt Hans Mesich, | und Zucht Feind , zum Verdruß Amen. 
welcher bisher eine ganz nuüchterne Gehers⸗ Hiemit GHDFr befohlen. Amen, Freytags 
Naſe gehabt auf die Peſtilenz, und mo ſie nach Viſit. Mar 1535, ER 
fünf Eilen unter der Erden wäre, würde er| r MWaer.Luther, E 
ſie wohl riechen. "Beil derſelbe bier bleibt,| Sch bicte naeh E. C. F. G. wolten - 
kann ich nicht glauben, daß eine Peftilen; meines armen Heren mus Welets aie 
allhier ſey; wohl iſts wahr, daß ein Haus) versehen, le A 
oder men ein Gefchmeiß gehabt, aber die) — — 
Luft iſt noch nichtvergift. Denn ſeit Dien⸗ 
ſtags keine Leiche noch Kranker erfunden iſt; 
doch weil die Hundstage vorhanden, und 
die jungen Knaben erſchreckt: habe ic) mirs 
gefallen laſſen, daß ſie umher ſpatzieren da⸗ 
mit ihre Gedanken geſtillet werden, bis man | 
fehe, was werden will. . Ich merke aber, 
— — viel — — Be * 4 
ilenz gern gehöret: denm etliche den x, den Cardi aan t 4 
Schwaͤren auf dem Schiebſack, etliche Die|-  yayns tens a we EB 
Eolica in den Büchern, etliche den Grind S.1m AIX. Thed. Sep. 
an den Federn, et ſiche die Gicht am Pa⸗ a - 
piere kriegen. Bielen ift die Dinte fehim- 
licht worden; fü haben auch ſonſt etliche die] 
 Mutterbräune gefreſſen, davon fie das) 
Hertzweh und Sehnfucht zum Daterlandel 









‚An den Rarb zu "Alfpurg Antwort — 
reiben. 


f 
Si im XVILTH. 0,8. P- 2509 a F 


An Re — wonerum | 3 | 
S.eb. daf p. — —— 





An Churfůeſt A u 4 
Sachſen, Schreiben, Melanchthons. Reife en 

nach Franreich betreffend 11 
S.im XVIL, ch 9.8. p.388. — 1 


8. = 





333 






De Ne AR vom Jahr 1535. 

Be TB. daß fie die Wahl eines Pfarrherrns follen 

An eben denfelben vom Eonkilio. _Itieder verlieren. Denn e8 gebührt alles 
©. im XVI. Th. d. S. p.2290. dem Fuͤrſten, der fol einen Storch geben, 
| 210, er den Bi Froͤſchen auf den Kopf nn 

An eben denfelben Sürbittfehreiben fuͤr Koͤnnen ſie nicht leiden, Chieundernunftigen 
den, von dem we Engelland abge- |Gefellen) daß fie alle Kirchendienft umfonft 


a ſchickten D. Antonium. haben, und ohn einiges Zuthun vom Pabſt 
> &.im XVIL Th... pr367. frey worden find; und Halle, Leipzig, Dreßs 


| —— den 2c. gaben wohl groß Geld darum, und 
An Gabriel Zwilling, Pfarrherrn zu trügen ſolche Prediger gerne auf den Han 
> Torgau, Antwort auf feine Befchwerde |den., Ich muß Fommen, und der Farch— 
0. Hber die Torgauer, mutter auf der Canzel die Borſten Frauen. 
Aus den Sup. zu den Leipʒ. Th. N. 135. P. 7. So bleivet ihr nun vom Rathhauſe, und 
Ä San und Fried. in Chrifto, Mein he menget nicht beyde Negiment in einander, 
> ber Magifter Gabriel. Es it mir und laſſet fie es auch nicht mengen, denn es 
leid, Daß eure Torgauer fi) ſo undankbar moͤchte dem gemeinen Dann aͤrgerlich, und 
gegen Das Evangelium ſtellen und ſich unter dem Fürften unleidlich ſeyn, wo ers erführe, 
ftehen,, auseigener Thurſt euch Pfarrherr daß man feine- Diener fo Teen, und alles 
und Capellan zu Knechten zu machen, aufs von ihm haben, fremden Herren zu Knech— 
Rathhaus zu fodern ihres Gefallens. Wer|ten machen. Sind fie grob, ftol; und un: 
hat fie gelehret folchen Gewalt, der ihn nicht|gernünftig worden, und fie GOtt um ihres 
gebührt, zu fich zu rauben. . Sind Dieß die Unglaubens willen bfind macht: fo müffen 
Früuͤchte ihres Glaubens? Wohlan, weil wir hicht ihnen folgen, noch bewilligen. Hier⸗ 
fie ſo vergeſſen find worden, und vom Glau⸗ mit GOtt befohlen. Amen, | 
ben gefallen, ſollt ihr wiederum nichts thun | Martinus Luther. 
was ſie haben wollen. Denn wir haben Dieſe Schrift iſt gegeben zu Wittenberg, den 
ſie mit groſſer Muͤhe und Arbeit „von des nächften Tag nach Michaelis, zwiſchen 6, 
Pabſts untraglicher Thranney erlöfet, und| und 7. Uhr vormittag, Anno 1535. und hat 
fireiten noch ohn Unterlaß für ihre Freyheit Doctor Surher geſagt, dieſe Schrift, mag 
und fie führen zu, und wollen uns mit Fuß) man Fürften und Herren weifen. 
| fa treten, un en So Ka ee ins ae 
ſchmaͤhen, fo ſey ide Vornehmen verflucht — ER 
a an doch Feine andere Stadt An die Augfpurger, der Concordiewegen, 
 Dhne etliche von Adel. Wollen fie aber gi) Sim XVILTHd.S. pasır 
‚nen em Knecht haben, den mufs ne ud, N 
fen fie beitellen, ihme Nahrung, Behaw An die Prediger zu Ulm in eben diefer 
ſung und alle Nothdurft ſchaffen. Ihr habt Sache. = 
- nichts von ihnen, fo laſſen fie euch auch kei S-eb.daf p-2518. \ f 
BR ER 42%. — 
vereidet, noch verpflicht; und ihr ſollt gleich. an ibar. 
- wol, wie ein ander Bürger, und: too! hen — 
mehr gefangen ſeyn. Ich will darzu thun &.im X. CH... pı2369: 136. 





EN 
= 


nf * 


J 


84 1 Driefe Lutheri aus den deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 385 
| 424 — a EN | & 
An Lorenz Caſtnern und feine Befellen| An den Rath zu Strasburg wegen ber 


zu Freyberg, Wearnungsfchreiben. Conecordie. 
S. im XX. Ch. d. 5. p. 2190. ©. im XVIL.Th d. S.p.2560. 
Tune — nn nn — e — — — / — — — —— 





— Arie 


425. Ne 430. a te 
An Martin Ducern von dem Convent An Ehurfürft Johann Sriedrichen, die 





wegen der Vereinigung, ' englifche Boihſchaft betreffend. 
Sim XVILCb. Spa | Scope | 
An ZansReineet Trofifehreiben über den x € | ER. O RE 
Tod feiner Hausfrau. Ber n Churfuͤrſt Johann Friedrichen 


Fuͤrbitte. She 
© im X T5.2.@.p. 2360 Aus dem Suppl, zu den Zeips. Th. Num 38. 
Fi IR ee | A: 
Kb, Interceßion⸗⸗ Dem Durchlauchtigften, Hochgebohr⸗ 
Rn: Schreiben. ‚nen Fürften und Herrn, Heren Johans 
"©. eb.dafı p. 854. Ä Sriedrih, Herzog zu Sachen, des H.R, 
ee Reichs Erzmarfhalf und Churfürften, 
ft Tobann Seiedrichen, Sürz| Landgrafen in Thüringen, und Marggras 
Aus dem Suppl.zuden Leips.Ch.YL.136.p 77. (grade und Friede in Chriſto Durchs _ 
| N. und Sr. 2c. Der Rath zu Minden in, \) Taushrigfter , Hochgebohrner Fürft, 
R — Weſtphalen haben ihren Guperin’ gnadigſter Herr. Es ift hie der Mfarrherr 
\ tendenten, Briefs Zeigern, an E. C. von Hildburshaufen M. Zohannes, Bars 
8.6. mit Schriften gefertiget, darneben bringer ꝛc. neulich von der Pfarre entſetzt, 
auch mich fchriftlich geberhen,, ihre anliegenz| mit groffer Schmach und Unehre, wie &, 
de Noth E.E.F.©. treulich zu befehlen, C. 5. ©. aus feinem Bericht verftehen mi» _ 
und um gnaͤdigen Rath zu bitten. Die gen, und ſchreiben mir der Superintendent 
Pfaffen Einnen nicht ruhen, undftärfen fich und erliche mehr, Daß alles aus Neid und 


; 4 
An Anton Rudo 







durch den jümmerlihen Fall zu Münfter, Haß zugericht und geftift fey, wie michs 
mit Trotz auch an allen andern Orten das denn felbft ſchier dafuͤr anſiehet. Und die 
Evangelum auszurotten. GOtt wolte ihm von Hildburghauſen auch in dem Gefchrey 
mehren. Amen. Was nun &. €. F. G. ſind, daß fie nicht lange einen Pfarrherrn 
hierinnen zu vathen willen, oder Fan ; das haben noch leiden mögen 2c. So ift meine 
- werden fie —— den guten Leuten jum| unfertbänigliche Bitte, E.E.F.©. molten - 
Beſten wohl wiſſen gnaͤdiglich zu thun: wie⸗ einen fleißigen Bericht und Zeuaniß fürdern 
wol wider Gewalt wenig Rath iſt, wo laſſen von dem ganzen Rath und Buͤrgern, 
Gott nicht mit hoher Gewalt ſteuret. Hie⸗ was fie doch von ihrem Pfarrherrn halten 
mit Gott befohlen. Sonntags Vocem oder wiſſen/ oder. wo mans fodern fol oder 
 Jueundiratis, (den au. Mat) 1536. > Fan, und was fich ver Recht findet, das - 
au a DAR RNIBER. 


- 


J— 


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N 


— ſ⸗ — —“ SEE 
— im Jahr 1536. 387 
—— — — — — — — — — —— —— —— I 


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laͤßt E. C. F. G. getroſt gehen. Denn wahr mit dem Pfarrherr koͤnte baß vertragen. 
ifts, daß wir Prediger etwa auch nicht fromm Laßt uns doch nicht ein ander verfuchen: denn 
find; aber weil ung dagegen jedermann feind \ich habe Herr Antonium gebeten, und aufs 
ift: fo lehret St. Paulus (vielleicht auch ges |höhefte vermahnet, er fülle weichen und abs 
witziget) Daß man wider Die Prediger nicht ziehen, Daß en fich Denn bewilliget; und wir 
jedermanns Klage folle zulafien. Es iſt ja werden fein allhier wohl wiſſen zu gebraus 
bisher ein ehrlich Fromm Mann gemeft, das chen, denn foldye Steine wird man nicht 
wiſſen wir bier alle; folte er nun fo ploͤtzlich auf allen GStraffen finden. Und weil fein 


anders worden ſeyn? Das hoffeich nicht. So |der Pfarrherr nicht mag, fo wird er wohl 


ift auch je Feine Beweiſung da, ohn allein eine Lücke finden für ihm gerecht. ¶ Wollet 
etliche Zeichen der Verdacht, die, tweitlaufs |bedenken, Daß das Aergerniß, fo aus bey» 
tig und wohl mie felbft begegnen Enten. Es |der Ziwietracht entſtanden, endlich nicht zu 
wolte denn noch etwas mehrers dahinten feyn. |leiden ift, Darum helft ihr auch dazu, daß 


E. C. F. G. wolten bedenken, daß ohne des |fie von einander Fommen. Hiemit GOtt 


‚wenig Perfonen vorhanden zu Riechendienft. |befohlen. Amen. Ultima Augufti 136, _ 
Solten nun diefelbigen auch) mit Unrecht und | Wartinus Luther. D, 
Schmach verſtoſſen werden, wuͤrde es viel Den Ehrfamen und Weifen Herrn Bürger: 
abfehrecken. Haben fie aber Unrecht, ſo meifter und Nach zu Leißnig, meinen gün« 


- follen fie eg viel mehr leiden, denn alle an- | ftigen guten Freunden. 





dere, — G. Sa wm — a = Ra | 
gnaͤdiglich hierin zu halten. Hiemi n den Rath zu Zwickau, ihr Verhal⸗ 
befohlen. Amen, Mittwoch nach Aflum- ä ten nn ie ee arg 

tionis Marie, 1536. Iſt aleichfals ausdem Num. 431. angezogenen Ort 

E. C. F. va = genommen, i 

unterthäniger ¶Enade und Friede. Chrbare und Fur 
Martinus Luther, DINO) fichtige liebe Herren und gute Freuns 
de. Ich habe es gern gelefen, daß ihr zu 





432. 
An den Rath zu Leisnig, ihren Predis Zwickau ſo fromm worden feyd; will aud) 


ger Antonium abziehen zu Inffen, dem “Pfarrer aufs ſchierſte, als ich Fan, 


2. Aus dem gleich vorher angezogenen Dre. schreiben, und bitten, daß er fih auch recht 
WWnade und Friedein Ehrifto. Ehrſame, halte. Daß ich aber. fo leichtlich einem 
WWeiſe, liebe Herren und gute Freuns | Theil bey euch aeglauber habe, oder noch 


2:5 


Lutheri Schriften 21, Theil, 


de. Ich bitte ganz freundlich, ihr woltet |glauben würde, follt ihr mih, ob GOTT 


- Here Antonio, eurem ‘Prediger, euch gürlich will, nicht billig verdenken. Denn ich bin 
erjeigen, und ihme helfen, daß er mit den von dem Stern zu Zwickau mohl gebrannt, 


einen von Leißnig anher Fomme, wie er |und Eenne feinen Glanz und Einfluß ein mes 
begehret , und auch feine Noth und Nutz nig. Darum Fan der Argwohn euch gar 


iſt. Denn id) fehe, daß es nicht anders |leichtlicdy angeben, mit groffem Schein der 


feyn fan, noch mag. Er muß von dannen, |vorigen Gefchichtes wiewol mir dennohab 
ob der liebe GOtt wolte Gnade verleihen, le Prediger in und alle Wege das Voͤlklein 
daß ihr einen andern Friegen möchtet, der fich | und —— auch den mehrern a 

: = athe 


ne 





388 * Briefe Kucberi aus den d Beurfiben Sammlungen ner Schriften. 8 N 


Raths faſt gelober, Daß ich den ganzen Hiinel. wolte gegen euch verbitten, das Stipendium E 


zu Zwickau volguter Sterne achte, ohne daß noch ein Jahr zu laffen; doch mit dem Ans 
der groffen Planeten zu Zwickau etliche wun⸗ hang, mo er beh der Theologie wolt bleiben, 
derlich feyn, Die feltfame Conttellationes zu⸗ 
richten, und den Himmel mit den andern |gen, welches alfo aefchehen. Da er mir nun 
Sternenirremachen, welches Erempel dar⸗ antwortet: er wolte bey der Juriſterey blei⸗ 
nach auch in andere Städte woite und noch ben, iſt meine Fücbitte an euch verblieben, 
willeinreiffen. Mein Herz iftje, daß man 
foll die zwey Regimente, geiftt ri und welt |fer, geantwortet; dann ich nicht will, und 
lich, oder Kirchen und Karhhauf nicht mens |ffehet mir auch nicht an, daß ich, als. ein 
gen; fünften friffet eines das andere, und | Theologus ſolte helfen der Theologen Sti⸗ 
i Eommen beyde um, wie es unter. den Pabit- 

thum geſchehen ift, als St. Daulus fast: 

Beiſſet und freffet ihr euch untereinander, fo laß ichs gehen, fo hab ich den Pfruͤner von 





pendia auf die Juriſten wenden: wo fe 
aber ohn meine Fuͤrbitte erlangen Eöinnen, 


darauf folte ich ihm vor michnehmenundfras 


wie ich denn feinem Freunde, dem Shih 


fehrt zu, daß ihr euch beyde nicht felbit_ um- | mir geweiſt. Weil er aber dennoch (ad 


bringet. Sch meyne es, ob GOtt will, gut, ich hoͤre) gefchickt zur Juriſterey daruauch 
darum wollet ihr mir ‘mein Schreiben u ihm Mi Philipps foll gerathen haben ſo koͤn⸗ 
gut halten. Hiermit GOTT befohlen. 
. Amen. Mittwoch — (dem 27. 
a 136 


Koften an ihn wagen; als der nicht allein 





- mM. Lutherus. brauchen ſeyn wird, ſonderlich, weil die Zei⸗ 
— ET EN — — — geſchickter 

g 
22m ara Albrecht ut, in — — DATE 


5 Khefachen: 
— Th. 2.6, RR Aber wei ich aus eurer Schrift merke, 





n Bath zu Saalfeld tipen, | Philipps Bitten nod) ein Jahr folgen laſſen 
an d EERT Bao, eie&r wpen⸗ wollet; aber anſtatt des Gerards einen an⸗ 


tet ihr der Rath auf ein Jahr wohl ſo viel 


euer Stadt⸗Kind iſt ſondern auch wohl u 


— für ihn wil gebeten haben ganz freunde 


daß ihr den Dreyen das Stipendium um 


E Aus 2 Suppl. zu den Aeips. Ch. Num 143. ‘dern Knaben verordnet habt, welches ich 


| 3% ‚nicht Ean unbilligen, Doch meilderfelbe Ge⸗ 
Den "Shrbaren , Fuͤrſichtigen Bürget: rarbd faſt fromm geſchickt und langſam zum 


meiſter und Rath, zu Saalfeld, meinen Studio kommen iſt und noch wohl zum wen en 


günftigen guten Herren und Freunden. nigſten ein Jahr Huf beduͤrſt: fo bitte i 





&” und Friede in Cheifto. Chebare, nun auch, f ih habt M. Phitippo zu Chr 


‚Fürfichtige, günftige Herren und Freun⸗ |ven Die dren noch ein Jahr wollen flipendis 
de Abweſends M. Philippi hab ich eire|ren, wollet mir auch dieſe Bitte sönftiglich 

— muͤſſen brechen und leſen, und nun gewähren, und dem Gerard noch ein Jahr 
will ich euch. nicht bergen, daß unlängftzivar das Stipendium laſſen, und ſoll es aleih 


97 
J— 


* 


mich des Pfruͤners Freund, Schoͤſſers zu des Pfruͤners ‚Stipa dium ſeyn/ der nun ein 


Eng na ron, en a us — worden it — hitten ſ vie = 


7 
— * 
* 


ax } — 
3 7 £ — 


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x 2 — 
. — 

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A 


- in-qua is promittir, fe ei in omnibus 


| : : e 438. 5 ; ee 
An Ehurfürft Johann Seiedrichen, 
Re Gleichfals aus dem. Suppi. zu den Keipz. Th. 


und Recht, daß ichnicht gernehüre, und wo pus auch gefhrieben, und ein Jahr erlangt, 


RE | | 
390 NR IR 5: vom Tabr 1536 391 
Leute für den Gerard, daß chs nacht have 
koͤnnen abfehlagen. Hoffe, ihe werdet euch 


auch wohl wiſſen guͤnſtiglich zu erzeigen. 
Hiemit GOtt befohlen. Amen. Am Tage 


Dionyſii 1536. 
J Martin Luther, D. 
Adjekta eſt Senatus reſponſio ad Lutherum, 










437: 
An den Rath zu Lim, die Annehmung 
der Eoncordie betreffend, 
S. im XV Th. d. S. p. 2585. 





438. — 

An den Bath zu Saalfeld, eine Stipen⸗ 
dien Sache betreffend, 

Aus dem Suppl. zu den Keips. Th. Num. 141, 


pP. 79» 

Dem Ehrbaren, Fürfichtigen Herr Buͤr— 
‚germeifter und Rath zu Saalfeld, meinen 
günftigen guten Herren und Freunden, 

Se. und Siebe in Chriſto. Chrbare, 

WFuͤrſichtige, Heben Deren und Freunde, 

nade und Friede ac. Ich komme wie) Daß ich auf eure vorige Schrift nicht ges 
der zu Hofe mit der Sache des Pfar⸗ antwortet habe, wollet ihr mir zu gut. hal 
vers zu Hilburashaufen: Denn er fehreyet,!ten. Denn ohn daß ich nun alt und faul 


gratificari velle, 





Sürbitte. 


Klum. 142. P.79. 


ſo fehreyen die Zuriften auch, wie ihm un, bin zu fehreiben, (wiewol ich ſelbſt ales muß 


recht gefchehe, als E. C. F. G. aus diefer |fehreiben) hielt ichs fuͤr unnoth, ju antwor— 


feinet Supplication vernehmen mögen. Iſt ten; weil E. F. meine Bitte fo gar gunftige 


Demnach meine unterfhänige Bitte, wo es lich angenommen und vollbracht hatte-des 


anders moglich feyn will E. C. FG. wol: Gerards halben, wie ich mic) des hiemit 


ten ihnlaffen » # » + = Eommen, und aufs [freundlich bedanke , und gerne wiederum 
fhärfite an einander » » + - +». Denner |verdiene meines Vermoͤgens. Des Pfreun⸗ 
ſich fo hoch beruft auf GOtt, fein » » » ders halben, für welchen Masifter Philips 


#8 0 » hberrolefentotiideder That, ſo wol⸗ haͤtte ich wohl gerne gefehen, Daß ihin das 


te ich + » +» daß man ihm um des hohen Jahr noch häfte mugen das Stivendium 


Berufens #» » > 0» » thuf, (wo es falſch bleiben; und dem Knaben, fo an Gerards 
erfunden wuͤrde) alfo: «0» » daR ihmder ſtatt zuvor ernennet war, ſonſten vom Rath⸗ 
opf für den Füffen lege. &.E.F.G. wol |haus oder gemeinen Kaften DIE Jahr eine 





ten mir fol) hart Schreiben gnadiglich zu Steuer geſchehen wäre, als ich achte, Daß 


Tr 


- 


Am aller Heiligen, Tage, (den 1. Nov.) 1536. Theologen Stipendia zu bitten fürdie Zur» 
—— WMaartinus Zutber. ſten. En werden ſich E. F. wohl — 


gute halten : denn mich hoch bewegt , wenn wohl bey euch zu thun fen "angefehen, daß 


Bin sa 0% = 


% höre GOttes Namen mit ſolchen hohen der Pfreunder gelobee wird, als ein wahl 
Schweren und Klagen in den Mund nehr|gefchickter Gefellzur Furifterey. Hats aber 





; en, mb fallen mir ſeltſame Gedanken zu EiF heimgeſtellet, was fie hierinn thun wol⸗ 


-_ 


der beyde Theil. &.E.F. ©. werden fich |ten oder-für gut anfehen, was ich auchnod) 


\ 


wohl wiſſen fürfklich und chriſtlich hierinnen hu: denn mir, als einem Theologen (wie 


zu halten. Hiemt GOtt befohlen. Amen. |ic) zuvor auch angezeigt) nicht gejiemet, der - 


ak, I: 
ER - 


er 


— £ * 


* 


— 


* 
* 


in zwo Stunden wol ein BE von mir 





fen Sim und aitlich zu. halten, 5 — 


Gott befohlen, Amen. Mittwochs En den a zu Mi Car⸗ 
Martini 1536, dinal Albrecht Straf: und Warnange⸗ x 


&.eb. daf. p. —— 





mMartimu⸗ Luther, ſchrift. 


in D. Bellen, a Eardinel zu Mayo An Wolfgang a von der 
betreffend. Hauscommunion. 
© im XIX Th.d. — p. 2344 IT Siehe im X, 2.5, P. 2737. 


I 537. | ) — 
42. gangen iſt, und mich dünket, ich fey ei 
an feine Hausfrau von feiner Krankheit von neuen gebohren. i 
zu Schmalkalden. 
Befindet fih in der Kisl. II, 373. Alt. VI, 1073. 
und Leipz. XXI. Th p. 149. 






2. Darum danke GOtt, und laß dielies . 
ben Kindlein mit Muhmen Lenen dem rech⸗ 
nade und Friede in Chriſto. Duten Pater danken; denn ihr hättet dieſen 

magft dieweile fondere Pferde mie-| Vater gewißlich verlohren. Der De 
7 ten zu deiner Nothdurft, Tiebe Ke- Fuͤrſt hat laffen laufen, teiten, holen, und 
the, denn mei gnädiger Here wird deine| mit allem Vermoͤgen fein höheftes verſucht, 
Rferde behalten, und mit dem M, Philip ob mir möcht geholfen werden; aber es hat 
heimſchicken. Denn ich felber geftern ben nicht wollen fesn. Deine Kunft hilft mich. 
Schmalkalden aufgebrochen auf M. G. H.|auc) nicht mit dem Mifte. GOtt hat Wun⸗ 
eigenen Wagen daher fuhr. Iſt die lir-|der an mir gethan diefe Nacht, und thuts 
fach, ich bin nicht über drey Tage hier ge⸗ noch durch frommer Leute Fürbitte, Be 
fund und ift bie auf dieſe Nacht vom er- er 
fien Sontag an Fein Tröpflein Waſſer von| 3. Solches ſchreib ich dir darum denn 
mir gelaſſen, hab nie geruhet noch gefehlaf-Jich halte, daß mein gnaͤdigſter Herr habe 
fen, Fein Trinken noch Effen behalten mö-|dem Landvoigt befohlen, dich mir entgegen zu 
gen. Summa, ich bin todt geweſt, und ſchicken, da ich ja unterwegen ftürbe; daß, 
hab dich mit den* Kindlein GOtt befohlen, du zuvor mit mir reden oder mich ſehen möche 
und meinem guten Herrn, als würde ich teſt. Welches nun nicht noth ift, und magſt 
euch nimmermehr fehen, hat mich euer ſehr wol daheim bleiben, weil mir GOtt ſo reich⸗ 
„erbarmet; aber ich hatte mich dem Grabe lich geholfen hat, daß ich mic) verfehe fee 
\ befchieden, un hat man fo hart gebeten lich zu Dir zu Fommmen. Heute liegen wir zu 
- für mich zu GOtt, daß vieler Leute Thraͤe Gotha. Ich habe ſonſt viermalgefchrieben, 
nen vermocht haben, daß mir GOtt dieſe wundert mich, daß nichts. zu euch fommen - 4 
Nacht der Blafen Gang hat geöffnet, und iſt. EN nach Reminifcere 1537. . E 
Martinus Luther, 


Ri 








394 | J im Jahr 1537. — 395 
ho 44 macht wuͤrden, und nachdem fienun gemacht 
An Hertzog Barnim zu Pommern, M. wuͤrden, auch Executio und Gefolge, damit 

i Paul Rhodium betreffend. — ſiie ins Werk gebracht wuͤrden, geſchehen 
Iſt nad) einem Manuſcript, welches ſich in der möchte, welches Doch fo lange verblieben 
Hochf. Sothailchen ‚Bibliothee befindet, dem vd anebe n h 2a ⸗ 
ESaopl u den Keips.Ch. Klum. 145. p. zꝛ. daneben ihm auch oft zugeſagt, nachdem er 
einverleibet , und aus dieſem hier abgedruckt wor- mit Schulden verhaftet, feinen Mangel zu 

den. Man conferire auch Dan. Eramers |beflern; er habe aber vergeblich darauf ges 

Be, ‚Pommerifche Birchenhiſt. libr. III, cap. 36. hoöffet, und fey zuletzt dahin gedrungen, daß 
| Se" und Friede von GOtt durch Chris er fic) oftmal hat hören laffen, er wolle und 
> ftum unfern Herrn. Durchlauchtig- muͤſſe ſich an einen andern Ort begeben, wel⸗ 
ſter, ren Fuͤrſt, Onadiger Herr. | ches wir ihm nicht wiſſen zu verdenfen,, Dies 
Auf E.F. G.Schreiben an ung, wie an fie | weil unfer Feiner ift, Denn es nicht zu ſchwer 
gelanget, daß M. Paulus von Rhoda fi) | wurde, alfo zu bleiben, beyde in Armuth, 
vor ung berfprochen, aus E. G. Landen an Gefahr und Verachtung. Weil nun fol: 
einen andern Drt mit Dienft zu begeben, ches alles, fü M. Paulus fürgebracht, uns 
welches E. F. ©. aus fuͤrgewendeten Urſa⸗ geachtet ift blieben: hat er zuleste, Davon 
chen zu geftatten nicht Willens, und gnas wir Doch gar nichts gemuft, ehe er von E. 
diglich an ung begehren, daß wir gedachten |F.&.gen Schmalkalden gefandf,, öffentlich 
SM. Paulum folder Bewilligung erlaſſen Urlaub begehrt und genommen, und der 
wollen; mit gnadigem Erbieten, Die Urfa- Stadt Stetin aufgefagt weiter zu dienen, 
chung und Beſchwerung von ihm zunehmen: das er auch nach Ehriftus Befehl in folcher 


wiſſen wir E. F G. zu wahrhaftigem Be⸗ Verachtung gut Fuggehabt. Darnad a8 


richt nicht zu verhalten, daß wir obgedach- leine ehrliche Legation von der Stadt Luͤne⸗ 

- ten M Paulum weder gerathen, noch fonft burg gefandt, die ung unfers Abweſens von 
dazu gehalten haben, daß er ſich aus E. F. Wittenberg bis gen Schmalkalden nachge⸗ 
GLanden folte menden, fondern ihn fur reifet, und von ist genannter Stadt wegen 
dieſer Zeit etliche Jahr vergangen mit erns ung gebethen, fie miteinem Superintenden⸗ 
ſſten Vermahnungen dahin gewieſen, daßer ten zu verforgen,, welches fie auch wohl vor 
u Stetin bleiben fol; damit die Lehre des 4 Jahren gethanz wir aber ſolche Perſon 
heiligen Evangelüi Dafelbft nicht untergienge, 'ihnen zu geben bisher. nicht gehabt, und nach⸗ 


auch Anfruhr und ander Beſchwerung, fq dem M. Paulus zu Schmalkalden feine _ 


fonft hätten erfolgen mögen, verhütet wir: Noth alle uns fürgehalten, und wir roiffen, 
den, daß er fich auch bisher dem Evangeliv wie auch Eure Fürftl. Gnaden in ihrem 
zu Ehren, und der Stadt Stetin zu gut, Schreiben ihm das Zeugniß geben, Daß er 
als gutwillig gehalten. Wie wol erung oft- \der Sache in feinem Amt goͤttlich und chriſt⸗ 
mahl feinen Diangel und Noch geklaget, daß lich gnug gethan, Daß die Schuld, daß er 
ihm ſchwer wuͤrde Dermaffen bey ihnen zu von Stetin komt, nicht bey ihm geweſt, 
bleiben beyde in Armuth und Gefahr, die- wie auch denen von Lüneburg Feine andere 
weil das Evangelium noch verfolget ward, Perſon anzuzeigen gehabt, wiewol wir nicht 
und fonderlich weil er oft begehret, Daß doch gerne fehen, daß er die Stadt Stetin über» 
gute Ordnung die Kirchen zu beſtellen ges geben N haben wirs doch laſſen ir - 
werk N BZ N de 


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I. Briefe Lutheri aus den deutſchen Sammlun en feiner Schriften, —9 » %: 
hen, nachdern er num frey geiveft, daß er verpflichtet gervefen,, ohn allein &.3.G, + 
der Stadt. Lüneburg zugefügt, wie wir ih⸗ Stadt Stetin. Nun waͤre es ja gar ein 
nen ſolches auch zugeſchrieben haben. Daß ungleiches, daß fie ihm mochten Urlaub ge⸗ 






gr 
der 3— 
— 
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BE VA 


aber &.F.G.fhreiben, daß fie nicht gefin» ben, wenn fie wolten, und er alfo immer 


net fepn, vielgedachten M. ’Paulum von ih / dar muͤſte unfterh und auf dem Sprunge fir 
nen zu laffen: wollen wir E. F. G. unterthaͤ⸗ sen, und nicht: wiederum auch folt Macht 
niglich erinnerthaben, wie E. F. G.aus ho haben, von ihnen Urlaub zu nehmen, wo. 
hem Verſtand wohl bedenken Fan, wie man es feine Nothdurft erfodert. Daß aber, 
das enefchuldigen Fünfte, nachdem der arme F. Ganuns begehrten, den angenommenen 
Mann M. Paulus fo lange treulich gedie- Dienft zu verlaſſen, ift unfer Handel nicht, 

net, auch in der Verfolgung des Evangelii ſtehet uns auch nicht an, ſolche Zufage zu 

in groffer Gefahr, Armuth und Elend, und | andern, die er vor uns einer ehrlichen Sem 
groffem Fleiß, Rath und Hülfe wider Auf: |tion gerhan welches wir ihm duch weder 
ruhr und andern Unrath zu Frieden und Ei⸗ gerathan noch geheiffenhaben. Sondern da 


nigkeit, und E.F. G. und der. Obrigkeit zu wir gehört, daß er von der Stadt Stetin 


kommen. 


ben koͤnten. Ueber das hat E. F. ©. auch hie⸗ daß wir gerne ſaͤhen daß M. Paulusalda / 


Paulus €, F. G. nie mit Dienſt noch Sold| zu leiden waͤre; wolten auch alsdann, w⸗ 


gehorſamen, fuͤrgewandt, wie E. F. G.ſelbſt Urlaub genommen, und nun frey waͤre und 


beſſer wiſſen. Daß er für ſolchen treuen geſehen, Daß er geneigt, ſich zu denen von Luͤ⸗ 


Dlenſt und Fleiß nun ſolt von E. F. G. ſo neburg zu begeben: haben wirs müffen zu⸗ 
beſtrickt feyn, daß er ſich nicht duͤrfte aus laſſen und ihm gönnen, Daß er ſich verbeſ⸗ 
E. F. G. Landen wenden, und fchuldig ſeyn ſert, und fulches alfo von feinefrvegen dem 
folte, folch Efend nicht allein feiner Nah⸗ Rath zu Lüneburgzugefihricben. Woaber 


gung, fondern auch Beſchwerung des Ge⸗ M. Paulus auf Beſſerung, wie E. F. G. 


wiſſens , daß er Feine Beſſerung bey den und die Stadt Stetin fich deserbieten, Wik 
Seinen fpühret, ewig zu leiden: E. F. G. lens waͤre bey ihnen zu bleiben, und E. F. G. 
Fan wohl denken, daß Dergeftalt nicht der oder die Stadt Stetin von der Stadt Li» 
geringfte Handiverfsmann in E. F. ©. Land neburg zu erlangen wuͤſten, daß ſie M. Ya» 
Jehen würde, ſchweige daß ein fremder Pre⸗ lum feiner Zufage erlieffen: waͤre es unsge 
diger mehr ins Sand zu Pommern wolte nicht entgegen, ſondern wären des auch er⸗ 
N ar 4 5, freue, und wollen von Herzen gern, daB 
Nun hats der gute Mann M. Paulus ja] die gute Stadt und E. F. G. ganzes Land 
nicht verbrochen, daß er alfo folt aufgehalten| mit folchen und mehr guten Predigern verſe ⸗ 
werden rider feinen Bien E.F.G. ſoll hen wäre. Und find in diefem Fall willig 


uns fülches gnädiglich zu gut halten, denn) und bereit zu dem, Daß wir uns auch ſchul ⸗ 
wir wiſſen, daß E. F. ©. hierin Feine boͤſe Dig erkennen, E. F. G.und andern zu go 
Meinung hat; koͤnnen auch E. F. G. nicht) derungdesheil, Evangeliunfree Vermögens 
- Herdenken, daß fie ſolche Prediger gerne in zu dienen. Das ſoll E. F. G. gaͤnzlich zu uus 
- ihrem Lande behielten, wenn es nur auch verfehen, alfo Daß unſere endliche Meinung 


mit ihnen alfo gehalten wurde, daß fie blei- iſt E. F. ©. und der Stadt StetinzuDienf; 





rinnen zu bedenken, daß _oftgedachter M.| bliebe, inmaffen, wie gefagt, Daß es ihm 


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398 ——— I 1537. 299 
don der Str — feiner Zufage er- an M.G.H. Herjog Sohann Ernten ges 
laſſen unſern Fleiß fuͤrwenden, daß ſie mit than, ob ihm das ewige Gefaͤngniß aufge⸗ 
eihem andern Superintendenten verfehen legt umfolche@efabr, fo fie in ihrer Schrift 
möchten merden; wiewol folches bisher in melden, mürhte geändert werden. Verſe⸗ 
vergangnen vier Jahren nicht hat koͤnnen he mic) aber, EC. F, G. werden folche Urs 
geſchehen. Was aber M. Paulus fuͤr ſeine ſachen wohl wiſfen gnaͤdiglich zu bedenken, 
Perſon hierinnen geſinnet ſey, koͤnnen wir und darnach ſich zu erzeigen; denn wo es 
nicht wiſſen, Denn er hat uns nichts geſchrie⸗ ſolche wahrhaftige Noth hätte, wie fie fchreis 

ben, darum Ichieben wirs ihm felbft heim |ben: fü hätte es feine Meinung. Weil ic) 

was er thun wolle. Summa mir ftellen|aber, mit böfen Sachen oft gewiß'get, blöde 
dis alles auf E. F. G. hohen Verſtand, ſo werde zu bitten ; fo wolte ich dennoch gar 
M. Paulus williglich wolle bleiben, wie es gerne armen Leuten, wo es möglich if, meis 
durch E. F. ©. oder die Stadt Stetin oder nen Dienft nicht verfagen ; befehle folches in 
auch durch unfern gnädigen Herrn, den E. C. F G. anadiges Bedenfen, des Gna⸗ 
Fuͤrſten zu Luͤneburg welchen €. 5. ð6 wo de und Geiſt E. C. F. G. feliglich regiere und 

es fuͤr Noth anaefehen wurde, in dieſer Sa: erhalte. Amen. a nach Trinita⸗ 

che zu einem Mitler, brauchen Fönte, beuderltis (den 29. 2 1537, — — 

— Luther. 








Stadt Luͤneburg moͤcht erhalten verden daß 
wir der Zuſag, fo wir denen von Luͤneburg 
auf ihr Anfüchen und M. Pauli Bernilli. 
gung gethan, nicht brüchig wurden; damit 
dieſelhige Stadt nicht uber uns zu "Elagen, 
als hätten wir zugeſagt, das wir nicht biel 
ten. Hiermit befehlen wir E. F. G. in GO⸗ 
tes Gnaden und E. F. ©. zu dienen find wir 
allezeit willig und bereit. Datum IBitten- 
berg — ge Pafchz, Anno 1537. 
niige und 
| artinus Zuther. mich der Marrer zu Brettin gebethen hat, 
—— a ng — an E. C.F.G. zu ſchreiben und zu bitten, 


= = AAS. «4, 2 P : 
An eine Franke kleinmuͤthige Perſon, 
Troſtbrieflein. 
S im X. Th.d. S. p. 2100. 


An Churfuͤrſt — Sriebriche, 
Sürbitte. 
es * Suppl. su den Keips. TH, Num. ar 


gw und Friede in C. Ich gebe €. C 
F. G. unterthaͤniglich zu was 


— E — C. — G. aus beygelegter Schrift 
Anh — — viedrichen die wollen leſen laſſen) verneh⸗ 
u ih zei Bitte‘ s Den: men a Naun its ja wahr, daß ich zu 
St aus aus dem Suppl. zu den Leipz. Lichtenberg g weſt und heftig Klage gehört 

Ch. Num. 146. p. 82. genommen. habe’ wider. Sen auten Mann, D. Reife 


eo und Friede und mein arm Pater buſch; und doch Feine Weiſe gewuſt, hie⸗ 
Noſter &c. Es bitten die guten Leu: rinnen gu vathen: denn ich von etlichen vers 
te des Wolf Schallveuters gefangenen| nommen , cs fe vergebens, Daß ich mich 
Freundichaft, daß ichan®.€ F.©.fürihn ſolte an ihn mit Fuͤrbitte machen, fo er doch 
wu fe um Gnade; wie fiedenn EN reichlich ſo viel ſolte haben von sure‘; 
3 ſchen 


- schen Klofter Friegen, Daß iym kein Schar 


wiewol ich fonft mit Schriften beladen bin; 


boͤre ich, er ſey bey E. C. F. SG. angeben, als 


| ches nun ein Theil felbft bekennen, daß mol ſam ſeyn. IS, e 
um 1000. fehle, fo hat doch E. C. F. G. im| 3. Muß doch ein Fürft in feinem weltli⸗ 


D. Reißenbufchen: will ih E. C. F. G. um 


“alte Schöffer zu Peltitz Beltig) für den ich 


200 . fl. laſſen bleiben, hat er fich doch mit 


/ 





100 _1.Btiefe Lutberi ausden deutfcben Sammlungenfeiner Schriften, 401 


A —— 
den waͤre, ein hundert oder ſechſe unter die An M. Joh. Scriniarium, Pfarrherrn 


Bruͤder in die Rappuſe zu werfen, undda| zu Grimma. 2 
mit zu ftillen. Nun iſts auch wahr, daß Befindet fich in der Ten. VIIL, 415. Witt. XII, 


a, 
F4 
7 


9 


dieſer Pfarrer ſo viel Kindlein hat, und well - 223, Fiel.Il. 377. Ak. VI, ımo.und Seipz · 


[4 J * 5 XXIL ch, pP 566, 2 ⸗ 
benoͤthiget, faſt zu wenig hat kriegt. Weil — * — RS; 
aber hier nicht ander Rath ift, denn ob E. zn & Pacem in Chrifto! Mein lies 
C. F. G.etwas Fonte helfen ben genannten 













— es der ea Hi ph will, 
thänigfich gebethen haben, wie E. E. F. den Edelleuten, und wer fie find, da man 
5 eb a u thun feyn = nicht Ban Pfarrherrn mahlen, wie fie gerne 
wollen fich gnaͤdiglich erzeigen. Hiemit 
Gott befohlen. Amen. Auch bitte ich um 
Gottes willen, Gnaͤdigſter Herr, denn ich 


Ean der Leute vom Halfe nicht loß werden, Pobſt eitel Teufels Foͤrtze und Dreck haben 


ih muß E. C. F. G. auch beſchweren, der Wer kan den Edelleuten eitel Doctor Mar- 


auch etwa — A ift g A — u dienft machen. N 5 
ttes willen, E. C. 5. ©. wolt e8 bey den ! | 
2 N ! und Ambrofiog haben, die mochten fie ihnen 
Leib und Guth —— ſo iſt je E. — G. ſelbſt ſchaffen. Wenn ein Pfarrherr feinem 
nit feinem Verderben nichts geholfen. Au | 
a gehalt — billich einem Edelmanne, der etwas merkli⸗ 
ches geringer iſt, Denn Ehriftus, auch gnug⸗ 


folte fein Guth bey 1600 fl. werth feyn, wel⸗ 


ber Magifter und Pfarrherr. Sage - 


wolten, und folten GOtt danken, daß fie 

das reine Wort möchten aus einem Buch ⸗ 
ftaben huren, mie fie vor Zeiten unter dem _ 
müffen. hören, und .theuer gnug bezahlen. 
tinos und Philofophos auf folchen Bettel⸗ * f 


2. Wollen fie eitel Sanet Auguſtinos 


HErrn Chriſto gnugſam treu iſt, ſolt er 


vergangenen Jahre ſo manch 1200. fl.an dem chen Regiment zufrieden fenn, daß er infeis 22 
verdamten gottlofen Dienfte verlohren, und Iner Sanzley drey Werkſtuͤcke find, undmit- 


Mi 


Neichthum übel gewonnen, und nech uͤbler 
‚umgebracht worden. Es ift ihre Art und 
- Sallvon GOtt verordnet, E. CF. 8. fehe 


ein fol Huͤnlein an diefem armen Manne nicht erlefen ſeyn, noch feyn mögen. 


‚daß e8 Feine Hinterlift damit fey, &E. F: toi, mie KegE Nichte va a: bien 


- Bapt, (dem 29. Junii) 1537- 


noch täglich verlieret, auch wohl in andern den andern Fuͤllſtuͤckklein Gedult haben. Sie 


geringen Sachen, €. C. 5. ©. wolte auch wollen es alles erlefen haben, aber felbft 


verlieren, um chriftlicher Xiebe willen. Iſts 


doch nicht ein ſeltſam Ding, daß Fürften | gen feioft ausrichten, denn wir 


überfehlittet Feine Ruhe haben vor 







4. Solche Sachen ſollet ihr in euren * 
dat 


en G 





Fa 


fein Weib und Kindlein an: mid duͤnkt men vor Fuͤrſten und Herren oder wo man 
G.allzuhart antragen. Freytags nach Foh.| , wartinus Lucher. 


Mart.Luther. “ 


— — 


— 


2 
sul en Gar 
chen aus alen Landen. Laßt die Briefefoms " 


N 
ber dag { 


D 
3 
FERN: 
- 


2 

5 

! * 
— 


N: 
—J— 


RR 





402 | I im Jahr 1537. — 403 
BERN LA ee ae er SEN 


REIT troßig feyn, oben zum Fenfter heraus rufen, 
An Churfuͤrſt Jobann Stiebrichen, wes|und Briefe fallen laffen, der mir einer auf 
gen eines Maleficanten. der Kanzel zukommen, darinnen er begehrt, 
Aus dem Suppl. zu den Aeipz. Th. Frum.148| (wiewol ich nicht weiß, wer die Perſon waͤ⸗ 
p. 9. a — re) daß man für einen elenden Menſchen bit⸗ 
Sr und Friede in Ehrifto, auch meinten folte, der von allen Menfchen verlaffen 
arm Pater Noſter. Durchl. H. 3 |wäre, und ſich fein Fein Menſch annehme: 
8.9. ch hatte mol Willens E.C. F. das laugneft du, (ſprach ich) denn hie bin 
G. mit dieſer Schrift zu verſchonen, und ger | ich und die Caplane, und treiben die Frau 
hen laffen, was da gehet, des gefangenen M.| und ihre Freundſchaft groſſen Trotz, alshas 
Paulus halben, der uns allen mit feiner keuflis| ben fie nichts übels gethan. 
fchen Mißhandlung eine ewige ununterdruͤck⸗ r 
liche Nachrede geftifter hat, daß wir allent/ 3. Damit mein Gewiffen, dazu meine un⸗ 


; halben Hundebegraͤber,(wiewol es Fein Hund terthänige geſchworne Treue gegen E. C. F. 


gervefen) müffen gefhmahet werden. Nun G. zu verwahren, bitte ich unterthäniglich, 
find die Juriſten etliche in des Pabſt (Teu⸗ ob die Sache gegen E. C. F. G. ja fo gar 
fels) Namen einmal auch barmherzig wor⸗ heilig und gut gemacht ware, E. C. F. ©. 
den, doc) nicht über uns, die wir ſolches wollten doc) einen Aufſchub hierinnen vers 
leiden müffen, und tollen den Stifter fols\fchaffen, bis daß €. C. 5. ©. felbft anher 
cher Schmach heilig machen, daruͤber uns kommen, und die Sache gründlich erfahren, 


arme Theologen blutgierig verdruͤcken, fo ich denn ee Fan wol fo lange fisen in ſolchem 


doch aud) Cals ich hoffe) meine Barmher>|teidlichen Kerker. E. C. F. G. wolten mie 
zigkeit über manche Lebelthater moͤchte erzeir| folche Schrift gnaͤdiglich zu gufe halten, ich 
get haben, den &.E.F.©. oft leiden haben mag zornig feyn nicht ohne Lirfaches aberich 


koͤnnen. Nun ift das Gefchrey fo groß und|wolte gern, daß man hernach nicht dürfte 


waͤchſt, daß ich mich gegen die Univerſitaͤt ſagen, wer hätte das gemennt, und wie 
verwahret mit Schrift und Worten; wo gleichwol die Schlappen haben müften. 


ihnen Barmherzigkeit wurde fehlen, und Mein Urtheil ift gerwis, was fie begraben 
meine Beyforge allzuwahr werden, fo waͤre haben; aber weil fie anderthalb Fahr haben 


ich entfehuldiger, und hernach auf der Can⸗ ihr Kind begraben laffen heiffen und geſchwie⸗ 


zel mich werde wohl wiſſen zu halten gegen] gen, fo follen fie es begraben und getoͤdtet 


ſolche Surfen. haben, wenn das Kind glei) Mathufalem 


erleben koͤnte. E. C. F. G. wolten dieſe meis 


2Weil nun E. C. F. G. als dem Landes⸗ ne Schrift für den Mantel, Hemd oder 


— 


fürften hieran auch will gelegen ſeyn, denn Rock halten; aber doch Ihro ſelbſt Ehre 
es will eine richtige Sache werden, fomuß|und Geruchte neben der ganzen Landſchaft 
ich mich gegen E. C. F. G. auch unterthänig- | Kirchen und Gemeine bedenken. Hiemit 


lich ergeigen, damit ich nicht hernach moͤch | GOtt befohlen. Amen. Donnerſtags nach 


te bey E. C. F. G. angeben werden, warum Jacobi den 26, Julii 1537. 
ich in folcher Zeit geſchwiegen hätte: denn : | 


der Bube fol (wie die ganze Stadt fagt) WMartin Luther. 


Lutheri Schriften 21, Theil. & 449» 


x 


449 -_ , |Maul zu flopfen, und doch ungerne hören, 
An D. Wolfgang Reifenbufchen, Fuͤr⸗ daß E. A. fol um Geldes willen ein büfe Ge⸗ 


bitte für einen armen Pfarcheren. ſſchrey haben, Gonderlich, weil E.A.fonft 


Stehet in der Jen. VI; 540. Witt. XII, 204. d di 92 — 
* ae + gnug, und diefes Armuths (deß ſich billich 
Alt. VI, wo. und Keips. XXIL- TH. p. zos. der gute Mann tröften fol mit Weib und 


Kind) nicht bedürfen. Und, wieviel heraus 


} DB 
F 
J— 


404 1L.Briefe Tũcheri aus den deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 40 


* 


IJ. ni E 
Er und Fried in Chriſto. Achtbarer, fahren, achten fie: es folte wohl zuleßt (mo 


Ge en u En fi) zu hart ftellen molte) der Armen 
ir der Pfarrherr Geſchrey gen Himmel rufen über E. A. 
ſeine Noth angezeiget, ſo hab ichs ſelbſt ge⸗ — f E.A. 


eben. Da find. Weib und Kind in Uafan, Wenn ich an E. A. ſtatt waͤre / ſo wolt 
— wird ihm das a ic) ein paar hundert Floren oder zwey uns 


ö ; ter fie in Die Rapuſe werfen, und folchen 
ſauer, das weiß GOtt. Leumund flillen, um mein Gewiſſen vor 


0, Weil er aber von N. mit 20 Floren GOTT deito reichlicher fichern und frölich 


” gbgefertiget, fo andre 100 Floren Friegen, Maben, als daß ich da genug gethan hätte, 


woiervol er dasımal folches bemiliger: fo it Denn GOtt E. A. geben, und Fan wohl 
doch nun Ale — —* da \ mehr geben. Es heißt: Facite vobis ami- 
folches Bewilligen billig für nichts zu ach» cos de Mammona iniquitatis. 


ten ben allen Dernünftigen. Und wenn|, 6 Solche Schrift, bitte ich, wolle & 
mans gleich Chriſto von den Fuͤſſen nehmen, A. auf das beſte von mir verſtehen, als von 


und ibm aebe : einem guten freuen Herzen, der E. A. alle 
ne eh Se Ehre und Gut gunnet, hier und dort. Denn 


3. Run E. A. von R. das meifte und be, feines Weibes und Kindlein Noth. 
fie bekommen, und ihm von ieberflußleicht-] _ 7. Und wo ich nicht der Hoffnung wäre, 


es zwinget mich des armen Pfarrherrns ſamt 


% lich helfen kan: fo ift nicht allein meine fleiſ⸗ E.A. wuͤrde fich nicht hart darzu fielen, 
ſige Bitte, fondern auch treuer ach, E. haͤtte ih vieleicht nicht vorgenommen, füle ⸗ 


A, woolte ſich angreifen, und ihm vollend| bes zu bitten. Hoffe auch noch, E. A. wer⸗ 


auch 100 Floven reichen; angeſehen, daß de mir Diefe Bitte nicht ausfchlagen, wenn 


E.2. ſolch geringe Geld in dem Fall nichts ich denfe, daß E. A. allhier einem gemeinen 


* 


ſchadet, und dem armen Danne geoßhilft. a fü viel gegeben has, fü es hier, weil 


geöffer Noth, viel bag angeleget ift. 


4. Denn ich will E. A. nicht bergen, daß Hiermit GOtt befohlen, Amen. Gegeben. 


nicht allein die Conventual von PR. ſondern aus Wittenberg, am Tage Catharina An⸗ 
faſt jedermann ärgerlich und übel davon re⸗/ no 1537 ER | 

den, daß E. A. alles fol zu ſich nehmen und d 

die andern fo bloß und nacket Davon weiſen, y die S 

‚und thun das mit folchen gewaltigen Schei] nein Eoneäioie 

ne, daß auch E. A. gute Freunde, und ich] S. im XVILCH.d.S.p.2594 

feloft auch nicht finden noch haben ihnen das N 


) 


— — — 


chweizer, wegen der aufge⸗ 


X 451. — 


406 im "Jahr 1538, 407 





er 451: I. ? 452, 
An Tefeln, einen Juden, | An den Rath zu Ißny. 
Sim XX.Th.d. S. p. 21659. &.im XVII, Th. d. S. p. 2588, 





1538 


! 453. 5 Ts 

An Sürft Wolfgangen su Anbale. Se und Friede im HErrn, allen from⸗ 
Befindet fih in der Alt. VIII, 993. und Keips.| I men Ehriften und Freunden in Ehrifto, 
BRIL.CH.p.sCT Diefen guten Menſchen, Ern. Francifum, 
nad und Fried in Chriſto, Durch⸗ſo aus fernen Landen in Deurfchland kom⸗ 
läuchtiger, Hochgebohrner Fürft, men, bitte ich, wolle ein jeglicher, fo er bes 
Gnaͤdiger Herr. Ich hätte: wwollfuchen wird, befohlen haben, und ihm huͤlf⸗ 

langt, auf E. 5. ©. Begehr ein lich erfcheinen. — 
Troſt⸗Brieflein geſchrieben, an E. F. ©. 
liebe Frau Mutter, aber ich habe nicht Bo⸗ 






2. Denn wir ohne das allhier zu Wit⸗ 
tenberg faſt wohl uͤberladen ſind, und mehr 


ten gehabt, "Denn mir gehets alſo, daß mir denn unfer Armuth vermag, von vielen bey⸗ 


die Briefe uͤberantwortet werden; Darnach|de verjagten und ſonſt guten Leuten, fo gern 
findet fich niemand, oder fie vielleicht finden ſtudiren wollen, befucht werden um Hulfe, 
mich nicht, die von mir folfen Antwort em⸗ und nicht fo viel hie finden, als fie, dem 


ofahen, daß ich gar oft vergebliche Briefelgroffen Namen nach, ſich verfehen häkten, 


ſchreibe, die mir allhier Tiegen bleiben, ſoich daß billig auch andere umliegende Nachbar, 
doch tool mehr zu thun habe, denn daß ich ſo mit folcher täglichen Laſt verſchonet mers 
vergebliche Briefe fehreibe. Darum twol-|den, auch Hülfe und Steuer thun folten. 
Ien mich E. F. G. entfehuldiget haben, und Wer weiß, wie GOtt ung bewaͤhret, und 
‚gewiß dafür halten, daß an meinen willi-Jung geüffet, auch was er vieleicht aus fol 
gen Vermögen nicht gefehlet hat, es ſey auch chen Leuten machen will. 






mas die Schuld feyn willoder fan. Dem] 3. &s find bey den Volk Iſrael auch et⸗ | 


noch fihreibe ich an E. F. G. Frau Dlutter, liche Fremdlinge unterfommen, die beffer 


 fb gut mirs GOTT giebt, nnd will hiemit worden fird, denn viel andre aus Iſrael, 


Dieſelbe M. G. Frau ſamt E. F. On. in die als der gehend Auſſaͤtzige im Evangelio Luc; 

Gnad des lieben. GOttes befohlen haben,|rr. und der Hauptmann zu Capernaum. 

Amen. en nad) Epiphania 1538. | Darum wir denken muffen, daß wir um 
ESSEN — FR 1% 

SR a williger 


lich) feyn fellen, unangefehen, * 
Wiastinus Luther. ich feyn fellen, unangefehen, daß zunveilen 


verlohren ift an boͤſen Leuten, welcher die 
Frommen ja nicht follen .entgelten. 

4. Einjeder thue, was er feinem Gewiſſen 
nach erkenne. Hiemit GOTT befohlen, 
Amen, Freytags nad) Cantate Anno 1538. 

D. Mart. Lutber, 





—— a 
Fuͤrſchrift, einem Mohren gegeben. 
Iſt in der Jen. VII, 32. Witt. XII, 206, Alt. 

en und Leipz. XXIL Eh. pag. 580, be: 


® 


: find! ich. 5 =, 


Ehriftus willen billig ſolchen Leuten fürders 


\ 


ee Da 


2 M — 3: — Y AT. RT, —* 
408 1. Briefe Lutheri aus den deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 409: Y 
gutem Gewiſſen helfen mögen, auch fehule 
dig ſeyn, Damit nicht hernach das Gemiffen 


e 455. 
An Eburfürft Johann Stiedrichen, Be: 
denken — J wider die 
ürken. 
Aus dem Suppl. zu den Leipz. Th. Yum.ıso. haft du den Armen nicht helfen fügen, da 
— | du wohl Eönteft, und haft dic) die geringe 
Se und Friede in Ehrifto. Unferm| Sache der Zwietracht der Tyrannen laflen 
EI HERAN und Heylande. Durchl.|hindern? Denn ob wir wolten beforgen, wo 
Hochgeb. Furft, gnaͤdigſter Herr, auf E. unſere Widerſacher den Türken wurden 





feufjen müffe, und nach geſchehenem Schas 


E. F. G. Befehl, ſo mir D. Brück anger|fehlagen (das bey mir nicht glaublich iſt fie 


zeiget, des Zugs halben wider den Türken, möchten den Spieß gegen ung ehren: fo 
da E.C. F. G. aud) mein ‘Bedenken begeh-|miffen wir, daß fie es nicht thun Fünnen, 

ven, find das meine Gedanken Weil denn es wurde doch der Haufe nicht foloen, 
Deutfchland voller Blutſchulden und Got⸗ſwie zuvor auch aefchehen, da der Türke vor 


den fich felbjt ftrafen- und fagen, warum 


tesläfterungen ift, da fie wider ihr Gewiſſen Wien muſte abziehen, und doch nichts dar» 


und erkannte Wahrheit wuͤten, und toben,|auf vorgenommen ward wider uns. Und 
daß es ohnmoͤglich ift, (mo anders GOTT|ob zu beforgen, daß fie ſolches thun machten, 


lebet und regieret) ohne groffe Strafe alfojals fie freylich gern thaͤten: fo ift doch um . 

ſolte abgehen, und GOtt zum Anfang Ko-|folch ungewiß Spiel nichts zu thun noch zu: 
nig Serdinandus ſolch loſe und ungeſchickte laſſen, das unferm Gewiſſen hernach gefärs 
beyde Regiment und Weſen gehen Täßt: iſt lich feyn möchte. Denn es ftehetin GOttes 


ſeinethalben Feine Hofnung, fondern eitell Hand, nicht in ihrem Willen, was fieung 


Sorge, ja gewißlich eitel Ungluͤck vorhan⸗ thun, oder wir leiden füllen; wie wir bisher _ | 


.. den. Wo es nun wahrift, daß der Türkelerfahren, und wird uns darum nicht gehuls 
felbft mit aller Macht auf ift, fo halte ich, fen, ob wir feft oder ſtark wider fie wären, 
die Ruthe fey gebunden, der mannicht weh⸗(ja das folte wohl am erften fehlen): fo find 

zen wird; darum ichs alles GOtt befehle, 
und mit Gebeth die Sachen, was gefchehen!ren, ob wir ſchwach oder veracht find, wie 







oder gerathenmill, handeln will, Denn mich es noch heutiges Tages ftehet. Auch wo man 


duͤnkt, wie fie ſich darzuftellen, wolle GOtt E. C. F. ©. nicht erfuchen wollte um Hulfe, 
nicht viel Glück dazu geben, meil fie E. C. (welches ein greuliches Zeichen feyn mollte der 
F. G. nicht aud) zur Hulfe befuchen, noch) Hoffare und Permeffenheit, die dem Türs 


Friede in folchen Noͤthen geben wollen; wie ken faft vortheilich feyn wollte): ſo achte ich, 
E. C. F. G. mochten gleichtvol laſſen gefche 


nun dann allen, weil in dieſer groſſen Noth 


nicht Ferdinandus noch andere unſere Freun⸗ hen, daß andere Fuͤrſten und Stände, E. C. 


de / fondern auch unſer Vaterland und viel F. G. verwandt, mitzoͤgen, das Vaterland und 
frommer treuer Leute mit werden muͤſſen lei⸗ armeLeute zu retten. Denn neceſſitas hat nicht 


wir auch Darum nicht verlaſſen noch verloh ⸗ 


den: fo achte ich (fu fern man E. C. F. G. legem, und wo Noͤth iſt, da hoͤret allg 


darzu ruffen und erfuchen wird) E. C. F. G. auf, was Buͤndniß, Geſetz, oder Vertrag 


folten zu Troſt und Huͤlfe des armen Haufs |heift, Dann Noth gehet über alles; wiewol 


keins (nicht der Tyrannen) bilig und mitlich faft beforge, weil man folche Bar — 
— uͤcke 


* 


im Jahr 1538. au 


Ride brauchet zur Trennung, daß auc) Genade und Friede ıc. Ich habe E. C. F. 
die Unfern werden auf die Fleiſchbank geopf⸗ G. Befehl nach flugs Morgens Mag- 
fert werden, (wo GOTT nicht Wunder George Karg in der Sacriftey die Zettel mit 
thut, und den Konıg Joſaphat erhalten wird Ernſt vorgehalten, in Beyweſen D. Songs, 
im HeerAchabs). Doc) müffen wir mit un⸗ D. Ereusigers und M. Philipps, undaufs 
fern Brüdern Gutes und Boͤſes wagen, wie ſchaͤrfſte mit ihm geredet: darauf er fich erſt⸗ 
gute Gefellen, wie Mann und Weib, wie lich, als hatte er folches nicht gefchrieben, 
Vater und Kinder mit einander roagen, und entſchuldigen tollen; aber flugs darauf übers 
Suͤße und Sauer verdauen; GOtt wird weiſet geſagt, er hatte fich allegeit rollen wei⸗ 
die Seinen gleichwol auch im Tode zu finden ſen laſſen, und wir ihm befohlen, er ſolte 
wiſſen. Solches find meine theologiſchen uns kurz feine Meinung ſchriftlich, worauf 
Gedanken, der ich in ſolchen hohen Sachen er bleiben wolte, zuſchicken, das er ſich be⸗ 
kein Rathmann ſeyn Fan; teil ich Gelegen⸗ williget. Eben in ſolchen Reden kommt der 
heit der Leute und Sachen nicht kenne, ſon⸗Schoͤſſer, und E. C. F. G. Befehl nach, 
dern auf GOttes Gnade im Dunkel hinein|nimmet er die Hand von ihm zur Beſtrickung 
fahre und vathe, wie ich thun wolte, molaufs Schloß: wir hätten aber gern gefehen, 
michs (nicht weiter berichtet) angienge. Ehris[er ware in feine Herberge beftrickt, welches 
ftus unfer Keber Herr wird E. C. F. G. als|der Schoͤſſer auf unfere Verantwortung ges 
der in ſolchen hohen Sachen weiter ſiehet, ſchehen ließ; aber der Landvoigt bald her 
wol weilen und führen: dafuͤr wir treulich nach ihn aufs Schloß hohlen ließ, welches 
bitten, wie wir fehuldig find, demfelben ich uns nun auch beſſer gefallt, auch unferthals 
E. C. F. G.hertzlichs Gebeths befehle Amen. ben. Als fichs nun verzeucht, daß Mag. 
Mittwochs nach Vocem Jucunditatis (29.George Karg nichts ſchreibt, ſchicke ich ge⸗ 
May) 1538. | ftern zu ihm in meinem Namen die zween 
ER | - Mae. Lutber.|Caplane, daß fie von ihm foderten die zuge⸗ 
BP, S, Auch wo die andern Stände, E.C. F. ſagte Schrift, und wiewol fie der Landvoigt 
- ©. Verwandte (ſo E. C. F. G. nicht erſucht,) erſtlich abweiſer, und wolte niemand zu ihm 
ziehen wolten: möchten E. C. F. ©. ſolches laſſen ohne E. C. F. G. Befehl: bedachte er 
laaſſen geſchehen, mit ſolcher Verpflichtung, ſich Doch, ließ fie wieder holen; dieſelbe ha⸗ 
daß fie damit von E. C. F. G. unzertrennet ben mir ausbracht dieſe eingelegte Schrift, 
und E. C. F. ©, dennoch nicht verlaſſen Eön-| die er mir hernach zugeſandt. Heute binich 
ten, wiewol meine Gedancken viel anders ſelbſt mit D. Jonas zu ihm gangen, und 
ſtehen, denn daß es gehen ſollte, mie fie) auf fein Begehr mit ihm geredt, und befun⸗ 
vielleicht gedenfen. Doch GOtt wirds alles|den, daß der Pfaff, davon er meldet in feis 
machen, daß er felbft nicht zu Schanden, nen Schriften, der rechten Hauptbuben eis 
noch) fie. mie dem Teufel zu Ehren werden. ner geweſt iſt, und ihm groß Unrecht gefehes 
Amen > “ ben. Daß fieihn zu Freyberg haben von ſich 
— en ni en das — 
— enn er hat den armen jungen Menſchen in 
* Bi ron, W. Bestg Daraıa ſolche Articul zu diſputiren bewogen, die ich 
Gleichfals aus dem Suppl. su den Leips. CH. zuvor nie geleſen, noch gehoͤret; aber wir hof⸗ 
Num. 149 P. 83. —— — fen, 


410 









412 1.Briefe Lutheri aus den deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 43 
fen, weil er fich heute fein weiſen ließ, und den Teufel alfo hat zwiſchen euch zugetragen. 
bekennet, er ſey verführet in folchen zwey⸗ Ueber eure Schrift bin ich hoͤchlich beſchwe⸗ 
mal, er folle fich vecht befehren. Denn es iſt ret, und wo ihr felbften, oder eure Praͤdi⸗ 
ein unerfahrner junger Menſch, und hat viel⸗ canten dermaffen von der Concordia viel walls 
leicht erftfich an unſern Perfonen fi) gear ten fehreiben oder reden, mie diefe ee 
gert, und hernach an der Lehre defto lieder, Schrift meldet, ſo wollte wol Eeingut Spil 
licher gehalten, wie fie denn alle bisher ger daraus werden: denn ich achte, daß nie⸗ 
than, die unter unfrer Lehre Rotten angerImand alfo von der Eoncordia mit Wahr⸗ 
richt, zunächfkunfere Perſon veracht. Doch heit reden Eönnte, und mir es auch nicht. zu 
damit wir Feinen Scherz aus des Teufels leiden will ſeyn. Iſt derohalben meine güt- 
Anfechten und feltfamen Geſuch machen: ſo liche Bitte, ihr felbft und eure Pradicanten 
begehre noch bitte ich nicht, daß E. C. F. G. wolten ſich folcher Neden enthalten, undbe⸗ 
ihn ioß gebe, bis wir E. C. F. ©, mögen] denken, tie gar mie groffer Muͤhe und Av 
gruͤndlich und gewiß anzeigen, was er wolte beit, Koftund Fleiß, durch vielhohes Stans - 
alten oder laſſen fahren; denn es fallen mir des und gelehrter Leute, dieſe noͤthige Concor⸗ 
feltfame Gedanken ein, auch auf die Leute, |dia angefangenfey. GSoltedaruberdasgeu 
die Doch vielleicht, und ob GOtt will, un⸗ er wieder aufgeblafen, und das Letzte ärger, 
ſchuldig find, E. C. F. G. werden ſich wohl denn das Erfte werden: fo müft ihr es von 
wiffen fürftlich zu halten. Der Teufel mei⸗ Augſpurg verantwortet roiffen, deß ich euh 
net ung mit Ernſt, und fchicfet unter uns| hiermit will gantz treulich geroarnet haben. 
feine Diener, (als der Pfaffe von Freyberg Doch) will ich ausunbilliger Gedult der Sa 
einer gerveft) und fehleichet herein uns unge⸗ chen zu gute, folches erft an D. Capito,und 
gruͤſſet. Hiermit GOtt befohlen , Amen. M. Buser, gelangen Yaffen, ob dieſelben 
Freytags nach) Cireumeif, (4. Yan.) 1538. |hierinnen handeln koͤnnten oder wollten, ehe 
u Mart.Lucherus: denn wir den Papiſten eine neue Narren: 
ee aan SEeUDe OREIHrEN. Euren: DLIchel Sellners 


an Buͤchlein find famt andern nod) vorhanden 
/ 2 j 2) ® . — e € 
al en een Er Ä die laſſen ihn nicht fo rein und fehone ſeyn, 


| 4% ſonderlich ohne vorgehende Buße. Solches 
An den Rath zu Augfpurg, die Eon sone von mir wiederum, als meine Noths 


cordie betreffend. - 84 — 
Aus dem Suppl. zu venkeips, Th. KL. 151. p. 35. durft vernehmen, bie es GOtt beffer mit 


md Triede in Chrifo, sc uch mache, weder eure Schrift lautet. 
Sie um — — Hiermit GOtt befohlen. Amen. Donner⸗ 
von M. Fobann Zörfter, laffe ich dßmalin ſtags nach aeun, Clu0) — — 
ſeiner Wuͤrde: denn ich der Sachen nicht Martinus Luther. 
Richter bin, ſo werdet ihr euer Gewiſſen eigne Hand, d. 
wohl wiſſen zu bewahren, ohne Daß id) ihm | un —— — 
nicht wehren kann noch will, wo er ſich wuͤr⸗ ↄAn einen guten Sreund Sendbri ef vor w 
- de entfehuldigen, befehlealfe diß alleg feinem) ——° dee de Sabbathe... 
Richter. Doch habe ich mit betrubtem Ge) Sim XX. TH.d. 5. pı2272. A 
muͤthe vernommen, daß ſich der nfalldurh! ! | a 


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EN 2. 


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a im Jahr 1539. 415 
a ae und Rath fehaffe. Darum bitten wir alle, 

An Hanfen von Taubenheim Troſt⸗E. C. F. G. mollten ſich gnadiglich erzeigen, 
fchreiben. nicht allein mit gegenwärtiger Hilfe zur 

S.im X. Th. d. S. p. 2362. Noth, ſondern auch mitNResiment, daß die 


Den Ü er e‘ je A an Dr alleine 
De. uu ſich Fauffen, und wegfuͤhren, und damit 
2 en en 7 en AN zum eh E. 
| ES 5m, C.F. G. Land und Leuten. - Sind fie doch 
En Et ne: VIREN Fripa ohne das reich genug, daß nicht noth ift, ars 
| — a ; mer Leute Leben durch Hunger zu nehmen, 
Synode und Friede in Ehriflo, und um ihres Geikes willen. E.C.F.©. wers 
mein arm Vater Unfer, Durch⸗ den wol weiter und fürftl. hierzu wiffen zu 
lauchtigſter, Hochgebohrner F. G. athem Hiemit dem lieben HErrn Chris 
Herr. Es ift hier zu Lande eine ſto befohlen, Amen. Mittwochs in Oftern 
 plögliche Theurung und unverfehener Nun | Anno 1539, ee 
ger eingefallen, daß es Wunder ift, daß wir MMartin Luther, D, 
ee he — F. G. — Herrn en ee 
und Vater des Landes anyuruffen, um — Eh 
Hilffe und Rath. Bas vor Vorraih al, An — — —— m. 
> Bier zu Wittenberg fey, wiſſen E. C. F. G. Johann en ranckfurt 
ohne Zweiffel zu vechnen. Jetzo muß Wir) Aus dem Suppl. zu den Keipz. Th. Num. 152, 
tenberg die Stoͤdtlein Rembergund Schmie |  p.35. | 
deberg mit gebacknem Brodte fpeifen, Daß Sa Gnade durd) unfern HErrn 3% 
der Rath nur faget, e8 gehe mehr Brodts ſum Chriſtum zuvor. Durchl. Hoch⸗ 
hinaus aufs Land, denn bier in der Stadt |geb. Gnaͤdigſter Churfuͤrſt und Herr. Bir 
derſpeiſet wird. Noch halten etliche, daß |fügen E. C. F. G. unterthäniglich zu wiffen, 
ſolche Theurung nicht fo gar aus Mangel, daß Joh. Cellarius, Prediger zu Franckfurt, 
als aus Geitz und Bosheit der reichen Sun’ ljesund allhier; nachdem mir nun mit ihm 
fern kommen, undift des Redens mancher⸗ [geredt, ob er fich in Meiflen wolte gebraus 
ley und feltfam, darein ichnichtesfagen Fan Ichen laffen, hat er fich darzu erbothen, ſo 
Bol fagt man, daß N. N. habe fichlaffen|fern er Erlaubniß vom Rathe zu Franck⸗ 
hören, er wolle Fein Koͤrnlein verfauffen, bis |furt erlangen möchte, wie wir nicht zweifeln, 
ein Scheffel gelte 1. alt Schock oder 1. Sul |der Rath zu Franckfurt wird E. C. F. G.be⸗ 
den, dazu foll das Korn aus dem Lande ges fonders in diefem Falle, daran ihnen aud) 
ſchafft und verführer fun. Doch thut die gelegen, gern dienen. Wir wollen auch E. C. 
Elbe auch hierzu viel, Daß man nicht mah F. ©. nicht bergen, daß er jegund mit fi) 
Yen noch backen Ean, weil die Schloß ⸗Muͤh, von Bausen fein Weib und Gefindegefühe 
Ve muß vor Waſſer ftille fiehen. Es iſt eine ret, Die noch zu Leipzig auf ihn marten. 
Eleine Anfechtung, die doc) groß wird mer-| Yun Fann er mit feinem Gefinde nicht lane 
den, wo E.C. F. G, nicht hierinnen Huͤlfe ge alfo liegen, Darum, fo er foltegebrauchee 
Nr = 'w en ee 
= 


Bar 


416 1. Driefe Lutheri aus den deutſchen Sammlungen feiner Schriften, "417 
werden, fordert feine Gelegenheit, daß ihm leicht aus Zuverficht, daß er fo lange gedier 
ein gewiſſer Det forderlich angezeiget werde, Inet, und von Hertzog Friedrichen fel.herein 
da er auch Rerforgung hatte; Denn mit gebracht, und vertroͤſtet einer gnädigen 
Weib und Kind auf ungeroiß warten, wuͤr⸗ Antwort fich verfehen. Nun weil ich die 
de ihm ſchwer ſeyn. Derohalbenbitten wir in Sache nicht weiß, thue ich dieſe blinde uns 
Unterthänigkeit, E. C. F. G. wollen gnaͤdi⸗ terthaͤnige Bitte, E. C. F. G. mollten ihm - 
glich ung zuſchreiben, fo bemeldter Joh. Cel⸗ doch des Korns halben gnaͤdige Friſt und 
larius bleiben ſollte, wohin er ſich verfügen) Bezahlung ſtimmen laſſen, damit er nicht 
follte, und wer ihm Unterhaltung ſchaffen mit Weib und Kindlein zu gar verderben 
würde, und im Fall er bleiben fol, fo iſt muͤſte. Denn wo er zu Grunde gehet, (wie 
vonnoͤthen, auch) alfobald an den Rath zu er klagt) fo werden doch E. E. F. Glihm au⸗ 
Franckfurt zu ſchreiben. GOtt bewahre E. |Chriftlicher Liebe zum Theil helfen nehren. 
Churfuͤrſtl Gnaden allezeit. Datum Wit⸗ E C.F. G. werden ſich gnädiglich wifſen zu 
tenberg, Sonntag Trinitatis, iy39. Cı Jun.) erzeigen. Hiemit GHDtt befohlen, Amen, 
Et re « 2.|Dienfiags nach Trinitatis (den 3. Fun.) 
11" E. C. F. G. mögen wol auch das gna-|1539. | R 

# diglich bedenken in dergleichen Fällen, en Mare. Luther, 
daß die Herkog Georgiſchen (ſo noch var) er ae 
vielleicht Em. Ehurfürftl. Sn. ein Regiſter de. 
ſchicken, daß man bezahle, was ſie indeſſen An Sans von Taubenheim, Fuͤrbitte. 
verzehret haben, weil fie von keiner Beru Aus dem vorher angezogenen Det rum, 154. P. _ 
fung wiſſen roolten. Alſo mufte Ew. Chur] 86 a 

fuͤrſtl Sn. das Gelag theuer genug bezah Kae und Friede in Chriſto. Geftren- 
len; es fen denn, daß E. C. F. G. andere] I ger, vefter lieber Herr und Gevatter, 
Wege zuvor wiſſen. Meine Sorgeift, daß Wiewol ich weiß, daß ihr doch diefe Fürbit, 
E. C. F. G. nicht mit Unkoſten beſchweret te werdet auf meinen gnaͤdigen Herrn ſchie⸗ 
— u jben: fo Bann ichs doch nicht umgehen. Es 

— Martin Lutherus. ſt der Schoͤſſer zu Zeyda Hieltener in groſ⸗ 

-  Pbilippus Melanchthon.ſer Noth, wie ihr wiſſet, und ic) ja gern 
— a zn — ion an N — auch um ſei⸗ 
a en nbann Sriedrichen lvrer Schweſter willen zu Eoburg, die mir zu 
An a at Seientichen , der Zeit alles Guts erzeige, & ifts ai i 
Sleichfals aus dem Suppl. su Den Keips. zn. gleichwol zu jammern, daß er fo Iange gen 
N nad dient, von Hertzog Friedric) herein gebracht, 
ESnade und Friede ꝛc. Dieweil ich von mit Vertroͤſtung ihn zu verſorgen, und zu 
SI enen des Schöffers zu Zeida, Hiler⸗ lest foll fo zu Grund gehen. Darum bite 
mann, noch nicht Antwort befommen, daß ich freundlich, wollet Doch auch Helfen vas 
ih an E. C. F. Gn. Wort denke zu Wit⸗ then das Beſte, und ein gut Merck vols 
tenberg, ich hatte eine boͤſe Sache: mußjbringen. Die Sachen foldyer groffen Uns 
ic) zulegt noch eines anhalten; denn mich|gnade kann ich nicht wiſſen, teil er ſich er, 
jammert bes guten armen Mannes, der viels|beuf, Das Korn zu bezahlen auf TagerZeit, 





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—— — —— — — — — — — — a EEG Ge — — 
48 RR im Jahr 1539. 419 
und der Abgang ja ihm auch helfen wird ſer mit feinem Druck gegen GOtt und ung 
Bitte noch was euch möglich ift zu. thun, |verdienet habe, will ich GOTT befehlen. 
damit der gute Mann nicht gar verderbe.|&o wäre es auch nicht unbillig, ob die Drus 
Hiemit GOtt befohlen Amen. Dienftags|cker zu Leipzig, fo bisher lange genug mit 
nad) Trinitatis 1539. ihren Schmähbüchern ſich gereidyert, auch 
Martinus Lutber.|eine Zeit lang ſich enthalten müften mit un 

Dem geſtrengen und veften Hans von Tau-|fern Büchern fich noch mehr zu reichern, und 
benheim , Sand Rentmeifter zu Sachſen, |die Unfern zu verderben; denn es gut iſt zu 
meinem günftigenHeren und guten Freunde. rechnen, weil die Maͤrckte alle zu Leipzig daß 
en fe Rem A a Brut 
enn die unfern hundert. F. G. wer⸗ 

An Ehurfürft Tobamn Sriedrichen, Dez den wol wiffen hierinnen fürftl. Nach zu fins 
fehwerde über Wolleaben in Leipzig, wegen den. - Hiemit dem lieben  SOTTbefohle n, 


unternommenen Nachdrucks jeiner teut⸗ 
ſchen Bibel. am Tage Kiliani (den 8 Jul.) 139 
——— | 


Gleichfals aus dem ans gejegenen Ort Klum. sc, 
pess. 
Syrade und Friede in Chriſto und mein 
>) arm Pater Nofter, Durchl. Hochge⸗ 
bohrner Fuͤrſt Gnaͤdigſt. Herr. Es hat der 
boͤſe Bube Walrab zu Leipzig, der bis da— 
her alle die Schmachbuͤcher wider uns ge— Sur und Fried in Chriſto, Durciouo⸗ 
druckt, und mit allem Fleiß vertrieben hat, tige Hochgebohrne Fuͤrſtin, gnaͤdige 
vorgenommen, unfere teutſche Bibel nach. Frau. Weil mein gnaͤdiger Herr Hertzog 
zudrucken, und den Unfern das Brodt aus| Heinrich alt und ſchwach, dazu das Negis 
dem Maule zunehmen. Nun wiſſen E. E.|ment fü neu S. F. G.ſchwer und übervielet 
8,8. wie unbillig das ift, daß der Bube iſt, daß freylich Here Antenius allein und Die 
ſoll unfere Arbeit und Unkoſt brauchen zu fei- Ineben ihm, ud nicht alles vermögen; hofs 
‚nem Nutz und der Unfern Schaden, damit |fe aber E. F. G, weniger Mühe „haben: fo 
ES geſchaͤhe, daß er mit feiner Bosheit verdies|ift mein unterthaͤnige Bitte, E F. G. wols 
nen würde, daß ihm unſre Arbeit für feine ten zu Zeiten helfen anregen und bitten, daß 
ungebuͤſſete Buͤberey, Schmach und Laͤſte⸗ die Vifitatio ja ſtatlich fortgehe, denn zu Reid 
tung noch) zum Beſten dienen muͤſte. Sit sig find etliche b0fe Leute, deren Hoffnung 
derohalben meine unterthänige Bitte, E. immer ftehet: Es folle ſich verziehen, und 
C.F. G. wolten helfen, daß ſolch groß Le zulege Dadurch in Die Afchen fallen. Cs fol 
bel des Walraben nicht fo hoch müfte feiner auch bereit ein Büchlein wider die Vifitaro- 
Bosheit genieffen, und E. C. F. G. Unter |res ausgegangen, wo das ſo waͤre, würden 
thanen ihrer Koft und Fuhre nicht fo ſchwer⸗ mir dawider muͤſſen antworten. Hie wols - 
lich entgelten. Ohne was noch mid) ver» ten E. F. G. helfen, daß nicht ein Seuerlein 
dreuft, Daß der Laͤſterer und Schmachdruͤ⸗ aufgehe: fie wiſſen vielleicht Nuckhalter, 
cker meiner fauven Arbeit fo misbrauchen, und dürfen eines Ernſtes, daran fie lernten 
vieleicht dazu auch ſpotten ſollt. ‘Denn was Sue konz fonft ſiehets, als Taffen fie 
— Schriften 21. Theil. gebie⸗ 













An Frau ———— — zu Sach⸗ 
ſen, die viſication in Meiſſen be; 
treffend. 

Aus dem erft angezogenen Ort Num.155. p.g6, 


420 1. Briefe Lutheri aus den deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 421 ; 


N 


- 





gebiethen, was man wolle, und fie thun, die allerbeſten der Unſern. Hiemit GOTT 
was ſie geluͤſtet. E. F. G. wollen dem Abort 
GoOttes zu Ehren, und dem Teufel zu weh⸗ — 1539. 
ven , gnaͤdigen Fieiß ankehren, das wird 
Gott dem Vater das angenehmefte Se 
und Gebeth feyn. In des Gnad E. F. © 
befohlen feyn, Amen. Montags nach 3 Ya; 
cobi 1539. 


Ew Fuͤrſtl. On 






m. gutber, 

N Luft hat mir angezeigt, wie man Die 
Bibel ist würde aufgroß Median Pa⸗ 

pier allhier drucken, die wir wollen wieder 
überlaufen, nicht beifer machen, fondern der 
Drucker Unfleiß corrigiven, das haben Die 


willige Fuͤrſten von Inhalt erfahren, und mollen 


Wartinus Buther. D.|drey Exemplar Pergament mit untergedruckt i 


Der Durchlauchtigen, Hochgebohenen, Für: haben, wird ein Sremplar (denn e8 werden 
ftin und Frauen, Katherin, gebohrne Her-\340 Bogen und fo viel Kalbafelle feyn) ” 
tzogin zu Medelburg und Herzogin zu|6o fl. Eoften. Ob nun M. ©. Hr. aud) 


‚befohlen, Amen. Freytags nad) Lamberti 


Sachſen, Landgraͤfin in Duͤringen und wollten ſolcher Exemplar Pergament eins 
Marggraͤfin zu Meißen, meiner gnadigen oder etliche haben, fo muͤſte mans zeitlich bes 


—— ſtellen und befehlen: denn wenns Werk ans 









An Canzler Sehdim. au die —— vi⸗ 
al in Meiffen ; dringen, daß wir nicht hernach fträflich feyn müften, 


gefangen ift, koͤmts zu fpat, das werdet ihr 
6. €. 8.6, wol roiffen anzuzeigen, auf 


Aus dem erſt angejogmen Ort Num 157. p. 87. DAB wirs a wen angejeigt, — Ar 








&: und Friede, Achtbar, Hochge⸗ 
lahrter, lieber Herr und Gevatter, Dr 


Jonas bittet, fo bitte ich auch, wollet hei] An den Kath zu verg Lutheri und 
fen anregen, daß v G Hr. auf die fecun-| feiner Eollegen Schrift und Unterricht 


von gemeiner und befonderer Abſo⸗ 
lution. 








da viſitatio zu Meißen dringen wolle: denn 
wo es nicht GOttes Sache märe, und fo] 
vieler taufend Seelen Rufen, würden wir 
gar Biel lieber uns laſſen gnügen an unfern! 
Kirchen und Schulen; da wir fünft genug 
zu tbun haben, denn daß wir auch in frems 
de Lande müften dienen, werdetg wohl ma⸗ 


Ale. VII, 398: and Aue XXL ch, R: 338. 


&xe Gnade duch unſern HERRN 


Stehet in der Jen. VII, 349. Witt. XII, 206, “A 


Chritum IEſum. Erbare, Ehrſa⸗ 
me, Guͤnſtige Hertren. Nachdem uns die 


chen. Auch muß ih euch das nicht ver⸗ Uneinigkeit, fo fich zroifchen den Heren Pras 
ſchweigen daß nicht hernach mich gereuen dicanten bey euch hat zugetragen, von Her⸗ 


moͤchte: ich werde ſo ſtattlich bericht, daß zen leid iſt, und ſelbſt zum höchften geneigt 
ichs glauben muß, wie D. Jacob wieder find, allen Sieiß fürzuienden, fo viel uns 
trachte in jenes Fürftenthum: wo das nun! immer moglich feyn mag, diefe Uneinigkeit 
ſo wuͤrde an M. G. H. gelangen, ſo helſt um zu ftillen und Aergerniß zu verhuten: babe 
Gottes Willen wehren, daß er bier blei\ich D. Martinus nicht unterlaſſen vor dies 
be, denn foldy Geſuche argwoͤhnet mir faſt ſer Zeit ingemein und inſonderheit, die Herrn 
ir, wo 63 ſo wäre, wie es mir ſchreiben Praͤdicanten — mir des Deren Oſian⸗ 





———— EA, en * — ER] WARS ei 


dei 


Ei 


— J N |; im Jahr 1539. ie tr 423 
drs Meynung dazumal noch nicht eigentlich Aber wiewol die Predigt und Promiffiones 
bewuſt) zu Einigkeit und Friede treulich zu gemeine Reden find, fo fol doc) ein jeder 
vermahnen. Und dieweil E. W. ung bey⸗ merken, daß fie Univerfales find, und foll 
der Schriften zu befehen, zugefchicft, ha⸗ ſich ſelbſt davon nicht ausfehlieffen, fondern 
ben wir Diefelben mit Fleiß gelefen und bes /fich der annehmen, als eines einen und 


wogen, und habe ih D. Martinus aber-|befondern Worts, dieweil GOtt allein ge⸗ 


malan den Herrn Oſiandrum geſchrieben, boten bat feine Verheiſſung zu glaͤuben. Und 
und ihm meine Meynung von dieſer Sache ob gleich daran wenig glaͤuben: fo will 
angezeigt. GOtt gebe Gnade, deß es die⸗ er fie Doch allen andern halten, fo ſich dars 


ne zu Frieden und Einigkeit, wie zu verhof-Jauf verlaffen, wie St. Paulus fpricht, Nom, 
- fen. Denn wir zweifeln nicht, beide Thei⸗—3. Nunquid incredulitas eorum ‘fidem Dei ” 


le meinen es treulich und mit gutem chriftli-jevacuavir? Was wollte nachfolgen, ſo kei⸗ 
chen Herken, und füchen in diefer Sache ne Vergebung wäre, chne die Privat» Abs 


nichts anders, denn gemeine Beſſerung. |folution? Wie Fünte man den blöden Ges 


2. Und ift auf E. W. Frage diefe unſer wiſſen rathen, fodie Privat⸗Abſolution nicht 
Antwort und Meynung: Wiewol wir die ſo offt Büren koͤnnen, als fie mit Schrecken 
Privat» Abfolution für fehr chriftlich und und Angft angefochten werden, nicht alein 
tröftlich halten, und daß fie foll in der Kir⸗ in laͤßlichen Sünden, fondern auch in ſchwe⸗ 
chen erhalten werden, aus Urfach, die wirjven hohen Sachen? Wie follten fie auch Dies 
E. W. zuvor und fonft gefchrieben haben: jenigen troͤſten, fomit den Tod übereilt wuͤr⸗ 
fo koͤnnen und wollen wir doch die Gewiſſen den, auf dem Lande, oder fonft, da fie in 
nicht fo hart beſchweren, als folt Feine Der: |der Eile nicht mochten Prieſter baben. Wie 
gebung dee Sünden ſeyn, ohn allein durch|fich aud) folches viel zutragen mag an Or⸗ 
Privat⸗Abſolution. Denn auch die Heili⸗ ten, Da das Evangelium verfolget wird, dag 


- gen von Anfang der Welt, bis zu der Zeitjeinem rechten Chriſten auch mol Fein Pfarr⸗ 


CThriſti, nicht privaram Abfolutionem ge Herr die Abfolution will mittheilen? So ift 
habt haben, fondern fie haben ſich muͤſſen ſchriſtlich Leben und Weſen ein ſolch ewiger 
 fröften der gemeinen Promiffion, und ihren) Streit, darinn man für und für wider der. 


Glauben daraufbauena Sam ı2, 13. Und ob Sünden Schrecfung Vergebung fircher. 


ſchon David voneinem Falleine Privat, Ab-| 4. Zum andern, fo wiſſen wir vor GOtt 


folution gehabt, fü hat er Doch von andern|nichts anders zu richten, denn daß gemeine 


Suͤndern, vor und nach, fid) müffen hal⸗ Predigt des Evangelii auch das Werk has 
ten an die gemeine Abfolution und Predigt, be, daß fie Bergebung der Suͤnden im Her» 


wie auch Eſaias und andere. Nun aber das zen wuͤrcket, in denen fo ihr erfehrocken Ges 


ſonderheit. 


Evangelium geoffenbaret, verkuͤndiget es wiſſen dadurch mit Glauben troͤſten und aufs 


Bergebungder Sünden ingemein, und in⸗ richten;wie St. Paulus Roͤm. rs. ſpricht das 
Ne Evangelium ijt eine Araft GOttes, da⸗ 

3. Wahr ifts, daß Dfiander fagt: Das durch felig werden alle, ſo dran glaͤu⸗ 
Gewiſſen freitet nicht ingemein drob, ob ben. tem, 2 Eorinth.3. nenner er das E⸗ 
GOTT barmherzig fey; fondern von der|vangelium ein Amt des Heiligen Geiſtes, 
Perſon, ob mie GOtt gnaͤdig ſeyn wolle.|das Leben und Gerechtigkeit. bringe, 
— — — D»de2 nt. lem, 


} — 


. r v 3 M 


42 1L. Briefe Lukheri aus den deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 425 i 


A lerne chen bh mtr lie deals RT —— 
Item, Fides ex auditu eſt, auditus per ver- |ution, beyde gemein und privat, bat die. 
bum Dei; welches alles vornemlich vom Mi- ¶ Condition des Glaubens: denn ohne Glau⸗ 
nifterio verbi, beyde ingemein und infonders |ben entbindet fie nicht, und iſt darum nicht 
heit, geredt if. Und in Summa dieweil ein Fehl-Schlüffel. Denn der Ölaubebaus 
das gemeine Evangelium GOttes Wort ift, et nicht auf unfere Würdigkeit, fondern if 
dem wir zu glaͤuben aus GOttes Befehl nur fo viel, daß einer die Abfolution annimt, 
und Gebot ſchuldig find ; wo derjelbige Glau⸗ [und Fa dazu fpricht. 2 
be iſt, da muß ja Vergebung und Geligr| 6. Diefes ift aufs kuͤrzeſte unfere einfäls 
Beit ſeyn. Alſo ift das Evangelium felbft ei |tige Meynung, die wir E. W. nicht derhal⸗ 
ne gemeine Abfolutionz dennesift eine Ver⸗ | ben zufchreiben, jemand zu beſchweren, oder 
heiſſung, deren fich alle und. ein jeder- infonz groͤſſer Uneinigkeit anzurichten, ſondern dies 
derheit annehmen füllen, aus GOttes ‘Ber | weil ihr begehrt unfere Meynung zu wiſſen. 
fehl und Gebot. Darum Eönnen wir die ge: | Denn wir von Hergen wuͤnſchen und begeh / 
meine Abfolution nicht als unchriftlich ver-\ven, daß GOtt Gnade verleihe, daß eur 
bieten und condemniven; dieweil fie Doc) da⸗ Kirche in Friede und Einigkeit bleibe, und? 
zu dienet, daß fie die Zuhörer erinnert, daß | in Erfäntniß Ehrifti, und allen guten Fruͤch⸗ 
fich ein jeder des Evangelii annehmen fol,|ten zunehmen möge. Derhalben bitten wir 
daß es eine Abfolution fey, und ihm auch ganz freundlich, E. W. wollen.auf freund: 
gehöre: mie denn euer Form zu folcher Er⸗ liche Wege gedenken, hierinne zu handeln, 
innerung geftalt if. wie wir nicht zweifeln, daß E. DB. dazu 
. Daß aber dagegen gefant wird, man ſelbſt geneigt fenn. Und dis ift unfer Bar 
Fönne den Hauffen nicht abſolviren, darinn denken, diemeil man des einig auf beyden 
viel find, die man billicher binden ſolite; man | Seiten, daß die Privat-Abfolution chriſt⸗ 
ſooll auch Eeinen abſolviren, der es nicht bes Tich und zu erhalten fey, daß beyde Theile 
gehret ꝛc. Darauf ift zu wiſſen, daß zwey⸗ die Leute zu gedachter PrivatAbſplution ein ⸗ 
erley ift, predigen und Jurisdiction. Die, helliglich.ermaynen. Und weil Herrn Oſi— 
Jurisdiet on gehoͤret zuöffentlichen Suͤnden; andro beſchwerlich die gemeine Adfolution 
darneben find vielmehr heimlichere Suͤnden, zu treiben und zu halfen, daß er dazu nicht 
man nicht anders binden und ſtrafen gedrungen wuͤrde; aber doch dem Frieden 
Fan, denn ingemein Ducchs Predigt Amt. zu gute den andern Theil, welcher die gs 
Alſo bindet die Predigt alle Ungläubigen, meine Abfolution Hält, unangefochten lieffe, 
- und giebt dagegen zugleich allen Glaͤubigen und Dagegen er auch vom andern Theiluns ⸗ 
M 















Vergebung, ja auch demjenigen, fo Durch angefochten bliede: fordern daß beyde Theil 
die Kurisdietion gebunden, wenn er durch zur Privat-Abfolution die Leute zugleich vers 
die Predigt wieder zum Gehorſam und Glau⸗ mahneten. | Be 
ben kaͤme, fo wäre ihm vor GOtt vergeben.] 7. Diefes achten wir, folte ein Weg 
Wiewol er fich hernach wiederum mit der ſeyn, der niemande Gewiſſen beſchwerlich, 
Kirchen auch verfohnen full, als die kr auch und zum Frieden dienftlich wäre. Sohof 
beleidiget hat. Daß auch gedachte Abfolus| fen noir auch, beyde Theil feyn zum Frieden 
tion conditionalis iſt, ift fie, wie fonft, auch geneigt, als die in ſolchen Sachennichtsane 
eine gemeine Predigt, und eine jede Abſo⸗ Ders denn Beſſerung, und richt Sri : 


- 








a. RE © "im TJabr 1539. 427 


— — So hat Herr Oſian⸗E. F. G. zu fehaffen, ber weil fih D. 
der ein chriftlich aut Bedenken vom Binz, Caſpar nicht hat anders miffen zu wehren 
den, welches Dach allein zu öffentlichen Sün» | gegen der zu Leipzig heftiges Anhalten, denn 
den gehöret, und was wir von folcher Ex⸗ daß er fich glimpflich vernehmen lieffe, und 

communication bedacht, und E. W. vorlauf unfere Bewilligung ſich ſtohnet; darne⸗ 
dieſer Zeit zugeſchrieben, das weiß ſich E. ben ung ſchreibet, Daß er gar viel lieber hier 
W. ohn Zweifel wohl zu erinnern. GOtt ſeyn wollte, und wir auch wol wiffen, daß 
verleihe &. W. Gnad und Fried, Amen: |er allbier viel nuͤtzlicher ſeyn kann, da der 
Gegeben zu Wittemberg, Mituwoch nach Haufe iſt, der zu Leipzig noch lange nicht 


Franciſci, Anno 1539. feyn wird, und diefe Schule nun von GOt⸗ 
Martinus Luther. tes Snaden gethan und Leufe erzogen, und 
Johan Dugenbag. noch erzeucht in alle Lande, daß Leipzig nicht 
Tuftus "Jonas. ſo balde kann nachthun. & achten wir es 
Philippus Melanchthon dafür, daß D. Eafpar zu Leipzig nicht fo 
en Eruciger. aroffen Nutzen ſchaffen koͤnne, als hier zu 





Wittenberg, und Schade waͤre, daß er hier 


‚An Eburfürft Johann Friedrichen die Nolte viel verfaumen, und dort wenig aus⸗ 
In Ei dr 3 nach Ense richten; es kann wohl zu Leipzig ein gerin⸗ 


land betreffend. ger Hölzlein thun, denn eine ſolche Stan» 
S. im XV. Th,d. S. p.550- | ge. Damit au diefe Schule nicht gar 


entblöffet werde, fonderlic) weil D. Cafpar 


An Churfuͤr a Siwärkben Eu, der Theologie u lefen ein Fuͤrbund iſt, 
theri — a Eollegen Bedenken auf a den ich es nach meinem Tode gefeßet has 


Buceri Schrift. be: fo ift meine unterthänige Bitte, weil 
©. eb. daſ. p. RS es allein an E. C. F. ©. Bewilligung liegt, 





E. C. F. G. wollten D. Caſparn nicht laſſen 


Aun Churfuͤr en ——— z,, on Wittenberg reifen, wer weiß, was 
N nach gene sieben 34 GOtt in kurtzer Zeit machen will. Sol⸗ 
laſſen. ches mein Bedenken wolten E. C. F. G. von 


Aus dem Supl. zu den Leipʒ. Th. N. 160. p. so. mir gnaͤdiglich vernehmen. Hiermit dem 
68 und Friede in Chriſto. Durchl. lieben GOtt befohlen. Amen. Dienſtags 
Hochg. Fürft, gnaͤdigſter Hear. Der nach Aller Heiligen (4 Nov.) ) 139. 

Rath zu en, hat anhero gefchrieben und] Wert. Luther. 

begehret, daß wir, wolten willigen D, Cas Sn EEE Dr nenn 

ſpar Creutzigern gänzlich und ewig beyiänen| 
zu behalten, weil er fich auf unfere Bemilli-|4n_ Tobann manet, Troffehreiben, 

- gung berufen, und fie darneben auch anzei, | _ Sim X.C9.8.©. P- 2318. 

— F = Se iu I gu) 

ter Hofnung werdens laflen ge- 2 Ä 

> fihehen. Darauf wir geantwortet, es ſtünde Ani ee 

ben ung nicht, weder zu hindern noch zu foͤr  TH.p.ss i 

. dern; Airben es derohalben auch heim E. o = | Liebe 


— 


— 


-  Nauben und Placken in öffentlichen Herber⸗ weiß, warum unfere Sachen fo krumm ges j 


428 1. Briefe Bucheri aus den — — ee — } 


Si Schweſter. Ich habe ausdenem 474 
an mich abgelaffenen Sthreiben geſe⸗ An den Hhegermeifter zu Eisenberg | 
ben, wie eure hoch bekuͤmmerte Gewiſſen Vermahnungsfchrift. *4 


fich ganz inniglich ſehnen nach den Evangeli-] &.im XIV. Th. d. S p. 1362. 
ſchen Troſt⸗Predigten, und daß doch auch 





einmal ee in un, Kirchen u dat NR N en Bi 
ihr hören möchtet; Darüber hoͤchlichen ich ers] x ER IL. Chur 
freuet worden bin, auch mich nunmehr mit % Mauser 3 — — fürfien 


GOtt reſolviret, annahenden Heil, Ehrif| Sim XIX. TH.0.8. p.12u8. 

Abend, bey euch, verleihet GOtt anders Ei ä 

Srtumbhei und — zu Ya ni 

Die erfte Svangelifche Predigt zu Roßla un 

Ober⸗Roßla felbft mit GOttes Hülfe anzu] An Georg Buchholz. 3 

treten, und zum Andenken zu verrichten.) ©: eb. ABER. — 

Srüffe deinen Mann, und das Heine Toͤch⸗ — | 

terlein Reranzehisen, Den ma =, | 

bringen will, und fey tt befohlen. Berl An Land raf Dion zu He en, wegen r 

ben Eißleben den 2 Decembr. Anno 1539. s feiner Doppelebe. fi ge 
die SE D| ©.imX, Th. d· S. p.886. 











ee 4 
fo unfreundlich herderbet, friſtund — N 


An D. Brücken, | — Saͤchſiſ get. Es haben 1 it vier Soelleute auf Mar» 
Eansler, das Einreiten der Edelleute su tin Liſt um 20 FI. wie man klaget dreyhuns ⸗ 


2 ‚ verbieten. - [dert Gulden verbraſſet, durchs Einreiten in 
Aus dem Suppl. zu den Leipz. Th. N Zum. der Herwege: wie, viel beffer waͤre gewe ⸗ 
161. p. 89. ſen, ein jeglicher haͤtte fuͤnf Gulden gelegt, 


nade und F riede. Ich hatte gehof⸗ und den armen Liſt geloͤſet, ſolches geſchicht 
F fet, mein lieber Herr und Gevat⸗ anderswo auch. Melcher Teufel hat dem 
> ter, ihr wuͤrdet DIE Feſt bey uns| Adel folche Macht gegeben einander alfo zu 
deweſen ſeyn; nun das nicht ger!beftricken, fahen, pluͤndern, ohne Wiflen 





ſcehen, muß ich euch doch ein Memorialzus|und Willen der Dberherin, wenn es Role 


ſchreiben, ift das, daß ihr bey meinem gnaͤ⸗ haſe thaͤte, als ein Mordbörner, ware es 
digften Heren woltet anhalten, daß Ge. |aenug.. Diß thun unter fuͤrſtlichen Ger 
Churfuͤrſtl. Sn, das Se der Edelleute leite und Schuß ein Adel dem andern, were. 
wolte verbieten in Sr. E. F. G. Landen. den die Füurften hie nicht ſtrafen, fo wird 
Was ſoll doch ſolch (händlich Schinden, GOtt fie allefamtmit uns ftrafen. Undwer 


gen, und im Lands Frieden, unter fürftl. ben, vielleicht gehet unfer Amt vor GOTT 


Shut da der Adel ſich untereinander m — — auch krumm, und 2 Ei 





2 " ge im Jabr sa. ‚431 


eines dag andere wider einander. Fürmahrjer fich freundlich vernehmen laffen, unfer 
die Fürften find fhuldig , ſolches zu wehren, Kirchen und den Armen 21. Wiſpel zulaffen, 
und ihr fchuldig, folches zu rathen und trei- ſo E. C. F. G. gnadiglich willigten, diefelbis 
ben, oder werdet theilhaftig feyn folcher |gen aus E. C. F. G. Fürftenthum auszufühs 
Schäden und Muthwillen. Ich gedenke ren. Wiewol wir nun wiffen, daß E. C. 
eine öffentliche Schrift an die Fuͤrſten diefer | F. G. zuihrer Landen Nothdurft diefes Vers 
Sache halben zu thun. Uber mein Schrei- bot gemacht: fo bitten wir doc) unterthänige 
ben iſt nichts, und bald in Winkel gewor- lieh, E C. F. G. wollen gnaͤdiglich bedenken, 
fen, wo ihr nicht mit lebendiger Hand in daß folche Statura gegen den naheften Nach» 
der Höhe herunter wehret, wie euer Amt barn befonders in folchee Nothdurft und für 
und Befehl fördert, wie manche Weiſe kann die Armen bey weilen zu Iindern und ju dis 
der Teufel Werderben anrichten. Willunsipenfiren; wie auch Joſeph in der groffen 
der Türke nicht freſſen, die Peftilenz nicht Landtheurung im Orient nicht allein den E⸗ 
aufräumen, Kayfer nicht daͤmpfen, muͤſſen gyptiern, fondern aud) andern Landen und 
wir ans felbft freſſen, aufreiben, verderben [Leuten Hulferbat, So fprichtder Prophet: 
durch Geis und Wucher. GOtt erbarme|Frange efurienti panem tuum &e. Und 
es, oder wo das nicht hilft, fo fehlage der Salomon fast: Der das Korn verbirger, 
jüngfte Tagdarein. Amen. Hiermit GOtt wird verflucht, mer aber verfauft , der wird 
befehlen, Amen, Feria 6. poft Cireumei- |gefegnet; welche Sprüche billig jedermann 
- -fionis 1540, . | erinnern follen, Glauben zu üben, und mit 
— Martinus Luther. dieſer Hofnung andern mitzutheilen, daß 
| | GOtt ung wiederum feanen, ein gnadig 
Jahr geben, und feine Arme fpeifen werde, 
wie der Prophet uns folches vormahlet an 


— 479% 4 Bram, ven jungen Naben. Qui dar efcam pulli 
a: e : : El am pullis 
- Anden Ehurfürften Joachim zu Dranz|  yorım. Denn man fast, fie werden 





v 





denburg, die Ausfuhr des von Dietr. von . 
Me, Kochan gekauften Korns zu ver: von den Alten verlaffen. Darum wachſen 
| featten. Wuͤrmlein im Neft, damit mitler Zeit die 


Gleichfals aus dem Suppl. zu den Keips. Th.) Jungen ernähret werden. Darum wir auch 

. Kfum.ı62. P.9% - We 
Ottes Gnade durch unfern HEren FE men erbarmen, und um ihren Willen gnaͤ⸗ 
DI fg Chriftum zuvor. Durchlauch-jdige Wachſung geben. Derhalben wolle 
tigſter Hochgebohrner gnaͤdigſter Churfuͤrſt ſich E. C. F. G. hierin gnadiglich erzeigen ges 
und Herr. E. C.F. G. fügen wir in Unter-|gen den Armen allhie: denn es wird da 
thaͤnigkeit zu wiſſen daß die Kirche allhier nichts, Dann zu hoher Nothdurft geſucht, 
groſſen Fleiß gehabt, die Zeit zur Nothdurft / und wolle gnaͤdiglich willigen, bemeldte An⸗ 
ihrer Armen Korn zu kaufen, und ſind die zahl Korn bey Dietrich von Rochau erkauft 
Perſonen, fo dazu verordnet, an viclen Dv- auszufuͤhren. Das wird ohne Zweifel 
ten derhalben geweſen. Als aber endlich der GOtt belohnen, wie er zugeſagt. So wol⸗ 
Ehrenweſte und geſtrenge Dieterich von Ro⸗ len wir darum GOtt mit Fleiß bitten, E. 
chau, um Korn zu verkaufen angeſuchet, hat Churfuͤrſtliche Gnaden feinen de: ir 
iu er : 5 e \ 0% ⸗ 


mit Fleiß bitten, GOtt wolle fidh der Are _ 





432 1.Briefe Lutheri aus den deutſchen Sammlungen ſeiner Schriften, 433 
Wohlfahrt zu geben. Datum Mittwoch ihn gnaͤdiglich beweiſen, auch den Leuten 
nach Epiphaniaͤ, des 1540. Jahrs. und Landen zu gut, da er wohl zu dienen 
| C. F. G. kann und wird. Daran thun E. F. Gn. 
Gotte einen ſonderlichen Dienſt. Hiermit 

demſelben lieben GOTT befohlen. Amen. 
Pe — St Pauli Bekehrung, 1540. 









unterthaͤnige willige 
Martinus Luther. D. 
Juſtus Jonas. D. 
Joh. Bůgenhagen Pomer. D. 
Philippus Melanchthon. 
‚Dem Durchlauchtigſten, Hochgebornen Fuͤr⸗ 
ſten und Heren, Herrn Joachim, Chur—⸗ 
fuͤrſten, Marggrafen zu Brandenburg, zu 
Stettin, Pomern ꝛc. und in Schleſien, zu 
- Croffa, Herzogen, Burggrafen zu Nuͤrn⸗ 
berg 2c, unfermgnädigften Herrn c. 


willige 
| | Maartinus Lutber, 
Der Durchlauchtigſten, Hochgedohrnen Für- 
fin und Frauen, Frauen Elifabeth, ges 
bohrne Marggräiin zu Brandenburg, und 
‚Herzogin zu Braunfchiveig und Süneburg, 
meiner gnädigen Frauen. — 


* 





* 


ie 280: —— 
An Ehurfürft Johann Sciedrichen, fein - 


nn ——— ſt 44 bi Stiedrichen zu 
en Johann #: 
An Churfuͤr Erſcheinen auf dem Tage zu SchmalfaE 


Sachſen, den Schmalkaldifchen Eonvent 
en ‚betreffend. 
©. im XVII. Th. d. S. 9.429. 


den betreffend, 
©. im XVII, ch. d, Sp. 43% 


a 433. WEN 

An Eburfürft Johann Sriedrichen, mit 

was Befehl S. €. F. ©. ihre Gefandten zum - 
Colloquio nach Hagen au abfertigen wollen, ug 

: betreffend. a 


| a, 
An die Marggraͤfin Zlifaberh ron Bran⸗ 
= denburg, Sürbitte. 
Aus dem Suppl. su den Keips. Th. Num.164. 


p-91. ; 5 — 
Ssnade und Friede in Chriſto. Durch⸗ | 
> Yauchtigfte, Hochgeborne Fuͤrſtin, ana] AN — 
dige Frau. Es iſt dieſer Magiſter Joſt An feine su Schmalkalden verſammlete 
Wolthuſen, Bürgers Kind zum Hameln| _  . _. .Eollegen. a: 
berufen zum Syndico dafelbft. Hat mich| S-eb-da past. 
derhalben gebethen, daß ich an E. F. On. 
wolle fehreiben, weil er unfers Evangelii nun 
bey zwoͤlf Fahren gewohnet. run aber 
vielleicht zum Hameln noch nicht im Brauch 
if E. F. Gn. wollten feine gnadige Frau] : 
Fuͤrſtin ſeyn, und ihn fchüusen, fo viel moͤg⸗ 
Yich, auch bey E. ea anhalten, | se 7 
daß ©. 3.6. folche ten a — An den Dechant und die Domberen zu 
halten. Denn wie 3.0. fi EN Seig, die Koslaffung Pancratii Sifch fe 
fahren werden, its gar ein fein, gelehrt, 7 perreffend. a 
geſchicht, fromm Menfch, dergleichen man) Befindet fich iır der Alta VL, 422, und Keipg, 
nicht viel findet. E. F. G.moltenfihgegen). XXL CH. p. 366. Ba Bu, | 








F 


< { = N 3 488. — 7% 

An einen guten Freund, Dermabnungs- 

Schreiben, fic) feiner rechtshängigen Sache 
halber. vom heil. Abendmahl nicht zu 

i 0... entbelten. \ 

©. im X.Ch.2. 5, p. 2734: 








\ 
{ 


5 Bde. 


ae. N boir Jabre 1540. 435 
Sôuſſe oder Verſtockung, wie es GOtt GEHnfre ganz freundlichen Dinfte zuvor. 
B verſehen hat, lieben Junkern, meine A) Ehrwuͤrdige, Achtbare, Hochgelahrte 

Bitte und Vermögen ift, ihr wollet den ar⸗Geſtrenge und Ehrenvefte, befsndere Herrn 
men Mann, Pancratius Fifcher, loß Taf und gunftigen Freunde. Euer Schreiben 
fen, und wiederum ftellen in das Gericht, mit Lleberfchicfung des Raths zu Zeitz Schrift 
daraus ihr ihn habe mit Frevel und Gewalt belangende, fonderlih Magiſtrum Eberhar⸗ 
genommen. “Den ihr follet ie wiſſen, daß dum, haben wir feines Inhalts vernom⸗ 
niemand fol dem’ andern in fein Gerichteimen, und uns mit einander unterreder. Wer 

greifen. Nun ift er (das ihr nicht leug⸗ |finden, daß die Nothdurft erfordert, daß es 
nen koͤnnet) im Gerichte Ehriffi umd feiner /Drts zu Zeiß ein gelehrter und frommer 

Kirchen geweſt und erfunden, und ihr euch, Mann zu ordnen fey. Und fo denn der Rath 

als die Sacrilegii und Kicchen - Räuber ſo emfig um gedachten Magiſtrum Eberhars 
erzeiget, und Ehrifto in fein Gericht gegrif⸗ dum bitten thut, denfelben ihnen zu laſſen, 
fen. Werdet ihr aber diß nicht thun, ſo und zu beftätigen : fo Tieffen es ſonderlich 

- will ich ein Spiel mit euren Pfaffen vor wir Martinus Luther und Juſtus Fonas, 
nehmen, und aller Welt fagen, was ihr beyde Doctor, uns nicht mißfallen, daß 

ſeyd, wo eure Gewalt fen. Kommt euch et/ gedachter Magifter des Orts, fo ferne es 
was draus, fü babe ich euch treulich gewar⸗ ihm gelegen feyn wollte, blieb. Wo er 

net, und das Meine gethan; hoffe auch, aber Darzu ganz nicht geneigt wäre, fondern 
mein gnaͤdigſter Here foll euch Mann gnug um vieler Urfachen roillen zu Altenburg Fieber . 
ſeyn, und wenn ich euch mehr erregen Fan. |feyn wollte, wiffen wir ihn darum nicht zu - 
Wenn ihr ftrafen wollt, fo follet ihr billig verdenken. Und wie es derhalben umeinen 
an euch felbft anfahen, und eure Hurenhaͤu⸗ andern Prediger zu beftellen feyn will; dar⸗ 
fer, Mordgruben, und Kirchenraubfel zuvor an wollen, wills GOtt, zum menigften wir, 

. beffern. Doch davon bald weiter. Thut Juſtus Foras und Philippus Melanchton, 

und machet es wie ihr wolf, daß euer Un⸗ auf kuͤnftigen Montag oder Dienſtag mit. 
glück ſich nicht ſaaͤumen koͤnne. Dienſtags euch uns mündlich in Torgau unterreden. 

nach Vocem Jueunditatis, 1540. | Denn euch in alle Wege freundlich zu die⸗ 
— Martinus Luther \nen, ſind wir willig. Datum Wittenberg, 

ESonnabends nach Pfingſten. Anno 1540. 

Wertinus Luther. 








F — 


FRONT: 437 
- An die zu Torgau verfammleten Chur, 


4 © —* \ € - 1 OMas. IT 

fuͤrſtlichen Rätbe, MI, Eberhards Voca⸗ Juftus J 
tion nach Zeitz betreffend. Tobann Bugenhagen, ale Do⸗ 
Iſt aus dem IX. Alt. Th. p. 1590. in das Suppl. |. etor und 


> 3 den Keipz. Th. num. 166. p. 91. gebrau⸗ 
head aus diefem bier wieder abgedruckt 
worden. : Sr 
Denen Ehrmwürdigen, Alchıbaren Hoch: 
gelahrten, Geftrengen und Ehrenveſten, 
unſern gnaͤdigſt und gnaͤdigen Herrn Raͤ 
then, anitzo zu Torgau, unſern lieben) Iſt in der Alt. VIIL, 994. und Leipz · XXII. 
Herren und guͤnſtigen Freunden. I. Tb. p. 569. befindlich. Be 22 
Lutheri Schriften au Theil. 7 He n Gnade 


pyhilippue Melanchthon. 





488. > 
An den Rath zu Roßwein, weten des 
erften lutherifchen Pfarrers dafelbft. 


’ 
* 


46 1 Sriefe Buben aus den 5 ae rer Shuften, Br 
BREMEN RE 0 


d Friede, Ehrſame, Weiſe, ten, daß fie gewißlich druͤber muͤſten zu Bette 
a an — M. Johann |lern werden; dag rollt Gott nicht, fra 
Zacharias zum Pfarr annehmer, gefällt mir ich, haben fie doch nichts anders, denn Erb⸗ 
wohl; waͤre auch ohne Noth geweſt, mein feuer, ich will fuͤrwahr meinen gnaͤdigen 
Bergunft zu füchen, toeil ex fein felbft maͤch | Deren darvon fthreiben,denn meine Schwaͤ⸗ 
tig, unferm Eirfel nicht unterthan ift. GOtt ger haben mir nichts davon gefthrieben, oh⸗ 
gebe, daß er viel Frucht fhaffe. Almen !|ne daß ich fie einmahl froͤliches Schetzeus 
Montags nach Trinitatis, 1540. Schlackentreiber fir Schlackenherren hieß: 
Martins Luther. darauf fie lachten und fprachen, mit der _ 
| Zeit moͤchts wohl vielleicht nicht ferne. feh⸗ 
len, und zogen hinweg; ſolche Worte fielen 
An Graf —— ʒu Manofeld mir zu Hofe ein. 
Fuͤrbitte. Derhalben bitte ich nun, gnädiger Herr, 
Aus dem Suppl. zu den Aeips. Th.num. 187. E. ©, wollen mie auch einmel eine Bitte 
BIeL geftatten und den guten Mackeroden oder ih⸗ 
Dem Edlen und Wohlgebohrnen Herrn, Iven Erben ein gnädiger Here fen, und fie 
Kern Albrechten, Grafen und Herrn zu onaͤdiglich befohlen Haben. Angefehen, va 
















’ 


er 


Mansfeld, meinem gnädigften und herz IE. G. fonft ein groſſer reicher Har, mit 


es Sandes Herrn. 
ad und Fried in Chriſto, gnädiger 








fondern vielmehr mochten fie Gottes Ungna⸗ 


Herr. Ich babe lang nicht. um etwas de auf fi) laden, bey welchem es gar ge 


gebeten, ich muß auch einmal Fommen, daß 
die Straß der Fürbitt nicht zugar mit Grab chen. Ich bitte nicht um Recht, Dash: . 
verwaͤchſt; aber ich bitte ganz unterthänig, |ich diefer Sache nichts weiß, noch wiſſen 
E. G. wolle mich auch erhören, Damit ich will,) fondern um- Gnade und Gunft, denn- 
nicht abgefchreckt wieder Fommen dürfe, und E. G werden Gottes Gnade und Gunſt 
nicht zum Argwohn falle, als ſey mir EG auch bedürfen, wie ſich dieß E. ©. wohl. 
ungnadig, fo ich mich nicht schuldig weiß, ſeſbſt wiſſen beffer zu berichten: denn ſuchen 
daß ichs verdienet habe, und ift das; Ich wir unfer Recht zu ſtrenge an unferm Naͤch⸗ 
war nun einmal zu Hofe, da ich nicht ger⸗ 
ne pflege zu ſeyn ward unter andern ge⸗ ſo wird GOtt fein Recht wider uns auch 
fagt, wie €. Gn mit den Hütten-Meiftern |fuchen, und die Gnade finfter laffen werden, 
fehr ſcharf handelten, und waren aroße Leu-|Zc) hoffe, E. ©. werden hieraus nichts ans 
te, die E. ©. nichts Boͤſes gönnen, und |ders vertteben, denn daß ich E. ©, als mei⸗ 
zu Wahrzeichen (wie ic) denn zuvorn E. &. Inen lieben Landes⸗ Herrn lieb habe, und mit 
auch einmabl geſchrieben) weiſſagen woll⸗ herzlichen Tteuen meine: darum ich auch 


ring iſt, ei arm, und arm reich zumas 


guter Leute Armuth nichts gewinnen kann, 


ſten, und. laſſen nicht auch Gnade ſcheinen, 


x 
x 


ten, als würde endlich die Grafichaft des ni t leiden kan etwas von €. G. Um 


GSegens Hand. beraubet merden, trieben gluͤmpflichs geſagt zu hoͤren; vielweniger fans 


= - Darauf viel Reden und Urfachen,, daß ichs mein. Gewiſſen leiden, daß ich. in Soran 


abermal. nicht babe koͤnnen unangezeigt laſ⸗ ſollte ſtehen, als moͤchte Goit mit E. ©. zͤr⸗ 
fen. Da fragte ich wie es denn mit mei nen, und ich haͤtte es nicht bey Zeiten ans 
ner Freundfchaft ee ward mis geunt: gezeigt; dur — eine —— Anton. 

wortet, meine Schw iger Mackerode hal⸗ de 


BR u u 2 mom zJabre 1540, 439 
. Hiemit GOtt befohlen, Amen. Montagsjmit dem lieben ©Dtt befohten, Amen, 
nad) Trinitatis, Anno 1540. . ! Freytag nach Johannis Baptifte Anno 1540, 
3 ; A , —9 E. % ‘ 
williger willig 
Martinus Luther Wactinus Luther, 
——— — ——r ——— — — — 





Be so. 491 
An eine bobe Standesperfon (Herzog An M. Gregor. Solinum, Pfatcherrn 
Heinrichs zu Som m) Eurzer Yus- 0,30 Tangermünde, 
„2. 3ug eines reibens die Aufnahme der N ee Ik, ; 
— Kirchen und Schu⸗ — on Be een 
en betreffend. Bier ' 5 
Stehet in der Ten. VII, 417. Alt. VII 426. { nad und Fliede, freundlicher lieber Su 
sn SXL Ch. p- 39: line. Wie mans mit dem üöffentlis 
chen Todtfchläger halten fol, habe ich das 


6 bitte wiederum in aller Unterehänig- « „Mr 
| Ra E.$. 6. wollten ja — gerathen, aljo haben mir ihm auch gethan, 
fleißig dazu helfen, wie Sie mir zu Leipzig nachdem wir gewiß erfahren haben, dag hn 
grofe Hoffnung achten, daß der Kirchen die Obrigkeit loß gezehlet hat, und das Ge⸗ 
und der Schulen, welche der hochſte Got En Ei as a Rn DM I br 
—— | eb guten Grund, daß es ihm von Herzen 
tesdienft ift, moͤchte nicht vergeſſen, noch feid fe, wie ihe denn fchreibet. 


geringe geachtet werden. Denn ich hüre | = 
und fehe viel, deß ich mich nicht verſehen 2 An einem Feyertag nach der Predigt 


ätte, Das mir warich fbel gefälftz. noies fol ihr den ganzen Handel von der Perſo— 
ei an en gelegen, nen Buſſe auf der Tanzel verkuͤndigen, die 
100 es nicht GOit ſeloſt wollt bel gefallen | Kirche reitzen und locken, daß fie neben euch 
und zulege nicht ein gut Endenehmen. GHre| für ihn GOtt bitten wollten, und feine Ah—⸗ 
gebe &. 8. ©. den Muth bierinn zu ſehen, ſolution (Die ev demuͤthig ſuchet) ihnen wohl⸗ 
und ehun Cals nun GH EC. F. G. Naurn| gefallen laffen. Darnach fol er vor dem 


und Ma n. leichtli dag hohen Alter nieder Enien, da ermahnet und 
ee an Dan erinnert ihn üffentlich der Buffe, und des 


ia das liebe Evangeli in uͤr⸗ 
ee Anke iiber u Glaubens auf die vertröftete Abfolution, daß 
Denn es hat viel und groffe mwendige ee Davan nichts nicht zweiffele SHsdenn 
heimliche Feinde, die fich rühmen groſſe Rieb- fo leget die Haͤnde auf ihn, und abſolvirt 
haber des Worts, und doch den Verfonen, ihn nach Art und Weiſe der SB Ab⸗ 
Die es führen muͤſſen, von Herzen feind find. folution, mit lauter Etimme, im Namen 
Melches ein fehe grober tölpifiber, doch des Vaters, und bes Sohns und dee eis 
 fehädlicher Griff ift, das Liebe Evangelinmligen Geiftes, Amen. 
durch viel und hoch ruͤhmen zu Grund zu til) 3. Die Kirchen⸗ Ordnung euers Fuͤrſten 
gen. E. F ©. mullen folchs von mir zum beſten gefällt mir ziemlich wohl, was die rechte 
gnädiglic) annehmen. Denn wie Ean iche Lehre und Glauben belanget. Ihr Fonnt 
laſſen, und wie wollt mirs anftehen, nicht, auch wol, jo ihr, mollt, eine Zeitlang Die. 
forgen für das liebe Evangelium, oder fill Kranken falben, die Erwachſene firmeln, 
ſchweigend hören feinen Nachtheil? Hie⸗ weil — es fuͤr kein Sacrament haͤlt. 
SEE. — ze 2 ER frey 











— 131.300 Karo Ar En | 


frey Gewiſſen kan mi icht mehr denn eine Ce⸗ daß er ſonſt moͤchte verſorget werden, und 
remonie draus machen und ordnen. ° So mich gebethen, auch mit zu bitten Wo 
ihre euch etwan irgend tiber befchmweret fin nun E. C. F. ©. wiſſen zu helfen, wollen 
‘Det, thut wie der Pfarrer zu Spandau ges |fie gnadiglich zu rathen, er muß doch von. 
than hat, der woite nicht kommen, da man uns erhähret roerden? fü lange ev bey ung - 
‚ihn von Zerbft berufen hat, bis‘ ihm der iſt. E. C. F. G werden ſich wol willen 
Fuͤrſt zufagen ließ, und nachgeben wollte, | nädiglich hierin zu halten, Hiermit dem » 
Fa er an diefe Dinge ungebunden feyn foll-|lieben GOtt befohlen. Amen. Sonna⸗ 
Ich halte, Diefe Zuſaͤtze werden nicht bends nach Simonis und Judaͤ, 1540, 

9 108 bleibe n, ſonderlich die uͤbermaͤßige ae. AR Er. 
geder Meß, und anderer Dfficien, da mans] Ä nterthaͤniger 
- beginnt zu verachten, und eins mit demn a MmMmartinus — 
| u. "San Ben Ns — eine RT. 
elber überdrußig werden nd weil der } 
gemeine Poͤbel nicht viel davon hält, Fan] An Sciede, Miyconm, Tropbne | 
es nicht lange a bleiben. Indeß fol ©. im x, ©. DS. p 200 \ = 
4 
4 
\ 


* 





man ſich an. diefen freyen und mittelmaͤßigen 

Dingen nad) der Seelen Heyleichten. Hie⸗ 
mit GOtt befohlen, und. bitiet für mid). ER einen ——— ——— 

Montags nach Nativitatis Mari®, Anno|ı Sieb. = p. ı 1939. 





un 


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Al 
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— 
Sr - Matt, Luther, D. 

An Fam Voolfaangen zu Anhalt. — 

492. : |. im XVII. Ch. D. S ® 698. * 

An Churfuͤrſt ee Srteßrichen, 156. 2 

Süebitte. An € Hufe "Johann St — den 

Aus dem Suppl. zu den Leipz. Th. Num. 16% Reichstag zu Regenfpurg belangend, — 

p.92. ©. im XVII. Ch· D. Sop. 699. ; } # k 

nad und Tried. Durchlauchtigſter — 

ochgebohrner Furft, gnaͤdigſter Herr. 

Secho ei b gnad 2 An cCharfeſt Se Seebrichen, —4 

Ih hatte wohl gehoffet, wir. on den Danktfagungsfehreiben und von feiner | 7 

Doctor Ereus, Amtmann zu Coldin, das — 

Lehen, dem grmen Bernhardt zu gute, abs) Aus tem ‚Suppl. zu den Keips. Th. Yun, 

"gefchwast haben; aber er hatlernen frei 170. p. 9% 4 


gen. Wo er nicht gerne Anttoert giebt, fi sn. u. Sr. in C. und mein arm Pater B 
muͤſſen wir ablaffen,, und. wiederum. nach K nofter. Durch. H. F. G, H. Daß 
Gobottes Recht ihm laſſen wiederfahren, daß ſich €. C. F. ©. meiner alten boͤſen Haut a 
“ ein erofio in domo impii gefchehe, vie Sa ⸗ ſo herzlich angenommen und aus fo gnaͤdi⸗ 
lomo fagt, und mo er einen Gulden mit ger Sorge E. €. F. S eigenen Leib-und 
dem gehen gerwinnet, zehen dagegen verliere. Wundarzt zu mit gefehickt, mit fo treuem 
Nun hat Doctor, Brucke, twieich berichtet, Befehl, danke ich €. €. 3.8 . aufs allers % 
in vertröfter, er took für ihn helfen bitten, uneetpänle, und iſt mehr denn zu Ey — 
+ — — N 


BE 
ne RR Ey A 


44: 1 


vom Tebre 140. 
ch hätte wol gerne oefehen, daß mich der ı gelegen, 


443 
ihr ooller ihr dieſe nachbacııche 


liebe Here Feſus Härte mit Gnaden megser | Sreundfchaft thun, und 12 Scheffel Kern, 


nommen, der ic) doc) nunmehr wenig nuͤtze 
bin auf Erden. Aber der Pommer hat mit 
feinem Anhalten mit Fuͤrbitten in der Kiv- 
chen folches (meines Achtens) verhindert, 
und if, GOtt Lob, beffer worden, Go 
“ Hatswahrlich D. Euriv allen Fleiß gethan, 
das muß ich befennen. Wohlan, was 
Gott will, das gefhehe, Amen. Hiermit 
dern eben GHOtt befohlen. Montags nach 
Duafimodogeniti, — 25 pr.) 1541. 


Auch G. Hebitte * unterthaͤniglich E. C. 
F.BG. wollten D. Curio einmal gnaͤdi 
lich gedenken, daß er der fundirten Sti⸗ 

pendium eines kriegen moͤchte. Er lieſet 
fleißig und mit groſſem Nutzen der Schu—⸗ 
Jen, denn fie num feiner Sprache gewoh⸗ 
net, denn er fe ehe elehrt, darzu auch Die 
Anatomie > fen uber, welches nah D. 
Caſpars Tode verd lichen, Es iſt alles 
theuer, die Practica mit Kranken genug⸗ 
ſam, aber "arm und mager, und zu 
Mahrseichen habe ich ihm fel Iber noch nie 
nichts gegeben für viele Dienfte, ohne 

. einen Trum Bier. Befehle hiermit 
denfelben in E. C. F. ©. gnaͤdigſt Br 

denken. 

— — 
> 55, 
An Gottfried vom Ende zu Wolken⸗ 
” burg Dittfchreiben, 
Sleichfals aus dem Suppl. zu den Leipz. Ch. 
Num 172. P. 93. 

an den Geſtrengen und Ehrenveſten 

Ehrenfried vom Ende, zu — 
Znad und Fried. Geſtrenger Ehrenve⸗ 
> ſter, lieber Herr und Freund. Mei: 
ne liebe Kethe laͤßt euch bitten, und ich bit— 
te für fie, weil fie eine neue Haushält erin 

Ä worden zu Zulsdorf, und von hinnen fern 


und 24. Hafern leihen, das will Sie euch 
redlich wiedergeben nach der Dreſche, ſo⸗ 
nachft kuͤnftig. Soldye Bitte wollte ich 
nicht thun, noch euch Damit befehmeren, wo 
ich mich nicht verfohe, daß euch wohl zu 
thun, darzu auch williglich thut, weil ihr 
zuvor euch ſelbſt ungebeten ſo Freundlich ge⸗ 
gen mich erzeiget. Unſer lieber Herr Jeſus 
Chriſtus ſtaͤrke und troͤſte euch in aller eurer 
Anfechtung, wie er verheiſſen hat. Es heiſt, 
wie Ehriſtus ſpricht: waͤren wir von der 
Welt, Das iſt von dem Teufel, fo haͤtte uns 
die Melt, das ift dee Teufel, lieb. Aber 
weil wir nicht von der Welt find, fo iſt uns 
dig nn feind, fo iſt unfer Fleiſck H ſchwach. 
Aber Chriſtus iſt deſto ſtaͤrker uͤber alles und 
wird uns endl ich nicht laſſen, ſo wir anihm | 
bfeiben, und nicht uns zu denen begeben, 
Die ihm Auchen und läftern. Derfelbiae lies 
be Here fey mit euch in Ewigkeit. Amen. 


Freytag nach) Cantate 1541. 


Martin us Luther, D 


\ * 


An Chur fuͤrſt ba Fri —— die 
Religionsvergleichung betreffend. 7 
©. im XVII. LE. D.S.p su 


ER. 
An eine Der (on hoben Standes, Fuͤrſt 
Seorgen von Anhalt) von der Ver 
wandelung. 
_S. im XIX. Th. D.S.p. 1590, 1592- 


— — 





An — — Friedrichen die 
Religionsvergleichang betreffend, 
©. im XV. ch. 8. B- 845. 








O2, .- 


Auf. etlicher. Shrfen, fonderlich von An⸗ 


= belt, Werbung, Antwort, 
© eb. daf. p. 848. 


Ce 3 oz | 


ehr muͤhſam, und will der Lniverfität alfo 


will, wo er nicht ariechifcher Lector ſoll ſeyn, 


4 


444 1. Briefe Lutherj aus den deutſchen Sammlunge 





ö sOz,s0f. ER 
An Churfuͤrſt Johann Stiedrich zu 
Sachfen, drey Briefe bey waͤhrendem 
Reichstag zu. Regenfpurg ge: 
ſchrieben. m 
©. eb. daſ. p. 337. 853. 854. 


terden. Go fiehets nun darauf, daß ſich 
E. C. F. ©, erfläre, und deutlich ausfpre 







möge mit gutem Gewiſſen nehmen, ob er 
gleich die: gracam Lection nicht mehr hätte, 
unverhindert, ob er ohne das aus eigener 
Andacht wollte fonft etwas fefen in griechis 





505% 
An Eburfürft Johann Stiedrichen, die 
griechifche Kection auf der Univerfität h x 
. Wittenberg betreffend. _ duͤnkt, ev hatte bis daher genug gethan, ‚nun 
Aus dem Suppl. zu dem Leipz. TH. Num. wol zwanzig Fahr und drüber Die größere 
175 p. 94. Man conferire Seckendorf hit. Arbeit in der Univerſitaͤt oder Schulen ges 
Luth. libr. UI p. 381. than, daß er nun möchte mol. Ruhe zum 
Cohn und Friede in Chrifte. Durch | Theil annehmen, So doch Gottlob junge 
) Jauchtigfter, Hochgeb Fuͤrſt, Gnaͤd. Magiſter Griechifch Fundig, und feine Sch 


Herr. Es will mit der ledigen Lection noch ler wol koͤnnen Die Lection verforgen. Denn 
nicht fortgehen, und die Herren der Univer⸗ Ew. Churfuͤrſtl. Sn. wiſſen felbft wohl, welch 


feinethalber der hundert FI. nicht beſchweret 


L 


n feiner Schriften, 44 j 


$ 
| 


che, ob M. Philips die zugelegten 100 Fl. 


ſchen Autoren, wie er Doch bisher gethan. Mi 


fität berichten mich, daß fie allefamt M. ein Famulus communis er in dieſer Schule 
Weit Winßheim lieber die Graͤca Lection iſt, daß er ohne Zweifel wol werth iſt, daß 


wolten laffen, nicht, daß M. Hollftein zu das ihm E. Churfuͤrſtl. Gn. fo gnaͤdiglich 
geringe dazu ſey, ſondern daß M Veit die⸗ goͤnnen, und die Chriſtenheit ihm wohl zu 


> felbe Lection bis daher verſehen, und auch danken weiß; die Papiſten auch nunmehr 


aͤlter und in der Univerſitaͤt neben M. Phi⸗ Gottlob ihn mehr fuͤrchten und ſeine Juͤn⸗ 
lipps faſt der Schule am meiſten gedienet |ger, denn iemand unter den Gelehrten. €. 


Welches nun wahr ift, und M. Hollſtein C. F. G. werden es wol wiſſen gnaͤdiglich 
nicht begehret die griechifche Rection, noch |zu bedenken und zu ordnen: denn E. C. F. 


M. Veit, als den altern abzudringen, haͤtte Gnaden müffen doch der oberſte Nichter, 
wohl ihm laffen genuͤgen an M. Fachs Les 
etion, wie ich zum erften mahl fir ihn ſchrie⸗ 
be. Aber diß iſt ein ſchlecht Ding, Darin» lü, ısau 
nen es E. C. F. ©. bald werden treffen. | 
Sie fagen mir aber, daß M. Philipps die | 
griechiſche Lection nicht wollte, denn er iſt 






— 





‚dienen, Daß der Graͤcen Lection Sold folte 
der Univerfität zu-gute Foinmen, und will 
den Sold alſo erfparen, weil E. C. F. ©. 
ihm haben hundert FL. zugeleget. In der | 
Fundation iſt er fo heilig und ſchamhaftig 
- Daß er dieſelbigen hundert FL. nicht nehmen 


Joh. Sachfens zu einer erledigten Lecti⸗ 
onauf der Univerſitaͤt Wittenberg. 


176: 9:95. _ 





daß alſo E. C. F. ©, und die Uiniverfifat 


—— 


An eben denſelben, Recommendation II, 


N 


EEaade und Friede und mein arm Pater 

nofier. Durchl. Hochgeb. Fuͤrſt, 
G. F. und H. Es iſt nun die Lection M. 
Fachs ledig, welche ich wol achte wird von 
| 2 


Pfarrer und Schöffer feyn in diefen Landen. - 
Hiemit GOtt befohlen. Amen. Den 3 ur 


Mart. Luther. 


Aus dem gleich vorher angegogenen Drte, Zum. 


ö 


— 


— 
* 


— 





446. —— vom Jahre 1540. | 447 


er 


diret, und über 10 Jahr Magifter gewefen, 
und von Knaben fich ernaͤhret, und etliche 


will fchier ihm eine geringe Ehre werden, fo 
er doch, (das ich fürwahr weiß) beyde im 


bey dem ich mich erkunden mag, was doch 
vor ein Groll dahinten ſtecke, daß man ſol⸗ 
| — feinen fleißigen frommen Geſellen — 


dem lieben GOtt befohlen. Amen, 
| zuge Bas Kiliani, 1541. (20 Julii.) 


&“ und Zriede. Durchl. Hochaeb. 


bitte neulich Seichrieben und befehlen, ſo 
erſt eine Section ledig fenn würde, folte man 
diefelbe M. Johann Sachfen aus Hollftein 
zuordnen, weil die Lection M. Sachs fehon 
verliehen wäre. Hierauf gebe ic E. CF. 
Sn. unterthäniglich su erkennen, daß ger 
wißlic) eine Lection ledig ift, und wie man 
mich berichtet, längfi ledig geweſen iſt; auch 
alſo, daß ein Magiſter alle beyde Rectionen 
verforget , nemlich Die griedyifche und las 
teinifche, Das foll Diefer guter Meynung ges _ 
ichehen, (als ich hite) Daß derfelbige Mas 
sifter der benden Sectionen Sold nicht nim⸗ 
met, fondern der einen Lectionen Gold dem 
Tifen der Univerfität zu gut fammlet. 

Aber dem fen wie ibm wolle, fo ift ges 
mißlich der Lectionen eine ledig, es fey Die 
lateinifehe oder griechiſche. Was aber 
die Urfachen find, daß fie dieſem Magiſter 
Hollſtein noch nicht werden kann, weiß ich 
nicht. Iſt derohalben meine unterthanige 
Bitte, E. C. FG. wollten der Univerfis 
to etliche darum ſuchen wurden, folches auf-ltat ernftlich befehlen, daß fie ben Zune 
fehieben, bis auf M. Philipps Heimfahrt, dation bleiben, und E. C. F. ©. naͤch⸗ 
ch ſtem Befehlich nach dieledige Lection genanns 
tem M. SHollftein folgen laffen, denn 
er und ich auch ung auf €. C. 5. ©. näch» 
‚Ifteng gnadiges Schreiben verlaffen. Hier 
mit dem lieben —— Amen. 1541. 
Mart. Luther. 


etlichen AM⸗ werden; es iſt aber ein feis 
ner Magifter, mein Keftsänger, und etlis 
che Jahr bier, ein Sache, aus "Hollftein, 
heit auch M. Fohannes Sachfe, der iſt nun 
oft übergangen, beyde im Wahlen und Le 
ction zu verleihen, Daß mic) es zwar ſelbſt ver⸗ 
wundert, wie es sugehe, fo er doch der alteften 
Magifter einer, wol bey 17 Fahren hier ſtu⸗ 














viel jüngere ihm find vorgegogen, a es 


datein ſchen und Griechiſchen, dazu Ebraͤi⸗ 
ſchen keinem nichts unter denfel ben. zuvor 
Hiebt, iſt dazu eines erbaren frommen Ge 
mühe und files Weſens, dag ich folche 
feine Hinderung muß dem Ungluͤcke zuſchrei⸗ 
ben, wo e8 nicht der Neidhard feyn will 
Bilte derohalben unterthaͤniglich, E. C. 
E. ©. wollten ihn gnaͤdiglich die Lection M. 
Fachs leihen und befehlen laſſen, oder doch, 


en dahinten laͤſt. E. C. F. G 
ten ſich hierinnen gnaͤdiglich erjeigen. 





— Lucher. 509. 
An eben benflben von dem I dem 
Reichstag zu Regenfpurg sur Religiönss 
vergleichung geftelten Buche. 
© in XVIL Th. 8.8. p. 857. 





An eben een. — Su⸗ 
‚chen für M. Job. Sachfen, 
Gleichfals aus dem⸗ any gezogenen Ort, Klum. 177. 

295 





PN 


An Georg Weißen. Cammerdiener. 

Stehet I in der Ale. VII, 721. und Leipz. ax 
‚Th. p. 570. 

Sg und Friede, Mein lieber guter 


Fuͤrſt, gnaͤdigſter Herr. Es haben 
Freund! Wiewol ich wenig 
habe 


E. C. F. 8 auf meine unterthänige. Fir⸗ 


ne 


DEN i Ben 


—— —— ——— —— —— — — — —— — — ————— 
448 I. Sriefe 8 Lutheri aus den deutfchen Sammlungen feiner Schriften, — 
habe yum Zuge ge wider den Türken, und möch«| Gemeine nicht abfcheide, . darin gründliche 
fe Hieber fehen, Daß er nachbliebe, Denn rſachen angezeigt, wie er folchen Haß ver« 
als man fi) fellt, ſolch einen mächtigen|fchuldet, und was die Urſachen feyn, daß 
Feind anzugreifen, will michs ſchier anfehen, man fein hat wollen loß werden. Darnach 
als wolte man. GOtt verfuchen, wie das erfordert dein Amt, daß du aufſeheſt, da⸗ 
Evangelium fagt: Daß 1000c0 gesenimit die Gemeine oder Kirche Dir noider dein 
20000 ja 50000. geſchickt werden, und wir nen Willen Feinen andern eindringe, Denn: 
doch mit Simden beladen, unbußfertig, jon-| mas wäre eben fo wol tyranniſch gehandelt, 
derlich der König und Papiften, die Handel wider den Mfarrheren, als fo ein Pfarhert 
voll unſchuldig Blut haben, nicht koͤnnen die einen wollte eindringen wider den Willen 
Leute ſeyn, durch welche Gotit koͤnne oder der Gemeine und Kirchen. Derhalben folls 
‚möchte Wunder oder groſſe Dinge thun.Iten bepderfeit Händel an Die Oberſten ge⸗ 
Darum ſage ich abermal. ich ſehe nicht ger⸗ langt werden. Denn ſo das eine Theil die 
ne, daß man gute Leute, wie bisher et; Gemeine oder der Pfarherr, dem andern 
liche mahl geſchehen, alfo vergeblich auf die zu Verdruß nach feinem Muthroillen einen | 
‚ Steifchbant opfert. Und Summa, ich ha-| Prediger wollte eindringen: fo wäre. als⸗ 
be fo gar Fein Herz noch Hofnung darzu, daß |denn Feine Kirche oder, rechtichaffene Ad⸗ 
ich auch nicht. bitten, kann um Sieg wider miniſtration. Derbalben aß fie fich mit: 
den Türken, fondern allein fp viel, daB GOtt dir vereinigen, oder werden fie felbft Bir \ 
wollte erretten, Die zu erreften fin), unddarıfchof. Werden fie aber einen andern Bir 
von helfen. Bol wolte ich wwünfchen,, daß ſchof fordern ihres Gefallens, mider deinen 
Ferdinand ein befler Glück und gnaͤdigen Willen: fo follen fie wiſſen, daß fie wider: 
GHtr haͤtte. Doch wo ihr ja fort wollet|die Megel des Evangelions handeln, und - 
armen Leuten zu helfen, thue ich hiermit GOtt wird feinen Segen darzu uichegeben. | 
meines Vermögens eurem Begehr nach, Biß GOtt befohlen, denn ich bin ſchwach, 
wie ihr bierinne befindet. Hiemit Hr und mit ſchweren Gedanken beladen geweſt, 
| befohlen, Amen. Sonntags nach FOUR, da ich olches gefchrieben habe, und laß dir 
ul Anno 141. den Ealiptum befohlen feyn, den ich allezeit 
|für vechtichaffen gehalten. _ Darum ich © 
* auch fü viel deſto fehelliger bin auf deine 
je Thäler, welche des Worte nun fatt nnd 
An Sebaftian Steude, Gberdrüßig ſeyn und zeigen an ihre Undank⸗ 
- Befindet fi ch an den gleich, vorher angegogenen barkeit, daß fie erloͤſet ſeyn von der ſchwe⸗ 
Hertern. ven Tyranney Des Pabſts. Aber es ſiehet 
ge und Friede im Hirn. Von mich an, als wollten fie eine Schwermerey 
M. Ealiyto wirſt du alles hoͤren, was verdienen, welche ihnen auch zu Danden 
ic) mit ihm geredet habe, und mein Kath iſt. kommen wird. Golches maaft du ihnen 
Demnach deine Thaͤler ihm fo gehaͤßig find, von meinerwegen prophecenen, mo fie folhe _ 
daß er gutwillig von dannen ziehe. Man Reute find, und alſo fortfahren werden, An ⸗ 








kann ihn mol anderswo brauchen. Doch no 1541. am Lage ae N 
daß folches ohne deine Bewilligung nicht ger] | er 
lhehe, und er ohne oͤffentlich ua der 


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450 


gen wollen; bin derhalben gebeten, für fie 


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ſers gnadiaften Herrn Landen, noch fonft 
in keinem FZurftenthum, thut. 
Denn wovon follen es Die Kirchendiener 


eigenem Guth, das ift, vom Almofen; oder 
(wie man ſpricht) von unfers Herrn Chri⸗ 


ne Fürftliche Gnaden werden es. nicht geftat- 


‚gerne los wären. Aber es dürfte des Eis 
lens nicht, fie werden es wohl eber los, denn 


Lutheri Schriften zı. Theil, 


vom Jahre ısar. 451 
62. 179. p. 96. Man conferire auch Seckendorfs 
An einen Hoſprediger, ernſte Schrift, Biſtor. des Lutherthums Lib. IH. p. 381. 
daß Ziechendietter mit der Türken St und Friede und mein arm Pater 
Steuer nicht zu. befchweren. | nofter. Durchlauchtigſter, Hochge⸗ 
Sin " den: an e Br ante. 208 |hohener Fürft, Gnaͤdigſter Herr. Ich ha⸗ 
ABEND 40e. be unlangft an €. €. F. ©. gefchrieben und 
em windigen Heren und freuen Die) gebethen für meinen lieben Schwager Hang 
new Chrifti, Rs zu N, meinem Kiebften im| ON Bora, ber nachdem ber ‘Brief von 
Han, a ihm felbft NS - 
| Fu — Ilter andere Briefe verſchoben; muß ich aufs 
Se und —— wuͤrdiger neue, Und ob ſich der Brief wiirde vieder 
> lieber Here I. Dir iſt angezeigt, wie enden, und diefer nicht fo eben mitftimmet 
etliche zu Dofe von den armen Pfarrheren ;, ertichen orten, wollen mirs C. €, 
und Kirchendienern die Tuͤrkenſteuer zwin⸗ F. G. ja gnädiglic) deuten, denn ich es 
: | nicht alles behalten, und ich meiner Briefe 
an euch zu. fehreiben. Weil euch nun das einer Apfchrift behalte, Die Sache aber 
Predigtamt zu Hofe befohlen, waͤte mein) diege, daß ich ganz unterthäniglich €. 
Butdunken Daß ihr foviel Dazu thaͤtet daß Churfuͤrſti Sn. gebethen, und mod) bitte, 
es aufgeichoben wuͤrde bis auf Die Zukunft, EC, F. ©, Liwa ein Aemtlein, was 
eutes Landesfürften. Denn ich huffe, fl |.s wäre, molten ihn damit gnädiglich vers 


fehen, wie er wohl wird felbft mündlich Be⸗ 
icht hun, Treu und fromm ift er, das 
weis ich, dazu auch gefchickt und fleißig. 
Aber fein Bermögen iſt nicht gnugſam, fid) 
mit feinem Weiblein und Kindlein zu echals 
ten ziemlicher Weiſe. Er ift zu Leipzig im 
Nonnenkloſter Vorſteher gewefen, und mies 
wol ihm gerne ware aufgeleget worden: fo 
bat er zulest mit der. Rechnung ehrlich bes 
























ten, fonderlich weil S. F. ©. wohl wiſſen; 
oder wohl wiſſen werden, daß mans in un, 


geben, fü fie nichts eigenes haben, undeben 
fo viel ift, als nahme mans von der Kirchen 


ſti Fuͤſſen. Man fpühret wohl, daß folche 


Tprannnen des Evangelii aus dem Lande fopft Zulege it mit auf meine ‚Sürbitee . 


dieſe Antwort worden, daß an ihm Fein 
Mangel wäre, Aber man wollte hinfuͤhro 
die Güter der Nonnen (mie zuvor) wieder 
einthun. Darauf mufte ich meine Gedan⸗ 
Een laffen fahren. Da ich dachte, er hats 
te vielleicht mein entgelten muffen, weil D. 
a ENG, — al — — gelest ; 
An Churfuͤrſt Johann Sriedri zdes Buchs von geftohlen Briefen gedenken 
bitte „ I hen, Sm mochte. Aber E. C. F. ©. wollen ſich 
RR i gnaͤdiglich erjeigen gegen Hans von “Bor, 
und. mo es chriftlich iſt, troͤſtliche Antwort 
“Sf — ver⸗ 


N 


fie mennen. Hiemit GOtt befohlen, Amen. 
Freytag nach Erifpini, 1541. 
nn. D. Wartinus Luther. 





EISEN LU Bohra. 
Aus dem Suppl. zu den Leipz. Th. Num. 


ftanden, und den Kläffern das Maul ge - 


olchRecht ſo ietzt gemöhnlich wurden,mit Ad⸗ 





2 1. Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, a3 


vernehmen faffen. SDiermit Gott befohlen. jum Teufel jagen, Die mit joldher Zurifterep 
Amen. Donnerftags nach Martini, Cı7 


















ie Part ausfaugen und ſich felbft mäften. 


—— 


EN So iſt der Mann unter E. 5. G. fowol 
SR € als fein Part unter E. 5. ©. gefeflen. Sie 


Fönnen tool de fimplici und plano hierinyen 
procediven ohn alle ftrepitu juris, welches - 
mag gelten, wo die Part reich gegen ander 
find, und nicht einen gewiſſen einigen Herrn 
haben. Sonſt ift wahrlich ſolches weit⸗ 
Iauftige Recht den Armen eine Tyranney, 
und die Obrigkeit, fo folches nicht mehrer, 
ſelbſt fchuldig. Las wollt ihr Furften und 
Herren die Furiften zu Kayfer machen, md 
Nichter fegen über euer Negiment, und ihre 
ſelbſt nicht richten noch helfen, da ihr wohl 
koͤnnet. So wäre ein Fürftenehum nichts 


unterthaͤniger 
S Martin Lurber, 
— — K 7 — 


An den Canzler, D. Brucken, Beden⸗ 

denken wegen der Religionsverglei⸗ 
a. 0 chung. a 

S..im XVII. Th. D. ©. p. 834 


ur ee 
An die Herren Gebruͤdere, Surfen zu 
Anhalt — fuͤr Chriſtoph 


a ubnen. bdenn ein-Nentmeifter, der Zinß einnähme, 
Stehet in der Ale. VIII, 996. und Zeipz ZRIL | Ind die Suchen von fich auf die Zuriften 


Ne TH. p. 569. ER 
Dem Durchlauchtigen, Hochgebohrnen 
Fuͤrſten und Herrn, Fe ——— Ge: als DE 
-..orgen, Thumprebſten zu Magdeburg, und Bl⸗ Aornkaf aa — 
Spam, zu Anfalt, uorapen Gache © 5, © Umerbanen 
2 al a 2 a EN fetbft laffen-hören, vichten und entfeheiden, 
a De. nd abe ſich unter der Zuriften Pras 
| Su und Friede in Chriſto, Durchs) criea merfen, die Bein Ende der Sachen ach⸗ 
DI Tauchtige,, Hochgebohrne Fuͤrſten ren poch füchen, fondern nehmen das Geld, 
 Snädige Herren. Cs hat mid; Chriſtoph und Drefehen mit der Zungen denArmenbey 
Kuͤhne von Burau, E. F. G. Untesthan; de Sack und Beutel Aus, E. F G. wer⸗ 
gebeten, an E. F. ©, zu ſchreiben, und zu den meine Meynung wohl wiſſen gnadiglich 
bitten, daß er in der Sachen feiner Toche| zu verſtehen Denn mich treugt denn mein 
‚ter, von Hieronymus Knuzel geſchwaͤcht, Sinn , ſo kan folche jurififche Placferey - | 
zum Ende Fommen möchte. Ich habe geſe⸗ mieht die Ränge ftehen, oder wir werden und 
hen den Hbichieb,darin E. F. G. ihn ing Recht pol nicht recht unter einander verftehen. Zur 
geweiſet Aber meine Gnaͤdige liebe Herren, E. ra find alwege recht. Zuriftenund Richter 
F. G wiſſen daß erfolches Recht weder ausſte⸗ ſind felten recht. GOTT ift gut, aber 
hen noch dulden kan als einarmer Mann und der Neuerer ward me gut. Hiemit GH 
er, ar befohlen, Amen. Sonnabends nah Car 
vocaten Replicen, Triplicen, und wiederum tharinen 154 3m in Re 
Laͤuterung nichts anders iſt denn enave) \  @,< | 
ger Hader und ewiges Unrecht, daß GOtt/ 
einmal wird beyde Juriſten und Richter 


ſchoͤbe, mit Schaden und Verderben der 
artneniimerthänen: . =" Su u. 


Sa. 2 weiligen 
Martinus Luther, 
INT 

” Pr 


5. 


— 


— 


454 — TE . vom Jahre 1542 —J 455 
BT EZ, A 


GES 6666. Ä 

An den Graf Albrechten zu Mansfeld. an it Pre 
8 if Diefes Schreiben zuerſt in die Altenburgi⸗ ei auben, daß ich 
e He Theile Buben aebeacht und nach ber ſelbſt Off gehört, mas Evangelium? fie 
Borrede bes Hauptregifters mitgetheilet; dar— verfehen, ſo muß es alfo ergehen ‚Taft ung 
“aus aber hernach der Keipsigifchen Ausgabe fet- | thun, was mir thun,- follen wir felig-feyn, 
ner —————— — ne werden wir ſelig ꝛe. Solches foll igtheif 

- worden. eil es aber an beyden 228 ar: ' A © cha, - 
unvollkommien erſcheinet, fo * mans in dem Ai en ” — nes 
Suppl. zu den Leipʒ. Th. Klum. 184. p.| Theologen zuvor oder Go fe ſt ſolches 
098. nochmals und zivar in feiner Vollſtaͤndig, Auch wiſſen: und wo E. ©, in dieſen Ge⸗ 
feie nad) dem Notograpdo dargeftelfet, woraus Danken oder Anfechtungen ftecken, fo wäre, 
es hier wieder abgedruckt worden. es mir von Herzen leid, denn ich etwa auch 
Dem Edlen, Wohlgebohrnen Herrn, darinnen geftecket, und wo mir Doct. Staur 
Herrn Albrecht Grafen und Herrn zu pig oder vielmehr Gott durch Dort. Staus 
Mannsfeld, meinen gnädigen und herz⸗ pitz nicht heraus geholfen hätte, fo wäre 
lieben Landeshern. ich Drinnen erſoffen, und längft in der Hoͤl⸗ 


CD und Fried in dem Herrn, und le. Dann folche teufelifche Gedanken ma? 
ID mein armes Pater nofter. Gnaͤ⸗ chen zuletzt, wo es blode Herzen feyn, ver, 
Q% — Herr, ich bitte ganz herz⸗ jroeifelte Leute, die an der Gnade Gottes 


| ih, & ©. wollten diefe meine, verzagen, oder feynd fie Fühne und muthig, 
Schriftja chriftlih und gnädiglich verneh⸗ werden fie Sottesverachter und Feinde, wm 
men. Es wiffen E. ©. vie ich der Herr⸗ gen, laß hergeben, ich will thun, was ich 
ſchaft zu Mankfeld Land-Kind bin, auch bis| Will, iſts doch verlohren. 
- daher mein Vaterland natürlich Lieb ge) Ach wie gern wollt ich mündlich mit 
habt, wiedann auch aller Heyden "Bücher, E. ©. reden, dann mir iſt aus der maffen 
fagen, daß ein ieglich Kind fein Vaterland leid, für E. G. Seelen, weil ih €. ©. 
natürlich Tieb hat; uber das fo hat GOtt nicht fo leichte achte, als Die verdammeen 
durch E. ©. im Anfang des Evangelii viel! Heinzen und Meinzen und doch ja mit der 
lobwuͤrdiger Thaten ausgericht, Die Kir⸗ Feder nicht fo wol kann geredet werden, 
chen und Wredisftühle, auch die Schulen, Doc) Eurz davon zu fehreiben ©. 9. iſts 
zu Gottes Lob und Ehren fein befiellet , und) ja die Warheit, was GOtt befchloffen, das 
in der Bauren Aufruhr E. ©. treflich und muß geroißlich geſchehen, ſonſt wäre er ein 
herrlich gebraucht, daß ich aus ſolchen und Luͤgner in ſeiner Verheiſſung, darauf wir 
andern mehr Urſachen E. ©. nicht kan alſo unſern Glauben ſetzen muͤſſen; oder ſchaͤnd⸗ 
leichtlich vergeſſen, oder aus meiner Sorge lich fehlen, das iſt unmuͤglich. Aber hie 
und Gebeth laſſen Aber mir kommet vor, iſt gleichwol der groffe Unterfcheid zu halten, 
zumal durch viel Plaudern und Klagen, wie nemlic) was uns Gott offenbavet, verheif 
E. ©. follten von vorigem Anfang abfallen, |fen oder gebothen hat, das ſollen wir glau⸗ 
und: viel anders worden feyn, welches mir |ben und uns darnach richten, daßer nicht - 
(vie ich halt, E. ©. wohl glauben werden,) ‚lügen twerde, Aber was er ung nicht offene ⸗ 
> fehr ein groß Herzeleid feyn wurde für &.O. bau oder verheiffen hat, das füllen ie, I - 
ae 0 St2 - onnen 





456 1. Briefe Lucheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 457 
koͤnnen auch nicht noiffen, viel weniger dar⸗ Syrach am 3. verftehe nicht, mas zu hoch 
nach richten, und wer fich damit viel will iſt, fondern denke, was dir befohlen ift, und. 
befümmern, dev verſuchet GOtt, indem die Junger, Actorum 1. Chriftum fragten, 
daß er laft das fahren, das ihm zu wiſſen ob er itzt wurde Iſraelis Reich aufrichten, ° 
und zu thun befohlen ft, und gehet damit |fpricht ers Es gebuͤhret euch nicht zu noiffen 
um, dag ihm zu wiffen und zu thunnicht be⸗ Zeit oder Stunde, die mein Vater ihm 
fehlen ift. Daraus müffen denn wohl ſol⸗ vorbehalten hat. Sondern geher hin, und 
che Leute werden, die nichts nad) Gottes ſeyd meine Zeugenec. Als folf er fagen: 
Wort oder Sacrament fragen, begeben |Zaft meinen Water und mich forgen, was 
ſich dahin in wildes Leben zum Mammon, geſchehen fol, gehet ihr hin, und thut was 
Tyranney und allerley wuͤſtes Leben: denn ich euch heiſſe. Demnach bitteih E. G. 
. fie koͤnnen vor folchen Gedanken Feinen lau |gany herzlich, E. ©, wollten fich nicht ente _ 
‘ben, Hoffnung, noch Liebe zu Gott oder|ziehen vom Wort und Sacrament: denn 
Menfchen haben, alsden fie verachten; weil|der Teufel ift ein boͤſer Geift, E. Gr vielzu 
fie nicht wiſſen follen, was er heimlich ges|liftig, wie auch aller Heiligen, ſchweige 
denfet, fo er fich Doch fo reichlich offenbaret denn allen Menſchen; mie ich auch wohler 
inmn allen, das ihn nuͤtzlich und feliglich ift, das| fahre, wann ich gleich Faum ein Tag mich 
von fie fi) muthwillig menden. Kein verfaume, denn es wird der Menſch kalt, 
Menſch Fann leiden, daß fein Knecht. nicht und je langer je mehr: und wenn fehon Feine 
ehr wollte fein befohlen Amt ausrichten, er ‘Frucht mehr da ware, fo wäre das genug, 
wuͤſte denn zuvor alle heimliche Gedanken daß dennoch Der Teufel zur felbigen Stuns 
feines Herrn über alle feine Güter. Und |de weichen muß, und dem Herzen eine His 
Gott ſollte nicht dergleichen Macht haben, tze zukommen laſſen. So fühlen E. G. 
etwas heimliches zu wiſſen, uͤber das, fo er ſelbſt wohl, mie fie bereit kalt und auf dem 
tung befiehlet. E. ©. denken doch, wo man Mammon gerathen, gedenken ſehr reich zu 
ſich folte richten nach ſolchen Gedanken der werden, auch wie die Klagen gehen, die 
heimlichen Gerichte Gottes, warum laͤſt er Unterthanen allzu hart und zu ſcharf druͤ 
feinen Sohn Menſch werden, warum cken, ſie von ihren Erbfeyern und Gütern - 
ſtift er Vater und Mutterſtand, warum zu bringen, und ſchier zu eigen zu machen 
ordnet er weltlich Recht und Obrigkeit, was gedenken, welches GOtt nicht leiden, oder 
darfs ehr, folls gefchehen, fo gefchichts wol wo ers Teidet, Die Grafſchaft zu Grund wird 
ohne folches alles, was fell uns dann die verarmen laffen, denn es ift feine Gabe, 
Taufe, die heilige Schrift und alle Crea⸗ daß er leicht wieder nehmen ann, und Feiner 
‚tue, will ers thun, fo Fann ers wol ohne das Rechnung gefangen ift, wie Hagai fagt:ihe 
alles thun. - Aber es heiſt, er will feinen ſammlet viel, aber ihr macht den Beutel - 
Rath nunmehr offendaren, durch uns als loͤchericht, und blafet ins Gedrätig, daßihe 
„Mitarbeiter. ı Eorinth. 3. vollbringen; dar, doch nichts behaltet. Ich habe von etlichen 
um follen wir ihn laſſen machen, uns damit hören fagen, daß fie wollen in Deurfchland 
nicht befummern, fondern thun dasjenige, ein Negiment anrichten, wie in Frankreich, 
das ung beföhlen iſt. Alfofpricht auch Sa | ja wenn e8 auch gefraget würde, obs recht 
Ismo, Proverb. 25. Wer die Majeftät will ſund vor Gott gefällig wäre, das wollt ich 
ſorſchen, der wird überfallen werden, undl loben. Man fehe auch darneben, ie das | 
RER N rs 2 dnige 


-, 











I 


S 


ae won Jahr 1742. N 19 
Königreich) zu Frankreich, das vor Zeiten um E ©. Sünde willen nicht Fan mic) laſ⸗ 
ein guͤlden, herrlich Koͤnigreich geweſen, itzt fen verdammt ſeyn, ſondern ſuche fie viel⸗ 

ſo gar nichts weder an Guͤthern noch Leuten mehr mit mir ſelig zu machen, wo es mir 
ift, daß es aus dem guͤldenen Koͤnigreich ein immer moͤglich if. Sonſt bin ich hiemit 
blechern Königreich iſt worden, und nun den vor GOtt wol entſchuldiget. Hiemit dem 
Türken zum Freunde angerufen, das zuvor lieben GOtt in allen Gnaden und Barm⸗ 

das chriftliche Königreich berühmt. So herzigkeit befohlen. Amen, Die innocen- 
geht es, wo man Gott und fein Wort ver-Itum puerorum, anno 1542. 


achtet. 
Soolches fehreide ich als ich denke, €. ©. williger und treuherziger 
zur letze, denn mir nun mehr iſt, mederman] Wartinus Luther D. 
vielleicht gedenket, und bitte wie vor, daß 
EG. ſanfter und gnaͤdiger wollten mit E. — 
-&. Unterthanen umgehen, ſie laſſen bleiben, a 
foiwerden E. G. aud) bleiben, durch Got Sun u | 
tes Segen, beyde hie und dort: ſonſten An Eburfürft Johann Sriedrichen, we⸗ 
werden fie alles beydes verlieren, und ger) gen Beſſerung der Schule zu Zwickau. 
hen, tie die Fabel Aefopi fagt von dem,) Aus dem Suppl. zu den Keips. Th. Yıum, 
- Der Die Gans aufſchneidet, Die ihm alle Ta⸗ 181. P.97, Man fehe auch nad) Seckend. 
ge ein gülden En legt, verlohr damit das] Biſt, des Murbevib. ib, um p. ars. 
guldne Ey mit Gans und Everftof.  Und|&n. u. Fr. in Ch. Durchlauchter, Hochs 
wie der Hund zu Cfope, der das Stück gebohrner Fürft, gnädiger Herr. Es 
Sleifeh verlohr im Waſſer, da er nad) dem hat mir der Bürgermeifter zu Zwickau M. 
Schein fhnappt. Denn gewißlich iſt war Oßwald Lofan angezeiget „ melchergeftalt fie 
wer zu: viel haben will, der kriegt das mer u Zwickau vorhaben, die Schule zu beffern, 
nigfte, davon Salomo in Sprichw. vielfwelches er an E. C. F. ©. wohl wird anzur 
ſchreibet. Gumma, es ift mir zu thun, um ſtragen wiffen, und wiewol ichs für unnds 
E. ©. Seelen, dieichnicht Fannleiden, aus|ihig angefehen, daß ich mit meiner Com⸗ 
meiner. Sorge und Gebet verftoffen feyn. Imendation an E. €. F. ©. mich machen ſoll⸗ 
Denn das ift bey mir gewiß aus der Kir⸗ te, weil ich weiß, daß €. C. F. ©. von ihr 
| ev eeticien feyn, Dazu zwingt mich nicht|felbft (Gott 106) geneigt feyn, Kirchen und 
‚allein. das Gebot chriftlicher Liebe, fondern Schulen zu fürdern. Er hat aber nicht 
auch das ſchwere Drauen, Ezechiel 4. dar wollen ablaffen. So bitte ich doch unters 
mit GOtt ung beladen hat, daß wir follenichäniglih, E. C. F. G. wollten fein Antra⸗ 
. am fremder Leute Sünde willen verdammt gen gnädiglich hören und verftehens denn 
feyn. Denn er fpricht: Wirt du dem wahr ift es, daß die zwo Knabenſchulen, 
Sünder feine Sünde nicht ſagen und er Zwickau und Torgau vor andern zwey frefe 
ſtirbet daruber, fo till ich feine Seele vonjliche und Föftliche Kleinode find in E. €. 
deinen Händen fodern, denn darum hab ich F. G. Landen, da (wie wir fehen) Gott 
dich zum Seelſorger gefent e. . |fonderlich Segen und Gnade reichlich zu 
Darum werden wir. E. ©. folche Ver⸗ giebt, daß viel Knaben dafelbft wohl gezo⸗ 
mabnung wol wiſſen zu gut halten, denn fie Landen und Leuten nügliche 
= a >, 00 





» 














450 1. Briefe Lutherr aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 46 
und troͤſtliche Perfonen zeugen ꝛc. will der|nachtheils der guten Frau und ihren Soh⸗ 
andren Nutzung ſchweigen. Und. mir fehrine zu fuchen, fondern die Amtſchoͤſſer 2 
herhlich gefallen hat, daß Die zu Zwickau thun ietzt allenthalben alfo, und wollen die 
von fich felbft folcher Sachen ſich ſo ernſtlich Herrn. mit geringen Vortheilen reich ma ⸗ 
und tapferlich annehmen und treiben, da chen. Wo ſie anders fo frumm find, und 
fonft in andern Städten und Obrigkeiten ſich ſelbſt nicht meynen; fo es doch im 
ſolche Bundtroſſe und Schluͤngel oder gott Grund nichts: hilft, fondern vielmehr ale 
ioſe Geißhälfe regieren, Die wol ſo viel welt, | einen Abbruch des Neheſten Dem Abbrecher _ 
lichere Andacht haben, daß fie wollten, Chri⸗ Schadenthut, Iſt ihre Bitte und. meine 
ſtus mit Kirchen und Schulen wären, da der aud), aufs. demüthigfte, E. F. On. mol, 
Leviathan regieret. So duͤnket mich auch ten ihrer Vertroͤſtung nad), gleiche Guͤlte 
nicht ein Groſſes ſeyn, daß fie von E. C. ergehen laſſen, und das Nachtheil nichtauf 
F. ©. begehren, fonderlich weil es nicht| fie kommen lajfen. Dem ©. F. Gn. mit - 
ervig, fondern zeitlich, als nehmlich ſechs dem Vortheilchen wenig geholfen, unddoh 
Jahre währen. ſollte, damit - vermögende| dem Gewiſſen eine Striemen machen made 
Bürger, aus E. C. F. 8. Erempelbewegt, te. So iſt auch fuͤrwar hie nicht viel übe 
auch dazu thun wuͤrden. €. C. F. G.wer⸗ rigs. E. F. Gn. molten mie foldhe ‘Bitte 
den ſich wol wiſſen hierinnen gnaͤdiglich zu gnaͤdiglich zu gute halten, und ſich chriſt ⸗ 
erzeigen. Hiemit Gott befohlen. Amen.lich und fuͤrſtlich gegen die gute Frau er ⸗ 
- Am Neuenjahrstage. i5423... zeigen. Hiemit GOtt befohlen. Montags 
nMmaart. Kutber.|nad) —— ae 


. * 











2 x x int: 
LT 


ee a 
Mart. Luther ö 


An Sürft WVolfgangen von Anhalt. | 
Befindet fih im Hall. Th, p. 449, und in der) 77" ET - 
Beips; 3ß3. re A re 
nade und Friede im Heren,. Durch: a RE DEREN Ele Ric 

) Täuchtiger, Hochgebohrner Fürft,Gnäs "een som bettefend. 
diger Herr. Es hat mich diefe Selbisin a en 
zuſamt ihren Sohne, Georgen von Selbitz, 
freundlich gebeten an €. F. Sn. Diefe ſchrift⸗ 


> 
=, 





— 


a Ar BEE 


2 


Aus dem Suppl. zu den Keipzʒ. Th. Num. 
BEP“. — 
ich € | an. und Fr. in Chr. Durchl. Hochgeb. 
liche. Fuͤrbitte zu tuun. Nachdem E FD Fürft, Sn. Herr. Wiewol ich zur 
Sn. taufend Guͤlden an Thalern und Sil⸗ Ungeit Eomme mit diefer Schrift, fogwinges 
bergrofihen ausgethan, den Thaler zu vier|dnch die Noth. Wie Graf Mbrehr zu - 

und zwanzig Groſchen, und die Silbergros| Mangfeld mit feinem Bruder Grafen Geb» 
Shen ein zwanzig für, einen Gulden gesihard handelt, achte ih, mE... 

vechnet, mit der Vertroͤſtung, fie füllten jur|unnerönrgen,, ich habe Die Verträge alle ge⸗ 

zeit der Ablöfung wieder in gleicher Guͤlte leſen, und Briefe, (wiewol ich ſonſt zu 
uͤberreichet werden. Nun aber fie empfan⸗ thun genug) und jammert mich des guten 
genden Thaler, tie er ietzt gehet auf fünfifrommen Heren, daß Graf Albreht ff 
und zwanzig Groſchen, welches ich wol ach⸗ ſchaͤndlich mit ihm handele, felbft Richter Ä 
te, daß E. F. Sn, nicht gemepnt, etwas und Part ift, will dazu auch die mn 2 
i | — raf⸗ 


— 


— — — — — ng — — 
ER: Saar vom Jahre 1542. ya 463 
Grafſchaft ihm nehmen und fo ihm allein GOtt befchlen. Amen. Denn es fiehet 
die Nutzung/ oder Ulus Frukkus verſchrie⸗ als ſeyn alle Teufel fonft Hrn EpBelt mi 
ben, will ers alles nehmen, Grund und Bo Ifig, und fi) an ung Deutſche gelegt, da er 
den, umd ihn der Grabſchaft enterben; ein Gottes Wort nicht leiden will. Corna- 
weifer Kaufman, der Die Aepfel Eauft, und |bends nach Judica (4 Marti) 1742. 
will die Baume und Garten mitnehmen Mare. Kurber, 












chut nicht anders, als hätte er Feinen Dber; | _ 
herrn. ed " ee Dr bin?! 520 
mo er nicht us und Huͤlfe joll haben bey u 
den Fürften zu Sachen, feinem Santes, An den Seren RlaL DD ilipp und Beors 
fünften. Wiewohl num die Grabſchaft von Saher; ee 
Theil, fü find aber E €. F. ©. im Anfall nass men ai a 
auch. Guben; at. mich Deren en, (se if 
an E,E. 3.0. mu (reiben, und mo D. nie for eid, da Ich mein efies Schreib 
Brück mir nicht angezeigt, Daß ich it €. gm Em, Ginad & net Er en % | 
©. 3. ©. vielleicht, nicht antreffen, auch pepren, nic eEont a er afaben, vohriedoß 
fan zu ungefeaner Zeit Lommen würde, 5 meine Cehuld nicht if E. Gin. wien 
hätte ich mich heute aufgemacht, dem guten Ifveylich mol, wastor ein Gerede und Ger 
Deren zu Dienfte, unangefehen auch mei hyey nm eine Weile gangen über meinen 
ner Ungelegenheit. So bitte ich nun unters Raͤdigen ern Graf llbrechten weiches 
thaniglich, €. €. 5. ©. tollen doch hierin |7, waruch mit groffer Berribniß höcenmuß 
nen gnadiglich rathen heifen, und bey Herz täglich, wie Ci Sn. ihre rk rthan 
zog Morigen handeln laffen, daß doch Graf moin en und el auch öffentlich Y 
 Ollbrect nicht fl) einen Zroift in der Herte Sadyen veifen, Das dach nicht ihre One 
WMaſt treibe zum Verderben der Herrſchaft ypgehen, ch aber, wie man Hr leichte 
fürftlichen Lehen und Ehren. Denn won Fan en hierin nichts zu hun 
Her0g Murig bier nichts uthun würde nahen folk, oder was michs Kae oder 
wie ſein Beruf und Amt ſchuldig iſt, und darnach fea en folle, das ift ja ale, : 
‚den guten Herrn alfo ungeſchuͤtzt und unver⸗ 9 2 ni — 
hort laſſen unterdrücken, würde eg & E. 2. Aber ih bin ein Landeskind in, der 
8.6. ein böfe Geſchreh im Himmel und Herrſchaft zu Mansfeld, dem es gebührt, _ 
auf Erden beivegen, und GOtt hoͤchlich er» fein Vaterland und Landesherrn zu lieben, 
' zürnen, ber allenthalben in der Schrift und das Beſte zu wuͤnſchen, dazu auch ein 
drauet denen, fo den Unterdrückten niche| öffentlicher Prediger, der ſchuldig iſt zu ve · 
retten noch helfen, davon ih S. F. ©. mahnen wo jemand durch den Teufel vers 
hiermit audy fchreibe. E. C. F. ©. mollten führer, nicht fehen Fan, was er vor Unrecht 
mir diefe nöthige Schrift gnädiglich zu gute thut. eo 
halten, denn der gute Graf hat ſich perſoͤn. 3. Darum bitte ich, E. Gn. wollenmein 
lic) her zu mir um diefer Sache willen bege-| armes Seufzen gnädiglich hören, oder mo 
ben, und begehret folche Schrift neben mei-| dasnicht feyn Fönnte, meine Zeugen feon, wie 
ner perfonlichen Reiſe. Hiemit Dem lieben] fie doch chun müffen an jenem Tage, 
IE — ich 


era — — —— EEE — * 
464 1. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 465 
ich treulich gewarnet, und das meine gerhan leiden. Da mögen fid) E. Gn. vorfehen, _ 
habe, Ich gedenke, daß Der boͤſe Geift et« und ich.bin entſchuldiget. Daß mein gn. 
liche reist, die E Sn. Herrſchaft folen hel⸗ Herr Graf Albrecht gedenkt, die Herrfchaft 
fen zu Srundeverdeeben. und ade Güter find fein eigen, da faget 
4. Denn GOtt hat E. Gn. eine Herr⸗ GOtt nein zu, und wirds nicht leiden. 
ſchaft gegeben, der man nicht ohne Urſache, Denn Bauer, Bürger, Edelmann haben 
der Welt nach, gramm oder unguͤnſtig eigene Guter, doch unterworfen mit Kehnen, 
ſeyn, oder, tie mans redt, aus Neid ver nach Käpferlichen Nichte, fo von GOit bes 
gönnen möchte. Denn mer was hat, der ſtaͤtiget ift, und habens alfo aus göttlichen 
bat feine Neider, und der nur viel, Und Recht. | ER, 
wo es Menfehen nicht thäten, der Doch guug| s. Wer nun die Güter alſo will zu ſich 
iſt, fo ift der Teufel felbft da, und derfel,Ireiffen, daß auch die Lehen nicht follen ge- 
bigen mehr, die alle wollten, daß E. Snad.|hen, da iſt GOttes Gnade und Gegen aus, 
Bettler waren, und vielleicht auch , wie ich heiſt auch geftohlen und. geraubt vor GOtt, 
denke, Darum, daß der. leidige Keger D. wie fein Gebot ſagt: Du folt nicht ftehlen, 
Martinus der Herrſchaft LandEind ift, da⸗ noch deines Nachften Gut begehren. Denn - 
mit fie zu ruͤhmen hätten, fiehe da, wie ob Graf Albrecht Herr it uber. die Land _ 
Gottt alle die werflucht und verderben JAft, und Leute, fo ift er Dennoch nicht Herr uber 
die am Evangelio hängen, zum Warzei⸗ die Lehen und Eigenthum der Güter, fo der 
> chen ift fein eigen Vaterland, die edle loͤb⸗ Kaͤhſer giebt, denn er ift nicht Känfer, ſon⸗ 
fiche Grafſchaft zu Mansfeld, darin der|dernein Graf. Summa E. Gnaden has 
Bube gebohren, zu Grund verderber. Weil ben einen Gegen GOttes im Lande, ſie wol⸗ 
nun GOtt der HErr bat &. Gn. in folchejlen ja fleißig zufehen, daß GOtt denfelben 
Herrſchaft geſetzt, und befchlen Recht zuinicht wegnehmen, und die Nachkommen, 
handhaben, fo bitte ich, und vermahne ganz E. On. Erben, auch nicht Elagen müffen: 
demuͤthiglich, E. Sn. wollten drein fehen) Ach wie eine reiche gefegnere Herrſchaft 
und helfen, daß foldy Unrecht nicht fort drin / hat unfer Dorfabre, Graf Albrecht, vers ⸗ 
ge, fonft wirds GOtt von E. Gn. fordern; derbet. Der bofe Geift durch neidifhe _ 
Wwo ſie es thun Fünnen und doch nicht thun Menfchen ſuchet E. Gn. und meines heben 
"Denn €. Gn. haben das zu.bedenfen, wo Baterlandes Verderbniß, das thut wehe: 
ſolch Exempel ſollte einveiffen, den Unter⸗ denn was frage ic) fonft darnach, der ih 
thanen zu nehmen, was ihr eigen ift: ſo wird auf der Grube gehe, und nichts anders ſu⸗ 
zu legt ein ieder Oberherr, dem Exempel chen Fan, denn daß ich den Läftermäulern 
nach, ven Unterheren auffteffen, und wie gerne wollte begegnen, die dem Sovangelio 
der Edelmann den Bauer, alfo der Fuͤrſt zu Schmach rühmen werden, mein Vaters 
den Edelmann und Grafen. Denn iftslland und Landesheren hätten müflen um 
- bie recht, fo ifts Dort auch recht, was will meiner roillen verderben. Denn gewiß if, 
denn zuletzt werden, denn ein Regiment aͤr⸗ wo E. On. nicht werden Dazu hun, und 
‘ger, denn der Türke hat, ja ein teufliſch M- Gin. Heren Graf Albrecht, der fürwar 
Negiment- Und mo das fehen nicht geſche⸗ uͤbereilet it vom böfen Geift, wehren, fü _ 
he, fo wird doc) fonft GOtt einen Fluch werden Ew. Sn. auch mit ſchuldig wer⸗ ’ 
laffen geben. Denn er Fan nicht Unrecht den. Denn fo Fans nicht ftehen, wie ich : 






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2 vom Jahr 1542. | 
von vielen höre, und am meiften von denen, Haͤuſer und Güter nicht follfen von mir fors 


die dazulachen, und folch Verderben gerne dern, Doc) Die Schasung anfehlagen, des 


fehen, welches mich auch fo heftig zu ſchrei⸗ danke ich auch unterthäniglic). Aber ic) 
ben bemegt. —- Denn wo dag Bergwerk muß ©. ©. 9. ©. meine Gedanken anzei- 
‚Fälle, fo liegt die Grafſchaft, und lachen alle gen, und bitten diefelbe gnaͤdiglich zu ver- 
Feinde. Härte aber M. Gn. 
Albrecht Mangel, (ac HErr GOtt! der. gleich ſollte; fo koͤnnte ichs nicht ſchaͤtzen, 


467 


\ 
J 


Herr Graf nehmen, das groffe Elofterhaus, wenn ih 


wirds nicht feyn,) daß Die Bürger zu übers denn ich allewege daran verzweifelt, daß 


-flüßig leben, fo wäre der Sachen wol leihr 
n zu rathen. Strafe gelegt auf den Lieber: 
‘davon wird Die Herrſchaft reicher, 
bie Unterthanen auch fetter, wie zu Ruͤrn⸗ 
berg und anderswo nicht sefchicht.. Aber 
hie ift ein zorniger Teufel, ders dahin will 
arbeiten, daB weder Herr noch Unterthan 
ſoll etwas haben. Es ſagen ja alle Buͤ⸗ 
cher: Es ſey beſſer reiche Unterthanen 
haben, denn ſelbſt reich feyn. Denn 
felbftveich. ift bald verthan, reiche Un⸗ 
tertbanen koͤnnen allzeit beifen; 

6. Ich bitte abermal E. ©. wollten mir 
ſolch ernſtlich Schreiben gnädiglih zu gute 
halten: denn es gerathe wie es wolle, ſo 
- Fan ich ©. Gin. als meinem lieben Landes⸗ 
herrn nicht gramm ſeyn, und meinem Da: 
erland nichts übels gönnen. Wie ich mic) 
will zu ©. Sn. als zu meinen gnädigen lie— 
ben Zandesheren verfehen, daß fie mir folch 


nach meinem Tode meine Käthe oder Kins 
der. follten befireiten, fo ichs bey meinem 
Leben mit Dachung, Glas und Eifen ıc. 
ſchwerlich erhalte, fo Doch das dritte 


daran iſt, daß E. C. F. G. lautsder Ders 
ſchreibung den Verkauf daran — So 
hoͤre ich such, ı ınd kans leichtlich glauben, 
wo die Zeit —9*— ſo — he es 
geſchehen daß man das Haus und Tolle 
gium voll fehlte an zur Wehre, 


den naͤchſten Raum Daran, Brian Hank, 
gekauft um 00. und 20. fl. daſſelbe zu bau⸗ 
en, aber nichts daran bezahlt ohne 120 fl. 


als in 10. Jahren wären zu bezahlen, mich 
bewogen hat, darvon ich auch fehmerlich 
kan Schagung geben, weil ichs nicht cer 
nieffe, und eitel Schul iſt. Aber dafür 





Eindlich Herz gegen mein Raterland aufs | will ich unterthäniglich gebeten haben, daß 
‚befte deuten werden. Hiemit GOtt befoh |E. €. F. ©. wollten die andern Güter von 


len enge nach Deuli 1542. 


mit verſchaͤtzt annehmen: nemlich den 


Theil nicht ausgebauet iſt, und das beſte 


Darum ich 
zuvor bedacht, meiner Rüthen und Kndlein 


die ich ſchuldig bin, ohne doß Die Tagezeit 


Mart. Luther, D. |Garten für soo. fl. die Hufe mit dem Gar ⸗ 





: sol, 
: An in Churfürpe dee Seiedrichen, 
er der ibm erhbeilten Befreyung von 
ans f Ka Haͤuſer und 


Aue dem Suppl. den Keips. Th. Ylum. Unmilligen iſt ſonſt genug, dazu, daß ich 


185. p. I00, 


a für 90-fl. und ein kleines Gaͤrtlein fuͤr 


o.fl. Und ift die Urfache, daß ich gerne 
we⸗ tool mit feyn in Dem Heer wider den Tür 


Een mit meinem armen Vfennige, neben 
andern, die es williglich geben. Denn der 


ein Exempel wäre, und die feheelen Augen 


gu dritten haben mie Die Hd. Rector nicht zu fehr neiden müften, weil D. Mars 


und die Univerfität angezeiget, wie €. tinus auch müfte geben. Und wer weiß,ob 
85 G. befohlen, die Schasung. meiner unſere S ihnen 
5 9 


Lutheri Sitten 2) ae 


fennige nicht Gott baß 


VE 


gefal⸗ 


— 


x ‚ 
468 1. Briefe Luther 
gefallen mit der armen Witwen, die mit 





i aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften. 460 





— 


I 
4 
[En | 


Gott bat der Chriftlichen Gemeine Ge, 


ihrem Scherflein mehr einlegte, denn die bet erhoͤret, und wird fürder erhöven, wider 


Meichen, weder der unmilligen Gulden, und |folche Teufel, daß fie ihr Vorhaben nicht 


ich gerne unter denen feyn wollte, Die auch |verbergen werden. Gehab Dich wohl, und 
mit leiblicher That dem Tuͤrken Schaden bitte für die chriftliche Gemeine, wie die 


thun, oder von ihm Schaden leiden wuͤr⸗ ſelbe für dich und ung allen bittet. Geben 


den. Denn wo ich nicht zu alt. und zu den Kirchtag nad) dem Sonntag Duafimor 


ſchwach, mol perfünlich mochte unter dem \dogeniki, Amen, 
Saufen feyn, doch mein Gebet mit der Kir⸗ - 
chen Gebet langft zu Felde gelegen, darum, 
daß ich forge, unſre Deuffchen werden zu 
vermeffen fern, und zwar ungebüffer den 
Feind verachten, der nicht zu verachten ift, 
als der alle Teufel in der Holle bey fich hat, |_ 
und wo Gote nicht verfichert bey ung ſeyn Si 524. 
wird mit feinen Engeln, ich wenig Hofnung 
babe, auf unfere Macht oder Ruͤſtung. 
Sonntags Judica, (den 26. Martii,) 
DS Mare, Luther, 









| 523. 

An M. Cellarii nachgelaffene Wittwe, 
Troftfchreiben über ihres fel. Man⸗ 

2.0 nes Tod. * 

S. im X. Th. d. S. p 2357. — 





burg, Schreiben, darinnen ihm Luthe⸗ 
“zus zum Feldzug gegen den Türken 
N Gluͤck wuͤnſchet. 


— ER 520, er Th. p. 428. befindlich. 
An D. Hieronymum Wellen, vondem 


Ariegslermen in Meiſſen. 
— Iſt zuerſt in lateiniſcher Sprache in den Unſch. 


Iſt in der Alt. VIII, 999. und Leipz. 


An Churfuͤrſt Joachim zu Branden⸗ 


Sn und Friede in Ehrifto, Durch⸗ | 
laͤuchtigſter, Hochgebohrner Furt Gm, 


Nachr. 17 14. p. 726. mitgetheilet, und dar⸗ Herr, daß Em. Ehurfl. Gin. Dberfter Feld⸗ ? 


aus dem Suppl. zu dem Keips. Th. Num, hauptmann worden find wider den graufas 
..186, p. 100. einvsrleibet worden, nachdem men Feind Ehrifti, da wunfchen wir & €. _ 


man esvorher ins Deutſche uͤberſelet haat. F. &. Gottes Gnade und alles Guts mit - 
SS” und. Fried ec. Der fehnelle und Ernſt zu wie es denn auch bach vonnöthen 
Wunerſetzlich Lermen diefes Krieges hat ift zu wuͤnſchen, und mit Ernſt zu bitten vor 


aus vielen Herzen Gedanken an Tag gege⸗ Gtt, welches wir mit allem Vermoͤgen 
ben, wie betengliche Untreue und erdichtete thun wollen durch Gottes Gnade. Denn 


Liebhaber des göttlichen Worts die Meiß- mir warlic) fie uns felbft auch berglich ber 


niſche Scharhanfen und Leipjigifche Gift denken, wie nicht allein €. E. F. G. Pa: 
und Ungeziefer ſey. GOtt wolle folchen ſon, fondern viel andere mehr feiner Leute, 


verfluchten Tyrannen, die da in Schwel⸗ |die fich in diefe Gefahr begeben, die fo gruß 


gerey, Wucher, Geis, Hoffart, Untreue, \ift, daß GOtt felbft muß durchs Gebet der 
Daß, Gottlofigkeit, Gleißnerey, Aufruhr, y 
| "Betrug und aller Ungerechtigkeit und Boss 





Guts da ausgericht werden. Denn unfers- 


‚heit erfoffen, zu feiner Zeit, ihre gebuͤhrliche deuiſchen Landes vorige und isige Suͤn⸗ 
"Belohnung geben, daß fo ein graufamen den, als Gottes Wort läftern, und feine 


Krieg da der Vater den Sohn, und wies Diener verfolgen, ift fo übermacht einges 
derum der Sohn den Vater hat ermorden wurzelt, daß mir offt mein Gebet dadurch 
folen, erweckt, Amen. 0000000 a geſchwaͤcht 


Fr Er 


Kirchen bemegt Dabey feyn, oder wird nichts, 


P; 
\ 
: 
. 


— 


* 
* 


— — — — — — — ee... —— —— ——————— 
470 N vom Jahr 1542. | 471 
geſchwaͤcht iſt worden. Demnach ift auch jund den Unfern wider den Türken, dag ift, 
wiederum meine demuthige Bitte, E. C. wider den Teufel, Gottes Zorn, und uns 
F. ©. wollten ihre ‘Prediger das Volk Taf ſere Stunde, beuftehen. Das helfe uns un- 
fen vermaßnen, daß fie ja aus einfältigen ſer lieber Herr JEſus Ehriftus, und fehe 
Kerzen zu Lobe und Ehre Gottes, der Kirs nicht an, was wir verdienet und werth find, 
chen oder Ehriftenheit zu gut, auch Weib, ſondern feinen heiligen Namen, und gebe 
Policey und Zucht, wie E. C. F. ©; felbft [ung die Gnade, daß wir mögen zuletzt froͤ⸗ 
anzeigen, zu erhalten, und nicht um eiteler lich ruͤhmen, daß wir feinem heiligen Na⸗ 
Ehre, Ruhm oder Genieß willen, ihr Leib men 'gedienet, feine Ehre und Reich, auch 
und Reben twagen wollten. Denn Türken feinen Willen gefucht haben, Amen, Wenn 
und Teufel, unfere Sünde, und Gottes wir das thun, oder thun koͤnnen, fü fol es, 
Zorn, find vier mächtige groſſe Feinde, ſo hoffe ich, auch nicht Noth haben, ohne daß 
uns auf dem Halfe liegen, welchen wir mit|mich auch ein wenig fchroächet ſolche groffe 
leibf. Macht viel vielmahl zu fehwach find. | Bosheit der Papiſten: Die belffe ung der 
Deswegen wir uns gewißlich verfehen, ha⸗ liebe Vater auch uͤberwinden, und laſſe uns 
bens auch bishero oftmals (leider) allzujaͤm⸗ derſelbigen nicht entgelten. Denn wir ja 
merlich erfahren, daß wohl von noͤthen ſeyn derſelben allen unſchuldig ſind, und uns ihr 
will, daß E. C. F. ©. eine gute Diſciplin Thun leid iſt. Hiemit dem lieben GOtt 
halte, das Laͤſtern und Martern der Schar⸗ befohlen ſamt dem ganzen Heer: denn ich 
hanſen verbieten, und ſtrafen, auch zum hiermit mein Gebet und Segen will gegeben 
Beten und Gottesfurcht laſſen reizen durch haben, im Namen des Vaters, des Gohs 
die Prediger. Denn fo lehret ung die nes, und des Heiligen Geiftes, Amen, 
Schrift. Wo Gott nicht dabey ift, da Vigilia Afcenfionis Anno MDXLI. 
hilft keine Macht, Kunſt noch Klugheit, ſon⸗ E. C. F. G. 


derlich in ſeinem Volke, die ſich ſeines Na⸗ wwilliger 
mens ruͤhmen. Denn die Fremden ſeine MWMaartinus Luther, D. 





Feinde, nn a. — dahin Be 

fahren; aber fein Volk fol heilig feyn, oder)... : - 

> oill fie trafen, IM. 89. 0.33. Doch weil An einen guten Steund, dem feine Guͤ⸗ 
wie willen, daß E ©. $. ©. und poielfer) nr ana a Iryſeſchreiben. 

ner Leute (denen es Ernſt ift) da find, da|_ a 

wollen wir, fo viel ung GOtt giebt, treu⸗ s26. 
lich mit unferm Gebet bey euch feyn, unge \y die Brafen von Mansfeld, daßfie 
acht daß fo viel loſes Gefindes im Haufen]  yich in Kirchenfachen freundlich unter: — 
mit untermenget ift, und mit euch) Sorge| einander vertragen wollten. 
tragen, beten helfen, und thun mas uns) Stehet im Hall. Th. p. 449. und in der Leipz. 
möglih iſt. Daran folln E. C. F. G. Samml Tb, XII. 573. 
keinen Zweifel haben. Denn €. C. F. G. Den Edlen, Wohlgebohrnen Herrn, 
das ja werden muͤſſen glauben, und fiher) Herrn Albrecht, Philips und Johann Ge— 
daß wir dem Türken wider E. C. orgen, Grafen und Herrn zu Mansfeld 
” ©. nicht koͤnnen Gluͤck wünfchen noch| Meinen Onädigen und lieben Landes 
ihm beuftehen, fondern muͤſſen E. C. F. ©,1 heren. > 





Se Gnade 


5 Bitte, fie wollten GOtt und feinem Wort Stift Halberſtad 
zu Shren fi demüthigen, und diefe Sache leicht wird die Pfarre laſſen mit chriſtlichen 





472 1. Briefe Karben. aus den — Slate feiner Schrifen, 5 


&S” und Friede, und mein armes Pater daß beyde Dfarre und Schule ute zeigen“ 


nofter, Gnädige Herren. Ich habe rule, 
es amaugen erfahren, wie E. Gn. fon®| 3; Denn daß ich E. Gn. susor füge, 
he Freunde, Vettern, Brüder, Pater, fie werden Feine tuchtige Perſonen zur 


Som, u an einander Eommen find, über Pfarre und Schule Eriegen, und ich wi E 


der NM farre und Schulen zu St. Andres zu uͤnd kann auch den nicht fuͤr einen Bieder⸗ 
Eißleben, Das mir von Herzen Kid iſt; mann halten, der ſich in ſolcher Zwieſpalt 
alsdenn billig ift, daß ich ale ein Landkind gebrauchen laffen wird, vielmeniger für eis 


meinem DBaterlande, ‚uud natürlichen Lan Inen tuͤchtigen und- esangelifehen Mares - 


desherrn, mit allen Treuen diene, und dar herrn oder Gchulmeifter ꝛc. Es darf noch 
für ſorge. Sonderlich fo ich fehe, mas der wohl GOttes Gnade, mo die Herrſchaft 


| leidige Teufel im Sinne hat, zu bieſer letz⸗ ganz eintraͤchtig, und die Schule und Pfarr 1 


ten Zeit und Noth ganz Deutichlandes, Da re auch einerley find, Daß unter-den Kirchen 
es wohl beduͤrft, daß eitel Einigkeit und Lie⸗ und Schuldienern Eintracht bleibe, vor dem 
be wäre puifchen fo nahen Blutfreunden, | Teufel, der beyden Aemtern feind iſt. Und 

weil ung der Türke, GOttes Zorn, ſo hart was man in Gottes Namen und Gefallen 


aufn Halfe lieget. Aber es fiehet, als wou⸗ anhebt, wird mit Mühe durch ernſtes Ge 
te GOlt Fein Gebet erhoͤren, fondern Dieals|bet und viel Leiden Faum erhalten, was fol, 


ten vorigen Sünden im Wabftthume began- |te denn da Guts aus Fommen, das ing 


sen, fant der De vachtung Des ausgegans | Teufels Namen und Willen, (das iſt, mit 


genen Evangelii zu Haufe ſtrafen. Dem Stolz und Hochmuth) wird angefangen. 


Teufel Raum laſſen in allerley Muthroilen.| 4. Iſt doch bishero feine der Aufruhr | 


Und iſt mir Häglich genug, Daß unter euch oder noch länger feine Einigkeit blieben, da 


Freunden ſoll Uneinigkeit entftehen über dem gleich die Pfarre papiftifch und der Predi⸗ 


‚ - inet va Gnaden und Friedes, Das ifiger evangeliſch geweſt, mie vielmehr. follte 


= 


über der Pfarre und Schulen x. GOtt es ietzt fo feyn koͤnnen, weil E Gm. gubeye 
der barmherzige Vater fteure Dem Ieidigen den Theil en das Ebangelunn angenommen 


Teufel, wehre den boͤſen Mittlern, ſo und haben wollen. Und iſt fuͤrwahr ‚eine 


ſolchen Unluſt wiſchen © E. Gn. amtchien fonderliche Anfechtung vorm Satan, daß 
am 2 ſichs fiber dem Jure Petronatus ſtoͤſſet va 


| ches fremde, und des Biſchofs zu Hal bevz 
Demnach iſt an E. G. meine liebe ſtadt iſt, obs wol der ietzige vor ſeine Perſon 


| ren meine berjliche und fchuldige von ſich geben, ap feinem Tod aber dem 


mit Sanftmuth, und nicht mit der Schärs | Pfarcheren vder Vredigern verſorgen, wie 
fe, (wie dee Teufel gerne wollte) vorneh⸗ dieſer Biſchof gethan hat, aus, Furcht, und‘ 

men. Unter einander freundlich (mie GOtt in der a und hiemit geminnen wuͤr⸗ 
“gerne wollte) handeln, Denn mit der|de mehr denn er zuvor hatte, oder, jemit 


scharfen Weiſe roider einander zu fahren, GOtt und allen Ehren verlohren hatte, nem 


merden E. Gn. nicht allein ſelbſt das Evan⸗ lich Den Predigtftuhl und Schule (mie fie 


= a EN ſondern auch Urſach geben, denn das aa wenig Sn — 


t heimſtellet, das nicht 


DS a ee fett a 


arum 


7 





7 





475 


vom Fahr Ka ! 
Da um meine AIme⸗ liebe Herren, E. Se und Friede, Barum frage und 
Gn. wollten dafür ſeyn, umd nicht fremde zweifelt ihr, mein Tieber Herr Jona, 
Herrn mit eignen Schaden beffern , dafür ob Die dritte Kirche zu St Moritz auch fol 
fie E. Gn. fpotten, in die Fauft lachen, und le ‚geöffnet tmerden. Die Zeit iſt da, Die 
fuͤr Narrheit oder Kinderfpiel E, Gn. Ger |wir su erwarten in unferm naheften Pedens 
ſchenk halten werden. ken gerathen, als euer Burgermeiſter und 
Auch iſt zu bedenken, welch ein groß Syndicus D. Kilian, bier waren. 
Aergerniß und dem Teufel ſamt den Geis ſich auch der mit Fuͤſſen getretene Sohn Got⸗ 
nen ein Sreudenfpiel das feyn wird, Daß tes unter feinen Feinden verfläret , indem er 
ſolche feine und hochberuͤhmte Herren und Jung diefen unverhoften Sieg verliehen, den 
‚Grafen, beyderfeits evangelifch, um folche weder die Unfern, noch die Teinde, böften 
geringe, Dazu fremde Jus Patronarus fic) glauben Eönnen: die Erſcheinung Chrifti 
unter einander fb aͤrgern. Es laut nicht, iſt offenbar, Und ob ich wol dem Mäyns 


PR, 


Es hat 


es taugt nicht, es gefaͤllt GOtt nicht, noch 
keinen frommen Chriſtenmenſchen. Kon: 
nen dach wol E. Gn. beyderfeits Raͤthe nie⸗ 
BE und in der Güte folches laſſen ſtil⸗ 
len und fehlichten. Und was ich und wir 
alle dazu thun Eünnen, thäten mir gar ber; 
lich geene. © Und bitten Goit den Vater 
aller Gnaden und Einigkeit, 2c. wollte Ew. 
Sn. ein fanftes weiches Herz gegen ander 
geben, fein Werk, (fo E. Gn. beydes mey, 
nen wollen) dem Teufel zuwider, einträche 
tiglich und feiiglich zu volbringen , Amen. 
Re ©. Viti, Anno 742. 
06 
\ willigee 
Ra Martinus Luther 


BR N De 
An Fünf Beorgen von Anhalt, die Ele⸗ 
x vation des beil.- Nbendmahls be 
treffend. 


© im XIX, Th. d. S. p. 1632. 








An D. Furam. die ältfähe 
‚ Reformation betreffend. 
Er aus Sedendorfs Hiſt. des Luterth. 3, 


sifchen Unthier Gottes Zorn und Ber: 
dammniß nicht wuͤnſche; ſo freue ich mich 
Sach, daß der alte. Schalt (Dan. 13: 52.) 
ſo fange gelebet, damit er die oroffe Bars 
wirrung und unwiderbeinglichen Fall feiner 
durchteufelten Anſch! aͤge ſehe. Gelobet ſey 
GH der auch auf dem Erdboden richtet, 
und die Gottloſen verftrickt im Werk ihrer 
Hände, daß fie ihre Tage nicht zur Delft 
bringen koͤnnen. Er mag nun meinen, wie 
er es verdienet, und zu feiner Strafe leben, 
der. wider GH, und alles was göttlich 
ft, fich feiner Bosheit fo heftig gefretiet. 
Danket doch mit uns GDtt öffentlich und 
herrlich; denn GOtt hat an uns Wunder 


bemeifet zu feiner Ehre, und das Gebet und. 


Seufzen der Armen nicht verfehmähet, fons 
dern in Kürze, die zu ihm gefchryen, gero: 


chen. So müffen umkommen, HErr, als 
le deine Feinde, Amen Den 18. Auguſt. 
1542. 


Nartinus Kurber, D: 
Johann Domeranus, D. 
Taſpar Cruciger, D. 
ante: on 





529 


IV, $ 11. Keips. XXL Ch. p. 412. einverleibt An Churfuͤrſt Johann Seiedrichen, Süc 


und di wieder abgedruckt worden. 


* bittſchrift 


Gg3 Aus 


— 


nicht allein gethan haben ) : 


187. Pr IOL, 
SS" ud Su. Es hat mich Ehriftoph If 
von Sr laſſen fleißig bitten, 
ich wollte an E. C. F. ae ſeinet halben 
ſchreiben, daß E. S. 5. ©. ihm wollten 
gnädigliche Forderung thun in feiner Sa⸗ 
che. Ich habe feinen gedruckten Bericht 
geſehen, wie der Heintz Mordbrenner ſo gar 
maynziſch und paͤbſtiſch mit umgangen; 
— — nun weiß, daß ohne mein Sdrei 
ben E. C. F. G. dem verzweifelten Men⸗ 
ſchen mehr, denn ich billig wider ſeyn muͤſ⸗ 
fen. Doch weil ich wohl erachten Ean, da 
- dergleichen Sachen viel werden ſich finden, 
damit E. C. F. ©. wol zu thun haben (denn 
der verzweifelte Mordbrenner wirds einem 
ſo bitte ich 
deſto mehr fuͤr Chriſtophen ganz 
unterthaͤniglich, E. €. F. ©. wollen das 
befte bey ihm thun, damit er nicht fo gar ver» 
laſſen, von dem Umfihlag rein ‚ausgefreffen 
werde - Der barmberjige GOtt ſey mit 
E. C. F. ©. und helfe allen Sachen zum 
guten Ende, Au feinem Lob und Ehren, Am. 
ao nad) Asp. (23. Aug.) 1542. 
Mart. Fe 


— Chueſten Teen Spieprichen, und 
Herzog Johann Ernſten Bedenken, wegen 
einer Nothdaufe 


© im X. TH.0.8.p.2614 





‚531. 


‚An Sir Wolfgang von. bat, 


Kuͤrbittſchrift. 
Aus dem Suppl. zu den Leipʒ TH. Num 
* 182. p- 97, 
"9. und Friede im n Herrn. Durchlauch⸗ 
tiger, hochgebohrner Fuͤrſt, gnoͤdiger 
a 





übrige, 





Es mich die Frau Selbitzen, 


* Br, v « FE 


476 I. Briefe Lucheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, — 


Aus dem Suppl. zu den Beipse TH. Num. fammt ihrem Sohne, Georgen von Selbis, 


freundlich gebethen, an E. 3. ©. diefe 
ſchriftliche Fuͤrbitte zu thun, 
3. ©, taufend FI. an Thalern und Silber» 
grofchen ausgethan, den Thaler zu 24 Gr. 
und die Sil bergrofchen ein und * fuͤr 
einen FL gerechnet, mit der Vertroͤſtung ſie 
ſollten zur Zeit der Abloͤſung wieder in glei⸗ 
cher Site uberveichet werden. Nun aber - 
fie empfangen den Thaler, wie er igt gehet, 
auf os. Gr, welches ich wol ermeflen, daß. 
E. F. ©. nicht gemeinet, etwas Nachtheils 
der guten rauen und ihren Sohns zu ſu⸗ 


B chen, fondern "die Amtfchöffer hun ist als. 


lenthalben alfo, und wollen die Herren mit 
geringen Vortheilichen veich machen, mwofie 


anders fo feomm-find. und. ſich felbft nicht 


Nachdem & - 


— 


meinen, fo es Doch im Grunde nichts hilft, 


ſondern vielmehr als ein Abbruch des Naͤch⸗ 
s fen dem Abbrecher Schaden thut. Iſt ihr 
ve Bitte und meine auch aufg demiihigfte, 
E. F. G. wollen, ihrer Pertröftung nad), 
gleicher Güte reichen Yaffen, und das Nach⸗ 


theil nicht auf fie laffen Fommen, denn E. F. 


&. mit dem Vortheilichen wenig geholfen, 


und doch dem Gewiſſen eine Strieme mas 


chen möchte, fo iſt auch fuͤrwar nicht viel 


chriſtlich und fuͤrſtlich gegen die gute Frau 
erzeigen. Hiemit GOtt befohlen, Amen 


Montags nach Crucis 5a 


5 
ur On 2 


wilfiger 


Martin Bucher, D- 0 


Dem Docchiumehen, Hochge⸗ 
bohrnen Fü uͤrſten und Herrn, Herrn 


Wolfgang, Fuͤrſten u Anhalt, Gra⸗ — * it 


fen zu Aſcanien, und Heren zu Bern⸗ 
burg, ea gnädigen Herrn. 


— 





Bi: 
4 


€. 3. ©. wollten mir foche Fürs 
bitte gnaͤdiglich zu gute halten, und ſich 


— — — — 
ee 77 
532. I ge zum freundlichen chriftlichen Dienft wohl 


An D. Juſtum Jonam, wegen feines gerathen. Solches hab ich E. Ehrb. zur 
Dial, en Non ce Ear: | 2ntwoort wollen geben. Und €. Ehrb. und 
dinals zu Mayns. | &tadt zu dienen bin ich willig. Hiemit 

©. im XIX. T. d. S. p. 2401. SHtt befohlen, Amen, Montags nad) 


Catharinaͤ 1542. Ä 
Wert. Luth. D, 


——————— — ——— 











a —— — —— — — — 


nt 1 533+ 

An den Rath zn Regenfpurg, Antwort, 

daß NT. Hieron. Nopus das ihm angetra> 
gene Predigamt annehmen wolle, 

Aus dem Suppl. zu den Keips. Th. Klum. 
189. p. 102. in, Be man diefes Schreiben 
aus der Vorrede zu Joh, Heine. Binder⸗Stehet in den Unſch. Nachr. 1795. P- 19 aus 
vaters Nordhuf. illafir. gebracht. en es dem Suppl. su den Leipz Th, 


Dem Ehrbaren, fürfichtigen Heren Bür: Ylum. 15% p. — einverleibet worden. 
germeifter und Rath der Stadt Degen: G. & pP. Geftrenger, Veſter Herr Caͤm⸗ 
ſpurg, meine guͤnſtigen Herrn und guten] merer, guter Freund. 


Freunden. * | Kein Schwager, Hans von ‘Bora, hat 
Snade und Friede. Ehrbare, fuͤrſich⸗ % I mich gebethen, am euch dieſen Denks 
ID) tige liebe Heren, gute Freunde. Auf Zettel zu fehreiben. Und ift meine gütliche 
euer Schreiben und Begehren habe ich mit| Bitte, wie ich euch geftern gebeten Habe, 
dem M. Hieronymo Nopo geredet, Euer| wolletihmgegenM. On. Deren günftiglich 
Givchenamt anzunehmen, deß er fid) be|fürdern. So werdet ihr auch von ihm ſelbſt 
ſchweret vor geoffer Demuth. Nachdem wohl hören, Daß cs feine Not), und nicht 
aber M. Bhilippus und ich angehalten, daß fein Geit oder Vorwitz iſt. Sonſt wollt ich 
er folche Gabe Gottes und groffen Verftand| fo fleißig nicht für ihn bitten. Hiemit dem 
in dee Schrift fhuldig fey, anzulegen, und] lieben GOtt befohlen, Amen, Sonntags. 

- BHtt damit zu dienen, hat er fich dermaſ⸗ frühe, nach Lueil, sa Ä 
fen — a: un er ſich Martinus Qutber, Dr 
bis daher im Predigen wenig gei et, wollte Dem geftrengen und Veſten Hans 
er ſi ch auf Faſtnacht beſſer uben und ſich yon a Ehurfi. zu Sachſen 
hören, tmd euch ihn verſuchen laffen, und Cammerer. Meinem befonders gms 

 viervol uns ſolch Verſuchen unnöthig 9er | ffigen Heren und guten Freunde. _ 
duͤnkt, nachdem wir wiffen, daß ein guter - : | 

- Schulmeifter nicht Ean ein böfer Vfarre — 
fen, haben ne et nicht Dun | u 
ter dringen, dann daß er gemißlich auf Die | | 
Faſtnacht folle bey euch erfeheinen. Doch an Al, Velen —— 
Weiſſenfels eſtalt 
auf eure Koft Und Zehrung. Go boffe ich des Sacraments. 
die zu Nuͤrnberg koͤnnen D. Foͤrſtern ſo lanS. im X. Th. d· S· p. 2734. 


534: 
An Hans von Ponikau, Churf Saͤchſ. 
Eimmerer, Bittſchrelben für feinen 
Schwager, Hans von Bora. 


1543 


Ku 7 he, x F ee * 
0 


\ 










480 1. Brie 


RER HE — 
ke —X Fe 1 5 4 3. 

wi SR RER 
An den Canzler D. ©. Bruͤcken, von 
Elevation und Kirchenceremonien. 

©. im XIX. Th, S. p. 1633. 

er BE — — See ſchelte. Es 
| . \ iſt ihm nicht befohlen, auch noch viel zu uns 
An eine Perfon, welcher aus Lingedult| geſehrt dagu. Faft man ihm das Säpplein, 
| and Bern ein Such unm mäftermort _ |fo.mmird er fortan lernen das Leder freifen, da 
N I muß man zuſehen. Weiter werden €. F. 
ia Rn Na G. wohl fich wiffen hierinne zu halten. Dies 










nach Quafimodogeniti 1543, 


‘ 0 0) 


—— 538⸗ — 
EN An Sürft Georgen su Anhalt, Doms, 
RB Drobft su Wagdeburg, wegen eines Pfar- 
rers zu Deffen, dereinige Lieder 
Ton gngetaftee j 
Bofinbet ſich in der Alt. VIEL, 1001. und Aeipse) — 
aXL En. PA. | BESREER ; 
RR CH. Pe 432. — an Be: 
Dem Dürchlauchtigen, Hochgebornen| “" ie een en — Iſrißz 
FFuͤrſten und Herrn, Herrn Georgio, Dom: Wet ee ihre 
probſten zu Magdeburg, Fuͤrſten zu Afca- 


N h Stehet in der Jen. VII, 191. Ale. VIII 5 
nien und Heren zu Bernburg. Meinem] | — 
gnaͤdigen Herrn, 


und Keipz, XXIL Th. p. 575. 
Be ratiam & pacem in Domino, Durch⸗ 
laauchtiger, Hochgeborner Fuͤrſt, 


villiger 
Martinus Luther. 





Pfarrherr zu. DM. feliglich in Chriſto 
entſchlafend, hat uns geſegnet, eine arme 





Gnaͤdiger Herr. Es hat der Schul⸗ Wittwe und drey Eleine unersogene Kinds 


mmeiſter zu Deffen von mit begehret, lein hinter fich gelaffen, wie ihr lieber 
ne FG Namen Diefen Zeddel, wie ers Here N, ohne Zweifel wohl wiſſet. Dies 


fe Lucheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften. 481. 


dachten Rath thaͤten. Weil nun E. F. G. 
nicht allein Oberherr; fondern auch Archi⸗ 
diaconus find, ſollen fie nicht leiden, daß 
ein tollee Kopf aus ihm ſelber hervor führe, 


mit GOtt befohlen, Amen, Dienftags 


SS und Friede im Herrn. Mag N. 


ennet, was ich Davon bielte, Daß der Pfar⸗ felbe ift nun mit ihren Waͤyßlein arm, elend, 


her und Prediger die Leute bewegte und uns und von jederman verlaſſen, ſuchet derhals 3 


"ruhig machte, daß fie Lieder und Gefänge ben Troft und Forderung allhie bey uns, ich 
des Pfahmentags, und andere mehr, Nar— für meine Perfon, kann der guten Frauen 


venmwert und Lottereyen ſchelten. Solches durch eine fehriftliche Fuͤrbitte an euren Lan⸗ 


höre ich nicht gerne, und forge, es kucke ein |desfürften nicht, hülflich feyn, denn ich bey 
Geislein heraus, der Raum fucht etwas mir ganzlic) befebloffen, ich wolle mich hin» 


* .fonderliche zu machen. . Solche Nreutralio, |fort euers Hofs gar Auffern, und nichts dar 
Wenn fie in unſchaͤdlichem Brauch und nicht mit zu thun haben, vieler Urſachen halben, 
aergerlich, follte may laflen gehen; oder jo] - =. Bin derhalben zu Rath worden, der | 
"mans wollte ändern, daß nicht einer allein armen Witwen und ihrer Kindlein North 
vornehme im Haufen; fondern alle andere euch anzuzeigen, Der vor. andern ein Anfer 
Sboecherrn und Pfarrherrn folhes mit be⸗ hen, Gunſt und Zutritt bey ©, 5, —— — 

— = TR ae 


+ 


ee 72 vom Jabhr'1543, — 3. 489 
Daß ihr doch fehriftlich, oder, twenng fich | welchen gehabt euch wohl. Mor. 
 fricken — — fur fie] Urbani 1543. DE ER ERDR 100 
thätet, daß ©. 5. ©. ſich Doc) der armen Martin 
—— und ann a an 2 —— 
eine Zeitlang um Gottes willen Huͤlfe thun, 40. Sa — 
daß — würden, bis die Mutter An M. Simon Wolferinum zwey 
wieder möchte zu einer ehrlichen Heyrath ne ber ni 
Fommen. ©. $. ©. wollten auch) anfehen, REIN Ann 
daß ihre Hauswirth, Magifter N. dem) S. im XX. Th. d. S. p, 2008. 
Predigtamt, und GSeelforge in feiner F. ©. 
Land zu N. mit allen Treuen, und der Leu⸗ 
te Befferung, etliche Jahr vorgeftanden, 
und das Wort Bat helfen fortjeßen. 

3. Ehriftenleute find gewißlich ſchuldig, 
daß fie ihres Paſtors und Geelfürgers, in: 
GoOtt verftorben, Weib und Kindleinnicht 
lieffen Noth leiden, das dritte, oder ja zum 
wenigſten vierte Theil, feines vorigen Ein⸗ 
kommens ihnen reichten. Uber die Welt | 544. 
liege fü tief im Argen, Daß fie lieber zu ih⸗ An D, Joachim Moerlin, Superinten, 
rem Nutz wendet, was zu Forderung des! ' denten zu Arnſtadt 
Worts und Beſſerung der Kirchen, Troſt, Befindet ſich in der Alt. VIII, 276. und Leipʒ 
und Enthaltung der armen verlaſſenen Wir-| _ RU. Ed. P- 574. —— 
wen und Wänfen, vun den Alten gegeben Dem Ehrwuͤrdigen und Hochgelahrten 
iſt, denn daß fie Chriſto zu Ehren und| Fern Joachim Moͤrlin, der Heil. Schrift 
Dankfagung einem aus den Geringften, die] Doctor, Pfarrberen und Superintendene 
ihm angehören, einen Heller lieſſen zufoms| zu Arnſtadt, Meinem geliebten Bruder 
men. Es iſt, GOtt Lob! das Ende nahe) in Chriſto. | 

herbey Eommen, kann nicht länger alfo fie: Sg” und Fried im HErrn. Wie kann 
hen, weil das groffe herrliche göttliche Licht, TI id) euch einen andern Nath geben, lies 
das ietzt fo hell und Elar fcheinet, mit ſol⸗ ber Here Doctor, denn der heiline S Paus 
chen groſſen Undanf vernicht wird. lus, ja der HErr Chriſtus felbft giebt, wel⸗ 
4. Thut ihr bey der Sach, lieber Herr | cher fpricht: So fieeuch nicht aufnebmen, 
N. fo viel euch müglich, und will fiche lei | fo gebet heraus von derfelben Stadt, und 
den, fü nehmt zu Gehülfen Here Magilter ſchuͤttelt den Staub abvoneuren Süffen, 
N, der noch zur Zeit an euerm Hofe ein An⸗ Dennibt verftoffer ja fie nicht, daß fie euch 
feben hat. Kann aber euer Fürbitte nicht | nicht hoͤren füllen, fondern fie verftoffen euch, 
ftatt noch Raum finden, fo wollen wir un⸗ daß fie euch nicht hören wollen. - ie 
feem HErrn Ehrifto die Sach befehlen, und |fpricht aber der HErr zum Propheten Sa 
ihn bitten, daß er, feinem Namen und Ti⸗ muel? Sie haben nicht dich, fondern - 
‚tel nach, fich wolle erzeigen, einen Richter |mich verworfen, daß ich nicht ſoll Koͤ⸗ 
der Witwen, und Vater der Waͤhſen; inInig über fiefeyn, Und ©, Paulus; Weil 
Lutheri Schriften 2ı, Theil. ua N ihr 















542, 
An Ehriftopb Stofchovern, Buchdrue 
dern zu Zuͤrch. 
" ©. im XVII. Th. d. &. p. 2626. 


543. 
An Wolf Heinzen, Troftbrief über den 
tödtlichen Abgang feines Eheweibs, 
©. im X. Th. 2.8. P 2364. — 





* 
— 
— 


434 1 Briefe Lurberi aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 
ihr das beilfame Wort von euch ſtoſſet, Tage vergiengen, feines Standes und Amts, 
fpricht er: fiebe, fo wenden wit uns zum | zu fufpendirem, auch ſolches, damit es nicht 
shepden. So Fonnet ihr traun euer Ber ärger würde, E. C. F. ©. anzeigen müffen., 

wiſſen nicht beladen mit fremden Suͤnden, run aber, nach vorgegangener Gu pen 
fonderfich, weil fie diefelben vertheidigen, |fion er fich hat verhören laffen, und die Sa⸗ 
und fchelten die Priefter. Derhalben gebt |che nicht fo boͤſe esfundenift, hat ſichs al 
Kaum dem Zorn, und weiche. Denn das les wieder zur Verſoͤhne geſchickt, daß er 
Haus ift nicht werth, daß unfer Friede das feiner Suſpenſion ledig tworden, und allents 
ſelbſt beruhe · hoalben genug geſchehen iſt. Darouf er mich 

2. Und fo viel au mir gelegen, ſollen ſie gebeten, E. C. F. ©. für ihn demuͤthiglich 
Feinen andern Pfarrherrn an eure ftatt Erier zu bitten, E. C. F. ©. mollten aud) des» 
gen, mit Dem ich mill zufrieden feyn, und gleichen gefaſte Ungnade gnaͤdiglich fallen 
ich will den nicht für einen frommen Mann, |laffen, und ihm die Lectionund Sold wie zu⸗ 
fehweige denn für einen freien Geelförger | vor, gnaͤdiglich folgen laſſen. Weil ich denn 
halten, der fie in ihrer Sünde und Bos⸗ ſelbſt auch erfahren, daß in dieſer Sachen ſolch 
heit ſtaͤrket, Das iſt, der ſich darf an eurer | Gerücht und Urſache der Univerſitaͤt zu folcher 
ſtatt gebrauchen laſſen. GOtt der HErr Suſpenſion erſtlich durch böfen Argwohn ent 
wird ihn und fie mit einander wiſſen zu fin⸗ ſtanden und feines Abweſens weil es niemand 
den, wir find unſchuldig, ihr Blut fen uͤber vermocht zu verantworten, durchgeriſſen als 
ihrem Haupt. So ſtehet meine Meynung, waͤre er geflohen mit boͤſem Gewiſſen, daß 
und fo will ich dem Grafen antworten. Denn auch viel fromme Leute ſchier dem Gerüchte 

ich Böre, er will eine Bötfchaft zu mir fen» muͤſſen glauben: ſo bitte ih E. C. 5.8. 

. den, und ihr habt wohl gethan, daß ihr mich | unterthäniglich,, mollten ihm die Lectionund 
der Sachen berichtet, auf daß ich defto beſ⸗ Sold forder laffen, wie bis daher gefchehen, 

ſer antworten Fünne. Hiemit GOtt befoh⸗ |denn er fich zu Recht hierinnen und allents 

fen. Datum am Tage Ceciliä, Anno ı543. halben erbeut. €. C. F. ©. erden fich 

0.000 Wartinus Zucher. D. wol wiſſen gnädiglich zu erzeinen. Hiermit 








—— dern lieben GOtt beſohlen Amen. Mon⸗ 
TE or ae ee Ta tags nach Felicis, 1543. — 
An Churfuͤrſt Johann Friedrichenn 
Füuͤrbitte für D. Curionem. 
Aus dem Suppl. zu den Leipz Th. Num. 193. 
>» D.105, — — 





Mart. Luther. 





RL ED Te —— 

An Churfuͤrſt Johann Friedrichen, Res 

EGSn und Fr. und mein arm Pater noſter u, A ESS zur 
DD Durdhl. Hochgeborner Fürft, an | @eichfalfe as dem — BE 
Diofer Ham Wash mit D. Enichat| wm ne zu den Rip Eh © 
begeben diefe Zeit her, it €. C. F. 9. un⸗ Euade und (Friede in Chrifto und mein 
verborgen. Nun ifts wahr, daß folches NS) arm Pater nofter. Durchl. Hechgeb, 
boͤſes Geſchrey feines Abweſens allbier ent- Fürft, Sn. Herr. Es ift die hebrafchefer - 
fiund, daß die Herren der Univerfitat_ nicht ction durch Aurogalli Tod ledig worden, 
wohl Fonten anders thun, denn dem aͤrger⸗ darum fich vieleicht etliche worrden annehr 
„bichen Gerüchte zu begegnen, ihn bis etliche men; aber: ich bifte ganz unterthäniglich, 


R 2 ee 


an Fr 


—F 


— a RT RER EEE — 
vom abe 1543, | 487 
E. C. F. G. wollten diefelbe vor andern M, ‚fie auch hiermit wieder; wohl gefällt mir im 
Lucas Edenbergern leihen und befehlen, nicht) Buche, daß fie meinen Namen nicht ans 
allein deßhalben, daß er fich zu diefer Zeit) ziehen, mie e8 der Biſchof zu Zeig guter 
ſchwerlich behilft, (welches mol andere mehr Meynuna gerne hätte, denn er ſchreckt die 
fühlen in folchem Weſen) fondern daß er! Leute im Anfange abe, und iſt beffer, daß 
E. €. $. Sn. und uns allen wohl bekannt, ohne aller Namen in des Bifchofs von Coͤlln 

daß er treu und fleißig audy ernftlich iſt uͤber Namen ausgebe. - Sch bin aber aus den 

‚der reinen Lehre, welches alles vonnoͤthen Articfeln beivogen flugs ins Buch gefallen, 
ift dem, der Ehräifch leſen fol. Denn viel] und vom Sacramente, denn da druckt mich 

Ebrai ſten ſind, die mehr rabbiniſch, denn hart der Schuh, und befinde, daß mir nichts 
chriſtlich find, und Doc) Die Wahrhei iſt, uͤberall gefällt. Es treibt lange viel Ges 

wer nicht Chriftum ſuchet oder ſiehet in der ſchwaͤtz vom Nus, Frucht und Ehre des Sa⸗ 

Bibel und hebräifcher Sprache, der ſiehet craments; aber vonder Subſtanz mummelt 
nichts, und redet wie der Blinde von der es, daß man nicht ſoll vernehmen, was er 
Farbe. Nun iſt M. Lueas ein rechter darvon halte, in allee Maffe, ie Die 
Theologus, und zu der Coräifchen Lection Schwwärmer thun, und wie der Biſhof ans 
tüchtig, ift auch bey E. C. F. ©. verdient zlzeiger, nicht ein Wort wider die Schwaͤr⸗ 
wer kennet die andern, fo neulich herkom mer faget, darinnen doch nothig zu handeln 
a und fich noch nicht bewähret haben ?lift, Das andere wuͤrde fich mol finden mit 

©. 5. G. wollten ſoſch mein uüterthaͤniges weniger Muͤhe und Reden. Aber nirgend 
| an anadiglich erhüren. Ich bitte nicht! wills heraus, ob da fey vechter Leib und 
falſch noch ohne Urfache. Hiermit dem lie⸗ Blut mündlich empfangen, auch nichts das 
ben GOtt befohlen, der helfe E. C. F. ©.|von meldet, da er der Miedertäufer ihr 
und allen frommen Fuͤrſten und Herren in] Thun erzehlet, fo Doch die Schwärmer wol 
ſolcher ſchweren Zeit, da der Teufel ſo ſchoͤ⸗ ſo viel boͤſer Articul haben, als die Wieder⸗ 
ne und boͤſe denkt; daß ihm GOtt wehre. taͤufer Summa, das Buch iſt den Schwaͤr⸗ 

Amen. Montags nach St. Andrea, den|mern nicht allein ‚leidlich, fondern auch troͤſt⸗ 

— 1543. — ir nn ee a fir 
art. Lut ere. Darum hab ich fein ſatt und bin uber 
was: m une die maffen unluftig darauf. Soll ichs nun 
ee men eigen, lefen, fo muß mir M. ©. Herr Raum 

Be: | darzu laſſen, bis fich meine Unluftfeget, ſonſt 
® 547 mag ichs nicht wol anfehen. Und ift auch 
a den Canzler, D. Georg Brücken, ohne das, wie der Biſchof zeigt, alles und 

re ‚des Erzbiſchofs und — alles zu fang und groß Seroäfehe, daß, ich 

au Colin, ermanni, Artickeln. das Klappermaul, den Bucer, hier wol fpüre. 
es dem oleich vorher anaeogenen Ort Num. in andermal, wenn ich u euch komme, 


195. P. 103. 
weiter. An. 1543. ©, u 

KR Hochgelehrter Herr, lieber Ge— N | . 

vatter. Des Biſchofs Articul gefal- wwilliger | 

Ien mir wohl, fonderlich der vom Abends] N Ware. Luther, 


mahl: denn da liegt Macht Abit und ſchickel — — | \ 
2 1544. 


ir . KW —— 
* —* fü 


| 488 1. Driefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feinee Schriften. { rn 


1544: Ei en. 
ER | Cforge ich) zu ange, vielleicht auch vergeb⸗ 
An Churfürft Johann Friederich, Vor |lich, zu dem daß feine C. F. On. ſich auf 
ftellung wider die heimlichen Ver ⸗ den Neichstag gefchickt hat. Ich hoͤre aber, 
looͤbniſſe. der Grafe werde zu uns herein ſchreiben; ge⸗ 
S. im X. Th. d. S. p. 830. ſchichts, fo ſoll er mich, ob GOtt will, dar 
* | heim finden. Denn ich D. Morlins Hans ⸗ 















2 - A u a 





| Ne 5 Jbel bey mir habe. Hiemit GOtt befohlen, - 
An einen guten Freund, D. Moerlin Amen. Am Tage S. Pauli Eonverfionie 
betreffend. . 71544 | 


Befindet fi) in der Alt. VII, 276. und Leipʒ. 
XXII. ch. P. 575. 


Wartinus Luther, D. 

— Mad und Fried im HErrn. Mein | 

lieber Freund, daß folche Schrift 
DI 





. E so, x 


der vier Bürger ‚zu N. an den| An M. oh, Görigen, Richtern zu 
Grafen follte aufruͤhriſch ſeyn, iſt 


mir unmoͤglich zu verſehen, weil es eine de⸗ 
muͤthige billige Schrift iſt, an niemand an⸗ 
ders, denn an ihre ordentliche Obrigkeit fuͤr 
einen getreuen gelehrten Prediger; darinn 
fie vielmehr zu loben denn zu ſchelten ſeyn 
ſollten; ſchweige denn, daß es ihnen nicht 


Stehet gleichfalls in der Alt. VIII, 1002. und 
Keips, XXIL Tn. p. 576. — 
Ki und Friede, mein Fieber Here 
Nichter, und. guter Freund. Sch 
merde bericht, wie bey euch ein Saft zu 
Leipzig fey, der ſich nennet Nofina _ von 
follte zu gute gehalten werden, wo fie gleich| Teuchfes, eine folche unverfchämte Luͤgne⸗ 


etwas in Worten fich übervedt hätten. Aber rin, der fich auch nicht gleich gefehen. Denn 


wenn man dem Hunde zu will; fo hat er|fie mit folhem Namen auch erftlich zu mie 
das Leder gefreffen. Es hat mir auf den kam, als eine arme Nonne, von ſolchem 
Rath zu N. über die Maffen übel gefallen, hohen Geſchlecht. Da ich aber darnach 
daß fie ſolch einen treflichen Mann verjagen, | fragen ließ, fand ſichs, daß fie mich bein» 
und damit Chriſtum felbft ausfchlagen, und gen hatte, Darauf ich fie vornahm, und 
wenns bey mir flunde, follten fie ewig keinen forfchete, wer fie ware, alfo befannt fiemir, 
Pfarrherrn Eriegen, und rer auch nach dier| fie wäre eines Buͤrgers Tochter zu Minder⸗ 
jem D. Morlin annimt, der foll in meiner] ftatt in Franken, welcher in der Bauern 
Gemeinſchaft nicht ſeyn, bis ſie mit D. Aufruhr gekoͤpft, und ſie alſo in die Irre, 
Moͤrlin ſich chriſtlich vertragen. Sollt ein als ein arm Kind kommen wäre; bat fie, 
Marrkind nicht ein wenig leiden, ob es um) ich wollt ihrs um Gottes willen vergeben, 
- Simde willen geftraft wuͤrde, gerade als | und mich ihrer erbarmen. Darauf ich ihr 
verdienten wirs nicht viel ärger, und haben’ gebot, fie fallt fich forthin folcher Fügen mie 
unter dem Pabſtthum fich fchinden laffen, dem Namen Zruchfes enthalten. ber ine 
dafür eitel Lügen und Verdammniß geler» dem ich ficher bin, weiß ich nicht anders, 
net, An den Ehurfürften zu fehreiben, iſts denn fie that alſo; da richtet fie — ed 
# an | allerley 


J EA ; RER 


* 


100. — vom abe 1544. —* 491 
allerley Biber und Hurerey aus, aud) 
in meinem Haufe, befcheift alle Leute mit dem An Stau Eiſſben verwittibte Chur⸗ 
Namen Truchſes, daß ich, nachdem ichs fuͤrſtin zu Brandenburg, DanEfagungsfchreis 
erfahren habe, da ſie weggekommen, nicht ben, DAB — hann Sabern der 
anders Denken Kun, denn fi ſey ji juge u en 
fügt von den Papiſten, als eine Erz ure,| Aus dem Suppl, zu den Keipz, 
re net Kügenfack, = 9 22% p. a — a um 
im Keller, Kuchen, Kammern allen a⸗ 
den getban, und doch niemand fchuldig feyn Der Durcht. Hocged. Firſtin und 
Frauen, Srauen Elifaberh, gebohrnen aus ' 
koͤnnte. Wer weiß, was fie mehr im Sinn Föniglihem Stamm zu Dännemarf, 
gehabt, denn ich fie bey mir in meinen Kam Marggräfin zu Brandenburg Churfürftin, 
mern und bey meinen Kindern in groffem) guiechen, Meiner gnäbigften Srauen und 
— uni aus hat. je a Gehafterin‘ 
an fich gejogen, und von dem einen ſchwan⸗ 
ger worden, un he Magd gebeten, fie a on 
n Lei n 
follt, ihr auf ben Le ſpringen , Die Frucht liebe Gevatter.- Gar herzlich gerne habe ich 


zu tödfen. Iſt mir alfo durch meiner Kaͤ⸗ 
ee e8 vernommen aus E. C. F. G. Schrift, daß 
then Barmherzigkeit entkommen, fonft folt fie fo ganz willig, ja auch gnadig, Here % Jo⸗ 


- fie mir keinen Menſchen mehr betrogen has 
— die Elbe hätte denn nicht Saffer = bonn Habern der Stadt Prettin zu einem 
habt, Demnach ift meine Bitt an euch), ES. Buben daran ae I e. 
| & ran ein gut Werk gethan, 
wollet folche Teuchfefin in Augen haben, I, yyeif er zuvor dafelbft befannt, und ihm 


d 
und euch laſſen befohlen feyn, und fragen auch iu: Dank angenommen ff; "hoffe ic, 


| laſſen, woher fie fey. Endlich wo es nicht 
, er folle Frucht fehaffen, und GOtt E 
ders jeyn Fan, ben verfluchten Huren Segen darzu geben. Ew. Churfürfil, ©. 


balf, verlogene diebiſche Schaͤlkin dem 
Sr En u ia — 
nicht ben euch leiden, Damit auch die Euren Heylandes Zu Chrifi fe mit ©.C.3.G. 


ur ihrer teuflifchen Buͤberey, Dieberen 
— ficher feym. Sch forge faft, won |Alezeit. Amen, Sonntags nach Dorothee, 
1544» i 
| Martinus Luther, | 







man fie ſollte recht fragen, ſie wuͤrde mehr 
denn einen Tod verdienet haben, fovil Zen] 
an ve a in Abſchied. Sol | | 
ches will ich euch guter Meynung angejeiget : A 
haben, auf daß mirs nicht auf meinem Ger] It Frau ‚Sogn,  Courfücf Jobann 
wiffen liegen bliebe, we ich gefehtviegen hats Sriedrichs Gemahlin, Antwort, feine Gefund- 
te, euch folchen werdammten Rügen Durn| re nen 
diebifehen Balk anzuzeigen, und euch zu war⸗Gleichfals aus dem Suppl. zu den Keips. Th: 
nen. Thut ihe nun was und wie ihr wiſ⸗ Num. 198. pP 105. - 
fet, ich bin enefchuldiget. Hiemit GHtt be: Srade und Friede im Herten. Durchs 
fohlen, Almen. a a Pauli Eon; lauchtigfte,  Hochgebohrne — 
beiſtnen naa u Sn. Frau. Ich habe E. C. F. ©. Brief 
Dh3 enpfan⸗ 





/ 


u Nutz und Gut der Ehriftenheit und deut] - 
ſcher Nation gefchicht, muͤſſen wir es mit 


— 


1. Sriefe Luther Tucherlaus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, 493 
empfangen und bedanke mic) ganz unterthas, der, denn Fein Betler auf Erden. De 





niglich gegen E. C. F. ©. daß fie jo ſorgfaͤl⸗ moͤgen wir uns ruͤhmen und troͤſten gewiß⸗ 


tig und fleißig fragen nach meiner Geſund⸗ lich, dafuͤr wir auch ſollen danken GOtt, 


heit, und wie mir es gehe mit Weib und dem Vater der Barmherzigkeit, in Chriſto 


Kindern, auch mir alles Gutes wuͤnſchen. JEſu, feinem lieben, Sohn unſerm HEren, 
Es gehet ung Gottlob wohl, und beffer, denn! daß er ung folchen theuren feligen Schat 
wir eg verdienen vor GOtt. Daß ich aber geſchenket, und zu ſolchem Kleinod berufen, 
am Haupte zumeilen untüchfig bin, iſt nicht hat, uns Unwuͤrdigen durd) feine veiche Gna⸗ 
Wunder. Das Alter iſt Ta, welches an de, daß wir dagegen nicht allein willig und 
ihm felber alt und Falt und ungeflalt, krank gerne dag zeitliche Boͤſe fehen und dulden 


3 


= 
J 


? 


und ſchwach ift. Der Krug geher fo lange | follen, fondern auch ung der blinden elenden - 


zu Waſſer, bis er einmal zubricht. Ich Welt, Jonderlich folcher hohen groffen Haus 
habe lange genug gelebt, GOtt beſchere mir pter in. der Weit erbarmen müffen, daß fie 
ein felig Stuͤndlein, darin der faule unnuͤtze ſoſcher Gnaden beraubt, und noch nicht 
Madenfack unter die Erden komme zu ſei⸗ werth find zu haben. GOtt erleuchte fie 


nem Volke, und den Wuͤrmern zu Theil) einmal, daß ſie es mit uns auch fehen, erfen ⸗ 


werde. Achte auch mol, ich habe das Boͤ⸗ 


H 298 Boͤ⸗ | nen und begreifen, Amen. Meine Käthe 
fe geſehen, was ic) habe auf Erden füllen fe- 





h habe ı n follen fer laͤſt E. C. F. ©. ihr armes Vater Unfer - 
- ben. Denn es laͤſt ſich an, als wollte es bierhen mit aller Unterthänigkeit, und dans 


boͤſe werden. GOtt helfe den Geinen,|Eer fehr, daß E. C. F. ©. fo gnaͤdiglich ih⸗ 


Amen. Daß auch E. C. F. G.anzeigen, rer gedenken. Hiermit dem lieben GOtie 
wie es ihr langweilig ſey, weil unſer gnaͤdi⸗ befohlen. Amen. Sonntag Judica, den 30 


ger Herr E C. F. ©. Gemahl abweſend Mart. 1544. | | 
- find, Eann ich wohl glauben; aber weils) — wwart. Luther. 








Die Noth erfordert, und ſolch Abweſen uns] —— ——— 
553 . 








rad Peutingern anzuhalten, daß er ſeine 
Echefrau nicht in Noth laſſe. 
Aus dem gleich vorher angezogenen Orte Num. 


haͤtten wir auch mehr Friedens und weniger 
199. P. 106. 


zu. thun, fonderlich fo viel Unluſt zu leiden. 
Aber wie dem allen, fo haben wir das Bor: | £ 


ben, welches uns in Diefem Leben troͤſtet und diofter Here König. Mein armeg Pater 
erhält, und jenes Leben der Seligkeit zufas nofter-fey Em. K. Maj demuͤthiglich zuvor. 


Gebet, welches wir wiſſen (wie auch E. E.| genannt Conradus Peutinger, der fich ei» 


8:6. fprecen), Daß eg GOtt gefället und| nen Doctor rühmet, das er nie worden iſt, 


erhöret wird zu feiner Zeit. Solche zwey allhie in dieſen Landen eine Chefrau hat, mit 
unausfprechliche Kieinodien Fann der Teus-| Namen Catherina Unmerdin, vom Adel, 


fel, Türke, Pabſt und die Geinen nicht gutes Geſchlechts, auch etliche Fahr öffent ⸗ 
haben, und find in Dem viel ärmer und elen-| lich bey ihr gewohnet, aber uc ihr 
Be | 2 | DE gelau⸗ 


— — 


Enade und Friede im HErrn. Groß⸗ 
theil, daß wir Das liebe Gottes ort ha-| VWmaͤchtigſter, Durchlauchtigſter Gnaͤ⸗ 


v üſſe mie) * Sans r — S E ie 5 
. Geduld fragen nach dem guttlichen ill" ET Er biweben. Ent 
Wenn der Teufel konnte, Friede halten, fü] - 


/ 
; 
Br 


— 
A 


get und bringe. So haben wir auch das Ew. 8. Maj. füge ich zu wiſſen, wie einer, 


— 





Be... uw & 
aaa — BT; — 
494 a vom Jahr 1744. Ka 495 
gelaufen, ‚und fie in viele Jahre in Elend Sn und Friede und mein armes Pa- 
und Armuth figenlaffen: darauf er eine an ter nofter, Großmächtiger,, Durchs 
dere genommen, vom Gefchlechte eine Ko-|lauchtigfter, Hochgebohrner, Gnad. Herr 
ckeritz hat fih mit allee Schalkheit durch Kunig. Es hat mich die arme verlaffene 
die Lande gedrehet, bis er ift bey E. KM | dran, Catherina Peutingern, gebeten um 
Canzler worden. Nun iftan Ew K. M. dieſe Fürfehrift an E. K. M. und iſt diß die 
oft geſchrieben, von mir ſelbſt auch; uns Sache. Es iſt bey E. K. Maj in Schwe⸗ 
duͤnket aber, er habe die ‘Briefe unterſchla⸗ den ein loſer Bube, der ſich, Doctor Peu— 
gen, und man ſagt, er hält ſich wie ein Gra⸗ tinger etwa genennet hat, und mit Luͤgen 
fe, fo er doch nichts mehr als ein Buͤrger, und Practiken fo weit kommen, daß er in 
eines Kuͤrſchners Sohn ift zu Frankfurth Schweden Eanzler worden, fich wie ich hoͤ⸗ 
om Mayn, welches oͤffentlich die Wahrheit re, einen Grafen taft halten. Derſelbe 
if. So bittet nun die arme Frau, und ich) Bube ift eines Kürfchners Sohn zu Frank 
bitte auch um GOttes willen, €. K. Maj. furth am Mayn, iſt nie Doctor worden, 
wollten den Buben zurechte bringen, oder hat fich Durch die Lande gedrehet und alle 
helfen, daß die arme Frau von feinen Guͤ⸗ Schalfheit getrieben. Unter welchen Diefe 
tern eine ziemliche Unterhaltung bekomme, auch eine ift, daß er diefe Frau Catharina, 
wie es billig: denn er bat fie in ſolch Elende ſo vom Adel und gufen Freunden, zur Che 
gebracht, daß fie faft muß das Bettelbrod genommen, vffentlidy beygewohnet, zuletzt, 
füchen bey ihren Freunden, auch fie ſchier als ein Schal, fie in viele Jahre verlaf 
drücket, » = von Sinnen kommen ift, von ſen im Elende; foll fich darzu rühmen , er 
groſſer Jammer und Leide, fo doch die An ſey durch D. Luther und M. Philipp geſchie⸗ 
zeigung da ift, daß fie eine feine, gefunde, den von ihr (das ift nicht wahr), und Darauf 
vernünftige Matron iſt geweſen. Hieran eine andere genommen, vom Gefrhlechte 
werden E. K. Maj. ein Eöniglich, chriſtlich Koͤckeritz, mit welcher er fich in Schweden 
gut Werk der Barmherzigkeit und Gerech- gefunden, und Eanzler worden. Neun ift 
tigkeit thum, welches GOtt reichlich vergel,| oft an Kon, Maj. in Schweden gefehrieben, - 
ten twird: dem ich E. K. Maj, mit rech⸗ ich ſelbſt auch einmal geſchrieben; aber der 
tem treulich hiermit in feine Gnade befehle Bube hat die Briefe roiffen zu unterfchlas - 
Amen. Am DOfterabend, 1544. gen. Neil nun keine Hoffnung noch Wei⸗ 
Ew. 8 Mai ſe iſt, an K. M. in Schweden, denn durch 
— N williger E. K. M.: iſt unſer allerunterthaͤnigſte Bitte, 
— Martinus Luther, D. E. K. M. wollten ein gut Werk der Barm⸗ 
Dem Großmaͤchtigſten, Durchlauchtigſten herzigkeit thun und gnaͤdiglich helfen rathen, 
Herrn, Herrn Guſtav, in Schweden, daß dieſe Briefe moͤchten K. M. in Schwe⸗ 
der Gothen und Wenden König, Meis\den zu handen kommen, denn wir alle zwei⸗ 
niem Gnaͤd. Herrn. er feln nicht, wo K. M. in Schweden den Bus 
en — ben wuͤrden erkennen, fie würden ihr tool 
a J wiſſen Recht zu thun. Solche meine un⸗ 
An Boͤnig Chriſtian in Daͤnnemark in terthaͤnige Bitte wollten mir E. K. M gnaͤ⸗ 
u eben derfelben Sache. diglich zu gut halten, ich babe es nicht Fürs 
Aus dem angezogenen Orte Num. 200, p. 1206. nen abſchlagen, fü ift die Sache — u 
B er 2. gffenbar, 


x S PR 















Se Ä 
; An Herzog Tobann Eryſt zu Sachſen, 


1 


lend auf die Beine kommen, und ſich ſtaͤr⸗ 


3 gnäbigften He. 


—— Fuͤrſt, gnaͤdiger Herr. ©. 


Banden, der Müncherey . geholfen, aus 
fuͤrſtlicher Mildigkeit, albier zu Witten⸗ 4 
berg im Studio gnadiglich erhalten, ein D. Auauflin von E. C. F. G. wegenam. ⸗ 


und die arme Frau muß ſich bey. ihren ſihnen gefehlet. Zt demnach) an €. ©. 

Freunden faſt des Bettelbrodts behelfen. f % 

5: md dem lieben GOtte befohlen, Amen. 
I 4 


% 







angelegt iſt, und ie feine nuͤtzliche Männer 


williger Diener, 
Martinus Lurber, D. 
Dem Großmaͤchtigen, Durchlauchtigften, 
Hochgebohrnen Fürften und Herrn, 
Heren, Ehriftian, zu Dännemark, Nor: 
‚wegen, der Wenden und Gothen König, 


ich unterhalten, und wo es nicht andere 


und Monftranzen aufehmelzt werden, - viel 
mehr seh n fo viel — denn da nn fie 
zur Türkenfteuer zufchmelzen mufte. Hier: 
Herzogen zu Schleswig, Holftein, Storz}inn um € ©. 5. ©. ein Werk, a GOtt 
marn und Ditmarſchen, Grafen zu Ol⸗ gefaͤlet, und der Kirchen noth und nuͤtzlich 
denburg und Deimenbor ‚ meinem. Hiemit dem lieben GHDtt befohlen, 





ſtags Vitalis 1544. 


unterthä 
vuͤrbitte für zwey Studiofos Theologik, erthaͤniger 


ſo Mönche geweſen. 
Aus dem angezogenen Orte, Num. 201. p.ı07.] — 








was in dem Num. 552. befindlichen 


erzog zu Sachſen, Landgrafen "im Thuͤ⸗ 
% 108 5 RL Seal N . Schreiben gemeldet worden. 


ringen und. Marggrafen zu Meiffen, 


&. und Friede im Heren, und mein 


arm Pater nofter, Durchlauchtiger, An Ehurfürft Johann Friedrichens Se 


G. haben die zween, Johannes Heiner) Mid, Eleve und Berg. 
Eee, und Otto Bleydner aus des Teufels Sn und Fried und mein arm Pater no- 


ne Fuͤrſtin, gnädigfte Frau. Es bat mich 
Jahr, darinn fie fich wohl angericht. und|geredt um die Schriften, fo ich auf E. C. 


fein geſchickt Haben zur Theologia und an⸗F. Gn. Schreiben thun ſoute. Sch hoffe 
‚dern Kunften. Aber fie find ſehr verfaumer aber, folche meine Antwort fey ind Dd. 
in ihrem Klofter. Bitten und begebren fie, Auguftin bey €. C. F. G. geweſt, zufom 
E.F. ©. wollten fie um Gottes willen noch men, denn ich fie dem Hauptmann Afmus 
Spiegel zugeſchickt, weil Hi fonft Feine an ⸗ 
dere Botſchaft gewuſt noch gehabt. Wo 
ken in Bis ‚das fie begriffen BEN: SIR, dem DIR N if, DeR | fe E. C. F. Si 4042 
| roanmen — 


ein einziges Jahr unterhalten, damit ſie vol⸗ 


mahlin, Fr. Sibyllen, Herzogin zu Sie 


— 


meine unterthaͤnige Bitte, weil ſolches wohl 


merden mögen, E. F. &. wollten GoOtte 
zu Lob und Ehre fie ie noch ein Jahr gnaͤdig⸗ 


Martinus nee D. Er 


‚Dem Durchlauchtigen, Hocgebohrnen] An Se Sibplien, Chucfäct Johann | 
Fürften und Herrn, Herrn Johans Ernſt, Friedrichs Gemahlin, Wiederholung deſſen 


Aus dem angezogenen Orte, Num. 202, pıioy 


fter. Durchlauchtigſte, Hochgebohr⸗ E 





% 


| 495 I. Briefe — aus den Daikben — ine Sachen | 497 
offenbar, mit Sand und Leuten zu ‚beweifen, [fie wüften , wie weit fie! gemeft und 100 Te 


Aa De ln Ann un a 2 


ſeyn Fann, in Die Kloftergüter greifen. Den 
folch Werk zu fördern, folten auch Kelch, 


beyde zu Land und zu Haus, Amen, N a 


BB NG vom Jahre 1544. 499 
kommen nicht folt ſeyn, will ich gerne noch |bey meinen Gn. Deren anhalten, daß fein 
einmal antworten, Denn ich E C. F. ©. Churf. Sn. dod) ein gnädiges Einfehen un 
gar herzlich gedankt habe und noch Danke furiten. “Das Gefchrey wird warlich zu ſtark 

iche gnadige Schrift und Erzeigung. Wir uͤber die Jaͤgermeiſter und etliche Amtleute, 
hoffen und bitten, daß GOtt ung unfern lie⸗ daß auch die Leute ihr eigen Holz nicht brau⸗ 

ben Landesvater und gnadigften Herrn aufs ſchen follen. Ce wird Das gemeine Gebet, 
ficherfte feölich wieder anheim helfe, Amen. einmal einen Fluch über fie erzwingen, das 

Es iſt doch mit dem Papiften nicht viel aus-|Fann nicht fehlen; fo fagen etliche, und et, 

urichten, ohne daß fie ung mit Unfoft aus, [liche glauben, daß meinem Gn. Heren das 

- zehren und den Beutel ledig machen, wie. Wild fehr geringer wird, weiß nicht, obs 

wol fie fich fellen, als wollten fie, und wahr fey. Hiemit GOtt befohlen. Amen, 

wollten doch nicht. Unſer Here Jeſus, Sonnabends nach Viti 1544. 

der angefangen hat, deß Die Sachen eigen] E. A. 

iſt, wollte ſelbſt dazu thun, wie er thun 

wird und bisher gethan hat, ſonſt wills uns 

geihan bleiben, undnichts Guts gethan wer- 
den. Demfelben befehl ih E. C. F. On. 

in feine Barmherzigkeit ſammt den lieben 

Frauen ıc. Amen. d. 19 Apr. 1544. 

| M. Luther. 











williger 
Martin. Luther, D. 

Pi 558 e 
An Hieronymi Baumgaͤrtners Ehege⸗ 

mahl Troſtſchreiben uͤber ihres Herrn 
je Gefängniß. 
©. im X. Th. d. 5, p- 2217. 

RER, 





557 

An D. drucken, Churfuͤrſtlich Saͤchſ. 
A # Eansler: . | 
Siehet in der Alt, VIII, 1002. und Leips. XXIL 
I SEh. P 577: 
N Se Fried im HErrn. Ich danke) _ | 
N) 5,4. mein lieber Herr und Gevatter esta 
eures gütlichen Erbiethens, Die Sache Caf-| An einen mit Leibesſchwachheit und 
par Beyer zu fürdern, will mid) verlaffen,| von boͤſen Leuten woblgeplagten Pfarr⸗ 
eg werde bald-gefcbehen, Amen. GSonft| _  _ deren Troſtſchrift. 52 
haͤtt ich gefprochen, unangefehen, Daß ihre S. eb. daſ· p 2102. 
Suriften für ein Privatabſolution gehalten 
hättet, und er nimmermehr nicht Fein Weib 
hat Eriegen follen. Doc) achte ich mic) für 
Feine Privatperfon, und ftande drauf, daß 
GHtE meinen Sentenz bey vielen Leuten 

würde flärfer gehen laſſen, denn unfers 
Conſiſtorii. Quia verbum Domini regnat 
&c, Weil ihr auch zu meinem gnädigften 
Herrn reifet, bitte ich, wollet Diefe Schrift| der Lniverficät geftorben, Troſtſchrift. 
unterwegen ohne fenften anfehen, Daraufl ©. eb. daſ. p. 237%, | — 
Lutheri Schriften 21, Theil, = Sr 


> 559. 

An. Georg Spalatinum, Tröftung in - 
feiner Eraurigkeieund Schwermuth, 

+ &,im X. Ch. d. S. p. 2022. 








” In ser er 
An W. Beorg Schulsens binterlaffene 
Wittwe, Troſtſchrift uͤber ihres verſtor⸗ 

— benen Herrn Tode. 
©.cb.daf: p. 2354. 


An fromme Eltern, denen ihr Sobnauf 


- 





5 1. Briefe Lutheri aus den Deutfchen Sammlungen feiner Schriften, Tiger 
ae 


% 563. Erudito & optimo Viro D. Marco Crodel, 
An Waren Erodeln, Schulmeifter zu 


Torgau, wegen Verkaufs eines Öartens 
zu einem Rirchhofe. 






































Aus dem Supl. zu den Keips. Th. Num, 203. —— 
Be AAn Chriſtoph Straſſen, Mar ceritichen 
(3 & pacem in Domino: MiMat-) _ Canzler, Sürbittfcheift. 
ce. Wie ihr mich habt gebethen um) Gleichfals aus dem Suppl. zu den Aeips, Th. 


VNum. 204. p. 108. 

Dem Ehrbaren, fuͤrſichtigen Herrn Chri⸗ 
ſtoffel Straſſe, Marggraͤfiſchen aufm Ge—⸗ 
birge Gangeler , meinem günftigen guten 
Freund. 


“meinen Senitenz des Gartens halben, der 
an dem Spital gelegen, fünderlich weil ihr 
zeiget, Daß der Snnehaber deffelben die Sa⸗ 

che habe auf mein Urtheil geftellet: ſo gebe 
ich hierauf ſolch mein Uriheil, weil ein ehr: 
barer Math willens ift, denfelben Garten 
zu Feinem andern Merk brauchen, denn 
zum Dormitorio und Ruhe der lieben und heis 
ligen Ehriften, fo in Hoffnung der Aufers 
ſtehung zum Reben da liegen und liegen wer: 
den, und zu Häufern, Darinne die Kranken, 

fonderlich der Peſtilenz und andern ftichtir 
gen, fährlichen 9 Plagen behauſet und verſor⸗ 
get werden. Iſt mein Gentenz, daß der 
Inhaber den Werth fuͤr den Garten. von 
dem Mathe nehme, und reime denſelben 
Garten zu ſolchen guten chriſtlichen, auch 
zur Zeit faſt noͤthigen Merk, weil e8 doch 
ein gering Stuck und zum Kicchhof wohl gele⸗ 
gen. So wird erſtattet die erſte Meynung, 
da derfelbe arte doch fonft zu ſolchem 
Merk prädeftinirt und etlicher Maffen ges 
- handelt geweft ift, fo hoffe ich auch), weil 
der Snhaber die Sachen auf mein Ürtheills, Freund der Beſte feyn, und den guten 


ber Herr und Fremd, Mich haben 
Die, frommen würdigen Herren Pfarrherrn, 


ger, Pfarrherr zu Pefing gebethen um dieſe 
Schrift an euch, ihrer Weiber halben, wei⸗ 


daß ihr wollet guter günftiger Foͤrderer feyn, 
beym gnaͤdigen Heren Marggraf Albrecht ic, 
damit ſie eine anadige Abfertigung bekom⸗ 
men mochten. Demnach weil ich folche ih» 
re ehrliche Bitte nicht wuſte ab:ufchlagen, 
und doch euch unbekannt, hab ich mic) das 
am meiften laffen beivegen, daß fie ſolch gut 
Vertrauen auf euch geſetzt, als follte meine 
Fürbitte gleichwol etwas gelten, ift meinan 


begeben hat, er fey nicht unwillig geweſt und Heren forderlich eufcheinen, zu foldher ihrer 


noch nicht, daß er ſolchen Garten und ſei⸗ Bil; 
gen Bitte, denn fol he freue Diener 
nen Werth, zu ſolchem Werk fahren laffe, (ſaot St. Paulus) find ziwiefältiger Ehren 
nn iu — en — ee wert). Dieran thut ihr ein gut Wert 
efto beffere Gunft ben der chriftlichen Kir⸗ 
che und Gemeine. Hiemit GOtt befohlen. welches SOtt angenehm, und euch gutz 
Amen. Dominica 26 Det. 1544. 
| REM E — ara ar =: x 
Martinus Luther, Di. 


N 


che zu Himmelskron find Nonnen geivefen, | 


euch ganz gufliche, freundliche Bitte, woll⸗ 


de 


Torgenfis ‚Juventutis Inftitutori fAidelif- 
fi imo. Suo i in Dno, fratri chariffi mo, 


\ 


2 

—— yet k 

—2 Er F u — 
EEE ER TEEN, Rest RESERLL BURN 


Gewiſſens Zeugniß geben wird. Hiemit 
Gott befohlen. Amen. Prima, Noverile, 


— Luther, D. 
sc ha 


Sr und GriedeChrbar, fürft — fir 


Herr Johann Weber, Pfarrherr zur Reu⸗ 
ſtadt an der Orla, und Herr Adam Uzin⸗ 








523 
6 ſitaͤt, ſo man fein bedürfen würde, denn er 

An Churfürft Johann Friedrichen, D. ſich nicht will von der Univerfität geſondert 
Jonam in Halle zu laſſen. achten, welches ich achte, die zu Halle (als . 

Aus dem gleich vorher angezogenen Orte, Num. lich merke) ganz gerne werden vergonnen 
Be. Demnach iſt meine unterthänige Bitte, €. 

n. und Sriede im HErrn und mein arm E. F. G. wollten ſich hierinnen gnädielid) 

>) Parernofter, Durchlauchtiger, hoch, |finden Iaffen, denn er aud) nun der alten 
gebohener Fuͤrſt, gnadiger Herr. Es iſt Diener einer ift, beyde in Kirchen und 
‚mein lieber Herr und Freund D. Jonas Schulen, und ſolches und mehrers nürdig 
albier, und hat mich feiner Sache bericht, lift, wer weiß, wo es Gott wird mieder- 
Darauf ic) ihme dieſe Schrift und mein un herein bringen. Es wachfen ihm die Kin— 
terthäniges Bedenken gegeben. , Erflich der daher, und iſt allerley zu bedenken, S 
daß die Section zu Wittenberg muͤſſe (wie C.F. G. werden fich wol gnädiglich und 
beichloffen) lauts der Stiftung oder Funda⸗ chriſtlich wiffen zu erzeigen. Hiemit ders 
tion beftellet feyn , hats nirgends Feine Diſ⸗ lieben GOtt befohlen. Amen; Sonnabendg 
putation, wie es &. C. F. G machen. Aber nach Alerheiligen Tag 1744. 
nun D. Jonas nicht wol Fann ohne Fahr  Mareinus Luther. 
und Schaden der Kirchen zu Halle ſich weg 
. begeben, ifts gar nicht zu vathen, DaB er 
ſollite Halle laffen, Urſache, daß der boͤſe An 
Wurm zu Maynz nod) lebt, der doch gleich 
"wol in Sorgen ftehen muß, fo lange D. 
Jonas zu Halle ift, melcher ihm den An— 
hang genommen, und mehr thuf, denn dem 
bofen Wurm zu leiden ift. Aber da liegts, weil 
E. C. F. Gn. ſich gnadiglich vernehmen laſ⸗ 
ſen, und ihm erlaubet, daß, wo es ſeine 
Gelegenheit ſey, zu Halle bleiben moͤge, und 
E. C. F. Gn. ihm jaͤhrlich auf acht oder neun 
Jahr reichen wollen laſſen 140. SI. oder, wie 
mein lieber Here D. Bruͤck an E. C. F. G. 
ſchreibet, auch D. Jonas gegenwärtig an 


son . — pom Jahr 1544. 













| 566. — 
Balthaſar Alterium in Italien, 
Stuͤck eines Schreibens, eine Warnung vor 
den Sacramentirern in ſich hal ⸗/⸗ 


Ba tend 
©. im XVH. ch, d. ©. pP. 2632, 
ERDE nn nn isn, 
\ 567. | 
An Georg Hafen, Bergfchreiber zu 
Marienberg, Troftfchrift wegen Abſter⸗ 


ben feines Sohns. 
©. im XVIL Th. d. S. p. 2372. 





568. 
—* An Sim redigern zu Ei 

zeigen wird. Iſt darauf ſolches Erbietens,“ — — a — 
daß er wolle die Probſtey oder Lectur laſſen, bium, wegen gebrauchten Strafamts 

mit dieſem Beſcheid, wo E. C. F. G.woll⸗ betreffend. u⸗ 

ten gnaͤdiglich (wie er begehret,) ſolche hun⸗S eb. daſ. p. 1388. 

dert, und wie geſagt Anzahl Fl. die acht 
neun Jahr laſſen reichen. Er will auch 
(welches id) gern vernommen) gleichwol ſich 
laflen ruffen und brauchen als_eine Perjon 
der Facultät in Theologia, zu Dienft nicht 
allein E. C. F, ©, fondern auch) der Univer⸗ 





IE a 
In Nicol. Omelers Bibel zum Ange 
denken gefchrieben. 
Stehet im Hall. TH. p. 475. und inder Keipz, 
XXL si — 
‚Sie | WMeinem 


J 


ne daß ich fonft wohl weiß, daß er gefchickt 





523 . Briefe Bunberi aus den — —— ſeiner Schriften, — 

Keinen guten alten Freund, Picolan beyde nicht wuften, daß ein Schwager ven 
G Dineler,, der mic) Pufitken und Kind | andern trug, Anno N en 

auf feinen Armen hat in und aus der Schu: 


ke getragen, mehr denn einmahl, da toirallel Wartinus Zutber, 





En 


ſolches ſtelle ich alles E. C. F. G.heim, u 
An — Johan Friedrichen, Be) bitte unterthaniglich, E. C. F. G. wollten ſich 
commendation D. Georg Maiors. mit gnaͤdiger Antwort vernehmen laſſen. 
Aus dem Suppl. zu den Aeipz. Th- Num . Hiewit dem lieben GOtt befohlen. Amen. 
a am Deueniahestage Annoısa 
nad und Friede im Herrn, und] Wars Ruither, 
e: mein arm Pater nofter, Durch | — 
— Se | 
: as der neue Door] An Eburfür en en, von Anbalt, 
George Major an E. C. F. ©. ſchreibet,  Sbufi — — Abgang AI. 
werden E. C. F. ©. aus beygelegter feiner Deorg Helds. R 
Schrift wohl wiffen gnaͤdiglich zu verneh- = im X. — S.p. 2287. 
En N 2 ui — se 
mache, der andere Stücke halber ſtehets mit — 
der Schloßpredigt alfo, daß die Leute ihn An do ehuffn zn Suchen, m. \ 
ſehr gerne hören, denn er lehret fehr wol, ncn berzog zu Braunfehroeig. er 


\ 





; bi 





” 7 
h 
4 


daß ihm Stadt und Univerfitat (fo viel de⸗ ©. im XVII Ch. d,©. p. Be, 





ren hinen gehen) treflich Zeugniß geben, oh-}- 
i und mit Sieih der Sachen fich annimmt.) An ini von Einfebet sum 
Auch da er Doctor ward, ſchon die Keute n 1) 
anfingen zu ‚lagen, er an die Le⸗ — — — VER, 471, und Leipr 
etion vom Predigen geriffen werden: denn ’ : 
ich auch felbft lieber wollte einen guten Pre⸗ Dem — Veſten Herrn 
diger behalten, weder einen guten Leſer Sol⸗ Heinrich von Einſiedel zum Gnanſtein, 
ches zeige ih E. C. F. G. der Meynung an, meinem beſondern ee Herrn und 
weil esihm D. Major nicht felbft anftehet,| Freunde. 
ß ch ſelbſt vor €. C. F. G. zu ruͤhmen, daß 
E. C. F. G. ſich zu bedenken hätten, wie es DI ger, Veſter lieber Herr und Freund. 
hierinnen zu verfchaffen fern wolle, ſonder⸗ Auf euer angezeigte Fragen habe ich Eurz an 






ich weil ers nicht länger begehret, denn bis den Nand meine Meinung verzeichnet, aber | 


die Probſtey voilend ledig werde und. gleich wohl bat mir gefallen, daß ihr ein ſoſch 
- wol auch ſchwer ſeyn will, alle Wochen zart Gewiffen hobt, niemand aern wiſſent⸗ 
vier Session und zwo Predigten zu Bm Aber lid) Unrecht zu — Gleichen iftdie A 


e, 


—— 
Se Be La } 
ae > ia a 


Sn und Friede im Herrn. Geſtren⸗ — 


\ —— * 


oe Rn > DORE dahr 1545. -' J 507: 


böje, und der Bauer hat jehr diebifche Naͤ⸗ ohne daß ſie die Worte nicht laſſen koͤnnen. 
gel an den Fingern, und iſt nicht bauriſch, Das andere Stück der Zeiting vum Con⸗ 
ſondern doctoriſch genug, das Seine zu jeilio zu Trient und die Dafelbit feyn füllen, 
füchen, wo man nicht fleißig drauf fiehet, halt ich für ein roͤmiſch und meinziſch Ge⸗ 


demfelben muß man ſcharf auf die Schmitze ſchwaͤtz und Gewaͤſch, welches ihnen ſelbſt 


fehen. Uber wo es arme gute Leute find, gar leid ſeyn ſollte, wenns wahr werden 
da werden fid) E. Gn. wohl wiſſen chriſtlich muͤſte. GOtt will ihr nicht, und fie wol, 
mit nachlaffen :c. 2. zu halten, das mehrere len fein auch nicht. Laß gehen, es gehet 
Theil, fonderlich die nicht fo arm find, geis recht. Hiemit fey E. C. F. ©. dem lieben 
gen fo getroft, daß wir uns auf unfeen GOtt befohlen, der vegiere und behuͤte €. 
Markt müffen fehinden und fehaben laffen, C. F. ©. zu allen feinen guͤtigen vollkomme⸗ 
wie alle Welt Flagt. Hiermit dem lieben nen Willen. Amen. den 7. May. 1545. 

Gott befohlen, der euch behuͤte vor allem Martinus Luther. 
Uebel, Amen. Am letzten Aprilis 1545. 


Mart. Luther, D. — Sa a 
— An den Rath zu alle, Schreiben den 
S 74 . ‚damaligen vuſtand ihrer Kirchen und 
= Be lee Schulen betreffend. 
An Churfuͤrſt Jobarn Sriedrichen, VON! Stehet in der Alt, VIIT, 473. und Beips. XXL 
den zu Löwen geftelten Artickeln. Ch. p. s22. 


a 
A 


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Le 





Aus dem Suppl. zu den STR Rande und Friede im HErrn, ae 
| und vorfichtige liebe Herrn, und gute- 


p. 110, 


Sr und Friede im Herrn, und mein ‚Freunde. ch habe mich mit meinem lieben 


; 
n 


armes Pater nofter, Durchl. Dir ern und Freunde D. Jonas, allerlen, _ 


—— Su a 29 fonderlic von Kirchenfachen bereder, und 
 fieke €. €. 5. ©. wieder Die Artikel, zu on ihm ganz frölich vernommen, wie eure 
Loen geftellet, Denn wir ſie etwan ont Kirche zu Halle faft jugenommen und wohl. 
Tagen auch gedruckt befommen. Cs ift ſtehe im Segen des heiligen Geiftes, daß 


fehe gut, Daß fich Die elenden Teure ſp anden ich pas Von fehr wohl hält, und die Leh⸗ 


[es % ſe Schand ne ; : 
Tag geben, und Telbftzu Schanden machen. |... untereinander ein Herz und einen Mund 


In des Kanfers Brief werden fie feine des haben, auc) der Rath dem Eoangeho ger 


Kayſers Tochter genennet. O unfeliger | A 
Raster, der ſolcher groſſen fehandlichen greu⸗ ; | N 
lichen Huren Vater ſeyn muß. Wohlan, 2. Der barmbersige GOtt und Vater 


der Pabſt ift toll und thucicht von der Schei⸗ aller Freuden und Einigkeit, wollte ſolchen 


tel an, bisaufdie Terfen, daß fie nichrreiß feinen gnädigen Segen bey euch mehren und 


fen, was fie hun oder reden. Zweifel iſts erhalten, und fein- angefangen Werk in 
nicht, wo ein Contlium follte angehen, ſie euch vollbringen bis auf jenen Tag! Es iſt 


werden eben-folche Weisheit und noch groͤſe eine groſſe Gnade und Kleinod, wo eine 
ſere darinnen befehkeffen. Aber ich halte, | Stadt einträchtiglich fingen Fann den Pſalm: 
fie find wol fo Elus, ſenderlich ihr heil. Seift, |Ecce, quam bonum & quam jucundum, 


- Ming, fieierden das Concilium, wie die |habitare fratres in unum, Denn ich tüge 


Babe 


unreife Gerſten in der Kuppe ſtecken laflen, rn wohl erfahre Ieyder, wie ſeltſam a 
hi Ds DEN 


sog 1. Briefe Zutberi aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, +09 
Gabe in den Städten und auf dem Lande und S. Paulus: bier findet fihe, wer 


ſey. Derohalben ichs nicht habe laſſen koͤn⸗ treu erfunden werde. Daher befielt er 
nen, euch ſolche meine Freude anzuzeigen, |auch, fie in zwiefältiger Ehren zu haben, und 
und auch zu beten, und zu vermahnen, wie zu erfennen, daß fie Gottes aroffe fonderlis 
St: Paulus die zu Theffalonich, daß ihr che Geſchenke find, damit es die Reit vers 
fo fort fahret, und wie fein Wort lautet, ut ehret, zur ewigen Seligkeit, als Wf. 68, 
abundetis magis, und immer ſtaͤrker werdet. ſinget, dedit dona hominibus, licht viel 
- Denn wir wiſſen, DaB ung der Satan feind| geringere Gabe ift es, da euch GDkt ein 


ift, und folches GOttes Werk in ung nicht] foldy Herz dazu gegeben hat, daß ihefie be 


leyden kann, fonderlich fchleicht umher und | rufen, Lieb und werth habt; und im Her 

ſucht, wen er verfthlingen möge, mie St. ehret. An vielen Orten werden fie BR 
Peter ſagt. Darum iſts wohl noth, mas werth gehalten, und verurfacht fich hinweg 
cher zu ſeyn, und zu befen, Daß wir nicht zu wenden, darzu euch gedrungen, zu fliehen. 
von ihm. ubereilet werden. Denn uns iſt Darnach fehen fie dann alzufpat, was fie ges 
nicht unbewuſt, was er im Sinne hat ; fo| than haben, nach dem Sprüchmart: ich weiß 


hat er bey euch noch groſſen Raum, als auf) mol, was ich. babe; ich weiß abernicht, mag 


der Morisburg und zu Afchenburg, neben ich Eriege. Denn andern iſt leichte; beffern 
andern, alfo, daß er auch ietzt zwey Non⸗ aber ift mislich. Der Vater unfers lieben. 
nen hat eingeſegnet, oder eingeflucht (GOtt Heren Jeſu Chriſti ftärke euch wider alle 
- wolle die . Seelen wieder erlofen, Amen.) Bosheit des Satans, und behüte euch vor 

Daran.er fich beiveifet, was er gerne mehr, allem feinem liſtigen Anlauf, gebe euch auch 


e 


Kal Ä — 
3. Darauf habe ich meinen lieben Heyrn 


einmal zeitlich Gemach und Friede von dem: 


boͤſen tuͤckiſchen Fteifch und Blut, Amen, 


Doctor Jonas fleißig gebeten, Daß er die Amen. Datum Donnerftags nach Zur 


"Kirche, Rath, Prediger und Schule, ja| hannis Latin. 
ae 


* AND 1545. 
defto fleißiger alfo beyſammen halte, auf daß r | 


ihr mit ernſtem, einträchtigen, ſtarke Beee — 
bet und Glauben, dem Teufelwoiderfiehenmös] 7 — mmMmartinus 
get, ob er was weiteres vornehmen wuͤrde, | — 


als er freylich ahn Unterlaß gedenket; wie 





BAR EN 76 


Luther, D. 


‚ich denn weiß, daß Doctor Jonas fülhes) An eine von der ewigen Dorfehung ans _ 


© neben euch bisher treulich gethan hat, und| &, In x cn n. co", Troftbeieflein. 
fuͤrder thun wird. | a Ai 

4. Befehle euch hiemit die Prediger Ki /⸗· 
chendiener und Schulen, in eure hriftliche) AnChurfuͤr 
Liebe fonderlich Doctor Jonas, welchen ihr | ſagungsſchreiben. 





= 


97 x % R SR 
Johan Stiedrichen, Dank: 


NS 


wiſſet, daß wir ihn ungerne von ung lieſſen, Aus dem Suppl. zu den, Leipz. Th, um, 


und ich vor mich noch felbft gerne ihn um 22 p. 110, 


mich wiſſen wollte. Sie find theuer fülche Sr und Friede und mein arm Pater : 


‚treue, weine feine Prediger, das erfahren r. Durch | 
wir taͤglich. GOtt achtet ſie felbft Pre Fuͤrſt, anadigfter Here. Ich habe 
wie er ſpricht: wenig find der Arbeiter, 


noſter. Durchlauchtigſter, Hochge⸗ 


heute fruͤhe von E. C.F. G. das reiche Ge⸗ — 


— u 
—— I ES 
Pe Re ie Be 


— an 
——— de 


+ 





Bo: vs 0 vom Tabr ı545- su 


fchenfe, nemlich ein halb Fuder Güptiser, |digfter Herr König. Es hat mich gebeten | 


ein halb Fuder Gornberger, vier Cymer Magiſter Georgius Stur, aus dem Fuͤr⸗ 
Jenſchen Weins, darzu ein Schock Kar⸗ ſtenthum Schleßwig gebürtig, dieſe Schrift 
pfen und einen Contner Hechte, ſchoͤne Fi⸗ 
ſche empfangen. Es ift auf einmal zu viel, von ©. K. Majeftat Vertröftung eines Sti⸗ 
wäre genug an der Stück einem gewefen. pendii, auch bereit an etlich Geld empfan⸗ 
Wohlan, ic) danke E. C. 3. ©. aufs uns|gen hat, daß E. K. M. wollten aufs gnaͤ⸗ 
— Unſer Herr GOtt wirds E. digſt an ihn gedenken, und ſolche Vertroͤ⸗ 
E. C. F. ©. wieder erſtatten. So weiß ich ſtung vollenden. Denner hat allbier einen 
alle die Gnade, fo mir E. C. 5. G. täglichiguten Namen, daß er fromm umd redlich 












und fo veichlich erzeigen, nicht zu verdienen. fey, fleißig ftudire und guter Hofnung fen: 


Mit meinen Armen will ich thun, was ich ſer fole ein nüslicher Mann werden, ders 
kann. Hiermit dem lieben GOit befohlen, halben ich nicht hab ihm koͤnnen verſagen dis 
Amen. Sonnabends nach, Leonhardi. (den Zeugniß und Fuͤrſchriſt. Bitte unterthaͤ⸗ 
8 1545. nigſt, E. K. M. wollte ihm in Gnaden be⸗ 
mM, Luther. fohlen haben, das ift ein gut Werk, und 

Eu wird GOtt wohlgefallen , der alles Gut 

reichlich giebt, und noch reichlicher. vergilt. 
Demfelben fey E. K. M. famt der jungen 





578. 


B gürft wein er Anhalt, Troſt· |giment treulich befohlen. Amen. Donner: 


(tags nach Eatharinen, 1545. | 
>. unterthäniger 


© im nx,cH. d. — 
| Martinus Lucher, D. 





funfjig Thaler, E. K. M. gnädigfte Gas 


579. 
An —— Chriſtian zu — Re be empfangen, bedanfe mic) gegen E. K. 


‚commendationsfchreiben. 
Aus dem eu) zu den Leipz. Th. Num · 


212. p 110, 


Dem Sroßmächtigfen } Rurdlaud 
tigſten, Hochgebohrnen Fürften und 
- Heren, Heren Chriftion, König zu Dän- 
nemark, Mormwegen, der Gothen und 
Wenden, und Herzogen zu Schleßwig,) 
Holftein, Stormarn und der Ditmarfihen Gleichfals aus dem Suppl, zu den Leips, Th. 
5 Grafen zu Oldenburg und Delmenhorft, VNum. 213. p. ne 
meinem gnädigften Herrn. Dem Even, Wohlgebohrnen Herrn, 


reichlich wieder hier und dort, Amen. 





ne vorbabende Reife nach Mansfeld, zu 
Stiftung des Vergleichs bes 
treffend. 


S® und Fried im Heren, undmeinarm| Herrn Albrecht, Grafen und Herrn zu 
Mangfeld, meinem gnädigen und lieben. 


Pater nofter, Großmächtigfter, Durdy 


. lauchtigſter, Hochoebohrner Surf, ona⸗ Lndesherrn. 


Gnade 


an E. K. Majeſtaͤt zu thun. Nachdem er 


Herrſchaft, Land, Leuten und ganzem Re⸗ 


Sch hab auch durch Doctor Pommer, die 


M. aufs allerhöchfte. GOtt gebe alles 


| 


An Graf Aibtechen zu Mansfeld, ſei⸗ 


— 





Fi⸗e 1. Briefe Lutheri aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 53 
Ki und Friede im Herrn, und, mein. a Liebe Kethe, wie unfere 
arm Pater nofter zuvor. Gnaͤdiger Reiſe iſt gangen, wird dir Hang alles 
Herr. Abermal bin ich willens gemeft, bey wol fagen, wiewol ich noch nicht gewis bin, 
&, ©. zu feyn, auf den nachften Montag, ob er bey mir bleiben folle, fo merdens doch 
wie ich mich erboten habe: fo kommt mir D. Eafpar Eruciger und Ferdinandus wol 
- heute diefe Stunde eine Schrift von M. G. ſagen. Ernſt von Schönfeld hat ung zu 
Sem Grafen Philipps und Graf Dans Loͤbnitz fehön gehalten, noch vieler fehöner 
eorgen, darinnen fie mir. ſehr gnädige Ants Heinz Scherle zu Leipzig. Sch: wollte es 
wort geben auf meine vorgethane Schrift, gerne fo machen, daß ich nicht dürfte tie» 
daß ich fehr erfreuet bin, und erbieten ſich der nach Wittenberg kommen, Mein Herz 
fehr gütig auf Handelung gegen E. ©. mit|ift erkaltet, daß ich nicht gern mehr da bin, 
Anzeigung, ich fol einen Tas nennen, nad) wollte auch), daß du verfaufteft Garten und 
dem nechften Leipziſchen Markt. Alſo muß Hufe, Haus und Hof, fo wollte ich M. G. 
id) abermals bie bleiben, denn ich dieſe H. große Haus wieder fchenken , und wäre 
Weynachten mir vorgefest hatte, zu Mans |dein Beftes, daß du dich gen Zulsdorf fer 
feld bfeiben. Weil fie ſich fo-gütig gegen geſt, weil ich noch lebe, und koͤnnte dir mit 
& ©. und ſo gnädig gegen mir erbieten, will dem Solde wohl helfen, dag Güthlein zu 
id) balde am Ende des Leipziſchen Markts, |beffern, denn ich hoffe, M. G. H. foll mie. 
zu Mangfeld erfcheinen, und euch beyde Par⸗ den Sold folgen laflen, zum wenigften ein 
then einen Tag felbft laffen ernennen, und Jaht meines legten Lebens. Nach meinem 
wen fie zu und bey fich haben wollen, beſchei⸗ Tode werden dich Die vier Elemente zu Wit⸗ 
den. Es muß um ein 8. Tage nicht Noth tenberg Doch nicht wol leiden, darum waͤre 
haben, wiewol ich viel zu thum habe, die es beſſer bey meinem Leben gethan, was denn 
ich dran wagen ill, Damit ich mit. Freu⸗ zu chun ſeyn will. Pielleicht wird Mitten 
den in meinen Sarg mich Iegen möge, wo berg, mie ſichs anläft, mit feinem Regi⸗ 
ich zuvor meinen lieben Landesherrn vertrar|ment nicht S. Veits Tany, nach ©. Io- 
‚gen, und freundliches, einmüthiges Herzen hannis Tanz, fondern den Bettler Tan 
erfehen habe. Ich zweifle nicht, Er, On, |Eriegen, wie fie angefangen, Die Srauenund 
werden fich ihrem Erbieten nach halten, und Jungfrauen zu blöffen hinden und vornen, 
diefe Unluft gern fehen hingelegt. Hiermit und niemand ift, der da ftrafe und twehre, 
dem lieben GOtt befohlen. Am Nicolaitage, und wird GOttes Wort nad) dazu gefpots 
Anno icc. t. Nur weg, und aus dieſet Gptemg, 








‚on, Aft Keks Backſcheiſſe, unfere andere Nos 
ee willige fina und deceptor noch nicht eingefegt, ſp 
Wactinus Lucher, D. hilf, was du Fanft, daß der Boͤſewicht fich 


befcheiffen muß. Ich babe auf dem Lande 
mehr gehört, denn ich zu Wittenherg ers 
fahre, darum ich der Stadt müde bin, 
und nicht wieder Fommen will, da mir 
GoOtt zu helfe. Uebermorgen werde ich gen. 5 
Merfeburg fahren, denn Fürst George | 
hat mich ſehr laſſen bitten, Will alſo um 





An feine Ehefrau, von feinem Verha; 
. ben, Wittenberg zu verlaffen. 
Aus dem gleich vorher angezegenen Drt Klum, 
214 PU — S 


/ 


a OO en en. ern er 308 
herſchweifen, und ehe das Bettelbrodt effen, hiemit Wittenberg von meinetwegen gefeg« 

" eheich meine arme alte legte Tage mit dem|nen, denn ich kann des Zorne und Unlufts 
unordigen Weſen zu Wittenberg martern und nicht Jänger leiden. Hiemit GOtt befoh— 
verunruhigen will, mit Verluſt meiner faur|len, Amen. Dienſtag Knoblochstag, 
ven theuren Arbeit. Magſt folches (wo du Anno 1545, — 
wilſt) D. Pommer und Mag. Philippus | Martinus Lutber. 
wiffen lafien, und ob D. Pommer wollte i | 


1546, 

| | 682. ſgelbſt zuletzt einen vergeblichen Reuel ſtiften. 
An Churfuͤrſt Johann Friedrichen, Die jungen Doctor muͤſſen auch hinan und 
pPhilippum melanchthonem mit der Reife auf nach uns das Wort führen, Fan D. Major 
: das Colloquium zu Kegenfpurg zu verr | umd andere predigen und lehren, fo wird ihr 
0 fihonen, nen nicht fauer werden mit folchen Sophi⸗ 
Aus dem angezogenen Ott FFum. 215. p. 112. ſten zu reden, wie fie hören, meil fie ohne 
Se und Fried im Herrn, und mein! das müffen taͤglich wider den Teufel felbft 
arm Parer nofter. Durchlauchtig⸗ fiehen und. fechten. Solches fehreibe ich 
fter, Hochgebohrner Fuͤrſt, gnaͤdigſter als in E. C. F. G. Bedenken untershäniglih 

Herr. Ich bitte, E. C. F. G. unterthaͤ⸗ geſtellt. Der HErr CHriſtus gebe HE 
niglich, fie wollten ſich wohl bedenken, ob F. G. zu thun, was feinem göttlichen JRil, 
M. Philippus zu ſchicken fey auf das itzige Ten lieb ift. Amen. Sonnabends nach Epis 





zu Negenfpurgniichtige und vergebliche Eolo-| phan. Dom. (den 9. an. : 
guium, da Feine Hofnung iſt: denn fie ha⸗ “ \ - a Ba 
ben keinen Mann auf jener Seiten, der ich⸗ | anterthänige 
tes werth fen, und D. Major iſt mehr, x Martinus Luther, 
‚denn genug dazu. Wenn er gleich nichts — TE 
koͤnnte, denn nein oder ja darzu fagen. Und Kane SC: 
iſt Schneppe und Brentius aud) da, Die An die Gemeine zu Denfe. 
ihnen nichts laffen nehmen: und ob ſie woll⸗ &.im X. Th. d. S. p,2208. 
ten laffen etwas nehmen, foift noch der Hin⸗ | 
tergang da, Daß man uns auch fragen muͤſſe. 








— 


— —7 584. = = 
Wie wollte man thun, wenn M. Philippus is | ee 
kodt oder EranE moäre, als eu wahrlich Eranf| An einen guten „Steumd, Stuůck eines 


ift, daß ich froh) bin, daß ich ihnvon Mans) —_. A ar 
feld heimbracht habe. Es ift fein hinfort TH ae 
wohl zu ſchonen, fo thut er hier mehr us J— — 

auf dem Bette, als dort im Colloquio. ES bin hoch betruͤbt über dem greulichen 


Er zeucht wohl gern, wenn manshabenmwill, GWuUndank deslieben Worts und Verach ⸗ 


und waget fein Leben; aber wer wills ihm tung der Diener deſſelben, fo allenthalben 
rathen oder beiffen in folcher Gefahr, darin immer arofler wird, wie ihr fchreibet: Aber 


nen man Gott verfüchen mochte, und uns es Dub ale merden der Spruch Chr. 1 es 


Lutheri Schriften 21. Theil, Sie 


. 


te wieder auszuͤrnen. Denn weil die Leute 







Je 


$06 1. Briefe Kutberi aus den Deutſchen Sammlungen feiner Schriften, 507 
Sie find umbergangen mit Mlangel, | Pabft, famt feinen Schupen, eine Rare 
mit Trübfal, mit Ungemach, der die) venfreude machen follten. Ich hatte nicht 
Welt nicht werch war. Ja freylich iſt gemeinet, daß die Saala eine ſolche Sodt 
die Welt fülcher Leute werth; darum fol fie| machen Fünfte, daß fie über Steinmege und a 
aushungern, wo fie ihr fonft nicht Fan loß alles ſo rumpeln füllte. Itzo nicht mehe 
werden, 9 denn betet für ung und ſeyd fromm, ich hal⸗ 

Es gehet recht, Menſchen find und bieis te, waͤreſt du hie geweſen, fo haͤtteſt du uns 
ben Menſchen, ach die ganze Welt liegt im auch alfo zu thun gerathen, fo hatten wir 
Argen; iſt derhalben des feligen Worts des deinem Rathe auch einmal gefolget. Hier⸗ 
lebendizen GOttes nicht werth, ſondern mit GOtt befohlen, Amen. Zu Halla am 
fol alba des Teufels läfterlichen Lügen, St. Paulus Bekehrungstage Anno 1546 _ 
a Tea ee ee Meiner freundlichen lieben Kaͤthen Lutherin 

und unfre Suͤndemoſt fanfeumdleichemache,| zu Wittenberg zu Danden ꝛc. 
AL, En er | Martinus Luther D. 























et 
An feine liebe Hausfrau. - 
Stehet in der Alt. VIII, 1005. und Zeipz. 
Ch.-P. 578%. 


San und Friede im HEvrn. Liebe Kaͤ⸗ 
I the. Wir find heute um acht Uhr zu 
Halle ankommen, aber nach Eisleben nicht) 
| a es uns eine groſſe 
jedertaͤuferin mit Waſſerwogen undgrof! _. — 
fen Eisfehollen, Die dao”Sand beberkete, die Er m, Silben Deere a a 
draute ung mit der Wiedertaufe. Sofonten| >, Freunde. Phil ppus Gluͤenſpieß bite ⸗ 
wir auch nicht wieder zurück Fommen von tet für einen frommen Gefellen um, Steuer 
wegen der Mulde; muften alfozu Halle zwi, und Dulfe zu ſtudiren, und mich anlanget 
ſchen den Waſſern flilleliegen, nicht daß uns| famt ihm an euch zu fehreiben. Weile 
darnach duͤrſtete zu teinfen, fondern nah- Denn da wohl angeleger ift, und euch reis 
men gut torgifch Bier und guten rheini, ben Herrn GOtt geben, daß. ihre ohne 
, 

1 

| 


XIL| guͤr einen frommen Studenten Fuͤr⸗ 
ri: — 


Iſt gleichfals in der Alt. VIII, 1004.und Zeipge 
XXII. Ch, P. 581 befinblich, } Ba 


JEsue. 


fen Wein dasfür, damit Iabeten und tro Schaden und Fehler thun Font: bitte ih 
fteten wir uns dieweil, ob die Saala wou- auch für ihn. Wiewol ich weiß, daß 

ro folche Bitte nicht noth ift an euch, welchen 
gnug iſt die Durft anzeigen. Denn die 
Siebe und chriſtlich Gewuͤth lehret euch felbft - 
das. Beſte allezeit. Hiemit in GOttes 
Gnaden befohlen, und bittet auch für mich. 


; Wartinus Lurher. 


und Fuhrmeifter, auch wir ſelbſt zaghaftig 
waren, haben wir ung nicht wollen in. das 
Waſſer begeben, und GOTT verfuchen: 
denn der Teufel ift uns aram, und wohne: 
im Waſſer, und iſt beſſer verwahret denn 
beklaget, und iſt ohne Noth, daß wir dem 







\ 


ia Si aſſe 


der 





Briefee 


diejenigen in ſich begreift, die bishero noch in 
ner Samlung feiner Schriften geſtanden haben; 
hier aber zuerft 
; mg einer deutſhen Ueberſetzung und jrarnadOrtmun der Jahre 
mitgetheilet werden, 
nebſt 
beigefuͤgter ——— 


— woraus man 1 diefelbigen genommen und wo hie fonft anzu: 
© treffe en find. 


SS: 2 





| Dem heiligen und hochwuͤrdigen Prieſter 
ſenachiſchen Vicario. Seinem in Chris 





—— — 





N: va. N = N N — 
LPG LIEST In 229 
fi Y , INS — * >) —— 
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—— N 






Anno 1507. | 

BR lichen Liebe und Freundfchaft gegen einan⸗ 

D. Mart. Luthers Schreiben an To» der bey euch leicht in ihrem Suchen und 
! hann Braun. I Bitten ftatt finden. 

Iſt aus Aurifab. tom. 1. epift. per. ins Deut:| 2. Denn da der glorwuͤrdige und in als 
ſche überfeget worden, woraus der Herr D. fen feinen Merken heilige GOtt mich unſe⸗ 
&öfeber Biefes Schreiben auch Iateinith dem ligen und durchgehends unwuͤrdigen Suͤn⸗ 
ee Reformat.der ſo herrlich erhaben und zu feinem hoben 

| Dienft, aus lauterer reicher Gnade und 

Güte, zu berufen gewürdiget hat: fo muß 

er daß > m — allerherr⸗ 

lichſte Guͤte (wenigſtens ſo viel dem armen 
ſto hertzlichgeliebten! — Staube moͤglich iſt) dankbar ſey, das mir 

Er bittet den Freund, daß er bey dem Anfang | yertrauete Amt erfüllen und antreten. 

feines Prieſterthums feyn wolle. ng, ed emnad) auf Verordnung meis 

N re ; ner Baͤter befehloffen, daß ich Daffelbe, mit 

es Jeil in EHrifto JEſu unſerm GOttes Hilfe, zukünftigen vierten Sontag, 

ae HEcen! Sch müfte mich, lieb⸗ Cantate genant, einwehhen fole. Denn 

N ) veichefter Freund, feheuen, Eus|diefer Tag ift, um mehrerer Gemaͤchlichkeit 

ve Liebe mit meinem unzeitigen | meines Daters willen, zur Darbringung 






ChHriſti und Mariä, Johann Braun, Eis 





V 


"Schreiben und Bitten zu befehmeren, wenn und Heiligung meiner Erſtlinge vor GOtt, 


ich nicht eures gütigen und gegen mich fo beniehmet, Dazu ich auch eure Liebe der 
wohl gefinneten Herzens aufrichtige Nei- müthig, obwol vielleicht nicht ohne Kuͤhn⸗ 
gung bedächte, die ich aus fo viel Merfmahs | heit, einlade. Nicht, daß ich mich um eis 
len und Wohlthaten fattfam erkannt habe. 'niger meiner Verdienſte um euch) (deren ich 


Darum habe ich Fein Bedenken gehabt, die Feine weiß) wuͤrdig ſchaͤtzen follte, euch mit 
fe. wenige Zeilen an euch abzulaflen , gewiß folcher beſchwerlichen Neife zu bemühen und 
verhoffende, fie werden wegen unferer herz, A daß ihr zu ſolchem Armuth meis 


ner 


N 


- aber auch) meinen Schtvager Conrad, cher 


\ 


mm wollen) noch auswaͤrts — den Straſ⸗ 


ihr ſonſt noch wollet, zu Reiſegefaͤhrten mit⸗ 


— befucher, ehe er an. A Brganaen, 








meil ich eure Freundlichkeit und illfährig: Denn ihr werdet ein Eellarius, das ift 
Feit, da id) vorgeſtern *) bey euch geweſen, 
mehr als jemals verſpuͤret habe. 

) nudius iſt vielleicht tertius dazu zu ſetzen. Iben aus unferm Kiofter zu Erfurt den 20, 

4. She werdet alfo, geliebteiter Vater. April im Jahr 1507. 

Herr und Bruder ( ehr der eine Name] 

gebuͤhret euch Alters und Sorgen halber, 
der andre des Derdienftes, der legte aberi - 
des Ordens halber) mir die Ehre thun, wol 
e8 euch) Die Zeif und Kirchen» oder Hausges 






‚von Mansfeld. 
Dem ſchalbiſchen *) Eollegio, den rechts 


514 IL, Briefe Burberi Bier aus den — Überfeget worden. = 515 1 
ner Niedrigkeit kommen möchtet, fondern fen euch nach anderer er Herberge umthut. 


Zellenin wohner werden. Gehabt euch wohl 4 
in EHrifto JEſu unſerm HErrn. Geger 


Bruder. Martin. Luther. 





ſchaffenen Leuten, die mir wenigſtens recht⸗ 


ſchaͤfte zulaſſen, und hieher kommen, uns ſchaffen begegnet, darf ich wol Feine Mi» - 


mit euver angenehmen Gegenwart und Ge be und Beſchwerung machen; mail ichallerr 


bet beyzuftehen, Damit unfer Dpfer por] dings glaube, Daß es vor ihren Drden und 
GoOtt angenehm feyn möge. Ihr werdet Wuͤrde zu viel fey, zu ſo einem geringen Ge⸗ 





ſchaͤfte und Dienſt ſich holen zu laffen, - 


mahligen Küfter u St. Nicolai, und wen und zu eines der Welt nun. abgeftorbenen & 





en Sefchäfte abfommen Fan. |nen beliebig oder zuwider feyn möchte. Da⸗ 


Ihr werdet anbey zu erinnern ſeyn, rum habe ich beſchloſſen, davon zu ſchwei⸗ 


daß ibr gerade auf unfer Kiofter zugehet, gen: ihr werdet ihnen. aber meine Danke 


und bey uns fo lange verziehet (denn ich darf barkeit, wo es die Gelegenheit giebt, Bi E 


nicht fürchten, daß ihr gar hier werdet woh⸗ 






gen. Gehabt euch roohl, 
*) Scalbenfe 











Anno 1509. ee 
IzsusS. : 


A, — 
An Johann Sn) 2a 
Aus Aurif epiſt. Luth, tom. 1. p 2. ‚Sn des 


Herrn D. Koͤſchers Reform. Acten Th. ı. 
h 797. befindet ſich diefes Schreiben gleich⸗ 
18: 


I 


— der Auguſtinermoͤnch. Hoͤret doch 


Braͤunen, Eifenachifchen PEN, fei- ſchon genug deihan habt, daß ich heimlich 
mem geliebten Seren und. | und verftohlen von euch gegangen oder ges 
—— Vater! hen koͤnnen, als wenn faſt gar Feine Freunde 
& entföuldiger fich, daß er feinen Freund nicht, [haft unter ung geweſen, cder als ob eine. 
undankbare Dergeffenheit alles Andenken 


FFeil! und den Heyland JEſum Se | 
DI ftum felber wuͤnſcht Bruder Martin 


eures — 


Mimches Geluͤbden ſich abzumuͤßigen. Ich 
nehmen, wo er anders Luſt hat und wegen ſchwebe auch in einigem Zweifel ob es ih ⸗ 


endlich auf, mein mehr zu liebender als de⸗ —9 
Dem hochwuͤrdigen und GOtt und der] müthig zu ehrender Herr und Water, hoͤret 
Maria geheiligten Mann, Heron Johann] auf, fag id, euch zu mundern, da ihres 


| 
4 
B 
3 


or: ie vom "jahr 1509, . 517 


eures liebreichen Bezeugens aus meinem |jeit, wie vorhin, euch beftens empfohlen 
Herzen getilger hatte, ja! als wenn ein Eal- |feyn Taffet, und mir alles zutrauet, was ihr 
ter und rauher Nordwind alle Waͤrme der wollet, daß ich euch zutrauen möchte? Ob 
Liebe hinweggetrieben hätte. Es ift nicht ich euch gleich in Feinem Stuͤck aleich ſeyn 
alfo, und ich habe Das nicht gethan nuch je kann oder will, das aut ift, fo iſt doch mei» 
zu hun gedacht, ob ich gleich das gethan ne Kiebe *) groß zu euch. Und daich nichts 
(wo ichs anders gethan und nicht viel mehr anders habe, fo ergebe ich euch diefelbenicht 
nur gefchehen laſſen), fo billig einige uͤble erſt, weil fie ſchon oft ergeben ift, ſondern 
Gedanken von mir erwecken Eonnen. weyhe fie eudy ganz eigenthümlih. Denn 
2. Ich bin zwar: wesgegangen, das ge [ich glaube gewiß, Daß euer großmuͤthiger 
ftehe ich; aber ich bin auch nicht mwegge, |Seift von mir nichts anders erwarte, als 
gangen, indem ich allegeit mit meinem vor, was des Geiftes ift, das ift, eines Sinnes 
nehmften und beften Theil bey euch blieben, Izu feyn im HErrn, daß ein Herz und eine 
und bleiben werde. Welches ich euch nicht | Seele fey, wie ein Glaube iſt im HErrn. 
leichter und beffer werde berden Eunnen, alg| *) animus. - i | 
durch das Vertrauen zu mir, welches ihr] 5. Daß ich aber ſo ſtilſchweigend von 
von mir, Durch eure Verdienfte und PBohl|:uc) fortgereifet, darf euch nicht befremden 5 
thaten aus lauter Gute und Liebe gefaffer fen, 
habt, und welches ihr auch alſo ohne meine faſt meine eigne Dausgenoßen *) nichts das 
Schuld nicht werdet fallen oder nur aufeis|von gewußt. Ich habe an euch fehreiben 
ige Art mindern laffen, wie ihr es auch wollen, iſt mir aber wegen Mangelder Zeit 
nie vorhero getyan habt. Alſo bin ich zwar| nicht möglich ge weſen. Ich habe aber Cund 
‚dem Leibe nach von euch gewichen dem Ge: |das war mir moͤglich) bedauret, Daß ich fü 
> müthe nach aber näher zu euch Fommen, wo ohne euch erſt zu befuchen, Davon eilen 
ihr nur wollet: wie ich denn hoffe ihr wer⸗ muͤſſen 
det nie wollen, daß ihr anders gefinnet| ") Familiares. 
waͤret. en. - 016 &ch bin alfo nun durch GOttes Be⸗ 
- 2. Und auf die Sache felbft zu kommen, |fehl oder Zulaffuna zu Wittenberg. Und 
So habe ich, um aller furchtfamen Gedan- [wenn ihr. meinen Zuftand zu wiſſen verlan- 





















Ten, daß etwa eure Liebe doch nuch an meis get, fo lebe ich, Gottlob! wohl, auffer daB 


mer Treue zweifeln möchte, los zu werden mir das Studieren fonderlich der Philoſo⸗ 
(und GoOtt gebe! daß auch ſolcher Gedan⸗ phie fauer *) und verdrüßlich ift : denn Die 
te ganz falſch ſyn moͤge!) von fü vielenund|hätte ich anfangs lieber mit der Theologie 


uͤberhauften Berrichtungen mit aller Macht |vertaufcher, nemlich derjenigen Theologie, 


etwas Zeit abgebrochen, Daß ich Diefe Zeilen |welche nach dem Kern der Ruß und des 
an euch fehr.ebe, fonderlich da man fo wenig | Weizens ftrebet und den Mark in Beinen 
Bothen hat, und wenn man ihrer eleich hät 


te, fiedoch, wenn man nichts dason weit Menſch wird oft ja allegeit in feinem Urs 


denn mein Abzug iſt fo fehnell aemwelen, Daß 


\ 


berausiuchet. Aber GOtt it GOtt; der 


und viel zu thun hat, eben ſo anſehen muß, aleltheil betrogen. Das ift unfer GOtt der - 


wenn fie ſelt am wären. wird uns ‚freundlich und in Ewigkeit 


4. Und was meynet ihr, Bi ich anders ieifen, 
in dieſem Schreiben, als daß ihr mich alles! ) violentum, 


r 7. Die⸗ — 


An George Spalatinum ein Urtheil von 





| Hl SR N ERS a 
sı8 "II, Briefe Lucheri, welche aus dem Lateinifchen uͤberſetzt worden, — J— 


— — ———— ———— ——— TE ET ET TEE EEE 
Dieſes wollet ihr guͤtigſt vermercken, wohl zu Anfang und Ende, und glaubet von 4 
was ich frehlich im hoͤchſter Eil und Ge⸗mir, wie ihr gerne wollet und wuͤnſchet 


fehroindigkeit geſchtrieben. And wenn ihr et Gehabt euch nochmahls wohl. Witten⸗ 
wa füglich zu Boten kommen koͤnnet, ſoſberg. Im Jahr des HErrn 1509. dee 
werdet ihr mich eures Schreibens wuͤrdi⸗ Sonnabends nach Oculi. 


gen. Welches ich auch meines Ortes z © Bruder Martin Luther 
thun bemuͤhet ſeyn werde. Gehabt euch! |  Yuguftiner. 


Anno I5Io. — 

3. | — m a an 

ih eorg Spalatinum. deutlichen Schrift fuchen, da er jo oft hoch⸗ 
A en 7— er p«8. dafeldft if feyerlich verſichert und betheuret, daß er kei⸗ 
5 ——— echt zum Jahr ısıq. ge: ne Glaubensartikel, ſondern blos feinen 


“rechnet worden, welches Tenzel im biftor. Rath und Meynung ſchreibe. Welche zwo 
Bericht von der Reformation Lutheri p. Dinge ihn dergeftalt bey mir von dem groß - 
165, bereits angemercket hat. Sonft findet fen Aberglauben frey machen, daß wenn 
ler gleich aller Kesereyen Schlamm in 
feinen Rath zufammen, gehäuft hätte, ih 
ihn doch für ganz vein und lauter in feinem 


man. daffelbige auch in Loͤſchers Reforma⸗ 
ionsacten Th. 1. p. 799. — 


Johann Keuchlins Sache, darinnen die lauben hielte, Denn wenn dergleichen. 


gottloſe Cenfur derer von Colln gear N Berheurungen und bloffe Mepnungen nicht 
delt wird. von Gefahr frey find, fo muß man forgen, 


J. daß ſolche Glaubensrichter (inquiſitores) 
— ſey mit euch, ehrwuͤrdiger Herr nicht endlich anfangen Cameele zu verſchlin⸗ 
D Magifter George! Es hat mein Bru⸗ ſgen und Mücken ju ſeigen, und die Necht- 
der Johann Lange in eurem Namen mich [gläubigen, wenn fie gleich noch fo fehr dar 


gebeten, zu eröfnen, was ich don der Sas|wider verfichern und bezeugen, zu Ketzern 


che des unfehuldigen und fehr_gelehrten 50, machen. 


hann Neuchlins wider feine Föllnifchen Sein-| 3: Bas fol ic) aber davon fagen, daß 
de halte, ob Gefahr des Glaubens oder Aer⸗ Ifie den Beelzebub austreiben wollen, aber 


— gerniffes dabey ware? hr wiſſet aber ja! nicht durch den Finger GOttes? Daruͤber 


— 


Mein lieber Magiſter, dab ich den Mann feufje und Elage ich oͤfters. Weil wir Chri⸗ 
auch fehr liebe und hoch halte, und mein ſten angefangen haben von auffen Elug und 
Urtheil wird alfo, weil ich, wie man faget, zu Haufe thoͤricht zu feyn, fo giebt eg hun 
nicht frey und unpartheyifch bin, verdach- dertfältige ärgere Gottesläfterungen durch 
tig. ſeyn. Jedoch fage ich, wie ichs denke: alle Saffen Serufalem und alles vol von 
daß ich nemlich in feinem ganzen gefchriebes  geiftlichen Goͤtzen. Und da man die mit als 
nen Rath Coder Bedenken) nichts gefahrlis lem Fleiß wegthun muß, alsinnerliche Sein, 

>... [des folaffen mir doch das alles, masung 

2. Sch wundre mich aber fehr uber die am meiften anlieget, und wenden ung zuaus ⸗ 
Collniſchen, was fie doc) fo verworrenes ja mwärtigen und fremden Gachen, alles aus 

RN. - BR hi | # des 


ches fehe. 








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«20 vom Jahr 1510. ısı2, | goı 


des leidigen Teufels Trieb, der ung dahin |haftig bleiben werde, ob 1000 mal 1090 
bringet, daß wir unſre Dinge verlaffen und Coͤllner dawider ffrebtenund trogten, Denn 
4 Kan auch etwas naͤrriſchers und un⸗ |ändern nemlich) der von innen wirket, nicht 
berfkändigers ſeyn als dergleichen Eifer? der Menfchen, die von auffen nur mehr 
Haben denn die armen Coͤllner nicht ir der |fpielen, als wirken *). 
Kirche wilde und wuͤſte Sachen, wo fie ihre] Er verſtehet freylich hier nur der Menfchen na— 
Wiſſenſchaft, Eifer und Liebe erzeigen koͤn⸗ en ai ohne GOttes Wort, als dadurch 
nen, Daß fie Diefelben von fü weiten Enden — 2 dem 
her, da man. gar nicht unfers Sinnes ift] . 


(oder nicht einevley Stand if), herhofen| , 7. Wenn man die Dinge *) von ihnen 
— üffen? ch rley © M, herh nimt, werden ſie noch ſchlimmere verfertigen. 


Aber was thue ich? Mein Herz iſt Denn fie find dergeſtalt Durch GOttes Zorn 
vol folcher Gedanken mehr als die Zuͤnge in verkehrten Sinn dahin gegeben, daß fie 
fagen Fan. ch fülieffe endlich alfo, weit Na dem "Prediger nicht zu züchtigen find, 
in allen Propheten verfündiget ift, daß die und ein jeder, Der Zucht haſſet, wird durch 
Kuden GH und ihren König E-Hriftum | DE Sagt: arger und nie gebeffert. 
Herfluchen und läftern werden, und mer] > x iſt miche abzufehen, worauf es gehet, 
das nicht fiefet oder verſtehet, Die Theologie]. © Gehabt euch wohl im HEren, und 
nicht gefehen haben muß: fo halte ich, daß !dtveiget *); betet aber für meine ſuͤndige 
die von Eälln die Schrift nichtauflöfenkön, | Seele ben dem HErrn. Gegeben heute 


| aus unferm Cloſter = 

nen; denn alfo muß esgehen und die Schrift | 
erfuͤlet werden. Und wenn fie die Juden a en ss — 
| = —— rn mo Ich icht, daß er ſein Urtheil ver: 
en en ſchwiegen haben wolle, denn er fich der Uns 
werben 28 fhuldigen fonft frey annahm, wann hier parce 
% GOtt luͤgenhaft erſcheinen.  „verbisftehet. Er braucht ſonſt auch parcere 
. Aber gläubet gewiß, daß GOtt wahr: für verzeihen, daß eretwa hier, fo viel gefaget. 


ı am ızıa 

— — — IESuus. 
An den Erfurtiſchen Convent. Heil im HErrn! body. und ehrwuͤrdige 
Aus Aurif, epiſt. Luth. tom. J. p.4 und Loͤ auch geliebte Vaͤter, 
ſchers Reformatinnsacten Th. 1. p. 801. — — 
Denen hoch: und ehrwuͤrdigen, andaͤch⸗ — 

s nahet der Tag St. Luca heran, d 
2 12 Deioe, 65) ne Schneide — 
‚des Crfordifchen Convents Goder Kloſters) Hrwrdigen P. Dicarii ich den Soctor 

des Eremiten St. Auguſtini, Biſchofs, mut *) in der Theologie feierlich beſteigen 




















Drdens. Seinen im HErrn hoch for, wie ich hoffe, daß eure Paterheitenaus 


uehrenden Bätern. ‚dem Schreiben des ehrwuͤrdigen Pat 
Er meldet dem Erfurdifchen Klofter den Tag fei: : * vg Paters, 
nes Doctorats und ladet Au Väter ein, dag. Priors zu Wittenberg erfehen erden. Ich 
fie ſolcher Handlung beywohnen wollen. will mich hier nicht viel beſchuldigen und für 
Lutheri Schriften 21. Theil. ee ee untuͤch⸗ 


* 


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E ’ * ar NIEREN er NUR N Hi; — SE 
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so2 . 11. Briefe Lutheri welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden. 2 


untüchtig ausgeben, Daß ich nicht aus der aufgetragen und ic) es auch fuͤr ungezie⸗ 
Demuth Stolz und Ruhm ju ſuchen ſchei⸗ mend, ja ganz unanſtaͤndig und aͤrgerlich 


nen möge. GOtt weiß, ‚mein Gewiſſen hielte, ohne euch Erfurter zu benachrichtigen 


auch, wie wuͤrdig und dankbar **) ich ger) oder einuladen, zu folcher Wuͤrde hinauf 


gen folche Gauckeley der Ehreund des Ruh— zufteigen. — —— 

mes ſeh. 1.3. Wollte und koͤnte der ehrwuͤrdige Pater 
*) aulam cathedralem celebrare. Lector George Leiffer fuͤglich mit euch kom⸗ 
*) gratus ad hoc oftentum. men, fü würde mir eg auch febr angenehm 


0, Darum bitte ih vor allen um CHri⸗ ſeyn. Wo er ſich aberentfchuldiget, fo ges 


fli willen, daß ihr mich einmüthig GOtt be: fchehe des HErrn Wille. Hierinnen wollen 
fehlen wollet, wie ihr wiſſet, daß ihr nach ſich Denn eure Paterheiten dergeſtalt erwei⸗ 
dem Recht der Liebe meine Schuldner. hier ſen, wie toi hoffen und zu hoffen billig if, 


vinnen fend, daß fein heiliger und gebene- Wir werden diefe Gefälligkeit mit gutem 
deheter Wille bey mie ſey. Hernach, daß Andenken und Dankbarkeit zu verſchulden 


ihr mich würdiget, wo es füglich geſchehen ſuchen. Gehabt ench wehl im HErrn mit 


kan, mit bey meinem Aufzug (Die Wahr⸗ [allen und jeden euren, ja unfern Bruͤdern, 
heit zu ſagen) zur Ehre uud Anſehen unſers denen wir ung und Die unſern zum Gebet be⸗ 
Brdens und ſonderlich des Vicariats zu ſeyn fehlen. Gegeben Wittenberg am Tage 
und ihm beyzuwohnen. Sch würde mich St. Mauritii im Jahr 1512. da 
nicht erfühnen, euch folchebefchwerliche Rei / — | 


{ Par; 
Y — 
8 
8 9 
* — 9 
— 


nicht der hochwuͤrdige Pater Vicarius alſſ Aucuſtiner. 





ES hafskieidern wo. nicht gar zum Croro⸗ 


fe und Aufwand zuzumuthen, wenn mir es Bruder Martin Luther, 


An Georg Spalatinum. - Dil, wie ihe noch feharffinniger urtheilet. 


m Aus Antif, epift. Luth. tom-T. p.s. und 26! Xd) glaube auch, daß er felber, da es ihm 


ſchers Reform. Acten Th.r, ps802- unſer Johann Meuchlin-vorgeleget, feine Efel- 


Dem hochgelahrten und feinem in CHri⸗ beit (daß ıch ſo im Latein geiechifch rede) 


flo Hochzuehrenden Priefter, George. endlich wohl erkant babe. Da er aber dieſel⸗ 


Spalatinum, feinem Geliebten. be ‚ablegen und Dagegen Die Loͤwenmajeſtaͤt 


Eeine Meynung von Ort wino, einem Poeten von annehmen rollen, Durch. einen ungluͤcklichen 


Ein, veffen toße Huch wider Neuhlinen er| Sprung zuruͤckgeprallet und ein Wolf oder 


—9 


ſrafet. Crocodil geblieben, weil er die Verwande⸗ 


es. 1... fang zu hoch gefpannet und mehr, als feine 
| Kraͤfte verftatteten, fern wollen. 





— 





gelahrter Spalatine, Ortwinum den Laßt ung an dem einem alle lernen, Die ges 
‚cöllnifchen Versmacher für einen Eſel ges |fehrieben oder geredet, ſchreiben oder reden, 


Act und Gruß! Bisher habe ich, hoch⸗/ 2. Lieber GOtt! was fol ich fagen? 


-halten: aber nun fehetihr, daßer zum Hun⸗ kuͤnftig fehreiben oder reden werden, wie $ 


De worden, ja gat zum veiffenden Wolf in wahrhaftig, billig und geſcheid das Urtheil 


I 
& 3 2% 


vom 


a 
— 


—4 8 2 vom Jahre 1514. 5 525 
vom Nſde⸗ ſey, ſo unter allen leicht das tolz |dem Kiofter , am. Qage der Beiligen Jung⸗ 
leſte und naͤrriſchſte Ding, daß er zwar hef- Ifrau *) im Jahr 1514. 
iglich fehaden will, aber felten Fan: daß er Bruder Martin Luther. 
zwar frey ohne Furcht daher fähret, aber Augufiner. 
ein Unvermögen hat, das voller Quaal und beatæ virginisde nive. 
un A - 
Es bringet zwar dieſer Ortwin viel 
lächerlich und felbftreitig Ding naͤrriſch zus 
| ſammen: es iſt aber lauter elend und er⸗ 
baͤrmlich Zeug, nicht allein weil er des uns 
ſchuldigen Neuchlins Worte und Meynung 
frechlich verkehret, fondern auch weil er ſich 
ſelbſt den Schaden der Blindheit und Sktoͤr⸗ 
rigkeit über die Dlaflen vermehrt, wie Die 
Schrift ſaget: er haͤufet wider fich ſelbſt 
sein dunkel Licht Caggravat denfum lumen.) | 
4.Ich wollte über vieles Daraus mit euch 
Yahen, denn. man e8 nicht mehr beklagen 
als belachen müfte, in fo vieler Seelen Der 
derben, ſo ich jegt und in Zukumft noch mehr 
befuͤrchte. Gebe GOtt! daß bald ein En⸗ 
de werde. Es iſt mir aber eine beſondre 
Freude, daß die Sache lieber nach Rom 
amd den Apoſtelſtuhl kommen, als daß in 
. Gegenden, die feindfeliger find als jene *), 
zu urtheilen Macht gegeden worden *9: 
da Nom unter den Eardinälen ſo hochge⸗ 
ahrte Leute hat, und es auch beliebter fr 


*)Jatius illis æmulis. 


A): Hier ftehet. im Bateinifihen auf dem Rande, 
daß etwas fehle, ſo man in der-abgenusten nnd 
zerrillenen Handſchrift Lutheri nicht — koͤn⸗ 

- nen. 


— Wie die von Ein felbft — ge⸗ 
J— muͤſſen, als bey jenen ABCſchuͤtzen 
unter den Sprachlehrern iſt, die weder, 
was ein Autor erzehle oder behaupte unter⸗ 
fcheiden koͤnnen, ja kaum verftehen Eünnen, 
oder vielmehr richten wollen, was er füge. 
Sehabt euch wohl und bittet fur mich: und 
‚laßt uns für Anfer Reuchin beten. Aus 








6. 
An Andream Lohr, 
Aus Aurif. epift,Luth. tom, I.p. 6, und Loͤſchers 
Reform. Acten Th. I. p. 303. f 
Den Ehriwürdigen und Andaͤchtigen Vaͤ⸗ 
tern und Brüdern Andres Lohr, Priorn 
und den Xelteften des Erfordiſchen Eloſters 
der Eremiken, des Biſchofs Auguſtini, 
ſeinem im HExen höchzuebrenden 
Bruͤdern. 
Er ———— ſich, wegen der Laͤſterungen und bie: 
tet, daß fie feine erſte Schrift beftens aufnehmen, 
und die Frechheit M. Nathins, ‚der ihn hin und 
bet handlich geſchmaͤhet, bezaͤhmen wollten, 
Sa übrigen bezeuget er feine Ehrerbietung gegen 
die hohe Schule zu Erfurt 
LE 


NR Gruß im HErrn! Sherofdige 
ar Düter, ob ich wol viel gehöre und 


ind fonderlich von mir gefaget: fo bin ich 
doch lest Durch das Schreiben P. Magifter 
Johann Nathins, der gleichfam in eurer 
aller Nahmen fehveibet,, und die Lügen Sti⸗ 
chelworte und Bitten und fpöttlihe Be 
fehimpfungen darinnen dergeſtalt erzuͤrnet 
morden, Daß. ich bey nahe nach Magifter 
a Srempeluüberihm und den ganzen 
Kloſter die Schaale ausgegoſſe nhaͤtte, nem⸗ 
lich die Schaale des Zorns und Eifers. 

2. Daher ich auch ein doppelt einfaͤltig ) 
Schreiben an euch abgelaſſen: weiß nicht, 
ob ihr es erhalten, und hätte die Heimlich⸗ 


Maul def, Der Bofes redet, erſt inder Der 
un geftopfet menden waͤre. Daher 
| AD 


R 4 


gelefen, was einige aus euch bufes von euch - 


Feit von beyder gleich mit geſchickt wo nicht das 


rens einen Eid gethan, und zu Anfange der 


ten werde, wird er zu feiner Zeit fehon fehen. 


An 


Ku) B “ DAR DE ER LE IR, SEN 
526 U. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen überfest worden. 527 
ich viele ja die meiften von euch für entſchul⸗ hohen Schulen halten, der ich alle das Mes 


die Bibel, darauf man zu fehweren pfleget, 


dem Masifter Nathin wegen der e Machtdes 


darum, Daß die erfuctifchen Herrn Theo: 


wi 4 > 


diget halten muß. nige als Mutter zu danken habe. Ich 


*) Stupidas, habe fie nicht verachtet, werde fie auch nie 
3. Bitte demnach, mo ihr oder einige der |verachten, ob mich gleich meine Promotion 

— etwas beleidiget ſind, durch ſolche und Einverleibung dem Drte nach fremde 
Schreiben, fo werdet ihr mir verzeihen, und gegen fie gemacht habe, Die doch den Con⸗— 
folches nur den tollen Schriften des Magi⸗ vent, menn er gewollt hätte, mit einem 
‚ter Nathins zu vechnen, denn mein Eifer ff Woͤrtlein leicht hatte hindern mögen: was 
ja bilig und recht gemefen. . due ur ——— und nicht a 5 
; 4. Dun aber höre ich noch Argere Din⸗ at, das kann er nun nicht, wenn er glei 
ge, "ak nemlich gedachter Menfch mich über: wollte. Denn fo hat es GO gefallen, de 
al ausfchrenet als einen Meinendigen und rer ihre Zwietracht und Drohungen zu toͤd⸗ 


greulichen Menfehen, ohne zu wiſfen aus was ten, die ſich zu raͤchen gedachten. 


vor Glund oder Macht. Ich bitte euch ) Aufm Rande im Latein. ſtehet: dieſe Stelle = 


fcheint Druckfehler zu haben. 


aber, daß wo ihr fein Maul nicht ftopfen| , Hyper hinweg mit diefem allen! denn 


| Fönnet, wie ich forge, ihr Doch wenigſtens ich bin x 
— gantz ruhigen und friedlichen Herzens 
nichts mit ihm zu ſchaffen habet noch andre hen euch alle, ob ich gleich beleidiger wor 


haben laffet. Denn ich bin darum nicht den. Denn GHDtt bat mich Untwirdis - 
gen fonderlich gefegnet, daß ich Feine Urſache 


meineidig, N ich ein Besbe Uinverf, 
worden. enn es wiſſen beyde Univerſi— 
Fan ano Ihr alle dab: ih nie Anfansanık babe ale zur Freude, Liebe und WBohlhun, 
es nicht gethan: bin mie auch nicht bewuſt, 


daß ich in dem gantzen Lauf meines Studie: pfahe. Darum bitte ich, feyd auch ihr ver⸗ 


Sentenzien habe ichs zwar zu Erfurt gethan: gnuͤgt, und leget die Bittsrfeit ab, wo ihr 


*) aber daß ich geſchworen, wird glaube ich 


wol niemand behaupten. Was ich aber Iprinfen, denn GHft hat es fo haben wol 


flen, dem man nicht twiöerftehen muß, Ge 
habt euch wohl im HErrn. Aus unferm 
u, zu Wittenberg den ı6. Junii 1514. 


Sebiethenden und folches Erfordern antwor⸗ 


Darum lieben Vaͤter, fehreibe ich folches 





logi, mich nicht für einen Derächter ihrer _ motion. 


Anne 1516. 


7, Daß, was er andern vorgefagt, über hie phainen — 
Mn Georg Spalatinum. gedr uckt werden ſolle. 
Aus Aurif. epiſt Luth, tom. I, p.9 8 JESUS. 
DE Hochgelahrten Herrn Beorge 3 e 
Spalstin, Priefter Chrifti, feinem eil! Ich habe nur geſtern, als ie — 
im HErrn Ehrwuͤrdigen. En euer Schreiben Abends 





irgend etwas davon habt, und laft euch mei 
ne Ausverleibung *) oder Abſcheidung nicht 


ſyat — 


24 


28 u u Are Zu a un 20 ne 


auch gegen Die, welche das Wiederſpiel um 4 
mich verdienet haben, wie auch id) gantz an⸗ 
ders verdient habe, daß ich vom HErrnem ⸗ 


zT te  e  oN.N 


Bruder Martinus Luther. 
H Excorporatio wegen der OR Pro⸗ 4 





iſt Lappereyen, die man eher vergehen laffen 


Se 3 DO ; vom Jahr 1516. 529 
fpat gefunden, mein liebſter Spalatin. ch | Eine Herrliche Stelle von der wahren Geredtig: 
bitte euch, daß ihr doch demſelben Martino keit vor Gott, und von der Gedult und Lang⸗ 
Mercatori meinetwegen antwortet, daß er muth gegen die ſchwachen Bruͤder. 
nicht auf meine Vorleſungen uber die Pſal—⸗ TESUS LHRIJSTUS! 


men — welche an gerne nirgend : 

und nie wolte ausgehen laffen, dennoch aber — 

gezwungen es zugeben muß; ob ich wol dem a a 
Liebwerthefter Bruder George, ich berichte 


Befehl noch nicht nachgekommen, nun aber 
da ii) uber Den Paulum nicht mehr Iefe, \euch, daß ich aus euren verFauften Sachen 
2! Gulden zufammen gebracht habe, ı fl. 


ſondern damit fertig bin, mich diefem Werk 
für das brüffelifche Gewand, Zfl.für das groß 


sank on 

2. Wenn fie aber auch gantz geendet feun ‚Re RT 
— —— obige Borlefungen) find fie len Dinge Geh u 
Ban ni F daß ſie ohnemich Inc etwas mehr da,alsdie EclogeBaptift=*) 
onnfen gedruckt werden. Hernach hat &8 | nn eure Samlung die müift ihr zu eurem 
Schaden liegen laffen, denn bisher haben 


auch) den Heren Meifter der Kuͤnſte *) be: 
wir fie nicht Ioß werden koͤnnen. Wir har 


liebet, daß fie unfer Drucker drucken folle ; 
[0 aber dor Duadragefima nicht angeben heu alſo dem eherwürdigen Water Vicario die 
drittehalb Gulden für euch angewiefen: 





Tan. Es ift auch (wo fie ja in Druck Fom- 
— a — Wegen des andern halben Gulden, den ihr 
B— —— ihm noch ſchuldig ſeyd, werdet ihr entweder 
dennfie duͤnken mir gang unwerth, daß recht pen, daß ihr ihm bezahlet oder Eriaß der 
ee are Dinbe mn au Schuld erlanget. Denn ich habe gefehen, 
ten Buchſtaben daran arbeiten. Denn es daß der Hochrwürdige Water euch gan ges 
follte. Gehabt euch wohl. Eilig aus dem De und alſo Das übrige leicht erlaſſen 
Cloſter am sten Weynachttag, um ıellbr.| "= re 
Im Fahr 1516. — 
Meiſtris Artiſtis. | 
2 Bruder Wort. Luther. 
Auguſtiner. 


*) Vielleich Mantuan. 
3. Sonſt moͤchte ich gern wiflen, wie es 
um eure Seele ftehet, ob fie einmahl ihrer 
eigenen Gerechtigkeit fatt babe, und begehre 
in Ehrifti Gerechtigkeit feölich und getroſt zu 
feyn. Denn heutiges Tages gehet die Ders 
ſuchung der Dermeffenheit in vielen ftarfum 
- und fonderlich in denen, die aus aller Macht 
gerecht und fromm ſeyn wollen, und die Ge⸗ 
| rechtiokeit GOttes nicht wiſſen, die ung in 
Aus Aucif. epift, Luth. tom. I. p.rı. und 26 Chriſto auf das allerreichlichfte und umfonft 
ſchers Reform. Acten Th. 1, p.806. gefchenket ift, folalich im fich felbft fo lange 
Dem Andächtigen und aufrichtigen Bru⸗ gutes zu thun fuchen, biß fie Zuverficht ger 
der Beorge Spenlein, Auguſtiner-Eremi⸗ winnen vor GOtt zu beftehen, als Leute, die 
sen im Klofter Memmingen, den ihim nun mit Tugenden und Verdienften vecht 
HErrn zu lieben habe. game roären, welches doch unmöglich 
nr 3 | ge⸗ 


ge 
An Johann Langen, 
’ ; & im XVIIICh. d. ©. P-4 


en DR 
An Georg Spenlein. 





530 . M. Driefe Luthert, welche aus dem 2 ateinifchen|überfest worden, sr 
gefchehen Fan. Ihr ſeyd bey ung in dieſer Apoftel lehret: Nehmet euch unter einander 
Meinung ja Irrthum gemefen, ich auch.\auf, wie auch Ehrifius euch aufgenommen 
Ich ftveite aber auch noch wieder diefen Irr⸗ hat, zur Ehre GOttes. Und abermabl: 
chum, und bin ihn. noch nicht ganz los wor⸗ Seyd in euch gefinnet, wie KFfusChriftus” 
den. ——— auch war: welcher da er in GOttes Geftalt 

3. Darum mein lieber Bruder, lernet war, erniedrigte er ſich ſelbſt cc. Alfpauch 
Ehriftum und zwar Den gecreutzigten: ler⸗ ihr, wenn ihr euch für beffer halter, pas 
net ihm lobſingen, und an euch gang vers | tet es keinen Raub, als wenn es nur euer 
zweifeln; zu ihm aber ſaget: Du, mein|eigen wäre *), fondern erniedriget euch und” 
HErr JEſu biſt meine Gerechtigkeit, ich feyd wie einer aus ihnen , daß ihr fie tras 
aber dein Suͤnder. Du haft die Meinige an⸗ get. A a 
genommen und mir die Deinige gegeben:]  *) Aber auch der. Haub, wird ft getheilet, 
du haft angenommen, was du nicht. wareſt, He ah alſo nt —— beſſer iſt a 
i , N - ; — n gerauhet out, daß wie m 3 
2 und mie gegeben, was ich nicht un . DU 5 gern berftohfen tragt, und fich 95 
te dich, daß Du nicht immer nach einer fl en darf, Chriftus des gar nicht 1 ee 
groſſen Reinigkeit trachteſt, darinnen Du Die) — fondern als wahrhafter GOttes Sohn auch 
nicht mehr ein Sunder fiheinen, ja feyn wol ftets mit feiner Gottheit prangen und auftreten 
tet. Denn Chriſtus wohnet nur in Sun Eonnfer aber aus Liebe für die Menſchen that 
dern *). Denn darum ift er vom Him⸗er es wicht, ſondern erniedrigte fih a. 
mel herab Eommen, wo er in. den Gerech⸗ 5. Denn das ift eine ungluͤckſelige Gr 
ten wohnte, Daß er auch in den Suͤndern rechtigkeit, der andre neben ſich als fchlims» - 
wohnte. Golcher feiner Liebe denket nad), | 


Soll $ mer NB, nicht fragen will, und die Flucht 
ſo werdet ihr feinen alterfüffeften Troſt fe 


& «+ k 4 U De e: ro \ re ae, FR 
4 > — Ey 3 
* 














N 


und Einfamkeit im Sinnehat, der dach mit 
hen. Denn wie wir Durch eigne Mühe und) Geduld, Gebst und Exempel ihnen gegen- 
Mage zur Nuhe des Gewiffens kommen waͤrtig nusen ſollte. Das heilt den Cent 
müffen, wozu iſt er denn geftgrben? Darin, |ner des HErrn verbergen, und den Mit ⸗ 
nen werdet ihr nur in ihm durch getroſte Der: | knechten NB. nichtibren Theilgeden. Wenn 
weifelungen an euch felber und euren Wer⸗ ihr Denn eine Lilie und Roſe Chriſti feyd, ſo | 
ken Frieden finden. Lernet auch von-ihm, |toiflet, Daß euer Mandel unter den Does . 
daß wie er felbfE euch angenommen und aus|nen feyn muß, Sehet aber mur zu, daßihe 
euren Sünden die feinen gemacht, und ſei⸗ nicht durch Ungedult und freches Uetheilen, 
- ne Gerechtigkeit zu. der eurigen: alſo auch) oder heimlichen Hochmuth ein Dorn ſehs. 
he ihm das feft glaͤubet, wie ſichs gebühter, Das Reich Chriſti ift mitten unter feinen E 
‚denn verflucht iſt, wer das nicht glaubet. Feinden, wie der Palm füge. 
*) Nicht in fo fern fie es vorfeglich bleiben, fon=| : © Was _fichtet ihr alfo eine Mitte der = 
‚ bern die ablaſſen und ihre Schwächen Schul⸗ Freunde? Was euchdemmach fehler, dasfir- . ' 
ben ſtets eufenuen, & chet und erbittet auf euren Ruien, von dem ° 
4: Nehmet denn auch die wilden und HErrn JEſu. Er wird euch alles Iehren: 
noch unordigen irrenden Bruͤder auf, und|fehet nur auf das, was er für euchundale ⸗ 
traget fie in Gedult, und machet aus ihren|Te gethan bat, daß ihr auch. lernt , was ihe 
Suͤnden die euren, und wenn ihr etwas gu⸗ fuͤr andere thun muͤſſt. Wenn er nice — 
tes habt, fü laßt es ihre feyn. Wie der haͤtte wollen Icben als unter Frommen, und 
A | | | | nur 


* 





2 
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h 5 





vom m Jahr 1516. En 533 


nur fin. Die Freunde ſterben, für welche waͤ⸗ daß bloß die Klugheit unſers Sinnes die Ur⸗ 
- ve er doch geſtorben? oder mit wen hötteer ſache und Duelle aller unfer Unruhe fey. 
je gelebet? Thut denn alfo mem Bruder) Denn unfer Auge ift gar ein Schaf: und 
und betet vor mich, der HErr aber fen mit daß ich von mie rede, ey! inwas vor Jam⸗ 





euch. Lebet wohl im HErrn! Aus Wit mer bat er mich zuplaget, und plaget mic), 


tenberg, Atwochs nach Miſericord. Dom. aufs aͤrgſte. 


4 


2. Das Creuʒ Chriſti iſt in der ganzen 


Euer Bruder M. 8.1 Welt ausgetheilt, ein jeder. befommt immer 


Auguſtiner. 





10. 


An Georg Bei ffer. 


Aus Aurif epift. Luth. tom, I. p.13. und Ic: 
ſchers Reform. Acten Th.I. p. 808, 


Dem ehrwuͤrdigen Vater und andachti 
gen Heren George Leiffern, Auguſtiner⸗ 
Eremiten in Erfurt, ſeinem Va⸗ 
ter im HErrn. 

Er tröftet den verfischten Freund, und ermahnet 
ihn, daß er in ſeinen Truͤbſahlen das Wort 
Gottes zum Rathgeber annehme, nnd folge 

nicht dem Sinn des Sleiles: er zeige, 

auch, daß die Trübfalen alle Fromme treffen, | 
und dutch GOttes Wort geheilige werden. 


| JESUS ! 


Tr 


> liedwertheſter Vater und freundlich. 


fer Bender im HErrn. Ich hoͤre dag eu⸗ “Bruder, und bittet für mich, 
Stuͤr⸗ tenberg den 15. pci, i 


ve brüderliche Liebe von getvaltigen 
men angefochten, und mit — 


Fluthen beunr A ern. Aber ge elobet ſey 


Gott der Vater der Barmhertzigkeit und 
Alles Troſtes, der euch den beften Teöfter 
und Beyſtand, ſo unter Menſchen zu finden 
nemlich den ehrwuͤrdigen Vater Mag. Bar⸗ 
tholsmaͤum beftellet hat. Sehet nur zu, 
daß ihr euren Sinn und Gedanken ver— 


durch Anruͤhren eines Fleiſches 





ſein Theil davon. Werfet alſo denſelben 
nicht weg, ſondern nehmet in vielmehr als 
heilige Relig tien an, nicht in ein guiiden oder 
ſilbe nen Trag-Gefthier, fondern in ein guͤl⸗ 
den, D..1. mit farfter Siebe gewehhetes Hertz. 


Denn wie — Creuzes⸗Holtz durch das An⸗ 


ruͤhren des Fleiſches und Blutes Chriſti fo 
geheiligt if, daß die Ueberbl leibſel davon fuͤr 
hoͤchſt Fofibar gehalten werden, wie vi lmehr 
wird Unrecht, Verfolgung, Leiden und Haß 
der Menfthen, es m gerechte oder unges 
rechte, eine „heil. Reliquie fey, —— nicht 
ſondern 
feines allerliebreicheſten Herzens, 
ſeines goͤttlichen Willens, in Liebe umfaftt, 

geküffet und gebenedeyer, ja hoͤchlich ae helle 
get iſt? Denn der Fluch ftyerwandeltin Ser 


und 


> 


gen, das Unrecht in Billigkeit, das Leiden 
weil im HErrn und feinem Troͤſter! in Ehre, und das Creuß in Freude. 


3. Gehabt euch wohl, Tiebfter Freund and 


Aus Wit⸗ 
im, Jahr 516. 
Bruder Mart. LCuther 


Auguſtiner. 





J 


An et ann Berden, 


‚Aus Aurif. epift, Luth, tom, I. p. 48. und. £.8: 


ſchers Reform. Net. Thx. p. 809: 


keugnet, und feinem Worte in eurem Her⸗ Dem ehrwuͤrdigen und enbächtigen Ba: 


gen Raum gebe. Denn ich bin gewiß fo, 
wol aus meiner als eurer, ja aller, die ich! 
SL — geſehen, Sm und weiß, 


* 


fer, Bruder Johann Bercken, der Ere— 
miter St, Auguſtini Hricen in 
Maynz 


— Er 





534 I. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifehen überfezet worden. ® | er 
Er bittet den maynzifchen Prior höflich, er folle 9; | — — 
ihm einen flüchtigen Bruder wieder zuruͤck ſchi⸗ EN — under, menn 
- den, und ihm verfprechen, daß ihm alles ſolle RD all EIIDIID DEADERF wird 

vergeben werden. nd das glimmende Tocht auslöfchet? Der 
JESUE. / HErr JEſus Iehre euch und thue und vol, - 
En | — Kr a — Amen. 
AM | Sa abt euch wohl. Aus unſerm Dresdni 
Ru im HEren! Ehrwuͤrdigſter und lieb⸗ ſchen Eonvent, am Tage des heil Mpilippi 
wertheſter Pater Prior, ich habe un⸗ und Sacobi, im Zah 1517, 
gern gehüret, es fen bey euerer Paterheit Bruder Martinus Luther, 








einer . meiner flüchtigen Bruder George) he YorL | 
Baumgartner aus unferm dreßdnifchen und —— 
Convent, der zu eurer Paterheit leider auss und Thüringen, der Eremiten 
fchändlichen Urfachen und auf dergleichen : S. Augufini. 000 
Art Eommen: ich Danke aber eurer Treue) | Ben 

und willigen Dienftfertigkeit, daß ihre ihn An Conrad Muttanum 


aufgenommen, damit die Schande geſtillet 
wuͤrde. Es iſt mein verlohren Schaaf. 
Es gehoͤret mir, ich muß es, da es verirret, 
ſuchen und wiederbringen, wenn es auch un⸗ 

ſerm HErrn JEſu gefaͤlt. a 
2. Ich bitte demnach eure Paterheit, bey) 
dem gemeinfchaftlichen Glauben an CHri⸗ 
flo, und dem Drden St. Auguftini, daß 
eure freundwillige Liebe, ſo viel fie Fan, ihn 
an mich entweder in Dreßden oder in Wit⸗ 
‚tenberg fehicke, oder ihm zurede, daß durch a i 
freundliche liebreiche Vorſtellungen, daß er Ray im HErrn! Daß eure Freundlich, 
felber Fomme. Ich will ihn williglich auf ‚Feit, mein hochgelehrter und guͤtiger 
nehmen, er foll nur fommen. Er darf fich | Mutiane, ich nicht befuchet noch zu mir ge _ 
nicht vor meinem Zorn fürchten, weil er mich | laden habe, hat theils meine eilfertige Reife 
beleidinet. : und der Eifer in meinem mir aufgetragenen ° 
3. Ich weiß! ich weiß, DaB man Aer⸗ Amt, theils meine warbafte Ehrerbietung 

gerniffe meiden muß; und ift Fein Wunder, und Hocachtung gegen euch verurfacher. 

wenn ein Merfch fälle: aber ein Wunder Denn unfre Freundſchaft ift aju neu, als 

ift e8, wenn der Menfch wieder aufftehet daß ich mic) in Demuth unterfangen, eure 
und hernach ftehen bleibet. Es iſt Petrus; in meinen Augen und in ihr felbft warhafte 
gefallen, Daß er wüfte, er waͤre ein Menſch: VortreflichEeit, unfre Niedrigkeit zu befüs 
es fallen noch-heutiges Tages die Cedern chen, gu bitten). ·. i — 
von Libanon, die mit ihrem geraden Gipfel| 2 Mun aber gehe ich dahin, wohin mich 
faſt bis an Himmel gehen. Fa! es ift ſo der “Befehl und meine Schuldigfeit gehen 
gar (welches uber alle Wunder ift) ein|heißt: jedoch habe es nicht thun wollen, oh ⸗ 
Engel im Himmel und Adam im Paradies ne euch zu begrüffen, ob mir wol u — 
RE F J ln, 


Aus Aurifab. epift. Luth. tom.I. p. 15. und 
Loͤſchers Reform. Act. Th.ı. p. 810, | 
Dem hochgelahrten und gütigen Herrn, 
Conrad Mutiano, Domberen in Gorhe, 
der Rechten D,, meinem liebwertheften 
rechtſchaffenen Herrn. — 4J — 
Er verſichert ſeine Ehrerbietung und Ergebenheit 


gegen Mutianum. 


Jesus 38 








Fi N Ir 
Yes Nr ee en = ia, 







20 2... vom TJabre ısıs. 


2 ERRLAN > SEE ie ' 537 
Unvoiffenheit,und, fo zufagen, Unberedſam⸗ JESUS, 
keit Schaam Dagegen einredete. Meine 1 | 


















Viebe aber gegen euch iſt ſtaͤrker geweſen; az nan,- ge 
und grüffeteuch alfo, als einen hochgelahrten ——— > muffe ſich uber euch 

und ſehr weiſen Dann, der baucifche Coris| pc, np | a * Cliebtverthefter 
don, nemlich der ungelehrte und immer mit re Gi ee eiterim Werke des 
unter den Ganfen zu fhnaddern gervohnte Do ren) nuna weſend beygefalen, was ich 
Martinus: ich binaber gewiß, ja der gan gegenwärtig nicht gedacht, oder too ich) es ges 
lichen Zuverficht, daß Mutianus mehr auf a, nicht groß geachtet oder bemers 
das Herz als auf die Zunge und Feder fehe, nn > “6 — Es iſt aber Diefes, Daß 
auf das für mich fattfam gelehrte Herz, mail = Herberge oder das Gafthaus (welches 
eures mir gewogen iſt. Gehabt euch wohl, ich guezeit den Kloͤſtern für etwas hoͤch ſt⸗ 
gehabt euch wohl, wertheſter Vater in dem En gehalten Habe, wenn es gemißs 
Heren FEſu, und behaltet mic) in gutem. — SS nn nn jonft en Hallig 
Andenken. Aus“ unferm Kloſter in Gothe «4 A H eb uk ir. ev im HErrn ges 
den 29. May im Jahr ısı6. hiehet) nicht eſſer zu erkennen und recht zu 
N | % mäßigen fen, wenn man nicht fleißig beob⸗ 
- Bruder More. Luther. achtet, was und wie viel darinnen ausgeges 
| ” yiearifiher Dechant. [pen werde. Darum ic) im Vertrauen zu 
euch, da ich gewiß weiß, daß ihr mehr thun 
Ich berichte euch auch, daß der P. Bac- | werdet als ich begehre, befehle ichnicht, fon, 
calaurens Sub. Lang, den ihr als einen gus|dern ermahne nur im HEren, daß ihr ein 
ten Griechen und Sateiner Eennet,-infonder, | ſonderlich Regiſter machen laffet, darinnen 
heit aber als einen Mann von aufeichtigem| Ihr taglich aufzeichnet, was an Bier, Wein, 
Herzen, von mir ganz neu zum Prior des) Drod, Sleifch und allen andern Dingen aufges 
Erfurtifchen Conventsgemacht worden. Ihr bet, und auch) dazu fuͤget, was etwa nach 
werdet dieſen Menſchen den Leuten beſtens eurer und eines andern Wuͤrde verzehret 
befehlen und hey GOtt fin ihn beſtens beten. | WILD, fo Doch nicht eben daſelbſt mit anzu⸗ 
Gehabteuch wohl. In Eil, wieihr ſehet. fchreiben, fondern nur mas auf die gemeinen 

| J Gaͤſte kommt. | 





a. 13 | 2. Und von diefem Resifter, wo ihr keine 
An Johann Langen. beßre wiſſet, koͤnt ihr folgende Art ur 
Aus Aurif, epif Luth. tom.T. p.14. und Lö- DAB ihr in gewiſſen Weiten aus einander al- 
cchers Reform. Acten Th. 1. p.8ı1. ie de — a 
OS em und dem Feſt, oder nach ſolchem Feſti 
Dem ehrwuͤrdigen und andaͤchtigen Ba:| ſo viel drauf gangen — 
ter Johann Langen, Baccalaureo der an Brod ſo vielec. fuͤrden Nund N. Gaͤſten 
ol. Prior der Eremiten desh. Augu⸗ | Laßt euch das nicht beſchwerlich oder überflüfs 
ftini in Erfurt, feinem im HErrn fig duͤnken; ermeſſet felbft, ſonſt wollte ichs wel 
0 allegeit (Geliebten). Ifagen. Ihr wiſſet vielleicht meinen Ges 
Er berichtet Langen, wie er die Haushaltung feis danken nicht. Auf dieſe Art (wo ich nicht 
nes Kloſters fparfam anſtelle. gaͤnzlich irre, werdet ihr ſehen, ob der Con⸗ 
Lutheri Schriften au, Cheil. — 


= Dreh 







538 11. Briefe Lutberi, welche ausdem Lateiniſchen überfent worden. 539 
went eher ein Klofter Cund Einfamkeit) oder te, wo eg GOtt nicht abwendet. DBetetfür 
Schenke und Wirthehaus ſey. Ja aufimich, daß fein allerfhönfter allezeit feliger 
diefe Art werdet ihr nicht nur fehen, wieviel Wille an mir geſchehe mn. 
drauf gegangen, fondern auch an welchen) ”) Gotten & Salzen, ic) verftehe es alſo: Got- 
und wie viel Tage ihr zu Gaſte geweſen, in⸗ tenſem, Salzenfeın. - — —3 





gleichen was vor Gaͤſten einige Hoͤflichkett 

oder Ehre gefchehen: man Fan aber auch An Beorg Spalstinum. * 
dem Murren der Bruͤder dadurch wehren )) Aus Aurif. epiſt. Luth. tom, I. p.16. und Co⸗ 
und Rechenſchaft geben, oder (ſcil. wenn es/ ſchers Reform. Acten Th. 1. p. 812. 


unterbleibt) angegeben werden: und, der⸗ Dem Knecht und Diener Chriſti, Das 
gleichen viel, fo ich jetzt nicht age: yiicz, [1 dem redlichen Priefter, Magift. Beorge 
an | Spalatinen, einem hochgelehrten 
3. Ich wollte auch, daß ihe für die] Mann und wahrhaften Sreunde, 
Herumſtreicher F), wenn fie Fommen, tier] Cr jagt feine Meynung von des Churfürft 4 
der gehen, und ihre Säfte mitbringen, ein] Friedrichs und Spalatini Kath, daß Staupik 
befonder Verzeichniß machtet, daß man al, SHaaf rege am felie, bekingt dabey der Biſchoͤf⸗ 
fo den unfteten und umſaͤttigen Leuten Eönne] fe Nachlaͤßigkeit in ihtem Veruf. — 
vorhalten, was fie fo mit Unrath verzehret, ES US. 
die doch immer pralen, Daß fie fo viel Nu | ee er 
„sen fchaffen und dienen. _ *) terminariis- Fein Wie ihr mir gewuͤnſcht habt, lie⸗ 
4. Gehabt euch wohl, und feyd wie ein 82 ber Spalatin, fo bin ich durch GOt ⸗ 
Starker, fo wird der HErr mit euch feyn, tes Gnade geſund wieder Fommen, wenige 
und denfet, Daß ihr zum Zeichen gefegt end, Itens am Leibe. Ich Danke dahero eurer 
dem widerfprochen wird, einigen ein Geruch |Riebe; es iſt mir auch euer Schreiben gleich 
‚zum Leben, andern ein Geruch zum Tod jühergeben worden, weil die Brüder nicht 
Und betet für mich, Aus Sala den sten wuſten, too ich war, daß fie mir es zuge 
Tag des Sronleichnamfeftes im Jahr i510. ſchickt hatt RR. 
NE - Bruder Martinus Luther. 2. Ihr fchreibet, unter andern, daß der. 
= Re hochgeborne Fuͤrſt gerne wolle, daß unſer 
Ich habe durch GOttes Gnade in dieſem hochwuͤrdige Pater Vicarius jetzo etwas 
Bezirk des Kloſters keinen fo wohl anger |herrliches thue, darum er euch auch dazu 
troffen, als den zu Gotten und Sala H;|brauchet, daß ihr es mit treiben helfet; und 
diefen habe ich eine Stunde gehöret, jenen thut ihr hierinnen billig als ein rechtſchafner 
ohngefehr zwey. Darum haben wir da Freund. Ich aber wunfche, daß euer Zus 
‚bald fertig werden koͤnnen: und morgen, ge: reden und Anlyalten bey dem ehrwuͤrdggen 
liebt es GOtt! wollen wir nach Nordhau⸗ Vater nicht fo eifrigund hitzig, fondernfab 
ſen gehen. Weil der HErr, wie ich hoffe, ter als duͤrres Stroh fen: denn ich werde 
ohne uns an felbigen Orten wirket, und im euch in meinem Schreiben das Widerſpiel 
Geiſt⸗ und Leiblichen, dem Teufel zu Trotz, rathen, oder doch fo vathen, daß der, dem 
herrſchet. Es hat mich eine Unpaßlichfeit zugeredet wird, zmweifelhaftig fen, wozuer 
„befallen, Lieaufein Fieber hinauslaufen duͤrf- ſich entſchliiſe. 


J 
a ee 





Kay 


0. 


vom Jahr 1516, en 541 


3, Wundert ihr euch deß? Gewiß nicht| Eeit, Daß es etwas gluͤckſeliges, ſondern gar 
deshalben, daß ich euren Rath verachten] etwas elendes fey, einen Bifchof abgeben, 
follte, Der wol geroiß aus gutem Herzen ges | das iſt ſchwelgen, fodomitifch und roͤmiſch 
het, und von dem ich wohl fehe, Daß, weil | leben. Welches ihr ſelbſt wohl wiſſet wenn 


- er. in wahrer Liebe handelt, er nicht fo gar ihr der alten Bischöfe Thun und Leben ge 


richtig urtheile. Denn wahre Liebe urthei-| gen dag Thun und Leben unfrer jegigen Bir 
fer nicht gar zu richtig, wie Chryſoſtomus ſchoͤffe haltet. Unter welchen nun die beften 
faget. ch fage aber diefes, Daß euch des find, Die weltliche Kriege mit aller Macht 
Fuͤrſten Wohlgefallen getrieben, dergleichen | und Ruͤſtung führen, und das Hausweſen, 
Zuredung zu gebrauchen. Denn ich will das iſt, eine unerfättliche Kölle des Geizes 
nicht, daß der ehrwuͤrdige Vater im gering» | beftellen. Und ob wol derfelbe Mann fels 
fien in die Sache willige, Die eure Zuredung | chen Laſtern gar nicht ergeben ift, Fünnet ihr 
füchet, weil es euer Fuͤrſt gerne fiehet. Es denn wol Buͤrge feyn, daß, menn die Gele 
beliebet euer Fuͤrſt vieles und gloͤnzet ihm genheit gegeben wird, ja dazu treibt, (ie jetzo 
ſchoͤn in den Augen, was GOtt mißfaͤllet faſt uͤberal geſchiehet und geſagt wird,) er 
und zuwider iſt *). Sch leugne nicht, daß nicht in den Wirbel und graͤßlichen Stürme 
ev in weltlichen Dingen einfehr kluger Mann der biſchoͤflichen Höfe mit gezogen und bins 
fen aber in denen Dingen, Die GOtt und der! geriffen werde? 

Seelen Heil angehen, da halte ich ihn fol 6. Aber genug hiervon! Auf eure Bitte 
wol als euven Pfeffinger uber die Maſſen antworte ich: wenn es wirklich eine Sache 
blind, | | ift, Die einen Verzug leidet, fo meldet mir 


9) Das ift gut Lutheriſch geredet. es doch bald, weil der ehrwuͤrdige Vater jetzt 


4. Und das fage ich nicht hinterwaͤrts in Antwerpen ift und vor dem Herbft Faum 
als ein Derleumder, ic) will auch nicht, daß wiederkommen wird. So will ich deshal⸗ 
ihr es heimlich haltet: ſondern ich will es ber gern einen eignen Boten bis Coͤlln his 


bey aller Gelegenheit beyden ins Geſicht cken; denn diefen Det hat er ung angewie⸗ 


’ 


% 


was der Fuͤrſt mit euch ſuchet, Dennich habe 


fagen. Wenn es’aber gewiß wäre, daß es fen, Die Briefe dahin zu ſchicken. Gehabt 
von GOtt käme, was ihr vorhabt, fo woll⸗ euch wohl im HErrn und bittet für mich. 
te ich Daß eure Zuredung ein Feuer und er) Yus dem Klofter zu Wittenberg den 8 Junii 


(Der P.) lauter Stoppel wäre. Aber den⸗ im Jahre 1516, 
Fet nieht, daß es fo etwas heimliches ſey, Martinus Luther. 





nicht vor kurzem erſt, ehe ich euren “Brief ger 


| fehen, gehoͤret, daß der ehrmürdige Vater ak 


um Biſchof (wo mir recht) zu Nimſehe, An Johann Langen 


verlangt wuͤrde: Das ift es, wo ichs anders 4,4 Aurif. ep. Luth,tom.I. p. 17. und Loͤſchers 
gemerkt habe, was euer und Pfeffingers, en He. Ch. eh “7 Sich 

ö . pe. . p 4 

ja,auch feiner Schwefterder Aebtißin Schrei, | 


“ben, fo ich in Eifleben gefehen,, in fich hal Dem ehrwuͤrdigen Water Johann 


en. ne, Langen, DBaccalaureo Theol. Priorn der 

5. Aber, mein lieber Spalatin, es find! Yugufliner-Eremiten in Erfurt, feinem 
nicht. mehr die Zeiten von folcher Gluͤckſelig⸗ ie im HErrn ( Geliebten J). Se 
| % x x & & gr | 


. $42 
Er bittet dem Klofter zu Sangershaufen und Eig- 


leben einige Brüder zuzuſchiclen und meldet 
einige Neuigkeiten. 


TE S u Sr 
gt im HErrn! 36 habe, wertheſter 


Dater, ein Schreiben aus Sangers| - 


haufen an euch abgelaſſen, daB, wenn ihr ei 
nen Bruder hättet, Der nicht gar zugutthär| 
te H, ihr ihn dahin zur Strafe ſchicken moͤch⸗ 
tet; und ich befeble nicht fo wol als flehe, 


Be Briefe Lucberi, welche aus dem Lateiniſchen überferst worden, 








Ri: 


roohl, und gruffet meinetroegen ‚oder Sielmehe 
im Namen und in der Kraft GOttes, die 
Väter, Magiſter, ‚den | Sector und andre. 
Aus pittenberg, am Tage des Gedaͤcht⸗ 
niſſes St. Pault. 


Bruder Wartinus —— 


Vicarius partieularis· 


Es ſind eh 0 Garmelitenbrüder zu und 


Eommen. Der Bruder Johannes Koͤnigs⸗ 
berg iſt ganz wohl wieder gefund worden 
daß ihr entweder Georgen von Schleuſingen 


Jer Prior in Herzberg iſt am Huſten und 


oder Wilhelmen Tifcher denen zu Eisleben Blutausſpeyen fehr krank gemefen: ich 


wo nicht ganz überaebet, Doch indeffen laſſet, 


bis der ehrwuͤrdige Mater wiederfommen. 
Denn das erfordert jetzo Die Noch ganzlich.|er hat noch nicht antworten Eünnen, wegen 
‚Bruder und allen, daß des Baccalaurents *). 


Unnd faget demfelben 
das nicht von mie zwangweiſe oder aus tro⸗ 


fürchte, er werde nicht beffer werden. "Bits 
tet für ihn und befehlet ihn den. Eurigen: 


Dos Wetter und 
der Donner hat bey Drefden unfeem Con: 


zigem Gemuͤthe gefchebe, ſondern weil wir die vent an Weinbergen meiſt alles niederge⸗ 
Ehre des Vicariats des hochwuͤrdigen P. ſchlagen, daß man meynet, es ſey uͤber 200 
Vicarii, ſonderlich aber ich, zu erhalten oder 300 fl. Schade geſchehen, und hat auch 


ſchuldig ſind, ſo gut und wo wir nur koͤnnen viel andre zerſchlagen 


*) indigefti ſenſus. 


2. Es haben eben diefelben Väter einen 
Bruder zu mir gefande, der beynahe dieſem 
neuen Pflanzgarten einen geoffen Schand»| 
Bruder Eafpar, | 
der da zum Senior geweyhet iſt ), Tieget | 


fleck angehaͤnget hätte, 


krank: der Lector Anton auch: der P. Bae⸗ 
calaureus iſt in Leipzig: zwo andre gehen! 
herum P%) wegen einer Seldfammlung zum | 


Bau, wie ihr toiffet, und jener iſt ſhon 
% Es find überhaupt Prie⸗ 

fer im Werke des Kloſters. So moͤget ihr 
ſelbſt urtheilen ob man der Noth nicht zu 


hier bey mir. 


ſtatten Eommen müffe. 


) inundius decumbit, fan Auch heiſſen: liegt töd= | 


lich wegen legten Delung- 
Sr funt in terminisl, 


Sans Daß ihr euch aber keine Sorge ma⸗ 
chet ſo wenig als die andern, ſo wiſſen wir 
Gott Lob von Feiner Peſt. Gehabt euch 





Das iſt das neueſte. 
*) De —— würde. EEE 





16, 
An Wichael Dreffel. 


Aus Aurif. ep. Luth. tom I. P 18. und Li | 
ſchers Reform. Act. Th. 1. P- 815. 


Dem ehrwuͤrdigen und andaͤchtigen Va⸗ 


ter, Michael Dreſſeln , Priorn der 


Auguſtinereremiter in Neuftadt, feir > 
nem im HErrn (Gl) 


*) Tornatori, 


Er erklaͤret erſtlich welches der wahre Friede ſey, 
den Chriſten begehren ſollen nach dem Seiuch 
Pauli Phil. 

Ar I zZ S u S. 


Is 


gg * Frieden aber nicht den, u . 


nach der Menfchen Sinn: offenbar-ift,. ‘“ 


ſondern der unter dem Ereuz verborgen il, — 


und 


— 


— a . vom TJabre 1516. - 545 
und höher. ift als: alle Vernunft, im — Vaͤter in Sangerhauſen haben mein 
HErrn. Schreiben an ihn, denn ich muthmaſſete, er 
2, Auf euer Schreiben, wie auch Des wuͤrde nach Mansfeld reifen, wie er mich 
teutfehen Herrn, der unfern Drden begehr |gebeten hatte, 
vet, antworte ich kuͤrzlich, mein lieber und| 5. Ahr fuchet und begehret zwar Frieden, 
ehrwürdiger Vater, erftlich, daß uns nicht 
gebühret, einen an feinem heilfamen Vor⸗ 
haben zu hindern, fondern eher zu fürdern 
und zu ermunfern, wenn man e8 mit und 
in dem HEren vornimt. Es wird aber im 
Herren geichehen, wenn man nicht nach ei- 


ihn die Welt giebt: nicht wie EHriftus, 
Wiſſet ihr auch, geliebtefter Vater, daß 
Gott darum wunderbar in feinem Rolf, 


Friedens geftellet hat, das ift, mitten unter 
nes jeden Meynung und heiligen Abficht, fon» |alle Verſuchungen? wie er. fpricht: Herr⸗ 
dern nach Dem vorgefchriebenen Geſetze ges ſche mitten unter deinen Seinden. Hat er 
het, und die Drdnung der Obern und der alſo nicht einen Frieden, den niemand ſtoͤ⸗ 
Vaͤter Befehle halt, ohne melche fich nie |ret, denn das ift der Welt Friede: aber 
mand Nusen und Geligkeie verfprechen |der, welchen alle und allesbeunrubiget, dul⸗ 
darf, ob gleich die Abficht noch fo gut waͤre. tet alles ruhig mit Frieden. Ihr Ipreche 
3. Drum willige ich nicht und Fan auch mit Sfrael: Friede! Friede! und iſt doc) 
nicht willigen, denfelben Seren anzuneh⸗ nicht Friede, Sprecht vielmehr mit CHri⸗ 
men, wo er. nicht Briefe von feinem Dbern ſto: Creuz! Ereuz! und iſt doch Fein Creuz 
mit gehorigem Siegel bringt, und anderes) Denn fo bald ift das Ereuz nicht mehr 
mehr thut, welches c. 16. unſere Drdnungen Creuz, wenn ihr froͤlich ſaget: Gebenedenetes 
enthalten und ſolchen Perſonen oblieget. Creuz, unter allem Holz iſt keines dir zu 
Damit weder ihn noch uns kuͤnftig die Reue gleichen. . 
anfomme. Denn Feiner muß ‘bloß auf ei⸗ 6. Sehet alſo, wie gütig euch der HErr 
nes einigen Zeugniß ven feinem Vrälaten | zum rechten Frieden ermahne, der euch mit 
abgerogen werden, Es iſt eine fremde Sa⸗ ſo viel Creuz umgiebet! Denn das heißt der 





che, fo lange der nicht einſtimmt, der drüber | Friede GOttes, der über alle Vernunft ge 


Macht hat. Sollte es aber ſchwer fallen, \het, das ift, was man nicht mit Sinnen 
dergleichen Schreiben zu bringen, fb wird fuͤhlet, vernimt oder denken Fanz es Fan ihn 
man gleich daran pruͤfen, ob der Geift aus kein Gedanke fehen und faffen, als wer das 


GOtt ſey. Weil, was aus GHOtt ift, ber | Eveuz gerne träger in allem, mas er gepla⸗ 
ſtaͤndig it, und alles thus und leider, daß es get fuͤhlet, denket und verſtehet: der erfaͤh⸗ 
beharre — ret hernach dieſen Frieden. Dennallen uns 


4. Was ihr weiter vom Bruder Hen⸗ ſern Sinn, alles Werk und ale Gedan⸗ 
ning ſchreibt, daß ihr ihm Erlaubniß geger |Een hat er unter diefen feinen Frieden gewor⸗ 


ben nad) St. Zeit, fo Babe ihn noch nicht fen und. ans Creuz gefehlagen (das ift, vier 
gefehen, er iſt auch nicht zu mie Eommen. |ien und ſchweren Unruhen unterworfen); 
Den "Bruder Peter Hilperhaufen habe ich darum ift es ein Friede über allen Sinn, und 
nach Sangerhauſen anſtatt Andrei IImens ganz anders, als wir denfen oder wünfben, 
geordnet, den ich wegen feiner Schwaͤch⸗ nemlich gar unvergleichlich beſſer. Diefen 


lichkeit habe zu Erfurt aufnehmen laſſen. ſuchet, fo werdet ihr ihn finden: N | 
\ j i | i — 


m 3 


aber verkehrt. Denn ihr ſuchet ihn, wie 


weil er ſeinen Frieden in die Mitte keines 


546 U. Sriefe Zutheri, welche aus dem Rateinifchen überfeger worden, sa7 
| N ee 
ihn aber nicht beffer fuchen, als menn ihr ter die Sache und nicht die Aorte fude, 
Unruhe und Teübfalen, als heilige Reliquien, Gehabt euch wohl und betet fr mich. Aug 
mit Freuden annehmek, nicht aber Frieden der Himmels-Pforteden 6 Auguft, im Fahr 
nad) eurer Meynung und Sinn ſuchet.  |ısıs, - 19 





7. Gehabt euch wohl und bittet für mich, | Bruder Mart. Luther, 
liebſter Vater, und der HErr vegiere euch. | — *) voealiter. | 
Aus Wittenberg im Jahr 1516. am Tage] Es haben diefe Brüder 5 Ducaten: 9. 
der zehntaufend Martyrer. feher zu, daß fie euch folche darbieten, und 


Bruder Martin Lutber, wegen des Cinkaufs der Nöcke Rechnung 
Vicarius des Bezirks. geſchehe. Und fo fieetwas weiter zur Noth⸗ 
| —— durft brauchen, werdet ihr es für fie ausle⸗ 
Er gen, auf des ehrw. P. Dicarii Nechnung, 
| An Johann Langen. der diß noch in das Schreiben zu fegen bs 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. I. p. 36. Daſelbſt iſt Fohlen hat. Es wird euch freulich wieder 
diefer Brief unrecht zum Jahr 1517. gerechnet | gegeben werden. Gehabt euch wohl. 
worden, wie der Hr. D. Löfcher, welcher den: | #) —— — Goldgäfden. 
ws Er 


a 
ne a ni 





EEE. 00 


felben dem ı Th. der Reform. Acten p. 816, 

auch einverleibet, bereits angemerfet hat. ; 

Seinem Vater, Johann Langen, An Job 

der Eremiten St. Auguftini zu Erfurt a Aueif et Be 

Priorn, Baccalaureo Theol. feinem eb 20.000 2a 
in Ehrifto Geliebten. - ſchers Reform. Act, Ch. J. p. 817. | 


* Er befihlet Langen einige ſtudierende Brüder, und Demehrmürdigen, andachtigen Johann —4 
| 
; 








IB, 08: 
ann Langen, 


ermahnet ihn, daß er die Staffel eines Liren- | Langen, des Auguflinereremitenflofterg 
tiaten in der Theologie annehme. in Erfurt Priorn, Baccalaureo Theol. 

JESUS! | feinem geliebten Bruder im - 
- ER 2 I, - 2 | ? : Herrn. & Er 2 
let zerende Rruͤd⸗ Er bittet, daß er ſeine Rede den Freun 4 
da! Diet ſtudierende Bruder, ehrwuͤr⸗ —— ae — 
I diger Vater, befihlet euch der hoch] - peie und Gedute in Nerkicunnen aſſen 

eh N. —8 it Jungen. | 
eher. Vater Bicarius, ja der HErr IE] oe \ 

ſus felber in ihm. Rehmet fie alſo auf, un |. JESUS. 
‚forget, daß fie zu beyden Seiten zuuehneee... u | 
wie er von euch hoffet, nemlich der HErr Rayr dieſe meine Rede, Die ich inunferm 
fus. 2WCapitel (Stift) zu Gothe gehalten, 

— a g — 
2. Es bleibt auch der ehrwuͤrdige Vater ſchicke id) euch, ehrw. Vater, und befehlefie 
Vicarius veſt und beftändig darauf, daß ihr, eurer Treue dergeftalt, Daß ich durch euch 


N F, 









fo bald es moͤglich und Die Zeit es geftatten mein Verſprechen halten möge, d, i.dagiye 
will, die Wuͤrde eines Licentiaten der Theolo⸗ |fie gleich an Hrn. Johann Braun, Prieftern 
gie.annehmet, welches er euch auch muͤnd⸗ zu unferer lieben Frauen, in Eifenach, oder > 
"lich *) in Eisleben befohlen hat, und nun lan Hr. Wigand von Guldenapt, Warren 
fhriftlich ermahnet aus der Himmelspfors in Waltershauſen befteller. Denn ichhas, 
te, daß ihr wiſſet, Daß der ehrmurdige Va⸗ be es ihm verfprochen; ich verfpreche egaber 
; | a >) 


- 


548 — vom Jahr 1516. | 549 
auch, und laſſe fie gerne lefen von P. Geor⸗ ‚lich. Und habe ich gedacht, ich hätte eg euch 
ge Leiffern, Lector, oder wen er fonft mil. |fehen gemeldet. Es hat ihn aber auch der 
richt Daß ich fie Des Leſens werth achte, fonz | Fürft und die Grafen von Mansfeld durch 
dern weil ich andrer Bitte und Begehren Briefe gerufen, und man hat feine Ankunft 
mehr als meinem Willen gehorchen muß. vermuthet, die man auch noch vermus 
2, ebrigens habt ihr euch uber P. Ma⸗thet. Vielleicht reift er in Elſas. 
gifter Johann Vogt fehr ereifert. Ich weiß Es fehreibt M. Joh. Vogt, dab M. Job. 
aber nichts drum, verfiehe auch) das Ge) Mechlin ihm gefchrieben, es ware der ehrw. 
beimniß nicht: ich habe aber den Prior in Water wegen befierer Einrichtung des Con» 
agdeburg gegenwärtig gehoͤret, daß erivents zu Dordrecht von Herzog Carln und 
ſehr unmillig geweſen, ja ganslich, wie er in dem Rath derfelben Stadt benehret worden. 
Eisleben war, d. i. ganz verzagende, wie er| Ich wollte, Daß das nicht gefchähe. Gehabt 
die Schule bey fich erhalten wolle, undleuch wohl. Aus Wittenberg am Tage 
auch einige Aelteften von gleicher Meynung| Felicis und Adaucti. Gruͤſſet alle und bes 
mit ihm. Hernach, fo vielich von dem D.|fehlet mich ihnen. 
Magiſtro herausgebracht und geglaubet, fi Bruder Mart. Luther. 
die Schule *) ohne wuͤrkliches Zuthun 
und Bemühung bloß leidende oder zulaffend. 
doch mit Willen der Vater des Landes, ver: 
loffen worden. Und in dem Glauben bin 
ich weggezogen. 
















— 
An Michael Dreſſel. 
Aus Aurif. ep. Luth, tom. I. p.2u und KL: 
fehers Reform. Acten Th. I. p, 819. 
-*) de Audio, ES Denen ehrwuͤrdigen und andachtigen Vaͤ⸗ 
5 Hier ift der Ort dunkel, Sonſt hat ſtu. tern, Bruder Michael Dreffeln, Priorn des 
Kam h u in — — Schule, z. E. Convents zu Neuſtadt, der Eremiten St. Au⸗ 
in Wittenberg u.ſ. vo. bedeutet. j BER —— 
TE er oa guftini, zuſamt den Aelteſten und Sapitularen 
3. Euch aber wird gebühren,diefen Streich . en Convents en im HErm 
auf den rechten Backen nicht allein anzu leiten 
5 ben 9 a Er ermahnet zur Eintracht, und fest den Prior 
ten. wird da DE vom Amte ab, und befihlet, einen andern in 
legte Berfuchung ſeyn: Die Weisheit GOt⸗ der Furcht und Antufung des HEren zu wäh: 
tes fpielet nur mit euch, und bereitet euch| len. | 
JESUS, 


gu einem rechten Krieg, woihrlebet. Stu 
dierende Brüder dürft ihr nicht an mich ſchi⸗ | J. 

eil im HErrn! Ich hoͤre mit Schmer⸗ 

zen, wie ich auch werth bin zu hören, 


‚Ken, theils weil wir deren genug haben, 
theils meil die Peſt um uns herum wuͤtet i 
und taglich uber ung zu kommen drohet: daß lieben Vaͤter und Brüder, daß ihr ohne 
fie nicht, wenn fie hergereifet,, bald wieder Friede und Einigkeit lebet; und ob ihr wol 
fort muffen, weil alle nichts gemiffer ver-| in einem Haufe beyfammen feyd, doch nicht 
mufhen, als daß ung die Peſt treffen wird. eines Sinnes feyd, und habt nicht,nad) dee 
4: Ach weiß nicht, ob ihr den ehrw. Dar] Negel, Ein Herz und Eine Seele im HErrn. 
-ter im Klofter finde. Er hat an mich ge⸗ Welche elende und unnuͤtze Lebensart entweder 


ſchrieben aus dem Thal, da ich aus Mande:| daher kommt, weil die Demuth ſchwach bey 


burg wiederkam, aber gar Eur; und kaaͤg⸗ euch ift, denn wo Demuth, er 
SEA —— oder 


a — —— — — — — — N x - a — —— 
RE Rihanna 
oder von meiner Nachläßigkeit, oder f0 Mol digungen nicht vernommen. - Denn ichglaus 
von eurer als meiner Schuld ; weil wir be wohl, daß alles, was ihr. gethan, in befter 
nicht vor dem HErrn, der uns gemacht hat, Meynung gefchehen. Und Fan garnicht 
wehklagen noch beten, daß er feinen ABeg denken, dag ihr mit Fleiß und Bosheit et / 
vor ihm regiere, uns in feiner Gerechtigkeit iroas gefhan, Daraus Unruhe entſtanden. 
Yeite. Ach! der irret weit, weit, weit, der Ihr habt nur gethan, fo viel ihr Gnade gu 
fich und Andere durch feinen Rath gedenket unbe habt. Dafür ich euch danke, und alle | 
zu vegieren, denn das muß Durch wehmuͤthi⸗ eure Bruder, wenn fie euch nicht gedanket, 
ges Gebet und andachtige Inbrunſt von find mie höchlich zuwider. 
Gott erlangt werden, wieim Pſalm ſtehe: 3, Das ift aber, was euch fröften ſoll, 
Bichte meine Gängenach deinem Wort daß es nicht genug ift, einfrommer undgott- 


(PM 119). So hat Tobiasfeinen Sohn ge⸗ ſeliger Menſch vor ſich zu feyn, fondern eg 


Jehret: Dein Lebelang preife den HErrn, muͤſſen auch) andre friedlich und einträchtig 
und bitteibn (,4.)daßer deine Wege leite. mit ihm leben. Oft mißfallen die beften 
Weil ihre nun diß nicht gethan, oder nicht; Werke und werden verworfen, daß Friede 
recht gethan, fo ifts Fein Wunder, daß ihr erhalten werde; wie viel weniger muß dag 
nicht recht geleitet, fondern gehindert worden. dem Frieden nicht onrgegonen werden, ag 
Was ift demnach zu thun? Es ift Gefahr einer in guter Abficht und mit ganzem Fleiß 
ben einem Leben ohne Frieden, weil es ohnelvollbracht hat, Doch aber damit nicht zum 4 
Chriſto iſt, ja eher ein Tod als Leben. Frieden gedient hat? 
3 










2. Darum muß ich abweſend hun, was 4. Da nun der Prior losgegeben ift, fo 
ich gegenwärtig nicht gewollt: und wun⸗ bitte ich euch um CHriſti Barmherzigkeit 
fehe ich garzu gern, daß ich gegenmartig waͤ⸗ willen, denket gleich einmüthig drauf, und 
re. Es iſt mir. aber nicht moͤglich. Dar⸗ erwaͤhlet drey aus dem Drdennach den Star 
um nchme mit heilfamem Gehorſam dieſe mei⸗ tuten: dergeſtalt nemlich, daß nicht (mie 
ne Verordnung an, ob vielleicht der Herrlich oft vergebliche Wahlen und fehlſchlagen ⸗ 
des Friedens mit uns wirken wollte, Denn de Stimmen, erfahren habe,) irgend eine 
die ganze oder meifte Unruhe iſt daher, daß von euch erwaͤhlet und ihm vonjemanden die 
ihr mit dem Haupt und Prior nicht eins ſeyd, Stimme gegeben werde, den man nicht ha⸗ 


. 


x 


welches mehr fehadet, als wenn ein Bruder bhen mag, als zum Exempel, der fon im 
mit dem andern uneinig if. Darum ge⸗Amte iſt oder fonft nicht erlangt werden 
biete ich euch, dem Bruder Michael Deeflel,Ifan. ‘Denn wenn im Waͤhlen Zeit und f 
kraft meines Amts, daß ihr Amt und Siegel Mühe verloren ift und die Stimmen vers ; 
aufgebet. Sin welcher Kraft ich euch auch von geblich gegeben werden, warum ſollte ih 
der Gewalt und Amt des Priors freyfpreche, vor der Wahl Haben tollen, daß man die 
im Namen des Vaters, des Sohnes, und|öffentlich hernennte, welche man nicht has | 
heil. Seiftes! Amen. Und will durch diß ben kann, auf daß ihr wuͤſtet, wem ihr die 
Schreiben abweſend an den Abweſenden Stimme nicht geben koͤnntet? Und iſt es 
gtcthan haben, was ich gegenwaͤrtig an dem keine Sünde, wenn ihr die herzälet, welche 
Gegenwaͤrtigen thaͤte. eeuch gegeben werden koͤnnen, wegen derje⸗ 

Ihr ſollt auch nicht klagen, daß ichInigen, die vieleicht nicht wiſſen, welche zu 






euch un verhoͤret gerichtet, und eure Entſchul⸗waͤhlen find. 


x 


— 


ſehet! ich bezeuge euch Durch gegenwaͤrtig 


habt euch wohl, und bittet für tmich, und uns 


552 I Briefe Lurberi, weiche aus dem Lateinifchen überfegt worden, 553 
— — — — — — —— — rw — m — — — — 


5. Fhe moͤget ader wählen, welchen ih Dem ehrwuͤrdigen Baccalaureo Theol. 
tolle, liebe Bruͤder, ſo thut das mit allem p. Johann Langen, Priorn der Auduſti— 
Fleiß, daß ihr es nicht Durch eure KRrafte,| nereremiten zu Erfurt, ſeinem im HErrn 
ſondern durch ſtetes Gebet ſuchet, tie ich ae, Hochgeliebten. 
ſagt habe, daß der HErr euch regieren wol. | Er klaget, daß fein Kloſter durch die Menge der 
le: denm die Schrift fastim Feremiale.1o): Brüder, da es ohnedem fehr arm, überladen 
Ich weiß HErr, daß des Menfchen Thun nicht ſey, und verantwortet ſeine Saͤtze. Erklaͤret 


ben ihm ſelbſt ſtehet, noch eines Mannes den Sprud; St. Johannis von der Liebe, be: 


Gänge, daß er darinnen wandele. Denn bang auch die Stage von der PN 
Schreiben und fage, daß, wenn ihr nicht JESUS, 
durch Gebet von Gott erlanget,daß — | — | 
werdet: ihr werdet weder Frieden noch Gluͤ 
haben, 4 gleich der en ohannes der FFeil! haltet ihr ung denn aber für fo zeich, 
Täufer euer Prior waͤre. Cs ift allesin| . Daß, die ihr bey groͤſſerm Vermögen 
der Hand des HErrn. Wer das nicht nicht erhalten Fonnet, Ich armer mohlfünne? 
gläubet, wird jo fange Klage und Unrube Dennichmerdediefen Winter, wo die Peſt 
haben, biß ers erfaͤhret. je nieht wehret, wohl der 36te oder Der 4ote 
6. Megen Unterweifung der jungen Leu⸗ eyn, wenn Die alle kommen, Die aufgeſchrie— 
te bitte ich euch, ſeyd doch fleißig und getreu, ben find. Es ſcheinet, daß ihr viel Mißtrauen 
als in dem, daß das wichtifte und gröfte "ab erfurtiſcher Art an euch nehmet, als 


behm ganzen Conpent if, tie ich euch auch henn GOtt machen koͤnne, daß er nicht auch 


Undankbare ſpeiſe und erhalte, die nicht er— 


gegenmwärtig gefagt und befohlen habe. Ge halten feyn wollen. 


alle. Im Magdebursifchen Convent ift!. 2 Hernach machet ihr euch das Kloſter 


Britder Kohannes von Bufche, Gubdiaco: ſo zu eigen, daß ihr aud) andre Fremde ers 


aus in Drekden, der Pat. Senior Johann nennes und mir rathet, meiner Mutter mit 


Rungel geftorben. Die Peft wtet allent euch zu helfen. Welches iſt meine und eu⸗ 


halben um ung, und verfehen wir ung alle|te Mutter? Sehet alſo, was ihr vor einen 


Sage deffen, fa Magdeburg-geteoffen, dar⸗ unbilligen Eifer habt, daß ihr mit eurem 
um denkt an uns und die Magdeburger, daß 


Schaden diefer Dienen wollt, jener aber auch 


die er (hinweg) ruffen toi, er in Gnaden nicht mit eurem Gewinn. Huͤtet euch dem⸗ 


xuffe! (ſeil. GOtt). Gehabt euch wohl im —— 
| — en a fonderer zu beyden Seiten bleibt und feyd 
3 -Maurikii, im Sabt 1716. * lieber ein gemeiner Menſch zu allem *), wie 


Bruder Mart. Luther, einem Sohn des gemeinen GOttes dee 
Se mebing den gemeinen Kirche geziemt Den Bruder 
E 2 Ruguftine.  Iohann Meseler will ich euch geben, wenn 
riesen — ich werde, daß ihn die Eißleber entra⸗ 

— 20. nnen. 

| An Tobann Langen. Den ; fis ſeblen ne = 

Aus Aucif. epift. Luth, tom.r. p23.und ge-| > ud fs fehlen, fonft hat es feinen Verſtand. 
ſchers Reform, Acten Th.ıp.garr. | 3, Ueber meinen Sag oder vielmehr des 
Lucheri Schriften zı. Theil, Mn | sn, 





nach, daß ihre nach eurem Tauler ein Aus 


54 I. Briefe Lutheri welche aus dem Lareinifchen überfene woden, | 
 Bartholomäi Feldkirchen feinem dürfen ſich es auf die aͤuſſerſte Noth ankommen Iaffen, 





‚deine Sabrieliften nicht wundern, da auch da eseines Menfthen, nicht aber Viehesoder 
die Meinigen fich bisher ſehr druͤber wun⸗ der Steine Natur betrift? Die fpisfindigen 


dern. Es iſt aber der Satz felber nicht von Theologi verftehen nemlich die Stelle Zus 
mir felbft gemacht, fondern M. Bartholo, hannis: ſo jemand ſiehet einen Bruder 
mäus hat ihn fo gekuͤnſtelt weil die, ſo mei⸗ darben, von der Auflerften North, daß man 
ne Vorleſungen anbellen, ihn mit ihrem Ges nemlich da nur eine Todfünde begehe, wenn 


Me 


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7 
> 


fehrey aufgebracht. Darum hat er ed iniman den, der vor Hunger fterben will, nicht 
die Wege gerichtet, Daß auch (auffer der Speife giebt, da er Doc) diefes meynet, daß 





Ordnung, unter meinem Prafidio) derglei⸗ wenn jemand ſiehet, daß ſein Bruder etwas 
chen oͤff ntlich ausgefochten wuͤrde, um der beduͤrfe und brauche, wie der HErr, der 
Schwaͤtzer Maul zu ſtopfen oder der andern Eſel und Fuͤllen gebraucht hat, und wie in 


Meynung zu ehren. Ich aber habe bey vie⸗ der Apoſtelgeſchicht einem jeden ausgetheilet | 
‚Ten hart verftuffen, daß ich gefast habe, das ward, nach dem ihm Noth war, dergleichen 


- Puch von der wahren und falfchen Buſſe geſchehe. 


fen nicht Auguftini: denn esift ganz unge] 5. Wider diefen heydniſchen Verſtand 


reimt und ungefchickt und hat nicht das ge⸗ nun, der die ganze Liebe vertilget, hat er dis . 


, 


ringſte von Augultini Gelehrfamkeit und eine erzfaule Liebe genannt. Wir haben 
Berftand. Denn daß Gratianus und deriden Gas aus niemanden genommen als aus _ 
Meifter der Sprüche (Sentenzien, Zombar-|dem, der da fpriht: Was ihr wollet, " 
dus) viel daraus, genommen und eher eine daß euch die Leute chum follen, dasthur 
Moͤrter als Troſt der Gewiſſen Daraus gerlibnen auch. Ich halte aber, fie werden 


macht haben, was mir bekannt. | Aber das ſelber nicht zweifeln, daß, wenn fie durſtig 
iſt ihnen, fonderlid) D. Carlſtaͤdten hochft: waͤren, auch nicht biß zum aufferften Hauch, 


8— 


verdruͤßlich Daß ich dieſes wiſſende Dennoch fie doch von andern getraͤnkt ſeyn wollten, 


dergleichen davon fage. Go ſaget denn den⸗ und daß man rider die Liebe handele, wenn 
felben fich wundernden oder vielmehr wun⸗ ſie nicht getraͤnkt würden: fie aber handel⸗ 
derlichen Theologen, man muͤſte nicht mit|ten doch nicht dawider, wenn ſie nur einem, 
mir difputiren, ob Gabriel dis, oder Ra der jebt vor Durſt fterben wollte, derglei> 





phael das, oder Michael ein anders. ſage? chen nicht verfagten. Wenn wird denn als 


— Ich weiß wohl, was Gabriel ſagt, nemlich fo ihre Liebe zu thun haben? Wer wird far 


‚alles wohl, auffer wo er von der Gnade, gen, wenn dergleichen Noth da fey? Das 
Liebe, Hofnung, Glauben und Tugenden |find die Ungeheuer, die M. Bartholomaͤum 


redet, da eg nicht noͤthig ift bier zu fehreiben, 
wie fehr er mit feinem Scoto pelagifire. | | 
4. In dem dritten Satz, den. ihr nicht; habe Diefen Satz zu euch, ohne Titel gefchis 





bewogen haben, weil er dergleichen von mir 
gehoͤret hatte. M. Amsdorf geftehet, er _ 


E 


verftehen wollet, EM. Bartholomaͤi Vers cket und er wunderte fich auch, aber nun 


ſtand diefer: daß die Liebe, welche erft auflnicht mehr. 
die Aufferite Noth wartet (nach jenen Thev- 
ogieverkehrern, faul ia erzfaul, das iſt ganz neu aufgenommene Bluͤder in weiſſer Klei⸗ 
nichtig iſt) Denn da die Liebe ſich vergißt dung auswärts dienen muͤſten? Denn da ſie 
und ſuchet, was der andern iſt, wie füllte ſie es daheim thun, warum nicht drauffen? Das - 





* 


ben 


6. 8 brauchte nicht zu fragen: ob die 


—— 
a Be nn Din 


3 — 


im Jahr 1516. * 
ben fie denn um des Volks willen ſolche er ung bereit zu ruffen wuͤrdige. Yus Bir 


Kleidung angenommen und ragen fie da⸗ | tenberg. 


sum? Darum mögen fie und alle Biüdee)  . Bruder Matt. Luther. 
hingehen nach den Statuten; mo fie hin uther. 
dürfen, fo dürfen fie es auch mit ihren Klei⸗ 
dern chun. Wiewol in Stalien (fur wel 


Bicariug. 


Her D. Henningen will ich fehreiben, 


- ches folche Verordnung vornemlid) ra jest laßt es Die Zeit nicht zu. ch bes 


oder Doch geglaubt iſt, daß alle andre fü thaͤ⸗ daure fehr, Daß er mehr mit Gewalt als Des 


tendaehen fie auch daheime allezeit in hmanzer much und Sanftmuth auf feine Widerſa⸗ 


Rutten, daß alſo überall zwifchen nerankım. Deu losgehet. Denn er folget dem Rath 


- menden und denen Vrofeffen (wder-die ſchon Roboams (oder Rehabeams) der den Elugen 


ungern zuruͤck, weil fie fih zum Studieren 


3 


- fehicket: unfer ganz DBermögen kan weder |je eher je beffer beforgen: und wenn er et 


- Aber dee HErr lebet und regieret. 
immer freundlich gefinnet, weil es fo Dienet, 


harten Kopf, das ift ‚Fein Teufel den andern 
qus; wohl aber der ſanfte den harten, das 
if, GOttes Finger reibet die Teufel aus. 
Sg; ‚Siehe ! zu eben dieſer Stunde, da id) 


der aus Coͤlln zu mir, Schweiß nicht, was 


lange drinnen ſtehen) ein Unterſcheid in, Nat verlieh, Daß er befcheidentlich handelte, 





’ » er e i i ; ; 4 O% 
Das ift meine unvorgreifliche Meynung für und nur that, wie ihm Die ungen gerathen 


Dach a le fr, dab dieſe Para⸗ 
rius euch geantwortet hat, fo wollet mich a NNINGEN OD achtet wurde. 
deffen hofdigft verftändigen, ich wil Diefei ae — — 
ben Brüder einige Tage bier. behalten, DaB ach Gyfurt Fommen und e Nr — 
ich fehe, was ich machen koͤnne, oder tie, Syaupen berf Bi: | Sr ich Die Freude 
weit. es mit der Peſt komme, die allmaͤlig BES | 

herbehruͤckt und anfängt. Ich ſchicke fie 


höhere. Wenn der ehrwuͤrdige P. Vica 














— 


21. 
An Johann Langen, 
Aus Aurif. ep. Luth, tom. I. p.25. und Loͤ—⸗ 
ſchers Beform. Yct. TH.1.p.824 


Dem ehrwürdigen und andaͤchtigen 
Johann Zangen, der heil, Theologie Bac⸗ 
calaureo, Priorn der Eremiten zu Er⸗ 
furt, feinem im HEren hoch— 
geehrteften, ae 
Lutheri Urtheil von dem Büchlein wider die fal- 
fhen Theologen und wie man der Brüder 
Schwachheit und Fall tragen muͤſſe. 


JESUS, 


fhicfen: und doch dringet uns der Mangel, 


| m Gegen den Prior in Vrhienberg ſeyd 


da er muͤrriſch (oder unfreundlich) geſinnet 
iſt. Denn kein harter Kopf treibt einen 


dis fhreibe, kommen zwey ſtudierende Bruͤ⸗ 


der ehrwuͤrdige Vater denket, daß er ohne 


Anfrage mir ſo viel Bruͤder uͤbern Hals an den Prior in Eſchwege wollet doch 


Zellen noch andre Dinge mehr ſchaffen. was Geld ſchicket, ſo werdet ihr es uns eben⸗ 


Gehabt euch wohl, und betet für mich, be⸗ fals am beſten uͤbermachen koͤnnen. Denn 


fehlt mic) auch den Eurigen, daß wenn der ihr wiflet alle unfere Hausgeifter, Götter 
Herr einige vom den Unfrigen ruffen will, lund Inwohner, wie ſchmerzlich ſie drauf 


Jen 2- war 


— 


L% BEER 
eil! Diefes Schreiben, lieber Vater 


— 


aaſſet *) ihn richt, mit abgewandten Mit⸗ 
leiden und Gottſeligkeit, der euch verlaſſen 


dern Laſt tragen, und unſre unehrbare Din 


warten, weil fie ſehr arm find: ja der Bru— 


Und es haben alle auf gleichen Schlag da- 
von geurrbeile, © 


recht erkenne, 







2. Die Poffen, die ihr an mich geſchickt ſtehet: Du bift ein Priefter ewiglich. 
habt, der demuthigften Flehen an h. Water { 
Pabſt wegen und wider die falfchen Theo» 


macht und fehmecfet nachdem Topf, darin⸗ decken und abwiſchen wollet. Ihr feyd zur 
nen die Briefe der Dunkeln und unbefanten Ehre gefest, fo aber nichts anders feyn fo, 


. Männer *) gekocht worden. Sie findaberjals anderer Schande tragen. Denanfb 


durch mich faft allen gar zu rechter Zeit be muß man fich des Ereujes und der Schans 


kant gemacht worden, da wir alle beyſam de ruͤhmen. 


men waren, und zu einer Ricentiatenbeför-| 7. Gehabt euch wohl und bittet für mich, 

derung zweher Medicorum gebeten waren. Den EHriftus und Ereuzträger, nemlich 
den ehrwuͤrdigen Bartholomaͤum Uzingern 
iehret, daß es feinem Nahmen und feinera _ 


%) epif, obſeur. vir. Werke genug fey, und er EHriſtum an ſei⸗ 
3. Ich bin Here: D. Hennings Chrejnem Leibe trage, weil es alfo aut iſt in den 
ganz redlich gefinnet, ſorge aber nicht weni- Augen des HErrn. Aus) Cambrai den 


ger mit Furcht. für feine Wohlfart, daß er Is. October im Jahr 1515, Gruͤſſet allemeis 
nicht etwa erhaben werde, um defto gefahr, Inefwegen, ; — 

licher zu fallen. Der HErr gebe ihm, daß Bruder Martin Luther. 
er. in allen demuͤthig geſinnet ſey, und ſich ex Cameraco. 





. Den ehrwuͤrdigen Pater Vicarium 
hättet ihr am beſten in München geſuchet 
denn von Dar hat er an mich den 10. Sept. 
gefchrieben. Ich weiß nicht, ob er werde 
zu uns Fommen, man hoffet es aber doc). 
Mir aber fchreibt er, er muͤſte noch dort blei⸗ 
ben, nemlich aus Armuth. 

5 Eures ja unfers abtruͤnnigen Bruders 
nehmet bey dem HErrn wahr. Und ver 


% 22, ‘ 
- An Beorg Spalatinum, 





— 23. 
An Johann Langen, 


ſchers Reform. Acten T. 1. p. 327. 


BR Augufliner- Prior , feinem 


hat, als er durch Gottlofigkeit umgeſtuͤrzet 0 Öeliebten. B. 


iſt. Laßt es euch alfo nicht wehe thun, daß 
ihe Hergerniß leidet. Wir find dazu berufen, 
getouft und geordnet, daß wir einer des an⸗ Ä | 
Srdens, wohin ein jeden. berufen tworder. 


- 
- 


58 I, Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen überfest worden. . 559 
- 1 —— eier ı 
ge umgeben mir mit der meiften Ehre, Eier 
der von Eſchwegen leidet jelbft Gebruch und ner muß des andern Schanddeckel feynz 
iſt ung fehuldig, und zwar bepdes fo, daß |meil CHriſtus eben fo gegen ung gemefen, 
man ihm nothwendig bald helfen muß. mnoch iſt und ewig feyn wird, wie gefchrieben. 


3 *) enim vielleicht eum.. 
6. Hütet euch alfo, daß ihr nicht foren 
Jogen, find, wie der Augenſchein ;eiget, feyd, daß ihr von Unreinen nicht beruͤhret ſeyn 
ſchwerlich von einem befcheidenen Kopfe ges wollet; oder jest nicht Lnreinigkeit tragen, ' 


©. im Anhang zum XVIII. Th. d. S. p, 2488 2 


a a ll a BZ nn an 2 a ut u Ben FE > 


Aus Aurif. epiſt. Luth. tom. I. p.28. und 2.5: 


Dem ehrwuͤrdigen Vater, Jobenn 
Langen, Baccalaureo, Erfureifihen 


Er klagt über die Menge feiner Gefhäfte: herz 
"ach über die Erhaltung der Moͤnche feines 

" Klofters, und über die umgebende Peft, und 
hernach Handelt er von andern Brüdern feines 





ı 


4 


—* ne 
re ee nn u 


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ea 2 DA zu * 
I Em — 


BEN 





VDESUS.-. — — 
ell Ich brauche fat zwey Schreiber oder langet haben ee I ie 
u RT rg Ku ieen. A ante ab 
Ir reiben, Daher weiß ich bey mit behalten mit d Sliniftben, mi 
nicht, ob ich etwan ein Di mahı de en. ib Den, (EDLER 
| * en ihr en " a ee 
ein Klofter- ‘Prediger, ein Tiſchlehrer, w den lieber hätte b —— 
de täglich free als Sbfarr- — er⸗ — e behalten, als zuruͤck ſchicken 
bin Regent oder Rector der Sch es bin /und n Soeben Due Su ee 
 Bicarius, d-i.2 mahl Prior hule, 9) bin nn 2 allen a1. Perfonen von unferm mehr 
Sohn Ann er rar fr — IE Bra LE Die 
wald oder Sachführer in Torga & ni 
1 Sa See Se Da 8,09 Sn aus: 1 te 
men: dazu noch Eommt, tie ich fehon gefa, | Verde Morge den Bri aA DDR 
et, daß es mir Die Ai Si roch 9210» une rgen en Brief an die Galater 
das Seichafte des Briefſchrei gnehme, gen; wiewol ich ſorge, die Peſt werde 
hreibens. a) mich, wenn ich an — 
habe ſelten Zeit die Horas abzur Sr affen, Si )\ gefangen, nicht fortfahren 
Be Sa Sehen Cr nd a u a 
dÖ und Blut, Welt ud T ‚dem ( — Be 
landet. Schet was ich —— — ae Eee 
Menkhbin uͤßiger on sohn hinte begraben toorden, und 
=, Studi, Ih | 3en? ne — Was ſoll ich far 
Lerminariĩus en — SL aͤhrt an, ziemlich grime 
dergleichen Re en a a mig und ſchnell, ſonderlich gegen Eine —* 
ſche dung einer Fiſchbach .·. and: te. Und ihr vathet mir und B. Bartholo⸗ 
2. Wegen Bruder Johann Mesels gla ; ey Die Flucht. ber wohin? Ich hoffe, 
be ich, dab ihr meine Meinung und An, er Ban — 
„sport indefjen erhalten habt: ic) will ab i * der Bruder Martinus zu Grunde ge⸗ 
ehen wie hs mache · Wo ſoll ic) „Die Bruͤder werde ich jivar, wenn die 
> eure Sarlanapalosund fpbaritifche Schiwels ic — — 
ger hinbeingen (zur Herberge)? habt ihr fi h aber bin hieher gefegt: um Des Gehor⸗ 
liede lich erzogen, fo ernehret fie auch he ſie ſams reillen kan ich nicht fliehen, biß eben 
fie Bag engen find. Sch habe Er ne“ Gehorſam der mir es geboten, mir wie⸗ 
unnůtze Bruder an allen Orten: nenn fi FR gebeut. Nicht, daß ich den Tode nicht 
ja unnüße find für Die Teidende Seele. Fa uschte (denn ich bin Fein Apoſtel Daulus, 
din vefihet, Daß bis unnigen mist I. ih Hoffe aber, _ ber Der wer Baur 
un, als die allernüglichften, Darum dutet Jar ffe aber, der HErr werde mi : 
a ee, 
N 11 der zu mie gefchickt eng N rt ehrwurdige ter M. 
ft en Bruder Johann Husden, Prior in Coͤlln gefehrie- 


so 





meine ich, babe ich di li 
ch, habe ich div. neulich geſchrieben wie ben, daß der Vater M. Spangenberg mit 
. Pull erg Mi 


wol ichs nicht weiß, Den 
Den Bekehrten ha⸗ E | 
Ä en ER 5 | ha in Nie und Lıgbe von den horbuechts - 


> 


in 


. im Sabr ısıc, 


. $82 II. Sriefe Zutheri, welche ausdem Lateiniſchen Iberfege worden, 63 N 
ſchen Bürgern aufgenommen worden, und] | — 
werde bald ein en J—— je — 
halten werden. Der Prior iſt daſelbſt auch Aus Aurif ep. Luth. tom. I. 5 u 
— — us Re ſchers Den Yeren Chei, — J—— 
udent, ) Ctvie fie da reden,) der vorher Dem ehrwuͤrdigen und andaͤcht ge 

ee N tigen ? 
Seecundarius +7) in Coͤlln getvefen. Der] alaureo Yobann Langen, — — 
Lector Phagig ſchreibt, Reuchlins Sache fi Erfurt, feinem im HErengee 



























' 24. . er 
An Johann Bangen, © - 


lieffe gut, und frohlocfet überaus darüber. — 
augen Er beruffet einige Brüder na —1 
Der andre nach dem Prior. REN 7 ES — 


6. Wegen des Präceptors oder Licentia⸗ er ER ——— 
tovii fhicker mir zugleich eine Sibylle Coder|© eil! Wenn ihr ehrwuͤrdiger Vater, 
Wahrfagerin) mit, denn die Blätter kann und eure andern Väter noch des Sin⸗ 
“ich nicht lefen, daß ich ſie verſtehe. Gruͤſſet nes find, 3 Bruder auszufchschen, wie ihr mir 
ae, Die zu grüffen find: und denen Vaͤtern wol zum andern oder dritten mahl geſchrie⸗ 
Masiftern, Fan ich jest nichtfchreiben, es ſoll ben habt: fü fehe ich für gut an, daß ſie nicht 
aber einander mal gefchehen. Ahr koͤnnet paͤter *) geſchickt werden. Nuffe fie dem» 
ihnen diß Schreiben lefen, wo ihr wolle, nach Dusch meine Macht, Gebot und Ruf 

RN alle dreye nac) Sangerhaufen aufeinige Zeit, 
7m. Mag. Wenzel ift frey gefprochen wenn fie etwa anders Sinnes würden. Und 
und Prediger in München. Desgleichen ich hatte fie vorlangft Cahın geroisfen, und 
auch der Baccalaureus Fladenftein in Culm⸗ hat derfelbe Convent langft Leute gebraucht, - 
bach ift frengefprochen. In Neuftade iſt wo ich nicht gefürchtet hatte, daß die by 
der Bruder Michael frey (oder abgedankt,) den ihrigen nichts nuge find, bepandernnoch - 

ns ae Heinrich rn Prior. Sch unnußer feyn mochten. . . -. 
‚habe es aber darum gethan, weilich dachte, | > SHE 
ich wuͤrde ſelber etwa ein halb Jahr herſchen Nun aber babe ich dem Prior aldager 

Ehen derfelbe Dit braucht ein Haupt gar ſchrieben dab ne — — 4 
ſehr. Der ehrwuͤrd. P. Vicarius hat den Bruder Jacob Söhlegeln, nicht herumſtrei⸗ i 
8. Detobr. twieder an mich gefchrieben aus) den ") laffen.. Man muß aifo verfuchen, 
- - Alberkirchen, d. i. aus Pfeffingers Haufe, 00 der DEre in ihnen und alfo wirken a. 


— 








— — 8wolle. uch gebuͤhret, ihnendiefemmeinen 
welcher jet feinen Bayher mit feiner Sara Befehl gleich vorzulegen, und fie zur Neife 7 


ernehret; er fehreibt, er wolle den Winter B EN AN, 2 
durch die Ruhe zu München genieffen. Ge ER vers nun iſt. Gehabe 
habt euch wohl. In Eil. Gedenket unfer. An a eier für mich. Aus it 7 
bieſem Tage der Befuchung des HErrn mer) tenberg DEN an Tag Simonis und Jada · 
chem fe Ehre! Amen. Den 26, Octobre Im Jahr 1516. 
Be | - Bruder Mart. Kuchen, 
Auguſtiner⸗Vicarius. — J 

De Terminatum ire; 2 
25.90 2 


; Bruder Mart. Luther 
Auguſtiner. 


864 — ER T pom Jabe ısıe. Ä | 65 
— lage Ifchon — oder noch 
An Georg Spalatinum. den. Daher will ich euch auch der Sache 
Aus Xurifi epift. Luth. tom: I. p,30. und As) Beſchaffenheit melden. Cs hat der ehriv. 
fehers Reform. Acten Th. p.330. P. Vicarius beym Erzbiſchof zu Coͤlln fur 
Den Knecht Chriſti und Prieſter des den Furften Ieliquien und zugleich zum Ge⸗ 


gr (abrten |poNmächtigten oder Commiffario (wie fie es 
en use " nennen) in diefer Sache den Official eben 
» 8 \ , 


deffelben des Erzbifchofs erlangt, Und iſt 

und rechtfchaffenen e AIR: 

Se — taett von des Surfen und Dicarii wegen, Dem 

Er bittet, daß er dem Fürften danfe fuͤr die Uber: Subp vipr unſers Kloſters zu Coͤlln befohlen, 
J————— ferner Erinnerung deßwegen zu thun und an⸗ 
ſchickte Moͤnchs-Kleidung; hernach zeiget er, 

was der Viearius wegen Auswirkung zuhalten. Nach der Hinwegreiſe aber des 
der Reliquien ausgerichtet, amd ſchreibt, daß ehr wuͤrd. Vaters, hat die durch beſagte Bes 
er vom Fuͤrſten gelobt worden: er vollmaͤchtigte gebetene vornehmſte aͤlteſte 
Gottes Lob, Menſchen Lob vor. Endlich raͤth Fungfrau zu Et. Urfel des Pabſtes Verbot 
er ihm, weil er wegen Ueberſetzung einiger 33 — RER 
Werkgen ing teutfche gefraget, dag er mit Ans ‚angefü rel und gefagt: fie Fonte *7) in ih⸗ 
tuFung GYttes folhe ausfche, die mit der rem Öewiffen ohne “Befehl und Erlaubniß 
Schrift ſtimmen, und lobet Taulers Predigten. |des Pabſts nicht willfahren. Und wenn 









a man fchon eine Copey des Erlaubnisbriefes 
= * a uberreichet hatte, fo ware doch nichts zu ver⸗ 
I willigen, weiler nicht auf rechtsfräftige und 


Feil! Es ift mir euer Schreiben richtig | aubhafte Art bewieſen worden, Jhr koͤn⸗ 
| behändiget worden, lieber Spalatin net alfo, wie es euch beliebig, unferm Fürs 


eben an St. Luciaͤ Feyertage, darinnen ihr ſten zu verftehen gehen, er möchte eine tuche 
unter andern dafur wohl forget und erinnert tige Copey von dem Vergunftigungss oder 
habt, Daß ich dem wittenbergiſchen Ges |Treyheits, Brief fehicken, oder denehrmwürd. 


F e 


leitsmann 7) mein Schreiben geben mochte, | P. Dicarium für entfchuldigt halten, 


fo ich an euch oder an Hirſchfelden etwas be⸗ *) Deduetions-Guffcer Fan es wol nicht ſeyn, I 


-  ftellen wollte. Denn ich habe nichts mehr} das hieffe vetor, oder aurig. 
verlangt als einen gewiſſen Bothen, oder ei-| *) Acquiefcere. ee. 
nen treuen Beſteller. Sch babe zwar zwey 2. Daß ihr aber fehreibt, der Durchl. 
mahl an den. ehrwuͤrdigen Mater Jacob Fuͤrſt gedenke meiner oft und mit Ehren, 
Minoriten, welcher des Fuͤrſt Friedrichs freue ich mich eben nicht daruͤber, daß GOtt 
Beicht vater ift, geſchrieben, daß er zugleich der HErr ihm fuͤr ſeine Demuth die Herr⸗ 
dem Fuͤrſten fr mich dankete, daß er mich lichkeit gebe. Dennich bin nicht werth, daß 
fo mildiglich gekleidet, und zwar mit beſſern irgend ein Menfchmeiner gedenke, geſchwei⸗ 
Tuch, als es wol zu einer Kutte ſtehen wuͤr⸗ ge ein Fuͤrſt, und zwar ein ſolcher und ſo 
de, wenn es nicht ein fürftl. Geſchenk wäre: |aroffer Fuͤrſt. Ja! ich ſehe und erfahre, 
. und daß er ihn berichtete, wegen der h. Re⸗ daß die mir am meiften nüse find, die meis 
liquien, die er unferm hochw. Vater Vica⸗ ner am übelftengedenken. Doch bitteich, 
zip in den Nheinifchen Gegenden zu beforgen lihr mollet meinetwegen danken für die On» 
aufgetragen; ich weiß aber nicht, ob fieide und Wohlwollen unfers Fuͤrſten, fo roch! s 
| | | ee 


x & 
——— > x &. 


"566 
"als eine Deieigkeitz toigwol ih weder don und fee fltiamen, weil vie Shane in Die 





— 


II. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überferser worden, 








euch noch) einigem Menſchen gelobet ju fen ſen Wolfgegenden fehr feltfam find. | 
begehre. Denn des Menſchen Lob iſt eıtel,) 4. Vor allem aber bittet in einem Demi» 
das einige Lob GOttes aber ift wah haftig thigen Geberlein um Chriſti Rath und Wil ⸗ 
wie die Schrift lautet. Nicht im oder vom] ten, welchem auch das Gute nicht gefällt, 
Menſchen, fondern am HEren ſoll meinel dag ohnefeinen Befehlund Willen gefchiehet 
Seele gelobet werden. Und abermahl: nicht] wie Eſaias (c: 30.) faget: Wehe euch! ihr 
in eurem Nahmen, ſondern in feinem heiligen] sbreünnigen Rinder, daß ihr euren Rath 
Namen werdet gelobet. Nicht daß unſreſ ingefangen, aber nicht aus mir, und ein 
Kober zu ſtraffen find, weil fie lieber Men I Werk unternommen, aber nicht durch 
fehen loben ale GOtt, welchem fey Lob, Ch, | meinen‘ «Beijt. Folget alfo nicht eurer. gus 
re und Herrlichkeit! Amen ten und gottſeligen Abſicht, wie die gemei⸗ 
3. Juͤr verlanget meine Meinung zu wiſ⸗ nen Moͤnche und Pfaffen hin und wider 4 


— 


fen wegen Ueberſetzung einiger Werklein in groͤolich irren) ſondern fraget, ob es erlaubht, 


- 


% hen fen. Wiſſet ihr nicht, Daß jebeilfamer gruͤndli he der alten ganz gleiche Gurterger 


die teutfehe Sprache, ihr verlanget ment |ja befohlen, in Diefem euren Werk ſonderlich, 4 


als mein Vermoͤgen iſt. Wer bin ich: daß] ſo wol als in allen andern Thaten, wo ihr 
ich urtheile, was allen fo wohl gefalle als|nicht wollt, daß euer Werk zu Stoppeln 
nuͤtzlich ſey? da es alleindie Gnade iſt, daß werde; laſt Doch aber auch meinen Nach das 
Das, was angenehm und nuͤtzlich iſt, derglei-|ben gelten. Wenn ihr Luſt habt, einelautere, 


u TE Ann ao 


etwas ift, je weniger es inggemein gefall: |lahrheit zu Iejen, die in teuticher Sprache 


und baue? Was ift heilfamer alsdas Evan- | gefchrieben, fo Eönt ihr euch die Predigt Jos 


gelium und Ehriftus? Sie ftinfen aber viel hann Taulers, des Prediger ⸗O dens fchafs 


an, und findihnenein Geruch zum Tode, den]fen, deffen Eurzen Auszug ich euch hier fchicke, - & 


wenigſten aber ein Geruch des Lebens. Fhr) Denn ıd) habe weder in der Iateinifchen noch 
werdet bier fagen: ihr wolltet nur denen öfs |teutfchen Sprache einem heilſamere Theolo⸗ 


fentlich und uͤberhaupt dienen, welchen das gie gefehen, die mit dem Evangelio beſſer 2 
"gute gefällt. Antwort, bier brauchet ihr|uberein Fame, Schmecket und fehet denn 
alſo meine 


"Stoffen oder fliehen nie als die fremde Stim⸗ | bitter alles fey, was wir find. Gehabteuh 


me. Ihr thut alfo, was ihe wollet, wenn wohl, undbittet fürmich. Aus unſerm Klo⸗ 
es nur gut und Chriſti Stimme ift, fo wird ſter zu Witteub. den Sonntag nach Lucia, 


— 


n Rath nicht, die Schaafe höreu|iwie freundlich der HErr ſey, wenn ihr vor⸗ | 
allezeit jede Stimme des Hirten, und ver⸗ hero erft geſchmecket und gefehen habt, wie’ 


_ 


#20 en 





es gewiß gefallen und bauen; aber wenigenlim Jahr ısıs. Br. M. Luther, 
- * > 5 * — > ERLITT En Br 
Anno 1517. a 
i 26. — an. — * ſeiner ——— zu 

"en: ; einer Rede ae pr us 

: An Chriſtoph Scheurl. anni 174% die eg ee . 2 

Der Gere Prof. Chriſt. Gottl. Schwarz hat|  angehänget. Die Briefe felbft find in lateinie 
acht Briefe Lutheri an dieſen D. Scheurl aus ſcher Sprache gefhrieben und aus gedachtem 
‚ben Avtographis zuerſt durch den Druck befan Programmate nunmehre ins. Deutfche uͤberſe ⸗ 


— 








9JJ 
— 
1378 


568 302.002. vom Jahr 1717: - 6 
tzet wordon. Unter denſelben hat der gegen⸗ ſes Mannes, unſers Vaters, Freundfchaft 

aͤrtige den erſten Platz. Die übrigen werden |, ich Roi A 
9 ie Br Abe — — en und Vertraulichkeit ſtehet; aber ſchonet eu⸗ 
ve Ehre, daß ihr euch nicht zu meiner Freund⸗ 
JESUS. ſchaft begebet, rsietvol auch eben. derfelbe 
— = ehrwuͤrdige Vater, nicht ohne meine Furcht 
OR) habe euven Brief empfangen, wohl/ und Gefahr, mich überall rühmer und far 
af gelahrter und liebwerthefter Chris get: ich preife EHriftum -in euch und ich 
> ftoph, der mir fehr lieb, aber auch ber muß es glauben. Es ift aber ein harter 


truͤbt geweſen. Warum ſeyd ihr traurig? Glaube. Denn e8 ift diefes Leben ſo jaͤm⸗ 


denn roas hätte mir liebers feyn Fonnen, als|merlich und elend, daß, je mehr man ders 
was ihr gefchrieben, da ihr den ehrwuͤrdi⸗ gleichen ober und Freunde hat, je mehr 
gen Water ja CHriſtum in feinem Werk | Schaden fie anrichten, tie gefehrieben ftes 
- zeug, nemlich unfern Bicarium mit wuͤrdigem het: Und des Menfchen Seinde werden 


Lob erhoben habt? Denn nichts fannich an⸗ ſeine Vertrauten (Hausgenoſſen) ſeyn. 


genehmers hoͤren, als daß die Stimme Und abermal: Die mich lobten, haben 
CHriſti gepriefen, gehuret undangenommen!|fich wider mich aufgemacht und find 


ia darnach gelebt, diefelbe empfunden undIgegen mir geftanden,. Denn je mehr . 


verftanden werde. Menſchen Gunft zu uns naher, je mehr 
‘2. Was habt ihr aber auch bitterers] GOttes Gunft von ung, weiche. Wozu 
fehreiben Eönnen, als da ihr meine Freund⸗ auch vollend Dis Uebel koͤmmt, daß wenn 
ſchaft ſuchet, und mic) mit fp eiteln Titeln man fid) demüthiget, und fich des Lobesund 
ehret? Sch will nicht, Daß ihrmein Freund |der Gunſt weigert, je mehr einem das Lob 
werdet. Denn meine Freundfchaft wird und die Gunſt (das ift, Gefahr und Ders 
euch nicht zue Ehre fondern zur Gefahr ge⸗ derben) folge. O wie viel beffer ift alf 
“reichen, wenn anders das Sprichwort wahr] Haß und Schmach, denn aller Lob und 
ift, daß Freunde alles gemein haben.) Wohlwollen? Weil der Haß blos einfache 
Wenn num was mein ift durch Freund⸗ Gefahr, Die Liebe aber zweyfache ift. Eis 

- fehaft das eure wird, werdet ihr nichts zum nem liebenden ja rafenden Weibsbilde ift 


- beften haben als Suͤnde, Thorheit und nichts fo gleich, welche wenn nicht ihr Wille 


Schande. Denn das find meine Sachen, |gefchiehet, defto grimmiger in ihrer Luſt wird, 
‚die ihr Doc) an mir mit andern Nahmen als folch zeitlich Lob und Ehre. Ror fol 
geehret habt, wie ihr wiſſt. chem ehebrecheriſchen Weibe, fehet, ſchre⸗ 
39 weiß aber, daß ihr chriſtlich ge cket mich Salomon fo ernftlich ab Spruͤchw. 
ſinnet ſeyd und faget: ich beroundere nicht|7. und an andern Orten, welche er als eine 
euch, fondern EHriftum in euch. Darauf Fremde, Auswärtige und Verführerin der 





fage ih: wie kan EHriftus meine Gerech⸗ Jugend befchreibe. > 
tigkeit ſeyn in Suͤnden und Thorheit? Viel⸗ 4. Sch ſchreibe Das nicht, lieber Chris 


mehr ifE das die höchfte Vermeſſenheit, ſich ſtoph, daß ich euer wohlwollend und geneigt 
einzubilden,, daß man CHriſti Wohnung Gemuͤth verachten wolle: fondern weil ich 


fen, und Fan man ſolch Ruͤhmen auch kaum auch für mein Gemuͤth zu forgenhabe. Ihr 


dem apoftoliihen Stande geſtatten. Alſo thut, was einem frommen und chriſtlichen 
preiſe ich euch zwar glücklich, daß ihr. in dies ae gebuhret, der niemanden N ” 
D : - felöften 


= Bureheri Schriften 21, Theil. 


— 


FU EWE Va 


* ⸗ 
* 






570 11. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfegt worden. 5 
ſelbſten allein verachten ſoll. ch nuß mich aus der Wittenbergifchen Einfiedlerey den 
aber auch beftreben, Daß ich eures gleichen]o7. Januar. ısı. c. Br 
‚ ein Ehrift fen (wenn die Freundſchaft einen | Bruder Martin Luder, 

guten Grund haben ſoll) das iſt, daß ich ein Einſiedler des Ordens des St. Auguftini. 

Berachter meiner felbft fey. Denn das ift = ...%) Eremitorio 

Fein Ehrift, der die Menfchen wegen ihrer) Dem vortreflichen und hochgelahrten Heren 

Selehrfamkeit, Tugend, Heiligkeit und be| Ebriftopb Scheurl, beyder Rechten Doc» 

ruͤhmten Namens ehret, (dern das thun tori, und der löblichen Scadt Nürnberg Ad= 
auch Heiden und die ſchwatzhaften Tichter,) vocaten, feinem im HEren herzl. Freund. 

































wie fie auch in unfrer Zeit ihre Dramen | 51 
nennen *) ſondern der einen duͤrftigen, ar⸗ | 27. 4 . 
men, elenden und thörichten Sünder liebet. An Tobann Langen. N 
Wie der Pſalm faget: Wohl dem der| &. im XVIH. Th.d. S. p. 2490. —— 
Verſtand bat, (Luth. ſich erbarmet) nich —— BETH 


Kae I, 28. — — 

An Georg Spalatinum. | 
Aus des fel. Heren D. Buddei füppl. epift. 
Luth. p«ı. woraus der Herr D. Köjcher die: 
fen Brief. auch feinen Reform. Acten Th.ı, 

. -2.833- einverleibet, ; $ 4 
Seinem Georg Spalatin, dem ge ı 
liebten Freund im HErn 9 

Eine Fürbitte für einen armen jungen Men: ⸗ 
fchen, Namens Wolfgang, dap ihm wegen‘ dee 
verſtorbenen D. Reuters Tuch gereichet werde. 


Jzsu®e 


geil! Weil mir gute Leute gefagt, lieber — 
Herr Magiſter, daß ihr Macht haͤt⸗ 


uͤber den Gelehrten Heiligen, Beruͤhmten 
(famatum) ſondern uͤber den Armen und 
Duͤrftigen. Ya ChHriſtus bekennet, daß 
ihm das geſchehen fey, was einem feiner 
geringſten Brüder geicheben fey: da er 

hätte fagen Eönnen! einem von feinen Groͤ⸗ 
ften und Höheften. Denn was had) iftbey 
‚den Menfchen, dasift ein Sreuel by GOtt. 
Zu folchem Greuel num wollet mich um Chri⸗ 
ſti unſers HEren willen, nicht zwingen ‚und 

noͤthigen, wo ihe mein Freund feyn wollet 
Dogs merdet ihr aber leicht thun, wenn. ihr 
mich wedersing Angeficht, noch vor andern, 
noch in irgend einem Stück lobet. Wenn 
ihr aber ja meynet, daß EHriftus in mir 





310 Ioben fey, ſo nennet auch dabey feinen] rer, Namens des verftorbenen D. Reuters. 








CHriſti Sache durd) meinen Namen be⸗ len: fü hat man mid) erfucht, bey euch für = 
flecket ja verkürzer und benachtheiliget wird.) den jungen Menfehen, Wolfgang, zu bite ⸗ 
Wenn niemand von Sachen redet als mit|ten, dem auch wir um GOttes willen die 
und nach den eigenen Namen derfelben, wa⸗ Koft geben. Es ift ein ehrlicher Purſch, 
‚rum preifen wir denn CHriſti Sachen ob. | voller guten Hofnung und Treue. Wenn 
nie EHrifti Namen? ihr nun alſo nicht etwa ſchon mehr andere 
*) Nomina füa vocant oder Numina, ihre Gott⸗ habt und ihr friner, ja unferer Armut hel⸗ — 
heiten anruffen, die beruͤhmt geweſen: oder ihre fen wollet, fü ſehet ihr hier eine ſchoͤne Gele⸗ 4 
Namen Aleyander, Sn, gebrauchen, | genheit vor euch. Darum will ich euch) | 
5. Sehet, wie euer Freund fo viel ſchpa⸗ nicht hart anliegen, weil ich verficdhert bin, 
‚ben kann! Gehabt euch wohl in CHriſto, ihr werdet vor such felbft hun, was — E: 
L ü r h KATZ a 14 


| 
Ä 
Nahmen und nicht den Meinisen. Weil Kleidung oder Tuch für Arme ausjutheiz 





572 RR 
+ findet. Gehabt euch wohl. Eilig aus uns 
ſerm Klofter 1517. den Sonnabend nach Zus 
dica. er i 
Bruder Wartinus Luder. 
Auguſtiner. 





29. 
An Georg Spalatinum. 

Aus Aurif. epift, Luth. tom. I, p.34. und Ro: 
fchers Reform, Acten Ch. J. P.833- 
Seinem George Spalatin, dem 
feommen Knecht EHrifti und feinem 

Freunde. en 
Er zeiget ihm, was vor rechtgläubige Lehrer er 
fonderlich leſen folle zur Zeit, wenn das Leiden 
des HErrn gefeyere wird. - 


JESUS. 


im Jahr ısı7. 


573 
zens Einladungsfhrift, welche uorber Yzum. 
‚25. angeführet worden, beigefügt, und aus derz 

ſelben hieher gebracht worden. Unter den da 
felbft befindlichen acht Briefen ift diefer ber 
zweyte. 


JESUS. 
Is > 
Feil! zufoͤrderſt danke ich, hochwerther 
Herr, für euer Geſchenk, des Staus 
pizens Werkgen; bedaure aber, Daß meine 


Ichlechten Dinge durch den ehrwuͤrdigen Bas 


ter bey euch gemein; gemacht werden. Denn 
fie find nicht für die Nuͤrnberger, das iſt die 
allerwisigften und fauberjten Seelen, fons 
dern für unſre, wie ihr wiſſet, einfältige und 
tölpifche Sachfen, denen die chriftliche Lehre 
nicht mit Worten genug ein und vorgefäuee 


eilt Sch danfe, mein Spalatin, eurem | erden Bann, ausgegeben worden. Wenn 


ſehr Eoftbaren Gemuͤthe. 
rauf ſehe ich allein, als der allen Geſchenken 


billig vorgezogen wird. Daß ihr übrigens fr 


wiſſen wollt, was ihr vornemlich diefe Ta- 
ge uber lefen follt, fo meyne ich, daß es gut 


fe entweder Auguftinum de gratia nov.| gen wollen. 


Teft. (uder von der Gnade des Treuen Te 


ſtaments) an Honoratum zu leſen, in toels| 


chem er zugleich den If. 22. abhandelt. 


Denn da⸗ ich aber auch fonft etwas nad) meinem 


Wunſch zu Markte bringen koͤnnte, das 

t lateinijhe Ohren erträglid) wäre: fo 
waͤre e8 Doch jegt nicht möglich, da ich mit 
Fleis mid) nach des Pobels Traͤgheit rich“ 
Darum bitte ich euch, folche 
von der gelehrten Manner Augen wegzu⸗ 


thun, fo viel ihr koͤnnet. Uebrigens habe, 


wie ihr ermahnet, fo fehr ich nur vermochte, 


Mein GOtt, mein GOtt, fiehe auf| mir angelegen feyn laffen, unferm Eck recht 


mich ıc, Das iſt für Die Zeit recht, oder den 
Hilarium fuper octonar. Es ift auch Cy⸗ 
prianus in ſeinen Predigten nicht ungeſchickt: 
noch Auguſtinus uͤbern Johann. vom 13. 
Cap an da die Handel dieſer Tage (nem⸗ 
lich der Paßion) angehen. Ich will mich 
befleißigen, wo ich kan, daß ich euch mor⸗ 
gen lehre, wie CHriſtus am Ereuz als ein 


freundlich zuzufchreiben; ob er es erhalten, 
weiß ich nicht. 


"2. Diefe Sprüche, fp man fonft auch 
Säge nennt, fehicke ich an euch und durch 
euch an den Pater Magifter Wenzeln, und 
wer etwa fonft an dereleichen Leckereyen eis 
nen Geſchmack haben möchte. Es find meis 


Menſch zu fehen. Gehabt euchroohl. Den nes Erachtens nicht Eiceronis Paradera 


Tag vor dem Nüfltag. 





3:5 8%, 
An Chriſtoph Scheutl. 


(oder feltfame Säge), fondern unfers Carl⸗ 


Mare, Luther. ſtedts, ja St. Auguftini feine und defto wun⸗ 


derbahrer als Ciceronis feine, je mehr Chris 
ſtus ale Cicero werth iſt. Es merden aber 


Diefes Schreiben it Ehrift. Goitl. Schwar⸗ — aller derer ihre wunder⸗ 
ur 0 2 


ine 


bahre a 


/: 


574 I Briefe Lutheri, welche aus dem Lateihiſchen überfeat worden. 


-Jegen, welchen fie mehr wunderſam als rechts 


herrliche und uberaus gute *rF*) Süße, 


- ..®) heterodoxa. 


l 





bahre Trägheit oder. Unwiſſenheit an So Er 
gläubig *) vorkommen werden, daß ich Der | 
ver geichrueige, nie fie frechlich als irrig reale diger Water, eueres ja unfers Bru⸗ 
und ungläubig fehelten Durften, weil fie we⸗ ders Fall. Aber er ift geftern, wie heute: 


der Auguſt num noch Paulum Iefen oder fo ja er iſt geftern, wir aber find geftern und 
leſen, daß fie hn nicht verftehen, und alfo heute und allezeit Adamskinder gewefen, dav 


ſich und andere mit ſich verwarloſen. Siejrum thun wir auch Adamswerke. Doch 


find alfo Befcheidenen und wer fie nicht Fen- muß man nicht an der mächtigen Hand 
net, Wund rſaͤtze: denen aber die fie fen» |GDttes verzweifeln. Drum Fan ich euch 


nen feine fehöne Säge ***) mir aber gar ſchwerlich etwas fagen undrathın, was mit 
- *) paradoxi quam orthodoxi. 


) eudoxa calodoxa. 
*) ariftodoxa, 


n . h ur — — 
Jesus. 0, 


3. Gelobet fey GOtt, der 


6 May 517. 


das Licht aus 
der Finſterniß wieder hervorſcheinen laßt! 
Ich halte ‚der ehrwuͤrdige Pater Vicarius 
fey jeßt nicht bey euch, wir erwarten ihn 
aber bey uns. Gebe GOtt, daß er das 
ewige wohl beftelle *)! Almen. Es gruͤſſet 


euch Amsdorf und die ganze freundſchaftli⸗ 
che Geſellſchaft. Wir gruͤſſen auch durch 


‚euch wieder alle ‚die. des Gruſſes werth find. 


Gehabt euch wohl. Aus Wittenberg den 


Bruder 


Augufiner. 


9% beforge fungatur zterne in ferum teifen, oder 


daß er ewig und lange jein Amt verwalte. 


- Dem hochedlen Herrn Chriſtoph Scheutl, 


beyder Rechten Doctor, der Nürnbergifchen 


N Buͤrgerſchaft Patron (oder Advocaten), fei⸗ 


— 


nem in Chriſto treuen Freund. 








a F 31⸗ nr; 

. An den Probft im Rloſter Leisten. 

Aus Aurifab. epift. Luth. tom.IE. p.ı. und 

Boͤſchers Reform. Act. Th. p 335 
Er belehret den Probft, was im Fall eines Bru⸗ 


et ders, der geſtrauchelt Bar, zu thun. 


% 


= 


Martinus Quder. 





alsdenn. Darum laßt euch nicht irren, 


Sünder fiyd. 
beichtet. Hier aber muͤſſen wir zur Es 
bauung meift immer Suͤnder firafen, die 


beffer als wir, müflen Iehren, Die gelehrter, 
regieren, die wirdiger als wir Daß des 
Her Spruch beftehe: daß die Fuͤrſten der CB 
Voͤlker über fie herrſchen als über ihre Uns 
Die Fürften der Gläubisen 
‚aber dienen ihnen, als ihre Dbern. Wer 
unter euch det guöfte iſt / ſaget er, fey 


tergebene. 


x 


euer Diener ıc. 


2. Alſo behaltet gegen ihn die Demuth - 
‚und Lindigkeit des Herzens; brauchet aber 
die Schärfe der Hand und der Gewalt, 
‚weil die Gewalt nicht euer, fondern GO, 
tes ifte Die Demuth aber muß euer und 
nicht GOttes ſeyn. Wer weiß, harter dar 
[rum ſeiner Suͤnden Stank offenbar werden 
laſſen, weil das im verborgenen nicht geheilt 


werden kann, was durch oͤffentliche Schaam 


ſehr 





A N Far N 
Ray Sch bedaure auch felbft, ehrwuͤr⸗ 


% 


ie EZ 
? ns 


— 
— 


ihm zu thun, inſonderheit da ich nicht weiß, 
mie eure Statuten lauten. Wenn ſie von 
der et find, daß fiefolches Verbrechennicht 7 
a mit ewiger Gefängniß oder gewiffer Gefahr ° 
des Lebens ftrafen: fo muß man ihm meis 
nes Beduͤnkens wol die Strafe auflegen, ” 
fo feharf als fie fonft iſt Denn nicht ihr, 
fondern das Recht und Gefes, deſſen iin 
Fein Here fondern Diener feyd, ftraft ihe 


daß ihr ein gleicher oder wohl gröfferer 4 
Das iſt GOtt genug ger 





$76 — | » vom Jahr 1517, „ ” 77 
ſehr wohl geheilet — Fann. Biel hei:|ben. Denn’ das. if mehr ein Zeichen der 
let ev von Sünden durch Stunden, wie man Gnade als des Zurns. Denn da zürnet er 
Gift mit Gift vertreibet, fo wunderbar iſt am meiſten, wenn er nicht zuͤrnet, wie er 
Gott in feinem Thun über die Menſchen⸗ durch den Ezechiel ſaget: Ich will nicht 
kinder. Darum fürchtet euch nicht. Es ſuͤber die zuͤrmen. Ingleichen: Mein Ei⸗ 
iſt der HErr, der dieſes alles thut, den lor|fer ſoll von dir genommen werden. 
bet-und liebet und bittet für denfelben armen | Welches gar zu ſchrecklich ift und nur zu 

Menfchen und mich deſto brünftiger. Ge|den Böfen gefagt iſt. 
habt euch wohl. Aus Wittenberg am| Zum Becſchluß bitte ich eud) gar inftans 
Sonntag Vocem Fucunditatis im Jahr dig daß ihre den HErrn für mich bittet, 
1517. denn ich geftehe euch, daß mein Leben tags 
Bruder Mart. Luther. lich zur Höllen nahet, weil ich immer ſchlim⸗ 
Auguftiner. mer und elender werde. Gehabt euch wohl, 

| aus Wittenberg, 


[Der Piorim, Adams Sohn, M. Lutber, 
Da 










32. : 
Ä An eben denfelben. 
Aus Aurif. epift. Luth. tom. II. p. 2 
JESUS. 

gsi! Daß euer Drden fo verdirbt, mey⸗ 
ne ich, daß andre Orden nichts beffer 

find und faumfelig handeln, Damit Die zu 
Hütern drüber gefegt find, deſto wachſamer 
handeln. Darum wenn ihr nicht mit Fries 
den und im Guten etwas fehaffen koͤnnt: ra⸗ 
the ich nicht, daß ihr mit Gewalt und har 
ten Sinn unter den meiften der Eurigen 
fireitet. Sondern gebet Raum dem Zorn] 
und Icffet das Unkraut mit dem Weizen 
wachſen. Es ift beffer wenige in Frieden 
felig zu machen, als alle wegen vieler in Un⸗ 
ruhe fegen. Und es ift beſſer viele wegen 
weniger dulten, als weniger regen viele zu 
—— richten ꝛc. 
Bruder Martinus Luther. 





34 
An Johann Langen, 
S. im XVII. TH. d. S. p. 2468. 





ey 
An TJobann Langen. 
©. eb. daſ. p. 2468. 


36. | = 
An eben Senfeiben. 
©. eb. daſ⸗ Pelfe 





—— 
An Georg Spalatinum. 
S. im Anhang zum XV. Th. d. S. p. a 
De 





$ 33. 38. EST : 
Kin Sthk a aus einem andern Drief Lu⸗ . An Ehriftopb Scheurl. 
theri an eben den Probft. | Diefes iſt das dritte Schreißen, welches m 
Aus Yuif, ep. Luth. tom. II. p. 2. Schwarzens Num. 26. und 30. angezogenen 


Programmate zuerſt bekandt gemacht und dar⸗ 


Geyd aber ſtark in EHrifto, und Taten 
a nicht irren, Daß Viehe und Leiber ſter⸗ en ee ers 
903 et aus 


= 


| Sintemahl das ſchwatzen und fehergen 9 |die Armen (mie ihr befohlen) d. i. mich felbft 


 Eablen Poſſen gar doppelt toll zu werden 


1 u 8, d pe 
Ve 7% — 





578 11. Briefe Lutheri, welche aus dem Laͤte iniſchen uͤberſetzt worden. $ | 
JESUS. Ifes ift, daß ihr vernehmet, mas vor gute 
a ‚| Gedanken ic) voneuch und eurer Treue her 

By: Ob ich wol, liebwertheſter Chris ge. Nicht daß ich euch eine gleiche Art ge 

ftoph, Feine Urſache an euch zu ſchrei | gen mich fordre, welche ic) ſchon ganzlichzu 

ben gehabt, daß es die Muͤhe verlohne hat: |befigen vermeyne, fondern daß ihr euch von 
fe, euch als einen vornehmen Mann damit | mir alfo fo verfichert halter, als ihr euch von 
zu beſchweren: fo ift Doch DIE Urfache genug | euch felbfi halten moͤgtt. Se 
geweſen, daß ich an einen Freund, ohne im) —— 
deß auf die Titul eurer Wuͤrde, dieihenach| 2. Jetzt aber fällt mir eben ein, daß ihre - ° 
allem Verdienft führet, fehriebe, der fo red | mir Die Werklein des ehrw. Pater Dicarii 
lich, liebreich und freundlich iſt, und welches faſt für zmo Ducaten *) durch den andern 
das Hauptwerk ift, den ich ganz neulich ha | Findarum Udalricum gefchicfet habt. Dies 
be erkennen und erfahren lernen. LBenn|che ich auch theils verkauft, theils-guten 
alſo das Stillſchweigen irgendwo zu fehelten | Sreunden des ehrwuͤrd. Waters umfonft gs 
iſt, fo wäre gewiß folch Stillſchweigen eines|geben habe. Ron der Verkauffungäber 

Freundes gegen den andern zu verargen. |babe das Geld, fü ich herausgebracht, an 


























*).ineptire, 


und die Brüder verwendet. Uebrigens bitte 
ich, wo e8 gefchehenEan, daß mir noch durch 
eben denſelben euren Befehl, die vorigen 
Buͤchlein zugeſchickt werden, umeinen Gul⸗ 
den, den ich euch, wenn fie verkauft find, 
freulich roieder geben will Denn es giebt 

ihrer, welche ſich nach folchem Buͤchlein ſeh⸗ 
nen und fie haben mollen. x 


die Freundſchaft fo fehr fordert und vollkom⸗ 
men macht, als ernfihafte Sachen handeln. 
Sal eben daſſelbe fordert St. Hieronymus 
von feinem Freunde, nemlich das Schrei⸗ 
ben, daß er nichts zufchreibenhabe Dar 
um aud) ich lieber bey einem Freunde habe 
Laͤppereyen Schreiben, als fchweigen wol⸗ 
len. Wiewol lieber GOtt! wenn ſchreibt ae 
Bruder Martin, der fälfchlich ein Theolo⸗ en erne 2 las oder Sobankbais 
gus heift, etwas anders.als fehlechte Dins| 3 Ich fehicke auch unfte Süße, die gar 
ge, der unter dem Geräufch und Grillen der | Wunderlich laufen, ja manchen wehl irrig 
VBernunftſchluſſe fo gar nichts in den Din, | und bofe Elingen: die wollet Ecken, unferm 4 
gen, die zur ZierlichFeitgehören, gethan hat, | gelehrten und feharffinnigen Herrn übers ⸗ 
daß, wenn er auch in etwas von Gelehrs | reihen: Damit ich hoͤre und fehe, wie erfie 
famkeit oder ZierlichEeit aefehmeckt hätte, er heiſſen werde. Cs gruffen euch und gedens 
doch durch den langen und fteten Gebrauch | Fen eurer ſehr viele im beften: fonderlich Li 
des Schreibens, ganzlich zum Sallen und un, centiat Amsdorf, Doctor Hieronymus, und 
geſchickten Gefprach herunter kommen na, | Der auch zu unfrer Freundſchaft einiger Mafe 
re. Es iſt aber genug an folher Vorrede, ſen gehoͤret, Petrus der Balbierer. Gehabe 
daß ich nicht eher ein ganz Buch als einen| euch wohl, und befet für mich, Aus Wit ⸗ 
Brief zu fehreiben, D.i, über Lapperehen und tenberg, 1517. den ır. Sept, —1 
Wartin Lude 

Wittembergiſcher Auguſtiner m 
Seinem herzliebften Freunde, dem hochgelades 
‚ten und vedlich gefinnten Chriftopb ı 
"Shu 9 


ſcheine, da für einen Theologus ſchon zu viel, 
wenn er einmal einen tollen Streich began⸗ 
gen. Das Ende (oder der Zweck) des Brie⸗ 


/ a 
7 


ls * L i f 

580 * vom —— 1517. 81 
Scheurl, ——— wuͤrdigſten Doc yat, und vollbringe es bis ans Ende, 
tor und Niürnberaifchen Advocaten, feinem Amen. 

eis, 9 *) Optimates. 


*) Sinceriter venerabili, **) Vulgus gregarium. 
2. Doß ihr aber 2) ermahnet, ich fülle 
Imeinem Fleiß die Ehre thun und etwas an 
Hieronymum Ebnern, Bürgemeifter (Re 
genten *) eurer (öblichen Stadt, etwas aus 
meiner Werkſtat zufehreiben : fo trauet ihr 
mir (weil ich feinen Nahmen nicht durch 
meine Arbeit ehren Ean, wol aber ſein Nah⸗ 
me dieſelbe) zu viel zu. ch wuͤnſche zwar 
und frachte von Herzen euch allen zu Gehor⸗ 
kam und zu Willen zu ſeyn, aber das ſte bet 
nicht in unferm Vermoͤgen, und = achte 
mich zu wenig zu ſolcher Ehre *). Ihr habt 
zwar von mir eine ſehr gute Meinung: ich 
aber felbft eine gar geringe. Und 
den. ob ich wol glauben muß, daß ihr es uͤber⸗ 
3 RS u —— aus redlich und gut meynet, fü muß ich doch 
mein Vermoͤgen am beſten pruͤfen; ja, daß 
| I. ‚lich die rechte Wahrheit fage, fo habe ich 
gg Euer Schreiben vom 3. Novemb es zwar verſucht und eurer Ermahnung fol⸗ 
yorhgelaheter und hochgeehrteſter Herr gen wollen, fann auch ſchon, was ich etwa 
‚bat euer. vedlich und über alle unfer Verdienſt hierinnen vor mir nehmen möchte. Ich Fan 
- höchftgeneigt Semüth gegen die unfern und|aber wohl verfichern, daß mir alles, was 
en meine Wenigkeit vecht Elar anden|mir in meinem ganzem Kram (d.n ich nie 
Tag geleget. Das Schreiben felbft aber, fü armfelig befunden habe) vorfam, ganz 
ale das gereiffefte Bild eurer Seele, war anſtuͤnk und unmerth fehien, dergleichen ei= 
auch nichts als lauter EhrlichFeit, und zeige nem fo vornehmen und groffen Mann zuzu⸗ 
se nichts ale wag redlih war. ch freue eignen. "Denn es ſchreckte mich nicht allein 
mich und danke dem HErrn JEſu, daß eure meine groſſe Unwiſſenheit, Dadurch ich mir 
Nürnberger, ‚fonderlich die Herren *) den! gänzlich ungelehrt fehiene, ab. fondernauh 
| ehrwürdigen Bicarium, und denn feinen das andre, nemlich die Unberedtfomfeit, da 
glücklichen Nachfolger (iwie ihr ſchreibet) un: ich, menn ich auch etwas gutes und wuͤrdi⸗ 
ſerm Wengel fo ehren und achten, und eg ges wuͤſte, nicht wohl vorzubringen und von 
nicht thun aus irgend einer fleiſchlichen Abs mir zu geben vermoͤchte: wiewol ih den 
ſicht oder Anfehen der Perſonen, wie gemei⸗ legten Schaden eben fo groß nicht achte, da 
‚ne Leute thun **) fondern aus rechter Riche nemlich ein guter Wein in einem fehlechten 











ua 
An Tobann Langen, 
- &. im XV, TH. diefee Samml. p. 484. 





N 40 
An Georg Spalatinum. 
&. im XVIIE Th. dieſer Samml. p. 18. 





5 ; 4l: 

An Chriſtoph Scheutl, 
Iſt aus dem Klum. 38. angejogenen Program: 
mate des Hrn. Schivarzens genommen wor⸗ 





zur beilfamen Lehre und Hochachtung des Gefäß gereichet wird, ‚gegen den, da ein koͤſt⸗ ie 


Wortes der Gnaden Der Herr befräf-|liches Gefäß nichts als trübes Waſſer in 
ABr doch en fein Werk, ſo er ſich faſſet. Darum bitte ich euch, = Sr 


6 x f — 


IN ln \ Dur \ i BEE : Fr ———— nor % — u PR 
582 11. Briefe Lucheri, welche aus dem Lateinifchen überfest worden, 583 H 
' ER RT, — —— — — — — 8 
mir hierinnen vergebet, wie ich wohl verdie⸗ hen Gas von der unuͤberwindlichen Unwiſ⸗ 
ne, und mich forthin nicht fo ſehr lobet. ſenheit, fo gut ich gekont, erklaͤret habe. 
*) Moderatorem. — *) officium conductoris ve/ publicæ fidei mini- J 
MNon opis eſt noſtræ nec tali me dignor honore. ftrum ob dadurch ein ordentlicher Bothe oder. 
3. Es hat mir euer Bedienter *) Ueber⸗Pooſtbedienter zu verftehen ift, iſt Ameifele 
bringer des Schreibens erjehlet, „daß ihr haftig;esfcheint das letztere blos des erſten Er⸗ 
wieder fo höflich gewefen und mit über Sr] arg zufepn. Denn das Set ift zuge 


—— meiner Sicherheit publicæ fidei ſeruit 
ord Buͤchlein von der Gnadenwahl geſchi⸗ —— 3 
f b | bi gelb 2. Eure fernere Fragen als ı) ob noch 


: — Tents ) 
cket, fp noch nicht ankommen find, an \andere Weiber beym Grabe des HEren ger 


lich aber wohl Fommen twerden. Darum! 4 
bedanke id) mich dafür, und wo ich irgend» tefen, als die Marien ıc. belangend, ſo habt 
10 Fan, werde es zu vergelten fuchen *)|1DE Den Haren Zert Eue, 24. der nicht teit 7 
nie dp ©Ott. „Ohr u mh B Alfa ken IR mer sr Dr | 
= see : ; r a * n de r 
allerwertheſter Chriftoph im HErrn! Aus ria Jacobi und die andern, fo.4 mitihe | 


Wittenberg den ı1. Dec. 1017. 
5° : — — Bucher, Len waren, die zu den Apoſteln dieſes 


 Yugufliner fagten u. - Scheinen alſo viele geweſen zu 
*) familiaris, ſonſt auch Freund. ·. ſeyn und ſonderlich die, Yon Denen er img, 
29%) vicarius de, ER Capitel meldet, Daß fie ihm gefolget, davon 
- Dem liebwertheften und rechtfchaffenen Herrn, IE auc) c.23. faget: Es folgetenihmaber 
beyder Nechten berühmten Doctor, Ehri- die Weiber nach, welche mit ihm aus 
ſtophScheurl, Advocaten der Stadt Nuͤrn⸗ Galilaͤa kommen waren. Und im An 
‚ berg, feinem innig geliebten Freund. fange des legten Capit. An einem Sabba ⸗ 
ee 
er rachten die Specereyen, die fie bereiter 

An Beorg Spaletinum. _ ——— — 

— ——— rl ea. cohie Sa eben die, bon twelchen 

aa a ee a 4 
einem eorge. n dem | ED IR KOOMIESD ERBEN HIEUQELDAN. BEIDES 

/ S Mi eedfichen = — dem nige mit ihnen, tie Laurentius Valla und 
Op mehr Weiber als die Maria zum Geabe kom— Erasmus bezeugen; Die einigen ſcheinen an ⸗ 

men und wie viel Marien geweſen. dere ſeyn als die vorgedachten. 2) Wie 
TESUS!. diel Marien geweſen? Antw. Es ift gewiß, 
es a — en ai Be erweifen 
— — 2kan, daß auſſer der Mutter des HErrn noch 

SS Auf Glen 6 heute cn Basen mn, vlg ie Man 
habe ich gewiß geantwortet, mein lieber ern u * — —— — ft et 
Syalatin, und habe geglaubet, daß durch offenbarer Jerthbum, dab die Maria Salr 
- den Dienft des Geleitsmanns oder. den öͤf⸗ J— IE SE 
fentlichen Bothen *) zu euch kommen, da⸗ a 

rinnen: ich. gebeten, daß ihr dem Durchl. ZB a 
Fürften fir das Tuch meinetivegen Danf —— a nannlidjen, wie "5 
3. abffnetetet, hernach euch meinen wundeelie|me SHepopis Dt, Tochter | zoo Sale 
/ erſi⸗e me Herodis M. Tochter bekannt it, 's 
> RE = 


= 





ZI FEN 


ae . vom Tabre ısız. SER.) 
set Matth.2o. da die Mutter der Kin- E-Hrifto;.aus unferm Flofter, den heiligen 

der Zebedai zu CHriſto kommt; almo Ehry-| Abend vor Et. Thoma. - Im Jahr 1517. 

fojtomus fpriht: Das ift die Galome. Bruder Martinus Lucher, 

Und Marci so. nennet er eben Die Söhne A 1 a TE BR 

Zebedaͤi Johannem und Jacobum; Joh.ꝙ. 

aber nennet er Mariam Cleophaͤ die Schwe⸗ 

fier der Mutter des HErrn. 

3, Die iftaber aud die Maria Facobi. 
Denn Matth. 3. und Mare. 6. wird Jaco— 
bus, Zoe, Juda, Simon, die Brüder! 

EHrifti, das ift, die Vettern CHriſti von: 

der Mutter erzehlet, weil fie Kinder der 

Schmeiter feiner Mutter waren. Darum 

nennt Johannes diefe Mariam Maris 

Cleophaͤ c. i0, Marcus Mariam Facobie. 6. 
Diefer vom Sohne, jener von der Maria. 

Und feher auch das, daß Sohannes allein | 

die Mariam Magdalenam zum Grabe fuͤh⸗ Jesus | — 
vet: Matthäus aber zwey, nemlich Mariam ., De — 

Magdalenam und die andre, Mariam Cleo Fii Kommet doch ‚Ihr und der Beicht⸗ 

dba oder Facobi: Marcus drey, Mariam > — vater mit feinem Sefellen nach y. Uhr 

Masdalnam, Mariam Jacobi und Sa; | Mir. Wenn der Herr Geſandte Chri⸗ 

fomen: Lucas endlich mehrere. Denn auch ſtooh bey euch iſt, fo bringet ihn mit, ſonſt 

Matthaͤus hatte die andre Mariam ohne ag ſchon von mir Befehl, ihn 

Namen gebeiffen, Daß er zeigete, wie die ei- a 
| 7 en 1 Kara. Gehabt euch wohl! Sehet aber auch zu, 
024 Kch büre, daß D. Conrad Wimpina daß ihr uns Wein auswirket, denn ihr 

etwas wider den Prediger in Zwickau vor; wiſſet wohl, Daß ihr vom Hoflager zum 

babe um eben der Urfache willen nemlich Kloſter, und nicht vom Klofter zu Hofe kom⸗ 
weil er die Gefthichte der heil, Anna wider, men werdet. — 
eget, und inſonderheit die drey Marien nich tt 
gelten laſſen will. Mir aber duͤnket es | 
ſchwer, Daß er miderlegt werden koͤnne, ob ee — 
ich wol nicht wollte, daß ſolche Geſchichte An eben denfeiben. ® 
durch Streit aufgehaben werde: ſondern Iſt an den gleich) vorher angegogenen Dertern ans 
vielmehr umdes Volks willen allmählich ver) tree ee | 
‚gehe und aufhoͤre fonderlich. da ſolcher Ser: Seinem Spalatin. 
‚thum, der aus Sottfeligfeit fommt, nicht] Er meldet, daß er alles thun welle, was Spa: 
eben fo. fehr zu werdammen ift, als der, da] latinus verlangt gehabt, doch koͤnne er nicht 
man die Heiligen um Geldes willen ver- verfprechen, daß er drey Tage predigen werde 







44, 
An Georg Spalatinum. 
@. im Anh. zum XV. Th. de S. D. 29: 
44- 
An Georg Spalatinum. 
Aus Buddei fuppl. epift. Luth. p.2. und Koͤ— 
fehers Keform. Acten Th. i. p. 843. 
Seinem Spalatin auf dem Schloß, 
Er bitter Spalatinen mit D. Ehrifftophoro, dern 
Geſandten, zu fih des Mittags zu Gafte, und 


verlanger, daß er den Wein vom Schloſſe mie 
bringe. | 


Bruder Martinus Luther. 


% 


ii! mit wenig Worten: ich werde ab 


a — al⸗ 
4. Gehabt euch wohl, mein Spalatin, in les thun, was ihr ſchreibet. Denn 
Lutheri Schriften 2i. Theil, DB. | Erg 


4 





es bat der —— Se — ſi So) oil ich eben, — mt, w 





wortet, und hat mir frey oelaffen, was ich |foll Amsdorf mit helfen, DR a — 
verſprechen wil. Auſſer Daß ich nicht weiß, | | a 
ob ich die drey Tage hintereinander predigenl  —_ Bruder War. Auer, 2 
Anno I 5 I 8. a 
46. 49, 00 
An Georg Spalatinum. — An eben denfelben. 
Befindet fid) in Buddei ſuppl. ep. p.3. und | S. im Ant, zum XV. TH d. S. p · 
ſchers Ref. Act, Th. IL. p. 597. De 
Seinem Spalatin, CHeiſti Priefter | . FETT Er 
und Fuͤrſtl. Sach. Geheimfihreiber. ” An Johann Landen 5 


A bekommen, undihn (Chicken. 


[I 


ſchweige. Ich Babe nur diefe einzige N 


— Yarif epift. Luth. tom. I. p« 32, und — 
Er ſchicket des Sylveſter Prierias Antwort Coder | " P· 32, 
Gegenſchrift), und bittet, daß er fie ihm Bald — Act, Ch. IE. p. 605. 
dJauruckſchicke, damit er der Freunde Rath ein: urifaber iſt diefer Brief unrecht zum Sa 
hole, ober fchweigen oder antworten folle, 1517. gerechnet worden, tie Herm. von der. " 


ei! Der Z:ddel, welchen iheverlangt, N in hift. litter. reform. P. zu. anger 4 
3 a Dem ehrwuͤrdigen und andächtigen Bar i 
er 9 ger Johann Langen, der heil. Schrift er 1 
centiaten und vortreflich gelehrten Manne,- 
Priorn der Erfurtifchen Eremiten, Seile... 
nem in Chrifto allezeit Gr —— 
| liebsten, ER 
Daß er wiſſe, was vor Buͤcher von der Sranffie: 
termefle mitzubringen, giebt er ein Verzeich⸗ 4 
niß der beſten, und bittet, daß er zeige, — 4 
vor. ein Unterfcheid zwifchen den Worten Aua⸗ 
in Gr. durch E. oder N. 





Uebrigens ſchicke ich neue Geſpenſter * 
Sylveſtri aus der Stadt (Rom), die ich. | 
jet über Nürnberg erhalten habe. Wenn 
ihre fie gelefen habt, fo ſchickt mir fie gleich 
wieder nad) Willenberg daß ich mit Bel 
rathung der Freunde entweder antworte oder 


ſchrift. Gehabt euch wohl! Leipzig den | 





| Sanvari I = u S. 
Eleutherius. | — 
9 arvas, Wunderdinge. ei! & fchreibt Wolſbang Sabeiug, — ; 
— * 8 — — * die Sprůch⸗ —JJ 
ER Ar [morter Eraſmi wieder aufs neue aufgelegt 
An Georg — “© © [merden, ingleichen die Klage des vertr ebnen 


ya des Luciani Gefpräche, Mori 
Viopia (davon Richardus Paceus gedenkt), 
ingleichen des Mori Epigrammata: ingleie 
chen 2. Bücher der Hebr. Anleitung son 


©. im Anhang zum XV. Th, d. S. p. 13. 





An Georg Spalatinum. 


| ©. im X. Th. d. 5, p. 260. Aus ®e N 
F Diefs — en dem Er Wolſgangen felber, un ‚webbalber ic) u 


vornehmlich fehreibe, die bollEommmene Apos 4 


XVUL CD. 9. ©. p. 2452. einvenleibet 
D.2492 einverleibet wor⸗ Hofe [C * Schuſchumt Eraſmi RT 


ven. 


Dr. NT vom Jahre 15138, LE Egg 
| | —* e & : 
Fabrum Stapulenfem; auf daß ihr toiflet, men wird, fo thut der Sunderin Barmher⸗ 
was ihr euren Buchhandlern, wenn ſie nach tzigkeit, denn fie har fehändlich gefundiger, 
Frankfurt reifen, loben ſollt. Ferner Gehabt euch wohl, undbittet für mich. Den 
wollte ich gerne Mori Vropiam haben, ins |18, Febr. | 5 
gleicyen des Fabritüi hebräifche Anweifung, Bruder Mart. Luther, 
infonderheit aber jene Schutzſchrift, woe —— — — 
nicht die iſt, die wir ſchon fange hier haben, | "$% 
aber über den 6. v. Pſ.8; Du haft ihn ein An Chriſtoph Scheurk, 
wenig geringer als die Engel gemacht etc. Aus Schwarsens Kum. 41. angejogetten Re 
worinnen zu bedauren, daß die vornehmften]  grammate, wofeloſt unter acht Briefen Lurhe: 
Gelehrten fo ſcharf wider einander find. ei an dieſen D, Scheurl gegenwaͤttiger der 
Es mag alfo eine andre und, eben dieſelbe fünfte ift. 


feyn, oder nur vermehrter oder völliger ger JESUS, 
druckt, fo will ich fie gerne fehen. Die, Feil! Sch habe zwey Schreiben von euch 
welche ich habe, ift nie in Baſel gedruckt. erhalten, hochwertheſter und hochge⸗ 


2. Wir bittenvoneuch Griechiſch, nem⸗ lahrter Chriſtoph, ein lateinifches und ein 
lich daß ihr unfren Streit abthut, was zwi⸗ teutſches, ingleichen das Geſchenk des treflis 
fchen Anathema durch ein epfilon e nderichen Mannes Albrecht Durers, wie auch 
durch ein.» vorein Unterfcheid fen, und mar‘ |meihe lateiniſchen und teutſchen Saͤtze. 
um die Griechifehen Woͤrterbuͤcher Anather]| Daß ihr euch num erftlich wundert, wa⸗ 
ma nicht in Der legten Sylben ohne eine kurz Ieum ich fie nicht an euch gefchicket, kommt 
haben, da es doch im N. T. uberallfter daher, weil ich gar nicht willens gemefen, 
bet, als Nom. 8. Coder 9.) ı Cor. 12. und noch verlanget habe, fie drucken zu laffen, 
Gal. n zweymal? auffer daß Eraſmus Rom. |fondern habe Darüber nur mit wenigen, die 
9. Anathema in Anmerkungen dur) 7 fer|bey und um ung wohnen, erſt darüber zu 
“Get, da es doch im Text mit e ftehet, und Rathe gehen wollen, daß fie, wenn viele 
in den Woͤrterbüchern bloß fo gefunden wird? |daruber ihre Meynung und Urtheil von fich 
Ich Fan die Geftalten der Buchſtaben nicht | gegeben, entweder im Fall der Verwerfung 
wohl ausfehreiben oder darftelen, fonft wuͤr⸗ getilget und unterfehlagen, oder im Fall ber 
de ich mein Urtheil eurem vorziehen. Weil Gutheiſſung gedrucker wurden. Nun aber 
‚aber Anathema durch m beygelegteund auf | werden fie hber Vermuthen fo oft gedruckt 
‚nehenkte Dinge bedeutet, die vom Hinlegen fo | und überfegt, daß mich folcher Arbeit gereuet: 
genannt werden, Anathema durch e aber|nicht, daß es mir nicht lieb ſeyn follte, wenn 
Bann und Ausftoffung aus dem Sande be|die erkannte Wahrheit ausfommt, denn 
deutet, nemlich einen Ausgelandeten*), von} das fuchteich vielmehr gänzlich, fondern weil 


— — 


dem Griechiſchen Wort Thema, fo eine Lage dieſe Art nicht die rechte iſt, den Poͤbel zu 
(Land)bedeutet, Athema ohnefand,Anatbes| untermeifen. Denn uber manches ſtehe ich 
ma ein Abweichen**) vom Lande, d. i. Bann. |felbft noch in Zweifel, und hätteeinine Dins 
exterrem oder extorrem, einen Verjagten. |ge ganz anders oder gewiſſer behauptet oder 
5) im Lat. ſtehet feceflum ad fine regione, weggelaſſen, wenn ic) gedacht hätte, daß es 
fol vielleicht ab fine regione heiſſen. fo gehen ſollte. MiewolichausfolcherAuse ⸗ 
3, Wenn die arme Agatha zu euch kom⸗ gabe und Druck ſehe, was man faſt allent ⸗ 
en ec ve De en halben 


— 


laſſes, daß ich ſolche umſtreichende Saͤtze 


durch deſſelben Gebrauch. Sch will fie al 


und nicht weiter von mir haltet, als ich lei⸗ 


hann Ecken und eu alle, gefchrieben, ih 


Babt euch mohl im HExrrn. Wittenberg, —— 
— den: 5: Mark. | / NS | N 
3° >. P. Matt. Luth. An — — 
Dem hochwerthen und hochgelahrten Hrn. en ee. 





- zu Mathe gezogen, wegen vieler Verhinde⸗ Son Bebeferung ber Vorleſungen * der 


der Liebe, wieder bey euch gedruckt wiirde, 


s90 11. Driefe Surberi, welche aus * Teichen erſetzt worden, | Ei 


halben von dem Ablaß halte, ob wol heim - Be Bi 
lich, nemlich aus Furcht vor den Juͤden. ir An Georg Spalatinnin. un 


Alf habe ich nun den Beweis derſelben (ſeil. ; 
Sit hebeo Suchen, möfen, (0 aber — Ge a TH ——— * 4 
nicht habe zum Druck bringen koͤnnen, wei u 
der ehrwuͤrdige imd gnädige Hr. Biſchof von Seinem llebſten — Spa: — 
Brandenburg, deſſen Lrtheil ich hierinnen) — 


rung mich ſo lange aufhaͤlt; ja, wenn der — eg SUS. 


HErr Zeit giebt, wollte ich noch ein Buch: ER { 
gun, Keil! Wir find neulich bey Ham D 
lein deutfch ausgeben, von der Kraftdes Ab- 35 Cariftaden gewefen , liebroerthefler 













&. 4 
damit dämpfen möchte. ch habe zwar kei⸗ handeln, dazu ihr Iingjt Anlaß gegeben, 


nen Zweifel, daß das al nicht befregen 

< nemlich die Vorleſungen unfrer Schule Me 
erde, nichtztear durch den Ablaß, fondern äntern oder-anuordnen. Und daficheud” 
nicht ſchon laͤngſt davon gefchvieben, file 
ſache geweſen, meil es faſt alle für ein uns 


fo ſchicken, fobald fie fertig feyn werden. 4 
moͤglich Werk angeſehen, ſonderlich da wir 3 


Indeß bitteich, mich bey dem rechefihaffenen 
Mann, Albvecht D Durern, beftens zu befeh- 
Ien, und wu melden, daß ich dankbar und nicht 
uneingedenE feyn werde. Das aberwillich! X 
mir bey euch und ihm ausgebeten haben, daß 
ihr die unrechte Meynung don mir ableget, 


Fürft groſſen Aufwand daber; haben muͤſſe. 
Damit aber Doch eud) und eurem. Derlane ⸗ 


ften Fan: ich bin und vermag aber ganz 
und gar nichts, und werde täglich ‚Immer 


— — 


mehr nichts. ch habe neulich an D.% Jo⸗ 


Meynung ſey. Wiewol, wenn die hohe 

Schule alſo koͤnte geordnet werden, ey was 
ſollte es unſerm Durchl. Fuͤrſten und unfter 
Schule vor ein Ruhm feyn,und eine gute | 
Gelegenheit, alle Univerfitäten zu beffern, ja 
auch ale Barbaren gänzlich —— 


merke aber, daß es nicht fıberfemmen. fey. 1 
und alle Gelehrſamkeit reichlich zu vermeh ⸗ 


Ich wollte gar zu gern‘, daß das Buͤchlein 
Des ehrwuͤrdigen Vaters, unſers Vicarii, von) 


tenberg den In Marti, im Fahr 1517... 


und u Münchenabae redigt worden. Denn 3 
3 p Bruder Martin — al 


uns hungert und duͤrſtet recht darnach. Ge⸗ 


Ehriftopb Scheurl, beyver R, ‚Doctor, 
Nuͤrnbergiſchen Aovocaten, feinem in 


3° 
An Tobann. Banden, ' 
a ae — 


©. im zum XV. €. d. S. p. 6. 
| 55: din : 3 





Spalatin, und haben angefangen vondemju 


uns fürchten, daß unfer Durchlauchtiafter 


gen Genuͤge geſchehe fhicfe ich hier einen. 1 
Zeddel, darauf ihr ſehen koͤnnet, was unſre 


ren! Ihr moͤget hierinnen ſelbſt mit euch zu 
neinlich das, fo ganz neu heraus Eommen, Rathe gehen. Gehabt euch wohl, Bir 


IReter, einen andern Keger, oder, wie man 
ſagt, ein Maulthier Das andere gefraget 
hätter. 

2. Denn diefer Martinus ift in viel über 
lerm Geruͤcht bey folchen Leuten als Sils 
vius, fo wol regen gemeiner als eigener 
Sachen, wie ihr wohl wiſſen werdet. Wie 
aber der guͤtige Heyland CHriſtus uns, die 
aͤrgſten Suͤnder, getragen hat und noch 
träger, fo gebühret auch ung, die aͤrgſten 
PBiderfacher zu vertragen. "Denn man 
muß an ihnen nicht verzagen, wie wir auch. 
auf uns nicht zu trogen haben; weil wir 
unter einander Fleiſch von feinem Fleiſch 
und Bein von ſeinen „Deinen find. Ge⸗ 
habt euch wohl. Im Jahr 1518. 

Bruder Mart. Bntber, 

*) Hier ift zu ergänzen, was im Aurifaber auss 

gelaffen worden: und noch lebe des 

- Seinden, Denn ich forge, ihr habet nicht 

- einmal den Sreunden Benüge gethan. 


An —— Sylvium Aegtanum— 
RS eb. ‚BAT: 2:94 - 


: | 56, 
Arn Georg Spalatinum, 
© imXV. ‚Sb. 2.5. p.512 


er eben Oenfelbe, 
6: eb. daß p. 513. 


An Fodacunn in Eiſenach. 
S. a Ha P- 503. 

N SE 

An Johann Sploium, _ 

us Aurifab. epift. Luth. tom. I. p. 122. und 

Höfchers Reform. Act. Th. II. p.613. Am 

erſtern Ott ſtehet diefer Briefnicht in der gehoͤ— 

tigen Zeitordnnng, und iſt etwas darin wegge⸗ 

lafjen, welches hier in einer Note Mmitgesheis 
let wird. 

= Aliget ea That und kehre. 

I 


gg! = ift mein Urtheil von euren Leh⸗ 
ven, wie ihr begehrt habt, mein Sil⸗ 
di. Grfttich gefället mir, Daß ihr alles dem 
Urtheil der Kirchen; fonderlic) eures Drdis 
narüi (oder Bifchofs), wie er heißt, unter⸗ 
werfet. Denn auch die mahren “Dinge 
muß man in der Gemeine GOttes mit 
Furcht reden. 2) Halte ich alles für wahr, 
— Ian ſchon laͤngſt theils io — 
theils gelehret: ob es wol neu und ſpitzig/ 

iſt, und folglich den Ungelehrten, wie es de —— De One Sprung Wan us 
bet, ein Anftoß iſt. So: habe ich einem; ſchen Dinge, ausgehen laffen. 

Freunde Gnuͤge gethan: hr werdet zufe- 8 _ E6& u S 

ben, obauch ihr den Freunden Önügenel —— 
than *), das iſt, vor den Gelehrten ſcheinet 
einen Midam gefragt zu haben: von den Feil! Ich bitte euch, mein fieber Spa⸗ | 










60. 
An George Spalatinum. 
©. im Anhang zum XV.Th, d. S. p. 19. 





61. 
An eben denfelben. 


Aus Aurif. epift.Luth.tom. Ip. 71 und Loͤſchers 
Reform. Acten Th. II. p. 616 


Seinem hochgelehrren und hochwerthen 
Spalatin. 
Er meldet, daß Petrus Moſellanus das öffentli- 


i, 


Ungelehrten und Feinden aber werdet iht latin, nehmet es doch nicht unduͤtig, 
— angefeben werden, als ob ihr, ein daß ® entweder zu fpat oder Bi felten in 
D 3 Er — 


—— 


594 . 11. Briefe Lutheri, welche aus dem Rateinifchen überfeet worden, so5 


— > N a 
ae iu 


be. Sch Bann die Helfte meiner. Geſchaͤfte Eil, am andern Tage des Fronleichnamfe⸗ 


nicht alle beftreiten, Die Durch eine ftes Anno 1518. 


fonderliche fruchtbare Zeit immerfort wider) Sch bitte alle Hofleute. zu gruͤſſen ſon⸗ 


alles Denken anwachſen. Es iſt Petrus derlich von denen ihr mir neulich einen Gruß 


Moſellanus bey ung geweſen, und erbietet| vermeldet hab f. 
ſich, den Antrag an —— undGriechiſcher Bruder Mart. Bucher, 
Sprachen Vrofeffor zu werden. Dasfols] ee Auguſtiner. 
te ich euch ſeinetwegen ſchreiben. Ich, der m — 
nice wuſte, was ihr etwa dißfals unter ein /⸗/ 62. 
‚ander gehandelt, habe verfprochen zu fchrei-]| An Johann Langen. 
ben, und thue e8 jest. Ihr merdet denn] Aus Xueif}’epit. Luth, tom. I, p. 72. und 
bierinnen leiften, rote euch GOtt das Vers]  Adfihers Reform. Acten Th.IL, p.616. 
ftehen und Können verliehen hat. Dem ehrwürdigen und wertheſten Water 


8, Es iſt unter meinen Sachen aus un,| Johann Langen, S. Theol, ernenneten 
ferm Stift auch zugleich diß Büchelgerr mie| Doctori, der Eremiten St. Auguftini 
kommen, das ihr mir zu behandigen befohs]| 54 Erfurt in Thüringen Vicario, 
len. Ich habe unter fo viel Gedanken vers feinem Dbern. 
geſſen, wem ſolches zu behaͤndigen, und ha⸗ 
"be es allen dargeboten, Die ich irgendwo ge⸗ 
kannt habe. Aber keiner hat es annehmen 
A ch ne Aal IN — 
gen ſoll, ſo laßt mich es durch unſers Or⸗ 
in en Bir Ei Kr el J x 5; u S. _ | 
‚gefchehen. Ich habe neulich zwey "Büchlein rt 
an euch gefchickt, aber mangelhaft, Die uns 5 ir wart, nie u | 
frer gemeinen Sprache Theologie enthalten.| — 
Ich ſchicke die uͤbrigen Bogen, und wo noch 
etwas fehlet, fü ſchreibt es. Denn aus ze⸗ 
hen Bogen beſtehet es in allem. Gehabt 
euch wohl, und bittet. für mich. Den Zur 
ſtand unfrer hohen Schule werdet ihr hof 
fentlich von andern wiſſen. Meine Be 
weisgründe werden jetzt gedruckt. lals der unfre; zumal da er, fobald er nur 
3. Es hat Johannes Tezʒel wider meine etwas wird gearbeitet haben, gleich wieder 
deutſche Predigt auch ein deutſch Büchelgen zu euch kommen wird. 
ausgegeben, fo. feine Unwiſſenheit bezeuget 
und ausprediget: welche ich vollend recht ein anderer Silenus des Alcibiadis ift, wel⸗ 
ans Licht ſtellen will, daß jederman ſehe, ches ich eurer Vaterheit ſchenke, und wenn 
was es vor ein Werk, nicht wofuͤr er esans ihr deren mehr talk, fü mußt ihr wiſſen, 











ten (oder Lappereyen), fo er gegen ihn ausgege⸗ 
ben, ein Gegengift auszugeben. 


dige P. Vicarius (wie ihr wiſſet, verſpro⸗ 
chen hat, und welchen ihr uns alſobald ab⸗ 
fertigen und zuſchicken werdet, in Erwegung, | 


gend einem Det des Klofters haben: und 


gefehen haben will. Sehabt euch abermalldaß fie um Lügen feil ſi nd *). Er hat wi⸗ 
wohl. Bed a m Wittenberg in der meine — — kin Polen aus -⸗ 


vegebe Is. 
l . 


Er bittet, daß er einen Tifcher, der Geſtuͤhle ma⸗ 


chen moͤge, ſende: ſcheukt ihm ein Buͤchelchen, 


und ruͤſtet fi, wider die Tezeliſchen elenden 30: 


daß wir weder Stühle noch Bänke an ie 


2.. Llebrigens ſchicke hier ein Buch, % “ 


Bruder Tifchler, welchen ung der ehrwuͤr⸗ 


euer Convent wird es eher erwarten Fünnen 


ß — Bet 
N —— 


Jahr 1518. 


Se Bas ihr, mein liebwertheſter Chris 


unmoͤthig geweſen zu bitten, da ihr mein ſo — 2* 


te Denn er hat mich auch damit gar arg⸗ 


 Schmähungen doch Fein Wort noch Zei⸗ 


| fen und Willen ſchon ausgegangen, fo weiß] 
ich num nicht, was beyde thun oder an. 
fangen ſollen. Ach weiß, daß wir des 
Wenſchen Verſtand lieben und feine Ge- 
lehrſamkeit bewundern. Und was geſche⸗ 


 +*) greca fide comparandos. 


a 





—— 0... vom Jahr iyrs. + 97 











gegeben, der gute Tezelliner **), gegen melsihen, Fannich mitgutem Gewiſſen bezeugen, 
chen ich auch 'meine Scheibe umdrehe,\daß es mehr aus Wehmuth und Betruͤbniß, 
GoOtt gebe daß ein Krug Cdas ift, etwas ge-Jals Zorn oder Neid gefchehen. 

ſchicktes) herauskomme. Gehabteuchmohl,) 2. Ich habe dahero meines Orts diefen 
und betet für mich, Aus Wittenberg. freundlichen und ganz liebreichen Brief, wie 
Ich wollte, daß ihr eurem Bruder Geor⸗ ihr feher, an ihn gefchrieben, und bin nicht 
gen den Duintilianum und Ariſtotelicum nur um euretroillen, fondern vielmehr auch 


 Zert ſchaftet: es wuͤrde ihm auch nicht auf ſein ehrlich Bekenntniß ganz verfühnet, da 


fehaden den Plinium zu haben. Am andern er nemlich fehreibt, e8 fey ihm (wiewol nicht 

Tage des Fronleichnams CHriſti. Im mir) zumider, daß es eutweder durch ande: 

Be ver Liſt, oder Bosheit fü gekommen (oder ges 

Bruder Martin Lutber,loangen). Darum bin ich euch fo wol als 
Auguſtiner. ihm ſelbſt gaͤnzlich hierinnen zu Willen. 

3. Nur werdet ihr dahin ſehen, daß er 
unſerm Carlſtad nicht zu hart antworte, 
und bedenke, daß er erſt Schuld habe, daß 
ſolch Uebel unter Freunden entſtanden. 
Denn, glaubet mir *), da ich meine Ans 
merkungen *) nur heimlich herum gegeben, 
hat er nicht nöthig zu antroorten, wenn ee 
fonft nicht will. Will er aber: fo bin ich 
auf bendes gefaßt, ob ich wol lieber den. 
Frieden begehre; ſchaffet Denn, daß wir ſe⸗ 
hen, wie ihr auch mit uns Leyde traget, daß 
der Teufel ſolche Verſuchung angehoben, 
hin wiederum aber auch folich ſeyd, daß fie 
der barmherzige JEſus gedaͤmpfet und ges 


**) Tegellinus ſpielet auf Töpfe. 





6... 
An Chriſtoph Scheu. _ 
Befindet ſich lateiniſch in des Herrn Prof. 
Schwarzens Zinladungsfchrift, die oben 
Zum. 51. angezogen worden. Unter acht das 
felbft befindlichen Briefen Lutheri ift diefer der 
ee, 0: N 
...,2.9US, 


— 


ſtoph, für unſern Eck gebeten, waͤre 


) crede muß heiſſen für credo, 
) afterifcos. i 


4. Gehabt euch wohl! Sch habe auch 


groſſer Freund ſeyd wenn es nur noch an 
gienge, und er felbft vorher geſchrieben haͤt⸗ 


denklich gemacht, Daß er nicht mehr gutauflasehin an euch gefchrieben, febe aber, daß 
mich; qu fprechen fey, weil er nadyo Bielen, en an e ch geſchrieben, feh | 


ihr eg noch nicht befommen. Wittenberg 
am Tage Viti und Modefti 518. en 
| Bruder Martinus Luther, 
Auguftiner- er 
Dem hochgelahrten und bender echte 
wohl erſahrnen D Chriſtoph Scheutl, 
der Nuͤrnberg. Policy Beyſtand ) 
feinem in Chriſto hochwerthen Freunde. 
| #) paracleto-. 


FE 64. An 


obwol heimlich wider mich gefchriebenen 


le an mic) hat abaehen laffen. Da aber! 
unfers Carlſtadts Fragen, wider mein IBif-| 


— 


508 11, Briefe S.utberi, weiche aus dem Lateinifcben überferzt worden, 





w 


\ Billa a RL ae a 
a OR 5 jbillig gefchehen. Er hat den vierten Tag, 
“An Beoig Spalatinum. drauf, als er gekommen, eine fehr gelehrte x 










und zierliche Rede gehalten, mit folchem Bey 
fall und Bewunderung von ällen, daß he 
weiter nicht drauf Denken Dürfen, ihn ung ” 
lanzupreifen Cdenn wir haben fehon den Ge⸗ 
danken und Anſehen dee Statue und Per 
‚fon weggelegt, und wuͤnſchen ihm Glück, 
jund bemundern nur die Sachefelbft anikm, 
{und danken dafür dem Durchlauchtigften 
Fuͤrſten und eurem  bierunter geleiſteten 
Dienft): fondern darauf iſt vielmehr zu fer 
ben, von was vor einer Kunft man ihn am PR 
meiften bey dem Fürften preiſe, Ah be 
gehre, fo lange er lebt, Feinen beffern Lehr 
meifter im Griechiſchen. Eins fürchte ih 
nur, Daß feine zarte Leibesart nicht etwa um, 
fre Speifen nicht vertragen möge: hernach, 
daß ich höre, er ſey mitalugeringem Sold be⸗ 
ruffen worden ſo daß die Leipziger ſchon 22 
pralen und hoffen, fie wollten ihn ung mit 
mächftem wegholen. Denn fie haben ſchon 
um ihn geworben, che er zu uns Fommen. 
Ich und viele andre mit mir fürchten, der 


S. im Anh. zum XV, Th. d. Spar. _ 
— — — — — — — — — — — 


— 
An Wenceslaum Linck. 
S.. eb. daſ p3. 





en BERN. 
An Georg Spalatinum. 
©. im XV. TH... pe 528. 


RR 67: 
An eben denfelben. | 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. I. p. 77- und Lo⸗ 
j ſchers Reform. Act. TH. il, pP 623. 
Dem hechgelahrten und wertheſten 
George Spalatinen, des Herzogs zu Sach— 
fen Biblierhecario, meinem treuen 
Freund in Cgriſto. 
Er preiſet feine Predigt vom Hann wegen der 
- Befcheiderheit und. Wahrheit: er ruͤhmet auch) 
Philipoum, der nen in Wittenberg anfommen, 
und urtheilet, daß er mildiglich, zu erhalten ſey. 


J z Herr ‘Dfeffinger werde auch, nach feiner Art 


a .... Ibierinnen gegen des Fürften Beutel, einen 
eil! Ehe euer Schreiben anksenen, |» : — Fuͤrſten Beutel, 
mein lieber Spalatin, war die Pre⸗ 
digt vom Bann ſchon gedruckt, aber mit 
ſoſcher Beſcheidenheit und mit fo veſten 
Gruͤnden der Wahrheit, daß ich hoffe, daß 
ſie nicht allein die Liebhaber der Wahrheit 
wucht verwerfen, ſondern vielmehr werth hal⸗ 


allzuſparſamen und treuen Haushalter haben 
abgeben wollen. MR RE 
3. Darum, mein lieber Spalatin, daß 
ich recht freu, das iſt mit meinem beften 
Freund rede: ſo ſehet ihr zu, daß ihr nicht 
ſeine Perſon und Alter verachtet, der Menſch 
iſt aller Ehren werth. Denn ich wollte 
ten werden, auch bey denen, Die ſelbſt zur nicht gerne, daß wir und unfte Univerfität 
Iyranney Luft haben. So gar habe ich ſo ein unhöflich Stück begiengen, dadurch 
 foiche heilige Macht herrlich auegeftrichen, yoir den Neidern Anlaß gaben, ung übel 
doc) ohne Heucheley, nicht aber ohne Troth.Inachzureden.. Dur 
Denn es iſt nichts darinnen von mir gelehe| 4. eh fehicke unfer allerwaſchhaſtes Ser 
ret, das fie nich felber gelehret und noch wäfche oder fehlechte und eilig hingefchriehne 2 
lehren. — Einfaͤlle wider den recht wilden und bauer⸗ 
>. Was ihr von unſerm Philippo ſchrei. haften Eplveftriim, meinen ſophiiſhen 
bet und gginnert, iſt alles geſchehen, und muß Widerſacher Denn ich habe — 5 


Fi 
—— 







— 


BED TEN 


600 vom Jahr ısıg. - N 601 


— ——— —— 2 —— 
werth geachtet, wider den ich mir den Ropfl- ner Bolftändigfeit abzudrucken, wie es Ayri- 
—9— en und groffen Fleiß ee 3 wi ‚ep. Luth. tom. I, p. 85. mitgetheilet 

einen ſo leichten und den Waſſerblaſen glei- 

—— Daß ihr vor meine — hochgelehrten und lieben Phi⸗ 

chen und Angelegenheiten forget, dafür dan⸗ lipp Melanchthon, oͤffentlichen Lehrer der 

ke ich GOtt und euch. Gehabt euch wohl griechiſchen Sprache zu Wittenberg, fei- 


und liebet mich in Chriſto. den 31. Au: nem in CHriſto hochzuehren⸗ 
guſt ı5ı8. > - den Herrn, 
— Bruder Martin Luther. Cr er wolle lieer zu — ſterben 
& vo Auguſtiner. als feine gute Reden wiederrufen. 
Andreas Carlſtadt hat wider Eckens IESUs: 
— einen neuen Streit vor, und/ L. 


fo viel ic) merke, hat Eck mit feiner Ders I Mein lieber Herr Bhilipp, ich neh 
theidigung nichte ausgerichtet, auſſer daß me unſern Johann Boſſenſtein viel⸗ 
er den Ort gezeiget, wo er am seen ange: Imehr als von euch mir anbefohlen an, als 
griffen werden u daß ich ihn euch anbefehle. Er ift, wie ich 

_ —mjfehe ein ängftlicher und  Bleingläubiger 





; —— Menſch, und ich beſorge, ihr möchtet eben 

—— An Johann Staupitzen. deswegen nicht viel-mit ihm umgehen. Als 

| lein ſehet ihr und die andern bey ihm nicht 

ſpo wol auf fein bloͤdes und furhtfames Be⸗ 

aan Georg. Spalatinum. zeigen, als auffein inwendiges*). Wie meis 

Wen aep3. N ne Sachen ſtehen, wird er D. Carlſtaͤdten 

— — erzehlen. en 

N An han San gen, — viſcera non oſſa. 


2. Es wird alhier nichts neues oder 
ſeltſames vorgenommen, allein daß jefers 





„si; eben Sk p- er 





71. mann in der ganzen Stadt von ). Puther 
- "An Fobann Scoptzen ixedet, und den neuen et zu ſehen 
Ks: _S eben Sa a — hbdegehrt, der ein folch ‚groß Feuer ange undet 
5 — +. That. Beweiſe und erzeige dich alsein Mann, 
| An — Spalstinum. wie du ohne das thuft, und lehre die liebe 
© iben = PD. 39. JJugend (was recht und göttlich if). Ich 
— | — gehe hin, mich für euch und die liebe Ju⸗ 
Be ggend zu opfern, ſo es dem HErrn gefället; 


An Dbitipp Melanchthonem. ich will lieber. fterben, und, ob mirs wol _ 


— Schreiben befindet ſich ſchon im XV. Tb. ſchwer wird, euere Gemein⸗ und Sefellfehaft, © 


j ‚ „diefee Samlungen p. 672. Weil aber da: die mir aus Der Maaffen lieb und troͤſtlich 


elhſt fo wol als auch in den fämtlichen deut: 
a iſt gewefen, in Ewigkeit entbehren, denndaß 


daſſelbe unvolkommen dargeſtelt wird: ſo hat 
man bier den Mangel und fein 2 a derruffen ſollte: Daß dieſen groben unverftäns 
n Een gefunden, folches nochmal und zwar in feis — ja aller Kuͤnſte, — ſonderlich goͤtt · 
— Lutheri Be 21, — Oq — licher 


ich das, fo durch mich recht gelehret iſt wir. 


ſte und Studie follten- untergehen, 


bruͤnſtiges Gebet. 
Montage nach Dionyſii. 
2 Bruder Miare. Autber. 


Seinem Beorge Spalatin, auf dem 


& ee Sehet, lieber Spolatin, da ift|- 


602 





Jicher Lehre aͤrgſten Feinden durch mich fol, 
te Urfache gegeben werden, daß gute Küns 


3. Welfehland. ift in greifliche, wie vors 
zeiten Egypten, Finiterniffe verworfen, al- 
fo, daß fie allyumal von CHriſto nichts wi 
fen, nod) was CHriſtum angehöret; muͤſ⸗ 


fen doch leiden, daß fie über ung herifhen, | 


und. ung lehren nach ihrer Weiſe, beydes, 
Glauben und gute Sitten. Alſo wird 


Gottes Zorn über ung erfuͤllet, wie, der 
Draphet klaget: Ich will ihnen Juͤng⸗ 
linge zu Fuͤrſten geben, und Kindiſche 
Gehab dich 


ſollen uͤber ſie herrſchen. 
wohl, lieber Philippe, im HErrn, und wen⸗ 
de ab GOttes Zorn durch dein reines und 


Anno 1518. 





— 
\ N 


| An Georg ln 
-&: im Anh. sum XV. TH.>. S 2 35. 
Be ae 


I. Briefe — A aus un Lateinifchen uͤberſetʒt 


Gegeben zu Augſpurg, 





77 , 
mie. es guten und lieben Freunden aebühret, 
daß der Furft daſſelbe bald in die Händebes 


komme, und ihr mir auch fo gleich berichtet, 


was ihr etwa gehöret, das er antwortet. 
Gehabt euch wohl! Eünftigen Sonnabend 
geliebtes GOtt! werde ich ausaehen. 

Bruder ANNE IE / 


An eben be ll 
Aus Budd. fuppl. ep. Luth. p. 4. und Loͤſchers 
Reform. Acten Th. II. p. 634. 
Seinem George Spalatinen dem 
redlichen und gelehrten Freunde. 
Er klaget, daß Spalatin nach Eulenburg kommen 
wollen, und er ſeiner vergeblich gewartet; er 
bittet, daß er noch kommen wolle. ER 

JESUS | 

welt € Entweder ihr habt mich — 
lieber Spalatin, oder ich muß euch 
nicht verſtanden haben; denn ich bin geſtern 


- 


Jauf euer Wort nach Eulenburg fommen, - 
ihr aber fend nicht Fommen: und man fagt, 


‚gender Noth abgehen laffe Ihr werdet 
De * —9 eurer Treue ſotgen und ſchaffen, 


7 Adoch, 7 —— — 
wenn ihr heute kommen wollet, jo laßt es 
© eins — Staupisen, doch in Grimma dem Prior unfers Kloſters, 
re Wolfgang Zeffau, voiffen, wenn er etwas 
mit mir handeln will; Denn man ſagt, ee 
habe mich die. vergangene Tage gefucht- 
Gehabt euch wohl. Eulenburg aus dem 
a den Abend vor Leonhardi sig. 
Bruder Watt. Luther. 

i A — 


An — —— 
Aus Buddei ſuppl. ep. Luth. p.3. 


Schloß zu Wittenberg. 
Er bittet Spalatin, alle fein Schreiben dem Yin Geiminis, user a 
Ehurfürften übergeben, und ihn berichten, was — ——— 


der Churfuͤrſt geantwortet. oa — — — 
JESUS. © im Zub: sum XV. Tb. 2.8. sp — N 





An Ba —— 


mein Schreiben anden Durchl we © 
ches ich auf eurentreuen Rath und aus drin: | | Pe 
Aus Buddei fuppl. p.4- und — Be “2 
form. Acten Ch. IL p: 635. — —— 


604 4, Apr 3 — im Jahr 1518. ER | "605 
Seinem großgünfigen Herın Georg 82. 
y Spalatinen zu Altenburg. An eben denfelben,, 


Weil er Johann Frofchen, dem Garmeliten Prior S.im XV. Th. 8,5. p. 331 
in Augfpurg, als Decanus der Facultaͤt ein 








Gaftmahl zurichten teil, bietet er, daß er ihm 83. 
beym Fuͤrſten Wildpret auswirke. An eben henſelben. 
IES Br = Aus Xurif. ep. Luth. tom, I. p, 122. und or 


* a „=. fübers Reform Acten Th.II. p,640. 
ei! ir haben verfucht, Tieber Spa: | Seinem liebwertheſten George Spa: 


SD Iatin, daß des Pater Joh. Froſchens latin, dem Patron der Studien und 
Doetoſchmauß bey irgend einem ‘Burger Freykuͤnſte | 
ausgerichtet wurde, Wir fürchten aber, Es fey Beichloffen, daß man die Schulthoologie 

daß wir nicht vergeblich Mühe haben. Da und Weltweisheit aus ür: Schulen verbannen fol- 
mit nun gleichwol der aller Ehre hoͤchſtwuͤr⸗ Rene ah Theologie und Weltweis- 
dige Manr ohne Ehre weggelaſſen merde, Denn, | 
haben wir an unfer Kloſter gedacht, und , JESUS. 
wollen lieber mit unfer Angelegenheit ein ZWer Reetor und ich, mein Georgi, bar 
Mahl anrichten, wo es nemlich mit fuͤrſtli⸗ SS hen ung vereiniget, daß ung wegen der 
her Genehmhaltung geſchehen Fan. Denn porfefungen gut dinke, nicht allein des 
in der That find wir gar arm und ihrer viel, Thomaͤ Raturlehre fallen zu laſſen, welche 
daß wir es nicht umſonſt ausrichten koͤnnen. gun M. Guͤnckel verläßt und in die Vorle⸗ 
2. Bitten wir alfo es bey dem Fuͤrſten fung des Tertes des Herin Nectors fritf: 
- dahin zu bringen, daß uns auf den Freytag fondern auch die Thomiſtiſche Vernunft: 

Wlddret aeliefert werde, oder lieder gar Funft, fo Mag. Premfel von Torgau liefet, 

Donnerſtags. Wenn das nicht moglich iſt, eingehen zu laffem daß eben derſelbe Magi⸗ 
fo ſorget doch, daß es Dienflass drauf ge⸗ ſter davor des Dvidii Metamorphofin laͤſe, 
liefert werde. Was nun hierunter zu er⸗ weil er in Den Kuͤnſten der zierlihen Nedart- 
warten ſtehe, Das beliebet mit dieſem Bo⸗ ſehr ſtark ift. _ Denn wir halten, daß es an 
then eilig zu melden, Damit wir uns nicht des Scoti Weltweisheit und Vernunft- 

bergebens in Unfoften ſtecken. Gehabt |Funft mit der Tertualvernunftkunftund Mas 
euch wohl in CHriſto! den Sonnabend nach) |rurfehre genug fey: biß auch die Profeßion 





Martini 1518. der ſcotiſchen Gecte und des unnüsen und | 
0 Bruder Martin Luther, |unfeligen Gefchäfts der wigigen Köpfeeim 
ke Auguſtiner · gehe; ob endlich einmal die Namen. der Br 
wos... ESecten gänzlich vertilge werden Eonnen und” 
I Zn ieben denfelbem. eine Weltweisheit und Gottesgelahrheit mit Be 






N VOR | allen mathematifchen Wiſſenſchaften aus 
bang — ne o En den Duellen felbft gefchöpft werden. Ga 

habt euch wohl. Amandern Tagevder Ems 

ppfaͤngniß im Jahr iss. 3 

2 0 em Bruder Martin Luther, 

: | ee nis 


RER 


y ER 2 = — ——— 8 ERS - 
* An eben denſelben. 
Se eb daſ. p.55 — 


606 





I, Brick gurheri, welche aus * — erster worden, 


Se ee 


) ia. 
An eben denfelben. u Gi 


©. im Anhang sum XV; CTh.D. S. * 





An —— Sonim ind) 
©. eben daſ. Ps 
| Be ae 
An Johann Reuchlin. 
Dieſen Brief hat der fel. Joh. Henr. Majus 
aus dem Autographo zuerſt hekant gemacht und 
ihn feinem Buch-de Reuchlini vita pP: 223. 
einverleibet, woraus ihn auch der Herr D. 
Loͤſcher in dem II. Th. der volſtaͤndigen 
"Reform. Acten p. 643. gebracht ⸗ 
Martin Luther Auguſtinermoͤnch an 
Joh. —— zu Pforzeim. 


er HErr mit euch! ihrfieber Held. ch 
preiſe die Barmbersigkeit GOttes, Die 
in euch ift, mein hochgelehrter und huchtver: 


ther Herr, dadurch ihr endlich die Maͤul ler 
‚ derer, die unbillig rider euch geredet, zu 


\ 


flopfen vermocht. Ihr ſeyd in Wahrheit 


ein ſo wol euch ſelbſt unbefantes, als al-|S 


len, die die reine Gottesgelahrheit, lieben, 
böchterinfhtes Werkzeug des göttlichen 
Raths; ſo gar anders hatte es GOtt vor, 


als ducch euch zu gefchehen fihiene, Dach 


bin ich allegeit mit meinem Wunſch und 
Grhet an eurer Seite geweſen; was aber 
damals mit dem Geſellen nicht sehen wollen, 


das ift nun feinem Nachfolger aufs aller, 
reichlichſte gediehen. 


und fie erfeget; aber doch mit eben 
Fanaiaiaı ur ER Sie 


2. Nun ſetzen die Zähne dieſes Behe⸗ 
moth an mich, ob ſie etwan die Schande ei⸗ 
nigermaſſen dadurch auswiſchen moͤchten, 
die ſie an euch erjaget. Ich begegne ihnen 
aber auch mit zwar viel ſchwaͤcherm Witz 
und Gelehrſamkeit, als ihr ihnen begegnet 


- |haftigfeit abgelaufen. 
Gott durch euch gethan, Daß der Tyran 
der Sophiften.einmal hat Ternen müffenden ' 
der. Gettesgelahrheit 
ſanfter und glimpflicher zu begegnen, und 


gleichlicher enſch 
fo groſſer | übermenfchlich ft, und Doc) m 
wollen fi ch ui und vertrauter iſt dieſen Brief an 


nicht mit mir einlaſſen, mir nicht ſtehen En 


antworten : fondern nur mit lauter Macht 
‚und Gewalt wider mich fahren. ° 


So lebet 
dern CHriſtus, und ich kann nichts verlie⸗ 
ven, weil ich nichts habe, . 
ner dieſer Stiere ziemlich an eurer Stands 
Denn fb biel bat 


wahrhaften Studien 


Teutfehland einmal durch die Lihre der 
Schrift, die leider ſo viel hundert Jahr faft 


Es finddie Harz 





AR 

* 
9 

— 


— 


A 
4 


ganz erfticket und vertilgt geivelen, nieder 


Luft kriegte. 


3. ‚Hier muſte der Anfang durch einen 


Menſchen von nicht geringer Gnade gefche 


hen; ſondern wie GOtt EHriftum (daß _ 
bieſe Ver leichung mache) als den groͤſten 
Berg in des Todtes Staub zerftoffen hat, 
hernach aber aus dieſem Berge fü viel ans 
dee groſſe Derge erwachſen ſind: alſo wuͤr⸗ 


Kr 


det ihr auch wenig Feucht sefchaft haben, 


taube 9: ftoffen waͤret. 
viel Helden der. Gelerſamkeit auftreten. 
Und. ift die Bitte der feufjenden. Kirche ers 


wenn ihr nicht gleichfom getvdtet und zu 
Daher nun —— | 


höret: hilfmie HErr, denn der Heilige bat 


abgenommen, -und der Gläubigen iſt wenig 
unter den Menſchenkindern. 

4. Bin ich aber nicht kuͤhn, der ich mit - 
euch) fo gemein. und vertraut, ohne se 


ll und Ehrbejeugungen rede? Aber - 
das macht mein euch gänzlich ergebenes Ges 
muͤthe (fo auch euch. ganz lieb ift) fo wolaus 


Andenken eurer Perfon als aus Betrach⸗ 
fung über eare Bücher. Wozu noch kon 

darum ich auch endlich geſchrieben ba 
weil Philippus Melanchthun, ein unver⸗ 







mein Herzens 


nn 


>) ia an dem fait le | 


J — u Ne vom Jahre 1518. — 629. 
eu sefondent und out gefagt hat, ihr wuͤr⸗ | 

det es gewiß nicht übel deuten, fondern auch Sun Wenn ich — recht berſtehe mein 
recht gerne ſehen, ich moͤchte gleich mit mei- Spalatin, fo ſuchet ihr den Zug wi⸗ 
nen ſchlechten ‚Dingen aufgejugen Fommen|der den Türken aus heiliger Schrift hier 


per 





wie ichmollte *H,. und da zu bewähren und zu rathen. Ich 
*% admirabilis. ra OR 68 feyn, Daß er nicht um Geldes millen 
— quidquid ineptirem. fondern aus wahrer Gottſeligkeit vorgenom⸗ 


de, fo geftehe ich doch, Daß ich es 
5. Dem werdet ihe eg zurechnen, wenn men wer 
auf eitvas anders. ſehen ‚und es umaleich OF verfpredhen fünne: wohl aber das Wie⸗ 


deuten wollt, als daß ich meine herzliche Auf der piel a —— en geimdlich. _ S 

’ . zichtigkeit gegen euch in dieſem Brief an den), a ARE ae ) — Freun⸗ 
- Tag egen wollen. Gehabt euch wohl un? es Bitte eine Predigt herausgegeben, wel⸗ 
freuet euch im HCren, mein allertotiwdiafter | de Id weiß, ‚Daß, fie Den brandenburgifchen 
und geehitefte Lehrm eifter. Bit enbere Helden Cum deren willen fie wohl verlanget 
den andern T Tag nach Lucla 1518 tar) in die Hande kommen: darinnen ich zu 

; j:igen gefucht, daß folder Krieg ja nichtans - 

Mart. Luther) — werden moͤchte, in welcher Meys 
nung ich-auch noch bin, wo ich nicht Durch 





gr. beffere Gruͤnde auf einen andern Sinn kom⸗ 

An Georg. Spalstinum, me Eben derfelbe it Erafmus, in vielen 

&. im Anh. sum XV. Th. 8.8. p.o. _ |Gfellen, wie ihr beſſer wiſſet als ih. Ich 

an halte, wenn man ja mit den Türken kriegen 
RE 02... [fpll, Daß man von unsanfange: wir reiten 

= # - An eben denfelben,. bvergeblich von auffen in fleifchlichen Kriegen, 


HE oo Tach om Lyunk u wenn wir daheim im geiftlichen Krieg uͤd er⸗ 
ſchers Reform. Act Th.II. p. 643. Lu⸗ a — — 
therus ſchickte an Spalatinum mit dieſem ) nüdius. 
- Schreiben auch feinen Sermon, den er am 4. Hernad) iſt auch i im Alten und Neuen 
Mihaelisfett im Schlos zu Weimar gehalten ne fein Krieg. durch menichliche 
ae den nn bereits dem Xil. CH. dieſer Kraft gefuͤhret worden, der nicht ſchaͤ dlich 
amlung p. 2266. einverleibet. und übel abgelaufen. Wenn aber etwas 
Seinem liebwertheſten George Sipa- giheklich gegangen, fo iſt vom Himmel ges 
latin, Chriſti Knecht und feinem Kritten — wie ich gruͤndlich zeigen 
Herrn. koͤnte Da aber der vörmulche Hof, fo 29) 
Er fei ner, daß er mit heil. Schr m Tage aller Tyrannen Tyrannen 
en rathen el, = — reift, mit ſolchen Ungeheuren wider EC Hris 
Gründe überführet werde. Er. wolle zu Wit⸗ und ſeine Kirche ſtreitet, und die Geiſt⸗ 
— den — der a Rotte er: lichkeit im Koth des Geizes der Ehrſucht 
varten; muſſe wegen Ausgabe er 
pellatlon dre erlebten u und = otluft bie a die O a ſteckt, und 
veifich er von feiner zu Weimar gehaltenen die Kırche überal erbaͤrmlich ausſiehet, fü 
Predigt ſo viel zu ſchleken, als er noch be: iſt kein guter Krieg oder ein gluͤcklicher Sieg 
halten. iu ie GOtt ſtreitet (ſo viel ich ſehe) 
Brose Rs a | wider 








j By , nr * 
Held bin ® 


1,7 





60 IL Briefe Eutheri, welche aus dem Lateinifchen überfege werden. sur 
wider ung, den muß man erft mit Thränen, | Gehabt euch wohl. Am Tage St. Thor 
Gebet, heiligem Leben undreinem Slauben|mä, im Jahr 151g. ER 
gewinnen. Aber hiervon ein andermal. | Bruder Martin Luther. 
4 ch werde ohne Zweifel in Witten⸗ — — 
berg bleiben und da auf ein Merkmal der ER A | 
roͤmiſchen Unfeligfeit warten: wiewol ich] - An eben denfelben, RE. 
halte, doß fie auch aus Furcht des Gewiſ⸗ Aus Aurif. ep. Luth.-tom. I, p.130. und &6s 
jeng mit ihrem Grimm nicht zu ſchnell fahr) _ NBers Reform. Acten Th. II. ps 
ven werden. Seinem Beorge Spalatin, fuͤrſtli⸗ 
5. Ob ich eine Appellationanfchlagenfoll,| chen Bücherverwahrer und Siebhabr 
- darüber will ich die Nechtsgelehrten fro]| meinem im HErrn geebrteften. 


en. Ba - Bon Aurufung der Heiligen? er fey niche der 
6. Die weymariſche Predigt, die ihr nn Ente ie En — 
verlangt, habe ich ganz vergeſſen, auſſer bis weder ihre Anrufung oder leibliche Güter vor 
etwa aufein Stuck ; welches ıft,. daß ich ge - ihnen zu bitten etwas aberglaͤubiſches ſey 
wiß weiß, Daß ich wider. die Meuchler und] orer de babe er gefaft, daß man nur leibe 
ak: — % 2 lihe Dinge und nichts. geiftliches von ihnen. 
Praler mit ihrer Gerechtigkeit nach dem bitte. Dieſes verkehrte Weſen babe er ge. 
Evangelio a { 2 ich a a A ſttraft. ee 
ge) deren einen fonderlichen ich an ſolchen SET ARE 
“Hofe Fenne, welchen ihe Eennef, ob ich ihn| — amcnun Mar Da mach Nicht techt erleuchtet zu 
ſchon nicht nenne. " Denn es iſt den Groſ⸗ ee 
fen und Gemwaltigen nichts hadlider als 
folhe Leute, welche da fie nichts gelernt _., _,, I ER REN 
haben, doch alles Ihren, auch fo gar einige] FFeil! Ihr begehret von mir zu miffen, 
religion der Engel. Deflelben Lehre habe!” lieber Spelatin, was, ich doch ges 
liich mit Fleiß begegnen wollen. Ich werde dacht, Daß ich in einigen Saͤtzen die Ders 
aber fehen, wenn mir weiter etwas beyfaͤllt ehrung der. Heiligen wegen leiblicher Noch 
daß ich es gleich fchicfe: aber ſo werdet ihr, fur einen Aberglauben geachtet habe. 
mich wol felbft als einen ungelehrten Künft-] 2. Meinlieber Spalatin, esift aber nie 
ler verlachen, wie mich auch dort einige ver⸗ mein Sinn geweſen daß die Verehrung der 
lacht haben, weil ich nichts von Ben Engeln) Heiligen aberglanbifch fey. noch auch ihre 
vorgebracht (nemlich u Michai r.). Denn|Anvufung um die gleich allerfeiblichften 
das habe ich wol gemerket, nad) dem be-) Dinge. Denn das halten unfre benach⸗ 
kanten Sprichwort: daß wir, was ung zu) barte Keser. die Pigharder und Böhmen, 
gute geſchehen, leicht vergeflen, wenn uns| Denn wir erlangen von GOtt duch feine 
aber zuwider gefehehen, fein merken und be. | Deilisen alle gute Dinge eher (weil dochaß 
‚halten. ' Denn ic) bin von der Erde und les GOttes Öabenfind, alswasmanbeym 
“ weiß nichts als den gecreuzigten EHriftum ‚| Teufel duch Zauberer ud Hexen fudjt, ’ 
und nicht nach Würden genug. Jene viels| wie viele thun ). Gondern das habeih 
leicht vom Himmel, daß fie den verklaͤrten fuͤr aberglaubifeh erklaͤret, ja für gottlog 
CHriſtum wiſſen. Darum werdet auch und verkehrt, bey GOtt und den Heiligen 
ihr von mir nichts von Engeln verlangen, |blos um die Dinge zu bitten, die Teiblih - 

















Ä 


Anfange, wie er hernach lehret, HH 


JESUS . — 


— 





* 


die bitten laſſen, welche nur unvoſkom⸗ therus ſpottete, 
men in Glauben find und mehr un—⸗ EN 


hi Y F Alpe > x hi i | 
612 a vom Jahr ı7518, 613 


find und. nichts nach dem fragen, was Die nicht auch) an, daß die Seele nicht in Uns 


Seele und Seeligfeit ja den Willen GOt !wiffinheit GHDttes fterbe? wie St. Chris 


tes angehet: als ob wir fein Wort vergeffen ſtophorus wegen, ich weiß nicht was vor ein 
oder demfelben nicht alaubten, da er ſagt: Nachtlachen angeruffen wird. 


Trachtee am erſten nach den Reich | *) aber der Teufel verſteckt fich oft hinter den 


GoOttes, fo wird euch alles andre da⸗ Bılderdienft, wo Bellarminus_ nicht Teugnen 
zu gegeben werden, Ja EHriftus Iehret — A find Die neuen Heiligen fonder- 
N Roi Ryrkosi ich ungemiß. } 

allenthalben den Leib und was Des Leibes if,| *+, im Eateinitchen iſt es fo geteilt, als wenn es ein 
als geringe Dinge verachten: darum wenn Nahme einer Heiligin wäre; da man es ſonſt 


ſolches zu bitten erlaubt ift, fo muß man es mit zu lue hätte ziehen Eönnen, als wen Lu⸗ 
wol gar auch vor Schul- 


euche. 


ter Moſe als CHriſto leben. Darum ift| 3. Solche nun, fage ich, find ſchwach 
ein folcher Heiligen Dienft nur eine Sache, und zu Dulten, und müffen endlich kluͤger 
die um der Schwachen willen zu dulten iſt, werden und geiſtliche Dinge vor den leibli⸗ 
nicht aber zu loben, als etwas, dus dem chen bitten lernen, daß wir nicht immer Kin⸗ 


. Chrijtenleben wohl anftehe. Nun aber; der unter Mofe feyn, fondern auch einmal 


ftehet, ob jest ein Heiliger unter dem Volk EH:iftum ergreifen. Wenn ſie aber einen 
hoch angefehen fey wegen Keufchheit, Ga ſtaͤrkern Glauben haben, muß man fie firas 


dult, Demuth, Glaube, Hofnung , Liebe) fen, daß fie nicht höhere Dinge fuchen. Da⸗ 


und anderer geiftlichen Gnadenguͤter, die rum ift eg ein Fehler, daß wir der Heiligen 


man bitten foll: das wird nicht gefuchet,| Dienft durch Furcht des Boͤſen und Rers - 
und wir haben Feine Heilige, zu denen um langen nach zeitlichen Gütern treiben und 


derfelben Güter willen gelaufen würde ; oder befördern. Denn man muß das nicht allen 
darum man Kirchen bauste und Gottesdienſt insgemein fagen und vorreden, wie geſchie⸗ 


hielte. Sondern um des Feuers willen het; fondern den Kleinen und Schwachen 
verehrt man St. Laurentium: megen der! wie gefaget; andern aber, daß fie das Wir 


Peſt Sebaftianum; Martinum und denn: derfpiel bitten, nemlich Strafen, Plagen, 


"einen Unbefanten, auch ©. Korham wer! Krankheiten, Geiffel, Ereuz und verfchieder 


gen Armuth; St. Annam mit ihrem Gene Pein; wie dort ſtehet: Prüfe mich 


ſchlecht und die heilige Fungfrau megen vier | GOtt und verfuche mich, durchbrenne 
ler und mancherley Dinge; St. Valenti- | (forfihe) meine Nieren und mein Herz. 
num wegen der fallenden Gucht ; ob me-| Denn wenn wir alle nach dem greifen rvols 


gen der Franzoſen; alſo die Scholafticam **), Ten, was nur für wenige ift, wird man ale» 


- Katbarinam, Apollinam, und was nur vor denn nicht allee vol Aberglauben machen 


Heiliginnen berühmt find, find nur wegen müffen? Es muß die Milch für Schwache 


leiblicher Wohlfarth berühmt und zwar fo, feyn: die Starken aber müfjen ſtarke Spei⸗ 


daß fie mehr geehrt und bedient werden als fe wirken. - 
die Apoftel, und würden gar nichts geach⸗ +. hr feher alfo, daß es Aberglauben 
tet werden, wenn niemand etwas leibliches und auch nicht Aberglauben it, die Heili⸗ 


bedürfte, oder fie Teibliche Dinge ve: fehmä-| gen wegen der Leiber. verehren. Die geiſt⸗ 


heten. Denn warum ruffen wir Paulum liche Dinge bitten koͤnnen und fehen, Daß fie 


EBENE 


v 


614 1. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen uͤberſetzt worden, u a. 
es brauchen, erlangen ohne Zweifel durdna ch zu fragen, ob GOtt berrfche oder dies 
GHDttes Zorn Teiblihe Dinge, da fie versine, nur begehren von -ihren lebel frey zu 
ſaͤumen um den guten Geiſt zu bitten, So ſwerden, und das erſte zum letzten und das 
Iehret uns auch das Vater unſer in Den dren letzte zum erſten machen. Gehabt euch wohl 
erſten Bitten das Geiſtliche und was GOt⸗und betet für mich. Aus Wittenberg am 
tes iſt, zuerſt zu ſuchen, hernach auch, was Tage Gt. Silveitri im Fahr 1518. 


— 


su unſerer Nothdurft gehoͤret. Aber Die ver- 
kehren en ſolch Gebet, die ohne dar⸗ 





Bruder Martin Bucher, | 


nähe — Auguſtiner. 





ee Anno 1519, EN 


* 


An hen; ee 


fehers Reform. Act, Th. III, p. 952. 


Dem vechtfchaffenen und heben Patron 
George Spalatinen, im HErrn 
EGriſſe 
Allerhand Sachen von einem hebraͤiſchen Pro⸗ 
feſſſore: Silveſtri Schreiben: Luciani Ge: 
ſpraͤch: und von zwey Briefen, die der. Fürft 
an Cajetanum gelibeießen, die ihr gelobt wuͤr⸗ 


NE dei, 
IE Ss 1 S. 


—RReil! Ich bin en Wittenbero kommen 
De und hade den Menſchen angetroffen, 
der Debräifeh öffentlich lehren will (fo faft 
noch ein Juͤngling) der ganz gelehrt iſt 
Denn ſo bald id) hinein Eommen, hat er ei- 
ne lateiniſche Nede, Darunter hebräifche 3 Zie⸗ 
rathen geweſen, gehalten, Die mir wohlge 
fallen. Darum dünket uns, weil der Alte 
durchaus bald von uns will, daß man die 
fen an feine Stelle nehme und alſo feinen 
Abzug dulte. Vielleicht hat GOtt, der auf 
unſre Schule acht hat, auch ohne unfern 
Math etwas befebloffen. 
ihr. fo gut feyn und bald antworten, was 
ne Durchl. Fuͤrſten Wille und Befehl 





Ihr werdet auch Sitoefri wilde und] 


unsere San zuruck EN und da⸗ 





Darum werdet/ — 
Iſt ——— in Chriſt. ee be 


„bey zathen, ob ich ihm wieder drauf geben 
ſolle, was fi ch gehüret: ingleichen das Ger 
Aubus Nueifepit. Luth, tom. I. p.137. und Loͤ⸗ ſpraͤch Luciani, Das ich von Leipzig aus an 
euch geſchicket habe. | 

3. Aber lieber denket doch, ich habe die 
aAbſchrift beyder Driefe, nemlich des Yateis -. 
nifchen und Deutfchen, welche der Durchl. 


Fürft an den Legaten geſchrieben fo zu Al⸗ 


denburg in eurem Hauſe blieben, EN 5 


Ich Eann ihrer nicht mit guten IBill: nents 
behren. 


Lobe und Bewunderung des Fürften: alle - 
ftreichen des Fürften Witz und unvergleiche 
tiche zierliche Kunſt hoch aus. Und er ift _ 


Sch habeerfahren, daß der Deuts 
. [igei in vieler Händen fey, aber mit hüchften 


nicht blos von meinem Amsdorf auskom⸗ 
men, jondern auch) von eurer Abfchrift, die 


Ihe in Jena *) Doctor Hieronymo geliehen _ 
habt. Gehabt euch wohl. Wittenberg, 


faft Die andre Stunde nach meinem Ein 
ri, den. Dienſtag nach Eoiphania, im 


Jah — 


in Ihenis. 


Re; *8* 
— 


ae 


Bruder Martin Luthern a 


einladungsfchrift, die oben Num 5. an: ⸗ 


gezogen: worden, anzutreffen. 
Schreiben: ift unter denjenigen, welche dafelbft - 
‚aus dem Autographo- zuerſt mitgetheilet wer 


den, das ee 
us 


Gegenmwärtiges \ 


BR 
Fa 
— 
uf 


* N vw 
= n Fr 2a 
| & ne 


ei 


FH: Be 2 . ‘ vom -Tlabr 119, N 
m mn — — — — — 
Eye S US. ch Bu wenigen Orts fürchte mich 
por nichtg, und mag der Handel immer ans 

ag Ich habe Be und meinen Geſchaͤf⸗ gehen. MR 
ten endlich dis Stuͤndlein abgeftöhlen,| | ,/, *) von Miltitz ohne Zweifel. 
und ſchreibe nun, daß ich nicht undankbar| 5. Man kann noch viel von dem roͤmi⸗ 
fcheine auf ſo vieles Schreiben; noch mir vers ſchen Geſchwuͤr aufkechen, fo mir bekannt 
— werde, als ob ich gar nieht ſchreiben iſt; welches Doch ruhen laſſen wollte, menn fie 
felber ftille faffen. Will aber GHtt ſie nicht 
IR Sch danke euch alfo von Herzen für 1 Ile jo gefchene des, HErrn Wille. 
— — recht freundſchaftlichen Rath und gu⸗6. Meinen guͤtigen Herren, den Ebnern, 
te Zuneigung. Ich wollte gerne, daß ſolch wůnſche ich von Herzen alles Wohlergehen, 
Lermen ein Ende haͤtte. Wenn nur die und danke für die uͤberſchickte Caful 9. Eur 
Wderſacher auch alſo geſinnet ſeyn möchten. re Nürnberger ſollen hoffentlich alle eure 
Sie haben ſichs aber(wie ich ſehe,) vorgenom⸗ Hofnung und Wunſch erfüllen, weil ſie nicht 
men, alles mit Gewalt und Tollheit, ohne allein Chier) die beſten Lehrmeiſter haben, 
alle Freundlichkeit, durchzuführen. Daher ‚fondern auch den auserwehlteften Vorleſun⸗ 
es kommt, daß ſie das Spiel cäglich fhlim,|gen. beymohnen. Gehabt euch wohl im 
mer machen und vergeblid) arbeiten. Denn! HErrn, und werft eure und meine Sorgen 
mit Gewalt wird es nimmermehr „gelite auf den Hrn, daß ihr euch nicht zu fehr 
werden, deß bin ich verſi chert. In der um meinet willen aͤngſtet. Den 13. Ja⸗ 

Goͤte aber wurde es bald aufburen. nuar. sg. 

3. Auf Splveftvi Lumpereyen, wo es an⸗ "Bruder Martinus Luther. 
ders Splseffri Fine ſind, duͤnket mich hoͤchſt⸗ Auguftiner. 
unbilig, zuantworten; denn es ift lauter *) Prieftergemand: 

e kindiſch und weibiſch Zeug, nichts als Kla-| Dem hochgelahrten und der Rechte wohl⸗ 
gen uͤder ſeine Wehmuth und Betruͤbniß. erfahrnen Herrn D. Chriſtoph 
4. Mit Carln *) bin ich aufs freundlich ⸗ Scheurl, ver nürnbergifchen Policy 
fie ee worden, erſtlich, daß in dieſer Sa— Advocaten, feinem im m getreue⸗ 
che von beyden "Seiten geſchwiegen werde;]| ften (Freund), 
2) hernach, daßirgend ein deutſcher Biſchof! 
auf des Pabſts Befehl mir die irrigen Ars 
tikel vorlege, welche ich widerruffen ſolle. 
Es wird aber, wo GDLE nicht darinnen 
> hilfe, wol nichts draus werden, fonderlih] : 
— ſie mich etwa mit der neuen Decreta⸗ 
welche ich noch nicht geſehen habe, an⸗ 
— — wollen: denn ich habe ſchon geho⸗ Aus Aurif. ep. io # B 138. und Loͤ⸗ 
vet, Daß fie von der Fülle der Gewalt ohne] Nbers Reform. Acten Eh. IN. p.953. 
Zeugnß der Schrift oder Sanınum reden, |Seinem geliebteften Beorge Spalatr 
wiewol ich mich an Eein auch noch fo altes nen, EHrifti Knecht und Priefter, mo 
Deecret kehre. Wer weiß was GOtt aus| im HErrn —— — 
ſolchen Ungeheuern vorzubringen willens ift ?1 Obern. 
— en 3 Cool. Rr N € 









92. 
An Georg Spalatinum. 
S. im XV, Th, dieſer Samml. p, 8353 





4.2.9962 
An eben denfelben. 


SE ee 
m, ee 


618 11. Driefe Furbert, weiches ausdem — — — 269 8 
Er will die Weife des Gedaͤchtniſſes in in der Meſ⸗ gismundum vun Clumma wieder antıwor«- E 
fe frey baben: und will den Zinsmann des A 


Klofters zur Bezahlung angehalten haben, J eine eme het ; 
ohne hi des Fürften. | ) er kunt ei! von Mile ki — — 


* ESU S. Mi 

I : 2: | Und u ich as unfer ein — J 

denke, ob ich es wol ſehr ungern thue, ſe 
a RR fie, was ihr san verzeucht Ehriftoph Breſſen, unfer Zinsmann. 
habt, ja was mir möglich gewe en, in Motterwig, der. unter. dem Leißniger 
wie nemlich die Beichte einzurichten. Ihr Amt wohnhaft, uns den fehuldigen. Zins zu 
werdet ſehen, ob ichs recht gemacht. zahlen ſo lange: er iſt vom vorigen Jahr her 


2. Ich thue auch eine kleine Diſputation noch etwas ſchuldig, und in dieſem kommen 
hinzu, darüber wir noch ftreiten, fo ich aber alſo Die neuen Zinſen zu den alten zu Hau⸗ 
' durchaus für wahr halte. Ihr werdet aus fe- Ih habe des Menſchen geichonet, Daß 
dem allen fehen, wohin unfre Kirchenfachen ich ihn nicht in des Durchl. Fürften Uns 
serfallen und herunter gebracht worden durch gnade übergäbe: aber unſre und der Sa 
die Eghptiſchen Fröfche, oder vielmehr durch ben groſſe Gefahr zwinget uns, den Fürs 
die Egyptier felber. ſten von neuem zu beſchweren. 
3. Daß ihr aber ein Fuͤrbild von mir „6 Darum bitte ich euch, daß ihr Bi | | 


—— wie das Gedaͤchtniß (wie ſie es rinnen euch ein wenig für uns bemuͤhet. 
 Beiffen,). in der Meffe anzuordnen; fo bitte) Die Hanze Summa von beyden Zinfen zu⸗ 


© ieh, Taft euch folhe Kleinigkeiten nicht Sy, men iſt 120. fl. Und wir find arm, wie 

— — für — es I GH che wiſſet, und welches noch ärger, dazu x 

eingiedt, und behaltet euer Gemüth freyda, huldig 8 an) a daß des 
rinnen. Es iſt das keine ſo wichtige Sa— Fuͤrſten Gemuͤth, fo viel möglich, nicht wie 
che, daß man den Geift der Freyheit darin: — den Menſchen in Harniſch gebracht wers 

| Ich weiß wohl, dab die Schuld uns 


ß d „der — 
a Rah werde, weil wir verkauft br 


den müßte: wir haben an dem Laft der 

ben: wiraber fehieben es wieder auf GOtt, 

a ee Sasungen — ‚gar als der ung gelehret hat, daß wir wenig 

fuͤrs Zeitliche ſorgen und es im Glauben 

4. Die Caroliniſchen neueren Briefe zo): — ſollen. Wir ſind Narren geweſen 

| habe noch nicht gefehen: vielleicht hat man nach dem Fleiſch; vielleicht aber hat 

euch faͤlſchlich berichtet, daß er zwey an mich GOtt ſeine Weisheit alſo offenbaren wol⸗ 

geſchrieben haͤtte. nſer Philippus lehret len. Wie er wunderbar iſt in allen ſeinen 

die hebraͤiſche Sprache nun fo wol mit. meh. Werken, heilig mit den Heiligen, verkehrt 

rerer Treue als groͤſſerm Mugen, denn der, mif den Verkehrten. Gehabt euch wohl 
abtruͤnnige Fohannes, ich meyne den hin Den h. Abend vor Ste Pauli des auser⸗ E 
 weggejogenen: der Menfeh if gar zu treu wehlten Werkzeuges in CHriſto unſerm 
und fleißig, daß er faſt gar nicht u hlande. Im De % u 











x und fich ein wenig abmüßiger, Ich möch & 
te auch endlich wiſſen was ich DO. er Martin —— we 


94 in 


J 


620 


94. 
An Johann Aegranum, 
S. im Anhang zum XV. Th, d. S. P. 69. 





9). 
An Johann Langen. 
©. eb. daſ P. 96. 





96. 
An Georg Spalatinum. 
Aus Xurif. epift. Luth. tom, IL p.142. und 
Loͤſchers Reform. Acten Th. III.p. 958. 
Dem rechtſchaffenen und wertheſten 
George Spalatin, ſeinem im HErrn 
Hochzuehrenden. 
Wegen Veraͤnderung der Vorleſungen auf der ho⸗ 
hen Schule und Vermehrung der Beſoldung 


für Philippum: hernach von den Saͤtzen der. 


Difputation zu Leipzig, fo Eck veranlaffet: da: 
durch Gelegenheit gegeben worden: den 
Antichrift zu offenbaren. 


JESUS. 


Sn ‚LI z — 
geil! Daß wir für unſre hohe Schule*) 


forgen, und euch, mein Spalatin, im⸗ 
mer zu Ichaffen machen, hoffe werdet ihr 


nicht allein nicht, ungutig aufnehmen, ſon⸗ 


dern auch beitens vermerken, 
— ſtudio. 


2 Wir wiederholen aber Das, davon 
wir neulich gehandelt, nemlich die Vorle⸗ 


ſungen abzufchaffen, dadurch gute Stun 


den drauf gehen, und etwas beffers dagegen 


- gu ordnen, fonderlich die Metamorphofin des 


! 


Ovidii; ingleihen unferm Philippo eine 
beffere Beſoldung zu machen, nemlich wenn 
eine Vorleſung der Naturlehre eingeher, 


und, man dafige Beſoldung zu der feinen, 
ſchlaͤget, wie euch hoffentlich noch erinnerlich 
ſeyn wird. Damit aber die Sache nicht 
oder gar in Brunnen falle, wie 


binhänge 


vom Jahr ı71. 








621 


man ſaget, bitten wir euch von neuen da— 
rum. a8 der HErr Durch) euch anges 
fangen, das wolleer auch vollbringen laffen ! 
daß nicht ein Unfall dazrifchen Eomme, und 
ein fo chriftliches Verlangen zerftöre und 
hindere. 

3. Uebrigens hat unſer Ef, das ruhm⸗ 


ſuͤchtige Thierlein, einen Zeddel ausgegeben, 


und will nach Oſtern zu Leipzig difputicen : 
es will aber der gar ſeltſam verkehrte Menſch 
feinen wider mich laͤngſt gefaffeten Grou 
gerne an mir und meinen Schriften aus 
laſſen; welcher, ober wol einenandern Wi⸗ 


derfacher nennet, doch gegen mich, als den 


rechten Uhrheber der Streitigkeiten, losge⸗ 


bet. Es verdreuße mich die alberne Tücke 


des Menfchen, darum habe ic) auch ausge» 
geben, was roider ihn iſt, wie ihr an dies 


fem *) Mufter fehen werdet, 2 
) typisı 
4. Es wird Eck vielleicht eine Gelegen, 


heit feyn, Daß diefe Sache, die bishero nur 


ein Spiegelfechten geweſen, ernftlich gehan- 
delt und der römifehen Tyranney fchlecht ges 
vathen werde. Gehabt euch wohl im 
Herrn. Am andern Tage der Dorotheaͤ 

Anno sg, Ei = 
— Bruder Martin Lutber, 


Auguſtiner. 





— 
An eben denſelben. 
'&. im Anh. zum XV. Th. d. S. p, 18. 
NO — 
An Hieronymum Dungersheim. 
©. im XVII. Tb. d. S. p.559. — 





Er 99% 
An eben denfelben. — 

& eb. daſ p. 620. | 
ra, — ee 











62 IM, Briefe Lutheri, A aus dem ——— uͤberſetʒt ne 5 — 5. . 
TE ee feh iſt Aber GOtt iſt J 
An eben el in der Mitte der Goͤtter. Er weiß am be- 3 
©. cb.daf. p. — ſten, was er aus ſoichem Spiel hervor u 
Tan ii — gi a es wird weder Eck 
ie, A oben En A I feine Sache, noch ic) Die meinige Darunter | 
ee Def h. — ‚un ‚Treiben, fondern GOttes Rath feheinet dars - 
unter fein Werk zu haben. Ich habe oft 
er gefast, Daß ich bisher nur gefiherzet: nun 
An Chriſtoph Scheutl, aber twird.es wider Den Roͤm Pabft und 


Diefes iſt der achteund letzte Brief Lutheri an D- Hochmuth Ernſt werden. 

Scheurl, unter denjenigen, welche Chriſt Udalrichen, unſern Pindarum, “einen 24 

Gottl. Schwarz, in der mehrmalen und) beraus Stel affı nen und geleheten Me 
noch zulegt YTum.91. angezogenen Zinladungs-, Heraus rechtſchaffe nd gelehr n⸗ 


ſchrift, aus dem lateiniſchen Avtographo gur ſchen, befehle ich euch aufs hoͤchſte, ihr wer⸗ 


erſt bekannt gemacht hat. | det auc) feine Sache, daer euer Zandemann 
N JESUS. iſt, bey den Herren des Raths beftens 
Ä £ vortragen, zu feinem Rob und Nutzen, da 


fie ſich etwa durch einige Wohlthat und 
Mildigkeit gegen ihn gnaͤdig erzeigen. 
5. Wir hoͤren, daß die Schwoͤbiſchen 
Bundesgenoſſen wider den Fuͤrſten von 
Wuͤrtenberg aufgeſtanden und zuſammen 
getreten. in feiner Anfang zu allerhand 
Uebel und Jammer! GOtt ftrafe uns nicht 


in feinem Grimm, fondern zuͤchtige uns in 
2.. €s ift mir das Geſpraͤch wiſchen gu⸗ Stade und Bar Ren, Se 


- Mio und Petro überaus angenehm geweſen. Vu Srüffet alle die Lnfrigen, Sehabt 
Es hat geroiß viel Nutzen und Crbauung in euch mopl im HEren. Wittenberg, den | 
fi, wenn En es Re & 20, Febr. 1519. | 
bedaure, daß es nicht in der Stadt (d. i.; | 
Nom) recht — — ſef fatbrein Biuden Mein EDEN, 

ſchen, daß es gedruckt wurde, weil es das, ET NE 
BI ba Oi ca ma] Don Scheune Anden der 
als zu bekannt ift, nicht zuerſt offenbaret, | 
fondern vielmehr nur. befräftiget und weiter] — in N — 
ausführet: daß doch durch folche Poffen die - RE ! 

roͤmiſchen Großhanfen ihrer. Tyranney und) 
gottloſen Frechheit erinnert würden und ſaͤ⸗ 
ben, wie fie in der Welt herum genommen 


eil! Sch verarge mir es felber genug, 

hochwertheſter Doctor, daß, nachdem) 

ihr mich fo oft gruͤſſen laſſen, ich Doch felten‘ 

an euch fehreibe. Wiederum aber entichul- | 

dige ich mich auch, weil ich mit fo viel greu⸗ 

| an Gefehäften umgeben und uͤberhaͤufet 
bin 














202, _ 


An Johann Staupiden, | 
©. im Andy, zum XV. 2% d. =, p. = 2 





werden. — 
3. Unfer Ce£, der bisher ſeine Tollheit wi⸗ — 104, a VO 
der mich fein verboraenund verftellet hatz- iſt An — Spalscinum. Be > 


nun damit efensie heroorgebrochen. | Se ©, eben — p. 74 


—— = 


624 
| ER 
An eben denfelben. 

Aus Aurif. epift. Luth. tom.I. p. 155. und Loͤ⸗ 
fchers Reform. Acten Th. II. 9,968. 
Dem hochwerthen und rechtſchaffenen 
Priefter Ehrifti, George Spalatinen, 
Herzogl. Saͤchſiſchen Secretario, fer 
nem im HErrn Geliebten. 

Er bitter, daß Philippo die Schularbeit gemin- 
“dert „\und des Ariſtotelis Vorlefungen abge: 
ſchaft werden aus der Schule. Er klaget au) 
über feine vielen Geſchaͤfte, und erfennet aus 
den gelefenen pabftl. Decreten, daß der Pabft der 

Antichriſt, oder fein Apoftel ſey. : 

INS ESU EG. 


I. 


x 


sit! Es wird fiber unfers Philippi Ders 


mögen fenn, mein lieber Spalatin, 
ſich in fo viel Vorleſungen einzulafien, der 
ohnedem ſchon genug beichweret iſt. Denn 
ob ihr gleich meynet, er müffe fo leſen, daß er 
manche Tase ausfeße *), ſo muß er doc) fo 
vielerley beforgen. Hernach ift Ariftotelig 
Nalurlehre für alle Alter ganz eine unnuͤtze 
Materie: denn das ganze Buch iſt ein 
Streit über nichtige Dinge, und gleichfam 
herzugezwungen. — 
*) interpolatis diebus. 


2. Die rhetoriſche Uebung iſt von kei⸗ 
nem Nutzen, man wollte denn ein Exempel 
eines rhetoriſchen Geſchreyes (oder Ge 
waͤſches) ſehen, als wenn einer ſeinen Witz 


und Kunſt uber Unflath oder anderen nichti⸗ 
Alſo bat 


- gen Dingen anfternsen wollte. 
Gott das menfhliche Geſchlecht fü viel 


vom Jahr ı519, | | ur 


25 


von uns gelefen werde, Daß es einmal (und 
jwar bald) aufhoͤre gelefen zu werden, weil 
auch eine Declamation (oder Schulrede) 
des Beroaldi viel nuͤtzlicher als daffelbe waͤ⸗ 
re. Es iſt gar keine Wiſſenſchaft natürli- 
cher Sachen darinnen. 

3. Eben des Gelichters find auch die me⸗ 
taphyſicaliſchen Dinge, und was er von der 

Seele hat. Iſt es alfo ganz unbillig, daß 
ein fd outer Kopf in dem Unflath folcher Poſ⸗ 
fen fich herum fchleppen ſole. Er wird beſſer 
geleſen, wenn er nicht verſtanden wird (zu 
diſputiren), als wenn er verſtanden iſt. Ich 
ſchicke hier des pralhaften Eckens, als eines 
ſchon triumphirenden Fechters, Briefe. 
Johannes Frobenius hat mir meine bey ihm 
gedruckte Werklein zugeſchickt, mit einem 
Schreiben: wenn euch beliebt es zu leſen, 
will ichs ſchicken. — 

4. Das Vater Unſer kan ich nicht latei⸗ 
niſch machen, da ich mit ſo viel Werken zu 
thun habe. Alle Tage ſage ich den Knaben 
und Unwiſſenden die Gebote, und das Da 
ter Unſer vor H, hernach predige ich auch; 
ich habe Paulum uͤher die Galater unter 
Haͤnden: auſſer den oͤffentlichen Reden und 
Vorleſungen. Ich habe wirklich nicht Zeit 
genug, geſchweige denn uͤbrig. Ich denke 
auch ouf eine Predigt von Betrachtung des 
Leidens Ehrifti: ich weiß aber nicht, ob ich 
fo viel Zeit haben werde, fie. aufzufegen. 
Mill aber doch ſehen 

.*) ohne Zweifel mit Erklärung. 

5. Ich fehe mich auch fleißig in den Der 

creten der Pabfte um, zu meiner Diiputas 








Jahrhundert nach einander mit folchen Poſ⸗ tion: und. Cich will es euch im Vertrauen 


fen, die man dazu nicht verfianden, wollen 


befehmweren laſſen. Ich meiß das Buch von 


‚innen und aufjen, als der ich es meinen 
- Brüdern zweymal befonders , ohne Die 
Sloffen, die dabey find, 


bez darum glauben wir, daß «8 nur Daruin be, 


— 


erklaͤret ha⸗ feinen Decreten. 


— weiß nicht, ob der Pabſt der Anti⸗ 
ER — Abo ka. Godae 
jaͤmmerlich wırd Ehriftus (d. ı. die Wahr⸗ 
heit) verfälfcht und geereusiget von ihn in 
Es thut mir heftig we⸗ 
— das Volk GOttes ſo geaͤffet 


3 unter - 


wid 


1 “ X er 4 — a — 
— —— IE J 






Bas; 11.siefe  Entbert, ee —— 
unter dem Schein der Gefege und deschrifts| Cr fhreibt, daß er des Enjetani tolles Zeug wegen 
Tichen Namens. Ich will euch einmal| der Unwiſſenheit und Frechheit nur verachte. 
meine Anmerkungen über die Derrtaar| JESUS — 
ſchriftlich en — — ihr auch ne ae) 4 
ſehet, was es fer, Gefege machen aus tyran⸗ N tn — 
u Ser übe ng ta OR on nen, un cn Be u 
jesen. „ Su gefhtveigen, tag Der NE euch betelet hatte, fiber Gpatatin, ter 
a berommeimmercägtich mehe| 0 in eben der Stunde fommen und hat | 
und mehr Huͤlfe und Beyſtand für die heil. uns bezahle. Darum danken wir fuͤr eu ⸗ 


hf — Da 

 nfer Grafmus Bat eine Net oder ine] 2 Yebrigens habe ich bie vechten groben 
leitung ausgegeben, die heil. Schrift zu ſtu⸗ und ungefchicften Pofien des Eajetani(mwie 
dieren, die hat ung Frobenius zugelchicket. ihr fie mit Recht nennet,) nur zu verachten | 
Ihr werdet mir Frobenii, Eckens nd beſchloſſen, da uns unſer Wenceslaus ) 
 Amdere Briefe wieder zuruͤck ſchicken. aus RPuͤrnberg ſchreibt, Daß fie von Groſſen 
Der Hr. Nector will auch gerne feines Les und Kleinen ganz verfpofet wurden. Ders ⸗ 
feng Ios feyn, daß er fein Hauptwefen (wel⸗ —— fie meiner Sache nicht wenig 
ches in feiner Abweſenheit in Gefahr iſt) ‚fort durch ihreungemeine Dummheit, Da fie 
heftellen, und fein Hirtenamt verwalten DE mas oder wider wagfiefihreis 
Eonne. en er Ne Be 
Chriſtoph Breſſen, unfer Zinsmann | — 
——— — — — noch ln Ich ſchicke hier die Predigt und das 
Rurten.  Gehabt euch wohl im HErrn, — — Lehte der Theob⸗ 
-Bittenberg, am Sonntage Invocavit, 2 en a bey mir Aegranus zu 
I, | ee en — fie — EN 2 
RT Ä Ä buruͤck fehicken. Ich habe ein wenig fpat 
— uk geantwottet wegen der Predigt, Die **) nach 
[nö fertig war. Gehabt eud wohl. Wit, 
| An th Vet Rotterdam a nn 1519. - 4 
— im XII. TH. diefee Samml. — Eh — Bruder ee — 
107. — a 1:9 & iſt ein Büchlein, ratio Iheölogtacheritele a ; 
An Andream Bodenftein Carlſtadt. a war die Predigt übers V. U. die von _ 
&.im XV.Th.d.S. p. 954. — ihm verlangt worden war. er 











108, PS a 109, EG 

Ar Georg Spalatimum — | on Be Johann Langen. 

Aus Yurif. ep. Luth. tom. I. p· 180. b. und 86: U AN RS P. 97. We 
febers Reform. Acten Th. III. P.568- ER STE RER 


5, r 2 
BE: 


Ep 4 * * * 
HD, Ba 


Seinem liebwertheſten George Sp®| An Beorge Späletinum. = 
latin, Knecht Chrifti und Aldenbur | Aus Aurif. ep. Luth. tom.T. p.164. und Ad 
gifchen Domherrn. ſchers Reform. Acten Th. IL p.om. 0. 

| | 4 N \ 2 ae 


N 5 ” # — 


— 


Se = — 


E 


BR” 


. 


iſt uns gar vühmlich, daß dergleichen bey 


7 2. Best handeln wir von Einrichtung der 


- bringen. Weil wir nicht alauben, daß ein 


ſonderlich da Philippus zugegen, der die Gries 


lich ausbreiten wil. 


- man diß ungereimte Ding nicht mehr thun 


628 \ n vom Jahr 1519, 


Seinem im HEren geliebteften Beorge| 3. Unferm Schart würde zum fterben 
Spalstin, einem treuen Knecht und [nicht unnuglich feyn Staupitzens Buͤchlein 
Prieſter Chriſti. von Nachahmung des Todes Chriſtiʒ dar⸗ 
Von Anlegung einer Druderey: ingleichen von NEN er Cnach feiner Gabe, die Sache beſ⸗ 
den theologiſchen Vorleſungen; er lobt auch ſer ausgefuͤhret hat, als ich es zu thun ges 
Staupitzens Büchlein von der Nachahmung] dachte, wo ich nicht vechte Zeit Dazu. hätte. 
des Tobes Chrifti. | 4. Die Frau von Feldheim hat aud) ges 
JESUS, beten, bey euch anzuhalten, daß ihr doch 
Ben Lk Hrn. Bieffingern ihre a nn ir 
Et 5, > len möchtet: fie Elaget, daß fie elendiglich 
gi Es iſt Melchior Lutter zu uns kom⸗ verlaſſen — nun fich, ich weiß nicht 
’ men mit guten Buchftaben (oder For mworinnen, von Johann Loͤſſer übel mitſpie⸗ 
men derſelben) die er von Srobenio empfanr| laffen. Thut,fo viel ihr wiffet und Einnet, 
gen *), und ill bey ung eine Drucferen ans Sehabt eu = ob Mittenberg, im Faht 
richten. Wenn der Durchl. Furft gnaͤdig * : she 


CR v e⸗ 
darein willigen will, wie wir auch vorhin] "9° Am Tage Mifericord. Dom, 



























Ihro Durchl. fehon zu wiſſen gethan haben. Seuder. Matt, Luther, 
Nun bittet man um euren Dienft; daß ihr) uguftiner. 
zum gemeinen Nutzen ratheı und heifet. Es er 


unfter Univerfität fey, und wir halten es An eben denſelben. 
für eine geoffe Bequemlichkeit der Zuhörer, _S- !? XY- Tb. 8. ©. P-985. 
a TO SURT 

An eben denfelben. 
Aus Aurif. ep. Lurh. tom. I. p. 167. und 6: 
ſchers Reform. Acten Th. III. p. 974. 


Seinem Spalatin. 


ifche Sprache gerne treulich und gründs| - 


* 


>) falfch ſieht dafür Fabrenio im Tert. 


theologiichen Vorlefungen, und haben wei; 
ter noch nichts gefehen, als daß fie nur, wie 


3 RE € an das Büchlein von Adam: und faget feine 
bishero, Die Textſpruͤche ) zufammen 


Meynung von den Bußpſalmen: und ermah⸗ 
net ihn, daß er Taulers Predigten leſe. 


I. 


Candidat der Theologie gleich fo viel ver- 
möge, daß er die ‘Bibel oder einen Kiechens 
Ichrer auslege. Mit der Zeit aber wird 


fehen, wenn die Theologie erft recht gegrun⸗ 
det und mehr “Bucher da find, um die Sa 
che glücklicher befördern zu Fünnen. 


*) Eompleant, ‚Hier bedeutet fententiarum ‚fo viel ses im lateinı Bi 
aus dem Zuſammenhang zu ſehen, nicht die Sen- ai AN. 
tentien der Schultheologen, fondern aus der Bi: 
bel. Es ſcheinet, daß übereinzelne Sprüche gelefen 
WOLDME RT 4. ——— 


Werkgen von der Gnadenwahl; wollet ihr 
auch das Deutſche, ſo ſollt ihrs haben, denn 


——— unter⸗ 


7 * 
— — 


629 


Er ſchickt etliche Werklein: preiſet ihm ſonderlich 


eilt Ich ſchicke, wie ihr wollet, lieb ⸗ 
I wertheſter Spalatin, das lateiniſche 
Scheurlin hat es verdeutſchet, viel zierlicher 

2. Bon der Sterbekunſt (wie ihr es nennt) 


habe ich DIE einige für mich; alle andre ſind 
ausgerheilt. Darum braucht nur meines 


Be 






unnerdeſſen: ich toill fehen, ob ich mehr aufs muͤhet hat, fo viel die Materie ſelbſt ‚betrift. 

BEUTE . . |@&enn von feiner gekuͤnſtelten Zierlichkeit, . 
3. Das ate, den heil. Adam in der Kürze: darüber er ſich darinnen Mühe gegeben, 

desgleichen aber (mie ich die Wahrheit ſa⸗ habt ihr. felbft genug geuetheilt. Denn, 
gen mag.) mir nicht leicht indie Hände kom ⸗ wenn auch feine Meynung, die er behaus 

men voller Gottesgelahrheit *) ſehet ich ſchicke pten will, wahr waͤre, fo wuͤrde er Doch nich 
euch das: es wird mich aber das Schicken damit erhalten, was er geſucht hat. r 
gereuen, wo ihr es nicht leſet. Der hoch | Bruder IM. Luther. 





gelahrte Erafmus mit feinem fo gelobten 
Hieronymo folten ſchwerlich dergleichen 
fchreiben: daß fie aber dergleichen nicht 9% 
fchrieben, weiß ich gewiß. *)theologieifimum. 

4. Die fieben Palmen habe ich nicht, 
fondern der Drucker ; ich will aber garnicht, 
daß ihr ſie begehret. Denn fie find nicht 
für hochwitzige Leute, fondern für die einfal- 
tioften, dergleichen ich viele ausgehen laſſe. 


An eben denfelben. 
S. im XV. Th. d. S. p. 989. 


| 114. N 
An die Minstiten zu Juͤterbock. 
©. im XVIIL Th. 8.5. P. 1671. * 
als. 


An Tobann Langen. 


+7 





Denn fie find darum fo unbewährt und ol] .& ; ve RR 

z . . f) N . % D % d. * 

ne Zeugnif der Schrift, und mit viel Wor⸗ B rd m IN eb 

> ten (wiewol ich mich felbft, wundre), noch | re — 

mit zu wenig Worten, erklaͤret. Denn ſo An Beora Spalatit — 
— NS: / g Spelstinum. 

290 Mt fetche Sace ben Leuten unbekannt Dieſer Brief befindet ſich gleichfals bereits im Anh. 
oder fie find derſelben ſo unfaͤhig. Dar⸗ " zum XV. Chd.S.p.75. Spaiatinus ver- - 


unm iſt das nicht für eure Seele, eine 2. odei fängte von Luthero, er folte das Priefterleden 


"3, mabf vorgefäuete Speife zu effen, wie 
dieſe iſt. | — 
s. he habt genug, wo es euch beliebig, 
- an vorgemeldtem Werklein 
nicht genug ift, fo bitte ich euch, glaubet mir 
nur dasmal und leſet die Predigten Tau- 
leri, von welchen ich fchon fonft gedacht ba- 
be mit ganzem Fleiß. Die Eonnt ihr leicht 
von Chriſtian Goldmachern, einem recht 
theologiſchen Manne, befommen. Das iſt 





Und wenn das 


den habe. >°- 
Sammlung an dem, angeführten Ort dieſem 


befchreiben. Dieſes that Lutherus und ſchick⸗ 


te feine Vorſchrift an Spalatinum mit dem 


angezogenen Brief. Und dieſe iſt es, welche 
Aurifaber ep. Luth. tom.1. p. 174. b. mit: 
theilet, wobey am Rande angemerfer wird, 
dag man dieſe Schrift in der Bibliotheck des 
Johann Grau, Predigers in Weimar, gefun 
Weil fie nun in gegenwaͤrtiger 


Brief Lutheri nicht angehaͤnget worden, und in 
derſelbigen noch gar nicht befindlich iſt, fo hat 
man fie bier einverleiben wollen. A 


ein Buch, Darinnen ihr fehen werdet, wie Irieſterli Ä | ke 
die Gelehrſamkeit unferer Zeit ganz eiſern a ne M. Luthern 
iſt, nicht blos ehern, es ſey im Griechiſchen, NR a 
oder Lateinifehen, oder Hebräifchen, gegen die, Von det Prieſter maͤßigem Eſſen. 
fe Gelehrſamkeit der wahren Gottſeligkeit. >3 {ey mit dem Mittagmahl, wie es wol⸗ 
6. Von dem Büchlein Wimpinä von le, ſo iſt es für Leib und Geele gut, 
der Önadenmahl,urtheite ich eben wie D. daß das Abendefien ſparſam und Furz fey, 
Carlſtadt; nemlich daß er ſich vergeblich Les wie auch Horatius fpricht ; Kurz 
ir | | women... ut |, 


— 

— N N Kubas BIER: f w . 

RR WS; * 

— * —— 
—F ‘a BR TEN — 
* — fi EEE EEE Fe EBENE N 


— — vom Jahr 1519 > 


Eſſen ift angenehm, und ein Schläfgen | andern, daß Du nicht bloß wiſſen und vers 
am Bach im Grünen! und: Sir. 31./ftehen wolleft (denn für ſo grob halte ich’ 
Pin mäßiger Menſch ſchlaͤft ſanft: er) dich doch nicht, daß du Ehre, Gewinn oder Ä 
ſchlaͤſt bis an Morgen, und ift fein bey| Ruhm fucheft), ja aud) nicht, daß du an» 
fich ſelbſt. Daher ein Spruͤchwort ſehr dre lehren wolleſt. Laß dir den Gedanken 
wohl gefagt wird: Luſtige Abendgeſell⸗ ja recht fefte hierinnen feyn: denn die eitle 
(haften machen, traurige Morgen. Ehrſucht kann ganz heimlich verborgen fles 
Kurz: lang Geſchwaͤtz und Trinken in die cken; und füche nichts. als die Ehre GOt⸗ 
Nacht machen eine ſchwere Bruft und ver- |tes, daß Du fo gefinnet feyft: Siehe! liebs 
wirrten Kopf, daß des Morgens alles vol |fter HErr IEſu, wenn das nicht zu dei⸗ 
Schwindel Schleim und Geifer iſt Welches nen Ehren ift, fo laß mich Eeine Spibe 
alles eines Priefters Amt fehr hindert fo wol davon verfteben: gieb mir aber, foviel 
im Geber als Opfer. | dir an mir armen Sünder u deinen 
en Ey a „ N Ei Daun Ehren zu gereichen fcheiner. 23 
ache ſehſt, fo bedenke bey Zeiten, DaB dm / | 
den "Abend nicht verderben Fünneft, daß] Eg iſt wi — — 
nicht auch der Morgen und ganze folgende|,, ka OR m Preeſter feltene und kur⸗ 
Tag darauf gehe. Glaube mir aus Er, je Sreunbihaft Coder Umgang) am Dien- 
= 2 mir aus lichten. Denn das Sprüchwortift wahr: : 
fahrung, und glaubftu mir nicht, der es er · Freunde find Zeirdiebe. Menn nun 
De wirſtu es glauben, feloft erfah Freunde Zeitdiebe find, was follen nicht 
— a | Fremde Unbefante und nicht fo fonderliche 
"Don der Driefter Studieren,  |Dertrautefeyn? Aber doch wirſtu hierben - 
Des Abends nimm allezeit etwas aus Dee SEIN Snoheie brauchen, daß Du nicht wenn 
heil. Bibel mit zu Bette, daß du als ein X EAN zu fehr meideft, in der 
- rein Thier wiederkaͤueſt und fanft einfehlaf: Teuffeigeiellihaft geratheft. _ Und miede- 


fett. Nicht aber viel, fondern ein weniges, |. Snmeinense / 
das wohl überlegt und verftanden fey : Daf den a zertreten werdeſt. Darum 
du fruͤhe beym Aufwachen als ein heil. Ueber⸗ —— BOtt ruft, (wenn es nemlich 
bleibſel von geſtern her findeſt. Und in al⸗ oth it dem een dienen, zuruthen, | 
em Studieren der Schrift oderGortesgelahr- ei ihm zu veden, und cs zu-feinem Heil 
heit muß man gan; an feinem DBerftande! odert anderer Nohtdurft erfordert wird: fa 
und Arbeit verzweifeln und nur mit Furcht! richte Dich nach) eins jeden Vorhabens Ges 
und Demuth Derftand von GOir erbir, 1%, Maab und Ordnung. Der Liebe 
en. Darum wenn du zur Bibel naheft, muͤſſen alle Geſetze weichen, auch "Beten und 
pp erhebe Die Augen des Herzens und Leibe Opfern. ‚2Bo bu aber nicht verlanat wirft, 
erft zu Cheifto, und bitte ihn in einem Eur, 10 MENge Dich in nichts, Daßdumiche fänwir 
zen GSeuher um feine Gnade: welches 919 und vermeffen) werdeſt und an deiner 
moan auch oft unterm Leſen thun muß,dag Seele Schaden leide. 3 
du denkeft und fageft: Ach HErr! geb Vom Gebet, a 
Gedenke, daß du ein Priefter biſt, d. i. 


doch, — ich das recht verſtehe und | 
vielmehr thue. Hüte dich aber vor allen'ein und öffentlicher Diener, dar 
8. | TER 





N 


va Lutheri Schriften 21, Theil, 


vum wenn du Dich fo ſehr drein giebeft, von . » 


um 


0084 


daß er vom MErrn bäte, er follte fein 


\ ———— + | h J er —9 2 1 
11. Briefe Kurbevi, weiche aus dem Lateiniſchen überfet worden. 63 
‚am bitte nicht fo ſehr für Dich als für die| Bon Verfhreibung eines Profeffors der bebräis 

Schafe, infonderheit für Die Obern der hen Sprache. Be 








Kirche, nemlich die Bifchöfe und Regierer - I 26 u S. 
weil ihr Heil unſer alter Heil iſt. rs ar ee 
| Ba — a! Es gefällee mir und den Unfern 
Du wirſt nicht allezeit tüchtig zum Opfer SED) Srafıni Brief über die Maffen. Ging 


ſeyn, aber daß du tüchtig noerdeft,, muſt du wollte ich nur nicht, nemlich dag mein Na⸗ 
bisweilen auch nicht tuchtig hinzu nahen. me drinnen genennt und noch dazu von einem 
Das wirft Du thun wern du denkeſt daß ſo groffen Manne geprieſen wird, Sch ken⸗ 
du nicht um deinet fondern um andrer Wil Ing mich in diefem Stücke ganz wohl. 
Ien, die in Sünden ſtecken, um der Chris) 2, Che ihe aber wegreifer, fo tut mir 
ften Nothdurft willen opfern muͤſſeſt. Da⸗ doch den Gefallen und meldet uns ficher, 
zum was du für dic) nicht thateft, Daswoitft mas doch der Durchl. Fuͤrſt wegen eines. 
du für fie thun: und fange nicht an Dich Prof. in der hebräifchen Sprache vor —— 
auf einen jeden zu verlaſſen, weiler dir tuͤch Sinn und Entſchiuß habe. Es hat Fohan 
sig Coder wuͤrdig) geſchienen. Ines Eellarius von Gnoftopolis Wisſtadt) 
un. „Dom ganzen Leben. . [per zu Heidelberg öffentlich) hebraifch gelehrt - 
Wie Tobias feinen Sohn gelehret Bat, par, mit uns nieder zurück Fommen wollen, 
und giebt in einem Eleinen grammaticalifchen 
Büchlein (roelches ihr wol werdet gefehen 
haben) zu erfennen, daß er etwas in der 
Sache verſtehe. Der hat uns alles vers 
ſprochen, was er wiſſe wolle erfreulich leh⸗ 
ven, wenn er (weil er jetzo in Leipſig auf un⸗ 





















Leben leiten; alſo verzweifele du an dir und 
bete, daß er deine Schritte richte nach ſei⸗ 
nem Wort, weil Jeremias alſo ſaget: 
Ich weiß SErr, daß des Menſchen 
Weg nicht fein ifl. Vor allem ‚aber 
zeuch die höchfte Sanftmuch gegen die ſre Briefesartet,)vernehmenfollte, dafihm _ 
Suͤnder an: denn das iſt einem Prieſter nd der Durchl. Fürft eine gute Befoldungmas 
2 x ee ee chen wollte. — alfo eheftens: ſchi⸗ 
eine Sunde und Clend als DaB Deinige, cket auch des Herzogs George Schreiben wie⸗ 
‚nie du gechen Haft, Daß €-Grfus sehon ES OR 


DER AURUE —— 
3. Es kommen ein Haufen Studenten 
zuſammen, darunter viele von vornehmem 








a ie la neh nn ei 
An Earl von Mittig;, 2 Stande find: es ift auch letztlich der Nuͤn ⸗ 
S im XV. Th. d. Sp. g3.  Ibergifhe Licentiat der Theologie, Prediger 
We — —— jzum Hoſpital und St. Sebald, ein Mann 
a & — afatinım, [pen Jahren, hieher gefommen; und unfre 
Aus Hurif. ep. Luth. tom. I. p. 178. und g,.| Stadt Fann faf nicht alle, vor Mangel der 


Mehnungen, einnehmen. Ein andermal 
ein mehrere. Gehabt euch wohl, Am 
Sonntage Cantate im Zahrssis. 


Bruder Martin Lucher, 
— * — Auguſtiner. 


ſchers Reform. Acten Th.IIR p.97. 
Dem wertheften Beorge Spalatin 
Priefter EHrifi, feinem m CHrifto 
ehrwuͤrdigen Obern und 

2... Patron. 


— 


* 


ee kn. om fahre ste, DES 
ui 119, 2. 1Dem ehrmäürdigen und vechtfchaffenen 
An eben Denfelben, Bater, Johann Langen, S. T. Magifter 
Aus Buddei [uppl. ep. p. 5. und KöfchersKe|(d.i. Doctorl) bey den Erfurtiſchen Auguftic 
form. Acten Ch, III. P.978. nern, Bicario Mediaftino eben deffels 
Seinem in Chriſto liebſten George ben Ordens, feinem in CHeiſto 
Spolatinen, EHrifti Knecht und feiz hochgeehrteſten Obern. 
nem geehrten Herrn. RR Er fagt, daß er billig fi) nicht mit der Viſitatlon 
Er bittet ſeine und Carlſtadts Diſputationes nach bemengt hätte, weil der Generalviearius ges 
ea fagt haben würde, daß es fein Werk wäre, 
Rhagu Aefticampiani Fleiß in Lefung des Nie: Deflelben Ankunft würde täglicd) erwartet; er. 


ronymi. Die Zunahme dei wittenbergifgen) verlange auch, daß es allen, fü viel mög. 
“ Univerfitäe, Zunah giſch lich wäre, kund und zu wiſſen gethan würde 
IESUS 


J E ; Eck der Siegespranger und Ausfchreyer ſey mit 
ct Bi ihr = eh verſpr chen Herzog Georgen nad) Annaberg gereiſet. 
habt, weriheſter lieber George, ihh. rue re 
wolltet und en Briefe oder Sorten Fei Ih Habe, ehrwuͤrdigſter Pater, 
hin beftellen: fo bitten wir nun, daß ihr die-|> — den ehrwürdigen Pater Generalvica⸗ 
 fedes Earlſtadts und meine Difputationes) tum zugleich mit Magiſter Wenceslas an 
na) Nürnberg oder vielmehr an Ecken getroffen, daß er die Convente (Kloͤſter) 
felbft zu beftellen fuchet, wie ihrs am beften a jeiner Reihe befuchen wolle. Uni ihr 
findet. Das andre alles werder ihr wohi babt alſo wohl gethan, daß ihr euch nicht in 
erhalten haben, Mic) wundert , deß D. die Rifitation eingelaffen habt. ‚Denn er 
Aefticampianus des Hieronymi Fopinianum ade, daS «8 nun vor ihn gehöre. ch 
lieber im Lefen abhandeln will als den Pris furchte, der Prior Dafelbft werde abgedankt 


nium. Henn ihr hierinnen etwas gethan, tverden. RA 
* fo meldet es un, Die Ansahl ee Er 2. Wir erwarten die Ankunft Sr. Bar 


denten mächfet täglich, tie ei terheit aus Dreßden oder Herzberg. Er 
er Schar eu hat befohlen, ich follte feine Ankunſt euch 
wohl in EHrito. Zu Scharten fagt; er"? andern, wo ich füglich Gelegenheit hin 

-folle ja nicht übel nehmen, daß der tiber die hätte, zu voiffen thun; welches auch ihr thun 
Maffen überhäufte Martin Awas lauſam werdet. Sc ruͤhmt ſich überall frines Ges 
im Schreiben ift. Wittenberg 1519, den ges: und ift von Herzog Georgen mit nach 


a Martin Luther, 
Auguftiner 





637 






















Ablaß dafelbft wieder auf die Bahne zubeine 
gen. Kuͤnftig von andern Dingen mehr. Ge⸗ 
u habt euch wohl, Am St. Annentage im 
Bere, 1206 & Sahrısıy. u En 
An Johann Langen, we 


©. im Anh; zum XV. Th.d. S. p. 102, Bruder Martin Luther, 





SER 121, 

An eben denfelben. 

Aus Aurif epift. Luth, tom, L. p.184, und &6;] 
fchers Reform. cr. TH UEP. 97 


i 122, \ 
An Georg Spalatinum. 
& im XV. Th. d.· S. pP 1356. Fe 


Annaberg genommen worden, um .etwaden 


CHE 123. An — 


“ 


3... "202 des Lohnes Endzweck mehr als die Ans a 
ordnung felbft, weil die die heilige ‚Schrift Be Bruder Martin Lucher, ah 


—— 


Seben dal. P.1388. 


er l an N v J— * 


Briefe Qucheri, welche aus dem Lareinifchen überferst worden, ? 
0 pihefchreib, müger ihr wohl woͤchentuch we⸗ 
An Johann Eden. 











‚[ergleichen thun; ich halte aber, daß esam 
beiten fen, fo wenig Tage und Stunden als 
ihr koͤnnet. Denn es ift nichts fo ſehr bey 


N & * 124. ir 7 i 
An Beorg palarinum. - 
S. im Anbang zum XV. Th. d. S-pru2. 


daß nicht (wie der Apoftel erinnert) der 


RE a Pa 
©. An eben oenfelben. Geiſt aedampfet werde, und wird beffer 


Er meldet, was feine Mennung fen wegen Anord: ben, als immer dergleichen an einem Stuck 


Ei fuͤhrung der Ceremonien zu fürchten, als. 


nige Tage, und die nicht einmal ganz, fürs 
dern entweder bey Tage oder bey der Nacht 


mung der Ceremonien, die zu Betrachtung des ‚hinter einander thun: denn fo werden fie 


= Beiden CHriftı gehören, und ermahner, daß er verdruͤßlich, nach jener Art aber munter 
2 Schrift — a a viel ſeyn, fo viel der Teufel geftattet. ° 
eremenien werde der Geift gedampft. ö 1. Wa —— RL 
A ' I 595 4. Was ſollen fie aber vor Pſalmen neh⸗ 
1; — ſolen fi Pſalmen neh 


: men? Antw. Etwa folche, Die des HErrn 
u * F Paerſon im Leiden am beften vorſtellen die 
: Kay eh glaube, lieber Spalatin, daß man ausfuchen muß und alsdenn mit den 


ihr. bereits erhalten oder doch bald er⸗ Gegengeſaͤngen, Verficeln und Eollerten 


RL a in die Stunde jeglicher Leidens hinzugethan 
‘9 Ben Anſtellung der Betrachtung des wuͤrde, mit der ausdrücklichen Art des Keiv - 


Leidens EHriſti iſt mir nichts fo züwider, dens daran, wie es mit dem Liede ift: Pa- 


als daß ich fehe, daß die Ceremonien Die |rris fapientia, veritas dıuina, Chriftus ho- 
Eeue überaus hart, trocken, trage und ti |mo, womit die Pſalmen recht gefchloffen 
geſchickt zu allem, fonderlid) aber zu einer wuͤrden. Das andre merdet ihr ausan ⸗ 


3 Be: Beth Inbrunſt und Bewegung dern Briefen fehen oder aefehen haben. 


4 


halten werdet, was ıch an euch geſchrieben: leintheilen, wie es der Gebrauch erfordert. 
denn es iſt dem Geleitsmann gegeben wor⸗Und waͤre auch wol recht ſchoͤn, wenn es 


achen. Denn weil fie ſich darauf verlaß/ 5. Im habe gehöret, Cariſtadt babe eis 


fen, daß fie viel: hergeplappert und die was hart an euch gefehrieben. Ihr werdet 
Stunden verbracht, aehen fie ſicher davon, ihm verzeihen. Denn er ift wesen der 
und find gar felten — feltener Blaſe der Eckiſchen Pralerey und einiger 


°  brtnftig, am allerfeltenfien ihres Zuflandes'|anderer ihrer in Die ige gerathen. Ger 
Eunsig. Und daß ich e8 eich rein heraus habt euch wohl. Gennabend nad) Him⸗ 


fage, fo gefällt mir folcher Anordnung Eohn | melfahre 1519. 


ftudi:ren, billig von allen Hulfe genieffen,| Auguftiner. 
weil das einige die Kirche entweder in Aufne | — — — 
men oder in Schaden bringet, wenn man - 

die heilige Schrift weiß oder nicht weiß. - 






u 


— 


N 


Beine 3 5 ar 
An Johann Langen 


3. Därum, wenn es euch beliebt, wie} &-im Anhang sim XV. Ch. deS. pı7i.. = N 


F 


 überfegen und unferm Durch. Fürften übers 


640. Yu re vom n Iobe 1519. 7 / | 641 
| 17. — Aber horet En ich hatte es =. ver? 
An Beor e Spalatinum, - Igeflen) wenn das Sremplar der 4. Zehnden 
Aue Men. En a, ps. feine Dienftegethan: fo laßt mid) es wieder 
fehen. Denn ic) pflege mich felbft auch 

Er (bieket Die 4. Zehnden und die Auslegung mit den Dingen zu tröften, und fällt mie 
über. — an — und bittet um nicht allegeit bey, was ich da yufammen 96, 

\ Sürfprad 3 8 Mi — tragen, auch um der Urſache willen, weil 
mir durch ſolch Nachſinnen immer mehr bey⸗ 

I falle. Gehabt euch wohl und befehlet mich 

ie Endlich Fommen hier die 4 dem Fürften zum beften. Wittenberg am 
den zu euch zwar etwas it: aber 


S Tage St. Mauritü 1519, : 
doch kaum ſo daß fie fich aus dem Haufen ‚Studer Martin Luther— 
meiner Ge chaͤfte losreiſſen koͤnnen, die moͤ⸗ 


Auguſtiner. 
get ihr, wo ihr beliebt, Frey und ungebunden Ge hat der Provineial (oder ——— 


Oberſte im Lande gar anſehnliche Bruͤder 
oder Vaͤter an mich geſchickt, und will Jich 
meiner Sache ben denen zu Juͤterbock an⸗ 
nehmen, welche fie zu ſtrafen und abzufegen 
auf dem Wege find. 

Ich babe ihnen geantwortet, wenn fienur 
Lottern zu Leipzig erbitten oder ihn ſchadlos 
Ibalten koͤnnen, fo wollte ich ihrenthalben 
doch mit dem Schwamm tiber mein Buͤch⸗ 
fein fahren. Und das ift nun im Werke, 
weiß nicht, wie weit es Eommen feyn mag. 








reichen, mit dem Borredebrief. Denn die 
Sache fehiene mir zu geringe, daß ich ſie ei⸗ 
nem fo aroffen Fürften mit einem hochtra⸗ 
"benden Briefe zufchriebe. Es wird alſo als 
les in euer "Belieben geftellet. 

2. Ich fehicke auch ferner meine unver» 
ſtaͤndigen Galater, mit viel Salz gewuͤrzet 
welche der Luther von einzig euch sum Ge 
ſchenke geſchickt hat, wie ihr ſehet. 
3 Der Bock Emſer iſt noch nicht fertig. 

Euch und Scharten will ich willfahren, 
‚wenn. ich nur ein wenig der Weile habe. 
Es ift auch etwas zum Lobe Gubei unter der 





ERS ; 108. * 
“An Franciscum Guͤnthern. 





PR. — m XVII. Th. d. ©. p. ı 

4. Er bat den Ueberbringer — ich — — 
ot jeinetioegen an den Fuͤrſten fchreiben | 129. 
daß ihm vergoͤnnt würde, in Wittenberg An Johann Staupigen, 


das Beckerhandwerk zu treiben. Denn] ©. im Anh. zum XV. Th. d. ©. p. 79. 
das wehren ihm die ‘Becker (ſo viel ich hoͤ⸗ Sn NN 
re), Weiler ein Vaters Sohn feun foll, der An Beorz Spalatinum, : 
einmal ein ‘Bader geweſen. Co viel hält| &. eb. da». 8. 

die Handwerkszunft auf ihren Adel (oder 
Ehre). Daß ich aber nicht beſchwerlich / Be 

wäre, habe ich euch bitten wollen, es muͤnd An Martin ——— | | 
Kid) audi in meinem Nomen, ſo ihr N Ans Hueif.epift.Luth.tom Ipızı3.undAdfihers 


/ —— Reform. Acten ur Iil. B.987° 
2 Ss3 Dem 








er 4 
— 67 
oder, wo man das fagen fol, find fie doch 
zu dulden ars Schwache. Hat nicht auch 
Thal Mansfeld, feinem in EHriftus die Apoftel getragen, da fie fich 
 CHriftoßderzgeliebten ffuͤrchteten zu fterben und ihn ausdem Schlaf 
Er antwortet auf die Fragen von Duldung der weckten. Und Petrum hat er geſtraft, daß 
Ecdhwachen und zeiget, wer die Schwachen find.) er ſich fuͤrchtete auf dem Meer zu wandeln: 
2) ob ein Prieſter im Peftzeit auch fliehen hat aber doch feine Schwachheit getragen, 





642 HI. Briefe Zutheri, welche aus dem Lateinifchen werſegt toorden, 
Dem Priefter und Knecht EHrifti, 


Martin Seligmannen, Bicario im 








duͤrfe? De Darum wenn die Peſt und alle Magen 
J8 SUS, Gottes zu dulden find: fo ——— | 
u ‘x man die Heiligen nicht wegen leibliher Ge 


Sch habe, Tiebwerthefter Herr, euer fundheit anrufen dürfe. Da mollen wir 
„N Schreiben mit euren Fragen erhalten :; denn auch die Aerzte mit allen Apotheken - 
und was ihr wegen der Bruderliebe, inglei-Fauf einen Haufen abfchaffen: weil man in: 
chen Erduldung der Geiffel GOttes freudig) ſolchem Zuftande Feine Zufluchtund Nertung 
behauptet, das laſſe ich mir mohlgefallen. aus der lage GOttes fuchen darf; maß 
2, Und wollte GOtt, daß alle Chriften| en auch Krankheit eine Geiffel GOttes iſt. 
ſo wären, wie ihr fie hier befehreiber. Aber] Denn das hat die göttliche Güte für die 
was zu thun, wenn alle nicht gleich Ver⸗ Schwachen im Glauben verordnet. - 
moͤgen haben? Muß man da nicht die Schwar! 3. Die aber vollfommen find und den. 


> hen tragen und aufnehmen, wie er Nom.ıs. Tod felbft füchen, für. die braucht es der 





lehret? Und was ihr anführer, daß einer gleichen nicht. Denn auch die Kirche, wenn - - 
des andern Laſt trage, duͤnket mich mehr die ſie wider Peſt, Wetter und Donner betet, 
anzugehen, wider welche ihr es anfuͤhret. bittet ohne Zweifel nicht für die Schwachen, 
Die find mehr die Schwachen, welche auf daß die Geiſſel des Zorns abgemande wer⸗ 
den Berg fliehen, als die da warten und|den. Und fie würde doch übel Coder zu uns 
bleiben. Zudem find Hunger und Schwerd recht) bitten, wenn man die Geiſſel GOß 
ohne Zweifel eben fo mol Plagen GOttes tes nicht fliehen, zurucktreiben und wo moͤg⸗ 
als die Peft, wie klar in den Propheten er- lich meiden koͤnte. Die brüderliche Liebe 
hellet. Wir leſen, im B. Moſ, dagAbra- aber der Vollkommenen, die in diefen Ue⸗ 
ham ver dem Hunger geflohen eben wie im beln bey andern aushält, iſt freylich hoch zu 
Buche Ruth. Wie oft find auch die Hei. loben, und wo fie dem Naͤchſten nöthig iſt, 
figen vor dem Schwerdt geflohen? da zum auch geboten. Sie ift aber alsdennnöthig, 
Exempel zu Jeremiaͤ Zeit die Söhne Zona,| wenn denen, die in der Peſt fterben, fünft 
dab ſich zur Krieggzeit in die Stadt bege, hiemand beuftehen Fann, und dienen Fan. 
ben, -die doch in Feinem Haufe wohnen) Denn daß ein Priefter nicht fliehen und eis 





ſollten *). nen Glaͤubigen an ſeine Stelle ſetzen koͤnne, 
) Sie koͤnnen aber auch in der Stadt die Huͤt⸗ glaube ich veſt. 
tem gebraucht habn. 4. Davon ich einen ſchoͤnen Brief Auge 


2 Darum find meines. Beduͤnkens wol ſtini an Honoratum geleſen habe, weiche m 
alle zu ermahnen, daß fie die Hand GOttes feiner vom Poſidomio befehriebenen — 3 
tapfer ertragen, nicht aber zu zwingen noch im andern Theil am Ende fichet. Denn 
von ihnen zu fagen, daß ſie Darum ſuͤndigen: er Iehret da den Hirten, daß er bey den 
a ee Shaw 


EIER 


> 


- bat uns GOtt auferlegt, daß wir den Un- 
oder gefällig ſeyn. Es iſt hier ein Pfaffe, 


” 


a 2 v2 ‚vomZJabreng, 645 
Schaafen EHrifti bleibe und fein Leben, für|der von unſerm Fürften gern ein ‘Briefter- 
fie laffe, als. der zum vollkommenen gehören thum, foin Bel; offen iſt, haben will, nem» 


ll. EN; lich Peter Elen. Er hat gebeten, ic) follte 
s. Solaſſet ung Starke denn die Schwa⸗ 







2 ſeinetwegen anden Fürften ſchreiben; ihr aber 
en tragen, und ihnen die Erlaubniß, ſo ſeyd mir allein das Ufer und nad) Homeri 
zwar Bein Lob hat, geben, zu fliehen und ihr Art zu veden, der Damm wider das ſchaͤu⸗ 
ven Fleiſch zu vathen. Das habe ich Fürz-Imende Meer. Darum mas meine See von 
lich zu fchreiben gehabt, welches ihr beftens! Schaum und Hefen wider mich auswirft, 
vermerken werdet: den Deren Paſtor So: 1da8 alles laſſe ich an euch zuftoffen. Es iff 


hannem gruͤſſet und betet alle für mich ar-|mir der Menfch befant genug, das habe ich 


men Sünder. Ich will auch am Fleiſch ge⸗ aber nicht fo gar fehr treiben wollen, daß ich 

fund ſeyn: die bellende SBiderfacher verfech- nicht Beſchwerung (Ueberſchwemmung) mach» 

seid, Gehabt euch wohl in EHrifto.|te: ihr werdet denn thun, was euch GOtt 
Wittenberg Sonnabends nady Dionyfüleingiebt. Gehabt euch wohl. Den Abend 
vor der heil, Agnes, der Sungfrau und 

















1519. | ee 
| Bruder Martinus Zutber.| Märtyrin. | | 
— MM, FEleutherius. 
6 132, 2 - > 
An Georg Spalstinum, e S 2 
| : | ne An eben denfelben. | 
.&. im Anh. zum XV. TH. d. S. p. 107, &. im Anh. zum XV, Th. d. &. pi, 
ng | Dan 
An Johann Langen, An eben denſelben. 
S. eb. daſ D. 106. ©. eb.daf. y.104- 
5 = 134 : 37 
An Georg Spalatinum. An eben denſelben. 


Aus Buddei ſuppl. ep. p.6. 


Befindet ſich in Buddei ſippl. ep. p. 6. und Le 
Seinem geliebteſten Georgge Spala⸗ 


ſchers Vef· Act. Th. II. p. 854. 
Georg Sp alatinen, Priefter der) tinen, EHrifti Diener, feinem Obern. 
Warheit, feinem in CHrifto Herzlich | an 
er, geliebten Heren een Er fen befchäftiget-mit Auslegung der Briefe und 
Ma ee Ente 8 Evangelien. Er befihle ihm den Matthäus 
er > fie auch böfen Leuten Gutes thun. Er) Hadrian, hebraͤiſchen Profeſſor. Er erklaͤret 
* ihm alſo den. Pater Elen in gutem einige Schriftſtellen, die aufs Fegfeuer verdre⸗ 
> ige jo er zu Spalatinen bat, heter Weife mit den Haaren gezogen worden. 


Er Teugnet mol das Fegfener nicht, ſpricht 
ı N — » i e di ichts 
eil Ueherwindet ihr doch auch der Men⸗ | aber, es gehe ” S ne nichts Ale _ 
fchen Beſchwemmungen. Denn fo | I MS, 


bequemen (Beſchwerlichen) immer bequem: " a — der Auslegungg 
ex Epiſtel und Evangelien, dahey es 
viel 











-. 9 * a, — * > 


— 
ww 


"66 U Briefe Luiheri, welche ausdem Kateinifchen uͤberſetzt worden.” 647. 5 
{ 


viel zu thun giebt, lieber Spalatin: Das Welcher Tag (fagt er) ın Feuer offenbaret _ 


andre fehicke, fo viel ic. faım / | ; 

2. Wegen des Hebraers Matthaͤi Adris | het, Daß die Worte Pauli vom Tage des 
ans, fiber ihe was ich gefchrieben habe, thut zuͤngſten Gerichts veden, darinnen die Welt 
alfo, was euch gebühret und zwar bald, und ‚vor Hitze vergehen wird: Eünnen alfd nicht 
fchicket feinen Brief zu uͤckk. di 
Fegfeuer, weiß ich nicht, habe es aud) nie gezogen werden a 4 
gehoͤret. Der Heller im Matıhau, damit, 6. Das Wort EHrifti beym Johanne 
auch Eck in Leip;ig auf mich Insgegangen, |von Reinigung der Neben hat ein Vincen⸗ 


gilt eben fo viel zum Fegfeuer, wie zu allem tius aufs Fegfeuer gedeutet, als wenn fonft - 


je einer. wäre, der Die Schrift öfterer gegers 


andern: denn was follte er ihnen nicht bes | 
vet und verdrehet hatte, als eben der Vin⸗ 


deuten, Die lieber alles durch ‚denfelben ver: 





ftehen wollen, als was recht iſt? Es iſt aber |centius. Wenn durch das Wort reinigen 


aud) Eck augenfcheinlich aus dem Text uͤber⸗ das Fegfeuer uͤberal zu verſtehen, was wird 


wieſen worden: ) durch das Beywoͤrtlein: denn das ſeyn, ſo Luc. 2. geſchrieben iſt: 
> piß, welches nach Gewohnheit in der Schrift | Nachdem die Tage ihrer Reinigung ers 
Feine Zeit feget, wie fie wollen, als Matth. fuͤllet waren? mas füllten Die vecht verfter 


"2, Under erkante fienicht, biß fie gebabr ze. hen, bey welchen Bincentius Worte Glau⸗ 


Siehe Eraſmum und Hieronymum: 2) weil bensartikel find? 


‚werden wird. Daher auch ein Kind fie 


| anders als mit, Gewalt oder figurlih (das 
3. Was die Kirche vermoͤge uber Das durch nichts. bewiefen wird) aufs Fegfeuer 


h 


die Worte EHrifti von dern handeln, der „7. Der Dit aus dem Buch der Macca⸗ = \ 


feinem MWiderfacher nicht willfaͤhrig gewe⸗ baͤer ift noch übrig, der offenbar genug iſt. 
© fen, das ift der CHriſti Gebot nicht gebor, | Aber aus dem Buch Fann man nicht Glau⸗ 

chet hat, und welcher folglich, ihrem eignen bensartikel machen, und gilt ſolches bey den 
Geftandniß nad), eine Todfünde begangen | DAreın nichts. Sonderlich aber har St... 


hat. Darum ift derfelbe Kerker Die Hölle, Hieronymus das andre Bud) an mehr als‘ a 


aus der niemand kommt, da ſie doch nur einem Orte verworfen. 


" die ins Feofeuer fehicfen ,. Die alles gethan | 8. Kurz: ob ich wol weiß, Daß das Se 
—— 


und ihrem Widerſacher willfaͤhrig geweſen. feuer bey uns geglaubt wird, ſo weiß 
4. Warum gilt dieſer Text nichts als doch nicht, ob es bey allen Chriſten gilt. So 


Er. 
: 


wider fie: fie wollten denn zugleich fagen, viel iſt gewiß, Daß es Feinen Keger giebt, der - _ 


daß die Seele im Fegfeuer in Haß, Zwier nicht ein Fegfeuer glaubt: und es ift Fein 


 tracht und Groll und Unverfühnlichkeit ver⸗ Glaubensartikel, da die Griechen, die ee 


ſchieden, welches hoffentlich ihre obwol groß nicht glauben, darum nie für Ketzer gehals 


fe Frechheit doch nicht wird fagen dürfen. |ten werden, als bey diefen neuen allerfebers- 


Bon folchen aber redet CHriſtus, wie ein 9 Ketzermeiſtern. Und im baſel⸗ 


Kind ſehen kan. | b 
5. Die Worte Pauli find aud) ı Eor.3. lich *) verantwortet haben, Gehabt euch 


klar, und hot man Ecken folchen Ort abge: wohl und bett für mich Wittenberg den 


wonnen, ob er ihn gleich fir ganz hei und [andern Tag nach) Leonhardi ısıg. 


deutlich hielt, nemlic) daß derfälbe Tag des | - Bruder Matt. Luther, · a 


HErrn eines jeden: Werk prüfen wird. ferunmußned; reddidiffe haben. 
\ i ; —— RER 5 2 y f 138, An 


f { N 


chen Concilis follen fie ihren Glauben ſtatt - 


L 


— 


gi 
RN 
f * 





en vom Fahr ısy. ® 649 


138... Er fagt feine Meynung von den fo ia 
An eben denfelben. “ Einfpaltungs-Pfalmmen (intercalaribus), 

Aus Buddei fuppl. epift. p.8. befindet ſich aber | Meinen Gruß! 
auch in Köfchers Reform, Acten Th. II, a L | 


P-954- 2 { F B Oo e . . h 
Seinm "Beorge Spalatinen, RO !hate, Fieber Spaletin, fo wol eus 
welchen er in — ee & rem als meinem Wunſch, den ich im» 


I ehret. mer habe, ‚gerne Genuͤge, wenn ihr nicht ets 
Bon Anordnungeiniger Schullestionen, Quinei- was bon mir berlangetet , dazu mein Witz 
liani Lob. gar nicht binreichet. Ich geftehe meine 
ee r Unwiſſenheit offenherzig, daß ich nemlich 


eilt Zuförderft möge ihr fehen, wie fo gar nicht miffe, was ſelbige eingeruͤckte 
meit meinem Lirtheil zu trauen: es Dinge find, daß ich auch nicht einmal. darz 
dürfte uber Vermögen feyn, wenn nur ein uber etwas rathen ka. 
Lehrmeiſter zu der Schule beſtellet wurde | 2. Es iſt wol gewiß, daß die Pfalmen, 
2, Zum andern, wenn man den Quinti⸗ die ihr angemerkt habt, nemlich der 79. und 
lianum und 2iciftotelem von den Thieren 66. das allerſehnlichſte Gebt der gläubigen 
nicht zugleich leſen Ean, fo iſt es viel beffer, Synagoge( oder Juͤdiſchen Kirche), find um 
den Ariſtotelem mit den Thieren fahren zu die Ankunft Chriſti ins Fleiſch. Ihr aber, 
laſſen; fo wol weil man das gar wohl mit der ihr viel einen ſchaͤrfern Verſtand und 
dem Plinio erfegen Fan, als weil Quinti⸗ groͤſſere Gelehrfamkeit habe als ich, moͤget 
lianus allein aus jungen Leuten fo wol als ſehen, ob fie nicht etiwa darum eingeruͤckte 
Männern rechte Menfehen machen Ean.:heiffen, weil folche Einfchaltungs Pfalmen 
‚Den laffet ja nicht fahren, es mag ihn der Rirgilianifchen Ecloga gleichen, (ich 
gleich Phach oder Heffe vorleſen, wenn nur weiß nicht eigentlich, Die wienieltefte,, 
einer iſt Derfolche Vorlefung hat. Ichzie| Ducite ab urbe domum, mea Carmins 
em nn i n AR dueite daphnin. - 
utoribus por, weil er zugleich Ieheet und] Laßt, meine Verfe, nun die Daphnis 
auch beredt macht, d. 1. in Worten und) no % weiter geben, er 
Sachen zugleich glucklich lehret. Dringt fie beim von der Stadt, in 
Das andre alles iſt ganz gut angeordnek.| - fremder Haͤuſer Söben. 














Gehabt euch wohl. Denn der ste Pſalm ſagt zweymal: GOtt 
— “Bruder Mare. Luther. ſey ung gnaͤdig; zweymal, und bekennen 
5 Auguſtiner dich (loben dich) GOtt die Völker! zwey⸗ 
ge mal; Es fegne uns GOtt, unfer GOtt! Es 
An eben denfelben. fegne ung GOtt! Wie oft aber.im +9ten 


Iſt gleichfals aus Buddei Suppl. p.9. genom⸗ ſtehe: HErr GOtt der Kräfte oder Heer 

men und fonft in Zöfchers Reform. Acten fchaaren):das wiſſet ihr felbf. Dem aber: 

Thb. III.p. 991. anzutreffen. widerſpricht und faget: Summa duo 4), 

- Seinem geliebteften Bruder, George Denn der. roste wird beffer und ſchoͤner ein⸗ 
Spalatinen, einem vedlichenundhoch: ¶geruͤckt geheiffen als jene zwey. Daher ich 

gelahrten Here. auch muthmaſſe, daß etwa vor LXVI. eben der 
Lutheri Schriften u Theii. t — 


— 


ee. #7 


N " « ö h * b 


EM ' —— he: I 5 —— — 
650Al. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden. 658. 


CVI.ſtehen ſoll, und die Zahlen unrichtig ſte⸗ einige Güte erzeige in ihrem Armuth, wenn 


hen, ſonderlich da er in eben dem Buch nicht ſie ſie frey einnehme in dem Hauſe, das ſie 
pflegt den groͤſſern **) Pſ. dem kleinern, und wieder haben will, und das Teſtament alſo 
dem Fleinern den Eleineften vorzufeßen. Und wiederruffen müffe. Die Sache ift chriſtl. 
fo find der 79, und zo6te oder soztenur Ein⸗ Und nach dem Evangelio Dächte ich, müſte 
febaltungs Pſalmen. Hier habt ihr alles|fie es wieder haben. Die Herren aber gkaus 
was ich weiß. Gehabt euch wohl und be⸗ ben ihr nicht: das thut mir aber nicht gerug, 
set für mich. Aus dem Klofter. ſonderlich wenn fie auf Die Art einen Pias 
Bruder Martin Luther, oder Stelle ſuchen. sch fürchte, Daß nicht 

Auguſtiner. ein falſch Auge da ſehe. Ihr wollet ein 

Werk ſchuldiger Liebe thun, denn das gehoͤ⸗ 
vet auch zu einem prieſterlichen Leben, an 
dem Det, da ihr lebet. Gehabt euch wohl 


















*) ift dunkel. 
. #*) Pf, Majoris minori, minoris minimo: 
ob denn aber zu verftehen majoris intercalatio- 
nis Pf. oder 058 majeres heiffen fol, ift unge: 


wis, 





SIE ſchuͤttet feinen Grimm öffentlich aus, fo daß 
140. — 
An eben denſelben. 

Aus Aurif. epift. Luth. tom. I, pe 217. und Loͤ⸗ 

ſchers Reform, Act, Th. III. p. 992. 
Er bittet, daß einer Wittwe ein Haus wiederge⸗ 

geben werde. ; 

JESUS. 
I. 


Kae Lieber laffet dach die Sache dieſer 
I Wittwen durch) euch hinein vor unfern 
Durchl. Fürkten kommen: ich habe mit dem 
Herrn Dechant und einigen andern gehan- 
‚delt, daß fie ihr ihr Haus wieder gäben | 
welches fie ihnen im Teſtamente vermacht 
hat; aber fie antworten mir: es waͤre wie 
fie fagen, eine Schenkung unter Lebendigen, 
welches mir nicht duͤnket. Sie klaget, daß 
fie Mingel leide. Sie aber verfprechen ihr 
Lebensl ang jährlich 14. Guͤlden, daß fiedas x 
Haus behalten mösen, welche Summe ſie licher Gelahrheit, im übrigen die Stellen 
nicht jährlich fürs ganze Hauß befommen aus meinem zuſammen getragenen Werk 


Zahr 1519. am Tage St. Elifabet. 


2 2.2. JAB: A 
An eben denfelben. 


feinem im HEren berageliebten. 
Er zeiget, wie der Theolonen Trunf und Schwel⸗ 
gerey überall im Gefchrey-fey, und thut etwas 


die Probe auf einen Sonntag, die 


Jin Chriſto. Emſer tobet endlich recht und 
es ſich aber wenig zur Sache ſchicket. Im 


von Emfers Grimm und Unwiſſenheiten hinzu, + 


o* 


— Bruder Mart. Luther, | 


Ä Aus Aurif. ep. Luth. tem. J. p. 218. ©. auch | 
Loͤſchers Reform. Aeten Th. Il p. 993» ei: 


Dem rechtſchaffenen und gelehrten Herrn, 
George Spalatinen, Chrifti Diener, 


E RT L ER ü 
il! Sch fehicke euch, lieber Spalatin, 


ihre nach eurer mehreren Wiſſenſchaft inziers 


koͤnte, wie alle fagen. Ich fehe, daß ſie nur viel beffer und glücklicher zeichnen Eünnen 


auf eines fehen, nemlich daß die Priefter|wmerdet : ich Fann, weil ich voller Geſchaͤfte, 
nicht Haͤuſer und Plaͤtze haben. nicht alles beudes thun, oder einft Phirip- 





2. Sie hingegen Hagt, ſie habe anderweit pum dazu anfpannen, daß er auch gegenden 


einige verwittwete Schweſtern, ‚denen fie| Fuͤrſten feinen Eifer zeige, 


N Ä KR y * FR x 
652 | | 
2 


beshvet, und mie viel Höflichkeit angethan. 
Ich habe Die Leute vorhero nicht gekannt. 
Wir haben ftets von den Leipziger Theolo— 


. gen geredet, auf welche er nicht viel zu hal⸗ 


ten ſchiene. Ich habe da einen artigen 
Spruch gelernt, nemlich (fagte er) wer einen 
ſolchen Theologum ſiehet, der fiehet die 7. 
Todtſuͤnden. Zu folchem Lobe haben wir 
aufgeblafene Sophiften unſre theologiſche 
Lehre gebracht bey dem Pobel. Lind inder 
That fcheinet mir diefer Spruch wahr. 
Denn was haben wir fonderlich an ung, das 
davon hervorleuchtet als der Bauch, der 
Schiebfock und die Pracht. Denn Neid, 
Zorn, Geilheit und ſtinkenden Faulheit will 
‚ich nicht berühren. GoOtt erbarme fich 
unſer! | M 


3. Emſer hat feinen Zorn ausgeſchuͤttet, 
aber fo, daß er meinen “Brief befräftiget. 
Ich bedaure folche grobe, tobe und abge 
ſchmackte Pralhaͤnſe, die ſich in folche Hans 
del miſchen; wo mich nicht mein Nahme 

und die Furcht vorlängften zuruͤck hielte, fo 


wuͤſte ich fonft Faum, wer mir beßre Gele 


genheit gegeben hatte, glücklicher wider ihn 
zu fihreiben, und wollte ich aufs aͤrgſte wis 
der Diefen Maulwurf und Die Seipziger Ioß- 
ziehen. a, 

4. Zeh willaber ſchweigen und auf Ecken 


i vom Jahr 1519. 


Preittenbach und D. Henrich Den heil, Abend 5 — 
Sshleiritz haben mich mit ihrem Gaftmahl|15ıy, vor Lichtmeſſe, im Jahr 


653 


D. Mart. Luth. 








142. 
An eben denſelben. 
Iſt an den gleich vorher angezogenen Oertern an⸗ 
zutreffen. 
Seinem in Chriſto geliebten George 
Spalatinen, Chriſti Knecht, Prieſter, 
als einem rechtſchaffenen und ge- 
lehrten Mann. 

Er ſchreibt, daß. die Predigt vom Abendmahl um: 
ter der Preſſe: hernach thut er einen Sam 
hinzu von des Pfoͤrtners Hoͤßichkeit. 

JESUS, 
I. 


eil! ihe habe den Handel artigaufmich 
zuruͤck geſchoben, mit Zeichnung der 
Stellen: weil ich es euch zugemuther hatte, 
Ihr habt Recht. Lebrigens banke für das 
Fürftl. Sefchenk. Die Leipziger Poſſen, 
die fie Ecken unter den Fuß gegeben, babe 
ich Ianaft gedruckt gelefen.. Die Predigt 


vom Abendmahl iſt unter der Preſſe und 
weiiaufle. Es gefaͤllet Dhilippo, daß der 
Fuͤrſt befohlen , fein Geſchenk zu tragen. 


Der Graf von Eifenbera aus dem Thuͤrin⸗ 


aifchen Haufe, iſt Tag und Nacht bey mir 


gerneien, der Die Soldaten herbey geführet, 
und ift ſehr höflich und guͤtig geweſen, wels 


warten, in welchen ich zugteich dieſem Luͤg⸗ cher euch auch zu grüffen befohlen. 


ner und Käfterer (wann es die Sache mit! 


2, Er war kommen mich zu fehen: dar 


ich beinget) antworten will. Ich ſende auch ben it der Wittenbergiſche Thormann oder 
ein Schreiben, fo geſtern aus der Oberge⸗ PPfoͤrtner ſehr hoͤflich geweſen. Er hatte das 
gend ankommen: da ihr 

Dort vorgehe. LBenn ihr es geleſen, ſoſchi⸗ Graf, fo ſpaͤt Fam, bat, als waͤre er Der Abt 
fer es zurtek. Gehabt euch wohl und be⸗ von Zinnen, eingelaſſen zu werden, weil man 
forget meine unterthaͤnigſte Bittſchrift für) ihn in eigenem Nahmen nicht einlaſſen woll⸗ 
Philippum, ob wol wieder feinen Willen, te, Cr aber oder vielmehr fein Bier ant- 
fo gut ihr koͤnnet, und ihe veripruchen habt. wortet: der Abt von Zinnen hat mir noch 
a. nn an nie 


fehen werdet, was] Thor ums. Uhr trunken zugemacht. Der 





654 , 1. Briefe Zucheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden, 65 
nie Schenk gegeben *), Kurz: er muß; hernach ſehen *), weil ſie auch Elohim (Gr 
mit 2. Junkern vor dem Oberthor in ein ter) find, Denn was geſagt und'gejehen wird, 
Wirthshauß einkehren. Diefen Streich | che es gefchiehet, pfleget fo zutrugen. Wir 
habe ich euch nicht verhelen wollen, aufdaß | Batten aber'viel mit einander zu reden, fo» 
ihr auch mit uns von Diefer Höflichkeit ruͤh⸗ derlich von unferen LUniverfitäts-Sachen: 
men Eöntet. - Gehabt: euch wohl und betet |denn ich höre, Daß es mit des Ariſtotelis 
füe mich, Denn daran liegt mirnicht, was Leſung nicht fo gut gehe, alsman date. 
ihe vor einen Titul zu meinen Vierzehenden ) / Wiegen, = 
>) gemacht, wenn er nur nicht hoffartig] 2. Es bat D. Joh. Heß eine geheime 
Elinget. da mir die Sache ſelbſt nichts fon-| Theologie Ariftotelis aus Ftalien mitges 
derliches ſcheinte Im Fahr ısy. Der bracht, fo man nemlich in Syrien gefunden 
heil, Abend vor Andres. haben foll, oder vielmehr irgend ein Betruͤ⸗ 
Be, Wartin Durber, [9er ausgetraumet hat, wie ich halte: damit 
———— ſolcher Feind Chriſti unter dem ſcheinbaren 








ae a Fuͤrwand defto herrlicher werde, und fieihn 
— AI einen deſto länger wider Ehriftum beybehalten. 
— Er hat auch der Gelehrten Briefe ge⸗ 
Be 143. 38 hracht — — 
An eben denſelben. - 3. Meine Vierzehnden weiß ich noch nicht, 
©. im Anh, zum XV. Th. d. S. p. iio. ob ich fie ausseben folle, ſonderlich lateiniſch 
— — da ſolche Art der Schriften, die nach Chri⸗ 
ah eo fo ſchmecken, den Sophiſten durchaus 
.. An eben denfelben, nicht ns ih: | : — 
Aus Budd. ſuppl. ep. Luth.p. 10. und Loͤſc 4 aber onderlich zu beſorgen, wer⸗ 
De eo dlihraus — Schreiben Martha grins 


- Seinem i ri eliebt deni ſehen, der immer noch warten muß. 
A > ! Shufts 9 — George 5. Eckens Pralereyen kan ich bald erra⸗ 
Spalatinen, Dienern GOttes, Hof- |. En : | 
0 prebigern des Sürften von ſthen, Doch möchte fie — recht fehen. Ge⸗ 
Sachen  ....  habteuchmwohl. Den Tag nach Nicolai, 


| i Ariſtotelis Vorleſung auf der Hohen Schule gehet N Bruder Mart Luther, 


nicht wohl von flatten. Von der falſchgeruͤhm⸗ — 
an — a Sn Ja eben jest habe ich von des Mahler _ 
‚feine Vierzehnten ausgeben wolle. Singleichen | Luca Schroiegervater vernommen, daß D. 
‚vom Abjierben Jodoci Tentfetters in Eiſe⸗ Jodocus von Eifenach zu Erfurt geftorben. 
oma. Sch fürchte, daß ich auch mit Schud an 
ae 22. Jfeinem fruͤhzeitigen Tode habe, fo gar fol 
Ra ! Was wir gehoffet Haben „ lieber len ihm’ meine Nuchlofigkeiten und Frech - 
RI Spolatin, das fehen wir geandert, [heiten wider Die Schultheologie, die das 
nemfich, daß der ganze Hof hieher Eommen durch fo jämmerlich in Verachtung Fame, zu 
- mürde Denn fo hatte eg Die gemeine Sa⸗ | Herzen gegangenfeyn und ihn gekraͤnket ba 
& ge ausgebracht. Aber. ich fehe wohl, daß ben. GOtt fey feiner Seelen gnadig! 
Fuͤrſten auch ihre Werke erſt machen, und IAmen. AR | — 
Ki | 3 EU — 


7% 


‚656 | ' a, vom Jahr 1519. — 657 
N TE und nicht ohne Aergerniß, welches ich mei, 
An eben denfelben. ner Pflicht nach, tie ihr wiſſet, nicht im 
Aus Aurif ep. Luth, tom. I. pP. 220, man con: mer leiden Fan. 


ferire ud Coſchers Beform Acten TH.1IL.| _ 5. Auf aleiche Art gehen fie mit dem 
4996, Schloßpfeiffer Nicolaus um; es ift die 


Dem gelehrten und vedlichen Herrn Sage und gemein Gerücht, es fe einer dor 
ge nn e —0 € I Ei a Hunger geftorben, weil er das Geinige blos 
eorge Spa hriſti Knecht, 
—— Herzliebften Freunde. andern aufzuheben gegeben, on fi \ nichts 
"Er east ‚wieder über Eckens falfche Fäfterungen, ah. Ich glaube — uch I, He 
ingleichen der Wittenbergiſchen Domherrn ern fürchte, daß wenn es unterfucht wir 
Naubgierigkeit und Bel. - man nicht alles fo finde, daß man damit zu⸗ 
| JESUS. |frieden feyn koͤnne. Davon hätte id) lieber 
i — ——— ER AR 
el .. Lhenden habe nach Leipzig ſchicken wollen, 
no, ea en ich werde aber fehen, ob ich eurem Nathfols 
3° | gen koͤnne. Gehabt euch wohl. Am Ta⸗ 
Leipzig um die Sache herum, der gute Menſch: ge der Smpfängniß, im Jahr 151 
war aber doch dabey ſchluͤpfrig und furchte Ka —— Nr 
ſich immer zum Zweck zufommen. Woll⸗ —— — 
te aber. GOtt, daß fein Buchlein heraus, 
kommen wäre, welches er ruͤhmet ſo hoffe An eben len: 
ich, würde GHtt Gnade geben, daß ich jzum| ©. im Anh, zum XV. Th. d. 5. p- 108, 
legten mahl über folhe Narrentheidinge zu | 







thun hatte, An ebe “ eben, 
2. Ich mundre mich aber, was bey dem| &. eben daf. p. en nr 
Durchi. Fuͤrſten wegen der N farr Schmides 148 


berg vorgehe. Der Wunſch der Univerſi⸗ 

taͤt iſt fuͤr den Herzbergiſchen Magiſter, und An eben denſelben. | 

damit gefället es mir nicht eine Aenderung Aus Buddei fuppl. p.ır. ſiehe auch Loͤſchers 

zu machen. Sch wollte auch nicht, daß ihre, Vefporm. Acten Th.1il, p.s82, 

hierinnen etwas thaͤtet, dadurch der zuruͤcf⸗ Dem hochwerthen Herrn und Diener 

geſetzt wurde, dem es der Geift gegeben hat.| ChHriſti, George Spalseinen, feinem 
3. Wenn ihr etwas wiſſet vonder Witt⸗ - im HEren hochzuehrenden 

wen Sache, die ich neulich Durch euch vor: Gönner. 


tragen laſſen, fo bitte ich mich. zu berichten.) Bon Ueberdenkung des Leidens CHriſti, und von 
der Leipzigiſchen Diſputation, die er ji ch oicger 


4. Es iſt zu fürchten, daß ich nicht indem 
Haß der Domherren falle odernielmehrein:]) EDER 
geflochten werde. Sie greifen meine Ge: IS, | 
dult nun mit 4. Copenen der Teffamente Roy il! Sch werde, fehen, liebfter Sala, 
(wie fie e8 nennen N) offenbarlid) an, und! ein, Tone ich es verfuche, wo es moͤg⸗ 
mollen lieber die Sorge fürs Zeitliche oder, dich mit den “Betrachtungen des Leibeng 


gar den Geit herrſchen laſſen, als die Liebe, Ehriſti wiewol ich es nicht gern habe 
Tt 3 wenn 


aber unter dem Eilen noch ftärker gemacht. 


worden, , —J 
wenn ein Menſch an gewiſſe Stunden ges | Ich habe faſt Heute den ganzen Tag geſchrie ⸗ 
wieſen nerde, wenn nicht Keute da find, ben; daß ich eurem Gebot und ‚Forderung 
denen man Nusen fehaffet. Uebrigens bite! Genuge thate Gehabt euch wohl ısıg. 
ten wie alle famtlich, bar dieſem Bothen — Bruder Wartinus Luther, 


5 Il. Briefe Lutheri, welche aus dem Kateinifchen uͤberſetzt 


— —— “ — 








die Copey der Leipziger Diſputation wieder, Augnftinet, = 
gebet: wir. brauchen fie zu etwas, wie ihr | SE 

zu feiner Zeit fehen werdet. Darum bitten | a ae 
wir alfo, Daß wir ung verfichert halten, ihr An eben Senfiben: 3 
werdet es thun. Gehabt euch wohl und bes ° 


e 5 ; B e &, Defindet fich in Aurif: ep. Luth. tom.l.'p. 222, 

: & I — — u und Löfchers Reform. Acten Chi dest, 
en! me 5 | "Seinem in EHrifto geliebten Beorge 

\ . Bruder Hfactinus Eben. Spalstinen, CHrifti Knecht, einem from: 





a men und gelehrten Mann, feinem Freund 

er. ’ — 

un: R ‚und Patron. I 

I 14% Weil er bie Faſtenpoſtillen zu ſchreiben gebeten $: 
An eben denfelben worden, zeiget er, Daß es ihm fchwer falle wer 


gen der uͤberhaͤuften Gefchäfte, die ihm able 
Iſt gleichfals aus Buddei ſuppl. ep. p.12. ge⸗ gen. Hernach handelt er von den Sacramen⸗ 
nommen, auch in Köfchers Reform, Acten ten: daß die Dinge, welche nicht göttliche 
TH. Ul. p. 1002. anzutreffen, Vrerheiſſungen zu des Glaubens Uebung Haben, 


- 4: sicht für Sacramente zu halten. Enpli 3 
Seinem George Spalatinen oufl cr, vap der Pricfier Pflichten (oder Serge 


dem Schloß. tungen) niche unterfchieden wären, von der - 
Er ſchickt Spalatinen feine Predigt von der He)  Weltlichen ihren, und daß die Werke des Rufs 
reitfchaft zum Tode, und meldet, was er in der beffer wären als diecanonifhen Betſtunden und 
- Schrift fonderliches gethan. vorgeſchriebne regeln. ae En 
Jesus. seele 


Tel! Da ſchicke ich meine Predigt vom! hen, — 
Tode, die ich zwar in Eil atruen Fen Man ſagt, daß Carl Miltitz ge. 
9 ſtern bey uns durchgereiſet, welches 
habe, als ich gedacht; wiewol ich auch ſo mich verwundert: aber das mag hingehen. _ 
nicht alles, was mir eingefallen, gufgeraft Belangend mein Bild, daß er ihn geäffet 
babe. Denn der iſt ein trockener *) elender haben fol, habe ichs aelefen. 5 
Menſch, der den Derftand der Gchrift| 2. Was ihr aber ſo ſehr beuehrer, dag 
mehr behält als die Worte. Welches ich! ich die Faftenevangelia und Epiften aus» 
. darum gethan, tweil ich fie den Layen zu gen folle, fo weiß ich nicht, obichsim Stans 
Nutz habe verfertigen wollen. de bin auszurichten: es ift viel Arbeit und 
*) jeiunus ae BR fenfum. - [ich habe ein. Haufen G efehäfte auf mir, 
Indeſſen febicket mein Exemplar bald zu⸗ Glaubet ihr auch, daß der Mfalter einen 
ruͤcke. Denn ich will fie ausgeben, und!ganzen Mann erfordert? ingleichen die Pr 
‚wenn alsdenn etwas dazu Fommen oder an⸗ digt ans Volk, fo durch das Evangelium 
ders gelegt werden muß, fol es gefchehen, und ı B. Mofis gehet, eben fo einen: drika ii 
Da a N EL tens 






* 


Re — 
RENT CE Se SE 


— — 





* — — — — — — — — — 
660 FÜRS: im Jahr 1:19. 661 


tens, eben ſo ganz unfer armes Gever und wenn man Die Ceremonien und menfchlichen 


die Art GOtt zu dienen. Viertens, di gan- |Saßunaen ausnimmt: und; wir wundern 


je Auslegungsmwerk, zu gefehmeigen der ung nicht wenig, woher der Drden (oder 
Briefe, die ich fehreiben muß, und andre |"Priefternoenhe) den Nahmen eines Sacra⸗ 
Rerrichtungen, Darunter auch Beſuch gus ments bekommen. Iſt euch das nicht auch 
ter Freunde, hätte bald gefaget, Schmaus wunderbar? Aber ein mehrers wollen wir 


ſerey, viel Zeit wegnimt. Imit Philippo einmel mündlid) bey euch hans 


3, Ich bin doch freylich ein Menſch und deln, da wir diefe Dinge oft und gründlich 


nur einer. Wenn ich aber ja nac) eurem unterfüchet haben, 


Befehl thun fol, ſo muß ich alles ſtehen KuR, 6. Aio wird euer Amt von den gemei⸗ 


—— — 


— > 


liegen laffen. Und wenn ich nur noch in nen Verrichtungen der Layen wenig unters 
Ruhe Daben bleiben koͤnte, fonwolle ich mich ſchieden feyn als in den Beſchwerungen, 
‚glücklich Ichägen, daß man alſo gar nicht; welche der rum. Hof allen Prieftern ohne 
denken darf, als ob ichs ungerne thäte. Bedacht aufgeleget hat. Das Vornehm⸗ 

4. Bon andern Sacramenten dürft wer! ſte aber zu betrachten ift, zu mas vor einer 
der ihr noch irgend jemand eine Predigt von Selle ihr. berufen worden, nemlic nach 
mir hoffen oder erwarten,» Biß man mich Des, Hofe feyd ihr berufen, wie Hefter, daß ihr 


richtet, aus wel her Stelle ich fie beweiſen den Leuten dienet, wie ihr koͤnnet, die von 


koͤnne. Denn ich babe weiter nichts, Das | diefem Hofe regieret werden. — 
ein Sacrament ſey und heiſſen koͤnne wo) 7. Dis ift eine ſchwere und gefährliche 


nicht eine ausdrückliche Verheiſſung GOt⸗ Sache, daher duͤrfet ihr nicht zweifeln, Daß 
tes, die den Glauben uben mag, zu finden :les nicht das vornehmſte und wichtigſte und 


da ohne das Wort des verheiifenden und pair beffer als alle eure hor« Canonic® oder 


dem Glauben des annehmenden wir mit alle Amtswerke, die euch fonft jemand vors 
GOtt nichts zufchaffen haben koͤnnen. Was fchreiben Fann. D Henrich Stromern has 


aber jene von din fieben Sacramenten ger | be gemennet dir Briefe am beften durch euch 
— ſchwatzet haben, werdet ihr ein andermal zuzuſchicken. Darum bitte ich euch, daß 


Han. ihr fie an ihn beſorgen wollet. Gehabt euch 
Die Vierzehenden werden in beyden wohl und bittet fuͤr mich. Den vierten 
Sprachen gedruckt. Die Prieſterverrich ⸗ Sontag des Advents, im Jahr 1519. Bits 


tungen, nach welchen ihr bey mir feaget, genberg, Ä 
weiß ich nicht: indem, je mehr ich nachdens Bruder Marrin Luther, 


Fe, je weniger ich finde, was ich fagen ſoll, Av anſtiner. 
als Dinge die Ceremonien ſind. Hernach — 





ſchwebet mir im ner der Apoſtel Petrus für, 


ISA: 
der (1 Pet. 2.) fehreibt; daß wir alle Bries Arn Johann Zangen, 


fter feyn. Sfnäleichen Johannes in der Of⸗ Iſt an den gleich vorher Num 150. angezoge⸗ 
fenbarung, daß dieſe Prieſterthumsart, das 


nen Oertern befindlich. 


rinnen wir find, gar nicht von den Weſtli. Dem ehrwuͤrdigen Water Johann 


te, da die Sacramente und das Wort auss 


x 


- chen unterfehieden zu feyn ſcheinet als im aus] uf dem Theologe, und der Erfurt. Aus 


geheilt werden. Alles andre ik gleich, 


guftiner Vicario Medio, feinem in Chri: 
| ſto hochzuehrenden HErm 
Von 


662 I. Briefe Lutheri, welche ausdem Lateinifchen überfezet worden, 663 
Don Eefens und Emjers Grim: und von Mi:| 5. Es gehet bey uns eine Schrift — 


= 
* 


thens blutduͤrſt gen Auſchlaͤgen wider Luthern. gewiſſen Boͤhmen, wie man glaubet, herum, 


JESUS. 


ABS Is WER - 
Re Wegen des Bruders Caͤſars Gel 
de fol das geſchehen, was ihr geſchrie⸗ 


die ſehr gelehrt und theologiſch iſt in beyden 
Sprachen, wider die Tyranney des roͤmi⸗ 
schen Hofes. r re er 

6. Ich habe nicht genug verftanden, was 





ben habt, lieber ehrwuͤrdiger Vater. Caͤſar ihr wollet, da ihr im Griechiſchen gemeldet: 
eoar nicht zu Haufe, da der Brief Fam; ob |man habe mit eurer vielen Mühe die Difpus 
er aber hier bleiben folle, ftehet bey euch. tationes dem Herzog Georgen wieder zuges 


Denn exit habt ihr geſchrieben daß er we⸗ 
nigftens bliebe, biß der Bote wieder zu euch 


käme: ex liefet über die Theologie, 
feine Bücher, auſſer daß mie. leyd 


ich nicht- alle Brüder zu der theologiſchen 
Borlefung tiber den Matthaum fruh um 6. 
Uhr ſchicken Fann. Diefes griechiſche Manz | 


id)iefet, und warum eure Theologen und 
Rechtsgelehrten fo verlesen *) gewelen. - 
*) dromryarc: erſtarrt, tumm. BE 





4 


bat aud) | 
ehut, dag, 7. Emſern antworte ich nicht in einem bes 
fondern ‘Buch, weilder abgeſchmackte Menſch 
nicht allein bejahet und zugiebt, was id) ihm 
Schuld gegeben ; fondern auch die eigentli⸗ 


gen *) fioertrift mich felber in der Theologie. | be Beſchaffenheit der Sache nicht beruͤh⸗ 


) greculus nemlic Melanchthon. 


vet, und nur ſchimpfet und ſchmaͤhet: wenn 


2. Sch wufte nicht, daß ihr einen doppel Eck auf mic) Iosgehet, wie er verfprochen, —. 


ten Paalter bekämet, einen von 


mir und will ich ihn auch mit herben ziehen. 


den andern von Philippo. ‘Die andern] 8 Carl Miltis bemüher fi nun bald zu 
Kleinigkeiten erhaltet ihr wol auch ohne] Torgau, bald zu Lochau, daß er mid) mit 
mein Zuthun. Die Predigt vom Wucher fich gen Trier. nehme: und die AWiderfar 
arbeite ich noch um und will machen, daß cher fürchten nichts mehr und fuchen durch 


die reine Lehre EHrifti viel mehrere aͤrgere. alle Künfte zu verhüten, ja find faft tolldas 
Verſchaffet Doch, daß wir die Difputatio- ruͤber, daß nicht etwa mein Verderben ver» 


nes mit eheften gedruckt fehen. 


ſchoben werde _ Die Biſchoͤfe fehreiben 


3. Eck deohet mir, Philippo, Carlſtaden nad) Rom *) wider mich. Was noch wer⸗ 
und unſrer ganzen Unioerſitaͤt, ja auch dem den wird, weiß ic) felber nicht. Vielleicht 


Faͤrſten felber weiß nicht was vor 
de Dinge. Denn er ftöffet ein H 
ten Beifer wider den Fuͤrſten auf: 


e 


ſchreckli⸗ werde ich unter freyen Geleit nad) Trierg» 
aufenbit-|hen, wenn mich der Biſchof berufet. 
manfoll- *) ad Roman. 


te denen, der allmächtige GOtt felber vede.! 9. Der ehrmürdige Pater Vicarius iſt 
ber ein folcher Sophiſt muß eben an den zu Salzburg gefund und geehrt und ſchreibt: 


vechten Furft kommen. 


Eck gehe überall den Groſſen ums Maul. ) 


a. Es it mir lieb, Daß eure Erfurter nicht I Dem Biſchof aber, Eardinal Langen miß⸗ 


haben wollen Richter feyn. Denn es ift | falle die Eckiſche Befcheidenheit- Lotherson 
nun vergeblich Difputirt und wird auch eben | Leipzig richtet bey ung eine Druckerey von 
fo vergeblich von Denen in ‘Paris gerichtet :|drey Sprachen an. Cs fiudieret jederman 
das ift, eg wird mir nun vechte Gelegenheit |fleißig ſonderlich in der Theologie. Leipzig 


gegeben wider den roͤmiſchen Ant 
Gott zu reden. 


ichriſt mirlift nach Leipziger Are *) oder Geſellſchaft, 
llgwie ſie immer thut. Gehabt euch wohl und 
en 


⸗ 


— 
8 ⸗ 


BE. 


664 vom Jahr 1519 665 
und Deret für mich. Den IV, Advent im;andern zur guten Sorgfalt: welchem ihr 
Jahr sg unferthalben danken wollet, daß er uns 
— Bruder Mart. Luther, Wilderet geſchicket. 
3. Wir haben gehoffet, ihre wuͤrdet 
kommen, daß ich euch unter andern auch 
|von der bite ihrem Klaggeſchrey, Damit 
ie mir in Ohren liegt, fagte, 
Iſt — in Aurif. ep: Luth. tom.l. p. 225. Stimme dicker en Er. 
‚und Aöjchers Reform. Acten Th, ll. p.iooi. merde im Himmel fleigen. Denn fie kla⸗ 
Abermal von Emfers und der Priefter in Meiffen| 9:6, Daß fie faft zum betteln gebralt werde, 
Starrentheidungen. ; | a bon Kr Sn fen zu in 
E S u S. | in Defjau eingeladen tosrden, Ich mei 
J | aber * ob man kommen 
Zeil! Ze fie, ei lieber Spafatin, | Farne. Kr bat auch feruft Die D5-fahr Dabey 
drohet ald er vermag, ABenn ich meinem) tet für mich, 
Geift den Lauf lieffe, {d würden a dfüh-|. eh "Di Stunde enehfetmie Weitippu, 
fen, wider wen fie fehriesen. Denn Co daß die Priefter zu Meiſſen mit Emſern fo 
hat auch eine neue Frucht, Die dem Water toll auf mid) feyn, daß fie den für keiner 
wohl anftebet, zuc Weit gebracht, n emnlich Sünde ſchuldig halten, der mic) um ringe, 
‚eine ganze Schlamgrube ei Schmähun. iveit fie härter, DaB Die Böhmen fich von 
geichrieben, ein wurdiger Befehle eines | 2 ® Zeien "%) der 
© folchen Schusgenoffen #9), Aber das Inf CHeiſto einen Dienft thun rollen! Aber 
N, wu2 fahren. 


SRG 


152 | 
An Georg Spalatinum. 






jbievon ein andermal, Gegeben Witten⸗ 
*) zgocerotem, uf igenhon oder vielmehr — zu Weynachten i im Fehr 1519. 
‚gehöente Ziegen. Bruder Martinus Luther. 
) clientulo. — Auguſtiner. 


2. Für des Fürſten Wohlfart oder Ger) Nprene 
| ) t 3 wohl t 
—— ſerge ich Kb und befchle ſie auch wel ee 5 tempora Bellen, | 


Anno 1520, 


05:03 Jesus 
An Beorg Spalatinum. — 
Aus Aurif. ep- Luth- tom.l, p. 226. Il! Ich Fhicke euch, Fieber Spalas 
Seinem in CHriſto geliedteften Deor: | DS9 N a 5 n — 
ge Spalatinen, Fuͤrſtl ichen Hofpredi⸗ In ih NR ag ; r N ir ER > 
Be Vorress in Zerbfl. 1Reipzigifehe Neid u gluͤckſelig bemuͤhe; wie = 
vVon dem Neid und Grimm der Theologen in boshaftig ſie die Ei falt des frommen Her 
Leipzig wider Lutheri Lehre und Eckens Schand⸗ og Georgii mißbrauchen; indem ſie ſich Hide 
veden. ihenen zu van, es fen eine hohe Sache, 
Lutheri Schriften 21. Theil Uu Ir⸗ 








= 


666 11. Driefe Lutheri,voelche aus dem Lateiniſchen überferst worden, 667 
Irthum und Keberey, wenn man in beyden| Cr verfpriche, daß er eine Schutzſchrift für bey 
Geſtalten communicire. Welches ich doch, — en 
ob es wol das Evangelium CHriſti einge-] en reinen mole: erfordert die für ih 

- feset, nicht habe heifien woolen, mo es nicht] * für einen aicher, dar er nee tr 
‚ein Eoncilium gebote: Was fie in andren| werde | Be 
Sachen find, ſiehet man leicht in dieſer; le⸗ IESUSGS. — 
ſet nur auch das andere von den Heimlich⸗ | BE — 7 

keiten der Monftranzen, ingleichen von mei⸗ GRch glaube, daß ihr die deu En, 
ner Geburt, Erziehung und Freundſchaft ). * ifche a ihr deutfche Nuͤrn⸗ 
a oh; = bergiche Schutzſchrift erhalten, mein 
Ich elaube, fie werden noch tichten, daß ſieber Spalatin: ich gebe aber auch eine 
ich Weib und Kind in Boͤhmen babe, teutſche aus wegen Des imgeheuren Gertichte 


#)  parentalis, alles was von Eltern ift und zul. a ; 
een achte NE OA om bepden Gefkalten und meiner Geburt, 


2, Eens Schimpfworte habe nicht feyi, |!Teil Die Freunde es begehren. a 
cken wollen, fo ex wider die Yon mir vers| 2: 3% babe einmal eine Art der Beich⸗ 
theidigten Artikel ausgegeben: ihr werdet te fuͤr euch aufgefeßt, Die bitte ich mir wieder 

fie, wo euch beliebig, gegenwaͤrtig fehen. zurück aus: Denn ich fürchte, daß man fie 

Sch glaube, ihr habt gelefen, wie die: unge drucke wie fie iſt, fo unſer Adelmamm an 
eheten Domberren wider den Sophiften uns ſchreibt, welcher gerne fähe, daß ich fie 
. gelehret und großfprecherifch losgiehen. Ge⸗ gebeſſert oder geändert an ihn fchickte, Die. 

habt euch wohl im HEren und der HErr ſes Draft bat auf Einrathen des Schoͤſ⸗ 

fen alda bey dem Fürften Handel mit Gluͤck ſers in Lochau mic) gebeten, ich ſohte ihn 


und Gnade Amen. Wittenberg Mitt-euch beſtens befehlen zur Pfarr, die in eben 


wos nach Eviphania, im Jahr ıs2o.  |dem Lochau offen ware; und das thue ich 
ch | ) Der Martin Lucher. hiemit. Ihr, die ihr Des Hofes Art md 
— Huguftiner. Sefihafte beffer. wiſſet, werdet fegen, wor 
er - |hin auf meinen Vorſchlag zu bringen, Der 
HErr JEſus erhalte uns den Fürften, von 
dem wir hoͤren, Daß er kranck feys Heben 
GH! was macht ihe doch mit den ewig 
langen Sachen? Gehabt euch wohlundbe 
tet für mi), Wittenberg den 18. Januar. 


Martin Quther, 
Auguftiner, . R. 









54 
An eben denfelben. 
‚©, im-XIX. Ch. 2.6. p. 2217. 


le 
An eben denfelben, 
©. im XV. Th. d. S. p. 932 
An eben denfelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. 1. p.23x, 
Dem hochaelahrten und redlichen Herrn 
+ KBeorge Spalatin, Domberren in Alden- 
burg, Ehurfächfifchen Hofprediger und 
Secretario, feinem im HEren |. 


Chochgeedrteften) Obern, 





> ns = 
Arn Tobann Langen. 
Aus Aurif. ep, Luth, tom.l.p-2a.b, 7 
Dem ehrwürdigen Vater Johann. 
Langen, 8. T. Magifter, der St. Augufir 
ner Eremiten Vicario zu Erfurt,feinem 
im HErrn (geebrteften) Ober, 





TE En GER 
—— ER NR 


ee 
—— — 


* 


—8 WR 


668 ‚vom Jahr 1520. 669 
Er ſchicket Sie Predigt vom Abendmahl, ingleihen den ehr wuͤrdigen Vater MB. fingen und 


wider die Schalkheit der Leipziger. Nathn und alle, 
3 E 8 u s. EN 2 Bruder Mariin Luther, 
x 9 Aber das iſt immer feine zweydeutige und vers 
I. ſteckte Art geweſen, darüber ihn endlich Luther 


Re Es ift bey ung nichts neue, ehr⸗ als einen Heuchler und Epicurer vertvorz 


wuͤrdigſter Vater, denn die un elehr— fen, ſonderlich de feruo arbitr. da er ihn ſehr 
er : Die 2 abkappet, fonderlich weil er zeitliche Gefahr ho⸗ 


ten Domherren habt ihr geſehen. 

he her achte als geiftliches Verderben, und u 
Nuͤrnbergiſche Schutzſchrift werden weit, feiner Seite recht ſchlagen wolle. REN 

wo wir vor Mangel der Zeit koͤnnen teutſch 


—— 





auflegen laſſen. Ich ſchicke die Erklaͤrung 158. 
wegen meiner Predigt vom Abendmahl wi⸗ An Georg Spalatinum. 
der die Leipzigiſchen Schalkheiten, u Aus Aurif. epift, Luth, tom.I. p. 232. 


ie fo glaubhaft ausgebracht, ich ware ein D. 
"Böhme, dag fie es auch einige en Bess epakdiaen, n Dep 
‚Höfe der Fürften beredet haben. Den Her] fli Diener, feinem im HEren 
in en der mein worden, (geehrteften) Dbern. 
führen fie ganz gefangen: er hat auch gar Cr verfricht Bri 

pricht Briefe an die BSiſchoͤfe, und befiehlee 
den Dreßnern gedrohet, Daß er fie um. mei "einen gelehrten und wohlgearteten ae 


netwillen verjagen wolle. Mann, inſtaͤndig bittende, er Pfarrer in 
IR Lochau werde, 
oe. Der Walter wird auf eine neue Art 
aufgelegt werden: denn der Drucker leidet J— z S u S. 
‚Schaden, wenn ihm viel Boaen leer blei⸗ AU 
— ben. Und wird zugleich aus der Lutheri⸗ il! Die Briefe an die ernennten Bi⸗ 
ſchen Druckerey mit feinerm Druck zu ſeiner werde ich heute und morgen 
Zei herauskommen. —_ _  jausfertigen, lieber Spalatin: indefjen chue 


3. Man hat einen fhönen Brief von ich das für die Lochauer Pfarr, was ihr ges 
Erafmo an den Eardinal zu Maynz in Hans |fehrieben habt, und ſchicke euch diefen Mens 
den, darinnen ex fehr für mich forget: er ſchen zu, den ich und viele, andre für tuͤchtig 
wird vielleicht auch einmal herauskommen. achten. Denn er ifl ein fleißiger, oelehrter 
Er redet mir treflich Das Wort, jedoch fo, und frommer Mann, und beiffet. Jacob 
“nach feiner geſchickten Art, daß es gar nicht Gropp. Daß er aber nicht Magiſter wor» 
ſcheint, als ob er. mich ſchuͤtzen wolle *). |den, ifE nichts anders Urſache als ver Mans 
oe Spanifche Sefandte ift bey unferm Iael an Koften. Er Fann diee Staffel das 
Fürften, mit welchem geftern ich und Phi⸗ Eünftige Jahr erhalten, wennerzu der Pfarr 
ſippus geſtritten, indem wir herrlich dahin kaͤme und mehr hätte. Drum bot es mir 
geladen worden. Die Nede, die Philips |kein Hindernif geſchienen, Daß ernicht Mas 
pus geſtern gehalten, werdet ihr bald ges [aifter ıft, weil er fo mol mit Gelehifamteit 
druckt ſehen. Gehabt euch wohl und betet und guten Sitten als den Prieſteramtleu⸗ 
für mich, am andern Tage nach der Bes ten von ſolcher Staffel gleich iſt. Darum 
—* — Dan im er 1520, Groͤſſet ich u De und — euch dem 
* uͤrſten 


ficken. Sonderlich weil der Biſchof zu 


2 


i > Kb 1% f — J nn J + 2 
67° Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen uͤberſetzet worden, 671 


Fürften im Nahmen des HErrn beftensjber gar nicht antworte, Es hat fih der 


empfehle. Gehabt eud) wohl und bittet für Junfelige Sophiſt ohnedem in felbigem genug 


mich den 31. Januarii, im Jahr 1520. zum Hohn und Spott gemacht, daß alfe 


Bruder Mart. Luther durch Widerfhelten nichts mehr gefthehen 





x 
en — 


F 
a 


Auguffiner Fann, als etwa ein Deckel vor feine unver ⸗ 
— — ſchaͤmteſte Schande, daß fie nicht fofchands 
19% lich feheine. Denn ich habe den Menfchen 
An eben denſelben. dergeftalt zu verachten angefangen, daß ich 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. 1. ps 240% keinen mehr verachtet habe. Carlſtad hoͤ⸗ 











vet mich nicht, wenn ich ihm gleich zurede: 


Seinem im HErrn geliebteſten Beor- ia es ift nicht einmal ſicher, wenn er. hüret, 


‚ge Spalatin, Fürftl, Saͤchſ. Hofprediger 
und Secretario, feinem hochgeehrteſten 

| Dbern in CHriſto. | 

Er ſchickt Briefe an die Biſchoͤfe, und bittet, daß 

Eckens Keftigkeit wider Carlſtadten bezaͤhmet 


werde. 
IESu S. 
| 2. ee 
eil! Ich fehicke endlich die Briefe an 


SD die hochwuͤrdigſten Herren Bſchoͤfe 
Ihr moͤget fehen, ob es nuͤtze ſey, fie fortzu⸗ 


Argwohn ein ſehr ſchwacher Menſch iſt. 


Vier Zehnden iſt weggelaſſen, welches dem 
Buͤchlein eine groſſe Unzierde und mir ein 
Verdruß iſt: Die erſten fechs Bogen ſind in 
meinem Abweſen gedruckt worden. Die 
teutſchen werden auch bald herauskommen: 






fonft zu thun haben, als weil wie nicht gen 
nug Preſſen haben. Es wird Die teutſche 
Meiffen durch) Die Leipziger Motte in einem], .. AR | ; | 
ir lee erde ci Derbi meiner Pre | — en > 
diet vom Sacrament ausgeneben, mit wel⸗ de a E nn a z t 
 &berbffentlichviel andre eins ſeyn werden. en — or eine. 
Ihh will aber Dagegen einen audern Zeddl J— 
| Ausseben und diefe ungefehickte Larven Diefe dup a a e eh8t, je 
Fa en wichtig durchhecheln wo BOtt will. ugen und ſehr gelehrten Koͤpfen meil er 
Tarlſtaden hat der erztolle Eck graufam 
heru tergemacht, fo wol als mich in dem 
Büchlein, fo er wider ihn drucken laſſen: et Sun habe, 
Darauf Catlſtad antworten will, aser in fo bensart Luſt habe — 








— Frontalis epiftola, 


einer unbedachtigen Hitze des Gemüthes,| gch ſchicke abermal dieſer Wittwen 


daß ich es euch geſchrieben, wie er denn im 


3. Die Vorrede (oder Zuſchrift *) der z 


Wir muͤſſen langſam fern, fo wol weilwie 


Schutzſchrift allerdings herauskommen und 


ein Menſch ift, der fich gar um die Wirth⸗ 
ſchaft und feinen Leib nicht bekuͤmmert, und 
sehe auch noch nicht, daß er zu folder Le⸗ 


daß er dem Büchlein den Titel giebt: wi⸗ Bůſchrift: fie lager und wimmert und bes 
der. Den erztummen Eſel und das *) unge Ijeuget vor GOtt, fie muͤſſe zur Bettlerin 


ſchickte Dorteräfgen ec. ). 
*) affertum vielleicht abhardum.. 
*) dodterculum. _ A 


Rathet ihm, wo es angehet, daß er 
entroeder ihn. nicht wieder fihmahe oder lie⸗ 






komme. Ich bemuͤhe mich bey den HErrn 


— 


Domherrn umſonſt Darum, und ſehe weiter 
keine Huͤlfe, wo der Durchl. Fuͤrſt nicht da⸗ 
innen etwas thut. Ich wollte doch nicht 

ee ae 


imerden, wenn fie nicht das Haus wiederbe 


> 


— 


* 


Eu $ ES SRWARRIENE —— 
672 NR 5) vom Jahre 520. 673 
gern, daß fie bey der Gelegenheit an Bet> | muß ich ihn wieder haben, denn ich brauche 
telſtab Fame: daß fie nicht etrva eine derer ihn. Gehabt euch wohl und betet für mic), 
Ei en — a der | Den zı, Februar. im Jahr 1520. 

riſt heift. h fchiche den Verbotjzed⸗ Martin Luther 
del von Meiſſen, der ſehr feindfelig und zu- | - Auguſtiner. * 
gleich ungelehrt lautet: bitte mir ih aber | —— — —ñ— —ñ — 





wieder aus. Gehabt euch wohl und betet > 
a; a NE | An eben denfelben, 
Be den 5 Tag nach Agathaͤ, Anno -. ©. im XIX, Th. diefee Samml. p. 2213, 
ö Martin Luther. 163. ; 
Auguſtiner. An eben denſelben. 
| 160. Aus Aurif. ep. Luth. tom. 1. p,248. 
0, Ameben denfelben. Dem gelahrten und hochachtbaren Herrn 
_ ©. im And. zum XV. Lb.2.5.p.13. — | George Spalatinen, Fürftl. Sächf. 
nen | KHofprediger undSeeretario, feinem 


im HErrn (Geehrteſten). 
Er ſchreibt von der Frechheit und Ungelahrheit 
des ſtolpiſchen Zeddels, und klagt üher des Meif: 
ſeniſchen Domherren Unwiſſenheit. Er. dro- 
het ihnen, wo ſie nicht ſtille ſitzen, mit einer 
+ Antwort, die für ihren ungelehrten Kopf recht 
fey: er fehreibt auch etivas von (der Wittenb. 
Domherrn Unbarmhergigfeit, die das ihnen von 
einer armen Witte verfchriehbne Haus ihr 
Ä nicht roiedergeben wollen, : 
es | VESUS. 4ESUS. 
eil! Sehet eure, jameine Dier Zehnden in 2: x et 
% ‚lieber Spalatin, nemlich die Antwort Feil! Ich habe duch GOttes Gnade - 
auf den ftolpiichen, tölpifchen und talpifchen Muth genug, mein lieber Spalatin, 
-d. i blinden Maulmurfszeddel: wundert wider Das Meiffenifche- Feuer, und werdet 
euch nicht, daß fie etwas heftig und trotzig ihr ſehen, Daß ich eurem Rath folge, [Biel 
it. Sch Habe mit denen zu thun, welche möglich, daß ich nem ich linde drauf ante 
wider mich ein Siegsgeſchrey erheben, und | worte: und follt ihr mit den euren erſt Die 
dolches in angefchlagenen öffentlichen Zeddeln. Asfchrift haben, ehe etwas ausgehet Wel⸗ 
- Daher hat man dar zu ein ſolch Liedlein ſingen ches auch hier gefchenen ware, wenn es nicht 
müffen, daß der Deckel zu dem Gefchivr vor euren Schreiben mit dieſem Werkgen 
paſſe Ich habe auch wider eben denfel:|fchon im Druck geweſen ware. Wiewol 
ben (Zoddeh eine lateiniſche mit mehrern ich auch in dieſer Schrift das Geſchwuͤr 
Morten unter den Händen, und fol am ſolches Zeddels, aus Errerbietung für den 
Ende des Zeddel felbft hinzukommen. Ihr Biſchof nicht aufgedrucket habe: welches 
aber fehickt ihn immer gar zu langſam zurück. in der That gotteslafterlich ift und wider 
Denn Morgen oder länaftens Liebermorgen; Das Evangelium Chriſti mehr ots irgend eine 


An eben denfelben. 
| Aus Aurif. ep. Luth. tom. I, p.244.b. 
Dem gelehrten und frommen Herrn) 
George Spolatinen, dem Priefter und 
Diener Ehrifti, feinem im HErrn 
(Hochgeehreen.. 
Er ſchickt feine Antwort aufdes Bifchofs in Meif: 
fen Gebot vom Saeramens, 5; 








use Eu 


„Mi rd — — ERS (ei NEN *— J sus } — EL u 
/ 3 * * 


674 1I, Briefe Lutheri, welche aus dein Lateinifeben Überjegt 
” 3 * * e a . ⸗ ” ec 
Ketzereh tobet: fo ich Eiinftig zeigen till, da then follen, fo hätten fie mir fü ſchreiben muͤſ⸗ 


zugleich ihre Unwiſſenheit, wo fie nicht auf⸗ few: ſehet, liebe, getreue, es iſt eine Pre: 
hören, durchziehen werde. Ich will einen digt ausgegangen, die vi le falſch verſtehen, 


im Evangelio verdammten Irrthum auch darum denket nicht, als ob des Autoris Wil⸗ 


von keinen Engeln des Himmels verkuͤndigen le geweſen, daß er ſo verſtanden werden ſoll⸗ 
laſſen, wie viel weniger von einer indifchen| te 2c. fo hätten fie mir nichts geſchadet, und 
Kirche Basen und Gögen? 
2. Wo es euch aber beliebt, fo laßt uns| fie mit vollem Grimm daher, und verdams 
den Feinden den Gefallen thun, und ſchrei |men, was ıch nie geſchrieben habe, und mar 
bet ihnen, (wo ihr anders allda bey einislunter meinem Nahmen, oder fie hatten 
gen Gehoͤr findet, mit “Bitten und Flehen, auch beipnders an mich_fehreiben und er⸗ 





.s 
ur 


— 
* 


worden, 675 


— 


ſich und allen gedienet. Nun aber fallen 





“ 


A . y 3 * 
— ee gen un. — 


daß ſie wider Lutherus ja wohl mit Be⸗ mahnen koͤnnen, Daß ich mich öffentlich befe 


dacht und Fürfichtigkeit handeln. Man ſer erflärete. So aber haben fie foldyen 


habe ihrer in diefer Schrift gar ſonderlich Weg der Billigfeit und Liebe verlaffen und > 


geichonet, daß fie nicht aus dem Reif in den mit Gewalt und Unrecht angefangen. Was 
Schnee fallen. Denn wo wir GOtt nicht Wunder, wenn aufeinen fo bofen Eingang. 
den Verſtand nimmt, (welches er nad) ſei⸗ auch ein ſchlimmer Fortgang folget? 
ner Gute verhuten wird, fo wird gewiß der! 5. Ich wundre mich, und Fan mich nicht 
‚Unflath, wann fie ihn, wie man fagt weiter genug wundern, daß zu Meiffen und Leip⸗ 
rühren, nur defto arger und breiter um fich zig fo rohe und ungelehrte Leute feyn, oder ihr 
ber ſtinken: nicht daß ich fo groſſen undvie⸗ Neid und Giftfo groß ilt, daß fieauch gemeis 
fen Männern drohe, fordern *) daß ich mit| nen Menſchen Wiz drüber verliehren. Ich ha⸗ 






ihrer Unmiflenheit Mitleiden habe, das ſie be noch nie Feinen Widerpart fo verachteer 


ſich mit dieſem unfel.. Zeddel zugezogen ha-ı als fie. Go gar tumm und unbedächtig 
benz. und foll ihnen alfo, was ich mir gerne] find fie! es fey dem mie ihm wolle, fo helf 


wollte thun laffen, zuerſt von mir angeboten) fetnur, foviel ihr koͤnnt bey ihnen, daß fie 


werden. Ich wollte nicht aller Welt gut mid) nicht mehr reisen. Ich habe fie im 
nehmen und ſolches Zeddels Urheber ſeyn. Sacke, und zwar ſo, daß, wenn fie nicht 
N *) oder der Ruf. glimpflich handeln, ſie nothwendig zu Schans 
3. Und wollte GOtt! daß fie nur unter) den werden müffen. Wo ihr es gut findet, 
einander zu Nathe giengen, und enttveder| will ich auch deshalben anden Bifhoffchreis 
gar ſchwiegen oder duch Liebe fich entſchul⸗ ben: an Herzog George wollte wol auch 
diaten, too fie aber mit Gewalt drohen, mit 
Wiſſenſchaft, Gelehrſamkeit, Künfte oder) 
Liſt Ducchdringen mollen, fo wird es der ers fehon gelefen, nicht hoͤrte. 


Herr fehen und mir geben, daR fie meiner) &. Bon der Walpureis Landsmanninift 
duͤnnen I Naſen nicht fpoften Dürfen. [fo viel zu melden, daß fie nie Feinen Eura 

| ;  obfervatori.| tor oder Vormund gehabt, fundern dag 

4. Wenn fie fich aber unglücklich ver-| Haus der Kitchen freywillig gefchenker dr 
ftellen, wie fie in diefem Zeddel gethan ha-|be. Ich habe mit dem Herrn Probft ge 
ben, fo werden fie, die Sache verderben.|vedet: aber er ſteckt in feinen Nechten vers ⸗ 
Wenn ich ihnen hätte zu einem Zeddel var|tieft und ſchwaͤtzet, was Bon 


/ 


hreiben, wenn ich nicht tote, Daß ermeir 
ne Dinge entweder nicht lafe, oder mich,ob 


5 — — “= 
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— 





676 vom Jahr 1520. i | 677 
ſchenkt fey, koͤnne nicht Mer gegeben wer» leicht wird GOtt etwas durch fie vollbrin 
den, wenn auch der Schenker ewig betteln gen, das weder fie noch ich gedenke: fie 
gehen, oder Hungers ſterben ſollte. Er moͤgen denn daher treten, daß ſie einmahl 
hat mich zu GOtt und dem Sacrament de] einen finden, der ihnen den Zeddel erkläre. 
Abendmahls gerviefen, Daß ich es da mit] Die "Briefe an die Bifchöffe find von einer 
Ehrifto ausmachen ſollte, ob er bielleicht unvergleichlich zierlichen Hand des Johann 
Kt zu ar u und mir wiederge ben Rn geſchrieben; ich erwarte 
wollte, was ich ſuchte. ntwort darau 

7. Solche Plauderey halt der rechter /Von der. Predigt der guten Werke 

fahrne Dann für lauter Ernſt: und als id) 

h erinnere ic) mich nichts mehr ,„ und habe 
ihm gefagt, warum fie denn an Ehrifti ſtatt febon fo viel gefchrieben, daß ich fürchte, die 
das gefthente wohl annehmen, aber nur Kauffer werden es fatt haben. 
nicht an feine ſtatt wiedergeben Fünnten? Hon d 

Iſter darauf geblieben, daß was GOtt gege⸗ 33— > en eh Ki 
ben waͤre der Drenfth nicht toiedergeben koͤnte. Sau zeit, Die ihr en ie Nuͤrnbergiſche 
Das Evangelium dringet nicht in die Köpfe gefüget haben wol. Wenn ı_ibr fie habt, 
fe hinein, die voll foldyer Poſſen find, ars Ip ſchickt fie mir zum fehen. Denn jene WE 
tern dee Herr Cheiftus nicht genug Sprür heute fertig: und dieungelehrten Domherrn 
de im Coangelium immerzu vedete, daß merden hinter denfelben folgen. D. Calov 
man in —* en Dingen dem Näcyft in ea (Rahlen) iſt weiter nicht gefchrieben worden. 
" müffe, wie es die Noch und Die Piebe har Heute werden wir zufammen kommen, und 
en wit Gehabt euch toohl, und betet für unter einander handeln. Geſtern fagt mie 
x mi. Sm Sahr 1529. den 18. Febr. Matthäus Aörianus wegen D. Conrad Kos 

Mare. Sucher nigs ) D. Wolfgangs Eydam, ich moͤch⸗ 

Ete ihm doch antworten, Sch denke aber, 
- lich habe ihm fchon geantwortet, und der 
Brief fey etwa aufgefangen worden. Er 
hat auch mit mie gefprechen, mit mas vor 
Beſoldung er wohl zufrleden ſeyn wuͤrde, 






















164... 
An eben denfelben. 
Aus Aurif. ep. Luth, tom. J. p.247. b. 
Dem Höchgelahrten und gottſeligen 
De George Spalstinen, Fuͤrſtl. Hof⸗ 
agbiger, — — Freun⸗ 
de in Chriſto. 

Er Handelt von der Befoldung eines hebraͤiſchen 
Profeſſoris: beweiſet durch einige Gründe, dag 
der Pabft der Antichriſt ſey; er gedenkt auch 
— — unter den Studenten und Mah⸗ 

lern * 

*) Wo es nicht Becken Piſtores, heiſſen ſoll, de: 

om wohl mehr als Mahler 
PR IE S u — di) Schleupners die Schenkung Conſtantini 
(an Pabſt in Händen, die Laurentius Bals 


5 halte abrauc, daß die Stol ‚ta widerlegt und Hutten ausgecebenz Tier 


mennte mit 100. oder 90. Goldguͤlden *) 
duͤrfte er zu gewinnen feyn, zu uns zu kom⸗ 
men; welches ich in einem andern Schrei⸗ 
ben von ihm zu erfahren geſucht habe. Ihr 
werdet mir ſchreiben, was ihr denket und 


1) e 
Ki "regen ©) aureis, 
4. Ich habe durch Gefälligkeit Domini 


wenn er bier öffentlic) Ichren folte. Er 


Ks nn 


Dir un Köreigen werden: viel» ber Son was it das vor eine Blindheit 


va ? 


2— Ex ; BEENDET N N. N, | . & = 2 - = “ . 
678 I. Briefe Lutheri, weldye aus dem Lateinifchen uͤberſetzt worden, 679 


RE Fr 


und Schalkheit der Roͤmiſch Catholiſchen Holt war nad Magdeburg gegangen, 9 
und iſt an GOttes Gericht zu bewundern, euer Schreiben kam den h. Abend —— — 


daß ſo ſchaͤndliche, grobe und unverſchaͤmte thia 1520, 
Luͤgen nicht allein gedauret, ſondern auch 
uͤberhand genommen und in die Decretales N 

gefegt worden, und gar, daß an den unger 
heureſten Ungeheuern nichts Fehlen möchte, 
zu Öfaubensarticfeln worden. Ich aͤngſte 
mich dermaffen, Daß ich verzweifele, Der 
Pabſt ſey eigentlich der Antichrift, auf mel 
chen die Weit durchgängig wartet. Go 
gar trift alles ein, was er lebet, thut, redet 
und ordnet. Aber hiervon mitmehrerm 
mündlich), wenn ihr fie noch nicht geſehen 
habt die Schenkung) will ic) fie euch zum| 
leſen ſchicken. 


=) Io es nicht Domini dee Herrn heiſſen fol, | vorgegangen. _ 


5 Bon den Studenten und Mahlern ESus. 
weiß ich nicht, was ich ſagen fon: ich halte / 
die Sache fen niet fo groß, als fie einige i Ar | iR 
Winde, die fie aufblafen, madıen. Sch el Es iſt Mocha hergefummen, das 
habe in der Predigt derſelben im guten ge⸗ recht zu feiner Lehn zu ſuchen: ihr wer 
dacht: aber babe es nicht allen recht gemacht.) net, wie ihr ſchon thut, feine Kinder und. 





art, Luther · 
ar) ni 


An eben denfelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. I, p. 249 







Spalatin, Fuͤrſtl. Hofprediger und Se⸗ 
cretario, einem gelehrten und recht⸗ 
ſchaffenen Mann. 


len wieder Luthern heraus zu bringen, und ſagt, 
er habe ausgegeben, was zwiſchen ihm und 


Es haben einige gefagt, ich wäre zu ſehr auf guten Frauen wahrnehmen bey feiner Ar: 


der Seite ter ſtudierenden Tugend. Andre mugb: ic) will gerne, wo es Noth iſt, et⸗ 
anders. So gar übel Fan man mit des mag beutragen, wo ja etwas zu geben if. 


Seuffels Werk zu rechte kemmen, umd wär 2, Eck ift nach Nom gegangen, und will 


dem Fürften nach der Leipziger Diſputation 


Seinem im Herrn geliebteiten George 


Er ſchreibt, daß Eck nah Kom gereifet, um But⸗ 3: 


an 


ve beffer, Daß es vor fich felber vergangen die groſſe Tieffe des Rerdervens über ung f 
wäre, als daß ſo ein Cermon und aufheben hringen; fo fhreibt man ung. Ich werde 


damit worden. Wenig find die folches 
Trouerſpiel betreiben, und find nicht werth, 
daß Die ganze Stadt und Univerfitat dadurd) 






Wemels und Adelmanns Schreiben gleich - 
überfihicken. Es hat Eck unfers Fürften 
Briefe ausgegeben, mit unfern Beantwor⸗ 


in roch und Unzuhe komme.  . Und kann tungen und feinen teutſchen Briefen, die er 
uicht wol anders ſeyn, als daß in groſſen an den Fürften aufs hoͤflichſte gefchrieben?: 


". 


und Franken Edrpern (tie Antiochus zu ich werde fie Durch den Seleitsmann *) ſchi⸗ 
Herode geſagt) etwa ein Geſchwuͤr, 
Eiter oder etwa dergleichen aufgehe, welches 
ſy man es gehen laͤßt, für ſich aufhoͤret: wo 
man es aber wehnt und verſtopfet, den gan⸗ 






ne Furie worden. 
3. Gehabt euch indeſſen wohl und betet 


aber doch hum, fo viel ich kan. Gehabt auf daß ich in einer oͤffentlichen Predigt von 


euch wohl und betet für mich, unſer Prior [guten Werken handeln folk: ‚den babeich 


u 


* — * 7 er Sa 


zen Leib ergreift und hinrichtet. Ich wil fuͤr mich. Sch habe mic) wieder beſonnen, 


9— deductorem. — 


— 


cken. Ich glaube, daß der Menſch gar ei⸗ 


682 


/ 


- 


Am Sonntage Invocavit 1520, - 
Bruder Martin Lutber. 





EX 166. i 
An eben denfelben. 
©. im Anh. zum XV. ch. v, 9: P. 109 





167. 
An eben denſelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. p.250. 


Dem gelehrten und vechtfchafnen Herrn 

George Spalstinen, Chrifti Knecht, 
Fürftt. Saͤchſ. Hofprediger, feinem 

im Seren geehrteften. 


Das Urtheil von der Antwort des Bifchofs in 


behy fich behalten gehabt: 


Merfeburg, ingleichen von der Tyranney des 
Maynızers, von dem er jo weiſſaget, wie es 
hernach wuͤrklich ergangen. 
















Hernach füget er 


vom Jahr ı720. ⸗* 


verſprochen und fol wills GOtt geſchehen. 


6581 
Terentius ſpricht, wer an meiner Stelle waͤ⸗ 
re, wuͤrde wol anders denken 

3. Daß der Cardinal von Maynz die 
Bettler verboten, iſt wohl nicht ertichtet mich 
verhaſt zu machen: denn Magdeb urg hat auch 
noch viel andre Klagen wider ihn, wie uns- 
fer Prior, der von dar zuruͤck Eommen, ges 


ſagt hat. Denn er fängt an tyrannifch zu 
handeln und alles zu wagen, auch feine eis 
gene aeiftliche Herren zu beleidigen. 


Mer 
weiß, wozu er beruffen ift bey fo hohen Mes 
giment? Der HErr wird ihn gewiß braus 
chen, etwa ein fonderlich Ding künftig zu 
ftiften. Sch meines Dres wollte wel wuͤn⸗ 
fehen, daß folche Betteley vollig abgeichaft 
würde. Und das ifteiner Der Artickel, wels 
che mie Eck zur Kegeren macht und auftuͤ⸗ 
fe: Denn id). bin ſolcher ſchaͤndlichen 
Nahrung von Herzen feind und wollte lies 


einen Wunſch an von den Bettelorden, dag |ber heute noch ein Handwerk oder Kunft 


maan fie ganz vertilgen folfe. 
JZSUs. 


I 


ge! Endtich bat der Biſchof zu Merſe⸗ 


Nourg meinen Bothen mit ſeinemSchrei 
ben wieder zurück geſandt, den er 3. Tage 
des Cardinals von 
Mayız erwarte ich noch. 


2, Sch habe denn daffelbe gelefen: und 


t 


Predigt bemeget, die er vielleicht nie gelefen, | 


id) bin nicht übel damit zu frieden, auffer 
daß er geftehet, er werde durch anderer 


‚Schriften und Erzjehlungen wieder meine 


fondern verdammt, weil er andern glaubt. 


Hernach verwirft er nicht unbillig den Zank 


ſchweben und 


indes Pabſts Sache; als wenn ich aber) 


Luſt haͤtte, in folhen Stuͤrmen herum zu 
nicht lieber wünfche im Frie, 


den zu leben, welchen er felbft, wie er fchreis 


bet, wünichet. Aber wenn wir gefund find, 
koͤnnen wir den Kranken wohl rathen, wie 


Lucheri Schriften ar. Theil. 


lernen, dadurch ich mich nährte,ais fa leben : 
und will ich gerne in Diefer Ketzerey fterben 
ob eg gleich Eck nicht haben mill. 

4. Sch wundre mich, daß ihr meinen 
erften Brief noch nicht habe. Schotti 





‚Streit mit Smfern haben mir gerne geles 


fen. D. Calven wollen wir bald fchreiben, 
weil wir nod) bisher Eeinen tüchtigen Bor _ 
then gehabt haben. Gehabt euch wohl und 
betet für mih. Wittenberg d. W. nad) 
Invocavit, im Jahr 1520, 
| Bruder Mart. Luther, 
Auguftiner. : 





168. 

| An eben denfelben. 

Aus Aurif. ep. Luth. tom. I. p,251. = 

Seinem im HEren geliebteften George 
Spalatinen, Chriſti Diener am Sid. 

Hooſe —— 

Er ſchicket, was wider Ecken geſchrieben worden: 
davon er fein Urtheil fälle. 0° 

> I% 


* 


= 4 


mir aber die Art wider Ecken zu ſtuͤrmen 


nach Invocavit, im Jahr 1520. 


ser follte den Menſchen bald heben fchaffen, 


11. Briefe Qlithert, welche aus dem Lateinifchen Hberfeze worden, 683 = 
IE a Ban 3. Kefet auch Johann Huſſen, wo he J 
wollt, und ſchicket ihn geleſen urick 


gefället nicht nur allen, fondern fein Seift. 
Ray 26 fiir — Gelehrſamkeit wird auch hoͤchſtens be⸗ 


die ih: leſen und zuruͤckſenden werdet. Ahr D under. 2000. Exemplarien find von 
fehet, daß die Veipziger und Eck andere Coͤll⸗8 home Anshelmo herausgegeben. 
ner und Hochſtraten werden wollen. 

2. Das Geſpraͤch ſcheinet aus Bilibaldi 
Kopfe zu kommen, wie mich duͤnket. Denn 
er iſt D. Scheurlo gram und ich merke es 
auch aus andern Merkjeichen: es gefaͤllet 





682 . 







Sefichter, nemlich Flammen und Feuerds 
brünfte, die man zu Wien am Himmelge 
fehen habe, die wollte ich auch gerne fehen. 
Dielleicht it auch mein klaͤglich Spiel mit 


iſt. Gehabt euch wohl und betet fuͤr mich. 
Wittenberg. Dienſtag nach Laͤtare im 
Jahr 13210. 


nicht, weil eg eine Schmaͤhſchrift iſt. Und 
iſt beffer öffentliche Strafe als diefer Stich | I 
hinter dem Zaun. Gehabt euch wohl u und 


betet für mich im DSven. Den sten Tag | Martin Yurber, 


Auguſtiner. 





Martin Luther. — a, 
| An Johann Langen. 
\ ©. im Anhang zum XV, Th. d. — pP 116, 





— 4 x 169. h 
An eben denfelben, 
Aus Xurif. ep. Luth, tom, I, p.25ı. b, 


Dem hochwuͤrdigen Heren George 
Spalatin, CHrifti Diener, und herzoglichen 
—— und Secretario, ſeinem in 
EHrifto Hochgelizbten (Heren.) | 
Er lobet Johann Huffens Schriften, und bittet, |. 
daß er ihm die Sefchichte son Wien überfchicke- 

IESUS: 

= N 

eil! Ich mennte, ihr hättet dem Heren! 
Calven gefchrieben, mein lieber Here) 
Spalatin, was wegen des TBerners bey| 
dem Durchl. Fuͤrſten geſchloſſen worden. 
Darum habe ich ihn im Schreiben ermahnt, 





* 177. 
An Georg Soalatinum. 
. ©. eb. dal. p. 68. $ 
172, N 
An Martin Seligmann, - 
Aus Aurif. ep, Luth, tom. I. p· 253. 
Dem hochehrwuͤrdigen in CHriſtb e 
Martin Seligmannnen, einem gottfeligen 
und gelehrten Priefter auch geliebten 
Freunde im Herrn. 
Don — Auctor der ungelehrten Domherren 
und N EN Schweſter. 
% | 
eilt. Sch danke für das mir aͤberſchickte a 
hier fehet ihr feine Antwort. "5 Geſchenk, lieber Here Martin. SH 
2. Ich ſchicke auch die Sfel von Loͤwen |hatte das Ungeheue r ſonſt fchon erhalten, das 


und Coͤlln (das iſt ihr Urtheil): denen ich ſrauf ich auch geantwortet habe, und mor⸗ 


jetzo im Druck antworte. KR gen wird es aus BUlE Preſſe kommen. 






4: Man ſagt, es wären bey euch neue 


darunter, wie eg unter den vorigen gewefen 


i 


— 


vom Jahr 1520. ECO 
fine viel bey uns, auch-fo gar der fuͤrſtliche ihr nun Iefen, und fehen, ob ihr das für- ein 





Sof, welche meunen, dieje Geburt fey un | Gedicht halten follet, was fie dort fchmies 
te: dem Namen unbekanter Männer "vers den. Er ift aber, wie ihr hoffentlich wiſſen 
deckt, die etwa Neider over Feinde abge ‚werdet, unter allen zu Löwen am gelehrte⸗ 
richtet, daß fie mich dadurch angreifen und ſten, nicht allıin nad) Erasmi Zeugniß, 
Gelegenheit ſuchen. Ihr werdet aber aus] fondern aud) nach diefem und jenem Briefe, 
Dorpii Brief fehen, daß die Sache mar |den Eraſmus mitin feine vermifchten Werk⸗ 
haftig ſey. Philippus wird euch alles mels | gen gebracht. 


Den. Ihr werdet meinetmegen Her Dar-| 2. Ach danfe GOtt, der meinen Sinn 


ftor Jonam, Johann Reinick und den WBil-[abgewande hat, daß ich nicht im Cardinal 
helm grüffen: hernach auch mein Fleiſch und von Dorthaufen geleſen; denn er fchreibt 
Blut, Die Leipziger und Meißner hans |höchft goftlos, Daß dee das göttliche und na⸗ 
gen immer wie Krähen aneinander ). Esitnrliche Necht in feiner Hand babe, der 


lieget aber nichts Daran, a göttliche Gewalt ausuͤbe. Welches greus 
raum Kirerum. 0. gliche Abentheuer ich nicht ubergangen harte, 
als altamun. wenn ich recht acht gehabt hätte. 


2. Sch höre, dabmeine Schweſter Bar⸗ Gehabe such wohl und bittet den HErrn 
bara gejtorben; GOtt laſe fie in Friedel en, u a AL Sag nad) a 


.  zuben! Amen. ir werden auch alle Berkindigung im Jahr ı720. 


Aus Aurif. epiſt. Luth, tom, I. p.253. 
Seinem in CHriſto geliebten Heren,| Domberen, feinem in CHrifto 


Ba 
En 


nachfolgen. Gehabt euch wohl und betet 
fuͤr mich zum HErrn. Wittenberg am a A” 
Tage der Verkündigung Maria 1520. j = 

— Bruder Martin Luther. en 72. . 

| An Alexium Crosner. 

Aus Aurif. ep. Luth. tom.l. Bauen 
Dem redlichen Herrn Alerio Ehrof 

nern von Coldiz, Aldenburgifhen 








u er | 
An Georg Spalstinum, 


r 


George Spolatin, Dienerund Prie | GGeehrteſten). 
Be fter Chriſti. Er ſoll ſich die wieder uͤberſehene Beichtart zu⸗ 
Er lobt Dorpium wegen feiner Gelehrſamkeit, bez] ſchreiben laſſen. 
chelt hernach den Cardinal von Dorthauſen N ESus 
durch, daß er gottloſer Weiſe geſchrieben das IE L * 


u göttliche und natuͤrliche Recht ſey in der Hand 
— —— der göttliche Gewalt brauche a Es fordert und hat mit ſchon längft 
ee, er | abgefordert euer Amtsgeſelle und ge⸗ 
JESUS! meiner Freund, Here Beorge Spalarin 


2 einen Brief, darinnen ich die Art zu beich ⸗ 


Se Ich habe neulich, mein lieber Spa⸗ ten entiwüiife, weil die Klage überall gienge 


latin, des Dorpii Brief vergeſſen, und auch bis zu mir erſchoͤlle, Daß die Art 
den ich mit andern aus Antwerpen empfans' zu, beichten fo befehtwerlich und unordig 
Ich fahe, daß eine verbaßte und 

ASER — 


gen hatte, an euch zu ſchicken: den moͤget waͤre. 


> 





686 II. Driefe Lutheri, welche ausdem Lateiniſchen überfest worden, 687 1 
den geitlichen Tyrannen unleidliche Sache] CHtifti: Ohne mich Eönner ihe nichts | 
von mir begehret SH — nah un — = 
ich es immer eine Zeitlang, bis ich endli e ee — 
——— ward, die guten Freunde durch FFieil! Ich habe Die Frage erhalten, lie⸗ 
einen gemeinen und fehlechten Brief zu be- ber Spalatin, darinnen ihr wiſſen 3 
ruhigen. - Sol ‘Büchlein vder ‘Brief gab wollt, was der Spruch EHrifti Joh 15. 
er einem und andern zu leſen, wie er auch| bedeute: Ohne mid) Könner ihr nichts 
mit Recht thun konte, und mir nicht *) zu thun. AR | Z 
wider geweſen; Daher ift es Fommen, daß| =. Zuforderft glaube ich, daß euch zwo 
er es endlch auch gervaget, und im Druck | Zertheilungen (wollte fagen Unterſcheidun⸗ 
verlangt hat **), gen) befant feyn, von unfern Meiftern, die. 
*) non fcheint ausgelaffen zu feyn. - Ifie bey diefer Stelle machen; deren erfte 
").defiderari anftatt defiderare. diefe ift: Daß der Einfluß GOttes entweder 
2. Da habe ich aber, weil ich wuſte, gemein oder beſonders fey. Welches ſie al⸗ 
wie auch meine Freunde auf alle Sylben I meynen: durch den gemeinen Sinfiuß 
acht hatten, die Sandflveicher (das iſt eine zInnen oder vermögen wir das, was die 
Schrift) zurück zu ruffen und ob wol in Natur thut, ohne Gnade, das halten ſie 
Ell und unter vielen Geſchaͤften fie wieder weder für Verdienſt noch Suͤne, ſondern 
zu uͤberſehen, und mit Veraͤnderung und fir etwas mitleres, oder fittlic) Gutes; 
Zu datz einiger Dinge der andern Ausgabe! um Grempel ftehen, gehen, arbeiten, 
vorzufommen. Ich weiß zwar wohl, Daß ackern *), effen, und was man die Mens 
es Selehrten hätte überlaffen und denn neun ſchen dufferlich thun fiehet, was nicht offen» 
Jahr wie man fagt,) zuruͤck gehalten und bavlich boͤſe if. Durch einen fonderlis 
verſteckt werden koͤnnen. Es war abereit-| hen Einfiuß Fünnen wir das, was die. 
mal getvagt, und ſtund nicht mehr bey uns, | Gnade thut und über Die Natur ift, dasift, 
anders zu thun, als wir getban. ——_ |atlein verdienftliche Dinge hun und Sun . 
3, Ihr werdet alfo unfer geringes Ge⸗ den meiden. Daß alfo der gemeine Eins 
 Kbwag oder Sachen unter eurem Namen fiuß ſt. das Seyn und Thum der Natur; 
‚ausgehen laſſen; und werdet, da ihr dem her fündere aber alles, was die Gnade ift 
Syalatin in allem äuff:rlichen Stand und und the ee— 
Glück ganz gleich feyd, ihm hierisnen nicht! >) orare fteht, foll wol arare Heiffen. 
ungleich ſeyn wollen. Gehabt euch wohl 3. Drauf folget die andre Unterfeheis 
und-befehlet mic) GDtt im Gebet aufs ber yungsart: daß es ein anders fey, etwas ans 
fte und eiftigfte, daß er mir vergebe und fangsweiſe thun, und ein anders, etwas 
gunaͤdig fey. Wittenberg den 24. Martii yollendungsmeile. — 








Anfangeweiſe gehoͤret 
m Jahr iz20.. aum gemeinen Einfluß: Vollen dunge wei⸗ 
Da 7, Luther. ſe, zum fonderen. Da kann denn gefagt - 

' = — werden: Ohne mich koͤnnt ihr nichts 
— thun, das iſt Vollendungsweiſe, oder nach 

An Georg Spalatinum. dem ſondern (naͤhern) Einfluß! wol aber 
Aus Aurif. epiſt. Luth. tom. I. p-4.  :  |Aufangsmeife, das iſt nach dem gemeinen 


Er antwortet auf die Frage von dem Spruch Einfluß, da Eünnen mir etwas thun. ua % 
> ö — = BL ee 


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N x 


688 vom Jahr 1120. — 689 
ift fo viel gefagt: aus unfrer Kraft Fünnen |und viele Dinge thun, aberin einem ſchlim⸗ 
wir (wo der gemeine Einfluß ftatt haben men Abiehen. Darum ermahnet EHri- 
ſoll) ung bereiten zur Empfahung der Gna⸗ ſtus fo eifrig, daß die Reben ja in ihm, 


de oder des ſonderlichen Finfluffes, dadurch 
wir hernach etwas verdienſtliches thun. 
Wir koͤnnen aber nicht, wenn eben derglei⸗ 
chen Einfluß befteben foll, aus unfrer Kraft 
etwas derdienitliches thun. So bat: man 
| * Spruch bisher erklaͤret und verſtan⸗ 
den. 
4. ChHriſtus aber, der ſolchen gemeinen 
Einfluß oder Weſen der Natur ganz ver, 
dammt, weil die Natur nichts anders thun 
kann, als was das ihre ift, und die Gaben 


Gottes mifbrauchen, redet fehlechthin ohne 


Unterſcheidung und faget: daß ohne beion- 
dern Einfluß Cwie fie eg nennen) oder Gna⸗ 
de GOttes nichts geſchehen koͤnne, das vor 
GoOtt nicht des Feuers werth fen; wie er 
weiter faget: So jemand nicht in mir 
bleibt, wird er hinausgeworfen werden, 
wie ein Rebe und verdorren, und fie weis 
den ihn famlen und ins Seuer werfen 
und wird verbrennen. Giehe! ein Rebe 
ohne EHrifto grünet nicht allein nicht, traͤ⸗ 
get nicht Fruͤchte, fondern verdorret auch 
- (das ift kommt um und verdirbt): ja ver- 
dirbt und verdorret nicht allein, fondern wird 
- auch aufgeraft, und vom Weinberg abae- 
ſondert, und ins Feuer geworfen ꝛc. 
5. Wer nun aljo nur nach dem gemei- 
nen Einfluß und Kraft der Natur einber- 


als dem Weinſtock, bleiben: meil eg uns 
moglich fey, daß fie nicht immer mehr und 
mehr irren, mo fie nicht wieder auf die 
Straffen kommen. Daß es alſo bier gar 
feiner Unterſcheidung braucht, als wenn der 
gemeine Einfluß Fein Weg des Irrthums 
ware. Denn das ift eine freye Gabe GOt⸗ 
tes, Die den Unmürdigen und immer derfels 
ben Mißbrauchenden gegeben wird; mie 
Wein und Gold den gottlofen Menfehen zu 
ſtetem Mißbrauch dienet. Daß man fagen 
Fann, daß eine Sache, wobey güttlicher 
Einfluß iſt, aut fey, Daß aber doch Ter Ges 
brauch derſelben nicht aut feyn Fünne, wenn 
die, fü fie brauchen, nicht durch die Gnade 
gebeffert worden, Alfo braucht ein jeder 
den gemeinen Einfluß, (fo ein gefaͤrlich Wort 
ift,) das ift das Weſen und Thun der las 
tur übel, und zu lauter nichts, wo er nicht 
ein Nebe in EHrifto bleibet. Denn, mie 
den Meinen alles vein iſt; fo ift den Unrei⸗ 
nen dagegen alles unzein, Tit.r. Und wie 
den Heiligen alles zum beften dienet; foden - 
Gottloſen alles zum Boͤſen. Denn wer kann 


leugnen, daß der Hurer, Ehebrecher, Tiods 


ſchlaͤger, Gotteslaͤſterer, nicht alles durch 
Huͤlfe des gememen Einfluſſes thut? Denn 
fir koͤnte er das thun, wenn er das Weſen 
und die Wirkung der Natur nicht haͤtte? 


führe, wird immer fhlimmer und weiter Wer dürfe aber fagen, daß das hieffe das 


bon EHrifto entfernt, und zum Feuer be⸗ | Gute arfanasmweife thun, und zur Gnade 


veit, ob er wol von auffen noch febeiner fite- | fich fehicken? Alſo mag ein Werk aufferder 
lich und wohl zu thun. Daß wir daraus | Gnade ’o fehön ſeyn, als eg mill, fo kann es 
verſtehen, daß wir ohne CHriſto weder durch doch nicht anders als böfe fen, wider die 
gemeinen noch fonderbaren Einfluß etwas! Gnade, und Feinesweges etwas anfangss 
thun koͤnnen; und was nur durch gemeinen weile zur Gnade helfen. = \ 
Einfluß geſchiehet, ob es noh fo groß iſt, 6. Aber das alles laͤuft in die Materie 
mehr wider als für Ehriften fen: welches ge- | von der Gnade und dem freyen WBillen, die 
nug an den Heuchiern zu fehen, die groffe' fehr — und weitlaͤufig, jedoch auch 
ni Ei a — 


EChyriſtum zuläftern. Laßt ihn alfo nur ges 


Kg Den, { — ren } — 
690 11. Briefe Luthern, weiche aus dem Lateinſchen Überferst worden. Fr & 
⁊ — > y 


He 
Fi 








ie Davam Tann man nicht alles aldb|  _ um ——— 
ausführen,  Gehabt euch wohl und betr) An Georg Spalstinum, 
für mich. In eben der Stunde, da ihr Aus Amsif, ep. Luth, tom. I. p.263. # 


hinmeggereifet ſeyd: Des Freytags in der 


Dfkerwoche 150. Er ſchickt des Dechants Brief zurück, und thut eis. f 


/ A nen andern dazu. Er zeiget an, daß ein bes 
Martin Luther, braͤiſcher Profeſſor auch hebraͤiſche Bücherbran: 
Auguſtiner. che: welcher zivar, weil fo viel anfamen, daß 

nicht alle Herberge haben Eönten, noch Eein 








176 ii — habe, dennech aber fe we⸗ 
, nig als Philippus begehre, daß andre ausge: 
An Georg Spalatinum. trieben und fie eingenommen werden. - Erfolle 
©. im’Anh, zum XV: €. 2. ©. p. 31. doch machen, daß die (Witwe) Landsmannin 
Antwort befomme; es wuͤrde ihm doch von gu⸗ 
177% tten Freunden endlich einige Hofnung gegeben. 
>" An Nicolaum Hausmann. | NIESUSIET AEG 
Aus Aurif. epiſt. Luth, tom. I, p.262. b. ——— ER 


—SF Sch ſchicke eures Dechants Schrei⸗ 
den: zuruͤck, mit Beyfuͤgung deſſen, 
das ich aus Nuͤrnberg erhalten. Adrianus 
Matthaͤus meynt, man muͤſſe an D. Pas 
ſchen in Magdeburg wegen hebraͤiſcher Bis 
cher fehreiben. Und wenn ihr das erfige 
than, will ichs auch thun und zwar eheftens, 
Machet, Daß es gefchehe. In meiner Sas 

che will sich fehon fehen. Es Fommen füge 
lich ein Haufen Etudentenzufammen; aber 
die enge Stadt kann nicht alle faſſen, und 


Dem ehrwürdigen Herrn Nicolaus 
Hausmannen, feinem im HErrn hoch⸗ 
zuehrenden Freunde. 
Man muͤſſe Emſern nichts antworten, weil er in 
verkehrten Sinn dahin gegeben ſey, und die 
Suͤnde zum Tode begehe. 
TESUS. 
Se und Friede im Herrn! Man muß 
R Emſern nicht antworten, lieber Nico— 
lae, weil er Der ift, von dem Paulus ſaget di e 
der iſt verkehrt und von ſich ſelbſt. ver⸗ viele muͤſſen wieder weggehen. 
dammt, und zu meiden; denn er fündiger| 2. Wir koͤnnen auch dem Adrian Eeine 
in den Heiligen Geiſt (oder die Suͤnde zum geraume Herberge fehaffen, und er will an⸗ 
Tode). In Eurzen werde ich wider ihn be⸗ Dre nicht gerne vertreiben: ob er fich tool 
ten, Daß ihm der HErr vergelte nach feinen ſonſt bemuͤhet. Wenn er etwa hiervon ets 
Werfen. Denn es ift befler, daß er fter-| was ichreiben oder fuchen follte (denn erhbat 
be, als daß er fo wider Gewiſſen fortfahre|felbft senenmärtigalldurt handeln wollen); 
| fo wiſſet ihr meine und Bhilippi Gedanken, 
hen, der elende Tropf wird gewiß gar. bald) nemllch Daß wir nicht helfen oder einwilligen 
. gedämpft werden. Hoͤret aber auch ihr. auf) wollen, doß jemand aus des Schöffersoder 
‚für ihn zu beten. Gehabt euch wohl im) eines andern Haufe wider Willen getrieben 
HErrn, und betet für mid, Den andern rverde, wenn fie aber aus guten Willen 
Tag nad Martin 1520. ; meichen wollten, fo roollten wir es gerne fer 
| I ER hen und erwiedern. ee 
2.0. Martin Lucher, | 3. Wenn ihr fir unfre A die > 
n | ee once A 















* — —* H \ 
1692 N; vom Jahre 1520. 693 


- Sandsmannin, eine Antwort erhalten Fon: [mit Petri von cken Schreiben, wie er bes . 
net, es fen Ja oder Mein, fo berichtet es fohlen hat. An Hutten, Fabritium, Belis 
uns doch bald. Denn ich habe inder Sa- canum, Eraſmum, haben wir beyderfeits 
he fo etwas weniges gemerkt, Darüber ich und viel andıe aefchrieben. Cs ift endlich 
mir fait die angewandte Mühe reuen laſſe. Bruder Auguſtinus von Alveld mit feinem . 
So wird heutiges Tages alles in einander) Breyhervorfommen: er ift aber fo laͤppiſch, 
gewirret. Endlich habe ich gerathen, daß, daß ich keine Stunde mit feiner Beantwors 

wenn nicht alles nach Wunſch gehen wollte, tung verderben will An feinem Verſtand, 

fo jollte fie es gehen laflen, wie es gienge, Sehirn, Nafe, Maul und allem, was in 
und fallen laffen, was fieles es waͤre der dieſem Buch ift, fiebet man, daß es ein. 

Friede beffer als Krieg, Ich weiß aber Leipzigiſch Stuͤck Vieh *) fen: ex hat ims 

nicht, ob es etwas geholfen. Gehabt euch mer überall gleiche Wortgeſtalt und Erfin⸗ 

wohl im HErrn. dung, die er in dem elenden Buch wider die 
4. Aus Nuͤrnberg habe Briefe von Stau⸗ Pigharder gebraucht hat. 
pisen erhalten, der endlich meine Sache ) bovem Lipfiorum. 
jobt, und das befte davon hoffet; das er] 2. Es wird ihm fehon von andern geant⸗ 
fonft nicht getban. | wortet werden, und will ich meinen Brus 
s. Wenceslaus fihreibet fo: die Lehrefeilder, den Famulum abrichten, daß er wider 
haben wir empfangen und haben auch gute dieſen dummen Ochien in Verſen ſowol als 
Hofnung. So fchwebt mein Schif, und|ungebunden fehreibe. a 
herrſchet bald Hofnung bald Furcht. Mir] 3. Sch bitte euch, ſtattet ihr lieber dem 

- aber liegt nichts an. Wittenberg den 1. Durchl. Furften meinettwegen den Danf 
May 1520, Mr: 0... ab Denn ihr wiſſet daß ich ungerne fol 

— Mart. Luther, che Ohren, die fe viel anhören, mit meinem 

Auguftiner. [Schreiben befchmwere. | 
a ; 4. Lieber GOtt! was vor Volk kommt 

Sn oben denfelben: hieher! wie viel foll erft noch mehr Fommen, 
Aus Yurif. ep. Luth. tom. Ip 254: laut der Briefe, jo wir empfangen? Ge⸗ 

Semem im HErrn gellebteſten M. Ge— nat a. mich, Wit⸗ 
En 2. hen ia enderg den 5. Maiy im Jahr 1720. 

ee m Deraoglihen. Pot 5. Das Schreiben von Aacken ſchicket 





prediger und Secretario, fe: IR En 
it» : = a mir wieder zu, weil ich) drauf antworten. 
Er fage: er wolle dem Auguſtino von Alvelb, will. ns 
Si | : Martin Sucher. 


- als einem groben Bauch nicht antroorten, fon: 
dern andre, und etwa ſeinen Famulum es thun] t —ñ 
lafjen.« Hernach bittet er, dem Fuͤrſten feiner: 180. 
wegen zu danfen. Endlich meldet er, daß es An eben denſelben 
vor Menge der Leute in Wittenberg ganz voll|  . ; 
ag | 3 ganz voll ©. im Anh. zum XV. Th. d. S. P.97. 


werde, ; { 

RN 25 3° > I. 
S Ich ſende hier ein Schreiben an An eben denfelben, 
I Deit Bunden, mein lieber Spalatin,! &. eben af pur. — 

—* SR | 2 ; 182, An 


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694. 1. Dtiefe Lucheri, welche aus dem Lateiniſchen nberferst worden, 695 
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A Scimen im HEren geliebten M. Beor- 

An eben denfelben. ge Spalatinen, berzoglichen Hofprediger 

Aus Aurif. ep. Luth, tom. I, p. 266. b. und Secretario, meinem Herzens -· 

Er ſchreibt, Adrian Cder hebräifche Profefor) bit | freund. | 
te ihn, fein Schreiben dem Fürften zu überreis | Er bittet, feine Briefe an die Zreundezu ſchicken: 
chen: ingieichen die hebraiſchen Buͤcher von D. die Leipziger wollten ihrer eingehenden Schule 
Boſſen abermal zu borgen. Ihn aber wundre, dam it helfen, daß fie ſpraͤchen; Eraſmus wuͤr⸗ 

daß Alveldens Buch Heinizern und Stehlin, als de kommen. Ochſenfarth wolle wider Feldkirchs 

ſo groſſen Maͤnnern, gefalle. Buch ſchreiben. Gegen Alvelden waͤre etwas 

JESUS: &: unter der Preffe Endlich fragt er, ob der 


Fürft zu ermahnen, daß er dem vwerderbten ge: 
I meinen Weſen helfe. — 


Ray Es befihlet euch unfer Adrian, Das = -. JESUS. 
I Schreiben zu beforgen, daß —— a er 35 a 
Fürften übergeben werde. Hernach bittet eilt Ich fehicke hier ein Schreiben, lie- 
er, ihm zu rathen, ob er nad) Zerbft 8 ver Spalatin, an Hutten, den von 
hen folle, und daſelbſt den Braunſchweiger Sickingen und QTaubenheimen. Ihr wer⸗ 
in feiner eignen Sache beobachte. Denn det ſo gut ſeyn und alles wohl beflellen, ſon⸗ 
fo hat ihm einer aus Braunſchweig ge Iperlich an Taubenheimen: denn ich habe 
ſchrieben. si ohnedem — als er wol 
2. Hernach bittet er auch, daß an D. — * — Nr 
Boß und Albens eben w gen der hebr aiſchen Die Leipziger, die ihre Studenten 
Buͤcher, davon ich zuvor gedacht, euch) | gerne behalten wollen, bringen aus: Crafr 
wieder gefchrieben rourde. 3a waß nicht mus werde zu ihnen kommen: wie unglück- 
- es vor ein Menfch iſt: ihr werdet ſelbſt ch umd gefchäftig ft Doch der Neid! Bor 
aufehen. > — dem Jahre, da ſie unſer ſpotteten, als haͤt⸗ 
. In meiner Sache muß ich euch fagen, |. fie gewonnen, fahen fienicht, daß fiedier 
daß mich fehr toundert, daß Alvelds Buch je Neth haben würden. Der HErr herr⸗ 
D. Heiniern zu Meiffen gefallen wolle, tie | cher, daß wirs greifen und fehen. — 
| RR an es es a bike 3. Dchfenfareh fol wider das Büchlein, 
gefällt, erzehlet. Iſt es MIWE ein Wunder darinnen er berumgezogen iſt, fchreiben wol⸗ 
daß ſolche Männer nicht Eluger und witziger ine Ich habe das teutiche fertig widerden 
find? Ich werde dahin fehen, daß ich die yyryegpifchen Sel. Cr arbeitet zurGebunth. 
Sache fo nenne, vote fie iſt. Gehabt euch | 5: RER 


q unter der Preffe. BD 
wohl. Im Jahr 1320. Freytags nab| ,, Macher mir doch, obich anden Fürften 





















- Dftern, m‘ _ Ifehreibe, unferm gemeinen Weſen zu helfen. - 
N Es ift alles theuer und werig Zufuhre, und 

OT mird in diefer ungrdigen Kiederlichen Policeh 

an 1, nichts gehörig in Obacht genommen. Cs 
a An eben denfelben. Eünte zu Wittenberg werden, wenn das Re⸗ 


Aus Aurif. ep. Luth, tom.1. p.267. 


4 


giment ordentlich wäre. Da müjte der 
0 


z 2 R — 
— ee a — 
— ER. 


ws b N vom Jahre 1520. 697 
Fuͤrſt helfen und vathen. Antwortet, und fentlichen Borlefungen zu thun babe, iſt 
gehabt euch wohl. Wittenberg Freytag wol, eurem eignen Ermeſſen nad), Feine ges 





nach Pfingſten im Jahr 1520. einge Sache; daß wir den Menfchen nicht 
| Bruder Mare. Luther, etwa zu Grunde richten. 

Auguſtiner. 3. Daß Fach das Prieſterthum nieders 

gehet mir wi nicht nahe; das kraͤnket 

2 Imich vielmehr, daß dergleichen Prieſteraͤm⸗ 

H, An eben denfelben, IM — 

ter ſo theuer zu kaufen ſeyn, daß kein Armer 


zukommen kann; alles duch Menfchenfas 
Seinem im HEren geliebten George gungen: lieber, iſt folche Forderung Fein 
Spalatinen, Fuͤrſtlichen Secretario und | Raub? Es mißfält vielen andern Dergleis 
Hoſprediger, dem gelehrten und gottſe Ichen Art, zum Priefterthum zu gelangen. 
| ligen Manne, . 4 4. Dem Kayfer Far! wolle GOtt mehr 
en 2% —— Kran — Wachsthum der Warheit wider Rom, 
ilveſtri tolle inge wurden gedruckt. rian di and fasst ; 
aheyrathe. Was Philippus vorlefe und thue; — vn n ae 
und daß Fach) fein Prieſterthum niederiege: Beha euch wohl! ittenberg. Im 
wo er beylaͤufig der Prieſter Geiz ſtraft: end⸗ Jahr 1520. Donnerſtags nach dem Fron⸗ 
- Lich wuͤnſcht er Kayſern Carln viel gutes. leichnamsfeſt. 


J£Ssus. 


« I. 

Ray — Lothers — Ange⸗ Beige or FIT 
| ern nichts, mein lieber alatin. — 

Es find Worte der Menſchen, die euch —— Georg Kunzelt in Eylburg. 

—— —3— us Buddei fuppl. p. 12. 
ommen find. Wir wiſſen es anders. Es — ur 
werden die vornemlich gefucht, Die nichts zur‘ Dem hochwuͤrdigen Herrn GeorgKun: 

Sache dienen. Eben fo füge ich von veni- zele, in Eylburg, feinem Bruder im 
‚gehemeiftern in unferer Rnabenfehule; und] os Den. i 
daß ic) rein heraus gehe, habt ihr es etwa] Die einfältige Art zu predigen, und Eurze Arten 
von D. Wolfgangen und ſeinen Leuten *) des Einganges und Beſchluſſes. 
gehöre, was ihr fehreibt. Der Bifchof ; a — 
c6harias mag im Nahmen des HErru Fell! was ihr verlangt habt, ehrwuͤrdi⸗ 
kommen Silveſtri tolles Zeug wird ger fter ‘Pater, twie man eine ‘Predigt ans 
druckt. Ueber unfers Adriam aͤhling Hoch, Fangen und befchlieffen ſolle Das ſtimmet 
gell wundern wir ung auch, und winfhen micht zu dem, was andere im Brauch haben. 
Ah Gluͤck dazu. Denn ich laſſe die groſſen Eingänge hinweg, 
 *) genitivis, Ean Rinder oder Anhang bedeuten, UND fange in Furzen Worten alio an: daß - 
feine“ Creaturen. 00 9° dag Wort GoOttes uns fruchtbar fen und 
2% Unferm Philippo Bann ich nichts vor-| GOtt angenehm, ſo laffet uns zuvor feine 
fehreiben wegen des Plinii. Cr Tiefer über göttliche Gnade anrufen und fprecht ein in⸗ 
Paulum an die Roͤmer mit viel aröfferm niges Ave Maria, oder Pater noſte. 
Mus, als viele Plinu nicht thun werden. 2. Hernach fage ich gleich den Tert ohne 
Und daß ein Kopf des Tages mirdrey oͤf einen Hauptfatz her, und srkläre den Dar 
Lutheri Schriften ai, Theil, > Dy | 








Martin Lutber, 
Auguſtiner. 





vid, 


608 
Bid, oder trage Lehren aus ihm vor. 
Ende fage ich alſo: Davon iſt genug; oder 
ein andermal mehr; oder, dasfey Davon ge 
fagt, wir wollen GOtt anrufen um feine 


Gnade, Daß wir das mögen thun; oder als | 


fo : das helf ung GOtt. 
3. Hernach in kurzen Worten: laſſet 
uns befohlen ſeyn geiſtlich und weltlichen 
Stand, ſonderlichen ꝛc. für die und alle, fo 
wir ſchuldig find, wollen mir beten ein Va⸗ 
ter unfer in gemein. 
4. Hernach, wenn alle aufſtehen (nem, 
Ki) vom Gebet) folgt: der Segen GOttes 
des Vaters ꝛc. Amen. Das iſt meine Art 
zu predigen. Gehabt euch wohl im HErrn. 
Wittenberg am Tage Veits 1520. 
Bruder Mart. Luther. 
Auguftiner. 





= 


186, 
An Juſtum Jonam. 
Aus Aurif. ep. Lutk. tom. I. p. b: 
Dem hochachtbaren Hein D. Juſto 
Jonaͤ, feinem hochwerthen Freunde. 


Er bittet um Verzeihung, daß er ſo lange nicht; \ 
gefhrieben. Er wuͤnſcht ihm Gluͤck zu ſeinem 
Studieren und. Fleiß in der Theologie. 


in Nom alles wider ihn. verhest habe. Er 
folle ihm verzeihen, daß er felten ſchreibe, er 
volle den Fehler verbeſſern, wenn er an er 


fleißig fehriebe. 
ad z & us 


gg und Sriedei in ThHriſto Ich Tengne 
meine Schuld. nicht, Tieber Fond. 


. Denn ic) hätte ſchon längft an euch ſchrei⸗ 


ben ſollen; nicht daß mein Schreiben etwas 
bedeute, fondern daß ich. euch Doch den Ger 
fallen thäte, wenn ihr auch ein bloß Ge⸗ 
WON von "mie haben wolltet. 


II. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden, 
Ar 











Er): 
meldet, daß ſowol andre wider ihn raſeten und] 
ihn verderben wollten, als fonderlich Ed nun] - 





2. Ich freue mich, daß ihr aus der Rechts⸗ 


699 


gelehrten ungeſtuͤnen Meer zur Freyſtatt 


der heiligen Schrift geflohen. Gott eis 
halte euch, wie er angefangen hat. 

3 Die denden Menſchen toben wider 
mich, und ſuchen mein Leben. Aber Chri⸗ 
ſtus lebet und regieret. Meine Sache wird 
in Rom heftig getrieben von Ecken, Der.ein 
Geiſt iſt der pabftifchen Männer, Was 
fie thun werden, das ftehet bey CHriſto, 
und erift gut dafiir. Das andre alles wer⸗ 
det ihr von unferm Langen vernehmen. 

4. Indeß werdet ihr mir vergeben, daß 
ich nicht ſo oft geſchrieben. Daß ich aber 
hinfort darinnen fleißiger ſey, moͤget ihr ſelbſt 
machen, und den Faulen ermuntern, oder 
den Befſchaftigten erinnern wo ich nicht auf 
alles antworten kann: fo ich Doch zu thum 
bemuͤhet feyn will. und zwar alles mit groß 
fer Luft und Vergnuͤgen. Sch verselte 





Faulheit mit Faulheit; fondern uͤberwinde 
das Boͤſe mit Gutem. Gehabt euch wohl, 
mein Song, und nehmet mein Herz bin, 
und betet für — Wittenberg den or, 
Jun, 1520, 





187. 
| An Georg — 
Aus Aurif · epiſt. Luth, tom. I, p» 269, 


Dem gelehrten und frommen Herrn 


George Spalatinen, CHriſti Diener 
und Prieſter, ſeinem im 
Herrn Geliebteſten. 


laden werden. Ob er heyrathen wolle, wiſſe 
er noch nicht, man koͤnne ihn aber etwa wohl 
erhalten, wenn man ihm eine reichere Beſol⸗ 
dung reihe, Er molle des Fläglichen 


nicht Stillſchweigen mit Stillſchweigen oder 


—8 


Euer Martin Autber, 


—— 3 


Er meynt/ Philippus ſolle uͤber Paulum und. 
nicht über den Plinium lefen, noch) zu febr bee 


‚Spiels in SE RROMBORFNNDE Sinanı) e 
dem 


— 
— — 


"moo | vom "Jahr ı520. 27 „ol 


. dem Nomaniften werde nun des folgenden Tarı Den andern Tag nad) Johannis des Taͤu⸗ 
ges fertig werden, fer, im Jahr 1520, 








| Martin Luther, 
A) ESUS, As 
I» 1 — 
—— | * 
eil! Es iſt meiner und vieler andern 188. 
I Meynung, mein Spalatin, daß Phi⸗ An eben denfelben, 


Uppo nicht die Vorleſungen über den Plir| Aus Aurif. ep. Luth. tom. 1. pr 269. b, 
num aufzulegen, wegen Des Apoftels Pauli, | Dem gelehrten und gottfeligen Heren 
den er mit ſolchem Nutzen lieſet; deß man di/ M, Beorge Spalatinen, CHrifti 
Jugend nieht berauben muß, und den Fein Diener, feinem geehrteſten 
Hr wird. — ihn a | Herrn. 
wol der Geiſt dazu getrieben haben, dem) «Ce befihlet md. Sigismund; 
nicht leicht zu mehren, daß er nicht ein Werk⸗ — an en et 

zeug des Satans fey, der etwa unter dem TESUGS, 
Schein fo groſſe Eh —— Sie | 

meynen, wenn Plinius ja zu leiten, koͤnne RN 

man es Johaun Heffen auftragen, Ve Zeil! Diefen D. Sigismunden, den ihr 
gen der Heyrath eines Weibes, fonderlic) mir ſelbſt gepriefen, lieber Gevurge, be- 
die ihr nennet, weiß ich nicht, was gefcherfeble ich euch wieder mit feiner Sache. 
hen wird; ich wuͤnſche aber dem Mann eis) Dem ob ich wol weiß, daß das Hoftvefen 
ne Wirthin: welche er aber nehmen foHe, und Regiment fo befchaffen, meil es vieler, 
will ich weder angeben noch raten. Ich ley vor fich hat, daß man immer erinnern, 
ſehe auch nicht, daß er eben fo fehr zum und bisweilen ſtark anflopfen muß; fo wird 
Weibernehmen eile, | doch das Leberlaufen nicht gerne gefehen, 
Bee. Er Ihr aber Fennet den Mienfchen felber und ſei⸗ 
2. Wiewol ich hoffe, Philippus ſolle ſich ne Sache. Denn was er thut, das thut 
nach den Bayern nicht fehnen, fo habe ich\er darum, daß, indem die Theologie, fü 
doch flets gewuͤnſcht, daß er eine beflere Bes zu IBittenberg gut getrieben wird, er lernen 
foldung befame, und ihnen alfodie Hofnung |möge, was er hernach gluͤcklicher lehren Eün« 
benaͤhme, die fie fich machen, weil fie wifsine. “Da es wenig giebt, die die Gabe zu 
fen, daß er fehlechter gehalten wird als er lehren haben, mie Diefer zu haben ftheint, 
bey ihnen ſeyn wuͤrde. Wenn ſich die Ges | Darinnen, wie ihr feher, nichts fo ſehr ſcha⸗ 

legenheit hierinnen giebet, werdet ihr dabey |det, als allzuſpaͤt dienen. 
wachſam feyn. Denn ein jeder muß fih| 2. Denn wenn man ihn weiter auf Ge 
Doc) felbft auch bedenken, wenn eg die Ge⸗ dult weiſet, muß er von hier meggeben, und 
legenheit, das ift, GOtt dazu ruffet. wer weiß wenn Gelegenheit ift wieder zu 
FE BR x 2: kommen; oder wenn er mwiederfommt, ober 
3. Des Straßsurgifihen Spiels will ich |findet, was er jeßt verläßt? Darummerdet 
ſchon am rechten Ort gedenken. Zum mes ihr thun fo viel ihr koͤnnt, wie ich hoffe, daß 

.  nigften, fell Gilvefter und der Romaniſt er wiſſe woran er fen, und eine rechte Ant: 

teeuiſch fertig werden, Gehabt euch wohl, — Es giebt in Grimma Zin⸗ 

“ er er - 292 Se fen 


che, und ver: 








702 I. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤherſetzet worden, 703 
fen zu Wohlthaten *) Davon Die Rede iſt; unfte hohe Schule fo in Unordnung iſt, 9 
wie ihr son ihm weiter vernehmen werdet. welthe endlich) in üble Rede kommen wird. 
— *) Cenfus beneſiciales. D. Petrus Lupinus hat fein wider den 
3. Das Schreiden an Sickmgen wil Aufruhr geredet, ift aber von D. Thema 
ich morgen machen, heute habe ich.nicht 0 Io fchaus fo empfangen worden, daß ich 
Eont, weil ich fehr viel zu thun gehabt. (Ber gleich aufgeſtanden und davon gegangen z 
habt euch wohl. Des Abends zu Petri weil ich gefeden, daß der Satan in diefem. 
und Paul im Fahr ıs20. Concilio der Vorfteher fey. "Der foll auch. 
1 Martin Luther, der Jugend, wider des Furften Befehl,das 
Auguſtiner. | Degentragen erlaubt haben, | 
























189. 
An eben denfelben. 
©. im Anh.-zum XV. Ch. d. S.p. 123. 


2. Es wäre beſſer, daß weniger hier ſtu⸗ 
dierten, als daß mas in ſteten Lermen und 
Aufruhr fern follte. Alle redliche Leutevers 
dammen ſolche Tellheit. Morgen werde 
ich auch in der Predigt bemuͤhet ſeyn, dag 
Lermen mit zu fillen, ſo GOtt wil. Es 
iſt nichts com neulichen Befehl des Fuͤrſtfen 
gehalten worden, Die Alten haben esnir 
— a x die en Sich 
i Ro weiß, Daß es tes Satans Werk ift, weh. 
lichen N ben cher, weil er dem hoieder ben ung aufgehen⸗ 

€ — t, daß Rt der Univerſitat ur a BI a: kann zum 
‚er bittet, daß er ben er doch auf. feiche Art einen Schandfleck an 

Errft im Zaum halten laffe duch den, < : Sc 
— an bie ehe KR die Bür- hangen will. Man muß aber doch dawider 
ger zum Gewehr bringe, ſtreben mit allem moͤglichen Seit, daß er 
— —— mit ſolchen Blutmaͤnnern nicht die Ober⸗ 

Sr JESU S hand gewinne. Sim tibrigen glaube, ihr 
ee I ‚ werdet olle Briefe empfangen haben, dieih 
eilt Ich bitte euch, Keber Spalatin, euch mit Gitveftri von Schaumburg fer 
— mern ihr etwas bey dem Fuͤrſten ver⸗ nem geſchicket: welche ihr mir zuruͤck ſen⸗ 
moͤget, ſo machet, daß der Fuͤrſt recht harte den werdet, daß ihn gute Freunde auch le⸗ 
und derbe Briefe an unſern Rector ablaſſe, ſen. Gehabt euch wohl und betet für mich, 
denn der hatte nach feinem tollen Wahn Sonnabends nach Margarerh im Zahe 
wis uns bald alle geſtern in Blut und Mordiısze Be 
© gebracht, der tolle Menſch; indem er den. — —. artin Lurher, 

Studentenpöbel rider den Rath und dad RER Hugufiine. 
arme Volk verhegt, dem er doc) hatte ſteu⸗ NR ya! a 
ren follen. Sch war mit beym Concilio,) 77 N | 
wo er ganz rafend that. Es wurdenihte) Bu DIE — 
geredet, dis nicht die wilde Jugend mehr) _ ‚ An eben denfelben. 
erhigen Eünnen. Es thut mie wehe, daß Aus Xurif, ep. Luch. tom.I, p.274. a — 








ISO | : 
An eben denfelben, 
Aus Aurif ep. Luth. tom.l. p. 273. b. 
Dem gelehrten und frommen "Mann 
Herr M. George Spalstinen, fuͤrſt⸗ 


7 
j 





. = ä Ai IN * 
Sa SEN 


* 


J —3 — —ñ ñ7z ⸗ — — — — — —— —— 
204 —— vom Jahr 1520. 7 
Dem gelehrten und frommen Mann M.|des Teufels iſt, daß wodurch man denkt zu 
George Spalatinen, Fuͤrſtl. Saͤchſ. Hof-|belfen, dadurch die Krankheit waͤchſet. Ich 
‚prebiger, feinem in Chrifto herzge⸗ fürchte mich nicht vor ihm; ich fürchte aber, 
re liebten, daß wir GOtt nicht etwa durch einen Une 

Vom Liraniſchen * Gefihte: von feiner Predigt dank oder eitclen Ruhm beleidigt haben, daß 
wider den Aufruhr, und ven einigen andern er alſo im Zorn dem Satan zulaffen, ſich 
 Netigkeisen. Zu Ende derfelben zeige er, mit ſo unter Die Kinder GOttes einzuſchleichen. 
EZ was vor geinden ein Chrift Een mufle · Und bin ich nicht fo fehr daruͤber befümmert 
) iſio Lrana · ls vielmehr über dag, daß ich fürchte, der 


SO JE sus. Satan werde uns verſtocken (einnehmen) 
| S — daß wir uns nicht beſſern, ſondern unfre 


5 das Liraniiche Geficht, mein lieber Sünden voll machen, und der Zorn GOt⸗ 
Spaatin, halten wir für nichts ans tes hernach Fomme und. uns etwa einen wich⸗ 
Ders, als eben Diefen Aufruhr. Der grof tigen Streich. verfege, daß wir zu Shan 
fe Mann bedeutet den unwiſſenden Vöbels|den werden: weil wir das angetragene Wort 
hauffen, fait in allen Weilfagungen und GOttes nicht angenommen, odernicht wuͤr⸗ 
Sefichten dig genug nach ſelbem leben. 
2. Ich habe geſtern eine Predigt vonder 5. Hier fürchte ich mich recht und zittere. 
Camel gehalten wider den Aufruhr, mit Ich babe feit 3. Fahren alle Jahr eine bes 
der Maafe, Daß ich Feinem Theil zugefallen. ſondere Gefahr ausgeflanden. Erſt zu 
Ich babe Das Uebel des Aufruhrs nur schlecht Auefpurs, hernach zu Leipzig, nun zu Wit 
hin befehrieben, er möge gleich durch Buͤr⸗ tenberg. Es wird alſo nicht Gewalt Waf⸗ 
ger oder Studenten erregt werden, undhas fen oder Klugheit brauchen, fondern demüh: > 
be die Dberkeit gepriefen, die zu dem Ende tiges Gebet und ſtarken Glauben, daß wir 
don Gott eingeſetzt worden, daß nicht alles Cheiftum für uns erlangen, dem ſonſt find 
durch Aufruhr verheeret wurde, wwwir verloren, wenn wir ung auf unſer Vers 
8. Bieber GOtt! wie machen fie mich mögen verlaffen. Darum greift mit mir 
verhaßt. Sie fehrenen : ich mare auf des isum Geber, daß nicht der boͤſe Geiſt des 
Raths Seite gemefen,und werden endlid) die HErrn aus einem Funken ein Feuer aufs 
Gedanken der Herzen offenbar, darausman blaſe. Man muß Eleine Dinge nicht vers 
- "feben Fan, wer unſre Theologie im Ernft achten, die durch) Satans Anfkiften bewes 
oder nurzum Scheingelernet. Denn durch get werden. 
dieß Sieb muß Syren und Weitzen aus] 6. Eure Meuigkeiten aus der Stadt (d.E) 
einander kommen. ch ſehe den Satan Rom, ſchicke ich hier wieder. ch habe 







fein im Spiel. Denn da er in Rom und |feloft von ihm mimdlich mehr gehöret, als _ 


auswerts nichts ausrichten Ean, fo treibt er auf dieſem Zeddel ſtehet. Auch diefes hat 
diß böfe Stück hin, daß er innerlich aufs) Magifter Eißleben aus feinem Munde auf 
aͤrgſte chade. a Igefchrieben und Melchior Lorthern gegeben, 
4. Es iſt anfangs ein Fein Ding und von dem kommt es wieder durch euch an 
faſt gar nichtsgewefen, aber je mehr man da⸗ Jung zurück. Gehabt euch mohl ımd geden⸗ 
mit handthitret, je mehr ergreift und entzundet Eet, daß wir für das Wort leiden muͤſen. 

es die Herzen, welches-eben die rechte Art — weit mich Silbeſter Schaumburg 





Eu 


06 I Briefe Lutheri, welche aus dem &.ateinifehen überfegt worden. 
und Franz Sccingen ficher gemacht hat :Ihabe gefaget, daß ich nicht von der Sache 
fo muß auf Menfchenfurcht der Grimm des reden fondern überhaupt alles Aufruhrs Ges 








Teufels ſelber folgen. Der legte wird fenn, ‚fahr. anzeigen moolle. : Gebet nun, ob egger 
wenn ich mit mir felbft ſtreiten werde. Sollogen fey, daß ich gefaget, der Teufel fey 


ift dee Wille GOttes. Am Tage St. Her mit im Spiel? Was fol id) nun weiter 
rii, im Jahr 1520. | | N | 


Martin Qurber.| _ 2. Ich fehreibe nach eurem Wilen an 

Kugufine. | Dohen und an Fürften. Es mißfälle mie 

| fehr, Daß einige alles an euch fchreiben, ſo 

‚bald a ein Fehl vorgehet, Ich kann u⸗) 
Rs > fern Theil Darinnenn nicht Das Wortreden, 

| SH im album END. Ba daß fie den (Studenten) 13 aufgeheßts 


m 
F 


192. | 
An Wenceslaum Link. 


a doch meyne ich, müffe man den unbedächtir 
An Georg Spalstinum, gen Leuten vergeben, fon erlich Die ihre 
Aus Xurif. ep» Luth, tom, 1. p.276. ESchuld erkennen. Ich habe die Sachebig 


jetzo als Kinderehen verachtet, wurde ſie auch 


Seinem in Chriſto geliebteſten Herrn ferner fo anſehen, wenn ihr nicht fo auf mich 


G E —*8 4 BL: 7 “5 — ri 5 er, EM Kr De 
ER — AR PR RE NE 


J 
J 


707 





J 
—— x 
* * 


George Spalatin, dem gelebreen | nynnätter: aber feher. a, Dafıhe iichndt 
| und frommen Mann.  Ipergeblich veißet, an den Fürften zu fehreis ° 


Er vertheidigt fich wider einiger Beſchuldigung ben, und war in einer folchen Sache. Ges 


über den Studentenlauf, als wenn er ihnendiel, _; 
Predigt zu hart aufgeruͤcket. Es habe ferner habt euch eh 5 eh 
der Leipzigifche Ejel von Brudergeftale wider] 3 Der Leipziſche Eſel hat gegen mich ein 


ihn geſchriehen und gedrohet, er wolle mehr neu Geſchrey, voller Schmaͤhungen ausge⸗ x 


dergleichen Eſelgeſchrey hören laffen. Eisteben| geben, von bender Geftalt der Communion; 
gedenke ehrlich. zu werden. Philippus muͤſſe und will auch wider meine teutfche Auflage 


ed DeOlng haben. |om Babftihum fehreiben. Der Wittenb, 


h Mas. Eisteben will, wie man faget, heyra⸗ 


Fei Mich wundert, daß ihr foaufmich chen. Von Philippo Höret man, daß er 
ſcheltet, und andern, Die von mir auch etwas vorhabe: Sch wollte, daß ihm 


ſchreiben, glaubet, mein lieber Spalatin. mehr Befoldung ausgemacht würde, daß a 


Meine Rede ift fo geftellt geweſen, daß ſie er nicht um feines Hausweſens toillen, ſich 

beyde Theile nicht bloß uͤber den gegenwaͤr⸗ nach andern Dingen umſehen müffe. An 
‚tigen, fondern auch von irgend einem andern meinem Magdalenen Tag, im Fahr 1528. 
kuͤnftigen Aufruhr, fo entftehen Eünnte, bel | 





richtete, wie ſich ein jeder verhalten follte.| RE £ 
Denn vom gegenwaͤrtigen Auflauf habe ich ——— 
offenbarlich geſaget, daß es ein kindiſch Ler⸗ ee. 


men waͤre, jo ich bereits für geftillet und ge, 
daͤmpft gehalten. Das müffen alle bezeu⸗ 


An Johann Turzo, — 

— — = f , — Y E 5 R 
gm det Abu 
be feinen Theil noch Sache deſſelben beruͤh./der Sarots Ausgabe und in den uni. 
vet, oder mit einer Sylbe geahndet, ja ichſ  Hachr aufs Sara p. 3. 


ö N 4 
a. 


————— — — an m mn nn en mem 
708 | | vom Jahr 1520, .. 709 
—— — — — — — — — — — — — 
An den hochwuͤrdigſten und hoͤchſtanſehnl Bar nad) dem Neichthum feines Wohls 
Vater und Heren in Ehrifto, Herrn Johann Stall a, ni ; — 
P etwa durch ſein beſtaͤndig Beke IB» 
Se a A 3. Ich fehreibe das nicht, als ob es noͤthig 
2 guehrenden Patron, wäre euren Muth im HEren zu ftarkenz 
(wiewol wer ift fo ſtark, daß er nicht manch⸗ 
JESUS, mahl des geringften Bruders Troft brauch? 
Mi ; A te?) fondern weil der alles unter ung gemein 
— gemacht hat und haben will, Der für ung 
Sy ich wol hochwuͤrdigſter Biſchof, meis alles werden, und befohlen hat , daß einer 
SD nei Niederkeit eingedenk, wie an alle des andern Loft trage, daß keiner feiner 
Leute von hohen Wuͤrden, alſo auch an eu⸗ Glaͤubigen vor ſich allein leben, oder fi al⸗ 
re Höheit gar bloͤdiglich fehrebe: fo hat mir Hein fterben, fondern in der Gemeine der Hei⸗ 
doch der ehrwuͤrdige Hr- Schleupner, fo eu⸗ ligen in allem getroſt handeln und leiden 
ver hochwuͤrdigſten Vaterheit ehrerbietigſt ſollte. | 
‚ergeben ift, einen Muth gemacht, alster|l 4. So ſehr mid denn die gemeine 
aus Liebe zu feinem Biſchof von hier abrei⸗ Schwachheit Eurer Hochw. Vaterheit, oder» 
fet, zu ſehen was der HErr in dem ſterbl. guch wo es der HErr fo haben wollte, ihr 
ſcchwachen Leibe eurer Vaterheit wirke. Tod betrübet: fo fehr erfreuet uns hinwie⸗ 
2. Er hat aber ohnemein Schreiben nicht derum, daß fie nicht allein leidet, noch allein 
reifen wollen, inder Meynung, Daß eurer |Iebet, fondern wir zugleich mit ihr leben und 
hochw. Vaterheit damit ein Gefallen gefches leiden, mit allen aber JEſus Ehriftus, uns 
hen würde. sch geftehezwar, daß ich auch fer ganzes Herz und Leben. In welchem 
in etwas, ja gar mit eurer hochw. Dater- eure Hochw. Darerheit ſich wohl sehaben, - 
- heit ſchwach fey (und Erankele), weil ic) |und meiner Kuͤhnheit vergeben roolle! Denn 
‚mit der Kirche GOttes gleich Teiden habe, \eurer Hochw. Vaterheit erftes Schreiben 
der leider felten ſolche Biſchoͤfe von GOtt hat mich getroft gemacht, weil es fehr der 
geſchenkt werden, wie er ihn an Ew. Hochw. muͤthig und liebreich war : von der Gelehr⸗ 
Woaterheit gefehenkt hat, da fie doch derglei⸗ ſamkeit nicht zu gedenken, daher ich es unter 
chen jest zuförderft nöthig hat. Ich bin [meinen Eoftbarften Sachen *) zu ftetem An- 
aber guter Zuverfiht, daß feine Hand for |venken aufheben werde. Ew. Hochw. Dar 
wol heilen als ſchlagen werde, und der Eu: |terheit gehabe fich nochmals mohl in Ehriv 
> ver Hochw. Vaterheit mit fo ftatlichen Gas |fto, und laſſe mich fich beftens befohlen ſeyn! 
ben gezieret hat, wird ihr auch Kraft und | Wittenberg den 20. Sul. 1520. | 


"Stärke verleihen, alles mit einem ftandhaft| | Em, Hochw. Daterheit 
chriftlichen und bifchofl. Muth zu fragen, — Sohn. 
and zu allemfeinen heiligen Willen manlih]| _ Bruder Mart. Luther, 
zu ſtehen und auszuhalten. Sollte der Kir / Auguſtiner. 


chen das Leben nicht geſchenkt werden fo müffe | __”) inter facramen das Heiligthum. 

‚auch ihr der Tod heilſam feyn *). Er ift 105. 2 
ober mächtig (0 wol durch Das Leben alsden An TJobann Doigt, 
DTod Eurer Raterheit feiner Kirchen Zu) Aus Aurif ep. Luth. tom. IL. Prs- 9 a 

= Sn — Johann 





X 


RB EEE | 

Johann Doigt en, der h. Gottesge: | Seinem m HExrn ‚geliebten Magiſter 3 

lahrheit Meifter, Auguftiner-Eremiten | George Spalatinen, Chriſti | 
en | #4 Diener. 


Aelteſten. ji er dem Fuͤrſten zwar Bittſchreiben einreichen 
ollẽe. 












Er erzehlet ſeine Widerſacher und Gegenſchreiber, 
und ruͤhmt des deutſchen Adels Gewogenheit 


and Schuß, fo fie ihm verſprochen. — EEE, : 
JESUS | a 1 ar — 
i. 5* Ich ſchicke euch, mein lieber Spa⸗ 


eil! Da ich euch noch nicht im Todten⸗ N latin, bier etwas zu thun, au euer 
II Degifter vernehme, ſo glaube, daß ihr Seelen Seligkeit. Es iſt ein armer Mann, 
noch Iebet, und noch nicht den Testen Brief der auf vieler Fuͤrbitte bey mir erlangt hat, 
an mich gefehrieben habt. Die Predige| daB ich mich bemühen wollte, fein Bitt⸗ 
von der Meffe ſchicke ich durch euch dem ſchreibden durch euch an Fuͤrſten zu bringen: 
chiw Pater Probincioli (Staupigen), mit ich habe nichts aͤndern wollen an feinem Bor» 
Melanchthenis fehr wunderbaren doch war⸗ trag, daß nicht, wenn feine Einfalt geaͤndert 
häften Gasen. Es fthreibt der Wittenb.| ware, zugleich die Kraft davon wegfiele. 
Eſel viel Bücher wider mich, undhatin Star)  2- Erzeiget euch demnach alseinen Chris 
Nen zu’ Cremona ein Exzungelehrter ohne Na⸗ ten, daß der arıne Mann mit Weib und ° 
men wider mich geſchrieben: ich glaube, er Kind nicht fo viel leiden durfe, dennmanihn 
ſey vom Predigerorden. mit Gewalt vertrieben, und um das Sei⸗ 
2,5 fol nord nichts in der Stadt nige gebracht hat. Es iſt höchft Unrecht, 
(em) ausaefertiget haben. Franz Si, | wenn man es recht vernehmen wird. Sn 
‚Eingen verſpricht durch Hutten, er wolle deh iſt er als ein Fluͤchtling zu Wittenberg 
mic) gegen alle Feinde Khüsen. Desglei⸗ in Armuth. en 
chen thut Sptvefter von Schauemberg mit| 3. Ich ſchicke auch der Landemannin 
Dem Feankifchen Adel, deffen ſchoͤnen Brief| Bittſchrift, Dadurch ich hoffe, Daß Die Sas 
an mich ich aufmweifen kann. Air fürchten che ein Ende haben werde, wenn e8 der 
ung weiter nicht, fondern ich gebe jegt ein] Sürft annimmt. Gehabt euch wohl im 
> geutfeh Buch woider den Pabft aus, von; HErrn. Wittenberg, am Tage St. Lau⸗ 
Berbefferung des Zuſtandes der Kirchen. |ventli. Sm Zah Ä 








Da gehe ich mit dem Pabft recht ſcharfum D. Warte. Such, 
als dem Antichriſt. Bittet den HErrn Auguſtiner. 
für mich, daß mein Wort feiner Kirchen Ä ae 
phani Erfindung. Ao. 1520. \ Ze Ri 
| BORNE SUN S, ee An eben denfelben. 


. Bender Wartinus Luther | EN 
— I Aug Aurif. ep. Luth. tom.I-p. 277.6. ° 





* 196. 
An Georg Spalatinum. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. I. p. 277. 


Seinem im HErrn geliebten, George 
Spalatinen, Magiſtro, Chriſti Die 
| ner und feinem Patron. 

* a 2 


— 


I 


— N - 





aan. 2, IM abe Aran, 713 


Er glaube nicht, daß Eck zu Meiften ſey: under: 
nennt für der Kirchen zu Locha einen andern 
Paſtor und Seelenhirten. 


JESUS, 








JESUS. 
Fer Ich begehre und ſuche das gar nicht, 


daß ich durch meine Schrift und 
Buͤcher gern Lob und Ruhm erwerbe. 


2. Es verwerfen faſt alle an mir die beifs 
fige Art. ch bin aber eben der Meynung 


I, 


gi! Wir wollen durchaus nicht glau⸗ 
I ben, daß Eck zu Meiffen fe, fondern 


fie verſuchen ung enttweder wieder mit ihren! wie ihr, nemlich, daß GOtt meiſtens fo der 


werden, die zu Meiffen nicht gemildert wer- 


fol. Antwortet ihr fo bald ihr Fünnt, und 


Abend vor Himmelfahrt. Im Jahr 


neuen Maͤhrlein; oder man hat das zu Nom) Menſchen Gedanken offenbahre. Denn ich 


geſchrieben, was man an euch geſchickt hat. ſehe leider, daß was zu unſren Zeiten linde ⸗ 
Welches daraus erhellet, weil er ſchreibt, gehandelt wird, gleich vergeſſen iſt und nicht 

er hoffe, die Bulle werde koͤnnen gemildert geachtet wird. Es muß aber auch der Re⸗ 
becca Leib zwar unter ſich uneinige und eins, 
ander ftoflende Kinder tragen. eine 


ige 
Alter urtheilet nicht aut, die Nachkommen 
fehaft wird beffer urtheilen. Denn Paulus, 









den koͤnnen. 
2. Ihr habt fehon lange gefchrieben, daß 
ich den Pfarrer vonLocha wieder von da zuruͤck 


braͤchte, und dem Fuͤrſten zu einem andern nennt feine Widerſacher bald Hunde,- bald 
Prieſterthum anpriefe Nun kommt M.|die Zerfchneidung, bald Schwaͤtzer, bald 


Franciſcus von Nordhaufen dazwiſchen, der falſche Arbeiter, Satans Diener, u.f. mw. > 
ehr tuͤchtig ift, ob er euch wol einmahl ets und fluchet der getunchten Wand ins An 


was fautertöpfifch gefehienen ; welches ihr |gefichte. 
leicht vergeffen werdet. Wenn die Sache 
noch fo hinſchwebet, koͤnnet ihr mirs melden. 
Er iſt beredt und geſchickt vor dem Hofe zu 


3. Wer ſiehet nicht, wie die Propheten 
hart ſtrafen? Aber das ſind wir gewohnet; 
darum ruͤhret es uns gar nicht. 

4. Der ehrw. P. Vicarius hat mir ge⸗ 
ſtern aus Erfurt geſchrieben und gebeten, ich 
ſollte das Buͤchlein von Verbeſſerung des 
Zuſtandes der Kirchen nicht ausgeben; denn 
ich weiß nicht, wie und unter was vor einem 
Nahmen man es bey ihm angegeben. Es 
Bam aber zu ſpaͤt, da das Buͤchlein heraus 
war. Gehe ihr zu. dab ihr ihn mundlich 
begutiget. Ber weiß, ob mich nicht der „, 
Geiſt mit feiner Gewalt hertia tveibt, da es 
gewiß ift, daß ich weder nach Nuhm, noch 
Geld frebe, auch gewiß nicht. aus Wolluſt 
” alſo handele. Von der Rache fageichnichts; 

Aus Aurif. ep. Luth, tom. II, p. 6. GH N — Ich u a — — 7 

t enefehufdigee feine Beißige Ar ng; mit um, Aufeuhr anzurichten,, fondern die 

— — Lane Freyheit für ein gemein Concilium zu vers 
Lutheri Schriften 21, Theil, ae thei⸗ 


predigen, und allerdings von der Art, wie 
ich ihn zu Locha und in der Naͤhe zu ſeyn 
wuůnſche. Denn es iſt an dem, daß er aus⸗ 
waͤrts im Predigen eine Verſorgung haben 


gehabt euch wohl. LBittenberg, den heil. 

1520. 5, \ 

Be Martin Luther, 
Auguſtiner. 

3 E 198. 

An Wencesisum Link. 





I, Briefe Tutheri welche aus dem Rateinifchen überferst worden, Eı 





71a 
theidigen. Gehabt euch wohl im HEren.| An den gelehrien und frommen Mann 
Sonntags nad) Himmelfahrt 1520. Hrn. Beorge Spalatinen, Fuͤrſtl. 
Bruder Martin Lucher, Saͤchſ. Hofprediger, feinem im 
199. ° Herren Geliebten. 


Er bittet abermal M. Francifeum die Hofart ein 
J— An Be Zangen. wenig zu lehren. Er ſchickt einige gedruckte 
S:im XV. 5.0.5P 1949. | Dinge, und meldet, welchen Tag Cieleten 
ET — 9006, Hochzeit haben werde. 


An Georg Solar, 1  JZSUS,. | 
©. im Anhang sum XV. eu d. S.p.iu7?. 
—5 Von —— der Vorle⸗ 











201. ſungen wollen wir ein andermal ſchrei⸗ 
An eben denſelben. ben, wenn der Braͤutigam die Braut ha⸗ 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, I. p.279: b. |ben wud Ich denke mit dem Pfarrer in 


3 cifto geliebten Herrn Locha, Franciſco, ſolle es ganz gut gehen, 
ae rn. . Sache, E wenn ihr nur den Menfihen unteriveifet, 
Kae, "Ca E Samen ü ie einung 
; m 8. Franz Guͤnthern von Nord] iner © —— 
—— ne ee Erd ingleis haben wir nicht gewuſt, fie fol aber Re 
chen bittet er, daß die Schriften, die er gefchicft gethan werden. - 
woch beſſer ausgearbeitet werben. 2, Ich ſchicke gedruckte Lobſpruͤche und j 
’ FEBUS — Se en Bi —— 
icke raneikum Gän,|Ner Sarln. on der Gefangenſchaft der. 
Be! 36 fiir ; a W Kirchen iſt noch wenig ausgedruckt, wir wol⸗ 
weil er alles thun will, was ihr fchreiber, [ER Aber zu ſehen. ee euch wohl im 
Ihr aber woollet ihn weiter berichten und aufs] „Cem Den heil. Abend. dor Egibii, Ao. 
beſte zuſtutzen. Denn er ift des Hoflebens) 52% 2 8 | 
nicht Fundig, laͤſt ſich aber weiſen, fo viell | — uther. 
ich an feiner Art merke. Sch glaube, daß nguftiner. 
ihr meine Briefe mitdem Lobſpruch *) und 
andern Dingen erhalten habt. Ihr werdet 
denn fürgen, daß ihr alles recht ausdrechſelt 


nachfte Tas nach Dar. Geburt. Ihr wollet 
Denn treulich beſorgen, was ihr verſprochen. 











und vollendet: denn ich hatte etwas im Kopf/ / 203. Be 
fe,als ich fehrieb, das mir verdruͤßlich war. An eben denfelben. — 
. &g) will es auch andre Freunde fehenlaffen, |? ©. im Anh. zum XV. Th. d. ©. p. 8 en 
ehe es heraus kommt. Gehabt euch wohl.) 2 204, | 
Am a, Tage 1520. An eben denfelben: 
z m. Luther. Aus Aurifab. epiſt. Luth. tom. IL. p. agı. 
%) elogia. Auguſtiner. | Dem gelehrren und frommen Herrn M. 
George Spalatinen, des Fürften zu Sach: 
-An Fe —— fen Hofprediger, feinem lieben San 
Aus Aurif. ep. Luth, tom, I, p-280% — in CH are 





Der Eßlebiſhe Horhzeittag ift. der andre - | 


7 — 


216 


vom Jahr 1520. 


717 





le. 
anderer Perfon gerne ſchaden wollen. 


dung Philippi fehreiben. 
us. 


1 


Weil! Ich habe lange nicht geſchrieben, 
ſondern gewartet, bis euer Verdruß, 


dazu euch einige Freunde gebracht, vergien⸗ 
ge. 


Studenten haben das nie gelitten, was die 
Buͤrger; darnach ſie wenig fragen, indem ſie 
nur hre Ungemaͤchlichkeiten empfinden. 
Aber Davon genug, Alle reden von meinen 
- Scheltworten, aber ihrer nimt fich Feiner 
an. Ich Eummere mich zwar wenig, ob 
mein Nahme in Anſehen ift oder nicht. 

- Menn aber fehelten fo viel als fehmäben 
ſeyn fol, foiftniemandein groͤſſerer Schmaͤ⸗ 
her, als die Propheten. Aber ſo ſind wir 


zu unſerer Zeit entwoͤhnt, die Wahrheit, 


die wider ung iſt, gu hoͤren. | 

2 Die Leipziger zerplagt der Neid gar 
ubel, und fie treiben ihr Spiel unter Alvelds 
Perſon. Der HErr wird ihnen einmal 
- Ihren Zohngeben. Mein Teldgefchrey wird 
wol velleicht von niemanden gelobf werden; 
mir aber wird und muß es mohlgefallen, um 
die Tyranney des romifchen Antichriſts, Die 
der ganzen Welt Seelen hintichtet, anzu- 
greiſen. Es iſt heftig und fchneidend, Dar 
ruͤber hoffentlich die Tieben laulichen Predi, 

ger defto mehr erflaunen füllen. 
3. Alvelden werde nicht antworten, aber 
auf feine Veranlaſſung wird etwas ausge, 
ben, das die Ottern noch mehr erbittert. 


BRITEN 


\ 


Er meldet die Urfache feines langfamen Schrei] - 4. Bon des Ihesi. 
_ bens: und verlangt ahermal, daß man sine! be x Philippi Befoßung ſchrei⸗ 
von ſeiner Predigt wider die Aufruͤhrer urthei— 

Er ſtraft der Leipziger Bosheit, ya eh 
v be- 
baupfet, daß fein Eifer wider den Pabſt recht 
fen. Alvelden will er nicht antworten, noch 
etwas weiter von *) Vermehrung der Beſol⸗ 


*) de, nicht ne. 


Und iſt mir Amsdorfens zu groffe Nei⸗ 
gung zum andern Theil ſehr zuwider. Die 






ic) nichts an Fuͤrſten, too ihr nicht ge 
nug dazu feyd. Was ich fonft davon *) 
gefchrieben, habe ic) gethan, daß der Mann 
Feine Urfache hatte, von uns zu geben. - 
Wenn das nicht gefchehen Eann, fo thue 
der HErr nach feinem Willen! Daß er ein 
Weib nehmen, und länger leben follte, habe 
ich zu des Evangelii Ausbreitung gerathen,, 
wo es auch nicht geſchehen kann, fo gefchehe, 
was da kann. Ich fürchte, daß er bendies 
jer Lebensart nicht alt werden werde, Ich 


thue für das Wort, was ich kann, vielleicht 


bin ich unwuͤrdig, daß ich etwas ausrichte. 
Ich wollte gern, wo es GOtt gefiel, lehren 


und predigen gar aufgeben; ich bin es faſt 


© e 


uberdrußig, da ich wenig Frucht und Dans 


barkeit gegen GOtt fehe, vielleicht iſt alles 
meine Schuß, Gehabt euch wohl und ber 
tet für mich, Am Tage der Marienges 
burt 1520. 

| Martin Lutber, 
= Auguftiner. 
| ”) rem fehlt zu eam. 


205, == 
An eben denfelben. 
©. im Anh. zum XV, Th. d. S. p. 32. 





206. 
An eben denfelben. 
©. eben daſ. p. 89. 





207, 
An Conrad Saum, - 
| Aus‘ Yurif. ep. Luth. "tom. l. P+285- + 

Bruder Martin Luther Auguſtiner 

Conrad Saum, Prediger in Bra⸗ 
ckenheim. a 
Er wuͤnſcht ihm Glück zur Liebe des Worts, er⸗ 
mahnt ihn zur Tapferkeit und Standhaftigkeit, 
32 En NEST BR 


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718 It. Briefe & urberi ‚welche — —— Überfent worden. | Er x 


————————— u u m — 
daß er nicht, wenn Sturm entftehet, von ſei⸗ mit groſſer Pracht und Herrlichkeit: aus. 


a ch weiß nicht, was es noch werden wird, 


Gelehrſam eit erkant, hoͤchlich bier gelobei *). vun Ewigkeit oAher geſehen, wie diß entſte⸗ 
U:d hat mich fehr erfreuet, daß er faate, es ben, gehen und endlich faufen werde; fo 


und wenn ichs auch müfte, wuͤchſe mir doch. 
=! DM Se Tnden bat euch, lieber Zein grau Haar darob. Weil der, ſo im 
Conrad, als er eure Gottfeligkeit und| Himmel woͤhnt, für alle gewiß forget, und 


wäre die reine und Jautere Lehre CHriſti mag es auch laufen; und es komme wie eg | 


vet in eurem Herzen, wider melche ſich wolle, fo werde ich getroft ienn. Denn es 
doch die Sophitten (oder falfchen Theologi) wird allezeit noch da hinaus fallen, wie fein 
mit Gewalt und Wachitellung, und was ih⸗ guter Wille ift. 


nen fonft möglich, tapfer fegen, Dazu ſie der 4. Hierdurch habe ich euch mit mir r zu⸗ 
Teufel treibt: Denn wer ſiehet nicht, dab er aleich ermahnen wollen, Daß wenn der Geiſt 


hierinnen ihr oberſter Anführer fen. - Denn) Gewalt über euch bekommt und über euch 


wir haben nicht mit Fleifch und Blut zu herfaͤhret, er Feine ruhige Stäte bey einh _ 


kaͤmpfen, fondern -mit den geiftlichen (verz| finde, fondern ihr veſt ftehet und behaltet, 
borgnen) Schalkheiten in himliſchen Din⸗ ne ihe habt, daß niemand eure Krone neh⸗ 
gen, die ſolcher Finſterniß Herren ſind. Es iſt ein geringes, daß wir um des 


F Raßt uns alſo ſtandhaft bleiben, und auch orte willen fterben oder umfommen, da 


unſer v Feldoberften Feldgeſchrey, das er uns| er ſelbſt im Fleiſch erft für ung gefturben iſt. 
in die Ohren ſchallen laft: ſeyd ſtark im) Alſo werden wir mit demfelben auferftehen, 
Streit, und fechtet mit der alten Schlange, | mit welchen wir umkommen: und- mit ihm 


ſo werdet ihr das eroige Weich empfahen. | Ducchgegangen, wo er erſt durchgangen if, 


Denn der Satan ficht nicht wider uns, fon | daß wir endlich dahın Eommen, wohin er 
dern CHriſtum, fo in ung ſtreitet: der sröfr| auch kommen iſt, und bey ihm bleiben ewig⸗ 


fer iſt, als der, fo in dee Welt iſt. Der lich. Sebhet alſo zu, daß ihr euren fo hei⸗ 


HExr erwaͤhlt ſch neue Kriege, ſpricht ligen Ruf nicht gering achtet, ſondern darin⸗ 


Debora Nicht. 7. Und wir ftreiten auch | nen dankbar in-allem Uebel beharret. Der % 
nicht in un), Baden in Des HErrn Krie⸗ wird kommen und nicht verziehen, ſo uns 
gen. von allem Uebel erföfen wird. Gehabt euch 


ER H elogio infigni.| wohl im HErrn JEſu CHriſto der unſern 
2. Seyd demnach tapfer und ſtark. Iſt Geiſt und Verſtand ſtaͤrke und bewahre! 
Gott für ung, wer mag wider ung ſeyn? Amen. ne. den 1. Deck. 1520, 


Ahr werdet fagen : wozu Das? Antw. da- 2 Martin Butber. 





‚rum weil ihr einmal hoͤren werdet, daß weil 
Eck abgefande'worden, der vömifche Pabſt 208% 

m einer fehrecklichen Bulle wider Luthern An Georg Spalatinum. — 
und fein Büchlein losgedonnert, und alle, ©: im Ynb, zum XV. Th. d. S. p- 9% 
die ihm anhangen und folgen, in Bann 





thue. An Zerzog Joh. Friedrich zu Sack. 
3.68 iſt dieſes elende Werk; zeug des Sa Iſt in den unfeh. Nachr. aufs Jahr 1734. 9 52 —— 


Esus 9 


tans Rt in-£eipzig, und pwedigt feine Bulk! und zwar — — 


—— RR, 


Se = "5 


720 





JESUS. 


Durchluchtiger hochgeborner Fürftund 


vom Jahr 1519. 


721 


und regiere nach feinem göttlichen Hıllen, 
£ob und Ehre Amen. Zu Wittenberg am 


mir vorgenommen habe. Doch ich wohl 


Hırr.E $. ©. find meine unterthänigfte Ge- 
bet und Vermoͤgen allezeit bevor, 
nadiger Herr! Sch habe E. F. ©. 
Schreiben empfangen, und mit fon 
dern Freuden gelefen, darinnen vernommen 
EF. G. fonderlihe Gunſt und Gnade zu 
mir unwuͤrdiglich, auch den groffen Willen 
und Luſt zu der heiligen göttlichen Warheit, 
und wiewol ich zu gering bin, ſolches Fleiſſes 
EF G. demütbig zu verfchulden, will ich 
doch allezeit nad) meinem unterthänigen 
Vermoͤgen fleißig fen, zu danken und GOtt 
loben, der E. F. G. Her; und Much zu ſol⸗ 
cher chriſtlichen Meinung wolle ſtaͤrken und 
‚erhalten. Daß auch E. F. G. ſich der Sa— 
che ſo veſt annimt, und meinem gnaͤdigſten 
Herrn Herzog Friedrich, Churfuͤrſt, darin 
ſo emſig ſchreibet, macht mir eine ſondere 
Hofnung, daß GOtt durch E. F. G. wird 
ſeinem Evangelio beyſtehen; wiewol daß mich 
der Bullen in keinen Weg entſetzt, nichts 
deſtoweniger predigen, leſen und ſchreiben 


a nach Simon und Judaͤ 1520, 
Ä E.F. G. 
unterthaͤniger Capellan 
D. Martin Luther, 
Auguſtiner. 

Dem Durchleuchtigen und Hochgebohrnen 
Fuͤrſten und Herrn, Herrn Johann 
Friedrich, Hertzog zu Sachſen, Sand: 
graff in Thuͤringen und Marggraff zu 

Meiſſen, meinem gnaͤdigen Herrn. 





210. 


An Georg Spalatinum. 
©. im Anh. zum XV. Th. d. S. p. 64- 
211. 
An eben denſelben. 
Aus Aurif, epift. Luth. tom.TL.p-6, b. 
Er fchreibt, daß er fich vor der päbfifichen Bulle, 
die er empfangen, niche firrchte, und ruͤhmet, 
dag ihm D. Schmidberg eine Verehrung ges - 
than, und: fo felig verfchieden. 


 JESUE. 


seinen Wahn hab empfangen, fo die Leipzi⸗ 1. | | 
ſchen vermöchten, mich von Wittenberg trei- eil! Die Bulle, mein lieber Spalatın, 
ben wurden, durch Michuͤlf Herzog und Bi Die ihre geſchickt habt, habe ich richtig - 
ſchoff zu Mörfeburg, welcher unfägliche! empfangen und wir warten täglich auf eure 
.  Bitterkeit gegen mir geſchoͤpffet, daß ih | gluͤckliche Wiederkunft, mit viel neuen Zei⸗ 
Gott lehren will, babeheimgeftellet. Denn tungen und einem Alterihum (oder alten 
ich wohl mercke, wie fie nicht müde; ſon | Leyer) nemlich daß an Carols Hofe nichts 
‚dern E. F. ©. Univerfität zu Wittenberg | zu hoffen. Ich freue mich, daß Huttten 
zerſtoͤhren fuchen, Damit fie lange umgegan- |aufgetreten iff, und wenn er nur den Maris. 
gen, und nun mit Freuden achten, fie haben rum und Alexandrum aufgefangen hatte, 
eine vedliche Urſach überfommen, was hnen 2. Vor dem Bullen (oder Blafen-) 
EGott verhaͤnget, mögen fie thun, ich will, Bann fürchten wir uns nicht, obfehon die 
des Spiels warten, wo es hinfaͤlt. Hier zwey Bifchöffe (darnach) verfahren werden: 
mit will ich mich, und zuvor der chriftlichen‘ die ıch aber ſchoͤn bewillkommen und mit 
Wahrheitsſachen &:F.©. unterthänig bes ihrem vechten Zitul beehren will. Der 
fohlen haben, die uns gottfeliglich fünse\Dina Suse, der graufam innerlich erbie 
a — 333 a realer 





— 


Ten und Gold 


„2% 


nig zahm worden feyn. Unfer Philipp Mer | 
Yanchthon anttoostet dem Thomas Rhadin 


(das it dem verfappten Emſer, Aut dem nicht mehr fo geachtet, und ann fein liebes _ - 


J 


fen hat, Das andere Eönnet ihr vonandern 


Namen Faventini Didymi, Die Hochs 
zeit Philippi void den Tag nad) Catharina 
feyn; fo machet die Furcht vor boͤſen Maus 
lern, daß er eilig dazu thue. 

3. D. Henrich Schmidberg, ſo verſtor⸗ 
ben, bat mir 100. fl. vermacht, welches mir 
nur darum ſo lieb ift, weil der todte Gerech—⸗ 
te Die lebende Gottloſen verdammet, wieder 


weite Mann fpricht, und es Die verdrieffen | 


muß, toelche dem großthuichten Ecken Schar 


Gotttes geſchenckt haben, denn ich habe nie 


das andre Zeichen. 


dergleichen begehret. 


Briefe Lutberi, welche aus m Rareiifchen Überfener worden, 





zur Schmach des ABortes | 


ſchoͤfen feiner Zeit der beſte geweſen. 
DEN Bifchof von Magdeburg wird 


bisgen Heiligkeit, feine Schalkzzit, nicht 
genug verdecken, dadurch er dem Pebſi lie⸗ 
ber, als ſeinem SH zu gehorchen, beſchloſ⸗ 


erfahren. Gehabt euch wohl im HErrn. 
Eilenberg Anno 1520. den dritten T Tag nach 
St. Martini. 





2ı 2 x $ 
em eben denſelben. 
Aus Aucif ep. Luth.tom. 1, p,289.b, 


a. EHriflus warnet uns nun ſchon durch Seinem geliebteften George Spala- 


Denn wer w de nicht 
die Schande, die Eck zu Erfurt und Leipzig 


erlebt, unter die reunderbaven Werke GDtr! 


\ tesvechnen? Doch führer der verſtockte Pha⸗ 


\ 


rao noch immer fort, Daß viele neue ‚Zeichen 
geſchehen. is 
's. Ihr aber feher zu, daß ihr in guter 
Hofnung alle Dinge der Laͤſterer verachtet. 
CHriſtus hat das angefangen, der wird es 
auch vollbeingen, ob ich gleich getoͤdtet oder 


verjaget ſeyn möchte. Eben derfelbe D. 
Schmidberg hat mich zu fid) nach Eilen⸗ 


burg ruffen laſſen, und da ich kommen, iſt 


er indeß zum Hexen ſelbſt bingegargen. Er 
ſoll recht ſtandhaft im Glauben ChHriſti ver⸗ 
ſchieden ſeyn, und alſo meine Lehre (welches 


Er fie grauſam verdrieffen wird,) fo wol behal⸗ 
ten, als vor andern frey gelobt Haben. 


Se 
het, wie CHriſtus bey uns iſt. Der roͤmi⸗ 
ſche Antichriſt, und durch ihn der Satan, 
faͤhret auf uns los, aber der erzeiget ſich gröfr 
fe, der i in uns ift, als der in der Welt ift, 





tin, dem frommen und gelehrten Mann, 
CHriſti Knecht. Et; 
Er will Silveftri furzen Begrif ausgeben, — 


Alveldiſchen Vieh die Sporen geben, und die 


paͤbſtliche Tyranney öffentlich anklagen. Er 
ſagt, Die Auslegung der Evangelien werden ges 


in um die Policey beffer einzurichten. 


J2zSsus 


Te". 


veſtri kurzem Begrif, fo er (anſtatt epiro- 
me) epitoma nennt, der griechiſchbarbari⸗ 
ſche und Iateinifchgriechifche Menſch. Ihr 
werdet ihn bald wieder ſchicken, daß er al⸗ 
len Feinden der Warheit zu Lob und Eh⸗ 


De. Ich meyne, fie ſeyn zu Rom alle toll, 


Stein, Hoͤlle und Teufel worden, 


2. Nun fehet, was von Mom zu hoffen: B 7 
6. In eben dem Glauben Hr der mn das ſolch Teufelegeng *) in bie Kirche ne a 
| sehen 


tere und coll ift, ſoll doch von auffen ein we⸗zu Breslau seftorben, der unter allen Bir — 


Mart in u & 


— 


druckt: und er ſchickt ein Schreiben an Fuͤr⸗ 


3" a ſchicke bier den nienbergifchen 
Brief, lieber Spalatin, mit Sye 


ven mit meinen Anmerfungen gedruckt wer ⸗ 


thöriche, wütend, unjincig, Narren, Sic, @ # 












J DUFT 
4 Y r = 


* 


N 


geben laßt Die ——— erx ſiegen frey- 
lieh an Groͤſſe ihrer Th seheit uͤber mich 


*) hunc tartarum. 


2 "Segen den Efel zu Alvelden will ich ſo 


losziehen, daß ich des roͤmiſchen Paoſts da- 
bei gedenke und Feinen ſchone. 
dert es die Nothdurft der Materie. 


öffenbaren. Denn fie drin en feloft her: 


vor, und wollen nicht weiter verborgen ſeyn. 


4. Sch babe in Willens, einen oͤffent⸗ 
lichen Zeddel an Kayſer Carln und den Ade! 
des ganzen Teutichlandes ausgehen lafien, 
wider des roͤmiſchen Hofes Thranney und 
Bosheit. Die Ausleaungen der Epiſtel 
und Evangelien find unter der Preffe. 


Ich fehreibe an den Durchl. Sitten, 


daß er doch unſrer Volicey helfe. Thut 
Doch euer Beſtes dabey. Denn mwenn-es 
nicht gefchiehet, tosrden mir bald Su: ger 
leiden, oder alles theuer bezahlen muͤſſen 
Gehabt euch wohl und betet für mich. 
—— 1520, 

Martinus Qurber, 

Auguſtiner. 





213. 

An eben denſelben. 

Aus Aurif. ep. Luth. tom.l. p,246. 
An George Spalatinum. 


Er vertheidiget feinen heftigen Eifer wider des 


Biſchofs in Meiffen Zeddel, darüber ihm Spe: 
fatin etwas gefagt, und einige Gefahr vorge: 
ſtellet haben mag, mit groſſer Freudigkeit in ei⸗ 

ner langen Rede, und mit vielen Gründen und 
Erempeln, und giebt ziemlich. zu verftehen, 
was vor eine Sache er N u wie ſie 
befchaffen- and geattet ſey *), 

.*) Es kann Spalatins Ernſt nicht geweſen feyt, 
‚aber er Dar damit zu öffentlicher Vertheidigung 
Gelegenheit geben wollen: 

Ro 


\ 


vom Jahre 1520. 








So erfor: 
Man 
muß endlicy Des Antieheifts Heimlichkeiten 








R 72 
36— > 1S, 


Kap Lieber SO. wie feyd ihr, lieber 
Spalatin, fo fehnell, daß ihr mich und 
andre weit zu übertreffen feheinet! Ich habe: 
euch geſchrieben, daß ihr nicht denken ſolltet, 
es wäre dieſe Sache nach eurem, meinen 
oder jemandes Menfchen Verſtand und 
Gutbefinden angefangen oder gefuͤhret wor⸗ 
den. Wenn ſie von GOtt iſt, ſo wird ſie 
weit wider, uͤber, unter, auſſer euren und 
meinen Verſtand vollendet werden. 


2. Und daß ihr es wißt, fo moͤchte ich 
nicht, Daß ein Haar diefer Sache nach eu⸗ 
vem oder meinem Willens gienge: ja ich 
habe hierinnen nichts mehr gefürchtet, als 
Saß ich etwa mir gelaffen fü etwas fehriebe, 
tag vor Menfchendünkelrecht ft. Und ihr 

habt zu fürchten, Daß ihr nicht allzu Flug 
ſeyd: fo fehr als ih, daß ich nicht afuroll: 
jey. Es mißfället GOtt mol alugrofle 
Tollheit: abernoch vielmehr ofzugeoffer wei⸗ 
ſer Dünkel und Klugheit. 
) fato. 

3. She ſehet nicht, daß meine Gedult, 
damit ich Emſern und Seen auf 5. oder 6. 
Fuder der Schmaͤhungen nicht geantwor⸗ 
tet habe, die einige Urſache geweſen, warum 


dieſe Zebdeltr aͤger ſich aufgeblehet, und uns 


terſtanden, mich mit feinen elenden und ab> 
gefäpmackten Poſſen weiter herumzuziehen. 


4. Hernach wiſſet ihr auch, wie ich gar 


nicht darnach gefraget, daß meine Predigt 


zu Leipzig durch öffentlichen Befehl wegge⸗ 
nommen und unterdruckt wird.” Was has 
be ich da vor Verdacht, Schmach, Unrecht 
und Bosheit geringe geachtet? Nun follte 
ich auch geftatten, daß dieſe Helden noch zu 
fokhen Grimm Schandbuher ehäsen, 


und nicht nur mit Lügen, fordern auch mit 
Laͤſterungen wider die evangeliſche Wor⸗ 


heit 





726 11. Btiefe Qutheri, welche aus dem Kateinifchen überfegt worden, 727 


heit fülleten? Verbietet ihr auch, wider: 8: Sie fihreiben mit viel groͤſerer Ge⸗ 


folche Wölfe zu bellen? — ffahr, alsich, als diedes Evangelii,der Rech⸗ 


s. Der HErr ift mein Zeuge, wie ich es te, Der natürlichen Billigkeit und aller Ver⸗ 
verbiffen und an mir gehalten, Daß ich fol- nunft ſo vergefien haben, daß fie auch nicht 


chen läfterhaften und zornigen Zeddel, we⸗ darnach gefraget, daß fie mich nicht ohne. 


‚gen des Bilhofs Namen, ohne Schane Ruf oder Vorforderung, ohne Verhör und 
hingehen lieſſe; da ich fonft hatte fagen wol "Bericht verdammten : fondern haben gethan, 


Yen, was folche Gehirne häften hören müf | was fie durchaus von mir nicht leiden woll⸗ 


fen; welches ich auch thun will, wenn fiedie ten; was ic) nie gethan, wenigſtens wider 


Ausgabe erfennen und ſich rechtfertigen wol⸗ Den Biſchof, noch feinen Official. 


len. Ich habe fie einmal gefaffet und will! 9. Sie mögen doch auftreten, wenn fie 


gewiß in Fünftiger Schrift nicht verſchwei⸗ lüftet, und wenn fie vergeffen haben, was 
gen, daß fie wider Necht, Evangelien und einem Biſchof oder Official zieme: fo will 


gemeinen Verſtand Daher gefahren find, daß ‚ich gewiß mit Schriften ihnen ſchoͤn zu Ger 
fie Doch fehen, wie ich vorhin ihrer Dums muͤthe führen, was ihnen zieme und anftehe, 


heit (Unwiſſenheit) oder Bosheit verſchonet. Ich kann den ſchnellen und ungelehrten 
6. Ihr habt den Zeddel, wie ich ſehe, Neid nicht fürchten: fo treibet mich GOtt! 


nicht gelefen, der wider mic) (wo ſie nicht der mag fehen, mas er durch mich thue; 


tummer als alle Eſel find,) Arger, giftiger, weil ich gewiß bin; daß ich folcher Dinge 


boshafter- und lügenhafter nicht gejchrieben ‚nichts felber gefucht, oder mich drein beges 
feyn kann; ja mehr wider GOttes Wort, ben: fondern alles mir durch fremden Grim 


- ale mid. Wenn ich nun um diefer Sache abgedrungen werde. 


willen ins Elend gehe, oder den Ort ändern; 10. Seyd getroft! und ſehet nicht auf 


wie ich das nicht achte. 


’ 


fuͤr Die ihre erkennen? 


muß, oder fonft etwas leiden; fo wiffe ihr, das, mas in Die Augen fällt *). Der 


7. Sch bitte euch, wo ihr, | 
Evangelium haltet, fü denket nicht, daß feirlihr denn nur nach denen, die erfcheinen ? 


ne Sache ohne Lermen, Aergerniß und Mein lieber Spalatin, es ift etwas anders 
Aufruhr zugehen und geführt werden Eunne.|vor in der Sache, als man fiehe. Jh 
Ihr müßt aus einem Schwerdt Feine Feder ſuche nichts: ein anderer aber fucher etwas. 


machen; nach aus Krieg Frieden. Das) Sie ftehe denn oder falle, fo habe ic) nichts 
Wort Gottes iſt ein Schwerdt, es it ein dabey zu gewinnen oder zu verlishren, das 
Krieg, ein Hinrichten, ein Aergerniß, ein iſt meine Meynung. yqauæ patent. 
Verderben, ja ein Gift und, wie Amos fagt,| - 1. Aber es iſt auch den Unfrigen nicht. 
wie ein Bär auf dem Wege und eine|eben fo zuwider, mas ich gefchrieben habe, 


26vwin im Walde, fo begegnet es den als euch: und der Herr Probſt fiber may 
Rindern Zphraim, a) habe viel arger|net nicht anders, als daß ich foldhe Zuns 
wider Emfern, Ecken und Tetzeln geſchrie⸗ gendrefcher vecht abgeführet. Aenn man 
ben, da ihr nichts zu gefagt oder geElagt| alles annehmen foll, was unter der Biſchoͤ⸗ 
Habt. Wie wenn auch) der Official, und|fe Namen ausgeher: lieber, was vor eine 
folglich auch der Biſchof die Ausgabe nicht! Tyranney wird da herefchen? Und ich halte 
00 fo. gewiß, daß der Biſchof in, 


Zel 


= 


re Glaube ift ein Beweisgrund ſolcher Dinge, " 
hr etwas aufs; die nicht gefehen werden: warum ureheilt 


. En nn — — nn — — — 
7228 a . vom Tabr .ıs2o, —3 729 
Zeddel nicht gemacht, als ich veſt glaube, ſten, daß er ihn bekehre, als daß er fo don⸗ 
daß er ihn nicht fir den feinigen erfennen|nert? und kann auch das Gewiſſen oder 
werde. Thut ers aber, ſo huffe ich, es Ueberzeugumg der Warheit nicht gedultig 
werde ihm diß eine Witzigung ſeyn, forthin ſeyn wider die ſtoͤrrigen und unbaͤndigen 
gelehrter und kluͤger zu handeln. Feinde der Wahrheit. 

12. Ich kann aber nicht leugnen, daß ich 15. Es iſt aber genug hiervon, Ich fe 
ein wenig zu heftig bin: und da fie eswiflen,|he, daß alle Beſcheidenheit von mir haben 
. hatten fie den Hund nicht zerren ſollen. Ihr wollen, ſonderlich die Feinde, die doch fels 
- Eonnet an euch felbft abnehmen, wie ſchwer |ber Eeine erzeigen. Wenn ich etwas hart 

es fey, fid) in der Hitze und Schreibart zu|bin, fo bin ich doch redfich und aufcichtig, 
bezahmen. “Denn darum iſt mirs allezeit darinnen ich hoffe beffer zu feyn, als fie: da 
verdruͤßlich, daß ich hervor muß *). Und! fie lauter Lift und Schalfheit in ihren Bis 
je ungerner ich es habe, je mehr werde ich chern treiben. Gehabt euch wohl und fuͤrch⸗ 
wider Willen Drein ae [fe nichts. Wittenberg im Jahr ıszo, 

in publico verfari, : 
1% Und zwar durch die allerſchrecklichſte b —— — * 

Beſchuldigungen wider mich und das Wort Ihr ſchrei unter andern, euer Rath 
GHttes, dadurch es nothibendig gefehehen| waͤre nicht geachtet worden . Ihr gedenckt 
nmte daß, wenn auch in meinen Worlen aber nicht, Daß ic) geſchrieben euer Rath 
und Schreibart Feine Hihe wäre, auch ein| vaͤre ſpaͤt kommen, da die Büchlein ſchon 

feinen Gemiith doc) durch die Unbiligkeie | FeLfig geweſen. | 

| ber Sachen zum in Bet a I — | 
boͤnnte: wie vielmehr werde. ich, der i — 
schnell bin und eine ziemlich ſcharfe Feder An en 
führe, durch folche Ungeheuer über die] Aus Aurif. ep. Luth- tom. p.a93 
Scchranken der Belcheidenheit gerückt. - Bon eines Staupigens Betrug und Treulofige 
0024, Wie ich mich denn auc) mundere,|  feit. a 

woher die neue Religion Eomme, daß alles, sinther Staupis ift befunden worden fü 
was rider den Gegner gejagt wird, eine wol durch unſer aller als ſein eigen Ur⸗ 
Schmaͤhung heiſſe. Was urtheilt ihr denn theil, daß er ung grauſam beruͤcket habe. 
von EHrifto? Iſt er auch ein Schmaͤher Dieſe Bruͤhe machet, daß ich mich in ders 
geweſen? da er die Juͤden ein ehebrecheriich gleichen Sachen nicht fo leicht wieder mens 
und verkehrt Geſchlecht, Ottergezuͤcht, gen werde. Denn mer follte glauben, daß 
Seuchler, Teufelskinder heißt? Fngleichen einer fo kuͤhne wäre, fonderlich ein folcher 
Paulus dierungelehrten Berführer Hunde, und fonaherBefreundter, daß er uns fo grob 
eitele Praler und Lünenprediger,, der Ap. und frech betrugen durfte? Wir haben ihn 
Selb), 13. fo wider den falfchen Propheten) aber doch entichuldiget, weil er den Preis 
loszeucht, Daß er wol toll ſcheinen möchte, von beyden Theilen nicht gewuſt. Darum 
indem ev ſagt: O du Rind des Teufels, |erivarten wir, daß der Duschl. Fuͤrſt den 
‚voll aller Lift und Schalkheit, und Feind Handel zunichte, dieweil wir auch felbftabe 
aller Gerechtigkeit! Warum. Tiebfofet leg aus doppeltem Recht und Namen ver ⸗ 
- Paulus ıhrernicht vielmehr, in guten Wor⸗ nichtigen und aufheben. 
Lutheri Schriften 21. Theil. _ id ve 


an Bee, 


3 N — ART 


mo I Buie Kucheri, weiche aus dem Bareiifehen | Überfene worden, 7 iu, Z3R 


geruͤhmten Mannes, ausaehen laſſen Dars 
An eben aewen um wollet mir deſſelben Hoftitel eheſtens ſo 
Aus Aurif. ep. Luth, tom. I, p. 293. Ani aa als teutſch Sa 
"Dem gelehrten und frommen HErrn| feutfihen braucht ihr: ich will aber beyde 
M. . George — wiſſen, daß ich mich in lateiniſchen darnach 
Saͤchſiſben Hofperdiger und Geste: richte. Alſo will ich voran geben, und ihe 
tario, feinem im HErrn werdet frıfch folgen. N 
(Geliebten.) | 4. Meine Eltern und Schweſtern haben 
Er nimt die in der Bulle verdammten Artickel Philippi Hochzeit beehret, dabey auch ans 
zu verteidigen auf fih, und ermahnet Spala-| dre Fehr ehrbare und gelehrte geute gewe⸗ 
tinum, daß: er fie auf freyere Art, als ſonſt, fen. 
‚teutfeh mache: und bittet, dag weil er folh) <, Ich bitte nochmaln, uns eine Ab‘ chrift 
Werklein dem Fabian Feilitzſch zuſchreiben wol⸗ von des Fuͤrſten Antwori mir*] wiederfah ⸗ 
fe, er. ihm ſage, wie er zu tituliren fey. Er f N — ich 
meldet auch, daß feine Eltern und Schmweftern |: ren zu laſſen, denn ſie wo len ſie nicht 
bey Philivpi Hochzeit geweſen, heruach verlangt einmal das andre mal zu lefen geben. Das 
ev eine Copey des Fuͤrſtl Schreifens: das an-!| andre werdet ihr, mit dem Buͤchlein von der 
dere veripricht er mit dem. Büchlein Ehriftlicher Chriſtl Freyheit uͤberkommen. Gehabt euch 
Freyheit. wohl und bitter fir mich. Wittenberg, den 
” —— — heil. Abend vor Andres, im Jahr z20. 
u: Ich habe Dem nach rimma. ges| uder Mart. Luther. 
henden Bothen ein Schreiben an euch a Auguftiner. m ü 
mit gegeben, lieber Spalatin: da nuneuer *) ut mereamum 
Pater Kacob kommt ſchreibe ic) noch. ein⸗ 4) die Domberrn. 
mal, welches ihr vielleicht eher bekommet, 8* 
als jenes. | | 
"a. mache mich eben über die in der 
Bulle verdammten Artikel, daß ich fie vers 
theidioe, wie ihr gefchrieben habt, und ich! 
fehe,daß man es von he haben will. a 
ihr es aber nicht viel frever verteuticht; als 
bisher, fü laft es lieber für mic) ſelber blei⸗ RS ie an 
‘ben. Denn die Redegeſtallten und ſcharf⸗ 
finnigen Sprüche und Reden trift keine Ue⸗ JE 7 u S. 
berſetzung, die nicht frey if: zu geſchweigen, 
wie ſchwer es iſt, des Autoris Geiſt recht gi! ch ſchicke — Brief ——— 
vorzuſtellen. Kr moͤget es zwar mol koͤn⸗ be dem Mare im Locha, lieber Spa⸗ | 
nen, weil ihr alles leicht uͤberſetzet: aber ihr latin. Aber fehet ihr auch, daß ihr einmer 
bindet euch) oft gar zu fehr, und wollet Reis |nig an euch haltet, wie ihre mir immer ſo oft 
nen ganzen Sprudy oder Rede aͤndern, fo einbindet Er wird doch) in dem daſigen 
| en nöthig ft. Winkel nicht gleich fo ein groß Feuer erre⸗ 
= Ich will aber folche Werkgen gern gen koͤnnen da er nichts in Druck gehen 5 
unter Fabrian ——— eines uns ſehr laͤſt. 


"als 










a > 916, — 
An eben denſelben. 
Aus Buddei fuppl, ep. p.ı3. 
Dem gottfeligen und gelahrten — — 
George Spalatinen, Fuͤrſtl. Saͤchſ. — 


en TE FE vom Jahr 1520. v738 

2, Sch habe das Bildlein von DB ein berjandrer mehr, won eben demfelben, ingiefchen 
"halten 98. > Emfern und andre mehr von eben dem» 
3, Das Buch), fo dem Fabianus Feliy ſelben, ſo andre dazu gethan, daß die 
zugeſchrieben worden, war ſchon zum Theil mordbrenneriſchen Papiſten ſehen ‚daß es 
gedruckt, alſo konnte nichts geaͤndert wer⸗ kein groß Vermoͤgen brauche, Buͤcher zu 
den. Was hilft es aber dem etwas zuzu⸗ verbrennen, die fie nicht widerlegen koͤnnen. 
fehreiben,, der nun. mehr als zuvor lebt? Das ift das neuefte. 
Fran; Sickingern das teutſche zuzuſchreiben „2 Daß ihr ubrigens fur den Eilenbur⸗ 
halten viele nicht für rarbfam, weil man giſchen Prediger gebeten, ich ſolle es thun: 
vieler und fonderlich des Sränkifchen Adels fo thue ihs nun. Denn er bitter, daß ich _ 
Neid dabey verhüten müffe.e _ .. .  jDurc) euch bey dem Durch. Fürften heraus» 
4. Sch bedenke mich noch, ob ich meinen] bringe, daß ihm erlauber werde, 8 Tage bey 
- Grafen von Mangfeld etwas zuſchreiben feinem Dbern *) zu leben, wo er wolle 
- wolle, da fie es Tangft gewuͤnſchet; und iſt vielleicht fleißig ſtudieren 3 weil er ſchon 
mir verdrießlich, daß ihrer ſo viel ſind. Ich viele Jahre daher auf ihren Befehl herum 
werde ſehen, was ſich am beſten ſchicken geworfen worden, und es alſo billig fen, ein⸗ 
wird. Gehabt euch wohl und betet fuͤr mal eine Zeitlang der Ruhe zu ſeinem 
mich. Wittenberg 1520. Den Abend Nutz zu genieſſen. m — 
dor Mar, Einpfänonis. — Retwa in einem Kloſter. 
— on Martin Luther „3. Das habe ich alfo gethan und thue es 
= Kuguffiner- \bittende, daß ihr e8 auch thut. Hier habt 
N ihr euer Begehren. Gehabt euch wohl, den 

110, Der, 1520, Wittenb. m 















—— 217. — 
An eben denſelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom J. p.294. 
Er ſchreibt, daß er die geiſtl. oder paͤbſtl Rechte 
verbrannt habe. Er bittet, daß er den ihm 
vorhin von demſelben angeprieſenen Prediger 
zu Eulenburg in feinen Schuß nehme, und 
ihm feinen Abfchied, darum erbittet, vom Für- 
ſten erlangen helfe. — 

JESUS 
03 N ” IR Is | 
Weil! Den a2. Dec. des ısaoten Jah⸗ 
37 es um 9. Uhr find zu Wittenberg) 
beym Morgenthor, neben dem heil. Creutz, 
‚alle Paͤbſtl. Bücher, das Decret, die Des 
eretales, fert. Slementinifche, Ertravagan- 
en, und Die legte ‘Bulle Leonis X. verbrannt 
ingleichen die Summa Angelica, die Chry⸗ 
ſopra ac, (oder goldene Werk) des Eckens, 


Mart. Luther. 
216. — 

An eben denſelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. I. p.294. b. 


Dem frommen und gelehrten Mann 
Herrn George Spalatinen, Fürftl. 
Hofprediger, feinem im Herrn 
| Geliebten. | ar, 
JEr ſchickt ihm Huttens Buͤchlein, um folhes 
dem Fuͤrſten zu überreichen: er meynt, das. 
Pabſtthum Eönnte wol verftört werden. Aus 
Adelmauns Schreiben erzehlt er, daß wenn 
» die Bäprifchen Fürften nicht fürgeberen hätten, - 
fo hätte der Augfpurgifche Biſchof Klage wider 
Een *) angeftellet. Singleichen von dererzu 
Paris Urtheil, von den in der Bulle verdamm:: 
ten Artikeln: ingleichen was die Maynzer und 
die Mönche wider ihn vorgenommen. > 
y im Briefe ſteht wider Adelmannen, . 


| Aaa 2 — TEsis. 


— 4 N TA 


2734 II. Briefe Lurberi, welche aus dein Lateiniſchen überfegesworden 735° 
3 ESUS, 3 > Bar 


| t ae — — Eanaen — 
S. im Anh, zum XV. Th. d, ©. p: 178. ° 
a bier iſt Huttens Buch, fo mir — en — 
Trot, (oder Grot) wie ihre ſehet, ges 
ſchickt hat, mein lieber Spalatin. Ihr 
werdet dem Fuͤrſten ſein Exemplar zuſtellen, 
wie ich das meine habe. Lieber GOTT! 
wenn werden wir einmal nichts mehr hören 
von folchen Nenigkeiten?! | 
2. Das bisher unüberwindliche Fi 
thum habe ıch nun auf dem Fuß, daß es 
leicht geftürzt werden Fann, fo niemand ges 
dacht hatte: oder der jungfte Tag. kommet 
über daftlbe). BE 
3. Ich halte, daß ihr die Briefe, fo ihr 
verlanget, feben toieder habt. 
4. Der B. Adelmann fehreibt, der Bis 
ſchof von Augſpurg hatte auf Eckens Ans | euer Schreiben heute erhalten, darauf ihr _ 
‚ftiften wider ihn und andere gerichtlich ver«| von mir geantwortet haben wollt. Shrfrar 
- fahren wollen, wenn nicht Die Herzoge von get: was ich thun wolle, wenn mich KRay- 
Bayern für ihn gebeten. So tobet der ſer Earl vor fi) forderte, ohne Schaden 
unruhige Menſch! Er ſchreibet auch, er har des Cvangelii undgemeinen Wohlfahrt, weil 
be von einem glaubwuͤrdigen Menfehen, Daß ihr ſehet, daß die Widerſacher alles thäten, 
die Parifertheologen alle in der Bulle vers ſolches zu befördern. Be 
dammte Artikel für ganz chriſtlich erkannt, 2, So fage ih, daß, wenn ich geruffen 
auffer zwehen, Die ie für ſolche hielten, dar⸗ werde, ſo will ich mich, fo viel an mir if, 
über man diſputiren koͤnnte: dergleichen ich gerne auch Fran? hinführen laſſen wennich 
auch aus den Niederlanden erfahre. GOtt geſund nicht Eommen koͤnte. Denn, dn 
gebe, Daß es fo feyn moͤge und werde! wäre es Fein Zweifel, daß mich GOtt rufe, 
5 Dee Maynzifhe Cardinal *) hat mei⸗ wenn mich der Kayfer vieffe. Wenn fie es 
ne Dinge öffentlich zu Magdeburg verbo⸗ aber mit Gewalt angreiffen, twie es wahre 
ten. Zu Dalverfladt haben fie fie gar ver⸗ fheinlich it, (denn fie werden mic) nichtbe 
brannt; ingleichen Die Minoriten zu Cotbus. ruffen laffen, daß fie belehret werden); fp 
Alveldiſche Eid hat abermal wider mich ge-\ift die Sache GOtt zu befehlen. Dennder 
ſchrieben; ich verachte es aber und mags |lebet und vegieret noch, der Die 3. Knaben 
nicht leſen. Gehabt euch wohl, und betet in des Babyloniſchen Konigs Dfen erhalten 
für mich zum Hrn. In der achttägigeibat: u 7.0 0 ua ee 
sen Zeit der Empfängniß ızao. 3. Wil er aber nicht erhalten, fü if 
“ | Bruder Warte. Luther, ein geringes um meinen Kopf, wenn 8 
Auguſtiner. gegen Chriſtum gehalten wird, dermitgroß 
Galerus. ſer Schmach und aller Aergerniß und u. 





NER BEN | 
An Beorg Spalstinum, 

Aus Aueif. ep. Euth. tem. I. p296. 

Yuf die Frage: wenn der Kayfer feines Glaubens 
Hechenfchaft verlange, was er da thun wolle? 
antwortet er: er wolle fich ftellen und was er 
gelehret, frey vertheidigen. Doch wolle er nue 
das demüthig bitten, daß der Kayfer fein Reich 
nicht mit Luthers Blut einweyhe, fondern dies - 

ſe Ehre dem Paͤbſtl. Hauffen laſſe. BE $ 

Jesus 
} ee 

Ray ! ch habe fo wol von Alfter die Ab⸗ 

fehriften der Briefe, als von Kindebruͤck 











* 
* 


N 
Fi - — ẽ e r 
236... 4 vom Jahr 1520. Bug! | ve 
ler Verderben getöftit worden. Denn Perſonen worden. Wenn es aber doch fo 
hier muß man wehber nach. Sefahr noch ſcon muß, daß ich auch nicht allein den Do» - 
Wohlfart fragen, und vielmehr zu fürgen, benpriefternfondern auch den Heyden über 
daß ncht das Evangelium, Das wir. einmal geben werde, fo gefchehe des HErrn Wille; 
angefangen haben, den Gettlofen zum Spot Amen. | 
gelaffen werde, oNer den Wiederfachern = 9 Vllius vielleicht an ſtatt illius, 
Anlaß geben zu ruͤhmen wider une, daßmwir| 6. Hier habt ihr meinen Rath und Mieys 
nicht das Herz hätten zu bekennen, was wir nung. Ihr koͤnnet alles eher von mir den⸗ 
gelehret haben, noch dafür das Blut ver⸗ ken als Flucht und Wiederruf. Fliehen 
° gieffen wollten: welche unfte Faulheit und| Wil ich nicht: Wiederruffen noch vielmenis 
ihre Ruh redigkeit der barmherzige JEſus ger. Sp wahr mir mein HErr Fefus 
| verhüte' Amen Kraft giebt! Denn ich Eonnte Feines ohne 
4. Darum ob es gleich gechehen muß, | Gefahr der Gottſeligkeit und vieler Seelen⸗ 
daß die Könige der Erden und die Fuͤrſten heyl thun. Ich fehicke die Abfchriften zus 
zufammen Fommen und mit den Heyden ruͤck, und zu feiner Zeit auch das Schrei⸗ 
"und Bälkern toben wider den HEren und|den am Fürften, wie ihr es in dem Mufter 
feinen Chrift : ſo Iehret Doch der Geiſt in vorgeſchrieben. — 
eben dem Pſalm daß die felig feyn, die auf 7. I babe bisher gedacht, es Fame ale 
ihn trauen. Und nicht allein das, fondern 










le das Meinige durch, anderer Hände aufs 
SHE wird fie auch verlachen und ihrer ſpot⸗ |förderfamfte nach Hofe, darum nehmet jest 
ten; wir Dürfen wem gſtens nicht beftimmen, hin, ſo viel gedruckt iſt. Denn das teut⸗ 
ob aus meinem Leben oder Todt dem Chan⸗ ſche Wird jego nebſt dem lateinifchen gedruckt, 
gelio und gemeinen Nutzen mehr oder wenis Gehabt euch wohl, und ſeyd ſtark in dem 
ger Gefahr entſtehen werde. Ihr wiſſet, HErrn. Wittenberg, an St. Thoma Des 
daß die Warheit GOttes ein Fels des Aer, Maͤrtyrers Tage (wie viel Dafür halten) 
gerniſſes fen, geiest zum Fall und Auferfie, im Jahr ı520, en 
bung vieler in Sad. Mart. Luther. 
5 Wir aber haben nur dafür zu fürgen, 
daß wir Gott bitten,damitCarokKRayfirthum]| An eben denſelben. 
an an N irgend u re Yus Aurif. ep. Luth, tom. I. p. 297. b. 
eingeweyhet werde, Gottloſigkeit zu ſchuͤtzen im 
und root id) leer, wie egeen nrezchen Ra 
in der Kömifchen Händen umfommen, dap| Bedrge Ren, Se Sulpier, 
em mit den feinen nicht in diefe Sache/ diger zu oa, fe u hriſto 
verwickelt wuͤrde. Ich weiß was Jammer =, geebrieilen bern, 
auf Huffens Ermordung über Kayer @i-) & Prflet ihm der Kemberger und ber Bande‘ 
 giömunden kommen daß er hernachniegend| kuss hen zuhteine vun der Any, Die Anker 
Fein lic? gehabt ‚sahrme Kinder geftorben,] gm suarkden und darüber zurihten Feber 
und auch der Tochter Soft, Endieime| — TESUS 
hernach umfommen, und fein Name in ei) ee 
nein Sefthlecht vergangen; bie Gemahlin 63 ſchicket bier der Rath u Rem⸗ 
Boarbara aber ein Schandfleck der Koͤmigl. berg ein Bittſchreiben an den Fuͤrſten 
ee. Ss a3 u 





ROLL, 


Aa 


| Aergerniß taglic) geſteigert. Dennes wer 





RAR j 57 PEN Der ., ee LT NE ET 
; R f 5 x 7 y By Bi: 
BR; F 


738 IL Briefe Qucheri, welche aus dem Tatemiſchen überfest worden, 739 ; 
1 
E 





‚mein lieber Spalattn, Darinnen er klagt, ihr GOtt und feinem Willen vecht heiliglich 
daß ihm durch ungerechten Zins Gemalt ses |dienet, in dem, was ihr hierinnen entragder 
fehehe: Darinnen ich such um euren Dienſt ſelbſt thut, oder duch den Fürften u 
bitte, weil ihr ohne Gefahr Fönnet. WWollsiwirke, - N BE 
te fich aber der Durchl. Fuͤrſt nicht in den) 
ganzen Handel vertiefen, (ſo auch nicht nd, | Haus ich ſelbſt beſchauet und aefehen habe 
£big, daß er die Sache ſchnell und mit Ge⸗daß ſich die Domheren nicht umſonſt ſperren, 
walt anders verfüge; fü helft nur das Her⸗ weil fie da etwas hoffen. Dr 
-ausbeingen, Daß diefelben Leute fpuren, daB| 4, Unfer Heß hätte die Art Reber zu er⸗ 
u Fuͤrſi ihnen hierinnen gnaͤdig und fuͤr ſie ſorfchen (oder gerichtlich zu fragen), dem 
BD .r ir, |Eroto in Italien geſchickt, mern ihr mirs 

2. Denn das Volk wird alda durch ſol⸗ yieder zugeftelle hättet. Indeß gehabt euch 
chen Wucher jammerlic) ausgefogen, und wohl. Ich bin voller Geſchaͤfte und zugleich 
wird folcher immer mit einem ſchaͤndlichen uch mit DVerfuchungen haufig geplaget. 
Wittenberg, am Tage ©. Sylveſtri. Im 
Fahr ısedo — 


h ; 
3, Die Wittwe kommt wieder, deren 







den auch) von ſolchem goftlofen Zins und 


 fehandlichen Raub Pfarraͤmter und, Got|” en Eu 
tesdienſte auch Bruderfihaften unterhalten: | :;:;:;:... Martin Luther, 
welches gar nicht ſeyn ſollte. Wiſſet, dapı r . Augufiner 
Ara 
222 1 ; I ESUS. 


An Jobann Stanpizen. | 
* ©. im Anbang zum XV. ‚ch. 2.8. P, 50. 






— 





ra Och habe in Furzer Zeit zwey Brie⸗ 
a | nn fe mit a RAN, an En — 
er febiekt, lieber Spalatin. Ib weiß wicht, | 
5 en Linken, Wbbhr ſie von dieſem jesigen befommenhabt. 
Fe nn _) 2, Wenn ihr ben der Wahl eines neuen 
? Plrobſtes dem Fürften vorfchlüget, daß er 
1 Sarlftadt dazu verordnete, und Amsdorf 
an feine Stelle Acchidiaconusmwurde, damit 
| diefer vecheichaffene Mann eine austrägli- 
IR chere Befoldung genöffe, Dünfte mir es nicht 
=. An. eben denfelben. | ungefehickt zu ſeyn: Doch koͤnnet ihrhierinnen — 
Aus Buddei Suppl. pa.  —— jnad un Gurbefinden handeln, wo ihr es 
Semem im HEren geliebten George beſſer erachte. — 
er dem Keörfehnfenen Me 3. Das andre alles werdet ihr in BERN 3 
gelehrten Diener Chriſti ꝛc. [erfteven finden. Sehabt —— bl im 4 
Er bittet, daß Carlſtadt an des verſtorbnen Probſts HErrn. Wittenberg, den en ee 
‚Henning Goͤdens Stelle, und Amsderf an] : Ware. Luther, 
Carlsſtadts feine geſetzt werde. N Auguſtinr. 
en — pe ; 226 2 





224. a 
An Georg Spalatinum. 
S eben daf. p. 8. 


225. 


ni 


. * 
⸗ J — 


—— 


. . y * 
Oi i vom Jahr Ken Ä | 741 


Er ſchickt einen Theil der gedruckten Anslegungen 

- „über die Evangelia und Epifteln. Er Eönne. 
in der Sache des Evangelii ohne Schaden der 
Warheit nicht weichen. Er und alle fromme 
Lehrer der Kirchen wuͤſten nichts... ' 


JESUS. 


1. 
eil! Ich ſchicke einen Vorſchmack der 
Evangelien und Epiſteln: der aber 

nach meiner hüchfibefchäftigten Seele ſchme⸗ 
‚cken wird, und der felöft nicht nachmeinem 


226, 
An eben denfelben, 

Aus Buddei Suppl.p. 14. 
Dem gottiel. und gelehrten Herrn, 
George Spalatinen, Fürftl. Hofpredigern | 

jetzo in Worms, feinem innig Geliebz | 
Ba ten in Ehrifto, 
Er kehret wieder um mit dem vorigen Lobe und 
Anweiſung des Carlftadts, und bittet dagegen 

für Jodocum Morlinen. 
















— * 
- > 


— 
* 


JESUS. Willen iſt. Die Sache willeinen Mann 
re und den ganz allein haben „ wie ich ſehe x. 


darum verdreußt es mich faft felber, daß 
ich angefansen babe. 

2. Da ich gute Freunde um Rath g& 
‚fragt, wegen des Schreibens an Fürften, 
ſo finde ich, Daß es nicht gefchehen kann, 
ohne Gefahr der Gottfeligfeit, wenn ich in 
meinen Nahmen und Begehren Frieden ans 
tragen Toll. Ich habe deffen bisher genug 
angetragen und bin allein immer mit Ge 


eil! Wie hoffen, ihr werdet einmahl 
antworten, heber Spalatin. Denn 
hier weiß man ſonſt nichts neues, als was 
ihr ſchon vernommen habt. | 
2 Vom Probſt Carlſtadten babe ich 
neulich thoͤrlich geichtieben.. Die teutfche 
Pertheidigung wird täglich mehr fertig. 
Sonſt aber it M. IJedocus a | 
N zu Wuſthauſ worden, EA 
Se — ———— malt in Die Sache gezogen worden, und it 
daß ihe und ich ein gut Worr für ihn einles| €? a Be abzuzier 
gen, damit ihm die Präfentation am dorti⸗ ‚ben, 10 ange Eck fehrevet: denn ich muß 
gen Hofe fo wenig als es immer möglich ift, die Sache BHO befehien, und mic) führen 
 Fofte; darum bitte ich nun, und bitter ihr und keiten laſſen, wie Wind und Wellen 
“auch. ch will.befen, daß er doch awes das Schif treiben. Das einige — ich : 
teniges ben fich habe. Gehabt euch wohl lich um Barmherzigkeit bey GOtt fles 
und betet den HErrn für mid. Bald will — Es Kane an a Augen, daß ein 
maehr fehreiben mit dem, der D. Hieronymi Bein Woͤlk lein aufgchen wird, wenn 
gewiſſer Bothe if, Wittenberg ı521. den GOtt dem Satan nicht wehret. Ich ha⸗ 
anar. ‚be feine uͤberaus iſtige Gedanken witer mid) 
| | WM. Sutber ‚und viele zum Ungluͤck geeehen. Was wol⸗ 
| ® "Het ihr? des Wert GOttes hat nie ohne 


‚Sturm, Sefümmel und Gefahr gepredige 


7 RSS 





7 









a re. werden koͤnnen. Es iſt ein Wort unend⸗ 

An eben denfelben. licher Diaiehist, wirfer geoffe Dinee und 

3 ee: if wunderbar in den Höhen, tie der Dry 
Aus Buddei Suppl, p. ıc. Mi —— — Tag me 
Aus ppl. p.ı5 phet fast, muß man alfo entiw:der ferne 


Seinem geliebteften George Spala⸗ Ruhe und Friede verloren geben, oder das 
einen, dem wertheſten in Chriſto. Wort verleugnen Es if des Hin 
we | Si 


— 


a! 


Ve 


Er 742 I. Briefe Lutheri, welche ausdem Lateinifchen Überfest worden, 743 
Krieg, der nicht kommen ift, Friede zu fens die Epiftole obfcurorum virorum (Briefe 


deheure Dinge, darein wir durch Den boͤh⸗ 


Ich weiß vor Erſtaunung nicht, was ic) 


den. Hoffer alſo nicht, dag CHriſtus in ungenanter Seribenten). - Seinen Wunſch 


der Weit mit Frieden lieblich gefördert mer» |billige ich, aber das Werk ſelbſt billige ich - 


de, da ihr ſehet, daß er mit feinem eignen|nicht, weil es auch der Schmähungen und 
Blut gefteitten und nach ihm die Märtyrer |Befchimpfungen Feine Maaß hält. Es wur⸗ 


eben alfo. Ich babe bisher unmiffend dran: auch von allen verfputtet, deren ich neus 


gelehret und gehalten, nie Johann Huß. liche Zeit etwa Eund gethan, was es Damit 


So hats auch Johann Staupis eben fo uns vor ‘Berwandfchaft habe. Sehet und leſet 


wiſſend gelehret. Kurz: wir find alle ohne es alſo mit der gewoͤhnlichen Beſcheidenheit. 
unfer Wiſſen Hußiten. Sehet nur die un- Gehabt euch wohl, — — 








mifchen Lehrer und Anführer gerathen find. Ä 
— BEI: N 
An Wenceslaum Linck. 


denke, wenn ich die ſchrecklichen Gerichte 
S. im XV. Th. d. S. p. 2038. 


Gottes an den Menſchen ſehe, Daß ie of— 
fenbareſte ſchon laͤnger als 100. Jahr vers 
brannte Warheit GOttes für verdammeger) rer Be 
halten wird, und man e8 nicht fagen und An Beorge Spalatinum, 
bekennen darf. Wehe dem Erdboden.) Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il. pe18, 
Sehabteuh wohl. 
nn... Wartin Luther, 
er ei a 
+ An eben denfelben. 


er ‚Aus Huddei fuppl.p.ı6. eg 








Pathmi wolle offenbaret heben. 
I TJESUS 


J. 





a 


habt-mein Schreiben erhalten: nun 


Martin Luther, 


Bon dem Fund Lutheri, wie er den Ort ‚feines. | 


— 


— 


eil! Ich glaube, lieber Spalatin ihr 


——— Magiſter George Spalatinen, dem ſchicke ich euch einen andern mit andern 


—— gt! Ich habe das Schreiben und die euch durch euren oder der, eurigen gutwilli⸗ 


1 


— 


Er ſchictt Spalatin ein Büchlein, deffen Titut 


nichts warhaftig gefchehenes ſtehet, und folge 


hochgelehrten Priefter. Dingen. 
iſt: Eine Bittſchrift wider die falfchen Theolo⸗ 


x 


gen; und zeiget feine Meynung davon an. 


JESUS 





doch auch nicht verftellen oder leugnen: fo 


2, Weil das Geruͤcht immer ſtaͤrker wird 
von dem Ort meines Aufenthalts, daß, 
Imenn ich es gleich nicht bejahen darf, ich es _ 


" ‚wollte ich, daß diefer eingefchloffene "Briefan 


mie tberfehickte Guͤlden empfangen. gen Unfleiß fo verboten würde, daß er indie 


Es fol gefchehen, was ihr damit verlanget. 
2. Es hat mir der Erfurtifche ‘Prior, For 
hann Lange, eine Bittfehrift wider die fals 
fehen Theologen zugefchicket: in welcher 





lic) Diefelbe tool eben denfelben, oder fo einen|und bald Fund machen werden. 
Gauckler zum Verfaſſer haben muß, all 


4 
* 


Hände der Widerſacher kaͤme, nur als ver⸗ 
fiohlen und gleichſam wie ein groß Geheim⸗ 
niß *). Und wollte ich herzlich, Daß meine - 
Hand den Dreßnifchen Sauen in die Hans 
de Fame, Die ohne Zweifel Die Sache willig 
*) velut celando magno facramente, 
er 


BB BI 2 
— — 


— — 7 vi r 2 ? v 
Bi x * { _ 
—* Er Y ⸗ v 


3, Gebet ihr, wie es am beften gethan [ner hohen Schule nachge / 

iſt. Wie es um meine Geſundheit ftehe,] alfo eine Shmad un hhfe Machtebe * 

werdet ihr von dem Ueberbringer verneh⸗hienge; aber er wird nichts ausrichten Es 
men⸗ Denn ich hoffe, es ſolle beſſer werz [find nicht die lnſrigen, die diß chun. Alſp 

den. Gehabt euch wohl im HErrn. Aus da er der Wahrheit nicht widerſtehen kann, 
der Shnfamkeit (Wuͤſten) ısar, fo gedenkt er fie mit dem närrifchen Eifer 


en 








Di Martin Luther. |der Narren wider uns zu ſchaͤnden. Mich 
rn 75 wundert, daß es der Rath felbiger Stade 
J—— 231, leidet. Ich befinde mich, GOtt Lob, wohl, 


An eben benfelben. und werde von den Paͤbſtlern gefchlagen, 
Aus Xurif,-ep. Luth. tom, 11. p.8. b, 1 4. Betet fuͤr mich, und gehabt euch wohl, 
Er meldet, daß der Ort feines Pathmi kund wor: | EB beliebet unſerm gnaͤdigſten Fuͤrſten, daß 
den, und daß Herzog George ganz tolle auf ihn | mein Dre noch nicht kund werde. Aus der 


U re : Urfachen fhreibe ich nichts an if ; 
[ee ke ° c in. Ge⸗ 
IESUS, habt eus) wohl, - Aus meinem Dit, im 
Is / 


Jahr ij ri. 
aus Euer Martin Luther. 





a Ich höre, mein lieber Spalatin, 
SD 08 gehe das Gerücht um, Daß Luther 
auf dem Schloß Wartberg lee, bey Eifer 
- ‚nach; daher Eommen Die Leute auf die Ge 
danken, Daß ich im Walde gefangen worz| 
dem, Aber da-fie indes fo denken, lebe ich 
bier Sicher, wen anders Die Bruder, foum 
mich find, treu bleiben. Wenn mic) die 
ausgelaſſene Bücher verrathen werden, will 
cch wo anders hinziehen; mich wundert, daß 
noch niemand an Böhmen gedenfet. 
2. Der beilige Herzog George zu Sach» 
fen ift noch ſehr zornig *), wie ich hoͤre: 
welches ihm wohl bekomme! und er muͤſſe 
- immer ſo vor Zorn. plagen, ſo lange er ein 
Papiſte iſt! Sch ſchicke jeßt die Landgraͤfin 
von Heſſen, jetzt Grafen von Solms Ge⸗ 
mahlin, über ihn, die wird dieſem groſſen, 
Mann fein zu antworten wiſſen, indem fie 
ihrem Geſandten befohlen, er ſolle an den en Bo 
Großvater P. und die Mutter F. P. geden-| es Eifer für das Wort. Endlich befihlet er 
ken. Wißt ihe nicht, was fie feinem ee ne 
- Sefandten auf dem Neichstage zu Wormß JESUS, 


; 232. 
An Johann Staupigen, 
©. im Anhang zum XV. Ch. 2.9. p,62. 





— 
An Georg Spalatinum. 
Aus Aurif. epiſt. Luth. tom. I. p. 305. 
Seinem im HErrn geliebten M. George 
Spalatinen, CHriſti Diener. 


Er verlachet gar artig die paͤbſtliche Schoͤpfung, 
wenn er nemlich creirt oder Cardinaͤle macht, 

da der gäbe Tod zweyer Cardinaͤle berichtet wor⸗ 
den. ‚Er erzehlt, daß der Pabſt Staupitzen 
beym Salsburger verklagt: : Das Florertinifche 
Soneilium, und die Troſtgruͤnde für die, fo 
beichten wollten, wären unter dev Dreffe- Ein 

- Böhme habe erweifen wollen, da St. Petrus 
nicht zu Nom geweſen, habe es aber nicht vers _ 
mocht. Und anders mehr von defielben Balz - 


w 


geantwortet? die fpißige Traun! ie we ae 

. Sr ſpibis 8 | * BD ee ift lauter Kuͤhnheit von CHri⸗ 
3. 30 Erfurt hat dee Satan ung mit ſei⸗ RNſto, daß er ſich unterſtehen Darf, einen 
utheri Schriften aꝛ. Cheil. ee ee 


N er a Pr 
_ = ) ⸗ 





746 11. Driefe Lucheri, welche aus dem L.ateinifchen überfent worden, = 747 — 
ſolchen Cardinal mitten in der Verſamm /Es iſt ihm verdeüßlich, daß ſeine Briefe und ge⸗ 
fung %) u tödten, und weder den Schöpfer. druckten Bogen noch wicht anfommen: er ver⸗ | 
noch die Treatur anfieher. Es fehreibt auch Ele — U a 
unfer Wenjel, daß eineandre ſolche Creatur fein Pfalter zu Bafel gedruckt — nern 
in Hungarn ploͤtzlich geſtorben. ihm nicht: der Biſchof zu Merſeburg habe fer 
*) comitiis, Reichstag ne Buͤcher verbrennen laffen. Adrian dem her 
2. Der Roͤmiſche Pabſt hat unſern Stau — braͤiſchen, und Petro Burckardi, medieinifchenn 
piß beym Carbinal zu Salzburg verklant,| Pro ea ſuchet er Nachfolger zu (affen. 
als ob erg mit mir biete *). Er hat geants Er ſchickt die Weiſe zu beichten:; meldet, wie. 
6 ) Emfers Bücher in Magdeburg angefehen feyn, 
— Ss weiß nicht, ob -er Be! — — nn vor Ehre dem Dan in —— 
emm ER ‚gefcheben,: . — 
*) mecum. habentem. N - % 
exellatur, in zweyerley Verſtande, ob er davon! = ES u S. 
— vertilget werde. > & l. x 
3. Das fehöne Florentiniſche Concilium gest Ich ho e, daß dor 
wird gedruckt werden, ingleichen die Troſt⸗ 130 Bf, 200) ni mein 
tinde fr Beichtende, ob die Preffen gl eich; 9 
| Te onl fin. ’ kommen ſeyn werde. ne wundert: aber, 
was es hindere, da 
4. Ich habe mit dem Herzog Buglad — hindere, daß ihr ſie nicht längfbers 
halten da ich indes fehon zwey Briefe voneuch - 
(oder Bogislao) aus Pommern zur Mittase Fummen, und gar nichts gemeldet voicd, 0 
gefpeifer, der auch heute meine Predigt in! 
der Marr gehöret hat. aus. eingelaufe. | 
5. Aus Böhmen hat ein gelehrter junger 2. And wo find auch die Briefe hinfome- — 
„men, die ic) an Hutten weitlauftig geſchrie⸗ 
Menſch ein Buͤchlein an mich beſtellet, und! s 
: \ len, St. en „| ben hatte? Was ich. hinfort ſchreiben und 
dar innen erweifen wollen, Petrus war € be ei ic ie 
nie gen Nom Fommen, in 18. miuthmaßei, hicken werde, eiß ich nicht. Ich hatte 


chen Gruͤnden; aber er erweiſet es michg ſchen vorher 6. Bogen an euch fliegen 


iaſſen, die noch ganz naß aus der Preffe Eas 
Sie haben meine Zehen Gebote *) und Das mens ich {ehe aber,daß fie-lahm worden: 


Flart) b thies 
a Ar ei ic) ſchicke indeß Die folgenden, und werde i im⸗ 
unter den Ihrigen aus. ‚mer weiter ſchicken, was fertig wird. | 
; a quaterniones, „iS 


3. Emfer hat endlich ſeinen Gift dem 
Herzog Georgen zu Gefallen ausgeſchuͤttet. 
Ich muß dem Menſchen nothwendig ant⸗ 
worten, nur wegen der frechen Lügen. Mur⸗ 
nern aber kann ich es noch nicht thun, und 






















9 praeceptorium | 
6. Das fibrige wird unfer Hieronymus] 
erzehlen. Gehabt euc) wohl, und laßt euch 
Mhoͤrlins Sache befohlen ſeyn. ch war⸗ 
— = des —— ag — den 
choͤſſer Pelitzen ittenberg, am Sonn⸗ 
ias Duadragefimä Ans 2% |miefhllseichsallenEönnen?., 
- Martin Surber.| 4. Meinen Pſalter legt Adam: Menue: 2 
ei auf, welches ich nicht gerne ſehe. 
R Der Biſchof zu Merfeburg hat meine Bis 
ua Mofrseben- denfelben. 3% cher verbrannt, der ‚beilige Menſch J des 
> Aus Aurif. ep, Lutk. tom, Ip. zog. bu Pabſts — Ag 
Be J BR * Merhäus 





234 


” \ * KL + FR 
: 2 PN 33 
* — N — — — a 





5 Matthäus Adrianus bittet um feinen|fe oder Begebenheit *) wird nun in ge 
Abfehied, und wir haben ihm felchen gleich lehrten Werfen gedruckt, 

gegeben. Alſo find wir ihn Ios Wollte *) fabula, 

GHDtt, daß ihm Aurogallus CGoldhahn)| 8. Zch glaube, daß D. Hieronymus heus 


N vom Jahr ar. 749 


im Amte folgen möchte. Hernach heißt es te bey euch feyn werde. Gehabt euch wohl. - 


. auch, daß’ unfer Fürft anftatt des Medici Am Sonntage Invocavit. Wittenberg 
Peiri Burcfardi einen fremden: angenom- lim Jahr 1521. 


men: da doch M. Auguftin Schurf fo lan⸗ Martin Quther, 
ge ſchon drum gebeten, und ich für ihn. a Auguftiner. 





- Barum wird nicht einer von den Unfrigen | 
genommen ?- oder wenn unfre Bittevor Au] - 5 — 
duſtinen nicht huͤlfe, wäre es doch billig daß An Wences laum Linck. 
D. Stephanus Bulde, der neue Eydam ©. im Anh. zum XV. Ch. d. S. p.232, 
des alten Schüffers, dazu genommen wur, BR, 





de: melches ich fage, Daß ihr, wo es norh = Ko 
iſt und ibe Eönnet, unfe tüchtige Leute vor) . An Georg Spalatinm. 
-fthlaget: = Aus Burif. epift. Luth, tom.I. p 306. b. 


& Ich ſchicke die Weiſe zu beichten, die] Er ſchicket einige von feinen Buchern; verſpricht = 


ihr verlangt habt. Zu Magdeburg ift Ems die andern: Er lehnet die Beſchuldigung ab, 
- fers Buch mit dem Titel an dem Colt) hr er Mütden Gy 
 Anoelchlagentorden. Ein feld Buch ger) rar var meunte ara 00 nicht gelitten, 
—— er r Frer Ermahnung antwortet er Em: 
hört für folchen Ort! Man fast, es habe ſern: will den Lobgeſang Mariaͤ auslegen: die 
eine Ruthe dabey geſtanden, anzudeuten, Poſtillen würden die Meſſe zu Frankfurt-aus- 
mas es var Strafe verdienet. Zu Leipzig] sehen. Er IE Et ee) daß Eraſmi 
aber gilt Emſer alles; er vermag viel und! >. a a ee TUN 
unternimt viel, Der aber, wie alle folche Leu⸗ —— ee 
fe, bald ein Ende haben wird. | / | : 
Ä » publico infamiaeloco, oder beym Schinder. | J ESu S. 
.Uaſre Jugend hat dieſe Faſtnacht de a 
. gngefleideten Pobſt auf einem a und Meine deutſche Verantwortung 
mit groſſem Gepraͤnge, in Ihren Poſſen gar on | | 
feltiamn herumgetragen, und als fie.endlich 2 seihikt. Cs fehlen noch 2. MI. LT, 
 beym Bach am Markte gethan, als ob welche ich hier schicke: Der letzte wird auf 


L F 


1 


habe vorhin bis auf den Buchſtaben 


fie ihn hineinwerfen wollen, haben fie ihn den Sonnabend fertigwerden. Mich wun⸗ 


| flüchtig mit Cardinälen, Bifchöffen und ſei⸗ dert, daß meine Gachen fo fpät einlaufen, 


nen Bedienten in verfhiedne Gegenden der | Der Buchfuͤhrer Scot wird das Beicht⸗ 


Stadt zerſtreuet und verfolget: welches kei⸗ bushlein überbringen. 


ne unavtige und dumme Erfindung. iſt. 2. Sehet aber zu, dab ihr nicht auch = 
Denn der Feind EHrifti ift folchen Spott unter denenfeyd, die mich in meinen Schrife 


werth, der der höchften Könige, ja CHri⸗ ten allzubeißig heiffen,, denn _fie tadeln das, 
fti ſelbſt gefpatter hat, Solche Geſchich⸗ daß fie A Namen etwas anhaͤngen, 
u } N 2 S iR 


— 
’ 


da 


ſttillen, wie fie fie heiffen, in welchen kun Die 


wo dergleichen ohne unfer Wiſſen beftellet 


- _ 4 —⸗ pe "urn, I ar a 0 nr N a 
* TR a © . art N ae — 
wer 

v 








750 I Briefe Kutheri, weiche aus dem Kateinifchen überfegt worden. "gr 1 
da fie jonft nichts veiffen. Ich finde aber,| söchft ungern fehen, als dadurh wir von - 
daß es meiſtens die thun, welchenichts leſen, daͤchtig werden, als ob wir. ung fürchteten 
fondern.nur bey Dim bleiben, was andre er-und-praletn. 0 
zehlen; hernachEonnen fie nicht leiden, daß] 7. Bor diefem hat Grafmusgefehrieben, 
‚man auf Loſter beißig ſey. Ich bin mir es ſey nichts vom Kanfer zuhoffen, weile - 
NB, noch nieht ſoſcher Wuth bewußt, wie mit Sophiften und Dapiften umeinger feys 
fie an mir finden wollen. Aber genug da—⸗ — der HExr iſt ſelbſt ſenes Wortes Urs 
von, ' heber, und zwar allein, Esiftaberdohaut, 
3. Bey den Merſeburgern und Meiß⸗daß ihr Grimm indes ee 9 
nern hilft Das Büchlein für Die Beichtendenlaufgehalten werde: welcher, fo erdurchbrr 
nichts Man verbrennet ganze Fuder meir|chen fellte, Teicht, wie alle betkuͤndigen, eis 
ner Bucher alda. Go toben dieſelben lie⸗ nen Boͤhmiſchen neuen Aufruhr nach fich e⸗ 
ben Heiligen *). = : ey N ii un , der über die Unfrigen und Die 
| an. ancheult ili. Geiſtlichen gehen wird. ch babe keine 
4. Daß hinter dem Rahdin Emſer ſtecke —— ae ich diß Wr daß 4 
und es wirklich fey, redet ihr mir noch nicht der deutſche Adel nicht mitdem Schwerdt, 
aus *), lieber Spalatin: ich habe auch mei ſandern mit Rath und Befehlen (oder - 
‚ ne Grunde darinnen, Daß ic) ihm aber Schtäffen), welchesfieleichtmägen, dem Rs 
antworte, geſchiehet auf der Freunde nicht ifchen Gefindel ſteuren möchte. Denn 
aber auf meinen Rath. Ich hatte Da8|yiner den wehrfofen’geifklichen Stand Eriee 
Zhier verachter; fie aber fanden aller-\gen, mare eben als wider Weiber und Kine 
dings gut, Daß ich dem Narren ankworten Hepäkkieden Sn re Se 
REN ee ar Er 


* 






| 8Ich fuͤrchte aber, es werde der Roͤmi⸗ 
— 
Lobgeſangs Maria, fo ih dem Fürften u Miet Ja DegaDiien nt, una. DI Fe 
fehreiben will: das ich alfo mit dem Buͤh— — ED — lan —— 2 
" Fein felber antworte auf: fein letzteres nd ner Br — = 
gnaͤdigſtes Schreiben an mich. Die Porlepreisen. Gehabr euch tr BE a 
er chreiben. Gehabt euch wohl und betet fin 
mich. Gruͤſſet unſre Hofleufe. Witten 
berg den 27. Sebr, im Sahr son 7 
er ee Er AERER SUHENER, 
} *) de fuccentore ianuenfi, Anguftiner- 


Adventevangelia und Epifteln fertig find, 
werden diefe Frankfurtermeſſe ausgehen, zu 
einem Vorfdmack, daß ich fehe, was die 
Leute von Dichens Werke halten. | 


* 


6 Es verdreußt uns ebenfals, daß des 
Eraſmi Axiomata und unſers Fuͤrſten Antwort 


Be I 837. er ar eo 
An Ehurfürft Friedrichen zu Sachen 
zu Leipzig heraus Formen, und weiß nicht, ? 


Aus Xurifi ep. Luth, tom.l. p. 388. 
| * Dem Durchlauchtigſten Fuͤrſten und 
worden, daher mir ung gewundert, woher Herrn, Herrn Seiedrichen, Churfuͤrſten, 
‚man die Exemplaria habe; die unſrigen ſind Herzogen zu Sachſen, Landgrafen in Thürine 

bey uns. Ihr habt uns alfo nichts Schuld] gen, Marggrafen zu Meiffen, feinem 
zu geben, weil wir dergleichen Ausgabe! | * EA 


7 292 gnäpigften Deren 7 Dzam 
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* 7527 A PR vom Jahr 1521. —— 753 
“Er antwortet dem Fuͤrſten, der ihn erinnert hatte, doch aber Fleiſch md Blut in fo weit nicht 


— 





von Streitigkelten lieber zu ſanfterm und ruhi⸗ habe hal icht die loſe 
gem Guben m Br 
daß er nichts Fieber thun wollte, wenn er nur Bie ; ; Sen 
fönnte; da er aber ftets von den Widerfachern es wol die Befcheidenheit meines geiftlichen 
‚heftig augegeifen — — — Standes erforderte. Darinnen ich Me 
mins, in der einen Hand das Schwerdt, in der alles pechrfprechen will, gleichwol aber hoffe 
Ken Eins nn Daß — a ech. 
viel ihm die Feinde Zeit lieffen, auf die Po— “ or e 
illen wenden, und thue es hierinnen gänzlich der nur bedenket, was vor Loͤwen von Mos 


0 ihn zu Gefallen, Ä ab, vor Nabfaces der Affyrer, und was vor 
une 3— ESus giftige Simeiten ich allein ſo lange habe über 
SE — | N mie ber müffen fahren laſſen, mit meinem - 
3 Di und vieler andern Schaden, denen ich mit 


Ssnade, und „Friede von unfem HErrn GOttes Wort hätte dienen Eönnen. 
) FEHEHrfe. Daß Curer Churfuͤrſt. 3. Es hat aber mein Gemuͤth in ſelchem 
Durchl Begehren, Gnaͤdigſter Zurft, bis | Sturm fo geſchivebet, daß ich doch nicht die 


$ anhero ich nicht roillfahren ; fondernes, weil Hofnung aufgegeben, einmal Frieden zu er⸗ 
“immer eine Sache uͤber Die andre kommen, angen, da Eurer Durchl. ich moͤchte gehor⸗ 


habe verſchieben muͤſſen, weiß ich nicht ſam feyn, alg durch welche GOttes Barm⸗ 


wem ich. es zuſchreiben ſolle. She habt heryigkeit dem Evangeliv CHriſti gewiß ſehr 


war gar einen feinen Rath gegeben, ich fol viel genutzet ha. 
fe die zankifchen, beißigen und unruhigen 4. Da ich aber fehe, daß meine Hofnung 
Shheiften laſſen, Damit ich nun das dritte bloſſe Menfchengedanken geweſen, und ich 
FJahr verdorben, und mich auf ein heilig und immer tiefer in Diefer See zu frecfen Fomme, 





 fänftes Studieren und Arbeit legen, und wo unählig Geſchmeiß und groſſe Thiere 
 auffer der Erklärung der Palmen, auch mit den Fleinen ſich zuſammen ſchlagen und 
die Epifteln und Evangelia, die ſonſt Por ihre Kräfte und Mühe wider mich wenden: 


Pr 


fiillen Beiffen, für Die gemeinen Pfarrer und ſo fehe, daß der Satan durch folhe Verſu⸗ 
Leute auslegen: auf welche Art ich zu thun|chung meiner Hofnung nichts anders geſucht 


genug haͤtte, und alſo auch wider der Geg- habe, als daß ich, wenn ich ſaͤhe wie eitel 
ner Willen Frieden halten muͤßte. mein Vorhaben, endlich ganz Davon abge⸗ 


Uns. 
— 


ters und deutlich zu verſtehen gegeben, wie 


2, Sofeydihr, nach Eurem Namen, von ſchreckt würde, und ich eher nah Babel zie⸗ 


hen muͤßte, als ich mein Jeruſalem mit Be⸗ 


friedlicher guter Art, daß ihr mir gar oͤf⸗ meer 
fagung und Koft verfehen koͤnnte. So liſtig 





ungoern ihr ſolche Streitigkeiten und Fragen iſt feine Schalkheit! 


fehet, die, wie man faget, über Lapperehen . Fa diefer Betrachtung babe ih. anden 


entſtehen (ich mag die treflichen Streitigkeis heiligen Tiehemiem gedacht, und die mußi⸗ 


ten über deiſtlichem Gewinn und Einfon- gen Beſchatuungen des Eſtaͤ eines gekehr⸗ 
men wol ſo verachten, und mit dem Prophe ten Schreibers, fahren laſſen, indem ich am 
ten aus Bethel ein Bethaven machen): ich Frieden verzagt habe. Deshalben ich mich 


muß auch ſelber ſagen, daß ich hoͤchſt un- hin und wieder gerüftet zu Kriege: und Frie⸗ 


gern in ſolhem Ler nen herumgetrieben und dens verken, fo dag ich in einer Hand Das 


— 


von meinem Studieren abgezogen worden, Sammenitermie Araber ergtiſfen, eu 
DAR N Sr ; —866 der 


bb 2 


— 





TR - 


II. Briefe Qurberi, welche aus dem Lateiniſchen überfegt worden, 


[” * — vr FFIR FT 
5 a TIER m 
L f * INNE a: 
— 
* J 


— 





der andern aber. die Mauer bauen wollen weil / Majeſtaͤt unfehägbar, und alfo wohrdiglih - 


ich ſonſt, wenn ich nur aufeines geachtet, ich 
Feines von beyden vollbracht hatte. Maſ⸗ 
fen auch Hieronymus fagt: Daß der der Kir⸗ 
chen fo viel fehade, welcher den Widerſa⸗ 
chern nicht wehret, als er an der andern 
Seite baue. 


6. Und der Apoſtel gebeut, daß ein Bi⸗ 
ſchof maͤchtig ſey, nicht nur mit geſunder 


Lehre zu ermahnen, ſondern auch zu ſtrafen 


die Widerſprecher. Nicht, daß ich mich fuͤr 
einen Biſchof halte, da mir das Vermoͤgen 
und Tracht eines Biſchofs, daraus er heuti⸗ 
ges Tages beſtehet, fehlet: ſondern weil 
der, ſo Das Amt des Worts fuͤhret, das 
Biſchofsamt verwaltet, der, als ein andrer 
Ehud, beyde Hände wie Die Rechte brau— 
chen, und mit der ftreitbaren lincken Hand, 


die zur Kriegszeit gefaßt ift, Den feiften Salon 


durch den ergrifnen Dolch binrichten muß. 
Und ich ſchicke mich nun auch mitten unter 
den Schwerdtern, Kriegen, Bullen, Po— 
ſaunen und Feldgefehrey der Dapiften, Die 
mich vergebens ſchrecken, als ein muthiger 
Veraͤchter derfelben, durch GOttes Gnade 


zu einem Friedenswerk, nemlich zur Ausle⸗ 


gung, Die von Eurer Durchl. verlangt wor⸗ 


den. . Denn was follte ich nicht in Dem ver⸗ 
mögen, ber. mich ſtaͤrket? Wenn ich meine]. 
Kräfte meflen voill, wuͤrde ich mid, wenn, 
ich auch 7mal Luther ware, nicht an. das, 





einige Rene machen; fo. viel Ders 
ftand, Gelehrſamkeit, Seit und Gnade er, 
fordert das Buch! daß ich geſchweige, wie 
ich zweymal predigen muß: vonandern Ge 
fehäften, auffer dem Amt des Worts, fage 
ich auch nichts. — u 
7. Sch fürchte aber, daß dig Werk viel 


ſſchlechter ſey, als man gedacht. Denn mweil|verfpreche ich weiter nichts. 
in aller Herzen nichts beiliger if, als das auch das geleifter. 
Evangelium, und zwar billig, weil feine theilen. 


reden, mir doch 
Eures, 


groͤſten Theologo 
wenn ihr nur Fragen aufwerfet: ſp wenig. 
darf man fuͤrchten, | 
Schmeichler mit ihrem 


den lautern reinen Sinn Des 
halbweg entdecke, und einiger ungereimten 
nd ungeſchickten Auslegungen fteure, und 





evangelifchen Sinnes, fo nach der x 
keit und Verſtand des Volkes gerichtet if, 
Ob ih aber 


zu verchren ift: fo werden vielleicht viel eine 
recht gefchickte Auslegung, Die fürs Cvans 
gelium vecht fen, erwarten ; es wird aber aus 


der Geburt des groffen Berges ein Mauss 


lein hervorkommen und werde in meiner 
Hitze Stöppeln-gebären. Ich rede nicht 
von der Beredſamkeit und zierlichen Iateihis 


ſchen Schreibart, denn darınnen bin ih ums 


Gelehrten; fendern vorm Poͤbel, und des 
nen, die Othem in der Nafen haben, Die 


hoch in GOttes Augen find, wie Efaias fa 
get, deren Urtheil, ob fie wol nicht zierlich 
» zu fürchten iſt, fonderlich 
8, Dutchlauchtigfter Fürft, Dieiheniche » 
allein der heil. Schrift mit unvergleichlichem - 


Fleiß oblieget und hold, fondern auch 


e 


zu thun machen koͤnnet, 
daß die Roͤmiſchen 
Bullengeſchmier und 


Poſſen Euch bethoͤren, oder mit ihren gotelos 


fen Geſetzen des Aberglaubens zu verſtricken 
und zu fangen vermügend feyn, mit welcher 
groben Aefferey fie doch alle Biſchoͤffe heuti⸗ 
ges Tages ganz begaukeln. ER 


9 formatus, 


8. Es wird aber genug ſe 


anſtatt der Maͤhrlein und Traͤume das 4 
Volk nur ſeines GOttes Worte allein, son 


* 


Menſchenkoth gereiniget, hoͤren kann Deunn 
auſſer der Reinigkeit und Sauterfeit. gar a 
Niedrig ⸗/ 


habe, mögen andere beurs 


* — 





Zum wenigſten wird niemand — 


— 
— 
— N 


‚erfahren, und arbeite auch alfo nicht für die 


fo bewandert *) feyd, Daß ihr auch dem 


Pi. Wa lt de 


un, wenn ich 
Svangeli nur 


156 . vom Sabre 1521. 757 
mir Meynungen und Sragen, die nicht zur latin, Für das andre werdet ihr fergen. 
Sache gehören, lernen. Den Ehrenholt haben wir abgeſendet: heu⸗ 

9. Mehmet denn, Durchlauchtiafter te fahren wir zum Kronberg. Sonſt weiß 
Fürft, diefen meinen unferthanigen Dienft |ich nichts zu fehreiben. Gruͤſſet alle die Uns 
an, wieer, nicht nach Eurer Hoheit, fon» |frigen, vornemlich D. Foachim und Ulrichen 
dern Eurer Gnade zu fchägen: und laßt uns von Pappenheim, in meinem und Amsdorf 

allezeit für das Evangelium EHrifti einen Namen, von denen wir vor unferer Abreife 
frommen, groſſen Sachfenfriederich, Her-| nicht Eonten Abſchied nehmen. Gehabt euch 
und Ehurfuͤrſfen, durch die Gaͤade wohl in dem HErrn. Zu Friedburg, den 
CHriſti haben. Eure Durcht muͤſſe ſich Dienftag nach Cantate fruͤh Anno ser. 
m EHrifto wohl gehaben. Amen. Wit: Martin Lucher, 

\ tenbergi im Jahr ısaı. den 3. Martii. 


Martin Luther, 
Auguftiner. 










: 244, & 
An Philipp Melanchthonem 
©. im Anh. zum XV. Tb.2.&.p. 135. 








An Tobanı Agtleolam. 


er 238. 
- An Georg Spalatinum. i 
&.ebendgf.p. 142. 


S. im Anh. sum XV. Th. d. S.p. 119, 


246. # 
An icolanın Amsdorf, 
S ©. eben Daf p.138- 


en ip has Zangen, 
„Sr eben dag j 





| An —— Lind, 
8 eben — p-120. 


: 241. 
3 An Georg Spstatinum. 
— eben su p.ı2. Sack 


5 35.0040, NE 
An Georg Spalatinum, 
— Sin XV... N 


— 


247. x 
An Beotge Spalstinum. n 
©. eb. dafı 9.132. Aus Berfehen ift diefer Brief 
in ab. Frieder Heels epiſt. fi ingular. ma- 
nipul. I p.61. unter diejenigen niit gefeßt, die 
daſelbſt aus den eigenen Handſchriften zuerſt be⸗ 
kant gain worden. 











Ein Sack eines ER an Phis - 
‚lipp Melanchthonem. 
©. im XV. eb 0,5. p 2263. 


— 


— 243 
RN An eben —— 
Aus Aucif ep. Luth. tom.l. p. 323. b; 


Magifter Spalatino zu Worms ‚ei: , 
genhaͤndig. 
& fehicke Briefe an den Kayfer und an die Stän-! 
de des Reichs durch € einen Herold, und laͤſt ei: 

tige gute Freunde ı gruͤſſen. — ER 
ui Sl — 

ei: Hier habt ihr die Briefe die ihr de 
n eb ; 
— habt, ‚mein en Herr —* Sieb. daſ, p. = 2 PERLE, 


An Philipp — 
©: im Anh. zum XV, TH. d S. p. 166. 


250. Ss 
An Beorg Spalatinum. 3 
> ebedaf. D. 127. N 


a 252. An 


— — num geſchrieben. Endlich — er über Be 





78 


N Zn RES ne Welanchebonem, 
©: eb! daſ. pi 150. 


An icolaın Amsborf 
az) eb. ge p. 174. 


An Bits Spatseinum. Ä 
Sb. dal. p. 161. RR 


An eben. Senfben. 
©. eb. 7 P- 154» 


Süd eines Sie a an Philipp Me 


ianchthonem. 
© eb, ae Br 297. 


An Philipp Melandprhonem, 
2 eb. daſ. D. 21% 


NER 
An Beorg Spalatinum, 

Aus Aurif. ep. Luth. tom.I. p348.b. - 
Seinem Beorge Spalatin. 


Er zeiget, was er an den Geſpraͤchen, die er ihm 
zugeſchickt, und an Carlftadts Büchern ausfe: 
ke. Er will, dag feine Schriften nicht alle 
gleich gelten. Er fragt wegen feines Lobgeſan⸗ 
ges und Iıgten Pſalms eines und das andre, 
Er heißt das aufheben, was er wider. Cathari⸗ 


fiopfung. 
ES u 8. 


I. 
ai! Von meinem Birch dh Carl⸗ 


V 


ſtadts zwey Bogen und die Geſpraͤche 


erhalten. Lieber GOit! werden unfere 


.. Wittenberger auch den Mönchen Weiber 
geben? aber mir folen fie Fein Weib auf⸗ 


dringen, 


2: Der AN der  Srprie hat we | 


1, Briefe —— Weihe aus dem 55 — 








Da 
Witz genug gehabt, obwol Gelehrfamkeit 
genug. Und wollte Dt! daß auch Carl⸗ 
ſtadts Schuſten deutlicher waͤren! da ſonſt 
Gelehtſamkeit und Witz genug darinnen iſt. 
Ich weyne nicht, daß alles, was ich ſchicke, 
gedrückt werden folle. Darum molte-ich, 


daß es mit Philippi Schutzſchrift, mo es 


euch anders. beliebig, noch anftehe, big die 
Preſſen muͤßig ſtehen. So haͤtte es mit 
dem Pſalm: Es ſtehe GOtt auf ꝛc. auch 
geſchehen koͤnnen. Da das Nothwendige 
an genug ift, undunsdringen 

ft denn mein Lobgefang noch nicht 


—— Mich wundert, daß derrote Pſalm 


fo verloren gangen, Den ich gewiß am Ende 


der Predigt von der Beichte mit angehängt 
hatte, fo daß ein Stück davon noch mit 
deſſen letztem Stück auf einem Bogen jur 


fammen hienge, Daß alfo auch nothiwendig 


an der Predigt von der Beichte etwas fehr 


len muß. Das andre Stück aber babe bes 


fonders mit einem andern Paͤcklein gefandt; ; 
| vielleicht SR ihe nicht rehtnady. ©» 


4. Mas ich hier wider: Catharinum zu⸗ 
ve ſchicke, lege Fe an feinen Dit, denn 
ich babe ihn garı 


5. Mein fetes Undauen wird immer mi 
fen mit Arzneyen gelindert werden, wie ich 
ſehe: ich gehe oft Des 4ten ja sten Tages 
einmal zu Stuhle. Ein wunderlicher Ma⸗ 
gen! Gehabt euch wohl, und betet fuͤr mich. 


Und huͤtet euch, daß ihr nicht auch ein Weib 
nehmt, daßi ihr nicht in leibliche Truͤbſal fal⸗ 


let. Am T ne! a im Jahr 1521. 





| An — — 
©. im Anh. sum XV, Th. d. S. ‚Pi ie 7: 





260. 
An Pbitipp Mielanchebonem, 
©, im ix. TH. d S. — —2 # 


RI 


7 — BR 


— 


A 
J va 


- 


26 5, An 
9; 


e kn 4 y BR ’ 
760 ni vom Jahr a, 761 


st ſtum, melcher ıft huchgelobet in Ewigkeit, 
An Beorg Spalatinum. Amen. Aus der Einöde im Fahr ser. 
‚©. im Anh. zum XV. TH. d, S.p.17. ; | Mert.Lurber, 
TER * Pd { % 





264. 


26 | 
> An Nicolaum Amsdorf. An Philipp Melanchthonem. 


&, eb. dafı Pr 204. Aus Yurif, ep.Luth. tom. I. p.359. 
2 REN Er ruͤcket ihm ſelbſt vor, daß er nicht ſchreibe 


ET TEE EEE WERBEN TEE TECHEN ——— 
Stuͤck eines Briefs an Philipp Me⸗und ermahnt ihn, wider Emſern zu ſchreiben.. 
lanchthonem. IJ. 


38.6 8Wein Stillſchweigen muͤßt ihr jetzo nicht 
Er handelt zum drittenmal von Geluͤbben, und 3 § beſchuldigen: da ihr ſelbſt bisher nichts 
wird ausgeſprochen, daß fie zu vernichten oder | geſchrieben, welches ihr Doch thun ſolltet, da 
ee.“ | Fein folch Lermen mitmirift. Es waͤre denn, 
PL RN Es Be daß ihr vor der einigen Stimme Emfers ſo 
Tu da genug geſagt it, fo wol hier erſchrocken, daß ihr nicht dawider mucfen 
a alsfonft, daß diefe Lebensart mit dem| dürfe. Ey der Theologen und tapfern 
- Evangelig ſtreite indem es Sünde macht, Verfechter der chriftlichen Lehre, Die der eis 
an Speife, Kleidung, Trank, Drten, Per⸗ nige Mann, und zwar ein fo böfer, unter 
fonen, Werken, Geberden: daraus doch fich zwinget, und zwar in GOttes Sache: 
Chriſtus Feine Sünde macht, fondernalles| Waͤrum widerfegt ihr euch ihm nicht? Wa⸗ 
frey bleiben laßt; und nicht beftehen kann, rum eraveift ihr nicht die gelehrten Waffen 
mo esniche folche Sünde machet, und die) wider ihn? Warum macht ihr nicht vor eu⸗ 
Gewiſſen verſtricket ( wie es augenſcheinlich ven Leutlein des Menfchen Tollheit und Gott⸗ 
klar iſt; denn es müßte gleich vergehen, loſigkeit kund? 
wenn es frey bliebe und die Gewiſſen nicht] =. Sonderlich da es billig ware, daß alle 
hielte) : ſo iſt ja offenbar, daß folhe Ger] Ehrijten es angriffen, vielmehr ihr, die ihr 
bden nichtig, unrecht, gottlos, und woider| der theologifche Baccalaureus feyd, wo mie _ 
das Evangelium fun. recht, geſchworen Ketzereyen zu widerlegen und 
Darum muß man nicht ſtreiten, od auszurotten. Wenn werden wir etwas fer 
etwas frommer oder gottloſer Meynung ger | hen, das fuͤr einen Baccalaureum Theologiä 
ſcehen fo, da es gewiß if, daß gottioſe recht if? Wenn auch die Naturkuͤndiger 
Dinge von Die gelobet werden. Drum wohl angemerket haben, daß in den Lorbeer 
muß man fich aufs Evangelium gruͤnden, Fein Donner fehlage, denn auch Tiberius 
und folhe Gelubde, fie mögen gefehehen| hat einen Eranz davon rider den Donner 
ſeyn in welchem Fall, Sinn oder Zeit fie] getragen, wenn es witterte: was fürchtet 
wollen, gettoftzerreiffen, und zur Freyheit ihr Denn des Emſer Salmonei Donnerkeile, 
des chriftlichen Glaubens wieder umkehren. | da ihe mit Lorbeern geeroͤnt feyd? Vielmehr 
3. Das ift mein veſter und ungezweifelter] fiechtet euch vor CHriſti gewiſſen Don⸗ 
Schluß : daruber ich lobe und preife den gü-! nerfeilen, denen man nicht entfliehen kann: 
tigen Exlofer, unfern Herten JEſum Chris] Wer ſich meiner Worte ſchaͤmet ıc. 
Lutheri Schriften au. Theil, au =  SBCHB, 


ER 






J na Die iur ER 





„62: Il, Briefe Lutheri, welche aus dem Lareinifchen Dberfegt worden, 763 # 
Wenn des Apolinis Wahrſager, beym will *), Daß fie darum folten von Ehrifto 


Lycophron, an der Lorbeer nagete, fuhr die zu den Prieftern geiviefen feyn, weil ſie die 
Bortheit und Wahrſagergeiſt in fie, wie Beichte damit Iehren füllen, hat, da er zus 
der Poet fagt: Den Lorbeer eflend mward|gegen gerefen, Durch meinen Wirth ver 





er toll von Phoͤbi Triebe. O wie gluͤck-⸗ langet, daß ich folch Evangelium erklären, 


e 


felig waͤren die Theologi, wenn fie mit der und er alsdenn etwas haben möchte, das er 


Lorbeer auch den Geift göttliche Kehre em-|den graugekleideten *) Phariſaͤern und 


pfingen. Aber wager es doch, denn ihr Deuchlern antworten koͤnnte, die meinem 
habt der Schrift geſchworen: was mum— 
met. und flucfet Ihe? \ 

3. Mich werdet ihr, od ich ſchon ein un⸗ 







bin, allggeit mit zum Gehülfen haben. Und digt won der Beichte unter der Preſſe fen. 


fol mid) nicht veuen, unter einem ſolchen "2 petiturus, fo ſehr unrein und dunkel - 


* griſæis. 


Meiſter die Kriegskunſt zu lernen. Wer Sm 
wollte nicht willig unter dem fechten,, ‚der 


zur Theologie einen folchen Kopf und fo vie laſſen, aus der, Urſachen, daß ihr 


ren fchon inden wichtigſten medieinifchen ) 


‚Büchlein von der Beichte vorfommen,, und- 
des Fuͤrſten (oder Prinzen) Bemuͤthe mitdies 
ſem Evangelio einnehmen und abkehren wol ⸗ 
wiſſender Streiter (oder ungeuͤbter Soldat) len. Denn fie haben gehoͤret, daß die Pre⸗ 


2. Drum habe ich ſie an euch ſhicken | 


 Ienley Selehrfamkeit gebracht hat? der die fuͤr fremde Dinge ſorgen und fie vomeiner 
natürlichen Dinge, da er in fo viel Zab-|guten Dand abſchreiben laſſen möchtet, weil. 
den Dinge I > ihr an ſolchen Händen, die dazu Zeit haben, 


Schulen zugebracht bat, ſo erforſchet hat: keinen Mangel habt, und meine Hand nicht 







der ale Spruͤche der Welt weiſen auf ei 
nen Nagel weiß. Denn ich halte, daß 
die fehr irren, die da meynen, daß Die: 
Weltweisheit und Erkenntniß der Natun REN 
zur Theologie nichts nüße fey: denn wozu rathen waͤre. 
- werden fie fonft gelehre. 
eigentlich Bädern, wo fie etwa darüber ſchwi⸗ 
Bee N — 





gemerket werden fol. Darum fehieft mir. 
meine Hand zuruͤck, weil ich fonft Fein Creme ° 
pfar habe, und.ich fie Feinem fonft zum abe ⸗ 
ſchreiben geben Eonuen, weil ich alsdennvers ⸗ 


3. Und ob ich wol im Büchlein von dee: 
Beichte, denſelben Ort gehandelt habe, 
habe ich ihn Doch ſo wenig geachtet, daß ich 
— dabey eine genaue Widerlegung für unnoͤ⸗ 


ae ns 2... jthig gehalten. Denn ich dachte nicht, daß. 
An Georg Spalatimmm, ... jemand fo dumm ſeyn und Die Beichte dar⸗ 





— Aus Aurif ep. Luth. tom. Ep. 300. 
Er uͤberſchickt die Stelle Luck von 10. Ausſaͤtzigen 
— p er dem Fuͤrſten zu gefallen erklaͤret, daß fie 


aus in Ernſt beweiſen wuͤrde. Drum ha ⸗ 
be ich ihn aus dem Grunde und weitlaͤufig 
davon gehandelt, und ihre Tollheit wi⸗ 


abgefchrieben, oder wo es beliebig, gedruckt derleget. Wenn ihr es mollfdruckenlaffen, : 


werde. Er thut etwas hinzu von Verſpottung fo ſetzet beygehende Vorrede vor, mit. den 
der Baalspfaffen 


Do 
S Der Fuͤrſt Johannes, der in dem 
Ort Luca von io. Auſſatzigen ſuchen 






Zuſchrift in meinem Namen, an wen ihr 
wollt, entweder an Hugbald (Haubold) 
Einfidel, oder wem es ſonſt ſey: nur nicht 
an Fuͤrſten. Die Urfachefebet ih Hd. 
rin. NIE ern Datei 7 
TE elle Sr 


u Date N Er Pu 


74 een J— ji x vom Jahr or — 


— 


— 


berti im Jahrısa, | Mart. Luther, 
| ur VEN ia - Martin Bucher, Kugufliner: 
ee u, Auguftiner, — 267. ; 
er Re re | An eben denfelben, - 
—— An eben denfelben. — Alus Aurif· ep. Lutk. tom. J. p. 361. b. 


fe Baalr und Phegorspfaffen, "die durch 


dem Kanfer ſolch Glück, aber wegen GOt⸗ 
tes Rath und Geheimniß. Gehabt euch 


— 


RN 
— — 

a 

> x 14 







ig, Denn ic) lieſſe es darum gern dru⸗ erhaltene Geſundheit. Er entſchuldigt 8, 00 
c£en, daß die Predigt von der Beichte fein] _ 7, nicht wieder an Gerbeln und Tanbenhei— 
dazu flimmtes und weil barinnen die Gum: men geſchrieben. Er will, daß Philippns 
; fe dee samen Chriftenthums s fein Leben und Geſundheit durch die Flucht 
ma fait ganzen N 34 rette, wenn Die Peſt dahin kommt. Er dro— 
iſt, auch zur Erbauung Des gortfel. Ledens| Het dem Biſchof zu Mayız. 
dienet, Dadurch auch Die Deutfihen einen _ JESUS, 
| eh, von den Poſtillen befamen.) I 
- Sch hatte beygefuͤget, was Philippus noch un a : 
An der Predigt gene gefeben bitte: ich et! Sch banfe für das ͤberſchickte. 
kann aber noch nicht verftehen , welches _e8|,; Mein Hinterſter und Bauch ſind end⸗ 
ie Go man es aber nicht will drucken lich mit mir wieder gut: brauche alſo weiter 
Yaffen, fo kann mandie. Vorrede wegthun, Feine Airzney, fondern Ei ganz gefund, wie 
und das andre Fuft Kohanni geben; mir zuvor Gott ey Dank! 
-aber werdet ihr meine Hand wieder fhaf-| .r- in Gerbeln habe durch dieſen Boten 
eat nicht jest ‚fhreiben koͤnnen, fü eilete er; auch 
6 Womit die son Paris auf ihre So— nicht. an Taubenheimen. Ich habe in eis 
phiſten in meinem Namen gefcherjet_ und Ha: Stunde das eure empfangen und das 
. gefvoktet, werdet ihr gehöret Haben Die ent gteich ſo hinfchreiben mufjen. _ Ich 
Ä werde ein andermal weitlauftiger ſchrei⸗ 


den Mund Pauli von GOtt verflucht find, bau z a 
fangen an an zu 3. Ich bitte, laßt Philippum nicht dort 
fe gelobt! Und daß der Pabſt mit dem bfeiben, wo die Peſt Fommt ; man muß dieſen 
Ranfer fichberäch, ift noch nicht reif G Stt Menſchen friften, daß das Wort nicht vera 
uͤhret beyde wie fie verdienen und geführet 
werden füllen ; unterdes denken fte nicht an 
die Worte bis die Miſſethat der Amo⸗ 
riter voll ift. Ich freue mich und goͤnne 













dev Seelen befühlen hat. 

A. Ich werde endlich gegen den Mayn⸗ 
sifehen Goͤtzen losbrechen, und ihn befonders 
und öffentlich mit feinem Hurhauſe zu Hals 


‚wohl und betet für mich, Am Tage Lam⸗ den andern Tag nad) Franciſci 1y21. 








Aus Aurif. ep. Luth-tom. I. p. 361. | Seinem’ geliedteften George Spale: 
Seinem George Spalatinen, «in, Chriſti Diener und ſeinem 
“an ehr Die,’ Tv ee Freunde. = 

Er danfee ı fo viel man ſiehet, Spalatinen für Er bittet um Beftellung der Briefe an feine 
bberſchickte Araneyen, Gott ader für, wiede 


ScE2. 38 


foren gehe, fo ihm der HErr zur Seligfeit - 


fe. angreifen. Gehabt eu wohl. In Eil, 


Freunde: ingleichen daB Gerbeln die a 
\ & en 


* 









fo er verlangt, geſchickt werden, - Und entſchul⸗ * * e Meſſe halt: ich fürchte, ri 
digt, daß er fo kurz ſchreibe— groſſer en —— 
| a dabey iſt. Wollte GOtt! daß er und alle : 
RS An Philyeum werdet ihr. dieſes ſolche Slillmeſſer wenigſtens abgiengen/ 
beftellen, mein lieber Spalatin. Ich wo fie nicht ganz auf einmal abgeſchafi 
ſcicke auch meinen Brief an Gerbein. werden koͤnnen. Cs ift ein Unrecht: gegen- 
Ihr fehet, daß er meine Bücher verlanget, |die Meffe, in der Stille oder befenders zu 
dazu koͤnnet ihr durch eure Bemuͤhung hel⸗ ſeyn: da ihr Name Sinazig, oder Verſamm⸗ 
fen. Ich habe ihm alle aufgeſetzt. Ihr lung heißt, und eine Geineinſchaft iſt; und 
werdet, fo euch beliebt, für das andre ſor⸗ Chriſti und Pauli Verordnung dahin laus 
gen. An Taubenheim werdet ihr auch fein]tef, daß das Wort verkuͤndiget, d. i, fein 
Schreiben beftellen. Gebächtnif, begangen, und alfo alles in der 
2, Ich habe weiter nichts zu fehreiben: | Gemeinde Öffentlich begangen und gehalten 
Denneuch, die ihr im Regiment und Hand» werde. O du Antichrift! Pnuatorũu. 





lung der Geſchaͤfte feyd, gebuͤhret mir zu] / 268. 
fhreiben, der ich nun erft vecht und eigent-| NAnYTicol Berbellium, 
lich ein Mönch (d. i. einfam) bin. "Fchbin) S. im 1. Anh, zum XV. Ch. d, ©. p.139. 
aber hal bie —— es find N ee ea ac Te 24 
mich viel, theils bofe, theils liſtige Teufe ; — 
die mir Die Zeit, wie man ſagt, *) vertrei⸗/ S — — — 
ben, aber zu meinem Berdruß. Betet he, —— A — 
daß mich Chriſtus nicht bis ans Eide ver). Bra 
laſſe. Und gehabt eud) wohl. Am Tage An — denſelben. 


©. im XIX. Bi d. S P.2242. 





Mala as Iyar, 
® More. Luther. 


Ka 271, F 
) eludut. — Au eben: äben. 
E⸗ iR auf heih Sans ein a Mefofofe, S. eben def. p. Ga m 


- ANNO. ISaR, en 
272. Von Erlangung eines Privilegii für ei Poli Be 
— schen denfelben. ; fen, und von 1 Bun deutfcher Bücher: “ 
N : gen unter die Leute zu bringen, und damit die - 
m a ungelehrten ‚Herzen zu gewinnen. Vom Fey: 
feuer, fo man im Pfalmen und Tauler füchen. 
ſoll. Er giebt dem Ehurfürften einen Kath, - 
was er den Pähftlern antworten folle, die die 
Lutheriſche Lehre mit Gewalt und Bannen its ER 
gen wollen. 


Jesus 


y il! Es hat, lieber Spalatin, Boten 

) mit mirgehandelt, wegen Ausdeus 

rung der ——— wie man ſie ine 
FE 








An Philipp Welanchihonem, 
©. eben daf. BR 221. 2 

An Kicelaım Amebsr 

©. eb. dafı p, 151. 








An esta — 
Aus Buddei —— ep. p. 17. 


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768 vom 5 — 1522. as 769 


"er me ober. gern, wo möglich, ein wild, daß, wenn fieni —— AI hg 
Reichsprivilegium haben, daß fie Feiner in) Schrift — werden, auch viele PR·, 
Deutſchland nachdrucken duͤrfe; und mey⸗ ſte fie nich e erbittern Fünnen, fonders 








net, es koͤnnte durch unfern Fünjten wohl er» | lich zu — Er ta in Deutehland gute _ 
langet werden. So meynet er, Fünne der Künfte und Sprachen herrichen, und Die. 


 opBittenbergifche Druck weiter und geſchwin | Layen anfangen Eiug zu werden. Alforoob - 
der ausfommen, zur Ausbreitung 'des|le er denn, als es einem chriftlichen Fuͤrſten 
Ruhms unfver hohen Schule. Und wollte gebühret, warnen und ermahnen, daß, ſie 
Gstt! wir waͤren vorlaͤngſt drauf gefallen, nicht drauf losſtuͤrmen, noch auf irgend eine 
unſre Büchlein alfo in vieler Hände zu brin⸗ Mache trogen, fondern fich erſt recht öffent, 
gen, und der. Gewalt und Lift der gottlofen |lich verantworten, daß fie nicht einen Auf⸗ 
Feinde der Wahrheit alfo im Herzen des ger ruhr, der nicht zu fillen feyn möchte, wider 
meinen Mannes vorzufommen: ſo hätte fich efregen. | 
vieleicht die Tyrannen der Gottlofigkeit eine) Sch halte, daß folch Anführen die unges 
fo fchnelle Offenbarung der Wahrheit, und lehrten und verzagten Leute zu Rom *) ge⸗ 
die Verwahrung der Herzen durch ſolchen waltig fehrecken würde. Doch laſſe ic) 
Unterricht, gefchrecket. euch hierinnen und in allem urtheilen. Ge⸗ 
Doch warte ich auch hierinnen darauf, habt euch wohl 1522. 
was der HErr Durch euch vathen wird.| | 
Gehabt euch wohl. 


> Romaniftas. 






Martin Luther. 076, 
Dom Kegfewer habe ich nichts gewiſſes Lin Stück: eines Schreibens an eben 
als ef fälmen, jum Crempelden denfelben, 


. Aus Buddei fuppl. sep: D. 18. 


Er will, daß der Ort feines Pathmi — ſtillen 
Aufenthalts) verborgen bleibe. Der Poͤbel 

murre, daß er fo gefangen fey, und fürchte, 

daß, er. über die Pfaffen herfahren dürfte, 





e 
tra Auffer diefem hat Taͤu 
„ir eben dergleichen an vielen Diten gar 
deutlich. Mer das nicht faſſet, der wird/ 
es auf keines Wort fonft faſſen: denn es 
| m über allen. Verſtand, wie auch alles 1. ER 
- andere, mas bon der zukünftigen Welt iſt. a babe Faum erlangen koͤnnen, diß 
Alſo Eann man, wenn man es nicht einiger: Schreiben zu ſchicken weil man ſo 
— erfahren, nichts zu ſolchen Worten ſehr fürchtet, es möchte offenbar werden, 
binzuthum, nod) fie auslegen oder verſtehen. wo ich fey. Darum, wo ihr meynet, daß 
Wenn der Fürft auch das mit gedenken diß zur Ehre CHriſti alfo gebe: folaffer es - 
wollte: die Rutherifche Lehre fen ſchon fo) auch zweifelhaft bleiben oder werden, ob es 
durch Deutfehland und meiter ausgebreitet) Freund oder Feind fey, der mich verwah ⸗ 
und gewurzelt daß, wenn ſie die Roͤmiſchen vet halte, und ſchweiget. Denn es iſt nicht 
nicht mit Pernunft und Schrift Werwin noͤthig, daf auffer euch und Amsdorf, an 
den, ‚mit Gewalt und Bann nichts anders| dere mehr wiſſen, als daß ich noch lebe 
zu fürchten fen, als daß Deutfehland dop-| XBer weiß, mas GH mit folchem Math 5 
pelt ein Böhmen werde. Dennder Deut⸗ des ——— in denſelben Hohen wir⸗ — 


en Köpfe u: en fen werde, Br | 
— % 2. Die 









N ubaset — 


770 IL Briefe Butheri, welche 
2, Die Pfaffen und Mönche, die, als 


er wire, wenn wir fchweigen , leiden und] 
beten, Iſt nicht hier Mofis Wort erfuͤl 
tet: Ihr werdet ſtille ſeyn, und der HErr 
wird für euch ſtreiten age 


©. im Anhang zun XV. Th. 0. S. p,180. 


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aus dem Rateinifchen überfert worden, — 








An Georg Spalatinum, - 
Aus Aurif, ep. Luth. tom. I. p.52 ACH 
Er ſchicket den Brief des Hartinanus von Cron⸗ 

* berg welchen er auf Spalatins Gutbefinden und 

in feinem Namen gedruckt haben will. Er 
ſchickt auch anderer Briefe zu defen und mieder - 
zu ſchicken; ingleichen fragt er an wegen feines 

Buͤchleins von Menſchenſatzungen, ob ers ſei⸗ 

nem Wirth zuſchreiben ſolle. 


IESUS. | 
R a > I, i - » 
u MFeil! Ach ſchicke euch hier Hartmanns 
3. Es hat einer von Rom dem Cordinal|° von Sronberg Schreiben um des wil⸗ 
von Maynz *) gefebrieben: „Mir find des len, Daß ihr e8 zuruck ſchicket, und rather, 

„» Luthers nun des, wie wir gewollt haben. daß es gedruckt werde, wenn es vorher je 
,, Aber das Volk ift ſo aufgebracht, daß ich mand abgeſchrieben. Denn Die Unſern bar 
„ glaube, wir werden dag Leben nicht be⸗ ben es gar zu [ehr berachtet, fo Daß, wenn 

„halten, wo wir ihn (feil, Luthern , den euer Name und Rath mir nicht zum Vor⸗ 
„man verloren geachtet,) nicht mit angezuͤn⸗ | wand Dient, ich es nicht wol ausgehen laffen 


„deren Kerzen wieder ſuchen und herbey kaan. nu 
= a ı 2. Ihr habt hier auch..Deme= Brief des 

















ich frey war, vafeten, fürchten fich num, 
da ich gefangen bin, dergeſtalt, daß fie zu 
mildern anfangen, was fie gegen mich tol⸗ 
ler Weiſe ausgefcehnttet haben. Sie Eon 
nen den Haufen des Vübels, fo ihnen zu 
Leibe gehen will *), nicht vertragen, und 
wiſſen nicht, wie ſie entfliehen folen. Se) 
het die Hand des Mächtigen in Jacob, was 


— 
*) imminentis molem. 


„ Ihaffen. » | f Urn j 
.- fhafie 8aleritæ. Herzogs, Marggraf Albrechts. Wenn 


4. Er hat gefehenst: aber. wie wenn aus dergleichen Büchlein *) (Briefe) anden Fur 


dem Scherz ein Ernſt würde? Aeder auf ſten Eummmen, fo berichtet mich davon und 
eurem Lager und fchweiger. 


fchicfet dieſe zuruͤck. Leſet auch den Brief s 
Herzog Carls, zur Luft, und fehicket mie 
roffen und gelefen werden Finnen. Das an⸗ ihn wieder, ingleichen den Brief Herzogs 
die ift fo verwiſcht und ausgegangen, daß es Johann Friedrichs, fonft aber begehre ih * 
niemand hat leſen Eönnen. Sudd P.25.)  |euren Math. Sch habe befchleffen, inmein 
: - 7007 Iner Eindde bier meinem Wirth ein Bücher 
Hein zuzuſchreiben, von den- Menſchenſatzuu ⸗ 
Igen; denner begehrte in Der Sache meinen 
Unterricht. Ich fürchte aber, Daß dadurch 
-Ider Ort meiner Gefangenfchaft kund werde. 
Alfo werdet: ihr. fehreiben, Daß ich in der 
Sache eure Mennung an ihm fchicken Eins 
ne, Wo ihrs widerrathet, und icheseinm 
andern zufchreibe, fo mollte ihm doch fehreis 
ben, und ſchicken, waggedruckt ift, wennihe 
einen Boten an ihn haͤttet. Gehabt end) _ 


RT - 
ar “ 2 —— 


So weit hat Luthers Hand auf dem Zeddel ge: 







Arn Nicolaum Hausmann, 
©. im W Thed· ©. p.2404 
An Georg Spalatinum, N 


— 279 “ 
An Nicolaum Berbelium. 
S. im XV. Th. d⸗ S. P-2406. 


k RR, re, 
r 772 # —J——— vom Jahr 1522, 2 773 


x 
} 


An Herrn Klicolaus Sausmann, 


\ 





—— — — — — — — — — —— — — 
wohl und bittet für mich. Dienſtags nach Und ſeyd fleißig, zu halten das Band des 
Oculi im Jahr 1522. Friedens. Da aber euer Theil das Evan⸗ 

= Euer Martin Luther |gelium treibet, jeneaber Menfchendinge: fü 
müffen fie Friedeng halber mit ihren Dins 
sen weichen; hören fie aber den Stadtrath 
nicht, fo laffe man fie ſchreyen und toben, 
und man ziehe das Volk von ihnen ab, fü 
viel man Fann. St. Versus Ap. Ge ſch. — 
ſagt: Laßt euch helfen von dieſem ver⸗ 
kehrten Geſchlecht. 


Pfarrer in Zwickau. 2. Wie andre Sachen auf eine neue 

Er ſogt Hausmannen auf einige Fragen feine Art angeftellet werden follen, habe ich euch 
Reymung, und ermahnt ihn durch CHriſti und vorhin geſchrieben und ſchreibe noch: machts, 

der Apoſtel Exempel, daß er ale aberglaͤubiſche wie wir in Wittenberg, davon ihr bald hoͤ⸗ 
Dinge blos mit dem Worte ſtrafe, und das an- ven werdet, ſo ihr 8 gut findet. Denn roir. 


t befehfe. Er berichtet ihn, was die 
—— Ne haben-bende Geſtalten = elaffen, aber _. 


Oberkeit hierbey zu thun ſchuldig fey. In an: 
denen, welche wuͤtd ucchtfam find. 


dern Veränderungen. der Ceremonien ſolle ers VENEN, 

machen, wie Die Wittenberger. Das andrealles laften ai ſeinem Bi 
und einen jeden ſeinen Sinn haben. Bir 
Js ar sus. handeln aber blog mit dem Wort, und leh⸗ 
| = ven, was Das Evangelium vun der Me 
5 Sfr Man, euer Bote, mein) und Tommumion habe, stoingen aber nies 
Nicolas, bat mie. von euretwegen manden, daß er entweder Davon bieide oder - 
Fragen vorgelegt, von Begräbnifien, Beich⸗ imithalte Es mag ein jeder nad) feinem 
ten, Mingritenpredigern, und ihren Svey:| Seifen ſehen, wie er dem Evangelio ges 
beiten der Rechten. Ich rathe vor alem/ maͤs Kbe, bis daß alle wachſen, und alle 
daß ihr an diß alles nur mit dem FBorte esangeli, weiten Denn in der Sache 

eet und es anfechter, und fie dawider m NolE renieref werden 


Tu 2 — es gehet aber wol auf Tal lite- 
rarum⸗ 


— 





ut, . 
An Nicolaum er 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, IL. p. 52. b» 













| tee erden, nicht wie es 2 
 fehreyen und laͤſtern, beträgen und verfuͤh⸗ das Cvangellum bat, fi dern toi e8 gehabE 











- ven EN die, fie betrugen; denn ſo haben und gefaßt wird. Es foſſen aber nicht alle 
md. lo gethan: Die ſie das Cvangehum, darum koͤnnen ſie nicht alee 
| yben halten koͤnnen evangeliſch vegieret werden. Es muͤſſen aber 
die haben fie ge Mlebvigens gehoͤ⸗ doch alle evangelifch gelchret werden, big fie 
vet so die Öbeker- ihren zu unferfagen, es ale faſſen. Indeß muß man die dulten, 
was ihren zu leiden nicht anſtehet. Und fie Die es nicht faffen. 
muͤſſen ihnen gehorchen wegen des gemeinen! 
Friedens, dem alle Rechte und Freyhei⸗ 2. Grüflee den Herrn ———— 
ten weichen, ja dazu helfen müffen, Und Muͤhlpford, und ſaget ihm meineftvegen, DaB 
— - fieFönnendamider nichtfagen; denn es kann er das Evangelium liebe: ich hätte ihm ges 
ihr Mund und ihre Rechte mit dem Evans! fehrieben, wenn ich nicht zu viel zu ſchreiben 


er geftopft werden, wis ae ie haͤtte. Gehabt euch wohl und betet fuͤr 
— mid 





a4 U. Briefe Lucheri, welche aus dem Sateinifehen überfegt v wor oben, 77 


J 


—F 


fir mich. Der HErr ſey mit euch, Amen. 


die Buͤchergen ſo an meinen Wirth in der 


wie ihr verſprochen habt. Ihr werdet auch 


ſchen helfen, daß er von ſelbigem Hofe Un⸗ 


die Stolzen demüthiget, daß fie gar zunich⸗ 
te werden: der hebt auch den Gedemuͤthig⸗ 8 Ich wundre mich ſehr, mag ba 


2 * \ 





mich. Wittenberg, Donnerflags nach Saw 082. 
li im Jahr 1522. An Be, 


- Euer Mart. Luther.| S- im ih, zum XV, Th. d. ©. pı2r7- 
— a er 








082. en 

An: Beorg Spalstinum, 

Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p.53. b. 
Er ſchickt ihm eine Bittſchrift an den Fürften für | 
den armen Pfaffenbeck, und [ehret, daß ein. 


Fürft den Elenden mit gateen und mie | Ä 
keit beyſtehen mie 


Jesu. 


S im HErrn! Wie ich neulich geſchrie⸗ 
ben habe, ſo ſchicke ich den Brief und 


"An — 8 alatinum. — 
©. eb. as eg — Bir 





© eb. Su P 235. 


a An —— Aue, Br 
© im‘ XV, Th, % S. p- 240% ; Nr 


u 237. — 
An Georg Spalatinum. 


9, 
Einöde zu beftellen: ihr werdet dafür forgen, Aus Aurif. ep. Luth, tom. IL. p. 57, b. 


Luther iſt unwillig, daß er mit ſeiner Fuͤrbitte bey 
ittſchrift fuͤ affenbeck em 
Ban ART fee Arm a Ko „tet, und ſaget er muͤſſe ſich auch wegen des 
daß fein Schreiben zu Hofe noch etwas geile 
terhalt des Lebens bekomme. Denn esjam«| 
mert mich feiner fehr., und ich halte nicht, | 
daß ex feine Noth adichte, ſo gar hoch und 
aͤngſtlich flehet er bey mir. GOtt iſt es, 
der die Gewaltigen vom Stuhl ſetzet und 


N — Spruͤche der Schrift aus. 


I. 


ten, wo er glaubt, in die Höhe. . Geden SD die Schufd fen, daß der Fürft ſo hart 


a, caet Börel.. | A 


dem Fürften für Pfaffenbeck nichts ausgerich⸗ 


DEREN ER — = 
re A 9 Deine rn an LH li 4 ze 


Jzsus. ee: 


"Pfarrers in Locha beiverben, wenn er nur wife, 


‚Er iſt and) zornig über. Mirifchens und. Jaco⸗ — 
bi Abfall. Er berichtet auch, was er mit den 
neuen Propheten gehandelthabe, und legerende 


Fet, daß der Sürft ein — jen , ſol⸗ gegen Pfaffenbecken iſt. Ich fuͤrchte ao, 


chen Leuten zu helfen. Denn fo fordert es daß ihm.nicht etwa meine Fürbitte gefchas 


die Liebe, und machet auch Feinde zu Knech⸗ der habe, daß der Fuͤrſt Dadurch zei 

gen wol⸗ 
ten und Schuldnern, tie Paulus fagt, er 
fey ein Schuldner bepde berlDeemane wie ihm meine Fuͤrbitten mißfallen: 


Unweiſen. Denn es ift nicht. genug, Fein 
Unrecht thun: man muß auch wohl thun. 
Und ihm nur fein Recht thun, wird.nicht nicht ohne feinen Schaden. Denn ich wer⸗ 





erfordert. Gehabt ihr euch wohl und betet de einen nicht wider Willen zum Guten 
treiben; er mag thun, mie ers bey GH 2 


-Sonnabends nad) Deuli. Im Fahı 1522. verantsvorten Fann. 


Euer Martin Luther. 2, a hätte fonft eine bien: E 


— 


Ihr werdet mich alſo deſſen verſtaͤndigen; 
ich werde forthin dem Fuͤrſten nicht bee 
fehwerlich ſeyn mit foldyen Schreiben, aber - 


77 


5 vom Jabt 1522. ! 217 
für den Pfarrer in Locha-, der gerne nad) | börenundbewabren, WVermein Wort 


° Herzberg zur Pfarre roill, teil ev mit mehr | wird halten, der wird nicht ſterben ıc, 


Nutzen bey einem groͤſſern Haufen das Es wird das freylich vom Glauben sefagt, 
Evangelium zu predigen hoffet, als 100 wes| daß das Halten und Bewahren nicht bes 
nige find. Ich werde aber nicht eher bit-| deutet ein Werk chun, fondern dem Wort 
ten, als bis ihr mir fchreibt‘ Ich habe von der Verheiffung getroft beyfallen,, darinnen 

watu Feine Luſt zum Hofe, „darum wird|leben und wirken. Denn EHriftus Iehret 


mie es Feine widrige Neranlaffung feyn,|den Glauben, und nicht die Werke, Das 


ſeyn darf. 


* 


A 


menn ich auch mit Schreiben da nicht viel cum iſt ſolch Geſchuͤtz ganz ohnmaͤchtig für. 


— | die Werke; aber ſtark für den Glauben: 
3. Den Brief des klugen Mammelucken denn das Wort des Glaubens, das man 


Mieifchens habe gelefen; und fo fehr ich den halt *), rettet uns, und macht uns ſelig, daß 


N jammerlichen Fall Facobi bedaure, fo ſehr wir den Tod nicht fehen. 
hßuͤrgert mich Diefes. (des andern) goftlofer| ) Darum CHriſtus immer jagt: ich babe es 


und iſt der Satan befunden worden, daß er 


Schein und Vorwand. —— — Re dran gedenket „Denn 
4. Die neuen Propheten habe gelitten, a pfer kam er zu preifen und auszuſtrei⸗ 


ich Lv. befch » *) in feiner Klugheit. Und ‚6. Diemit gehabt euch wohl und betet für 

* derſelbe Si nichts leiden, auch mich Orüffet alte die Unſtigen. Gege⸗ 
freundliche Strafe nicht; ſondern man ſoil ben am heil. Abend vor Palmarum. Im 
ihm alles gleich glauben auf das erſte Wort, Jahr 1522. 





und will, daß Feiner dawider ſtreite oder Euer Martins Luther. 
mucke. Ich habe fie, da fie fo rriswa| — 5 ee 
gen, in offenbaren Lügen betroffen, da fie re 
doch mit wunderbaren ſchluͤpfrigen Worten! _ Ar Johann Langen. 


a durchzukommen gedachten, daß man Die.altel ©. im Anh. zum XV. Ch. d. S.p.229. 


Schlange erkennen konnte. Endlich habeich| / 
ſie ihre Lehre mit Mirakeln beweiſen heiſſen, 289. 





weil fie diefe fo über und wider Schrift An Wenceslaum Lin, 


herausſtrichen. Aber die wollten fie nicht) Aus Aurif. ep- Luth. tom. II. p. 6o- | 
zeigen. Cie Droheten aber Doch, es wuͤrde , gegehrer, daß Lind zu ihm komme, und Far . 


noch gefchehen, daß ich ihnen endlich giaw! ger über Miriſchens Abfall, und macht ihm 


ben müßte. Unterdeſſen ſchnaubete und| Hofnung, daB er feinen Brief leſen folle. 


| \ knirſchete, oder tobete Mag. Martinus, den] - JESUS. - 


man weder reden hieß noch -fraste: Daß ich 


felbft Faum. vor ihm auffommen und reden 5 


\ 


NS: ' 


hi 
—— 
9 
3* 


Gott bedrohet, er ſolle nicht wider meines Ich will euch nichts ſchreiben, ſondern 


Gottes Willen Mirakel chun; ſo find wir alles mündlich ſagen; das iſt, ich warte auf 


aus einander gegangen, eure Aafunft, die ic) gerne bald vor Oſtern 
7 z —— ERS 


*) permerdaffe. ſaͤhe (denn ich wußtenicht, daß ihr in Eisle⸗ 


5, Selig find, die das Wort G®rres| den — Denn der Herr Doctor und 


Lutheri Schriften 21. Theil, Va⸗ 


* 





7738 11. Briefe Qutheri, welcheaus dem La 


— — Ss BE 003-3 BEE LATE NEE m ——— — — 

VBater, Magifter Caſpar kann ſchon die ſchriften bey Hofe zuwider ſeyn oder nicht. 
Feyertage predigen. Denn nach Oſtern Denn ich hatte von wegen P. Foh. 
werde ich ausziehen, die Städte und Die |mannen, D. Theol. eines Minoriten, 0 


. - 
——— 


fer zu viſitiren, fo habe ichs ver prochen: daß nun zu Cothus verjagt lebt, etwas zu bitten; 
hr mich Faum in sa. Tagen nach Oſtern denn er will gerne hier in Wittenberg feyn, 
“finden werdet; wiewol ich Dach, wenn ich wenn er füglich unterhalten wurde, und ich 


vernehmen füllte, Daß ihr da waͤret, wieder habe verjprochen, feinetwegen an euch zu 
nach Wittenberg umlenfen wuͤtde, ich |fehreiben, F 


möchte auch feyn, wo ich wollte. 
2. Den Brief des großiprecheriichen u 
Solons werdet ihr bey uns leſen; ich rede 


3. Der Vicarius Wenzel ift bier bey 
n8, und wird etliche Tage hier bleiben. 
4. Carlftadten wird, wie ich höre; von. 


aber von Mirifhen, der CHriſtum auf ſo dem Rector und der Dberkeit die Ausgabe 


Eluge Act verleugnet.hat, daß niemand das des Buͤchleins zewhret. 
| s. Wegen Vorzeige der Reliquien iſt 


eine Derleugnung EHrifti nernen darf, ale 


der niche Micifeh Meßlev +) ft. Gehabt das meine Meynung: man habe fie fehon 


> euch wohl in EHriftg, und Eommet gleich. genug bisher gezeiget, ja Damit gepraletund 


Sonnabends vor Palmarum 1722. gelermet in der Welt: fie werden es aber 
| Euer Martin Luther. dahin richten, daß fie mitten im Chor vor⸗ 


7) ni quidquid non Mirifchius Meslerus gebvacht, und auf einem Tiſch alle gezeiget 
— werden, und man dabey die gewoͤhnlichen 








teinifchen berſetzt worden 


Buß 


> . A = 
Fa I te A —— 





ae Ceremonien halte. Gehabt euch wohl und 
An Georg Spalatinum. betet für mich. Wittenberg ıs22. Frey⸗ 
© — Anh. zum XV. CH». S.P- 240. tags nach Oſtern. Eu WM. Luther, B 
re N ang 
An eben denſelben. An eben denſelben. 


Aus Aurif. ep. Luth. tom. IT, p. 61. 2 
Er befihlet ihm einen’ Priefter beftens, und will 
wilfen,ivie feine Bittſchriften bey Hofe aufgenom 

men werden; denn er habeauch fonft noc) einen 
Theologum, den er anpreiſen wolle. Der. Vi⸗ 


earius Wenzel ſey zu Mittenberg. Der Nector) 


verbiete, daß Carlſtadts Büchlein nicht ausge: 
he. Er fagt feine Meynung von Vorzeigung 


> der Reliquien. ne 
u 


— —J 
Saw Zufürderft befehle ich euch, Fieber] - 
24 


eilt Ob ich euer Schreiben, deffen ihr - 
2) immer gedenkt, empfangen habe, weiß 
det ihre von ihm vernehmen. blich nicht, kann mich auch nicht befinnen, was 
2. Uebrigens ſchreibet mir, wie ich auch| ihr gefehrieben. 
vorhin gebeten, od meine Briefe und Bitt⸗ Ueberbringer dieſes, Daß ich es bekom 


II Spalatin, diefen Prieſter mit feiner 
. Bitte beym Fuͤrſten, denn darum hat er 
mich angeſprochen; was er aber fuche, wer, 


Aus Aurif. ep. Luth. tom. I. p.61, b, 


Er meldet, was er auf feiner. Eulenburgifchen 
Reiſe gethan: ingleichen von einem Colfnifchen 
Doctor: ingleichen von Thoma, Aegrano und 
denen in Zwickau. Er ermahner ihn, daß er 


ber Eilenburger gottieligem Eifer bey dam Für: 


ſten forchelfe. Er fchreibt auch, daß er Car 
tharini und des Erzbifchofs . Schriften wider 


fih, ‚ingleichen Hochſtratens feine von eben der 
Art ‚erhalten und verbrannt, weil dergleichen  . 
Bücher fo nicht. wert), geleſen zu werden. Br 


JESUS. 


Es verfichert aber der 


Bar 27,0% s 2 
I — * u * 
4 ET TEE —— — 


en vom TJabte 1522, FE 781 


Ich werde zu Wittenberg darnach ſehen. lien, daß es ſolche Rubeos und Alvelder bat, 
Was id) uͤbrigens auf fülcher Neife gethan, doß die Deutfchen nicht allein mit ſolchem 
werdet ihr von andern gehöre haben, oder Ruhm flolzieren! Sie find nicht werth, daß 
hochburen.. man fie lieſet, geſchweige ihnen zu antivorten, 
Der Coͤllniſche Doctor heiffet Gerard,| 6. Eben dergleichen Zeug hat mir Hr, 
und ift aus der reichen Coͤllniſchen Buͤr⸗ Gerard von Leipig gebracht, nemſich Hoch» 
ger Gebluͤt entſproſſen. Ein redlicher Dann, Fratens "Buch, Body ohne feinen Namen: 
der aus Diebe zur Wahrheit bisher kommen, aber mit toldyem Witz oder Schreibart, 
und erſt unter die Zwickauiſchen Propheten wie der Eſel, fo unter den Loͤwen mit feinen 
gerathen, davon ev einen jungen Menfchen Ohren verrathen worden: Den habe ich ins 
in Coͤlln erhalten und gehoͤret hatte, Dever Feuer gervorfen.  Ehriftus macht feine 
Träume er auch als ein Neubekehrter nicht Widerſacher treflich wahnwitzig. Ge— 
m abgeleget hat. Er nimt aber al⸗ habt euch wohl. Aus dem Ellenburgiſchen 










maͤhlich auf Dem rechten Wege zu. Schloß, Dienſtags nach Mifericordias Do- 
Zu Zwickau hatte Thomas mit den mini ye2_ -. Euer M. Luther. 





Seinigen die ungeheuren Lehren gepflanzt; 
Aegranus ſaͤet auch noch fein’ tolles Zeug 
aus. So fehr tobet der Satan allenthal- 
"ben, und ftellet dem Evangelio nach. Aber 
Zwickau iſt nun mit 3. guten Maͤnnern und 294. = 
dortreflichen Evangeliſten verfehen, indem!) _ _ An Georg Spalstinum, 

der Pfarrer ein frommer Mann, und zween _S- !m Anb. sum XV. Eb.0. 5, p. 120. 
andre Magitri Priefter da ſnd. —— 
Ich ſehe aber, daß. etliche Eilenbur⸗ 
ger mit dem Ruf eines Evangeliten ſchlaͤf⸗ 
vig zu Werke gehen, andre aber verlangen, 
daB unfer Fuͤrſt den Rath fchriftlich ermah⸗ 
nen fol, dem armen Volk in diefer wich-| 

tigen und nöthigen Sache flatt zu geben, 
und entweder Andrears Kausdorfen, oder 

einen Thomam von Wittenberg zu raffen. |. 
Ihr ſehet alfo, dag auch eure Liebe bier zu 


— 


293. 
Un eben denſelben. 
©, im XV, ch. ° Ss} P.2418, 4 





295. 
SB An eben denfelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 63. 
Er erfläret den Drt Joh 16: Der heil. Geift, 
wird die Welt firafen um die Sünde 
Er ſchickt ihm auch einige Briefe guter Freun: 
de zu leſen. Er fagt, Eraſmus ſey fein offen: 
barer Feind und ärger als EA. Er fügt auch 
noch eine Erfiarungdes Spruchs Joh 16. bey, 
die Wences lao (Linfen) anſtuͤnde. Er fragt, 
wie eigentlich dag Wort Kunuchus zu geben, 
tbun Babe, wenn ihr vom Fuͤrſten folche JESUS, a 
Ermahnung auswirken Fünnet. Denn es) wo ke — kalte 
ft auch dem Fürften und dem Bruder Chris | weil! Sch weiß nicht, wo ich mehr Zeit 
flian, des Fürften wegen daran gelegen, | hernehmen fol, "Briefezuleien. Was _ 
daß man den Woͤlfen widerſtehe, und fir meynet ihr, gehet auf Antwort. es 
des Volks Seligkeit jorges; darum ich euh| 2. Von dem Ort Johannis 16. iſt das 
dieſe Sorge befehe.. meine Meynung: Der heilige Geift wird 
5. Den Eatharinum und den Erzbiſchof die Welt firafen um die Sünde, daß 
zu Venedig, die wider mich gefehrieben, ſie nicht an Ebriftum glauben. Denn 
habe empfangen, und wie glücklich iſt Ita⸗ ldieſe — des Unglaubens N; 
> KT EN — ar a Roll - 


— — 


— SW 2 4 in * Dr 
"322 11. Briefe Kutheri, welche aus dem Lateinifchen überfestworden.  .783. - 
Welt nicht, und verließ fih auf Werke, - 4. Es ift aud) eine Andre Meynung von 
‚wie noch. UBie aber dem, derda gläubet, |der Stelle Johannis ı6, die unferm IBens 
"Feine Sünde Sünde iſt; alfo.ift einem Un- |ceslan anftehet,, Die ich,euch ein andermal 
glaͤubigen Fein gut Werk ein gut Werk. uͤberſchreiben will, fo ihres verlangt. Denn 
Um der Gerechtigkeit willen aber, daß | mas ich vom Gexicht gefager, gefallee mie 
ich zum Vater gebe, und die Welt mich |felber nicht recht. Denn ich halte, daßdie 
nicht ſiehet. Dieſe Gerechtigkeit weiß Belt ſchlechthin wegen des juͤngſten Gerichts 
aud) die Welt nicht, welche it, daß man geſtraft werde, davon die Welt nicht ges 
glaube, Ehriftus fey Durch Das Leiden gen wußt hat, daBeing feyn werde; Darum fie 
> Himmelgefahren, und HErr uͤber alles wor⸗ auch weder Sünde gefürchtet, noch nach 
‚den, daß er alle ſelig mache: denn Darum | Gerechtigkeit gefraget hat, da es doch fo ges 
wird er. nicht geſehen, daß er sealaubet wer» | wiß verkanden, Daß es nicht alleinfihonans 
de, Und das iſt die Gerechtigkeit des Glau⸗ | gegangen, fondern auch felbft das Haupt 
bens, nicht der Werke. Um des Berichts der Welt gerichtet iſt. Der heilige Seift 
willen, daß der Fuͤrſte der Welt ſchon ges nun wird, wenn er das Schrecken flieg 
tet ift. Und auch von diefem Gericht weiß | Gerichts offenbaret, die Welt zur Erkennts 
die Welt nicht, weil eg nur auf die Dinge niß des Gerichts und der Gerechtigkeit Vers 
denkt, die dem Fleiſche sut find, und das | langen bringen, nah Roͤmen: Es wird. 
Ereuß haſſet; welches die Weisheit der als|der Zorn GOttes vom Himmel im E⸗ 
- ‚ten Schlangen ift, fo in uns ſteckt. Die vangelio geoffenbaret. Gehabt euch 
Gerechtigkeit des Glaubens aber Iehret das wohl, und grüffet alle die Unfrigen. wi 
CGreutz lieben und alles annehmen, was der, 5. Eure Verdeutſchung des Worts Eu⸗ 
Fuͤrſt der Welt und die Welt haffen und |nuchus, gefälltmir nicht recht. Sch Habe 
fliehen, als Schmach, Armut), Qod,| gehört, daß es in Weſtphalen ein Ron heiß 
- Schaden und Schande x. Darum roird|fe, und Bonen ſey fü viel als eigentlich 
auch die Welt geftraft, Daß fie dem Uttheil Dienfchen verſchneiden. Schweiß nicht, ob 
pder Gericht ihres Fürften anhanat, und| wirdasbraucenfollen. Das Verſprechen 
ſich wegen des Ereuses an Ehrifto ärgert. | regen der Edelgefteine erwarte ich. Frey⸗ 












3. Ich ſchicke hier die Briefe einiger | tags nach Subilate im Jahr 1522. 
Sreunde, darinnen ihr Iefen koͤnnet, was 
ihr verlanget. Eraſmus trit endlich in ſei⸗ 
nen vermifchten Briefen auf als ein Feind 

Lutheri und feiner Rehre, im rechten Ernſt; 
aber mit gefehninkten und liftisen Worten 
ſtellet er fich. als einen Freund an, dadurch 

“gr feinen Namen und Anfehen treflich zu 
- Grunde richten wird. Eck iſt beſſer als er, 
der vffenbarlich als ein Feind es Die 
fen Schleicher und Heuchler aber , der bald 

Sreund bald Feind ſeyn will, verabſcheue 

id. Chriſtus lebet, und verachtet auch den 

Fuͤrſten der Welt, und alle, die feinem Ur⸗ 
theil folgen. Re Aa IE. 


Euer Martin Luther, 





— N 256, - ; 
An &eorg Spalatinum, 
©. im XV. ch, © S. P. 2394. ? 3 3 
— — — —— —— ——— — 


297. N 
An eben denfelben,  _ 
©. im Anh. zum XV. ch. ©. P. 192, 


Be BOB RR 
An Nicolaum Hausmann. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, I. p.64. b. 
Er bittet für einen armen Menichen, deffen ver: ⸗ 
ſtorbener Bruder fein Vermögen zu Erbauung 
J BY ; uns 


— 


nn 


Er 


von der Sache, die ihr verlanger, umter vie 


—* x - i 8 —* 
J ER vaom Jahr ıs22. 785 
— —— FETTE ET TER In mm — —— — — — — — — 

eines heil. Gebäudes vermacht, von welchemn 4. Das andre werdet ihr von ihm felder 

ehe der arme Bruder erhalten. werden follte, vernehmen Gruͤffet Br un ap 
de der arm— e | 5 e Herren Burgers 
d 6 J — 
wie ſowol die Natur als chriſtllche Liebe erfor Im eifter meinetmegen, und geh abt euch wohl - 


derte: maſſen dieſe beyde billig allen ceremonia— Bu 
fifchen Dingen vorzuziehen. Er will aber nicht, 3: Aal Dberpriefter 9), mein lieber 
ruder. 


daß die Sache an Fuͤrſten gelange, ſondern er | | 
ERS En EN Er a Bi En aim ah *) presbytero, { 
Su eramen i J ihrer ewal guͤtlich und6. ss itfe euch, daß ihr in eutem und 
BE eliooretäsen one anfelen. meinem Namen bey Mehtpforden, oder wo 
Be IJESUS. . es vonnoͤthen, euch bemuͤhet, daß fie dieſem 
— Mann beyſtehen, daß er wegen ſolches Te⸗ 
nade und Friede! mein in Chriſto hoch⸗ ftaments, Davon er mir erzehlet hat, fein 

DO zuehrender Here Nicolas. Daß ich Suchen, und wenigſtens einen Theil, zu feiner 
-|Nothöurft erhalte: da es ja gewiß iſt, daß 


Ten Gefehäften Eurz fehreibe, fo findeichniche, ales was er im Teftament vermacht bat, _ 
rathſam, Daß un Kin an De eher Dem lebenden Menſchen, als dem tod⸗ 
tioften Kürften davon fehreibe, denn er mirö|fen Gebau und Steinen zuzuſchlagen iſt, 
fich gewiß nicht drein mengen, ſondern es und keiner wider ſolche Regul der Liebe te⸗ 
ieder von fich an euch meifen. ch weiß uren ann, oderdas Teſtirte zu halten iſt. 
- feine Art, daß er leiden kann, daß andte chun Dieſes fur Ihn zu erbitten, hat er. mich an⸗ 
was nur immer gefchiehet, aber nicht gerne bes ‚gelanget. Wittenberg, den Dienflag nach 
- fehlen und Muth faſſen will. | Cantate im Sohezen 00° 
2. Alfo muͤſſet ihr, d. i. der Kath und) es Ener M. Luther. 
ihr, die Sache vornehmen, und ich bitte en, — 
es dem Math meinetwegen bittlich zu Tagen) 299 5 | 
und vorzuftellen. Wann fid) aber auch der An Gabriel Didymum- 
Math nicht drein mengen will, fo gebihrer) Sn XV- E90, 9. pa. > 
euch, das Teſtament entweder ganz oder jur u en 
 Delfte, oder fo viel davon ſeyn Fann, aufı - en: 
dieſes fein Armuth zu verwenden; denn daß An Caſpar Boͤrnern. 





ihr das thut und waget, Dazu giebt euchdag) Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 66. 


nn tie auch die Noth und die Liebe An Caſpar Boͤrnern, Profeflor der 
acht. Denn es hat weder geaolten nod) en kiynl ne 
— AS 1 guten Künfte in Leipzig. 
gilt etwas, das ex fi Die Steine vermadt| — 
dat da der Bruder da ift, den man von Er güuſcht Deren Stück, daß er anfange beffere _ 
ſolchem Gelde erhalten muß — N dey nung zu haben won der chriftl. Lehre, und 
EEE Sun + REN Ani Noll ' NT 
13 Beriheaiein VötesNamenae| Leite nn me nat wen 
vade und ſhlecht in der Sache, und werfet Fuͤrſt Georgen Grimm. Er ſchreibt aud), 
> nicht, erſt Fragen auf, daß die Sache bin) daß er wohl wife, daß Moſellanus Eraſmi 
und wieder F) aetrieben werde Man muß Nennung von der Gnadenwahl hate, er aber 
doch folchen sottlof Brau ABB]. fey gar anders gefiunet- Er drohet auch, daß 
ſteuren en — rauch, zu teſtiren, wenn ihm Erasmus dazu Anlaß gebe, werde er 
En — >05 weder feine Gelehrſamkeit noch Beredtfomfeit 
Er, ) ällue, nicht illud. ſheuen ondern ihm tapfer entgegen ziehen, 
© : 174 SE 3. weil 


— 


* — HOSEN RIES Leon EB 





A 
— 





* 





‚786 11. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überſetzt worden. 797 
weil er die Wahrheit vor ſich habe. "Doc ſey gierigen vertilgeſt. Ich will Erafnum 
er um Eraſmi willen Moſellani Feind noch nicht ausfordern. Wenn er mich abereins \ 
nicht worden, darum er ihn zu gruͤſſen bittet. weymon fordert fo werde i ch wie der | 
Ä JIES u —— losſchlagen. Doch duͤnket mich, ſey es nicht 
ee athſam, daß erdie Kräfte feiner Bereds 
aade und Friede in Ehrifto! Euer letz⸗ ſamkeit an mir verſuche: denn ich fürchte, 
tes Schreiben hochwerther Here, habe daß er an Zuthern Feinen Fabrum Stop 
wohl empfangen, und bin Dadurch erfreuet lenfem finde, noch ruhme, wie von jenem, da 
worden, da ich fehe, daß ihr im Ehriftens| er fpricht: Es wuͤnſchen mie alle Gluͤck daß 
thum rechte Meynung habet und treflich zu=| der Hahn *) übermwundenmorden. Wenn 
nehme, und wuͤnſche oder flehedahero, daß er ſich auf dieſen Kampfplas waget, wird 
Gott, was er angefangen, auch vollenden) er fehen, daß Ehriftus weder die Pforten 
wolle ae | der Hoͤllen, noch die Oberkeiten der Luft fuͤrch⸗ 
2. Ich höre ungern, daß bey euch fo wi⸗ tet; und ich will dem allerbevedteften Erafs 
der Chriſtum getobt wird; es wird aberge-) mo ganz Tallende getroſt begegnen, und weder 
fihehen, daß entweder der Fürft felbft wird| nach feinem Anfehen und Namen noch nach 
feinen Grimm andern, oder es wird ihn ein feiner Gunft fragen. Ich weiß, was in 
andrer in kurzem und wider feinen Willen demſelben Menfchen iſt, fowol als wir des 
andern. es 1 Satans Gedanken wiſſen. Wiewol ich 
3. Daß Mofellanus inder Gnadenwahl denke, er folle alle Tage mehr merken laffen, 
Erasmiſch gefinnet fey, weiß ich vorhin; denn was er gegen mich Eochee. 0 AN 
er ift ganz Eraſmiſch. Ich hingegen wahr! —.. Gallum, oder Sranzofen, 
te, daß Eraſmus weniger davon wiſſe, oder. 4 Dißbabemit mehrermmelden wollen. auf 
“u moiffen zeige, als bisher der Sophiſten DAB iht gar nichts für mich forget oder fuͤrch⸗ 
Schulen gewußt haben. ° Sch darf auch| fet: noch euch anderer ihre paufterhafte 
- nicht fürchten, daß ich falle, wo ich meine) Worte fehrecken laſſet. Ihr merder u) 
Meynungnichtändere. Denn der Eraſmus Moſellanum geüffen; denn ic) bin ihm dar⸗ 
ift hierinnen nicht fürchterlich, wie auch faſt um nicht feind worden, weil er Eraſmi Din ⸗ 
gar in Feinem Stuͤck chriftlicher Kehre, Die: gen mehr beyfaͤllt, als den meinigen; ja fanet 
Mahrheit it mächtiger als die Beredfam⸗ ihm er ſolle nur wacker Eraſmiſch ſeyy Et 
keit; der Geiſt ſtaͤrker, als Wit und der wird doch ſchon einmal” andres Sinnes 
Glaube geöffer ‚Als Gelehrfamkeit; ja, wie werden; indeß muß man des guten Mannes 
Paulus fast, it das Naͤrriſche GOttes kluͤger, etwas niedern Sinn vertragen. Gehabt 
als die Menſchen. Ciceroms Beredam⸗ euch wohl im HErrn. Den sten Tag 
keit iſt oft von geringerer Beredſomkeit in nach Urbani, im Jahr. ··. 
gerichtlichen Dingen überwunden worden. | Euer M. Luther · 
Sultanus iſt beredter, als Auguſtinus; kurz :;. — 3J — 
— der Sieg iſt bey der lallenden Wahrheit, As Georg Spalatinum, — 
nicht bey der luͤgenhaften Beredfamkeit; wiel S. im Anh. sum XV. Th.d.S. pu236. 
gefchrieben ſtehet: Aus'dem Miunde der| TI 











* 


x 


} z ; — Hi; 0% 
Kinder und Sauglingebaft du die — An Johann Langen. 


vollendet, daß du den Seind und Rach-l As Xurif, ep. Luth. tem, IL. p. 68 BL ; 





HEN —— —V ie » 


mm — 
788 Bes h vom Jahr. 1522. ABB» 789 
Er jehteißer, daß er das eine Ebräifche Wörterbuch |der Heiligen auc) vergangen, daß ich nicht 


weg eier ‚ das en —— ng mehr weiß, wie und wann ich aufgehoͤret, 
(Inmerkungen etwas lange behalte.‘ Er verſpricht g 1: ar ; PT 
einen Brief an die Erfurtifche Kicche, und zei⸗ bie Heiligen une Be ı init nr 
get, wie die Anbetung der Heiligen almäptich Chriſto und GOtt dem Vater vergnũgtg 


aͤbheſchaft werden Fünne. weſen. Darum Fan ic) die nicht oben, 
IESus | — uns die Verehrer der Heiligen ſchlecht⸗ 
* hin verdammen. Denn man muß die 


KR 1 ar Schwachen langfam führen, nicht über Hals 
SS und Sriedein Chriſto! Das Hebr. und über Kopf treiben, ſo daß man erſt an⸗ 
WWoͤrterbuch fende ich zuruͤck, nemlich |gebe, warum es unnoͤthig, fie zu verehren 
das erſte, Das ich anfangs zu Erfurt einmal oder anzubeten ; hernachaber doch auch dies 
gekauft hatte: denn das euce behalte ich wegen felben in Ehren halte, davon mein "Buch 
der vielen Anmerkungen ju meinem Gedächt lein handeln wird. Es iſt mir lieb, daß auch 
niß; wieewol auch jenes etliche Kat, die ich |Llfingen auf den Kampfplag trit, und fein 
 ungerne miffe. Ich duͤrſt aber nicht alten |bisgen Anfehen verlieren will, Gehabt 
“trauen, weil ich manchmal gerathen habe. euch wohl und betet für mich. Gruͤſſet al⸗ 
2. Mit dem Brief an eure Kirche geh: ich le die Untrigen in Chriſidv. Wittenbetg, _ 
um, fomme aber wegen verſchiedner Öefbäf-lam Tage der Himmelfahrt, im Jahr 
te noch nicht zur Sache felbft, daraus aber i522. u 
einmal etwas werden fol, ee een ‚Euer M. Luther. 
3 Wegen der Anbetung der Heiligen * utoritatis culicem. 
h undere ein ——— 
Frage, alſo Daß ich nothwendig meine Meh⸗ 
nung fagen muß. Denn ichmellte, daß die, 
Frage einmalaufhörte, um Feiner andern Ur⸗ 
3 Ai a us = — it, fo | 304 : 
viel und unendliche Fragen, wie Paulus! a et 
ſpricht, werden Daraus Eommen, Undder| ne an ——— — b 
Satan gehet damit am, daß er uns mit Aus Auzif. ep. Luth. tom. IL. p.69- b- | 
überflußigen und unnöthigen Fragen, yom| Er antwortet auf die Stage : ob er die Meſſe oder 
- Glauben und der Liebe. abruffe, und neue) deu Zins unterlaſſen ſolle. a 
 Secten und Kesereyen unvermerkt mit ein, 5 Ich bin fo voller Geſchaͤfte, daß 
- führe Treibet ide alfo nur das nügliche, ich euren Brief irgendwo verlegt habe, 
xuffet alle zu Ehrifte, daß fie indeffen fehen, und alfo gezwungen worden eurer zu vergeſ⸗ 
daß die Derehrung der Heiligen unnöthig fen, mein Bolgmar. Ihr fchreibt aber wies 
fey, wenn es ja erlaubt und gut wäre. Es der: eb ihr Lieber die Meſſe oder die Zinfe 
it aber naͤrriſch mit unnöchigen Dingen | unterlaffen felet? Ich antworte: Es wäre gut, 
Muͤhe haben, und dasnüthigelaffen. Der | wenn man tie Leute bereden, und doch mit 
- Heiligen Anbetungwird auch one uns hin⸗ Beybehaltung der Zinfe die Meſſen fahren 
„ fallen, wo man fiehet, Daß ſie nicht nörhig | laſſen Eünnte, wie unfer Prieſterthum Wenn 
At, und Chriſtus allein auf dem Berge ſie aber nicht zu bereden find, fo ift es 


hr 


ee 
An Georg Spalstinum. 
.. ©. im Anh, zum XV. Th, d, ©. P.193- 





L Thabor iſt. Denn ſo iſt mir derſelbe Dienſt am ſicherſten auch den Zins abſagen. Eßs 
ee a es — waͤre 





790 Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifdyen überferer worden, 98 
a ge ee een Ben — — — —— 
waͤre zwar das eine gute Sache, wenn ihrh =, Hartmann von Cronberg hat hier eis 
die Meffe bieltet als eine Communion, nicht nen Boten mit Briefen bey imir. Es hat - 
als ein Opffer oder gut Werk bis die Schwa⸗ auch Philippus dergleichen von Straßburg 
chen gelehret wuͤrden. Aber diß um des und anderen Drten, welche ihr zu leſen bes 
Zinſes willen zu thun, und nicht Aus lauter kommen koͤnnt, wenn ihr Luft habt, Ges 
| ver Freyheit, iſt nicht rathfam, denn wer wol⸗ habt euch wohl und betet für mich. 
te es wehren, Daß ſich einer täglich communi⸗ = *) Arkentina, , 
cirte, wo ers nur frey und nicht um des Zin⸗ 














3. Man ſagt, daß Jacob Prior in Int 
ſes willen thaͤte? oder hoͤchſtens es nur aus werpen wieder vom Kayſer gefangen wor⸗ 
Liebe der Dienſtbarkeit thaͤte dadurch er den den: vielleicht weil er feinen Widerruf wi⸗ 
Schwachen auf eine Zeit wiche, wie ich un⸗ der uffen. Und der Kayfer tobet und hat 
ſern Capellaͤnen gerathen habe. Aber dieſe verboten, daß unſre Brüder nicht zu des Vi⸗ 
Dienſtbarkeit findet, fo viel ich ſehe, keine ſtatt carii Capitul kommen ſollten. Freytags 
bey euch, darum communiciret entweder frey nach Ex audi see, Be 
oder enthaltet euch des Zinfes und der Dief| -_ Euer M. Luther. 





fen So ſeyd geſinnet in HErrn. Gehabt = — 
=: euch wohl. Wittenberg, 1522. Dienftags 306. | 
nach Exaudi. — An Johann Langen. 


Euer M. Luther, 
*) nomen tuum. 
Kur 305% Be 
An Georg Spalstinum.' 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p.70. 
Er bittet, daß Neiendorf durch Spalatinen beym 


Aus Yurif. ep, Luth. tom. II- p. 70. b. 

Er ermahne ihn zu fietem und beünftigem Gebet 
für die Evangelifche Sache wider des Satans | 
Grimm Zacob Spreng fey wieder gefangen. 
Ferdinand tobe graufam ; und Mirifch fey des 
Ranfers Nachrichter, wider die Lutheraner Aur 
guſtinerordens. — — 





Fuͤrſten gefoͤrdert werde. DAR JEeSU S — 
EIESUS... Kr und Friede in Chriſto! Ob ih 

| 2 | gleich nichts zu fehreiben hatte, fo hat 
20 RR Ray Cs hat, mein lieber. Spalatin, die- duch diefer Schot ‘Briefe gefordert und aus“ 
0Wſer Burger, Hans Meiendorf, gebeten, gepreßt, Daß er nicht Teer zu euch kaͤme. Das 


ich follte ihm bey euch beitens dag Wort re⸗ aber bitte ich, was ich auch frhon vorher ge⸗ 

den, daß ihr dem Fürften feine Bittſchrift beten habe, Daß ihr dem Evangelio mit ins 
zuſtelletet. Er hat irgend eine Sache, dar⸗ ſtaͤndigem und gläubigem Geber helfet. 

innen er fucchtet von den oberkeitlichen Per⸗ Denn Satan zuͤrnet überall zu ſtark, ſon⸗ 
fonen aufgehalten zu werden, bis der Fürft|derlich in den niedern Landern, wo die So⸗ 
weg ift, daß fein Vorhaben junichtet werde :|phiften über uns herrſchen. Jacob Spreng 
. welches ihr nach Belieben von ihm felbft hoͤ⸗ iſt mieder gefangen und ‚fortgeführet wor ⸗ 
ren koͤnnt. Es ſcheinet, daß er ein beredter den, weil er etwas gegen ſeinen Widerruf 
Be und gefchickter Mann ift, dee wohl merth, geredet oder gefchrieben. GOtt fkarke ihn! 
— daß er unter den Buͤrgerſtand gefoͤrdert V ele find aus dem Haag aufgeichriebent), 
5 1erde, da hier fo viel Säue und Maulwuͤr⸗ daß fie geftraft und verdammt werden Fer, 
0. ſind, Die nur dem Bauch) dienen.  ; Idinand fol gejagt haben; er wollte N — 
F — | \ | N Be 2 Ai PR e 2 = 


b) X = M * f 
* ne Im 
* — * Ina ; RE 2 na 


SER | vom Jahr 1522. 793. 


- 


* 
- 


" Heryogrhtimer Be 
— Gehabt euch wohl, und gruͤſſet antworte ich alſo. Zufoͤrderſt, daß ich woll⸗ 


8 


⸗ 


— 
r dieſe Ke⸗ Die ihr mir durch ihre Botſchafter geſchickt, 





dran wenden, daße 


‚alle die Unfeigen. Wittenberg, Donners te, daß ſolche Fragen fo viel möglich weg⸗ 
ftogs. nach Ningſten im Jahr ıs22. gethan und unterſchlagen wuͤrden; denn fie 
Melchior Miriich it des Kayſers Henker find unnüße und gefährlicyunter dem Poͤbel, 
wider die Unſrigen vom Ausuiineorden; In — Eh 
iv horline & ; ohnedem immer von dem, mas norbind 
‚ae heilige sheniaaus Ä nemlich vom Glauben und Liebe, auf mi 
R feltene und fremde Dinge fült. Und dag 
Bde it des Satans Ei, daß er fich mit felch-m 
An Daulum Speratum. Zinfange an eg bahne, die Einfalk € —* 
a a ſti zu fall je, und Fragen, wie Paulus 
P fagt, ohne Ende einzuführen. So bat er 
An Herrn Paulum Speratum, getham da er die Dhilofophie und Geremus 
Diener EHrifti und evangeliſchen Pre - Inienindie ganze Welt gebracht hat, ohne 
0... diger in Mährenland: daß fich dagegen ein Biſchof gerenet, und 
Er berichtet, daß ein Seethier in Deutſchland ge⸗fuͤr Die Freyheit und Lauterkeit des Glaus 
„ fangen veorben, und antwortet auf 4 Sta: bens geſtritten. So treibt er jeht mit der. 
ei iR a N Anbetung Der Heiligen und ihrer Empfin⸗ 
" mahl unter dem Brod jep, Fraft der Worte; dung oder Wiſſenſchaft im Himmel, ſein 
3) von Andetung GOttes in den Heiligen. · ¶Spiel, dem wir, wils GOtt! wehren wol⸗ 
in TE sus len, fo viel der HErr Gnade geben wird, 
| ie So ift es auch ohne Zweifel den Walden⸗ 
} m. N - ‚ferbrudern gegangen. 
Gnade und Friede in CHriſto! Schhabel 3. Thut ihr denn alla, treibet und drin, 
euer Schreiben erhalten, mit den kur⸗ get auf das Nothwendige, nemlich Slam 
zen Fragen, ingleichen den ‘Brief der Frau ben und Liebe; und wenn ſie das nicht erſt er⸗ 
Argula von Stauffen, darinnen mir angesioriffen, ſo ſcheltet auf ihren Teichten und 





Martin Luther. 











nehm zu Iefen getwefen, daß Das Evangelium | flüchtigen Sinn, fo ſich mit andern aͤuſſerli⸗ 


fruchtbar im Lande fey, welches die Fayfer- chen und unnoͤthigen Dingen zu fehaffen 


_ Tihe Scharwaͤchter, die Sophiſten, mit macht. Denn aud) das Sacrament if 
unglaublichen Grimm inden Niederlanden nicht darum noͤthig, daß um Deffelben wi - 


verfolgen. GOtt aber hat ihnen ein ſon⸗ 


len Glaube und Liebe zuruͤck bleiben. Es 
derlich Wunderzeichen gegeben, ob ſie etwa iſt eine Torheit, in folchen ſchlechten Din- 
Buſſe chun und umkehren wollten. Denn gen zu ſtreiten, und daruͤber das, was heil⸗ 
es iſt bey Horlen ein Seethier, ſo man ſam und koſtbar iſt, hintanzuſetzen. 
Waͤllfiſch nennt, ans Land kommen, 70 4. Daß ich aber duch den Narren nicht 
Fuß lang und 35 breit Coder dicke). ‚Die ungeitig antworte, und fie nicht Denken, ich- 
Ungeheuer wird aus alter Erfahrung für ein Eünnte nicht antworten: fü fage ih, ee fy 
gewiß Zeichen des Zorns gehalten. GOtt frey, daß CHriſtus angebetet und ange 
erbarme fich euer und unfer! fen werde-im Sacramente; denn der füns 
2, Aufdie Fragen aber der Waldenſer, Diger nicht, Der nicht anbetet: noch auchter, 
Lutheri Schriften 21. Theil. Eee ut 





gruͤblen weilk, wie die Gottheit da als bey 





94 1. Briefe Lucheri, welche aus dent Kateinifcyen — worden, a 2 





ſo da anbetet.» Das ſey dag Lied vom En, weil ſie weiß, es ſey nicht geboten anjzubeten, 
de, und laßt Eeinen Theil zu. etwas gezwun⸗ 
gen oder angeftrengt merden, und niemand I 








und man fündige nieht, wenn man es unter⸗ 
läßt. So aehet fie in Freyheit mitten hine - 


führe weder Vorhaut no ‚Befchneidung durch, und halt mit allen Eintracht, indem. 





an, noch richte einer den andern. Derach- [fie einem jeden feinen Sinn läßt; 
tet alfo und verdammet Durch Verachtung nur nicht unter fich an und fich verdams 


wenn fie 


folchen Zank bierinnen.) Wo Glaube und|men, fo fie verbeut. Denn fie haſſet Se⸗ 


Liebe iſt, kann man hierinnen nicht fündigen, cten und Be läßt aber *) alles frey 
es ſey gleich, Daß man anbete oder nicht ansIfeyn,. | 

betee Wo aber Glaube und Liebenicht if, | 

wird Feiner durch anbeten oder nicht anbe⸗ 


9 — nicht aut. 


5. So muß auch die Frage ausgemacht 





ten ſuͤndi igen, fondern vielmehr ftets inallem|merden: ob allein unter dem *Brod der Leib 
‚Leben ſuͤndigen. Denn der Glaube betet kraft der Worte (des Sacraments) ſey? 
ihn ſo an, daß er ſich den allein vorſtellet, Denn was braucht es wie ihr ſelbſt ur⸗ 


deſſen Leib und Blut er für ‚gegenwärtig theift, das unwiflende Bolt mit folchen. ſpi⸗ 
hält, Und wenn es die Zankſuͤchtigen nicht |Bigen Dingen zu verwickeln, da man es ins 


wollen eine Eonsomitanz (oder Beyweſen⸗ des mit dem gefunden und fichern Glauben 


beit) nennen, fo moͤgen ſie es anders nens leiten kann, nemlich daß es glaube, es fen 


nen, und zu reiten aufhören, wenn fie in der Leib deffen , der wahrhafter Goit und “ 
Menfch ift, unter dem Brod? Wie aber 





der Sache felbft nur einig find. Denn nie 
mand leugnet buffentlich auch die Bruͤder | dafelbft das Blut, die Menfchheit, Gott⸗ 


nicht, dab da CHriſti, der anzubeten iſt, heit, Haare, Gebeine, Haut uff. beyge⸗ 


Leib und Blut zugegen feun. Das it denn leitungsweiſe find, ift nicht noͤthig zu roiflen, 
genug eine Concomitanz (oder Beyweſen⸗ 
beit, Beygeleitung, Yzunennen. er aber zu zerbrechen. Der Glaube wird aus fol» 
Er Sachen und Morten weder gelehret 


weſentlich begriffen werde, die ſtrafet wegen | noch vermehret, fondern Scrupel und Zaͤn⸗ 


des thöcichten Fuͤrwitzes, die mit fleifchlichen |Eereyen auf die Bahne gebradt. Der 
Einbildungen in bie Seheimniffe GOttes Glaube mag meiter nichts wiſſen, als daß 


fallen; auf daß ihr fie in Glaubenseinfalt der Leib CHriſti unter dem Brod, und das 
und in reiner Erkenntniß des Sacraments Blut des lebendigen und herrſchenden CHri⸗ 


erhaltet. Denn wo man dergleichen när ſti unter dem Wein fey. In dieſer Einfalt 
riſche und unnoͤthige Einbildungen einniften bleibt er, und laͤßt die fuͤrwitigen Fragen 
Nßßt, fo werden die Leute fuͤrwitzig, Daß fü ie) % 


fahren. 
den Glauben hintanfegen, und Dagegen mit] 


\ \ 


und folglich vergeblich, fich den Kopfdarüber u 


6. So wollte ich auch antworten auf die | 
der Schlammgarube von dem Drt, von dem) Fragen von Anrufung und Anbetung GOt⸗ 
Unendlichen, von der leeren Luft, Groͤſſe, tes, der in den Heiligen wohnet: nemlich, 


Subftanz, und was die nanrhche Bernunft daß es frey, und Eeinesnöthig fey. Wiewol 


and die Philoſophie bisher genarret haben, | es in vielen Menſchen nicht fü gewiß. iſt daß 
angeſtochen kommen. Darum muß. man er da wohne *), alsdaß er unter dem Brod 
hier für die Einfalt forgen: denn Glaube) dafey.. Wir lefen aber ı Eor.ra.daßdr 
und Liebe, fag ich abermal, betet nie an; Apoſtel ſaget: er Ungtäubige Fe $ 
au —— 





"gr —— vom "Jahr ı522, Re — 
auf fein Antlie fallen und GOtt in den; Ihr wiſſet aber auch, daß der Glaube alein 
Heiligen anbeten, wenn er fie weiflagen confecrire (oder einfegne), und Daß viel Pries 
hörte, Und Abraham bat drey Engel ge⸗ ſter ohne Glauben find, wenn fie eunfecris 
feben, und einen HErrn angebetet. Und ren, da denn nothwendig die Worte nicht 
was thun wir, wenn einer dem andern mit nur zum Spiel und Trügerey; fondern auch 
Ehre zuvor kommt welches Crempel ihr aud) zur Sottlofigkeit vorgebracht werden müffen. 
in eurem Briefe braucht), als dab wir Muß man alfo lernen, daß auch ein ders 
Gott in ung ehren und andeten? ? Igfeichen ungläubiger Nriefter confecriven *) 
Re *) dubitare ift falfch, ſoll heiſſen babitare. Fünnen muſſe; und ob wol nicht ale uns 
. Soll es alfo frey ſeyn, GOtt entwe⸗ glaͤubig, dach im Slauben der Kirche, ins 
> Der in dem Menſchen oder auffer demfelben, dem er auf Befehl und aus Gewaͤlt der 
innerhalb der Creatur oder auffer derfelben, Kirche confectiret. Denn nicht er bringe 
‚amubeten: denn ich erfülle Simmel und die Worte vor, fondern die Kirche: er ift 
Erden, ſpricht GOtt. Hier wandelt der aber ein Diener der Worte, die von det 
Glaube am ficherften,, ſo GOtt allein in als | Kirche gebilliget werden. Ihr koͤnnet aber 
lem ehret. Bey den Unglaͤubigen aber kann aus dem Teiche noch mehrere Dinge fhlieffen. 
das nicht genug gefagt , gelehret und bewie⸗Gehabt euch abermal wohl. | 
fen werden, daß fie fich ſtets felber andeten.| =) cenfecrant et, ſcheinet confecrare Heiffen zu 


Ra 





Darumlehret nur, wie gejagt, daß fie im] _ follen. 
Glauben gefund feyn, fo wird, es folcher a 
 Seagen nicht brauchen, und die Salbung| / 308. 
wird fie vor ſich in allem lehren, ohne weiche An Gabriel Didymum. 


mir nichts thun, als, daß wir in unendlihel & im XV. EH.d. ©. p.4m. 
Fragen verfallen. Re ‚2 





8, She werdet meinetyalben Martin No⸗ 
- sillanım in EHrifto zu vielmalen gruͤſſen. 
- Der Frau Sulia habe gefchrieben, aber 

Fury. . Die Büchergen von Gelubden find 

fchon ale abgegangen, wir haben fie.alfo von 


An Johann Langen. a 
Aus Aurif. ep. Luth- tom. II. p. 74 5 
Er ſtaͤrket Langen wider die, ſo dem Evangelio 


om 
be 
haben, an euch beftellen mochten. Gehabt 


— 


antwortet, da finde ic) ein Zeddelgen, da⸗ 





neyemauflegenlaffen. Wir haben den Les 
tingern gerathen, Daß fie dag, was wir 


euch wohl in E-Hrifto, und betet für mid). 
Sonnabend nach Sftnoften 1522. 
ich euers nod) einmal durch, ob ich aufalles 
rauf die Frage ift, von der Kraft der Wor⸗ 


te im Saerament: Die ihr-aber, billig in der 
Derbeiffung fuchet, wenn anders eine Kraft 


in den Worten iſt, daß ich mit euch rede. 
ip an: . RS a s 


BP Bin 


will ver bald schicken. 
AR Euer Martin Luther. 
Da ich diß Schreiben fhlieffen will, fehel 


verbrannt, oder werde wol bald verbrannt wer⸗ 


gez 


widerftehen, und forderlich wider die Halsſtar⸗ 
rigkeit des alten Ufingens. Er lehrer, daß 
Moſis Ceremonien und gerichtliche Dinge jetzt 
Mitteldinge feyn: den Brief an die Erfordier _ 
Die Gepraianer (oder - 
Anhänger Georgens) in Meilen waren ärger 


an Gift und Grimm, ale die zu Erfurt. Er, 


meldet auch fonft von des Kayſers Würerey in 
Niederlanden. Jaccob ſey wieder gefangen oder 


[® 


den: er vermuthe fich auch nichts beſſers, weil 
der Kayſer und Pabft in Nürnberg zufammen 
£ommen follten. Doch ſchrecke ihn das nicht 


ab, daß er nicht den Satan und jeine Werkzeu⸗ 


ge immer erbittere, daß fie endlich, zu, ihrem 


Schaden verderben, | & — = 
| JESUS” 2. 











‚798. HH, Briefe Lutheri, welche aus 1 Dem Enten * — 


J E u S Kayſer hat der von feinem Teufel Slapion, z 
einem Minoriten, getriebene Beichtvater, 
ei! Gnade Be Friede in E.Hrifto, |einem ersftolgen und nichts werthen FM 
Amen. Ihr mußt euch nicht wun⸗ noritenmönch anbefohlen , nemlich dem 
dern, daß Benrench Ednkeieon, diedem Evans | Schalcfenarren Somunden, und andern 
‚gelio roiderftehen, und die Leute mit Lift und Sophiften, in den niedern Landen. Und die⸗ 
Gewalt abtwendig machen, fo ihr anders |felben, nachdem fie die Gewalt in die Haͤn⸗ 
slaubt, daß Fyangelium Soangelium iſt de bekommen, wuͤten graufamlich. Sie 
Denn mit den gortioſen Menſchen wird haben Facobum wieder gefangen, und man 
es immer ärger, fieberrügen, und wer: glaubt, daß er ſchon verbrannt, oder gewiß 
den betrogen, wie Paulus ſaget. verbrannt werden werde. Andere verjagen 
2. Der Ufingerifche Kopf ift, wie ihr fie aus den Städten, umd hun — die 
wiſſet von alter Stoͤrri keit und Meynung argfte Schmach an. FR 
ſo verhaͤrtet, daß der Demant nicht härter| ) Leum ſub pelle rs ie, — — | 
feyn Fann. Drum muß man wider feine Namen. BR 
DTolheiten fo lehren, daß feine Dumme und ) minoritilime. 
ſtockblinde Nufſeblaſenheit verachtet werde.|. 6. Wir gewarten unſers ons nichts bef 3 
Denn fo iſts ers von Jugend auf gewohnt, fers, ſonderlich da das Gerüchte (karkdavın 
° daß er Eeinem weichen will. Daher er auch sehe, daß der Kayfer und Pabft zu Nuͤrn⸗ 
- EHrifto ſchwerlich weichen wird, weil ‚er, berg zufammen kommen werden, daB die 
durch langen Brauch und Kunſt vecht geübt wo Goͤtzen erfuͤllen, was EHriftus will, 
und zugerichtet ift zur Haͤrtigkeit. Laßt das nemlich, daß ſie ihres Reichs ein Ende mas 
Sprüchtort wahr bleisen, das da fager; Gen, und den jünäften Tag herzubringen, 
Alter bilfe für Eeine Thorbeit "Cr han Laßt uns alſo Chriſtum bitten, daß er fie 
get auch ganz an dem Aſehen des Alters entweder befehre, oder fie ihren rim meh⸗ 
und der Thorheit ren und alsbald. umkommen, | = 
3, Uebrigens ift das meine Meynung, 7. Ich werde nicht aufhören,. den Sa | 
daß es frey ſey die Ceremonien und gericht: tan und feine Schuppen zu reizen, DaB ſie 
lichen Dinge Mofts zu halten, wie aud) Phi⸗ ſich mit ihren Zähnen aufreiben. Gruͤſſet 
Lppus in feinen — zelget. Denneslalle die Unfern, und gehabt euch woöhl. 
iſt eben Feine Noch, Chebrecher zu ſteini⸗ Wittenberg Anno 1522. Freytags in der 
gen zc. Die man mit dem Schwerdt oder auf aeteögigen Zeit des Froneichnamsfeſts. — 
andre Art ſtrafen kann. Euer Martin Luther. 
4.Ich babe einen Brief an euch im 
Sinne, underwird des nächften fommen, wo! Von Heften haben wir andre Gedanken, 


\ 


Re 





Chriſtus will. als ihr ſchreibt: das kann ich mit wen fir 
5. Die Georgianer in Meiffen find noch ner BEE an ung bemeifen. Ay 
- ärger an Grimm und Gift, als die Euren. | 77 — ee vr — 
Sie pralen mit des Koͤnigs von Edland Ir 310, . ZU E 
Büchlein. Fa halte aber, daß folcher| * nJobann Sup. we 
Ben unter ge geftochenfe) Re nr © im AV. Ch · deS · PU il — 


au.? 


t- —— 


Rn nenn. vom Tabe 1522. | ” g21 
| en. 280 07% June La indem er ie arwuhh um 

An Georg Spalatinum, was er fid) beivorben. Nun aber, da eis 

Beer Dr verftehet und die Gefahr fiehet, fprinat ee 


Aus Xarif, ep. Luth. tom. ll, p.76. 


——— zuruͤck, und will eine Aenderung treffen. 
Er greift Spalatinen etwas hart an, daß et 


En a Welches ihr aufs höflichite billigen, * 
und prerfen ſolltet, das ſtrafet und ſcheltet 
inbeſtaͤndig geſcholten, und beſtraft der Höfel . BEN | 
* — Denn er zeiget, wie die bruͤderliche ihre mit ſolcher Heftigkeit, als Unbeftand, 
22 Strafe Maaſe halte, und nicht: über Die und wolle hinfüro niemanden mehr dienen. 
057 Gränzen der Liebe ſchreite. Er bittet auch fur 4. Wenn ihr bey Hufe ſo haltet und Ich» 
den Prieſter Creiß, vet, fo mare es beffer, Daß ihr iR Ewigkeit 
Ne ESUE. auch geändert (das ift, Fein Lehrer) waͤret. 
en. A J — Hier verraͤth ſich, was — — Hofe 
a 7 immer vermuthet und befergt babe: nun 
| Ray und Friede ——— Ich ſehe ich, warum er Pfaffenbecken fo ver 
euren Bleß an Amsdorfen geiben] augen,’ Es liegt darunter das heimliche 
megen Des Priefterthuns Crertzens ec. und iebel der Mache, und die Unmiffenheit der 
bin betrubt, nicht fo wol feinet als eurenthal⸗ höchfibelohten, an E.Hrifto befinttichen, 
ben, Daß ihr fo mit Hofafecten eingenom⸗ | nd durch alle Briefe Pauli gepviefenen 
men und befeiien fend, daB ihr von eurem gonemush, welches eine Rangfamkeit fih zu 
a fo gar unchriſtlich halter und] „apen it, wenn man gleich mit Recht das 
De ern. Ian aufgebracht if. Denn iſt das nicht 
aber dach die bruderliche Schuldigkeit ent 


Da oe: Hi nicht en 
Unbeftand mengen, und was noch fonft vor Feheſt, daß man das Hebel nicht überwins 
groſſe Dinge find; fo daß ich dieſes an euch “: er abhalten Bann, fo man durch deinen 
ſchreiben muͤſſen in vecht bruderlicher Mey⸗ Dienft meiden Fönnte? ar 
nung. Darum ihr es auch um EHriflil 5, ever euch nicht, mein lieber Spa» 
sollen recht bruderlic) annehmen werdet. in, Gtt läßt fich nicht ſpotten, auch vom 
Wo aber nicht, ſo berichten mich, ſo will Hofe nicht, ob er gleich noch fo ſchoͤne Dins 
ich ganz ſtumm bleiben. je vorgeben Fann. Denn ihe wolltet doeh 
03. Denn ihr die Sache recht bedenkt, mol nicht, daß man euch fo thate, wie ihr 
- fo werdet ihr willen, daß es Eein boͤſer jenem thun wollt; und fo fündiget ihr hen 
Menſch fey. Und, daß er das Prieſter⸗ wider das ganze Gefeg und die Liebe, in 
thum ablegen teilt, nicht aus Leichtfinnigkeit | welcher Suͤnde ich euch nicht gern umkoms 
oder Woankelmuth gefchehe, ſondern aus | men laffen will, darum ich euch aus bruͤder⸗ 
hoͤchſter Not) und Zwang des Gewiſſens licher Sorge erinnere, Euer Ruhm iſt nicht 
sonen TBeltnihtsit); |fein.. FE : ee 
es waredenn, Daß ihr nicht wüßtet, mit was! 6. Aber (ſprecht ihr) man muß doch die 
vor Tpranney und Gottlofigfeitfolche Prier | Kuͤhnheit und den Unbeſtand zuͤchtigen dag 
ſterthuͤmer befeffen worden und noch zu be⸗ nicht dadurch ein bifes. Eyempel entftehe, 
figen find, und. wie ſchwer man Dazu kom⸗ | Antw. So ift das wolrecht; manmußaber. 
wet. Es iſt wahr, daß er esanfangsdurch erſt jehen, ob das nicht etwa eher ne 
ne: Er -.. Bee 


VE mn mar ae Dre ur 


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— F Erz > er 


02 I. tiefe Lucheri, welche aus, dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden, 


ſie ohneZucht bleibe, und der Bruder in ſei⸗ 


erg — —6 TR 





R } 893 E 
feligkeit als Frevel fey, 10 gezuͤchtiget wird Warmm ſeyd Ihe Denn alfo anders gegen 
daß nicht auch ein boͤs Exempel daraus ent- diefen, als gegen jene? als weil ihr nichtauf 

ſtehe, wenn man Unſchuld und Gottſeligkeit die Verdienſte, fondern Perſonen —* 
ſtraft. Denn es iſt hier wirklich Gottſelig Darum muͤßt ihr entweder auch dieſen mit 
Feit die Sache, weil er die Sottlefigkeit der der Sanftmuth und Freundlichkeit aufneh⸗ 
Meffe weder abmarten noch beftellen mag.Imen, wie ihr die Hoffälle und Maͤngel auf⸗ 

Laß es aber aud) Frevel Coder Kuͤhnheit) nehmer, wder ihr folt roiffen, daß ihr CHri⸗ 
fern, fo züchtige man fie fo, daß fie zugleich ſtum verfchmahet habt. — 
gezuͤchtiget und gebeſſert werde: nicht, daß 7. O wehe uns, daß wir uns ſo mit Men⸗ 

ſchengefaͤlligkeit und Schminke taͤuſchen und 
nem Elend verlaſſen werde. Hier aber, nicht merken, daß wir heimlich die chrifklio 
wenn ihr es fo hartangreift, werdet ihr nicht che Liebe Fahren laſſen. Wir handeln der 
allein den Menſchen des Priefterthums, ber) Brüder Sache kaltſinnig, ja gottlos. War 
rauben, fondern auch) feinen Eltern mit groͤſter rum das? Weilwir es als fremde undnicht 
Gefahr und aͤuſſerſtem Schaden uͤbergeben. als unſre eigne Dinge anſehen. Die Liebe 
Kurz, ihe verderbet ihn im Grund. Lieber, aber hingegen fuchet der andern Gaden, 
werdet ihr das eine gezuͤchtigte Kuͤhnheit wie die ihrigen, wie gefchrieben ſtehet: Ei⸗ 
heiffen, ihr, der das Coangelium lehret?\ner trage des andern Laſt, | werdet ze, - 
Ich will es nicht hoffen. Doch will ich ſe⸗ Und abermal: Niemand ſuche was fein 
“gen, ihr koͤnntet nicht anders, denn Das iſt iſt, ſondern was des andern iſt. Die 
des Hofes Brauch und des Fürften Art. Liebe zuͤchtiget wol auch Fehler, aber fie ve 
Das mag feyn; aber mas feyd ihr alsdenn laͤßt nicht (Gal.s. Phil.2. ı Eor.s.). Ge 
am Hofe nuͤtze als ein Evangeliſt? Denn wiß ſolch befonderes Hofubel hat mich oft 
ihr müflet ja mit dem Wort ſchaffen, daß recht ſehr verdroffen. Da man nemlid der 
folcher Brauch und Art nicht da fey, zum nen, die einmal verhaßt oder es verfehen, 
wenigſten nicht, wenn ihr drum wiſſet: wol nicht fchadet, (Darinnen der Hofzulos 
denn ihr follt dem Gottlofen feine Suͤnde ben, daß er nicht blutgierig ift,) aber doch 
offenbaren und eure Seele erretten nachEzech. mit Entziehung der Huͤlfe ſo hartnaͤckig — 
3. Shevoiffet,mit was vor nachdruͤcklichen bet, daß es wol bisweilen beſſer waͤre, koͤdt⸗ 
Morten ihr Hofleute immer meine Heftige lich zu verwunden, als fo die Hand abzies 
Feit geftraft: aber num feher, was man vonihen. Es mag das loben, wer da will, ih 
euch urtheilen fell, ob es nicht gehenmal beſ⸗ verdamme es, weil es gerade wider die - 
fer, die Gottloſigkeit erbittern, «auch mit viez|chriftlicheLangmuth if. Hi 
ler Aergerniß, als derſelben zu hofieren, DaB] 8. Sehet alfo zu, daß nicht, indem ihr 
Friede und Ruhe bleibe. Wenn ihr aber an anderer Unbeftand Mißfallen habt, ihr 
fo gedultig feyd, in Züchtigung der Hofaf-lin eurer Klugheit (wie fie euch fcheinet,) 
fecten, die hundertmal arger find, als auch |nicht auf der.andern Seite unwiſſend in eis 
ſelbſt diefes fein Undeftand: iſt Dasalsdenn Ines andern Graufamkeit mit verwickelt wer⸗ 
SE apa — det. (wie mir es dünfe) N. 0 
glaube nicht, dag ihr fo auf den Hof oder| + ye mihi videor: ' fen 
des Fürften Fall Iosdonnern würdet, wie u videtur. Das ea N — 
‚ihr über dieſes ſeinen Unbeſtand losdonnert,!  - videris tibi. Br Mae 5 
— ee u Je AB 


—2* 
= 









— 


——— 
— 1 —— 





9. Wollte GOtt! brü 
lich und willig annahmet, und alſo fahet, 
wie eine geoffe.und herrliche Sache das fey, 
die Gottloſen zu lehren und das Wort GOt⸗ 


‚vom Ä Jahre ısa2. F | 
daß ihr das bruͤder⸗ 








— 


805 


—— 
bet, oder haſſet unſern Umgang. Denn 
warum bleibt ihr doch dort / ſitzen? Es iſt 
euch ja das Ober/ und Niederland verbo⸗ 
ten. Ihr koͤnnt alſo nirgend ſicherer und 


tes recht zu predigen; wie wenig es aber de⸗beſſer aufgehoben ſeyn, als bey uns. Oder 
ver gebe, Die es lauter und frey thun. ihr muͤßtet wegen des heiligen Scheins un⸗ 
10, Ich bitte demnach, wenn ihr dieſem ſers Ordens euch vor ung Unreinen und 
Creytz helfen koͤnnt, daß ihr nicht alleim euch | Verbannten feheuen, daß fich die nicht an 
das nicht ärgern laßt, fondern auch dahin }euch ärgern möchten, die zum Aergerniß an- 
beforgt ſeyd, daß der Fuͤrſt ihm für das|EHrifto gleich als geboren find. 
Prieſterthum ein anders gebe, wo er nicht | 2. Kommt doch um GOttes willen wies 
Meffe lefen dürfe: wo aber nicht, Daß der der, und zwar bald, denn wir dürften euch 
Menkh doch an euch einen verfohnten und|hier brauden im HErrn. Wir warten 
gütigen Freund habe, Denn wie find Bruͤ⸗ [aufeuch, ſehet ihr zu, daß ihr uns nicht aͤf⸗ 
der, und er hat nichts boͤſes gethan, ſondern fet. Es giebt auch noͤthige Glaubensſa⸗ 
gedenket fromm und chriſtlich zu handeln, chen, dabey wir euch gerne haben wollen, 
darinnen wir ſchuldig find, ihm zu helfen. | Damit wir die gemeine Sache durch gemei—⸗ 
Wboblt ihr ihm aber nicht helfen, jo will ich |nen Rath verwalten. Gehabt euch) wohl 
doch hiemit gefagt haben, was meine Pflicht in CHriſto. Wittenberg 1522. den 6. Tag 
gegen ihn mit ſich bringet, daß mein Gewiſ⸗ nach Maria Heimfuchung. — AR 
fen rein bleibe. Ihr aber fehet zu, daß ihr] Euer Martin Luther. 
- EHritum auch in dem Bruder erfennet, und — 
darnach handelt. Gehabt, euch wohl im 
HErrn, der euch erleuchten und mit feiner 
Erkenntniß erfullen wolle, Amen. Den 4. 
Tag nach Marcelli im Jahr ı5a2. 
N Martin Luther, 





314 
An Nicolaum Hausmann, 

Aus Aurif. ep. Luth. tom, 11. p.79. b. _ 

An Herrn Nicolaum Hausmann, 
Biſchof in Zwickau. 

Er befihlt ſich abermal zu Hausmanns Gebet und 
berichtet ihm, wie Jacob, der Prior in Ant⸗ 
werpen, wieder wegen des Widerrufs gefangen 

ſey; ingfeichen von andern ſolchen Sachen, und 
von der ſchrecklichen Grauſamkeit der Sophi⸗ 
ſten, der kayſerlichen Nachrichter- 


JESUS. 





ER 5 ‚312 
Arn Georg Spalstinum, 
©. im Anb. zum XV, Th. d. 5. p. 194. 











Be: 383 
Arn Wenceslaum Linken. 


3 Aus Aurif. ep. Luth. tom. 11. p. 79. * Lu. 
— 51 nade und Friede im EHrifto! Diefen 
— IE = — G Mann, des Evangelii Vertheidiger, 


VER u ” wie ihr wiſſet, babe ich nicht leer wieder zu 
| Se und Friede in EHrifto! Entroes | euch Eommen laffen wollen, liebſter Nicolas, 
| meder erdenkt ihr, liebſter Vater, ei⸗ damit ich mich eurem Gebet befehle, weil 

ne Fable Urſache, warum ihr von uns bieis | ich fanft nichts zu fhreiben hatte, Gie far 
I % Sn — gu 


l. 


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⁊ 


& 315, 


77 A S. im Anh. ‚sum XV. Th. d. S.P.239. | 


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806 1, Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden 7 





gen aber, daß die Fuͤrſten auf meinen und] nicht aus Nuhmbegierde fuͤr ſie oder euch, 
der Unſern Kopf Anſchlaͤge machten.  |denn die mußt ihe darum für verdaͤchtig 
i 2, Jacob, der Prior in Antwerpen, welsIhalten, weil wir ale Menfhen find; md 


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cher vorhin widerrufen hatte, iſt wieder ger laßt ihrer nicht über zehen ſeyn. Ich hätte 


fangen und nach Bruͤſſel gebracht worden, wol gern einen gelehrteren und reichern ges 


u 


weil er feinen Widerruf verworfen hatte, |fehrieben; aber ich hatte nicht Zeit, Ro 
und viele fehreiben uns, daß er ſchon ver« ich fie aber haben werde, will ich einen Ort 
brannt fey. Die Sophiften toben dort mit der Schrift vor mic) nehmen, und wildes 


unglaublicher Tyrenney, welchen Narren von an euch fehreiben. Unterdes gehabt 


der Roͤmiſche Kayſer die Mache befohlen leuch wohl im HEren, und bitter für mid), 


bat. Diele ſchweren die Religion ab, und Gruͤſſet alle die Unfern. Wittenberg den 


hernach bereuen fie cs, und werden wieder 10. Jul. 1522, 
gefangen, und die gottloſen Tyrannen eilen 





ihrem Ende, und rejen CHriſtum und — SE 
= Jeine-Zufunft, Hr u BR ON 
= 3, Grüffer die Diener des YBorts, die An eben denfelben 


Aus Aurif. ep. Luth. tom. I. p.86. 


Er beklagt, daß Forchem ſo bald getoͤdtet ſey, und 
teöftet feine Freunde, und ermahnt, daß fie 


bey euch Find, und beyde Dberbürgemeifter 
mir den Shrigen, und den Kammerer; und 
gehabt euch wohl in CHriſto. Witten 
berg im Jahr 1522. : 
= Euer Martin Luther, 





er einen Brief an die Läfterenan dafigem Orte 
gelhrieben, | 2... RE 


An Babriel Didymum. | JIEX us. | 





> 316, 
An Johann Langen. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p.go. b. 
Er ſchickt den Brief an die Erfordiſche Kirche, 
doch fo, daß ihn Range erft aufbrechen und an: 
sehen folle, u: 





Brief, der in Eil gefchrieben worden :|zu dienen, zu weichen und zu beftehen nach 


Martin Luther, 


Gott das Gericht und die Rache befehlen. Er 
- glaube, daßer feinendrief an die Erfurter wers 
de erhalten haben; ingleichen meldet er, daß 


Se und Friede in EHrifto! Forche⸗ 
I men bin ic) von Herzen beygethan, 
und mißsönne ihm feinen Hingang, ja ich - 
habe Mitleiden mit euch. Aber EHriftus 
siebt ihm Das Seinige, und euch etwas ber 
ſers; hoffet nur Darauf. Sch habe bey 
— —— — daß, wenn 

RN ihr ihn wählet, er die Pfarr auf feinen Nas 
J ES us. men annehme, bis ihr. a 
t a N und, Sriede. Hier habt ihr einen] koͤnnet. Er it ein frommer Mann, wilig 


Bu re ee a u > : 


ein 


— Ye re 


brechet das Siegel auf und leſet ihn. Lnd|dem Willen GOttes, der durch uns ruffee, 


wenn ihr ihn wollt drucken laſſen *), fo laßt Indes ſehet ihr zu mit Eulfamern, daß ihe 
des Volkes Sturmen twehret und das Amt 
des Evangelii unbefleckt und ungeſtoͤrt er⸗ 


ihn fein ordentlich in ſeine Glieder (oder Pa⸗ 
ragraphos) theilen. Und wenn ihr mehr de 
gegruͤßt haben wollt, fo ſetzt fie hinein, aber haltet. 





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308 a ae ur vom fahre Re 2 809° 
2. Wenn er durch Zauberey umkommen,|der Firmelung dem Volk gan; ausgeredet 
fo braucht es Meder Kläger noch Richter. wuͤrde. Denn es ſtehet geſchrieben: Sie 
ChHriſtus ſelbſt wird für feinen Abel reden, haben mein Volk dahin gebracht, daß 
und den Eain zu feiner Zeit offenbaren, viel es fich auf Lügen veriäffer, > 
gerechter und bequemer, als ihr es koͤnntet. Ds *) bis pueri. 
Laßt ung das leiden. - 2. Sie mögen doch fagen, wo denn die 
3. ch glaube übrigens, daß ihe meinen Berheiffungen der Gnaden und Des Zei ce, 
Brieffehonzurecbterhalten, Ich habe auch ſo ihnen aufgedrucket wird, in der Schrift 
“einen an Die Läfteree gefchiekt, die einen ſtehen, welche Der unbeilige Biſchef in dies 
Botſchafter bey mir gehabt haben. Chri⸗ ſem goftiofen Zeddel ſo ausſtreicht? Barum 
ftus wird feine Wunder ohne uns thun, ſollen wir Denn dag Volk mit folchen nichtie 
laßt uns nur getroft ſeyn und dulten. Gruf- gen Verheiſſungen und Tügenhaften Zeichen 
fet alle Brüder in EHrifto. Wittenberg ſpotten? Es wird euch foeniaftens gebuhren, 
den 16. Julie | pen anfommenden Biſchof uber Diefe Dinge 
Martin Zucher, zu fprechen, und ihm ing Angeficht zu wider⸗ 
ſtehen, furdas Volk GOttes; wie Paulus 





318. Petro — und zu begehren, daß 

er mit Schrift beweiſe, was er vornehmen 

©. im er a2 ns 2 — will. Wenn er das nicht kann, oder ver⸗ 
Be 222, v2... Imag, fo werdet ihr doch das DolE warnen, 

% 3189. daß es ſich auf ſolche gaukelhafte Fir⸗ 

a rrcolauım Z ausimaniıs melung nicht verlaffe. Ich habe, da ich 


7.908 ZUUEiT epill, Luth. tom. IL.1p:se. b. dern drucken laffen, wider die durch folche 
Es hatte Hausmann gemeldet, es erwarteten die goftlofe Lngeheuer erfundene Gtaffeln. 
ee Be a a cs ehabt euch hl umd gef le Die in 
er ! ( er Firmelung ; 2 min Or 
verrichte. Solchen foll Hausmann (nach 8, rigen im HErrn. Den 3. Auguſti im Jahr 
theri Rath,) auf die Probe ſetzen und anhal-1522. 
ten, daß der Goͤtze entweder feine Dinge aus| - Martin Luther. 
der Schrift beweiſe, oder das Volk felber recht 
N treulich von ſolcher Gauckeley und Betrug 
ehre. 


NL TESUS. 


—* — L 
“Re Knabe und Friede von GOtt. Ich wuͤn⸗ 
8 sche, mein lieber Micolae, wo es feyn en —— 
koͤnnte, daß ihr das biſchoͤfliche Gösenbild,) Tnade und Friede in CHriſto! Dieſen 
das ankommen fol, regen des Sauden) Bruder, der aus feinem Babylon ges 
befragtet; weil die unfeligen Leute im Glau- | aangen, und ſich gern Durch eine andre Le⸗ 
ben und in der Wiſſenſchaft EHrifti rechte vensart forthelfen will, befehle ich euch, 
Kinder *) find, Denn ich mollte gern, dal| mein werthefter Nicolae. Dein das hat 2 
dieſe Gaukeley und Lügen des Sacraments er von m — und verlanget, Be = 
| | i 








320. 
An eben denfelben. 

Aus Xurif. ep. Luth. tom.ll. p.ou 

Er befihlt Hausmannen einen Bruder, der aus 

feinem Klofter gegangen. \ 


JESUS. 


Lutheri Schriften ar, Theil, 


pr 


euren Zeddel gefehen, gleich bier einen ans 








310 11, Briefe Lucheri, welche aus dem Sareimfeben Ebert worden, — 


dem Menſchen nicht habe abſchlagen koͤn⸗ Aber die andre Stelle von re 
* weil —— ſagte, er Fenne euc). Reich und Gerechtigkeit lautet.alfo: Das 
Darum thut fo viel ihr Fonnet , daß er ein Reich GOttes ift die Kirche CHriſti, wel⸗ 3 
Handwerk bey euch lerne Denn wir ha⸗ ſche durchs Wort GOttes vegieret wird; 
ben deren ſehr viel, und Eommen täglich mehr | Rom. 14: Das Reich GOttes iſt Friede, 

zu uns. Sch denke, es ſolle diß eich der | Gerechtigkeit und! Sreude im Heiligen 
Greuel durch dergleichen Bornehmen. almaͤ⸗ Geiſt. Luc. 1m; Das Beich Bdıtes iin 

lich fallen, wenn wir auch mit helfen. Gruͤſ⸗ euch. | 
fet die Bürgemeifter und eure Priefter, auch) 3. Die Gerechtigkeit GOttes iſt der 
alle die Unſern, und gehabt euch wohl im —— nach Roͤm in. Denn im Griechi⸗ 
HEren. Wittenberg den 6, Auguft, im ſchen liefet man klar, das Reich GOtres 


Jahr 1522. und feine Gerechtigkeit (GOttes nemlich). 
Euer Martin Luther. Alſo ſucht man erſt das Reich GOttes ꝛtc. 
—— — —— — an 9 forget. Ber a ber. — 
a achdenken uber Das Cvangelium, Dab der 
©. — Song, Sp — Blaube und die Erkenntniß GOttes allen, ⸗ 
— halben weit ausfomme, alsdenn wird das 
322. | Zeitliche zugegeben, teil ein Tagtöhner feis 
An eben denfeiben, Ines Lohnes würdig iſt. 


©. eb. daf. >. 231. 4. Hebtigens befesle ih euch diefen 


Mann, dep, wo. ihr konnt, ihr ihn hoͤret 


An Bien Venfeiben, und ihm helfet. Denn er dünfet mic) arm 

©. eben Oak De. und duͤrftig zu ſeyn. 
EINEN RESTE 5 — Pomeranus wird den an⸗ 
— IR, °  |dern Tag nach Dionyfii Hochzeit are 
An eben denſelben. Er Wir bitten euch alſo ſehr fleißig, und ihr wer⸗ 
. ° Yus Luth. tom.l.p.9% . det ein gut Wert einlegen, Daß er mit et, 


— ee —— was Wildpraͤt beehret werde, ſo wol feir 
eine se a ae — netmegen, der esanfich werebift,, als we⸗ 
der Gerechtigkeit GOttes vorgelegt Hatte, Und | SEM uns Säfte, von denen ihr ſelbſt urtheis - 
befihlet ihm kürzlich einen armen Mann, und |len moͤget, ob wir es werth find. Ders 
‚bittet auch, daß er zu: des Pomerani Hochzeit | fchaffet denn, daß andre feben, daß wir. 
etwa vom Hofe ein Stuͤck Wild verehrten und. auch etwas ben Hofe, gelten, und Fünftig - 
feinen Sold vermehren laſſe. | andre etwas hoffen mögen. 
IE = u . x 1 6. Denn von-den ——— ſol bald 
kuͤnftig gemeldet werden. Denn ihr wiſſet 
[Sy und — rei. Brief habe ſelbſt, daß er ein Fremdling und arm — | 
vor mir gefunden, als ich nach) Haufe | darum. er bill'g etwas reichlicher zu beichens 
kommen, ‚mein lieber Spalatin; aber das|Fen, weil er es auch kuͤnftig gewiß reichlich 
Huͤndgen hatte es auf dem Tiſche angebiflen, verdienen wird.  Gehabt euch wohl. 
daß ic) den Det von des. HErrn Erbiheil Wittenberg Sonnabends nah Michaelis. 
nicht habe leſen koͤnnen. — m Jahr 1522, Blasun "an 


— 

RR N 3. 
RE: — 

SET RAIN EEE 


er 


— 


mer Mann, und des Evangelii halber in 


wir toiffen vorhin auch wohl, warum man 
nichts fagen fl. Ihr moͤget es gefchickt, 


wohl. Wittenberg den andern nach Div | 
vyſii 1522. u: 


| ©. im Anh. sum XV, Th. d. S. p. 198. 


- 


Re ei 328. 
An Georg Spalatinum. 


Sri: un Friede! Ich habe dieſem 


/ 


812 vom Jahr 1522, — 813 


Seinem im HErrn geliebten M. Georg 
Spalstinen, treuen Diener der evans 
Ä gelifchen Wahrheit, 
Er befihler ihm einen abgefalfenen Mind, Mau- 
ritium Pfleumer. 
Se und Friede! Diefer Mauritius 
> Yfleumer, den mir der Rath zu Al⸗ 


An eben denfelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. 11. p-93- b. 


Er befihler Spalatinen einen, der um Bekennt 
niß des Evangelit willen in Gefahr gewejen. 
Er danket auch fuͤr die goldene Muͤnze. 


JESUS. 

















‚gebeten, ich folite ihn ferner an euch befehlen, 
daß er durch euch mit feinem Bittſchreiben 
zum Fuͤrſten gelangen möchte, welches ich 
ihm nicht habe verfagen koͤnnen, da er mir 
zumal gar ein guter und ehrlicher Menſch zu 
feyn ſcheint. Ihr werdet ihm alſo helfen, 
fo gut ihr koͤnnet. Er hat die Gottlofigkeit 
der Kutten verlaffen, und begehret das Evans 
gelium zu behalten. Gehabt euch wohl im 


Mann eine Vorſchrift weder verwei⸗ 
gern wollen noch koͤnnen. Er iſt ein from: 


Gefahr: darum werdet ihr ihn hören und 
ihm zu helfen würdigen, wo ihr Fünnet; 
welches ihr leicht werdet thun Fünnen. Ge 
habt euch wohl im HErrn. In Eil und 
unter vielen Sefchäften. Auf euer Schrei 
ben vom Pſ. 43. will ich in einem andern 
antioorten, oder Johannis Pomerani Aus: 





tini 2522, 
legung ſchicken; denn vom Erbtheil dee| Marti 
HCrrn habt ihr die rechte Meynung. Dar ER Martin — 
goldene Stuͤck habe mit Dank empfangen 309, BI: 
und ſtatte denfelben auch wirklich hier ab, An eben denfelben, 


fo wol für daffelbe als für das uberfchickte] 1,8 Budde fuppl.ep.paıs. — 
Wildpret. - Es foll verfchmiegen bleiben :| _ an ee wen 
| Seinem im HErrn (geliebten) George 
Spalatinen, GOttes Diener in 
a EHrifto, 
Er bittet, daß zwo Bittſchriften ihre Abfertigung. 
bekommen möchten, und ſchicket einige Exem⸗ 
ylarien feines Buches von Kloftergelübden au 


haben, und nicht der Fuͤrſt. Gehabt euch) 


Heırn. Wittenberg, am Tage St. Mars- 


tenburg höchlich angepriefen bat, bat mich 


= Martin Lucher.| feinen ehemaligen Wireh in Wartburg Coder _ 
an 22 MWartenburg). 
BT 3 326, Ru s un: . 5 
Br an Snade und Friede in EHrifto! Diele 
Arn eben denfelben. N Dei u 





ann, 1 Spalatin, und machet, daB Darauf bald 
= . An Jobann Langen, Idie Ausfertisung folge. Esift ein gut arm 
B.im XIX 5 I: BD zm 7. y € E ©. BE 
mo even Eränkung und Täufcherey, Ich bitte auch, 
ihr wolle diefe Büchlein von Gelubden, an 
/ meinen Birth in meinem Namen ficken, 
Aus Suddei fuppl. ep. p. 19. 


fa 


— 


I oo Bittiehreiben wollet doch an den 
Durchl. Fuͤrſten behaͤndigen laſſen, lieber 


und elend Weib, auſſer der fo groben Bes. 


/ 


Io ihr koͤnnet. Gehabt euch wohl und ber 
$ a tet 


— 
4 * 


814» IL, Dricfe e Suchert, —— aus dem Tareimifeben — — 85 4 
fee für mid). Sonuabends nach Marti |fein Name oeheiliget werde, weiberift hoch⸗ 














F 
ni 1522, gelobet in Ewigkeit. Amen. Gebabt eu 
| Martin Bucher, wohl in EHrifio und betet auch für wi. 
ee Alsittenberg Du ar, Novembris im Jahr 
33H * 1522, 
‚An Zenning Teppen. ER i Fuer Martin wi 
Aus Yurif, ep. Luth. tom. 11, p.94-b. *) peiorem, vielleicht anftat priorem. sg 
An Henning Teppen, Prieſter in | | 
Solar, 331, 
Er ermahnet, die Trofigrände in Träbfat|- An Georg Spalatinum, 


der Schrift zu nehmen, und ver Aus Buddei fuppl. ep. P.20. 
pricht demfelben Freunde fein Gebet und Für: 
bitte bey. GOtt, daß er aus gegenwaͤrtiger Seinem im OErrn (geliebten) M Geor 


Noth errettet werde. — ge Spalatinen, treuen Hofprediger und 


VESWIE. DE + feinem geliebten Freunde 


=. Eine VBittſchrift für den Pfarrer in — in] 


: Sr und Friede Shr ſeyd beydes ſelbſt glelchen fuͤr Pſaffenbecken. u 
a jrärfer durch die Gnade GOltes, Je ES u S. 
mein lieber Denning, als daß ihr meinen I, 


Troſt brauchet, ſo viel ich eure — grade und Feiede im Here, Da — — 


in heiliger Schrift aus eurem Brief erſe⸗ jetzo nichts zu fehreiben habe, lieber 


hen. Lind ich habe mehr zu thun, als daß Spofatin, fo ſchicke und befehle ich euch die⸗ i 


ich laͤnger und mit mehrerm an euch fhveiben | re Bitefärift, Die des armen Pfarrers in 
koͤnnte. Ihr habt den Apoftel vor euch, der S en: Eu 
euch den Paradiesgarten voller Troft weis]: 


ſet, indem er ſpricht: Was aber vorbin se 2. Pfaffenbeck hat mich abeemal mit ei : 


fcieben, Bas Unferer Sebre bärmlichen Klagen angegangen, ich follte 


g R 
ſchrieben, auf daß wir dur) — doch wegen eines Lehns, ſo neulich durch den 
und Troſt der Schrift Hofnung haben. 


Tod eines Meibes wieder an Fürften ge 


Hier giebt er der Eehrift das Auer zu ten, falen welches er ſuchet, an Fuͤrſten fhrei 


fien. Wer dürfte es denn wo anders ho ben, und hoffet auch, dag ſolle ihm helfen. 
oder ſuchen? 
— Daß hr. aber mein Gebet verlanget gunftig; barım wil ich nicht weiter. 


. fo bin ich willig dazu, fo viel ich Fan, Ach beſchwerlich ſeyn nnd mich vergeblich bemuͤ⸗ 


bin aber felbft ein Sünder, brauche viel, Ian: Gehabt euch wohl und betet für. mich. | 
- und bin mebr als viel andere bedtrfti ig, daß * | 





Ye jehe aber, daß ihm die Hofeluft nicht 


fuͤr mich gebetet werde. Der HErr Jñ. Martin Luther. 
ſus ſtaͤrke euch und mache euch vollkommen; ” AT 

.. „der, wo e8 ihm gefällt, errette er euch vonl 30. — 
"Dieiem Uebel, doc) fb, daß er euch nicht in > An eben denfelben, 


MORANIINE ” Virſuchuns TUR: damit] Aus Bupdei fuppl..ep- pa — 
| En Seinem 


— *— 
— 
* * 


7 





816 2 vom Jahr ı522. 817 


Senem im HErrn (geliebten) Spa |An M. Wolfgang Stein, Hoftheo⸗ 

Iatin Georgen, - Evangel. Prediger logum und Zürftl. Prediger in 

| am Hofe zu Sachſen. Weimar, 

hi ‚ daß an ftatt Auguſtini Schurffens, der nn ; : 
Fon zu ——— —— en Stag:| Er verabfiheuet die Gnttesläfterung der Wiberfas 
mann-gefeßt werde, den er von der Gelehrfam: cher der Wahrheit, daß ‚ob fie wol die Wahr: 
 feit und Beiceidenheit lobet. & 2 ſchlaͤgt und uͤberwindet, fie, doc) immerfort 

/ ‘ > ? bellen. 4 


1, | Su und Friede! Mir iſt euer zufams 
KR EN IE men getragen Werk nicht mißfaͤllig, 
Znade und Friede! in andermal ein ſieder Ulpiane; und ob es mol nicht brau⸗ 
‚mehrers! Nun ſchreibe ich in Eil uͤber chet, daffelbe zu drucken, fo wollen wir es 
Hals und Kopf. doch nicht wehren, wo ihrs ausgeben wols 
*) Feftinus feftinatus feftina feribo, ‚let. Denn, daß ibr darauf ſehet, wie eure 

2. Die Sache iſt die. D. Auguffinus, Freunde wollen, ihnen ſo zu antworten, daß 
‚der Arzt, will, wie ich höre, tweagehen: und fie nicht fpotten; ‚Das ift vergebens. Es iſt 
bittet M. Stogmann, daß er, wo moͤglich nichts ſchwaͤtzhafters, als Eitelkeit oder Hof⸗ 
in feine Stelle rücken möge. Ich halte ihn art denn ſie find nicht Der Art, Daß fie ſchwei⸗ 
für,einen gar würdigen und gelehrten Men⸗ |gen oder ruhen Fünnen wenn fie auch offenbar 
-fchen,. der fich zu ſelcher Stelle ſchicke. Dar⸗ ſich überwunden find; ja fie werden auch 
um werdet ihr Tem gemeinen Beſten rathen, nicht fchweigen, wenn fie tode find. Haben 
da er fonft auch ein frommmer und beſcheid⸗ die uͤberwundenen Phariſaͤer wol ſtille ger 
ner Mann ift, wenn ihr ihm helfe. Ger ſeſſen? Haben die Juͤden von Stephann ab» 
habt euch) wohl im HErrn. Des Abends |gelaffen, da er fie zu Schanden gemacht? 
am Sonntage 1522, Alſo werdetihr es auch bier machen, daß, 
| WM. Luther. wenn ihr euch einmal verantwortet habt, ihr 
ee fie hernach bellen und laͤſtern laffet, ihr aber 
32 bbenhy den auackenden Froͤſchen vorüber gehet. 

An eben denſelben. Denn ich kann meine auch fo oft beſchaͤmten 
©. im Anh. zum XV. Ch, d. ©, p. 184. Feinde nicht zum ſchweigen bringen. Saget 
| nn Jalfo euren Freunden, fie füllen nicht darauf 

warten bey ſolchen aufgeblafenen Leuten, Die 
nichts als lauter Saͤcke voll Worte, ja lau⸗ 
Iter Maul find, Gehabt euch wohl undbe« 
tet für mic. Nachdem ich mit Mofe fer- 
tig bin, rube ich ein wenig, und nebme die 
Predigt von beyder Gewalt in die Hände, 
will aber doch euer Verlangen auch erfül 
‚len Wittenberg im Jahr ıs22, Den -. 
1 Abend vor St. Thoma. ee 












VE 
Arn Wolfgang Stein, 
S.im XVII. Th. d.S. p. 1742. 


oe 
An Wences laum Linck. 
S im Anh. zum XV. Th. d. S. p.20o, 
— — 


An Wolfgang Stein, 
= Aus Aurif. ep, Luth. tom, II. P-99 N ER F 


— 


N 


Euer Wr Luther, 


⸗* 


green Friede in Ehrifto! Ich babe] 
DD nichts von Serrani Schreiben an mic) 
gefehen oder gehoͤret, alfo muͤſſet ihr das 


an den Bergvermwalter in Bucholz, Matthes 
Poſch, meil anders Feine Gelegenheit dahin 


‚gen mu 


die Sünde, oder wie Amasiasbeym Amos 


will ich hiervon an ihn fehreiben. - Gehabt) i 
weiß ich jegt Eeinen vorzuſchlagen, weil fie 


a er —— SE Ra ; | F * nn ba er x - —* 
Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen Überfene worden. 9 


\337: kommen; er habe gearbeitet, ob er wol — 









II. 









noniſch geordnet und beruffen worden. J 
weiß nicht, mas er Damit meynt. iy22. 
— Euer AT, Luther. 


An Georg Spelatinum. 
Aus Aurif. ep- Luth. fom. II. p-109. 
Er ſchilt auf die Nachlaͤßigkeit der Dberfeit in der 
Stadt Wittenberg, und will das Wittenber:t 
giſche Bethaven vertilgt haben, daß die Schuld 
der Abgoͤtterey nicht auf den Fürften falle. 
Endlich meldet er ettvas von D. Staupigens 
Abtey, deſſen Abfall er bedauret. 








se 
An eben denfelben. 


ſes Schreibens ift das Jahr nicht angezeigt, 
Herın Mag. Beorge Spalstinen, 


I, ‘ 


Herrn. 


nicht bey mir, fondern bey andern ſuchen. 
Aber lieber, beftellet mir doch DIE Schreiben 
er ihm zuſchicken fönne, 
als durd) euch), und es eilig an ihn gelau⸗ I 
18- R SAN N EN 

2. Für Sibuten will ich thun was ic) 
Fann, wiewol ich: recht verdruͤßlich und ars 
gerlich bin auf das Wittenbergiſche Regi⸗ 
ment, fo gar thun und fehen ſie nichts; woers werth ift, und unfre hohe Schule mit 


es nicht bloffe Heucheley if. Die. Durenlsierer, Thut denn, was ide koͤnnt. € 
find frey genug. ‚Und fonft forget man für We & „Ras ib: Tonne Ep. 
. nichts. Und aller Heiligen Bethaven, was] Dienftag fen, nemlich nad) DVocem Zr 


ift es anders als ein Hurhaus? Und wollte unditatis. 
Gott! daß es das nur mare: es iſt aber Sl 
fagt, die Heiligung (oder Stift) des Koͤni⸗ 
28. : a en Fuͤrſt da eu 
Hand anlegte; dieſe Suͤnden werdenmwahrs] / RM 
tich auf ibn Eommen, weil fie auf feine Un, —— en — 
koſten geſtiftet ſind, und erhalten werden. wochs nach Cantate. 

Wenn die Wahrheit die Sache zeigen wrdd DET EN 
\ Unter den jegigen Meiftern der Künfte 
euch wohl und betet für mich. 


Chriſti Diener, feinem Bruder im 


Aus Buddei fuppl, ep. p.23. Am Schlug die 9 


Er bittet fuͤr Goldhahnen bey Spalat inen um 9 
Wildpret, dag der Fuͤrſt damit feine Hochzeit 
 beehre. Ex miffe jego keinen Mogifter, den 


re und Friede! Es bittet Bolöhahn, 
mein lieber Spalatin, wo es möglich, 
daß er zu feiner Hochzeit eine Verehrung 

von Wildpret befomme, Ihr reiffet, daß 


wird aber die Hochzeit den nächften andern - 


2. Jetzt bin ich begriffen in Berfertigung 

deſſen, was ich verfprochen habe, wieihrmife 
ſet; morgen werde ichs euch ſchicken. Bis⸗ 
her haben mich Die Briefe und der Druck 


M. Luther. 


3. Staupig hat an Wenceslaum (LinE) | entweder zu alt; und alfo nicht dahin reifen 


geſchrieben, er werde feine Narrheit nach⸗ 
un bedauren, und er fen bloffer aus des St. 
Auguſtini Orden gegangen, als es hineinen 


koͤnnen, oder ſonſt von der Art, daß ſie ſich 





— 


J * 


nicht ſchicken, dergleichen Stelle zu verwal ⸗ 


EB 


F 


2 * — — 
N... An vom Jahr 1523, | f + gat 
a EEE ne ET ET ET — ——————— ————— ———— 


Auno 1523, 


* 


— wenn er kommt, vor mich laſſen, daß er 

An Georg Spalatinum. muͤndlich mit mir rede. Wie aber die Liebe 

Aus Aurif. ep, Luth. tom. II. p. uro. von allen alles Gutes hoffen heißt, 1 Cor. 13. 

"Er meldet, was er den Mönchen zu Herzberg ge: ſo hingegen heißt der Glaube alles *Bofe von 

f s vathen, die aus dem Cloſter gegangen, ‚allen fürchten. Joh. 3. und Math 10° Air 

NE : den nfeben. Einige lo⸗ 

| 8 nade und Friede! Ich ſchieke euch Die ee te Dinge aber 
RI sgemönchte *) Herzberger nie, | ur J „ einige I 

")-Deniperge erivecfen einigen Argwohn, oder ftillen Doch 





der zu, mit meinen Kath, den fie auf dein denfelben nic f sol-am beiten 
f { IE nicht. Wird alfo wol ambeften 
Ei Be en Sn feyn, daß ihm der Fuͤrſt etwas Zehrungreis 
gutes bekommen wird: laffen fie aber was che, in" EEE SO) alba a In nn 
fo wird ers freylich feinem Schöffer zur Ver re Fan ein Ki) in allem 
maltung übergeben müffen.: Ich habe 98x | erjteite, alles verfuche, bemege und rege: 
vathen, daß ſie etwa 2 Fromme treue Leute |. muß man niemanden trauen, ebees 
zu ſich nehmen, unddie heil. Dinge **), was | — fBenn Ehriftus einen Evans 
etna in Der Sacriften aufgehoben wird un | geyiten zu uns fenden will, fo wird er uns 
ter fich theilen, einem jeden ein fuglic) Theil, | "meer mit vorl den nder folgenden 
den ev nach Belieben brauche, entweder sur | EnEDEDEn III LO. De 
Ehe nder einem Handwerf, Denn m gen Dann — — 
wir) Das, was zur Gortlefigkeit gebraucht Ei —— — lan za * 
worden, zur Gottfeligkeit angewandt wer⸗ nachtsfepettag. 








den; und fheinet mir, daß man die Sache 
‚ nicht beiler anbringen Fann. Wegen des 
andern habe ich euch geantwortet, und es] 
wird mol bey euch anfommen feyn. Zu 
Weyhnachten 1523. | 
SL | „=. 29. Sueber, 


a } ...,#) emonachatos. - 
& **) anatheınata. 


— ö— — — — — — — — 


Arn eben denſelben. 
©. Im Anh. zum XV. Ch. d. S. p.241e 


Go 342. = 
An Wenceslaum Lind, 
ehessslk en 


* 








340. — 
An eben denſelben 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II: p.ıro. b. 

Er verſpricht ein Geſpraͤch mit Serrano, fuͤr wel⸗ 
chen er beym Fuͤrſten ein Zehrgeld auszuwirken 

bittet, daß deſſen Glaube und Gottſeligkeit er— 

forſcht werde. 

hade und Friede! Hier habt ihr des 
WSerrani und anderer Briefe aus Ei⸗ 


ſenach an mich, Ich will den Menfchen, | 


An George Spalatinum., 
Seeb daßſpe 


ea 
An Wenceslaum Sin, 
Aus Aurtif. ep, Lüth. tom: I.pirız. 
Er ſaget, was das Kalbeungeheuer bedeute, fo zu 

Freyberg gefunden worden, nemlich der — 


m. Aucher, = 


ten, nemlich die 


let, wo euch eure Hochzeit 
dert. Denn eurer Hochzeit fegen wir alles 
nach, und tollen alle auch bey diejem- ın 
den Augen der Papiſten 





822 
che Ausrottung. Er zeiget ihm auch) den Tag 
an, da 2 Brüder Doctores wuͤrden. 
nade und Friede! Eins von den Eben, 
theuern lege ich aus, geſchweige jetzt 
was die Ungehener überhaupt bedeu, 
gewiſſe Verſtoͤrung der ge? 
meinen Weſen, fonderlich durch Kriege: da⸗ 
her ich nicht zweifele, daß Deutſchland ent⸗ 
weder groſſer Kriessjammer vorbedeutet wer⸗ 
de, oder der jſͤngſte Tag. Ich bleibe nur 


aber, 


jetzt ben der ſonderlichen Bedeutung, welche 


die Mönche angehet. Wegen Melchior 
Miriſchen bin ich zufrieden. Er hat fich 
auch ziemlich gefaſſet. P. Johann Lip, 
und Gottſeeliger, werden Doctores werden, 
*) und den Tag ned) Lichtmeß ib: 
tag baben, dabey ihr zu ſeyn belieben wol⸗ 
Hochzeit nicht dran bins 


als ein Ungeheuer 
angefehenen Dinge ſeyn. Das iſt eine fei⸗ 
ne Weiſe dadurch ihr des Vicariats los 
werdet. Gehabt euch wohl und betet fuͤr 
mich. Am Tage Marcelli 1523. 
| WMaart. Luther · 
- *) aulam habebunt. — 





E —— — 345° 3, : 
An TJobann Drismann, 
S. im XIX, Ch. d· S. p. 672 





An Georg Spalatinum. 

Aus Aurif. ep. Luth, tom. II. p 20. 
Er will gern wiſſen, ob das Schreiben an Mat— 
thaͤum Poſch beſtellet ſey. 
niSaͤtze zuruͤck, und macht Spalatino Hofnung, 


des Herzogs George Schreiben an ihn zu ſe. 


hen, uebſt feiner ne drauf- 

‚ aiche wieder in die inſamkeit. 
‚des Erdbebens in Spanien, und bittet für 2, 
Mönche, N 


Er will 


IL Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen überfent worden, — 


ihren Chrens psy 


Er fchieft Serra: | 


Er gedenket / 





nade und Friede! Ich habe ein Schrei⸗ 
ben an Matthes Puſchen durch 
euch geſchickt, der doch geſtern mich ſchriftlich 


und muͤndlich um Antwort bat anſprechen 


laſſen; daher ich denken muß, daß ihr es 
noch nicht beftellet, oder es Unterweges vers 
loren gangen. Berichtet mic) doch, wenn 
ihrs wiſſet, wie es gegangen, BT 

2. Ihh ſchicke hier Serrani Süße zurück. 
Herzog Georgens Schreiben an mich, und 
meins an ihn, ſollt ihr bald zu ſehen bekom⸗ 
men; denn ich wollte, daß 
drucken lieſſen. 


ſie es lieber ſelbſt 


3. Denker nicht, daß ich wieder in Bin 


Friechen wolle, e8 mag Behemoth und 


feine Schuppen toben, wie fie wollen. Man — 


höret immer von neuen Ungeheuern , den 


nien gehoͤret haben. 
4. Diefe zween 


nung, etwas zu erlangen, weil fie Münche 
geweſen, für die ſich der Fuͤrſt nicht gern 


öffentlich ins Mittel ſchlagen will. Ich ha« 


ihe werdet wol von dem Erdbeben in Spas 


Supplicanten haben mich 
gebeten, ihre Bittſchrift durch euch an Fuͤr⸗ 
ſten zu bringen, Ich habe zwar Feine Hof⸗ 


v 


be fie aber Dennoch uͤberſchicken wollen, daß - 


ich alsdenn von euch etwas bekame, das ich 


dienen koͤnnen, aber hätte nicht gewollt. 


ihnen zur Antwort geben koͤnnte, damit ſie 
nicht denken, ich hatte ihnen wol hierinnen 


Thut ihre atfo, was ihe wiſſet, daß es fih 


thun läßt, und antwortet. Die andern 


Briefe werdet ihr wol empfangen haben. 


Gehabt eud) wohl, den 12. Januar. 1523. 





EL AN N. 
, An eben denfelben,  _ 


— 


Er will, daß Spalatin durch ſeine Fuͤrbitte dem 


— 


J 


Martin Luther. 


Aus Aurif. ep. Luth. tom.1l. p. 1215 ? DICH! | 


ver: 
——“ —* 





Day. ER vom Jahr 1523. 825 
vertriebenen Franciſco Lamberto, welcher die uns aber doch des Vertriebenen erbarmen. 
Theologie zu Wittenberg ganz lauter lehre, ei⸗ Gehabt euch wohl im Hrn! . 
nen Eleinen Sold ausbringe. Sonft meldet er, 4. Mar geraf Beorge bat vom Prag 
daß er von Marggraf Georgen ein Enefchuldi: aus an mich sefehrieb Ind entfchuldige 
gungsfehreiben erhalten, tvegen eines ihm zuge: ich geſchrieben, und entichuldig 
fügten Schimpfs. “In Liefland werde das E— ſich, daß mir ſeinetwegen ein Schimpf 
vargelium gelehret. Ingleichen was der Fuͤrſt wiederfahren, und meldet, daß er auch des⸗ 
von Anhalt, wegen heftiger Anklage Ferdinan⸗ halb er an unferen Fürften gefehrieben. 
bir ihm zu thun vathe, und was er für gut da⸗ 5. Der Großmeifter in Siefland het auch 
en: 5 fr unb Och de Can, einen ge 
H a DR lehrten Mann, von mir gebeten, daß i 
Sr und Friede! Es iſt der Joh. Ser⸗ hoch ein Büchlein an feine Dölker fehriebe, 
| vanus, mit feinem vechten Namen | hom Chriftenthum, ie halten einen Pres 
Franciſcus Barmbert, der von gutem Adel |diger des Worls alda, und freuen fich, daß 
endlich ankommen. Ex hat 20 Fahr unter | gie das Evangelium haben. So ift Chri- 
den Minoriten gelebt, und aller Orten 9% us von Juͤden zun Heuden gemicen,und 
predigt, fo nun durch Verfolgung vertvie-| yeyden aus Gteinen Kinder Abraham 5. 
ben und arm worden. Der Dann ift oh⸗ denfeine NachEommen verfolgen, 
ne Zweifel recht ehrlich; Das bezeugen bey Der Fürlt von Anhalt Zobannes hat 
ung, die ihn in Srankreich und Baſel geho / auch durch D. Hierom mum und einen Fran, 
‚vet haben. Auch der Baſelſche Suffraganeus iicaner mich ermahnet, daß ich mich megen 
von Tripolis *) nebft dem Pelicano geben yes Shyandflecken entfehuldigen follte, da 
un om von 3 Städten. mich a in Nuͤrnberg eines neuen 
) Tripolitanus, a : | Artikels befehuldigt hätte, nemlich, i 
2. Und ob mir mol vecht gute Vorleſer he Ebeiftus a 
(Lehrer) haben: fo mollen wir ihn doch, nn me. ch habe den tollen Ctreich erfk für 
er etwas kann, nicht verftoffen. a der: Scherz sehalten,. Da fiezs aber fir-oanıges 
Mann gefält mir in allem, und habe ich ihn wiß gefagt, habe ichs glauben muͤſſen. Se 
fehon Eennen lernen, fo viel manhinter nen... re die Ungeheuer und Die rechten Ber 
Eann: foda | iſt, daß 2. a 
EommenEann: ſodaß er woh werthiſt d ſchuͤtzer Chriſtlicher Lehre! Wittenberg, den 
wir ihn in ſeiner Pilgrimſchaft in etwas ken Sag —— 
dulten, und ihm unter die Arme greiffen. She)’ Br 
wiſſet aber mein Dermögen, daß ic) ihn! Martin Luther, 
nicht aus meinem — — Ar % => — — 
ich ſelbſt von Fremden lebe. Man mußte et⸗ 
— zureden, daß er nun ein 20 An Nicolaum Gerbelium;. 
doder 30 fl. fü ee ihm reichen ließ, nicht fürs Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 122. DET 
verloren hingaͤbe, a ar a u de Bub % — Br 
Wucher anlegte und E riſto iehe, bis ihn enntni der reinen Lehre bleibe, und ich die 2 
— —— oder er ſich ſelbſt/ vielen — * nn laſſe 
durch feine Arbeit erhalten Fönne. © Enade und Friede! Da ich nichts zu 
3. Ex wird nicht lange hier bleiben, acht) I ichreiben hatte, lieber Berbel, iſt mir 
ich wol; denn er feines gleichen oder Meis| das eingefallen, das vornemlich noͤthig iſt zu 
fie. hier, wol finden wird. Wir muͤſſen ſchreiben; nemlich euch abermal zu ermah⸗ 
 Burberi Schriften zı Theil. —Ggs8g | nien, 
























‘ ! 


7 


Jin peiniget, fondern noch näher vereiniget; 
dieſe wollet doch mit ung gemein haben. 
Es gruͤſſet euch un er Mitbuhler, Pbilippus 
Schwarzerde. —29 euch wohl 1 mit) - 


. einen Zutrit verfchaffen , befehle ich euch, 


a8 abermal dazu anhalt. 





526 II. Briefe Buchen j — aus don Laremipben er ——— — 


Be ne e 
nen daß ihr in ſo groſſem Lermen der Aer⸗ von feiner Art befommen, Jonas Juſt 
gerniſſe immer euch ſelbſt gleich bleiben wol⸗ halt Crotum für tuͤchtig. he Eenret den | 
let. Darum ic) euch die liebe Braut wie 


Menfchen ſelbſt wohl. Gehabt euch wohl. 






der zuführe, die ihr mir einmal Dargeftellet, | Wittenberg 1523, Dienftags nach Can | 
doch noch rein umd unbeflscket, Denndas Se N 








ift an dieſer Jungfer etwas wunderbares m. Luther. a 
und feltfames, Daß, da fie immer ein Haus) _ *) ibit. 

fen Mitbuhler juchet und leidet, fie doch der) | 

ſto Feufder it je mehr fie verfprochen if | 350. 

ſo daß ſie nicht als eine eiferfüchtige Buh⸗ An eben denſelben. 


Aus Aurif. ep. Luth, tom, H. p. 125. b. 

Er bittet wieder für Franelſeum Lambertum (ſonft 
Serranum) daß er eine Beyhůlfe vom Fuͤrſten de⸗ 
komme, und lobet des — Standhaf⸗ 
— ey B 

L 

“| gie und Friede Ich ſchicke der Mel & 

berin Schreiben guvuck, lieber Spas 

Patin. Ihr antwortet aber ja nichts tvegen 

Ides Hrn. Stanz Lambertes, des: Franzos 

fen, was ihr bey dem Fürften: ausgewirket. 

Es iſt gewiß ein ehrlicher Mann, und ein 

Vertriebener; ungaber wird es fehmer, ihn 

gaͤnzlich vor ung zu erhalten, noch fehmerer - 

-Jaber wird ung ankommen, ibn zu verlaffen. 

5 | Denn ohne Zmeifeläft ung der arme Chris 

‚nad und Seid. Diefen beweibten ftus in ihm vorkommen; wiewol wenn ihe 

Prieſter, welcher gebeten, ich follte ihm | nichts erhaltet , Ehriſtus doch ſonſt den 

Seinen nicht ensftehen wird. : N 

2. Ich bitte eben Feinen Sold für 7 : 


dem Weibe eurer Jugend, Den sten Tag 
— 1523. 





Be 
| An Georg Spalatinum, 
Aus‘ Buddei ſuppl. ep. p.ꝛ·. 
Er bittet fuͤr einen beweibten Pfarrer. Er winch 
daß Dabrun, ein Gut fo wenig eintraͤgt, dem 
Fuͤrſten aufgegeben werde. Er’verlangt auch, 
daß an flat des verftorbnen Dechants der Kirche 
zu len Heiligen — Rubianus folge» 











Daß ie ihren heifet, fo viel ihe Fünnet. Ich 


„Habe ihm ſolchen Gefallen nicht abſchlagen | fondern daß man ihm nur einmal helfe, et⸗ 


koͤnnen. wa noch mit 10 oder mehr Goldguͤlden ). 
2. Wenn übrigens geſchehen kann, daß So ſehet ihr, daß ich für andre bettele der 
Dabrun in des Fürften Hände: gebracht ich für mich nichts bedarf. Aber auch Staus B; 


werde; fo thue man fein beflesdazu. Denn] pi wird ung wol nichts zahlen). Der | 
wir nußen es jetzo gar nichts: weil Staus] Hr, Hartmann Eronsberger ift mit rar 


3. nichts zinfet, wo ihn der Fuͤrſt nicht | fen Albrechten vom Mansfeld hier bey une. _ 
\ Wir haben beyden im Cloſter eine Mahl⸗ 

3. Der Dehant zu allen Heiligen tie? heit ausgerichtet zu Mittage. Der Mann, 

fterben *): und wird euch alie obliegen zu der fo viel gelitten hat, ſteht immer noch veſt 


helfen, daß IR nicht wieder einen NIE im Om. Tag ru — und a | 


; 5) j 
% —— 


> 

e; 

2 

27 E 
REIST A e8 2 





a 
wortet. 
Jahr eg. 


H aureis oder Ducaten. 


117. Luther. 


**) pendet neque pendebit , im Scherz. 


er a 
— An eben denfelben. 


352. 
An eben denfelben. 
Aus Aurif. ep» Luth, tom. II. p. 127. b. 


Er bittet, Spalatin ſolle doch in des Fürften oder 
in feinem Namen einen Mahler, der einen 


Menſchen getödtet,tröften, daß er. wegen eines 


fihern Seleitbriejes nicht zweifele. 


ber Spalatin, aus dem Verdruß. 


RR vom Jahr 1523, 
— * Pi ö . - . — — — — 
Donnerſtags nad) Invocavit, im ihr entweder in des Fürften oder eurem Na⸗ 





Anhang zum XV. Th. d. S. p, 257nu 
— mic). Wittenberg, im Fahr 1523, den 
ten Tag nad) Deuli, | 









829 


men (da tool gewiß vom Fürften dergleichen 
nicht zu fürchten,) ſchreibet und ung bevichs 


tet, Daß mir alfo die Pflicht des brüderlichen 


Troftes erfüllen. Denn man muß mit 
nichts zärter umgehen, als mit einem ſchul⸗ 


digen Gewiſſen, ver ſich felbft Strafe ges 


nug iſt. Gehabt euch wohl, und beter für. 


Euer Mart. Luther. 





353. 
An Aelium Eobanum Ze, 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 307. 


e | AR Ne | 
grade und Seiee! Heft mir doc, Te An Aelium KLobanum Seffen, 


den Poeten, feinen in Chriſto gelieb- 


ten und freuen Bruder, 

Er antwortet Eobano Heffen auf fein Schreiben, 
und fpricht, e3 gefalle ihm feine Gefangene : ge- 
fiehet auch, daß die Wiffenfchaft der Sprachen 
und freyen Künfte einem Theologo nöthig fey. 
Er will auch, daß die Jugend fleißigzur Dicht⸗ 
und Redekunſt angehalten werde. 


Es iſt bey dem Luca (Kranachen) ein gemie⸗ 
theter Mahler, Hanß Schmal: der etwa 
vor 2. Jahren bey dem Fuͤrſten entweder er: 
‚langt, oder doch) angehalten hat, daß er un 
ter feiner Herrſchaft ſicher Ieben müchte, bis 
die Sache eines Todtſchlags gut gemachtl 
ware, Nun plagt ihn, fo viel ich ſehe, fein I. | 
Gewiſſen; und weilihn etwa, mie er faget, Ss und Friede ! Euer angenehmes 
die Hausleute manchmal anftechen, fuͤrchtet Schreiben hat unfer lieber Crot, Ja⸗ 
er, als ob lauter Gefahr um ihn ware, und cob Fuchſens und Petri Gefährte, über 
er verrathen und gefangen werden ſollte bracht: eure Gefangene aber hat Philippus 
Bittet alſo der arme Menſch, durch mich,Imir behandiget. Bisher moͤchte es wol ges 
man wolle ihm Doch zu wiſſen thun, ob ſich nug geweſen fenn, daß der unzierliche Luther 
Der Fuͤrſt etwa in feinem Sinn geändert ha-|an euch geſchrieben, um euch nur zu ante 
be, und ihn nicht mehr Landesfihug genief|worten,, mein liebſter Zobane, Denn 
ſen laffen wolle. - Er glaubet meinen und, was ſoll ich fonft fchreiben, der ich gern? wollte, 
. anderer Worten nicht recht, ob ich ihm wol daß ihr lauter Dinge laͤſet, Die für eure 
immer vorfage, daß unfer Fuͤrſt nicht des) Mufen recht waͤren, ob mic mol eure Ned» 
Sinnes ſey, und Lucas ihn auch nicht wer⸗ lichFeit bekannt it, daß ihr auch fenlechtere 


. de verrathen und fangen laffen, daß ers ihm Dinge nicht verfchmähet. oh 
nicht erſt fage oder anzeige. So fiehet el 2. Von der Gefangenen *) koͤnnt ihr liche 
am eines jeden Suͤnders elendes Gewiſſen. denken, was ich urtheile; denn ihr ſeyd wol 

2. Ihr werdet alfo theils mich meiner] felbft fo Flug, Daß ihr euch) erkennen Eünret, 

Noth frey machen, und ihn beruhigen, wenn noch) — vol Selbſtliebe, daß ihr euch ſeibſt 

a 992 ee 





* 


Re SR nbarung GOttes geichehen, mwennnicht} 





9° I Seife Lucheri, voice e aus bemgreinifeben Überfent worden, ; Er 





beudheln foltet , fondern daß ihr euch viel⸗ auch nicht,) überaus geidhickte Feute werden, 
mehr beherrſchet. Doch werdet ihr wol das heil. Predigtamt fo wol zu ergreifen, 
nicht fo gar Meifter *) über euch ſeyn, daß als ſtattlich und glücklich zu führen. Cs 
ihr daͤchtet, die Gefangene gefiele weder machet zwar die Weisheit auch die Zungen 
weder mir noch euch; ſie wird aber auch der Kinder beredt, aber die Gabe der Spras 
febit bald öffentlich (im Druck) auftreten, |che will nicht verachter feyn. 


XF 

— 

SSH 
Ye 


und ihren Berfaffer auch ohne uns Eenntbar| 5. Darum ich euch bitter daß ihr auch 


en und felbft den Neid nicht fcheuen.Iin meinem Namen (mo es etwas hilft) 


y einem Gedicht. 


———— eure Jugend ermahnet und bittet, ſich Rei 
uperabis. 





ſſig inder Dicht» und Redekunſi zu üben. 


5 Wenn ich ſonſt nicht wuͤßte daß ihr So wahr Chriſtus lebet, ſo bin ich oft auf 


fagen würdet: ihr hättet es aus Hofligkeit mich ſelbſt in den Fahren und bey der Ser 

bensart verdrießlich, daß ich nicht manche - 
sch Iprechen, daß ihr meinem Pamen in dem ma noch in den Dichter und Dednern - 
treflichen Werklein zu viel Ehre angethan. leſen kann. ch hatte mir den Homerum 
Jener ſagte: Gieb in ſolches N Namens gekauft, daß ich noch ein guter Grieche wur 
. Ehre ch will doch aber folchen unver: d 


und Wohlanſtaͤndigkeit gethan; fo würde: 





& Aber es iſt genug, daß ihr ſo mit meir 


dienten Ruhm tragen, der ich fo mancheinem Geſchwaͤt befehweret worden. Won ; 


verdiente Schande und Schmach zu tragenjeurem Luther halter euch deflen ganz verſi⸗ 
gervohnet bin. Uebrigens laffet euch eurelchert, mas ihr eud) von eurer Gefangenen 
viele Furcht da nicht anfechten, da ihr fors 





verfichern koͤnnet ). Und gehabt euch in 


‚get, wir Deutſchen möchten immer wilder Chriſto gefund und frifch! Amen. Am Tar Ä 


und unzierlicher werden, weil die zierlichen ige Palmarum, im Jahr 1523. 
Kuͤnſte durch unſre Theologie fielen. ef 
fürchten manche, da: nichts zu fürchten iſt. ——— ddas beſte 
Denn ich bin verfichert, daß. ohne, Gelehr⸗ 

ſamkeit (in freyen Rünften, ) die reine Theo- % 
logie gar nicht beftehen koͤnne Wie fie 
auch bishero, bei niedergelegener Gelehr⸗ 
ſamkeit und Künften, jaͤmmerlich gefallen und | 
gelegen baf- 

4. Ja ich fehe. daß nie keine ſonderliche 





34 
An Georg Spalatinum. 
Aus Buddei ſuppl. ep· p.24. 


man ihm unter die Arme greife, ein Hand⸗ 


brecht Sreſen zu Mansfeld, wider fi f — 
Lk 


erft gleichſam den Vorl uffern Taͤuffern ſo 

den aufgehenden und blühenden Kuͤnſten und | 
> Sprachen den Weg vor ſich bereitet. Ich 

weollte gewiß nichts roeniger an der Jugend | 





Dicht: und Redekunſt liegen lieſſe. Ja dem Furften, als der Armen gnädigften 


mein Wu ſch ift, daß es viel Dichter und Schusheren, eine Beyhuͤlfe erlangen moͤch⸗ 
te, ein Handwerk zu lernen. Mir Be a 


Redner gebe, weil ich ſehe, daß durch ſolche 
Sindia Cand keinen andern Weg weiß ich! 


J 


es ein — Menſch — der —— a 


Er befihle ihm einen armen jungen Menſchen daß 3 


werk, oder-Runft zu lernen. Er klagt über dee . 
Herzog George zu Sachfen Schreiben an Al⸗ 


ade md. Friede in Chriſto? Diefer Ä 
junge Menſch hat gebeten, ih foltefür 
aethan oder begangen fehen, als daß fie die ihn bey euch bitten, daß er durch euch by 


m. Einer. \ 


- daß man dächte, Der Satan felber tobe und | 
juͤrne. Es iſt mir aber befohlen, ich ſoll es 
" niemand abfehreiben laſſen: ſonſt hatte ichs] 


eurem vorigen vorher geweiſſaget Gehabt 


SW und Friede! Es iſt ein Mägdgen 


PIC: vom Jahr 1523. ENG 


und einen beſſern Sinn hat, als er von fich alſo bey dem Fürften, eurem Amte nad), daß 
geben Fan. Ihr werdet dennan ihm thun, man nicht die Kinge weiter und länger hoͤ⸗ 


was moglich ift. - [ren müffe, daß die Treue und das Verſpre⸗ 
2. Geftern habe ich von einem guten Ichen fo gebrochen werden. = 
Freund Herzog Beorgens Schreiben wir] Gehabt euch wohl und betet für mich, 
der mic) an den Graf Albrecht befommen, Sonnabends nad) Oſtern im Jahr 1523. 
fo voller Grimm, Raferey und Drohungen, | Martin Luther. 
.*) barbae tonſorem 


*%) retradtare, ft detractare promiflum. 






356. 

| An Tuftum Tonam. 

Aus Xurif, ep. Luth. tom. IE. p. 129. 

Er ermahnet D. Jonam als einen Ehemana, 
(der num geheyrathet), daß er wider das Buͤch⸗ 
fein Sohannis Fabri, vom ehelofen Leben, eis 
ne Antwort auegebe, und warum er nicht ant⸗ 
worte, fuͤhret er Urſachen an, 


e 
— Enade und Friede! Ich uberlaffe euch, 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, II. p. i28. & lieber Juſte Jong, diefen elenden Ras 
Er befihlet Spalatinen eines Mägdgens aus Tor⸗ ſpeler (oder Schmierer) und Läfterer der 
u Sen heil Ehe, Jobannem Sabrum, Vicarium 
zu Coſtnitz daß ihr auch eine Uebung eurer 

aus Torgau, die ihren Braͤutigam Theologie an ihm habt, und den von mir 


euch geichicket. Das habt ihr vielleicht in] 


euch wohl und betet fuͤr mich. Wittenberg 
des Sonnabends vor Oſtern 1523. 
Martin Luther. 








355. 
An eben denfelben, 


haren will, nemlich unſers Fuͤrſten Leibbars laͤnoſt gefehlagenen Hector vollend durch⸗ 
bierer ); fie weiſet deswegen den Ring auf, ſchieſſet. Denn es braucht hier Feines Wi⸗ 


nebſt einem abgebrochnen Stück Geldes, fo|derlegers, too er ein offenbarer gotteslaͤſter⸗ 
ihe zum Pfande gegeben worden. Sie licher Seribent iſt: ſehet aber zu, daß ihr 
ſpricht auch, es hätten es die Fuͤrſtl. Raͤ⸗ in rechte Bewegung und Eifer kommt, zu 
the zu Torgau ausgefprochen, in Gegenwart Rettung der heiligen Che, Denn er iſt 


 D.Schmerdtfegers und Chriſtians, mitdem|ganz kalt und laͤppiſch in Behauptung Des 
Lehrmeiſter, Daß es eine wahre und recht-\elenden ruchloſen Lebens ohne Che. Er 


mäßige Ehe ſey. Er aber wolle nun auflhat feine Urſachen, warum er fo Ealt ift, 
andrer Einveden zuruͤck treten; F) darum ſie nemlich weil der gottloſe Menſch nichts wi⸗ 
bittet, daß der Fuͤrſt nicht ſo mit der. Gelo-!der das Wort und Werk GOttes vor ſich 


bung ſpotten laſſe. Ihr aber wiſſet, wie hat, als Menſchengedichte. Ihr aber, 
- Wir nicht leiden follen, daß das ohnedem elen-|fvenn ihe nicht von dem groffen Feuer ente 


de und ſchwache Geſchlecht alfa unterdrückt brennt, fo Berge verzehret: fo werde ich 
werde: theils weil vorhin die Mägdeen zu euch münchen, Daß euer Weiblein euch 
nicht geringer Yergerniß und boͤſem Cyem-| nicht recht liebe, daß ihr fehet, wie gefaͤhr⸗ 
pel gar oft won folchen wilden und ımbandı lich euch das Spiel werde, Spielet ale 


gen Leuten geſpottet werden. Schaffet doch ſo, aber fpieles ernfilich, denn eure Frau 
= 5 i Bgs ſchauet 


2 —— 





Pr IL Briefe Lucheri, welche aus dem Lateiniſchen 


ſchauet zu, deren © timme ihr billig: hoch ſeyn, daß, wenn fie, wieder etwas neues woll⸗ 


achten müßt, ſonderlich im erften Jahr der ten zuſammengetragen oder gefoppelthaben, 

She, wo ihr nicht etwa auch DIE Feuer nicht ſie dieſen Faber mietheten. Im diefer Klei⸗ 
se  |nigfeit wurde für einen folchen Mann Feine 

2, Daß ich Ihm aber felber. nicht ant-|Fleme Ehre entjtehen. Und ihnen würde 


empfindet. 


worte, iſt ı) das die Urſache, weil er nichts, auch mit fo. einem treflichen Zufammenftops 


vorbringet/ welches nicht vorhin ſchon in peler und Koppler wohl gerathen feyn. Und 


vielen Büchlein von mir widerleget und nie» Ich iehe auch nicht, wenn man feinen hohen 
dergeworfen worden. Denn der ganze Fa⸗ Witz nicht Dazu braucht, mie er fonft feines 


überfegt worden, . 835 





ber ift nichts, als lauter Patres, patres, pa-| herzlichen Wunſches, nach einem unfterbs 


'tres! Concilia, concilia, concilia! welches lichen Ruhm, theilhaftig werden Fonne, da 


Geſaͤnglein vor mie, der ich Feine Ohren das er nichts fonft verjtehet und nurein Haufen 


‘zu. habe, vorlängft von unfern Leipziſchen Worte zufammen. raffet. 
Theologiſten oder Eſeln hergeleyert worden. 


ſondern vielmehr nur zu pralen, daß er viel tan, der in ihnen ſo tobet, was derſelbe 
Bücher geſehen: welchen Ruhm ic) einem mächtige, kluge, grundliſtige, boͤſe Geiſt 
ſolchen unruhigen und fuͤrwitzigen Geſellen doch denke, daß er nichts anders, als lau⸗ 


wol goͤnne. Denn ich habe wider die roͤ⸗ ter ungereimte und laͤcherliche Dinge durch 
miſchen Leute nicht darum geſtritten, wer ſeine Werkzeuge aushecke, da er bisher nicht 


viel Buͤchlein gefehen oder nicht geſehen ſo naͤrriſch zu ſeyn geſchienen. Wo er nicht 


(denn auch mein Hund taͤglich viel Buͤcher mit dieſer Schalkheit gegen mich umgehet, 
fichet) ; ſondern wegen der heiligen Schrift, daß wenn er es Ernſt werden ſiehet und 
fo man nicht vecht liefet , und noch weniger merket, daß er ung mit dem Worte GOW 
verftehet. Auf diefen Punet Eomme er gar|tes nicht widerſtehen koͤnne, er anhebt ung 
‚nicht in einem fo groffen Buch Cgefchroeige| mit naͤrriſchem und tollem Geſchwaͤtz aufzu⸗ | 


davon zu handeln). Alſo waͤre es unndthig, halten und herumzuführen, daß uns dieZeit 
ihm zu antworten. | EN drüber abgeſtohlen und gute Dinge verhin- 

3. Das ift Die gemeine und beftändige|dert, mithin wir dadurch verdräßlich wer⸗ 
Thorheit aller Papiften, die bisher wider den, und er alfo feinen Vortheil erjage. Er 


mich gefehrieben, daß fie alle nsider Luthern, iſt ein Schall, das ift wahr: aber ed 
aber Feiner wider Lutheri Sache fchreibt. auch fo nichts erhalten. Denn der wird 


> 4: Ic will aber. doch dem lieben großs nicht ſchlummern noch fchlafen, der 


fprecherifchen Ritter helfen, und (weil die) Iſrael behuͤtet. Es wird ihn feine Hof — 
meiſten an Luthero einen unſterblichen Na⸗ nung betruͤgen. Denn ich werde die Pa⸗ 
mien fuchen,) feinen Namen auch mit mei⸗ triſten, Coneiliiſten, Copuliſten alle verach⸗ 


ner Feder beruͤhmt machen. Nach mei⸗ten und fahren laſſen, wie Cato feine Zun⸗ 


nem Urtheil follte dieſer Faber den Noſtra⸗ gendreſcher. Euch Theologen aber, Die = 
liſchen Magiftern in Coͤlln ſehr nuͤtzlich Hlihr in Eheſtand getreten ſeyd, will je ſie 


—* 


—2 


*) ultifimus, vielleicht utiliffimus. 
2) Ferner, weil er mit folcher Pfuͤtze ſo vie-| 5. Aber ohne Scherz! Ich wundre mich 
ler Sprüche von Menfehen, nicht feheint, daß nicht, daß Faber ſelbſt, oder fonft jemamd 
er den Pabſt oder die Papiften habe ver von den paͤbſtlichen Streitern, fo toll ſeyn; 

theidigen, oder Luthern angreifen wollen; ich verwundre mich vielmehr über den Sum 


| 


836 a vom Jahr 1523. | 837 


überlaffen, die. ihe Zeit habt, daß ihr auch ‚gauifche Bürger mit. 5 ch gebracht haben, 
etwas habet, darinnen ihr euch ohne Gefahr Inemlich: Leonhard Coppe und feinen Vet⸗ 
üben koͤnnet. Denn ihr werdet in meinen ter 9, und Wolfgang Tomizſch, daß 
Siegen fireiten, und meine Ueberwundene man da nichts unrechts argwohnen Tann. 
uͤberwinden, daß ſie doch nicht klagen duͤr⸗ Es jammert mich ihrer ſehr, ſonderlich aber 
fen, fie waͤren umſonſt aufgetreten. ch auch der andern, die allenthalben in fo groſ⸗ 
ſchenke es alſo denſelben Patriſten und Co⸗ fer Menge in der verfluchten und unzuchtis 
pulatiſten ohne Mißgunſt, daß ſie unſterb⸗ gen Keuſchheit verloren gehen. Das an 
lich mit mir werden, wie Judas mit Chris ſich fü gar ſchwache umd sum Dann von 
fo, und Chorah mie Mofe. Den Ss Natur, ja von GOtt gefuͤgte Sefchlecht, 
braum aber weile ich noch befonders gen muß mit ſolcher Grauſamkeit einſam ver⸗ 
Zürch *) zu Huldrich Zwingeln, Daß er da derben. O der T Tyrannen und grauſamen 
‚feine — Fünfte und Vortheile vollend Eltern und Verwandten in Deutſchland! 
lerne. Ich warte auf andre Widerſacher Wer kann aber euch, Pabſt und Biſchoͤf⸗ 

und Gegenſtreiter. Gehabt euch wohl, fen, genug fluchen? Wer kann eure Blind⸗ 
mein Jona, und betet fuͤr mich, wie auch fuͤr heit und Unſinnigkeit, die dergleichen lehret 
dieſen Schmiedt, Amen. Wittenberg, im und fordert, genug verabfceheuen. Es iſt 
Jahr 1523. | aber hier der Ort nicht, davon zu handeln. 

- Mertin-Zutber. 


*) fratruelem- 

2. hr fraget: was ich mit ihnen mas 
he? Erſt will ich an ihre Verwandte 
ſchreiben, daß fie fie aufnehmen, Wo 
nicht, will ich ſehen, fie fonft unferzubtine 
gen. Denn es ifE. mir von einigen verſpro⸗ 
chen worden. Etliche will ich auch verhey⸗ 
rathen, wenn ich kann. Sie heiffen aber 
alſo: > Magdalena Staupis ; 2) Elia von 
Caniz; 3) Ave) Sroßin: a) Ave Schäns 
feld, und 5) ihre, Schweſter Marsaris 
Marareihe) — 6) ee 
nen, die aus dem Klofter gegangen, daß fie olis (o er oh) 5 7) argretha Derdal, 

. Wittenberg davon En EN bis 4 je und SI ihre Schweſter Eatharina Zeſchau, 
uf ehrliche Art verforge wärden. Er klaget und 9) Katharina von Horen. Diefe find 
AN ee Eee x u es, welche wirklich der Erbarmung nöthig 
Ikeit hierin meynet, Sebaftian von haben: in welchen € Hriſto gedient wird. 
Kotteritz Fönne wegen feiner Gottſeligkeit und Sie find aber i echt wunderlich davon ger 


Geſchicklichkeit Hofmeifser wi See So: Fommen 
9 vielleicht umgekehrt, Eve, © oder Anna. 


aanier werden, 5 

J — I 3. Euch ader bitte ich, daß ihr auch ein 

&“ * — Es ſind dieſe 9. ab Werk der Liebe thut, und fuͤr mich bey eu⸗ 

gefallene Nonnen zu mie Eommen, ein Iren. reichen Hofleuten etwas Geld bettelt, 

Sen: fe aber ehrbare Zur. a ih ße ein 8 Sr a EM — 
N 











) Thuregım. 
N bee 
An Wenceslaum Lin, 
©. im Anh. zum XV, Th, d. S. p. 243. 





i 353 an 
An Beorg Spalatinum. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il. p.130: b, 


Er bittet Spalatinen, daß er von den Reichen 
bey Hofe ein Almoſen ſammle für einige Non: 


— 


» — 





8:8 - Il. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen uͤberſetzt w 


— 


ocden 839 


Tonne, bis ich fie fuͤglich wieder zu ihren dem Fleſten von meinefiwegen unter Den 


— oder a ? ne Dr N 5 
halben das Wort gegeben haben, bringe. Iben Dre geholfen wiirde d | 
4. Denn;meine Kapernaiten nehmen ſo t gehoiſ e durch einen ſolchen 
zu bey der taͤglichen Fuͤlle des Worts GOt⸗ 














für einen armen Bürger nicht 10. fl. habe im Jahr - 
— kriegen koͤnnen. Die Armen, die ee 
es gern gaben, haben egnicht, und die Rei⸗ — 
chen geben es entweder nicht, oderleihen mit 
folchen Umftanden und fo ungern, daß fie 
entweder bey GOtt mit der Gabe nicht an⸗ 
genehm werden muflen, oder ich gleichfam 
- dafür ihr Sclave werden muß. - , 
.AIch habe aber zu meinem jahrlichen] 
So auch) nicht mehr ale 9. alte Schock: 
fonft zinſet mir oder den andern Brüdern die] 
"Stadt Feinen Heller. - Ich verlange es 
auch nicht von ihnen, Daß ich e8 Paulo in 
feinem Ruhm nachthue, ob ich fchon andre 
Kirchen beraube, Daß ich meinen Corin, 
thiern umfonft diene, N &$ | 
6. Es iſt auch noch etwas, davonichfo ofe|>I tet der Probſt des neuen hällifchen 


Wartin Luther. 

359. ’ * Er | TER 
‚An eben denfelben. - 

©. imXIX. Th. d. S, p2223. 





360. 
An eben denfelben. 
Aus Aurif. ep. Luth, tom. II. p. 132. 


und ſchicket das Bittichreiben an Ehurfürften. 


k I, Dee 
nade und Sriede im Herten. Es bir. ; 


Fuß. Denn ic) wollte gern, daß demfel 


Mann, der fromm und gefchickt zugleich iſt. 
ey der Gehabt euch wohl, und bittet für ne 
tes, daß ich neulich felbft auf meine Perfon Wittenberg, des Sonnabends nach Dfkern,, 


Er befihlet Spalatino ten Probft des neuen Haͤl⸗ 
liſchen Werks, der aus demfelben Klofter ent» 
flohen und des Cardinals Zorn gefürchter hat, - 


an eud) habefchreiben wollen, und ee immer | Werkes, daß ich ihn euch beſtens befehlen 
vergeffen babe. Sch wundre mich, warum ſolle. Denn er fürchtet, der Cardinalvon 


AUnmſer Fuͤrſt, da er weiß, daß um den Her- Maynz möchte ihn hart angeben bey dem 


zog feinen Bruder, Johannſen, ſolche Fuͤrſten in feiner Sache, welche fo beſchaf⸗ 


Wirthſchafter feyn, daß alles immer mehr fen ift, daß ich glaube, fie werde gut vermit⸗ 
zu Grunde geher, nicht den Baſtian Roc. |telt werden Eünnen. Er if zwar geflohen, 


teris, einen Mann, der in Haushaltungs, als ein Menfh, der feines Fürften Unwil⸗ 
fachen überaus geſchickt iſt, wie er täglich len fürchtet, er erbieter fi) aber dem Recht 


in Thaten und Proben zeiget, dazu beftelle. |zu ftehen und Rechenfchaft zu geben, wenn 


Denn ich gönne zwar dem Korteriz ſelbſt er ein frey ficher Geleit befomme. Suchet 


diefen Stand und Beförderung, noch mehr|doch alfo, daß ihr dem Menfehen Diener, two 


| aber demfelben Fürftl. Hofe, fonderlich daß ihr koͤnnet. Es ift Fein böfer Menſch, noch 


der liebe Prinz Johann Friedrich, der ein- 





ſolle. Denn es Ärgert mich auf die, wel⸗das leicht zu entſchuldigen. 


che jegt da herrſchen, Die fo veich merden,| =. Hernach befehle ich euch diß Bitte 4 
daß der Fuͤrſt arm wird. Geber doch dgs fchreiben Des.asten fehr gemen guege — 


— 


ſolcher Huͤlfe unwuͤrdig. Man giebt ihm 
mal zur Regierung kommen fol, durch ein auch Schuld, daß er eine gewiſſe Summe 
tuͤchtig Exempel lerne, wie er haushalten entwendet: und ich wollte, daß es wahr was 
and der Leute Betruͤgereyen beſſer merken |ve, wenn es nur heimlich wäre; aber es iſt 





Va 
N: 


a a —— 


a) * ar { 9 RL 





3 ion) Jahrtigaz. ©" 841 


Meile zu halten und zu communiciren, ange- 
ben, und faget: es müßten alfe beyde Geftalt 
geniefjen. 


ao mug ana 
dri hs den Alter und Mangel fehe drücken, 
mit allem Fleiß. Gehabt euch wohl -und| 
betet fir mich. - Wittenberg, die Mittwoch 
nach Miſericord. Dom. 1523: DE 
| rn, Mart. Bucher, gnade und Friebe! Mit mehrerm merde 












—— 





| ich Ducch euren Boten fehreiben, mein 

ER 361. herzwerther Nicolae. est habe ich dag 

Ann eben denfelben. nur mit einem Traͤger, fo ich von ohngefaͤhr 
ae eh Th koin IE p:032, 50° angetroffen, gefchrieben. : 


Er Handelt von dem Schreiben an den edlen] 2. on d * Kir ash ara 
Hexen Johann von Planiz, Beyfiger der ap: Gdanfen n ON a ie 
ferlichen Kammer , das er: gejchrieben ; und n ’ genwart #99 
von der Flucht des Probſts vom neuen Werk [FEN Glauben vom Sacrament ‚des Abends 

in Halle, mahls vernommen. Den Böhmen aber, 

z Ball die Kindern daffelbe reichen, Bann. ich nicht 


TREE geben: DB’ dk fie Anal Darkın nicht 
ade und Friede! Da iſt Planizens Geber fchelte | 


n 
G Schreiben; es meldet mie aber Zar" { | 
hannes Aureus (Gold), er babe den erften] 3. Ich habe laͤngſt eine Weiſe, Meffe zu 
Brief Planizens an mic) nicht empfangen, halten und zu communiciven vorſchreiben 
ſo ich. doch euch zu beftellen gefchickt, daß er wollen, und habe fie bisher nicht vollenden 
daraus vernehmen möchte, was er in feis koͤnnen. Ich habe mir aber vorgenommen, 
ner Sache thun ſollte. Wenn ich denn kuͤnftige Tage die Communion Feinem zuzus 
deſſen noch nicht gedacht, fo gedenke ic) es laſſen, den ich nicht gehoͤret, und Der nicht 
jetzt, daß ihr es noch beftellet, da er fü fehr |vecht wohl von feinem Glauben Antwort 
auf dergleichen Antwort wartet. _ giebt; die andern wollen wir ausſchlieſſen. 
2. Bey uns ift der flüchtige Prohſt des Sch meyne auch, man habe bisher Gedult 
neuen Hällifchen Werkes; es ift vieldanen |genug 'sehabt mit den Schwachen, und 
zu erzehlen: ich hoffe aber, es folle allesbald Imuffe man das ganze Sarrament wieder 
in der Güte bengelege werden. Denn das herſtellen *), Daß alle beyde Geftalt genieſ⸗ 
rum iſt auch D. Auerbach hier geweſen. ſen, welche es wollen und Verſtand haben, 
3. Das Jahr bringet immer ein neulohne das Aergerniß entweder von Nach⸗ 
Ebentheuer nach dem andern vor. Gehabt barn oder andern gu achten. Aber der Bo⸗ 
‚euch wohl, und beftellet, was ich gebeten. Ite eilet. Ginandermal ein mehreres. Ger 
Mittwochs nach Mifericord. Dom. 1523. habt euch wohl und beter für mid. Wit⸗ 
en Mares Bucher, itenbers. — — ER 
Euer Mart. Luther. 
*) reuocandun. ; Ä 
Aus Aurif. ep.Luth. tom. IF. p.133. DasSahr] 7 een 
2 ME am Schlus beym Aurifaber nicht angezeigt. 30 Er 
ee en An Georg Spalatinum,. 


Er ſagt feine Meynung von den Pighardern und] _ 
fage fi eynung von den Pighardern und Alus Aurif. ep. Luth, tom, IL. p.iz3z3. 
a —— 





a u 
An Nicolaum Jausmann. 


— Böhmen, und. verfpricht, er wolle eine Weiſe, 
Lutheri Schriften 21. Theil. 






















sqa 11. Briefe Lutberi, welche ausidem Lateiniſchen uͤberſetʒt worden, re 
Er erjehlet, daß der Probſt von Halle aus Wit bitte ich wenigftens, daß ihr in meinem und. 
ortgeſchaft ſey, ig bebi N Ries, 
an ie ots befilbigen ABeibebildes Mamen-den Sins, 
aan ften anflehet, daß er ihr etwa Die 10. fl.odee 
u Wie ihr gewollt habt, |einen neuen oder alten Rock fejenke, Bo 
fd haben wir auf euer empfangenes ich nicht teunfen geweſen oder bin, fo habe 
Schreiben den Probſt gleich fortgeſchaft, ih wenigſtens gehöret, daß es die Schwer 
damit ihr ung meldet, was der Fürst an den ſter eines vechtmäßigen, nicht natürlichen | 
Eardinal fihreibe ; wiewol o der Gars | Vaters ſey, des. Praͤceptors zu "Leichtens | 
Dinäle und Fürften! Denn der Cardinal berg . Aber was ‚gehöret Das eben hieher? 
hatte dem Probſt ganz gnaͤdig gefehrieben, | Thut denn, was euveg Amts ift, denn ihr © 
md ihn freundlich zu fich geladen. Und ſitet freylih an foldem Det der Page, 
ich Hatte recht demuͤthig für ihn gefchrieben, |UNd ich aud) an dem meinigen. - 
und zu beyden Seiten alles zum beften ger 3. Vergeßt auch meiner Collecte nicht, 
deutet; aber vielleicht hat er das Schreiben und ermahnt den Fuͤrſten meinetwegen zu. 
noch nicht erhalten, und thut das fein Car, ſteuren Oach wills feinheimtich haltenund 
dinal binterrucke. Sch wollte aber, daß [niemanden fügen, daß er etwas für die abs | 
"des: Fürften Antwort an Sardinal feinlang- gefallene Sungfrauen gegeben, die wider 
fam ausgefertiget wide, Daß der Probſt Willen geweyhet *) und nun erreitet find. | 
defto weiter und ficherer Fommen Eönne, Gehabt euch wehl und beret für mich. 
Gehabt euch wohl und betet für mich, | Wittenberg Donnerftags nach Mifericord, 


Donnerftags nach Mifericord."Dom. 1523. Dom. 1523. 
—— — Wars Luther. 





| | Martin Luther. 
er og — F Mietis, muß wol dicatis heilen. "x 9. 
An Georg Spalatinum. 
Ans Aurif. ep. Luth, tom. II. p.133. b. 
Er zankt mit Spalatinen, daß er das arme Weib 
geben laſſen, ohne ihr ein recht Almofen zu ge: 
ben, für welches er doc) in feinen Brief gebe 





365. SUR. 
- An eben’denfelben. 


Aus Aurif. ep Luth. tom-Il.pı 34... 
Er begehret wieder, daß das Wittenbergifche Beth: 5 


ten hatte, Er bittet hernach, daß er erwas| ,  Aben zerflört werde, und daß man andre 

beym Fürften ausbettefe, für einige Sungfern, | - fromme Leute an die Stelle fee, Biedie@ort: 
die aus dem Klofter gegangen , daB fie davon loſigkeit verabfcheuen, und loͤbliche Gebräuhe 

leben. 

| ” | @&snade und Friede! Ich ſchreibe noch ein⸗ 

. N 








Su und Friede! Mein Tieber Magi- | IP mal, mein lieber Spalatin, ſowolum 
D) fier Spalatin! mich wundert, wa⸗ meinet als anderer willen. Denn nunift 
. rum ihr das Weib zuruͤckgeſchickt, da es Zeit, das Bethaven zu fchwä chen, fo r 

doch meine Hand guf Fennet, und nur diß bisher mit ſolchem Aergerniß geduldet mors ⸗ 
porgetvendet, der Brief ware nicht bes |den, wider das reine Wort, das uns bum - 
fiegelt. pn Himmel gegeben worden. Man muß 
“2. Es mag aber da eine Urſache feyn, GOtt weiter nicht verfuchen, darum helft, 

die ich eben nicht wiſſen wi, Nun aber wio ich weiß, daB ihr wollet und Eönnet, 


KR — Se. 


PET, vom Jahr 1523. 845 


jum menigften in fo weit, daß man folche |bedachtig feyd. Weimar am Tage Phi⸗ 
Männer einſetze, Die folche Greuel verach- lippi und Jacobi 1523. . | | 
ten: fo wird man hoffen Fünnen, daß fie Martin Luther. 
auch ohne dem Fuͤrſten die loͤbliche Weiſe,, *) fulminis veftri technis et nequitia, kann mol 
Leder zu fingen, unter ſich aufeichten, nach] kein Wetter feyn. 
Cor 14. Wo auch das nicht geichehen | — 
kann, fo ift es beſſer, es mit der Einſetzung 
derſeiben zu verſchieben, als neue Prieſter 
Zerobeams wieder aufzuführen. Man 
muß folches der Ehre des Worts, fo ben ung] 
ift, zu Gefallen thun; wie ihr denn alles 
beffer roiffet und auch wuͤnſchet. Gehabt 
euch wohl im HErrn. Im Fahr.ız23. 


Mart. Luther, 










u 367. . 
An Nicolaum Hausmann, 
Aus Aurifs ep. Luth. tom. II. p.134. 


Er klaget über feine vielen Geſchaͤfte, und bittet 
um Gebet für feine Sefundheie _ 
- : 


IL & 


ge Geſell wieder zu euch, lieber Ni⸗ 
colaus, und bringet von mir mit, fo vielich 
gehabt und gekonnt habe: er hat aber auch 
einen Brief an euch haben wollen. Thut 
denn, was E.Hriftus lehret. 

2. Im uͤbrigen bin ich dem Leibe nach, 
| GOtt Lob! mol gefund, aber äufferlic) wers 
Er ſchreidt von dem Tode der erften Chelichftin| De ih Durch viel Handel befehaftiget, daß 
des Fangen, und vordes Satans Grimm ii: Der Geiſt faſt gedaͤmpft wird, und ſelten für 
derdie evangelifche Lehre, ſich forget. Bittet für mich, daß ich nicht 

ii am Fleiſche drauf gehe *). Gruͤſſet alle 
Slaubensgenoffen, und lebet wohl: im 





oe 
An Johann Langen. | 
Aus Aurif. ep. Luth. ton. II. p.307. Stehet 
daſelbſt nisht in der gehörigen  Zeitordnung, 


Enade und Friede! Ihr feyd von eurem 
WWeibe fren, lieber Lange; dazu weiß 
ich nicht, od ich Glück wuͤnſchen, oder es 
bejammern foll. So uͤbel ſtehet es bey den 
verkehrten und verwirrten Zeiten. Ich hat⸗ 
te geglaubet, ihr wuͤrdet uns, da ihr fonar| 
he geweſen, beſuchen; ich hoͤre aber, daß 
ihr von eures Bannſtrahls *) Tuͤcken und 
Besheit geplaget werdet; man muß aber| 
alles durch Gedult ertragen. GOtt wird 
deffen anch.ein Ende machen. CHriſtus 
ſey dey euch, und betet ihr fleißig für mich. 
- Denn der Satan tobet, und gedenket an 
mehr, als GOtt felbft fo bald vollbringen 
koͤnnte. Man muß alfo wachen und beten. 
Gehabt euch wohl in EHrifto, und fehetzu, 
daß ihr wegen Der Wielmeiberey Flug und 


Martin: Luther. 
.*) carne confumar, es koͤnnen auch irdiiche 
Dinge gemeynt ſeyn, durch welche man fich 


hoͤret auf ıc- 
ee 
An Georg Spelatinum, 
©, im XIX, ch, d. S. P. 2224. — — 





369. 
An eben denſelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom.II. p.135- 


der Sünden. Er bittet auch für D. Rico. 


gen Dechant werde in Wittenberg. 


x 


% 


—— 


Hhh 1. Gnade 


Su und Friede! Es koͤmmt dieſer jun⸗ 


HErrn. Wittenberg am Pfingfttagersaz. 


aufreibt; denn ſonſt, wer am Fleiſch leidet, 


Aumsddorf, daß er in der Kirche zu allen Heili⸗ 


Er erklaͤret den Ort Matth. ıg. von Vergebung 


\® 


— 


4Auf den Sonnabend werden der Der! 











—“ 
















a und Friede! & iftnichte von — 

Jog Georgens wegen mit mir gehan⸗ 

delt worden. Denn dergleichen wunderba⸗ 
re Dinge dichten — Zungen 2 
und auf mic, | 


2, Den Drt Math, 18. nehme ich nach 
dem gemeinen Verſtande: 7 mal zo mal;| 
x Das ift, fo off es nur iſt; Daß eine gewiſſe/ 
Zahl fuͤr die ungewiſſe ſiehe wie die Schrift 
immer die Zahl 7 im 3 Buch Moſis und! 
fonft braucht. Die Sache felber aber ge 
höret nicht blos zu der fonderen Vergebung, 
ſondern auch zur öffentlichen (oder gemei⸗ 
nen). Denn das Evangelium iſt ein Wort 
der Vergebung, und das Wort der Ver: | ra: Ein Blut ruͤhret ans andere, 
gebung ein Evangelium: deum muß man es | yerjtche ich alſo, daß Die Todtſchlaͤge ger 
an keinen Ort, Zeit, Perſonen oder Gas | mein worden, und immer auf-einander ges 
‚hen binden, fondeen Durch freyen Gebrauch folget; daß, wenn es von dem einen noch _ 
überall und allezeit, und allen zu guse kom⸗ 
men laffen. Men Ein Mord auf den andern. Denn 
3. Der Prior und ich danfen für. den Iprüchtwortsweife fpricht man: Zine ganze 
Befehl des Fürften wider Staupigen. Ge Ueberſchwemmung von Mordrhaten, 
habt euch wohl und betet für mich, nach gemeinem Gebrauch. 
2: Melchior Miriſch iſt in Masdeburg 
bey den Auguftinern Prediger, vder wulgar 
Prior, wie man ſagt So gebe beſere 
Zeitung! Almen, 
3. Dienet ihr mir auch wit gutem Deu 


— — 


© im And. zum XV. Bi d. S. p- 197% is 





CR. ara, — FR 

‘ An eben denfeiben, 
Aus Aurif, ep. Luth. tom. II. par , 
Er fagt feine Meynung von dem Spruch: Ein 


ſchuld über die andre, Hof. 4. kurz und deutlich, 
Melchior Miriſch ſolle in Dragbeburg predi⸗ 
gen. Er bittet auch, daß Spalatin ihm eini⸗ 


mit dem 5B. Moſis ſey er fertig 
er 


4 


Be und die Dombherren erwaͤhlt wer⸗ 
den: wie möchte ich wuͤnſchen, daß entwe⸗ 
der Amsdorf oder einer feines gleichen au 

Ä — — an rt wuͤrde, und! 
msdorfs Zinfe indes an Pomeranum Fa- 
men, ingleichen Rachaels Zinſe an einen, r ie — > n 
der im Eollegio lieſet, daß alſo des —— in ‚Sek hr *8* a 
Kammer dadurch etwas zugute gienge, ‚und| ® * un ni — er 
man fich ftellte, ale eb indes der Domherren keine, of en En 5 worden, 
Einſetzung verfchoben wuͤrde, bie die Sache] I or gleich ) iſt as gebet uns gut 
vor 23 felber hinfiele. Gehabt ench won, DH > li 
‚m Jahr 152: | | 4. Sagleichen en heißt es in andern 
Martin Luther. — Adam hat eine ohn gezeu⸗ 


ge 2 Deemi et Canenicus; umgefeiet; 
a Canonich 


7 ne. as — 


Bere, Be — welchen aus. — — ; 847 | 


Decanus get im Gleichniß nach feinem Bilde, 


er al 4 


Ba "An — — Er RUE 


3 
or 


h — 


Sgnade und Friede Die Stel im — 


1 Mol. r. fteht: GOtt fchuf den Mens i 


; 


\ 





Slut rünrer an das Andere, (eine Blutze 


ge: hebraͤiſche Morte reiht verdentſchen helſe; 


nicht ſtill, ſchon ein andrer drauf Eommen 


| 


> 
x 
I 


5 
; 
A 
4 
e 


848 AR vom Jahr 1523, — a. { 849 
will die viel Befchwerungen und Em] ER, = 
pfaͤngniſſe machen, dasift, daß dem Weis Snade und Friede! Gehet, da habe ich 
be, ‚wenn fie ſchwanger iſt und das Kind im die Puncte von den Leimbachiſchen 
Leibe trägt, viel Noth und Unluſt gemacht Bruͤdern, davon ihr fo oft gefchrieben: 
werde, wie es zu gefchehen pflegt. Denn nicht, dag ich indenen Dingen begehre Rich⸗ 
es wird nicht von der Geburt, wie fie em⸗ ter oder Fuͤrſprecher zufeyn, denn was ges 
pfangen werden fol, fondern von der em⸗het es mich an? fondern weil id) fürchte, 
—6 zu tragenden Gefahr und daß der Fuͤrſt in ſolchen Dingen nicht etwa 
Noth geredet. Saget mir alſo, wie con- zu viel thue, wie es meiſt allen Fuͤrſten ge⸗ 
 eeptus (der Empfaͤngniß) zu geben im Deut⸗ het, daß fie aus Noth auf heyden Theilen 
ſchen. Dennerumnas (oder Befchtverung, es verſehen, und bald Unwuͤrdige erhoͤhen, 
Schmerzen) haben wir c. 4. bald wohlverdiente Leute drücken. i 
5, Sngleichen 2: Laßt uns ihm eine 2. Daß folch Uebel unfern Fürften ans 
Gebülfin machen vor ihm. Der Ver: |Eleben, kann man aus gar vielem fehlieffen.. 
ſtand it: die Frau folle dem Manne fo zu-|Und wenn man es aus nichts ſchlieſſen koͤnn ⸗ 
geſellet ſeyn, daß fie mit zugekehrtem Ge-|te, fo fühe man es doch an David, dem eis 
ficht mit dem Manne, und der Dann mitinigen Mufter aller Fuͤrſten, der bloß den 
der Frau Umgang halte, und fie ihm nach gottloſen Siba hörte, und darüber unrecht - 
Belieben vor feinen Augen fey. Zugleich an Mephibofeth handelte; und zwar da er 
zeiget er an, daß der Beyſchlaf des Men zum höchften gütig war. Daß ich andren 
ſchen mit zugewandten Geſicht geichehe, Kin: [feiner Fehler gefchtweige. 
der zu erzielen, daß alfo das Weib von an| 3. Ich habe auch des Daftian Röts 
dern Thieren unterfchieden wird, darunter terizens gedacht, Daß ihr ihn bey dem 
Nam Feine Gehuͤffin zur Kinderzeugung Fürften Toben möchtet; ihr habt aber. noch 
fand ꝛc. Wir find fchon gefallen auf, nicht geantwortet, Antwortet doch, was 
neben ibm, vor ibm, um ihn ıc, und ihr dabey gethan: wenn ihr noch nichts vers 
„will uns Feines vecht anftehen. ſucht habe, will ichs felber verfuchen. Denn 
6Ich werde diefe Woche mit dem fünfs ich fehe, Daß er übel zufrieden, daß man ihn 
„ten Buch Mofis fertig werden, und jest fe-]fo aufhalt, ob wol der Fürft ſehr gnadig fey. 
ben wir es wieder durch, daß es gedruckt, Denn er koͤnnte fonft an andern Orten 
werde. Gehabt euch wohl und beift uns. Dienſte haben, wenn er egmitgutem Wil⸗ 
Wittenberg im Jahr 1523. 2 en des Fürften thun dürfte Dun aber - 
0 Euer Martin Luther braucht ihn der Fürft nicht, und wird er 
00077 |aufgehalten, und in Zmeifel geiest, ob er 
en ea N bey andern dienen dürfe, Welcher Ders 
Ann eben denfelben. zug einem ſolchen Mann ein Schade It, Der 
a p io. doch feinen anwachfenden Kindern, fo lange. 
ö © Kol Nie an . der —— Sache — — selund, a ie — durch 
und Elaget über des Churfürften Nachläigkeit, — hl ie —— ne ; 
ſo mol als aller Fuͤrſten und Höfe Sünden, Menge mich ungerne in ieſe ei, is 4 
nad) Davids Erempel; befiple ihm and) aber- ſonſt wol zu thun habe: uud doch fehe ih 
mal Sebaſtian Kotteritz. 5 Inicht, r SB mid) aus und nach der * 













\ 





2890 


Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen ü 


ar e Ne » LH“ 
”3 er. & * a) Hi . 
4 a’, 


den, 


—4 € r 


berfeget wor 


a ET TEE GESTRFHETNE EN TREE TRETEN 
der Siebe entbrechen kann. Diß macht mitiden Surften und feinen Hof fo mol aus 
| andern Dingen mehr, daß ich Fieber nicht] Schmweinis als Locha des eheften verjagen. 


unter den Keuten ware, fondern i 


n Einfam- Wittenberg. Am St. Zohannistage im ' 


Feit ſteckte. Gehabt euch wohl und betet| Jahr 1523, 


- für mich, Mittwochs nach Bonifach 1523. 
I Martin Luther. 
373+ 

An eben denfelben, 

Aus Aurif. ep. Luth, tem. II. p.139. 


Er meldet etwas dunkel, daß der Probſt zu Rem 


berg heyrates ingleichen, ‘wie es den 16. Non: 


nen gehe, die aus den Klöftern in der Graf: & 


ſchaft Mansfeld gegangen: ingleichen , wie er 
mis feinen guten Freunden ein Spaßiergängel- 
gen beichloffen. 


\ I. 
nade und Friede im HErrn. Siehe, 
) lieber Spalatin, da iſt ein neu Eben⸗ 

theuer in Diefem Briefe. Was wird noch 





Euer Martin Luther. 


— 374» WS 
An eben denfelben, 

Aus Aurif. ep. Luth. tom. IL"p. 140. ° 

Er bitter für Pfaffenbecken feines Armurhs wegen, ' 
und lobt die Gottſeligkeit des Abts zu Hikſch⸗ 
feld: erzehlet auch, daß zu Zuͤrch in der Schweiz 
eine Diſputation von Zwinglio angeſtellet je 
und von der Verſolgung inder Stadt Freyburg: . 


L ae 
nade und Friede! Ich mache euch im⸗ 
mer Beſchwerung, weil ihr derſelben 


werth feyd, nagdem ihr ein wahrer reiner 
-|&vangelift worden. 7 an: 


2. Pfüffenbec® liege mir. wieder mit 
Schreiben an, und hat mich vorhin mund» 


lich fehon gebeten: weiches ich überhingehen 


"weiter gefehehen, darüber ihr euch wundern |laffen, daß ic) euer ſchonen moͤchte. Nun | 
moͤget? Es wäre denn, daß ihr endlich auch aber bittet Doc) meinetmwegen für den armen 


 Anfienget und unvermuthet ein Bräutigam 


würdet, Gott machen feinen Rath und 
Werke fo wunderbar, Daß, da ich mir an- 
fangs in GOttes Sache ganz erfahreiffihie- 
ne, nun erft das A B € lernen muß. Es 
geſchehe aber, ja gefchehe fein hochgelobter 
und heiliger Wille, Amen. 
02, Es find ıe. Nonnen aus 
Widderſtetten unter den Grafen von Mans⸗ 


feld gegangen, Deren ır. zum Schoͤſſer in 
Alſtet kommen ſind. Davon Graf Albrecht 


aufgenommen. Man bexraͤth ſich alſo, ob 
man ſie behalten oder fortjagen ſolle. 
3. Es iſt noch nicht alle. Dieſes Jahr 


iſt, wie ich ſehe, und wird aud) noch ſehr 


fruchtbar an neuen Dingen ſeyn. Gehabt 
euch wohl und betet für mich: ſeyd auch be, 
hutſam dabey. Wir haben befchloffen, wir 

wollen einmal eine Luſtreiſe anſtellen, und 


[4 


Tropf; oder wo ich ein Bittichreiben. ma 
chen fol, fo ſchreibt mirs, Daß ic) es mache. 
Er ſteckt in gar zu groffer Dürftigkeit, und 


ich fehe, daß der Fuͤrſt ſchon gewohnt iſt, 


immer fein Schreyen zu hören, und er bey 
dem Surjten vergeblich anzuklopfen. . 
3. Lefet bier neue Dinge von Eifenach ; 


dem Klofter|und mein neugieriger ) Wirth fehreibt: der 


Abt zu Hirsfeld laſe allen freyen Ausgang, - 
ſowol Mönchen als Nonnen, undder Pfar⸗ 
rer zu Dirsfeld habe nach feiner erften 
Frau eine andre genommen. 
* ea u ——— 
4. Zu Zuͤrch in der Schtweiz hat zwin⸗ 
glius eine oͤffentliche Difputarion angeftels 
let, auf "Befehl der Schweizer. Der Bir 
[hof von Eoftnis harden Earthäufer Keifch, 
einen Erzfeind *) des Evangelii (dazu) ber 
rufen, er will aber nicht; hernach den Pfar⸗ 
er 


— 


2) vom Tahre 1523. | 853 
"rer in Tübingen. Wir werden hoͤren wie werde. Ich hoffe, der Mann füle dazu 

es gehen wrd. tuͤchtig ſeyn. 

A \ *) hoftilifimum. |’ *) nemlich, was noch darinnen Catholiſch ge: 
Zu Stepburg in Brisgau darf man weſen. 

‚meinen Namen nicht einmal auf der Straß | 2. Den 1. Julii find zween unſrer Augu⸗ 

fen nennen. Es fihreibt Job. Sichard, |ffinerbruder aus den Antwerpiſchen Ges 
“ein gelehrter Mann, es habe der Nath, der |fangenen verbrannt worden, und in Chri⸗ 
den Eoangeliften twehret, gefagt; unfer Le ſto ſtandhaft geftorben. Deren einer Jo- 
ben ſtimme nicht mir dem Cvangeliv. Se |bann Neſſe geheiffen, noch nicht 30 Fahr. 
het mir nu die feitfamen Dinge! D. Jo⸗ Den 4. Tag drauf ift der zte "Bruder 
bann Rubel hat mir befoslen, diefes Gold⸗ Zampert, ein Nachfolger im Wort Jacobi 
ſtick *) am euch zu ſhicken, und euch eurer unſers Probſts, verbrannt worden. Es iſt 
Zuſage zu erinnern, Daß ihr ihm dengrofien | das zu Bruͤſſel geſchehen auf dem vffentlis 
GBroſchen fhaffet. ‚Denn meine Mansfel- | ben Märkte, Chriſtus fey gelobt, daß er 

der haben mir den Andern auch abgez wun doch von unferm Wort einige Frucht em⸗ 
‘gen: Und ich mag feinen andern haben, pfaͤhet, und neue Märtyrer, Die tool die 
“daß fie mir ihn nicht wwieder abpreffen. Ich erſten in folcher Gegend find, ſchaffet. Ja— 
ſoll nichts haben. 523 cobus ſelber aber iſt in Frießland gegangen, 
N WERE ‚Euer WI, Lutber.| wohin ihn der Graf von Embden beruffen. 
| Gottt gebe, daß er auf viel taufend Frucht 
bringe. Amen, E 

3. Der Hr. Johann Feldkirchen ift 

geftorben; ich weiß nicht woran: ich fuͤrch⸗ 
te, Daß nicht das Gerichte GOttes anfans 
| ge, folch Bethaven, das das Wort GOt⸗ 
tes fo hart verwirft, heimzuſuchen. 

4. Es find mir uͤber so Dutaten *) 
sugeftellet worden, fo dem Fuͤrſten wieder 
gegeben werden follen, als eine Erftattung, 
weil fie einer in des Fürften Sache entwene ⸗ 
det oderanfichaeogen, und nun durch Trieb 
des. Gewiſſens durch mich unter dem Beicht⸗ 
ſiegel, wieder übermachet. Ich kenne den 
Menfchen nicht, habe ihm aber hierinnen 
dienen muͤſſen. Ich hab es dem Lucas 
Rranachen vielleicht) mitgeben wollen; 
| er reiſet aber jest nicht zum Fürften. She 
ma abgefallen *), befehle ich euch, mein) meldet mir nicht, Durch wen ichs ſonſt wohl 

lieber Spalatin daß, wenn ihr ihm zur und ſicher beſtelle. Denn fremd Gold bar 

Pfarr in Schoͤnewalde bey Herzberg, ſo be ih ungern bey mir. Das meldet niit - 
jetzt offen, helfen koͤnnt, hr aus chriftlicher| doch in geheim; und laßt eg auch nieman⸗ 
Liebe macht, daß feine Armuth erleichtert! den, als den Fuͤrſten, euch und mich —— 





5 aureum, Ducaten. 


"An Johann Crotum. 
_ ©.im XIV. Ch d. &. pP. 225. 








Bee er 
Mn Beorg Spalatinum. 


; h ; Aus Aurif. epift, Luth. tom, IT. PD: i48. 


Er lobt einen Aldenburgifchen Priefter, daß er 
zur Pfarr in Schönewalden gelange, und erz 
% ehltzvaß zwey Auguſtinermoͤnche verbrannt wor: 
0. den. Hernad), daß M. Johann gFeldkirch ge: 
ſttorben; und von dem ihm vertrauten Gelde, 
En p er dem Churfürften zuftellen fol. 


MSnade und Friede! Diefen Mauritium, 
D) der von dem Aldenbursifehin Sodo- 


- 


wenig gelefen. Und da er über Luthern den 


— * * J J 

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8:4. 11. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen überfese worden, 85 
daß ich mein DVerfprechen halte. Denn fo] Unfrigemahrhaftig für nichts halt, Hingegen 
habe ichs befchloffen; ja er hat mir felber voͤllig und feſt glaubt, Daß alles Ehrifio ab 
gerathien, und ich bi e8 zufrieden gewefen, [fein zuzufchreiben fey, Darinnen er can 
daß die Sache durch euch gienge, Gehabt recht hat, auffer daß er fich einbildet, daß 
euch wohl. Wittenberg 1523. Zerraiße CHriſtus nicht fo nahe in feinem Herzen ſey, 
den Brief, — als er wirklich iſt. Er glaubet aber mir, 
| | Mare, Luther. | wenn ich ihm ſchon ein anders fage, nicht; fo 
*) aureis, ober Goldguͤlden. ‚jeher hat erzugenommen, und mid) übertrofs 
Tan ze fen. So werdendie Letzten die Erſten, und 
die Erſten die Letzten ſeyn. Endlich bezeuget 
er auch, daß er nicht Urheber oder Verfaſ⸗ 
ſer ſolcher Anmerkungen heiſſen wolle. 
„4 Es it Philippus wahrhaftig gar au 
noͤhtig, indem er hierinnen Der Kirche diene, 
Ich wollte, daß auch fo gar Feine Auslege⸗ 
buͤcher ſonſt waren, und die Schrift allein 
überall herrfchte, und mündlich erklärt wuͤr⸗ 
de. Wie aber Die Kirche folhe Auslegebir 
Her, Die nur Anzeige thun, wie. Philippi, 
entrathen koͤnne, feheich nicht. - Und wer 















ee a 
- An Nicol. Gerbellium, _ 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. IL p. i50. 
Er ſchickt Philippi Melamhehonis Anmerkungen, 
‚ über den Sohannem, daß fie gedruckt werden. 


nade und Friede von GOtt dem Das 
DB) ter und unſerm HErrn JEſu Ehrifto! 
Sch hatte unfers Pbilippi Anmerkungen 
über die 3. Briefe Pauli fehon vorhin ein 


Damit an mir gufgerochen geachtet, Daß das | faft ein lauter Auslegebuch fey? ingleichen 


Dieb nicht zuͤrnen durfte, hat er es doch fiehet nicht, Daß die Epiftel an die Hebraer 
2 


= fen, dab das Geftohlne fo übel anfommen. 
£ gehoft, id) würde mic) folches Diebftahls nur. Cr meynet aber, daß er felbft etwas __ 


> fen, und bin noch Führer worden, und ftehr 


dern weil er aus chriſtlichem Sinn alle das AnnehmlichEeit und a 


‚ne daß der Verfaffer eshalten Fann, nem⸗ 


loben mag, fie werden ſich felbft bey dem Derfelbe unerbiftliche Achilles felber in Dem 
Leſer Ioben, daß ich weiter nicht fein Naſe, felben Buchlein feine Redekunſt haͤtte brau⸗ 
ruͤmpfen und Maulgiehenleiden muffe. Denn| chen wollen, er e8 vielleicht viel deutlicher: _ 
er verachtet fi und dag Seinige nicht, daß und zierlicher gemacht haben mürde. ABenn 


Buͤchelgen durch der Drucker Unachtfam-| Pauli feine an die Römer und Galater. 


keit gar falfch gedruckt ausgegangen, daß Denn wer wollte die Schrift fo auslegen, 


wenn es Paulus nicht gewiefen, daß man 
uͤbe ſie ſo handeln muͤſſe? Diß aber weiſen, nen⸗ 
2. Er hat mich indeſſen verſpottet, und ne ich, auslegen, Das ſuchet Philippus 


ich mich deſſen faſt geſchaͤmt, und verdroſ⸗ 








ea Aa le 


Rn 


enthalten, und Kläger werden. Ich ader|anders fuche, | we Ye a 
habe mich felchen Spott nicht anfechtenlaf| 5. Dielen meinen Raub ſchicke ih ao 
zu euch, lieber Berbell, daß ihr ihn auchbey 
euch ſuchet gemein zu machen, ob der 
Autor gleich nicht will, Denn ich hoffe, 
Johann Secerius *) werde fürgen, Daß 
es alles richtiger und beffer gedruckt werde, 
als vorhin mein geftohlnes. Wiewol, wenn 


EFT RATEN 


le nun nicht, fondern raube mit Gewalt, ob» 


nn 


lich Anmerkungen über den Evangeliften 
St. Fobannem. 
3. Welche ich doch nicht mit Worten 








er befiheiden und demuͤthig feyn will; fons| aber jest gleich etwasan dee Ordnung oder - 


— 


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—— 
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— 





* 





4⸗23 5 
wird doch die Weisheit und Wahrheit ſern Unterhalt finde ) und mehr thue we⸗ 
felbft annehmlich , und helle genug feyn. gen der Nachbarfchaft mit Frankreich ;roeil 
Denn daffelbe Buch wird den Philippum |er ſiehet, daB es uns an Lehrern nicht fehlet. 
"wahrhaftig und weiſe zeigen; e8 waͤre denn en *) aliturus, 
daß Ehriftus, den er lehret und treiber, | .. *- Ihr werdet alfo wohl thun, wenn ihr 
nicht follte Wahrheit und Weisheit ſeyn; für den armen Menſchen ein gut Wort 
‚ob ex gleich mit E-Hrifto gernein Rarr ſeyn beym Fürften einleges daß er eine Zehrung 
md beiffen will... Und wollte GOtt! dag bekomme; denn er hat auch) Schulden, dar⸗ 
wir auch mit ihnen fo naͤrriſch wären, dag um er deſto groffere Mildigfeit braucht, fons 
man ruhmen Eünnte: das Naͤrriſche (oder derlich da fulches die Iegte Gnade ift, und 
die Thorbeit) GOttes iſt weiſer, als die des Fuͤrſten Name dadurch auch bey den 
Wenſchen. ET Ausländern in Frankreich mehr gepriefen 
- *) oder Sarcerius. |fverden wird. Gehabt euch wohl und bes 
6 Ich freue mich ſehr, daß Tobanntet für mid, Wittenberg den 14. Yus 
Oecolampadius zu Bafel über den yefaiam |aufti 1523. 








lieſet, wiewol ich hoͤre, Daß es vielen nicht Martin Lutber, 
anftehe, Aber fo gehets mit der chriftl, a Ä — 
Lehre. Es wird uns Chriſtus auch durch 

denſelben Mann etwas Licht oder Auslegung An Nicolaum Hausmann. 


‚über die Propheten geben. Welches zu] Aus Aurif. ep. Luth. tom, IL. p. 155. 
unſern Zeiten fonderlichnöthigift. Gehabt| Er entſchuldigt fih, daß er auf feinen Btief nicht 
euch wohl, mein lieber Gerbel, in Chrifto,| - geantwortet, und giebt zue Urfache an, daß ex 
und biftet für mich armen Sünder, und| fo viel zu thun habe, 
naͤrriſchen Luther. Gruͤſſet alle die Unſri⸗ | te ee. 
gen im Henn Ernte und Seiede Es iſt gewiß, Tieber 
e orten, wos ir bite; Da aber die Care 
alari ordert, was ihr bittet; da aber die = 

©. — am 219° verſchoben wurde, bis der Famulus gefund 

— — — — — — wuͤrde und es noch einmal von mir gebe 


| 379 : ten würde, habe ich, da ich irgend wohin 
an eben denfelben. © |herveifet mar und wiederkam / geſehen Daß 
= EIS. fie fort fern. Hernach, da ich allein ein 


Bea 2,388 ed Haufen Briefe zu fehreiben habe, iſt mic 
0 An ebem denfelben. vor der Menge anderer Geſchaͤfte entfallen, 
Aus Xurif, ep. Luth. tom. II. ps. was es gemefen; darüber ihr mich gefragt 


Gr bittet wieher für Franz Ramberten, dag ihm habt; und ich weiß mich auf nichts zu bes 
der Fuͤrſt bey N Höfcieb eine — finnen, als daß es in der Sache von Ans 
Zehrung mit gebe. _ richtung und Ordnung des Gotfesdienfts ets 


em nn Imas gervefen: welches mir fehr leyd iſt. 
nade und Friede! Lampertus Sran-|Aber wie Bann einer allein alles ertragen, 
ciſcus will fich wieder wegmachen aus und fo viel und mancherley gedenken? 
unſern Landen, nach Zütch, wo er etwa bef Ihr werdet mir alfo verzeihen, wo mich 
uttheri Schriften 21. Theil, Jii ee 


= 


* 


— 
» 


Ba Srae und Frieder Das Buch oder 
& 


z 


| ”, nder Roͤmiſchen Nonne ertwarte ic), ohne 
Furcht. Es iſt fo eine arobe erdichfete Luͤ⸗ 


Kirche habe ſolch Buch nicht ſonderlich nd | 


-. ten Autore, daß nicht einmal Hofnung zum 


J — ee u 9,0, N Zen 

— —— 
—— —— 

14 









— Briefe Tuchert, welche aus dem Lateimſhen Überfent worden. | . 
meine. vielen Geſchaͤfte nicht entſchuldigen, 4. Das Zeichen des Menfepen TE 
fo hat es mein Gedächtniß Schuld. am jüngften Tage ift ungewiß. Es heißt 


3. Darum werdet. ihr fo gut ſeyn und|öeichen des Menſchen Sohnes, mach He 


mich noch einmal berichten, w s es geweſen, braͤiſcher Art, anſtatt: das Zeichen des 
ſo werdet ihr mich als euren Diener finden. Menſchen Sohn. Daß das Creuz dadurch 
Gehabt euch wohl im Hrn allewege angezeigt werde, iſt nichts: alſo halte ich. 
Wittenberg den sten nach) Himmelfahrt ig23/ e | | | 
| N Wartin Luther. |lO, da er leugnet Daß er den Hohenpriefter 
! \ 382. : 
An Beorg Spalstinum. 

Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 135. b- 

Er fage feine Meynung vom dem Bud) eines Au: 
guftiners , aber ungewiſſen Autoris. Inglei— 
chen von den Briefen eines Eilenburgifihen 
Bürgers, auch von den Zeichen des Menfihen- 

ſohns, am jüngften Gerichts und antwortet 
toegen dev Bulle Adrians- RR | 


% 

























Fürft noch nicht Sinnes ift, ihm zu ante 


fag machen, da ich fo viel zu thun habe? 
fonderlich da die Sache nebft allem Wis 


Fehler erfordert, daß ich mich ganz drauf’ 
legen muß. Denn meines Theils meollte 


Band des Auguftiners habe Philippo 
zu beurtheifen gegeben. ch habe andere 
wichtigere Dinge, als daß ich eines jeden 
Arbeit durchſehen kann. Mich duͤnket die per — al, | 
| en a N Ne et HIGHER HEBEN, 
thig: zumal da es jo meitlauftig iſt, und V ee RR 
er eh Bon den Halberftädtifchen Neuigkei⸗ 
denn auch von einem neuen und unbekann⸗ ten hat *) man hier mır aus dem Gericht, 


‚2. Die Briefe des Eilenburgifiben "Bur-| m non pnn Linem heil 6. erichlaa 
gers fende wi, Di id n Sue m und wären von feinem Theil 6. erſchlagen 
verbiete, noch heiffe. Der erfte Brief aber|une, ee RE 
it felbft nach des Autoris Gefländniß nicht Khüsen wollen. Man fagt: er werde auf 
der Art, daß er ans Licht treten duͤrfe. 
3.Die Fabel von der Italiaͤniſchen *) 
sen zuwider gemefen. 
gen, daß fie allein fich für Meifter Adria _ — — 
nen, font aber fir keinen, obwol noch ſo dum 
men Menſchen ſich ſchicket. | ST 
* #) Italica wird eg heiſſen müffen, für italia, it. ki: 
 fgmentum für ſigmentum. ; S.im Anh sum XV. cn. d. S· De 





33 


— 
—— 


— 
⸗ J 
— 


Se Daß es eine Spottrede ſey von Pas 


fenne, zroeiffeich nicht. Die Gruͤnde, die ich 
dazu habe, Die habe ich im deutſchen Buche 
lein wider die falſchen Biſchoͤfe angezeigt. 

6. Wegen der Bulle Pabſt Hudrians 
habe noch. nichts befchloffen. Undwennder 


Reib und Leben angeklagt; man ſagt: we⸗ 
‚zen gefällchten Geldes x. man fagt: Die 
Prieſterrotte fehmiede es auf ihn, weil er ih⸗ 


An Georg Spalatinum. Su 


worten, was fell ich vergeblich einen Auf 


E 


und Gelehrfamfeit auch Fleiß ohne allen 


zent Pack, 


ich dem aroffen Eſel Leicht aus der Bulle 
felbit antworten. Ihr habt die Zeit, und 
koͤnnet alſo drauf dichten und denken. Ger 
habt euch wohl und: betet für mich. Wit⸗ 


es fen ein Bürger, Namens Schreiber, 4 
‚gefangen worden, der reich und machtigfey, 


und viele verwundet, die ihm auf der Flucht - 


®) hadet fürhabet, 


r 


— * 
* * 
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Lt PETE 
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— BE vom Jabr 1523. 


RUHR 

an U 384 er gegen den Feind Lzum*) fü linde gewe⸗ 
Arn Ylicolaum Sausmann.. fen, und er fonft auch alle abmahnt, ſelbſt 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. IL, p. 601, die Feinde nicht zu ſchmaͤhen, als davor ihm 


| NE | graue. ch habe allezeit aedacht, er würde 
Er verſpricht, d d . * 
7* a 3 re Srafmum geönltig und quf die Sache Eommen: aufs Feben Fan 
ſcheiden 5 ‚wolle, ob er ſchon in feinem \ 
Bachelgen (Spongia, Schwamm,) Lutheri Per- [man leicht ſchelten. Hernach ift auch mein 
fon und Leben heftig und unſchuldig angegrif: | Brief von Eraſmo ausgegeben worden, den 
fen. Serwac) ift er verdrießlich, daß einige lich heimlich gefchrieben, ingleichen einer an 
feiner Briefe, die er von Erafino gefchrieben, Fabritium: welches mich fehr verdreußt 
ohne fein Wiffen ausgegangen: denn er wolle] I: BE 5 r der reußt, 
eine fo wichtige Sade, die er vor fid) habe, wiewol ic) mich keines Wortes darinnen 
mit Gott, deſſen Sache es fey, getroft aus ſchaͤme, wenns zur öffentlichen Verantwor⸗ 
führen und —— Er wuͤnſcht En Fame. Es aͤrgert einen aber doch, daß 
mo einen beiten Sinn. Das Zeddelgen, ſo durch ſolche ungeftüme (ich weiß nicht, wen 
in diefem Brief beygefügt geweſen meldet etz! mn. . RR: ; 4 
was von dem eh: en Sem Salberfänen. | (0 da ‚nennen ol) Angeber kund gemacht 
ſen Bürger, fo durch, der Pfaffen Nachſtei wird, WAS etwa einem oder andern guten 
dung gefangen worden. Freund gefihrieben wird. £. 
x a @ *) oder en oben Flum.309. 
| - u 1.3. Fexner iſt mir Eraſmi Schreibiven 
Sr und Friede im HErrn! Betet nicht fhadlich, wo fie wider mich ik; und 
> ihr bielmehr, lieber Nicolae für mich, wird mir keinen mehren Much machen, 
je mehr ihr jegt Zeit habt, und auch gottfer wenn fie für mich ift. Ich habe einen, der 
liger ſeyd, als ich Ich wuͤnſche, ja, und bit⸗ die Sache wertheidiaet die gan 
— Dit die Sache vertheidiget, wenn auch die ganz 
te den HErrn JEſum daß ereuch, wie ihr je Welt wider mich allein tolle wäre, 
en ‚die Gabe Der Eprache verleihe, Welches Eraſmus an mir Trog und Cigens 
Ki ode feiner Sinade, 0... |finnheißt. Ader da ich ſehe daß der Menich 
2. Daß ihr weiter ſchreibet, ich ſolle fo gar ſchlechten Verſtand in chriſtlichen 
nicht über Eraſmum zuͤrnen, iſt vorhin fhen Dingen bat, (welches ich vorhin nicht ges 
erlanget. Ich wollte, daß Hütten nicht dacht, ob mir es mol manchmaleingefallen,) 
angefangen und geftritten, noch Eraſmus es ſo Fann ich wol gefchehen laſſen, daß er mich 
ausgewiſcht hatte. Denn wenn das mit|nenite, wie er wolle, bis er zur Sache felbft 
- Dem Schwamm auswiſchen heißt, was heißt komme. “Denn ich bin des vellen Sinnes, 
denn ſchmaͤhen und laftern? Srafmus darflnicht Leben oder Sitten zu vertbeidigen, fon 
Sich nur nicht eindilden, daß er mit feiner [dern die Gache allein; cs mag mich und 





Redekunſt alle fo Affen wolle, als ob nie mein Leben zerzauſen, wer da will, wie ich 


mand, oder nur wenige ſeyn, die da mer |bieher gethan habe. Ja ich habe Denen, 


Een, was hinter Erafmo ſtecke. Cs iſt mehr die mic) am aͤrgſten ſchmaͤhen und Ducchzier 


zu wünfchen, daß er mider fich fehreibe.|hen, Das Leben in meinem Leibe und ein 


Er verlieret über die Maffen viel an feiner gut Theil meines frifchen getroften Geiftes 


Ehre und Anfeben durch diß Buch, daß |zu danken: fo gar ifEmir nicht darum, daß 
mich des Menfthen recht, jammert, der nie Erasmus mic) Joben oder preifen folle 
zur Sache koͤmmt, und nun fehon das andre- | Ich habe auch allegeit mehr Furcht in meis 
mal auf ſeiner Freunde Lafter fchilt ; Da nem Lobe, und hingegen mehr Freude uber, 
N > | Sie, meine 


FR 5 
sin / 
— EN 


RU 


— 


—— 













8. — 4 


meine — und A ben den — der — — iſt ein — 
das Erasmo wunderbar duͤnket, ſo iſt es kein ſatz; weil er. den Weg der Gottloſen nicht 
Wunder. Er mag erſt Ehriſtum lernen, kennet, das iſt, nicht erkennet und —— y 
und der menfchlichen KRiugheit gute Nacht hingegen jenen erfennet und. billig, 7 
ſagen. Der HEre erleuchte ihn und mar| 3. Alſo macht er feine Heiligen wvunder⸗ 
che Eraſmum zu einem Mann, und erhalte) bar, nemlich im Creuze; weil er die Sei⸗ 
uns alle und ftärke uns. Das wuͤnſche ich nen wunderbarlich führet, wie er Abraham 
von Herzen, fo viel fish wuͤnſchen laͤßt. aus feines Vaters Haufe führte, ohne zu 
4 Gehabt euch wohl, lieber Nicolae, wiſſen, wohin. Hebr. 11. Cr hat aber doch 
und gruͤſſet Eraſmum, wo ers leiden kann da wohl gefühlt, daß er getroſt wäre: ja, 
meinetivegen, aus wahrer Erbarmung: vers da hat er den Glauben am meiften gemerkt, 
achtet er aber die, und hoffet ekwa mehr auf) da er auch den Dre nicht gemerket und ge⸗ 
das, wos er denket, fo mag dieſer Wunſch wußt, wo er hingienge. 
auch hinfahren. Wittenberg den u Oct. 4. Zu Halberſtadt haben einigeverlarute 
Anno 1523, | Perſonen des Nachts den a Bi 
N Martin Luther. vincial um des Evangelii willen (auf der 
- | faffen Anftiften, wie man faget,) nieder 





5 — geſchlagen *), und nachdem fie ihm die dor 
An Beorg Spalatinum. den weggefchnitten, das Haus gepluͤndert, 
Aus Yacif, ep. Luth.'tom. 11. p.i6r. welchen der Rath jest warten und heilen 


Er meldet,- daß der Glaube und die Gaben 50. laßt. So erbittern bie elenden Leute das — 
tes an ung nicht dunkel noch ungewiß, wol aber Volk auf ihren Kopf. Behabt euch wohl. 
manchmal ſchwach feyn. Er erklärt die Be: Am Tage En AIm Jahr 15232. ; 
"deutung der Worte, fennen, und wunderbarma:| seciderunt, N #Rların Luther. u 
en in den Sprüchen: Der HErr Eennet ——— * 
den Weg der Gerechten: und macht fi! 
„ne “eiligen wunderbar. Neue Zeitungen 
von dem, des Nachts gehauenen Earmeliten: 
provincial, auf Anftiften der Alan in Hal⸗ 
berſtadt, des Evangeli. 


—— 
nade in CHriſto! Adriani Tod — 
>’ lei GOtt. Sonſt finde nicht in der ; 
Schrift irgendwo , daß Gottes Gaben in &grade und Frude! Ich habe —— 4— 
ung Dunkel: und ungerviß wären, da fie) andern Ort, dahin ich euch ſchicke lin 
doch zue That ausbrechen muffen; doc) ges ber Johannes, darum möget ihr uetheilen, 
fiehe, daß fie bisweilen ſchwer feyn, und ob ihr dert bleiben, oder hieher kommen 
bismweilen, wo die Gelegenheit nicht: leich wolle. Wir warten aber auf einen Rufe 
ift, verborgen bleiben... Zum Erempel, da Ein Weſb zu nehmen, wenn ihr es Willens Er 
Elias nach der Schlachtung der Propheten ſeyd, iſt ganz aut; aber das Amt des Worts 
Baals die. Jeſabel fuͤrchtete, und gieng, koͤnnt ihr eher nicht verwalten, bis ihr eine 
wo er hin wollte, nicht aber nach dem Geiſt gewiſſe Stelle als Pfarrer habt, oder euch 
— Spruch⸗ Dee — ae mit SAW ermägten won, 5 B 








N An ba Kinten, Be a2 . 
Aus Aurif⸗ ep. Luth. tom. Il, p.. 161.b. — 


Er ermahnt ihn, daß er den Ruf und Verſor⸗ Bi 
gung erwarfe, und erfläret Jeremia Spruch; 
ingleichen, was es fen: das Zeichen des ae — 
‚an ber Stimm. und ir Satan a — 





I: 


* 


864 _ 


es vom Tabr 1523. 
2. Der Drt Fer 9. von denen, die die] wegzichen will. Dazu aber, fagen fie, 


8655 


Haare verfchneiden, bedeutet überhaupti brauche es des Fürften Eiwilligung. Er 
und ſchlechtweg alle Heyden, die das Haar] bittet alſo, ihr wollet ihn euch beſtens em- 


auf der Stirne in 2 Ecken verfchneiden, wie 


alle unfre Rayen thun. Denn die Juden 
durften weder Kopf.noch Barthaar pusen 
oder abfchneiden, fonderlich an der Stirn. 
Darum Jeremias mit Diefem Kennzeichen 
die Heyden von Juden fcheidet. | 
3, Ingleichen, das Beichen des Thiers 
an der Stirn und Händen ıc. Obwol das 
Buch dunkel und ungewiß it, iſt Doch, nach 
meinem DBerftande, der groͤſte Gehorfam 
des Pabſts und feiner Geſetze, fo wir mit 
der Hand und en Wandel haften 
und bekennen. Denn wer nicht fo gethan, 
gelebet und geredet hat üffentlich, wie der 
Pabſt gewollt und verordnet hat, der ift ein 
Kind des Todes geweſen. Ob er gleich im 
Herzen anders Sinnes geweſen: fü hat er 
doch von auffen das Zeichen des Thiers an⸗ 
nehmen und. zeichnen müffen. Guſſet den 
Amtmann *) meinetwegen, und gehabt euch 
wohl, und betet für mich, Wittenberg. 
Am Tage Francifei Anno 1523. 


Euer Martin Luther. 


 *) prefectum, fonjt queftorem, kann auch ein 


andrer Vorſteher oder Oberfter feyn. 





no 
Arn Georg Spalatinum, 
Aus Buddei fuppl. ep. p· 25. € 


Seinem im HErrn, M George Spa | 


laatinen, Diener 
er Hofe, 


CHrifti, am Säcf, 


Er will, daß Spalatin bey dem Fuͤrſten für einen 
Pfaffen, Erafmum, bitten folle , um ihn in der 


x ihm verllehenen Pfarre zu beſtaͤtigen. 


— 








Sa und Friebe! Dieſer Pfaffe Eraf- 
> mus ſoll ein Pfaͤrrgen bekommen, fo 
ihm der abtrit, welcher fie jetzo hat, weiler 


pfohlen ſeyn laſſen, damit er durch euch des 
Fuͤrſten Einwilligung erhalten moͤge. Es 
iſt ein frommer und ſehr gelehrter Menſch, 
und ihr werdet eure Gefaͤlligkeit bey ihm 
wohl anwenden; thut alſo, was ihr Fünnt, 
Uebrigens glaube, daß ihr. meine Antwort 


werdet erhalten haben. Gehabt euch wohl 


und betet für mich. Wittenberg, Diens 
ftags nad) Franciſci 1523. | 
= Martin Luther, 





388- 
| An eben denfelben, 
Aus Buddei fuppl, ep. p, 23. 


Dem Herın Magifter Spalatin, ſei⸗ 
.. nem ‘Bruder in CHriſto, zu eignen 
Händen, 
Er bittet, daß das Bittſchreiben des Pfarres von 
Jeſſen durch Spalatinen vor den Fürften kom⸗ 
mes Elager uͤber des Canzlers Hieronymi Un⸗ 
billigkeit. 


Grode und Friede! Ich bitte euch, ret⸗ 
> tet mich: denn ich babe fo viel fremde 
Sachen auf mir, daß mich verdreußt zules - 
ben. Der Pfarrer in Jeſſen Elagt, feine 
Bittſchreiben koͤnnten nicht vor den Furften 
kommen, und werde er von dem Canzter 
Hieronymo, der. gegen ihn und feines gleichen 
gar hart fen, gedränget, Das Weib zu vers 
laflen; da doch, ſo viel als ich und die Stade 
wiſſen, er fie mit Recht hat. Es it mie. 
auch deffelben Hieronymi Unbilligfeit gegen 
das Evangelium und feine Sachen durch 
andre Merkmale bekannt genug, daB mid) 
alſo des Menfehen fo gruffe Gemalt vers 
dreußt. Schaffet Denn, daß diefer arme 
Pfarrer gehoͤret, und ihm geholfen werde, 
Jii 3 daß 


= 


TOTER RR ENTNEHMEN Be 
Fi, i RER, J 
k SEE 

4% 


865 1. Briefe Luchert, welche aus dm Lateiniſchen uͤberſetzt worden, ne 867 u 
daß er nicht wider ung zum HErrn fehreye. ihr fehet, was fie gerne vom Fuͤrſten haben 
Gehabt euch wohl. wollen. Sch glaube wol, daß es ſchlech 
| Maxtin Lutber, genug mit ihnen ſtehet. Sch Dachte aber, 

ein Hofmann auffer dem Hofe, auch die Sache waͤre abgethan und geſtillete. 

wider feinen Willen. | 0, Vebrigens, da ihr unfer und aller j 































N Mittler ſeyd zwiſchen dem Fuͤrſten und ung: 

| fo bittet unier Pride, Daß ihr duch einen Bes 
An eben denfelben, fehl vom Fürften auswirket widerunfern*) 
Aus Buddei ſuppl. ep. p-26- iinsmann (Einnehmer), Chriſtoph von 


Herrn George Spalatinen. Breſſen in Mutterwitz der uns nun ſchon 
Gr bittet um Wildpret zu einem Doctormahl, und ein ganz Jahr 90. fl. Zins aufhaͤlt. Er hat 
zeiget, wie ſchlecht er dieſe Larven achte, | a — en bon uns er⸗ 
PR Vrobſt Tonas| halten, wegen feiner Hochzeit, und mir hate © 
8 — — en ——— ten es ihm, wenn wir haͤtten verſchwende⸗ — 
zu geben, ob ihr etwas Wildpret auf den riſch ſeyn wollen, tool gar fihenken Eonnen. 
 Dienftag ausbringen koͤnnet. Denn der Beil — — Sachen jegt nicht in dem 4 
Pfarrer zu Nordhaufen, und noch ein an, Stande find, ſo wurden wit ihm zu feinem 
Brer mit ihm, wird die Docterlarne in der Shaden ng a und Die Zinfen 
Theologie anlegen. Thut ihr, wie euch bes N nn Hernach treibt uns au 
liebt. Denn mir liegt nicht viel dran, ob Blank im Heinen Chor. Da nun endlich 7 
bey folchem Gepränge nod Wilbpret ges das gap Weſen wieder an den Fürfien 
geffen merde. Auffer daß fie gern ihre Gaͤ⸗ falten ed, —— faſt ei noch ein Hause 7 
fie geehrt haben wollen, Die aus Nordhau⸗ KR in — un — nos — 
ſen herkommen wollen. Das gefaͤllet mir — ) die kurze Lebenseit hier 
nur an ihren Larpen, daß fie felber erfen, en uneen, An bald feinen Zinfen erhalten © 
nen, daf-es nichts fey, und fie fid) nur um MELDE. —— — no 
des Pöbels moillen zum Dienft des Marten | Sein In I ae Apantenne hir 
fo pugen. Gehabt euch wohl im HErrn. wegen Mange der Zinſe, ſchon Sge hier 
Dienftags nad Dionyfü sa. |. jun Schulden. Ich hoffeaber, ich werde, 
ET are, Luther, Penn mir anders CHriſtus gnadig und der 

— el — Fuͤrſt der Welt ungnaͤdig, nicht lange leben. 
390. en i A 20 redituarinm, 

we. ne She gehet mit dem Probſt Jona ein 2 
A em [Wen inbart um, She Fnnteinen Me 
engine, der ſorſt Beſchwerung genug hat, 
es ee geimbache?| syeilg mit weiblichen, theilg häuslichen Sa 
Eünfte des Wittenbergifihen Kloſters. Endlich chen, gut plagen, da ihr indes, reich und 

bittet er auch mit D. Jona Linder zu ver: fie von einem Weibe, in guter Muffe und 

| fahren. KT fuͤr euch forget. Macher dem armen Mann 
EM Rn 000, [nicht noch mehr Creuz und Unluſt, und 
GSnade und Friede in CHriſto! Ich ſchi⸗ glaubet nicht allen die ihn bey euch ange⸗ 
(Feder Leimbacher Briefe, in welchen ben. Mir duͤnket er immer nicht anders, 


— 










1 


* — N als 


u F 





868 ——6 vom Jahr 1523 Rt 5 Ba 
als er bisher gefchienen, ja wol gröfler, als, möchte auch gern wiſſen, ob ihr ‚mein 
ee vorhin geweſen. Der Torganer mag Schreiben an Greffendorfen beforget habt. 
wol gut ſeyn aber Doc) fragt er nicht nach Denn er hat es entweder noch nicht empfans 
EHRE, und halt den Fuͤrſten für feinen Sr gen „ oder fiellet fich anders. Gehabt euch 
gen; welches ich weiß. - Und was it das, wohl und betet für mich. Wittenberg den 
daß man Yard in feiner Noth nicht den Tag St. Luca 1523, 





Eleinen Zins auf Eleine Zeit umfonft laſſen Martin Luther, 
will, fo ohne Suͤnde geichehen Fann, und Ara 

doch drauf dringet, daß jene Gottlofe ihre 392, | 
ruchloſen Meflen immer mit mehrerer Got⸗ An Yicolaım Sausmann, 


‚tesläfterung gegen GOtt auch ruͤhmen, und 
nicht bloß halten, oder ihnen wenigftens nicht | 
wehret? Hier will ich eure Billgkeit ha— 
ben. Seyd ihr nicht auch fo Menfchen, 
wenn ihr dergleichen Sinn habt, ja theil⸗ 
haftig aller Öottlofigfeiten, als denen ihr 
dadurch eine Eräftige Urſache ſeyd, darin⸗ 
nen zu beharren? Schonet denn, wie ihel 
euch wollt geſchonet haben, und vergebet, 
wie euch vergeben werden ſoll; laffet andre 


Aus Auzif. ep. Luth. tom. II, p. 167: - 


Er verfpricht Hausmannen, er wolle eine Weife, 
Meile zu lefen, ausgehen laffen, und befihle 
ibm, alle Stillmeflen abzuſchaffen. Er firaft 
auch der Pigharder Meynungvom Abendmahl. 

\ ls 2, - 

a und Friede. Es koͤmmt euer Bor 
| te wieder zuruͤck, lieber Nicolae: 
da "lich boffeaber, Daß ihr mein erfies Schreiben 
mit uns handeln, welchen toir gewiß ant⸗ Haren habt. ndes, da ich an eure Sa⸗ 
worten wollten, daß es nicht ficher 07 Mein, aedachte, ift mir eingefallen, mit nach— 
ei eb * — etwas drucken zu laſſen, da eine rechte 
8 el, “ Hund betet für mich. Am Reiſe der Meffe (vie ich gefagt habe,) ber 
ERSESMM 1323. ſchrieben werde. at 
| —— Martin Luther. 2, Indeß ſchaffet, nachdem ihr koͤnnet, 
— ſalle, oder doch viele Stillmeſſen ab; her⸗ 














a nach will ich aud) den Canon und etliche 
An eben denfelben gottloſe Gebeter ändern. Denn die andern 


Gebrauche, mit Kleidern, Altären und Ges 
fhirren, febe ich nicht, warum wir ändern: 
follen, da man folche noch gottfeliglich ges 
brauchen, und ohne Ceremonien in.der Kir⸗ 
he GOttes nicht leben kann. Von andern 
Sachen habe ſchon in andern Buͤchlein ge⸗ 
ſchrieben. 
RS ee 3. Die Pigharder haben die Meynung 
| S% und Friede! Diß Schreiben mit vom Sactament, daß CHriſtus nicht leib⸗ 
dem Buͤchl in bitte an des Herzogs lich unter dem Brode fey, wie einige fügen, 
Tobannis Hof zu beftellen. Denn oehne daß fie da: Blut und ein Kindlein x. geſe⸗ 
ech weiß ich es nicht hinzubringen. Ich hen; fondern SER de RERDNIN Ä 


F Aus Buddei ſuppl. ep.p: 26. b. 


Herrn Mag. George Spalatinen, 

Be  Hofpredigern, feinem Bruder. | 

Er ſchicket Spalatinen ein Schreiben am So: 
hannem, Herzogen zu Sachen, zu überreichen: 

Er frage: ob fein Brief an Greffendorfen be 
ftelle worden. _ Ne 


* 
— 


— ek N 








g70 1. Briefe Lutheri, welcheaus dem Lateinifchen bberfegt worden, 871 

Das ift, Daß, wer das Brod empfäher, fichts lehre: fo habe ichs bisher verachtet, als.eine 
barlich, wahrhaftig, natuͤrlich das Blut alzu grobe Lügen. Ich muß mic) aberdoch 
deffen empfahe, der zur Rechten GOttes |einmal entſchuldigen, da ichfehe, Daß esime 
fißet; aber unfichtbar. Auſſer dem kann mer bey meinem Schweigen weiter aus ⸗ 
ic) fie nicht verdammen. Daß fie es nicht kommt und Glauben finden will. "Denn: 
anbeten, vechnen fie auch dahin, daß er nicht ich habe Eeinem gerathen, Daß er wählte, 
fichtbar da fey, wie die Geſichter beſchaffen joder ſich waͤhlen lieſſe, weil ich lieber wollte, 
ſind; ſondern unſichtbarlich, das ift, zur daß ſolch Gatanshaus ganz im Grunde 
Rechten des allmaͤchtigen Vaters. Weil 


























darnieder liegen moͤchte. 
ich ſehr beſchaͤftiget bin, fo nehmt mit dem| 3. Sondern die Sache verhält fi) fü: 
kurzen Brief vorlieb. Nachdem ſie ohne mein Wiſſen und in mei⸗ 

‚nen Abweſen erwaͤhlt worden, und ich auch 


or 





| a Wwußte, Daß dee Fürft haben wollte, daß die 
An Georg Spalatinum, Zahl vol, und ſolche Abgoͤtterey bliebe, has 
Aus Aurif. ep. Luth, tom, IL. p.168. ben fie mich) gefraget: ob ſie die Mahl an⸗ 


© giebt” einem, der franf am Saamenfluf i nehmen folten! Da habe ich gerathen;: 
2 a, " Und antıworter auf ee Wenn ſolch Geld einmal Kiederlich verwen» 
A ee würde auf Leute, wer fie auc) waͤren; 
tenberg erwählt worden : und endlich melder er | „in ware e8 allemal befi —— 
a — 
ur ren, und es um deſſen willen empfiengen, 
nade und Friede! Der Menſch, dem „daß es nicht ſchlimmere und unwuͤrdigere 
der Saame entgehet, von dem ihr ge⸗, bekaͤmen: „, wie jetzo *) noch die Rnechte 
ſchrieben, wo anders rechter Saame gehet, | des Geijes in eben dem Hauſe handeln. t 
das ift, mit vechter Luft und Erfhütterung,| ——— 
vie der Fluß waͤre, wenn er einem Weibe 4, Es wundert ſich der Prior, daß ihre 
beywohnte; (denn bey einigen gehet ex fo ges nicht wiſſet, was es vor Befchaffenheithabe 
ringe und faft ohne Luft, daß es eher für mit unſrer Schuld, fo wir dem Blank 
eine uͤbrige Feuchtigkeit zuachten, dawider ſchuldig. Wenn wir Blanken unfern 
wol keine Frau nach Kraft: gelten müchte,) | Wechsler *) nennen, fo verftehen wir den 
wenn, fage ich, derfelbe Menſch muͤßig lebet | Heinern Chor, dem mir fehen viele Fahre 
und alles vollauf hat, Bann er verjuchen, her 20: fl. zahlen müffen. Drum werdet 


erftlich, od er. fein Fleiſch mit leiblicher Ar⸗ ihr beym Fuͤrſten verſchaffen, daß uns Chri⸗ 
beit und. Faſten baͤndigen kann; wenn er ſtoph Breſſen unſer Geld zahle, ſonſt wird 
aber weder arbeiten will noch kann, fo muß uns Blanck (als ein grauſamer Stuͤrmer) 
er aus GOttes Befehl ein Weib nehmen, | vieleicht mit bloſſen Mahnworten todf mar 
fonft verfucht ee GOtt, und bleibe in chen. Hernach haben wir quch in dem 
- Sünden — Mangel Getraͤyde vom Schoͤſſer genom⸗ 

9, Mas ihr uͤbrigens ſchon oft ſchreibt, men, und der mahnt uns noch vielmehr. E 
nd andre mir auch vorruͤcken, als ob auf] Darum werdet ihr entmeder bitten, Daß 

mein Anvathen die 3 Testen Domherren er⸗ ung der Fuͤrſt ſolche Schuld aus Gnaden 
wählt worden, da ic) doc) das Widerſpiel ſchenke, oder dab wir unfer Geld * J 


— * => : ⸗ ee 


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872 WERE 3, vom Tabre ı523. 993 


fen empfangen. Sonſt haben wir nichts, Melt ein Ekel und Verachtung, aber Kin, 

davon wir bezahlen Fünnen, und fonft iſt der macht fie bevedt. _ 
fejon genug geborget, und er fEviegelt uns| - - Go viel von den heimlichen Dingen, 
vechtfebaffen. Gehabt euc) wohl und beteti Uebrigens nach der Gefchichtender Buch⸗ 
für mid. Den sten nach Aller Heiligen, ftaben felbft ſtellet ſich EHriftus zum 
Anno 1523. | | Sacrament des Glaubens‘... 
oe Martin Luther. Mufterder Liebes gingleichen die 
Br 9). Daniftam ihn herzubringen, ftellen fich zum Exempel 
| der Liebe, mie aud) des Glaubens, da fie 








je 1: 394» das Gute von EHrifte hören, und demfels 
An eben denfelben. ben beyfallen ). Gehabt euch wohl. Im 

Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p.169. . Fahr 1523. x 
Er erkläret das Evangelium vom Tauben und Martin Luther, 
- Stummen. 2% | =. Der 100. Sachen zu thun hat. 

r werdet Dank ſagen, lieber Spalar nt 

& iin, fire Witoprer, . — 

ao des Evangelii melde ich euh| An Ylkolsum Sagemdım. 

Diefes: 


* Die Zebenftade ift das Volk des Geſe-¶ Aus Zueif- ep. Luch, tomall. p.1o9. bus. 

bes am Baliläifchen Meer, Das ift, nahel Er verfpricht, daß in der Wittenbergiſchen Kirche 

ben der verheiffenen Eünftigen Gnade, eine techte Weiſe der Meffe angehen folle, der 

Sk führ en ibn berzu und beten; denn er auch folgen Eönne. “ | 
Diener des Worts muͤſſen Aufferlich nade und Friede! Herzlieber Nicolas, 
lehren Ap. Gefch.a: Wir wollen anhal⸗ > wir werden mit nachjtem eine rechte 
‚beten 5" Bo Air Des: YOers unb Weiſe der Meffe fur unfre Kirche ordnen: 
„sen mit dem Amt des Worts Und za koͤnnet ihr hernach auch draus nehmen, 


Gebet. — vas ihr wollet. 
Erſt taub, hernach ſtumm; denn der Raul 


Glaube und das Wort iſt nicht in ihm, al. nieht= Asierwstk aiseh. Ich be alten Braun 
1 — en — BLAU folgen wollte, nur daß er to ungewiß 
Gha⸗ —— andern Dan. n der und mancherley ift; hernach mit neucu Er— 


„findungen ganz beſchmitzt. Ich haͤtte es 
Cgdriſtus giebt das Gedeyen fchon in meinem Büchlein an die Böhmen 


| | gethan, wenn ich Zeit gehabt hätte, Ges 
den weil er jedermann gern annimmt, habt euch wohl und betet fur mi). Abit 
Die Singer in Ohren: die Gaben des Martini. 


tenberg Anno 1523, den sten Tag nah 
| — folgen auf die Worte des Glau⸗ Do, 
ens EN EEE ö 





ir N ob | ee gr 
Wit dem Speichel die Zunge (euhrt| An eben denfelben.. 
er): denn die Weisheit des Creuzes ift.der| Ans — ip Luth. tom;ll,p.269.b 


Lucheri Schriften ar, Theil. Er 


Um den Dionyſium kuͤmmere ich mich 





I. Briefe Durberi, —— aus dem —— — — Mu. 


5 — — 
Er ſchiekt das Sa der rechten Weiſe ich ſch hreibe, ſo fehr, nachdem er ne 
der Meile. Er befibler ihm einige Vertriebe— 

San m ale ne Be welchen ich kenne, zu Steoßbun 
engliſchen Redners Lei,und berichtet ihn von RR: | 
feinen Webexieungen vom Alten Teſtament. 2. Es iſt bey uns Froneiſcus Bank < 

tus, ein Fran;os, vor zwey Fahren Prediger 
unfer den apoftolifchen Minoriten, wie ſie fie 

nennen, und bat. hier ein Weiboen genom⸗ 
men: der hoffet in der Nähe bey Franck⸗ 
reich beſſer zu leben, und laͤßt ſich nicht var 
chen, weil. er nur mit feinem eignen Handel 
umgehet.. Denn ich glaube eher, daß, 
wenn einige bey euch nicht gar zu aut forte 



















Sal und Sriede! Ich wicke euch, fie, 
F ber Bruder Nicolas, die Weiſe der 
Mieffe, fo Fury und leicht es hat feyn koͤn⸗ 
nen, und mit derſelben zugleich eine Buͤrde 
und Befſchwerung der chriftlichen Liebe, das 
iſt, diefe es nn u — 
Errn, aus des Pabſts Babel: ob ihri 
F etwa Durch Handreichung oder Fuͤrbit kommen Fonnten, fonderlich von der Art, 


| daß fie eher von dannen zu ung, als vorn bier b 
— ſie a rbeit lernen zu euch Fämen. Aber ich habs hm zu Ges 


2, Es gedet ein Gerucht bey ung, der fallen thun müffen, wollte ich Ruhe haben, 
Gefandre des Königs — —— Leus,3. Sb bitte alſo, daß ihr mir doch ſein t⸗ 


zu Nuͤrnberg, werde mir Händel machen. [Wegen antwortet, ob bey euch eine ehrliche 
Boni al, ſehen, —— gehet. Ich oder doch binlängliche Verſorgung ſey, da 


— er mm. » fer etroa leben müchte. Er it ein Mann, J 

ee DD Run mit a Kon heil ‚der. fehon in der Schrift etwas. vermag; ;/ 
des ten Teftaments fertig bin, fo zuf aber doch nicht wie unfte Barnaba und 
Fünftiges Seit herauskommen wird: fü be», Pauli, Demnach gedenkt er meine Sachen 
gebe id mich nun Jam dritten und ſchwere⸗ ins Sranzofifche zu fegen, um Daduzch allein 
Pen Theil. Mn a a — 7 
ehabt euch wohl und betet Für mich, : : 1 
ö EN Seht au alle Sir mal etwas bon Sitbergeld, daß er diß Jahr 
fern. Wittenderg am Tage St. Bar, an Die 40 Ducaten ) von ihm gezogen. 
bara 1623, | 9 aureos. 
WA, Wo ihr mir alſo nicht antwortet/ fo Me 
habt weder ihr noch ich Ruhe. Daraus - 
koͤnnt ihr fehen, was ich leide von folchen 
Leuten, Die durch mich alfo gute a | 
[prüfen und befehtveren, Gehabt euch wohl 
mit eurem Sleifch und Nibbe, Witten, — 





Bi | 
An Micolaum Berbellium, 
Aus Aurif. ep. Luth. — u, — 


Er befihlet ihm Eee Eee den 





Franzoſen. berg 1523. am Tage Barbara. ee 
r ‚_ Wogein = J 

Snade und Friede! Ob ich wol, mein] — - ber, 

yerzliebee Gerbel, vergeblich. ſchreibe >98, - Be 4 


und es felber mit sielen Gründen widerra ⸗ An Georg Spalatinum. 
2. sben habe; ſo treibet Doch Der, von welchem! " 6 im Anb. zum XV · m 2.6. p. 202. & 4 
Sa aa ee ra 


) 


5 vonebengn, N er 877 
ie, ER 399. ... ‚Menig, meilein jeder GOtt mit feinem 
| An eben denfelben, a er une mit dem ae 

Aus Autif ep. Luth. tom.1l. pyr71.b. r zehre, und Glauben fo wol Denfelben, 
Aus Aurif. ep. 1 Pat? als_ jedermann, Aber vorbejagte Einfalk 
gefaͤlt mie am beften, 

"4. 2) Ferner fiehet man aus Marco, vor 
andern, daß CHriſtus immer gerne verbors 
gen feyn wollen, und doch nicht gekonnt. 
Alſo unterrichtet er ung auch mit feinem 
— daß wir — uch in uns 
N en ollen verborgen und) offenbar ſeyn laſſen. 
2. Daß ihr frage, ı) warum von 5. Dabermen, daß ———— ſu⸗ 
Broden fo viel Körbe Brocken uͤbrig bie] hen, die ung.der thörichte Poͤbel immer 
ben, gber von Gifchen nichts? fo habe ih, gerne giebt; offenbar, Daß GOttes Ehre 

der ich mich längft nicht nach geheimen! unöhet merde, die fie ihm felten geben. 

Deutungen umgefehen, nicht viel darauf ge: 5.3) Hp. Gefth. 9. redet Lucas von der 

merket, Denn wenn man ſchon etwas er⸗ Stimme, Die Paulusgehöret, tie der Text 

findet, fo its Doch nichts gewiſſes, und kann age; die Haben die andern nicht gehöret, 

‚mans mit Peiner Schrift bemeifen. Doch ſondern Pauli feine; Pauius aber beyde, 

folge ich hierinnen der Einfalt der Geſchich Gehabt euch wohl und betet für mich, Yuns 

fe, weil man nicht Stücken von der Zukoſt 1555, den 5. Abend vor Thom. — - 

(oder andern Speifen) *) aufhebet, fon] Martin Luther 

dern von Broden. Denn‘Beingen, Ribb-| _ 5 

gen, Schuppen, Kreten, Floßfedern pflegen BER S 
von Fifchen und Fleiſch übrig zu bleiben, bey 

den Broden aber find die. uberbliebenen 

Stuͤcken nuͤtzlich. | 
obſeuris, eigentlich Zugemäfe, aber beiler: 

weil wir am meiften nach Brod verlangen und 


Er antwortet auf einige Fragen, und handelt erft 
yon der Deutung der 5. Brode und 2. Fifhe, 
und warum CHriſtus im Evangelio Marci im? 
Mer verborgen feyn wollen. 

[SEN und Friede! Ich danke für Die 
Namen der Thiere. 























= 4008 — 
An Georg Spalatinum. 
Aus Buddei ſuppl. ep. p. 27. ohne Jaht. 


Dem gelehrten und gottſeligen Herrn 
“Damit zufrieden feyn follen, ob wir ſchon nicht Georg Spalatisen, evangelifchen Hofpres 
allezeit Fifche haben. A diger in. Sachſen. Seinem geliebten 
3. Sie Brode aber bedeuten mir) Bruder in Chriſto 
Woſen, das ift, Die ganze Lehre des Gefer| Gr erzaͤlt viel neues vom glücklichen Fortgang des 
He, die Sifche aber Die Erempel Des Ge-⸗Evangelii in der Schweiz, ingleichen von Her 
fees, nemlich der Vaͤter und Propheten, mann Buſchen und Ecken, dem Official zu 
- in doppelter Liebe, fo das ganze Geſetz er) Trier · & : 
füllet, dadurch wir nach der Lehre des Ge — — = | 
feges genahret werden. Hier koͤnnt ihr, SEN und Friede in CHriſto. Diele 
wo ihr wollt, ein Geheimniß fallen: daß | SE Neuigkeiten habe ich ausder Schweiz 
das Wort GOttes an allem Ueberfluß habe, erhalten. Ich ſchicke auch des Caſpar 


und je mehr man es handelt oder ausleget, Schalbens Brief, damit ihr die Meynung, = 


je reicher ergeußt es ſich. Die Exempel der ſo ihr aus vorigen vom Georg von Ebele ⸗ 
Daͤter aber geben uns auffer dem Glauben ben ee fahren laſſet. Das — ne 
rt: — — | gehet 


2 


2 a in Schulden. Ich weiß — m wich: 





gehet wea ſtaͤrker, als — — weiter beym She lagen, * — * 4 
barn *), und alſo als bey uns. laſſen follen, daß, was verderben will, vers 
*, wegen Herzog Georgens.| derbe s daß ich endlich auch aus Armuch 

2, Geſtern iſt auch Nicolaus der] oder Noch gezwungen, Wittenberg verlaſſen, 
Mohr Cantor zu St. Andreaͤ, wel⸗ und der Papiften und Kayſeriſchen Bun 4 
chen ihr Feunet, von Worms bier anfon- erfüllen müffe, | 
nen, und will’eine Zeitlang bier bleiben, 2 Meinetivegen geftehe ih gar gern, daß 
m:t feinem Gefellen Freedrich der auch gott⸗ ich gleich heute eine gute Gelegenheit menu 
felia gelehret iſt, und erjehlet‘, daß Buſch, | gehen annehmen wollte: weil mich die lieb⸗ 
von welchem er harih ruͤhmt, daß er ein loſe und undankbare Art biete Stadt ver⸗ 
andrer Mann worden und delherrathet in] dreußt. 
‚Heidelberg lebe, wider. · Eraſmum ſchreibe. 
9) wenn nicht Maurus ein Zuname iſt. 
35 Ich weiß: nicht, was dem Trierifchen] 

Dfficial D. Ecken tiederfahren, der num 
verheyrathet ift, Daß er ſo aufruͤhriſch wider 
die Fuͤrſten, und alſo auch wider ſeinen Trie⸗ 
riſchen tobe; wo es nicht ſo ſeyn muß, daß 
dieſe Zeiten immer etwas ungeheures hervor⸗ 
bringen, und bey allen alles veraͤndert wer⸗ 
de. Gehabt euch wohl und betet für mich. 
Am a Reminifeere. e 
Miete Luther. 


























ZA02, 7 ——— 
An eben denſelben. BE 
Aus Buddei ſuppl. ep. p.28. ohne Ta. 


Er bittet für Magnus Groſſen, und fpeicht:, es 4 
fey ein gut Werk, denen zu dienen, die aus 7 
dem Klofter gehen. 


I, 


Sue He Friede! Diefen Magnum 
Groß befehle ich euch, lieber Spala ⸗ 
tin. Denn er bat um mein Schreibenan 
euch gebeten, daß er feine Bittfcheift eher 
durch euch an den Fürften bringen möchte, 
ch halte aber, daß es ein vecht chriſtlich 
Werk fer, ſoichen Renſchen zu dienen, die 
aus Satans Gefangenſchaft nach CHrifi a 
Licht Verlangen haben. Ihr werdet alfo 
hun, was euc) der HErr geben wird, zu BB 
wollen und zu vollbringen. a 

2, Ich glaube, ihr werdet gelefen haben, 
was der Prvöft Jonas an euc) fehreibt, daß 
es nicht noͤthig ſeyn wird, in den, Der fon 
geneigt, weiter zu dringen ꝛc. Gehabt euch 
wohl, und betet für mich. Wittenberg 





A01. 
Zn eben denfelben, 


Aus Buddei ſuppl. ep, E 27. ohne Tag und 
Jahr · 


Dem wertheſten Serrn Beorge Spa. 
latin, evangeliſchen Prediger, — 
Obern in Chriſto. 

Er klaget, daß das Auguſtinerkloſter zu Wit— 

tenberg ſo in Schulden ſtecke, daß ſie alle end⸗ 
lich wuͤrden wegziehen muͤſſen. Er ſey auch 
der Stadtüberdriißig, wegen ihrer Haͤrtigkeit 





und Umdankbarfeit- 1523. — 
| u | | ma —— — 
Sem hat nach nichts von unfern Zins ER Er 
fen gezahlet. Und der Schoffer fragt] - = | An — —— SE 


auch nicht nach uns. Alſo gerathen wir taͤg⸗ Aus Buddei wu ep P-2B * — 4 
Sahre EN — 49 
ie Dem — 


Bee...” | 

re nee „vom Jahr 1523. | 882 

Dem ehrwirdigen Herrn George Herrn George Spalatinen, Bauern 
Spalat gen evangel den Hoſprediger | _ des Kirchenaders, ſeinem im 

"feinem im HEren x. HErrn ꝛc. 

Er befihlet dem Hof einen jungen Menſchen aus] Daß man die Einkünfte des Auguſtinerkloſters zu 

Böhmen, ob er wol kaum glaubt, daß er wer: Wittenberg dem Kürften übergeben folle, weil 

de angenommen werden. die Amtsverrichtungen, Dazu fie geftiftet, nicht 


Me j In, gefchehen, und das Klofter voll Schulden ſtecke. 
&$% und Friede! Ein junger Ritter aus L 
ED) Böhmen will bey euch zu Hofe durch Sur und Friede, Es danken die, wel⸗ 
mich eine Hofbedienung haben: und ic) ha⸗ che die Mildigkeit 9 unfers Durchl, 
be ihm ſchon gefagt, es werde umſonſt ſeyn. Fürsten überfiralen fol, und ich mit ihnen, 
Damit ic) ihn. aber- mit Ehren = mwerde,| *) ——— muß es heiſſen zu illuftrands, 
d ſchreibt ihe mir ‚doch diefe Antwort. nicht x. _ E 
7 En ev ifE mir nicht vom Halfe gegangen, | 2. Sch hoͤre, daß ihr Das Evangelium 
bis ich ihm ein Schreiben an euch verfpro- mit gutem Glück verkündiget, Gehet fer⸗ 
chen. D5 er wol von ſtarkem Leibe it Mer frigh dran: ſo gelanget man zu CHri⸗ 
und gar aufgeweckten und guten Gemuͤths ſto. Ich wuͤnſche, daß ihr immer reicher 
fiheinet, fo weiß ich doc) ſchon gewiß, noa-| werdet: welches der verleihe, welcher anges 
vum er dort nicht wird angenommen merden. | fangen hat, nemlich CHriſtus. 
+ . Surber.| 3 Was ich übrigens neulich gefehrieben 
habe, von Aufgabe unſers Zinfes indie Hans 
de des Fürften: fo mardasunfre Meynung, 
daß der Fürft alle unfer Recht zu fih naͤh⸗ 
me, und uns fo lange mit dem gemönlichen 
Zins erhielte, bis unfer Klofterfram gaͤnzlich 
fiele: | alsdenn möchte er es ganz binneh- 
—— vom Anfange. Dazu treibet uns 
diß, daß wir gar keine Hofnung haben, daß 
Staupitʒ weiter Die Zinſen entrichten wer⸗ 
de, weil ihm dieſelben nun von Jahr zu 
Jahre immer weiter auflaufen. Denn das 
letzte unterthaͤnigſte Bittſchreiben und Be⸗ 
fehl des Fuͤrſten hat uns) nichts geholfen, 
und muß man forgen, daB ſolcher Grund 
und Boden mit den ruͤckſtaͤndigen Schul 
sen zu viel beſchweret werden werde. 
' . *) retardatis, vt aiunt, 
4. Einige find der Meynung geweſen, 
man maffe die Einwilligung des Picarii oder 
des Geuerals haben; da wir aber weiter 
nicht Tefen, noch bruͤllen, noch Meffe halten, 
noch ſouſt etwas thun, wozu die Stiftung 
geſchehen: fo fcheinet, daß die Pfrunde und 
SEE 3 Fe same 

















404 — 
An eben denſelben. 
Aus Buddei fuppl. ep. p. 29. ohne Tag und 
: Jahr. 
Dem wertheſten Herrn George Spa⸗ 
latinen, evangeliſchen Hofprediger in 
0. Sachfen. Ä 
Er bittet nochmals, dem Böhmen bey Hofe anzu: 
heifen . 
Gew⸗ und Friede! Der Boͤhme koͤmmt 
N jeibit zu euch, und will ſehen und bi. 
ven, was an ſolchem Hofe vorgehe und für 
ihn zu a fen. Ihr werdet den Men, 
ſchen hören. Mir feheineer ein feiner Jung⸗ 
gefell zu ſeyn. Gehabt euch wohl und beter 


für mich, — 
Martin Luther 
an 


3a An eben denſelben. — 
Aus Buddei ſuppl. ep. p.29. ohne Tag, 





0 


J L} A 2 KT EEE A ra 
BT 67 ? A A; 


f 


882 ° IL Briefe Lucheri, welche aus dem Lateinifchyen Uberfest worden, | Bere 






















Amt müßig liege, und alfe wieder einuie mich gefchrieben, und mir ein fon Buch⸗ 
hen ſey: auſſer Daß wir eine Zeitlang wegen lein, von Geluͤbden, dargebdten. 


des Krieges wider den Pabſt davon erhal-| 3, Hernach hat auch Sigiemund von 
- ten werden moͤgen. Das iſt unſre an SER —— er⸗ 
nung. Ihr werdet Darüber urtheilen. Ger klaͤret, und es meinem Urtheu untergeben; 
habt euch wohl und betet für mid) 1523. . h er auch will ausgehen laffen. Auch die ' 
WR M. Luther. Steine fangen an ju ruffen, da mon den 

” Apoſteln wehret. En | Se 


-  denfelk 4, 4 Und, welches ich faft vergeffen hätte, 
= En Benin... ſ—o wollet ee HR 
Aus Buddei Mippl. ep. p-30, ohne Tag und Felden fagen, ich hätteempfangen, wasmit 
ENGE dieſer Bote gebracht, fo ich auch, wo mie 
Seinen Spalatin. 3 recht, vorhin fchon geſchrieben habe. 
Er bittet, daß ein Bauer, der auf Der Jagd ver⸗ — — 

wundet worden, — Sa nn 407 a 
Etr on Pauli Sperati ing: in⸗ | —2 
— ehrt nennen Schauenberg. An eben denſelben. — 
7 EN x —— ſuppl. ep. p, 31. ohne Tag und 
ie gern fähe ichs, daß ihr etwas fire! 2, 5 Eu 
88 Bauer, der unfer Foiſter Seinem im HErrn George Spala⸗ 
in Rheſen gewefen, ausrichten moͤchtet! einen, CHriſti Diener undfreuen Evan ⸗ 
denn neulich ift er in einer unter des Sürs) Heliften, Dem redlichen ) Mann, | 4 
ften Namen ungeftellten Jagd von einem Erxr bittet, daß George Mayern ein Stipendium 

wilden Schwein ing Dein gehauen und| gegeben werde. Das Gerücht von Franz Si⸗ 
Yahıy worden, ſo das er weiter zu nichtig]  Singens Tode, — 
taugt, und gar armſelig und kummerhafft ei J—— 
lebet. Er möchte aber gern etwas Getraͤh⸗ nade und Friede! Es bitter dieſer gute 
de zu Brod haben. Ich weiß, daß ein Sunggefell George Mayer, demihe 
Unterthaner feinem Fürften auch wol mit auch vorhin viel Gutes erzeiget, ich_folte 
feiner Gefahr dienen, müffe. Ich weiß aber für ihn bey euch bitten, daß ihr bey Hiero⸗ 
‚auch, daß. die Fürften ihren Unterthanen nymo Ebnern und Antonio Tuchern (Teus 
nügen follen, und Daß fie fich oft mit Sagen chern) in Nürnberg fehriftiich ein aut Wort 
vergehen, und die Leute in folchen Dienften fuͤr ihn verleihet, daß er das Gtipendium, 
zu fehe mitnehmen. , Alſo muß bier der ſo nun offen und vorhinvon Ambroſis Reu⸗ 
Schade nicht nur aus Liebe, fondern quch tern genoffen worden, bekomme. Thut 
nach allem Recht gut gethan werden. denn alfo euer Werk, das iſt, was chrifle 
2. Die Theologen in Wien haben mil ich und gottfelig iſt, fo viel ihrEünnet. 
- Paul Spersten ein jammerlich Spiel ans] *) dextro, auch gefchickten, wird hier genommen 
‚gefangen, welcher vormals als ein Wirten⸗ 3 








406. 











für redlich, als an der vechten Seite. 


bergifeher Prediger vertr eben war, und nun) 2. Wegen Sranz Sickingens, der tod : 
zu Iglau in Mähren lebet. Er bat anlfeyn ſoll, münfche ich, Daß das Gerücht 





— 


ER, Zi / — 


— 
* 


— ENTE 9 


— | vom. ober 1523 e 885 





faſſch ſeh, — Sebact euch wohl und nigſtens fehen laſfet, und ‚freundlich gegen 


x Sur und Friede! Es will diefer Tran- 


| noch fe pn wird, 


Geſpraͤch kommen werde: jedoch werdet ihr 


"Hexen Beorge Spalatinen, dem 


ihn ſeyd. 

3. Stanz ' 'Steingens wahrhafte und 
jaͤmmerliche Gefehichte habe geftern gehoͤ⸗ 
ret, und geleſen. GOtt iſt ein gerechter, 
aber wunderbarer ‚Riöhter, Gehabt euch 


wohl. 
WM. Luther. 


bittet füt ai Wittenberg. 
Martin Luther. 








y — 





er 408: 
An eben denfelben. 
Aus2uddei fuppl ep- P. 31. ohne Tag und Jahr. 





| 409. 
An eben denfelben. 
Aus Suddei ſuppl. ep. p. 32, ohne Tag und 
Sahr, 
Han Beorge Spalatinen, evange 
liſchen Kofprediger, feinem Obern in 
Chriſto. 

Er befihlet ihm zween Pfarrer, die mit einandet 

tauſchen wollen, 


frommen und gelehrten evangelifchen 
Hofprediger in Sachſen. 
Er befihlt ihm beſtens einen Franzoͤſiſchen Edelmann, 
der ſich bey Hofe umſehen will. Von dem jam: 
merlichen Tode des Franz von Sickingen. 
I. 


zͤſiſche Junker gern den Hof und das 
Antlig des Fürften fehen. Es ift ein recht 


gelehrter und frommer Mann, der auc ed 
überaus eifrig nach dem Svangelio if, um St und Friede! Ich befehle euch, lie⸗ 
ber Spalatin, dieſe zween ) Dorfofars 


deffen willen e: hieher aus Frankreich kom 
men, und bier eine Zeitlang geivejen und zer, daß ihr ihnen helfet in Der Taufchfache, 
wie ihr hoͤren werdet. Denn fie haben 


mich gebeten, ihr Beſtes zu reden. Gehabt 


2, Ich weiß wohl, daß er ſchwerlich zum euch wo 
Marttin Luther. 
plebanos. 


thun, was ſich gebuͤhret, daß ihr euch we 


Anno 1524. 

daß der arge Weg zwiſchen Kemberg und Wit⸗ 
temberg durch des Fuͤrſten Mildigkelt gebeſſert 
werde, und klaget über des Maynziſchen Car— 
dinals Tyrannen. : 








—— 


An Albrecht, —— zu Bran⸗ 
denburg. 
— im RIX. Tb. 8.8. —— 










— 


F. 
ER Zi nahe und Friedel: gch ſchicke an 


| 2) der Argula, der Juͤngerin CHri⸗ 

ſti, daß ihr ſehet und euch freuet mit den 
Aus Aeifsep. Euch. tom. HL, p: ron ‚Engeln, uͤber einer fündigen Adamstochter- 

Er freuet fih, daß Argula bekehrt worden, und die bekehret, und eine Tochter GOttes wor⸗ 


beißt fie in feinem Damen taöftens er wünfehe, [DEN u ihr ihrer anfichtig a 
7 | oͤnnt, 


41T. ee | 
* een Salem, | 
‚©. im Anh, zum xV, Ch d. ©. pP. 245 


412, 
An eben denſelben. 






euch, lieber Spalatin, den Drift 


> : 


[4 


886 I Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen überfesst worden, 397 
Einnt, fo arüffee fie meinetwegen und teö [für Dietrich Nabel habe guter Meinung 
ſtet fie im Namen CHriſti. Denn ich ſu⸗laſſen einfesen, und ſteht leider in Schan⸗ 
che auch zu ihr zu gelangen, und hätte ſchon den, und gilt jchier nicht einen Zablpfennig. 
gefchrieben, wenn ich gewußt, daß ich ge— mehr, fo er doc) ist wol folt viele helffen; 
wiß durd) euch anfie fehreiben koͤnnte. ich höre aber, derfelbe Dietrich habe Zins ⸗ 
2. Bey uns ftehet, GOtt Kob! noch als|oder Cammergeld beym Sn. Herbog Hans 
{es wohl, auffer daß der Weg nach Kem-Ifen. Daseibft Eund mir Em. Gefte, wohl 
berg von Wittenberg aus bald durch ein|heiffen. Das will id), two der Ölaubehin« 
groß. Gefchrey bis in Himmel immer ver⸗ fort ja nicht mehr gelte, doch mit meinen 
wünfcht wird, und auch Der Fürft druberlarmen Vater Unfer verdienen, wo ich kann. 







* übel bevedet wird. Wollte GOtt daß er Hiermit GOtt befohlen. Amen, Zu Wit 


uns fein Leben mit diefem Teſtament teftitt|tenberg, am Sonnabend nach St. Agatha 
fieffe, und den Weg befferte, welches er folıs24. Den. 
leicht kann. : Martin Luther. 
3. Der Cardinal von Maynz hat ſchon/ Dem geſtrengen und Ehrenveſten Herr 

das drittemal nun auch im Bisthum Halle)  Sanf von Miynewis, Kitter und 
nach der Miltenbergiſchen und Halberftads| Churfürftt. Rath, und meinen fondern. 
tiſchen Wuth, getobet, der unſelige Menſch. Herrn und Freunde, 2 
Gehabt euch wohl und -betet für mich. — — 
Wittenberg, Anno 1524. den Tag nad) 
Antoni, 





; 41 Sr : 
| An Georg Spalatinum 
\ Martin Luther. Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 183. b. 

Es gehet die Nede, daß der Fuͤrſt duch) Er frage Spalatinen, warum er ſo gar nicht 
ein Yafquill an den Thüren als ein Keger| ſchrelbe, und will wiffen, was auf dem Reiches 
beſchryen morden. ur Etage vorgehe. Er zeige aber. auch an, daß er! 

ſich einer rechten Verfolgung verfehe, weil die 

' Fürften von ihren Predigeen und Beichtwätern 

fo verhese werden. Endlich fage er, daß erin 
der Ueberſetzung des Hiobs viel Mühe habe, - 

wegen der Hohen Schreibart deffelben Buchs . 
a 

nade und Friede! Diefen Brief, Mies 
I ber Spalatin, ſchreibe ich blosdarum, 
weil ich einmal an euch fchreiben wollen. 
Denn ihr fißet ja zu Nürnberg fo fill, als 
menn ihr zu Nom waͤret. Alſo wiſſen wir 
x a nicht, ob ihr irgend allſuſammen ſchlafet. 
Sg» und Friede. Ehrenveſter, geftren-) 2. ch habe ſchon vorlangft einmal ein 

| ger, lieber Herr. Sch bitteumb hrift-| Schreiben von euch gehabt. Jetzt aber iſt 
licher Liebe twillen, Ew. Gefte. woll mei-[alles file; daß wir weder wiſſen, ob ein 
niem armen Glauben aus dem Gefaͤngniß Pabſt fey oder ob man einen Reichstag vers“ 
helffen, denn ich bey Er Baltin Mellerſtadt muthe. Wir mepnen doch aber, auf Dftern 


—* 
J 
— —— 
— * N DE EIER 


Ä Pe 
An eben denfelben. 
S. imXIX. Th. d. ©. p.2232. 





re ala. 
An Hans von Mintwis, 
Befindet ſich in- den Unſch. Lrache. aufs Jahr 
1734. 9.530. wo dieſer Brief aus der eigenen 


Handſchrift Lutheri zuerſt bekannt gemacht wor: 
den. wu — 


N 











— 


888 * vom Jahr 1524. Sr 
_ werden.die Furften ducch ihre Prediger und beyraͤthig ſeyn koͤnnet, fo wiſſet ihr, wie er 
Beichtuarer angefrifeht werten, daß fie zujes werth ſey, und daß EHrijto geſchehe, 
erbüffung ihrer Sünden und würdigen {vos ihm hierunter aefchiehet. Thut dem» 
Gebrauch der Communion EHrifto einen |nach, mie mir hoffen, daßihralles gern thun 
Sefalen thun, und das Evangelium mit werdet. Und gehabt euch wohl in HErrn. 
vielen neun Exempeln verfolgen. - Mittwoch nach Laͤtare 1524. 
Ich erwarte auch, ob ihr etwa einen] * 
- geiftlichen Geſang uber Die Pſalmen gemacht, 
wie ich einmal gefchrieben, | 
4. Bey ung ftehet alles noch wohl. In 
Uberſehung des Hiob haben wir fo viel Mir 
he wegen der überaus hohen Schreibart, 
daß er unſre Ueberſetzung noch weniger zu 
feiden feheint, als den Troftiziner Freunde, | 
und will lieber im Miſte figen bleiben. Wo 
nit etwa der Autor deflelben Buchs ges 
woll hat, dag er immer unuͤberſetzt bliebe. 
Darum wartet die Breffe manchmal in Dier 
fem dritten Theil der Bibel ). Antwor⸗ 
tet doch. alfo einmal, und berichtet ung von 
euren und der Welt Sachen. Gehabt 
euch wohl undberetfurmich. Wittenberg. 
Mittwochs nad) Neminilcere 1724. 
Be  ,. Martin Lurber D 
a. Bible. . ee 


I — —— — — — — 


M. Luther. 











417. 
An Nicolaum Hausmann. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 184. 


Er meldet, daß der Fuͤrſt wieder von dem Reichs⸗ 
tag nach Haufe kommen, und nichts wider ihn 
(Lutherum) geichloffen fen.- Der Canzler von 
Trier aber, der den Lutheriſchen den Tod ge: 

- fchworen, ſey am Schlage daſelbſt geftorken. 
Der Schwaͤbiſche Bund und die Reichsraͤthe 
waͤren da beſchuldigt worden, daß ſie unbillig 
wider den Heſſen fuͤr die Naſſauer geſprochen. 
Der Kayſer habe den Staͤnden ſchriftlich vor⸗ 
geruͤct, daß fie fo ſaͤumig wären in Vollſtre— 
ung feines Befehls wider Luther. Don 

.. der Kindertaufe babe er in feiner Poftille ge: 
handele. Die Firmelung fey nichts, als Haͤn⸗ 
de auflegen und Gebet. Carlſtadt fey nicht 
allein undankhar, fondern verfolge, auch die 

Wittenberger, als die Pabitler; und Claus 
Storch, der Wiedertaͤufer, herrſche unter eini= 

gen Zwickauer. 
nade und Friede! Zu Nürnberg iſt 
noch nichts wider mic) gefchloffen, und 

unfer Surf it wieder heim fommen. © 

‚2. Es iſt aber da der Canzler von Trier 

jammerlid) am Schlag geftorben, der. zwey 
Tage vor feinem Tode geruhmt hatte, es 
wide unfre Sache vor Martini durch das 
Schwerdt ein Ende haben. Aber die Ders 
ſtockten ſchrecket Diefe offenbare Hand GOt⸗ 
tes nicht. 2 


ernennen \ 
An Georg Spaletinum, 
9 Aus Buddei füppl. ep. p2. 


Dem rechtſchaffenen und  goftleligen 
+ Herrn George Spalstinen, ChHriſti Die 
er am Sähfifhen Hofe, feinem: im 
Tan ern, Herenis RS. 
Er bittet, daß des Pfarrers. zu Eronach Sache 
beym Reichsrath fortgeholfen werde. | 
Sr und: Friede! Der Pfarrer auf —— — 
KO) dem Lande zu Cronach, der von fer] 3. Hernach wird daſelbſt dem Schwaͤbi⸗ 
nem Bilchof, ale einem Feinde, geplagt | fihen Bunde und Reichsraͤthen Schuld ger 
wird, will bey dem Neid) Hülfe fuchen.| geben, Daß dieſe wider den Heſſen für die 
Wenn ihr denn dem Menschen bierinnen! Naffauer geiprechen, jene aber, da fiedie 
+ Aueberi Schriften 2ı Theil, gU Be 


— 
— 
— y 








890 MH. Briefe Lutheri, welche aus dem Lareinifchen uberfegt worden, = 
‚Räuber vertrieben, ihr Land gepluͤn/Jammerſpiels ein Ende wuͤrde dazu ihre 
dert. | REN aauch helfen well, fo viel ihr koͤnnt. — J 
4. Der Kayſer hat auch an fie geſchrie⸗ haben genug geftritten, und zu beyden Sei⸗ 
ben, und fie geſtraft, daß fienicht feinen Be⸗ ten gezuͤrnet: endlich muß ChHriſtus ſiatt 4 
fehl voider Lutherum vollſtrecket. finden, und wird der Satan dem Heiligen - 
5. Von der Kındertaufe babe in der Geiſt meichen. — 
Poſtille gehandelt, fü gedruckt wird. Die) 2. Der Befehl des Baſelſchen Raths 
Firmelung ift, wie ihr felber wiſſet, michts wider des Biſchofs Vicar ium, und die 








als die Hände auflegen und beten. Magiftros noftros,gefältmir uͤber dieMaffen. 
6. Es märe zu wenig, wenn Carlſtadt Gehabt euch wohl im HErrn, und betet 
nur undanfbat ware. Cr verfolget unsifur mich, Wittenberg im Jahr Key 
auch ärger, als die Paͤbſtler. Er gehetmit) Wart. Luher. 
ungeheuren Dingen um, wie Spalatin mir] | en 
Flaget, und ihr fehon erfahren werdet. 
7. Euer. Elsus Storck herrſchet unfer 
denfelben Leuten: nachdem er von Zroicfauf 








A 
An Georg Spalstinum,. - 
©. im Anh. zum XV. Th. d. ©. p. 246. 








vertrieben worden, hat er fein Neſt dort "480. | er 
hin geleget, GOtt aber wird thun, was) An Eraſmum von Rotterdam | 
Bor ihm gut ift, Um das betet auch ihr mit/ S- im XVII. Th. d . S. p. 1958. e 
mg, und gehabt euch wohl, im Ste = Te on 
Den Dienftag nad) Judica en An Beorge Spalatinum, | 

—— EN "| Aus Aurif. ep. Luth. tom, II, p- 203. b. —— 
418. Er —— — — von ſeinem 

— 1B. Moſis. Den Artikel Veſaliaͤ, von dem 
An Johann Oecolampadium. Reich GOttes darum man im der andern Bit 


Ans Aurif. ep Lutb, tom. ll. p. 184. 6, F 

Er babe an Eraſmum geſchrieben, daß ſie ſich wer 
fühnen wollten, und: der Befehl des Raths zu 
Baſel wider den Vicarium des Biſchofs und 
die Magiftros neftros gefalle da. 


te bittet, erklaͤret er. 

ER % J. I i 
Sr und Friede! Ihr halter billig daß 
> ich zu thun habe, doch ſchicke ich als 
— les, was ihr verlangt habt, und Das andre 
Ä A 0 Taueh, was ihr wieder zurück begehret habt. 
arte und Friede! Ich Habe, lieber) Ich hatte daſſebe mein ıB. Mofis au 
N Bruder, nichts zu fehreiben gehabt, ſchon gefehen, wie e8 aus Ftalien Fommen; 
als euch zur gehffen, und mich eurem Geber|da aber die Wahrſager aus den Sternen 
- zubefehien. Alles aber wird dieſer Joa⸗ diß Jahr fo gefehlt haben, fo ift Fein Wun⸗ 
him, unfer gar vertrauter Menfch, erzeh-|der, wenn auch einer über Diefes fein Affen 














len. Gh weiß nicht, ob auch Philippus fpiel gehabt hat. 
mit dem. Schuldigen Coder Angeklagten) 2. Vefalia Artikel vom Reich GOttes 
zu uns koͤmmt, welches gerne fehe. Ich im Vater Unfer, meyne ich, fen dahin geftels 

‚ habe Eraſmo gefehrieben und Friede und let, daß die gemeine Mepnung gefchnoacht 
Eintracht gewuͤnſcht, daß deſſelben groſſen würde, da man Durch das Beich GOttes 


! —— 
| ⁊ — — 


——— 
7 98 


JJ vom Jahr 1324. | 893 
nur Die zufünftige Herrlichkeit verftehet, doß &rnadeund Friede im HEren. Man muß 
man nichts nach dem bier angefangenen. Emſern nichts antworten, lieber Ni⸗ 
 Meichb Ehrifti frager, fo doch die Schrift colae (oder Claus) , weil er der ift, mel 
fonderlich haben will. Wiewol es einerley ber nach Paulo Verkehrs, und durch fein eis 
Reich ift, bier. und dort: bier angefangen|sen Urtheil verdammt und zu meiden iſt, 
durch den Glauben, und dort zu vollenden denn er fündigt die Sünde zum Tode. Mit 
„*) in der Herrlichkeit. Gehabt euch wohl eheſtem werde ich wider ihn beten, daß ihm 
und betet für mih. Wittenberg im Jahr der HErr gebenach feinen Werken. Denn es 
1524: Donnerftags nad) Palmarum. NE beffer, daß er flerbe, als fo fortfahre, 
M. Luther. Chriſtum wider Gewiſſen zu laͤſtern. Laſſet 





*) eonfumendum, lieber confummandum, ihn nur alfo , denn der elende Menfch wird 
| - — — bald bezähmt werden. Betet ihr, aber auch 
a Be nicht mehr für iin. Gehabt euch wohlim 
An eben denfelben, im HErrn und betet für mich. Den Tag 
Aus Buddei fuppl. ep. p. 3. nach Marci 1524. 


An Herrn Georg Spalatinum, een Bra, 
Ehrifti Diener und Evangeliften am 424. 
n Saͤchſiſchen Hofe. | An Georg Spelstinum. 
Er ſchreibt für den Pfarrer in Prettin, und bit:| Aus Buddei fuppl. ep. pa. 
tet, feine Sache dem Fürften vorzuttagene Dem Diener Ehrifti und freuen Haus: 


gran und Friede! % h befehle euch, lie halter der Geheimniſſe Gottes Herrn Ge⸗ 
a) ber a & nn nme: zu oerge Se — Obern im 
Prettin mit feiner Suche, ob etwa fein & ale « 
Bittſchreiben durch euch zum Fürften kom⸗Weil eine boͤſe Luft im Klofter gehet, fo treibe er. 
; Ne Babe Daß etwas] die Schuldner. , | 
hinter Dem ftecfe, der ihm Verdruß machet, ie: % BIER 
Amd-2aß bie nicht u — find, welchen Sr un arele S ne 
Die Leute und ein Haufen des groͤſten ‚ e 
Volks ſo gute Zeugniffe geben. eröfe lieber Spalatin,, als, den Anwald und Eins 
ne n hier, die ge ie Stras⸗ een en 
durgiſchen Ehe } i r demnach, daß ud), = 
Der & ee thut, mit Schreiben und ſcharfem Befehl vom 
werde, damit wir —— 3 
N kommen, und von den täglich anlaufenden . 
ah EL am Sven, Schuldenentlediget werden. Macher, daß 
Be ae einmal, was fo oft in Worten verſprochen 
Chrifkum tan wider Gewiffen fündige und worden, in der That komme. 
Ne ee läftere, ſey des Bannes und Fluches| 0. Ich fehicfe auch D. Staupisens 
on ne a an Dersannen, | Sshreiben, Dernoch endlich einmal, nach fü 
‚ser bon GOtt bald und ſchwerlich zu ferafen, Schreiben, der noch € Pe 
gehalten werden. _ Ilangem Stillſchweigen und fo viel an ihn ab» 


| gl 2 gelaſſenen 







7 4 I, Briefe — welche aus dem Bateiniichen — orden, 895° 
gelaffenen "Briefen, mieder ‚ausfehlägt CH) muß er fie GOtt „befehten , feine Sedle 
‚ (oder aufblühet), und zu grüffen und anzure⸗ gewinnen und den HErtn bier nicht. verfu- 
den. Gehabteuch wohl im HEren undbes ben. Staupig habe ich noch nicht geant⸗ 
. tet für mic). Wittenberg den 29. April: 1524. wortet, ich höre aber, daß man zu Nuͤrn⸗ 
Martin —— beug mit fehrecklichen Drohungen ſchwanger 

gehe. Gehabt euch wohl und betet für 

— a den 2. Be A \ 


An eben denſelben Mes 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p.204. 
Er bilfiget die Strafe , welche GOtt den Dieben |’ 
in Mofe gefekt hat, und wuͤnſcht daß ſolch Ge⸗ 
ſetz von uns noch gehalten wuͤrde. In 
Eheſachen will er, daß man erſt, wo Gefahr 
davon, an die Seele, hernach auch, two mög: 
lich ‚an den Nutz der Freuude denfe, 
| gie und Friede im Herten. Nie⸗ 
mand hat die Strafe auf Diebe bils 
iger geſetzt, als der, welcher alles gefchaffen, 
GOtt, der fuͤr ſein Volk unter andern buͤr⸗ 
gerlichen Geſetzen auch diß geſtellet hat 2 











—2 — 








— — 





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En Aicolauın. Gerbelium. 


Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p.233. Alwo 
jedoch dieſes Schreiben wicht in der gehörigen 
Zeitordnung gejeßt ift.. 

Es wuͤnſcht Luther Glück dazu, daß das Evange: 
lium mit feinem Lichte fo bey den Strasbur: 
gern aufgehe: es werde dafjelhe auch zu Mag: 
deburg und Bremen gelehret; und er klaget 
wu über. sie Rei be Propheten. 


G rade und Fede im a Sa ich, 
Mofe 22. daß der Dieb, nachdem Der Dieb, | lieber Gerbel, nichts zu chreiben hat⸗ 
ſtahl iſt, zwiefach, ja vier⸗ und fuͤnf⸗ |te, habe id) euch doch. mit Die Brieftraͤ⸗ } 
fach wiedergeben ſolle: alsdenn aber ger gruͤſſen und bitten wollen, “alle, Brüder 
ſtuͤrbe, wenn er einen Menſchen geſtoh⸗ und Schweſtern im HErrn zu gruͤſſen, zu 
den; und wenn er es nicht im Dermöslermohnen, und mich zu ihrem Gebet zubes 3 
gen Hätte, verkauft wurde, Welches fehlen. Denn ich höre ja, daß das Wort 4 
Geſetz auch Salomo in weiſen Spruͤchen GOttes bey euch faſt herrſche. Bey uns 
billlget und ſagt: ‚Der Dieb koͤnne ſich mit wenigſtens lauft es immer mehr und wei⸗ 
dem Verkauf feines Dermögens löfen, ein ter, je mehr es gehindert wird. Es nimt 
Ehebrecher aber verliere die Seele jeßf Magdeburg ein und Bremen: bald 

i 


er, 


— 


(Reben). Wollte GOtt! daß ſolch Seiß an⸗ wird es auch hoffentlich nach Braunſchweig 
genommen wuͤrde. kommen, ſonderlich da der Fuͤrſt Henrich, 
2Von eures Freundes She halte ich der vorhin ein Erzfeind deſſelben war, nun 
Die Seele iſt mehr als der Leib, und ganz ein anderer Mann wird. J 
der Geiſt groͤſſer als der Bauch. Da nu 2. Unfer Lontcer wird hoffentlich mein 
bier feine Seele in Gefahr, dort aber nur) Schreiben empfangen haben, und ich höre, - 
der Freunde "Bauch: fü febet ihr, wornach daß er einen andern Herrn ‚gefunden, daß $ 
ex merk greifen müffe.  Nemlic) daß er ihn GOtt nicht verlieſſe | 
eile ein Weib zu nehmen, underft der Seele} 3. Der Satan richtet bey uns, Doch an ei· 
zu rathen, darnach mag er ſehen, wie er) nem andern Drt,eine Secte auf, welche weder 
ihrem Bauch und ihrer Koch heife, die Papiſten noch die unfern annimt. Sie 
wo er kann und etwas uͤbrig hat. Wo nich, N daß — lauter SEN Ki a 
ö 4 0. 









‘ geſtern ſanfte verfehieden und fehlaft im 
-HEren, mein Spalatin.. Yun wißt- ihr, 


dem Fürften vorhin angeprieien bat, fofeine 


Stelle erhalten koͤnnte, und auch ſuchet. 
Mas foll ich ihn aber erft bey euch loben, 


bisher in feinem Hausweſen und an feiner 


rathet, daß er wieder an deffen erfte Ans 
areiung und die ihm gegebene Defnung ger 


- 
Ss 


— ——— —— nn — 








898. Ä IRRE vom Jahr 1525, , x 897 
Beil. — getrieben wuͤrden· denke. Wenn fein Weibgen aber. hinder- 


Daraus ſiehet man, daß unſer Wort Das 3 rare, daß man ihn nicht öffentlich an» 
Wort HDttes fen, da es nicht allein von Ger | nehmen koͤnne: fo möchte ee wol unter eis 
malt, ‚fondern auch von neuen u, nem andern Namen lefen, daß er doch heim⸗ 
ben mp, | lich Die Befoldung genüffe. Wiewol was 
"4 GoOtt erhalte euch mit eurer Liebften ſoll es helfen, Daß ihr euch immer verftellen 


j ge und! Und gruͤſſet alle im HErrn. Ge—⸗ wollt, da jene euch doch nicht unbeſchuldigt 
Br Wittenberg am 6..May 1524. laffen, und mit Recht Fonnen, daß ihr Ke⸗ 


nu 


Martin Sutber, | Ber vr und nähret. 








— — | 2. Diein Bremen nehmen zu im Worte, 
— 42 daß ſie ſchon unſern Jacob von Dpern zum 

An Georg Spalatinum. Evangeliſten in die andre Kirche berufen 
Aus Au. ep, Luth. tom. II. p.204. b. °  Ihaben. Die bepden Herzoge von Med 


lenburg fordern auch Evangeliſten, einen 
Er befihlt iin Johann Apellum aufe befte, daß durch Hans Loͤſern, den andren durch den 
— Sl feine Fürbitte vom Fürften des fel: igen! Prior son Sternberg 
Schwerdtfegers Vorlefungsftelle bekomme, | . ER 8 

er auch eine Frau habe. Die in Bremen, + ‚Der, Herzog Henrich von raun 
die Herzoge von Mecklenburg, und, der Her: ſchweig faͤngt an, wie Cordus Rucius mel⸗ 
zog Henrich zu Braunſchweig fiengen an, das det, das Syangelium zu lsben, und hat eis 
Evangelium anzunehmen; auch evangelifche nen unfers Ordens aus: He Imfladt zum Pre⸗ 
Lehrer zu berufen. Johann Heß habe auch digen. beruten: und da ihn Der Math von 

- vielen Eöniglichen Gefandten und Bifcheffen zu ° h 
Trotz/ in Breslau viel Sn —— N in Der Stadt nicht ba en 
“ wollen, hat er ihn zu Braunſchweig in fein 

[4 
ande und Friede! Der liebe vechtfchafr Haus gelegt, daß er predige. Den den 
fene Mann, D.Schwerörfeger it ‚Bruder Wilhelm, ob er wol gefangen , lobt 

9 er doch als einen grundguten Ehr ſien 
4. Zu Breßlau iſt die Diſputation Jos 
hann Heſſens gluͤcklich abgelaufen, und bar 
ben fo viel Geſandten der Koͤnige und allers 
band Naͤnke des Biſchofs nichts dagegen 
ausgerichtet. Das find die Neuigkeiten. 
Gebabt euch wohl im Herrn und vergeßt 
Apellum or aa 1. May 1524. 









daß bier Johann Apellus Kl? den manj 


da ihr ihn kennet als einen Menfchen , der 
nicht allein dazu tüchtia, fondern duch. fromm 
und chriſtlich iſt. Zu geſchweigen, was er| 


Waxtin — 


— 
An eben denſelben. 
Aus Buddei fuppl. ep. p. 34 


Dem Diener CHriſti M. George 
Spalatinen, Seinem : Bruder ii 

* er ee re 
-2il3 € _ 





Ehre gelitten, ind faft in groͤſtem Mangel 
und Hausarmurh lebe. Darum feher ihr, 
wie wohl ihr eure Mühe anwenden werdet, 
wenn ihr ihn dem Fürften vorſchlaget und 


⸗ 


habt euch wohl und betet für ung. Wit⸗ 


— Sm und griee! Es kommt zu euch 






ET ———— OPEN, TR I 
ER FERN NT —* 






Lcacee Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden 8 
"Er ſciat einige vor kurdem gedruckte Büchlein, Diefelben armen Keute ihre Zinfen. re 
und bittet für einen gefangenen Balbierer. I N keine — Kunſi — nn 
1% in ſolche Greuel unwiſſend gerathen. Di 
En und Beiee a — aͤrgert geroaltig, daß. Die Diener deſe den 
gemahlte Argulam: ingleichen Die tollen nn ) fich noch Big — woll n 
offen *) Emfers; ingleichen ein Schreiben > fie gleich wiſſen und befennen, daß alles 
an den Prinz. erzgottlos ſey: hernach auch merken, daß 
5 7 Fuͤrſt — — — He 
abe euch neulich, da ihr hier wa. zuſetet, und es ihnen abrordert, daß ſie alle 
— ſollen für Balbine eis toider Serien aufs Arafte vorfelich toben. 7 
fier Hanfen, habe es aber vergeffen; daß Solchem Uebel ſteuret doch mit Jona, ſo 
ihr ihm nemlic) feine Sache bey dem Fürs viel ihr Tante » — 
ſten bald ausmachen huͤlfet. an r ge⸗ *) in Witte erg davon vorher vieles, nn 
chiehet nicht allein dem jungen Menfchen, F 
nn fo lange gefangen fist, wehe; fondern Nie — mol gem im ei 
auch dem; der ihn hat fekeh laffen, —— * iſſen, o *— reſſen ges 
Auf des Mathe Vererdnung ihn erhalten ſchrieben (wie Ihr neulich gemeldet,) ineinem 
muß. Die Sache iſt dem Fürften bekannt. eignen Befehl, daß er uns das Geld zahle. 4 
hut allo, was hierinnen billig if Se Wir haben noch nichts empfangen oder ger 
ſehen. Ob wir wol täglich mehr von Schul⸗ 
den gedruͤckt werden. Sch muß mir endlich 
fonft auf andre Weiſe Lebensmittel vers 
fehsffen. Don dem Leimbachiſchen Hans 
del kann ich auch nicht frey werden. Sch 
erde bald fommen, und die Sache ER — 
Fuͤrſten treiben. Gehabt euch wohl. 
Sonntag Cantate 1524. | 
8 Martin Rue, 










- temberg des Sonnabends nach dem entheis 


ligten ‘Benno 1524: 
WMartin Luther. 


2 cum adeffet, ſoll wol heiſſen: cum adeſſes. 
429 R 

Be An eben denfelben, 

Aus Yurif. ep. Luth. tom. I. p.220. 








Er bitter fuͤr urme Pfaffen, daß wiewol fie der) | ‚a # 

Abgotterey abgefagt, der — ſie 7 von An Wolfgang Sabricium — 4 
ren vorigen Zinſen leben laſſe, und klagt uͤber ieſes Schreiben befindet ſich lateiniſch in der J 

die Verſtockung der andern — Be Brem. cl. 1V. fafc. 5. p. gır. — 
Hernach will er wiſſen, was der Fuͤrſt an nebſt dem gleich folgenden unter diejenigen, die 
Breſſen befohlen, wegen des sine 2 zahlen⸗ aus’ dem Motographo zuerft bekannt u 
den Sole, worden. 


Sr iſt ehe ——— uͤber das — won. 
feiner Zivietracht mit den Straßburgifchen Theo . 1 

- fogen. Er bezeuget, dag ihm dieCheder Prie 
fter und Moͤnche gefalle. Er fagt feine Mey⸗ 7 
nung von Ablegung ver Meönchskutte, und ik 7 
verdrießlich drauf, » daß age Briefe gedruct 


N werden. 9 
1. Gnade —— 


der Probſt Jonas, allerhand Gutes] 
vorzufchlagen, weiß nicht, ob auch zu ers 
langen | 
2. Ich habe vorhin ſchon heſchrieben 
es duͤnke mir gut und chriſtlich, Daß 


* — 
er, 
— A 


900 vom Jahr 1524. "908 
N Te | Darüber ich mic) micht gefreuet hätte an euch. 
nade und Friede im Heim! Wenn Fahret nur fo fort und handele gluͤcklich, 
N hr und Bucer mit euch, lieber Fa⸗ Daß euch eure Rechte Wunderdinge lehre, 
brici, nicht ſo beſtaͤndig meldetet, daß es ei⸗ und Die Voͤlker unter euch fallen mitten un⸗ 
nige gäbe, melche unter Die Leute brachten, | ter *)-den Feinden des Koͤniges. 
als ob euer Thun von ung verdammt wuͤr⸗ #) in corde, nad) dem Hebraͤiſchen. 
de, und daß wir ganz andre Mepnung begr| 3. Ich meyne auch, man habe Die Jah⸗ 
ten: fo wollte ich fülches eurer Schwachheit | ve Daher den Schwachen genugnachgefehen. 
und argwoͤhniſchen Gedanken imegen unfres Hinfort muß man, weil fie von Tage zu 
Stillſchweigens beygelege haben, da eben Tage mehr verhärtet werden, alles. frey 
. dergleichen die Bruder, Die zu ung gereifet| thun und ſagen. Denn ich werde aucheins 
find, etwa drey Tage zuvor, che ich euer | mal, die Kutte hinwerfen, die ich bisher zu 
Schreiben empfangen, auch. erzählet haben. | Stärkung der Schwachen und dem Pabſt 
Und obwol EHriftus fo in euch herrſchet, zu Spott getragen habe, Laßt die Tods 
und ihr Feinen Schaden oder Nachtheik das|ten ihre Todten begraben. Sie find _ 
von zu beforgen habt, ob wir anderer Mey | blind und Leiter der Blinden. 
nung feyn und Daseuve verwerfen oder nicht:| 4. Ich glaube übrigens, daß das Ge⸗ 
ſo iſt mir doch uͤber die Maſſen verdruͤßlich, ruͤchte unſrer Zwietracht aus meinem ſchon 
zu hoͤren, daß unſre Uneinigkeit fo ausge⸗ ſo oft gedruckten und nun auch deutſch uͤber⸗ 
bracht wird, da wir doch ſo vollkommene ſetzten Briefe an euch entſtanden: welches 
Eintracht und aufrichtige Einigkeit des Gei⸗ mich faft vom Brieſſchreiben abſchrecket, 
fies unter ung haben. Da ich fonft fü gern, Da ich fehe, da fie auch wider meinen Wil⸗ 
verheele und uͤberſehe, ſo viel ich kann, wenn len gleich in die Preffe gefehteppt werden, _ 
etwa einige der Unfern andre Meynung har da man unter guten Freunden manches viel 
ben; (dergleichen von vielen, weiß nicht, freyer fchreiben darfund muß, als nicht rath⸗ 
durch was vor eines Seiftes Trieb, geſchie⸗ ſam üffentlich auszubreiten. Ihr waret 
het,) wie viel weniger darf ich leiden, daß aber Damals auch ein andrer Mann und 
unſrer cheiftlichen Eintracht und geiſtlichem Hofbedienter; nun aber EHrifti Freyge⸗ 
Frieden ſolch Aergerniß und Unrecht wieder⸗ laſſener und ein Knecht des Evangelii, ganz 
- fähret? Darum würde ich, wenn es mm) der Meinige und ich Der Eurige. ; 
nicht fo viel zu thun gäbe, in üffentliher| 5. Grüffer mie in CHriſto M. Bucern 





Schrift bezeugen, wie ſolch ausgefprengtes| mit feinem lieben Weibgen und Kindern, . 


Gewaͤſche ganz Ingenhaft ſey, und wir in und alle die neuen Ehemänner, fonderlih 
dem Chriftenthum son Herzen einſtimmig Hedionem. Es gruͤſſet eure Kirche die - 
em In, a Unfrige. Die Gnade fey mit euch! Wit—⸗ 
2, € gefallen. mir die Hochzeiten der] tenberg 1524. am Tage Uhban. 
Mieſter und Mönche und Nonnen bey euch, Wartin Luther. 
oͤberaus ſehr. Es gefaͤllet mir, daß ſie Ehe⸗ — 
männer heiſſen; des Satans Biſchof zul 
Tıos. Sie gefallen mir auch, wenn fie fe] andern nicht geantwortet habe. Sch will 
zu Pfarren befördert werden. Was ſoll es thun, wenn ich mehr Zeit und Freyheit 
sch ſagen? Sch habe meiter nichts gehoͤret, babe, | | 


“ 





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Verjeihet mir, da ich Bucern und ben : : 


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7 —— - 
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x { — — an mr ER Y 4 . 721 = - Wer‘ * — — De J 

Befe Rutberi, welche aus dem Latein ſchen Überfee worden, goz 
N BAT „ g . SE ” - - 7 — * — I F 
EHE i Er zeiget an, daß er den Churfürften in einer Eh, 


fache delehret, wider den Rath zu Wittenb 
Zn eben benflben. | umdsap frihe Balkan vo una ci 
Befindet fich an dem- gleich vorher angezogenen fey. _ Er will aud) einen Mönch zu Pfatre 
Ort und zwar v. 9n13. in Henichen befördert haben. 5 
Er handelt vom Zehenden · a ee Sr —J 
Snade und Friede im HErrn. Ich bitte 
— &": und Friede im HErrn! Es hat I euch gar ſehr, daß ihr mich bey 
mich, lieber Sabrici, unfer Philippus Dem Durchl. Fuͤrſten, Durch das Zeugniß 
erinnert, Daß ich vom Zehenden an euch diefes Briefes, wieder in gut Anfehen feßet, 
 sfehreiben möchte, weil man. hüre, Daß der welches einigermaffen gefrankt wordendurch 
Poͤbel alda ſich deffen weigern wolle. die Antwort des Wittenbergiſchen Raths, 
2. Der Zehende aber beduͤnket mic weicher fie dem Fürften gemeldet, er jey 
hoͤchſt gerecht zu ſeyn, weil er von Anbegin nicht recht berichtet worden in der Cheſchei⸗ 
der Welt faſt goͤttliche Zeugniſſe vor. ſich dungsſache zwiſchen Michael Hanken und feis 
hat; ja auch hoͤchſt billig, meilet nur ſteiget nem Weibe; denn fie Haben vielleicht nicht 
oder fällt, nad) dem der Segen GDttes iſt gewußt, daß der "Bericht von mir geichehen, 
" md die Erde ihr Gewaͤchs giebt. Darum daher fie es deſto mehr gewaget. Denn ich 
ift auf alle Weiſe dahin zu fehen, daß der habe fie vor dem Schöffer und Gregorid So, 
Zehende unverlegt bleibe, daß Dberkeiten]tio, dem Commiffario, überzeuget, daß mein 
und Fürften gegeben werden koͤnne. x Bericht recht, und fie haben verfprochen, fie. 
3, Die wider den Zehenden ftveiten, moͤ-⸗ wollten meinem Urtheil nachgeben; welches 
gen vielmehr dahin fehen, Daß die Kaufzin⸗ |eF vom Schöffer und Gregorio vernehmen 
fen und. andere dergleichen *Befchtoerden *), kann ob ich luͤge oder nicht. Ich wolte 
die Welt beunruhigen, abgeſchaft wer⸗ fie aber doch nicht gern in Ungelegenheit 
| den. Ja, wollte GOtt, daß alle Zinfen bringen, als vb fie den Fürften mit ?ügen 
2 gänzlich abFämen, und nur der Zehnde oder geaͤffet. Etwa har fie DIE Derfehen, als 
Zeunte, ja Achte bliebe. Ja, die Egypter Menſchen Die vom Satan getrieben werden, 
gaben. den Fünften, und hatten doch noch zu uͤbereilet; fo müffen fie mit dem Geift der 
feben: wit Finnen vom Zehenden nicht Ieben, |LinDigfeit getragen werden, in Erwegung, 


ſo wüten andre Zinfen und Abgaben. dab auch wirmanchmai fehlen, und Feiner von 
eenlus redemtitus (vielleicht auch Xeeifen, da allem Koth rein. ER ae | 
durch gleichſam Das andre frey wird). 2. Mit dem Gordian Terige *) habe 


4. Das ift meine Meynung, und bitte ich ich geredet, der will gern die Pfarr in Hei⸗ 
| euch, daß ihr andre auch auf die Meynung|nichen annehmen. Ich roill alfo bey dem 
2° bringen beift, daß dem Poͤbel nicht folche, Amtmann in Dibon **) verfchaffen, daß 
Freyheit geftattet werde. Gruͤſſet alle, und ſie ihn mit den Buͤrgern begehren und rufen. 

bittet fuͤr mich. Den 4. Tag nach Bars Macht ihr auch bey dem Fuͤrſten daßes vers 

SE Be williget und verliehen werde. Gehabt euch 
wohl im HErrn. Wittenberg den 2. Sul 


= ...haba 1524: \ 


— —3 SSR N; Martin Luther, | 
U -An eben denfelben, e ob George ei Er b € 4 
EN ‚ Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il.p zo. ) Prefetum in Dibon. Fe 
» z N $ — Fa —— —— 433. An 


* F TER 2 
a ——— — 
— er 


— ——————— 


N 





} u _ ” % \ 8 m 
Er A JE vom Jahre 1524. | sos Ze 
” 33 machen von ihrem Geiſte: den wollen fie 
An Johann Briesmann, [unmittelbar von GOtt haben, auch faft oh» 
Dieſes Schreiben hat der berühmte Here Michael] N CHriſto: daß es ſcheint, als ob ſie uns 
Suilienthal dem erläuterten Preuſſen tom.1.| E-Hriftum nur zu einem Exempel machen, 
p.248. einverleibet, auch eb. daf. p. 1056. u. und ſamt CHriſto alle Sacramente umzeifs 


f. vom Briesmann ſelbſt Nachricht gegeben.| fen wollten. n F 
©. aud) des Directoris diefeer Sammlung \ Man fat, es werde das grau⸗ 


I giftor. Einleitung, die er dem XIX, Ch. vey, ſame Edict (oder Befehlh) des Kayſers, ſ 
BE eisen vorne p. 63. - [por drey Fahren zu Worms befchloffen wor⸗ 


Ze: den, ausgehen, daß die Lutheriſche Secte 
An den ehrwuͤrdigen Bruder in CHriſto ganz ausgerottet werde. Und N 
Johann Briesmannen, CHriſti treuen ge Reichsſtaͤdte in Furcht Darüber. Aber 
Knecht und Diener zu Königsberg in Chriſtus lebet; welcher auch jiegen und 
— Preuſſen. triumphiren wird. 
Bay AA4. Uebrigens habe, als ich zuerſt mit den 
ES und Friede in EHrifto! Euer) Hroßdeutfehmeifter Fuͤrſt Albrechten ıc. in 
Schreiben, lieber Bries mann, iſt mir Geſpraͤch geweſen, und er mich wegen feis 
von Herzen angenehm geweſen, und hat un⸗ nes Ordens Regel um Rath gefraget, - gefas 
fern Mund voll Freude gemacht, daß der get: er ſollte die tolle und verkehrte Regel 
HErr JEſus fein Wort fo bey euch foͤrdert fahren laſſen, heyrathen, und Preuſſen in 
und ſtaͤrket. Derfelbe gebe auch, daß es die weltliche Form eines Fürften- oder Her⸗ 


e 


bis ans Ende zu feinem junaften Tage folzogthums gieffen. Eben der Meynung ift 


Jaufe und immer mehr mwachfe, Amen. auch Philippus nach mir geweſen. Dahat 2 - 
2. Bir haben euch auch von Herzen lieb, er gelachelt, aber nichts geantwortet. Uns 
daß ihr drauf ſehet, daß nichts mit Gewalt und! terdeflen ſehe ih, daß ſolcher Rath beliebet * 


Lermen, fondern alles fein durch die Kraft worden, und daß er gerne ſaͤhe, daß er bald 
des Wortes getrieben werde. Der HErr zum Werke kaͤme. 
erhalte und vermehre dieſen Geiſt in euch fol 5. Das würde nun am beſten angehen, 
ol als in allen andern. 5 wenn das Wolf und die Groffen in Preuß 
3. Es fümmt aber bier zu euch als ein!fen davon berichtet wuͤrden, und ihm bitte 
Gehuͤlfe D.Paulus Sperarus, der von dem lich anlägen, folches vorzunehmen: fo hätte 
Großdeutſchmeiſter dahin berufen ift. Demler zu dem, mag er wünfchet, eine tüchtige - - 
befehle ich euch aufs befte, als einen, der es und Dringende Urfache. Und dazu, wumie - 
werth if und viel erlitten hat. Don demirecht; wird auch P. Speratus mit geſchi⸗— 
werdet ihr alles vernehmen, mas in dieſen cket. Da ihr nunfehet, wiehiereine Thür 
‚Gegenden vorgehet. Der Satan hat ung|eröfnet wird zu dem groffen und munderbas — 
Wpheten und Secten erweckt, die es auch ren Werk des HErrn, daß auch andern 
= fo weit treiben, daß fie ihre Meynungen mit armen Biſchoͤffen, die etwa gerne wollten. 
Gewalt und Waffen austreiben wollen; aber ohne Erempel nicht gern die erfienfeyn - 
mit denfelben werde ich Fünftig zu thun be⸗ moͤgen, ein Fürbild gegeben werde: fo fehet 
fommen, fo viel ich ſehe. Carlſtadt bleibtlihr wohl, daß euch famt Sperato und — 
auch auf feinem Kopfe und hält es mit den⸗ Amando, und andern Dienern des Worts 
‚felben. Es find Leute, die greulich Weſen gebühre, Das Volk dahin zu weifen, zu bes x 
Autheri Schriften 2ĩ. Theil. - Mmm-,: N 


X 
—34 — 







E . —4*— — * 


206 Briefe aus dem RUE. — worden, 907 907. 


* —— und zu ermuntern, daß ſie zufoͤrderſt das fuͤnfte Buch Moſi⸗ s mit der Zuſhit 
Gottes Huͤlfe anflehen, und anſtatt des an den Biſchef in Samml and aus. Aber 
ſcheus ichen Firitenehums, fü gleichfam ein | wegen uͤberhaͤufter Geſchaͤfte gehet alles gar : 
Zwitter, und weder geiftlich noch weltlich langſam. Befehlet mich zu feiner aufrich⸗ 
it, ein recht Fuͤrſtenthum begehten, und tigen Gnade, und grüffee Amandum und 
aus Ekel vor der Hurerey den Deut! ichmeis |alle Brüder im Herrn. Gehabt euch wohl, 
ſter einmäthig erſuchen und bitten, Daß er und lebet vergnügt in CHriſto. Es grüffet 
heyrathe, und aus folchen Lingeheuer ein euch Philippus und unſer Prior, den neus 
ordentlich Regiment oder Fuͤrſtenthum mas lich der Satan mit Abwerfung eines Zie⸗ 
che. Sie mußten aber die Einbildung des gels vom Dache auf £ - - *) hat töüdten wol⸗ 
. gemeinen Mannes, daß es ihnen nicht zu len; der HErr aber hat, ihn Kanes ; 
ſchnell un? zu fremde dunfe, erft gleichfam barlich erhalten. an hoͤret von eurem 
fragweiſe und mit guter Art angreifen: Schazgeyern noch nichts. Murnarr Go 
zum Exempel, ob es nicht, da man fahe, Imit den Seinen. die Kutte verändert, und 
‚wie folcher Orden eine abft heuliche Heuche das Kloſter mit allen verlaſſen ). Eimge 
ley ſey, gar fein und rathſam waͤre, wenn der ſagen, daß er ein Canonicus regularis, 
Deutfehmeifter beyrathete, wie auch andre oder einer des Studentenordens im Stift ; 
fülche Herren und dag Land mi Zuftim, worden. Er bleibet aber doch der alte 
mung des Volks in eine weltliche Art der Murnarr. Wittenberg den 2, Tag nach 
Regierung faſſete? Und wenn uͤber ſolche Mariã Heimfuchung 1524, 

Frage in etwas gehandelt und geredet wor⸗ Mart. Yucber, i 
den, daß die Gemuͤther Dazu geneigt ſchie⸗ * vieffeicht forum, Markt, oder wie der Ort 
nen, da müßte man alsdenn die Sache fs 5 fonft heiffen mag ; oder, iffsein Glied des Ser 
Fentlich und mit genugfamen Gründen, treis) des, koͤnnte es ferzur ſeyn, zu deutſch: auf Sue 
ben und fortführen. Der Sammlaͤndiſche — für egrfli 

Biſchof wird eben dergleichen zu thun ber en es 









fiiffen feyn, wie ich wünfche. Weil man es TRIP 

ober kluͤglich anfangen muß, fo fehiene mire] An Johann Langen. 

am beften zu ſeyn, daß er gleichſam zweifel⸗Aus Aurif cp. Luth, tom.II. p.309. Sicher : | 
. haft und noch im ee ei daſelbſt nicht am gehörigen Ort. | 
hernach aber, wenn das Volk einftimmte, | - 

er auch fich Die Gründe bewegen lieſſe, und a me Sottamt, Mb Gericht 


mit feinem A Ha Fame. — | 
Hier iſt die lateinifche Wortfuͤgun etwas un⸗ 
ned ie — F koͤmmt zu euch, mein lieber Bine # 
6. Es wird euch aber E-Hriftus in diſem D. Jonas, und laͤßt alhier ſein Weib 
— allen andern Dingen Mund und Weis⸗ Inabe an ihrer Niederkunft. Er bittet alfo, 
heit geben, dem Volk aber Perftand und und ic) zugleich mit ihm, daß ihr ihm treu, 
Nachſinnen, dag ihr wirklich beffer ges lich helfet, tworinnen er es. braucht, daß er 
leitet und gelehret werdet, als ich es euch deſto eher nach Haufe fomme. Ihr, dee 
| hierinnen ſagen oder vorſchreiben kann. nun nichts von Armuth zu beſorgen hat, reife 
* Ich gebe meine —— über ſet, wie denen zu Ka Die A arm u u ni 


; 2 
4 


* FE 7% 


ER 








‚908 vom Jahr 1524. m: 


28 zu werden fürchten. An welcher Kranf:|da feine drey andern Gefellen wunderbars 
heit etwa auch jonas Frank liegt, wegenllich erhalten worden, daß er fie nicht auch 
feiner gethanen Heyrath und Hausweſens. verduͤrbe. GOtt hat uns durch diefen Fa 
Gleichwie wir alſo hoffen, daß ihr thun wer⸗ heftig betrüber, und den Laflerern den Mund 

det, alfo bitten voir, daß ihr thun wollet. aufgethan, fo er aber zu feinen Ehren wird 

2. Beorgius Neſſenus iſt im Waſſer gereichen laffen, wenn die Amoriter durch 
umkommen zu unferer groffen Betruͤrniß die ſe Schwachheit feines Volks Iſrael werden. 
und geoffer Freude, auch wol noch geöfferer| verſtockt und verbiendet feyn. Gehabt euch 

Laͤſterung unſers Evangelii und des Na⸗ wohl, und betet für mich. 

mens ChHriſti, bey. unfern Feinden. Cs Be *) abfulit, 

hätte der Satan auch bald unfern Priorges) 4. Schaffet ihr auch, daß die drey Doms 

toDtet, wo er nicht durch ein fonderbares; herren für die Gnade eine andre befams 
Wunder erhaltenmworden wäre. Der HErimen. Denn es ift unbillig und unrecht, 
ft zugleich nahe und ferne. Gehabt ench|dab die vorhin den Nutzen von den Borles 
wohl und gruͤſſet euer Chemahl, Witten: füngen hatten, nun weder Domherrnſtellen 
berg den 4. nach Maria Heimfuchung im noch Vorleſungen haben oder gemeſſen und 
Sabrıy24. RE alſo doppelt beraubt und geſtraft werden fol, 
> Martin Luther. len. Wittenberg den Sonntag nad Kir 

Fr | 4% = Mertin Luther, . 

An Georg Spalatinum. RES NR 
Aus Aurif. ep, Luth, tom, I, p- 220%, b. 
















436, & 
Ä 10 An eben denſelben. 
Gr blttet um feine Huͤlfe, daß fie doc) die Ein- Aus Aurif. ep. Luth. tom, I, p.221. 
eqQunfte des Klofters von E von 25 erlangen: x 
= md nıeldet eigentlich, wie es mit Neſſeni, eis 
tes fehr gelehrten Mannes Tode zugegangen, 
welcher, da er ohngefehr mit feinen andern Se: 
-fellen in der Elbe badete, erſoffen. 
. — 3 “ I, £ ; 
Gioe und Friede. Es kommt hier 
Wans Luft, und will unſerthalben um zuge EINS 
 uner Geld von Ehriſtoph von‘ B.(“Breflen)| &nade und Friede! Ich ſchicke euch Die 
Bitten; bowol fehlechte Hofnung iſt, daß I Alfterifche Tollheit Coder Unholdin) zus 
vie etwas ausrichten werden. Denn icy|rück, die unwerth), Daß fie mit einer 


Alfter, Büchlein zurück, und will, daß man fei: 

ne Irrthuͤmer und Verfälihung der göttlichen 
Lehre meide. Endlich fagt er, Hofklugheit 

hindre ihn, daß er der ehibaren Sungfer Sans 
na Spigelin nicht helfen koͤnne I 


SL, ‘2 


- fehe nicht, wie wir der Schulden los wer Pfruͤnde geehr: merde, da fie nicht einmal 


- den mögen, da es nun das dritte Jahr wird, auf Erden zu dulten. Cs hat CHriſto ge⸗ 
da er ung dreymal 90. fl. zahlen fol, Woſfalen, daß wir unrourdig find, zu erkennen 
ſoll er ſo viel hernehnennnn 
2. Ich ſchicke hier Oſiandri “Brief. 
VWon Capitone iſt nichts da. | 


3 Freffenum hat dev Teufel geholt 9, 


bisher jo bejorgt geweſen für Das, was des 
Satans if}, daß wir immer einerley hegen. 


Mmm2 2. We⸗ 


——— en Ze 
——— ur 


—— 


und zu beſorgen, was GOttes iſt, da wir 


* dignam, Fanı nicht ſeyn. = 


Er ſchicket ihm Thomaͤ Münzers, Pfarrers in 


— 


V 


gabe meiner Schrift wider den Maynziſchen 


haben, auch durch einen eigenen Botennach| 


lieb, was ihr von feiner Fünftigen Predigt GOtt felbft verworfen werde, wie auch dar 


ian im Ginn bat, mein Spalstin, das 


| gi! Sehet, mein lieber Herr Spala, 





ve lha,t Ab “ TER I TR ER I EN VE Ta 

= b = mn ° 7 * Ay #6, £ 
” . " i W —— Se 

* * 















910 IL Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen überfestworden, . gu 
2.Wegen der hanna Spigelin meiß ich wil mich auch davor nicht furchten. Denn 
ich nichts zu rathen, weil der Hofnichtdem der HErr lebt, dem ihr, wie Hofleuten zus 
Rath Gottes zu folgen pfleget , und auch Iftehet ‚nicht glaubet, wo er nicht feine Xere 
nicht Bann. Er hatigenug an Menfehen ke nach euren Gedanken einrichtet, daß ihr 
Recht und Klugheit, davon er ohne mich nun nicht mehr nöthig habet zu glauben. Ich 
übrig fat hat. Gehabteuch wohl. Mit ärgere mich an diefem Hofe über nichts 
tenderg den Sonntag nach) Jacobi 1524. mehr, als uber den Unglauben, der nicht 
al Wart. Luther. glaubt, daß das, was da gefihiehet, allein 

— nach dem Rath und Willen GOttes *) ge⸗ 

ſchehe, und der nichts billiget als wo zu ° 
hoffen ift, Daß es durch unfere Kräfte Eünne - 
bewirket werden. So gar nichts iſt bisher 
ausgerichfet worden, welches ung fü viele 
Proben und Erempel, auch nur in diefer eis = 
nigen Sache, Härlkh zeigen. a 


















Ha 437. 
An eben denfelben. 
Aug Aurif. ep. Luth. tom, II. p. 221. 


. Er wil, man folle den Druck feiner Schrift, 
wider den Bifchof zu Maynz, aufihieben; und 
beſchweret ſich ſehr uͤber den Unglauben des 
Saͤchſiſchen Hofs, und daß er die Werke GOt— 
tes nach ſeinen Gedanken abzirkeln wolle: er⸗ 

zehlt anbey ſeine Meynung von einigen verhey: 
ratheten Prieſtern, die ſich aus dem Kerker 
frey gemaͤcht, und behauptet die Prieſter⸗ 
ehe ꝛc. | 


\ *) de fol wol dei heiſſen 

2. Ihr ſchreibet, es waren Priejtervon ihr 
nen entlaffen worden, gleichſam als wäre 
diefe Entlaffung nicht fiebenmal graufamer, - 
als die Sefangenfchaft felbft, wenn ſie gleich 
darinn den Geift hatten aufgeben müflen, 
indem fie Die atmen Leute zu einem Meine 
ed und Perleugnung der aöitlichen 
Wahrheit gezwungen haben. Und dieſe 
find es, von Denen ihr rühmens macht, daß 
fie auf gute Wege gefommen feyen, und 
von ihnen die Hofnung faſſet, daßfie eine 
mal aus dem Herzen das Evangelium pre 


I, 


tin, damit ihr nicht meynet, ich mol- 
fe euch nichts einraumen, fo gebet-der Aus: 











Bifchof Aufſchub; uͤberliefert fie hingenen 
dem Herrn Philippp , dem ichs aufges 
tragen, daß ers noch feharfer mache. Denn 
ic) wil durchaus den Brief an ihn gefchickt 


digen werden. 


euren | 3. Lieber, wenn es wahr ift, daß der eher 
einen andern an ihn fenden. Mir ift es|lefe Stand und das Münchsleben von 


T 


fihreibet, und ihr thut wohl, daß ihr euch ran Fein Zweifel ft: warum folte man das 
im urtheilen nicht übereilet ? daran aber. thut Segentheil verfuchen und ehun dürfen? Sol 
ihr nicht wohl, daß ihr mir nicht auch man denn immer nur über die Worte und 
einmal glaubet. Ich weiß, was der Sa- | Ausfpruche GOttes allein difputiren, und 
: Ä des Wercks felbft fid) beftandig enthalten? 
thut aber nichts gegen den Sinn des HEren. | Aber mas rede ich fü vergeblich ? Denn eus 
So weiß ich auch, daß der Satan noch ein er Hoffinn, der allzu, ich meine allzuwei⸗ 
ander Kunſtſtuͤck habe, womit er uns noch ſe und dabey ſchuͤchtern iſt, glaubts nicht. 
ſcheinbarer anfuͤlt, als mit jenem. Doch Daß die Biſchoͤffe das Evangelium predis 


N 


——— x 





ars J—— vom Jahr 1524. | 13 
gen werden, will ich alsdenn glauben, wenn uͤber windet oder verachtet, damit ihr immer 
ic) feben werde, daß fie mit Verlaſſung ih angefochten werdet, das Amt des Worts' 
ver Bischümer fich dem Worte GOttes zu verlafeen. Chriſtus hat euch berufen, 
"allein eugeben; vorher aber will ichs nicht |dem gebet nach, Diener und lebet nad) feis 
alauben. Unterdeffen fürchte ich mir vorden|nem Willen. Nas ihr jest thut, Das wiſ⸗ 
Anfhlägen des Satans, der durch einen ſet ihr nicht ‚ihr werdet es aber hernach er⸗ 
Eirchenräuberifihen Betrug diefes Amt vers |fahren. Es iſt eine Tautere Verſuchung, 
a gar nicht. Ich ſehe, daß doc) end» von melcher ihr nicht genug erfennet, warum 
ſch alle menfchliche Anſchlaͤge in dieſer Sa⸗ ihr fie leidet. Wir die wir eure Zuſchau⸗ 
be zernichtet werden muͤſſen, die mich bis⸗ er find, ſehen es beſſer. Darum muͤſſet ihre 
Me zerni 
her mannigfaltig verhindert haben, indem nicht euch, ſondern uns vielmehr glauben, 
wir uns vergeblich vor des Himmels Ems [die im HErrn und vor dem HErrn, ja 
fall fürchteten. Wenn anders nichts zu durch die der HErr ſelbſt euch anre— 
thun iſt, als was wir bisher gethan haben, det, troͤſtet und ermahnet. Denn wir ſe⸗ 
ſo haͤtte auch nichts anders ſollen gelehret auf als auf die Ehre N 
‚werden. — Willen des HErrn, nicht auf unſern Nutz 
— 1 ’ % >, & 
4. Sch überfehicke auch die deutſche War⸗ N r | 
nung, die ich je eher je lieber noollte gedruckt 21... ae Node Ben Den un 
Haben, den ungelehrten und abgefchmakten | nangeneymen 10) Dep ben iezalchen NN? 
Beufen zu begegnen, Die fich mit unferm Na. en a mitlleberdruß 
; "A iylon Rn, 5darinnen verſucht werdet. Denn wenn es 
men breit machen. neh Bogen ©. ift h, GOtt zuwider ware, wuͤrdet ihr euch eher 
Philips Mechode uͤberfluͤßig —— IV damnadı fehnen und trachten, wie die thun, 
i u » R 5 200 18 —— J 35 \ x N h 7 
5 “ an a en welche wider Gottes Dank und Willen lauf⸗ 
— grey ge ® IT | Tun ) 
Das Griethifche Seftament überliefert Phi, En wenn fie nicht gefchicet werden, veden, 
Sr - Rees a ihnen nichts befohlen iſt. Alſo geſchieht 
lipoo, und gehabt euch wohl mit dem ganzen 68, Daß der «Satan Die, melde er anger 
Hofe, welchen der Dr Ehriftus einmal|, nn heher, in ihrem Lauf mit Ueberdruß 
treu machen tolle von ungefaͤrbtem Glau⸗ — rn 
ee ernen: no 124 und Ctebabhalten will: tie er aber unan⸗ 
Te Kuther genehm jiehet, mit Lieb und Begierde, dar⸗ 
— nach zu ſtreben, erfuͤllet. Darum muͤſſet ihr 
getroſt und ein Mann ſeyn, daß ihr den 








N er - WGeiſt es Leberdruffes verachtet. Bittet 
An Georg Spalatinum. aber Chriſtum, ſo wird er euch beyſtehen. 


Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il. p.230. b Ste⸗ Wir wollen zu beyden Seiten für einander 
het daſelbſt nicht in der rechten Zeitorönung. beten. Gehabt euch wohl. Den 3. Sept. 


Er ermahnet Spalatinum, er folle den, Hofe: im Jahr 1524 ER 
ruf nicht verlaffen, und troͤſtet ihn, daß er! A Martin Lurber. 
des Satans Verſuchungen, fein Amt zu verlaf-| * — 

8 te ir er | : s 5 f 
x N uͤberwinde. IS 439. 
| Sg und Friede in Chriſto! Sehet zu, An eben derrfelben. 


daß ihr die Gedanken des Üeberdruffes! Aus Aueif. ep. Luth, tom, IL p. 233. b. 
NONE LE AS 


1 — 


\ 


* 


* 7 


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914 11. Briefe Lutheri, welche aus dem S.ateinifchen überfet worden. 91 


lieber Spalatin, gelandet hattet mit Der und wird es mol immer thun. Hierzu 


zu vathen? Er mag fie drucken laſſen wo er mich. Wittenberg den 13. Sept. im Jahr 


Bulle fordert das nicht, daß fie von den 
- Zürften vertheidigt werde - Wollen fie nun 


ich von euch vernommen habe, nemlich, daß 


bey dem Fürften ſchlecht ergangen. Was Das muß uns aber antreiben, getroft zu ” 


darum feyd ein guter Mittler, und fo ihr ich an den Rath eurer Stade fehreiben 


Da NE 

















Er verlacht einen, der mit einer Bulle gen Wit meynet, daß ich ſelbſt für ihn fehreiben fol 
leo |  ; 6 
wollen. Hernach han Be — 1— 

en te und von Melchior Lottern. Er — (anne Trauerfpiel 
gedenket auch des dermens in Orlamuͤnde mit ELDER ihr fihon von dem jungen Fuͤrſten 3 
Garlftadten, welchen er für einen Menſchen er=| vernommen haben, denn es Fannin der Kur 
£läret , der in einen verkehrten Sinn gegeben ze im Briefe nicht gefehrieben toerden. Carlo ” 
——— ſtadt ift endlich in einen verkehrten Sinn 

| | * — dahin gegeben, daß er wol ſchwerlich auf 
nade und Friede! Ich habe den Boten! beffere Gedanken Fommen wird, Er hat 
& leer heimgeben beiffen, welchen ihr allezeit Ehrifti Ehre an Nagel gehenget, 


Pulle, Wenn ihr ihn noch weiter zu mir) bat ihn Die tolle Lob⸗ und Ehtſucht getrie⸗ 
fehicket, fo fehreibet zugleich, von welcher| ben. Er ift ärger auf uns ergrimmet gen 
Könige Geblüter herſtamme, oder was vor wefen und ned, als irgend ein Feind, 
Reiche der groſſe Mann befige, Daß ic) wiſſe, daß ich glaube, der Menſch fey-von mehr 
mit was vor Art dee Verehrung ich einem|als einem Teufel beſeſſen. GOtt erbarme 7 
ſolchen Einferlichen Mann *) begegnen murie. fich feiner Sünde, Dadurch er zum Tode ſuͤn⸗ 
Degen des Drucks Der Bulle, was iſt es noth diget. Gehabt euch wohl und betet fuͤr 


voitl, das kann man ihm frey laſſen; denn die 1324. 







Martin Luther. 





440275 3, — 
AnD. Johann Heſſen von Breslau. 
| ) *) imperialis| Aus Aurif. ep. Luth. tem. I. p.234, - 
0 ie Reimbarher haben um 2 Er Elaget über der Fürften Geis, die unter dem 
? ar ee — Vorwand des Evangeliidie Kirchengüter zu fih 
angehalten. Ich — J eiſſen, und nur auf ihren eignen Nutz ſehen. 
Er entſchuldiget ſich, daß er noch nicht an den 

Rath in Breßlau gefchrieben, 5 


mit ihren Bullen verlacht ſeyn, wer wehre 
es ihnen? Sa, wir wollen eher darzu helfen. 














der Fuͤrſt beſchloſſen, daß die Sache end» 
lich zu Ende kommen ſolle. Ich ſehe, daß J 
ſie das Armuth druͤcket, da fie ſorſt ehrliche) Gnade und Friede! Was iſt es Wunder, 
Leute ſeyn. Sonderlich iſt das Weib über) SI wenn die Fuͤrſten unter dem Evange⸗ 
aus gut und wuͤrdig, der man ſolchen lio das Ihre ſuchen und die neuen Raͤuber 
Dienft erzeige, auch wegen der vielen Kinsjüber die alten Fommen? Das Licht ift aufe 
der. Darum helfet, daß fie nicht vevlafigegangen, dad urch wie fehen, mas Die 
fen, oder lange aufgehalten werden. | Welt ift, nemlich des Satans Neich. Eu - 
3.Ich höre, daß es Wielchior Lottern klaget auch Paulus, daß alle das $hrefuchen, . 


gend zu thun? Laßt ung fein doc) einmal ſcho⸗ Be 
nen, er bat Strafe und Unglück genug;| 2,.°Bi8 jego fehe ih noch nicht, warum 


des Evangelii aehel. 


‚braucht es dach, einem Betruͤbten noch mehr|feyn, weil alles nach den alten Srempeln 


- 7 RN 


— BR 2 — 


916 
ſolte: aber werde es ein andermal thun 
Ich Fann ummoͤglich auf einmal fo viel 
ſchreiben, als mir wol oblage, und muß 
viel ungefehrieben laffen. Ihr aber gehabt 
euch wohl und betet für mich, Wittenberg, 


im Jahr 524.. a | 
— ie Martin Luther. 
en Ast N 
An Beorg Spalstinum, 
©. im.XV. Th. 2. ©: pP. 2432 
Ä re 
An Sieronymum Baumgaͤrtner. 


Diefes Schreiben hat. Herr Chriſtian Gottlieb 
Schwarsg zuerft abdrucken laſſen, und fol: 





ches dem. Dfierprogrammati aufs Jahr 1727, | 


darinnen er einige Exempel um die Kirche 
verdienter Lehrer in Nuͤrnberg aus Georg Spala⸗ 
tini geſchriebenen Jahrbuͤchern vorträget, mit ans 
2 gehanget. . Aug jeßtertvehntem Programmate 
hat man esaud) den Unſch. Nachr. aufs Jahr 
1728. p. 529. einverleibet. 
&" und Friede im Herrn. Sch muß 
> euch auch brauchen, lieber Hierony⸗ 
‚me, in der Menge der Armen. Dieſer 
junge Sefell Gregorius Refer, möchte gerne 
irgeadwo Unterfommen, und hat von mir 


vom Jahr 1524, 


—— 
nen jungen Geſellen, der. mit Gelehr— 
famfeit und Gottſeligkeit begaber iſt. 
Geinem in CHrifto geliebten - Herrn. 





443. 
An Georg Spelstinum. 
Ans Xurif. ep. Luch. tom. II. p.235. b, 
Er ſchicket dem Churfürft Friedrich den Entwurf 
einer Schule, und melder, daß er nod) nichts 


befchloffen wegen Aenderung der gottlofen Cere: 
monien in der Schloßkirche zu Wittenberg. 


I, ; 
Su und Friede in Chriſto? Ih fhir 
cFe euch, mein lieber Spalatın eier 
Büchlein zurück‘, und zugleich eine Form 
S Schulen, fo ihr dem Fürften vorlegen 
olt. 2 
2. Degen Aenderung der gottloſen Cere⸗ 
monien auf dem Schloß, die nicht, werth 
find, daß man fie mit Koften unterhalt, ha⸗ 
be ich noch nichts beſchloſſen. GOtt wird 
einmal Zeit geben, auch darıber zu Ra⸗ 
he zugehen. Indes gehabt euch wohl. 
Wittenberg den andern Tag nah Gall 


- Mart. Luther. 


‚ein Schreiben an einen Nürnberger gebe — — — 


ten. Ob ic) ihm nun wol wenig Hofnung 


gemacht, weil ich wußte, daß uͤberall alles 
voll; fo habe ihn Dod in GOttes Namen 
ziehen Ioffen, der auch Die Naben ſpeiſet. 


Wenn ihr übrigens au die Kethe von! 
Bora beyrathen wollet, fo eilet damit, 


che fie einem andern gegeben werde, der 


bey der Hand ift. Sie hat die Liebe zu uh| ſ/ 


noch nicht abgeleget. Ich wollte demnach, daß 
beyde mit einander vereiniget und zuſam 
men gegeben wurden. Gehabt euch wohl. 
Wittenberg den m. Dit. 024. 

ee Mart. Luther. 
An Sleronymum Baumgaͤrtner, ei⸗ 


— 


* + — 


444: 
An Nicol. Gerbelium, 
SG. im XV.CTh.8. 5. 0.2443. 
445. 
An Nicolaum Amsdorf. 
&.im Anbang sum XV. Ch. 2. ©.p. 248. 
446. 
in Georg Spalstinum, 
©. eb. of P. 248. ; 





4470, 
An Gorfaligum, 
Aus Aurif. ep. Luth, tom, UI, p.236. 


m 


zu 


918 I Briefe Lutheri, welche aus den Lateinifchen Überfegt worden, 919 
STE m — — — — — 
An Herrn Gotſalig, den treuen ſchwanger Was er lange gebrütet, das 
Knecht Chriſti zu Zell. hecket er min aus. Es muͤſſen aber Secten 
Er entſchuldigt ſich, daß er bisher Gorfafigen feyn. Den Tsomsm Muͤntzer werdet 
nicht geantwortet, und wuͤnſcht ihm Gluͤck zur ihr wol gehoͤret haben. *) 
SERIEN in en ah ber — *) audiffe Munzerum, oder von ihm. 
von Lüneburg, und ermahnt ihn, er folle mit 4. Gehabt euch “ f 
der Kleinmuth der Herzogin Margretha, der abt euch wohl, und betet für mich 
———— den Montag nad) Simon und 


Schwefter des Churfürften von Sachſen Ftied- 
vichs, Gedult haben. Er klagt auch über Die SR ‚im n Jahe 1524. 


ee 


s * che * 
ne nn tn een. 





 Bayerifche Verfolgung und über Carlſtadts | Wartin Bucher. 
TE N und De — 
448. 2% 4 
Sg“ und Fade im HErrm Endlih An Georg Spalatimm, 
antworte ich einmal auf euer dreyfach S; Im XVII TH. 0. 5 pas = 
Schreiben, mein lieber Gotſalig, deren N .P.2498. 4 
eins ich aus dem En a die a © En 3 
aber aus Zell gegeben, empfangen. Es hat Rh 4 
fih aber immer fü. troffen, Daß die Bor | An Nicolaum — im Joa⸗ 
ten, ſo noch weiter gangen, mein Schrei’ | chimathal —4 
ben nicht mit nehmen Kanne, und ich habe "N Auch — II. p.238. - ak 4 
fonft feinen eg zu eu geroußt. - Ich r giebt Nicolao Hermannen einen Rath, o er 
freue mich herzlich, daß ibr in Zelle feyd, aus dem Joachimsthal weichen ſolle oder nicht. 


und daß euch meine Kobebriefe (oder Vor⸗ nade und Friede im HErrn. Es hat mich 
ſchrift) geholfen. < DI M. Stephan in eurem Namengefrast, 
2. Die Frau Margaretha iſt gar ine gu⸗ ac Nicias/ob ihr aus — 
te Frau, und nicht bloß von mir, fondern durch Vergleich *) weichen follt? Ich halte. 
‚auch von ihren. "Brüdern, unfern Sir ten, \aber, da euch GOtt fehon Gnade, gegeben, - 
ermahnet worden · Aber ſie hat ſich daß ihr den vorigen Fall geduftig ͤhe vun⸗ 
durch Die lange Tiprannep der Mönche den, daß ihr bleiben ſollet, fonderlich da fie 
das Gewiſſen fo zerEnirfchen und ſchuͤchtern ſich jego als Freunde erzcigen, wie ihr fchreibt; 
machen laljen, daß man ex nicht gleich wie⸗ | bis ihr endlich alesüberwindet. Wer tweiß, 
‚ der zurechte'beingen kann. Indeſſen iſt es mas GOit über euch gedenfet ? Fhr wiſ⸗ 
genug, daß fie das Wort leiden Fann, und jet Salomonis Wort( Sprüche. 18)2659 
“nicht verfolge; fonft werdet ihr mic ihrer jemandes Wege dem HErrn gefallen, : 
Bloͤdigkeit Gedult haben. | macht er auch feine Seinde mit ihm 
3. In Bayern herrſchet das Creutz und zufrieden. Ueberwindet demnach das Bofe ‘ 
„die Berfolgung des Worts gar fehr, da es mit Guten, undhelft euchim Gufen heraus | 
Doc) nicht öffentlich ausgefäet wird. So mit eurem Binsen, und laffet das fehar 
grimmig toben die Saͤue! Aber das ver Recht (wie man fagt,) fahren. Sch babe 
goſſene Blut wird fie erſticken. Carlſtadt euch der Frau Hauptmannin beſtens be⸗ 
pralet, daß ich ihn zum Maͤrtyrer gemacht fohlen, da fie hier war, daß ihr fie nur 
und vertrieben. Er tobet gaͤnzlich wider an meinen Worten erinnern koͤnnet, wo ihr 
uns, ‚und gehet mit neuen MN fie brauchen toollet, ‚Sie — euch ee 
—— 








a — vom Jabr 1524. 


* 





921 

en nn Tr TE TEE TEE GE TEE ———— — — — — 

Stephano auch von ſich ſelbſt geneigt zu ſeyn. und gemein, doch aber rein und geſchickt he⸗ 

Ich habe auch über den gewaltſamen Brief, raus kaͤmen: hernach auch der Verſtand 

der heimtuͤckiſch entwandt und gar ge⸗ fein deutlich und nach) des Pſalmen Meys 

druckt worden, bey ihr in Worten und bey nung gegeben würde. Man muß alfo hie, 
dem Hauptmann fehriftlich geklaget, und des |einnen frey handeln, und wenn man den Ders 
zeuget, es ſey mir fehr zumider und hoͤchſt ſtand hat, ihn durch andere bequeme Wor⸗ 
unrecht undübel gethan. Habe mich alfo eurerjte ausdrucken. Ich habe nicht Die Gabe, 
Sache recht ernftlich angenommen, daß ich daß ich es fo machen koͤnnte, tie ich gerne 
hoffe , estverde allesbeffer werden, mit Chri⸗ wollte. Drum will ich verfüchen, ob ihr 

fi Huͤlfe. In dem gehabt eich wohl und etwa ein Heman, Aſſaph oder Fedithun 

bitter für mich armen Sünder. Wittenberg ſeyd. | 
den 6. Nov, 1524. | 2. Eben darum wollte ich auch Johann 

Be = Martin Luther. Dolzen bitten, der auch gar reich und zier⸗ 

* Compofitis actis et caufis, oder auch nach lich in Worten ift: jedoch. in fo ferne ihr 
ſchriftlicher Verzeichnung defien, was vorgan⸗Zeit darzu habe, welche mol jetzo nicht 
gen und was die Sache geweſen; vom Vergleich recht zureichen möchte. Ihr bab Az 
aber lautet das folgende. - ren . I ha taber mei⸗ 

ul ine 7. Bußpſalmen und Auslegungen, das 
raus ihr den Verſtand des Palmen nehmen 


| oͤnnet 0 ic) euch lieber d 

An Georg Spalstinum. koͤnnet, oder wo ic) er ben Pſal⸗ 
Aus Aurif. epift, Luth, tom. II. p.338. b: — ſoll fo kann der erſte *) ſeyn 
Er bitter Spalatinum , def er mit Johann Dol-⸗a ſor HErr, ſtrafmich nicht in deinemac, 
zig einige Pfalmen geſangweiſe für den ge— oder der 7te: HErr erhoͤre mein Gebet. 
meinen Mann uͤberſetzen helfe, daß er alſo das Johann Dolzen gebe ich den andern rauf: 
Wort GOttes auch auf dieſe Art leicht lernen, Wohl dem demac, Aus der Tiefen ie, Bas 
und aljo die Erkenntniß der himmliſchen Eehrein, ich ſchon uͤberſetzt Erb iR 
unter den Menfchen erhaften und fortgepflanzt 7.” ER ar r armt euch mein, 
ee daß ich alſo zuvor erwehlet bin RX). Aber 
en VE S wo Diefe zu ſchwer find, fü nehme die joy: 

| node und Friede! Ich bin willens nach| Ich will den HEren loben allezeit. In⸗ 
dem Stempel der Propheten undalten gleichen: Srolofer im Arten: das iſt, 









AS 


Baͤter der Kirchen, deutſche Pſalmen fürs 33. und 32. oder Pſ. 103: Lobe den 

Volk zu machen, das iſt, geiftliche Lieder, ren meine Seele ıc, 

daß das Wort — a 5 ee N — 

fang unter den Leuten bleibe. Wir ſuchen en, es Kheittet auf hie rn 

 alfo überall Poeten. Da ihr nun Der deut⸗ a en ſcheinet auf bie erſt 
ſchen Sprache fomachtig, und ſo beredt da⸗ 3. Antwortet mir, weſſen ich mich zu euch 

rinnen ſeyd, fo bitte ich euch, daß ihr hie⸗ verſehen ſolle. Gehabt euch wohl im HErrn 

rinnen mit uns Hand anleget, und einen) Wittenberg. Im Sahrzjaa. 
von den Pfalmen zu einem Gefang zu ma⸗ - 
chen ſuchet, wie ihr hier ein Mufter habt.) UNS AL, | 
Ich wollte aber, daß die neuen Woͤrtergen An Johann Heſſen. 
vom Hofe wegblieben, damit die Worte alle Ans Aurif. ep. Luth. tom. IT. p. 240. — 
nach dem Begrif des Poͤbels ganz fchlecht! Er ſtaͤrket D. Heſſen, daß er getroſt ſey, alfer: 

Lutheri Schriften a1. The. Yan \ — 





CH 


* 


- 





* 





hand Truůbſalen wegen der Lehre des Worts 
auszuſtehen. Hernach zeiget er die Urſache an, 


ihn 







warum er noch nicht an den Rath ſchreibe, um 
welchen Gefallen ihn Heſſe gebeten hatte. End⸗ 
lich troͤſtet er ihn, und verſpricht ihm Huͤlfe 
von GoOtt, will ihm auch ‘gerne dienen. 


Ts | 

nade und Friede im HErrn. Der 

NED euch berufen hat, der ftärke und vol | 
lende euch, Amen. Gebet, mein werthefter| 
Heſſe, da habt ihr meinen Troft. Denn 
was meinen Unterricht beteift, den ihr bes] 
gehret, fo weiß ich nicht, mie ihrs mennek. | 
Es ift alles ſchon in meinen Büchlein aus⸗ 
geſchuͤttet, Die ihr habt und. lefet. Hernach 
habt ihr von Paulo den Unterricht Timo: | 
tbei und Titi, ingleichen von EHrifto aller 
Chriſten, Matth. io. Was wollt ihr mehr? 
Ihr ſeyd alſo mit CHriſto ins Schif getre⸗ 
ten; worauf wollt ihr warten? auf helles 
Better? ja vielmehr ABind, 


1. Briefe Lutheri, welche aus dem L ateinifcben Überfee worden, # 


ſtags im Jahr 1524, 


u (4 x 


— 





923 
Wittenderg, Donner⸗ 
Martin Luther. 
A AR — 
An Georg Spalatinum. #2 


boffer, Amen, 





Aus Yurifi ep. Luth. tom.1l. p-240. br —— 


Man muͤſſe entweder beyde Geſtalten im Abend⸗ | 


mahl nehmen, oder gar nicht dazu gehen. Da 
der Fürft oder ganze Hof der gemeinen Aefferey 


- (oder Alfenzerey,) des Bennoniſchen Gögen mit 


feinem Befehl wehren Eönne: fo muͤſſe man 
durch die Finger fehen. Carlſtadt, fogen its 
‚tenberg berufen worden, fey num ankommen, 


er habe ihn aber noch nicht geſehen. A 


> % ' EI 5 
Srade und Friede! So rathe ich audy 


andern-immer, daß wenn einer aus 


GoOttes Wort das Gewiſſen hat, daß er 
"Sturm und nicht eine Geſtalt allein nehmen koͤnne: und 


Mellen, die das Schif bedecken, daß es doch fein Glaube fo ſchwach iſt, daß er aus 
jest finkt. Aber mit diefer Taufe muͤſſet Menſchenfurcht beyde nicht nehmen will, er 


ihr erſt gefaufet werden, alsdenn mird Die 
Heiterkeit folgen, wenn ihr CHriſtum we⸗ 
cket und anflehet, Der einmal fhlafen mird.| 


2, Ich fehriebe anden Rath, mwerdeaber,| al 
ich weiß nicht Durch was vor einen Trieb des Net 







Gemuͤthes, noch abgehalten, daß man erft| gen. : Furft ſey 
das Wort GOttes durch euer Amt wirken nicht vermoͤgend zu thun, was man bittet, 


laſſe, Daß ihr nicht zum Frieden und hellen ſonderlich | 
De lan Se o ten und Brauch der Welt, da es weder der 


Kayſer und das Reich, noch auch Herzog 
George in feinem Lande bisher gekonnt hat 


Better zus ſehr zu eilen ſcheinet. EHriftus 
bat auch den Gottlofen geſchaffen zum boͤſen 
Tage, darinnen er fehaden, verführen, bes 


De 
no Y fleute 
als wir, als Die ihr viel Ichlauer und erfahre 


lieber gan; davon bfeibe. Da es Feine Ges 
fahr dat, daſſelbe Sacrament ganzzulafien, 


Die Poflen mit Heiligung des Ben⸗ 
wißt ihre Hofleute beffer zu verfporten, 


| 


feyd, dieſe Ver ucher höflic zu widerle⸗ 
Mir duͤnket aber doch, der Fuͤrſt ſey 


in dieſer Zeit, und bey ſolchen Sit⸗ 


trügen und verderben mag , die des werth oder noch kann. Denn ich ſelbſt werde, 


ind. Wenn ihr aber ei ig mit. dem) fo bald 
find. Wenn ihr aber ein wenig mit dem ' a a 
nen Bredigt, die berausgehen fol, mich nicht 
hindern laffen, ſolche Verſuchungen des 
‚Satans verwarnungsweiſe 
fen. Sie moͤgen ihn alſo immer an⸗ 







Wort geſtritten, werde ich dazu kommen 
und helfen, fo ich etwas vermag. 
3. Gehabt euch wohl im HEren, und fin- 
geb das: Seyd gerroft und unverzegt,| 


und harret des HErrn alle, die ihr auf 


fehlagen, fo wird dach mit Dem bofen Be 4 


* 

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ich den tollen Zeddel merken werde, | 


anzugrei⸗ 


—— 





524 Bee ‚vom Jabe 1524- 925 


EEE —— — —— 
fehl, ja wenn auch Tag und Naht.eine) 2. Man fagt bey uns, daß auffer den 
Wacht a Dre nn ——— drey N noch vier andre 
“Einnen, daß man fie nicht befchimpfe.| von eben dem! Ferdinando im Nürnbergis 
Weiter weiß id) nichte. - Eariſtad⸗ ſoll von ſchen Walde mit Gewehr und Sporen 
der Unberſitaͤt gen Wittenberg gerufen, und einem Baum gehenkt gefunden worden. 
Sonnabends ankommen ſeyn. Ich habe Man ſagt auch, daß der Abfall von Coſtnitz 
ihn noch) nicht gefehen. Gehabt euch wohl, an die Schweizer im Werke ſey, wegen Fa⸗ 
im HErrn. 1524. bri Gewaltſamkeit. 
2 We Martin Luther. | 3. Die verehlichten Prieſter zu Straßs 
burg haben eine heftige Appellation wider 
— lihren Biſchof ausgehen laſſen, die ich bald 
An eben denfelben. ſchicken will. D der Sürftenund Bifchöfe, 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p- 241. b. Der — —— muͤſſen da ſie 
Ehefall, deſſen in dieſem Schreiben, gedacht — —— Sachen und bieler Jahre 
wird, iſt mit angehängt, la aid el was ihnen GOtt 
| Ci, mie un von im Chr Subaie Senna Bernie und: eibent Bit 
Johann Huſſen geplagt, abſts Gewalt © R "an: 
behaupten. Er ie Spalatinen, er euch wohl und bittet fuͤr mich. Witten⸗ 
die Eheſache zwiſchen N N. einem erzwunder: berg 1524. 
- ichen Mann; und ſeinem Weibe, dem Fuͤrſten Wart. Luther. 
beſtens vortragen. Etwas neues: wie nemlich sk 5: 
Sofis sun en, a Single Der Fall in der Ehefache ift dieſer. 
en von ber ehelichen Priefter zu Straßburg | Er ftelle die Sache zwiſchen N. N. und fei 
Appellation wider ihren Dildo, Weihe, und es —— vor es 
1. — De \ Und n Oberkeit zu Mitten: 
— DR: erg zumider fey, wird gebeten, daß der Fü 
Sa ne — En — een brauche, und —— Sri 
x nn \ * e! eſchirme. % 
ich will felbft isber (oder an) die Hirten,| - 1. 
ſricht der HErr ꝛc. damit Zacharias Jo Ch, Martin Luther, habe im Beyſeyn 
 bann Huſſen gut geplagt haben foll, wie 8 Pfarrers und weltlichen Richters 
Be lee wife. Mesraene mnerfle sehon und Ir Sihad Burda 
geht ihr wiſſet. U > top verhöret. Und iſt Michael durch au 
doch beygehenden Zeddel mit der Bittſchrift glaubhafte und anfehnliche Zeugen uͤberfuͤh⸗ 
a ofen, und ar in daß fein ee Hi ſchon ar in 
ren, Daß wir = ekemmen. Denn ſteter Todesgefahr bey ihm ſey. Dab ek 
He he Singen a ie on = an “ Sn 
ge, Fau ⸗nach ihr e 
ranney beyder Gewalt die Sache — fuͤr Hoi halres Er a — nicht 
tief hineingerathen, dag CHriſtus felber fondern wenn etwas im Haufe ift, träge 
richten und rathen muß. Ich muß alſo der ers hinaus und verſchwendet es. Da fie 
armen Noth dienen, fo ihr auch gerne thun das nun beftandig bezeuget, haben wir bae 
verde > Urtheil gefaller, daß fie von ihm geichieden 
| | = - Mona men werd 











[ERS 


) 
- 


4 


Bern Saum Friede im HErrn! Es koͤmmt euch, ja treulich und fleißig,. nach eurer Art, 


-\ ’ | R : I. 









werde, und der Oberkeit frey ftehe, wie fie nem Schreiben an euch verfehen, liebe 
ihn weltlich ſtrafen wolle. S 


‚oder bald Jaht probieret oder gezuͤchtiget ihm etwas in ihrer Noth abborgen.. Ihr 
wuͤrde, ob er etwa anders werden wolle oder werdet vielleicht alles vernehmen. Sie woll⸗ 
koͤnne. a ten erſt von mir Hofnung haben. Ich 

3. Hier fagt man nun, daß die Oberkeit, konnte fie weiter nicht vertroͤſten als Lab 
mit Derfammlung, weiß nicht wie vieler |der Fuͤrſt ein gutiger und milder Here waͤ⸗ 


tauſend Doctoren, nicht zugeben wolle, |ve: fonft aber wüßte ich nicht, was er im 


daß folche Ehefcheidung gelte; ohnerachtet Vermögen hätte, oder thun Fünnte. Das 


fo vieler Zeugen. Ja fie wollen fie gar zur iſt die Unfache, warum ich für fie habe > 
Todesgefahr (welche fie vernichten und für|f&hreiben muffen, daß ihr auch feiner Sache 


926 11, Dtiefe Lurheri, welche aus dem Lateinifchen Überfeat worden, 927 
u 

| Spalstin: Die ganze DeimlichFeit aber, 
2. Weberdis ift fie auch zufrieden, wieder |die fie bitten ja wohl zu verſchweigen if: 
zu ihm zu gehen, wenn er nur ein Viertheil ſie werden gern zum Fuͤrſten wollen, daß ſie 





— 


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een et et eu I 





4 


falſch ausgeben,) zwingen, und geben vor, beyfallen wollet, Einer unter ihnen iſt 


Derleichen Ehefcheidung werde zu mehrern Wartinus, ein versriebener “Prediger aus 


Scheidungen Anlaß geben. a — I a ; u ne 
*, quod milibus, {plte Heiffen, quot millium, || DON aus Briefen befannt ift, Hierunte 
ee ir a a aber ift auch des a ® Ir Be 

4. Bittet man alfo, daß der Duncht,„Nebt, daß er nicht allein Jich auf Diele Dar 

Sir fich des N —— nd 2 rone als Bürgen beruft, fondern auch fein 


Sache andern, als der Oberkeit, oder uns| Dafer ein Bejchüger evang-lifcher Crulan- 


auftrage, und Nacht und Gericht ſchaf — — 
— wie ee 5 — Ihr werdet nad) eurer Klugheit und Ges 


hendem Bittſchreiben zu erſehe euch wohl. Wittenberg, Dienſtag nach 
een. a Martini 1524. | 








2 5 | Martin Luther. 
ir An Nicolaum Hausmann. *) Baroni pater. 
&. im XVIII. Th. d. S. p. 2500, — — 
| ER | RS | — 456. RL J— 
a et #2. Am eben denfelben. 
An Beorg Spolatinum, - 1 Aus Aurif. ep. Luth. tem, IL p.243.b. 


Aus Buddei fuppl. ep, p.34. 
Dem ehrmärdigen Herrn, NM. George nen Medicum, mit ſonderbarer Treue und 


ten und dem Worte GOltes fehr.bold iſt. 
ſchicklichkeit thun, wasnöthia uf. Gehabt 


2 


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J 


Er befihlet Spalatinen D. Thomam Eſchaub, ei⸗ 


* 
* 


on Cart Ra Fleiß, daß er es bey Hofe dahin bringe, daß 
Ran en Säd- 1 2 eridem abgehenden D. Stagmannen in dem 
ſiſ zen Hofe, ſeinem Bruder medieiniſchen Collegio zu Wittenberg in ſeiner 

m HErn "Stelle folgen duͤfe —— J— 


Er — dem Hof einige Vertriebene, daß man 
ihnen mit einer Wohlthat helfe. \ + ; ? { | 
ſchreibe, lieber Spalatin, bitte ih 


diefer Boͤhmiſche Baron auch mit meis| zu beforgen, Darum man euch gar 


| Se und Friede! Was ich jetzo an euch | 






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| 


ee 2 N 


— vom Jahr 1524. 929 


dig und demüthig bittet. Man fügt, D. Er bitter mit Fleiß, daß er feinen Btief an die 
Stagmann wolle von ung wegziehen, ent Argulam ſchide; der Kemburger Sache we—⸗ 


RN et gen Ahrichtung der Schule, deren gottfeliges 
weder we i Er — — Vorhaben die Liſthaner zu hintertreiben ſuchen, 
von dem — En een e en bey dem Fürften befördere, und fich des Tilo: 
wie mir leicht glauben. Dem toi , manni, Pfarrers zu Leisnig, gegen die Unbils 
Thomas Eſchaub, der fehon gar alt und ligfeit und Grobheit der Bürger annehme. 


wegen feiner Krankheit nicht mehr viel Zu i- 


er gar ängftlic) zu ſorgen anfängt, er müch, 


hoͤrer bat, gerne folgen in feiner Stelle, weil SE = Friede, Wenn ihr — un⸗ 
ſerer Argulaͤ antwortet, lieber Herr 
‚Re im Alter betteln muͤſſen, welches denn der Spatgein, fo fchicket Diefen meinen Brief 


N ik 1093 a} 1 739 1 ‚ 2 r e x, 
Schwachheit jesiger Zeit zu vergeben ill. zugleich an fie. Denn ihr Eönntfoldhescher, 


Da er aber fich um Die Uniberfitat gar ver arg ich. Die Gache der Kemburger ber 


s R x £ Io lyın Bund? x R in — A 
Dient gemacht, und die Arneytunſt vor AN: ſehle ich euch gleichfals. Sie gehen damit 


dern gar gluͤcklich gerieben hat, auch noch e 
am Sit und je beite unter den nf „|, das leine Priefteramt, welches groͤ⸗ 
ganz 9 eine URLER den METHOF ſtentheels von der Bürger Vermoͤgen aufs 
ift, auch aus Voth wol bier wird bleiben gerichtet worden, nunmehro, da die Mefle- 
müffen, und überdiß ſich zu Der thaͤtigen Arz im Abfall gekommen, jur gemeinen Caffe zu 


 nepfunft, zu der ev gebraucht werden ſoll, ehfagen und Fir einen Schuimeifter eine 
ſehr wohl Ichicket, wie Die Suberer bezeu⸗ Beſoldung herausyubringen. Cs ift das, 
gen; auch Fein Zweifel iſt, Daß Die Zuhoͤrer, die ihr wiſſet, ein gottieliger Gedanke, ein 


wenn jener weggehet, felbft nichtörumbitten beiliges und notbmendiges Werk, Schulen 
und anhalten werden, daß er, wo nicht of anzurichten. Die Biftaner aber, hie mit 


fentlich, doch zu Haufe darüber Iefe, ſooroß dem Kemsurgifchen Rath wechſelsweiſe dies 


nemlich Der Haufe folder Studenten iſt: ſo ſes Feine ri A 
J— ne a & \riefteramt verleihen wollen, wi⸗ 
berdienet er gewißlich, DaB wir alle, ſo wol derfeben fich, und haben es einem aufgeras 


als ihr euch für ihn bemuͤhet. Damit er|sen, der fchon drey Mfarrämter hat, übers 


Durch folcse Verſorgung und weitere Be⸗ diß nicht da wohne, auch nichts thut, als 


. forderung bis anfein Ende, Cfo vieleicht na daß gr das Einkommen unverdienter Weiſe 


ber ift, als man denft,) ehrlich bey uns er⸗ 2 ey I — 
0 und nur für die Langeweil verzehrt, uͤbri⸗ 
halten werde, fonderlich da er es nicht uni gens fein Amt verabſaͤumet; welches doch 


ſenſt begehret, und gar nutzbarlich einbrin⸗ durch Fam b efärdert erden, zumal daes 


gen kann. Da ic) nun. folchergeftalt für 


N 


werdet alles thun, was ſich fuͤglich thun laßt. 


berg den s. Tag nach Martini 1524. 


—— dee Buͤrger ihr Geld iſt. Thut alſo, ſo 

BI neben hod⸗ als voillig bin: ſo viel ihr — und — eu wehl-in 

befehle ich es euch aufs befte, undhoffe, ihr nem Hain. De BE SE N 
2. Die zu Peienig werden endlich Tilos 

mannum, weil er N zu — — 

Mart. Tuther treiben. Der gute Menn klagt ſehr, da 
x k £ der Fuͤrſte dorten fo ſtill fige. Willem an 


Gehabt euch wohl in CHriſto. Witten 





; v2 e a dergleichen Exempeln lernen wir, daß ins⸗ 
| An eben denfelben, ; kuͤnftige noch manche rechtſchaffene Maͤnner, 
Aus Aurif. ep. Luthk. tom. II. p 244 denen man es auf eine gleiche Art zu kurz 


— 


——— * a 


— — 


“ gao' "1 riefe Lutberi, welche aus dem Lateinifchen hberfezt worden, 931 
geſchehen laͤßt ihr ‘Pfarramt niederlegen, |te, fonderlich Da ihr den Defaus Erfahrung 
oder wol gar wieder mit Gewalt in die Kloͤ⸗ ſo gut kennet, und vielen beym Fürften dies 
ſier getvieben werden. Diefes böfe Erem⸗ nen koͤnnt; alwo, fo ein neuer an (eure Stels 
pel Franket mic) fehr, welches, wie es das |le) kommt, was wird er nicht erſt zu lernen 
erite, alfo hätte es auch ſollen Das beſte ſeyn. haben? Und wenn es auch alles geſchehen 
Such kommt die Beforgung diefer Sache |Eönnte, wie will er gleich bey dem Fürften 
vornemfich zu. Gehabt euch abermalifo viel Glauben und Anfehen finden, wie 
wohl, Wittenberg am 5. Tag nad) Eli: ihr habt, da ihr fo lange | um ihn fand? 

ſabeth. Anno 1524, — Darum ſo bleibet, oder wo ihr weggehet, 

ET 5 Martin Lurber. 













far 


ſo laßt euch) Feine andre Urfache dazu berver 
igen, als die Che. Es wäre denn, daß ihr 
euch feheuetet, diefe Urfache anzufagen, und 
|dafür eine andre angeben wolltet; welches, 
wozu es nuße, ich nicht fehe, da man esdoch 
in der That endlich) Fund geben muß, wenn - 
mans thut. a — 








| 458. x 
‚An eben denfelben. | 
Aus Aurif. ep: Luth. tom. II, p. 244. b. 


Auf Spalatins Frage ermahnt er ihn teieder, fei: 

nen Beruf, dem Sächfifchen Hofe mit der Leh⸗ 

N re zu dienen, nicht zu verlaffen, es wäre denn, 
daß er heyrathen wollte, welches er wol jagen 
dürfe. Er danke der Argulä, dag fie ihm, ob 

wol bey falfihem Gerücht, doch zur Ehe Gluͤck 

wuͤnſche, und wolle fie berichtet Haben, daß, ob 

ee wol nicht ohne Brunft fey, er doch nicht 

= Sinnes worden fen, zu heyrathen, fondern war: 

- te eher auf eine Ketzerſtrafe. 


2. Was mir die Argula wegen der Hays 
rath fehreibt, dafür danke, und wundert 
mich nicht, daß man fo von mir ſchwatzet, 
da man wol mehr dergleichen vedet. hr 
koͤnnt ihr aber meinetwegen danken, undfas 
gen, daß ich zwar in der Hand des HErrn 
fen, als feine Ereatur, deren Herz er aͤn⸗ 
dern und roieder umkehren, töten und le⸗ 
bendig machen kann alle Augenblicke und 
Stunden. Bey dem Herzen aber, fo ih 
bisher gehabt, und noch habe, wird es wol 
nicht geſchehen, daß ich heyrathe; nicht, daß 
ich mein Fleiſch und Geſchlecht nicht fuͤhlte, 
da ich weder Hol noch Stein bin, ſondern 
- die | weil ich noch Feine Luft Dazu merke, und ich 

wo aber Doch noch einige hoͤren, muß man|taglidy den Tod und die verdiente Strafe 

nicht ablaſſen, ſonſt hätte ich ‘auch in fülcher | eines Kebers erwarte ; darum will ich auch 
Rerachtung langft fchweigenmuflen. Lo |dem HErrn Fein Ziel noch Maas feiner 

ihr denn Feine andre Urfache habt, fo euch Wirkung in mir fegen, noch mich auf mein 

‚auf dem Gewiſſen liegt, ſo iſt fremde Unge⸗ Herz verlaffen. Ich hoffe aber, er werde 

rechtigkeit und Bosheit nicht genug, Daß ihr | mich nicht lange leben laſſen. Gehabt euch 

2 darum eure Stelle verlaßt, oder fonftetwas | wohl und betet für mich. Nittenderg,am 

0 thuke Denn mo euch nicht irgend die Che | Tage Andreaͤ, im Jahr 1524. a 

0. son-foldier Stelle vertreibt, fo Fann ich fer | a WMart. Luther. 

ne Urſache erdenken, die euch bewegen koͤnn⸗ er. 2 RU 


2 en 


a A nn — 


eh ge und Friede! Daß ihre mid) um 
RR Rath fraget, ob ihr den Hof undeuer 
Amt Bl follet, lieber Spalatin, dar⸗ 

auf fage ich alfo: Ihr habt wol etwas Ur⸗ 

ſache dazu; man hoͤret das Wort nicht, wie 

der weile Dann faget: Wo man nicht 

böret, da verliere die Worte nicht; 


Z 






Fa 


932 vom abe, 1524. 70983 
Anhang sum vorbergebendenSchreiben | Wo mein Zeugniß etwas gilt, fü ift er un 
Aus Buddei fuppl. ep-p-3 ns H — a a 
Bitte für den gefangenen D. Mantel, in⸗ HE auf mir. Ihr aber, ie ihr einen als 
an ein eine As SBeibsperfon, Sophia, FEN Groll auf ihn habt, glaubet gleich den 
Br luͤgenhaften und läfterlichen Domherren, mas 
Seh möchte gern wiſſen, welche anſtatt fie ichreiben, und kehret den Verdacht wis 
PN) des Furften im Meichsrath zu Eslin⸗ |der ihn. Es ift aber des Fuͤrſten Art be⸗ 
gen fisen werden. Denn ich bin erfucht kannt, der die Leute geringe halt. So eh— 
“worden, für den gefangenen D. Mantel ren wir das Evangelium, daß wir den Die 
zu biiten, wenn er durch fie loskommen Fünn« | nern deffelben nicht gerne ein Elein Pfruͤnd⸗ 
te: wie man von Gelingen fchreibet, daß kein gönnen und zuzumendenfuchen, zu ihrem 
die von Ferdinandi Hofe verfprochen. Sch |Kebensunterhalt,; da wir andern gerne 
befehle euch auch diß letzte Bittſchreiben eis | reichlich geben, daß fie unfern GOtt läftern. 
ner armen Sophiaͤ, wenn ihr etwas für ſie Hernach ift das ein groß Unrecht und Tücke, 
thun Eonnt, Gehabt euch wohl und betet daß ihr fie ſo fortgehen heiſſet, als ob ihr 
für mich. Wittenberg am Tage Andrea ‚nichts weniger gethan, denn fülches geheiſ—⸗ 
h fen; und denke, EHriftus ſehe ſolche 





1524. 
a Martin Luther, Schalkheit nicht. Warum beißt ihr es 
Ä nicht gerade heraus, oder laßt es fihlechthin 
wo, 459. gefchehen? Saget es nur, fo wollen wir eus 
An eben denfelben, rem Zorn bald Gnuͤge thun, wenn ihr uns 
Ans Aurif. ep. Luth. tom. II, p.245.b, [fo gar haffet und Grauen an uns habt. 


ar | 2. Jonas ift ein Mann, den man auf - 
Er Pill durch eine ernſte und freye Sorlelans rpm anna er alten follte: ar 7“ 
Zuſtum Jonam durch Spalatinen bey dem it 
Durchl. Fuͤrſten wider einig Unrecht der ie, Aber ganz und gar verachten. GOtt ii 
”_  tenbergifchen Domherren vertheidige, und ihm DENN gerecht, der euch zwinget, für ſolch Un⸗ 
la en us einer — ‚recht die undankbarſten Buben *) und ab 
geholfen, over ihn Lieber gar dur offenbare tur > er ? 
m Entlaſſung fortgejagt haben. Er will au pe ee nn 
. nicht eher ruhen, bis er Diefelben abgoͤttiſchen DEE LUD IUENS, 
Maeſſen abgeſchaffet. a ften noch aefchadet, oder fehaden: des Nu⸗ | 
Be. | — — Es nn En 4 
5 AR AR MNutz, daß das Evangelium duch uns auf 
&% und Friede! Was ift euch wie⸗ ‚gegangen, Dadurch nicht allein eure Seelen 
— Be, lieber Spalatin, daß ihr ſelig werden, fondern auch ein gut Theil zeit⸗ 
nee keof! fo bedrohlich und gebieterifch liches Vermögens in des Fürften Geldfifte 
—— Iſt der arme Jonas bey euch kommen if, und noch kommt, daß, wenn 
dem Fuͤrſten nicht ſchon verachtet genug, | wir von andern gehaßt werden, wir wenig, © 
ne noch auf ihn losftecher? Ihr ſtens bey euch mehr Dank verdienen ſolten. 
urft ja wol vedliche Maͤnner nicht foger: Es wäre denn, daß das erfüllet werden 
Eiiige achten, und fo boffaztig verwerfen; müßte: Sie tbun mic Boͤſes um Gutes, 
fie werben vieleicht ſchon einmal fonft Teiche Dder ein andres : Kein Prophet if ange, = 
| genug verworfen und verſtoſſen werden. nehm in feinem Daterlande. Der HErr 
—— ee en — aber 








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N 


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c um ſich greife. Denn auch Zwinglius und 


x . 4% * 
7 a; Ark: 
— 


AMSciefe Lutheri, welche aus dem Lareinifchen uͤberſetzt worden 933 
meldet auch, wie weit er es mit den, Witten, 2 





934 
‚Aber wird auch ung verforgen, daß uns| 
nichts fehle, wenn ihr uns vom Unterhalt) 
und dem verfluchten *Bisgen Geld abgeftoß 
fen haben werdet. Wenn ihr aber etwas 











betgifchen Domherren gebracht. 
I. - fi J 
| > h nade und Friede! Es iſt gewiß, daß ihr 
in der Sache thut, fo iſt eg wol zu wuͤnſchen, & da ein recht glückfeliger und veicher - 
hoffen aber will und muß ich es nicht. Evangeliſt worden feyd, Daß ihr alle auf ei⸗ 
ER ‚*) nebulones | mal bekehret habt, lieber Umsdorf. Denn 
3. Ich will, geliebt ee GOtt! diefelben| wie ware es fonft möglich, daß ihr fo flo 
Meſſen abfehaffen, nder etwas anders ver⸗ waͤret, und fo feltenan ung fehriebet? ir 
fuchen. Wollt ihe mich ſchuͤtzen; mol gut. find es aber gerne zufrieden, wenn ihe Ur⸗ 
Mir aber ift der Betrug und die ſchallhafte ſache habt, zu ſtolzieren. Wir haben nichts, 
Gewalt Der drittehalb Domherren wider als Urſache uns zu demuͤthigen. Denn 
die Einigkeit der ganzen Kirche, nicht weiter Carlſtadts Gift gehet immer weiter fort. 
zu leiden. Ich ſehe, womit fie umgehen, Es iſt auch Zwinglius zu Zuͤrch und Leo 
welches ihr allein auf ein armes Weiblein Judaͤus auf ſolche Seite getreten, nebſt 
ſchiebet. Wvielen andern, die beſtaͤndig ſagen, im Sa⸗ 
Darum, lieber Spalatin, handelt erament ſey nur Brod. — 
"mit uns armen und vertriebenen Leuten =. Lieber, helft doch treulich, daß man 
EHrifti linder, oder fagt es gerade heraus, | mit Den Auguftinerbrüdern bey euch nicht fo õx 
daß wir wiſſen, wo wir zu füllen, nur daß ſchalkhaftig fahre; welchen, als ich zugegen 
wir ums felber nicht zu Schanden machen war, ausgemacht wurde, wenn fie aus dem 
‚müffen mit fo einem Frummen (nder ver- Kloſter gehen wollten, etwas an Gelde mit i 





decklen) Geheiß, darauf ihr lauret, DaB, | zugeben, Daß fie nicht leer ausgiengen; das. 
wenn wir gezwungen wreden, megzugehen, von fie euch felbft berichten werden. Nun 
wir Doch Feinen Zwinger zu nennen wiſſen, ſcheint fo wol der Rath als Prior, es zu 
als ung felbft. Auf welche Art ihr bey Chr | weigern, a ER 
"gen bleibt, und zugleich Dertreiber und Ber 3. Unſre Dombsrren haben wir'endlih 
halter feyd. Gehabt euch wohl, und betee| dahin gebracht, daß fie es zufrieden, die 
für mich. Den ı. Advent im Jahr 1524, Meſſen abzuſchaffen; man hat ſchon von 
N a Mart. Luther. ſolchem Oreuelhaufe gehandelt. Wie esse 
— — hen wird, folt ihr auch) erfahren. Gehabt 





Ba i 460, er euch) wohl, und grüffet alle Die Unfern. 
- An Nicolaum Amsdorf. Wittenberg den 6, Tag nach St Andrea, 


{ — 14 Ok o 
Aus Aurif. ep. Luth, tom. ll. p.246.b. | fm Jahr Ne ae bon 
np P e 208 Jartin Luther, 





Er Elagt bey Amsdorfen wegen feines langen EEE — 
Stillſchweigens, ingleichen daß Carlſtadts Gift/ a6 Br 4 


Leo Judaͤus, und andre viel, billigten feine Kel , | An Georg Spalatinum. * 
herey von Abendmahl des HErrn. Einige] Aus Aurif. ep. Luth. toin. I. p. 280. b. Weil 







Auguſtinermoͤnche wären aus dem Klofter ge: dem Aurifaber diefer Brief zu ſpaͤt zu Hähden 
gangen, die befaͤhle er zu feiner Vorſorge undd gekommen, befindet er ſich nicht an dem gehoͤ— 


Schirm wider das Unrecht einiger Obern. Er vigen Orte — For 
| | es u 


N 2 lu 2 A J A EN ’ * 
— 8 J 


— — — 1524. | 937 
‚Er ermahnet Tram er Felle — ie 5 Su — — und ermahnt 
des Herzogs Friedrich, Churfuͤrſtens palatinen zum Gebet für CHriſti Ehre. 

kan, —— und welſſaget von Se und Friede! Heute habe pe don 
Re und gottſeligen Fuͤrſtens A, guten Fr ende aus Straßburg Bries 
e befommen, von Carlſtadten, lieber Spas 

& Be Dan pair (atin, welcher da nach Bafel zu gereifet, 
in, * ———— Kun er Meynung, und indes s. Buͤcher ausgegeifert hat, und 
rt lache hut a te Snüge an zwey andern noch ſpeyet. Darinnen 
ab es e r ibe, die in Sprachen mehr! heiſſe ich zweymal ein Papiſt, ein guter Ge 
un M AN a PAR I Gab En, vatter des Antichriſts; und was nicht fonft ? 
wi Ich weiß hen, es wäre Sen, daß — Ba Ban — ee Sr Ki 
guf oder ganz an mir ſeyn, Daß er auch den 

Be Dlippum fiber, oder Port Seinen mit folcher Toůheit verdruͤßlich iſt. 
a v n nen Haufen it kei Den Otto Brunsfels hat er eingenommen, 
ee ‘der eu überträft, Sehet aber, daß 1y is ei Se — ae 

ner, et alſo ein neu Feuer au 

es nicht eine Verſuchung ſey, die euch here) Ich gebe in den zwey Tagen einen 
nach, wenn fie vorüber, auch eine unheilba⸗ Troftbrief in Druck an de Gemeine in 
ve Reue bringe, Der Satan iftein Schalf. Straßburg, und troͤſte fie, bis € 8 

5 — dreht, DOES 9, N) 8 CHriſtu 
arum rathe ich nun noch mehr, verleihen wird, Daß ich vollig ant worten 











beharret, damit der Geiſt geprüfet werde, Fan, Gender doch die Briefe zuruͤck; die 


ob er aus GOtt fey , oder. ob ihr verfucht 
werdet, ehe ihr den Fuͤrſten verlaßt, der wol 
nahe an feinem bi feyn ne in feine 
Treten Tage durch einen neuen Seiflichen in gaß EHrifti Ehre fiese, und gehabt eu 
Unrube feßet. Denn wenn er bald nach San Bi 2 a N Hs den as a 

eurem Abzug ſtuͤrbe, wie ſollte es euch nicht geantronztet, und hoffe, ihe werdet es ems 
‚ftets fehmergen, daß ihr nicht bis an felchenInfangen Haben, Wittenberg den vierten 
Tasg bey ihm blieben? So halte ich. Teer] Tag nach ducia. Im Jah⸗ RE A 

met das guͤtig auf, und gehabt euch Kohl. {D. Lucber 
Den andern nad) Nicolai im Jahr 1524. *) 
ae * Im Aurifaber ur aus Derfehen ı 04. 


Buͤcher diefes Satans follet ihr bald fehen. 
Mit dem Menfchen, den ihr mir gelobthabt, 
habe ich se Bittet aber für ung, 





463. 
- An eben denfelben. 
Aus Buddei fuppl. ep-p: 35. 





y — 

——— An eben Venfetben. Seinem im HEırn geliebtejten Magifter - 
Aus Aurif. ep, Luch. tom, I. p. 247. George Spalatin, Chriſti Diener und - 
Er meldet, daß er von ‚guten Freunden aus Evangeliiten bey Hofe, 


{ ‚Straßburg berichtet worden, daß Carlſtadt ihn] Er befihlet dem Spalatin Jodocum Kern, und 


j in einigen ausgegebenen fhmählichen Schrif] _ meynet, es ſey wicht 8* dran gelegen, auf 


‚ten ſchrecklich durchziehe, Daraus denn ein men) was vor eine Ärt das Bittſchreiben gefaffefen, 


F Feuer aufgehen werde, darum wolle er gleich nade und Friede! Es hat Jodocus 


‚einen Troſtbrief an bie Kirche zu Straßburg 
ſchreiben ‚big er fie mit CHriſti Hilfe in einer Kern von Nürnberg ‚der aus einem 


vollen Schrift aufrichten koͤnne. Er gedenkt Monch ein neuer Ehemann morden, lieber 


Lutheri Schriften zı — —— Spa⸗ 


Pe 


Churfuͤrſten zu Sachſen evangelifchen 





*8* — — * 


958 IT. Briefe Yurberi, welche aus dem Lateinifchen bberfest worden, i 


veden, den mir Sector Hoemus, Probſt &) "de, oder Die Freundſchaft nicht achtete, 
zu Sanet Lorenz in Nürnberg, angegriffen|oder gering ſchaͤtzte, haͤtte ich euch nicht fo 


hat. Wiewol er dergleichen von mir nicht|frey gefchrieben. noch des Herzens Argwohn 


braucht , da ihr felbft aus Liebe zum Warıbey euch ausgeſchuͤttet, fondern in mich. ge 


terlande thun werder, was ihr koͤnnt, freſſen. Darum deutet ihr den Beweis⸗ 


et a re 


Spalatin, gebeten, fein Wort bey euch zu Ra und Friede: Wenn ich gute Freuns 





nichts zu gedenken von Ehrifti Sinn; boch grund der Treue und Freundfchaft nicht we 
habe ich ihm dem Gefallen thun, und ihm recht auf das Widerſpiel. Es Pie De 





auch noch dienen wollen mit dieſer Dor- S 
ſchrift, daß ihr ihm helfet, wo ihr koͤnnt: meht fo von fich zu geben gegen” die, von 
Er iſt mie als ein frommer gelehrter Men ich welchen fie wiſſen, daß fie offenherzig md. 

geruͤhmt. Gehabt euch wohl im Herrn.) 2. Zu meinem Argwohn aber hat Gele 
Wittenberg, Sonnabends nach Trin. 1524. genheit gegeben der Brauch deflelben Ho⸗ 


Heuchler oder falfchen Leute ihren Argmohn 


Martin Lucher.|fes, und Denn Das Ebentheuer, fo im 6% 


Die Art, das Bitiſchreiben zu verfaſſen ſo ihr tzenhauſe bey uns zum Vorſchein Eommen ; 


dem Prior geſchickt habt, wundert mich, und da ich des Fuͤrſten Sinn wol abnehmen kann, 
ſchmeckt weiß nicht nach was, ſo dahinter iſt. daß er nichts darnach frage, wenn man die 


Denn ich haltenicht, daß viel daran gelegen, Zinſen fahren lieſſe, und ein jeder feiner We⸗ 
ob fo oder fogebeten werde. Darum wollet ge gienge. Darunter ich auch ohnfehlbar. 
ent weder anzeigen, ob etwas Darunter ftecke, 
oder laßt es an dem vorigen Bittfchreiben ge- verlaffen und nur zum Fe gut ſey. 

nugfeyn. Ich will mich gerne verſuchen laſſen, 3. Wozu noch diefes Eomme, d nu 

und ich halte, ihr kennet mich für einen folchen, ſo oft angehalten, und noch bis dieſe Stun⸗ 
daß ich nach nichte groß fragen Fan, fonderlich|de Feine Sinfen erlangt haben. Voriges 
wenn es Darauf gehen fol, iiber mich zu here» Jahr hat Chriſtoph Breſen nichts entrich⸗ 





ſeyn muß. Weil ic) die Kiofterfagungen 


daß wir nun 


ſchen. Wenn ich nicht Fleiſch und Wein ha⸗ tet und iſt noch alles ſchuldig nemlich 90. 


ben kann fo werde ich doch Beod und Waſſer Goldgulden. Iugleichen it er zu Martini 
genieſſen koͤnnen. Darum will ich meinetwe⸗ angetreten. Indeſſen haben wir bey jiems 
sen niemand Verdruß wiederfahren laſſen 












* 464. —— 
An eben denſelben. 5 u Re ae 

N nicht bedenklich fallen? Ich hatte Das Klo⸗ 
Zus Duddei fuppl- ep- p-36. ohne den Tag. Inge gemiß Jängft verlaffen, und mich anderes 
Dem im Glauden und Gortfeligkeit be i \ 
währten Herrn George Spalatinen, des 
‚beit lebe), wenns mir nicht um die Schmach 


Hofprediger, feinentim HErrn ꝛc. des Evangelii, und alfo auch des Fürsten, 


Er Elager im Vertrauen bey. Spalatinen uͤber das zu thun geivefen waͤre, daß ich nicht ver⸗ 


Armuth feines, Kloſters fo voller „Schulden; trieben bieffe, und die Feinde der Gottſe⸗ 






und da ber Fuͤrſt fich nicht groß darum befümelfinpsie Arthen Erpfoekten mie Fe Knkon 
mere, muthmaſſe er, daß er es etiva gar ver- ligkeit Druber fiolockten, wie fie hoffen, 


Iaffen haden wolle. "Und er woße ad gerne] Denn Meine Veraͤnderung koͤnnte ohne groß 
Ta * —— 


draus geben, wenn es nur dem Evangelio 


| Aufſehen nichegefchehen 
nieht zur Schmach gereiche. | ſſeh er ſch VRR 


licher Euft x. + » angewandt. Diefe Art 
- |3u. leben Fann nicht lange bin dauren. Die 
fes Zawdern des Aürften, füllte es einem 


mo eingemiether, daß ich mid) meiner Ars 
beit nahrefe (wiewol ich bier nicht ohne Ar 


DR 


k 


> 


— 


vorige Buͤchlein deſſelben. Er hat den Ort 





ara — 
4. Darum tollte ich nichts liebers twiß her wollen wir lieber doppelten Schaden 
fen, als diefes, ob wir ung fo qualen ſollen ‚tragen, ale er den einfachen, ? 

oder nicht? wiewol ich das Letzte wol vers] 3. Er hat auch gebeten, wir ſellten beym 
gebeng wuͤnſche. Ich werde aber mit wei⸗ Fuͤrſten anhalten, daß ihm ſtets die Gnade 





term Flehen nicht beſchwerlich ſeyn, und wiederfuͤhre, 5. von Hünderten zu geben, wel⸗ 


SD wird fügen, was man vornehmen ches wir zu feiner Zeit thun wollen. Ges 









muß 1524. ER 17. Zuther. habt euch wohl -und betet für mid. Hier 
[7777 übefdiee ic au der Schweizer von Bern 
BR: — — Befehl (oder Schluß), wegen der Nonnen, 


ge NO Ihe mir zuruͤck ſchicken wollet. Es hat eg 
i fi J. D 0 Zu 55) { \ / ’ r E} F 

Sg we a zugleich mit einer Nonnenſchweſter aus felr 

' hift. vite Georg. Spalatini p.213. bigem Dre mitgebracht das edle Weibs⸗ 


Serrn George Spalatinen, dem bild in CHriſto Wagdalena von Hey⸗ 


Mann GOtes und Knecht CHrifti,fei- linzen, die den Wimpinam und alle So⸗ 

‚nem im HErxrrn (Geliebten). , 

Das Urthell von der Predigt Jacob Strauſſens, 

vom Bucher. Einige Hausſachen von den 

" Einkünften des Auguftinerklofters zu Witten: 

berg. Bon der Magdalena Kelhizin, einer 
gottjefigen und geichreen Nonne 


ſtags 1524. Martin Luther: 


= 466, 
An eben denfeiben, 
= Aus Buddeifuppl. ep: p. 33. 
DD) Stesuffen gefält mir befler, als das fi treuen Diener und Haushalter, 
Er ſchickt Exemplarien des neu verdeutfchten 


- bier gemißdert, Daß man’ auch Wucherzins Neuen Teſtaments nach Hofe. Er bittet für 


zahlen müffe. Mur diß fehlet, daß ſie auch Pommern um einen Sold, und, flreichet in, 


ohne Unterſchied dee Wuchers alle Pacht⸗ ungemein — en | 
zinſen *) verwirft, Die, wenn. fie recht in grate und Friede! Da habt ihr num 
Ordnung gebracht würden, (ob es tool bafe, I das ganze Neue Teftament für euch: 


Mißbräuche find,) waͤren ſie doch unfträflid). und den Churfürften, bis auf die Vorrede 


— 


J 


* 


redemionis. an die Nomen, die morgen fertig werden. 


2. Brefjen hat nun 120. fl. gegahlet, die wird. Ich ſchicke auch ein Cyemplar fir 


aſt alle auf Bezahlung der Schulden ger den jungern Prinz, welches ihr ihm meinets 
gangen. Es find noch 6o. zurück, Davon wegen beftens anpreifen werde. So haben 
wir ihm 30, wegen des allugroffen Pin- 


| es 2ucas und Chriftian gerathen. Denn“ 

felns, erlaffen; indem ervorgiebt, esfomme für den alten wird, glaub ich, Wolfgang 
ihm zu ſchwer an, 6. von 100. zu geben: Stein fchon eins gefchickt haben. 
wiewol wir deß nicht Schuld haben, fon-| 2. Im übrigen werdet ihr den Dienft 
dern Die, welche das Gut verdorben haben,lauf euch nehmen, beym Fürften auszuwir⸗ 
aus welchen man mehr als 6, für hundert |Een, daß Johann Pomeranus eins von 


nehmen, oder es um mehr Hunderte ver⸗ den Stipendien oder Beſoldungen erhalte, 
Faufen koͤnnte. Doch kommt er auch ohne ſo bisher auf die Sophiften ſchlecht ange⸗ 


phiften befieget hat. Wittenberg, Dien⸗ 


nade und Friedel Die Nredigt von Herrn George Spalatinen, CHri 


r 


I feine Schuld in dieſe Beſchwerung, und da, wandt worden. Denn nach Philippe iſt 


:D00 3 










942 N. Briefe Lutheri, welche ausdem Lateiniſchen über en, 5 Da 
er der andre öffentliche Lehrer Der Gottes, ſtian ini dem een! — volle 
gelahrheit in der Stadt fü mol als in der) Exemplarien. Go mache ich, daß kein J Ir⸗ 
Weit. Und ich hoͤre, daß die Sage gehet, thum wird. Danket doch fuͤr das Su 
ja ich weiß, Daß er nad) Erfurt entriſſen maͤhlde. 

werden fol. Ich wollte, daß man ihn bier). Lu) — 5 
behielte, denn mer! weiß, mie lange man| 2. Wegen Ban Befoldung werde 
mich hier Lift? Vieleicht zu andrer Zeie| in kurzem fonft fehreiben, wenn ich erft mit 
hiervon ein mehrere. Gehabt euch wohl Palippe — habe. Gehabt euch wohl. 

















und betet für mich. 1524. x  Mortin Ruhe u 
Martin Luther. 
— An eben benfelben, % 24 
De An ben Benfeben, on Aus Buddeifupphep. pa 1. 
- Aus Suddei fuppl, 9. ohne Tag un i 
N Hetrn George Spalatinen, war - 
M. George Spalatinen zu feinen „ gelten Bi Bu JE 
Händen. anden, . 


Er Bitter, um einen fihern —— J go * 


Er macht die überfihiekten Eremplarien =. bann Gulden. 


voll. Von Pommers Beſoldung. 
IE = US. nade und Friebe! Ich flehe euch, er⸗ 
barmt euch doch uͤber dieſen Johann 

Snade und Seiedet Ich weiß nicht was Süden: und fehaffer ihm durch diß fein * 
ihr wollet mit euren 6. Bogen . unterthänig Bittſchreiben Friedeund öffent - 
Darum ſchicke ich euch jeßo die drey Vor⸗ ieh Geleit fie feine Sache. Denn ich glau⸗ 
reden an die Roͤmer, daß ihr nun wiſſet, Daß be, der Fuͤrſt koͤnne es wol thun aufeinegse 
ihr Drey volle Exemplarien habt: eins fuͤr meine Art, daß ein jeder ſein Recht eriange. 
den Churfuͤrſten eins für ER Er Schr fehet feines Weibes und feiner swey 
zen, und eine für euch. Hernach en a „| Kinder Not. Sehnde end mohtim Dre 
und meldet, mas ihr haben wolſt. „Martin Lurber, 








Anno 1525. 
469. ungern. Sn ich halte fie für gan uns 
An — — Captonem wuͤrdig, von euch gelefen zu werden. Weil 


und feine Collegen. ihr aber meynet, daß euch unfere Zappereyen 5 
Stehet in der. Bibl, Brem. el.IV. fafe.z. p. 914- etwas ſeyn, habe ich Tieber sehorfamen ’ als RER 
und ifiden a, Sannar. datirtz das Jahr aber wider die Liebe Handeln wollen. i 


dabey nicht angezeigt. * 2, Nichts gelehrtes Fünnen wir, —— 

kuther — Lapiton, Hedion und. Butcern ſei⸗ wol ſehet, nicht verſprechen; mas aber die 
ar ae Beoſtandigkeit im Bekentniß des Glaubens 
OS: beteift, fo verſprechen wir euch mit Erf” 





Pi Dh fhickeaud, he unfere | Benftand alles Gute. Ich bie euch beim 
Er ErmahnungandenNath, und zwar nach 


94 


RR 
—8R 


a @w und Friede! Dasehräifge Bid 


te ich ihm im andern Theil. 





.. 


nach inftändig , werfichert zu ſeyn, daß wir 
dreye unſerer Pflicht allegeit gehörig" nach⸗ 
kommen werden. 
3. Gehabt euch wohl, und betet fuͤr un⸗ 
fere Kirche: Sonſt ſiehet alles gut. Shri 
werdet eine frsliche Borfchaft *) von Deren 
Sturmen vernehmen, den ich vielleicht bin 
nen hier und einer. „Stunde fprechen werde 
Frankfurt den ı. Kanuar. Venn ihr die 


Ermahnung gelefen, fo fehet zu, Daß fi ie wei⸗ 
| ter auskomme. 


— — 





An Nicolaum — 
Aud Aurif. ep. Luth. tom, II. p. 269. b. 


Er wolle das ebraͤiſche Buͤchelgen Goldhahnen 


geben. In den Propheten wolle er mit ſei— 
nem Fleiß dienen. Coppii Laͤſterungen verach- 
te er; und Carlſtadten, der mit viel Teufeln 
beſeſſen, antworte er. Er meldet auch, daß 
ein neuer. Krieg zwiſchen dem Kayſer und den 
Framoſen vor ſey. 
1. 


lein will ich Goldhahnen übergeben, 
wenn er wiederfommt, mein lieber! Ams— 
dorf, denn es iſt über mein Dermögen. 
Henn ihr die Propheten gefehrieben ſchickt, 
werden wir etwa dabey halfen koͤnnen. 
2 Coppii ſophiſtiſche Anmerkungen *) 


und Läfterungenachteich nicht; Carlſtadten 


hohe zum Theil geantivortet,, nun antwor⸗ 
Ich menne, 
ihr habt das Buch gefehen. Er iſt ganz 
“von mehr als einem Teufel befefl:n. Sonß 
giebt es nichts neues, als daß der Kayfer 


vom m Jabt Ion 


» enangelium. 







948 
att. | 
An Georg Spalstinum, 
Aus Aurif. ep. Luth, tom. IL, p.269. 


Er ſchickt Urbani Negii Büchelgenmit andern 
Briefen zurück, und meldet, er habe Briefe - 
von guten Freunden aus Straßburg empfan⸗ 
gen, das Carlſtadts Drucker mit Gefaͤngniß 
geſtraft worden, und man habe gar berathfehfa- 
get, ob man feine Bücher verbrennen wolle, . 
Derslampadius und Billicanus ſey eben der 
Meynung, die Carlſtadt habe; aber auch Ane⸗ 
mund drohe, wider ihn zu ſchre iben wo er 
nicht anders Sinnes werde. Cie alle hätten 
feine Gründe, ſondern nur Eigenfiun vor fich, 
den fie num von fich geben, da fie ein Haupt ibz 
rer Meynung erlanget. Er fchreibt aber, daß 
er durch) ihren Troß noch mehr in FA Mey 
nung en erde, 

% 3 J. 
nade und Friede im HErrn. Ich 

ſchicke euch endlich Urbanum Be⸗ 
gium mit Briefen Matthaͤi Puſchii wie⸗ 
der zuruͤck: und habe einen Brief beygeſuͤ⸗ 
get an Hardmann Aypachen, den ihr leicht 
an ihn fehicken werdet, denn ich habe Feinen 

Boten. Juſtus Reen ill auch) mit meiner 

Fuͤrſchrift gen Alſtet gegangen, und noch 

nicht. wiederkommen ); wie es ihm gehe, 

oder mag er mache, weiß ich nicht, 

: *) reuerfus für reuerfurus 
2, Aus Bafıl fhreiben gute Fremde, 

daß Carlſtadts Drucker alda mit dem Sr 

rängniß geftraff worden, und daß man feine 

Bücher faft verbrannt, er fen. auch felbft 

da gemefen, aber heimlich. Es ſchreiben 

aber Gecolampadius und Dellicanus, - 

Daß fie feiner Meynung wären. Anemund 

aber it Dergeftalt von ihnen eingenommen, 


- mit dem König von Stankreich kriegen will. daß er drohet, er wolle, wo ich nicht andern 


And 





Gehabt euch wohl und betet für. mich. 

Wittenberg den 4 nach ————— im 

Fr 1525 M. Zurher, 
# obferuantias. 





Sinne wuͤrde, wider mich fehreiben, Se 
het die Ungeheuer des Satans. 
3. Sp viel ich aber fehe, werden fie nicht 


von feinen Srunden, fondern von ihrem eig⸗ 


Ooo 3. nen 


ET a, = ER «Hr * EEE eh.» 
| y —* Sch h ZB > l u m} he 
* sh 


348 IL Driete Zusberi, welche Aue, DRM gepipifchenibenfrnt koandpn, 727 dag! 
en Sinn eingenommen, weil fie vorhin der poll des Geiftes gemefen. Eben wieder 
ſhon der Meynung geweſen, nun aber fih HErr auch zu Edin durch den —— 
getrofter hervor machen, da fie ein Haupt bey den Opfern zu thun gehabt, geredet, 
und Urheber ihrer Meynung haben, CHri⸗ nemlidy durch Adam, feinen Water: wie 
ſtus erhalte mich und uns alle! Ich werde CHriſtus Marth. 15. fpricht: SHDtt habe 
duch) feine Gruͤnde nicht gefangen, fondern gejagt, fie werden ein Fieiſch ſeyn da 
pielmehr beftärket, darım ich auch vicht ſolches doch Adam gefagthat, ı Mof.2. Ders | 
eigner Meynung in folchen Irthum geſteckt ſelbe Brauch ift hernach unter Mofe auf 
bin, ob ich wol flark verfucher worden. . Ge⸗ den Gnadenſtuhl und die’öffentlich geordne ⸗ 
wiß ii es, daß unfre Meynung die vechte|te Propheten und Priefter kommen. Das 
fe, is mag nun ic) felbft oder fie alle abs her fie Eloim, das ift, Goͤtter heiffen, weil | 
fallen. Gehabt euch wohl, und betet für|fie GOttes Wort auf Befragen von ſich 
mich, _ Wittenberg den 6. Tag in derigeben. Im Neuen Teſtament iſt ein jeder 
Selave der Erſcheinung ss, · Cchriſt der Aart. 5 
* ne Martin Luthr.| : ) patrum fiir patruß, 
9) achttägigen Zeit oder Woche. 1.3 Schicke bier. Briefe, die ich us 
En 1 Defterreich erhalten habe. Unſer Zoachim 
ſchreibt, Carlſtadt wäre gen Nördlingen 
gangen. Ingleichen zu Bamberg waͤre ein 
Kyabe mit einem Loͤwenkopf gebbren. Cs 
waͤren auch uͤber der Stadt einige Creuze 
erſchienen, es haͤtten aber die Pfaffen das 
| Geruͤchte gedämpfet. Gehabt euch twohl 
Be ee und betet für mich. » Wittenberg, den 
Snade und Friede im HErrn. Ich ba! Sonntag nach Antoni ass | °.n. 
I) be demfelben Schwaben nichts gean e »Mertin Autber. - 
wortet; werde ihm auch nicht antworten ·⸗— a 
lieber Spalatin. Daß GOtt ıMof.ı. 
Himmel und Erden in ſechs verfchiedenen 
Sagen gefebaffen, wie der Text lautet, ha⸗ 
be ich beydes gelehret und gehalten, und has 
ben e& einige mir nachgeichrieben aus mei⸗ 
nem Munde. Ingleichen daß die Schlans 
ge eine wahrhafte Schlange geivelen, da, 
durch dee Satan geredet und fie zu feinem 
- Merkeug gebrauchet. Denn man muß] 
den Haren Worten Mofis nicht ohne Urfa-| 
che Gewalt hun I 
2. Die Rebecca hat ohne Zweifel nad) 
damaliger Art den HErrn gefraget in dem 
Hohenprieſter Sem, oder einem der Das 
fer ), welcher den Gottesdienſt verwaltet, 
































472. ; 
An eben denfelben. 
F Aus Aurif. ep. Luth. ton, ll.p-269. b. 
Er erfläret einige Stellen des ı d. Mofie kurʒz 
“md meldet, was er vor neue Dinge von Carl 
“ ftadten und, einigen Wunderdingen durch Ca: 
mierarium vernommen. 





An Friedrich Johann, Abt su St. 
Aus Buddei Guppl. ep. P-44 —— 
Dem wuͤrdigen Herrn Friedrich Jo⸗ 
hann, Abt zu St. Aegidii, ſeinem 
Obern in Nuͤrnbeg. 
Da er unzälige Geſchaͤfte hat, fo wuͤnſcht er doch 
dem Abt Glück zu feiner neuen Ehe, und ſtrei⸗æ 


het den Eheſtand Höchlich heraus, als eine gott⸗ 
gefältige und fehe nügliche Lebensart. 


nade und Friede in CHriſto! Ich habe 
wuͤrdiger Herr, verſchoben, € Bu 
ni 





Er: - 4 sg N 
Br \ a 2 
Mi m: o0m nahr52. — 949 
een Che Glück zu wuͤnſchen; und glaube | bühret Die Herrſchaft über alle Dinge billis 
ich, ihr werdet nach eurer Ehrlichkeit roohl|ger, als der ehelichen? Wiewol freylich 
errathen, daß ich es aus guten Urfachen ge |nachgeßends, da die Bosheit der Menſchen 
than habe: indem ic) bald mit unter krank ſyo uͤberhand genommen, derfelben freylich die 
bin, bald Bücher ausgeben oder Briefe fehreis | Oberfeit *) fich guten Theils hat müffenans 
ben, bald Sachen verhoͤren oder fehlichten, Imaffen, und num die Kriege am meiften 
guten Sreunden willfahren und ihren Be⸗ herrſchen: die Che aber eine einfache und 
Nu, annehmen, oder dergleichen abftatten ſautere Friedensherrſchaft if.  .- 

3 ß, und dergleichen viel, ja unendliche! *) magis iratus, falſch, foll magiftratus Heiffen. 
* Dinge, und ganze Wolken, ja VBetterder! 3. Freuet euch demnach, und danket 
Gecſchaͤfte auf mir habe. . Darunter die] GOtt, der euch mit diefer Lebensart bes 
Dinge, die mir am nächften find, nemlich ſchenket, und gleichfam aus dem ungeftus 
Haus ⸗ und Kirchenfachen, faftdie geringften! men Meer in den Hafen, undaus der Welt 
und feltenften find, zu gefchrveigen der Pla⸗ ins Paradies verfeget hat. Cs mag im- 
gen vom Satan und ‚den Feinden, - Sch merhin Trübfal des Fleifches in ſolchem 
habe euch aber Doch mit Gebet und heimli- | Stande feyn, wie St: Paulus faget: ſo iſt 
chem Benfallund Frolocken Gluͤck dazu ge | doch zugleich Troſt des Geiſtes, wie Sa⸗ 
wuͤnſchet, und das recht herzlich und freund. |Tomo faget: Der wird Freude vom 
lich. Thue es nun auch endlich ſchriftlieh, HErrn empfangen. — 
und wuͤnſche Daß ihr nicht allein dieſe Ge| 4 Und mas iſt auch Oberkeit, die alle 
ſellſchaft, die GOtt gefchaffen und mit Se | fo vor dem Eheſtand begehren und bewundern, 

gen aller Dinge geweyhet hat, vergnuͤgt ge | anders, als nicht allein Trübfal, fondern 
nieffen, fondern auch dabey einen beftändi-| auch ein Meer und Wetter, ja ganze Hoͤlle 
gen veften Sinn und Glauben des Herzens | der Trübfalen? So vafend. toll ift *) die 
haben moͤget. Daß ihr nemlich alszeit ges) Welt in Blindheit, und einer Truͤbſal 
wiß uͤberzeugt ſeyd, daß dieſer Stand der Feind, daß **) fie dafür ganze Wetter der 
erſte ſey, ſo GOtt vor allen andern gefalen: Noth haben will: und was fie gerne hat, 
hernach beſtaͤndig fortgedauret, weil er ihn wird fie auch finden, | 
erhalten; und endlich bis ang Ende bleiben! *) fwi 

werde da eribmfonderlich verherrlichenmird.] "> ve ift ausgelaſſen. Se 
2. Ddenn was waren. die Reiche und! s. Uns hält und erhalte CHriſtus in eis 
 Herifthaften zu der Zeit, da Adam und die nem beffern Sinn, daß mir eine Truͤbſal 
Esʒvaͤter blos als Chemänner lebten? Ser, | übertoinden, und unter fo viel Gutem, das 

nach wie viel und groffe Reiche find unters | wir in diefem Stande befigen, ein und ans 
gangen, daß do h Die Che immer in der gan der Uebel nicht merken. Jene find fo truns 

zen Welt geblieben? Endlicy, was vor Lin, |Fen, daß fie um ein Fahles Bisgen Ehre, fü 
‚gehener, Kriege und Bubenftücke der Meis ein geringes Gut, unzählige Uebel ihres 
che wird GOtt einmal frafen an fenem Tas | Standes nicht innen werden, Wie ein 
"ge, da. er Die geringſten, aber nüglichften | Soldat, der fein Leben verſchwendet einen 
Werke des Eh ſtandes und dielautern Stier Goldguͤlden höher achtet, als die Wohlfart 
densgeſchaͤſte mit ewigen Eronen ſchmucken |des Leibesund der Seelen. Wir wollen bin 
und ehren wird? Und welcher Lebensart ges | gegen fo inunferm vielen Guten trunken — 















= —2 OP 


! — 


‘50 U, Briefe Purberi, welche aus dem Lateiniſchen Überfeigt worden, F — 
daß wir auch, wenn irgend etwas Boͤſes da Amsdorf. Was es damit werden wird, 
ift oder kommt, daſſelbe für gut nehmen ſollt ihr erfahren, — 11 
wollen | 2, Melbior Wiriſſens re a 
6. Sehet , wohin ich werfalle, "wenn ich nicht ne DL m 
nes ae ehem habe eit böfes Sein, doch zur Gefundbeit 
. ), wo ich kann, mitreichen ngg Poihse. Cum Ran; | a 
ech Anssuitseichent Der Her I — Be aan ae 
füs fegne euch) am Geiſt und am Fleiſch, wire für die Unfrigen. Eat iR u 
und verleihe,. daß ihr auch meiner allejeit ftorben und hat fein obrigkeifliches Amt Ay | 
gedenket in nn Bands a lange verwalte. ———— 
gruͤſſet eure Fridrica meinetwegen aufs| J— 
fe aber fehet wohl zu, daß ihr es 3° Unfer Leonhard, ber zu Mönchenger 
nicht anders als Lateiniſch thut; das andre fangen gemefen, ift durch GOtt befrehet 
wird fie wol ſelbſt verftehen. Gegeben worden, und befindet fich hier beyuns. 
den 17. Januarii, beym Abendeffen in Eil. 4 Eraſmo will ich noch nicht antwor ⸗ 
Ihr werdet alſo verzeihen, wenn ich zu ge⸗ten, bis ich Carlſtadten abgefertiget habe, 
ſchwaͤhig geweſen, oder auch etwas zu viel der groß Lermen in Oberdeutfchland ange ⸗ 
zu Abend gegeffen habe, aber noch nicht richtet hat und noch anrichtet. Eins bitte 
irunken bin. | ich euch, ſo ihr nicht aus der Acht laffen’ 
000 D Martin Luther. wollet, Daß ihr nemlich anden Cardinal Bi⸗ 
re, ſchof in Magdeburg ſchreibt, und ihn er 

















ea mahnet, die Geinigen von Aufrube und 
An Nicolaum Amsdorf. Auflauf abzuhalten. Dazu vathen die 
Aus Aurif. ep. Luth\ tom. II. p. 270. Freunde, darum, daß man daraus fehe, wie 


Dr Br lihr und die Unfrigen nichts als Friede uchen, 
— das Sa en —— hernach auch ver Biſchof Dadurch verans 
Bauͤchlein Goldhahnen Aurogallo) gegeben. ſaßt werde, mehr Fleiß zu erzeigen und wil⸗ 
Warum er nieht bey Melchior Miriſchens Hoch: (i — u werd a . € — — — 
zeit ſeyn koͤnnen, entſchuldigt er ſich. Stau — REIN g — 
pitz ſey geſtorbenz Leonhard Bayer in|lio nicht ſo gar zuwider iſt. — 

- Bayern aus der Gefangenſchaft zu München)  ., Es iſt hier ein J SM ARTM 
- frey worden, und gen Wittenberg kommen — a a — DER bey 
Er wolle erſt Carlftadten, der in Oberdeurfch-| "> ’ mit 2000. ZSIUCATEN ge⸗ 
fand groß Lermen anfange, antworten, als dinget hat, mich mit Gift hinzurichten, vor 
el 2 a ir — En u — gewarnet haben. 
nen Briefen den Biſchof in Magdeburg and Er iſt ein Doctor der Arzney, Der alles mit 
Cardinal ermahne, er ſolle ſich vor Aufruhr unglaublicher Liſt und F 9 kait ii an 
dev Seinigen hüten, und das aus muepericn| ni a BER HE dent ge © 
Urſachen. Er Habe auch einen Pohlniſchen * zu bereit hi, en ich in dieſer 
Zuden und Arzt gefangen legen laſſen, der. da: Stunde habe gefangen ſetzen laſſen; weiß 9 
hin geſchickt worden, dag er ihn vergiften folle. |aber nicht, wie es noch erden wird, —— 
Wr 1 — BEE RE *) aureorum, 
Znade und Friede! Das Eleine Büh-| 6. Das ift das neueſte. Grüffer alle 
lein habe Goldhahnen gegeben, lieber | Brüder und Freunde, und betet für mic, 


a de ge nen “0 





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* vom Jahr 25, 953 


Herrn Beorge Spalatinen, Chri 


und Iebet wohl. Wittenberg, den Tag nichts, verborgen, das nicht offenbar 

nach Antoni 1525. ; i werde, fpriht CHriſtus. Gehabt euch 

000... Martin CLuther. wohllund betet für mich. Wittenberg 1525, 
I“ "Sonntags nach Pauli Bekehrung. 7 

EN 47. | M. Luther. 

An George Spalatinum. Er Bar = 


Aus Buddei fuppl. ep. p. 4% s N 
An Nicolaum Hausmann. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p.270, b. 






ſti Diener am Sachfifchen Hofe, feinem 
- im HEren Geliebten, Er wuͤnſcht ihm Gluͤck zu glücklicher Wiederfunfe, 


— und meldet, daß er Carlſtadten in zwey Yu 
Er bittet um Erlaß der Kloſterſchulden, als 2 in zwey Buͤ⸗ 
das letzte Geſchenk derer, die bald zerſtreuet hern geantwortet, daraus auch die Pigharder 


a len no das nic hielten, en ” aber do wegen der Ge 
Fa wollten fie alles verfaufen und bezahlen. Von er = SER a He 
dem neuen Lerien Carlſtadts. Galli, eines Boͤhmiſchen Ungeheuers loſen 
Län Bubens). Es fey einigen Gelehrten aufgefras 


an € ‚gen, der Alten Schriften zu durd 
ade und Friede! Ich dachte, es waͤre anzumerfen, was fie vom le 


I schon längft erhalten, lieber Spalatin, Sonas und Eisleben arbeiteten an einem Kins 


ah ung die Schuld des Nocken, ſo wir dercatechismo, er aber an einer Poſtille und 


beym Schöffer in Wittenberg gemacht, als| dem sd. Moſis. 


das Iegte Geſchenk für ung, die wir bald 
auseinander geben müßten, erlaffenmwürde: 
fonderlih da wir euch, als ihr zugegen wa⸗ 


I. 


Krim Friede im HEren! Ich freue 
- mid), lieber FTicolaus, daß ihr gefund 


ret, muͤndlich als einen Fuͤrſprecher erſuchet. und friſch wieder hach Haufe Fommen, 
Der Schäffer aber fähret immer fort mit des Cariſtadts Teufel babe —— Buͤ⸗ 


mahnen, und fpricht, er koͤnne nicht damit ern geantwortet, darinnen auch die Pigs 
aufhören, bis er Co lauten feine Worte,) Harder zugleich unfre Meynung fehen werden 


das rorhe Wachs vom Hofe fehe. Drum!a ifo Schri | | 
al oe ee aulen, Dep andern Ges 


ß 


haften, noch nr 
ihr ung ſolchen Erlaß zumege bringet, le en, noch nicht gelefen 


feige verkaufen (io viel wir etwa noch har| 3. Air haben einigen unferer Gelehrten 
ben), und ihn vergnügen... ‘Denn ich mag | aufgetragen, daß fie, was Tertullianus fe 


„weiter nicht leiden, daß erin Gefahr ſchwe⸗ wol als alle Alte vom Abend 
> be, oder wir immer Ungelegenheit haben. DR ale ale Ale Dom AbendgahlkarsDtege 


9, Ich fehicke hier den Briefunfers Glas |unrecht reden, das Maul geftopft werde. 


inung gehabt, fammlen, damit denen, die 


rii, daß ihr fehet was hinter Carlſtadten Jond und Eisleben iſt der Kindercatechie« 


* - 


gefteefet, und was er vor Streiche anfange;|mus befohlen. Ich habe die Poflille und 
welches ich immer beſorgt habe. Ze iſt! das 5 B. Mofis vor mich genommen; da⸗ 
Lutheri Schriften 21. Theil, Ppp ruͤber 


SEN Sr ER 


— 2. Gallum, der Böhmen Ungeheuer; 
ihm Daben ficher ftellet. Wo es aber nicht | enne ich. GHDet mache deffen Bemühung, 


möglich ft, fo meldet es, daß wir das Uns der unfer fo gefpottet hat, zunichte. 


N 





9€4 Al Briefe Buchen, welche aus Ben gareinifiben überfene worden, gg N 


ruͤber ich eine gute Zeit fchon zu arbeiten] dicken Ehemann Melchior * ‚ dem ic) ein. 
haben werde. Betet ihr fleißig für mich. gehorfam Weib wünfche, di hin des Tas 





Es gehet bey uns nichts neues vor. Ge-|ges mal mit den Haaren um den Markt 
habt euch wohl im HErrn. Wittenberg, |herum fehleppe, und ihn Des Nachts amal 


ju Bone I "mit ehelichen Worten wohl betaube, wie er. 
\ Martin Luther. verdiene. Wittenberg, Freytags nach Do⸗ 





rothea, im Jahr 1525, 








477- + Mactin Luther. 
An eben denſelben. y wird Rip ſeyn. | 
Aus Aurif. ep. Luth- tom, I.'p.271. — 
Er ſcherzt mit Amsdorfen: meldet, was Sol] - An Georg. S * atinum. 


Boom von dem zu ihm geſchickten Büchlein hal: 
‚ und was Carlſtadten vor ein Geift treibe, Aus Aurif. ep. Luth. tom- II. p. are 


I 


SR mb Friede! Sch nehme nicht Da- den Vergiftern, ausfehe. Die Auslegung der 
pier vom Abtrit, wie unfer Jonas, Leiter, der am Ende des 1, Cap. Joh. gedacht 
der euch. nicht bisher achtet, als daß ihrfche- u, wird, ſolle er aus Philippi Anmerkungen neh⸗ 


>» "men, Wenn er mit dem 5B Moſis fertig, 
des narales, Das iſt Zeddel, damit Wan) wolle er auch — — 





Er meldet wie es mit den gefangenen Zaden⸗ 


den Hinterften gewifchet, Tefel. 2 WI .; @opoco. Keen Glück zu Hilte @Oteis und 
2. Uebrigens bezeuget audh Bolöbahn, | fer zur Befehrung, ———— er 
wie ich ſchon vorhin gefchrieben, daß das] das Schreiben des Pfarrers zu Orlamunde, 
- Beine Büchlein, fo ihr mir gefchickt, nichts] DaBer neue Dinge von Carlſtadten leſe. | ' 
als kurze Gebetergen in ſich faſſe. Sch bar Ta : 
be es ihn aber noch fleißiger anfehen heiſſen: made und Friehe! Morgen werdet ihr 
hernach wird es zuruͤck geſchickt werden N neues hören, mas ihr zu wiſſen verlans 


Sonſt it nichts neues hier, auffer daß Carl get, mein lieber Spalatin, nemlich daß wir 
ftadts Satan herborfommen. wird, "Denn, gedacht, daß die gefangenen Füden, fo mir Gift 


> unfer Glatius( Glaz) hat Zeugen, Die Desk etwa fagen würden, wer fie geſchi⸗ 


Carlſtadt einen Mond), einen Savelian ges, ch 
habt, den er als feinen Geiſt zu Haufe ges | habe ic) fie nicht wollen martern Taffen, fons 
braucht, der ihn getrieben „ und ihm feine dern habe verfchaft, daß fie freu gegeben. 
Geheimniſſe geoffenbarer: ſo muß er des ar⸗ würden, ob ich wol gewiß bin, Daß es eben 

men Rolfsfvotten! Ihr werdet bald Wun da gervefen, dor welchem mich die outen 


da fie eg aber nicht gutwillig gethan, 


der hören, Sehet, wo der hoffärtige Geiſt Freunde verwarnet hatten, weil alle 1 


hin gerathen und geriſſen worden. Betet chen eintreffen. 


für ihn, ob ihm noch etwa zu helfen jey.| =. Den Spruch) Tob.r. von der Bei“ 


Es freher feine Schande vor der Thür.)ter, kann ich nicht beſſer verſtehen oder aus⸗ 
Der ſich ſolcher Dinge unterfaͤhet, was legen, als Philippus in feinen Pinmnerkung 
follte der von der Sache der. Sortjeligkeit N gethan hat. So halte ich, 

Hatten Eraſmo erde ich antworten, wenn. 


3, Behabt euch wohl, und seht den ie ettons Zeit befomme. Denn —— 


BE. ee | 


—* 
(eK 


— — 





vv 


ee ar. ».4: 20m. — | 





. * Ar r ’ \ 957 
Moſis muß ich fertig machen, daß Die chen Fünnt, ob ihr mol die Namen nicht 
Drucker nicht in Schaden kommen. aͤndert. 
DK 4.Ich freue mich, daß EHriftus Jo⸗ *) lectores menfx. 
doeo Kernen fo beyitehe, und Daß Alfter] 2, Ich ſchicke Staupitzen zuruͤck; er ifE 


wieder auf gute Gedanken Fomme. Der fo lau hin, wie er immer gewefen, und nicht 
Pfarrer in Orlamunde ſchreibt an mich, eifrig genug. Thut, was ihr wollet; esiff 
Bone ihr ae So — — — Buͤchlein, das wol den Duck betdien 
— is ade dab er den Teufel ae ide —— 
En | den. O elendes Elend der 
r cn a uns EHriftus verlaͤßt. Ich habe aud) Carlſtadten geantwor⸗ 
> © geftern, ich heute, Cforiht jener,) wer ie wie ihr ſehet. Er verkehrt hiele in Bas 
wollte diß Reben nicht fürchten , welches der, als, Decolampadium, Delitcanum 
m Schtin und bushaft befiget? Ge und Andre, Die vorhin ſchon Dazu geneigt ges 
Satan ſo maͤchtig und bashaft befiset? Se een.» Frofeiet : 
Satan fi ir mich. Sonn, Melen. Ingleichen zu Straßburg Otto 
babt euch wohl und betet fur mid, Sonn Br 
abends nach Dorothed. 1525. vunsfelden und andere, fo daß fie unfer 
i m; bee ſpotten, indem fie auf ihre Mennung tragen, 
i — nn 4- Die Orlamundiſchen Bauren wiſchen 
x | 47% | den Hintern an mein Büchlein, Go tobet 
Arn Wenceslaum Linch, der Satan! — 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. 11.p.272. ſJ. a ale ihr mic wegen Anrich⸗ 
Er danket Herrn Linken Für ein Glas, das er ihm en — — a da — 
geſhicket. Er entſchuldiget ſich, warum er nfteyen Willen auſſer aß es 
Vlete nicht willfahre. Cu überſchreibt etwas ehrgeizig zu ſeyn ſcheinet, wenn ihr 
Pin Merheil yon einem Buch des Staupitzens allein Pfarrer ſeyn wollet. Ob es wol 
0 @aelftade ziebe täglich mehr Gelehrte zu einen ſchoͤn und anftändig wäre, wenn in einer 
2. Sm ml, fee ar State ifo, nd andern Dee 
— 5 Ale Anzurichten, und wie den Minori- Dresbyteri, Aeltiften) waͤren, wie Paulus 
Y ten Stilſchweigen aufzulegen. Tie, 1 ordnet. | —— 
th 2.202.) 6. E8 wäre wol gut, wenn die Oberkeit 
made und Friede im HF. Das die Minoriten ſchweigen hieffe. Ich meyne, 
& RM; der A zit, habemit| der Sucht werde ihnen bievinnen mehren, 
8) Sag, das den Augen ſo gut, habe mit Idee in folchen Di lieber Bauchr 
Dank empfangen, lieber AinE, ob es wol we cher in ſolchen ingen ieber auch ſeyn 











nicht nöthig wer, euch deſſen ſelbſt zuberan- MIN I. · 
Ben Uebrigens kann ich eurem Buchfuͤh⸗ venter efle, ob es genieſſen bedeute kann nicht 
ver das Eyemplar nicht verſprechen, theiüüß Gogen, a iR illis auf Ober⸗ 

wosil ich meine Kücken nicht erfüllen kann, 0 en — 
eyeils weil man mich fonft anfpricht, fo ich| _7., Gebabt euch wehl und geuffet eure 
Billig niche verfagen folte: zu gefthtveigen) Cheliebite, und betet für mich. Den drit— 

daoß ihr auch Meitter der Neubekehrten und ten Tag nach Dorothea a 
Leſer bey Tifche ) ſeyd, Die ihr Bucher ma- . Martin Luther. 
ee — u „pp 2 480%, An 


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en uͤberſetzt wo.den, 979 





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958 IT Briefe Lutheri, welche aus dem Pateini 


An Georg Spalatinum, ade und Friede in CHrifto! Es hat 
Aus Buddei Luppl. ep: p-At.. | > diefer Ueberbringer gebeten, Hieber 


| Axrieedrich, ich follte ihm an euch einen Los 
Herrn Beorge Spalatin, evangeli⸗ bes⸗ und Lebesbrief fireiben, weil er nach 
ſchen Prediger am Saͤchſiſchen Hofe, |Erford gienge, und da etwa eine Stelle u. 
feinem im HErrn (Geliebten), ſ inem Unterhalt fuchen wollte. ° Da ihr 
Er ladet Spalatinen zu einem Kinderfpiel und aber nicht alleinam Kribe, fonderr auch am E 
Abendeſfen ein, bittet aber fein Wildpret mitzue Rathe reich ſeyd, fo befehle ich ihn euch br 
bringen. · ſtens, mo ihr ihm irgend rathen Fonnet, &8 
— u EN giebt hier fonft nichts neues, auffer Daßman 
[Sa und Friede! Und ich will auch ſagt, Brnhard, ein Carmelter, fey bey Me⸗ 
hiemit anftart unferg ganzen poetifchen bein um des Worts GOltes willen vers 
Reichs und Gebiets geladen haben, lieber, brannt, wie unfer Heinrich in Diethmar. 
Spalstin, daß ihr künftigen Gonntag) 2. Dem Philipp hat GHtt geftern ein _ 
Abends erfcheinet, und unfre zu Witten- Pbilippgen befchert, dergleichen euch GO 
berg anwachſende junge Dichter und Red⸗ auch verleihen tolle. Gehabt euch wohl 
ner fehet und böret, zugleich auch einem an und betet fuͤr mich. Wittenberg, Montags 
zuftellenden Luſt ſpiel und abzuſingenden Rei⸗nach Sexageſima, im Jahr m, — 
men (oder Gedichten) beywohnet endlich 24 KR M.Luchen 
auch zum Eſſen und Trinken, fo zur Ehre / — / RER Te 
des poetifchen Neiches hinunter zu ſchlingen . 488388 
Doch fo, daß ihr, wo moͤglich, etwas Wilde/An Theobaldum Billicanım, 
pret vorausſchicket oder mitbringet. Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il. p.272. . 
An Herrn Theobald Billican, Con 
voangeliſten in Noͤrdlingen. 
Er ermahnt den Billican, daß er die Antwort 
auf fein Schreiben aus feinem Büchelgen wider 
Cartftadten nehme, und widerlegt feine Mey 
nung, daß ein goftlofer Priefter nicht Eine 










2. Es wird alles in weyland unferm Klo⸗ 
fter gefchehen, mie es fid) ziemet, ſolche Sa-] 
ſte zu empfangen. Von dem übrigen munds 
lich ein mehreres. Gehabt euch wohl.| 
Wittenberg, Freytags nach den LXX.1525.| 
Martin Luther, 


das Brod im Abendmahl einjegnen, 


— 





BER = 481. \ ; 3 $ N a Br — 
ah : Enade und, Friede im HErrn! Sm 
ee : & ne, lieber Theobald, dag ee 


Aus Aurif, ep. Lüth. tom. Il. p- 29% Stehet iemlich lan & reiben an mi Iesich in | 
| daſelbſt nicht am gehörigen Ort — en ———— S a 
kn ran En, Gm sm 
daß Bernhard, ein Carmelit, zu Mecheln ver; . Wue iur Ace Mond 71 
brannte worden. Er zeiget auch die Zeit an! = as ihr aber BAT Ian dem Amt 4 
da dem berühmten Mann Philippe Melanch- der Einſegnung des Bro 8 des HErrn 
honi ein Sohn geboren worden: ſchreibet, habe ich dahin verfianden, als 

ne J ; wenn 


= } a 
— Re Bi 
E RER FE 
— 
2 DE rn. 


er 
— 


 gponn der Gottfofe nicht Brod confecriren ‚geben aber dag Gedenen nicht. Wir reis 
oder fegnen Eünne. Sc) halte anders, nem» hen aber Darum beyde das Wort und Sa 
fich das Wort GOttes ey Wort GOt⸗ crament, weil es CHriſtus gegeben hak, 
tes, nihe Durch unſre Halligkeit ſondern welcher auch ſelbſt, wie er ben den Juͤden 
durch feine eigne Kraft, und daß es thue, mit dem Wort nichts ausgerichtet, alſo dag 
was 6 thut nicht Durch unfer Verdienſt, Sacrament dem Judas Iſchariot vergeb⸗ 
fonbern Durch feine Natur. Dennihr lich gegeben hat. Doch hat er fie das wahr 
| 4J Kraft GOttes neune, die da ſelig das rechte Sacrament gegeben. Denn 
machen Eönne, fo daran gläuben. Und wenn fonft auf den Glauben der Reichen, 
doch gehorchen nicht alle Dem Evange⸗ Iden und Empfahenden zu fehen, (bwin al 
lio, Roͤm 10. Hernach wird e8 von Zaͤn⸗ les ungewiß feyny ob irgendivo Das Wort 


 Tifchen und Neidiſchen geprediget, Phil. 1. und Sacrament recht funden werde, da al⸗ 


amd hoͤret Doch wegen Diefer ihrer Wuͤrdig⸗ ler Glaube ungewiß ıft. Aber nun beftehet 
keit oder jener Unalausens nicht auf, GOt⸗ die Nichtigkeit (oder Gänze) des Worte 
„ tes Wort und Kraft zu feyn. Denn ob es und Sacraments nicht auf dem Geſetz und 

- gleich den Gottloſen ſchwach und thoͤricht iſt unſerm Verdienft, fondern der Verheiſſung, 

Äuiftes doch den Frommen Weisheit und daß die Wiffenfchaft des heiligen Amts im 
Kraft. Wird es alſo Durd) den Glauben | YPolfe GOttes veft und gewiß ſey. Das 
- der Frommen nicht anders noch beffer, noch habe ich euch melden wollen. Nehmet da⸗ 


durch den Unglauben der Gottloſen ſchlim- it vor Willen, und bittet CHriſtum fuͤr 


- mer. Gonft ift die Östtbeit felder den mich, deffen Gnade bey euch fen. Amen, 

Goͤttloſen nicht ein Lowe und Bar, den Wittenberg. Invocavit, im Jahr i525. 

Frommen aber Heil und Leben. Danın) Martin Qutber 
2 als das Sacrament durch die Kraft deel__ 2. 
us ve an Do m noch er 483. 

zubereitet wird: fo fragt man nicht nach dem — 
Diener, der dabey zu ſchaffen habe, w An Georg Spalatinum. 
man aufs Saerament ſiehet: wol aber in| &. im Anh. zum XV. Th. d. S. p.208. 
ſo weit, ald man auf feine eigne Seligkeit — — * 





Die Abſicht bat. Denn EHriftus hat auf: : 484: 
 felbft nichtin Kraft feiner Deiliafeit, fonden]| An eben denfelben, 
durch Kraft des Worts eingeiebet und ae| _ ...., ar 
 feanet. Darum wie das Wort GOttes, Aus Bnddei fuppl, ep. pa + 


wo die Kraft GOttes iſt mächtig wirket, Herrn George SSpalatiner | 
eure lie OBEN — e ne 
obgleich Die Gtelfen fülcher Craft nicht| ” Diener Eu am —— 
froh werden; alſo iſt au das Sacrament, feinem geliebteſten Bruder, 
wo es gefegner wird, ein volko amen Sa-| _ Se | 
erament, obgleich die Sortlofen foldhen Se-| Er ne en — in: 
ß —59 — NE gleichen aud adten ein frey © is 
2 — genieffen. Denn wir pflanzen]  Kericeet vom Philipviichlaflofen Mächten, mat 
un egieſſen und reichen das Wort des vom Evangelis, fo man in Heſſen und in der 

Ledens und Das Sacrament der Seligkeit,! Ppfalz annehmen wolle > 

Er = Mer 2, Gnade 


Lo . i . - # e - n — — — — 
0 N vom Jahr 1725. 961 


iffet, Daß der Apoſtel cas Evangelium eis re Wort GOttes gelehret, und hat dieſem 


Es 


il. 
— HN, 


elche aus dem Lateiniſchen überfezet worden, . 963 
ea Se fie Biefan empfangen haben; Denn "Die, In’ u 
RE & und Fliede in ale SR ne en ne — hei 
Spalstin, hoͤret doch ß arme Weib, fen zu dem, was geftern gefchrieben war, 
und helft: ihr in ihrer Sache Gie bittet thun: ob fie zugleich werden an euch Fom- 7 
aber um ficher Geleit vom Fuͤrſten fürihven |men, werdet ihr wol fehen. Was ich jetzt 
Mann, weil er die Kirche in Schoͤnfeld be⸗ ſchreibe, ut dieſes, uns verlanget ſehr nach 
vaubet baden foB, daß er entweder nad) euxer Gegenwert; und das wuͤnſche nie 
Sihmiedburg, wo er geroohnet, wieder ‚allein ich und die Meinigen, fondern au) 
Fommen , oder nach. ausgemachter Sache unſer Aufſeher *), Sans Metzſch, fehnetfich 
‚bey feiner Frauen leben dürfe. Das an uberaus darnach. Der hat mic) veranlap 
dere wird fie.felbit fagen, „Ich babe nur ſet euc) noch inftandiger zu bitten, daß, 
diß melden.follen.  , an ei weil wir fo gar N verſucht fepn, 
2. Sanft habe ich guch i euch geſchrie, ihr uns doch aus Sreundichaft zu unferem 
Be — — ———— rief überfandt, | Troſt des foͤrderſamſten beſuchen wollet. 
daß ich ihm auch dergleichen ſicher Geleit zu | Cr verſpricht gewiß, er wolle euch, wennihe 
wege braͤchte vom Fuͤrſten. Mich wundert, den Tag recht beniehmet einen gar ehrbas 
daß ihr ihn mcht erhalten, oder dab man mir ren Wagen an euch ſchicken, und euch auf 
fo zu Hofe nichts antwortet. Gehabt euch Ar Se Ka 8 —— lafen; 4 
DE en a 
: er e \ L e S et A 
‚3. Pbilippus are vor ee ee ——— i 
Schlaf faft N e ni ihr 9 2. Laßt ung alſo an euch den alten, redli⸗ 
an eben der Noth krank genug; chen, aufrichtigen und freuen Amsdorfha⸗ 
Mittel dawider wißt, ſo beift Ihm Damit. | Gem, der ung den Tag recht anzeige, daß 
Gehabt eud wohl und ES — wir einander ſehen und troͤſtlich zufprechen 
Wittenberg a N Eönnen. Gehabt euch wohl in EHrifto, 
Der Heſſe fell an Hereg eorgen SENDEN? | lieber Amsdorf, Den Sonntag Remis " 
ben haben, er habe mit dem Pfaͤlzer ber ve ne WB: 
Be) a nifcere, im Jahr 1525. 
- fchloffen, dem Evangelio in feinem Lande et as 

















968 Briefe Lutcheri, w 





2 








A 


Martin Luther, 








! Raum zu geben,“ weil es die Wahrheit fey.| — h 
Dadon ein andermal ein mehrer. — | a ee 
ER Martin Lutber.| An Georg Spalatinum, 
Te — ©. im Anh. sum XV. Th, d, S.p. 251. 

An Nicolaum Amddof, I 0... 487. — 

| RD a un An Nicolaum Jauemanın 
= Er ladet ihn fo wol in feinem als des Wittenber⸗/ Aus Aueif. ep. Luth.tom.!1.p.277.b. Diedie 


giſchen Commendanten Hans Metichens- Na: ſem Schreiben angehängte Vorrede Zutberi, 

men freundlich zu ſich. Pe fo man lefen foll vor Handlung des Sa 

a J craments, ie a Er * e) 
RN a an! fehen Sammlungen feiner Schriften, alsdes 
Een Shih und Friede in CHriſto! Mein vo ist. Ch.l. p.272. Alten. Ch.I psız 
| riges am euch werdet ihr wol zugleich] und Aeips.Th.XRl.p.24u — 


Sa 
— —— 


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BR. { 


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Bi): 


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* EN En r * 


964 | a vom Jahre ı725. Ka 0 2965 


——— —— — m — —— —— ———— —— — f 
Er fchreibe fein Urtheil von den Meflen, die man brauchen und genieſſen, ſicher und gewiſſer 


deutſch ſingen ſolle. Es werde auch) ein Late: mache voill, daß alſo ver Tod fir alle feine 


ifmus gemacht, foer im vorigen Schreiben ger 
Bi: der r freyen Bien wolle — Suͤnde von EN: > erlitten ſey; wo aber 
ſchreiben, ingleichen eine Weiſe eines Gebets jemand daran zweifelt und ſolchen Glauben 


achen indes muͤſſe man die brauchen, fo er nicht etlichermaſſen bey ihm fuͤhlet, der fol 


ſchicket, und die im deutſchen Zeddel der Vor⸗ wiſſen, daß ihm das Abendmahl nuͤtze, 


# Ri rede folget. > ſondern fehadlich fey, und ſoll davon bieis 


I, | ven. Welchen Glauben, weil wir ihn 


8 und Friede! Die, Seien ſchicke nicht ſehen, und alleine GOtt bewußt iſt, 


id) wieder, welche ich ſo fingen laſſen wollen wir einem jeglichen; fo herzugeht, auf 


ann: es gefält mir aber nicht, daß lateiniz| ſein Gewiſſen gejtellet haben, und auf fein 
ſche Noten über Deutfchen Worien noch ſte⸗ Bitten und Begehren zulaſſen. Welche 


ben. 


Ich habe dieſem Buchhaͤndler geſaͤgt, aber auch in öffentlichen Suͤnden ſtecken, 


Mas vor eine Weiſe deutſch zu ſingen fey,ia als Heiz, Haß, Zorn, Neid, Bucher, Un⸗ 
die wollte ich, daß hier eingefuͤhret wuͤrde kanſbheit und dergleichen, und nicht abzus 


2. Der Case: ſmus ift, wie ich vorhin; 


laflen gedenfen: dem fey hiemit abgeiagt, 


geſagt, Denen, Die daran arbeiten, bes! und warnen fie sveuiich‘, daß fie nicht herz 
foblen. . - | zugehen, daß fie nicht ein Gericht und Scha⸗ 
3. Wider den feeyen Willen bin ich den über ihre Seele hölen, mie St. Pau⸗ 
ſchuldig (zu fehreiben), aber da ich fü Ai] 6 faget Cor. in. Jedoch fo imand Ges - 


der Drucker notätwendigen Sachen geplagt 


fallen aus Gebrechlichkeit ı und ſich zu beſſern 


bin, muß ichs verfihieben. „Die Vorrede *); ernftli ich beiveift mit der That, foll ihm fol 
muß gan Eur; feyn, und koͤnnet ihr, wo ihr che Gnade und Gemeinfchaft-des Leibs und 
keine beffere habt, indes die auf dem Zeddel Bluts CHriſti nicht verfager ſeyn. Dae⸗ 
brauchen. Gehabt euch wohl, und bitter) nad) ſich br und wiſſe ein jeglicher zu rich⸗ 
 fürmich lenden. Wittenberg, am Sonns| ten, und ſehe fuͤr ſich. Denn unfer HDi 


tag Laͤtare. Sm Fahr 1525. 


ke Vorrede, welche dort, wie ich "glaube, 
ſich fo anfangtz Dominus vobisceum, fur- 
fum corda &e, daher es aud) eine Borre- 
de heißt, Eann zu Deutſch alfo lauten: 


Chriſtus aus unausiprechlicher Liebe diß 
fein Abendmahl zur & Lehe hat eingeſetzt zum 
Gedaͤchtniß und Verkuͤndſgung feines To⸗ 
des fürsunfere, Suͤnde erlitten, zu welchem: 
Gedaͤchtniß gehoͤret ein feſter Glaube der 
eines. alien Gewiſſen und a „der fein 


” f 


täffer fein nicht fpotsen, fo will er auch nicht. 
das Heingthum Den Hunden geben; noch 
die Perlen für die Saͤue werfen. I 






Wertin Luther. 
x) oder Anvede.* - 





Lt lie 
: An Georg Spalatinum. 


Has Aurif. ep. Luth, tom.ll. p.278.b» 
llerliebſten Freunde in EHrifto! Ihr — — 
wiſſet, daß unſer HERR —— Er fohreißt fein Uetheil von den geebenen Ne: 

benfonnen ®).: Er frenet fich, dag der Fürſt 

von Heſſen ſich mit dem Fuͤrſten von Sachſen 
unterreden wolle. Er meldet von den neuen 
Propheten in Antiverpen, die den Heiligen - 

Geift läftern ; ingleichen allerhand neues mehr 
aus Thüringen. 


we *) parallelis, ft Seien —— 


— 


CL Önade 


BA * Li NUT Ve N a 


- 


orden, 





z 967 
Du 9 | Be nr ni Herrn. Es 

und Friede! Ich ſchicke euch die Dakommt hier der Here Johannes ein 

S' —— wie⸗ | Pfarrer des Volks zu Danzig, zudem Fur⸗ 


966 1. Briefe Lutheri, welche aus dem Lareinifchen überfest w 


* 


J 


der zurück, lieber Spalatin, ch verſtehe ſten, und mil um die Gnade deſſelben bite | 


ich ni il ichkein folcher Bros |fen, daB man unfern Pomeranum dahin 
1 Rn — * a rufen dürfe. Ich bitte alfo, ihm beyzuſte⸗ 
2. 68 bedeutet wol etwa Die blutige ben, wie ihr koͤnnet. Denn ob ich wol ger⸗ 
Abendfonne, den König von Frankreich, undiie jahe, daß er hier bliebe! fo meyne fh 
die andre, die in der Mitten ganz helle, den doch, Daß man info wichtigen Sachen, und 
Ranfer : fo meynet auch Philippus; glei 100 es das Wort GOttes betrift, nachaes 
aber deuten fie auf den jungften Tag. ben muͤſſe. Wer meiß, mas GOtt daſelbſt 
Ich freue mich, "daß der Heßiſche durch ihn ausrichten will, daß wir alfo eis 


” 


N 


; 


Fi Fauͤrſten fpricht: ich hoffe, es nen fo herrlichen Ruf GOttes ja nicht übers 
En En * ſeyn. gehen oder hindern, Ihr werdet von ihm > 
4. %ch habe hier eine neue Art Antwer, |felbjt wunderbare Dinge vernehmen, fü 


: sitcher Propheten, die Da fagen: der Hei— CHriſtus in Danzig gewirket hat. Wenn 
m der natürliche Witz und ich felber gerufen wurde, dürfte ichs mich 


“ao . Mie tobet der Satan allents |nicht weigern, fonderngiengegleih. Man 
allen hie das Wort? Und das halte ſaget hier, der König von Frankreich habe 


5, 


ich mitunter die merflichen Zeichen, daß wider den Kayſer gefieget. Gehabt euch 


» Satan felbft denfelben Tag zu fühlen wohl und beret für mid, Wittenberg, 
| — en ſcheint, darum er feinen | Sonnabends nad) Laͤtare, im Jahr 1525 
legten Zorn aus ſpeyet. Gehabt euch wohl | 
und betet fürmich. Wittenberg, den Dien⸗ 










490. 





Martin Luther. 


ſtag nach Laͤtare, im Jahr oh a A kben benfiben, | 
Sch ſchicke auch was mir aus Thürin| © ImXV.Th. d. © paass. 
gen gefehrieben wird. Die Welt iſt bisher 7 — 








- An eben denfelbem, 


voll ne *) Teufel gervefen, nun 
Aus Buddei fuppl. ep. p.4z 


iſt fie voll eingefleifchter. So tobet Ga 
e wider CHriſtum, der ſtaͤrker ift, al er. 
Gehabt euch wohl. y 


— — 


er Gdues am Sächfifchen Hofe. Sei: 
| nem Bruder inEHtrifte, ı 





489. er 
An. eben denfelben. 


Aus Aurif. ep. Luthk. tom. Il. p.279. ge von den Aufruͤhrern in Thüringen. 


Er befihlet ihm den Pfarrer von Danzig, daß er — 


feine Bitte, den Pomeranum nad) Danzig zu & abend. Sei ee! Schi et * q J 
2 


laſſen, befördre , und ſtatt finden laſſe beym RER 23% Be he 
len : meldet a Dinge von des öran | Schreiben an den Lehrmeiſter vo. 


zofeu Sieg. | Lichtenberg, lieber Spalatin: er hat mich 


Er babe feine Meffergen verloren, fo ihm Wolf⸗ 
gang Reiſſenbuſch verehrt gehabt. Neue Dias 


An Hein Beorg Spalatin, Diener 


a ‘2 


J— 
— 


J 
— 
} 





n 


968 | vom "Jahr 1525. 969 


mit Coͤlmſchen gar guten und fehönen Mefr aber der Graf von Henneberg hat an den 
fern beſchenkt, fo daß mir auch das wehe ge⸗ Math gefchrieben, und es verboten. 
than, daß das Fleinfte Darunter in der Scheir | 3. Ich wollte auch wol, daß D.Strauf 
de fehle ) Denn ich wollte, daß fie alle ſen, der feine Herrichaft ſuchet, von dem 
beyfammen waren. Es muß etwa. unter! Fürften gervehret würde. Es fehlt dem 
Menesmwoherausgefahrenfeyn. . Menſchen nicht an Grimm, fondern an Zeit 
N iſt alſo ein Geſteck geweſen, wie es ſcheint. und Ort. Wir ſind ihm ſchon laͤngſt, obs 
2.) Sch fihicke bier, mas aus Thuͤrin⸗ wol heimlich, ein Dorn im Auge, indem er 
gen gefchrieden wird; die Welt ift bisher |den gan Garlftädtifchen aufruͤhriſchen 
ol Geiſter ohne Fleiſch geweſen, nun iſt Hauer weit höher halt, als ung; den ihr 
fie voller Geiſter im Fleiſch. So tobet Sa-| u Nürnberg fo bewundertet, aber hernach 
fan wider CHriſtum, Der ſtaͤrker it, als er. ein Schalk befunden ift, und wie manfagt, 
Gehabt euch wohl undbetet fürmich. Wit/ | ein Mönch unter Bauerngeftalt. Gehabt 
‚tenberg den Dienſtag nach Judica 1525. euch wohl und bittet für mich. Den ans 
| Martin Luther. dern Tag nad) Palmarum, im Jahr 1725. 


9 Siehe oben N. 488. wo diefer ganze $. als ein : 
"PS. augehänget worden. —- Martin Luther. 


J 








492. 493. 
An eben denſelben. Arn Nicolaum Amsdorf. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, II. p.279. b. ©. im Anh. zum XV. Th. 9. S.p . 260. 





Er fihicket einen Brief wieder zurück, den er ver: ee 
mehret, daß er gedruckt werde, Ermahnt 244 
= - Opalatinen a — Kernen Gluͤck:. An Georg Spalatinum. 
meldet, wie Carlſtadt tobe, ſchuldigt D. 
Strauſſen des es : > = Buddei fuppl. P P. 43. - 

SER Are Dem würdigen *) Herrn Mag. Geor⸗ 
 Ernade und Friede! Ich ſchicke den Brief ge Spalatinen, Churfürftens zu Sach— 
> vermehrt wieder, lieber Spalatin,| fen Prediger, meinem günftigen Herrn 
Ich ſaͤhe gern, daß ihn Lucas druckte, der und guten Freunde, | 
— jetzo nichts zu thun hat; Daß ich indeß ein] Eine Fuͤrbitte für ein arm Weib, mit dem Zeug— 
wenig Ruhe hätte. Und warum machtihr niß, fo ihr gegeben ift, in einer Ehefache wis 
nicht fortmit der Heyrath? da ich andern der den Ehemann. Klage uͤber einen X.v.R.**) 
mit ſo viel Gruͤnden zurede daß ich ſelbſt den er den Koͤnig oder trotzigen Beherrſcher 
= faßt gerührt werde; da indes Die Feinde der —— nennt. | — 
dieſe Lebensart verdammen, und unſre Kluͤg⸗ Misch | 

ler berfelben auch täglich fparten. | gradeund Seite! Wuͤrdiger lieber Here 
2» Ich freue mich, daß CHriſtus fo bey und guter Freund. Sch bitte euch 

Kernen it, Carlſtadt treibt zu Roten⸗ gar freundlich, wollet diefer armen Frauen, 

burg an der Tauber fein Spiel, und vers| der Fährmeifterin, fürderlich feyn bey meis 
folget ung auch da er felbft flüchtig iſt. nem gnädigften Herrn. And weil fievon _ 
Zu Schweinford hat er einniften wollen, mir Zeugniß begehret, gebe ichs mit dieſer 
Luctheri Schriften 21, Theil, Dogg Schrif 


= 


IN 


970 I, Briefe Kutberi, welche aus dem Lateiniſchen überfegt worden, TE. 
Shift, nemlich alſo: Ich habe fie beyde, jargliftige Feinde ausrorten, und Kaffe heber 


wuͤnſche er, fie falle bey ihm wohnen. | 


möchte. Ihr fehet alſo, wo ich, oder viel chriſtliche Schule anzurichten, da ihr die 


. aus feinen Worten die er aus Unbedacht|fehet. 


nr a u ER ET m * re 1 Tr, I wir u 1* « Da 
* — di * —5 ar: 


/ ba en — 









ihren Mann und ſie felbit, gegenwaͤrtig dor die offenbaren Feinde dafuͤr bleiben. Wie⸗ 
mir gehabt, neben dem Pfarrherrn, und wol auch jene ChHriſto nicht gewachſen ſind, 
verhoͤret; aber weil da kein Verſuͤnen hat Ider alle verborgene Dinge fiehet, Amen. 4 
wollen ſeyn, babe ich müffen ihr erlauben, Gehabt euch wohl im HErrn. Witten E 
wie fie gebeten, von ihm zu bleiben, und berg des Sonnabends zu Dftern 1327. ’ 
nimmermehr keinen. Mann zu nehmen. Martin Luther. 
Aber er, der Mann, will wunderſchoͤn und *) quammuß es heiſſen, feil. fummanı 





rein ſeyn, begehret eine andre zu nehmen!  **) caucafo, Gebirge. 1 
Recht und Urlaub. Hab ich mich ſein ent⸗ — — — } 
fehlagen, und von mir gewieſen, als derich| une us 
über ihn und feine Sache nicht wolle Rich⸗ An Georg Spalatinum, _ | 
| FH En: ‚Laffens ihm andre zu, bin id) zur] Aus Buddei fuppl, ep. p- 44. 4 
vieden. b | | 4 


”) Der Titel iſt deutſch und Anfang des Briefee. | Herrn Beorge Spalatinen, Diener 
“) vielleicht Auguft oder Andreas von Noſtitz, € Hriſti am Sächfifchen Hofe, feinem 
oder Neidſchuͤtz, oder fonft einer, — im HEren geliebten Be eg 
" Das iſt die Summa oder der ganze BR a 


, | Daß man zu Eißleben eine hohe Schule anrid. 
* eine hohe Schule anrich 
Schluß, jD viel )ich merke, Cob man .eeı ten folle, und von Schulen, die bin und voled: 


‚> gleich nicht mit Zeugen bewähren Eann,))  entfranden. Er Enger, dag bie inivorfitär; 
daß er Damit umgehet, dieſe zu verftoffen! Wittenberg vom Hofe nicht geachtet werde,um 


und eine andre zu nehmen. Dog er nun! a — ne gehen muͤſte. Warum e Sg 
1, 5; isher kein Weib genommen, ein Echerz: unt 
damit zum Zweck Fomme, ftellet er fich, als daß er mit Spalatinen in der Eheſache eifere 
ern fie es aber thut, fo.fähret.er.ihe fü] a te 
nit, Daß fie die Flucht nehmen muß. Alſo Znade und Friede! Ich habe unſerm Eu 
kartet er das Spiel alfd, daß er von auffen EI cas alles befohlen, daß er an den Lehr 
ſcheint, als begehre er diß Weib um fie zu meiſter *) 100. Eremplarien übermace 
haben, die er doch alle Augenblicke Tieber Denn ich gehe gleich jeßo nach Eißleben, uni 
todt, oder in dem aͤrgſten Loche T*) ſehen bin dahin von Graf Albrechten berufen, ein 





mehr er ſelbſt hinaus will. Das habe ich unfrige fo gar ſchlecht achtet und hintan 


gehen laſſen, obwol etwas dunkel, nehmen] præceptorem, oben harten wir ihn in ichten 
Tonnen. Er iftein fchlauer und verſchlage⸗ berg. > en. 


e 5 | e Be f 
‚ner Mönch: des andern zu geſchweigen. 2. Ich fange auch an zu wuͤnſchen und 


Ich bin ihm gar nicht geneigt: er hat zu mich zu bemühen, dag Philippus dergleis 
Helfern und Schüsern, oder vielmehr nur hen in Nürnberg anlege, Die Magder 
zum Helfer, AR. den Beherrfcher die-| burger haben Caſpar Ereuzigern berufen: 


ſer Stadt. Ihr Eennet deg Menfchen, an die Danziger M. Arnolden. So werden. 3 
dem ich, was er damit fuche, nicht merken wir zerſtreuet, und unſre Schule vergehet 
fe, GOtt wolle Doch ſolche tuͤckiſche und Ich weiß nicht, was noch mit mir'werden 


—— 


J F 
7 X —— 
⸗ x . $ * — J 
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2 AT - r * 2 —— 
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* 





aa. Er... armen Gebe 1zag. 93: 


Hied, Sch weiß aber wohl, Daßihe hierin) 
nen ohne Schuld ſeyd. Der Satan iſt al⸗ 


* 


unter Weihsbilder komme, ich nicht laͤngſt 


freudig lehre, und ſich gewiß des Sieges in 
CHriſto verſehe. 





lein mitten im Spiel. — MIN 
3. Daß ihr übrigens von meiner Che| _. — — 

fehreibet, fo wundert euch nicht, Daß ich Eeis| Snade und Friede in CHriſto! welcher 
ne nehme, Da ich ſo ein beſchrieener Liebha⸗ > stage hat: Tin der Melt babe ibr 
ber bin. Das iſt vielmehr zu verwundern, | Angſt, in mir aber Sriede, Aber feyd 
daß, Da ich fo oft von der Che fehreibe und getroſt ich habe die Mile überwuns 

den. Diß ſchreibe ich an euch, lieber Frie⸗ 
drich, als ein Unbekannter an einen andern; 








gar ein Weib worden bin, zu geſchweigen, 





daß ich nicht eine genommen babe. Wie⸗ weil ich euch gern allen Troſt in CHriſto 


wol wenn ihr mein Erempel gerne haben | mittheilenwill. _ Da nun die Welt in Chris 


einer. einigen Frauen Ehemann werden. 


— 


vorkomme; wie GOtt ʒu wirken pflegt, was 


keine Ehe gedenke, euch, die ihr immer ſchon 


68* 
ich, Daß ich euch ohne Scherz dahin treibe, Jahr 1525. 
wo ihr ſchon hin wollet. Gehabt euch wohl,/ | 


e 


wollt, fo gebe ich euch eines der allerftärk- | Ko uberwunden worden, fo muß das, was 


ften. Dein ich habe drey Eheweiber 9 zu: |aufler und ohne EHrifto aethan wird, fol« 


gleich gehabt, und fie fo ſtark geliebt, da cher Art feyn, daß es nur den Schein hat, 
ich zwo davon verloren habe, dieandre Maͤn⸗ als ob es gewoͤnne, da eg Doch in der That 
ner nehmen wollen. Die Dritte halte ich 
kaum noch am linken Arm, und durfte mir 
wol auch nach entwiſchen. 





wonnen iſt, daß alsdenn der rechte Sieg 
angehe, wenn die Welt mit dieſem ihrem 





D find feine drey Geluͤbden, des Gehorſams, 
nr — — nemlich in hen wird, weil wir CHriſtum Fennen und 
einem vorigen Moͤnchſtande. auf ihn hoffen, n ſhen ſiftei 

4. Ihr träger Liebhaber aber dürft kaum ae Sc ae 
ner Kraft famt allen den Euren ftärke, 

2. Fahret denn fort, lieber Friedrich, 
im Herten. Gruͤſſet und ermahnet meinen 
Bafilium im Herten. Weimar, Don⸗ 
nerſtags nach Miferieordias Domini im 


Doch) feher zu, Daß ich, der jetzo faſt garan 





PBrautigam feyd, nicht einmal gahling zus 


man oft am wenigſten denket. Das fage 











lieber Spalatin- Am Oſtertage 1525. | 497. 
un, Martin Luther. An Vicolaum Amsdorf, 
Bears B; =] ©. imXVI. Th. d. S.p. is7. 

Sa a ER "496. N nn _ 
An Stiedrich Mecum, 202 498% — 
Aus Aurif. ep, Luth,tom. II. p. 288. b. ? An Georg Spalatinum. 


DR Aus Buddei füppk. ep. P-47« 
An Herrn Bruder Friedrich Yfecon 


‚Evangeliften in der Stade Gotha. “ Herrn Beorge Spalatinen Diener 


Er troͤſtet und fiärfer den Friedrich Meeum *) ¶ Gottes am Saͤchſiſchen Hofe, zu eignen 
echt kraͤftig, daß er fernen das Evangelium Hdeeeee 


N 


in und mit EHrifte überrounden und ges 


Schein vergangen: welches gewiß. gefiher 


Mertin Luther. 


az ser 


+ -- > ”Y na EFF An. 
nr we ;* € sc Er ⸗ 3 —— 
* 24 * 4 vr 
J * ⸗ - ’ + ** 
N 7 


974 I. Briefe Qutheri, welche ausdem Lateinifchen werſent wor 





Be den. 575 | 
v meldet, was vor Ceremonien beym Begräbniß|pfı iraend Kim 2 una EEE 
x des Churfürften Friedrichs aan u — En Er — 
beklagt den verſtorbenen Fuͤrſten. ki Mm * ia wie er uru 
und beſtellet auch Johanni von Mynk. 
SE und Friede! Hier habt ihr meinefvois feinen Der Rath; von Erfurt bes 
Meyhnumg von den Ceremonien bey derſrufet Philippum und mich, daß wir weiß 
kuͤnftigen Beerdigung des Fuͤrſten, liebernicht was anordnen füllen. Gehabt euch 
Spalatin. D ein bitterer Tod, nicht fofwohl und betet fuͤr mich. Den Dienſtag 
wol fuͤr die, welche fterben, als die, welchelnach Cantate, 1525, 





die Todten noch lebend zurück laffen! Abel Martin Luther, 
hiervon ein andermalund mündlich. Denn) 7 — 02 38 
ich finde mich zu Haufe uberladen, daih! 500 “ 
auch fehon geftern Abends nach 7. Uhr be . An eben denfelben. 


laftiget genug wieder. nach Haufegefommen.| Ans Suddei fuppl, ep. yı4s. 


Gehabt euch; wohl undbetet für mich. Am =, a Er Er | 
Sonntage Zubilate sa Herrn George Spalstinen. CHri⸗ 
— Ei WMartinus. Mi Knecht am Sächfifhen Hofe, feinem 





i — Bruder. 
499. Er ſchickt den Entwurf der hohen Schule, bittet 
An eben denſelben. fuͤr die Nonne von Kosleth, daß ſie iinen Man: - 


ne Shore er tel befomme, und von dem Hehe, das Sole 


| Bert, hahnen gefchenft worden. 
An _ Herrn George Spalatinen,|- a 
treuen Diener EHrifti, feinem “Bruder SUN und Friede! Sch überfende den 
— — — = — — — — SI Entwurf der hoben Schule, in dem 
War er eine Vorſchriſft, DIE HOHEN N ule Anlton in, + 
RE ERS Eat me 
Trofifhreiben an Churfürft Johannſen und feis Sn STR — 
nen Peing Johann Friedrich, ingleichen eine Zugleich ſchicke ich auch den euren mit. Ich 3 
Abſchrift feines Briefes an den Königvon Eng⸗ hatte euch ‚Die Abſchrift geſchickt ): hatte 
. land, und bittet fich fein Urtheil darüber. aus. aher Die Zeit nicht zum. abfehreiben. Ich 
Er metdet. daß er vom Rath nach Erfurt be⸗ hin aber allen euren vorgeſchtiebenen Pun⸗ 
— N | cten nachgegangen, mitbengefügten Ermah—⸗ 5 
nade und Friede! Es hat mie rathſamnungen. ee 
gefchienen, lieber Spalatin, die Form] . ee 
von Einrichtung der hohen Schule zu ver-| 2. Wenn irgend einige Hofnung für meis 
fehieben, bis Die Fürften herkommen. Denn|ne Nonne von Kosleth iſt, einen Mantelzu 
ich höre, daß fie bald Bier anlangen wer⸗ bekommen, fo meldet es, Denn dag arme 
den: es wäre denn, daß ihr mie anders| Menſch wartet drauf. 1 
ſchreibet. Indeß fchicke ich das Troftfchrei) 3. Das Rehe habe von Lochau erhalten. 
ben anfie: ingleichen die Abfehrift des Brie] Sie wird wol Golöhahnen geſchenkt feyn, 
fes, ſo ich an den König von England fchreis| wie ich meyne: ob mir fol nicht geſagt wor⸗ 
ben will, daß ihr ihn feher und erinnert, wol den, wem es zu geben waͤre. Es MEN & 








P) 


* Dieſen Brief hat Johann Balthaſar Ritter 


ERTL 


976 


aber ‚ugefteiler worden. Gehabt euch wohl, 

und betet für mich. Sonnabends nach 

Eantate, 1525. Re 
Be Be; Martin Zutber. 
Be — | 

An Börgermeifter und Rath der Stadt 
RS Frankfurt. 


” 


‚dem evangelifchen Denkmal der Stad 
Srankfurt am Mayn p. 84. aus ber eigenen 
- Handichrife Lutheri einverleiber. 


> Den ehrbaren und firfichtigen Herren, 
Buͤrgermeiſter und Nash) der Stadt Trank 
Fre furß 


Meinen günftigen Herren und 
Freunden. 


| & ad und Friede in CHriſto. Ehrſame, 
weiſe, liebe Herren. Es kommt hier 


Blie ſs Zeiger Magiſter Johann Eisleben, 


wie ich E. W. zuvor geſchrieben habe. Cr 
kommt aber alleine, weil in dieſen Lauften 
viel Leute noth find, daß unſer Unterpfarr⸗ 


here durch Urſachen vorgefallen nicht hat 


mögen mitgeſchickt werden. Er bat aber 
ſolche Reiſe angenommen, einen Monat 


.  ohngefehe bey euch zu ſeyn, werdet ihr wol 


Dein wir 
GOtt ge 


euch wiſſen hierinnen zu halten. 
auch hier und ſonſt ſein duͤrfen. 


be Gnade, daß er viel Nutzen bey. eud) 
haffe, Amen, und laßt ihn euch befohlen 
fon. GOttes Gnade fey mit euch allen, 
Amen. Zu Wittenberg am Dienſtag nach 


Erxaudi 15283. 


WwWwart. Luther. 


— 


An Nicolaum Amsdorf. 


S im XVI. Th. d. S. p.17o. 


— 


Sim XRX. Ch. d. S pa 


ee Es n 503. : 
An Wenceslaum Link, 


.. vom Jahr 125. 


u 4 
An Johann Langen. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 292.b. 


Er befihlt ihm einen Armen, daß ihm die Kirche 
zu Erford Handreichung thue, und meldet von 
Carſtadts Tollheit und Irrthuͤmern im Abend⸗ 
mahl, ſo er in einer öffentlichen Schrift wider⸗ 
leget habe. 


I. 


| SE und Friede! Diefen jungen Den 


II fchen Andream Laudaver befehl ich 
\euch, lieber Lange, wenn ihr ihn irgend» 
wo unterbringen koͤnnt, Daß er fich mit feis 
nen Dienften fortheife. Wir, Die wir hier 
nicht viel haben, werden täglich uͤberladen, 
‚und unfre Kirche mit fremden Armen ber 
fehmeret, da wir die unfern nicht verforgen 
mögen. | 
Stadt, dayu-an einem fetten Det gelegen, 
und reichen, feuchtbarer, als wir, kann eher 
mehr erhalten: wenn nur das Wort halb⸗ 
wege fraftiofe | 

2. Cariftadts tolle Dinge vom Sacra⸗ 
ment habe widerleget: das Büchlein koͤmmt 
diefe Woche heraus. Gruͤſſet euer liebes 
Weib, von der euch GOtt ſchoͤne Kinder 
befcheren wolle. Es grüffen euch alle Die 
Unfern. Gehabt euch wohl im HEren, in 
demfelben gruͤſſet alle die Eurigen. Bits 
tenberg. ° Sonntags nad) Antonii, im 


Ja rt 1525 = 
Je  -WMart, Kutber, 








en 50). 

An Georg Spslatinum, 
Aus Aurif.ep. Luth, tom. Il. p.296. 
Luther meldet feinen Hochzeittag, und 


bittet ihn 
‚zu feinem hochzeitlichen Ehrenfeft. 


ES 2 st 5 ; 
a Sr und Sriedeim Herrn! Mein und 


meiner Catharinen Hochzeitmahl wird 
Qgg3 Seſche⸗ 


Erford aber, eine groſſe weite 


wuͤnſchet, und wollt ja nicht auffenbleiben. 
Ich habe auch an den Marſchalk geſchrie⸗ 


N 


. weil der ‘Prinz gänzlich nach bes alten Deren Sreatur, alle Erfahrung bejeuget, Daf die 


u ‚Srfat we) des Verſchubs — werdet aber jene — — waͤren doch deß ge⸗ 


geſchehen kuͤnftige Mittwoch, nemlich nach 


kann, und zu ſeiner Zeit ſchreiben, jetzt AM 











ihr wol geng ‚aus Sprüchen, Erfahrung und 
Johannis des Täufers Feſt; Dazu Ich euch, Exempeln wahrnehmen fünnen. - 


lieber Spalstin, inſtaͤndig —— damit Me Eee nicht partieula und. vorher eia 
c 


‘3. Die Sprüche find: Nocuit differre 
paratis? Es bat Denen, Die ſonſt alles fs 


der Verſchub geſchadet. Item: 

ben um Wildpret, und ihn zugleich gebeten. ( haften, 
Je fpäter, je gefährlicher. Nachtfriſt *), 
en euch bemühen, ob etwas zu er— —— Der heute nicht bereit it, wird 


2... Ich ſchicke des Konoe noch) weniger ſeyn. Wenn 


man ſich berathen hat, muß es zur That 
mark Schreiben zurück, — — kommen. Solche Spruͤche hat man doch 
ben aber des Königs in England weiß ich 1 Erfahrung genommen und gefammiet. 
nichts. Sch will aber bitten, ſo viel Ich *) das ſteht fo deut. 
A Die Schrift ſtimmet Damit ein, auch 2 
4 


— —— ——— — 

978 IL Briefe — wel e aus dem Lateiniſchen uͤberſeßt mans 2.999 
J 

ich ſehe, daß ihr mir in Ernſt das Glück 


neh 1 Ai En N ludl 22 


nicht "gekonnt, ihr werdet es erinnern, wenn 
Zeit und Gelegenheit mit Boten da iſt. 
Gehabt euch wohl und betet für mich. Wit: 
tenberg, Donnerflags nach Viti im; 


Johen Ba 
x Marti Luther. 


in heiligen Dingen. Wie Paulus ermahe ⸗ 
net: daß wir die Gnade GOttes nicht 
vergeblich empfaben. Und die Braut 
im Hobenliede klagt: daß ihre Braͤutigam 
hinweggegangen, da fie nicht gleich aufge ⸗ 
than. Und im De: itſchen: Wenn GOtt 
grifft t*) ſoll man danken. tem: Wenn er 
man das Ferkel beut, fol man den Sack 
herhaltee Be; 
*) das ſteht im Tot fe. 
$- Eh heydniſch Sren, Be 
en Johann Friedrichg gefragt worden, ermahnt at Rom nicht verderben wollen, da er 
See — ken dag er vr konnte; Herma) Eonnte er. nicht, da ee 
Ehe nicht länger verfchiebe, aus vielen Lrfa-Iwonllte. In der Schrift hat Sfau, da er | 
— Eee die Erftgeburt haben konnte, verachtet, hera - 
ee Nu e v eat: Sa 
fich es fey, dergleichen zu ——— gefaͤr⸗ nach aber vergebens gemeiner. Und Ehrie 
ftus Joh. 9. fagt: Ihr werder mich für 3 
Bi; 
2 





urn 56. 
An eben denſelben 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. — b, 


Lutherus, der svegen der Verehlichrähg des Pein- 


% chen, aber nicht finden. So langeibe - 
Se und Friede! Ich ſchicke hier ein das Licht habt, fo gläubet ans Li ihr, daß 
Schreiben an ven Ehurfürften, lieber euch die Sinfterniß nicht ergreife. 
Spalatin: denn daran mag es genugfeyn,); 6. Gumma: die ganze Schrift; alle 


Willen leben will, zeitlichen Wohſthaten GDttes recht zeitlich 
2. Der Prediger aus Preuffen ift noch find: darum marten und ſtehen fie nicht, 
nicht zum Vorſchein kommen, heute wird er fondern find in ftetem Lauf und Ebbe. Das 
gefuht, und wenn man ihn findet, wwird|rum muß man ergreifen, mas, wenn und 
man ihn fragen, und euch fehreiben. Die wo man fann, daß eon chiemwiſhee Sa. 





EL 


2 


Bi 

N a 
| E 
—— — 


ur | 


Be: 


wo fie die Sache in Ernſt haben wollen. 


980, 
wiß, mas m Easton würden, iſt Narr⸗ 


| — es euch nicht etwa auch ſo gehe, G⸗ 


Erd 
un 


-fenen Eben, bloß weil fie verfihoben worden ? 
ten, wo die Ehe noch nicht öffentlid) beveſti— 
ger WE? Wider das alles, muß man ihnen 
ſagen, daß fie nicht allein fireiten wollen. 


Exempel wol nicht machen, daß diß Falfch 


z sn gegen Abend bey Zeiten haben, wo es 


i vom Fahr 1525. 981 
habt euch wohl. Im Sonntage nach Jo⸗ 


beit. Denn Feines Herz in feiner Hand, hannis fruͤhe, 1525. 

der Teufel ift gar mächtig, der auch Die, Wertin Luther⸗ 
welche fhon beyfammen find, oft trennet. — 
Und wie viel weiß man Sreinpel von zerriſ 















508 
An Johann Heſſen. 

Aus Aurif. ep. Luth.tom, II. p.296. 

Er meldet etwas von Moibans Doctorat, under 
mahnt ihn, daß er fih vor den neuen Pro— 
pheten in acht nehme, meldet aud), daß der 
N er geftiller {ey 


Wie vielmehr ift hier Die Gefahr zu fürch: 


Gie werden mit ihrem einigen und neuen 


und eitel fen, darum moͤgen fie fich fürchten, 
| ban, lieber sseffe, iſt geſund, und 
Gehabt euch wohl, und bittet für mid. kommt wieder zu euch, nachdem wir ibn zu 


- Wittenberg, den heiligen Abend ver dem unferm Landsmann *) mi t den andern Haus 


Feſt ber rafalislet, im Jahr 1525. fen gemacht, den Brüdern und! dem Evans 
Martin Luther. \geio zu gefallen. 
*) gentilis cum gentibus, ift nicht aber zu ger 
Ks er iftein nofter worden. 

2. Sch warne euch aber vor den Pro⸗ 
pheten, Die jest überall umftreichen, und 
unter Carlſtadts und Zwinglii Anfuͤhrung 
vom Abendmahl uͤbel glauben und lehren 
Wiewol ich an Carlſtadten noch nicht ver 
zaͤgt habe. GOtt thue was ihm gut dun 
ket. Ihr werdet aber alles von Moiban 
— ſelber — ni Ei „gehe. 

8. Die Bauren find faft uberall zu naar 
Sanade und Friede! Irret euhnicht, ie ven getrieben. Gruͤſſet alle die Unfen und. 
ber Spatatin. Auf die Mitt voche perer für uns, Gehabt euch) auch enbl ih in 





} " son 
An eben denjelben, 
Aus Buddei fuppl. ep. pa. 


Magiſter Spalgtinen, feinem im 
HErrn (Geliebten) zueignen Händen. 
Er meldet den Tag feines Hochzeitmahles, und Bit: 
tee abermals, . daß ihm — geſchickt 
werde. 


wied mein Hochzeittag ſe ſehn, daß zu Mitte: CHriſti Gnaden wohl. Den 4. Tag nac 
ge das hoͤchſte und groͤſte Mahl ſey. Da en no ı Nr : 
rm laſſet das Wadpret nicht fpäfer ans M & 


Tommen, fondern ſchaffet, daß wir es Mor- 





| 509 
Aa Wencesisum Link, 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II, p. 296.b, 


such if. Denn ich will die ganze 

rar: mit einem Tage für gemeine (oder 
bekannte) Gaͤſte endigen. 

2. Diß ſchreibe ich, weil mich 2, Ro ppe|. 


aus meinem. Briefe nicht recht verß I en, Er handelt von Briſgers Ruf zur Altenburgiſchen 


Kirche, und daß die Abgotterey der Altenbur— 


Er und Friede i im ae D. Mois 


Mart. Luther, 


— 


giſchen Domherren bezaͤhmt werde, — 
Shen, 


8 5 Mg RR N vr 
982 II. Briefe Lutheri, welcheansdem Lateinifchen uberferstworden, _ 983 
N — — — — — F Fi . 
chen, daß der Ehnrfürft von Sachſen, Sohanz ; 
Bi gar übel drauf zu ſprechen ſey, daß Link 
zur Ruͤrnbergiſchen Kirche gegangen ſey. End⸗ 
ich meldet er etwas von feiner Ehe. 






















Rate ) FEN a 
Si und Friede im HErrn. Diefen = 
Johann Oueyzen, einemgar Elenden 

und Armen, befehle ich euch, lieber Wen⸗ 
zel, wenn ihr ihm etwa zu einem leidlichen 
Dienſt helfen koͤnntet. Wiewol ich ihn 
mit ſchlechter Hofnung zu euch fehicke, in⸗ 
dem ihr wol eher zu mir dergleichen ſchicket, 
und wir ſonſt der armen Bruder genug ha⸗ 
ben; weil er mich aber doch darum gebe⸗ 
ten, und das Vertrauen zu euch hat, babe 
ichs gethan, ob ihm etwa GOtt etwas auss 
lerfehen hätte. Iſt es aber nichts, fo mag 
er den Weg und Die Reife wieder her thun, 
wo er voll. “ Be 
2. Der Drive (Briſger) gruͤſſet euch, 
nicht mehr als Prior, fondern ale Magiſter 
Eberhard. Wir haben des Klofiers Eins | 
fommen dem Fürften übergeben. Gehabt 
euch wohl, und betetfürmich. Den andeın 
Tag nach Jacobi san Ks, 


er 
Wnade und Friede in CHriſto. Ich bar 
& be — an euch geſchrieben. 
Es hatte auch der Prior geſchrieben und 
euch zur Hochzeit gebeten. Aber der. Bote 
var hinweg. Er gehet vor ſich gar ungern 
an folchen Ruf, ob er wol tuͤchtig und nuͤtz⸗ 
ich iſt. Denn er hat wollen ein Laye ter 
den: ich habe aber an den Fuͤrſten geſchrie⸗ 
ben, daß er ihn berufen, und ſchaffen Volle, 
daß die Einkünfte der Pfarr den Dienern 
eg Worts wieder jugeflellet werden, und | 
daß den gottlofen Domherren Maas geſetzt, 
umd fie nicht in ihren Meynungen und Braͤu⸗ 
chen geſtaͤrket werden. Ich hoffe von allem, 
was diefe Sache betrift, das befte. Der 
Fauͤrſt hat gegen- mich über euch geklaget, 
daß ihe aus feinem Lande zoͤget. Und es 
gefällt mie felber nicht, auffer Daß ich hoffe, — 
ihr werdet dort Frucht ſchaffen, und denke, — re 
da eure Atenburger Bauern find. ‚Dem An Yicolaum Amedorf. 
eure Urfache vom Aergerniß ficht mich we⸗ ee 


I: an. , ; F 
I Gehabt euch wohl im HErrn. Ich 
bin *) an Kethen( Ketten, Catharina ge⸗ 
bunden und gefangen, und liege auf der Bo⸗ 
‚ve &Bahre oder Boren), nemlich der Welt 

geſtorben. Es gruͤſſet aber. eure Kethe und 
euch meine Kethe II. re den 
T adalena, im Jahr 1525. 
a en Wert. Luther. 

H iſt deutſch. | *#) Cathena, 


e 
1 
E 
} 
F 


Ra N a eh 0 2 nn inde ö 


* 


Martin Qucher, 





— 


Es fey dem Bruder Amsdorfens ein Soft gebo⸗ 
ren; ingleichen allerhand neues von dem Baus 
renaufruhr in Schwaben, Bayern, Defterreih 
und Ungarn, Er verfpricht Henrichen, den 
ihm Ansdorf beſtens befohlen *), zu dienen. 
wen lei... a. 
| SuM und Sriedeim HErry! Ich melde 

euch diß neues, mein Amsdorf, daß 
eurem Bruder Bartolo ein Sohn geboren 
worden zu deſſen Taufe er mich berufen 
hat. Sch wollte es auch gerne thun, ich 
kann aber durchaus nicht weggehen, oder 
abweiendipn. Daß die Schwaͤbiſche Rot ⸗ 
te bey Meiningen gefchlagen, hat man hier 
für gewiß uͤberall gefager, Geſtern aber 

a er 


Ä — 
Arn eben denſelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, Il-p 297+ 


Er befihlt ihm einen armen Studenten ‚und be 
richtet ihn, daß Briſger Magiſter worden. 






Ba. 
Br. 


Henrichs werde- ich gedenken, ſo bald ich ei- 
nen Ruf habe, der fich für ihn fehicker.] - 
Gruͤſſet, die zu geüffenfind, im HErrn, und 
- gehabt euch wohl. Wittenberg, den] 

andern Tag nad) Facobi, 1525, 


r 


Rad) Friedrichs Tode, mehr als fonft vor⸗ Otto hier geweſen. Ich habe aber Mitleis 


TE ee er DORTRhE a ” # 
wird vom Hofe gefchrieben, daß die Baur|und vergehen. Denn was fie begehren, 


men, aber fo, Daß fie fie ihrem Herrn wies 
der einräumen, da fie (mie man ſagt,) die 
Schreiber bisher innen gehabt. Hungarn 
iſt auch in geoffer Unruhe. > 


Briſgern ihren Prior, gerne zu fich berufen] 
wollten. 


985 
















ern da auseinander geflohen, und daß ſolch das ift Doch verloren. Euer Gute *) bey - 
Gericht nichts fen. - Um Salzburg herum Nürnberg hat nun genug gedifputirt, und der 
aber follen.soo. Reuter und einig Fußvol,| Streit ift aus. | 
ſo dem Cardinal zu Hülfefommen,, gefehla-) *) Deo tuo difputatum eft, irgend Carlſtadt 
gen ſeyn. A an die 100. Schloͤſ⸗ : en die zit tehburger uufern ei 
in Ferdinandi Her eingenom-|_ 2 | ern Prior 
ein Set — haben wollen, muͤſſen ſie fuͤr ihn bitten, denn 
in dem legten Schreiben des Fürften an . 
mich wird nichts gedacht, Da ichs doch ſehr 
getrieben. So ift derfelbe Hof. Erkuͤm⸗ 
.") commendatur,foll commendato heiſſen Merl ſich gar nichts um CHriſti Sachen 


x 


2 2. Diß habe ich melden wollen, daß ihr unter einem doch fü guten und chriftlihen _ — 
yicht fprachet, ich hatte gar nichts: gefchrie- 


Fürften. _ Gehabt euch wohl und betet für - 
mich. Den 8. nad) Jacobi, im Sahrızer, 
: Mart. Kutber, 


ben. Ihr aber betet fir mich. Eures: 





513 
An Godfaligum, 
1 Aus Aueif, ep. Luth. tom. II. p. 298. 


1Seinem- geehrten Herrn, Bodfalig, = 


Evangeliften zu Zell des Lüneburgifchen 
Standes. & 





En sim. 
| An einige gute Freunde. 
- Aus Yurif. ep. Luth, tom. Il. p.297. b. 


Er ermahnt einige, daß fie um Herzog Georgens 
TTyranney willen nicht ihre Stelle verlaffen, 
bis er fie verjage, : Die Aitenburger follten bey| 

dem Fürften drum.bitten, wenn fie Eberhard] - 


heit des Glaubens, und meldet, dag nicht al- 
leg verdächtig fey, was bey den Päbftlern an: 
genommen ift. —— 

Is a 
N SS“ und Friede in CHriſto! Ich 
fehreibe wegen vieler Geſchaͤfte kurz, 


Be a 
| SS“ und Friede! Ich glaube eg und/mein lieber Godſalig. Ich habe nur diß 


— 
er 
\ 
re 
EN: 


erfahre es auch, daß die Hoftyrannen! einige Schreiben erhalten, feit dem Herzog 


ber, vornehmen, und daß fie lieber ärger als den mit euch, Daß ihr fo von neuen Geiftern 


angienge. Aber was zu thun? Es muß da⸗ 


die Georgianer Coder vom h. Georgen) wis geplagt werdet. Sexyd aber ſtark: der 


der das Evangelium tobten, wenn es nur HErr wird mit ſeiner Kraft bey euch ſeyn. 
2. Zwinglii Grund von der Gewißheit 





rum weder Idachim noch ſonſt jemand flie⸗ 
hen, bis fie mit Gewalt vertrieben tverden. er redet vom Glauben bloß nad) dem, mag 


CLHriſtus herrfcher noch mitten unter ſeinen er gehöret und felber gedichtet, ohne. alle 
Feinden, Daß fie mit den Zähnen knirſchen Erfahrung. Es ift wol möglich, und ger 


— 


Lutheri Schriften 21. Theil, Nrr ſchie⸗ 


Er antwortet auf Zwinglii Grund von Gewiß⸗ r 


des Glaubens, laßt euch nicht irren. Denn . 








y86 
chiehet alle Tage, daß wir in einigen Arti- ſtete Klagen der Wittenberger, darüber klagt er 
seh er feyn, in andern aber ſchwach. Es 0 EAN, — Ka w 
ift der geoffe Slaubensmann Mofes bymı I We 
Haderwaſſer ſchwach gelaffen worden ſo abe u Friede in CHriſto! Ich has 
find auch alle Kinder Iſrael im Glauben] I de vorher geſchrieben und gefagt, Ties 
von Speife und Unterhalt ſchwach worden, |ber Spalatin, daß M. Zberhard durch 
die doch den Pharao durch den Glauben in| des Fuͤrſten Schreiben berufen werden müfe 
ſelchen Wundern überwunden hatten. (fe; wenn das gefchehen, wird er gleich Forms - 
Hernach iſt nicht alles verdachtig, was die men. Das müffen die Altenburger erſt bes 
Paͤbſtler haben: fonft würde auch die Tau⸗ forgen, wie ich ihnen laͤngſt gemeldet habe,’ 
fe und ganze “Bibel verdächtig feyn. Viel⸗ Für Joachimen fehreibe ich an Fürtten, 
‚mehr muß uns das verdaͤchtig ſeyn, daß 2. Daß groſſe Herren in diefem Kap. 
Carlſtadt zuerft folche Meynung hervorge⸗ fterben, kommt wol daher, daß fü viel Zei 





bracht bat, deffen Gründe Zwinglius und chen auch auffie mit achen. » —- N 
Oecolampadius ganz verrverfen, und doch 3. ch freue mich, daß ihr bald eures - 
die Meynung mit andern behaupten wollen, Altendurgs gewohnet. Man fägt, der 
und die Narren bringen nur die vornehm: Fuͤrſt ſey unferer Univerſitaͤt nicht mehr recht 
ſten Gruͤnde Carlſtadts, die fie ſelbſt ver⸗ hold, und nehme unſre faſt ) unhoͤfliche 
werfen, vor. Das iſt mic ein laͤcherlicher (oder zu derbe) Erinnerungen übel auf, 
Geiſt, Der einen Artikel erft. mit fehlechten Bir erhalten aber auch die Studenten dar 
Gruͤnden verbringt, und hernach, da er an⸗ | übel, und mit groffer Mühe. Werden 
dre verfprochen, Doch wieder auf. vorige auch bald zu allen Thoren inale IRelt aus 
Leyer kommt, und alfo ganz wider fich felbft| brechen, mern wir fehen, daß es wahr if. 
ſtreitet. Sie ftreiten alfo uber die Chrefol-| Sch glaube aber, daß Gotan, der Feind - 
cher Lehre. Sonſt finde ich nichts alda : alles Guten, folche Dinge anftifter. EHris 
aber mit der Zeit dürfte man wol mehr fer ſtus fey uns nur gnadig, Amen, Gehabt 
‚ben. Indeſſen beharret auf der geſunden euch wohl und betet fie mich. Witten. 
Meynung. Der HErr ftehe euch mit feis \berg, den 4. nach Aegidii, im Jahr 
ner Önade bey, Amen. Wittenberg, dien Merten Luther. 
6. Tag nach Geveri, im Jahr 1721, *) improbas fubmotiones, ift zweydeutig ie: 
; Martin Lurber.] vieldentig, fol vielleicht beiffen; fubmonitie- 
— nes improbz, kann auch bedenten, aflzuofte, 





WELRAG, 514. | s item, zu ke. | | 
An Beorg Spalatinam. Te re 
Aus Aurif. ep, Luth. tom. II. p.298b En 515. — 


Er macht wieder Hofnung, daß die Altenburger) An eben denſelben. ——11 
M. Eberharden befommen werden, wenn | ©. im Anh. zum XV. Th. 2. S. Pe 25 
durch des Fürften Briefe berufen würde, Er — — 
fchreibe auch an Fuͤrſten für Joachim. Es}. Dr a ee 


hätten auch viele Zeichen fo mancher groffer An Nicolaum Hausmann. en 










Serren Tod in fo Furzer Zeit vorherverfändi: | - : — 
get. Daß der Fuͤrſt ungehalten ſey auf das S. im XVIII. Th. d. S. pP. 2593 


x 3 R % 


N A vom Jahr iꝛcꝛcc.. 989 
——— ——— — —— — — — — — 


Betz, | Sande alla rin fo wollte er ihn verſor⸗ 

An Beorg Spalatinum. gen. So hoch hielt er ihn. Thut mir 

& im van, ei — — denn, was ich bitte und hoffe, nemlich einen 
nf, guten Dienft, fo ſich vor euren Namen 
— 6 | und Perfon fehicket. Die groffen Bedien- 
Ar Yicolaum Sausmann. ten des Fuͤrſten find bier, und handeln mit 


er | / ung, wie die Ceremonien anzurichten. Her⸗ 
a wg ange >» nad) wird man auch von Pfarren handeln. 
Er befihlt ihm aufs fleißigfte den Medium, L. Indeß habe Gedult. GOtt wird Gegen 
Baſilium, daß er ihn helfe, daß er Stadt: geben. Die Gnade fey mit euch, Amen 
phyſieus bey ihm werde. Die Raͤthe des Für: Den vierten Ta, d Di ER 
ſten handelten zu Wittenberg von Aenderung EN vierten Tag nad Dionyfii, im 

der Ceremonien, fie würden. auch bald wegen Jahr 1525. 





der Pfarren handeln. Martin Luther. 
nade und Friede im HErrn! Ich brauch⸗ 312» | 
& te eurer Dienfte, lieber Here YTico| An Johann Langen, 


laus, in einer Sache: Darum bitte icheuch,| Aus Aurif, ep. Luth. tom, II, p.301 

- daß ihr mir zu — ſeyd. Ich habe un⸗ Dem D. Johann Sangen —— 
ter der Hand gehoͤret, daß ein Stadtphyſi⸗ oham 

cus bey euch gefucht werde. Nach welcher andern Öeiftlichen in Erford, Dienern | 
Stelle wol vieleicht andre frachten mögen. CHriſti. 

Es iſt aber bey uns der &. Baſilius, weiß| Er antwortet auf die Frage der Erfordiſchen 

nicht, ob ihr ihn Eennet, der die Nonne von Geiftlichen, von Anordnung der Ceremonien, 
Schoͤnfeld hat und einmal mit euch beym u lehrer fie von der deutſchen Meſſe für die 

en war, u I —— a u Ä 

gern gefauget, und Fein Amt gehabt. Was Ss nade und Friede in CHriſto! geliebs 
foll id) eud) von feiner Treue, Kunft und & tefte edlen Es il — eure 
Erfahrung darinnen ruͤhmen? Er wird von Sorgfalt, die Ceremonien anzuordnen, fehr 

den meiften fehr gelobet. Dem wollte ich wohl: es ift auch euer Vorſchlag oder Gut⸗ 

old) Amt gerne gönnen, nicht allein zu ſei⸗ achten davon nicht unvecht, wenn auch gleich 

nem Nutz und Befferung, fondern auch Erſord nur allein damit zufrieden wäre, 

weil ich Zwickau Dadurch gerathen, und es Ich halte auch, es liege nichts dran , wenn 

wit einem tüchtigen Dann verforge wiſſen die andern Kirchen dergleichen nicht mit hals 
wollte. Wenn ihr num etwas beyfragenigen wollen; wer Eann fie wider Willen 
wolltet und koͤnntet, daß er Da befördert wingen? Wir hatten fehon faft eine Wei⸗ 
tourde, wuͤrdet ihr wahrhaftig CHriſto gu fe davon entworfen, und fie unferm Fürften 
tes thun und eurer Stadt dienen; oder wo ugeſchickt, und wird nun auch auf feinen 
ich es auf andre Art angreifen fol, fo mel⸗ VBefehl ausgefertiget. Den morgenden 

Sonntag wird fie im Namen EHrifti oͤf⸗ 





det mirs, 


2. Es hatte ihm der Fürft Sriedrich vers fentlich, verfücht werden. Die Meſſe für 
ſprochen, wenn einmal eine Stelle in feinem die an wird deutſch ſeyn; der 
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— ——— 

















.990 1, Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfet worden, son = 
- Gottesdienft aber lateiniſch, zugleich mit neulich felbft bey denen in Gefahr, die mir 
deutfchen Ablefungen, wie ihr. bald. in den ſelbſt mit ihm für unfre Burg und Zuflucht 
gedruckten Eyemplarien fehen werdet, als geachtet hätten, too es noth waͤre. Ams 7 
denn koͤnnet ihr es nach Gefallen entweder )dorf fagte immer: Cie find Buben, nicht ” 
aufunfere Aut einzichten, oder bey dem eu⸗ Jallein vor GOtt, fondern auch vor der Welt. 
rigen bleiben. Indes thut, was ihr thut, Ihr ſolltet euch wundern, wenn man Die 7 
und aehabt-euch wohl im Here. Witz Namen fehreiben dürfte. Darum, werde 

‚tenbers, den Tag vor Simonis und Fur \ich durch meiner Kethe (Catharina) Thrä- 
da 1525. 0.00 Jnenzurhich gehalten, daß ich nicht zu euch ° 

- Euer Martin Luther. komme, denn fie denket ihr wuͤrdet nichts 
— — — weniger (wie fie auch. fehreibt,) wunfchen 
520. ©. joder begehren,: als meine Öefahr. Dennfo - 
S An Beorg Spalatinum. 
©. im XVII. Th. d. S. p. 1912. 














— 
— 





\fehlieffet fie. Amsdorfs Anſehen und Wort 
gilt bey mir gar viel. Ihr wiſſet auch, daß 
je mehr unſer lieber Fürft dem ECvangelio 
zugethan ift, je wenigen fürchten fich die 
Seinen vor ihm, denn fie denken, fie Fon, - 
nen ihm leicht etwas weiß machen, wenn ſie 
fich gleich alles heraus nehmen. — 
Mr *) euangelicifimi. 
2. Auf die Frage: Ob es dem Fürften 
zukomme, Goͤtzengreuel abzuſtellen? weildie 
— Widerſacher ſchwatzen: man muͤſſe nieman ⸗ 
Er entſchuldigt ſich warum er anf feine Einfa; den zum Glauben und Evangelio zwingen; 
> dung nicht zu Spalatini Hochzeit Eomme.|2) man habe deffen auch Eein Exempel; 3) 
Auf die Trage: ob es dem Fürften zuftehe, of [die Fuͤrſten hatten auch nur aufferkich zuger - 
——— er bieten: ſo iſt die Antwort: Warum thun 
Srinde, die dns Gegmtheittehen 2° |fie denn erſi nicht, tie fie jegterfkfchlieffen? 
—— | 3 Denn fie zroingen nicht allein zu aufferlichen: 
Ne Greueln, fondern auch zu innerlichem Um 
| Sa und Friedein CHriſto! Wie ger: glauben und Gottlofigkeit des Herjens. So 
ne wollte ich bey eurer Hochzeit ſeyn, moͤgen fie alfo das Maas wenigftens zum 
mein lieber Spalatin, und follte mich rool) Theil Teiden, damit fie mefien. Daß fie 
der freye Wille Eraſmi (das ift Schrift wis| aber zwingen, erhellet genug daraus, daß 
der ihn,) nicht Daran hindern, daß er hierifie einen andern Fürften anrufen; dadurd) 
nicht dienen mußte Aber fehet! die neue fie Allein verdienten ausgetrieben zu werden. - 
Befreyung der Nonnen machtmireinneues| 3. Hernach zwingen unſre Furften nicht 
Lermen: da ift der tolle Pobbel unter den Ed | zum Glauben und Cvangelio, ſondern weh⸗ 
ken ganz wuͤtig drauf. - Und iſt es zu vers ren nur den äufferlichen Greueln. Da fie ° 
wundern, Daß man aud) Denen nicht glau⸗ nun felbft geftehen, in Aufferlicher Dingen 
ben darf, Die bisher die Allerevangelifches hätten Die Fürften Macht: fo verdammen 
ſten N) gefihienen haben. Amsdorf war fie fich ſelbſt. Da wir ER 


—— 





Er ASCE; Berge 
An die Prediger zu Straßburg. 
S eb. daſ. p. 1906. | ML 





| 2 .$0D% | 
| An Georg Spalatinum, 
Aus Aurif. ep, Luth. tom. II. p. 304. 


Is u 













> 


—— 


N - —* 


ur 
u 


* 


— vom Jahr i525. 993 


| fentliche Bubenftücke, als Meineyd, offen⸗ ſo angenehm ift es mir; ja GOtt bat (auf 


bare Läfterungen des Namens GOttes, mielfer dem Evangelio) mir nichts liebers und 


dieſes ift, begahmen, und indeß nicht zwin⸗ angenehmers an euch fehen laſſen, als daß 


* 


* 


ſo muͤſſen wir es gehen laſſen. 


gen, ob die glauben oder nicht, welchen al⸗ ich euch verheyrathet ſehen und hören ſoll: 
ſo gefteuret wird, und ob fie heimlich fluchen wiewol auch diß Feine geringe Gabe und 
oder nicht. Denn wir veden nur von öfr| Frucht Des Evangelii ift. 

fentlichen Fluͤchen oder Öottesläfterungen,da| 2. Warum ich aber wegblieben, und zu 


mit ſie mmſern GOtt läftern. Dem follen wir diefer allerangenehmften Hochzeit nicht kom⸗ 


men fen, wird M. Eberhard berichten. So 
je. gar kehret fich alles unter einem Fuͤrſten, der 

‚4. Hier wird nun noch niemand zum ein Bekenner des Evangelüi und ziemlich tits 
Glauben und Evangelid gegwungen: nie⸗ terlich ifE *), um, daß wir nicht mehr auf 


(age ich) wehren, wo wir Fünnen, wo nicht, 





mand wird zur gottlofen Meynung des Her der Straſſe fo ſicher ſeyn, als unter dem Fürs 


zens genoͤthiget; welches fie gewiß gerne ſten, fo_hinter dem Berge bielt und flille 
thäten, wo fie Eonnten. Weil fie es aber ſaß: daß wir num, wo mir dachten, daß wir 


jetzt nicht koͤnnen, find fie doch mit denen eine Zuflucht hätten, Straffenräubergefellen 
wohl zufrieden, Die es thun, und biligen fie; | und Verräther fürchten müffen. Aber das 


ö 


ehren, fovielichFann. Am Tage St. Mar 
em, 1525, 


© fi Aus Aurif. ep- Luth. tom. ll. p-305. b, | 


daher fie gleicher Strafe werth find. Mom.ı |gitt ihnen! 


*) equeftxi,der den Edellenten zu fehr ergeben, 
wie aus vorigemerhelle. — 


Sch, halte, Das fen ein groffes Cxempel, daß 
EHriftus mit gemachten Geiffeln die Kaͤu⸗ ® em er 
fer und Verkäufer aus dem Tempel getrier| „3. Sb. komme wieder auf euch, und 
ben. Sahvet denn fort, und laßt euch ihre] wuͤnſche euch viel Freude und liebe Kinder, 
reden nicht irren. Und gehabt euch wohl durch CHriſti Segen. Das Herz im Leis 
mit eurer Braut. Durch die Ankunft mn a Ds EB: Hochzeit, 

berhards will ich eure Eleine Hochzeit be,) das glaubet mir, jo ſehr als zu memer eig 
N De nen.. ch armer Tropf harte euch auch. 
gerne den goldnen Portugaleſe geichenft und 







WMartin Luther. 
van ket habt: wo ic) nicht gefürchtet hatte, ihr _ 
möchtet ungebalten drauf werden. Ich 
fchicfe demnach einen, den ic) noch von ſol⸗ 
cher Hochzeit habe, weiß nicht, ob es der eu⸗ 
re geweſen oder nicht. Ihr werdet zum we⸗ 


u. 





es \ 23 ? $ 
An eben denfelben, - 


Er wünfehe Spalatinen Gluͤck zur Che, und ene:|nigften aus dem Eleinen Geſchenk meine fehr 
uldigt fi, warum er zu feinem hochzeitli⸗ 
5 Gen Ehrenfeft nicht gefommen, und fhieft ihm 


groſſe Zuneigung erfennen- - 
4. Was braucht es aber vieler Worte? 
ı | Sch halte, ihe werdet mich. beffer Fennen, 
u ee RL 2 meines Bekenntniſſes brauche, 
SS e und Friede im HErrn! und viele Gruͤſſet denn eure Liebjte aufs allerfreund⸗ 
Br ieblichkeit mit eurem holdſeligen Weib⸗ ſichſte und zwar alsdenn, wenn ihr Die Ca⸗ 
ba, vom HEren. ie ungern die charina im Ehebette in den fuffeften Umar⸗ 
aalit ſchen Brüder von eurer Che hören, Imungen und Küffen haltet, und fo denket: 
RR ie nr Ko 


ein Hochzeitgeſchenk. 


geſchickt, den ihr meiner (Braut) geſchen/ 










994 1. Driefe Lutberi, welche aus dem Lateinifchen Überfest worden, 99 5 

Siehe, diefen Menſchen, das liebe Crea vom Himmel verdammte und bald zu vers 

-türgen meines GOttes, hat mir mein HErr zehrende Sodom, Darum warnteri a 
CHriſtus geichenker, welchen fey Ehre und, noch, Daß fie von ihren Greuein abflünden, 
Preiß. Es gruͤſſet auch euch und eure Rib / und aufhörten GHDttes Wort und Met 

be meine Nibbe in CHriſto. Die Gnade: zu läftern: vielmehr aber abftunden von der 

fen mit euch, Amen. Wittenberg, am Buffe (oder Strafe) gegen euch), der weder E 

} 





Tage Nicolai, im Jaht aus GOttes Wort übermiefen noc) ver 
AR Martin Luther.) dammt worden. Sonſt würdet ihr des. 
' N Fürsten Hand anrufen, und fie fo angreis 
Sal fen, Daß fie lieber toünfchen würden, daßfie 
An eben denſelben. . [das Spiel nichtangefangen. 4 
“Aug Aurif. ep. Luth, tom. II. p.306. 2 Hierauf koͤnnet ihr auch an den Fürs N 


Er belehret Spalatinen, was er antworten ſolle ſten gehen und ſeines Amts gedenken daß x 
_ auf die Läfterungen der Baaliten, die ihm die) EL euch nicht unſchuldig ſtrafen laffe, fon, u 


Ehe vorruͤcken, undihn firafen wollen; er ver=} dern 


mit gehoͤriger Fuͤrſtlich TR: 
keit bey den Papiften, und will die Altenburgi- aus der Schrif ‚ DAB.) entwe er — 
ſchen Pfaffen ermahut haben, daß fie von ihrer ift eurer Miflethat uͤberzeug⸗ 
Gottlofigkeit abſtehen, und väth, daß. er des] LEN oder euch ungeftraft lieffen, Daß er nicht 
Ehurfuͤrſten Schug und Hülfe wider die Pfaf:, gezwungen würde, den Unſchuldigen fp — 
fen auflehe. ſchuͤtzen, daß fie ihre Tyranney reuen dürfs i 
BE ‚I N te. Es iſt kein Zweifel, daß ſie nicht durch — 
grade und Friede! Es iſt mir, der ich ſolch Schreiben abgefchrecket werden, vo 
ſehr viel zu thun habe, befohlen wor⸗ ſie Mit GOtt etwa verfincket, daß fie bad 
den, lieber Spalatin, eud) zu antworten umkommen. “Denn ihre Pfeile kommen 
auf das, was ihr an den Rector und die aus anderer ihrem Köcher nicht, darum fürchs 
Univerfität, gefehrieben. Zuförderft weiche ket euch nicht, ſondern leidet die Schmach, 
den ſtohen Baaliten nicht, ſondern verach, daß auch euer Geruͤcht in Demuth erhöhet 
tet fie nieder freudig, und antwortet ihnen werde. Gehabt euch wohl und grüffet eus E 
wieder mit prächtigen (oder hochtrabenden) ke Kethe, und M. Eberharden laſſet euh = 
orten, etwa folgendermaſſen: hr hatter befohlen ſeyn. Wittenberg, Sonnakendg 
frehlich auch zur Ehe gegriffen, daß ihr vor nach Nicolai 1525. | 
Gott und Menfchen bezeugen molltet, fon | | Martin Luchee, 
derlich vor ihnen felbft, daß ihe nicht mil) ———— 
ligter in den bubifchen, unreinen, goftlofen i ‚sale, | A 
und der feuflifchen Kirchen ehelofen Stand,| An Chriſtoph Hofmann. | 
oder vielmehr das zu Feuer und Schwefel| &. im And. zum XV.CH. d. S. p.24, 


sr A, > 


526. IR | Er ſchickt Eraſmi Widerlegung, und meldet, dag — 








| Sri aus Carlftadts Irrthum zwo andre entftanden, 

—— An Michael Stifel. | deren einen Ztoinglius, den andern En Da 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, II. p. 309. b, : lentinus Schleſita *) ausgeheckt —— —9 

— feinem ; 


— 


996 MR NN 


"Scherz fürdas Meine Geſchenk, fo, er noch nicht 
> empfangen. “ 
0.2.9 06 8 folfe beiffen, aus Schlefien. 





x“ t Tor 
©) nade und Friede im HErrn! Ich ſchi⸗ 
——cke euch den von mir widerlegten 
Eraſmum, fo viel ich kurz und in il dabey 
habe thun koͤnnen, mein lieber Michael. Es 
gefaͤllet mir eure Meynung, daß der Fürfi 
der Belt 6 mächtig fey, die Frucht des 
Worts zu hindern, ob er wol geichehen laf- 
fen muß, daß man es hoͤret; ingfeichen daß 
er fein Unkraut, das ift, Die Secten der 
Gottloſen ausfüe. Es hat aber diefer Fer: 
thum vom Sacrament drey Secten in ei- 

nem PBerftande 
- 2. dwinglius handelt mit andern Gruͤn 
den wider Earktaden, der Schleſiſche *) 
Dalentinus mit andern wider beyde und 
alle: davon ihr zu feiner Zeit hören werdet 
Diefer Sectenftreit it ein Zeichen *), daß 
es des Satans fen, was fie lehren, weil der 
Geiſt GOttes Fein Geift der Ureinigkeit. 
Ihr werdet aber eitre Friedensfrau mit den 
lieben Kindern geuffen, und danken für das 
oͤberſchickte liebe Geſchenk, ob es gleich noch 
nicht ankommen iſt, auch wol nicht kommen 
wird. Daran auch nicht gelegen. Es iſt 
am guten Willen genug. Gehabt euch 
wohl und betet fuͤr mich. Wittenberg, am 
Sonntage nad) Weynachten an welchem 
ich euren Brief empfangen habe, Anno 1526. 
u Martin Luther. 
-*) Schlefita. 
9) Die Secten machen es nicht allezeit aus, ob 
es tool bisweilen ein boͤs Zeichen. | 








Bart 
Arn Nicolaum Amsdorf, 
S im XIX. Th. d. S. p.2227. — 


vom "jahr 1526, 
feinem Weibe einen Gruß, und danket im 
















997 
528. 
An eben denſelben. 
Aus Aurif. cp. Luth. tom, II. p.310. 


Er bietet für George Schmidten, daß man feine 
- Sache verhöre, und nach folcher rechten Er— 
kenntniß handele, wie fichs gebuͤhret. 


Snade und Friede! Dieſer George 


Schmidt iſt mit Klagen zu mir kom⸗ 
men, die ich euch uͤberſchicke, lieber Ams- 


dorf, daß ihr fehet, ob es wahr fey, mas er 
vorgiebt, Daß ihr ihm alsdenn vathet und 
Die Oberkeit gewinnet. Er ſchweret und be⸗ 


theuret ſo: iſt auch eine Perſon guter Hof⸗ 


nung, daß, ſo viel man einem Menſchen 
glauben kann, ich faſt glaube; wiewol es 
nicht moglich iſt, daß eure Oberkeit fo ty⸗ 
ranniſch ſeyn, und ihm das Recht, ja Ant 
wort verfagen, und mit blofler Gewalt fein 
klug handeln ſollte. 


Er iſt willig dem Recht zu ſtehen, ſich von 


jedermann verklagen und richten zu laſſen, 


daß ihm nach ſeinen Thaten gelohnet werde. 
Thut ihr, was ChHriſtus verleihet daß er 


entweder Huͤlfe erlange in ſeiner Unſhuld, 


oder ſeiner Schuld uͤberfuͤhret werde. Wit⸗ 
tenberg, den 7. Januar. im Jahr 1526. 
St EN. —— 





529. 
An Dohann Agricolam. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il. p. zul. 


Herrn Johann Agricola, treufleißi- 


gen Schulmeiſter in Eißleben. 


Oecolampadius und Zwinglius wären durch die 
Schriften der gelehrten Maͤnner in Schwaben 


vortreflich widerlegt, und fuͤnf Ketzereyen aus 
einer entſtanden, die nur andre Gruͤnde haͤtten. 


Die Koͤnigin von Daͤnnemark waͤre in reinem 


Glauben aus dieſer Welt verſchieden. 


Ich habe aber des 
Menſchen nicht los werden koͤnnen, ohne ſo 
wol an euch als die Oberkeit zu ſchreiben. 


Gna⸗ 


\ 


* EN Nee 2%. 1) 
N { 8 — RL iq 2 Ya J 
aus dem Lateiniſchen überfert 





998 MI. Briefe Lutheri, welche 


— 7 
in 


grade und Friede in EHrifto! Ich har 
| be zwar nichts zu. fehreiben gehabt, 
fehreibe aber doch), Tieber Agricols, daß ic) 
euch and euer Gemahl gruffe: denn was 
ihr im legten a ae 2 , nn ® 
det ihr vernommen haben, nemlich von den] | n # 
N. Ketzern. GOtt befehre fie! Denn wi⸗ a gecauft — 
der Oecolampadium und Zwinglium has) Melancheon und Sutheri Cheliehfe. & 
ben die gelehrteften Leute in Schtwaben’ge-|  fhreißt auch von den Büchern, die wider die - 
ſchrieben; welches Buch hier wieder gedruckt Sacramentirer zu Wittenberg auskommen. 
wird: ingleichen auch Billicanus kuͤr lich . 9%) in Segrena. 

(welchen bier ſchicke); jene aber weitlaͤufig ws 
und gruͤndlich. Sch glaube, fie werden end-; 
lich mit dem, was ihnen bisher fo gefallen 
hat, daß fie fich Damit gebruftet haben, nicht 
zufrieden ſeyn. Die einige Ketzerey hat 5. 
Secten, die alle einerlen glauben, aber es 
mit andern Grimden behaupten; darum 
werden fie bad vergehen. Ä 


2. Die Einigliche Gemahlin und vechte 
Koͤnigin Eliſabeth, des Koͤnigs in Dan 
nemark Ehegattin, ift verfthieden, wie mir 
der Koͤnig Chriſtiernus felber gefchrieben. 
Sie ift aberin groſſem Slauben verfehieden, 
und hat. das heilige Nachtmahl auf rechte 
chriftliche Weiſe genoſſen, und haben fie die 
- Stoffen, ſo ihr ſtark zugefegt, zu nichts anz| 
"ders bereden koͤnnen, nemlich etwa 
- wieder auf des Pabſts Glauben zu fallen. 
EHriftus hat auch einmal eine Königin im 
Himmel haben wollen, - u 


3. Den Hofmeifter der herrſchaftlichen 
Kinder befehle ich euch, und aruffer eure, 
Elfe und alle die Unſern. Meine Kethe 
gruͤſſet euch auch mit den Euren, und ge 
denket eurer allezeit mit Ehren. Gehabt 
euch beſtaͤndig wohl, Den 18. Febr. im 


Jahr 1526. — — 
Wartin Luther. 





worden / 999 ; 
Arn Nicolaum Amsdorf.“ 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il, ee En 




























Er entſchuldigt ſich, daß er Johann Honhofen hi 


nicht mit irgend einem Ruf (oder Pfarr) her 
fen koöͤnnen. D. Carlftadten fey ein Schulen 







; 1: 2 — 
Se und Friede im HErrn! Ich ha⸗ 

9 be,lieber Amsdorf, Diefem arme 
Menfchen, Job. Zonbof, zufeinem Dienft 
helfen Eünnen. Denn es giebt ihrer hier 
viel, daß, wenn man die Schrift nach der 
Zahl meffen dürfte, man mit Umkehrung 
des Evangelii fagen koͤnnte: Der Arbeiter find " 
viel, aber Die Erndte ift Hein: wiewol der 
elende und dürftige, Bauch derſelben viel 
macht, und Doch dem Geiftenach wenig Ars 
beiter zu finden find, & — 

2. Geſtern haben wir dem Carlſtadt ein 
Soͤhnlein getauft, oder vielmehr die Tau» 
fe wieder umgetauft. Die Gevatternfind 
Jonas, Philippus, meine Kethe. Fchbin 
als ein Gaft dabey geweſen. Es ift gefcher 
ben zu Segren über der Elbe, wo Car, 
ſtadt wohne. Wer hätte voriges Jahre ° 
gedacht, Daß die, welchedie Taufe ein Huns ” 
debad hieffen, nun folche von den Feinden 
felber verlangen rwurden- Sie mugen 8 
nun in Ernſt und aufrichtig thun odernicht, 
ſo GOtt bekannt ift: fo-find es doch Wun⸗ 
der, Die nicht klein, wenn man die Wer⸗ 
ke GOttes, wie ſie wider der Menſchen ih⸗ 
re ſind, betrachtet. Gehabt euch wohl und 
betet für uns. Am Tage der Brunoni⸗ 












ſchen Braut, im Jahr yes. 


1 


= 


NR — 
W 


Aus Aurif. ep- Luth. tom. IL, p. 312. 


ſie noch nicht geſehen. 


ber Eberhard, auch ehe ihr mich gebeten, 
werdet ihr aus dieſem feinem Schreiben er⸗ 
ſehen. Ich haͤtte es indeß für euch gegeben, 


haͤtte. Ich wundre mich aber, daß ihe ſo 


I} 


K h a N 
en a00o " MC — vom Jahr 1526. 
— An Ma - : 


3. E83 werden bey ung zwey Büchlein wi⸗ [mehr zu Herzen; man muß aber aud) diefe 
der Zwinglinm und Decolampadium ge | Gefahr dulten, und GOtt bitten, daß er 
druckt, eines von Theobald Billicanen: abwenden wolle, was man befürchtet. ı Es 
das andre von 14. gelehrten und lautern ‘rer [if freylich wahr, daß wenn man die Frucht 
digern in Schwaben, Die für den rechten nicht fuͤhlet, es gefährlich fcheine. Wenn 
Glauben im Sacrament vortreflich ſtreiten. ihr fie aber nur vom Anfange gefuͤhlet habt, 
Ihr werdet fie mit Freuden ſehen, wenn ihr iſt noch wol Hofnung; denn (wie ich hoͤre, 

ſoll die Frucht manchmal ruhen, wo es ans 











Martin Luther. de 
— fuͤhlen heiſſe: welches man erfundigen muß, 


/ 








ER 31 | = al und ei Kethe die meine, 
An Eberhard Briesger, Pfarrer in Al deren Frucht man gefuͤhlet hat, nun fehon 
30,5 a bey 6. Wochen, dafür GOtt Leb und Dank 


fen! Eben dergleichen wünfchen wir euch und 

der Euren: und gebe CHriſtus, Daß wir die 

. Er fpricht ihm, der —— in une Geburten mit Freuden fehen, Amen. Ges 

xathen, und wegen feiner Frau in ihrer habt euch wohl, und bitter für mich. Grüße 

Schwangerſchaft gar beforgeift, Troſt zu; mels fet a im En a 

det auch, daß feine Chegattin ſich auch ſchwan⸗ — ER } 9 
en andern Tag in der Faſten 1726. 


ger befinde. | 
;, mM. Luther. D. 


nade und Friede! Was ich euretwegen 
mit Nicolao Demar gehandelt, lie⸗ 





532. 
An Nicolaum Hausmann. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, IT. p. 312. b. 


Er danket fuͤr eine haͤusliche Sache, die er fuͤr 
ihn beſorget, und wuͤnſcht, daß Hausmann eine 
Form der Ceremonien aufſetzen wolle. 
| r. 


wenn ich nicht fo viel und groffe Ausgaben 


in Schulden gerathen: doch thut ihr wohl, 
daß ihr erkenne, es ſey eine Verſuchung 
von GOtt. Ihr muͤſſet es denn kluͤglich 


Feucht, fo ihr jetzo nicht ſehet, noch ſehen liches und wohlgearbeitetes wuͤrde geſchaft 
duͤrfet, warten. Der wird euch nicht laſ⸗ werden, es ware genug geweſen, wenn es 


fen, der auch keinen Vogel Hunger flerben |aus Weydengerten (oder Binfen) gefloch⸗ 


- mit ihrer vergänglichen Haabe dienen, { 
3. Das wegen eurer Ehegattin gehet mir ihr er was ihr zu viel habt, * 
a 


4 


uͤßt. Iten wäre. Nun aber habt ihr es meiner 


2. Daß euch der Sold verringert und | Frauen allzulieb und werth damit gemacht, 


Holy verweigert werde, iſt eine Sache, Die wie es der Weibsbilder Art ift- 
fich für Verachter des Worts fchicket, denn | 
das haben fie verdient, daß fie euch nicht 





gen. hr, habt fchon felber Leute, denen 


Lutheri Schriften 21. Theil, 


U 
ER f 


SUN und Friede im HEren! Ichdan⸗ 
| denn > ke für das Fasgen, mein lieber Ticon 
ertragen, und auf das Ende einer guten las, und habe nicht gedacht, daß ſoein kuͤnſt⸗ 


ders meine Frau verftehet, was die Fruche 


2. Die Bergmerksfachen bervundre ih 
ſehr, will euch aber nicht gerne drum brin⸗ 


ar. 
— — 19 





1002 II. Briefe Lurheri, welche aus dem Lateiniſchen Überfest worden. “ 1005 
a eben meine Neugierigkeit hierinnen — in der Verſuchung nicht ver⸗ 
tillen,. I ae | SR 
3. Diefem Bruder habe ich ein Schrei) — 9— proconſul. 49— 
ben an Fuͤrſten gegeben, fo garinftändigges| 2. Ihr ſehet indes, wie der Satan wider 
ſchrieben iſt, und fo ihm. hoffentlich helfen die catholiſchen Fuͤrſten tobet: die gottloſen 
wird. Biſchoͤffe *) rotten ſich, wie man faot, zus = 
4. Ihr wolltet, ich-folleine gemeine Ord⸗ |fammen, und Philippus fehreibt, daß mir 
nung *) der Ceremonien machen: wie Eann [auch von Jena aus mit Krieg gedtohet wer⸗ 
ich aber bey fo vielen Geſchaͤften? Wenn de. Darum werdet ihr das Volk ermah—⸗ 
ihr doch. felbft. einen Entwurf ‚davon mach⸗ nen laſſen, im Glauben und_ftetem Gebet 
tet und am mich ſchicktet, daß ihr auch et-| zum HErrn zu kaͤmpfen, Daß fie der Geiſt 
was. in diefer Sache fhätet, nach der Gabe, |überwinde und dampfe, Damit fie auch leib⸗ 
Die euch GOtt gegeben hat. Gehabt euch lichen Frieden halten müffen. Denn aus 
wohl, Fieber Bruder, Es gruͤſſet euch meis|dem, was viele zu mir fagen und fchreiben, 
ne Liebfte. Wittenberg, den dritten Tag ſehe ich, Daß es die hoͤchſte Noth erfordert, _ 
nach Dalmarum, im Zahı 1526. ernſtlich zu beten, denn der Satan hat et⸗ 
= | wwart. Luther. was im Sinn. Darum bitte ich euch, den 
ordinarium. kLeuten dieſe ernſte und noͤthige Sache ein⸗ 
— zureden, daß fie glauben, fie ſchweben unter 
lauter Schmerdtern und Grimm des Sa⸗ 
fans in groffee Gefahr. Der HErr ſey mit 
euch durd) feine Gnade und Kraft, Amen. 
Altenburg 1526, A 
a Euer Martin Luther, 
pontifices, auch Paͤbſte. EN 


7 — 3 $35+ { — 
Arn Nicolaum Gerbelium. 
Dieſen Brief hat der ſelige Herr Johann Chriſt. 
wolf in conſpectu fupelletihs epifte 
hie. & litterar. manı exarate zuerſt bekaunt 
gemacht. Er befinder ſich dafelbft p.5t. und > 







i 
de 


ne —— 









, — 4 “in 
BP nn AL Don a Ba en a red 0 un nn in = 


Ü 533. 
An Georg Spolstinum. 
S. im Anh. zum XV. ch, 0. S. pP: 262. 





Arn Friedrich Myconium 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. I, p.314.b. 


Er berichtet Myconium von der Zufammenrottie: 
rung der Difchöfe und Fürften wider die Be 
kenner des Evangelii; er will alſs das Volk zu 
ernſtem und eifrigem Gebet ermahnt hahen, 
daß Gott diefe Anfchläge des Satans zunichte 


mache. wird daraus hier und zwar in deutſcher Spra⸗ E 

SR > 1 che mitgetheilt. Das Jahr iſt — nicht ae 
' | Ki gezeigt; warfcheinlich aber gehöret er zu de 
Se und Friede! Da Oswald, euer] _ gegenwärtigen. . ee 

7 Biceburgemeifter *),toieder abund zu] _ . SEN Be 

euch reiſet, habe ich euch, lieber Sriedrich, Seinem Bruder in CHriſto, Herrn 


‚nicht ungegrüflet laſſen wollen. Denn wenn 
Ir wohlauf feyd und das Wort GOttes 
‚wohl anfchlägt, iſt mirs von Herzen Tieb zu} 
hören. Wir find, GOtt Lob, geſund. Ich 
befehle mich aber zu eurem Gebet, daß une. 






Nicol. Gerbeln, Diener ChHriſti zz 
Straßburg, Sie N 


3 Ts ’ i EIER, 4 
St fen Lob und Dank, dab CHriſtus 


menigfiens euch mit einigen andern, 
| 6 UNE 


N ER) — — 
| — —— — 


UNE An. : 
—* 


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ee . 


En — — —— — —— ⸗ÛÜ Ü r — —— — 
. 1004 | vom Jahr 1526, er 1005 
J — — — — — — ——— — — — — — — 


> uhter welchen auch mein Leonicer iſt, fo mich 
" herzlich freuet, vor denen bewahret hat, wel⸗ 


Mann nicht nur durch Erfahrung in Spra- 
hen, fondern auch) mit vielerley andern Ger 

fehicklichkeit und Anſehen zu Abhandlung 
unſrer Sachen fehr tuchtig gemacht hatte; 
der befehre ihn aus Önaden. 


| — Daß ihr uͤbrigens verlanget, ich ſolle/ 


536. : 
.. An Georg Spelatinum. . 
Aus Suddei fuppl. ep. p.50, 


Seinem im HEren (geliebten) Beorge 
Spalatinen, treufleißigen Biſchof des 
Bolkes zu Altenburg. 
Er lobt Laurentium Fabri: meldet etwas von dee 


che nicht gerne Schwarmgeifter genannt feyn 
wollen, da fie doch immer fortfahren, e8 zu 
ſeyn; und ift mir fonderlich leyd, daß einer 
darunter, Oecolampadius, fonderlich mit 
der Seuche behaftet iſt; weil GOtt diefen 


Rufi, auch von der inftehenden Niederkunft feines 
Ehefrauen. Singleichen von Erajmi Schrift 
vom freyen Willen, 


—— 


Znade und Friede! Ich ſchicke dieſen 





wider fie ſchreiben, und von des HERAN, Laurentium Fabri, lieber Spalatin, 


herzʒlicher Wunſch; ich habe aber bishero 


 berroinden, wenn er auch erſt ein wenig 
gecreuzigt und nicht geſehen werden ſollte. 


Abendmahl handeln, ſo iſt das zwar mein wie ihr gebeten habt, und der Fuͤrſt auf eu— 

| dire Bitte ”) mir geichrieben hat, daß ich ihn 
meder Luſt noch Herze dazu gehabt. CHri⸗ ſchicken folte. iz halten ihn für tuͤchtig. 
fus wird zu feiner Zeit helfen. Unterdeſſen Ihr Eönnet ihn alfo Fühnlich zu den Erons 







ſchadet es nicht, daß fie ſich recht offenbaren |fiwiger Nonnen fehicken, oder ihr Fünnet, - _ 
wo noch etwas an Anfehen fehler, es ſelber | 


und alles von fich geben. Esiftder Wahr⸗ 


heit, welche CHriſtus iſt, ein Teichteg, zu hinzuthun. 


2. Daß der Mutianus ſo geſtorben, wie 


Ich danke meinem HErrn CHriſto, der mich ihr ſchreibet, hoͤre ich ſehr gerne. ee 
nicht allein befraftiget in der gefunden. Lehre) 3. Unfer Jonas liegt am Nierenfteine 
and Meynung, fondern aud) jene Geifter|Eranf (mie fie fagen), dabey auch die Leber: 


“ihr Zeug nicht laͤſſet vorbringen, als nur mit| nicht richtig feyn fol. Betet für ihn. 
einem gleiſſenden Schein, der. aber gar 4. Meine Rethe wird mir gegen Pfing⸗ 


- Schwach iſt, daB immer noch Platz genugiften etwas Junges bringen, - Bittet ihr 


* 


lenberg am Freytage nach Jubilate. 


*— 


Gruͤſſet Eure, und bittet mir fie auf Pfing- 
ſten zu einer Gevatterin, wo e8 ein Tochter- 


zum Siege bleibt, Gehabt euch rohl.|C."rifium, daß er mie eine glickliche es 
burt verleihe: wie ich auch euch wänfhean n 





erin, wo eurer Kethe, mit welcher ihr wohl leben moͤ⸗ 
dein ift, wo aber ein Soͤhnlein, fo werdet get. Mittwochs nad) Kantate ıs26. 


ihr Gevatter feyn, wo es GOtt in Gnaden| | | Martin Luther. 
-Den Rertbeidiger der Diatribe (nder. 


verleihet, und mich deſſen wuͤrdig achtet. | 
‚Orüffet meinen Leonicer, Meine Kette H| Schrift Erafmi) habe nicht gelefen. ch 
orüffet euch. Gehabt euch wohl. its! höre aber, RN eine Diter ſey. Ich freue 

mich, daß ihr 


9 catena, ſonſt Käthe, ud —— 


pPlar geſchickt, und eben gebeten, wie ihr · 
Seee 


Krankheit Jonaͤ und ſeligen Tode Mutian 


*) per tuum rogatum. 


die Larve abgezogen und der 
Gaukler entdeckt worden. Es hat mir 
aber der Fuͤrſt von Heſſen, Philipp, ein Exem⸗ 


537 An 


- 1006 11, Briefe Lutheri, welche «us dem Lateinifchen Überfegt 


» 


P2 


s z, er Vo ITEM NEO ET ER A ME De 
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worden, 1007 | 

3370, ' [ger werden. Denn das erfordert ja die ’ 

An eben denfelben. ganze Ausleoung und die Sache, davon die 

Aus Xueif, ep. Luth, tom. IL. psıs. | Mede it. Wer kann es aberbepallen wer 


— ten, daß fie es nicht falſch machen, oder 
Er et Spalatin Glück zu feiner —— sten? 4 Be 
von Speyer: ev wollte gern, daß die Pfa en 'c, Geh Ra ‚eter für mich: 
in der Schloßkitchen zu Altenburg ihre abgöt- on Sehabt euch an — * A 
tifchen Gottesdienfte auf Fürftlichen Befehlein:] N 4 Tag nad) der Creuzer g 1520, 








ſtellen müßten. Ingleichen fchreibt er von dem/ Wartin Sucher, 
jaͤmmerlichen Tod Ludewigs, Könige in Un] — A 
Es und anderer ihrem: wie auch von den] _ 538. BE 
eichen, fp man am Himmel geſehen, feine] or — 
Meynung. Er tadelt die Ueberſetzung eines An Johann Heſſen. 
Orts in der Auslegung des neunten Capitels S. im XVII. Th. d. S, p.27u. — 
-Sefain, Be 

s DR u | IR 5 
852 un Friede! Ich wuͤnſche anb| ; An Jehann Auteum. ; 
Gluͤck, daß ihr geſund wiederkommen Aus Aucif, ep. Luth. tom. II. p. 316, 4 

feyd, und flche zu CHriſto, daß er euch von Cr ermahnt ihn, das Wort GOttes mit Befcherr 
Speyer ein jung Spalatingen heimbringen| vdendeit zu handeln, umd lehret ihn, in washor 
laſſen möge. | Ordnung er es vortragen ſolle; hernach ermahnt 
Es waͤre ſchoͤn und billig, daß eure er ihn zur Eintracht mit feinen Amtsgenoſſen. 

+ ” \ N L RE = 2 3 b — 


Baaliten auf Fuͤrſtlichen Befehl ihre Greuel — — ie 
abſtellen müßten, die fich rühmen, Daß er es Snade und’ Friede im HErrn! Ich habe 
befohlen, oder fie wieder anrichten. wolle. von euch achüret, lieber Johannes, 





Wenn fie fi) denn eines falſchen Gehor: wie ihe dag Wort etwas ſtrenge ‚handelt, 


ſams rühmen, fo mögen fie zu dem wahren und bin gebeten worden, euch zu ermahnen. 
gezwungen werden; dazu helfet auch ihr: Wenn ihr es Denn leiden wollt, fo bitte,daß _ 


ich, werde Desgleichen thun. ' | ihr, was ernſtlich (oder wichtig) iſt, zuerſt 


3. Man ſaget fo gewiß und beſtaͤndig, lehret, nemlich Glauben und Liebe treibet. 
daß der König von Ungarn gefchlagen twor-| Denn wenn die nicht wurzeln, was wollen 
den, Daß ich gar nicht *) zweifele. Es ſind mir ung mit tollen Cerenonien zerplagen? 
aber Ebentheuer, die auf den juͤngſten Tag dadurch nichts herauskommt, als daß wir 4 


. deuten, da GOtt in den höchften Koͤnigen des thorichten Poͤbels Gemuͤther, p von 


her hinter einander gefolget, gezielet. Ehre GOtte 


jetiiger Zeit fo wirker. Darauf haben ſo Leichtſinmokeit und Neugierigkeit unbeftäns > 
viel Zeichen des Himmels, die die Fahre da-|dig find, one Frucht, jamit Schaden der 
es und feines Worts, Fißeln.. 

non ſcheint zu fehlen.) ©, Schaffet denn mit euren Amtsgefelen, 7 

4. Wer ſiehet nicht, daß es ein augen⸗ daß ihr mit einmuthigem Herzen und Wei⸗ 

ſcheinlicher Druckfehler it in der Auslegung |fen alles vegierer und thut. erachtet Die 
Jeſ.9. Aber mein Exemplar habe nichtjnicht, von Denen ihr, nicht oiffet, was bor 
beyder Hand; ohne Zweifel muß, mo man Leute fie werden mögen, fondern Tocket fie 

lieſet: geboven werden; ftehen; fehwansifreundlich und Demuthig; nicht Daß ihr fie 












 treibet, © 


pr 
PR 





1008 * vom Jahe 1009 
treibet, und ruͤhmet, was vor rechte Dinge F 


ihr angebet und vornehmet. Man wird das (Gnade und Friede! Ich danfe euch im 
wol hernach erkennen: es wird nichts leben⸗ HErrn, lieber Spaͤlatin, daß ihr mir, 
dig werden, das nicht vorher erſtorben iſt. - als einem glücklichen Ehemann, den GOtt 

3. Diefe meine Erinnerung wollet im be | ſo bleiben laffen wolle, Glück wuͤnſchet. 
fien vermerken, und aefund leben. Wit⸗ Weil ich von meinem lieben Weibe ein jung 
tenberg, die Mittwooche nach Trinitatis, im| Johann Luthergen durch GOttes Segen, 


Jahr 1526, befommen, und aus GOttes wunderbarer 


Euer Martin Luther. Gnade zum Water worden. Ich wuͤnſche 
euch eben dergleichen durch GOttes milden 





ken A er und reichen Gegen, weil ihr auch beffer und 
An Nicolaum Hausmann. mehr ſeyd, als ich. Bittet aber, daß mir 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il. p. 316. b. CHriſtus das Kind vor dem Satan bewah⸗ 


| re, welcher wol nichts unterlaffen wird, das 
Er meldet, daß er den Propheten Habacuc nicht durch er mir an dem Soͤhnlein leyd thue, 


werde fertig machen koͤnnen, und verfündigt wo ee GHit sul affen mollte, Denn das“ 


rolich, daß ihm GOtt fein erftes. Soͤhnlein von ; , EA 
— ——— — t eh Kind wird fchon in etwas geplaget mit eini⸗ 


gen Krankheiten, oder vielmehr von einer 


I, | — 
etwas ungeſunden Milch, wie man glaubt, 


GSn de und Sriede! Habaeũe iſt (wie ich danm die Kindbetterinnen anfangs ju füus 


Ich hoffe aber, er ſolle in naͤchſter Woche ſeine Freude entnommen worden. Es iſt 


— eurem Philippo verfprocdyen,) noch gen pflegen. 
nicht fertig. So gar viel habe ich zu thun. 0, Mic dauert, daß M. Sberharden 


fertig werden, und mil ich Philippo ſchon yey gute Mitte GHttes, ob molineinervers 


halten, was ich verfprochenhabe. — Iporgenen Giüte, daß uns nichts fehnerzlie 
2 Sonſt ift nichts neues, als daß. mein| Her dunket. Wenn Fommt ihr. denn ein 


en 


N Herr CHriftus meine Kethe gefegnet, und mal zu uns, daß ihr die alten Merkmahle 
ung einen Jungen gefunden und friſchen F0-| unfrer Freundſchaft und Vertraulichkeit ſe⸗ 


* 


hannem verliehen. Seiner unausſprechli⸗ nee? Ach habe einen Garten angelegt und 
chen Güte fen Lob und Dank dafür! Es einen Brunnen gebauet, -beydes ziemlich) 
gruͤſſet euch Mutter und. Kind. Gehabt ariektich, Kommt, fo werdet ihr von Ro— 


euch wohl in CHriſto. Den 4. Tag nach 
Barnabaͤ, im Jahr 1526. se 


fen und Lilien gekrönt werden. Gehabt 
euch wohl im HErrn. Am Sonntagenad) 


Viti, 88. 
Mm. Luther. 











An Georg Spalstinum. 
Aus, Aurif. ep. Luth. tom, U. p. 310.b. 


Er danket ihm freundlich für die Gluͤckwuͤnſchung 
zu feinem Soͤhnlein, das er zu feinem Geber! 
befihlt, und bezeuget auch fein Beyleid wegen 
des Abſterbens des Kindes M. Brifgers, und 
ruͤhmet fein Gaͤrtlein, fo er angeleget; 








542. 
An Andream Raugisdorf, Drediger und 
farrherrn in S£ilenburg. 
Ans Aurif. ep. Lutk. tom. II. p. 3:7. 
Er mahnet ihn ab, daß er wegen einiger Unrecht 


Sss3 2. Syerlaffer 


— 


* 


nicht das Amt des Worts, oder feine Stelle 


Muster wohläuf, wie fich nemlich mit Jo eis | 


an FE El a — 

1010 I1.Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden, 100 

TORE NETTER NIE OEETTETENTE 3% “2 
verlaffe, ehe er andersivo techtmäßig berufen, DEREN; 544. i ww 
oder mit Gewalt vertrieben werde⸗ An Nicol — Saumann a 


gie ‚mb — ki Se. Dr Aus Aurif, ep. Luth. tom. IL. p. 317. N 
duͤnket es nicht rathſam ihr DEN] Er erzehlet, wie Catlſtadt auf feine Fürbittebeym 
Dienft des Worts verlaſſet, wo ihr nicht/ En Ser se ng — 4 
mit Gewalt gezwungen, oder anderswohin nicht weit von en ln | 
gerufen werdet. - Was ift es, wenn nun | | 
gleich Gottloſe mit ihrem Satan in eurem Sie und Srieder Eartftadte Büchlein, | 
Ereys find? ift er nicht überall? Man muß davon ihr fehreibet, lieber Vricolas, 
folche Bosheit des Satans um EHrifti wil-| habe ich laͤngſt gefehen, denn e8 ift vor fein 
Ien leiden; darum feyd gedultig und ſtand⸗ ner Anfunft bey mir ausgegangen, nunaber 
haft wegen der Uebrigen Sfraels, foman er⸗ wird eg erft von den Widerſachern ausges 
halten muß. ch werde für Magnum *) breite. GOtt aber wird auch dieſe That 
beſorgt ſeyn: vorjetzo habe nichts vermocht. 
Gehabt euch wohl und betet fuͤr mich. Den 
6. Tag nach Johannis ısas. in der Nähe von Wittenberg, und bauer 
Martin Luther. das Land zu Berquit ©), eine Meile vonum- 
u pre ‚Magno cogitabo, es feheint ein nomen ſrer Stadt. Das habe ich ihm mit viel. 
are zu fepn- | und anhaltendem Flehen beym Fürften aus 4 
gebracht, wider des ganzen Hofes Willen. 
Bon bekehre ihn endlich. vollkommen. 
| *) Berquita, Bere. 
N Fitefen gruͤſſet euch — 
mit er Mutter wieder, und danket fur den 
meldet, daß feine entbundene Frau wohlau 4 
je Er en, — — Segen, den ihr ihm ertheilet habt. Die 
glückliche Gnade Gottes ſey mit euch. Den 3. nach 
Maria Seinfurdung 1506. e 
Martin uber, . 


fehen und richten. ER 
2. Carlſtadt felber aber lebet bey uns, 


















| 3. 
An Georg Spalatinum. 
Aus Buddei fuppl, ep. P«50, 


nade und Srieder Da der Bote eilet, 

und. ich mif dee Druckerey zu thun har 

be, fo Habe ich Eberharden nicht fhreiben 

Fönnen, was ich: gerne wollte. Es fol ein 
andermal geſchehen 

2. Im uͤbrigen iſt mein — mit der 





a | 

An: Georg Spalatinum. 

Ans Buddei fuppl. «ep-P- 51. Ei 
Heren George Spalatinen, — 
redlichen Diener CHriſti, feinem Bru⸗ 
der im HErrn 


& danfet Spalatinen für den feinem Soͤhnlein ; 
uͤberſchickten Segen, und meldet etwas von 7 
Ebethard Briſgern Caſpar Schalben. Be 

— 


Gepe und Friede im HErrn! Es — 
ket mein ee das N 


nem Rinde und der Woͤchnerin thun läßt. 
CHriſto fen Lob! Gehabt euch wohl mit] 
eurer auch -bald. glücklichen Kindbette⸗ 
rin, wie ich wuͤnſche. Sch habe wegen des 
dulciſchen Matthaͤi ſehr beweglich an den! - 
— — 

Watt, Lucher,| 








‚1012 


fein mit feiner Hindin (Oder Rebe), euch 
von Herzen, lieber Spalstin, für euren 
‚guten Wunſch und Segen, von welchen 
ev hoffet und begehret, daß er ihm zu feinem 
Heil und Beften gereichen werde. Er wuͤn⸗ 
ſchet end» zugleich eben fo ein junges. Reh 
von eurer Hindin, das man roieder fegnen 
fünne, Amen. 


vom Tabt 1726. 





— 


1013 


ich noch nicht indem? Dem ſolche Sache 
kann in keine andre Regul gefaßt werden, 
als der Billigkeit: daß nemlich die Gewalt 
meiſtens bey den Eltern ſtehe, jedech daß ſie 
aber nach Belieben, oder wenn es die Gas 
che erfordert, davon abgehen Eünnen, Damit 
die Liebe vor dem Recht und Sefesen vor⸗ 
walte. Wenn einige anders gefinnet Find, 


9, Ich habe endlich auch an Eberharden ſo halten wir doch dieſen Brauch und Ges 
gefchrieben, ob ich gleich nicht wußte, twas | wohnpeit. 


ich ihm antworten folle, weil ihr es mir fo} 
Es ſtehet ſo vielmal abgehandelte Sache in neuen 


fleißig und freundlic) befohlen. 


2. Darum waͤre es vergeblich, dieſe ſchon 


bey uns noch alles gewöhnlicher und moͤgli⸗ Büchlein auszuführen. 


cher Maſſen wohl 


3. Zu Speyer haͤlt man Reichstag nach 


3. Caſpar Schalb hält fich bey uns auf, gewöhnlicher Art der Deutfchen, nemlich 


weil er von den Seinen geplaget wird, aus 
Argwohn, oder vieimehr unter dem Borges 
ben, daß er die Magd gefehrängert. So 
jaget den guten Mann der Neid: der gruͤſ⸗ 
fer euch aufs hoͤflichſte. 
im rn und betet: für mich. Den 3. 
Tag nach Mariaͤ Heimſuchung 1526. 
Martin Butber. 





nr. 46. 
An Michael Stifel. 
— im San ch... p· 1918. 





ö —— 7 
— Un Wences laum Link. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. H. p.31$. 


Er h Handelt von der Eltern Macht in Verhehra⸗ 
kung der Kinder, und vom Reichstag zu Speyer, 
and von feinen Borlefungen Uber den Prediger 

. Salomon, A 


1, 


8 und Bias: im 56 ren. Wie ie 


fhreiber, fo ift es auch meine Mey 
nung, in dem Fall der väterlichen Macht]. 


„und ſo habe ic) vorher fchon ineinigen Buͤch⸗ 
‚dein BEDIENEN Selbige Meynung kann 


Gehabt euch wohl 


eine Weile nicht, arbeitete 


mit Saufen und Spielen, und fonft nichts. 

4. Hier gehet nichts neues vor, als daß 
Wittenberg mit groffer Mühe fü heveftiget 
wird, dad man es Faum Fennet, wenn man 
es gegen das vorige hält. 

5. Sch lefe aber den Puebiger,, der uber- 
aus ungerne und fehmwerlich uber fich leſen 
läßt, fo viel hebräifhe Sprachart und un 
befannte Ausdtuͤckungen herrſchen da. Sch 
breche aber Durch GOttes Gnade hindurch. 
Betet für mich, und gehabt euch wohl mit 
eurer Eheliebften, welche GOtt bald zur 
Mutter machen wolle! Mein Soͤhnlein it 
GoOtt Lob, friſch und gefund. Philippus 
gruͤſſet euch, und befindet fich etwas befier, 
und wuͤrde fich nod) beſſer befinden, benner 
Den 3. Tag 
nad) Bartholomaͤi/ im Jahr 1526. 

Martin ER 


54% 
An Nicolaum Hausmann. 
&. im XVII. Th.d. S. p. 1919.- 





ER Sa 
An eben denfelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom: II. p. 319. 8. 


eo 


1014 1 Briefe Zutheri, welche aus dem Lateinifchen uberfezt worden, 
— — — — nn nn — RS — 2 
Er meldet, daß das Buͤchlein vom Kriegsweſen 


gedruckt werde: hernach, woran er von bibli- 

ſchen Büchern arbeite, nebſt feinem Urtheil 

vom gegenwaͤrtigen Zuſtand der Sachen. 

KON Ir 
ra und Friede! Ach hatte nichts neues 

lieder Nicolas, durch den Buchhaͤnd⸗ 
ler zu ſchicken, denn das Buͤchlein vom 
Kriegsweſen iſt noch nicht fertig: doch wird 
alle Tage daran gedrucket. Nach dem 
Habacuc und Jona gedenke ich uber den 
Zachariam her zu ſeyn. Der Prediger 
Salomonis macht mir viel zu thun, als 
wenn er nicht gelefen ſeyn wollte, und. do: 
dazu gezwungen wurde : fo fehr bat ſolch 
Bud) bisher unter der Bank gelegen. 
‚2, hr, faget vecht, Daß die Welt zu 
- Grunde gehe. Ich hoffe auch, der Tas 
der Offenbarung der Ankunft des groffen! 
Gottes nahe herbey: fü gar brennet, lodert, 
fället, zuſcheitert und tobet alles an allen) 

Enden! Ihr aber gehabt euch wohl, und 
- betet für mih. Am Sonntag nad) Di 





Martin Luther, 


— 





NO mg 
An Michsel Stifel. 
im XVH. Th. d. 5. p. 1920. 


— — 


e. 


— 








— 


Be — 
An Johann Froſch. 


Aus Aurif. ep. Luth. tom,II. p. 320. b. 


Herrn D. Johann Froſchen, treu⸗ 
fleißigen Prediger CHriſti in Auge 
| four s 
Da zu Augfparg ein. Prediger, M. Melchior 
Keller, fo mir, der Sacramentirer Meynung 
angefteckt, groß Lermen erreget, daß aud) eini⸗ 
ge Geiſtliche ſolches Schwärmens halben in 
. Verdacht kommen, hat ſich dem überhand neh: 


& 


1015 
rum troͤſtet und ſtaͤrket ihn Lutherus, daß er 


in der lautern Lehre ſtandhaſt und veſt beſte⸗ 
ben wolle. 38 


I: 


nade und | Friede! Lieber Froſch *), 


J 


CHriſtus erhalte euch und die Curen! 


Denket aber, daß viele geaͤrgert und wenig 


erwaͤhlet werden müffen, die beſtehen. Der 
Satan tobet jetzt, auf GOttes Zulaſſung, 


wegen des Undanks und der Verachtung 
ſeines Worts, ſo wenig verſtehen; wie ich 
immer geſagt habe, daß es gehen werde, daß 
wir Undankbaren mit Krieg und Secten 
geſchlagen wurden. Ihr aber ſeyd getroſt, 
und ſtaͤrket euren kleinen Haufen. Jene 


moͤgen toben, herrſchen und ſiegen: ſo iſt 


doch der groͤſſer, der in uns iſt, als der 
in ihnen iſt. Ich brenne vor Begierde, 
meinen Glauben noch einmal zu bekennen, 


und ihre Alfenzerey in wenig Worten zu zei⸗ 


gen (denn fie hoͤren doch nicht weiter) : und. 


hätte. , Ich werde aber, fo CHriſtus will 
und ihr für mich betet, noch fehen, wie ichs 
mache, Daß ich hervor trete, 
BAR ES ER rar 

2, Euer und Martin Weiſſens 
drauf gedacht, daß ich die Sache oͤffentlich 
abhandeln wollte: aber nun hat der eilferkis 


ge Bote nicht mehr. geftatten wollen. Ges 


habe euch wohl in CHriſto, und troͤſtet und 
grüffet die Brüder. Wittenberg, am Ta⸗ 


ge Simonis-und-Fuda, im Jahrız2c. 








ck 


a 


An Nicola 
S im XVII. Th. d. S. p. 1921. 


552. 


ER ; I 
| | An Nicolaum Amsborf.e 
menden Irtthum D. Froſch weiderfeget: dal Aus Aurif. ep, Luth. som, I.p321n _. 

SG \ R k ? ' ? ; N 2 15, 1 A 9 


um Hausmann. 


J 


* 


a VE nn Bl an Sn cn nn 


— 


Dich hätte es laͤngſt gethan, wenn ich die Zeit 
o⸗ gehabt, und Satan mich nicht verhindert 


| Schrei⸗ 
ben iſt bey und vor mir, weil ich immer 


— 


u 
J 








er 
a 
J 


hat ſich auch eine andre Schalkheit in die⸗ 


Ss 


| “8 i. 
, —82 nade und Friede in CHriſto! Sehet a 
DD.) zu, daß ihr nicht aufhüret für uns| s F 


* 


— — — — — — — 


—· — 
7 


— — — — — — — ——————— — 
oe Ä vom Jahr 1527. - 1017 . 


? — 


TEr Elayet über einige feiner Artikel, die von an- ſem Jahr neu hervorgethan, daß man zu 
dern ausgegeben worden, als ob er noch eben dem, was ſo gedruckt worden, die Zahl ge⸗ 
der Meynung waͤre, wie vorhin. ſetzt, als ob ich in dieſem Jahr fo meynte. 

| NA 2, So fpottet Satan in feinem Zorn! 

grade und Friede! ch will. diefelben Gehabt euch wohl und betet für mich, und 

NE) Artikel entweder gehen laffen, oder, gruͤſſt den armen geplagten Margvard. 

mo ich Zeit habe, miderruffen. Denn es Sonnabends nad) Thoma im Fahr 126. 

Martin Luther. 











Anno 1527. 


a | in ung verberrliche, fo Durch unfte Zerfireus - 

An Fuftum Jonam. ung in Gerahr und Verachtung kommt. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. I, pı32r. Denn es freuet fich der Satan mit den Seis 
Ne | nen, daß wir fü aus einander getrieben feyn. 


Seinem in CHriſto geliedteften Bruder, | ,, Gyüffer alle die Unſrigen, ſonderlich 
Juſto ons, dem redlichen Knecht eure Rethe. Pomeranus grüffet euchfehr, 
0 EHrf zu Mordhaufen. und meine Kethe. CHriſtus fey mit euch 
Er meldet etwas von feinen Verfuchungen, und Ind ung, Amen. Am andern Tag nad) 


befihlee fich zu feinem andächtigen Gebet. Und |o RE 5 
da wegen der wütenden Peſt zu Wittenberg die Wey hnachten um Jahr 927⸗ 


Profeſſores allenthalben zerſtreuet waͤren Die ſchwaͤrmeriſchen 3 er ſiehet 

ſcchreibt er, daß folhe Seuche GOtt Lob, nad; 4 Die ſchw riſh Bud) { fi he 
gelaffen, und wünfcht, dag fie wiederfommen ze. man hier noch nicht. Ihr werdet alle wohl 
HN Ws er, ſthun, wenn ihr fie bald wieder zu ung ſchicket. 
Mart. Luther. 





7 zu beten, und kampfet mit mir, mein | tifel, 
lieber Jona denn meine Verfuchung wird ER a Bi 
nun etwas linder, Fommt aber zu ihrenZei-] "7" . p-2231. 
‚ten immer ärger wieder; damit mich CHri⸗ 





nn * ; PR 
Rus nicht verlaffe, noch es die Dein dr) —— An Caſpar Schwenckfeld. 


Gottloſen, fondern der Kinder feyn laſſe, 


Iſt aus der bibl. Brem. cl. IV. fafc.5. p. 915. 


und mein Glaube nicht aufhoͤre bis ans genommen, woſelbſt man dieſes Schreiben zu⸗ 
Ende. erſt hat bekannt gemacht, jedoch ohne Anzeige 


2. Wollte GOtt! daß ihr nun alle wie⸗ des Jahrs, in welchem Lutherus daſſelbige — 
der bier roäret. Mir haben den HErn| fertiget. I a 
wider Die Peſt gebeten, und feh inen erhöret| Cr mahnet Schwendfelden von Schwärmernab 
zu feyn: denn eg ift Feine Peſt mehr da, ermahnet ihn zur Gedult: giebt ihm einen 

icht ein al mehr in d ev Fiſch ervorfladt: Nath, wie er ſich verhalten ſolle, wenn der oͤf⸗ 
nicht einmal meyhr Mi Deere fentlihe ottesdienft verboten wird. Man 
die Luft iſt wieder gefund und rein. Ihr kann zu Haufe taufen. Luthers Meynung von 


- werdet denn auch beten, daß er fein Aort| de: väbftlihen Taufe. 


Lutheri Schriften ar, Theil, Ttt — 






’ vw 
, 


Snade und Friede in iſto. uͤt Er entſchuldigt ſich, warum er nicht fo oft an | 
& ku —— bin ca „Spalatinen ſchreibe · Und ſcherzt mit Johan 
den Cchörmen, Daß ibe — 
gehet ihres Amts, wie ihr felbft anzeigt auf| Sister und Verſchwendung der Kirchengüter, 
daß ihe nicht theilhaftig werdet ihrer as - md Unbilligkeit der Hofleute. Er Iobt aber 
sn. GOtt bat fchon zweymahl oeftraft.| . des Shurfürft Johannis, als eines redlichen 
Erſtlich unter dem Münzen. Zest unter  SHrken, Guͤtigkeit ſehr. A 
dem Zwinglin. Ich beforg Augſpurg wer⸗ ee —— 1 — 
de ſchwer ihren Theil auch haben, koͤnnt ihr | &anade und Friede im HErrn. Daß es 
nicht anders, fo thut wie Die Fuden zu Ba | nicht meine Schuld fen, lieber Spa» ; 
bei gefangen, welche. auch) mußten whne |latin, wenn ich nicht fo oft an euch fchreibe, 
Zempel, ohne Gottesdienft, ohne Brauch ſollen dieſe beysefchloffene Schreiben“ zeus 
Ihres Mofis, allein fich am Wort benüigen |gen: denn da fie immer vor meinen Yugen 

laſſen, 70. Jahr lang. Denn es ift noch |gelegen, warten fie auf den "Boten *). hr 
nicht zu rathen, daß ihr folltet ein eigenes |werbet aus dem Monat, Tage und Gadye 
in Winkeln anfangen; erduldet ſolche An- |vernehmen, an melche fie gefchrieben wor⸗ 
fechtung, und tröfter euch Dieweil mit Leſen |den, Daß ich endlich die Sachen vergeffen und 
und Lehren des heiligen Worts, und mins fie, vor Verdruß roieder aufgebrochen, zu 
ſchen und beten, twie Daniel zu Babel ge, ſehen, was ic) gefehrieben. Endlich hatte 
‚sen Hierufalem betet. Alſo auch ihr begeh⸗ ich alle Sorge angewandt, Daß ber NEL 
rend das Sacrament mit Geufen, bis he Bote um des Schoffers zu Eiſenberg 
GOtt derinnen ſehe. Mit der Taufe hats Sache willen nicht leer —— meine 
nicht fo groß Mangel, hat man doch wohl Briefe fortgienge: aber auch DIE tar vers 
unter dem Bapftum in Häuffern taufft, das |6ebens; denn da ich abftieg und ihn fuchte, 
rumb Eon ihr daſelbſt noch wohltauffen und war er, weil man mir etwa zu fpät von ihm 
beten, wie in der Kirchen. Eben fo kont geſagt, aus Ungedult weggegangen. Ich 
ihr Ehe einfegnen in Häuffern , wie man fie|gerierh zugleid, in Zorn uber ‚meine Leute, 
doch fünften vertruet, und wan es ſonſt Aber fo gehet es: was einem nichts anges 
nicht anders fin Eunt und ein Math folches bet, Das achtet man nicht. Gedenket aber 
tauffen verboͤth, fo wolt ich ehe von Papi⸗ ſelber zurück, ob ich es ſonſt fo lange zu vers 
ften nehmen, mit Bedingen, daß wir ihre ſchieben gepfleget, als ihr bey Hofe warer; 
Tauffe wohlrecht hielten, aber nicht ihren das ift, da ihr mir geroiffe Boten oder Zolle 
. Blauben und Lehre in andern Stücfen. einnehmer angewieſen, damit ich meine Brie⸗ 

Die Schwermer haben Eein Tauff noch |fe beftellen Eonnen. Nun aber muß ich fie 
Sacrament. Co viel iest in Eyl, dan ich |braudyen, wie fie mir vorfymmen ; und wie 
uber die Maſſen beladen bin. Hiemit GOtt | viel find ihrer, Die entweder. anfragen, oder ” 
‚befohlen, Amen. San. 3. beſtellen, oder ‘Briefe verlangen, oder da⸗ 

D. Wartin Luther. |rauf warten? Das ift meine‘ Entſchuldi⸗ 

— — gung, denn don Gefchäften will ich nichts: 

— dagen, weil mich keines daran hindern muß, 

| An Georg Spalatinum. . jan euch zu fehreiben, weil ic) von euvem | 
Aus Aurif. ep, Luth, tom. I, p.322. ..,  J&emurl verfichert bin, Daß wenn ich a 


= f 





” 

















IR 1020 IR 
des Abends beym Effen fehriebe, ihr es den- 


vom Jahr 1527. - rot 


gen, daß ich allein von dieſer Sache mit 
noch gerne haͤttet. expedtant literæ. ihm fprache, Cs ſtand ein Nittefel dabey: 

2. Aber zur Sache. Unferem lieben Dol- ich Fam dem Fuͤrſten unverſehens auf den 
sig wollet ihr vermelden, Daß, wenn er (wie Hals, und klagte uͤber das, was ihr ohnge— 
er denn thut,) freundliche Zaͤnkerey leiden fehr ſchreibt, habe auch erſt im Vorgemach 
kann, wie guten Grund haben, fo wol vor Dem Prinzen darüber geklagt, und er 





- manchmal darum, als drum fihreiben zu ſchiene übel auf folche Thaten zu fprechen zu 


laſſen. Denn warum füllten wir Deutz|feyn. Die Antwort, die ich erhielt, war, 


ſchen es nicht eben fü machen wie die Grie-|man würde forgen, daß alles recht zugienge, 


chen Sateiner, Hebräer, inihren Zufammen| 5, Was foll ich fagen? Ich fürchte, dag 


x ziehungen der Wörter, da die Deutfche wol man mir und uns allen unter dem beften 


Ä thuft du das? fo muß man ordentlich) far, Cund nım noch beharrende Feinde) maren, | 
! Iund von dem Fuͤrſt Friedrich in der Gott⸗ 
Bo man aber mehr dazu fagt, fo Elingt es feligkeit abgiengen, nun bey Gelegenheit des 


mehr als andre Sprachen zufammen| Fürften doch mit Wind, Dampf, Fabem 


zeucht ). So fagen wir zufammen gezo⸗ und Mahrlein begegne, und zwar fo, daß 
gen: du folltfts mirs thun; welches nad) wir nicht wiſſen, wer Urſache dran ſeh. 


Dolzigens Strenge heiſſen müßte: du Sie denken: Friedrich iſt todt! In folchemn 


ſollteſt mir es thun. Denn ſehet, wie das Wahn hertſchen fie als Könige, wollte 
zuſammengezogne wohl klingt, und die rich⸗ GOtt! nicht mit ſolchem Gluͤck, als gefchies 
tige oder ſcharfe Art fo fchlecht in folgendem het! Und ift mir dag der allerfauerfte Eßig, 
Exempel: Wenn man fragt: Warum daß die, welche vorher dem Eoangelio feind, 





gen; Darum; menn mans allein ſagt. 


zufammen gezogen befjer; Ich wills drum Raubens, fpotten, lachen und frolocken, 


nicht laffen, Wie verdrießlich aber wuͤrde daß fie ſich fein *) breiten, und unter dem 
wan ſagen: Ih will esdarum nicht laſſen. Namen des Evangelii zugleich die draften 
Weg „u den Thuͤringern mit ſolchen barbari⸗ Feinde des Evangelii feyn, und duch auch 


ſchen Deutſchereyen (oder Deutſchredungen). alle Freyheiten des Evangelii genieſſen Fine - 


3. She ſehet alſo auch unſern Witz (hie⸗ Gottloſigkeit gleich fey? 
rinnen). Alſo fol ſich der Herr Dolzik | 
vor dem grammatiſchen Streit hüten, ſon⸗6. Ich, der ichfehe, daß der Fuͤrſt übers 
derlich wenn er es uns zu nahe leget, die wir haͤuft iſt, und alſo vergeblich erinnere wird, 
uns vielmal groſſe Ariſtarchi zu ſeyn duͤn⸗ weiß keinen andern Rath, als ihn in einem 


*) Syncopizans. nen. Iſt auch wol efwas, das ſolcher 


*) dilatati. 


 Benlaffen. öffentlichen Büchlein zu erinnern, daß er 


4. Das ſchreibe ich in Scherz zu euch, mit der Klofterverwaltung anders umgehe; 


‚lieber Spalatin, in Ernſt aber rede ich von daß Diefelbe etwa jo ſchamroth werden. 
Pländerung der Klöfter; das thut mir, 7. Denn mas ihr meynet, daß er fich 


glaubet es, über die Maffen wehe. Ich nach des Bruders Erempel verhalten und 


"habe fchon in Schriften gethan, was ihr be; ſelbſt regieren folle, das iſt wol nicht zu hof⸗ 


gehret. Fa, damit bin ich nicht zufrieden fen. Der ehrliche Coläubigd ) Menfch - 


geweſen, fondern bin, da der Fuͤrſt hier war, iſt aller Schalkheit der andern unterworfen, 





= mit Gewalt ins Fürftliche Zimmergedrunz und denkt, die Menfchen feyn alle mie er, 


Ttt 2 fromm 


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1022 1.riefe Lutheri, welche aus dem LLareinifchen überferst worden, 1093 
fromm und treuherzig. Wer ein Fuͤrſt ſeyn N Te 
fol, muß ein Schalt feyn, und einem Ty⸗— Gigs Danfet mein Sohannes für den übers ⸗ 
rannen gebuhret König zu feyn. Das will ſchickten Fohannem, mein ons. 
die Welt haben. —— Ach aber freue mich und danke EHrifto, 
‘ + 9) fidelis, fo zu viel tranet. |daßer fich euer erbarmt, und dern Steingebor 
8. Ahr ſehet, daß ich aus North, und|ten hat für euch, daß er euch laſſen folle,und 
auch mit Willen weitläufig fehreibe. Wenn wuͤnſche, daß er fein Werk immer erhalten 
ihr durch CHriſtum font guten Nat wif moͤge. Denn das begehre ich einig und ale 
ſet, fo meldet mirdavon. Wir wollen gers|lein, daß, wenn ich dahin bin, ihr zummer 
ne folgen. Denn wir haffen Satans nigſten übrig bleibt, und mich an dem wis 
Grimm, Lift und Schalkheit allenthalben, \tenden Satan mit feinen Apoſteln raͤchet. 
in allen Stücken, und zu aller Zeit, derges| 2. Zacharias iſt nedruckt, welchen ich 
ſtalt, daß wir ihm gerne aufalle Art Scha⸗ ſchicken wollte, wenn ich nicht in Hofnung ° 
den und Abbruch thun wollten. — ee u BEN, 7 
9. Gehabt euch mit eurer Liebſte wohl im Johannes euch feinen Zachariam überrei- 
Heren. Mein Hänsgen grüffer euch, der ben. Wir find, GOtt Lob, alle gefund. 
nun im Monat der Zahnung anfängt zu *)| Glaubet nur nicht, wenn ung jemand fehwarz; 
lallen, und mit Tieblichen Beleidigungen afte machen toill, als ob noch etwas von der Pet 
zu fchelten. Die Kethe wünfeht euch auch bey uns ubrig mare: denn der Satanmolle 
alles Gutes, fonderlich ein Spalatinlein, der te Pol, Daß mir ewig nicht zufammen Eis 
euch Iehre, was fie fich ruͤhmt von ihrem |Men.- So hat er es neulich felber in der 
Hänsgen gelernt zu haben, nemlich die] Sad auebringen wollen die Peſt hatte 
Frucht und Freudeder Che, deren der pᷣabſt wieder angefangen und drey dahin geriſſen; 
"mit feiner Welt nicht wert; war, Am aber da die Lügen offenbar worden, meyne 
Meujahrstage ser. . .jman, es fey darum ausgebracht worden, 
# Martin Lutber. daß Die, welche in Abtvefenheit der Ober⸗ 
ee icon keit herrſchen, immer noch laͤnger herrſchen 
möchten, wenn die, fo wiederkommen ſollen, 
abgefchrecft würden. Aber vielmehr vers 
ſuchet uns Satan fo, daß er ung getrennet 


2 








— * 
—9 
I 
















und auseinander halten will. 
3. Ich bedaure euren Michael fehr, und 
ſchicke mas Eſchau verordnet hat. Er iſt 
aber alt, und halt es auch, nach Art deßx 
Aerzte fehtver, auswärts zucuriren, ſonder ⸗ 
lic) da er glaubt, daß ſchon Aerzte bey euch 
oder doch in der Nähe zu Srford fen. 
4. Meine Krankheit war die, daß beym 
Stuhlgang der Moſtdarm *) zugleich.ger 
enbergen, welcher krank, fehicket er, was D. ſchwollen in der Runde wie eine welſche 
Eſchau ihm vor Arzneyen dienlich halte, und Nuß, mit ausgieng, daran eine kleine Kraͤ 
beſchreibet dabey auch feine eigne Krankheit, "Ke, wie ein Hanfkorn war, welche ob ſie 
N ’ S PER EM — A w 


ae 
| An Juſtum Jonam. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom.Il. p- 323. b. 


Er danft für das Geſchenk, fo er feinen Soͤhn⸗ 
fein gefchickt: freuet fih, daß feine Stein- 
schmerzen nachgelaflen, und wuͤnſcht ihm, daß 
er lange gefund ſeyn möge, daß, wenn er ein- 
mal todt, fie wider den Satan ſtreiten möch: 
ten. Zacharias fey heraus, und werde ihm 
von feinem Hänsgen überbracht werden, wenn | 

er kommen werde. Er folfe nicht glauben, daß 
noch etwas von der Peſt da ſey. Mich. Mei: 


\ 


.- 


* AR, 
A „BER 


Pür 


Ar EL ’ 
1024 REN vom Jahr 1527. * 1025 


El Re ——— 
wol Flein, dennoch ſehr wehe that, wenn GSenade und Friede in EHrifto! mein 
der Stuhlgang leichte gieng; und hingegen lieber Yricolas. Ich habe auchfonft 
weniger. wehe that, wenn er ſchwer gieng nichts neues, als daß der Fuͤrſt unfrer Unis 
und hart war, Wenn aber Blut mit unz\verfität antwortet: er wolle eilig zu Beſu⸗ 
 tergieng, fo war es gut, und that faft fanft chung der Pfarren thun. Und wenn das 
und wohlimansgehen. Sa, jemehr Blut, geſchehen, ſo Fann alsdenn, wenn die Kits - 
je mehr Kißel war, daß alſo die Luft mich chen wohl eingerichtet, auf den Gebrauch) 





— 


des Tages oͤfter zum Abtrit trieb; und wenn des Bannes geſehen werden. Was ſollte 


* 


— 
J 


anlabium. 


der Erſcheinung des HErrn 1527... gehoͤret haben. “Der 


mans mit dem Singer anruͤhrte, kitzelte es man jego, da alles hänget und unordig IE, 
ganz fanft, und floß das Blut. Darum pornehmen Fönnen? Sachariss ift unfer der 
muß wol, meines Bedünfens, ſolches Blut Preffe, und mächfet mir das Buch täglich 
nicht geftillet oder. verhalten werden, denn |unter der Hand. Ich greife auch die Sa⸗ 
fie fagen: e8 ſey die goldne Ader; und ſie iſt cramentirer an. Betet ihr, daß CHriſtus 
recht golden. Denn durch ſolch Blut ſoll meine Feder wider den Satan glücklich und 
alles. Böfe im ganzen Leibe fortgehen, als|heilfamlich richte. Ich freue mich fehr uber 
durch ein Miſtthor aller Krankheiten, und euer Zeugniß, daß ihr von ſolchem Sauer⸗ 
pflegten ſolche Leute oft ſehr lange zu leben, reig nicht angeſteckt ſeyd. Denn bey mir 
als die an ſolchem Orte ihre Apotheke und habe ich allezeit ſo von euch geglaubt. Ich 
Do ctores alle beyſammen hätten. Es hoͤ⸗ bedaure ſehr, Daß der vortrefliche Mann 
vet aber zu feiner Zeit von ſich, ohne unſre Hecolampadius mit fo kindiſchen und nich» 
Sorge auf Sehetalfozu, Daß, wenn ihm [eigen Gedanken in ſolche Grube verfallen: 
dergleichen etwas begegnef, er das Blut der Satan treibet ihn, GOtt errette ihn! 
nicht ſtopfe. Das übrige ift auf dem Sed-|LIrbanıs Rhegius ift auch zu eben dem 
del. Sebabt euch wohl und betet für mich; Uebel geneigt , oder ſchon Darein gefallen. 


 Mittenberg. Cs geüffet euch und alle die Der HErr erhalte Die Seinen... Daß der 


"Euren meine Ketheund Kinder. Am Tage Kayfer in Jtallen Glück habe, werdet ihr 
Pabſt wird uberall 
— Euer Martin Lutber. heimgeſucht, daß ev zerſtoͤret werde; dent 

u fein Ende und feine Stunde iſt fommen: 
- ob aleich Die Verfolgung überall tobet, und 








| o: ee. viele verbrannt werden. Meine Kethegru 
An Vlicolaum Hausmann. set. euch ehrerbietig. Den 10. Januar. m 
 ° Xus Aurif. ep · Luth, tom.II, p.325. b. Jahr 1527. | | 


Bi. Er meldet, daß der Fuͤrſt der Univerfität geant 


Euer Martin Luther. 


wortet: daß er zur Hefuhung der Pfarren — — — — — 
machen roolles an Zacharia werde jetzt ; 562. BER E 
gedruckt, und er greife auch zugleich die Sa: |. x ; \ 
. ...eramentirer an. Er bikter daheto ‚daß er um An Beorge Spalatınum, 
gut Gluͤck dazu beten molle, und freuet ſich, Aus Aurif. ep. Luth. tom. U. p- 320. 
- daß derſelbe nicht von ſolchem Gift angeftedt| ES ri, 
fey. Ex bedauret, daß. Decolampadius in den, Er drohet dem Adel, der fo gern bey ‚Hofe herr: 


Icxrthum der Sacramentirer gefallen, und vers ſchen wili, ein gähes Verderben, und entſchul ⸗ 
| muuthet faft dergleichen von Urbano Rhegio. digt ſich, warum er ſelten ſchreibe; wie er Ns — 


Te3 


RB z N _ 


druß zu thun oder beleidiget fey: denn in in diefer Welt ift, empfahen. 












* 
* — 


1026 II, Driefe Litheri 


52, 


welche aus dem Lateinifchen überfezt wo 


hr > 


vden, 1027 





fich gähling auf den Tod krank worden, habe —— TER in Fe. 
ihm das Cordebenedictenwaſſer gleich geholfen. 10% An Wenceelaum Lin a { *. 


J 
IL, 5 


SE und Friede in EHritoLDb | DI 2 

wol, mein lieber Spalatin, ganzneus En ” nn ——— a a 
N } t eyn: rei aber doch von einem Ungeheuer 
. lich en euch gefehrieben, und ihr hoffent— 9 Zeichen in Magdeburg, ſo vor —9 J 
lich werdet erhalten haben: weil ihr mich Winklers, Predigers in Halle, Zod vorherges > 
aber doch fo heilig beſchwoͤret, ſo muß id| gangen, der in diefem Sahı bey Afhenburg 
abermal aufs allerneulichftefchreiden. We⸗ von den Maynzifchen Pfaffen getödtee wor- 
gen Simon des Baders will ſehen, daß den; er meldet auch, daß er nun anf die Sa— 
ichs mache, wie ihr fehreibet, Uber bey eramentirer losgehe. ice 
Hofe ift gar nichts N baffen, — nr a) — — 
leute da alles vornehmen und durchtreiben: XRbnade und Friede! enichts neues 
darum fie fie) (> beiten umd Gröen, DaR| SI an euch de Kineiben Kebertbemete 
fie ales vegieren wollen, und ſcheinet alſo, und mas folten wir Würmer, die wir in 
daß fie fich einen baldigen Untergang auf dieſem Sack (nder Winkel) dee Welt fir 
den Hals ziehen wollen. Aber davon genug. | Een, an euch fehreiben, die ihr auf der. His 4 
2. Ich geftehe, daß ich felten ſchreibe; he fißer, und Die Geftalt dee Welt vor Aus 
aber glaubet doch, daß es ohne meine gen fehet und hoͤret? Wir Arme müffen ° 
Schuld gefrhiehet, und noch weniger, daß eher von euch, Die ihr an Vermögen und 
ich es thue, weil ich euch Dadurch ſuche Vers] Gehör reich feyd, Licht, und wasdesLichts 


% 
er 


Aus Aurif. ep. Luth. tom. ll. pP. 326. bi _ 


dem all Cioie ich ſchon vorher gefchrieben,)] 2, Doch fehreibt mir Nicolaus Ama 
würde ich euch frey erinnern, tie ich von dorf, daß zu Magdeburg die Nacht am 
“euch dergleichen Erinnerung haben will. Neyjahrstage im Obertempel in der Mets . 
Die Boten find feltfam, und einige ſo fkols) gen *) alle Lichter und Keıyen gäbling were 
und feogig, daß fie gleich wollen, ich ſolle yofehen, ausgenommen die vor dem Sacras 2 
hinfigen, und gleihfam müßig gebacht ha ⸗ ment, Cs find ihrer aber überaus viel, die, 
ben, daß fie kommen wurden. Es ſtehet ſonderlich bey der Meffe **), angeftect 
hier alles twchl, wiebisher, Gruͤſſet Ebers| erden: hernach fp-siel Mintel der Can 
barden, und ale Die Unftigen, und Iebet pellen, daß es unmöglich if, daß der Wind 
wohl u Kethe. ſ dahin nicht kommen Fann,) ſie ausloͤſchen 
3. Es iſt wahr, Daß ich neulich durch eis! möchte. Man meynet, es gehe auf das 














u: 
ne gähe Blusgelieferung (oder Stocken) Afterben der Domherren, und fey es vor 
. ums Herze beaͤngſtiget und faſt erſtickt wor⸗ Hin gefehehen, daß, als der Biſchof Ernſt 

den; es hat mir aber alsbald das getrunke- fterben wollen, das groͤffere Licht ausge⸗ 
ne Cordebenedictenwaſſer geholfen; ſolch joͤſcht und jerbrochen abgefallen, und ein 
Waſſer ſchlaͤgt alfobald wohl an, ob es wol andres im Liegen angebrannt habe. GOtt 
die Aerzte nicht achten, oder nicht wiſſen. wirds machen. Es gefchehen viel Zeichen, - 
SB ud Enieh, 1527, ddie wol nicht umfonftfeyn werden. . 
— Euer Martin Eben) *) fub matutinis, ſub ofei. 








Ss 
v. 


1038 Y vom Jahr 1527. 1029 

3. ch trete wider die Sacramentirer ihr da in euer Sewiffen? Wenn ihe nich! 
abermal auf: betet für mich, daß mir Ehri-|dort wäret, müßter ihr Doch um der Guten - 
ftus in feinee Sache ðluck gebe. Das willen zulaufen, und der Boͤſen nicht ach— 
Geſaͤme zum Garten erwarte auf Eünftio seiten. Wollt ihr etwa allein ohne Derfols 
Gleichnacht. Gehabt euch wohl mit eurer ger, eine Roſe ohne Dornen, ein Kind 
Liebſten und allen im HErrn. Den 23 GHttes ohne Satan feyn? {Ind Fieber ans 
Januar. im Jahr 1527. dre Gottloſe, als dieſe haben? Man muß 

en Martin Lurber. 


2 





das Vertrauen haben, daß GOtt auch aus 
diefer Verſuchung Frucht fhaffen, und ihr 
endlich Die gewinnen werdet, weiche euch 
reuen wuͤrde, berlaffen zu haben. Der 
Herr wird euch- ernä ahren, das glauber. 
Ich fihreibe aber auch an den frommen 

Fürften, und bitte, vergebet ihm _ wenn ee 
etwas gefündiget hat: wir id Si under uns 
tereinander, wir -müffen "einander befennen 
und vergeben, So iſt diß Leben! 


*) malo, nicht molo. 





562, Mr 
An Johann Heſſen. 


©. im XVII. Th. d. ©. p.2712. 


565. 
An Georg Sipalatinlun 
&. im XIX, Th. d. ©. Pı2213, 





564. 
| 2% Johann Drachen. : | 
Ans Aurif. ep. Luth. tom. II. p.327. b, 2, Cute heiligen Brauche und Ceremo⸗ 
nien gefallen mir ganz wohl; nur denket 
Dem im HErrn hochehrwuͤrdigen Herrn nicht, daß ihr an allen den Eurigen lauter 
D. Johann Drachen, treuen Biſchof Fromme und ruhige Leute haben werdet; 
in Waltershauſen, feinem geliebteften _|fondern danket vielmehr, - wenn euch etton 
% Bruder, lihrer drey lieben und gerne haben, die ans 
Er raͤth D. Drachen, er ſolle nicht wegen etlicher dern aber haſſen und verfolgen. Wie viel 
weniger Widerſacher aus feinem Beruf weichen, hat CHriſtus in feinem fo groſſen Volk ges 
und ermahnet ihn, er ſolle nicht denken, daß habt, Die ihm angehangen? kaum die Ge⸗ 


er die Lehre des Evangelii ohne Verfolgung Mmoſten, Schlechteſten und Hebrigen von 


befennen wolle. Endlich will er, daß er an 
penis guten Zuhoͤrern genug haben volle. 


Bi: T- | 
® = a Friede i in CHriſto! Ichaber, 
Wheber Draco rathe auf alle Weile, 
daß ihr euch das Bife *) nicht überwinden! 
agſſet, den Ort zu aͤndern: ſondern daß ihr 
= nach Pauli Rath, das Höfe mir Gutem 
 überwoinder. Gedenket doch, daß ihr nicht 
um der Böfen willen dahin geſetzt fend, ſon⸗ 
dern um der wenigen Frommen willen. Und | 
wenn. ihr Die verlieſſet wegen. der Boten, An George Spalatinum, 
| was dor einen a! des Todes flieffet ©. im XVII Th, 9, &. p.2696, = = 
— 1.567. Ab 


demtelben sangen Iſrael und ausermählten 
Volke GOttes. Gehabt euch) wohl und 
betet für und Den 2, Febr. 1527. 
Martin Zutber. 















565. 
An Johann Zangen, 
Sim XIX. Th. d. S. pam 





566. 


—* — 


— 


ich ihn nicht Eenne,, darf ich wol noch nicht 


ihr meinem Rath folgen wollt, foflicher vor/thun, was der HErr will, Srüffer me 


J 
— — — — — — ——— —— 5 
1030 14 Driefe Lurberi, welche aus dem SL ateinifchen überfere worden, — 












fofcher Meynung, als der Peſt; denn es ift - 


RO Pe et — ef 
An Clemens Urfinus® Pfarrern in eine Laͤſterung wider CHriſti Wort und 
ie Beide — 2 1Glauben. Denn jo glauben und miffen 


mir. Eben fo halte ich von der Rindertaus - 
fe rider Balthaſar Hübner.” Merk ihe 
ja lehren muͤſſet, fo-Taffer die Meynung bier 
von wenigftens ruhen, und treiber indeß den 


Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il, p.330.b. 


Er ermahnt Urfinum , er folle feinen Beruf nicht! 
verlaffen; hernach handelt er, wie der vechte 


» der Meflen anzuftellen. Und ermahnt AR: A . ‚RN b VEN 
ie er des Zwinglii Meynang vom Abend; Glauben, die Liebe, die Frexheit des Geis 


wahl und der Wiedertäufer Irrthuͤmer wmeide. ſtes und Gehorfam der Oberkeit und rich 
Euölich fage er feine Meynung von ber Biel: tet fie Da recht su: dag andre wird zu ſe iner 4 
weiberey und von enderung der Ceremonien. Jeit kommen. REN SB, 
| u Er 3. Ueber die Offenbarung St. Johan⸗- 
— Friede im HErrn! Was ihr nis hat noch memond geſchreben Ein Res 
mich: fraget, lieber Clemens, das ti giſter von meinen Buͤchern habe felber nicht: 
derrathe ich allerdings, daß ihr nemlich eure aud) nich die Bücher felbft, denn ich mins 
Stelle verlaffet, es fen. denn, Daß man euch ſche vielmehr, Daß die Bibel rein an fratt 
zwinge, wie auch EHriftus der. Füden meiner Sachen gelefen werde. ch binim 
Trägheit lange gedultet hat. Das heißt Begrif, die Bibel nach der bebräifchen 
alsdenn, den Staub vecht abſchuͤtteln, Wahrheit zu beffern. Betet füruns, 
"wenn wir gezwungen verjagtmerden. Mer) 4. Die vorhin den Juͤden und Sen 
weiß, ob nicht etliche noch glauben werden ? frengelaffene Dielnveiberey Fann nicht m * 
Euren Held (oder gnaͤdigen Herrn), weil im Glauben der Ehriſten gelten, nodymif 
' 108) meht gutem Gewiſſen probiert werden, eg wäre _ 
mit Schreiben verfuchen, daß ich es nicht denn die Aufferfte Noch da; zum Eyempel, 
ärger mache; tie mir fonft oft wie derfahren wenn Das vorige Weib regen Ausfas oder 
iſt, Meder ihr und fahret ferner fort, und fonft gefehieden tonrden. Drum werder ihre 
befehtet die Sache GOTT, fo werdet ihr, den fleilcplichen deuten ſagen wenn fieChrir 
ſicher feyn. RR fken feyn wollen, fo muffen fie den Glauben - 
2. Wegen Herftellung des rechten Ge \üben, und das Fleiſch zwingen nicht aber 
brauchs der Meſſe find fehon viel deutſche den Zügel fehieffen laffen: wollen fie aber ' 


















ven 
Büchergen von mir und andern geflhrieben Heyden feyn, fo mögen fie thun auf ihre 
und ang Licht Fommen, aber auch ein lafei: | Gefahr, was fie wollen. Ueberhaupt Ich 
nifches von mir, vom Mißbrauch der Dief| rer dag Evangelium fo, daß ihr alles fager, 
fen, fo aber fhen abgegangen, daß ich kei⸗ was ein Ehrift wiſſen muß, er fen far 
nes mehr habe, fo ich euch ſchicken Fonnte./oder ſchwach. Aber von der That werder 
Des Zwinglii und Oecolampadii Mey ihr euch enthalten, daß iht nichts Anders 
nung frißt immer mehr um fi, und hat ehe fie ſtark worden, und euch zwingen dag 
_ mancheriey Seiten unter fi. Es iſt aber nicht, was zu ordnen iſt, etrwanurauseuerm - 
fo wol Lateiniſch als Deutſch dawider ger ‘Belieben, und nicht vielmehr aus lauter 
ſchrieben worden. Ich mache auch nun ein Zwang geſchehe. — 
Buch wider ſie im Deutſchen fertig. Wenn 5. Indeß laſſet das Wort laufen, und 


N 


ng 


.. 1032 


brof, Duren in Liebe. Philipp Melandys 
thon geüffet euch fehr freundlich. Gehabt 


euch wohl im HErrn und bittet für mich 
in der Liebe, Amen. Wittenberg, Freytags 
nach Reminiſcere, im Jahr 1527. 

Euer Martin Kutber, 





Bi 
An Juſtum Mönium. 
Aus Aurif; ep, Luth, tom. II. p. 331. 


Dem Harn Juſto Moͤnio, Chriſti 
Diener in Erford, und feinem freuen 
5 Bruder in EHrifto. 
Er-fehreibt von Moͤnii Schutzſchrift, und der Erz 
forder Undanf gegen das Evangelium. 
L 
nade und Friede! Man hat es dahin 
Wgebracht, daß eure Schutzſchrift ges 
druckt wird, lieber Juſt; wie aber. der 
Drucker und euer Bote mit einander eins 
worden, wird er euch ſelber erzehlen. Euer 
Erford iſt Erphord, ſobald folget der Zorn 
von Himmel, daß, fo bald die Gnade zu 
leuchten anfangen wird, gleich auch der Zorn 
Gsttes der des Pharao Herz verblendet 
und verſtocket, zufnlagee 
02, Betet ihr den HErrn für mich, und 
gruͤſſet D. Langen und alle die Unſrigen 
nn CHriſto. Mittwochs nach Judica 1527. 
J——— Bi Martin Luther, 





Et ; TIERE 569 S . 
An Beorg Spalatinum. 


” Aus Aurif. ep. Luth, tom.1l. p, 331. b. 


Er freuet fich, daß ihm fein Büchlein wider die 


Sacramentirer gefallen, wundert ſich aber, 
warum die Exemplarien ſo ſpaͤt ankommen. 


Bucer habe an Jonam recht giftig wider ihn ge⸗ 
ſchrieben. Er haͤlt auch davor, dag man die 


Beſuchung des Altenburgiſchen Bethaven auf 


eine andre Zeit verſchieben muͤſſe, wegen der 
Lutheri Schriften 21. Theil. 


⸗ 


vom Jahr 1527. 


fuͤr mid. Wittenberg, 1527. 


1033 
Hochzeit des Durchl. Prinz Johann Friedrichs, 
Herzogens zu Sachſen. 
| m: 


SE und Friede! Es iff mir lieb und 
angenehm, daß euch mein Büchel wi⸗ 
der die Sacramentirer gefallen, mein lieber 
Spelatin, Ich wundre mic) aber, wie 
e8 komme, daß die Exemplarien fo langſam 
zu euch Eommen, da ich Doch denke, Paul 
Knoth beftelle eure Sachen: ſonſt hätreich 
fie felber geſchicket. Ich zweifele nicht, ich 
werde die Sacramentirer heftig erzuͤrnt ha⸗ 
ben; denn es duͤnkt mir ſelber, ob wol das 
Buͤchlein weitlaͤufig, und eben von keiner 
groſſen Gelehrſamkeit iſt, daß ich ſie doch 
getroffen. 

2. Bucer aber hat auch ſchon vorhin an 
unſern Jonam einen giftigen Brief wider 
mich geſchrieben. Luther iſt gar ein Satan 
‚bey ihnen: was foll nicht gefchehen, wenn 
fie Durch folch Büchlein vollend gereizt wer⸗ 
den. EHriftus aber. Iebet und herrſchet. 
Amen. 

3. Euer Bethaven, meyne ich, Eönne 
man bis zur Beſuchung in feinem Tollwitz 
laffen, denn e8 wurde auch Die Hochzeit des 
Prinzen daran hinderlich feyn, wenn ich 
gleich indeß etwas fehriebe und bate: wenn 
aber dag Lermen der Hochzeitvoruber, muß 
ich ſelbſt inftandig anhalten, die Pfarren zu 
eſuchen. —— | 





ba. Für den Bader Simon habe fleißig 


geſchrieben, wie ihr gebeten habt. Gehabt 
euch wohl und gruͤſſet die Unſern, und betet 


e 


— 


Mart. Luther. 





570. — 
An Wenceslaum Link. 
Aug Aurif. ep. Luth, tom. II. p.332, 


Er fchreibt von Smwinglüi Büchlein wider ihn, und 
von feinem Driefs und klaget ſehr über feinen 
- Yu 0. Örimm 









10 034 II. Briefe Barhert, welche aus Bi BR areinihen über RE ——— 1038. 9 


Grimm und Wuth: er meldet auch von Ueber⸗ Dem ehrwuͤrdigen Herrn in EHrifto, 4 
a 
Chin ber, Propbetert, und: daß et über, ben Seiedrichen, Abt des Aegidiſchen Klofters 
Eſaiam leſe⸗ | | BR 

' zůu Nürnberg, feinem Obern im 





| 1 HErrn. 
SEN und Friede! Ich habe nur dieſes Cr dankt dem Abt für bie oeſhentte pe 
Neue zu fchreiben, lieber Wenzel, daß — 


en — —— nade und Friede! Ich ſchreibe, — | 
mit eigner Hand geſchrieben, der ſich wol ‚ter Here, als ein Unbekannter an einen 
ch He Dn ea Of, Cu) ara, on BR Ban 
wuͤtet, tobet, drohet und knirſchet er in aller — ern Uhr in hr nn In; 
- Beftheidenheit, daf es mit Dümeet, er wer⸗ * ft | bin Bes - 
de nicht zu ſich felber kommen Eünnen, wenn)...’ gear er DOC angenehm IE 
er auch durch offenbave Wahrheit überführ fchen ift; daß ich. alfe ein Schüler unfren 
erben Uhrmacher *) (oder Kunfkler) ſeyn muß, bis. 
5. Mein fchroä äkiges Buͤchlein hat vielen ic) alle die Stellungen und Regeln einer 
genußet.- Die Wropheten, jo zu. Worms einzigen Uhr lerne: denn vorhin habe nie 
9 dergleichen geſehen oder bemerket, als der 


verdeuffeht worden, verachte ich nicht, auf-| ;. 
fer daß das Deutſch nicht fo Elar it: fie ich in Ben Suniioezfen nicht efahten in. | 


baben vielleicht nach) Art des Landes *) ge⸗ 2. Wollte Gott, daß ich eß eurem Ge⸗ 
> Fünftelt; wer will aber alles berühren? nisch gleich chun Eönnte, welches in Diefem 
* fecerunt diligentiam natura regionis. & eſch enE wol recht aus dem Grunde ii hr ers i 


3. Sch mache mich jest fertig, fie im Fennen iſt; ich wollte gewiß nichts unter! 
Deutfihen. herauszugeben, und ualeich uber fen. A Ei — Dee A 


den Jeſaiam zu Iefen, daß ich nicht müßig) schaft im beften vermerken, wie ic) hoffe, 


ie. und Gott laſſe eud) vergnuͤgt leben und für , 
En Biter 2 ni ul mich beten. Am andern Dfterfeyertag, im 


| 
| 
daß euch auch ein gefundes Kind geboren Jahr 1927. "Mi. Sucher. 





E ie . J * P w 
äh nn nn nd Kal u Ta na ln En an a li in 


ſey, Amen. Meine Kethe ift immer übel ö 
und bricht ſich, vielleicht weil fie zuman-| 





| u NIS — 
dernmal guter Hofnung iſt. Spenglern | J— 
gruͤſſet und danket, denn alles Geſaͤme, fo A — — — 
ihe mir. gefchickt habt, gehet auf: hur die] Aus Aurif. ep. Lu p. 33 4 
Melonen und Gurken wollen nicht dran, ob Er befihlet 2. Cordatum dem Spalanın. undfage 


feine Meynung von einer Ehefache, wie er. fol 4 
che Dinge kuͤnftig der weltlichen Oberkeit uͤber ⸗ 
geben, und ſeine Urtheile in dergleichen Faͤllen 
niemanden mittheilen tolle, als ſchuͤchternen 
und gottſeligen Pa — — 


snade und Friedel Es it der De ic, — 
ergene Ze in SIRERM, en 
er 


ſie wol auch in andern Gaͤrten aufgehen. 
Gehabt euch wohl. Im Jahr 1527. 
Martin Luther. 


An Seiederichen, Abt su St. Hegidii in] 


Nuͤrnberg. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, IL, p.332, b. 


} 





FR 1%. BT * J v * 
Gear 2 . zii 
** \ ' 
En - — * 
N 2 


N ri ö 
a vom Jahr 1525. 2 1037. 


ET TE —— —— 
her kommen, lieber Spalatin, fo euch diß euch geantwortet habe, auch fo gar, Daß 


te zu leſen und ansufehen, darinnen wir ber 
merken, daß fie felbft ihre Rechte nicht an- 
ſehen oder achten, und wundern uns, daß 


worden. Wiewol ich Des Pobels und der 
Bauern Undank binfünftig fo zu rächen be 
ſchloſſen habe, daß wenn die, welche nicht 
fromm find, eine Sachehaben, ich fiegany- 
sich an Die Dfficialen weile, und Die Todten 

ihre Todten begraben laffe. Darum hatteifo helfet dod. Denn ob wir wol bisher 


Es 


Bloͤden und Frommen gönnen. Sonſt 
mißbrauchen die das Evangelium aufs arg: 


nach dem päbftlichen Necht dergleichen er- 


- Schreiben äberbringer: ein Mann, der eu⸗ ihrs wegen der Menge uͤberdruͤßig ſeyn Eins 


ves Gefpräches werth ift; daß ich nichtmehr] net. Gehabt euch wohl und betet für mich 
fg \ ‚ [armen Suͤnder. Am Ofterdienftage 1527. 
2. Die an ung uͤberſchickte Chefache wird Martin Luther: 
bald folgen, darinnen wir für den andern Ehe⸗ | 
mann gefprochen,, und den erſten flüchtigen 
mit des Pabſts Schlüffen verdammt haben. 
Denn wir fangen an, auch päbftliche Rech⸗ 





573 
An Johann Agricolem. 
Aus Aurif. ep. Luth, !ton. II. p. 333, 


Er befihlet ihm einen, und will, daß ex für fei- 
nes Weibes Gefundheit forge, und melde auch 
- vonder Seinen Krankheit. 
I, 

anade und Friede! Wenn ihre, lieber 
= Agricola, in der Sache etwas ver 
möget, welche euch diefer Stephan vortra⸗ 
gen wird (ihr vermöget es aber gar wohl): 










das erſte Urtheil von den Unfern gefüllet 


ich auch euer Weibgen an die Officialen|oielfältig betrogen worden, fo duͤnket mich 
und Juriſten geroiefen, wenn fie nicht werldoch, daß wir und unfte Univerſitaͤt an Dies 
gen eures Zeugniſſes als eine Fromme, der ſer Perſon nicht werden betrogen werden, 
evangelifchen Freyheit zu genieffen wuͤrdig vo wir ihr etwas dienen. Es iſt gar ein 
‚geachtet werden, wiewol fie hernach auch armes Weib, und braucht unfrer Liebe: 
dazu ihr eure Grafen geneigt finder. 


2, Eurer Elfe hielten wir für rathſam, 
daß fie Die Luft, Der fie gewohnt iſt, zu ans 
dern, auf einige Tage zu uns Eime. Ihr 
werdet zugleich mit rathen: Denn euerem lies 
ben Weibgen, die auch ſonſt ſo ehrlich und 


langt hat. Denn ic) will die Saue und 
Hunde gerne der evangeliſchen Freyheit un 
werth. achten, und unfre Seligkeit nur den 


fie, Die nicht allein unter dem Pabſt, fon: 


dern auch) unter den Höllifihen Furien zu fie komm IE, Mmolien wir gern — 
hen verdienen. J 
HM. Eberharden werdet ihr ein recht 
greß und gut Eapitellefen, der mich flraft daß 
Ab nicht auf eure Fragen oder Schreiben 


hr dienlich und nuͤtze feyn kann. 

3. Meine Kethe bricht fih und hat wie. 
der Uebelkeiten, iſt aber hoffentlich eine gute 
—— — ee er a was 

eanttonitet. Thut es euch auch ſelber, vor ein Schwindel. Sie gruüßet euch und. 

enden nn Klage es eure Elſe. Mein Haͤnsgen ift froͤlich und 
hatt denn emweder fherzet ihr bendewegen friſch und iſt ein Menſch der gern iffet und 


eurer Kethe, oder habt euch eurer Weiber winter ) · GOtt Lob und Dank! 1527, 


Liebe oder Herrſchaft begaufeln laflen. Sch Martin Luther, 
habe es gar in frifchem Gedaͤchtniß, Daßich| ° *) vorax et bikax. es 
ee Yuu 2 774. An 


. 














1938. 11. Briefe — welche aus dem — —— ode 


574: (Stoß, Haß, und faft aller Bosheit e a | 
An Georg Spalatinum, wol unter den beften Worten. Gotobet 


derſelbe Geiſt; und hat noch drey Büchlein 
beygefuͤgt. Hernach giebt es auch Ausle⸗ 
Seinem Bruder im HErrn, George |aebücher von Oecolampadio uͤber die Dre) 
Spalatinen. Eleine legten Propheten, Bucero übern 30, 

Yon. den, bedeutungsvollen Semählden, fü u] hannem und Matthaͤum, und von Breutio ; 
Nürnberg gedruckt und in Wittenberg wieder übern Johannem wider ihn; und find alle . 
gedruckt werden follen. Propheten Deutſchland gefchent: ‚aber fie 

L kommen mit allem zuvor; wir fi nd nichts, | 


nade-und Friede. _M. Eberhard, den Was meynet ihr, toerden fie hun, Men 
© ich nach m fchlechten Vermögen fie mein Büchlein fehen? So wird endlich 


bewirthet habe, wird erjehlen, was er geſe— derfelbe Geift hervor treten. Betet Ihe 
bi in a har Be J CHriſtum für mid), und gehabt euch im 


>, Aus Nürnberg ift ein Büchlein her: on wohl. ; Anno 1527. Sonmabende 
gefchickt worden mit propbetifchen Bildern, nach uaſimo — 
die, meyne ich, Hieroglyphica heiſſen, | -__ 
den Lauf und die Schickſale des Bo = —7— 
ſehr eigentlich voraus zeigen. as wollen — 
wir bier wieder abdrucken laſſen, ob wir An Wenceslaum Link. 
wol nur ein einiges Exemplar, ED das da; | us Aucif ep. Luth. tom. I.p. 333 b. | 
zu nicht unſer iſt, haben. Bittet CHri⸗ ——— 
ſtum fuͤr mich, und gehabt euchin ihm wohl Das Bildersuch vom Pasftehum emungn. © x; 


Aus Buddei fuppl. ep. P. 53. 


a ee hen ne 


Merein — 





——— Sa a 





—— nach Quaſimodog. 1527. und befihlee ihm Vitum — 
Martin Luther. ee. eh 

Snade und Friede im HErrn Das | 
FE | 

& An — denſelben. Drechsler ʒeug und Sonnenweier, ins 





gieichen die höerne Uhr, haben wir ems 

Aus Buddei fuppl. ep. P.54. ——— und danken. Ihr habtaber nicht 

eſchrieben, was ich noch am Gelde 

Seinem im HEern geliebteſten Bruder, Fr Den nl *) a e. 

Herrn George = — Bilder ie gefchickt, werden wol nicht reichen. 

en — — — — babe, it dismal genug von den 

agen uͤber den harten Brief Zwinglii, und an; Sachen wo ihr nicht etwas von einer neuen u 

dere en ® Gelehrten ſolcher Rotte. IRB, das vonfich felber drechfeln kann 3 

| . |da indeß Wolfgang ſchlafen, und nicht 

ge w Bee! . 7 mir er ocht haben Fann. Denn der Uhr bin 
aus Preuſſen an euch zugeſchicket wor⸗ ich nun ſelbſt faſt ein vollkommene 

den: fonft giebt es nichts neues bier, b — —— 

2. Zwinglius hat einen Brief, an mich 

ofen, der voller. Zrotz, Laͤſterung 


ſonderlich da die Stunden meiner trunfe⸗ 
nen Sgchſen zu weiſen find, Die lieber nach 
der Kanne, als nach den: Stunden run J 





— 


—— — 
1040 vom Jahr 1527. | 1041 


ee — — 
> und fich weder der Sonnen noch der Uhr, 2. Ich freue mich aber fehr, daß euch 
oder ihreg Meifters Irrthum irren laffen. gegeben ift, an der Wahrheit des Evanges 
*) duos, wird wol Thaler deuten. |fii Gefallen zu haben in diefer verderbten und 
2. Bey * iſt nichts neues als euer oͤſen Welt, wo es ihrer toenig giebt, die 
Bilderbüchlein vom Pabſtthum, darinnen recht halten *): CHriſtus, der in euch dag 
mie mein Bild mit der Sichel ſehr wohl ge⸗ gute Werk angefangen, vollbringe es aud). 
fälle, der ich fo viel Fahre zuvor als gar In welchem ich wuͤnſche, daß ihr wohl le— 
beißig und bitter verkuͤndigt werde; aber die bet. Den 20. May 1727. 
Hofe weiß ich nicht wohl auf mein Zeichen Martin Luther. 


zu deuten, ich halte auch eher, daß ſie aufs teneant. 





Amt gehe *). Dasandre gefället mir jetzo, 





wo es wahr ift, was ihr ausgegeben habt. | 578» 
Gehabt euch wohl im Herrn. Den ıs.| An Georg Spalstinum. 
5 May 17127+ N Aus Buddei ſuppl. ep. p. 55. 
Martin Luther. 
*) ad oflicium, Seinem geliebteften, George Spa—⸗ 
Den Birum Theodorum wird euch! latinen, CHrifti Diener zu Ültenburg, 
Philippus anpreiſen, wie auch ich — | dem ehrwärdigen Mann im 
wenn er irgend etwas nuͤtze iſt. Herrn. 
732 & befihler ihm einen George, der von Eile ver- 
| 7% hurten Weibe verlafjen worden, und giebt ihm 
An Stiedrichen, Abt zu Noͤrnberg ein gut Zengniß. 


L 
nade und Friede! Diefen Beorgen, 
Dem Herrn Friedrich, Verwalter) einen Arbeiter, oder Knappen, aus die⸗ 
des Kloſters zu St. Aegidii in ſer Muͤhle, befehle ich euch, mein Spalas 
Nürnberg. an, daß ihr ihm bey ſeinen Verwandten von 
Er nimt den Abt, ſo feine Freundſchaft und Be: meiner Hand ein gut Zeugniß gebet. Denn 


Aus Aurif. ep. Luth. tom. I. p. 334. 


Fanntfchaft fucht, willig an, und wuͤuſchet ihm je find bofe, daß er hier zwar ordentl cher 


Gluͤck zur ne der ran Wahız) Weiſe dieſelbe Nonne (vo0 fie anders eine 





ne. | Ronne gewefen), Dorothea genommen, wels 
I. - ehe ibn hernach als Hure verlaffen, und 

nade und Friede! : 30) — werde von heimlich fortgegangen, und dem Manne al⸗ 
Herzen gerne in die gemeine und ben. les Gut und Geld mitgenommen, da die 


En fikioe Seeundichaft treten, mein in Chri⸗ Mutter folher Huren bier um alles gewußt 


fo hoch uehrender Herr: und was ihr be und ihr geholfen, und auch mit fortgegans 
gehret, das habe ich ia billig hoͤchlich wiün« gen. Letztere hat fich eine Zeitlang hier aufe 


ſchen füllen, als der ich als ein von den Suͤn⸗ gehalten, und mit dem vortreflichen Schein 
den fb tool als vom Satan geplagter Mann der Frömmigkeit alle betrogen, indem fie Die 


viel Freunde brauche, die mir bey GOtt mit Tochter beliebt und der Ehe wuͤrdig gemacht. 


ihrem Gebet in ſo hohen Sachen beoſtehen hat. Muͤſſen ſich alſo feine Verwandten 


*) @eonomuım familie, Inicht zornig erzeigen? Denn er leidet aud) - 
Uuu 3 . ohne 


“. 


A 


042 11. Briefe Qucheri, welcheausdem Zateinifchen überfet worden, 1093 
ohne feine Schuld folche Schande und ſche Pabſt fol den Haͤlliſchen Prediger zu 
Schaden, fo wol als mir das groſſe Aerger⸗ ſich entboten und umbracht haben. GOtt 
mß. Gott wird der Kupplerin und Hure weiß es. ‘Der Prediger, ein rechtfchafnee 
vergelten, was ſie verdienen, daß fie der) Mann, iſt wenigſtens umgebracht. Cain 
Gnade des Evangelii fo migbrauchen zu ih⸗ will den Abel nieder mit Lift verderben, und 
rem Betrug und Bosheit und unfer aller| weiß nicht, Daß er auf die Art ſelbſt verder 7 
Schande —— ben werde. Betet für mich, und gehabt 

| euch wohl im HERRN. Den letzten 
2. Das iſt die Wahrheit; darum bitte | | 


| May 1527. 
ich, daß ihr ihm beyſtehet, und feiner Er) | 
zehlung alaubet, und bey den Seinigen Die, 
net, Zwinglii Brief war mir nicht bey 
der Hand, er aehet etwa unter gufen Freuns 
den herum, weiß aber nicht roo. Ihr follt 
ihn befommen. Gehabt euch) wohl im 
Henn. Den 20. May 1927. 
| Martin Luther. 


— — 














Wartin Luther 





en — 

580 = - Pi: 
An Sriedrich Myconium. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 334. b. A 


Er bietet für Paul Salveldten, Pfarrer in Gold: 
bach, daß er nicht abgefeßt werde: und will, 
daß es mit der Sache anftehe bis zur Kirchen: 
befuhung- NER ES 


7% 


i An eben denſelben. Se und Friede! Es hat Ueberbringer — 
Aus Buddei ſuppl. ep. p. 55. I diefes, Paul Saloveld, hier geklagt, lie 
ber Friedrich, als ob mit ihm vor fey, dab 


Seinem in EHrifto geliebten Bruder, 


er von feiner Pfarr, Goldbach, abaefest 
George Spalstinen, Chriſti Diener | { 


merde, weil er nicht vecht tuͤchtig und was 
in Altenburg. dergleichen mehr. _ Ich aber, dem hoffente 

Er fickt Spalatinen Zwinglii Brief, dent er die lich euve Treue und Medlichkeitbekannt, has 
ESchweizeriſche Grobheit beymiffet. Er erzehlt be ſchwerlich glauben koͤnnen, daß ihr au) 
von Thoma Spieß und George Winklern, dem wider einen Feind etwas unrechtes vorneh ⸗ 
ne men folltet. Jedoch habe, daß er doch et⸗ 
: ; a was mit feinen Klagen erhielte, gerathen, 
Snade und Friede! Johann Pach er follte warten bis zur Kirchenbefuhung,; 
- KB mannen habe ich aufgenommen, fo| welches ihr hoffentlich, wo etwas voneuh 
gut ich gekonnt, lieber Spalstin. Der vorgenommen wäre, mol auch thun werdet, 
kommt wieder zuruͤck und bringet euch Zwoinz| wie ich ihm ohne Zweifel in der Sache ve» 
glii Brief, den er mir. gefchrieben, daß ihr fprochen habe. Ihr werdet denn des Mens ⸗ 
den trogigen Schweizer fehet, der da mey-| ſchen Recht oder Unrecht durch eure Güte 
“net, CHeifti Sache werde mit Schweize- und Freundlichkeit gewiß uͤbertreffen mel- 
riſchem Trotz geführet. [bes ich mie vejtalich von euch verfpreche. 
2. Sonſt gehet nichts neues vor, als daß Gebabt euch wohl im HErrn, geliebtefter 
‚man faget, man wolle M. Thomam Spieß Freund. Mittwochs nad) Trinitatis 1527. 
ranzioniven oder loslaſſen. Der Maynzi /. Martin Luther, 
| a | ser, in 














= 


— A: 
x 


S 1044 i NEN R EL, —— 1527. er 105 
RR Er N und denken ſich fehr ausjubreiten: Lefoleis 
An Wenceslaum Link. (chen auch die Gurken und *) Citrullen (klei⸗ 
I ne Gürfgen) daß ihe nicht Denfet, euer 
Aus Auri e Euth, tom. II.p. 342. ’ 
DR H Geſaͤme ſey vergeblich See. worden, 
Er wuͤnſcht Sic, daß Linkens Familie durch Gehabt euch) abermal wohl ı527. den 5. Jul. 
Toͤchterlein vermehrt worden, und verſpricht — 
Nicol. Endriffen Erempfarien von feinen Buͤ⸗ *) Git trulli Ware, Lucher. 
ern, und meldet, was er von den Drudern —— 
en 5 zuglan haben = : «82 


I, An Georg Spalstinum, 

So" und Friede! Ich wuͤnſche euch Aus Buddei fuppl. ep. p. 56. 
Glück, daß euch ein Toͤchterlein Mar-| 

gretha son GHDtE beſcheret worden: da ihr Dem ehrwuͤrdigen Herrn M. GSeorge 
denn auch die natuͤrliche *) Liebe gegen Kin Spalatinen, CHriſti Diener in Altenburg, 
der erfahren werdet. Sehet, wie ich fol feinem geliebteſten Bruder im 
bald ein barbarifcher Grieche worden bin. HErrn. 
Uebrigens habe das Drechfeljerg mit dem Er troͤtet ven kranken Spalatin, und meldet, daß 
- Gonnenmeifer und der Uhr erhalten, und) er au eine *) Ohnmacht gehabt, aber wieder 
werde feben, Daß ihr ein Pröbgen von mei: beffer ſey; ingleichen daß das Gerücht, fo man 
nem Trinkbecher bekommt: fo bald hat e es von der Peſt zu Wittenberg er] falſch 








ſey. 


nicht geſchehen koͤnnen. | i | 
*) Griech. im Text; Sooyns Duounyv mode 7% L, 
kenn Snade und Griede im Herrn. Man 


2. Nicol. Eudriſſen gruͤſſet von mir) SZ 8 ſchreibet und faget von euch) hier, lies 
mei, und faget: ex folle nur keck ver» ber Spalatin, dag ihr krank ſeydd. Wenn 
langen, was er von Ereimplärien meiner/es ſo iſt, bitte ich unfen HE: ın IEſum, daß 
Buͤcher haben will. Denn an Geld findier euch zur Ehre feines Worts erquicke, und 
wir felber arm. Sch brauche aber Doch bey goͤttlicher Reife erhalte, Ihr werdet ins 
‚den no Diefes mein Eleines Recht, des unter feiner guͤtigen Hand gedultig aus⸗ 
daß, da ich für manche meine Arbeit nichts halten, wie ihr gelehret feyd, daßibe es nicht 
nehme, ich. Doch allejeit ein Exemplar da allein wiſſet, fondern auch andre unterweis 
von haben kann, wenn ic) wil. Das, Ifet. Denn der HErr wird mit dei Vers 
meyne ich, gebühre mir, da andre Schrei fuchung Frucht fchaffen. 
5 Ehe, der auch Üleberfeger, für den Bogen / *) fyncope. 
einen Ducaten *) nehmen. Darım ich 2. Ich bin auch vorgeſtern durch eine 
auch meinem Wolfgang befoblen, daß gäbe Ohnmacht angegriffen worden, daß 
vas der arme Zudriß nur von Exempla ich unter den Armen meiner Frau und Freuns 
rien haben will, er ihm gleich ſchaffe: das de ganzli zu ſterben gedachte: fo gar hatte 
kann er veſt slauben. Gehabt euch wohllmich auf einmal alle Kraft verlaſſen. 
mit allen den Eurigen. | Gott aber hat fich erbarmet, und mich ges 
- ”) aureum, (Hwind wieder gefiend gemacht. Betet dems 


* Die | Melonen aber Pfeben Bm nach zum HErrn —— daß er 
uns 






ö— — — — —ñ — — ——————— — —— —— — — — — 
1046 II. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden — 
Suͤnder nicht verlaſſe. Gehabt euch wohl me. Ich wundre mich, mas ihr von eurer BD 
im HEren. Ey Sprachregelkunft (oder Grammatica) 
3. Doß die Peſt bey uns fey, gehetzmar/fhreibt. Denn zu mir ifknichte Eommen, 
das Gerücht, aber ein falfches und luͤgen⸗ kann auch nicht erfahren, wo es fey, oder 
haftes; es iſt durch EHrifti Gnade hier als wer e8 drucke, darum kann ich euch nichts 
les rein und flille. Den 10. Jul. 1527. davon antworte. 
Euer Martin Luther.) 3. Swinglius und Decolampadius has 
— ben geantwortet, ich habe es aber nicht gelea 

——— ſen, Fann es auch nicht leſen, bis ich geſund 
An Juſtum Moͤnium. bin: denn ich thue jetzt gar nichts, wie ein 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 342. b. matter Lazarus und kranker Mann EHrifti, 
Gehabt euch wohl im HErrn, und geden» 
ket meiner, wie ihr thut. Wittenbergiser. 


















Daß Moͤnius für ihn in feinen Verſuchungen und 
Truͤbſalen bete und ihn tröfte, dafuͤr danket er. 


Er verzeihet auch Jcolſamern, dem Erfordi— den andern Tag nach Laurentii. 
ſchen Theologe, feine Beleidigungen und Ber: 


en ven ee Meorein Luther, 
ehungen gegen ihn, und berichtet ihn vo Ni — e Zr 
Sringele um Decolampadii Büchern. din a a ne ; 
— .eehle ich euch und den Unſern aen. 
SU und Friede mit euch in EHrifto — D . ken allen 
WgEſu! Ich danke euch), lieber Zuf,) u a 
daß ihr den HErrn für mich bittet, und] An Juſtum Jonam. 
mich auch tröftet. Denn beydes brauchel ©. im Anh. zum XV. Ch. d. S. p.c.. 
ich jet. Darum bitte ich, daß ihr nicht — — — —— 
ablafjet, für mich zu beten, und mich guitar) ' ee Beer 
ſten, weil diefer Kampf über mein Der) An Nicolaum Amsdorf; 
gen iſt. EHriftus ift bisher ein treuer Heiz] Aus ER 
land geivefen, wird es auch wol ewig blei⸗ ; 
ben. Ich bin nicht allein am Leibe Frank 
geweſen, fondern auch vielmehr am Geift, 
fo zuplaget mic) Satan mit feinen Engeln, 
auf Zulaffung GOttes, unfers Deilandes. 
Darum befehle ich mich zu eurem. Gebet, 
und bin gewiß, daß der HErr euch erhoͤren 
und den Satan unter unſre Fuffe treten 
wird, Amen. ne — 
” 2, An Icolſamern haͤtte ich geſchrieben; nr 
aber das Ropfwehe laßt mich nicht viel den⸗ nade und Friede! Wie es dem Heren 
Fen und fehreiben. Ihr Eönnet ihm aber fa-| I gefällt, fo gefchieher eg, mein lieber 
gen, daß ich ihm alles vergeben, auch ehe) Amsdorf, daß ich, der alle andre zu troͤ⸗ 
ev gebeten, wie ich auch allen andern Fein⸗ ſten pflegte, felbft ales Troſtes bedürftig ' 
den vergebe und micherbarme, daßauchmir bin. Ich bitte nur um das einige, darum 
der gerechte Vater verzeibe und ſich erbar⸗ ihr auch beten woller, daß CHriſtus mit 


Er befihlet ſich zu Amsdorfens und andrer Beh: 
„ber Gebet, daß ihn GHOtt in fo_groffer Ver 
fuhung nicht fallen laffe, fondeen ihn in der 
Erfänntnig CHriſti, den er geprediget, veftund 
ſtandhaft erhalte: wenn er wieder gefund, wol 

. le er den Sacramentirern antworten. Die 
Peft habe einige in feinem Haufe ergriffen und 

er werde in ſp groſſer Gefahr allein mitdem 
Worte GoOttes getroͤſtet. — —— 















N E x 


x 


222 PAR BSR | vom Jahr 1527. 1949 
mir thus, wie ihm beliebet, und mich nur ‚befohlen feyn laffen, daß ihr für ung betet, 
erhalte, daß ich nicht undankbar und fein\auf daß mir die Hand des HEren tapfer 
Feind werde, den ich bisher mit folchem ertragen, und des Satans Macht und Lift 
Fleiß und Eifer gepredige und geehret habe, überwinden, es fey durch Leben oder Top, 
05 ich mol fonft ihm mit ‚vielen und groffen Amen. Wittenberg am Tage aller Heifis 
Suͤnden beleidiget habe. Satan will gern gen, im jehuten Jahr nach dem verworfe⸗ 
enen Hiob haben, und einen Petrum ſichten mit nen Ablaß; zu deſſen Gedächtniß wir in 
feinen Brüdern. CHriſtus aber wolle doch dieſer Stunde trinken, und uns beyderſeits 
au ihm fagen: Schone feiner Seelen !|mwohl feynlaffen. Im Jahr 5527. 
und zu mir: Ich bin dein Seil; wie ich | Euer Martin Lurber, 
denn hoffe, daß er über meine Suͤnden nicht *) Georgii Capellani, wo letzteres nicht ein ne. 
ewiglich zuͤrnen werde. men proprium. 
2. Ich begehre den Sacramentirern zu 
antworten; wo ich aber nicht ſtaͤrker an 586. 
Muth werde, ſo kann ich nichts. Euer An Michael Stifel. 
Exemplar will behalten, aber zu ſeiner Zeit 
Bann: H fe hat es bisher zum ‚Ex habe ihm fein Buch wider die Schwaͤrmer *) 
— In meinem Hauſe hat es bisher aan don — ii. eſchickt en Be du | 
Hoſpital erden rollen. Auguſtins Han: — —— worden; darauf er ie 
na hat Die Peft innerlich gehabt, kommt aber ihre Räfterungen erwarte. Zwinglius babe in 
wieder auf. Die Margretha Mochin einem Brief und andrer Schrift ärger als die 
bat ung mit einem verdächtigen Geſchwuͤrſ Papiſten twider ihm getobet. Diefen Dankbe⸗ 





Aus Xurif. ep. Luth. tom. II. p. 345. 


und andern Zeichen Furcht gemacht, fie bef- komme er von den Seinen, die Welt aber koͤn⸗ 


/ 


fert fich aber auch. Ich binfehr wegen mei- ne und Me en N Satans, ihres _ 
er —— Kr n, nicht anders zu thun. 
ner Kethe, die wieder zur Geburt nabet, a ; 
beforgt, und mein Haͤnsgen, der ſchon drey - 


- Tage krank, iffet nichts, und ift übel auf. Se und Friede! Ich habe, lieber Mi⸗ 


Man fagt, es fey von Zähnen, und man] hael, vorgeſtern einen Brief mit dem 
mehnet, fie ſeyn beyde in folcher Gefahr.) Büchlein wider die Schwärmer an euch ge⸗ 
Denn des Capellans Georgens *) Ehe- ſchicket, und hoffe, ihe werdet eg empfangen 


 weib ift auch, da fie nahe bey ihrer Nieder und gebiliget haben. Denn viel find, 


br 








kunft geweſen, jegt an der Wert Frank; wo GOtt Lob, durch ſolch Buͤchlein in gefuns 


man nur das Kind noch retten koͤnnte. Der dem Glauben geftärket. Ich warte nun 
fit son auffen Streit, inwendig Anoſt; und| ihnen wieder entgegen ziehen, wenn e.Hris 
 EHriftus ſucht uns siemlich hart beim. Es ſius es verleihet und hilft, in Kraft und 
ife noch der einige Troft da, den mir dem Weisheit. 


f 


Hẽrr Zfus ftehe ihe in Gnaden bey. So; wieder auf ihre grimmige Antwort, und will 


5a 


Satan in feinem Tuben entgegen halten, daß 
wir zum wenigſten das Wort GOttes noch 2. Denn Zwinglius hat an mich eine 


haben die glaͤubigen Seelen zu erhalten, Erlaͤuterung (Exegefin) geſchrieben und ein 
pb er ſchon die Leſder frift. Darum mwol-leigenhändig Schreiben beygelegt voller 


[et ung den Bridern und euch jelbft beſtens Trotz und Frechheit, Es ift kein Buben⸗ 
Lutheri Schriften aı. Theil, Err a. 


” 


— ziehen. 


nun ſehe ich erſt, was es fen, daß die Welt 


— — 


1050 





ſtuͤck oder Grauſamkeit, 


ne Feinde, nicht fo läftern, wie unſre Freun⸗ 
de, die ohne und vor uns nichts waren, und 


unfern Sieg aufgeblehet, wider uns los, 
"3. Das beißt, danken! das heißt, ſich 
um Menfehen verdient machen. Kurz: 


im Argen liegt; und Satan ein Fuͤrſt der 
Welt if. Bisher Dachte ich, es waren 
nur Worte, aber num fehe ich die Sache 
felbft, und daß der Teufel recht in der Welt 


herrſche. Im Jahr i 00700 
TR M. Luther. 
ER | 587- 
An Georg Spalatinum. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom.ll. p. 345.b. 


- Gebet. Die Gecchichte der Kirchenbeſuchung, 
fo ihm der Fuͤrſt geſchickt, gefalle ihm, 
and er wuͤnſche, daß fie fo angeſtellet werde. 
Er erzehlt auch, wie die Peft in Wittenberg 
angefangen, und die Univerfität zeftreuet ha⸗ 
he Er gedenft auch der Büchlein, die die 
Schwärmer wider ihn ausgehen laflen ı und 
des Briefes Zwingli. 


re I 

Seh und Friede! Daß ihr wieder ger 
®) fund, feeuet mich, und danke es un 
ferm HErrn CHriſto. Betet doc) auch für 
mich, Daß ich recht gefund werde, wo es 

Goites unfers Heilandes Wille iſt. Laßt 


> euch Die Gerüchte von der Kirchenbeſuchung 


nichts irren: denn geftern hat der Fuͤrſt Die 
Haͤndlungen ſolches Beſuchs mir zugefandt, 
daß ich ſie ſehen und urtheilen ſollte, ob ſie 
des Druckes werth. Es iſt alles ſchoͤn, 
wenn es nur ſo nach der gemachten Ein⸗ 


IL Briefe LTucheri, welche aus-de 
die er mir nicht richtung gehalten wird; wie ihe fehen 
Schuld giebt, daß auch die Bapiften, meis| werde. — — 9 






mit Lügen, wie fie pflegen, da fiefich mit 
nicht einmal mucfen durften; nunaberdurch | der Wahrheit nicht tröftenfonnen — 


fie ift aber nicht gar arg; die Leute aber 


‚gleichen Satans Ungeheuer vorhin nicht ger 


unſrer Vorſtadt aber iſt noch Feine Seide, 











arg 11” —24 
% OS NE Re NEE 
— DOREEN —— 


—— 





atemiſchen uͤberſetzt worden 1ose 


2. Laft die Widerſacher immer pralen 


3. Die Veit hat war bier angefangen, 
fürchten ſich fehr und flüchten, daß ich ders ⸗ 


ſehen: fo ſchreckt er, ja fo feuer er fich, daß 
er die Herzen fehrecken kann, nemlich, um 
diefe einige Univerſitaͤt aus einander zu jas ' 
gen und zu verderben, die er nicht umfonft 
vor allen andern fo baffee. Doch find die 
ganze Peſtzeit über nicht mehr.als 18. Leichen 
bis auf diefen Tag geiwefen, wenn man alle 
vechnet, Dieinder Stadt geweſen, an Maͤgd⸗ 
fein, Kindern und allen andern: aber in der 
Fiſchervorſtadt hat fie ſchaͤrfer aemütet, in 


ob wol alles da begraben wird. 


frenet fh, daß Spalatin wieder gefund ſey, 
und befihlet auch feine Gefundheit-zu feinem 


4. Heute haben wir Tiionis Deni Eher 
frau begraben, die faft aeftern in meinen 


Armen geftörben, und Das ift die erfte Leiche 


mitten in Der Stadt, Die andern 18. find 
um mich her am Elſterthor geweſen. Das 
runter auch die Barbara, eurer Eberhardin 


Schweſter, die fehon mannbar war, wer 
bes Ihe MEberharden fügen mollet; os | 


bannis Eronenbergs Tochter iFauchdrauf 


|gegangen. Hans Luft ift wieder auffoms 


men und der Peſt entgangen. Und viel 4 


ur 
7 


andre ſtehen wieder auf, wenn fie Ariney 
brauchen. Viele aber find fo iR, daft Wi i 
nicht darnach fragen und muthtoillig ſter⸗ 
ben. Juſto “Jona iſt auch ein Soͤhnlein 
geſtorben, mit Namen Johannes. Er iſt 
mit feinem Haufe in fein Vaterland gereis 
fet ich aber bleibe hier, und ift noͤthig weil 
alles unter dem Pobel fo ſchrecklich verzagt 
it. Drum find Pomeranus und ich mit 
den Eapellanen allein bier; CHriſtus aber 

| A 


5 147% 


— 


die Unſern, und befehlet 


— 


SS Aus Aurif. ep, Luth. tom, II. p.346.b. 


— 


105 2 


ift bey ung, der His. in ung über die alte 
moͤrderiſche "Schlange, die die Sünde ger 
ſchmiedet hat, fiegen wird, ob fie ihn wol in 
die Ferſe ſticht. 
euch wohl. 
Himmelfahrt 1527. 


N 


vom Jahr 1527, 





1053 


ranus allein hier find: ob wir wol nicht al⸗ 
lein find, weil EHriftus bey ung iſt, der 
fiegen und ung in ihm felbft ſchuͤtzen wird 
Bittet für ung und gehabt rider den Satan; wie wir glauben und 
Den andern Tag nah Mariaͤ hoffen. Philippi berfehen wir ung täglich). 


Es iſt Hofnung, dag die Kirchenbefuchung 


.Gruͤſſet M. Eberharden und alle wohl von ſtatten gehen werde, da die Rifis 


uns 
beſtens. 


ihnen tatores ſchon eine ſchoͤne Ordnung aufgeſetzt 
Die Schwaͤrmer haben wi⸗ haben, welche der Fuͤrſt ausgeben wird, daß 


der mich geſchrieben: die Büchlein aber har | wir hernach bald zuſammen kommen und 


be noch nicht. 


Zwinglii andern trotzigen ordnen koͤnnen, was fuͤr die Kirchen noͤthig 


Brief an mich wollte beylegen, er war aber iſt. Das fehreibe ich euch zum Troſt, da« 


nicht bey der Hand, 


mit ihr auch betet, daß CHriſtus das ange- 


Martin Luther. |fangene Werk vollenden wolle: in welchem 


— 588. 
An Nicolaum hausmann. 


Er antwortet ihm, daß er auſſer Zwinglii gifti— 
gem Brief nichts von den ſacramentiriſchen 
Buͤchlein gefehen. Was vor ein Schrecken 
eine Eleine Peſt in Wittenberg gebracht, fo daß 
Sonas und viele andre mit ihren Familien 
weggewichen: auf Philippi Wiederfunft war: 
te man; wegen guten Fortgangs der Kirchen: 
“ vifitation macht er ei: viel Hofnung.. 


Se und Friede in EHrifto! der euer 


Fieber bald vertreiben wolle, Amen, 

2, Kieber Bruder, ich habe auch der Sa⸗ 
cramentirer Büchlein noch nicht geſehen, 
und wundre mich, daß fie noch nicht zu ung 
gebracht werden. Wiewol in Zwinglii tro- 
 gigem undbedrohlichem Briefe, ſo er an mich 
deſchickt angezeigt wird, Daß er eine Ant⸗ 
wort miſchicke. ich habe fie aber nicht mit 
- dem Briefe erhalten. Man faat, die wart 


- ven ganztoll, die fie lefen, ſo ich leicht glaube. 


3. Jonas ift mit feinem Hauſe in fein Dar 


terland gereifet, aus Furcht vor der Peſt, 


die zwar mäßig bey ung ift, aber doch durch 
- Satans Streich aller Herzen mit unglaub» 


& licher u a fü nr ich und Domes | 


ihr euchn wohl befinden moͤget, Amen. 
dritten T Tag nach Mariaͤ Himmelfahrt 1527. 


Den 


=. - Mer tin Qutber., 





589. 
An Johann Agricolam. 
Aus Yurif. ep. Luth. tom. I. p.347. 


Er danket ihm für den Troſt und fein Gebet bey 
GOtt, und Flaget, daß er nicht fo fehr vonden 

Sacramentirern, alsvom Satan feldft geplagt, 
und mit groffer Schwachheit des Geiſtes ange: 
fochten werde, in welchen Berfächungen er ruͤh⸗ 
met, daß er fich mit dem a der rechten Leh⸗ 
ve aufrichte. \ 


Kgrae und Friede im Herten. 
ke, mein lieber Agricola, für den Troſt, 
den ihr mir gebet, indem ihr ſchreibt, daß 
eure Kirche bekuͤmmert ſey und für mich be⸗ 
te; GOtt tröfte auch euch in der Trürbfal. 
So bitte, ihr wollet nicht aufhoͤren mich zu 
roͤſten und für mich zu beten, weilich elend 
und arm bin. Nicht dag mic) die Sacra⸗ 
mentirer fo anfechten, Deren tolle Dinge ic 2. 
noch nicht gelefen und. aefehen habe, und - 
durch CHriſtum hoffe, Daß ich deffelben 
Satans Verächter und Befieger feyn wer- - 
de; fondern der Satan felbft an ſich mit ſei⸗ 
x ——— ner 


Ich dan ⸗ 


Uebel verdient habe, Das ift aber das Res SE und Triede, 






4 r 





1054 11, Briefe Bucheri, welche aus dem Lateinifchen überfenst worden. | 
ner ganzen Kraft tobet wider mich, und bat| |. on 
mich der HErr ihm, wie einen andern) — An Johann Secaium 
Hiob, zum Zeichen geftelet, und verfuchet | ER 3 


ich mi = | ; ©. eb. daf. p. 1962. 
mich mit groſſer Schwachheit des Geiftes: | er Pr992 





a N der len Geber willen wider| ° vg A 
mic) nicht in feinen Händen laffen, ob wol ep Er 
die Wunden des Herzens, die mir gefchla«! An Georg Gpalatinum, 


gen worden, ſchwerlich geheilt werden. Aus Aurif. ep. Luth, tom. UI. p. 351. 3 
Meine Hofnung iſt, GOtt werde diefen]| Er entſchuldigt die Ordnung der Kirchenvifitate- | 
meinen Kampf vielen zum beften gereichen| ven, und fagt, fie gefalle ihm. , | 
laffen, wie wol ich mit meinen Sünden alles] | ee 
vn Ich ſchicke hier wwey 
ben, daß ich weiß und mich ruͤhme, das Wort Eremplarien, en F 
GOttes rein und lauter zu vieler Seligkeit den, daß ihr ſehet, wie unfre Kirchenbeſu⸗ 2 


gelehrt zu haben: welches den Satan vers cher fchlechten Danf bey denen verdienen, 4 


an mir vollbringen wolle, Amen. Esaruf| 


** 


erſaͤuft und erſtickt haben wollte, Alfu ges mit Fleiß einige Dinge nicht gebeffert, daß 
ſchiehet es, daß ich zwar von den Tyhrannen il ‚EHIGE Zinge DIE gel Eur, | 
der Welt nicht viel leide, Da andre getüdfet — ee en 4 
und verbrannt werden und umkommen, um! en Yrulım eviade a 
EHrifti willen, deffo mehr aber von d gen Ruhm erjagen voellen, fo it ihr Ruhm, 
Fürften der Melt felb nr 6 N n.j9etoib gar armfelig und vergaͤnglich. Sie 
GHtt und der Bater unfere Han So —— a u ihrer falſchen 
CHriſti ſey gelobet über alles, der feinen heir a a 
ligen, und ach GOtt! wie verborgen und sy Gentige — 

imlich gute Si ee. 
beiniich guten umd wohllgefälligen "Willen 2. Dein da bisher nicht aller Orten eis 


et euch Toba in. Merten gehalten worden, fordern ein jeder 
er en — nach ſeinem Sinn gehandelt, dazu oder da⸗ 


dreußt, daß er mich gerne mit dem Wort die ſie ſo bey euch anſchwaͤrzen. Ich habe | 


; 10: Ehrfnn n bat: ine Öleichfürmigs 
find aber nicht allein, fondern E.Hriftus| er. BREDIE Das IE BIN Sc 
und euer Gebet, und aller Heiligen ihres zus keit rauskommen, es ſey Denn, daB man | 





a dr a etwas dazu thue oder wegnehme. Daaber 
De da U mem an kn Din ins 
EHrifti fey mit- ud), Amen. Den zı,|andern laflen, was ift es under, tern 
Auguflirser, _ | roider die Bifitatoren dergleichen Klagen i 
ei und Lrtheile mit Gewalt entftehen? da fie 

Mertin Luther. an ihren Sachen aus Noth efivas geandert 

AS ELSE Bar haben, dag doch die Hauptdinge unberührt 
ee an) blieben. Br. 
: | 3. Lefet*fie nur, fo werdet ihr fie gemiß 

| An eben denfelben. gut finden. Hernach bittet für mic) den 
©. im XVII. Th. d. S. p2705. MHErrn, daß er den Satan Dampf. 
— — 0 4. Unfere 


: 
Y 
5 
} 
h 







% \ * 
Er X 


NE . =. vom Jahr 127. 6 


4 Unfere Peſt ift ganz linde, Daß es Er ermahnet Severinen, er ſolle das Moͤnchsleben 
kaum den zehnten Theil fo arg, als das verlaſſen. und antwortet auf feine Einwuͤrfe. 
—J— a hu SU, EHrifius RR 
nile fieganz wegnehmen, Almen. In dem⸗GOt 3 Friede dur n 
felben gehabt euch wohl. Wittenberg, 1527. an er ehe 
den heiligen Abend vor Crucis. ſſehet felber zu, wie ihr thut: denn was vor 
J Martin Luther. einen beſſern Rathgeber koͤnntet ihr auch in 
— ſo hoher Sache brauchen, als euer eigen 





X 223. Sewiffen? Das wird euch alles heimlich 
n Johann Agricolam. ſagen, wie viel ihr aus Hieronymi Spruch 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. IL p. 3510 an Heliodorum vom Moͤnchsleben machen 


ihn & ; Iſollt: hernach auch eure Schtwachheit, und 
nn ee denn den alten und Franken Water. Dev 
befördert werde; glaubet, daß das Gerücht von nach) was darauf. zu achten, wie auch der 
der Peft zu Wittenberg Satans Streich fey, Poͤbel nad) feiner freyen Art fagte: Ihr 
ein coıe. plage. hättet einen GOtt unbefannten Rock _hinge: 
rn I. . worfen: endlich auch, welcher Beruf recht 
Sr und Friede in EHrifto. Sehet! ſey: und abermal, nd es nicht Die groͤſte Ge⸗ 
> hier kommt der Johann Tiſchler, fahr ſey, daß ihr wider Gewiſſen ſo oft gott⸗ 
davon ich euch geſtern geantwortet und vers fofer Weiſe Meffe leſet, ja CHriſtum, ven 
ſprochen, ich wollte ihn ſchicken; ihr werdet wahren Gtt, creuziget; denn was wollt ihr 
alfo ſorgen, daß er zu Denen vom Hederleben Armer doch weiter hinter Dem Berge halten? 
geſchickt werde, Sonſt weiß ich nichts zu Hernach, warum wolltet ihrs nicht vielmehr 
ſchreiben. — ep eineG otcloſigkeit halten wenn ihr laͤnger in 
— menſarium, ſonſt auch Wechslern. ae bliebet, als a eine — 
2. Die Peſt wird aͤrger g heit, wenn ihr ausgienget? Denn, wenn ihr 
iſt, welches oc der * en inich weiter mit euch wollet reden laflen: 
Furcht der Unfrigen herkommt. Gatan| Sogebe ich erſtlich in dem Fall gar 
plaget uns, daß, mo er mitdem Tode felbft nichts auf St. Hieronymi Spruch, ‚fintes 
nicht nach feiner Luſt herrſchen Fan, er dach malen ich fehe, Daß er zwar fonft in einigen 
mit der Furcht Des Todes herrfche. E Hi, Stücken ein groſſer Mann geweſen, in Dies 
ſtus zertrete ihn unter unfte Fuͤſſe Amen fen Dingen aber, vom Mönchsieben und eher - 
Betet für ung und gehabt euch yoohl in lofen Stande, gar Feinen chriſtlichen Ver⸗ 
HEcrrn, mit eurer Elſe und lieben Rindern [and gehabt. Denn der den Mönchftand 
und allen den Unfrigen. Den fünften Tas der Taufe hat vergleichen dürfen, iſt gan; 
nach Lamberti, im Jahr ser, SE tolle geivelen, und hat gar Feinen gemeinen 
ee Martin Luther Verſtand gehabt, dag man einen, Der ſolch 
Rat in Luther. Zeug redet, eher einen Block, als ein Thier 
= Ba ee 
1 : ; Ö ‚N % 7 
# er aus Befterreich, wider GOtt redet: da GOtt nemlich ‚gleich 
en p- Luth. tom H. p.35. bb nad 1 die Eltern zum hoͤchſten Rue: 
Dt DS tyr 3 ‚den 


Ne % 





— nt Be 
\ * J N 4 — 


















1058 II. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfest worden, 109 
bin will? Und ihr wolltet alfo noch auf Hie⸗ Wille wäre, Doch kein Prediger des görtlir 
ronymum mehr hören, der ſo oft ivret, fo oft hen Worts feyn wollen? Was mollet ihe 
fehlet, Eurz, ein Menfch ift, als auf GOtt hier mit gutem Gewiſſen fagen? Hernadd 
felbjt ? Geber denn noch, und denket mit Die ſehet ihr wohl, fuͤr was vor Verwegenheit 
vonymo, man müffe die Eltern verachten, das zu halten feyn Eönne, wenn ihr den 
das man in die Wuͤſten hinducchbreche. Moͤnch hinwerfet, der von GOtt nirgend 

3. 2) Hernach muß aud) die Schwach, geboten, nirgend geordner, nirgend beſchrie⸗ 
heit hier nichts wwider den HErrn gelten. ben oder angezeiget iſt. Lefet Zef.29. Marth. 
Denn fo fagt Paulus in dem Brief an dielıs. Marc. 7, da werdet ihr fehen, was man 
Eoeinthier: Weine Araft. ift in der aus Menfchengebot machen fole; und doch 


Schwachheit mächtig. Ja, auch Der ſtecken wir noch in ſo ſchaͤndlichem Koth. 
arme Vater muß nicht höher geachtet wer-| 7. Hier wollte ich wuͤnſchen, daß euch 
den, als GOttes Ehre; denn ihr wiſſet das CHriſtus gnaͤdig waͤre und vollend erleuch⸗ 
Wort EHrifti in Matthäo und Luca, daß tete, was noch finſter an euch ift: denn ich 
der, welcher die Eltern mehrliebet, als ihn, hoffe, es ſolle euch ſchon etwas von goͤttlichen 
fein nicht werth ſey, und fein Juͤnger nicht | Slanz und Gnade erfehienen feyn. - Sum: 
ſeyn koͤnne. ng Beite diß, man muͤſſe vor allen Dingen 
2043) Wenn. aber einige die Kutte un⸗ GOtt anrufen, daß ihreuch feinem Wort 
glücklich von ſich geworfen, mas gehet das und Willen ganz überlaffen müger: denn 
uns an? Denn mit eurer, da ihr. GOttes wenn ihr fo glaubet, werdet ihr beyde, euch 
Wort wol ganz gut verjtehet, was wurde und eurem Daterrathen. Denn ihrroiffee 
es da anders feyn, fie langer zu fragen, als den Det in der Apoftelgefchicht, daß Paus 
folche Karben zu heuchlen ? Ob euch fehon die lus (c 16.) dem Kerkermeifter, der ihn frage 
ganze Welt hier widerſprechen wollte, fo|te , wie er felig würde, gefüget: Glaube 
muß Doc), wo ich recht urtheile, euer Ger jan den HErrn IEſum, fo wirft duund 
wiſſen bier mehr zu fagen haben, als der|dein Haus felig werden. Dennmas ſoll ⸗ 
ganzen Welt Urtheil. Mic) kann man wol tet ihr fürchten, daß ihr oder der Dater 
betrugen, GOtt aber, den Herzenskuͤndiger, Hunger fterben würde, wenn ihr an GHOtt 
nimmermehr. . gläubetet? Ahr würdet eher fehen, D>ßder 
54) Belangend aber euren Beruf, fol Himmel einfiele, als da es den Gläubigen 
rieth ich, auch, daß ihr des HErrn Willen an Speife fehlen follte, Denn das ift mie 
hartetet, Denn darum wollte ich ebenleine reiche Verheiſſung EHrifti Matth, 6: 
nicht, daß ihr fo auf die Art geholet und her, |Trachtet am erſten nach dem Reih 
aus gerufen würdet, wo nicht GOtt wollte GOttes und nach feiner Gerechtigkeit, 
und das DolE riefe, dem ihr im Amt des | fo wird euch das alles zufallen. Was 
Wortes dienen moͤchtet. mir denn der HErr bisher gegeben hat, das 
5.5) Was ihe aber einwendet, giebt rum till ich auch bitten euvethalben, daß 
das nicht auc) wider euren Willen zu er⸗ euch GOtt eheſtens ausfolchem Moͤnchleben 
kennen, daß ihr, nach Offenbarung des errette, als der allerbetruͤglichſten Larve der 
Evangelii, nicht mit allzu gutem Gewiſſen Heucheley. Hat nicht CHriſtus Matth. 
im Kloſter bliebet? Denn, folltet ihr vool|24. befohlen: Wenn ihr den Greuel der ° 
länger opfern, und indeß, wo es GOttes Verwuͤſtung an heiliger Stäte mern 
7 S 2. RL Re nm 


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——— 
——— 


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BES j AN, RE TI ERENLE Pe 
) » 2 


— — — — — — — —— — — —— — — — — — 
1060 5 vom Jahr 1527. 9 1061 
ſtehen ſehen, davon Daniel verkoͤndiget 3. Da ihr aber ſchreibt, mein Buͤchlein 
bat, alsdenn wer in Judaͤa ift, der flie- fer euch weggerauber worden: fo ſchicke ich 
be auf die Serge? Gehen wir denn ‘fol es zwar nicht, mich wundert aber, mer euch 
chen Greuel der Verwuͤſtung jegt nicht, was |unterweses auffansen Eünne, was ih en 
vum fliehen wir denn nicht von dannen? Doch euch ſchicke: ich fehicke aber hier ein acht 
berathet euch anfangs wohl mit dem HErrn, Pſalmen Davis *). Denn ich bin ein 
ehe ihr das Moͤnchleben verlaſſet. ganz Vierteljahr ganz krank, wo nicht am 
8 Dem wo ihre EHrifto nicht mehr Leibe, doch am Geiſte, geweſen, daß ich we⸗ 
glaubet, der da faget, tie ihe wiſſet: Ich nig oder nichts gefehrieben. So hat mic) 
"bin der Weg, die Wahrheit und das Satan gefichtee! Betet ihr den HErrn für 
Zeben, als der ganzen Welt, fo würde mei: | mich, Daß er mid) erhalte, wieer dDennthuk 
ne Mühe umfonft feyn, wenn ich noch ſo Es grüffer euch meine Kethe. Eurer Frauen 
viel ſchriebe. Gehaht euch wohlim HErrn wollet manetwegen einen freundlichen Gruß 
‚und betet fur uns. In Eil, den Sonntag vermelden. Gehabt euch wohl in CHriſto. 
nach Remigii 1527. den 1. Dctobris. Den 8. Detober im Jahr 1527. 

SE Fuer Martin Luther, Martin Luther, 





*) odtonarium Dauidis. 





BE - Ä 
: An Michael Stifel. 596. 
Aus Xueif. ep. Luth. tom. IL p. 353. Un Tuftum Jonam. 


Er erzehlt, daß er die Gefchichte von dem in]. Aus Aurxif. ep. Luch. tom. II. p. 353. b. 
Bayern verbrannten Leonhard Kayiern empfan: 


gen, und fie ausgeben wolle. Er Elaget and] Er freuet fih, daß Jonas jeso von Eraſmo an— 


ders-und richtiger urtheile, als vorhin. Er ſey 


“ Aber feine Widerſacher, Eraſmum, Zwinglium 


und Oecolampadium; am Ende thut er etwas 
hinzu von feiner ſchweren Verſuchung. 


noch nicht ganz von allen Verſuchungen frey 
und heraus, darum ſey er auch noch nicht gar 


geſund, und ermahnet, daß er fuͤr ſich ferner 


— 

nade und Friede! Lieber Michael, ich 
ehe en er ein wenig von feinem Hansgen. 
wol fonft ſchon anderwaͤrts gedruckt empfan: ea & 
gen habe; doch wird man forgen, daß fie abe md Friede durch EHriftum! Ich 
nach eurer Beſchreibung wieder gedruckt wuͤnſche euch Glück, lieber Jona, 
werde, fo viel ihr wollet. wegen eures Widerrufs, da ihr endlich eu⸗ 
2, Der giftige Brafmus hat zwey Hy. ren Eraſmum mit feinen vechten Farben 

peraſpites *) oder vielmehr Hypera pides, mablet. Ihr erfennet mit Necht, daB er 

Das ift, rechte oftergiftige und überaifiige eine Diter voller örtlichen Stachel, den ihr 
Schriften wider mich ausgehecket: fo hoͤret vorhin aus vielen Urſachen lobetet. Ic 
auch Zwingel und Oecolampadius nicht freue mich, daß ihr aus einer geleſenen Ders 
auf. Sch werde ſehen, was CHriſtus vi⸗ theidigung fo viel gelernet, daß ihr anders 
der fie verleihen wird. Sinnes von ihm worden. Und da ich mei⸗ 
9) fo ſonſt auf Bertheidigungen geher.iner Frau ein Stück eures Briefes las, 
et ſprach 


bete. Er meldet auch, wie es in Wittenberg 
mit der Peſt ftede, und preifet die Güte GOt— 
tes, der folches Wuͤten ſtille. Endlich ſcherz 


e 


ſprach fi: alfobald: Iſt nicht der teur (theu⸗ 
re) Mann zur Kroͤte worden? Siehe da, 
ſie freuet ſich nun auch, daß ihr mit mir von 
Eraſmo ——— faͤllet. So ſehet ihr, 
lieber Jona, daß die recht haben, die da 
lehren, man ſolle niemand vor feinem Ende 
preifen. Aber Davon genug. ' 
2. De HErr hat mir nod) nicht gany 
lich zu voriger Geſundheit verhulfen, fondern 
nach dem Rath feines Willens uͤberlaͤßt er 
mich des Satans Engel, daß er mich fehla- 
ge und ſchrecke. Doch if der HErr bey 
mir, der mich befchüget und mir beyſtehet. 
Es ift auch vor zwey Tagen ein heftiger 
Schmerz im Zahnfleifh Dazu Eommen, wie 
es fcheinet, der mich’ anfangs fehr peinigte, 
nun aber etwas nachlaßt. Hoͤret alfo nicht 
auremihaubiten 2 
3. Bon unfrer Peſt ift dieſes zu berichten, 
daß in dem Vefthaufe dieſe ganze Zeit uber 
nicht mehr als ı5. gefforben, obwol an die 
100. dahin gebracht worden. Hernach find 
von zogen, die M. Boemus unter feiner Eur] 
gehabt, nur 6. geftorben. Alſo iſt auch der] — 
HErr mitten im Tode unfer Heil und Er| 
retten. Wir bitten GOtt und den Pater 
der Barmherzigkeit von ganzem Herzen und 
Gesten, daß er diefe Pet von uns nehme] 
um feines Namens Ehre willen, daß nicht) 
unfre Feinde frölich überung feyn. Fahret 
ihe auch fort mit eurem Gebet, ſonderlich da 
ihr fehet, daß es nicht ohne Nutz iſt, und 
von ip viel Kranken fo wenig fterben. Ger) 
babteuhmoh, © = 
4. Ihr werdet euer Kind (dikkatiue) mei⸗ 
etwegen mit vielen Kuͤſſen gruͤſſen: ingleis 
chen meines Haͤnsgen wegen, der heute fid) 
bückende hat lernen in alle Winkel kacken, auch von feinem Vetter alle feine, des Leon⸗ 
ja wirklich ge ackt hat mit einem Wunder⸗ 
gefchäfte. Denn erhätte fonftmehr an euch t chef N 
befohlen, wenn er Zeit gehabt hatte. Denn gebe feine Gnade dazu. 
- er hat hernach drauf gebadet 














dern, daß ich vom Racken gefihrieben. Ein 


ı 


fehreiben. 
Eins will ich euch nicht verhalten, Daß ihr 
weſen, die ganze Peſtzeit uber, da doch tiber 


tenden. Das ift gewiß und wahrhaftig. 


fängt wieder an zu leben und wird gefund 





ee 
An Michael Stifel, 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p.354b 


fuhung; und bittet um Stifels Gebet und 


Worts Leonhard. 


| 


1362 I.Briefe Lutheri, welche aus dem Lareinifchen Iberfese worden, 1063 
fen gegangen. hr merder euch nichtwune 


ſehet, mas das Gebet helfe. Doemushat 
von 48 Patienten nur 8. verloren. Sm 
Krankenhaufe aber find nur ı5. Leichen. ges 


100, hinsin gebracht worden und niedergele⸗ 
gen: daß ihre ſehet, CHriſtus hure die Be⸗ 


6. Johann Weber liegt nun ſchon fünf 
Tage ohne Vernunft, und alfo auffer Hof⸗ 
nung, aber feine Dorothea, welche jugliih 
niedergelegen, und gefährlicher als er, die 


bleiben. Gruͤſſet eure Kethe und alle. | 
Den Sonnabend nach Luca, or 
RE Martin Zutber. 


Er fhreibt abermal, daß er Leonhard Kayfers Ger F 
fehichte empfangen, und klagt über feine Ver: 


Fuͤrbitte bey Gott für ſich. Endlich hater 
feine .artige Gedanken über die Deutung dee 


snode und Friede! Ich habe, Tieber 
> Michael, Die Geſchichte von Leon⸗ = 
hard Räyfern, empfangen, aber unterdeffen 


hards, eigne Handſchriften. ch will fie 4 
alfo mit eheſtem drucken laſſen. EHriftus 


f- 
5 


und it la) =, Uebrigens betet fiir mich, der ich ge⸗ 
| AR u 


E 


andermal will ich von andern Dingen 


g. Meine Kethe gruͤſſet euch, und bitte, 
ferner für fiezu beten, weil fte bald nieder ⸗ 
kommen wird. CHriſtus flehe ihr bey! 






3 
= 
Br 


F' 
2 
3 










? 
em 


J vom Jahr ıso7, 
nug von Satans Engel mit Faͤuſten geſchla⸗ 
gen werde, daß mich EHriftus nicht ver- 
laffe. O mich Elenden, der ich Leonharden 
fo ungleich. bit, ein Prediger in Worten jes 

nem fo mächtigen Thaͤter des Worts. Wer 

wird mich wuͤrdig machen, daß ich den Sa⸗ 
tan nicht mit einem zwiefachen, ſondern nur 
einem halben Geiſt uͤberwinde, und aus die⸗ 
ſem Leben ſcheide. Gelobet ſey SOtt, der 
unter unter fo viel Ungeheuern wenigſtens 
diß einige herrliche Schaubild feiner Gnade 
ung Unwuͤrdigen gezeiget hat, daß er uns nichts neues zu fehreiben, lieber Jona: 
nicht ganz ſcheine verlaffen zu haben. ich, der ich vor Unruhe und Kleinmüthigs 
3 Bittet für mich, lieber Michael. |Eeit kaum Othem hole, bin faft vergangen 
EHriftus verleihe, daß wir auch Leonhars am Sonnabend, da es des Capellan Bes 
den nachahmen. Er heiſſet billig nicht Kos orgii Cheliebften unrichtig gieng, und fie 
- ig, fondern Kayſer, weil er den überroin- |bald hinter dem Kinde her Durch einen zwie⸗ 
det, deflen Gewalt Eeines gleichen auf Er⸗ fachen Tod folgte. Erſt durch die Geburts, 
den iſt, Nicht allein ein Priefter, fondern |febmerzen, und hernach durch den Gift der 
auch ein Hoherpriefter und vechter- Pabft, Peſt aufs argfke zugerichtet. Und hat bier 
der feinen Leib fo geopfert hatzu einem Opfer, | CHriſtus weder unfer Gebet noch Thränen 
das Gott angenehm, lebendig und heilig iſt. zu ihrer Erhaltung erhöret. Er hat aber . 
- Er beißt auch recht Leonhard, das ift, Loͤ⸗ beyde getröffet, Daß fie in einemguten Ende, 
wenſtaͤrke: er iſt ein rechter ſtarker und uns das ift, vollem Glauben und Geift zu EHris - 
erſchrockener Loͤwe geweſen. Cs find lauter |fto gefahren. Da nun alle vor Furcht zit⸗ 
befondre Namen an ihm. Er bat zuerit|terten, habeich den Pfarrer mit feiner Fami⸗ 
feiner Familie Beynamen geweyhet und lie zu mir genommen. | 2 
wahr gemacht. 5 X ; 2. 7— u. as ne a 
2 4 Eu Keben Fränen bantet-und befih,| Den, UND 9ennD am sehe mie Dans 
let fie) mein nun faft lallendes Hänsgen, gen iſt ſchon acht Tage Frank, daß man 
der ich und meine Kethe wunſchen, daß fie nicht recht weiß, was ihm fehlet; doch (wie 
mit ihren Kindern auch vergnügt und giick, | man um Die Zeit argtwohnet,) faget man, es 

felig in EHrifto Iebe. Pomeranus lieber |19 vom Zähnen, und fo glauber man. · 

end) fehr, und gruffet euch. Gehabt euch| 2 Nach des Capellans feinem Webeiſt 
wahl in EHrifte. Den dritten Tag noch geſern und beute Feine Teiche geivefen, 

Tre — IE Hriftus gebe doch, Daß die Pet damit 
— — aufhoͤre. In der Fiſchervorſtadt hat zwar 
—— Euer Martin Luther. die Peſt ſchon aufgehoͤret, und fangen wies 


1065 


* 


599 
An Juftum Jonam. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il. p. 356. b. 


Er klaget wieder über feine ſchwere Verſuchung, 
und meldet von dem Abſterben der Eheliebſten 
Georgii des Capellans, der es unrichtig gegan- 
gen: hernach erzehleter noc) andre Dinge von 
dem Wuͤten und Nachlaffen des Peft, und 
der Gefundheit einiger einzeinen Perfonen. 


| 15 
Sr undFriedeim HErrn. Ich weiß 
















RT 
— 


ee 
Arn Philipp Melanchthonem. 
©. im And. zum XV. Th. d. S. p. 252. vor acht Tagen hatte die Peſt ſchon in der 
Lutheri Schriften 21, Theil. —— * — 


fielen wieder Froͤlichkeiten an; man kann 


der an Hochzeiten gehalten zu werden, und? 
aAber Doch nichtsgeroiffes verfprechen. Denn 


Sad 





1066 11 Briefe Lutheri, welche aus dem 2 ateinifchen Überfet worden, = 1067 


ren auf einen Tag ı2. Leichen zugleich, ob⸗ 


Di Ta Re aller Heiligen. 


ders bey ihr denken, als an die Peſt; fie 


Baeule (oder das Geſchwuͤr) durchaus nicht 
wird. Meine Kethe gruͤſſet euch und ſpricht: 
warum ihr uns denn nicht beſuchet da in * 


des Leibes eingenommen. Chriſtus fe 


Bi Nicolao Sausmannen, 








Stadt foft aufgehöret, daß kaum jeden | 
Tag eine Leiche war, aber Die Luft hat ſich 
bald geaͤndert. Den i in zwey Tagen wa⸗ 





























ner —— und atle Di die Seinen zu 
nem Sebe— et. | — 


gro und Seiedei in EHrifo! Die an⸗ 
gefangene Beſuchung der Kirchen wird 
nicht unterbleiben, lieber Nicolas, ſo viel 
ich vernommen: darum laßt uns guter Hof⸗ 
nung ſeyn, die Widerſacher moͤgen den, 
mas fie wollen. 


wol meiſt Kinder. Auguſtins Weib hat 
acht Tage und druͤber an einem innerlichen 
Eiter gelegen, und man darf an nichts an— 


7 
4 
E 


kommt aber doc) wieder auf. Die Mar⸗ 
gretha Mochin liegt auch noch bey mir) 
nieder: e8 heißt eine. monatliche Krankheit, | 
man fürchtet aber doch die Peſt; alfo, wenn 
es auf Muthmaffung ankommt, fo bin ich 
miten in der Peft in meinem Haufe: der 
Sache nad) aber. ift es lauter Leben und 
Heil, obwol unter Verſuchung. Wir wol⸗ 
len uns zu eurem Gebet befehlen. 

4. Der Dorothea Ehemann ift geſtor 
ben, fie aber fo ziemlich geſund: obwol die 


;* * * Cygnea. 4 


2. Wi hoffen, die Peſt werde hier auf⸗ 
hoͤren. Sie plagt ung auf allerhand Art: 
bald tobet fie, bald laßt fie nach. Wir za⸗ 
gen auf berſchiedne Art: ich in meiner Ver⸗ 
fuchung, hernach in der Sorge für meine 
Frau, die immer näher zu ihrer Den } 
kunft kommt. Betet ihr fuͤr und, | ’ 


> Ich habe die Peſt dreymal i im Saul 
gehabt. Das Söhnleiniftacht Tage krank 
gervefen, daß nichts gegeffen, und bloß mit 

Trinken erhalten worden, daß ich die Hofr 
nung faft aufgegeben. Nun aber fangt eg 
an befler mit ihm zu werden. Ich merde 
durch Unruhe und Kleinmuͤthigkeit fehon Dies 
fe Monate geängftet, weil CHriſtus fo will, 
Betet ibr, daß unfer Glaube nicht aufhoͤre . 


Den — — 4: Meine Kethe fehicket etwas Geld, Lein 
and zu kaufen: id) habe euch nicht damit 
beſchweren wollen. Es grüffet euch Pome⸗ 
ranus, der. bey mir wohnet, ſehr freunde | 
lich, und iſt nicht fo wol feinet als meines 
wegen bey mir, ob wol die Pet des Capel⸗ 3 
lans Weib hingeraffet, daß er mich in mei⸗ ! 
ner Einſamkeit tröfte. Die Kethe arüffee, 
euch auch, und befihlt ſich zu eurem Gebet 
in EHrifto Zt. Gehabt euch wohl, 
herzlieber Bruder. Den britten T Tag Kur ; 
un Ren 727 a 
Euer Martin Buchen. — 
* eo 





meichen will, und weder vergehet nod) reif 
unfern Graͤnzen Friede fen. Es gröffet euch | 


auch Pomeranus, der heute zur Reinigung 


mit uns. Im Jahr 1527, den andern 





60% \ 
. An Flicolaum Ebene 
Aus Aurif ep. Luth. tom, IE. p-357- 


Biſchof der Kirchen in Zwickau FA) 


% Er macht ihm Hofnuug daß die angefangene 
Kirchenbeſuchung ihren Fortgang haben erde. 
Er ſchreibt vielerley von der Peſt: von feiner 
Verſuchung ſchon viele Monate: von der Ge: 

- fahr feiner nun zu ihrer Niederkunft ruͤcken⸗ 
den Frauen: und von ſeinem taͤglichen Um— 
gange mit Pomerano⸗ und beß hlet ſi ich in er 








a | 


— 


1068 - | vom Jahr 1727. - 7.1069 — 
— — — mn — — — — —— — — — — 


Er erbietet ſich zu allen Dienſten und Gefaͤllig— 
keiten, und befihlt ſich ſeinem und aller From— 
men Gebet. 


ar ‚601. \ 
An eben denfelben, 


Aus Aurif. ei; Bess. b. Se und Friede in CHriſto JEſu! 
‚Er danket für den. Troft, und daß ihn GHOtt in Ihr achtet meine Wenigkeit allzuhoch, 
feinen ſchweren Verſuchungen nicht erliegen laß lieber Vater, wollte GOtt ich koͤnnte mich 

MT Dr nn N —— ſo erzeigen, wie es euch lieb und angenehm 
ferner seien: Sein Weib fange an zu Hofmann iſt nich t zu mir Fommen, jons 
I peeifen, ern in Jena blieben, hat aber an mich 
BR, Briefe geſchickt. Alſo verftehe ich niche 
Snade und Friede in EHrifto! Unſer rrecht, was ihr ihm befohlen. Wenn er 

8) EHriftus teöfte euch denn wieder, lie/ aber kommen und mit mir veden wird, fü. 

ber Nicolas, wie ihr mich troͤſtet! Ich ar⸗ ſoll alles gefchehen. Denn ich werde alles / 
mer Sünder aber danke meinen HErrn, von Herzen gern thun, womit ich euch und 
daß er bisher dem Satan nicht zugelaffen, eures gleichen in CHriſto Lienen Fann, wo 
feinen Willen an mir zu vollbringen, ob erjich. deffen wurdig bin und vermag: nicht al- 
es wol mit wunderbarer und groffer Macht lein wegen der Chrerbietung gegen meinen 
- und Tücke verfucht hat. Betet ihr, daß in euch herrſchenden EHrizum, fondern 
‚EHriftus bis ans Ende in mir fiege, wider auch um meiner Noth willen, daß ihr mir 
feine Anlaͤufe. Ich glaube ganzlih, daß durch euer Geber und Glauben helfet in mei⸗ 
nicht ein gemeiner Teufel, fondern gar der nen Anfechtungen. Ich befehle mich dem⸗ 
Fürft derfelben wider mic) aufgeſtanden: nach zu eurem und. euerer ‘Brüder heiligen 
fo groß ift feine Macht und Lift *), die mit Gebet. Diß wenige habe muͤſſen abbres 
auter Schrift an mich gefeget hat, fo daß, chen, weil Die Fuhre fort eilet. Ein anders 













wo ich nicht an dem fremden Fr) Wort mal geliebt. es GOtt! ein mehrers. Den 58 
hange, meine Wiſſenſchaft in der Schrift|vierten Sonntag nad) Eliſabeth 1527. .- 
nicht hinreichet. Welches ich dazu. fage, Ss - Wartin Luther, 
daß ihr defto mehr fire mich betet, und wenn — 
ſich einmal dergleichen Fall aͤuſſert, die Tie⸗ BO 
. fe Satans (mie man fig nennet,) verſtehen An Wenceslsum Link. 


koͤnnet. Meine Kethe har heute N Ans Yurif. ep. Luth.tom, II. p.358.b. . 

= sen Wehen zur Geburt zu fühlen. Chri— | a ig - 

en — 433 Er ſagt, daß er Bisher um feiner Verſuchung wil⸗ 

ſtus ſtehe ihr bey! Amen. Am Sonntage len nicht geſchrieben, und meldet, daß er nun 
mit dem Propheten Zacharia fertig ſey, und 

M.Luther,| die Peſt in Wittenberg nachlafe. 


nach Martini 1527. . 


9) fapientia. % 





Is 7 x 
2 @) oper eines andern, alieno.. nade und Friede! Sehet, nun ſchreibe 
N - ‚ich endlich, mein lieber Wenzel. Und 
602. Wwas iſt es Wunder, wenn ich es bisher nicht 


er An Sriedeich, Abt zu Nuͤrnberg. ——— die Gnade GOttes iſt es, daß ich 
Auus Aurif.· ep, Luth, tom, IL, p.358, noch Iebe, und am Leibe gefund genug bin: 
A se EC aber 


— 


* 


J 


7 faft gewiß bin. Ich fehicfe es aber nody 











nn J 
2070 U. Briefe Buben welche aus dem Lateinifchen überfegt v worden, Nom 


aber was ich am Geift bin oder mache, wei and ſtaͤrket ſich felöft ı mit nit groffem und _freubi” 
ich felber —— Se die Welt, Pabſi 2. gem Muth in dem harten Kampf der Verſu⸗ 


chnun ernach meldet er, daß Brunonise 
Kanfer, Könige machen, darnach frage ich Es geftorhen, und Brifgers Schwieger⸗ 


nicht viel: ich feufge nur nach CHri ſto und voater eins geboren worden, feine Ehefrau aber Ki 


feiner Gnade zur Seligkeit. bald niederfommen, werce. At u 
2. Meinem Wolfgang habe ich gewiß⸗ 1 44 
in befchlen , dag er dem Bidiſſo die Buͤ⸗ 


' E 
EEE 
und mo eg nicht daran liegt, daß dieſe cite | 4 
fe gleich in diefer Stunde zu beftellen find, — oe —— ER ‘ 
| en ‚empfangen, habe I na Aber thut aud) Diefes noch hinzu, daß ihr 
Ofyismnf ich dor . ch Heifig zum HErrn für mic) betet, weil ic) 
Wiewol ic) Denke, daß ich euch das 7 Buch fehmwacı bin _ Daß mich. E.Heifus nilhe var 
Mofis voll abermal geſchicket, und deſſen laffe. Sch weih ich. brauche Verfuchung, 
i daß ich Gedemmüthiget, und GOtt in mir ver» · 
en una in — herrlichet werde, aber nur, daß ich nicht uns 
antworte den Schwärmern *) noch einmal a 6 3 Se en Ei el 
ar a ran em — wider a, mit reden ud fchreiben. Aber - 
ich nichts mehr fehriebe, fondern mit ihm zur | en u ——— En Ch 
Snle Be Sudles tat ae, 3: ai gefallen. Alfo bin ich unter iinen ſolchen 
— RS Ewa — ni widrigen Fuͤrſten in der Mitten Ueberwin⸗ 
wenn das Gericht nicht umgienge, und ung der, und werde jammerlich zeiftoffen. Ich 
befchmiste, daß wir die Welt Bätten: (| heffe aber noch, daß ich meinemlieben Ehris 
tounderbazlich linde *) handelt SHriftus |l > id) n En Ey | 
a8 des Satans i enn er iſt barm⸗ 
mit uns! Im Krankenhauſe find etiva 15. Heusig und verzeihet:, huas ich aber dem &ar 
oeftorben,, da tiber 100. Fran hinein Eom- ne €. Hei 5 —* 
a a ——— 
fie fi. Gehabt euch glückid) wohl im hung, weil er ein Morter umd — der F 
- Herrn mit den Euren, Den fechften Ta ügen. 











+ in Satanam e co. \ 

nach Eliſabeth, ser. : i = ru pecco, A 
*) Schwermionibus. - * mititer. er Re befehle mich d emnach zu eurem und. A 
— — — — der Brüder Gebet; und zwar um fo mehr, 

r 694. | n ihr felbft — daß mich Ka in 
An Eberhard Brisger, Pfarrer in AL, Ernſt meyne, welcher mit unglau lichem 
Zorn und Grimm wuͤtet; welches ich ſuͤh⸗ 

Aus Aurif. ep. Luth. tom, II. p. .359. 9 len muß. Es ift wunderbar, wie er fich in 


Er danket für den Troft: ‚und ermahnt ihn, daß. Chriſtum ſelber verſtellet (vom Engel des j; 
er Aeißig für ſich in feiner — bere, | Lichts nicht zu gedenken). Er — alle 
| ER i | eine J 


> F— BEN. 
© FAR 


3 
— 
— 


PB 


Maze 0.0 vom Jahr 1327. 1073 


feine Macht an mir, daß er mich verdirbe. hat, ENHrifto ſey Lob! nachgelaſſen: und 

- EHrifius aber hat mid) treulich erhaltenjunfee Landsleute halten wieder Hochzeit, 
und wird mich erhalten bis ans Ende: das] ind fangenan, als nach ubermundener Pet, 
der Feind fich nicht feiner Macht vühme, | icher zu leben. Hernach ift eure Gegend, 
men. | ach Fonatii Frau und Johannem der Dos 

3. &$n demfelben gehabt euch. wohl mit othea Mann, *) noch fat ganz rein, bis 
einer Margretha. Brunonis Soͤhnlein jur “Pfarr und dem Markte: der HErr ges 
if auch dahin. Eurem Schwiegervater iſt ?e euch ein, daß ihr thut, was ihm gefällig 

ein Söhnlein Johannes geboren, dep °P | und euch nügen moge Amen. 

the ich worden bin. Meine Kethe wartet 3 die memlidh da geſtorben. 
alle Stunden auf ihre Mieverkunft, Ya] 2 Gruft eure Kethe und Juſtelgen. 
"tet für ung. Auguftins Cheweibifkwieder) / Auguſtins Weib iſt wieder auffummen. 
gefund worden. Den vierten Tag nach Wenn die Wargretha Mochin davon 
Sarharinä 1527. koͤmmt, iſts ein Gluͤck: wir hoffen aber 
Mart. Luther doch auf ihr Leben. Sie hat ohngefaͤhr ſie⸗ 

*— ben Wochen gelegen. Es fehlt ihr am Ge⸗ 

hoͤr, und redet ſchwerlich. Meine Kethe 
will alle Stunden niederkommen. CHri⸗ 
ſtus helfe, Amen. Den Abend vor An 


dreaͤ, 15274 
} Martin Lurber, 


- Euer Haus, wie auch die ganze Coſwi⸗ 
gergegend iſt noch rein: Daher ich in eurem 
Abweſen des andern Capellan Zohannis 
Er danke, daß ihn Jonas in fein Gebet ein.) Weib mit den Kindern zur Wirthin darin- 
ſchlieſſet, und zeiget hinwieder, wie ſehr er nen beftellt Habe, weil fie uber ihrer Gefels 
wvegen feiner Gefundbeit beforgt fey, und raͤth, lin *) Hintritt fo ſehr erſchrocken, daß fie 
daß er Doch, weil die Peſt nachgelaffen zu ha⸗ anders nicht getroͤſtet werden Finnen: Die 


ben fcheine, wieder nach Wittenberg Eomme. ep N Mr 
Sim beygefügten Zeddel meldet er, F er des beyden Capellaͤne aber bleiben und ſchlafen 


andern Capellans Johannis Weib in Jonaͤ in der Pfarr. Ihr werdet alſo meine no⸗ 
Haus aufgenommen; ingleichen warum und thige Kuͤhnheit, Damit ic) in euren Sachen 
| unter was vor ul fthalte, beftens en ih vers ⸗ 
—— et, ſſpreche, Daß, fü die Pet auch alda jemans 
on und Friede im Herrn! Daß ihr den anareifen follte, fie gleich wieder aufdie ” 
> für mich betet, lieber Jona, und da Pferr zurück Fommen füllen. Ollſo befihere 
 tinnen eifeig (end, thut ihr mir armen Feg-| euch indeß CHeifus zu Nordhaufen ein 
‚opfer CHriſti einen groſſen und noͤthigen Haus, da wir indeß eures hier zur Noth 
 Sefallen. Ich bitte auch herzlich für eud),\prauhen. Unis Brunenis Soͤhmein 
. daß CHriſtus ſich euer erbarme: denn ich wird heute wol nicht überkben, fo ſehr 
höre, daß ihr abermal ſehr am Steine krank pämpft Das verwaiſete Kind ffhon mit dem - 
gelegen ch wollte faſt rathen, daß ihelSupde. Gehabt euch wohl in EHifte. 
bald nieder zu ung kaͤmet: denn unſre Peft 2%) de andern Capellani Weib. 
a en a ee 607. 4n 


p= 









7 


= £ S 605, EN = 
An Johann Srentium, 
©. im Anb; zum XV: Th. d. S. p. 254. 
ech 
An Juſtum Jonam. 


Aus Aurif. ep. Luth, tom. II. p.359. b. 





ne 


— 


eule fo- fallen Tonnen , daß fie dergleichen 


— Aus Aurif. ep. Luth. tom. I. IE 
Er fickt Mönio fein Büchlein wider D. Klin: 


erdie Verfolger. des Worts; denn GOTT, ! 0. — A 
4° fage er, wird auch. in Erford feine Kuseroägl- (ggg nabeund Friede im HErrn! Ich ſchrei⸗ 


* 


der aufrichten durch dieſe feine Schmach, 
weil nichts von GOtt verklaͤret wird, das 


Eure Verantwortung wird jest gedruckt: 


Sie m Friede! Es iſt der Bücher werde nicht fo etmasaefährlichesfepn, wenn 


i aber fo, wie es ſeyn follen, gebracht. Chri⸗ veulich feine Groffen x) effen Be fehlen 






























—* an 7 RO, A TE a, 
1 | 3 ; vr Ba ” 





. \ 2 i —— I Kuren 8 * ur RN 9 , 
1074 11. Briefe Zutheri, welche aus dem Lateinifchen überferst worden, 1075 





* nicht erſt in der Welt gekreuziget wird, es 
waͤre denn, daß Erford verdient habe, des 
neugebornen, aber verachteten Wortes berqu⸗ 
| "5 [bet gu werden. Ich verfpreche mir aber " 
Er wauͤnſcht ihm Gluͤck zu einem jungen Sohne, | Gutes, und hoffe Das Bit, Weil CHri⸗ 
"und bedaurgt, vie Sacramentirer, und fagt, ſtus in dieſem Eorinth viel Ausermähltehat, 
daß ſeine Verantwortung unter der Preſſe ſey. Rarum lobet und fuͤrchtet der Satan ſo, doß 
J ſie ihm aus den Klauen geriſſen werden. 
nade und Friede! Sch. wuͤnſche euch |‘Diefen Brief mollet doc) an Jacob Bo⸗ 
Sc, daß ihr wieder Vater worden. chen auf dem Fiſchmark zum Wolfen ber 
Wenn die erſte Gluͤckwuͤnſchung falſch ge Iitellen laſſen. Die Gnade GOttes ſey mit 
wefen, fo iſt doch GOttes feine wahrhaftig. euch! 1527. ar 
2. ch halte es auch für ein fehrecklich | 
Zeichen des Zurnes GOttes daß fo groſſe 


An Juſtum Moͤnium. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il, p.360.b. 








N ach Martin Luther. | 
Bibliophorus. Ze 





—— — RE 609. N 
Satans Tand für die gewiſſe Wahrheit CO 
annehmen. Chriſtus erhalte uns! Wer An Tuftum Jonam. 
fette denken, daß Der Fürft der Finfterniß | S. im XVII. Th . 9.8. p-2707. 
folche Gewalt hätte? abe Klo an I er — 
ird feinen Lauf gehen, bis ee GOtt gefallt.] } Oo 
ER — Ge gel An Georg Spalatinum. 
Aus Buddei fuppl, ep. pı 57. = 





ich weiß nicht Dee a — 

efäumer hat Gehabt euch wohin: ae 

—— 1527. Dem ehrwuͤrdigen Herrn George 

ne > -WMart.Lutber.| Spalatinen, feinem Bruder in 
u | EHrifto, | 


7 
N 


— — — — — — 
ee 8 Fuͤrbitte für einen armen Purſchen, und Klage 
Arun eben denfelben. ber der Hofleute Nachlaͤßigkeit in Vollbrin⸗ 


gung der. Befehle, und Austheilung der fürfte 
lichen Geſchenke. Won dem Töchterlein Elifne 
beth, ſo ihm nen geboven worden. 


gen, Minoriten in Erford, und tröftee ihn wis] > y | 


ten erhalten. 


SI bean den Fürften, lieber Spalatin, 
fuͤr diefen elenden Menfchen; und halte, es 


er - 


/ träger *) hier ankommen, und hat eure der Fürft ben Der Gelegenheit gewarnet we 
Schrift wider Klingen zwar etwas fpater,|de, Cmelches ich in dem Briefe thus) wie 


ſtus wird feine Ehre hoffentlich bey euch wies |beingen, wwenn fie nemlich folchen elenden: 
ten. etwas geben lem  — 


* ST — 


10765 


* * 
— > 


vom Jahre 1127. a: 7 


2. Ahr antwortet mir aber gar michts geboren. CHriſtus ſey dafür gelobet und 
und ſchicket mic auch Eeine Antwort aufden |gepreiiet. Die Peft hat bey uns auch ganz 


Bri 


ef,- den ich zu Torgau an Mylen zu be⸗ aufgehoͤret. GHtt dem Vater der Barm⸗ 


ftellen und auf meine Koſten den Boten bis herzigkeit fen Dafür Dank! Denn weder die 
wieder zu mie zu ſchicken, befohlen hatte. | Aerzte noch die Capelläne haben die Woche 
Denn e8 lieget darunter eine hochzeitliche etwas mit Kranken zu thun gehabt; und lie⸗ 
das iſt, hochmwichtige Suche. Darum rer: |uet niemand irgendwo nieder. Im Kran 
dee ihre die Schuld haben, wenn ihm das kenhauſe find die zwey letzten und übrigen 
Maͤgdgen entgehet. Denn es Tieget mir) auch wieder aufgefommen: denn es pflegten 
hier ein Buhler an, daß fie die Penelopen da uber 14. auf einmal zu liegen. Alſo find 
in Abvosfenheit des Ulyßis weggeben. . Jin dem Hofpital Die ganze Peſtzeit hindurch 
3, Meine Kethe hat mir um 10. Uhr kaum ı5. geſtorben, da über 100. Kranke 


Des 


10. Decembr. “eine junge Tochter Eli: hinein Fommen, und in fo groffer Zahl zur 


ſabeth geboren, denn diefen Namen harfie| lei) Da gelegen. So hat fi) CHriſtus 


von 


- gefu 


der Mutter Johannis haben: mollen.|Unfer erbarmet. 


GOtt ſey Preis und Dank, daßmwirae]| = 0) oder Prieſterweyhe. 


nd ſeyn; denn die Peſt hat gaͤnzlich auf· 2, Ich bin meiner Werfüchung noch nicht _ 


gehoͤret, Daß heute Fein einiger krank ift, jallos, begehre ihrer auch nicht los zu ſeyn, 
Die ganze Woche nicht. Meine Kethe gruͤſ wenn es die Ehre meines GOttes und als 
ſet euch mic eurer Kethe. Gehabt euch wohl] ſerliebſten Heilandes ift, Amen. Doch be⸗ 
in CHriſto. Am Tage Lucia, 1527. tet immer fort für mich, und kaͤmpfet in die⸗ 





Martin Luther. ſem harten Kampf mit Satan, dem maͤch⸗ 
a tigften Surften; denn ich habe ihmmit viel 





) decima deeime Dee. . 
mer — Buͤchern leyd gethan: darum tobet er. Er 
Itobet aber wider CHriſtum, der ihn viele 
An Nicolaum Sausmann. mæehr durch mich, fein ſchwaches Gefäß, er⸗ 


Aus Aurif. ep. Luth, tom. II. p.361.b.  -Ibittert. Gehabt euch wohl in CHriſto mit 


€ 


‚ ex wieder von feiner Fran ein Töchterlein ber men laſſen. \ 
‚ fommen: daß die Peft zu Wittenberg ganzı 3. Diefe Leipzigermeſſe werde den Zacha⸗ 


allen den Unſern. Die Kirchenordnung 


© danket wegen feiner Frauen, daß er ihr die er >, - 
Ehemnizerleinwwand gekauft: er meldet, daß wird Der HErr mit eheſtem zu Stande kom⸗ 


aufgehoͤret, er aber feiner Verſuchung noch nicht... — 
feener für iA a riam liefern: hernach auf Die Frankfurter; 


ten und Eümpfen. Cr verfpricht die Kirchen, meſſe Die andere und legte Widerlegung wis 


ordnung *): ingleichen den Zachartam, und der die Sacramentirer: EHriftus ficheung 





die Widerlegung der Sartamienticer, nor bey, Amen, Gennabends nad) 
ie jeuddarı m. 
Spirdeund Seide im Hrn. Meine Euer Martin Luther, 

Kethe Danfet euch, lieber SHerjens]| -— — — 


ma 


Einfaufung der Chemmnigerfeinwand; fie hal . An Beorge Spalatinum, 
mir em Toͤchtergen Eliſaberh den 10, De, Aus Buddei ſuppl. ep. p 57 


62, ° A 


un, far euren Dienft und Gefaͤlligkeit iv] 


— — 


* N 

1078 I. Dviefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfese worden, 1079 

Seinem in EHrifto geliebteften Bruder, Orten aus. GOtt trete doch den Satan 

George Spalatinen, treuen Bifchof |bald unter unfre Fuffe, Amen. MeineRes 
in Ültendug.  —.. the gruͤſſt euch und auch Here Bommer . 

Er ſchickt die Antwort in.der Sache der Adeli⸗ Wir hoffen, daß unfre Schule fichbadwier 

hen von. Einfiedel, welche der Herzog von der einfinden werde. Gehabt euch wohl nn 


Sachſen, George , wegen des angenommenen | Hriffo, ; ' 
Evangelii verfolget ; und meidet etwas von der Drift. Wittenberg, Sonnabends, Da 


? & e B 
ausgegebenen Auslegung des Zachariaͤ und vom Hanna von Sala eben Verloͤbniß hat, 27. 
der Motte der Wiedertäufer;s ingleichen daß | i ES Martin Luther. 
die Wittenbergiſche Univerfität, fo durch die) - Kae 
Peſt zerftreuet worden, wieder zuſammen 
komme. REN 








6 
I Aus B Geh nn eh 
2 a ie Aus Buddei fuppl. ep. p. 58. 4 
Su und Friede m EHrifto! Wir = ie PP'- ©P — He, 
ficken ales wieder zurück, lieber) DM. Beorge Spalatinen, feinemim 
Epalstin, was die Einſiedel durch ud) — HErrn Öelieben 
an ung gefebicket haben, und antivorten| Da er gegen die Sacramentirer freien will, 
nach) unferm Geroiffen. Die Mifferhaten] derble er Eberhard Briſgern, da er alles mel: 
dieſes Amaleks find noch nicht alle, fie wer: den ie ER ee 
Den aber zu feiner Zeit erfüllet werden. Ih] Snade und Friede! Mit dem Pfarrer 
habe herzlich Mitleiten mit den edlen und) > von Zwickau will ich mehr fhreiben. - 
‚oläubigen Sünglingen, und bitte EHri-[ Denn jest bin ich mit den Gedanken und 
ftum, daß er ihr Schuß und Helfer zurech- | der Feder über die Sacramentiver her, dag 
ter Zeit fen in ihrer Roth, Amen. weder ihr, noch ich folche Gedanken gern - 
2. Sc fehicfe auch den Zachariam, und! verlieren wollte, M. Eberhard aber wird 
die Gefhichte des Bayerifchen Märtyrers, alles erzehlen. Gehabt euch wohl undbeter 
deonhard Kayſers. Wir haben nichts fürmih.isez. = 7 
neues, als daß man faget, Die. — Se 
fer nahmen zu, und breiteten fich an allen! 


neun a Amsdorf, und. entfehuldige fich etwa, ich 
An Nicolaum Amsdorf. weiß nicht uͤber was. Bee a 
ee 2. Dar Melchior Hofmann hat den von 
Er ſchickt einen Brief Phil. Melanchthonis von euch ausgegebenen Bogen an mich geſchickt, 
a — ee ni mit Anmerkungen über euch). Aber Mars 
i Zeugniß verdächtig ſcheine; ſchi eßi Fe ee | 
Sri mit — Zeitungen darinnen: —— ſchreibet das Zeugniß von ihm fü, 7 
gleichen meldet er vom Türfenzug; und befihfe daß er mir ganz verdachtig ft, aus vielen 
Kſich in feiner Verſuchung zu feinem Gebet. We — eher 
NS) RN .... „ben wird, bis er fich ein Unglück zuziehet. 
aD nade undiFriebe in Chriſto! Diß ſchrei⸗ Ich werde bey Gelegenheit warnen, daß fie L 
An ber Pbilippusaneuch, mein lieber ſich vor ihm huͤten. er — 
| BE Br, -..3 Die - 


x 


WMart. Luther, 











fen wieder, was geflohen: faftalle Bürger ; 
und werden auch Morgen Die Hderkeiten 


1080 “ a vom Tabriıges. 1081" 


3. Die ſehr boͤſen Nachrichten mögetihetfelbft aus. dem Tode wieder lebendig wor⸗ 
febft in Heffens Brief lefen. Go tobet den, da man gar Feine Hofnung hatte, als 
der Satan, zu einem gewiſſen Zeichen, daß die weder bey Gehör noch Verſtande mars 
unſer Wort GOttes Wort iſt, dadurch Sie hat den Bruder in Segren für ſich ges 
fin Grimm fo gereizt wird. opfert. Wir find auch fonft alle gefund, 

4. Der Türke ſoll wieder inlingarneins| Meine Kethe befindet fich auch mit dem 
brechen und in einem frarfen Zug viel Blut Toͤchtergen wohl, und gruͤſſet euch herzlich 
vergieſſen wollen, auch wol der Deutſchen wuͤnſcht aber vielmehr euch bald mit der. gans 
ihres, wie zu fürchten. Schicket Heſſens zen Familie gefund hier zu fehen. 
Briefgen wieder mit eingefehleffen zurück. | 3. Die Hanne von Sala haben wir ge⸗ 
Gehabt euch wohl und betet für mich elen- [ftern hier verlober, als des Abends am Neus 
des Gefaͤß, dag mein Glaube nicht aufhüre, jahrstage. Bern ihe wollet, Fünnet ihr 


wie ich gewiß bin, Daß ihr betet. Denansizur Hochzeit Fommen. Cie nimt einen 
dern 2a nach Weyhnachten, 1527. Detrum, ‘Pfarrer in Halle, ausgutemund 
en, Euer Martin Kuther, 





















ehrbarem Haufe, darinnen auch Petrus, 
Pfarrer in Drehen, fehr nahe verwandt 
geachtet wird. 


4. Ich bin zwar am Leibe gefund, aber 








” — 
An Juſtum Jonam. 
Aus Yurif, ep. Luth. tom. Il. p. 304. b. 


hilft, an dem ich nur ein wenig haͤnge, und 
er an mir. Satan aber hat ſich mit ſtar⸗ 
ken Wagenſeilen und Kameelen an mich 
gehängt, und will mich in Abgrund ziehen. 
Aber der ſchwache CHriſtus fieger noch, 
oder ftreitet Doch tapfer Durch euer Gebet. 
Darum fahret fort und machet den ſchwa⸗ 
chen CHriſtum *) durch euer Gebet ſtark, 
daß er mit feiner Ohnmacht die Macht, ja 
Trotz Satans zunichte mache. Rachet 
mich in Daͤmpfung ſeines Hochmuths, wie 
ich euch gerochen habe, in Eutdeckung ſeiner 
Liſt und Schalkheit. Aber alles und alle 
in CHriſto und aus CHriſto. Gehabt euch 
recht wohl in CHriſto. Gruͤſſet den dicta⸗ 


tine Nund alle die Euren, — bald - 
daſeyn. Die Univerfitie wird ſich auch in wieder zu uns. Wittenberg, den © Sonn 


kurzem einfinden, wie Philippus fchreiber. |rha nad Weybnachten, ı528- - 
Gott har ſich unfer ſehr herrlich und wun— da 
derbar erbarmet, Daß er erzeigete, role ihm 
‚das Gebet unfers Soangelũ wohlgefiele, ob 
wir wol Suͤnder ſind. 
2. Die Margretha Mochin iſt von? Kinde 
ne 21. Theil, _ Si ee 66. An 


Er frage J warum er, da die Peſt ganz 
hinweg, und andre Bürger wieder kommen, 
00 nicht nach Hauſe denke, und ruͤhmt, 
daß er und die Seinen durch GOttes Wun— 
derguͤte geſund und friſch blieben. Er meldet 


von der Hochzeit einer Jungfer, und befihlt 
— ib in. Br ns feinem Geber. 


S® und Sicher. Ihr feyd alfo a 
nicht wiederkommen, lieber Jona. 
Das wundert mich, da die Ber ganz ges 
ſterben und begraben ift, Ihr befucht uns 
- auch in der Truͤbſal nicht einmal, nemlich |e 
auf unſre Koſten. Es kommt alles bey Hau, 


*) nemlich in Luchern. : | 
5) Hier ift wieder das Wort, wie oben, fo Sr 


2 


am Gemuͤthe, fo viel CHriſtus will und | 


Euer Martin Sucher, a 


"Name eines abe oder irgend etwas von dem — 


i Bi. 


—E II, Zriefe Kinder welche aus een Seinen öberfar worden, 7 R 1083 | { 








N Be u hu Füffet euer Tüchterlein, und ind. umfabet | 
An Wenceslaum Link. ihre Mutter, dem Satan zu Tuog, derung _ 
. Aus Aurif. ep. Luth. tom, IL p. a DER, Den Sonntag a Weyhnach⸗ 
en 1528. 
Er erzehlet, daß ihm ein Töhterfein geboren wor: | .  .n..-; Marrin Zucher. 
den, und daf er einer groffen Sorge los ſey; — _ £ 
dag nicht d i& ſchwangre Frau von der A a 2372 7 
geftecft würde, - Sngleichen von des Zürfen|, 
Einfall; und verlanget fein ‚Gebet in feiner An Jacob Probſt. 


Verſuchung. Ermahnt auch Oſiandern, daß —— im XVII. Thd.· S. p. az. * 9 
er wider die Sacramentirer ſchreibe, und mel: | — DE F —— 
det, daß er die Wiedertaͤufer in einem rief | —— —— 
ausfordre. u 
An Nicolaum Kausmann, % 

. | Aus Auri e Luth. tom. M. 66. 

Sr, und Friede im HErrn. De! fep- Li p-3 

HErr hat mir ein Tochterlein befche | Er — ihm Hofnung zu olfilicher Kichenfe 





get, und mic) jualeich von der Sorge ber fuchung, und meldet, daß er abermal wider die 


rehet, daß nicht mein ſchwanger Weib die Sacramentirer und Wiedertaͤufer ſchreibe: be⸗ 
bekäme, wie eg zu gefehehen pflegt, richtet auch efivas vom Türkenkrieg. B — 
und vielenhier gesangenift. Denn die Peſt % ä 
Dr bey mir im Haufe, aber der. HErr hat nade und Friede im HErrn. Sch ff 4 
.es gehindert, und fie in meine Säne 9% die Rifitation der. Unfern werde mit 
; fie. ER eheſtem gedruckt werden, und EHriftus 
09, Neues weiß ich nichts, als daß der Gnade dazu geben, daß ſie vielen nutze, 
Tuͤrke mit groſſer Ruͤſtung einfallen will. Amen 
SGottt zerſtreue, Die da gerne kriegen Amen.) 2. Bittet Fin mich, lieber Her i in Chri⸗ 
Wie ich hoffe, daß es geſchehen werde. ſto, wie ihr thut, daß ich ſtark ſey im Glau⸗ 
3. Für mic) hoͤret nicht auf zu beten und ben wider den Satan und feine Diener. 
zu kaͤmpfen in meinem Kampf. GOtt wird Ich ſchreibe wider Die Schwaͤrmer und 
ſich auch eurer erbarmen zu feiner Zeit. Oſi⸗ Sacramentirer zum andern und letztenmal, 
andern gruͤſſet und ermahnet, Daß er männ- ſo auch zum erſtenmal wider die Wieder⸗ 
lich ſey wider den Sacramentirergeiſt. Ich taͤufer. Satan tobet unglaublich, weiler 
gehe auch zum andernmal auf fie los, und merkt, daß er wenig Zeit mehr hat. Chris 
. werde die Wiedertaͤufer zu einem Vorſpiel ſtus zutrete ihn unter unfre Fuße, Amen. 
mit einem ‘Brief ausfordern. eHriftus] 3. Hier giebt es nichts neues, als da 
wird beyſtehen. man ſagt, der Türke kemme wieder mit ga 
4. Die Ver it GOtt Lob. vergangen, maltiger Ruͤſtung i in Ungarn. Der HE 
und wenn die Lniverfität wieder kommt, gerfiveue die Völker, die gerne: Eriegen, a 
wird CHriſtus fonft zu thun geben. Amen. Es grüffet euch unfer Pomeranus 
> 5. Schaffet mie dod) mehr: Geſaͤme in und meine Kethe fehr freundlich. Gehabt 
meinen Garten, von allerhand Gattung, ſo euch wohl in CHriſto mit allen den Unſri⸗ 4 
viel ihr koͤnnet: denn wo ich lebe, werde ich gen. ‚Den Abend vorm ae Jahr sag. 
zum Gartner iverden. Da euch W.Luther. A 


— —⸗ 















— 


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—— 


—* 
’® 





ah 22 BR vom Jahr n2g, 108% 


ah 619, nun auch gelefen, lieber Amsdorf. Ich 
An eben denfelben. Inu, daß ihr DIE Urtheil von ihm füllen 
Aus Aurif, ep. Luth. tom. II. p.366. b. wurdet. Der Satan tobet in ihnen, daß 


I ſie nichts gefcheides denken und dichten, daß 
Er zeiget feine Meynung an von einer Ehefache; — Reiz 

| And mac im Sof von einer Ordnung, — nn beunruhige. Chris 

die dißfals anzuftellen *). EN ? 

X ee * 2. Es dt nn a or auffer daß 
| 1 Ba man bon der pabftlichen Cleriſey fagt, fie 
ee gehe mit feltfamen Dingen um, und werde 

= sr : z dergleichen auf dem Meichstage zu Negens 
HErrn. Meines Beduͤnkens Fonnte das ſputg treiben. Rast uns den HErrn für 
Maͤgdgen, davon ihrfraget, mo fieden BCE olchen Meichstag bitten, daß er der Troms 


. nehmen will, dem fie der Vater verſprochen, mon Vornehmen fegne und gedehen laffe. 


Sch hoffe, fie fole durch EHriftum Nugen 


den erften nehmen, dem fie es verſprochen; ER A SER 

‚wenn die Eltern drein willigen. Es muͤſſen 19, an ie nicht einmal 
aber. die Eltern der Tochter zum beften drein 19 arme ſchwache Bruͤder? Der HERN 
willigen, und Eonnen fie mit gutem Sewvifen I) mit nn Amen. Sonnabends nach 
nicht zwingen : ob fie wol nad) der Schärfe, "ra RNeinigung 1528. / 


des Mechts Eönnten: aber die Rechte muͤſſen Martin Luther, 


der Liebe weichen. 
*) de inftituenda. ordinatiene, ob Eheordnung| | 621. 
“ "oder Kirchenordnung, ift nicht Elar. An Beorge Spalstinum. 


2. Die Drdnung felbft it im Werk ).Sim XVII. Th. d. S. paar. 





ſhaffen, welches wir alle mit unferm Gebet Pe Ode 
- fordern follen. Es gruffer euch) D. Pomes An Nicolaum Hausmann, - 


ranus. Betet für uns, und gehabt euch Aus Xurif.’ep. Luth. tom. II. p. 367. b. 
wohl in EHI. Torgau, den andern! - | 


I 


— 
3 


——— 


Dag nach der Bekehrung Pauli, 1528. Er gedenket feines Briefes wider die Wiedertäus 
5 En fer, und vergiebt einem, der ihm beleidiget hats - 


ru £uther. te; hernach vedet er von der Belegung der 
et Pfarr in Schlet , und fagt, daß die Vifite: 
tionsgefichte bald Herausfommen werde. 
Endlich fErafet er den Muthwillen eines Pre: 


parturitux. 





620. ⸗ 

An Nicolaum Amsdorf. 
u Aus Aurif. cp. Luth. tom. II. p. 367. 1. — 
Er billiget fein Urtheil von Martino Celfaris. Sg und Friede im HErrn. Wider 
Er meldet etwas neues von den liftigen An-| E 
lagen der pähftlichen Pfaffen auf dem ausgegeben, mein lieber Nicolas, den ihr 

Wi Daß erthn offentlich gefehen habt; vielleicht wird ſonſt 

RR aka nach mehr heraustommen, 





Re le \ RR 
grade und Friede! Ich freue mich, daß 2. MeinemDipontio *) vermeldet Gna ⸗ 
I ihr Martinum Cellarium gefehen und! de ne wenn er etwas verſehen, mag 


ers 


— 


digers in Zwickau. — 


die Wiedertaͤuferſecte habe einen Brief 


* 


s vergeſſen. Dennich habe es auch laͤngſt wundere, warum ihr fo lange nicht gefehries . 


mr * TA 






186 U. Briefe Lucheri, welche aus dem Lateiniſchen überfest worden, 1087 


vergeſſen, daß ich nicht einmal daran geden⸗ ben. Gehabt euch wohl, ehrwuͤrdiger Have 
fe. Denn was zweifelt er von mir fo lan⸗ in Chriſto. Es gruͤſſet euch unfer Pome⸗ 
ge daran?, En ea ranus aufs freundlichfte. Den ofen Tag 
' ob Zweybruͤck. nach Dorotheoͤ 128. 00.0000 
3. Ich wollte unſern Balthaſar ermah⸗ — Fuer Mart. Luther. 


— — 


nen, daß er das Amt in Schleta annaͤhme; 
hat mit en ea « | 
a er ſonſt nicht eigenfinnig war. Denn A Hanf 9 
da es Deren giebt, Die tüchtig find, und es ” De N ri Ye 
bebürfen, warum follte und möchte nicht lie / Aus Aueif. cp. Luch. tom. U, p. 368. | 
ber einer von ihnen gerufen werden? fonderz]| Er ermahnt Lindemannen, das Amt des Worts 
lich da eg diefer Balthaſar fo wol feiner als fein beſcheidentlich zu führen, noch Aufruhr 
feiner Frauen wegen nicht annehmen will? — LI. a 
mag man ihn alfo immer frep bingehen Iaf| mm geändigerwerde, nn 
—— will, und einen andern an ſeine — ——— 
Stelle nehmen. VE —— 
4. Die Difitation wird gedruckt, und) (Erbe und Friede in EHrifo, unſerm 
hoffe, es folle dadurch alles beffer eingerichtet, DHErrn. Ich habe euch, lieber Here 
werden. — Paul ſchon vormals gebeten, daß ihr doch 
5. Euer Prediger it ben uns in boͤſem Br ort GOttes mit Frieden lehren, und 
Geſchreh, als wenn er euer Anfeden verach,, euch der Perſonen und aller Dinge, dadurch 
tete, und wegen des Benfalls vom RPoͤbel der Poͤbel ohne Nutz aufgebracht zu werden 
aufgeblafen, ſich zu viel heraus nahme und! pfleget, enthalten faller. ‚Neun aber böreich 
troßte. ch fehreibe hiervon ſo wol an den! @bermal Dusch ein traurig und unangenehm 
Rach alsihn, ingleihenanem: D.. Se⸗ Geruͤcht von euch, was ich ungern vernehme; 
het alſo zu daß ex. mit Glimpf lehre und die und nicht allein durch das Gerücht, ſondern 
Laſter ohne dermen ſtrafe, daß wir meht, Such dur M, Stephan Boths Schrei⸗ 
wenn ihrs sehen laffet, gezwungen werden, ben, obwol gar dunkel. Doc) hat er ſo viel 
des Fuͤrſten Huͤlfe wider ihn und die Sei— erwehnt, daß ich druͤber bekuͤnmert werden 
nigen anzuflehen Ich till die Schuld auf Fett + denn wie 15 in wenig Uebel alles 
mich fibieben laffen, mo ihrs nicht waget, beſorge, alſo halte ich auch) ſelbſt das mas. 
und willbey Dem Fürften es dahin bringen, | gut ſtehet, in Furcht verdachtie. Kur: ° 
daß er von eurer Stadt hinweogeſchaft wer⸗ DA ihr fo Iehret, dag ibe fromme und uns 
de, wenn ev nicht beffer wird; denn wozu huldige Leute ſehr beleidiget, fo ift es Zeis 
richtet er Rermen an, mitten unterdem Hau chens genug, daß ihr nicht recht nach dem Cor 
fen, und trägt Holz ſum Teuer? .  jangelio einher gehet, fondern entweder auf 
6. DIE werdet hr leſen und. in meinemj Unruhe, oder auf eine euren Chr 
Namen ſcharf und deutſch heraus fagen.| ten fehet. Und da ihr vom Sacrament ſo } 
} 


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emannen, Prediger in 


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Ihr Eörmet feinen Grimm getroſt widermich| Faltfinnig handelt, und fo lange nicht dazu 
reizen und euch entfehuldigen, weil ichg vonl gehet, muß einen ja billig auf arge Gedan⸗ 
euch nicht habe, was ich fehreibe-und michl Een bringen, Daß nicht mehr Dahinter ftecke. 


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2 


| vom Jahr 1528, | 1089 


- 2. Darum, lieber Bruder , bitte ich euch daß bey folchem Toben des Satans der Tag 
nochmals durch IEſum Ehrift, daß ihr die der Erlöfung der Frommen hergunahe, 

Gemuͤther der Zuhörer Tieber ftillet, als aufs| 2. Sch wollte, daS Künig Ferdinand 
heset, und Liebe und Friede unter allen ers Jin Ungarn aufgehalten wurde, daß er nicht 
haltet. Es ift genug, daß Satan Lermen zum Reichstag kommen Fünnte. Denn es 





und Aufruhr ſtiftet, wie wollen feinemlift beffer, Daß ver Meichgtag gehindert, ale 


ich hoffe, ihr werdet die Beftrafung der Liebe 
im beten vermerken, noch unfruchtbar ab- 


® 


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Be: 
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de, nicht fo geſchwind auf den Neichstag zu 
 fommen : frolocket auch, daß die Wittenberger 


ae 


5 ‚Aus vielen Wunderzeichen fihlieffee er, daß der, Catholi 


Grimm nicht Die Waffen darreichen, da umſonſt gehalten werde, oder fich der Paͤbſte 
‚man ihm vielmehr aus aller Macht wider: *) Anſchlaͤge drein mengen, melches fie ims 
fiehen foll. _ Ihr wiſſet fo wol wie eure Buͤr⸗ mer thun, daß daruͤber die Sachen des ge⸗ 
ser fo wild, und fich mehr herausnehmen, |meinen Weſens hintan ftehen, und fie nur 
als fie ſollen, wie bisher die Erfahrung ge⸗ das ihre durchzutreiben ſuchen. Chriſtus 
geben. Was muß man denn mehr Hol wehre ihnen. 


zum Feuer tragen? Das fehreibe ich, weil „;) Pontifieum, aud Bifhöffe, Pfaffen. 
3. Ihr werdet dem Herren Lazaro danken 


für das überfhichte Geſaͤme. 

gehen laſſen, damit wir nemlich nicht ger| 4 Wir find, GOtt Lob! von der Peſt 
jteungen werden, des Fürften Anfehen und befreyet. Mein Satan il auch, durch 
Gewalt (der fonft wol zu thun bat,) in al,jeter Gebet, etwas leidlicher. Fahret fort 
fen unfern Dingen und allezeit anzuflehen und hoͤret nicht auf für ung alle zu beten. 
twelches weder euer Nutz noch unfere Ehre] 5. Wider die Wiedertaͤufer habe ich euch 
waͤre, ob e8 gleich die Noͤth erforderte, Der, mein Büchlein geſchickt, ſo ihe laͤngſt wer 
Herr: JEſus gebe euch feinen Geift, daß det empfangen haben : wie auch Leonhard 





ibe hut, was ihm gefällig if. Umen ! Bayſers Mörtyrertodt. Mein Büchlein, 


Wittenberg, am Tage der Scholaftica ‚Imider die Schwärmer wird, wills GOtt! 

Anno 1528, Ge auf die Frankfurtermeſſe heraus Eommen. 

ES Martin Luther. Gruͤſſet D. Ofiendern, und alle Bruder 
nn Ä Ä meinetivegen im HErrn. 2 

Be... v0, 6. Michael Stiefel erzehlet mit, daB 2, 

An Wenceslaum Sit. von Duselfen aus Oeſterreich bey Linz verjagt 

Aus Aurif ep. Luth. toın.IL.p. 3609. Morden, und zu euch geflohen, fo vorwaͤrts 

i ſch, und hinterwaͤrts giftige Gacras 

Tag der Erloͤſung der Frommen nahe fey: er menticer ſeyn. Er Hat alſo gebeten, euch zu 





waunſchet auch, daß Serdinandus verhindert wer warnen, DaB, wenn fie noch bey euch waͤ⸗ 
ven, ihr euch vor ihnen huͤten EN DE N 
——— * in Augen haben moͤchtet. Die Gnade 
von der Peſt und er von ſeiner Verſuchung fren! 

ſey. Meldet ferner, daß er wider die Serra.) GODS fey mit euch! Amen. Am Tage 
dhientirer und Wiedertaͤufer gefhrieben , und! Watthig 1528, Sr 
warnet vor dem 2, Flüchtigen von Vueiſen. Euer Martin Luther. 








RENATE s i A t e 62 5 i x 
| gr und Sriede in Chtifto! Ueberal und An Yricolaum Sausmann, 
- mallen Stücken giebt 8 eın haufen] Aus Aurif. ep. Luth. tom. EL. p.369.b. 


Ebentheuer, lieber Wenzel, und ic) hoffe, Er ſagt, warum die Vifitation noch nicht heraus 
—— Sn : 3333 — 


* 


ſey 


* be 
Ä ‘ N 
— —— _ —— — .  — —— — — 
1090 I. Briefe Lutheri, — aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden, — 
Te a EEE DE a 
ſey, und freuet ſi ſi ke die — ne { 
des Predigers in Zwickau. Endlich melder er Se und Triebe? Es iſt After > 
von den Drohungen der Pfaffen von dem|k I gewefen, "mas wir bisher in des E. *) 
# 
















R ichst R ſ >) ill ah N 
* Für foichen Steicherag heibie, en Sache getban ‚haben. Denn ihre Antwort, 
heil. Röm. Reich etwa ein Friedeund Ruhe ge⸗ die dem Herzog Durch Freunde uͤberbracht 
fſtiſtet werde. worden, ei alfo ; Sie würden hun, 
‚Inemlich &., was dem Sürften Georgen, ° 
nade und Frede Der Deu der Bir | nicht aber was GOtt gefällig. Wie denn 
fitation war noch nicht fertig, lieber der Satan gewollt hat, daß der Vers, den 
Nicolaus, indem die Drucker wegen Mans der Thrann unterftrichen, ausgelöfcht wuͤr⸗ 
gel des Pabieres gefaumt haben: gegen Laͤ⸗ de, und fie es gewilliget haben. N 
tare An be 9 p 4 r ; *) Electoris, des Churf. Lielleicht # 
2. Dob ihe von Bern Daulen fo gu 2. Und es Fann nicht anders fepn, der 
fehreibt,, und er auch fo ehrlich antwortet, J Tprann muf en und — daß 
hat mich überaus erſreuet. Chriftus gebe,iy., E, gänzlich alles widerrufen und der 
daß wir mit einem Mund und a feugnet, was fie zeithero gegläubet , mie 8 
Bo preiſen, zur sorgen Herrlichkeit, au wahrhaftig —— und 
| N, Jiſt. Denn wer follte do leiden , daß dies 
fehreefliche Drehung Det 0 die auf und trauen zu GOtt, daß —— gefällig 
‚den Negenfpurgifthen Reichstag hoffen. Be⸗ und ihrer Seeln Geligkeit feyn foll ? und 
tet ihr mit eurer Kirche fleißig für die Fürs hernach -hinugetban : Es fol f. f 28 
ſten in Deutſchland, obihnen GOtt einmal nicht mißfallen? So wird der Menfeh über 


Gnade geben möchte, daß fie nicht immer | 
ſo mit vergeblichen Roften zufammen Fämen, — — und hat Heriog George, was 


ſondern einmal an Friede und Gerechtigkeit 
daͤchten, wie ſichs gebuͤhret. Wir haben 
in kurzem. jo viel Reichstaͤge geſehen, und 
mierken keinen Nutzen, weil GOtt fie und 

ung fo verläßt, und der Teufel mit. feinen. 
or Engeln alles verhindert. Gehabt euch wohl: 
im HErrn und gruͤſſe Paulum, euren Eos 
angeliften im HErru, mit allen Brüdern.: 


NETTER N 
——— 


Dr > 


MD; Er. Fuͤrſtl. Gnaden. 


3. Dahin bringet ſie ihrer Freunde Weis⸗ 
heit und die treuen Raͤthe. Ich weiß num 
faſt nichts zu rathen. Die Sache ſtehet 
ſchlechter, als vorhin. Es iſt ihr Gewiſſen 
verletzt und verftrickt, welches mich fehr jam⸗ 2 
mert. Das we aber en Boni 4 
wenn fie dem Thrannen gleich vom Anfans 
N Tag nad) Sal. 1528. Burber. ‚gerade und frey heraus widerſtanden 
— artin Luther. sten, vielmehr als daß fie gleichfam auf 3 
| der Miktelftraff e blieben, und von beyden Geis 
en GOttes und d Der nk —— 
. |ten wollen, darüber fie beydes zugleich ver⸗ 
us Aueif. ep, Luth. tom IL p.370- tieren. Und man müß die Sache norhivens 
Es ift.ein herrlicher Slef darinnen ev lehret, * wieder umlenken daß der Tram⸗ 
man müffe den Tyrannen mit freyem und offen: ‘ % Sive * — 
herzigem Bekenntniß, ohne: Bemaͤntelung — und entdeckter ydeutig eit der 
Zweydeutigkeit, widsrftehen. Antwort fehe,, Don die E, *) I — 
Rh, ne 

















un A 
An Georg Spalatinum. 


1092 ‚ vom Jahr 1528. Pe 1093 
nem Willen fügen, das Wort Ehrifti zu jref, und glaube es ; daß zu Venedig mehr 
verleugnen oder zu widerrufen. Camine (oder Schornſteine), als auch zu 
*) Weil es von vielen geredet ift, fo weiß man Erford Luffel feyn, da viel Häufer zu 10, 

nicht, ob er den E, Ele&torem meyne , da doch | 20, 30. und mehr Schornſteine haben. 
. von den Raͤthen geredet wird: oder von andern; | "3 Gehet auf Kotstöffel, oder. es:müfte. ein yanE 

haben Eilenburger oder Equites, an ſoviel als wenige bedeuten. — 
hs — 2. Ich melde euch auch, daß Braun⸗ 
4. Wie fie aber das thun, weiß ich nicht, ſchweig das Wort a el 
wo fie nicht mit ihm entweder ins Recht und har der Rath mit dem Vübel gefchries 
gehen, oder Durch Verkaufung ihrer Guͤter ben, daß mir ihnen dach Domeranum göns 
bezeugen, daß fie das nicht gewollt haben, Inen mochten. Cs iſt aber abgefchlagen. 
was der Tyrann aus ihrer Antwort hat Vielleicht werden fie einen andern begehrer. 
nehmen wollen. Denn fein ſchlauer Sinn Ehriſtus laſſe feine Ehre ausgebreitet wers 

- wird gleichſam len da er ein — den! | 

hoͤret, und ſie etwas anderes meynen: weh) , Zu Halle ift abermal der Nonnen 
ches wider Die chriſtliche Einfalt und Wahr⸗ — Fe a mit gaͤhem Tos 
heit iſt. Das koͤnnet ihr auch mit ihnen de gefchlagen worden, weil er deſagt von 
überlegen und euch zum beften bexathen. dem unter beyder Geftale dem Mitter von 
Gehabt euch) wohl in CHriſto. Amen!| Selvoiz gereichten Sarrament: der Tas 
Sonnabends vor Efto mihi. 1528. fehengott fen ihm gereicht. Und die tollen 

| Euer Martin Zutber. | Räfterer wollen fich Doch nicht befehren. 
| i 4. Zu Bern in der Schweiz ift die Diſpu⸗ 


Ei ana) 





F ar. N. tation zu Ende. Es ift weiter nichts ge 
An Gabriel En Pfarrer in ſchehen, Bl 
ee > en ; und die Kinder auf der Gaffen fingen, da 
— f, ep. Luth. tom. IL p. 371. b. | — 
ee np fie von dem gebackenen Gott erledigt wor⸗ 


Er freuet fi, daß die Venetianer das Evange— * 
— en und teillalfe. daß er = den. Zwingel iſt da don 1000. Mann ge⸗ 
. Torgauer undank nicht zu Herzen nehme, Er leitet und zuruͤck gebracht worden, als ein 
meldet aber, daß auch Braunſchweig das Evan- | glorreicher Lleberwwinder und Kaͤhſer, deſſen 
a le nen | 108 iR Zerderben und Schande bald Forms 
ſte verlange habe. Er erzehiet ferner von dem TAN * 
en — men wird. Laßt ung fleißig bete Ir Sebas 
Eapeklans in Halle... Endlich fagt er, daf die ſtian Kamermeiſtern werdet ihr gruͤſſen, 
Diſputation zu Bern vollbracht, und Zwinglius und fügen, daß ich empfarcen, was er ae 
geſiegt habe, dem ex einen baldigen Untergang | ſchicket. Gehabt euch wohl mit alle den 
Re Heapbegenet. _ | an Euren. ‚Und grüffet die Capellane. Sie 
EB 1, — ſollen die Buͤcher, welche ihnen nur beliebet, 
Keanade und Friede ! Ich höre mit Freu⸗ von mir fordern laffen! Wittenberg, Sonn, 
\D) den von den Venetianern , was ihr] abends nad) Invocavit, im Jahr 1528. 

















fehreibet, lieber Gabriel, daß fie das IBort) __ » tDarun Zhtber,, 
Gottes angenommen. GOTT Lob und] BE, 
Jane! Und laßt euch die Torgiſchen Ef] An Wilhelm Pravefl, 


fel *) nichts irren. Ich habe gewiß gehoͤ⸗ Sim XVIL TH. 8.5. pı27 


I 


9 


= 


1094 1. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfent worden, 1095 
nn nn — — — ——— nn 


(des andern zu gefhtveigen). Lieber GOtt! 
was vor eine boͤſe Reiſe haben wir gehabt: re ” 
find aber doch über Vermuthen inden 2.| 2. un ſtehet es bey euch, daß ihr erſt· 
Tagen, da wir mehr gefrochen, als gereis |lich den Menfehen ermahnet, mäßig zu hans 
 fet, weit genug kommen, ob wir uns wol deln; hernach Daß ihr ihm, wie bisher, 


ranus und Jonas find meine Reiſegefaͤhr⸗ Dienftags nad) Lätare, 1528. 
ten, daß ich nicht allein Fame. Gehabt euh j 


Donnerftag nad) Deuli 1728. . 


Aus Aurif. ep. Luth. tom. IL. p. 372. 


| Su und Friede Dieſe Stunde bin 


* 





OO N 
An Beorg Spalstinum. 







4 y 
| Se und Friede! Pauli Sache habe 
J ic) beſtens gehandelt, weil es ſehr 
Er meldet ſeine Ankunft, und bittet, ihn beym ſchlimm damit ausgeſehen als ich kom⸗ 
Fuͤrſten zu entſchuldigen ‚ daß er wegen Des men und hoffe ,. fie fol befänftiget feyn 
Beichwerlichen Weges nicht eher komme, als er den he — En Mar 
fich vorgenommen : ingleichen melder er, wer fonderlich wenn Paulus felbft hinfort_ (wie 
mit ihm komme · wir ermahnet,) bejcheidner handle. Denn 
ich) habe darauf gedrungen, wenn man ihm. _ 
6G ja den Abfchied gabe, es nicht varhfam war 
ich nach Borne kommen, lieber Spas |ve,, ihn mit folcher Schande mwegzulaffen, - 


I 


latin, und bin faft berhungert und erfroren |fondern vielmehr auf fein Amt zu fehen und 





zu laſſen. a 


ihn mit Ehren oder mit feinem guten Willen 


veſte Horaenommen gehabt, heute bey euch | mit. eurem Zeugniß beuftehet. Denn auf 
zu Abend zu eflen. Diß fhreibe ich Dazu, [eurem Cals Pfarrers) Zeugniß beruhet mei 


da 


dem Fuͤrſten entſchuldiget. 


5, fo bald ihr diß geleſen, ihr mich bey ne Handlung und die ganze Sache; daß er 
nemlich nicht ohne euer Urtheil und Einwil⸗/ 


2, Denn den Berufungsbrief ‚habe faſt ligung mit Schaam ausgetrieben, fondern J 


% 


 enftdieandere Nacht bekommen. Und man | vielmehr wwenigfteng fo lange geduldet iwerbe, 
ha rbis | u 
der eg, ind und Kalte hat uns weis) gebeffert, oder feinen Dienft und Ehrenamt 
er nicht Fommen laffen. Morgen gel. GOtt! mit gutem Willen aufgebe. Gehabt euch. 


 gseilet. ſo viel man gefonnt hat ; aber bis man entweder öffentlich fehe, Daß er fich 


mollen wir bey euch frühftücken. Pome: wohl im HCvenundbetet fir mich. Torga, 


wohl im HErrn Zu Borne um 4. Übel ——— 
Abends), da ich noch nichts gegeffen, den in EHE UMSO 
An eben denfelben. 





Marein Luther. 


Aus Xurif. ep. Luth. tom. IL p. 372: 


: ; Boni NEO ob er noch des Studierens halber fih nah 
eret daß er des Zwickauiſchen Predigers ‚vb er mod), < ) nach 

a — En ne hi N ee Wittenberg zu Luthern begeben wolle, mit Eh⸗ 
fig ausgemacht; und da ihm Die Gefahr der| FEN entlaffen werden folle 0 


nen, ihn nicht mit Schande fortzujagen, ſon⸗ 






Martin Luther. Aus Aurif. ep. Luth. tem. II. p. 372. b. % — 


Er 30. 20h Er fihreißt wieder von Pauli, des Predigers in. 
RR icolaum Hausmann. Zwickau, Sache, dem vom Hofe Gefahr ob⸗ 
en Z ſchwebe; darum er unter dem Vorwand, alg 








Entlaffung obſchwebe, ermahnet er Hausman⸗ Su und Friede in Chriſto Es wird 
| die Sache eures Pauli, mein lieber 

dern fein Zeugniß mit zu geben, daß er entwe⸗ Nicolas fü ben 9 ofe trieben, d aß R ee 
ver fein Amt verrichte, oder mit Ehren wege “TI "en. yo get ven, daß min 
ber ei Um ga I — ee. | rathſam duͤnket, ihn, wo ihr mit guter Art 
| | RR — Eönnet, 


& > 
- —— 
—— — —— 
—— 
— 


ET 


— — 


Pe - 


1096 Mi vom Jahr 1508, * 1097 


koͤnnet frey gehen zu laſſen. Der Vers bel Zwietracht gegen Abend, wo ſie erſchie⸗ 
dacht iſt dadurch gemehret worden, daß die nen, gehe. NE * 
nferen, Chriſtian und der Schreiber Des; 3. Chriſtus erhoͤre mein Geber, und gebe, 
Raths bezeugen, Paulus habe feine Sache daß die Völker der Päbfte von ihren Zr 
vor dem Math übel verantiwortet, und den |rannen abfallen, und den Biſchoͤffen gefchehe 
M. fait gerechtfertiget. Darum ift das ohne Mord, was dem Roͤmiſchen Pabſt mit 
ſicherſte, Paulum aus Vorficht andere» | Todtſchlag gefchehen! Amen. Es grüuͤſſet 
wohin zu laſſen, daß er fich etwa auf eine euch Pomeranus und meine Kethe fehr, ins 
‚Zeit (gleichfam zu mir) nach Wittenberg bes gleichen auch eure Cheliebfte und Haus mit _ 
gebe. Denn ich fürchte, eg möchte vom Ho⸗ M. Eberhard und den Geinigen; den ich 
fe etwas hartes wider Die Bürger entgehen. noch ein GefchenE fchuldig bin, welches er 
Don andern Dingen ein andermal. DIE haben ſoll, fobald ich etwas finde: denn jest 
babe in Eil und voller Gefchäfte geſchrieben. |bin ich armer, als daß ich etwas ſchicken kann. 
Dorga, die Mittwoche nach Palmarum, im Bittet für uns wider den Satan, und ge 
N Sahe 88. haabt euch wohl in Chriſto. Am Dftertage - 
De Martin Lucher, des HEren, 1528. 3 

















Bert Martin Luther. 

* — * 632%. \ | i \ 2 
An Georg Spalatinum. . De ee 

5 Aus Yurif, ep. Luth, tom II. p.373. b. Ar Nicolaum Hausmann. 


Er meldet Spalatinen, daß Paulus von Ztvickan| Aus Aurif. ep. Luth. tom. II.p.374. 
mie. Ehren hinweggelaſſen worden, und befiblet| Er meldet, daß die Viſitation vor fic) gehen wer- “ 


ihm den Capellan zu Wittenberg, und ſagt feir| - de; ingleichen dag dem Zwickauifchen Unfug 
“ne Meynung von den 3. Monden, fo in Der] nicht gewehret werden koͤnne, als durch Panli 


Luft erſchienen. a Abſchled ‚von. da. 
* — I, RER — yude — 

mnade und Friede in Ehrifto! In M. Enade und Friede! Ich weiß nichts von 
DD Sache habe ich, lieber Spalatin, mit, II der Formul, die ihr bey dem Herrn. von 
Reden und Schreiden gehandelt „ daß ich) Planitz gefehen haben wolt, lieber Freund: 
hoffe, es werde Paulus von PERL LORSIEN. indeß habe ich genug getrieben und traibe es 
menden, weil ich nicht ſehe, daß fonft ein noch, daß die Rirchenbefuchung fortgebeund 

Math, vorhanden. Ueberbringer dieſes if| ermlich zue That Fomme , und. hoffe, fie 
unſer, ja Cheifti frommer und aufrichtiger werde gleich nach Oſtern vor fieh gehen, 
I Bruder,den ihr kennet, nemlich M. George! 2, Lieber Paulum ift des Klagens und 
7 Diaeonus unferer Kirchen. Wenn ihr von Pinſelns Fein Ende, Daher ih von Torga aus 
unfern neuen Dingen nichts wiſſet, fo ich fegtens genug an euch geichrieben habe. Sie 
raum glaube, wird er fie ergeblen. | fehreyen, daß daſelbſt auch nad unfermiesten 
2, Eure 3. Monden will ich nicht deuten, | Vergleich Die Fenſter zweymal eingeworfen 
"weil ich Fein Prophet bin, auffer DaB ich den | werden, Daß ich Feinen andern Rath weiß, 
Mond für Die niedere Geftalt der politis als daß er von Dem Lermen und, Ort hinweg 
fehhen Dinge halte, und etwa urtheile, daß ziehe , wie ic) geſchrieben habe, Endlich 
er auf einiger Fürften oder Völker und Poͤ⸗ bitte ich, Daß ihr für mich Armen zum HErrn 
Lutheri Schriften eꝛ. CheelIi. . Amaa be 








* — * * — = * l 


— 


derlegung zu bringen. Denn man kann 


N 
F — 


BER De R a — — — — un ! Ex 2 
‚10988 1. Briefe Lutberi, welche aus dem Lateiniſchen überfest worden, 1099 
BR TER A a En 4 
betet, wie ich für euch thue. Die Gnade| Senn er brüllet wie ein grauſamer, und aa 


Goites ſey mit euch, Amen. Sonnabends unſerm Blut durſten der Löwe. 
nach Oſtern. use, Mar graͤſin iſt durch Huͤlfe des 


Euer Martin "Bucher. Königs von Daͤnnemark von Berlin zu un⸗ 


ſerm Fuͤrſten geflohen, weil der Marggraf 












sr 

An Wenceslaum Link, GN N — ne re 

Aus %ı oh to b> eyder Geſtalt. etet ſuͤr unſern Fuͤrſten; 
Pa der fromme- Mann und herzliche Menſch iſt 


Er ſchicket die Exemplarien feines Buches wider doch ja wohl geplagt, und wohl werch, daß 


die S acramentiver, unter gufe Freunde zu vers 
theilen, und zeiger, daß er ferner wider fo plum⸗ 

pe ungelehrte Widerfacher nichts ſchreiben wolle. 
Er meldet auch von dem Bun) und Kriege der ei 1528. 
Biſchofe wider Luthern, umd will das Volk zu - Sur! Marc Luther, 
>. eifrigem Gebetermahnt haben. Endlich erzehlt — 
a 


er, daß die Gemahlin des Brandenburgifchen ME 
Churfuͤrſten Joachimi J. der Gefahr der Ger An Juſtum Mönium, N 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. P-375- 


wir ihm mit Gebet helfen. - Gebabt euch 
wohl init Weib und Kind, Den 28. Mars 


| > 





an: un die Sucht entgangen. 


= I. 


Znade und Friede! Ich habe Zobam| 

en Sremplarien zu verthei-] 
len unter euch gegeben, nemlich wider die 
Sacramentirer. Der Herr verleibe, daß 
es bey vielen Frucht bringe! Denn ich ha⸗ 
be befchloffen, die plauderhaften Waͤſcher 
zu laffen, und ein Ende zu machen mit dem 
Schreiben wider fie; weil ich fehe, daß fie 
keine Schlußkunſt verfichen. Daß es un, 
moglich wäre, ‚wenn fie auch natürlich ivre, 
ten, fie zu lehren oder zum 3 Zweck der Wi— 


Er (ode; daß er einen gewiſſen Alten en er u 


der in Weimar nicht zu ihm kommen, und er: 
mahnet ihn, daß er mit — zugleich tapfer 
| gegen den Satan flreite. - 


Is 


SW und Friede! Den Alten, den — 


Ä 


habe ich aufgenoimmen und ihm ſo viel She 
gethan, als ich gekonnt: denn nee a 
Art g fiel mir wohl, ſo bald ih mich mit 
ihm einließ. 

doch ohne Vernunftkunſt wenigſtens die 
natuͤrliche, nicht lehren, oder diſputiren, da⸗ 


ihn einem Eſel vergleichen kam... = 
die Länge, nod) Breite, noch Tiefe des Wer 


“2, Bey uns iſt nichte neues, als daß die ges es gehindert haben; denn die Luft und 


Biſchoͤfe mit Krieg und Mord ſchnauben | Sonne iſt ganz helle geweſen. Ich wi 
follen und der Meißnifche Narr brennet nach | euch bey mir indeß entfchuldigt halten, b 
ſeiner Art von Drohungen, Ihr werdet ſihr endlich etrvas anführet, wodurch fülch 
das Volk in Der Predigt zum Gebet ermab=} gruffe a gegen die echte der Freun 
— san den Sat; N en ſchaft, Liebe und Freundlichkeit verantw⸗ 





ſie (wie man zu fagen pflegt,) -vermauren 


i 
s 
1 


— 


ſeiner Sorge befohlen, wohl aufgenommen. 
Und wundert ſich, warum er und andre Brü- 


mir anbefehlen, lieber Tufie Moͤni, 


2. Im uͤbrigen haͤtten wir uns —— 
daß einige von euch uns wuͤrden beſucht bar 
rinnen Zroinglius fo ungelehrt ift, daß man ben, und wundern ung, was vor ein Ge⸗ 
| ihhäfte pder Gefahr es gehindert, da weder 


= 


P} 
* 


EBENEN 


* 


> J * ER 
KIA Da DR A 












- 1100 vom Jahr 1528, nor 


tet werden mag. Erford iſt immer Erford., 2. Der Marggraf ift mit 40, Neutern 
Erford wird immer Erford feyn. Erford in Fütterbock I und dat — 
iſt immer Erford geweſen. Denn was ſoll diger, die er mit Lift aus der Stadt berus 
ich ſonſt denken oder fagen? Gruͤſſet mir|fen, gefangen meggeführet; darum daſelbſt 
doch die Brüder aufs allerfleigigfte, fonders ein groſſer und gefährlicher Tumult des Poͤ⸗ 
lic) eure Eva, Abele und Sethe. Betet bels wider die Oberkeit if, und find die 
auch zum HErrn für mic), und ſtreitet mit; Nachsherren gezwungen worden, zu gehen 
uns (tie ihr denn thut,) wider den Satan, und die Prediger wieder zu fordern. Man 
Der auf ſo geofje Dinge denkt, als Die Welt weiß nicht, was draus werden wird. Gin 
nicht faſſen kann, von Ungluͤck und Sturm, | ‘Prediger hat auch auf Befehl des Biſchofs 
daß CHeiſtus fein Reich ſchuͤtze, zu ſeinen zu Magdeburg dafelbft theils ruhig, theilg 
Ehren und unfrer Seligkeit. Welcher mit wohl gelehret, nemlich Thomas Schnei— 
euch) fey in Kraft und Barmherzigkeit, Amen.|dewein, des Schoͤſſers von Eifenberg Bru⸗ 
Weimar, am Tage Philippi und Jacobi, der. Ich bitte euch, wo ihr etwas vermds 
im Jahr 1528. get, Ritteſeln mit dazu zu nehmen und den 
Eur Mart. Luther. armen Predigern zu helfen, wie ich felbft an 
— ihn gefchrieben habe. Denn es wäre hart 
und undilig, fie to ftecfen zu laffen. Ge 

habt euch wohl und betet für mich, 1528, 
Euer Martin Luther. 
En ns 

637% 

\ An Paul Seugen, 

Diefes Schreiben ift zwar ſchon oben in der erſten 





636. 
An Georg Spalatinum. 
Aus Yurif, ep. Luth. tom. II. p.375.b- 


&r danfet ihm, daß er ihm von dem Zuffand des 
- Keichstages in Speyer Nachricht ‚gegeben, 
Erzehlet ihm auch von dem Einfall des Marg— 
grafen Churfärften in die Stade Juͤtterbock, 
und die Gefangenichaft der Prediger, welchen 


er durch Nittefels Fürbitte beym Churfürften, 


“ Fuͤrſt Sohanne von Sachjen, Huͤlfe zuwenden 


will. * 


Claſſe Frum.219. p.244. aus dem Suppl. zu 
den Leipz. Th. mitgetheilet worden, weil es 
aber daſelbſt in niederſaͤchſiſcher Sprache abge⸗ 
faſſet iſt, ſo hat man kein Bedenken gefunden, 
es hier nochmals, und zwar in der hochdeut⸗ 


54; * Re = — | 
| ——— und Friede! Ihr habt mir, lieber NP", abzudrucken. 









Spalatin einen droſſen Gefallen ge⸗ Dem ehrſamen und vorſichtigen Paul 
than, Daß ihr an ung gedacht, und uns von Zeugen, Buͤrgemeiſter zum Kiel, meis - 
dem Reichstag zu Speyer berichtet habt. nem ‚günftigen Sreunde, 

Denn hier bringen die Feinde aus, daß wi⸗ Ex PR 
der unfers Fürften Ankunftein Haufen har Se Friede von EHrifto! Ehrfas 
- te Dinge vorgenommen worden: indem ei⸗ mer, weiſer Herr und Freund. Ich 

nige geſagt, er waͤre von Speyer ausgeſchloſ⸗ habe vorlängft an euren Pfarrer zum Kiel 

fen; andre, es ware ihm die Chur genom [einen Brief gefthrieben, Das ift wahr; aber- 

“men, und dergleichen von andern mehr, ſo ich habe nicht anders gewußt, als Daß er 

wir weder glauben noch fürchten. Hier des Evangelii allerbefter Freund ware, und 
wird friſch gebauet, und find wir GOtt gerne gutes fähe ; wie denn fein ‘Brief, Den 

Lob noch ganz ruhig. | er an. mich gefandt, aufs allerfreundlichtte 

N a Yaaaa 2: Amikee 


J 


er 


Sy Dun) 8 — Karl 
J F 1 
1 





“102... 1. Briefe Lutheri, welche aus dem Aateinifchen uͤberſetzt worden, 1103 
ee 111 
auutet. damit hat er mich bewogen und be⸗Pfarrer einen harten Brief gefchrieben, um 
krogen, wie ich vum bon andern. ‚bey euch feiner. Lügen willen, damit er mich beitugen, i 
Gerichte werde. _ Denn weil ich gehöret hats daß ich nicht anders gewußt noch verftanden - 
te, daß das Evangelium zum Kiel aufgien⸗ habe, als er waͤre der. befte Freund deg - 
ge, beſorgte ich, daß, wie in andern Orten, Evangelii; ſo gute Worte gaber mir. Nun 
Etfumer und Schwaͤrmer mit zuſchluͤgen, ic) aber hoͤre, darzu auch feine Reimen und. 
und des Cvongeli Frucht verhinderten, Dem | Gedichte wider mid) gelefenhabe, fo jebeich 
wollte ic) alfo vorkommen, und wußte nie- wol, wie er mich mit Falſchheit veſucht 
mands tüchtiger darzu, auffer den Pfarrer und gemeyne, 
ſelbſt, den ich fuͤr beſſer hielt, als den Mel⸗ m. Weii ich nun or denken. kann, ex | 
chior Hofmann, welcher mir auch deuchte werde meine andre Schrift nicht fo umber 4 
ein wenig zu sefchtwind zu fahren, ob er es tragen und ruhmen, wie er mit meiner er⸗ 
gleich gut meynte. Denn man fol auch fen thut: fo iſt meine freundliche B itte an 
mit euch ſaͤuberlich fahren und nicht poltern, eich, ihe wollet mich. helfen — 
ſondern die Leute mit Stille und F jeden ber und 100 er den erſten Brief ruͤhmen wird, 4 
Iehren laffen, Iſt demnach meine freundli⸗ melden, daß er auch den andern. rühmesto 1 
be Bitte an euch, woder Pfarrer ein ſolcher wird man wol fehen, was er verein Mann E 
Mann it, dab ex dem Svangelio, zuwider it, und zum Wehreihen wird es meine 
lebt, und meine Schrift umber tragt, ſein Handſchrift vor jedermann klaͤrlich zeigen. 
Ding wider ung zu ſtaͤrken: daß ihr Dage| 3. Hiernaͤchſt ermahnet duch eure Pre⸗ 
gen dieſen Brief gufweiſen, und mid) ent- diger, daß ſie das Evangelium ſaͤube lich 
ſchuld digen wollet, als der ich von dem Pfar⸗ und mit ſtiller Art lehren, nicht mit poltern, 
rer (handlich befrogen, nicht anders gewußt pochen und ſtuͤrmen, denn es wird mit der. 
denn daß er unſer beſter Freund waͤre, maß Zeit wol ſelbſt fallen, was unrecht iſt, wenn 
fen er fo viel gute Worte gegeben. Wie die Herzen zuvor wohl und recht gelehret und 
ich dem hiermit auch an den faubern Pfar⸗ unterrichtet werden. CHriſtus unfer Heil, 
ver ſchreibe. GOttes Gnade fey mit. euch ſeh mit euch allen, Amen. Mi ttend erg/ 
allen. Betet für uns auch. Zu Witten: Sonnabends nach Zubilate 8, 8 
berg, Sonnabend nach Jubilate, An. 1528.) - ‘,. Marin. Bucher, 
Mit meiner Hand. mit eigner aan. 4 
Waͤrtin Lurber. Se 


a / 

An C(Conrad Weolfen. 

Iſt aus des Herrn Joh. Mel. ‚Arafts sau: 
‚um, Subelgeoächeniß P.148. genommen. 
















\r 








An Wilhelm Pravef. Re 4 
Stehet in Io. Henr. Muhlii differt. hiflorie.. . 
theol. pP. 1480 


| Dem ehrwuͤrdtgen Herrn Wibem — 
Dem ehrſamen und weiſen Conrad Praveſt, Pfarier in Kiel, Seinem 
Wolfen, Bürger zum Kiel, meinem . / Be Freunde, wo es ſeyn 

* ——— Freunde, — a RER 


6 und Flide in Chriſto Ehrſa⸗ 


| Sr En Srieder Bas habt ie: An 
mer, guter Freund. Sc habe eirem 


doch eingebildet, daß: es eu: helfen 
Bu 





RT: N \ — — % = 
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* 9— 





m hahr 1528. | | ‚1108. 
ſollte, mein lieber Mann, daß ihr vor mir wider ung, die euch nicht gelingen werden, 
mit guten Worten euch anftellter, als ob und laffet dem Worte GOttes feinen Lauf. 

ihr ein geoffer Freund der Wahrheit waͤret?“ 3. Ich habe eure giftinen Meine wider 

Ich gutie Tropf habe in Zaubeneinfalt eus mich gefehen; wo ihr aber, fürtfahret, wers 

ven feylangengleichen Schmeichelehen ge⸗ den fie euch felbſt auf euren Kopf Eommen.- 
glaubt, und euch Das Evangelium aufs be⸗ Gehabt euch wohlund hut Buſſe.“ Sonn⸗ 
ſte zu befehlen geſucht: babe aber, wie ich abends nach) Jubilate, 1528. = 











fehe, das Schaaf dem Wolfe befohlen. Mare. Kutber 

Aber irret euch nicht, die Lügen wird nicht) mit eigener Hand. 
lange währen, denn fie wird bald durch die]. — 

Wahrcheit zernichtet. Darum hoͤret auf F 640. 

mein Schreiben herum zu reifen, und eure An Wenceslaum Link. 


tollen Dingewider mich zu ſtaͤkken. Denn! 
einer Genoiffen woird eud) fagen, daß ihr fol En en 
chen N Koalfnaften a 9 in 
mir ausgebracht habt. Und an einen Feind ra griedrichen. Abt zu Nuͤrnberg. 
des Evangelii wuͤrde ich fo nicht geſchrieben Ss en 5; 
haben, wo ich nicht betrogen waͤre; welches! | ; 
ch fehon bey den Euren bezeuget babe, und Herrn Friedrichen, Vorſtehern zu 
wo ihr nicht ablafiet, bald vor aller Üelt,; Se, Aegidii in Nürnberg, Chriſti 
eure Schalkheit zu beſchaͤinen, öffentlich) Rede. 
kund machen will, Er danket dem Abt fuͤr das. uͤberſchickte Geſchentk, 
2. Laß es ſeyn, daß ich Melchior Hof⸗ und freuet ſich, daß er den rechten Verſtand 
mannen nicht habe wollen poltein laſſen: vom Abendmahl des HErrn annehme, nech 
\ fo habe ich auch geglaubt, daß ihr ein ſanf, ide Sacramentiret Schwärnerey itren la 
tee und lautever Lehrer des Worts waͤret; | Meisde ex Bisher genug könne Ieoe babe 
; : — * ermahnet ihn zu bruͤnſtigem Gebet wider den 
nicht aber ift mir in Sion Fommen, daß ihr Satan, der mit Ketzereyen und Morden ſchreck⸗ 
wider die Diener des Worts, wo fr auch  Uhmwite EN 
etiva ein wenig ſtuͤrmten, vrllend gar raſen En ae 
und mit aller Freyheit poltern follter; fon GR und Friede in EHrifto! Es iſt mir 
dern vielmehr haͤtte ich euch Einhalt thun ehrwuͤrdiger Herr, euer ſilbern Bild ) 
und zuveden müffen, ſo ich gerouft, daß ihr ſehyr angenehm, daß ich euch nun, ob wol 
ein Feind wäret. Mic) wunder fehr, daß abweſend, Doch vecht Doppelt befige. Nem⸗ 
Ahr liederlichen Papiſten eure Sache p gern, lich Das Bild der Seelen in Briefen, des 
mit Lügen und Schalkheit handelt. Sg aͤ⸗ Lelbes aber in ſolchem Gilber. Ich freue 
Met euch doch vielmehr, Daß ibe in eurer mich aber noch mehr, Daß ihr fü gefund und 
Sache weiter. nichts Tünnet, 018 lügen und, gewiß in der Sacramentsfache ſeyd, wider 
‚trugen, als wenn das Licht nicht auch eure die rafenden Peftilenzien der Sarramentis 
Finfterniß frafen würde. Hier fehet ihr, rer: denn ich meyne, ich babe auch genug: 
‚wohin es mit meiner Warnung aemenntfey.| gethan in Diefer Sache vor GOtt, daß die, 
Sehet, mo ihr klug fend, fü fehet ab von melche nach irren, gewiß ohne meine Schuld 
ſolchen ſchalthaften und betrüglichen Griffen turen. Wiewol ich nicht glaude, daß ſie et⸗ 
NEE — .Haqaq3 Auer war 





A 





| 1106 11, Briefe Burberi, — aus dm Korehufhen überfone worden, — — 


was auf folche Gründe geben, als die das 2 
Licht verabfiheuen, und nur ihre Finfternig a Georg Spalannune | a 
ganz toll und thoͤricht lieben. EHriftusaber Aus 2ucif, ep, Luch? tonkET, P-a7ie | 

eröftet mich Doc) fattfam, daß er zum we⸗ ‚ ; 
nigften etliche gnaͤdiglich von ſelcher Pelt| Er entſchuldiget Melchorn Feifchholg wegen Ber 
befreyet und rettet, Daß mich der Mühenicht| dachts des. Ehrgeizes, und bitter, er folle des 
reuet, ob fie wol bey jenen verachtet und ver⸗ Armuths halber, fo ihn druͤcke, gütiger mit 
ſpottet wird. Denn mer koͤnnte dem Gas ihm handeln, daß ein.ärger Uebel verhuͤtet wer⸗ 


de: meldet auch andrer guten Freunde Grů e 
tan das Maul verſtopfen, daß er nicht zum Noth, Schutz und Arbeit. — 





wenigſten plauderte, wo er nicht reden kann? 
Bittet mit den Euren fuͤr uns, lieber Freund, Sa und Friede im Her. Diefen. t 
denn der Satan tobet inder Welt, und laͤßt Melchior Friſchholtz befehle ich euch, 
es nicht genug ſeyn, die Seelen mit Secten lieber Spalatin. Er hat neulich von euch 
zu verderben, ſondern auch die Leiber und einen Brief bekommen, der gar hart ge⸗ 
ims, und alles zu verwuͤſten. Der HErr Elungen, darinnen ihr ihn geftraft, als ober 4 
erbarme fich unfer, Amen. Mittwochs ein Aergerniß zu Altenburg hinter fich ge 
nad) Cantate 1528. laffen, und nunlaufe, daß er ins Amt Foms 
| Euer Martin Buchen, me. Sch habe euch entfehuldigt, fo viel ich 
oreraaer. gekonnt, und habe den ſchwachen Menfchen 
612. begütiget. Ihr werdet hoffentlich aud, Se 
An aan une dult mit feiner Schwachheithaben. Denn 
% 6 Aueif. cp. Luth. tom. I. p.3 ihr wiſſet, daß Armuth vor fid) gerne arg 
4 P- a woͤhniſch/ und faft auf verzagte Art Eleins 
= Da der Pfarrer in Schleta feine Pfarr aufgege: muͤthig ift, immer alles aufs Arafte deutet, 
€ - en, will er, daß Johann Bod *) ihm folge. und ſich einbildet, daß es verachtet und hints - : 
Sm und Friede im HEren. Der) angefest werde. Drum muß man hier der 
Pfarrer in Schleta, Here Balthaſar, ſto mitleidiger feyn und uberfehen, daßman- _ 
will feine Pfarr Studierens halber aufges|den Menfhen nicht zur Verzweiflung bringe. 
- ben, und hat das in mein und Pomerani| She feyd ein Eluger Mann und habt vieler⸗ 
: Gegenwart, fb es gut finden und loben, ge ley Leute vor euc) gehabt: ihr werdet thun, | 
handelt, mit Bitte, daß ich euch Ueberbrin mas gut iſt. Gehabt euch wohl mit eurer 
gern dieſes Johann Zocken vorſchlagen Liebſten. Wittenberg, in dem Luft: und. : 










- folle, der an feiner ſtatt in eden der. Pfarr fols Himmelhaus, den 16. May 1528. 4 
gen will, damit ihr den Menfchen befördern Es grüffet euch der Herr Pomeranug, h: 
und ihm helfen möge. Wir geben ihm welcher nach Braunſchweig gereiſet iſt, und 
auch Zeugniß auffein Bitten, und hoffen,|um euer Gebet bittet. = 
er werde um Chriſti willen alles thun. Es grüffet euch der Steinskaͤmpfer Fur 
Der HErr JEſus ſey mit euch, mein lieb, fus Jonas, und bittet, daß ihr für ihn bes 4 
> werthefter Bruder im HErrn. Witten⸗ſten müget, daß er ofticklich fiege. BE 
berg, Sonnabends nad) Eantate. 1528. Es grüßt euch Cafpar Creuziger, und bit⸗ — 
Martin Burher.\tet um euer Gebet, daß feine Hofnung ges 4 

linge, das ift, wo ihre nl Be daß 





9) Caprum. 


2 

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2 * 3 
DR 





1108 | >. vom Jahre 1508, . 109 


Herzog George EHrifo bekehrt, oder nas und Bhilippus, Wittenberg den Tag. 
von CHriſto zertreten werde. - nach) Himmelfahrt 1528- 
Es gruͤſſet euch Johannes Mantel *), Mart. Luther. 
dem nur kuͤrzlich ein Soͤhnlein geſtorben, an — — — — —— 
welchem Tage auch Pomeranus feinen altes 645. 
fen Sohn Melchior verloren, da der jüns An Stiedrich Myconium. 
gere, Johannes, ſchon vor einem halben Mor] Aus Aurif. ep. Luth. tom. 11. p.378. b. 
nath verangegangen, und. bittet für ihn zu 


beten, Daß i Er bedauret, daß alles mit D.N, ee vor: 
beten — für einen viel Soͤhne genommen werde, und meynet, die Viſitations— 
N ⸗ 


9— Mantillus. fache fey ihm genug befohlen. 


In die mit, uns — halten, gar ge: SS bet. gar — a von = ei 
ſund und froͤlich ift, und bittet um euer Ges Friedrich, aber wie des Menfchen Art iſt, 
bet, daß fie gefinnde Kinder behalte, und fo ſehe ich nicht was ich rathen Fan. Sch 
das drittemal glücklich gefegnet 55 und ges habe aber doc) anihn ziemlich eunftlich. wie 
bare. mir duͤnkt, geſchrieben, ob es etwas helfen 
moͤchte. € ſchreibt Entfehuldiaungen zus 
rruͤck, aber die nichts taugen; von denen ich 
geſchrieben, daß ich ſie nicht einmal hoͤren 
wollte. — nn & De / 
r zeiget die Lrfachen an, warum er den Brie wenn die Sache hundertmal na ore Tas 
N en nicht, Anl fertigen Eönien : ee me, und durch des Fürften Anfehen verſucht 
„daß er die Ueberſetzung der Propheten ins Deut: wiirde, Er bat einen Kopf, der, wenn er- 
ns angefangen habe:  _ nicht vom Himmel geändert wird, fo wird 
Io weiter nichts herauskommen, ale daf er ung 


7% nade Ant riede im Errn. La teuch immer vorſinge: Sebeut hin, gebeut her t) 

& nicht: Ban 0: ich an gebeut bin, gebeur ber. Ic) halte indeſ⸗ 
aufgehalten habe. Pomeranus ift nach en, daß man ihn bis zur Kirchenvifitation 
 Braunfehteig gereifet, und Hiege mir die warten laſſen müffe. Unter der Zeit muß 
Sorge der Pfarr auf dem Halle. Weil man ihn mit Der ungedultigfien Gedult tra⸗ 
id denn öffentlich und zu Haufe zu thunge,|9en., Der HErr ſey mit euch! und betet 
habt, fonderlich andiefem Feft, habe ich nicht! ihr fiir mich armen und fehwachen Mann, 
An fertig werden mit dem, was ihr ver; | Wittenberg, Sonnabende nach Himmels 

a habt. Nun halte ich Das Deripre fahrt, 1528. 

hen, fo v.el ſich thun laͤßt. 

| 2. Wir ‚haben vor, oder gehen damit 
um, die Propheten; zu verdeutſchen. Eſaias 
wird zuerst fleißig überfegt und erläutert, ſo 
viel CHriſtus Gnad giebt. Betet ihr für) 
ung, Es gruͤſſen euch alle die Unſern, Jo⸗ 










=. 09% 
. An eben denſelben. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. p- 378. 





*2 manda remanda. 





646. 5 
An Juſtum Moͤnium. 


Aus Aurif. ep, Luth. tom. IL p.378.b. 
: Er 


Martin Luther, Es 


94 


N 


en Su und Friede! Da ich nichts zu 


J 


den und allen, und betet fuͤr mich ſchwaches 
Gefaͤß. 


Lebens, Weib und Kinder, mit welchen ic) 


An Stiederichen, Abe zu Nuͤrnberg. 









8 9 —5 ei — Es | y ” 

11. Briefe Lucheri, welche aus dem Lareinifchen überfegt worden, nur 

Cr verfpeiche ihm einen andern Du. die Meuigkeitenund Gerüchte von dem Buns 
— —— de Der gottloſen Zürften, fo bald wahr, bald 

Sa ind Friede! Ich fehreibe voller falſch, jest geleugnet und Denn wieder beſa⸗ 


; 
4 


j 
n 


Gefehäfte mit wenigen, mein lieber bet worden, werden langft etwas altesbey 


Juſt. Ich werde nicht unferlaffen, bey euch ſeyn. Der Landgraf mag nwoknicht 


erfter Ghelegenheit, Die. ich finde, euch aus ohne Urſache gürnen. Satan bat etwas 
dem Neſt der grauſamſten und undankdare: geſucht, aber CHriſtus erbarmt fi, und 
ften Thiere hergus zu ruffen: fo ſehr aͤtgett zertritt ihn. Laßt uns nur beten, der Erhoͤ⸗ 
mich der Greuel felbiger Stadt, denn wie rer wird ung nicht betruͤgen, der zu beten 
foll ichs fonft nennen? wiewol ich nad) Hofs | befohlen und ung zu erhoͤren verſprochen hat. 


nung habe, EHriftus werde es bald mit Gehabt euch wohl und beetfürmich. Mits 
| | tenberg, den erſten Sonntag nach Trinitas 


feinen Widerfachern wenden; indeß leidet, 
118, 1528, 


denn ich leide mit euch, CHriſtus mit uns bey⸗ 








| N 09 
An Nicolaum Amsdorf. 
S. im XIX, Ch. d. S. p.22298. 


2, Unfer Fuͤrſt hat jest mehr zu thun, als 
daß etivas in dieſem Hofe gethan und er⸗ 
langt werden kann. Gruͤſſet Die Luft eures 





a 


BO 2 
An Georg Spalstinum,. 
‚Aus Aurif. ep. Luth, toin. II. p. 379b, 


euch EHriftobefehle. WWittenbers, Sonn; 
abendsnachder Himmelfahrt, imFahrıs28. 
Euer Martin Luther, 


Er bittet, daß er Albino der ein Lehrer der Sur 
gend werden will, den Meg zu Joſeph Levino 
von Metzſch weifen wolle. 


R 5% ® 647% = & a — 
An Johann Heſſen. 
S. im XIX. Th. > S. P. 2228. 


648. 


2 grade und Friede. Diefen Sebafkjair 








Aus Aurif. ep. Luth. tom. IL. p.379: no Mesfäyen weiſet; denn: ich habe ihm 


Ssott gedaͤmpfet worden. — 


ſchreiben hatte, hochwuͤrdiger Herr, hat 


mich doch Johann Hofmayn zum Schrei ſto. Den 6. Juli 1528. 


ben bevedet, mit Vorgeben, er werde Ver⸗ Martin Luther, 
antwortung ae als ee nicht eifrig a —— 
drum angehalten, wie ihm befohlen worden: An CHicolaum Amsbon - 
ale —*— Nicolaum Amssof — 


e ich auf feinen Antrieb. Denn 


⸗ 


Aus Aurif. ep, Luth, tom. II, p.3 so, bi i Sl 


Euer Martin Lucher 


> Albinum befehle ich euch lieber Spa⸗ 
latin, daß ihr ihm den Weg zu Joſeph Levi⸗ 
ME | verſprochen einen Informatoren Jena 
Er fehreibt vom Bunde und Kriege der gottloſen Sn Mn 
Zaren, fd, Satan angefiftet, nun aber von nun fehen und verfuchen, ob er diefen Dienft 
5 ae erlangen koͤnne. Bey ung giebts nichtsneues, 


bach zu ſchicken. Und diefer Albinus till 


uhren Pte fr ns, Un ha 
eueh mit eurer Kiebfte herzlich wohl in Chris 


4 


’ 
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. | [I . ALS EEE TE EN ——— 
22 2x 2 R vom Jahr 1528. 5 1113 
| J Er meldet, daß der Bund der Schleſiſchen Fuͤr— — 


ſten wider den Churfuͤrſten von Sachſen, den 
wol gewiß Herzog George angeſtiftet, verhin: An Nicolaum Hausmann. 
dert und aufgehoben worden: er raͤth auch, Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 380. 


daß, wenn fie wieder etwas gewafnet anfan: - * 
gen, man fie auch bewafnet abweiſe und zu paa⸗ en — su Freiberg, fo gerne aus dein 


ven treibe. . 
A nade und Friede in EHrifte! Ich has 
SS und Friede! Ich hoffe, CHriſtus G be diefen Boten nicht leer zurück gehen 
NS) gebe auf unfer Gebet Friede lieber laſſen wollen, lieber Herzensmann, da ich 
Amsdorf. Es find auch fehondie Biſchoͤ⸗ doch nichts zu ſchreiben hatte, als mich zu 
fe von Würzburg und Bamberg wieder mit| eurem Gebet zu befehlen. Ich hoffe aber, 
unferm Fuͤrſten vertragen. Mitdem Mayn⸗ ich werde euer in einer Sache einmal braus 
zer iſt es noch, ungewiß, den aber der Land⸗ chen. Denn es hat die gefangene Nonne 
graf fehon abfertigen wird. Ihre Entſchul⸗ aus Freyberg gefchrieben, Die nach ihrer Er⸗ 
digungen ſo wol als Herzog Georgens feine, loͤſung ſchreyet und ſeufzet, wenn fie jemand 
gelten bey mir wenig, Denn es iſt gewiß, außerhalb annehmen, und in unſers Fuͤrſten 
daß fie mit Gedanken, Thaten, ausgegebe | Fand bringen wollte. Hiervon ein anders 
nen Befehlen, und aller Bemuͤhung eben mal. Denn ih weiß noch nicht, wie weit 
das gehen, thun wollen, und noch wil⸗ ſolche Stadt von unfers Fürften Gebiete lie 
lens find, was fülcher Bund vielfültig in ge. Indeſſen gehabt eud) wohl im Herrn. 
ſich halt. Denn fie verfolgen das Evange Wittenberg im Jahr 1528. Am Tage Pe⸗ 
lium, und wollten unſern Fuͤrſten gerne todt tri Pauli, 





haben; dasmiflenmir. Hernach haben ſich | Martin utber. 
die Papiften bisher nicht umfonft gerühmet Ä = 
und aufgeblehet und gefrolccfer, nebft viell| 653. | 

andern dergleichen Dingen, welche ſonderlich An Nicolaum Amsdorf. 


‚Herzog Georgen befchuldigen und überweis 8 Xueif. ep, Luth. tom. II.p. 383.b. 

fen, daß er an diefem blutduͤrſtigen Bunde — Fe : — 
ſchuld und Urheber fy. Darum halte] Er meldet neues von Minfewizens Krieg wider 

ich, Daß, Dafie fonielmalvergeblich gervarne| den Rarsgaen AMT — — 
worden und wol weiter nichts zu hoffenift,] N ypntagraf auf diefe Art von GOtt geſnet 
fie, wenn fie wieder eitvas anfangen, gAnj| werde, wegen feiner fonderbaren Bosheit. 
lich ohne alle Gnade zurück gefchlagen wer⸗ 
den. Beil fie den Frieden nicht leiden wol⸗ nade und Friede im HErrn. Min 
len, ſondern nad) Blut dürften, fo mögen Eewigens That gefället billig allen 
ſie es auch trinken, ta fie fo wollen. Donlübel, nicht allein darum, weil fig wider das 
andern Dingen ein andermal, wenn ich weltliche Recht ift, fendern auch meil das 
‚mehr habe. GOTT erhatte euch geſund! Evangelium dadurch aufs nene verhaßt wird: 
und betet für mich, lieber Amsdorf. |denn fo muͤſſen wir unfehuldig immerandrer _ 
ee 
: a: I —— es ein Ende ſey und nichts ſchli erfolge. 
> Meaerin Luther. Denn, wie der Augenſchein giebt, ſo iſt der 
Lutheri Schriften ꝛi. Theil. Bob— Marg⸗ 





114 — me weicht Ale Denn ei mu 


Marggraf in groͤſſerer Gefahr als Mingke | der xr Väter © prüche nicht verweifen, ob fie 
wis; denn diefer hat fein Schloß in gute) wol (nicht am. rechten Drt,) wider fich ſtrei⸗ 
Verfaſſung geſetzt, daß er des Marggrafen ten, wenn fie nur nicht wider die Gottſelig⸗ 
Anfall aushalte: er aber ſoll indeß anders keit verdrehet und gebraucht werden. Kurz: 
wohin verreiſet ſeyn, und wird etwa, indem nenn es Zwinglius geſagt haͤtte, muͤßte 
der Marggraf ſtreitet, ſonſt etwas anſpin⸗ man es gleich auf eine gute und rechtgläus 2 
“nen, Und wer weiß, ob GDft nicht den| bige Art nach der Billigkeit auslegen; meil ” 
Marggraf nit dieſem Eingang heimzuſuchen e8 aber Luther gefagt hat, muß es gleich zu 7 
anfangt, über alle ſein unverſchaͤnt Begin-| den giftigften erleumdungen herhalten. 
nen, Deffen weder Maaß noch Ziel bisher) E-Hriftus fuche ſolche Detern heim, undbes 
geivefen. Ich wuͤnſche den Frieden, und kehre fie entweder, vder — ihnen, was fi J 
haoͤtte dem Marggraf lieber alle andre Kriege verdienen, 3 4 
rathen wollen. Es faget jedermann, Ming BE 
Fewisens Schloß werde untiberwindlid) fte| 2 Wie giftig hat er nicht auch in ve 4 
ben wider den Margarafen, wenn es die legten Gefpräd) *) gehandelt, da er alles 
Soldaten treulich ſchuͤtzen vᷣollen andre friſch uͤbergehet und nur Täftert? Er E 

Das iſt das Neuefte ben uns. Betet wirft mie infonderheit Die Redegeſtalt der zu 
ihr fir mich armen Sünder, und gehabt fammenfaffung vor, fo ich in meinem Buch 
euch wohl in € 5 ifto. Den 20, Zul, 1528. gar nicht geleugnet, fondern reichlich gewie⸗ 


einen fen habe. — 
Martin Bucher. 









*) dialogo. 59 —— ; 
3. Aber ich laffe die Ottern fahren! 
Eh ſtus erhalte euch (wie ich aus gamem 
Herzen woinfche,) der ihr unter ſolchen Thie⸗ 
Iren, Dttern, Loͤwinnen und Pardern, faft 
gefährlicher als Daniel in der Eötvengrube, 4 
wohnet. ChHriſtus verleihet ung hier eine 
a ae ie hie Dune ge 2 hoͤchſt un: ruhige und einmuͤthige Kirche, auch) eineho- 
foldhen | feinen Dt erbeten — be Schule, bie an Gelehr ſamkeit und Wiß 
tenberg ſey GOtt Lob gute Eintracht, nur Carl- fenfehaften bluͤhet, ob Satan auch drüber — 
ſtadt halte ſich unſicher bey ihm auf, und duͤr⸗ berſten ſollte ꝛc. Carlſtadt, die Otter in 
fe nicht mucken. Mingtewitz führe wider den) unferm Schoos, mucket wi: darfabernicht 
aemaacaten, Krieg. auftreten. Wollte GOTT, daf ihn eure 
r. Schwärmer als einen —* bey ſich haͤt⸗ 
Be und Friede InCHrifo, Deere ten, und mir ihn los wären. Ce grüffen 
Unbilligkeit Eannte ic) vorhin genug euch alle die Unfrigen. Es iſt hier nichts 
lieber Gerbel, und ift es ‚Fein Wunder |neues, auffer daß der Marggraf einen Rit⸗ 
wenn er meine Predigt, die er anzeucht, wir | fer, der einen Cinfall gethan und geftreift 
der mich richtet, ‚Darinnen ich Auguftini bat, zu übermältigen ſucht. Gehabt euch 
Meynung vom Fleiſche CHriſti gefolget ha; |versnügt mit eurer Liebſten, Amen. Den 
be, nicht toider, fondern fürs Sacrament. | 8: Jul, 1528. a 
Wie der ganzen Welt bekannt it, daß wiiiii Macein Aurber, 





a | 
An Nicolaum Gerbelium. 
Aus Aurif. ep Luth. tom, u. P384 














Bon dem Türkenkrieg habe mir vorgenom⸗ 


116 Sahne r s vom Im ab, 1528. 17 
— fund > oehabt euch rool in demfelben, Wit—⸗ 
tenberg, deu 5. Auguſti 1528. 

Wegen der Freybergerin und ihrer Ents 


führung gefchieher nichts. Es find Gedans 
Een geweſen. ‘Darum laßt es gut ſeyn. 







3 655. 
An Nicolaum Amsdorf, 
Aus Yurifs ep, Luth. tom. II. p. 385: 


Er ladet Armsdorfen freundlich ein zur Margretha 
Mochin Hochzeit. - 


Snade und Friede ! Wir haben , lieber) 
Amsdorf, die Margrecha Modin 

mit M. Georgio a und zur Hoch⸗ 
zeit den Tag St. Raurentü anberaumet. 
Beil wir nun meynen, daß dag eine gute 
Selegenheit für euch feyn ſolle, zu ung zu 
Fommen, fo laden und bitten wir euch, daß] 
ihr uns doch einmal befuchet, und bey diefer, : 
. wills GOtt! ! frölichen Hochzeit erſcheinet; 


im übrigen werdet ihr Chriſtum für uns bit de — 

ten, wie deine a in ihm geſund iſt. Sr und Friede in CHrifto ! Unferm 
Amen! Den ts Julii 1528. Lazaro antworte ich in dem beygefügten 
Martin Sucher. | Brief, fo viel GOtt Gnade gegeben hat; 

der auch euren Anfchlag leiten wolle! Amen. 

2. Die Samifchen *) Sefäffe habe em⸗ 
Ipfangen, und danke: und hätte es nicht ges 
braucht, da es andre in meinem Namen ges 
beten, fo fehr zu forgen, dennich wollte nicht 
gerne, DaB ihr meinettwegen, da es nicht noth, 


657. 
An Wenceslaum Link, 
Aus Aurif. ep. Luth, tom. II. p. 385. b. 


Er fchreibe von dem unglüclichen Kriege und 
Miederkunft des Herzog Henrichs von Braun 
ſchweig aus Italien; er meldet auch von den 

Schmaͤhuugen der Leipziger Efel, nemlich 
Miritzins und Kofenbergers wider fein Weib, 
ſchickt auch etwas von der Ohrenbeichte ıc. 


Bart 





An Nicolaum Hausmann. 
Aus Auzif. ep. Luth. tom.Il.p.285. Daſelbſt 
it diefer Brief aus Verfehen doppelt gefegt,nur 


mit dem Unterſcheid, daß bey dem andern Ab— 
druck der Anfang weggelaſſen worden. io ſehr beſchweret wuͤrdet. 


amen ſeines Soͤhnlein Haͤ 9 Samia, Toͤpfergefaͤſſc. 
ee. nn tg — en 3. Den Herzog von Braunſchweig hat 
eſchicket. Er habe angefangen eine nuͤtzliche sielleicht der Herr, der fich unſer erbarmet, 
Schrift vom Türfenkriege zu ſchreiben undfey| fü zuruͤcke gebracht. Denn wenn es ihm in 
: überaus betrübt über raus Töchterleins Elifa-] feinen Anfchlägen gelungen wäre, hätte er 
Fe beth Abſterben. wol Deutſchland mit viel wunderlichen Din⸗ 
nade und Friede! Mein Hännsgen dan- gen erfüllet. Denn der Satan hat es übers - 
| et euch, lieber Niclas, für das Klap⸗ all gar feltfam im Sinn. 
a — deſſen er ſich fchr ruͤhmet undfreuet. 4. Die Leipziger Eſel haben auf meine 
Kethe greulich gefehimpfet, Die man wieder 
| ‚men ; zu fehreiben : es wird hoffentlich nicht abgefeatiger N hat, wie ihr hier jeher. 
umntiße feyn. Mein Elein Töchtergen Zlifa| 5. Der HErr hat mir ein Toͤchterlein, fo 
beth ift an geftörben, und bat mir faft ein, er mir aefchenket hatte, wieder abgefordert. 
weibiſch Trauren hinterlaſſen; ſo jammert Sein Name fey hochelnbe, alleseit! Amen. 
es mich. } daß ich nie gedacht hätte, daß ein 6. Was ihr wegen der Dhrenbeichte vers 
€ Be fo weich: werden Eönnte über Die —— als einen Anhang zum Bekenntniß, 
Kinder. Betet fuͤr mich zum Heim, nel heraus koͤmmt, iſt nicht nörhig. Denn 
be \ wenn 


EN, 

er Er 
— ur 
£ — 


— — Fr 
ng I Briefe Lurheri, welche aus dem Lateiniſchen überfest worden, ug 
wenn wir dergleichen groß anfangen zu bes! ge: als der ich vorherfehe, Daß es endlich mit 
gehren, fo wird des Anhengens Fein Ende der Zeit an. Arbeitern in des HErrn Erndte 
feyn, von Schlüffeln,, vom geiftlichen Amte, |fehlen wird. Wo ihr nicht koͤnnet, fo [hir 
von Priefterehe und vielen andern, daß man | cket ihn im Namen GOttes wieder zu und 
ein neu Compendium der Theologie begeh⸗ Die Gnade Chriſti fey mit euh! Den ı4. 
ren möchte ; wollt ihrs aber ja dran haben, Auguſti, im Fahr 1528. u er 
jo Font ihr den beygefchloffenen Zeddel dazu E - Martin Luther. 
brauchen. n | S — 

7. Von dem Tuͤrken ſchreibt ihr wunder⸗ 
bare Sachen. EHriftus bewahre unse. 
Amen! | \ 

8. Job. Hofmannen befehle ich euch, 
der auf unfern Rath Magifter werden wird, | _ 
in der Hofnung, daß er unter ſolchem Namen 
mehr ausrichte : denn man muß doch die 
Melt mit Larven, wie Die Rinder und Nar⸗ 
ven, regieren. Den 6. Aug: 1528. 

| Euer Mart. Luther. 


















SAP ER 
An Georg Spalatinum. 
Aus Aurif. ep. Luch. tom. II. p. 387. b- 
Er freuet fi), daß er Gelegenheit habe, mit Brie⸗ 
fen untereinander zu erfeßen , was dur) die 
gählinge Abreife Spalatins verhindert worden, 
und wünfcht ihm Glück, daß er gefund wieder __ 
nach Haufe kommen: meldet auch), dnßdie Bir 
fitation vor-fich gehen werde. a 


Er \ 
u a Te BE ne 


L — 
Se und Friedein Chrifto! Diefer Bo⸗ 
te ift genoünfeht hier ankommen, liebee 
Spalstin. Denn nad) eurem Abſchied habe 
ich nichts mehr begehrt, als Daß ich bald ei 
nen guten Boten an euch hätte, daß ich mit 
Briefen hin und her erfehte, wagdurch eure 
allzufruͤhe Fortreife verhindert worden. 


Io. IS 
Kae und Friede in EHrifto! Ehrwuͤr⸗ 2. Ich freue mich demnach, daß ihr mit 
Wdiger Bruder in EHeifto, lieber Bal-|eurer Heva gefund wieder zu Haufe kommen. 

thaſar, Diefer ehrliche Dann Jobannes aus Und wollte GOtt, daß wir länger hätten 
Sranfen , fo vertrieben worden, und einen|mit einander umgehen koͤnnen, oder ned) 
guten Ruf und Zeugniß hat, da ihn GHO:er|fünnten. Die Rifitation ift angeordnef, 
mit zum Dienft am Worte berufen, und er und hat der Fürftgefehrieben, die Abgeord⸗ 
bisher daffelbe verwaltet hat, ſuchet nun ‚[nere wuͤrden mit eheftem abgehen. Sehet zu, 
da er frey, wieder einen Ort, wo er ſoich daß ihr euch die Gedanken von Verdruß ver ⸗ 
a. — Er hat denn in eure Gegen⸗treibet ee en Ver ON 4 
en reifen wollen, zu fe ) uͤr wiſſet ihr font. Den 5. Sept. 152% 

f en, zu fehen, ob etwas da für | ſſet ihr fonft Euer Yartin Butber, 


658. Ei 
An Dalthafar Düringen, 
Iſt in Chrift, Schlegel. hift. reformat. Coburg. 
P-199. zuerſt bekannt gemacht und daran ge- 
nommen worden, N EN 











Ihn zu thun ware, — 
2. Wie ihr ihm denn helfen koͤnnet, ſo 
thut es in Chriſto. Denn es wuͤrde hart und 
unbillig ſeyn, daß, da er bisher dem Wort 
a “ Haut nun Er un und ets 
woas anders bornehmen ſollte. Und das ha⸗Er ſchreibt feine Meynung von der Eheſache, und 
be ich ihm gerathen, wie ich zu rathen pfle] Eye ätseliche Gewalt son — — 


\ e y : 4 





660. 


An eben denſelben. | 
Aus Aurif. ep- Luth. tom, I. p.38. 


1120 9 
Gepe und Bei: im Herrn. . In der 
Shefache muß man erft dem Junggeſel⸗ 

len zuſehen (too es anders nicht ſeyn Fan,) auch 
mol mit einem Eyde, daß er geitehe,. 1 er 
dem Mägdgen die Ehe verſprochen? wenn 
ers mit einem Eyde leugnet, fo iſt er frey, 
weil niemand auf eines einzelnen Zeugen 
Mund verurtheilt werden ann. Geſtehet ers, 
fo muß man mit dem Vater reden, und ihm 
fonderlich vorhalten, daß der „Sohn das 
Maͤgdgen verhindert, (wie man ſagt,) daß 
fie nicht ein andrer genommen. Wenn er 
aber fpricht: Es ftebe ben. ihm, als Vater; 


ſo fell er wiſſen, daß er feine Macht auchin 


der Zucht des Sohnes hätte erweifen, und 
pethüten follen, daß fein Sohn nicht einem 
andern fehadete, nemlich in Berhinderung 
der Ehe: darum muͤſſe er billig den Scha⸗ 
den gut thun. Denn die wäterliche Gewalt 
muͤſſe nicht wider, ſondern fuͤr die Liebe des 
Naͤchſten gelten, Wenn er denn in einem 
 Stüd fich nicht als Dater gehalten, indem 
er dem Naͤchſten leyd thun laffen : ſo muͤſſe 
er auch in dem andern, da er ſeinem Kopfe 
folgt, nachgeben, und das Vaterrecht fah⸗ 
ren loffen. Es märe fein Ding *), väterliche 
Oberkeit meines Gefallens brauchen und ge⸗ 
hen laſſen, meinen Nächften zu verderben. 
Es wird da nur Vaterheit ( oder väterliche 
Gewalt) eingeräumet, wo alles unverlegt ft, 
und einedritte Derfon nicht mit den Ihren zu 
Schaden kommtec. Alfo Eann man ihmaus 
dieſem Grunde auf den Feib gehen : warum 
bat er den Sohn nicht im Zaum gehalten, 
Daß er dem Mägdgen nicht hinderlich wäre? 
Gehabt euch wohl im HErrn mit eurem 
Weibe. In Eil, am Tage der Geburt 
mar, 1528, Martin Luther. 
*) ſteht deutſch im Text. 


BE 7 
An Johann Agricolam. 
Aus Aurif ep. Luth. som. U. P. 387: b: 


vom Jahr 1528, 


vor eine Bewandniß habe, 
[be an Fi gefürchtet, als vor Oecolams 





12 





— — 2 


Er mahnet Agricolam bruͤderlich und fleißig ab, 
daß er ſich nicht auf ſeinen Witz verlaſſe, und 
in der Kirche mit einer neuen Lehre Lernien ma> 
che : denn fo habe man von ihm fagen wollen ; 
er raͤth aber, dag er mit ihm erft in der Stille 
von feiner Sade Saale 


Se und Friedel Es hat mir neulich je⸗ 
mand von euch ein Maͤhrgen erzehlet, 
lieber Agricola, und zwar ſo ſtandhaft, 
daß er folches immer bekraͤftiget, bis ich ſag⸗ 
te, ich wollte an euch ſchreiben und mich er⸗ 
kundigen. Es war aber diß das Moͤhrlein, 
als ob ihr durch eine neue Lehre ſtreiten und 
behaupten wolltet, daß der Glaube ohne 
Werke ſeyn koͤnnte. Und das (ſagte er), trier 
bet und ruͤhmtet ihr mit groͤſter Rednerkunſt 
und griechiſcher Worte Schminke. 

2. Ich aber, der aus Satans Plagen ge⸗ 
lehret bin, auch su fürchten, wo nichts iſt, 
fchreibe nicht allein, weil ichs verfprochen, 
fondern aud) euch ernftlich zu ermahren, daß 
ihr Doch auf den Satan und euer Fleiſch acht 
Denn ihr wiſſet, daß wider Satans“ 
ei nicht ficher und bewahret genug ift, wenn 
wir nicht von GOtt behütet werden. - Hers 
nad) auch, Daß in feiner Lift folche Gefahr 
und Gift ſteckt, daß oft aus einem Funken 
ein Feuer, oder wie Paulus redet, aus ei⸗ 
nem Eleinen Sauerteig eine ganze. Verfu⸗ 
rung des Teiges wird. Darum darf man 
nicht ſpotten oder probiren in ſo wichtigen 
Sachen, denn es ſchlupft gewiß dieſer Feind 

Durch Die kleinſten Ritzen hinein, und ſcha⸗ 
det eben fofehr, als wenn er Lunch ofne —* 


eingebrochen waͤre. 


3. Dieſe Ermahnung, die ihr wol er⸗ 
kennen werdet, aus was Heren fie komme, 
wollet beſtens vermerken, und mich doch 


des eheften, wenn ihr Zeit habt, berichten, _. 


was e8 doch eigentlich in der ganzen Sache 
Denn was has 


—— 


ag 


. 41122 


gang Sues, Biſchof in Coldiz, feinem Sr und Friedeim HErrn! Philippus 
= RD 1. ) 
Se und Friede in Ehrifto ! Euch ges|ioen handeln, ob reir irgend einen finden und. 


diß alles den Nachbarn bekannt fey, denn | wir ausgerichtet. haben. _ | J 
die Leute find heutiges Tages uberausfchalf-] =. Gleich jetzo reiſe nach Lochau, um 
haftig, daß es kaum jemand glauben, oder) Mich. Stifeln die hinterlaffene Wittree 
ſich genug hüten kann. ol des Bifchofs zu Lochau, M. Francifei, zu vers - 

2, In eurer und des alten Vicarii Sache | trauen, die ihr Eennet , und ihn auch in die 


keine Antwort hat, fü fehicfet mir alle bende | er fey mir mit feinem Unterhalt befchwerlich, 
noch ein Bittſchreiben. Denndaserfte ha daß er lieber auf alle Art anderswo leben 


ich es dadurch treiben Fann: denn wir hoffen, | ungern laffen muͤſſen. Er ſchickt euch) anbey - 
‚der Eanzler werde mit eheſtem hier ſeyn. Sch einige Briefe, Die bey mir nböegeben 105 











I, Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen überfezt worden, 123 
padii, Bhegit, und anderer Fall? Und was wollte nicht gern eurer und der Euren ver⸗ 
fürchte ich auch jetzo nicht von unſern hier geſſen. Gruͤſſet euren Weinſtock mitfeınen 
fait Vertrauteften ? Iſt alſo kein Wunder, [Trauben aufs fleißigfte meinetwegen : und 
wenn ic) mic) auch eurettwegen fürchte, den |gehabt euch wohl in EHrifto. Den zten 
ich nicht gerne auf andere Meynungen gera | nad) Matthäi, 1528. oe 











then fehe?. | BR M. Luther. 
4. Gehabt euch wohl im HErrn und gruͤſ⸗ | — — 

ſet eure Elſe mit a Trauben. — ei: | 663. | 

felgen hat mir der HErrgenommen, daßfiel . An Tobann Agricolem. 

Fein Uebels ſaͤhe. Den ır. Sept. 1728. Aus Aurif ep. Luth. a p-386. 





” 


Euer Martin Lucher,| Er gedenet des Kinderlehrers den er feichenmole 
TI Ten: andeffen Fact indeß Viti Amerbachs Dien⸗ 


62 fte zu gebrauchen wären. Ingleichen redet er | 
An Wolfgang Fueß. von Dich. Stifels Ehe und der ledigen Pfarr 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p.388. b. in Lochau. } 2 


I fr | 


Dem treuen Knecht Ehrifti, Wolf: 





nee ne 56, ift bey den Rifitationen in Thüringen 
Er antwortet anf eine Chefache , und werfpriege abweſend, lieber Agricola : alfo hat man 
ibm zu dienen , daß feine und eines Vicarü | feines Raths und Bemuͤhung in Ausfuchung 
Sache am Sächfifhen Hofe ausgemacht werde. | eineg Schullehrers nicht brauchen Fönnen. 
a ) Ich will aber mit Milichen und George Mar 


2 RM te 


bühret, lieber Wolfgang, in diefem | bald ſchicken koͤnnen, wiewol man mir feben 
Fall des Mannes zu richten: Denn wenn die] gefagt hat, daß Vit bisher fol Amt bey 
Sache fo it, wie er faget , daß fein ABeib | euch verroaltet habe: den ihr wohl indeß zu 


“ dahin verfallen, daß fiedem Ehebrecher nach» | zu ſolcher Stelle brauchen koͤnntet. Inner⸗ ; 


gezogen, ſo ift er los Aber feher zu, daß halb 3. Tagen wollen wir antworten, was 











habe ich wenigſtens mich bemuhet, und wuns | Pfarr einzumweifen. Es Eommt immer eins ° 
dere mich, daß nichts gefchrieben worden. | über das andere zufammen. Ich habe den 
Es macht folches der Lermen und die Hof⸗Menſchen nicht bey mir. behalten Eonnen, 
gefchäfte. Und wenn der alte Bicarius noch | denn er ift gar zu beſcheiden, und fürchtet, 


” 


be übergeben, Das aber will aufheben, Daß | wollen, und ich, ihn alfomit Gietvaft endlich ” 


= 





| 1124 vom Jahr 1528. — 112g 
den, daducch er etliche von euch. zu feiner|rzifeten, ihr doch nicht an ung gefchrieben, 
- Hochzeit bittet , habe fie aber fpat ſchicken uns entweder von eurem Zujtande eine erfreu- 
koͤnnen: ihr werdet fiebefteng beftellen. Ge⸗ liche oder Doch geroiffe Nachricht zu geben. 
habt euch wohl im HErrn mit eurem lieben | Denn wir huren, daß Serdinand, oder viels 
Hanns Albert und allen Trauben eures| mehr feine Hofſchranzen ſchrecklich wuͤten 
füffen Weinſtocks. Sonntags nach den wider Ehriftum. Aber der andere Pfalm 
12000. ungfern. 1528. iſt ihr Tyhrann (oder Meiſter), wie auch uns 
| | Martin Lucher. fer Troft. Ich bitte, daß ihr von eurer 
Kirche fur uns alle bitten laffet; denn Sas 





664. | tan verfolget uns mit aller feiner Macht 
An Stiederichen, Abt zu Nuͤrnberg. an a — ae wir — 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II, p.389. un erzen zuſammen thun, mit eifrigem 
Gebet, daß der Herr den Satan unter uns 


Er bitter für M. Hofmannen, daß man ihm die e 
Koften zum Magifteriverden mwiedergebe. fere Zuffe zutrete. Amen! Gehabt euch wohl. 


Id. im Jahr ısag. 
Mnade und Friede ! Es hat Joh. Hof: ua Bucher. 
“>? mann, der nur neulich Magiſter wor: IRRE ; 
den, gebeten, ein gut Wort bey eurer Herr: 
lichkeit zu verleihen, liebmwerthefter Herr, daß 666 
er mit eheftem Geld, foer zur Magifterwinde] S. im XIX, Th. d. S. p. 2230. 
angewandt, oder noch ſchuldig iſt, auf eure 
Bitte befommenmovchte, meiler vorgegeben,| 687. | 
es werde ihm helfen, wwenn ich euch baͤte und Aun michael Stifel. 
ihr alsdenn für ihn baͤtet und handeltet.| Aus Budder füppl. ep. p- 58- B 
| Darum berehle ich euch ſeine Sache beſtens, Er wuͤnſchet Stifeln Gluͤck zu ſeiner neuen Pfarre 
und werde etwa Morgen g. ©. ein mehrers in Lochau und von ſeinem Unterhalt. | 
u —— — —— | 
reiben; denn jetzt habe zu vielzuthun, daß RE: 
ich Fury ſeyn muß. Gehabr Be toohl im. Krae und Friede! Wir haben 10. Gl. 
- HEren. Und betet den HEren für mich., > erhalten , die wir auch demgroben und 
- Den ı1, Detober, im Jahr 728. geijigen Fuhrmann riedergegeben haben, 
- a Wert. Lurber | So find diefe harte und dumme Leute, daß 
a *Iman fie dulten muß, wenn wir leben wol 
fen. | = 
2. Es ift mir aber lieb, daß ihr auf dem 
Schloß mit Koſt und Quartier verfehen 
werdet, ſonderlich aber, daß ihre die Pfarr⸗ 
und Kirchkinder beffer gefunden habt, als 
bet wider das Pabftthum- · ‚wir dachten. Ich wünfche von Herzen, Daß 
& ade und Friede in Ehrifto! Sch wun⸗ ſie fo ſeyn moͤge, die euch wohl ernährenfone * 
dere mich daß, da ihr gewußt, daß ne, damit ihr da zu bleiben und zu beharren 
diefe eure liebe Bürger (Landsleute) zu ung Luft und Vermoͤgen hattet. Und davon In 
: GR — ihr 



















— — 66%. 
Se: An Johann Heſſen. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. Il. p. 389 b. 
Er erzehlt von der Verfolgung des König Ferdi: 
nands (R. F,); und ermahnt zum eifrigen Ge⸗ 


— 


— 


——— — — a — — — — — —— — —— — — 
1126 I. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden, z | 
ihr noch nicht gefchrieben, vielleicht weil ihrs Tag eure Lampen, und iftuns leyd, daß 
felber noch nicht recht wiſſet. Prüfer es denn, |wir unfers Orts Fein Geſchenke haben, das 
und fchreibet mir hbernach eure Meynung. | wir dagegen überfehicken möchten, dabey ihr 
Denn wegen der Wittwe H) werdet ihr den etwa unferer gedaͤchtet; und ſchaͤmen wir 
Rath lediglich bey euch ſelber nehmen, bes| ung fehr, daß ihr nicht einmaletwa ein pap⸗ 
ſonders aber im Gebet GOtt anrufen, daß pieren Geſchenk von uns erhalten, da wir 
er euer Herz regiere und lenke zu feinen Eh⸗ folches leicht hatten thun koͤnnen. Wenn 
ven und eurer Seligkeit ! In demmfelben ges | aber (Reute) da find, fu ift etwa ‚nichts neues 
habt euch wohl, Pbilippus iff geſtern zu gedruckt: da indeß die Buchhändler euch, 
feiner mübfeligen Viſitation abgegangen. ehe ihr noch zablet, dergleichen zuſchicken. | 
Betet für au Am Tage St. Galli 1527.) Sch will aber doch einmal ein Päckgen Bir 
Mart. Aurber.! cher zufammen machen, ich mag gleich lang» 
*) die etwa zu heyrathen. uns oder zugleich mit den Bücherträgern 


U ul bill nn RFREN 


einen. E 
68. 3. Ku je Br den eniam, ; 
chearonm. er abermal deutſch ausgehet, gefchicket; 

a An Ge: a bu ER ir Baer Bee es find aber die Sremplarien fehon fü abgans ; 

findlich und daraus genommen worden. Der gen, daß ich felber Eeines für mich habe. Ih 1 
Hear Job: Kudw. Bünemann hat diefen| will aber hinfort für eud) und Montanum | 4 
Hrief mit Anmerkungen erläutert, die man an eine Kifte beftellen , darein die für euch bes “ 

dem’angezogenen Ort gleichfals anttift. flimmten Eremplarien gelegt werden follen, | 


Dem ehrwürdigen Heren in Chrifts D. U deren heraus Fommen. A 
Gerardo Dilifcampio , der in Chrifto lau— Den Herrmann von der Lippe, den 
‚tern und reinen Lampe unter den Heili- ihr ung befteng befohlen habt, habe ich mit 
gen, feinem —— Bruder, jallem gutem Willen aufgenommen, und habe 
ihm Fin Diehl > — Ver⸗ 

moͤgen, ey aller elegen eit verſprochen. 
SSH u Sen &in Ei — Bu", Es geüffet euch meine liebe Kethe mit 
er A (dem Soͤhngen fehe freundlich, Denn die 


pfangen, lieber Gerarde Lampadarie, und! F 
ift ung fehr lieb geweſen, weil das Gefchen Eliſobeth ift von ung geſchieden und zu Chris 


ſto durch den Tod ins Leben gereife. Die 
aus ſo redlichem Gemüthe und geneigtem ' E 
Herzen an ung geſchicket worden, daß ich = I Ba un 
recht gethan, und mir es nicht anders einbil,| 1528. 
den kann, da ich euch , ich weiß nicht aus 
was vor. einem Schickſal oder Rath, Sams]. 
. padarium Coder einen Leuchter ) genannt. 
Denn ihe leuchtet ganz von Redlichkeit und 
brennet von Liebe in dem irdenen Geſchirr 
eures Leibes. I 

2. Hernad) brauche auch ich und mein 

Sur in alle Nächte bis jun diefen! 




















x Euer Mertin Bucher, - 4 





N 669 78 

An Bde Spalatinum, 
Aus Aurif. ep. Luth, tom. II, p,390. = 
Er befihlt ihm einen jungen Menſchen, der die J 

Kinder Deutſch will ſchreiben lehren Die 

Herzogin von Muͤnſterberg, Herzog Georgens 

ae: (oder Mubme), a unter 2. — 


*— 


1128 er J—— 
dern Jungfern, einer von Leipzig, der andern 
von Freyburg, wunderbarlich aus: dem Kloſter 
entrunnen, die habe er bewirthet, Und da der 
Herzog George ſich wegen der Verwandſchaft 
beym Churfürften viel Mübe gebe, wiſſe er nicht, 
wie es noch laufen werde. Mingkewitz ruͤſte 
fi) zum Kriege, aber man wiſſe nicht, wider 
wen.  Pomeranus fey nach Hamburg, Phi— 
lippus nach. Thuͤringen gereiſet: er aber wolle 
bald mit der Viſitation anfangen, 
— —— 
Ste und. Feisde in EHrifto! Diefer 
dürffige und vertriebne Juͤngling für 
chet, ob ee wo Eönnte unterfommen, Kinder 
deutſch fehreiden zu lehren: denn Lateinifch 
verftehet en wenig. Er feheint aber fromm 
und geſchickt zu feyn. Er hat alfd gebeten, 
daß ich ihn an euch oder einen andern Freund 
befehlen möchte, ob etwa feine Dienfte je 
manden nüße feyn koͤnnten: wie ihr mit meh⸗ 
rerm ben ihm vernehmen werdet, lieberSpa⸗ 
latin. Werdet allo thun, was euch gut 
duͤnket. Denn bier hat man ihn nichtunters 
bringen Eünnen, fein Brod zu verdienen. 
9, Öeltfame Neuigkeiten werdet ihr ge⸗ 
hoͤret baden, daß nemlich die Herzogin von 


- Münfterberg aus Freyburg aus dem Kloſter 


recht wunderbarlich entkommen; fie ift jetzt 


bey mir mit zwey Sungfern zu Haufe; und] 
eine, Margretha Volkmannin, iſt eines| 
Bürgers Tochter aus Leipzig: die andre, 


Dorothea, eines Bürgers aus Freyberg, fo 
1400, fl. Erbtheil ins Klofter gebracht. bat, 
welches fie nun verlaßt und dem armen Chri⸗ 


X 


fo arm folget, mit ihrer Herrſchaft Urſul: 
fie haben alle zufammen keinen Heller mit 
hergebracht. Hier liegt nun Herzog Ger 
orge dem Ehurfürften inden Ohren: und ic) 
waß nicht, was draus werden wird. Denn 
ſie iſt mit Herzog Georgen Geſchwiſterkind, 
wie ihr wiſſen werdet, weil ſie beyde von 
zwey Schweſtern geboren find. 
3. Nicolaus von Minkewitʒ 
EAucheri Schriften 21. Theil 





vom Jahr 1528. 


ſoll ein 


groß Volk anwerben, ohne daß man weiß, 
wo er einfallen mwird. Mich wundert, was 
die Fuͤrſten gedenken, die Das fehen und zus 
laffen, da oftaus einem Funken ein gefahrs 
lid) Feuer in Deurfehland zu fürchten. Ans 
dre fagen, daß er es dem Woiwoden zuſuͤh— 
ve, andre daß es auf den Marggrafen hehe, 
der doch ficher ſchlaͤft. 

„4. Pomeranus iſt nach Hamburg, Phi. 
lippus in Thüringengereifet, Wir werden 
nach Urſul unſre Viſitation, ſo viel uns ob⸗ 

liegt, antreten. Ich hoffe, ihr werdet ein 
gleiches thun, oder ſchon thun. CHriſtus 
ſtehe allen bey, und fegne es, Amen. Gruͤſ⸗ 
jet M. Eberharden und Erharden, und wenn 
noch andre barder bey euch find. Den 20, 
Detob.1528. _ 


Euer Martin Luther, 





a 670, 
An Caſpar aapianı, Pfarrer in Saals 
— eld, 


Aus Aurif. ep, Luth, tom. II. p. 392. 6. 


gen eines Kirchendieners, und handelt weitlaͤu⸗ 
fig davon, daß man den verborgnen Rath GOt⸗ 
tes, fo im Wort nicht geoffenbaret iſt, gar 
nicht durch menfchliche Vernunft zu ergrübeln 


gefähelichfte Verſuchung. — 
— | 


morte auf euer Schreiben etwas par 


ter, mein Cafpar, aber es iſt nicht meine 


Schuld; meil mie niemand geroiffes, der 


Briefe abgefordert, noch fonft ein rechter 
Bote bey der Hand gemefen. Unſer Suld: 


Er antwortet gar gelehrt auf zwey muͤßige Fra⸗ 


ſuchen muͤſſe, deun das ſey die allerhoͤchſte und 


129 


grade und Friede in CHriſto! Ich an⸗ 


rich aber hat dieſen an euch zu beſtellen uͤber⸗ 


nommen. Eee 

2. Die erfte Difputation des Bruders, 
(den ihr Bajum, einen Wirth nennet,) 
| Re, GOlttes 


u 


— 


1139 


1Tim. 6. Und doch treten wir Hinzu, ja 


Biegen fehen. 


er ſey von folcher Art; aber ihn begreifen tel ift, als folche Gedanken fahren zu laffen. 


J. Briefe Lutheri, welche aus dem Lareinifchen überfent worden, ar 
GHODttes verborgnen Werken, iſt eine Ber Wort EHrifti, fo er zu Petro fagte, zu ber 
fuchung, wie man fie nennet, der Gotteslaͤ⸗ zaͤhmen: Folge mir: fo ich will, daßer 
fierung. Darinnen find viel verloren gan» |bleibe, was gehet es dich an? Und Pr 
gen, und ich felbft bin oft darinnen bie an trus difputirte nur don einem fremden Wer 
den Tod geftecket. Was ift es doch, daß GOttes, wie es nemlich Zohannigehenmwers 
wir arme Menfehen, die wir die Strahlen de. Sngleichen mit dem an Philippum, ' 
der göttlichen Verheiffung durch den Glau⸗ der gefagt hatte: Zeige uns den Vater, ſo 






ben noch nicht begreifen, oder die Funken |genuger uns. Demfelben wehrte er alfo: 
der Gebote GOttes durch Werke faflen Glaͤubeſt dunicht, daß der Dater in mir, ° 
koͤnnen, (welches beydes er doch mit Wor⸗ und ich im Daterbin? Wer mich fieber, 
ten und Mirakeln vom Himmel bejtätiget der fieher den Dater. Denn audy Phir 
bat,) wir doc) in unfrer Unreinigkeit und lippus hat die Majeftät und Heimlichkeiten 
Schwachheit hingehen, die DMajeftat Des des Vaters fehen wollen, wie er in Vers 
Sonnenlichts, ja des unbegreiflichen Lichts |heiffungen und Geboten weitüber EHriftum 
der Wunderdinge GOttes zu brgreifen. waͤre. — ee 
4. Alfo pricht auch der weile Mann: 
Was ber dir zu hoch ift, das forfche 
nicht, fendern gedenfe nur immer an 
das, fogebotenijt. Und geſetzt, wirwuß 
ten um GOttes heimliche Gerichte, mas 
würden uns alsdenn GOttes Gebote und - 
Perheiffungen weiter ngn? 
5. So jehet demnach, und faget ihm, 
wenn er ‘Friede des Herzens haben 
und die Gefahr der Gottesläfterung und 


Wiſſen wir nicht, daß er wohner in ei⸗ 
nem Licht, da niemand zufoinmen kann, 


wagen ung hinzu zu treten? Wiſſen wir 
‚nicht, daß feine Gerichte unerforſchlich? 
- und doch wollen wir fie erforſchen; und das 
thun wir, ehe wir mit den Strahlen der 
Verheiſſung und Funken der Seboteerleuch- 
tet und befihienen find, und fahren mit 
Maulwurfsaugen in die Maseftat Diefes 





- Lichts hinein, die weder mit Worten noch Verzweifelung meiden will: fü folle er fih 
. Zeichen geoffenbaret, fondern vielmehr ver- 


folcher Gedanken entfchlagen, da er weiß, 
ſteckt und nicht angezeigt it? Was Wun daß fie undegreiflich ſeyn: was laßt er fih 

der, wenn uns die Herrlichkeit zu ſchwer denn aljo vom Satan mit folchen Dingen 
wird, indem wir die Mazeftät erforichen?|plagen, die unmöglich find? als, wenn eis 
Was under, wenn wir durch verkehrteiner forgte, twie die Erde auf dem Waſſer 

Drdnung des Lichts verkehrt, den helien|beftehen koͤnnte, daß fie nicht unterginge, 

titag für den Morgenftern fuchen? Man oder dergleichen. Darum foll er erft den 4 


laſſe erft den Miorgenftern aufgeben (wie) Ölauben der Verheiffung und die IBerfe 


Perrus ſagt 2 Betr. 1,19.) in unfern Her⸗ der Gebote üben; und wenn die gefchehen, 
zen, alsdenn werden wir ihn im -Mittagelmag er fehen, ob er ſich mit unmöglihen - 
Dingen beſchaͤftigen kann. Wenn er das 

3. Man muß zwar von GOttes uner- nicht hören will, mag er fehen, daß es ihn 
forſchlichem Willen lehren, daß wir willen, nicht zu fpat gereue. Da Eein ander Mit⸗ 







wollen, das ift Die allergefährlichite Spige | Wiewol man ſie wegen des Teufels Antrieb 
oder Hohe. Drum pflege ich mich mit dem kaum laflen Eann, und ex fie als nothwendig 
—— ee ha 


A N 


AR 


DaB: 2 > vom Jahr 1508. | 1733 
zu erforfhen vorftell, Darum muß man 671, 
bier eben fo mit der Verachtung kaͤmpfen, An Beorg Spalatinum, 


als mie Mißtrauen, Verzweifelung, Ketze⸗ 
vey, oder aller andern Verſuchung. Die 
meiften irren, daß fie nicht glauben, daß ſol⸗ 
che Gedanken des Satans Perfuchungen 
feyn; darum verachtet fie faft jedermann, 
oder will fie gerne verachten, da es duch die auf dem Schloß Altendurg. 
feurigen Pfeile der allerfchalfhafteften geiſt⸗ 
lichen Schalkheit in himmliſchen Dingen ift. Se und Sriedein EHrifto! Daß man 
- Eph.6. Jeſ.4. Denn dadurd) iſt Satan eure Che für Hurerey ausfchreyet, Ties 
‚vom Himmel gefallen, da er GOtt gleich| ber Spalatin, das muß euch nicht allein 
ſeyn wollen, und alles wiſſen, was der Hoͤch⸗ gar nicht Franken, fondern erfreuen, weil ihr 
Iſte wüßte, und ſich nicht genuͤgen laſſen an nemlich gewiß wiſſet, daß dieſe Lebensart 
dem, was er wiſſen ſollen. Muß man alſo von GOtt gut geheiſſen, von den Engeln 
bier durch die Flucht ſtreiten, und nicht Ein: | gelobt, und von allen Heiligen geehret werde, 
ger feyn wollen, als man feyn fol, ſondern Dazu noch diefes Siegelfommt, daß ſie mit 
maßiglich. Und wer das nicht thut, Der; dem Ereuz gezeichnet wird, nemlich daß fie 
wird unterdruckt Durch die Schwere. Denn von den Teufeln und gattlofen Leuten, auch 
man kann nicht an E-Hriftum denken, wenn falſchen Bruͤdern, gelaͤſtert wird, wie es 
ſolche Gedanken herrſchen; fo hat er Adam allem Werk und Worte GHOttes zu gehen 
niedergeftürzt, da er ihn, bey dem verbotenen pfleget. Sehet denn zu, daß ihr die wider 


Aus Aurif. ep. Luth, tom. II p. 391. 


Er tröftet und ftärfet den Spalatinum in feines 
Ehe mit einem vortreflichen Lob der Ehe, wi— 
die gottlofen Läfterungen und fehalfhaften Tücke 
der falfchen Brüder, Pfaffen von Berhaven, 


| 


einigen Baum, mit der Weisheit und 
. Willen GOttes herumnahm. Kurz: das 
iſt die Höchfte und eigentliche teuflifche Ver⸗ 
ſuchung; darum iſts genug, auf menfchliche 
Art verfücht zu werden. Eben damit wer 
det ihr auch auf die andre Frage antworten, 
‚Daß nemlich derfelbe Prediger fein Amt thue, 
ſo ihm GOtt befohlen, und das laffe, mas 





euch ausgeftoffene Worte der Pfaffen nicht 
andersachtet, alsedle Sefteine, mitmwelchen 
ihr zwar vor der Welt beſchmitzt, aber vor 
GOtt verherrlichet und gezieret werdet, und 
denket, die Welt fen nicht werth, daß fie 
die Ehre und Herrlichkeit ſolches Werkes 
GOttes fehe, die ihr feet undhabet. Laßt 
die Welt und ihren Fürften mit feinen naͤr⸗ 


nicht GOttes Befehl iſt, nemlich zu veiffen, riſchen, verwegenen, blinden, vafenden Urs - 
warum einer höret, der andre aber nicht hoͤ⸗theilen und Lafterungen fahren. Es ſtehet 
vet. Was gehet es dich an (fpricht Chri⸗ gefchrieben: Es müfje der Gottlofe vers 
ſtus)? Folge du mie nach. Mir, mir! tilgt werden, daß er nicht ſehe die Herr⸗ 
Nicht deinen Fragen oder Gedanken, lichkeit des HErrn. Die Himmel erzebs 

RR RAN, | Ilen die Ehre GOttes, und ohne Zweifel 
6. Wegen der Juͤden, die ich in einem an⸗ ſchaͤumt die Welt nur GOttes Schande 
dern Buch ermahnen foll, werde ich ſehen, aus. Denn ich halte nicht, daß euch die 
wenn ic, Zeit habe: jetzt habe ich andre Sa⸗Pfaffen zu Bethaven zu ſchaffen machen. 
chen vor mir. Gehabt euch wohl und betet Und fie moͤgen auch ſeyn, wer fie ſeyn, ſo 
Für mich zum HErrn. Den 21. Dit, 1528. habt ihr jetzt das Amt der Viſitation auf 

Euer Martin Lurber, en und einen fehr gnadigen Di 

Bee 23 SU \ 


\ 


— 


54 


pflegen, Amen. Bittet ja fuͤr mich. Wit—⸗ 


‚ Miebierthefter Beifger,, in der Hoffnung, wich zum HSxen, und gehabt euch mob, 
Gen Dinge forge, Darum fället die Schuld den 1. Nevember im Fahr ısag. 
auf ihn, wenn nichts gefchicket wird. |. en — 








"a9 
euch nicht wird an Lebensmitteln Gebruch]| Er ferne Amsdorfen wegen: feines langen Still 
kit tofen. Mer HE Chisfirfeenh| Miss sur Me: or mie ud, abe 


ie ſei Peſt zu Wittenberg zwar nicht herrſche, aber 
— gute Obſcht ſich doch ein wenig merken laſſe: inglechen daß 


er die Viſitation angefangen, und daß es uͤber ⸗ 
aus an gelehrten Pfarrern fehle. *1 
hr —1 

Euer Martin Luther Su und Friede in HErrn IEſu Chris. © 
flo! Euer Stillſchweigen, lieber ams⸗ 


II, Briefe Lutheri, welche aus dem Aateinifchen überfest ‚worden. 





tenberg, den fünften Tag nach Simenis und 
Auda, 52H, - 





672... \ 5 ne um € Pa ——— — 
4 dorf, iſt über die Maſſen ſeltſam, und ganz 
An Pfarrer in ider eure Art und meinen Derdienft, fons | 


| derlich in der Zeit, die fo. voller Verfuchung 
| | ‚und Gefahr. Die Peſt herrfcher bey ung 
Er entfchuldigt fih, warum er. nichts von feinem nicht, zeiget und vexraͤth ſich aber doch bis⸗ 

Büchlein geſchicket, und meldet, daß feine Ehe-, weilen in einem Winkel. CHriſtus aber 
feau gefegnet ſey, ingleichen wie viel er zu thun erhalte euch mitten-unter folchem Feuer ger 
Babe. u fund, Amen. 2% 35 4 


Aus Aueif. ep. Luth. tom, II. p. 391. b. 





ee we Le ds nein Viſitatores das iſt, Bir 3 
4nade umd Sriede in EHrifto! Fchdens ſchoͤfe Auffeher),undfindenüberen Armury 
ke jest. nicht, habe auch nicht gedacht, | und Mangel. Der HExr fende Arbeiter 


9 


wie ic) euch “Bücher ſchicken wolle, mein in feine Erndte, Amen. Deter doch für 







' 
5 





ns 


ER | | a An Georg Spalstinum. — 
‚2. Meine Kethe grüflet euch mit WWeib| Aus Aurif. ep. Luth. tom,IL. p. 39. 
und. Kind; die zwar Ichmanger, aber. noch | = = 2... 11 
nicht zum Helfte ift 9). Beter für uns, % Er befihle ihm einen jungen Menfchen, den Phi 


*) Faoris, Ausrichter.) 


Ich ſchreibe voller Geſchaͤfte, als ein Vifi-| . 
tator (Rirchenbeiucher), als ein Lefer, Pre. | - 


diger, Bücherfehreiber, Verhoͤrer Käufer, 


Anwald, Kläger, und mas nicht. alles.' 
Gruͤſſet alle die Unfrigen. Den fünften] 


nach Simonis und Fuda, 12H. | RR —— Ben 
® IN Martin Luther, re und Friede im HErrn. Diefen 
nondum viuo fetu. . Wjungen Menfihen, den euch unfer Pia 





2 An Nicolaum Amsdorf. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom, Il, p. 394. 


ſchlag gefehen. Der Mingkewiziſche Krieg fey 


den viel arme Pfarrer gefunden; daher e 


lipp Melanchthon ſchon gepriefen, befeh⸗ 
Ie ich euch nochmals, lieber Spalatin, me 
daß ihr feiner nicht vergeffet, wo esnurdie ° 
elegenheit giebt, ihm zu einem gefu 


lippus ſchon befohlen, und danfet, daß er wegen 
eines andern jungen Menſchen auf feinen Bors 










gedämpft. Die Bifitation gehe foreundwüre. 
Gott bitter, daB er ihrem Mangel abhelfe. N 


ten 
Dienſt 


ER 


Pr e 








Dienſt zu helfen. Ich weiß auch, daß ihr Briefe, daß ihr fie leſet ſtatt der meinigen, 
es ohne mein Erinnern thun werdet. Ich und feher, was das gute Weib ausjtehen 
danke aud), daß ihe dem Juͤngling, der und leiden muß. 

deutſch Schule halten will, geholfen. 2. Es grüffet euch meine Kethe mit eurer 

2. Bir wiffen bier nichtg neues, auſſer lieben Hindin und Rehe fehr ehrerbietig. 

daß "Mlingkewisens Krieg gedäinpft iſt, 3. In unferm Wittenbergiſchen Exeys 
GOtt Lob und Dank! und die Soldaten finden wir bey der Rifitation noch alle Pfar⸗ 
auseinander gelaufen, bis auf wenige, die rer mit ihren Bauern gar einig, aber die 
au Sonnewalde die Bürger plagen. Leute träge und füumig zum Wort und 

3. Unfre Zifitation gehet immer fort. Sacrament. Betet für mich. Am Tar 
Was ſehen wir da vor Elend! und wie oft ge Martini, im Jahr 1528. 
gedenken wir an euch, daß mir in dem har- Martin Luther. 
ten Voigtlaͤndiſchen Bote eben dergleichen, 
. oder wol noch mehr fehen werden. Laßt 
uns doch den HErrn bitten, daß er ung al; 
len beuftehe, und er felbftdie armen Biſchoͤ⸗ 
fe foͤrdere, als unſer treueſter und beſter Bi⸗ 
ſchof wider alle Lift und Gewalt des Sa— 
tans, Amen. 

4. Meine Kethe und Juſtus Jonas gruͤſ⸗ 
ſen euch ſehr ehrerbietig. Und lebet in Chri⸗ 
ſto, dem Ueberwinder aller eurer Verſuchun⸗ 
gen, vergnügt, Amen. Den 8. Nob. 1528. 

Euer Martin Luther. 





— 
An Nicolaum Hausmann. 
Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 395. 


Kicche in Zwickau, undfeinem Obern *) 
im HErrn. 

St und Friche in Silo! Sie 
wundert, daß ihr, Fieber Hausmann, 

von der Rircyenbefichung gar nichts u wiſ⸗ 


NER: rn 
ſſen fcheint, da ich anders nicht weiß, als 
' Un eben denfelben, N daß ihr in dortige Gegend auch ein Viſita⸗ 
Aus Xueif, ep. Luth, tom, 11. p. 394- b.  , Itor und Gefelle des Spalatini, ingleichen . 


Dolsigens und Planizens feyd, und ich 


Er habe lieber von nichts an ihn ſchreiben, es 
ganz laffen wollen, da er Gelegenheit gehabt: gehoffet, ihr haͤttet die Viſitation ſchon laͤngſt 


ee fihicke auch an des feinen ftatt, der Argufa angefangen. 

- Schreiben, daß er des gottfeligen Weibsbildes] *) maiori:oder Aelteren. 

Jammer draus fehe: er meldet auch, wieesmit| 2, Wir haben in unſrer Gegend ſchon 

feiner Bifitation — 0 Ffafk. einen Monat mit Beſuchen zugebracht, 

| “ eure Gegend aber ift in unſerm Theil nicht 

ge und Friede in Ehrifet Ob ich mit vom Fuͤrſten angezeichnet. Der Sa⸗ 

mol ſehr viel zu thun habe, fo habedoch tan ift überall Satan; wir hoffen aber als 

den Rinderlehrer, den ihr mir laͤngſt aelo- les Gute, ob wol eine groſſe Verachtung 
bet, und der zu euch zuruͤck gehet nicht leer des Wortes iſt. 

au euch gehen Kiffen wollen Ich habezwar| 3. *) Die Chefache mit der Jungfrauen, 

nichts zu ſchreiben, da ich neulich ſchon ge- DB ſich hinter Wiſſen und Willen ihrer 

ſchrieben. Doch ſchicke unrer Argınalz — und —— Eltern hat verlobet TER ſe⸗ 


Ccece3 be 


ae... nom Jahr 1528, | 1137. 


Dem in EHrifto hochehrwuͤrdigen Heren, 
Nicolaus Hausmannen Biſchoffen dee 


hy 


1138 11, Briefe Luhert, welche aus dem Lateinifchenüberfent worden, 











139 
e ich dermaffen an, daß der Gefelle, oder | doc) wife, daß wir nod Seid Haben, , 
ld hat Geld geiucht,,. und den Eltern eure S uld iſt; das ihr ja fordern wuͤrdet, IJ 
ihr Kind alſo heimlich wollen rauben; wel ⸗wo ihr nicht etwa einen Schatz gefunden 
ches Exempel gar nichts taugt. Darum auſſer dem Weibe und Kindern. Schr 
hät ich in Diefer Sache nach dem Worte |vet doch alſo bald, und meldet, ob ihenoh 
halten, und folte mol billig folcher Durſt mich, daß mein Glaube nicht aufhöre. Ges 
des Gefellen zum Exempel der andern ger |habt euch wohl in C.Hriſto. Den Abend 
ftraft werden, die Magd auch eine Staupe vor Catharina im Jahr za, 









e 


haben. Denn wo das einreiſſen wuͤrde, m Lucher 
(mie vorhin,) koͤnnte Fein Dann fein Kind ——— 


behalten. Ä ER 
/ ) Was nun folgt, ift deutſch im Tert. 

4. Den Blinden und Blindin gebe ic) 
sufammen in GOttes Namen, angefehen 
die Gefahr der ſtummen Stunden und ans 
dern Unrath. Ob nun Kinder draus wuͤr⸗ 
den, oder ſchwer feyn würde, fie zu ernaͤh⸗ 
ven, fo muß mans annehmen, als einen ins 
fall, GOtt zu Lob und Ehren. Es geſchie⸗ 
bet doch folcher. Fall felten, wie ein ander 
zufälliges Uebel. Vielleicht verfucht GOtt 
unfern Glauben alfo, achteauch, man koͤnn⸗ 
te ja etwa eine Arbeit finden, Damit ſolche 
blinde Perſonen möchten geuͤbet werden. 
Hiemit GOtt befohlen, Amen. Donner | =’ ier ſo 
fags nad) Eliſabeth, 118985. Briefe, Die lange hier gelegen: Das andre 
Euer redlicher Martin Luther. wird der Eanzler erzehlen. Saget Auch, 

| | — es waͤren Handſchuhe und ein ſchwarz *) 
Muͤtzgen, ſo von Augſpurg mit andern Din ⸗ 
An Michael Stifel. — worden. — — 

Aus Buddeifuppl. ep pP. fen fleht, vor wen es folle, fo moͤge er es 
a ihm vor —— nicht ſchreibe, noch ſchreiben. Denn nei haben das unſre em 7 

| "are Schuld einforbse: und might geiwöhnlichen — aber feine. Briefe babe nicht aufs J 
Scherz ein. rechen wollen. — ER 

; \ ) eapitiolum, oder Huͤtgen, Caputgen. 
nade und Friedel Ich ſchicke euch, lien] 2. Meine Verfuchung hat mich heute wie⸗ 
per Wiichael, was: eud) gehöret, wie der betroffen; betet doch für mich, mie ich“ 
ihr aus beygefügtem Schreiben erfehen wer⸗ für euch, daß mein Glaube nicht aufhöre a 
det. Sch wundre mich aber, wie es komme, folder Sichtung. Dem Canzler haben wir 
daß ihr nichts an uns fehreibet oder befehlet, Sachfifche Ehre angethan. Cure Familie 
\ At wenn ihr unſer vergeflen hattet, da ihr und wir alle find gefund, Es gruͤſſet euh 

| ee ee 


ww. } 





ee 
An Nicolaum Amsdorf. 
S. im XVII. Th. d. S.p.azgcg. 





An Philipp Melanchthonem. 
| Aus Aurif. ep. Luth, tom.Il. p.395. b. 


Cr ſchicket Ppilipp Melandhthoni und M. Luck 
‚einige Briefe, die er von Augfpurg erhalten, 
£laget auch über feine Berfuchling und befihleet 
ich zu feinem Gebet. ER DE 

ee Friede im HErrn. Ichſchi⸗ 
> ke hier fo wol an euch EM. Lucam 7 


—— —————————————⏑ ⏑ — 


Dee J * 
de — 


N 


| 11409 7 


& vom "Jahr 1528, 1148 
meine Kethe ehrerbietig, und wünfcht eurel 2. Sch günne es eud), daß ihr des Amts 


Wiederkunft. CHriſtus fey mit euch, und der Viſitation enthaben feyd *) wegen eurer 


gebe, daß ihr auch meiner gedenket, Amen. |Zroicfauer, 


Es müffe allen den Unfern, ſo bey euch find, ſupportatus. 
wohl aehen. Den andern Tag nach Ca-| 3. Sonſt wiſſen wir nichts neues. Bes 
tharinaͤ, 1528. he tet nur fur ung, und rufet EHriftum bruns 


| Ä ihenlſtig an. In weichem ihr euch allegeit wohl 

Des Erhards von Holftein Schreiben —— 
habe ich an euch ſchicken wollen, daß ihrfei- a a Den 2. December im 
ner gedächtet, um ihn anderswo zu befür, | Jahr 1528. 








dern. Ich fehe, daß wir von allen gehabt Dee 
werden, auch den Unfern. — aber 68: 
ey der Untige, und nut uns, Amen. i a 
ſey aſrige, * An Michael Stifel. 
Aus Buddei fuppl. ep. p.6o. 5 

N re —— ihm eine gluͤckliche Ehe, und entſchul⸗ 

I . igt ſich, daß er durch die Geſchaͤfte der Kir 

An Nicolaum Hausmann. chenbeſuchung verhindert werde, bey des Schoͤſ⸗ 

Aus Aurif. ep. Luth. tom. II. p. 396. fers Hochzeit zu feyn. En 


— 


2 — 


Er meldet, daß der Churfuͤrſt von Sachſen alle Sg und Friede! Ich freue mich ſehr, 
ſchwere Eheſachen an feinen Hof und Canzeley IP lieber Wiichael, daß euch das Weib 
gezogen. mit dem Kinde fo gefalle, und daß fie euch 

I aud) liebe. GDtt erhalte auf beyden Seis 


| Site und Friede in CHriſto! Mein lies |ten Diefe Einigkeit. 


D) ber Hausmiann, leidet dochimmerew | Im Übrigen wollet dem Schoͤſſer ſagen, 


| res Rathes That, bis dee Fürft ein anders daß ic) auf Feine Art bey feiner Hochzeit ers 


verfüget. Bittet aber fo wol öffentlich als ſcheinen Eonne, weil ich an keinem Tage nur 
ſonderlich, daß dergleichen nichts weiter von eine Stunde frey habe. Ich haͤtte war ges 


 ihnenunternommenwerde. Weil der Fuͤrſt dacht, daß wir um dieſelbe Zeit in Schwei⸗ 
 olle ſchwere Fragen von der Ehe an feine nis ſeyn würden, und alſo ihm zu Ehren er 
Cangnjeley gezogen, bis wegen einer gewiſſen nen halben Tag abbrechen Eünnten, aberdie 


Form Verordnung ergehet, wie Die Beleh⸗ Sefchäfte der Kirchenbeſuchung find fo ans 
zung oder der Befehl, fo den Rifitatoren gewachſen, daß uns unfer ganz Vornehmen 


gegeben worden, ausdrücklich lautet, wie ihr verrückt worden. hr werdet alfonichtden 
- fehen werdet : darum ermahnet fie, daß Willen, fondern die Noth entſchuldigen. 


fie aus Furcht vor dem Fuͤrſten hinfort der⸗ Uud grüffet eure Hevam mit den euch anver⸗ 


 gbichen Erempel meiden. Ihr wolltet es |traueten Früchten. Den Abend, da ich 
dißwal fo hingehenlaffen, fie ſolten aber nicht [euren "Brief erhalten, 12. 


son neuem Urſache geben zu Flagen, | Martin Luther, 


A BIN Er F 


Am 


deſſen erinnerte. ch danke alſo hoͤchlich für | beſtens bei euch anpreifen. Ich hatte eben ° 





i 1142 1, Sriefe Lucheri, welche aus dem Lateinifchen überfert worden . ) 


1143 | 
en. 


antwortet, und ich meyne, ihr habt es ſchon 






An Martin Bolisen, Prediger in Brsuns| gefehen, Damit feine Schmeichleeund Anbe⸗ 
| ſchweiizz ter nicht zu trotzig würden, und allzuhoch 

Aus den Unfchuld. Nachr. A, 1720. p: 894: pocheten, yR = ee N 
ER 1, 4: Seßt mache ich einen Eatechifmumfür 


F — 2 e.. [Alle Leute auf dem Lande ). Beiet ihr mit 
— habe, heben POIREAN „euren FO Ner Hausehre fleißig Mr mid): 2 ge⸗ 
s chen angenehmen Brief nicht allein abe euch wohl in E.Hrifto. Gegeben den 

wegen des Gefallens, der mir dar anna u 
durch geichehen; fondern auch wegen der Zei⸗ : "2 Sue Aare 
kung, DABes nor ui EIKE SUIBDE: an Dee. *) paganis, fi d wol. hier nie Heyden ber 
Pomerani Werk, wohl ftehe, wie die Un nem oe v — — 
fern melden, froͤlich und vergnügt empfans| . | . ron 
gen. EHriftus bekraftige, was er in uns) 

2. An D, Kevin habe ic) don Emden | ST 
aus gefehrieden ‚welchem ihr auch meinetz] "7° den Unſch. Nachr. A. i7eo p gos · 
wegen fleißig danken werdet. Euer Tor ⸗ Hr 

gauiſch Bier H iſt durch gluͤcklichen Ge 05% Alemaͤnner kommen wieder zu ung, 
brauch und mit ſolchem Lobe bey uns drauf lieber Amsdorf, und wir danken 
gegangen, als noch keinem geſchehen iſt. GOtt, daß die Peſt nachgelaſſen hat, und 
Denn es iſt nur für mich und die Viſitato⸗ auch leidlich geweſen iſt. I RN 
ves aufgehoben, und eingeſchenkt worden. 2, Meine Kethe hatte Kreffe für euch zus 
Und haben fie es nicht genug loben Tonnen | fammen gebracht, und wollte fiefchicken, da 
ůoͤber alles andre, dag ſie je getrunken hatten. 1aber Die Kälteeinfälle, if eg umfonft. Cie 
Ich aber, der fein grob bin, habe euch und wird «8 ein andermal ſchicken, wenn es an ⸗ 
‚eurer Aemilia nie gedanket: und wie ich gar gehet; ich bitte jest nur, Daß ihr meinetwe⸗ 
ein forglofer Hausvater bin, habe ich weder gen dieſes beftellet. Der Lic. Premſel will 
dran gedacht noch es gewußt, Daß es in mei⸗ [endlich feine Kunft gern in Uebung bringen, 
nem Keller wäre, big mein Famulus mich und hat mich gebeten, ich mochte ihn doch 





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An Nicolaum Amsdof, 














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ſolches nüßliche, liebliche, und eurem Ver⸗ dergleichen mit Ebeling Alemannen ges 
mögen nach ſehr groſſe und hohe Geſchenk. than, wenn mir nicht etwas darein gefallen 
Gruͤſſet alle Bruder, fonderlich eure Aemis waͤre. Ihr werdet aber diefem flilen und 
tiam, "und Göhnfein: nemlich die Tiebliche | frommen Menſchen defto mehr dienen und. 
Rehe und ihe angenehm Rehbücklein : der |helfen, weil ihr ihn Eenner, Er wollteaber 
Here fegne fie und laſſe fie in viel rooo. gern als Medicus in eurer Stade Gehalt 
- wachfen, beydes am Saamen des Geiſtes haben und dahin ziehen, wenn er es durch 
unddes Fleiſche. 0eres. euch erlangen Bann. Ihr bringe esnunfo 

3. Herzog Georgen habe ich tapfer ger weit als ihr wollet, fo antwortet mir, = — 
= | ei; 


. 


— — — — — — — — 
—— RR, vom Jahr 1529. 1145 
* Nam — — — — — — — —— — —— — 
3. herzog Georgens Büchlein wider men und pluͤndern. Saft uns denn getroſt 
mich, und meines wider ihn, werdet ihr wol ſſeyn. Der iſt groͤſſer, fo in uns lift; als 
geſehen haben; von mir urtheilen aud) die der da gefagt hat: Seyd getroft, ich has 
Unfern*), daß ich ſolchem hoͤchſt tyrannifchen|be die Welt überwunden. In der 
Feind allzuhart und. grob begeanet haͤtte. Welt habe ihr Angſt: in mir aber Frie⸗ 
Ich aber laffe mir duͤnken, daß ich ihm noch de, Amen. 
viel zu linde gegen feinen tollen Grimm ge| 2, Es iſt bey uns ein groß *) Nordlicht 
bandelthabe, J Mordſchein) gewefen, dadurch die ganze 
20 En "oe u a En acht erleuchtet worden; nemlich Sonna⸗ 
N e . \ , s ) 
Möndsart — anklebende Gewohnheit gewe⸗ ns Hals: — 
fen, wie man es heutiges Tages deutet. eier es? © Sr — 2 2 n a “ ei Mr 
4. Des Randgrafen Sache zu Worms gefaat: Ihr follt euch nicht fürchten vor 
ſoll nun Durch unfern Canzler etwas beijer|y,.,, Beichen des Aimmels, Die Gott! 
ſtehen; GOtt Lob und Dank. ; wis, „De DDlilde 
Re NEE RN fen mögen forgen und. fehen was fie ver 
s. Sch bitte euch, Daß ihr für mich zu ſachten. 
Godtt betet, und eure Kirche fleißig zum 
Geber anhalter. Denn der Satan wuͤtet 
. und tobet allenthalben auf ung los. Ges 
babt euch wohl in CHriſto. Den ar. Ja— 


nur. 1529.. : 5 
; Euer Martin Luther. 


684. | 
An Tobenn Seen 
Aus den Unfch. Nachr. A. 1720. p. 896. 








*) Chafma, 
3. Ich habe länger als acht Tage Kopfe 
wehe, Schwindel und Braufen. Es fragt 
fih: ob es Schwachheit oder eine Verſu⸗ 
ung vom Satan fep, welches ich nicht 
weiß. Sieber, betet fuͤr mich, daß ich tas 
pfer und freudig im Glauben ſey. EHris 
ſtus ſey ein mächtiger und lieblicher Troͤſter 
bey euch. — N | 
4. Die Pohlniſchen Tafen Hund gol⸗ 
[denen Buchſtaben habe empfangen und übers 
geben. Unfere ſaͤmtlichen Brüder grüffen 
euch. » Den 31. San. ız2g. ı IS 
M. Luther. 





>: 


Is 
Gnade und Friedeim HErrn. Daßun⸗ 
2) fer Tyranntobe, erfahren wir auch von 
- andern Orten, wenn es auch Fein Schmiede 
Jagte, wie viel mehr, da ers treibet? und 
muß alfo der redliche Mann defto mehr ber| 
ten. Denn im a ar des | Ä 
Betens nicht gewohnt geweſen, teil nies un 
wmand den Satan, der das Seine mit Fries er 9 m897. 
den behielt, innen worden. Es mar alles a \ RR 
- nur Spiel und Kurzweil. Da er nungber nade und Friede! Ihr habe mich fiber 
durch den über. ihn gekommenen Starkern die Maflen erfreuet Durch euer Urtheil 
vege worden und erwachet, fo tobet und ra⸗ von meinem Büchlein wider Herzog Geor⸗ 
ſet er in Ernſt. Und zwar billig; denn erigen. Denn alleverdammenmich, und fra, 
feidet bon uns viel, weil wir fein Haus ſtuͤr⸗ gen A u dem, was er an mir gefün- 


urheri Schriften ar, Theil. Diger : 


) tabulas, hat vielen Verſtand. 


a .. 685. 
An Nicolaum Amsdorf. 





ee 


« 


1146 IL Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen überfegt worden, 1147 


diget: fondern ſehen nur mich Cund meine|ten fehlen. Ich denke, die Papiſten follen 
Perſon) an, ihn aber laſſen fie als unfehul|folchen Mangel auch felbft wol bald innen 
dig hindurch gehen. Ich weife ihnen euer|werden, da fie fo viel Kirchen, erfhöpfen, 
Schreiben nicht, weil fie euch auch ſamt mir| und die beften Prediger fortjagen. 
verwerflich machen wollen. Ich bin beres| *) Carnaria, wirds wol heiſſen follen auf deutſch; 
det worden, daß ich dem Tyrannen hinfore,  Muft Karinthie. BEE 
nicht anttootte, neil-er auch bezeuget, er] „ > Ihr werdet, wie ich euch Darum erſu⸗ 
wolle mich hinfüro gehen Yaffen. Se, fleißig fin mich beten und die Kirche 
2. Man redet hier viel von Kerdinandt feibig ——— aber den Reichsh⸗ 
Tyranneh und Erpreffungen. Betet für er ver En —— ante — 4 
mich mit den Euern, daß mich GOtt ſtaͤrke bet, Die 5 5 Steg — fur 
und nicht in Satans. Hand loffe. DER Ofen —— ach, 
HErr Fefus erhalte und fegne euch, Amen. |eqye 109, ed 

| Mare, Lurber, 












Den ı2. Febr. 1529, er 
| | Maart. Luther. 


AN 








\ \ 2 «I 
a de Eu DE 0:0 ne 


a 686 a 687. & | 
Ba a Ä ei An Ylicolaum Adusmaın. 
a en an Pfar — Aus Buddei fuppl. ep. p, 60 \ 


Er troͤſtet Hausmannen, der von dem Zwickaui⸗ 
fhen Rath geplager und gedrückt worden ; 
und wänfhe ihm Cordatum zum Collegen.” 
Bon der Kirchenmuſie. Er preifet den Frey⸗ 
bergern fein Buͤchlein an von beyder Geſtait 
des Sacraments, fo wider des Biſchofs zu 


Aus Cheift- Schlegels hift, reform. Coburg: | 

P- 199» - =f 

— I Fan 3 I 
Si und — Se a { 

> Mann, Johann Weblinger, befehle| am mn osofoht z 
ic) euch, lieber Baltbafar, aufs befte, als| rn Velehl ausgegangen: | 
welchen nun dee HErr auf.aller Belangen‘ — — A 2 er 1 
zum ‘Pfarrer in Hilpershaufen aus unferm| Kate m Chriſto und Friede: nicheweh 
Mittel fendet. Er iff arm, umd aus Kaͤrn⸗ chen die Welt giebt, fondernder dw 
then *) um des Evangelii willen vertrieben, |ter der Barmherziskeit im Verborgenen. 
‚son ung aber mit geringem Gold bisher als Lieber Hausmann ihr troͤſtet mich als ein 
Prediger auf dem Schloß erhalten worden. |treuer "Bruder in EHrifto! es troͤſte euch 
Darum ihrbillig forgen werdet, daß ihm die denn flatt meiner Dankbarkeit der Here 
Reiſekoſten, die er hier. hat borgen muͤſſen, JCſus Amen. — 1J— 
aus dem Kirchenkaſten evflattet werden, Das; 2. Ich kenne die Leute in eurem Kirch⸗ 
mit er nicht auf eines andern Koſten da dier ſpiele. Uber ſeyd getreu und tapfer bis in 
ne. Ihr wiſſet unfern armlichen Zuftand, |den Tod, fo werdet ihr die unvermelkliche 
- indem wir ſtets für geflüchtete Ankommlin | Krone empfangen, wenn der Erzhirte erſchei⸗ 
linge ausgeben, Daß ich nicht alle verforgen Inen wird. Wer verachten, der verachte 
kann; und wenn wir nicht dergleichen Exu⸗ immer bin: wer flinfer, der flinfe dahin: 
Kanten und Bertriebene heutiges Tages häts | wer unwiſſend iſt, der fen untiffend! Sp ° 
sen, ſo wuͤrde es uns felber an tuͤchtigen Leu⸗ ge du mie nach, fpricht er, was gebere 


? 


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— — 


nas vom Jahr 1529. 1 49 


dich an, wo die bleiben, welchenicht hoͤ⸗ſſie uͤberwieſen find, der fieghaften Wahr⸗ 
ren wollen? So muß erfüllet werden, was |heit nicht weichen; darum muß man fie, 
Df22. fteht: Ich bin ein Wurm, und nach des Apoftele Rath, fahren laſſen als 
Fein Menſch, ein Spott der Wienfchen) Verkehrte HD. CHriſtus fey mit feiner Gna⸗ 
und Derachtung des Volks. Und bin|de und Geift bey euch, Amen, Betet für 
fremde meiner Mutter Rindern, und ein mich. Wittenberg, den 13. Maztit 1-29. 
Greuel meinen Bekannten. Selig feyd| ”) fubuerfis, ſteht für fubuerfi, wie angemerkt - - 
ihr, wenn ihr fo von euch fagen müßt. Euer ſteht. 
Rath hat noch nicht an uns geſchrieben. 
Ich mag hinſehen, wo ich will, fo weiß ich 
keinen süchtigern Mann für euch, als Cor⸗ 
darum, einen gelehrten, bedachtigen,, klu⸗ 
en, gottfeligen und chibaren Menkben. | __ ze 
3. Ueber euren Paulum wundre ich mich, (Gnade und Friede! Das Geld haben 
daß er des Fürften und der Bifitatoren Drd-) I mir empfangen. Wir hatten aber 
nungen nicht gehorchen will. ch fürchte, | neulich geſchrieben, ihr folltet zu ung kom⸗ 
daß nicht etwas hinter ihm ſtecke. EHri| men. Davon gedenket ihr nichts in eurem 
ftus, der fein Werk in ung angefangen hat, Briefe, als wenn ihr das Schreiben nicht 
wird uns beyſtehen. bekommen hättet: Darum verſehen wir uns 
. Die deutſche Litaney kommt zu euch, eurer vor Oſtern nicht. Sn 
welche uns fehr nuͤtzlich und heilfam fcheinet.), 2. Frizhanſen habe niche gefehen, weiß 
Und die Melodey, fo mit ung nach der Pre-| auch nicht, ob er bier iſt: ich mill es aber 
digt Donnerſtags, wenn die Knaben vor⸗ bald erfahren. | 
Singen, pflegt gefüngen zu werden, vühret| 3. Wegen zweyer Schulmeiſter und was . 
das Volk ungemein. Wir fingen auch) die) ihr fonft befehiet, wollen wir gerne forgen 
Lateiniſche auf dem Chore Sonnabends und antworten. Was Srisbanfens Sa⸗ 
nad) der Predigt nichf mit einer andern| che fey, wird ſich zeigen, wenn er auftritt, 
Melodey, ſo noch nicht gedruckt ift *). 4. Vom Neichstage hoffe alles Gutes, 
*, neque ſtehet zwar, es ſoll aber vielleicht atgue und das Concilium wird uns nicht viel ſcha⸗ 
heifien. N . den koͤnnen, wenn gleich eins wird: wiewol 
5, Wider den Türken wird Das Buch ic) es zur Zeit nicht glauben oder fuͤr wahr⸗ 
am Palmarıım fertig fenn. ſcheinlch anſehen kann, daß eins werde. 
6. Euren Freybergern Tann ich iu der | Der Tuͤrke drohet einzubrechen, der wird, 
Sacramentsſache nichts nuͤtzlichers fchrei-; ſorge ich, reformiren, weil er durch GOt⸗ 
ben, als mein legt Buͤchlein wider des Bir] tes Zorn geſchicket iſt. x N 
ſchofs zu Meiffen Befehl, fonderlich den letz⸗ s- Sch bin vum Amt des Viſitators abs 
ten Bogen H. Denn aus vielen Urfachen| gefest, und wird ſolch Werk durch wunder, 
- Finde ich nicht gut, mehrzufchreiben. Denn) bare Tücfe Satans gehindert. Ich hoffe 
man muß hierinnen, wie in allen andern| aber Doch, es folle bald wieder angehen:- 
Stuͤcken, zu GOtt beten. Wir freiten| denn ich will für die Piözicfer Zungfrauen 
nicht mit Fleiſch und Blut, fondern mit| alles thun, mas ic) kann. ug 
geiſtlichen Schalfheiten, welcheauch, wenn ift nach fehrecklicher —— 


— 


— 








688. 
An Nicolaum Amsdorf. 
Aus den Unfch. Kracher. X, 1721, p. 8. 





> 










* 


NBviefe Tucher welche aus dem Tateimſchen uberſegt worden, 


aber habe meinen Moab zu verachten ange⸗ 


will fih zwar mit folchen Fuchsſchwaͤnzen ei- | 


gen: er wird fich zwiſchen zwey Stühlen! 


und Epicurum. 


angeſehen, hat feine Michtinkeit, und iſt an fen Leute, fo dieſen Brief bringen, erſetzen, 


Be ⸗ —— — 

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SE 
dult durch GOttes groffe Gnade fanfte ge ſen fern, wie D. Seß fihreiber: und an ei⸗ 
ſtorben. Betet für ‚mich Suͤnder, lieber nem andern Tage wären zwey dergleichen 
Amsdorf, und lebet in CHriſto friſch und Feuer übereinander geweſen, und in dee 
vergnuͤgt. Den 15. Martii Anno 1729. Mitten ein feuriger Beſen. Ich meyne, es 

Martin Luther. bedeuten ſolche Feuer, daß der juͤngſte Tag 
por der Thuͤre ſey. Rom faͤllt, Königefab 
len, Paͤbſte und Die Welt ſelber fatlts wie 

ein groß Haus, das bald einfallen will, bier 
und da erſt Eleine Riſſe gewinnet, und das 
mit vorfpielet. Auſſer daß man erſt fehen 7 
muß, wie der Türke, als des Ezechiels Sog 
und Magog, nach feiner Weiffagung infei 
nemgroffen Sieg erft ruͤhme, und hernach 
mit feinem Öefellen, dem Pabſt, zu Grun⸗ 


















I 
Ar Wenceslaum Link. 
Aus den Unſch. Nachr. A-1720: p. 1003. 
RL Br | 
Ch habe, meinlieber Link, zwey Schrei 
& ben voller Neuigkeiten erhalten. Ich 


fangen, und will weiter nichts auf ſeine de gehe. Betet fuͤr mich Sünder, und 
Schmaͤhungen antworten. gruͤſſet den HErrn Abt, und befehlet mich 
‚2. Zrafmus hut, was ihm anftehet, In feinem Gebet. EHriftus beſchere eurer 
daß er Den Lutheriichen Namen, unter mels| Hausehre einefröliche Geburt. DieCnas 
chem allein er doch ficher lebet, fo anficht|de fey mit euch, Am Sonntag Fätare im 
und ducchziehet. Darum gehet ee nicht zu Jaht ag. — ee “ 
feinen Holandern, Franzofen, Welfchen\” 7 : 
+ 


fen, Q Martin Lucher 
Enslandern x.? Er reucht d Mäufe. Er). rs 





ne Stelle eewwerben, wird aber nichts krie⸗ An € afpat Agvilam, Pfarrer in Sacb 
wiederfegen., Wenn ihn die Lutheraner fol — | | 
baffeten, wie die Seinigen, ſo würde er zu! a 
Baſel feines Lerms nicht ficher fun. E-Hrı- | u N a 
ſtus aber vichte dieſen ruchloſen Lucanum al und Friede in CHriſto! Ob ihre 
— | wol, lieber Caſpar Adler, werthfeyd, 

*) fledete dentſch die drey Worte. daß ich euch ſehr groſſe Briefe ſchreibe, op 
3. Ber uns faͤllet nicht viel neues vor laͤſſet Doch die Menge fo vieler zu ſchreiben ⸗ 
Bon den in Böhmen nerühmten Gefichten|den Briefe und andrer Sachen nicht zu, daß 
wiffen wir nichts eigentliches, Diele leug- |icb bierinnen thun Fan, was ihr werth 
nen es. De ſehd. Darum: voerdet ihr zufrieden fepn, 
4 Der Nor fchein aber, fo bier gene, und meinen Willen für die That annehmen, 2 
fen, welchen ich den Sonnabend nach Epi⸗ 2. Anftatt aber meiner Briefe, wennihe 
phalias Abends um 8 Uhr ohngefaͤhr mit wollet und auhaltet, werden kichtdie Haus 


Aus den unſch Nachr. A. 1720, 17086, 












vielen Orten bis an Die See, geſehen wor-| und-euch alles erieblen, was bey ung vorge⸗ 
den. Zu Breslau foll der. Himmel uͤber bet, und wie alles fiehet. Ihr wiffet auch, 
‚der Sivche die Nacht im December gewe⸗daß man ihnen ſicher glauben kann — 


= ? a x Beta, 


| Iigz ’ ’ vom Jahr 1529. | — 172° 
darzu aller Ehre und Liebe werth jmd. Ge Dem im HEren geliebteften Bruder M. 
het ihr zu, Daß ihr den HEren für mich bit⸗ George Spalatinen, treuen Biſchof in 
tet, daß er mich nicht in des Satans Rachen, Altenburg , feinem bochzuehrenden 
ſtecken laſſe. Es gruͤſſet euch unfer Jonas, | Herrn. 
meine Kethe, und alle bie Unfrigen. Ger Eutſcheidung der Ehefache im Punet der boshaftere 


habt euch allegeit herzlich wohl in Chriſto. ",ramun m 
; - E % Daß man die Gortlofen an das 
Wittenberg, Dee Sonntags Lätare A. 1529. Gericht ber Beamten weilen — 


Euer Martin Luther. EL 

God⸗ und Friede! Es kommt hier der 

De OBEN. Herr Pic. Cordatus , Zwickauiſcher 

An Nicolaum Hausmann. Prediger, lieber Spalatin, ſo euch dieſen 

Aus ben Unſch. Nachr. Anno 1720. p. 1o04. Frief bringet, ein Mann, der eures Ge⸗ 

x Se und Friedeim Herrn. Aus dies fpräches werth ift, daß ich weiter nichts fas 
> jem Schreiben, lieber Amsdorf, wer⸗ ge. Die an uns geſchickte Chefache wird 

det ihr fehen, masder Herzog son Hollftein|bald folgen; darinnen wir für den andern 
euretwegen ung bittet. Weil ichs.aber weder Mann gefprochen, und den erſten flüchtigen 
fuͤr ficher, noch für chriſtlich halte, daß ihr ſo verdaint haben, auch durch pabitliche Sprů⸗ 
bald von Magdeburg weggeriffen werdet: che. Denn wir fangen an, auc) pabftliche 

fo duͤnket es mich nicht rathfam, und muß) Schriften zu leſen und anzufehen, darinnen 
man ihm auf andere Art dienen. Ich ſchicke wir finden, daß fie ſelbſt auch ihre Rechte 
aber Doch das Schreiben, daß ihr es euren nicht anfehen oder achten, und wundern ung, 
Steinen und Kloͤtzern im Rathe jeiget,, und daß die Unſern den erften Befcheid gegeben. 
euch anftellee, als ob ihr weg folltet: eb fie Wiewol ich befchloffen habe, Binfort der Uns 
- eftoa Dadurch wieder zu Verftande Fämen ‚fern und des Poͤbels Undank fo zu rächen; 
und dachten, wie fie Schulen erhalten und daß, wo es nicht Fromme find, fo einer Sa⸗ 
die Jugend erziehen laſſen wollten. Dabey che Bedenken haben, ich fie ganz andie Ber - 
bitte ich euch aber, daß ihr euch fo anſtellen amten weiſe, und die Toten ihre Todten 
wollt, als 0b e8 euer lauterer Ernſt ſey. begraben laſſe. Darum hätte ich auch Dies 
Und wo fie fo gut find, (feil. daß fie bitten,) feg euer Weibgen an die Beamten und Zur 
fo Loffee euch Faum mit aroffem Bitten und riſten gewieſen, wenn fie nicht durch euer: 
Ä Stehen halten. Denn ich zweifele noch, ob ſie Zeugnß erlanget *) hätte, daß fie der evan⸗ 
aber eure Abrufung fih erämen werden. \aelifchen Freyheit genoͤſſe. Wiewol fiehers 
Gehabt euch wohl! Daß Laͤngefeld *) hin: nach auch durch des Pabfts Recht eben daſ⸗ 
weggezogen , werdet ihr wol wiffen, fo iſt ſelbe erlangt hat. Denn die Saue und Hun⸗ 
 MWareus Schartte in Heſſen geftorben. de achte ich der evangelifchen Freyheit nicht 
ne Gehabt euch wohl, Am Palmtage 529 werth, und füllen nur die Schuͤchternen und 
a - Martin Luther, | Srommenfolde Seligkeit genieffen. Sonſt 
/ mißbrauchen die fonderlih das Evangelium, 
— die nicht allein Dem Pabſt, fondern auch ver - 

















*) Longieampianus, 








} 


m... 0. | Hölen Wuth unterthaͤnig ſeyn follten.. 
u Geora Spalatum, | = men 
Aus Buddei füppl, ep. pı 6, 2. M Eberharden werdet ihr einsuoß 


\ 


r ae add: on 


.- fahrgebracht ? was vor Kampf und Streit] teil ich Amsdorfen zu gefallen mit gefüne 
































1154 11. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfet worden, 5 
und gut Capitel Iefen , Daß er nich beſchul⸗ Weinſtock nicht weniger Frucht brachte, fon 
diget, ich hätte auf feine Fragen und Brie, dern ihr ſowol im Wort fleißig arbeiten, ale 
fe nicht geantwortet. Das werdet ihr. auch im Kampftapfer leiden, und gleichfamhüpfen - 
euch felbft hun, wenn er dieſe wunderliche und den Spott vecht begierig aufnehmen 
Klage von euch hat. Denn bey eurer Ke⸗ moͤchtet. Bitter ihr für mich armen Gün- 
ehe ſcherzet ihr entweder, oder habt euch eu⸗ der, und gehabt ech mit eurer Ehriftina 
ver Weiber Liebe oder Herrfchaft bethoͤren wohl. Wittenberg , den 6ten Tag nad 
Iaffen. Ich meyne, ic) habe euch nun frifeh Ambroſii im Jahr 1529. 2, 
genug geſchrieben, daß ihr deſſen pol und Euer Martin Bucher. 
fatt habt. Lebet mohl und befet für mic); *) abſtuliſſet ift gar recht, denn da es ihmjegt 
armen Sünder, Den zten Oſtertag, 1529.] _ gutiwar, wiber fein Zleifh und Satan zu Füm- 
Euer Wartin Luther.) rfen, wäre ss Schade darum gewefen, fo es 

ER unterblieben wäre. Sm Buddeo ſtehet am 
Rande: attuliflet. u 

















— 69 
An Eonrad Cordestum, 
Aus Buddeifuppl.ep.p. 62. 
Er troͤſtet Cordatum wegen bes ihm gleich zu An: 
fang feines Amts vorgefallenen Verdruſſes, und 
ſaget, er folle es für ein gut Zeichen halten. 


| E er : 
Inade und Friede in Cheifto! Ich freue gas dritte Schreiben, lieber Jona, habe 

(2) mic), lieber Cordate, Daß ihr geſund > ich nım empfangen, und habe auf Feie 
euer Amt angetreten. Cs gefället mir aber,Ines antworten koͤnnen. Es ift gut, uh 
daß folches wilde Volk fi) an euch ſtoͤſſet. mitten *) im Reich des Teufelszufehen, dag 
Ahr werdet endlich diefe Bosheit des Sa⸗ ihr auch fehet, wie das Meich Chrifti gar 
tans umd der Welt Durch Gedult und Ber|anders fey. Ich habe die ganze Zeit, daie 
ſcheidenheit überroinden. Chriſtus pfleget nicht da geweſen, einen gefährlichen undfaft 
alſo einen ſchwachen und nichtigen Grund zu] toͤdtlichen Fiuß gehabt, daß ic) Fein Tau 
legen, daß er den fleifchlihen Sinn mit feir) Wort reden, und nur-huften koͤnnen Ih 
"ner Schwachheit verſpotte. Ich möchteihabe nicht gedacht, Daß ich wieder würdezur 
nicht gern, daß ihr gleich anfangs mit Freu⸗ Rede kommen Fönnen, und es iſt noch fein 
de und Frolocken angenommenvoaret. Denn Ende. Es find auch noch viele andere eben 
lieber GOtt! mas hätte euch das vor Ger fü krank Ai aber nicht wie ich Tr), Entweder N 


| An Juſtum Jonam. u 
| Ans den Unſch. Nachr. Anno 1720, p. 1065. 


wider das Fleiſch und den Satan hätte es ſteltem Malvafier Das Hebel ärger gema 

euch entnommen *): Ihr haftet alsdenn nur oder weil ich mit Anhalten im Predigen die 
die Helfte des Sieges erreichet, als der. ihr Lunge beſchweret ‚amd alſo erhitzet. Alf 
mit nichts gekaͤmpfet hattet. Ihr haͤttet ſtehet und lieget alles in der Schul, Weil 
auch die Kraft der Gnade und des Geiſtes ich Die Gottesgelahrtheit nicht leſen Eann, 
nicht üben koͤnnen, und alſo wuͤrdet ihrin der ſo will ich Creutzigern an meine Stelle aufs 
That nicht täglich groͤſſ. Darum hat treten laſſen in folchem Lehrftuhl, Domes 
Chriſtus euch zugleich Arbeit und Kampf ranus ift indefien auf Beruf zum Her; 
vorgeleget, daß der muͤßige und ungereinigte von Hollſtein gereifet,, daß er da mir Ea 

u | A — ſtadt 


A 


1156 \ * vom Jahr 1529. 1157 

- fladten freite: welches mir fehr zu wider ift. ſeyn, oder vielmehr meine Frau *) Gera 

. Man fagt aber, daß Carlſtadt aus Furcht von Kroſſe. Und follte meine Kethe etwa 

Ken und ic) weiß nicht was vors un — ſo wuͤrdet ihr wol in 

gehe. IN rmuth gerathen, wenn es mit dem allem 
2, Aus Speyer hören wir noch nichts. sea 


a zum **) Brechen kaͤme. Darum gürtef. 
Pommers Cheliebften ift e8 unrichtig ge⸗ euch ***), nicht mit Schwerdt und Eifen, 
gangen, oder hat eine todte Geburt gehabt, ſondern mit Gold und Silber und der Geld 
N en Mn kai fie — taſchen auf allen Fall. Denn wir werden 
icht Fommen, efehrieben, er ſolle euch ohn ’ lies 
bald twieder kommen, die Hamburger wollen > a ME 
ihn gerne gar behalten: dasfollder Dank für) *) uxor. **) conciderit, d. i. die Weißer, fo 
unſre Liebe ſeyn. Das Haus rettet doch **) bey ihm logiren. ***) accinge iſt zu lefen, 
wenn ich auch nicht gefund bin, oder der Di: nicht accingo, | 
‚fitator krank iſt. Was fraget ihe mich in) 2. Von Speyer haben wir noch nichts 
ſolchen klaren Fallen? Doch findetihr mei neues, Ihr höret *) aber alles perfoͤnlich. 
ne Meynung bier auf einem Zeddel. Gehabt euch wohl in Ehrifto und betet für 
3. Grüffet mir alle Herren Vifitatores in mich. Dienftags nach Oftern, im Fahr 
Chriſto. Der ſey, und wird auch mit uns |1529. 
fen. Amen. Den 14. April. Martin Lı che: 
0 Martin Lucher.| +) vielleicht audietis, ihr werdets Deren bey un 
in ua or nl media, ) zque mihi.] frer Zufammenfunft. Ä 
alua 2 

















696. 


a . | 
| An Nicolaum Amsdsıf. Un Fuftum Jonam. 
Aus sen Unſch. Nachr. Anno 1520. p.1066. | Aus Buddei fuppl. ep, p-63. 

L 


I. 
| Kyrade und Friede in Chrifto! Es ift mir Sie Gnade GOttes fen mit euch, Amen! 
recht lieb, daß ihr eure Steine fo pre» Ich danke euch,daß ihr für mich fleißig 

biret, und nachft dem Glauben fo befunden |betet. Ich bin die ganze Zeit , feit der ihr 
habt. Sch, der dadurch guten Anlaß bes |meggereifet, durch einen gewaltigen und faſt 
 Fommen, fehreibeihnen feinderb und freudig, \tnötlichen Fluß geplagt geweſen, daß ich we⸗ 
- und ermahne fieernftlich , die Gelehrſamkeit der mucken noch reden, ja nicht einmal 
zu befördern. Thut ihre wie ihr thut, und huſten Formen, ja daß ich Faum glaubte, ich 
treiber das Werk auch, fo fehr ihr koͤnnet. wuͤrde wieder reden Tonnen. Es ift auch 
Uebrigens hat der Braͤutigam Brunoe mir nicht alle. Ich brauche das gottſeelige Ser 
- befohlen, euch den Tag feiner Hochzeit, nem» |bet vor andern. Wenigſtens, wenn es eine 
lich Donnerſtags nach Dusfimodogeniti, zu Apoftolifche Gabe iſt, immer mit den Teus 
melden, und euch in feinem Namen dazu ein- feln zu kaͤmpfen und öfters im Tode zu feyn, 
 zuladen. Es wird auch die Braut Dien⸗ ſo Fann ich in diefem Stück ein Petrus und 
ſtags nach Duafimod, in meinem Hauſe Paulus feyn, obſchon dieandern Gaben u 
Ser Son. 





1158 I, Briefe Lucheri, welche aus dem Lateinifchen überfegt worden, 1159: 
fD apoftolifeh feyn, fondern *) Khacher» und beftellen, fonderlich da man fager, Daß feine 
zoͤllner⸗ und fünderhaft. | Randeleute ihn an einen andern Dre haben 
*). latronenfes et publicanenfes, pescatorenfes. wollen. &d) aber kann ihn nicht fo ſchnell 
2. Pomer ift zum Herzog von Dolls bey fo fehlechtem Einkommen auf dem Halſe 
ftein berufen worden, daß ermit Earlfladten paben. 5 2, 
fireite. Manfagt aber, Carlſtadt fey feige | Ri - *) Foraneum, 
worden und habe ſich von dar weggemacht, 3. Sie mögen alfo annehmen, roas ihnen 
und wende diß oder jenes vor. angeboten wird. Er hat ihm lange genug 
, %) oben Klum. 694. fommen eben die Worte vor. und über Die Helfte umfonft gedienet, obiwol = 
3. Ihr fehreibet von der Bauren greuli⸗ ein Arbeiter feines Lohnes werth war. Ger ⸗ 
ehem Undant. Es muß aber erfüllet werden, habt euch wohl und betet für mic. Den 
was Hebr. ır. ſtehet: der die Welt nichtl,, May. 1529. a a 
werth war. - Darum muffen fie ung vers SE 
hungern und verdunften laſſen, wenn fie ung 
mit, Dem HR — nr al ER ggg re 
Es *) gehet recht! Der Menſch bie NE, ZEN 7 
Men "Die Alt liegt im Argen, und in] fr Nicolaum Amsdorf, Pfarren 
die Argften Lügen aller Teufel werth, nicht „4 den een 
aber des beilfamen Wortes des einigen] RS a 


































. Euer Martin Lurher, 





Bottes. Gehabt euch wohl umd betet für _ _, ee 4 
ich. Den 15. April, 1529» a ift der Befehl, den ich, wie ihr fchreis 
— © bet, an euch geftellet haben fol, lieber 


Martin Lutber, h ade De 
*) ſteht tentfch. Amsdorf! Glaͤubet doch nicht, was der 
— treuloſe Braͤutigam bey euch vorgegeben hat; 
BR: 697. — ich habe vielmehr eure Meynung ganz ge⸗ 
An Andream Raugisdorf. — er ns —— an 

| zuruch gewieſen, nemlich entweder vor eudy 
Aus ben Unſch. Nacht. Anno ızar. 9-9 ¶dar uthum Daß das Derfprechen nichtigiwäs 
- An Heren Andream Kaugisdorf,ire, (denn das wollte er vorgeben, ) oder. die 
Pfarrer zu Eilenburg, feinem Bruder. Braut zu nehmen, oder etvig underheyras 
a I tet zu bleiben. Das habe ich geſagt. Wenn 
SIEH und Friede in Chrifto! Das gure|es nun fo iſt, wie ihr fhreiber, fo muß er 
PN) ofReib, das ihr mir befohlen, Heber |angehalten werben , fie zu nehmen, oder 
Andres, will ic) in meine Sorge einſchlief ewig ohne Frau bleiben, zur Strafe . 
fen, fo viel ich kann: ob fieeftoauntergebracht| 2. Vom Neichstage wiſſen wir auch nichts 
werden möchte, — ſicheres. Wir warten alle Tage, daß 
2. Ich bitte euch abermal, daß ihr FT Phil. Melanchthon wiederkomme. Ih 
col Märkern*), euren Mitknecht, befoͤr⸗ kann vor meinem Fluß und Huſten nun kaum 
dert, daß er bald eine andere Pfarre be⸗ wieder reden. Geſtern und heut habe uͤber 
Tomme. Denn man muß bedenken, daf|den Jeſaiam gelefen , aber halb heiſcher— 
jego eine gute gelegene Zeit ift, Güter und Betet für und. Gegeben den 4. May 17296 
Felder mit andern hauslichen Dienften zul 0.0 Euer Maꝛtin Lı 


— 


1160 ö vom Jahr 1529. | 1161 

2 Wenzel, ift zurecht ankommen iſt aber 
entweder mude von der Neife, daß fie nicht 
gehet, oder ift des neuen Wirths noch) nicht 
gewohnt. Cie feheinet aber. mit der Zeit 
wieder laufen zu wollen. Sch danke euch) 
herzlich, habe aber als ein armer Dann 
nichts wiederzugeben. Denn die Bücher, 
ſo wirneulich ausgegeben haben, werdet ihr, 
meyne ich , ſchon erhalten haben, und find 
von der Art, daß fie Fein Geſchenk heiffen 
mögen. Denn es find alte Dinge, die nur 
neu gedruckt find. 

2, GOtt hat mir auch eine junge Tochter, 
Magdalena, befcheret, und ift die Mutter 
gefund und frifch. 

3. Der Reichstag ift abermal zu Ende, 
aber faft ohne allen Nutzen, als daß die Chri⸗ 
ftusgeifleler und Geeltyrannen *) ihren 
Brimm nicht haben fattigen Eönnen. Und 
da8 ift ung genug, von GOtt erlangt zu has 
ben. Denn vom Eoneiliv gehet weldie Res 
— aber wol ſchwerlich etwas draus 
werden. 
















— ee 
An eben denſelben. 
Aus den Unſch. Nachr. Anno 1721. p. II. 


14 
Ged und Friede in Chriſto! Meinen 
letzten Brief von dem betruͤglichen 
Braͤutigam hab geſchrieben, da meine 
Kethe dabey war, die fich gleich anfieng zu 
kruͤmmen und Wehen zu befommen. Und 
etwa die zte Stunde, nachdem ich geſchrie⸗ 
ben hatte, hat fie eine gefunde Tochter ge 
boren. Go reichlich hat uns GOtt gefeg- 
set, daß fie.ohne Schaden gluͤcklich gebo⸗ 
ven. Ihm ſey ewiglich Lob gefagt! ‚Amen. 
2 Was ich nun euch , da ihr zugegen 
waret, nicht antrug, das trage ich euch nun 
abmwefend ohne Scheu an mit diefen Wor⸗ 
fen: 

Achtbar ) wuͤrdiger Herr! 
Gott, der Vater aller Gnaden, hat mir 
und meiner lieben Kethe eine junge Tochter 
gnaͤdiglich befcheret, fo bitte ich eure Wuͤrden 
‚um GDttes willen, wollet ein chriftlich Amt 
annehmen, und derfelbigen armen Heydin 
geiftlicher Vater ſeyn, und ihr zu der heil. 
Ehriftenheithelfen, durch das himmliſche 

hochwuͤrdige Sacrament der Taufe, 

*) fheht deutſch. 

3 So ſeyd meiner Tochter Catechet (oder 
Lehrmeiſter im Chriſtenthum). Henrich 
Dichlenſis, Vice⸗Probſt wird eure Stelle 
indeß vertreten. Der HErr ſey mit euch! 


%) Chriftomaftiger, Pfichotyranni, 
4. Es ift bey unsein Mann, der von Bes 
nedig kommt, welcher verfichert, daß der 
Sohn des Dogen von Venedig am Türkis 
ſchen Hofe ſey: fo ftreiten wir bisher wider 
den Türken, daß der Pabft, Die Venediger 
und der Franzofe öffentlic, und frey Türken 
worden find. Er erzehlet auch, Daß indem 
Er Heer e Frangoſen anden m 800, 
Eau Türken gervefen, deren 300. unverfehrt, und 
a den sten May Ken ge mn — uͤberdruͤßig, nach Hauſe ge⸗ 
5.. Diefe ungeheuren Dinge, habe ich ges 
— eye ihr Do ar ihr ua das 
2 von fehreibet: mir aber find fie mit Mund 
Aus den Unſch. Nachr. Anno 1721. p. IE. und Feder fo befchrieben worden, daß ich fie 
a. ir für wahr halte. Es wird bald. die Mitte der 
grade und Friede in Ehrifto! Die Uhr,| Nacht Eommen , da ein Gefchren gehüret 
welche ihr mir gefchenkt habt , lieber wird : Siebe , der Bräutigam kommt, 
Lutheri Schriften zı. Theil, Eee e gehet 





An Wencesisum Link. 
























seo 1. Briefe Luheri, — — Lateiniſchen Dee worden, Er 1 


“ seber heraus ihm entgegen, Betet fuͤr Matte erquicke und ftarfe! Denn wir můſ⸗ 
mich, und gehabt euch wohl mit ice en inder That Hercules und Alantes feyn, 
Fleſch und grüffet ale bie Unfrigen., Den ſo gar liegt die ganze Welt auf unſern Schule | 

em Day 1 fern, Kein Fürft noch Biſchof thut fein 

Euer Mattin Birther. Amt, daß dieſer nur eine Kirche oder Seele, 
TE Nr he jener nur eine Stadt oder Haus recht 1772 








za Ifprgte Und vegierte. . GOttes Willen 2 

"An Juſtum Jonam “ we ſpotten, da find, Alk, ‚zufammen fertig 0 
ug Buddei füppl. ep. Pr EIG N * Br — — euch wohl und bete fuͤr 
us t klaget daß er bey dem Fuͤrſten von — mi Den — Bi) 29. e 
Metern angeklagt worden, und bittet Sonam,| n = ei ‚ Mastin Luthek, j 
daß er die Geſchichte merke und erzehle. Carl] 7. 27, =... — 
ſtadt habe ſich in Friesland niedergelaſſen. Kla — —* — 
gen über der Fuͤrſten und Seit —— ir 2 PR —— Ken pi N > 

we ars in us den Unſch. Nachr Anno —— — 


— 9 Sie i in Sheifo! er euer An Herrn Juſtum Jonam Di: und 
& Werk fegne und gedepenlaffe, Amen! Erzdbiſchof in — und Sachſen. * 
Wie ihr ‚gebeten habet ſo kommt Bene⸗ HR 
dictus Pauli zu euch, nach eurem Wunſche [SE und Friede ine riſto qhſthe 
Ich ſelbſt auch werde, wenn man meinen Un⸗ DD ja wirklich daß ihr daͤnner ſeyd/ die 
verſtand und Thorheit braucht, willig dazu ihr mit dem Rauventio fo handeln. dürfet, | un 
ſeyn. Meiſter Lorenz Werder hat un vor 2. Dom Reichstag hat Caſpar Möller 
dem Fuͤrſten in einer langen und groffen Klage faſt eben deraleichen geſchrieben und wir er⸗ 
angegeben; fo daß der Fuͤrſt durch den Herrn warten Phinppum Es iſt mir. ein Toͤch⸗ 
Canjler den Verlauf und die Sachen von terlein geboren wie Taubenheim zu reden 
mir verlangt hat. Ich habe, ſo viel mir da⸗ pflege, und iſt GOtt Lob! die Mutter ſo ge⸗ 
von wiſſend, angezeiget, jedoch mich auf euern fund und friſch, als wenn ſie nichts ause⸗ 
fernern und weiteren Bericht bezogen. ſtanden hätte, ‚esuiftus, en gelohet und ge 

. Drum wird es euch gebühren, wie es ger priefen! —— 
gangen nach den eigentlichen orten wohl/ 3... Der Aa ob Sieg, ein Berk en 4 
zu-bemerfen , Daß wenn der Satan etwas! Mann, Coielleicht Ferinet ihr ihn, hats : 
anfpinnen: wolle, ihr im Stande ſeyd, ihm |der Deiten , HD den er zu Kindes ſtatt 4— 
das Maul zu ſtopfen. Denn er woüte ſich nommen, aus Venedig an mich geſchickt, 
gern rein und unſraſich uns aber unrein den ich bey mir habe, bis Phil ppus wieder 
und beſudelt machen. kommt. Derſelbe hat er ehlet daß der 
2. Cariſtade hat fi frskih, nd fi eghaft Sohn Andreä Criti, Her ogs zu Venedig, 
in Friesland niedergelaffen.. Er hat ſein an des Türfen Hofe Iebe, nicht nur als ei 
Weih mit feolichen und großſprecheriſchen Feldoberſter des Sürkifchen Heers, fondern 
Briefen zu ſich geladen. Der Satan wird auch als ein Vertrauter und nachfter Be⸗ 
uns wol dort ein neu Lermen machen. Ehri⸗ dienter. Die Venediger Pabſt die Fir 
ir unfere RR baun ide und waniher m! ” Srangofe baben Die Zinn a 
* — — Moͤffe 7 









7 Uuhri Frl warn 
SE 2 


4 gt ad nachlin 


öffentlich angenommen zu ihrem Bundesge⸗ 
O ſchreckliche Dinge! Er ſagt 


moſſen. 
auch, daß der Franzoſe in der letzten Bela, 


gerung von Pabia 800. Türken Reuter ge⸗ 
habt, deren 500. drauf gegangen, Die ans 


dern aber davon nach Hauſe Eommen, | 
4 vyirxum fratrem, fol Vitum heiſſen. 


4 Da ſehet einmal, was die Welt von 
SH halter Er hat die Geſchichte Clemens 
des fiebenten mit geſchickt, und habe ich, 
da ich fie geleſen, gefürchtet, daß nicht der 


Himmel eben die Stunde "einfiele, De 
jüngfteiT Tag ftehet bevor, er Bann nicht laͤn 
‚iger auffen bleiben. Von andern Dingen 
‚ein andermal, 3 © 
Ener Haus iſt huffer Gefahr.” Dei 
Bau der Maner gehet langſam von ſtatten; 
. Meifter Hans fünft viel zu thun hat. 
che Wenn. Pfarren offen find, iD, rufet 
Toschim Aunde und Wolfgang 
Holzwarten, denn behde nagen an ihre 
Klauen Der eine iſt aus der Mark, der 
andre hat ein Weibgen dasam Gef te. gat 
ſchaͤbricht iſt, und iſt mir wieder von Cron⸗ 
witz zugeſchicket. Meldet mir nur davon, 
ſo will ich ſie weitlaͤufiger beſchreiben. Se 
babe euch wohl und: beter fie mich. * 
7. Ueber Sfaiam Iefe wieder, habe aber 
Hin: nicht 'gepredioet ‚und: iſt det Fluß fi 
veſt bey mir gefeffen, daß er noch nicht volli⸗ 
vergangen. CHriſtus key mit — ‚©: 
geben den 6 — — u dep 
„euer Want, Lunber 


«3% z: 1 





J — 
ch „RN 2.3 
HER u? nett in "og “ 
Bon ück eines. — an Wences 
— m 9 laum Kin. 


Aus Bodder Guppl. ep. p. 6 


En der. ‚Deucigen ueberſetung des: Bugs bit 
Weiehe DER EUR 2% 4 SEHEN } 
* 


vom Jahre 129. 


ſchen Exemplarien lautet. 


16 


| DD" Bud) der FAM haben wir uͤber⸗ 
ſetzt, in Abweſenheit Philippi und in 
meiner Unpaͤßlichkeit, daß ich nicht ganz 
muͤßig waͤre. Das Died nun gedrucfet, und 
durch Philippum mit von. Sehlern gefaus 
bert. Denn mas Leo zu Zuͤrch uͤber ſetzt 
hat, iſt gar zu ſch lecht. Den as May 1729, 










di sit 704. 
An Georg Spalatinum. 

Aus Buddei fuppl. ep.P.65.: Diefer Brief Se 
finder ſich auch in den Unſch. Nachr. A. —* 
2.174. 

Er. befihfet ihm einen, Pfarrherru an, und gießt 
ihm Nachricht von Bhilippt Arbeiten und von 
feiner Ueberſetzung des Buchs det ‚Weisheit. 5 

I, 
Se und Triede! Leber Spalatin 
den Wann, Der euch dieſen Priefbrins 
zet, wolte gern %) mit einem andern Pfarrer 
taufchen, und will alfo Baben, daß ich für 
iyn bey euch bitte. Ich bitte demnach, daß, 
vo ihr es vermöget, ihr ihm bierinnen zu 

Willen ſeyd, wo er euch angeher. 


ir hune virum flatuit, ift ein Werfehen, da gu: 
then etwa den Kopfivoll gehabt. 


a Uebrigens find wir SD Lob hier 
nach. ziemlich geſund, p viel Ehriften ge⸗ 
vuͤhret. 

Was wir vom N eichstage hoͤrem wer⸗ 
des ihr wol alles chen wiſſen. Philippus 
gruͤfſet euch) ehrerbietig. Er dichtet auf etz 
was wider die Sackramentirer; ingleichen 


über. die Epiſtel an die Roͤmer: daruͤber er 


jetzo auch lieſet. Ich uͤber das Buch der 


Weisheit, ſo lange ich vor Heiſcherkeit has 
be ausſetzen muͤſſen: das wird bald bailer 


ausgehen, als es in lateiniſchen und griechi⸗ 
Gehabt euch 
wohl und betet jun mich. Den 28. 
May — 

Euer Martin Luther. 


Eee e 2 705 





1166 












II. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetʒt worden, 
| fand der Kirche in Goslar berichten; wel⸗ 

he ihr gütig hören und euch befohlen feyn 
laſſen wollet. Sie fcheinen fromme und 
redliche Leute zu ſeyn, welchen alle Fromme 


705. 
An Matthiam, Biſchofen. 

Aus den Unſch. Nachr. A. 1721. p. 174. 
en \ 
Siede und Friede in CHriſto! Ehrwuͤr⸗ 
diger Vater und in CHriſto hochzu⸗ 
ehrender Herr! Da ich euer Schreiben mit 
dem Schinken empfienge, habe ich mich im 
HErrn von Herzen gefreuet, Daß ich geſe⸗ 
hen, wie ihr, da ihr von Alter nun ziemlich | murhig machen, wenn fieunfre Einigkeit und 
mitgenommen, dennoch) vor eurem Ende noch | Freude in dieſer Sache vernehmen. Cs 
durch das Evangelium E-Hrifti geruhrek und | yird auch den Satan mit feinen. Werkzeu⸗ 
erleuchtet feyd: welche Gnade GOttes ich gen entweder befehämen, oder menigfteng 
vecht unter die Mirakel zehle, teil ich weiß, |hindern. ehmer fie alfo freundlich auf, 
wie fonft die Praͤlaten und Leufe voneurem | und. tröfter fie in EHrifti Erbarmung. 


euch, Daß ihr dergleichen Dinge wiſſet und 
zuvor berichtet werdet, als der ihr da den 
rund der Gottſeligkeit geleger und gar 
glucklich drauf gebauet habt. Hernach wird 
es auch die frommen und ſchuͤchternen Leute 


Stande dem Worte GOttes widerſtehen. Denn die ſich ſo vor Aergerniſſen fürchten, 


Der HErr JEſus, der das gute Werk in und nach Eintracht ſtreben, die Eönnen in 
euch angefangen hat, der vollbringe es auch. CHriſto nichts anders denn Gutes ſuchen. 
Welches ich bitte und hoffe, Amen. EsSriſtus erhalte euch geſund und wohl 
PR Wie An eure IROBPIE zu Den 3, Mayııı oo. 
ehen verlanget, fo wäre mir es aud) in BIT Sur Martin Srbe 

EHrifto ein groß Deranügen, eure grauen ke | Kur Ken zutber, 
Haare, als Bekenner CHriſti, die unter J— 
ſo groſſen Haufen unglaͤubiger Biſchoͤfe 
andere Meynung annehmen durfen, zu ſehen. 
Mir ſtehet aber nicht frey noch ſonſten zu, 
dahin zu reiſen. GOtt aber, der uns kann 
zuſammen bringen, goͤnne es uns wenigſtens 
nur einmal. Der ſtaͤrke eure ehrwuͤrdige Va⸗ 
terheit und erhalte fie gefund, Amen. Den | 
28. May 1529. | 





An Juſtum Mönium, 

Tag iſt nicht angezeigt. 

So und Friede im HErrn. Es iſt 
> wahr, mein lieber Juſt, daß Bucern 








706. 
An Nicolaum Amsdorf: 
Aus den Unſch. Nachr. Kızz pe 


ar)‘ 


be ich zu euch gefender, daß fie euch den Zu⸗ 


Aus den Unſch. Nachr. A. 1721. p. 337. De 


einerley Meynung mit uns angenommen ha⸗ 
Euer Martin Luther. be vom heiligen Nachtmahl, wo anders ſei⸗ 
ne Schreiben an mich und Philippum red⸗ 
‚lich find (welches ich hoffen will): ob aber 
die andern auch dergleichen wollen, iſt noch 
ungewiß. Bucerus giebt ſich zwar Muͤhe 
| Ä und ſtrebet dahin, daß fie es hun, und hat 
Sg und Friede in EHrifto! Es iſt es fehon dahin gebracht, daß fie alle gefter 
nichts neues bey uns, fo ihr nicht wüßs |hen, daß der Leib des HEren im Abend» 

tet. Diefe Prediger aber von Goslar. ha mahl wahrhaftig da fey'und gereicht werde, 
auch nach leiblicher FR } 


— 


1167 


hold ſeyn ſollen; es gehoͤret aber auch für 


ES Sn > Zu u a Sn 3 


TEEN ET 


— 





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u TE 


—— 


OB. | vom Jahr ı729. 1169 
e | RN er 2 ee 
gen aber nur der oläubigen und frommen] gemeine Weſen mit beforge, auch felbft mit 
Seele zur Speife gereicht und wahrhaftigzu [Gefahr feiner Geſundheit. Betet für mich 
gegen fen. Bucer aber giebt zu, daß er|mit zu dem Ende, daß EHriftus den Sa 
auch der goftlofen (Seele) mit der Hand ger |tan unter frine Füffe zutrete. Es gruͤſſet 
veicht, und mit dem Mundegenommen wer» |der Mitbifchof ale. Den 14. Sul. 1529. 
de. Denn das befagen feine ‘Briefe Elar. Martin Luther. 
2. Auf eurer andern Leute und meines 
Vetters Briefe kann nicht antworten. 
Denn ich werde allein von ein Haufen Brie⸗ 
fen von allen Orten uͤberſchwemmet, und 
ein jeder denkt, feine Briefe waren das eini- 
ge, das der muͤßige Luther abzufertigen hats L. 
te. Und wenn man faſt allen Davon faget, Sg und Sriede im HErrn. Mir ges 
fo koͤnnen fie nicht warten, und fo lange zeh⸗ fället es ganz wohl, (mo e8 nicht Die 
ven, haben auch fonft zu verrichten, fo Daß] Noth anders erfordert,) daß diefer Stepha⸗ 
fie denken, die Antwortſchreiben muͤſſen nus von euch zum Pfarrer geordnet woeden. 
gleich) da liegen, fo bald fie die ihrigen be | Und Halte ich von dem Joachim eben fü, 
haͤndiget haben. wie ihr gefchrieben habt. Mich wundert 
3. Das twollet dem Beorgen, Thomas Jaber, daß ihr dergleichen erft an mich mel⸗ 
und meinem Better fagen. Mit der Zeit det, ohne daß ich es gerathen oder beg.href. 
werde ich ihnen ſchon antworten und beyraͤ⸗ Gilt denn eure Verordnung dazu nichts? 
thig ſeyn. Ich werde ja nicht allein und) 2, Ich hoffe, daß Benedictus Paulus 
auf einen Haufen alles ſchnell und zugleich [zu euch gekommen. Der HErr helfe doch 
ausrichten. Gehabt euch wohl und betet Coͤrerizen wieder auf, und erhalte euch alle 
für mich. Gegeben sg. gefund und vergnuͤgt, Amen. 
ehr Martin Zucher.)| 3, ch danke euch, daß ihe der Staupis 
ziſchen Masdalena fo treulich gedenfet. 
AM. George Mohren will ich gerne helfen, 
j fo gut ich Fan. Wiewol ich nicht weiß, 
Aus den Unfeb. Nachr. K.1zar. p. 38. . [0b E8 nicht für ihn beffer ſey, zu Borne ſtille 
je F zu leben, als unter den Landſchwarm zu 
So Wand (Mater) wartet noch aufjfommen. Das andre wird etwa Stepbas 
Ziegel aus des Raths Ofen. Denn |nus ſelbſt erwehnen. Und obgleich fonft 
des Schoffers Ziegel find nichts. Die Ur, Inichts zu ſchreiben vorfällt, fo werdet ihr 
fache merdet ihr mundlich hören. Die Su⸗ doch alles fonft- vom Benedictus Pauli 
ſanna Mußwichin, D. Auguftins Schtwe-Ihören. Carlſtadt if lange in Frießland 
fer, haben. wir mit M. Mitichen verlobt. froͤlich und luftig gefeffen, und bat in zwey 
"Dommer fchreibt, er werde bald kommen: jaroßfprecheriichen und frölichen Briefen fein 
wenn Der da iſt, werde ich eher mit euch Weib zu fich gerufen. Der Teufel wird 
handeln und im Viſitiren arbeiten Fönnen. Jung da wol einneu Spiel anrichten. Chris 
Und doch iſt es ‚nöthig. Pbilippus mar⸗ ſtus fen unſre Kraft, und flärfe uns müde 
tert ſich, daß er Die Kirchenfachen und das und ſchwache Leute! denn wir muͤſſen rechte 
N &eee3 Her⸗ 


















799. 
An eben denfelben. 
Aus den Unſch. Nachr. A. 1721. 9359. 





An Juftum Jonam. 


” — — ⸗ 


170 
Hercules und Atlantes abgeben: weil die 
ganze Welt auf unſern Schultern liegt. 
Kein Biſchof oder Fuͤrſt thut ſein Amt, daß 
jener nur eine Kirche, dieſer aber nur eine 
Stadt oder gar hur ein Haus recht beſor⸗ 
gete. Mur toben fie alle, Daß fie ale GOt⸗ 
er Willen verbieten. 
Den — Sun. 1729 
‚Euer Martin Luther. 


sie 





TIONEN 
An Wenceslaum ent. 


— imel, Pulte „. Feufter, Kiffen 


— und Fride in Ebuſon 3 — 


euch, lieber Wenzel, daß ihr und Oſi⸗ 


ander mit geſamter Macht und Ernji mich | 


nicht verlaffetz denn es iſt auch zum Theil 
meine Sache mit darunter. 


2. Demlich Ueberbringer diefes, vosif 
Hortanus ift endlich nad) Regenſpurg be⸗ 
rufen, daß er da in ſeiner Sache gehoͤret 
werde. Denn ic) halte, ihr werdet wiſſen, 
wie der Marggraf zu Brandenburg fein 
Weib gewaltſam und unbefonnen miß- 
braucht, da er felbft, Hornung, (weil er 
nicht darein willigen wollen) von Haus, 
Kindern, Vermoͤgen und allem verjaget iſt. 
Kurz: der. Tyrann hat ſolchen Greuel ber 
gangen. 


und Fels erbarmen. 
ie ſteht deutſch. 


So bitte ich nun, daß ihr ihn an einen 
auten Advosaten‘ tweifet, der mit ihm nach! 


Megenfpurg reife und ihm beyfiehe. Die 


Koſten wird er ſelbſt geben, helfet nur daß 


er jemanden finde. Thut in der Sache 
als wenn es mich und euch ſelbſt angienge. 
Denn es iſt das offenbarlich die Ka wi 


II. Briefe &utheri, welche aus dem Lateinifchen überfet wor en, 


Betet für uns. |; 


j noch ‚einmal ſchreiben, und es 0 
Denn es kommen mir täglich fo viel 


„ | weder, Geiſtliche noch 
Amt, was. fie hun. füllen. 


Ich armer Menn habe den ar⸗ 
men und elenden Vertriebenen bisher: beher⸗ ur 
berget und erhalten. Es *) ſolte Stein/ 
* Aus Buddei fuppl, Ep. P.66, 





























che EHrifti und der! Herechtigkeit, 


te. einer ) mit, Füllen drein fpringen und 
er een $ — ni 4 
wohl und lebet mit allen DM uren in — 
ſto Bei td * Ent i 

» ſteh het deutſch. 
Bi klaget in eurem legten Schrei⸗ 
ben, daß ich euch) nicht auf Die Fragen ges 
—— An uch nicht. ‚ Benn 


li canrigksr Baba inter MER 1 | 


auf.den Hals, daß Tiſch Dante, 


Kr | 
Bier r 
alles immer voll liegen. von. Briefen, —9 Fra⸗ — 
gen, Sachen, Klagen, Bitten ıc. 4 






5. Das ganze Kirchens und Skaten 
teien lieger mir auf dem Halfe, fo gar thun 
Weltliche in. ihzem } 
Ihr figer zu 
Nürnberg im. Paradies und Toielet, mel 
ihr eine Oberkeit babe, fo alles chut und 
ausrichtet, da ihr gute, Ruhe habt. Wi u 
aber werden auch, mit Hofgeſchaͤften 
get, welche nicht viel von Kirchenſachen ha⸗ 
bens., ‚De. ‚jüngfte ) Tag will und muß 
Eommen. Gehabt euch dehl und betet fuͤr 


mich. Den 20. SUN. 1529. 
m bet 


Martin Luther. — 





An Mrichnet Stifel, ö E 


1; FR 
‚Er Bietet Stifeln daß weil die Säfte —* 7 
RE auch als ein Gaſt mit erſcheinen wolle 4 


ge und Friede im Hein. Es mg | 
nun, Hieder Stifel, bier, Wilbelm 
Kt und M. SEisleben, ingleichen Ale⸗ 
xander Drachi;äc und wein Heinzen. 
Ihr Aber, da 1 ohnedem ſoſten zu unsk m⸗ 


ba ER we 4 
a 3 











vom Tabr ige9 | 173 
"met, wundert es mich, was ihr machet oder [in EHrifto vergnuge. Den 6. Zulüi 1529. 
— und ich ſo wol, als fie, verlangen, | - Euer Martin Luther. 
2 3 a mpfang biefes Schrei Eben diefes werdet ihr euren Mitgenoffen 
hieher kommet, und mit ihnen im oder Eolienen, .d m Bifit foren, vor I. © 
HEren frölich feyd. Gehabt euch wohl. oh a * le ii * 9 
Den 29. Junii 1529. AIch bitte ſolches für den 














| MN Martin Luther, Menfthen. 
u ——— | A 
Ban ige: Berge Spälstinum, An Nicolaum aut. > 
Aus Buddei fuppl, ep. p.66. Aus Den Unfch. Kracher. A. i721, 9562, 
— 


Dem ehrwuͤrdigen Herrn in Chriſto, 
Herrn George Spalatinen, Diener Chri 
fi am Evangelio zu Altenburg, und 
freufleißigen vedlichen Prediger. 

Bon der Kirchenbefucher Gewalt, die ihnen der 
Fürft verliehen. Er bittet demnach), daß Ge: 
orge Moren geholfen, und ihm ein Haus ge: 


SEN und Friede! Aus eurem letzten 
I Briefe erfehe, mein lieber Amisdorf, 
daß ihr meinen nicht erhalten, darinnen ich 
euch berichtet, daß D. Teutleben, euer 
Schwager, und eure Schmwefter Sophia feis 
ne Braut worden, mit Genehmhaltung und 
Gluͤckwuͤnſchung felbft der Fuͤrſtin Cotha⸗ 
| | rina ꝛc. Denn er iſt frölich und luſtig wie⸗ 
ge und Friede in CHriſto! M, Ge; |derfommen, voller Liebe und Huld gegen 

orgen Mohr ſchicket ihr umfonft zujfeine Braut, die er ungemein lobet und lie⸗ 
‚mir, ein Haus zu erlangen, lieber Spala, bet. Nach folcher glücklichen Verrich tung 
sin. Denn es hilft nichts, ſolche Sachen) ift er nach Haufe zum Vater gereifet, dag 
‚bey Hoferamubringen, da vielmehr folcheler da feine Sachen in Ordnung bringe, und 
Beute von Hofe aus an ung, Die Kirchenbe, den Hochjeittag verabrede. Denn er iſt 
ſucher, als die vollkommene Gewalt haben !darinnen beiorgt, weil er meldet, daß die 
alles zu vollftrecfen, geiwiefen werden, Da: | Hochzeit mit. noch zwey andern zu Hofe aus⸗ 
zum wird es alles für einen Rechtsſpruch gerichtet werde auf den Martinitag. Das 
‚gultig geachtet, was die Viſitatores ordnen kann er und die Braut, wie er ſaget, kaum 
und ausmachen. Und Fann man ſolches erwarten, und wollten fie beyde lieber, Daß 
nicht zernichten oder unkräftig machen; und ſie auffer dem Hofe eher Hochzeit hielten. 
wo eines Bitte übergangen wird, kann man| Cr wird auch zu eich kommen und fich mit 
nicht wieder helfen. Darum wird euchger euch deßhalber berathen. Ahr wiſſet, daß 
 bübren, ron ihr das, was ihr verfüget, miche|den Liebenden der Verzug verdrüßlich und 
nach Hofe berichtet habt, dieſem George oft ach gefährlich IR. , Gehabt euch wohl 
Mohr zu helfen und ihm das Haus zu fchen. im HErrn und. betet für mich, | 
fen, fülange die Gewalt noch in euren Han| 0. Der Fürft kommt heutemit dem gan⸗ 
‚Bent, = «bier habt ihraffomeine Meynüng,|zen Hofe twierer nach Turgan, und Carl- 
Romsandern Dincen ein andermali denn fkade bittet wierer um Die Cnade, daß er 
jetzt habe ich gar viel zu ihungehabt, Seber|zuchck Formen dürfe, "Aber nur — 
* thig. 


ſchenket werde. 


174 1. Briefe Lutheri, welche aus ‚dem Rateinifchen uͤberſetzt worden, 1175 


— — 


— —— en 
1hig. Ich weiß nicht mas ich thue. Mich |Daffelbe verlaſſen, bis der Engel vom Him⸗ 
jammert des Weibes ah der ie in mel kommt und ung herum holer. h — 

dan ſa et es ſe gewi A N — finxiſſe. 
— —6 Fe, und ſchon mit) 4. Die Welt ift ein Sodom. Wir 
einer erfehrecklichen Kriegsmacht Ungarn müffen in Sodom leben und alles Uebel fe 
erreicher habe. Gegeben Mittenberg den ben, welches Die gerechten Seelen quaͤlet. 
10. Jul. 1529. Aber fo nahet ihr Ende herbey: und die 
| “Euer Martin Lucher. |Miffethaten der Amoriter werden alle; 
NL nn fi bringen fie uber jich em Ichnell Derbers 
— ben. Gehabt euch wohl und betet fuͤr mich 
An Jacob Sprenger, ſonſt Probft. armen Suͤnder. Man ſagt, der Tuͤrke ſey 
Dieſer Brief ift Lutheri comment. in ı ep. Io- mit einem Hroflen Heer in Ungarn. Die 
ann. p. 106, angehängt, den Johann Georg Gnade GOttes ſey mit euch. Gruͤſſet eure 
Neumann zu Leipzig 1708. 8. heransgegeben- SH; Meine Kethe gruͤſſet euch. Den 
& J m, der feines Sodoms über: 10, Jul. 1529 IF 
u —— ihn zur Beſtaͤndig⸗ Martin Luther. 
keit, ſonderlich mit Loths Exempel und Petri 
Weiſſagung. Er fuͤget auch etwas von den 715. 
Tuͤrken hinzu. RR An Wenceslaum Link, 
I Aus den Unfch. Nachr. X. 1721. p. 361 


nade und Friede im HErrn! Ich ver- de und Friede in EHriflo! Diefen - 
nehme aus eurem ‘Brief, lieber Tas Sp : 
cob, daß ihr an eurer Seelen matt werdet vo mir recht, vorhin anbefohlen habt, bes 
vor Vadruß über das gotslofe TBifen, Hdeſehle ich euch toieder, lieber Wdenzel, daee 
ihr dulten und, täglich machten N mehr num zu euch zurück reifet. Denn wenn wir 
trogen fehen müffet, [0 daß iht * UN ihm ſchon behalten wollten, daß mir Frem⸗ 
gehet, euren Ort zu ändern oder zu verlaſſen. x ch b here, wie ni en es | 
ie | fie, ikr Kirchenvermögen erhalten haben: fo hat er 
2. Bichert uk es nahe; Denn wan eldoc) finen Sinn weft Darauf geichtet, zu 
nur Die Buten fragen Fonnef, — feiner Geſundheit ſich in andre Luft und 
fonderliches? ‘Thun nicht Das auch Zoͤnner Dher su ‚begeben. Darum haben wir 
und Sünder? Handelt — ibm 10: fl. zur Fuhre und Zehrung gegeben, J 
euer Herz getroſt ſeyn, und wartet *) Des und ſeine Schulden bezahlet, damit er nicht 
HErrn. H füßtine, leer ginge. Im übrigen aber haben wir 
ihn, wie er. kommen ziehen laffen. Denn 
3. Gedenket des heiligen Mannes Loths, er ſagt: er habe zu Nuͤrnberg Verwandten, 
und erinnert euch Petri des Apoftels, wel⸗ durch die er fich zu helfen hoffet. Koͤnnet 
cher voraus verfündiget, und alle Chriſten ihe ihm dienen, daß er dort im Hofpital 
zugerichtet ) hat, daß fie in den legten Zei-| oder bey Den Geinen aufgenommen werde, 
ten dem Loth gleich feyn würden. Laßt uns fo werdet ihr ein Werk der Barmherzigkeit 
alfo nicht aus Sodom herausgeben, noch thun, denn wir haben ihn auch nach — 
RER Te Ber⸗ 











—— — genug erholten, daß en bald felber herkommen, und bey euch durchs 
ung felber länger nicht hat beſchweren mol: 
len, wie wir. fonft aus Liebe hoch ferner ge⸗Der weiß noch nicht, daß die Anmerkungen 


ſonnen waren, ihn zu naͤhren. Nehmet verloren ſeyn, ob fie ſich etwa unterdeß noch 


auch Oſiandri Fleiß und Rath *). mit zu faͤnden. 
Huͤlfe, wo es noͤthig iſt. Betet fir mich 4. Der HErr ſeh allezeit mit euch, und 


gehen zu feinem Beruf, daß er euch befuche, 


176. ! vom Jahr 1529. ————— 
— — — — —— — — ———— — — 


* 


armen Sünder. Den 19. Zul. 029. betet fir mich armen Suͤnder Chriſti. 


h Euer Martin Luther. Meine Kethe grüffet euch ſehr ehrerbietig. 
—* muß ftudium und ‚operam, nicht ſtudio Den 1. Aug. 1529. 


beiffen. - Euer Martin Luther. 





P.s. Laßt doch auch für den gemeinen u. 


Frieden beten- Dennder Satan — mir, 
durch die Unfern ein groß Uebel für Deutich- An eben denfelben, 
land, zu unerleidlichem Aergerniß des Ev⸗ er Sn Unſch Nachr. X.ı721. p. 304. 
angei L 
| ee nade und Friede im HErrn. Sie 
An Nicolaum Jausmann. kommt M. Johann Eellarius, mein 
Au den Unfeh, Nacht · A.ıar. 9.503. lieber Hicolaus deffen Anmerfungen ihr 


1. 
der gefunden habt. Ich habs ihm zu ver⸗ 
g. und Friede m EHriftor Ob ihr 1 aa gegeben, und — werdet weiter me 


Nicolaus, fo habe ich Doch font sehöet, Ken zu fehreiben. Ihr habt bier feine — 
wie euch meine Beförderung beym Fürften liche und lebendige Stimme, Die alles, was: 
nichts geholfen. Aber ſeyd getroft: GOtt hier vorgehet, am beſten erzehlen wird. 

wirds auch ein Ende machen. Der Hof iſt Ich hoffe, mein letzt Schreiben werde 


des Teufels Sig und Kammer, ob gleich ingetaufen feyn, barinnen ich gebeten, daßihe 


der Fünfk vecht gut if. Dielleicht ift der |; ushalten follet gegen des 

- Ritter, der Eſel! und der Cure, fo mit a ee a 
‚gut Freund, Urfache daran. 3) Werd, der Stri am böärteften hält, fo bricht 

wo fie nicht forgen, Daß etwas anders De er gene, Der HErr mit euch, Amen. 

de, rathen und helfen, daß ihr Zwickau ver den <, Aug, 1429. Ä 





laſſet, und den Staub von euren Fuͤſſen ab» | | 
ſchuͤttelt, und anderswohin ziehet, ihr und| deutſch. a IE 
Eordatus mit. — == 

02 Megen des Pauli will ichfehen: ; 8 8. 
dultet euch indeffen nur, und feyd Atlanteg An Martin Glaſern. 


unter folchem böfen und verkehrten Geſchlecht. Aus Thom. Crenii animadu. hiſt. & philol 
3. Die Anmerkungen Cellarii uber den| part. VIII. p. 144. 
Siaiam habe ihr. nicht Bier gelaffen. Wir Dem ehrwirdigen Bruder in CHriſto 
haben überall geſucht und nichts gefunden.| Martin Glaſern treufleißigen Dies 
Dielleicht wird Herr Tobann Cellarius ner CHriſti. 


ee... Theil, - RSS SER Gnade N, ;. 


— 


uͤber den Eſaiam enttveder verloren oder wies 






1178 II. Sriefe Lutheri, ——— dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden, 5 
ſwen er aber als ein armer Teopf inein 
St und Sriede i in Chriflo, Ich habe,Ileer Haus kommt, wird er müffen borgen, 
lieber Martin fchon lange geftritten und daß er etwa das erfte Fahr hinbringe und - 
gefrager, wo ihr euch doc) befaͤndet. Und fich Fümmerlich *) naͤhre. Ich will wol 
hat mir es von niemanden berichtet werden etwas nach meinem ſchlechten Vermoͤgen 
koͤnnen, als durch euer Schreiben. Ich freue auslegen, weil es aber nicht genug iſt fd. 7 
mich aber ,; und wuͤnſche euch Gluͤck, daß hat er auch euren Rath brauchen wollen: a 
euch Gti ein liebes Weib und Kinder bes| ob ihrihm etwa bey den Eurigen helfen moͤch ⸗ 
ſcheret; fonderlich aber, Daß er euch in fovielltet, Daß er etwas geborgt kriegte. Ich be⸗ 
Unenhen der Lehre und Aergerniſſen der Se⸗ ſchwere euch nicht gerne mit folchen Dingen, 
cten vor aller Befleckung des Geiftes rein und doch erzwinget es des ‘Bruders Noth, 
und lauter erhalten in der Lehre Chrifti. Um daß ich ungerne thue, was ich thue. Und 
denn gegen diefe groffe und göttliche Gabelich weiß , daß ihr es nicht übel —— 
dankbar zu ſeyn, bitte ich euch um Chriſti Darum bitte ich euch, wo ihr dem Men⸗ 
willen, daß ihr tapfer und ſtandhaftig ſeyd ſchen helfen koͤnnet, fo thuts. Er wird es 
in dem angenommenen Dienft , und uch. euch treulich wiedergeben. Denn daß er 
weder Die Menge der Secten, noch der un fromm und treu fen, wird euch bekannt feyn. 
Danfbaren Leute zum Rerdruß bewegen „| Der HErr ſey mit euch, Amen! Den 13. 
oder abwendig machen laſſet, um eine andere Auguſt, Anno 1529. 

























Laſt auf euch zu nehmen. Es werden taͤg Euer Martin. Suter, 4 
Sich weniger reine und redliche Diener des de fo ſueco vidurus, 9 
Worts daß wir bald an Hirten groſſen Mans ee 
sel haben und die Kirchen wuͤſte liegen wer⸗ ne —— 1 — 
den, wenn es GOtt nicht in Gnaden ver /⸗ An Juſtum Jonam. — 
hindert. Aus den Unfch, ar Anno 17214 P 564 


2. Ihr aber betet fuͤr mich armen Suͤn⸗ ii 
der und ſchwachen Bruder. Grüffet eure — und Friede in Chriſto! Diefen 3 
Eheliebfte, und Ehriftus ſey mit feinem Se; I Mann, den ihr, lieber und ehrmurdiger 
a Jonas, in Olfni zum Pfarrer gefest habt, 

| er Luther. babe ich mit dem Zeugnißmeines Briefeszu 
| — | euch begleiten twollen, da er euch vorhin ſchon 
rn [Hagen wollen, daß er nichts zu Ieben habe; 

An Georg Spalatinum. und er arbeitet zwar, aber ohne Lohn. Ser 





> Aus Buddei fuppl, ep. p.69. Mar findet die⸗ het alſo zu, daß er nicht Hungers ſterbe, we 
Dann. auch in Ehrift. Schlegels hift.| ey entweder gar oder auf einige Zeit me. 
lache, Anno 1721. p. en ne: je nn . feheinet 2 etwas mäßig 
und nicht fo. gar tief gelehrt. Es Fomme 

Fuͤrbitte fuͤr den neuen Pfarrer zu Coldi der von 
eiauen Dritteln Ieben folfte 2 denn die Verſuchung des Hungers dazu, 


daß er wol gar dadurchrafend werden ms 
en und Friede in Chriſto! Es eommehr, ‚denn er heinet onen nihtgar n 


hier M. Auguftin, der bey euch in der —— richtig zu ſeyn. 
Nähe me&oldiz Pfarrer werden fol, oh a Ei — *) humiliter, R. 


3 2 


wiſſet; wie viel ung daran gelegen, Daß dies 


= Pfarrer von euren ſtolzen Knollen wegnaͤh⸗ 
men. Sie haben ihn aber gar ungern ent⸗ 


alle mit ihm krank und traurig, duffer mas 
mich felbft taͤglich betrift, und meine eigne 
Sachen find, Der GOtt aber der Betruͤb⸗ 


iſt. Don andern Dingen ein andermal, 
wenn die Traurigkeit etwas vorüber feyn 
wird. Gehabt euch wohl und gruͤſſet eure 
.  Mitbifchöfe im HErrn ehrerbietig. Den 
Z3ten Tag nach Maria Himmelfahrt. 1529. 


Aus den Unſch. Nachr Anno 1721. p. 716. 
Dem Ehrwuͤrdigen im HErrn, Johann 
Gaobeln, Liborio Magdeburgen, Mar 

thias Kroitzſchen, Adam Schumannen, 


St und Friede in Ehrifto ! Sch thue 


ERTL Ten um u N 


meinen Fleiß und andeer frommen Männer 
Zuthun, wire endlich von dem Furften und 


b 


x18o . vom "Jahr 1529, R ngt 


2, Unferm Philippe hat vorigen Sonn laſſen, und wollten ihn denenfelben mit Ges 
tag der HErr der Kinder eines, nemlich Geor⸗ walt wieder aufbuͤrden; wir aber, die feine 
gen, weggenommen. Da Eönnt ihr denfen, | Gefahr wohl fahen,daß er bey den verbitters 
mas mir vor Noth und Muhe haben, daß ſten Thieren nicht ſicher, noch eg auch der 
wir Diefen Menfchen von einem fo weichen *)| Kirchen nuͤtzlich feyn twürde, wenn er da blies 
und zarten Herzen troͤſten und befriedigen.) be, haben es endlich erlanget, Daß er in Gna⸗ 
Er graͤmt fich gar zu fehr über diefen Tod, den entlaffen würde, mit der angehängten 
wie er in dergleichen Fall noch nicht geuͤbt billigen Bedingung, daß er nicht aus des 
iſt. Betet fir ihn, fo viel ihr koͤnnt, daß ihn Fürften Lande in einen fremden Dienft traͤte. 


der HErr tröfte: hernach fehreibt ihm nach Denn der Furft willihn in feinem Lande wies 


eurer guten Redekunſt einen Troſtbrief. Ihr der einfegen, nicht unter wilde Thiere, wie je 


ne find, fondern unter Menfchen. 


2. Das fihreibe ich, daß, wenn etwa je 
ne Beſtien ruͤhmten, ihr rechten Beſcheid 
wuͤßtet. Denn wie ich geſagt habe, fo ver⸗ 
halt es ſich wirklich. Der Pfarrer iſt bey 
allen Frommen beliebt und angenehm, jenen 
Beſtien aber verhaßt und verabſcheuet, wie 
es ihr greulicher Stolz und Undank verdie⸗ 
net. Denn ſie ſind aus der Zahl derer, von 
welchen Jacob ſaget: Verflucht iſt ihr 
Grimm, daß er fo ſtoͤrrig, und ihr Zorn, 
daß er fo heftig: Weine Seele Eomme 
nische in ihren Rath! | 


3. Wenn aber etliche von euch, oder alle 
nicht. gerne da bleiben wollten, fo will ich 
euch nicht widerrathen, wegzuziehen, noch 
zu bleiben rathen. Es ſoll euch freu feyn, mit 
folchen Feinden und Haſſern der Knechte 
GoOttes und des Evangelii zu handeln, wie 
es euch beliebt. Ihr ſeyd nicht gebunden, 
daß ihr ſolchen Halsſtarrigen, Verſtockten 
und Undankbaren wider ihren Willen die⸗ 
net. 

4. Darum troͤſtet euch unter einander in 
Chriſto, der euch hold iſt, ob uns gleich ei⸗ 
ne arge Motte von der Welt haſſet. In 
demfelben gehabt euch wohl! Amen. Den 
gten Auguſt, 1729... > 

- Euer Martin Luther, 

Stife ai, 


















fer. Menſch lebe und gefund fey. Wir find 


ten und Demtthigen wird noch nicht über: 
wunden, ober wol immer und fehr ſchwach 


i Euer Martin Luther. 
S tenexrimi et patheticiſſimi cordis. | 


ER 721 Se 
An die Prediger in zwickau. 


treufleißigen Dienern des Worte in 
Zwickau. 9— 


euch Eund, geliebten Bruͤder, daß durch 


feinen Raͤthen herausgebracht, daß fie euren 


7 









1182 11, Briefe Lucheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetʒt worden, i 


722. ſſen, ob ich gleich nichts fonderliches zu fehreir 
An Georg Spalatinum., ben hatte. Die Engliſche Peſt folbey uns _ 
Aus Buddei fuppl.ep-p.7. [und in Zerbſt wuͤten: viele halten davor, daß. 


fie auch hier fchen anhebe. Ich aber glaube - 
Dem in EHrifto ehrwindigen Herrn es nicht. Unſer Schoͤſſer hat ſich felbft durch 
George Spalatinen, treuen Diener [feine Einbildung krank gemacht, da er ſonſt 
des HErrn zu Altenburg. nichts Boͤſes ſpuͤrte, als feine Gedanken, 
In der Sache Georgens Eoeci müffe Man Phi Denn wenn das der Anfang folcher Krank» 
lippi Urtheil nachgehen, und nicht den andern heit wäre, fo müfte ich fie in den 3. Fahren, R 
Theil allein hören, Man müffe alfo erſt fehen und verhin ſchon oft gehabt haben: denn ih 
. und prüfen, ob der Mann untüchtig, ee man habe in mancher Pracht geſchwitzet, und bin 
bie Eheſcheidung vornehme · vor Angſt erwachet, und haben mich meine 
Sur und Friede im HErrn. Mich Gedanken auch angefangen zu plagen: und 
dünfer, lieber Spalatin, daß es uns wenn ich ihnen hätte nachgehangen, fo laͤge 
nötbig ſey, in Beorgens Toeci Sache mei, Ich, wie andre, Die da gelegen, und fi) ſelbſt 
ne Meynung zu —— da Sr wie ich aufgeopfert * ) haben. a 
re, fhon Bbilippi Urtheil habet : war: / artyrifantes. | 
“ wird / ſolches nicht vollſtrecket? Ich höre 2. Das ſchreibe ich dazu, daß ihr da 
“auch umfonft den einen Theil, Sem auf Volk mit mir ermahnet, nicht fo Khüchtern 
‚eines einigen Wort und Ausfage muß Fein und Eleinmüthig zu ſeyn, und fich ſelbſt durch 
Urtheil folgen. Sch halte, daß in Lindenern er eine Krankheit juzu;iehen, ehe fie - 
zur Eheſcheidung ſein eigner Fehl nicht da iſt. Wir haben viele gleichſam mit Ge⸗ : 
ſchuld gnug fen; fondern man muß erit eben walt erwecket, die fich fchon.in einen Schweiß ; 
und genau erfoufchen, ob er umtüchtig fen, geftlrjt hatten, als Boldbahnen *), Slie ; 
dem Weibe die gehörige Schulbistgt zu ki es en, D. Bruͤcken, M. Cbriftionen, 3 
u fiheiden We —— geil — lägen vielleicht noch, wenn fie nicht: mären | 
w erfennien. Gehabi euch wohl und betet |Rrankheit erachten müßte, fondern daf man 3 
für mich, Den zıften Auguft, 1529. einen Unterfcheid halten muß, wenn wir für 
Mart. Lutber. * — — 1 
nicht aber in dee That und durch Anſteckung 
S; ad Sen geſchrieben, be, drein fällt, Denn die Einbildung made 
’ hl . den Fall, und Die Bemuͤthsbewegungen ge⸗ 2 
Ra ben über den Leib mit, i 



























723. 
An. Micoleum Hausmann. 
Kus den Unfeb. nenn 2.565. 


*) Aurogallım. A 
3. m übrigen betet für mich armen Suͤn⸗ 
der Chriſti und wenn euer Gaſt noch da iſt, 
l ſo gruͤſſet ihn in meinem Namen. Der 
ge und Friede-in Chrifto! ch habe Herr Chriſtus fey mit euch, Amen! De ’ 
diefen ‘Boten , Fieber Nicolaus nicht — Auguſti im Jahr EN 
.ahne meinen Bu zu euch wollen sehen Br Ri Euer Mart. Zuther. 


= — * ” | 
1184 ER vom. "Jahr 1729, 1185 





724. 725. 

ee An Wenceslaum Link. I... An Johann Agricolam. 

Aus den Unſch. Nachr. Anno 1721. p.yır. | S.im XVII. Ch. 8.9. p.237% 
05% Gnade GOttes fey mit euch! Kieber ’ 

7 Densel,das Gerücht einer neuen Peſt, | — 
die die Engliſche heißt, zwinget mich, an euch An Nicolaum Gerbelium. 
zu ſchreiben. Sehet aber zu, daß ihr nicht| Aus den Unſch. Nachr. Anno 1721. p. 719. 
leicht glaubet und die Eurigen nicht gleich — | 


ſchrecken laſſet. Es aehet viel lügenhaftes 


Ding dabey vor, fo wol von euch als une. St und Friede in Chriſto! Wie weit 
Das Arzʒneybuͤchlein fo wider dieſe Krank; | wir in der Einigkeit der Lehre hier zu 
heit auggangen, iſt Urſache, daß viele, wenn Marpurg kommen, werdet ihr, lieber Bers 
fie anfangen zu ſchwitzen, gleich erfehrecken,|bel, theils von mir, theils aus dem Zeddel 
und denken, fie hätten dag Uebel am Halſe, (oder Auflas) eurer Gefandten vernehmen, 
- Da fie doch noch nie geſchwitzt haben. Zu Wir haben das unfrige gar tapfer verthei⸗ 
Magdeburg haben tool 800. bis 1000. foldiget, und fie haben vieles nachgegeben, auf 
- zu ſchwitzen angefangen, und find doch tie: |fer daß fie in dem einigen Artifel vom heil, 
der aufkommen , auffer denen, welche die] Nachtmahlaufihrem Sinn blieben, daher fie 
gewaltſame Dise, die dadurch erwecket wor⸗ in Friede hinweg gelaffen worden. Und das 
‚den , auch ohne Krankheit hingeriſſen hat: haben wir darum gethan, daß mir nicht durch 
nemlich etwa zo. oder 30. Und nun ſehen zu vieles Schneuzen Blut auspreſſeten. 
‚fie ſolches Schreckfpiel. Alſo habe ich bey 
ung viele und mich felbft durch Vertreibung ſchuldig. Air haben ihnen aber angedeus 
der Furcht gerettet, und iſt GOlt Lob! nunltet, daß, wenn fie fich nicht in dieſem Artikel 
alles file, und noch Feiner geftsrben. Es iſt eines Beſſern bedächten, fo koͤnnten fie zwar 
"des Satans Luft, daß er uns fo ſchrecke undlunfrer Liebe brauchen „-Tünnten aber nicht 
zaghaft mache. Hather alfo doch den Curie] von uns fuͤr Brüder und Glieder Chriſti ges 
gen, Daß fie ſich nicht fürchten, und wenn achtet werden. 
guch jemanden folche Einbildung plagte, fo | a : 
laßt. ihn ſchwitzen/ fo er will, aber nichtlän.| 2. Ihr werdet urtheilen, was vor Mus 
ger, als es ſeine Leibesart zulaffen will, Ein|daraus entftanden. Mic) duͤnket Dod,daß _ 
anders iſt es, wo eine rechte Krankheit dalein ziemlich Theil des Aergerniſſes weglalle, 
woaͤre. Denn die koͤnnen (wie ich hoͤre) gar|wern der Streit mit Schreiben und öffent 
durch kein Mittel gerettet werden. Die am lichem Diſputiren ein Ende hat. Wir haͤt⸗ 
dern, welche durch Einbildung und Furcht ten nicht gedacht, Daß wir es noch fo weit 
‚geplagt werden, werden allerdings wieder Fringen würden. Wenn doch auch der 
aufkommen, auffer Die die Gewalt fo groffer uͤbrige Scrupel vollends gehoben wurde 
Hitze nicht ausftehen Finnen. Gehaht zug durch CHriſtum! Amen. Gehabt euch 
wohl in Chriſto und betet fr mich, Den wohl, mein Bruder, und betet für mid. 
29. Auguſt, im Jahr sg. Marpurg, den 1. October im Jahr 1529. 
Br, Eur Martin Luther. Euer Mart. Luther, - 
Be... a = Sfffa 707. An 


—⸗ 








Mir find den Feinden auch Liebe und Friede _ 


BE ni et oo ich igag. 189 ° 
= u ; nee **), das ift aller öffentlichen heilig» 
SE und Friede in EHrifto! Lieber Suͤnder: und betet auch für mich. 1529. 
Jonas, fchicfet euch dazu und faſſet Martin Luther. 
den feſten Muth und die Gedult, DaB, ſo =) ruſticis et priuatis ſanctis 
ee a — — (id **) publicanos, i,e.publicos fan&ti peccatores, 
inde oder Beifter, die Pfarren haben — 
wollen, ich alle wieder an euch zuruͤck weiſen 730. 
mil“, Sl ich —— An eben denſelben. 
moͤget ſehen, was an dem Menſchen iſt. t 
Mir ſcheint er gut aufs Feld und zum Pflus ee LE 
ge, oder zu einem Kufters es fen denn, daß | Bon Johann Bugenhagen Pomers Wiederkunft. 
ib Cem bee Ce Bann mich — 
verſteckt ſeyn) etwas mehr findet. Thut, dem Tuͤrken im unbe eben, Bon der 
wie ihr fonft pflegen. Ä | firetien Gefhict Clemens br air Sn 
ng Dhilippus iſt noch hetruͤbet. Wir gleichen von den drey : onnen, o aus dem. 
fiehen ihm ben, wie unſre Schuldigkeit ift. Kloſter zu grepber entwiſchet. 
Wollte GOtt! daß alle Timones derglei⸗ 
chen eher leiden muͤßten, daß ſie gedemuͤthi⸗ gr und Friede in EHrifto! Mit dem 
get würden, welche vor Hoffart über ihre Briefe an Reiffenftein für euren 2o- 
Weisheit nicht wiffen, was eine ſolche of, renz geſchiehet Das, was ihr geſchrieben. 
fentliche Perſon vor einer, die vor ſich iſt, 2. Wir hoffen, der Pommer fey auf der 
De fen, ob Su ee und fuͤndlich Nückreife zu uns, de 
ſeyn mag; nemlich vor vielen, ja ganzen! 3 uͤhn 
tauſenden der Hieronymorum, ea 
Machariorum fo in der Stille gelebet, und ihr ihn Eennet,) hat aus Wenedig an mi 
‚welche uns indeß nur ihre ceremsnialifchen gefchrieben daß der Bruder =) von ihm 
und ehefofen Heiligen rühmen, die alle zur |fatt eines Kindes angenommen worden, den 
fammen auf einen Haufen *) nicht mwerth je, bey mir habe bis Dbili uS wieder 
find, dem einigen Philippo den Schuhriemen |Eymmt. Der hat mirgefagt ak des do, 
aufzulöfen, ja, (daß ich mic) auch rühme,) | gen zu Venedig, Andres Britti Sohn, am 
weder euch, noch Pommern, nochmir. Denn | Shırfifchen Hofe fey, und daß er nicht allein 
was haben ſolche flille Heiligen oder ehelofen | im Gelde fondern — in en 
Biſchoͤfe alle gethan, das nur einem Jahr Gemach (Serai) oder bey Hofe alles r 
Philippi, oder einem Buch aus feinen lo-|giere: und die Denetianer, der Pabſt die 
= communibus Yerglichen werden Kann? Sitentiner und der Tranzofe —— 
— 7— ne Se zeit, — zum Bundesgenoſſ angenommen. 
Se ——— 
3 Gehabt euch wohl, und ſeyd ein heilis| von Pavia 800. Tuͤrkiſche Reuter — 
ger Feind aller ſtillen und einſiedleriſchen ) in feinem Kriegsheer gehabt, deren 500. 
Deiligen, Dagegen aber ein Freund der Zoͤli⸗ blieben, die andern aber davon Formen waͤ⸗ 











— 


| 


- 


N 


fie läftern, fondern berufen und gehoͤret wer⸗ 
‚ nieht glauben *) wollen, fie zu ſchweigen ger 


wider vorbringen und widerſprechen kann, 





Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfegt" worden, 11gr ’ 
der thue es frey und üffenelich, oder fonft 
Fann ihm durch obrigkeitliche Gewalt qufge⸗ 
leget werden, daß er nicht heimlich laͤſtere. 
So thun undrathenmir. Darausihrvers. ⸗ 
ſtehen werdet, daß ihnen durchaus unter eis. 
j er Qm⸗ merley Oberkeit nicht zu geftatten fey, das 
mel einbrechen möchte. Kurz: der Tag zu thun, was ihr ſchreibet. Denn das if 
CHriſti muß vor der Thüre ſeyn. Erfannein Gezifihe der Schlangen, die dag Licht 
nicht laͤnger ausbleiben. Ein andermal von ſcheuen. Fordert fie alfo aus, daß fiede 
andern Dingen. fffentlich auftreten, und entweder überwinden: 
5. Sch habe drey Nonnen aufgenommen, oder uͤberwunden werden, —— 

welche aus Freyberg im Meißnerlande, oder vielleicht cedere, weichen. 
‚durch Huͤlfe ihrer Eltern, wunderlich ent⸗3. Da auch die Zehen Gebote und der 
Eommen. Eine, eine adeliche Jungfer von Catechiſmus gelehret wird,.ingleichen was 
Mergerad; die andern zwey Buͤrgerlinder das gemeine Weſen und Haustafel betrift, 
aus Freyberg. Darüber wird der Dioab*)iund davon fleißig zu predisen ifk: fo muß 


f 
guug lermen. Das weiß Ih. 1529: man fie zun Predigten anhalten, daß fie 





150 I. Briefe 
ven, Hier fehet mireinmal, was die Welt 
von GOtt halte, ER 


*) virum fratrem illi adoptatum. i ' 

4. Cr hat mir auch die Gefchichte Cle⸗ 
mens des VII. geſchickt. Als ich fie gele⸗ 
fen, habe ich mich gefürchtet, daß der Dim- 
























a Mart. Luther. den weltlichen Gehorfam und Die Hause 
oralen | 2, 1pflichten lernen; fie mögen gleich dem Ev⸗ 

Br | angelio glauben oder nicht, Damit fie nicht 

An den Pfarrer in Wis; Adern em Aergerniß und Anlaß geben, die 


? © 2 - ; 
Aus Buddei ſuppl. ep. B75 Lehre vom weltlichen Gehorſam und Haus⸗ 
Man muͤſſe die Laͤſterer, ſo unter evangeliſcher IE IE 
Oberkeit leben, zu paaren treiben, und zivin- ſie auch Die Rechte deſſelben Volkes hören 
gen, Öffentlich zu diſputiren ingleihen die und fernen, auch wider ihren Willen, 
Predigten und die Catechiſmuslehren zu hören. niche "allein!" Tante 

\ — 1 * a °r nr 8* * 

— ee auch wegen ihrer Familie und Kinder. 
nade und Friede in EHrifto! Was ihr Das andre wird euch EHrifus lehren 
ſchreibet von den laͤſterhaften Veraͤch⸗ In welchem ihr euch wohl gehabet. Im 
tern, mein lieber Mann in dem HErrn, da⸗ a 


Fahr 1529. 
von ift diß meine Meynung. ee 
2. Wie man zum Glauben und Evanger 
lio niemanden zwingen muß, fo muß doc) 
eine chriftliche Oberkeit nicht geftatten,, daß 








ae 
An Tacsb Prob,  - 7 
Beſindet fih am Ende deg comm. Luth. int. ep, 
Io, den Johann Georg Neumann heraus 
gegeben p. 193. De 

N R 38 4 2 
Er berichtet allerhand neue Sachen: vonden Türe 
‚fen, die in Ungarn und Oeſterreich eingefallen; 
von. Deutfhlands Verräthern; von Kayfer 
Carls Drohungen, Die Duelle folches Mebels 
ſey die Verachtung des Evangelii, und werde 

er. viiellei 


den, auch wieder hoͤren; und daß, wo ſie 
ſich nicht vderantworten koͤnnen, und doch 


zungen werden, damit nicht immer Anlaß 
zu Aufeuhe entftehe. Denn wer mas da) 


a vom Jahr 1529. 1193 
vviielleicht die feste Stunde damit angedeutet. ſtus in uns allen ſtark werde, bis er in Kraft 
2 Er ermahnt Jacobum zum Gebet für fo viele ind Herrlichkeit auferfiehe, Amen 

Märtyrer. Ein mehrers von dem Tuͤrken: Man fagt, der Ti Fe fi 9 U 
ingleichen vom Kayfer Carl, dem man doch „ge „san jagt, Der Turke Hege ın Ungarn 
wſlderſtehen koͤnne. Sein Haus. fey endlich) nicht weit von Wien, und wolle aufs Frühs 
 gatız wohlaufs er aber werde genug von den Jahr wiederfommen. Von Kayfer Carin 
Zeufeln geplaget. Er wünfbe, daß es fih aber fprengen fie aus, daß er In Deurfchs 
beſſere, und beſihlt fich zu Jacobi Gebet. land kommen werde. Vor dem aber fuͤtch⸗ 

Sr RR ‚tet fich niemand. Denn. wenn er etwas 

Mnade und Friede in CHriſto! Wir ha⸗ mit Gewalt verfichen wird, fo iſt zu forgen, 

EI ben neue Dinge genug zu fehreiben, daß er fich und alle feine Pfaffen gänzlich zu 
ieber Jacob, und leider! gar zu viel.|geunde richte. Denn es ift Nach und 
Wenn hr vom Türken nichts. gehoͤret, wie] Huͤlfe wider ihn vorhanden, wo GOTT 

er in Deutfchland eingebruchen, fo werde) nicht zuwider iſt, die alle Klöfter und Stif 

ihr es aus dem Zeddel, den ichdem Bruno |ter zu verderben im Stande ſind; weil es 

“für euch abzuſchreiben gegeben, fehen. nicht ficher für fie iſt, den Frieden und die 

Oeſterreich ift faft verheeret; Wien aber) Gedult der Unfern zu verachten, und etwas - 
durch ein himmlifch under nicht erobert, |zu verſuchen, wo fie nicht irgend ein Ders 
doch aber Auf unbeilbare Art zugerichterund haͤngniß treibt, fich ihre eigne Stunde über 

‚verderbt, fo daß alle ‚benachbarte Flecken den Dals zu holen.  _ 

und Dörfer in Die Aſche gelegt, und über) 6. Dein Haus befindet fich endlich ganz 
- 100000, Menfchen geloͤdtet und gefangen wohl. Ich armer Sunder aber bin ein 

worden. - Bon 

"2, Eben dergleichen hat er in Ungaen ges| ohne Aufhören nachftellen und meiner fpots 

than. Deutfchland it voller Verraͤther, ten. E-Hriftus erhalte und ecrette mich, 

Die dem Türken jugethan find, / | welches ihr mir mit glaubigem Gebet werdet 

3, Zu ſolchem Ungluͤck koͤmmt noch, daß zu erlangen fuchen. Die Gnade GOttes 

der Rayfer Carl viel ärger drohet, und wi⸗ fey mit euch, Amen. Gruͤſſet eure Hevam 

der uns toben will, alsder Türke, Alſo ha⸗ von mirund meiner Kethen. Den h. Abend . 

ben wir beyde Kayfer, fo wol den Morgen-| vor Martini, im Jahr 1529, * 

als Abendlaͤndiſchen zum Feinde.  &| Fuer Martin Luther, 

wird die Verachtung und Haß des Evan- 

gelii, gerochen. Ich glaube, der Tag wer: 

- de bald Fommen, der den Stolzen ein Ende 

mache. Darum wüten auch ohne Zweifell 
> die Teufel fo, weil fie wiſſen, daß es die letz⸗ 
te Stunde if. Das, ift die Stunde, da 
 EHeifus in Schwachheit mit dem Tode 

hget 

Sorget ihr bey eurer Gemeine, daß 

fleißig und bruͤnſtig für aller Glauben gebe⸗ 1 — | 
tet werde, Die entweder Gefaͤngniß oder Tod SM und Friede! Was ihre, lieber 
leiden, oder noch leiden werden, Daß CHri⸗ DI Anton, fraget wegen der Kranken 
2... Rucheri Schriften 4, The, © ggg et 


Ex 
»= 













N 1793 um 
An Anton Lauterbachen. 
Aus den Unſch. Nachr. Y.1722- p. 187. 


An den ehrwürdigen Herrn M. Anto— 

nium Zauterbachen, Biſchof der Kirchen 

zu Pirna, feinem treuen Bruder im 
HERAN, | 


\ 


Marterholz und Ziel der Teufel, die me - 


Com: 


nn ne Magd aufwarten folle, ſonderlich bei des 


— ’ a A. 


194. 1 Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfegt worden, 05 
mmtunion, fo meyne ich, daß ihr. dag gerp ° gan fegen, „denn damit Habe es gar eine andre 
an aus Ash Kirchenorbnung toiffet, ee ee von der geil: 7 
; = e ten. —— 
darinnen ihr nun fo lange ſeyd. N erten Art der Taufe au halten. 7, 

2. ch aber meyne und wuͤnſche, daß Die 
Privatcommunion ganzlich altenthalben abs 
gefchaft wurde, nemlich fulchergeftalt, daß 
man das Volk in der ‘Predigt lehrte, wie 


U R 















nade und Friede! Wegen der mir im 

> legten Schreiben vorgelegten Frage, - 
ee = bedingten Kin habe ich, Mies 
e enzel, mich mit M. Philippo bes 
fie nemlich des Jahrs drey⸗ oder viermal naher an en inte I a 
rommuniciren, und fodenn durch Troſt des wogen, haben toir gefchloffen, Daf; die bes 
Worts und Stärkung daraus, zu aller yingre Taufe gänzlich aus der Kicchen ab» 
Zeit, wenn fie GOtt abforderte, felig ent hufnaffen, und daß, wenn man zweifelt, 
fehtafen follten. Denn folche Privateome| ner niche weiß, daß ein Menfch getauft _ 
munion wird endlich ein unerträglich und... man ihn fhlecht kaufen folle ohne alle 
unmöglich Werk ſeyn, fonderlich in Derioyeningung, als wenn er nicht getauft waͤ⸗ 
Peitzeit. Und es ift auch nicht billig, daß Unſer Grundift diefer: weil Die bedinge 
; Die Kirche fo mit den Sacramenten als ei Taufe nichts ſetzet noch verneinet, nichts 
| L bejahet, giebt oder nimt. Denn, laß es 
nen, welche fie oft fo lange verachten, und un, daß einer bedinglicher Weiſe ein 4 
alsdenn im Fall der Noth der Kirchen täre, dermußhernach fagen: Fchweißjent 
° Dienft fertig für fich haben wollen, der fie] hen fo wenig, ob ich gerauftbin, alszuvor, 
doch nie gedienet haben. Fund mit mir alle, die mich getauft haben. 
3. Weil aber Das noch) nicht geordnet iſt Denn tvenn die erfte Taufe vecht gewefen, 

ſo werdet ihr thun, wie ihr koͤnnet. Indeß welches unbekannt feyn muß, ich wolle ddet 
veichet nur den Kranken das Abendmahl) yore nicht, fo iftalsdenndiebedingtenichtes 
allein, es wäre denn, DaB ihr es machen za die erſte nicht recht gemwvefen, fo ift doch 
wolltet, wie ihr hier gethan; muͤſſet aber die andre noch nichts, fondern fb lange ums 
ausbrücklich daben bezeugen, Daß ihr es mir geryig, als die erfte ungemiß if, weil fie 
auf einige Zeit thaͤtet, und werde es nicht durch die bedingte Art auf der erfien, runs 
immer fo bey ihnen feyn: denn man wird gewiß bleibet, beruhet. Nun aber muß - 
doch hierinnen eine Drdnung treffen müffen. man machen, daß die Taufe gewiß fen;fo 
Wittenberg, den vierten Tag nad) Cathar| aber muß fie ungeriß bleiben, wenigftens 
RN ee | vor den Täufern ſelbſt Die hernach der Kits 
Martin Lutber.| de zeugen mögen. 

* 22 Iſt es alo beſſer, in der Wiedertaufe 








Be hhhierinnen zu viel zu thun, (mo ja etwas ver⸗ 
An Wenceslaum Lind, ſehen wird,) als eine ungewiſſe Taufe zu ge⸗ 
Aus Buddei fuppl. ep. p.78. ben, darinnen wirklich gefehlt wird. Denn 


a e es ift alsdenn nicht gewiß eine NWiedertaufe, 
BR ae ec u ſie ſondern eine ungewiſſe NWiedertaufe, 
nichts ſey, und viel Bedenken babe. Darum | re . a a 

fen e8 Beffer, daß-das Kind wieder getauft wer: das ifl, eine fahre Und Beil Saul, Sean 

de, und das fey Feine Wiedertaufe; und Eönne| eine ungeroiffe Taufe. Und werden mir 


man das Gejeß von der Eiferſueht nicht entger/ Feine tollen Wiedertaͤufer. alle 


er; 


” i 
1196 


(tie in _ toiffet,) — sffenbarlich die, 
gewiſſe Taufe, und wollen fie Feine Taufe 
genannt haben. Fir aber wollen die un. 
gewiſſe Taufe dahin ftellen und GOttes Urs 
theil überlaffen, und. hingegen die gemiffe 
Taufe geben. Co, meyne ich), 
wir recht und ſicher. 


3. Mit der bedingten Art im Geſetz der 
Eiferfuche ifts ein anders, Denn das Ges 
ſetz und das Evangelium find verichicdne 
Dinge. Das Evangelium iſt eine Ver 
heiſſung GOttes, welche gewiß ſeyn muß, 
und Dinge giebt, davon wir gewiß find, 
daß die Menfben ihrer bedürfen, und daß 
fie GOttes find ꝛc. Das Geſetz aber Ale 
delt von unfern Sachen und Werken, und 
kann das Geſetz ver Eiferſucht unterlaffen 
_ oder gethan werden. Darum kann es leicht 
"Bedingungen leiden; zum Exempel, wenn 
wir nicht gewiß toiffen, daß die Menſchen 
wider das Geſetz geſuͤndiget haben. So 
aber nicht mit der Taufe. —— 
4. Hernach richtet auch das Geſetz, da 
wir der Menſchen Herzen nicht wiſſen; die 
Verheiſſung aber giehet GOttes Sachen 
ſchlechthin, wir mögen es wiſſen oder 
nicht; ja, wenn wir gewiß wiſſen, daß 
der Menſch derſelben noͤthig habe. Bir 
wiſſen aber gewiß, daß die Menfchen wider 


das Geſetz geſi uͤndiget. Und wenn jemand | - 


die Art-der Taufe ändert, wie die Warren : 
im Ramen des Vaters ‚Sohnes, und 
des Heiligen Geiſtes und St. Michaelis; 
ſo find wir gewiß, daß es Feine Taufe ift, 
ſp wenig als die mit Bedingung. 
m Solches habe in Eil wegen der Ge 
ſchaſte durch einander geſchmadert. Ihr 
wendet e8 ordentlich fallen, undbeflere Din- 
ge dazu ſammlen. Gehabt euch wohl. 

en Anno 1529 
WM. Luther. 


vom Sebr 1529, 








bet und nichts davon gedenket 
nen, wo es noͤthig iſt Zuſammenlagen an: 
und ob fie wol nicht viel austraͤgt, hilft fie 
doch den armen Pfarrern etwas, Die zwey 







den. Gruͤſſet Eberharden und alle Brüs 


197 
735+ 
An Beorg Spalatinum. 
— Buddei ſuppl. ep. p.80. ohne Jahr und 


handeln | Meinem geliebten Bruder, Herrn MM. 


George Spalstinen, dem freuen und 
redlichen Diener GOttes am 
Evangelio. 


Er ſchreibet Spalatinen, er ſolle ihm doch Nach⸗ 
richt geben, wie die Kirchenvifitation von ſtat⸗ 
ten gehe. Man folle den armen Pfarrern die 
Beſoldungen durch Zuſammenlegen und Opfer: 
pfennige vermehren. "Klage über die elende 
Seftale der Kirchen, und der Bauren Dumm⸗ 

- beit und Muthwillen. 


I, 


IQgö und Friede! Wir begehren auch 


zu wiſſen, was ihr beym Vifitirenmas 
chet, und wie es damit gehe, lieber Spala⸗ 
tin, und iſt zu verwundern, daß ihr ſchrei⸗ 
Wir ord⸗ 


Hufen *) und Ackerbau haben: hernad) 
dringen wir auch fleißig, daß alle Opfer- 


pfennige geben, | 


*) iugera, Huͤfgen gemeynet. 


2. m übrigen ftehet es uͤberall elendis 
glich) mit den Kirchen: indem die Bauren ° 
nichts lernen, nichts wiflen, nichts beten, 
und nichts thun, als daß fie Die Freyheit 
mißbrauchen: fie beichten nicht, und com⸗ 
municiren nicht, als wenn fie ganz frey von 
der Religion wären *). Denn fohaben fie ‘ 
ihre pabftlichen Dinge ausder Acht elaffen, 
und verfehmahen das Unfre, daß es ſchreck⸗ 
lich iſt, der poͤbſtlichen Biſchoͤfe Handel zu 
betrachten. Das übrige wird Bruno mels 


ss ie, der; 






















198 II. Brüche Lutheri, welche aus 5 —— en — — : 


— nn —— — —— — = = * 
der: und bittet fuͤr mich armen und elenden wird. Dellicanus hat das auch Fun ge⸗ 
Suͤnder. ‚edritus fey mit end» than, deffen ‘Buch ich bier. fende; fie.aber - 
Martin Luther. —* und gelehrt Sich halte, es wer⸗ 
de endlich ihre Sache aufdie Neige Eommen, ö 
) Das. mißkeänchen bie Paͤbſtler, als wenn, darauf ie bisher fo trogig geweſen find. er — 
durchs Evangelium nichts Gutes kommen⸗ die einige Keseren bat ſchon füng- ° 
- Aber fo müßte EHriftus felbit zu verwerfen Se ech ' b 
feyn, der über: Ehorazim und Bethſaida klagt. Aem Died eeden das ha ten, a er mit ver⸗ J 
Die da klagen, beſſern ja, fo viel fie koͤnnen. ſchiedenen Beweisgruͤnden. Darum wer⸗ 
Wie viel Aa IS — bey — u den fie bald zunichte werben, # 
rigen in allen riften und Predigten? Die Das koͤnigliche Weib, und { J 
3., Das koͤnigliche Weib, und eine rech⸗ 
Schuld iſt — nicht am Evangelio— te Röniain Eifaberh, des Serben Fe 








736. — Gemahlin, Me Sale — ver⸗ 

chieden, wie mir der Koͤnig Chriſtiernus 

An. Johann Agricolam. ſelbſt zugeſchrieben hat. Sie ift aber in — 

Aus den Unſch. Nachr. A: 1721. 9.873. Der Slauben geftorben Ohardasheir 
Tag iſt dabey nicht angezeigt, gloſſem uben gejtorben, und ha ei r 
lige Nachtmahl nach der rechten Weiſe Chris 

1. ts genoſſen, und bat ſichs nicht anders bere⸗ 

nade und Friede in Ehrifto SE! den laffen, ob ihr tool die Sroffen flark zus 
Da ich abermalnichtszu ſchreiben hat⸗ geſetzt fie folite nieder zu des Pabſts Ölaus 

te, lieber Agricola, fchreibe ich Doch, daß ben Echven, Aber EHriftus hat auch eins ⸗ 
ich nur euch und euer "Haus grüffe, Denn, mal eine Königin in Himmel nehmen wol ⸗ 
was ihr im vorigen Briefe begehret habt, fen. Den Hofmeifter der jungen Herren 7 
werdet ihe nun wohl vernommen haben, zum |befehle ic) euch; und ihr werdet eure Tiebe 
Erempel, vonden Straßburgerketzern GOtt Elſe, und alle die Unſern gruͤſſen. Meine 
bekehre fie! Denn wider Carlſtadten und Kethe gruͤſſet euch mit den Eurigen aufs. ; 
‚Swingeln ift von den geiehrteften Männern ;freundlichfte, und gedenket eurer oft mit 
in Schwaben gar treflich geſchrieben wor⸗ 'geoffen Ehren. Sehadt euch wohl 1729. 
den, welches Se —* wieder aufgelegt Martin Lucher. 


2 








& D 
A 5 


= 


Anno 1530 ee 


7370. ſelig werden Fünnen, tvo fie fehnichemitder 

An Wlichael Stifel, andern Schwerter verfähne. Doc muſſet 

Aus Buddei Kuppl. ep. p:8o. ihr es nicht eher öffentlich Fund thun, wenn 
Er gedenfet etwas vonder Art, in Bann zu thun. ihr es nich t erſt heimlich und fonderlich ger = 

= tban, Hernach, zum andern, mit zwey 

Enade und Friede! Es ift genug, lie Zeugen, Drittens, von der, Kanzel in der 
sy ber Wichael, wider die verftockte Kirche vor dem Volk, daß ihr. ſaget: fie 

— Frau und Mann, wenn ihr öffent Imußten für Heyden gehalten merden, wie 
fich und fonderlich Fund ehut, daß ihnen das CHriſtus lehret Marth. 18. Und fo 
Reich OOttes verſchloſſen fev, und ſie micht ziehet ihnen. ei die AR und Sa 








BIERAT: > N 


7, Ep 4 N % 





1200 AN: ‘ vom Jahre 1530, i 1301 
mente. Das ift genug zum Anfange. Der ſte ihnen reichen?) ſo follten fie noch Den drit⸗ 
Schoͤſſer muß noch) nichts thun, denn es iſt ſten Theil alles geiftlichen Einkommens dazu 
‚ hithts, meltliches, . Gehabt euch wohl. ſthun. Wenn auch dag nicht genug (wie 
In Eil. Wittenberg, im Jahr 1730, den}es denn unmoͤglich für bie genug feyn kann, 
2. Jan. Seh i - Imelche Deutichland ganz erfchöpfen, ja zus 
we nn Martin Luther. nichten wollen,) alsdenn follen fie Schloͤſſer, 
Staͤdte und alle Lande verkaufen, und Fer⸗ 
| dinando dem Freffer übergeben. Diefes 
| An Conrad Cordatum. Daß ihrsfehet), wie es in Der Palberniſchen 
Aus Buddei ſuppl. ep. p. St. Kirchen verleſen worden hat ein Domherr 
— geſagt: Dar PH) de Duvel dem Pawes 
Er nn — en En neugebor⸗ im Lief fare! Ein andrer Domherr: So 
‚nen nlein, und verſpricht, DaB er einen . — * 
Gevatter abaeben, und ein Geſchenk ſchicken — Ash Io — — 
wolle, Er bemerket etwas von der Paͤbſtler eiben! Der Bamberger ) Silber 
0 eitelem Frolocken über des Kayfers Ankunft, bat zu Diefen Geldſchneuzern geſagt: er wolle 
und von des Rom Pabſts Raudereyen und] lieber eig Gefängniz leiden, als zu ſolcher 
Schindereyen. Raͤuberey willigen. Der Wuͤrzburger hat 
einen Gefandten mit einem guten Geſchenke 
gefehicket, daß folch Decret beym Kayſer zur. 
nichtet würde, — 
feriptiſant. 
**) ſteht fo: ut diabolus in Papæ corpus ir- 
ruat. 
***) Bombergenfis. 













738. 


* 
— 


T. 
En und Friedeim HErrn. Ich wuͤn⸗ 
BI che euch von Herzen Gluck, lieber 
Cordate, daß ihr Water von einem jungen 
Sohne werden: der HErr ſey mit ihm, daß 
ihr euch fein freuet alle euer Lebetage, Amen: Mo 
Ih werde mein Zeugniß mit eheftem fehir| 3. Sehet wie der Pabſt Deutſchland mit 
en, dadurd)-ich erkenne, Daß ich fein Ca⸗ Florentinifhen Künften zu verderben fuchet, 
techift (oder Lehrer) fen, wie ihr gebeten habt, | da er fich anders nicht vachen kann. Das 
und daß er Dabey meiner gedenke, nenn er iſt Der Anfang des Heils von ihrem Heilan⸗ 
groß wird. det und zwar bilg und recht; Daß die, wel⸗ 
2. Die Päbftler fiolocken, und ſchreiben De raider den Luther find, Der fie bach bes 
fleißig *) an einander, und fagen: der Hei⸗ theidiget, unter ihrem Heiland um alles Fon 
Ind ( Self) Eommt! De der Raufer. en dem Zorne GOttes verderbt 
Aber hu! ein harter Heiland, der fie zu, | werden. ® ee 
formen freſſen wird. Sch mehne — 4. Sn der Heßiſchen Stadt Grünberg 
" gehöret, daß der Pabit, mit Genehmhar, | dat ein Kind in Mutterleibe, Daß es die gan⸗ 
tung des Kahſers, zwey Bifchsfe (deren ei, Xx Samilie in ber Stube gehüret, lauf 987 
ner von Trident ft) in Deutfehland geſchiſchryen. Gehabt euch wohl und betet für 
cket, mit folgendem Decret (oder pabrli: mid), Den 3. San. 1530 es 
ben BefehD: daß man in any Deutfeh, 0° Warein Lurber, 
Yand Ferdinando alles Gold und Silber, GER 339. 
fo in den Kirchen ift, wider Die Türken ge An Juſtům Jonam. 
be, Wenn das nicht reicht, (und was ſoll⸗ &. im XVI. Tg, d. ©. P 76. 
Rt. en ©9993 nn 0740. 





U, 


02 IL Briefe Lutheri, welche aus a Enremifben Übefene worden. er 


— 


©. eb. daſ. P. 792. 


S: eb: ee 
_®. gb. Daf. p. 794. 


e. eb» af P. 2827 





©. eb. daf, Pr796. 


Seeb. daß p.ꝛias. — 


©. abe p.ans. 


E. eb. daf. p. 2831. 


Er troͤſtet Jonam über fein abgeſtorben Soͤhnlein, 






























740. 
An Nicolalm Zauemann. we und Seiede im: Seiligen. — 

2» der höher iſt denn alle Bernunft, 
ſchenke euch, CHriſtus, Amen. - ‚Ic bin - 
fein verdrußlicher und ungelegener Troͤſter/ 
welches geſchiehet, weil mir. es auch an. Se { 
ſchen Gedanken und Tieblichen Bewegungen 7 
fehlet, wie ich wol wuͤnſchte und es euch, > 

noeh waͤre, Daß alles an mir blühere. Aber 
Jes trift mich auch Luft und Hise, daß ih 
Iwie diefes unfer duͤrres und durftiges Land 
bin. Gehet ihr aber zu, daß ihr in EHri- 
ſto ſtark werdet, deſſen Werk und Kunft, ° 
= Ija ganzes Reich iſt, daß die Kraft und der 
GSieg in unſrer Schwachheit wachfe. Die 7 
Gottloſen freuen ſich, find fi cher, (ehnauben 7 
mit Deohen und Morden, wir aber wollen 
leiden und frauvig feyn, Das muß. ale 
Ifo sehen, Daß auch die Schrift an unferm 
Leibe erfüllet werde: denn wenn dienichtere ⸗ 
Ifüllet wird, foift es aus mit ung; wenn fie 
ns es erfuͤdet wird, ſo werden wir leben N 
An Philipp Meianchthonem Ahr Teidet nicht allein, fondern habt 
© eb. daß D2328. Sefeuehaft, die quch vom Leiden matefi nd 
[und feufjen: Wir werden geachtet als 
Schlachtſchafe. Iſts doch eitel Leiden DM 
eins uber dag ander: weil der nicht fehlaft 
noch rubet, der ung haſſet und verfolge. 

—— *) ſteht deutſch. — 

3. Hernach habet ihr viele und groſſe 
Gaben, die wider diß einige Uebel dienen, 
wenn ihrs nur bedenfet: und unter denfels al 
ben die, welche die Schrift für die höchfte 
preifet ‚und ſaget: Es ift eine Gnade über 
alle Gnade um ein ſchamhaftig Weib, und 


fchägen. Sngleichen: Wer ein fleißig Weib | 
findet, Die ift befier als Edelgeſtein ic. Ihr 
wuͤrdet auch ſeibſt nicht, wie der reiche 
fonderlich damit, daß | G — — — — Be 
amit, daß er viele andre Gaben ung len, daß ihr in Feinem Stück den Brudern 
A Weib babe, Nesni sleich waͤret die Durch viel. Ar ib 



























An Conc.d Cordarum,. 
2, Ä 
An —— gausmann. 
An Philipp. Alelanepbonem, 
744 
An {Dencesiaum Bine, 


Ta N ne 
An Juſtum Jonam. 


— 





An Woenerslaum Link, 
— eb. daf. p. 2329. 


An } Ger lm 2 


An Philipp Wicanchibonem, 





— EN 


75 
An Juſtum Jonam. 
Aus Buddei ſuppl. ep. p. 94 





—ñN ⸗ 


1204 


ſalen das Heich SD mit Gewalt an 
fich reifen. Darum bitte ich euch, daß ihr 
diefe Vaterzucht willig auf euch ‚nehmer. 


- Denn e8 ift eine Zeit, frölich, und-eine Zeit, 


/ 


traurig zu feyn. Das einenchmen wir gern] 
an, ſo muß man das andre auch nicht von 
ſich ftoffen. Der Herr JEſus, der euer 
Soͤhnlein zu fich genommen hat, und es 
aa verforgen wird, als ihr, der tröfte 

ſtaͤrke euch Amen. Aus dem Reich 


| Der ZN, Den 19. May 1530. 


Martin Luther. 





Per IK 
An Philipp !Melanchtbonem, | 
©. im XVL.Ch. d. S.p. 236, 





Vans 752 
Bar. An Conrad Cordatum 


©. eb, “u p. 2832. 


— — 


An Babe — 
©. — P.2836.. 


3% 2in okum am. | 
_©: eb. dal. P- 973. 


755⸗ 
An ——— Zausmann, 
© eb, — P. 2835. 


An Philipp #elandhibonem. 
©. eb. — p- 1067. 


An Mn ld 
© eb: Bas P. 1082. 


An eben —— 
© Def: p. 108. 


789 
An Nicolaum — 
—— eb. daſ. P.1048. ER 


vom Tabr 1530. 


1205 


FO? 
An Conrad Cordatum, 
©. eb. dafı p. 1083- 


An olam onam. 
©. eb. daf. p. 1098. J 


762. 


An Beorg Spalstinum. 
©, eb. daſ. pP. 2134. 


763» — 
An Wenceslaum Link. 
©. eb. daſ⸗ p. 1097. 


764. a 
An Georg Spalatinum. 
Aus Buddei fuppl. ep. p. 153. 


Seinem geliebteften Bruder in Chriſto, 
M, George Spalatinen, dem ſtandhaf⸗ 
ten Bekenner CHRISTI in 
Augfpurg. 

Er warte auf die Ruͤckkunft der Theologen von 
Angſpurg: man muͤſſe der Widerſacher Dro- 
hungen nicht fuͤrchten; und meldet, daß der 
Donner Herzog Georgen gewarnet, ſo er aber 

nicht achte. Was es bedeute, wenn Das Met: 
ter inder Frommen Hanfer fchläge. Erbe 
Bauret, daß er nicht in Augfpurg zugegen ſeyn 
koͤnne. 

-Is / - 

gi und Friede im Herrn! Ich aber, 

lieber Spalatin, warte hier auf eure 
famtliche gefunde und glückliche Ruͤckkunft, 
das iſt, daß ihr durch des Kayſers Urtheil 
zur Miedererftattung verdammtfeyd. Aber - 
‚kommt im Damen des HEren! der die Pfor⸗ 
ten der Möllen übermältiget hat, wird auch 
die Drohungen der Menfchen überwinden. 
Zumal dadie Drohungen des groben Baus 
ers gar fonderlich im Dreßdenifchen Zeugs - 
haufe verbrannt find, und nun ſchon dag ans 
dremal 43. Haͤuſer in eben der Stadt im 


Su ; 


Li 


Ns alſo hat mit bedeutet und belaͤutet werden kon fen 
muͤſſen . 


kann; und wenn es nicht eine Berfuchung 
gegen GOtt geivefen wäre, fü viel Gefahr) of 


N —— waͤre, und daß ihr fo gewiſſes Bekeuntniß 
‚mich laͤngſt alda gegenwärtig gefehen. Die, u  S 
' Gnade BHOttes [ey mit euch, Amen: Aus, Seugnifle Davon früger! Wir wallens 


der Gotlloſen Haus getroffen, tft ein gut 


die Proteftanten ausgehen laffe, auf Verhegung 


J 


—— jr % z u 
—— — a - Lu h t - — — —— * 
1206 1.Briefe Lutheri, welche aus den Lateiniſchen uͤberſetzt a 


“An 
r 
4 
a 
a 


Rauch aufgegangen find. Er wird genug re ar 

vom Himmel herab geronenet aber ich lo⸗ und Friede im HErrn. Soden 
I kei, lieber Jonas, Daß ihr, wenn 

ihr der Miderfacher Antwort befommet, zur 


be des. Mannes Tapferkeit, die über des, 
Enceladi ) und Typnsi feine gehet; der ihr der 
auch wider. den donnernden und bligenden Wiedererſtattung getrieben merder, und 
GoOtt pochen *) darf, - E wenn ihr das nicht eingehet, wird ein Ber 


‘ 


























- *) Emeladicanı, ift fallch. Es muß Enceladi- fehl folgen vanr Kayſer der durch des Bau⸗ ; 
Pape — | * C Sn ’ 

cam heiffen, den bekanuten Rieſen und Him⸗ EN”) Weisheit heraus gebracht und voll 

melsftürmer. — ſeyn wird, — 


oppetere. 


— * — Georges. 
2. Denndas Better, fo zu Altenburg 


2. Und warum follten wir foldye Bullen 
nicht a lafien aufgeblafen werden? 
i | 0 en fie fo etwas nicht thäten, was vor 
Zeichen. B Und wenn es auch der Frommen Schande hätten fie nicht vondiefem Reiche» _ 
ihre getroffen, fo glaubte ich, daß es der 56* Saft ung ihnen: denn foldhe Drobuns _ 
Satan aus Haß des Worts und der Tans|oyn und Bullen oönsen, Ba — 
fe gethan hätte. Db wol des Dechants gie? Anders und höheres Fönnen fie nicht > 
Zod (wenn fie gleic) hinter drein Fommen) denken, als. daß hie Drohungen zu fürde 
1; weil fie willen, daßfieinder That 
und Wahrheit nichts thun werden. Sie. A 


e 


wuͤrden ung für gan) unfreundlich (oderuns 7 


al % 


} — compulfari, 
— an een a DE dankbar) halten, wenn wir ihnen nicht fo 
* bee ie che Pralereyen günneten, fonderlich wenn 
daß ich dem Leibe nach nicht be euch feun e.., oͤnneten, fünderlich wenn 
fie uns zugeben, Daß wir Feinen Glaubens ⸗ 

artikel verleget haben. Wollte GOTT 


Ri 9 B 


der Reiſe auf ſich zu laden: fo haͤttet ihr. 8. Dieies Wort recht gewiß und richtig E 





Ins noch. twol mug machen! Was gilts! 





RT Ob - 
Orubor den as. Sulz. Denn wenn estech gemiß ift, fift eseine. 
— I Martin Luther. göttliche Stimme, da die Rarren durch die 

BR | — Wahrheit, die fie fih unbefonnen entfallen ° 
Eee, Taffen, überwunden torden. Der diefen 
An Juſtum Jonam, Hauptſatz gegeben, wird auch den Nachſat 

Aus Buddei fuppl.ep. ps. | und einen folchen Schluß geben, den fie jetzt 

| Re nicht fehen. Seyd nur tapfer und ſtehet 


Er forget, dag, weraman die Wiedererftattung |mannlich, bis fie innen werden, daß ihre 
abihlägt, der Kayfer nicht einen Befehl wider Drohungen.nicht allm ächti gfeyn.. Grüffe \ 

ih \ IM, Kieleben, Spalatinen undalle. Denn. 
. des Herzog Georgens; man muͤſſe aber, deſſen — — le. Denn 
getroſt und unerſchrocken in ons die de ich brauche eurer Gabe (oder Erlaubniß N, 

Ge werde einen andern Ausgang haben, als daß ich nicht einzeln an alle fehreibe, Don 
die Widerſocher Dächten, | Deter Wellern werdet ihrallesverdehmen, 
; — — — w 9 


a s F N s h MR = — —— 
Pan 4 y - T — 
j \ wa N * * 


08 rien vom Jahr 1530. 
was in Wittenberg vorgehet. Aus der cher Muͤhe, Koſten und Beſchwerung; 
Wuͤſten Grubooy- den dritten Tag nach GOtt aber das ausermählte Dpfer des Bes 
Margretha 1530. —* kenntniſſes fo an alle Hoͤfe der Koͤnige und 
on Martin Luther. | Fürften durchdringen, mitten unter feinen 
Feinden herrſchen, und mit feinem Schall in 
alle Welt ausgehen wird, daß, wer niche 
gläuber, ohne Entſchuldigung fen, Das 
wird man von Dem zu Anfange des Neichga 
tages gebotenen Stilfehmeigen haben, 
3. Und wenn wir das noch durch der 
Widerſacher Zeugniß davon tragen, Daß 
Fein Slaubensartifel von ung verlegt wor⸗ 
‚den: fo haben wir gar mehr, als ich geſucht 
habe, nemlich, Daß wir von der Echmadh 
"fen, follten fie wieder heimfommen. Wenn der des ketzeriſchen Namens befreyet merden. 
ahſer einen Befehl oder Gebot ausgehen laſſe Es bekenne uns CHriſtus felber fo wieder 
= tollen fie ihm alle Ehrerbietung beweilen, nicht mie ihr ihn auch bekannt habt, und verfläs 

aber dem vermummten Ränfer, Das iſt, Herzog ve, die ihn verklaͤren men ® r 

Georgen. Er frage auch wicht nach Campegii]| „7, ’ le arun pre⸗ 
Heid) euch nun von folcher Zufammenkunft 
Immer *) wieder heim! immer 













* 


— 766. 

As Tuftum Jonam, Georg Spalati- 
sum, Pbilipp Melanchthoͤnem und 
Doh. Agricolam, feine Collegen. 

Aus Buddei fuppl. ep. p. 155. 


Er will, daß fie der Widerfacher Geſchrey und 
Drohungen verachten ſollen. Er rechnet ber, 
was vor Gutes auf dem Neichstage geſchehen 
Und da alfo in der Lehre Feine Einigkeit zu hof: 


“Verfügung. SE 


— | ER u 0 beim! 
SE und Friede im HErrn! Die Brie⸗ 
DD fe habe fo wol von Ernhold als dem 
Eoburgifhen Mulio geftern erhalten, und 
ieh glaube, ihr werdet ſchon der. Widerſa— 
cher Antwort haben, darauf ihr wartet, wie 
- be ſchreibet: nemlich: Vater! Baer! 
 Räter! Kirche! Kirche! Kirche! langen 
Brauch. und Gewohnheit werdet ihr hören, | wenn fie uns, da es ihnen möglich, dienen 
aus der Schrift aber nichts. Und auf dies wollten. | 
fe Schiederichter und Zeugen wird der Kay⸗ 
fer den Spruch tun wider euch. Dar 
“ nad) wird man drohen, und treiben bis in 
den Himmel und. die Holle hinein. GOtt 
"aber wird ung Mund und Weisheit geben. 


en ®) fiehe fo. 

4. Einigkeit oder Zulaffung (ſcil ver keh. 
ce,) hoffet micht, ich habe auch GOTT 
nie Darum gebeten, weil ich weiß, daß fie 
nicht moglich if. Sondern nur, daf fie 
euch lehren lieffen und Friede gönneten, ob- 
fie ſchon in ihrer Gottloſigkeit blieben, guch 


bet, fo mag ers ausgeben, hat er duch auch 
u Worms eins ausgegeben. Den Kaufer 
als Kapfer wollen wir bören, aber niche 
weiter noch drüber. Wos gehet ung der 
2. Bon andern Dingen aber, wie ihr vermummte bauvifche Kayſer an? Es wird 
ſhreibet, mündlich einmal zu reden, dabey auch der Rath geben, der unferm Bekennts 
> folles bleiben. Es ift mehr geichehen, als niß des Kayſers und.der Könige Haß erre⸗ 
° mandenket. Ahr habt dem Kayſer geger| get hat. Und wenn-der Kanfer mit Ger 
- ben, was des Kayſers it, und GOtte, was malt und Waffen es treiben wird, fo ich 
GDites iſt. Dem Kayſer vollkommenen! nicht hoffe, wird eben derſelbe Rathgeber 
Gehorſam, daß ihr erfchienen ſeyd, mit ſol⸗ dahinter feyn. Dem rechten Kayfer wollen - 
eutheri Schriften sr. Theil, | r N | Fin, 


5. Wenn der Kayfer ein Gebot ausgie⸗ = 








ae 

wir weichen, aber mit dem vermummten | 

Kayfer, wenn er etwas anfängt, wirds ein| An Georg Spatinim, 

anders feyn. Darum fuchet bey dem Kah⸗ &. eb. daß, P- 1197. 

ee, Bee, — —— 

noch vondem Fuͤrſten Raͤthe da, welche noch 

die uͤbrigen Sachen mit ausmachen helfen. An eben Kenſelbeyn 

Unfere Sache ift nun geendet, und ihr wer/ Seb daf- P.176. 

det weiter nichts beſſers noch glücklichers) 7A. 

ausrichten. —— — 
6. Daß ſich Campegius ruͤhmt: er has An Hieronymum Weller. 





be Macht zu difpenfiren; ſo antworte ich, rs Buddei ſuppl. ep. p-182. 


* 


Seb.deß P. 1206, 


— — eb. daſ. — 


mit Amsdorfs Worten: ich ſchiſſe *) dem 
Legaten und feinem Herrn in feine Difpene| fuhungen des Satane angefochten worden, dap 


fation; wir wollen wol genug Difpenfatios| er ferne den Feind der geiftlichen Freudezuüber 
nes finden. . Wo der HErr geboten hat, da| Minden, und dergleichen Verfuchungen, die faſt 


fraget nichts nach des Knechts Diſpenſa⸗ allen redlichen und gottſeligen Männern gez 


tion; wenn anders der Mörder und Kau| in ſeyn gedultig ertrage denn endlich wers 


de ihm dad) Goit davon Befryen. 
ber. eines Riches € ein > Knecht heiffen mag. e a avon befreyen. 


Heim! heim! a I 


>) fichet fo deutſch. ge und Sriede in Erifo, Sb — 


7 Der HErr JEſus erhalte und troͤſte ſchon entfallen ift, mein lieber Herr 


euch, die. ihr um feines Namens willen ge⸗ Zieronyme, was ich in mein N 
arbeitet habt, und genua geplagt worden Is nn Geift der. N u a 
den fechften ſihrieben habe, und ich-vielleicht num eben 
daſſelbige wieder fchreibe, daß ich alſo im 
mer eine Sache mwiederbule; Dad; da wir 
alle unfere Verſuchungen mit einander — 7 


fevd, Amen. Aus Gruboe , 
Tag. nach Tan, 1530. 
/ Martin Bucher, 








2 767. 
An Dbitipp Wislandiiboreie: 
S — — dv. & P. ee! hi 


| mein, haben follen, ımd ohne Zweifel, wie 

ich für euch leide, alſo ihr hin wiederum für _ 

— | mich Teidet , fo wi ich mit Fleiß einer 
noch einmal fchreiben. 

; Gleichwie es ein und war eben De. 





An Be Satin. 


— ⸗ 


769 
Ar Philipp elanchthenem, 
S: eb. daſ P: — 








und verfolget; alſo find auch wir ein Leib, 


710% R 
An eben Senflben, 

andern Laſt tragen muß. 
3, Sehe demnach zu, daß ihr Ferse 


| An uf oma, euch daraus nichts fr machen. Denn, if 
eh, daß —* | habt dſen Seil der ein Seind der ʒeiſti 


— 


II. 57 Lutheri, A aus dem ẽ orden * i 


5* A 


Er ermahnet Wellern, der von — Bam 


f 


ſelbe Widerſacher if, der Die Bruder Chris 4 
ſti um anderer Brirder CHrütimillen haffer _ > 


‚| darinnen einer für den andern Teiders und n 
| diefes: gefthiehet nur Darum, meil wir She - 
ſtum ehren, daß auf folche Weiſe e einer des J 





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3 


8 














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3 
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— — — — — — — —— — — — 
aa vom Jahr 1730, 1213 
chen Freude ift, noch nicht recht kennen Ter»|nicht um mas vor einer alten Sache wegen 
nen. Und fend verfichert, daß ihr es nicht) mit den Derzogen von Mecklenburg ꝛc. Der 
allein ſeyd, der dergleichen tragen und leiden) hat mich durch Boten gebeten, daß ich ihn 
muͤſſe. Wir tragens alle mit euch und lei Idem Canzler befehlen follte. Ich aber, der 
den alle in euch, GOtt, der da geboten] da weiß, daß ſich jego Die Zeit nicht Dazu 
hat: Du follt nicht toͤdten, bezeuget klaͤr⸗ ſchicke thue es ungern. 


lich mit dieſem Gebot, er habe an dergleichen, 2. Darum befehle ich ihn euch, daß ihe 
traurigen und tödtlichen Gedanken keinen Ge-|ihen, nachdem ſichs fehicfet, und die Sache 


fallen , wie auch der Pſalm es ausleget und ift, dienet, oder ihn vielmehr abmahnet. Es 
fagt: Wenn wir feinen Willen thun, folift ein Bürger von Schmiedeberg , Mat⸗ 
leben wir; und Ejechiel: Ich will nicht thias Awner, ein Vater der Dichterin Si- 
den Tod des Süunders, fondern daß er|butine, fo ihr Fennet, ein fonftunfträflicher 
ſich bekehre und lebe. Weil es alſo an] Mann. 

dem ift, daß dem lieben GOtt dergleichen) 3. Es Elagen alle fehr in Wittenberg, daß 
Traurigkeit mißfaͤllig ſey, fo haben wir eirjmein an euch erlaffenes Schreiben gedruckt 
nen gemwiffen Troft, daß weil mir. je dieſer worden. Die ganze Schuld kommt auf M. 
 fatanifchen Verſuchung nicht uͤberhoben ſeyn Veit, der iſt bofe und Teidet Unrecht; aber 
Tonnen, wir folche, durch die Kraft GOt ˖ andre geben es Cafpar Muͤllern ſchuld, der 
tes geſtaͤrkt geduldig ertragen. Ich weiß M. Eisleben alles wegſtiehlt, undes hernach 
war, daß es nicht in unſerm Vermögen ſte⸗ in Leipzig Herrn Stromern zuſchicket. So 







be, folhe Gedanken abzuwenden, wenn wir gehet es mit Herumgebung der Briefe 


auch gleich wollten; ich weiß aber auch im und hilft es einer dem andern vertuſchen, bis 
Gegentheil, daß fie nicht die Oberhand be⸗ſes endlich in feindlichen Händen herumge⸗ 


halten werden, roiegefihrieben ift: Duweirftitragen wird, da frolocken fie über unfrer 


den Berechten nicht ewiglich in Unruhe Sache, Die, wie fie jagen, ubel ausfehe, ins 


faffen,, wenn wir nur unfere Sorgen guf gleichen über Philippi Kummer und Gram. 


den HERAN werfen lernen. Aber der Das thut denn den Wittenbergern wehe. 


HErr JESUS wird euch beftehen, der] 4. Das ſchreibe ich, wenn ihr irgend et⸗ ü 
tapfere Streiter und unuͤberwundene Sie⸗ was hierinnen geandert haben wollte. Sch 


ger, Amen. Aus der Einode den 10 Aug.|frage nichts darnach, ob meine Briefe gleich 
Se SE a A NAT ———— 
Martin Luther. 





An Philipp Melanchthonem. wenn fie Uebels gethan, undfich über andrer 
Aus — Unfeh. Nachr. Anno 1734. p. 162. und Leute Schaden kitzeln, damit ſie ja recht 
aus Verſehen nochmal Anno 1737. p378. und ewig gu Grunde gehen. An die andern 


4 


5 Se und Friede in Chrifto. Ich hatte, bin ich mit Zahnfchmerzen geplagt und ges 
- lieber Philippe, nichts zu fehreiben ‚ martert worden. ch warte mit Schmers 
auſſer was ich dieſem Manne zu fagen, guf zen auf eure Ruͤckkunft, und begehre indeß 


63 
—— 
3 
f. 


— * \ — — 


umgehen oder gedruckt werden. Hernach 
goͤnne ich auch den Widerſachern gerne, daß 
fie vor dem Siege frolocken, wie fie bisher. 
immer gethan haben, daß ſie ſich freuen, 


zu ſchreiben, war Peine Zeit. Dieſe Nacht 


gefunden, der nad) Augſpurg gehet, weiß zu wiſſen, was Chriſtus mit euren Teufeln 
Be PLN E) gerhan 


— 


ſellen, was fie aus unſeren "Briefen nicht has daß ic) etwas groffes Dadurch hie, als: 


ge umd Friede. im Heim. het Bi 


mit eurer Gefahr umgetragen meiden; wie 


> 


Wenn dem fo ſeyn follte ‚bitte «ich um Ders. 
wiewol ich Damit Teiche zu entfehuldigen bin,| 


George, ‚oder Erafmus.thue weiß ich nicht. 1te ich dem Syndico Spenglern und Lin 


nichts Dadurch ich eure Sunft erkenen und 
eurer Freundlichkeit gefällig ſeyn moͤchte. 


waͤchſt ſo viel moͤchte euch Schande und ı & eb. — P- 284 — 


zen euch gefällig zu ſehn gethan habe Und 
























— | — — 
1214 II. 1 Briefe Lutheri, Bit — — Gberfegr — 2 


gethan habe. Ich hofſe war auf den welt⸗ liebten Art und Freundcten wilig © rge— 
lichen Frieden, aber ſchwaͤchlich. Von des ben, an — 
Landgrafen Hintvegreife wollen wir mundlich 3. Mebr Sremplarien Haben fie e jest nice | 
reden. Grüffet ade die Unſrigen. Man von Wittenberg geſchickt als diefe zmev,' 
meynet, daß einige der Euren nach Witten⸗ deren eins ich an iKobanum Heſſen —— 
berg in euer Haus ſchrieben und an ihre Ge⸗ Das andere eurer Vaterheit; nicht fo wol, 


ben. Das macht diß Lermen groͤſſer Ob es daß ich mein Verſprechen erfülle, fonft hats 

Der Here fey mit euch! Amen! Den 20. ten, den treflichen, Männern ‚ gerne auch 

Auguft, 1530. 792 Ayın hen geſchickt. Diß habe ch ide den eilen⸗ E 
et marun Luther Boten mitgegeben , und habe fie nicht. 

⸗einmal wieder uͤberle en "Finnen: babe auch - 

Al 776 Mena .e [leßfifeiber:Eeings;; big mehr gefchickt werden. 

An Friederichen/ Abt zu Erüenberg. 1 Der HErr Felis, unſer Licht und Heil, 
Aus Buddet fuppl. ep. p 185° .2. erleuchte und erhalte euch mit, uns. bis au 7 

Er ſchickt dom Abt die Auslegung des Tg. Pſalme jenen feinen Tag! Amen Aus der Eins > 

6 er ihm zugeſchrieben, und bitret deshalben oͤde, den 12, PAR im nr 1530. —— 

um —— | lee Bucher, 





er — 1 
TE —— 
digſter und in CHriſto hochſuehrender — Dbdlipp Nanhthonem 
Herr Abt. Ich ſchicke eurer Vaterheit hier ©. dm XVI — 8.8 p. — Bub 
den Pſalm: ——— ſo unter eurem. — — — ⸗ 
usgegangen. Denn ſonſt habe ihh FT 
Namen ausgegangen ſonſt habe ich — a. — Spasnum. — 
— —— vera ATEM 













F 


2. Ich habe aber zu beſorgen angefangen, | 
— euer Name, wenn er bey meinem / 


ver dammten und vafluchten Namen ſtehet, J 2 Ta — —* 





ich vorhin ſchon geſchrieben habe; udn ug 7 a 
mir alſo Anſehen durch euren Namen zu An eben Denen. n Ber; 





aß durch meinen. Namen yumachfen. 


n_ 2* 
— u da e 


= . | l —9 
zeihung), daß ich fo/unbefonneht ;gehandelt;,] * Bin —— 


daß ich es nicht mit dem Willen ‚zu fchaden, | »' 1% Br N — RER — 
fondern aus unſchuldigem und reinem Her⸗ de ps eben. v enfelben el u Il) 


©: et eb. daf p 182 
ich Bin dewiß/ hr werdet nat nach —— ae Babe va —— 


le 
ER ER © d a AER 4 
x NV EN = ; 


* * 


— Ri 3 = 5 
2 N A te 





» Jabt 1530, ' Bei. 10 





* 






















784. 
An Philipp Melanchthonem. 
©. im XVI. Th. d. S.p.1757. und vollſtaͤndi⸗ 
ger eb, daſ. p. 2838. 


J I —— 
0% An VDenceslaum Link. 
Aus Buddeifuppl,ep. p 203. Der Sendbrief, 
deſſen Lutherus hier gedenket ſtehet vorn in 
dieem Theil N 310. pP’ 309. faq. 
Er ſchicket Linken einen Brief zu drucken, von der 
Ueberſetzung der Bibel und von der Fuͤrbitte 
- der Heiligen, welchen er feinem Lrtheil unter- 
wirft. 


785. 
An eben denſelben. | 

Aus Chriſt. Schlegels hift, reformat. Coburg. 
p. 200. Der Tag ift nıcht angezeigt. i 
SG wird überall zu Wittenberg über mein 
Schreiben an eud), Das in Druck ger 
Fommen, ſchrecklich geklaget. Alle Schuld 
wird aufMagifter Deiten gefchoben. Der 
ift zornig, und gefchieher ihm zu viel. Ans 
dere aber fchieben es auf Caſpar Wüllern, 
der alles von M. Eisleben wegfiſcht, und 
nach einzig an Stromern ſchicket. Go 98 
bet die Miteheilung der Briefe aus einer 
Hand in die andere und helfen es untereinans 
der bergen, bis endlich alles in der „Feinde 
Händen herum gehet, die uber unfere Sa⸗ 
che frolocken. Ich frage meines Theils 
nichts darnach, od meine Briefe ausfoms 
men und gedruckt werden; oder nicht. Her⸗ 
nad) goͤnne ic) auch den Widerſochern gerne 
die Freude, daß fie vor dem Siege frolocken, 
wie fie immer bisher gethan haben, » = im 


Moertin Luther. 


A rc { I, 
Se Friede in Ehrifto! Ich ſchicke 
Whier ein Exemplar für George Rot⸗ 
maiern, lieber Wenzel, welches ihr ihm, 
- 100 ex zugegen iſt, geben werdet. Wenn er 
aber nicht da iſt fü hebts für ihn auf, bis 
er wiederkommt, und gebt es keinem ans 
dern. Ihr koͤnnet es aber wol in eurem Nas 
men drucken laſſen als meinen Brief, den 
euch ein Freund zugeſchickt und uͤbergeben. 
> Denn ich wollte daß ſolche Schrift 
gleichfam heimlich und als ein Vorſpiel aug- 
gegeben würde, als ob ichs nicht geiucht, fon 
dern font zu thum hatte: ob vieleicht einige, 
wenn fie dergleichen hoffen, erhalten werden 
- Eönnten: Denn ic) habe weitläuftiger in dies 
ſer Sache gefchrieben. Ihr koͤnnet alfo dies 
‘fen Titul vorſetzen: Fin Sendbrief Mar⸗ 
tin Luthers vom Dolmetſchen; oder wie 
ihr ſonſt meynet. Wir ſitzen hier als in ei⸗ 
ner andern Welt, fo gar lange haben wir 
nichts aus Augfpurg vernommen. _ ie 
ſchweigen alle fo beitandig, als wenn ſie alle 
überwunden, gefangen und todt mären. Ahr 
muͤſſet bey vollfommener Geſundheit im | 737. | 
HeErrn leben! & An Nicolaum Hausmann. 
2. Aber noch eins! wenn euch diß Eremplar/ Seb. daf. p. 1838 | 
: we “ msn . ja, — J — 5 
rücken, fo mag es auf eurem Urtheil gaͤn9 
lich beruhen. Gruͤſſet euer Fleiſch mit den ©. eb, ee — 
Fruͤchten. Aus der Wuͤſten den 12.Gept.| —— — — — 
1530. art: An — —* 
— vöwig Senfeln, den icanten, 
Be Mart. Kb ne a: 
: Ne Hhhhos⸗ Daß 


Jahr 1530. 


J 


186. =; 
An Wenceslaum Link. 
©. im XVI. Ch. d. ©. p. 1841. 





I. F 
Kor und Friede in Chriſto! Ob wol! 


Daß die Kunft uͤberal Lob verdiene. Lob der 


It, Briefe Lurheri, welche aus dem Rateinifchen überfest worden, mg 
| nn an — Babe als die mw 
fie und ihre 9 mit der © ic, da fie ihre Theologienicht in die Erdmeß/ 
gelahrheit. Er begehrt von ihm eine, Weiſe des ur 3 DE TR e 
— per ar ee Neben ». oder Sternkunſt, fondern in die” 
dazu⸗ ). Er habe. die Mufic allezeit geliebet , Muſic gefaſſet, daß die Gottesgelahrheit und Bw 
und da er dem Tode immer näher. komme, liebe Muffe beyfammen flünden „ indem fie die 
er fie immer mehr, Ä a — in Pſalmen und Geſaͤngen ge⸗ 
aget. x Re 


3. Aber was lobe ich die Muſic jetzt auf 









28 






. Mufie und ihre Vergleihung mit der Gottes: 


mein Irame fo verhaßt iſt, daß ich 


ſorgen muß‘, man möchte auch mein Schrei, einem ſo engen ‘Pappier, und will ein ſolch 


ben, fo ich bier Schicke, nicht gerne fehen oder ‚groß Ding mablen oder vielmehr verungieren ? 
leſen, lieber Ludwig, fo he — Lebe Aber mein Affect oder Neigung dazu wallet 
zur Mufic ſoſche Furcht überwunden, mir) ME ſo ſtark auf, gegen fie, die mic) oft ers 


welcher ich euch von GOtt gesieret und bes quicket und mir groffen Unmurh vertrieben | 


gabet fehe. Und folche Liebe läffer mich hof⸗hat. u San, BR 
fen, es twerde euch mein Brief Feine Gefahr) 4 Sch komme wieder auf euch, und bitte, 
bringen. Denn wer wollte auch unter Tür, wenn ihr etwa eine Weiſe zu dem Liede habt : 


Ten ſirafen, daß man eine Runft Tiebe und In pace in id ipfum-, daß ihr mir fie doch 


den Meifter darinnen lobe? Ich Iobe und) abfchreiben und zufchicfenlaffe.. Denn ders 


verehre auch eure Herzuge von Bayern, ob|felbe Inhalt hat mich vun Jugend auf ers 


fie mir wol nicht gar hold find, dennoch gar geßet, und um defto mehr, da ichdie Worte 


ſehr, und vor andern darum, daß fie die|verftehe. Denn ich habe diefen Gefang ) 


nach der Theologie dasjenige thut, was fonft | nach *) rechter IBeife zufammen abfingen 


— 


Klange eben fo fiehet, als vor dem Wort 


‚der Theologie Feine Kunft fey, die mit der! Friede hinnehmen. Und darum habe ich diß 


Ruhe und einen frölichen Muth macht, zueis wiſſet ſo ſchicke ich ſie hier in ihren Noten 
‚ nem klaren Beweis, daß der Teufel, wel⸗ gezeichnet, daß ihr ſie wenigſtens nach meinem 


Muſic ſo hegen und in Ehren halten. Und es nicht mit mehrern —— hoͤren. 
iſt Fein Zweifel, es ſtecket der Saame vieler Sch will euch aber nicht die 
‚guten Tugenden in foldyen Gemüthern, die | DAB ihr erft eine Weiſe ausfinnen und aufs 


uͤhe machen, 


der Muficergeben find ; die aber nicht Davon ſetzen folltet, fondern ich hoffe, daß ihefchen 
gerührt werden, die halte ich den Stücken | eine fonft woher haben ſollet. Sch hoffe, daß 
und Steinen gleich. Denn wir wiffen,dag| mein Lebensende bald da feyn werde, und? 


die Mufic auch den Teufeln zuwider und uns |Die Welt haffet mich und kann mic) nicht 


erieidlich fen. leiden. Und mir hinwiederum grauet und 
2. Und ich halte gänzlich dafür, und fchäs!ekelt auch vorder ABelt. Mag alfoder bw 
me mich auch nicht, e8 zu bejahen, daß nach |ffe und treuefte Hirte meine Seele immer in 










Mufie zu vergleichen fey  dieweil fie allein | Lied angefangen zu fingen, und wollte fiegerne 


die Theologie allein thut, nemlich, daß ſie hoͤren. Wenn ihr nun Feine Habt,odernich 


Ser traurige Sorgen und alles vnruhige Ler-| Tode , wo euch) beliebig, in die rechte Weiſe 
snen ſtiftet, faſt vor der Mufie und deren|bringet, (oder zierlic) feget) PD. 5: IB 


— 
Set EN *) antiphonamvocibuss **) compofitam am 
ber Gollesgelahrheit; Daher Die Propheten ) er — ee. 


z 


* 





1220 vom abe 1530, ! 129: 
— — — —— — —— — ————e — 


5. Der HErr ZEſus ſey mit euch ernige| =. Das habe ich freylich gerne zugegeben, 
lich Amen! Verzeihet meiner Kuͤhnheit und) als etwas wahrhaftes, daß der Fürft als 
Geſchwaͤtzigkeit. Gruͤſſet euren ganzen mur | Fürft eine weltliche Merfen fen, und in fo 
ficalifehen Ehor gar ehrerbietig. Aus Eos» | fern als er darnach handelt, nicht als ein 
. burg, den 4. Pe: — Ehriſt handele, der weder Fuͤrſt noch Mann, 

BE - M Luther. noch ſonſt eine Perſon in der Welt iſt; wenn 
der Fuͤrſt als Fuͤrſt dem Kayſer widerſtehen 
mag, ſo mögen fie darüber urtheilen, und es 
Jauf ihr Gewiſſen nehmen. Einem Chriſten 
iſt freylich nichts erlaubt, weil er der Welt 
geſtorben iſt. So weit hat man gehandelt. 
3. Und fo viel koͤnnet ihr dem Herrn La⸗ 
zaro von meiner Meynung melden. Wie⸗ 
wol ich ſehe, wenn wir gleich aus aller Macht 
darwider reden, fo ſetzen ſie doch ihren Sinn 
veſt darauf, daß ſie ſich wehren, und nicht 
geſchlagen ſeyn wollen: ich mag denn immer 
predigen, GOtt werde uns beyſtehen, daß 
es Feines Medreris brauchen werde; mwieer 
denn wirklich bey uns ift, indem er ſolchen 
Reichstag zunichte gemacht hat, Daß fie noch 
bie auf den heutigen Tag nichts verfucht har 
ben: das wide GOtt auch gewiß Tünftig 
el aber der Glaube ift nicht aller Werk. 

Ich tröfte mich aber, daß, wo fie ja 
unfen Rath nicht gelten laſſen, fie Doch we⸗ 
niger ſuͤndigen, oder ſicherer handeln, wenn 












er "290, 
* An Wenceslaum Link 
Aus Buddei fuppl, ep. p.214- 


An D. Wenzel Linken, der in lien: 
- berg EHtiftum prediget. 
Er antwortet auf die Frage: Ob man fi ch wider 
‚den Kayfer wehren dürfe? Er habe gerathen 
als ein Gottesgelehrter ; die Juriſten aber möch- 
ten feinethalben gar wol nach ihren Geſetzen 
richten, und macht einen Unterſcheid unter der 
Pearſon eines Fürften und eines Chriſten: de 
aber fein Kath; nicht gelte, ob fie wol GOttes 
augenfheinliche Hülfe gefehen, fo koͤnne er nicht 
wehren, daß fie nicht ihrem Kopfe folgen. 
N 5 > Ts; N 
Enade und Friede! Was ihr neulich ge 
D) beten, zu wiſſen, obs wahr ſey, daß 
wir gerathen, man müßte dem Kayfer nicht 
widerſtehen tie ihr zu verſtehen gabet, daß 
an euch gefihrieben worden : fo haben wir 
ziwar Feinen Rath gegeben. Weil aber et⸗ 
liche geweſen, welche öffentlich gefant, man. 
dürfe hier die Theologen nicht, fragen oder 
achten die da fprächen: man dürfe es hun; 
. fo habe ich meines Orts gefagt: Ich rathe 
als ein Theologus. Wo aber die Juriſten bürgerliche Rechethun. Ce taf ich fie ma 
ermweifen Fonnen, daß es nad) ihren Gefegen chen. Fchbinfeey, Gehabt euch wohl, 1330: 
erlaubt fey, fo jieffe ich fie ihres Rechts ſich an Monat November, 
Martin Bucher. 





‚wenn fie gar wider Gewiſſen und bloß nach 

ihrem Kopf wider Die Schrift einherfuͤhren. 
Unterdeß, alauben fie, daß fie nicht wider die, 

Schrift handeln, wenn fie nicht wider das 


gebrauchen. Sie mögen Da zufehen. Denn |” 
wenn eg der Kayıer i in feinen Rechten lehret, 
daß man ihm in dem Fall widerſtehen Eünne, | 
fo mag er das Geſetz leiden, das er gegeben | 
hat, mern ich nur nicht als ein Theologus 
rothe oder über ſoſch Geſetz richte, 
in meiner en bleibe, | 





791. 
An Glicolaum Hausmann. 
Aus Buddei füppl- ep. p. 216. 
Oacloin Niſumih, oder Nicolae 
Sausmann.. 


fie nach dem bürgerlichen Recht gehen, ale 






























— —— N = LE cn ? — — Re 

222 I. Briefe Lucheri, welche aus dem Lateinifchen hberfent werden, 1223 
9 Terrain oimer Ehefahe, bap der, elhen Die 2, ———— 
n Giuß, und ſa⸗ 


Ehebrecherin — — Br ae netwegen einen dienſtliche | 
ine andere nehme, oder Tec) halte, Er ia. das. nd iche a . 
im die Ehebrecherin wiedergegeben werde, en ae —— 4 
ee las OH ' dazu berufen worden, daß den WWiderfachern 
duͤrfe. Das Abendmahl will er ua zu berufen worden, en Zoe | ern 
reichen laffen ; und meynet , man koͤnne bie alfo Fein Aergerniß gegeben werde, oder (rvie 
Zwickauer jo Bändigen, wenn beyde Prediger. Paulus fact), die, fo Drauffen find, nicht ' 
fih hinwegmtachten, und fein Nachfolger ge: | Anlaß nebmen zuläftern. Cie moͤgen in⸗ 
a N re ei RN: — Dan was ſie dulten ! 2 
enger, GDEE wird einmal aud) hieran ein Ende ma⸗ 
SEN und Friede im HErxrn, lieber Zir Gen, | na > RR m 
DD fimmnich. Ich babe euven Brief. 4. Cordatus hat uns geſchrieben undich 
von der Chefache gelsien, und habe ver hro habe ihm geantwortet Gereißlich, Die Ger | 
chen, daß ich in der Sache an euch (CR |Danfen über folche Fülle zerplagen mich Derges 
ben wollte, meldhes ich auch thue; und FON nat, daß ich euren Zwickauern gar den 
net ihr Pechtolden fügen: | Sabbath wuͤnſchen möchte, daß fie nemlich 
Erſtlich wern er an dem Orte ift, wo | auf eine Zeit gar Fein Amt des Worte, und 7 
die Obderkeit fein Weib entweder nicht kann weder Hirten noch Prediger haben mochten,cb 
oder nicht will zu ihm jreingen, oder wenig⸗ etwa die fatten und wilden Schweine durd) 
" _fteng vertreiben, fondern Die Geiftlichen fie | Dunger und Mangel curiret werden könnten, © 
fehligen Cwoie er.ergehlet Js ſo Bann er. keine Die jegt durch Fülle und Gättigungfottogig 7 
- andre an eben dem Det heyrarhen, denn fie; werden. Wollte GOtt! daß ibr alfo auch 
wirden esnichtleiden : und alfo verfüchte er weggienget : Cordatum will ich alsdenn 
ee 0at) al. Ke auf Deilangen wadenı Br 4 
thun, ei — 2 yet ann ’ 2 
— eine andte nehme , oder. den fie gar keinen haben follen. Dennfiehalten, 
= a der Official angehe, undbitte daß die Welt fen voll müßiger Prediger, daß fie 
ee ehebrecherifche Frau ihm entmeder leicht folche beFommen Fünnen, wie fie vollen. . 
— — oder fortjagen, und ihm Frey⸗ Aber ein andermal ein mehreres! Gruͤſſet 
heit geben, eine andre zuheyrathen. een ‚Bruder — alle unſre "Bruder 
diefen zwehen fehe ich fonft nichts, dag hatt Chriſto. Aus Torgau 130. = 
haben Eünne. Das ift meine Meynuuug. Martin an 


u A ae 
EB 
Aus Buddei fuppl. ep. p.218. 











SA er Bo ie 
— 


pP! nr am) A dnade und Friede! Diß Schrei 
bittet, daß er diefe Vorſchrift für andre dem. “g PER Site LT ee 
—— uͤberrelche, und andern Zutritt ver— SD): lieber Jonas, ubergebet doch fe 

fhaffe. Hernach erzehlet er einen fehröcklichen! oder Durch andre dem Für 









x 
« 


« “ 
— uw 


! f N \ F 7 
1924 | ä vom Jahr 1531, | 1225 


verſchaffet mir Antwort, daß ich diefelben lichen Art. Es moͤchte gehen wie es wollter 
| — koͤnne, Die ſich einbilden, ich Dappiteeı lieber mit den Gottloſen ſterben 
koͤnne alle bey Hofe, daran doch ganz nichts | ; 
it. Von D. Baſilio will ic) indeß, weil 
ihr dort ſeyd aberan einem andern Tage, Sun und Friede im HErrn. Zchfehe, 
(daß ich den Fuͤrſten nicht, auf einmal über, | I lieber Jonas, aus eurer Antwort, daß 
Iade,)fchreiben. Ihr moͤget indeß immer ich nicht zu vechter Zeit mit meiner Fürbitte, 
vorbauen, vorbereiten, vorveden, vorlaufen, für D. Baſilium ankommen bin: da mic) 
und alles thun, daß wir gut Gehoͤr finden; doch dieſes ſonderlich bewogen, weil ich ge 
denn ich merde FommendeFommen Cd. i. ge⸗ dacht, da ihr jest in Berathung wäret, fo - 
wiß und ohnfehlbar). haͤtte der Fuͤrſt nicht viel zu thun. Weil 
2. Wenn ihr von mir etwas widerwarkis | mich aber foldhe Hoffnung betrogen, fo wi 
ges hoͤret, müffet ihr nicht gleich glauben. ich ein andermal, und in Furzem wieder mit 
Denn in Diefer nn a Ei der Fuͤrbitte erfcheinen. 
nicht zuvor gedenke,) habe ich 6. Stunden Ns ihrer ——— — 
nach einander auf der vechten Seite geſchla⸗ a a ee 0 De 
fen, da ich font allezeit auf ‚der linken zu der Tuͤrke (21 getoiß im Ankos‘ und hahı 
 fblafen pflege: fo müde war Ih} Denn die hergangnen Herbft unähligeeco. Ccheffel 
vorige Nacht habe ich inder Holle, nicht IM! Getreyde in Ungern gefäet, um fein Kriegs 
Egypten, Del; und Skeine ae. es heer zuerhalten. Was das bedeute, müffen 
war da ein Ofen, nicht der Copptifche Er | mir Deutfehen tapfer verachten, bis tie zu 
ferne, fondern ein folcher , den ich nicht mens Grunde gehen. Wenn es aber ja das 
| "a darf, Daß ich mir fehiene eine Leiche zu Shickfal fo mie fich bringet, fo ift es ung 
DS leichter, mit den Gottloſen zu fterben , als 
3Ich ſchreibe dieſes aber, daß ihr ſehet, — ne —— — n | 
es fen wahr, daß Chriſtus ein Kunig der eg, leben Taffen: ‚und wenn wir mit ihnen 
Kraft in der Schtoachheit ſey, welcher das elben uns nichts fehlen wird fie aber gänzs 
Warme mit dem Kalten, Das Harte mit dem g;., yerfoven fenntwerden. Gehabteuchie Hr 
Weichen, den Tod mit dem Leben, die Suͤn⸗ undlebet vergnügt. Den andern Tag nach 
 demit der Gerechtigkeit, und endlich ales 5 eanpii ızar, — 
Martin Luther. 








I. 


Widrige mit dem Widerſpiel regieren maͤhi⸗ 
gen und vermengen koͤnne, nach der Groͤſſe 
feiner herzlichen Gewalt, welcher fey Ehre 

und Preiß! Am 7. Martii ısar | 

Tr Marctin Sucher. 





Wu 
An Beorg Spalstinum, 
Aus Buddei fuppl, ep. p. 220. Ne! 


An den rechtſchaffenen Herrn George 
Spalatinen, Pfarrern zu Altenburg, 


abe feine Fuͤrſprache langſamer gethan für D ſeinem lieben "Bruder: 
{6} \ eine R L Je S } ur : 
a die obſchwebende Gefahr vom Tür: Warum er menig fchreibe and. langſam auf die 


Eon verachteten die Deutſchen, nach ihrer gewoͤhn⸗ Eheſache antworte, 


Sr, 793. | 
0 An eben denfelben, 
f Aus Buddei fuppl. ep. p.219. 





3A 





Lutheri Schriften a1, Third. SIEH — 1, Gnade Ss 


- 


1226 11]Sriefe Lucheri, welche aus dem Kateinifchen überfezt worden 1227 


‚ macht, der entweder nicht dran gedacht, 


Dem rechtſchaffenen Mann, Herrn 


— 


— SS und Friede im HErrn! Es iſt 


/ ar) Aal 9— 
PAR U. 






* 
2— 


nade und Friede! Es ſchreibt M. Phi⸗ 
lippus, mein Spelatin, an meiner 
ftatt Die Meynung von der vorgelegten Eher 
ſache. : Denn ich fehreibe wenig, und nur 
gleihfam bey einer abgeſtohlnen und abge⸗ 
brochnen Stunde, daß ich nicht den Kopf, 
der mir vorhin fehon wehe thut, arger made. 
2. Gruͤſſet eure geliebte Hindin, der 





die andern Viſitatores gebeten. LWennihe 
ihn etiva mit einer Stelle verforgen koͤnntet. 
Helfet demnach entweder dem Menfchen, 
oder. tröftet ihn mit dem Worte guter Zus 
verfiht. i ON 

2. Es ift hier nichts neues bey ung, auf - 
fer daß alles fo gaͤhling theuer roorden, und 
das Volk erhebet ein groß Geſchrey. Aber 
= follte ” ac ano 5 3 
GoOtt ein jung Rehgen aebe, Amen. orts, ja deffelben Verachtungund Haß, | 
Re Dap fi N Antwort über dem |auch bey den Unſrigen nicht verdient haben? 
vorerwehuten Fallveryogen hat, hat vielleicht | ODE bekehre unfre Herzen, und heife uns 
der ehrliche - Pfarrer von Zwickau ge-|aNo, Amen. Gruͤſſet eure Kethe, die recht⸗ 

“ ſchafne Frau. Den andern Tag nad) Ges y 


orgi 1531, - | 2 — 
Martin Luther. 
An Nicolaum Hausmann, Pfarrer 
in Swidan. F 
Aug, Buddei füppl. ep. P.225.  —_ 
| 




























-pder nicht fleißig genug darum angehalten. 
Gehabt euch wohl im HErrn. Den 5. 
April 1330. 

Te Moertin Luther. 


f 








x 795 WEN. 
| An eben denfelben, IN 
Aus Buddei fuppl. ep. p.225. Er ſchicket den Brief des Raths zu Zwickau ganz 
— | S und unerbrochen wieder zurück, und fagt, er ° 
wolle nichts mit ihnen zu thun haben. ° In 
der Ehefache Erhardi Cots fpricht er, wenn der 
eine Theil auffen bliebe, wäre der- andre freg. 7 
Die Ehefachen wären durch Verfäumniß der 
Oberkeit an die Theologen kommen, die habe 
er neulich twieder an die Dberfeit geroiefen, und - 
ſchilt er auf der Zwickauer Läfterungen und Des 
leidigungen des Predigtamts. 


George Spalatin, treuwachſamen Pfarrer 
der Kirche in Altenburg, feinem im 
HErrn geliebten ‘Bruder, | 
Er befihlt Spalatinen einen mit Namen Georgel 
Tors; und Elagt über die Theurung und Vers 


achtung des göttlihen Worts. 
Is — 


Res .% SR 
Se und Friede in CHriſto! Was 
KB) George Tors hier bey mir geweſen, DD euer Rath an mich gefehrieben, Das 
lieber Spalatin, und. hat gerne Mmterfomz] weiß ich nicht, und mag es auch nicht wi 
men wollen. Da aber jegt Eeine Stelle |fen, mein Nicolas; darum habeich feinen 


j 


für ihn gu finden, und er bier nicht bleiben | Brief unerbrochen und ungeiefen zuriick ges 


konnte, hat er befchloffen, fich indeß auſſer ſchicket, weil ich Ichlechterdings 


Wittenberg irgendwo aufzuhalten, wo es habe, Daß ich fie weder fehen noch. hoͤren 
auch feyn möchte, bis er etwa eine Eondis noch leſen mag: fondern ganz von Ihrem 
tion (oder Verſorgung) fände - Er hat Thun und Gefellfehaft frey bleiben voll 

\ mich alfo um einen Lobebrief an euch und | Sch ſchicke alfo ihr erſt Schreiben auch m ; 


; ? RR ", N j $ “ 
1228 sc a 90m Jahr ıszr. 


— 


| ER 1229 
der zuruͤck, das ich war erbrochen, abernicht| 5. Denn unter andern haben Die Be; 


geleen habe, da ich gefehen, Daß es von lialskinder auseurem Kath) mich auch mit ih⸗ 


Zwickau wäre, zugleich mit Stephan Rot ven lügenhaften und Iofen Worten andes 
tens unerbrochenem Schreiben. ſchwaͤrzt, Daß ich mit Trennung oder Bes 
‘2. Es ift bey miri geroiß laut worden, ſtaͤtigung der Che nad) Gefallen fpielete, 
was fie zu Torgau toider mich geredet und und mir über fie Die Herrſchaft anmaflete, 
gethan; darum follen fie *) mich mit ihren) Es find Buben *)in die Haut hinein. Das 
‚Briefen unverworren laſſen, ich till ihrer rum wenn fie mit unferm Urtheil nicht zu⸗ 


wuͤßig gehen. Hernach ſchicke ich auch ein frieden find, fo laſſet fie felbft richten und 


* 


Schreiben, fo ich an euch zu ſchreiben ge⸗ herrſchen ins Teufels Namen *9. Sie 
dachte, mit dem Zeichen B.**). Ihr wer⸗ ſollen auch die Seiftlichfeit nicht fo mit Füß 


det fehen, was ihr zu thun habe. Sch will ſen treten, wie fie vornehmen, eder ſoll ein 


mich hüten, Daß id) weder an ihrem Rath andrer Namen über fie gehen. Der HErt 


noch Thun Theil habe. Was ich vorhin fey mit euch, herzliebfter Bruder, und betet 


an fie gefehrieben habe, mag gefchrieben feyn. |für mich. Den erfien Tag nad) Geor⸗ 


Ich ſchreibe aber auch an den Pfarrer zu St. gii 1531. 
Catharinen, und frage ibn auffein Gewiſſen, Martin Qucher. 


zu predigen? (Ihr werdet mit Cordato Die | 
Sache und den Fall treiben, wie ich wuns 797, 


warum er fich unterftanden, in euver Pfarr =y ſteht deutſch 3") ſſeht auch dentſch 





ſche, damit er abgeſchreckt werde, ſich ferner An eben denſelben. 


in ſolche Pfarr zu mengen). 


Aus Buddei fuppl. ep. p.227. 

H ſteht deutſch. — x — 

9 Das iſt der Brief, welcher imX. Theil die: Kath von Scheidung der Eheleute auf einige Zeit, 
fer Sammlung p. 1890. zu finden ift. aus billiger Furcht, und wie ſolche Furcht zu 
8% Was ihr ſonſt von Erhard Cots prüfen, ob ſie ſtatt babe. Sein Amt bringe 


‘ [4 


Ne illnelnie i e möge man der Oberkeit überlaffen, welches 
theil nicht etfehienen, wieder Rergleich lau: “ — wehre IE 


tete. Und muthmaffe ich, daß euer. Rath 


—— 


das Spiel anrichte zu eirer und unfer aller | &anade und Friede in CHriſto! Ich habe 


Beſchimpfung, damit es die Zwickauer al» euer Schreiben für euren Schwager. 
fein und die erften fen, die alle Diener) Beorge Dochern gelefen, und babe ven 


Golles verachten undbefheiffen 9. Dar Menſchen weitläufig gehöret. Daß ihr aber 
rum halte ich, Erhard fen frey von dieſer hierinnen meinen Rath begebret, ſo habe ich 
Ankl gerin da fie durch ſo viel Zeugen und mit M. Pbilippo geſprochen, und duͤnket 


die Eheſachen die die Oberkeit fahren laſſen, nach fie als fehuldig oder unfchuldig offenbas - 


gewieſen haben, 


* 
9 

RR. 
yr 





eigen Geftändniß des Chebruchs fchuldig| uns rathſam, wenn eine folhe und fo groſſe 
amd bermieni.  - 


Gefahr ift, daß er aus billiger Furcht (wie 
RE 3. 2x *%) percarent.| Die Nechte reden, von der Beywohnung des 
4. Wiewol ihr wiſſet, daß wir bisher) Weibes ſich enthalte, ob etwa Die Zeit her⸗ 


aus Noth befürget, num aber in-einer öfr| ven möchte, und mag die Sache der 1 Cor. 


‚fentlichen Schrift wigder an Die Oberfeit| 7. gleich feun, wo die zornigen Cheleute fi) 
u son einander abfondern, Die ganzlibe 


nn ok 


Schei⸗ 


— 


/ 


Tr ve As a 


1230 IN, Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen Hberfet worden, — 
Scheidung aber, daß beyde wieder heyras|lichen Dienern der Kirchen zu Zwickau ins⸗ 
eben, iſt nicht zu wagen, oder. vorzunehmen,| geſamt und befonders. Meinen in , 
‚als vor. öffentlichem ——— ein — Cygriſto geehrteſten Brüdern. 
den andern anklaget. Das ſtehet unsnicht! | — a 

zu, tu vafhen, und läuft nicht in Genoiffens| "u ankam ka ee 

\ Sachen. Das Gewiſſen ift fiber, wenn Ben eines andern, nicht geftatten, undgiebe 
er fich von dem Beyichlaf des Weibes ent- fernen Verdruß zu erkennen, zugleich meldende, 
hält, ſo lange ex fich durch einebilige Zucht] _ — er hinfort mie dem Rath nichts zu ſchaffen 
fo groffer Gefahr — — en . Br 
foiche Furcht billig fen, Fann man aus des) De 
ne ufrührung, Act und Gericht fe Sa und Friede in CHriſto! Ich glau⸗ 
ben, als: wenn man an ihm keine liederliche) I de es wehl, ihr guten Deren, DaB 
Semüthsart oder Bosheit ſpuret, fondern | Dr zu St groſſe Plage habt, und cap, 

er einen guten Namen, und vedliche Auf hr das Ruͤhmen und Schmahen wider den 
führung bat. Hernad), wenn das Weib Pfarrer und Lordatum ganznech Zivicfauie 
wegen ganz andrer Sitten und Gemuͤthsart icher Art, höven muͤſſet. Leidet es aberum 
berüchtiget it, das ift, wenn der Mann nur) CHriſti willen, der euch und Diefe Sache 
fiber eine folche Gefahr Elagt, und das an; richten wird. Unterdeſſen verwaltet da8 


dre alles leiden will, wie ihr ſchreibet. Dem Amt des Worts und der Sacramente gs 
Funde: gen die Slaubigen und Frommen in der _ 


nn das wahr befunden ift, darf er zu fol, gen bie \ mmen In 
a I, Bor Se Stille mit aller Treue, bis der Fuͤrſt in der 


cher Gefahr nicht gezwungen werden, und © | uͤrſt in der 
DE u des — 5 nicht achten. Sache den Spruch thue. Wenn fie euch 
Die Zeichen aber der Gefahr, obfiewoldas aber anfinnen follten, Daß ihr ihr Thun wi⸗ 
Weid leugnet, fo vielererzehlet, find genug, der deh Pfarrer und Cordatum vecht fpree 
eine gerechte Furcht einzujagen. Aber, ge | ben oder verwerfen follet, fo koͤnnet ihr far 
nug hiervon. Wir ſehen in ſolchen Fallen gen, daß ihr nicht Darüber Richter jend, fon: 
des Teufels felbfteigen Werk. Wenn der dern Die Sache bey Hofe anhangig fev, und 
Rath diefen Fall richten will, fo wollen wir man von dar Den Ausfpruc) erwarten muffe, 
gerne fen feyn, und es an fie weifen, auſſer Wie der HErr diefes und alles euch fihon 
daß wir das Gewiſſen belehren wollen, wo beſſer eingeben wrd. 
| ine Scheidun einige Zeit. gelprosl. rn REN 
nn Se — rn han 2. Ich bedaure den “Pfarrer und Cor⸗ 
- Srüffet den Heren Cordatum im HExen. datum heuzlich. Aber auf Die Bi 




















— — teriche verdreußt es mich. dergeſtalt, daß 

Den o. May ı53r Martin Bucher. |NE Dinfort erviglich weder eines Worts no 
| Jartin Luther. einer Zeile werth achten will, und gänzlich) 
"| befchloffen habe, nicht Die geringfte Gemein⸗ 
ſchaft mit ihnen zu haben. GEoOtt fuche ihr 
re Bosheit heim, Amen. EHriftus, der 
das gute Werk durch euch angefangen h 
: en er befraftige und vollende es bie auf d 
Den rechtſchaffenen Maͤnmern und red-| Tag, da wir von ſolchem Ei 
= | ; o i Grim 








| ; 798 
An die Prediger in zwickau. 
Aus Buddei ſuppl. ep. p. 228. 


. 1232 


J 
— 


Bruder und mich gefreuet, da ich euren 


\ 


4 


troͤſte und ftarfe euer Herz, bis die Sache 


A 





Den 2ı. Sun. 1531, 


les Hebels ſehen, Amen. 
— | ö Martin Luther. 





— 29 
An Conrad Cordatum, 
Aus Buddei fuppl. ep. P.233. 


Er lobt Cordati Eifer in dem Streit mit dem | 


| BR a | vom Jahr ı53r. 
Grimm errettet werden, und das Ende al⸗ ‚ihnen als Feinden alles leiden. Von Bruͤ⸗ 





— 


dern aber ifis nicht zu leiden, wie ihr ſehet. 

2, Haltet nur aus, bie der Fürft Das 
Urtheil fpricht. CHriſtus wird, wenn es 
die Zwickauer werth ſind, einen guten Aus⸗ 
gang an dieſem Klagſpiel machen, oder uns 
von diefen Ungeheuern *) befreyen. Die 
Gnade GOttes fey mit euch. Und gruflet 


Kath, und ermahnet ihn, daß er in Abiween: alle Amtsgeſellen und Bruder, und betet 
heit des Pfarrers in feinem Amt treulich aus⸗ für mich Schwachen, Den andern Tas 


Halte, und auf des Fürften Urtheil warte. N 


Mau müffe Unrecht von Feinden, aber nicht 
von Brüdern leiden, und wenn fie Brüder 
heiſſen wollten, ſie ſtrafen. 
1. 
Gieyde und Friede in CHriſto! Ich ba; 
be euren Briefanden Pfarrer, Herrn 
Nicol. Hausmannen geſehen, geliebteſter 


treuen Eiſer und unermuͤdete Sorge geſehen; 
habe auch verſtanden, wie ihr uͤber des 
Pfarrers Abweſen betrubt feyd. CHriſtus 


durch CHriſti Gnade ihren Ausgang ge⸗ 


winne. Indeß haben die gottſeligen Brü- 


der von den Unſern genug daran, daß ihr 


nur noch bey den Gläubigen ſeyd. Denn 


eurem Pfarrer ftehet nicht zu, zu eures 
Raths Ungerechtigkeit und Trevel zu ſchwei⸗ 
‚sen, oder ihn zu billigen, ſonderlich da fie 


die Sünde rechtfertigen wollen. Denn die 


Vergebung der Sunden gilt nur da, wo 


- Sünde erkannt wird, und Dultung des 


Unrechts gilt nur an denen, die Feinde des 
Worts fern wollen. Der Brüder Suͤn⸗ 


= 


9 
Se 


den aber muß man nichedulten, fondern ſtra⸗ 
fen, Mattd. 18, Wenn fie ſich nun als 
Bruͤder rühmen wollen, fo mögen-fie die 
Sunde erkennen und ſich ſtrafen laſſen. 
Wenn fie die Sünde vertheidigen wollen, 
fo mögen fie ſich nur als Feinde Fund thun 
ſo tollen wir gleich zufrieden feyn, und von 


> 


ach Kıllan 1531, 
Martin Luther, 


*) Centauris, 





800. 
An Bernhard von Doelen. 
Aus den Unſchuld. Nachr. A. 1733. p. 13. 


Enade und Friede in CHriſto! Cs gruͤſ⸗ 
Wſet euch, lieber Bernhard, meine grau 
Ketha ⸗⸗*). DIE bat fie befohlen, 

euch zu fchreiden; das andre, was ihr von 

der Prediger Nachläßigkeit und der ‘Baus 
ven Verachtung fehreibt, ift mehr ale zu 
wahr. Es ift ung freylich Die Gedult nicht 
allein nuͤtze; ſondern auch, wie wir bisher 
geſehen haben, noͤthig. Wegen der Ehe 
lobe ich euren Vorſatz. Sehet aber zu, 
daß das Pfarrhaus erft aufgebauet fey, Das 
mit ihr alsdenn mit der Frau allein da woh⸗ 
net. Denn eg ift ein unerträglih Ding, 


fe zu herbergen. Die Jungfer Sanna 
Zetzſchin kenne ich ganz wohl, und hoffe, daß 
fie eine ehrliche und rechtfchaffene Perſon 
feyn ſolle; weiß auch, Daß fie wohl gezogen, 

denn fie iſt unter einer feharfen Zuchtmeifter 


rin geweſen, alies häusliche Weſen zul 


nen, zu thun und zu leiden, daß ich fie alfo 
in der Haushaltung wohl geubet und erfahs 
ven halte: doch dürfe ihr eben meinem Urs _ 
heil nicht frauen, noch fonft jemand euch 


Jiii3 ejn⸗ 


mit der Frau in eines andern Herrn Haus 





* 






e AcAſ ſond en ihr müßt fie erfifels [und hat er wieder in ſein alt. Loch —7 — 
ber bey guter Gelegenheit ſehen. Denn das wo er mit Weib und Kind als im Kerker 

" Aufferliche Anfehen ift eben nicht fonderlich, |mwohnet. Alſo gehets den treuen Dienern 7 

fondern mäßig, wenn ihr etwa auch hierin GOttes! die Scharchanfen regieren 7 

nen ein mehreres für euch ſuchet. Gehabt GOtt helfe uns, Amen. Gehabt euch wohl 
euch wohl im HErrn, und betet für mich > in CHriſto mit eurer lieben Ketha, von mels 
bisher find wir GOtt Lob! ganz gefund. Icher wir gehöret haben, Daß fie gefegnet fen, 
Am Margrethentage 153t.. - welches GOtt gebe, Amen. Den fehlten 
| i Martin Luther. Tag nach Margretha, ısan —— 

Dem Ehrwuͤrdigen im HErrn, Bernhard ih Martin Luther. 4 


von Doelen, Pfarrern in Sibe. Sei-| *) prefedio, oder Oberamtshauptmann. 





































; — ) latrunculorum vnus. Me 
nom beim SEINE Deo ae 
*) Hier fehle etwas im Lateiniſchen. 7 — 

801 I a a 

— An Matthaͤum Crotzſch. 


An Georg Spalatinum. 


Buddei Aus den, Unſch. Nachr. X.1zı9. p.574 ale | 

Aus Buddei Fuppl, ep. P, #3 ER he Brief nach dem Avtographo ift abge 

“ — er druckt worden. En, re 
Dem vechtfchaffenen Mann, Heren M. | % 


—— a OR —J EIER ni 230 ee 5 
George ng |@anade und Friede! Lieber Wiatehias, 
— burg, ſeinem Aa v & | ) wie ihr feher, fo ik euer D —— 
nn De ‚rechtfchafne Mann, durch Den Sürften eurer 

Er bettelt zugleich für drey arme evangeliſche Dre: 'dofigen Leute aus fonderbaren Sinaden Is 
diger Pfarren aus, und iſt verdruͤßlich auf de⸗ Senner bat befet oe 
rer von Adel Herrſchaft. worden. Denn er hat beiorgek, es muchte 
— | - | ihm von denfelben groben Leuten etwas wis 
Snade md Sriede-im HErrn. Ich has driges begegnen, und hat ihm alſo in ſeinem 

pe endlich an den Grafen oder Fürften Lande zu bleiben befohlen. Denn er ger 

von Anhalt, Kandvoigt*) in Coburg geſchrie⸗ denket ihn anderswo zu verforgen, welches 
ben fie M. George Wiobren, lieber Spa» wol bald geſchehen wird. Wollet ihr ao 
lasin ; gebe GOtt! daß alda bald eine Stel⸗ euch um GOttes willen nicht angflen und 
fe, die für ihn gelegen ut, offen werde. ch kuͤmmern, fondern ein wenig Gedult haben, 
weiß zur Zeit nach Feine. Hernach habe und laſſet Diefelben Lnhelden machen und 
ic) meinen Pfarrer auf dem Coburgiſchen ruͤhmen. Uns iſt genug, daß wir CHriſtum 
Schloſſe beſchloſſen hinweg, und in dieſes haben, (welchen fie haffen und beleidigen) 
Land zu rufen, wo es möglih iſt. Es find der ung iM Geiſt guadig iſt ſondern auch 
fo. gar Feine Stellen da offen, daß auch der den. Fürften, und Die weiſeſten, redlichſte 
gute Mann felber noch nicht verforget iſt. Männer bey Hofe auf unſrer Geite fini 
ber auch M. Sefel nicht, dem der Fuͤrſt Alto find wir nicht verlaſſen, ſondern ga 
in unerem Beyſeyn Die Wohnung im Klo⸗ wohl aufgenommen. Nur müffen wir ur 
fter verliehen. Denn esiftein Diebgen "*)| ein wenig gedulten. (Sie haben noch nich 
dazu Eommen, und hat fie weggeſchnappet, was fie wollen, und viel weniger, was 





7 * 
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> <> ” 


* F I, sw 
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- % „N 2 





ee vom Jahr 1531. a“ | 1257 


vermehnen). ch haffe den aveuficher Hoch» weiß und hoͤret man hier nichts. CHriſtus, 
muth und Undank folc)er Leute: aber GOtt der vechte Arzt, behüte und erhalte euch), 
"wird ihnen geben nach ihren Werken. Troͤ⸗/Amen. Ich hoffe aber, dieſe Peſt ſolle, 
ſtet euch indeß zugleich. mit eurem Pfarrer wie uͤberall, etwas linde und langſam ſeyn. 


in CHriſto. Es ſtehet GOtt Lob, ganz] 2 Das Bekenntniß ob. Freslebens 
em. een, vo, ch | hat uns niemand übergeben, und wir haben 
Pe: Das iſt deutſch im Tert.jesnicht gefehen. GOtt wird den Zwickaui⸗ 

2. Und wenn die Zwickauer ) auch noch ſchen Koͤtzern ihren greulichen Undank und 
den Undank begehen, daß ſie ihrem Pfarrer Grimm gegen den guten Mann vergelten. 
nach Vermoͤgen die Schulden erlaſſen, der Es iſt aber ihr Brauch, den Heiligen Geiſt 


ihnen fo viele Jahre gedienet und fie getra⸗zu betruͤben, doch zu ihrem Verderben. 


‚gen, ſo will ich dazu zu helfen ſuchen, ſo viel ch ſchriebe meine Schutzſchrift gerne, bar 


ich kann, Daß fie nie keinen Pfarrer bekom⸗ be aber immer fo viel zu thun, und muß den 
men. Ihr Miſt ſtinket fo ſchon genug, daß noͤthigen Amtsverrichtungen obliegen, daß 
ſie bisher ſolche Maͤnner nicht haben leiden nicht der ſiebente Theil von mir andern dies 


koͤnnen, und wird immer mehr ſtinken nen kann, da fie mich ganz haben will I. 


. EHriftus ſey mit euch allen, Amen» Der) So vergehet immer ein Tag nad) Dem ans 
fehlten Tag nah Maria Himmelfahrildern, daß ich es verfchiebe. 


— Anno 1531. -*) cum ea totum me requirat. 


N Martin Lucher.) 3. Ale Tage wende ich zwey Stunden 
An den ehriwirdigen Herrn Martin drauf, die Propheten auszjubeflern. Aber 
. 2 Exosfch, Pfarrern in Zwickau. Sei⸗ was erjehle ich das euch), der ihr es wirft? 
nem in Chriſto geliebteften Bruder. 4. Es iſt gewiß, daß der Roͤmiſche 

— Cynæi. Pabſt nicht mehr gut Freund mit dem Rays 

Ä fer fey. Und daß der Trangofe auch) nicht 
Er SO mehr wohl zu fprechen fen, Eann man da⸗ 
An Georg Spalatinum, jraus merken, weil er durch ganz Srankreich 
Aus Buddei fuppl. ep. p. 230. ‚Die Guter und Sachen der Genuenfer (ich 


| ; wæeiß nicht warum,) plündern laffen, dem 
Dem rechtfchaffenen und grundredlichen | Kayfer (mie man meynet,) um Verdruß. 










> Manne, M. George Spalatinen, demta: Eben das muthmaſſet man von dem Eng⸗ 


N pfern und treuen Diener EHrifti, fei- 


; Bon der Peft und Arzney dawider. Bon Soh. 


e- 


länder aus dem Zeichen, weil er die Koͤni⸗ 
sin verftoffen will. Ihr wiſſet, daß es des 






“nem geliebten Bruder, 


x en 2 aa vertrieben worden, fer argen Welt. Das ift das Thun Der 
und von feinem Befenneniß und der Zwickaue SPonfehenkir SD unf 
AUndane, und da Luther felbit eine Sunk- en —— on 

ſchrift für ihn fehreiben wolle. Ingleichen von|”“. jet, UND mache en Pa ft zu Schanden, 
Firen überhänfeen Gejsäften, Einige Reug wie bieher alle feine Feinde, Amen. = 
| 5. Der Comet machet mie Gedanken, 


Keiten. 
daß fo wol dem Kayſer als Ferdinando Un- 


An 
DER 
Ds 


w - SE Te. N i x 
{ Se und Friede in CHriſto! Von dem gluͤck obfihmwebe, weil er erft den Schwanz 
av 


heilſamen Peſtpulver, lieber George, gegen Norden gedrehet, hernach gegen Mit⸗ 
—— er | | gas 


EN 


Rayfers Muhme fr. So gehet es in die⸗ 





1238 11, tiefe Lucheri, welche aus dem Lateinifchen überfest worden, 1239 
tag gewandt, als ob er auf beyde Brüderjeuch berichten kann. Ihr habt vieleicht 
deutete, mehr. Die Straßburger find vom Keih 
BR ER sun Schweizern abgefallen, und wollendem 
6. GDtt gebe daß eure Ribbe in geſeg⸗ Kayfer Carl widerſtreben. Ich bin ein 
netem Zuftande fo wol glücklich einher gebe, Prophet gervefen, der immer gefagt, daß 
als niederfomme, und erfreue euch beyder⸗ der Sacramentirer Geiſt voll heimliches 
feits mit einem fehönen und heiligen Knaͤb⸗ Aufruhrs fey. Der zeiget fi nun. Wo 
lein *), Amen. _ Gruffet und ſtaͤrket M. SOTTE nicht twehret, werden fie ungeinen 
Beifgern im HErrn. "Wittenberg den 10. neuen Muͤnzer geben, aber zuihrem Sch 
October. Er Be den, daß fie wegen des gebrochenen und ger 
= Euer Martin Luther, ſchaͤndeten Sacraments und Evangeli ge⸗ 
ee ſtraft werden. Laßt. die Todten ihre Tod 
* 04, . 


% | ten begraben. i ; 
An Michael Stifel. 
Aus Buddei fuppl. ep, p- 231. 













2. Ein ander Gerücht bringet mit, daß 
die Tuͤrken wiederkommen; einandres, daß 
Carl Die in — Die gu: 
feln dreymal, und meldet ihm, daß er zu ihm ee — A 

in die Kirſchen Eommen wolle. läßt das Evangelium zu ſich, und der Ro 
snade und Friede! Seyd segenflet! gesinig fiehet Ducch die Finger. Der Cardiv 

> geüffet! gegrüffet! lieber Michael. nal, der Englands, ja faft des ganzen Eu 
Sonſt weiß ich nichts zu fehreiben: Daß ihr ropaͤ halber Gott war, iſt zu ewigem Go 
euch aber nicht beſchweren Dürftet, ich ſchrie⸗ faͤngniß verdammt. In Frankreich und 
be nicht, fo habe ich Doch Diefes fey gegenf| Spanien fängt das Wort GOttes auch an 
‚fer! fchveiben wollen: wobey zug'eich melde,laufzugehen. Die Sacramentirer haffen 
daß wir, wills GOtt, eheftens zu euch kom⸗ uns nach dem Marpursifchen Synodo faft 
men und eure Kiefchen befuchen wollen, mitlärger, als zusor, und thut ihnen Ieyd, daß 
vielen kirſchliebenden Knaben*). Gehabt wir nicht in ihre Grube haben koͤnnen gezo⸗ 
euch wohl im HErrn ı53u gen werden, und was fonftweiter ift. Chris 
| Wartin Luther. |ftus, der es angefangen hat, wirds auch 
vollenden. Gehabt euch wohl und betet für 

mich, 3531, a 
—— Wartin Luther, 


Wetl er nichts zu ſchreiben Hat, gruͤſſet er Sti— 


* 


Bra 
* — 









= Kerafephilis. . 








‚go. 
An Nicolaum Hausmann. 





Aus Buddei ſuppl. ep. p.232. — Sl. = 
Menuigkeiten von der Straßburger Abfall zun — B Juftum Jonam. — 
Schweizern, daher der Geiſt der Sacramenti— Aus uddei uppl. ep, P.234. re 


Bon einigen traurigen Dingen, die dem Churfuͤe 
ſten durch Spalatinen vorzutragen ſind . 


R 


rer (wie fie heifjen,) Aufruhr zu machen geden⸗ 
fe; und einige andre Neuigkeiten. 
= | ie ee 
— Se und Friede im Herten. Ich ba- 


u 0 | Erieber jonas, wie wenn ihr an- Spa 
be nichts neues, lieber Nicolas, foich!© 


latinum ſchriebet, daß er ſelbſt an den 


\ Y 5 b 4 . : — ei ; . zu 
1240 — vom Jahr 1532, | | 1241 
Fuͤrſten fehriebe, und die traurigen Dinge, ben fügte, damit es dem Fürften indie Hans 


Die er euch gefchrieben, etiva in einem Auf⸗ de Fame, | 
ſatz vortruge, oder doc) zu meinem Schreis : D. Martin Luther. 
| Anno 1532, - | 
2 807. den Luͤbeckern Bat CHriſtus durch mein (dag 
; ‚An Beorg Spalstinum, iſt Pommers) Amt alles zu ER is; 
Aus Buddei fuppl. ep. p.234 ER was ihr en Be Evangelio ger 
| in [ne hören möger. er HErr ſey mit eu 
Dem ehrwurdigen Mann und Herrn in und mit eurem Weibe und —— 
CHriſto, M, George Spalatinen, wuͤr⸗ fen Kindern, und der ganzen Familie ewi⸗ 
digften Biſchof der Kirchen zu Alten glich, Aus Wittenberg, 1532. den andern 


burg, feinem geliebten Herrn und Pfingſttag. 
- Bruder, St . 








- Er wuͤuſcht Spalatino Gluͤck zu der Frucht des *) Domina, Euer Martin Luther. 
gepflanzten Evangelii, und ſchreibt, daß er jetzo = en 
feyere wegen Unpaͤßlichkeit. Pomer erzehlt.gu: Tr : 
te Dinge von dem glücklichen Fortgang bey de-| . 807. * < 
en In Lubeck, An Herrn Johannſen und Herrn Joa⸗ 
1. chim, Gebruͤdere, Fuͤrſten zu Anhalt. 






| © ’ ir en ut a 0 as, un befindet nsin Sr ee 
ſto in Ewigkeit! Ich wunfche euch) annal. decad, II. p.373. Der Inhalt diefes - 
Gluͤck, lieber Spalatin, daß ihr gluͤcklich Sant wird in — — en en ; 
in EHrifto wiederkommen feyd, und moün-| Yusanbemmhle wachde ea 
ſche den en Sub N öfters a =. 
ausreifet, und Das Geld des Herrn auf] N! — 
ucher gebet. Denn wir haben vernom⸗ San un en — ae Ä 
men, daß ihr da das, Woert E-Hrifti nicht na re vr en et 
ohne Mugen ausgefüet: CHriſtus fey ger me Mann Magifter Nicolaus Jausmann, 
Iobt, Der alles veichlich giebet, und mehrals|g,, E.F,&. das Prediatamt zu verfehen. 
‚ toir-hoffen oder bitten konnen. Denß iben befehl ich €. $. ©. unterthänis 
ee ne Sie em a a 
Willen. Wen ſeiner G ⸗Mann, der GOtte ort fein ſtill und 
faͤllet, wird er mir die Geſundheit wieder ge⸗uchtig lehret und lieb hat · CHriſtus unſer 
ben und verleihen, daß ich ſo viel thue, als HErr gebe ſeinen reichen Segen dazu, daß 
ne Sys ia —— 
SG N Merzig ne Zweiſel, ++ DI erden L ol wiſ⸗ 
um eve, U Dei men 
und J ‚ und der dritte, ich, Das iſt, mi . | 3 Ir 
Pomer, der diefen “Brief gefchrieben. Bey Gebet vermag, das ſey E. F. G. allezei une 
s Lutheri Schriften as, Theil. SEE Se. 


& 








1242 11. Sriefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfent worden, _ 1243" 
— — 7e e — — * 

texihäniglich zuvor. Darum Wittenberg wenn ſie ſonſt etwas zu Herzen geben laſſen 
könnten So iſt auch Muͤnzer und Hetzer m 


Exaltationis Crucis 1532. 


y _ % 
” * + 









_ Wartinus Luther, D. wohl zu verftehen giebt, wie er folche gortofe. 





als die Juden und Philifter, Dergleichen ver 
A Bernbard en | gt Phlliſt 9 P 


| gt aus Joh. Heinr. von Seelen philocal. ep 
pa genemmen 


Dem in Chriſto ehrwuͤrdigen Bruder, 
Bernhard BRothmannen, des Kloſters 
in Weſtphalen Diener, dem freuen und. 
— Herrn. 


S* und Friede i in Sprit & hat mir, 


und preiſen. 

euch ein groß Merk angefangen , wird es 
auch vollbringen und euch in der reinen und 
wahren Meynung des Worts veft und uns 
erhalten. Amen ! 


fchrieben. Ihr werdet es auch eben fo lieb⸗ 





| und andre mehr umkommen, daß GOtt mit 
witliger ſoichen ungeheuern Zeichen feines Zorns 


Geiſter haſſe, ob fie wol eben fo verſtockt, 
achten, und wunderliche Halligen vorbringen j' 
4- Ehriſtus denn, deri in euch und durch: 


beruhret von aller Befleckung eures Geiſtes 
5. Ich habe treuherzig und — ge⸗ 


lieber Bernhard, der ich fonft viel zu reich und velich aufnehmen. Denn das 
thun habe, der Kummer, den ich aus einem koͤnnt ihr verfichert feyn, Daß wie euch von 

Gerücht geſchoͤpft als ob in Weſtphalen ei-| Herzen lieben und ehren. Gegeben zu Wit⸗ 
nige Sacramentirer ‚umliefen , fo in dieltenberg,, vor dem heiligen Abend des Weyh ⸗ 4 


Städte zu fchleichen fuchten, die nur neulich — 1532, 
das Evangelium angenommen, diß Schrei, “ 

ben abgenöthiger.- Ä 

2. Darum habe ich euch erinnern und) 

bitten wollen, daß ihr nicht allein euch vor 
felbigen in acht nähmet , fondern auch die 
Kirche und den Poͤhel vor ihnen bewahrtet. 
Denn dag leben wir in guter Zuverſicht zu 
euch, daß, da ihr angefangen. die Engell 
im Himmel und auf Erden frolich zumachen, 
durch Bekehrung der Stadt Münfter, iht 





% 809. — 
An die Brüder zu NG, 
Aus den Ne Yacht. A. 1726. p. og | 


Eewindie Herren. u 





ef 
$5 Edir ſhicken euch 4 Abſchrift des Brie⸗ 

fes, den wir an die neun Männer ab⸗ 
auch fortfahren werdet, diß Opfer GOtt gelaſſen darinnen wir fie von aller getvalts 


Euer Martin Buben. 


ea 


ZU ce —— 


zu Ehren zu vollenden, und nicht aefcbehen ſamen Verfahren abmahnen: wir geſtatten : 
zu laſſen fo viel an euch iſt, daß ſolche Fre u ihnen Fein Recht über die Sachen oder eure 


de, die ihr ung gemacht, in Traurigkeit ver⸗ Leiber oder euren Stand und Ordnung. 
kehrt werde, fondern vielmehr bleibe und Denn wir haben Elar gefeget,, daß ihr die _ 
immer warhfe. in Eimigfeit. Pfarr zu eigen behalten Fönntet , da ihr die 


3.. Denn ihr ſehet, daß Zwingel mit fs Rohre deg Cvangelii und die mit dem — 
viel andern feinen Gehülfen und Geiſtlichen gelio ftimmet , habe. 


wegen feiner Lehre gar hartgeftraft worden, 2. Darum wird euch —— mit un⸗ i 


fen das mehr als zu ſchreckliche Cxempel ſerm = und. —— — eng 


„% TE eu ——— 
39T $) J 
* —* 








‚ euer Exempel noch viele Bürger, die nod) !ges nach Subilatg 1532, 
ER en zum en — zu — 

ben. Wir wollten auch nicht gern, daß ihr 17 

an der Kleidung und Lebensart jest ein ans |... >. Die zwey Ducafen, die ihr dem 

deres vornaͤhmet. Darum wird e8 eurem 
Verſtand überlaffen , ob ihr den Bürgern 

hierinnen zu gefallen leben. wollet. 
wir halten nicht, daß ihr: zu zwingen feyd, 

und haben eure heiligen Anſtalten (oder 
Brauche) klar gebilliget,, fo. viel wir davon 
aus eurem Buͤchlein verftchen koͤnnen. 


“ 





Ka 


BA Gun, m nom Jahr 153327. | 1245 
‚eurer Ordnung zuändern. Doc) haben wir | hat Feine Herrſchaft ͤber euch, u 
dabey geſaget, ich wuͤrde wegen der Com⸗ den niemanden rathen, ein fremd Gut an 

munion ſchreiben. Es ware z. E. gut, daß ſich zu reiſſen. Wenn aber eure Buͤrger 





nd wir wer⸗ 


ihr communiciretet wie Die andre Kirche: ſonſt etwas von dieſer Sache handeln wer⸗ 


und wenn ihr das thatet , fo fihiene alles |den, fo bitten wir, daß ihr befeheidentlich 


ruhig zu ſeyn. Vielleicht brachtet ihr durch [antwworter.  Gehabt euch wohl. Des Tas 
Mart. Luther. 


Boten mitgegeben uns zu ſchenken, haben 
wir dem Boten zuruͤckgegeben, denn mir 
Denn [perden fie nicht nehmen dürfen, wegen boͤſer 
Leute Meden. Wir haben auch den guten 
Willen gegen uns nicht verfchmaher : wir 
haben aber dem Lafterer Feine Gelegenheit 
zu Faftern geben wollen. Gehabt euch noch» 


3. Darum wenn ihr eure ‘Pfarrer lieber mals wohl. | 
behalten toller , fo mißbilligen. wir es nicht. | Denen ebrwürdigen Herren Berard Zanıs 


Bon eurer Kleidung und Kloftergutern has this, Batern des Brüderhaufes und fei- 


“ben wir fchlechehin ausgelprochen, Daß fie nen Collegen in Erford, feinen guten 


imn eurem Beſitzthum ſeyn. Denndie&tadtl Freunden. 





Anno 1533. 
0.*qjpuu leben. GSie habe auch beym Fuͤrſten gekla⸗ 
An Georg Spalatinum. get, waͤre aber an die Sequeſtratores gewieſen 
Aus Buddei fuppl. epıpı 235. worden. Sie bittet alſo, daß ich an euch ſchrei⸗ 


ET Bificator, feinem geliebten woher ſie ſo heiſſen,) angehet. 
rxruder. 


An den ehrwuͤrdigen Mann und Herrn ben ſolle, daß ihr fo wol in eurem als meinem 


in CHrifto, Georg Spalatinen, den Die⸗ Namen die Sequeſtratores (ich weiß nicht 


Bst. 


ner Chrifti in Altenburg und Kirchens |1WAS das vor *) wunderliche Leute find oder 


) cohors hominum, 


Er befihlet Spalatinen die Eliſabeth von Reinderg, 2. Ich bitte euch demnach ‚Ihr bey den 


en 
et 


S 
w— 
3 


f Br N den Sequeſtratoren (wie fie heifjen,) Sequeſtratoren mit Schreiben und mund- 
ee : | lich zu helfen, fo viel ihr Eönnet, denn was 


er: f : 
1% nadeund Seiedein Cheifto! Die arm e kann ich mehr und weiter um‘... 

Eliſabeth von Reinberg fehreyet 3. Gehabt euch wohl! Zugleich aber 

mich gn, fie fen zu Altenburg vonder wuͤnſche ich euch und eurem Weibe Gluck, 









- Mägdgenfehule. verftoffen, ‚und habe nichts doß ae geſegnet iſt. Chriſtus laſſe 
Re ge - EEE a. a es 


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..2246 11, Briefe Lutheri, welche aus dem Läteinifchen überferzt worden, 1247 
es euch, wohlgehen ! Ahnen, Gonnabendsjin der Welt herrſchet, uberwunden, jo yE- 
nach Laͤtare 1531. ° 0 jaud) der Seimm, Zorn, die Suͤnde, Ge⸗ 
Euer D. Martin Luther, |wiflen, der Tod, die Hille und alles uber 
—— [munden, darauf ſich diefer ſtarke Semapnete 
er 809. * 00 verließ. GOtt fey demnach Dank, derung 

An Georgen, Sürften zu Anhalt.) dieſen Sieg gegeben hat. Ich bitte mit ſehn⸗ 
Aus Abr. Seulteti annal. decad. II. p.399. S. lichem Verlangen des Herzens, und bete zu 
„auch davon Sedendorfs hift. Lutheran. p. unſerm himmlifchen Dater, daß E. —F 
1364. nad) Fricks deutſcher Ueberſetzung Fin dieſem Sieg leben, und ſich deſſen ruͤhmen 
ge und Friede in Chriſto. Gnaͤdiger moͤgen bis an jenen Tag, dem ih E. F: ©, 
I und Hocgeborner Herr! & 3. S.laurs fleißigfte empfehle. €. F. G. halten 
kann ich mit allem Recht den hochwuͤrdig⸗ mir meine Kuͤhnheit im fehreiben zu gut. 
ften Bifhof (ich will nicht fagen, Probſt,) Denn ich Eonnte mich nicht enthalten, daß 
und den erlauchteften Fürften nennen , weil ich nicht in dieſem kurzen Brief GOtt dankte, 

ich fehe, daß E. F. ©, einzig und allein im|und zugleich Gluͤck wünfchte zu der Gnade 


te. un 











Urn 


ö Kia 


- ganzen Reich, die fonderlich in fo hohen GOites, die in dem Herzen eines fü groffen 


dieſem Werk noch Schwachheiten mit unter: 


Wuoͤrden und Stand fich befinden, das 


| Fuͤrſten Wurzel gefchlagen. _ Wittenberg 
ort Ehrifti aufrichtig lieben und treulich | cl 


am 6, Tage nad Katare 1533. 






- befördern, Und diefes ift mir zum üftern]- E. F. G. 
wunder ſam geweſen, wenn ich daran ges williger 
dachte; ich muß es auch allerdings für eine Marti 


n Rucher, D. 
2 810. En ee, y — 
An Georg Spalatinum. 


ah Aus Buddei ſuppl. ep. p. 235. u. f. 
es,) aber ich preiſe und verherrliche di Gna⸗ ei u 
de — nelde ine. 8, ar nen Dem ehrwuͤrdigen Herrn in CHrifto, 
bar ſich offenbaret und einen fo hellen Stan; | George Spalstinen, Biſchof und Diener 
von fih gibt. Zchbittezugleichvon ganzem| CHriſti der Kirchen im Meißnerlande, 
Herzen, und hoffe, daß, der in ihrem Her⸗ ‚feinem Geliebten im HErrn . 
‚zen fein geoffes Werk angefangen hat, der| Er Bin ” a vn in Do⸗ 

ch ine un on aleich i ‚ daß er ihm eine Gabe vom Fürften aus⸗ 
wolle auch daffelbige vollführen, obgleich in| - Gringe, daß er nicht Bie-Pfart te | 


gute und Friede! Es hat hier der Pfarrer 





fonderbare Sinade GOttes erkennen, daß &.| — 
5.6, freywillig angefangen haben, auf diefe| - 

Lehre ben ihren Unterthanen zu dringen. Ach 
fehmeichle und liebkoſe nicht ; (GOtt weiß] 


wi 


> * 


laufen, und daſſelbige vom Satan, von der 
Welt und von Fleiſch und Blut gewaltig von Dobrun, lieber Spalatin, eine 
angefochten und durch mancherley Lift ans|fo wol vom Fuͤrſten als den Viſitatoren 
gefallen wird. Aber er felbft fpricht : ſeyd ausgebrachte Gabe, fo ihm die@equeftriver 
getroſt, ich habe die Welt überwunden. |veichen follen. Darum fehicfen wir ihn zu 
Iſt aber die Welt überwunden, fo iſt auch euch, mit Bitte, ihm nach eurer Schuldige 
der Fuͤrſte der Welt überwunden, gleich vie keit zu helfen, und zu forgen „ daß er das 
wenn ein Reich überwunden ifE , auch: Der|erlange, was er ſuchet und ausgebracht hat, 
König mit überwunden iſt. Iſt der König, der! Denn bey uns haben wir Feine Sequeftrirer, 
> RR 2 ee 


wm vom Jahr 1533, 1249 


und er hat of alle das Geine durch. die abs legen laſſen, und ift es — ſich (wie 
gebrannte Pfarr verloren. Gebuͤhret euch dort ſtehet, eine Veraͤnderung zu machen, 
alſo (weil der Fuͤrſt ſo will) ſolches Ungluͤck oder den Wechſel zu haben. Wenn ihr als 
des Brandes mit der Gabe, die ihm der ſo den Frieden lieber mit Unruhe vertauſchen 
Fuͤrſt gefchenfer hat, zu vergüten, daß der wollt, fo koͤnnt ihr auch von ſolchem Sallat 
arme Mann nicht herum siehen muffe ohne koſten, daß ihr und eure Mitarbeiter auf 
gewiſſe Staͤtte, und die Pfarr verlaſſen, dem Schioß Leute haben, die euch Verdruß 
daß ſie ohne Raͤchfolger leer ſtehe. Gruͤſſet machen und ‚Plage anthun. 
mir eure Kethe, von welcher ic) feöfich höre, ) credere, eredam te, doppelt: 
daß fie in guter Hoffnung, und wünfche ihr] 2. Uebrigens Loki fie in den Kirchen Is 
daher eine glückliche Niederfunft. Gehabtiren *) und fingen, daß fie wenigftens mit 
euch wohl in Chriſto. Den. May. 1533. Yoldyem Gehorſam ſowol GOtt als ſich die⸗ 
Euer M. Luther. nen, daß ſie die Pſalmen und die Schrift 
vor Augen und im Gedäachtniß haben muͤſſen. 





| BIER? Wer weiß, zu mas einmal vor Nusen? 

An eben denfelben. en self euch De gnädige ee 

Yus Buddei fuppl. ep. p! 236. ehrerbietig,, ich aber die euve viel ehrerbietis 
a el ger, doch unfrer Eiferfücht und Argwohn 


Dem ehrwuͤrdigen Herrn in Chriſto M.Jauf beyden Seiten ohne Schaden, Den 
George Spalatinen , treuen Diener des 24 May 1533, 
Fuer Martin Butber, 


Worts des HEren , feinem lieben al- i 
| ® fe | hats beym Mittagseflen etwas 


ten ceund, 
| 5 Iuftig gefchrieben ***). 
Er antwortet Spalatinen , der ihn gefraget: Ob] > A SE 
"8 vathfam auf dem Schloffe eine Predigt anz| ,,, Hehe deutſch. ) domina, 
zuerdnen, daß, wenn er Fieber zu thun als ) fehreibauit, FE 
‘ Rubel haben wolle, fönne er ihm nicht abra⸗ 





then, fich dergleichen auflegen zu laffen : thut 812. — 
auch) etwas hinzu von den Weiſen der Alten] ⸗ 
—* — An eben denſelben. 


Aus Buddei fuppl, ep. p. 237. 


&r woSrBen Hefe ſchrei. Dem ehrwuͤrdigen Herrn in Chriſto Mm 
nicht gar S Ö|Beorge Spalatinen, treuen Diener GOt⸗ 
| ‚jwgefund am Sleifch bin, Tide tes in Altenburg , feinem im HErrn 
Spalatin. Ich ſchreibe, ſage ich, dennoch slieb en Bruder 
auf eure Trage. Und ift das meine Mey Be - 


nung: Wenn ihr allerdings nicht gerne] Er bittet, dat fein Landsmann Simon Hafer: 
er N - D 9 niz, Aut Pfatr in Borna befördert werde, und 


Ruhe und Friede habt, den euch GOtt bis: 

her verliehen, (roeldyes, wie leicht ich es glau-| erh ae 
ben Eünne 9), ihr leicht nach unferer alten 
und hohen Freundſchaft unter ung abneh. I: 
men Fonnet,) : fo koͤnnet ihr alsdenn die Sun und Friede in Cheiſte! Thut mir 
Predigt auf dem us ſicher und gern an⸗ 


FEEz 


etwas Befall wie 9 — 





1250 IL Briefe Lutheri, welche aus dem Lareinifchen Üüberfest worden, . 1251 





auch hut , Hebee Gpalarin, hr pflegt — 
ung immer gern biel arme Priefterlem zu be] 2 Wider shi. % 


fehlen; alfo befehten wir euch dergleichen wie / y,, TE en 
der gern, wo es noth iſt. Es ift das Ge⸗ —— al I a 4 
ruͤcht (fo gar geſchwinde gehet,) zu uns kom⸗nade und Friede in Chriſto. Ihr ſeyd, 
‚men, daß M. George Mohr von der wie ich hoͤre ſehr aufgebracht worden 
Pfarr in Borna abgegangen ‚und alſo dieſe ieber Michael, darüber, daß ich mit eurer 
"Stelle leer gelaffen. Wenn es wahr iſt, Rechnung nicht bin zufrieden getvefen, da ihr 
- bitte ich euch durch Chriſtum, daß ihr den doch meine aufrichtige Liebe gegen euch wohl 
Ueberbringer Diefes, Simon Haferiz, dahin wiſſet. Zudem fo habe ic) ja allgzeit gefagt, 
befördern wolle. Denn bey uns ift noch daß ich nicht ſowol anderer Meynung feye, 
keine leer: fonft hätten wir ihm willig und als vielmehr, daß ich nicht einjehe, was id) 
gern dazu verholfen. Ihr dürft auch um auch jetzo noch gar nicht einfehe und begreife, 
deßwillen Eeinen Grauen vor ihm haben, daß Denn wozu dienet euch oder mir Diefe fal⸗ 
ihr etwa von feinem vorigen Thun oder Ge⸗ ſche Bekraftigung? Wenigſtens vermuthete 
ruͤcht etwas gehöret, oder. euch erinnert. Er ich nicht, Daß ihr dadurch fo ungebuͤhrlich 
iſt gar ein andrer Mann worden, undhaben wuͤrdet aufgebracht werden. Denn.mwenn. 
ihn viele Trübfalen geprüfet,, fo daß er dieſer Tag vor Michaelis erfcheinen wird, 
auch rechtſchafner Leute Zeugniß zu uns- ges ſuͤndiget ihr nicht, die ihr das glaubetund far 
bracht hat. Ob er auch ſchon vorhin ver⸗ get: kommt er nit, fo haben wire niche 
Dächtig geweſen, fo Fann ihm und uns das Suͤnde, die wir glauben, er Fonnealle Stuns 
deſto mehr nugen, daß er bey und unter uns den koͤmmen. “Denn wer da glaubt, er 
bleibe , Damit er unfres Thuns und unfrer fonne alle Stunden kommen, der nime 
Kirchenbraͤuche beſſer gewohne, und weniger auch an, Daß er vor Michaelistommen fon» 
Gelegenheit habe, fich von andern betruͤgen ne. Wenn wir etwa in dem irren, was 
zu laſſen. Denn was its Wunder, wenn wir nicht wiffen, und auch felbft geftehen, 
einer unter den Woͤlfen heulen lernet; und daß wir es nicht wiſſen, ob nemlich Der Zag 
wie Paulus fagt, gute Sitten Durch boͤſen ſo ganz gewiß wie ihr fprechet, vor Dichaslis 
“  Umgang_verderbet werden? | kommen werde: ſo bringt uns dieſer Irrthum 
N ee Ne 2 |Eem&Sefabr, 3 
2 Thut alfo, fo viel euch moͤglich und de, |habet, auffer Gefahr. iſt. Was qualerihe 
liebig. She werdet aber fo viel wollen, als euch demnach einer Sache halber, die. auf 
ihr uns lieb habt: und fo viel lieb haben, alsıbeyden Theilen ohne Gefahr gefchehen it? 
wir euch Lieben, nemlich als einen treuen und Das fage ic) euch, daß eure Affecten den ' 
groſſen Mitarbeiter des Worts in Ehrifto,\ Verdacht vermehren, es moͤchte der Satan ” 
der euch friften und bey allem Wohlſeyn er⸗ euer begehrten , euch zu fihten. Dennder 
halten tolle, zu feinen Ehren. Amen! Grüß|da ohne Urſach deine Affecten in Bewegung 
fer eure gnadige Frau, dienunanderthalbmallbringt, ann auch ohne Urfach deinen Deu 
Mutter iſt, mit ihren Früchten. Den Diens|ftand verwirren. Derohalben bitte ich, ihe 
ſtag nach Exaudi 1533. wollet mit Ablegung folcher Affecten zu ung 
SE | | 0 jfommen, und unfere alte Sreundfehaft nicht 
Euer Mart. Luther, D,loerlaffen, oder ändern, Gehabt euch wohl 
4: 















* — 
— 


* ⸗⸗ 


— 
——— 





vom „Jahr. 1533. — 1253 
- in Shrifto. im 8: Tag nach Jehamis An den hochachtbaren Dann, Herrn M 
| | George Spalatinen, treuen Diener GOt— 


Bapt. Anno 1533, - | 
—— tes zu Altenburg, ſeinem geliebten 
Bruder. 


a2 






N N ER 
An Georg Spalatinum, x ei 
Aus Buddei fuppl. ep, p. 238. Er befihlet Eberhard Brisgern , der wiederkom⸗ 
i N ee — E iX men, Spalatinen, und gedenkt feines Buͤchleins 
Dem ehrwuͤrdigen Mann in CHrifto,), ""” a on 
Herrn M. Beorge Spalatinen , Diener 2 
der Altenburgifchen Kirchen und CHriſti 


L 
| Bi Snade und Friede! Es kommt euer M. 
Knecht, feinem im HEren geliebteften - 5 Brisger wieder zueud), lieber Spas 
* Bruder. latin; wollte Gott! daß wir ihmnad) Wuͤr⸗ 
- Er fihiekt einen Georgen an Spalatinen ab, daß den begegnet hatten, aber da er arm, mag 
ee ihn mit feinem Weibe entweder verſohne er mit armen Leuten Gedult haben. 


oder ſcheide. 
Ne | 2. Ben ung gehet nichts Neues vor, denn 
mein Buͤchlein wider Herzog Georgen wer⸗ 
det ihr wol lange ſchon gefehenhaben. Ich 
befehle euch Brigaern und mich dazu. Bar 
tet fie mich zu GOtt. Gehabt euch wohl. 
In Eil. Am St. Magdalenen Tage 1533. 
Euer Martin Luther. 
3 ; 816. 
An eben denſelben. 
Aus Buddei ſuppl. ep- P-239. 


An feinen in Ehrifto gefiebteften Heren 
M, George Spelatinen, Diener Chriſti, 
md Brudern in Altenburg. 

Gr bittet für einen Bfarrer, dem man ſehr übel 
mitgefpielet, und klagt über derer von Adel und 
der Bauren Frevel und Mißbrauch der evan⸗ 
gelifchen Freyheit. 


hade und Friede in Chriſto. Diefen 
3 Marrer, lieber Spoların , befehl ich 
euch: Ihr fehet aus Finem Schreiben, um 
wager bittet. Odes ſchaͤndlichen Undankes 
u ſerer Zeit! Was ſollen wir anders bitten 
und hoffen, als daß der Richter und unſer 
Euoſer komme. Weberall votten ſich — x 
| Ä Ade 


BT. ! \ 
— x ZEN ? ; # 3 & 


* 
> X 


Sg und Friede, Sch bitte euch durch 
WChriſtum, daß ihr. diefes Georgens 
Sache beforget und fein Weib von Schnee 
berg zugleich vor euch befcheider, und nad» 
dem ihe bde Theile gehüret , fie entweder 
verſoͤhnet oder ſcheidet. Oder, wo euch ſol⸗ 
ches zuthun beſchwerlich, das Verhoͤr und die 
Geſchichte an uns mit ihm uͤberſendet. Denn 
diß fo lange Aergerniß iſt nicht erleidlich. 


23ch wuͤnſche, daß die Anna,euer Fleiſch, 
ſich wohl befinde im HErrn. Neues haben 
wir hier nichts. Das vertriebne Maͤgdgen, 
deren Vater und Mutter zu Altenburg zu 
Haufe gefangen find, bat hier ben mir ge⸗ 
_Haget, und um Huͤlfe gebeten und gefichet.] 
Bas ich ausvichten werde, da die Sache 
einmal ihren Sruch hat (oder gerichtet iD, 
wei GOtt Ihr wer et hernach alles hoͤ 
2.0 Ewer War, Bucher. D.| 


er 






A ki: RT ” R 7 ee — 
a An eberr denfelbin, 


1254 11, Briefe Lutheri, welche aus dem Lateinifchen überferzt worden, 1255 4 
Adel und die Bauren in unferem Lande wi⸗ muß man GOTT im Gebet befehlen. 
der das Evangelium, und genieffen doc) in⸗ Sonſt wird endlich folgen, Daß man um 
def die Freyheit des Evangelii ze. auf das der Gefahr willen ale in Mutterleibe no 
alerftohefte. Was it es nun Wunder, taufen muͤſſe, und das Waſſer auf dee 
wenn uns die Papiſten verfolge Haben? Hier | Schwangeren Leib gieffe, fo oft man Ges 
*) wird GOtt richten. Nichts iſt hier Neues. |fahr beſorget. Oder wie ein Weib zur 
Der HErr ſey mit euch! Den andern nach Zeit der Peſt, da gewiß die Zeit der Ge⸗ 
ABethnl. dead burt heran Eommen , das Taufmwafler u 
u | | !trunken, in der Meynung , daß fie dw 
Euer Martin Luther, D. durch der Gefahr zuvorkommen wollte, 

H ſteht deutfch, 


men 






2. Aber über euren Fall, da der Knabe 
ſſchon erwachfen ift, halte ich mit meine 
Meynung zuruͤck, bis wir euch einmürhig 
antworten. Darum wenn die Eltern fib 
der Gefahr des Todes fürchten, werdet 
ihr ihnen rathen, gefroft zu feyn. Die 
Seele ift ſicher, und verlangt die rechte 
Taufe, die erſte mag gewefen fen, wie 
fie will, wann fie fie auch von uns nicht 
erlanget hat, weil fie diefelbe ohne ihre 
Schuld miſſet: ja vielmehr Durch ihren 
worden, will er nicht weiedertaufen lnffen. Er Glauben fie hat. Auſſer, dab wir in Dies Bi 
will aber, daß die völlige Entſcheidung ſolcher ſem Fall das Aergerniß verhuͤten muffen 
Stage vor feine Collegen komme, und verwirfei (ob nemlich zu taufen fey). Und darüber 
Die bedingte Tanfe gang und gar.ffoͤnnte ich wol allein fprechen, ich will es 
- a aaber nicht thun, daß es hernach üffente 
— ee lich vecht gelte. Denn die bedingte Taufe, 
LEN eurer Sache, lieber Leonhard, ſo in diefem Fall unterm Pabfithum ger 
IR will ich nicht den rechten Spruch herrſchet hat, haben wir laͤngſt abgeichaft. 
thun, fondern die Herren Doctores zu Ras |1Ind nicht allein in diefem Fall, fondern 
the ziehen. Indeß werdet ihr lehren, roielauch mit den Findelfindern. Gehabt 
wir auch gethan haben, daß die Weiblein euch wohl-im HEERRN. - An St, Nie 
ſich hinfort folcher Taufe enthalten; denn |cofai Tage 1533, — — 
niemand kann wiedergeboren werden, ſo a. | — 
noch nicht geboren iſt. Solche Geburten Y h Martin Luther. 








SET 
An Leonhard Beiern. 
Aus Buddei fuppl, ep. p- 240 


Heren Leonhard Beiern, Pfarrer in 
Zwickau, Heil und Sriede ! 


Er widerräch die Taufe der ungebomen Rinder. 
Die erivachfenen aber, die ehemals fo getauft 







# , b 3 S * 
J u FR vom Jahre 1534. 1257 


Anno 1534. 


ER gi TFT 2. Wegen Beſtrafung der Kirchendies 
An Beorg Spalstinum, ner halte ich, Daß der Rifitatoren Gericht 
Aus Buddei fuppl. ep. p· zan. lin jedes Lande und Bezirk genug fey, wenn 


| i es nicht ein öffentlic) und peinliches Berbre⸗ 
An den vechtichaffenen Mann Heren DR. |chen ift, darauf das Schiwerdt gehöret, ale 
. George Spalatinen, Diener des Works, Mord, Aufruhr, Mordbrennerey , Che 
und nun rechten Bifchof der Kicchenim  Ihruch 2. Die andern Dinge mögen die 
Meißneelande, feinem lieben Viſitatores entweder mit Abfegung, oder 
Bruder, uf andre Art firafen, wie wir bisher ges 
Odb es gut ſey, daß die Nonnen die Kloͤſter ver-⸗ than haben. — 


laſſen, und was fie zu ‚bedenken haben, wenn BEE NE 
— din &r antwortet auch, |_ 3. Hernach, wenn ihr innerhalb drey 


wie die Geifklichen zu ſtrafen; nemlich, dag | Sahren leere "Pfarren haben wollt, fü gebt 
nl die —— thun fie (die Pfarrer) unter weltliche Richter, 
muͤſſe, in geringen Verſehen aber es die Bi: Idgg iſt, Die Sammer unter Die Woͤlfe. 
fitatores tbun koͤnnten, und daß es wegen des Denn Bauren, Bürger und Edell eufe h As 
a erihhe du une [ben einen natürlichen Daß wider Die ars 
gut fen, fie dem weltlichen Gerichte zu unter: vers und die Pfarrer möffen fie Auch fra 
ad le ® fen a a —— das iR, a — 
u an ann Es zu Feinden machen, werden ihnen alfo die - 
ES nade und Friede Be ir Dichter freylich gram feyn. Wer will da 
| ) sefället mir, heber — ihe Sons [bleiben ? und welche Stunde wird frey feyn, 
7 die Nonnen zu Nynnick ern aber, [Daß man nicht immer über den Pfarrer as 
nenkleid ablegen wollen. Sie a ufehen, [98, da fie Die Bauren und Bürger famt den 
100 fie fuchen **) Bun, be an Ebelleuten ſchon genug plagen, Daß fie eher 
was fie thun. Denn id) * ne den Pfarrer, als dieſe einen weltlichen Rich⸗ 
viel Nonnen mit meinen geoffen fien lei, [zer brauchen. Der HErr fey mit euch, 
halten, und erfahren, was fie heran a Amen. Am Tage der Empfaͤngniß Ehris 
den müffen von ihren nn e⸗ sn. | | 
ſchwiſter, daß fie des Ausgangs —— Wartin Luther, Doctor. 
 Hernach varhe ich micht, dab fie ſich drann 7° 
- Serlaffen, daß der Fürst ihnen ein veich Ge⸗ ee | 
(heut beym Ausgehen giebet; denn fie ter, An eben denfelben. 
ben nicht lange Davon en Aus Buddei fuppl. ep: p.242. 
- fienihe einen geroiffen Ort und Unterhalt] Aus— —— 
haben. Darum wenn fie nicht Manner| Dem im HErrn ehrwuͤrdigen Mann und 
- wiffen, oder gewiſſe Hofnung dazu haben, | Feren R. George Spalatinen, Erzbi— 


-.—— 


a et 


rathe ich ihnen nicht, Daß fie ausziehen. fhof von Meißnerland und Voigeland, 

' &) Nynnicenfes, oder Niemed. dem treuen Diener des Worts, 

“ —* So ne Seifen, für qui. Er bistet fr einen Diener der Fürften von An’ 
u o 


Zurheri Schriften zu. Cheil. nı halte ı ; 


da ie das Evangelium, ohmerachtet fich der 


12:8 IL, Briefe Luther, welche ans dem Lateinifchen überfeztworden, 1259 
Halt, daß fein vaͤterlicher Acer, ſo füreinen| , Pfarrer, fo vor der Thuͤre feys ingleichen von 
Theil dev Kloſterguͤter verpachtet worden, ihm) Sieber ‚jener Frauen, und ſo viel angelegten 


- 


toiedergegeben oder werpachtet werde; denn das Seuersbrünften, 
a die Fürften Beer I ir Sa 5 SE, —— 
ellum angenommen und es ſtandhaft bekenne— f , 73 

er — er ee &arade und Friede in EHrifto! Es hat 
N — 1 mich hier der Pfarrer von Croßna 
Se ‚und Friede in EHrifto! Es hat gebeten, daß ich euch doch erinnern möchte, 
> mich, lieber Spalatin, diefer Mann denn eure Gutwilligkeit hat er ſchon gerubs 
von Roden, der Furften von Anhalt Ber met, daß ihr ihm doch auf ale Art helfen 
dienter, ein guter Menfch, gebeten, DaB ich moͤchtet, daß ihm nicht durch feiner Bauzeit 
ihn an euch befehlen möchte, Cr hat eine! Neid gewehret würde, in demfelben Dorfe, 
Sache wegen eines Feldes bey Weyda, das pie ihr wiſſet, ein Häusgen zu bauen. 
ihr als ein Stuck von des Nonnenkloſters Denn ihr wißt die Sahe felber beffer, daß 
Gütern verpachtet haben folit, fo aber die die Bauren vergeblich Elagen, daß foldheszu 
ſes fein Vater fonft gebauet hatte; darum einem Epempel wide. Denn es werden 
bitter er, daß es ihm vor andern, die es nicht nicht alle ihre Pfarrer fo viel haben, fonders 
L gebauet, verpachtet eder font gelaffen wuͤr⸗ ji) wenn man an den Pfarren Mangel 
de. Die Sache werdet ihr von ihm felbfEinaben wird, mie zu forgen, fondern zehen 
vernehmen; nur bitte,ihm, wo moͤ glich oe Doͤrfer oder Gtädte kaum einen finden were 
gen unfrer: Fuͤrbitte zu helfen. Ich waͤre dem da ſchon jet groffe Städte nichthaben 
auch den Anhaltifchen Fuͤrſten hierunter ger⸗ poͤnnen, welche fie wollen. Cs gruffereuch, 























ne gefoͤllig, auch wol in wichtigern Dingen, | mein Here, Ketha, und Ye Euren * 
— RUN, a EB 

- Halkfche Bifchof und andre groſſe Sen — — TUN 
ſo gewehret, mit folhem tapfern Muth an =. Air wohnen hierunterden Flammen, f 
genommen, und unerfchrocken vertheidiget und find Feine Stunde ficher, daß wir nicht 
haben. Thut, tie ich mir von euch ver⸗ anbrennen. Es find etliche Dörfer umuns 
ſpreche. CHriſtus ſey mit euch. Gruͤſſet her im Rauch aufgegangen. In der Stadt 
eure Kethe mit ihren Trauben. Anno 1534. haben wir viermal Feuer gehabt: dag erſte 2 
Am Sonntag Palmarum. hhat wier Häufer gefreflen, die andern find 
2 Euer Martin Autber, Doctor. noch gelöfchet worden. Und iſt es gewiß, 
— — daß es von andern kommt. Denn man hat 


* 
















An eben denſelben. 

Aus Buddei fuppl. ep, p- 243. : ns ia Swaryhen 969 2 
—.Ab bchehe, daß ich faftglaube, es ziehe folch Teus 

Dem rechtſchaff nen Herrn M, George) reisgekhi.y damit ‚bald fein Ende auf den . 
Spatatinen, Diener des Worte, und nun) Hals, weil ihn feine Bube ſtreiche fo zum ° 
‚rechten Bifchof der Kirchen in Meißner- 1 Berderben treiben. EHriftus reolle ihn 
lande, feinem Bruder. aͤld ſtuͤrzen. Gehabt euch wohl im HErrm. 
Eine Fuͤrbitte fuͤr des Pfarrers in Croßnen Haus, | 1524 Am Sonntage Quaſimodogeniti. > 
daß es gebanes werde. Don dem Mangelderf — Euer Martin Lu er. 


1260. ‘ ia - vom Jahr 1534. 1261 


che fehr vielen nuglich macht. Denn fort 
ni EN — bis 
; uddei fuppl. ep. p.244- gen, Gehabt euh wohl. edenft aber - 
Be Zu rk = je 2: meiner Regel, da ich euch gebeten, meine. 
Seinem im HErrn Jufto Jona, IMeynung fein rein heraus zu geben. , 
Sein Büchlein von dem Chryſam und der deutfihen T Mertin Bucher, D, 
Stillmeſſe habe die Paͤbſtler fehr beleidiget, und 
es werde geſchehen, daß fie daher Gelegenheit] 
nehmen, mehr zu lügen und zu läftern, als vor 
dem Auafpurgifchen Neichstag. Er will alfo 
"gerne haben, daß diefe Schrift Lateinifih über: 
“jest werde: er bitter.ader, Daß er es frey über: 
J ler R 
Ai, “N I $ 
Se und Friede in CHriſto! Mein 
EI deutfch Büchlein, von dem Chryſam 
und -päbfllichen Meßpfaffen, bat, wiel 
ich von vielen höre, unſre ungnaͤdige Herren, 
die Papiſten, ſehr beleidiget, wie man fagt, 
ob es wol von mir mehr Dazu: gefchrieben 
worden, daß eg die Unfern befräftigen, als 
ſie beleidigen fellee. Ich freue mich aber 
— no — * die wir wiſ⸗ 
sen, Daß fie durch nichts mehr geaͤrgert wer⸗ | se % 
"Den, als Dusch Die Wahrheit. At alfodif N ae dumm in Kopfe *) antworten 
Buͤchlein (wie es die Sache giebt,) de Wahr) « 
beit, wenn es den grimmigen und verzwei⸗ 
fAlen Meiſtern in luͤgen und laͤſtern miß⸗ 
faͤllt. Sch hoffe auch, es werde geſchehen, angenehmen Perſon kommt, und nicht allein 
daß fie Daraus Anlaß nehmen, noch viel weil ihr angenehm, ſondern auch weil ihr 
mehr zu lügen und zu läftern, als vor dem dankbar ſeyd: darum iſt mir eure Dank⸗ 
Augſpurgiſchen Neichstage, da ihre unders| barkeit fehr angenehm geweſen. Und weif⸗ 
ſhaͤmte Lugen offenbarlic) if verroorfen und le ich nicht, ihr werdet auch CHriſto dan 
beſcholten worden, da fie ſchaͤndlich uberzew |Een, dem ihr fo.angenehm feyd. Denn ein 
‚get und gezwungen tvaren, zu befennen, Daß dankbarer Menfch iſt jegiger Zeit gar ein 
unfte Lehre die heilige Schrift ſey. Sie ſeltſamer Vogel, Daher auch felten jemand *) 
verden alſo von neuen andre Eugen aufraf⸗ GOtt gefällt. EHriftus erhalte euch in 
* fen, daß fie auch zu ihrer Zeit verſpottet ſeiner wahren Erkaͤnutniß, Wiſſenſchaft, 
re... ER 0 Tauch Befenntniß und Dankbarkeit. Beiet 
2 She aber, lieber Jonas, werdet wohl ſuͤr mich, und gehabt euch mit allen den Eus 
thun, wenn ihr diß Buͤchlein, das des Sa⸗ rigen wohl, Den 23. Sept. 1334. 





821. 


An Juſtum Jonam. 




















822. | 

An Friedrich Myconium. 

Aus den Unſch. Nachr. Anno 1727, p. 12. 
Diejer Brief befinder fich auch in Joh. Nam, 
Schamelii Numburg. litterat p.123, 


Seinem in EHrifto geliebten Bruder, 
Herrn Friedrich Myconio, freufleißigen 
Diener CHriſti an der Kirchen zu 
—— Gothe. Sr 


— Is ; 

Se und Friede in CHriſto! Ob ich 
I gleich bey Schnupfen und Huften bils 
lig nicht fhreiben folte, wie ich auch nicht 
viel kann: fo habe doch, lieber. Myconi, 
eurem fo freundlichen Schreiben ſchmadern⸗ 


=) Icnrands et nis 


2. Es ıft mir das Geſchenk angenehm ges 









7 





ERE" 





wefen, fonderlich weil es von euch, alsene 


tans Reich fo zuwider, aber. unfern Bluͤ⸗ Euer Martin Qucher, - 


dern fo nöthigift, durch Die lateiniſche Spra⸗ Ei — rarus quam, muß qui ſeyn. ex 
ee Du. ev 2 - 823, 


2262 I. Briefe Lucheri, welche aus dem Lateinifchen 


den, noch fchreiben, wie ich fo zornig tor: 


ich habe ganz und gar geflucht allem Ses|mollen, auf daß du wiflefl, daß ich auseis 
"gen, nicht allein dem Abte, fondern auch nen wahren göttlichen Eifer haffe Michael - 
" Wichaels Weimburgs, die wohlleben, und und Den Abt, und will aud) nicht auſhoͤren 
ſfreſſen von den Eicftergütern, davon doch allen beyden zu fluchen, die weil der arme 
» foßte diefen alten Blinden und Armen Bett-| Lazarus beflen geht. GOtt fluche euren ° 


- Eonnte. Nachdem Er mitfo viel Schriften 


geben begehrt hat, die Broſamen, fo von 


beten wieder den Türken, verfühnen GOtt, roden und verzehre auch zugleich die Güter, 


AR , ee mer 
F RR N, 
* J 





uͤberſetzt worden * — 
23. — 55 Si, Deräubung > nn und armer 

— eute, ſo ſicher den Zorn GOttes erregen? 

An Juſtum Jonam. gleichwie Der gemeine Mann thut, der laͤſt 

Aus ben Unſch. lache. Anno 1727. p.ız. Dar uns Predigen und lernen, beten, leiden, und 
felbft ſtehet diefer Brief deutſch; jedoch ohne haͤuffet indeß eine Sünde uͤber die andere, 
ee Nam] Derhalben bitte ich dich, mein Jona, daß 

an tri are De 3a, 0 
asalitterae: p. IE. at. | du dich der Geſellſchaft, die du etwa mit ih⸗ 


nen haft, entſchlagen wolſt, um CHriſti 
INTER liebee Jona. Sch hatte die am Hrifti 



















' willen, und wolſt dic) ja nicht unter ihre 

dern Briefe Faum verfiegelt, da kommt Sünde und Fluch mengen; denn EHriftus 
SM. Philippus und bringe mir die offene achtet den Eraufen, den armen Lazarum, = 
Briefe, welche von unſerm wegen ſollten den ohn allen Zweifel weit höher denn die ganze . 
HM. Johann Eraufio gegeben werden, den | Belt, ich gefchtweige der zweyen ABaffers 
armen Lazaro, und ohne Zweifel einen aus blafen Michels und des Abts: wie feinwäre 
den allergeringften Ehriften, aufdaßehrders|eg geweſen, weil Michel fo viel Gefchent - 
‚felbigen geniefen möchte zu betlen, wo er von Abt empfahen, daß er an diefen Saas - 
sum gedacht und den Abt eingefagt hätteund 
geſprochen: Meinlieber Herr; ich wills ger⸗ 
ne entbehren, Damit der Lazarus etwaß von 
unſern Broſamen befommt. Aberalfothun 
wir, GOttes vergeſſen wir fein, auf daß 
unfer wieder billig bey GOtt vergeffen wers: 


gelaufen, arbeiten, ruffen und freien vor» 


den freffenden Tifche zu Walkroden füllen 
(fielen). Man Fan nie genugfam ausre⸗ 


den bin, über den unbilligen Handel, und|de. Das habe ich. dir ganz zornig fehreiben 









er gegeben werden. Waß it, daß fir] Gütern, und e8 gehe ein Feuer aus Ball 


Amterrichten das Volk, weil indeß Diejende; Die manfonften mit vecht gebrauchen Eünte, 
‚gen, fo da Evangelifche wollen feyn, mit: Amen, am — nte. 


| > Anno I 5 3 5 ? ; r — — — — en 
32 ‚824. CAD nad und Fried in EHrife, Sch 
I F komme freylich langſam gi, Er 


3 An einen Componiſten. 5 ” meiner Danfbarkeit, mein. lieber 
Aus den Unſch. Ylachr, X.1738. 9.255. als |gUfer Freund, für euer gutwilliges Herz, fo 
man’ biefes Schreiben nach dem deutſchen Av: |ÜDE gegen mic) erzeigt hast mit-dem Cantis 
togtapho abgedruckt. co und den Porsdorfen. Aber Hierong. 


9 
— 
[£’ * 





— 


> A, ; —— — 


hen, fo iſt unfer Ernſt wohl nod) weit drü- | 
ber, und koͤnnens boͤſe genung fingen, und Natur dazu gemacht ift, daß er in der ge 


„anders gegen euch feyn, wo nur immer ver; 


2064 vom Jahr 1535. . 1065 


Er bittet Syalatinen für Chriſtoph Strobeln, 
daß er aus den Moräften, deren er nicht He: 
wohnt, an einen gefunderen Ort im Gebirge 
gefekt. werde. Eben vergleichen Wohlthat bit⸗ 
tet er für Hausmannen, 


‚mus Weller ift mein Zeuge, wie oft ich mol 
willens geweſt bin zu fihreiben, und mir al. 
lezeit an Botſchaft gemangelt. ‘Bitte dero⸗ 
halben ganz freundlich ‚„wollet mirs zu gute 
halten, denn ich in Wahrheit glaube, daß | 
ihrs von Herzen gut meinet gegen mir, und nade und Friede in CHriſto. Lieber 
ih wiederum auch ja nicht gern mollt Spalatin, ihrfeyd ein Mann der Lies 
be und Barmherzigkeit. Darum bitte ich 
mocht, Wir fingen fo gut wir Eönnen bieleuch durch CHriſtum, daß ihr bey der ers 








uͤber Tifche, und gebens darnach voeiter.|ften Zeit, Gelegenheit und Stelle, da ihr 


Machen wir etliche Saͤue darunter, fo iſts koͤnnet, unfern Chriſtoph Strobeln mit 


ſreylich eure Schuld nicht; fondern unferejeiner guten Beförderung anfehet und vers 


Kunft, die noch ſehr gering iſt, wenn wirs forget. Er ift ein redlicher Mann, (tie ihr 
ſchon zwey dreymal uͤberſingen. Aber Dirs |wiflet,) und Fann in den Moräflen, Suͤm⸗ 


gilius finge, wir ſeynd nicht alle gleich. Ipfen und Prudeln, da es viel Fluͤſſe zuzie⸗ 


Und wenn es ſchon alle Componiſten gut mas het, ohne Schaden feiner Gefundheit dau- 
ven, teil er anders *) gewohnt und faftvon 

‚folgen uns alle Regiment der ganzen Welt, birgiſchen und gefunden Luft lebe. Cs bes 
fie laſſen auch GOtt und ale Vernunft fehr koͤmmt ihm auch weder Speiſe noch Trank 
gut Ding eumponiren und ftellen. Aber ſie an ſolchem Orte. Und welches Das vors 


fingen au), daß fie werth waren einen|nehmiteift, und ihm *) nicht vor übel gehals 


Markt eitel Wuͤrſte aus den Seuen, oder!ten werden Eann, wer weiß denn, wie Tan 


Kloͤppel in die Feldglocken. Darum muͤßt ge wir bier alle zu Wittenberg leben wer⸗ 


Abe Eomponiften ung auch zu gut halten,|den, wegen der.neuen (ſeltſamen) und rohen 
ob wir Seue machen in euren Geſaͤngen. Speife und Tranks? Es ift aber dach bey 


* 
* 


h ! Aus Buddei fuppl. ep. p.244. u. f. 


An den hochachtbaren und rechtſchaffenen 
. Mann, Herrn George Spalatinen, Erz⸗ 


Denn wir wollens wohl lieber treffen denn] euch und in dortiger Gegend beffere Luft, we⸗ 


fehlen. Solchen Scherg, bittet meine liebe) nigftens eine Art zu Ieben, als die ihr den 


Ketha, wollt für gut annehmen und laͤßt Vögeln des Himmels näher, und wegen ges 


„euch fehr freundlich gruͤſſen. Hiemit GOtt ſunderer Koft glücklicher feyd; fie aber den 
befohlen. 1535. Die Priſcaͤ. Fiſchen des Meeres, oder vielmehr des ties 


Martin Luther. D. fen) Abgrundes, nahe find, und fehlims 


2 — — —— mere Koſt genieſſen. Denn ich wollte auch 


den Herrn Hausmann gern aus ſolchen tie⸗ 
fen Orten *XX) zu hoͤherer Luft gejogen - 
haben, denn es ſchicket ſich aud für fein 
graues Alter nicht der Hoͤllen Fluß (Styx, 
Acheron, Cocytus) und mas etwa fonft noch 
vor ein folcher ſtinckichter Pfuhl iſt. So rathet 
und helfet denn zu der Befoͤrderung, ja Er⸗ 
kaufung ſolcher lieben und rechtſchaffenen 
Maͤnner. Gruͤſſet mir eure liebe Hindin 

El ha mit 








837. 
An Georg Spalstinum, 


; biſchofen und Viſitator im Meißner⸗ 
lande, feinem im HErrn gelieb⸗ 
ten Bruder. 


| { 


1266. IL, Driefe Pucheri, welche aus dem Zateinifchen Derſegt worden, * 2 39 i 
mit ihren lieben jungen Rehgen oder Rehins| Frau und Kindern), und betet für mich · 
“nen, und betet für mich, Am Tage St. 1535, den Freytag nach Jubilatfte. 


— * Euer Martin Luther, D. 3 







































Maithia a or N ve 
| Euer Martin Luther, D. 
*) aliter,, nicht. akitus. | ee  \ 

-*) ipfi beſſer als ipfe» 

*8) tartari Höllen. \ 

*«xv) ex iftis muris ad auras. 





lien Me 
An Johann Earionem, 
Aus den Unſch. Nachr. Anno 1729, 9.8770 
Man hat diefen Brief aus Schlichts horis 
fubfeciu. part II. p. 133. dahin gebracht. Lu=- 
„therus hat darinnen feinen Scherz darüber, 
daß Sabinus, als ein comes palatinus, dem 
Carioni die Doctorwuͤrde mirgerheilet hat. 


Dem vortreflichen und lieben Seren 
Johann Eurioni, der Sterns und Arzneye 

kunſt Doctorn, feinem rechtfchaffenen 
UN 11 





ir ‚826. EN | 
An eben denfelben, 
Aus Buddei fuppl. ep- P.245. 


An den ehrwuͤrdigen Mann in EHriflo, 
HErern George Spalatinen, ChHriſti 
Diener, feinem Dbern *) und gelieb- 
TE gen, “Bruders; * 
Er verſpricht, daß er einem, den ihm Spalatin 
beſtens befohlen, helfen wolle, und bittet Spa- 
-fatinen,- eine Chefache zu verhoͤren und zu bes | 
urtheilen. RR 


> 


— 


— % 3 = 7 

SE . nade und Friede in CHriſto! Euer " 
—— St und Friede in CHriſto! Ihr habt G Brief iſt mir angenehm geweſen, lies 
EI mir, lieber Spalatin, den Mann, ber Eurio, und Da ich dem guten Mann, 
der von Würzburg gezogen **), befohlen; davon ihr ſchreibet, anders nichts ‚ertoeifen 
ich will hun, was ich ann. (kann, als ihm meine Gewogenheit an den 
0000 MY malol, ._ +) migeatum. Tag zulegen, fo habe ihn, der michgegrüp 
1.200 ſchicke die Eheſache in Diefem Bey⸗ |fet (oder befüchet), *) wieder gegruffer. — 4 


ſchluß jurkck, als an die Rifttatores derſel⸗ iſt der Comes Palatinus, George Sabinns, 
“ben Gegenden. Denn wenn ihr es fo fin Jauch Dabey geweſen, Der vielleicht auchfelbft 

det, Daß das Mägdgen in dem Vorſchlag Jan euch febreiben wird. Ach wünfche in 

(oder Antrag *) betrogen worden, ſo moͤch Wahrheit nicht allein euch Gluͤck dag ihe 

‚te die erfte Verlobung nichtig ſeyn. Das|mit der Doctorwuͤrde beehret werden, fon, 

0 gum merdet ihr das nach eurer Klugheit dern auch Demfelben Pälatino, daß er einen » 
richten, wenn ihr beyde Theile vor euch ges | pgroffen, hohen und mächtigen Doctor ger 

laden und geboͤret, oder wo euch die Sache macht *). Glaubet mir, er wird nich 

zu. beſchwerlich, fie an’ den Hof verweiſen. viel mehr von feiner Groͤſſe und Fänge ma 

Denn da fie in der Sache zu euvem Bezirk chen. Der Charon wird fich felbft einmal 
gehöret, ſo wollen wir nicht in eines andern |mundern, wenn ihr bey ihm anländet, und 

Werk eingreifeaen. er euch ſiehet, und wird fürgen, Daß wegen 

ER *) Conditione, auch Stande. der Gröffe eines fol hen D ctocis fein 

-. 3.Gehabt euch" wohl in EHrifto mit euren ſchwacher und fehlechter Kahn nicht ent 
Trauben, Beeren und Weinſtock (das iſt, der breche oder zu Boden ſinke. Oder 


ö u 


> 


! . ’ = s 
Ines AR, vom Jahr 1735. 1269 


werdet enioftens nach flcher Doetorgrof Dim Erbaren, Fürfichtigen Herren Buͤr⸗ 


der euch zu einem fo groffen Doctor gemad)t 
hat, euch auch einen guten Gehalt ausma genen Schrift an Mag. Tiob, Cellarium 


ſe ein gut Fahrgeld geben muͤſſen. gemeilter und Rath der Stadt Frandfurt, 
*) wieder becomplimentirt. | meinen unftigen Herrn und guten 
"y — des groſſen Leibes Curionis; ſteht er — 
da ey. 


2, Darum möger ihr denn ſehen, daß, 6. B. F. Erbare, Fuͤrſichtigen lieben 
Seren. Ich hab nach Eurer empfan⸗ 


che. Und wollte GOtt, ſo einen groſſen in mit Fleiß geſchrieben, und moͤchte wol gern 


ganzem Gelde, weil ihr ein groſſer Doctor aus vielem Urſachen ſehen, Daß ec wieder ben 
ſeyd. Da werdet ihr vor ſolchem Charon euch zu Frankfurt wäre, mas aber ihm zu 
ganz fiher fepn, der doch ſonſt fehr geigig iſt thun feyn woill, weis ich nicht und wo eg ſeh⸗ 


weil ihr ihn alsdenn reichlich ſtopfen koͤnnet, len follt, wollt ich auch wol gern einen tuͤch⸗ 


oe daß ıhr das Sahrgeld nicht Jah: tigen und gefchisften Mann an feiner Statt 
len ſolltet. wiſſen und treulich dazu helfen, fo viel mir 


| nicht. 


4 


gen, und vor Vervimderung uͤber Die Mer 
ge ausgerufen: D. Speratus, der groſſe mit BOtt befohlen, Amen. Die Clemen- 
Biſchof, hat ein ziemlih groß Rab Fiſche 


jungen Peingen aufs beſte; denn wie der 


ihr mie auch in eurem Brief zu feherzen a 


3. So habe mit euch fcherzen wollen, weitlimmer möglich. Aber es ftehet alſo, Daß 
bey uns felöft fehier mangeln will, und was 
daher wächft, ift noch zu unveif (wie St, 


fehienen habt. Befehlet mich dem Durchl 
Paulus at), und eitel Neulinge, denen - 





- Wind für. mich gehe beym Baier, weiß ich ſolch groß Ding als wenigs erfainen nicht \ 


® — Ne, , alles heute grob. 


| / An A Bigemeft und Ratb ber Stadt 


joleicht zu verivauen iſt. Denn ihr feibit 
4. Gehabt euch wohl in dem HErrn, wohl erfaren, was es für eine Gefahr fen, 
lieber Eurion (Charon ſteht *) und betet\folchen Reuten folche groſſe Kicchen in Die 






für mich. Anno 1535. Mittwochs nach Dom. Wegen fegen, die viel ruͤhmen, ‚find nd auch 


en. gelert genug, und doch das Geel am Schna⸗ 
| Martin Luther, D.|bel nicht abgeftcffen, niemand hören koͤn⸗ 
9 et — — verſchrieben, weil er vorhin yon nen, wenn fie den Anhang aereinnen, Wels 
Charon redete. ſches billig immer ſolchen groſſen Gemeine bey 
Die eingefahenen Fiſche, fo mit euremleuch bedacht werden muß, wie ims die Noth 
"Briefe Eommen, hat meine Reihe empfan-julegt ſelbſt lehret. Euch zu Dienen bin ic) 
meines Vermögens willig und. bereit, hiere 


is 15356 © 





gefchickt. Ich autiworte drasf: und zwar Martins Luther, Dr. 
durch den groſſen Mann Charon. & ſo — Ä j 
829. 





I . 
4 2 


An Georg Spalatinum. 
Aus Buddei ſuppl. ep. P-247- ? 


An den hochachtbaren Herrn M. Geor⸗ 
ge Spalatinen, Superintendenten zu Meiſ⸗ 
Denkmal p.224. genommen und in deutſher/ fen, — HErrn en 
——— abgefaßt : x m Er De RR 
were. Ne a Er 


828. 


Srankfurch. · 
6 aus Joh. Balth. Ritters Srankfuct 


ET 


0 Dem rechtſchaffenen und —— gemacht, wie ihr aus D. Jonaͤ Briefen 


B: 


1270 U. Briefe Lucheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt 


der hat, und bisher treulich gedient hak.|aıte alles da herlügen. Viel Keute werden 
"Denn es ift grauſam, daß die Armen Chris] doch gefund und friſch leben. GHDtt fehe 
Diele freche Lebensart des Adels wird unſerm ſpotten und ſtrafe ſie! Gehabt euch wohl 


will. 


eweſen und ſuchet feine Schweſter. Denn a 
Bafelbe recht ehrbare Frauenbild if zwar| 2 4m Nicolaum Gerbelium. - > 
etliche Donate hier geweſen, aber ohne daB S. im XVII. Th. d. Spam > 


Aus Buddei fuppl.ep.p.250. — Spalatin, fuͤr den adelichen Juͤng⸗ 


| 4 Er bittet fuͤr Johann Rotſtock, daß ihme die 





worden, ri 
Er befihlt ihm einen alten Pfarrer, den der Edel-Iffe jemand von ung gekennet, Es hatte ſie 
mann verjaget, und ſchilt auf ſolchen Stolz | gm Jude als Witw entführet und Au f He 3 

des Adels. Er erzehlt and) etwas von D. 5 A m ah oe A 
Antonio oder Robert Barns, dem Gefandten | OMU gemacht. Der iſt aber unterweges 
des Koniges von England; ingleichen von Hart: | DON ihren Gefreundten getödtet worden: fie 
"mann von Cronberg; ingleichen vom Kayfer, aber, Die zu ihren Verwandten in Friede 7 
und vom falſch ausgebrachten Gerücht wegen berufen worden, iſt aus Schlefi en gewi chen, , 
— N a 44. Man fihreibet, die Städte in Grie⸗ 
ae In ‚ Ichenland beriefen Kayſer Carln zum 
SEN und Friede im HErrn. Diefer|&ytöfer aus der Tinkifehen Tyranney. Der 
Pfarrerin Borkartshein, mit Namen| ann hat unerhörtes Glück, - CHriftug 
Ypolfgang Gozel, wird von feinem Edel⸗ vollbringe es, Amen / 0 
mann vertrieben, da er fihon alt und Kin] ,, Yon unfter P 





























eſt weiß ich nichts, weil 


Dem mollet Doch, lieber. George, helfen. | fchon vor drey Tagen begraben gefagt, die 
fti fo geplagt werden von den Unſern: und} quf foiche verzweifelie Meiſter in fügen und 


Soangelio-einen geoffen Stoß geben. Id] im HEren, und betet für mid. Den 6. ' 
befehle ihm euch alſo beſtens. Sept. ısz5. Es gruͤſſet euch mein Here 
2. Neues weiß ich jegt nicht, auffer daß | Kerha ehrerbietig mit eurem ganzen Fleiſch. 
der fhroanze Gefandte des Königs von Eng» Wars Euer Martin Luther. 
fand an unſern Fuͤrſten, Anton hier iſt, und an er 
auch M. Pbilippum gerne mit ſich nach A BE ee 
England zum Gefpräch des Küniges haben An die Prediger zu Strasburg. 

} BEE — ae, ©: im XVIL TH. d. S. P.2516. : a „ch? 

3. Es ift bier Hartmut von Eronberg| 7 














— 


Dee names ES nade und Friede, Wir haben von 
An Beorg Spaletinum, | dem huchgebornen Fürften, lieber 
ei ling Johann Rorftock eine Wohlthatause 


de fehon miffen werdet. Demnach bitte ich 
ner CORISEZ, Seinem geleen |, ihe mol, fvielmögtih, gen, DaB. 
| ruder. von [er bald etwas erlange. Denn Jonas ber 

dem Fürften beftimmte Wohlthat gereicht werde, ſchwert fich (wie Teiche zu glauben ift \ wi 


x 


— ⸗ 









1272 REN PORT NEDE 153684 -- | 1273 
man fo Hiele Freunde verforgen müßte. Fir deſſen gebe euch C-Hriftus, dag ihr durch 
werdet ihme alfo zu einer gufen und nöthi- Gedult lebet. Grüffet euer liebes Weib, 
gen Wohlthat,nach eurer Liebe und Treue, und faget ihr, daß wir ganz gute und rechte 
behuͤlflich ſeyn, welche beyde wir an euch Gedanken von ihr haben, und folle fie die 
allezeit erkannt haben. Gehabt euch wohl murterlichen (daß ich nicht fage, ſtiefmuͤt⸗ 
im HErrn mit euren Trauben, Neben und terlichen) Scheltworte gedt”.:g leiden. Es 
Weinſtock, euren Hausgenofien. Anno wird endlich alles gluͤcklich und wohl gehen; 
1536. Am Sonntag Oculi. fie aber werden zu Schanden werden, die 
0 Euer Martin Lucher, D.|fie befehmiget haben, Gehabt euch wohl 

— in EHrifte mit alle den Eurigen, Amen. 

833. Sonnabends nach Dfingften 1536. 
An eben denfelben, 


% Euer Martin Luther. 
Aus Buddei fuppl. ep. p. 252. Befindet ſich 
auch in Schlegels hift. vitæ Spalatini p.246. 










— 


— — 


834. 
An eben denfelben. 
- Aus Buddei fuppl, ep: P.252- . 


Dem hochachtbaren und vechtfhaffenen 
Mann, Herrn M. Beorge Spalatinen, 
Eine Fürbitte für Kilian Zimmermannen. Von treuen Diener CHriſti, feinem im HEren 
.  Spalatins Afmodi, und Troſt dawider an feine] geliebten Bruder, RT 
Eheliebſte. — Er dankt dafür, daß er für den Wolfgang Gozel 
a a 
EEnade und Friede in CHriſto! lieber) 2" eh er 
5" Salaem Es ide Bun äm| San Dana 1 tn 6 one 
mermann von Glaucha entweder verteie | — — 
ben oder fluͤchtig kommen, und bittet, man Se Friede in CHriſto. Ihr habt 
wolle ihm etwa zu einer Verſorgung be) I wohl gethan, lieber Spalatin, daß. 
huͤlflich ſeyn. Weil aber von allen Orten ihr euch des Wolfgang Gozels erbarmt, 
ber fo viel Arme zuſammen kommen, daß kei⸗ und für ihnan den Durchl: Fürften geſchrie⸗ 
ne Stellen übrig ſeyn Tonnen, hat er endlich ben habt. Ich bitte, fahret fort, und laßt ihn 
gebeten, ic) follte ihn an euch beftens befeh- euch befohlen ſeyn, tie ers werth ift und 
len. Das thue ic) in diefem Schreiben auch nöthig hat. Ich habe nicht mit bitten 
. gar-inftandig, und bitte bey euch fur ihn, wollen, daß ich eurem Lobebriefe nicht hin — 
weil er aus eurem Beziefift, und bey Alten» derlich waͤre. Denn ihr wißt wohl, daß 
bre gelebt Dal. der Hof argwoͤhniſch, und da Figelichte Oh⸗ 
2. Neuss haben wir hier nichts, ſo bey ren feyn, damit fie nicht auf die Gedanken 
euch nicht ſchon alt heiſſen möchte, zum Erem-| kommen, es fey abgelegt, und wie wolltens 
pel, daß in England gar ein fehrecklich Kla⸗ mit ſtuͤrmiſchem Bitten erzwingen. Darım 
heſpiel vorfaͤlet.. ‚babe erſt eure Fuͤrbitte wollen vorangehen 
Von eurem. Afmodi (Hausteufel) laſſen. Wenn die nicht hilft, fo meldet es, 
wih ich fehreiben, fo bald ich kann; unter⸗ daß ich aledenn auch fehreibe, - Gehabt euch 
Lurtheri Schriften 2ı, Theil, -Mmm m ee wohl 


An den rechtſchaffenen und grundfrom 

- men Mann Herrn M. George Spalati- 
nen, CHrifti treuen Diener, feinem 
im HEren geliebten Bruder, 





Ant 


Te 
— — 


halte ich, es ſey ein Ebentheuer, ſo GOtt 


ben leiden muß. 


. verachten und verſpotten, und muß ihn gar 


r 


{ 


1274 I. Briefe Lutheri, welche aus dem Laleiniſchenuͤberſetzt worden, — 


ge und Friede in CHriſto Dielen onen Dreifigkeitheutiges Tages. Darum 


bet, lieber Andreas, und da es bier, ehe enggen werdet, noch ich Durch) euch. Slaus 


ie — —— x “€ ve ee — —— * 
58 \ \ * ’ . 7 Wer 
er u > - „ — * 
* — — 
x | * — Aus 
















wohl mit der Euren und den Eurigen. Hen halten niit Hebet-für das Mägdlein, und 
19, a0 96 ee 5. [Mit Vergebung gegen den Teufel; ſo wird 
Euer Martin Queher.fer mie EHrifti Hilfe aufhüren.  ,_ 

— 3. Es wäre aud) gut, wenn die Fuͤrſten 





— W R ihre Safter, auf welche diß Ebentheuer ielet, 
An Andream Ebertum. beſſerten, ale in welchen der boͤſe und ſchalk⸗ 
Aus Buddei luppl. ep. p.253. hafte Geift mächtig und ficher herrſchet, wie 


0 h er damit anzeiget. Ich bitte euch, weil 
Dem ehriwürdigen Herrn Andreas dieſe Sache des Druckes werth, daß ihre 
Ebert, Predigern zu Frankfurt ander Oder, [alles recht gewiß erfundiget, daß Fein Des 
feinem im HERAN  geliebteften [trug dahinter fey, und infonderheit ob Die 
Die 2.30 esDIenDet. 0 [Münze oder Geld, welches das Magdgen 7 
Die Gefhichte des geldfreffenden Mägdgen, der] 5U ſich geraft und frißt, wirklich Geld, und 4 
Gertrud Fifcherin von Lebuß, die deutet er auf| HANAE undy gebe iſt. Denn ich bin bisher 4 
geldgierige Fürften, und raͤth für fie zu beten\durch ſo viel Lift, Schalkheit, Betrug, 
und den Sauckelgeift zu verachten ; hernach will Raͤnke, ‚Streiche und Fuͤndlein ec. umgefuͤh⸗ 
er, daß die, Sache genau erforſchet werde. Tue und getäufcht worden daß — 
Denn er. fen bisher durch dergleichen Betrug ſo er ——— 

unmgefuͤhret worden, daß er ſolchen Taͤuſchereyen dig ſchwer dran gehen muß, alles und aden 

und Gaudelwerk nicht leicht glaube. zu glauben, als was ic) zu thun und- zu fas 

eg sr [gen weiß. Go groß ift des Teufels Ges 

Imalt, der Welt Bosheit, und der Mens 


änfer das unglaublich, was ihr fehreiz| ner euch vor, und forget, daß ihe nicht bes 


RN — a — RE £ u 
Re RE N RR 


ihr. es fchriebet,, erzehlet wurde, Dachte ich] «.e mn; IE ETEH 
re a Me Sinertas I ie —— — 4 
Benn es aber fo ift, wie ihr fehreibet, fo lautet. Gehabt euch wohl im Herman} 
zuläßt, daß der Catan die Gefllt einiger 0" fur ch. @ittenberg bens, Aus 126 
Fuͤrſten zeige, Die da vauben und verſchin ·/·· ee 
‚gen, wo fienue Geld und Gut bekommen] nn Be 
Tonnen, und doch Feinen Nutzen davon ha An Beorg Spalstinum, 
ben. Weil es denn ein folcher Gaukelgeiſt Aus Buddei fuppl, ep- p. 254. ee 
iſt, und mit feinem Spiel unſrer Sicherheit . _ -. Br Ben 
fpsttet, ſo muß man erſt ernftlich für das An den großachtbaren Herrn M. Ge⸗ 
Mägdaen beten, als welches diß unferthal,]orge Spalstinen, Hirten und Biſchofe der 
a Kirchen zu Altenburg, „feinem im ° 
er. Een. Gellebten: , 2. 773 












2. Hernad) muß man dieſen Geiſt wieder — 


a grEr bietet für die Eliſabeth von Heinsberg a 
nn I oder etwas ernſt⸗ klaget über den Undank der Welt, und Da die 
ichem angreifen, weil Der teuflifche Stoltz Armen haufig nach Wittenberg geſchickt wer⸗ 

das alles verlachet, Sondern laßt unsans| ven. - — un, 


1276 Te Sehr 1587. 1277 
; nade und Friede in EHrifto! Ich bikte RT AT ARELAIEN 
euch, liebfter Spalatin, iht took, A An eben den ſelben 
ſobald M. Buſger wieder zu Steleigy rs, Baddei ſcppi. epp2srohnesig 
handeln, daß er diefer armen Peiſon mit o. m vabe, , . a 
euch rreulich helfe, nemlich der Eiſen von J hocwberghmlen Nrru George 
Beinsberg, daß fie bey euch doch einiger⸗ jan QUNER Sehe der cibnilchen 
maffen erhalten werde, und daß manfıe "en threm gelichken Hruder im 
nicht mit harten Worten anfahre und ber VENK: y 
| a Wer De — ne en a 
fon der arme und bettelnde EHriftus geehrt) Se kordert Spalakt ee 
werde. Ich fehe überall meine Pein und 6 ae buchag, 
a u IR ich, daß ung endlich! wende, weg zu kommen. TIER: 
Das Wort der Gnaden entnommen werden Reh Ser,! Br 
Difte, wegen des fehreiflichen Undanfsund Snade und Friede in EA. Sv wii 
Derachtung. Alle Kiechen denken far: |, es GOtt haben, I palasın, 
toit wollen ung Iosmachen won den Armen daß ich euch auf Befehl des Fuͤrſten bieber 
und fie nach Wittenberg ſchicken, welches berufe. Darum bitte ich euch, daß ihram 
"wi täglich erfahren. Niemand win mehr | Tage der umfehuldigen (Kindlein), oder den 
- Gutes thun, Mo Dlinen helfen. Unter, |felgenden nach CHriſti Geburtstag anhero 
-deffen mollen wir ſcharren, und das Unfre Femmet, und mit ung handelt, was zu han⸗ 
fchen, bis wir tolle werden. Wolan, es deln ift. Aber ohne eure Koften, mie ihe 
fol der Welt ſo gehen. | Gehabt euch wohl verſpuͤren werdet. Merket aber dieſen 
und betet für mich, Des Sonntags nad) Rath, dab ihr hernach andre Urſachen vors 
Matthäi 1536 iR N wendet, weg zu schen. Gehabt euch wohl. 
cu Euer Mart. Luther. —— | Fuer Martin Luther, D. 


MI k 

= a Feder Sabbathfeyer *) gehalten, und fan⸗ 

= Ar eben denfelben, ge wieder an zu eſſen und zu frinfen, ob mie 
Aus Buddei ſuppl. ep. p 255 = A un a Knochen noch 
An den hochachtbaren und rechtſchaffenen ſhwach Ind, und den Leib noch nieht veche 
| an N Spolstinen a tragen koͤnnen. Es find mehr Kräfte drauf - 
yon Meißnerland Erzbifehof, feinem ger sangen, als ich ſelbſt gedacht hätte: ich will. 
Te spiebren SBruber mich aber mit Ruhe und andern warmen 
a M Umfehlägen fo warten, bis ich durch die 


Ex o ehlet, daß er wieder gefund terde, und *7 
A feiner Frauen, daß fle veffelben Kraft GOttes ſtark werde. 
S dchtern einige kleine Geſchenke ſchicken wolle. | 





| 3 2; fabbatifmum. | 
a 27. Es grüffet euch mein Ketha ſehr ehrer⸗ 
EB nade und Sriede in CHriſto. ch bietig, und ift ihr leyd, Daß fie euren lieben 
W ſchreibe endlich lieber Spalatin, Toͤchtern nichts mitgebracht; fie laͤßt aber 
nachdem ich fo viel Tage mit der ‘Büchlein binden, die fie zum a | 
—— Be u es 





D 
Mmmme 


DEREN 


— 
7 


— 


Ausd des (eigen Herrn Toh. Ehrift: Wolfs 


. Bi: ne Kriede in EHrifto! Durch 










ITTE, N Seicke weit ausden- — — worden, E72 


Kerr wii: fic biidlibe dankbarks undwihnuende Eommen, amen, und nicht verziehen. Da 
—ã— für gut dur baren ‚Denn ſce cun laß ums nicht vergagen. Denn Yon i 
eübnuci cart, etichreuh« ullbatiokeif undicnuch und Bucern bin ich verfichert, daß ihe 
* — (au nbochcn. Schabt xedlich handelt; und nicht allein das, ſon⸗ 

wo lin Criſto und ðbeictſur its] dern ich freue mich auch, Daß alle von euch 
Ten vierten dag nach Certrud/ (337. Icben ſo halten, die entweder an mich fehreis 

Curt Mart. Luther: ben, EM El, mit mir —— zu 

— — — — euer gedenken. | 


| 2: Fuͤr den a King danket euch 
meine Ne 4 rn ich 

nie verdrießlicher geſehen, als da ſie geſehen, 

— Bi et litterar. manu d N en ihr etitiveder gefioßlen, oder dur —9— 

| ihre Nachlaͤßigkeit (welches ich felber nicht 

An Wolfgang Capitonem, der|slaube, ob ichs ihr wol immer vormerfe,) 











An orfiangn —— — 


Ieäfigen Schrift Doctor und treuen Die verloren worden, weil ich fie verfichert hat⸗ 


ner der Kirchen in Straßburg, meinem te, DaB DIE Giſhenk ihr als ein aut Zeie 
in EHrifto green Bruder, chen und Vorbedeutung geſchicket — | 
es gewiß zu machen, daß eure Kirche mit 
‚der unfern ganz. verbunden und einig wäre; 
das thut dem Weibe uͤber die Maſſen wehe. 


4. Solches ſchrabe ich euch, daß ihr 
wife, es ſey unfer Herz völlig und aufriche 


die Franzofen, die ihr. mir angepries 
fen. lieber Capito, habe ich zurück fehreiben]. 
wollen: fie werden vielleicht ſelber erzehlen, 





was ſie geſehen und gehoͤret haben. DIE ig in der Hofnung der Einigkeit. CHri⸗ | 


Theile meiner Bücher in Drdnung zu beine ſius vollende die Sache felbft, Amen. Aber 


- gen, bin ich lanafamer und wi weil ich diß ſuge ich noch Hinzu. Schicket meiner 


faft des Saturni Hungergeiſt habe, und F nicht dag 
lieber fie alle auffreſſen (das iſt vernichten) —— —— I \ 
‚möchte: N ich halte Feines. vecht für uf beyden Eeiten genug. Gruͤſſet alle die 
mein Buch, als etwa das vom Enechtfcben | Eurigen und die Unſern fleißig, und heiſſet 
Willen und den Caterhifmum. ch habe gie das beſte von uns halten, wie wir von 
aber doch Ereujigern die Sache befohlen ihnen thun. Der HErr IEſus fen das 
wenn etwas zu thun ift. Es hat mir ges Siegel diefes Sinnes, dem famt Vater 


 febrvanet, ihr wuͤrdet euch ſehr in dieſer Sa⸗ 2 
che bemühen, ich habe aber zugleich gebeten, un Heiligen Sl, fe Ehre in u 


daß euch unfer HErr E.Hriftus nichemöchte — — ee De, vs 
vergeblich arbeiten laffen. En N Watt, — 
2, Den Augſpurgiſchen Teufel haben] RE 


















mir auch andre genug abgemablt , wir wol⸗ 840. | 
len aber def harten, der fein Werk ange! An, Eobanum — Br 
. fangen bat, Der wird zu — DR kom⸗ Aus Bode fuppl. ep: P- ER , Er 


— 


4 


h An den beruͤ er 
den gottſeligen Ind ehrbaren Herrn Fo 


euch von Herzen, daß ich Durch eure folieb- 
liche und gottſelige Dichtkunſt diß Fomigliche, 


999oom Jahr (8537 (281, 
oeten un rer? dis exwieſen habt daß in den JFocien eiu 
en Fo bare SC (co de vom Amel tomumt uud der 
soffen, feinem im HEren geliebten mach deſto reicber underaftiser ik, 
ee 3, Heudet. \ ‚enden /daß ihr ER) 
5 €r nimt das Pfalterbud) von Herzen feslihguf mischen Puhrters den kein anderer Poct 
welches Eobanus in ein elegifches Gedicht uaͤber ober noh ſo dnen tarken Irich —— 
fetzet, und lebt ihm über die Maſſen, daß er OA mare * 9 m 
ſich zuerft an diefe göttliche Dichtkunſt gemaͤcht, Ytlıles © — Alec ach h paßt F 
und durch einen himmliſchen Trieb auſſer den wo ihr nicht auffer dem“, — Ha £ı 
zierlichen Worten auch den Verſtand Davids], . D uch er] ndauih urch 
„glücklich getroffen. Ex zeiget auch, daß ihn jol-| DM Sachen ſelbſt recht gerulmet worden ung, 
che Dichterey fonderlich ergetze, und verichweige|rel. Solche Ruͤhrung und Bewegung de 
auch nicht, daß er eine Gabe habe, die Palmen Herzens aber Fomme nicht von der Natur, 
wohl auszulegen. °  Joder der gersöhnlichen Dichter kunſt/ um⸗ 
N a deren gemeinen Trieb, fondernift gewiß lich 
nade und Friede in unferm HErrn SE eine neue Gabe des Geiftes, undein hobẽ⸗ 
; fu EHrifto, Amen. Euern Pſalter, rer Trieb vom Himmel, x 
lieber Eobane und werthefter Bruder im| =. Daagnsteänfhe ich euch nicht nur 
HErrn, babe in eurem Namen wohl erhal Stück, fondern preife auch meinen Herrn 










o 


ten, und mit gröfter Luft gelefen, leſe ihn [um CHriſtum, daß ereuch mit feinem 


no), und werde ihn immer leſen: fo gar.&eift erfüllet, zu Diefem göttlichen Werk, 
lieb ift mir eure Arbeit, Die ihr an diß mir das freylich andern nüglich und ein Fuͤrbild 
fo liebe Buch gewandt. Und ich dankelfeyn wird, fonderlid der Jugend, welche 
aus dieſem Gedicht nicht nur Gelehrſamkeit 
und Dichterey, fondern auch die Sachen 





göttliche und unter den Hebräern fo belobte und geiftii he Wiſſenſchaft durch Anweiſung 


—* 


und vortrefliche Gedicht lateiniſch geſehen treuer Lehrmeiſter lernen kann. Denn ich 
habe. Denn ich lobe auch aller andern geſtehe, daß ich einer von denen bin, die die 

leiß, die ſich etwa mit Ueberſetzung, Er⸗ Gedichte mehr bewegen, ergetzen und ein« 
laͤuterung und Zierung dieſes Gedichts Muͤ⸗ nehmen, daß ſie bey ihnen hangen bleiben, 
he gegeben, gar hoͤchlich, ob fie es gleich nicht als die ungebundene Rede, wenn es auch 


überall treffen denn wir koͤnnen nichtal Eicero und Demoſthenes felder wäre. Da 


le alles: auffer die, welche etwa juͤdiſche Fin⸗ mir DIE in andern Dingen wiederfähret, wie 


ſterniß über das helle Licht einiger Palmen vielmehr, meynet ihre, wird es mir in 


bringen, das muß ich nothwendig verach dem Inhalt der Pſalmen wiederfahren? 
ten. Darum lobe ich das eure von Her- welches Buch ich von Sugend auf ftudiref, 


| ‚gen, Die ihr als der letzte, und vielleicht mich darinnen geuͤbet und beluftiget habe, 


der einige in der ganzen lateiniſchen und GOtt Lob! nicht ohne groſſen Nutzen. 


Sprache erfunden feyd, der fi an diefei 4. Denn wiewol ich andrer Gabe ger 
goͤttliche Dichtkunft mit der lateiniſchen gen die meinige nicht verachte, fo ruͤhme ich 


! 


| Kunſt glücklich gemacht, und es fo gluͤcklich doch diß in heiligem Trog, daß ich um alle 


überfeße. | Thronen und Reiche der. Welt, mie jener 
2, Worinnen ihr auch zugleich wahrhaf-liaste, nicht vertaufchen wollte, was ih 
we Se — —— durch 


Fe 
























REN, Brick Adberi zvetibeausden Patenifchen überfest worden, 4 
url anitabkän indenPfanıcn] al, BBke den Dater unferes&un 7 
durhaegendes Deiitsen Beiles Si Criſti, darzu einander vergeben 
—VB —— mnd NB. vertragen, wie GOtt der Vater 
mutbdahuhdiemirverlichenen Vahen s vergtebt und vertragt in Carifto 
Ssttlsverkusnen woiue Bon mie ſec/ ME. Nun ife es nicht Wunder nach _ 
ber habeich freylich genug das mich de m wir imSteifthenochleben, Daß vielleicht 
mirthi gen andunichlen lan imo EVOll beydes bey den Unſern fo tel als bey den 
aber miſ⸗ ich flohieren, Ser feinen Gaben 













gi lie Fr Po er = 
Muhr een, triumphiren und ruͤh · Sintema wir uber dieſer Sachen. nicht 
Bo —D auch thue in meinem deutſchen |feherg oder ſchimofsweiſe ſondern mit Erf 
Platter ı uird nun vielmehr an eurem Eo⸗an einander gefegt und getroffen haben, als 
banilsbergzalles aber zu Lob und Ehre GOt⸗ die uͤber keinem Spiel, noch leichtfertiger 
tee, derda gelobet fern mag in Ewigkeit. Sachen zu thun haben und uneins geweſt 
In de mſelben gehabt euch wohl in alle im⸗ ſind. Das hierinnen noth fey, wird neben. ; 
ernsährende Cwigkeiten, Amen. Wit— chriſtlicher Liebe Pflicht, der Streiche und 
kenumg den 1, Auguſt 1537. Schmerzen zu vergeffen, und fo viel Deito 7 
* — ernſtlicher wiederum zur Einigkeit zu trach ⸗ 
en Maglig, Lutber.|ten, es fen mit Gedult, Sänfte, guten Go 
— ſpraͤch, und womit es feyn kann und gefcher 











; x ge 0 Ihen mag, fünderlichen aber mit herzlichen 2 
An Jacob Wayern, Sürgermeiftern |Gebet, zu GOtt dem Tieben DBatter, Der 
en in Baſel. aller Einigkeit, Trofts und Liebe Darter 


Iſt aus ber bibl. Brem. cl.IV. fafc, 5. p. — iſt. Derhalben ich wiederum aufe herzlich 
genommen, und das Original dieſes Briefe ift fie bitte, wollet bey den eurigen treulich an 
deutſch. a N en fie — — | 

* —— nn mir Helfen Die Sachen ſtillen, glympfen und ʒum 
Er wünfcht Kircheneintracht. Einige Mittelda- b efien foddern. Ge fo Wan ung ad nicht 


L 

j 

ah ae N 
u; preifet Befcheidenheit auf den Canzeln da- | \ up MN ? 

er in. Klaget über Steinfchmerzen. mangeln, und wir thun auch weidlich darzu, | 

F 





ee laſſen uns nicht bewegen allerley Schrift 
Su und Fried in CHriſto. Chrbar, und Rede, und ift auf unfer NB. Kanzel _ 
fuͤrſichtiger, lieber Here und Freund. und unter dem Volk alles gar til, allen 

Ich babe euere Schrift ſamt anderen auch daß die euren nicht Die ruhende Voͤgel ſcheu⸗ 
der Aidgenoffen beygefandte Schrift, alles|chen, fondern auch zum Friede mit ung freie 
empfangen und vernommen, habe auch faſt lich helfen. Die Sache wird ſich nicht in 
fröfich und gern eueren Fleiß und Ernſt, das |uns ſchicken, fonder wir müffen uns in der 
Evangelium EHrifli zu fordern vermerkt, Sache fehicken , fo wird GOtt, der folches 
Gott der Allmaͤchtige gebe ne und anfaͤhet, auch Dabey ſeyn, und gnaͤdiglich 
weiter Gnade, damit wir alleſamt in rech volführen. Hiemit GOtt befohlen, Amen. 
ter lauter Einigkeit und gewiſſer eintrachti-| Sruffet mir euren Joachim Dadian und 
ger Lehre und Meynung zuſammen ſtimmen Dr. Wolf Capito. Ich habe jest nicht 
wie St. Paulus faget, daß wir alle follen Eönnen allen fchreiben. Denn ich heuteden 
mit einerley Herzen und einerley Mund ganzen Tag an dem leidigen Ealculoliege; 
x — N er 


— 


PETER 
6 MN, 
5 2 





il 








1084. vom Tue 1537. 2 1285 


ein unnüßer Men. Sonnabends nach | Händen h habet, das Schif darnach zu regier 
Valencini 1537. ‚ven, Denn ich habe auf euch und Capito⸗ 
‚nem alles wieder geſchoben; da ich fonft Feis 

ne andre Urfache gehabt, jo freund! ich und 
liebreich zu fehreiben, indem ihr zwey mir felbft 
die Materie ſchwer gemacht habt, da ihr an⸗ 
gezeiget, wie noch einige, Die gegen Die Eins 
tracht übel gefinnt wären, in deren Hande 
oder Bekenntniß id) tool muthmaffen Eonnte, 
daß mein Schreiben kommen koͤnnte. Ihr 
aber werdet es nad) der Gabe, Die euch vers 
liehen ift, alles roohl machen. ch habe 
weni iöfteng offenberzig und redlich gefehrieben. 
3. Das- Iateinifche Bekenntniß der 
Schweiger biliee ich nicht fo ſehr, als das 
deutfche der Städte, fonderlich indem Purnet 
vom Sacrament des Altars. - Das andre 
gefället mir, fü wie die Zeiten find , sang _ 
wohl. Srüffet mir den ehrmwürdigen Heren 
D. Capiton, und alle die Euren. Doms 
mer ift noch in Dännemarf, und fähret 
ganz gluͤcklich in feinem Bornehmen durch 
den Segen GOttes. Er hat den Koͤnig 
und die Koͤnigin gekroͤnet, als ein rechter Bi⸗ 
Ifchof. Er bat eine Schule angerichtet 1% - 
Gehabt euch wohl im Herten, Am Tage 


Nicolai im Jahr 1537. 
Euer Martin Luther. 


Martinus Luther, D. 












842. 
An Wartin Bucern. 
Seife aus der bibl, Brem. cl. IV. Fafc. 5, 
P: 917. 
Er fuͤget dieſen Brief zu dem, welchen er an die 
Schweitzer ſchicket. Er Elagt über feine Kran; 
- beit. Seine Meynung von der Schweiger und 
Vierſtaͤdte Bekenntniß. Bugenhagens glück: 
liche. Verrichtung in ge des Evan⸗ 
gelii in —— 


gun und Friede i in Shrifto! Ich habe 
‚endlich geantwortet, Tieber Bucer, auf 
der Schweißer Schreiben „ fo ihr mir zu 
Schmalkalden übergeben. pr werdet meis 
nen Aufſchub beftens entſchuldigen, da ihr 
wiſſet, daß mir, als einem erippe, fo, auf 
fer. Krankheit und Alter, vor fih langſam 
und traͤge iſt, noch ein Haufen Sorgen unfrer 
‚Kirche aufgelegt ſeyn, mit vielen andern 
hoͤchſtbeſchwerlichen „und verdrüßlichen, ja, 
N verhaßten Sahen 
2. Ich Re aber die Abſchrift des Brie, 
fes mit an euch, damit ihr das. Ruder i in 





ey. Anno 138 
a uß4e 1. 


nade und Friede in CHriſto! Ich 
RN B ſchreibe etwas ſelten an euch, lieber 
Ss — antworte nicht auf 
euer Schreiben, wie ihr vielleicht won ef 
Dem wertheſten Herrn Jacob Prob⸗ ich glaube aber, daß ihr mir es ne 
ften, treuen Theologo und aufrichtigen Die-| nehmen werdet, da ihr wiſſet, was ich vor 
ner Chrifti in Bremen, feinem ger zen Haufen Sefhäfte, Arbeit, Sabre umd 
ebteſten Bruder, Verſuchungen w mir babe; und ich auch. 
| denke, 






An Jacob Probſt. 


Aus David Mayers Reformationshift. der 
Stadt ‚Hannover ‚2.103, 





J * ee a 




























1286 II. Briefe Lurheri, welche aus dem Lateiniſchen überfegt worden, — 
—— — — — ⸗ — —ñ— ——e — —— — 4 
denke ihe brauchet mein Schreiden nicht, men, nichte zu fagen yon den °pubjilern und 
 weiliihe fonft von GOTT begabt ſeyd, daß dem himmliſchen Kampf mit dem Satan, 

ihre fo wol euch felbft als alle andre regieren ingleichen von Verachtung des Worte an 

und tröften koͤnnet, in Diefer argen Zelt, |den Unſtigen: wir find aber nicht befjee 
die voller Undank und Verachtung Des heil«| als die Apoftel und Propheten, oder unfer ” 

>... famen Wortes if: | HErr fer 2 
009, Aber genug hiervon! Es find ſonſt 







Ä Ä e 4. Es wird beftändig: gefchrieben, daß 
arven vechtfhaffne und gelehrte Bruder aus|der Kapſer , Sranzofe , und Die Benediger 7 
Niederſachſen *) bier. Wir find aber ſelbſt ihre Flotten wider die Türken zufammen 
arm, und werden von ein Haufen Armen ana floffen laſſen, und gehe ce ——— 
“gelaufen: jedoch waren wir willens, fie zu gut wider dieſen fo groſſen Feind. GOtt 
ernähren, nach unſerm Vermoͤgen. Da ſie ſegne und benedeye das Gebet der Ehriften! 

aber wegen der Sprache hier nicht viel nu] 5. Das nad) Vincenʒ verlegte Concilium 

gen Können , hat Der Herr Philippus ger it ganz vergangen, und der Vadſt hat zu | 
 meynet , wir follten den einen an euch fhis) Rom fein Wolleben, und ſuchet die Seinen 
cken, ob etwa dafelbft eine geiftliche Stelle durch Recht und Unrecht zu bereichern und 
offen wäre, Daß fie nieht müßig feyndürften, |ju erhöhen ; dabey er fich nicht bedenkt, die 
fonderlich da ihr veich feyd, und der Uebers|durch Gift oder fonft hinweguraͤumen, nach 
Fuß eures Reichthums leicht zu dem fchlech-|devem DBermögen feine Söhne trachten. | 
ten Quftand ihres Afernufbs hinzeichen Eann. [Rom iſt gar Biel hlimmer und bashafter, 
‚Bonn aber der UndanE der Menfehen bey|als daß GOtt demfelben die Gnade der 
unuch ſo geoß worden, daß ihr ihn nicht erhals| Befferung und Herftellung gönnen Eünne, 
een koͤnnet big er mit einem Amt verſorget Der Zorn GOttes iſt endlich über fie kom · 
werde, ſo ſchickt ihn wieder zu ung; wirwolh men — re 
Ien theilen, was wir habe. 6. Es grüffet euch meine Fr. Kethe und 
3: Dos neuefte it: Ich alter Mann, euer ‘Pathgen, mein Toͤchterlein Margreth⸗ 
der duch f6. viel Arbeit mitgenommeh und gen der ihr nad) meinem Zode einen feinen 
matt ift, werde immer täglich wieder jung, |frommen Mann fehaffen werdt. 
d. ines fliehen immer neue Secten wider) 7; Von mir fchreibe ich nichts, als daß 7 
mich auf, welchen zu wehren eine neue Fu-| ihr für mich betef , daß mich der HEkr er» ° 
gend bedarf. Von den Geſetzſtuͤrmern wer⸗ rette von den Backenfireichenund Stacheln « 


det ihe aus Diefen Sägen vernehmen, daß des Gatanengels , und mir nach feinem 


wenn wir fonft Beinen ‘Beweis hatten, daß! Willen eine gute Stunde verleihe, wenn ich 
wir zu GEOttes Reich berufen und erwähler| aus diefem Elend fheiden fol. Der HE 
feyn und das rechte Wort GOttes haben, ſey mit euch! und. grüffet eure Liebfte von 
fo märe diß allein genug , daß wir fo viel mir und meiner Kethe- Den Sonntag nad 
Secten leiden müffen, die immer etwas an⸗ Ereugerhöhung 1538. a 
ders brauen, und-theils ausung ſelbſt kom » Euer Mart. Luther. 


1988 er vom Jahr 1539: 1289 
a Anno 1539 - 

844 und von dem Prediger, nach Ablefung des 

An Johann Schreiner (Scriniarinm), Evangelii St. Marci und des Vater Uns 
\ Pfarter zu Grimma, ſers, Die Taufe mit Handauflegen beſtaͤti⸗ 
Aus Buddei fuppl. ep. p- 264. get werden. Denn die Taufe muß ein 
tadelt die falfche Taufe der noch nicht gebor: 
— — nn H die ee wit Ides Bekenntniſſes, darum full fiein Segen» 
a gi —— es En a zweyer oder — Weiblein (daß alle 
N aufe zu Hauſe lehrer er, DaB Sache in zweyer Zeugen Munde beftehe ;) 
(ih b ⸗ 
a haar auch von ser gingerz |9ENOffeN und vom Plarrer ertheilet werben, 
£indern fagt, und beweifet, daß die Taufe ein Denn wenn NEL eine einige Frau fauft, ſo 
öffentlich Sacrament ſey. wirds Für nichts geachter. 

3 — — — — — 
ade und Friede in Chriſto ISſu! den Sindelkind en halten: ob gleich Der Zed⸗ 
8 8 nn alas — „del mit angehängetift, und meldet, daß Das 
D nie Keen hab chabe ihfnießen Kind getauft worden; fe iſt doch ſolche Tau⸗ 
Unſern geredet, und iſt unſre Meynung diefe: fe, an oe der Kirchen gegeben 
daß, wie wir längft hier gethan haben, iht| eng apa, ai ich Zeichen oder Sacra⸗ 
aueh ‚öffentlich Iehret , daß fich die guten Ye — ie Bi aennihglane 
Weiberlein binfüro ſolcher Taufe ganz ent u 
holten, Weil der, ſo noch nicht geboren, 
- nicht yoiedergeboren werden kann. Sonſt 
ft Feine Urſache, warum man nicht auch 
- das Maffer über die Mutter gieffe , Daß 
das Kind im ihrem Leibe alfo getauft, merde. 
Darum wenn Gefahr zu fürchten vor dem 
Rode , fo bete man und befehle das Kind 
Gott, dem Pater der Barmherzigkeit. 

2, Was ferner euren Fall betrift, von ei. 
nem Knaben, der unter der Geburt. getauft 
worden, ſo richten wir ihn wegen des Ver⸗ 
gangenen in die Maſſe, daß ihr ihn noch 


einmal taufer 























fchäften auf euren Fall antworten wollen. 
Gehabt euch wohl und betet für uns in dies 
fer ſo argen Welt. Den andern Tag nad) 
Pauli Belehrung 1539. | 





845. | 
An Johann Kymaͤum. 
Abendſtunden, Erfurt den z0. Nov. 1748. 


ſchrift Lutheri abgedruckt worden, welche dem 
Herrn Verfaſſer, wie er ſelbſt ſchreibet, die 
Hand eines guten Freundes, der ein reformir⸗ 
tee Prediger im Heſſen-Rotenburgiſchen iſt, 


3, Drittens, pflegen ung die Hebammen 

bisweilen zu betrugen und leugnen, daß fie 

die Geburt oder — Kind in der Todesge| a en — — 

ahr getaufet. Hier werdet i ermal jenige, der Die Ueberſetzung des Concilü zu 

Heidi un fie nen en | ; Gangra verfertiget Bat, darzu Lutherus eine 
BEN Sr » ’ 


ge 


Borrede gemacht. Man conferire davon die- 


s. Das haben wireuch unter vielen Ges 


einverleibet, und dafelbft aus der eigenen Hand: " 


Sacrament feyn, d. i. ein oͤffentlich Zeichen 


\ 


Martin Luther, D. 


Diefer Brief iſt dem 23ſten Blat der vergnuͤgten 


mitgetheilet hat. Sonſt war dieſer Kymaͤus 


pb das Kind getauft ſey. Da ſoll es | dem XVI Theil diefer Sammlung vor 


wieder getauft, fondern zur Kirchen gebracht gefekte Anzeige p. 68. . 
Lutheri Schriften 2ı, Theil, — Nunn 


Dem 










1290 IL, driefe Luctheri, welche aus dem Lateinifchenüberfestworden, 1 | 
Dem ehrwwisdigen Bruder in Chvifto, rügmteften (oder Löblichften *) Kern, Kern 
Johann Kymaͤo, treuen und reblichen Guſtav König der Schweden und Go⸗ 
Biſchof der Kirche zu Homburg. then, feinem ‚gnädigften Herrn. J 


Se und Friede im HErrn. Es bat| Cr SU, A 
mir M. Valentin Schreiber erzehlet, Sr und Friede inChrifto! Allerdurch⸗ 

daß er von euch, lieber Rymaͤe, zu einem 8) ymichtiefter Here, gnadiefter Konis! ' 
Pfarramt feye berufen worden. Ihr thut M. Nicolaus aus Schweden **), eurer 
fuͤrwahr ein groffes und gutes Werk, daß Majeftät treuer und emfiger Geſandte, bat 
ihr einem fo armen Mann, der noch übers; ung berichtet, es ſey ihm befohlen, fich einen 
diß fromm und gelehrt iR, mie ihr ſelbſt guten Hofmeiſter (oder Lehrer) zu Untere 
tiffet, helfet. Eriſt and) bereit und willig, weifung des Prinzen eurer Koͤnigl. Majeltät 
ja vecht begierig zu Eommen ; allein ec hat auszumachen. Welches ich mit geoffen 
nichts, und ift in der aͤuſſerſten Armuth. Freuden vernommen, da ich gefehen , daß Ä 
So fehlt ihm auch ein Zehrpfenning, datum GOtt euerer Majeftät eine groffe Liebe zur 7 
werdet ihr gar wohl thun, wenn ihr ihm, Gottfeligkeit und Gelehrfamkeit verliehen, fo 
euch die Neifekoften verfchaffet , fonft ſehe vor andre ein herrlich Exempel if. Denn 
ich nicht, wie er könnte die Reiſe antreten. was iſt ehrlicherund nöthiger fuͤr Könige, ale 
Mir wuͤrden fie ihm gerne geben, menn wie daß fie entweder von Natur wigiger ſeyn, 4 
nicht auch felbft auffer unfern Armen von ei⸗ als andre, oder Durch gute Zucht wohl ges 
ner geoffen Menge anderer armen Leute,’ lehret werden , damit fie nicht immer mit 
die von aBen Orten her auf dieſen berühmten. andern Augen fehen, und nachanderer Vers 
Ort zugehen, geplagt wuͤrden, zumal bey! ftand und. Ilrtheit glauben muffen. . 
| a fü eroffen a er die) 9 elarifimo, ©. 9) Sue. 0 ur h 
Einwohner diefes Landes fich nichterinnern.) ChHriſtus, der fein Werk in eurer 
Scicket demnach Die Kaften, oder wenn & aperär ha angefangen le es dennaud 
euch nicht in Der Ct möglich if, fo Ted nie groffem MWachöthum fortsehen, da | 
Bütge, wenn wir etwa igendtve ſo Diel|yurchs ganze Reich, fonderlich in den Dome 
Tonnen geborgt bekommen. Denn en eröfnet und angerichtet wer⸗ 
ſche auch ſelbſt gar fehr, Daß diefem Mann en erofnet und auge 


erathen undgeholfen wͤrde Gehaht euch —— —— indie } 
. wohlim HEren, und grüffet alle die Unfeie| achte und vornehmfte Pflicht der Könige, - 
om au Dienftag nach PAb die auffer — "SH une ia 
N A chriſtlichen Gottſeligkeit hold find : melchen 
— Euer Martin Luther. as Majeftät, alerlöblichfter König, 

4 7 VOR 0 11 

3. Und wir bitten GOtt, daß er das Herz 
eurer Majeſtaͤt mit feinem Geitt vegiere. Es 
hat eure Majeftät durch GOttes Gnade zu 
a ie > diefen und. andern Sachen gar tüchtige 
Dem ollerdurchlauchtigften und horhbe: Werkzeuge, unter den ———— 






1291 








% 









> An Rönig Guſtav in Schweden. 
Aus Thom. Crenti animadu, hift, et philol, 
part, VIIE p.144 3 


3 


auch 


— J — — 
— * — — 
— = ® — — 
5 - ® * A 
= “ —— — nn — BR. 


| ' a “ « " - — Pr —e — ——— — —— — 
1292 mer vom Jahr 1539. 1293 
auch den für den Koͤnigl. Prinzen berufenen —— Friede. Lieben Herren! Deu 
Hofmeiſter George Normann, den end⸗ armen Curinienſiſchen Abt, den ihr an 
lich M. Nicolaus ausgefunden, und ich mit mich habt recommendiret,, habe ich williglich 
gebeten habe, welcher alfo abgehet, in eurer] aufgenommen. Allein, jetzo ift Feine Gele⸗ 
Majeſtaͤt Dienfte zu treten. Er ift ein genheit offen; doc) hoffe, daß in Furzem eis 
Mann von einem unfträflichen Wandel,Ine, auch wol mehrere fih zeigen werden, 
befcheiden, aufrichtig und gelehrt „ folglich fonderlich in Pommern , alwo man, nach 
‚ein tücheiger und wuͤrdiger Lehrer des Prins| des Fürften Ted, ihver fünfe aus Luͤbek die 
zen, welchen eurer Majeftat ich alfo beſtens zuvor aus Pommern verjagt waren, zurück 
befehle. Er nimt auch zum Gefährten mit| gerufen hat, Demnach werdet ihr diefen 
ſich Michael Agricolam, der in eurer) Mann fröften und ermahnen, daß er eine 
Majeftat Reiche geboren und einheimifchift, | Eleine Zeit in Gedult ſtehe. Su bald «8 
der zwar noch wenig Fahre, aber vortrefliche möglich iſt, will ich mir alle Mühe geben, 
Gelehrſamkeit, Verftand und gute Lebens ihme zu zeigen, daß eure Necommendatien 
art hat, der in dem Weich euer Majeſtaͤt nicht vergeblich gerwefen. Gehabt euch wehl 
viel Gutes fehaffen kann: Den befehle ich eu-|in Chriſto. Wundert euch nicht, daß ich 
ve Majeftät ebenfals beftens , als einen| mit fremder Hand euch geſchrieben babe, 
vechtfchaffenen und bewährten Menfchen, und! Denn meine Geſundheit iſt, wie ihr felbft 
bitte Ehriftum, daß er feloft, Chriſtus, durch wiſſet, gar veranderlih, Wittenberg, 
dieſe Perſonen viel Frucht fehaffe, als der den s Zul, 1139. 3 
fie auch durch eure Majeſtaͤt rufet und ber) | . Martin Luther, m. mea. 








ſtellet. — 
4. Der Vater aller Barmherʒigkeit wolle 848. 
auch allen Rath und Vornehmen eurer An Stanz von Bheva. 


Koͤnigl. Majeftät mit feinem beiligen Geiflf Aus den Unſch Kracher. K.arıc. soo, 
fegnen und viele Ginade dazu geben, Amen. _ re ie 
Sonnabends nach Duafimodogeniti1539. Dem edlen und mohlgebornen Herrn, 

‚Eurer Koͤnigl. Majeſtaͤt Franz von Rheva, Grafen von Thurn, 
= „gebenfter 7) feinem in Chrifto hochzuehrenden Herrn, 

FRECHE Mörtin Lurber. | _ De — 
= addictus iſt auch wol unterthaͤniger zu geben, Sr und Friede in GOtt. Obwol ich 
quaſi deuotus. gefehen habe, daß Em. Gn. unter vie⸗ 

len Gefchäften an mich geſchrieben habe, ich 








ul Bane | mich auch gewundert habe, wie fü viele Bes 
An die Prediger in Altenburg. weisgruͤnde vom Zieinglio in der Sacra⸗ 
Aus Ehrift. Schlegels hit. vitæ Spalatini) mentsfache bey Ew. On. Eingang gefunden 
re haben, und zudem nuch fehr bedatire , daß 


Den ehrwuͤrdigen Herren M. Georg Ew. Gn. durch dieſelben fich alſo hinreiſſen 
Spalatin, Eberhard Brisgern, Eber—- laſſen; fo bitte Doch ich, der ich roch mehr 
"bard %7,, Dienern des Worts zu Alten-Izu thun habe, als daß ich weitlaͤuftig fehreis 
-Durg, meinen in dem HExen geliebten | ben Eönnte, um Chrifti und Ei. Sn. Se⸗ 
NT. Brüdern. > Ten Heil willen, Ew. Gn. wollet doch auf 

Se ee Nunn2— — dieſen 









1294 


diefen —— nicht — ja * ift, denn fü hätten wir feinen em J 
glauben, daß allein Brod und Wein, und artikel, wenn er erſt dem Urtheil unferer 
Vernunft müßte untersoorfen werden? Aber j. 
Denn Ev. Sn. Argumenten — Geſchaͤfte noͤthigen mich, bier abzu⸗ 2 
vechen. J | 

tool in deutſcher Sprache, geſchrieben, und|dem alten Glauben unſerer Kirche fo lange 4 
damit wir durch SOttes Gnade viele ber|zu bleiben, bis ich mit der Zeit Ew. Gm, 
Fehret haben. Denn was ift ungereimtes Argumente meitläuftiger auflöfen werde, 
' GOttes ort: Das ift ' 
wird nicht triegen. Ew. Gn. Vernunft und 
‚ment? Iſt denn das dem almaͤchtigen GOtt der Menfihen Weisheit leugt und treugt. 
was ſchweres, was ung unglaublich zu ſeyn Der HErr erhalte und regiere Ew. Gn. mit 
Niemand ſeinem heiligen Geiſt, Amen. Gegeben u B 

föhrer gen Himmel ꝛꝛc. Wenn er nun in een den 7. Hug. 1539. —— E 


nicht anch Leib und Blut im Sacrament zur 
gegen ſeye. 
- find Zroinalianiich, damider wir vieles, wie⸗ 


darinnen, wenn man glaubet, der Leib Ehris 
ſti jene zugleich im Himmel und im Sacra⸗ 


duͤnket? ob. 3. wird gefagt : 


dem Himmel gemefen ift, da er auf Erden 
mandelte , wie koͤnnte er nicht an verſchie⸗ 
denen Sertern zugegen ſeyn? Wer dieſes für 
unglaublich halt, wie will der glauben, Daß 


Gott Menſch feye? Wie wäre Dennindem! 


Leib Der Jungfrauen zugleich wefentlich der 





ne 


bitte Em. Gn. henjlich, bey 


mein Leib ıc, 


w. n. 
—— ——— J——— 
Martin — J 

VE 

An Georg Spalatinum, _ 


wahre GOtt? wie wäre Ei eine einige 
Perſon in dem einigen göttlichen Weſen, 
mit Ausfchlieffung der. übrigen, Fleiſch wor; 
den? Die Geheimnifle des Glaubens wer⸗ 


Aus Buddei fuppl. ep-p.26. 4J 
Dem beruhmten Herrn Beorge Sp a 


' bleiben. 


den im Wort gelchrer und angenoinmen ;| 


find aber der Vernunft nicht begreiflich, und 


dem Urtheil derfelbigen nicht. unterworfen. | 


Yun aber giebet das alles Die Dernunft an; 
i ein Leib Eönne nicht zugleich an vielen Der 
tern feyn. Allein, Die Vernunft iſt blind, 


und was ihr mmoͤolch ſcheint, iſt Goll 


dem HErrn was leichtes. Mein Leib ift 


nicht zugleich) im Himmel und auf Erden; ſchon vor ſich bey euch wohl ſtehe. Weiler 
aber was bin ih? Mein groffer Leib ift nicht aber dach mit Dem Zeugniß meiner Hand hat ; 
in einem-Heinen Bislein Brods ; aber wer zu euch kommen wollen, ſo habe an euch der 
bin ich? bey GOtt iſt kein Ding unmoͤglich. beſchaͤftiget iſt, ich auch mitten in meinen ex E 
Nicht der es begreifet; fondern der da glau⸗ ſch aͤften ſchreiben muͤſſen. 
Umd wiederum, ſpricht wo es moglich), denfelben unterzubringen fr \ 
Eſaias Cap.7; Glaͤubet ihr nicht, ſo ver⸗ chen. Er iſt 
ſtehet ihrs nicht, und werdet auch nicht feligkeit und Nedlichteit vet Und wohte 
Waͤre nicht GOtt elend daran, GOtt! daß er im Kloſter nicht gehindert 
— ie da ſagte und ———— glaube! worden waͤre am DANN fo ware engen 


‚bet, wird felig fern. 


latinen, treuen und reblichen Erzbiſchof — 4 


Er: beſthlet einen Ungelehrten an — wer R 
gen feiner ‘vortreflichen Frömmigkeit, und ver ⸗ 







a Kirchen, feinem im Pen 
Geliebten. ER 


wuͤnſcht die Klöfter, daß fie fo manchen guten 4 
‚Kopf verderbet. # 


nade und Friede! Ich weiß, fieber 2 
Spalatin, daß diefer ehrliche Mann 


Ihr werdetalfo, 


es wegen feiner treflichen Gott⸗ 


wiß 


| 1296 h vom Jahr 1539. 1297 
wiß einer, der in einer groſſen und volkrei⸗werde, fo woillich ihm anderswo unterhelfen. 
chen Gemeine Nusen schaffen koͤnnte? Chri⸗ Denn mir ift er —— als daß — 
ſtus zerſtͤre doch tie er angefangen hat, Oſchatz willen fo herumgeſprengt werde, da 
ſolche Holen und Locher. Denn ie viel er fo wol zu Torgau als Wittenberg gerne 
srefliche Perfonen haben fie gehemmet? Ge⸗ geblieben wäre, wo ich ihm nicht beredet, 
habe euch wohl. In Eil. Gruͤſſet D. fich auf den Weg zu machen. Gehabteuh 
nam und andre Mitbiſchoͤfe. Den ſech⸗ wehl im HErrn. Den andern Tag nad) 


ften Tag nad) Laurent 1,39. 

—* Mart. Luther. 
An eben denſelben. 

Aus Buddei fuppl, ep. p.266. 


Dem ehrwürdigen im HErrn, Herrn) 


M. Beorge Spalatinen, der Kirchen Erz 
bifchof, und Altenburgifchen Pfarrern, 
- feinem geliebten ‘Bruder, 


Er fihreibt für Sohann Buchnern daß er zur] 


Pfarr in Oſchatz befördert, und nicht immer 


Lamperti 1339. 
Euer Martin Lurber, 





851. 
An Stanz herzenberger. 
Aus ben Unfch. Nachr. Anno 1731. p. 897- 


Das Avtographum, aus welchem dieſes Schrei: 
ben daſelbſt abgedruckt worden , ift deutſch. 


ge und Friede in CHriſto. Achtbar 
> hochgelahrter lieber Herr Doctor. 
Daß ich Euch nicht allezeit antworte, bitte 


fo herumgejaget , fondern anderswo mit einem|ich, wollet nicht für übel haben, noch aud) 


Amt verforget. werde, 


H $. J. RR 
ade und Friede! Ich bitte euch herz 


vermerfen, weil ihr wiſſet, wie kurzweilig 
Reben ic) führen muß, und fo kurz, daß ich 
wohl drey Stunden (wohl moͤgte mehr fügen) 


lich, lieber Spalatin, thut mir doch beduͤrfte, wo ich eine habe. Und rechne, 


den Gefallen, daß die Oſchatzer Herrn Jo⸗ wer es teil, wenn ic) muß drey ‘Briefe 
bann Duchnern befommen, teil M. Ear|fehreiben, da ich zu einen jeglichen wol duͤrft 
ſpar Loner fehreibt, er wolle nicht hin, und einer Stunde, und müften doch alle Diey 
daß auch fo viel Schreiben, die an und von in einer Stunde gefchrieben feyn, ob ich nicht 


mir hin und wieder ergangen, nicht umfonft 
und vergeblich feyn, Daß ich mid) ganz ſchaͤ⸗ 
me, daß Die Sache fo lange verhindert und 
aufgehalten worden, daß ich mich hinfort 
nicht leicht werde angehen, oder vielmehr 
plagen laſſen mit rathen, die Meißniſchen 
Kirchen zu verforgen und Vorſchlaͤge zu thun 
da wir fo genug mit unfern Sorgen, Ger 
fehäften und Arbeit zu thun haben. 
. 2. Wenn ihr aber Johann Duchnern 
nicht gern in Oſchatz haben wolle, fü fchrei- 
bet aufs bäldefte, ſich der Menfeh nicht 


immer zu tode warte und herum geführer | um. 


muͤſſe Eurze Stunden haben. Da ein ans 
drer eine Stunde hat oder zwo, muß ich 
aus einee Stunde drey-oder zwey machen. 
Iſt das nicht ein kurzweilig Leben? alſo 
thin mir viele andre Gefhäfte auch. Sol⸗ 
ches feherzeich mit Euch, weil ich jego unter 
Stiens müßig bin. Ich befehl Euch aber 
treulich dieſen Johann Halbbrot, von und 
ordinirt, hoffe, er fo viel Frucht baren, 
a!s der unfere Weiſe gefehen und alles ers 
'ahren hat. Gruͤſſet mir Eure liebe Haus ⸗ 
ehre, auch den würdigen Heren Er. Pau⸗ 
Hiermit GOtt befohlen, Amen. Zu 
Nannz3 Wit⸗ 


Jede, nemlich den Stein. Darum Ant 


\ 


* 





1298 II. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt wor 


Wienderg Montags nach St am — 4 
— Arn Sieronymum Wellen, 















ciſci 139. 
nme artin Luther, D. | us Dupdei fuppl: ep. pa, — u 


Dem ehrbaren, bochgelehrten Herrn Fran⸗ 
ciſco Hertzenberger, der Arzney Do- 
ctor zum Sagan, meinem guͤnſtigen 
Herrn und Freunde. | 


Er will die Kinder, fo noch nicht geboren find, 
nicht taufen laſſen, fondern für fie beten; vom. 
denen aber, die ſchon getauft find, folle man 
niche viel ſtreiten, ſondern alles zum beften 
deuten. % — 
e x 4 h I — * 4 

Aus Buddei fuppl. ep. P.266. nade und Friede ‚Durch CHriſtum! J 

3 „2.0.4 Ron den Kindern, die man in Muts 

Dem ehrwuͤrdigſten Mann im HErrn, terleibe taufen fole, urtheilet auch ihr, lieber 
M. George Spalatinen, Meißniſchen D. Hieronyme, in eurem Schreiben ganz 
Erzbiſchof ze, feinem geliebteſten Obern recht, Daß man fie nemlich eher nicht taufen 

£ und Bruder. | ſolle, bis fie geboren. “Denn fonft folgte 

Er meldet, dag Jonas den Stein habe, inglei, |Der. ungereimte Schluß, Daß wenn das 
chen etwas von Medlers Sache, fo er Caſp. Kind in Mutterleide nur das Leben harte, 
Ereuzigern befohlen. — {und ſich bewegte, ſolches aus eben der U 
ae — Bi a kranken A 4 
nade und Friede. Es ift, lieber Spa, getauft, und Der Leib Der Mutter mie ABap 
& latin, euer Mitbifchof Jonas niche fer begoffen wurde. Doch muͤſſen die Wei⸗ 
bier. Denn er ift mit den Kindern nach ber, die Der Freiffenden Frau beufiehen, mit 
Schweinig geveifet, wie einigeglauben, der gebognen Knien beten, und das Kind in der 
Peſt halber, vielleicht aber, den Stein) Noth durd) ihres Glaubens Geiſt GOtt be⸗ 
zu heben *). Denn ich höre, daß fehlen, en — Aa Bau nee & 
er in Schweiniß feinen Türken und Satan ten, und alſo auch dem Kinde, auf das&e 
an m. 50 bet des Glaubens, das Leben ſchenken. 
wortet er nicht auf euer Schreiben. ı 2. Don andern aber, welche in vergangs ⸗ 

*) calenlatum, oder zu warten. ner Zeit die Kinder getauft haben, will ih 

2, Wegen der Jungfer Anna und Med⸗ nicht gern viel fragen, und die Gewiſſen be⸗ 

ders Sache habe ich noch nichts gewiſſes; unruhigen laſſen. Man laſſe fie, wie fie 
ich Dachte, fie ware lange aus, weil der an: ſind, und halte fie für getauft, daß niche ° 
dre Theil fo flille ſaͤſe. Und ich hatte ſie das alte wieder aufgeräumt werde. Und 
Herr Caſpar Ereuzigern befohlen, daß er wollen auch die todten GOtt befehlen. 
fie in Leipzig mit ihnen verglihe. Den) Was wir nicht gethan haben, das Fann 
muß ich treiben: welches ehefteng gefchehen GOtt, Daß er Die Erwachſenen, wenn fie- ” 

ſoll. Ich wundre mich über Medlers Schreis meynen getauft zu feyn, durch das Wort 
- ben, boffe aber einen guten Ausgang. Ger des Glaubens mit dem Geift begabe, und 
habt euch wohl und betet für mich. Den alſo im Geiſt taufe, und anderer vorganges 

- andern Feyertag nach Leonhardi 1539. Ine Machläßigkeit überfehe. Mir aberran 7 

Euer Martin Luther. then nur aufs Fünftige, und entfchuldigen ° 
3 ER | 2 A 





er 
An Georg Spalstinum, 


1300 — 
das vergangene, daß die Gewiſſen alent crament gehen, und hernach durch das 
| 


| 88 dem Krankenberichten, ſollet ihr aus 


— 
vom Jahr 1539. 1301 


halben ſicherer gemacht werden. Gehabt Wort geſtaͤrket, dahin ſterben, es geſchehe, 
‚euch wohl und betet für mich. Den Abend bey was vor Gelegenheit (es wolle). Denn es 
vor Martini 1539. wird diefeBrivatcommunionnoch zu einer un- 

' erträglichen und unmöglichen Laſt werden, 
a ye 17. Pe 15a a Beni: 2 ik Au nicht 

| ——— | billig, daß man die Kirche mit den Sacra⸗ 
a upon Banssrbach. ne ſo knechtiſch mache, befonders bey des 
an ſich ee er Luinen, welche fie die ganze Zeit verachten, und 

heran, p. 1800. nad) des Herrn Kl. Sticks i fe : # 
EN deren man fich bier bediener. ee hernach auf allen Fall ke as en 
teinifch trift man diefes Schreiben au) an in gen Knecht haben, bein fie nie nichts gedienet. 
u Unſch. Kracher, Anno ıza2. psy.  |<4ber weil dieſe Sache noch nicht geordnet 
iſt, ſo thut, wie ihr koͤnnet, und communi⸗ 

Ss ihr, lieber Herr Anton, fraget von ciret die Schwachen alleine, wenn ihr nicht 
communiciren wollt, wie ihr hier gethan; 
unſerer Kirchenweiſe genugſam berichtet ſcyn, doch mit Proteſtation, das ſolches nur zu der 
als worinn ihr ſo lang gelebet. Ich denke Zeit geſchehen, und nicht immerdar kuͤnftig 
‚aber und wollte, Daß die Privatcommunion bey ihnen geſchehen werde weil allerdings 
allenthalben ſchlecht abgethan waͤre, daß etwas in dieſer Sache muß geordnet werden. 
man dem Volk in der Predigt ſogte, ſie ſol Gehabt euch reohl. Alm vierten Tas nach 











ten des Jahrs drey oder. viermal zum Sa Cathar. (28.Nov.) 1539: 





Anno 1540. 
ne tern, die ihn gefangen haben, daß er. weder 


An Philipp Melanchthonem. uns, noch ſie mit gewiſſen Verſprechungen 
recht befriedigen Fann. Denn ich gedenke 


- Aus den Linfch. Nachr. Anus 1722. 9.188. ohne)" i — 
RR en Si i \vielmal, was ich doch wol thun wuͤrde wenn 


Tag und Jahr. — hu i 
RS ih an feiner ſtatt und fo in ihren Handen _ 


"Dem berühmten und anfehnlichen Herrn wäre. 
If € 4 Juͤ ER SR Eee 
M, Philipp Melanchthon, Chriſti Juͤn 2. Man muß Gott fuͤr ihn bitten. Es 


yo ee ahebtehien | iſt frenlich ein groß Wunder GOttes, daß 
tn. ö ©. fer des Kanfers Hand bisher fo viel Johre 
ae en. „Tabgehalten hat, ob ſchon die Cardin le und 
“ Dnade und Friede. Daß ihr ſchrei⸗ Bifchöfe immer in ihn gedrungen, Ihn, erbits 
SV) bet, lieber Philippe, der Kayſer tert, gereizt undaufgehesthaben; dafür ir 
7 geftatte ein Gefprächin der Stille, GOtt billig zu danken haben. Was auch 
darüber wundte ich mich auch, was es be: fo geſchehen oder fich begeben wird, das als 
deute. Ich glaube, der Kanfer wiffe n:cht, les werden wir durchs Gebet, fo allein die 
was er eigentlich vornehmen fofle. Er muß allmächtise Kayſerin in menfchlihen Div 
ein verdesfies Herz haben unter fo viel Dt gen iſt, erlangen ; Dusch felbiges werde 





n wir 


3 


uet nod) umerweges andre Briefe haben. ‚haben wir erhalfen: daraus ich fehe, dafihr 


ns, auffer Daß ich wuͤnſche, daß ihr bald 


& — ER — BE Re —— 

1302 IIL Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt worden 
“regieren, was in Ordnung iſt; veſſern was ehrerbietig, und hat euch uͤber die Maſſen 

undordig iſt; dulten, was nicht zu beſſern iſt; lieb und werh.. 
uͤberwinden alles Uebel; erlangen alles Gu  — 0 Wartin Luther, 
te, wie wir bisher getan und erfahren h·⸗·⸗ — — 
ben, Don svelcher Kraft des Gebets aber Pr —— 
die Paͤbſtler nichts miffen; als ruchloſe Leu⸗ An eben denſelben. | | 
te, denen fo mancher Anſchlag gefehlet hat.| Diefen Brief hat man nach dem Aptographo, wel⸗ 
Denn fie wollen en | — nicht au | a ae —— h 
thun. “Und ift der Zorn GHDttes zum En) u ven, Moerienet: er befindet ſich aber auch 
de tiber I eo weil = ihre Sm a Ken garni I. dm Mufeh, Sync. 1zodı 
CHriſti und der Chriften Blut erfullet har]. “: 
ben, Denn fie find vorlängft im Blut der An den liebwertheſten Herrn M. Phi⸗ 
‚Heiligen ganz verfenket und trunken. Wir ‚pp Melanchthon, aufrichtigen Zünger 
leben zwar als arme Sünder im Fleifh ter | - CHriſti ‚und feinen geliebfeften 


Suͤnden, find aber doc) vom "Blut rein,ja] / Druder, 

haffen die Blutmänner und den Blutgom,| — a 

1 2 ae und Friede! Was ich euch, lie⸗ 
3. Das habe ich gefehrieben, daßichant,, “ ber Philippe fehreibe, das fehreibe ich ° 
wortele/ ımd ihr fäher, daß ich eure fü nie, len. Ich menne, ihr feyd Gu Schmal ° 













Im Briefe empfangen habe. Denn fonft Falden) und gehe euch eben wie es ung vor 
pflegen wir von folden Dingen unter uns drey Fahren gienge, da unfere Briefe fehr 
im Vertrauen zu veden, wenn wir auf der, langſam nach Wittenberg Famen. Die 
gleichen Sachen Fommen. Ich hoffe ihr etten, fo aus Weimar *) Datirt waren, 


onft ſtehet GOtt Lob alles noch wohl bey Mesentit Buch gelefen. Ich habe no 
108. au ‚nicht Zeit dazu gehabt, habenud)Feine Luft, 
es ganz zu lejen: “Denn das ift bisher gan; 
kommen waͤret. en und dit genen, gu J 
4. Ich bin zornig genug auf Meiſter Gri⸗ E meine Perſon zu toben, und die Sa⸗ 
Y Bein welhen ich euch vor meinem Ende g)6, Di Mi — uͤbergehen. Was 
gerne mit ſeinen Tugenden hinferlaffen will |" ;een und en da es ihnen an Ge⸗ 
| habt euch wohl im HErrn. Grüf}co en und Wißßen fehlet, und fie alfo ohne 
Behabt euch woh ng m, | con und ſei bloffe elende entia (oder Weſen) 
ſet alle die Meinigen, und faget, daß in ih⸗ find? **) ER N 
‚ren Häufern alles richtig fen. Die andere| auf der Reife nemtic, — 9 
Stunde nach der Sonnenfinſterniß, Diewir| *9 ein jeder ſieht Bier. con-feirentia: wie wi 
in ihrer Noth gar traurig zwey Stunden] mic gefpiele ie [3 
lang gefehen haben, nemlich von 5. anbis) 2. Euer Töchterlein iſt noch wohlauf, 
faft 7. Uhr ende, HErr, das Uebel mie auch das ganze Haus; wie ihr wohl 
auf die Feinde, und ervefte ung um deines aus ihren Schreiben erfehen werder. Der 
Namens willen, Amen, Meine Kethe, HErr vegiere euch mit feinem gereiffen, Beis 
welche voͤllig wieder gefund, gruͤſſet euch ſehr ligen und fürftlichen Coder freudigen) Geift 


wiederkommet, ja, daß ihr fehon wiederge⸗ 


2* 








\ 


1304 - 
in feiner Sache, und feine Sache in euch, 
mer. Niere 

3. Hier freuen ſich die Leute, daß: Kolak 
oder Kohhauſen mit zween gefangen wor— 
den. Aber das werdet ihr. mol fchon wifr 
fen, da die Reuter immer ſo geſchwind zu 
euch eilen, und ohne Zweifel alles, wie es 
ift, richtig erzehlen. Wehe dem boͤſen Kos 
jaf, der fo viel Blutſchulden auf ſich Bat, 
denn der vielen Raͤubereyen wollte ich nicht 
gedenken. Es follen über, 40. Menfchen 
aus feiner Geſellſchaft umk ommen feyn. Un- 
fer Schöffer fagt, 14. waren am Leben ges 
ſtraft worden, alle von dem Haufen, Die 


Marzan: geplündert haben. Das hätten|- 


fich die Buben mol nicht fo bald eingebildet, 
wenn es ihnen jemand in derſelben Tracht 
vorhergeſagt haͤte. 
4. cd) roill,einen artigen Streich erzeh⸗ 
len, den mir M. Antonius aus Pirna 


vom “Jahr 1540. 


1308 
befommen; Unſre Elbe war auf die Fels 
der ausipaziert, hat ſich aber feit geftern 
und heute wieder geleget. Ich weiß nicht, 
was ſolche ſtete Ueberſchwemmungen bedeus 
ten. Des Sonnabends nach Oculi 1540, 

Si je Martin Luther. 

Mein. Here (die Kethe) gruͤſſet euch mie 
allen Ehren. Das hat fie durchaus haben 
mollen zu schreiben, und danfet, daß ihr mich 
hier gelafien. Sie fängt an in der Herr⸗ 
lichFeit der. GOtt Lob wieder hergeftellten 
Geſundheit zu ſtolzieren. Sie gehet noch 
nicht recht herum: es ift aber. doc) etwas 
mehr bey ihr als fehleichen. 





3 857» 
An Antonium Lauterbach, 
Aus den Unfch, Nachr. X. 1726. ». 89%. 


+)! Dem ehrmwirdigen Herenin EHrifto, M. 


fehreibt. Nemlich daß obiger Mezentius, Antonio Lauterbach, treuen Biſchof, 


als er durch Schlefien zurückfommen , bey 
Bauen über Nacht geherberget, hernach in 


einer Stadt: Kalau. Und da er ſpat Da} 
ankommen, um über Nacht zu bleiben, noaz 


ven einige Edelleute dazu Eommen, die fi 
geftellet, fie fuchten Hans Spiegeln. und 


feinem im HErrnGeliebten. 
nade und Friede. Ich werde, lieber 
Antoni, gerne bey der bruͤderlichen 
Hochzeit ſeyn; aber mit Geiſt und Gebet, 


Denn, daß ich es mit Dem Leibe nicht thue,, 
macht die Menge der Geichäfte, und weil 
ich denke, ja weiß, daß die Mammelucken, 
und die Königin deffelben Deichs, ſich gear 
gert, etwa Durch einige meine Schuld. Und 
men ärgert nicht Luthers tolle Art? 
2, Mit euren verftockten einftaltigen *) 
Frauen (davon ihr fehreibet,) vathe ich, daß 
ihe Gedult habt, und den befoffenen Teus _ 
el — lange oO — 
“ &) ex Pirna, wie oben ex Vinaria, iß Aergerniß dultet, und ermahnet indeß 
a Jdie andern, wie ihr thut, Daß fie ExHrifli 
6. Gehabt euch wohl, und betet, wie ihr Einfegung nachgehen, und feyd gewiß, daß 
denn thuts, und anttonetet defto öfteren, , ihe dem Zeufel fo mehr Aergernißz macht in 
je mehr ihre wiſſet, Daß wir eure Briefe fpatf feinem Reich, als jene gute Frauen "Din 
Lucheri Schriften a1. Theil, on 


Pommetan; denn’fie hätten es fo mit eins 
einander verlaffen, in der Nacht alda zur 
ſammen zu Fommen. Da das der Mezen⸗ 
tius innen worden, ift er gleich zu Pferde 
‚geftiegen, und eilig fortgeritten, weil ihm die 

- ‚Herberge ae Der groſ⸗ 
fe Ferfencitter **) ergreift das Dafenpanier 
gar bald. Die fold) Spiel angeftellet, har 
ben darüber gelacht, wie auch alle, Die es 


ef 





1305 II. BSrieefe Lutheri, "welche atıs * Tate — “4 


EHrifi | Deich, GOtt wird deſſen auch die offenbare Schrift: Die Zurer und Eher 
ein Ende machen. Nur verachtet und mei⸗ brecher wird GOtt richten. Vielmehr 
det ſie, Se laßt fie auch verachten und meis| aber, Die fie e hegen ſchuͤtzen und ihnen mit 
den, Ihr feyd ein öffentlicher Prediger, Math und That helfen, Denn mie dürfte 
fie ohne Amt und wenig, fie werden endlich| man fonft öffentlich wider Hurerey lehren, 
uͤberwunden erden. Gehabt euch wohl wenn man die Oberkeit Toben ‘fol, — 
mit den Euren. Es gruͤſſet euch meine *) rey dultet? wider das Exempel der Nuͤrn⸗ 
Herr Ketha. Den ſechſten Tag nad) Bar⸗ berger, Damit fie ſich breit machen, (als ob 
thol. 1540. hfie es allein darinnen verfähen,) weil ſonſt, 
x Martin Luther. |fagen fie, alles voller Befleckung und Unrei⸗ 
N vnifpeciebus im Abendmapt dominabus, * nigfeit wide, iſt das Mittel und KHofnung “ 
— ee der Che. Was darf es aber foldes Mit | 
| J—— Itels und. ſolcher Hofnung, wenn Hurerey 
En — ar: ra en — 4 
| | erfahren, daß unter dem Satan duch Hu ⸗ 
An Hieronymum Oele, | häufer dee Sachen nicht allein nicht 'geras 
Yus Buddei fuppl. ep. P268 ° tthen, fondern vielmehr durch das Erempel 
Er ift nicht zufrieden, daß die Hurhaͤuſer wieder freyer Hurerey Die Unzucht vermehret, und 
aufkommen; und ſpricht, wo chriſtliche Ober) heydes zu. Nothzuͤchtigung und Shebruh 
keit fey, da habe die öffentliche Hurerey nicht Anlaß gegeben worden. Yun aber ift durch f 
nn fo er. mit wichtigen Gründen beweilet. J 
GOttes Gnade, da Das Huren verboten 
NO, Sieronymum Weller, if, auch tweniger Umucht Gewalt und Ehe⸗ 
3, Chrifli,, Diener, Ä u Dr MH: Es name 4 
made und Friede. Habt, lieber Hie⸗ keit (wenn fie &riftlich ſeyn woil,)-fe wol | 
Sa ronyme, N; N zu an 1 Hur erey als Yrothzüchtigung und Chebruch 
welche die Huthäufer woieder angerichtechaz|Ntvafen. Wenn man fie heimlich in Menge | 
ben wollen. Es wäre beſfer geivefen, den| eiber, iſt fie auffer Schuld. Wider 
Teufel nicht ausyutreiben, als wieder ein, GOttee ABort aber koͤngen wir niehtethun, | 
gulaffen.und zu ftärken. Cie mögen: erſt 9effatten, noch Dulten. Man laſſe das Recht 
CHriſti Namen abfagen und zu Heyden gehen, und füllte die Welt Darüber zerfals — 
werden, die GDit nicht Pennen, als da fie len. Gehabt euch wohl. In Eu. De 
die. Hurhäufer wieder einführen. Wir Tag nad) Aegidi 1540 0 

















au folche — nicht ſeyn; wir haben] WMWMartin Luther 2 1 
ON ie Dee u 
eg Dem berlifmten anne, Herrn Geor · 


ge Spalatinen, ber Kirchen im Meißnere Mn 


- An Georg Spalatinunt. i lande treuen Erzbifchof, und feinem ge 


Er Buddei ſuppl.· ep. p. 270. Diefer Brief| Viebten Bruder. | > 
ftehet auch in Schlegels küft. vitz Spalatini| Er benimt Spalatin die Sorge, daß er ur ; 


‚BR a ; dem et Eonfiftorio (wie er ge 
ae 2 —— a 


Ya iM (le Re E 


* 


ER, — 
= date und Friede! Daß ich langſa⸗ 
DV 
* N 


ja dergleichen Meifterfchaft oder. Verant⸗ 


ſolche Sorge fahren laffet, denn wir befors 
gen und fürchten bier, nichts weniger, als 
das. Dur bitte ich DIE um unfter Freund» 


— — ER Bor Taheiigar, © 1309 
fuuͤrchtet,) gedemuͤthiget oder zu Pagren getries erinnert und bit | 
ben würde, denn folches gehe nicht die Viſita— ausgerichtet al ehe a RR 
tores, fondern Eheſachen an Und wenn es ll 8 hal. 
auch mit auf die Viſitatores gienge, fo fey er wo J Senn wo Ic) ſehen werde, daß nö ⸗ 
doch durch eine_befondte Begnadigung davon thig zu fehreiben fey, fo glaubet gewiß, daß 
r oh nn ih — — ws id) eher alles liegen laffen werde, als euch 
ſchuldigt er mit gutem Urſachen, und bittet, den in eg > 1 im if 
> edlen en ‚son Einfiedel für ihre beſondre Mecken — en —— 
und ſeltene Mildigkeit zu danken. TEN A} ten 
er und geundredlichen Freunde müffer ihr viel 
beffere Gedanken haben. Ich danke den 
Herren Einfiedlern *) für ihre herzlich guten 
Gemuͤther: denn fie find ein feltenes und 
fonderbares Licht in der grundverderbten 
Finſterniß des Adels jegiger Zeit. Mein 
(ſcil. Here) Ketha gruͤſſet euch ehrerbietig, 
und bittet, daß ihr mir es übel nehmen folk, 
daß ich nicht gefchrieben, indem fie mich ges 
fitorium angeordnet worden, ſo wird es doch, nug daran erinnert: welches ich bekennen 
wenn es zu Stande Eommen, nicht die Birlmuß, daß es wahr fey. Gehabt euch mie 
fitatores angehen, fondern Ehefachen (wel⸗ den Eurigen wohl im HEren. . Den viere 
che wir hier weiter nicht vertragen wollen! gen Tag nach Epiphan. ısa. an 
‘oder koͤnnen, und die Bauten, die in eine | Euer Martin Sutber, 













ſamer auf euer Schreiben geants 

wortet, lieber Spalatin, habe ich 
darum gethan, weil ich eure Surge, daß 
ihr gemeiftert und zur Verantwortung gezo⸗ 
gen werden moͤchtet, fuͤr vergeblich gehalten. 
Denn ob wol hier zu Wittenberg ein Con⸗ 


Ordnung der Zucht zu bringen, und anzu: 
halten find, daß fie den Pfarrern das Ihri⸗ 
ge geben, welches vielleicht auch den Adel 
und die Oberkeiten aus Noth treffen wird. 
2. Hernad) wiſſet ihr ja, daß ihr durch 
eine befondre Begnadigung freyfeyd, wenn 


%) hermitis, 





ae 80 N 
An Philipp Melanchtbonem, 
Aus Buddei fuppl. ep. p. 271. 


Er bedauret, daß Philippus, weil der Wagen um⸗ 
geworfen worden, einen Arm gebrochen. Er 
freuet ſich aber, daß die geiftlichen Gaben zue 
nehmen. Er ſtaͤrket alſo Philippum, daß er 
auf dem Reichstage zu Worms freudig hande⸗ 

fe, ſich auf göttliche Huͤlfe verlaſſe und die 

Feinde des Evangelii nicht ſcheue. 


wortung (welches ich nicht hoffe,) vorhan⸗ 
den waͤre. Darum bitte ich euch, daß ihr 


ſchaft willen, daß ihr an nichts arges den⸗ | — 
ket, wenn ich nicht fo oft ſchreibe, als HRS? ie haben nun fehon euren andern Brief 

wolltet. Ich meiß wohl, daß ihr fehr freund. IR erhalten, lieber Philippe. Und ob 
lic) bittet und wollet, ich felle fehreiben. 3 N 
Ihr toiffet aber meine ftets: anhaltende und! gebrochen, fo glaube ich Doch nicht alle den’ 

groſſe Geſchaͤfte. Darum merket euch doch dies Curigen, fo wenig als den Meinigen. Denn 
je Regel: fo oft ich euch nicht antworte, fo unfere Sachen werden nicht durch blinden 
ſey e8 geroiß, daß ich fo denke: es fey nicht, Fall, fondern durch gewiflen Rath, nicht 





oͤthig zu antworten/ und daß ihr en immer (ſcil. fo gluͤckli⸗ 
Ber: | Ne D 


We... chen), 


mir wol leyd ift, daß ihr den rechten Arm \ 


bens machen. 
- werden wir nicht vergeblich fehlafen. € 


hen), fondern GOttes allein regieret. halten, fie wird aber mol bald hier feyn. 











welche: aus ‚dem Lareinifchen — worden, | 





si 0 ° Il, BriefeLutheri, 
Das ort. läuft: das Gebet iſt brünftig:1 Ich wuͤnſche und flehe GOtt, daß ihr fein 
die Hofnung dultet: der Slaubefi ieget, daßlaefund feyd und euer Amt wohl, vermaltet, 
wirs greifen koͤnnen. Und mern wir nieht] Was iſt nicht zu laufen ), zu ermahnen, 
Fleifeh waren, Eönnten. wir fchlafen oder) zu. reiben mit allem Fleiß, und auf gelehrs 
feyern, als die wir an Mofis Wort gedaͤch⸗ |tere, Das iſt, geiftliche Art nach der Schrift 
ten: hr werdet flille feyn, denn GOtt alles auszulegen und vorzutragen, allen Gus 
ftreitet für euch. Denn ob wir gleich als |tes zu thun? Das meine ich aber fonders 
les anders tollen rathen, fagen, thun, und |lich, daß ihr einen Fugen und geſchickten 





-fie wollen. 


dichten mit aller Wachſamkeit, fo wurden 


wir doch, wenn GOtt nicht ſtritte, verge⸗ 
Wenn er aber ſtreitet 


iſt aber gewiß, daß er ſtreitet, und almaͤh⸗ 


lich unvermerkt. von ſeinem Thron — 
get zu einem laͤngſt gehoften Gericht: 


giebt nur allzuviel Zeichen, Daraus ich ” 
ſchlieſſe. Eure Sachen fiehen GOtt Lob 
in euren Haͤuſern wohl. Fuͤrchtet nichts, 
— tapfer und froh ohne Sorgen: Der 

HErr it nahe. Die Heinen, Biſchoͤfe 
ja der Türke und Satan mögen thun mas 
Wir find Kinder des Reichs, 
die wir den von ſolchen Heinzen wieder ver, 
ſpeyeten und getoͤdteten Heyland verehren 


— und erwarten. Den 21, April ısar 
er Martin Butber.| 





r 86 1 
%n Wolfgang Sabricium — 
Aus der bibl. Brem. cl. IV. fafe.5. p. 918, Man 


bat diefen Brief dafelbft a ba — 
abgedruckt. 


Er ermahnet, das Amt eines —— — 
zu fuͤhren. Der elende Zuſtand der TODE 
giſchen er | 


Is 





Hirten abgebet, nicht allein in eurer Kirche, 
ſondern auch unter den Hirten: felber, daß ; 
ihr fie lehret leitet, ermuntert reizet und 
s beſſert, und felbftaudh in allen immer Elüglich 
und gedultig fyrtfahret Und nicht allein, mie 
man fonft pfleget,mit hochtrabenden praͤchti⸗ 
sigen Worten fondern als ‚zu Straßburg, 
in welcher Stadt alles ſo gar hitzig und 
auch laßig iſt, da alles mit Kopf und 
Schwanz fo verderbt und verkehrt it: Da 
braucht es ſonderlich Wachſamkeit, Kiuge 
heit, Beſtaͤndigkeit und Aufrichtigkeit. 
Ich weiß aber toohl, daß ihr das beſſer ver⸗ 
ſtehet und thut als es euch jemand fehreir 
ben kann. So fahret denn freudig und 4 
unermuͤdet fort, nr 
Se) quid non ef — Rare... A 
2. Ich bitte auch, mich zu berichten, ob 
etwa mein Martin *) es irgendwo verſehe, 
daß ich ihm auch widerſtehen und "mehren 5 
koͤnne. Hernach bitte es auch ohne Widers 
willen zu thun, wie ihr aufs fleißiofte und 
freundlichfte zu thun pflegt gegen alle, und 
— gegen mich, mehr als ich ſagen = 
ni. ö 
Bucer oder Luther fe, tie es faft aus for 
gendem fcheint.. 3 
3. Wenn ihr vom Meichstage etwas ge⸗ 





wwiſſes hoͤret, fo werdet ihr mirs auch ſchrei⸗ 


eil! Wa⸗ ihr mir neulich — ben, und was die Wendeliner unter dee 
haben wollt, habe ich noch nicht, weil Preſſe haben. 


| das Eheweib noch nicht zu uns kommen, 


4. Ich kann ſonſt nichts fchreiben. — e 


tele euer — von Straßburg er⸗ das, was ihr lettens Bades. weil — 





g2 . nJahre 1541: 3122 1 1313 
nie geleſen. Ich bitte euch, ſorget fuͤr eure nach muͤſſet ihr auch ſorgen, daß euch die 
Pfarr: und da ich ſchlecht angefangen, ſo Kirche oder das Volk nicht einen andern 
fahret ihr beſſer fort. Und wo nicht auf ohne eure Einwilligung euch ‚mit Gewalt 
die Art, Doch auf eine andre und beſſere. aufdringe. Denn diß iſt eben fo gute Ty⸗ 
5. Wie esmit der Peſt bey euch ſtehe, ranney wider_den Pfarrer, als wenn der 
verlange zu wiſſen: ingleichen wie ſich mein) ‘Pfarrer der Kiechen einen wider ihren Wil⸗ 
Graf *) befinde; man fagt, er wäre ſehr len auf dringet. Es ſollen alfo beyder ihre 
krank. Verdienſte vor den Obern gebracht werden. 
RR *) Comes.) Denn wenn Pfarre oder Kirche einander 

6. Sch geuffe euch und euer Haus und, Leute nach Belieben aufdringen, fo iſt es 
Kirche, und alle im HErrn, und meldet mir, meiter Feine Kirche noch Amt, Darum 
wenn Bucer bey euch ankommen werde. mögen fie entweder mit euch eins werden, 
Gehabt euch wohl. GOtt ftärke und er-|oder ſeibſt Bifchöfe abgeben. Wenn fie 
‚halte euch! er fegne euren Fleiß, Vorneh⸗j denn einen für ſich und wider euch rufen, fo 
‚men und Sorge für die Seelen. Den 20 | jolen fie wiffen, daß fie wider Die Regel des 





Sul 5a | Evangeli handeln, und daß alles durch den 
Euer Martin Luther. Fluch GOttes unglücklich laufen werde. 
—— Gehabt euch wohl. Denn das habe ich 

80 - krank und in vielen Gedanken gefchrieben. 
An einen Ungenannten. Und laßt euch den Calliftum befohlen fen, 


Aus den, Unſch. Nachr. X. 1732, p. 694. den ich. allegeit fir einen rechtſchaff nen ehr⸗ 
a # | lichen Mann gehalten, daher ich defto bofer 

| Su und Friede im Herten. Von M. auf eure Thalleute *) bin, die des Wortes 
"> Eslifto werdet ihr alles hören, was ſchon fatt haben und undankbar find für die 
ich zu ihm geredet habe. Ich bielte es für | Erloͤſung aus des harten Pabſts Tyranney ; 
gut, daß wenn eure Thalleute ihn fohaften, |fie fcheinen aber eine härtere Tyranney zu 
daß er lieber roiche. Man wird ihn ſonſt verdienen, fo fie auch treffen wird, welches 
‚brauchen Tonnen, aber fo, daß er nichtohne ihr ihnen -in- meinem Namen prophezeyen 
‚euren Willen und ein öffentlich Zeugniß der | Esnnet, wenn fie fo find und bleiben. An⸗ 
‚Kirche hinmweggelaffen werde, und man ges no 1341. am St. Barthol. Tage. — 
wiſſe Urſachen melde, dadurch er in Haß Wartin Luther. 
gekommen und den Abſchied erlanget. Ders! *) Vallenfes. a a 


7 io 1542. 


* A 


—— N ER feher der Kirchen in Meißnerlande und treuen 
An Georg Spalatinum, Pfarrer in Altenburg, feinem geliebten 
085 Bruder 


Aus Buddei fuppl. ep, p.272. 
An den hocha ER - Erbauung feines Gutes Zulfforf geſchenket und - 
‚An un und r echtſchaffenen ſeine Leute ausgeleſen, geſtohlen und verkauft 
‚Ham Deorge Spalatinen, Dberanie worden. Er ſchilt auf des Amtleute Betrüt- 
en wi Ooo o 3 gerxeyen 


Er klagt, daß die Stämme, die Ihm der Fuͤrſt z;z 


"worden, weil fie es ohne meinen Geheiß ge) 








1. Briefe Qutberi, welche aus de 


m Rareimfchen überfene worden, 15” 





1314 

























Rz 
gereyen und Rauberey. ErbrauhtalfoSpale| "Be 
tins Fürfprache, daß er ihnen anzeige, andre ep ee — —— 
zu ſchlagen, wo er wicht ſelbſt gute Freunde An Nicolaum Amsdorf, — 

örauchen, und die Staͤmme, wie vorhin, aus⸗ Sim XVII. Th. d. S. p. ises. 


leſen laſſen wolle · | 
An Antonium Lauerbah, 

Aus Joh. Frieder. Heckels manip. 1. epil, 
fingelar. p. 94 —— u 





ra nade und Sriede! Lieber Spalastin, 
J tern Die von Ihro Durchl. dem! 
7 Fürften mir gefchenften Stämme! 
auf des Fürften Befehl und Willen ver- 
Fauft reorden, fo bin ichs zufrieden: wo aber 
nicht, ſo würde mir es freylich zuwider ſeyn, 
daß Fremde meine Sachen, ohne mein Be r 
fragen, Fe Denn es brächte mich * I re 
‚auf die Gedanken, wie ic) auch. hier und gel! Harte aufden HErrn, und hans 
„überall erfahre, wie Farglich und betruglich SEE) dele getroft, lieber DI. Antoni, Denn 
(ja diebiſch) nach Gewohnheit mir gegeben| feine Verſuchung wäre, die den chriſtlichen 
werde, was der gütige Fuͤrſt mir redlich Glauben übte, folt ihr denken, tvas wurde ° 
undreichlich ſchenket. Alles, was die (chalf- aus fichern, müßigen und wolluͤſtigen Chris ” 
haften Amtleute uns Theologen geben ſollen, ſten werden! nemlich eben das, was aus 7 
halten fie für weggeworfen, und mepnen, dem Pabſtthum worden. Da nun die 7 
es ſchicke fih gut zu ihrem Raub. Ich Verſuchungen der Chriſten Rhabarbar, 
wollte meine eigne Fuhre nach Weyhnachr Myrrhe, Aloe, und. Gegengift wider alle ” 
‚sen ſchicken, die einen ganzen Monath lang Riemer, Eiter, Faͤulniß, Geſchwuͤr und 
einen Stamm nach dem andern gen Zul⸗ Koth dieſes Leibes der Sünden find: ſo fol⸗ 
ſtorf ſchleppen follen: nun aber weiß ich nicht, get, daß man fie nicht verachten, oder nu 8 
was ich thun ſoll. Soll ich hoffen, daß unferm JRillen begehren, oder waͤhlen muß, x 

mir andre Stämme gegeben werden, ohne fondern vielmehr, wie und welcheriey GOtt 
Vorwiſſen des Fürsten, Der mir fo gufe ge⸗ dieſelbe zufchickt, anzunehmen find, ee 








Dem ehrwuͤrdigen Herrn Anton Ly- 
terbach, Pfarrern der Kirchen zu 
Re Be 0, 110 a a 3 


geben? Denn die Stämme find auf meine| ung, wie, welcherley und wie groß fie a 
Koſten und durch gute Freunde ausgeſucht ſeyn mögen, dienen und nuten. J 
a eb 3. Darum ſeyd aud) ihr ſtark, und dens 
than. Von des en Gemuͤth ha⸗ fer: wenn man allerdings (wie es die Wahre 
be ich) oben geredet. Das kann ihnen gut heit ift,) Rerfuchungen tragen muß: wolan, 
‚dafür ſeyn, daß fie nun auch keine andre fs laßt fie uns viel eher tragen, als ſolche, 
Stämme von neuem fällen, wenn ich nicht die aͤrger und fehtverer find, mit Feuer +) 
jemanden ‚don meinen Freunden ie vor⸗ md Schwerdt, und was ſonſt widriges die 
hin, dahey habe. Denn ich traue ſolchen Hapiſten in Sinn haben, Dabey aber 
Raubvoͤgeln in nichts. Gehabt euch wohl ſchreibet, thut, bittet und flehet bey dem 
im HEten, Den ı0, Zanuarıs4u °  |Stieften, und mo es fonft nöthig if. Wer - 
a teiß, wenn GOtt eine Stunde giebt? dag 
Euer Martin Luther, D. wir alsdenn nicht erfunden werden, er 

b « : RIES, " SEN — —— r 9 





— Pr Y + 2 or 2 
2 — RE ENT 
u - CN BEN REN 


. 
* 


‚3316 \ vom Jahr 1541, 


| N ht 
ven wir müde worden, und hättendem Teu⸗ ich babe Blauben gehalten , und einen 


fel, dem unermüdeten Feind, nachgegeben, \guten Kampf gefämpfer) fo viel *) mir 
“und mir es denn bereuen und auf unfere nach meinem Maaß geſchenket worden. 
weichliche Art verdrußlih werden. Alto Gruͤſſet eure Eliſabeth. Es gruͤſſet euch 
duͤrft ihr euch vor eurer Mutter nichts fuͤrch⸗ meine Frau **) Ketbe und alle die Unſri⸗ 


ten **). Bittet ſtets für fie, fo habe ihr |gen. 
das Eure gethan. Es wäre ja nicht gut, Inifcere, 


wenn alles gleich geſchaͤhe und gienge, wie 
wir wollten. GOtt forget beſſer für uns. 
Wir fehen, mie naͤrriſch Das it, was wir 
im gegenwärtigen Fall gleich haben wollen. 
99) fine foll heiffen igue. 
‚##) te metuere. h 
3. Vom Türken wiffen wir nichts neues, 
voch von der Unſern Feldzug. An Nieder⸗ 
landen bat der Kayfer den Lutheranern oͤf— 
Fentlich Durch einen ernften Befehl geweh⸗ 


Gegeben den Sonntag nad) Remi⸗ 
im Jahr 1542. . 

0. &uer Martin Luther, 
*) quantum nicht quorum. 
*%) domina, ar 


m — 





866, \ 
An Georg Spalatinum. 
- Aus Suddei fuppl. ep. p-273. 


Dem berühmten und rechtſchaffenen 
Herrn M. George Spalatinen, Superins 


tenbenten der Kirchen in Meiſſen, feinem 
im HErrn geliebten Bruder. 

Er bittet, ed dahin zu bringen, daß er am den 
von dem Fürften gefchenften Stämmen nide 
verkürzt werde, fondern dag er die übrigen 
fhon abgezehlten bewahren laſſe⸗. ; 


ret. In Frankreich war, weil es Friede 
geweſen, durch die hineingefuͤhrten Bücher, 
das Evangelium mit eingeſchlichen. D 
das die ſophiſtiſchen Mönche erfahren, has| 
ben fie das Parlement fo aufgewiegelt und 
toll gemacht, daß fie so. verbrannt haben: en, 
aber mit ſolchem Unwillen der Leute, daß Re und Friede! Ob ich wol, lieber 
der König, um allen Tumult und Aufrufe] OP Spalatin mich um die Koſt⸗ und 
au verhüten, gezwungen worden, die Hand) Bauchfachen, wie Pauls, wenig bekuͤm⸗ 
anzulegen und den Unmillen zu. fteuren. |mere, fo viel mich betrift: fo muß ich Dach, 
4. Der Biſchof in Coͤlln fange an, dielals ein Ehemann, und wie Paulus fazt, 
Mißbraͤuche in feinem Bißthum abzuftellen. [als ein Schulöner meiner Hausgenoſſen, 
Gelober fen GOtt, der fein Evangelium gegen welche der, fo die gehörige Sorge aus 
verherrlichet, Daß wenn unſre Bethfaidifche, der Acht laßt, den Glauben verleugnet und 
Ehorazimifche und Irazarethifche Landsleute | ärger alsein Heyde ift, auch hierinnen forgen. . 
den Propheten in ihrem Daterlande nicht] Und bitte euch demnach, daß ihr mir bien 
aufnehmen, ihn doch die Samariter und rinnen den Gefallen thut, den ich euch etwa 
das Eananaͤiſche Weib willkommen heiffen.|thun möchte, und den ihr mit Necht und 
ir wollen aber doch fortfahren, das Evan Billigkeit fordertet, daß ich nemlic an des 
gelium zu predigen und darüber alles zu dul⸗ Fürften Gabe (die ich hoch fehäße,) nicht 
ten. Unſte Arbeit hat ihren Lohn, und wir |betrogen, getäuftbet, oder bevortheilet wer⸗ 
arbeiten nicht vergeblich. Gehabt euch wohl de. Ihr Eennet die Art Diefer Raubvoͤgel, 
im HErrn, und bittet zugleich fuͤr mich, die gleich ſehen, was fuͤr ſie iſt, und die Lie⸗ 
daß ich einmal in einer guten Stunde ent⸗ be des Naͤchſten hintanſetzen. Sonderlich 
ſchlafe. Ich babe den Lauf vollender,| da in felbiger Gegend wenig ſolche Stämme 
— — —— zu 





"131g 1. Driete Lurberi, 


zu haben, wie ich erlangt habe, daher fie 
diefen Vortheil gerne durch mich haben 
möhten.- Es fen wie ihm fey, fo will ich 
die noch rückjtändigen Stämme von denen, 
die ihr mir durch eure eufte Dorfehrift auss 
gebracht habt, gerne ganz behalten, «8 ſeyn 
gleich Taͤnnen oder Eichen, Das ift, daß fie 
an ſtatt der verkauften unverlest und richtig 
bleiben, bis ich fie ablange. Gehabt euch 
wohl im HErrn. Eilig und voller Geſchaͤf— 
te, 2m St. Margrethentage 1542.  _ 
/ Euer Martin Lucher, D. 





i EESBe7E 12 ; 
RR An eben denfelben,. | | 
Aus Buddei fuppl. ep-p.274. Dean findet die: 


fen Brief auch in Schlegels hift. vitz Spa- 


—  ‚latıni p. 249, 


Dem hochachtbaren Herrn George 
Spalatinen, Magiſter, Pfarrer der Kirs 


chen zu Altenburg und Superintendentens 


.. „(oder Oberauffeher) der Kirchen im 
Meißnerlande, ſeinem im HEren 
geliebten Bruder. 

Er wundert ſich uͤber D. Henrichs Gewiſſen. 
Den Sieg uͤber Heinrich von Braunſchweig 
ſoll man“ beſcheidentlich anſehen, als GOttes 

Merk, amd ihm allein die Ehre geben. 


Henrichen fehreibt, habe gelefen, und ein 
Mufter eines ſchoͤnen Gewiſſens bewundert. 
Er ſtrafet ſich genug in den wey erſten Ar⸗ 
tikeln, wo nicht mehr; und wenn, lauf des 
Teſtaments auch der Lebendige mit ihnen 
handelte, fo wären vielleicht die Bauren mit 


weniger Koften zufrieden. Weber den drits 
ten (Artikel) iſt Feine Frage, teil fie feine 


5 


Beſchraͤnkung willig angenommen haben. 
Darum heiffet ihn getroft feyn, da Nach⸗ 


barn einander in viel gefahrlihern Sachen 


\ welche aus dem Lateinifchen überfezt worden, 
Friedens halber nachgeben, überfehen -und 
etwas zu gute halter muͤſſen. Und in zwei⸗ 
felhaften Faͤllen (wo das Herz ——— | 
muß man nicht groß grübeln, fondern wo - 
ſich ja ein Bedenken findet, es übergehen: 


Wunder GOttes feyn, mas rider Seins 
zen den Mordbrenner ergehet. Wir fehen 
geoffe Dinge mit unfern Augen ; und wenn 
dergleichen in vorigen Zeiten gefchehen tware, 
fo wurde man viel Buͤcher Davon gefchries 
ben haben. GOtt gebe, das wir demüthig 
gefinnet feyn, und den Sieg GOtt (daher 7 


ben, auch feine Gerichte fürchten, weil auch 
wir nicht ohne Sünde find. Und er iſt 
nicht unferthalben geftraft worden, fondern 


fen, wie geichrieben ſtehet: und fehaffer 
Recht dem Duͤrftigen und Bericht dem 
Armen, * | —— 





allen den Eurigen wohl. Den dritten Tag 
Sa. 1, nach Bartholomai ısaa. 4 
re und Friede. Lieber Spalatin,| 

AD) ons ihr von unferem Freunde, D. 


a 
ans 


1319 = 





2. Ihr ſchreibet vecht, Daß es lauter 


wahrhaftig ift,) mit Lob’und Dank zufehreis 
GOtt Nhat ihn alſo gezůchtiget um feinetwile ⸗ 


*) Deo nicht Deus» 


| 3 Morgen (0. ©) wird mein (Her) - 


1 Retha nad) Zolsdorf (oder Zulftorf) reifen, 
wo ihre Fuhre Die Staͤmme abholen, und 
wills GOtt! andre Sachen mehr ausrich⸗ 













ten wird. Gehabt euch in Demfelben mit _ 


Suer Mart. Lurher, D, 





ER I N SEB 
An Tobhann Auguſtam. 
Aus Buddei fuppl. ep. p. 275. 


An den ehrwuͤrdigen Bruder in Chri 
Johann Auguftam, Diener des Worts 
ütomyslin, feinem geliebteften 
tt ORUBBRR 5 
Er meldet, was Laurentius von Litomysl 
ergehlet, und bittet Auguftam, daß er für 

— bitte, und ermahnet, daß die Böhmen, wi 
Ram 


—* 





13:0 vom Jahr 1542. 1324 





—— — TE — 
angefangen, in der Gemeinſchaft des Geiſtes 
und der Lehre beharren, und mit ihnen wider | 869. 
die Feinde der Kirchen ſtreiten. An George Spalatinum. 
eh Aus Buddei fuppl. ep. p.276. 
nade und Friede in EHrifto! Cs hat, | De 
lieber Johannes, Diefer euer — — — Dem George 
Laurentius von Lyromyslen, um mein | * M Be 
Schreiben an euch gebeten, und hat eure Me .. El 
Meynung von ung, die fogut und redlich, — | 
Im daß ihr unfer fd in eurem Gebet geden⸗ ee a an an 
i Bon es Worts v ttet, { 
\ et, uns Fund gethan. “ Senane En ſolle. a * 
zeraments in die Hoͤ aͤre frey. Inglei⸗ 
2. Darum ich euch allen von Herzen dan⸗ chen etwas von den ne — 
u — Das ht ——— füemih) 1. | 
ittet. enn ich bin verſichert, NBb. daß 7 | n : , 
meins Lebens Stunde. nicht. lange Be SS“ a0 —— Das Mägdgen, lies 
mähren wird. Ich wuͤnſche aber, daß er inend — a atin, fo ohnfehlbar auf ir- 
meine Seele in Friede wegnehme ; fo SON nn Glaube 
ne In 5. me des Worts verfportet hat, muß, mei⸗ 
| ’ us en u ie geringer Koft einen 
— onat mit Gefaͤngniß geſtraft werden, daß 
3. Ferner ermahne ich euch im HErrn, If, and: — ade 
daß ihr = uns bis an euer Ende ae N In GERNRORUDE BIehe li, 
‚in der -Gemeinfchaft des Geiftes, und der "m: " 
Lehre, wie ihr angefangen habe, und mit ie ie an des Sacraments a 
uns fteeitet im Wort und Gebet, wider die’, n Mi be — 777 
Pforten der Hoͤllen, welche ſich ſtets ider cin n Er — —— 
Die Sirche DIE (sen, und: ———— 
Hrn und Haupt, CHritum, verfolgen. fhreiben EM —— 
Diefer fcheinet zwar bisweilen Satans qufgeinge er J 
Macht nicht gewachſen zu ſeyn, feine Kraft in * eg Hanker euch Fi 
“aber ift Doch in unfrer Schwachheit maͤch⸗d ER ) (ner) etha danket euch für 
tig, und feine XBeisheit wird an unfrer ‚den Zeddel. ie hat noch andere, zudenen . 
Deorheit gerühmt, und feine Güte in en fer 
"Sünden und Mifferhaten verperlichet, nach Day br e — 
feinen wunderbaren und unbegreiflichen We⸗ % N ea 
gen. Der ftärfe, ſchuͤtze, erhalte und vol⸗ NE 
 Iende uns mit euch zu eben dem elben feinem = — N 
Bild und ewigen Preis feiner Barmberzig, N — Ab * 
im Fahr 142. Gruͤſſet alle Brüder ehrer⸗ 870. 
 bietig im HE. 0° . An Jobann Ssrfter 
* Wartin Luther, D,| Aus den U nn 
re NIS AFREDE A 1713 PoA2z 
— heri heiften a1. Theil, Ppp p et SM 


* 





* 












1322 II. Sriefe Lucheri, welche ausdem Lateiniſchen überfege worden, 1323 
— * Ce x 
Dem vechtfihaffenen und in dem HErrn gegen find die Herzen zum Rauben und Steh⸗ 
ehrwürdigen Doctor, Johann Förftern, len, jum Scharven und Krasenhigiggenug, 
Probft zu St, Soränz in Mürnberg, Gefand- wenn fie was Darreichen follen: von eurem. 
‚sen CHrifti nach Regenfpurg, feinem Ludwig mit feinen Buchftaben Agubsd ° 
geliebten Bruder, © halte ich, daß folche auf eine Verzwei⸗ 
| Be und Friede. Ach habe eurem flung binauglaufen, und ich mache das 
| ‚Math vom YIopo gefchrieben, was ruͤber diefe Erklärung: Alle Glück und © 
Seil ſeynd dahin. Das verdienen folche, ° 
andere was anders. Denn fie forgen we⸗ 
der für das, was fie GOtt, noch was fie ' 
aber dahin vermacht, Daß er beym Anfang | den Menfrhen ſchuldig find; fondern einzig 
der Faſtenzeit ſich perfönlich ſtelle und die und allein für ihren Bauch, und was dem 
Probe aushalte. Unterdeſſen werdet ihr Bauche dienet. Die der HErr rufet, die 
ſorgen und genug haben, daß nur die Pre muͤſſen kommen. Die andere läßt man 
diger zu Diefer ſchweren Zeit nicht fahren. Gehabt euch wohl und betet für 
darben dürfen, denn man iſt überall kalt, ja mich 1542. den 27. November. — 
die Hände find zum geben ganz ſtarr: hin⸗ | 2. Matt, Luther · 


Anno A { - 
878, | ſten und Biſchoͤfe, welches man bishernims 
An Zermann Bonnum. I mermehe- hatte "hoffen: mögen, init einem 4 
Sf aus Wilh Ernſt Tensels bibl. cur. an. heiligen Ruf heruryit, und durch feinen | 
1704. P. 196. gehommen ; - befindet” fich aber. Geiſt mit. einem vedlichen Herzen yieber, 4 





wir gethan haben, und was er felbft ver⸗ 
fprochen hat. - Wie ihr febreiber, fo hat er 
Schivierigfeiten gemacht; wir haben ihn 











ö — 
hs ER. T PER" 


euch in Cafp. Denr. Stards Kübel. Kir ie fehlecht würde es alfo mit unferm Bes 4 
chenhiſt. p. 0o. — kenntniß und Heil ſtimmen, ein ſolch Werk 
— BR RR | 1GOtes fahren zu laſſen oder za hindern? 

Ad nade und Friede. Was ihr, Fieber Welhes allerdings gefhnhe, wenn mir es 7 
€ YoR Bonn, von mie und D. Dom- da fehlen lieſſen oder abſtuͤnden, mo man 4 
RI mern zu wiffen- verlangt, verhaͤlt vielmehr hinzulaufen, und mit allem Fleiß 
ſich alfo: Weil ihe fehreibet, und ich ohne und Dienſt helfen ſollte · De 
euer Schreiben leicht glauben kann, daß 2. Ich hoffe, ‚eure Lübecker, als Eluge 
bey der neuen Pflanzung des Evangelii der und gortfelige Maͤnner, werden euch Teiche 

Biſchof von Münfter ever nicht entbehren fo viel Zeit gunnen, ob mir gleich ihr gottſe⸗ 
kann, forathe und ermahne ich aufs hoͤch⸗ lig Derlangen und Sorge nach und für 

fie, daß ihr den Biſchof, der durch fo geoffe euch überaus gefallen hat. Denn mir in 

Gnuade GOttes zum Evangelio berufen der Welt nichts keine groͤſſere Freude macht, 
worden, nicht verlaſſet. Denn ihr würdet als wenn ich höre, daß. die Kirchen: für ihre: 
dadurch nicht allein uns alle, fondern auch |Kehrer Liebe, Verlangen und Eifer haben. 
den Geift CHriſti in uns, beleidigen. Wir Sie werden aber bedenken, daß fie, nach⸗ 
ehen die Wunder GOttes, der ſo viel Fuͤr⸗ dem die Kirche einmal bey ihnen angerichtet 






— 


— 





noch an mehreren Orten verherrlichet werde. 


doch Ihro Durchl. meinetwegen ohnbe 


von ihnen, da ich ſehe, Daß fie fo ein gut 


ne miffen wollen. Da habt ihr meinen 


- 


1324 a RR vom Jahr ı543 1325 


nn mn —— —— — 
ſt und fie gute deute haben, die auf kurze behielten. Alles, was ihr von mir verlan⸗ 
Zeit eure Stelle daelbſt vertreten, dem get, ftehet Darinnen beffer, als ich es fehreis 
Hexen il iglich dieſen Gefallen thun muffen,| ben Fann. Es hat mir uͤberaus wohl ges 
daß auch andre Völker durch eud) und ihre fallen, weil es fo gelehrt, nachdrücklich und 
Gedult zu ihrer Seligkeit gelangen, un? | lauter gefchrieben ift. Leſet Doch ald dies 
der Vater unfers Horn Jen ChHriſti ies Buͤchlein und laßt es die Prediger der 

Kirchen zu Eronftade **) auch leſen: die 
werden euch eure Kirche vechtfchaffen mit 
reformiren helfen. Denn fie haben in fols 
chem Büchlein unſrer Kirchen Fuͤrbild wohl 
befihrieben, zu welchem ich euch bey ihnen 
verweiſe. Hiemit gehabt euch wohl im 
HErrn, und richtet alles glücklich aus, 
Amen. Den heil. Abend vor Aegidiiisaz, 
Euer Martin Luther, D, 


*, Coronenfis. **) Bercenfis, *"*) Coronenfis, 














3. Diefe Hofnung mache ich mir billig 
Herz zu euch haben, daß fie eurer nicht ger- 


Kath und Meynung. Cuer Fürft und Bi— 
fchof kennet mich zwar nicht, ihr werdet aber 


ſchwert mein arm Water Unfer im HErrn 
anbieten und verfprechen. In welchem ic) 
auch mwünfche, daß ihr euch wohl gehabet, 
und alles wohl ausrichtet, Amen. Den 


873 
An Daniel Broffern. 
5. Aug. 1543. 


Aus den Unſch. Nachr. X. 1715. 9.407 

|Dem im. HEren Hochjuehrenden D. 

Daniel Broffern, getreuen Diener des 

Worts zu Dresden. Seinem lieben 
Brudern. 


Tnade und Friede, Ich kann nichts Gu⸗ 
I tes hoffen, lieber Daniel, von der Ark 


Martin Zucher. 





eh 
An Mattbian BRomaſch. 
Aus den Unfeh. Nacht. Anno 1718. p. 113%. 
Man bat diefes Schreiben dafelbjt nach dem 
Avtographo abgedruckt. 


Dem in EHrifto ehrwuͤrdigen Herrn, der Unterſuchung, die man an eurem Hof 


20 ⸗ L € h — ‚ F oͤfe 
MNacthia Komaſchi, Pfarrern in Her. hat vorgenommen. Denn wenn Die Hoͤfe 
manftadt, und deſſelben Capitels (Hochſtifts) nach ihrem Gefallen wollen die Kirche ves 


“ Dechant, feinem geliebteiten gieren, ſo wird GHDit fehlechten Gegen 9% 
ER uk: Kun. En ben, und das legte ärger werden, denn das 


erſte, weil, was nicht aus dem Glauben ges 


Sa und Friede im Herrn! Es hat het, Sünde iſt; was aber ohne Berufges 


mir euer Briefbote, lieber MWiartbias, |fchieht, Das aefchiehet auffer Streit uhne 


euer Schreiben und Büchlein von der Ne Glauben, und vergehe. Demnach mögen 


IN 


y 
* 





— 
WinNT 

—— 
ae; 
— 
we); 7 


nr 


formation der Kirchen zu Eronftadt *) und ſie entweder ſelbſt Pfarrherren _abaeben, 
des ga zen Landes **) Beier, fo zu (Euros |predigen, taufen, die Kranken befuchen, das 
na) ausgegangen, wohl überbracht, und Abendmahl austheifen, und alle priefterliche 
habe letzteres an euch fehicfen wollen; der Verrichtungen übernehmen; oder fie mögen 
Boie ale: fagte. ihr hättet dort Exemplaria aufhoͤren, den Beruf zu verhindern: viels 
genug, und wollte alſo, daß wir es bey ung | mehr — fie für ihren Hof ſorgen, und 
| BE | | Ppppae ie 





N 









1326 - II. Dricte BB, welche aus dem Dareinifcben Aberſegt worden, — 


die Kirchen denen uͤberlaſſen die dazu beru⸗ ſtern); alsdenn ou es gech — 

fen find, auch GOtt dafuͤr Rechenſchaft ge: werden. 4— 
ben werden. Denn es gar nicht zu Dulden| 2. Lebrigens bittet euch mein Here Ke⸗ 
ft, daß andere fich darum beftimmern, wo⸗ tha, daß, wenn meine Hofleute ) eures 
für doch wir Mechenfchaft zu geben haben. Raihs oder Hilfe brauchen, ihr ihnen ohn⸗ 
Die Aemter in der Kirchen und bey Hof|befchwert beyftchet. Denn fie ſchickt ihre 
muͤſſen was unterſchiedenes ſeyn, ſonſt laſſen Pferde und Wagen, die übrigen Stämme 
wir beyde. Satan bleibt immerhin der | abzuholen auf der Keinen P*), weil es noch 
Wideracher. Unter dem Pabſt hat er die gut Wetter und Weg iſt. Sie ſagt ir. 

Kiſche unter dag weltliche Regiment gemi⸗waͤren geſchlagen, und 24. waͤren ihrer noch 
ſchet. Zu unferer Zeit will er das weltli [zu fehlagen. Was noͤthig ift, werden fie ° 
‚che Kesiment unter Die Kirche mi chen. is | geben undfthaffen. Gehabt euch mit eurem E 
lein, wir miderießen uns mit GOttes Hul | Fleiſch wohl im HErrn. Am Tage des 
fe, und bemuͤhen uns nach allen Kraften, Clemens 1543. 














die Berufsfache unvermiſcht zu faffen. Ge Euer Wactin ur es 4 
er er = in nn Here, und betet an ikakkrer b i 
ur mi en 22. Dck. 1543. *) dieſe zwey Worte ſtehen deutſch 
Euer Martin Luther, D. ji: feh u 
; BE N 5» ; 
we Ä An eben denfelben. 4 
&n Georg Spalatinum, 3 Aus Buddei fuppl. ep. p.282 Schlegel hat ‘a 


Aus Buddei fuppl. ep. p. 281. Diefer Brief diefes Schreiben an dent gleich vorher angezo⸗ a 
ſtehet auch in — hiſt. vite Spalatini. genen Ort gleichfals mitgetheilet. — 
ee Mi 
An den hochachtbaren Herr M Be: 
Dem hechachtbaren Ser M: Bror: Norge Spalarinen, Pfarrer in — 


ge Spalatinen, derer Meißniſchen Kirchen Biſchofen derer Kirheni in Meiffen, fei- 


Bifchofen, rechtſchaffenen in zu nem im HEren geliebten 
Altenburg, feinem Ober Bruder 
HErrn. — 
Er befihlt die Hoſtie, die in des Kranken Munde X 
Lutheri Urtheil von einem: Büchlein Spalating, geblieben, zu verbrennen, fo würde allen Serus 
fo ausgehen ſolle. Ev erinnert —— peln gewehret. Er thut noch etwas hinzu von 
wieder wegen des Holzfaͤllens. derer von Einſiedel Fragen und einigen Haus⸗ BE 
J. ſachen. TR 

og und Friede! Euer Büchlein, ol 1 


ihr bier gelaffen, lieber Spalatin, [Sa de und Friede HErrm Soma 4 
gefoͤllet mir ehr, auffer Daß, wo der Non te. ichs mit dem Sacrament, das der⸗ 
Leben berührt wird, ich in der Vorrede den! ſelbe Kranke gefegnet im Munde behalten, 
Leſer warnen werde, oder wenn ihr es ſelbſt lieb:r Spalatin. Ich wuͤrfe es ins Feuer, 
anmerken wollt, koͤnnt ihr es zuruͤck bekom⸗welches ‚allein ein Haufen dergleichen Scru⸗ 
men. Ich bin ohnedem nicht gern witzig in pel aufloͤſet. Wenn es aber einer ben uns 


‚einem. ae Buch (nern) u⸗ mei⸗ ‚verrückten re en mE 









IF 


vom “Jahr 1743. | -1329 


u" Wi 
ſchwer geftraft werden. Warum aber foll- [tern fie nicht gefauft ift, wie ihr ſchreibt, 
ten wir es den Llnfinnigen geben? fie zu behalten. Diß antworte ich, halte 


2. Unter Einſiedels Fragen iſt die diefich, ohne Heucheley. 
vorn hmſte, da ihr wollet oder verfechtet, | 4. Euer Buch mil, mie ihr bittet, zu 
daß des Vaters Name fo von den Unterge- |rechte machen, und unter die Preffe geben, 
benen aeäftert (oder befihimpft) werde. |fo bald ich kann: wenn es damit recht und 
Diefe Sache müßte man recht unterfuchen |aegiert it, mern ich meine ſchmuzigen Vor⸗ 
und feben, wie es zu vermitteln. regen ſreden vor Die Buͤcher ſetze. Im ubrisen 
der Naunburgiichen Pfruͤnde, die Der Fuͤrſt danke dem Heron von Kinfiedel wegen vers 
feinem Sohn verlieben, weiß ich zwar nicht, |fprochener Fuhre. Es bat mein (Herr) 
was den Fürften beweget, oder warum ers Kerha ihre Pferde und Wagen in Zulftorf 
thue: doch mag er folche den Sohn indeß | gehabt, aber fie find Teer wiederkommen, 
immer aenieflen laſſen bis das Licht alles und haben vor Schnee nichts ausrichten. 
ernt ecket, Daß er dem Furiten nicht vor der konnen. Sie ſchicket fie alfe wieder, und 
Zeit einen boͤſen Namen mache. wird ſchon beftellen, was ſie haben will. Nur 
3. Megen der Pferdeweyde mag ers daß der Weg nicht leer bliebe vom Geraſſel 
auch gehen laſſen wie es gehet, bis er höret, |der Wagenraͤder und Trappen Der Roh⸗ 
daß geklaget wird, ſonderlich da er fo viel hufe. Gehabt euch wohl im HERRN 
gegeben. Wegen der Siherfe thaͤte ich [und betet für mid. Den 10. December 
Feine Frage, da in dieſem Be: Fauf kein Be: |1543. 2 Ä 
trug erhellet, und dem Wirthe frey bleibt, Euer Martin Lucher, D. 





J 
Anno 1544. 
876. drüßlich zu ſchreiben, als wenn ihr nicht 
sr An eben denfelben, wuͤßtet, wo es ſtecken bliebe. Ich nehme 
Aus Buddei fuppl. epı P.285. - euch auch ſolche eure zarte Liebe gegen Die 
3 & Frucht eures Witzes nicht übel, ja lobe fie, 
Dem hochberühmten Herrn M. Geor⸗ da ihr fo freundlich wegen eurer gufen Zus 
ge Spalatinen, Superinfendenten derer neigung genen mich ſcherzet. Ihr folltaber 
Meißniſchen Kirchen, und Pfarrer in wiſſen, Daß euer Werk nicht frecker, weil | 
Altenburg, feinem im HErrn ges ichs zum Druck gegeben... Es ift aber olles 
liebten Bruder. ſo voll von Buͤchern in der Preſſe daß es 
Er bittet um Verzeihung, daß er Spalatini ſo geſchwind, als ihr gerne ſehet, nicht fer⸗ 
nicht eher drucken laſſen und klaget, tig werden Fan. Ihr denket vielleicht, daß 
ap er Dutch den Streit mit den RechtsgelebreImip hier nicht fü viel zu thun haben, weil - 
— —— Verlobungen, ſeine Noth ihr in der Terne unfr No 9 nicht (eher. 
en Ich geftehe euch, Daß ich in Diefem Neuen 
3 nade und Friede! Ihr feheine mir Jahre ſo bewillkommet worden, daß ich in 
GI lieber Spalatin imeaen eure, | reinem Leben und in Der ganzen Sache des 
I I Evangelii nicht mehr Unruhe gehabt habe. 
| Buͤchleins bisweilen etwas ver-| — 
| Ppppz3 s. Denn 


⸗ 









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f r,) / / 20% 25* En 
N h $ ” £ — * 
































1330 ° I. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfegt worden. 133. 
2, Denn ich befomme mit den Rechts⸗ Pe 
gelehrten einen fehr harten Streit wegen ber Insekten Denfelben, fin, 
heimlichen Verloͤbniſſe. Und die wir für) Aus Buddei fmpl e 284 Me 
treue Ce des en schalte, bi ? 3 Rupp a P- P-284 | 
erfahre ich als Die Argften Feinde. Gollte Dem ehrwuͤrdigen Herrn in CHriſto, 
mich das nicht gramen, lieber Spalatin? M. George Spal ee Bis ei, | 
Habt alfo Gedult mit mir eder meiner) gifhen and Meifnifhen Kirchen Bildes 
Gaumfzligkeit, wo ihr fo meynet. Denn) fen und Hirten, feinem geliebs 
wenn ich euch nicht von Kerzen ehrte und RR — 
lebte, fo haͤtte ich Diefen Brief in meiner ſo Auf die Frage wegen des Wuchers in Getrays _ 
groffen Plage nicht geſchrieben Es foll deſachen konne nichts gewiſſes gefeßt werden, 
aber doch für euer Büchlein, fo viel mir nur und müfle ein jeber fein Gewiſſen und das ae 
möglich ft, geſorgt werden, weiles miegar) / Luͤrliche Geſetz zu Rathe ziehen. 7 
wohl gefällt, wie ich vorhin ſchon ge⸗ m ne 
en | grade und Friede im HErrn! Ich has 
3. Gehabt euch wohl und betet für Die] SP be, Jieber Spalatin, gedacht, ich haͤt⸗ 
Kirche, das iſt, für ung, Die innerlichen te euch ſchon auf Vie Fragen wegen des 
Feinde‘ ſchaden mehr als die von auſſen Wuchers geastworte. Denn fo viel ber 
wie Judas unter den Apoſteln; es ſieget fine mich, Daß ich min vorgenommen ges 
aber der Gecreuzigte, und Der Creuziger ge habt, euch zu antworten. Aber fo geht 
het zu Grunde, Amen. Gruͤſſet euer lie: | mirs täglich auch in andern Sachen daih 
bes ed, | d viel Gefchäfte und Noth auf dem Halfe 
4. Hier fehicket meine Ketha Die Wur habe. Aber zur Sache. 1 
„gel, wo ihr fie nicht fonft habt, die meines) 2. Eure Fragen wegen des NBuchers in 
Bedunkens ſehr gut wider den Stein. Getreydeſachen koͤnnen auf nichts gewiſſes 
Denn fie hat mir und vielen geholfen geſetzt werden, weil die Zeiten, Perſonen, 
Man Eann fie £löft probieren 9. Gehabt Derter und Fülle fo unterichieden find. Das 
euch nochmals wohl, lieber Spalstin, und) rum muß mans zu eines jeden Gewiſſen ftele 
loßt euch) nicht in die Gedanken kommen, len, daß er dos natürliche Gef vor fih 
als ob ic) enre Werklein verachtete. Ihr nehme, und alſo denke: Wollteſt du, daß die 
ſehyd mein alter. beſter Freund, Den ich am das gethan wurde vun einem andern, wag 
wenigſten unter allen verachten wollte, fon-| du ihm thuft? Denn das ift das Gefes und 
derlich da ich nun grau bin. Nur werdet die Propheten, ſagt EHriftus Matth. 7. - 
ihr auch meine Art oder. Giften, oder (wie) Zugleich wird auch ein gut Gewiſſen bedens 
ihe meynet,) Gefchäfte und Unruhe ehrlich, Een, was Spruͤchw. u gefchrieben ſtehet; 
und Tiebreich deuten, und verfichert ſeyn, Wer Getreyde aufoeber (oder verbirger), - 
daß wenn e8 fihon am Anfehen oder Schein) dem fluchen die Leute. Der Segen 
bisweilen fehlte, ihr mir Doch allegeit herzlich, aber kommt auf den, der-es verkauft, 
lieb feyn und bleiben twerdet, Gehabt euch) Und was Amos c.8. von den Geizigen fager: 
abermal wehl im HErrn. Den vierten) Daß wir den Sekel ſteigern und das 
Tag nah Pauli Bekehrung. ZEpba (oder Das Gewicht) verringern. 
Suer Martin Lucher, D.| Wiewol eure Frage Daraufnicht gebe, weil 
ee ee 


1332 RR vom "Jahr 1544. | 1333 


ihr nicht von Geizigen, fondern von den jcher fpricht: Es werden groffe Zeichen 
Frommen und Guten fehreibet. Darum ſeyn. Das find ja wol Zeichen: «8 find 
mögen fie fich in fülchen ungemiffen Dingen ja wol groffe Zeichen. Laßt uns unfre 
felber antworten, da, fie durch Gefege nicht Haͤupter aufheben, und beten und hoffen; 
- geordnet werden Eünnen. Gehabt euch|denn unfere Erlöfung nabet herzu, Amen. 
wohl im HErrn. Den dritten Tas nach 3. Es gehen auch in unſrer Stadt die 
Scholaſticaͤ 1544. Blattern um: meine Kinder haben fie alle 
Euer Martin Lucher, D. gehabt, und Margrethgen hat dabey ein 
| — — — — Fieber befommen, davon fie noch) in Hitze 
878. liegt. 
An Juſtum Jonam. 4. Der Franzofe ſoll bey dreyßig tauſend 
Aus ven Unſch Nachr. Anno 1704. p. s28. Tuͤrken in Frankreich beyſammen haben, 
nicht aus Aſien, ſondern aus Africa; und 
Dem hochachtbaren Herrn Juſto Jo⸗ meynet man, daß er Luͤtzelburg oder Trier 
naͤ, der heiligen Schrift Doctor und Pro: damit überziehen werde, GOtt erbarme 
feffoe zu Wittenberg, in Geſandſchaft zu fich unfer! Deutfihland wird mit. Groflen 
Halle in Sachſen. _ Seinem hochzueh⸗ Schakungen erfcehöpft werden. Kurz: das 
Senden bern, ift der Anfang Der einbrechenden Trübfalen: 
L Wollte GOtt, daß das Ende der Sünden 


grade und Friede ‚a habe, lieber und Diefes Todes da ware, Amen. 








Tona, nichts zu fehreiden, als daßich<.“ Gruͤſſet eure Eheliebſte, und alle die 
here — hoffe, ba Tag der nn Euren, und die Unfern. Gehabt euch wohl 
herbeh komne. Denn fo wird jet alle" HErrn. Freytags «im Jahr 8. 
Welt allenthalben erreget und beweget. Euer Martin Luther, D- 
ee — mit — ur ee nn 379 

Hoͤllen, daß nothwendig eine fo groſſe Bel - ne u 
SE tn ne ag 
e Reranderung nach ſich ziehen muß. Denn Unſch. Anno 1718. p. 93, 
die Welt kann nicht mehr ſo ſtehen oder ne — 
bleiben. den Unſch. Nachr. A. 1727. p. 131. noch⸗ 
a Beophejepe auch die uns| Mal vor. | — 
glaublichen Ungeheuer, nemlich des aller⸗ ne Be: 
hriftlichften a erruehofeten Königs, Denen hoche hrwuͤrdigen Dienern und 

md des allerheifigften Cia allertolleften) Braͤdern in EHrifto, Predigern an der Kir- 
Pabſts Bündgiffe mit dem Türken etroas, chen Eperies, und der benachbarten Orte: 
dergleichen man in vielen Zahrhunderten| den reblichen, treufleißigen und in Ehri« 

nicht gehabt hat. Wer haͤtle gedacht, daß „ie aellebien rue 

wir die Zeiten erteben, und folche greülich N 1, 
"Dinge fehen wuͤrden? Bon ſolchen Finfter Sr und Friede, Hoch und Wohl 

niſſen und Zeichen haben Feine Sternfehe: ehrtwurdige Herrenin CHriſto! Fuer 

etwas verkuͤndiget, wol aber der allein, wocl loetruͤbtes Schreiben habe mit groffem Her⸗ 
er: — zeleyd 





—J 


u, 
N 
De , 


* 


Kohl > EHRT R _ SER 
⁊ en. 


334 I. Briefe Luiberi, welche aus BE. Damen — worden, m 


zeleyd und FJammer geleſen nemlic) einen 
Er Zorn GOttes zu fehen, ja folche, 

Schuld unver Sünden, die GOtt gezwun 
gen, einen fülchen greulichen Grimm der. 
Türken rider ung zu fenden. 

2. Der gebe, daß wir Buffe thun, und: 
nach ſolcher Buſſe feinen Zorn lindern, daß, | 
menn es ja fo ergehen muß, diß doch der 
feste Zorn, oder eins der e legten groffen Zei- 


chen vor dem juͤngſten Tage ſey, Der feine gengewiſpere ſo viel er kann, in Winkeln 


Herrlichkeit und unſre Seligkeit befoͤrdern 

wird: wie er ſaget: Und es wer—⸗ 

den —— Seichen geſchehen. Das thue 

GOtt, Amen. 

RB, Bas ihr übrigens von Matthia De- 
vai ſchreibet wundert mich ſehr, da er bey 
uns ſo ein gut Geruͤcht hat, daß ich felber 

es ſchwerlich glauben kann, ob ihres gleich 
ſchreibet. Es fen aber, wie ihm ſey, fohat 

er doc) gewwiß der Sacramentirer Lehrenicht 
von uns. Wir fechten hier beftändig da⸗ 
wider öffentlich und fonderlich, und iſt bey 


08 nicht das geringfte von dem Greuel zu 
merken oder zu ſehen, es waͤre denn, daß der 


Teufel irgend in einem heimlichen Winkel 
davon mummelte. 
4. Die Leute fallen etwa darauf, weil 


wir einigen Nachbarn zu Gefallen die Ho: | 


fie nicht mebr empor heben, und folches al. 
leg ohne Zwang und Noch, indem wirs 


vom Anfange her haben frey haͤben 
Wir laffen es auch noch Darum nicht, a 


ob wir unfre Lehre vom Sacrament Kr 


leugneten, vielmehr laffen wir auch andre | 


don unfter Kirchen h.erinnen ganz frey wal 
fen, wenn es nüßlich und noͤthig ſeh. Wie 


auch die ganze Kische zu Mäyland weder 


den Canon (der | Meile) noch die Erhebung 
noch heutiges Tages braucet, ob auch 


gleich Die ganze Roͤmiſche Kicche anders |Guldgildens, darauf das, Bildniß Theo⸗ 
chut und da Fein Aergerniß iſt. Stehet doſti vorgeſtellt iſt und welchen, wie ihr 
demnach veſt, und ſeyd verſichert, daß ich ſchreibet, euer Veot oder Richter, zufe einem 


*— 


A ley Meysung haben, oder foicher Greuel i in. 


chen wolle, 


wo mir GOtt nicht allen Witen nimt, nime 
mermehr mit den Sacramentfeinden einers 







der mir anveriraueten Kirche werde gehoͤret 
werden. Oder wo ich, da GOtt fur ſey! 
anders thaͤte, ſo ſollt ihr getroſt ſagen, daß 
ich toll ober verdammt fey. Der Seufel iſt 
es der, weil er weiß daß ich oͤffentlich un⸗ 
überwindlich ſey, durch heimlich Schlan⸗ 


mich ſchaͤnden und das Wori der Wahr⸗ 
heit unter minem Namen beſchmitzen will. 
Ich muß alſo nach ſo vielen meiner Be⸗ 
kenntniſſe ein neues ausgeben, ſo ich mit 
eheſtem thun will. 4 
s. Von Herr Dhilippen denke ich gar J 
nichts arges, auch von keinem der Unfrigen, 5 
Denn, wie gefagt, öffentlich darf der’ Sa. Ä 
fan davon nicht mucken. Wir beten bruns 
tig, daß unfer HErr JEſus CHriſtus bald 
an dieſer letzten und argen Welt, mit der es 
aufs hoͤchſte kommen, daß ſie ſich kaum 
ſelbſt ertraͤglich zu feyn ſcheint, ein Ende mas 3 
Komm HErr FCfir, Amen. | 

In demfelben gehabt euch wohl. Witten 
erg Anno 544. Montags nach Dun Ä 


fimgd, 1 
Martin Luther, 4 = 


— ——— 

















An Johann Honteru m. 

Aus den Unſch. Nachr. X. 1715. p. 5. £ 
Ra und Friede. Mein lieber Hontete 
2) hr fehreibet mir, daß ihr mir Briefe 
zugeſchicket habet; aber nicht w’ffet, ob fie 
zu dieſen gefähzlichen Zeiten mir überliefert 
worden ſeyn. Wiſſet aber, Daß ich folche 
richtig erhalten, mit dem Anfchluß eines 


1336. ; 


—5 


ne N 


Angedenken mir verehret hat, dem ich in 


meinem Namen dafür zu danken. bitte. 


Uebrigens preiſe ih GOtt, den Vater des 


Fichte, von dem ale gute Gabe kommt, dar 


für, daß der Zuftand der Kirche und des 
Goltesdienſts bey euch ein wenig beffer wor⸗ 
den ift, und bitte, daß er euch zunehmen 
laffe, und euch mit allerley geiftlichen Su 
tern fegne, Amen. Es wird der GSchlan- 
genbiß nicht auffen bleiben... Denn alfo 
ifts geſchrieben: alfo ifts von Anfang gewe⸗ 
fen: alfo wird es auch bis ang Ende ſeyn, 
daß wir Feindſchaft fegenzwifchen dem Gar 


mien der Schlangen und zroifchen dem Wei⸗ 


die einheimiſchen Loͤwen. 


besſamen. Anders hats die wahre Kirche 


Ottes nicht, und ſie kann es auch beſſer 
nicht haben. Unſer Troſt aber iſt der, daß 


vom Jahr 1544. 


1337 - 


ſtadt in Ungarn. Seinem im HErrn 
geliebten Bruder. 





881. 
An Simon Pelferinum. 
Aus Buddei fuppl. ep. p. 285. 


An M. Simon Wolferin, Pfarrer. 
zu St. Andrea in Eisleben, 


Er ſchickt das Urtheil des Wittenbergiſchen Con: 
fiftorii in einer Sache des Ehebruchs, darin- 
nen geiprochen wird, mit Ausjchlieffung des 
fhuldigen Theils, daß der unjchuldige wieder 
heyrathen Eönne. 


gg det Eheſache, lieber Simon, hat 
der ‘Bote bier unfern Rath und 


allezeit der, der den Kopf zertrit, gegen den Meynung. Ob aber der R ui Damit 


‚gefchrieben ſteht: Derfelbe wird dir den 
Kopf zertreten. Derohalben thuſt und 


der da flieht, den Sieg davon fragt, Wirlerieden fenn werde, weiß ich nicht. Wir 


aber thun alfo in unferm Herzogthum, daß 
wir den Chebrechern wehren, daß wir nems 


haͤltſt du ganz recht, daß ihr wachen muͤſſet iich mit Ausfchlieffung des ſchuldigen Theiis 


wider die auswärtigen Feinde, und wider dem unſchuldigen 
Die find Die Zaͤh hehrathen. i 


ne der Schlangen, und zwar Die "Backen- 
zähne, wie der Prophete fagt Pſalm 58,7- 


Abber ich bin ein fehr beichäftigter alter und 
‚schwacher Mann, der zwar zur Ruhe Eoms 


men will, die ich, halte ich, wohl verdienet 


habe: allein, eg gehet noch) nicht nad) meis 


nem 


Wunſch. Alſo vergebet mirs, wenn 


ich kurz ſchreibe, oder vorher euch gar nicht 
- geantwortet habe. Der HErr fey mit euch 
allen, Amen, Am Sonntag Eantate An- 


ND 1544» 


- MM. Philipp ift nicht in Thüringen. 
Dem in CHrifto ehrwuͤrdigen Heren Jo⸗ 
hann Hontero, Evangeliften zu Cron⸗ 


Lutheri Schriften 21. Theil. 


Macht geben, wieder zu 


Martin Luther. 


Das Urtheil der Theologen zu Witten⸗ 


berg von eben dieſem Ehefall. 


Dem ehrmirdigen Herrn. M. Simon 
(Waolferin), Pfarrer in Eißleben zu St, 


- Andres, unſerm lieben Freunde, 


RR im HErrn! geehrteſter *) Freund. | 
a —— Ham 
a Martin Burber, der Theologie Doctorn, 

Martin Luther, D.| gm dem Fal N. eures Bürgers gefehrie 


ben, hat er ung euer Schreiben zu leſen ge 


geben, und befohlen, in feinem Namen das 

rauf an euch zu antworten: toelches wir in 

der Seftalt, da das Weib der 
as ann 


219g 





38 


U, Btiefe Oueben, welpen aus — Lateiniſchen ebene — ©, 


139. 


Mann Leinen Anlah zu fimdigen gegeben, Sacrament veichen laffen. ber feher zu, 


be allezeit ehrbar mit ihr gelebet hat,) woher. ihr Kräfte befommet , folches auszu⸗ 
Ehebruch begangen, thun: Daß demſelben fuͤhren, 
Ehemann, doch mit vorhergehender Er⸗ Gemeine werde beyfichen. 


Fenntniß und Verguͤnſtigung der Oberkeit, 
Macht ertheilet werde, fich andermeit zu 
verehlichen. . Das haben wir auf Nath 
Des Doctors fehreiben wollen, und find euch 
zu dienen willia und bereit. Gegeben Steyr 
tags der Ereuz Erhöhung, im Fahr 1544. 


Die ordentlichen Richter des 
geiſtlichen Conſiſtorii zu 
Wittenberg. 


®) colende., 








z = 


x 882. NELER 
| An Chriſtoph Pifeator. 
Aus Conrad Schlüffelburgs epift. theol. die 

zu Roſtock 1624 herausgefommen p.ı. Da: 
ſelbſt ift dieier Hrief zuerft und zivar had) dem’ 
Avtographo abgedruckt worden. — 


Dem Herrn Mag. Chriſtoph Piſca 
tor, getreuen Diener des Worts in 
Joͤterbock. 


J. 

Znade und Friede. Ich habe eure Brie⸗ 

fe empfangen, lieber Herr Chriſtoph, 

und ob mirs wol an der Zeit und an den 
Kräften fehlet, auf alle Briefe zu ant wor⸗ 


ten, ſo oil ich euch) Doc) mit RER ante! 


worten, 


2. Aufs exfte, Finnet ieh den Hart 
gen und den Veraͤchtern des Sacraments 


von oͤffentlicher Camel fagen ‚daß fie nicht 


unter die Chriſten gehoͤren und auffer dem 
Gottesacker müßten begraben werden, ab: 
ſonderlich diejenige, welche aus Haleftars 
rigkeit zu den — En und 3 ch das 


‚nicht getauft werden. Wenn ſie denn groß 





[oo 


— 


ob euch auch die Dprigkeit und — a 











3. .Aufs andere, wenn ihr euch —— 
widerſetzen, daß man den Moͤnchen, die uns 
zuwider ſind, und weder die Kirche, noh 
das Predigtamt in Ruhe laſſen, Eein Ale 
Born gebe, fü werdet ir daran ‚san, recht 4 

thun, E 


4. Aufs dcikte, bat das viel auffich, daß 
die Biſchoͤffe bisher sugelaffen haben, daß 
die Weiber und Jungfrauen in die Kirche 
geputzt und geſchminkt, wie in eine Comoͤ⸗ 
diegehen. Es iſt ein offenbarer Mißbrauch, 
Paulo und Petro zuwider. Aber dieſe Ge⸗ 
wohnheit iſt mit Gewalt eingeriſſen. De⸗ 
rohalben muß man allerdings den Miß⸗ 
braud) abichaffen beym Genuß des Sacıas 
ments, damit fie ſich nicht .unfern und an, 
dern Semeinen abfcheulich macyen. Denn 
es iſt ein Zeichen eines leichtſinnigen Ges 
muͤths, und ſolche geben dadurch zu erken⸗ 
nen, daß ſie das Sacrament nicht hoͤher 
halten, als Brod auf. einem gemenen — 
Tiſch. J 


"5. Aufs vierte, — man ſo viel — E 
kam, ven Aufichud der. Taufe erifaegen 
ſeyn, damit_nıcht aus dieſer Gewohnheit 
endlich eine Regel gemacht werde, ſi ſich der J 
Taufe beſtaͤndig zu enthalten. 4 


&. So bleibet in Italien in vielen Sid 3 
ten ein groſſer Theil der Leute, fo lang fie 
leben, ohne Taufe, weıl fie in der Kindheit 


worden find, verachten fie alles, und ſter⸗ 
ben als an di feinen So ünuben — 


310 öf, 1* vom Jahr 1545. 1248 
7. Sp it auch Pabft lemensohne Tau | Willen des HEren im Lande der Lebendi⸗ 
fe ha ee eaehne sen ſich zu ſehnen. Davon aber wird ſonſt 
det: Gehabt euch wohl in dem HErrn gelehret, und wird es hoffentlich bey euch 


Martin Luther, D.| 2. Nun habe ich dieſes zu melden. Es 
| hat der hochehrwuͤrdige und bey GOtt und 
- Menfchen beliebte Herr, Nicolaus Ams 
982. dorf, Biſchof, mir gefchrieben,, es ſeh bey 
An Klicolaum Medler. ihm eine theologifche Leſeſtelle in der Doms 
{ u kirche zu Naumburg offen, fo er gerne von 
- Aus Chriſt. Schlegels hift, reformat, Coburg.) euch angenommen haben toolike. Darum 
p.200. — nn ch a a daß, — es moͤglich, ihr 
J—— n Herrn Nico Auch dieſe Leſeſtelle zugleich annehmet, weit 
An den hochachtbaren Herrn * ihr fo einen ehrlichen Ruf dazu habt, uder 
Isum Wiedler, der heiligen Schrife Do] M Bart 
AU | , | „ mir gleich antwortet, daß ich einen andern 
ctor, Pfarrern der Kirche zu Naum ernennen möge, Ich ſchreib sf 
burg, ſeinem geliebten Bruder. „ulen moge au eetwas Furz, 
j weil ich viel zu thun habe: denn ich bin nur 
a | I Be — en wieder vom 
u | an] 2 0de auferitanden, habe au zweymal ges _ 
amade und Friede im HErrn! Ich will prediget, ohne DaB es Mir im geringften 
| euch jeso, lieber Wiedler, hochwer-| jauer ankommen, welches man faft für ein 
ther Herr und Doctor, in eurem gar bit⸗ under gehalten. Gehabt euch wohl mit 
tern Creuz, damit euch der HErr gecreuzigt den Euren, und feyd verfichert, daß yoik fast 
hat, nicht troͤſten. Der HErr aber Und] ae über das Abſterben eures lieben Soh⸗ 
Heiland iſt freundlich und guͤtig. Da ihr nes von ſo guter Hofnung, in gleiches Trau⸗ 
- felbft wohl wiſſet, und andre lehret, daß un⸗ 
fers himmliſchen Vaters deſſen Güte un⸗ 











L 


ren mit euch gefebt worden. Er ift aber, 

Alla tie dort ſtehet, hinweggeruͤckt worden, 

endlich iſt, ſein Wille allezeit ganz gut iſt, daß die Bosbeit nicht ſeinen Verſtand 
ob ihn ſchon das Fleiſch und die Vernunft znderte. GHOttes Rath ift oft anders, - 
niit erkennet: fo züchtiget er ung fo, Auf | als der unfrige, und unflveitig alezeit beffee. 
daß wir Ternen ſchmecken wie freundlich |Yym Tage St. Kohannis binnen Behr 
 Cieblich) der HErr fey. Welches nicht ges | nachten (das iſt, den dritten Feyertag) im 
ſhehen kann, wenn nicht das Fleiſch auf als | Kabe 15a — 








jerhand Art getoͤdtet wird, daß der Geiſt — 
Gelegenheit habe zu ſeufzen, und nach demi Martin Luther, 


er 
NV 


a a, 













342°, Briefe Lutheri, welche aus dem Kateinifchen überfeze worden, 1243 


u ER fiber — ———— we E 

An ten. oder ihr folle ſonſt an einem Orte verforgte 

— Gresaieh i Wwerden, fo bald wir können. Wir wollen 

Sit gleichfals aus Schlegels hift. reform. Co. euer nicht vergeſſen; denn wir die Gabe 
ISSN 30 DENeHaNNnNe Gsotttes, die in euch ft, und das verliehene 
Dem ehrwürdigen Herrn, Bruder in Pfund weder Fünnen noch wollen müßig 


— in, | Oder vergraben liegen laſſen. Seyd nur ein 
CHriſto, M. George Mohren, Diener er 
nn in in EHrifto geliebs Mann, und getroſten Muthes im HErrn, N 
teften (Freund), welches ihr bisher andre gelehret habt. 
3 Re . 4. a er — —— 
xxnade ur iede im ven! ‚meiner Liebe und gebuhrenden Achtung DIR 
SD Al us, Iebe — ſeyd Su Fleine efhent, doch einen groffen Prorhe⸗ 
nicht fo leinmütbig, laßt nicht gleich. das IK, ven “ofeam, ber Durch meine 2lıbeit 7 
Here finten. Denn der Iebet noch, und] UND ÖOttes Gabe enftäret if, Daß ihe ver» / 
wird erviglich Ieben, welcher gefagt hate chert fend, daß ihr in meinem Andenken 
ch will dich nicht verlaffen noch vers) keyd und bleibenmwerdet, umeuch fürderfamft: 
fäumen, von dem ihr fo viel Jahre gepre,) 3U berathen und zu werforgen, Und moidy 
digt habt, doß er fo fen, und fo ſehn werde, | twa zu vielzu thun hatte oder verfücht mus 
ER de, und e8 verfehöbe: ſo wiſſet, daß ihralles 
2. Ihr müßt euch in dieſe Verſuchung seit freyen Zutrite zu mir habet, fomolduch 
des Glaubens ſchicken. Daß ihr meynet, "Briefe als durd) Boten. Harret nur des 
weil ihr, von Naumburg tveggetrieben wor⸗ HErrn und feyd getroft als ein Mann. e 
den, waͤre euch zur Verachtung und Ge⸗Gehabt euch wohl in EHrifte, Am Tage 
ji: — das m De a St. Galli 15458. in 41 
alſo. enn, wie ihr wiſſet, ſo hat der LE 
Sache damals nicht anders geholfen wer) Wartin Lutber, 
den koͤnnen, als daß ihr beyde zugleich, nem, ee 
1 en tool ie A wuͤr⸗ 2.885 ——— 
et. ie es aber ihm keine Schande ge⸗ DONE RER | 
weſen, fo wirds euch auch Feine feyn. Dar An Schulen, Pfarrer in Selgern 

| u toollet beffere Meynung von uns|) Aus den Unfch. Nachr. A. 1719. 2.760, 
aben. | | 











3 y 


3 Wir mollen eud) nicht hintangefegt St und Friede im HErrn und JEſu 
 tiflen, habt nur ein wenig Gedult, bis der CHriſto. Ehrwuͤrdiger Herr Pfaw 
Fuͤrſt, der jest in einem ſchweren Kriege) ver! Es hat mir *) der Schöffer in Tore 
ſteckt, wiederkoͤmt. Da will ich euch ents| gan und Rath zu Belgern zugeſchrieben 4— 


—F 


£ 


und für die Frau Hans Kornerin gebeten, ihr nehmen, Ingleichen Pf. 51: Rufe 


ihr Rath und Troſt zu geben, daß ihrem |mich an in der Zeit der Noth, fo will 


Manne möchte geholfen werden. run ich dich erretten und du follt mich preis 
meiß ich wahrlich Feinen weltlichen Troſt, ſen. Wir arme unwürdige Sünder bitten 
und wo die Aerztenicht Hülfe miffen, fo iſt demnach, auf das Wort und Befehl deines 
es gewiß nicht eine fchlechte Melancholie. |Sphnes, deine Barmberzigkeit, mit fo viel 

Glauben, als uns. möglicy ift, daß du doc) 


*) fteht deutſch bis Melancholie. diefen Menfchen von allem Uebel befreyen _ 


0. Es iſt aber des Teufels Verſuchung | wollteft, daß des Satans Werk in ihm zer⸗ 


noeh, und muß man ihm durch das Geber |ftöret werde, zur Ehre deines Namens und 


des Glaubens in EHrifto widerftehen. So | Stärkung des Glaubens und Vermehrung 
thun auch wir, und halten es alfo. Denn; der SHeiligen, durch eben denfelben unfern 


es war ein Tifcher mit dergleichen Naferey | HErrn IEſum EHriftum, deinen Sohn, der 


geplagt, den haben wir in EHrifto durchs | mit dir lebet und regieret in alle Ewigkeit, 


Gebet zurechte gebracht. Darum thut als | 


fo: Gehet mit dem Eapellan und zwey oder _ 4. Hernach wenn ihr weggehet, leget die 
drey ehrlichen Männern zu ihm, und kaͤm⸗Haͤnde wieder auf und ſaget: die Zeichen 
pfet in Freudigkeit, als der ihr in einem oͤf⸗ aber werden denen folgen, ‚die da glauben, 


fentlichen geiftlichen Amt, und Pfarrer des; und follen diefe feyn: Auf die Kranken 


Drtes feyd, legt ihm alfo die Hande auf, werden fie die Hände legen, fo wirds 


und ſaget: Friede fen mit dir, 0 Bruder, | beffer mır tunen werden. Das fol ihr 


von GoOtt unſerm Bater und dem HEren | des Tages dreymal thun, und doch aud) in 


IEſu EHrito. Hernach betet über ihm der Kirchen öffentlich auf der Canzel beten, 


laut das Glaubensbekenntniß und Water | bis der HERR höre. Wir wollen zu 
Unſer, und ſchlieſſet mit den Worten: gleich mit euch beten, und allggeit im HErrn 


glaͤubig, fo viel wir Fünnen, rufen. Ge⸗ 


3. GO, almächtiger Vater, der du habt euch wohl, fonft weiß ich Feinen Rath: 


durch deinen Sohn zu uns gefaget haſt: der ich beharre ac, Im Fahr 1545. 


Wahrlich, wahrlich ich fage euch, fo | D Wartin. 


ihr den an etwas bitten werdet in 

meinem Namen, woird ers euch geben.| Dem würdigen Herrn Schulen, Pfar: 
Und abermal Durch ihn zu beten befohlen rer zu Belgern, meinem günftigen gu: 
und gezwungen haft; Bittet, fo werdet ven Freund. \ 


—RX Anno 


1345 1. Briefe Lutheri, welche aus dem Bateinifehen überfegt worden, er J 


AM 1346.00 
br. ee Ben „Die * Beue — weiter 

An Jacob Probſt. Janflammen und aufblaſen, daß aus einem 
— —— * 7 a Funken ein ganzer "Brand werde, Be 


— — — —— 9, Darum bitte ich euch um EHrifi 

Dep folgenden DkTn if wweber, der Cas wiũen „ in welchem wi Ieben und regiert 

2. ee mE angegeiah werden: in deffen Geift mir eins find, daß 
| a EHRT oa «% die — * erkennen iu BCM 
= ER Ben wollet, Dadurch er ung einfrachtig ger 

An die Hrediger in —J— macht, und bisher in der Hauptſache der 
Aus Buddei fuppl. ep. p- 288. Diefen Brief | Gottfeligkeit und in den vornehmften Artio 
erife man aud in Johann "Heinzich Win: fein erhalten hat: und. wie Paulus fage, 
dervatters Nordhuk. illufr. p.263, und in njemanden-ärgerlich und anftöhigfeyd inden 

den Unſch. Nachr. A. 1726. p. 499: a |. Pak a — 

| | aͤuſſerlichen und — —— oder 
——— gar (wie nun Die tollen Papiſten thun) mit 
Den ehrwuͤrdigen und grdBachtbaren (chädlichen und gefährlichen Reden bey den ' 
Herren, Dienern des Worts GOttes in Schwachen, die bey den Verſtockten alles ° 
Nordhauſen, feinen in CHrifto geliebten [hei Schaden thun. Go hat mein EHrie 
Bruͤdern, Gnade und Friede Ifus auch gehandelt *),undregieret noch un ⸗ 
mh ter — — und * a Su 

| ge Fimfern Gedanken, oder vielmehr des Te 

Jartin ee — —— ——— 

— RR: fels Bi ——— SE 
- st nun in euch fein Werk bat angefangen, ff 
was Der Satan UDerau Mi Tag unferer Hofnung, Amen. 

SI in der Kirche anrichtet, indem nem⸗ "" 3 ſe — a 2 
lich faft fo viel Meynungen vegieren, als *) foll vielleicht egit für erit heiffen: Sis erie_ ! 


















Köpfe der Prediger find. ‘Daher es auch}  Chriflus meus et regnaf, m 
bey bes zialten tollen, daß auch bey — 
euch über geringen Dingen einige Fragen sss. ei 


entftanden wären. Denn das Hauptwerk Be, — 
— belangend, ſo iſt euer Ruf | An Doctor Antonium, 
(oder Ruhm) GOtt Lob! nod) unbefleckt,| ©. im XYIL Ch. d. S.Pp. 256, 
Sleichtwol, da der rohe Poͤbel underftandig | ———— MT 
ift und he a En ger ; 889. _ = 1 
-feliokeit frage, nimt er leicht Anlaß, auch An Balthaſar Ihuringen ———— 
—2 Glaubensartikel zu ſchmaͤhen — FR ve FE | 
“und gu laͤſtern, fonderlich bey denen, wo Die I 


RES 
Di 








Aus Buddei fuppl. ep, p.294. 


age 
Er freuet ſich, daß die Kirche zu Königsberg in 
Franfen wieder etwas ruhig worden, und will 
den Pfarrer dafelbft ermahne haben, daß er die 
noch Unmiffende, fo zum Abendmahl gehen 
wollen, nicht durch lange Prüfung plane, doch 
aud) nicht ganz ungepruͤfet zulafle. 
über die Lafter der Prediger, fonderlich dem 
zornigen Anfahren, k 


9 9 babe euren Brief erhalten, darinnen 

& Ihe mie von dem Zuſtande der Kırchen 
zu Koͤnigsbero geſchrieben. Es iſt mir ers 
freulich, daß fie in etwas wieder ſtille wor⸗ 
den, und bitte GOTT, daß er euch Eins 
tracht verleibe, Ich habe dem Pfarrer ger 












vom Jabr 1546, 


Er Elaget] 


| 1349 
890, 


Anhang Lutheri zu einem Brief Phi⸗ 


lipp Melanchthonis an Johann 
Brentium. 


Aus Buddei ſuppl. ep. p. 296. 


In dem Streit von der Gerechtigkeit des Glau⸗ 


bene, fen der Glaube nicht zu betrachten alg 
eine Qualität; fo man müßte an ftatt der 
Qualitaͤt CHriſtum ſetzen, daß er felbft die 
Dualität und unfere eigentliche Gerechtigkeit 


ft. Und diefes koͤnne man mit gewiflen Re⸗ 
densarten der Schrift befräftigen, z 


‚fehrieben, er folledie Unwiſſenden nicht durd) 
lange Prüfungen martern, wenn fie zum 
heiligen Abendmahl gehen wollen, doch nicht 









| — ich pflege mir, lieber Brentz, da⸗ 
ganz unverſucht oder unverhoͤrt zulaſſe. Rl mit ich dieſe Sache beſſer taffe, die⸗ 
Denn, daß man ſie unverſucht zulaſſen wol |felbige fo vorzuſtellen, als wenn in meinem 
te, iſt nichts nuͤtze. Ihr werdet alſo den) Herzen keine Qualitaͤt waͤre die man Lies 
Menſchen ermahnen; denn ich hoͤre ſonſt, be, oder Glaube nernet; fondern ich) ſetze 
daß er in feinem geiſtlichen Amt nachläfr/an deren Stelle IJCſum CHriſtum, und 
fig fey, und doch ungerne habe, wenn er er⸗ ſpreche: Diefer iſt meine Gerechtigkeit, Dies 
mabnet wird. Hehſt doch, wo ihr Eünnet, fer felbft ift die Qualität und meine formale 
deeſen Laftern ab, und ermahnet beyde, daß Gerechtigkeit, (wie mar fie nennet) daß ich 
fie, was zur Erbauung dienet, linde und mich auf folche Art frey mache und losreiffe 
alimpflich vortragen, nemlich DieLehre der, von der Betrachtung des Geſetzes und der 
Bulle, des Glaubens und der guten Wer⸗ Werke, ja auch von der Betrachtung jenes 
Te: daß fie das Amt des HERRN ohne gegenſtehenden (Objectiv) EHrifti, wel⸗ 
Laſter und eianem Geſuch, Affecten ohne hen man entweder als einen Lehrer, oder 
Zorn oder Nacyiucht verwalten. Es ift ein] Geber. erfennet und anfiekek. 
elend Ding, daß faſt alle die Unfrigen ih: will, daß mir FESUS an und vor ſich 
ten eignen Groll und Sachen ſo in der Kir⸗ eine Gabe und eine Lehre ſey, und Daß ich 
then rächen. Wir tadeln die Widerſacher, in ihm alles habe. Wie er ſelbſt ſpricht 
daß fie dem Bauche dienen: die Unſern Ich bin der Weg, die Wahrheit und 
aber find harte, und hengen dem Zorn nach. das Leben. €: faot aber nicht: ich gebe 
Sch bitte euch Demnach um SOTITECS| dir den Weg, die Wahrheit und Das Le⸗ 
willen, daß ihr euch aufs höchfte bemübet, ben, als wenn er auffer mir in mie Deraleis 
daß Das Evangelium befcheidentlich gelehrer, chen wirkte, In mir muß er ſeyn, blei⸗ 
werde. Gehabt euch wohl. ben, leben, reden, nicht durch mich; ſon⸗ 


Martin Lucher.|dern *) in mir ꝛc 2 Cor. 6, daß wir würs 
| - Be den 


* 


EEE N — 
* 

| 

L: 


ch aber 





1350 I. Briefe Lutheri, welche aus dem Lateiniſchen überfest worden, Per 
den die Gerechtigkeit in ihm, nicht in derjben laſſen, daß ihr fe, vn m ung 
it und dem daraus flieffenden Guten. kommet. 


Haut, vielleicht led.) 2, Ihr haͤttet aber in euren Fragen erſt 
andre zu Rathe ziehen koͤnnen, ehe ihr et⸗ 
mas neues arfinget. Denn, daß ihr far 








891. 


| get: warm Waſſer wäre Feinrein Element, 
An Melchior Scenzel, Pfarrer in Ron-| fondern ſchon mit Feuer vermengt, da weiß 
neburg. ich nicht, wo ihr euren Verſtand habt. Denn. 


auf diefen Schlag” wuͤrde ich auch ſagen 
muͤſſen, kalt Waſſer waͤre kein rein Ele⸗ 
ment, fondern mit Erde ‚vermengt, weil die 
Weltweiſen die Erde für Eale und trocken 
halten. Ein andeer wird auch) fagen: ein 
feucht Waſſer fey Fein rein Element, weil 
die Feuchtigkeit ordentlich bey der Luft bi i 


3 Aus Buddei fuppl. ep. p. 296. 


Er befteaft Srenzels Nenerungsfinn, daß er nicht 
mit warmen Waffer taufen wolle. Denn die 
Urfachen, welche er vorbringe, waren gar nicht 
mit weifen Gründen verfehen, fondern unge: 
ſchickt und unkraͤſtis 


nade und Fride! Lieber De alfo die Poſſen fahren xc. | 
chior, ich kann es mul — Martin Luthe BE | 





aa — 


Briefe Vutheri, 


darſtellend Diejenigen, 
aa noch niemalen gedruckt worden, 


within hier 


zuerſt theils and den Avtographis, theils and glaubpirbigen | 


a 
. u 
hip 


Abſchriften und zwar nach der Ordnung der Jahre 
mitgetheilet werden. 


j. 2 Lutheri Schriften 9, Theil, ES Are 





) 


rn 1. * — x 
z ll, = IN 
Sl 7 AN 


= 


Si 





. Anno 1518. ) Ä 
— ac. nit durch en a fondern a das 

Mart. Lurbers Schreiben an einen Erbarmen tes ſelig werden. lus die⸗ 
®  Ungenannten. **) d. de 31. Merz ısız. fen Reden faugen fie das Gift, welches ihre 
x — ; ſſie verbreiten ſehet. Allein, ich habe mer 
R rei! Die vielen Gefhafte zwin⸗ der um Ehre noch um Schande willen ans 

Ne gen mich, liebſter Vater im ſgefangen, werde auch nicht aufhören; 
HErrn, kurz zu fehreiben. Erſt⸗ GOtt wird Rath ſchaffen. Eben dieſe ers 
lich beſorge ich ſehr, daß mein wecken auch den Haß der Schullehrer wi⸗ 












XF ) ) 
Er 1, 
- ame vielen zuftinker; denn fo halten fchon|vder mid. Weil ich die Bibel und Kits 
aͤngſt die guten Keute von mir, weil ich die | chenfchriften ihnen vorziehe, find fie faſt ra⸗ 
Mofenkränge, Kronen, Bialter und'andere|fend vor Wuth und Eifer. Ich leſe die 
‚Gebete, und alle gute Werke verworfen] Scholaftifer mit Verftande, nicht mit vers 


babe. Ein aleiches ift auch dem heil. Pau- 
lo wiederfahren, welche fasten, er lehre, 
- man folle boͤſes thun, damit gutes daraus das Gute behaltet. Ich verwerfe nicht 
komme. Ich folge haufig der Lehre Tau⸗ alles, was fie lehren, aber billige auch 
leri und feines Buches, welches ihr neulich |nicht alles. Aber fo pflegten ſolche Schwaͤ⸗ 
unſerm Aurifabro Eriftanno zum Druck tzer aus einem Theile ein Ganzes, aus ei 
übergeben, und lehre, Daß die Menichen|nem Surfen einen Brand, und aus einer 
aufnichts anders vertrauen follen, als al⸗ Fliege einen Elephanten zu machen. Ich 
lein auf IEum EHrıftum, nicht auf Geachte aber durch GOttes Gnade ſolcher 
beter, Verdienft und Werke, weil wit le gar nicht, Es find Worte und 
— rıtr2 er 


8, Die Anzeige, woher und von wen die eigene Hand: und Abfchriften diefer ungedtuchten ‚Briefe _ 
geneigt communiciret worden, ift in der diefem Theil vorgefeßten Vorrede des Directoris dieſer 
Sammlung geihehen, weshalben man fie hier weggelaſſen. x Sa 
ae 37) Diefem Briefe ift mit einer Fehr alten Hand beygeſchrieben: Vielleich 
J— 


ap 
———— 


ſchloſſenen Augen, wie ſie thun. Alſo hat 
der Apoſtel geboten: Pruͤfet alles, und 


rk 


t an Staupitium. 


bee 


wuſſen vorbefehieden, abgehötet werden, 






BEE 2 11 Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 
bleiben Worte. ben ® dem SE en unter einerlen Obrigkeit nicht der- 
Gabriel und anderen freygeftanden, vom fkaftef werden mie, das in der oe i 
Seiligen Thomaabzugehen; und wiederum, thun, was. ihr fihreibet. Denn dis-ift 
en Thomiſten erlaubt ift , der ganzen Welt / das Ziſcheln der Schlangen, die das Licht 4 
zu- roiderfprechen, und endlich unter Den fheuen. Bringet fie derhalben: ans Kicht, | 
Scholaſtikern fo vie! Secten find, als daß fie entweder gewinnen oder uͤberwun⸗ 
Koͤpfe, ja als Tage eines jeden Kopfes; den werden. Uebrigens, weil in den Zehen i 
warum ſol mir wider fie das nicht erlaubt Geboten und Carehisme auch die Politik 
‚feyn, was fie fich felbft als rechtmäßig an⸗ und Deconomik_gelehret wird, und diefer 
maffen unter einander? Aber wenn GOtt haͤufig geprediget werden muß ſo muͤſſen 4 
mitwirket, mag es niemand abwenden; ſie gezwungen werden in die Predigten zu 
wenn er ſchlaͤfet mag ihn niemand aufwe⸗ gehen, damit fie daraus den Gehorfam der ” 
cken. Lebet wohl und betet für mic) und “Bürger und. Die Pflichten des Hausſtandes F 
‚die Warheit GOttes, fie mag ſeyn to fiejlernen, fie mögen dem Evangelio glauben 
wil. Wittenberg den Sag dor dem oder nicht, Damit fie andern nicht ein Aere 
Hprilisıs. gerniß geben, auf gleiche Weife die Bors 
RIM, fchriften der. PolitiE und Oeconomik zu ver⸗ 
a Jachten. Denn wenn fie unter dem gemei« 
ee nen Volke leben wollen, fo muffen fie aud) 
N 19: die Pflichten deffelben fernen , und auch wi⸗ 
der ihren Willen anhören, nicht: allen um 
— Urtheil —— die ——— Der. ihrer Güter, ſondern auch um ihrer Kinder 
achter des Worts, an Thomas Tafcher, [und Hausgenoffen willen, Das übrige - 
Prieſter in Milan, d.d. 26 Aug. 1519. wird CHriſtus euch lehren, in welchem ihre 
Znade und Friede in CHriſto. Von euch) wohl — wollet. Den 26 Augu⸗ 
den laͤſternden Derächtern, mein dies] ſti 1519. 
ber Freund, davon ihr fhreibet, bin ih Mn Themas Tore, 
dieſer Meinung: Gleichwie niemand zum| uu. 
Glauben und Evangelio gezwungen werden! _ 
muß, alfo darf. auch dieſelbe Obrigkeit — 
nicht zulaſſen, daß ſie laͤſtern ſondern fie] 






















Wattinus Lucherus. 











Anno 1522. ei 


und ihren Beſcheid bekommen; und wo fie 3 ® 
Kaum iu ala, ‚nicht befte: unbe, — cn Ban 4 
en, und auch nicht glauben wollen, ge⸗ : 
Wungen werden jufchtoeigen. Den Sana Den Mann GOttes Nicolao 
men des Aufruhrs darf man nicht hegen. AeyEmanR;, Biſchofen der Kirche zu 
Denn wer wwiderfprechen twill,, der thue es; Zwickau, feinem in CHriſto Ge en 


öffentlich und vor allen, oder fie muflen| - liebten. — 
insgeheim durch das Anfehen der Obrigkeit nade und Friede im Hm! Die | 
gezwungen werden. So thun und rather‘ Jungfrau Hanna iſt von ung zu den 


wir· Hieraus werdet ihr ſchon erkennen, rigen. zuͤruͤck — Dale die Ba | 


m 





360 II Briefe Qucheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1361 
ſie nicht länger als eine‘ Aufieherin erwar⸗ che Früchte. Amen. Daß ihe noch unter 
ten darf; undvielleicht hat fie fich aus Furcht dem Auflaufe der Nieligvien feyd, und auf 
dieſem Amte entgegen, weil fie demfelben einem Feigenbaum ftehet, werdet ihr noch 
nicht gefchickt und gewachſen genug gefchier|eine Zeitlang ertragen, big fih E-Hriftus 
nen. Eine andre, eben fogelehrte, aber wiſ⸗ euch nahe, binauffehe, und euch herabſtei⸗ 
fen mir jego nicht. Philippus würde den gen heiſſe. Indeſſen laſſet nicht ab, JE⸗ 
Propheten Habacuc mitgebracht haben; ſum ſehen zu wollen, wer er fey, ob ihr 
"doch diefer wird kaum erft in acht Tagen gleich geringe an Groͤſſe fend unter. diefer 
vollendet werden. Neues gehet jest nicht|riefenmäßigen und nimrodifchen. Menge, 
vor, auffer daß man unfre Stadt befefti-| Der Herr JEſus ſtaͤrke und erhalte euch) 
get, ob mir gleich von Feinen Feinden wiſ⸗ bis in kuͤnftige Zeiten. Amen, Wittenberg, 
fen. Es grüffet euch wiederum meine Frau, | 1522, den 28 Julii. — 
Jonas er ae Hi: I * — Martin Luther. 
gen, Meine Kaͤtte haͤnget aufs feſteſte an „gm gelehrten frommen D. Adam, 
dem Glaſe, welches von euch geſchmuͤcket Evangeliſten der Kirche in Fulda, 
ſeinem Bruder in CHriſto. 


















und geſchenket worden, zu eurem Gedaͤcht⸗ 
niß. Sonſt hatte M. Johannes Eisleben 
mirs durch ſeine Bitte angetragen. 
Eebet wohl, glebſter Nicolae. Am Br a. 
Sabbath nach Trinitatis. 1522. | An Nicolaum Hausmann, d. d.3.nach 

| > Matthaͤi, 1522. 1223 
Seinem in dem HErrn geliebten Doctor 
Naicolao Hausmann, freufleißigen 

Priefter zu Zwickau. 


St und Friede im HErrn! . Es hat 
das ilt, eure Freundlichkeit. und Liebe habe mich ein Züngling von guter. Art 
ich dankbarlich und mit Freuden aufgenom-|und Hoffnung , der bey dem Evangelio fich 
‚men; ‚und ob ic) gleich nichts zu ſchreiben Dusch feiner Hände Arbeit ernahren wil, 
babe, habe ich doch aut befunden zu ſchrei⸗ gebeten, daß ich ihn euren Wollkemmern 
ben, meine Dankbarkeit dadurch zu bezeu-| und Tuchmachern beftens empfehlen much» _ 
gen. Ich hoͤre, ihr verwaltet das Amt ei te. Weil ich aber denfelben unbekannt 
nes Evangeliſten bey den Leuten in Fulda, | bin, ſo bitte ich, daß ich euch diefes Ge⸗ 
die nad) dem Worte CHriſti durften ; wie ſchaͤfte übertragen darf, wenn es von euch 
daſſelbe glücklich fortgehet, fo bete ich aud),| bequem ausgeführet werden Fann, daß er 
daß CHriſtus folches mehr und mehr für, | auf eure Fuͤrſprach einem von diefen Hand⸗ 
dern wolle, zum. Lobe feiner Ehre. Bey werksleuten zur ‚Untermeifung übergeben 
ung grunet und bluhee der: Feigenbaum des; werde. Denn ich mag euch biemit eben 
HErrn, ob er gleich wenig Früchte bein, | nicht beſchwerlich feyn, wenn es euch nicht 
get, vielleicht weil noch nicht Zeit ift, daß was leichtes. ſeyn ſollte, ſo wie ich auch 
‚Feigen find. Der HErr wende, aber den ſelbſt diefen Brief zu-fchreiben habe abfchla« 
Fluch ab, und gebe nebft den Blättern reis gen Fünnen. Mit dem übrigen ſtehet 5 


EI er —4 

An D. Adam, Predigern zu Fulda, 

AR, .d.d. 28 Zul. 1522, 

De rr — 

ee u Friede in EHrifto. Euren 
Gruß und Wunſch, Fieber. Adam, 


Kerry. 0. ng 





1362 II. Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1363 
noch wohl im HEren, tie bieher. Gruͤſ⸗ Denn er wird dich vielleicht auf ein Wun-⸗ 
ſet die HErren ‘Burgemeifter und alle ‚die der behalten. Deromegen fo freue ich mich 
unfrigen, und betet für mich, wie es billig mit dir, und wünfche dir Gluͤck, fage guch 
ift. . Leber wohl im HErrn. Wittenberg, zumal unferm treuen Erloͤſer deinem HEren 
den 3 Feſttag nad) Matthäi. 1522. |Fehu CHriſto Dank, der mir nicht allein 
geonhardus Finc? Heifet Diefer Sünaling, Nun, Toner ana ver ua here 
der von ehrlichen Eltern geboren iſt, die ihn 6 — — — 
ber lieber zu gortlofen Unfläthereyen ange, de Bachfen und Zunehmen feiner Cinad 
Men AD er US mathereyen ANGE im euch zufehen gefchencket hat. Meehe 
fuͤhret faben. mir armen, der ich der. erfte und legte bin, 
der es Iehret, und vielleicht ‚deren ‘Band ° 
und Feuer, Die ihr leidet und. Dulder, nicht 
würdig bin, daß ich ihr theilhaftig werde. 
Jedoch will ich mich an diefem meinem 
Elend rächen, und mid) trölten, daß eure 
Bande meine Bande find, Daß ich mit euch 
Jin Gefaͤngniſſen liege und verbrannt werde; 
Se RS TE find aber nicht allein dazumal, weil ich fie = 
SH und Fried in EHrifto JEſu uns'yefenne, fondern auch weil ich von ihnen 
) ſerm HErrn. Von dir, lieber Brus rede und predige, und zugleich mit euch lei⸗ 
| 









Euer Wartinus Luther. 





Anno 1523. 
| N KR 6, — — 
An Franciscum Lambertum, d.d. 3. 
> nach Antonii 1523. 





der Lampert, zeuget EHriftus felbft alſo, de und mich freue. Der HErraber, JE 
daß du meiner DVermahnungen nicht ber fus CHriſtus, der feine Ehre in dır anges 
dürftig bift. Denn der, welcher Dir feine fangen hat der wolle fie vollenden bis zu 
heilige Erkenntniß, (ſcil. daB du ihn er⸗ ſeinem Tag. Derohalben, mein lieber 
Eenneft,) die er vor der Welt verborgen Bruder, bitte für mic), wie ich für. dich, 
‚hat, gegeben hat, leidet in die und wird und biß deffen eingedenf . Der da ſagt, daß 
Zeehret; er ift mit Dir gefangen und herr⸗ du nicht allein leideſt fondern er mit virt 
ſchet; er wird in und mit die untergedruckt Jch bin bey ihm in Anaft und Trübfal; 
‚und teiumphiret. Und: ift nicht nur allein ıch will ihn erlöfen, weil er aufmich ges 
das, fondern es ftarfet auch in Diefer Ber boft bar; ibn will ich befchiemen, weil 
aͤngſtigung (Trübfal) der Heilige Geift er meinen Namen erkannt bar. Aber 
dein Herz, und mit einem twahren und dop- wir find allemit dir zugleich mit dem HErrn, 
pelten Exempel, des Henrici nemlich und der mit dir iſt, und wird Dich weder er noch 
Johannis, tröftet er dich, alfo, daß ſie wir laſſen. Halte dich maͤnnlich und leide, 


e ur 


md du mir ein groſſer Troſt und Stärke was dir der Herr EHriftus auferleget ‘ 
Feyd/ ja, ber ganzen Welt ein lieblicher Ge- hat, fo wird dein Herz geſtaͤrket merven. 
ruch (die ganze Belt hat ein groffes Wohl: Er hat felber gefagt: Die Welt wird euch : 
gefallen darob), und dem Evangelio CHri⸗ unterdruͤcken; in mir werdet ihr Friede 
fi eine herrliche hr. Iſt derohalben nicht| haben; aber ibr follt auf mic) hoffen, 
vonnoͤthen daß ich dich troͤfe Ber weiß, ich hab die Welt überwunden. Diſpu. 
warum GOtt der HErr nicht gewollt hat,Itive nicht mit dem Satan, ſondern wende” 
daß du mit Diefen zweyen ſolleſt umkommen. ‚dich zu dem HEren; wiffe einfaltiglich daß 
ETNRRRTSOTR NUNG AR ORT FaR E 


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2364 11 Briefe Kutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1365 


allein EHriftus JEſus feye, durch deffen]padi, ihr twollet es nicht meiner Undank⸗ 
‘Blut wir find felig und erloͤſt morden.|barfeit und Traͤgheit zufchreiben, daß ich 
Denn gleichwie unfere gute Werke und|bisher nicht an euch geſchrieben. Denn 
Wenſchenſatzungen nicht koͤnnen CHriſtiſich habe, ſeitdem ihr von dem Brigittenor⸗ 
Blut ſeyn; alſo Eonnen fie nicht die Suͤnde den abgetreten, Feinen Brief von euch bes 
aufheben, noch) gerecht machen, auch nicht |Eommen, woraus ich erachtet , fintemal 
verdammen, noch den Verdammten erhal |E-Hriftus euer Herz mit fo vieler Kraft des 
ten. Bey ung, in unſers Fuͤrſten Ders |Geiftes geſtaͤrket, daß ihr das aberglaubige, 
zogthum (Land), iſt guter Fried; aber der Gewiſſen überwunden, und euch von dieſem 
‚Herzog in Bayern und der Biſchof zu Joche des Satans Ioß gemacht, daß ihr 
Trier bringen viel ums Leben, erklaͤrens in groͤſſer waͤret, als daß ich von euch -einen 
Die Acht und verfolgen fie. Andere Bi⸗ Brief eroartete, oder ihr durch unfern ge 
ſchoͤffe tödten fie zwar nicht, aber fiedrauen ſtaͤrket wuͤrdet. ar | 
‚ihnen und thun ihnen Gewalt an. Und it} =. Uns gefällt gewiß euer Geift und eure 
EHriftus wiederum allenthalben einSpote That fehr wohl. Und Philippus hoͤret 
der Keute und Verachtung des Volks, nicht auf, euer Anfehen bey mir täglich zu 


deſſen Glied durch die heilige ‘Berufung uns vermehren, da er ſich freuet euer eingedene 


fers Vaters im Himmel du worden bift, zu fun. Der HErr ſtaͤrke euch in eurem 
- „welchen Beruf er zur Ehre feines Werks | Vorhaben den Eſaiam zu lefen, ob man. 
und heiligen Namens vollenden twolle,\mir gleich berichtet "hat, daß es Erasmo 
Amen. Hiemit GOtt befohlen. Es grüßimißfalle. Uber kehret euch an diefes Miß⸗ 
fen dich) die unferigen alle und die ganze Ger Ifallen gar nicht. Wie fi) Erasmus in 
mein; infonderheit aber Jacobus unfer|Beurcheilung geiftlicher Dinge verftelle, bes 
Oberſter, und die Brüder zu Antwerpia zeugen feine Ältere und neuere Schriften. 
befehlen fich auch in dein Gebet. Datum Ob id) gleich feine Angriffe noch empfinde, 
Wittebergæ anno 1523. den 3 Tag nach dem fo ftelle ich mich doch, da er fich als einen 
Feyertag (Feſt) Antoni. | jöffentlichen Feind anftellet, als wenn ich 
— | Martinus Lutherus. feine Lift nicht genug merkte, ob ich fie gleich 
Sn beſſer Fenne als er glaubt. Er hat gethan, 
wozu er berufen war, er hat die Sprachen 
| es —— andere dem ar 
—— ü Po erlichen Studieren zuruͤckgerufen. r 
* a En Deokmpabium, wird auch mit Mofe in der ie Moab 
a fterben; denn zu feligeren Studieren (was 
Dem gelehrten und frommen D. Jo- die Gottfeligfeit anlanget,) iſt er nicht ges 
hann ©ecolampadio, Zünger und ge- fommen; ich fehe aber fehr gern, daß er 
.. frenem Knechte Thriſti feinem Bru- |f® Die heilige Schrift zu lehren und zu ers 
der im HEren. flaͤren enthielt, weil er diefer Arbeit nicht 
ee nex: gewachſen iſt, und den Lefern vergebliche 





u 1. [Arbeit macht, und fie aufbalt in Unter⸗ 
Se und Friede in CHriſto. Zuerft fcheidung der heiligen Bücher: Es iſt ger 
till ich euch bitten, liebfter ®ecolam: Inug gemefen, daß er das Uebel gezeiget Ss 
; a ® S * das 


mancherley Weiſe zu ihrem Schuldner ma⸗ 


alle unfte Freunde, Wittenberg 1523. den |fintemal- der gottlofe Mann fie feit langer 


Dem ehrwuͤrdigen Doctor Nicolao ————— 
er — Pabſt Lutherum verfolgt 


1366 


— be ich noch nicht geſehen. Nehmet meine * 
Weitlaͤufigkeit freundſchaftlich auf, da ich 


“tet aber fiir mich, weil ich ſo viel Aufferliche 
Geccſchaͤfte habe, daß Gefahr daben ift, daß 
ich im Steifche das vollende, was ih im Doctor Nicolao Zausnann ‚ Priefter 4 

























Ul. Briefe Lutheri , welche noch niemals gedruckt worden. 
EEE — ⏑ ——— TEE — — — ——— 
das Gute zu zeigen, und in das Land der |det, Da er mic) aber in feiner Angelegens ⸗ 
Berheiffung einzuführen vermag er nicht, [heit nicht antrieb ob ich gleich willig war, 
wie ihr fehet: Uber warum ſchreibe ich fo] hat es mir und-ihm belieber, daß ihr feinent _ 
meitlauftig vom Erasmo? Um deswillen, | halben, wenn es nöthig ſey, mit dein Burger ⸗ 
Damit ihr euch nicht durch feinen Namen | meifter handelte, er wolle vermöge feiner 
"und Anfehen bewegen laffet,. fondern viel-| Guͤtigkeit alles thun, was ihm möglich fen. 
mehr euch freuet,, wenn ihm in Dingen, Lebet wohl, und betet für ‚mich Sünder. 
Die die. d. Schrift betreffen, etwas misfaͤlt, Wittenberg den 4. Feſttag nad) Barbara 
Da er entweder nicht Fann oder nicht will] 24. Eurem. Bruder Dalentin habe ih 
richtig don denfelben urtheilen, wie ſchon die ſchon vorher durch andere Ueberbringer ge⸗ 
ganze Welt von ihm zu glauben anfaͤngt. ſchrieben. Gruͤſſet Herrn Hermann Muͤl⸗ 
Eure Ueberſetzung des Chryſoſtomi ha⸗ phoor—d. 












An Nicolaum Hausma⸗ 
dd. Margarethaͤ za 0 © 


weiß daß ihr diefes Troſtes nicht bedürfer.| 
CHriſtus, der in euch‘ wohnet, und durch) 
Seuch wirket, wird euch nicht verlaflen. Be⸗ 


Dem ehrwürdigen und heiligen Mann, - 


Geiſte angefangen. Die aus den Klöftern 
gegangene Mönche und Tonnen verderben 
“mir viele Stunden, damit ic) eines: jeden: 
Nothdurft beforge; daß ich nicht der ge⸗ 
meinen Leute gedenke, welche mich auf 


der Kirche zu Zwickau, feinem ( Maio- 
Znade und Friede, Wenn es mit der 
> Sache des Mannes fo ſtehet, wie 
er erzehlet, mein Nicola, fo halte, dafür, 


Daß er mit Recht Die Fran behalten ann, 


nA 
Er: 


chen. Lebet wohl liebſter Decolampadi; 
die Gnade EHrifti fey mit euch, Gruͤſſet 
20 FJumi. 0% Luther. Zeit verlaſſen, und ſich Dadurch mit-ihr-aller 
—— — —— — _— ne — ich dafuͤr. 
Mr — En se Biſitation hat fchon angefangen, Denn 
an at Anno Be ID. Jeronhmus und DR. Dhilppig find 
une nn Non vor acht’ Tage abgereiſet. Ehriftus ” 
An Vricolaus Hausmann, d.d.4. |fteheihnen bey in dieſem Werke Amen. 
a, Ui VOR DRM 2. Rom ift elendiglich verwuͤſtet da 
Ehriftus es fo vegieret, Daß der Rayfer, Da 
gezwun⸗ 


— du Zwickau. gen. Meimlich alles dienet Chriſto für die. 
Snade und Friede. Der bewuſte Mann Seinigen und wider feine Geinde, ou 


gr hat: mich beſuchet, und mit mir gere-iift nichts neues. vorgegangen. Es g 


— 


euch meine Käthe und mein Eleiner Johanm 
Leber wohl in Chriſto. Ich babe Harlel L | 
Kopfſchmerzen gehabt , (0, daß ich mich noch) nade und Friedein Chriſto. Ich freue 
des Leſens und Schreibens enthalten muß.|K) mic, gar fehr, mein lieber Hausmann, 
Am Tage Margarethaͤ 1727. daß eure Viſitation fo glücklich duch) GOtr 
— an er a ift. — zu — 
— iſt, daß alles uͤbrige mit der Zeit zum Nu⸗ 
An eben ——— d. d. 2. nach Bar: gen der Kirchen auf gleiche Weiſe werde 
x eh eingerichtet werden. 
Dem ehrwuͤrdigen Mann. GHOttes 
Nicolao Hausmann, Biſchoffen der 2. Die Litaneyen fingen wir in der Kir⸗ 
Kirche zu Zwidau che fo wol lateinifch al ea. und le 
Geyd geſund in Ehrifto lieber und ehr, werden von beyden die Noten oder Die Weiſe 
Se) wuͤrdiger Nicoiaus. M. Steffonus in den Druck gegeben. Die Faſten, der 
Rode iſt zu uns gekommen, Don welchem) Dann und andere mehr, Die Ceremonien wer⸗ 
ihr alle unfre Angelegenheiten erfahren Fön. |den zu ihrer Zeit folgen, obgleich zum An⸗ 
net, Ihr wiffer , daß diefer Mann bey uns fange ſchon dieſe genug find. 
- geachtet und geliebet werde, und it daher] Ar u. acer 
ben euch Feiner meitern Empfehlung benöthi] „3. Ich bin bisher am Kopfe Frank ge 
get. Ich bitte euch durch Chriſtum, ihr weſen, auſſer dem daß mir Der Satans⸗ 
Wollet mir mit eurem Gebet, wider den Engel zuſetzet. Betet meinentwegen zum 
Teufel und ſeine Engel, die uͤber die maſſen Herrn, daß er mich im Glauben und ſeinem 
wider mich nd find, ee da⸗Worte ſtaͤtcke. | 
mit Ehrifius mich nicht verlaffe,, da er mich — —— 
bisher fein Evangelium auszubreiten erweh⸗4 Dem Herzog Georg — ich nicht 
let hat, ſondern ſeinen Nahmen in meiner mehr antworten. Von dem Tuͤrken ⸗Krie⸗ 
Schwachheit entweder durch den Tod oder|9e hoffe ich in kurzem ein Bud) heraus zuge⸗ 
ducd) das Reben herrlich mache. Ich thue ben, weiches ſchon laͤngſt abgedruckt ware, 
 Diefe Bitte nicht umfonft) denn ich bin der wenn nicht Die exften ſechs Bogen Durch Uns 
- Brüder Gebet und Beyhülfe beduͤrftig, in achtſamkeit der Bedienten verlohren worden, 
Deichen ich meinen Chriſtum verehre und daher es ſchwer geweſen den erſten Abriß 
amnbeie. Lebet wohl in eben dieſem JEſu N a —— 
% j ol Al. ® e r e . — En 
is sg “ e Seftiag ee here Meine Kaͤthe gruffet euch ergebenſt, ingleis 
—- — — — chen auch = a 
Arnno IS29, alle die unfrigen. ir befürchten, da 
a er 2 an faum der sr wie⸗ 
> derfommen werde, meil feine Frau um 
— nun — 67 Oſtern die Niederkunft erwartet. Chri⸗ 
fen zu nn Ael. Euer Martin Luther. 


| 1368 - II. Briefe Qucheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1369 








ftus fey mit euch Amen. den 13. Febr. 129. - 


> Butheri Schriften 2ı. Theil, 088 x 










































9 





3370 | In. Briefe — weiche 2 miemals —— worden. . 2 m 
| i2. N ” * 
Zn eben denfelben d.d. 3. Want 15294 


Seinem Bruder und Herrn in Chuiſtol 
Nicolao Hausmann, getreuen Bi⸗ 
—— der Kirche zu Zwickau. 


I. 


— und Friede im HErrn. Der Ca⸗ 
techismus iſt noch nicht fertig, mein 
lieber Hausmann, doch wird er in kurzem 
‚vollendet werden. _. Das Buch) wider die 
Tuͤrken wird ſchon gedruckt, und vor Fur 
dica mit Gottes Hülffe noch zu Ende ge⸗ 
bracht wadın. 

2. Ich bin faft beftändig gezwungen, bey 

geſundem Leibe krank zu ſeyn, da mich der 
Satan plaget, wodurch ich fehr in Schrei 
” ben und andern Verrichtungen gehindert 
werde, weil ich Gef-Ufehafft bey mir haben 
muß damit ieh in der Einfamßeit nicht Se 
"fahr Taufe. ’ Betet für mich. 
3, Spalatinus hat auch an mich gefehrier 
ben, um ju beratbfchlagen,, wer die durch die 
Erlaflıng eures Paulı erledigte Stelle wie- 
der beEleiden follte. Ich bin der. Meynung, 
wenn ihr Feinen anderen haber, Daß unfer 
Conradus Lordatus dazu gefebickt ſey. 
Denn er iſt ein gelehrter Mann, und bißher 
ein getreuer Zeuge des © aubeng geweſen. 
Es geſchehe des HErrn Wille. Lebet wohl 
und betet fuͤr den bevorſtehenden Reichstag. 
Meine Kaͤthe gruͤſſet euch vielmal. 3. 
a — | 


LU ‘2 

— und Friede. — —— u 

nus hat mir, mein lieber Hausmann. 
euren Brief eingehändiget, der mir befondere 
um deswillen ſehr erwuͤnſcht und angenehm } 
war, weil er Hofnung machte, daß unſer 
Sordatus würde glücklich Priefter werden, ° 
und daß er euch gefalle, Aber nun fehlet 
es. Jeſus ſegne euch beyde, die ihr bisher 
viel erlitten habt, daß ihe endlich mit Teens 
den kommet, um Der eurigen vielen Garben 
willen, deren: werthgeachteter Saamen fo 
lange in Thränen und Elend gefaet wird. 
Amen. Denn alſo muß eg ſeyn, damit der ° 
HErr aus nichts allesmache; aus dem, tous 
van man fchon verzweifelt, das dewiſe, $ 
aus dem Verachteten das herrliche, aus der 
Schande das rühmlichfte, aus Derrächer 
ven die Gerechtigkeit aus dem Tode das 
Leben, und alfo aus einem befrübten Hause ° 
mann, einen frölichen und. lieben Sohn. ° 
Denn” ev felbft iſt es, der die Demuͤthigen 
und Viiedergefihlogenen tröftet, faget Pau⸗ E 
lus. Ich aber verdanke es eurer Liebe 
aufrichtiat, daß ihr meiner ſowol in Erthei⸗ = 
lung des ° Troftes als im Gebet nicht uneins i 
gedenk fend. Chriſtus wird u Se : 
reichlich vergelten, 


2. Auffer dieſem iſt nichts neues vorge ⸗ 
gangen. Der Stormus, welchen ihr ge⸗ 
ſchickt habet iſt mir noch nicht zu Sefichte 
gekommen. Aus feinem Bekenntniffe muth⸗ 
maſſe ich, daß er im Kopfe verrückt oder 
vom Teufel befeffen fey: daher wenig Hofe 


















ee nung übrig ift, Daß man ihn durch Zureden 
An eben denſelben d. d. 5, — Bun. werde wieder zu recht bringen, GoOit erbar⸗ 
film 129 me fich feiner Amen. Wiüncer ſitzt gefan⸗ 


"Som Ehrwuͤrdigen Mann in Ehriſto, gen, iſt aber noch nicht abgethan. ‚gebet 
a Nicolao Hausmann, getreuen Knech⸗ wohl und betet, t für mich Donmerftogs " — 
te GOttes im Evangelio” bey don HUN: — 


Zwickauern wmorun Bucher, 


J BEER IN —* * = 5 


1372 II, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden, 1373 











BETEN Bu. An Nicolaum Haußmann d. d. Abend 
An eben denfelben d. d, 19. Julii. 1529. Maͤrtini. 1529, _ —* 
Dem ehrwuͤrdigen Herrn in Chriſto, Dem ehrwuͤrdigen Herrn in Chriſto D. 
D, Nicolao Hausmann, treufleißi⸗ Nicolao Hausmann, getreuen Bl⸗ 
gen Bifchoffe der Kirche in Zwickau. ſchofe Be on feinem 
nn (ehe eliebt er. | 
' SE und Friede in Chriſto. Wolf⸗ geliedteften Bru 
gang Rappel reiſet von ung weg nach I, 


feiner Vaterſtadt Nürnberg, da wir ihn Sn und Friede in Chriſto. Seyd 
auf fein Anfodern unferes Dienftes erlaffen. ſtark, mein lieber Nicolae im HErrn, 
Gewiß iſt es, daß er zu euch kommen wird; uund fuͤrchtet die Tuͤrcken nicht altzuſehr. 
doch haben wir ihn nach unſerem wenigen Chriſtus lebet, und die Weiſſagung Dani⸗ 
Vermoͤgen nicht leer abreiſen laſſen, die wir els (die Philippus und Jonas jetzt heraus⸗ 
gerne laͤnger ſeine Schwachheit ertragen geben, giebt Hoffnung, daß er Deutſchland 
hatten, wenn er ſelbſt gewolt hatte, Sonſt nicht unter ſich bringen werde, ob er ung 
iſt hier nichts neues, das ich euch melden koͤn⸗ gleich zwacket, nnd die Verachtung des 
te, zumahl da ic) ungewiß bin, ob ihr wie⸗ Evangelii raͤchet. Denn es iſt ein offenba⸗ 
der zu Haufe gekommen ſehd. Betet fuͤr res Wunderwerk, dag der Türke aus ſei⸗ 
mich Suͤnder fleißig, und lebet wohl in nem Platze, ſeinem Lager entwichen, und 
Ehrifto. den 19. Sulii 1529. (daher iſt Diefe Vermuthung entfianden? 
2 | m. 9. Der Tag des Gerichtes iſt da, und er wird. 
den Sog, den Türken, und Magog, den _ 
Pabſt, beyde Feinde Chriſti, der eine ein 
REN NR — weltlicher, der andere in der Kirche ſtuͤrtzen. 
An Nicolaum Gerbelium d. d. 4. Oct. 2. Daß aber euch einige bitter und em⸗ 
u, — BR Ay En — on en 5 
>, im XVIL 6.8. ©.p.292 u ligen nennen und verlachen, Darüber wuͤnſche 
Me a nei 7 und Die bene, euch vei Guck der ihr eines folchen Hafe 
EN Be. ſes des Satans wuͤrdig ſeyd, der, da er > 
i | fonft nichts mehr vermag, feine giftige Zum 
Ina): Sr ge wider euch gebrauchet. Ihr werdet am: 





= 5 15.* 





N — — beſten thun, wenn ihr wider feine giftige > 
as rreelaum 2. da. Octhr. eonmacht valace, Aid ihm auf get Dreck 
a zu lecken. Denn ihr Eonnet ihm nicht em ⸗ 
N ee pfindlicher ankommen, und euch rühmlicher > 
Te 6 wenn ihe freudig feine ger 
ee ehmachten GStacheln und ohnmächtigen 
An Wenceslaum Linck d, d, 28. Oet. Biſſe verlacher. = 
’ en Bi ayad,, © 3. Der Braut Chriſtina wuͤnſche ich viel 
8. eb. daſ p 2976 San: Und wenn auch ihr euch nach eis 
Br | | 8682 Nu 


ner 





1374 HI. Driefe Lutbert, welche moch miemalo gedrndtt worden, 1375. 
ner Braut umſehet, wuůnſche ich euch glech 
ns a — a en — 

uͤhe enthalten, und einer Frau entubriget| An eben: dan Rebe — 
fehn koͤnnet, werdet ihr weit glücklicher feyn, Su we e enfelben d..d.'ap Sebr. — — 
und ich werde euch dazu noch mehr Gluck Dem ehrwuͤrdigen im HErrn D. Ki 
wünfehen; nicht als ob ich den Eheftand,| colso Hausmann Biſchoffen der Kia 
diß göttliche Werck und Anordnung ver⸗ —he in Zwickau feinem aufrichtigen 7 
faumdete, fondern weil ich euch, die ihr (wie —__ elteflen (Maier) . & 
Paulus faget,) der Verwirrung der Gel 2.0 oe 
fhäfte und anderer Menfchen Frey feyd, FTnade und Friede in Ehrifto! Euer Brief 
nothmwendig Gluͤck wuͤnſchen muß. Chris iſt, wie die euriger jederzeit, fehr angee 
flug lehre euch , erhalte euch) gefund , und laß aehm geweſen, wegen der ſonderbaren Einfalt 
fe euch für mich beten. ° Lebet roobl in dem⸗ des Geiſtes, undgroffen Wohlgewogenheit ge⸗ 













J 


ſelben. Am Abend Martini, 1529 gen mich , wom t Diefelben jederzeit angefüliet 
En rn find. Ich fehe gerne, wenn ihr mir allesund 





! jedes nach der Reihe anzeigeret, wasihr mens 
ie net, das noch unferer Kirchemangelt, Denn 
| N. 15 — * alles b-finnen, und 
eorg Spalatini Schreiben an Ste-⸗ Fehe guch nicht alles. Sc, wuͤrde Diefesals‘ 
S Pie Rodt. den Tag. 5 ein Erinnerungsmittel beftandig vor Augen 
VER hhaben, und mich, fo bald ſich Gelegenheit 

Dem vortrefflihen Stepbano Roht, und Muffe findet, aͤuſſerſt bemühen, dem 7 
Caͤmmerer des edlen Raths in Zwi⸗ felben gemäß zu thun, indem ich ſonſt durch 
7° dan, feinem Freunde. die Mannigfaltigkeit der. Angelegenheiten 
Re Nr | gantz ee — m deflelben 
WOttes Gnade ımd Friede durch) Ehris|Dxraile, wodurch Die Seit berlohren mird. 
i & fum. Wenn Kb nch gehuffer hat⸗ 3.60 arbeiten wir an der Auegabe des Dar 
tet daß D. Conradus Eordatus euch allen| miele zum Troft in Diefen legten Zeiten,und 
aufs höchft empfolen fey, um Drsroillen, mail] en Jeremiam, mit den übrigen haben wir 
ihn mein ehrroindiger und hebiter Butergleichfals unter Handen, Das neue Ter 
. Martin Luther geſchicket hat, wuͤrde famene wird auf bie nächfte Sranckfurter 
ich ihn mweitläuffiger auch empfolen haben. | Mefle Fommen. Bir werden dadurch eir 
Aber was foll ich meinen andern anpteifen,|ne neue Furie bey den Papiften wider ung 
det ſich an und vor fich felbft allen ſhon erregen, Denn wir haben Die Offenbahrung 7 
anpreifet ? Denn ich zweifle nicht, Daß ihr) Johannis durch eine mit Fleiß ausgearbeis 
diefen Menſchen nicht werdet für einen be, fete Vorrede und Anmerckungen fait gan 
fändigen Fremd halten, zur Ehre Ehrifti. lich ausgeleget. hr aber; betet für ung, | 
Lebet wohl mit den eucigen, in Eil am wie es billig iſt. Es gruͤſſet euch meine Kür 
Oſtertage. 1529. 0 ‚the gang ergebenft, den 25, Febr. 1330. 


G. Spalatinus, u 


/ 
7 








noch niemals gedruckt worden. 1377 








376 II, Driefe Lurheri, welche 
6. beehbet ewig wohl in der *) Waſen den 
An eben denfelben d. d Sonntag nach Sonntag nad) Johannis des Taͤuffers 
A Job. Bapt- 1530. .- ee 2 
? DS h “ \ ; m. L. 
Dem ehrwuͤrdigen im HEren D. Ni⸗) Coburg. / 
colao Hausmann, Biſchoffen der Gemei⸗ | 
nein Zwidau, feinem Bruder und Ael- Anno 1531. 
— teſten (Maiori) —— 
* An eben denſelben d.d. ar. Jan. 1531. 


Snade und Friede in Chriſto. Ich habe Ba 2 
DD den Meinigen zu ittenbergbefohfen, Dem ehrwürdigen im Hern, D. Vi 
liebfter Freund, eud) als das neue, mas| colao Hausmann , getreuen Kirchbis 
af ianmefhar haken. 74 — n der Kirche in Zwickau. 
foie ihnen demeider haben, nach Zittau zu] - Wolfen ber 
ee i oral ihr — werdet, | — — 
woas zu Augſpurg auf dem Reichstage vor⸗ Snade und Friede im HErrn! waͤre 
gehet. Und ich hoffe, daß ıhr alle die ad & nicht ER mein lieber Nicolaus, 
richten werdet erhalten haben, Denn ich ha⸗ daß ich euch fehreibe, da unſer Jonas ein 
be nicht Zeit alles und jedes zu ſchreiben. lebhendiger Brief, zu euch abreiſet. Don 
> gaffet uns aber fleißig beten, wie wir bisher | demfelben Fönnet ihr alles erfahren, mas für _ 
gethan haben, wohl eingedenk, wie unſe⸗ wol bey ung felbft vorgehet, alsaud) mas von 
ve Vaͤter felig geworden, Die Hand) andern Drten hieher berichtet wird. r 
des HErrn iſt nicht verkuͤrzet, und es ifl| 2, Die Sacramentirer bemühen ſich aͤuſ⸗ 
nicht untere, fondern feine Sache, er wird ſerſt um unfre Gemeinſchaft, fie geben et» 


ung erhören, ac. was bon ihrer Meynung nad), und reden ges 
BEN Euren Bruder Dalentin habe ich nach linder. Wir woken beten , doß die Ueber⸗ 
Vermoͤgen gerröftet ; ihr werdet dahin for, einſtimmung volfommen werde. Johan⸗ 
gen, daß er meinen Brief erhalte. Ich nes Pommer arbeitet jego fehr *) fleißig, 
arbeite jego mit ziemlicher Muffe an der|aber der Satan roiderfiehrt ihm, und bat 

- Meberfegung Sjedhielis, und überdenkefonft| ibn durch ein befeffen Mädgen verſuchet. 
auch andere Arbeiten, - 1%on welchen allen Jonas ausführlid *) _ 


3. Die Papiften wůten in der Thataufs| ”) fortiter. | 
‚arafte. Aber unfer mit einer vermundes|  **).Die Stelle in der Handfehrift iſt unleſerlich. 
runaswuͤrdigen Beſtaͤndigkeit begabte Fuͤrſt Dem Zuſammenhange nach kan fie jo ergaͤn⸗ EL 
bekennet Chriſtum frey, auf aleiche weifel ; zer werden: und wie er pfleget, aufrichtig erzaͤh⸗ 
auch der Marggraf Georg. Des Kayfers| mr wid | | 
“ungemeine Gnade wird vornemlich erhoben 3. Ich mundre mich, daß Bernar⸗ 
| und fehsinet er von GOtt befenders hierzu dus nicht fehon laͤngſt wiedergekommen 
beſtimmet zu ſeyn. Das uͤbrige will ich iſt. Wenn ihr im Schreiben an ihn 
von Wittenberg aus berichten. Ihr aber, ablaſſen koͤnnet, fo bitte ich euch, befehlet 
theurer Mann GOttes, betet für mich „und! ihm, daß er zurück Fomme, Denn die 
Ssss3 Pfarre 


— 















1378 IH. Briefe Lurberi ‚ welche noch niemals gedruckt 79 
Pfarre Sebaftian Kotteri nahe bey eisning öffentlich den Anfanger und Beförderer dien 


martet auf. ihn, allwo er, wie, ich hoffe, ſer gottlofen That. Und ob ihr gleich weite 
gemachlich wird. bleiben Fünnen. Wenn laͤuftig vertheidiget, fo kan doch Diefes gar * 
dieſes nicht iſt, will ich ihn anderwerts aufs nicht entichuldiget werden, weil ihr es aus * 
fuchen laſſen. Sagt ihm, daß er mich eigner Macht, oder Verwegenheit gerhan 
nicht arm effen Fan, in drey oder vier Wo⸗ | habt, ohne den Pafkor,ben vedlichen Mann, 
chen. Beſorget mir dieſes, warum ich an dem piel gelegen war, Daß er darum wife. ° 


bitte. a fe, und beyftimme ; darum zu fragen, und. = 
2.4. Das heilige Pſalmbuch haben mir der N 



















nn 


e der | Widerwillen deſſelben. —— 
Angriffe der Verlaͤumder wegen rieder| 2. Meynet ihr aber, ihr lieben Yunker,; 
auflegen laſſen. Ehriftus, der fein Werk daß ihr wollet fo Dominiven in Kirchen, und 
angefangen, wird auch Daffelbe zu feiner die Nenten, Die ihr nicht geftiftet, noch eu 

Ehre und unferer Wohlfarth zu Ende brins\er find, alfo zu euch reiſſen, und rauben, 
gen. Es gruſſet euch gantz ergebenſt meine darnach geben, welchen ihr wollet als waͤ⸗ 
Frau Käthe, meine Kinder, und mein ganz |ret ihr Herren über Die Kirchen. So wahr 

A 8 Hauß. 21, Januar. 1531. : | DER HErr lebt, ich will euch und Die Zwi 4 
Ben >. Euer ergebenfter 17. 2. |Fanifchen Beſtien, andern zum Eyempel, ° 

| nn dafuͤr in einem Buche mweidlich angreifen. 

| | a on ee N De Dal a N 

An Wartin Bucer,d. d. 22, Jan, 1531.| Freunde, unfern Schweiß und Kampfenfür 

ee 1, Th. 2. 8 p. 2395. [das Wort des HErrn fo verdenket. Aber 

Be 2 — — — —— ich will euch mit den eurigen wieder abſon⸗ 7 

J Rodt d. d. 4. Mage, ſu Chriſti. Das ſollt ihr und fie alle ſehen, 

An Stephanum — d 4. Mayt „job ihr gleich ihn in Sicherheit verachtet. 
* — BE ee HAAN a 

Dom ehrwirdigen Heren Stephano und Der eusigen Rarhfhläge und Bemühine „ 

| Ar m ee feis em zu S handen. , Amen, ‚den 4. Merp 4 
> Ber nel MORE a 4 





— — — 











Moartinus Lucherus | 


& a — se 1 AI : | Ä 
Sgrrtcund Saite im Her, N en 
Dich elender Menſch, mein lieber, Ste | Stephani Roots Antwort auf dasvors 
phyhan mehr als zu viel um GOttes Wort 


ae bergehende d. d. Montags nach Palmar. 
= Yoillen oenlanek werden 0, al 
doch eu. nicht wenig, daß. ihr und eure Dem vorfreflichen und geehrten Herem 
Zwickauer fo prahlhaft GOtt und feine Dies | Martin Luther Doctor der Theologie und 3 
"ner verachtet. Laurenzium Soranım| Eccleſiaſten zu Wittenberg, feinem befons ie 
habt ihe öffentlich verwieſen, aber ihr habt} _ ders zu verebvenden Herrn zu eige c 
ihm öffentlich beftvafet, da er doch kins| — nen Händen. DE 
Sffentlichen Verbrechens überroiefen, janicht| (&xnade und Friede im HErrn In dies 






| einmal vechöret war; alle aber nennen euch | > fem einem, ruhme ich mich vor. Sa 2 
— TEEN 2 — ur 


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II. ucheri Briefe, ai: noch niemals male edv worden, 


1381 





und der Walt, in Chriſto gellebteſter Va⸗ ſere Prieſter fie r möchten wollen oder nicht, 
ter, daß durch) euch) mir gegeben iſt, Chrir zu Zeugen genommen, und mich, welches 
fium und das Geheimniß des Evangelii zu GOtt verhuͤten wolle, zum Stricke verdam⸗ 


erkennen, und daß ich ein Zeuge eurer Ar⸗ met. 


Dieſes thun nicht einmal ungerechte 


beiten, Machens, Drangfale und Schmerz, Nichter, daB fie fich bey Faͤllung der Ur⸗ 


zen bin, welche. ide um des Evangeli willen, | 
urn GHttes, jetzo faſt ing funzehute Jahr, 
beſtaͤndig und großmuͤthig ertraget, wofuͤr 
ich euch, insbeſondre aber unſerm GOt ie, 
unfterblichen Dank fage, und errveife. Sm 
uͤbrigen Fan ich, mich. nicht genug über Das 
uͤbereilte Urtheil wundern, welches ihr von 
mir, und meinen Zivickauern, die nicht ein 
mal "gehört, geſchweige denn uͤberfuͤhret, jali 
-vielmehe unfehuldig find, und Diefes nicht 
verdienen, gefaͤllet habet Ihr verdammet 
diß einige an uns, daß wir jenen Soranum, 
der euch am beſtin bekannt iſt, unverhoͤret, 
und nicht uͤberwieſen, ſchimpflich ausgejaget 
haben. Warum verdammet ihr uns un⸗ 
verhäret? ob e8 gleich im geringſten nicht 
wahr ift, daß wir Soranum unverhoͤret, 
ſchimpflich ausgejaget, und mit oͤffentlicher 
Strafe beleget hätten, bielmehr wir ihn aufs 
ehrlichſte entlaffen haben, nemlich Durch Feſt⸗ 
ſetzung einer Zeit zue Abreiſe (von welcher 
VBeranlaſſung, die der Rath mit Ehrfurcht 
und zur Ehre des Evangelii, nicht ohne vor- 

- beraehaltenen Nath und gepflogener reifen 
- Ueberlegung vorgeſchuͤtzet, bey uns noch 
eine Abfchrift, und wo ich nicht irre, die 
Handſchrift ſelbſt vorhanden iſt) Wou 
hat euch, ehrwuͤrdiger Vater, dieſes Men⸗ 
ſchen groͤſte Undankbarkeit verleitet? daß ihr 
bey der ſchwereſten und wichtigſten Sache, 
neinlich bey der Wohlfahrt der Seelen, die 
eine Portey nicht hoͤret, und ein ſo aſchleck— 
liches Uetheil faͤlet. Und wenn ich, den 
ihr als ein Urheber und Befoͤrderer dieſer 
Tragoedie anfehet, mir. nicht bewuſt og, 
re, daßich in dieſem Stuͤcke unſchulig waͤ⸗ 


theile, auch in Kleinigkeiten, wenn der an⸗ 
dere Sheil nicht gehoͤret und abmwerndift, 
fo übereilen. Denn fo faat man im Spruͤch⸗ 
worte: Eines Mannes Rede, Feine Rede, 
man foll fie hören alle beyde. Mir jams 
merf eugr, und es ift mir leid, daß ihr ful- 
chen Berlaumdern, Die bey euch nur das ih⸗ 
rige ſuchen ganzlie) Gehör gebe. Denn 
ih weiß gan gewiß, Daß ihr nicht einmal 
von folchen Beſtien betrogen, fondern uns 
sahlich mal hinter das Richt geführet werdet. 
Vielleicht ſchickt es der HErr ſo, daß ich 
muͤndlich mich und die Meinigen entichuldis E- 
gen Fan, Denn wie kommen wir arme Leus 
te darzu, Daß wie fo unfchuldig , und fo ploͤtz⸗ 
lich umeines Mannes Auffage, und unwahr⸗ 
haftige Beſchuldigung ſollten beydes einen 
ungnaͤdigen GOtt, und einen ungnaͤdigen 
Landesfuͤrſten erlangen? 7 Das wollte GOtt 
nicht! Sie eſſen ſo lange Salz bey euch zu 
Wittenberg, als bey uns, ſo werdet ihr ſie 
ſo wol kennen lernen, ale wir. 
nicht alle gute Küche, die lange Meffer tra⸗ 
gen. Es find viele Nahmenchriſten und 


Prediger des Evangelü,die ihr befinden wuͤr ⸗ 


det, wenn ihr ſie naͤher kennetet, daß ſie 
mehr das ihrige als das mas Ehriiti iſt ſu⸗ 
chen. Dieſe werden uns in kuͤnftigen Zeis 
ten viel zu fehaffen machen ‚ welches als ein 
Prophet gewiß vorher verkuͤndige, und woll⸗ 


te GOtt, ich redete falfch. Aber hievon ge⸗ 


nug- J n uͤbrigen was die Drohworte Ans 
langet, daß nemlich ihr mich, und Die Zwi⸗ 
ckauiſchen B ſtien in einem Buche zum all⸗ 
gemeinen Exempel weislich herum nehmen 
twollet, fü ftellen wir die Sache GOtt ans 


” eg ihr eben dieſen Soranum auf un⸗ heim. Ihr aber moͤget ſehen, was ihr mit 


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Diefem | 


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1382 II. Lutheri Briefe y. welche noch niem als gedri 1ft worden a 
dieſem Entfehluß bey den Zeinden des Evan, ung der heiligfte Eifer, und zwar vermöge 
aelii ausrichten werdet; oder wor u iht meis|unferer ExEenntniß und dem Evangelio Chris 
ne Zwickauer bringet. Mit den Kirchengü⸗ ſti. Ro ihr Diefes nicht leugnen woller, 
fern wird fo verfahren, Daß der Rath ſich daß auch unter denen, die fid) des Evanges 
nicht ſchaͤmet, in jedem Augenblicke von ei⸗ lii rühmen, zuweilen Gottloſe gefunden wers 
nem jeden ‘Pfennige Rechenſchaft zu geben. den, Die unter dem Vorwande des Cvange⸗ 
Sie veiffen Die Güter der, Kirche nicht zu|lii mehr ihren Affecten folgen, und Diefelben 
fich ‚ und nehmen ſie alseinen Raub, wie ſie mit fo groffer Bitterfeit, Unbefcheidenheit 
Fälfeplich aud) von denen deſchuldiget twer- und Ungeſtuͤm, daß nichts daruͤber if, ihe 
den, denen daran-gelegen ift, Daß’ fie fich auf ren Predigten einmifchen, als das Werk 
ihre Gewiſſen vertheidigen. Waru hoͤret Chriſti treiben. Kaum iſt eine Predigt, 
ihr in dieſem Stücke Die Anbringer Und darinn man nicht hoͤret: ihr Stöcke, Ihe 
Eur; in allen deſen Dingen wird der Rath Bloͤcke ihr Schelmen iht Schelmenshal 
feine nſchuld beweiſen. Glaubet mir, Der |fe, ihr Knuͤttel, ihr Ochten, ihr groben Zwi⸗ 
Math ift in diefem Stücke heiliger und uns |cFauer, ihr goftlofen Leute, ich muß euch 
ſchuldiger, als daß er ſtillſchweigen und ſich Imaltrauffen, ich muß euch behafpeln, ber 
-diefen Schandfleck folte anhängen laſſen. |hanen, beſchneiden, und dergleidyen mehr, 
Diefes habe ich kuͤrzlich auf euren heftigen Wie viel Unwillen dieſes bey dem Ph ef ; 
Briaf antworten wollen, damitihr fehet, daß errege, oder wie fehr Das Volck Dadurch er» 
wir ung vor Diefe Anbringer gar nicht fuͤrch/ bauet werde , möget ihr felbft nach eurer Ber 
‚ten, fondern muthig und beftandig find, und ſcheidenheit überlegen; ob Diefes aber etwas 
von allen Worten und Werken Rechem anders als den Geiſt herwirren heiffe, weiß 
fehaft geben, nicht allein euch, ehr wuͤrdiger ich nicht, Hieraus folger Die gröfte und 
Dater, fondera auch unferem Fürften, und unausfprechliche Derachtung bes Eoangelii 7 
einem jeden anderen, dem Daran gelegen iſt, und der wahren Diener des Wortes GO 
"wenn und fo ofte es nöthig iſt. Deswegen tes. Das übrige übergehe ich mit gutem 
bitteich euch, um Chriſti und des chriftlichen | Bedacht. Die Gnade unfers HExrn 
Friedens willen, ihr wollet euer uͤbereiltes IEſu Chriſti ſey mit euch, welcher euch lan · 
Urtheil zurück halten, ja zurück nehmen, bis ge uns erhalten und euer Herz ſtaͤrken wol⸗ 
ihr auch uns gehoͤret / oder unfere Entſchul⸗ le, daß ihr ſtark ſeyd, und eineeiferne Maus 
digung gelefen habet. Es wird wenig feh⸗ er, alle Drangſale der Feinde zu ertragen. 
en, wie ich glaube, daß es euch nicht gereu⸗ Mehmet mir gegentwartiges nicht übel, denn 

en ſollte, ſo übereilet ung arme, unverhoͤrte euer Brief hat mich gejtwungen zu antwor⸗ 

_ unfhuldige deute verurtheilet zu haben. Es ten. Demfelben moͤget ihr es zufehreiben, 
iR auch nicht ohne Urfache gefchehen, Daß wenn ich hierin mich vergangen habe. Gruß 
Soranus, ohne Vorwiffen und Anfrage ſet eure Katharine und alle die bey euch find. 
bey unferem Paſtor ift entlaffen worden ‚| Stoffet nicht fo ubereile einenalten Freund 
- wie ihre auch zu feiner Zeit hoͤren werdet. aus eurer SGemeinfchaft aus, und wo ihr 
Wir mögen derhalben nicht auffer der Ge⸗ Zeit habet, und es euch gut duͤnket, in eus 
meinfchaft FEfa Ehrifti ſeyn, wie ihr ur- \ven Yugen, fo fehreibet wieder, Damit K 

.  theilet, da ihefälfehich von dem andern hei wiſſe ob ich bey euch in Gnaden ſtehe ober 
lesorher eingenommen ſeyd. Vielmehr treibt lin Ungnade bin, Denn mir iſt Daran gele ⸗ 
oe. a " BE — gen, 


2 







22 

















1334 IM. Sriefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1385 
gen daß ich es weiß. Gegeben am Diontage| fli willen leidet. Doch molte ich nicht daß 
nach Palmarum. Im Fahr nach Ehrifti [ihr öffentlich über eure Zuhörer den Staub 
Geburth. 3 | abſchuͤtteltet, Damit fie eucy nicht auf dem 
— | Wege nachfkelleten; fondeen nehmer von ihr 
eng | — — und —— Worten 
er ied, nbergebet dem HErrn die Sache 
Arn Conrad Be d. d. 22. May. und beyeuger, daß ihe nicht mit gutem Ger 
A al roiffen bleiben koͤnnet. Wer von euch gu 
Dem redlichen Mann, Heren Conra-|vecht fey, weiß der HErr. Den 23. Maji, 
do Eordato,getreuen Diener des Wortes [1537 : 








in Zwicau, feinem geliebteften Bruder: Euer Martinus Lurberus, 
NE S - 
\ 5 ? Is 5 

Br und Friede durch Ehriftum. Mein) °. 

ND) Jieber Cordate, Ich bitte euch, ger| An einige Prediger zu Zwichau dd, 18. 
bet aus eurem Babel, und gebt dem Zorne Augufk. 1531. 


Raum. Denn ihr fehet, Daßfie dem Satan Dem ehrwuͤrdigen im 
übergeben find, und der Zorn GOttes uber Tob 1 Göbel ; gib — Be 
fie gefommen ift, fie aufzureiben. Denn Id n Schumann, treufleißigen —— 
ich befuͤrchte gewißlich, Der Satan möchte] des Worts in Zwidau, feinen geliebteften 
Unruhen erregen, die man euch hernach zu — — Brüpern in Chrifto, 
rechnen möchte, Laſſet fie machen , was fie te Er 
machen. ie verachten, wie ihr ſehet, a 
euren Frieden, eure Sorge, euren Dienſt, Se und Friede im Herrn. Es wird 
und euch ſtehet Gefahr bevor. Aarum wollt, euch bekannt ſeyn, liebften Brüder, 
ihr Tauben und Bertvorfenen dienen? Ihr daß Durch meine und anderer vedlichen Maͤn⸗ 
richtet nichts aus, als daß ihr fie noch mehr ner Bemuhung, wir endlich von Fürften 
reibet, und ihren Haß vergroͤſſert. Fliehet und feinen Raͤthen erhalten haben, daß fie 
aus dieſer Stadt; fehlittet den Staub von Jeuren Paſtor freymachten, vom euren hoch⸗ 
euven Füffen über fie, ehe die Sachen Ar-jmüthigen Klögen. „Denn fie haben ihn 
ger werden, und Fein Rath mehr ſeyn mach» ſehr ungern entlaffen, tind wollten ihn mıt Ges 
te Das übrige mundi, walt ihnen wieder aufdringen. Aber feine 
2.Ich habe vor dem an den Paſtor ger] Öefahr bewog ung, teil er bey fo erbitter, 
schrieben, daß er auch da weg ziehe; ihr|terten ‘Beftien nicht ficher, und «8 der Kir⸗ 
boͤnnet nicht zu ihren Gottlofigkeiten ſchwei · | che auch nicht zutraglich war, daß er dablie⸗ 
den, wie foldyes euch rechtſchafnen Hirten an» !be; und da haben wir endlidy es dahin ge⸗ 
faͤndig if. Sie aber Fönnen unfern Fluch) bracht, Daß er in Gnaden erlaffen mird, 
nicht anhören, noch ertragen. Laſſet fie |unter Diefer Bedingung, daß er Fein Amt 
daher machen, wir find ficher und entſchul⸗ Jaufferhalb dem Lande des Fürften annehme. 
diget. Lebet wohl im HEren, und grüffet | Denn der Fuͤrſt will ihm ein Amt in feinem 
den Heren Paftor Nicolaum ; betrubet euch Lande geben, nicht unter Beſtien, wie jene 
nicht fondern fend freudig, daß, ihr um Chris ſind, fondern zum wenigſten unter Menfchen. 
ei: Rurheri Schriften a1, Theil, Tttt 9, Die 


n 


—— 


ſeyd nicht verbunden, dieſen widerfpenfligen, 










1638 ‚II. Briefe Lutberi, welche noch niemals gedruckt worden. 1387 
"2, Diefes melde ich euch, damit ‚wenn ets fun 4 freundlich befprachen,; Daß mir nem⸗ 
wa dieſe Beftien prahlen folten, ihr zuver⸗ li he Loͤwenſche Entſcheidung am beſten 
laͤßige Nachricht von der Sahe Babe die Pa dr allen andern gefalle , Die ſich fürs 
ihr ihnen vorhalten koͤnnet. Denn fo, wie Gegentheil erklaͤren. Der König Fann ders 4 
ich gefagt habe, iftes wuͤrcklich. Der Par felben mit gutem Gewiſſen folgen, und muß 
ſtor ſtehet bey allen rechtſchaffenen in Gunfties auch thun, mern er vor GOTT Eeine 
und Gnade, dieje Beſtien aber in Haß und ſchwere Derantmwortung deshalb haben will, 
Abſcheu, wie ihr Hochmuth und geoffe Uns| Das ift, er kann auf Feine Weiſe Die wirk⸗ 
Dankbarkeit verdienet. Denn fie gehören lich geheyrathete Königin, (feines Bruders 
mit zu dev Zahl derer , von welchen Jacob | Gemahlin, ) von fich fioffen, und Durch Dies 
geſaget: verflucht fey ihr Zorn, daß er |fe Chefcheidung ſowol die Mutter als Toch⸗ ; 
fo, heftig ift, und ibr Grimm, daß er fo ter für blutſchaͤnderiſch erklaͤren. Dent 
ſtoͤrrig iſt, meine Seele komme nicht in was Die Erlaubnis des roͤmiſchen Pabſtes 
ihren Rarb. zur Verehlichung mit der Gemahlin feines | 
3. Wenn einige unter euch, oder ihr alle | verftorbenen "Bruders beigerragen, davon | 
Beſchwerlichkeit habe, wenn ihr da bleis rede ich nunmehro nicht. Aber fo viel fage 
‚bet, weil ich euren Abfehied nicht wiederra⸗ lich, gefegt, daß der König durch Die Deis ° 
then, noch in euch fegen, da zu bleiben. Es rath mit der Gemahlin feines verftorbenen 
foll euch frey ftehen, zuchun mit diefen Fein⸗ Bruders gefündiget habe: fo wird es doch 
den und Verfolgern Der Knechte GDites | noch eine weit ſchwerere und gröffere Sünde 
und des Evangelii, wie es euch gefaͤllt Ihr ſeyn, fie, nachdem er ſie wirklich genom⸗ 
Men, wieder zu verſtoſſen, und das Ehe⸗ 
buͤndniß auf eine ſo grauſame Art zu zerreiſ⸗ 
ſen, daß ſowol der Koͤnig ſelbſt als die Ko⸗ 
nigin und Prinzeßin zur beftändigen Scans 
de für unreine und mit Blutſchande befleck⸗ 
te gehalten werden. Da doch in der That 
keine Urſache vorhanden iſt, warum fie mit 
einer fo erſtaunlichen Beſchuldigung beſchim⸗ 
pfet werden, und noch dazu dieſe Ehe aufhe⸗ 
ben muͤßten: welche zwey Suͤnden gewiß ſo 
groß ſind, daß eine einige kleinere Suͤnde, 
die noch Dazu vergangen, vergeben, und in 
der That gar Feine Sünde ift, mit derfele 
ben in gar Feine Vergleichung komt. Denn | 
die eheliche Verbindung eines Weibes und 
Mannes wird ſowol durch das goͤttliche als I 
Vraturgefe befohlen. Das Verbot aber. i 
des verſtorbenen Bruders Frau zu heyra⸗ 
Sache des Koͤniges in England iſt then, gehoͤret nur zu den Pofitivgefegen, | 
meine Meynung, wie ihr mündlich vernom⸗ nicht aber zu den. göttlichen: es fey denn, | 
men habt, mein Antoni, en wir darüber RE Die Ausflucht ſuche dat an⸗ 7 




















undanfbaren und hartnänfigen Leuten zu-dies 
nen. Troͤſtet euch daher in Chriſto, der 
euch zugethan iſt, wenn euch gleich einiger 
Abſchaum der Welt haſſet. Lebet mohl 
in ———— Amen. Den i8. Auguſti. ıszr. 


Martinus te D. 
















| Var a 
An Antonium, Lutheri Gutachten über 
die Eheſahen Heinrichs VII. Aönigs in 
Erngelland. d.d.g- Sept. 1531. ,© 
Ein Stuͤck davon ift aus des fel. Herrn D. Bud⸗ 
dei fuppl epift. Luth. p. 325-327 genommen; 
der Reit aber aus einem glaubwuͤrdigen Ma: 
nuſeript hinzugethan worden. 


— G und Friede im HErrn. Von der 


188 ° IM, Briefe Lutheri, welche noch niemalen gedruckt worden, 1389 

ſetze goͤttlich feyn, weil fie GOtt alle genehm | Butbefinden Stoffen machen wollen. Hier 
gehalten, = Daher beunruhigen Diejeni,|nachft, wie wollen ſie erweiſen, Daß das 
gen das Gemiffen Des Koͤniges mit Un |Gefes im 5 Moſ. ein Eeremoniengefe ent⸗ 


‚ recht, welche ihm die Ehefcheidung anra- [weder 


7 


oder jemals geweſen; zumal wenn 


| ſyh 
then, ja fie fündigen ſehr ſchwer wider das ſie das Gerviffen beruhigen woltten. Iſt eg 


göttliche Geſetz. 

Wenn fie aber anführen, Daß es roider 
den goͤttlichen Willen fey, feines verftorbe- 
ven Bruders Frau zu heyrathen, 3Moſ. 18: 

Du folle deines Bruders Weibes Scham 
nicht blöffen ꝛc. fo antworte Darauf eıft- 
lich. Nenn fie dem mofaifchen Geſetz Se 
walt thun, und ung dieſem Gefesgeber uns 
terwerfen wollen; fo werden ſie es dahin 
bringen, daß der Koͤnig in Diefem Gall gend» 
thiget werde, nicht allein die Königin, nach⸗ 
dem ex fie gehenrathet, zu behalten, fondern 
fie auch, wenn er fie noch nicht genommen, 
allerdings zu ehelichen, und feinem Bruder 
- Saamen zu erwecken, meil fein verflorbes 
ner Bruder mit dieſer Gemahlin Feine Kins 
Der erzeuget 5 wie wir dieſes Deutlich finden 
5Moſ. 25, und die Sadducaer dieſes vo 
Ehrifto Matth. ae. wiederholen, 
- Hier wenden fie nun zwar ein, daß Das 
Geſetz im 5 Moſ. 25 ein Kirchengeſetz ſey, 
welches dem im 3 Mof. ig befindlichen Sit: 
tengeſetz weichen muͤſſe. Weil die Ceremo⸗ 
miengeſetze aufgehoͤret; die moraliſchen aber 
in ihrer Kraft geblieben ꝛc. Wer ſiehet hier 
nicht, daß ſolche Gloſſenmacher entweder 
partheyiſch find, oder doch weder mit der 
geringften Ueberlegung noch Aufrichtigkeit 


hier auch) wol genung, es gefüllt ung fo, und 
wir behaupten eg, Daß es ein Kirchengeſetz 
ſey. Im Gegentheil fagen wir, daß dag 
Geſetz im s Mof. wahrhaftig ein fitliches nes 
weſen fen, weil es zu den wahrhaftig bürgers 
lichen gehöret, und zur Erhaltung der Tas 
milien, zur Beyfammenhaltung der Erb⸗ 
haften, zur Vermehrung der Erben, das 
iſt mit einem Wort, zur Unterftügung und 
Wohlfart Des gemeinen Weſens eingeſetzt 
worden. Wie man aber den Acker bauen 
ſolle, zu dieſer oder zu jener Zeit, mit ſol⸗ 
chem oder einem andern Gebrauch, damit 
er deſto reichlichere Fruͤchte bringe, das iſt, 
ſowol ein wahrhaftig buͤrgerliches als Sit⸗ 
tengeſetz, weil durch dieſe Gebraͤuche ſowol 
das Beſte einzeler Haͤuſer, als des ganzen 
Landes defoͤrdert wird. Die Juden haben 
alſo dieſes Geſetz nicht weniger als alle an⸗ 
dere beobachten muͤſſen. Und der Text zeigt 


deutlich genug an, Daß er von der Erhal⸗ 


fung der Geſchlechter und Erben rede, wel⸗ 
ches geroiß nicht Ceremoniengeſetze, fondern 
und nothwendige Sittengeſetze 

ind, # nie — 
Und geſetzt auch, daß das Geſetz im 5 
Moſ ein Sittengeſetz ſey, wie ſie porgeben, 
was thut dieſes zur Sache? Da dieſes 


reden. Wenn fie aber doch fo bald eine feſtgeſetzt bleibet, daß die Juden unter Mo— 
Stoffe gefunden haben, hat denn auch nicht ſe genoͤthiget wurden, dieſes Geſetz, Dir Be⸗ 
irgend eine koͤnnen gefunden werden, Durch | ſchneidung, und andere Gebräuche zu beob⸗ 
welche fie dem Gefeß 3 Mof. ı8 Gewalt ans[ achten. Sie mögen uns hier antworten, 
thaten? Allein, dorten haben fie eine Gloffe| wie die Juden ihres verftorbenen Bruders 
haben wollen, bier haben fie Feine verlan: | Frau heyrathen koͤnnen, wenn es im goͤttli⸗ 
get. Es ift alfo deutlich, daß fie über ein chen Gefes verboten war, 3ZMof.ıg. Denn 
ihnen unbegvemes Geſetz nicht nach einem ge- | Diefe zwey Geſetze fliehen in einem offenba⸗ 
funden Urtheil, fondern blos nach ihrem & SEIMIPEEN GEHN beide vom are 
ea a DR] AREA enen 


— 


1390 III. Briefe Zucheri, welche noch niemalen gedruckt veorden. 1391 E 2 


benen Bruder verftanden werden. Es er⸗ ne; und denn mögen fie auch nur ja aufhoͤ⸗ 
hellet alfo klaͤrlich, daß fie forvol Die Worte ven, auf das entgegengefeste Gefs 3 Mof, 
als die Perfonen, von welchen das Geſetz zu dringen. 2 
redet, nicht verftehen. |  XBeiter diejenigen, die Da mennen, daß 
Wenn fie aber einmenden wollen, daß die ceremonialifchen uns nicht erlaubt find, 
das Eeremoniengefes abgefchaft, und das verftehen gar nicht, mas aufheben, oder 7 
Sittengeſetz geblieben fey; und daß daher mas ceremonialifch heiffe. Die ceremoniel- ⸗ 
das im s Moſ. nicht zu beobachten ſey, fon- len Dinge find nad) der Aufhebung frey und 
dern vielmehr das im 3 Muf. Go bleibt freye Mitteldinge, nicht mehr geboten sder 
das erfilich unumftöslich gewiß, Daß die nothwendig. ı Eor, 7, 18: Qui circumeifus 
Juden beyden Geſetzen gehorſamet, mie ic) eft, non adducat pr&putium; womit er Iehr 
ſchon sefagt habe. Daher werden fienoth- ret, daß es nicht möthig fen, die Verhaut 
wendig zugeftehen müffen, daß die Juden zu haben, weil fonft die glaubigen Juden 
wider das Geſetz 3 Mof nicht gefündiget ‚Igegmwungen waͤren, die Vorhaut wieder herr 7 
nenn fie dasim 5 Mof, beobachte. Hiersizuftellen. Daher ift Die Aufhebung eine 
nachft muffen diejenigen, welche glauben, |‘Befreyung vom Sefege, nicht aber ein Ver⸗ 
daß Das Seremoniengefeß abgefchaffet ſey, bieten, wie der h. Hieronymus ivref wider = 
meil es uns ſchaͤdlich und unerlaubt zu hal⸗ den Auguſtinum. Wenn ein König wollte 
ten fen, ich fage, dieſe müffen nicht ein Gerlan einem Orte, wieer fan, von neuen aus. ” 
aengefeg aus 3 Mof. anführen, fondern die gewiſſen Urſachen einige fhon abgefchafte 
Abſchaffung des angeführten Gefeges ſelbſt und frengeftellte Ceremonien anordnen; als 
beweifen Nun aber beziehen fie ſich aufjdenn wurden ſolche Ceremonien verbindlich 
die Abfchaffung des Geſetzes, und werfen ſie ſeyn, zwar nicht des Anfehens Mofis, fon 
andern vor; und doch führen fie ein Gegen-|dern des neuen Befehls Des Königes wegen. 
gefeß an, aleichlam als wenn fie Mofen mit Weswegen, wenn aud) das Gefes Deute⸗ 
dem nöthigen Anſehen verfehen, fich felbftlron. ein Ceremonialgeſetz, und jetzt abges 
abe: Glauben verfchaffen wollten. Aber ſchaffet waͤre; fo Fonnte doch der König von 
eben Dadurch verrathen ſie, daß fie nicht aus England aus gerechten brfachen,, dieer je 7 
Liebe zur Wahrheit, fondern aus Begier⸗ tzo vor ſich hat, wider diefe Laͤſterer *)daffelbe 
de zu überwinden folche Ummege fuchen. von neuen anordnen, und an jedem Orte, 
Sie legen fich auf Hanke, welche Ariſto⸗ wo er till, anbefehlen, daß ein Bruder des ° 
teles nennet/ anon caufa adcaufam, Denn|verfiorbenen Bruders Weib ehligen fülle: 
zu Zeiten Mofts, da das Geſetz im s Moſ. denn würde diefes Geſetz eben fo die Unter 7 
nach nicht abgefehaft war, Fonnte weder Dielthanen zum Gehorſam verbinden, als ein 
Abſchaffung, noch auch der Widerſpruch jedes anderes Geſetz des Koͤniges, oder Reis ° 
der Gefege zum Beweiſe irgend einer Sache ches, oder bürgerliches Geleg. Rom. ızı 7 
gebraucht werden, da beyde nuch in ihrer] Omnis anima etc. Daß id) aber wieder 7 
Kraft und Gültigkeit waren. Der vom zum Geſetze Levit.) Eomme, welches, wie ” 
Widerſpruch entlehnte Beweis mus alfo je⸗ ſie fagen, dem Deuteron, entgegen ift, fü 
bu noc) viel weniger gelten. Wo aber ja|wollen wir zugeben, daß fie nicht fo erklaͤret 
noch ein wichtiger Grund vorhanden iff, folwerden müffen, daß eins vollig aufgehoben 
ift e8 der von der Abfchaffung hergenomme⸗werde, fondern DaB beyde aufrecht erhalten 
wer⸗ 


— 





- 


‚A * 1J —5J 
Br. 


392 Il. Briefe Lutberi, welche nody niemalen gedruckt worden. 1393- 
werden, weil foldye Auslegung bey den Ju⸗ zwungen getvefen, feine eigne Tochter zu 
den nicht gegolten hatte, Die beyde, ob fie ehligen. Wer ſiehet hier nicht Das Bemuͤ⸗ 
ſich gleich dem Schein nach mwiderfprechen, |hen einer böfen Sache das Wort zu reden? 
beobachten mußten. Dis ift aber die wahs |Sleichfam als wenn fie nicht wüßten, daß 
ve Auslegung, Daß das Geſetz Levit. redet [ein höheres Geſetz das niedere aufhebe, wie 
ven dem Weibe des noch lebenden ‘Bruders, das Geſetz der Beſchneidung dem Geſetze 
und das Geſetz Deuteron. von dem Weibe des Sabbathe zu nahe trit, Kohan. 7. wo 
des verftorbenen Bruders. Auf folhe Art CHriſtus felbft davon handelt, daß ein 
fireiten beyde nicht mit einander, fondern Menſch folle am Sabbath; befchnitten wer⸗ 
werden beyde erhalten; weil das Geſetz Levit. den, melches heiffer, den Sabbath aufhe-⸗ 
ſchlechthin von einem Bruder redet, aber ben, oder ungeſtraft wider das Geſetz vom 
das andere Deuteron. ausdrücklich von ei⸗ Sabbath ſuͤndigen, damit man nicht wider 
nem Derftorbenen, anzuzeigen, daß es von das Geſetz der Beſchneidung fündige, wel⸗ 
‚einem andern Bruder rede, als jenes Levit. ches vor Dem Geſetze unter den Vätern ein⸗ 
So beſtrafet auch Johannes der Täufer gefuͤhret if. Was roil man mehr? Es ift 
Herodem, daß er feines noch lebenden Bru⸗ | ia befant, daß ein geringeres Sefeb und Ge⸗ 
ders Weib genommen. Weil die Mehr⸗ |feßgeber nicht einem höheren Gefege und Ser 
heit dee Welber den Herodes nicht ftrafbar |feggeber Die Hände binden koͤnne, fondern 
machte, welche allen erlaubt war, fo war ein jedes Geſetz eines jeden Geſetzgebers bleis 
doch ſtrafbar, damit nicht ein Bruder dem ber in den Schranken feiner Macht, Die 
andern fein Weib, weil er nod) lebet, uns| ihm von GOtt gegeben. Wie ein Haus 
ter dem Schein Des Rechtes oder Durch | vater feinen Hausgenoffen und feinem Haus 
Schmeicheley abfpenftig machen follte, wie ſe in fo weit Geſetze giebt, als feine Macht 
ein Haus und andere Dinge leicht abwendig gehet, die Obrigkeit aber, uder die Stadt, 
‚gemacht werden Eonnten, welches Laſters den Gefegen deffelben nicht gehorchet, füns - 
Heroes gegen ſeines “Bruders Philippi) dern ihn den politifchen Geſetzen unterwirft, 
Weib fchuldig war. Auch Fünnen Die Ges] fo daß er gezwungen ift, wo es noͤthig iſt, 
gner nicht, wenn fie gleich wollen, bewei⸗ | feine Gelege hinten an zufegen, und den po⸗ 
fen, daß Leit. von einem. verftorbenen litiſchen Geſetzen zu gehorchen: Alfo herrſcht 
Bruder rede, auch Feine andere Ueberein⸗ auch ein König nad) feinen eignen Geſetzen, 
fiimmung beyder Geſetze hervorbringen, vor⸗ und erlaubt zwar dem Meiche, oder der- 
nemlich da diefes genug ift, Die Gewiſſen zu Stadt, daß fie nad) eigenen Geſetzen regie⸗ 
beruhigen. Die Gewiſſen aber zu verwirz| vet werden, aber doch alfo, daß fie dem Koͤ⸗ 
ten, wer ift fo ungelehrt, der nicht dazu |nige gehorchen ohne Verlegung feines Geſe⸗ 
etwas erfinden oder traumen Fonte? Diefes| ges, und nicht über Eönigliche Gefege zu ges 
ift auch bushaft, wenn gefchloffen wird, aus | bieten haben. GOtt aber erlaubet einer je⸗ 
dem Geſetze Deuteron. folge, daß jemand|den Obrigkeit, ja billiget es, Daß fie fich ei⸗ 
Fünne oder verbunden fey, in einem Falle gener Gefege bedienen, aber doch mit Bey⸗ 
feine Tochter zu ehligen, daß wenn Otho⸗behaltung und Annehmung feines Willens 
niel geftorben, und fein Weib Achſa die und Geſetzes, dem fie famt ihren Gefegen 
Tochter Kalebs feines Bruders hinterlaffen | glauben und gehorfamen müffen. Alſo wei⸗ 
haͤtte, Caleb als ein Bruder Othoniels ger den allezeit die pofitiven Gelege, wenn fie 
. ET # TARTZIR ER mit 




































“194 IM, Briefe Lucheri, welche noch niemalen gedruckt worden. —T 198% 
mit dem Geſche GOttes oder der, Naturjden; wenn durch des Pabſtes oder Käufers " 
fiveiten, den Gefegen GOltes oder ber Mar | Gefegen die Ehe yoifchen einem Bruder und | 
‚tür als den höbern. Weswegen, da das|dem Weibe feines verfiorbenen "Bruders: © 
Geſeh Deuteron. ein pofitives und nicht na⸗ verboten ift, ob alsdenn ber. Künig von Enge 
 giliches Sefeg iſt, wenn es in einem Fall land gehalten fey, die verbotene Königin 
dem Gefeg der Natur widerfpricht, eg wei⸗ nicht *) zu nehmen, oder wenn fie fehon ges " 
hen und Raum geben muß dem nattiwlichen, |ehfiget, wieder zu verftoffen. Und da muß 
a8 ein geringeres dem hoͤhern ec. Alfo auch, Mein geantwortet werden, fondern DaB er 
obgleich. Caleb fiheinet durch das Geſetz verbunden fen, unter Gefahe der. ewigen 
Deuteron. gezwungen zu ſeyn, feine Tochter) Seligkeit und Verdammniß felbige zu be⸗ 
zu ehligen, wird ihm doch, weil Achfe nicht halten. Wenn Diefes bewieſen tird, fO 
fchlechthin das Weib feines Bruders ift,|weiß man erfklich nicht, Daß es weder durch 
(denn Die orte des Gefeges müffen genau ein menfchliches oder güttlihes, fondern als ” 
und ſchlechthin genommen werden, ) fondern|lein poſitives Geſetz verbotenfey, feines Brise 
auch feine Tochter, durch ein anderes und|ders Weib zu nehmen. Denn Mofes iſt, 
zwar höheres Geſetz unterſaget, ein ſolches wie ich geſagt habe, in Abſicht auf uns ein 
Weib feines Bruders zu ehligen, welches verſtorbener Geſetzgeber, und gilt nichts. 
feine Tochter iſt, weil das Naturgeſetz die Denn wir leſen, daß Abraham und Na⸗ 
Tochter zu nehmen verbietet, wenn auch|bor, Die vor dem Gelege Mofis unter dem 
- gleich das pofitive Geſetz befielet, ſeines Bru⸗ natürlichen Geſetze lebten, die Tochter ih⸗ 
ders Weib unieimen. 118 Bruders geehliger haben, welcher Brad 7 
0.9) Cauillatores, 0: |bernach von Mofe Durch ein pofitives Geſetz 
m6 Leniticam, Legendum videtur Leuit. 18. yerboten worden. Und Jacob hatte zwey 
Aber wozu nüßet eine fo weitläuftige Ab⸗ Schtoeftern genommen, welches gleichfals 
handlung, mein Antoni, wo ihr nicht kuͤnf⸗ Moſes hernach verboten hat. Bleibt alle 
£ig einmal mit Leuten, Die Die Geſetze nicht uͤbrig, Daß das Weib des verſtorbenen 
verſtehen daruͤber zu ſtreiten habet. Laſ⸗ Bruders nur. nach einem menſchlichen poſi⸗ 
ſet uns naͤher zur Sache kommen, und ſa⸗ tiven Gefege verboten fey. Aber wie geſa⸗ 
gen: Mofes fey in Abſicht auf uns geſtor⸗ get ift, die Ehe iſt menſchlichen und natürs 
ben, habe aber. in Abficht auf das jüdifche) lichen Rechtes. Wo nun das göttliche und 
- BolE gelebet, wir aber werden durch feine, pofitive Gefeg mit einander ſtreiten *— 
Gbcſetze nicht wozu verpflichtet. Weswegen das poſitive Dem goͤttlichen weichen; wes⸗ 
wir alles, was aus Moſe als einem Geſetz / wegen auch Chriſtus das Geſetz der Ehe⸗ 
geber angefuͤhret wird, mo es nicht auch aus ſcheidung beym Moſe aufgehoben, damit 
unfern moraliſchen und politiſchen Geſetzen er ein goͤttliches Geſetz des Cheſtandes feſtſe⸗ 


erwieſen werden Fan, nicht zulaſſen, und tzete. Der Koͤnig von England hat alſo ger 
alle Staate der ganzen Welt verwirren,|fündiget, Dadurch, daß er feines ver — 
ſondern alle Aufruhr und Verwirrung der nen Bruders Weib genommen: er hat abe 
Gefehe und Ehrdarreit als Gift fliehen wol / nur wider ein menfhliches und bürgerliche 
len. Jene mögen ihrem Staate nugen,| Gefeg des Pabſtes und des Känfers gefl 
wir haben unfere Geſetzgeber in folchen Fäl-|diget. Wenn num der Käfer oder Pa 


In. Daher muß dieſes ausgemacht wer⸗ ihm ihre Geſetze nachlaſſen, fo bat er aan 












& 


—4 2 
h 


"96 * IE Briefe Lutheri, welche noch niemalen gedruckt worden. 1397 


Dicht gefndiger, weil GOtt, der die bür-jme der Sache mehr ſchade, davon ihr mol 
gerlichen Gefege, die vom Kaͤhſer ‚gegeben wiſſet, wie verhaßt und und abſcheulich Ders 
- find, gut heiffet, auch die vom Kanfer ges |felbe ift, fo daß, wenn ich auch recht geur⸗ 

fchehene Nachlaffung der Geſetze des Kaͤh⸗ theilet habe, doch mein Urtheil des Haſſes 

ſers gut beiffet, weil er ihm Macht gegeben] wegen gegen meinen. Namen verdammet 
hat, Gefege zu geben und zu erlaffen, und wird. Doc) damit ihr mit guten Freuns 
daß ich fo rede, die Schluffel zu löfen und den euch von meiner gewiſſen Meynung bes 
‚zu binden, auf der ihm unterworfenen Erde. fprechen koͤnnet, ftelle ich eseurem Gutbefin⸗ 
. Eben diefes fage ich vom Pabſte, wo er als den anheim, ob ihrdiefelbe unterdrücken oder 
ein bürgerlicher Tyrann vegieret, ob er gleich bekannt machen wollet. Sch wuͤnſchte war⸗ 
mit Recht nichts bindet, ſo gilt es doch lich, wenn der Haß gegen meinen Namen 
‚mehr, wenn er erlaͤſſet, als wenn er bindet. nicht im Wege wäre, daß dieſelbe dem Koͤ⸗ 

Wenn aber der König die Königin verſtoſ⸗ nige und Königin nutzen möchte, damit fie 
fen will, fo wird er aufs haͤrteſte wider das nicht verfuͤhret, und von. den Sophiften zu 
Geſetz GOttes fündigen, welches befielet: einer fo gottloſen und unrechtmaßigen Ehe⸗ 

Was GOtt zuſammen fügt, fol der ſcheidung angetrieben wuͤrden. In welchem 
Wenſch nicht ſcheiden. Was heiſſet Dies) Fall fie beſtaͤndige Buſſe des Gewiſſens fühs 

ſes: ſoll der Menſch nicht ſcheiden, anders, len muͤſſen. Aber es mag gegangen ſeyn 
als daß menſchliche Geſetze nicht koͤnnen das wie es will, entweder die Eheſcheidung iſt 

von einander ſcheiden, was GOtt ordent-|fchon vor ſich gegangen, oder der Koͤnig 
lich oder durch Zulaſſung verbunden hat, mag durch das Anſehen anderer Lehrer an⸗ 
weil feine Verbindung, fie geſchehe entwe« getrieben werden, die Scheidung noch vor⸗ 
der nach Recht, oder durch. eine menfchliche zunehmen: fo werdet ihr doch allen Freuns 
That, höher ift, als eine menſchliche Ders den, fo viel ihr koͤnnet, Diefelbe widerrathen, 
‚ordnung. Henn nun diefe Gefege mit ein⸗ damit fie Diefe Eheſcheidung verabſcheuen. 
- ander flreiten, muß man dahin fehen, daß Und mern Die Gegner den König gänzlich 
der König von England nicht ein menſchli⸗ einnehmen follten, fo ſollen die Unſrigen aufs 
ches Geſetz halte, Damit er wider ein goͤttli⸗ müglichfte verfuchen, daß fie zum wenigſten 
ches Gefes fündige; fondern, Damit er Das die Königin erhalten, daß fie in die Ches 
göttliche Geſetz halte, muß ihm, wenn etwa fcheidung im geringſten nicht willige, ſon⸗ 
“eine Shnde toider ein menfchliches Geſetz ber dern Hieber flerbe, als daß fie ihr Gewiſſen 
dangen tonee, Diefelbe vergeben werden: ob» eines fo geoffen Lafters vor GOtt fhuldig 
gleich, wie ich gefaget habe, daſelbſt Feine mache, und ſicherlich glaube, fie fer Die 
Suͤnde iſt, wo der Pabſt oder Kayfer, wenn wahre und rechtmäßige Königin von Enge 
er des Käufers Gefege annimmt, gut oder land, von GOtt felbft dazu beſtellet und bes 
boͤſe diſpenſiret haben. ſtaͤtiget. Denn man muß nicht zugeben, 
9 miebe, fehler im Manufipe  ——. \daß fie ibe felbft ein erdichtetes Laſter auflas 
Hier habt ihr, mein Antoni, meine de, und das als eine fo groffe Sünde anſ⸗e⸗ 
Meynung, bie ich hiemit in euren Sch0as he, mas gar Feine Sünde it, Denn din 
ausgeſchuͤttet habe. Ich weiß nicht, 0b es fes würde fo viel feyn, als die Lügen eines 
rathſam fen, dieſelbe jego öffentlich bekannt \ierenden Gewiſſens an GOttes flatt zu 
zu machen, Damit nicht vieleicht mein Na⸗ fuͤrchten und anzubeten. SAU IE a. 








“or 


, A ns x J 
1398 IM. Briefe Lutheri, weldye noch niemalen gedruckt worden. 
den König nicht mehrerhalten Fönnen, welches |nicht beſchwerlich feyn, oder zur Laft gerei« 
GoOit verhäte, fo mögen fie doch der Königin) chen, fondern lauter Troft und Nutzen vers 
Seele erretten, daß fie, wenn fie Die Stheis| fchaffen. Eine Stube tverde ich für euch 
dung nicht verhindern Fan, dieſes ihr mit hoͤch⸗ zubereiten, und alles übrige veranftalten, 
ftem Unrecht zugefuͤgte Ungluͤck alsihr Ereug) 2. Mich befümmert aber Die Raſerey 
ertrage ; im geringften aber nicht Darein wil⸗ und ſtolze Undanskbarkeit der Zwickauer, 
fige, oder es billige. Ich, der ich nichts welche Euch, nachdem ihr euch feit vielen 
anders vermag, rufe GOtt im Gebet an ‚| Fahren, bey ihnen der gröften Gefahr und 
daß Chriſtus diefe Chefcheidung verhindern, | Arbeit unterworffen, das wenige, was fie 
und die Anfchläge des Ahitophels, der die⸗ fchuldig find, fo grob vorenthalten, da fie 
felbe anraͤth, zur Narrheit machen wolle; doch jahrlich euch weniger gegeben, als fie 
oder wenn er diefelbe nicht verhindern will, der| ſchuldig geweſen, und ihr euer Vermoͤgen 
Königin zum wenigften ſtarken Glauben und bey ihnen zugefeget. Doch mir wollen auch 
Beftändigkeit und geftärktes Gewiſſen gebe,|diefe ungehenere Gottlofigkeit dem uͤberge⸗ 
daß fie auch mider Willen alle Pforten der ben, Der recht richtet. Chriſtus wird euch 
Hoͤlle und Welt, die rechtmaͤßige und wahre von dieſen Verſuͤndigungen befreyen, und 
Königin von England ſeyn und bleiben wer⸗ ihnen vergelten, nach dem fie es verdienen; 
de. Amen. hr aber lebet wohl in Chriſto. ja eben Diefer Heer, unfte Hofnung und 
Wittenberg ıszu Am 5 Septembr. Krone, unfer Leben und Friede, wird euer 
— Wart. Luther. Hertz foͤrdern, und erfreuen, daß ihr die 
RER | - | giftigen Nachreden und Pralereyen diefer 
unfinnigen Leute verachten koͤnnet. Und 
gewiß ihr habt Urfache, euch über ſie zu er⸗ 
veuen, und frölich zu ſeyn, da ihr ſehet, 
daß fie Durch Raferey und Tollheit fo: ge⸗ 
fehlagen find, dag fie nicht jeinmal] wuͤrdig 
find, gutes von euch zu reden, oder die Gabe - 
GoOttes zu erkennen. Es ift ein Lob und Eh⸗ 
| ve, wenn man von Gottloſen gefchimpfet und 
2 le, X Igehaſſet wird, Meine Kathe erwartet zu 
nade und Friede in Ehrifto! daß ich jeder Stunde die göttliche Hülffe zu ihrer 
fo lang am fehreibe, mein lieber Nico⸗ Entbindung, und grüffet euch ergebenft. Die 
lae, auch der Betruͤbniß wegen, die euch Sinade GOttes und der Troſt des heiligen 


Zwickau verurſacht, zu troͤſten, mache fol Beiftesfey mit euch, Amen, den legten Dctos 
wol die Seltenheit und Ungewißheit der ber ıszu Mart. Luther. 
Ueberbringer, als die Menge der Geſchaͤfte —— — 
Ich habe es fehr ungern" gelefen, wenn ihr] 
fehreibet , daß ihr nicht zu mir zurückkehren 
wollet, da ich euch doc) fehr gerne bey mir - I ee 
habe. Und noch jego bitte ich euch, Daß wo] Dem vielgeließten D. Nicolao aus: 
es auf irgend einer Weiſe moͤglich ift, ihr) mann, dem Knechte GOttes, feinem Aele 
30 ung zuruck kommet. Ihr werdet mir teſten indem HErrn. 


















Kr — 27. — 
An Nicelaus Hausmann. d. d. 31, 
Oct. 1531. — 


— 


Dem getreuen Mann GOttes und 
Recht Chriſti, D. Nicolao Hausmann, 
feinem Obern Im HERRN(Ma- 


Far 


BB ne 
An eben denfelben. d.d.4.nah 


Gnade 


4 
AR J 
* 





1400 tiefe Lutheri, welche noch niemalen gedruckt worden. 140! 


Se und Friede. Liebfter Freund. | Freund, um denfelben mit der eheften Gele⸗ 
Dreulicht habe. ich euch ſehr gebeten, genheit zu uberfenden, da Amelius allezeit 
daß ihr wieder zu mir Fommen möchtet, weil zur Antwort gab, daß ſowol er felbft als 
ihr aber gar nicht antwortet, beforge ich, M. Georg Feinen gewiſſen ‘Boten hätten, 
daß ihe meinen Brief nicht empfangen ha⸗ bis derfelbe in meiner Abtvefenheit auf diefe- 
bet. Daher ih um Chriſti willen nochmals| Weiſe mit Dinte beflecfer worden. Ihr 
bitte, ihr wollet aufs baldigfte zu mie kom⸗ werdet mir, der ich hierin unſchuldig bin, 
men. Ihr findet hier eine ledige Stube |diefes verzeihen, da ich den "Brief nicht bey 
die auf euch wartet und ſchon zubereitet iſt. Seite legen moͤgen, der Hofnung und Sorg⸗ 
Traeet im geringſten kein Bedenken zu mir falt wegen, ihn abzuſenden. Im übrigen 
zu Eommen; ihr werdet mir Feine Saft, fon. danke ich Ehrifto unferm HErrn, der euch 
dern Troſt und Hülfe ſeyn; und wollte dorten gefund und bey dem Fürften in Gna⸗ 
EHE! ihr Eönntet euer ganzes Leben bey den erhalten. Ihr wollet demfelben in meis 
mir zubeingen, es follte nicht ſchwer feyn, nem Namen Dank fagen, nicht ſowol für 
euch zu unterhalten, fondern vielmehr ſehr das mir gefehenkte wilde Schwein, als für 
leichte, und eine gute Gelegenheit, den Un⸗ die Liebe und Neigung gegen das Wort 
dantbaren und Befchwerlichen um euren“ GOttes, und welches etwas befonders iſt, 
teilen das abzufchlagen, was ihnen fonftigegen meinen Vortheil, der bey dieſem grofs 
» nicht verfager werden Fann. Eben diefesifen Helden gefunden wird. Empfehlet 
wird auch dieſer Priefter Buchholz mund-|mich derhalben durch euer Gebet fürnehms 
kich an euch beſtelen. Detohalben faumetlih GOTT, bernach diefen fürtreflichen 
nicht, kommt eiligſt, — und Fuͤrſten. | 
will euch mit Freuden aufnehmen; bekum⸗ er ER 
wert uch auch gu nicht ums Geld. Leber dus an ae —— 
wohl in Chriſto. Den 4. Tag nad) © und Cruziger, die ich auf diefes Schwein 
eingeladen, mit mic efjen, das Geburtsfeſt 












liſabeth. 1531. me 

| 2; ® ——— Martins des Heiligen, Martins des Soh⸗ 
EINER a Ines, und Martins des Vaters zu begehen. 
Anno 1532, _  jBollte GOtt, daB auch) ihr zugegen feyn 


koͤnntet! 


3. Neues iſt nichts weiter, als daß die 
Viſitation auf Befehl des Fuͤrſten wieder 
angehen wird, und Juſtus Jonas iſt einer 
von den dazu erwehlten. Hernach wird 
auch die Sequeftration mit Ernſt vorgenom⸗ 
men werden, und id) fürchte, Daß fie aus 
Be. firenge feyn werde, Unfer lieber HENRI 
2 RR ott machs alles gut, Amen, Dens, 
— 2 —— Gegen⸗Novembr. igzʒ. : 
SD martigen Brief habe ich fD lange vor Som. 
"meinen Augen liegen gehabt, geliebtefterl | Mart. Eurber. 
Luctheri Schriften aı, Theil, Uuu u de: 


S- 
Be,” 
EN > 

“ 


nr f h ! x | 09 | : N 
An eben benfelber. d.d. 6 Nov. 1532, 


Dem im HErrn Vielgeliebten, M. Vi⸗ 
leo Hausmann, getreuem Diener des 
dottlichen Wortes in Deſſau, feinem Ael. 
2 teften in Efrifto. (Maiori) 


— 


— 





— miemale gedeuckt worden. 1403 


kommen. Deswegen bitte ich euch durch 








Eliſ. 1532. ae a — nn untades 
A ' J ANlich gegen euch, und wird es auch ſeyn, wenn 
Seinem in Chriſto geliebten D. Ni⸗ gieich die wirkliche Leiſtung ettvas Tangfas 
colao Hausmann, feinem Bruder, mer it. Denn mir iſt es ſehr lieb, wenn 

und getreuen Knechte GOttes. man Gewogenheit und Dienſte leiſtet. 


* 30. at I mer De t itt ) du 
Un eben denfelben d.d. Sonntag nach EHriftum, die Saͤumniß mir zu gute zu 


/ 


el in CHriſto unſerm HErrn. Euren Weswegen ich, da ich heute Morgen die 


Brief habe ich zwar. vorgefunden Buͤcher zu fehreiben vollendet, dieſen Abend 


mein lieber Sausmann,, aber nicht fo weit⸗ 
laͤufig als ich hoffete. Destoegen antwor⸗ 
te ich nur kurz, weil ich durch die Unterre⸗ 
dungen verhindert worden, daß ich nicht 
weitlaufig fthreibe, und jegoabreife. ie 
vielgeliebten Fürften werden euch alles erza- 
len. Denn fie haben uns aufs gnadiafte 


Nuͤrnberg fertig zumachen. - Danunaud) 
diefe vollendet find, willich mir Zeit nehmen, 


lauchtigen Fürften, Seren Georg, Prapos 
fitum zu Magdeburg, zu fchreiben, und 







angefeßet habe, die Briefe nad) Leipzig und 
meitläufiger an euch und an den Durch⸗ 


durch die Groͤſſe des Briefes, der, wie ich 


und. herrlichfte aufgenommen, Künftig ein hoffe, gefällig und angenehm eyn wird, den 












mehrere. Wir eilen und. fteigen jetzo zu] Verzug wieder erfegen. 


Wagen. Lebet wohl mein vielgeliebter | 
- Bender in CHriſto. Woͤrlitz den Sonn⸗ 
tag nach Eliſabeth 153% Bi 

Anno 1533, 
er : ——— zi. 
An eben denſelben d.d.2 Januar, 1533. 
Dem ehrwuͤrdigen in CHriſto D | | | rfa 
icolao Zansmann, getreuen Knrechee Nabe. Felet euch aber doch noch etwas, fo 
BR CHriſti in Deſſe ſeinem Aelteſten im zeiget es mir nur an. 


"Herrn! | 3. SHriffus hat, tie hier die Rede ge⸗ 
het, feinen Feind den Schreyer in Leipgig 


ten Geſundheit. CHriſtus erhalte euch ge 
fund, daß ihe für mich betet. Die Pros 





gedruckt, und ergehet biebey, Denn ich 
glaube, daß ihr die übrigen Bucher, die 


— 


2. Ich wuͤnſche euch viel Gluͤck zur uͤber⸗ 
ſtandenen Krankheit, und wiederhergeſtell⸗ 


digt, Die ich zu Woͤrlitz gehalten, ift fchon 


‚neulich herausgefommen, fehon haben wers 
‚det; weil der Fleiß des Magifter George 
mir befant ift, und ich ihn fehon erfaren 


—n— — 


1 auf der Kanzel mitten in feiner Gotteslaͤ⸗ 


BR Friede in CHriſto unſerm terug geſchlagen. In Hamburg hat ſich 


HErrn! Schon zu dreyenmalen iſt ein Canonicus, der dem Evangelio ſehr wis 
mir auch wider meinen Willen bie Gelegen⸗ derſpenſtig war, ſelbſt umgebracht, und zu 


heit, an euch, Ehrwuͤrdiger Freund, zu gleicher Zeit hat ſich in eben derſelben Stadt 


reiben, aus den Händen geriffen worden, Fein Sacramentiver felbft in einen Brunnen. 
So ſtark bin ic) ohne Aufhoͤren mit Schreis | geftürzer, und, ob gleich das Waſſer nicht 
ben und andern Verrichtungen überhäufet |tief genug war, und einige dem Brunnen 
geweſen, welches die Bücher und Vorre⸗ | zuliefen und EHriftum um Hülfe anriefen, 
den bejeugen,die diefesmal zur Leipziger Meſſe fich mit Willen auf den ———— alle 


* 








3 


ee — —* 





# 1404 I, Zutheri Briefe welche noch niemals gedruckt worden. 1405 : 
‚Hülfsmittel, die ihm herabgelaffen murden,| wendig gemacht werden, ob ich gleich alles 


verachter, und fich felbft erfäufet. Seine ſchon aufs gewiſſeſte erkant hatt, So 
Mede war, wie des Zudas feine: Ich ha⸗ ſchwer war es, das Wort in Uebung zu 


i be viele verfüret, Darum habe ich Feine Hofs | bringen, und mir zu unterftehen, das zu 
nung ic. So müffen deine Feinde,o HEre!|thun, was ich als gewis gelehrst hatte, Um 


‚umkommen , fintemal fie mit Wiſſen oder fo viel weniger wundert es mich, daß ihr, 


machen, und mit aufgerecktem Halfe wider an Diefe Lebensart gewonet feyd, und nicht 


Goit anlaufen. - Empfehlet mid) eurem (wie ich) gezwungen ſeyd, das Wort des 
guten und aufrichtigen Fürften, welchem | HErrn dawider zu predigen, eben fo gefins 


ich, wenn ich erft mehr Muffe haben wer |net feyd. Deswegen verzweifelt ja nicht, 
de, Freundfchaftlic) fehreiben will, aufs bes| fondern thut diefes, betet von Herzen darum, 


fe. EHriftus fey mit euch. Mein Herr daß euch EHriftus wolle die göttliche Dias 


Kethe grüffet euch ergebenft, und bittet, ihr|lecti begreifen laſſen, welche Iehret, daß 


An Georg Held d.d, 6. nach Laͤtare 1533. und dem Gewiſſen. das uns Dusch das Ges 


wollet ihr, da ſie der Entbindung nahe iſt, CHriſtus etwas anders iſt als Moſes, der 


 Fopgillen zu laͤſtern weder Maaß nody Ende da ihr durch fo viele Jahre (wie ich höre) 


\ 


mit euvem Gebete beuftchen, ‘Den 2 Ja⸗Papſt und Die ganze Welt/ ja daß er es 


mas anders und mehr iſt, als unfer Ge: 
— [toiffen, welches noch mehr gilt als Mofes 
32, | und der Papſt. Denn wenn wir Mofi 


nuarii 1533, 








= - [feß anElaget und befehuldiger, glauben muͤſ⸗ 
Dem Ehrwürdigen in dem HEren, D, fen, mie viel mehr müffen wie CHriſto, dem 
Georgio Held, dem Jünger CHrifti, HErrn aller Dinge, glauben, der da ſaget 
feinem aufticheigen Freunde, lauber;z und wiederum: Sie ehren mich 

| — vergeblich nach Wienfchenfagungen. 


+ 


Se und Friede in CHriſto. Der) Laffet unendlich viele Päpfte, unendlich vie, 
DD) gedliche Mann D. Nicolaus Haus. le Kirchenverfamlungen auftreten. Was : 


mann: bat mir, geliebtefter Bruder , von vermögen fie gegen EHriſtum zu rechnen? 


eurer im HErrn aufeichtigen Gottfeligkeit, |nicht mehr als ein Tropfen gegen die Sons 


ob gleich diefelbe noch ſchwach ift, und noch ne. Doch auch diefes werdet ihr mit- der 


Sehr an das Anfehen des Papſtes und der Zeit durch beten überfommen. Denn es 
Kirchenverſamlungen klebet, Nachricht ge⸗iſt etwas zu groſſes als daß eine Seele, die 


geben. Mir nimt diefes in Warheit gar|lange moran gewoͤnet ift, es follte auf ein, 


‚nicht Wunder, denn da ich beunahe 20 mal faffen. Mein Beifpiel bezeuget die 


Dahr ein Anguftinermönch geweſen war, ſes, Daherglaube icheuchfehrleicht. Doch 
ware mit mir eben fo. “Durch lange Ge⸗ ermahne ich hiemit, daß ihr euch fo wol durch 
wonheit war mir eben diefe Meynung, wo⸗ Beten als durch wirkliches Beſtreben dam 


ran ihr Elebet, beigebracht, und fo feft ein» |nach mit Ernſt bemühst. Der HErr wird 


gepraͤget, daß, wenn nicht GOtt durch un⸗ mit euch ſeyn. Dieſes, mas ich fage oder 


- Jeugbare Macht mich getrieben hätte, Cds ſchreibe wil ich, daß es fo wol euch als 
bvon euch D. Nicolaus ein mehreres ſagen Herr Nofelen gefaget oder geichrieben fen, 
wird) ich durch Worte nie hatte Tonnen abs welchen ich Dusch euch von ganzen Herzen 


— 


‚ Yuuus ge 


€ -. 


' 4 
Bi. = 





1406 III, Briefe Kucheri, welche noch niemale gedruckt worden. 1407° 
gruͤſſe. Lebet wohl in CHriſto, welcher |den? Künftig ein mehres, Lebet nun wohl i 
euch von Tag zu Tage ſtaͤrken tolle. |und betet für mich zum HErrn. Den 
Amen. Den 6 Tag nad) Laͤta 13. Tag nach Veit. z3zz. 

ER A DIET AN I Ve 







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a —— 
An Nicolaus Hausmann d. d. nach An Fuͤrſt Joachim zu Anhalt d’d,nah ° 
ER Viti 1533. ae 1%, STE I RORER ee J 


Dem redlichen und gottſeligen Manne,|Dem Durchlauchtigen Fuͤrſten und 
D. Nicolao Hausmann, treuen und fleif Herrn, Herrn Joachim, Fuͤrſten zu An⸗ 
ſigen Diener EHrifti, ſeinem im HErrnhalt, Grafen zu Aſcanien und Heremzu 
2.» geliebten Bruder. | Bernburg meinem gnädigen Herrn. 


Enade und Friede in CHriſto. Ich ha⸗ SS und Friede in CHriſto. Durch⸗ 
| be nicht, Zeit, mein Fieber Here Ni⸗Wlauchtigſter Fuͤrſt gnaͤdigſter Herr, ° 
colae, weitlaufiger an euch zu fehreiben,| Wiewol ich nichts befonders an Fuer Fuͤrſt⸗ 
‚der Gegenwart unfers Durchlauchtigen lichen Gnaden zu fehreiben babe, meil aber 
Fuͤrſten wegen, vor welchem ich täglich pre-| darum der gute Mann, Euer Fürftichn 
- digen, undzugleichauch berathſchlagen muß, Gnaden Prediger, Magifter Licolaus 
2 vor Antwort den päpftlichen und Eays| aausmann, immer anhalt, will mirsge 
ferlichen Bothſchaftern gegeben werden foll, bühren, nicht zu unterlaflen; denn er begie« 
durch welche der Papſt uns einige Artikellrig ift Euer Fuͤrſtlichen Gnaden zu flärken 
von der zu haltenden Kirchenverfamlung in in vorgenommenem Werke. Denn es ife 
ſchluͤpfrigen und en Klayen Dapk: are ale: Noth, obs wol gros iſt, fo ift aber 
ſtaͤndigen Worten vorgeleger, daß nemlich!der noch unzaͤhlich groͤſſer, der ung hiezu bes 
darauf alles fol nach feinem Gutbefinden|vufen hat, durch fein heiliges Wort und 
gehandelt werden, nach Art der vorherge⸗ darzu immer anhält und treibet mit innerli⸗ 
henden Kicchenverfamlungen, das ift, daß chem Troſt. Derhatben wir ung ja ruͤh⸗ 
darauf fol verdammet und verbrannt wer⸗ men und bruͤſten moͤgen, daß wir ja nicht 
den. Wir werden ihm aber auch fo ant⸗ unſer Ding noch unſer Wort handen und 
poorten, als es ihm und ung anftandig.ift.|treiben, tie St. Paul auch fic) ruͤmet, zu 
Es find Dec) "Buben in der Haut, 'undblei- den Nomern, daß er GOttes Sachen treis 
bens aud). Denfelben ift bier mit vieler be. Denn folcher ‘Beruf und Fodern vom 
‚Ehre begegnet worden, nicht um Des Pap-|GDtt iſt unfer hoͤchſter Troſt. CHriſtus 
ſtes, fondern um des Kayſers willen, deſſen war auch zuerſt ein Senfkorn, kleiner denn 
Nahmen man mit aller Ehrfurcht verehret kein Polfamen, aber ward zuletzt ein Buſch, 
hat, dem Namen des Papſtes aber iſt gar daß auch die Voͤgel auf ſeinen Zweigen ſitzen 
keine Ehre erwieſen worden. Sie haben konten. Das ift alles geiſtlich daß der ger 
weder mit mir und Philippo noch mit einem ringe CHriſtus fo gros iſt worden, daß auch 
einigen von den unſrigen geredet. Denn groſſe Kayſer, Koͤnige und Fuͤrſten in feinem 
warum ſollten Die Räuber und “Diener un⸗ Verſamlungen und Gliedern ſich ſetzen und 
ſers Moͤrders uns hoͤren, oder mit uns ver bleiben, Derſelbige EHriftus bleibet und 














- 


— 
ER 2. 


— 


er. 


— 


J “ 





7408 IM, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden, 1409 
regieret auch noch, und heiffet fein Zitel: | Fant gemacht hat, Dis hater bisher durch 

i ne: 3 eft, —* dextris meis, | die unaufhoͤrliche Verfolgung des Wortes 
und füret in feinen Gtegreif gegraben:| verdienet, daß er mit Schanden fein eigner 
‘ponam inimicos et feabellum pedum tuo- Anklaͤger und Richter feyn, und fich vor. der 
zum; und oben auf feinem diadema: Tu} Xelt als einen Lügner, Läfterer und Kir⸗ 
es facerdos in aeternum.  Demfelbigen| chenrauber darftellen muß. Es wird nicht 
Herrn, der in Schwachheit almachtig und | roie ihm, fondern wie uns anftandig, ge 

- „in Thorbeit allein weiſe ift, befehl ich Euer antwortet werden. hr, aber betet für 
Fürftlichen Gnaden, famt Euer Fuͤrſtlichen mich. Mein Herr Kaͤthe gruͤſſet euch erges 
Gnaden Brüdern, allen meinen gnädigen | benft und freundlich, weil fie ein fürtreflis 
Fürften und Herrn. Amen. Ferias nacy|ches Angedenk von euch hat. Ihr aber, 
Pit im 1533 Jahr zu Wittenberg die wir euch aufs hoͤchſte verehren, gruͤſſet 

| - Euer Fuͤrſtlichen Gnaden binwiederum eure braven und belobte Fuͤr⸗ 
Den, ae An 

— inus Luther. im Gegen und Gnade taͤglich zunimt, allen 
DWartinus Zuther zu ſeyn ein ſuͤſſer Geruch, Dat HErr ſey 



















N — mit euch. Den 4. Tag nach St. Jacobi 
444 nahirern |1933+ | 

u a es ſeebic Euer W.% 

Die Aufſchrift fehlet bey diefem Brief; vermuth⸗ — — 


36 
An Nicolaum Hausmann d, d; Abend 
vor St. Gall 1333. 


lich aber ift er auch an Hausmann gerichtet ge: 
weſen. 


x 


en. ge Rs | 
WMnade und Friede Eure Kranfheit,| FRE See — 
| & lieber ee in EHxifto, an Dem ehrwuͤrdigen Heren in Chriſto 
if | D. M. Nicolao Hausmann , gefreuen 
ſehr nahe. EHriftus ftehe euch bey, ver) ”-_- : nn 
RENTEN ORTE DR Rh Diener des Wortes in Deffau, feinem - 

heife euch nicht allein bald wieder zur Ge⸗ : | 

fundheit, fondern helfe euch auch mächtig] - liebften Bruder im HErrn. we 

diefe Krankheit ertragen. Denn derjenige a TER BE N 
liebet euch, welchen ihr felbft liebet, und für] &ynade und Friede in CHriſto. An eu 
welchem ihr redet und leidet in dieſer argen re Fuͤrſten habe ich gefehrieben, lieb⸗ z 

und undankbaren Welt. Seyd ftark, und) fter Bruder im HErrn. Jene Eyclopen, 
verachtet denjenigen, der euch, und den ihr die unferem Evangelio und ung fo wider⸗ 
‚predigt, CHriſtum IEſum, haſſet.  |fpenftig find, werden (mie ich hoͤre) in eure 
2. Ydy bin durd) GOttes Gnade jetzo ſo Stadt Fommen. Was ſie dafelbit verhans 
becchaͤſtiget, Daß ich auch heute frühe Durch | deln und ausrichten wollen, kann manleicht 
e: euren Aurilion nicht an euch fehreiben konte, muthmaſſen; nemlich Erfurt wird vieleicht 
wie ich doch gern wolte. Der Herzog | diefeBeweruneen verurfachen. Der HErr 
Georg hat ein Buch gefchrieben, wie man] jernichte den Rath der Gortlofen, und der 
es von feiner Fahigkeit und Gelerfamkeit ers | Wille unfers Vaters gefchehe, wie im Him⸗ 
arten Fan. Aber GOtt fen Dank, der mel alſo auch auf Erden, Amen. — — 

dadurch diefes ehurichte Herz jedermann. ber! =. Im übrigen hoffe ich, dieſe groſſe Ty⸗ 
Be / 0 YUUNSE rannen, 














heri, welche noch niemals gedruckt wor! 






440 IL Briefe Lu 



























rannen werden euch Feiner Begruͤſſung [bet wohl in CHrifto, Rigilia St. Ga 
oder Anfprache würdigen. Ihr werdet ei· 3ß3ß.. 
nen von dieſen beyden, deren einer Reine, | | Euer M. . D. 
der andere Niemand heiſſet, leichte mit ei⸗ — en 


u er 


nem Gegengruſſe antworten, wofern fie 
euch des Anſehens oder Anredens wuͤrdig 
halten. Bezeiget euch als einen unverzag⸗ 
“ten Mann, und wenn es die Öelegenheit gie⸗ 
bet, ſo aniwortet ihnen kurz und nachdruͤck⸗ 
lich: mit auf CHriſtum gerichtetem Gemuͤ⸗ 
the greife ich diefe Goliaths tapfer an, weil] 
gefchrieben ftehet, daß auch dieſe woſie nicht 
aufhören, ein Fußſchemel unſers Herrn wer⸗ 
den ſollen. CHriſtus verlachet ihre Raſe⸗ 


An eben denſelben d.d,4.p-Luch igzz. 
Dem Ehrwuͤrdigen im HERRN, D, 
Nicolao Hausmann, Magiiter und ger 

treuen Diener CHRZSTZ, n 
—— Deſſau. — 1 


—— a 
Se und Friede im HErrn. Jh 
rey; wir fühlen Diefelbe, aber wir werden) > glaube, lieber Hausmann, daß ihe 
fie-aud) Dermaleinft verlachen. Ihr herge⸗ ſchon alles gehüret habt, was GOtt wun⸗ 
gen empfanget fie mit gefegtem Gemuͤthe derbarlich an ung gethanhat, nemlich Fries ° 
‚und ohne alle Scheu, als Wafferblafen, |den zwiſchen den Fuͤrſten, Frieden mit den ' 
(wenn fie vieleicht fich mit euch. befprechen | Erfurtern, und ſchon vorher Frieden mit ° 
tollen) und erweget, Daß ihr mit folchen res | dem Kayfer, und diefes alles mit Beguns ' 
det ,. die unfer HErr JEſus hoͤchſt verach- | tigung und Begluͤckung unfers ortheilg, # 
tet, und über welche er uns-an jenem Tage Dank fey GOtt uͤber unfern Fürften, Amen, 
zu Nichtern fegen wird. Denn werden fie| Deffen Feucht allezeit in deinem Herzen 
alle. Pralerey und hochtrabende Norte, das | feheine und leuchte nach fo vielen Wolfen 


von fie jetzo aufſchwellen und aufgeblaſen und Web, | ER 
‚ find, fahren laſſen; wir hergegen- werden| 2. Weberdem habe ich die ungezaͤmt wi - 
ihre Herren und Richter ſeyn in Ewigkeit. tenden und fchreienden Papiſten mit einem 
Der HErr ſtaͤrke euch, und verherliche durch | Buche von einer neuen Act angesriffen von 

- euch feinen Namen, wie er angefangen hat, | der Pripatmeſſe, weil fie es fo haben wol, 

bis ans Ende, "Amen. 0 Ken Wenn eure kleinen Könige fich darue 
3. Wir beten für euch wider fie, und|ber wundern werden, fü fanet ihr. ihnen, 
‚werden es auch Eunftig thunz zweifelt da⸗ Lutherus verfuche die paͤpſtliche Weisheit 
ran nicht. EHriftus fehauet von ſeinem und Macht; wenn fie Rechenſchaft ihres - 
Throne herab, wir findohne Sorgen, denn) Glaubens geben Eonten, follten fie gerone 
er felbit forget für uns. Mein Herr Ke|nen haben; wenn fie aber nicht koͤnten wag ' 
the und alle die Unfrigen grüffen euch erge⸗ |fie thun wolten, wenn fiegegmungen würden 
benft. Neues ift ſonſt nichts, alsdaß man im Todeskampfe dieſes — auſſer dieſem 
faat, daß die Unſrigen zu Erfurt keine Maaf | noch die Argumente des Teufels zu empfin⸗ 
fe halten. Uber fo iſt es mit dem Neiche|den. Denn man muß allerdingsfo hans 
der Centauren befchaffen, die mehr ihren) deln, Daß das Gemiffen inallen Stücken 
Affeeten nachhängen, als die Vortheile ih⸗ gewis und ficher ift. Denn menn man ei⸗ 

ver Fuͤrſten ſuchen. Laßt ung beten. Le⸗nen Zweifel zurück laͤſſet, kann alles übrige 


J— F "Ye 
* Br. 


* 


nie 


y ——— * 
142° : 111 Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 148 
nicht gewiß gemacht werden. Weswegen D. Nicolao Hausmann, getreuen Diener 
man aufs genaueftedas Wort GHDttesvom| des Wortes in Deffau, feinem aufrich ⸗ 
orte der Menſchen abfondern muß. gen Aelteſten. 
Denn der Tag des HErrn zeiget, mas 
Hoch, Stoppel, Heu x. was Gold, Sil⸗ 
ber und Edelgefteine find. — 
3. Es wird die Gewisheit der Warheit 
in dieſem Artikel geſuchet; wollen die Pa⸗ 
piſten dieſelbe verftatten, will ich fie loben; 
wenn fie fie nicht verftatten wollen, wird der 
Widerchriſt mit allen feinen Greueln geof⸗ 16° ver ft 
| fenbaret feyn. Summa, wenn euch je⸗ mit ſeinem Bruder euch zuhoͤren werde. 
and twa dieſes meines Buches wegen Ob ihr nun gleich meiner Beihuͤlfe hierin 
anlaͤuft, oder daß ich ſonſt anders von den nicht ſehr benoͤthiget ſeyd, Da ihr durch GOt⸗ 
Woapiſten gefehrieben habe, dem antwortet fe8 Gnade reich ſeyd im Geiſte, und M. 
futz Lutherus beichtet feinen Kampf, den Georgius vieleicht ſchon euch das uͤberſen⸗ 
er neulich mit dem Teufel gehalten, und det bat, was ic) in diefen Tagen in 4 Pre⸗ 
- bittet um Abfolutien (wie die ausdrücklichen Digten von der, Taufe ahgehandeit habe. 
Worte meines Buches lauten,) die Papi⸗ Doch arme müffen dienen, daher ic) auch 
lei: wenn the ihm diefelbe geben Fünner, mit meiner Huͤlſe dienen will. Zufoͤrderſt 
werdet ihr felig feyn, und er mag aufhören! wollte ich euch rathen, daß ihr unſre Lehre 
zu freien, und ad abfurdum zu bringen, ohne Heftigkeit und Widerlegung der ente 
fordern antworten. Weil einen ad abfur- gegenftehenden Lehre vortruͤget, Damit Diefe 
* dum beingen nicht heiffet, die Beweiſe um- laͤſternde Tyrannen nicht glauben, ihr pres 
ſtoſſen. Sonſt wird an — ah Ba ne — 
angefangen) auch ad abſurdum bringen koͤn⸗ 2 n die Taufe, 10 wi 
u ee die Papiften, damit es dag Anſehen hat, 
fen, Derhalben beichtet er, und bittet die) als hätten fie nichts anders gelehret, ob fie 
Weishei der Papiften, die fo hochmütig die) gleich Faltfinniger gelehret haben; doch moͤ⸗ 
- Sache Goltes und der Menſchen richtet. get ihr fie nicht nennen, damit es nicht Das 
 Sebet wohl im HSren und betet für mich.| Anſehen habe, als ob ihr fie antaftetet, ſon⸗ 
 &8 grüffet euch meine Frau 1533. Den4 dern nur die Materie fehlechthin abhandeln, 
Tag nad) Luca, | | 
R nr Se MED 


DB en 5 


















t; 
&% und Friede in CHriſto. M. 
Georg "Held hatmich, liebſter Haus⸗ 
mann, in eurem Namen gebeten, Daß ich 
euch belehren möge, wie ihr von der Taufe: 
predigen follet, fuͤrnemlich da euer Fürft die⸗ 
fes verlange, und der Biſchof von Maynz 


nen; aber er weiß, daß diefes nicht genug 


daß fie ein göttliches Waſſer iſt, durch 
GoOttes Wort gegeben, nach feinem Be⸗ 


/ 
—* 






N: — fehle, nicht nach menſchlicher Erfindung; 
TREE Anno 1534. daß fie ein neuer Bund SHttes ift mit ab 
ER a N len, Die die ervige Seligkeit ſuchen; daß fie 
An eben denfelben. d.d. Sonnt. Sexag. ein Wert GOttes in dem Menfchen ift, 
en 159 — und deswegen nicht verunreiniget werde 


ee. | Bar. durch Die Gewalt derer, diefiemißbrauchen, 
Dem ehrwuͤrdigen in EANISTO, 4, Daß fie nur einmal geſchiehet, a — 


— 


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: 
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ER 
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3. Denn die Vorzüge der Taufe find, 











— 
— — 


1414 II. Briefe Lutheri/ welche noch niemals gedruckt worden... _ 1415 
nicht wiederholet werden darf ohmeeinegutel .. 
teslaͤſterliche Verleugnung der erſten Tau⸗ ade und Friede in CHriſto. Eure ge⸗ 
fe, als wenn dieſelbe kein Werk GOttes ger IE) machte Verordnung, geliebteſter 
weſen twäre, welches im Glauben angenom⸗ Freund, habe ich geleſen und M. For-⸗ 
men und erhalten werden muͤſtel, ſonſt aber hemio (Held) meine Meinung davon ge⸗ 
zu nichesmüne ſeee. bbset, nemlich daß es mir niche rathſam 
. Daß fie mit Früchten des Glaubens | jcheine, "Daß fie gedruckt und uͤberal bekant 
Im ganzen Leben zu: zieren fen; Daß fie alle gemacht werde. Denn uns reuer es fhon 
Geluͤbde und Werke, die fonft volbracht jlängft, daß mir unſre Reformationsformel 
werden, und. vollbracht werden mögen, auch |haben drucken laffen, weil wir dadurch allen ° 
den, Gehorfam gegen Eltern. und. Oberen Fein Erempel gegeben haben, Die ihrigen auch 
uͤbertriftftt. dgdrucken zulaffen. Dadurch aber wird die 
6. Daß diefelbe bechret worden mit der Verſchiedenheit und Anzahlder Eeremonien 
Erſcheinung des Vaters durch die Stimme, | beftändig gehäufet, fü daß wir inEurzer Zeit. 
des Sohnes durch Die Menfchheit, und des die Papiftenin ungeheurer Menge weitubers 
Heil. Geiftes durch die Taube. treffen werden. Vielmehr gehet mein Rah 
7. Daß dieſe Erſcheinung jetzo in den dahin, daß man das Exemplar ſelbſt zuruͤck 
Worten. begriffen iſt: Im Namen des halte, und ven Prieſtern in Briefen nur an⸗ 
Vaters und des Sohnes und des Heili⸗ʒeige, welche Artikel, und wie fern fie die⸗ 
gen Beiftee., 2,5. }elben zur jeßigen Zeit zu beobachten haben; 
8. Die Stelle: Diß ift mein Sohnze. |jo tie im Papftthum Die (mie fie fügen) 
‚habe ich fo erklaͤret: Uns werde hierin vom | göttliche | Ordnung fortsepflanzet wurde, 
Bater der Sohn als ein HErr über alles | daß diefelbe nad) und nad) durch die lebung 
und Bifchof der Seelen vorgeftellet und dar⸗ und Sache felbft ohne Vortrag und Schrift 
geboten; in welchem GOtt alles wohlges-| oder ohne Betruͤgerey feſtgeſeht wurde. 











u: 


fällig fen, und auffer welchem alles, was| Hernach daß diefelbe mit uns oder andern 


wird M. Georgius melden. Am Sontage |Ien und zu verläftern, wovon euch M.Geurg 


wir thun, nichts gilt. Er alleinift der Koͤ⸗ Benachbarten völigübereinftimmigabgefafe 
nig, weil er der Sohn und Erbe aller Guͤ⸗ ſet werde, damit wir den Papiften und 
ter iſt. Er allein iſt der Biſchof, weil in| Secten nicht das Maul auffperren, unfre 


e 


ihm alles wohlgefällig ift ze. Ein mehrers Berfchiedenheit (mie fie vorgeben) anzubela. 

















Sexageſ. 1534» cvweitlaͤufiger fehreiben wird, welchen ihr.ente ' 
| ae Euer M.L. D. ſchuldiget halten wollet, denn ich bin ſchuld 
77 Daran Daß er. euch fo ſpaͤte antwortet, er 


| N ae a Rs genug — Ich darf 
An eben denſelben d. d. Vigil. Judic. aber Vormittags nicht ſchreiben, wegen ei⸗ 
u | ß 4 — en ner Kopferanfheit, die ich bey Diefer Frühe 


aoahrszeit nicht heftiger machen magac. 

Dem Ehrwuͤrdigen in CHriſto, D. M. 2, Der HErr JEſus fey mit euch und 
Niaicolao Hausmann, getreuen Diener | euren braven Fuͤrſten. Bringet mein we⸗ 
des Wortes in Deſſau, ſeinem geliebte⸗ nig vermoͤgendes Gebet vor den HErrn. 


ſtten Bruders Denn derſelben fo reine aufrichtige und ernſt⸗ 






ch 


1416 IM. Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1417 


fiche Liebe zu CHriſto erfreuet mid) fo fehr, Den Ehrfamen und Weiſen Bürger— 
daß ich es nicht ausſprechen kann. Seht! meiſter und Rath zu Leyſnigk, unfeen - 
unfer lieber HErr beile und verwahre ihren “ befondern guten Freunden, 
Glauben durch den mahren, heiligen und | FR | 
polibereiteren Gift. Amen: Betet für Schafen freundlichen Dienft zuvor. Ehr— 
mich und lebet wohl im HErrn. 1334. Am fame und Weiſe beſonders gute Freun⸗ 
' Abend por Fudica. - I De Fure Schreiben, belangende M. ED, 
Ben, Euer 17. 8. | euren Pfarrherr, haben toir empfangen, und 
| . welche folche Unrichtigkeit mit beſchwertem 





ae AO... Ä een deswegen wir ihm bier 
An eben denfelben d.d. 2. nach Judic. |rnen ſcharf und harte gefehrieben, der Zus 
gi ut ſe 1534. 55 erficht, er werde ſich erkennen, und unſre 


— | Vermanung zu Herzen nemen, und ſich 
Dem Ehrmwürdigen. in EHriffo, D. hinfort recht in die Sache ſchicken. Bo . 
 icolao Zausmann, Magifter und treuen nicht, ſo werden wir auf Foͤrderklage vie⸗ 
"Diener des Wortes in Deffau, feinem leicht die Sache an unfern gnädigen Herrn, . 
0 Yebften Bruder, dden Churfuͤrſten, gelangen laſſen. “Bitten 
BE 9 | #5 aber freundlich, ihe wollet füsliche Mittel . 
| Sr und Friede in CHriſto. Ich Bar |vormwenden, Damit zwiſchen demſelben eurem 
> be nichts weiter zu ſchreiben, liebſter Pfarrherrn, und Magiſtro Anthonio Pre 
Freund, als daß D. Chriſtophern Das diger, freundlicher und eintraͤchtiger Wille 
Zeugniß gebe, daß er hier bey mir geweſen, [erhalten werde, und ihr den gedachten Dres 
mid) um Nath gefraget, und Antwort von |Diger von euch nicht Tommen laffen. Da⸗ 
mir erhalten, nemlich, daß es mir lieb ſey, ran erzeigt ihr fonder Zweifel unfern gnaͤdi⸗ 
- dab D. Ehriftoph bey euch das Amt eines gen Herrn ein fonderes Gefallen. So wol⸗ 
 Eedefiaften übernehme. Beweiſet euch ger |Ten wir für unfre Perſon um euch freund- 
gen ihn als einen vollfommenen Patron. lich verdienen. Datum Ißittenberg Don, 
— — —— a ich nerſtag nach Fudica 1534. | 
noch nicht zuruͤck, weil ich mich fhame| u n 
daß ich fo dreiſt geweſen, und fo freu einige Jupus Jones Preiit 
Stellen geändert, verbeſſert oder ausgeſtri ./·. Eccleſtaſten zu Wittenberg beyde D 
then habe. Künftig mit GOttes Hulfe! — —— | 
eitlaͤufiger. EHriftus fey mit euch. Bol Br | 
tet für mich. Mein Here Kethe gruͤſſet An Nicolaum Jausmann, d.d. Sonn _ 
| e> ergebenft 1534. Montags nach ag nach Judie. 1534. 
erdien. >  -.\ | | 


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N ud 







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— 









En 2.9. 8. D. Dem ehrwuͤrdigen D. und M. Nicolao 
al — — — Hausmann, treuen Diener des HErrn in 
— Deſſau, feinem Aelteſten im 

| : Errn. 


a Al Ba 
Ann den Bath zu Leisnigk d.d. Donner⸗ 
nn fing nach. Judic. 1534- | | 
ucheri Schriften ar. Cheil. 


— Nr \ EN 
* > 

7, x ® N 
® F 

le: 2 g F 2.8 : 72 = ’ 


und Martin Luther 


Kirk a ,Önde a 


. — fid), wenn fie gefchehen,, beffer befehreiben, | Mordbrenner wegen in Gefahr, und daß 







1418 III. Briefe —— we noch. niemals — — J— >. 


R Freude und der Munterkeit, F übe viele 

| SE und Friede in EHrifte- Ich ha⸗ Fruͤchte bringet zu „feiner Ehre Amen. Ä 
be mit Freuden, liebfter Freund, das — RAS, nach Judica. 1534. 7 
erfahren, was ihr von euren braven Füts Euer m. 2. J 
ften ſchreibet, und mie unfer guter Freund a 4 
erzehlet hat. CHriſtus ſtaͤrke fie, und vol- en aa a ME h j E 
lende fein Merk in ihnen durch feinen ſtar⸗ An eben Beh te Sonmag 

Euafimop, 1534. * 








Een und anhaltenden Geiſt. Amen. | 
2. Man darf ſich darüber nicht wuns 
— daß der Biſchof in Halle ſich ſo ernſt⸗ 
lich widerſetzet. Er merket wohl, daß er 
des braven Herrn Georg, der feine Reichs 
angelegenheit fo getreulich beforget ha, 
nicht leicht entbehren Fann. Doch merfet 
er auch, daß er denfelben nicht an fich bat | 
ten Eann, wenn er das Evangelium anneh- 
me und befenne. Deßwegen ſtellet er fich 
als. eine fehmeichelnde Syren, und verfu- |ihr gefchrieben, in nterredung eingelaffen, 
het ihn, daß er EHriftum, der in Ewig⸗ | Damit er euch benachrichtigen koͤnne ob die - 
keit Iebet und regieret, verleugne, und den Sache fo wichtig fen, daß ihr daflır fehrei- i 
Luͤgen eines Bifchofs, der nicht einen Au⸗ ben möget, da mir täglich meine Feinde 
genblick feines Rebeng gewiß iſt gehorche. und Widerſacher mit Unterredungen Ba # 
Ich habe oft geſaget/ wenn Fein Pabſt fen, ſchwerde machen, und hernach das Arafte 
ſo ſey Diefer einige Bifchof ſchon des Pabft- (ase: mir veden oder thun. Es ift wahr, 
ums, wuͤrdig; fo gar befiget er alle päbft- | daB mich Baſtian Schade gebeten, euch 


Dem ehrwuͤrdigen Heren in Chris, E 
ID, Nicolao Hausmann, Diener CH 
ſti in Deffau, feinem al u 

: Sm. 





I, 3 nk E\ 
— und Friede, Ich habe ich m imie E 
diefem Mann, Tiedjter Freund, wie 


0 ie: Tugenden, welche er jetzo auch öffent-| zu mahnen. Weil ich aber- gewiß weiß 


lich) geiget, 'aber mit was vor Glück, wird ſdaß er im. Ueberfluß Hat, und ihr bedürftig 

bie Zeit feloft Ichren. Hievon genug.  |1eyd, habe ichs euch nicht wellen anzeigen R 

3. 8 ift mirlieb geweſen/ daß ihr fehreis| oder beſchwerlich fallen. Aber auch jego 

ber, daß ihr nie für gut-befunden, eure) will ich euch" hiemit nicht befehmwerlich feyn. 
 Berordnung Öffentlich bekannt zu machen. | Ich will ihm fagen oder fehreiben, daerfo 
Denn fo wird es gefehehen, daß mit:der| reich ifE, er foll mit euch Seduld ‚haben, — 
Zeit die Sache ſelbſt alles aufs beſte einrich und ich glaube er wird es thun. 
ten wird. Denn Dinge dieſer Art laſſen _2. Wir find hier jeden Augenblick dee 3 


alsanordnen, ehe fiegefchehen find. Denn) Werk wird, unter fremder Masave, (wenn 
das Geſetz wird zwar gegeben, aber nicht) man dem gemeinen Gerüchte glauben fol) 
gethan, die Geſchichte aber gefchiehet, und) von jenem Werkzeuge des Teufels, dem 
wird hernach befchrieben. Der Herr ZE Marggrafen Fonchim, getrieben. Viel⸗ 4 
ſus der euch zum Werkzeug an dieſem Orte leicht laͤſſet GOtt ihn auf dieſe Meilei in 
amt hat erfülle euch mit dem So der fein Verderben un rder es wird Gele⸗ = 


1480 I, Briefe Auchert, welche noch miemals gedruckt worden, 148: 
genheit zum Keiene geben, wenn ihm wie-|mirde. Sorget ihr gleichfalls dafuͤr, ſo⸗ 
der Cwelches GoOtt verhuͤte,) Mordbrenner ſviel ihr koͤnnget. Lebet wohl in CHriſto und 
zugeſchicket wurden. betet fur mich. 1534. den 4 October. 

3. Daß der Biſchof zu Halle zwar ſehr 0 5), 
Se te en ” — 
habe, haben wir gehoͤret; es iſt einer ven 
und feinem Bruder nicht ungleih.| An eben denſelben, d. d. 3. nach 

- EHrifius Fomme bald über diefe Epicurder.| _ N 

Ich bete und bitte, Daß es gefchehe. Amen.) Seinem lieben Bruder in EHrifto ‚D. 

 Kebet wohl im HErrn und betet für mich.| und M. Nicolao Hausmann, treuem 

15334. Am Sonntage — Diener EHrifti in Deffau. 





2 ® 6 
ee | | nade und Seide in CHriſto. Mir 
at _n,_ 2 8 freuen ung herzlich und find alle fehr 
An eben denfelben, d.d. Oct. 1534. — un den —— Segen, wo⸗ 
Dem ‚und M. KTico mit GOtt die vortreflichen und von ihm ges 
te ax a. liebten Surften vermittelft der Entbindung 
"in Deflau, feinem liebften und Geburt eines jungen Prinzens und Er 
rl } | bens begabet hat; und bitteich zugleich, daß 
Be ihr denfelben unfern Gluͤckwunſch und Ges 
Bo . fber, daß GOtt, der den Anfang des Ser 
St und Friede. Es ereignet fich eine gens gemachet, damit fortfahren wolle zu 
NED groffe Zwiſtigkeit mern lieber Haus- feiner Ehre, und zur Wohlfarth und Fries 
_ mann, jiifchen dem Edelmann in Reſen de des Landes, hinterbringen wollet. Amen, 
und feinem Priefter. Und der Priefter| 2. Neues iſt nichts vorgegangen, alg 
ſcheinet felbft nicht bedächtig genug zu hans was ihr fchon wiſſen werdet, als von dem 
- deln, befonders gegen die Frau, da fie ſonſt neuen muͤnſterſchen Könige und feinen Apo— 
noch ſchwach genug find, Cich will nicht ſa⸗ ſteln, die nach Soeſt gefchickt find, wo acht 
gen fremde,) an dem neulicd) angenommenen |derfelben enthauptet worden. ChHriſtus 
Woͤrte. Gebet daber dahin, daß dieſes halte an, und vollende fein Werk, Amen, 
Aergerniß durch) eure Fürften gehoben wer | 3. Am oberen Deutfchkande fcheinen Be⸗ 
de, ſoviel als geſchehen kann. wegungen zu entftehen, des Reichsbannes 
- 8, Dem Magiſter Franciſco habe ich wegen, welchen Die Cammer des Neiches 
aufgetragen, daß er meiner Nachlaßigkeit wider Die Wingliſchen Staͤde ſoll eroͤfnen 
und Saumfeligkeit zu Hülfe kommen fol, wollen. Ich fuͤrchte aber, DaB ee vielmehr 
- das ift, es. ift mir beygefallen, daß ich je, |auf und gemuͤnzet ſey. CHriſtus regiere 
manden Cich.weiß nicht. rem). verfprochen |e&, und helfe überwinden, Amen. - Leber 
- habe, ihn zu Gevattern zu bitten. Diefes roohl, und betef auch fur mich, Den drit⸗ 





Bruder. 





moͤchte ich. gerne wiſſen, da die Entbindung ken Tag nach) Martini, 1334, 
herannahet, damit ich nicht zum Lügner) . M 


ee Anno 


m. 


# Ar 













1422 A, Briefe Kucheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1423 
| Anno 1535. 1dat, Diefen Kattegifleman (demn fo fehreibe 


| — — Dr. en * euch und den 

| Mean | Eurigen. Gruͤſſet eure Srau AlgnesCagnem) 

An Anton — d.d. 6. und ale im vedlichen Glauben geliebte Lüms ; 

mach Sepipb- 153%. mrerchens. Den Freytag nad) Epiphan. 
1535, 2 






[Ar \ 


Seinem ließen Bruder im HErrn, M. Er 4 
Zintonio Lauterbach, aufrichtigen und ER Euer M. L. D. b 
getreuen Diener CHrifti in Leisnieg. —A u 





— ER 4 PR TEE 
Eee a. — 
Bang 2. Anhang der Erxklaͤrung Lutheri, auf 
&rae um Friede. Ihr toiffet, lieber) ne Wieynung Bone — 
I Antoni, daß die Kirchſpiele alfo zur) S. im XVI Th. d S. p. 2497. "und die dieſem 
Vſſitation eingetheilet find, Daß unſer An /RXVn Tb. vorgefegte Anzeige p·ß 
ſehen in euren Theilengarnichtsgilt. Da] —— a —1 
— u nichts “ | es we 
zu ermahnen. Weswegen ihr, wenn ihrl gutheri Brief eines elenden We 4 
nichts anders koͤnnet, eure Sache dem Fuͤr⸗ — Da — . 
ſten vorftellen müffet, finfemal unſre Er ⸗ re 
mahnung bisher ‚nichts gefruchtet hat. MN en guten und frommen Menfchen, füre 
Wenn uns der Fuͤrſt die Sache übergiebt, FF nemlich denjenigen, die CHriſtum eh⸗ 
wollen wir hun was wirfünnen, mit Nach⸗ ren und befennen. Allen frommen und gus 
druck . Mir geher diefe Spaltung und Aer⸗ ten Männern, denen diefer Menſch, der 
gerniß ſht nahe. GH wird doch demfels|diefen Brief überantiwortet, zu Händen 
ben abh ife. kkaommt, Gnade GOttes und Friede zubor. 
2, Es iſt ben euch eine Tonne, die Frau Dieſen Menſchen preifet die Sache ſelbſt 





Georg Schmids, Chriſtina von Hon perg, und fein Angeſicht allen denen an, die die 


in elenden. Umſtaͤnden. Diefee wollte ich Liebe CHriſti kennen, und Menfchenver- ⸗ 
einen Gulden ſchicken, aber ich weiß daß ſtand haben. Weswegen Feine flärkere 
die Boten fo untreu find; bald haben fie es Ermahnung nöthig iſt. Ein jeder thue alfo 
derloren, bald ift eg ihnen geitohlen ze. daß das, und erteage, wie ihm fein Gewiffen 
ich miche nicht unterſtanden habe, ihm an⸗ zuſaget, bis daß ſich GOtt erbarmet, und 
u ertrauen. Deswegen bitte ‚ich euch, dieſer elende und geplagte Menſch zur Ruhe 

daß ihr derſelben in meinem Namen anders⸗ und Friede kommt. In CHriſto ſey euch 
Wwoher ein Gulden verſchaffet; ich will es allen &:ben-und Heyl. Amen. Am Him⸗ 
treulich wiedergeben. Wenn ihr nirgends melfahrtstage. 1535 ° - 0... 0 
was befommen Eünnet, fo fpreht M. Ari MMNNartinus Lucher · 

guſtinum Coldicenſem an, DaB er es unter | — nun lu. 
Bein don dem u a a NE are ei 
Geldes meines gangs nehmen laffe, |Scepbani Rodt, Schreiben an Luthe⸗ 
und hernach abziehe, Meine Kathe Ss erh⸗ a FOR BRr — 
cket eben dieſer Chriſtinen, wie ſie gebeten | Pair 









ee Bi 
N — RE 5) — 


ee. 





1424 II, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1425 


nn Bl a a 
5" im Herten! Gelehrter Doctor, |EHrifto, Herrn Martino Luthero, der 
Ä und in EHrifto gehebtefter Vater! | Hortesgelaprheit Doctor und Profeffor zu 
Magiſter Leunhardus Bayer, unfer Paftor | Wittenberg, feinem beſonders zu ver- 
hat mir euren Brief gezeiget, darin ihr/ ehrenden Herrn. 
mich noch für einen Verbanneten haltet; |_ N . 
mein Gemuͤth ift hüchft erſtau et, als ich SUN im HErrn. Gelehrter Herr Do⸗ 
denfeiben gelefen, weil ich Dachte, daß ich ctor, in CHriſto geliebtefter Vater, 
ſchon laͤngſt mit euer Ehrwuͤrdigkeit ausge⸗ auf mein letztes Schreiben hat mir der Bo⸗ 
" föhnet waͤre, ſowol meiner Neue wegen, |te Diefe Antwort gebracht, daß euer Ehr⸗ 
bdie euch aus meinem Bricfe fehon vor zwey wuͤrdigkeit Durch Herrn Wolfgang Zuner 
Jah en bekannt geworden, ale auch der ſchriftlich oder muͤndlich antworten wollten. 
Bitte einiger. Freunde und Frauen wegen. Aber derſelbe iſt vorbey gereiſet, und hat 
Wenn die Sachen alfo ftehen, wie eure weder muͤndlich noch ſchriftlich etwas beftel- 
Briefe anzeigen , fo bitte ich euch durch Kl. Da es nun jetzo gefahrliche Zeiten 
EHrifkum, dab ihe den Bann aufhebet find, und bey ung die Peſt zu wuͤthen ans 
und Iindert, bis eg die öffentlichen Geſchaͤf⸗ faͤngt, ſo bitte und fiehe ich euch an durch 
te zulaffen, euer Ehrwuͤrdigkeit zu befuchen, CHriſtum, ihr wollet dur) Diefen ‘Boten 
welches, wie-ich hoffe in Furzem gefchehen |anftvorten, was ic) zu erwarten habe, ob 
wird, Damit ich imwiſchen eines ruhigen ihr gegen mich roieder ausgefühnet ſeyd oder 
Gemüthes ſehn Fann , bitte ich aar fehr, bicht, nur zum wenigften an unfern Paſtor 
‚daß ihre mich durch ein oder anderes Wort ſchreiben, welcher nad) dem Inhalte eures 
" tröftet, Denn idy Fann nicht Teiden, daß Briefes, Darin ihr mich in den ‘Bann thut, 
euer Ehrwuͤrdigk it im geringften beunvuhi. ſo ſtrenge mit mir verfähret,. daß nichte 
"get werde, zugefehmeigen denn, Daß fie auf Darüber iſt. Wenn ihe aber nicht verger 
mich zürne, oder etwas böfs von mir Den. |ben oder euch wieder ausfohnen wollet, wel⸗ 
?e. Denn ich bin nicht ſo, wie die meiften |&es ich doch hoͤchſt erfiehe und bitte, will 
wich bey euer Ehrwuͤrdigkeit angeben, ich die Sache dem HErrn anheim ftellen, 
GOtt und mein Geroiffen find.meine Zen, |und mich durch viele Stellen der heiligen 
gen. Bernhardus Ziegler it ſehr krank Schrift troften, Aber ich alaube nicht, 
an der Gicht. Lebet wohl mit eurer Haus⸗ daß euer Ehrwuͤrdigkeit «ein fleinernes Herz 
- frauen und lieben Kindern in EHrifto unfe- |babe, welches mit, Feinem reuenden Suͤnder 
rem Erlöfe, zu welchem ihr für mich ar⸗ | Mitleiden haben Tonne. Lebet wohl mit als 
- men Sünder ımabläßig beten wollet. Ge, ‚len Die mit euch find, fürnemlich mit eurer 
geben am 7 Jumi im Jahr 15385. Hausfrau und lieben Kindern. Gegeben 
Stephanus Rodt. den 5 Julii, im Jahr des HErrn 1537. 
- — — — | Stepbanus Bodt, 
en. 48% — SR Rathſchreiber in Zwickau. 
Eben deſſelben ander weiriges Schreiben |” TI 
a EN a NER TE 
Dem ehrwuͤrdigen Herrn und Water in ER a d.3 ma: ns 
he a ana - An: \ 


& 





Ay — 
— 


⸗ 










Il, Briefe. — welcbe — niemals — eg * ’ 


An den Probft Doctor — ſchen Fortgang, mein er 
| — eurer Geneſung. Und wollte GOtt daß 
J ſolch euer Stein einen andern ©! einöder - 


Veſt fände, daran er in eud) fterben müfte! 


nade und Friede in Corn a Mir fi | 
ingen bier nicht: Mitten wir im La 
& der Eheſache ‚mein lieber Jonas; der: | an find, mit dem Tod „umgeben xt. fons 


weiſe ich. Das Urtheil (Entfeheidung) an e 
euch und die Rechtsgelehrten. Denn ihr nn Mitten in dem Tode wir noch ein 
wiffet, daß ich ‚mich daruͤber nicht gerne „eben x. — wir haben hier weiter 
als Richter erklaͤre, wegen der Suriften, nn R — rc ‚als mie ge 
die unfer fpotten, mo fie.nur wollen, und 3 nliche Schickſaa — elt ven 
die Bauren find dem Evangeliv. Darum am her wegraͤumet. | 1 
nichts goͤnſtiger, wenn fie nur Freyheitvon]. 
dem Canoniſchen Reich Gi-jureCan. ) erlangen. 
9. Den Brief des Fuͤrſten an Philip⸗ 
pum habe ich geleſen, aber nicht mit gar 





— 










2. Wenn ihr nach Torgau — ns ’ 
bitte ich euch, Daß ihr doch Demirlben unge- 
ſtuͤmen und unabläßigen Forderer Volch Lied, ' 


; darum er. mir immer anlieget , übergebet 4 
froͤhlichem Herzen; dennich glaube, Phılips oder zufchicket, nemlich den Marcus Weis 


ee nel ———— nar, enn feinen andern —— habe 4 
Sollte GOtt! Daß ich es nicht Dächee, || nicht gehabt, 4 
Pomeranus iſt wieder fröhlich (friſch) bey 3 Hartmann son Crank $ it es = i 
geweſen, und hat das fremde Weib (hier 


uns ankommen, und uns allen lieb und 
willkommen geweſen. Cinandermal ein) yon ihr wiſſet bey ung sefuchet; * daben ; 
einandermal mit mehrerm. 





mehrers, weil ich jetzo nicht ſo aufgeraͤumt 9 
— 
>). fubtrißior 4. Mic; wunder, warum Pomeranus 
3. Mein Johann Luther. wird eurem nicht endlich ju uns Fomme, da er doch. 
-  Zona mit eheſten antworten. Gehabt euch ſchon fat acht Tage um ZBittenberg herum, — 
wohl in dem HErrn, und betet fuͤr mich. ich weiß Bo ro, ſtecket N. — 
Den dritten Tag nad) Bartholomäi, im) 9) moretur micht veretur. 


a Y —1 9 sl 
S Br s. Sch fie euch hier, als Kirchen⸗) J— 
Viſitatori, die Sache eines Kirchners zu, 
MNe ihr ſehen toerdet. Fuͤr den Kirchner in 
Jeſſen *) habe gefchrieben. ch habe jetzo 
Bartbol, 1535. zu thun mit Verfertigung der Säge und Dos 4 

jetorfachen. Die Austheilung der Würs 

er —— Juſtum Jonam. de *wird den 14. Dec. ſeyn, Die gelehr⸗ 
ſten Pruͤfungen (Lefungen) 0%) aber 4 —a 

@ und, Stiede in CHriſto! Ich ge zuvor. Man wird euch zu vechter Zeit 
wuͤnſche euch Glück zu: eurem — [eu — euch wohl und betet — 


— 


Euer Martin Sucher. 





| u | 
An. eben denfelben, d. d. Mittwochs 





l 





u er m̃ Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden, —⸗ 


mich. Grüfferalledie Euren. Mittwochs ten Gefandten auf dee Neife umgebracht 
Barthol. 1535. | und ducch die Papiften. andre mit riefen 
* mM. 2. |abgerichtet worden , Philippum auszulocken. 
») ——— wo es getroffen. Und ihr wiſſet, daß die Biſchoͤffe uu Maynz, 
=) aula muß das bedeuten. Luͤttich und andre, die Araften Werkzeuge 
A andertatio, des Teufels ſeyn; darum ich deſto mehrum 
| —— bel — — — 
gen fleißig an ihn gefchrieben. (Die Welt 
er eben denfelben d. d, ı Sept, 1535. — Teufel: — Teufel — 
einen Zünger ( uͤler) von Halle halte 
D. Juſto Jonaͤ. ich ſehr verdaͤchtig, auch aus der Urſachen, 
weil er Bikini Auslegebücher über die 
ade und Friehe in CHriſto. Ich Epiſtel an die Römer, fo ihm zugefchrieben 
weiß nichts von dem Antwortſchrei⸗ worden, mit Füffen getreten, und heftig 
Shan *) an den Koͤnig, mein Jonas; und dabey ‚geflucher, Er hat St. Valtin am 
da Der Koͤnig nicht gefehrieben, fü wäre Halſe, und viel. anderes mehr. Und doch 
meines Erachtens beffer geweſen, ihmnichts kann er Durch folche Strafen und Schande 
zu antworten und jenen Dadurch Gelegenheit nicht zur Buſſe und Gelbfterfenntniß ge⸗ 
zu geben toieder zu antworten. Aber der bracht merden, fondern vielmehr wird er im⸗ 
Hof iſt klug und will immer gern herrſchen: mer ärger, und ergrimmet etwa (nad) feis 
Und wir find aud) ‚lieber Zufehauer, als im ner Art,) daruͤber, daß GOtt nicht alles 
Spiel, einmal möchten fie felbft auch wol giebt thut und leider, fo viel fein ‚toller 
‚Fieber Zuſchauer als Spieler geweſen ſeyn Kopf will. Hiervon genug. 
Denn ich fange nun an mich herzlich zu 3. Uebrigens rufſen und bitten euch die 
freuen, daß uns der Hof nicht achtet und neuen Doctorandi mit diefen Schriften, daß 
fraget: und halte, daß es durch fonderliche ihr zur Difputation kommen, den Hof *F) 
Gnade GOttes geſchehe, daß wir nicht in regieren und das Amt eines Befoͤrderers 
ſolch Lermen eingeflochten. werden, darüber, zu folcher Würde) verrichten wollet. 
wir etwa einmal feuhen müßten. Nun Wir gaͤben euch gerne eine Rede Cauf, oder 
aber find wir ficher, daß alles, was ge⸗ an die Hand 2c.) zum Lob der Theologie, 
fehiehet, ohne unfer Vorwiſſen ‚gefehiehet, \aber wir fürchten, es mochte ein Roſcius 
und was Demofthenes zu ſpat gewuͤnſchet lachen, wenn er einen Zuſchauer abgaͤbe: 
hat, das haben wir bey früher Zeit, daß doch hat auch oft ein geringer hab e et⸗ 
wir nicht zum Regiment gebraucht werden. was ‚gutes gerathen. . ; 
— beſtaͤtige GOtt. Amen. H nemlich die Ehreniverfamlung- 
-*) refponfalibus.| 4, Ich wollte, daß ihr unter andern die: 
u Von den Frans ſchen Geſandten gesife Stelle mit anführtet, Daß die X 
= jest ſo ein gemein Gerücht, auch von von der Art wäre, daß wenn ale an 
den ehrlichften Männern her, daß ich nun! Kuͤnſte in diefem Reben das ihre vortrefiich — 





st. 








‚felber nicht wuͤnſche, daß Philippus mit ih» |oder mäßig. gethan, man doch am Ende, = 
| en een Man argroohnet, en die veche| wenn man fterben und von dem — Hi: ee 


euch allen den Bauch fatt zu füllen: wo es 


Wi N ! 
1 


DI. Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt 
rrlichen Schauplas diefes Lebens abtre igethan hat, Daß es mir mehr nad) dem 
* muß , dieſe elende, magere und verach Geſchmack ſey. Sie hoffet, es ſolle gut 
tete Krippe zu Bethlehem ſuchen, anneh>| Bier werden. Was dran ſeyn wird, wer ⸗ 
men und anflehen muͤſſe: und. werden ihnen det ihr mit den andern ſagen, wenn ihrs 
da ihre Eronen, Majeſtaͤten, Reiche, koſtet. Be ARE A 
ehe | ern Dipiueni: = 
nichts helfen. Siehe! da habt ihr ſchon .. | entum, | vr 
einen Funken im Zunder (oder Gelegenheit ae she Bokfanm Bit, A 
mehr auszudenken). Gehabt euch wohlin) zrasr, Wittendergiſches Maaß oder 16. Drefn. 
ChHriſto. ‚Den 1. Septemberim Jahr 1537. Re Sa it, weil — — für 
| E AReısam rem anehor | 1 Viertheil wäre, es fen von was es fey. Bru- 
a Euer Martin Zutber. ſium iſt nicht zu errathen; oder ob Malz (eo 
ER, | 


¶ Aun eben denfelbend.d.4.Sept,1sa, 


























J 





auflaͤuft) dadurch gemeynet ey. 
2. Sonſt iſt nichts neues, als daß der, 
Kanfer in Africa allenthalbengefieger. Aber 
| nn JerDersog *) Gettigius und SifchofzuYNalle 7 
eg‘ gan [Haben eine Zufammenkunft gehalten und 
abe und Siebe. Shheffe, ihr Mer [befehtoffen, ihren DBälfern zu gebieten, Daß 
DI det die Briefe und Diſputaliones em Ifie aile Wochen drey Tage für den Rayfer - 
pfangen haben , ingleichen was wir als eine |faften, und Die eine Geftalt des Gacrae 
 ungeichisfte Perſon euch haben lehren Mol | ments empfahen, daß hinfuͤrd alles noch 
Yen, bey Austheilung der Doctorwuͤrde zu ojicklicher gehe. · Wenn Kayfer Carl eins 
fügen; mum bittet euch unfer Meiiter KO Imat Eonftantinopel erobert (welches GH | 
hin, Die Fr. Käthe, daß ihr nach Empfang |oehe!) fo Hat es hernach nicht Goct ger 
diefes Thalers *) ung Mosel, Geflügel, Han / fondern die drey Faſttage und Die eis 
amd was des Menſchen Derricbaft Gum Ine eftalt Des;2fbendmahle, «So tiftdas 
een ‚nemlich) von GOtt unterworfen iſt. Wort jenes Poeten ein: fo kanſt du leicht, 
in dortigen eurem Luftreich, do Cum GOt⸗ den Huhn, der durch fremde. Mühe ei 
08 voilien) keine Naben Eaufet. Die Spers \onrben, dir anmaffen, wer ſo Elug if, 
 Yinge möchten wir gern alle auf einen Hau⸗ wie du. Nun verfteheich, warum dev Ten 
fen verfehlingen. Und wo ihr noch etwas |ventius feinen Throſon einen gefchiekten. 
auslegen mollet, [b [al e& alles wieder ers | Menſchen Heiffe. Das find Seipionis und 
flattee werden. Wenn ihr auch etwa ſonſt |gaii, und nicht Des Terentü Warte. 
einen DI 


—— 














Hafen oder von dergleichen *t) Ge⸗ y wer der fey, weiß ich auch nicht, 
mie etwas kaufen oder umfonft jagenmollt,| 3. Aber CHriſtus lebet und ſiehet die 

“fo ſchicket es auch; denn wir haben vor unausfprechlichen Bosheiten folcher- Teufek 
IM J und Menſchen. Laßt uns aber auch leben 
anders das Getränk zulaffen wird, fo man und froͤlich ſeyn bey folchem Zorn der Tau 
Zutum ) (Bier) nennet, davon]meine |fel und Menfchen und ung einen gutenSag 
Käthe fieben Riertheil (4. Tonnen) ""*") machen, effen und teinfen, bis, fie elendigs 
georauet und 32. Sceffel "I "Beufillich ͤberwunden werben: fonderlich wenn. 


—4 > 
Kr a Ri 
. Y .. N * 4 
J 
N 
———— 


——— 
Jar 3 D 
—âû— EA 


492 IL Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden, 1433 
ihr ung eure fröliche Gegenwart goͤnnet, mit | fleißig für uns, wie wir für euch, Hier 
euren gefttigten Thieren, die ihr gefangen |falt nichts neues vor. Gehabt euch wohl 
führet, und aus dem allerfreyeften Luftreich in CHriſto. Donnerftass neh Luca 1737. 

inden Topfkerker zroinget unter den Stadt-| Wenn er. einmal ein Zeuaniß von euch 
och. braucht, iſt es genug ihm dergleichen zu ges 

4. &8 gruͤſſet euch und alle die. Eurigen |ben, wenn er eine Weile gedienet hat. 
ſehr ehrerbietig meine Käthe; hinwieder aber | | Martin Luther. 
gruͤſſe ich die Eurige wie euch die Meinige. 
Denn man muß gleiches mit gleichem ver⸗ a 

gelten. Gehabt euch wohl im HErrn 1535. | An Bernbarden, Dfarrberen zu Dün. 

den 4. Sept. — kelſpiel d.d.2. Nov. 1335. 

Re Euer M. Luther. |... Heren Bernhard, redlichen Hir- 
5 m 53. | fen (Paftorn) der Kirchen zu Dünfelfpiel, 
An Gereon Seyler zu Augſpurg d.a.| Kath D. Martin $uthers, wegen einer 








9 50.det, 1535. beſeſſenen Traueneperfon ıc, 
 &. im XVII. TH. d. S. p. 2519, und bie dem: | “ er 
engen 7 Su und Friede im HErrn. Euer 
Ne | Schreiben hat der Bruder im Herrn 


—— | 54. * l 
ee zugleich mit der Frage von einem Weibe 
Ä a nr Donner⸗ | yeiches der Teufel plaget, überbracht, mein 
...—.... u Ser En ; — Ei — ſchrei⸗ 
Serrn Friedrich Myconio treuen |ben muß, teil ich fü viel wichtige Sachen 
— „une en Gotha, auf mir habe, jedoch meil ich den Lebers 
RE EN | as bringer Theobald Diedelhuber bey der 
& SEN und Friede. Wir fehicken euren | Hand hatte, fo habe auch, umihn bey euch 
> Sohannem, den ihr berufen und ers beſtens zuempfehlen,antworten wollen, 
waͤlet und den wir examinirt undoffentlih] 2. Zuförderft füll die Kirche das mit euch 
dor der Gemeinde durch Gebet und Lob thun, daß fie *) Eraftig bete und im Glau⸗ 
Gottes zu eurem Mitarbeiter geordnet und ben wider den Satan kaͤmpfe, ob er 
beſtatiget haben, auf Befehl unfers Fürs gleich feft ftünde, und nid;t weichen wollte. 
ſten, mieder zurück: ob wol D. Pommer Wir haben hier einen argen Teufel in_die - 
ungern daran gangen, als welcher noch Die jzehen Jahr an dirfen Orten erlitten, umd 
Meinung hat, daß ein jeder in feiner Ge⸗ doch endlich mit Anhalten und Beharrlich⸗ 
meinde zu ordiniren (oder zu waͤhhen) fen keit überwunden, weil wir fters im Gebet 
von feinen Prieftern (oder Seiftlichen).|und ungezmeifelten Glauben geblieben. 
Welches endlich gefchehen wird, wenn das; Das wird auch bey euch gefehehen, fo ihr 
‚eine Ding und die Weyhe mehr einwurs|fortfahret, denſelben Spott- und Hoch⸗ 
eln und der Brauch gemeiner und beſtaͤn⸗ 
diger werden wird. Bir befehlen euch fels 
bigen beſtens, wie es billig iſt: und betet 
0° Rutheri Schriften aı, Theil, ! 







und nicht abzulaffen vom befen, ch habe 
viel folche Geifter mit Diefem Sinn an viel 
Dyy y — Orten 


muthsgeiſt in CHriſto wieder zu verachten, 


> 


nicht zweifeln follt, wenn ihr fo wahrhaftig] 


Geiſt nicht demüchigen und dämpfen werdet. 


dadurch. ihr alle geaffet werdet. Denn als daß ich vor Gefchäften fchreiben koͤnte. 


n ein Weib kann zum Narren machen: mwo| nen! jest iſt er beym Marggrafen. Man 7 
"Tann, welches ihm noch viel lieber wäre. „und nicht ritte. Aber wollte GOtt, Daß 


4. Summa: es fen was es fen an dies Pomeranum zum Srühftück geladen, mei 
ſem Weibe oder. an andern Berfonen, deren ı Das Abendmahl wesen des Bades, das. 
gender Geift Alp u. d. gl.) *) und unter denn Fommen und habe bey ihm auf dem 


was dor Geftalt und Ungeheuer er fonft er⸗ Schtoffe geipeifet. Mas wir aber vor 4 
fcheinet, fo wiſſen wir doch, daß es der Geiprache gehabt, darf man niemanden 


Dingen, ex fichte oder thise wan er molle, ze Eifer hindurch *) abgegeben, und den 
‚ ingleichen bey feinen Händeln und Geſpen⸗ Gelandten des Engliſchen Koͤnigs (den ee 


der tiber feinen Creuʒiger triumphivet Mh,  Antonium ver. 
fich felbft, Daß auch toir in ihm ebenermaß| =) Berörießlieiimis. 


im Jahr 1535. 


— Pac A J HM h En di 4 — — J ae, % 4 J 
134 I. Briefe Luthert welche noch niemals gedruckt worden. 1435 
Drten bezwungen: weil dag Gebet der fu| 4,7, Yy 
chen endlich obfieget. Darum auch ihr 









REDE IE 
Ar Juſtum Jonam d. d, Abend vor 
A ee TE 3 ER Ce a IR 4 





und beharrlich betet, daß ihr denfelbigen! 


Kr er Hei 4 Rn er 4 
| RR 1 Mortek gi und Friede. Ich danke für den 
3. Das andere ift diefes, daß ihr fleißig] W Hafen und_die Voͤgelein, soerthefter 
acht habt, ob auch *) etwa eine Falſchheit Jonas Ich harte viel zu fehreiben, bin 
und Betrug bey ſolchem Weibsbilde ſey, aber faul, und die Sache ift weitläufigen, 7 


— 


auch ich durch eigne Erfahrung (ohne was Bon der *) Vettel (Kupplerin) habe ich 
man ſonſt in Buͤchern lieſet,) dergleichen geſchrieben. Ich weiß aber noch nicht, 
Betrug verſchiedentlich befunden habe, daß! wie es gehen wird: hoffe aber, fie ſolle aus 
mir hernach meine Einfalt ein groſſer der Stadt vermiefen werden... — 
Schimpf geweſen. Denn es ift deffelben re an ee 
Seiftes Luft (wie er vom Anfang her ger] 2. Der Legat des Roͤm Pabftes if gar 
wohnt geweſen), wenn er den Adam durch geſchwind, auch in dieſer Stadt, erſchie⸗ 


er ihn ja nicht verführen und gottlos machen ſollte Denken, er hatte Ftügel, Daß er flüge 


®) in qua muß heiffen an. ihr da geweſen wäre! Er hat mich und 





ihr gedenker, Es fen ein auf oder unterlie- raus ic) kommen, ausgeflagen. Ich bin. ® 















Teufel ift, darum mir auch bey feinen; fbreiben. Ich habe einen Luther das gan⸗ 


ftern, nicht ſchlafen und ficher-feyn fellen, zugleich mit geladen hatte,) auch vorgeftellee 
fondern mit Glauben und Gebet wider hn mit den verdrußlichften XBorten **), Civie 
ſtreiten. Es lebt der, weſchen er gecrenyis! er auch gefehrieben) Davon einmal mündlich. 


; - : Ä NL . ar , . \ € — — 
‚Bat. A r Boy — Nexi Lutherumund Antonium, oder erhafden 
get hat. Es hat aber der Serreuzigte wies] tn baren: Aa HR ana a 


fen über ihn triumphiren und die Oberhand] 3. Die Frankfurter haben an mich ger 
‚behalten Fonnen. Gehabt euch wehl in dem | fehrieben und klagen: fie würden getrieben 


ſtellen, und wolle e8 dee Bifchof zu Mayrz 





. 0.05. Mertin Luther. haben, In welhenfamtlichen Dingenmir 
/ 9 incubus, NG ee ee 3: Ce 
— 5 


— 


—* —— m m — — —— — — — — 
146 111. Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1437 


eure Gegenwart nöthig rare. Ich muß] a 
‚aber das allein fragen und beantworten um An die Prediger zu Franckfurt d,d, 
der J — N i. der u Abend vor Martini 1535. 
ich freuet, Daß er uns durch eine und die - _ i 
en fo lange Bat von einander hal| Den Örosachtbaren und Werthen 
ten koͤnnen. GOtt rette und erhalte fein Seren, treufleißigen Dienern der Kirchen zu 
ort. Er Franckfurt, feinen in ChHriſto gelieb: 
4.Ich ſchicke euch den Brief des Pfar⸗ ten Brüdern, 
rers von Eoldiz, darinnen ihr die tapfre an | 
Secte der Epicurer unter felbigen Pralern Se und Friede in CHriſto. Ich ha⸗ 
und Trotzern ſehen möge: und daß doc) be, werthefte Herren, euren Brief 
GoOtt auch feine Berachtung rächen koͤnne. und die Schrift, die ihr dem Rath überges 
0,5. Sch fehicke auch des Dolch Bered⸗ ben, wohl empfangen. Und was ſoll ich 
ſamkeit (oder Rede) von unſers Fuͤrſten thun? der ich bis auf den heutigen Tag 
gluͤcklichen Fortkommen bis gen Prag. nichts gewiſſes gewuſt, weder vom Zuſtande 
6. Ihr duͤrft nicht zweifeln, Daß *) Po⸗ſeurer Kirchen, als von des Rathes Sinn. 
‚meranus in Jena fey, denn Philippus Ich habe gedacht, Cellarius wäre vertries 
- fehreibet e8 ſchon das dritte mal. Bielleicht ben, Dionyfius hatte den Abfchied bekom⸗ 
iſt es Bleichard, denn der ift bey dem Fuͤr/ men, und fahe, daß ihr noch nicht einig wa⸗ 
ſten, und hat man etwa den Namen undIret. Syn diefer meiner Unwiſſenheit kann 
Sache an der. Perfon veraͤndert, Daß Pon⸗ ich keinen Spruch unter euch thun Cs 
tanus (Brück) vorher, Frank geweſen und hat mir aber eure Ermahnung anden Reh 
Bleichard mit dem Fürften als Pontanus ſehr wohl gefallen, welche nachdricklicher: 
- (oder an feiner Statt) gegangen. liſt, alsdaß fie ihr folgen, fo viel ich aus ihr _ 
A ; RL : *) oder Pontanus. rem Schreiben ſehe. Was ſoll ich alſo ra⸗ 
7. Meine Kaͤthe gruͤſſet euch und alle chen, da fie nicht gewähren Finnen, (wie ſe 
‚die Eurigen; fie fähret aber fort mit leſen ) ſagenn) was ihr ihnen jeiget. Laßt fie alle 
‚auffer daß ihe das Spiel derſelben Vettel yacen, mas fie innen oder tollen; denn 
ein acht Tage verderbet, und auf euren ſch argtwohne von vielen, auch an andern 
 Slachsnerkouf (einhandel, Den ihr.ibr vor- Srten daß fie wol molten das Evanges 
haltet) *) antwortet fie, Ihr wuͤrdet felber ſum verlieren und feine Diener verjagen, 
leicht erachten, was fie in Diefem gefabrli-] nd doch dabey die durchs Evangelium ers 
chen Fall thun wuͤrde, ſonderlich bey ſo groſ⸗ ſangte und bisher gehabte Freyheit behals 
fer Hofnung und Vermoͤgen wieder zu leiten; das iſt die IBelt will auf den pähfkfis 
fen"), und hingegen auch beyder Furcht, chen Schlag handeln, (papenzenden) und - 
‚Die Gelegenheit zu verlieren. Gruͤſſet allelenicnrifch eben **), daß alle Religionen 
die Eurigen freundlich in CHriſto. Gegerfafter Menfchen verachtet werden. Den 
- ben den h. Abend vor Martini 135%. 1 Pabft verachten audy ſelbſt Die Papiſten 
Wehhe Zwee im glacs Gochen. Pabſt zum Schein und wegen anderer Ab- 
| fichten verehren ***), wie in einem Larven⸗ N 
Bi 99998 a 


a: 





























1438 "IL, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 


fpiel auf dee Schaubühnes hinwiederum] m. gg wu. 

verachten fie auch Das Evangelium, aber | Qurberi und Melanchthonis Sc) 

unier anderm Schein und Vorwand: ichhabe) an Martin Schalling, Predigersus 

aber ein Gut (oder Acker) gekauft: "ich has] ° °  burgd.d. 26. Dec ups. 0. |. 

- be ein Weib genommen, darum kann ichſ Seb,anf : m nn nn 
nicht Fommen. Was ſoll man bier thun 7777 — — — 

als daß man laſſe weiter unrein (gottls) an Be 

- werden, der ſchon unvein iſt: und beyde ir⸗ Lutheri Schreiben an Lrbanum Abe: 

rende und verfuͤhrende immer tiefer verfal/ gium d.d. am Tage Davids, 

len rc )? Sie wollens ſo baben, An Urbanum Rhegium, Superine ' 

) arbitrari, als. ein Schiedemann. SOSE un er LET 

Be endenten des Herzogthums Luͤneburg. 





















a 





6. 


*e) adorant nicht oderant. - L. | 
cetth | — 


| we ee Kar und Friede in EHrifto, der unfer 
>09, Thut ihr das eure treulich, und reife) I Friede und Troſt iſt. Sch habe mich 
-fet, wie Judas faat, die aleichfam aus dem | Nicht fonderlich betrüber, lieber Urban, dag 
Feuer, die ihr reiffen Fönnet: die ihr nicht Ihe ſchreibet ihr littet des Satans Engel 
koͤn et, Faftverbrennen, underbarmet euch| Und den Pfal eures Fleifches. Denn bier 
nicht über fie: Was koͤnnet ihr mehr thun? rinnen erfenne ich, Daß ihr dein Ebenbilde 
- wenn ihr euch jerreiffet, ſo werdet ihr den des Sohnes GOttes ähnlich werdet und al⸗ 
- ganzen Hufen (Teig) nicht zu EH:ijto|fer Heiligen und daß euch und andern 
bringen koͤnnen, fondern nur die Erſtlinge Brüdern, Die an hohen Orten ftehen, der⸗ 
und einen Lleberbfeibfel, oder wie Amos fag-| gleichen Creuz ganz noͤthig fen, ſo euch ernie⸗ 

te, die Aufferften Spien und Obhtlapplein.| Drige. Darum handelt maͤnnlich: euer 

35 — — Herz muͤſſe getroſt ſeyn, und ſeyd mit dem 


HErrn zufrieden *) der zu Paulo geſagt 
ſo es cuch bikebig, antwortet einmal wie hat: Laß dir an meiner Gnade genügen 
der. von dem Zurtand eurer Kirche. Wol denn meine Kraft wird in der Schwach⸗ 
es euch cber nicht beliebig, werdet ihe mir] beit vollbracht. Der uns berufen bat, 
dadurch Feiner Verdruß thun, denn ichha-j ift treu, und wird uns vollenden anjes 
be die Hofnung meines Evangelü nicht aufinem Tage, Amen. Denfelben HErrn 
euer Franckfurt geſtellet. Gegeben Wit⸗ habe ich gehoͤret und babe ihn getroͤſtet: ſo — 
tenberg den 10. November im Fahr i535. viel GOtt verliehen, habe ich ich ihn geheiſ⸗ 
Be Euer Martinus Lutherusſen ‚getroft fegn und wiffen, daß er nicht 
a ey Tallein ein wenig aeplaat werde: denn eben 

— — | dergleichen gebet über alle unſre Brüder m 
5 der Welt, Wir müffen einander tragen > 
An die Prediger zu Strasburg d.d, 27. und. getragen werden, wie Jyriftusunsale. 
N a ag — — Welt e— 
S.im XVITTH. d S p. 2522. und die dem, Ende. Wir koͤnnen nicht allezeit veſt und 
belben vorgeſetzte Anseigep. u, ni * Gradi Ta, aber and nit ARE wa 


Sad, Gehabt euch weohl in CHriſto, und 





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Re * 


nd) — ee en der will | en foffen. M. Meter hat an ihr gar Eein 
„welcher bläfet, wo und wenn er will, daß Recht mehr, da fie ſchon Tängft eine ledige 


er ung durch dieſen Wechſel lehre und wir 
nicht, wenn wir immer freudig und tapfer 
wären, ſtohzierten ‚oder wenn wie. immer 


fhivädh‘ wären, derzageren. Er weiß um: 


fer gar ftaubicht und afchenhaftes Gemaͤcht 
Aber vas fol ich viel vor eurh fügen, Der 
abe EHrifti ſeyd? auffer daß Biuͤder einem 

ruder zureden, und einander Handret 
&ung thun müffen in dieſem Jammerthal, 


bis der Tag aufgehe, auf den” mie warten, 
> #) fulline. 


2Ihr werdet even — ehrerbie ig 
gruſen, welchem ich, GOtt weiß es, von 

Herzen Gluck wuͤnſhe zu dem Seift, der 

die Schrift fo lieb 'hat, und bitte, GDit 

doß er folchen Seegen in ihm und uns allen 

mehren wolle der Vater der Barmberzig- 

keit, Amen. Gehabt euch wohl mit den 

Euren in eben dem HExrn, und bittet für 

mich der ich auch ein Sünder bin. Witten 
— am — — Bit 5% 

a WarrinLurber. 


"Anno 1536. 
6 l, 


An Yricslaım Alla: dd am 
Tage St. Antonit, 1536, 


58 





Dem rechtſchaffenen und windigen D. 
und M. Nicolao Aausmann, Dienerdes 
Wortes in in Deilau, feinen Yelteften 

en) | 


> 


nen Gefahr. 


st, will ic) gerne für ibm forgen. 


benſt 
gels und. eurer Sache, will in kurzem 


Wittwe und ihr eigner Herr ift, und M. 


Perern auch in allen öffentlichen Gerichten 


das ‚Haus und alle Güter abgefprochen 
morden. Sie heyrathet nun auf ihrer eig⸗ 
Es iſt genug, dah M. Peter 
an dem erſten Schwieserfohn ein fo krauri⸗ 


ges Schickſal erlebet; er. darf ſich mit die⸗ 


ſen nicht viel abgeben, ſondern fuͤr das ſei⸗ 
nige ſorgen. 

2 Fuͤr den Prieſter in Worlitz weiß 
ich jetzo Feine bequemere Vacanz (damit ich 


ihm nicht vergeb iche Hofnung mache); wo 


aber eine offen kommt, und es mir möglich) 
Ron 
Nemgkeiten meiß ich meiter nichts, als was 


ihr von M, Franciſo ſchon werdet gehoͤret 


haben. 
3. Die enaländifche Botſchaft an M. 


Philippum, wartet darauf, daß er das 
Werk des Koͤniges ausrichten ſoll. Ich 
Faber muß jetzo auf vieles merken, und kann 
[daher auf ein jedes nicht Die genauefte Obacht 


haben. Meine Kaͤthe gruͤſſet euch erge⸗ 


Lebet wohl in CHriſto. Don Spie⸗ 


Schreiben. Lebet nochmals mohl. ° 2m 
Tage St. Antoni. 1536, 
Be | Euer M. 2, DO 





62 


Er Anton ——— uch MER 
nach Dorotb, 1536. | 


| Dem ehrwuͤrdigen Herrn Antonio 


88 und — in CHriſto. Ich bit⸗ Lauterbach getreuem Diener der Kir 


te euch, mein lieber Hausmanmn, 


ihr! 
wollen des m. Peters Hochꝛeit vor ſich ge % 


che in $eisnir g, feinem lieben 
Bruder, 


Ypy y 3 CR, 


yBiefer Brief fießer in dem Band der Handſchriften woraus derſelbe genommen, gedoppelt, ohne er 
nige andere ame als daß die bier in [ J einge] chloſſene Worte am zweyten Ort nicht bei 


a nn 


= 


ER 


N entweder im Mutterleibe oder in der Ger 


9 gpillen auch GStt Dergleichen gefchehen laͤſ⸗ 


J J 4 2 
* =; 7 N ra 






It, Briefe Lutheri, weichenoch niemals gedruckt worden, 3 
| N denten, daß es eine Verfuchung unfers 
Gu und Friede in CHriſto. Alſo Glaubens fey. » Darum, wenn es gottfelis i 

KDD mein Antoni, habt Patien; , es wird ge Weiber find, Fünnt ihr.fie auf Diefe Art 
bald beffer werdenzc. Auf andere von den troͤſten daß fie juerſt die Sache der goͤttli⸗ 
fruͤhzeitigen Geburten und flerbenden Kind chen Guͤte anheim ftellen , weicher viel gie 
betterinnen , find das meine Gedanken. Erſt⸗ tiger it, als dee Menſch gedenken Fünne, 
lich der Kindbetterinnen felbft wegen, iſt Hernach hat derſelbe ſich nicht ſo an feine 
gar Eein Zweifel, wenn fie im Glauben Sacramente gebunden, Daß er nicht ans 
ſterben, [daß fie nicht follten felig werden, ders thun Tann ohne Sacramente; gleiche 
da fie in einer Pflicht ihres von GOtt er: wie er auch unter dem Gefese viele (auch 
ſchaffenen Gefchlechtes ſterben, und alſo fo gar Künige, ): ohne Geſetz felig gemacht, 
der Glaube in feinem Werke wirffam;, ja als Hiob, Naeman, den König zur Ar 
im Exeuje vellfommen erfunden wird, wel fur, Babylonund Eghpten. Dennochhat 
cher ganz ficher den Tag des Berichtes oder er nicht gerollt, daß man um deswillen das 
. vielmehr des Troftes erwartet. Deswe⸗ Geſetz üffentlich verachte, fondern DaB man 
‚gen auch die Weiber zu ermahnen find, es beobachte unter der Strafe des Fluches, 
daß ſie in Diefer Noth alle Kraͤfte anwen⸗ So hoffe ich auch , daß der gute und barm⸗ 
den, von der Frucht enebunden zu werden, |herzige GOtt mit diefen Eleinen Kindern, 
wenn fie auch in der Geburt felbft fterben | die ohne ihrer Schuld. der Taufe beraubee 
muͤſten. Denn einige pflegen mehr für ihr werden, und dabey Feine Verachtung eines 


D £ 


Leben als fuͤr ihre Frucht zu ſorgen indem offentliches "Befehle Sorgehet, was gutes. a 


1412 
















ſie ſich vor dem Tode fürchten oder Schmer⸗ im Sinne habe, welches et aber um der 
gen flieten. 7 Bosheit Dev Welt willen nicht jedermann 
2. Zum andern, von der Frucht, die geſagt oder anvertrauet haben will, damit 
vet nicht alles, was er anbefohlen und geboten 
burt ſtirbt, bin ich der Dieynung: daß man hat, verachtet werde. Denn wir fehen, 
wwar dieſes Zeichen des Zorns GOttes nicht daß GOtt vieles um der Bosheit der Welt 
berachten muͤſſe, um der unglaubigen böfen | willen gebietet, roas er doch bey frommen 
Menſchen willen, welche vieles hun wuͤr | Menſchen für nichts anfiehe. Summe, 
den, was erſchrecklich zu denken iſt, wenn alles weder der Heilige Geiſt zum guten, 
fie wuͤſten, daß dieſes etwas geringes fey.|und mit dem Verkehrten wird er verkehrt, 
‚Deswegen wollte ich, dab manbey Dart) Wesiwegen auch ihr euc) vorzufehen habt, 
nägkigen und Unempfindlichen dieſes Liebel daß ihr nicht Diefe meine Mepnung ‚> die | 
. (od) insgeheim) vergeöffere, fie von kuͤnfti⸗ nur insgeheim für die Gewiſſen der From⸗ 
gen Dermuthungen abzufihrecken, Damit| men iſt üffentlich Tehrer. Denn der ge⸗ 
fonft Die Welt genug beladen ift, um Deren) meine Mann nimt dieſes gleich als ein ges " 
wiſſes Geſetz an, welchem er ficher folgen 
ſet, wenn fie fich vielleicht wollten ſchrecken koͤnne. Und daher wuͤrde es kemmen daß 
jaſſen Weil aber auch Frommen dieſes ſie auch mir Fleiß und Willen die Frucht 
öfters begegnet, (ur DBerführung det Gott⸗ toͤdteten oder verabfäumeten. Wes wegen 
loſen, und zum Yergerniß,) ſo müffen wir man oͤffentlich Tieber hievon ſchweigen, und 


per 


N 








D- 





1444 III, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden, 1445 
N ne 
nur insgeheim frommer Gewiſſen Damit |fondere Briefe an ihn fchun zum Drachen 
troͤſten muß. Damm GHtt hat uns nicht und Cardinal des Teufels gemacht habe, 
geoffenbahret, wie er mit Eleinen Kindern, Betet, daß EHriftus fein Bericht, fo. er 
Die nicht getaufet worden, verfahren wollez jan ihm angefangen, vollenden wolle , fintes 
ſondern es feiner Barmherzigkeit vorbehals mal er nicht auf hoͤret diejenigen zu verfol⸗ 
ten, und befohlen ‚öffentlich aufs Wort gen, die die endliche Gnade GOttes erlan⸗ 
"md Saeramente ſtark zu halten. Da fol gen. 
len wirs bey laffen, Er iſt nicht ungerecht. 3. Von der Hochzeit in Torgau kann 
Lebet wohl. Gruͤſſet euer Fleiſch, die Ni⸗ weiter nichts melden, als daß ſie gut und 
am, 1536. on 3 Feſttag nad) Doroth. prächtig gemwefen. Sch habe des Abends 
ER "u Men) — Lucher. Braͤutigam und Braut zuſammen gegeben. 
= — — Des Morgens hat ihnen D. Pomeranus 
63. (weil ich vom Schwindel uͤberfallen wurde, 
x Hieotaum Hausmann, d. d. am md alſo nicht konnte,) den Gegen gefprgs er 
Abend Remin, 1:36, Er * Ein 7— Aller ee 7 
em rechtfnaffenen und kommen © wie im Catechismo ftehetz denn fo wollte 
> M. sefofe an gerreuem (9 der Fuͤrſt haben. Der fünfliche Bräw 
Rue CHrifti in Deffan, feinem  |fsam iſt ein feiner. Füngling, ehebar und. 
ah Bruder, befcheiden, fo Daß ich mich über fein Anſe⸗ 
1 Ruh —— Ne u hab — 
aufs öchfte gefteuet abe, riſtus er⸗ 
er Bud r in ne ou, ode "Amen. Mein Here Käthe gruͤſſet 
nt den Ueb:rbringer Diefes Briefes wi) such ergebenft. Lebet wohl im HErrn und 
euch hiemit_beftens empfehlen. Derſelbe hetet fr mich, Am Abend Reminiſce⸗ 
hat wir geſaget, man habe ihm Hofnung i8, 136% 
oder Gelegenheit gemacht, einen Schul.) Euer 2 
dienſt bey euch zu erhalten. Deswegen hat | 
er mic) gebeten, Dieferhalben an euch zul 
fihreiben, und ihn euch zu empfehlen. Wo⸗ 
au ich um foniel bereitroilliger bin, teil er) 
ein gefehriebenes Zeugniß hat von dem Gra⸗ 
fen von Hoya in Weſtphalen, welches ſei⸗ Pi 
net vegen an mic) gerichtet if, Daß man S und Siebe Hi: EHrift, Weil 
ihn nicht als einen fremden oder verdaͤch⸗ es ſchon einige hundert Jahr ber iſt, 
tigen anfehen ſolle. Wenn alſo ihr in eurer daß ich nicht Rateinifeh vede oder. fehreibe, 
chule feiner benoͤthiget ſeyd, ſo ſorget für lieber Wenceslaus, daß ich fürchte; unſer 
ihn ſoviel ihr koͤnnet. altes Latein vergeffen zuhaben, wo ih niche 
WER Suft ift nichts neues, als daß ich ‚glaube, dab ihr auch eben dieſer Gefahr 
— oͤffentliche Schrift denke, den Cro⸗ unterworfen feyd. Darum hoffe ich diefer ‘ 
codill damit anzugreifen, den ich durch be⸗ Glaube werde mich ben euch — X 
EEE \ — ohne 


— 























x : F 
An Wenceslaum Lind, d. d rue 
—— nach Oculi 1558s. er 


N ’ — 











1946 111 Briefe Zutheri, welche noch niemals gedruckte worden, ° 1447 h 


 folehe Snder ein gnädiger Gott feyd, fe ‚mit euch und euvem ganzen: Flaſche 


Eet; aber die Elbe iſt in dieſen Jahren oft/ 


/ at —** 


Feid der Epicurer iſt, die über die Ato 


5Da ihr dort zwiſchen guͤldenen und geſchrieben hat, ik, ſeviel ich- verſtehe, 
filbernen Ftüffen feyd, fo ſchicket mic, nicht |fteundichaftlich und liebreich geſchrieben; 


es niemand gefallen. ſoll. Keber wohl in ſehr darüber, Daß ihr euch wirklich mit 


ekelina mit ihren- Töchtern, nicht wollte) T 


{eh krank genug bin, und gefund, ſchwach 


. Dder zu weit, oder zu hoch ‚oder zu lief oder ter Gelegenheit müfte eingehaͤndiget werden. 


Ten machen (wie wirs bereits gefhan), Daß falle diefen Brief ſehr wohl, und freue fi 


e Werke, weil ihr gegen |EHrifto, Detet fin mich. Der Her 


{ 


ohne gufe oder bu 














gleich wie ihr wollet, daß euch in gleichen Gruͤſſet ale unfrigen. Den 3. Feſttag nach = 
Sünden gefihehe. Amen. > [Ole sg nun © ae 
9, Ach) hatte Feine: Urſache zu ſchreiben D. Martin Luther. J 
“non 0, JowohsDsetor als er ſelbſt. 









als: weil dieſe Evangeliſtinnen, die Frau⸗ | 





— — 





öhrte einen Brief abreiſen zu laſſen. Ich ae. GA.” aha. a — 
; inige gi emitaechi.|2In Stephanum Aodt, Geor 
hätte auch einige guͤldene Berge mitgefchi — —— Be | 
aus ihren Ufern getreten, und. hat allen Dem ehrenveſten und gelehrken— a 
goldenen Sand mit ſich genommen, und — a an 
nur Steine und Kieß zurück gelaiien, da“) verehrenden Gönner und Fre de > 
don einige Anteni-in Juſti Zona Ruͤcfhen Babe des 
behängen ‚blieben find, da er em. groſſer Ray Eure Sache mit Herrn Docto 

it, die ů I, Martin, groffer Gönner, find gt 
mos ftreiten. So habe. ichgefcherget,, Der\beugeleget, und duͤrfet ihr Die falſchen Re⸗ 
den derjenigen nicht hören, Die euch dad 
Gegentheil fagen. Denn der. Brief, den. 
euer Paſtor eurer Angelegenheiten wegen 







und flark, ein Sünder und Gerechter , neuz 
lich geftorben , und lebendig in CHriſto. 






der, die mir ſehr wol gefallen. Verſtehet um deswillen, weil ich ihn zu einigenmalen | 
ide? Ach till Deutſch reden. Mein gna-| nie zu Haufe oder befchäftiget fand, daß 
diger Wenzel. Wo es euch wicht zu ich denfelben nicht beqvem übergeben Fonnte, 
ſchw he wäre, noch zu viel, noch zu lang, \und.es mir deuchte, Daß Diefer ihm bey gu⸗ 


‚poetifche Traume/ ſondern poetiſche Lie⸗ ob ich ihn ‚gleich nicht felbftiübergeben habe, 
de | 












dergleichen wäre: fo bitte ich, ihr wollet Daher habe ich Serge getragen, daß ders 
etwa einen Knaben laſſen ſammlen alle deut⸗ ſelbe ihm bey Gelegenheit gegeben werde. 
ſche Blderreimen, Liederbuͤcher, Meifter- | Denn ich) habe den Herrn Doctor Wellen, 
gefänge, fo bey euch Dies Fahr find gemah- welcher oft bey dem “Doctor M ——— 
let, gefichtet „ gemacht gedruckt , durch gebeten, daß er ſelbſt den Brief bey Geſe⸗ 
eure‘ Deutiche Poeten und doemſchneider genheit überreiche, under hat fowol um 
ober Deuter; darum ii) Urfache habe, euer als Mmeineiilen diees aüfig verfpus 
warum ich fie gerne hätte. Lateiniſche Bu⸗ chen. Derfelbe it auch von ihm bey der 
cher Eönnen wir felber machen. An deut-| Mahtzeit abgegeben wurden, und der" Sen 2 
ſchen Büchern zu ſchreiben Ternen wir fleiſ Doctor Martinus hat in Gegenwart vieler 7 
fig, und hoffen, Daß wirs ſchier fo guf mob | angefehjenen Leute öffeuslich geſaget: ihm ge⸗ 


eu⸗ 


\ 22 RR SEABN ü ag BT —— — — nn . - - Be 
2448 Il Driefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden, 1449 
— —— Emm — — — ———— — — 


ven Herrn Paſtor ausgeſoͤhnet härter. Im 
übrigen hoffe ich, ihr werdet nicht unter: 
laſſen, mit allem Fleiß euch dahin zu beſtre 
"ben, daknichkeinanderes und widriges Ge: 
rüchte, die wicderheraeftellte Freundſchaft 
wieder zerſtoͤre, wo euch das Anfchen und 
Gewogenheit ſolcher Manner fü Tieb ift, ale Kr htem unfer Evangelium und Lehre 

es euch gemwißlich iſt. Ihr hergegen wer- aufs hoͤheſte dahin dringet, Daß man 
det auch unferer Freundſchaft in mei-| Dre. zwey Regiment, weltlid und geifilich, 
nen Geſchaͤften die alte Treue und Gewo⸗ wohl unterfcheide, und ja nicht untcreinan- 
genheit bemeifen. Sich habe meine bishe der menge, wo nicht Die hohe Noth oder 
rigen Schuler beurlaudet, alle Geſchaͤfte Mangel der Perfonen ſolches erzwinget, das 
bey Seite geſetzet, und mich ganz ollein der ſt, wo Perſonen da feyn, die das Pfarr⸗ 
Arʒeneywiſſenſchaft gewidmet, welches mei⸗ amt und Kirchen verforgen,, foll Feines dem 
ner Meynung nach derjenige thun muß, der andern in fein. Amt greifen oder fallen; 
ſich in einer Wiſſenſchaft eine vollfommene| ondern einem jealichen dag feine auf Ges 
und erundliche Erkaͤnntniß erwerben mil. wiſſen laffen befchlen feyn, wie S Petrus 
GOtt gefegne mein Studieren zur Chrefeis lehret, mir follen richt alienorum curatores 
nes Namens, jur Wohlfarth des Staa-|vel Infpedtores feyn, mie denn im Anfang 
tes, und zur Seligfeit meiner Seele. Da ſolche zwey Aemter von EHrifto geſondert 
ich mie Diefen Zweck meines Studierens|feyn, auch die Erfahrung allzuviel jeuget, 
ſchon vorlaͤngſt von Jugend auf vorgeſetz t, daß Fein Friede feyn Fann, wo der Rath 
ſo zroeifle ich nicht, Daß es um diefer Urſa⸗ oder Statt in der Kircheregieren wid, und 
che willen allein bisher glücFlicd) fortaeganz| ung des Pabſtthums Cxempel wohl Iehret. 
gen, und auch noch Fünftig einen aluͤcklichen Demnach bitten und vermahnen wir euch, 
Fortgang haben werde. Grüffer meinet Er Pfarrherr und Magiſter Leonhard, gus 
wegen freundlich und ergebenft den Herrn ter Freund, daß ihr bey eud) zu Zwickau 
Paſtor und Prädicanten, meinen geehrteſten feſt daruͤber haltet, wie es denn die Viſi⸗ 
Herren und Gönner, welchen ihr dieſen tation Ariicfel, und hernach der Churfuͤrſt⸗ 
Brief zeigen koͤnnet; weil Here Doctor liche Neceb beſchloſſen. Denn der Teufel 
Martinus vor jego fo befchäftigee iſt, daß feyret nicht, fo ift Fleiſch und Blur nicht 
er dem Paſtori kaum wird antworten koͤn-⸗ gut, und die Leute in di ſer aefährlichen 
nen, und er auch duch GOttes Gnade im Zeit ſeyn wunderiich und vorwitzig, deren 
Predigen und Lehren fleißig iſt, und Kraͤfte viele nicht was Fried und Einigkeit, fon= 
bat. Die Streitigkeit zwiſchen den Ga dern was Luſt und Gedanken fordert; ſu— 

cramentirern und uns iſt beygeleget, und chen. Demnach weil da Fein Fried nech 
Bucerus hat öffentlich von der Canzel ſeinen Einigkeit bleiben Fann, wo der Capplan, 

und der feinigen Irtum widerrufen. Lebet Schulmeiſter, Kirchendiener wiſſe daß fie 
wohl und glücklich. Wittenberg, den ohne Wiſſen und Willen des Pfarrherrs moͤ⸗ 
23 Junii se. Ä gen im Kirchenamte feyn, und damit auf 
0 Euer Beorgius Thorman.|den Rath fragen und pochen koͤnnen; fins 
Lutheri Schriften ar. The. 1 Bu temahl 


65. 


An Keonbard Bavern, Pfarrherrn zu 
Swidau, Zutheri, Bugenbagens und Spa— 
lasini Schreiben, d. d. Montags nad) 

©. Dragdal. 1536. R 





4450 HI, Briefe Tucheri, welche noch niemals gedruckt worden. 
temahl man allenthalben Ruͤckenhalter wis Dem gelehrten D, und M. Nicolao 
der die Perſonen finder: fo ſollet ihr das Hausmann, Diener CHriſti an der Kirche 
Exempel nicht einräumen und geſtatten, daß/ in Deſſau, feinem liebften Bruder 
ſie ohne euer Wiſſen (wo fie es fürnehmen N im HErrn. = 
wollen,) noch Willen, einigen Capplan /,/,; | 
Schulmeiſter oder Kicchendiener annehmen] = | 1. Ka 2 
oder dulden, wie wir denn alhier zu Wit⸗ Se und Friede. Ich fehreibe nur 
tenberg, nach laut der Rifitation, auch) fparfam an euch, liebſter Nicolae, 
den Pfarrherr nicht laſſen, ohne Wiſſen und; weil id) nichts zu fchreiben zu haben glaube, 
Rath des weltlichen Negiments annehmen|da euch alle unſre Angelegenheiten jederzeit ' 
und enturlauben, welches auch, fo viel wir bekannt genug find, und der eurige Hofdie 
wiſſen, alle andere Städte thun, ohne, wo Neuigkeiten zeitiger erfähret , als der unfeis 
die Vifitatores (da man fonft Feinen bekom⸗ ge. Die beuden Marsgrafen find vom " 
men Eann, ) darum erfuchet werden. Welt⸗ Evangelio abgefallen ; wenn euchdiefesnuch 
lich Regiment hat für ſich zu thun genug, bisher unbekannt geweſen, fo wiſſet ihe es 
darf fich nicht noͤthigen mit unnoͤthigem Ne-|jego; ich aber weiß nicht was vor böfes uns E 
giment zu beladen. . &s hat auch ein Arger-|ter uns bier glimmet. NR 
liches Anfehen, und darf fich weder Zwi) 2, Meinen neuen Borfehlag, erentwe 
au, noch ein anderer Kath, dem Exem gen, halte ich noch. Denn ich denke dar 
pel zu Wittenberg, und anderer Städte zulauf, eud) von da wegzurufen, und zu mei- ” 
folaen nicht fehämen, weil e8 der Rifite-Inem Hausgenoffen zu machen, damit ibe 
tionordnung gemäß, von welchen gemeinen endlich einmal Ruhe und Friede haben mie 
Drdnungn zu meichen, machet nicht guteiget. Euer Bruder hat mie fchon verfpro- 
Gedanken, fondern endlich Trennung und/chen, er will euch hier bey mir unterhalten, 
Verwuͤſtung der Kirchen. Wir ſollten Denn ich fehe, daß die dermaligen-Um- 
Gott danken, daß unfere Kirchen ein me: ſtaͤnde fich für euchnicht ſchicken. D. Hie⸗ 
nig in gleiche Ordnung gebracht und aefaf Ironymus Weller iſt Fhr froͤhlich; er iſt von 
ſet ſeyn; und GOtt wird denen Fein Gluͤcke mir aus, in ein eigenes Haus neben miran 



































ade 


— 







geben, die ſolche Ordnung und Einigkeit gezogen, welches mir ſehr lieb iſt. 


Jertrennen, und um ihres eignen Ehrgetzes 3. Das Vorhaben des Kayſers genieſ· 
und Duͤnkels willen ohne alle Noth. GOtt ſet Feines fo hohen Gluͤckes, als fie aus 
helfe und ſtaͤrke ung alle im vechten Glau⸗ſprengen. Man fagt, der Hunger babe 7 
ben und ungefarbter Liebe, Amen. Mon⸗ ihm ohngefehr fünftaufend Mann aufgerie 
tags nad) S. Magdalenaͤ, Anno Domi-|ben, worunter einige tapfere Generals feyn 
ai 1536, DER _ follen: als der Marggraf Friderich, Würp 
— Wertinus Lutherus, D. burgiſcher Praͤpoſitus, Caſpar von Frons⸗ 
Johannes Bugenhagen, D. berg, und, ich weiß nicht, wer mehr. 

Georgius Spalstinus.|Das Concilium ſcheinet mir, als wenn es 

nur vorgewendet, nicht. aber gehalten wer« · 

de; ob man gleich faget, Daß der Heryog ' 
Georg ein. groffes Buch) wider Die Biſchoͤſe 





66. | 
- An Nicolaum Sausmann, d.d. 4. 
nach Lamberti, 1536. 








7452 HI, Dviefe Lurbert, welche noch niemals gedruckt worden. 1453 
ſchreibe, die er wieder in Ordnung nadyfämeigen und heffen, fo merdet ihr durch 
Maakgebung dee Canonum beingen, das CHriſtum dieſen Srammaticofophiften über, 
ift, den Teufel mit GOtt uͤbereinſtimmig winden. Mit Schroeigen kann man vief 
machen wi, verantworten, fonderlich in ſolchen Faͤllen. 
4. Aus England fehreibet unfee Ale Bis wir euch fuͤglich Fünnen von dieſem 
fius, daß die neue Königin Johannes, eine Rufe frey machen, und anderswohin vers 
Feindin (wie er faget, ) des Evangelii, am ſetzen, wie wir allerdings gedenken. In— 
Michaelsfefte ſolle gecrönet werden. Das deffen ift es euch beffer und anſtaͤndiger, daß 
Reich ſiehet jest ganz anders aus, fo daß ihr von ihm Unrecht leidet, als ihm thut. 
Antonius fich jetzo nicht ohne Gefahr _ver- | Hecht findet fich Doc) zuletzt. = 
borgen halten und fchmeisen muß. Dem) 2. Wegen des *) werthen Zohanneg, 
ohnerachtet faͤhret der Koͤnig noch immer) babt ihr mic) zweifelhaft gemacht. Mir iſt 
fort, den: Pabſt zu verachten, und mit Nachricht gegeben worden, daß er auf dem 
Einwilligung des ganzen Meiches ift befchtof | Schloffe Leuchtenberg gefangen fiße; wo 
fen worden, daß Feiner eher zum Concilio jener “Brief nicht laͤngſt vorher gefchrieben 
abreifen fole, bevor der König zu Haltung | worden. GOtt befehre ihn und bringe ihn 
deſſelben feine Einmwiligung gegeben, wels| twieder auf den Weg zurück, 
ches nie gefchehen wird. Go lange die Koͤ⸗ ae 
"nige noch dawider find, ift das Eoncilium| _3. Eurer Frau Hagnes laß ich wiſſen, 
ein Mährgen, oder wird wenigftens zuran- daB die Worte, fo über das Kind zu fpre- 
geferten Zeit nicht gehalten werden. Wenn Hen find, wol guf find, Aber meil der 
‚über der Termin einmal vorbey ift, ter Kleck daran iſt, daß fogar eben müffen ſol⸗ 
wird einen andern anfesen? Cs iſt alle che Worte ſeyn, und auch von eben folcher 
Melt poll Büberey. Lebet wohl in Chri. Perſon gebrochen werden, fü its Chri- 
flo und betet für mich, mein Bruder, denn ftus hic er hie, das iſt der Teidige Teufel, 
ic) bin mehr als zu viel bedürftig. Gruͤſſet Sollen Worte helfen, warum thuts des 
in meinem Namen euve braven Fürften ger Pater mofter nicht? Soll Perfon helfen, 
Borfamft. Den 4. Tag nad) Lamper Warum thuts nicht ein jeglicher Chriſt? 
fi, 1536. * | Darum ſeyd zufrieden, und leidet lieber 
Ra Euer Wartinus Lucher, was HOtt woill, und macht (ohne GOttes 
Be 9,0020 0 22022 1eBefehl): Eeine heue Form oder Perſon 
ER 67.. 99iemit GOtt befohlen. Und was das Ei- 
An Antonium Lauterbach, d. d. Miee ſenwerk Foftet laſſet mich wiflen, und danke 
oe iu Werbnachten. s36. euch für euren Fleiß. Mittwoche in Weyhe 


N A -_ nachten. 1535, - 
Dem ehrwärdigen Bruder in EHrifto Ö | = Martin 8. 

8 | : / | Martin Luther. 
Herrn Anton Lauterbach, treuem und 


ufrichtigen Diener des Wortes in der | | = 
rs Kirche zu Leisnieg. Se any 1537, Er, 





a. u 2.00, | An finen Sobn, d.d.am Somtag 
ge und Friede in CHriſto. Thut —— an g 


alfo mein Antoni, ſeyd ſtark im’ 3332 Gnade 








\ ⸗ 


1454 II, Sriefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 
Sa und: Friede im. DEsen. : Mein”... 2... 0 a 
RL N —— * 
Studieren und deine Briefe ſehr wohl ge— % — ee 
falen. Du thuft hierdurch etwas, was) 7 Pfingſtfeyettage 137. UN 5 
nicht allein deinem Pater, der dich liebet, Dem - redlichen Manne, Herrn Con: . 
angenehm ift, fondern auch Dir fehr Nu⸗ ade Cordaro, fremmen Theologen und 
gen Farm, daß du nicht ſcheineſt als ſeyſt zau Priefter zu Nimmern, feinem gelieb ⸗ 
‚aus der Art geſchlagen. Sorge derhalben teften Beuder im Een. 
na nr a du A al — — — 
fleißig fortfahreſt. Denn HDtt, der befoh— er ta > A 5% 
len bat, daß Kinder ihren Fitern geho ſam Se und Friede in CHriſto. Euer 
feyn füllen, hat auch den gehorfamen Kin,| ’ Ruf nach meinem Paterlande Eifler 
dern Segen verheiffen. Auf diefen Segen den, mein Cordate, füllte mir fehr roohl 
0 fiehe einzig und allein, und laß dich nicht ‚Gefallen. Denn ihr wuͤrdet Dafelbft einges 
durch irgend ein böfes Cxempel Davon ableis genwaͤrtiger Streiter feyn, wider Wera 
ten. Denn eben Diefer GHOtt hat auch al, Taum, welchen ihr mit einem heiligen und 
len ungehorfamen Kindern den Flach gedro- gerechten Haffe verfolget, wenn ihr nue 
bet. Fürchte d her GOtt der da fegner vorher hinveiferet alles zu befehen. Wenn - 
und fluchet. Der feine Verheiffungungen| es euh alſo gefiele, daß ihr ohne Neue dies 


und Drohungen, ob er fie aleich zum Un, fen Winkel Nimmern verlaffen koͤnntet, 
tergange der Gottloſen auffchieber, Doch ge- wuͤrde das gefchihen, tag GOtt verordnet, 
ſchwinde genug zur Seligkeit der Frommen Und was ic) gernfehe. Die Luft würdefir 

erfüllee. Darum fürchte GOtt und folge] euch viellei ht daſelbſt gefunder feyn, als an. 
deinen Eltern, die gewiß nichts anders wol-| dem fumpftaen Orte, SD Tag und Wacht - 

len, als was Dir gut ift, und meide fch nd. durch ſo viel Feuer gereiniget wird. 

liches und unehrbares Geſchwaͤtze. Deine 2. Ich danke GOtt, daß ihr wieder 
Mutter gruͤſſet dich von Herzen, wie auch zur Geſundheit kommet; aber ich bitte, 
die Muhme Lehna, und deine Schweſtern thut eurem Argwohn Einhalt, der euch, ich 
und Bruder, Die alle einen glücklichen Sort-| weiß nicht was vor Fünftige Krankheiten vors 
gang und Ende deines Studierens erwar⸗ herfaget. Ihr wiſſet das Sprichwort: 
ten. Die Muster Iaffet au deinen Lehr⸗ Imaginatio facir cafum. Darum entfchlas 7 
meiſter und feine Frau gruͤſſen. Hernach get euch der Gedanken, und laſt fie nicht 
weun fie mit Dir gegenmartig ſeyn wollen in wiederkommen, fo nie ich esauchthunmuß, 
dieſen Faſtnachten oder froͤh ichen Seyerta-|denn unfer Widerſacher, der: Teufel, ges 
gen, ſtehet es freu, da ich unterdeffen ab-Ihet um ung her, nicht allein die Seele u 
weſend bin; hierum bittet Muhme Lehneifreffen, ſondern auch unfern Leib durch die 
fehr. Lebe wohl, mein Sohn „lerne und Gedanken der Seele abzumatten, ob er - 
nim Die Erinnerungen guter Leute an. Der ihn vielleicht gar tödten koͤnnte; da er wiß, 
 HEir fen mit die. Gegeben 1537. den daß der Zuftand des Leibes aröftentheilsvon 
Sonntag nad) Pauli Bekehrung. ‚en Gedanken der Seele abhänget, twieman 
M. Luther, |fagt; Guter Muth, halber Leib; und ein 
bein geiftliihee-und leiblicher Vater. in 





a 


"An Conrad Cordatum, did. am 


— 
vs u fa ie te = u Sau gl 





En 
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BT. ER, 
— SZ y 


— SUR: 
GN 


1456: 

trauriger Sat vezehret das Mark in den 
Knochen, ein froͤh ches Gemüth macht ein 
blühendes Alter. Diefes Aehre ich eur, 
da ich unterdeſſen euch ſelbſt nicht lehren 
mag. So mahlet Paulus Rom. 2; die 
Suden ab. Lebet wohl im HErrn. Am 


andern Pingfifepertane 1537. 
Euer Martinus Luther. 








"Ant merun — d am Tage 
Ylicolai, 1537. 


Siehe im XVII. Ch. d. ©. pP. 2598. und die 


demſelben vprgegte Ainzeige, p 72. 


—— Anno 1538: 


en 
An Nicolaum Hausmann, d. 44 — 
nach Oculi 1538. 


Dein rechtſhaffenen ©. md M. Mi: 
colao Hausmann treuem und aufrichtis 
‚gen Diener CHeiſti, ſeinem Aelte⸗ 
* im m 


L 


un und Griede in Eheie. 
I fchicke euch das Buch wider die Sab- 





Karben) und den Vorſchlag der 2 Eardinäle, 


‚die Kirche zu reformiren. Die übrigen 
Schriften, die vorher gedruckt vo den, als, 
der neben Juda aufgehangene Pabſt X. 
werdet ihr Schon alle haben. ı D. Jonas iſt 

an meiner ſtatt nach Braunſchweig gerei⸗ 
fer weil beſorglicher Krau kheit wegen nicht 
konnte. 

une. Sonſt weiß ich nichts neues, als 
was ihr Fon lange erfahren habet, nem- 
lich, daß noch Fein Friede ift viſchen dem 
Kabſer und Srangofen. und Daß die Vene: 
tiauer von den Tuͤcken ſehr geänsfter wer⸗ 


— 


IM, Briefe Burberi, welche r * niemals gedruckt worden. 


wettlaͤuftig zu ſchrelben 
ich euch, zuerſt den Durchlauchtigen Fuͤr⸗ 

ſten in meinen Namen für den geſchenkten 
Rache Dank 


80 


457 


ſden, weil er ihre Flotte eingefchloffen hält, 
und fie zwinget mußig zu liegen; wo der 
Kayfer und die Fürften in Ztalien nicht zu _ 
KHälfe kommen, werden fie gezwungen feyn 
mit den Türken wieder Friede zu machen. 
GOtt vergebe uns unſre Sünden, und ers 
barme fich unfer, und laſſe jenen Tag der 
Er! Sfunghereinbrechen. Amen. Lebet wohl 
in EHrifto , und betet für mich zum HErrn. 
Gruͤſſet Meifter Peter, Den 4. Feſttag 


Euer M. L. 


nach Oculi. 1538, 





72. 
An eben denfelben, d. d Sonntags 
nach Petri Stublfeyer, 1538. 


| Dem gelehrten ©. und M. Nicolao 


aufrichtigem 


Haͤusmann, freuem und 
Knechte CHrifti in  Deffau, feinem im 
HEren geliebten Bruder und yes 

ehrten Aelteſten. 
| 1. 
Se und & iede in EH: ifo. Ich hats 
te nicht Zeit, geliebteiter icolae, 
Deswegen bitte 


E zu fagen. Hernach wuͤnſchet 
in meinem. Namen ro ederum dem Fuͤrſten 
Ib honnes mit ſeiner Fuͤrſtin Gluͤck. 

CHriſtus beftärige fein Werk, was er an⸗ 


— tin haun vollende er. Amen, 


Dein auch dafür Ehre fen, daß er unſet Gebet 
in dieſem Stuͤcke ſo gnaͤdig erhoͤret hat, 
welches Exempel beweiſet man muͤſſe bes 
ten und nicht ablaſſen. ‚Denn er. wird ge⸗ 
wiß kommen und ung erlöfen. Aber wie ' 


ich ſchon geſaget habe, ich werde jego Durch 
einige Anfälle des Satans gehindert, 
ich nit weiter ſchreiben kann. Künftie ein 


daß 


Eu 33 mehres, 


” 


- Öffentlich bekannt gemacht worden. 1538. 
Pabſtes und feiner Cardinaͤle, das ich ge⸗ 


* Euer M e. moſſen, deß ich euch hiemit till ganz treu⸗ 
— — — [lich gewarnet haben. Doch will ich aus 
— — Te, unbilliger Geduld dee Sachen zu gute fü 7 


daß es zu diefem Jahr gehöre. 


99: Sohann Forfter, laß ich Dismal in fes]men, bis es Gon beffer mit euch mache, 


er . A 12% D8 
£ , -) * im 





1458 III, Briefe Sutheri, weiche noch niemals gedruckt worden. ug 
mehres, wo es die Zeit erlauber. Betet nem Werth, denn ich der Sachen nicht | 
Diefermegen fleißig für mich zum HErrn, Richter bin, fo werdet ihr euer Gemiffen 
daß ich hun koͤnne, was gut iſt in feinen|wol woiffen zu bewahren, ohn daß ich ihm 
Fugen, 0 uuicht wehren Bann noch will, wo er ſich wird 
gene Wunderfehrift der Roͤmiſchen entſchuldigen. "Befehle alſo diß alles ſeinen 
Cardinaͤle wird Deutſch und Lateinifch| Richter, Doc hab ichs mit betruͤbtem 
herausgegeben. Die, Bosheit derſelven Gemuͤthe vernommen, daß ſich der Unfal 
aber und die Schelmftücfe dieſer Menſchen durch den Teufel alfo hat zwiſchen euch zus 
find geöffer als alle Verabſcheuung und getragfgee.. 
Ausfprache. EHriftus der Richter felbfty >. Aber euer Schrift bin id) hoͤchlich ber 
wird Eommen, der ſelben muß man die ge⸗ ſchwehret und too ihr ſelbſt oder eure Praͤe 
rechte Rache an dieſe Spoͤtter GOttes und dieanten dermaſſen von der Concordia viel 
der Meuſchen vorbehalten. Ihr aber betet|wolt ſchreiben oder reden, mie dieſe euer 
für mich, (wie ich ſchon gebeten habe,) denn Schrift meldet, fü follt wol Fein gut Spiel 
ich bin gewiß, Daß euer Gebet ſehr viel bey |daraus twerden. Denn ichs achte, daß 
Gott gilt. Mein Kaͤthe grüffet euch er- [niemand alfo von der Concordia mit Wars 
gebenft, und M. Petern grüffet in ExHri-|heit veven Eönne, und mirs auch nicht zu 
fi. Den Sonntag nach Petri Stuhl leiden will ſeyn. Iſt derhalben mein güte 
feyer, (Petrum Cathedralem,) das ft, die lich Bitte, ihr ſelbſt und euer ‘Prabicanten 
vom Pabft zur Feftfegung feiner Tyranney wollten fich folcher Dede enthalten, und ber | 
9m PAD + denken, wie gar mit grofier Mühe und Ars 
1 30) ſchicke hiebey das Wapen Des beit ; Koft und Fleiß , duch viel bob ee) 
Stands und gelehrter Leute dieſe nörhige 
arme Concordia angefangen iſt. Gollt 
darüber das Feuer wieder aufgeblafen, und 
das letzte Ayger denn das erfte werden, fo 
werdet ihrs von Augsburg verantworten 





















mablet, oder mahlen laſſen. Den Aufſatz 
Dh Kirche zu verbeflern ſchicke ich, 
denn ich habe es ſchon vorher deutſch ge⸗ 


* 
EN 
gi: 
- 


















a — —— uafpura. 4. di [ches erſtlich an D. Capito und M. Buser J 
he er — gelangen laſſen/ ob dieſelben hierinnen hans 
"a orte ife ben bieten Schreiben nicht ange deln koͤnnten oder wollten, ehe wir den Pa ⸗ 
a —* aber theils aus dem Inhalt piſten eine neue Narrenfreude anrichten. 

—— cheils aus dem Seckendorfs aſt. Euers Michel Kelners Buͤchlein ſeyn ſant 
usb. p. wog. nach Slis Geis Edition, andern noch vorhanden, Die laſſen ihnen 
nicht ſo vein und ſchoͤn ſeyn, alseuer Schrift 

— I: ke Denen — ohne : 

nade und Friedein CHriſto. Was E. |vorhergehende Buſſe. Solches mwoller von 
& Ehrbarkei und F mir gefehrieben von | mir roiederum als meine Nothdurft vernehs 


meiden 


= \ ri 


— * 


1460 III. Lutheri Briefe, welche noch niemals gedruckt worden. 146: 





tiber quer Schriftlautet 2. Hiemit GO 75. 
— Amen. —— nach Bar: An Nicolaum Amsdorf, d. d. am 
Martin Luther. Tage Cathar. 1538. 
—— Ih 
774. ge und Friede in CHriſto. Auch ich 
"An Bernhard von Doclen, d.d. den | getrißlicd), mein Amsdorf, habe mit 
0° Jegten Yuguft. 1538. lvieler Verwunderung daran gedacht, was 


— entweder euch oder den eurigen muͤſſe zus 
SS und Friede in EHrifte, Mein!geftoffen ſeyn, daß ihr gar nicht an ung 
lieber Bernharde, ich mag mich zwar ſchreibet. Und ich habe, nachdem ich er« 
eurem Willen nicht roiderfegen , wenn ihe|fahren, Daß bey euch die Peſt fen, Feinen 
zum andernmal verfuchen wollt Schif bruch finden koͤnnen, durch den ich gefchrieben 
in eurer Ehe zu leiden. Uber ich finde Doch hätte, Einmal habe euren Brief im An- 
fehr viele Urſachen, die mir fheinen, daß tiſchencianiſchen Buche (ibro antifchencia- 
fie euch billig bewegen muffen, daß (für-Ino) vom Statthalter. Aber damals mu- 
nemlich ihr) euch nicht zum andernmal ver⸗ fte ich son der Peſt noch gar nichts, Ihr 
ehliget. Ahr Eennet eure Schwaͤchlichkeit; ſchreibet, Die Leute fürchten ſich zu dieſer 
hernach fo werdet ihr nach Diefer zweiten) Zeie fehr vor die Peſt; ich habe Diefes zur 
Hochzeit den Leuten nicht mehr jo angenehm|Zeitunferer Pet, vor einigen Fahren, auch 
ſeyn, der bofen Leute wegen in eurer Ge⸗ erfahren; und wundre mich, daß je haͤufi— 
gend, fo von uns aufs heßlichſte Halten.|ger die Predigt vom Leben in CHriſio iſt, 
Und die Frommen haben doch Laſten genug deſto gröffer Die Furcht vor dem Tode bey 
zu tragen, fo daß es nicht noͤthig iſt fiedeir| dem Volke ift, entweder weil fie vorher un 
net und aͤhnlicher Dinge wegen zu beſchwe⸗ ter dem Pabſte aus falſcher Hofnung des 
ven. Diefes aber ruhret mich. vornehmlich), | Lebens den Tod weniger fuͤrchteten, nun 
daß Gefahr daben ift, ob ihr eine ſolche wie/ aber, da ihnen die wahre Hofnung des. Les 
der finden werdet, als ihr verlohren habet. bens vorgetragen wird, fühlen, wie ſchwach 
Ueberdem fo Fenne ich eure all;ugroffe Ge⸗ unſere Natur fen, dem Ueberwinder des 
lindigkeit in Regierung euzes Haufs, die Todes gu glauben, oder, weil GOtt ung 

zu diefer Zeit befonders fehr beſchwerlich iR s| Durch Schwachheit verſuchet, undläffer dem, 
_ fo daß, wenn ich nach jung wäre, da ich!Satan in diefer Furcht mehr Kraft und 
nun die Boßheit Der Welt erfahren habe Vermögen. Denn da wir noch im Glau— 
wenn mie auch nach meiner Ketha eine Kb-|b.n des Pabſtes lebten, waren wir wie traͤu⸗ 
nigin angebothen wuͤrde, ich lieber ſterben mende oder raſen e, und zogen auch den 
wollte, als um zweytenmal ein Ehemann wahren Tod dem Leben vor, weil wir nicht 
werden. Weswegen ihr euch Davon ent: |muften, was Tod und Zern GOttes ſey. 
halten werdet, wenn ihr mich hören roller, Nun, ta die Warheit ſcheinet, erkennen 
damit ihr nicht euch und uns roch mehr be-|wir den Zorn GOttes deutlicher, und die 
ſchweret. Lebet wohl in EHrito, 1538.vom Schlaf und Raſerey erwachte Natur 


den letzten Auguſſt. fuuͤhlet daß ihre Kraͤſte gar nichts find, den 
= m, 8, Do ie — Tod 








1462 IH, Briefe Lurhevi, welche noch niemals gedruckt worden, 149 


Tod zu ertragen. "Daher kommt es, daß billiger "fen, als daß Die: Lebenden: jagen, 
fie jego mehr als vorher jagen. _Oleichwie und die Sterbenden in, CHriſto geriarker 
wir, al wir noch in Pabſtthum waren, werden, das ik, daß die Lebenden fühlen, 
die Sünde nicht. allein nicht fühleten, fon’ daß fie fterben follen, und die Sterbenten, 
— 


dern in aller Sicherheit glaubten, es ſey daß ſie leben werdenn. 
. ch hoffe auch, daß nicht viele by 


Friede; jetzo aber, Da durch Erkaͤnntniß der 3 
Simde die Sicherheit weagenommen iſt, euch in Unglauben oder Verzweiflung da -⸗ 


fürchten wir ung mehr als wir ſollen. Da⸗ hin fterben werden, fondern daß alle, oder 1 
mals ginaen wir zur Rechten ganz fiher, die meiften EHriftum befennen, das Sa⸗ | 
wo wir furchtſam feyn follten; jest aber zur erament zum Zeugniß empfahen und ab« 
Sinken, alju facchefam, wo wir dom ficher ſcheiden: ja daß fie Durch den Tod in das 
ſehn Sollen. Ich troͤſte mich derhalben in Leben eingehen · Denn fohaben wir es hier 
Kraft in der Schwachheit —— will. Und ich wahrlich habe in dieſem gamen Jah 
Denn da wir Fark, gerecht und weile was re gelernet mit Paulo zu fagen: als die 
ven im Pabftthum, ward CHriſti Kraft ſterbenden, und ſiehe wir leben, Und 

nicht allein nicht vollendet, fondern lag vol: | wiederum: zu eurer Ehre ſterbe ich ag⸗ ; 
fig ausgelöfhhet und ward nicht erkannt. · lich. Ich glaube wahrlich nicht, daß 
2. Hiecher jiehe ich die Stelle des zsften | Paulus Stein der Holz geweſen, der nicht | 

Pſalms, und Deufe ſie hierauf: Wirf die Furcht und Macht des Todes follte ger 
mich nicht weg in der Zeit meines Ale|fühlet haben. Doch redet er nicht vom 
ters, wenn meine Braft mich verläft,| Tode anderer, fondern von, feinem eigenen 
fo verlaß dir mich nicht. Denn ich den; Tode, wie er ſaget zu den Eorinthern: In 

ke, Diefe letzte Zeit ift das Alter E-Hrifti, baͤufigem Tode. Es mar.aber Dies bey 
und die Zeit, da Die Kräfte abnehmen, das | ihm nicht seine bloffe Betrachtung und Er⸗ 

ift, der gröfte und Aufferfte Anfall des Teu- |werung des Todes, fondern ein Empfin- | 
fig fo wie David zur. legten Zeit,, da den und Gewalt des Todes fetbft, alsmwenn 

Die Kehfte abnahmen, bennahe vomiefen| feine Gofnung des Lebens übrig wäre, 
täre getödtet worden wenn ihm Abifai, Denn was ift Die bloffe Betrachtung des 

nicht zu Hülfe geeilet wäre, "Seh ebeife) Todes anders, als eine Unmiffenheit und | 

ber, daß ihe inne werdet, Daß diejenigen, | LinempfindlichFeit gegen denfelben. Aber ' 
die ftexben, Yelig und im Glauben an C-Drir|westosgen habe ich hievon fo meitläuftig 
flum einfehlafen, wie wir es auch hiev,er-|an euchgefehrieben? Dicht füreuch, nicht 
fahren haben.. Und Diefes ift es toas er| von euch, fondern für bie eurigen und unftie · 
ſoget: Verlaß michnicht; und was Enhri. gen pflege ich Diele Gedanken zu habenz 
ftus faget: In Schwachbeit wird meine] und weil auch Die eurigen Eiagen, jo verhe · 

“ Rraft vollender, Die Lebenden zittern let ihnen meine Gedanken von diefem Zall 
war und find ſchwach, die Sterbenden aber! gar niht. 
terden gleich in andere Menſchen verwan 4Lebrigens bin ich eurentwegen nicht 

beit, und fterben mächtig im DENN, allein ſehr befummerk‘" fonbern bee au 
Welches Gericht kann nun. gerechter und ſihis der HErr wolle ec nimm 

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3 End IE ein nenn hl din en 
binwegnehmen. Denn ihr wiſſet, wie geof-jund zufammengeftuppelte Auslegung aus 
fe Laſt mich alsdenn , der ich alt und meinelmachen, Daher die Buchdrucker Diefelben 
Kräfte erfehöpfer find, Drücken wuͤrde.auch mit recht auf zerriffenes und geflicktes 
Märde es nicht viel beffer feyn, daß ihr Papier gedruckt haben. Ich ſchicke ſie aber 
nad) mir zum Dienfte der Kirche gelaffen,[um deswillen, weil ihr zu fagen pfleget, daß 
und ich hinweggenommen würde, als Daßjiman euch nichts ſchicke oder zubringe. Ich 
bey eurem Tode ich ganz allein, der elende-,fende auch ein Exemplar uber das Hchelied. 
fte in. der ganzen Welt, zurück bliebe, der Ihr fehet, dag alles entweder in Eil von 
ich aus Mangel der Kräfte und Alters twer|den unferen aufgeichrieben, oder von mir uns 
gen nichfe mehr vermag , und fehe, daß ichjordentlich angemerfet.worden. - Doch unfre 
'pieles ehun fol, das ich nicht kann. Der|’Bıuder_vaffen es ung unter den Händen 
HErr vegiere alles, und erhalte euch noch;weg. Lebet wohl im HErrn, und betef 

ange. She aber bitter für mich den|für mi. Den u Januar. 1539. _ 


HErrn, daß er mid) mit euch erhalte bis | Martinus Lutherus 
in fein Reich. Amen. Am Tage Cathari- — 
Na - [Dem ehrmurdigen Heren in Chriſto, 


Martinus Lurber, D. Nicolao von Amsdorf, Theologen und 
Ä - Biſchofe der Magdeburgifchen Kirche, feir 
- Anno 1539. Se nem Aelteften im HErrn. (majori), 
26, | — 
















An Nicolaum Amsdorf, d. d. 


m s | 
m Januar. 15396 An Martin Bucer, d. d. ib pr. 1530. . 


ae I Dem hochehrwürdisen Herrn Martin 
Su und Friede in CHriſto. Ich ha⸗ Bucern, der Kirchen zu Straßburg Bis 
> be nichts anders zu fehreiben, Tieber|fchoffen, einem wahren Diener CHrifti ıc. 
Amsdorf, als daß ich den Boten ohne er] > feinem in CHriſto geliebteſten 
un ne 2 — — —— es 
an macht viel Weſens von der Ankunft| Gnade und Friede in CHriſto. Alſo 
und den Zurüftungen des Kayfers. Wie S meine ic) : lieber ee Kresse x 
dviel wird die beunrubigte Kirche des Pab⸗ daß ich es nicht weiter fehreiben darf. Denn 
- fies und groffe Märtyrin von ihrem Heys)ihr habt mehr Muffe und nicht ſoviel Fabı 
 Tande prablen? Aleander, nicht ein Kaͤſe⸗ ce; die Gefchäfte und Sadyen zu gefäiweir 
- Erämer, wie die Mönche, fondernein Bers|gen, damit ich faft ftündlich überhäufee 
- Faufer der Konige, lauft noch allenthalben| erde. Darum denke ich, voß euch bahn 
herum, und fängt die Konige. GOtt ver⸗ geantwortet fen, fo. oft ihr an mich ſhreibet. 
- nichte feine Anſchlaͤge, undvergelte ihm nach Denn ich hoffe, daß eine aufrichtige Vers 
feinen Merken, Amen. | einigung der Herzen unter uns fey. Eben 
202, Ich fende hiebey die Anmerfungen| dergleichen halte id) von allen euren Amts 
- über den Matthaum , Die eine zerſtuͤmmelte geſellen, Die ich auch) meinetwegen ehrerbies 
Lurheri Schriften zı. Theil, Aada aa NL 


mi 
— 


i J uhr —— * Er BR EL 
R — . — — ER ir — * * — 

1466 II, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1467 
tig zu grüffen biete. - Es ift mir aber doch und allen Gegen GOttes — fe ge 7 
lieb, daß ihr ung Nachricht gebt von dem, ben aber. ung in allem die Schuld. ' 





- mas bey euch vorgehet, fonderlich in habt euch wohl, und grüffet ganz ergebenft 
Sachen des Creuzes d. i. des gecreuzigten D. Joh. Sturmen, und Johannem Cal 

Worts. ©. Petri Wort faͤngt an in ſei⸗ vinum, deren Büchlein ich mit beſondern 
ne Erfüllung zu gehen; Und bringen über | Vergnügen gelefen habe. Sadoleto wollte 
ſich ein fchnell Derderben, Gie wollen ) | ich wuͤnſchen, daß er glauben müchte, daß 
verloren feyn. Sie werffen abermals mit GOtt auch auſſer Ftalien Menfchen ger 
harten Drohungen um ſich, die (mie fie ſa⸗ ſchaffen; aber diefer Gedanke kommt nicht 

gen, ) Kraft haben füllen. GOtt zerftöhrelin Die Herzen der- Welſchen, da fie doch 

ihre Anſchlaͤge, wie er bisher gethan hat!ifelbft wegen der Welſchen Hoffarch faſt kei- 

Wiewol unfere Sünden, Undank und nen Menfchenverftand mehr haben. Ger - 

Verachtung, uns ein geoffes Unglück bes habt euch wohl. Am Tage Ealirti, den 

deuten! Und bey ung wird esfür ein Vor⸗ 16 April. 1539. 9 

S, mM. Luther, 





zeichen einer fehreeflichen Strafe gehalten, 
daß Wind und Waſſer nun fehon 7 Wo⸗ — 
chen lang ganz ungewohnlich toben, Bab — 


at 1 i \ n. BEER 7% Ä ’ 
unſre Alten gar dergleichen ne — — An Andr. Oſiandrum, d. d. 8Oct. (1539.) 





| 2. Unfer Erato hat eine Vorrede zu uns! Ed 
fern Poſtillen verlangt, ich bin aber nicht: Se und Friede in CHriſto JEſu, 
Lateiniſch geubt, und wenn ich es auch vor- NE) der unfer wahre Friede ift. Kiebfter 
hin geweſen ware, müfte ich e8 doch ganz Bruder im HErrn. Ich habe ſowol eure 
durch langen Gebrauch der Deutfehen Spra- erſten Briefe gelefen, als hernach eure 
che verlernt haben *): Darum. habe ich ihn Schrift, die eurem Rath übergeben iſt. 
gebeten, euch darum anzufprechen, welches Auch habe ich die Briefe und Schriften der 
ich auch noch bitte. andern Parthey gelefen, und EHriftus, 
*) defuetudine, ich leſe affuetudine. | meine Ehre, ift mein Zeuge, wie ehr mich : 
‚3. Wegen des Königs von England, dieſe eure Zwiftigfeit betruͤbet, in diefer 
wird eure Hofnung wol nichts ſeyn. Ich elenden Zeit der Aergerniß und des Haſſes, 
habe die Engelander felbft, teil fie hier worunter wir überhäufet erliegen. Soviel 
waren, über ihren König Elagen und unſre ic) aber ausalleneuren Schriften und Brie⸗ 
Freyheit bewundern hören. Ex hat dieſer fen begreifen Tann, fcheinet es mir, daß ſie 
Tagen einen Öefandten bey unferm Fürften|euch und ihr ihnen nicht genug hut. 
gehabt, der aber nichts mitgebracht oder ers} 2. Was foll daraus werden? Wollt - 
 zeblet hat, das irgend einige Hofnung an⸗ ihr, meil jeder Theil meinet, er Eonne vom _ 
zeigte. GOtt Ienfe fein und aller Könige) andern nicht uͤberwieſen werden, Deswegen 
Herz zu feinen Ehren. 0 Ita Ewigkeit fort ftreiten,, beſtaͤndig ohne En⸗ 
4 Vom Kayſer find geroiffe Weiſſa⸗ de euch untereinander beiffen, zum groffen ers 
gungen, nachdem er fich zu dem Gottvers'gerniß fo vieler frommen Menfchen? Thut 
haßten Pabftgefchlagen, habe er alles Stück! es doch um CHriſti willen nicht, Ihr we⸗ 
nu: ’ A RM Te 


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1468 III. Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden, 1459 


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| ‚nigfteng, der ihr von eurem Gewiſſen uͤber⸗ durch Ehriftum, wenn ſich Fein ander Ziel 
zeugt niche nachgeben koͤnnet, verdienet Der: 


oder Ende eures Streites uns jeßo jeiget, 
ihre wollet die vertheidigte Frage laffen * ) in 





zeihung.. Wiederum fagen fie auch, ihr 


Gewiſfen habe: fie überzeuget, und verdies | Vergefienheit nerathen, und unter einander 


nen gleicher Weile Verzeihung. DBerzei- | vum Zanken abſtehen, wie ich oben gerathen 


het euch alfo untereinander, und fraget eis |habe, und unterdeffen, da ſich die Sachen 


ner des andern Laſt, nach dem Geſetze aͤndern und vffentlich davon geſchwiegen 


- EHrifti, undhebet aufdiefe Artden Streit, | wird, das was ihr gemeinfchoftlich lehret, 


daß ihr zu beyden Geiten von dieſer Frage|vortragen. Wenn ihrdiefem Rath, den ich 
Öffentlich ſtillſchweiget, bis fie von fich ſelbſt für Chriſti Rath halte, folgen werdet, wird 
durch die Zeit beygeleget wird. Ihr ins er felbft Seegen, Gnade *) und Ruhm des ges 
deſſen werdet dieſes Stillſchweigen für eich |wünfchten Friedens geben. Ich alaube ge 


beobachten, und euch in eurer Kirche, wie wiß, daß ihr, alaubet, tie hoch ich euch in 
- Bisher, die Beybehaltung der öffentlichen; meinem Gemuͤthe halte, wie die goͤttlichen 


Abfolution nicht beſchwerlich ſeyn laffen. | Gaben, die ihr empfangen, erfodern , fonft 
Jene mögen wiederum ihre Meynung bey wuͤrde fo ernſtlich und eifrig in dieſer Sache 
fi) behalten, und wie bisher die Abfolu- | nicht handeln: deswegen wollet auch ihr mies 


tion beubebalten, bis nach wieder befänftig- | derum mein getreues Herz gegen euch nicht 


ten Gemuͤthern, und bergeftellten erſten verachten, mein Bruder in unferm HErrn 
Frieden, ohne Aergerniß der Seelen in dier Ehrifto, fondern gefchehen laſſen, daß diefe 
fer Sache ein Entfchluß gefaſſet werden Funken unter euch gelöfchet werden, damit 
mag. Ihr werdet bey folcher Erhigung der das Feuer nicht zunehme, und ung alle zus 


Gemuͤther nichts gutes befchlieflen oder aus: gleich ergreife. Unfer Herr, unfer Troſt, 


richten, und es kann leicht aeichehen, daß JEſus Chriſtus regiere und leite eure Hera 
ihr aus einem Splitter einen Balken macht. zen in feiner Liebe und Geduld. Amen. den 


- Doch) ihr möget fortfahren, euch in Strei⸗ g. Octobr. 


tiofeiten zu verroickeln. Bielleicht werdet Buer aufrichtiger M. Luther D. 
ihr alle eine groſſe Bewegung unfer euch ®) ut in fpongiam cadat. 


: A ja: re Sr 
zur Freude, Die hernach jehe ſchwer haͤlt, 540. 
wieder beyzulegen. Denn ihr ſcheinet mir) Anno 154 
war vielesfehr gut abzuhandeln, nach euer 


ſchen und koͤnnen von unſermFleiſche leicht bes 


* 79 
fonderbaren Geſchicklichkeit und Gelehrſam⸗ An Anton Beuterbach, d. d. 3. nach 
Beit. Doch find auf beyden Geiten einige, Bentecofk.. ade 7 
die mir nicht gnug thun. Wir find Mens SU und Friede. Ich bitte mein in 
Ehriſto gelicbtefter Antoni, ihr tools 
fragen werden, wo wir uns nicht untereinan⸗ let euch dieſen Georg Schammer em⸗ 
der einer den andern Büren, und von unſern pholen ſeyn laſſen, wenn ihr ihm irgend 


. ‚Sinnen abgehen wollen. - einigen Unterhalt fehaffen Fünnet, wie wir 


— 


Was das vor ein Ende haben werde, euch und D. Cellarium auch hier gebeten 


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fehet ihr Teichte, Derhalben bitte ich euch — wenigſtens hat Meiſter Lucas — 


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beyde Darum gebeten. Daher greife entwe⸗ Dem Ehrwürdigen im HErrn, M. An: 4 
der einer von euch, oder alle beyde zugleich conio Lauterbach, Priefter und treufleißis 4 
dieſem Menfchen unter die Arme fo viel ihr| gen Bifchoffe in Pirna, feinem geliebte - 4 
koͤnnet, damit er erfahre, Daß ich für ihm] ſten Bruder, me: 
nicht nachläßig gebeten, warum er mih fl | — ——— 
oft unaufhoͤrlich gebeten hat. Neues iſt —1 
nichts, als daß ihr glaubet, und ic) glaue Kanadeund Friede. Diefer Georg Scham ⸗ 
be, euer Hof zu Dreßden ſey nicht ein Hof mer, welchen ihr mit einer "Dfarrevers‘) | 
GOttes, fondern ein weltlicher Stall, wol forget, hat mich gebeten, ihn euch zu empfes | { 
ihr nicht unterdeflen ein anderes erfahren) len. Cr hat aber eine fehr boͤſe und boßhafs | 
habt. Meine Käthe gruͤſſet euch, und euer|te Frau. Wenn diefelbe hier bleiben, und \ 


Is 








Lamm und Agnethen. Lebet wohlim HErrn. ihrem Mann nicht folgen folte, wie fie gedro, 
Am 3. Nfingjitage. 1540. Grüffet D. Eels|het hat, wollen wir fie in der Elbe baden: ; ; 
larium meinenfwegen, ergebenſt · laſſen, oder mit einer Verweiſung bechren. 
martin Luther. Weswegen, wenn fie nachfolgen, oder ihren 
Mann begleiten follte, werdet ihr derfelben 

— nach eurem Amte und Anſehen aufs haͤrte ⸗ 

er ER | fie begegnen, und dem Mann zu Huͤlffe kom ⸗ 

An eben denfelben d.d. am Abend vor men. Wenn fie aus Ungeduld davon lauft, i 
| Trinitatis. 1540. mgg fie laufen, damit er von diefem gottlofen 


Seinem lieben Bruder M. Antonio|Beibe befrepet werde. Gumma ihr wer⸗ 
— Rit det dahin ſehen, daß ſie nicht dem Evange⸗ 
i — — zu |fio zum Aergerniß gereiche, und den Mann 
Snade und Friede, Den oͤffentlichen eum Predigtamte unfuchtig mache. 


> Sünder, wenn er beichtet, Buſſe thut,| 2. Sonſt iſt hier nichts als das Ungeheu⸗ 
und. ing Funftige Beſſerung verfpricht, koͤn⸗ er des Landgrafen, welches einige anfangen. 
net ihr, mein Antoni, vor dem Altar vfr |zu lindern, andere ju leugnen, noch andere 
fentlich, von feinen Suͤnden losſprechen, aber noch etwas anderes zu thun. Der 
nachdem er von der Obrigkeit losgefprochen |gröfte Theil der Schuld wird der *) Fürs 
iſt. Zur Hochzeit euves "Bruders Fan ich |ftin zu Rochlitz, der Schweſter des Lande 
nicht Eommen. Jetzo ift die Sache Meiſter grafen, bengeleget. Was es fey wird cher - 
Grickels unter Handen. Meine Ketha fa |fter Tages offenbahr werden. Mer 
get vielen Dank. - Lebet wohl im Herrn | | 
mit den eurigen. In Eil. Am Abend vor 
Trinitatis. 1540, Ri 


— 
in re 


\ 


> ai a hr —— 


*) Rochlicenfi prineipiffe, 


— 3. Lebet wohl und betet für ung, und laſ 

— WMartin Luther,  |fet eure Kirche für die Angelegenheiten des 
— — — — E dvangelii beten, die zu Dagenau jego unter. 
—.uden find, und für M. Philippum, der 

An eben denfelben d. d. 3. nach Bar- |dahin mitten unterdie Feinde abgefchicktift, - 

| bar. isdn un vn: welche das neulich herausgebene Vuch en 
— Det 


— 
—— 


— — 


\ 


1472 


Tin. Butheri Briefe, welchenoch niemals gedruckt worden, 


1473 


der Kirche und den Pflichten der Obrigkeit [lauter Lehre, und gortfelige Aufführung und 


ter unfers HEren ec. feinen Engeln über ihn 
befehfen wolle, daß fie ihn behuten auf al- 
len feinen Wegen. Amen. Er iſt traurig ger 
nug und mit jerfchlagenem Bemuthe abgereis 
jet. Der HErr erhalte und tröfte ihn. 
Meine Frau grüffet euch, die Bibel fur 
Magifter Latomum ift fehon fertig, aber ich 
habe keinen, der fie ihm überbringe. Lebet 
wohl. 1540, den Dienfttag nad) Barnabaͤ, 
das ift am Tage Riti felbft. | 
BR Martin Luther. 


82. 

An Johann WeinlaubundTJacob Strat- 
nern Lutheri, Bugenhagens und Me: 
lanchthonis Schreiben d. d. 12, Öet. 

. 1549 i 
| 


il im HErrn. Wie die ganze Kirche 


SD in dieſer Welt nicht in ihrem Vater⸗ 


Gaͤſte yoillfärtig aufzunehmen. . 
angenehm GDtt die Gottſeligkeit derjenigen) 


lande ift, alſo haben auch die Lehrer des 
Coangelii unter vielen Belchwerlichkeiten zu 


wallen. Da diefe den groffen Schatz, Das 


Evangelium des Sohnes GOttes, mit fich 
herum tragen, fo geziemet es allen, ſolche 
Und wie 


ſey, die. den Prieſtern, den Auslegern der‘ 


wahren Kehre, Gaſtfreyheit bemweifen, zeiget 


die Gefchicht der Wittwe von Sarepta. 


PEN 


Denn GDtt erhält um des Evangelii 


willen, das menfchliche Sefchlecht , die Reis 
che und die Natur der Dinge, und ſchenket gen. 
uns die Bequemlichkeit des Lebens. Wir 


bezeugen aber, daß diefer redliche Mann 


—58 


1 es 


Tonradus Cordatus, aus Defterreich, ein! 
Doctor der Theologie, in unferer Gottesge⸗ 
lahrtheit wohl gelehrt fen, das Evangelium 


— 


gewaltig aufgebracht hat, daß GOtt der Va⸗ |fonderbahre Beſtaͤndigkeit im Glauben. be⸗ 


weiſe. Denn dieſe hat er nicht allein in 
Ertragung der gewoͤhnlichen Laſt des Pre⸗ 
digamtes, worinn er den groͤſten Fleiß wahr⸗ 
nehmen laſſen, ſondern auch in vielen harten 
Muͤhſeligkeiten gezeiget. Denn als er in Pan⸗ 
nonien in einer Kirche beſchieden, gottſeelig 
und durch einen rechtmaͤßigen Beruf berech⸗ 
tiget, das Evangelium lehrete, haben ihn die 
tyranniſchen Biſchoͤffe ins Gefaͤngniß einge⸗ 
ſchloſſen, um keiner andern Urſache willen, 
118 weil er die wahre, und der; Kirche unent⸗ 
behrliche Lehre vorgetragen hatte. Da fie 
ihm nun alle fein Vermoͤgen genommen, und 
den Tod droheten, wo er nicht abtreten 
wuͤrde von dem Evangeliv, ward er noch 
lange im Sefängniß gehalten. Endlich aber 
ward er los adlaffen, weil,feine Unfchuld als 
len befannt ‚war, und Eam nach unferer 
Schule zuruͤcke, mo er mit groſſer Embfigs_ 
feit nicht allein die Lehrer fleißig gehoͤret, 
fondern auch anderen die Lehre der Kirche 
wieder vorgetragen. Nachmahls hat er 
den Kirchen freulich vorgeſtanden, diefelben 
regieret, und die Reinigkeit Der Lehre wider 
ale feharmerifche Irrthuͤmer vertheidiget. 
Dieſes Zeugniß der Gelehrſamkeit und Gott⸗ 
ſeeligkeit geben wir ihm mit gutem Gewiſſen, 
und haͤtten ihn gerne bey uns behalten, wenn 
er bey uns geblieben waͤre. Aber weil er 
berufen war das Evangelium zu lehren, und 
im Glauben dafür bielte, Daß er auch ans 
dern Kirchen dienen müffe, haben wir feinem 
löblichen Vorhaben nicht miderftehen mis 
Denn was ift mehr zu wünfchen, ale 
daß GOtt folher Diener mehr zur Erndte 
des Evanaelii ruffe und erwecfe. Da aber 
euch die Aufjicht über die Kirchen in der 
Mark anvertrauet ift, haben wir ihm diefen 
“Brief an euch mitgegeben, nach dem Bey⸗ 
Aaaaa3 ſpiel 





1474 


fpiel alter Kirchen, damit ihr wiſſet, daß Dem ehrwürdigen im Herin M, An 


wir feine Lehre und Abfuͤhrung billigen, tonio Sauterbach, Bifchoffen zu Pirna und 






2. Wir ermahnen aber euch und andere, 
welche das Evangelium des Sohnes GOt⸗ 
tes lieben, daß ihr diefen Saft, der feines 
Alters, Gelehrſamkeit, Gorteeligkeit und 
des Dekenntniffes. des Evangelii wegen 
ehrwuͤrdig ift, freundlich aufnchmen, und 
ihm behuͤlflich ſeyn wollet. Wir hoffen, feir 
ne Arbeit werde den Kirchen Chriſti nuͤtzlich 
feyn. Ferner geziemet e8 uns, folche Gäfte 
mit defto groͤſſerer Liebe aufzunehmen, und 
zu. befördern, weil um ihrentwillen GOtt 

unfre Kirchen roider die Tyrannen beſchuͤtzet, 
damit nicht das Licht des Evangelii ganzlid) 
‚ausaelöfchet werde, und Damit ihre Angehoͤ⸗ 
rigen einige Zuftucht haben. Derohalben em⸗ 
pfehlen wir eud) den Herrn Cordatum den 
Doctor der Theologie, und bitten GOtt 
den Vater unſers Erloͤſers ICſu CHriſti, 
daß er unſre Kirche erhalte und regiere, Les 
bet wohl. Den ı2. October. 1540. | 
Martinus Lutherus D. 
Johannes Bugenhagius D. 
Des Herrn Cordati Bruder in Chri⸗ 
ſto, um der reinen Lehre Chriſti 
willen. 


teſten Bruder im Herrn. 
—— RR | 
Enade und Friede. 


den ausgepreften Kaͤſe Dank. Aber ich ach⸗ 


he Materie und fehlechte Geſtalt haben, 


viel bekuͤmmert, wie ihr ung gutes thun wollt, 
Es iſt genug, daß wir eures guten Willens 
verſichert find, deſſen wir uns bedienen koͤn⸗ 


deſſelben mehr als zu viel bedienet haben. _ 


.*) fimplicis materiz. 


ſo groffe Anzahl gelehrter Leute aus Stalien, 


Philippus Melanthon. 


Den gelehrten und tugendhaften, Hrn. 
Johann Weinlaub, Rath des Durch⸗ 
lauchtigſten Marggrafen, und Ehurfürften 
und Heren Jacob Stratner, Priefter , 
‚und Auffebern der Kirche in der Mark, feis 
nen Freunden. - 


5 





a 
Añ Anton Lauterbach d. d. am Sab- 
bath nach Catharinaͤ 1540. 


J * Nr 7 2. 
N a RL EN DE 
Y u *8 


II, Briefe Luthert, welche noch niemals gedruckt worden. wir 


der benachberten Kirchen, feinem gelieb. 


Mein Herr Reha 

war, mein Antoni, nach ihe neues 
Deich abgereifet, als mir euer Brief gebracht 
wurde. Ich ſage in ihrem Nahmen für 


te ſolche Käfemacher nicht viel, und bin vers 
gnuͤgt mit unfern Kafen, Die eine *) einfa⸗ 


Endlich iſt es gar nicht noͤthig, daß ihr euch 


nen, wenn es noͤthig iſt, wie wir ung bisher 


2 Von Worms haben wir weiter noch 
nichts erfahren, als daß daſelbſt ſich eine 


MN, 
AN 






? 


u, 


— he RER — — * — — 
——— — ne 


Frankreich, Spanien und Deutſchland zus 
fammen fammlet, wie Philippus felbft 

fehreibet, und bey Feiner pabftlichen Synode 
ſo groſſe Zuruͤſtungen gemacht worden. Was 
weiter vorgehen wird, iſt GOtt bekannt. 
Wenn des Kayſers Geſinnung aufrichtig 
iſt, wie man muthmaſſet, fo wird diefe Zus 
ſammenkunft ohne Nahmen des Concili ein 
wuͤrkliches probincial Concilium ſeyn, nem⸗ 
lic) unter Dem Nahmen eines beſondern Ge⸗ 
ſpraͤchs, damit der Pabſt ſich nicht über ei⸗ 
ne Beleidigung beſchweren koͤnne, wenn der 
Nahmen des Concilii fehlet. Er hat indeſ⸗ 
fen. den Biſchof von Veltri da, als ſeinen 
Legaten, Den aber die unſrigen nicht als ei⸗ 
nen, Richter, Schiedemann oder Praͤſiden 
| 2.0 0 N 





x ‘ 
— — 


1476 III. Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1477 


sen zulaſſen werden, wenn auch der Papſt be ſich zu Regen purg aufrichtig und unge⸗ 
ſelbſt da zugegen ware: Denn dieſes iſt ih» | heuchelt bewieſen, und faſt gaͤntzlich bekehret, 
nen befohlen. Laßt ung beten, betet ihr, zuletzt auch geſagt und bekannt, diß einige 
und laſſet alle beten. Denn eg ſcheinet als habe ihn gebunden gehabt, Daß er nicht vers 
werde fich hier ein geoffer Paroxiſmus ers |ftanden habe, daß Ehriftus ein ewiger Hoher⸗ 
eianen. Leber mohl und gruͤſſet euren |priefter ſey, fendern daß Petrus ihm gefol- 
Weinſtock und Rebe. In Eyl bey vieler |get, und auf Petrum ein Pabft, und auf 
Becſchaͤftigung. Am Sabbath nad) Eatha- |den Pabſt ein anderer Pabſt x. Wenn er 
rinaͤ. 1540, angefangen hat, dieſes zu erkennen, wird er 





















Martin Luther, [bald mehrers erkennen. Amen. 
Ä | Ä 5 9 en —— habt her tie ich fer 
| , ISAL, e, ale Unfälle gehöret, und ihr faget ganz 
Anno 54 Itecht , daß mir bey ung auch viele unertraͤg⸗ 


[liche Türken haben, Heinger, Maynzer, Ab» 
laßfrämer , Niphläos (0923) 

4. Sonſt haben mir nichts neues. Ihr 
aber betet für ung, wie wir für euch beten. 
Gruͤſſet eure Hagnete und Elfulam. Lebe 
wohl im HErrn. Am Sonntage Matthai. 
1541. Meine Frau gruffet euch. | 

Martin Luther. 


— — Dt je a ſoll ſeyn — 
Snade und Sriede. Oft habe ich, mein| a Ehle hoch acht Ellen weit, und acht 
& Antoni, befohlen und gewollt, daß euch ‚Ellen lang, gerade ing gevierdte, 
das Maaß des zu bauenden Bades ange 
zeiget wurde. Aber weil wir e8 felbft nicht 
ausmeſſen, und ſelbſt nicht darauf acht ha⸗ 
ben, ob jemand zu euch dorthin reiſe, und 
niemand darum anfodert, iſt es allezeit un⸗ 
terblieben. Jetzt erfolget das Maaß hie⸗ 
bey eingeſchloſſen. Ihr werdet nach eurer 
Dienſtfertigkeit dafuͤr es beſorgen, wie ihr 
von freyen Stuͤcken verſprochen habt. Denn 
wir wollen euch nicht gerne beſchwerlich ſeyn. 
Ich habe mit Freuden a daß eu- 
X “ 9 R 
nn allgemaͤhlis ee — euch zu ſchreiben hatte, mein Antoni 
a | & ſo wolte ich doch Fieber eben Diefes ſchreiben 
2, Dom Piſtor dem alten Eanzler habe /daß ich nichts zu fehreiben hatte, als euren 
ich gute Hofnung. Denn man fagt, er has| Brief unbeantwortet laſſen. Der er = 


84 5 
An Antonium Lauterbach d. d. Sonn- 
tags nach Matthaͤi. 1541. 
Demliebften Herrn M. Antonio Lau: 
terbach, Bifhoffe der Kirche zu Pirna, 
und gekreuen Inſpectori der Meifni- 
fhen Kirchen, feinem liebſten 
| Bruder, 


85. 
An eben denfelben d. d. Am Abend 
Martini, 1342. 
Dem liebften Herrn M. Antonio Lau: 
terbach, Bifchoffe der Kirche in Pirna, und 
getreuen Inſpectori der benachbarten Kir⸗ 
chen, feinem geliebteften Bruder 
im HErrn. 


1. et 
Sr und Friede. Weil ich nichts an 





1478 I, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. _ 1479 { 
ſtaͤrke den Fuͤrſten Mori, im wahren Ölaw | Buffe gebe, und die Geiffel der Türkenven 
ben, und feligmachenden Politic. ‚jung abwende Denn ohne befondere Huͤl⸗ 

2. Von den Türken werdet ihr ſchon ale fe GOttes vermögen unfre Waffen und ° 
les gehoͤret haben. Teutſchlandes wegen | Leute nichts auszurichten. Am Abend Mare. 
babe ich fehon beynabe alle Hofnung aufge tini i54t. Kr eo 





geben , da daſſelbe jene wahrhafte Türken, "Euer Martin Luther. 
Bert jene halbe Teufel in ihre Oranzen aufs #3 Ita — papalem a | 
— aa — pe £ De ‚te nova populorumifub manu noblitari, u 
der Untreue, Bosheit und Schalkheit, bey) — — 
dem Adel, an den Hoͤfen in Staͤdten und 86. ——— 
Doͤrfern; und uͤberdem noch Verachtung des! An eben denſelben d. d, Martini KAL 
Wortes und unerhörtendankbarkeit. Da| ; Brief N 3 
diefe graufamen und wütenden Türken un- Diefen Brief mag wohl Bugenhagen ger 
—— in afücEfichog macht haben; weil ſich aber doch Lutherus mit 
ter uns regieren, was wollen wir gluͤckliches 2 ne 
‚wider die Feiblichen Türken auseichten ? unterſchrieben, hat man ihn billig mic hieher 
SHft erbarme ſich unfer, und laſſe fein An. ae. OL 
gefiche über ung leuchten. Denn da wir GSnade GoOttes und Friede duch CHri⸗ 
wider Die Feinde die Türken beten, muͤſen Dſtum in Emigfeit.  Liebfter Anteni, 
mir befürchten, daß der heilige Geift unfer| Wir hoffen, Daß bey euch noch alles in gu, 
Gebet fo verftehe, als wenn wir uhne unfer tem Stante ift; wir leb°n hier duch GOt⸗ 
Wiſſen wider die wahren Türken beteten ‚|tesenade gemächlich genug. Ben dem 
umd alfo uns erhoͤre wider ung, doch ſey er Neichstagehabendie unſtigen unsnochnichte 
für uns. Denn ich fehe, daß es fo kommen gefchrieben. Man hat uns gemeldet, daß 
wird... Ve euer Mector fein Amt niedergeleget habe, 
RR e) Jernam totam perfidiæ bitten euch derhalben, daß ihr dieſen Johann 
BON en na 598, der neulich bier ,. wie er verdienet, 
3. Wo der Türkenicht die Tyrannenunfe| Magiſter der freyen Künfte geworden, und 
re Edelleute fchrecfet und demüthiget, fo wer, der uns von Magifter Georg Norario dem 
den wir ſie als noch) graufamere Tyrannen, Aelteften unferer Kirche angepriefen worden, 
als die Türken find, erleiden müffen. Denn als einer der gottesfürchtig, gelehrt, und eu⸗ 
fiedenfen ſchon überallauf Striche und Ket⸗ ven Leuten daſelbſt nicht unbekannt, finter 
ten fuͤr die Haͤnde der Fürften, und auf Gef mal er vormals daſelbſt Rector geweſen, 
feln für die Burger und Bauren und am daß ihr, ſage ich, denſelben eurem edlen 
meiſten fuͤr die Gelehrten. *) Go wollen Nathe und den Caͤmmerern der Kirche em. 
fie die Dienftbarkeit unter dem Pabſte durch pfelet, Damit er bey euch cuf initehenden : 
| 








. eine neue Dienſtbarkeit der Voͤlker unter der) Oſtern Nector werde. Wir hoffen, Diefer 
Hand des Adels rächen. Aber hievon ge- Mann erde euch und euren Kindern zu⸗ ’ 
ſen euch und eure beyden. Laßt uns zuſam⸗ fen nicht, daß ihr auch für ung Bett. Ehre 
men beten und bitten, ob er uns vielleicht ſtus fey mit euch, eurer Frau umd Kin⸗ 


* * 
K 
2 


nug. Meine Käthe gleich) wie wir alle gruͤſ⸗ traͤglich ſeyn. Wir beten für euc), und zwei⸗ 
r 
h; 


X 


* 
——— 








(480 UL Briefe Lucheri, welche — gedruckt worden. — 
dern in Ewigkeit. Wittenberg 1541. auf widerſetzen und auf Stmſchweigen und Fries 


dem Fuͤrſten Moritz zufrieden ſeyd. Und 
ren molle. Denn das Gbet iſt (wie ich 


| nicht ſchlaͤfet noch ſchlummert, (wie uns 


— 
— 


aaͤllt mir ſehr. Deswegen, wenn ich an eu⸗ 


Dem lieben Herrn Magiſter Antonio 





























Martin. de wider den Medler zu dringen, bis zur Vi⸗ 
Martinus Lutherus ſitation; in welcher eutſchieden werden moͤch⸗ 
Johannes Bugenhagius| fe, wen das Patronat recht zukomme: 
pomeranus. denn wider ihren Willen es ihnen zunehmen, 


iſt ungerecht, ſondern man muß mit ihnen 
handlen, daß fie fich deſſ Iben freywillig ents 
ſagen. Denn fo haben wir es in unferer Dis 
fitation gehalten, daß wir Dir, die das Patro⸗ 
nat nicht hatten, beredeten: und die ſich nicht 


Den ehrwürdigen Herrn Magiſter 
Antonio, wuͤrdigem Prieſter der Kirche 
‚in Pirnau ‚ feinem geliebteften Herrn und 
Bruder. 








87 Sn ve hl He haben wir Ball 
2 o vergeben alle Edelleute ihre Pfarren 
an eben benſiben 4. 2. nach Cathar tie fie dieſelben von altere her vergeben has 


ben, ohne dem Anfehen des Fuͤrſten und der 


2. Wenn Medler die Doofer i in den Bann 
gethan hat, ſo befehlet ihnen, als der wahre 
und hoͤhere Biſchof, daß fie ruhig find, und 
zwinget Medlern, Daß er dem Frieden nach⸗ 
jage. Es iſt nicht zu leiden daß er euch fire 
einen Schatten und für nichts halten weil, 
da euch aufgelegt iſt fire die Naumburgifche 
Kirche zu foraen, und Mechenfchafttavon zu 
eben. Wenn es nöthig ift, will ich ihm 
nachdruͤcklich ſchreiben, da er ohne Urſache 
den Frieden ſtoͤret. hr indeffen ſeyd ſtark 
und geduldig und wenn ihr gleich nichts an⸗ 
d rs thun koͤnnet, (welches GOtt doch vers 


Lauterbach Biſchoffe zu Pirna ſeinem 
* liebſten Bruder. | 


Snade und Friede. Euren ‘Brief von 
Dresden habe, mein Antoni, erhalten, 
um mit Freuden vernommen, daß ihr mit 


bitte, daß ihn GOtt alſo erhalten und regie⸗ 
weiß) noͤthig wider den Satan, welcher 
nicht unbekannt ift). Künftig ein mehres. 


Lebet nun wohl im Heren. Den Montag 
nach Earharind. 1541. 





5 Euer Martin Luther. huͤten wolle, ſo habt ihr Doch dem Teufel dies 
> a z — |fen Platz zuvor: teggenommen, und Diefes 
2 Anno. 1542. Wwird reiche Früchte bringen. Lebet mohl 

| 88. im HErrn. Sc) babe dieles bey den Tag 


| | über anhaltenden Kopfſchmerzen gefchrieben 
— Ant — Amsdorf 4, d. 9. nach am Freytage nad) Neujahr 1542. 
- * EICRUMEN]: A548 | Fuer Martinus Lutherus } D. 
I, 


nabe und Seiede. Mein ieber Bifchof, Dem ehrwuͤrdigen und frommen Mann 

in Ehrifto, Herrn Nicolao, Biſchoffe in 

® m ES au Naumburg feinem getreuen undaufeichtigen 
Aelteſten (maiori) 


rer ftatt wäre, wide ich-fortfahren mich zu — 
{ = Bbbbb 88.* A 


Lutheri Schriften 21, Theil, 


von mir ab. Denn wenn die Barhen ihren 





ee — * nur in ſo fern — Fer wi ö 


0 m Amsdorf ,d.d.o, quem ift, denn ich glaube gewiß, ihr fd 

An —— Pa fr ; a nach schon dureh unſre alte Freundſchaft verfichert, 
| Ban ich Pan — — * zur 

aſt oder werde, ſondern vielmehr zum 

a und See! im HE, 3% Hof Fo und Erleichterung feyn will,  Deror 
feliebjter "Bruder im HEren, daß mein ſhalben werdet ihr alfo thun , wenn ihr euch 
Brief end) Üüberbracht iſt. -Diefes einige|ygg Mablers M. Sebaftians bedienen wwols 
bitte ich, daß ihr, fo ofte ihr mir fehreibet, ger, ° Gebraucher denfelben nicht, es fen denn - 
zugleich den Bothen anbefehlet, Antwort zu daß ihr doch einen Mahler gebrauchet. Er 
fordern, oder daß ihr felbft anzeiget, durch ifi euch bekannt, und ihr habt denfelben ſchon 
mich — ‚Dem Sonas mac) in Magdeburg gebraucht ; er bat mich. aber _ 
um Antwort bittet; aber niemand fodert fie gebeten, dhn euch) ju empiehleit, nuelihes iM 


















rief abgegeben haben, gehen fie fort und nen. Dielleicht | denkt er auf gröffere Din» 


kommen nicht wieder, diefes begegnet mir 

oͤfters, fo daß fie oft die Briefe bey mir ver, — Br a u 
Johren gehen laffen, und viel Geld verſchwen⸗ werdet ihr forgen. ch noünfchte, daß be. 
det werden müfte, wenn ich einen jeden Brief] sin bequemers und befferes Haus hätten, 
einem jeden Durch einen befondern Boten zur | um des Fleiſches willen, telches feiner Rus 
hr follte. Ueberdem babe ich auch nicht he und Crauifung nicht, ermangeln darf, 
fo viel Zeit uͤbrig, daß ich umfonft Briefe! 


ſchreibe, da ich zu nothrendigen Dingen 


an Zeit und Diuffe übrig habe. lezeit bey euch im Geiſte. Amen. Montag 


— sent, was ihr von dem Wildprete | 
(ehreibet, ijt nicht meine Bitte gervefen, fon nach Mariä Reinigung. 1542. 


‚dern auf meinem Felde prahlete man alfo. 
‚Denn zweiffelt gar nicht daran, daß ich mir 
‚jemals vorgeſetzet, etwas von euch zu bit⸗ 
ten, welches ich auch kuͤnftig thun werde. 
Nicht weil ich euch verachte, fondern weil 


Nicolao von Amsdorf, Bifhofe in 





Errn. 
ich nicht bey unſern Eentauvendem Dofege| en ar DD 
maͤſſen Argwohn erwecken will, welche aus — j 
brenneadem Haffealle Gelegenheit ergreiffen, a 


uns zu verkleinern, als wollten wir durch 
euch tegieren. Hernad) auch weil ich weiß/ 
daß ihr aus einem reichen Prieſter ein ärme:| - 
rer Biſchof geworden feyd, Der jetzo mehr 
gebraucht als in Magdeburg. | 

Br al mein: Smpfungefhniben abe: 


ñ— 
* 


lan und Sriee in Ehrifto. 96 freue 


— — 


An eben rs d, ar 12, xebeuer. 


J— 


dem ehrlichen Mann nicht abfehlagen koͤn⸗ 
ge, als es in der That iſt; und ich ſelbſt — 4 


— DE 


wenn fie ohne Sünde und Schulfind. Der 
HErr fen mit euch, denn auch wir findal 


| Euer Wartinus Kurberue, e 
Dem ehrwuͤrdigen in Chriſto, Herrn 


Naumburg, ſeinem —— und — 2 


r 
} 
i 


Ze 


SI mic) — gar ſehr, Be A 


’ 


Br UN, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden, _ 1485 
- HEren, daß euch mein Brief gefallen hit, mich. Meine Käthe geüffet euch , die eurem 
und daß ich nicht vergeblich geſchrieben ha · Reiche nahe ik, und vielleicht in Fänftigen 
be. Denn ich wollte euch troͤſten, da ich für | Sommer eu r Gaſt feyn wird, denn bicmit 
auch ganz befonders beſorgt bin, und mich| rohet fie euch. Am Sonntage Reminfee⸗ 
erinnere, in wie viel weitlaͤuftige Umſtaͤnde |», das iſt den z. März, als mir euer Brief 
ich euch verſetzet, oder verfegen laſſen. Der ſoom ı2. Februarii von Georgen gebrachk 
a. aber ‚der durch en Ir en ward, 1542. 1,0 
die Welt vegieret, und die Weiſen in ihre "Euer Martinus Lut 
- Weisheit. zu Schanden macht, wird ſelbſt Sera ehr in therus D, 
fein Werk vollenden, durch uns, die naͤrriſch m “ Dur u in Ehrifto, Deren 
ften unter den Menfchen, wie wir Sprüchw. otao von Amsdorf, wahren Bis 
Salomon. 31. genennef werden. ſchoffe der Kirche in Naumburg, feinem 
2. m übrigen kraͤnket euch daruͤber nicht, Dbern im HEren, Ä 
daß ich gefchrieben, ich wolle nichts von euch Te 


bitten. Von dem Biſchoffe, und nicht von — * 
dem Amsdorf/ habe gefihricben, das iſt, ich An Georg Schudt Lutheri R ah, dd 
wollte nicht, Daß mir etwas geſchenket wuͤr _ 5. nach Valentin. sg. 


de von Dingen, die zum Biſchofthum ger) or, billet um: De ae 
sc me Km, Bam rn pre, u Da dar She 
wuͤrdigſten Centsuren Öelegenheit gegeben; Rorbenen Vruders Weib geehlicer, Klier 
twerd: au Ialiern, und da fie alles, ohne Rh... Kufche Geufeifche fchändliche Verbrechen, 
N Serpiffen zu machen, aufgeftefien haben, und belader euch nicht mit fremden Suͤn⸗ 
hernach die Schuld auf uns fehieben, eines], "die Frage iſt nicht, ob fie von eins 
 Dafens oder milden Schweine wegen, Das ander gefehieven werden müffen, ſondern für 
| —— ede aaßt fie freffen von Ehrifto entfremdete anzufeben find, wo 
‚in GOttes oder eines andern Nahmen, daß fie nicht gleich felbfE von.einander feheiven, 
Bas e tosıden, Jund fich in fremde Sander begeben, der eine 
u eahangeieuem En NEN hier, Der andere dorthin, wegen des geoffen 
— N — u ben = Aergerniffes. Es find font doc Sünder 
an and yalleion aus, , Erbeieiler genug, die uns drücken, dag wir diefe Unges 
fid) (bon geherfamer a ae SINE —— heuer nicht zu ertragen haben. Wo eure 
‚Beh, ae ir ee ein Bun Schlefier fo fortfehren, GOtt zu reißen, 
don eurem Biſchofamte unter der Preſſe iſt, — ift es ficheres, fie zu verlaffen. Sebermohf 
E welcbes ic) Den Traumburgern beufprodhen im HErrn, und. bstet fie mich, Den Do 
habe. Es waͤre fihon laͤngſt fertig geweſen, * Balentin, 1342. — 
wenn ich durch meine Schwachheit nicht ſnerſtag | Ä nn 
ware verhindert worden. Und mas wuͤnſch | 
te ich mit mehrerem Verlangen, als daß ; A en 
daſſelhe vor 15 fagen vollenvetgewefen? So} Ay Nicolaum Amsdorf,d,d, parafceu. 
viel ich Fan, thue ich gewißlich. Lebet le 1542, | 
im HErrn, der euch ſtaͤrke, und betet für] Bobbba 


* 


* 





a3 — 


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- EHE bändige und demuͤthige den Adel, fon, |geftanden, darauf fen er wieder heraus, und 


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DT * RE Wan Hi 5 ee 
— 










ne | 4 Mich) betrübet gar fehr die Undankbar⸗ 
Su und Friede Redlicher Freund ‚keit, die GOtt auch ohne Zweiffel haffer, da 
D) da Georg Blank, (fo nennen wir Moritz nicht einmal gebohren oder etwas ge⸗ 
ihn) euer Droanifte, wieder zurück reiſet, wurden ware, wenn nicht der Herzog Frie⸗ 
woilte ich einen fichern Botennicht ohne Brie⸗ drich und Johann feinen Vater wider den 
fe weglaſſen. Ach hoffe aber, daß ihr bes Herzog Seoragefchußet harten. Aber me 
ftatiger feyd in dem Amte, welches euch| zum Verderben vorhergefehen ift, muß alfa 

' 


111: Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 








neulich aufgeleget worden, und daß Chriſtus umlommen — 7 
in euch würfe, und die mit feinem Blute er⸗ 5. Daß Caroloftadius umgekommen fey, 
merdet ihr wiffen. Don ihm fehreiben die 
haltendes Seufzen und Flehen meines Herzens Bafelfchen Eeclefiaften, daß er eine giftige 
erbitte, fo beten wir auch beftändig ım Gei- Peſt ihrer Schule geweſen. Der Teufel 
fle, und wuͤnſchen, daßdes Herrn Nahme aber hat ihn getödtet. Denn fie fehreiben, 
geheiliget werde. es ſey ihm, da er geprediget, und vielen an⸗ 
2. Ihr ſehet, was vor ein ſchaͤndliches dern ein ſehr groſſer Mann erſchienen: ders ⸗ 
Aergerniß der Teufel zwiſchen unferm Fur; |felbe ſey in die Kirche gegangen, und habe 
fen und dem Herzog Morig angerichter,\auf einem ledigen Platze bey einem Bürger 


loͤſete Kirche regiere, welches ich durd) ans 


derſich den meignifchen , Leute, die in Hof in Caroloftadit Hauß gegangen, da er feinen 
farth, Verſchwendung, Woltuft, Geis, Wu- Sohn allein gefunden, den er mit den Hän- 
cher, Gottloſigkeit erfoffen find. Vielleicht den in die Höhe gehoben, als'mollte er ihn 
aber müffen die Stunden der Amoriter voll gegen die Erde werfen, aber unbefchadiet 
werden, und das Evangelium Feinte haben, wieder losgelaſſen, und ihm befohlen feinem 
die es jego gar nicht haben, oder doch vers; Water zu fagen, er wolle nach drey Tagen 
achtungs wuͤrdige Feinde haben wuͤrde, wenn wiederfümmenr, und ihn ſelbſt abholen: So 
nicht. der einige Adel wider uns tobte, da. fen er nach drey Tagen geftorben. Giefüs 
fie befürchten, Daß ihnen die Herrſchaft entf gen hinzu, er fey nach geendigter “Predigt _ 
jen werde, Die fie bisher uͤber Bifchaffe und zu dem Burger hingegangen, und habeihn 
Fuͤrſten, als Knechte und Unterthanen ges gefraget, wer der Mann geivefen, worauf, 
bet haben. .00. [der Bürger geantwortet, er habe nichts ges 
3. Ich denke oft an dag, was ihr von den|fehen. So alaube ich, daß er von bloffer 
ehebrecherifchen Fuͤrſten zu fagenpfleger, und! Furcht tiberfallen, an Feiner andern Pet 
es fiheinet, als wenn B. der IBeisheit, 3. als der Furcht des Todes aeftorben. Denn 
und 4 erfüilet zu werdenanfange: Die Kin⸗ er pflegte ſich fehr vor dem Tod zu fürchten. 
der der SEhebrecher werden verzebrer| 6. Diefer Gieerge bittet, daß, wenn euer 
werden, und der Saame des befleckten Conſiſtorium aufgerichtet feyn roird, ee Nor 
Ehebettes wird ausgeriffen werden ; die tarius werden möge, und hat mich um Fürs 
ehebrecherifchen Pflangen werden Beine ſprache beyeuch erſuchet. Ihr merdetthun, 
tiefe Wurzel und Eeinen beftändigen was ſich zu thun ſchicket. Cr ſcheinet em 
Grund baben. GDft erhöre die Gerech- Iju allen Gefchäften geſchickter Menfch zu 
ügkeit Amen — — 2.22. Men Lebet wohl im HErrn. — J 
Brief 


ee 5 EEE 










1488 If, Qucheri] Briefe, welche noch niemals gedruckt worden. 1489 


nn nn nn u  —  — —ndn — — 
- Brief bitte ich zu zerreiſſen. Weil ihr nicht Nachftellungen des Satans zu beten, den 
leiden wollt,daß ich euch den Titel eines Bis | Dienfttag nach Duafimodogeniti 1542. 





fchofs und Sürften beplege, doch will ich nicht Martin Luther, D. | 
dag andere dieſes erfahren, damit ich nicht] — 
Die —— des Spice a ul | 93 

verachten feheine. r verfteht dieſes weni, 

ee ſchon. Am Abend vor Oſtern 1542- an Aieronymam, Wellen d 4.4 nach 


\ 
an IE oe: Martinus Lutherus, £utheri Brief an Sieron. Wellerum i 
Dem berühmten Herrn VNiecolao von nach dem einheimiſchen Kriege Johannis des 
Amsdorf getreuen Bifchofein Naumburg, | Churfürften und Mauritii Herzogs in 
ſeinem Aelteften (maiori) im HErrn. Sachſen. 
Diſr ſo ſchleunige Ausbruch des Krieges 
2. hat die Gedanken vieler Herzen offen⸗ 
zn eben denfelben d. d. 3. nach Die bahret, daß nemlich die meifnifchen Centau⸗ 
fimod. 1542. —_ ven, und die Leipziger Schlange, betrůgeri⸗ 
fche und ungefreue Heuchler find, in Hesung 








Dem ——— Herrn Antonio Fau.|des Evangelii. GOtt gebe diefen verfluce · 


terbach, Magifter, Bilhoffe der Kirche ten Tyhrannen, mit denen es wegen ihrer 
zu Pirna, feinem _geliebteften Verſchwendung, Wucher, Geis, Hoch⸗ 

a Sender... muth, Untreue, Haß, Gottloſigkeit, Deus 

a; | | Icheley, Aufcuhr, Betrug, Unterdrückung, 

nade und Side im HErrn Au ung und aller Ungerechtigkeit und Boßheit, — 
euere 
heimifche Kein, tvenner feinen Fortgang ge — erveget haben. Amen. "St eat 


habt hätte, fehr betrübet.. GOtt hat das yas Gebet feiner Kirche erhöret, und wird - 


SD ebetsflorern verstehen Qamgr] (9 u ferne ide che fol echten, daß 
ben, Fleiß und Anfchlägen, daß ihr Froble, ee ee 
Een in Trauren verkehret werde, tyie unfre Lebet oh u betet für a —— 
Traurigkeit in Freude verwandelt iſt. Und Beh nach ——— a \ 

 tahrlich Eheiftus Hat die e Ditergeit mit eis| —— — 





| at — ie beehret, 94. | 
und denfelben ausgeftanden 
2.Was ich vom Paſtor davon ihr ſchreibet, en aAmon ne — nach 


denken fol, weiß ich nicht. Diefe Zeiten brin 

gen viele Ungeheuer unter Schafpeijen Dem lieben Herrn M. Antonio Sau: 
hervor, Der HErr fey mit euch. und den) terbach, Biſchoffe Der Kirche zu Pirs 
 eurigen. Seyd durch dieſe Gefahr und na, ‚einem geliebteften Bruder: 
Beyſpiel dieſer Tage — wider diel im HErrn. | 
Bbbobb 3 Gnode 


! 


u 


— 






i Brieefe Lucheri, welche noch niemals gedruckt worden. — 
re und Friede. Ich fo mol war ‚euch und euch allen mit Lift und Nachſtel⸗ 
befchäftiget, alsder Bote eilere, mein lungen nachgehet. Gelbft der Landgrafe. 
Agtoni, daß ich nicht konte auf euren fehr be⸗ hat mir gefaget, daß auffer dem Fuͤrſten Mo⸗ 
truͤtten Brief antworten. Ich will mor-[riß felbft Feiner fen, der es aufrichtig mitder 
‚gen, wo ich einen Boten haben Fan, fehreis] Sache meyne. Diefe Worte bihalter ber 
ben. Unterdeffen tröftet ihr die elende Abit: |ftändig im Gedächtniß. Den Rivium that 
we ſo viel ihr koͤnnet. Denn ob fie glei) jer noch hinzu, den ihr in meinem Namen 
die gröfte Urfache hat zu meinen; fo hat fielgruffen wolle, 3 
‚doch im Himmel einen Mann, der mit Ehri- a | ' 
ſto vegieret, und mit Chriſto auch die En] 2. Wir fehen, Daß die Stände in Mei 
gel und ganze Welt richten wird. Denn ſen ein Volk des Zornes GOttes find, das 
er lebet nun machtiger, alser hier gelebet hat. rum wollen mir fie hinten anſetzen, und des 
Auſſer da fie jego eines Gehulfen in diefem nen Dienen , die vom Haufe Loths find, in 
mühfamen Leben und Elende beraubet iſt, Diefem verdammten Sodom und Gomorra. 
welches fie ohne Urſache heftig quälet. Aber Siefind Hoffaͤrtige, Wucherer, Ehebrecher, 
es ift ein Creutz, ein gemiffes Pfand und Mißgoͤnſtige, CSumma) GOtt und den 
' Zeichen der Gläubigen. Künftig ein mehres heiligen Engeln, auch den Menfchen felbft, 
res. Denn der ‘Bote! gehet ab. Lebet und fo gar den Gottloſen verhaft und abs 
wohl. den Freytag nach Jubilate. 1542. ſcheulich. Go lange ihr.alfo diefe Worte 
Nele ur »Märtin. Zunber, (der. Beichte (wir haben geirret, es reuet 
' — — uns, wir. wollen gebeſſert fern) nicht von 
| we Er BIER a Br 3 taub o —— v4 » 
‚eben | Ä en. Es ſt ganz gewiß, daß fie teufliſche 
An * — gs m Sonnta⸗ ae find, wenn je un fieben mal unter 
Dem > 
; he treuen Bifchoffe der "rum bekuͤmmern, obfie Das Abeneraahlnehr - 
irche — ſeinem gelieb- men oder nicht. Darnach, fo es ihnen ger - 
RP en ee reuet, muß man daraufdringen, daß fiedag, 
ER I N mas bieher von ung vorgenommen if, und 
& nade und Friede... Was ihr fehreibet,,| Eünftig gefcheben fol, gut heifſen. Denm 
> mein Antoni, vom Pſtor, und den, was will es fonft vor eine Buſſe feyn, wenn 
Anhängern des Biſchoffes yabe vernommen, (fie unfer Thun verdammen, das ift ‚allesdag 
und freue mich, daß ihr eg auch vernommen ihrige, Durch eine erdichtete Buſſe feſt aruns 
habet. Gebet auch ins Fünftige dahin, daß den wollen. Gruͤſſet die eurigen, die Frau 
‚Ihroorfichtig feyd, und haltet diefen Borfag und Tochter, und ins befondere Die betrübte 
beſtaͤndig nemlich, daß ihr weder den Wor Wittwe Cellarii, der ich kurz ſchreibe Le⸗ 
ten noch Thaten glaubet, die ihr feher, dag bet wohlim HErrn, und betet für mich. Am 
euch der Biſchof und feine Anhänger dami| Sonntage Eantate. na. 0. 0 
beehret. Sondern feydverfichent, daß man / Euer Martin Luther. 
* 96. An J 


— 


— 
RN ni u * — 
u Da a — 


> Be hr Du 2 ie Bu 


Li 









1493 


2 


| In, Briefe Lutberi, weldye noch niemals gedruckt worden. 1493 

| RER. N ' —— Gruß. Am Mittwoch nach Ma⸗ 
An ebendenfelben, d. d. 4. nach Dir [A Heimſuchung. 1542. 
——— Mar. ie A Fuer Martin Luther. 

Dem lieben Manne Herrn Mag. An: 





tonio Lauterbach treuen Bifchoffe der | - ; 97: | 
Kirche in Pirna, feinem geliebtes An Nicolaum Amsdorf, d. d, Wargar. 
Ä ften Bruder im HErrn. 6 1542, 
| Kzrdeun Friede. Mein Antonis Glau⸗ 1, a 
> bet alte dem "Diftori, daß ihr allezeit St und Friede im HErrn. Dieſer 


geſchrieben. Der Mainzer iſt mir ein ſtar⸗ 
ker ‘Beweis, was, und wie dieſe Art Rop- 


und hat welche, die ihn aufnehmen, darum 


deſſen eingedenk feyd, was ich gefaget und Briefträger Eomunt, liebfter Freund, 


und bringet mir cine Ehefache ; da ich aber 
merkte, daß fie in euer Kirchſpiel gehörete, 
ſchickte ich ihn an euer Ennfiftorium zurück, 
trauet nicht den Torten, bis ihr die Thacl daß ih) — en 
fehet, den Füuften felbft, der feinen Alters lb ss. Menn Dev andere 
wegen noch ungefthickt und unerfahren J hend urn daher vers 
wollteich gerneentfejufdigen. Aber der Adel Theil abweiend iſt. J N eh 
und Die Kette Des Satans macht es noth, 79° Ar Amtes in biefer Sa | 
wendig, fiir alle zu beten, alles zu fuͤrchten, was recht iſt. 5 
und das befte zu hoffen , weil Chriſius Ilebet.] 2. In langer Zeit habe ich feinen Brief 
Gruͤſſet D. Rivium und Grefferum, und|von euch empfangen; und weiß auch'nicht, 


fe zu thun pflegen. Carlowitz ift Carlowitz, 


ermahnet fie, daß fie nicht zweiffeln, Daß fie| wie ihr lebet, was ihr thut, oder leidet in. 
als Soldaten, (wenn fie fo fortfahren) nicht eurem Biſchofsamte. Don eud) halte ich 


Kinder GOttes feyen, welche Der HErr der|ales gutes, und bete. Wegen des Bir 
Heerſchaaren beiffet. Denn wir flreiten\ ichysffeamtes bin eurentwegen bey der Mens 


nicht wider Fleiſch und Blur, für diefeslge der Sachen und Beſchwerden beforger. 


ſterbliche Leben, oder finfende Elend, ſondern Aber der HErr ift es, dem wir dienen, le⸗ 
im himmliſchen wider geiftliche Hoßheiten,Iben und ſterben, wie Paulus ſaget, unfer 


nemlich fir Das Leben, welches ewig herr⸗ Keiner lebt ihm felber, unfer keiner ſtirbt 


e 


lich, unverweßlich und unzugaͤnglich ift.|ibm felber ;ducch deffen Stärfung vermögen 


* 


Mn 


— 


* 


* 
J 


Darum laſſet uns das thun, Pſ. 26. Wohl⸗ wir alles; oder, mas mir nicht vermögen, 
an erwarte:den HErrn männlich, euer-Herz|find Dinge die ihm mißfallen. Den Krieg 


e 


ſey geftärket, und erwartet den HErrn. Ich wider den Mordbrenner Heintzen laſſet euch 
- Iebe,,und ihr ollt auch leben, wenn ihr gleich und der Kirche vornemlich anbefohlen ſeyn. 


ſterbet · Wie ihr dieſes beſſer wiſſet, in An und vor ſich, iſt derſelbe nothwendig, vie⸗ 


demjenigen, in welchem ihr euch mit allen|Te unterdruͤckete zu vertheidigen. Aber doch 
den curigen wohl zu leben wuͤnſchet Betet bedürfen wir der Beyhuͤlffe Des guadigen 


fuͤr mich und verkuͤndiget eurer Niſſa und a damit. er. nicht auf unfre Suͤnden 
RN a ne ? ; | — 


x 
— 
* 





194 5* Lutheri, — — SEE niemals gedruckt — er" 


- und Schulden ſehen wolle, fondern auf das man fich im fi en, ftehen, oder an einen fü 
Geſchrey der Berrübten, und aufdie Laͤſte- loß eingeſchlagenen Pfalerftickenkönne. Der 
rung der verderbten Paͤbſtler, Amen. Satan ift fihtbar. Ucbrigens von der Hu- 
3. Auſſer dieſem habe ich nichts neues ‚|ve, Die den Leib ihrer Schwerter aufgeriffen, 
betet für mich, Daß mir der HErr eine ſeeli⸗ ſchreibet mir mit Fleiß, denn ich denke dar⸗ 
ge Stunde verleihe. Denn ich bin fon] auf einige ſolcher Greimpel heraus zugeben, 
nüchtern, und mein Kopf hat Feine Kräfte | Damit fie in den Predigten vorgetragen wuͤr⸗ 
mehr. Der HEce ſey mit euch in Eiwig- | den, ob vielleicht dadurd) die unbandige Sis 
Feit Amen. Mei ine Ketha gruͤſſet euch aufs cherheit des Volkes etwas gemindert werden 
ergebenſte am Tage Marsarstha. ı542. koͤnne. Lebet wohl und betet für mich. Mei⸗ 
Euer Martinus Lucherus D. |meKäthe gruͤſſet euch und die Eurigen, m 
——— Jacobi. 1542. 
Dem: ehrwuͤrdigen in Chriſto, Heren ” Ener Martin Qurber, 
Nicolao von Amsdorf, treuen und aufrich: 


; Am ande ftehet: an ein klein Holz, welches 
tigen Bifchoffen der Kirche i in Naumburg — uͤber einen quer Finger in 


feinem Obern ‚im HErrn N geftecfer:, hat ſich ſebende an ein Strohſeile en: 
— henket Hans Frank. 








— 98. Hält; = — ———— 
An Anton Lauterbachen d. is am Tage Se 9% | — 
Jacobi. 1542. An eben denſelben d.d, Sonntage mac 
ade und Friede. Mas ihr Ähreibee| Barthol. za " 


‚von der Gewalt des Satans, über drey | Dem ehrwuͤrdigen und lleben Dam, 
Menfehen,. die fich felbft erhenket, habe ich, | Deren Antonio Magifter, treufleißigen Prie⸗ 
mein Antoni mit Schrecken gelefen. „ GO) fter der Kirche in Pirna, und der-benach« 
giedt ung Undankbaren und Veraͤchtern, barten Bichoffe ſeinem im HErrn 


Vorſpiele, feines kuͤnſtgen Zornes, inden een Bruder. >. — 
er den Satan innerhalb unſerer Kirche vie) — 
fe Macht laͤſſet. Was nehmen die vor ein: I, ; 


Ende, die dem Eoangelio_nicht glauben? 15% Znade und Friede, Meine Sehe 4 : 
Dergleichen muß man als Exempel vorſtel | das bewuſte Pelzwerk meiner Tochter | 
Ten, daß fie lernen GOtt fürchten, und die empfangen, mein Antoni, und ift ſchoͤner und 
Macht des Satans nichtfb ficher verachten. koſtbahrer als für meine Perſon und Ver⸗ 
Sr ift der HEre der Welt, der zu unferer |mögen ſchicket. Wir fagen euch Dank für - 
Beratung den Schein macht, als hätten gar zu groſſen Fleiß und Treue. - Das übrie 
die Menfchen ſich felöft aufgehenger, da er ge Geld, wird fie, fo bald fü ie wird koͤnnen, 
diefelben ſelbſt getoͤdtet und ihnen folche Eins überfenden. E 
drücke in ihre Einbiſdungskraft macht, und| 2. Wolit ihrs thun, fo möchtäße wohleuch 
ſie zu glauben zwinget daß ſie ſich felbft aufs laffen hoͤren, daß Doctor Martinus — 
gehenket haben. Diefes beweiſet es, daßi in aller Zunfern Zorn, ſo ſich in Meiffen 
Cie ide ſchreiet 2 8 unmöglich fey, da *) —* meinem Briefe brüften, ER fie — b- 

grei ir E 












nen. Summa. Gottt thut in Diefer Sa⸗ 


Sonntag nach Bartholomaͤi. 1542. 


WMordbrenner wird ihnen lohnen, und fie 


feubuͤttel innerhalb drey tagen erobert ift, wel⸗ 


An eben denſelben d. d. Am Abend 
in i Ur EN; Ba Mar tini 1542 * 







> Dem geliebten Ham Mag, Antonio 


N U 


utheri Schriften ar, Theil. 


| greifen fie mich. an, fo follen fie heran fahren! 
beſſer denn Herjog George, Mich wun⸗ 


‚Aber die Sachen find wichtiger und mehr, 





welche nody niemals gedruckt worden. 
, Ir { 

Snade und Friede, She fehreibt gar 

dert, daß fie ſich fo befchiffen machen wider recht, mein Antoni, daß zu diefer = 

mich, ſo fie doch Die Leute nicht find, die gen Zeit der Tod oder befler der Schlaf der 
mein Bleinfter Finger fuͤrchten Eönne, Aber Töchter, und aller der unfrigen zu wuͤnſchen 

es iſt Hochmuth. Laßt fie kommen. Sa fieifey. Und ob mich) gleich der Tod der aeliebs 

mögen ſelbſt und einigevon ihnen, beſonders teften Tochter nicht wenig betruͤbet, fo freue 


96 Il, Briefe Qutberi, 


1497 




















der gottloſe Carlewitz, wie fie auf ihren Brief] ich mic) doch, weil ich weiß daß fie als ein 


antworten wollen, der zu Wolffenbuͤttel ge. Kind des Neiches, dem Rachen des Teufels 
fünden ift. Da wird fie machen, Aber und der Welt entriffen it, fo ſanft iſt fie 
jaßt fie aljo rafen und anlaufen. Heinz] im Glauben Chriſti entſchlafen. RR 


2. Neues und insbefondere was gufes 
haben wir nicht. Aus Ungarn haben wir 
ung Schande gehofet, sa wirauf diefes Reich 
drey hundert tauſend und mehr Gulden ver- 
geblich angeleget. Es ift aus, wie Ejechiel 
fagt, das Ende iſt da, wer gerechtfertiget 
wird, Der ſey gerechtfertiget, wer unvein iſt 
der ſey unrein wer verloren gehet, der gehe 
verloren. Laßt es gehen, wie es gehet weil 
es gehen will wie es gehet. Wir find uns 
fchuldig und rein, am Blüte der Welt. Le⸗ 
- als daß fie ein einiger Brief follte faffen koͤn⸗ EN im HErrn. Am Abend Martini. 
42. 


wiederum ihrem Heintzen, wie Abmilech den 
Sicceimiten, und dieſe ihm. Wir wollen 
Allein beten, wie wir bisher: gethan haben. 

3. Neuigkeiten würde ich euch berichten, 
‚wenn ich nicht glaubte, daß ihr fonft ſchon 
alles wuͤſtet. Ein völlig goͤttlicher Sieg iſt 
08, daß das unuͤberwindliche Schluß Wol⸗ 


ches doch, wie jedermann ſchreiet, eine fecher 
jährige Belagerung hatte ausftehen Tonnen. 


che alles allein , ober ift, (mie man fagt ) 
‚dag fac torum. Es find nicht menfhlich: 


Martin Luther, = 


‚totum. A Von der liederlichen Hure Rofina, wel⸗ 
Thaten, Die jego vorgehen, jo Daß man Hof-| che mein Haus mit allen Arten der Schan- 
nunghat,es feyn-alles diefes Vorbothen und] de beflecket, werdet ihr, wie ich glaube, ges 







Vorherverkuͤndigungen des feliaen Tages] hoͤret haben. Lind es iſt ihr heute nochniche 
 „unferer Erloͤſung. Amen. Gruͤſſete | 


| | euer bey- | leid, fondern fie gehet herum, laftert, ſtichlet 
des Fleikh, und ale Die eutigen im HEren.| und Kıget beyden Prieflern,, wie fie bey mie 


D Tas rn } 3 ; J N, 

E gethan. Aber ohne daß ich Elender gewuſt 
un ie: Euer Martin Qucher. D. habe, hat fie ein Hur⸗Kind gehabt, und 

—— — ruͤhmet ſich noch dieſer Geburt als eine Ras 





| tes wäre, hätte ich fielängfkin ein Zuchthauß 

bringen laſſen. Und ich weiß nice, ob 

ich es nicht noch thun werde, fo quälet mich 
diefer Streich des Teufel, 


h 


"Lauterbach, Prieſter in Pirna, feinem 
geliebteſten Bruder im HErrn. 


fende. Wenn ich nicht ein Diener des Wars 


— 


un Diefes habe ich doch mit Schmerzen‘ 


—B y, Se A a sa“ * 7 ‚a 










11T, Briefe Lucheri, welche noch niemals gedruckt worden. 
die-Ohren reiben, ſo 


184, [harten Worten ei ad 

f Anno Dad ‚jieh Bann. Ich fehe, was ich nicht fehen mag, 

| | 101. 0 aß die Junkers unter dem Nahmen des 

An Nicolaum Amsdorf d. d, Sonn, [Fürften regieren, und bey euch reaieret noch 

abends nach Erhardi ses: Creitz, der verhaßte Menſch. Doc) anf 

| } | [tig ein mehrere, Da ich felbft fehr begierigbin, 
een area... jeuch gu fehen und zufprechen. Indeſſen wols 

Su und Friede. In diefen Tagen iſt let ihe nad) eurer Güte den Medler euch la 
I Here Medler bey mir geweſen, der ſen beftensanbefohlen feyn. Wenn ihr dies 
9 demuͤthig genug entſchuldiget, und eure ſes von ſelbſt thut wird er nichts vorneh⸗ 
erſon ſehr ruͤhmlich erhoben, zugleich aber men, als was euch gefälle. Hiedurch wer⸗ 
Une fib beklaget hat, Daß er vielleicht durch an⸗ den Die Augen und Ohren derjenigen, Die eis. 
dere aͤrger angegeben fey, als er verdienet ne Spaltung zwiſchen dem Bilchoff und Pas 

habe. Ich hielte ihm vor, was wir ung uns ſtor hören und ſchen wollen, Schmerzenem- 

ter einander geichrieben haben. Er leugnes ipfinden. Denn diefs fucht auch Satan 

te aber aufs heiligfte, daß er dergleichen jes|zur Schande Chriſti. Wo nur die Kopfe 

- mals geredet, was wider ihn vorgegeben ſchmerzen es auf einige Weiſe zulaffen, were 

worden. Ferner hat er gebeten, daß ich die⸗ de ich in Furzem entweder in der Faftenoder 

feg nur von euch erbitten follte, daß ihr ins kurz nachher beh euch feyn.: Bereitet mie 

kuͤnftige feinem, auch angefehenen und vielen nur die Herberge. Leber wohl: in — 















Anbringern glauben moͤget, too ihr ihn nicht redlicher Mann GOttes. Am Sonna 
vorher ruffen und verhoͤren und frey ſagen nach Erhandi.yg ne 
lieſſet, was er meyne. Welches ich imh Euer Martinus Luther D, 
auch ſo zuverlaͤßig verfprochen habe, daß ich NT RE 
auch auf den Verdacht verfiel, daß ihr die⸗ Dem Ehrwürdigen in Chriſto Herrn 
Nicolao, Bifhoffe in Naumburg, feir 


ſes niemals durch ihn gefuchet habe. Aber] < | Pr. 
— kurz ſeyn. Ihr werdet dahin ſe⸗⸗ a 
AMSREDE ER 










* 


hen, daß ihr ihn auch hoͤret Bir haben 
ihm gerathen daß er bis zur Viſitation nichtt··⸗·⸗·⸗)⸗8)7 ee rigen. 
An Eafpat: Eynerum, Superintendenten. 


Ro) erde das, was ihr mir fehreiber, 















von allem dieſem vor fich unternehmen fole. 


aus feiner Erzehlung abgenommen, ob er: 
es gleich nicht merkte, daß noch nichts be⸗ ſchreibet, 
ſcloſſen und ‚verordnet fey, auch nicht ein, | OR mein Caſpar, andern zu leſen, und 
mahl vom Conſiſtorio, da ich ſchon glaubte, |darüber zu handeln geben. Ich bin durch 
daß er in feiner Kirche ware. Die Nach⸗ mancherley Zufälle am Kopfe fo gebunden, 
tigkeit unferes Hofes betrübet mich, wel⸗ daß ich, befonders noch ungegeffen, nichts 
che fo vieles kuͤhn unternimmt, und mennfie]fchreiben, oder Tefen Darf, wenn ich auch 
uns ing Betruͤbniß verſetzet, muͤßig traͤumet, wollte. Hernach mas fie davon urtheilen, 
And ung verlaͤßt. Ich werde dem D. Por ſoll auch gemeldet werben. Wiewol, wenn 
sans, und ſo gar dem Herzoge felbft, mit ich durch einen 






heit der Derrichtungen verfehiedener Ölieder 
Heinen Zwiefpalt im Leibe verurſacht, ſondern 
vielmehr ein angenehmerer Klang durch ver⸗ 
ſchiedene Stimmen hervorgebracht wird, 
wie in der Muſic, und durch verfchiedene! 


| An Wslfgeng, Grafen su Gleichen d. d. 


| ohne Strick des Gewiſſens jede ihre eigene 


Leremonien leicht ſeyn, fo wie, wenn der. 


— 6. Feſttag nach Agatha. 1543. 


Wnad und Fried im HErrn, Edler, — 
NS) gebohrner ‚guädiger Herr: Auf Em.|tes des Batern zu fordern, und befannt zu 
= Gnaden Frage um die Zink ſo zum Salve 
geſtiftet, Eonnte Magifter Feiederich Mann) 
das antworten, denn ich ‚weil ich: die Gele⸗ 
genheit nicht weiß, ob fie, wie andere Leben, | werk, Pſalmen, Sefängen und mufi califchen 
in die Koften der: Kirchen gefülagen; dann, 
f en diefelben Zinß zu Ricchen undSehur 

Ra, follte — wo wollten in ibn auf Saiten und, Pfaiffen; und r 


r 
1500 IM. Briefe Lucheri, welche noch niemals — worden. 1508 
anordnenkönnte, fo wolte ichdochlieber, daß ‚legt die Pfarcheren und Schulen „erhalten 


ihr in eurer Landſchaft in diefen Stücken, bey‘ merden? Sonſt wo das nicht wäre, und 
. eurer Weiſe bliebet. Denn wenn wir an⸗ die Noth des Edelmanns da wäre, wollt 
fangen alles allenthalben gleich) zu machen, ich nicht vicl drum reden. Derhalben koͤn⸗ 


ſo werden es Glaubensartickel und Siucke nen Sich Ew. Gnaden bey Er Friederich 
werden, wie im Pabſtthum geſchehen iſt. Mann, der ein Viſitator und hierum wiſſen 
So ſie aber ungleich bleiben, wird es das wird, wohl wiſſen zu erfunden. Hiemit 
heilſamſte Mittel wider dieſes boͤſe ſeyn. So Goit befohlen! Amen! Freytags nach Laͤ⸗ 
hat im Pabſtthum, die ee fehr gut, re. 1543. 

genutzet daß man nicht zugab daß Em Gnaden 

eeiner andern gleich ſeyn muͤſſe, ſondern williger | 
Mertinus Luther, D. 






















Gebräuche hatte. Denn wenn die vornehmſte 


und Hauptfächlichfte Uebereinftimmung und Dem Edlen Wohlgebohrnen Herrn 


u der Lehre da iſt, fo wird die Les 


Heren Wolffgang Grafen zu Gleis 
einftimmung der ungleichen aͤuſſerlichen 


chen und Plankenheynꝛc. meinem gnaͤ⸗ 
digen Herrn. 
:Ropf und Leid geſund iſt die Verſchieden⸗ 





104. 
An D. w.®5. Sorchbeimd. dee 
Apr. 1543. 


Dem Serüßmte und gelehrten Mann, 
D. M. ©. 3. Sorcheim, feinem zu 
derehrenden Herrn und Vater. 


[Sl und Friede inunferm HErrn. Un 
: fer Joachimus hat mein Urtheil und 
1 Meynung gefordert von den Handlungen i in 
der heiligen Gefchichte, welche einige ven 
‚euren Dienern der Kirche mißbilligen. In 
der Kürze ift Diefes meine Meynung. Al⸗ 
len Menfchen iftanbefohlen, das Wort GOt⸗ 


Farben in der Mahlerev. Das übrige 
werdet ihr ſelbſt errathen. Lebet wohl im 


Martin Zuther. 





103, 


Sreytags nach Laͤtare 1543. 





machen, es mag geichehen, auf mas vor eine 
rt es will, nicht allein. durch orte, ſon⸗ 
dern durch Schriften, Gemaͤhlden, Schnißs 

et ihn auf Harffen und Reiben ; Lobet 


Cecce 


—* 


Inſirumenten 2c. wie der Palm faget; Lo⸗ | 









>» U Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden, £ gr co 
{e8 Raser: du fol fie binden sam Beichen ıvon ſch laffen wolen, welche vole miht ber 
auf deine Sand, und ſollen dir ein Denk; |trüben wollten. Ihr habt mohl daranıge 
mahl vor deinen Augen feyn, und folle!than, daß ihr den Fürften um eure Erlaſ⸗ 


iso2 









fie Über deines JaufesPoften fehreiben. %c.| fung gebeten, nenn er noch wollte, daer nun 
Moſes will *), daß man dag Wort GOt⸗ [erinnert worden, die Angelegenheiten eures " 
tes ſoll erwegen, und vor feinen Augen bar | Kicchfpielsmit mehrerer Sorgfalt zu beforgen. 
ben, auf welche Weife es am bequemften) Das Geſchrey wider euren Unterbiichof D. 2 
deſchehen Fan, als durch folche Handlungen, | Ereis ift unerträglich; vornehmlich aus die⸗ 
Die doch) ernfthaft und befcheiden , und. nicht | fem Grunde, daß er, da er der unſchuldigſte 
Gauckeleyen waren, wie vorzeiten im Pabſt⸗ Eyn will, allesaufs tyrannifchte vollbringet; 


hun. — Auch tolche faen Dem Möbel in So daß ich umiefer einen lufache millen 
die Augen und bervegen zumeilen mehr, als] euch gerne befuchte, Damit ich von allem Nach⸗ 
öffentliche Prediaten, wie in Niederteutſch⸗ | richt exhielte, und Gelegenheit härte,unferm 
land, wo die öffentliche Belennung verbo⸗ Hof befchwerliche Vorwuͤrfe zu machen 
hen ift, und durch die Vorſtellung vom Ge⸗ Denn ich habe auch mündlich verſichert, 
ſetz und Evangelio viele bekehret find, und die daß indem Kirchfpiele nichts von allen Rech⸗ 4 

reine Lehre angenommen haben. Da nun) ten und Wuͤrden genommen werden Fünne 


‚mit autem Erfolg umd Nutzen die Evangeli⸗ auſſer den paͤbſtlichen Gottloſigkeiten. Nun 
ſche Wahrheit zu befoͤrdern dergleichen * 





ichen Pre⸗ lachen die Papiſten über. das andere, und 
digten, die ernfthaft und befcheiden feyn muͤſ⸗ die Unterthanen ſchreyen. Ich werde mit 
fen, angeſtellet werden; fü find fie gar nicht Gottes Huͤlffe bald es die Geſundheit und 
zu verdammen. Lebet wohl mit euren gu⸗ Zeit: zulaͤſſet, verſuchen bey euch zu ſeyn. 
‚ten Fuͤrſten, welche GOtt feiner Kirche ſehr Der HErrr ſey mit euch Amen. 
lange geſund erhalten wolle. den s April en 
1543. i 0. a2 Von dem Kriege und befonders vom 
*) Vult cogitari et nıoveri inter oculos ver- Tuͤrkenkriege hat man jetzo viel neues. Von 
bum Dei,'Mofes, qua ratione poſſit fieri den Niederlanden ſagt man, der Herzog “2 
commodius, et illuftribus, quam talibus actio- von Juͤlich habe Die Burgunder sefrhlagen, J 
— —— tamen et Da RN Sl Sucke diem an® ar eh aunennenn t,erobert,- 2 
— ‚und ieleerfchlagen. Man fagt, der Kayſer le⸗ 


Fe 


















A — A in GO 
An Nicolaum Amsdeorf d. d, 6, April lebe. Sch fürchte. daß die Fiſche denfelben - 
Arn Nico PO er = PEN | fehon vor einem Jahre gefreffen haben, Les 

— nn be wohl im HErrn. den 6 April. 1543. 


* Ir ee 
ge und Friede. Ich hoͤre mit Freu⸗ Be — 
Wden, daß D. Medier zur Ruhe fen.| Dem berühmten Herrn Nicolao 
Denn wir fiengen an zu rathſchlagen, wenn/ Amsdorf Biſchoffe ver Naumburgif 
es fein Wille wäre, ihn an einem andern; Kirche, feinem aufrichtigen und zu ve 
Orte zu verforgen. -Unterdeffen haben wir] renden Aelteſten im HErm 
‚gehöret, DaB die Naumburger ihn ungen 


Zuer Martinus Lutherus, D, 


3 En, > 





154 » un, Briefe Tuthert welche noch niemals gedruckt —*x 

106. RER terliftig nachgefkeller, und fie öfters im ſchwe⸗ 

An Anton. — d.d. 2, nach 3 Dienſtbarkeit, als das Geſetz ſelbſt ge⸗ 
uaſtmod. 1543. bra acht. 


Dem lieben Manne, Herrn M. An-| 3. Das Erempel des Heßiſchen Ban— 
tonio Lauterbach, Priefter der Kirche zu hes ** wenn ihr eben das beſchlieſ⸗ 
| Pirna, Superintendenten deſſelbigen Or⸗ſen koͤnnet, werdet ihr am beſten thun. 
— tes, ſeinem im HErrn liebſten ber die Centauren und Harpyjen am Ho⸗ 
—— fe, werden es ſehr übel aufnehmen. Der 
| hei fiche N un a * 
% rechheit und Buͤberey des Volkes. er 
Sun = as wen au daran ift die Obrigkeit Schuld, melde 
Bakihr fo.oftklich gervefen, den P een ls anders thut, als roas ihnen Zoll ein« 
die Mäuler zu ftopfen. ber noch. viel Ba Und die Derifijaften find Nents 
mehr, daß Das verborgene der Herzen of ammern und Zullbuden geworden. Das 
‚fenbar wird. Daß Piſtorius Piſtorius fey * uns De > ns iR in feinem = 
amd bleibe, habe ich. allegeit geglaubet. ISfng bald Ei; u H — = 
Kerner weiß ich, daß dieſer eingemurzelte H N — — — * 
Papiſt geändert werden kann, wenn der I me SIfela. Der HERD fegne 
ABolf ei gamm wird, und wie Jeremias en s — Montag nad) Quaſt 
a £ ——— wobr ſeine rau ran Euer Martin Luther, i 
02. Daß die Ceremonien geordnet wer⸗ Ich ſchreibe ſelten, weil mich nie⸗ 
den, dazu habe ich keine Hofnung Und mand — 5— und keine — zur Hand 
es ift auch nicht zu leiden, daß Gottlofeuns find. 
Geſetze vorschreiben tollen, ‚die ſelbſt durch] — 
Tein Geſetz gebunden werden. email | 
das reine Wort allenthalben berrfchere,i 407 · 
koͤnnte man der Ceremonien wegen bald An D. Johanni Pfeffinger, d. & = 
rathen. Was find aber Ceremonien ohne nach Urbani, 1543. 


Wort. Wir haben hier die Aufhebun | 
ur ern aboefkhaffer, — Dem ehrwuͤrdigen und rechtſchaffenen 
Mann, der h. Theologie Licentiaten ‚D 
aus Feiner andern Urfache, als daß mir 3 

eigeten, Daß wir Herren der Eeremonien an Pfeffinger, Biſchofe der ini. 
und nicht Knechte feyn, und zugleic) andern Bu I a — * or⸗ 
Kirchen in Sachſen gleich fenm, Mir find| es, feinem — — geliebteſten 


E wieder aufzuheben, und alles zu thun nach 
Gewohnheit der Kirchen, und zur Verthei⸗ Sohn und Friede im HEtrn.. Serie 
diger Bruder in CHriſto. M. Chris 


digung der Gewiffenofrehheit welche der 
Satan zu jeder Zeit und allenthalben, fü- ſtianus, Prieſter in Doblen, iſt wie ihr 
Ei er u durch die Geremonien bin- me: Zweifel ſchon wiſſet, zum HErrn ges 

cec3 gan⸗ 
















1906 IM. Briefe Qutberi, welche noch niemals gedruckt worden. 1507 


gangen, und hat eine Wittwe mit drey 
Kindern Hinterlaffen. Dieſer gehet es jekt 
elend, und bittet, daß wir uns ihrer erbar- 
men follen. Da ich aber vieler wichtigen Ehrwuͤrdiger in CHriſto, was in der be⸗ 
Urſachen wegen beſchloſſen habe, mit dem ruͤchtigten Viſitativn des Fuͤrſten mit euch 
Hofe eures Fuͤrſten mich nicht zu bemengen; vorgegangen ſey? Ob die Viſitation Dee 
fo Fann ich ihr durch Briefe an den Fuͤrſten Kirchen angefangen oder geendiget ſey? Ob 
Moritz gar nicht helfen. Erachte derwegen ein Conſiſtorium errichtet ſey? Ob euer 

‚auch Diefes anzuzeigen, der ihr bey ihm in Creitz abgeſetzet oder in feinen Bemühungen 





Se und Sriede im Heren: 


fehr gutem Anſehen ſichet, damit ihr bey befeſtiget ſey? Auſſer daß Nicolaus Med⸗ 


demſelben für ihr Fürbitte einlegen wollet, ler gefchrieben, Daß er zwar gehüret Ten, 
daß der Fürft ihr einige Almofen gebe um und daß man ihm herrliche Verſprechungen 


des Dienftes-des Wortes willen, darin ihr gethan. Mir Herrn Brucker habe ich noch 


Noch 
habe ich nichts gehoͤrt und geleſen, 


Ehemann in ſeinem Gebiete und der Kirche nicht geredet. Mir verlangt nicht'viel von- 


zu Doblen getreulic) gefüet und gepflanzet ihm, fondern von euch zu erfahren. 
bat. Die Chriſten ſollten ihren Prieſtern, 2. Es ſcheinet mir ſehr wunderbar, maß 
auch wenn fie todt find, zwiefache Ehre 
ſchuldig feyn, und den Wittwen derfelben| habe noch niemals die Welt gefehen, oder 

zum wenigften einfach zukommen laſſen. eg entftehet:eine neue Welt da ich fhlafe, 
Aber fo liegt die Welt im-argen, daß ſie Ein jeder Elagt, daß er Unrecht leide, und 







vielmehr von dem Norte und der Kirche) doc) ift niemand der es thut; alle ſi id ge⸗ 


Gewinn ſuchen als CHriſto einen Pfen?] recht, wenn fie zugelaffen fich zu verantwor⸗ 
ning zum Bekänntnif und Dankbarkeititen. In Wahrheit jego ift die Zeit da 
darbieten. Das Ende, das Ende, das die Gerechtigkeit haufig iſt, und täglich haͤu⸗ 
Ende ift durch GOttes Gnade herbey Eom-|figer wird. Und doch iſt Fein Friede, ſon⸗ 
men, da ein fo groſſes Licht GOttes mit ſo dern viel Unruhe; vielleicht lernen wir nun, 
groſſer Undankbarkeit verachtet wird. Ihr daß e8 auch von unferer Zeit heiffe: Die 
aber thut foviel, alsihr — und nehmet, 
wo es frey ſtehet, M. A. L. zum Gehuͤl⸗ 
fen, der ſelbſt auch bey Hofe etwas auszu⸗ 


jetzo in der Welt vorgehet. —— 


3 


Erde ift voll von Lingerechtigkeit, dag 
ift, mit Gerechtigkeit und Wahrheit; kei⸗ 
ner ift ungerecht, Feiner lüget, Peiner füne 
zichten vermag. Wenn ihr nichts auswuͤr⸗ diget; diejenigen allein, die Unrecht leiden, 


Pen Fönnet, ſo muß man GDtt bitten, daß|find ungerechte, Lügner, Sinder. cz 
er der Richter der Wittwen und Valer der will Dreck regnen. Der Tag der Erloͤ⸗ 


Wayſen werde, oder ſich als ſolchen zeige.| fung drohet hereinzubrechen. Amen. 


men. Lebet wohl im HErrn. Den 3. Ich denke noch immer eine Reifegu / 
en nach Urbani, 1543. 





: 


euch zutdun. Aber ich möchte gerne zuvor“ 


Martin D.)die Ropffrankheit beffergeheiletfehen. Bon 





{Neuigkeiten oder Eitelfeiten habe ich nichts 
An Nicolaum — „A.d. 18 Aug. 
1543. 





was ihr nicht fchon wiſſen folltee. Daß 
der Kanfer nod) lebe, wollen fie ‚mich mit 
WBewalt uͤberreden. ünd gewiß, ich wer 



















wahren Bifchofe der wahren Kirche in 
verd aͤglic und/ Maumburg, D. Nicolao von Ams⸗ 
wuͤtender, daß er das Verderben ſich bald| dorf, feinem zu verehrenden Obern. 
zuziehe Amen. Ba - 
4. Ron unferem SHerzoge in Sulich | 
fagt man, er habe 40000 Mann drey Mo: 
nath lang in feinem Solde erhalten, nun 
aber ftehe er unverrichteter Sache ab, und] x | 
gewiß ſpaͤt genug, da fein Beutel ziemlich Dem gelehrten Manne, Herrn M. 
leer getvorden. _ Die Juͤlicher folen den Antonio Lauterbach, aufrichtigem und 
Krieg fehe naͤrriſch und unglücklich führen. Igerreuem Biſchofe der Kirche in Pirna, 
Der HErr felbit gebe den Sachen einen] . feinem geliebteften Bruder im 
‚guten Ausgang: Die Belt aber muß zer / HGErrn. 
ſtoſſen, zerſchlagen, zerſtuͤcket werden wie 
er will, wenn ſie nicht allein das Wort 4. — 
GOttes verachtet und verfolget, ſondern Kade und Friede im HErrn. Staͤrket 
auch den eigenen heilfamen Nach der Wuth Deuer Herz mein Antoni: thut mann 
nachſetzet. Sie gehabe fich wohl. ich; erwartet den HEren, und laft die 
5. Bon dem Biſchofe in Coͤln, hat uns Gottloſen pralen und triumphiren, deren 
D.Dhilippus fröhliche Bothfchaft gebracht, Ruhm zu Schanden werden wird. Denn 
daß derſelbe auftichtig handle, und das wie oft,find diefe Waſſerblaſen bisher aufs 
Wort recht verſtehe und ergreife. Das geblafen und aufgeſchwollen getvefen? und 
ganze Kicchfpiel ift uͤbereinſtimmig, nur al⸗ doch wie der 7 Pſ. fagt: Sie baben Un⸗ 
dein fieben Teufel und der Oberſte der recht empfangen und Eitelkeit geboren. 
Hauptkirche, nebſt einigen des Rathes wi- Und wie Efaias fagt: Ihr werdet einen 
derſtreben. Aber auch diefe wirdder HErr, Brand empfangen und Stoppeln ges  , 
. der die Zedern in Libanon aufreibet, zertre · baͤren. Es wird einmal gefchehen, DaB _ 
ten. Hieruͤber freuen toir ung im HErrn, der Himmel einfällt, und mit der Erde vers 
er Kraft beweiſet Durch fein Wort verun- Iprennen wird. Wir aber werden nicht ſo 
an Auge. vergehen oder GOtt verlieren. Wie eure. 
6. Sehet zu, daß ihr mir wieder etwas |Meifner befchaffen geweſen, wird. mie nicht 
ſchreibet. Diefes habe ich nachdem Abend» jetzt erſt offenbar. Ich babe allegeit fie ale 
eſſen gefthrieben , weil ich nuchtern nicht ob» Ifolche gefehen,, die nur auf Gelegenheit ware 
ne Gefahr etwas hun Fan, daß ich mich teten, ihre Heucheley, die fie ungluͤcklich 
ſelbſt über dieſe Act der Krankheit mundere,iverborgen gehalten, offenbar zu machen, . 
ob es ein Fauftenfihlag des Satans, oder Laſt uns nur allein diefes thun, daß wir ge⸗ 
Die Schmachheit der Natur felbft ſey. Le⸗wiß find an dem Worte, und daffelbe fleiſ⸗ 
bet wohl. im HErrn, und betet für mich. ſig lehren. Alle Bekuͤmmerniß aber wollen 
Den 18 Auguf, 53°. Inie auf ihm werfen; er hält uns in feiner 
ee \ Euer Martinus Lutherus. Hut. Wirf auf den HEERRV deine 


Dem Ehrwuͤrdigen in CHriſto und Sorgze ꝛ c. — 
Ben. N, : = 2. Von 





109 


An Anton. Lauterbachen, d.d. den 
letzten Sept. 1543. 


— — 






Ko IT, Breefe Buchert, —5 — re Hiemalen gedruckt — — | 
—— — —— — —— — — — — ——— — — 


u 


27 


8, Don den Türken wird’ verfluchtes Satans halten, denen man nichts glauben 
genug gefprochen. Der Kayfer aber wird kann, wenn fie es auch hu — de 
das noch nicht ausrichten, was die Papiz Iren. Reif dieſer fchelmif 

ten pralen. Er nimt zu viel aufeinen Dif het was er hat backen wollen, da er unten. 
fen. Aber laſt ung lehren, glauben, be: |beyderlen Geſtalt das Abendmal genoms 


ten; thun, leiden, was wir müffen, und |men und alles gutes zugefaget, GOtt ver 4 


die Todten ihre Tudten begraben laffen, was | fpottet und euch ausgelacher hat. Erinnert 


gehen die ung an, Die drauſſen find. Lebet ihr euch nicht, Daß ich fehr langſam den Lo» 
— HERRN, und betet für mich.) beserhebungen. glaubte, womit ihrihngegen 


‚ Meine Käthe — euch mit den Eurigen 


mich herausſtrichet? Nun habt ihrs mag 
ergebenſt. Wittenberg den legten Sept: 










Becker, fe fe . ; 


e 


D. Beer, Earlewig und derganze Barm 


1543. an euvem Hofe ſey. Darum feydihrftarf 
) Euer Wactin Kuther, dagegen, und verachtet den Teufel in diefen 

Ä Ä Zeufeln, und Teufelskindern, und Schlans 

\ 10, genſaamen, bis daß fie euch ausjagen. Dem 


An eben denſelben se d. Nov. 1543. 


Dem liebſten Manne Herrn M. An- 
tonio Lauterbach, Prieſter der Kirche zu gauben folle, daß der Himmel und deffen 
‚ Pirna ‚ und deſſelben Drtes Biſchofe, Fülle ihm jugehüre, dem die Holle und 2 
ſeinem geliebteften Bruder im. | bereitete Enge bald nad) Diefen Tagen a 





Ba En AAN rn. enge feyn wird. "Amen; wo er mit 
5 yHerʒoge Georg feine Eanones und Teufels, 
dreck eſſen und trinken wird, wie ers werth 


PR — Friede. — Brief, ‚mein it. Der HERR fs vollende 2 
BR Antoni, habe ich mit Freuden gelefen, | Werk in uns, tie er angefangen hat, und 
voraemlich da ihr fchreibt, daß Doct: Pi⸗ fahre fort-die Hocmüthigen in es wer⸗ 
ſtorius gefaget: Ihr ſollt uns die Cano⸗ jens Sinn zu zerftreuen. Amen. RN 


nes laffen bleibeny und, freplih wollen: 2. hr fehet euch vor, daß ir nicht 
wir gern diefen Schweinen ihre Träber traurig oder niedergeſchlagen vor ihnen fend, 
laſſen, und das hötlifche Feuer dazu, | fondeen treiber ficher und freudigdas IBerf 
wie fie wollen undfuchen. Wiederum, fol EHrifti, Durch melche Freude ihr fie und. 4 
len fie uns unfern Errn ßlium Dei lofIden Teuͤfel mit ihnen creuzigen werdet. 


ſen bleiben, und das Hinimelreich dazu. Denn der denket uns zu ſtuͤrzen und trau⸗ 


Wir ſind bald gefehieden, wie ein rei⸗ rig zu machen. Wir aber wollen ihm: 1 


-fer Dreck und weit ans Koch. Aber auf Deutſch in fin Maut fcheiffen, er 
dieſes ift meine Freude, daß endlich Die Ger! 





die ihm gleich Find, offenbar geworden. mit ſeinen ſchrecküchen Zaͤhnen drohet uns 


Nun koͤnnen wir fie. ‚mit freudigem und fi-| zu freffen. Des Weibesfaamen iſt -mif © 


Ä — Gewiſſen fuͤr verdammte —— uns, weichen wir AEDISER, bekennen und 
lage | Er wollen e: 


= 


! . 4 
e - : E — 
Be, 


tollen oder nicht zer muß den Zertreter ſei⸗ 
danken dieſes argen Heu hiers und derer nes Kopfes leiden, ob er. gleich beiffet, und 


Er J— 


HErcn gehoͤrt die Etde und Fülle derfelben, 
ohne Zweifel auch) Dreßden und die Fülle 
defielben , wenn auch gleich D. Decker 


A 


4 


A 





PR "r 6 Ki 2 
1512 — Briefe — welche noch niemalen SE woorden. 1513 


wollen daß er regiere. In demfelben Iebetjfel, meinem Kopf Daduch g-fund zu mas 

wohl, und betet für mich. Den 3 Nor Ihe. Aber ich glaube meine Krankheit iſt 

vembr. 18. das Alter, hernach Arbeiten und heftige 

Euer Maktin LCuther. Überlegungen, und fürnemlich Die Faus 

9 germanice mercabinus ei in os ſuum. ſtenſchlaͤge des Satans; wider welches als 

les mir Die. ganze Arzenenkunft nichts helfen 

Scife®. Danieln, Prieſtern in Dreß⸗ kann. Doch gebe ich ihren Meynungen 

den. Und was id) euch geftheieben, nach, damit man mich nicht für einen Feind 

das fen auch ihm gefchrieben. Ich meiner felbft halte, ob ich glei) glaube, 

weiß, Daß ich auf feinen Tegten Brief daß fie irren. Es ik um den faulen Schels 

geantwortet habe. Wo er die Ant⸗ u en will ich dran tagen. 
sport nicht erhalten hat, iſt fie ohne) Hilfts fo hilfte, en 


Zweifel von Beckers Anhange aufger wieder ohne Urſache angefangen Frank zu 








— fangen worden. | ſeyn. Sch glaube es ift der Teufl Die 
: — — ſes ſchreibe ich um deswillen, damit ihr ſe⸗ 
am bet, daß ich ſehr gerne will, fobad GOtt 

/ An Nicolaum Amsdorf, d.d. 7) Nov. Kaum giebet, zu euch Fommen, - 
| STETS 3. Bon Neuigkeiten weiß ich niäts, 
a a und — auch nichts darnach. Die Welt 
1. iſt Welt, iſt Welt geweſen, und wird auch 


S und Friede im HExrn. Ich bin Welt bleiben die nichts von CHriſto 
ſelbſt bis zur Ungeduld über nich zor⸗ weiß und wiſſen will. Sie mag ihren We⸗ 
nig, Ehrwuͤrdiger im HErrn, daß ich ſo gen nachgehen. Daß doch, ExHr: ſtus und 
ofte befchloffen habe, zu euch zut reiſen, und wir auch nichts von ihr wuͤſten, als nur 
wenn ich ſchon den folgenden Tag abreiſen dieſes, daß es nicht wahr ſey, und nicht 
molte, und alles bereit war, Fam Doch mies gefihehen weide, was die Belt weiß und 
der eine Urfache, die mein Vorhaben ver⸗ will; weil gefehtieben Rehet: Der lebende 
binderte. Es feheinet, GOtt laffe zu, daß Mienfe ch ift eitel, und du HErr verwans 
Satan nad) feinem Namen, mir alfe wie⸗ delſt ihr Bild in Staub, Nichts deftor 
derftehen koͤnne; deswegen ich hernach, fo meniger fahren fie fort zu wuͤten und taͤg⸗ 
GOtt will, bey der erſten Gelegenheit mich lich aͤrger zu werden, welches uns einen 
bemuͤhen werde, auch obne meinen Vorſatz groſſen Troſt giebet,. daß den Tag des 
Ei euch zu reifen, denn ich bin fehr begierig| Hereinbruchs der Ehre GOttes nahe ſey 
ar Be vor. meinem: Iode noch. einmal zu ſe⸗ Denn die unausfprechliche Verachtung des 
” Wortes, und das unausfprechiihe Seuf⸗ 
Be: 2. Mit meinem Ropfe war es ſo ziem⸗ zen Der Frommen zeigen, daß die Welt da⸗ 
lich beſſer, und ob gleich die Aerzte mir eine hin gegeben ſey, damit der Tag ihres Ver⸗ 
Wunde in den Fuß gemacht haben, haͤtte derbens und unferer Erloͤſung beſchleuniget 
Doch dieſes meine Reiſe nicht hindern ſollen. werde. Amen, es geſchehe, Amen. Go. 
Sie machen mir, wiewol bisher ohne Fort-| war die Weit vor der Sundflurh, fo vor 
\ gang, eine offene Wunde am linken Schen-| dem —— Sedoma , fo vor der Bar 

— ee 21. Cheil. Dodd dd bylo⸗ 


tonio Lauterbach, treuem Bifchofe zul 


ee \ N — 5 — Br ee 

1514 1. Briefe Lutheri, welche noch niemals geöruch- w { 
bulonifchen Gefangenfehaft, fo vor der Zex · 2. Wir danken für die üb; ſchickte 
ſtoͤhrung Jeruſalems ſo vor der Verwuͤ⸗ Butter und Pflaumen. Meine Räche mir m 
fung Roms, fo vor dem Elende Griechen⸗ richtig bezahlen. Lebet wohl und glücklich 
landes und Ungarns, fo wird fie auch ſeyn, mit eurem ganzen Fleiſche im: HERAN. ; 
und iſt aud) vor dem Ende Deutſchlandes Amen. Wir hören vom Kapſer nidts 
Hören follen fie nicht, erfahren müffen fie. mehr, auch weder vom Franzofen, nody 
Hievon möchte ich gerne mit euch mweitläufs) Türken, noch Pabſt, fondern alles ift vol- 
tiger handlen, meil wir uns daraus einans|ler Teufel, aud, fo gar euer Hof. GOtt 
der troͤſten. Wir müffen doch fingen mit erhalte euren Fuͤrſten zufomt den unfern, 
























ihnen, Jerem.5: Wir haben für Baby⸗ Amen. Denız Novembr.1543. 
Ion geforget, aber fie ift nicht gebefer.| . Euer Martin Lurher, 
Laſſet uns fie verlaffen. Lebet wohl im| - — — — 
HErrn, der unſer Heyl iſt, und uns ewi„ç— Be 
felig machen wird. Amen. Den 7 No] An Zuftum Jonam, d.d, 16 Dec.ıs 43 


vernbr. ı 3. Na ni Re y 
Be “ D. Mertini Lutheri Weiffagung 


— — 


* 





Euer Martinus Lutherus. Weiſſagut 
A | ....... [pom YAusgange des Krieges, welcher Eu 
Dem Ehrmwürdigen in CHrifto, D. hernach von dem fehr guten Zürften, Chur⸗ 
Nicolao von Amsdorf, Bifchofelfürften zu Sachſen, Herrn Johann Srides 
der Kirche in Naumburg, feinemmah rich, geführet ift, da er endlich von feiner ' 
ren und auftichtigen Obern im HEren, Reuterey ſchaͤndlich verlaffen, und am 
— — — — ſapril im Jahr 1547 dem Kayfer in die Haͤn⸗ 
a ee * Bann, ui — Herrn 
terbach,, d.d. „ [Juftum Jonam, Doctorem der Theologie, 
2 — Hi a in n > Präpofitum zu Wittenberg, Legaten EHrifti 
— up Amber Kirche zu Halle, feinem Freund 
Dem lieben Dranne, Heren M. An am SERMN. 2.000. 


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TRETEN LA 5 a — 
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Snade und Griede. Ich habe euren 


Pirna, feinem  geliebteften 
ee ee e und ch habe eu 
Be — be ne Sahı u; 
I ren Roͤmiſchen Schrift von dem vor 24 Fahren: 
&snade und Friede: Was jener*) Pflug |verdammten Luther. erhalten. Las mens 
SI: bey Dreßden gethan habe, mein An-|net ihr indeffen? Man hat gefchriebe 
toni toiffen wir, Das find ales**) Tadeln ſredet, gethan, und auf alle Arten verfi 
- des Mapnsifchen Teufels, der unter des unfern Tod und Untergang zu befüi 
Kapſers Namen und Inſiegel allezeit aller und ihre Muth gegen ung wird gleich 
ley verfucht hat. Aber GOtt iſt ihm alle: ſeyn / wie ihr Feuer emigift, wie die Sch 
eit im Wege geweſen, der ihn auch ewiglich ſaget: Denn fie werden auch in der & 
wird zu fthanden machen. men. Laſſet ie nicht aufb ten den Sohn Bitte: 
uns nur unablaßig beten.  Ihaffen und zu läfteen. Globe fen ©; 


) Aratrum 29 tedinz. 





3 


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* EN 122) Y 
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sis - 1. Driefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 517 


der uns durch-feinen heiligen und feligen Ioeftoffen, und habe gefaget: Laffer uns 
Beruf abgefondert hat von ihrer Geſell⸗ gute Freunde miteinander ſeyn, was 
N wollen wir uns einander aufreiben, es 
2. Was ihr ung von dem Kayfer ger| bleibe doch nicht weniger euer als mein 
ſchrieben habt, haben wir fehon anderstoos | Rayfer ein Herr. Eine heldenmäßige und 
her erfahren, daß er nemlich den Franzoſen mehr als heldenmäaßige Tapferkeit, die Ki 
mit feinen Soldaten indie Flucht gefrieben, nige und Völker zuerfchöpfen. Denn was 
undeine Schlacht vermieden; und ich murhr |wird endlich dem elenden Volke überbleis 
mafle, daß er ſich dee Anfchläge und Liſt ben, wenn e8 gezwungen wird, dieſe uner⸗ 
Fabaͤ Maximi und der Türken bediene, |fättlichen Schlünde des Goldes zu füllen, 
welche durch Zaudern den Feind ermüden, | Wir werden bald in unfern Beuteln dieſe 
und Feine Schlacht wagen, too fie nicht hoͤlliſche Raubbegierde fühlen. Jedoch 
‚den Sieg gewiß vorher fehen, wo nicht die |fchreibet man, daß die Türken im Eanferli- 
‚aufferfte Noth da iſt; indeffen werden wir ſchen Albanien fehr gewuͤtet haben, nach. 
durch Aufwand und Verdruß erſchoͤpfet. dem ſie dreptaufend uͤber den Haufen ge⸗ 
. Aber ob ihr das ſchoͤne Stuͤckgen ger worfen *), fo Daß die erſchlagenen Leiber 
böret habt, weiß ich nicht. Man erzehlet, Idee Höhe der Mauren gleich gekommen. 
der Ranfer habe zu dem Herzöge von Juͤlich Der Satan zaget, und merket ſchon vor- 
gefaget: Ich babe mehr Geld auf eure] her den Tag feines Gerichtes. Was mei- 
Aauptleute als auf den ganzen Arieg|net ihr, daß er wider. uns im Ginne bat? 
veriwande. Eben fo fagt man aud), daß Er wuͤtet, weil feine Zeit kurz iſt. GOtt 
der Herzog von Naffau Dranien zu ihm ger | behtite die Seinen, und ftärke fie durch 
faget: Ach lieber Oheim, was wollt] feinen mächtigen Geift mit ung, damit fie 
ihr mit den Kayſer Eriegen, es gefteben | mügen erhalten oder gemartert werden, wir 
ihm eure Hauptleute mehr denn der|muthig feine Wuth verlachen. | 
- ganze Krieg. Ich bitte euch, 1098 wirdi ”) ‚Hier find Eleine Lücken im MS. disjedtis tri- 
endlich aus diefer abfeheulichen Untreue und| bus millibus et fenum, fimiliter et con- 
Verderbniß der Fuͤrſten und Koͤnige wer⸗ cionatoribus, ita - - cadaverum celfitudi- - 
den? Cie führen Krieg mit God und] Te — 
nicht mit Eiſen; fie nehmen von ihren Für-| s. Man fagt, der Kanfer wolle den 
fen Sold und vom Feinde Gefehenke. | Braunſchweiger wieder einfegen, ich weiß 
Durch diefe Tapferkeit ſol der König von aber nicht durch was vor Mittel. Laßt uns 
Frankreich Luͤtelburg uͤberkommen haben, |für unſre Fuͤrſten beten. Denn ich zweifſe 
da er dem kahſerlichen General 2otaufend|gar nicht, wenn ein Krieg ausbrechen ſoll⸗ 
 Ducaten verfprochen und gegeben, daß er te, daß es unfre Centauren nicht eben wie 
 fich überwunden ftele, und die Stadt übers |die Juͤlicher machen follten , und für Geld 
sehe. Wer muthmaffer nicht, daß Ferdis |ihre Fürften verkaufen , nachdem fie Diefel- 
dondus jego um deittenmal in Ungarn mit| ben vorher völlig erſchoͤpfet mit Gelbe. Her⸗ 
eben dem Stücke gefrieget habe ren bleiben ja mol Derren. Das ii heuti- 
004. Endlich fage man, Andreas von|ges Tages zur Sitte und Wohlfarth ges 
Doria ſey auf den Barbaroffa im Meere — Fein nichts zu wa⸗ 










* — ED — * > ® > — 


x 36 December 13543- 



















sg HI. Briefe — heri, wele — b mi 


gen oder zu verwenden, ‚fondern fi) NB. yen Reibe, nur der Kopf allein ft nicht der 
und tollen es nur einen Borwand und Ger gefimdefte. Ich predige und leſe sehemd 
legenheit zum Kriege nennen,  Freffetindes ftehe aber doch; fobald nur dieſer harte 
Teufelsnamen, die Hoͤlle wird euch ſatt Winter naheelaffen hat, werdet ihr mid) 
machen. Komme, HERR, Fomme, hoͤ⸗ mit GOttes Hülfe ‚in Zeit ſehen ſer 
se das Seufzen Deiner ‚Kirche, beſchleunige Durchlauchtige Fürft bar gefchrieben, dag 
deine Zufluchtz denn nun iſt es aufs aͤrgſte ihr um Erfaubniß gebeten zu mir zu reiſen. 
"worden. Es muß brechen. Amen Die-|Shr würdet mie ein angenehmer Gaft feym 
ſes habe ich geſchrieben, Damit id) etwas zu Aber es iſt nicht noͤthig. Ich milk wiehmehe 
ſchreiben hätte. Lebet wohl, ‚und lehret eu⸗ zu euch Eommen, da ich geftind bin. Sonſt 2 
re Kirche zubeten um den Tag des HErrn wuͤrdet ihe in meinem Haufe eine Iedige 
denn mit guten Zeiteniftesjegonus. GOtt Stube und gemachtes Bette finden, und 
wird nichts anders erhüren, als das Ge: Jalles übrige nach meiner Wenigkeit, wie 
fehrey um den Tag unferer Erlöfung, undlihr wiſſet Lebet wohl im HErrn und be⸗ 
‚alle Zeichen feufzen mit, Wittenberg den tet für mich: Sn Eil am Sonnabend nach “ 
; Boa Belehrung, Baar u 

| Euer Wartinus Luther 1 


Dem Ehrwürdigenü in CHriſto, Her 
Naicolao treufleißigem Bifchofe. der 
Kirche in. Naumburg, ‚ feinem zu vers 
> ehrenden und. Ren iz. RN —J 
HErru. Er 
















»*). Me hodie mes. et. — > nen: Re 
tari: etc. 


Auno 1544 — 


An Nicolaum Amsdorf r d. a Some ar 
bends re ö | 


FD 









ng 


fehof im HCren. Mir würde esnicht an Zion Eamerbach,d dd, 9 Sek 


— und — Chemirdige Bi. 









zumider feyn, wenn ihr den D: Mörlin!. Dem Ehrwůͤrdigen und geliebten — — 


bey der Kirche in Naumburg beſtelletet . m t — 
Er iſt uns als ein fleißiger Diaconus ſeit/ Ga hen — Es 5. 
langer Zeit bekannt hernach iſt er Dostor] Bu * 


‚geworden. fsdenn werdet ihr zwey bexed: |. Ssnade md Triebe im — Se 
te Männer: bey der Naumburgifchen Kirche ſitzet zur Rechten ns des Baı 
‚haben. Medlerum Fennet ihre; aber dDiefer —— wir predigen, bekennen und 
iſt ihm gleich, wo er ihm nicht vorzuziehen ten; der mag felbft dahin ſehen wie er 
if. SheBönnet ihn ficher berufen, evwoirdiner Feinde Anfehläge und Bemthur 

unſerer Regel folgen. Die Aenjläter (Doch zernichte und zu Schanden mache, wie 
nur wenige aus: dem Nathe,) find fehr übel) spf. 2; lehrer. Wir wollen: das unf 
mit ihm gefahren , wovon zur. andern Zeit. chun, mit Iehren und beten, und fie wi 
2. Jetzo denke ich mit Ernſt auf meine und toben laffen twider den HErrn uı 

en zu — — bin — am gan⸗ |nen ——— —— i 


— 





1520 EI, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1521 
in der Mark anrichten, weiß ich nicht. da iſt die Grundſuppe aller Gottlofen Men- 
Gott bringe fie zu vechte. Amen. Die ſchen. Der HErr ift nahe. Wir wollen 
verdammten Juden haben in derfelben die unbekuͤmmert ſeyn. Amen. Den 9 Februa⸗ 
Dberhand bey dem Margarafen des Geldes irik, 1544. 


wegen. Um eben diefer Urſach roillen roer-| 

den fie auch zu Prag vom Ferdinando auf⸗ Ich erzehfe ench von einem Ungeheuer 
genommen. “Das ift die Frucht der Een: |diefes neuen Jahres. (die Zeugen find glaub 
kauven, welche ich fin Die legten und zu wuͤrdig.) Der Franzofe, Pabſt, Vene⸗ 
| gleich ſchaͤdlichſten Feinde der Kirche halte, tianer und Türke halten zuammen wider 
die geiziger find als der Geiz ſelbſt, und un-|den Kayfer, und zahlen fir ihre Armee jer 
erfättlicher als die Holle ſelbſt; CHriſtus den Monath hindurch 3 Tonnen, 300000 
wird eheftens Fommen in Hevrlichkeit, und Kronen. Der Franzofe hat dem Barbas 
fie ſaͤttigen nicht mit Gelde, fondern mit roſſa, dem Befelshaber der tuͤrkiſchen Flotte, 
Feuer und Schroefel in der Hölle, und mitleinen am offenen Meer gelegenen Hafen 
dem Zorn GOttes. Die fprenklichten Fir zugeftanden, und wird dafelbft eine tuͤrkiſche 
ſche oder gedorrete Forellen, habe ich bes| Kirche gebauet. Dem Kayſer hat er ein gutes 
kommen. Danket Johanni Schultes in Staͤdgen abgenommen. Dies ſinget euren 
meinem Namen. Wie groſſe Bitterkeit Papiſten vor. Dieſer iſt das heiligſte Haupt 
blaͤſet Satan aus in dem Liede, welches ihr der Kirche, welches angebetet feyn will. Diefer 
geſchickt habet. Aber er wird nichts aus⸗ ift der allecheiftlichfte Koͤnig von Frankreich. 
sichten wider den HErrn, als daß er be⸗ Da ift nunalles Geld, Annaten, Einkuͤnf⸗ 
zeuget, er werde von einem ihm wuͤrdigen te, Raub aller Kirchen, unendliches Geld, 
Haſſe wider den Sohn GOttes gequalek.|das in fo vielen Jahren zuſammengebracht 
Reber wohl im HEren, welcher such regiere iſt, angeleget. Lobet num den Pabſt ꝛc. 

und erhalte mit D. Danieln und andern] | — 














— — 


Mitknechten GOttes. Amen, Meine fa) Una 
the gräffet euch und alle Die eurigen, undfa-| A Nicolaum Amsdorf, d. d. g Merz, 
get, es hätte eurer Sorgfalt megen der) EEE 


| I 
Borftorfer Aepfel nicht beduͤfft. ke — 
9, Neues iſt nichts, auffer daß manı en REN 
fagt, der Biſchof zu Merfeburg, Latorf, Kur und Friede im HErrn. Mir iſt 
fen errehlet.: obgleich Julius Aratretus I es ſehr angenehm geweſen, Ehrwuͤr · 
ſchon einige Stimmen gehabt. Der Bi-|diger Biſchof im HErrn, daß ihr ſchreibet, 
ſchof zu Coͤln halt noch an beym Evangelio. es habe euch gefallen, daß ich in dieſem har« 
Wir müffen fuͤr ihn beten, daß er geſtͤrket ten: Winter nicht zu euch gereiferbin. Und 
werde. Die Canoniei hören nicht auf wi-|gemiß dieſer Winter waͤhret mir langer als 
der. ihn: zu raſen. Ihr wiſſet daß Vitus alle andere, Die ich uͤberlebet habe. Was 
YAmberbach , der. nie ungzugehörer, von uns GOtt denket, weiß ich nicht. Ob vielleicht 
weg nach Ingolſtadt gegangen iſt. Daß die Natur aller Geſchoͤpfe und der unge⸗ 


er Eccio nachfolge, und wird unſer Wort woͤhnliche Lauf. uns verkundiget, daß dee 


- gielleichtmehrläftern,. alsjener thut. Denn Tag der Erloͤſung vor der Thür ey? IH 
Be ern TE DEE. wer⸗ 


— 
o 
















22 00 Ak Srieſe Kutberi, welchen 


werde aber aufs baldigfte Eommen, ſo GOtt es ſchon von andern wiſſen Fonnet. Aus 
will, und die Zeit es zuläffet. Denn ich Speier wird_gefchrieben, daß unfer Fürft 
will mie bey meiner jegigen Geſundheit bald vom Kayfer fehr gnaͤdig aufgenommen fey, 
ſoviel Muffe fehaffen. Denn mich verlan-|da er ıhm den Pfalzgrafen Friderich mit 
get euch zu fehen und zu fprechen, ehe ich den Bornehmften des Fayferlichen Hofesente 
felbft entfhlafe gegen gefendet, fey er mit groffer ‘Pracht 
| hereingefuhret, und in tie Stadt eingegus 


b niemals gedruckt worden, 












2. Ich freue mid), ‚daß ihe von dem | | 
Tyrannencreuz befreyet feyd, und rouniche, gen. GOtt gebe einenglücklichen Ausgang. 
"daß der beſſer ſey, der ihm nachfolget. Ich Amen. Künftig ein mehrere, wo ih 
ſehe auch, daß der Geiz der Junkers umer⸗ mehr erfahre, oder werde es auch mündlich 
meßlich fen, die fa leben, Daß ihre Fuͤrſten ſelbſt ergehen. 


Bettler werden. Sie ſelbſt find Fuͤrſten 4. Dan fagt, der Türke fen Ayeflo 





orben, 
obgleich in allen Ständen der Menfchen ein|und feine Soͤhne würden fich um das Reich 7 
ungezaͤmter Geiz wuͤtet, fo daß ich mit auch ſtreiten. Wollte GOtt, daß es wahr ſey. 
uͤberrede, daß dieſes eines von Den Zeichen Denn auch dieſes wuͤrde zu den anderen 
des juͤngſten Tages ſey, gleichſam als wenn Zeichen gehoͤren, daß die Welt bald unter⸗ 
die Weit in ihrem grauen Alter und letzten gehen wuͤrde. Lebet wohl im HErrn, der 
Paroxismo naͤrriſch geworden ware, und ſeuch ſtaͤrke, und dieſe Gefangenſchaft des 
bald untergehen wuͤrde /wie einige ſterbende Fleiſches euch zu einem angenehmen ara⸗ 
zu thun pflegen. Aber hievon zur anderen dieſe machen wolle, weil ihr nach feinem 
ZU ren irn armen foohlgefäflig Diener in. dieſem bis 
3. Die Neuigkeiten werdet ihr ſchon ſchoͤflichen Amte. Amen. Den 3 Merz, ” 
‚alle wiffen, mie nemlic) der Pabft mit den i544. 2 ee 
Tuͤrken einen Bund gemacht, und mit den 
 Sranzofen und Benetianern wider den Sal 74 AST 
fer Krieg führen will. Der Franzofe hatl Dem Ehrwürdignin EARISTO, - 
dem Barbaroffa, Befelshaber der türfir)  Heren Nicolao, Biſchoſe der Kirhe 
ſchen Flotte, einen Hafen eingeraumet, wer) in Naumburg feinem gefreuen im 
cher dafelbjt eine kürkifche Kicche baue. O| HErnn. 
desallerchriftlichften Röniges! O des aller —— 
heiligſten Vaters! O der allercatholifche| 
. fen Wenetianer! Wo iſt nun das viele 
wider die Türken verwandte Geld, weldyes 
aus den Bilhofsmänteln, Annaten, Beich⸗ 
ten und Indulgenzen geloͤſet worden? Es 
en Ha — en a — 
Ihr ſehet, daß die Welt ihr Ende beſchleu⸗ barten Kirchen treuem Bifchofe, feine 
niget, und wie die Weisheit ſaget, daß dieee eg 
natürliche Bewegung im Anfange na) 094 
mer, am Endeaber hurtigerfen. Aber viels Se und Friede, Ich würde es 
leicht fehreibe ich dieſes vergebens, Da ihr SS) mein Amoni, warum ihr gebe 


Si ehe Mani nen 

















An Anton Lauterbach, d.d.amTuge 

en HH 2 
Dem geleheten Hein, M, Antonio 
Lauterbach, der pirnaifchen und benadye 


b h, 
























.. I, Briefe Lutberi, welche noch niemals gedruckt worden, 





1525 


nemlich eurem Spnodo beyjumehnen. Aber; 2. Der Merfeburgifche Biſchof ſetzet 


es ſtehet mir nicht frey, da ich nicht dazu eins 
geladen bin. Der HERR fey mit_ euch, 


warum ich bere und wuͤnſche. Amen. 
Meine Käthe faget euch Dank für euren 
guten Willen. Uber Alerius hat fich geir ⸗ 
vet, wenn er euch wegen Pfaͤle und Bor⸗ 
ftorfer Reiſer gefchrieben. Sie hat nicht 


um Vfäle gebeten, fondern um etwas, 


woran man den Wein ſtock aufhänget, auf 
Deutſch WWeinpfäle, wenn ihe Derfelben 
ohnfahe 10 Schock ſchicken koͤnntet. Denn 


Pfaͤle hat fie jego ſchon gekauft, und ihr 


ee 


Enade und Friede. 


eurem‘ { 
Ehrwuͤrd 


wuͤrdet fie vergebens ſchicken. Hernach hat 


ſie nicht um Borſtorfer Reiſer gebeten, ſon⸗ 


dern um die Art rother Aepfel, die ihr mit 


den Borftorfer Aepfeln geſchicket. Wir 


ale gruͤſſen euch und die eurigen. Lebet 
wohl im HErrn. Am Tage ©. Gregorii, 





— | 





ne: 


r An Nicolaum Amsdorf,d.d. is May 


; 1544 * % 
— Aue 


i 


\ 
\ 
\ 


Euer Martin Lutber.| 






Sch habe den Mens, 
feben gehüret, und mit dem Manne, 
itziſchen Paſtor, mich beſprochen, 
| iger in CHriſto; und es fcheinet 
mir ein reblicher Mann zu feyn. Beil ich 
ſehr befchaftiget geweſen, habe ich nicht zu 
euch Fommen Tonnen; hernach hat man cin 
Geruͤcht von den herumftreifenden Neutern 
- qusgefprenget. Ich werde mich aber, fo 
Gott will, beftreben, daß ich auf eineans 
dere Art und geheimer meine Reife antrete, i | 
bald als es möglich ifl. Auf die Ankunft! wenigften über funfjehn Tage in Zeig ſeyn 
des Fuͤrſten warte ich, Damit ich wiſſe was wird, wo zugleich ich und D, Brucker bey 
vorgegangen iſt. SR —— 


alle in Bewegung, was doch dieſe Mißge—⸗ 
burt endlich zur Welt bringen werde. Aber 
bievon muͤndlich, wie ich hoffe, in Furzer 
Zeit. Ich befinde mich fo ziemlich, Tefe und 
predige, daß ich dem Satan die Krankheit 
des Kopfes zufchreibe, die ich lite, als ich 
die Meife zu euch antrat, wo GOtt nicht 
durch einen verborgenen Rathſchluß  diefes 
verhindert hat. Indeſſen mwollet ihr Doch, 
wo und fobald ihr Zeit habet, mir melden, 
ob ihr die Meife über Leipzig und dem Lande 
der Bauren für ficher haltet. Sonſt hats. 


te ich befchloffen über Grymm oder zur Eiche - - 


zu-reifen. Seber wohl im HErrn. Den 
16 May, 1544, 
Euer Warein Luther, D. 


Dem Ehrmwürdigen in ChHriſto, D. 
Nicolao, Bifchofe der Kirche in 
Naumburg, feinem zu verehrenden 
Obern im Herrn. 





BR Be A re 
‚Anebendenfelben, d.d. 4 nach Dentecoft. 
1544. 


Gin und Friede imHCrn! Ich hat ⸗ 


te mir veſt vorgeſetzet heute in Leipgig 


zu ſeyn, alwo ich, Chrmürdiger in EHri 
flo, der Meuter wegen, an euch fehreiben 
wollte. Denn da ich nichts weniger hoffe 
te, als daß ihr mir bis Dibon Reuter ents 
gegen fehicken würdet, mollte ich in einem 
Tage heimlich big Leipzig reifen. Wenn 
nun mein ‘Brief, welchen D. Brucker dem 
“Boten des Furften gegeben, Damit er bey 
euch anfprechen follte, noch nicht anaelanget 
iſt, melde ich euch, daß der Fürft felbft zum 


euch 


werdet. Es meinet D. Bruder, es fey|bisher miderflanden, mie dem Engel beym 


An Antonium Lauterbach, d.d,c.nach 













1526 II. Lutheri Briefe, welchenoch niemals gedruckt worden, 1 
eu fepn werden. Diefes hat mir D.|eifihöpfet bin, und andere Diefes beffer aus⸗ 
Brucker von dem Sure Sp: Und richten werden. Endlich fo hoffe ich, dee 
man muß ihm in dieſem Stücke gehorfamen, | Fuͤrſt Biſchof von Anhalt, werde ung eine 
damit man nicht ihn zu verachten ſcheine. Vorſchrift dazu geben; zu welchem Ende 
Sch werde mich bemühen, daß unfere Reiſe wir uns ſchon laͤngſt dahin bemuͤhet haben, 
zu euch nichtaufgef hoben, fondern befchleus daß der Naumburgiſche Bifchof eine Bor 


niget werde, Deswegen ihr Geduld haben ſchrift herausgebe, wo aber ‚der Hofteufel 





Sig * 


N 4 


nicht ficher der Bauren wegen, Die durch Daniel der König der Perſer, twiderftan- | 
eh Bi Paroxismum wider den Fuͤr⸗ den hat. GOtt vermehre feinen Geiſt in 
ften erbittert find, und man glaubt, daß ſie uns. ac. 
zur Rache und Schande des Fürften etwas| 3. Was wout ihr anders wit denen 
. vorhaben. Weewegen GOtt nicht zu ver⸗ thun, die das Saerament zu nehmen bis | 
ſuchen if, CE Hriftus begkücke unfere Zu-|auf den Iesten Augenblick ihres Lebens wer« 
fammenkunft.  Lebet wohl in demſelben. ſchieben, als Daß ähr fie Öffentlich erinnert, 
Den 4 Pfinaftfenertag, des Abends ſpate, daß fie ſich vor fülhe Gefahr hüten und 
da ich eusen rief empfangen, ısas. _|fürhlen?, ws et daß, — 
— ——— mand das Sacrament ſo lange verſchoben, 
a — 
Dem Ehrwuͤrdigen HERAN, D. geln, demſelben das Sacrament eben 


a‘ 








* 


0 





Nicolaͤo, wahren Biſchofe ver Kirche wenig als einem Schweine oder Hunde ge -⸗ 
in Naumburg, feinem zu verehrenden |veicherwerden Tann. Denn mitdiefenkann 
in man nicht von der Buſſe handeln oder fie 
befragen , was fie glauben der thum 
Darum fie des Sacraments nicht empfaͤng ⸗ 


* 


Herrn in CHriſto. 









120. 
licher ſeyn koͤnnen, ſondern es ihnen vergeb⸗ 
dich gereicht wird. Ihr Blut ſey auf ih⸗ 
| 2. jrem eignen Haupte, wenn fie in ihrem ganz 

Mar fen Leben, fo lange fie gefund find, Wort 
Enade und Friede im HErrn. arle und Sacrament verachten, wodurch fie vn 
AD wis hat nichts neues gethan, wie ihr | Tage zu Tage ungefchicfter dazu werden, 
ſchreibet, mein Antoni, fondern diefer goft- daß fie billig auch der ——— En⸗ 
loſe Menſch thut, wie ers verdienet und wie de ihres Lebens aus eigener Schuld berau- 
es ihm anſtaͤndig iſt, Laßt es gehen wiees bet werden. Darum fie darauf denken 

gehet. Gott erhalte den Sinn des Fürs|mögen, weil fie noch leben und geſund find, 
ſten Moritz zur Wohlfarth vieler Völker. | weil fie noch hoͤren, antworten, ihre Sun 
‚Amen f 2... |den und Glauben ausdruͤcklich befennenfün= 
22 Da ihr bittet, ich) folle eine Kirchen Inen, daß fie ich zum Gebrauch des Wor⸗ 

ordnung fehreiben, fo denke ich Daran, wie tes und Der Sacramente gemügnen. Wo ö 

ic) fie Duech jemand anders will verferfigen nicht, moͤgen fie auch zulegt, wenn Ver⸗ 
laſſen: indem ich ſchon vollig und ganzlich Inunft und Sinne fehlen, Des Dredigtamtes, 


a 


Dir, 1544 










N 


— 





128 I. Briefe Lucberi, welche noch niemals gedruckt worden, 1529 
der Sacramente und der Gemeinfchaft der | Teufel hätte fonft nichts zu thun, denn eitel 
Kirche ganzlich entbehren, wie fie in ihrem Chriftenfeelen zu freffen. Man fagt, der 
Leben gewollt und verdienet haben. Und iſt Fuͤrſt werde hieher kommen; da will ich 
befohlen, das Heilige nicht. vor die Hunde | erfahren, ober das halten wird, was er 

- und die Perlen vor die Saͤue zu merfen. | meiner Dieife wegen zu euch verfprochen hat, 

So ermahnen wir dieunfrigen, und ſo thun | Sollte erdiefelbe wider aufichieben ,- will ich 
wir. Lebet wohl im HErrn und betet fuͤr es euch anzeigen, Damit ihr mich noch eins 
mid, Den 6. nach Viti, 1744. mal mit euren entgegen gefchicften Neutern 
3.0.0000 Martin Lucher, D.|empfanget. Lebet indeflen wohlim HErrn. 


De ee Ich will. den Schaden erfegen, und mit 
Meine Kathe ſchicket hieben das Maak euch alle übrigen Krebfe auffreffen ; und 

| vn ne een Tochter — a GOTT, ich koͤnnte alle Krebfe und 
denſelben Tonne deſto bequemer mache | Schnecken unſeres 8 ‘ 
fen, ob ich gleich nicht weiß, mit was vor Ri (ee Safesranftvetien Den 


| FAEEADGE ontag nach Praredis, 1544. 
Mecht wir euch in unfere Dienftbarkeit ges a — P — 


Ned s Martinus Lutherus. 
nommen haben, Daß mir eure Bemuͤhung/ ee —— 
in fb vielen und allen Dingen gebrauchen. Dem Ehrwuͤrdigen Vater im Chri⸗ 











Gott vergelte es euch . ſto, Herrn Nicolao, Biſchofe der 
— — Kirche in Naumburg, ſeinem zu ver⸗ 
121. 


ehrenden Obern im HErrn. 





An Nicolaum Amsdorf, d. d. fer. 2. Ä 
we Praxedis, 1544 Sa ER EUER 
"An Nicolaum Amsdorf, d.d, 7. poft 


vincula Petri, 1544, 


i 


Si und Friede! Ehrwuͤrdiger Dar 
I terin CHriſto. Ich halte die Hei⸗ 
vath des Prieſters, der feines verftorbenen ried be befchlof 
Weibes Stiefmutter genommen, für Blut: fen, Ehrwuͤrdiger Vater im HErrn! 
ſchande. Deswegen fie wieder zu fcheiden, | u euch zu Fommer , wie ich neulich. gefchries 
Dder aus eurem Kicchfpiel zu vertreiben find, | ben, nachdem ich die Krebfe des Hofes ge 
- fürnehmlich um des Aergerniſſes willen, daß | Eoftet habe. GOtt fegne meine Reife in 
ein oft gewarneter Priefter dev Kirche der⸗ CHriſto. Ich werde derhalben, ſo GOtt 
‚gleichen unternommen hat, Daß ihr al|mill, des Morgens Mittwoch nad) 
fein Krebſe eſſen müffet,, mißgoͤnne ich euch | Laurentii aus Wittenberg abreiten, daß ich 
ſehr genug, und bin unwillig, daß ich ſo deſſelben Tages zu Abend in Fulenburg.ef - 
-Jange von. Hofe abgefondert bin. Es ift| fen kann. Den folgenden Tag werde ich, 
doch mit dem Hofe nichts, ihr Negiment| mo es feyn kann, über zur Eiche bey Born 
iſt eitel Krebs oder Schnecken; es kann nicht anlangen, oder wo es nicht angehet, uber 
fort von ftatten, ‚oder. reitet immer zuruͤck. Grymm Fommen, wie mir die Befehle, 
EHriftus hat darin fehr gut für die Kirche) haber dieſer Oerter rathen werden. Der⸗ 
geforget, daß er dem Hofe nicht die Ver⸗ | halben, wenn ihr wollet, (denn noͤthig ſt 
woaltung derfelben anvertrauet hat. Der|esnicht,) moͤget ihr einen oder den anderen 
Lutheri Schuiften 21. Theil, Eee 2er 


ande und Friede, Ich babe befchlofs 


1530 III. Briefe Zutheri, welche noch niemals gedruckt worden. - Ey 
Reuter zum Wegweiſer und Führer unsjfet, wie unftandig e8 mir, einem armen 
entgegen fehicken. Denn die Reuter unfe-| Theologen, der an einem geringen Orte 
res Hofes verlange ich nicht, ob ſie mir der gebohren ift und lebet, fen, aus Gold uder 
Fuͤrſt gleich angeboten hat. Lebet wohl im| Silber zu trinken, deswegen ich auch dies 
HEren. Am 5 Tage Donati, oder den)len Feinden und LWiderfachern des Wor⸗ 
7 nach den Banden Petri, 1544:  |te8, auch vielen unter uns zum Yergerniß 
gr Wartinus Lutherus, D.|feyn und geben werde. Ich werde Daher | 
Sue — auf eure fruͤhzeitige und unzeitige Ver⸗ 

Dem Ehrwuͤrdigen Vater in Chri⸗ ſchwendung alle Schuld ſchieben, da ich 
ſto, D. Nicolao von Amsdorf, bezeuge (wenn es etwas hilft), daß ich 
Biſchofe der Kirche in Naumburg, fei-|durch eure Liebe, nicht Durch meinen Wil⸗ 

nem zu verehrenden Dbern im HErrn. len, fo ſtolz und hochmuͤthig geworden bin. 
— Ach ſage dafür den größten Dank, und ' 
wenn mein Öebet, als eines Ealten Suͤn⸗ 















— 123. ; 


. As eben denfelben, d, d. nach Barthol. ders by SDkt etwas vermag, will ich Das 
2 44 hin fehen, daß ich euer und eures Amtes, 


Re 0, Iniche uneingedenk erfunden werde, ob ih 
nade und Friede im HErrn. Ehr⸗ gleich eben diefes ſonſt auch ohne Gefchente 


I pürdiger Vater im HErrn, zuerſt und umfonft zu thun fchuldig bin, wegen ° 


entſchuldige ich mich gegen euren Hausvogt, des göttlichen Yefeles und der Norhdurfe 
„bon welchem ich verlangte, daß er gleich tigkeit unfer aller:  Lebet woht im HEren, 
von Bern, oder weniaftens von Eulenburg er ſelbſt Teite eure Schritte, und fürderedas 
wieder umkehren ſollte denn ich war ſchon Werk eurer Hände zu vielen und reichen 
30 Haufe und vor der Thuͤre. Aber er hat Segen, Amen, Den 4: Sag nad) Bars 
mich mit aller Gewalt bis Wittenberg gerlchoomäi, [rn 
‚furet. Und zugleich Elage ich euch mit im) Euer Martinus Lutherus. 
on, daß ihr die Koften Der ganzen Reiſeg 094, 00.000 re 
tragen habet, fo daß ich nicht einen Pfen-] Dem Ehrwürdigen- Vater in CHri⸗ 
ning verzehret habe. Denn ihr habt euch/ fto Herrn Nicolao von Amsdorf, 
noch nicht fo viel bifchöfliche Güter ertvor])  Gottesgelehreen und rechtſchaffenen Bi⸗ 
ben, daß es euch zukomme oder-anftehe,] -  fchof der Kirche in Naumburg, fein 
verſchwenderiſch zu ſeyn. Ihr habt mich,| - zu verebrenden Obern im HErrn. 
ee mein Wiſſen 5 es A — — = Ä — 
nigkeit ware, mit einem ſilbernen Kugel, Eh Bade en 
and Löffel beladen , gleichtwie jener WWirchj An Anton Lauterbach, d. d. 5, nach 
des heiligen Facobe, und mich wider mei KEN AERE S re 
nen Willen beinahe zu einem Diebe eurer) Dem Ehrmurdigen im HErın DM, ° 
Sachen gemacht ; ob ihr gleich das Erem | Antonio Lauterbach, treuen und aufrich⸗ 
pel Joſephs anfuͤhren werdet, welcher ſei⸗ gem Bifchofe zu Pirna und der —— 
























* 


mem Bruder Benjamin feinen Becher in| ten Kirchen, feinem in CHriſto gelieb⸗ 
den Sack legen ließ, Ihr ſelbſt aber wiſ /teſten Brudeer. 
es —— | h N BR „u 3; ade } 


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Br ’ . , 
— — — —— ö— r —— — — — —— — — 
ee ithun, was ich Fann, und laſſen, was ic 
| &®% und Friede im HEren, else huldh tbun ann. Ich danke In für a 
4 euch ftärke und erhalte, im Geiſte fer guten Willen, Lebet wohl im HErrn, und 

ner Stärfe, Mein Antoni. ch glau⸗ betet für ung, wie wir fuͤr euch. Mit Bes 
be, daß der, Satan euch befehwerlich ge- truͤbniß habeich vernommen, daß D. Das 
auge Warum fegnet und verehret ihr niel von der Kirche zu Dresden wegzuge⸗ 
den gefegnefen WWeibesfaamen, welchen die |hen Denker. Der Herr thue was guf ift in 
Schlange mit ihrem Saamen haffet und flu⸗ feinen Augen, Gruͤſſet euer Fleiſch aufs 
chet? Seyd ihr es darum niche, auf wel- freundlichſte. Den Donnerſtag nah Mars 
chen der Schlangen Seame, der Biſchof tini says. 





und die Hofleute in Dresden zielen? Uber | ‚Eve Mertin Luther DO, 

der Schlangen Saamen fticht, deſſen Un- j | 

tertreter ihr mit der Kirche fend. Daher mr 

geſchiehet es, daß ihr den Biß der Schlan- An Nicolaum Amsdorf, d.d, Digil, St; 
se und.ihre Feindſchaft fuͤhlet, wie wir alle Joh. 1544. 


und die ganze Kirche. Aber habet Hof—⸗ 
nung, fo lange wir CHriſti Untertreter J 
bleiben, daß derſelben Kopf mit den Zaͤh⸗ nade und Friede im HErrn. Ehrwuͤr⸗ 
- nen durch ung zertreten werde; wie er täg- diger Biſchof in CHriſto, die Coͤlni⸗ 
ich vom Anfange der Melther gertretenift, ſche Reformatien habe ich weder geſehen 
wird er allejeit, und bis ans Ende jerfre, |noch gelefen, ob ic) fie gleich habe ruhmen 
ten werden, Am. hören. Ich habe deswegen den M. Phis 
| 2. Kr fordert oͤfters anmegen des Bu, lippum gefraget, welcher ſaget, ſie fen fo 
bes von der Kivchenzucht. Aber ihe fehreis befehaffen, daß aller Aberglaube abgefchafs 
- bet, woher mir Zeit und Gefundheit kom⸗ fet, und der wahre Sinn und Gebrauch 
men folle, da ich alt, entEräftet und träge Des Wortes und der Sacramente in allen 
bin, md zugleich mit. Briefichreiben un Kirchen gelehret werden ſoll. Die Stifter 
 aufbörlich uberladen werte. ch habe den ſund Kloͤſter aber ſollen ungeſtoͤret bleiben, 
jungen Fuͤrſten eine Rede von der Trun⸗ wie fie jego find. Wenn dem alfo ware, 
kenheit verfprochen: andern und mit ſelbſt | wurde Diefelbe fo lange. ertraglich ſeyn biß 
ein Bud) von den geheimen Gelübden; an, |der HErr weiteren Rath ſchaffete. ‘Denn 
deren etwas wider Die Sacramentirer; anz dieſe Raͤuberey und Gierigkeit der Fürften, 
dere bitten alles bey feitezulegen , und Sum⸗ unters und Obrigkeiten, ift alles Haſſes 
maien und Gloßen über die. ganze Bibel |und Verabſcheuung wuͤrdig, und wird duch 
gu fihreiben. So verhindert einer den an, ihr Beiſpiel einen groffen Untergang und 
dern, daß ich nichts zu Stande bringen Verwuͤſtung der Pfarren und Schulen nad) 

Fan, Und doch glaubte ich, daß man |fih ziehen. Sie wollens alles haben, und 
“mie, alB einem der fehonausgedienet, Mus |das auch dazu, das die Surften haben. 
he gönnen müßte, daß ich. in Ruhe und Das Ende komt. Muͤndlich in Furzemein 
Feude lebte und entfehliefe. Aber ich muß mehrere. Dennder Fuͤrſt ſchreibet, er wol⸗ 

wahrlich unruhig jeben. Doch ich will le in kurzer Zeit bey uns ſeyn. te 

— Eee ee a x a 


x 


‘ 
N} 


— 


Ss wenn ihr etwas ihnen zuflieſſen laſſen koͤn⸗ 


ein reicher Biſchof, ward hernach ein ars 
mer Cardinal, und bin jetzo ein bettlerhlei· 
cher Wahl. So fheinet ihr mir aud). 


Er re — Lutheri, welche DT miemalo — worden 


— wird in drey Tagen zu Ende kom⸗ 


nes. So dofte ich aber feine Kinder ſehe, 









2. In 1 Aenftadt, fo mi mit uns in Freund⸗ —— au a SU 


fehaft ftehet, wird ein Landtag gehalten, Xn eben denfelben d. d. am U e 7 
wegen Zuräckg: bung des Fürftenthumes in| | [ 30h. 1544. : 3 & E 


Die Haͤnde des Kayſers, (dieſes will ic) euch| _ 
eim vertrauen,) ich wuͤnſche Daß es nade und Friede. Ehrtmärbige Bir k 
— ae & ſchof in CHriſto. Ich ſchreibe die⸗ 



















geſchehe. Wie ſchwer iſt es unſerem Fuͤr⸗ 

I Unkoften zu ertragen? Diefer | fe Brief an D. Medler wegen des theo- 
fen, u: A f & Bu Iogifchen Vortrages, daran ihr mich freunde “ 
lich erinnert habet. Und glaube, er wird 3 
Ä diefen meinen ‘Brief, den ihr leichter als ich,- 
da mir zufälliger Weiſe nicht leicht Dorn 
ge ihm überfenden Eönnet,, an⸗ 
nehmen. 

2. Im übrigen habe ich fefte befätoffen, 
wo es angehen kann, in der besorftehenden 3 
Leipziger Mefle zu euch zu Eommen, - Denn 
Kopf und Fuͤſſe find nach meinem Alter ſtark 
genug. In dieſen Feſttagen habe ich durch 
GOttes Gnade zweymal geprediget ohne 
aller Beſchwerlichkeit und Schroierigkeit, | 
wider mein undaller Hoffen. Man erza⸗ 
et von vieler Sefahr, Die von den Bauren 
zu befürchten, von wilchen man glaubt, daß 
‚fie Durch den glücklichen Fortgang des Rays 
ſers kuͤhner geworden, und auch wider Wil⸗ 
len des Fuͤrſten etwas unternehmen koͤnnen, 
und daß von unferer Seite alles voller Mißr 
trauen fey. "Sollte ich aber in der Leipzie 
ger Meſſe nicht fommen Fonnen, werdet 
ihr mir anzeigen, an. welchem Srie ich euch 
entgegen kommen koͤnne entweder in dem R 
Eulenburgiſchen Schloffe, (melches man 
leichte vom Herzoge erhalten Fann,) oder 
bey Heren Theodor von Schnofelt in Wil⸗ 
Eow, zwiſchen Leipzig und Dibon; oder 
wenn ihr nod) einen bequemern Ort wiſt 
ſo geiget e8 mir an. 

3. In Reipzig fähe ich es wol gerne, — 
feiche fehet ihr es gewiſſer Urſachen wegen 
Kirche i in Maumbur: g, feinem zu ver-Inicht gerne: Denn in unferer Nochbar⸗ 
ehrenden Obern im HErrn. ER — 4— in SM oder — oder 


a (5 chmid⸗ 


en. Lebet indeſſen wohli in Chriſto. 


3. Die Geſchenke, die ihr mir und mei⸗ 
nen Kindern gefchicket, haben wir empfan- 
gen; aber ich bitte euch, wenn ihr etwas 
übrig habet, fo wendet es euren Enfeln, 
und ihrer Mutter, der frommen Frau zu, 
dern ich nicht ohne Geufjen eingedenk feyn 
kann, wegen des Unglüces ihres Cheman- 


— * — —— 


gedenke ich ſeiner. Ihr werdet wohl thun, 


net, und müfft es auch zualeich thun. End: 
lich ſo ſ yd ihr ein armer Biſchof, da ihr 
vorher ein reicher Pfarrherr waret. Ich 
erinnere mich ofte des Ausſpruches Pabſtes 
Alexandri 4, der zu ſagen pflegte: Ich war 









Aber es it der Wille desjenigen, der für 
uns. am geworden und geftorben. ift, dem 
wir in Armuth i im ganzen Leben und Tode 
dienen müffen, nach feinem aufen wohlge⸗ 
faͤlligen und vollkommenen Willen, demſel 
bigen ſey Ehre in Ewigkeit Amen, Am 
Aoend St Johannis 1544. 


Euer Martinus Lutherus D. 


Dem ehrwuͤrdigen Vater in Chri— 
ſto, Nicolao, Biſchof der wahren 


AR 


a — II. Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1537 


ee nn nn 
h Schmidberg koͤnte leicht unſer Wunſch er⸗ pverlanget, nicht wieder unterbrochen wer⸗ 
= let werden. Aber ich fehreibe fo als wenn (de. Den Freytag nach Himmelfahrt. 
meine Re ſe zu euch Hindernffe finden wür- Ich habe Feinem von meinen Vorhaben et- 

de, fo ich doch nicht gerne wollte, damit was geſaget, werde auch nichts ſagen; fas 


foir uns bey guter Zeit wegen des Tages Iget ihr auch nichts. 


und Ortes verabreden fünnen. Lebet wohl 
geliebteſter Bruder in EHrifto, und eurer 
groſſen Berdienfte wegen gegen Die Kirche 
wuͤrdigſter Biſchof. Am Jehaanistage 
m Ba Weyhnachtẽ feſte 1544. 

Euer M. Luther. 


Dem ehrwuͤrdigen HErrn in Chri⸗— 


fto, Nicolao, getreuen und aufrich— 
tigen Biſchofe der Kirche in Naums 
— ſeinem zu verehrenden Oberen 
im HErrn. 





1274 
Anı eben denfelben d.d. 1544, Ar den 
Tag. 


Ei ge und Friede. Es iſt nicht nöthig, 


Lebet nochmals wohl 


Eren 1544. 
‚Euer Martinus Qutberus D. 


Dem ehrwuͤrdigen Water in CHri— 


im H 


flo D. Nicolao, wahren Bifhiofe 


der Kirchen in Naumburg, feinem im 
HErrn zu. verehrenden Oberen. 


Anno 1545. 
” 128, 
An eben denfelben d. d, er — 
1545. 


I. 


SE und Seiede in Ehri. 





euch Das Verlangen eures Herjene. Ehr⸗ 
wuͤrdiger Vater in. EHrifto, fahret fort 


ehrwuͤrdiger Vater im HErrn, daß im Namen des HErrn, wartet euer Amt 


ihr mir Reuter entgegen ſchicket. 


Denn |völlig ab, und thut das Werk eines Bi- 


ich Habe beſchloſſen durch das Gebiet unfes fehofes , da: zu ihr berufen ſeyd, und viſitiret 


res Fürften zu reifen über Grym und ‘Born. die Kirchen, mweniaftens in eurem Sirchfpiel, 


Wenn ich von Bern (denn da liegt mein wo ihr voͤlliges Necht über die Kirchen ba- | 


Dorf Zuͤlſtorf fehr nahe) durch Das Land |bet. Der HErr fen mit euch. Wenn 


der Bauren bis Zeig gereifet bin, will ich ſich dieſe oder jene Centauren widerſetzen, 


euch von da es melden. Sch wollte fehon 
den Montag nah Exaudi abreifen. 
Aber es fiel in eben derfelben Woche eine 
Doctorpromotion ein; weswegen ich mei⸗ 
en Vorſatz ändern mußte, Aber nichts 


h deſteweniger werde ich ſo heimlich, als es 


woͤelich iſt, abreiſen, und zwar den 4ten 
Feſttag in Pfinoften, meil meine Gefund- 
beit nach meinem Alter und der g’genmär- 
tigen Zeit «8 zuloͤſſet. 
tet, daß meine Neiſe, wornach mich ſo ſehr 


Lebet wihl und bei’ 


daß ihr die Piftzation nicht balten koͤnnet, 
fo ſeyd ihr entſchulbiget. 
denn zuſehen, wenn ihr den Staub von eu⸗ 
ren Fuͤſſen uͤber ſie ſchuͤttelt, wie das Evan⸗ 
lehret. 
Ich werde gar nicht verzoͤgern, die 
ee: zu dem Rıfitationsbuche zu Ans 
dern. der in fo kurzer Zeit Bann diefelbe 
nicht vollendet werden. So bald fie nur 
von der Meffe zuriick gefommen find, will 
ich mit Zuhann Luft und den Buchinde 
Eeeee | lern 


Der 
HErr fegne euch aus Zion, und gebe 


— 


Sie moͤgen alas 


” N 









fern handien, daß fie das Werk anfangen); che in Naumburg, feinem zu vereh⸗ 


Hernach wird es ſich auch vielleicht finden renden Oberen, 


we er 
während der Vifitation, daß einige Dinge Br 





* 


anders eingerichtet oder ausgelaſſen werden 


* 129. — — 
muͤſſen/ nach Beſchaffenheit des Naum⸗ An eben denfelben, d.d.amTage Tiburtii 
bursifchen Kirchſpiels, wegen Ungleichheit 7 14% v ”A 
der Umſtaͤnde. Denn fo haben die Unftis A | | iB 
sen nach vollbrachter Rifitation erſt das —— U RE 1 
Viſitationsbuch herausgegeben. Und den rabe und Friedeim Herrn. Ich dan 
Pfarrherrn wird es auch nicht ſehr beſchwer⸗ ke euch, ehrwuͤrdiger Vater in CHri⸗ 
lich ſeyn, wenn ihnen auch nicht gleich die ſto, für euer ſonderbares Lob, Das ihr mei⸗ 
 Epemplavia eingehändiget werden. Die nem Buche wider das Pabſtthum gegeben. 
Sache felbft wird alles lehren. Alle find nicht gleich damit zufrieden. Dem 
3. Die Bulle oder das Breve des Pab⸗Fuͤrſten aber ift_es fo angenehm geweſen, 
fies iſt mir zu Gefichte gefommen. Ich daß er fur 2o Gulden Eremplarien vertheis 
halte es aber für ein Pasquill. Ich denke let hat. Aber ihr wiſſet meine Gewohn ⸗ 
nun auf etwas anders, da daffelbe an den heit, daß ich nicht darauf ſehe, daß etwas 
Höfen verbreitet wird, nemlich der Pabſt vielen mißfaͤllt, wenn es nur gottfelig und 
bringt ein groffesund fonderbares Ungeheuer nuslich ff, und menigen und frommen ges 7 
zur Welt; das ift, der Pabſt wird eher den fallt. Und auch jene halte ic) nicht fuͤr gott · 
Tuͤrken und fo gar den Teufel oͤffentlich loſe, ſondern daß fie: nicht verfiehen, was 
anbeten, wie ich fchon öfters aus dem Bir, |die Subſtanz, Quantität, Qualität, und 
gilio angefuͤhret habe; Flectere ſi nequeo alle Praͤdicamente, ‚genera, ſpecies, pro- 
fuperos, acheronta mouebo; ehe er zugebe, pria, differentias und accidentia feyn, neme 
daß er ordentlich gemacht, oder nach demjlic) alle abſcheuliche und erfehreckliche Unger 
‚ orte GOttes gebeffert werde. Hievon heuer des pabftlichen Greueld. Denn kei⸗ 
haben wir fehon deutliche Beweisgruͤnde.ſnes Menſchen Zunge oder Verſtand Fann 
Aber der Herr ZEfus, der feinen Feind|iefelbe faffen oder ausfprechen, nod) den > 
tödter, Durch den Geift feines Mundes, Zorn der Könige ausmeſen. 
fürge ihn durch den Glanz feiner Zukunft, 2. Die Zuͤrchiſchen Gacramentiver has 
Amen. Doc) will ich nicht aufhüren, die, ‚ben meines Buches: Turz Bekentniß wer 
fe Beftie nach dem Lebenzufchiidern, wenn |gen, lateiniſch und deutfch wider mich, ges 
ich gefund bin und Zeit habe. Lebet und ſchrieben; und ich bin noch ungewiß ob ich 
thus recht und wohl in CHriſto, Amen. ihnen antworte, da fie fü ofte vorher und 
Den Tag nad) dem Fefte der Erfeheinung| noch jego von mir verdammet find. Cefind 
Chriſti, 1545. Er ſchwermeriſche hochmuͤtige und gehaßige 
EL Euer M. L. D Leute, melche ſich furchteten, und bey mei: 

| ee 2 nem gluͤcklichen Fortgange und Gefahr 4 

Dem ehrwuͤrdigen Water und Herrn jfahen, als ich zu anfangs allein mich. 
in Chriſto, D. Nicolao, wahren) Wuth des Pabftes mwiderfeste, die aber, 
und vechtfehaffenen Biſchoffe der Kir⸗ ſo bald der Pabſt etwas gedemuͤthiget, und 
Bun was hen 


EN; 


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u 


5. 


1520. „IE Lutheri Briefe, welche noch niemals gedruckt worden, ‚1541 


wir einige Freyheit erhalten hatten, als pra- | L ' : 
—— hervorbrachen, die nichts an⸗ Se an Si er — ar 
deren fondern alles ihren eigenen Kraͤften = diger Vater in CHriſto. Keen 
i So arbeitet ein anderer, ein faß in Angelegenheiten Michael Hartbecks, 
— Nun endlich faen|gefält mir fehr wohl, daß er nemlich durch 
ler u ich fi frey gemacht habe, | bifchöflichen und gerichtlichen Ausfpruch von 
nk Bi h, Das den 80 ſeinem Weibe geſchieden werde, das Aer⸗ 
1. d fam» gerniß zu heben und abzuthun; oder wenn 
ee an r diefes nicht wollte, die Sache dem Fuͤr⸗ 
| ehe en ih Fe ften vorgetragen werde, Wir werden ein 
— De ich es kurz thun, | gleiches thun, wenn er zu uns kommen folls 
ee A Are 
Abm N — — — ef che Frauen und Jungfern oltenthals 
Denn ich werde das Buch ine € it 8 zus | ben übrig genug, daß er folche Unfuft flifs 
a IE ES ten muß. Doch der Teufel ift Teufel. 
affen. - { | VE — 
a; — SR ittenberg find jetzo die bey⸗ 
„ 3. Der Kapfer wuͤtet in den Niederlan · 2 a = Aa d —— 
den, und der Franjoſe in Franckreich eyr Red und Doctor Heel. FM. Grickel 
 graufam wider das Svangelium; und Sers hat ein Befehl, oder wie man ſagt, ein Cre⸗ 
dinandus verfähret nicht gelinder in Ungarn Nie, ah van Dem Plörnorefen ‚dl 
und Defterreih. So hat Caiphas x fer fich mit mit befpredhen foll, Och habe 
‚tben, daß man: den Sohn Sites Dr das "Befehl gehorfaimft angenommen, den -- 
fole, damit fie nicht Land und Leute ver- Srictel felbft aber Den pottinfen und une 
Een. OR Tontien fie den, QTusfen’ nicht bußfertigen Heuchler, will ich weder hören 
‚ Übertoinden, wo HEHE TarE Dane u noch fehen. Was daraus werden wird, 
; dem Bute der Märtyrer und — weiß ich nicht. Von dem andern, dem 
Ehrni beſudelt haben. Der Zorn © # Oreckel, fast man, Daß-ervon dem Matte _ 
Bier u IE De Det.ber srafen beurlaubet fer, und ein andermeitis 
fehleunigeden Tag unferer Erlöfung, Er ges Amt ſuche. Wenn euer Ehrwuͤrdig⸗ 
u eu en zn Sage Siehe Feit ihn wohin berufen will, wird — ſich 
— nicht fehr .Doch dis iſt mein 
Euer Martinus Lutherus D. u ya 9 ; | 
Ben or ann 3° Die Goldmacher des Marggrafen has 
Dem Ehrwuͤrdigen Vater und bit ihn betrogen und find davon gegangen. 
ae m EHifio, D, Fficolas, | Sen Ködelsfürer aber hat er erariffen,und -- 
wahrem und vechtfchaffenen Biſchofe zu Süterbock ins Gefänaniß geleget. Ich 
Der Kite in Naumburg, feinem im bedaure den M. Fran iſcum Burcfard an 
2 in gu Verehrenden Sberet | fern Hofe; Detin Diefer Goldmacher iſt 
= — — ſein Bruder. Ob gleich die Fuͤrſten mit 
2, 7 [Recht Schaden davon haben, da fie glau⸗ 
An eben denfelben, d. d. 2, May 1545. |ben, daß eine Creatur durch ar 





N + ! 


er ‘ben kann. Bey Sufatum waren zuerſt 


1542 IL, Driefe Lutheri, welche noch memals gediuckt worden. 13 
Kügen zu etwas anders gemacht werden|iey GOtt, ‚der ung unwuͤrdige Sünder zu 
koͤnne, als fie in ihrer Art erſchaffen iſt, dieſer Herrlichkeit feines Segens berufen 
1B. Moſ. 1. Don der Grauſamkeit des hat, daß wir feiner Majeſtaͤt zuhoͤren durch 
Kayfers, und den Artikeln Der Loͤwenſchen das Wort des Evangelii. Die Engel und 
Sophiſten werdet ihr ſchon was gehoͤret die ganze Creatur GOttes freuet ſich mit 
‚oder geleſen haben. GOtt wende feineniuns, Der Pabſt, die Misgeburt des 
‚Zorn von dem Kayſer ab, damit er ſeine Teufels, trauret und zaget, und alle Pfor⸗ 
Hände nicht mit unfehuldigem Blut beflecfe,|ten der Hölle zittern. Wir mollen alle 
Lebet wohlim HErrn. Den 2. May1545. Fi HErrn. Der Tag ihres 
er nfter Yi tin Luther 3 J ndes nahet eran. SL 1’ 

3 Erler &egeoeniter — la — 2 . Ich denke noch auf ein anderes Buch 
Dem ehrwuͤrdigen Vater und Herrn wider das Pabſtthum. Mic) verhindert 
in Chriſto, D. Nicolao, rechtſchaf⸗ aber meine Kopfkrankheit, und die unzaͤh⸗ 
fenen und getreuen Biſchofe der Kirche ligen Briefe, die mir alle Seit verderben, 

in Naumburg, feinem im HErrn zu reiſſet mid) mit Gewalt davon ab. Ih 
verehrenden Hberen, 0 werde aber mit GOttes Huͤlfe forffahren, 

— — — {ba id kann. Betet für mich, daß ich 

[bald aufgeloͤſet werde, und bey EHrifig - 


. | j H er | 31, RE | $ jba t 0 
An eben denfelben 4,4, 7. May ısas, [van oder wenn ich noeh länger Ieben, ober 


















beſſer, laͤnger Frank feyn muß, er mir 
en ae | — er — — und Kraͤfte des 
"nad und Friede Ebewüͤrdiger Ba⸗VBeiſtes, Damit ich mit Simſon noch mich 
/ Snade und Friede. Cheürdiger Ba-] 9, Dal uf Simſor mi 
Seo. 30 hate nasan N 
euch zu fehreiben, und wenn auch etwas ge⸗ ancn sebet wohl im HErrn. Denz. 
weſen wäre, fo iſt Doch die Begierde zu lüs] er Y & m. 
gen, erdichten, zu hören, fb groß, daß an ER Di 
man auch das, was wahr it, nicht glan| Dem ehrwuͤrdigen Vater und Herrn - 
in. CHriſto, D. Nicolao, mwahrem 


und vrechtfchaffenen Bifchofe der Kir 
che in Naumburg, feinem im HErrn 


a 


" 4000, hernad) 1500, und endlich 300 er- 
ſchlagen; und erft waren es Spanier, nun 
ſind es Teutſche Dom Türken ſagt man, 
er ſey auf der Jagd in ſeinen Saͤbel gefal⸗ | 
‘Jen, und feine Söhne fuͤhreten en KT 
mit eingnder. Diß einzige preife bl] —_— Bu 
was gewiſſes, Daß Der Sohn GOttes ſitzet An eben denfelben d. d. 8 Way. 1545. 


- zu verehrenden Oberen, 







zur Nechten des Vaters und mit ung auf ” e 
N ——— BR Le 
Geiſt, wie er, mit den Apoſteln geredet hat; Engde und Friede im HErrn. Ehrwuͤr⸗ 
und daß wir ſeine Juͤnger ſind, und das S' diger Vater in EHrifto. Di ei i 
Wort aus feinem Munde hoͤren. Gelobet drey Furien Hatte ich nichts weiter im Sins 


| 144 » UL Briefe Lurberi ‚ welche noch niemals gedruckt worden. 


‘ 


ne, ala ich den Pabſt damit bezeichnet, | fonders im Pabſte, in den Fegerifchen Mey⸗ 


„ale daß ich die Scheußlichkeit der paͤbſtli⸗ nungen und gottesläfterlichen Lehren, wel⸗ 
chen Herrſchaft mir fcheußlichen Worten in | cher feinen verdamten Kohn feines Irtumes 


lateiniſcher Sprache beſchreiben wollte wuͤrdig empfaͤhet. 
Denn die Lateiner wiſſen nicht, was Satan] 2. Weiter habe ich dieſesmal nichts, 
oder Teufel bedeute, jo wie auch die Grie⸗ Den fehmärmerifchen Zürchernnicht zu ant- 


‚chen und alle Heiden. Daher haben fie|mworten, babe ich felte befchloffen, wo es 


von der Wirkung den Namen defielben nicht Eurz und beyläufig geſchi het. Ich 
hergeleitet. Vom Neide und Haſſe heiffet habe meitläufig genug wider Zwingliumund 
er Megera. Diß ift Die Bosheit des Zeus | Decolampadium Yefchrieben, welches fie 


fels, da er dem menfchlichen Geſchlechte noch nicht berühret haben; und ic) mag die 


die zeitliche und eroige Seligkeit mißgoͤnnet, Tage meines jesigen Alters nicht mit Diefen 
wie auch der Pabſt, der Nachahmer und hochmuͤthigen und müfigen bellenden Mens 


Affe des Teufels thut. Alecko heiſſet er, |fehen verderben, und werde auch ihre Schrifs 


- durch unendliche Arten von Elend und Kuͤm⸗ 
merniß geftürzet hat, und noch täglich die 
Welt durch den Pabſt, Türken, Eardis 


- Mordes. Diefe wird als eine Teidentliche 
: N au "> bezeichnet den Zorn 
GoOttes, damit die Tyrannen und gottlos EN ee 
fen Geute der Iirfung der böiden erilen Herrn Nicolao, wahrem und aufrichtis 
Furien wegen beſtrafet werden, dergleichen] 
- Kain, Saul, Adfalon, Ahitophel, und 


‚den Teufel die alte Schlange nennen koͤn⸗ im HEren, Amen. Den 8. 


andere erlitten haben. Diefe Eönnten ir) — 1. 
Chriſten eigentlich die Daͤmons nennen, von ‚nade und Friede im HErrn. Ehr⸗ 


als der niemals. aufhöret und nachläffet. |ten nicht würdigen, fie zu leſen, da ich zur 
Diefen fteketen die Poeten als den bofeften Frieden bin, daß ihr eigenes Zeugniß es bes 


und fehadlichften vor, der alles erfchreckliche |ftätiger, daß ich meit von ihrer Raſereh 


in der Welt, als den Vater und Mutter» |entfernet bin, welches ich Durch das neulis 
mord, volbringe. Daher wir, Ehriften Iche Bekentniß gezeiget habe. Leber wohl 


| JB . May ı5a5. 
Euer ergebenfter Martin Luther D. 


Dem ehrmwürdigen Bater und Herrn 
in ChHriſto, wahrem und getreuen Bis’ 
ſchofe der Naumburgifchen Kirche, feis 

nem im HEren zu verehrenden 

Dberen, er I: 







nen, welche im Paradiefe dag menfchliche 
Geſchlecht in zeitliches und ewiges Unglück 


nnale, Biſchof von Maynz 2e. mit Unglück 
erfüllet, und feine Beforderung des Unglüs 
ckes nicht aufheben oder mäßigen Eann. | 
Tifipbone beiffet er, als ein Rächer des 15 


An eben denſolben d. d. 3. Jun. 1545. 
Dem Ehrwuͤrdigen Vater in Chriſto 


gen Biſchofe der Naumburgiſchen Kirche, 
ſeinem hochzuehrenden Aelteſten 


bey den Heyden Dreftes, Ajar und viele | im HErrn. 


welchen die Menfehen befeflen, und Nafende| SP mürdiger Vater in CHriſto, ich har 
wütend gemacht merden, und welche auch be eure Meynung, von dem Ungeheur von 


=: Ä Rurheri Schriften ar, Theil, 


EHDtt läftern. Diefer Teufel vegierer be; 





ichfen , erfahrnen und in der Kunſt zur 
- Öff ff — get 


nichts. Es iſt nichts ale ‚Eitelkeit Der Ei⸗ 


l 


1546 


‚gen. Welche zuerft fanten, daß dasjeni-|len, den Cardinal ihren vornehmſten Bir 


"wundert. Siefagten.alleeinhellig, daß dericheidigen. Die Pfaffen wollen den Frie⸗ 













y 


TU, Briefe Authert, welche noch niemals gedruckt worden, 1547. 
gen geuͤbten und rechten Meiftern vurgetra| Der Kanfer hat den Augfpurgern befohe 





Ben 


‚ge, was ich fagte, nicht wahr feyn koͤnne. ſchof nebit der Geiſtlichkeit und päbftlichen. ; 


So bald ich aber euer Schreiben vorgezeis Ceremonien wiederanzunehmen. Sie aber 
get: fo haben fie ſich über die Maſſen ge⸗ machen ſich fertig, ſich mit Gewalt zu vers ° 


Fuchs nach feiner Lift an demjenigen Orte, den nicht, auch Das Ihrige nicht in Friede 
wo er fein Lager habe, nicht Schaden thue. beſitzen. Es gefchehe, warum wir bitten, 
Man führte Rötben an, woſelbſt die Fuͤchſe — — 





im Stadtgraben, mie man es Be: Ne RT WR 
fteln;, aber fie thun an diefim Orte Feinen | a ee 
Schaden. Zi) weiß nicht, mas diefes be] A eben denfelben d. d.am Lage St 





deuten möchte. Wo nur nicht gar die Ver /⸗ —— — — 
Anderung aller Dinge herannahet, welche Dem Ehrwuͤrdigen Vater in GOtt 
wir erbitten und erwarten, Amen. und HErrn Nicolao, Biſchofen zu Naum⸗ 
2. Um die Neichsverfamlung und Eon-| burg, unſerm gnaͤdigen Herrn. 
cilien befümmere ich mich gar nicht, ihh 
glaube nichts, ich hoffe nichts, ich Denfe Se und Friede. Ich fage Dand, 
| mein Ehrwuͤrdiger Vater, für den 
telfeiten. _ Die Nürnberger haben einen ge⸗ geſchenkten Wein, Ich habe diefe ganze 
toiffen von Adel gefangen genommen, in; Macht hindurch nicht geſchlafen noch gerue 
der Hofnung, daß ſie dadurch ihren Baum: |det, der Schmerzen meines Henkers und 


* 






daͤrtner wieder losmachen wollen. Wo Satans wegen, fo mir der Stein verurſa⸗ 


GoOtt nicht ing Mittel tritt: fo ſcheint dig het: Ich tauge alfo heute gar nichts, und 
ein Funke zu einem Fünftigen groffen Feuer die Schmerzen find noch nicht vorbey, fons 


zu ſehn, und zwar dem deutfchen Lande zur|dern diefer Pfahl im Fleiſch liegt noch in 


 ift Feine Gerechtigkeit, und Fein Negimenrinicht, wenn ich Diefe gehäßige Frucht zur — 
im Reich. Und es iſt ein Reich ohne Reich, Welt bringen werde. Ich wuͤnſche zu ſter⸗ 


Strafe. Aber GOtt wird ung und die meinem Leibe verborgen, nicht ohne eine 
Unfrigen zuvor dieſem Elend entreiffen. Es einpfindliche Anzeige feiner felbft.. Ich weiß 



















das ift, der Hefen und Das Endedes Reichs ben. Aber diefe Dual verabſcheue ich. 
3. Euer Enkel Beorg hat mir das Ges) Dennod) aber, wenn es der Wille des gus 
mählde des Pabſtes gewiefen. Aber Meis|ten GOttes ift, unter ſoſchen Schmerze 
fter Lucas iſt ein grober Mahler. Er haͤtte abzuſcheiden ſo wird er auch Gnade geben 
des weiblichen Gefchlechts um der Creatur ſie zu ertragen, und wo nicht angeneh 
GOltes und unfer Mütter willen ſchonen doch getroſt zufterben. “Bon dieſem fen ge 
Tonnen, Sonſt aber hätte er auch eine nug. Ich werde mich, wenn ich Iebe,.eie 
dem Pabſt wwürdigere, das ift, mehr teuf⸗ lend beftveben, daß der Mahler Lucas dien 
‚Kifche Geftalt möhlen koͤnnen. Aber ihr ſes garſtige Gemaͤhlde mit einem anftandigern 
werdet wohl urtheilen im HErrn. Lebet verwechſele. Ich hatte fchon den zweiten 
wohl in CHriſto. Am dritten Zun. 1545.|Thell des Buches wider den Pabſt, wie 
| Euer Martinus Luher- DI a a 9 






“ 


- 


"1548 UI Briefe Lutheri, weldye noch niemals gedruckt worden. 1549 


auch die kurze Schrift wider die Sacra-Imen, und mir zu gefallen euch nad) feinen 


mentirer angefangen. Und fiehe da übers) Vormuͤndern erkundigen, und ob ihr Füns 


fallt mich mein Stein. Mein, wollte GOtt, net feine Eltern. und Anverwandten, was 
nicht mein, fondern auch des Pabſtes, und fie find und was fie vermögen, vornemlich 
aller Eardinäle, damit fie etwas häften,|aber ob fie warum wiffen, daß ihr Sohn - 
woran fie erfenneten, -daß fie Menfchen| oder Anverwandter diefes vorhat, ausfras 


ſeyn. Aber Iebet in EHrifto wohl. Am gen. Denn wenn er ihnen vielleicht ges 


Tage St. Reit ısas. 


, An Antonium Lauterbach d. d. Sonn 


. M. Ambrofii Bernhardi ec. meine Neffe, 


— niges Geld. Als ich e8 ‚erfahren, bin ich 


fehrieben hätte, er habe entweder meinen 
oder meines Hauſes Willen und Einwillie 
aung, fo faget beftandig, das fe erlogen, 
Denn wir mwiderrathen es aus allen Kräfs 
ten. Weil weder für-ihn noch für ihr dies 
fer Vorſchlag gut gehet. Und ich wollte, 
daß die Eltern ihren Sohn zurück viefen, 
ehe ich gezwungen merde, härfer mit ihm 
ju verfahren, denn mein Amt Fann es nicht 
verftarten, Daß er ohne Vorwiſſen feinee 
— in Kirche ſich in an 
, ; Ibegiebt , vielmeniger mit meiner Neffe, da 
{ en Se I ich ſchon feit 2 Fahren her einen folchen Fall 
nade und Friede im HErrn. Es iſt wider die Juriſten verdammethabe. Gum- 

SD» Hier ein gewiſſer Juͤngling, mein An ma, es feheinet mie Erneſtus mit lauter Luͤ⸗ 
toni, der fih Ernſt Reuchlin nennet, aus gen umzugehen, und: des närrifchen Wei⸗ 
einem Flecken Namens Geufing, hinter bes zu ſpotten, durch Bosheit des Teufels, 
Dresden. Diefer hat fih) an die Witwe der dieſes zu meiner Beſchimpfung thut. 
. mein e, Darum fehreibet mir alles mit Fleiß. Denn 
- Magdalena gemacht, und ihr bisher mit|ich will diefe Ehe auch) aus dem Grunde vers 
vielen und groſſen Worten das Maul ges hindern, daß er bisher feines Vaters Eins 
ſchmieret, daß es das Anfehen hat, er ſuche willigung noch nicht aufgeroiefen hat, und 
inter dem Vorwande der Ehe nür ihr we⸗ mit denfelben zugleich mein Anſehen verach⸗ 
tet. Und ich will (fo GBtt will,) den Sa⸗ 
tan auslachen; der mid) und meine Kirche 
verlachen will. Lebet wohl, und thut wie 

















ergebenfter Martin Luther D. 





135 


tags nach Mar. Heimſ. 1345. _ 


Dem Ehrmwürdigen Mann in Chriſto, 

Herrn M. Antonio Lauterbach, treuem 

Priefter und Bifchofe der Kirche in Pirna 
und der benachbarten Kirchen, feinem 


ſehr unruhig geworden, weil es mir ſchei⸗ 
net, als baue diefer unbekante und ſo jun⸗ 


ge Menſch (denn er ift noch nicht 20 Fahr |ich mir von euch verfpreche. Am Sonntas 


 alt,) durch den Teufel mir eine Falle, da 
er, ohne mich oder meine Anvertwandten zu 
befragen, oder von feinen Eltern oder Bor] _ 


— 






ge nad) Maria Heimſuchung 1745. - 
| Euer Martin Luther _ 





muͤndern einigen Schein zu bringen ‚ dag ae x 

elende und närzifche Weib betruger. ‚Dar An Nicolaum Amsdorf d. d. 5. nach. 

gu * ich — = — Billa >, 
1, übe wollet dieſe Sache auf euch ne] . 5 
Bi. | Sifffa DM 















II. Briefe Qucheri, welche nöch niemals geduuckt worden, 1551 


1550 ; 
richten GOit. Wie wird der ſehtere diefen ſo 


Dem ehrwuͤrdigen Vater in Chriſto, 
dem Herrn Nicolao, wahren und glaͤubi⸗ 
gem Biſchofe der Naumburgiſchen Kirche, 

ſeinem Aelteſten im eu | 


J 
liſtigen Anſchlaͤgen entgehen koͤnnen? Aber es 
iſt der HErr, der die Spoͤtter zu Schan⸗ 
den machen wird. Wenn wir doch ein 
— —— —— 
——— haben wir nicht vor 25 Jahren dem Herrn 
Be N ne — der Eoneilien, ich meyne dem Pabſt = a 
—. de ſchreiben, wenn ich bier hatte, WAS feinen Bullen Folge geleiftet -Der Pabſt 
ich) fchreiben koͤnte, Ehrwuͤrdiger Baer in)! —— hrs: 


enn i mag erft erfennen, daß das Concilium über. 
C-Hrifto. Denn ich beforge, daß euch al⸗ hn fey, und geborchedem Eoncilioin Dina 
les fchon bekanter fey, als uns, el 


! | gen, die wider ihn gehen, gleichwie fein 

2. Dom Reichstage wird geſchrieben, Gewiſſen wider fich felbft in Derfuchung 
daß der Kanfer fehr drauf dringe, daß Die|gefegt wird. Alsdenn wollen roir uns von 
Unfeigen die Kirchenverfamlung gut heiffen|der ganzen Sache unterreden. Sie find 
und annehmen follen; da die Unfrigen dies to und thöricht. GDkt fry Dan, 
fes nicht thun wollen; fo fagt man, daß er| 7, Beh dem Türken wird um Friede an 
untoillig fey« ſoll. Ich verftehe nicht „was | gehalten vom Kanfer, Ferdinand und dem - 
biefes vor ein Ungeheur fey. Der Pabſt Framoſen und man glaubt, daß der Raye 
ſchreyet uns für Keger aus, Die auf einer |jey die Waffen wider ung wenden werde 
Kirchenverfamlung nicht geduldet werden her David fat: ich aber betete. Des 
Und der Kanfer will, Daß wir Dem Conei⸗ HErrn Wille gefehehe. Leber wohl im 
lio und. feinen. Schluffen beytreten follen.| HErrn, mein ehewirdiger Vater. Wir 
Dielleicht macht fie GOtt zu Thoren, ja ſund alle beyde alt, und werden vieleicht. 


















8 
9 


5 fie find durch des Teufels Betrieb alle mit / haid begraben werden. Mein Peiniger, 








- einander unfinnig. Zumal da fie ung ver- 


der Stein, hätte mid) am Johannistage 
dammen und ung doch zugleich um unfern Stein, hätte mich am Joh g 


ven ur N unern | umgebracht, wenn es GOtt nicht anders 
Beyfall bitten. Aber. Diefes ſcheinet ihre erfenen hätte, Ich wuͤnſche lieberden Tod, 
Ben: — Fun nn ie en als einen ſolchen Thrannen. Lebet Bu 7 

ihre boſe Sache unte Namen des mals wohl. Am sten Tage nach Kilian 
Pabſtes, der Kirchen, des Kayſers Derlrcas, — — 2 Be 
Meichsverfamlung nicht haben fürchterlich ergebenſter Mart. Luther 
ran: | 


| machen koͤnnen: fo denken fie nun den Na— — ' | 
An eben denſelben a. d.i7. Jul. 154 . a 











men einer Kirchenverfamlung zum Denk: 
‚mantel zu. brauchen, Damit fie wider ung 
etwas zu fchrenen haben. Gleich als wenn 
wir ſo verderbt waren , daß mir weder dem| ——— — J— 
Pabſt, noch der Kirche, noch dem Kayſer, See und Friede im HErrn. Es b 
noch dem Reich, und nun auch nicht ein- ||) unruhiget mi icht, uͤrd 
mal dem Eonciliv, welches wir Doch fo oft ger Vater in CHriſto, daß das geſcheht 

verlanget, gehorchen wollten. Siehe die iſt was ihr ſchreibet. Traume muß man 
Weisheit des Satans wider unſern thoͤr nicht achten, fager jener, und —— 


Ey: 


| 552 ; IH, Briefe Qurberi, welche noch niemals gedruckt worden. 


1553 
lehret eben dieſes es fey denn Daß jemand, für einen Freund des chriftlichen Namens 


‚ein Prophet ſey, davon 4 Mof. 12. gehan-| ausgefchrien, und unter diefem Vorwand 


delt. wird. Aber diefer Kuͤſter ift Fein Pro⸗ Geld ausgepreßt und ihr Land mider den 
phet. Hernach die in Torgau aufgerichtete Türken erreget haben. Und der romifche 
Seule des Fuͤrſten ift von Hol, ich habe Satan hat wider denfelben durch Ablaß, 
fie in Lucas Haufe gefehen, ehe fie anges| Annaten und unendliche Künfte zu vauben, 
mahlet ward. Es ift nicht zu bewundern, |die Welt von Gelde erſchoͤpft. O das moͤ⸗ 


- daß fie umgefallen ift, fondern vielmehr iſt gen Chriſten feyn, ja vielmehr hoͤlliſche Goͤ⸗ 


es zu bewundern, daß fie fo lange geftanden |Ben des Teufels. ch hoffe, daß dieſes die 


bat. Alle fasten, fie wuͤrde nachfter Tar|freudigften Zeichen des bevorftehenden En⸗ 


- ges auch ohne Wind von ſelbſt umfallen, |des der Welt ſeyn. Wir wollen demnach, 


zu fo groſſen Männern folche Leute ſchickt. 
Das Eoneilium aber wird ſolcher Misges 
burten wol würdig feyn. Es mag ihnen 
immer übel zu Muthe feyn, wenn fie der 


u: 


- denn ſo ſchlecht war fie aufgeftellet. 
nug hievon. 


uns durch dieſe laͤcherliche Geſandſchaft ver⸗ 


Ges fo lange fie den Türken anbeten, zum wah⸗ 
— ren GOtt flehen, der uns erhoͤren und den 

2. Aus Trident wird geſchrieben, daß Tuͤrken ſamt ihnen demuͤthigen wird durch 
33 Biſchoͤfe und 3 Cardinaͤle daſelbſt ſind, die Herrlichkeit ſeiner Zukunft, Amen. 


und daß fie daſelbſt muͤßig ſind, und nicht Den 17. Julii. 


ergebenſter Martin Luther D. 


Dem Ehrwuͤrdigen in CHriſto Va⸗ 
ter und HErrn, Nicolao, wahren 


wiſſen was ſie thun und thun werden. Der 
Biſchof son Maynz, ja der Schelm aller 
Schelmen hat Gefandten dahin gefchicket, 
einen Unterbifchof nebft einem seroifen Frans 
cifcaner. weiß nicht, ob er fie oder | : 

\ nn N giſchen Kirche, feinem Obern im 

HErrn. | 


— — = 


ſpotten wolle, da er als ein groſſer Mann 





138. 


und getreuen Biſchof der Naumbur - 


Zorn GOttes plaget. 


€ 


3. Hoͤret noch etwas, wenn ihr es nicht 


wiſſet. Der Pabft, der Kayfer, der Frans 


308 und Ferdinand habeneineprachtige Ger 


Jandſchaft, mit Eöftlichen Geſchenken bela- 


den, an den Türken geſchickt, für den Frie⸗ 


den. Und was das frhönfte ift, fo haben 


fie, Damit fie in den Augen der Türken kei⸗ 


nen Anftoß verurfachen, ihre Kleider ver- 


andere, und ein jeder ſtatt ihrer väterlichen 


An eben denfelben d.d. 19. Aug. i54. 


Dem Ehrwürdigen Vater in Chriſto 
Herten Nicolao, wahren Biſchof der 
Naumburgifhen Kirche, feinem bern 
| in EHrifto, und gnädigen 
. HERAN, 


Is 


Se und Seide im HErrn. Ehr⸗ 


würdiger Vater in CHriſto. Ends 
lich bin ich den 19. Augufti nad) Haufe ger 


Tracht lange Röcke, fo wie Die Tuͤrken tra⸗ Fommen, und zwar mit Steinfchmerzen der⸗ 
gen, angerogen. Man ſagt, daß fie den geſtalt beſchweret, daß ich heute noch nicht 
Aten Juni aus Venedig abgeſegeit. Diß einmal davon wieder frey bin. Und ob id 


find diejenigen, welche bieher den 


Tuͤrken gleich nicht fo viel Schmerzen empfinde, als 
al 2 28lffl3r | or⸗ 


















1554 Ih. Briefe Kurberi, welche noch niemals gedruckt worder a 
vorher: fo find fie doch, unleidlich. Uber 
hievon genug. Hoͤret doc) die ſchoͤne Spott 
rede, da ich zu Leipig bey Verhimmen von 
dem mannziichen Satan erjählete! wie er 
aus dem Thurmdach dieſe Worte hat reif] - 
fen laffen: Soli Deo Gloria: Er hat ge) - 
ſagt, daß jener gothaniſche Mutianus alfı 
gefpottet habe, daß vieles ein abgvttifcher 
Spruch fey. Denn wie befenneten, daß 
die Sonne GOtt fey, da wir fie verehre- 


—— 1555 
Dem Ehrwuͤrdigen Vater in CHriſto, 
HErrn Nicolao, wahren Biſchofe 9 | 
Naumburgifhen Kirche, feinem ehrere 

bietig zu verehrenden Hbern 
5 Bee 








NN u en 
anade und Friede in EHrifte, Air ” 
haben das Silbergeid empfangen, 

| eEhrwuͤrdiger Vater und Herr, und dans 
Sonne fol alle Ehre haben, wie GOtt. Wohlgerougenheit. Antonius Mufa fcheis 
Ihr fehet alfo, Durch was vor eine Spottre⸗ nee, wie ich ſelbſt zu Merfeburg erfahren, 
de der Maynzifche Eonne entfenuldiget wer-| ein braver Mann zu feyn, der fih au in 
den, der nicht leiden wollen, daß man der allen Stücken ung befteng empfohlen. Er 
Sonne, die ein rechtſchaffenes Licht iſt, hat aber den Fehler an fih, daß er manı 
die Ehre GOttes geben ſolle.  Inismal mit unbequemen orten heraus ⸗ 
2. Auch Ehrwuͤrdiger Here, bitten wir, bricht. Ich halte aber fein Gemürh für 
&D. Pommer und ih; E. Gn. mollten Die) aufrichtig, und iſt diefe feine Schwachheit 


SWR 


‚gute Frau Elifabeth Rockers, welche eine zu ertragen, da er geneigt ift, die Küngern 
Schweſter ber fehr chriftlichen Frau Gold/ wider ſich aufubringen, gleichfamalsıwenn 
ſchmieden ift, felbft hören mit ihrem Man / es ihm unerträglich fiele von ihnen regieret 
ne, der fie ſehr ubel tractivt. Soll jegtzur zu merden., Und ich zweifle nicht, daß er 
Naumburg feyn und die Frau gegen E. nicht in allem nachgeben follte, wenn er von 
Gin. hart verflant haben. Wiewol ic) Aelteren,. alser ift, Dazuermahnet worden, 
weiß, daß E. Sn. Hauptmann und der gleichtwie er es mir auch mündlich verfpros 
Kanzler folches tool thun koͤnnen. Aber chen hat. So iſt diefer Mann en 


3 





weil fie, begehret von E. Gn. die Sachen er hat einen mufilchen Kopf. 
gu verhören, „mögen E. Gn. thun, was ſie 2. Don dem braunfchweigifchen Kriege 
wollen oder mögen. Die gute Frau iftung werden, wie ich vorher gefchrieben habe, ° 
allen bekannt, und hat aud) fonft gut Zeuge| wunderbare Nachrichten ausgeſtreuet. 
nf. Ein andermal mehr. Denn ich bin) Im Anfange bat diefes Land nur 6000 u 
noch am Gtein Frank und fehr matt. Die Fuß ohne Kriegsruͤſtzeuge und 1200 u 
Gnade GOttes fen mit euch, o Mann Pferde gehabt. Unterdeſſen ift die Anzahl 
GOttes. Den. Aug. 1545.  |derfelben dergeflalt angewachlen, daß man 
ergebenſter Martin Luther D. nun auefprengt , es habe 20000 auserleſe— 

Nhhner Leute zu Fuß und 2500 zu Pferde, 

Bon den Unſrigen wiffen wir nichts, w 










—— 1% 


Dh un naht Bi 2.0.0. fie vorhaben oder ausitehen, als mas ich 
An eben denfelben d.d, 11000, Jungfr. aus dem ‘Briefe des D. Brücken vom 6, 
ER. BORN N 1 Rn VE 


— 
* 


Oct erſehen habe, nemlich, daß der — 


m i 2 t 
— — ars 





6 IN. Briefe, Autheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1557 
fürft 9000 zu Fuß / 300 zu Pferde wonk-jbe. Denn ich habe in meinem Herzen eis 
lich in Waffen Heben habe. Eben fo viellnigen Zweifel empfunden, obe vieleicht zwi⸗ 
ſolle der Herjog Mauritius, und eben fo fAhen tem Mezentius und den Unſrigen ein 
‚viel der Landgrafhaben, zuſammen 27000 abgeredetes Spiel fey. So legte ic) Diefe 
Fusgaͤnger und 2900 Meuter. Ferner, chnelle Uebergabe aus. Cordatus aber 
daß noch etzo von allen Gegenden Volk zu⸗ hat durch diefen Brief diefer Verſuchung 
fammen komme. Wo nicht tie Kalie da ein Ende gemacht... Sch wundere mich aber, 
zroifehen komt, fo ſcheint diß ein Pfaffen-⸗ warum fie diefe Ehre GOttes fo verbergen, 
krieg zu werden, womit man ſchon mehr, durch welche er fich Doch offenbaren wollen. 
als 20 Fahre ſchwanger gegangen. GOtt Hoffen fie etwa Fünftig noch eine andere 
- mache duch endlich den Pabſt zu Schan haͤrtere Niederlage und Schande? Am Hos 
den. Es iſt nicht unbekant daß die Col⸗fe weiß man noch nichts, felbft auch nicht 
legiatkirchen dem Heinzen Geld beutragen|der, Fuͤrſt. Ich bitte euch alfo, euch Die 
wuͤſſen; den Kanfer halte verdächtig, daß Muͤhe zu geben, und euch) zu erfundigen, 
er den Schal in Rücken habe. Uns ſein Bru ſo viel. ihr immer koͤnnet; denn ihr werdet 
der Ferdinand itt der gottlo eſte Boͤſewicht unter den Feinden des Fuͤrſten antreffen die 
Mein GOtt, wieviel Geld und Zeit wird| Freunde des Mezentii, ob wir etwas aug« 
bier verfehwendet. Der Herr thue was ſpuͤhren fünnten, wodurch das Zeuaniß Cor⸗ 
gut ift, erhalte feine Kirche und uns ſein dati koͤnne befeſtiget werden. ch hatte 
Wort zu vieler Heyl, Amen. Eure Fau mir Deshalb ſchon vorgefegt, Den ‘Brief an 
möge fich in CHriſto wohl befinden. Am unſern Fuͤrſten und den Landgrafen, wel⸗ 
Sage der uooo Junafrauen, 1545. Ichen ich drucken laſſen, ftärker und weitlaͤu⸗ 
0 Wertin Luther D. figer zu machen, damit fie den Mezentius 
Ä e -Inicht von fich lieſſen. Sch habe deshalb 
Br | den Hof en = IN —— a 
An eben denſelben d.d. 5. Nov. 1545. aus der Sache eine Fabel, ob ich fie glei 
| 9 en. re N : R > slaube, daß unfer Heer ſich dergleichen 
Dem Ehrwuͤrdigen Vater in EHrifto,inicht unferfangen. Denn GOtt pflegt die. 
dem Heren Nicolao, wahren und Beiligen! Feinde alfo zu ſchrecken. Aber fie werden 
Biſchofe der Naumburgiſchen Kirche, demlihre Schande bergen wollen, wie ihr ſehet. 
aufrichtigen Diener EHrifti, und feis Lebet wohl im HErrn, Ehrwuͤrdiger Bar 
mem hochzuehrenden Obern. ter, den 5. Tod. 1545 ir — 








40 








Mnade und Friede im HErrn. Don| I 
8) dem Pofenfchen Abt babeih, Ehr —— Martin Luther. 

wuͤrdiger Vater in EHrifto gefehrieben,aufl  . . — 
daß ich meine Treue und Glauben rettete.| Schicket den Brief Cordati zurück; nach⸗ 





Ich fordere und verlange nicht, Daß etwas dem ihr ihn abgefehrieben, wenn ihr wolle: 
anderes gefchehe, als mas ihr. fehreibet.\denn mir ſcheint dieſes Feinem Gedicht aͤn /⸗/ 
Ich chicke euch) den Brief Cordati, woraus lich zu feyn, * | 
ihr fehen werdet, was ich fehr begierig glau⸗ ER, 


a,Um 


> gend und Flagend, Daß er noch leer ausgehe. 





1558 IL, Briefe Zurheri, welche moch miemalen gedruckt worden, 


1559 
AREA EN be ib den — 
An eben denſelben d.d. 16. Nov. 1545. die Aufſicht haben foltet,; Damit, der Suͤn- 
nn der fehe und zuͤrne, mit den Zähnen knir⸗ 
Dem Ehrwürdigen Vater in EHrifto,| ide, fiech werde, und das Verlangen der 
Herrn Nicolao, wal-en. Biſchofe der Gottloſen untergehe. - Es iſt doch nun ges 
Naumburgiſchen Kirche, feinem hoch⸗ ſchehen. Der Teufel ift erzürnet. Denn 
geehrteften Obern in CHrifto, er würde, wenn wir auch, tiejener Bauer, 
| | ! | Er en Ey Bam: er. 1 
s. Ne ſeyd mein gnadiger Here der Teufel, nicht 
re und Friede im HErrn. Ehrmurs a an me werden. Der HEtr, x | 
2) diger Vater in CHriſto und. Herr. eg angefangen, vollende es, Amen.  .:. 
Mich deucht, daß, als ich zu Zeiz geweſen, +) im Manufeript -fiehet: velatis manibus, fo 
ich Erwehnung gethan, wie der poſenſche mol ein Schreihefeler ftatt Teva. 
Abt ſich etwas ausgebeten, nemlich meines| 3. In dieſer Stunde ift ben mir gemes 
Erachtens, daß erder Verwaltung des Kio- |fen Hans Schotte, der unfrer Schule zwey 
fters nicht möchte beraubet, werden, wenn Söhne empfohlen. Der erzälte mir, daß. 
er etwa heyrathen folte. Er ift feiner Bits\in der Stadt Staßfurt ein gewiſſer Papst, 
- > ge gewähret worden. Hiernaͤchſt ſo iſt M. geweſen der auf Diefe Weiſe geprediget. 
Georg Mohr bier bey mir geweſen, ſeuf⸗ Tun helft mir GOtt bitten, daß der Ders. 
he. zog zu Braunſchweig obliege. Liegt er ob, 
Welchem ich ein Schreiben an den Fürs |fo wird man drey Herzogen um einen Mens, 
ften gegeben , einiger Almoſen wegen. Aber ning geben. Liegt er unter, fo wird man 
vom Abt bin ich gebeten worden an Em. vierzehn. N einen Seller geben. - 
Ehrwunden zu Khreiden und zu bitten, daß Aber vieleicht habt ihr diefes fchon Lanfk.. 
er, da er ſchon alt fey und fi) um das gehoͤrt. Lebet wohl in EHrifto in Emwig- 
Kiofter fehr verdient gemacht habe, die keit, den 6. Mod, 1545... . 
Verwaltung ae Re — EEE Martin Luther. 
möge. Man hält ihn. gewiß für. einen nuͤz⸗⸗ P —— 
im, und treuen Haushalte. . Und-es Anno 1546, 
en 


ſcheinet unanftändig zu feyn, wenn man ihh .  . .. a 
An eben denfelben d.d. 10. Januar. 1546, 












wegzoͤge, da er nicht mehr leben Tann. 
Wenn er heyrathet: ſo hat er vielleicht Urs] u aa Se 
fache, denn Wolluſt kann es nicht ſeyn. Dem Ehrwürdigen Bater in Chriſto 
Vielleicht bewegt ihn dazu die Cinfamfeit, | und Heren, Herrn Nicolao, wahren Bir 

mie ich mutmaſſe; aber twollte GOtt, DaB| ſchofe der Naumburgifchen Kirche, feier 
er nicht betrogen tverde, Amen. Eh mem hochzuehrenden Obern im . 

2. Sch hätte nimmermehe geglaubt, DAB 1. 00.9Erm 3 
‚euve Meißner gegen unfern Ehurfürften fo _ 4 namens 
chen auffecordentlichen Haß gefaſſet haͤtten; Fnade und Friede. in CHriſto. Ehr⸗ 
daher gefällt mir der Rath des Suriten je 


I würdiger Pater in. EHriffo und: 
mehr und mehr, da er gewollt hat, daß HErr. Ich erinnere mich, daß, da 4 





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1 Ay — ⸗ J — 


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1760 un, Briefe Lutheri, welche ob niemals gedruckt worden. 1561 


— — — 


bey euch zu war, D. Pfeil euer Sanı ioe abmefend find, fo werden wir beyde, 
ler im Begrif deweſen, feinen Aufenthalt zu der Pommer und ich, genoͤthiget Ew. Gn. 
"berandern , und daß ihr euchnach einemam |ju antworten, Ehewuͤrdiger Vater im 
dern umfehet.. Da ich diefes unter guten Herrn. Zuerſt iſt es Feine Nachlaͤßigkeit, 
Freunden erzaͤlet: fo waren einige, die Ew. ſondern eine Bosheit und zwar eine recht 
On. wohl wollten, und bereit waren, einen groſſe Bosheit jenes Diaconi, welcher als 
andern dorthin zu ſchafft en. Und unter ansjein Derächter GOtles und der Menfchen 
dern wurde mir M. Nicolaus Reinhold, ſich öffentlich unterftanden hat, gemeihete 
ein Eydam des Zwick a uiſchen Burgemei-|und ungeweihete Hoſtien für einerley zu hal⸗ 
ſters Oſwaldi Loſen geruͤhmet. Hierauflten, Man muß ibn daher ſchlechterdings 
habe ich geantwortet, daß Ci. ð n vielleicht] aus unferer Kirche ſtoſſen. Er gehe zu ſei⸗ 
ſchon laͤngſt mit einem tuͤchtigen Mann verſe⸗ nen Zminglianern. Cs iſt nicht noͤthig, 
ben ſehn moͤchten, ich aber doch meiner Pflicht] daß ein Menſch, der ung nicht zugehört, im 
nachkommen und an Er. On. ſchreiben Sefängniß gehalten werde, dem man nicht 
tolle, ob etwa Ew. Gn. einer dergleichen|glauben muß, wenn er auch ſchwoͤret. 
Berfon bedürften, und damit diefelben es Ferner hat derjenige, der eine nicht gewei⸗ 
zur Weberlegung nehmen Enten. Denn hete Hoſtie empfangen bat, nicht geſuͤndi⸗ 
Deefer Mann M. Nicolaus wird auf vieler-Iget. Sein Glaube hat ihn felig gemacht, 
ley Weiſe gelobet, ſo daß wenn Em. Gn. weil er geglaubet, daß er das wahre Gas 
nicht ein befferer vor der Hand wäre, ich crament empfangen. Und bat er fi y auf 
wol wünfchte, Em. Gn. möchten diefem ge⸗ das Wort GoOttes treulich verlaffen. 
wogen feya und ſich empfohlen ſeyn laſſen. Gleichwie derjenige getaufet iſt, wer da 
— erwarte keine Antwort, dafern Em.|glaubet, wenn auch gleich der Täufer ſpie⸗ 
n. dieien Dann nicht gebrauchen, wo er|lete oder mit einer andern flußigen Materie 
getauft hatte. Aber es ift hier nicht nöthig, 
nacheichtiget fen. mit wenigen Worten. Le⸗ſſo ſcharfſinnig zu difputiren, Damit nicht 
bet wohl im HErrn, den ı. Fan. 1545: unerfahrne Getoiffen verwirrt und aufge⸗ 
| Euer Martin Luther.|bracht werden. Es iſt genug, daß Dem 
_— (Gläubigen alles moalih if. Was die 
vermiſchten Oblaten betrift, ſo iſt es wohl 





aber noͤthig waͤre, ſo moͤchte davon wol be⸗ 









143. 

An eben denſelben d. d. in. Tanya. 1546. 
gleich in der That nicht nöthig geivefen waͤ⸗ 
Dem Ehrwuͤrdigen Vater in Chriſto re, fie zu verbrennen, da auſſer dem wirk⸗ 
und Heren, Herrn Nicolao, wahren Bi-|lichen Gebrauch nichts ein Sacrament iſt. 
ſchofe der Naumburgifchen Ricche, fei-_ Gleichwie das Taufwaſſer auffer dem Ge⸗ 

nem len Obern im brauch Peine Taufe ift: fo wirft CHriſtus 

en RRN. Jauch in dieſem Sacrament nur fuͤr dieje⸗ 
— nigen, die da eſſen und glauben. Aber 
— des Aergerniſfes wegen hat der Pfarrer 
82 und Es in CHriſto. Da wohl gethan, daß ers verbrannt. 
D. Philippus, Creuziger und Ma-| 2. Ich weiß aufferdem nie neues. 

gs Schriften 21. Cheil, Ba 989 .: 5 Geſtern 


X 


sethan, daß fie verbrannt worden, ob es 

















—— * ET. Me 
1562 I. — Tuchert weiche woher 'niemale gedruckt — we 
NENNEN DEREN TAN ERG ERBEN ANA 


Geftern it D; Philipp nach Torgau abs loquio zu ſchicken; aber ich habe für * u 
gegangen. Er iſt vom Fürften gerufen 


beten, daß er bier bliebe. Es gehen ale 
worden, der ihn zum Negenfpurgifchen | an feiner Statt bin D. Georgius Major” 
Eollbouio zu ſchicken denket. Sch habe es und D. Sauren; Zech, damit fie abermals 
dem Fuͤrſten mit aller Macht widerrathen, zeit, Koften und Mühe verlieren. J 
er moͤchte den Philippus, der gefaͤhrlich 
krank fen, nicht zu einer fo unnüsen, ver⸗ 2. Man ſagt, daß der Kayſer che auf | 
geblichen und untauglichen Unterredung ab⸗ | das tridentinifehe Concilium dringen, und 
free n, in welcher fie uns nur verſpotten |noch viele andre Dinge vorhaben ſolle. 
und Zeit und Koften verderben. Sie hal⸗ Doc) id) halte mid) hieben nicht auf, 2 E 
ten uns für Efel, welche fo grobe und ab» | mag wahr over falfeh feyn. In den eier 
geſchmackte Dachſtel nen und. Thorhei- Iderlanden find die Papiften und ee ? 
ten nicht verftchen,, welche nicht wenig thoͤ⸗ fehr unwillig und murcen unaedultig older 4 
richter find , als die auslachenswurdige] GOtt, daß er den Mezentius hat. binden = 
OB isheit und Strauffenlift eurer Meib- | und gefangen nehmen laffen, da doc) füge j 
ner. Lebet wohl im Dem, den 11 Jan. lich fo viel teufend Meffen im ganzen Sande 









1346, für feine Wohlfart gehalten worden. Se n 
$ Martin Lucther. anken derohalben mit GOtt, warum. 
—ſeine fo getreue und heilige Knechte und * 
| de iele Meflen verachtet bat, Durch — 
an eben denfelben dadı fr 3 poll Anni nicht zweifelten den Sieg uber ung Ketzer zu 
1546. 


erhalten. Sie wundern ſich, d der 
Ruhm der Meſſen fo gar nichts, ja ſo gar 
das Gegentheil gewirket hat, wider alle vo⸗ — 
rige Gewonheit Aber es mag immer ums 
kommen wer da verloren geht, weil er dem 
1Sehn GHOttes nicht hören wii. Wir er u 
im HEm. [bitten und erwarten Den Tag unfrer Erlo⸗ 
Re fung und des Unterganges der Welt mit als ” 
1 I ler ihrer Pracht und Bosheit. Es geſche⸗ 
a und geiete in EHriflo, © = be, es geſchehe im kurzen und bald Amen 
feich nichts zu ſhreiben wußte, Ehr⸗ — 
wuͤrdiger Dater m CHriſto: fü habe ich 3. Sch übe mich im: Schreiben wider die 4 
dennoch, da euer Enkel Georgius mir an- par ſiſchen und lömenfehen Efel, und befins 
jeigete , daß er einen Borem abfih.cke, den⸗ de mich nach einem folchen Alter wohl gen 
felben nicht oh e mein Schreiben wollen nug Aber. Die Eurzen Tage und die vielen - 
 wegachen laſſen fondern menigitens En. | Gefchafte halten mich auf. Ew ‚Sn. moͤ⸗ 
‚Sn. ges neuen. Jahr Gluͤck wuͤnſchen. gen fich mohl befinden und für. mich beiel | 
D. Bıitip war zu Torgaun cht gegenwaͤr Dienfiags nach Anonii 
tig, als euer Schreiben ankam. Man — 
hatte vor, ihn nach Regenſpurg um © er) | — wMorimus uber, © - | 


a en Vater in Chriſto 

und Herrn, Heren Nicolao, wahren und 

gläubigen Bifchofe der Naumburaifdien 
Kirche, — hochzuehrenden en 


N 


= r 


u M. Briefe Suchen, — noch niemals — worden. . 156 
Ba fein einen böfen Schenkel zu haben. Hie⸗ 


An sine Ehefrau Catharina Luthe⸗ mit GOtt befohlen. Wir wollten uns. 
Ein d. * Scholaftich Co, Febr.) fort gerne loß ſeyn, und heimfahren, wenns 


Rn 1546. [891 un Amen, Amen, Amen. Am 
rn Tag cholaſtica 546. 
Der heiligen ſorgfaͤltigen Frauen, Ca⸗ = Euer Martinus Luther. 





charin Lutherin, D. Zulsdorferin zu Wit⸗ 
er — meiner gnaͤdigen lieben Haus⸗ Briefe, bey denen das Jahr und der 


frauen. Tag nicht angezeigt find. 
| Se: und Fried in CHriſto, allerheilig⸗ 145.* 
Stau Doetorin, wir danken ung An Klicolaum Hausmann. 


‚gar en für eure grof fe Sorge, dafur : 
ihr nicht ſchlafen koͤnnt; denn ſeint der Zeit] Seinem Nicolao ſausmann Bi— 
ihr fuͤr uns geſorget habet, wollt uns DaB ſchofe der Kirche in Zwickau. 
Feuer verzehret haben in unfer Herberg hart 
vor meiner Stubenthuͤr, und. geftern, ohn! CR: ch hoffe ihr werdet meinen Brief erhal⸗ 
Zweifel aus Kraft eurer Sorge, hat uns ten haben, mein lieber Nicolae. 
ſchier ein Stein auf den Kopf gefallen, und | Diefes mal fehreibe ich kurz. Unterdeffen 
zu ftehn zuquetſcht wie in einer Maußfallen. daß ic) mit Erasmo zu thun habe, kann ich 
Denn & in. unferm heimlichen Gemach wol | nichts anders oornehmen, fo bald diefes aber 
zween Tage ber unſern Kopf rifelt Kali | geendiget iſt, will ich an das denken, mag 
und Leimen, bis wir Leute darzu nahmen, ihr mir fehreibet. Zwinglius und Deco: 
Die den Stein anrührten mit zwey Fingern, lampadius greifen uns an, ich will aber 
da fiel er herab ſo groß als ein lang Eiſen, dieſes andern uͤberlaſſen, oder fie mögen 
- und einer geoffen Hand breit, der hatte im vielmehr verachtet werden. Satan wuͤtet 
Sinneuzerheligen Strge danken, wo die allenthalben: CHriſtus weiß es und iſt 
eben heiligen Engel nicht gehuͤtet haͤtten. mächtig. Laroloftadius wird durch unfee 
Se forge, wo du nicht auf hoͤreſt zu Sorgen, | Vermittelung (wie ich boffe,) aufftehen, 
es mochte ung zulegt die Erde verfchlingen, |fich ändern, und mit CHriſti Hüife vom 
und alle Element verfolgen. Lehreſt du als Fuͤrſten vieder u Gnaden angen mmen 
ſo den Catechiſmum, und den Glauben. werden. Was werden jene alsdenn ſa— 
Bere du und laß GH forgen, es heißt: gen? Lebet wohl in CHriſto mein Fieber 
Wirf dein Anliegen auf den %Erın, der Nicolae. Sch werde nunmehro Abt über 
ſorget für dich, Diss. und viel mehr Or⸗ die Nonnen, EHriftus will es alfohaben, 
ten. Wir find, GOtt Lob, friſch und ges sa Eile. ' | 
fund, ohne daß uns die Sachen Untuft ma⸗ Euer m.®. 
‚chen, und D. Jonas wollte gern einen bös| 
fen Schenkel haben, Das er fich eine Laden 146. 
ohngefaͤr geſtoſſen, fo-groß iſt Der, Neid in| An D, Benedict Paulli Yurberi Troft- 
keuten⸗ daß er mir nicht — goͤnnen al⸗ fehreiben. über den Tod eines Sohnes 
Ggs 99 2 1.68 














< 









1166 —— Briefe Lucheri, welche noch niemals gedru Er worden. 4 

SR Warn Bewiſſes zu Haben, welches eigentlich det 
Sr ift nicht in der Schrift verboten, über] Tod und die Hole felbft it. “Da ihr nun 
| ein. gutes Gewiſſen habet, mas habt ihr 


feine verftorbene Kinder zu Eingen und Ä Ä N 
Leide zu tragen. Denn wir haben viele Urſache, euch über des Sohnes Tod fo fehe 
Exempel der heiligen Patriarchen und Koͤ⸗zu betruben, , | a 
nige, die den Tod ihrer Söhne aufs heftigs| 2. Aber laßt ung zugeben, daß das Lie 
fie betrauret Haben. Aber duch muß Maaf|del, Das euch betroffen hat, ſehr ſchwer fey, 
im Trauren gehalten werden. Alſo thut ſo iſt es doch nicht ganz neu, undeuchallein 
ihr recht, daß ihr euren Sohn betrauret, zuerſt begegnet. Ihr habt viele Bruder in 
aber müffet auch im Trauren den Troft|diefem Ungluͤcke. Abraham hat einengeop 
zulaffen, welcher darin beſtehet, daß der ſeren und heftigern Schmerz über feinen lee 7 
Here ihn gegeben, und ficho den Sohn benden Sohn empfunden, als ihr uber eu« 
‚auch wiedergenonmmen habe, da ihr ihm ren todten Sohn, weil ihm vom Deren 
nicht mwidertehen koͤnnet. Darum ahmer)anbefohlen war, daß er felbftfeinen Sohn, 


i 
















lieber dem Hiobnach, welcher fagte, da er und fo gar denjenigen, in deffen Saamen 
fein Vermögen und Kinder verloren harte: alle Voͤlker ſollten geſegnet werden, ſchlach⸗ “ 
haben wir das Bute empfangen, müp|fen fellte. Was meinet ihr, wie ihm zu 
fen wir das Böfe auch nehmen. Die-|Muthe geweſen, als er das Schwerdt er⸗ 
fer hat das Gute und Boͤſe recht betrachten, grif feinen Sohn zu toͤdten. Jacob fühletee 
und eine Vergleichung angeftellet „ zwiſchen einen unendlichen Schmerz, als ihm ange 
dem Guten, das er von GOtt empfangen, ſaget wurde, daß fein lieber Sohn Joſſph 
und dem Boͤſen, dasihmzugeftoffen. Thur|don Den Thieren zerriſſen fey. Endlich ter 
ihr nur ein gleiches, fo werdet ihr finden, iſt jemals mehr betrübet worden, ale Da- 
- daß ihr viel aröfferes Gutes und mehr Gel vid, da er von feinem eigenen Sohne Ab- 
fchenke von GOtt gefchenfet bekommen, als ſalom, den er” einzig liebete, aus dem Rei⸗ 

















das Boͤſe iſt, welches ihr fühlet.: Allein zu che vertrieben wurd? / — 
dieſer Zeit ſehen die Augen ſteif alein auf| 3. Wenn ihr euch dieſe und aͤnliche 
dieſes Vlebel, daß der Sohn durch diefe Art Exempel vorhaltet, werdet ihr fehen, daß 
des Todes umgefommen ift (denn er ift oben euer Unglück und Schmer) noch gar nicht 
vom Haufe herab geftürzet, und todt auf einmal dem Hleinften Theile nach dem Uns 
gehoben morden,) und ihr vergeffet alfo der gluͤck und Schmerz diefer gleich Fomme, und ” 
groffen und vortreflichen Guter. und Ge|daß euer Schmerz durch dieſe Vergleichung 
Schenke GOttes nemlich daß ihr habet dielfehr gelindert und fehtvächer werde. Aber 
Erkentniß des Wortes, die Gnade ChHri⸗ ſihr werdet ſagen; Mein einiger Sohn iger 
fi, ein gutes Gewiſſen, welches auch al-ftorben, und zwar durch eine erfchreckliche 
lein ein ſolcher Schatz ift, daß er billig ak | Todes Art. Warum bekuͤmmert euch die 
les andere Boͤſe, das ung zuftoffen kann, ſes denn fo ſehr? GOtt iſt allmachtig, er ” 
in Dergeffenheit bringen folte, und nie⸗ kann nicht einen, fondeen viele wiedergeben. 
mand kanns glauben, wo er nicht erfahren !Gefegt aber, daß er nicht allein *) nicht 
hat, was vor ein Creuz es fey, ein —— einen andern geben, ſondern daß ihr 


Re y 2 e auch 


— 


1568 HL Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1569 


auf) eure Ehegattin, eure Güter und alles melchen fein Dater ehrlich und redlich zu feis 
das eurige verloͤret; wuͤrdet ihr doch nicht nem Studio geholfen hat, und ferner nicht 
Urfach haben ‚ euch fo gar fehr zu betrüben. | erftrecken Eann. Weil ihr wiſſet, daß man 
Denn ihre hattet noch einen euch liebenden Leute haben muß, mo mir nicht Türken 
EHriftum, und durch denfelben einen gna- | werden wollen, und doch leider wenig Her- 
digen Bater, den HErrn, und viele geiſt⸗ ren und Städte darzuthun, fondern das als 
liche Baden, die auch nad) unferm Tode les abziehen, wo fie fünnen. Nun euch 
‚unverderbet und beftändig bleiben. denn GOtt ineuren gemeinen Kaften täglich 
BEN 9) nicht fehler im Manufeript. heſcheret, derhalben ihr Ichuldig ſeyd, vor 
4. Aber er iſt auf eine erſchreckliche Art GOtt und der Welt, ſolche Leute zu foͤdern, 
geſtorben? gleich als wenn hicht eine jede die der Chriſtenheit und unſerer Seligkeit 
Todes Art erſchrecklich ſey. Der Tod iſt noth, nüglich feyn mögen. Welches auch 
zwar erſchrecklich denen, die GOtt nicht ha⸗ unſer gnaͤdiger Herr der Churfuͤrſt gnaͤdig⸗ 
ben, uns aber, die wir Rinder GOttes lich bedacht, und ſolchen Leuten zu helfen 
find, muß aud) das traurigfte Bild; des! und füdern allenthalben ernftlich befohlen und 
Todes erfreulich feyn, weil wireinen GOtt geboten. Weil denn der gute Geſell Ge— 
haben, der ung alſo tröftet. Ich Iebe, ſchick und Luft dazu hat, hoffe ich, werdet 
und ihr follt auch leben, Aber ihrfürch- ihr auch eures Gewiſſens halben ihm. feine 
tet, daß GOtt aus Zorn euch euren Sohn| Bitte nicht abfehlagen, als darin ihr GOtt 
enteiffen habe? Diefe Einbildung komt nicht | ſchuldige Ehr und Dienft, und dem Lans 
von GOtt. Das iſt der rechte Grif. Es desfuͤrſten angenehmen Gehorfam thun wer⸗ 
ift gewiß, daß es GOttes guter Wille ſey, det. Datum. * 
daß euer Sohn ſterbe, ob gleich die menich-| Whilippus hat geſaget: Herr Doctor ihr 
liche Natur daroider fehrenet, und GOtt macht die Hölle heiß; der Doctor antwor⸗ 
als einen Zornigen vorftellee, da fie fo besitet: Es fehader nicht 
ſchaffen ift, daß fie meinet, ihr Wille feyal-| Philippus: Ich promopire Feinen, der 
lezeit der befte, und mas GOtt thut ihr nicht vorher eraminiret worden. Denn 
misfält. Es wäre aber nicht allewege gut, |unfre Lehrmeiſter nehmen das Geld und 
daß unfer Wille ſollte geſchehen, weil wir ſchicken die Efel zurück in Teutfchland. 











dadurch ficher gemacht wuͤrden. Es muß Martin Zuther, 

ung genug feyn, daß wir einen gnadigenund 
— ae — Warum er uns 148. 
aber dieſes oder jenes Uebel zuſtoſſen laſſe, In einen 
——— ee - JAn einen Ungenanten Lutheri Antwort, 
das muß uns nicht bekuͤmmert machen. I Boneri, use Schlefiers Heyrath ber i 
ER Martinus Lutber, D. treffend, 
De - | | ee, Sn gewiſſer Bonerus in Schleſten Bar 
Lutheri Zmpfebiungefehreiben eines |" Tiner leiblichen Schweſter Tochteriun 


S.udenten. Frau genommen, und fich Dabey auf Eus 
— etheri Schrift berufen, darin er eben dieſen 
ESnade und Friede. Chrfamen, Wei⸗ Fall einem Beichtendenerlaubet hatte. D. 

I fen. &8 hat uns N. N. angelanger, Gag 99 3 Me 











1569 I. LT Bf a: noch Tiemals- 5 worden. 


M. Lutherus antwortet: Diefes müffe kei⸗ diſpenſiren, fo kann ichs auch. Sl y 
nesweges veritattet werden, und wenn er|foll eg Doctor Heß getroft damniren, laffe 
“es gleich gefthrieben habe, fo fen es ein fichs nicht anfechten. Ich will ihm au 
Rath, den er einem Beichtenden, deffen Ger|meine Meinung fehreiben. Summe, ih 
voifen unruhig geweſen, gegeben, nicht bin Fein Gefeggeber und babe diß gethan 4 
aber ein Geſetz. Denn er fen nich derje⸗ als ein Beichtvater, der. ſchwache Gewiſſen ' 

nige, der Der Kirche, oder dem Staate Ge troͤſtet. | 
| Martin Luther, D. 4 










ſetze geben koͤnne. Deswegen koͤnne Bo) 
nerus nicht dieſen Rath als ein Geſetz an⸗ 


fehen. nn wenn er — gewußt u in 140. 
er. es gefhan, und Die Heyrath geſchloſſen 
fo habe er böfe und.aus boshaftem Semüthe ee Ei ine — dien 


gethan; wenn er aber jego noch feine Gntt-! ’ 
fofigleit vertheidige, fo thue er aottlos und SS Sg? find in eurem Sande nicht Frauen , 
wider die Meinung Lutheri, Denn er ha-|9 noc) Jungfrauen genug, daß man 3 
be nur unruhigen und ſchwachen Gewiſſen ſſo nahe muß freyen, im andern und ſchier 4 
dieſen Rath gegeben wider den Pabſt; der noch nähern Grade? als die Schweſter — 
Pabſt hatte alſo erlauhet. Hernach haben Tochter und zwo Schweſtern nacheinander. 
gute Leute, die dergleichen Heyrathen ge⸗Ja, es hat etwa der Luther einen Zertellafe 

- fehloffen haften, nachdem fie die Wahrheit ſſen "ausgehen, daß ſolch Grad, Linien u 
des Foangelii erfant, Erlaubniß geſuchet, Hat man aber nicht Dagegen andere — 
dadurch, daß fie ſich haben umbringenmol- de ‘Bücher auch mögen anfehen, darinnen R 
len. Damit ich da für Die Gemiffen forges ſolches corrigiret (oder fo mans. fügen wol 
te, und die Seelen erhielte, habe ich auf fe,) venneivet iſt. Es ift aber nur eine 
“Bitten der ‘Priefter (denn Damals wurden ſe Tabelle, darin nichts gelehret oder geb: . 
mir viele dergleichen Fälle hinterbracht,) ten, fondern nur blos gejeiget wird, was 
diefen Rath, nicht aber ein Geſetz gegeben. in dem alten Gefege hievon aufbehalten. fen. = ns 
Warum hält & Jacob Boner nicht, was ich Denn vom Mofe meynet man, daß feine 
fonft gefchrieben. Er. wird ohne Zweifel Mutter eine Baſe feines. Daters Amrom 
mwilfen, daß ihm dieſes nicht erlaubt geweſen 2B. Moſ 2. obgleich Lyra ſich ſehe 
ſey. Ich habe wol in Fällen, die zur dawider feget,, doch nicht daher, ale menn: 

Beichte und Ruͤgung der Gewiſſen gehoͤ⸗es — nicht erlaubt geweſen. Davon 
ven, - andere Narhfchläge gegeben, habe handelt Lyra nicht, ſondern weil es unmoͤg⸗ 
mic) auch darinnen vergriffen, daß ich Ste lich — des Alters EBEN): —— 
habe laſſen publiciren. Nun es iſt geſche⸗ n 
ben, fo es nur follte in die Beichte gehören. d i 175 | 
Geh babe GOtt Lob das meifte wieder zu ſen nichts. — ſo haͤlt — Phi⸗ 
mir bracht, und habe es nicht gethan, daß lippus dafür, der vor kurzer Zeit Gleichniſ⸗ 
= anderen ae eh daß I fe von den rose — und 9— 













157, I, Briefe Lucheri, welche noch niemals gedruckt worden, 1572 


tet, der eine Tochter aus Poblen gehenrasimüffen Die Gefege des Vaterlandes und der 
tet, da er vorher Derfelben Mutterſchwe⸗Obrigkeit beobachtet werden. 
ftertochter gehabt hafte, nemlich die Toch⸗ x F 
ker Des Herzoges Georg von Sachfen, und] =. Wenn e8 aber Fälle giebt, daB man 
bat zwey Neffen des Koͤniges in Pohlen ges |toider unfre eingefiirten Gefege thun oder 
ehliget, welcher der Dater Sigismundi rathen muß, denn muß man fic) des Ges 
gew ſen. Aber Diefe Exempel find Fein Se: feßes Moſis als eines Exempels bedienen, 
fe für aemei e Keute, und man muß dar⸗ und dieſes vermittelft des öffentlichen Anſe⸗ 
aus feine Folge oder Regel ziehen. Und hens der Obrigkeit, wenn der Verfall üfe 
Magiſter Philppus fager dieſes auch nicht; fentlich if. Derjenige aber, der ein ſolches 
ſondern man muß Ddiefelben merken, zum Exempel feyn kan, darf nicht dazu gebraucht 
Troſt der Beichtenden oder der Gewiſſen. werden, daß er einen beſonderer Begier⸗ 
Zu weſchem Ende auch mein Zettel ausger den wegen troͤſte. So erlaubet unſer Chur⸗ 
gangen iſt wider den Pabſt der den be⸗ fuͤrſt Herzog zu Sachſen, den vierten Grad, 
draͤngten Gewiſſen, den vierten, dritten und verbietet den Dritten. Herzog Moriz 
und zweyten Grad verbot, und wie er felbft erlaubt Den dDriiten vollen Grad in auf beys 
geſadet, Gefsbe gegeben, und vor Geldiden Seiten gleichen Linien, aber den halbs 
wieder aufgehoben. Denn von Alnfange|vollen, und in ungleicher Linie verbistet er, 
unſerer Lehre an haben wir beftändis und] Auf diefe Verordnungen der Obrigkeit hal⸗ 
unaufhöslich gelehret, Daß die buͤrgerlithen ten wir, weileg Dienern des Wortes nicht 
Verordnungen und Geſetze beibchalten wer: yufomt, Gelege und bürgerliche Sitten an 
den müßten. Denn wir haben befkätigerljusrdiien. Diefes Fümt der bürgerlichen 
und aut geheiffen die buͤrgerlichen Rechte Obrigkeit zu, Die dieſelbe ordnen , und über 
und das Schwerd der Obrigkeit mit allen Erbſchaften und Erbfolgen, Die aus dem 
ihren Verordnungen, nah Nom.ız: Je⸗ Eheſtande ertipringen, urtheilen muß, da⸗ 
derman ſey untereban der Obrigkeit, die) her Diefelbe auch dem Eheftande Geſetze vor⸗ 
Gewalt über ibn bat; und ı Petr.3: gerifchreiben muß. Doch aber wo esdie Noth 
horchet den Rönigen. Hernach haben erfodert zu erlauben, da ſchadet es nicht 
wir diefes aud) vom Anfang her gethan, ins eheim Bas Gewiſſen auf eineardere Ar 
wenn wir verboten haben, das Gefes Mor zu tröften, oder wenn der Verfall öffentlich 
fis in die Kirchen einzuführen, fondern feſt iſt muß man von der Obrigfeit Erlaub⸗ 
gefeßet, man müfje die Geſetze unferer Ne-|niß ſuchen, vermöge eines Exempels aus 
gie ung beobachten. Es fey denn, daß der Hiſtorie des Moſaiſchen Gefeges, vor⸗ 
man im Nothfall gezwungen wird, zum nemlich, wenn Kinder erfolgen, und die 
Droſt der Geviffen aus dem Geſetze Do: Erbſchaft vermiſchet iſt, und ahnlichen Faͤl⸗ 
ſis, doc) nicht als aus einem Geſetze, fon» Ten, Hiemit habs ihr meine Meinung. 
dern als aus der Gefchichte ein Erempelm) 
nehmen. Warum haben fie unfere Schrif⸗ | Martin Luther. 
ten nicht geleſen darin wir unfere Maul ee 
nung fü oft angezeiget haben? Derbalben er, 


ra Rn 
5 





1072 t. Briefe Qutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 173 
AnMartinducem?) nade und Friede. Ich habe eure 






f Screiten erhalten, Ehrwuͤrdiger 

Krae und Friede, Ich freue mich und | Mann im HCren, Sch weiß nicht, obid 
bin fröhlich, daß CHriſtus in euch deshalb nicht habe antworten Fönnen, teil 

wohnst, Fieber Bruder, und wuͤnſche, DAB ihr fehreiber, daß euch der Mund mit Wor⸗ i 

der fein Werk angefangen, esinfeinem Na- gen gefchmieret worden. Undwolte GDtt, 

men vollführe. CHriſtus weiß esnoch bef ich ware zu Magdeburg geblieben, unddag 

fer. Sie haben es noch nicht erlangt. euch eine gröffere Pompe der Hoheit fuchen 

Daß Erafmus in folche Noth kommen, iſt möge, als ihr felbft gewollt. Ules diefes 

mir nicht. lieb. Da es eure Sache iſt, glaube ich euch fehr leicht, da ich euer Ger 

kann ich jego nichts fchreiben. Ich Tann muͤth ſattſam Eenne , daß es vondergleichen 

.  Taum alle Briefe beftreiten: fo viel Sa⸗ Hof und weltlicher Pracht entfernt undab- ' 

chen und Fale liegen mir auf dem Halle, |geneige ft, und nur die Ruhe und Stille 

fonderlich der Ehe und des Priefterthums. |fiebt, Und eben Diefes war auch dasienige, 

Zu geſchweigen mas mir vor. Zeit drauf was mic) bervegte, Daß ich indiefer Sache 

“ geht, auf Ueberfegung und Auslegung der | unfers Fürften Vornehmen nicht Teiche bie 

Bibel, auffer andern obliegenden Amtsge-|figte. Aber man mußte es alfo allerdingg 
0 fihäften *) = » werdet ihn meinetwegen machen und dem Wilien GOttes nicht wir - 
05 qum Gebet befehlen. » » « ch habe So-|derftehen. Denn wie die Sachen jego fir 
| East Pommers unfers Pfarrers Auslege: hen, fo iſt Feine tüchtige Perfon vorhanden 

- buch *) ⸗⸗⸗Ich halte, Daß er es in Der geweſen, als die eurige allein, wie ihr oft. . 

Auslegung wohl gevoffen und viel Öutes\gehärt habt. Unterdeffen folt ihr bedenken, 
habe » » » Dfwalden den Oberſtadtſchrei⸗ daß, als ich euch die Hand auflegre, ge 

ber +9) Auguftinum. » > Cgrüffet). Und ſagt habe: Erwartet den HErrn, han 

febet ihe auch wohl im HERAN. Wit |dele männlich und euer Herz werde ſtark. 

tenberg. Dr Wenn es in unferm Rath ftünde, was 

en te Ce I meh Comment helfe or ie eich GODS Dusch und hm ua, 

en veigen. |fo wuͤrde er durch uns nichts ausrichten. ° 

** wo es Anguftanum heiffen foll, fo iſt Aug- Denn mir würden feinen Rath — J 



















ſpurg gemeint. Kr a ER — 
ae —— |hintertreiben, indem wir ihm zeigen würden 
I RB die Aoficht, die Art und Weiſe, die wir⸗ 
An Nicolaum Amsdorf. - |Eende Urſach, die Lange, die Breite, die 


— Re Tiefe, das ift mit einem Wort unfere als 
Dem Ehrwürdigen Vater in EHrifto lerweiſeſte Weisheit des Fleifches, durch 
und Herrn, Herrn Nicolao, wahren Bi: | welche er twürde verhindert und genöthiget 
ſchofe der Naumburgifchen Kirche, feis | werden, uns dem Verlangen unfers Ders 
nem bochzuehrenden Obern zens zu überlaffen, und mit unfern Anfchlas 


im HErrn. gen zu ſaͤttigen. —— 11 — 
— Sa __ 2. Nun 
Beil das Original diefes Briefes ziemlich zerriſſen fo Hat man denfelben nicht vollkändiger mischee — 
len auch die Auf: und Unterfhrift weglaſſen muͤſſen. a 2 
4 i ; 





| 


% 


— —— 


e — = » — 3 * ww) N . % : 
1974 IM, tiefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1575 


2, Nunmehro ſtehet die Sache durch Die| fo wiſſet, daß ihr ja davon nicht eingenom- 
“göttliche Güte fo, daß wir niemals etwas men feyd, fie auch nicht gefuche. Sons 
vechtmößigers und heiligers verrichten, als dern ihr merdet genöthiger in -cin fremdes 
wenn es ums fiheinet, Daß wir unvermd-) Verhältnig und Gewonheit zu treten, nicht 
gend und nichts find etwas zu thun; und um euret, fondern um derer willen‘, die da 
auch. nichts weislicher thun, als wenn es uns |nothig haben, daß Dereleichen geſchehe. Es 
ſcheinet, daß wir ganz thoͤricht handeln. iſt eine Larve, und nicht eine ernfthafte Sa- 
Beil es feft und ausgemacht bleibt: Sei⸗ che. Denn auch zu Magdeburg wurdetihr 
ne Kraft wird in unferer Schtwachheit voll⸗ genoͤthiget, Diefe Larve, oder wie es Pau— 
kommen. Alſo auch, feine Weisheit wird lus nennet, Kleid oder Schema zu fragen, daß 
in unſerer Thorheit volfommen. Alſo iſt ihr genennet wurdet Licentiatus, hernach 
es in GOttes Sachen weit ſicherer, daß Herr von Amsdorf und dergleichen; alſo 
wir dahin geriſſen werden etwas zu thun, guch ich, Chemann, Hausherr. -Aber 
wie es euch) zu dieſer Zeit begegnet in einem ihr wiſſet, Daß GOtt dieſe Ehrenbenennun⸗ 
gewiß nicht unmerkwuͤrdigen und gemeinen /gen oder Larven nicht anſiehet, als welche 
Beyſpiel. Hingegen handeln wir niemals nicht zum Reich GOttes gehören, derge⸗ 
ärger, als wenn fie ſcheinen zu merfen,|ftalt daß Paulus ſich unterſtehet, fo gar 
as und wie viel wir vermögen. Beil es das Apoftelamt eine Larve zu nennen. Sal, 
alsdenn fat nicht möglich ift; daß wir uns 2:. Vor GOtt gilt Eein Anfehen der 

nicht einigermaffen gefalten füllten in unferer | Derfon. ER 
That und kleinen Seuche, obfie ung gleich] 4. Es muß eine Kirche in der Welt er- 
‚gern vergeben wird, fo daß wir die That Ifiheinen. Aber fie Fann nicht anders ers 
‚Durch eine Art von Dünfel beflecken, und |fcheinen als in einer Larve, Perſon, Sch 
alſo GOtt allein nicht lauter ehren, weil le, Hülfe und Kleide, in weichem fie Fönne - 
es alsdenn faft allezeit gefchiche, daß die gehoͤret, gefehen, begriffen werden, fünft 
PStärke a f Ibenin N ‚FStärke 7 |Tünnte fienirgendsgefunden werden. Der - 
UlBeisheing deſſeben munſrer peigpeit) |gleichen Larven find, Ehemann, Staats» 
ſchwach werde. Wenn wir nun genöthisimann, Hausherr, Johannes, Petrus, 
get ſind nicht zu wiſſen, was und wie wir Lutherus, Amsdorfius. Denn da nichts 
von demjenigen bitten füllen, der im Stans von dieſem allen eine Kirche iſt, weil fie iſt 
de ift mehr zu thun als wir bitten und dver- |tveder ein Iude noch ein Grieche, noch ein 
ſtehen; wie vielmehr find wir verbunden, | Dann, nod) eine Frau, fondern es ift rur 
u wiffen und zu verftehen, was und wie ein CHriſtus. Daher wenn EHriftug 
er durch ung wirken wolle, welcher gleich» |fein Biſchofamt verwaltet, fo wird er ſich 
wie er allmachtig ift, ohne Zweifel befehlof- Igar nicht darum befummern, ob es eine 





fen hat mehr zu thun, ale wir gedenken oder privat oder Öffentliche Lasve, eine aus dem 


begreifen. Seyd alfo ſtark und fürchtet Volk oder eine koͤnigliche ſey. Erfannuns 
ei ter allen Larven oder Perſonen verehret wer⸗ 
3, Sollte euch) aber die Larve etwa in|den, wie Pſ.⸗. ftehet. Daher merkernun 
Unruhe fegen, da ihr genöthiget werdet, als dieſes ihr Könige 


ein Fürft begrüffet und verehret zu werden: | 5. — rede ich von dieſen Sachen 


Lucheri Schriften 21. Th, | 


5 \ 


I... 


\ Einige andere bisher noch ungedruckte 
I Autheri Urtheil über ein gebohrnes 
& ift ohn Zweifel, daß ſoche Wunder 
zen, und gerne ein Leib waren. Aber do 


halb todt, ſtirbet ganz und gar. Alſo woll- 


Werk und Liebe bringen. Aber es will 
. nicht fort, und iſt die Liebe todt, ftirbetund 





“ 11, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 177 0 
zu. euch fo weitlͤufig? Gleichſam als wenn Augenluft regieret zu ftark Und da alfo 
ihr Diefes alles nicht beffer überlegser und die Bosheit zunimt ; erfaltet und ſtirbt die 
verftündet. Es fey denn, daß ich meine| Liebe faft bey allen, nicht bey vielen gllein,. ° 
Pflicht, Liebe, und alles, was ich ver —— — u 20 
mag, euch als einer Perfon von fo hohem] 
Stande angenehm und gefällig machen wol⸗ 
len. Doc) zur Ehre GOttes und vieler) 
anderer Heil lebet wohl in EHrifte. Mein] 
su — — — DZ | | 
vollkemmenen Segen GOttes, und wuͤn⸗ a A 2 
ſchet fich Gluͤck, daß fie einen Nachbar. has er mir borgenommen das ſchand ⸗ 
be, einen gnadigen Nachbar und Gevatter- liche Büchlein Nebulonis Tulcichi zu 
Die Braut Hanna Straus, welche jegt|verachten, und mit Stillſchweigen laſſen # 
verheyrathet ift, faget Dank für das Ge⸗ verantwortet ſeyn, wie ich viel andern bis 















Lutheri Schrift wider die Bygamie 
die Zwar angefangen, aber, nicht. gen: 
— det iſt. — ER, 


v 


— 
— 
* 


ſchenk. Der HErr fen mit euch, ſtarker ſen giftigen Büchern als Schmids Rock⸗ 


und. mit. GOttes Gaben ausgeruͤſteter fels, Wiezels 2c. gethan, welche aͤlzumal 
Mann.— | john meine Antwort untergangen find, die 
„Euer Martinus Lutherus, D. vielleicht, 100 ic) Die Zeit, Mühe und Ger 
—— — danken an fie gewand hätte, nichefofchande 
lic) wären verfehtunden. Aber weil mie 
-.. viel der Unfern Feine Ruhe laffen, und mit 
- [Briefen mich uͤberſchuͤtten, als würdedund 
[mein Stillſchweigen des Narren Schrift 
Se > etwas thun 
— Balken, ie Ih er nigften was meine Meinung bierinnen fey, 
ander umfiengen. wie ich jenen bofen Buͤchern aud) mit wer 
Ä wg orten geantwortet. Denn auf Ale 
% [es unnüge Gefchwäß des Iofen Narren ju 
> nichts gutes deufen, tie ihr ſtets an⸗ antworten ware immer Schade, beyde um: 
‚geiget. Es fiehet das Kind gleich der ge-\vie Zeit und Mühe. Zu dem da ich ges 
‚genfeitigen Liebe, Die fich mit einander her-Jdacht, fülche. loſe Aegumente oder Grunde — 
koͤnnen leichtlich von andern, Die müßiger: 
find , umaeftoffen werden, weil der Narr 
des Buches Meifter ſelber will, Fühler, und 
genuaſam zu verftehen giebt, daß ers nie 
für geroiffe Warheit oder Recht halt, was — 
11% er Schreiber, und mol beforger hat, daß ein 
bleibet tode, wrd der Glaube vergeblich Weib mehr denn genug-antwurten Eonte, 
geiüet und empfangen. Der Seizund der| 2. Daß dem alſo jey, Das merfe da 
Welt andre Stürfe, das Johannes nennet Erſuch, wo der Mebulo-der Sad) en 
















m — — — ——— — — 





Schriften Lutheri. 


152. 












es anfaͤngt in die Weſt zu Fommen, ifte 


te unfer Evangelium gern den Glauben ins 


1978 I. Briefe Lucheri, welche noch niemals gedruckt worden. 179 


wiß ift, und fie hätte wiſſen als vecht und hum die Sage allegeit blieben: wer die 
für vecht oͤffentlich zu.vertreten oder zu ver- Beicht nachfaset, dem folte man die Zuns 
antworten, wuͤrde er das Licht nicht ger | ge hinten zum Halſe heraus reiffen. | 
ſcheuet, fondern ſinen rechten Namen frey| 3. Solches muß ich fagen, nicht dem 
an den Tag gegeben haben. Nun er aber Meiſter Nebulo, fondern dem Teufel zu, 
ein Kind der Finfterniß und blinder Schleiz wider, der vielleicht diefen Spruch E.Hri- 
cher unter falfchen Namen daher Ereucht, ſti unfers HErrn damit ftopfen wollte, daß 
und will ein Niemand feyn, der mit ge⸗ viel Dinges muß heimlichbleiben, das doch 
faͤhrlichen Neden und loſen Gründen den recht und warhaftig iſt; darum mag er 
NRPoͤbel verſuchet, obs geriste oder nicht, daß | auch feinen Namen heimlich halten ꝛc. Non 
er eine Zwickmuͤle hätte, und fagen möchte, |eft fimile frater. Mer üffentlih lehren 
ja, nein, darnad) ſich dee Wind vichten | will, und öffentliche Sachen handeln, der 
würde; ſo iſts gewißlich Fein guter. Geift; ‚fol fine Perfon auch öffentlich darftellen, 
ſondern der leidige Teufel ſelbſt, ein Fuͤrſt und nicht wie Hein; Mordbrenner, Meinz 
der Finſterniß. Und hat ſich der Meijter und ihre Gefellen Feuer heimlich anlegen 
eben in diefem Stücke felbft in feiner Klug- | und darnach fagen: ich heiffe Niemand oder 
heit beichmiffen, und fic) famt feinem *Bw- |Nebulo Tulichius, Nein Frater das thuts 
che und allein verdamt, daß man beshalben |nicht, fondern ex ore et facto tuo judicabe- 
diß Buch billig fol verdammen, als das |ris, und haft dich felber mit deinem Buche 
ſich felber im Titel ein Buch der Finfter- | verdammt, durch dein verzagtes Gewiſfen ges 
niß angiebt. Dennfo ſpricht CHriſtus un⸗ zroungen, einen falfchen erdichteten Meu⸗ 
fer HErr felber Sob.3: Wer srges rhut, chelnamen aufs Buch zu fegen. * 
der haſſet das Licht: Wer die Wars) 4. Das andre Bubenſtuͤck iſt, daß er 
heit thut, der komt an das Licht, und ſeinfuͤhret Das Exempel der Väter und etli⸗ 
fonderlich der, fo jemand öffentlich will leh⸗ cher Könige, fo er doch felber wol weiß, 
ren, daß man wiſſe, mer und rooher e8| daß folches nichts zur Sache thut, denner - 
komme. Wiewol hiemit E-Hriftus nicht\nicht der erfte noch alleine it, der folhe 
till verdammethaben, was Koͤnige, Fur | Exempel und Hiftorien gelefen habe, und 
fien, Herren heimlich in Raͤthen handeln, doch niemand jemals funden iſt, der fich 
86 fie das nicht offenbaren. Auch nicht | darauf gegründet hätte, ſolche Sachen zu 
mas man beichtweiſe handelt, ja auch|lehren, ohne dieſer Tulrichus alleine und 
nicht was Mann und Weib im’ Chebette|der erfte. Co haben wir bis daher duch 
mit einander veden; tie ich einmal höret| fo viel Schriften beweiſet, daß Moſis Ge 
von einer ehrlichen Matrone ihren Mann] fe ung nichts angehet, und Fein Recht 
 frafen , ber aus dem Ehebette wollte ſchwa⸗ mehr ift, und nicht die Exempel der Ges 
Ben: Eherede, (ſprach fie,) Nichtrede, ſchichte dee Heiligen, vielmeniger der Kos 
Beichtrede, heimliche Rathsrede foll man |nige,-fondern GOttes Gebot und ihren 






ſh weigen und find darnach nicht falſch, Giauben fol man anfehen, wie Hebr. 


ob fie nicht an das Licht Fommen, denn! ſaget: Sehet ihren Yusgang an und fol - 

- GHft will fie alleine wiſſen, Davonjegtnicht| get ihrem Blauben, (ſprecht nicht) folger 

Zeit iſt zu reden. So iſt auch im Pabfts ihren Geſchichte. 
se en -Dbh bh 2 5. Und 


* 






DB? 


5. Und * mir, — — Tool ein rn me ® — an — — * rn —— er J J 
* boͤſer Geiſt und Fatfcher Meifter verdier |faulen alten Schreiber erwecken, dab ih 
net, der die Leute und arme Gewiſſen ver ihm meine Feder auf dem Kopf zuſtieſſe, 
führer, und ihres Verderbens in die Fauſt und mit meiner Dinte feine Naſe farbete, 
ladet? Wolan, du fehändliher Neouto, |wie ers. verdienet bat. Doch GOtt hat‘ 
du ringeft nach Schaden, die hat dir GOtt ihn funden, wie er ſeines gleichen bisher Be ‘ 
bereitet auf deinen Kopf. funden. 
6. Das dritte und aͤrgſte Stück ift,daß| 8. Wer nun begehret mein Urtheil be R 
er die Sprüche »Mof.u. Matth.ı9. und |DIE Buch, -Der höre zu. Alſo fpricht Dos 
andre mehr fo unverſchaͤmt und ſchalcklich etor Martinus über das Buch Meobulie 
deutet, und miffentlich, muthroilliglich ver- | wer Diefem Buben und Buche folget, und \ 
kehret, da ee mol weiß, daß feine Deus | Darauf mehr denn eine Ehefrau nimt, und 
tung ein Dreck if. Welches mich aufs will daß es ein Recht feyn foH, dem gefege 
allerhöchfte auf den Buben verdreußt, Und Ine der Teufel das Bad im Abgrund der - | 
merke wol, daß er iſt weg von den übrigen] Döllen, Amen. Das weiß ich wohl, 
Dirnen und Difteln, die ung etwa die GOtt Lob, zu erhalten, und wenn escite - 
ſchoͤnen Roſen trugen wider das Sacra⸗ Neobulog Nebulones Tuͤlrichs ſarmt ei⸗ 
ment, Taufe und Erbſuͤnde und andere tel Teufel ſchneiet ein ganz Jahr lange 
mehr. chriftlicher Behvautikel, da fie die Dan fol mir. Fein Recht daraus machen, 
Schrift. auch, eben. alfo deufen auf ihre (&- | das will ich wol verwahren. Be 
ſterliche Irtuͤmer, unangeſehen ihr eigen ſoll man wir das’ ein Mecht machen, Daß 
Gewiſſen das fie ſeloſi uͤberzeuget, es waͤ⸗ ein Mann ſich von ſeinem Weibe ſcheiden 
re ihr Slofiren eitel Dreck. Vroch ehe fie, möge mit Decht, (mo fie fich nicht felber 
wollen der bekanten Warheit weichen, woll⸗ zuvor durch öffentlichen Ehebruch gefcheis 
ten ſie viel lieber die armen Leute mit ſich | det hat,) welches dieſer Bube - — 
zur Hoͤllen fuͤhren. Alſo will dieſer Nebu⸗ wollte lehren. 
Io die Leute betriegen mit Worten, daraufl: 9. Daß ich aber auch von der € | 
ec ſelbſt nicht bauen wuͤrde, das tveiß ieh, ein wenig rede, da er die. Väter aus Mo e: a 
wo er anders bey Vernunft wäre - . . |einführer, hab. ich droben gefaget, es hilft 
7, Zulest befennet er ſelbſt daß er nichts nichts. Moſes iſt todt. Loſſets aber gleich Pi 
fehlieffen wolle, ‚fondern weiter nachdenken, |feyn, Daß es bey den Vaͤtern und Mofe ein " 
and dann reden. Da Dreher, fi) der Hecht gervefen: wäre, als nimmermebr kann 
- Meuchler aus, ſo er ſich laͤſſet duͤnken, er bewieſen werden, ſo hatten ſie da GOttes 
habe das Fewer angelegt und den Schaden Wort, dag ihnen auließ, | das haben wie 
gethan. Sind das treue fromme Lehrer, nicht; und wiewol den Juden zugelaffen 
die Gewiſſen zu waterrichten: ſo ift Hein, | und geduldet ward von SHDtt, das doch 
-Meinz, Pabſt und ale Teufel auch from» Gott ſelbſt für unrecht hielte, als die Eis 
me Öefellen. Ich muß: nicht wiflen, mer ‚ferwafler, den Heiden  abmuchern,. den 
dieſer oder Diefe Meifter find, und thuemeis Feind haſſen, und den Scheidebrief, wei⸗ 
nen Wahn auch nicht dargeben wiewol der den infondexheit CHriſtus Matth.ıg, oͤf⸗ 
R Stank mir ſtark in die — Kaͤ 1 —— und deutet Rofie 6 | 
























1582. I, Briefe Lutheri, welche noch niemals gedruckt worden. 1583 
feß, es fey nicht vecht geweſen fondern eine Recht geweſen, fo hätte ers wol müffen 
difpenfatio, eine Derhängniß, darzu nich he \thun. Nun fteafet ihn GOtt nicht — 
fuͤr die Schwachen und Nothdürftigen, weder an Seel, Leib, nocham Gute, d 

fondern für die harten, ftörrigen, muthwil⸗ er folches Gefetz überteite, ohne daß er ei⸗ 
lien Schälfe.. Nun ift gar ein groß Un-Inen Schub auszeucht, und fich Barfuͤſſer 
terſcheid zwiſchen dem Rechte und Der: nennen laͤſſet; welches wol anjeige, was 
haͤngniß, Geduld oder Erlaubniß. Recht GOtt von ſolchem Geſetz gehalten habe. 
ift Fein Rerhängniß, Rerhängniß ift Fein] Darum ift viel Weiber nehmen freylid) Fein 
Recht, und wer etwas thut, Eriegt oder Recht, fündern ein Verhaͤngniß geweſen, 
hat aus Verhängniß,der thuts, kriegts, oder ohne Zweifel dem verlaſſenen armen Frauen: 
* nicht aus Recht. volke zu gute, daß ſie Troſt haͤtten bey ih⸗ 


10. Waͤre der Scheidebrief ein Hecht ‚gegen ihre arme Freundin. 
kn. fo hätteng die heiligen Bäter wol 
auch gehalten, Nun findet man des Fein) uꝛ. So hatte es auch dazumal eine ander 
Exempel in der Schrift; das findet manjre Geftalt im Judenthum weder bey uns 






wol, daß Die gelober werden, ſo ſolches Denn Weibesbilder, fo nicht Kinder erw 


Gefes nicht gehalten, und die gefchelten, gen, maren fihier unmerth und verachtet 
fo ſolches Geſetz gebrauchet haben, wie man nach Dem Geſetze: benedixiteis, wie man 
aus Malachia 2 Kap. klaͤrlich beweiſen wol fiehet an Simſons und Samuel Mut 
Tann. Abraham wolite traun feine Hagariter, aub an Sara, Rahel. Darum 
nicht von fich Jaffen, bis ex von GOtt ge hat Gott auch) um ihrentwillen deſto mehr 


zwungen ward. Was aber ein Recht iſt, Geduld zu ihnen gehabt, Daß fie auch Maͤn⸗ 


‚da muß man die Toben, ſo es halten, und ner und Kinder. hätten, ſintemal fie nicht 


ren Freunden, die barmberzig feyn wollten 


ſchelten, diees nicht halten. Alſo viel Wei alle Fonnfen eigene Männer haben, wiees - 


ber haben ift noch lange nicht beweiſet, daß wol auch jegt bey ung zugehet, daß viele 
es ein Mecht geweſt fen, fondern mag wol ohne Männer und Kinder bleiben muͤſſen. 
ein Derhängniß geweſt ſeyn. Denn es Alſo ift bier eine fondere Noth geweſen, die 
mußten zu der Zeit gar fehr Fromme heilige zu ſolcher Difpenfation hat gedrungen. 
Männer feyn, die mehr denn ein Weib Bey uns aber hats die Geftalt nicht, weil 
nahmen nach dem Geſetz 5 Moſ. a5. als der |der Jungfrauen und Witwenſtand, ob fie 
‚armen verlaffenen Frauen Leib zu verforgen, | gleich ohne Leibesfrucht leben, nicht verache 


darunter etliche, die heßlich oder Feindfelig |tet noch unmwerth, fondern ehrlich und loͤb⸗ 


tvaren, gar ſchwer find anzunehmen und zu lich gehalten ift nach dem Evangelio.. Eben 
heben gerucht, welche diefer Tulrich felber ſolche Noth mag ſeyn geweſen, daß ein 
geflohen hatte als den Teufel. Die andern Mann ein Weib im Kriege gewonnen — 
wollten wahrlich gerne nicht mehr denn ein men möchte, Daß die elende arme Mege 
Weib nehmen und verforgen, Diefe wa⸗ auch einen Troft hätte, und verforget waͤ⸗ 
‚ren ja Frey von ſolchem Gefeke, wie man re. Alſo mögen wir fagen wider Tulrih, 
lieſet im Buche Rush, daß ihr Schwager | der gar nichts beweiſet und ſolls dabey be⸗ 
” i haben wollte. Waͤre “ nun ein —* nn * iſts dch dan: wir ir 


— 














1584 III. Briefe Lutheri, welche noch) niemals gedruckt worden. 155 
‚Urfach fuchen, warum den Vaͤtern und, gen-haben, die wir Kirchenregiment haben, 
‚unter Mofe viel Weiber geftatter find. GOtt ‚und ffeutlich im Amte leben, Tulrich aber 
ift HEre, er mag fein Geſetz aufheben, Ans ‚ein Inuter niemand ift, und will regieren, ) 
dern, lindern, wie er will, aus Noth oder, Lupus in ovili, Wollen darzu allen ' 
ohne Noth. Aber das gebühret ung nicht) Muthtoillen aus der Schrift ſchmuͤcken, da 
nad) zu thun, vielweniger ein Recht zu ſtif⸗ ‚fie felbft fühlen, daß ſichs nicht thut, und 
ten, das gelten muͤſſe, oder Exempel wer⸗ die Chriſten nicht leiden werden. Aber 
den. LE wir haben vielleicht zu wenig Sünde unter 


N dem Puabſtthum gethan, und hernach zu 
12. Aber unſer Tulrich führer einher und wenig Kegerey geftifter. Wir muͤſſen je 
giebt der fleifchlichen Luft frey, und will ei⸗ laͤnger je geöffer Greuel anrichten. So E 
ne Welt anrichten wie vor der GSund-Imöchte ung fonft alzu gnaͤdig bleiben. J ’ 
flach, da fie nicht, tie die Juden, aus will dem heillofen Tröpf, wie gefaget, nicht _, 
Goites Erlaubniß, nicht aus Noth oder auf ale feine Narrheit antworten, das wer⸗ 
Barmherʒigkeit gegen elende Weibsbilder, den wol andere thun. Achte auch wol, daß 
wie Moſes thut 2c. ſondern wie der Text Dalein jeglicher Lay, der ein rechter Chriſt if, 
ftehet,, welche fie erwehlten nach ihrer Luſt,alles leichtlich vorlegen Fann, als da iſt die 
nicht daß es für ihe Gewiſſen noth waͤre und dergleichen Narrerey, da er fehreibet, 
oder für der Weiber Leib nuͤtzlich; nicht daß obgleich nicht gefchrieben ift, daß Seh, 
fie Leibesfrucht begehreten: fondern Darum, Enos, Methufalem viel Weiber gehabt har 
ſpricht er, daß fie fehöne wären, füchteniben ꝛc. Wer ſiehet bier niche, daß dee 
- nicht mehr denn fleifchlihe Wohlluſt. Alſo Ware mit Spott und Bubenſtuͤcken umge 
ſollen wir aud) thun, und thun vecht undiher, und felbft nicht für Warheit haͤlt das 


e 







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€ 
a4 
° 


wehl Cfpeicht Meifter Qulvich), mögenjer fager, nemlich Seth hat viel Weiber ge ⸗ 


huͤbſche Mesen nehmen wie viel wir wollen, Ihabt. Sagts die Schrift nicht, fo fage 
und die Luft büffen , nicht Leibesfrucht nocliche, oder denke alfo, das ſoll man glaus 

> der Weiber Morhdurft achten, welches dielbeeen. i 

Juden thun mußten, die Heßlichen laſeinnnnnn I 

figen, ob fie gleich fruchtbar waren, und] — — — — 

“ dürften Huͤlfe. Sie itur ad aftra. AUlfol 
fahren. wir. gegen Himmel. Go haben 
wir denn Mofen und die Vaͤter mit ihrem 

Exempeln zu fehönen Deckeln der fleifchli-) 
chen Freyheit; fagen mit dem Munde, wir) 

‚wollten dee Väter Erempel folgen, und] | Er 
mit der That thun wir dawider. Hl  —— —. — ee 

Gott, mas will noch dieſe Zeit werden, fe grade und Friede. Da D. Bhilippus 
die Welt ſtehen fol, fo jebt bereit.an folhe, |, Cruciger und Major abweſend find, 


freche Buben durfen in Druck geben alles, |müffen wir beyde, Pomeranus und: ich 


en 















154 | v. 
Lutheri Bedenken Über einen Priefter, 
der gefegnete und ungefegnete Hofien 
0, fe eineeley gehalten. 





—— 


Pe 
ee a 
eat N 


was fie geluftet, und laſſen uns zufehen, die euer Herrſchaft antworten. Erſtlich iſt € 


ung auch ſoliten zuvor bilig zu Rathe gezo⸗keine Nachlaͤßigkeit, ſondern or anfp | 


st 


1586 . II. Zutberi Briefe, welchenoch niemals gedruckt worden, 1587 


Schalt eit diefes Diaconi, der zur Ver⸗ſne Sünde, wenn es nicht bey uns ftehet, 
achtung GOttes und der Menſchen fich of |fondern gemaltfamer Weiſe von denen, die 
fentlich unterſtanden, gefegnete und nicht es ung Darreichen füllen, entzogen wird. 
gefegnete Hoftien für einerley zu halten. Und fo wird auf gleiche Weiſe auf die drit⸗ 
Darum muß er fchlechthin aus unfern Kir- te Frage geantwortet; weil unterdeſſen das 
chen ausgeſtoſſen werden, bin zu feinen Abendmal zu nemen im Glauben oder das 
Smwinglianern. Es ift nicht nöthig, daß er! geiftliche Eſſen gnug ift, Davon Auguftinus 
ins Gefaͤngniß geleget werde, der Menfch ſaget: Glaube, ſo baft du gegeſſen, 
gehet uns nichts an, und man muß ihm|(crede et manducafti); meil es nicht er⸗ 
nicht glauben, wo er nicht ſchwoͤren will. laubt ift, Das leibliche Genieſſen von den ty⸗ 

Ferner, der Bauer, der unmiffend die ranniſchen Prieftern bare und mit Gewalt 
nicht gefegnete Hoftie empfangen bat, hat zu erzwingen. Bleibt derhalben nothwen⸗ 
nichts gefundiget,, fein Glaube hat ihn felig | Dig Das geiftliche Genieffen ͤbrig. Man 
gemacht, durch welchen er geglaubt hat,|muß auch verhuten, das Sacrament bes 
das * Saerament zu — und ee au ; mr 
i 8 under. heit und Getahr, als 
1 yr cent Jauch vornemlid) der Einfesung CHriſti 109 

WMartin Lurber. 








ſoll ein-öffentliches Bekaͤnntniß feyn, indem 





* niß; zur Verkuͤndigung und Erzehlung, 

Lutheri Gutachten vom Empfahen des 

Sacraments unter beyder Geſtalt an 
M. Öswald Kofen. 


her befier ganz beobachten wollen. Wenn 
einige anderswo das Abendmal unter bey⸗ 
derley Seftalt empfahen, fü find fie hernach 
verbunden es zu bekennen, wenn fie darum 


2 


SEEN man ein gewiſſes Gewiſſen hat, 
RI daß beyde Geftalten des Sacramen- 
tes eingefeget, und die Einfesung ein Be 
fehl EHrifti iſt, Die nicht auf Willkuͤr de 
er „daß fie — —— 
Gefallen andern konnen; wenn beyde Ger geduldig ertraget, und ſchweiget, oder uns 
‚ftalten nicht fren gelaffen merden, ift,c8 befs | gerpeffen anderswohin veifit, bis ihr eures 
‚fer fich gänzlich Davon zu enthalten, als wi ¶ Glaubens wegen befraget werdet. 

‚der en eis, Suhl, Rue 2 
eine Seftalt. zu nehmen, mit Veranderung Rs a J 
der von GOTT gegebenen Einrichtung. a en 
Denn das ganzliche Enthalten gefchichet oh /) Lutherus hat gefager, diejenigen thaͤ⸗ 


ift, wenn e8 euch zu Haufe in eurer Pfarre 
Pfarre empfanget,, weil ihr Fein Mitglied 


einer andern Pfarre ſeyd; fondern es ift ges 
nug, daß ihr den Tyrannen in eurer Pfarre 


\ 


er faget: thut diefes zu meinem Gedaͤcht⸗ 


gen, welcher will, daß dieſes Sacramenf 


wie es Paulus nennet. Welches wir das _ 


befraget werden. Ob es gleich nicht noͤthig 


verſaget wird, daß ihr es im einer andern = 


99 Am ande ießer Bepgefhrichen 3%, dieſes Speuche hat mein gnädigier Herr Fürft Geerh D. 


‚Martini eigene Handfchrift- 


J 





















* 


1588 II, Briefe Luher welche noch niemalen gedruckt werden. 1189 
chen ihm nicht genug, Die da fagten, im Bro-,man wiſſen, daß Auguſtinus nicht allein A 
Sr * vom EDER und mit dem Brode, |von der Ausiprache der Worte EHrifli rer 
fey der Leib CHriftiim Sacrament; fondern de, ſondern vielmehr den Befehl vom Neh⸗ F 
das Brod im Sacrament fey der Leib EHri-|men und Efien des Brodes mit Darımter_ 
fti, und der Wein fey das Blur CHrifti im begreife. Lind hernach thut er hinzu: hie ” 
Sacramınt, — eft corpus meum, welches ſoviel ift, ale, 
DE aauſſer diefem Gebrauche wird mein Leib nd 
len Blut nicht mit diefen äufferen Zeiyen 
| verbunden. "Denn man muß nicht den. 
ten, daß diefes Abendmal magifchen Bat: ° 
ckeleyen gleich fey, darin CHriſtus ohne 
Wort Dur) bloffen menfchlichen Aberofaus 
ben koͤnne angebunden werden. Darum, 
gleich wie die Taufe, wenn ein Kind da iſt, 
das getaufee werde, nichts: anders ift, als ° 
bloſſes Waſſer: alfo behaupten wir auch 
ganz gerwiß, wo nicht effende und trinfende , 
Menichen da find, nach) der Einfekung 



















156 


Lutheri Wieynung von den Worten 
Auguſtini: accedar verbum ad elementum 
ſit facramentum, _ 
a Per, ” — 


| ae ii He ; A ja nl 
2.82 Iicher, jemehr die Papiſten denſelbe wen ) 
gemisbraudit, und daraus die groͤſten Ir⸗CHriſti, daß nichts anders als Brod ur 
-  thümerhergeleitet haben. Denn alfo fchlief | Wein da fey, wenn man aud) die Wor 
- fen fie: Auguftinus verſichert, daß ein Sa, tauſendmal herfagen fültee — — 
crament aus zwey Stücken beftehe, nm) · ee 
lich aus dem Worte und dem äuflelihen! 2. Wenn aber gefrager wird, was vor 
Zeichen (elemento). Folglich, fobald der Stücke nothwendig find zum Weſen des 
Meßpfaffe in Gegenwart des Brodes und Sacraments; fo antworten wir: es find 
Weines die Worte des Abendmals herges|drey Dinge, die zum Sacrament gehören. 
faget hat, muß fogleich der Leib und das Erſtlich wird erfodert elementum, „das iſt 
Blut EHrifti da ſeyn. Ferner, damit ein fichtbarliches Zeichen. - Hernad) muß, 


= EHrifto Die gebuͤhrende Ehre erzeiget wek⸗ die vollftändige Herſagung der Wortefome. 


de, muß diefes Brod in ein feſtes Haus, men; und drittens, muß der rechtmäßige, 

lein eingefehleffen werden, Daß es nicht eine| Gebrauch nad) CHriſti Einfegung hinzuges 
Speife dee: Würmer und Maufe werde, than werden. ZumECyempel, dag Clement, 
und hernach muß es von Menfchen angeber in der Taufe iſt das Waſſer; die Arte 
tet werden. Alſo ift unter dem Pabſtthum ‚Die dabey hergefaget werden müffen, 
eine ähnliche Meynung den Gemüthern des dieſe: Ich taufe im Namen des O | 
Volks eingepräget worden, Daß fie gemei- und des Sohnes, und des Heiligen Bei 1% 
net, ihre Gebeter waren GOtt nie ange« fles. - Endlich die Eintauchung oder Bes: 











nehmer, und wuͤrden nie leichter- erhoͤret, gieſſung des Kindes felbft, enthaͤlt den recht⸗ 
als wenn fie an: dem Orte beteten, wo bes |mäbigen von CHriſto befolnen Gebraud. 
nantes Brod_eingefchloffen iſt. Damit Eben fo muß man auch vom Abendmal en 
man. aber dieſe Irthuͤmer vermeide, muß gen. Zuerſt muͤſſen die volftändigen Ele⸗ 
— * 32. , N) 





er. a 
x 
* 4 


) 


He, 5 2 . — ———— ⸗ 2 
1590 IH, Briefe Lutheri, welche noch nicmals gedruckt worden, 1591 


- mente, Brod und Wein, daſeyn. Hersjgereihet wird, mit der aberglaͤubiſchen 
nach müffen die Worte des Teſtaments Meinung anbeteten, würden wir offenbare 
Hanz hergefaget werden. Endlidy muß der Goͤtzendiener werden, und einen Gottess 
rechtmäßige Gebrauch hinzukommen, das |dienft anrichten, der mit dem ausdrücklie 
ift, das Effen und Trinken. Aus diefem chen Worte GOttes ftritte, weil GOtt 
wird, mie ich glaube, genugerhellen ‚worin [nicht anders angerufen feyn will, alg er 
die wahre Mepnung diefes Spruches, der ſelbſt uns vorgeſchrieben, nemlich im Geifte 
h ui Schulen eingeblauet wird , be-Jund in dee Warheit. | 
ehe, | | | 


3. Aber hier müffen wie noch beylaͤufig 












[2 E 15 ® 
“die Frage von der Anbetung unterfüchen, 7 
welche einige, als eine eben nicht nothwen⸗ CLutheri Beber um Regen. 


dige Sache, unter diefem Vorwande feſt⸗ 
fegen und bemeifen wollen: EHriftus muß n 18 in Tanger Zeit Fein Regen vom Him- 
angebetet werden. EHriftus ift imAbend- | mel gefallen, und alles auf_Erden 
mahl. Folglich muß das Abendmahl an⸗ ganz faftlos und verzweifelt war, ging D. 
gebetet merden. Auf diefen Einwurf Fann) Martin im Garten und betete alfo: „Here 
keicht geantronrtet werden, wenn die Wor⸗ GOtt, du haft gefager durch den Mund 
te EHrifti fleißig ermogen werden. Denn| Davids deines Rnabens: Der HSERR- 
er faget nicht: Nehmet hin und betet anzjift nabe-allen denen, die ihn in der 
fondern befielet, wir follen effen und trin Warheit anrufen; er wird thun den 
fen. Denn die von EHrifto vorgefchrie- Willen derer, die ihn fürchten ꝛc. wie 
bene Handlung alleine und das twurdige Ef- |denn daß du uns nicht willt Regen geben, 
fen und Trinken, ift die wahre und vor-|meil wir fo lange fehreyen und bitten. Yun 
nehmfte Ehre, die wir diefer Ceremonie giebſt du Feinen Negen, fo. wirſt du etwas 
erweiſen Eonnen und ſollen. Obgleich aber |beffers geben, nemlich ein ruhiges Leben 
‚niemand die Chrerbietigkeit tadelt, die in und Friede Nun twullen wir bitten fo 
den Geberden des Leibes heftehet, muß den» fehr, und habens oft gethan. Thuſt du 
noch diefelbe, da fie aus den Traditionen es nicht, werden die Gottlofen fagen, Chris : 
dieſer Leute entftanden ift, eine abergläubis|ftus lüge wenn er faget: Amen ich fage 
ſche Meinung ſeyn, als ſey ſolche Paͤdago⸗ euch, fo ihr den Vater erwas in meis 
‚gie ein nothwendiger Dienft GOttes, und nem Namen bitten werder ꝛc. Alfo 
koͤnne nicht ohne Sünde unterlaffen ters werden fie deinen Sohn der Lügen befchuls 
den. Denn wir müffen allegeit der Regel digen. Du weißt, daß mir von Herzen 
eingedenk ſeyn, welche" EHriftus Math. zu Dir ſchreyen und fehnlich feufzen. Wu 
15, aus dem Eſaia anführet: fieebren mich rum erhureft du ung denn nicht? und her⸗ 
vergeblidy nach Wienfchenfasungen. nach Fam in eben derfelben Wacht im Fahr 
Das ift, menfchliche Traditiones find Fein] 32 den 9 Junii ein fehr fruchtbarer Regen... 
Gottesdienft. Darum, menn wir dal — 
Brod und Wein, das uns im Abendmahl] Martin Luther. Zu D. Jonas vers 
Lutheri Schriften a1, Theil. u gi: | ſehe 





























— 


1992 IM, Briefe Lucheri, welche noch niemalen gedruckt worden. 
e ich mich nicht „daß er mich tödten wird, ‚nee D. Martinus an flat Hans Polners 

N oa Philippum auch nicht, vielmer jund feiner Geſchwiſtern Und find Die Gu⸗ 
niger wird mich CHriſtus todtfehlagen, |ter von ung eintraͤchtiglich geachtet und ihm 4 
weil er ſich felbft für mich dahin gegeben, *) Jauch übergeben, als Dreyzehnthalb hundert 
und doch fürchte ih CHriſtum, jenes fuͤrch/ Gulden merty; daß alfo einem jeglichen 
te ich nicht- Es muß zuletzt dahin kommen, Kinde drittehalb hundert Gulden follen gerei⸗ 
daß man fich vor GOit nicht fürchte. Denn |chet werden, von genannten Gütern unſers 
wenn man fich vor GOtt foll fürchten und |lieben Vaters. Und Facob Luder fol jetzt 
flichen, zu wem fol man denn Zuflucht has | Dato Diefes Briefes ziwey hundert Gulden“ 
ben? Hat man denn verlohren, fo iſt es gar bezahlen, darnach jährlich um Diefe Zeit 
dahin. Die Sünde muß man zwar er- des Jahre auch zwey hundert Gulden, bie 
kennen, doch in Gefahr feine Zuflucht zu er Die andern Erben vergnügt. Und fol 
ihm nehmen, fonft verlieret man feine Eh⸗ bey ihm leben, ob er jetzt oder zur jeglichen 
ze, weil wir Die im Leibe nicht haben vor | Tagezeit, koͤnnte oder wollte mehr ablegen. 
GOTT. Aber GOTE muß nicht ge: |&n haben wirs auch für gutangefehen, dag 
fürchtet werden, weil die Schrift fager: | Samuel Mackerot, angefehen feiner Bitte 
er ſey bey uns, ebe wir fehreyen, und. oth, der erfte fen, der fein The 
ea NE empfahe; darnach George Kaufmann, 
aus nothwendiger Urſach. Weil denn 
Jallen folchee guet gedeucht hat," b 
unſre andern Geſchwiſter, Vetter 
Waſen, wollten ihnen ſoſches laſſen auch 
ggefallen, damit aller Unluſt und Unwille 


BE B —24 — —— BP 1 BIrE ——— 
Lutheri Erbvertrag, 1534. den 10 Jul. — 
Sr — — gemacht. RN Be i Ä s 


Er 









*%) et tamen timeo Chrifkum, allım non 
. timeo, 





ſchlichtet, und allerdinge todt Haben wollen, 


| binförder, als den natürlichen Blutsfreuns 
nn. [den infonderheit geiemt, brüßderlich, freund⸗ 
8" wiſſen fey jederman, dem dieſe meine lich Chriſtlich einander lieben tınd fördern, 
Han dſchrift vorkommt, daß vor mis Geſchehen am 10, Juli 1534. Amen. 
alhier zu Wittenberg erfchienen ift mein lie⸗ 
ber Bruder, Jacob Luder, Burger zu] 
Manffeld, und meine lieben Schwäge) 
und Vetter, Samuel Mackerot, und| - 
George Kaufmann, und unter einander 
einen freundlichen befländigen Vertrag ein 
gegangen und aufgericht, der Güter halben 
unſers lieben Vaters, Hans Luder feligen, 
en. he a Va — 
Diefelbigen Suter allefamt hat zu fich genom- |@<hmenkfeld hatte fein Buch, v 
- men , und den andern allen ihr Theil abge⸗ S — — —— 
kauft, mit unſrer Bewilligung, auch mei |tulhat von der Heiligkeit, überfender, 


WMartinus Lut 
eigener Han 
g IE 
Lutheri Urtheil von Schwenf / 


l RN 
D x 


Erz 1, Briefe Lurberi, welche noch niemals’ gedruckt worden, ‚ 1595 
fagte D. Martin Luther: Es ift ein armer ſdaß feine Opinion vom Sacrament recht 
Menſch, Der: weder Verſtand noch Geiſt ſey. Und weil er nicht hoͤret, bat er uns, 
hat, ſondern ganz ——— iſt, wie die wir ſollten für ihn bitten. Fa ich wollte 
Schwermer alle. Er weiß nicht, was er bitten, daß er ſtumm dazu wuͤrde. Alſo 
plaudert, ſondern diß iſt feine Meynung, will er mich nur Ichren, was CHriſtus 
und fein Grundſatz: die Ereatur muß nicht ſey, und wie ich ihn fol anbeten. Ich 
- angebetet werden, well gefchrieben ftehet:ihabs, GOTT fey Dank, beffer denn er, 
Du ſollt anbeten GOtt deinen HEren, Eenne meinen EHriftum wohl darum laſſe 
und ihm allein dienen. Cr fehlieffer hie⸗ ex mich ungeheirt. Da ſprach die Frau: 
raus, CHriſtus fen eine Ereatur. Da⸗ Ey lieber Herr, das iſt zu grob. Er ants 
zum fol ich CHriſtum als einen Menſchen wortete: Gie lehren mich fo grob feyn, 
nicht anbeten. Und alfo macht er zwey man muß mit dem Teufel alfo reden. 
EHrifius, fagende, die Ereatur fen nach 

der Auferftehung und Herrlichmachung in] 3. Hernach fehrieb er diefe Unterweiſung 
die Sottlichkeit verwandelt worden, und|vor den Boten, der ihm das Buch und den 

muͤſſe derhalben angeberet werden, und be⸗ Brief gebracht, daris Schwenckfeld das 
fcheißt die Leute mit dem herehchen Namen rüber böfe ift, daß ſeine Meinung in dem 
EHrifi, wie er ſchreibet, zum Preiſe Buche de vitimis verbis Dauidis geta⸗ 
CHriſti. Die Kinder gehen fein a delt wird. | 

hindurch: Ich alaube an IJEſum EHri |’ N 

Kım unfern Dun, empfangen vom heil, ET TEE 
Geiſt ꝛc. So will mir dee Narr wnl 660. 
ChHriſtus machen, einen dee am Creuze 





haͤnget, und einen andern zur Rechten des Sutheri HZandſchrift, die er einem Bo 


Baters. Ich ſoll den CHriſtum nicht an⸗ ten gegeben, welcher um ein Zeugniß 
beten, der am Ereue hänget, und auf Er⸗ bat, daß er noch lebe. Denn die Papiften 
den gehe. Grließ fich traun felber ander) batten über feinen gewillen Tod viele 
ten, da der vor ihm niederfiel und ſagte: Sreude bezeugen, 
| Der en a, der. glaube 
an den, der. mic) gefandt bat. Der GSch ®. Meriinun bekenne mit dieſer 
Fantaſt hat etliche Vocabeln aus meinem Ri meiner Handfchrift, daß ich mit ie | 
- Buche de vitimis verbis Dauidis geftohlen, Teufel, Pabſt und allen meinen Feinden 
damit will ſich der Tropf auch ſchoͤn ma-|eines Sinnes bin: denn fie mollten gern 
‚den, als communicationem idiomatum, fröhlich feyn, daß ich geftorben wäre: und 
und identitatem perfon=, till alfo mitun-|idy göme ihnen von Kerzen gerne folche 
termiſchen und darnach fagen; ich habe es Fleude und wäre mol gern geftorben zu 
auch al gemeinet. GSmalcald; aber GOtt hat es nicht haben 
toollen, daß ich folche Freude beftätigen 
De Da er. aus der Schlefien Fam, woll⸗ ſollte. Er wird es aber thun, ehe fie meis 
le er Bin und D. Franıan überreden, nen, mir zu aroffem Guͤcke; und werden 
| Sitz einmal 






> IT. Briefe Lurberi, welche noch niemals gedruckt worden. 197° 
— : Ach daß der Luther noch Eyiſt niemand ſo grob, noch fo unver 
ir bog a : % e | 2 ftandig, der ſich gerne und willig 
Se REN wollte laffen betrügen , fonderlic) in geoffen 
—77777717 1 [enfen Sachen, da will jedermann Die 
Na Warheit haben und die Lügen nicht lei⸗ 
aa ; | ; den; ki Me u — 
Se t Lutherus in eine Bibel, |toll und uͤbertoll ſeyn mäffen, die GOttes 
Selgen * ee 1541: gedruckt iſt, mit Wort, die feelige Warheit, verachtenz 











eigener Hand gefchrieben. [denn imo es ernſt mit ihnen wäre, fo wuͤr⸗ 
ee den fie GOttes Wort wol anders und hoͤ⸗ 


| Joh. XVII. | ber fuchen und-halten, als die vechte Bars 1 


Ä : a LAS) 2117 1542. 
Dein Wort ıft die Warheit. | 





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Ka! eſe 
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= Lutheri Schriſten 21. Theil. —— — | 


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WURDE 


— 
— 








Johann Aurifaberd Erzehlungen, was fich mit Lu— 
thero von Jahren zu Jahren zugetragen babe, 


1. Pabſts Kraͤmerey, Jahrmarkt und Schin⸗ 
Johann Aurifabers Bericht, was ſich derey angreife und ſtuͤrzete. Dagegen der 
mit Luthero Anno ı5138 begeben; deme Cu⸗Ablaßfuͤhrer Johann Tezel, ein Prediger⸗ 
ee on — * dem moͤnch, Artikel durch Conradum Wins 
151 3 5 . e . Bi 
| —7 ee er pina, einer päbftifchen Doctor zu Frank⸗ 
Dieſer Bericht befindet fi) in der @isl. I, p. „| furt an der Dder, ſtelen und in Druck 
Ale. 1. p 149. und Keipz. XVIL Tb. p. 200. |ausgehen ließ, darinnen er den Ablaß uns 
£utheri UNS Ara lee verſchaͤmt vertheidigte, und mit feinem Ans 
Mh Alk XXI Ch. Diefee Samml.p 2024| BAng wider Doctor Luther allenthalben pres 
“an; weil aber diefe noch ausführlicher ift, hat| digte, ihm auch als einen Keger ausſchrye 
man fie gleichtwol hieher gebracht, und verdammte: darzu Silveſter Prierias 
Ä | zu Nom öffentlich wider D. M. Luther 
| ſſchriebe; Darauf er gewaltiglic) antwortete, 
NZ te und alfo aus dem Ablaß ein groß Geraͤu⸗ 
5 achdem Anno 15177. Doctor] fe wurde. Da war Pabſt Leo der 10. her, 
> Martinus Sucher wider das und beste den Kaͤyſer Marimilianum an 
ns pabfllihe Ablaß zu Witten⸗ D. Luthern, verklagte ihn auch heftig bey 
rege berg, invigilia omnium fan-| Herzog Friedrich dem Ehurfürften u S dr 
ART U &orum pofiriones angeſchla⸗ fen, verhofte alſo D. Luthern und feine Leh⸗ 
gen und diſputiret, auch öffentlich dawider vegar zu daͤmpfen. Dadurch D. Luther ber 
 predigte ; wie Denn Diefelbigen Predigten im weget und verurfichet wurde, vom Adlaß 
Druck ausgegangen find, damit er a Artikuln der chriftlichen Lehre 
rn RER (2) 2 ER weit 


= 







— 
B 











.6* 1. Joh. Aurifabers — derer — mie —— 
weitlaͤuftiger zu handeln und auszuſtreichen 









de umher, und ſagte, er haͤtte ——— J 
auch des Pabſtthums irrige und verführi- |walt, denn St. Peter und St. Paulus, 3 
fehe Lehre zu entdecken. Jtem, wenn einer die groͤſten Sünden ge⸗ 
2. Als nun das Spiel alſo weit einreiſ⸗than haͤtte, fo koͤnte er fie ihm vergeben, | 
fen mollte, da hat Pabft Leo an Herzog | Wider dieſe feine Lügen legte ich mich, dis 
Seieberich Ehurfürften, Anno 1518. am 23. ſputirte dawider. Da mard die ganze ° 
Tage Augufti geftärieben, ud D. Luthern Belt erreget, der Pabft und alle Pfaffen 
vor den apoftolifchen Stubl gen Nom citi⸗ wollten toll werden; drungen Maximilia⸗ 
vet, und begehret, S. Churfuͤrſtliche Gna⸗ num, den Käyfer, dahin, daß er zu Aug ° 
den wolle ihn gen Rom ftellen, und ihn des ſpurg einen Neichstag anfete, da kam Ca⸗ 
roͤmiſchen Stuhls Gewalt übergeben, und jetanus der Cardinal auch hin. Sie hats 
gab hieruber feinem Legaten, Thomas von ten aber mit Herzog Friedrichen, dem als 
Cajeta Eardinaln, fo dazumal auf demiten Churfuͤrſten (ſeliger Gedächtniß), ge⸗ 
Reichstage zu Augfpurg mar , weitern handelt, daß er mich, wenn der Neichetag 
Befehl. zergienge, follte hinaus zum Cardinal ſchi⸗ 4 
3 ber Herzog Friedrich, Churfürft, bes cken; welches geſchah. 4 
muͤhete fich,, neben der Univerfität zu Wit-| 2. Es hat aber Käufer. 'Marimilianis: i 
tenberg zum heftigften, daß D. Luther der meine Bofitiones zu Augſpurg gelefen, und ° 
Eitation und Erfheinung zu Rom, als die zu Pfeffitger, Herzog Friedrichs Rath, ges 
ihm zum höchften gefährlich, entlaffen, und fagt: was machet euer Mönch ? Waͤruch 
dagegen auf den Meichstag. zu Augfpurg feine Poſitiones find. nicht zu verachten, 
vor dem Eardinal von Eajeta erfodert wur: er wird ein Spiel mit den Waffen anfans 3 
de, und dafelbit feines Glaubens, Lehre, gen? ; 
Schriften amd Bekenntniß, Antwort, Ur⸗3. Wie ich nun aus Befehl Herzog Frie⸗ 
ſach und Rechenſchaft gebe. drichs hinaus zoge, war ich fehr ann, hat⸗ 
4. Solches hat ſeine Thurfuͤrſtliche Gna⸗te nicht einen Heller; darzu thaͤte mir D. 
den endlich erhalten, und iſt D. Buther, Wenceslaus Lincus feine Kappe, gieng % 
Freytags nach Francifei, de8 ısı8. Jahrs Fuffe, bis auf drey Meil gen Augſpurg; da 
zu Fuß und elendiglich, mit Zehrung und faßte ich mich auf einen Wagen, und fuhr 
etlichen Fürfehriften des Churfürften zu hinein in das Auguftinerflofter zur Herber⸗ 
Sachſen, an den Rath und andere Gut⸗ ge. Und hatte Herzog Friedrich mich anden 
herzige dafelbft, iu Augfpurg einfommen.| Kath alda verfchrieben, daß fie gute Ach⸗ 
5 Was ſich aber zroifchen ihm und Dem tung auf mid) haben füllen, auf daß mir 
Cardinal Cajetano zugetragen, ift in diefer nichts wiederfuͤhre; das thäten fie auch ger 
blonden Hiſtorien von ihm dem Man: |treulich., Ich war aber ohne Geleit gegen 
ne GoOttes zu Eisleben Anno 1546. über Augſpurg gezogen, ich folte, meyne ich, - 
Tiſche ſelbſt erzehlet, zu vernehmen. a; le En Bin Nun E 
Ä aate, weil der Churfürft ihnen gefchrieben 
 D. Mart. Luthers Erzehlung. hätte: fo follte ich auch ihnen gehorſam feyn, ° 
Re muß euch fügen, wie mirs zu Augs|und thun was fie mich hieffen, und nicht‘ { 
a fpurg auf dem Neichstage gegangen ſey. balde zum Eardinal gehen; fie wollten Eu 
Tejel der fuͤhrete Ablaß im u San mir thun, was fie müßten, RL er 
4 Nun | 


ee 





nz Keen 


a Be Duden Ze 


| 8* —6 | Anno ısıg. | E 
4. Nun war der Ränfer acht zu Aug⸗ ſagte, putas quod princeps Friderieus ı pro- 
fpurg, fondern war auf die Jagd gezogen ‚|prer te fuas terras perdet? Refpondi: no- 
und lagen alle feine Käthe da, unter mel-|lo. Inquit ille: vbi igitur manebis? Re- 
chen aud) war Paviſius der Biſchof von|pondi: ſub cal, Da ward er fchellig, 

- Trient. Wie der Cardinal nun gehoͤret und ritt von mir weg. 

hatte, daß ich anfommen wäre, fehickte ee) 6. Als nun der Cardinal anhielt, ich 
feinen Orator zu mie, mit zweyen Kuech-|follte zu ihm Fommen, und der Rath mir 
ten, ich fülte zum. Eardinal kommen; ich auch von des Kayfers Secretario, dem 
fagte, ia, ich wollte Fommen, "Aber weil Grafen von Schamburg, Geleit erlanger, 
der Känfer weg war, fagten Die Nathshers| da gieng ich zu ihm. Sie batten mic) aber 
ven, ich follee nicht zu ihm gehen , ich hatte! fein unterrichtet, wie ich mich halten follte, 
Fein Geleit; man durfte den Wahlen nicht) Erftlich follte ich mich gar aufs Angeficht 
glauben. Und fonderlich wehrete Doctor|vor ihm niederlegen. Als ich das thät, 
Aurbach von Leipzig, daß ich nicht hingiens|hieß mic) der Cardinal aufftehen; aber ich 
ge, und half derfelbise mir auch die Appel-|Enieete noch vor ihm, darnach ftunde ich. 
lation machen. Da ſchickte der Cardinal Da redete mich der Gardinal ſehr freund⸗ 
zum andernmal zu mir: ich ſollte zu ihm lich an, und ſagte: du haſt das ganze 
kommen, er warte meiner. Ich ſagte aber, Deutfehland erreget mit deiner Difpufation 
ja, ich wollte kommen; ich kam aber auch vom Ablaß. Darum willft du ein Glied 
nicht. Unterdeß ertvorben die Rathsher⸗ ſeyn der Kirchen, und einen gnaͤdigen Pabſt 
ren zu Augſpurg mir Geleit von des s Kaͤh— haben, ſo widerrufe alles; denn ſoll 
ſers Raͤthen, das waͤhrte mol drey Tage; nichts widerfahrem. Denn ich höre, 
aber alle Tage Famen des Cardinals Die ſeyſt Doctor, und fehr gelehrt in der — 
ner, ſagten: der Cardinal läßt euch alle und haft viel Diſcipulos; und wollte 
Gnade entbieten ‚ warum fürchtet ihr euch? ſchlechts, ich ſollte widerrufen, mas ich ges 
Eſt manſuetiſſimus poter. Aber ein ande⸗ ſchrieben hätte. Aber ich fagte: ich koͤnnte 
ver fagte zu mir ins Ohr: Non eredas, — es nicht thun; aber das erboͤte ich mich, ich 







haͤlt keinen Glauben. wollte hinfoͤrder ſtill ſchweigen und nichts 
5. Am dritten Tage Famen fie wieder: mehr fchreiben, meine Wider ſacher follten 
Quare non venis ad Cardinalem? eg wäre: auch nur fehtweigen. Das wollte er nicht 
doch nur um 6 Buchſtaben u thun, RE- un. Da fante ich, daß ich jenes aud) 
VOCA, eg hätte feine Noth, (es waͤren nicht thun koͤnnte; umd gieng von ihm. 
aher cheure Buchſtaben gewefen, und war 7. Unterdeß fieffen des Kaͤyſers Näthe 
re nicht dazu Eommen, Revoca, fed OCCL | dem Eardinal fagen, durch den Biſchof 
DE,) und fagte dein Drator frey heraus: von Trient: ich hätte des Kaͤyſers Geleit, 
Es wäre mit verboten, daß ich zum Cardi-! fie follten rider mid) nichts vornehmen ; da 
nal nicht follte gehen. Kestlich wie ich nicht, ward der Rhein gar entbrannt. Wie ich 
kommen wollte, hielt der Legatus an: Ee darnach wieder zu ihm Fam, da wollte er, 

quid tu faceres, ‘fi ita in manu Cardinalem| ich ſollte fchlechts widerrufen. Da ward 
haberes, vr: ipfe, te haber? Refpondi, om-|ich fehr fehellig, bieß ihn ohn alle Titel Vos, 

‚nem reuerentism et omnia bona. Dalfprach: ich Fann nicht widerrufen, es leh⸗ 


a. er und frac); 29, ba, nihil eft, und 2 mic) Denn einer etwas — id kann 
) 3 von 


— 7 








5 LE SL NE hasst 2 N ee [ = 
10 E Aha — ——— derer — mit Luthero — 


2 


g Tage zu Augſpurg. Der Cardinal haͤt⸗ 
te mic) gern befommen, und gen Nom ges 


pen; fü hat er den Ahl bey dem Schwanze.) 


‚sollte im der Pabſt noch ein Eardinalat| 
ſchenken. Aber ifts nicht Schande, daß 


“ 
mich nicgende hinbringen mit ſeinem der Handel fo weit kommen ift. Sie wol i 
Mevoca, ſchrye er auf Welſch: O Frater, ten meine Kehre gar mit Gewalt unterdrüs 
frater, heri fuifti valde bonus, hodie es cken; aber GOtt hat länger die Thranney 
plane peruerfus, legte mie vor ‚Clementi-|des Pabfts nicht Teiden koͤnnen, ſonderlich 
nam 6. Aber ich fagte: Der Pabft führe, |die er wider Johann Huf gebt, da er die 
tedie Schrift faͤlſchlich; und diſputirete wider Afche und die Erde hat laſſen drey Ellen 
den Pabſt. Da ward Eajrtanus fehr zor-|tief ausgraben, und in Rhein fehütten, dar - 
nig, fagte: Reuoca, aut non reuertere.|quf der liebe "Zohann Huß verbrannt iſt 
Das Wort faſſete ich zu Herzen, non re-|morden. Ey, ein unfreundlicher Handel, _ 
uertere, verzog noch ein paar Tage zu Aug⸗ da doch die Heyden ſchonen der Todten. 
ſpurg, fehrieb zween Briefe an den Cardi⸗ Aber GOtt, der ein HErr der Todien und 
nal, darinnen ich meiner Meinung ihn, (Bebendigen ift, rächet jest an dem Pabfte 
verfländigte. Da er mir feine Antwort das unfchuldige Blut Johann Huſſens, 
darauf gab, verfhafte mir D. Staupitz welches Blut fie noch wird erroürgen. 
ein Pferd, und gab mir der Nat einen), 10. Die. Pfaffen furchten ſich alsbald, 
alten Ausreiter zu, der die Wege mußte, da diefelbigen Pofitiones aussingen, und 
und half mir Sangemantel des Nachts Ducch ſchrieb Raphael der Cardinal an Her. 
ein Elein Pförtlein aus der Stadt. Da] $tiedrich, den Churfuͤrſten, ſehr freundlich, 
ritte ich ohne Hoſen, Stiefeln, Sporn und und unter andern zeigete er an: ich hoͤre, 
Schwerdt, und kam bis gen Wittenberg. Ew. Churfuͤrſtl. Gnaden habe einen Moͤnch, 






Den erſten Tag ritte ich acht Meilen, und der will der chriſtlichen Kirchen ihre Gewalt 


wie ich des Abends in die Herberge Fam, ſchwaͤchen; hätte gern gefehen, Daß Herzog: 
war ich fo müde, flieg im Stall ab, Fonn- Friedrich mich verbrannt hätte. Aber dee 
te nicht ſtehen, fiel ſtracks in Die Sträue. gute Fuͤrſt roch, daß Die Pfaffen böfe — 
3. Darnach zu Graͤfenthal ertoifcheteiche hätten. | 
mich Graf Albrecht zu Mannsfeld, der lache] 
te meiner Reuterey, und da mußte ich fein 
Saft ſeyn. War alfo nicht langer, denn|Beorg Spalatini Bericht der —— 
Lutheri mit dem Cardinal Cajetano 
m : N a Die ned fügfich een — — 
ſchicket. 8 verdro ihn ehr, aßi ent⸗ rzehlung verbunden e ſtehet in der Jen. 
viß. Cr dachle er hätte mic) in der Kiup⸗/2 Ds. Kult Ch. 7% Ein ie m 
ift bereits dem XV. Th. dieſer Sammi. YZum. 
194 p. 678. Num. 196. p. 679. und YZum: 
197. p· 683. einverleibet worden, dahin man & 


den ©. 2. remittiret.. Die Fortſetzun aber der. 
Erzehlung Spalatini ift, wie fol a i 


ofche Antwort Hat D. Martinus — 





Er gedachte, er koͤnnte mich nicht gewiſſer ha⸗ 
ben, denn zu Augfpurg; fo er mich befäme, 


fiemich fo theuer halten? Biel taufend Guͤl 


- den gaben fie darum, daß fie mich hätten; |genden' Freytag gebracht. Da bat ſich der 


 fteller , und dem Legaten auf naͤchſtfol⸗ 


da doch unſer HErr Ehrifius Faum um Legat ganz fremde Dagegen geftelet, und die 


— era verfauft N iſt. Antwort wweggeivorfen, als achte er ihr gar 


Bi | ; 


4 


: nichts. 


thun, und zum letzten zu ihm geſagt: 


12* 


Anno 1518. 
Und ift wiederum auf die vorige funa und Lenkung erleiden. 


138 
Aus welchem 


Meinung gefallen, er fol einen Widerruf |Elärlich erfcheinet, Daß Rum mehr das Geld, 


gehe denn den heiligen Glauben und die Seligy 


bin und Eomme nicht twieder, du toolleft keit füchet 
denn einen Widerſpruch thun, 


Staupitz gefebickt, 
Güßigkeit wollen überreden, Doctor Mars 


Nachmittag hat der Legat nad) D: 
und ihn mit welfcher 


 tinum zu einem Widerſpruch zu vermögen. 


Doctor Staupis hat gefagt, er vermoͤ⸗ 


ge es nicht zu thun; denn D. Martinus ſey 
ihm in der heiligen Schrift viel zu gelehrt. 
So habe er fid) allejeit erboten, wie er noch 


Wenceslaum gefchicket, 


thue, fich, fo er geirret hatte, der chriſtli⸗ 
chen Kirchen zu untergeben c. 
Endlich ift es dahin Eommen, daß der fe 


gat bewilliget hat, D. Martino Artikel zu 


überreichen, was er widerrufen und halten 
follte. Herd. Martino ift derfelben Ar⸗ 
tiEel gar Feiner uͤberantwortet worden. 


Da dies D. Staupitz gehöret, hat er 
gefprochen: es märe etwas merth, daß D. 
Wenceslaus einen Notarien und Zeugen 
bey erfibemeldetem fährlichen Wort, vom 
Glauben geredt, gehabt hätte ; denn es 
wvirde den Roͤmern einen merklichen Nach⸗ 
theil und Abbruch bringen, wenn ſolches 
Vornehmen weiter kaͤme. 

Indem iſt von vielen vornehmen verſtaͤn⸗ 
digen Leuten gerathen und beſchloſſen wor⸗ 
den, D. Staupitz und D. Wenceslaus 
ſollen wieder davon ziehen, und den Wah⸗ 
len in keinen Weg vertrauen. Denn es 
ſtunde wohl darauf, daß der Legat durch 
vorbenannte Poſt würde ein Ungluͤck ans 
richten, daß ſie alle gefangen und eingeſe⸗ 


Denn es iſt wol zu beſorgen, daß der Legat tzet würden. 
Feine gegründete Artikel und rechte Urfach | Alfo find Doctor Staupitz und Doctor 


habe, der er ſich nicht muͤßte ſchaͤmen. 


Wenceslaus auf einen Tag, ein jeder auf 


| Als der Legat D. Martino die Artikel einer fonderlichen Straffen nad) Nürnberg 
nicht geſchickt, auch) fonft nichts zuentboten : |gereifet. 
hat Doctor Martinus zu dem Legaten D. 


und den Legaten 
gebeten, die Sache nochmals gnaͤdiglich 
und vaͤterlich hinzuſegen. 


Da hat ſich der Legat abermals freund» 
lich erboten, und unter andern gefagt: 
halte D. Martin nicht mehr für einen Res 


er 


ger, er tolle ihn auch dißmals nicht ban⸗ 


‚nen, ihm komme denn weiter Befehl von 


Rom; denn er habe des D. Martinus 
- Antwort dem Pabſt durch eine eigene Port 
. zugefchicket. 


Item: Wenn D. Martinus ahein den 
Artikel, den Ablaß belangende, widerrufen 
wollte, fo waͤre die Sache gan; ſchlecht. 
Denn der andere Artikel, den Glauben in 


lieh betreffende, Fönnte wol Dem | Martin gerathen, er folle ſich auch davon 


7 


Darnach hat D. Martinus am Sonn⸗ 
tage den Prior von Pomeſaw zu dem Lega⸗ 
ten geſchicket, und ſchriftlich gebeten, die 
Sache vaͤterlich und gnaͤdiglich zu beſchlief⸗ 
ſen, auch ihm gnaͤdiglich zu verzeihen, ſo er 


päbfklicher Heiligfeit mit weniger Reverenz 


denn ſich ziemet, gedacht haͤtte. Da hat 


ſich der Legat abermals nach welſcher Ma⸗ 


nier ic. erboten. 

Aber der Legat hat darnach D. Marti⸗ 
num den Sonntag, Montag und Diens 
ftag laffen fisen, und nie laſſen erfodern 
oder erinnern. | 

Dershalben etliche hochverfländige guͤn⸗ 
ſtige Freunde Doctori Martino eine Appel⸗ 
lation an den Pabſt geſtellt haben, und D, 


machen, 


a ER EAN ML.) u — — 


ü eeee IDEE REIT SER innen 
14r 1. Joh. Aurifabers ae derer Stahl mit ET — 





machen, und die Appellation hinter ihm ed für. den deutſchen Gelehrten LE 
uechten 


laſſen. 
Hiſo hat D. Martinus die Appelation) Da Dortor Martinus zum andern vor 


dem Notarien in Gegenwart etlicher Zeu-|den Legaten kommen ift, ift der Prior zu 
gen infinuiret, und apoftolos reuerentiales|den Predigern zu Augfpurg bey dem Lega⸗ 


empfangen. ten geſeſſen, hat aber nie Fein Woͤrtlein au 
Darnach ift Doctor Martinus aufdie|der Sache geredet. 


Mittwoch frühe nah Nuͤr nberg geritten, Es iſt geſagt worden, ale füllte der Legat 


und hat mit Rath guter verſtaͤndiger Freuns |benannten Prier ermahnet haben, mit D, 
de den Prior von Pomeſaw hinter ihm ge | Martino vom Ablaß zu difputiven; ‚aber der 


laſſen, darob und dabey zu ſeyn, Daß zwee⸗ Prior habe geantwortet, er wolle in derſel⸗ 


ne Tage nach feinem Abſchiede feine Appal- |ben Materie nicht mit ihn. difputiven. Et 


lation in Ge genwart des Notarien und Zeu⸗ |fecit ſapienter Prior, quia non credo, | 


gen an ein Thor am Dom zu Augſpurg |quod vicifler D. Marcinum, 
angefehlagen wuͤrde. Dem es haben ver | D. VPeutinger hat gefagf, da Käufe, 


ſtaͤndige gute Herren und Freunde das für Majeft. erfahren habe, daß der Legat und. 
gnugſam geachtet, und nicht wollen vathen, |benannter Prior fo einia ſeyn ͤber D Mar⸗ 


die Appellation dem Legaten ſelbſt zu inft- kino worden, fol er gefagt haben: ſchauet, 


nuiren laſſen alſo thun die Buben, fie haben mich immer⸗ 
Doctor Martinus hat Doctor Staupig zu in ihre Sache wollen haben; wenn ich 

za Nürnberg gelaffen, denn er vifitivet jegt| mich darein gefchlagen hätte, fü wuͤrden fi e 

daſelbſt, und wird darnach das Kloſter zu eben alſo eins ſeyn worden. 


— 


Koͤnigsberg viſitiren. Doctor Martinus iſt vielfältig zu — 


Der Legat hat etlichemal Doctori Mar⸗ ſpurg gebeten worden, daß er predigen fol 


tino angeboten, ihm ein Geleit gen Nom|te; aber er hats alerveg mit Slimpf abges 


zu ziehen zu geben. - Aber Doctor Marti⸗ ſchlagen, in Beſorgung, der Legat moͤchte 
mnius hat ihm gedanket. Denn es haben ets|es dafuͤr gehalten haben, als thaͤte er es ihm 


liche geſagt, der Legat wuͤrde ſelbſt eines Ger | zu Spott und Verdrieß. 


leits bedürfen. - Ueberaus it Dostor Martino viel Gutes i 
Nenn D. Marfinus die Abfehrift des zu Augfpurg geſchehen, vornemlich und br 


geſtrengen, ſcharfen, ungütigen, und viel⸗ vor von feinem Wirth, dem Prior zu unfer 


leicht erdichteten Breve u Augfpurg gehabt! lieben Frauen Brüdern, item, von Hans 
hätte, fo möchte den Wahlen ein merklicher Schenken, von D. Peutinger, von Here 
Unglimpf daraus erwachfen feyn; denn die Ehriftoph "Bangenmantel, von D. Auer, 
Wahlen find gar unangenehm worden zu | von beyden Adelmannen Brüdern, Dom 
1 Augſpurg. herrn zu Augfpurg, von D. Ambrofi ound 
Der Segat hat des Ablaß nie mit einem Ulrich Jung, Brüdern, die D. Martin⸗ 

einigen Woͤrtlein gegen D. Martino muͤnd⸗ ſehr viel Freund ſchaft beweiſ und gute Ge⸗ — 


lich gedacht, allein durch andere Perfonen, ſellſchaft geleiftet haben. 
und mit verborgenen Worten. 


Herr Eraſmus Roterodamus gibt dem 
Es wird dafür geachtet, und alſo ger) Doctori Martino einen groſſen Zufall, de 
redt, ſich die Nomen. beginnen, gleichen faſt die ganze —— zu — — 


* 








16* ARE “r ; YA —— ap \ F * 


ven, und viel fuͤrtrefliche Leute in vielen ſcke alfo erläutern, bob fie maͤnniglich ſollte 


Sand en. 


Nom uber des D. Martinus Pofitiunes ges 
fest haben, welche nach fleißiger Beſichti⸗ 
gung follen gefagt haben: Es iſt wahr, das 
D Martinus ſchreibet; aber es iſt aͤrger⸗ 
L lich, glofla, quia tangit pecuniam. 


| tiones, D- Martini Meinung entgegen, dis 
. ſputiret; da iſt ein Hiſpanus kommen, hat 


den Predigermoͤnch alſo beſchloſſen, daß anadiger Rerfihreibung. 
er gar Feinen Pfeil mehr hat Eönnen aufs 


| daß ihm der Bifchof von Brandenburg ſei⸗ 
ner Materien etliche mitgetheitet habe. 


. gen Wittenberg gefüget, will daſelbſt wars 


Widerwaͤrtige die Sache werden ruhen laſ⸗ 


- Terfennet haben. 
Der Pabſt fon fiebem der — zu] Aber feine Antwort auf die zween Arti⸗ 
kel und die Appellation iſt ihm gerathen 
worden, drucken zu laſſen. Wird aber, 
als ich hoffe, auf weiters mein Anregen das 
mit, der Sache zu Slimpf, auch till ſtehen. 
Meinem gnaͤdigſten Herrn befielt er ſich 
aufs allerdemuͤthigſte, und bedanket ſich ge⸗ 
gen feiner C. F. G. mit aller Unterthaͤnig⸗ 
keit, ſo vieler und vielfaͤltigen Gnaden und 








Ein Predigermoͤnch hat zu Rom Poſi⸗ 


Und bittet itzt nichts mehr, denn ſo es 
ſeiner C. F. G. unbeſchwerlich waͤre, ihn 
Der Legat hat auch D. Martino geſagt, nochmals gegen paͤbſtliche Heiligkeit zu ver⸗ 

ſchreiben, daß ſie dieſe Sache hieraus in 
Deutſchland wolle befehlen. 

Denn D. Martinus haͤlt es dafür, daß 
die Predigermoͤnche damit umgehen, daß 
fen, was Der ewige barmherzige GOtt nach | fie ihn von Wittenberg dringen tollen ; date 
feinem göttlichen Willen und Gefallen mit |nach werden fie auch die, BD. Martino 
ihm will fehaffen laffen. “Denn wo feine | zufalien, unangefochten nicht Iafen, ud. 
fich unterftehen, Rittenberg einen bofen 


bringen. 


Endlich hat ſich D. Martinus wiederum 


fen, als es von vielen dafür geachtet wird, Namen zu machen, da GOtt für fen. 


Y 


diger Freunde befchloffen, an das- zukünftis 
ge Eoneilium zu appelliven, und fi) von kaͤme, fo wuͤrde Die Univerfität bey menſch⸗ 





ſo will er mit Fleiß feiner Lection warten. Der Rector zu Wittenderg bittet mich 

So er aber mit paͤbſtlichem Bann bez ſchriftlich mit allem Fleiß, mich zu bemuͤ⸗ 
ſchweret würde, fo hat er mit Rath verftän- ben, damit wir ja D. Martinum nicht von 
FBistenberg verlieren. Denn fo ermeg 


- Stund an darauf von Wittenberg zu tdun | lichem Gedenken dieſen Schaden nicht übers _ 


an die Ende, da er verhoft, folgende Erlins 





winden, und überaus viele Studenten und 


derung unbefhwert zu erwarten. Denn er guter Leute verlieren. 


hat ſeinen Willen ganz in GOttes Willen 
damit geſtellet, und meynet, wenn er vier⸗ 
hundert Koͤpfe haͤtte; ſo wollte er ſie ehe al⸗ umgehen pil. Einer hat geſagt, man ſoll 


Es ſoll vor dem Legaten berathſchlaget 
ſeyn worden, wie man mit D. Martinus 





le verlieren, denn er den Artikel, den hei⸗ ihn zu einem Widerſpruch dringen. Der 


ligen Glauben belangende, widerrufen andere, man ſoll ihn gefaͤnglich fesen. Der. 


wollte \ deitte, man foll ihn umbringen. “Der viers _ 


x Ehren und unterthänigen Gehorſam ber |, 
das unduͤtige pabftlihe Breve nichts ma⸗ 
chen. Aber ſonſt wollte er der Roͤmer Tür, 


‚Er will auch meinen gnädigften Herrn zulte, man fol ihn mit Guͤtigkeit und Glimpf 
ſtillen. 

Es meynen etliche, dem Legaten ſey nicht 
wohl mit dieſer Sachen geweſt. Denn 
Zuheri ee a1, Theil, (B) nach» 





> 





18% 1. Tob. Aurifabers Brzeblungen derer Begebenheiten mit Lucbero gr 
— —— — — — — —“ 
nachdem er ſeine Botſchaft um den Zehen ‚fie Aurifaber, oder ein anderer gemacht. Man 
Be bel — a ge wede Ara —— rom. I, op. Witemb. 5 
1. Ienenf. p, 221. Deutſch in dem I 
noch anders erlanaet, ſo wohte er Doch aufs! Witt. Tb. 9.64. im I. Jen p. 142. im L. AL | 
wenigſte dieſe Sache gerne wohl ausgerich⸗ tenb. p. 258, und im XVIL Ceipz. p. 222:. 
‚tet haben. m Jahr nad) der Geburt Eorifki sig. 
Was weiter nach D Martinus Ab⸗ ft Er Carol von Miltitz, einer vom 
fchied gefchehen, und wie ſich der Legat ge— Apeli in Meiffen, vom Pabſt Leone X abges | 
gen der Apsellation geftellet hat, wird, ob\fertiger in Deurfchland zu dem Durchlauche : 
GOTT will, der Prior zu unfer lieben tigften Fuͤrſten, Herin Sciedrichen, Her 
Grauen Brüdern zu Augfpurg auf ſeine zogen zu Sachfen, Ehurfürften ıc. welcher 
Ankunft zu Wittenberg allenthalben an⸗ eine guͤldene Roſe (wie fie es nennen,) mit⸗ — 


| geigen. brachte von Pabft Leone X. fo den vierten 
Der nuncius apoſtolieus hat mit D. — in der Faſten zu Rom, wie da 
Martino gar Fein Wort geredt, Gewohnheit, dem Volk geweifet %. Denn 


Stabius liegt zu Augſpurg Frank, hat obwol Herzog Sriedeich ſich daſür nicht 
derohalben zu D. Martino nicht Fünnen\ausgab, als der fuͤr recht wollte vertheidi⸗ 
kommen. gen, was Doctor Martinus wider das Ab⸗ 
DD Johann Eck iſt dem D. Martinus laß hatte laſſen ausgehen; gleichwol wollte 
zu Liebe gen Augſpurg kommen, hat ſich er auch nicht drüber. Rchier ſeyn, noch mit 
freundlich gegen ihm geftellet, fich auch er⸗ Gewalt D. M. Luthern unterdricken, weil 
boten, herein zu kommen, und mit D,. Carl |die Sache dazumal noch unerkannt, und 
ftad feine Sache in einer Difputation zu kein endlich Urtheil der Kirchen drüber: er⸗ 
Leipzig auszuführen; des find die von Wit⸗ gangen war. 
tenberg froh und willig. Drum bemühete fich Pabſt eo, fürchte 
, Der Auguftiner Cardinal ift Begat in wie er konnte, allerley Mittel, fertigte ab 
‚Hifpanien, wie der Prediger in Deutſch⸗ ‚mehr, dent einmal Ern Carol und ‚andere 
Fand — Botſchaften zu Herzog Friedrichen, ihn wis 

Die Auguftiner verfehen fich wenig Sur der D. Mattin zu bewegen und-einen Unz 
tes zu ihrem neuen General, welcher zuvor willen zu faffen, daß er groͤſſern re N 

des Ordens Procurator gerveft ift, und ſoll wendete, und Die Sache wider Luthern mit 
den Deutſchen faſt ungeneigt ſeyn; darum der Shaͤrfe vornahme, Da nun Er Ca⸗ 

haben fich die Linfern wohl vorufehen, * von Wikis die guͤldene Roſe überreicht, 
Der Legat ſoll ist laſſen D. —— er an und erjehlete Die ſchwere Klage 
deutſche Predigt vom Ablaß in das Latein und erften Befehl Pabſts Leonis, beklagte 
transferiren; was er daraus will klauben auch mit traurigem Gemüthe den Anfang, 
wird man vielleicht auch erfahren, dadurch Die Spaltung und Zwietracht der — 
- Eee Kirchen erwahfen, und fhob die Schuld 
| ffentlich auf D. M Luther, und heimlich 
3 Die der Sant En ls von Mile mitimigwerdeckten Worten auf Herzog. Friedeis 
Re as zu — vorgeſetzte Er⸗ chen zu Scahien; ei: begehrend mit hoͤchſter J 
sehlun 1 Bitte und Flehen, daß D. M. Lurher uns 


3 ge 
ki Se wird gleichfols unter die Apri aberiſchen Be 
misgebradit; wiewol —— it vb vergeirücht, wire — ver — Carol 















‚2or 3 Anno 1519, und 1520, 2* 


von Miltis zu Hofe, wenn er über eine Zeit lehret und unterwieſen wuͤrde. Denn bie 
wiederkommen, oft vorgebracht und fleißig] anber fey ihm Gewalt gefchehen, dieweil 
getrieben. a man. ihn ſtracks verdammet habe, chen, 
Da man fich aber berathſchlagte, was denn er mit, Wahrheit und Grunde einiges 

‚vor Antwort man Carol von Miltig geben) Irrthums uͤberzeuget fey, 
- füllte, Hat der ehrwuͤrdige Here D. M.| 2. Den 24. Tag Janugarii hat der Bis 
Lucher diefe fünf folgende Artikel (welche zu, ſchof von Meiffen ein Verbot laffen ausges 
‚vor Carol von Miltig zu Hofe oft in der, ben, wider eine Predigt D. Mart. Luthers, 
Klage angezogen hatte,) twiederholet zu Al⸗ darinnen er Herathen, man follte denen 
tendurg, in Heren Georgen Spalatini| Layen das Sacrament des Altars in beys 
Haufe. : derley Geftalt reihen. Darauf denn Lu⸗ 
"Hierauf folgen die Artikel ſelbſt, welche bereits) ther mit aller "Befcheidenheit wiederum ge⸗ 
Sn BU Samml. p. 834. einver: antwortet, und angezeiget hat, daß er füls 
— ches nicht für ſich ſelbſt, aus eigener Ges 
> malt, wolle einführen, fondern es einem ges 
meinen chriftlichen Concilio zu bedenken ges 





Bas) 





Johann Autifabers Hiſtorie von der zu 


EN Ä 3 DEN: \ 
a ee u 3. Den 4. Tag Februarii hat D. Mars 
& imXV. Th. diefee Samıml, p- 1408: tinus Luther an den Erzbiſchof zu Maynz, 


Albrecht, Cardinal, gefchrieben, und über 

Be ee | fen —— — 
Zohann Aurifabers Bericht, was ſich und ernſt lich gebeten, S. ©. 5, Sin. walls 
a — Cuthers Lehre vornemlich ten ihm in feiner Sache behuͤlflich feyn. 





* 


zugetragen, und zwar Desgleichen hat er auch denſelbigen Tag ge⸗ 
Anno 1°20 fchrieben an Biſchof Adolphen zu Merfer 
1520 burg. Aber ihm ift in ihrer beyder Antwort 


Iſt in dem J. Altenb. Th: p. 549. und im XVIL | wenig Troft und Hülfe zugefager worden. 

.  Zeips. p. 289. befindlich. | 4 Den 6. Tag Aprilis hat D. Marti⸗ 
a ES J. 0 Inne Luther eine ſehr unterthaͤnige Schrift 
Gm Jahr nach der Geburt unfers HErrn an Pabſt Leo den Zehenten diefes Namens 
& und Heilandes JEſu Ehriftiıs2o. hat gethan, und ihm das Büchlein, von der 


D. Martin Luther den 15 Tag Sanuarii | chrijklichen Freyheit, zugeſchickt, damit man 


an den römifchen Käyfer, Carola den Fünfs ja fehe, daß er anders nichts fuche, denn 
‘ten, ein fehr ernftlich Schreiben: aus Witz | allein die Warheit der heiligen göttlichen 
tenberg gethan, - und begehret, daß feine| Schrift an Tag zu bringen, und die irren⸗ 
Kaͤpſerl. Majeft. Ihn nicht unverhoͤrt ver⸗ den Gewiſſen zu lehren und unterrichten. 
dammen, fondern fich feinee Sachen, ſo 5. In diefem Fahr haben fich die Ro— 
ferne er Recht babe, und bie zu endlichem | maniften wider den Ehurfürften zu Sach⸗ 
Ausſpru he annehmen. Darzu auch öffent: |fen, Herzog F:iedrichen, gröblich vermerken 
- Lich proteftiret und bezeuget, daß er in alle|laffen, mie verhaßt S. Ehurfürftl. Sm. 
Wege millig und bereit fen zu folgen, wo er des Fursers halben, zu Nom ſey Daß 
etwas beffers aus der heiligen Schrift A. Dr ©. Ehurfürfii. On, ſich inona 


= 


Br: 


5 


denn aus S. Ehurfürftl, Gn. Verantwor⸗ 


/ 


| vertheidiget. 
chen unfinniges Toben und tyrannifch Wuͤ⸗ 
ten feiner Widerſacher, der Papiften, D. 


zuvor geftheben, wider das Pabſtthum ale 
Des Anticheifti eich, zu fihreiben. 





derheit Daher — A Wie — gegen — — 


ausgehen laffen. N 
tung, und des Pabſts Gegenantwort, fol 10. Und dieweil zuvor die kcpben Gohen. 
hievon im Druck ausgangen, gnugſam Fan Schulen, Lünen und Coͤlln, D. Mast. Lu⸗ 

verſtanden werden. thers Bücher, als die da ketzeriſch wären, 
6. Den 8. Tag Julii hat Pabſt Leo ei ſchmaͤhlicher Weiſe ‚verbrannt: da hat D. 
ne Finderlihe Bulle wider D. Mart, Lu Martin 1 Luther in Diefem 1520 Sahr, als 
thern ausgehen laffen, in melcher feine un Jam ıo Tage des Ehriftmonats, anch des 
menſchliche Thranney, auch greulicher Haß Pabſts Decret, Decretal, Sext. Clemen- 
und Neid wider die Warheit des goͤttli⸗ |tin, Extrauagant. famt der Bulle Leonis X. 
chen Worts geſpuͤret wird. Dieſelbige |fo neulich wider ihn ausgegangen, item, die 
Bulle hat D. Eck zu Nom erpractigivet Suimma Angelica, auch &ccit, Emferi, und. 





und gegen Leipzig gebracht, und vermehnet, andere des Pabſts Finger Bücher, zu 


D, Mart. Luthern damit gar zu dämpfen. Wittenberg vor Dem Elfter(bor, hinter dem 


Derhalben D, Luther verurfachee worden Spital, verbiennet, und tie Urſachen for 
zur Antwort. Hat den Greul des Pabſts [ches Brands | im Druck ausgeben laſſen. 
| offenbaret; auch herwiederum feine Lehre 


ın, In diefem Jahr haben auch Smfer, 
D. Hieronymus Dchfefartb, und D. Murs 
nar zu Leipſig, wider D. Martin ns = 
heftig — | x 


Anno 1521. 


Siehet i im I. Bisleb. Tb. 2.43. il, Altenb ; 
. 29: 929. und im XVII. Leipʒ. p. — 


TEN 


3. Im Monat Novembris iſt ein Reichs⸗ Sn diefem a521. Fahre Fat Diranuus 
349 zu Coͤlln gehalten worden, dahin der Emſer zu Leipzig heftig wider D.M. 
Pabſt weene Sefandten gefehict, ‚mit Na⸗ Luthern deutfch gefhrieben, und folches aus 4 
men, Marinus Caraceiola, und Hierony⸗ Anhebung Herzeg Geurgeng zu Sachſen, 


mit Grund der heiligen Schrift öffentlich 
7. Und bat diefebige Bulle, und derglei, 


> RE, 


Luthern Urſach gegeben, defto heftiger und] 
mit mehr zornigen Worten denn von ihm 


mus Aleander, die bey Räyfe r Caroln, und welchen hart verdroß, daß D Luther wi⸗ 


Herjog Friedrich, Ehurfürften, fleifig gestder den Biſchof zu Meiffen öffentlich ge 





worben und angehalten haben, Daß er woll⸗ ichrieben hatte, Item, daß er den Pabſt 


= ſtrofen, oder = dem Pabſt gen Rom willen von den Bildern. 
uͤberant worten. 2. Dergleichen bat Murner auch wider 


oͤffentliche Apvellation und san ul Der Biſchof von Meiſſen — 


ben von ſeinen Feinden zum hoͤchſten bedraͤn⸗ ſelbigen Scribent und Feind verachtet, und 


te des Luthers Buͤcher verbrennen, und ihn, |fo heftig angegriffen im Buch an den chrife S 
den Luther, entweder. felbft mit Sefängnif lichen Adel, und um D. —— Buchs 











9. Nachdem num ©. Luther allenthals ihn gefehrieben. Aber D. Luther hat den» 


‚get, und mit mancherley Mandaten verklei⸗ ihm auf feine drey Buͤcher nicht viel geant⸗ 
nert wird: hat er auch in dieſem Jahr eine wortet. | 


= 


| wieder geantwortet. 
Worms viel durch Deri0g Friedrich Ehur- | von Franzoſen abfiel 


ſeburg haben viel Bibe D. Maetin Eur | Eart ein erfihrecflich und ernſtlich Mandat 


2 — 





2 Anno or. und 1722, 25* 





* — und verbrennen laſſen. oder Ediet wider D. Martin Luthern und 
Es hat auch Ambroſius Catharinus ſeiner Lehre, Buͤcher und Schriften, und 
in Sralia, ein Thomift, wider D. LZuthern | alle, fo fich feiner ‘Perfon annehmen, und 
ein Bud) gefchrieben, und des Pabſts Pri, | feiner Lehre anbängig macheten, ausgehen 
mat und Hoheit geſchuͤtzet; dem D, Luther | laffen, und mit folchem ernftlichen Mans 
dat wider den Luther bey dem Pabſt zu 
5. Und nachdem vor dem Meichstage zu | Nomfo viel Danks erlanget, daß der Pabſt 
und ſich mit Ihrer 
fürften mit D. M. Luther, etliher Artikel! Majeftar in Bimdniß einlieſſe. 
halben, gehandelt ward, die er mwiederrus] : 9. Da ſolch Manat öffentlich verkuͤn⸗ 


fen ſollte, fo wollte ers nicht thun; wie digt und publicirt ward, verſchaffet Herzog 
denn ſeine Urſachen in einem Brief an Chu⸗ Friedrich zu Sachſen, Ehurfuͤrſt, daß durch 


fuͤrſt Friedrich, im erſten Jeniſchen Tomo | etliche vertrauete vom Adel, nicht weit ven 


an. ıs2r, gedruckt find, und erbote ſich vor Waltershaufen, auf. feiner Reiſe von 
den Ständen des Neichs auf dem Reichs | Worms nach Wittenberg D. Mortin Lus 
tage zu Worms williglich zu erfcheinen, und | ther gefangen, und auf das Schloß ARard- 
feiner Lehre Antwort und Rechenſchaft zu berg, uͤber Eiſenach gelegen, heimlich ges 


geben. 
bey Käyfer Carln endlich dahin gearbeitet 
bat, daß Seine Känferliche Maieftät ber 
williget, die Sachen zu hr. Maiefkät 
Händen zu nehmen und. öffentlich alda zu 
verhoͤren. 

6. Und find darauf D. Martin Luthern 
die Geleitsbriefe Der Käyferlihen Majehät, 
Churfuͤrſt Fridrichens und Herzog Johanns 
auch Herzog Georgens zu Sachſen, des: 
gleichen des Landgrafen zu Heflen gegen 


. Wittenberg zugefthicket worden, durch Ca⸗ 


ſpar Sturm, Chrenhold. 


7. Den Dienftag nach Mifericordias 


Domini iſt D. M. Luther gen Worms 


ankommen, und ift die Hiftoria derfelbigen 


ganzen Handlung im erften Jeniſchen deut: 
fchen Tomo reichlich zu finden. Auch it 
DM. Luther aufden Freytag nach — 
late von Worms mit dem Herrn Nitolao 
von Amsdorf wieder abgereifet, und aus 


Friedeburg an Den Kaͤhſer und an alle 
Reichsſtaͤnde — Briefe sefchrieben. 
Tag Daji bar ‚Küpfer 


8 Den achten T 


— 


Welches denn Churfuͤrſt Friedrich fuͤhret, und daſelbſt faſt ein ganz Jahr ver⸗ 


borgen gehalten ward, damit ſeiner Wider⸗ 
ſacher Toben etwas aelindert wuͤrde. 

10. In dieſer ſeiner Pathmo oder Einoͤ⸗ 
de hat er viel ſchoͤner Buͤchlein geſchrieben; 
als von der Beicht, ob der Pabſt ſie Macht 
habe zu gebieten, von den Kloſtergeluͤbden, 
von der Winkelmeffe, den.xı9 Pſalm zu 
beten, um Erhebung göttliches Worts, wis 
der den groffen Feind defielbigen, den Pabſt 
und alle Menfchenlehre.. 
leaung des 37 Pſalms, mit einer fhönen 
Teoßfehrift und Rermahnung an das ars 
me Häuflein Chriſti zu Wittenberg; item, 
eine Poſtill über Die & vangelia und Epifteln . 


en. 
Ingen der hohen Schul Paris zu Richtern 
geſetzet über D. Luthers Buͤcher, und dies 
ſelbigen, Durch Verzeichniß etlicher Artikel, 


hen Druck aufden 15 
fem 352: Schr verdammet. 
( 


ER 


B)3 12. Auf — 


Item, die Aus⸗ 


des ganzen Jahrs alda angefangen zu ſchrei⸗ 
nr Hiezwiſchen haben fih auch die Thens 


fo da unrecht feyn folten, in einem öffentlie _ 
Tag Aprilis in die⸗ 


* 










 26* I, Job. Aurifabers Erzehlungen derer Begebenheiten mit Luthero, 27* # 
v2. Auf welche Schrift nicht allein D.|hiegreifihen ale Teuerung und Merderung. 
Luther ganz ſcharf und hoͤhniſch ſondern der Religion verhuͤten mohten, nach Schalt * 
auch Philippus Melanchthon weitlaͤuftig und Ausweiſung aller Artikei, fo in ſelben 
geantwortet, und nach der Länge angezeiget Edict ordentlich verzeichnet und begriffen 
bat, auf was Grund und Fundament D.|find; wie denn diefes Edict nächfifolgend ger 
Luthers Lehre vornemlich beſtehe. druckt iſt. a) er 
ı3. Auch bat Latomus in diefem Jahre] 2. Auf ſolch Ediet, dieweil es ungleich 
wider D. Mart. Luthern gefchrieben, dem gedeutet ward, hat D. M. Luther ſeine Er⸗ 
Lutherus auch geantwortet hat. klaͤrung an die verſammleten Reichsſtaͤnde 
4. In dieſem Jahr bat auch D. Mart. in Druck ausgehen laſſen. er 
Ruther auf dem Sonntage nad) Tatharina,| 3. In diefem Jahr bat D. Martinus 
eine feharfe doch chriſtliche Schrift an den) Luther feine Lehre mit vielen Lefen und ſteti⸗ 
Cardinal und Erzbifhof zu Maynz, den Ab⸗ gen Predigen heftig getrieben und weit aus⸗ 





* 


laß und die Prieſterehe belangend, uͤberſchi⸗ gebreitet. ei 
Bee 4. So iſt auch der Priefter Ehe in dies 
15. Im Ende diefes Jahrs hat die Kaͤh⸗ ſem Fahr wieder in Schwang kommen. 
ferliche Majeſtaͤt ein ernft Schreiben, des Denn der Probſt zu Kemberg, M. Ba 
Datum ift in Worms den 25 Novembr.|thulomäus Feldkirch, der erfte gemefen if, 
an die Univerfitat zu Wien in Defterreich| ſo ein Chemeib genommen, deme D. Ans 
gethan, dariunen er ernft gebeut, fie woll-\dreas Carlſtad, Domherr zu Wittenberg, - 
fen D. M Luthers ausgegangene Schrif- gefolget, und ehelich Beylager zu Witten 
ten und Bücher /nach gewoͤhnlicher Ord⸗ berg gehalten. Item, der Pfarrherr zu 
nung mit Feuer verbrennen. :  .Eranad), Er Johann Grau su YBittenberg 
— — — — — au) Hochzeit gehalten, welcher bald herr 
Anno 1522, jmd Mer a 
— — 5. So hat auch an den deutſchen Orden, 

en ma Br DIE Sean »233% daß ftefich in den Eheftand begeben follten, _ 
En A R ID, Mart. Luther in diefem Fahr eine fons 
Be NND 1523. Iderliche Bermahnung in Druck ausgeben 
Iſt sr p. 180. im IL. Alt. Be — — — b N Er 5 er h 
and im XVIIL Zeips. p. 473. anutreften.), 6. Es haben auch die Domherren im 

Br Samıml » 2515 when man bier one Qrlft 1u Wittenberg aus D. Luthers viel 
abgedruckt, um das vorige in feinem Zufammen, faͤltiges Schreiben, Unterricht und Anmahr ⸗ 

hange darzuftellen. 3 nung und Vermahnung, ihre gottlofen Ce⸗ 











— 


ſ.eremonien mit dee Meſſe, Heiligendienſt, 
Rh Fahr 1523 haben der Käyferl. Maj. Bigilien, und andern, geändert und fallen 
8 Sefandten, mit famt andern des laſſen, und dagegen chriftliche nügliche Ce 
Reichs Ständen, auf dem Tagezu Nürns|vemonien, mit Vredigen, chriftlichen Lectios 
‚berg verſammlet beſchloſſen, und ein Edict|nibus und nüslichen Gefangen und andern 
öffentlich ausgehen Yaffen, darinnen auf das angerichtet. 0. 
folgende Jahr ein Eoncitium beſtimmet und| 7. Doctor Johann Faber und Emfer zu 
allen Obrigkeiten geboten worden, daß ſie Leipzig ſchrieben heftig wider D, Mar — 
— a Ba 


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Baar... ’ - Anno 1523. | 29* 
Luthern Als nun in dieſem 1523 Jahre der heiligen Schrift moͤchte vereinigen und 
Pabſt Adrianus der Sechſte diefes Namens, |vergleichen. - 
zu Rom im Herbftmonat mit Todeabgan-| ıo. Zu folcher gutlihen Handlung folk 
gen, und Klemens VI: zum Pabſt erweh⸗ ten noch zweene weltlihe Fürften, fo man 
let ward: hat er ſamt feinen Eatdinälen eie Die vermögen Fünnte, gezogen werden, Die 
nen Lesaten, als Campejum, in Deutſch⸗ da anhoͤreten, wie diefe Handlung erginge. 
land gen Nürnberg gefandt. Aber als der Alſo ift Herzog Sohannes und Herzog Ges 
Legat den Ehurfürften zu Sachfen nicht al- Jorge zu Sachſen, darzu vorgefehlagen mors 
da funde, an dem er befonders Werbung den. Und da diefelbigen nicht zu vermögen, 
hatte: vermahnete der Pabſt den Churfürz ſo follte man andere weltliche Fürften,, oder 
ſten zu Sachſen fehriftlich zum andernmal, zum wenigften zweene Srafen dazu gebraus 
- daß er gen Nürnberg perfünlic) ankommen chen. : 
wollte, und feinem Legaten behilflich feun,| sı. Aber D. Martinus foll fich mitlers 
daß die ſtreitige Religionsſache beygelegt, imeile feharfes Schreibens, fonderlich aber 
und gemeiner Friede und Einigfeit in der der harten Schrift wider die Obrigkeit, 
‚Kirche deutſchen Landes erhalten würde, enthalten. Auch folte D. Martin Luther 
8. Hiezwiſchen ift auch von etlichen aufimit gnugſamen Geleite, zu und abe, auf 
Mittel gedacht worden, Durch welche die|forchen Handelstag zu Fommen, verfehen 
Spaltung der Religion zwifchen D. Mart.|werden. Und was alsdenn auf dieſem Tas 
Luthern, auch feinem Widerpart, möchte!ge gehandelt, und Durch die beyden geiftli« 
‚bingelegt werden. Wie denn weltweifelchen Churfuͤrſten und Fürften, famt den 
Heute immerdar in Religionsfachen, weltlichen beyden Fürften oder Grafen, nicht 
‚gleich als wenn es Weltſachen wären, |befchloffen, das zu offenbaren ſeyn folte, daß 
Pflegen zu mitteln, daß man eine Derz folches ungeoffenbarr bliebe, und in Geheim 
gleichung treffen, Chriſtum uud den |gehalten wurde. Rn, | 
Teufel in ein Bette zuſammen legen] ı2. Darauf D. Martin Luther feine Ant 
möchte wort, auf Anfuchung Churfuͤrſt Friedrichs 
9. Und war dis der Vorſchlag: Man zu Sachſen, auch geftellet, und fein hartes 
follte eine Wahlſtadt ernennen, als Zerbſt Schreiben entfchuldiget, auch über D. Jo⸗ 
oder Naumburg, da ungefehrlih um Mi hann Fabri, des Biſchof zu Coſtnitz Vica⸗ 
chaelis der Cardinal und Erzbiſchof von rien, und Emfers Lafterbücher wider ihn 
Mayız und Magdebura, und der Biſchof ausgegangen, Flaget, und anzeiget, daß 
von Merfeburg, auch D. Martinus Luther er feiner Sachen Feine Scheu trage,nob 
einkommen und erſcheinen follte. Dafelbit fich ihrer ſchaͤmne; ſondern wollte fie - 
ſolte jegliche Parteh vier oder fünf Perſo⸗ wider alleTeufel erhalten, Aber aus dir 
nen zu und neben ſich zu ſolcher Handlung ſem Handelstage ift auch nichts werden. 
‚ziehen, und aufs glimpflichfte von D.Mar- | 13. Sonſt hat D. Martin Luther in Dies 
tini Lehre, Sachen und Artikeln reden und ſem 523 Jahr viel nuͤtzliche gute Büchlein 
‚handeln, feine Antwort und Untereicht hoͤ⸗ drucken laflen ; als, an den Rath von Pra: _ 
‚ren, und verfüchen, ob man diefelben Arti- |ae, wie man Kirchendiener erwehlen, item, 7 
Tel, alle oder zum Theil, nach beyderſeits Menfchenlehre meiden falle. Auch mieman 
eingeführten Gruͤnden und Anzeigungen aus chrijtliche Meffe halten, item, von —— 








or I, job. nedfabers — derer een mit ——— | 


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gen Geremonien. Er hat auch rider den] 4. Er ließ auch eine — 
Canon oder die Privatmeſſen, daß ſie ein ausgehen an Herzig Friedrich zu Sacıfen, 
erſchrecklicher Greuel fey, eine herrliche Churfuͤrſten, und an Herzog Johanns fein 
Schrift ausgehen laſſen. J nen Bruder. Item, an Die Stadt Muͤl⸗ 

| haufen, wider den aufruͤhriſchen Seit Thor h 

Anno 1524 BR mas Müners, um Zeuguiß, daß feinderz 

Stehet in der Eisl T. Tb. v. 197. der Al. II. zu Feiner Empoͤrung, Unruhe oder Auf 
.». 864. und der wo XIX. P- — rur geneigt geweſen. 

5 5. Und nachdem droben im 22 Jahr ge⸗ 

Sn dieſem ı524 ah ift ein nen Kaͤhſerl. hoͤrt, wie D. Andreas Carlſtad, (als D. 

5 Edict wider D. Mart. Luthers Lehre Sucher i in ſeiner Pathmo gervefen,) zu Bi 

und Perfon ausgangen, Datirt den 18 Apri⸗ femberg in ver Kirchen aus Ehrgeiz Aende⸗ 

is zu Nürnberg. Solches Edict hieß D. rung und Neuerung hatte angericht, dar 

Mart. Luther felbft drucken, neben dem wider Doctor Luther mit Iefen, predigen 

Mandat, das zu Worms Anno 1521 wider und fehreiben ſich gewaltiglich feste, da er⸗ 

ihn ausgangen wars; machet eine Vorrede |weckte der Teufel eine groſſe Feundfchaft in 

davor, und zeiget darinnen an, daß diefe D. Carlſtad wider D. Luthern, darüber 





———— — 


beyde Kaͤhſerlichen Mandate uneinig und 
wider einander wären, Iſt unerſchrocken 
und beſtaͤndig in feiner Lehre, und vermah- 
net die Furften und Oberfeiten, daß fie fich 
an ihm und feiner Lehre: nicht vergreifen 
follen. . & — 
2. Die Univerſitaͤt Ingolſtad verdam- 
met auch D. Martin Luthers Lehre, wi. 


der die er denn gefchrieben: tie denn fonft, 
die 


—— Bullen und andere feine Wi— 
deriacher ihn hartin diefem Jahr mit Schrifs 
‚ten angegriffen haben. Aber ex hat fich 
. gervehret, und wider Die Erhebung Bilchofs 


Benno zu Meiffen: item, wider den Ro⸗ der zu bringen, fo war es vergeblich. Auch 
maniften in Leipzig, dergleichen rider das ftrafte ihn darum die Univerfi tat zu Wit⸗ 
ganze Pabftthum und Greuel der Stillmef: tenberg und handelten in der Sachen Phi⸗ 


fe oder den Canon heftig geichrieben. 


3. Daneben bat er auch Troſtſchriften Dieferich von Bila; aber alles vergeblich 
fir. die Annehmer und Bekenner des Ev» | denn ob er fehon zu fchweigen fich ers 
angelii laffen ausgehen, als an die Ehriften| bote, fo practicirte er doc) heimlich O0 n 
zu Augſpurg, an die Miltenberger, an die voider. 3 


von Riegen in Kiefland: ikem Vermah 


nung an die deutſchen Fuͤrſten und Ctädte| follte ein Räte feyn, verdammete Magifters 
drucken laffen, daß fie Schulen für die Ju, und Do:torftand, in Univerfitäten gen 


gend u und beſtellen wollten. 





er ſeiner Perſon und Lehre gar todt feind 
ward, und verließ feine Predigt und Leetur 
zu Wittenberg, dazu er aus Churfuͤrſtlicher 
Stiftung, als ein Archidiacon verordnet 
war. ZogAanyrs23 auf ein Dorf, Perg 
witz genannt, allda ein Privat: oder Bauer 
leben zu führen; triebe felbft Die Pferde am 


Pflug, wollte nicht mehr Doetor Ans 


— Carlſtad/ ſondern Bruder Anders 
eiſſen. 

6. Ob nun wol D. Luther ſich aufs Bi E 
ſte befleißiste, ihn Durch Unterricht, Bitte, 
und Bermabnung auf die rechte‘ ahn wie⸗ 










lippus Melanchthon, D. Jonas und Herr 


7. Geriethe endlich dahin, daß jedermann . 


brauchlich, — Bil — ab vom = 


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BERTEB Anno 1524. 1525, * 
dieren, die fi) auf Handwerke begaben.| 12. In dieſem Fahre am 20 Gonntage 
Gleichwol gab er groſſe Heiligkeit und himm / nach Trinitatis hat Doctor Martin Luther 
liſche Offenbahrung vor , und lehrete wie feine Moͤnchskappe erft ausgezogen, und ei« 
man follte im Winkel auf die himmliſche nen ſchwarzen Predigersroc angefangen zu 
Dffenbarung und Stimme hören, und des Itragen, zu welchem Rock Herzog Friedrich 
Geiſtes gewaͤrtig ſeyn, und fuͤhrete die) Churfuͤrſt ihm zuvor das Tuch geſchenket, 
Beute vom mündlichen Worte ab, da⸗ mit diefen Worten: Erfellt ihm drauslaffen - 
durch GOtt alleine mit uns handelt. machen einen Predigersrock oder Moͤnch⸗ 
8. Und da er in Sachfen und Witten kappen, oder fo cs ihm gefiele, eine Hifpanis 
berg. nichts fehaffen Eunte, funde er fich in ſche Kappe, damit der Churfürft der Möns 
diefem 1524. Fahr um Michaelis in Duͤ⸗ che heimlich gefpottet hat. 
ringen gen Orlamuͤnda; denn alda um 13. Erasmus Roterodamus bat auch in 
die Saale viel himmliſche Propheten ſich dieſem Fahr wieder D. Martin Luthern 
verhielten und umfchleiften, und biffe allda ſich gelegt, und das Bud) von. dem freyen 
den Pfarrer Magifter Conradum aus, und Billen des Menſchen in feiner ‘Bekehrung 
vichtete das Bildfturmen dafelbft auch an. drucken laffen: dazu hat ihn König Heins 
9. Nun zog D. Martin Luther aus der rich von Engelland, (dem Pabft Clemens 
Fürften zu Sachſen Befehl zum Carlſtad in dieſem Jahr die guͤldene Roſe von Rom 
‚gegen Jena und Orlamünda, und handel in Engelland gefchickt hatte) gereitzet und ges 
te dahin ihn wieder zurecht zu bringen zaber|trieben, wie es Erafmus felbft begeuget in 
fein hoffartiger Geift ließ ihn zu Feiner Der einer Epiftel ad Cardinalem Eböracenfem. 
muth, Beſſerung noch Revocation kommen. Aber D. Martin Luther hat im folgenden 
Und wäre D. Martin Luther zu Orlamuͤn⸗ as: Jahre daſſelbige Buch gewaltiglich wies 
da ſchier mit Steinen und Koth ausgeworf⸗ derleget. | 3 
fen und ausgejagt worden. N 
10. Als nun nach langer, vielfältiger, ger 
pflogener Handlung, fo fich. bis ins dritte 
Jahr erſtrecket, bey Cariftadten Feine Aen⸗ 
derung gefpühret, da ward ihm endlich Durch 
ein Fuͤrſtlich Edict aus dem Sande zu ziehen 
gebstens darüber er ſehr erzuͤrnet, hat ſich 
in Seießland und darnach in Schweitz be⸗ 
geben, iſt ein öffentlicher Feind der Lehre 
Lutheri worden und blieben. - | N | 
. Und verneuert den greulichen Ierthun Jr dieſem asften Jahr iſt ein neu Feuer 
Berengarii vom Sacrament Des Abend⸗ angezuͤndet und ein groſſer Lerm ents 
mahls, als, daß daſelbſt nur Brod und ſtanden, welchen der Teufel wider D.M, 
Mein, und. nicht der wahre Leib und Blut L. Lehre erreget, nemlich der Bauern Auf⸗ 
 Sheifti gereicht und empfangenwerde: wel⸗ ruhr Denn Im Elſas und Schwaben, 
cher Serthum ſich je länger jeweiter gefioch⸗ auch in Franken und Thuͤringen die Bauern 
ten, und groſſen Schaden gethan hat, auch aufgeſtanden, Die Kloͤſter geſtuͤrmet, vieler 
noch heutiges Tages nicht geſtillet iſt. N Schlöffer und Sitze verbrannt 


sucheriSchriften 21. Cheil, e und 


Fr 









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Anno 1525. 


Befindet fih In der Kisl.I, 277. Altenb. TIL 
303. und Keipz. XIX. Tb. p. 302, Ohnerach⸗ 
tet der Anfang diefes Berichte Bereits im XVI. 
Th. diefer Samml. p. 196. mitgetheilet wor⸗ 
den: jo hat man doch bier denfelben nochmals 
und alfo die Erzehlung im Zufammendange ab⸗ 

drucken wollen. 

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mit ernften Schriften Dort, Martinus ur 5. In diefem Jahr hat fi) D. M. Eur ' 


ER — — — und andern — Dun, M. Luther ET | 
Dberkeiten den Gehorſam entziehen wollen, der den Sonnabend‘ nach Mitericordia® Do- 
ja fie auch wohl gar abzufchaffen und todt-|mini zu Wittenberg ankommen, und den 
zuſchlagen, vorgeben. Und ſonderlich war Sonntag Jubilate allda georediget —4— 
in Thuͤrinden ſolches Aufruhrs und Spiels) 4. Am Sonntage Santate hat D. M. 4 
Anfänger und Raͤdleinsfuͤhrer Thomas L. die Ordination der Prediger nach Aus 
Münzer, Pfarrherr zu. Alſtaͤt, der ſich mit ſtol iſcher Weiſe wieder angericht , nach der E: 
den Bauren gen Srankenhaufen gelagert. Fruͤhepredigt zu Wittemberg, und iſt M 
2. Wider dieſen Mordgeiſt legete ſich Georg Rorer der 1. Drdinande geweſen. 





eher, und warnete die Stadt Muͤhlhauſen ther in Eheſtand begeben, und am Dienfte 
- für dem Müner, ſchrieb auch an andere tage nach Johannis Baptiſtaͤ Tage mit 
Stände, für Empörungen und Aufruhrn Catharina von Bore, einer von’ Adel, ſo 

ſich zu hüten, Dergleichen ließ Philippus eine Cloſter Jungfrau geweſen zu Wir 
Melanchthon auch etliche herrliche Schrif⸗ temberg Hochzeit gehalten, welchen Ehe⸗ 
ten im Druck ausgehen, dieſen Brand zu ſtand er zuvor in den vergangenen Jahren 
ieſchen. Aber SDtt, als ein Stifter und| mit predigen und etlichen ſchoͤnen Schriften 
Schutzherr der Oderkeit, ſteurete dieſem | zum hoͤchſten aus GOttes Wort hatte ger 
Mordgeit balde Denn am Rheinftrom ruͤhmet und vertheidiget, auch vielen Leuten 
wurden der aufruͤhriſchen Bauern durch in geiſtlichen und weltlichen Staͤnden dazu R 
den Herzog | Anthoni von Lothringen viel gerathen und aebolfen. ie rl 


tauſend bey Elfas Zabern erfchlagen; aber| 6. Als Carlſtad D. M. Luthern und ſe⸗ 


die Schwaͤbiſchen Bauern ſind durch: den ner Lehre feind war und der Saeramen⸗ 
Schwaͤbiſchen Bund niedergelegt. So ha⸗ tirer Irrthum verneuerte, darum ihm denn 


ben Churfuͤrſt Johanns, Herzog Georg zu das Fuͤrſtenthum Sachſen verboten (welches 


Sachfen, Landgraf Philips zu Heſſen und Carlſtad hart verdroſſe und die € ud 
Herzog Heinrch von Braunſchweig bey ſeines Exilii alle auf ©. Luthern Teat egte; 
Frankenhauſen, die qufruͤhriſchen Bauern des ſich doch D. Luther gnugſam entſchut⸗ 
aucy gefehlagen, und ‚Thomas Muͤnjern ges\digte, und anzeiget daß es andere Urſa⸗ 
fangen und vor Miülbaufen koͤpfen laſſen chen hätte, warum die Fürften u Sachen - 
Fun einem ‚feiner Öefellen, genannt Pfeif⸗ ihnnicht wollten in ihrem Fuͤrſtenthum lei⸗ 
den,) und Carlſtad ſahe daß der Bauern 

3. Auf den Oſtertag als fruͤhe EM. Aufruhr gedaͤmpft war: fuͤrchtete er ſich auch 
Euch, zu Wittemberg gepredigt gehabt, iſt daß er in Gefahr feines Leibes, Lebens und 
er nach Mittage von dannen abgereifet nach Hüter kommen moͤchte; ſchriebe derhalben 
Mansfeld, und beſuchte Eisleben, Stolberg eine Entſchuldigung daß er mit den Auf 
Noethaufen, Erfurt, Weimar, Drlamün; ruͤhrern feinen Theil noch Gemeinſchaft ge — 
de, Chala und Jena, daſelbſt mit predigen|habt,deser ſich gnugſam purgiren wollte, 
und vermahnen der Aufruhr u ſteuren; aber 7. Dergleichen ließ er auch ein Buͤchlein J 
in feinem Abweſen iſt Herzog Friederich ausgehen, darinnen er bekennete dag er 
Churfuͤrſt mit Tode abgegangen zu Locha, feine Rehre som Abendmahlnicht definiendi, 
— nad) Jubil. zu Wittemberg bw fed er — an * — | bi 


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f 367 lud un: Anno 1525 #.1527. 13° 37 
fe, und wollte Fein Sacramentirer ſeyn. | Briefe, fie beyde durdy Freundlichkeit zu 
Schriede an D. Luthern, und bat ihn zum |gersinnen; wie er. denn von etlichen feinen 
hoͤchſten, Vorreden fuͤr dieſe ſeine zwey Herrn und guten Freunden dazu beredet 

Buͤchlein zu ſtellen, auf daß er aus der Leu⸗ ward: aber er lief an beyden Orten übel an, 

e gefaſtem Verdacht und Argwohn kom⸗ | und bekam greuliche Laͤſterſchriften zur Ant⸗ 

men mochte, wort. Ufo muß es oft weltweiſen Leuten 

8Solchs that Lutherus, als der den fehlen, die Glaubensſachen nach weitlicher 
Larſſtad gerne gewonnen und wieder zurech | XBeisheisheit und der Vernunft reguliren 

te gebracht hatte, und ließ beyde Büchlein | wollen, — — 

mit feinen Vorreden zu Wittemberg dine| 1. Am zwanzigſten Sonntage nach Tri⸗ 

cken, wie fie im 3 Tomo Jenenſi zu finden {nitaris diefeg Jahres hat man in Wittem⸗ 

find. Uber Doct. Luther ward von Carl. |berg am aller rſten angefangen die deutiche 
ſtad betrogen, und blieb Carlſtad ein Sa-| Miffe zu halten. | 
cramentirer nachmals wie vormals. Denn 





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a > 4 Ar 


Ketzer und le Ir bekehret oder; _ | Anno. 1526, 

wieder zurechte gebracht noerden. |. &. im XVL Ch diefee Samml. ; 

. 9. Um diefe Zeit hat Uleichus Zwinglius, En 
Prediger zu Zurich, ſamt Johanne Deco-f Anno 1527. 


lampadio Predigern zu Bafel, welche bey-I {2 * 
bein Schweiß bey Lutheri Kehre, veſt ftun.] Siebe in den 1 ist. ED: pas. im — 
den Die iveige Lehre vorm Abendmahl wie] Pre und Im SE Seipz . pe z6c. 
der auf die Bahn gebracht, ale daß das | se — 
Brod und Wein im Abendmahl nur ein en D. Martinus Luther Anno 
blos Zeichen und Bedeutung des Leibes und| YO 1526. eine chriſtliche und demuͤthige 
Blutes EHrifti wären, haben Diele ihre‘ Schrift an König Heinrich von Engelland 
 Dpinion durch viel Schriften und Bücher | sefhrieben, aus Bedenken und Rath des 
vertheidiget und geſchuͤtzet. Dawider D.|vertriebenen Konigs zu Daͤnnemark Chriv _ 
Luther ſich mit groſſem Ernſt gelegt, und die ſtiani (welcher eine Zeitlang zu Wittenberg - 
Lehre von der Gegenmwärtigfeit des Leibes au dem Schloß im Exilio ſich enthielt, ein 
und Bluts CHrifti im Abendmahl, aus Liebhaber der Lehre Lutheri war, umd ſeine 
Gottes Wort geſchuͤtzet und erhalten wel⸗ Predigten ſleißig hoͤrete) da ſchrieb Koͤnig 
ches einen groſſen Streit und Kampf in der Heinrich von Engelland ein giftig Laͤſter⸗ 
Kirchen gegeben hat. Und der Teufel aber⸗ buch wider Lutherum, und deutete ihm ſei⸗ 
mals ein groß Aergerniß erwecket, damit nen Sendbrief zum alleraͤrgeſten. Es ſo 
diejenigen, fo ſonſt in allen Artikeln chriſtlie aber Eraſmus Roterodamus deſſelbigen 
cher Lehre mit einander eins waren, in die⸗ Buͤchleins Schreiber und Meiſter geweſen 
ſem Stück vom Abendmahl :einer dem an⸗ feyn. Aber Lutherus lief wieder ein Büchs 
dern indie Haar fallen folten. lein ausgehen, des Name ift, auf des Kür 
- 10. Sn diefem Jahre fchriebe Doctor) nigs von Engelland Läfterfchrift Titel, Anke 
Martinus Luther auch an König Heinvich | wort Doctor Martini Luthers, twie ſolches 
zu Engelland, und an Herzog Georgen zu in dem XSL. Then die ſer Sammlung p. 
Sachen, hufliche Demürhige und gelinde 507. zu finden, — — 
— ei (€) 5 2. Die 


. Da dis Feuer im Stifte Magdeburg aufs | polig gezogen und unterwegens die Stadt 


4 


gangen find, bis auf das eini 


hat aber gewislich bedeutet, daß das Kiche| fürft zu Sachfen, eine Fuͤrſchrift anden Bir 





38* 1, Tob. Autifabers Erzaͤhlungen derer Begebenheiten mit Luthero. 
2. Die Stadt Halle in Sachfen, hat gefangen zu lehren, wieder verlöfchen füllte: 
einen chriftlichen gelahrten Prediger gehabt, | wie es denn nad) feinem Tode auch gefches 

Here Georg Winkler, von Biſchofwerdehen if. PEN N 
genannt, der das Evangelium hat angefars| 4. In Diefem Jahr iſt Konfer Carls 
gen zu predigen, und dag Abendmal des Kriegsvolk, des Oberſter war Herzog Earl 
Herrn EHrifti in beyder Geſtalt zu reichen. |von Barbon, nach dem Königreich Near 








gehen wollte, und der. Erzbifchof Albrecht | Nom angesriffen, belagert, und am 6. Tas » 
Sardinal, eben im Stift Mayntz haushielt, ge Maji erobert und geplündert. Da iſt 
iſt dieſer Georg Winkler durch biſchoͤfliche Pabſt Clemens mit den Cardinaͤlen in die 
Briefe aus Hall gen Aſchenburg gefordert, | Engelburg gejagt, und bis in die ſieben Mo⸗ 
und als er aus einem meuchelmoͤrderiſchen nat darinnen belagert, und eine ernſte Vi⸗ 
Anfchlage von dannen wieder gelaffen und |fitation gemefen, fo GOtt über den Pabſt 
abgefertiget worden nach Hall zu reiten, hat und feine Geiftlichen hatte ergehen laffen. 
man ihm fein Pferd genommen, feinen Ge-| 5 Am Gonnabend nach Vifitationis 
ſellen auch abgefchaffet, der zuvor mit ihm Mariæ, iſt Doctor Martinus Luther zu 


gereiſet war, und iſt auf des Erzbiſchofs Wittenberg in eine groffe Leibesfchwachheit 


Narren (der: Paflore hies) Pferd gefeger, und Krankheit gefallen. Dazu denn auch 
und ihme ein ander Beyreuter zugeordnet, | hohe, geiftliche Anfechtungen gefchlagen find, 
‘anf daß er im Hole, zu einem Halt, da und der Teourseift ihn ubel geplagetr.e8 
Strauchmoͤrder aufihn gewartet, gefuͤhret bat ſolche Schwachheit des Leibes und des 
wärde — Geiſtes ihn alſo gemartert und gemoͤrgelt, 
daß er in dreyen Monaten nicht wieder zu 





3. Als er nun von Aſchenburg auf zwo daß er 
Meilen kommen, da haben ihn Reuter im Kräften bat Fommen mögen. 
Holze angeplaset und erftochen.. Iſt alül” 6 Dis 27. Fahr hat noch einen herrlis 
Georg Winkler um der Lehre des göttlichen] chen; Befenner des Evangelii und Märtys 
Worts roillen zum Märtyrer worden. Und|rer gegeben, als Herr Leonhart Kayfer, der 
bat Doctor Martin Luther eine Troſtſchrift vom Biſchofe zu Paſſau gefänglich eingezo / 
an die Chriſten zu Hall uͤber ſolchen ihres gen, darum daß er gelehret hatte, es waͤren 


Predigers Tod im Druck ausgehen laſſen, nur zwey Saerament, als die Taufe und 


welche gefunden wird unten im X. Th. dies] das Abendmal des HErrn CHriſt. item, | 
fer Sammlungen pag. 2261. _ Für diefes! daß die Meffe kein Opfer fey, item die Moͤnch⸗ 
Mannes Todſchlag ift dis Portentum zu|gelubde und Fegfeuer waͤren nichts, unddaß 
- Magdeburg geichehen, daß im hohen Stift,Ider Menſch in GOttes Sachen Feinen freyen 
am Tage Circumcifionis Domini, in dert Willen habe. Um diefer Artikel willen ift 
Metten, alle Lichter verlofehen und ausge⸗ er als ein Keger vom Biſchofe und Doctor 
ae Licht, ſo fuͤr Ecfen, der mit im Gerichte gefeffen und vers 






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dem Sacramenthäuslein (wie man es hat| dammet, von Herzog Wilhelm zu Bahern, 
Pflegen zu nennen) gehangen iſt. Golches| den 16. Tag Augufti verbrennet. Far die⸗ 
‚bat durch einen Wind gefchehen moͤgen; ſen Mann hat Herzog Johannes Chur⸗ 


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des Eyangelii, fo Herr Georg Winkler an-Ifchof zu Paflau gerhan; aber fie — 


5 ‘ sr 17 
Ar u * — et 





Ber RENT Anno or. — zur 
geholfen. Ihme hat aber Doctov Martin Grauen, Furcht und Schrecken in Wit⸗ 
Luther einen ſchoͤnen Troſtbrief in fein Ger |temberg entjtund, daß die Studenten plößs 
faͤngniß zugefbickt. üch weggogen, und man die Univerfität ges 
7. Erafmus Roterodamus hat in Diefem \gen Icna in Thüringen verlegen muſte. 
dahr auch heftig wider Lutherum gefchries | 10. Dahin reiſete Philippus Melandys 
ben; aber Lutherus hat nichts drauf geant- thon mit allen Doctoribus und Profeſſori⸗ 
wortet, Darum, Daß fein Buch vom Servo bus; und blieben D. Luther und D. Pom⸗ 
Arbitrio durch Eraſmum unwiderlegt und mer alleine zu Wittemberg. Es kam auch) 
ungebiffen bliebe. he die Peſtilen; in D. Luthers Haus, daß et» 
8. Wider die Sacramentirer, als den liche Perfonen daraus Frank lagen; doch 
‚Zwinglium und Decolampadium (denen ſturb derfelben Beine, und wich D. Luther 
auch beyfielen Ürbanus Negius und Marti⸗ Inicht aus feinem Haufe; denn er fürchte 
nus Bucerus, welche zweene hernacher von ſich gar nichts fuͤr dieſer Plage. Nach⸗ 
 folhen Irrthum wieder ablieſſen) ſchrieb Imals hat er eine Schrift im Druck ausge⸗ 
- &. Martin Luther in diefem Fahre das hen laſſen, ob man für dem Sterben flie- 
geiftreiche Buch, des Titel it: Daß die hen möge. Am zehnten Tage Decembris 
Worte Eariftt, (Os iftmein Leib) noch iſt Doctor Martin Luthern eine Tochter, 
veſte ſtehen. Durch welches Buch viel Eliſabeth genannt, gebohten. | 
Fon in der reinen en ge: : | 
= flärkfet worden. Aber die Sacramentirer Kar 
huben an gar unfinnig und raſend zu mer: \ Anno 1528. u 
den, fonderlich Zwinglius, welcher heftig] Iſt in den gleich vorher angezogenen Theilen 
Lutheri befindlih, und zwar im I. Kisl, 
p. 427. im IV, Altenb. p. 452. und im XIX. 









darwider antwortete. Es that aber D. Lu⸗ 

thern DIE Aergerniß wehe, daß der Teufel SE 

folden Hader und Zank unter denen, Die ——— 
da alle ſich zur Lehre des Evangelii befan- 
ten, anrichtete, und Lutherus mit diefen fal- 


IT — 
SS m Anfange diefes Jahrs iſt die Univer⸗ 


ſchen Brüdern fich einlegen und Fämpfen & fität, ſo von Wittemberg gegen ihnen 
| | - um der Sterbensläufte willen verlegt, wie⸗ 


male, — | 
09, Nachdem der Teufel wider D. Eur |der nach Wittenberg ankommen, und hat 

thern und feine Lehre bisanhero gewaltiglich die Peſtilenz alda aufgehöret. 
 aufallerlen Weiſe, mit Toranneyund Bar-| 2. D. Mart. Luther hat auch die Sa⸗ 
 folguna, auch durch falſche Lehre und Nor |cramentiver aufs neue und hart wirdern 
 tengeifter nefiemet, aber von GOttes Gna⸗ | angegriffen, und feine groſſe Bekentniß vor 

den nichts erhalten, und ausnerichtet hatte; Abendmal, in Druck ausgehen laſſen, den 
) Fäfterern und Widerfprechern, nach St. 


da gedachte er, wie er die Univerfitat und 
hohe Schule zu Wittemberg (daraus ihme Pauli Lehre und Befehl, das Maul damit 


und feinem Reiche alfo groffer Schade und zu fiopfen, und die Warheit a e 
und 


Abbruch geſchehen) erſtorete und verwuͤſte⸗Worts durch ſolchen feinen Kampf un 
te. Derohalben erweckite er aus GOt es Streit mit den Sacramentivern, zu verthei⸗ 
Berhänanı alda eme Peſtilenz, daran doch digen und zu ſchuͤtzen. 
ein 

F 


‚wenig Perfonen flurben; davon alfo ein! 3. Hievon möchten Diejenigen wo 
IN Man Erem⸗ 





des Evangelii Lehre angenommen, und ge 


42* 1. Joh. Aurıfabers Erzehlungen derer Begebenheiten mit Luthero. 
Exempel nehmen, wie man ſich ernſtlich wi⸗ hat ſich in etliche Jahre, um ſeiner groſſen 
der Rottengeiſter und falſche Lehrer ſetzen Geſchaͤfte willen, verzogen, bis es ganzlich 
follte, ‚die da fonft nicht alleine wider fie ſetzt iſt gefertiget worden. ee [ 
nicht mehr reiten noch fehreiben wollen,| 8. Es ift auch die 
fondern auch nicht leiden, daß man der Ge 
fellen gedenke. N 9 
4 Er lies auch eine ernfte Dermabnung — 
ausgehen, ſich für der Lehre der Sacra- als König Ferdinand, den Ehurfürften zu - 
mentſchwaͤrmer zu hüten, und ift in diefem) Brandenburg, Herzog Georgen zu Sacıfen, 
- Sabre Urbanus Negius von den Sacra⸗ die Herzoge von Bayern, und die Bifchöfe - 
mentirern wieder abaefallen. Maynʒ, Würzburg und Bamberg, abge 
5. In diefem Fahre hat der. Teufel ein|fchaft, und durch -Unterhandlung des Cry 
neu Feuer mit Motten und Secten ange biſchofs Richardi zu Trier, und Pfalzgraf 
zuͤndet, daß die Wiedertaͤufer fich erftliich Ludwigs, beyder Ehurfürften, viefe Zwies 
ereugefen und auf den Plan kamen; wider |fpalt verglichen; wie droben im 26. Jahr iſt 
welche M. Luther einen herrlichen Brief (da⸗ vermeldet worden. 
rinnen ihr Irrthum verleget ward) drucken) 9. In diefem Fahr hat ſich auch ange 
ließ, und alfo der heilige Mann alle Luͤcken ſponnen die Uneinigkeit Herzog Gevrgens zu 
zumachete, und verzaunefe, Die fonft der Sachſen, mit D. Martin Luthern, Die fih 
Teufel aufriß, mit falfchen Lehren, der Kir⸗ erhoben hat Diefer maynziſchen Bindnishale 
chen GOttes Schaden zu thun. . ben, davon D. Martin Luther an Wer 
6. Die Stadt Braunfhmeig hat auch ceslaum Lincken gefchrieben, melches Briefe 
Eopey Herzog George befommen, und D. 
- gen NWitternberg um Prediger. gefihrieben | Martin Luthern in öffentlichen Druck hat 
dahin denn D. Johann Bugenhagen, fonftlangegriffen, beſchwerlicher Weiſe, wieaus 
Pommer genant, gefchickt worden iſt, der ſeinem unten folgenden Schreiben eigentlich 
die Kirche dDafelbft mit Lehre und Ceremo⸗ zu erkennen. Daher denn etlihe Bücher - 
nien angerichtet hat. Welchem chriftlichen\und Schriften hernach. zur Gegenantwort 
Fuͤrbilde und Exempel hernach im Monat von D. Martin Luthern ausgiengen. 
Detober die Stadt Hamburg, und auch) 10. Im Dionat Martio ift Frau Elifas, 
Goßlar gefolget, fich zu der Lehredes Evans beth, geborne Königin zu Dännemark, Chur -⸗ 
gelii, durch D. Martin Luthern offenbaret, fuͤrſt Joachims zu Brandenburg, deserfien 
bekennet und gehalten, und haben Die von |diefes Namens, Gemahl, der Lehre des 
Hamburg D. Pommern zu ſich auch erfor Evangelii anhaͤngig worden, unddasAbends 
‚dert, und ihre Kirchen reformiven und chrift- mal des HErrn CHriſti unter beyderley 
lich anrichten laffen. Iſt alſo die Lehre D. Geſtalt empfangen; darüber fie bey ihrem 
Luthers auch in Die Seeftädte Eommen,. Herrn, dem Ehurfürften, in.groffe Gefahe 
7. In diefem Jahre hat D. Martin Lu⸗ kommen. Aber ihr Herr Bruder, König 
ther auch angefangen die Bibel zu verdeut-| Ehriftian von Daͤnnemark, batibrerEChurfl, 
fehen, und mit der Propheten Translation) ©. heimlich aus der Mark geholfen, und zu ° 
erjtlich angehaben; welches ihm eine ſaure Herzog Johannſen, Ehurfürften zu Sad 
ſchwere Arbeit gervefen. Aber folch Werk fen, gebracht ; alda iſt Ihre Ehurfl, ©, 6 5 

















8. Es if Kriegsruͤſtung Chur⸗ 
fürft Fohannis zu Sachſen, und Landgrafs 
Philips zu Heflen, wider die mapnsifchen 
Bundsverwandten, ſo Otto Pac offenbatek | 





/ 





. 


.“ 


4.:* N ‚Anno 1528. 1529, 45" 


in das 1546. Zahr geblieben, und einechriftl. | dem Eloſter zu Freyberg entflohen, und ge⸗ 


Fuͤrſtin und Liebhaberin der Lehre Lutheri nen Wittenberg kommen, und darnach 


geweſen, alfo daß Ihr. Churfuͤrſtl. G. oft|ihre Entfcehuldigung im Druck ausgehen 


- MD. Mark. Lutheri Behaufung ein viers |laffen, warum Ihr. Fürftl, ©; diß geiftl, 
tel Jahrs und länger gewohnet, aber fonft Reben verlaffen. ſ — 


zu Lichtenberg Haus gehalten. Marggraf George zu Brandenburg, und 


Im Monat Zuliv it ein Edelmann, mit|die Stadt Nürnberg, haben auch in dieſem 


Namen Nickel von Mingwitz, indes Chur⸗ Jahr ihre Kirchen veformiret, und die Lehre 
fuͤrſten von Brandenburg Land, als in. die des Evangelii darinnen pflanzen laſſen. 


- 


Jen, und die Pfaffen im Thume, auch die] 


‚Stadt Fürftenwalde, dem Bilchoffe von | 


Lebus zuftändig, mit etlichen Reutern gefal, Anno 1529, 
Iſt in der Kisl. I. p. 567. Alt: IV. 800 und 


Bouͤrgerſchaft deffelbigen Orts, geplündert, | 18 
und mit der ‘Beute davon geogen. ! Aeips. XXIL Th. p.1. anzutreffen. 


Am Monat Auguſto, als ams Tage ift a" Anfang Diefes 1529. Jahres, iſt die 
DM. Luthers Toter Eliſabeth, fo ihm 2 poaͤbſtiſche Meſſe zu Straßburg durch 
vorm Jahre aebohren, geſtorben. den Rath abgeſchaffet worden, dawider ſich 
Es hat ſich auch in dieſem Jahre, im die Cleriſehy, auch der Bifchof zu Straß 


. Monat September, wiewol heimlich, die burg heftig geleger, und Kanfer Carl, Durch 
- Antinormin angefangen, daß man Erfenenis feine Gefandten, ernjtlih mit dem Nath 
der Sinde aus dem Evangelio predigen, handeln laffen, fiedavon abzumenden; aber 
ind das Gefeg auf das Narbhauß reifen | er hat nichts erhalten Einen. 
 folte. Waches Jrethums Anfanger M. 2 Es ließ auch im Monat Januario D. 





Tobannes Agricola, damahls Schul: M. Luther den deutſchen Catechifmum erſt⸗ 


 feifter zu Eisleben geweſen. Aber dis lich in Druck ausgehen, darinnen für Die 


| Feuer ift durch D. M. Luthers Sendbrier 
und eine Handlung zu Torgau für Chur: 


Jugend und den gemeinen Mann, die Haupt⸗ 
ſtuͤcke chriftlicher Lehre, mit ihren Ausle⸗ 
gungen nußlich zufammen getragen und ger. 

fer find. 







furſt Johannſen gehalten, gedämpft undge, 
Iöfeht worden, biß daß Anne 1538. ſolch Feuer 


= 


- der Antinomid, wiederum von M-IAgriccla| , 3 Nachdem man aud) in diefem Fahre 
 Hlimmend und brennend gemacht, zu Thuͤr | für des Türken Einfall in Defterreich, und 
und Fenftern ausſchlug. Aber durch Doll ins Deutſchland fi) beforgete, ‚da 


Martin Luthers etliche Diſputations und ließ D. M. Luther cin Büchlein vom Krie⸗ 


etliche Ausfehveiben ins abermahls_ges|ge, wider Den Türken in öffentlichem Druck 
dämpft und niedergedrucft worden, und hat ausgehen, im Monat Dartio, ix 
HM, Agricola feinen Irthum erfennen, ver| 4. Zu Speyer ift auch um Oſtern def 


bad / ft heimlich mie zweyen Nonnen aus graf Georgen zu "Brandenburg, Herzog 


Hosiren und damniren müffen. felbigen Jahrs der Reichstag angangen, 
 Churfüct Johannes zu Sachfen hat, in) alda an Statt des Kayfers Carls, der Koͤ— 


dieſem 28. Jahr auch die Kirchen feiner Fürs nig zu Böhmen und Hungarn , Ferdinan- 


frentbum wifttiren faffen. — ° , |dusae. mit Churfuͤrſt Johannes zu. Sach⸗ 
Sraulein Urfrla, Herzogin von Muͤnſter⸗ fen, Landgraf Philips zu Heffen, -Marg- 


Fran⸗ 


\ * 1. Job. Aurifabers Erzehlungen derer Begebenheiten mie Qutbero, 
Franzen von Lüneburg, und Fuͤrſt Wolf⸗8. Um Diefe Zeit ließ D. M. Luther auch 
gang von Anhalt, und den Neichsftädten, eine Heerpredigt wider den Turkenin Druck 
fo fich zum Evangelio befenneten, der Re⸗gusgehen, den Chriſten zu Troſt, die in groſ⸗ 
ligion halben, allerley ernſte Handlung ger ſem Schrecken, Furcht und Zittern fürdem 










flogen; und demnach hat man ſich auch Türken waren. _ | r 
hoͤchlich befleißiget, Trennung zroifchen den) -9. Zur felbigen Zeit ereugnet fich auch eis 
Evangeliſchen Fuͤrſten und Reichsſtaͤdten ne neue geſchwinde Krankheit im deutfchen 
anzurichten. WR Lande, fb man die englifche Sucht oder 

5. Aber die Reichsſtaͤdte, als Straßburg, Schweißkrankheit nennete, da die Leute ein 
Nürnberg, Ulm, Eoftnis, Reutlingen, Schwitzen ankam, und in 24. Stunden le⸗ 
Winßheim, Memmingen, Linda, Heyl⸗ bendig oder todt waren, daran überall viel 
brunn , und andere mehr, traten zu den tauſend Menſchen ſturben. 
Fürften. Und ward auf demſelbigen Reichs ⸗ 10. Zu Coͤlln am Rhein find in diefem 
tage, wider des Koͤnigs Ferdinandi,, und Fahre ziweene um der Lehre des Evangelii 
der andern Paͤpſtiſchen Chur⸗ und Fürften, willen verbrennet, als Petrus Fliftedius, 
seiftlich und weltlich, liſtig und ernſtlich han⸗ und Adolphus von Clarenbach. a 
deln, fuchen und begehren, eine herrliche Pror| zı. Den dritten Tag Octobris iſt das 

teſtation von den Evangeliſchen Chur / und Colloquium zu Marpurg in Heffen angans 
Fuͤrſten, auch Neichsftadten übergeben. Dar|gen. Denn nachdem Huldericus Zwing⸗ 
ber Danach diefelben Evangelifchen Stan |lius und Decolampadius, eine irrige Lehre 
de, in allee Welt, vie Proteftirende und Opinion vom Abendmahl des HErrn 
Stände find genennet worden. Chriſti erreget, dawider D. M. Luther fich 
6. Den 5. Tag Maji iſt D. M. L. eine gewaltiglich geleget, und beyderſeits viel 
Tochter, Magdalena genant, gebohren. Buͤcher und heftige Streitſchriften wider 
7. Im Monat September iſt Solhman⸗ einander ausgiengen, als hatie der Durchs 
nus, der Tuͤrkiſche Kayſer, in Oeſterreich lauchtige Hochgebohrne Fuͤrſt und Herr, 
mit groſſer Kriegsmacht gefallen, und die) Here Philipp, Landgraf zu Heſſen xc. fül« 
Stadt Wien belagert, beſchoſſen, daran chen Streit, (der groß Aerserniß und Scha⸗ 
ein groß Stuͤck Mauren eingefaͤllet, und in den der Kirche Chriſti brachte) gerne chriſt ⸗ 
demſelbigen offenen Orte die Stadt geſtuͤr⸗ lich beygelegt; handelte derhalben mit dem 
met. Aber GOtt half mit Gnaden, daß die) Churfuͤrſten zu Sachſen und den andern 
Tuͤrken mit dem Sturm nichts fchaffeten.| proteftirenden Ständen, dergleichen auch 
‚Darum der Türkifche Kayſer eilends auf⸗ mit den Schmeisern, Daß fie gegen Mars 
brach, und von der Belaͤgerung abzog nach | purg ihre Theologen ſchickten, alda glimpflich 
Ungarn. Daß alfo GOtt feiner chriftli- und freundlich fich mit einander zu unterreden 
chen Kirchen im deutfchen Lande, noch und zu diſputiren, ob man endlich. zu einer = 
"eine Zeitlang Luft und Sriede, fürdem grau⸗ chriſtl. Einigkeit und Vergleichung kommen 
ſamen Feinde dem Türken goͤnnete, auf daß moͤchte, und die ſchriftliche Verbitterung 
die Lehre des Evangelii deſto weiter lauffen, nachmahls verbliebe·. Ben 
und ſich ausbreiten möchte: dennder Teufel] =. Alfo find von Wittenberg dahin am 
durch den Türken dem Evangelio gerne ei⸗ Eommen, D. Martinus Luther, Philippus 

‚nen Stoß gethan hätte. ER Melanchthon, D. Juſtus ZEN. —J 

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Menius und Fridericus Myconius. Aus] zu Schmalkalden gehabt, undaufein Buͤnd⸗ 
der Schweiß find erfchienen, Huldericus niß und Gegenwehr rathfehlagen wollen. ob 
Zwinglius und Johannes Decolampadius. ſichs zutrüige, daß fie mit Gewalt der Res 
Die Stadt Straßburg hat geſchickt, Mars |ligion halben möchten überzogen werden. 
tirum Bucerum und Caſpar Hedio. Die) Und iſt die Decafion diefer Zufammenkunft 
Stadt Nürnberg den Dfiandrum,die Stadt] gewefen, daß ihre Legaten, melche fie in J⸗ 
Ausfpurg Stephanum Agrieolam; darnach | talien gen Placenz zu Kayſer Earoln ihrer 
Johannes Brentius, daneben der Landgraf Proteftation halben, auf dem Reichstage zu 
feine Theologen audy darzu erfordert, als Speyer übergeben, gefchickt, waren vonder 
- D, Erhard Schnepf, Dionyſium N. ꝛc. Kayſ. Majeſt. beftrickt worden. 
0. Wie nun zween Tage nach einander) 16, Letztlich hat D. Martinus Luther eis 
Lutherus mit dem Zwinglio und. Dhilippus ne ſchoͤne Bekaͤntniß feines Glaubens, bey 
Melanchthon mie dem Decolampadio colo- welcher er begehre und gedenke beftändiglich 
quiret, haben fie fich in den Hauptſtucken zu verharren, wider ale Secten, Rotten 
der chriſtlichen Lehre eintraͤchtiglich vergli⸗ und Tyrannen, in dieſem 1529. in Druck 
den. Daß aber der wahre Leib und Blut ausgehen laſſen. 
des HErrn Ehrifti im Abendmahl fey, dar⸗ Anno 1720. 
inne haben Zwinglius nnd Decolampadius| 3 ; 
ſich nicht toeifen Taffen toollen zfiehabenauch| S im XVl. Tb. d. ©. p. 2rof. 
fuͤr ihren Kivchen, darinnen fie den Irthum 
Berengari gepflanzet, nicht gedurft, und 
alſo aus Furcht des Menſchen die War: 
heit verleugnet, und nicht bekennen tollen, 
74. Ufo ift das Colloquium jergangen, 
und die Theologen freundlich von einander 
gezogen mit Darreichung der Haͤnde. Aber 
die Theologen zu Wittenberg haben die] 
Schweitzeriſchen Theologen nicht für ihre 
Brüder halten und annehmen wollen, auf 
daß fie nicht Dafür angefehen wuͤrden, als 
billigten fie ihre falſche Leyre. Und iſt Lu⸗ 
theri Beſtaͤndigkeit ſonderlich zu loben, der FFerzog Wilhelm zu Bayern, als er 
mit den Secten und Rottengeiſtern nicht ge⸗ meines gnaͤdigſten Herrn, des Chur⸗ 
heuchelt, colludiret, oder unter einer Decke fuͤrſten zu Sachſen, und der andern Fürs 
(sole diefer Zeit ihrer viele) gelegen hat. ſten feiner Churfuͤrſtlichen Gnaden, im Evans 
In diefem Fahr iſt D. M. Luther und Herz | gelio anbängig, Bekaͤntniß gehoͤrt, hat er 
zog George zu Sachſen durch den öffentlis|meinen gnädigften Herren freundlich anges 
- hen Druck hart an einander kommen; D. ſprochen, und da er heim kommen, füllen ges 
Luther hat wider ihn das Büchlein von den ſagt haben: So babe man ihm vor niche 
geſtohlenen Briefen ausgehen laffen. |gefage von diefer. Sachen und Lehre. 
15, Am Ende des Monats Movemb.har| 2. Sonntags nad) Johannis des Taufe 
ben die Proteftivenden Stande einen Tag'fers, find die Fuͤrſten und Herren des ans 
Lurtheri Schriften 1 Che, _ (D) | dern 
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— 2 — 
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auf dem Reichstag zu Yugfpurg Anno 
1538. 3ugefragen. - 
Man. bringt diefe zu den Aurifabrifchen Berich- 
ten, toeil fie fich am beften hieher fchicfet. Sie 


en. p.39. im V. Altenb. p. 156. und im XX 
Jeips, Pı206. Etwas daraus ift dem XV. 
CH. 2. S.Pp.1045. und 1055. bereits einver⸗ 
feibet worden,  gleichwol aber hat man des 
Zuſammenhangs wegen die Erzehlung hiervon 
völlig abdrucken wollen. 


6. 
Georg Spalatini Erzehlung, was ſich 


ſtehet im IX, Wittenb. Th. p. 413. im V, 


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1, Job. Aurifabers Erzehlungen derer Begebenheiten mit Quthero, gi 
dern Theils bey einander geweſt, Antwort verwarnet haben, fich wohl fürzufehen, das 
auf das Befäntniß zu begreifen. — mi fie nicht auch von den Pfaffen betrogen 
3. Montags nach Johannis des heiligen Imerde, wie ihe Gemahl König Ludwig und 4 
Täuffers, haben Bürgermeifter, Rath, und ihr Bruder König Ferdinandusvonihnen | 
— en — ya betrogen wäre, — 1 — 
erlihen Majeſtaͤt Huldung gethan, au N — 
9 —* Fa Me — —S . Unſer Bekaͤntniß hat Kayſerliche Ma⸗ 
Sanferlichen Majeftät find oben aufm Rioch, leſtat ihr Secretari einer, AleranderSchweiß 
hauß geffanden im Erker, und neben feiner | Franzoͤſiſch gebracht: ein ander Secreta⸗ 
Sanferlichen Majeftät. die drey Churfürften| ! hat e in Welſch gebracht. Sie fagen, 
Maynz, Eöln, und Brandenburg, auch der daß Die Geiſtlichen dem Cardinal Campes 
Marfchalt von Bappenheim mit dem brof| glius beyde Wein und anders in groffe 
fen Schwerdt, und Eafpar Sturm Herold. Menge fehenken. Cs wollen Diefelbe, Bes 
Und die Huldung ift gefihehen, mit aufge Fanntnif viel Keute haben , die mit Fleiß , 


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rackten Fingern, zeichen jehen und euf Uhr darnach trachten. So ifis ein Ding, wer 
ia Mittag waren etliche tanſend Mann. nur nicht Lutheriſch iſt, der Fans nicht 


4. Deffelben Morgens, find die berühe,| verderben er thue was er auch tolle. · 


te Ehurfürften, auch Die Erzbiſchoͤfe, Fürften Wiederum, wer Lutherifch ift, wenn er ° 


und Bifehöfe, fo dem Coangelio nitht an-| gleich dev fromften einer wäre , der bats 


haͤngig, bey einander geweſen, und des Evan⸗ ganz und gar verderbet. — 


fit halben, dafuͤr man es acht, ſich unterre⸗ RD a 
gell h -\ 10, Gs foll neulich ein Fuͤrſt voretlihen 


5 Darnach iſt deffelbigen Tags Kayſ. andern Zürften und Herrn gejagt haben: 
Maieft, aufs Schloß UBellenburg , des) Es baben die Lurberifähen nechſt eine 


Cardinals von Sahburg, geritten, welches Schrift bberantworter, mit Dinten ge 


unſer Wirth bie zu Augſpurg, Wilhelm 


in 


niß, etwa gefchenkt hat. | 


hem Maria, des Roͤmiſch. Kayſers und Koͤ⸗ gnaͤdigſten Herrn, dem — 


ihm Kayſer Marimilian, loͤblicher Gedaͤcht ⸗ ſchrieben; wenn ich Rayfer wäre, ſo 
| | - | wolte ich ihnen wiederum eine Schrifg 

6, Rest fünf und dreyßig Fahr, als ung) geben mit Rubriken, das iſt mir rotber \ 
| [ | Sarb geſchrieben. Darauf foll alsbald 

Arzt, gefagt hat, haben Die von Augfpurg| ein ander Furft zur Antwort geben ‚haben: 
Kayfer Morimilian auch gehulde. | müft dennoch der Bayſer Ösrauf 
>, Eraſmus Noterdam ſoll noch leben, Achtung baben, wenn er mit ‚Aubrifen 
aber faft krank, Seine Kanferl. Majeſtaͤt febreiben wolle, wie ihr Herr fagt, daß 
hat ihm gefchrieben. Man halt es dafuͤr ibm die Pröfilgen unter die Augen | 
fie hätte ihn gern hie aufm Reichstag; ob ſpruͤtzten. : 


er aber Fommen Ban oder. noolle, weiß man] — Hero — —— Sa fe nk Mer 





3 nit: RN 5 


8, Die Königin von Ungern und Be⸗ ſich zuweilen fehr freundlich gegen meinen 






ae —— : aber in dee Sachen GOttes 
nigs Ferdinandus Schmefter, hat ihr bis Sachfen: A dei Goltes 
ber ihre Predigt nicht wollen wehren laſſen Wort belangend ſoll er ſehr hart und ge⸗ 

— — De >42 


fondern Kayk Majeſt. follen gefagt , und ſchwind noch ſeyn. 









62* RN, Anno 1530. —* 


12. Das iſt ein groſſer Mangel am Kayı auch auf der Jagd; und wenn ein Predi⸗ 
ſerlichen Hofe, daß auch etliche feine hoch⸗ ger die Schrift nicht anziehe, fo ſuche fie 
gelehrten Diener fagen, daß nicht ein einis|darnach, und rede darum. Sie höre auch 
ger Mann da wäre, der Die Sachen des den groffen Schreyer und Barfüffer Mes 
Evangelien verftimde; fo gar wiſſen fie dardus, des Küniges Prediger nicht, fie 
nichts don diefen Dingen, und hat Doch viel muB e8 denn thun. _ 
Praffen und Mönche um fih. ‚19. Bemeldter Koͤnigin Prediger ein ehr⸗ 
13. Es find etliche Biſchoͤfe in der Luther licher freundlicher Mann, hat ung hernach 
eifchen Sachen viel beffer, freundlicher und | folgende Verzeichniß zugeftelt, zwanzig Dos 
- glimpflicher, denn etliche weltliche Fuͤrſten; ctores, ꝛc. fo wider Die Lucherifchen hie zu 
Darum laft ung GOtt bitten, daß er dem Augſpurg find. P* 
Zeufel mehre, Almen. Erftlich der Titel, die chriſtlichen Dos 
14. Der Cardinal Campegius, foll un-|ctores auf dem Reichstag zu Augfpurg; 
ſer Bekäntniß in welſche Sprache haben|eben, als waͤren die andern unchriſtliche. 
laffen bringen, und dem Pabſt ſchicken; denn Doctor Johann Eck. 
der Pabſt nicht Lateiniſch ſonderlich verfte-| Doctor Johann Schmid oder Faber, zu 
het. Derſelb Eardinat ſol auch vom Pabſt Dfen Probſt Eondjutor. 
Befehl haben, etliche Mißorauche zu beroio | Doctor Auguſtin Marius Biſchof zu 
ligen abzuthun. Ä Salon, oder Weyhebiſchof zu Würzburg. 
15 Die Reichsftadte find ſehr zertrennet: Doctor Eonrad Wimpina, 
denn der wenigfte, Theil find rechtſchaffen; Doctor Johann Cocleus. 
die andern entweder Zwingliſch, oder Pa⸗Doctor Paul Haug, Prediger Ordens 
piſtiſch. 


—— | Provincial. 

16. Donnerftag nad) Petri and Pauli Doctor Andres Stoß, unſer lieben Frauen 

find meine gnädige Herrn, Marggraf Brüder Drdens Propincil. | 

George von Brandenburg, und Herzog Doctor Eonrad Coli, Prior des Pre 
Sohans Friederich zu Sachſen bey den diger Klofters zu Com, der wider Doctor 
zwehen Künigen von Hungern und Beben, | Martinus Eheftand gefchrieben hat. 

nach Mittag erliihe Stunde gervefen, und] Doctor Conrad Tho, zu Regenfpurg 

die Königin beyde haben fich fat ehrlich, | Prediger, 2 
süchtig, und glimpflich gegen ihren Fuͤrſtli Doctor Bartholomäus Uſing. 

chen Snaden erzeigt. Doctor Fchann Menfing. 

- 17. Den Donnerftag nad Petri und| Doctor Johann Dietenberger, Prior 

Pauli, hat Kayferliche Maieft. ganz gnaͤ⸗ Prediger zu Coblentz. 

diguch begehrt, mein anddiafter Here der) Doctor Johann Burcfhard, Prediger 

- Ehurfürft zu Sachen, wolle des folgen⸗ ordens Picari, 

den Sreytags zu Seiner Kayſ. Majeſt. kom⸗ Doctor Petrus Speifer, des Biſchofs 

Ein, 2.9. 0% a zu Coſtentz Vicari, — 

. Der Koͤnigin Maria Prediger fast] Doctor Arnold von Weſel. N 

ihr viel guts nach, fonderlich, daß fie des] Medardus König Ferdinandus Prediger, 

Lateins wohl bericht fey, und flettiges eine) Barfüffer Ordens. ar 

Jateiniſche Biblien mit und bey ihr habe,' Auguſtinus von Eoftelinvon Bremen. 

; ve (D 2 x Doctor 

> I N‘ 









- 


54% 17 Joh. Auvifaßers Erzehlungen derer Begebenheiten mit Luchero, 


Ddetor Hieronymus Montinus, Des Bi 


weft find. 


gen, hold und geneigt feyn foll, und wohl fromm merde; denn ich habs lang dafuͤr ge⸗ 


ſich aber weder Coſtnitz, noch Ulm, nod) unſer Bekaͤntniß der Univerſitaͤt zu Lbeu⸗ 





unferichreiben, -und ihrer Lehre-auhangig 
werden; darum ftchet Straßburg mit. feiner 
Lehre und Bekaͤntniß gar. allen. 
28. Am Tage Bifitationis ift mein gnaͤ⸗ 
digfter Herr der Churfürft zu Sachſen bey 
Kayf. Majeft, geweſt vor Mittag, und hat 
um die Lehen gebeten. —— 
29. Kayſerl. Majeſt. und die Ihren be⸗ 
kennen, daß wir in Artikeln des Glaubens 
nicht irren; koͤnte aber leiden, daß wir in 
aufferlichen Dingen, zuvor in etlichen, ung 
bis auf ein Concilium mit den andern ver 


Doctor Wolfgang Roͤdoͤrfer, Probſt 
zu Staͤndel, | 













fehoffen zu Paſſaw Vicari. 
Doctor Matthias Kreb, Prediger zu 
Augſpurg. | 
‚20. Freytag des Abends, unfer lieben 
Frauen Heimuchen, iſt mein gnaͤdiger 
Herr der Churfuͤrſt zu Sachſen, auf gnaͤ⸗ 
dige Erforderung bey Kayſ. Majeftät ge⸗ 
Unſer Gegentheil die Gelehrten ſind 
ſider des uͤberreichten Bekaͤntniß viel ſtiller 
und eingezogener worden, denn ſie vor ge⸗ 





gleichten und vereinigten. Bee 
30. Kayf. Majeſtaͤt Beichtvater hat zu 
| = | Magiſter Philippe Melanchthon gefagte 
22, Kayſerl. Majeftät haben einen Bar-|mih nimmt Wunder, daß in deutſchen 
fuͤſſer Mönchen zu einem Beichtvater, ei | Landen etliche Gelehrte dieſe Nede anfechten, 
nen Spanier, der unfer Sachen faft gewo⸗ daß man durch den Glauben rechtfertig und 


auch predigen; kann auch König Ferdinan, 
dus Prediger, auch Barfufferordens, Mes |g a ; er 
Dardum den groſſen Schreyer, der auch zul "31. Es find etliche Fürften dem Ehangelio 
Speyer geweſt, nicht um fih leiden. sehr entgegen, aber ihre Raͤthe fehrholdund 
23. Es gehen andere Händel neben des geneigt. Cs haben auch etliche Raͤthe ir 
Evangelion Sachen immer ber. ren Herren frey unfer Augen, unter andern 
24. Etliche Cardinaͤl ſelbſt bekennen, daß Warnung, gefagt; folre es zum Krieg 
unſer Sach und Lehre vecht ſey; man foleffommen, da GOtt für fey, daß fie von ihr 
aber ohn mehrer Zuthun nicht vorgenom⸗ |ven eigenen Leuten die Folge nicht haben 
men haben: fehen nicht, wie man fich ver/ wuͤrdßen. 
gleichen möge, wollen nicht unvecht gehams| 32. Sontag nach unfer lieben Frauen 
delt haben in Feinem Stu. 9eimſuchung, bat Kayferliche Majeft. bey 
25. Sonnabend Viſitationis Mariaͤ der ihm gehabt meinen gnädigften Herrn den 
reinen Jungfrauen. 0 (Churfirftenzu Sachſen, Margsraf Georg 
25, Geſtern hat Kayſ. Majeſt. mit dem zu Brandenburg, und den Landgrafen zu 


halten, auch mit viel Gelehrten Davon 
geredt. ee ; 










Landgrafen zu Heffen, neben dem Bifcho Heſſen. RS — 1J— 
fe von Hildesheim gehandelt, von wegen des 33. Es koͤmmt noch weiter in Rede, daß 

Evangelien, auf einen Hindergang. Kayſ. Majeſt. nicht einen Menſchen an ih⸗ 
27. Die von Straßburg haben mit etli⸗ rem Hofe hätte, der die evangeliſche Sach 
chen viel Reichsſtaͤdten gehandelt. Es hat verſtuͤnde: es habe auch Kayſerl. Majeſt. 


— 


Heilbrunn, noch Memmingen, noch Frank⸗ geſchickt, wiewol ob achtzig Meile Wegs 


furt, noch andere an ihr Bekaͤntniß wollen !von hinnen gelegen. 


- 


— 


BR at Anno 1530, ’ x 57* 


Man fast, daß die Biſchoͤfe in dies aus ihrer Synagog, geworfen. haben, und 

- fer Sachen des Evangelien fich nicht vereis iin ihren Rath nicht mehr. ziehen und ge 

nigen Fonnen. braurthen 

35. Die von Frankfurt haben auch oͤf⸗ 41. Desgleichen haben fie Doctor Mens 
fentlich fi vernehmen, laſſen, fie wollen ‚fing dem Prediger Mönchen bey Marggras 
bleiben bey meines gnadigften Herrn des fen Joachim auch mit gefahren; denn er iſt 
Churfuͤrſten zu Sachien Bekaͤntniß— wol halb mit des Margarafen Ungnaden, 
36. Uafer Bekaͤntniß hat man begehrt mit feinem Sohn wieder zuruͤck gezogen. 
umuſchreiben für den König zu Engelland, kind Doctor Menſing ſoll geſagt ‚haben zu 
für den König zu Portugal, für den Her⸗ den andern Doctorn: wenn ihr nicht ans 
zogen zu Guͤlich, für den Herzogen zu Lot⸗ |ders thun wollt, fo gilt mirs gleich, ich will 

‚tringen, für andere groffe Fuͤrſten mehr. auch meine Kappen bald von mir werfen; 

Wir wolkens, ob GOtt will Lateiniſch und|denn da gilt niemand, denn der wider Dos 
Deutſch mitbringen. | ctor Martinus und GOttes Lehre aufs hoͤch⸗ 

37. Sontags nad) unſer lieben Frauen ſte if, | 
Heimſuchung, ift hie zu Ausfpurg zwiſchen a2. Der Ersbifchof su Coͤln foll des 
ſechs und fieben Uhr auf den Abend, ein|vergangenen Jahrs geſagt haben: Ich bin 
uberaus graufam Wetter kommen, bat un jein Biſchof, und ſoll meine Kirche res 
tereinander gehagelt, gedonnert, geblitzt und gieren, und predigen: nun Tann iche 
gereonet, faſt erſchrecklich, und einen fol-[nicht, aber blos wollt ich von meinem 

chen Teich erlich *) Stuben weit und lang Bifthum geben, daß diefe Sache zugus 

- aufm Kornmarkt, fat mitten in der. Stadt tem Sriede gerichtet wonrde, _ 
‚gemacht, Daß die Leute bis uber die Kuie) 43. Faber und Cocleus find fonderlich 

im Waſſer haben müffen waten, hoff aber, für andern in böfem Gerücht, daß fie flucks 

es ſey ohn Schaden abgangen. uͤgen und truͤgen, und anderſt vor dem 

— RS 0,9 NRutben. Mann, denn binter ihm veden und han⸗ 

38. Unfer Wirth Wilhelm Arzt, faat|deln. : 
uns, daß vor einem Jahr der Hagel fo viel aa. Man fagt nochmals, auch etliche 
Fenfter verderbt habe, daB man hie zu Auge) Baysın felbft, daß Herzog Wilhelm zu 

ſpurg drey taufend Guͤlden verglaffet hab. Bahern zu Doctor Ecken geſagt habe: 
Und daß er auf feinem Gang im Haus in Man bar mir viel anders von des Zus 
Hagelſteinen, bis ſchier an Die Knie gangen thers Lehre gefagt, denn ich in ihrem 
Be a nk Bekenntniß gebdrt babe, Ihr babe 
3. Es hat berauffen, als ich höre, oftimich auch wol vertröft, daß ibre Lehre 

‚Wetter drey Tagenach einander. Es kann zu verlegen fey. Da habe Doctor Eck 
auch in fo groſſer Hitze nicht anders zuge: |gefprochen: Mit den Vätern getrauet 
hen. Unter Dem Wetter gedacht ic) oftanı ichs su verlegen, aber nicht mit der 
euch zu Altenbuvg, Schrift. Da habe fih Herzog Wilhelm 

460. Kayferl Majeſt. Beichtvater hat von ihm gewandt. ER EI 
ſich ſo chriſtlich g gen Ecken, Faber, Wins) as. Ben des Kanfers Beichtvater. Tiegt 
pina, Cocleo, uAd andern des Evangelien! ein Spanifcher Haupimann, bey dem bat 
Widerſachern vernehmen laſſen, daß fie ihn ein ne zu Melanchtyon geſagt, — 


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u - Eee —— Ebene — geb —— 

ucher Eommen würde ?- Er wa ai an bei enbeiten mit Surb: —H 
und hätte eine ge das Predigamt auch jent £utbero,” WIE 
wirden fie den Antichri® mi men, drum die fromme Köni h jest verboten, wiersol 
en Antichri mit e omme Konigir oten, wiewol 
gen. Da babe N zeu⸗ten hat, am treulich Dafür gebe⸗ 
in Latein geſagt: ſchweige ftill, Seh Bufher 2 52. Dienftag nach unſer lieb EN % 
die nee hie a — rd und Sin | 
2 ich habe Die vier | ken, un er Widerthei und Fuͤr⸗ 
Schluß ed en gelefen, nn auf dem a Han bey einander J 
— er das ſchreibe, wie ihm Eck Schuld abe © effelben Tages * die Reichs 
hg E — ſtaͤdte Ranferliche Mai yaden Die Diet s ⸗ 
46. Sontags nad) Viſitationi ef liche Mojertat in einer ſchri J 
eye Sur len allen amlen, ——— ch m E 
er auf den Montag St. Ulri ’ Speyer legten Neichstage zu fe 
wolle zu St Ulrich Mes * Ulrichs Tag, die R T an das Kayſerliche Ediet — 
Ile zu St. Wirk Brennen Selen Lutheriſche une st, wider 
a wuͤrde, Der le mies Bade, ER Tania en # 
"47. Alsifter Montags, St. Ul hQase N daß fie unfer —E— 
Be — | 
fürften faft alle mit ihm, aus burg zween Arti n, daß die von Straß⸗ 
mein. gnädigfier ‚Here, feine Dit mmen mit uns wid Ivtifel angehängt, darinn fi A 

\ u,” it 8 ich lt: — m fie 

— Heſſe, dieſelben ſind ſehen Sactamen a ‚ vieleicht das 
048. Here Johann ° ee Bifchöfe und Ft 
her gefchrieben, N a hat ung hie⸗ ihnen anhangig, fü —— F 
deck, Luͤneburg flucks auf —— zu Lů⸗ en Anfchläge vom ch J— 
49. Item, daß Chrifkus — en gehabt, daß zween —— 
en See eingenommen ah En — dafür halten, es —— 
Gebe weiter Gnade, Amen. Sogehets in Nie & ugſpurg gewefen, gefagt haben, too 
der Welt, der Wabft un wm gehets, in | €& NIChL andere machen wollen, fi nl 
 Fürften teollen m — und ie en auch von ihnen £hum, DV | 
ie vertreiben, und in fremden — — | ——— 

chen nimt mans mit Freuden ar igrei. 1, 59. Des Koniges von Polt — 
ung je bitten, DAR ——— —— ji Eu a 
bleibe, 18. Goues Lore, am Changelio, und kann unfe Bean DB 
50 Die von Augſpurg halten ef = wohl leiden. ’ nfere Leute fehr 
De 27 A 3 ven ® — — a 
bey GOttes Wort, und ihren Predi ubel zuůß Wo die Biſchoͤe und Fuͤrſten einen ; 
denn es Pann der edle Saamen gern; | Sürj’en erfahren, Den fie für Lutheri ri 
Dornen nicht aufkommen; fuͤrcht unter den denken und achten, den ziehen ——— 
a ihre befte und r a: fie — ihren ee ziehen fie nicht u 
rob alle verlieren; de "das 57. Darum haben fie jest etli — 
— — * rk ſchon et⸗ — ſie a nn mahl, ° 
51, Der Königi hen. Hering, Heimichen vr io gehandelt baben, 
ae sin Marin Prediger iſt nes Da De Be 
ae em «Deren Les Ehunfnfen u 
ee Sachen - 





















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Anno 1530, 6, * 


sor 
Monftra ſectarum ex Luthero & Luthe- 


Sachſen Schwager, ausgeſchloſſen. Sum 
ma, Die Welt iſt blind, toll und thoͤricht. ranis enara, 
53. Mitwoch Margaretha, haben unſer Lutherani Evangeliiabominabiles & per- 
Gegentheil, Doctores, Pfaffen und Moͤn⸗ nieioſi & damnatiſſtimi fructus. 
che Kayſ. Majeit. ihre Verlegung uͤberant⸗ Mittwoch nach Viſitationis. 
Wwortet, mit dieſen Titteln und Haufen) 59. Man ſogt, daß ſich die papiſtiſchen 
Buͤchern, wie hernach folget, Damit ſie, die Fuͤrſten und Biſchoͤfe Feiner Ammort Füns 
unverſchaͤmten Leute, Ihre Kayſerl. Majeſt. nen entfchlieffen, und vertragen, und daß 
wol plagen und verbittern. [bier Fuͤrſten aus ihren Raͤthen gangen find; 
ifo uͤbel hab ihnen ihr Fuͤnehmen gefallen: 
denn fie wolltens gern ſchwind und arg ma» - 
Du | chen, und ein Acht zu wegen bringen, ihr - 
| Sailing & Cathelice Majeftati, Im- Muthlein zu kuͤhlen. 
. # peratori, oblati funt Libri, per alıquor| 60. Docter Urbanus Regius, der ge R 
Catholicos Doctores in imperialibus co- lehrteſte und beſte Prediger hie zu Augſpurg, 
mitiis Augulſtæ habitis ſub ſequentibus koͤmt zu Herzog Ernſten von Lüneburg und 
Titulis: | ‚Braunfchweig, Herzog Franzen Bruder. 
‚ “ Catholica & quafi extemporaneaRefpon-| 61. Etlicher Fuͤrſten Canzler und Raͤthe 
fio füper nonnullis Artieulis carholiez|le8 Gegentheils, haben ſich in Raͤthen fo 
- Cefarex Majeftari hifee diebus in dieta Im- |briftlich Iaffen vernehmen, daß fieihre Ders 
periali Auguften: per Illuftrifimum Ele. |ten nicht mehr in diefee Sachenim Rath lei⸗ 
&torem Saxoniæ, & alios quosdam Princi- den koͤnnen; denn fie haben ihren Fuͤrſten 
pes, & duas Civirafes oblais flugs eingehalten. 
“ Antilogiarum, hoc eft, Contradiltionum| 62. Donnerftag nach Viſitationis, iſt 
M. Lucheri babylonica, ex ejusdem Apo-Kayſ. Mojeft. auf die Jagd geritten. Kurz 
ſtateæ libris, per Doctorem Johannem: Fa- darnach, als ihr etlicd) viel Neichsftädte ihre 
bri exerpa.. ESchrift uͤberantwortet haben, darinn fie fich, 
‚. Hierefes & errores ex diverfis M. Luthe· wiewol uner ſucht meines gnädigften Herrn 
ri libris in unum colledti, des Churfürften zu Sachfen, ꝛc. Befenntniß 
© Herefes in facris Conciliis antea dam- |unterfehtieben, und zu Gefallen find, wie 
natæ per Lutheranos iterum ab inferis re- zum Theil neredt. Etliche ſagen, es fey von 
dude. allen Reichs ſtaͤdten geſchehen, ausgenom⸗ 
 Hereles et errores Martini Lutheri per|men Straßburg, die follten einen Zeddel 
Leonem Pontificem ante decennium da- dabey haben, vielleicht ihren Glauben vom 
mnati. ee I) Saerament anzeigen. Etliche fagen am 
“ Herefes & errores M. Lurheri ante ſe ders, fü Drehet ſichs Durcheinander. 
ptennium per Vniverfitarem Parifienfem 63. Die Papiſten hie find zweyerley Se⸗ 
eondemnati, cten worden auf Diefem Meichstag; Denn 
” Condemnatio fıcultatis Theologiex Lo-| etliche Gute Eonten Fried leiden; etliche aber 
vanien. trrachten nur nach Krieg und Blutvergieſſen, 
Epitomæ aliquot herefium & errorum| den wehre GOtt, Amen, ° 
M. Lutheri, — 64. Donnerſtag nach unſer lieben —— 
BR. gms 










> Anno a Chrijto nato 1530. die 13. Men- 


fis lIulii. 


— 


* 


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or 


paͤbſtiſchen Surften, Biſchoͤfe und Docto⸗ 
ihre Antwort auf unſer eingebracht Be⸗ 
kenntniß, Entſchuldigung, und Erbietung 


Kayf. Maojeft. um neun Uhr zu Mittag zu 
geſtellt. Darauf fih Kayf. Majeſt. hat 
vernehmen laffen; fie tolle, es in ein Be 
denken nehmen. Etliche hatten gevarhen, 
man folts Koyſ. Majeſt. durch unpartheir 
ſche Doctores zuffellen. Aber etliche Hohe 
Potentaten, die ſich in allen Sachen Erep- 
piſch und feindfelig machen, haben eg ge- 
hindert. ; >: #; a i 
65. In zweyen Tagen hat man hie einen 
Spanier geköpft, darum, daß erden Abend 
zuͤvor einen andern Spanier erftochen hat. 
Als er num niederfniet, hat er gebeten, ihm 
zu Treſt ein Vater Unſer zu fprechen, und 
wer das thun wollt, ſollt einen Finger auf 
recken. Dos hätten alle Knechte gethan, 
fo fuͤrhanden geweſt. Darnach hätte er 
auch gebeten, ihm etliche Seelmeſſen zu hal, 
ten zu beftellen, da hat niemand Feinen Sins 
ger wollen aufrecken, fondern etliche haben 
Jaut geſagt; Meß gilt nimmer, ER 
66. Unfer Gegentheil hat fich auch unter⸗ 


= fanden, des Herzogen von Guͤlich Bot⸗ 


fehaft einen Grafen aus ihren Näthen zu 
laaſſen: aber er hat fich felbft gefunden. 
WMahyntz hat etlihemal nicht dabey feyn wol⸗ 
fen, weil fie es allo Durch einander gekartet 
haben, als man ftattlih fat. — 
- 67. Freytags Riliani, iſt mein gnadigfter 
Herr der Churfuͤrſt zu Sachſen bey Koͤnig 
Ferdinandus vor Mittag geweſt, und hat 


für Marggrafen Georgen von Branden- | 


burg um die Lehen bitten helfen. | 

- — Die Sage iſt, das Kayf. Majet. die 
Schweizer aud) erfordert habe, und ſtehet 
drauf, daß Zwingel, Decolampad, Capito, 
Hedio, Butzer, auch herkommen find. 

89, Sch kann nicht ſchreiben, wie hals⸗ 


I, Job. Aurifabers Erzehlungen derer Begebenheiten mit Qutbero, 
Heimfucjuing, baben unfer Gegentheil die ſtarrig toll, und thoͤricht die Sacrament⸗ 
Heimſuch ſhwaͤrmer find, beyde Mann und Weib, 






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Jung und Alt, und was nur mie diefem 
Sift beſchmeiſt iſt. Es hat mir geſtern 


Freytag nad) Bifitatinig Marti, frey uns 
zu Auge 
ſpurg gefagt, daß mehrdenn diehalbe&tadt, 

Theil von Reich und Am, 


‚ter Augen ein veicher Bürger bie 


ja wol drey 


Man und Weib, Mägde und Knechte, 
an der Zwing⸗ 


an Meifter Michel, das if, 
liſchen Lehre bangen, und, 
der Lehre was widerfahren 
guts draus werden wolle, a ne 
70. Freytags Kiliani, hie zu Augſpurg 
it Diefe folgende Meynung in unfer Herberg 
Lateiniſch geſchrieben worden, auf den 
Abend. Die zwanzig Dockores droben 


wo ihm oder 


gemeldt, haben heute ihre Antwort befchlofe 


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jen und fagen: Daß die Rutherifchen Fuͤrſten 


in den ein und zwanzig Artikein faſt alle 
chriſtlich halten 
anders gelehret, denn fir Kayferlichen. Mas 
jeſtaͤt vorgetragen. Beyder Geftalt fechten 
obgedachte Doctores nicht gruß an: der 


Pfaffen Che und die Meffeheftiger, Man 


Kr auf ein ganz Buch Papier. nicht 
alles, 


getragen. Sie rühmen ſich fat, fie wollen. 


den Römifchen Stuhl und Kirchen ſehr wohl 
erhalten. Kayſ. Maieft. hat begehrt, fie 
wollen Shre Kayf. Majeft. nicht Yänger das 


mit aufhalten, und überantworten 


fertigen. 


71. Das 


dem nun alfo, fo hat unfer Gegentheil fei 


Artickel noch nicht überantwortetz darum 


bat Kayſ. Majeft. ung auch noch nicht Ant⸗ 


wort koͤnnen geben. So leugt ſichs dur 
einander von einem Haus zum andern. 


Darum 


— 


; aber ihre Doctores haben: 


. Morgen wird man anfahen umzu ⸗ 
ſchreiben; denn es iſt von vielen zuſammen 


worten; welches 7 
ſie zugefagt, fie wollen es in dreyen Lagen 
bat ein - frommer bekanter ii 
Mann in unfer Herberg gefchrieben. Wo = 


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64° Anno 1530. } a 
ET TRETEN ET EEE BET —— — — ——— 
Darum iſts Bein Wunder, ob bey euch undſ ſoll Seine Miajeftät aU hr Vermögen 
uͤberall ungleich und wunderlich von dieſen dran wenden, dieſelbigen Secten auszu⸗ 


Haͤndeln geredt wird, 

72. Es hat einer hie den Legaten und Car⸗ 
dinal Campegium gebeten, die Sachen des 
Evangelien helfen zu Friede zu fordern, als 
hat er zur Antwort geben: weil uns des 


Pabſts Gewalt verdaͤchtig waͤre, fo ſtuͤnde 


die Sache in des Kayſers und der teutſchen 


Fuͤrſten Willen; was die thaͤten, da wuͤr⸗ 


de e8 bey menden. 
73. Sonnabends nach Kiliani den neun 


ten uni, haben früh vor Mittag auf dem 


Rathhaus, von wegen Kayferlicher Maje- 


ſtaͤt, Herzog. Friedrich zu Bayern, neben 


Graf Hoyer zu Mansfeld, und Graf von 
Helfenftein, meinen gnaͤdigſten Herren, den 


Churfuͤrſten zu Sachſen, und die andern 


Furften dem Evangelio anhangig, begehret 
anzuzeigen, ob fie es bey den uberreichten Ar⸗ 


tikeln wollten bleiben laffen, oder mehr Ar- 


geſchehe. 


haͤngig, nicht vorhanden geweſen, als nem⸗ ſo groſſer Widerſacher Doctor Martinus 
Luthers, daß er ſich ſoll haben vernehmen 


chriſtlich geweſen, und alſo geſtellt; GOtt theriſchen kaͤme, daß er ſich umſonſt 
Lob, daß man der Sachen nichts begeben wolle darzu gebrauchen laſſen, hat mit 


tikel einbringen, damit, wo man zu den 
Haͤndeln greifen wird, nicht Verhinderung 
Als iſt ein Hintergang gebeten, 
in Anſehung, daß die. Städte, ihnen an- 


lich, Nürnberg und Reutlingen. 


6 * 


votten. Wo aber die fireitigen Artikel 
allein die Abftellung etlicher Ceremonien 
und aufferliche Dinge belangen, ſo fol 
ſich Seine Majeſtaͤt nicht heftig darwi⸗ 
der fegen. Solches aber zu erfabzen, 
foU Seine Majeſtaͤt die Sachen etlichen 
wenig frommen Leuten, die keinem Theil 
verwandt find, untergeben.: Iſt je ein 
feiner Eluger weiſer Rath, dergleichen wir 
gewißlich in alien deutſchen Landen ſchwer⸗ 
lich gefunden hätten. 

‚76. Der Cardinal Campegius hat zu 
einem gefagt: Ich habs oft gedacht, daß 
der unzählige Haufe der Mönche weird 
einft der Kirchen ein groß Ungluͤck er- 
vegen, i 

77. Doctor Daulus Ricener, König 
Ferdinandus Arzt, redet aufs ehrlichfte und 
beite von unfer Sachen, GOttes Wort 
befangend, und Fann ſich unfers Gegen 
theils groſſer Hartigkeit nicht gnug vers 
wundern. 

78. Graf Selir von Werdenberg, ein 


74. Die Antwort darauf gegeben, iſt laſſen: Wo es zum Krieg wider die Lu⸗ 


Bat, überreicht in Schriften Sonntags nach dem Abt zu Weingarten, Montags nad) 
Kiliani, mit fleißiger ‘Bitte, Die Sachen zu Kiliani pancfetiert, und iſt in trunkener 


fordern, GOtt gebe da 


Amen. 


75, Rayferliche Majeſtãt hat feine Spas 


“ niſche Hexen laffen berathfchlagen, wie ſich Sünde. 


8 Gedeyen darzu, 


Weiſe dahin gangen, und im ‘Bett todt ger _ 
funden, und Dienftags nach Kiliani begras 
Gott vergebe ihm feine . 


ben worden. ; | 
So gebet immer einer nach dem 


feine Maieftät gegen der Lutherifchen Lehre andern dahin. Noch ftellen wir uns als 


erzeigen follt.. 


Artikeln des Blaubens zuwider 
Lutheri Schriften 21. Theil, 


Be, 
Li, .. 
— * 


- 


“wort gegeben: Wo feine Rayferl. Ma 


‚Darauf haben fie Kayf.| wollten wir CHriſtum aus dem Himmel 
Mai. in Frantzoͤſiſcher Sprach diefe Ant-|ftofien. ei 


79. 


jeft. ſolche Stücke darinn finde, die den|des Heumonats, hat unfer Widerpart ihre 


find, fo an — unſers Glaubens und 


eo; 


Dienſtag nad) Rikiani, den zwoͤlften 


Lehr⸗ 
Ber 


- 


zwo 





Bekenntniß Rauferlicher A— geantl. 
Die Mönchen haben dem Kanfer 
die Füffe wollen kuͤſſen; das hab er nicht 


wort. 


wollen haben. Nun wollen wir, ob GOit 


will, erfahren, und hoͤren, mie es klingen wa 
wird, GOtt gebe: überall mit Gnaden, 


Amen. Laffet ung nur treulich beten und 
bitten, und in Gottesfurcht und Glauben 
| fiehen, Amen. 

80. Wie hoch der Gegentheil die Sach 
verbittert, erſcheinet zum Theil aus dieſen 
verdeutfehten Oletikein | 

81. Im Jahr nach: EHrifti Geburt, 
funfehen hundert und dreyßig, am drenje- 
henden Julii, haben Kayſ. Mayeft. etliche 
chriſtliche Doctoves auf dem Reichstag zu 
Augsſpurg Bücher uͤberantwort, wie ihre 
Titel hernach laufen. 

Bine cbriftliche und ſchier eilend Ant⸗ 
‚wort, auf die eingebrachten Artikel, 
durch den Durchl. Churfuͤrſten zu Sad⸗ 
ſen, und etliche andere Fuͤrſten, und 
Staͤdte. 

Die widerwoärtigen Artikel, in wels 
chen der abtrünnige Kucher in feiner 
 Dabylonica wider fich felbjt fehreiber, 
durch Doctor Johann Faber ausge⸗ 
zogen. 

Die Retzerey und Irrthum aus mans 
cherley Luthers Buͤchern zuſammen ge⸗ 
zogen. 

Die Rexerey in den beiligen Concilien, 


hievor verdammt, durch die Lutheri⸗ 


ſchen aber wiederum erregt. 
Die Ketzerey und Irrthum des Lu: 


thers, durch Pabſt Leo den zehenten, | gemeynt die paͤbſtiſche Kirchen. ‚Da bat 


vor sehen Jahren verdammt, 


Die Betzerey und Irrthum des Aus! einftens gefagt: Ey lieber Herr, ihr müß 
thers vor ſieben Jahren durch dielini- | fer dennoch auch des Vaters, des lie 


verſitaͤt zu Pariß verdammt, | 


‚Der Sacultät der beiligen Schrift zu bat der Watoſcht ans de Hr 


en Loͤven Bppemmung, 


derlich Richter iſt GOtt; babe ich doch 


der GOttes Wort tauch ſo ſehr entgegen, 
ſehr erſchrocken, daß er davon krancke 








— 

Ein Zussug erlicher Kenereyimd Tee 2 
cbum Martin Zurbers. | J 
Etliche viel unrichtige Seiten; aus 
dem — und den Lutheriſchen er⸗ 
chſen. : 

Die greuliche verderbliche und alles" a 
verdösmmtefte Sthchte des Autherifchen 
Evangelien. 
Summa. 

Eliche rechens auf 260, Blätter. 4 

82. Man faget glaublich, als man Gra⸗ 

‚fen Selir von Werdenberg zu Grab getra⸗ | 
sen hat, daß ein vedlicher Bürger bie zu 
Ausfpurg, bey eines Fuͤrſten Rath geftan» 
den ift, und als er die Leiche gefehen hat, 
mit mehrem Geprang, denn fonft: hat er 
gefraget: wer der Todte ſey? da er gehoͤrt, 
daß Graf Felix fey, ſey er rechtens Enfegens 
erſchrocken, undgefagt: Ey, wol ein wun⸗ 






noch geſtern aus ſeinem Munde gehoͤret, 


daß er mit Draͤuwort geredet bat: er i 


wolle nicht Ieben, er wolle fein Leib 
und But daran fegen, die Lutheriſche 4 
Lehre auszurotten; darauf iſt er ſo kurz 
dahin gangen. Man will nun fagen, daß 
er auch nicht trunken fen worden. | 
83. Das hat ein ander Graf erfahren, 











auch mit ſolchem Trotzen, der foll auch ſo 


worden. 

84. Der Weyhbiſchof u FRünbung 2 
Marius, hat in einer Collation oft gefagt: 
Er wolle bey der Mutter bleiben, hat 


Brentius, als ein frommer gelehrt Mann, 


GOttes darneben nicht vergeſſen; 


2 


fahren. 








ah BR RER — 1530. ) * 69* 


85. GOtt Fb, wir haben täglih-viel| gr. Heut Freytags nad) Margarerhe, 


guter Sefelfchaft” von hochgelahrten from» \follen die Fürften und Bifchöfe unfers Ges 


men gelehrten Leuten, aus allen Landen |gentheils um fieben Uhr vor Mittag, aber, 
fehier, mals zufammen Eommen, von wegen GOt⸗ 
86. Der Ausſchuß dieſes NReichstkags ſind tes Wort. GOtt gebe. ihnen einen guten 
Herzog. Georg zu Sadıfen, Herzog ARil Sinn und Herz, Amen. 
helm zu Bayern, Herzog Albrecht u Mei 92. Des Gegentheils Doctores find ganz 
chelburg, des Matgarafen von Baden |vergift, und geben ungefchiefte Dinge vor, 
Eanzler Doctor Vehus, der Bifchof zu GOtt wehre ihnen, Amen. 
Wurʒburs Augſpurg, Speyer. 93. Unfers Gegentheils Doctures, Pfaf⸗ 
87. Sie hatten bie etliche, Predigermön. |fen und Mönche, haben dem Kayſer am 
chen, dem von Manns zuftändig, aus den | vergangen Mitwoh nad Kilian, einen 
Rüthen GOttes Wort belangend, als vers |ganzen Haufen Bucher wider Dockor 
daͤchtig, ausgeftoffen; fie habens aber auch | Martinus uͤberantwort mit faſt ſchmaͤhli⸗ 
wieder zulaſſen muͤſſen. Sie machens wuͤſt chen Namen, alles der Meynung, das guͤ⸗ 


und ſeltſam, mit dem lieben HErrn CHri⸗ tig Herz Des frommen Kayſers zu verbittern, 


ſto und feinem zarten Evangelio. und Ungluͤck amurichten, daß ein groſſer 
88. Donnerſtag nach Margaretha hat Here-vom Adel gefagt foll haben: dieſe Bus 


| Kayſerliche Majeftat die Churfuͤrſten Fürs | ben werden nicht Ruhe haben, bis wir auf 


* 
\ 


ſten, und Stände des Meichs fragen laffen: | einem Kaufen liegen, fie machen den Rays 
was fie bedächten, wie die Suchen GOt/⸗ ſer ganz irre, der ſonſt gutig und from iſt, 
tes ort befangend, follten vorgenommen GOtt ehre dem Teufel, Amen. 
und abgehandelt werden? darauf ſich die 94. Sie fagen, daß unfer Gegentheil die 
Staͤnde ehrlich haben laſſen, GOtt Lob, Doctores, ihre Verlegung auf unfer ‘Bes 
‚ vernehmen. Fenntniß fo fchwind, heftig, und haͤßig ges 
89. GOtt Lob, die Sachen laſſen ſich ſtellet haben, daß Ray. uk feloft geſagt 
zum Theil aus GHttes Gnad alfo. anfehen, hab, es fey zu haͤßig, und ihnen befohlen, 
daß etliche aroffe Herren ſich linder erzeigen, ſie follen ihre Verlegung glimpflicher ſtellen. 
denn eine Weil. Darum laft nur weiter) ..o5. Sonnabends der Theilung der Apo⸗ 
bitten und beten, und nicht nachlaſſen: fiel), find von wegen Kayſ Majeſtaͤt bey 


dein GOTT Fann gemißlich noch Kin-Imeinem gnadigften Deren den: EC hurfürften 


der Abrahams aus eitel ſteinern Herzen Sachſen, ꝛc. geweſen Herzogri Fedrich zu 
nachen WBahyern, Pfalzgraf, Graf Heinrich u Naſ⸗ 
90. Deſſelbigen Donnerftags, habe ich fau, ze. mit etlicher Anzeigung. 


| auch neben andern Schriften, ein faſt chriſt / 96. Desgleichen find zuvor etliche Heren 


üchen Brief von der von Stauffen gehabt, auch von Kayſerl. Majeft. wegen, bey 
die ſchreibet unter andern alfo: fürchtet euch| Margsrafen Georgen von Brandenburg, 
nicht, die Sache ift GOttes, der fie in ung, | bey Dem Landgrafen zu Heſſen, 2c. geweſen, 
ohn ung angefangen bat, der meiß und wird darauf dieſelben Sollten abermalg eine chriſt⸗ 


uns wohlbeſchuͤtzen; er ſchlaͤft nicht, der da liche Antwort geben haben. 


behuͤt Iſrael, die Sache ift fein, roird den] 97. Geftern hat Magiſt. | Philippus 
Streit wol ı een, und hinausfuͤhren ‚Sei Ss Eraſmo Noterdam nn : Sa 
ri urg 






74* 1, Job. Autifabers Zrzeblungen 


nem Eloſter, Capell genannt, in die Flucht 
gefchlagen, und in Die.ssoo erwuͤrget, In 
diefem Scharmüsel oder Schlacht iſt Hul⸗ 
dricug Zwinglius, oberſter Prediger zu 
Zuͤrch umkommen, in dem 44 Jahre feines 


Alters, da er mit den Zuͤrchern als ihr Felde 


Prediger ausgezogen, und mitim Angrif ges 
finden war. Nach dieſer Niederlage der 
Zuͤrcher vüfteten fie ſich wieder, und fuchten 
ben der Stadt Bern Hülfe, und brachten 
in die dreißigtaufend Mann zuſammen, thei⸗ 
leten in zween Hauffen ihr Kriegsvolk, und 
zogen die von Zuͤrch auf Zug, aber die Ber⸗ 
ner auf Lucern; da denn die Eidgenoflen in 
die achtzehntguſend Mann ftark Die Berner 
angriffen, und am ı8 Tage Octobr. wie⸗ 
der zuruͤcke trieben, und in die taufend und 
zweyhundert Mann abſchlugen, und taufend 
Mann in einem Waſſer erſaͤuften. 
7. Als nun die Zuͤrcher und Berner wie⸗ 
der ihe Volk zuſammen brachten, und mehr 
Huͤlfe als von Baſel und von Schafhaufen 
bekamen, griffen fie noch einmal ihre eins 
de an am 24 Octobr., und wurden aber 
mahls gefchlagen, und verlohren bey fechs 


... taufend Mann. ER N 
| 8. Mad) diefen Niederlagen ift Friede | 


gemacht worden, durch vieler Reichsſtaͤdte, 
als Straßburg, Bafel und anderer Geſand⸗ 
ten, und der Krieg am 16 Tage Novembr. 
aufgehoben und beygeleäggtt. 
9. Johannes Oecolampadius, der Kir, 
hen zu Baſel vornehmfter Prediger, iſt in 
dieſem Sahre auch geftorben. x | 
210. In dieſem Jahre ift auch D. M. Lu⸗ 
thers Mutter in Chriſto ſeliglich entſchlafen, 
wie denn der theure Mann GOttes kurz vor 


ihrem Abſchiede einen herrlichen Troſtbrief | gelehret. 


an fie gefchrieben hat, der im fünften deut⸗ 
ſchen Jeniſchen Theile aud) gedruckt iſt. 
1 So iſt auch Fran Margaretha, Kay⸗ 


derer Begebenbeiten mit Qutbero, 
cher überfallen und angegriffen, auch beyeis| ſer Carolus Schweſter, Regentin der Nier 





2 u, RE A 40 m ee, ee 


> 












derlande geftorben, und an ihreflattdieRir 
nigin in Ungarn, Maria, Witwe, die Re⸗ 
sierung der Niederlande argenommen, 
Diefe Königin iſt erftlich der Lehredes@ van, ⸗ 
gelii ſehr gewogen gemefen, daß au) D, 
Martin Luther vier Troftpfalmen ausgelegt 
an fie geichrieben hat; aber hernach if fie " 
in den Niederlanden wieder Papiſtiſch 


morden. | 
Anno ısz2, 0 8 


Stehet im II. Zisl. Th. p. 317. im V. Alt. p. | 
1281. und XX, Keips: p. 353. Be 
From Aprilmonath ift den proteflirenden 
& "Ständen ein Handelstagzu Schwein, ⸗ 
furch vom Erzbiſchof zu Maynz und Ehurs 
fuͤrſten Dfahgrafen, auf der Kayſerl Mai. 
Vachlaſſung angefest worden, dahin beyde 
Churfuͤrſten ſich perfünlich verfügt haben, 
und Herzog Johann Friedrich zu Sachien, 
von feinem Herrn Vater, Ehurfürft Hans 
fen, dahm auch abgefertiget worven, famt 
Herzog Franzen von Limeburg, und Fürft 
Wolfen von Anhalt, auch anderen Fürften 
und Meichsftädte Gefandten und Rache, 
und ift Dafelbft von einem Frieden gerath⸗ 
fchlaget worden: 297 =... ) re 
In diefen Fahr hat Michael Servetus, 
ein Hifpanier, etliche Bucherin Drucfauss ⸗ 
gehen laffen, darin Irrthum wider Die heia 
lige-Dreyfaltigkeit in der Gottheit iſt geleh⸗ 
vet worden, welcher Servetus nad) etlichen 
Jahren ift im Schweigerlande verbrannt 
worden. Bean. 
Dergleichen Irrthum bat auch Johan⸗ 
nes Campanus, aus dem Juͤlicher Sande 
gebohren, wider die Heilige Dreyfaltigkeit 


1 













Zn diefem Jahre ift Georoius Wihelius 
von Fach, Pfarrherr zu Niemeck bey Wit⸗ 
temberg (jo Dev Lehre des Evangelii zuger 


,E 


EN 


* gg —— 
than geweſt ſie 1531. 
bekan ſie auch ſelber geprediget 77* 

— * davon abgefallen er a in Ungarn anf ü 
Fach darnach und_eine Zeitlang zu Wien auf Defterreich feinen Zu ih 

Dave nu Same fh euchaten, ano mi Oral —— — 

alten, und mit Graitz in di ickt, die bis an Linz und 

Lehre des Eva nd ‘Büchern die erkannt 6 in die Steyermark komn 59 

* agelii angefoch nle groſſen Schaden al ommen, und 

ärgſter Feind des Lutheri ten, und ein hat Die Kayſer allenthalben gethan. Al 

— on EB , 8 
morden; Sicuti utherifchen Evangelii dem Rei yſerl. Maj. die Tuͤrken Huͤlfe, ai 
entor fui ae Apoftata eft perfe- a rs Pl 

N \ : er a ; gl )8 and ‘ 5 
| fü De benden eh m Tage zu Schwein⸗ IND Sell an nl Baus Landen 
fa, fi über ——— Maynz und| Auch aus den 1 BEnG er leagnol erfor 
der Proteſti e Friedenshandlung mit reifigen Niederlanden einen treflich 
Der Prote irenden Gef: ei Zeug aufgebrad treflichen 

vergleichen konn eſandten nicht gaͤnzlich gewaltig Kri fgebracht, und ein treflich 

— konnten: da iſt in der Friedens⸗ — zus Gegenwehre na 

— Sehrnberg anı| Mal. ec get, Und ihn, Kay 2. 

fich eflicher Sn gehalten worden, da man Als der x en Perſon nachgefolge 
cher kan vereinigt hat, die herna⸗ worden ben iſche Kayſer fold)es inne Pr: 

Hegensburg ds auf dem Neichstage zu, Stadt! Sun er von der ‘Belagerung der 
rer Kayſ. Dar. men, und von Sb; an ae von Wien liegt 
ni ER en worden, _ _|ftürmet, aber ni Drenzehen mahl ger 
. — hat auch in dieſem Jahre ei⸗ die ln Ken koͤnnen) 
a 

ter den Reicheftäuden Ireimiofert un im ng uf der Beu 

—* N ſo fich der Ketigion let, a Defterveich ber 

zug wider de Me ftillen, auch einen Kriegs⸗ Volke alle erlegt em Kayſerl. Kriegs» 
hin der Sinig Zürfen vorzunehmen. Das, 37 diefem Türken fi nd erfihlagen worden. 
von Maym alter; der Erzbiſchof scaf Joachim, — N 
a. a st ehurfurjt zu Bran 

| EAN . Barden ag Rt as. ein Obriſter Des Sicerfächfiehen 
 Sahfen, und n, Hetjog George zu snig Chriſtian zu Daͤ ' 
viel ken. andere Fuͤrſten, und garden or a Schwe⸗ 
| un ein en Und iſt a von feinen ns A an 
beus und Religions S in des Glau-|/sr, geweſen, und bis in dag DEN DE 
" und durch ein Sa) u Sachen aufgerichtet Elend umher gezogen, 10 Jahr ım 
De ferlich Mandat im Reichel Kriegsvol gen, hat in dieſem Jahr 
nen darauf haben — —————— gewaltige 
m Deere Ku — — — einnehmen one Königreiche 
h PR ’ —98 t. der * Der er! 

er — ——— * auf 
der Sirkiiche © ztag iſt Solimannıs|den, eiter König Triederich gefan 3 ſei⸗ 

der: Türkiiche Kayfer im Monat annıs|den, und in Dan viederich gefangen 

m: ee fer im Monat Augu R, und in Dännemarki GER wor⸗ 
ANGER Angafto derburg gefänglich geha — 
gehalten worden eilihe 

und 





— 
br E ® 


ſeines Alters. 


- 1531 Kahre auch einen Comer geſehen hat 


tembris 


Br 





- . 2 WEN 5 ä ——— Fe, 

Job Aue ee EL N 
und 20 Fahr bis in feinen Tod. Es ift ſchen Herzog Georgen zu Sachſen und D. h 
auch in diefem Jahre Konigs Ehriftierni zu Mark. Luthern. Und ift die Occaſion des 
Daͤnnemark einiger Sohn, welcher an Kay⸗ geweſen: Diemeil die Stadt Leipzig der 
fer Carls Hofe, als feines Heren Vettern | Predigt Des Evangelii beraubt war, undin 
erzogen ward, zu Negensburg unter dem einem Dorfe, naͤheſt bey Leipzig liegend, 
Keichstage geftorben, und allda im Dom mit Nahmen Hohhaufen, dem Ehurfürften 
begraben worden wi .... u Sachfen zuftändig, geprediget ward. Da 
Im Monat Augufto, ift der Hochlöblis |liefen die Leipziger Bürger alle Sonntage 
che Chriſtliche und fromme Fuͤrſt, Herzog hinaus zur Predigt , und empfingen allda - 
Johannes Churfürft zu Sachen geftorben;|das Abendmahl in beyderley Seftalt. Da 
and zu Wittenberg begraben, wie denn zwo |folches Herzog George zu Sachſen erfuhr, 
Leichenpredigten D. Mark. Luthers Davon hat er ein ernftlich Edict ausgehen laffen, 
im Druck ausgangen find, und ift fein |und verboten, daß feiner Unterthanen nies 
Sohn, Herzog Zohannes Friedrich, anfeir|mand fich zu der Lurherifchen. Predigt gen 










ne Statt Churfürft worden, im 28 Fahr] Holhaufen mehr begeben füllte, fondern jr 
ist : dermann follte in Leipzig auf den Dftertag 
Nach dem Türkenzuge hat fi) Kayſer das Abendmahl unter einerley Geftalt ger 
Carl in Ztalienbegeben, und mit dem Pabſt brauchen. Da fehrieben etliche Bürger an 
Clemente, ein Buͤndniß zu Bononien ge |D. Mart. Luthern, und fragten ihn um. 
macht, und gehandelt, tie ein Eoneilium| Rath), od fie dem Fuͤrſtlichen Mandat ger 
gehalten wiirde, Dadurch Einigkeit, Friede | horfamlich nachleben folten, oder nicht? 
- md Ruhe im Reich Deutſcher Nationans |Als nun D. Mart. Luther wieder an die 
gerichtet werden mochte, undift Kayfer Carl| Bürger fehrieb, und es widerrieth: da ward 
darnach in Hifpanien aus Italien gefchf}verfelbige Brief unter den Bürgern umher 
! getragen, bis der Rath deffelbigen eine Eos 

pey befam, und gegen Dreßden Herzog ” 
Georgen zu Sachſen überfehickte. Und die⸗ 
weil D. Luther Herzog Georgen einen Teus 
felsapoftel nennete; da fhrieb Se. Fuͤrſtl. 
Sn. an den Ehurfürften zu Sachſen, Hers 
309 Johann Friedrichen, und beklagte ſich 
fehr uber D. Luthern folder Injurien hals 
ber, anzeigende, daß er ihm feine Unter⸗ 
thanen zur Aufruhr verreißte und ftarkte, 
und begehrte, Daß ihm der Churfuͤrſt ſteu⸗ 
ven und wehren wollte. Als nun der Chur⸗ 
fürft zu Sachfen D. Luthern darum ſchrieb, 
daß er fich der aufgelegten Klage entfchuldis 
gen folite, und Herzog George zu Sachſen 
bey 70 Bürger aus Leipzig vertrieben und 
verjagt hatte, die auf Oſtern nicht unter: 
einerley Geſtalt das Abendmahl — 1 
| | Chriſti 


— 





fet. ME . = Kt 

Km Monat September ift ein Comet et⸗ 
Tiche Wochen am Himmel geftanden gegen 

Morgen; wie man denn gleicher Geſtalt im 


















am 6 Tage Augufti bis auf den Tag Sep⸗ 


Im Detober find König Francifeus zu 
Frankreich und König Heinrich von Engel 
land, zu Cales und Bolonien zufammen 
kommen, und mit einander Buͤndniß aufge: 
richtet und gemacht. u 


Anno 1533 
Befindet fich in der Eisl II. 327. Alt. VI. 160° 
und Leipz. XXI. Th.pır.2. 
n dieſem 1533. Jahre hat ſich erhoben 
& der groffe Hader und Zroietracht zwi⸗ 





cfereh bekommen ‚ und D. M. Luthern mit«|von einer Antwort gerathfchlager 


lein darwider ſchrieb, und im Druck aus⸗ 
gehen ließ, mit dieſem Titel: Auf Herzog Engelland ſeine Gemahl, die Königin Car 





I mmogsumbug ER 
EHrifti empfangen hatten. Da fehrieb [dem Winter nach Italien gegogen, und zu 


D. M. Luther eine Verantwortung der auf⸗ Bononien mir. Pabſt Clemens Deliberafion 


gelegten Aufruhr von Herzog Georgen, und | gehalten, wie ein Eoncilium moͤchte im deut⸗ 
‚hieß fie in öffentlichem Druck, ſamt einem ſchen Lande gehalten, und die Spal 

Troftbrief an die Ehriften, von Gr. F. Spaltung der 
On. aus Leipzig unfhuldig verjagt, ausge, 


.| Religion Dadurch aufgehoben werden. Dars 

auf find Diefelbigen Legaten abgefertiget, has 
denzu Weimar den Ehurfürflen zu Sach⸗ 
fen, Herzog Johann Friedeichen , angetrofs 









en. —— ER @ .. 
2. Darnach als Johannes Cochlaͤus fei- 


nen Fuͤrſten Herzog Georgen vertheidigen |fen, und das Concilium S. Churf. On. al, 
woͤllte und wider D. Mark. Luther ein da angekuͤndiget, welches vielleicht zu Pla» 


Buch in Dreßden drucken ließ, wurden Icens, Bononien oder Mantun fülte gehalten _ 


‚durch D. Benedictum Vauli, einen Juri⸗ werden. 
ſten zu Wittenberg, ſo eben zu Drefden 
deweſen , von demfelbigen Exemplar des render Staͤnde gen Schmalkalden beſchrieben 


6. Darauf hat der Churfuͤrſt die proteſti⸗ 
Buchs Cochlaͤi, ſechs Bogen aus der Dru⸗ am Ende des Brachmonats, und mit ihnen 


‚foden Le⸗ 
saten follte gegeben werden. . 


7. In diefem Fahre hat Koͤnig Heinrich von 


gebracht; welcher alsbald ein ander Buͤch⸗ 


- Georgen näbeftes Buch D. M. Luchers tharina, Kayſer Earols Mubme, von fich 






Eleine Antwort) 


Iseftoffen, und eine andere Koͤnigin genom« 


3, Und als. Herzog George aus der Stadt |men, genannt Anna Bolonia, welche in Dies . 
Oſchatz, des Cvangelit willen auch etliche lfem 1533 Fahre ihme eine Tochter geboren 


- Bürger verjagte, ſchrieb D. M. Luther an hat im Monat September, die Eliſabeth ge 


dieſen Unwillen aufgehoben und beugelest, 
und iſt D. Luthern und Cochlaͤo befohlen 
worden; daß fie in ihre Buͤcher und Schrif⸗ 


.In diefem 1733. Jahre ift auch Kayſer 
Carls und des: Pabſts Elementis Botſchaft 


viefelbigen. auch einen herrlichen ſchoͤnen nannt ift worden. 

Hierůber iſt wiſchen dem Churfuͤr⸗ lio bis auf den Yuguftmonden , beyın. Tagen, 
ſten zu Sachſen und Herzog Georgen eine einen Cometen geſehen. — 
groſſe Uneinigkeit entſtanden. Aber beyder⸗ 

feits Raͤthe haben ſich drein geſchlagen, und 


e 


8. So bat man auch von dem Monat Aus 


Anno 1534. bis 1537. 
‚Die Erzehfungen zu diefen vier Jahren find in 
den gleich vorher angezogenen Theilen Lutheri 





anzutreffen. — 
gender Fuͤrſten Namen nicht mengen ſol⸗ gr IRA 
ee Anno 1534 


r | I, j x * 
eh dieſem Jahre hat König Heinrich von 


ing Deutſchland, an den Ehurfürften zu Sngeland fin Gemahl Catharina, 


Sachfen, und die proteftirende Stände, Des Königs Ferdinandi zu Hilpanien Tochter, 
 Eoneilii halben, gefehicft worden. Denn von ſich geftoffen , welche zuvor feinen Br 
nachdem im saften Jahre der Türke aus |ver König Arturum , zur Ehe gehabt, und - 
Defterveich geflohen, iſt Kayſer Carol gegen Pabſt Zulius darinne diſpenſiret, daß Koͤ⸗ 
ucheri Schr. 21. Theil. DD | nig 


7 





30* 1. Joh Aurifabers Erzehlungen derer Begebenheiten mit Zuchero, 8 
nig Heinrich feines verftorbenen Bruders Eraſmus wiederum ein hartes Büchlein dru⸗ 
Weib möchte zur Che haben. Da fie nun Icfen ließ. 
nur eine einige Tochter, Maria genannt, | 5. Landgraf Philipp von Heffen hat ſi ch 
hatte, wollte der König eine andre freyen, in dieſem Fahre in groſſe Kriegsruͤſtung bege⸗ 
genannt Anna Bolenia ſuchte Dazu des ben und nach dem Wuͤrtembergerlande 
Pabſts Clementis Berriligung und Nach⸗ gezogen, und Herzog Ulrich, von Wuͤrtem⸗ 
laſſung: welcher erſtlich zur andern Ehe nicht berg (der von dem Schwaͤbiſchen Bunde 
uͤbel geneigt war, aber um Kayſer Carls verjagt, und bey ır. Jahren im Exilio ge⸗ 
willen wieder wandelmuͤthig ward, und Koͤ⸗ weſen,) durch Geldhuͤlfe des Koͤnigs Fran⸗ 
nigs Heinrichs andere Che var verdammete ciſci zu Frankreich wieder in fein Fand eine 
Da ſchickte der König zu Allen Univerſitaͤten |gefegt, und des Königs Ferdinandi Krieger 
in Frankreich, Stalien und Deutſchem Lans volk fo in die 12000. ſtark geivefen, in die 


————— 






de, und ließ der gelahrten Leute Judieia und Flcht gefihlagen, und iſt dieſes Krieges⸗ 


Eenfuras ‚in dieſer Eheſache holen. Und volk ob er ein WM algraf. Philipp in der. 
find die Engliſchen Legaten, ein Bifchofl Schlacht eine Ferſche am Bein ——— 
‚und Doctor Antonius Bains auch des⸗ ſen woͤrden. © 
halben zu Wittenberg bey Doctor Mavtic| 6. Und ale daraus ein groſſer ‚Sem in. 
no Luthern, Philippe Melandhthone, und Deutſchem Lande erfolgen wollte, ſo haben 
den andern Theologis geweſen. ſich der Erzbiſchoff zu Maynz, Churfuͤrſt, 
2. Und dieweil König Heinrich von En⸗ und Herzog. George zu Sachſen , des Lande 
gelland, ‘dem Pabſt Elementi um dieſer grafen Schwäher, in Unterhandlung einge 
Sache willen feind war, nahmer dem Pabſt laſſen zwifchen dem Könige Ferdinando, und 
fein jährlich Sinfommen, als den Peters/ dem Landgrafen, und haben auf dem Tage 
pfennig, da ein jedes Haus im Königreich En zu Caden in Böhmen Diefen Krieg vertragen. 
geland muſte dem Pabfteinen ſilbernen Pfen⸗ 7. Die Wiedertäufer haben auchgroffen 
. - niggeben. Diefeshatdes Jahrs etliche Ton: Schaden mit ihrer ralfchen Lehre i inden Wie 
nen Goldes dem Pabſt getragen deß er gar derlanden, und fonderlich in WBeftphalenger 
beraubet iftalfofeinRegiment ausEngeland than, un — 5 die Stadt Muͤnſter ein ⸗ 
gar ausgetrieben worden. Und ließ ſich der Koͤ genommen darinnen ein Schneider „ mit 
nig ein Haupt der Kirchen in Engelland nen⸗ Namen Joham von Leyden, ſich zum Könige | 
nen, wollte den Pabſt nicht mehrdasHaupt aufgeworfen. Als nun berſelbige Koͤnig 
der Kirchen auf Erden ſeyn laſfen. wunderlich in der Stadt haushielt, und zwoͤff 
3.D. Martinus Luther ließ in. dieſem Propheten ausſchickte, die da andere unifie 
Jahre auch im Drucfe ausgehen ein Buͤch⸗ gende Städte ſollten verfuͤhren und groſſer 
lein von der Winkelmeſſe dar uͤber die Pa⸗ Muthwillen mit viel fKeibernehmen, Auf 
‚ piften ſehr erzuͤrnet worden. ruhr, Pluͤnderung und Verjagung from⸗ 
4. — bat fich auch in dieſem Fahre zwi⸗ mer Leute geſchahe: da hat der Biſchof 
ſchen D. M. Luthero, und Eraf. Roteroda⸗ von Muͤnſter Die gor feſte und reiche Stadt 
mo ein neuer Lerm erhoben uͤber der Lehre belagert, und Blockhaͤuſer dafür. geſchlagen. 
vom freyen Willen; welches verurſacht ee er ober dieſe ſchwere Kriegskoftung in 










ein Brief Lutheri an Nic. Amsdorf gefchrie.| die Länge nicht ertragen: Eonnte, hat er die 


den⸗ —— im Druck autgieng; darauf Staͤnde des Rom. in am n.Sülfe ae, 
— 





sv 


— — — ——— — — — 

Bar cal Anno 1734: und 1535. 85* 
rufen welche zu Worms zufammen kom⸗ cket worden, ein general, fen Concilium 
men, und die Hilfe gewilliget, und Die anzufündigen, welches zu Mantua follte ges 
Stadt länger denn ein sans Jahr belagert, halten werden; ift derohalben erft an des 
und zulegt durch Verraͤtherey hinein Fom«| Römifchen Königes Ferdinandi Hof Foms 
men, und was männlich und wehrhaftig men, und weil eben Dafeibft Landgraf Phir 


“daritinen gemefen, erwuͤrget. Dev König tipp zu Helen geweſen, in der Wuͤrtem⸗ 


aber mit ween feiner fürnehmften Fürften,!bergifchen Sache, fo atd | 
Krechting und Koipperdilling genannt, iſt I 3 a zu —— 
gefaͤnglich behalten, und in dem folgenden feine Werbung vermeldet. - 
zeften Jahre mit feurigen Zangen zerriffen, 2. Und nachdem Herzog Johannes Frieds 
und in drey eiferne Bauer oben zum? Thum⸗ rich, Churfuͤrſt zu Sachſen, gegen Wien in 
thor heraus gehenkt, und alſo zum ewigen Deſterreich zum Rörmifchen Könige Ferdi- 
= en allen Aufruͤhrern dahin gehen · nando Mn alda die Lehen empfing, 
get. und andere Sachen mehr v t 
8. In Diefem 1534. Jahr iſt Pabſt Cle⸗ auf der Wederreiſe nach fancr Chucfünf 
mens im September gefturden, und Paulus: Gn. Lande wer, da ift zu Prage in Boͤh⸗ 
. IE Pabſt worden; und wiewol er fehr al: men Petrus Paulus Vergerius zu feiner 
Fa it Dabf worden, doch hat en a — und bey — 
eri5. Churfuͤr naden ſeine Werdung un 
9. In dieſem Jahre iſt auch König Fried⸗ fehl des Concilii halben ——— Uni 
rich in Dönnemarck igeftorben, und Chris hernacher diefer Petrus Paulus Vergerius 
ftianus, fein dltefter Sohn, König an des auch gegen Wittenberg gereifet, und auf 
Waters ſtatt worden, und das Königreich, dem Schloß gelegen, und D. Martinum 
mit dem Schwerdt gewonnen und Beshals: Luthern, und Philippum Melanchthonem 
ben mit der. Kayſerlichen Reichsſtadt Luͤ⸗ ſelber angefprochen. 
beck einen groffen Krieg gefuͤhret. 3. Darauf | iſt von den proteſtirenden 
10. Auch i Andreas Criti indiefem Jahr / Ständen ein Tag zu Schmalkalden anges 
Herzog zu Venedig worden. ellet, da im Monath December ale Churs 
Der Tuͤrke bar in diefem Jahre auch und Fuͤrſten, auch Reichsſtaͤdte derſelben 
oroffen Schaden genommen, von dem S⸗⸗ Einungs an sufammen kommen 
phi in Derfien, genannt Thamas denn er 
ihn wohmal hart gefthlagen , und funfze⸗ get und gehandelt haben. Aufdiefen Schmals 
ben taufend zu Roß, dreufig taufend „u; galdiichen Tag bat König Sranciieus zu. 
Fuß, undindie‘ 18000. Come Here ‚Frankreich feinen Legaten, als Soilielmum 
Z Bellajum Langaum zu den proteſtirenden 


* a x Ständen auch geſchickt. Dieſer Legat hat 

Be Anno 13 mit den Theologis der proteftirenden Stans - 

—— — Ir de von den fürnehmften Artikeln und Haupts 
ſtuͤcken der Ehriftlichen Lehre viel fich unters 


® Biefem iszsften Fahre ift Petrus Pau⸗ redet und angezeiget, mas feines Königs 
lus Vergerius vom Pabſt Paulo II. und vieler Gelahrten in Frankreich Mey⸗ 
RS len ing an u davon waͤre, wie fie auch N = | 

(5 2) abſts 


find, und des Concilii halben gerathchla-⸗ 















ob. Autifabers Erzehlungen deter Begebenheiten mit Luthero, gt 
— angemaßter groſſen Gewalt und vie/ ſau iſt auch in die Einungs Verwandtuiß J 
len Mißbraͤuchen gern wollten geſteuret wiſ⸗ angenommen worden. Re 
fen; und daß der König von Frankreich Ss. Und nachdem in- Augpurg über. dee 
nichts liebers begehrte, denn daß die prote⸗ Lehre vom Abendmahl eine Zeit her groſſe 
firenden Staͤnde etliche ihre Gelahrten in Spaltung gemefen, -ift diefelbige beygelegt J 
Frankreich ſchickten, die mit feinen Theo-| worden, und hat der Rath von Augſpurg 
logen der Kehre halben conferirten und ſich an D, Maut, Luthern gegen Wittenberg 
unterredeten Und ſonderlich ſchrieb hoch⸗ einen Legaten, als D. Gereon geſchickt, und 
gedachter König an Philippum Melanchtho⸗ ſchriftlich gebeten, daß ſie Urbanum Regi⸗ 
nem, daß er zu ihm in Srankreich kommen | um wieder Mihrem Prediger haben moͤchten. 
follte. Aber der Ehurfürft zu Sachſen, Her⸗ Aber D. Luther hat ihn von Herzog Ernſten 
309 Johann Friedrich, wollte es ihm nicht er⸗ zu Luͤneburg Cüber des Fürftenthum er ein 
auben. Daneben fuchte und begehrte der Koͤe Superinfendens- war,) nicht erlangen mis 
nig von Frankreich, Daß Die proteftivenden ‚gen. 2 
Stände auf feinen Ort, da man ein Cow| 7. In diefem 1535. Fahre iſt im Monat 
. eilium halten möchte, willigen wollten, ohne) Junio Kayſer Carol mit einer- ‚gewaltigen. 
des Koͤnigs zu Frankreich, und des Königs Kriegsruͤſtung aus Hiſpanien von Bar⸗ 
zu England Vorbewußt. "Und möochte al⸗ chinon abgefahren gen Africa, und das Koͤ— 
da auch wol geſucht worden ſeyn, daß die nigreich Tunis gervonnen, darinnen die alte: 
proteſtirenden Staͤnde den König zu Frank⸗ beruͤhmte Stadt Carihoee gelegen. Und. 
"reich in ihre Emung der Bervandniß neh⸗ iſt diß Koͤmgreich dem Fürkifchen Käufer 
men ſollten; aber daſſelbige u De con! Solimanne mit Gewalt genommen ‚und - 
ten abgefehlagen. der Koͤnig we Yale) Di = £ 
u die ſem Sctmalfalbifisen Tag s he verjagt und vertrieben hatte,) durch Kayſer ; 
E- Heinwich ju England der VII, feine Carln wieder in das Königreich Tunis eins 


Legaten audygeichieft, und den Ständen geführet warden, iſt aus Africa wiederum. 


anzeigen laffen, wie er des Antichrifts, des. > Srlumph eier worden ur F 


em Triu 

Pabſts, Regiment aus feinem Königreid 8. Sn diefem Jahre hat Ehriftianus — 

— ausgerottet hätte, und der Ehriftlichen keh⸗ nig zu Dänemark, nach Abjterben. feines 
-8e.Dr6 tmohl, Getongcn RD ande Vaters König Friedrichs vegieret, und wis 

than waͤre, und fie gewarnet fuͤr des Pabſts der die Käyferl, Stadt Lübeck, vum di 
2 Practigven des Eoneilii halben, und ſich Königreich einen heftigen Krie efühe i 

erboten ‚im Concilio neben den proteſtiten⸗ das Keich mit dem Cchmerdt ne I 

En Ständen BB m. die Stadt Coppenhagen mit Gewalt gerwone Er 

5. Auf diefem Schmalkaldiſchen Tage nen, noelche Herzog Albrecht von Mecklene * 

Kind in der Proteftivenden Eirungs Ver⸗ burg innen gehabt. each feiner Krönung 4 

wandtniß — die Fuͤrſten zu m hat König Ehriftiah angefangen Die Chriſt⸗ 

- men, Senpg 1 Iteich von Würtenberg, fiche Religion der Auafpurgifchen Eonfeßir 

- PM algaraf Ruprecht, die Stadt Auafpurg,| on urch fein ganz Königreich zu pflanzen.“ Kr 

Frankfurt, Compodunum Hamburg und| - 9: Am Ende dieſes zyſten Jahres iſt der 4 

ae item et —— von Iegte ach von Mäpland, a = ; 























ET INT ea; 


ti, ohne Erben geftorben, welcher Fräulein — fo in der Unterthanen Feldläger 
Ehriftierna , Königs Chriſtierni zu Daͤn⸗ Igervefen, hernach vom König gekoͤpft wor⸗ 
nemark Tochter, hat zur Che gehabt, wel⸗ den. a 
che hernachmals Herzog Franciſco von) 2.%5m Monat Februario iſt der Biſchof 
Lothringen ift verheyrathet worden. DIE zu Münfter mit des Churfuͤrſten zu Coun 
Fuͤrſtenthum hat der König von; Frankreich und des. Herzogen von Juͤlichs Raͤthen in’ 
erben wollen, daruber zwiſchen Kayſer Ca⸗ die Stadt Muͤnſter fommen , und den Kür 
vol und König Srancifco zu Frankreich, groß nig zu Münfter famt feinen beyden Türften 
fe Kriege entftanden find. | richten laffen. Und hat fich der Koͤnig zu 
. 10, Herzog Earl von Sophey ift auch dem HErrn Chriſto befehret, und als er 
vom Könige von Frankreich und der Stadt |mit feurigen Zangen jerriffen, Chriſtlich ger 
Bern in der Schweiß überzogen, und ihm ſtorhen. Aber die andern zweene Fuͤrſten, 
das Piemont und faſt alle ſeine Lande mit ‚als Knipperdolling und Krechting, find vers 
Gewalt genommen. - — ockt blieben, und in dreyen eifernen Koͤrben 
ar, So iſt auch der Delphin in Frankreich, \aus dem Thumthor herauffer gehenat. 
Franciſcus geftsrben, und wie mans dafür | 3. Ss iſt auch ein groffer Krieg zwiſchen 
hält, fo fey ihm mit Gift vergeben toorden. Kayſer Caroſo und König Franciſco zu 
“12, Diß ganze Fahr über find die Wie, Frankreich entftanden, und hat der Kapfer 
dertaͤufer in der Stadt Münfter belagert, Den Sranzofen in Gallia Narbonenſi und in. 
und auch gewonnen und eingenommen wor⸗ es hart angegriffen, aber wenig aus⸗ 
J gerichtet. De 
N N ee 2 ud — hat Se Heinrich = er 
Anno 15726, geland feine Botfhaft, als einen Biſchof 
Maps Anno I. und Doctor Antonium Barns gegen IBitr 
a Mae tenberggefchiekt, und mit den Theologen dar 
om Monat Sanuariv iſt die Koͤnigin ſelbſt, als D. Martins Luihern, Philippe ° 
@% von England Catharina, welche Koͤ⸗ Melanchthone und andern, von den Haupt⸗ 
nig Heinrich von ſich geſtoſſen gehabt, ge, ftücken Chriftlicher Lehre, und fonderlich von 
ſtorben. So ift im Monat Majo die ans|der Dieffe , Priefterehe und Abendmahl, 
„dere neue Königin Anna Bolema, mit ans |uud der Mönche Geluͤbde, difputiren und 
„dern ihren Freunden, fü fürnehme Englis han eln laſſen, find alda etliche Monate 
ſche Herren geweſen, geküpft worden. Und |geblieben. Haben auch von dem Divortiv 
in wenig Tagen hernach hat König Heinz | der erſten Königin mit den Theologen ger 
rich das dritte Gemahl gehenratet , als die handelt, auch mitdem Churfuͤrſten zu Sach ⸗ 
Sanam Semeriam. Darauf ift in En |fen, Herzog Johann Friedeich geoffe Hands 
gland ein Krieg von Den Unterthanen roider [lungen gepflogen, daß ihr König in den. 
den Koͤnig gefolget, daß die Engländer in Schmalkaldiſchen Bund möchte aufgenom- 
die so000. ſtarck auf geweſen haben die men werden, > Pe... 
groſſe Schatzung und andere Belchwerung| 5. Dorauf iſt von den proteftirenden 
nicht lönger Dulden wollen; aber durch Hin-| Ständen den 24. Tag Aprilis gen Franke 
terlift und einen Scheinvortrag ward dies furt am Mayn ein Tag ausgeſchrieben wor⸗ 
ſer Aufruhr geſtillet, und ſind viel groſſer den 3 mit den Einungsverwandten die⸗ 
£ ELSE iS )3 DEE, © 






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4 — 
A EHE 








.90* I. Job. Aurifabers Zrzehlungen derer Begebenheiten mit Quthero, gi“ 
fer Englifchen Sachen halben ift gehandelt, - Anno 1027. 
Auf diefem Tage ft in den Schmalkaldi/ _ > Anno 1537 a, 
fchen Bund angenommen worden Herzog — dieſer Erzehlung iſt fchon dem XVI, 
ih dag Gi in sr Beide Ana 
und Herzog Philipp zu Pommern, Surf] ouammenbana abaedruckt. EN 
George J———— zu Anhalt Gebruͤdere, 8 Yes Eu Er 
die Stadt Augfpurg, Frankfurt, Hamburg ze 
und Hannover. —— 
6.Am ı1, Tage Junii hat Pabſt Paulus 
III. ein Ausſchreiben an Kaͤyſer Carln und 
alle Reichsſtaͤnde gethan, und das Con— 
cilium zu Mantua ausgeſchrieben, das den 
3. Tag Maydes 37. Jahrs folte gehalten 
KtDeEDeNn. EN 
m. Der Erbifchof. zu Coͤlln Hermann, 
ein Grafe von ABid;, hat in dieſem Fahre 
angefangen zu vathichlagen, wie Die Ab— 
goͤtterey und gottloſen Ceremonien im Stift 
Colln möchten abgefchaft werden ; wie denn 
-inden folgenden Jahren Ihre Churf. Gnaden 
deshalben viel und groſſe Handlung gepflo⸗ 
gen hat, und die Augſpurgiſche Eonfebiun 
angenommen, und auch eine Reformation 
angerichtet, ift aber zuletzt des Erzſtiftes 
"dariiber entfeßet worden. ı 
8. Im Monath Julio ift dee Hochgelahr⸗ 
te Mann, Eraſmus Roterodamus, zu Baſel 
geſtorben. un a 
9, In diefem 1536. Jahr am 2, Tage 











| } nno 1537. iſt des Koͤnigs Franciſci zu | 
Str Franckreich Tochter, Magdalena, dem 
Könige zu Schottland, Facobo V. verheh⸗ 
rathet worden, und iſt dieſer Koͤnig im Mo⸗ 
nath Day in Diefem 537. Jahr geſtorben. 
2. Den 15. Tag Februarii iſt u Schmal⸗ 
kalden ein Tag angeſtellet worden, dahin 
[Die proteſtirenden Staͤnde alle ſind des Con⸗ 
eilii halben beſchriehen worden, und haben 
die Chur⸗ und Fuͤrſten, auch die Staͤdte, 
ihre führnehmfte Theologen, mit dahin 
gebracht, als D. Mare. Luthern, Philips 
pum Melanchthonem, D. Pomeranum, 
Martinum Bucerum, Andream Oſian⸗ 
Drum, und.andere in groffer Anzahl mehr. 
Auf diefen Tag ift von Kaͤhſer Carln zu den 
proteftirenden Ständen gefandt worden, - 
Matthias Held, Picecanzler, der von ° 
der Käyferlichen Majeflät wegen groffe . 
Handlung mit den Ständen gepflogen; 
fo hat der Pabſt feine Legation auch dahin ° 
gefchickt des Eoncilühalben. 
| of age 3. Auf diefem Tage find in eigener Pers, 
- May find etliche der Oberlandifchen Staͤdte ſon geweſen Herzog Johannes Friedrich, 
Praͤdicanten zu D. M. Luthern gen Wit⸗ Churfuͤrſt, Landgraf Philipp zu Hefien, 
tenberg gefommen ‚als Martinus Bucerus, | Herzog Ernft und Franz Fürften zu Lune⸗ 
Wbolfgangus Eapito, Martinus Frecht, burg Herzog Ulrich zu Wuͤrtenberg, Her⸗ 
und andere, und in der Lehre vom H. A⸗ zog Philipp von Pommern, Fürft Woif, 
bendmahl eine Concordia und Pergleichung | George und Joachim zu Anhalt, Graf Sieb 
7 qufgerichtet, und von andern Artikeln der | hart und Graf Albrecht zu Manngfeld, und 
Lehre fich auch unterredet und verglichen, | dev Reichsſtaͤdte Gefandten in groffer Ans 
‘und in der Lehre vom Abendmahl die Kir⸗ zahl, und find den 6. Tag Marti die Chur 
che zu Straßburg, Ulm, Augfpurg, Srank-| und Surften, auch der Reicheftädte Geſand⸗ 
- Furt, Memmingen und Reutlingen, mitten von Diefem Tage abgezoan. 
der Witrenbergifchen Kirche wereinigefe I 4 Die Theologen haben auf diefem Te 


4 
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— Anno 1537. a 93* 
ge auch mit höheftem Ernſt und ‘Fleiß ges ‚ten und Theologen in groffer *Bekummers 
rathſchlaget, worauf man endlich im Eon: niß und Trnbfaluber D. Luthers Schwach⸗ 
eilio beruhen und verharren wollte „und find heit gemefen. Es haben ihn auch ale Chur⸗ 
von D. Martin Luther. etliche Artikel, als und Fürften in eigner Perſon befucher und 
ein Summarium der Ehriftlichen Lehre ges getroͤſtet; dann man fehr beforgt gehabt, daß 
ſtellet, und von allen Theologen daſelbſt vers 'er alda würde geftorben feyn. 
ſammlet, approbiret, und mit eigener Hand! 7. Man hat alda auch gefiellet eine Recu⸗ 
unterichrieben worden ; melches Büchlein fationsfchrife wider das Concilium zu 
hernach im 38: Fahre inoffentlichem Druck Mantua, darinnen Urfachen von den Ehurs 
ausgangen ift, und die Schmalkaldifchen und Fürften find angezogen worden, warum 
Artikel genennet worden. fie das Eoneilium nicht befuchen Eonten, 
5.Es ift auch von den Ehursund Für Und nachdem Herzog Friedrich von Mans 
ſten auf dieſem Tage den Theologen befohr tua die Stadt mit Kriegsvolf befest, fü 
len worden, daß fie Die Augurgifche Con⸗ fehrieb der Pabſt an die Neichsftände, 
feßion und Apologia, (fo Kanfer Carln An. und fehob das Coneilium auf, bis in den 
1530. zu Augſpurg auf dem Reichstage uber Monath November ; der König von Ems 
antwortet,) noch einmal mit Fleiß durchle: gland ließ auch) wider Das angeftellte Conci⸗ 
fen follten, und mo etwas darinnen befun« lium eine Schrift im Druck ausgeben, und 
den würde, dag der heiligen göttl, Schrift entſchuld igte fi), warum er feine Sefandten 
nicht gemäß, oder fie in ihren Kirchen nicht aufs Eoncilium gen Mantua nicht ſchicken = 
dergleichen lehreten, daß es geändert wuͤr⸗ wohte. 
de, und ſie, die Theologen, miteigener Hand 8. In diefem Jahr iſt wieder ein groſſer 
die Confeßion und Apologie aufs neue un⸗Krieg angangen zwiſchen dem Kanfer und 
terſchrieben. Diefe Unterſchrift ift den 24. Könige zu Frankreich; und obwol die Kay: 
Tag Februarii gefehehen. Und bat fonder- ferl. Maj. DIE ganze Fahr über in Hilpanig 
lich Martinus Bucerus von a des Pre⸗ geblieben, fo haben doch feine Kriegeso⸗ 
digtamts und Kirchen zu Straßburg die berften, als Graf Heinrich von Naſſau, 
Augſpurgiſche Eonfeßion und Apologie uns der Here von Buren, und andere, in Pi⸗ 
terſchrieben. aardia den König von Frankreich angegriffen, _ 
Auf dieſem Tage iſt D. Mart. Luther auch die Stadt und Schloß St. Paul ge 
su Schmalkalden todtkrank geweſen am wonnen, und dafelbft zulest einen Frieden 
"Stein, und man hat ihn alfo krank von dan. und Anftand auf ıo. Monat erlanget. A⸗ 
nen nad) Gotha führen ſollen; und wie er ber der Krieg in ‘Piemont ift mit aller Ge⸗ 
auf den Thuͤringerwald in das Dorf walt fortgangen, und hat der König zu 
Thambach gebracht worden, iſt wiederum Frankreich ſeinen aͤlteſten Sohn Henricum, 
der Urin (mit Zuͤchten zu reden,) von ihm ges mit groſſem Kriegsvolk der Ende abgeferti⸗ 
gangen den er fonft in vielen Tagen nicht get, und die Stadt Morin von der Kayfers 
bat laſſen koͤnnen, und ift alſobald mit feiner jlichen Belagerung entfeget und errettet, auch 
Beibesichtwachheit befjer- worden. . Das Zuza und Moncallir gewonnen, und geweh⸗ 
rob auf dem Tage zu Schmalkalden einejret, daß. in diefem Fahre Känfer Carls 
groſſe Freude entſtanden; denn ſonſt alle Kriegsvolk in Piemont wenig geſchaffet hat- 
Ehur und Fuͤrſten auch dev Staͤdte Geſand/⸗Es iſt auch Antoni de Leva, : 
— en | a 














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5 
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‘1, Job. Aurifabers Erzehlungen derer Begebenheiten mir Lurhero, gt 
A May. Rriegsoberfter, in dieſem Kriegs] Stuhl figet, und Die Cardinal Beſem hats 
füge geſtorbhen. ten von Fuchsſchwaͤntzen gemacht, Damit 
9, Die Stadt Augfpurg hat auch in Dies] Fehreten fie den Spinnroeb aus der Kirchen. 
em Jahre die Meffeund andere Paͤbſtliche/ 13. In dieſem 1537. Jahre hat Koͤnig Chri⸗ 
Greuel und Abgoͤttereyen abgeſchaffet, und ſtian zu Daͤnnemark gen Wittenberg ger ° 
die Lehre des Evangelii in ihren Kirchen ges] fehrieben, und um D. Johann Bugen- 
pflamet- Darüber ein Ziviefpalt in der hagen Pomer angefucht, Daß er in Dänner | 
Stadt erfolget, und viel vom Adel und Ger] mark geſchickt werden machte, Dafelbft Die 
chlechtern aus Augſpurg gewichen haben Lehre des göttlichen Worts zu pflanzen, 
den Rath bey dem Käufer und Könige Fer⸗ und die Kirchen zu reformiren. Darauf 
dinando verlag.  — — NED. Pomeranus aus Erlaubniß des Chur⸗ 
70, Der Tuͤckiſche Kaͤrſer Solhmannus | fürftenzu Sachen, Herzog Johann Frieds 
hat auch in diefem Fahre ein Kriegsvolk in | riche, im Monat Junio abgereifet, und bis 
Eroatien geſchickt und darinnen eine Stadt in Das neun und dreyßigſte Fahr in Däns 
7. helagern laffen: dagegen hat der Roͤmiſche nemark geblieben, und hat D. Mat, Luther ° 
- Kinig Ferdinandus ein Kriegsvolk yon Oe⸗ mitler Zeit an feiner Statt zu Wittenberg 
ſierreicher, Böhemen ‚-Meignern, Sach⸗ am Sonntage, Mittivochen und Senna 
fen, Ftanken und andern Ländern aufges| bend; geprediget. Und am Mittwochen er 
bracht, und der belagerten Stadt zur Ent⸗ liche Capitel Matthäi, als vom 18: bis in 
“- fesungizugefchickt. . Aber daffelbige deufs|das >4. ausgeleget, und am Sonnabend 
 fche Kriegsvolk iſt übel angeſuͤhrt worden, den Evangeliſten Sohannem geprediger, 
und Durch. ihren Oberſten, den’ Catzianer, und vom erſten Capitel angefangen , und 


welcher entritten , verlaffen, und in groſſer — vierte Capitel mit der Auslegung 
gebracht. — 





ge 
























Zahl erſchlagen und gefangen nach Conſtan⸗ 
“ tinopel, ſamt 60. Stick Büchfen , Feld⸗ 
geſchuͤtz geſchickt: dieſer Catzianer iſt her⸗ 


a sum Oraen zu Coin eacen wor 


al ee 
‚Stehet im VIL. Altenb. Th. p. 234, und XXL 


“ 


1. m Monat Detober hat die Königin ——— 
ih Engelland, Zana&emeria, einenjungen| xy" bielem Jahre Fam aus Stalien ein“ 
7, Henn, Eduardum genannf,‘ zur Dbele| > Buch in Deurfepland von der Nefuns | 
oeboren, iff den 12. Tag hernach geſtor⸗ | mation, die der Pabſt in der Kirche wollte 
ee ee 
ESbd hat auch Pabſt Paulus TIL. zujeine Vorrede und entwarf des Buchs Iu⸗ 
onm durch die Fardinäl —— N Ne 
> von einer Refpemation des Nömilchen Ho-|Den etliche Sardinäte um den Pabık, Der 
2.9.68, noelche hernadh i im Öffentlichen Druck | auf einem hohen Throne faß,, Diemit guchs⸗ 
_: . ansgangen,. und D). Mast. Lutherhatim|fhnsingen, Mid an lange Stangen ges 
1538. Jahre darauf eine Vorrede gernacht, | bunden, als mie Beſemen , alles oben und 
und fehofiiret dieſe Neformation. Und mar unten ausfegeten. 0 
auf demfelbisen Büchlein diefe Figur und| En Braunſchweig hielten die Proteſti⸗ 
















5 — 


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er un 0 sung, ; 97 * 
dar. der König in Daͤnnemarck der in Per⸗ Anno 1539, 
fon auch dahin kam, in den Bund aufge re) 
nommen. Diefer König Ehriflignus, Fries! "zu den fülgenden Sahıen bis zudem zug uriber 
derici Sohn, nahm Die evangetifche Lehre| . gehören, hat Joh. Chriftfe. Sagitrarius 
an, und erhielt von Wittenberg D. Jo gemacht. Der gegenwärtige iſt gleichfals im 
haunem Bugendagen Pomeranum, der in va. ft, Tb. p- 401. und XXI Leipzig. p 
Dännemark reifete, Kirchen und Schulen! _ ++ beſindlich. 
alda anzichtete,; auch den König zur Ne-⸗ om Februariv dieſes Jahrs ward zu 
gierung einwehhete. Frankfurth eine Zuſammenkunft gehals 
In Frankreich fuhr man fort, die Evan⸗ ten, und unfer andern von einem Colloquio 
geliſchen zu verfolgen; wie denn zu Paris unter den Gelehrten wegen des Religion— 
ein edler Juͤngling von Tolofa, ein Student, ſtreits gehandelt. Der Churfuͤrſt zu Sachs 
daß er Fleiſch geflen, verbrannt wurde, nach. ſen war in Perſon alda, und hatte beyfich. 
dem er erfi mit einem Stricke erſtickt wors Philippum Melanchthonem , wie deffen 
SER RER DEREN Schreiben aus Frankfurth an Lucherumund - 
Die Schule zu Straßburg nahm fehr 


| D. Zuftum Sonam, welche in Som. UL - 
zu, indem viel Deutfche und fremde Nati⸗ Epiftol. Lutheri zu leſen, ausweiſen Ends 
ones ſich dayin begaben, und Sturmius lich ward ein Friede oder Stillſtand ge 
Anleitung gad, tie die Lectiones einzuich | mache, und verfehen, Daß der Religion Hals 
ten. Die Verfolgten aus Frankreich und|ber Fein Stand ſollte überzogen, oder ihm 
Niederlanden lieffen fich alda nieder, und dat Gerichte Das Necht Deswegen geſperret 
roͤumete ihnen der Rath dafelbft eine Kirche werden. Es flarb auch den24, April Hers 
ein, und war Sohannes Calvinug eine Zeit: 1109 George zu Sachfen, ein fehr eifriger 
lang dev Erulanten Prediger. Werfechter der Paͤbſtiſchen Lehre, und fur 
Es entftund auch die Secte der Geſetz⸗ |theri argfter Feind. Diefer machte ein Te⸗ 
ſtuͤrmer, die nicht wollten zugeben, Daß die ſtament und feste zu Erben ein feinen 
Buſſe aus den gehen Geboten füllte gelehret | Deren Bruder Heinricum und defien Herren 
werden. Ihr vornehmfter Urheber war Jo⸗ Söhne, Maurictum und Auguftum ; aber 
hannes Agricola, Fslebius,. der auf Luthe- mit Diefem Bedinge, daß in denen Sans 
ri Erinnern feinen Irrthum erkannte. den, Die fie würden befommen, fie in dee 
So machten auch die Erzbifchöffe. zu Religion nichts ſollten ändern : und fo ferne 
Maym und Salzburg, die Derzogezu Bay⸗ | fiedergleichen wuͤrden vornehmen, ſollten der. 
ern, Wilhelm und Ludwig, Herzog Geors | Kapfer Carolus, und Ferdinandus, der Roͤ⸗ 
ge Sachſen, die Herzoge zu Braun: | mifche König, die Länder fo lange haben, - 
ſchweig Erich und Heinrich einen Bund bis der Here Bruder, deffen Herren Soͤh⸗ 
zu Nürnberg, den ſie den heiligen Bund ne, oder ein naher Anverwandter, ſolche 
nenneten, Die alte Neligion, tie fie.redes Bedingung beliebten. Diefes Teftament 
ten, zu befchirmen und zu vertheidigen. Lu⸗ hat er der Nitterfihaft und Landitänden vors 
tberus fuhr fort in Erklärung des erften| getragen, und beaehret, fie möchten einen 
Buchs Mofis, und fehrieb an gute Freuns| Eydablegen, daß fie davon nicht wollten abs 
de, wie deſſen Briefe in T. IH. Epiftol, Lu- treten. Sie hingegen haben gebeten Ihre 
theri, in dieſem Jahre zu finden. druͤrſtliche Gnaden wollte zulaſſen, DaB eine. 








Be 


7 


che verhieß, wenn er nur niederfiele und ihn 


 tig.angefeindet, von Herzog Heinrichen nach 





98* - I, Job. Aurifabers Erzehlungen derer Begebenbeiten‘ mit Luthero. — \ 
ls Ba ee 
Geſandtſchaft an den Hern Bruder abgeſchickt Ianchthon von groſſer Betruͤͤmß und Gräs 
wuͤrde, fie hoffeten, Ihre Fuͤrſtliche Gna⸗ men zu Weimar todtkranck, und durch Lu⸗ 


den würde dorein willigen , daß in der al⸗ therum wieder, von GOtt erbeten worden, 
ten Religion nichts follte geändert werden. | mird der gunftige Lefer im, hiſtoriſchen Bes 


Als die Gefandten ankommen, und vieler-| richt des NORDEN, Beplken Jahres IM 


ley Gruͤnde Ihre Fuͤrſtl. Gnaden zu bere⸗ den. 

den vorgebracht, — aber * viel 

baar Geld da waͤre, viel Vorraths, und 1540. 

ſehr viel Silbers. Diefes alles wuͤrde ihre Anno 54 

Fürftl, Gnaden uͤberkommen, wenn fienur nn auch im VII. Alt, Th.p. 427: und XXL. 
ihrem Herrn Bruder wuͤrden toillfahret has eipz. P. 364. 


ben. Worauf ihre Fuͤrſtl. Gnaden, Her⸗ Ra diefem Fahre ward von Churfuͤrſt 


zog Heinrich, ohne einige genommene Be⸗ Johann Friedrichen Philippus Me⸗ 


der et alſobald gefagt: Fuͤrwahr, eure Ge⸗ lanchthon von Wittenberg nach Weimar. 


ſandtſchaft beut mir eben Das an, von wel⸗ wegen des vorſtehenden Collequii zu Hage⸗ 


chem wir leſen in der heiligen Schrift, da nau erfordert. Diefer Philippus hatte auf 4 


der Satan EHrifto der ganzen Welt Rei— 
ter Fuͤrſt aus damaligen proteflirenden 
anbetete, Meynet ide, daß ich. einzigen) Ständen auf einmal duͤrfen zwey nn 
Reichthum und Vermoͤgen fo buch füllteachs Tin haben. Hiruͤber hat fich hernach 

ten, daß ich um deſſelben willen wollte von der! 

erkannten Wahrheit und veinen Neligion|vermerfet, er würde in eine ſchwere und 
abtreten? Darinne irret ihr weit. Nach»; tödtliche Kranfheit fallen, noch zu MWittens 
dem nun die Abgeſchickten allo unverrichtes h bera vor feiner Abreife ein Teframent gemar 
ter Sahen wieder weggezogen, iſt Herzog 
George geſtorben ehe fie wieder heimkom- bed. Chriſtophorus Pezelus wlommen 
men. —— Heinrich aber bat ihm alſo⸗ getragen, zu finden. As nun Philippus 
bald Dreßden und die andern Städte laſ⸗ nach eimar gereiſet, if er aus Schwer⸗ 
fen huibigen, Und hat alſo Herzog Geor- muth dafelbft in eine groffe Krankheit gera- 





ge einen Erben gehabt, toider feinen Willen; then. Ich will Diefes erzehlen, wie in dem’ 
und iſt Lutherus, den Herzog George J— Lebenslaufe Lutheri, welcher 
in Ihro Durchl. Herzog Ernſis zu Sotha,- 


Leipzig erfordert worden Der alda — 3 gnaͤdigſten Fuͤrſten und Herrn, Bir 


get, und einen Anfang in der Neformation\bligtheca, und vor Spalatini Hand wird 





gemacht. Die Predigt ift in dieſer Halli- gehalten , ‚es. aufgezeichnet. Es mar don 


fchen Sammlung im XIL Th. p. 1832. zu dem Churfürften su Sachſen anno 1539. (wii 


finden. In dieſem Fahr führ Lutherus fort, detur efle error in anno, apud Pezelium' 


inmn Erklaͤrung des erften Buchs Moſis, fehrieb|vero in canfıliis Philippi } paret, fuiffe an⸗ 


das herzliche Buch von den Eoneilis undInum 1540. in quem quoque refert Mathe.) 
“Kirchen, auch wider den Biſchof zu Mage 


fius conc. XII, de Luthero pag. m fi 167.) 





deburg, Albrechten, Cardinalen, eine ern- 


jemands*Bereden gewilliget, Daß ein befann- · 


lanchthon heff ig gegraͤmet auch weil 


Philippus nach Weimar berufen in Sachen 9 


fie Schrift, a auch Phillppus Me⸗ des Theologiſchen Re j. das zu Hage⸗ 
nau 





che, weiches in den Confiliis Philippi ‚web 


mE mi ED in 


— ie » ! F 


Al TR “ Anno. 1540. | 101% 


nau füllte angeftellet werden. Da har Phi-| in feine Gnade berufen und angenommen ; 


e 


fippus fehr gefährlich, und faft tödtlich dar⸗ viel weniger will er euch , Philippe. vers 
nieder gelegen , und daſſelbe iſt geſchehen aus Hoffen, oder zugeben, daß ihr in eurer Sins 


hoͤchſter Graͤmniß des Gemuͤths, wegendes|de und Schwermuth vergehe: Darum 


Lu N. auf einmal gedoppelten Eheftan- |gebet dem Trauergeifte nicht Raum, und 


des, welchen Phil ppus, von jemanden be⸗ werdet nicht euer eigener Mörder, fondern 


redet, füllte gebilliget, und ihn es Darnach uͤ⸗ derlaffet euch auf den HERNN, der da 


ber Die Maafle gereuet haben. Da läffet | Fann töten und lebendig machen. Als Zus 


der Churfuͤrſt Lutherum von Wittenberg |therus Diefes, alfo redet, wird Philippus 


zum fehleunigften holen. Als er ankoͤmmt, | gleichfam voieder lebendig, und faͤhet an Ds 
befindet er die Sache, tie fie erzehlet war | them zu holen, koͤmmt allgemach wieder zu 
worden, und trifft Philippum an in den| Kräften, und gelanget zu feiner vorigen Ges 


letzten Zügen. Die Augen waren ihm gleich | fundheit. 


‚gebrochen , aller Verſtand gewichen, diel Dieſer feiner Krankheit, und mas ihm 


Sprache entfallen, Das Gehoͤr vergangen, |Darinnen begegnet gedenket Bhilippus felbft 


das Angeficht und Schläfeingefallen, darzu in einem Schreiben an Foachimum Ca⸗ 
kennet er niemand, aß und trank nichte.| merarium: die Lateiniſchen Worte find zu 


LIeber diefen Anblick erfihrack Lutherus hef⸗ leſen in den Conſiliis Philippi, die D. Pe— 
tig, wendete ſich zu den Gefehrten feiner] zelius heraus gegeben, die auf Deutich ohn⸗ 


Reiſe und fprach: Behuͤte GOtt, wie hat gefahr alfo lauten: Ich kann es nicht aus⸗ 


mir der Teufel diefes Organon gefchändet. |fprechen, was vor fehrecfliche Betruͤbungen 


Wendete fich nach dem Fenſter, Fehrefe den) ic) empfunden, Die bismeilen fid) wieder fin. 
andern den Mücken zu, und tief GOtt ſehr den. Ich hab es gemerket, daß auch Do- 
andaͤchtig an. Alda, ſagte hernach Luthe⸗ctor Luther deswegen ſich ſehr aͤngſtige; as 


rus, mußte mir unſer HERRN GOTT|ber er hat feinen Kummer nicht fo merken 
herhalten. Denn ich warf ihm den Sack !affen, damit er meinen nicht vermehrete, 


vor die Thür, und viebe ihm die Ohren mit| Er hat fid) bemühet, mich mit groſſer Herz 


allen Berbeiffungen des Gebete, das da haftigkeit des Gemuͤths aufzurichten, indem 
müßte erhoͤret werden, die ich in der heili⸗ er mich nicht allein getröftet, fondern auch 


‚gen Schrift zu erzehlen wußte, daß er mich|oft hart geftrafet. Wenn er nicht wäre 


“mußte erhören, wo ich anders feinen Ver⸗ zu mir kommen, wäre ich geftorben. In 
heiſſungen trauen folte. Nach diefem nahm einem ‘Brief an -Burcardum Mythobium 


er Philippum bey der Hand (denn er wuß⸗ ſchreibet Philippus hiervon alſo: Eure 


te wohl um feines Herzens und Gewiſſens Schreiben, ‚die ihr. in Diefem Sommer ges 
Bekuͤmmerniß), und ſprach: Seyd getroft,| ihiefet, habe ich empfangen: das.erfte zu. 
- Ppilippe , ihe werdet nicht fterben. Ob] Schmalkalden: das andere in Thüringen, 
gleich GOtt Urſache hat zu toͤdten, fo will da ich mit einer ſchrecklichen Krankheit war 
. er doch nicht: den Tod des Suͤnders fons | berället, Die nur aus einer Kümmierniß und 
dern daß er fich befehre und. lebe. Er hat Graͤmen ihren Urfprung genommen, das 


> 


Luſt zum Leben und nicht zum Tode, Weil mir ein fremder Handel hatte zu wege ges 
SHE die aröften Sünder, die jemals aufl bracht, uber melchen auch ihr Elaget. Sch 


Erden gelebet, nemlich Adam und Evam,!wäre geftorben, wo ishnicht durch Lutheri 



















‚02% 
TEN mitten aus dema Tor waͤre * —— Sieben ver der Confeß 
fen worden. ſion, zu Augſpurg Annd 1330, uͤberreichet J 
Herr Matheſius ſthreibet hiervon diefes und derfelben Apologia. Br: 
In diefem Sommer zog er, Melanchthon,| Im Detobri gieng der Condent zu 
sen Weimar, da faͤllt er in eine groſſe Krank Worms an, und ward endlich den 13. as a 
beit, daß jedermann an feinem Reben verja/nuarii rsgı. beliehet, daß jeder Theil einen 
oe. Drauf wird eilend unfer Doctor ev gelehrten Mann fsttte auslefen, der. fich mit 
fordert, der tröft und richtet ihn auf, wie er dem andern wegen Der ſtreitigen Articul in. 
hernach faget: Sch habe unfern Phllippum der Augſpurg schen Eonfefion öffentlich bes © 
und mein Set, und den Ern Miconium, reden koͤnnte Die Proteftivenden waͤhlten 
vom Tode erbeten. Welcher Mecum auch Philippum. Der Gegentheil ſchlug D. Ecken 
endlich den Doctor bat, er wollte aufhören, vor. — Seiten der Proteſtiren⸗ 2 
für. ihn uu ſchreiben den D Caſpar Erüciger, und IRolfgangus 
Im Martid iſt zu Schmalkalden eine Zu Mufenluszu Votavien und. Schreiben ber 3 
alnmenhhre sehalten, dahin. Grandella- nennet, welche bey dem Eolluquio ollesgetreur 
nus die beyden Grafen Dietrichen von Man⸗ lich und fleißig aufzeichnen ſolten Diilippus | 
derſchilt und Wilhelmen de Nova Aquila hat in erlichen Briefen Luthero zugefehrieben, 
geſchicket, als Unterhandler. Der Vor was in diefem Sabre zu Worms an 3 
frag war ſehr zum Frieden und Einigkeit ges gen, deme ‚auch Lutherus geantworter. Die 
neiget jedoch gedachten fie darneben, Kaͤy⸗ ſes iſt denkwuͤrdig, daß zu Worms die pro 
ferl. Majeftät Carolus V. wäre in diefen/teftirenden Theologi die alten Kirchenleh⸗ Ei 
Sedanken. als ob Die Proteſtirenden Fein ver unter ſich ausgetheilet, und durchgele / 
Belieben zur Einigkeit haͤtten, und nur fen, ‚damit, fie den Papiften auf allewege 
trachteten, wie ſie die geifttichen Guͤter an begegnen Fönnten, Lutherusfuhrunterdeffen 
ſich brächten. Darauf aber die Protefti- mit Erklaͤrung des erften Buchs Moftsfort, 
renden in einer befondern Schrift. geant⸗ und ließ dem Sobum, PM falter, die Spris 
wortet. Was auch ſonſt vorgelaufen, hat che, den Prediger, und dag hohe Lied Sa⸗ 4 
Philippus an Lutherum berichtet. Der denn lomonis, Eſaiam und Jeremiam Deutſch | 
fehon geantwortet: Man müßte zum Gebet drucken, wie en Deffen gedenket in einem | 
- Die Zuflucht nehmen, Das wäre alleine, wie Schleiben an Philipp um nach Worms 
‚er ſchreibet, omnipotens imperatric. |Speramus. te et Calparım (Crucigerum) h 
Den 25. Juni iſt der Convent zu Hage⸗ pereurriſſe nouum Teſtamentum. Nosfi- 
nam angegangen, dahin auch kommen diene vobis aufi ſumus Iob, Pfalterium, Pro- 
Theologi, Inſtußz Mevius, Urbanus Ne|uerbia, Ecclefiaften , Cantica, Eiaiam, Ie⸗ 
gius, Brensins, Dfiander, Snepfius, und remiar € traderetypis. — Bi 
yieleandere. WhilippusiffwegenfeinerKtanb| de Anno N L 
heit abgehalten worden. Ferd nandus der) — 
Roͤmiſche König, hat wegen Abweſenheit Befindet ſich in den erſt angejogenen Selen u 
. des Chueflisften zu Sachen, und des Land⸗ as im vorigen Jahre zu Worms anger FE 
arafensvon Heffen, eine andere Sufanmen Dſtellete Colloguium gieng endlich den 
Funft zu Worms benennet, und iſt alfo zulız. Januar an, ‚dazu v vor den 2. Fanuar- 
Hagenau nichts fonderliches vorgegangen: die Pobifen neue und. 4J 











J 104* 


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Eonditiones —— nemlich , es 
möchten aus allen nur zweene Theologi aus⸗ 
geleſen werden, die ſich mit einander in 
Meligionsfachen. unferreden: die Notarii 
follten nachſchreiben ‚und es denen Proaͤſi⸗ 
denten überreichen: dev minder Theil follte 
nicht gehalten-feyn des gröffern oder mehr 
vern Theile Meynung anzunehmen, wenn 


es nicht der Kayfer und die Stände kohrden 


befchlieffen, daß es füllte gefchehen. Es moͤch⸗ 
ten nicht alle Meden der Collocutorum von 


den Notarien aıfgefchrieben werden, fon 
- dern nur Die bloffen Meynungen, fie mäch- 


ten benge'egf, oder flreitig blieben feyn. 
Was zu Augfpurg und ſonſt beſchloſſen, fol 
te nichts gelten. Die Proteſtirenden wen, 
deten hingegen ein: Weil auf beyden Sei⸗ 
ten zum Colloquio zwey und zwanzis 
benennet, fo moͤchten auch alle und jede ihre 


Gedanken eröfnen ; und baten, daß nicht 
die Bloffen Meh nunden ſondern auch zugleich 


Die Grunde und Naticnes mit ihren Erklaͤ⸗ 
rungen wuͤrden aufgeſchrieben. Sie be⸗ 


wieſen auch, daß es unbillig wäre, in dies 
fr allerheifigften Sache eines Menfehen 


WMeynung zu folgen, und nicht vielmehr dem 


folgen, was zu Gottes Worten vorge 
- fehrieben, oder auch jemand, daß er darwi⸗ 
der andere lehren und ausgeben follte, Join, 
gen wollte. Die anweſenden Theologi, Mer 
Janchthon, Capito Bucerus, 
Brentius, Calvinus Neftus Scotus, 


Dfiander, 


- Simon Seinäus, und andere, hielten in, 


faͤndig an man woute dag Eotloquium an⸗ 
fangen. 
- Seiten der Paͤbſtler Johannes Eccius auf 


Da denn der 13, Januarii auf 


Seiten der Proteftivenden Philippus Me 
lanchthon zur Unterredung ernennet. Der 


Anfang ward gemacht von der Erbfünde, 
amd redeten dieſe beyde wechſelweiſe in öf- | 


fentlicher Verfammlung. Herr Granvel⸗ 


lanus ſoll geſagt haben, wie m er⸗ 


Anno 














san 105% 


zehlet: Die Sectejtitenden haben einen 
Schreiber, Doctor Ereußigern meynete er, 
der ift gelehrter als alle Dapiften, denn er 
erreichet alle Wort im nachfchreiben, ſo Phi⸗ 
lippus redet, und erinnert ihn daneben, was 
von Eccen Emrede noch zu widerlegen waͤre. 
Es meldet auch Matheſius am angefuͤhrten 
Orte, wie D. Martinus Luther einſten ges 
dacht: Es waͤre Eck mit einem ſpitzigen Ar⸗ 
gument auf die Bahne kommen, und wie 
fih Philippus darauf befonnen , und ge⸗ 
faat; Worgen will ich antworten, babe 


Eck darauf gefagt: Es fey nicht ruͤhmlich, 


wenn einer nicht bald. und ex tempare ants 
worten koͤnte. Here Doctor , babe Phi⸗ 
lippus wieder geantwortet: eh füche nicht 
Ehre in dieſem Kandel , Tondern die 
Warheit. Morgen, wills G —— ſolt 
ihr mich hoͤren. Aber am deiiten® Tagedies 
ſes Collequii kamen vom Kayfer Schreiber 
an A ee und die andern Geſand⸗ 
ten, darin der ganze Handel bis auf deu 
Neichstag zu Negenfpurg ward verſchoben, 
die Proteſtirenden möchten dahin kommen, 
und ward Öranvellanus abgefordert. Als 
dergleichen den 15. Januarii oͤffentlich verle⸗ 
fen worden, haben die Proteſtirenden dar 
rauf gefaget: Es thäte ihnen fehr voche, daß 
fo ſpaͤt das Colloquium angefangen werden, 
und auch num nicht einſten dürften darinnen 
fortfahren; aber weil es alſo Kaͤyſerl Mes 
jeſtaͤt befehle, muͤſſe man folgen. Iſt alfo 
dieſes Eologuium vorm Gegenteil wiſſent⸗ 
lich verzögert, und hernach gaͤnzlich gehins 
dert worden. 

Um diefe Zeit hiefte Mauritius, Herzog 
zu Sachſen Herr Sohn, mit Fräulein A⸗ 
gneſen, des Randsrafen zu Seft en Fräulein 
Tochter, Belag 

Sm Monat Martio kamen viel Dotentar 
ten und Stände nad Reoenfpurg, und aieng 
er Se den 5. April an Der Chur⸗ 


füͤrſt 


erwehlen, auffer Eccium, Der gefaget, er Granvellano übergebene ‘Buch, und die ganze 


— 


106% I. Job. Aurifabers Erzehlungen derer Begebenheiten mit Luthed 
fuͤrſt zu Sachſen ſchickte Geſandten dahin / nus hat ein geſchriebenes Buch ihnen dar⸗ 
wie auch Philippum Melanchthonem. Auf gereichet, welches feinem Vorgeben nach 
dieſen Reichstag ward auch gebracht D. dem Käyfer von etlichen frommen und gelehr⸗ 
Martini Lutheri Buch wider Herzog Dein |ten Leuten zugeſtellet, welches dienen wuͤrde 
richen zu Braunfchweig, deffen Titul iſt: iu vorhabender Conciliatien. Und diefeg 
wider Hanß Wurſt. Der Kanfer ließ Buch it dee Grund zu demjenigen, mel 
proponiren unter andern: Die Stande wolls|ches hetnach das Interim ift genennet wor⸗ 
ten auf Mittel denken, wie in Glaubens- den. Cs verfchrieben auch) die Proteftiven, 
und Dieligionsfathen eine Vereinigung den ihre .vermennte Glaubensgenoflen in 
möchte getroffen werden. Er erhielt auch) Frankreich, und baten den Koͤnig inFranfe ⸗/ 
von den Ständen, daß feine. Kaͤhſerl Ma-reich , fie wegen der Religion nicht pjämse 
jeſtaͤt ſelbſt möchte gemwiffe Perſonen zum merlich verfolgen zu laffen. Es bintergins 
Colloquio ernennen, welches den 13. April|gen aber Die Zwinglianer die fo genannten - 
gefheben, da Jalius Plug, Fchamnee Es Lutherifchen mir zweydentigen Neben, daB 
cius , Johannes Gropperus, Philippus dieſe meyneten, jene wären mit ihnen yarg 

‚ Melanchtbon, Martinus Bucerus, undleinig. Dergleichen thaten fie auch im Fahı, 
 Sohannes Piftorius durch den Pfalzgrafen Chriſti 1557. zu Worms; da fie aber ber 
Sriedeichen benennet worden, Die da die nach zur Rede gefeget worden, daß fie ein 7 
ſireitigen Lehren follten vernehmen. Am 22.\anders geredet, und ein anders gemeynet, 
April find fie vor Kaͤyſerl. Majeſtaͤt erfor⸗ ſagten fie: Opus ſibi fuiſſe bono doloadli- 
dert, und vor Deroſelben in eigener Per: |berandosFratres, ihnen waͤre ein guter Bi 
fon beweglich ermahnet roorden, in dieſem trug vonnoͤthen geweſen, ihre. Brüder Iog 
Handel nicht auf Affecten, fondern allein zu machen; wie hiervon Fan gelefen werden 
auf GOttes Ehre zu ſehen. Diefe alle har in der Hiftoria Eonf. Auguſt fol. 389. etfegg. 
ben unterthänigft fich entfchuldiget, und ger). Der Fürftenvath, melcher am meiften 
beten, andere bierzi geſchicktere Maͤnner zu aus Bifchuffen beſtehet verwarf das von ; 


























wäre hierzu fertig und. bereit. Da aber| Handlung des Collegwi. Die Proteftirene 
Kaͤhſerl. Majeſtaͤt dabey allergnadigft ver⸗ den uͤbergaben dem Känfer. eine Schrift, 
harret, haben ſie es auf ſich genommen, und und erklaͤreten fich , fie blieben bey der 
wie auch Zeugen und Zuhoͤrer ihnen zuge / auf was Maaſſe der Kirchenſtand wieder 
geben werden, da denn Friedrich Chur⸗ koͤnnte angerichtet werden. Der Kaͤyſer be⸗ 
fuͤrſt in der Pfalz, und Granvellanus, als rathete ſich mit Contareno, des Pabſts Ge⸗ 
Praſides; Dietrich, Graf zu Manderſchitt, ſandten der denn vorgab: Weil die Pro⸗ 
Eberhard Nudenus, Heinrich Hafa, Franz |teftirenden von der Kirchen in etlichen Leh 
cifeus Burkhard, Johannes Figins, und ren abtraͤten, und nod) Hoffnung: märe, 
Jacobus Sturmius, als Zeugen ihnen verz |fie wuͤrden fic) eines andern bedenken; hielt 
ſtattet worden. Als den 27. April fie ſich vor rathſam, daß man anflunde, und den 
verſammlet, hat der Pfalzaraf fie ermah⸗ ganzen Handel an. den Pabſt brachte, 
net, die Sache mit Ernſt anzugreifen , und denn durch ein öffentlich Concilium, o 
ſich freundlich zu unterreden. Granvella-auf andere Weiſe, das wurde beobacht 4 

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. ten zu Gotha, der an der Schwindſucht 
oͤdtlich krank Tag, wie folhes Myconius ſchlaget, 


quidem, non autem lethaliter, ſed vitaliter 
mi Friderice, et Dominus non finar me au- lichkeit zuſammen tra 


er fiat mea voluntas. Amen. Quia hec|fehr angenehme, find 
. voluntas gloriam nominis DEI, eerte|de des 
non. meam 


— 


mich Überleber. Das bitte ich mit Ernſt, die Staͤdte Ma 


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to, 10 BafelSimon Grinäus verſtorben. 


u teen Anno 15a Nd 154°. | 109 * 
was der ganzen Kirchen, fürnemlich Deutfch> nicht meine; Zt ve noch Luft. * 
land nüglid) ſeyn moͤchte. Dieſem Vor⸗ conius dieſes — ED HR. DD 
Tall) a . reiben Lutheri gelefen, hats 
ſchlage find auch ‚Die Paͤbſtiſchen Fürften ihn gedaucht, als wenn er die Stimme 
beygefallen, und iſt alfo die Vergleichung in CHriſti hörete: Lasare, komm beraus. 
der Religion bis auf ein allgemeines, oder Iſt auch zu feiner Geſundheit Eommen, wie 
Veationaleonciium in Deutfchland, ver er in zweyen Schreiben an M. Georgium 
ſchoben worden. Rorar um, damals Diaconum zu Mits 
Kndiefem Jahre findzu ee orfen weit gedenket. Cs 
| —— Ai ae ‚hat auc tt Lutheri Gebet erhüret, Denn 
Den 13. Decembris hielte der König Ferien den 18, ae Teens A den 7. 
dinandus zu Praga eine Zuſammenkunft, Aprilis 1546. und alſo dieſer 7. Wochen 
da denn der Defterreichifche Adel, zehen darnach verftorben. 
Städte, unter welchen auch Wien ne | | 
und die benachbarten in der Steuermark Anno 1542. ; 
und Kärnten, unterthaͤnigſt gebeten, Koͤnigl. Man trift dieſen Bericht im VII. Ale. Th. p. 
Majeftät wollte das freye Exercitium Reli⸗27 und XX1. Keips. Tb. p. Au. all. 
gionis ihnen verſtatten. Sie find aber bis a" Januario vdiefes Jahres ward zu 
zu vorſtehendem Concilio, ſich zu gedulden, , Speyer ein Reichstag gehalten, durch 
getviefen worden. | ——— den Roͤmiſchen König, wel— 
"Ge fehrieb auch Lutherus an Fridericum hem es der Künfer Carolus V. aufgetra ⸗ 
Myconium, Pfarrern und Ctiperintenden. gen. In dieſem Neichstage ward vornem⸗ 
ſich vom Kriege wider den Tuͤrken gerath⸗ 
welchen die Franmzoͤſiſchen Geſand⸗ 
ten, Franciſcus Oliverius, und der Lanze 
fer Alenconius, zwar nicht ganz riderviethen, 
uns jedoch nötbig achteten, daß zuvor Die Stans 
en Reichs in gute Vertrau⸗ 
sten. Weil aber der _ 


dire tuum tranfitum, me viuo. Te fu- Krieg wider den Tuͤrken ward beſchloſſen, 


perſtitem faciat mihi hoc peto, hoe volo, auch die Geſandten merkten, daß ſie nicht 
ſie noch vor dem En⸗ 


Reichstages voller Unmuth weggezo⸗ 

Geſandte, Jehan⸗ 
Der Pabſt koͤnn⸗ 
Deutſchland das 





Luthero zu wiſſen gemacht, decumbere ſe 


ægrotare, Dominica poft Epiphanias, 
ter andern diefe nachdenkliche Worte: Vale |de des Roͤmiſch 


voluptatem, nec gloriam, gen. Der Paͤbſtiſche 
guzrir. Welche Worte bedenklich, alſo nes Moronus brachte vor: 


berdeutſchet Der HERR laſſe mich ja |te wegen feines Alters, in D 
bey welchem er in Perſon ſeyn 


nicht hoͤren, fo lange ich lebe, daß ihr Coneilium, 


geftorben feyd, fondern fehaffe, daß ihr wollte und müßte, nicht halten, ſchlug vor 


ntua, Ferrara, Bononien, 
wills auch gewäbret feyn, und fo bar Placentiam, oder fo deren Feine annehm⸗ 
ben, und mein Wille fol bierinne gez lich, Trient. Welchen Ort endlich die 
febeben, Amen. Denn dieſer mein Wil- Romaniſten beliebten, die Proteſtirenden a⸗ 
le ſucht die Ehre götsliches Namens, ber gaͤnzlich verwarfen. Der Eharfiutin 
ER EN ! Bran⸗ 


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fe: —— Fi, „4 Bert, 


no* L Tob. Aurifabers Erzehlungen derer Begebenheiten mit Aurbero, 17 ei 
—— ET 1 u Kalle — — x ui a 






Brandenburg, Margraf Joach m, ward Wangenheim ein Thuͤringiſcher von Adel, 
mit einhelligem Rathe der Stände, auch mit feinem beherzten Srechte, Andrea Kos 
Kaͤhſ. Ma. Willen, zum General wderichen, ſonſt Kappus genannt, deme auch 
Feldheren zum vorftehenden Tuͤrlenkriege bald andre Reuter gefolget, darzu gekoms 
ernennet. Golden Zug in Ungarn gabderimen, und die Türken, welche dem Hero 
Ehurfuͤrſt Luthero zu vernehmen, Der Denn |zage [ehr nach dem Kopfe geftanden, abges 
Sr. Churfuͤrſtl. Durchl. ‚in einem ſchoͤnen trieben. Der Diener, der viel Wunden 
Schreiben, das zuvor noch niein den Druck bekommen  ift ins. Lager gebracht , aber 
kommen, Glück wuͤnſchete Es it auch |bald darauf verfiorben. Als diefe Ger 
wegen diefes Zuges die Turefenfteuer auf ſchicht einften bey Käyfer Ferdinando L er- 
kommen, und. jedes Orts Oberkeit durch wehnet worden, haben Ihro Kauf. Maj. 
gam Deutfchland zugelaffen worden; ihren ſehnich darauf sefagt: Ach es ift ein edler 
Unterthanen eine Steuer. aufzulegen. Als und teurer Schag um einen freuen Dies 
— quch etliche Evangeliſche die Kirchendiener ner und Unterthanen, der in Noͤthen feinem 
mit der Tuͤrkenſteuer wollten beſchweren, Herrn zuſpringt, und Leib und Leben über 
ſchrieb Lutherus an einen Hofprediger des-[ihn wagt. ee 
wegen ein ernftes Schreiben, welches mei) Tin Diefem Jahr ward Lic. Nicolaus von 
ter unten zu finden. Der König in Frank] Amsdorff, Biſchof zu Naumburg, und 
eich Fündigte Känfer Carln den Krien an; weyhete ihn Lurherus felbft zu Zeig ein, wie 
ſchrieb feinen Seiftlichen ein icharf Formular! aus der gedruckten Predigt zu fehen, und 
vor, nad) melchem die in. der R. Cath. Re⸗ muſte der zum Biſchofthum vorgefchlager 
Tigion Verdächtigen mußten befragt werden. ne Sulius v. Pflug Damals zurücke fteben, 
In diefem Sommer zog durch Deutfchland| ward aber hernach zu Diefen Ehren erhoben, ° 
und Stalien eine überaus groſſe Menge Deus als die Echlacht vor Mühlberg A. 1547. 
ſchrecken von ungerwöhnlicher Groͤſſe twelche, verloren, und wendete fich der von Amer 
wo fie fich niederlieffen, Das Feld und die|dorf nach Fena, wohnete der Einmeyhung 
Ascher abfraſſen. es Gymnaſi 2.1548. mit bey, umd ward 
SB en 000 Fihm von denen Herzogen zu. Sachen aufs 
Als auch Mauritius, Heriog zu Sachfen, | getragen, neben M. Georgio Norario, der ° 
ein Here ohngefehr von ar. Fahren, in Uns aus Dännemarf darzu ward erfordert, die 
garn auf feine eigene Unkoſten wider den Schriften Luthers zufammen zu fragen, 
Türken gezogen, vor der Stade Peft aus|daher die Jeniſchen Tomi ihren Urfprung 
dem Lager nur mit einem Diener geritlhaben. en 
fen, und etlihe Tuͤrken angetroffen, die) Es verdeutfchte auch Lutherus die Wis 
“= mit ihm feharmugieet,, und fein Pferd durch⸗ derlegung Des Alcorans welche um dag” 
ſtochen, und er alfo im Kuͤris herunter fal-] Sahr Chriſti 1300. ein Bruder, Namens 
- Ten müffen, ift fein Diener, einer von Adel, Richardus, “Predigerordens, verfertiget. 
Hank Reibiſch, fonft Schnauber genannt, End fehrieb eine Warnung, ſich vor des 
mit feinem ganzen Leibe auf den Deren ge) Mahomets oder Türken greulichen Lehren 
- fallen, und hat ihn alfo bedecket, und Die zu hüten, und daß nicht der Mahomet, ſon⸗ 
Stiche und Hiebe mit feinem Leibe und dern der Pabſt der Antichriſt ware. 


Stiedmaffen aufgefangen, bis Melchior von Es gieng auch in diefem Jahr en 
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ar ERENTO 1544, 


i 113* 
Churfuͤrſt Johann Friedrichen und Herzog | Herold nach Speyer abfertigten, ein ficher 
, Morigen ein Fladenkrieg, nie ihn Matthe⸗ Geleit zu bringen, mußte der Herold im 
‚ fius.nennet, wegen Wurzen vor. Wegen | Haufe bleiben, und warder fleißig bewachet, 

Diefer Uneinigkeit fehrieb Lutherus an beyde damit niemand mit ihm Eonnte reden, und 

Feldherren, und derfelben Landftände, eine ward den vierten Tag hierauf mit ſehr har⸗ 
ernſtliche und nachdenkliche Ermahnung zum ten Worten abgewieſen: er haͤtte unweis⸗ 


Frieden. lich gehandelt, und ſich in die hoͤchſte Ges 
| | fahr feines Lebens gegeben, daß er fich ers 


Anno 1544. kuͤhnet nach Speyer zu kommen; fein Koͤ⸗ 

Iſt im VIII. Alt. Th. p. atz · und XXL. Leipz. ‚no J — 
nen. im Reiche nichts zu thun. ‚Er follte hinzie⸗ 
er “  Ihen, und ſolches feinem Kunige fagen, und 


weder er, noch ein andrer, wiederfommen. 


| Ru diefem Fahre wird zu Speyer ein! Die Schreiben des Königes an deu Kayſer 
ch Ar 


Reichstag gehalten, zu welchem der wollte und koͤnnte Kayſerl. Maj. bey dieſem 
Kayſer Carolus V, der Konig Ferdinandus, |Zuftande nicht annehinen. Wurden alfo 
und alle Ehurfürften, welches felten zu ge-|diefelben dem Herolde gelaffen, und mußte er 
ſchehen pfleget, auch faſt alle Neichsfurften fie wieder mit zuruͤcke nehmen. Diefes als 
ſich einfinden. Der Kayfer ließ vortragen, les aber gieng vor ohne der Reichsſtaͤnde 


wie er wegen des Tuͤrken forgfältis wäre,! Vorwiſſen. 


und Elagte fehr über den König in Fran) 2. Der Churfuͤrſt zu&achfen, der Land _- 


reich, Daß er mit den Türken ein heimlichigraf zu Heffen und Die andern Bundsge⸗ 


= Verſtaͤndniß hätte, Ferdinandus ließ er⸗ noſſen, klagten Herzog Heinrichen zu Braun⸗ 
zehlen, wie Die Tuͤrken in Ungarn einfielen ſchweig öffentlich, und im ſitzenden Reichs 
und bat um Hilfe. Der Churfuͤrſt zulcathe heftig an, was wor Schaden denen 


Sachſen, ‚der Landgraf zu Heffen, und an- Städten, Braunſchweig und Goßlar, er zu⸗ 
dere Bundsgenoſſen, wollten Herzog Hein: gezogen; tie fhimpflich er von Kayſer Ca⸗ 

richen zu Braunſchweig in der Reichsver⸗ rolo V. gefchrieben, daß Granvellanus des” 
fammlung nicht leiden, auch nicht für einen Rayfers Namen nur zum Scheine und 





Neichsſtand erkennen. Der Herzog wollte Schrecken herum fuhrete, wie die Vogels 


fie hingegen auch nicht dafür erkennen. Als ſteller unteriveilen pflegten einen todten Has 


ſich Die Fuͤrſten gefeget, trug es fich zu, daß bicht, zu zeigen, Die Vügel damit zu fehres 


Braunſchweig zu figen am. Damit nun 


a 2 A 


der Landgraf nahe bey dem Herzog zu cken. Wie er den Kayfer ermahnet, Her⸗ 


zog Georgen zu Sachſen Herrn Brudern, 
nicht ferner Unwille zwiſchen ihnen entſtehen Herzeg Heinrichen, weil er die evangeliſche 





möchte, ſtund der Pfalzgraf Johannes auf, Religion angenommen, das Land zu nehmen. 


bedingte, daß es ihnen und feinem Hauſe Sie meldeten auch, wie viel er von der 


nicht follte nachtheilig feyn, und feste ſich paͤbſtiſchen Religion halte, deven Beſchuͤtzer 
zwiſchen Diefe beyde. Der König in Frank⸗ er doch wollte geachtet feyn, erhellete aus _ 


reich ſchickte auch eine vornehme Gefandt-| dem Handel mit Even von der Trotte, mit. 


ſchaft auf Diefen Reichstag. Als nun die welcher er fich in ungebührlicheLiebe einge 


Geſandten zu Nanci ſtill Tagen, und einen laffen, die ſich muͤſſen ftellen, al wollte fie 
urheri Schriften zu Theil. I Mm 


— 


\ AD * ⸗ —— — EINE 3 * 9 a 
1i4* 1, Job. Aurifabers Erzehlungen derer De — 
u ihren Eltern reiſen, und waͤre auf einem immer weiter ausbreiteten, und vorgaben, 
ſeiner Schloͤſſer abgetreten, da ſie ſich krank Lutherus wäre ihrer Meynung worden und 
gemacht, und hernach vorgegeben worden, haͤtte mit ihnen eine Concordiam und Einig⸗ 
fie wäre an der Peſt geſtorben. Welche keit aufgerichtet. Wie er hievon in ermeld⸗ 
er oͤffentlich laſſen begraben in deſſelben ter Bekaͤnntniß ſchreibet : war mirift auch 
Schloffes Capelle, und die benachbarten |wol zuvor oft angezeigt, als ſollten fich 
Pfaffen zum Leichenproceß befchrieben; wie |die Schwärmer ruͤhmen, ich wäre mit 
er auch zu Wolfenbuͤttel ein Leichenbegäng- ihnen eins ; welches ich nicht habe wols 
niß angeordnet, welchem deſſen Gemahlin|len gläuben, weil es Feiner oͤffentlich 
Frau Maria, Herzog Ulrichs zu Wuͤrten⸗ von fich bat wollen fehreiben. Aber 
berg Frau Schweſter, mit ihrem Frauen⸗ mit diefer Weiſe ſollte mir wolder Glau⸗ 
zimmer mit Trauerkleidern in eigner Per⸗ be in die Haͤnde kommen, ehe ichs mich 
fon beygerochnet, darzu auch viel Dfaffen verfäbe ee 


* 4 \ } CH rel ’ ’ ’ ’ N > e ; 7 
rufen, und ihnen ein Traurmahl gege⸗ | 5 Die Geiftlichkeit zu Coͤlln fuhr auch 


n worden, und die Franciſeaner ein cans!...."< — 
ES De An —— 








i ; R ion zu hindern, und ihn 
sten, und er Die fromme Gemahlin here ——— a ehe 
det, daß fie der Trottin Tod ihren nahen! ger, abyuftbaffen. Cie Eaınen auch) u 
ve. aber bie Eva auf dem Gchloffe Stauf Zobſt u Nom, und an den Kayfer, als der 
fenburg friſch und. gefund, da fie Herzog Kirchen Schußheren. Hieraufantwoitete 
Heinrich bisweilen befuchet, und fieben Kins |, Er biſchof, er hätte mit Futhero und 
‚der mit ihr gezeuget. Boucero nichts zu thun, er bielte aber ihre 
3. Es machte auch der Kayſer Carolus V. Lehre, Die der heiligen Schrift gemaß, für 
wider mönnigliches Vermuthen mit dem|vecht Apoſtoliſch, und für eine fulche Lehre, 

. Könige in Frankreich in dieſem Jahre die wohl werth waͤre, Daß fie alle Menfehen 
Friede, Ken isn | amahmen. — — — Iahen, i 
Es fh Non S daß fie ſo nicht viel wurden ausrichten, bes 
4Ss ſchrieb auch der Pabft Paulus TIL. Be : im Novembri die anderen Drdense 
stven Briefe an den Kayſer, und beſchwerte leute wieder zu Coͤln zuſammen, und baten, 
Nic ber Kan, Daß er fich in geiliche Sri wohtten die Appelation auch unterfehreis 
‚Sen twollte mithen. Es ftünde allein dem , yyelcye fich aber deffen weigerten, Die 
Roͤmiſchen Stuhle zu, General und Natio⸗ entfaßten fie ihrer Ehren, und verflagten 


nalconcilia auszufchreiben , und verglich den |. Emnichnchenm @ bffesum 
Kayſer mit dem Hohenpriefter Eli, deraud) — pet und Pabfte zum 4 

feinen. Söhnen gar zu viel nachgegeben. [TOT 5 ee 
Auf diefe Schreiben antroortete Surherusf 6. Die Schreiben, welche £utherus an 7 
‚Durch den Tractat: Wider das Pabft- |’Privatperfonen geichrieben, find in Tom, | 
thum zu Rom. vom Teufel geſtift. &s|TIL. Epiftolar. Lutheri, ‚in Diefem Jahre zu ö 

ließ auch Lutherus das Eurze Bekäntniß finden, da fie nach “Belieben Fünnen gelefen 
vom heiligen Abendmahl wider die Sa- werden. er. ar 
cramentirer ausgehen, weil fie ihren Gift F 





— — 


16 ; 


2.1 
h 


Anno 1545. 


Iſt sleichfals in den angeführten Theilen, und 


zwar in der Alt, VIII, 503. und Leipz. XXI. 
4 anzutreffen. 
——— * J. 
ie Theologen zu Paris hatten etliche 
> Schlüffe lafien herausgeben von der 
Religion. Diefen folgeten die Theologi zu 


Anno h 
Gayſerl. Maieft. m 





— — 


117 


it überaus groffen Wohl⸗ 
thaten gezieret, und fie geſetzt zum Schutz⸗ 
herrn der Kirchen. _ Deromegen ſtrecke Ew. 
Kayſ. Maj. Die Kräfte dran, und rotte das 
fchandliche Volk, die Lutheraner, aus, 
Denn es iſt eine groſſe Sünde, daß dielän« 
ger fallen Den Himmel anfchauen, welche als 
fo alles verunreinigen, und verwirgen. Es 
wolle auch Ew. Kayf Maj. nicht ſagen: 


1545 . 


Loͤven nach, und ſatzten bloſſe Theſes auf, Wir wollen es noch thun. Denn es ſollte 


an der Zahl XXXII. bewaͤhrten ſie aber nicht jetzund, jetzund, fageich, geſchehen, und kein 


durch die Schrift. Denen ſetzte Lutherus Verzug darzwiſchen kommen. Wie viel 
andre entgegen, und lehrete, Daß fie Ketzer tauſend Menſchen meynen Ew. Kauf. Mai. 

und Bluthunde, die Lehren anzunehmen vor⸗ in Gefahr ihrer ewigen Seligkeit täglich zu 
fehrieben ohne Schrift, und die Obrigkeit an⸗ ſchweben megen der Lutheraser Wahnwitz? 
besten, mit Feuer und Schwerdt die zu ver⸗ Diefe ale wird GOtt von Er. Kayſ. Mai. 
folgen, Die folchen nicht wollten beupflichten. | fordern, wo fie der Sache nicht abhilft. 
In Frankreich wurden die LBaldenfer, wel⸗ Durch dieſe Anhesung fol Granvellanus 


he den Pabſt nicht erfanntenfür ihr Haupt, 
und durch Lutheri Lehre zu mehrer Erkennt 
niß Fommen waren, erbaͤrm⸗ und jaͤmmer⸗ 
lich verfolget, ohne Barmherzigkeit erwuͤr⸗ 
get, ihre Städte, Flecken und Dörfer wur⸗ 
den verbrannt, die Frauen und Jungfrauen 
geſchaͤndet, und die kleinen Kinder umgetauft; 
ie beym Sleidano mit mehrerm zu leſen. 
Der Eardinal Farneſius kam von Rom auf 
den Reichstag zu Worms, um einen Krieg, 


fer untoillig worden feyn, entweder daß er 
ſich aufferlich nur fo geftellet, oder meil ee 
merkte, Daß diefes den Proteſtirenden eine 
gute Warnung feyn wurde, = 

2, Um diefe Zeit gieng auch aus Lutheri 
Such wider das Pabſtthum zu Rom, 
vom Teufel geftifter, darin er erftlich ant⸗ 
mortete auf des Pabſts Pauli III. Brief an 
Carolum V, in welchem er den Kayſer abs 
mahnet von dee Sorge um die Religien, 





wider Die Lutheraner zu erregen, maſſen denn die ihm, dem Pabſte, zufomme, Hernach 
auch der Pabſt zwoͤlf tauſend zu Fuſſe und widerleget er die Scheingruͤnde, welchenfles 


- fünfhundert zu Pferde wider fie verfprochen. gen vorgebracht zu werden, Des Pabſts Hos 
 Sobhielt auch zu Wormsam andern Pfingft-|heit oder Primat zu beſtaͤrken. Wie Here 
tage ein Francifeaneemünch, ein Italiaͤner zog Heinrich zu Braunſchweig, ein heftiger 
eine Predigt in Gegenwart des Kayſers, Feind der Lutheraner, wider Des Kayſers 
Ferdinandi des Roͤmiſchen Konigs, Farneſii Verbot einen Krieg angefangen, und Lee 
des Bifchofs zu Ausfpurg, Granvellani, Kanfer ihm fein Land genoinmen, deffenaber 
md anderer, und vedete endlich Den Kayfer ungeachtet er, Durch Vorſchub des Königs 


ſer, d 
hat wa 
ſchon 
hracht worden ſeyn. Es bat GOtt Eure Es Heſſen Philippo, nicht weit von 


 alferan: Es ift Zeit, Greßmächtigfter Ray in Frankreich, wieder Völker geworben, | 


un 


daß ihr endlich euer Amt thut. Man und damit im Brehmiſchen Luͤneburgiſchen 
hrlich ange gnug verzogen. Es haͤtte und Braunſchweigiſchen Laͤndern groſſen 
laͤngſt der Handel ſollen zu Ende ge Schaden gethan, und endlich dem Landgra⸗ 
Car 
feld, > 





3 II. Lutheri Schreiben wider Hochſtraten, Anno 1518, N h 
‘feld, mit feinem Seren Sohne, Carolo Ri Inemlich den theuren und mit Urlaub zu 
etore, fich ergeben müffen, kann beym Slei⸗ reden, ehrwuͤrdigen Vater, M. Jacob 
dans nachgelefen werden, Herzog Mau-|Sochflraten, den gemeiniglich jedermann, 
ritius bat nebft andern um die Erledigung |und recht , Resermeifter heiſſet. Derſelbe, 
dieſes gefangenen Fuͤrſten, aber Lutherus|da er in der Rorrede feines unnuͤtzen Ge 
yoiderrieth folches in einem beſondern Schrei. wäfches, welches er eine Schutzrede nennet, - 
ben an den Churfuͤrſten Johann Friedrichen, meine drcypeßente Propoſition ftrafer, foricht 
‚und den andgrafen zu Heffen Phili ippum. er alſo: Iſt diefe Propefition wahr , (6 

3. Reiten auch zu Wittenberg es alf müffen die Roͤmiſchen Biſchoͤffe Ketzer feyn. 
zugieng, Daß Luthero es nicht konnte gefal⸗ “ = —— — einer, 
len, befchloß.er, bey dem frommen und ge- En — uͤrſtet nach or erberben „und 
kehrten Fürften zu Anhalt, Herrn Georgio, Blut ne *Brüder,) mit — Zun⸗ 
Domprobften u Merfeburg, su ‚bleiben, gen den fremmen autigen Pabſt Leonem X, 
und nicht wieder nach. Wittenberg ju kom⸗ daß er ſich Be mit fanftem und. ehrift 4 

men. Leeß ſich aber durch des Churfuͤrſten — In — a ——— 1 
zu Sachen Gefandten und der Univerfität: S na ir N Keger. 
Wittenberg Abgeſchickte erbitten, wendete a as nflath ift allerding werth Daß 
fich wieder dahin, und befchloß feine lestel cn u Rener fromme Chriften) augebe, & 
Arbeit in Genefin, davanı er sehen Jah mit| Daft und Biſchoöͤffe vermahne , ‚unfehubig 
‚höchftem Fleiß gearbeitet, am 17. Nonem, Blut ju vergieſſen daß er fie ats Biſchoͤf⸗ 
ber diefesYahres mit nachfolgenden orten: fen, ſo Menſchen find, unvernuͤnftige ja 

qh kam nicht mehr, ich bin fehreach, ora- graufame Beftien, aus Chriften Reber mar 
te Deum pro me, bittet Goit für mid), che. Diß iſt die Weiſe dieſes neuen Ketzer⸗ 
daß er mir ein gutes feliges Stündlein ver meifters , Be zu plagen. - 
leihe. Die Briefe, die er auch in dieſem 3. Habe a — auf ihn, als auf den, 

Sabre an gelehtte Beute gefehrieben, * da alle ſein Tage in der Dialecti as 
find in Tom. IH. u Lurh, zu, "bracht und verlaren hat, wie viel feiner 
Anden, — apoſtoliſchen Argumenta er uns lehre in 

demfelben Buch, Schutzrede genennt, dar⸗ 
1. A aus du verſtehen kannſt, wie treflich er in 
der Dialectica geuͤbt und erfahren iſt. Die- 

D. M. Lucbers Schrift — Jacob ſe iſt feiner Folgen eine: Diß iſt wider die 

Hochſtraten, Anno\1518. | Schrift; ‚Darum ifts ketzeriſch. 4 
Befindet fi fih ſowol Eateini im Witt. 1.Cp. 4. Dane babe, lieber Hochftraten!. ſo 

nd Sen. ı Tb. p rar. als auch — wir deiner Runft nad) fo fort fols i 

deutle) im Mier: IX. Ch. pı 25° Fen.I.CH, gern: Davids Chebruch ift wider die 


95% Alt. L Ch. p. 7 Leipz. XVII. € 
p.240. und kann noch mit zum XVILL, E Schrift, ja toider Die zehen Gebot; ‚drum 







ie 


a 





dieſer Sammlu d ift fein Ehebruch ketzeriſch. Kurz, eine je⸗ 
| — —— eh de Suͤnde, fo gering fie auch feyn kann, iſt 4 
= wider die Schrift. Drum folget nach _ 


Set hatt mir einen — u ans ei-| Hochſtratens Kun, daß die ganze Welt 
nem alten einen neuen Zeind — gar keheriſch iſt: ja auch Die Kirche ur 





\ 
) 
J 


—2 


> ABER | er Burberi Schreiben wider Hochſtraten, Anno ısı8. or 
weil fie ohne Suͤnde nicht ift, ift eine Ketze Fan, fo beilig er aud) feyn mag,) wider die 


rin. Und weil wir alle.böfe und Sünder Schrift ift, darüber St. Paul ſelbſt Elaget 


‚find, welches wider die Schrift iſt, folget, Roͤm.7, 2.3. da er ſpricht: Ich ſehe ein ans 
daß wir alle Ketzer ſind; ausgenommen der Geſetz in meinen Gliedern, das da 
Hochſtraten, der nicht iſt wie andere Leute, widerſtreitet dem Geſetz in meinem Ge⸗ 


auf daß er alle zu Ketzern mache, daß der muͤthe, und nimt mich gefangen in 


Dienft feines Ketzermeiſteramts, das iſt, der Suͤnden Geſetz x. 


feiner Chr und Gewinnſt fich nur weitaus | 8. Derhalben ſo nun die Notarien der 


fude Paͤbſte, oder fie felbft etwas fegen, oder aus 
5. er ift ein Ketzer, fo du, Hochſtra⸗ menfchlichen Gebrechen die Schrift un⸗ 


ten, nicht ein Ketzer bift, der du nach deis recht deuten, handeln fie zwar wol mider 


und Bater, und trachte nad) Diefem Ketzer⸗ I 
. meifter durch andere Ketzermeiſter. Nun riglich für recht gehalten und vertheidiger 


auch dich, famt der ganzen Kirchen, zum 
| 6, So here doch, dur unfeliger Hochſtra⸗ 


was webder fir oder wider die Schrift iſt, 


ner wunderbarlichen, unerhoͤrten Dialecti⸗ die Schrift; find aber darum nicht Ketzer, 
ca, einen guten Anfang ſetzeſt, und doch dar- denn allein nach der Weiſe, wie du gern 


aus eine Fegerifche Concluſion folgerft, nem: wollteſt, daß alle Menfchen Keger waren, 


lich, daß die Kirche ketzeriſch ſey. Sage und ift dir leid, daß dir nicht aeftattet wird, 
derhalben, daß die Sonne Feinen giftigern daß du dich mit Mord und Blut der Chris 
noch unverfhamtern Keger je gefehen hat, fen erfättigenfannf. 

denn eben Jacob Hochftraten. Derhalben, 9. Ich muß aber bekennen, daß ein Irr⸗ 
mache dich auf, o Leo X, dur guütigfter Hirt thum, fo groß er auch ft, nicht Eegerifch 
kann heiffen eder feyn, wo er nicht halsſtar⸗ 





erkenneft du, mit waſerley Meynung fie wird. Welches beydes der Roͤmiſche Bis 
“den Kegern nachſtellen, nemlich, daß fie ſchof ſich bisher geeufert hat, alſo, daß er 








Ketzer wollen machen. den er halsftarriglich vertheidiget, beſudelt, 
oder verunreiniget erfunden ware. 

‚ten, der du nicht weiſſeſt noch verſteheſt 10. Darum gebe hin, du unſinniger 
blutduͤrſtiger Morder , der des Bluts der 


and derhalb mit hoͤchſter Schmach und Chriſtlichen Brüder nicht fatt kann werden, 


2 


Schande der Kirchen ein Ketzermeiſter biſt; erforſche und ſuche Roßkefer (nieht fromme 


hoͤre, ſage ich, ich will dich Ichten eine Ne: Chriſten) in ihrem Miſt, bis fo lange du | 


gel St. Thomas, von welchem du viel und |lerneit, was Sünde, Irrthum, Ketzerey 
groß haͤlteſt, die lautet alſo; Wenn ein (und was mehr ju eines Kegermeifters Kunft 
Wort, fo mehr denn einerley Deutung |gehüret,) fen. Denn ich habe Feinen groͤ⸗ 
bat, nicht unterfchieden wird, fo folget |bern Eifel gefehen , denn eben dich, unan⸗ 


_ 


iſt weder init groſſem noch Eleinem Serthum, 


- ein Gemenge und Verwirrung daraus. geſehen ob du gleich fo viel Jahre, wie du 


3 


7. Wahr iſts aufs erfte, daß Ketzerey ruͤhmeſt, in der Dialectica ſtudiret und zus 
toider Die Schrift. iſt, darnach ein jeder gebracht haft. Was iſts denn auch Wun⸗ 


IJrrthum und alle Sünde, auch tägliche, ja der, daß du die hriftlichften Artikel from⸗ | 
auch ein unnuͤtz Wort wider die Schrift mer eottfeeliger Männer für unrecht und 


iſt: will mehr ſagen, daß auch die Sünde Ketzerey verdammeft, weil du nicht weiſt, 


(welche Fein Menſch umgehen nach; meiden was wider die Schrift, und folgend, viel 
; en weni⸗ 


, 


der mich wollteſt vornehmen , fa fiehe zu, 





































- 120* III. Carls von Münfterberg Schreiben an Lutherum. Anno ıs22, 123* 1% 
weniger verfteheft ‚ was Fegerifch und zu Glas, Herr zu Eunftad, und Podiprad Pr 
berdammen fen. = des Marggrafthums HDberlaufig  T 
sr. Und ift mir fehr lieb, bins auch oh) König. Majeftär Statthalter, °F 
erfreust, Daß ich von die, fo einem blinden] r ER. 9 
verſtockten Kopf, als ein Keper verdammt! . , > a 
bin. Auch iſt mein ernftlich Begehr, du KESHrDiser und andachtiger Bater! Wir 
wolteft mich ja für Teinen Chriſten uber, haben unter andern euren Chriftlir 
Glaͤubigen ausrufen, daß andere nicht ge: hen Schriften und Lehren nicht, für dee 7 
denfen , du babeft- gelogen , oder aus geringſten, fondern wichtigſten Stuckeeines 
angeſehen, fo dem heiligen Evangelio ges 
mäß ift, das heilige Teftament unfers Gar 
ligmachers EHrifti ganzlich als unter bey 
der Geftalt zu empfahen und nieften. Und? 
wiewol wir unferm geringen PVerftand 
nach, auch vor Diefer Zeit allmeg mehr 
Glauben ‚gegeben dem Worte EHrifi, 
denn der Verleitung des pabftlichen Stube 
gefolget; fo find wir doch um hohes Titels, 
Namens und Gewalts willen pabftlicher 
Heiligkeit, darinn kleinmuͤthig, und mit 
andern ohne Licht geweſen, bis durch euch 
die Wahrheit unfers Seligmachers Ehrifi 
an Tag gebracht, fein Evangelium hervor 
gezogen, und der Papiſten Pracht mit ar 
angelifiher Lehre verlegt; Dadurch wir cinen 
» beweifen und wahr machen , vaß in vier] Muth ‚gefchöpft, Troſt und Stärkung 
hundert Fahren Eein fhadlicher , giftiger genommen , und damit zu unfer vorgenom ⸗/ 
Keser gervefen wäre, denn eben acob | menen Meynung kehre. 
Hochſtraten. Gehab dich wohl, Chriſt⸗2. Und daß ihr, Chriſtlicher Vater, u 
 Ticher lieber Leſer Am dreyjehnten Zul, ſers Herzens obliegende Beſchwerung 
SR — kennen und vernehmen moͤget, ſo wollen! 
— ME. T bey euch nicht prächtlich , oder nad) Nebu 
Hertzog Carls von Münfterberg Schreis | Surlichen Standes , fondern als bey 
ben an Lutberum, die Empfahung des beilis|jerm Bruder , diefelbe Elagender We 
— —— ee — beyderley Geſtalt vorgewandt Sg ee a Vermeldur r 
etreffend. Anno 1522. man der RE % 
Man trift diefes in den deutſchen Sammlungen u —— — en — 
der Schriften Lutheri, als der Witt: IX. TH. onig ’9 sun ET d Anberı rt 
> pr 154. Jen.Il. pP, 142. Yltenb. IL p. 196. daͤchtniß, unfer- lieber Herr und Anherr, 7 
und Keips. XVIIL peaiz.an. —  - jallein aus dieſer Urfachen, daß erdem the 
Don GOttes Gnaden Carl, des heiligen] ren Wort CHRISTI nach, fein heilie 
Romiſchen Neichs Fürft, Herzog zu Müns|ges Teftament ganzlid) unter beyder Ger ⸗ 
fterberg in Schlefien, zur Delfen, Grafe zul ſtalt zu empfahen bekannt, Darauf en “ 












Blindheit ſolches geredt; fondern wollteſt 
für und für mich als einen Ketzer aus—⸗ 
ſchreyen; da werden denn ja etliche ſeyn, 
die mich vertheidigen werden, und ſagen: 
Hochſtraten urtheilt, wie ein Blinder von 
der Farbe. | | 
12. Das fen dir, Bluthund und Feind der 
Wahrheit, gefagt; und fo dic) dein raſender 
Grimm befteben würde, daß du etwas wis 


* 


x 


daß du bedächtig handelſt, und dir Zeit das 
su nehmeſt (def will ic) Dich erinnert has 
ben). GOtt weiß was ich vorhabe, fo 
ich Ieben follt; meine Hoffnung und Zuver- 
ſicht fol mir, od GOTT wi, nicht feh⸗ 
Ten. . Sch wollte öffentlich vor aller Welt 


«% 


7 124* N 





Ul. Carls von Münfterberg Schreiben an Lutberum. Ann⸗ 1522. 105 


ſo bis zum tödtlichen Abgang‘, beſtand ig⸗ nem Wolf diefer böfer Wahn unfers Herrn 


ter, daß ihr, als der viel ſolcher ergange— 
ner Geſchicht Erfahrung habt, tragt auch 
davon aut Wiſſen. 


wollen wir an euch unſer emſig Begierde ni 
gelegt haben, auch bittende, ihr wollet diß Gebet treulich befohlen haben, ſonderlich 
Chriſtliche, und dagegen das Paͤbſtliche hinan gehangen, daß der barmherzige 


zugethan, neben dein Evangelio verhziffen) Domini M, D. XXI, 
und fodern werden , damit alfo bey aemei- N 


wandt: und was Liebels bey vielen Daraus 


‚EHrifti willen , zu Erhaltung feines heili- 


hich in demfelben Brauch verharret, vom und Anherrn halben; müge Durch folche ev⸗ 
Paͤbſtlichen Stuhl, bis in die vierte Ge Jangelifche Volführung hintan gefegt wer⸗ 
neration -vermaledeyet , und ncch immer den, und wir hernach und unfere Erben 
bisher von demielben, der ſich ein Statt» |defto tröftlicher und muthiger, ohne beiffende 
halter CHriſti ruͤhmet, mit der Bulla Gewiſſen der papiſtiſchen Vermaledeyung 
Ccœnæ Domini, als ein Hauptketzer aus⸗ und Ausrufung in unſerm Hertzen zu wis 
gerufen wird. So wir nun zu rechter er⸗ derſtehen haben. 


kannter Wahrheit kommen, daß auch das <. Allein, unſere Meynung wäre, daß uns 


Be 
Haus Münfterberg ſolchen Prachtheil ‚fer Perſon in denfelben euren Schriften, ſo 


wider HD, Ehre und Recht, uͤber ſich ſo ihr moͤchtet ausgehen laſſen, als waͤre es aus 


it hat erduld | | 
lange Zeit hat erbulden füllen, das wollen unfer Anreiiung oefchehen, nicht gemeldet 


wir duch, andächtiger Vater, zu beherjir| = 
gen anheim geftellt haben. 4, müde, um beweglicher Urfachen willen, 


' | die wir hernach erzehlen moͤchten, wo der 
3, Und das noch mehr iff, fo_hat auch allmaͤchtige GOtt dermaleins unfere Zu⸗ 
Anherrn, Koͤnig Georgen, nicht den wer an 
er Theil , mit en a Eosfaaung erden, geneigt und heißbegierig find. 
ihrer Eyde und Pflichte, abgezogen und ent⸗ 6. Und wiewol wir euerer Perfon, wie 
jest Denn gewaͤhnet, nicht Kundſchaft has 
ben ; doch find wir des Verfehens und bes 
ftandigen Glaubens, ihr werdet eure Chriſt⸗ 
liche Liebe, Treu, und fchuldig Amt, Ehris 
ſto und feinem Wort zu Ehren, und unfern 


der Pabſt unferm hochgedachten Herrn und en, ymenfunft fchicken wollte, zu der wir 













erfolget „ ift am Tage und landrüchtig : 
achten es auch wol dafür, wuͤrdiger Va⸗ 


4. Derhalben wir alfo um der Ehre gen und beweifen: damit wir abzunehmen 
haben , daß diß unfer ziemlich und gebuͤhr⸗ 
lich Anſuchen nicht unfruchtbar erſproſſen, 
fondern mehr wirflih Statt gewonnen 


und erhalten. - 


gen Worts, zu Troft unfer Gewiffen, zu 
Dampfuna obliegendes  Nachtheils des 
Hauſes Munfterberg, und Schutzwehr un- 
fer und unfer Erben Fürftlicher Wuͤrde, 


Geſchaͤfte, wie es hierinn mit Eurzen Won) GO aller Oberkeit wolle rechten Pers 


ten gedeutet, zu eurem Chriftlichen Gemuͤth and und Sinn geben , ihre zeitliche Ties 
 faffen, Elächcher und baß mit euren Schrif gierung zur Seligkeit gemeiner Chriſten⸗ 
ten verneuen, ausfkveichen und zu Licht Eom. heit, in Friede und Eintracht zu halten 
men laſſen, ſo fern folches euer Eyd und und zu gebrauchen. Geben auf unferm 


Pflicht, mit dem ihr der heiligen Schrift Schloß zur Olſen am 29, Junii. Anno 


dr 






Gewiſſen zu Erfriſchung, dermaſſen erzei⸗ 


7. Damit wollen wir uns euch in euer 


IV, Chur i 


RBB. IV, Churfuͤrſt Friedrichs Schreiben an Rönig Ludwig, { 


* 


sr 


R, ER IV, Dr | J oc 
Eburfürft Sriedrichs zu Sachfen Antz 
wortfchreiben an König Audwig zw Ungarn ther, in dem, 

und Böhmen, Autherum besreffend, wi, 


Anno 1523 | | 


Stehet in den gleich vorher angezogenen deutfchen 
’ Speilen Lurheri, nemlich in dem Witt. IX, rt 
Ä d 


2.174. Jen.Il, 267. Altenb. II. p.342. un 
Keipz. XVII p. 479. 


Durchlauchtiger König! 


Unſere freundliche, willige Dienſte, und) 
was wir Liebes und Gutes vermoͤgen, 


zuvor. 


“=, — L, x , 
Weſeder lieber Herr und Oheim, vor et⸗ 


Zürften ſchimpflich und leichtfertig verſpre⸗ 
che, und den Tuͤrken erhuͤbe: mit angehaͤng⸗ 
ter Bitte, wir wollten ſolchen Irrthum, 


verlieſſe, nicht mehr verſtatten, ſondern ih 


in Strafe nehmen, und mehr die ganze 
ae denn einen ſolchen Mond) ans 

Aral ee — 
9 Haben wir alles Inhalts vernom⸗ | ‚pl aus < 
men; und als ErL. anzeigen, als fol fich| cher ÖGnaden, fo viel an uns, darı 
der Mönch auf uns verlaffen, wollen wir auch GOtt den Almächtigen bitten, tre 


E.L. nicht bergen, daß uns ſolches von un lic) gefördert werden. 
fern Abgunftigen zu Unfehulden aufgelegt) 
und ER, Wurde ohne Zweifel darum anges| cher Meynung nicht verhalten wollen, 


\ 


5 ee 


















chen Glauben und. der 
liche Könige und 


fchwerlich angegeben. 


Chriſtenheit, weil fich der Mind) auf uns| gggeigt, auf ung verlaffen fl. © 


/ 


M 


zeigt, Diefelbe wider ung zu bewegen. “Das| auch willig geneigt, ſolches um E.K. © 
vum bitten wir freundlich, E-R. Wuͤrde wol] de, als unfern Heren und Dheim, freunds 
len ſolches von uns nicht glauben, fondern lich zu verdienen. Anne Domini MDXXHE, 


N 


an Anno. 5 — 
fung die anzeigen, die ung mit ſolcher mer⸗ 
findlichen Auflegung, als follte fih M. Lu 
ther, n, Daß er grauſame Srrthiimer 
und Kesereyeinführe, dem heiligen hriftlie 


‚chriftlicher Kicchen entgegen, auch nunalle 


und leichtfertig verfpreche, und den Türken 
erhuͤbe, auf ung verlaffe, gegen E. 2, bes 


- 3. Wollen mit GOttes Hülfe wir ung. 
darauf gegen E. K. Würde und männiglich 
vernehmen laffen, daß in dem umfere Um 
ſchuld, und daß uns ſolches allein von unz 
fern Abgünfligen und Widerwaͤrtigen zuge⸗ 
lichen vergangenen Wochen iſt uns ſchoben, ſoll vermerkt werden. Denn ob 
von E. K. Wuͤrde ein Schreiben zukommen, | 
darinne fie ung anzeigen, uns ware unver, 
borgen, was graufamer Irrthum und Ke⸗ 


Gott will, follen ©. L. und maͤnniglich nichts 
anders befinden oder erfahren, denn daß un⸗ 
Res fer Wille, Gemuͤth und Meynung je und 
Seren M. Luther einführete, dem heiligen | allewwege alſo geweſt, und aus Verleihung ’° 
chriſtlichen Glauben und der oblichen Ord- goͤttlicher Huͤlfe nach nicht anders feyn fol, 
mung chriſtlicher Kirchen entgegen. Daß |denn uns, als einen Ch A 


N a riftenmenfchen, der 
auch euer Luther alle chriftliche Koͤnige und heiligen 


chriſtlichen Kirche gehorfamlich zu 
halten, und daß, ob GOtt will, uns mit 
Beſtaͤndigkeit nicht EU aufgelegt, werden, 
daß ſich Luther in dem, das wider GDrt, 
Aufruhr und Schmac wider GOtt, den| den heiligen chriftlichen Glauben, undinden 
beiligen chriftlichen Glauben, und die ganze] Stucken, wie in E. 8. Wurde Schriften 


4, Denn fonder Ruhm zufehreiben, w 
zu Stärkung GOttes Ehre, Dienfts in 
Motte, ‚auch des heiligen chriftlichen G 
bens Foͤrderniß und der Liebe des Na 

gereichen mag, fol aus Verleihung 


5. Das alles haben wir &8, freunt 































löblichen Ordnung 
Fuͤrſten ſchimpflich 4 


ob 


Be 


— 


V.D. 


ng* V, Burheri Schrift wider die Verdammung der fiebenzebn Artikel. 129” 
VEN +8 ii ich — 393 
* m, wiederum laſſen aufs neue Ausgehen, un 
a. al, Eilihern SSDEife tiber das blin⸗ le Ingolſtaͤdtiſche Kunft und Tugend 
- de and tolle Verdammniß der fiebenzehn Ar⸗ N Mr 8844 
tikel, von der elenden ſchaͤndlichen Uni: ausbreiten, zu hren em heiligen tes 
verſitaͤt zu Ingolſtadt ausge⸗ Wort, auf daß die Schwachen getroͤſtet 
gangen. Anno 1324. und geftärket werden, fo fie hie fehen fo ſchein⸗ 
| barlich GOttes Wunderwerk der fein heis 
liges Wort wiederum zu erhöhen und zu 
un) un ae See mit a 
- aut. Luth- part. I. p. 178. angemerkt ; nachge; | DET groſſer Bun — UND D agt. TEN 
hends aber Er —— die — a bitte, ein jeglicher Chriſt laſſe ihm dieſe In⸗ 
lnngen der Schriften Lutheri gebracht. Sie be⸗ golſtaͤdtiſche Zeddel befohlen ſeyn, alsderbes 
2 findet fich im Witt. VIL. Th, p. 382. im Jen. ſten Büchlein eines, das zur Foͤrderung 
ann — U. Th. p.771.|GHttes Ehren wol dienet, und werth iſt, 
ne daß mans behalte.auf unfere Nachkommen, 
% damit fie wiſſen mögen, welche verzwzifelte 
Bubenſchulen geweſen find zu unfern Zeiten, 
und wie muthwilliglich der leidige Teufel in 
| der Chriſtenheit durch 1 — Koͤpfe 
ns Se tert hat in den hohen Schulen. 

Sr ift unter dem Namen der elenden Uni” a. — — den leichtferti⸗ 
SI verfitat zu Ingolſtadt in Bayern aus |gen Leuten, fo fich evangelifeh rühmen, und - 
dangen ein Zeddel mit 17. chriflichen Arti doch nicht find, nicht Lirfach geben haben, 

fein, ‘von ihnen verdammt, und durch ihren noch ftärken ihre laͤſterliche Dermeflenheit 
woͤrdlichen Svevel und Zwang, von M. Ars] und Frechheit. Denn tierol es wahr 
— En roiderruffen. Nun iftlig, daß GOtt ſolche Strafe und-jämmerlis 

ihr Grund und Bewveifung fo gar uber alle) he Blindheit gehen laͤſſet über feine Feinde, 

Raaſſe toll und ungefchickt, daß ich ſamt et⸗ die Schwachen zu tröften, und zu erſchrecken 

lichen andern Berftandigen nicht anders deg Epangelii Feinde: fo ift Doch Daneben 
dachte, folder Zeddel wäre etwa von ih⸗ füschten fein wunderlich Gericht und 
| Ki a nn zu Spott und Schmach|opgerf, daß es nicht vielleicht auch ung gel». 

N 9 ) erdichtet. Aber weil fie fo lange re, die wir aufs Edangelium ftolziren daher, 
‚ Dazu ſchweigen und id) auch anderswoher gig wären wirs felbft, ohn alle Furcht und 
gewiß bin, daß fie folche Artikel haben vers Demuth, und mit der That weit Dahinten 
4 — zu widerrufen erzwungen, muß bleiben Er plagte auch vorzeiten die Phi⸗ 

ich glauben und bekennen, daß, wo ſolche aſter daß fiefeine Lade mußten wieder heim— 
| ae Blindheit iſt, Daß fie dieſe Haupt: fenden mit allee Schande; nichts deſtowe⸗ 
E Qrtibe ae chriſtlichen Glaubens verdam⸗ niger fehlug er funfiig taufend und fiebenzig 
u aus) freylich folche Kunft und Mann zu Bethſemes daß fie die Lade far 
efthiefter — viel kluͤglicher und ben: vielleicht Daß fie fich würdig dauchten, 
mögen rund und Beweiſung zeigen] und über der Phuiſter Schande ftofjiereten. 


v0, Aug Sr — am. 6, 3. u. f. 
x Lutheri Schriften aı, Theil. & 5 















Dieſe Schrift ift unter dem angeführten Titel 
und in dem auch) angezeigten Jahr befonders 
gedruckt worden, twie Herm. ©. der Hardt 


- Martinus Luther, allen lieben Chriften 
Gnade und Friede in Chriſto. 


I, 


— 


4. Es 





— \ 8 


Faulheit erinnern, und vermahnen, daß wir noch etliche find, Die durch unſer Beten und 


nieht wehe; fo grafen fie es auch nur mit 


ſpotten; ich Darf keines Ernſtes dazu; kann hannes Schroͤtinger, der freyen Kuͤnſten 


ähnlich. 


ir fehen täglich des Widerrufens viel, und abzufchivören | und wiberruffen: Das er am 


-. Denn yehenmmal teufelifch geheiften : der muß! ſam dazu, daß der Menſch serecht oder r 


F — 
ſonderlich David im Pſalter ſo oft klagt | ift er wahr, und ſagt ihn St. Paulus Roͤm. 
und ſchreyet, daß wir ja groſſe Urſach gnug3, 25. und 5,1. und wird alſo bewaͤhrt: Der 


fel mit ernft zu wienfiehen, Ban wir BRAD —J mingergereßt, —— 


























130" V. Lutheri Schrift wider die Derdammang * febensebn. Zr, ; + P: 


en 





— — —— 


4. Es ſiehet mich eben an feld), GOttes hierinnen feben, wie er aus 8 den — 
oe, als wollt er ung unfrer Traͤgheit und fein Affenſpiel treibt; unter welchen doh 


fleibiger | beten und ernſtli icher dazu thun ſol⸗ Lehren ſollen herzu Eommen, und unfere Bris 
Ien. Denn das ift je gewiß, Daß Der Tew|der werden ; darum wir fehutdig find, ‚uns 
fel, als ein hochverſtaͤndiger Geiſt, hättelihr anzunehmen, und fuͤr fie twider den Teus 
folche Zeddel wol beffer koͤnnen zurichten, fel, ihren Spötter, mit ganzen Kräften bes ” 
und ihr eine andere Farbe anftreichen. ten und fechten. Das helfe und EHr 
a muß er le Hr von — Bu us, Amen. - 4 
lich verhindert geweſen ſeyn; oder, Das ich | 
beforge, ec hat aus überflüßiger Muffe und; $ — — —— 

muthwilliger Bosheit, unfere Faulheit ge⸗ 1,,% ee 
fpottet, und gedacht: Was darf ich wider die — — Schriften $ s — 
iaſſe, faule, träge Chriſten groſſe Kunſt und udn an En I —— he 
Bis brauchen? Sie thun mie mit beten AEDIB, eorgius dauer, ir 
der Rechten, Wolſgangus Peyffer, Pe 


Worten an. Ich will dieweil alſo mit gu⸗ ter Burckhardt, Panthaleon Brunger, —3 


ter Ruhe lallen durch dieſe Saͤu, und ihr der Arzney, Anchoni Braun und. Jos 


{ N n treiben, Lehrer, Mector, Rath und Ordinavien der 
a — mein) Geiltlichen Univerſitaͤt Ingolſtadt mit in⸗ 
Scherz und Schimpf treibe, Solches ba, brünftigem, ernftlichem Fleiß, aus Büchern. # 
be ich aroffe Sorge, frage er in feinem eine jungen Magiſters, Aufacii Seehofer 


i von. Münden, gezogen, und für ketzeriſch, 
Sinn, und iſt faſt demſelben bie Sache 1,5 nachfolgenden Urfachen, verdammet, 


‚den benannten Meifter Arſacii ing Sefänge ’ 
enung und! 
ae — — Dan Mb bepivungen, und. quleßt bewegt, die 


wenig find, Die da beſtehen. So haben Abend unfer Frauen — ‚Öffentl - — 4 
maͤhlichen und ſchaͤndlichen — 
— Ian, und nacmalen ic Slfter sur 3 

fend Jahren niemand gehabt bat- ie EU Amısa3. Jahre. a 
chen man Fann Lutheriſch oder angel sat Arſacius. J 
heiſſen, da meynen ſie, ſie haben ihn mebe! L Allein * bloſſe Glaube ift g gnuge E 


denn auch. mehr, denn einer her werth gerechtfertigerı werde, 


ſeyn. Nun ifts je.eine ſchwere Schmah| Ingolſtadt. 
and Pein, daruͤber alle Propheten, und Dieſer Antik, als er in orten laut ya 


haben, mit Fleiß zu beten, und dem Zeus Menſch, der gerecht werden foll, ift jetzund 


—⸗ 


1 vonder Univerſitaͤt zu Ingolſtadt, Anno 1524. ey — 
er ee nicht werden. Iſt er ungerecht undſ thun, und Uebels fliehen. Darum iſt er 


An 


in Sünden, fo mangelt erder GOttes Onast widerruft. 

den, Hat er die Gnade nicht, fo find feine *) Die Hölle, auch Kuckuk nicht, 
Werke auch nicht angenehm GOtt, oder £uther. 

vadienſtlich zu der ewigen Seligkeit. Denn] Diefen Artikel bekennen fie felbft, er fen 
Gott gefallen des Menſchen Werke nicht, |wahr, und bewahren ihn aus St, Paul 
der Menſch aefalle ihm ‚denn voran. Als und Habacuc; und wollen doch, er ſolle, 
wir haben ı Moſ. 4,5: daß GOtt hat um Aergerung willen der Boͤſen, geſchwie— 


_ angefehen Abel und feine Baben; zum gen feyn. SE Das nicht eine erbarmliche 
erſten, Abel, darnach feine Gaben. Soll Blindheit? bekennen, es fey wahr, und doch 


nun die menfihliche Wirkung GOft gefalz | für Kegerey verdammen? und Das aus kei⸗ 


Jen, fo muß der Menſch von erft ihm ge Iner Urſach, denn daß die Gortlofen ſich das 
füllen? denn die Werke machen, den Men⸗ van argern. Du zarte theure Wahrheit, 
ſchen nicht. gut, aber einguter Menſch macht mußt du nun eine Ligen beiffen um bofer 
and thut gute Werke. Weiter, foll der Leute willen. Das heißt, Johanni den 


nach Eommen erft gute Werke, 


Menſch gefallen und angenommen werden | Kopf abfehlagen um der Huren Hero⸗ 
von GOtt, der doch gerecht iftz fo muß das dias willen, Math. 14,8. Dennfo möcht 
aefehehen aus Güte und Barmherzigkeit Derodes auch) fagen: wiewol Johannes heis 
GOttes. Das heißt man Gnade, dar⸗ lig it, fo fol er doch billig fterben, weil die 
| Hure Herodias über ihn zornig iſt. Soll 

biewol gemeldeter Artikel, als jegt ge |um der Gottloſen willen die Warheit Res 
fat, wahr ift, jedoch fo iſt er nicht alſo tzeren heiffen, fo muß man auch fagen, daß 
5156 dem Einfältigen, auch Leichtfertigen, Ketzerey ſey, daß EHriftus GOTT und 
Traͤgen, und etwa Gottlofen, (dev leider Menfch iftz denn Süden und Heyden fich 





viel find,) vorzuhalten; denn er ihm nicht in|daran ärgern, Wenn ſie dach fo viel Hitns 


erzählten Weile nachdenker; fondern ſo dald hätten, und fprächen: die Frommen ärger 


er ihn böret, ſpricht er: Ra, ich habe einen ten fich, fo wäre es Doch ein beſſer Schein, _ 


guten Glauben, und trau GOTT wohl. Aber fie wußten wohl, daß die Frommen 
Wouͤrde ich denn durch den Glauben allein! fich nicht daran argerten. Darum hüre hie 


gerecht, und der Berechte lebt durch den alle Welt diefer hohen Schulen Kunftz 


* 


ewige Leben allein durch den Glauben; ey, 
was bedarf ich Denn der Gebot GOttes, zu] 


AR: 
Na 


4 


BE: 


“ Glauben, als Paulus Nom. ı, 17. und goͤttliche Wahrheit iſt Ketzerey, wenn die 


Habacuce c. 2, 4, fagen: fo erlange ich das en ul ſich daran ärgern. Pfui hohe 
Schule! 








halten? Wozu foll ich faften, beten, Almo— f Ä 
fen und andere gute Werke thun; ich will|denn CHriſtus und Paulus fo bloß gefagt? 
mid) zum Glauben halten, und alle müb:| Oder meynet ihr armen Leute, daß möglich 


ſelige Werke fahren laſſen, und GOtt wohl ſey, auf einmal mit einevley Worten fagen, 


“trauen; er hat den Himmel den *) Gaͤn⸗ der Glaube macht allein. recht; und, der 
‚fen nicht gemacht. Und alfo werden ver-| Glaube thut gute Werk? Es muß je eines 
nicht und verfpottet alle heilfame Lehre Chris ER 
ſti und der Apofteln, die uns Iehren Guts’num das erfte Ketzerey beiffen, allein darum, 

Ban | (3):2°: EINEN, daß 


t 


%g, fagen fie, man ſoll ihn nicht fo bloß > 
fagen. Lieber, .ifts wahr, warum hat ihn 


vor, das andre nach gefagt werden. Sol 


i Grammatica jehren. Verſtehen ſie doch die gendreiche Werke an ihnen ſelbſt nicht ver⸗ 


daß es zur andern Zeit geredt wird, denn im Evangelio offenbart, daß fie ai Pa 
das lente? Wolan ſo iftnun in diefem Ar⸗ dem Glauben komme; wie gefchrieben 7 


de und Läfterer, Auch halten ſie ihre eigne ſtand, und verdammen ihn, oͤb wol der eine 
Rede nicht. Sie fagen in der Vorrede: auch ihnen ſelber gefälee. © 
dieſe Artikel find alle ketzeriſch; und beiveir| Daraus mag man merken, daß fie M. 

fen doch nicht mehr, denn daß diefer ſey Ar- Arſacium nie verheret haben; fondern mit 


ders thut, Denn er vermeynt verdieuet zu ha⸗ drinnen. 


nem Willen und Gefallen (das nennet er 3. Durch Eeinerlep gute oder ver⸗ 


Hand unter die Boͤcke, und ſprechen: Ge⸗ wie der Heyde Tornelius duch Aino⸗ 


recht machet, wie St. Paulus ſagt Roͤm. tes für beſſer und werther an, denn ſie ſelbſt 


R * kurt Pr u a” u SER Sn ER a  yr Ya Te Y 
var \ * le 4 PN 1. J 
= \ 4 













F V. Kutheri Schrift wider die Derdammung der ſiebenzehn Artikel i 


titel Paulus und EHriftus, und Mofes ſtehet: der Gerechte leber feines Blau 
zugleich von den Ingolſtaͤdtern bekennet und bens, Go deuten, fie ihn auf tie Gerech« 
verleugnet, zugleich wahrhaftig und ketze⸗ tigkeit, da GOtt von gerecht heißt, und die " 
riſch gefcholten, zuglei@) verdammt und ger Suͤnder ſtraft. Das follten mir wol Theo 


fobt. So follen fich ſtuͤrzen die Gottesfein⸗ logen feyn! Dazu geben fie ihm ziveen Ber 


4 


—9 
J 


gerlich den Gottloſen. Gewalt hinterliſtiglich und verraͤtheriſch 

Arſacius. verdammt haben. Cr hatte ihnen ja ſonſt 
2. Die Gerechtigkeit GOttes ift eine |diefe Meynung ohne Zmeifelgefagt. War 
folhe, die GOtt in uns acht, ſchaͤtzt, rum nehmen fie aber Diefen Artikel nicht 
oder nimt, obn alle Anfchauung unfer auch an, um des guten Verſtands millen? 
Werte. je doch in ihrer Scholafterey und Ariftoteley 
A Ingolſtadt. kein Ding fo uͤbel lautet, das ſie nicht loben, 
Dieſen Artikel verſtehen wie alfo, Daß wo fie ihm nur einen guten Verſtand geben > 
Golteß Gerechtigkeit ſolche ift, daß fie un- Mögen, od fie ihn gleich zu Calekut holen 
gefehroicht bleibt, ob er dem Menfchen ans müßten. Buben find es in der Haut 


ben. Und dag GOtt auch fehlehtnahfen| /⸗ Ä Arfacius. 





feine Gerechtigkeit) handele mit dem — Werke mag der Menſch ers > 
fehen, der Menſch thue gleich was er wolle, langen feine Gerechtfertigung. 
Guts oder Boͤſes, Unrecht oder Recht. EBEN -AIUGOEMIEL. 20 A He 
Der erfte Berftand ware gut; aberderan| Diefer Artikel ift wider die Schrift, 
dere ift twider das Evangelium, da der HErr denn im Buch der Wirkung der ı2. Boten 4 
die Unbarmberzigen ftellen wird zur linken am 10. Eapit. (Apoftelg. 10, 2. 31.) fiehet: 


bet ibr Derfluchten, in das ewige Seuer.|fen und Gebet, die er thaͤt in feinem. 
Matth. 25,4. A alle beydnifchen Stand, erlangere, daß ihm 
| £uther. doer rechte Glaub offenbarer und vers " 

Siehe da, die Hochgelehrten follte man Fündiger ward von St. Deter. Undwies 
billig zur Schulen führen, und ihnen die wol es wahr ift, daß des Tudfünders tu⸗ 


Worte nicht im Artikel. Denn die Ge dienftlich find, oder des Suͤnders Gerecht⸗ A 
rechtigfeit GOttes, da diefer Artikel von re machung erlangen mögen: noch denn nimt 
det, ift die, Damit ung GOtt begabt und ge: | fie Die Guͤtigkeit und Barmherzigkeit GOt⸗ 


1,17; Die Gerechtigkeit GOttes wird feyn, und thut um. ihrentwillen dem Men 
\ | i { : x a : — fen 


heydniſchen Stande gute Werke thätz ſon⸗ 


darnach auts that, und alfo jur Offenba- 


136 von der Univerficär zu Ingolſtadt, Anno 1524. 137° 
. Fa —————— STARTEN TEEN EEE TEE ERBETEN 
chen, das er ihm ſonſt nicht wiederfahren |Röm. 3,28. Wir halten, der Menſch wer- 


lieſſe, hatte er. fie nicht vollbracht. de gerecht durch den Glauben, ohne 
Werke. | 







Be. Scutdet. en 
- Das ift nicht wahr, daß Cornelius im Arfacius. 

s. Wir follen gar Feine Hofnung 
oder Zuverficht fezen in unfere guten 
Werke. 

Ingolſtadt. 
D. a) Diefer Artikel feheiner einen Grund zu 
rung des Hrn EHrifti, als nun erfchies | haben in den Worten E-Hrifti, Luc- 17,10. 
nen, und zur Freyheit vom Geſetz Mofe Fam. da er fpricht: So ihr alles thut, daseuch 


dern er war ein Profelyt, und hatteder rech, 
ten Suden Glauben auf Funftigen EHri, 
ftum: _Apoftelg. 10, 18: welcher Glaube 


Denn obne Glauben ifts unmöglich geboten ift, fo fprecht dennoch: wir 


GOtt gefallen, Ebr. un, 6. So ift das ſeyn unnuͤtze Anechte. Jedoch erſchreckt 


„gen, ohne dein Zuthun. „, 


ſchieht, iſt Sünde, Rom. 14,2. 


er uns eingeuft feinen Heiligen Geiſt, 
oohn alle unſere Werke. 


auch einer guten groſſen Auslegung bedarf] 
Denn es faat der heilige Augoftinus : „Der 


auch nicht wahr, daß GOtt des Todfüns er die Fleinmüthigen Menfchen ; Darum man 











ders gute Werke für beffer annimt: denn 
fie find aus Ginaden. Und veden hie aber 
wider fich feloft. Denn im erften Artikel 
befennenfie: Die Werke mögen GOtt nicht 
gefallen, der Menſch aefalle ihm denn zu: 
vor Was auffer dem Glauben ge 


fie mehr lehren ſoll nach Rath ‚des roeifen 
Mannes, der da fpricht: Alles, das deine 
Sand Butes vermag, das thue ohn Un⸗ 
cerlaß, Pred. c. 14. tem Xohannes im 
Buch der heimlichen Offenbarung €. 14,13: | 
Ihre Werke werden ihnen nacbfolgen. 
tem, der HErr im Evangelio Matth. 20. 
v.8: Beruf die Werkleute, und gib ib» 
nenibren Tagelohn. Denn wiewol wir 
ung unſerer Werke nicht vertroͤſten, ver ⸗ 
meſſen, oder erheben ſollen; denn ſie an ih⸗ 
nen ſeibſt nachguftig und brechhaftig find: 
fo werden fie doch deß belohnet aus hoͤttli⸗ 
cher Barmherzigkeit, wie oben gemeldt iſt. 
üthe. 
Siehe da, den Artikel verſtehen ſie auch 
nicht: daß du abermal ſieheſt, wie ſie mit 
dem armen Arſacio ſind ſo verraͤtheriſch und 
bboͤſewichtiſch umgangen, daß fie entweder 
Luther. 2 ihn nicht haben verhoͤret, oder nicht laſſen 


— 
4. BÖtt allein macht uns gerecht, fo 


a. Ingolſtadt. ee 
Dieſer Artikel iſt Elargenug aus der Er- 
klaͤrung des erften Artikels; wiewol er ſonſt 


„dich geichaffen hat ohne dein Zuthun, der 
„wird Dich.nicht gerecht mathen, oder befeli- 


Ja freylich muß ich daben feyn, fol ich\veden: tie fie auch faſt felbft befennen in 


- felig werden. GOtt ließ mich auch nicht\der Vorrede Hoͤret ihre, ihe groben 


geboren merden ohne mich, Was that ich 
- aber dazır? Und wenn gleich St. Augu⸗ 
ſtinus der Ingolſtaͤdter Eſel Meynung hät: 
te gewollt, follte man darum ihn über St. 
Paulum fesen, deß dieſer Artikel if, 


a - 
De 


EfeisEöpfe zu Ingolſtadt, fegt die Bril auf 





ten Drampnder. Werke thun, und auf 
Werke vertrauen, find zweyerley. Der 
Artikel ſagt Dürre vom Vertrauen auf 
RR Werke: 





J 


die Naſen, oder verdauet doch vor den gu⸗ 


- Berker fo beweilet ihr, daß gute Werke den Arfacium Darüber weder hören noch ve, 7 
zu thun find. Wenn hat das M. Arfacius|den laffen. Wenn das fol gelten , einem 


ber „ gleichwie die Trunkene im Schlaf ben ſtehet: "SOTT ſchuf —— und 
antworten. 


| Kamen. Die haben den Glauben zu fonft ſo muͤßte er den Teufel auch beiohnen; E 


es ich kenne euer nicht. Matth. 7. guts Lohns en 


Ber V. Hurberi Shin worden, die er der — Ae — 


ſollt beweiſen, daß auf gute Werke nicht ten ſolche hochgelehrte Reste auch wel ſagen, u 


ben s aber nicht vollbringen den ÜBilten, in | Mer ſelbſt vergicht im hernach folgenden 9. 
| Manglung der Werke: darum findet man 


| ——— RR lauf den falfehen Slauben; die frommen Bir ; 


‚Der Artikel redet von dem ungefärbeten und Sohn if, Und was ſollt Perftand ſeyn 


a wohl, daß auch ein erdichter Sfaube| DR 


Artikel deuten, wo je hin wollen, und haben nen ch gerecht und. gursu 








. A 





verleugnet ? Dder wer fagt dasnicht ? Ihr die Worte zu verkehren und deuten, fomäche 4 
zu frauen ſey: fo redet ihr ein anders da- daß GOTT einen Teufel hieſſe, dageſchrie⸗ 


Erden, 1 Mof, 1,1. H : 7 
Pie Arfaciıs, u 

7. So die Schrift meldet, wie ie ern e 
ten Werke belodnet werden, oder Lohn 
für gute Werke gegeben werde, iftesalo 
zu verfteben, daß wir ducch den GM J 
ben ſelig werden. = 


a Arfacius, 

6. Ks if unmöglich , daß der (Blau: 
be ſey ohne gute Fruͤchte oder Werke. 
Ingolſtadt. 

Dieſer Aruta iſt wider das Evangelium, | 
und St. Paulum. Denn der HErr ſpricht 
Luc. 12, 47: Der Rnecht, der da weiß 





Ingolſtadt. 


| N Diefer Artikel ift frevelich und. —— i 
| us un liglich ohne allen Grund der Schrift gere⸗ E 


nen den HErrn und feinen Willen, iſt gläus | det , darum ift er zu vertveifen, als der Meir 


— —— iſt & A he das 
erf. es, Evangelium und andere Schrift, als denn 
en ee im 5. Artikel gemeldet if, Die Elärlich anzeis = 
flen Tage: SEır, Str, wie baben gen, wie daß GOtt Lohn gebe, nach Erfün i 
groffe WDunderwerke getban in deinem derung der Were, und nicht des Glaubens: 





EHrifo gehabt, aber fie mangeln guter denn fie gläuben auch, als St Jacob 


, Werke: darum wird er ju ihnen fprechen: fagt in feiner Epiftel c.2,19. ‚Aber darum 


Weicht von mie , ihr Volbeinger der| Te nichts Guts wirken, fo muͤſen —— * 









Paulus, an vielen Orten ſeiner Epi uther. * 
ein , fondert die Werke und den Ölauden! Da deuten fie aber den rechten Stauden 


Ä Luther. 0000 fderfeute. Aber nie Goit die Werke bes 4 
Ja, der Glaube des Anechts, der des|Iahne ,ift hie zu lang zu erjehlen, magft ben 
Hẽrrn Willen nicht thut, ift eben ein Glau⸗ Sermon von dem Mammen Iefen. Die 


be, tie der Ingolſtaͤdter Theologia iſt. Soppiften wiſſen viel was Glaub, Werk, 4 
vechten Glauben, wie ihn Paulus nennet, nn ie Blindheit ? wie du oben Di J 


Und das iſt abermal ein Bubenſtuͤck ge Arfacius, — —— 
und Schalkstuͤck, daß diefe Sophiften der| 3 Die fid) unterwinden, durch ihre. gu⸗ 


| ur 9. von derUniverfickt zu Jngolftadt, Anno 12% 14% 
die bauen nicht auf den Fels, fondern kann ihm felbft Zeugniß geben. tem, wir 
auf den Sand. — ſollten nicht den Epiſteln Pauli, Petri, Jo⸗ 
J Ingolſtadt. hannis, Jacobi ec, glaͤuben. Denn wo ges 
Dieſer Artikel hat Verſtands gnug, aus beut ung das die Schrift, oder GOttes 
dem, das bey dem fünften Artikel gefagt iſt. Wort? Sehet ihr, was diefer Artikel ver- 
Dt eeneither, -.°. mag. : 
Diefer Artikel, wie der fünfte, veder auch | _ : £uther. 

vom Dertrauen auf Werke, und nicht vom| Ich will eure ſpitzige Runft auch brauchen, 
Thun der Werke; fintemal Arfacius im und fage alſo: Wem ſoll man denn glau- 
naͤchſten 7. Artikel befennet, daß Werke ben, fo man nicht allein GOttes Wort ſoll 
nicht ausbleiben, wo Slaube iſt. So des ‚glauben ? Spricht du: der Kirchen? Ant 
tens diefe Blinden auf Thun der Werke. worte ih: die Kirche fagt ſolches felbft, dar, 
Zar Schule und zum Vocabulario ex quo um bindet es nicht, denn Feiner ann ihm felbft 
mit den groben Bachanten. Aber ſo gehets Zeugniß geben; als hie die Elugen Leute fas 
dem guten Arſacio. Gagt er, daß gute gen. Wem follen wir denn nun glauben? 
Werke zu thun find, fo iſts Ketzerey: ſagt Weder GOtt noch Menfchen ? Sch rathe, 
er, daß nicht auf fie zu trauen fen, fo its man glaube allein den langen Handſchuhen 
Ketzerey. Er würde freylich einen Chriſt und Kugeln des Rectors zu Ingolſtadt. 
lichen Artikel nimmermehr fagen Eonnen, er Item: Aus mas Grund will man beroeifen, 
wollte denn nichts anders fagen , denn, Exi- daß eine Kirche auf Erden fey? ib willvom 
- mii Magiftri noftri, veftr& exeellentie bene | Glauben der Kirchen ſchweigen. Mufman 
dicunt. Vos eis lux mundi: Ihr feyd der das nicht aus GOttes Wort bervsifen? A⸗ 
Dreck in der Latern. ber das Alfenzen, daßfiefagen, es ſey nir⸗ 
an Arſacius. gend geſchrieben, daß man ſolle St. Petri, 
Es iſt keinem in der Rirchen zu glaͤu Pauli, Johannis Epiſteln glaͤuben, und daß 
ben, denn was er. gewiß und klar darthut | Maria Jungfrau fey blieben, iſt nicht werth, 
aus dem Wort GOctes. daß mans verantmorten folle: gerade als 
wi Ada ſodt. ſollte man noch andere Zeugen fuͤhren, die 


I heilige Schrift zu bewähren. 
— r ih — 
— EX ae 02 Aber es ſey fo, man fole der Kirchen gläus 
nicht eläuben follten, daß die Hochgelobte ben, die ſolche Sörift hat angenommenz fa: 
Mutter GDttes Jungfrau blieben fen. Stem, ge Min, wo ftebets denn geſchrieben Daß man 
Daß wie den Evangeliften nicht giauben fon, darinnen der Kirchen glauben fol? Stehets 

ten. Denn an Feinem Ort der Schrift fin, in Denfelben Suchen, Die ſie ann mt; wolan 
det man, daß mir ihnen gläuben füllen, |10 Wird bie Kirche Durch Die Bücher , und 
Sprichft du, der HErr hat gefagt, Sure. 1, Ch Die Buͤcher Durch die Kirche bezeuget, 
9.163 Wereuchb$rer, der hoͤret mich, und nun ——— Hui nun, ihr 
der euch verfehmäber, der verachter Ingolſtaͤtter Theologen! fehet ihr was die⸗ 
mich; möchte einer antworten, daß ſolche fer Artikel vermag? ne 
Worte haben die Evangeliſten ſelbſt geſchrie⸗ Aſgeeeeee 
ben;: darum binden ſie nicht; Denn Feiner) a0. Es ſoll Bein Menſch in der Chriſt⸗ 
Bar. en an lichen 


37 















= 


keuſchheit woillen. Auch fo vedet diefer 
Artikel nicht allein von GOttes Geboten, folgen, daß fie folche Säue und Cfel müffen 


anders, denn das me GOttes zu leh⸗ walt des boͤſen Feindes gegeben, ‚bis fie 





‚gleich böfe, Denn daraus folget, daß nie] Bifchöffe Weib und Kind gehabt, und ohne ’ 


“nicht geboten, und (als Suther fagt,) fo iſt den. fie, er ſolle nichts anders thun , denn - 


“weiß, ob diefe Sophiſten toll oder thöricht ders, denn a geloben das —— Ge J 
ſind, daß fie dieſe Artikel wider ihre duͤrre ſtes. u 
> helle "Worte deuten, wo fie nur bin mwolen.|- 
























ı* V. — — wider die — der ſi — Ariel, 2 “ 


lichen Riechen etwas thun oder lehren =). >=, Ingofkadts 1 men E 
ohne was GOTT der Err gewißlich] - Diefer Artikel iſt zu fireng und zu beiffis ! 
angeben, gelehrer, oder geboten bat, |denn wir Iefen von St. Yaulo, daß er hat 

Jngolſtadt. | gearbeit 5 denn. er konnte Zelte machen. 
Diefer Artikel ift dem naͤheſten hievor 18,3. So haben im Anfang viel 















mand Jungfrauſchaft halten fol, niemand | Zweifel auch leiblich gearbeiter. 4 
zeitliche Guter übergeben fol, niemand far RN Euther. ! % 


en. Denn GHO1t hat diefe Dinge nivs| | 4 
jr *) geboten, — ſich ehelicher — 2 Dach, De A ; 
5 m 

Werke mit: feinem Gemahl unterziehen fol, Thun. Ein Bifchof fo nichte andere Ihr 


u einiger Zeit. Denn wiewol St. Pau T 4 
he daffeldige gerathen hat, hat er es docy|ten, denn GOttes Wort. Das verfter ! 
ie; 
das ein. Gebot GHttes, da er zu Adam lehren. Und ob er gleich vom Thun redete, 
fast: Wachfet, und werdet es, it er Doc wahr. Denn das weiß auch 
ıMof.t, 18: da toiirde je ein feltfames Re, Hans Narr wohl, daß arbeiten und haus, 
ben, und viel unnuger Arbeit. halten eines Bauers Thun und Amt if; 
ſonderlich in quinte phyfieoenm hat erJaber GOttes Wort lehren , allein ein bi 
nichts davon geſagt. ſchoͤflich Thun und Amt if Pfuy euch 
Luther. Eſel! Es beweiſen ſolche Stuͤcke alle, daß 
Da, da, fo ſoll man Chriſto und Paulo Arſacius nicht dabey geweſen, noch verho⸗ 4 
ing Maul greifen. Wie oft gebeut Daus|ret iſt, da folche hochberuͤhmte und wohl ber # 
Ins zu faßten, aCor.6,6. und ı Cor. 7, 3.| fbiffene Univerfität ihn verdammt hat. 8 . 
Hebeut er eheliche licht zu leiſten: ja, ew|toie recht gefchiehtden Herzogen von Bäpern, 
gebeut ebelich zu ‘werden um der Uns die auch GoOttes Wort, unrerhoͤret, uner· 
kannt, unuͤberwunden, vbirdammen und ver⸗ 


ſondern von allem, das GOtt angiebt und zu Meiftern und GSeelführern haben ; ſol · 
lehret. Daß er dennoch wäre., ob gleich ſche Strafe hatte ich ihnen nicht RR wuͤn⸗ — 
faſten, ehelich, keuſch ſeyn, nicht geboten fhen, 7 “ 

| Arfacius. | Eu 


waͤre; fi ntemal. fo viel Syempel in. der | 
Schrift GOtt angezeigt hat, daß ich nicht] 12 Fin Bifchof ſeyn, if nichts an⸗ 


Ingolſtadt. a 

Ich meyne, fie haben gedacht, es fen weder Dieſer Artikel it dem. fördern sfeih, L 
Gott noch Menſch mehr, denn fie alleine, fireng. Denn St. Paulus und andere Bir 
Arfaciuß. ſchoͤfe haben auch die Boͤſen und. Ungehor⸗ 4 

ın Es ziemer einem Bifchofe nichts ſamen geftraft,, verdammet, und in Ge⸗ 


— 


ven. Mi —— 4. Darum. zum ba 


a 75 
x a Br * 
—— * Be 


De "von der Univerfir 
nicht allein gepredigt , fondern auch Ges, der HErr Feine andere Urfache aus, denn 


&t in Ingolſtadt, Anno 1524. 145% 








Ehebruch, Math, ı9, 9. und chriftliche 
| £uther, Kirche beftimme, daß in derfelben Sache 
"Daß die Eſel nicht recht das Latein vers| die Worte St. Pauli auch Kraft haben, 
deutfehen, muß man ihnen zu gut halten; Daraus folge, Daß gemeldter Artikel fey 
denn fie Finnen weder Deutſch noch Kateis| wider CHriſtum und Paulum; oder aber 
nich, Der Artikel will: ein Biſchof zu) der ihn halten will, verachtet Ordnung, und 
feyn, ift fo viel, als profiteri verbum Hei, Erklaͤrung der heiligen chriftlichen Kirchen. 
deß Amt fen, das Abort GOttes zu predi⸗ Luther. 
gen, wie der vorige Artikel meldet: dazul Dieſer Artikel, fagen fie zuerſt, er fen wis 


walt gehabt. 


berſtehen dieſe mohlverftändige Köpfe die der Chriſtum und Paulum : darnach, ob das 


a u 
r 


Sache alſo, da bannen, ftrafen und zuͤch⸗ den Stich nicht halten würde, fagen fie, er 


| tigen die Ungehorfamen, gehöre nicht zum fen wider die Ordnung der Kirchen. Ja es 


Wort GOttes. Das müflen fie freylich heißt Kirchen, oder. des Teufels Kuchen. 


Ri daher haben, daß die jegigen Biſchoͤfe allein) Paulus ı Cor. 7,15. fagt öffentlich: So ein 


bannen und nicht predigen. Dank habelungläubig Gemahl vom andern gläubi« 
die wohlberühmte Univerfität. gen Bemahl weicht, fo laffeibn weichen: 

En Arfacius, denn der Druder oder Schwefter ift das 
1». So ein Mann fein Weib verläßt, | mit nicht gefangen. Da giebt je Paulus 


oder rechtlich von ibr gefehieden wird, | Freyheit, fichzu verandern. Was märees 


hat er Gewalt eine andere zu nehmen: ſonſt gejagt, daß man nicht gefangen fey? 


| 


denn, daß man es dem verbent , der|fondern ein jeglicher falfcher Chrift; darum 


deßgleichen die Stau mag fich einem) So ift unglaubig nicht allein, der da unges 
andern Mann vermäblen ; es wäre|tauft ift, wie des Teufels Kuchen narret; 


mißhandelt bat, und Urſach der Eher) it dieſer Artikel recht und wahr. 
ſcheidung gegeben bat. Arſacius. 
Ingolſtadt. 14, Es geziemet ſich keinem, ein Eyd 


Dieſer Artikel, wiewol etliche meynen, [su tbun , denn allein da es beruͤhrt die 


er ſeh alfo von vielen heiligen Bifthöfen im Ebre GOrtes , oder Nothdurft des 
Anfang Chritlihes Glaubens practiciree] Naͤheſten: aber um zeitlicher Güter. 


worden, jedoch ift er Flärkich wider Chri⸗ willen ziemet keinem zu ſchwoͤren, oder 


ſtum und Paulum, der ſpricht ı Eur. 7,10, [ein Eyd zu tbun. 


1: Denen, die ebelich vereinigt und] Ingolſtadt. — 


verbunden find, gebeut, nicht ich, aus Diefer Artikel, fo, als er laut, fchändet 
eigenem Dermeffen , fondern der HErr, |einen jeglichen, der in andern, Denn gemeld» 
daß das Weib nicht abtreten, oder ſich ſten Sachen, ſchwoͤret. Verpflichten zu 


\ 


ſcheiden foll von ihrem Mann; weiche] Sünden, ifter Rireng genug. Wiewol faſt 


-fie aber von ihm, foll fie obne Mann gut rare und nuͤtz, daß er practicirt wurde, 


bleiben, oder fich mit ihrem Mann Luther. 


wieder verſoͤhnen. Zu gleicher Maaß! Das iſt ein fein Stücklein, damit ſollte 


ſoll auch der Mann fein Weib nicht man billig die Fuͤrſten von Baͤhern vereh⸗ — 
verlaſſen; das ſaget Paulus. So nimt ven a mit einer zarten Frucht —— a 
a (8) | ee 


Lucheri Schr. 21. Theil, 


* — | RBB: —— 71— 
ins*_V. Burbent Gebet wiben Die Derbammung Derficbenzehn Antike, 147% | 
berühmten Univerfität. Sie ſagen: er waͤ⸗ fo. mochten fie es wol trägen mif Hilf goͤtl⸗ 
ve tool gut und nuͤtz Daß man ihn hielte; a- licher Gnaden. Aber diefelbe Bnadehats 
ber weil die Leute nicht alfo thun, ift er ketze⸗ ten fie nicht durch Werke des Befenes; 
riſch. GOtt verbeut den Ehebruch; ware| fondern-fie ift uns mitgerheiler worden " 
gut, daß mans hielte: aber weil es die Leute | durch unſern ren IEſum Chriftum, 
nicht halten, iſ GOTT ein Keger. Sft| Johannis am erften v. 17. eg 








wahr, fo wahr die wohlberuͤhmte Univerfi- ELuther. — i 
tat Ingolſtadt gelehrt iſt. |: Diefen Artikel bewahren fie felbft, daß er - 
Arſacius. wahr ſey, und hauen ſich abermals ſelbſt in 


i5. Don Noth wegen iſt es alſo, daß, die Backen, daß fie verdammen was ſie be⸗ 
wer einen Eyd vom andern fodert, ſey kennen. Denn der Artikel redet von Hot⸗ 
eines argrooͤhnigen Gemuͤths, untreu, tes Gebot auſſer der Gnaden da iſts uns un⸗ 
boshaftig und leichtfertig, und keine moͤglich. Daß es aber in Gnaden moͤglich 
Ehrſamkeit habe zu der göttlichen War⸗ ſey, hätte Arſacius baß wiſſen zu ſagen, 





— — 


beit. denn fie thun; wo fie hätten redlich und bier 
Inyhgolſtadt. N derlich mit ihm umgangen, als fromme Dos 

Dieſer ArtiEel ſtehet in gleichem Werth ctores ſollten hun, Aber, wie ich geſagt ha⸗ 
mit dem naͤheſten hievor. be, GOttes Zorn ſtraft ſo ſeine Feinde. 
Luther. Arſacius. | 


Diefen achtenfie dem näheften gleich wur] 17. Das Evangelium Ebrifti ift nicht 
dig, fo er wol taufend Meilen. von ihm iſt. ſder Beift, fondern der Buchftäbe. Ih 
Denn der näbefte iſt aller Ding ein Ausbund| / ; Ingolſtadt. III 
chriſtlicher Lehre; aber dieſer non ein we Dieſer Artikel ift wider die Lehre St. 
nig zu bu, aber Doch nicht ganz falfeh. So Pam, der fpricht in der andern Epiftel un 
wohl verjtchen Diefe Leut, was gleich und ‚Cor. am 3. Cap. v.6: Der Buchftabe, ' 
ungleich ih, das ift, Derfehriftlich und buchftäbliche Sinn 
| Arſacius. ddes Geſetzes und der Gebot, derſelbige toͤd⸗ 
16. Das Geſetz, durch Moſen geben, iger, Aber der Geiſt, das iſt, der inner⸗ 
erfordert von den Menſchen, das fie ſiche Verſtand und Haltung der Gebote und 
. nicht haben thun mögen, Gefet im Geift &Dttes, das ift, inder Gna⸗ 
Se Ingolſtadt. den und Willigkeit, daſſelbige giebt den 
Dieſer Artikel, wiewol er hart lautet, Menſchen das Leben. Und der heilige 
gleich als ob GOTT. etwas unmoͤglichs ge⸗ Paulus verſtehet in dieſem Spruch bey dem 
boten haͤtte; jedoch fü ſteht er klaͤrlich im Geiſt, Das evangeliſche Geſetz, und bey dem 
Buch der Werk der zwoͤlf Boten, da Buchſtaben das Geſetz Moſis. Item er iſt 
ſpricht St. Petr im erſten Apoſtoliſchen wider die Worte unſers HErrn, der ſpricht 
Concilio Apoftelg.is,g.: Brüder, warum | Sohann. am 6. v. s3: Die Worte, die ich 
unterfteberibr, zu legen auf die Häupter|vede, find der Geift und das Leben, 
. der Gläubigen ein ſchweres Joch, das Amen. ee — 
weder wir noch unſere Vaͤter haben tra — kuther. re 
gen mögen? Aber wiewol es ſchwer war,i Diefen Artikel will ich ihnen zu gut hal 





Nass 
_ .“ 4 


Dias .:;' von der Univerficät zu Tngolftadt, Anno 1524. 149* 
‚ten. Denn wie ſollten die Saͤu wiſſen, twas|de zu hoffen if, Erloſe und bhute GOTT 
Geiſt und, Buchſtabe iſt, jo Origenes, Hie⸗ Baͤherland vor dieſen elenden, blinden So— 
ronymus und ſchier alle alte Lehrer, ausge⸗ phiſten, Amen. 
nommen Auguſtinus, daſſelbe nicht gewußt 
haben? Es iſt gnug, wenn die wohlberuͤhm⸗ 
te Univerfität nur aus dem Vocabulario ex| | VL 
‚quo müßte was Litera und Spiritus zu Churfuͤrſt Friederichs zu Sachſen 
Deutſch beiflee. Schreiben an feinen Herrn Bruder, Herzog 
ER TER 9 | Jobannem, kurz vor feinem feligen En: - 
Ingolſtadt. RE 
£ 5 r ; 525. abgelaflen. 
iR Aus angezeigten ın der heiligen Schrift] In zen deutfchen Cheilen Lucheri und zwar im 
gegrundeten, Urſachen ein jeglicher bey ihm] ° wite. IX. p. 216, Jen. IL. p. 514. Altenb. IT, 
ſelbſt erwegen und erkennen mag dieſe Arti— P.876.undZeipz.XIX. p. 241. ſtehen drey Brie⸗ 
kel ketzeriſch, der Noͤmiſchen Kirchen wider; a = Se und 
wärtig und frevelic) ſeyn; darum billig ge er Dritte Deiinben ſich ſchon in dieſer Samm⸗ 
medier Magifter Arfacius vonunsbezwun:! na mewunh im VI Th. p. 142. uf. Der 


I gegenwaͤrtige aber ift der andere, welcher dorr 
gen worden, die zu widerrufen, und um 4 mit Sleis weggelaffen worden. 





sangenen feinen Frevel, muthwillige Lehre, 
nach Ausweiſung der’ geiftlichen Rechten, in! 1: 
einem harten Klofter weiter beſchloſſen URS Fürft , freundlicher Tieber 
fell; damit andere auch Syempel und Er⸗ Bruder und Gevatter! &. L. Schreis 
ſchrecken nehmen , fich nicht fo leichtlich mit ben Habe ich verlefen, und freundliche Mens 
Frevel und Irrſal zu geben, fondern bey der nung verftanden, und habe Feinen Zweifel, 
Noͤmiſchen Kirchen in Friede bleiben. EL. fenmeine Schwachheitleid. ch weiß 
Ist Luther. 0 jaber E.L. nicht zu bergen, daß ich je länger 
Ich meynete, Pariß, Löwen und Coͤlln ee ns N Tagen 
hätten grobe el, und diefe wohlberühmte ha a De — t weder Tag 
 Univerfirät follte ſich an denfelben geſtoſſen NO® andas Waſſer mit Such» 
haben. Aber ich fehe, daß eine wie die ans) fer zu ſhrei En nicht Del laſſen ich mag 
- der iſt: Denn eben fo fein bat auch Die Uni- nicht een, ſo 16 lafe ich übel, GOTT fe 
verfität zu Wien an Doctor Paulo Spe, | ein Arzt an Leib und Seele, | 
ato ihre Kunſt beweiſet, daß ja Feine ihr! 2. Das Aufftehen von den armen Leuten, 
Narrenſpiel dahinten laſſe; daß ich. achte, iſt erſchrecklich zu hͤren; GOtt der wende es 
die Welt will neu werden. Man hat bis⸗ ab, ums allen zu Gnaden. Ich hätte ER 
her die Baͤyern mit den Saͤuen geſpottet; dieſen Boten gern wieder geſchickt, habe ich 
nun, hoffe ich, wird es beſſer mit ihnen wer⸗ nicht ſchreiben koͤnnen, das weiß GOtt: es 
den. Denn, dieſe Zeddel triegen mich denn, iſt mir diß zu ſchreiden ſauer worden. Faſt 
ſp duͤnkt mich, alle Saͤu im Baͤyerlande find eilend. Meine Hand am Sonntag Miferi- 
in die beruͤhmte hohe Schulegen Ingolſtadt cordia Domini zu der Lochau Anno 1525. 
gelaufen, und Dockores, Magiſtri, und eis Einfommen (oder uberantworter ) am 
- tel bertihmmte Univsrfität worden, daß hin-|Dienftage nach) Mifericordia Domini zu 
fort Feines beffern Verſtands im Baͤherian⸗ Weimar, 1525. A 
| — —— (K 2) Vil, Tho⸗ 





Tor VII. Tboms Ailmsers Shraben: von —— und — — 1525. 


mahnung GOttes, wie Doctor Jodocus 


nicht faſt Wunder, daß ich fo fehr vor der 


wird die —— umſtuͤrzen: es hilft fie ihr 


n. ſcholten mit Buͤchſen will ich nun mit GOtt 


VII. 
Thomaͤ Moͤnzers — von ſeiner 
Sache und Lehre. Anno 1525. 

Iſt im Witt. IX. Th, p. 222, im en, IIL 
-p.114, im Aitenb, II, pr und im Leipz. 
XIX. pP. 245. anzutreffen, und gehöret nod) |. 
mit in den XVI. TH, dieſer Samml. zu des 

10. Capitels dritten 


beim NRoͤmiſchen Reich Dank verdienen 
zu unterdrücken. Ich bin entſchuldigt. 


fehreiben oder predigen, wäre er bey und 
blieben, feine Lehre ſoůt ihm nool verlegt ſeyn 20, 4 
Ich danke GOtt, daß ich viel groͤſſer Ur⸗ 
fach) Weiber fie habe, denn Samfon mider die 


Gäricbe in Unfriede,, zuvor. Lieber Bru⸗ 
der. Ehrifteph, unfere vorgenommene 
Sa iſt dem fehönen roͤthen Weitzenkoͤrn⸗ 
lein gleich worden, welches die vernuͤnftigen 
Menſchen pflegen zu lieben, wenn es inihrer 
Gewalt iſt; aber wenns in die Erden gewor⸗ 
fen, fo feheinet es ihnen nicht anders, pen 
wie es nimmermehr aufgehen wurde, Rn Sohan 
12, 24. 
2. Ihr ſeyd vorhin unterrichtet, durch Er, 


land, welcher euch ewig beivahre, Amen. 
5. So ihrs vermoͤget, helft mie mit einer 
Ss, es fey was es wolle. Aber wenn 


bey hinfallen, was ihm verkiindiget iſt. Ach 
Jonas von Wittemberg ganz uͤber die 
Maſſe koͤſtlich wider mich den Plan behal⸗ 
ten haͤtte: iſt nicht anders, denn das Schrei⸗ 
ben Luther, durch ihn verurfaht; iſt mir auch 
lich | 
Schell 
ei wollt ein fein Spiel mit den von N. 
— angerichtet haben, wenn ich Luft hätte 


Melt ſtinfe zum Schmack der Gottesfürch 
tigen, und zum unmiederruflichen J Sammer 
und Schmach der fanftlebenden Brüder und 
Leiſetreter. ch weiß, daß im Schoſſe mein 

Name ſchmeckt, ehe er Aehreng gewinnet. Es 
ſind aber Gerſtentacheln dran, das Ger— 
ſtenbrod muß gebrochen toerden, das Geſetz 


ge Welt Schuld giebt; aber ich will alle meis 
ne Widerfacher wol mit Worten fo feigmas 
chen, Daß fie es nicht werden verleugnen, 
Dil vom Di. Rolf riethen mir zu predigenz 
da antwortete ich; ich waͤre um deswillen 
nicht hinkommen, fondern mic) durch den 
Deuck iu verantworten. Da das die Herre 
erfuhren, Hungen ihnendie Ohren. Den 
gute Tage thun ihnen wohl, der KHandtverke 
Leute Schweiß ſchmeckt ihnen fi uß, gedeyh 


Geſchrey garnichts: hab ich vor einmal ger 


über fie donnern im Himmel: ſie haben ihre 
Buͤberey lang gnug getrieben, GOtt weifet 
klaͤrlich, daß ſie ſich nicht werden entſchuldi⸗ 





Ich hab offenbar vor viel hundert Men- 
feyen geprediget, und fie ſprechen ich Erieche | "Bedenken oder Spiegelfechten helfen , die 
zum IBinfel ꝛc. Ich habe meine Lehre laf-| Wahrheit muß berfür, es hilft fie nicht das 
fen zu Nürnberg drücken ‚und fie wollen Gedichte A nn 


4. Mandarf nicht fagen: Fa, er hat gi gut | 


Philiſter x. Richt. 14, Ares, 3. Mein 
Herz iſt unerſchrocken in GOtt, meinem Hei⸗ 


ihr euch daran aͤrgern ſollet, will ich keinen 
Heller haben. Gruͤſſet Hans N er ſey mir 
feind oder hold, dennoch wird er muͤſſen ver⸗ 
ſehen die Sach, das Aergerniß der Boͤſen 
ficht ihn zu hoch an: iſt fein Schade groß, 
foll ex erleuchtet werden, fo, muß kein Wort 


wie thut ihr, wenn die Larve der hinterlis 
tigen Belt fol unfergehen ; es mußaber 


ſeyn. Konten fie auch Eifen feeffen, ſo will 
ich fie doch aufs allergeringfte unauslpeede 3 


Aufruhr zu machen, tie mirdielügenhaftie 


aber zur bitteren Gallen. Es wird da kein ° 























Be 


—4 


12 


152* D.Buchers Bedenken, wie ſetziger Aufruhr zu ftillen. Anno 1526. 13? 


find hungerig, fie müffen und wollen effen, und Menſchen Gefallen und Gnüge haben 


wie Amos fagt, auch Matthäi 5. mögen. Diefe Weiſe aber muß" aus goͤtt⸗ 


- Thomas Muntzer fuo charifimo fratri lichem Wort genommen werden, ohne wel⸗ 


— N, in Eisleben habitanti, |ches feine Ordnung einig und beftändig iſt; 
* ſintemal nichts ſo gewaltiglich allen Menſchen 





VII, den Mund ftopft, und das Herz ftillet, als 
D. late, Einbers Bedenken, wie jegt-) GOttes Wort. Menfchenworterichten ges 
ger Aufruhr zu ftillen. wißlich Secten und ungleiche Weiſe an, wie 

Verdeutſcht von Georg Spalatino. Anno man vor Augen ſiehet in aller Welt. 
So ift offenbar, und fünnen es die 


EZ Y 


4 
Stehet gleichfals in den angezogenen Theilen Au: Geiſtli ichen felbft nicht ieugnen, wie in aller 
9) n.Hl. 2 z 
el R ne — ax p3 * nd Zelt jo ein fihreeflicher Greuel und greus 
gehoͤret auch in den XVI. Th, d. S. zu des licher Mißbrauch mit dem hochreurdigen 
‚10, Cap, vierten Sl Sacrament des Reibes und Blutes unfere 


IJEſu Ehrifti im Schwange aehet, 


SS: eil ung die nächfioergangene Aufruhr nemlich der grobe, greifliche Mißbrauch wel⸗ 


gewitziget hat, und wir mit ſſen den auch die Vernunft ohne Schrift ver⸗ 
Schaden erfahren, was vor Unrath dar⸗ ſtehet und verdammet, nemlich, daß ein lau⸗ 
aus entſtehe, ſo man mit Fleiß nicht drein terer Jahrmarkt und Handthierung aus dem 


ſiehet, daß der gemeine Mann geſtillet und heilſamen ——— gemacht, da man 


Eintraͤchtigkeit erhalten werde, fo viel es Chriſtum, H. Geift, Gnade, Reben, Him⸗ 
moͤglich; iſt vonnoͤthen, daß man nicht als, mel, Vergebung der Stunden, Erlöfung 
fein mit Gewalt dazu chue wie es jeßt ge⸗ von der Hölle und Fegfeuer, verfauft hat; 
bet, fondern auch mit Vernunft. Denn eis. Ja aud), wenn einem eine Kuh iſt krank wor ⸗ 
tel Gewalt Fann nicht befte ben, und behält den , oder einen Groſchen verloren hat, oder 


die Unterthanen in ewigem Haß gegen Die. fonft ein Hein Unglück wieberfahren iſt, alles " 
Oberkeit; wie alle Hiftorien jeugen. ‚durch die Meffe mit Geld abzuwenden ge⸗ 


Run kann man nicht leugnen, daß im ſucht iſt. 


Poͤbel von vielen Jahren her Untuf erwach⸗ 5. Daß alſo die Meſſe ein Kaufhandel 5 


fen, und böfer Wahn gefaſſet I von dem worden iſt wider allerfey Unglück auf Er⸗ 


unordentlichen Leben des geiftlichen Stan« den, mit einem Groſchen, mehr oder weni⸗ 


des: und da man ben nicht wollte beſſern, ger, einem jeglichen zu erlangen, er ſey 
ſondern mit Trotz/ wider alte Billigkeit ver» fromm oder böfe, frey, offen und beveit ges 


theidigen; ſo iſt daraus folcher Sammerents!wefen, ns ubr Eile ale GOt⸗ 


- landen, wie leider vor Augen. Darum tes Ehre und Selen Hey. Denn ob viel 


erfilich an dem Stande zu reformiren anzu⸗ leicht unter vielen taufenden einer, oder etliche 
fahen ift, oder Der Stift wird aus dem Her, | wenige möchten gefunden werden, die um 


- gen nicht Fommen. Gsottes willen Meſſe halten; fo find doch 


3. Hie aber ift aufs erfte am Hauptſtůck die andern, dazu der ganze gemeine Stand 


anmfahen, nemlich an der Meſſe daß da⸗ der Mehnung daß, wo nicht Geld da waͤe⸗ 
ve, Feiner die Meſſe achtet, oder jemand das 
| ER vorgenommen werde, darüber GD Fr mit A be ge gedachte, Denn d azufindauch 

£ ( i 


mit eine chrifliche, gemeine einträchtige! 


al 


J x” BRAIN REN) 2, ORRe En 





s4* , D. Lutbers Bedenken, wie jeiger Aufruhr zu ſtillen. Anno Ka 
Stifte, Kirchen und Klöfter fundirt und ge⸗ glei) als GOtt zu Troge, denfelben fehl 
— Ei man ſich auch anderer Urs gen und vertheidigen, es werde diefe eilerne 
fachen halben nicht begiebt, denn daß man) Ruthe hernach folgen... — 
duch, dieſe geeuliche‘, Täfterliche Kresfhmer) © Derhalben zu vathen ift, daß man alle 
rey göttlichen Dienfts und der Meſſen Den Meſſen durch ein gemein endlich Bedenken 
Bauch nahre und gufe Tage habe. Das und Rathſchlag abthue, nicht vornehme fie 
ift ja gewiß und Die lautere Wahrheit, alle, zu behalten, oder mit Flickerey einer aleife 
daß es niemand leugnen kann. jeſe ſenden Reformation zu beſſern. Denn - 
6. Zudem ſiehet und areifet man, DaB DIefe yon die Meſſen follten alfo, wie jest, blei⸗ 
Kretſchmerey und Öelverwerbung , Durch ben, ifts unmöglich, folcher Kretfehmeren und 
Chriſtus ‘Blut, nicht angelegt wird an from cyyeeffichem Göreel und Mißbrauch zu weh⸗ 
me arme Leute, ſondern Das mehrere Thel . nemal dazu Eeine andern Perfonen 
an Geiſtliche fo im fleifchlicher Befleckung N verordnet werden, Die Der Meffe pflegenund 
Unreinigfeit (wie es Paulus DENN iegen, axten, denn eitel ungelehite Mibiogänder, 
viel in öffentlicher Huverey, Thebruch und dem Wort und Nächften damit nicht 
alterley Sthanden ; viel auch unter ihnen]; nen, dazu doch Ehriftus diß Sacrament 
find Trunkenbolde und Freveler, aller Un⸗ eigentlich eingeiest hat. Bu aber Mühige 
tugend voll; gehen dazu unter Dem Schein gang ift, da folgen alle Laſter; daß der Sa⸗ 
und Schus geijtlichen Standes ——— che hie nicht kann gerathen werden, man lege 
in ſolchem gottloſen, haͤndchen on denn den Mefpfaffen ihre Handthierung, 
frech, als verzweifelte Boͤswichter, zum Sb, fie bisher getrieben, nieder; und befehle 
tar, das ift, in ihre Krambuden, handeln. cn das ort rein zu Iehren, und die 
"und martern, verlaufen ah den Sacramente nad) Chrifti Befehl su reichen, 
lieben Chriſtum, daß, wo ſonſt kein Öreuel Die aber ſolches nicht thun wollen noch koͤn⸗ 
auf Erden, waͤre dieſer allein genug, ons nen, denen foll man ernſtlich gebieten, daß 
GOttes Zorn uns mitführe, role Sodomund.,, Ken des Meßhaltens allerding Auffern und 
Gomorra. "A in dielem Auf ertha ten. Sonſt iſt und wird des unnügen 
7. Und zwar Gott hat ic in dieſem Huf: Neger Umdroeiliepaf alle Bauche 
ruhr wohl laſſen merken, fo wir wollten Die diener und Müßiggänger find, die niemand 
Augen auftbun) daß die er Sammer —— laſſen ihnen dienen, hoͤret das 
gefangen erſtlich an den Geiſtlichen, und um Aeıgevniß und der Verdrieß, beydesGOts 
der Seiftlichen willen, ne en tet und der Menfehen,, nicht auf. ' 
treiben, LUD en dufden und| 9. Wenn man denn diefes Haupeftück 
a A en cht georöner hätte, fo. wäre alle den: ans 
— — ans dranhanget, Teichtlich zu vathen. 
Strafe ‚an Po Su hiezu nicht thut, wollte - 
0 en Bi ao m sr (are man be ha, mi 
net hat. Und if de ) ungern zu andern ingen varhen, 
— Denn es iſt vergeblich un? eitel verlorne 
EL 
nicht dazu thun wird, folchen Öffentlichen be⸗ zuriſſen wird durch Handtbierung — —— 
——— abzuthun, ſondern frech, und] Man muß Die Quelle des N 















— 56* 


D. Luthers Bedenken, wie jegiger Auftubr zu ftillen. Anno 1526. 167* 
ſonſt werdendie Flüßlein und Bächlein nicht iſt, daß, gleichwie fie GOttes vergeflen; 
vertrocknen. feine Ehre veracht und ihn erzuͤrnet haben, 
10. Ueber das-alles haftet an der Meffe| wiederum beyde , geiftliche und weltliche 
noch ein ſchrecklicher Greuel und Mißbrauch. Obrigkeit , in fülche Verachtung und Haß 
Denn wenn ſie gleich ohne dieſen aͤuſſerlichen gerathen, und noch täglich drinnen find, auch 
groben Mißbrauch, und Feine Kretzſchmerey je länger je tiefer drein finfen, daß nimmer: 
wäre, Sondern gar um GOttes willen gehal⸗ mehr Fein Gutes draus Fommen kann; wie 
ten wuͤrde; doch, weil ſie als Eee und| denn die Aufruhr angefangen und angezeigt 
gut Werk ſu Lebendige und Todte, nicht hatz und ift alfoder Spruch GOttes erfuͤllet 
zum Gedächtniß unfers HErrn Se Chris ı Cam. 2,30: Wer mıch ebrer, den will 
fti, wie er es eingefest hat, gehalten, wird dar⸗ ich au ebren ; ; wer mich aber veracht, 
auf gebauet der Ehriften Geroiffen, als ſollten der ſoll wieder veracht werden. 
ſie durch ſolch Werk, daß fie Chriſtum in der 13. Derhalben das Wormſiſch Mandat 
Meſſe opffern, felig werden; dadurch denn viel zu wenig iſt, eine gute Ordnung zu er⸗ 
der Glaube vertilget, und des einigen Opf⸗ halten, weil es ſolchen oͤffentlichen Greuel 
fers da ſich Chriſtus einmal für uns felbfiges\und Abastteren als geringe Ding veracht 


‚opffert hat, Hebr 9,2. vergeffen und veracht, 
deß man Doc) in der Mefle mit hohem Fleiß |; 


gedenken ſollte. 


* 


glei wol geftellet, 


11. Den Glauben aber vertilgen, und ein 
eigennügig Werk und Opffer aus ſolchem 
goͤttlichen, gemeinm Schag der Seelen ma 
chen, iſt fo ein ſchrecklich Sreuel und Ders 
Tehrung, Daß fie Feines Menſchen Herz be- 
greifen Fann. Darum ift hoch vonnoͤthen 
in dieſer Sache mit Ernſt und ohn Verzug 
zu ſehen ehe ung GOtt mit. feinem Zorn 
und Strafe übereiler. 

12. Daß man aber will fagen, es fen aufn 
‚ Meichstag zu Forms (Anno 1521.) durch 
Kaͤyſerlich Mandat beſchloſſen man fol 


und gehen läßt, und nichts thut zu Forderung 


oͤttlicher Ehre, und Ablegung der Laͤſterung, 
Schmach, und Schande feines heiligen 
Namens. 

14. Wenn nun die Meſſe recht geordnet 
vaͤre, iſts darnach hoch vonnoͤthen, daß man 
gottslurchtioe treue, gelehrte Prediger ha⸗ 
ve. Hie wirds an Nerfünen mangeln, wel⸗ 
che man in Schulen und Univerfitäten füchen | 
und nebmen muß. Dazu denn einer guten 
ſtarken Reformation vonnothen will feyn, 
daß man da Feine Koft noch Mühe fpare: 
das darf auch eines befondern guten Beden⸗ 
kens. Denn wo die Schulen nicht wohl fies 
hen, da man die Perfonen zeigen und zieben 


bleiben bey altem Chriſtlichem "Brauch und ſoll, wird dem rechten Gottesdienſte nicht 
Gewohnheit, iſt offenbar, daß in demſelbi⸗ zu tathen ſeyn. 


gen Mandat gar nichts von der Meffen 
fo man doch (rote ! nicht annehmen, fon? ern einer jeglichen Herr⸗ 
und ſich 


Mißbrauch befohlen wir’; 
geſagt,) denſelbigen wohl wußte 
als ſehe man ihn nicht, 


ıs. Aber deß wird ſich vielleicht das Reich 


chaft heimißellen, in ihrem Lande ſoiches zu 
ordnen. 


* — uͤberhuͤpft als gienae ertung nicht an: da⸗ Artikel einer, der im sanzen Weich unders 
mie Rtt gleichwol aufs hoͤheſt⸗ el hinde et gehalten ſolt werden. 


N 


nd feine: She vergeftn it. Daher auch 


#6. Was aber aus Stiften, Klöftern, 


Cs iſt aber noth und derhöheften 


daß ich Mandat angen ommen, und man Bisthuͤmen zu machen fey, weiß ich nicht ug : 
EN el, ſolcher Jammer erfolget a Sollen fie bleiben, fo — ex 


ke 


— 















15g* D. Job. Pomerani und Juſti Tond Aiftorie, u 
GoOtte nicht, warten auch des Worts nicht. Martini, und andere Fälle, fo fich zugerrae 
Sollen aber die Biſchoͤfe viſitiren, predisigen, Warnungen feyen, Dadurch uns GOtt 
gen ec, wie ihr Amt fodert, fo koͤnnen ſie erinnert, Daß wir ung felbft den Zorn nicht 
“ ihres jetzigen Standes nicht warten. Das ſſollen Haufen, Nom. 2,5. habe derhalben die 
ift aber zu bedenken , weil fie den Namen ernſtlichen Reden, fo der Doctor gefteen in 
und Stand der Bifchöfe, Aebte, Proͤbſte, feiner ſchweren Anfechtung und groffer Angft 
Dechante etc. führen, und doch nichts auss aus brünftigem Herzen redete, aufgefaffe, 
richten, fondern voeltliche Herren find, daß daß fie nicht vergeffen wuͤrden. 
fie auch zu groſſer Schmach und Unehren) 2., Sch denke, ich habe fie ale in frifchem 
Gottes in dem Stande find, und tauſend⸗ Gedaͤchtniß fein ordentlich gefaffer, wie ers 
mal befier ware, Daß fie fich Durch gemeineigeredet hat, und mit möglichen Fleiß hie 
Neichsordnung in weltlichen Stand besa-;aufs Papier verzeichnet, tie iche von ihm 
ben, und folche Stift « und Klöftergüter vom gehoͤret. Diefelben habe ich euch, als mer 
Reich zu Lehen genommen und gegebentwürs nem liebſten Freunde und ‘Bruder, wollen 
den denen, fo deß würdig wären, wie fonftmittheilen. Und bitte, wo ihr fie gedenfet 
geſchieht, wenn eine Herrſchaft losſtirbt. umzuſchreiben, daß ihr mir meine Hands 
Denn e8 doc) nicht anders iſt, denn daß ſchrift wieder zufiellet, denn ich habe diefer 





_ 


“ 


durchs Evangelium die Bifthiimer alle los Schrift fonft Feine Copey behalten. 
fterben, und den Stiftern oder dem Weich) 3. Thue ich unweislich dran, (tievielleiche 
beimfallen. Denn die Namen, DBifehöfe, jetliche denken möchten,) daß ich folche Nede ° 
Aepte, Pröbfte, Dechand, Scholafticus,jaufjeichne, fo thue ichs gerne. Mic) dün» 
Cantor, Canonicus, Vicarius, Discon, wei⸗ket, man folle fo stoffe Fälle, die ſich be ger a 4 
fen-mohl aus, was für ein Amt folche Leutejben , nicht in Wind fehlagen oder vers 
haben ſollen; in Koͤnigen und Fürften Höfen achten. Gehabt euch wohl in Chriſto. Their 
und reltlichen Ständen find folche Namen let Diefe neue Mahr noch zur Zeit niemand 












und Aemter nicht. _ mit, fondern halts in geheim : es iſt genug 

| — daß wirs wiſſen, ſonſt würden fie alzumeit 
Ft Bee ausfommen. AnnoM.D,XXVlL. 

D. Job. Domerani und Juſti Jons Hi⸗ E. E. williger 


ſtorie von Lutheri geiſtlichen und leibli⸗ Juſtus Jonas. — 
chen Anfechtungen. Anno 1327. —— N 
‚Man findet fie ebenfals in dem Wite.IX. Th. z ee is — 
p. 239. im Ten. III. p.458. Alt III.p.772. Johannes Bugenhagen Pomeranus. 
und LCeipz. XXIL p. 498. auch lateiniſch in Ifm Sonnabend Viſnationis Mariæ, da 
na Be Luth. tom. II. p.335. des folgenden Sonntags diefchönen tr; wi 
‚Dem Ehrmwürdigen Herrn Johann Bus lichen Parabeln Luc.ıs, vom verlormen 
genbagen Pommer , unferm Pfarr⸗ Schafe und Sohne, dem Ehriftlichen Bols - 
hexrn, liebſten Sreunde und Bruder im ke in der Predigt vorgehalten und erkläre 
HErru. | —— — hat D. De: Luther, unfer 
a A ‚lieber Vater, eine ſehr ſchwere geiftliche Ans 
>3 ſiehet mich an, daß diefe ſchnelle fechtung gehabt, denen eich, en oft 
WSchwachheit unſers lieben Vaters D. in Pfalmen gedacht wird. Erhat zwar zu⸗ 
— vor 


“ 


160* von Lutheri geiftl, und leibl. Anfechtungen. Anno 1527. 161.8 


nie ſo heftig, als auf Diefesmalz wie er am 
folgenden Tage D. Jona, D. Chriftiano, me, Eein Zeichen des Lebens, fondern ollein 


vor wol mehr folche Anfechtungerlitten, aber ward fein Feib durchaus fo Talt, daß Feine 


Sarb, Eein Blut, Fein Fühlen, Feine Stim⸗ 


und mir befannte, fagt: Sie ware viel haͤr⸗ ber Tod an ihm zu fehen und merken war. 


ter und gefährlicher gemefen ,. denn Die leib⸗ Da er aber mit frifchem Waſſer (wie er D. 
liche Schwachheit, die ihn deffelben Sonn⸗ Jona zugefihryen, da er die Ohnmacht ge⸗ 
Abends auf den Abend um fünf Uhr ange⸗ Fühler, ) begoffen ward, begunt er wieder zu 
ftoffen hatte, (die Doch ſo, geſchwinde war, fich felbft zu Fommen, fieng an mit groffem . 


daß wir beforgten, er. würde Darüber bleis Ernſt aus brünftigem Herzen zu beten, wie 


— 


ben,) wiewol er den Sonntag hernach ſich D. Jonas, unſer liebſter Bruder, fleißig 


hören ließ, daß auch dieſelbe leibliche verzeichnet hat. 

Schwachheit nicht natürlich waͤre geweſen, 4. Ich aber, der noch jur Zeit nicht wußte, 
ſondern vielleicht dergleichen Leiden, wie St. wie es um den Doctor ſtuͤnde, ward um 
Paulus erlitten hat vom Satan, der ihn |s. Uhr auf den Abend zu ihm gerufen, fand 


mit Fauften gefchlagen ec. = Corinth 12, 7. ihn im Bette liegend; da hoͤrete ich ihn mit 


Denn er fagt, daß feine Schwachheit und klaren Worten, jest Lateinifch , darnach 


Leiden evftlich bey dem linken Ohr fo hätte Deutfeh, jest GOtt den Vater , darnach 
„angefangen: „Ihn hätte nicht anders ges Ehriftum den HErrn anrufen, vornemlih - 


daucht, denn als braufets ihm mit groffer aber befahl er mit groffem Ernſt GOtt das 


„Ungeftum vor dem linken Ohr und ganzem Amt des heiligen Evangelüi, Das er. ihm bis— 
„linken Backen, wie rauichende Meeresivels her vertrauet hatte, 
„ten, doch noch nicht inwendig des Hauptes, 5. Ich bin nicht würdig geweft, ſprach 


. „fondern auswendig, > er weiter, daß ich um Chriſtus willenmein® 


2. Solches (ſaget er zu D. Jona, der Blut vergoſſen haͤtte, wie viel aus meis 


allein bey ihm wer, da ihm ſolche Obnmacht nen Bruͤdern ums Bekenntniß willen des _ 
ankam,) koͤnnte nicht natürlicher Weiſe zu-|beiligen Evangelii gethan haben. Aber 


sehen, fondern waͤre fo ein unträglich Leiden |diefe Ehre ift auch St. Tobanni dem 


und Marter, daß, wo es nicht ein kurzer Zvangeliften nicht woiederfahren , der 


Uebergang wäre; und nur eine Eleine Zeit doch viel ein ärger Buch (ſolcher Wort 


woaͤhrete, koͤnnte es der Menſch nicht ertras|brauchter,) wider das Pabſtthum (fo des. 
gen; ſondern muͤßte bald fterben: denn daf- rechten Antichrifte Reich iſt, dev bald im 
ſelbe Saufen und Rauſchen (wie eine ſtarke Paradies ſeinHandwerk zu uben bat anges 


Windsbraut braufet,) das er zuvor (tie fangen, wie die Schrift gt: Du wirft 
sefagt,) allein vor dem Ohre gefuhlet, haͤtte ihn in die Verſen flechen, 1Mof. 3, 15.) ges 


ihm nun das Enke Ohr inwendig und den fehrieben bat, dergleichen ich nimmers 


halben Theil des Haupts eingenommen. \mebr_fehreiben werde noch Kann, 
3. Welih, D. Pomeranus, aber ans| 6. Da id) aber vor ihm ſtunde fehr erſchro⸗ 
gefangen habe hievon zu reden, will ich erſt⸗ cken vor Angſt meines Herzens, redte ich ihn 


üch die Hiftorien vollführen von der leib⸗ endlich alfo an: „Lieber Here Doctor, bittet 
lichen Krankheit (fo ihn nach Mittag ange |„auch ihr famt ung, daß ihr moͤget langer 
offen har): loslich fank er in fo eine tiefe |,,bey uns bleiben, ung Elenden, und andern: 


Ohnmacht, daß er nichts von fich wußte, und „vielen —— Antwortet er * ME 
—6 | uͤr 


Lurheri Schriften 21 Theil. 


x 


und ſchreiben von der beiligen Taufe) ır. Indes, da er fü redete, that D. Au 


ey 2 


162* . MD. Job. Pomerani und Juſti Jonaͤ Hiſftorie 
für meine Perſon wäre ſterben mein Ge- Iren, die GOttes Wort faͤlſchen und verkeh⸗ 
winn. ber länger im Sleifch leben, waͤ⸗ ren, und feiner. Heerde , die er durch fein 
re noͤthig um vieler willen. Lieber GOtt, | Blut erworben hat, nicht verfchonen wuͤr ⸗ 
dein Wille gefchebe.e -— den. Mich Unwuͤrdigen (ſprach er,) hat 
7. Darnach wandte er ſich zu mir und | der liebe GOtt mit vielen fchönen Bas 
D. Jona, und ſprach: Weil die Welt ben begnader, die er fonft viel raufend 
Freud und Luft zu Lügen hat, werden Menſchen nicht gegeben bat, der ich gern 
viel fagen : Ich babe meine Lehre vor |länger brauchen wolt, ihm zu Ehren, 
meinem Ende wiederrufen; begebre ders | auch zu Nutz und Troft der Gottfeligen, 
balben ernftlich , daß ihr woller Zeugen | wenns fein Will wäre, Ihr aber wer · 
feyn meines Blaubens Bekenntniß. Ich | det ſo vielen Schwaͤrmern, die jegtale 
fage mit gutem Gewiſſen, daß ich aus lenthalben einteiffen, ungleich und zu 
GOttes Wort recht gelehret babe nach ſchwach ſeyn: doch troͤſte ich mich. def, 4 
Gottes Befehl, dazu er mich auch ohn daß Ebriftus ſtaͤrker ift, denn der leidige, \ 


























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* 163°. e 

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meinen Willen gezogen und gedrungen| Satan (famt allen feinen Schuppen); 


bat; ja, fage ich, vecht und beilfam bar |ja,er iſt ein HEr r. 
ge ich gelebret vom Glauben, Liebe,| 10. Das Teftament aber, fo er feinem 
Creuz, Sacramenten und andern Artis Gemahl, die ſchwanger war, und Sühnlein 

keln chriſtlicher Lehre. dordnete und beſchiede war dergeftalt: Mein 

8. Viel geben mir Schuld, ich ſey zu allerliebſter BOTT, ich danke dir von 
bart und heftig, wennich wider die Par | Herzen, daß du gewollt haft, daß ich- 
piften und Bottengeiſter etc. ſchreibe, auf Erden foll arm undein Settlerfeyn, 
und ihre falfhe Lehre, gottlos Weſen | Eann derbalben weder. Haus, Aecker lies 
und Heucheley ſtrafe. Ta, ich bin zu|gende Gründe, Geld noch Gut meinem 
Zeiten heftig gewefen , und meine Wider- Weib und Söhnlein nach mir laffen. 
facher bart angerafter, doch alfo, daß | Wie du fie mir geben baft, fo befeneide 
michs nie gereuet bar. Ich fep nun hef⸗ ich fie dir wieder. : Du reicher, treuer 
tig oder mäßig, ſo hab ich ja Feines Scha- | GOtt, ernäbre fie, lebre fie, erhalte fie, 
den, viel weniger feiner. Selen Verluft| wie du mich bisber ernaͤhret etc. beft, ° 
geſucht, fondern vielmehr jedermanns ‚|o Vater der Waiſen, und Richter der 
. auch meiner Seinde Beftes und Seligkeit. Wittwen. Was der Neden mehr find, 7 
Ich hatte mirvorgenommen, zubandeln | hat D. Tonas fleißig aufgegeichnet.. 






E 












Ehrifti, auch wider Zwingel und andere) guftin. allen Fleiß, Daß er feinen Leib, wer ” 
Sacramentsſchwaͤrmer, aber wie fichs| her (mie gefagt,) eißfalt war, mit, vielen 
laͤßt anfeben, bat der liebe GOtt erwas) Tuͤchern, Kiffen und Kleidern, die mn 
andere über mich befchloffen. immer über dem Kohlfeur warm machte und 
9. Darauf hat er mit groſſem Ernſt zu ihm auflegte, wieder erwaͤrmete, und zurechte 

ung geredt (GOtt immer mit eingemenget: braͤchte, ſonderlich die Bruſt und Fuͤſſe. 
ach GOtt etc.) wider die Sacraments | Wach dem gehen wir, D. Jonas, D. Ur 
ſchwaͤrmer, und mit Thränen geklagt, daß guftin Schurf, der Medicus, und ih, 
etzt viel Rotten und Secten entftanden waͤ⸗ l von ihm in den Saal. hinab , das Abend» - 


16 von Lucherigeiftl, und [eibl, Anfechtungen. Anno i22. 65* 
mahl zu halten, ſo viel wir koͤnnten in ſolchem nicht ertragen koͤnnen, hatte vielleicht auch 


Leid und Jammer, daß er deſto beſſer ruhen eine Beyſorge, es waͤre nun an dem, daß 
moͤchte. Indes aber gehet D. Auguftin)ihn unſer Herr JEſus Chriſtus wollte von 


wieder hinauf, zu ſehen, wie eg dem Kranken hinnen rufen; ſchickt derhalb feinen Diener 
gehet, Eommt wieder, und ſagt: der Doctor| Wolf zu mir um 8. Uhr Vormittage, ließ 
babe ſehr geſchwitzt, ſey derhalben gute Hof⸗ mir durch ihn fagen: Ich wollt eilend zu ihm 
nung, daß auf dißmal Feine Noth nod) Ge⸗ kommen; da er (eilend) ſagt, entfast ich 
fahr mit ihm habe. Da wir alſo zwiſchen mich etwas drüber, fand doch den Doctor 
Hofnung und Furcht ſchwebeten, beſuchten in gewöhnlicher Geftalt bey feiner Hauss 
wir auch unfern Kranken, grüffeten ihn und | frauen ftehen, wie er denn Fonnte mit ſtillem 
wuͤnſcheten ihm eine felige Nacht, und giens | eingezogenem Gemuͤthe GOtt alles heimgeben 


gen zu Haufe. und befehlen. Denn er pflegte feine Anlie, 
= 12. Da wir ihn des folgenden Morgens | gen nicht Menfchen zu Elagen , die ihm nicht 


wieder befuchten, erfand ſichs, Daß der Arzel helfen koͤnnten, welchen er mit feinem Kia» 


recht geurtheilet hatte; allein daß der Kranke] gen nicht kann nuglich feyn ; fondern er pflegte 


den Sonntag nod) übrig zu "Bette lag, und ſich alfo gegen den Leuten zu ſtellen, wie fie 
„jagte: „Er wäre des areulichen Braufens|ihn begehren zu haben, die bey ihm Troft 
„und Saufens im Haupte noch nicht garjfuchen. Thut er ihm untermeilen uber Tiſch 
„ias.,, Auf den Abend aber deffelden Tags mit Frolichfeyn zuviel, hat er felbft Feinen 


allerdinge, Ehrifto fey Lob und Dank, roie- | gottfeligen Menfchen übel gefallen, vielwe⸗ 
er zurecht gebracht: Alſo führer derjniger ihn Argern, denn er iſt ein leutfeliger 
SErr in die Hoͤlle und wieder beraus,| Menſch, und aller Gleisnerey und Heuche⸗ 


 +&am.2, 6. nicht allein ihn, fondern auchley feind. 
uns famt ihm, daß wir unfer Vertrauen] 15. Aber daß ich fortfahre „fraget ich den 
nicht aufuns felbft fielen. Dovetor: Warum er mich hätte laſſen ru⸗ 


13. Daß ich nun wieder zur Sache Eomz| fen ? Antwortet er: Um keiner boͤſen Sa⸗ 


me, wie ich anfieng: ift diefe Schwachheit, che willen. Da wir nun hinauf gegangen 


fo ihn Nachmittage anftieß, Davon bisher | waren, und beyfeits fraten an einem fonder, 


deſagt, fo groß und gefährlich geweſen, viel] lichen Ort, befahl er fich und alles, was er 


heftiger und greulicher wird die geiftliche Ans) hatte, mit groffem Ernft GOtt, hub anzu 
fechtung geweſen feyn, die er des Morgens beichten und befennen feine Sunde ; und der 
erduldet und ausgeftanden hat, davon er| Meifter begehrte vom Schüler Troſt aus 
„sagte: „Siehätte ihm viel geſchwinder zu⸗ | göttlichen Wort, item, eine Abfolutionund 
„gefeget , denn die” leibliche Schwachheit Entbindung von allen feinen Gunden , er⸗ 


„rachmittage,,, die er doch felbft deutet, daß | mahnet mich auch, ich follte fleißig für ihn 
nicht eine natuͤrliche Schwachheit gewefen] bitten, welches ich desgleichen von ihm bes 


waͤre, fondern ein Halsftreic) des Satans. gehrte. 


4. Da num diefelbige geifiliche Anfech,| 16. Weiter begehret er, ich wollte ihm 


tung des Sonnabends frühe voruͤber war, | erlauben, daß er des folgenden Sonntage 
beforget der fromme Hiob , wo die Hand moͤchte empfahen das heilige Sacrament des 


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Goltes fo ſtark wiederkaͤme, wuͤrde er fiel Leibes und Bluts Ehrifti, denn er hofte, er 


BERN 


* 


ſtund er auf, hielt das Abendmahl mit uns, Gefallen daran, und kann ſolches Feinem _ 


vonder geiftlichen Anfechtung, die er Deffels 


95. 






















Juſti Jonaͤ saftorie, 167 
a NN Tr NET ee ea ri OENB 1 TUT TE ENTE 3 7 —— ———— 
wollte auf denſelben Sonntag predigen; ber} beut, fie an mir finde, daran fie ſich aͤr ⸗ 
forget ſich nicht (fo viel ich merken Fonnte, JI gere und falle. Was GOtt durch ſolch 
des Unfals, fo ihm Nachmittage, wie geſagt, fein Berichte meine, ſtelle ich ihm beim, 
wiederfuhr, und ſagt doch gleichwol: Wili Ich bitte und rufe ihn an täglich mie 
mich der Hrr jest rufen , fo gefchebel Ernſt, daß er mir Gnade verleibe, daß 
fein Wille. Ueber diefer und anderer Ne [ich durch meine Sünde niemand Urſach 
de entfeßt ich mich. Da ich aber auf den gebe, daß er ſich an mir ärgere, Sol⸗ 
Abend ſahe, daß er fo tudtfich Frank war, [ches habe ich aus dermaffen gerne von ihm 
gedacht ich nicht anders, er würde ſterben; gehoͤret. J a 
denn ich wußte, wiemit groffem Ernft erfih] 19. Da ich fü mit ihm allein handelt, war 
des Morgens zum Ende diefes Lebens ges|es nun fehier an der Zeit, daß man das Mits 
ſchicket hatte. E tagsmahl halten follte.- Und roeil wir von 
17. Diefes Stücke aber, das wohlterth etlichen vom Adel gerufen waren, mit ihnen - 
iſt, daß mans wiſſe, muß ich nicht vergeffen. zu effen, erinnert ich ihn, daß er den Gi 
Da er gebeichtet hatte, und hernach geredet iften yoollte zu Willen feyn, und ja nihtaufe 
Iien bleiben. - Eraber ſchlugs ab: da ermahn⸗ 
ben Morgens mit ſolchem Schrecken und te ich fein Gemahl, fie wollte daran ſeyn, 
Zagen gefuͤhlet hatte, daß ers nicht ausre⸗ daß er kaͤme, und nicht Daheim allein bleibe 
den Fonnte, ſprach er weiter: Viel denken, ſitzen; hofte, es follte ihm gut ſeyn, werner 
weil ich mic) unterweilen in meinem äuf| ben Leuten ware und. mit ihnen von allerley 


————— — " * 
166* IX, D, Job, Pomerani und. 





* 


ſerlichen Wandel froͤlich ſtelle, ich ge⸗ redete eꝛe . Mi 
be auf eitel Rofen; aber Bdttweiß,wiel 22. Da kam er zur Mabheit, aß und 
es um mich ftehet meines Lebens halben. trank zwar, aber fehr wenig; welches id 

Ich babe mir oft vorgenommen , ich’ unter allen am Tiſche allein merkte. _ Gleiche 

wollte der Welt zu Dienft mich etwas. wol, wie feine Weiſe iſt, war er guter Din- 


ernſtlicher und beiliger (weiß nicht wie ge mit den Gaͤſten, machet fie fröhlich, E 


‚ ichs nennenfoll,) ſtellen, aber GOtt bat; viel ſichs Teiden wollte. denn er hats noch 
mir folches zu thun nicht gegeben. nicht vergeffen, in was groſſer Gefahr er kurz 
28. Die Welt finder, GOtt Lob, kein zuvor geweſen war. Um die zwoͤlfte Stuns 
Laſter an mir, das fie mir mit Wahrheit de. aber fund er vom Tiſche auf, gieng in 
Eönnte auftücken , gleichwol ärgert fie) D. Jonas Gaͤrtlein hinter feinem Haufe 
fich an mir. Vielleicht will GOtt die! Ich aber, weil ich predigen mußte zur Veſper ⸗ 











blinde undankbare Welt über mir zur zeit, gieng zu Haufe: | —9 — 
Naͤrrin machen, daß fie durch ihre Der,; ar. Nach dieſer Zeit hat ſichs alles mit der 
achtung verderbe, und nicht werth ſey, Schwachheit D. M. zugetragen, wie ichs 
daß fie ſehe die fchönen Baben , die er droben erzehlet habe, von welchem allen, fein 
font viel tauſend Menſchen verfagt, das ordentlich in eine Schrift verfaffer, unfeer 
mit eu mich begnsder bat, daß ich: dasilieber Bruder D. Jonas guten Bericht go 
mit dienen ſoll die er wohl Eenner; auf; than har, und mir zugefchickt (fonderlich die 
daß, weil die Welt nicht groß haͤlt vom Neden, welche er von D. Marino zum theil 
Worte des Seils, das ihr GOTT durch allein, zum theil ich ſamt ihm ‚gleich gehör 
mich, fein ſchrwach geringe Gefaͤß an⸗ ret habe). Denn er mußte wohl, daß EI E. 


— 


168° — ‚von Zutheri geiftl, und leibl. Anfechtungen, Anno 1527, 1697 
‚einen ann Gefallen dran thäte, fo er mirs ſaber daffelbige Klingen und Saufen immer 
ſchriftlich zukommen ließ, daß ich ſolche Re⸗groͤſſer und heftiger ward, ſagt er: „Er 
den vor Augen koͤnnte haben, mich derfelben „Fünnte vor Schwachheit bey uns am Tifche 
pft erinnern, und auch ein Syempel möchte „nicht bleiben, gieng derhalben wieder bins 
baben, dem ic) in Anfechtung folgen Fünnte, lauf in feine Schlafkammer, daß ex fich wies 
der ing Bette legte. Ich allein folgete ihm 
Folget D. Juſtig Jona Verzeichniß. bald auf dem Fuffe nach, ), weiß nicht mas die 
Doectorin unten an der Treppen den Mäg- 
5 Am Sonnabend Vifitationis Mariz, den befihlet, ehe fie (wiewol ſie nicht Lange vers 
> des Abends, eine halbe Stunde vor zog) hernach kam. Darüber die Schwelle 
' fechfen, bat ſichs mit Dock. Martini Lu dee Schlaf kammer trat, gieng ihm eine 
tbers, unfers lieben Vaters, Schwachheit Ohnmacht zu; fprihthafig zu mir: O Serr 
alſo zugetragen: Da er denfelben Morgen, | Doctor Tona, mir wird uͤbel,Waſſer ber, 
wie er felbft bekannte, eine ſchwere geiftliheloder was ihr habt, oder ich vergehe. 
Anfechtung gehabt hatte, und doc) ziemlich Alſo erwiſcht ich, faſt eiſchrocken und behend 
wieder zu ihm ſelbſt kommen, und von etli⸗ einen Topf mit kaltem Waſſer, das goß ich 
chen vom Adel, als nemlich Mare von ihm einstheils unters Angeſicht, einstheils 
Wallefels, Zans Loͤſer sc. zu Gaſte geslin Ruͤcken, mie ich konnte. 
beten war, gieng er in Paul Schultheiß 3. Indes fahet er an zu beten: Mein als 
Gaſthof. Nach der Mahfeit gieng er in/lerliebfter GGtt, wenn du es fo willt ha⸗ 
mein Gaͤrtlein auszuſchlagen feine Schwer⸗ ben, daß diß die Stunde ſey, die du mir 
muth und Traurigkeit, und ſich etwas zu verſehen haſt, ſo geſchehe dein gnaͤdiger 
erluſtigen: ſaß alda, redete von mancherley Wille. Weiter betet er, (hube feine Augen 
Sachen mit mir, ben zwo Stunden. Da empor,) mit groſſer Brunft feines Herzen, das 
er aber aus meinem Haufe traf, fagte er zu Dater unfer,, und den fechfien Pſalm gar 
mir und meinem Weibe, wir follten auf den aus. Sndem kommt auch die Doctorin hin⸗ 
Abend mit ihm eſſen. Da es nun um fuͤnf auf. Da ſie nun ſahe, daß er fo hinfaͤllig 
Uhr kam gingen wir hinauf ins Kloſter; da und ſchier todt war, entfegte fie ſich ſehr, 
ſagt die Frau Doctorin: „Cr hätte fi 5 zu ruft laut den Maͤgden. Indem begehrt der 
Bette gelegt, daß er ruhen und ſich wieder Doctor: man füllte ihm bald die Hoſen aus⸗ 
„erholen moͤchte, denn er wäre ſchwach heim⸗ ziehen. Das thät ich ſchnell und warfs da⸗ 
 „Eommen ;, undbate, ich ſollt mir indes die hin. Da er fo auf dem Rücken lage, hätte 
Weile nicht laſſen fang feon, und, ſo ſichs gerne geruhet, klagt er, er wäre ſehr matt, 
ein wenig verzoͤge, fol ichs feiner Schwach» fühlete gar Feine Kraft mehr, Mir rieben 
heit zurechnen. und Fühleten ihn, gaben ihm Labfalz und 
2. Da ich ein Weilgeharvet , ftunde der thäten was wir Fonnten, bis der Arzt Fam. 
Doctor aus dem Bette auf, der Meynung, 4. Kurz hernach hub er. wieder an zu bes 
daß er wollte die Abendmahteit mit ung halz|ten, und fprach: HErr, mein allerliebfter 
ten; klaget aber über ein groß , verdvießlich, GOTT! ach wie gerne hätte ich) mein 
 ungenoshnlich Braufen und Klingen des lin: Blut vergoffen umdeines Worts willen, 
ken Ohrs (welches wie die Aerzte ſagen, vor das weiſſeſt du; aber ich bins vielleicht 
* —— pftegt RER: Weil —— — Dein Wille geſchehe — 
8 3 










N 5. Mein allerliebfter HErr IEſu Ebri-|da die Ohnmacht ein wenig nachließ: Ach 













mot IX. D, Job. Pomerani und, Tufti Jons Aftore, 
du es fo haben , fo will ich gerne ſter⸗ |fehreckliche teuflifche Anfechrungen. 
x "ben; allein, daß dein heiliger Name ge⸗ ber du haſt mich bisher veider all be 
lobet und gepreifet werde, es fey durch Wuͤten und Toben wunderbarlicher 
mein Leben oder Tod. Wenns aber, Weiſe erhalten: erhalte mich ferner, du 








lieber GOtt, möglich wäre, möchte ich treuer HErr, ifts dein Wille, ; 
noch gerne länger leben um deiner Bote-| 7. Indem gedacht er auch des leiblichen 
feligen oder Auserwäbhlten willen. Iſt Arztes; fragt, ob D. Auguftin ſchier kom⸗— 
aber das Stündlein kommen, fo macheimen wurde? Fa, fagten wir, Wieerdenn 
es wie dirs gefälle, Du bift ein HErr nicht lange hernach kame. Der legt ihm 
über Leben und Tod. Mein allerliebſter warme Kiffen, Tücher auf, und anders, ' 
GOtt, du haft mich) fa in die Sache ger mas zur Sache dienet: troͤſtet ihn, hieß ihn 
führer: Du weilt es, daß es dein Wort hoffen, es wurde, ob GOtt wil, auf diimal 
und die Wahrheit ift. Gebe nicht em⸗ Feine Noth haben. Indem Fam auhDd. 
por, noch erfreue deine Feinde, auf daß Pomeranus, der Kirchen zu Wittenberg N 
fie nicht ruͤhmen, wo ift nun ihr GOtt? Pfarrherr: welchen der Doctor frube dep 
-fondern verklaͤre deinen heiligen Namen, felbigen Tages gebeichtet hatte. Da ſprach 3 
zuwider und Verdrieß den Feinden dei er zu ung, wie er zu mir, D. Jona, und zu 
nes feligen beilfamen Worts., den Frauen, dievor ihm kunden, au fprac, 







fe, du haft mir gnädiglich verliehen die lieber, bitter ja fleißig für mih. Wir 
Erkenntniß deines heiligen! Tamens. Du'ermahneten ihn wiederum, daß er den 
-weift, daß ich an dich, famt Vater und | HErrn EHriftum mit Ernſt bitten wollte, 
beiligem Geift , einigen und wahren daß er ihn, den treuen Diener feines heiligen 
GDtt, gläube, und mich tröfte, dap du Worts / von ung nichenehmen wollte. Dar ⸗ 
unfer Witler und Heiland bift, der du auf antwortet er: Wein lieber Herr Pfarr · 
dein theuves Blur für uns Sünder ver⸗ herr, ich babe euch beutegebeichter, und 
goffen baft: flebe mir in diefer Stunde ihr habt mir. eine Abfolutiongefprochen, 
bey, und tröfte mich mitdeinem H. Geiſt. das ft mir ib. 0.000000 
Abermal fagt er: Du weit HErr, daß] 8. Da aber die Ohnmacht etwas twieder 
ihrer viel, denen dur es gegeben haſt, ums zunahm, wiederholet er in feinem Gebet traft- 
Bekenntniß vollen deines Evangelii ihr ‚liche Woͤrter und Sprüche aus der heiligen‘ 
Blut vergoffen baben. Ich bofte, es| Schrift, die er aus brünftigem Herzenumd 
wuͤrde mir auch dazu kommen, daß ich |veftem Glauben, und gewiffer Zuverficht auf 
auch mein Blut um deines heiligen Na⸗GOttes Gnade und Barmherzigkeit 0 










a. 


mens willen hätte follen vergieſſen aber IEſu EHrifto ung erjeigt, redete. Wein ° 
ich bins nicht werth, dein Wille ges |allerliebfter GOtt, (fprach er,) du bift ja 
ein GOtt der Sünder und Elenden die 
6. Du weift, HErr, daß mir der Sas ihre Angſt, Noth und Jammer fühlen, 
tan auf manchertep Weiſe nachgeftellet |und deiner Gnad Troft und Huͤlfe berzs 
bat, daß er mich leiblich umbrächte, lich) begehren, wie du fprichft: Rommt 
durch Tyrannen, Rönig, Sürften ꝛe. und|ber zu mir, alle die ihr mübfeelig und 
geiftlich durch) feine feurige Pfeil, und beladen feyd ,. ich will euch a 


as oa 


ER x 


2 


; 1708 - 


te \ 


Matth.ır,cg.. Err, ich komme auf dei. 


ne dufage : ich bin in groffer Angft und 
Noth, bilf mir um deiner Gnade und 


Treu vofllen, Amen. 
9. Nicht lang Darnach fagte er zu feiner 
Hausfrau: Weine allerliebfte Raͤthe, ich 


"bitte dich, will mich unfer lieber GOtt 
auf dißmal zu fich nehmen, daß du dich 


in feinen gnädigen Willen ergebeſt. Du 


biſt mein ehelich Weib, dafuͤr ſollt du es 


gewiß halten, und gar Kein Zweifel dars 
an haben. Laß die blinde gottloſe Welt 


dawider fagen was fie will: richte du 


dich nach GOttes Wort, und a ver 


ſte dran, fo haft du einengevoiffen beſtaͤn⸗ 


| Frieden haben. 


digen Troſt wider den Teufel und alle ſei⸗ 


ne Laͤſtermaͤuler. Darauf ſagt er zu D 
Pommer, und zu mir: Ich meynte, ich 

wollte noch) von der heiligen Taufe ger 
tem, wider äwingel 
und andere, ſo die Lehre vom Sacta- 
ment fälfchen und verkehren; aber GOtt 
will es vielleicht nicht baben. Sein 
Wille geſchehe. 


10. Bald fing er wiederum an zu beten: 
O mein lieber HErr IEſu Ebrifte, der | 


von Lutheri geiftl. und leibl. Anfechtungen. 


— 


‚Anno 15272. 173* 


troͤſte, in rechtem Glauben und Ders 
trauen auf deine Gnade erhalte bis an 
mein Ende, Amen. 


u. Weiter ſprach er: O mein allerlieb⸗ 


ſter GOtt und Vater, du haſt mir viel 


edler, theurer Gaben gegeben , vor viel 
andern taufenden, wäre es dein Mille, 
ich wolltibr gerne noch zu Lob und Preif 
deines heiligen Namens, zu Nutz und 
Troft deiner Eleinen Heerde brauchen. 
Aber dein götel. väterlicher Wille ge 
fchebe, allein daß dein Name durch mich, 
ich lebe oder flerbe, geehret a 
Amen. 

ı2. Darauf fagt er ferner: O wie werz 
den die Schwärmer , die Sacramentss 
ſchaͤnder, Wiederräufer und andere Rot: 
ten ein greulich Weſen anrichten nach 
meinem Löde, doch tröfte ich mich) dep, 
daß Chriſtus ftärker ift denn Satan, und 
alte feine Schuppen; ja er ift ihr HErr 
Da er fülches sagte, foeinete er laut auf, daß 
ihm die Thranen über die Backen herab - 
floſſen. | 
13, Indem, da ihm warme Tücher und | 


du gefprochen baft : Bittet fo roird-euch | Kiffen aufgeleget wurden, den erfalteten 
gegeben, fuchet, ſo werdet ihr finden, Elopfet | Keib wieder zu erwaͤrmen, fragt er nach ſei⸗ 
on, ſo wird euch aufgethan; Matth.7,7. nem Sühnlein: Wo iſt denn mein aller⸗ 
Taut diefer deiner Derheiflung gib mir ‚|liebftes Haͤnſigen? DadasKind gebracht 
SErr, der ich bitte, nicht Bold noch ward , lachts den Pater ans da fprach er: 
‚ Silber , fondern einen flarken veften| © du gutes armes Rindlein! nun,ichbes 
Glauben. Laß mich finden, der ich ſu⸗ fehle meine allerliebſte KRaͤthe und ich 
che , nicht Luft oder Steude der Welt, |armes Wöißlein, meinem lieben „ from» 
; fondern Troft und Erauickung durch dein! men, treuen GOtt. Ihr babe. nichts, 
felig beilfam Wort. Tbuemir auf, der: BOttaber, der ein-Dater der Waͤiſen und 
ich anklopfe. Nichts begehre ich, das | Richter der Witwen iſt, wird euch wohl 
die Welt groß und hoch achter; denn ich | ernähren und verforgen, Darauf redete 
bin fein vor dir nicht um ein haar breiter weiter mir feiner Hausfrauen von den 
gebeſſert; fondern deinen heiligen Geiſt filbern Bechern, die ausgenommen, - 
gib mir, der mein Herz erleuchte ; mich |faat er, weiſſeſt du, daß wir ſonſt nichts 
in meiner ang und — Röcke und — * 
14, Ueber 





ea 













h5 , EN J an, 
mar | x. D. Matt, Luthers und Jufti Jond Rachfilag — ut 
> 74. Ueber diefer und.andern Neden ihres | Sam.2,6. Beiter fogte er: Die geife 
Heren war die Doctorin hoch erſchrocken liche Anfechtung, die er des Morgens zu 
amd betruͤbet, ließ ſich doch nicht merken, vor ausgeſtanden haͤtte, wäre vielgröffer 7 
Daß ihr fo groß Leid geſchah, Daß fie ihren und heftiger geweſen, denn die Teibliche, 
lieben Heron dergeftalt fo jämmerfich da vor ſo ihmauf den Abend ankommen wäre ' 
ihren Augen follt fehen liegen, fondern ſtellt Der HErr, ſprach er, t6dter und macher ° 
„ſich fo getroft und fprach: „Mein liebiter lebendig ; denn er ift der HErr des Todes 
„Herr Doctor, ifts GOttes Wille, ſo will |und Lebens, Ihm ſey Lob, Chr, und Preiß 
„ich euch bey unferm lieben HErrn GOtt lie⸗ in Emigkeit, Amen. - N 
„ber, denn bey mir, wiſſen: es iſt nicht al] —— | 
„fein um mich und mein Kind zu thun, fon] 
„dern um viel frommer chriftlicher Leute, 
„die euer noch duͤrfen: wollte euch, mein al⸗ 
„lerliebfter Here, meinethalben nicht bekuͤm⸗ 
„mern: ich befehleeuch feinem goͤttlichen Wil⸗ 
„ten; ich hoffe und trau zu GOtt, er werde 
„euch anadielich erhalten. > 

ıs, Indem alfo der Doctor mit warmen 











; ——— RIED 

D. Mare. Luthers und Juſti Tora 
Ratbfchlag von den endlichen Mitteln der 
Sriedenshandklung zu Nuͤrnberg anChue 
fürft Jobennem zu Sachſen. 
Anno 1532. ET 


- 1,.:} — 
gr haben alle Schriften, ung zugeſchickt, 
Tuͤchern gerieben, und ihm warme Kiffen) I” gegen einander fleißig gelefen und bes 
auf die Bruſt und um die Füffe gelegt wur, wogen, und fonderlich die endliche Mittel 
den, ſprach er: Ich fühle, GOtt Lob, und die Gegenfehriften, ſo viel wir nun dar⸗ 
Beſſerung die Ohnmacht läßt nach, und aus verftehen konnen nachdem wir auch zus © 
bie Avöfte finden fich mäblic wieder ;|vor die Schtveinfurtifthe Handlung befeben 
wenn ich nur ſchwitzen Eönnte, fo boffe haben, wiſſen wir keinen Artikel anzufechten, 
ich, es follte durch GOttes Gnade auf|dennden dritten, welcher anfaͤhet; daß guch 
dißmal ferner Feine Noth mit mir haben. „Sachſen undderer Mitgewandten, und Die 
Da fagte D. Auguftinus: wir wollen weis| „andern Stände Des Neichs, Feine Partey. 
chen, ihn alleine laffen, ob er ſchwitzen und „der andern unterthan 2c.,, “Denn fo diefer 
ruhen Fönnte. Alſo gaben wir ihm gute) Artikel follte alfo verftanden werden, daß fü 
Nacht, und giengen in GOttes Namen von eine geiftliche Perfon oder andere, ohn ihrer 
ihm, bieffen Die, ſo bey ihm blieben, ſtille Obrigkeit ‘Beroilligung, fi an einen Ort 
ſeyn ꝛc. AN Re diefes Theils begebe, nicht follt angenommen” 
16. Unfer lieber HErr JEſus Chriſtus ers) und gefchüst werden, waͤre es zumal bes’ 
halte jadiefen Mann zu Ehren feines heiligen] ſchwerlich Den armen Leuten, fo ſich aus 
Namens, und zu Troft feiner Gläubigen,| fremden Herrfchaften zu uns thun; dazu waͤ⸗ 
noch lange Zeit beym Leben, Amen. re es der Obrigkeit dieſes Theits fehr gefahr 
17. Des folgenden Tages fprach er, der lich. Wir achten aber, Io andersdem Kanfer 
Doktor, ju mir: Jong, ich muß den ges| Einft ift Friede zu machen, daß in diefem 
ſtrigen Tag merken, ich bin daran zur Artikel die Maaß leichtlich zu erhalten fey, 
Schul gewefen , und in einem beifjen wie er durch unfer Theil zu Schweinfurt 
Schwisbade gefeffen. Der HErr fuͤh⸗ geſteltit. — 
ret in die Hoͤlle, und wieder heraus.) 2, Vom erſten Artikel, von dieſen W 














176*. von den Mitt 
m el 
haben Ferse “ rs fünftige Zeit zc:,in den Mitteln if = nno 1532, 177* 
ch fer Bedenken a ke n iſt klar re ans 
— nich Bellen Ind onen Deocffe By dem Bunde und De 
es Friedes halben auszufchlagen , ob oder derhalben jollten aufgehab IR, 
dieſer Anhang nicht gewilliget — 7. Item, vo — ſeyn. 
— — noch nicht zu , wife 1 ſo —6 — 
wie koͤnnen wir den K dern, der Text des einet. Wird 
daß er feine Leute fi anfer zwingen 53 xt des Evangelii gepredigt, ſo wi 
"Vene? Finnen toir en follte unfers Gefal⸗ alfo genau nicht abgehen, man 5 — 
a z— u 
erheren: de Soananki rift, Die dem Ter 
2. V ß RL an el ‚aY: ert 
3. Item: es iſt gewiß, daß wir dieſen A nicht chriſtlichem Verſtand 
ba Ge ee Qu Sam 
fen, daß Herzog George lei ‚8. In Summa, fo viel wir verfk £ 
nn... Lehre se fe | — nike mL — 
nüßte ſichern Dieweil man nun wei | ‚too der Punct von Ann : 
ein vergeblich Ding ift, und d un weiß, daß Sremdenzc, etwas declari nehmung der 
diel Gutes hindert, u ß n en Friede und | wir denn dafür halten = wurde. Wie 
find zu ftreiten, voiff nd wir es nicht fehuldig nicht groffe Difput 3, dab derfelbige Punet 
‚ töiffen wir nicht anders zu ifputation habe. Wirmd 
rathen,, denn daß man den Sri nders zu Dennoch aud) bedenfen ERROR 
ie ; ‚ welche © 
gen diefes Artikels nich en Frieden von we, auf fich hat, fo uns Fri * Befahr es 
Und ob. vieleicht etli t tolle ausfchlagen. und twir woll 18 Friede angeboten wird 
un yt etliche anders pollens nicht annehme — 
oder gerathen haben, wie wi geſchrieben hen eben zu, daß wi en. Wir ſe⸗ 
— ‚ wie wir vern daß wir GOtt nicht verſi 
laſſen wir ſie ihre Meynung — 9. Auch iſt leichtlich ab — 
Es kann auch ſeyn, daß etliche Le worten. ag anders dahinf ) abzunehmen, daß et⸗ 
| ai * Friede haben. ute nicht ſationes find fo ——— — nn 
4. Die an! . daß man w 
Swoinglifch , * — als vom Wort merkt, daß andere Sochen gemeynt — 
— — * = — pugne| - — Luther, D. 
abnehmen kann. fandiger wol| Ii kin Jonas. 
5. Item, weß ſich je Kalten en sl: iefer Rathſchlag ift im IT. Kisl. Th. peai- 
den Zmwinglifehen, aufferhalb d 9, Mgen| Help Ch. pas. Br 
vom Sacrament , bedenken ö es Artikels ——— ich. 
‚damit fein Maaß : fie find eh das habe] on 
ae Eee hierinn Halten und a 2 he Luthers Bedenken an Chur⸗ | 
‚6. stem, von der Jurisdicti fuͤrſt Johann Friedrichen — ee 
wir ganz für eine Cavillatiot isdiction fehen Evangeliſchen and zu Sachen: Ob die 
r eine Cavillation an, Das dage, |tbanen i ‚anderer Reichsftände Unter: _ 
gen angezeigt i an, Das Dages |"? en in Schug und Buͤndni 
follte, ie N — — ſtehen je und wie weit fie ee —* 
derhalben angefochten ae — einlafjen tennen 
wir forthin auch derhalben wirden — Stehet in den IL. Eisl — 
gen ꝛc. Das iſt eine & ; angefoch» -Alt. ch — h· p: 328. in dem VL, 
I Ban ae —— 
£ M) I Das 





in dem V. Ale. Th. p. 1025. und in dem XX, 


mr 


recht ſeyn füllte, mochte der Gegentheil daf-| jeder "Unterthan fol Recht haben, Schuß zu 


- dern. Denn die Rei doſtaͤdee ſind ſelbſt 


mand dem andern in feine Oberkeit greife,) 















EB IR ae 

zu Sachfen. Ta 

| 2 nem lnterthan, fo gebührt doch dem Na 1 

Di gebühre fin keinem Wae, die bar nicht, der nichts uͤber jene zu gebieten hat,/ 
Staͤdte, ſo ohne Mittel andern düůr⸗ der andern Oberkeit ihren Gewalt zu noeh 
ſten zugehoͤren in Schutz und Buͤndniß zu ren oder zu nehmen: denn GOtt hat ja 

nehmen. Denn was wäre das anders, Eigenthum und getheilte Regiment alſo ge⸗ 

denn in fremde Oberkeit greifen, und durch ordnet. 
dieſen Schein den andern Fürften Land und! 4. Was auch Gutes daraus entſtehen 
Leute entziehen. Und ſo dieſes unſerm Theil Eau, ift-leichtlich abzunehmen. Nenn ein 


XL Zucheri ——— an churſken eb — 





2 









ſelbige auch üben mit unfern Städten und ſuchen, wo er will, fo find ſchon ale Fürs 
del, deren noch viel find, die wol Luft da- ftenthum, Reich und Regiment zerruttet und 
zu hätten, fich an andere ürften zu hängen. zerſtoͤret. Und ſo eine jede Oberkeit nicht 
2. Daß man aber mit Neichsftätten foll ihr eigen Regiment haben, fondern a, 
ſich vereiniget,, wiewol ich wenig Troft dar- ſich aller andern annehmen, alfo werden. alle 
auf ſetze; denn ich weiß wohl, daß der Po Herrſchaften eine Herrſchaſt und iſt eitel 
bel von des Evangelit wegen nicht leiden Conſuſien. Es kann auch nicht Stick we 
will: noch bat es dennoch eine andere Ge. |folchen Anfchlägen feyn. Denn diefe a 4 
ſtalt mit den Reichsſtaͤdten, denn mit an- ruͤttung der Regimente iſt wider GOttes 
Drdnung, der in der Welt unterſchiedene 
Poteftates, wie Fürften. So ferne nun) Obrigkeit, Herrſchaft und — geord⸗ 
Fuͤrſten mögen Buͤndniſſe machen, davon ich net hat; darum ft SOTT dawider. 
denn hier nicht diſputire; alſo ferne moͤgen ESt Petrus ſpricht: * ſollet nicht 
das auch andere Staͤnde than, ſo auch ſelbſt — als Moͤrder, oder Diebe, oder 
Poteftates find. Aber die Staͤdte unter Uebelthaͤter, oder die in fremde Regiment R 
Fürften find nicht Poteftates vor fich felbft: |greifen. Nun Bann ich diefen Fall nicht an ⸗ 
Darum leidet ſichs nicht, daß fie fich wollten ders verſtehen, denn daß es ſey, in fremde 
hängen eigenes Sefalleng, an men fie wollten. Regiment greifen, und andere gleiche Oberkeit ; 
3. Daß man aber Dagegen fpricht: Chri hindern, und Yen: San und Leute entz ehen 7 

ſten ſind ſchuldig dem VNaͤchſten i in Noth zul. 
helfen, und fie zu ſchuͤtzen wider Unrecht; 
2 darauf fage ich alſo: Ich weiß wohl, daß man 
mit orten vielen Sachen Schein machen 
Tann, und daß die Beute ſolchen Schein und 
Rernunft gern achten; denn fie wollen felöft 
klug feyn, und Recht Fahren laffen. Das 
iſt göttlich und menfchlich Recht daß nie⸗ 


\ 







—— —— 4 





D. Matt. Rn Bedenken, warum. 
Einſamkeit suflieben? Anno 1334... 

Man trift daſſelbige in dem XII. Wirt. Eb.p 

166. in. dem VI. Jen. Th. p. 293. indem VI 

> Altenb.Th.p. .336. undi in dem RL — 
a PERS: an. J 


















und das Seine nehme und entziehe, Guͤter 

der Leib Dabeh ſoll mans ARE laffen, sg dehr —— — — jun 
und nicht eigen Gutduͤnkel für öffentlich b die Leute, wenn fie allein find, den gi 

Meiht und GoOttes Drdnung fegen. Denn| wenn fie fich zu« andern Geſellen verhalten... J 

ebſchon eine Oberteit unrecht handele mit ei! 2 Der Teufel verfuͤhrete — — it⸗ 








—*— 1808 XI Lucheri Bedenken, warum Einſamkeit zu fliehen, Anno 534. 181% 
— * Paradies, da er ſein Geſpraͤch und aͤngſtet, das bildet er ihm ſo ſchwer oder 
mit ihr allein hatte, 1 Mof. 3. gefährlich ein, daß er in die Gedanken ge⸗ 
3. Mord, Raub Diebſtahl, und allerley raͤth, es ſey kein unſeliger Menſch, denn er, 
Boͤſes ꝛc. deſchehen gemeiniglic) an Orten, es fe) auch niemand, dem fein DVornehmen — 
wenn Leute nicht vorhanden ſind: denn da fo gar zuruͤck gehe, dazu auch einen böfen - 
iſt Raum und Urſache, Dadurch der Satan) Ausgang werde nehmen, als eben was er, 
die Leute reitzet und treiber, allerley Sünde) anfähet und vorhat. 
und Untugend zu begehen. Wo aber Leute) 7. Kurz, ein folcher Menſch folgert immer 
beyſammen find, da muß doc) ein Uebelthaͤ⸗ eins aus dem andern, und deutet alles. zum 
ter ſich fücchten, oder zum wenigſten ſcheuen, aͤrgſten. Denn (um) alle andere laͤßt er ſich 
Das Boͤſe unterlaffen, ſo er im Sinne hat duͤnken, ſtehe es wohl; derhalben es ihm wehe 
zu uͤben, weil er nicht Raum noch Urſache thut, und leyd iſt, daß es andern nach allem 
bat, reine Unthat auszurichten. ihrem Willen hinaus gehet, ihm aber eben - 
4 Auch verfuchte € Hriſtum den HErrn das Widerſpiel a 
der Teufel in der Ißüften. Sem, David) 8. Daher haben Die Alten gefagt : 
ward zum Ehebrecher und Moͤrder da er — —— eſt — a 
allein und muͤßig war, 2 Sam.ıı,2. Sohabe balneum, | 
. oft. —25 J ee Ihr ns, | — — 
am geweſt ‚sin groſſe ſchwere Anfechtung, ge 
Siweifelungen: bin gefallen. | Was auf a age ling 
3 5 323 3 
% Zudem hat GOT - den. Menſchen ligkeit an Kayſerliche — en = 
zur Gefellfchaft , nicht zur Einſamkeit 66) 50 Stände, Kucherifcher Sachen halben be- 
fehaffen 5 welches ausmweifst , daß er bey⸗ langet und Darauf geantwortet worden iſt. 
derley Gefchlecht der vernünftigen und! mit einer Vorrede D. Martin Authers. 
unvernunftigen Zhiere , ein Männlein| - Anno 1333. x 
and Fräulein , oder ein He und: Sie ger] Unter diefem Titel ift dieſe kleine Schrift zuerſt 
ſchaffen hat. Ueber das hat er auch das heſonders zu Wittembergans Licht getreten, und 
Sehramt , die Sacramente und Predigten 
in der Kirchen verordnet, daß die Leute da 
zufammen follen kommen, Gottes Morthösl : -im.VI Ch. p.571. der Altend. im VL. TH 
— vi Gemeine für a. N „os RD a va — — — Pr 
Chriſten beten; item, Tro in der Beichte 2nverlen u EOSEICBR EN = 
| und Abfohution Holen ꝛc. Auch fpeicht Chri⸗ oe En — XXI. Th pı239. 
gedruckt. 
ſtus, unſer Here, Matth i8,19: Wo zween 
oder drey verfammler findinmeinem Ha⸗ D. Mast, — Vorrede. 
men, ds bin ich mitten unter ihnen. 
6. "Dagegen macht Einfamkeit Schwer Nas befihlet — Volk mit oe 
much und Traurigkeit; da fällt; denn aller:  Steiß, daß fie nimm ermehr [len ver⸗ 
en Boͤſes fü Leib und Seele ſchaͤdlich iſt, geſſen des Elendes in Eghpten, daraus fie 
einem ein: da bemeget-und betrachtet auch GDtt erlöfet hatte; alſo daß ers auch obenan 
der Menſch allein das, ſo böfe iſt, mit groſſem ſetzt im erſten Gebot, und spricht: Ich bin. 
N und. i ihn etwa ein Unglück Denker. dev HERR, dein. GOtt, der dich aus 


(M 2) no 


— 














Schriften Cutheri, als der Witt, im IX. 
ch. p.156. und im XII. Ch. p. 366. der Jen, 





hernach den deutſchen Sammlungen dee 


182* XIII, Lutheri Schriften vondem Reichstag zu Nuͤrnberg. 9,1522 0.1523. 183* 


Egpypten geführer bat, aus dem Rlende. | 3. Aber fie treffen dierechte Zeit, und kom⸗ 
Wie unfer HErr EHriftus auch in feinem men fein an, weil fie GOtt hat angegriffen 
Teſtament einfegt, daß wirs thun follen, fein und’ ihre Schande aufgedeckt, daß fie nun 
daben zu gedenken, daß er uns von Tod und Jallererft fich flicken und plegen müffen, fü ih» 
Sünden durch fein Leib und Blut erlöfet hat Inen das Leder zu Furz worden ift, daß man 
etc. Alſo müffen wir auch jest thun mit dem der Roͤmiſchen Hure öffentlich) hinten und 


Pabſtthum, und immer gedenken, in wel⸗ vorn dranfiehet. BIN fie fich vornefchmus , ” 


cher graufamer Tyranney wir unter ihm ge⸗ſcken, fo deckt fie ſich bintenauf : will fie ſich 
wefen find, und nimmermehr vergeffen, aus hinten decken, fü ftehet fie vurne bloß. Die 
was Sammer und Elend unfers Gewiſſens dingen viel Schreiberlein, und wollten gerne 
ung der HErr ducch fein heiliges Wort wies was ftinfendes machen ; haben aber Doc) 
derum erlöfet hat. nichts im Bauche. Es ift ihr Stuͤndlein 

2. Darum follen wir diefe und derglei⸗ kommen, wie in Apvcalypfi fehet. Dar⸗ 
chen Büchlein fleißig aufheben und bewah⸗ um laß fie nur getroft arbeiten und fchreiben; 


i 
u 
— 


ren, damit unſere Nachkommen auch ſehen, ſie find beſſerer Arbeit nicht werth, denn daß 


was der Pabſt fuͤr Buͤberey und Tyranney ſie vergeblich arbeiten, und ihre Sachen ſelbſt 


in der Chriſtenheit getrieben und geuͤbt hat, mmer ärger machen. Cs wiederfaͤhret ih⸗ 
und uns helfen GOtt loben und preiſen, ſich nen das Gleichniß Virgilii, da einer milkt 


auch hinfort für dem Pabſtthum und andere |einen Bock der andere hält ein Sieb unter. 
Irrthuͤmer lehren zubüten. Denn die Pa; | ABie der Bock Mildy giebt, fo findet ſich 
piften fahen jeßt an, ſich zu fhmucken, wielauch die Butter im Siebe. Ihre Schrei⸗ 
man von dem alten Mann finget , daß er|oer lehren nichts, und koͤnnen auch nichts leh⸗ 
feinen langen Mantel anlegete, und kehrete ren; da koͤnnen auch ihre Juͤnger nichts ler⸗ 
das befte Ende hervor, da er auf die Buhl⸗ nen. Es bleibt der gemoſckene Bock und 
fchaft ging. Stehlen dazu aus unſern Buͤ⸗ das löcherichte Sieb. BR, 

chern, das fie vor nie gewußt, noch geleh>| 4. Aber lis, mein lieber Lefer, DIE Buͤch⸗ 
vet haben, ob fie damit ihre vorige Schande lein, und behalte es, darinne du fehen Fannft, 
koͤnnten zudecken, und den Leuten das Maul wie treulich und wahrhaftig der Pabft und 
ſchmieren, als hätten fie nie Fein Waſſer bes die Seinen fich ruͤhmen der heiligen Kirchen 


trübt. Aber es will und fol nicht helfen. Hirten und Biſchoͤſe. Wirſt auch verfter | 
Es find zu viel Bucher und andere Wahr⸗ hen, mas St. Petrus meynet 2 Petr... da 


zeichen vorhanden, auch ihre eigene Decres \er fpricht: Sie praffen von dem euern, und ” 
tales und ‘Bullen ; die laſſen fich nicht ſchmuͤ⸗ haben ein Herz durchtrieben mit Geis. 
cken noch decfen. Go hören fie auch noch Iſt doch der Roͤmiſche Hof nichts, dennein 


nicht auf mit unverfchämten ſtinkenden Lü-|folcher Seit, den aller Menfchen Herzen nicht 


gen, geben fuͤr, den Roͤmiſchen Hof und die begreifen Fonnen. Ich gedenke noch anden 


ganze Kirche zu reformiren, auch ein Conci⸗ Reichstag zu Augfpurg Anno ısıg. (ſind nun 
lium zu halten; treiben alfo mit der ganzen zwanzig Fahr), daß der Pabft Leo, und 


Ehriftenheit ihr Geſpey und Gehen, als waͤ⸗ fein Kämmerer Clemens Septimus, diefe \ 
ven ed eitel Gaukelmaͤnner oder Puppen, die Schalkheit erdachten, wie fie uber die Arne 
ſchlechts nichts merken koͤnnten, wie gar fal⸗ — und andere Geldſchluͤnde, ſo diß Buͤch⸗ 


ſche Buͤberey fie vorgeben. 


lein meldet, das ganze Deutſchland erſchoͤpf⸗ 
| feten; 





484* XIII. B.ucheri Schriften vondem Reichstag zu Nuͤrnberg. A. i522 u. 1523. 185* 


feten; und gaben por mit unerhoͤrten unver⸗ zwanzigften Jahr geendet, ift, eine päbftlichk 
ſchaͤmten Lügen , fie wollten einen Schatz Börfchaft erfchienen, hat derfelbige Orator, 
ſammlen wider den Türken : al, daß die Kayferlicher Majeftat Statthalter, Chur⸗ 
Geiſtlichen follten den Zehenden geben ihrer fürften, Fürften und andern Ständen , ein 
Güter, die reichen Kayen den zmanzigien, | päbftlich ‘Breve uberantmwortet,darauf Wer⸗ 
‚die Geringen den funfjigften ; dachten, die bung gethan, und nachfolgends derhalben 
deutfchen Beftien follten ſolche Nechnung |feine Inſtruction auch übergeben, den Lu⸗ 
verfehen. Aber GOtt gab Gnade, Daß es|therifchen Handel betreffend, und auf dag 
- ward abgefchlagen. Denn es waren Leute, alles von Kayſerlicher Majeftat Statthals 
die ihm nachdachten, und nad) der Arithmer|ter, Ehurfürften, Fürften, und andern ges 
tica uberlegten, die ſprachen: Wo diefe meinen Ständen, Anttoortempfangen. Und 
Schatzung hatte drey Jahr im deutſchen Lan⸗ haben neben derſelben Staͤnde gemeinen 
de geſtanden, waͤre es ganz und gar erſchoͤpft; Antwort die weltlichen Staͤnde inſonderheit 
und waͤre doch das Geld nicht wider den ihre merkliche, hohe und unleidliche Be⸗ 
Tuͤrken, ſondern, wie die Annaten, auch ſchwerniß, ſo ihnen vom Stuhl zu Rom und 
fhandlidy umfommen. - nm andern geiftlihen Ständen begegnen , in 
- 5. Hernach ließ der Pabſt Clemens eine] Schriften geftellet, und an päbftliche Hei⸗ 
Bulla ausgehen, genannf Mons fidei, dars| ligkeit gelangen laſſen; wie das alles unters 
inne er. grif nach aller Könige und Fürften | fehiedlich bernach folget. 
Geld, auch unter dem Schein, als wider) =. Und nachdem in obgemeldter Kayferl. 
- den Türken. Aberes fehleteihm auch, duch Mai. Statthalters und Neichsftande Ant⸗ 
GOttes Gnade. Henn rollen wir Deuts wort, dem Päbftlichen Orator gegeben, uns 
ſchen doch einmal auſwachen, und greifen, jter andern die Annata, fin die neuertwählten 
(wo wirs nicht fehen Fönnten,) wie gar Erzbiſchoͤfe, Bifchöfe und Pralaten, wider 
handlich die Paͤbſte, Cardinäle und Roͤ⸗ die Concordara und Verträge, gen Kom zu 
mifche Boͤswichter, ung alle genärret, gedffet, | geben bedrängt, als eine groffe unbillige Bes 
beraubt und befchiffen, um Leib und Seel ſchwerniß angejogen werden; und diefelben 
jämmerlich betrogen, und nach niche wollen Annara, fo fürder in deutfchen Landen ges 
noch Eönnen aufhören , uns alle Plage anfallen, zu Unterhaltung ihres gemeinen Nu— 
‚Leib, Gut, und Seele anzulegen? Abolan, jet zu gebrauchen, als vonnöthen, begehren. 
GOtt wirds thun; der hat angefangen, ib» ‚Und denn defter baß verftanden werde, wie 
nen in die Schanze zu greifen. Und ob wir eine merfliche groffe Summa Gelds diefe 
trunfenen Deutfchen nicht tollen fühlen ;| Annaa alle treffen : fo haben etliche fonders. 
fo fühlet er Doch, was die Roͤmiſche Teufels» liche Perfonen guter Meynung Nachfrage - 
braut wider ihn gethan hat, und wirds: gehabt, wie die Erzbißthümer, Bißthumer, 


nicht vergeſſen noch ablaffen, Amen. und Praͤlaturen, nicht allein in deurfchen 
Kurze biftorifche KLachricht vom Landen- fondern aud) in andern Nationen, 
"0 Reichstage zu Kürnberg, . . heiflen, fo gemeldete Annara gen Rom ger 


2 Wok Wale ek ben, auch wieviel ein jeder folcher Erzbifchof 
His auf dem Neichstage zu Nürnberg, im/und Praͤlat, derfelben Annaten bezahlen 
funßehnhundert und zwey und zwanzig⸗ muß. Und mas derhalben alſo in Eil un. 
fien Fahre angefangen, aber im drey und a erkundiget und verzeichnet ift, ae 

ph ae | 3 na 


— 


— 












EZ 





gt XIV. Hiſtoria D. Koberti Barns, Anno y40. 1118 
Gebrechen, bierinnen mit einer fonderlichen | genoffe ſo gnaͤdiglich ift berufen von EOE, 
——— fein. Blut zu vergieſſen, um ſeines lieben. 

Daraus foͤrder die übrigen Bißthuͤmer und | Sohns willen, und ein heiliger Märtyr zu 
Peälaturen;, fo folche Verzeichniß nicht‘ am |toerden. - Dane, Lob und Ehrefey dem Das, 








greift, und was diefelben für Annara gen | ter unſers lieben HErrn JEſu C Hrifti, der 
Rom geben, auch defter baß erfahren wer⸗ | ung die Zeit, wir im Anfang, wiederum hat 
den Finnen, und alles um gemeines Nutzes laffen fehen, Darinne feine Chröften vor una. 
wilen gedruck 00. [fern Augen amd Yon unfeen Augen, und, | 
— — | bon unſrer Seiten dahingeruͤckt zus Marser, 
(as it) zum Simmel „ und ‚Heiligen toera 
den, Die mit uns geffen,, getrunken (wiedie 
en in nal ve |Apofel bon E:Sifo fen, Aoalelg..4) | 
brannt worden. Wit einer Vorrede Air und in Ehren feofich gerveft find. Mer 
nn. Merk, Anno ig ꝛ. haͤtte es moͤgen glänhen vor 2o Fahren, da 
gen — Neal: — CHriſtus unſer HErr ſo nahe bey ung wie 
ter folgendem Titel; Bekaͤnntnis Des. En: nIang:BED UN Tau 
— "die Roberius Marne, der * Air Diſche und zu Daufe Durch feie 
. Heiligen Schrift Doccor (im deusfihpen | NEFhEUTen Dlaygnrer und ieben-Deiligen fe, - 
Sonde D. Antonius genannt) zu Kon: trinke, redete und lebete. Wie gar ein 
‚oem sap. am 
90. Tag des Monats Julit, da er zum Feuer gerfluchte Pabſtthum geweſt Eh 
ee ee | Se Be a 
hoͤrter Sache gefüher und verbrannt wor⸗· En AgRt H x ?den hat gs 
‚. den ijt; aus der engliſchen Sprach ver: laſſen, ohn aß er ſich ſel ft den Alle hei ig k 
Deutfcht. Mit einer Vorrede D. Aaerin | fen genennet, und felbftermählete Haligen 
Zuthers · Wittenberg is40. welcher Edition ung aufgeladen bat, Da er wohl wußte, daß 
| Faseım, won per yosrat Im ben autoer. Las. |ehen fo "wahr tuare, als ost den Zeufel bie 

t, 1. p. 399. gedenkt; man trift fie. aber AUG | 7, An nicht mol 
Funimahtsun dem Wirt. VI. Tb. p 400. indem | eben Alerbeiligften; Davon jest nicht mehr, 
Ten. YII.CTH. pP. 415. in dem Altenb VIL| —— Da nun dieſet heiliger Avtyrer, Ste 
Th. p.422. und indem XXl.Zeips, Th. p, Bobertus, zu der Zeit vernahm, daß ſein 
367. an. Bon-dem D- Barns felt lefeman| Koͤnig Cmit Urlaube) Heinz von Enge⸗ 
© 30 Directoris dieſer Samml. Vorrede jand, dem Pabſt feind wäre, Fam er wie⸗ 
0... |dee in Enssland, mit Kofnuna, das Evan 
ae rn me len gelium in feinem Daterland zu ‚pflanzen, 
ieſen Doctor Roberts Barns, der brac)ts aud) zulest dahin, daf.«s angien 
SL fi bey uns, aus fonderlicher Demuth, | Kurz davon zu reden, Hein; von Engela 
nicht wollte Doctor nennen laſſen, nennete ließ ihm gefallen, wie feine Art ifE, bie | 
ſich Antonius; dazu er hatte Urſachen. ihn heraus ſchickte, auch zu uns — | 
Denn er zuvor in Engelland-von den beilis|tenberg, in der Ehefachen, darüber wel 13. 
gen Bilhsfen, Sanct Vapiften, gefangen ‚} Univerfitäten hatten geurtheifet, (wie ſie ſag⸗ 
mit groſſer Mühe erloſet war. Dieſen ten) und alle dem Heinzen vecht gegeben, 
Doctor , fage ich „ Ernnen-voir ja wohl, und daß er feine Königin, Frau Ratha * 
it mi eine onen Dede u Dir, dab amet Cars Mühe, miche von 1b 
1a = * — —* a 


x 








, RT. Kuh: xy, 4 Ri Re ET 
Hiſtoria D. Roberti Barns, der um des 
Evangelii willen zu Londen in Engelland ver: 




















b 
4 
b 
} 





— 


4 — 


188* XIV. hiſtoria D. Roberti Barns, Anno ısgo. > 189* 

un, eine andere nehmen (welches er denn; / 5. Unter andern diſputiren wir ofte, wars 
Yangeft zuvor gethan hatte). - um der König den feheuslichen Titel möcht 
"3, Aber: da wir lang gehandelt hatten, |führen: Defenfor fidei, er in terris caput 
und unſerm gnadiaften Heren, dem Chur⸗ ſupremum er immediatum poft Chriftum 
-fürften zu Sachſen, groſſe Unkoſt drauf Ecclefix' Anglican®, Aber da gefiel Ants 





dangen, fand ſichs am Ende, Daß Heinze | wort, das lautet alſo Hiel : Sie volo, ſic iu- 


” 


Yon Engeland feine Botſchaft nicht hatte |beo,' fir pro ratione voluntas, Daß man 
‚darum heraus gelandt, daß er evangeliſch auch nunmals mehr wuhl ſiehet, Daß Jun⸗ 
sollte werden; fondern, daß wir zu Witten⸗ |Eer Heinze will Bott feyn, und thun was ihn 
berg fein Nepudium oder Eheſcheiden willi⸗ |gelüftet. 

gen. Und ich uͤber die Maafleuntufigmard,| 6. Die Sache aber, warum er fey ge⸗ 
daß ich famt unfern Theologen fo viel Wo⸗ | martert, iſt noch) verborgen. Denn Heinze 


chen hatte mit ihnen gearbeitet in der Reli» muß fichs ſchaͤmen. Aber es fichet gleichwol 


sionfache „und da wir zum Ende kamen, dem ähnlich, das viel ehrlicher Leute muͤnd⸗ 
fagten fie: Ihr König wuͤrde die vier Sths lich zeugen, nemlich, Doctor Barns hat 
cke nicht leiden, beyder Seftalt des Sacra⸗ (wie Sanct Fohannes der Täufer rider 
ments, VPriefterehe, die Meffe, und Min | Herodes,) wider Keinen geredet, und nicht 
cherey abzuthun. a, ſagt ich nun haben | willigen wollen in Die laͤſterliche That, daß 
wir ung fo Tange wohl beſchmiſſen; das follt |er das Fraulein von Juͤlich derftoffen, und 
man ung zuerj haben wiſſen laſſen, euer Kos |eine andere genommen bat. Denn mas 
nig nimt dem Pabſt das Geld, umd be⸗Junker Heinz will, das fol ein Artikel des 
Halt fein Regiment. Alſo it Heinz Pabſt, Glaubens feyn, beyde zum Leben und Tod, _ 


md Pabſt iſt Heinz in Engeland. Denn Doctor Barns fagte mir ſelhſt alhie, 


4. Er ſelbſt Doctor Robertus Barns, daß Morus und der Biſchof von Roſſen auch 
fagt mir wol oft: Rex meus non curat re- faſt Darum von. Heinzen hingerichtet ſeyn, 
ligionem, [ed eſt ete. Doch liebete er feis daß fienicht willigen wolltenin Heinzens Ars 


nen Koͤnig und Vaterland fo heftig, daß er tikel, fo ev geftellet hatte 


Tolches alles gern trug, und immerdar dem |. 7. Aber Heinzen laffen wir fahren zu ſei⸗ 
Engeland zu helfen gedacht." Und iſt ja wahr, nen Heinzen, mit feinem Heinzen, da fie bins 


es müßte ein ſchaͤndlicher Schelm feyn, der | gehören. Wir follen GOtt, dem Vater als 


feinem Vaterland nicht günftig feyn wollt, 


| ler Barmberzigkeit, danken, daß er folcher 
"und feinem Fürften nicht alles Guts wüns | Teufel und Teufelslarven fo - meifterlich - 
fchete, wie nicht allein die Schrift, fondern | brauchen kann, zu unfer und aller Ehriften 
auch alle Rechte lehren. Darum hatte er | Seligkeit, und zur Strafe, beude ihr.felber, 
immerdar das Wort im Maul: Rex meus, | und aller, die GOtt nicht Fennen wollen; 


Rex meum; ie denn fein Bekenntniß ans wie er allegeit gethan hat durch. die groflen _ 


den 


‚jeist „ Daß er den Regem meum big in feis| Tyrannen. Cs muß doch (mie St. Paul 
nen Tod mit aller Lieb und Treu gemeynt ſagt Nom. 8.) zu gute fommen, alles, was 


‚hat, die doch vom Heinze übel belohnet iſt. da ift, gefchieht, gethan und, gelitten wird, 


Hofnung hat ihn beteogen : denn er immer, | Und tiederum ‚; alles zum aͤrgſten denen; 
dar hofte, fein König ſollte zulest gut wer⸗ die GOttes Kinder verfolgen. Gleichwie 
EURE BEN N Jegt unfeem Deinzen —— 

eht, 


— a 








190% xIv. Hiſtoria D. Roberti Burns, Anno 40. ig 





fehieht, der durch Schadenthunfo viel Guts| "Daß fih GOTT von Anbeginn des - 


ſchaft, daß ich halt, wenn er gleich ins ‘Par |menfchlichen Geſchlechts, aus lauter Barm⸗ 
radies Fame, follt ihm feine Bosheit den⸗ |herzigkeit, angenommen, und ihm Erlöfung 
a uni iue öl * hen nicht selche und die Seligkeit Babe zugefagt. | 
yen iſt, was er gewollt; Davon ein andere) Dog GOttes Cohn zu unfer Erlöfung 
mal mehr und befier. Laßt ung GOtt lo⸗ und Setigkeit fer Dienfch) geworden, und daß _ 


ben und, banken, 26 ik eine felige Seit Der’ier empfangen fey pom ‚Heiligen Geift, und 


- werden, Amen. 


augerroählten Heiligen CHriſti, und eine uns | geboren von Maria, der gebenedayeten und - 


. felige leidige Zeit des Teufels, der Gottes⸗ fterg bleibenden Jungfrauen. 


jaͤſterer und Feinde, und ſoll noch aͤrger Daß Maria, die Jungfrau, JEſum 


Chriſtum empfangen und geboren habe, ohn 
Anno M.D. XL. im Monde Julio, ward Erkenntniſſe und Willen einiges Mannes. 
Robertus Barns, der uns des Evangelil Verwarf auch gänzlich der Wiedertaͤufer 


JeEſu CHrifti willen, zu Sonden in Engeland, Opinion, die da lehren, daß der HEre 


\ 


© Daß er glaube, daß da fen ein ewiger, weggenommen hätte; daß alle Verdienftdeg 
allmaͤchtiger, lebendiger GOtt, der Him⸗ HEren Eprifti ung zu gutefommen, und daß 
9 und Erden, und alles, was drinnen iſt, wir in ihm alles gethan haͤtten, was er zu un⸗ 


in den Thur gefaͤnglich gelegt, auf den Platz, CHriſtus weder Fleiſch noch Blut von 
genannt Schmidtfelde, ausgefuͤhret, Maria ſoll empfangen haben, ſondern beken⸗ 
0 An dafelbft zuwerbrennen. nete, Daß er oläubet, daß JEſus CHriſtus 
1jnteriwegen redete er pieleute, beyde Eng, | wahrhaftiger GOTT und Menſch waͤre der 
liſch und Deutſch, freundlid) an, troͤſtete unter uns, doch ohne Sünde, in der Welt, 
und gefegnete fie, und begab ſich mit fo geof, | als Ein andrer Menfch, gelebt, gepredigt,und 
fer Freude zu feiner Marten, daß er auch den Willen feines Vaters verkündigt hatte, 
einmal feine Farbe wandelte. - Daß er endlich) verurtheiltzum Tode,und 
Da er zum Feuer gefommen war, da er am Ereus den Tod erlitten hätte. 4 
fein Leben mit einemfeligen Ende befchlieflen]| Daß der Herr IJEſus E-Hriftus duch 
follt, hub er an feinen Glauben zu bekennen, | feinen Tod das menſchliche Geſchlecht mit 


darinne er gedachte zu fterben, und die groſſe SOTT dem Vater verfühner, und daßer 


Marter zu leiden; und hat, wie folget, an, | durch fein theuerbar Blut, für unfere Suͤn- 
de vergoſſen, alle unfere Schuld und Strafe 


gefangen zu reden: 












uns zu ante gefchaffen habe, durch feine alls| ſrer Gerechtigkeit und Erloͤſung gethan hat. 
mächtige Weisheit und Gewalt. Sagte auch und befennete, daß in Diefer 
Daß ein GOtt fey „ und Drey Perſonen Welt nichts wäre, Dadurch wir rechtfertig 
des einigen göttlichen Weſens, gleicher Ges | und felig werden möchten, denn allein durch 
walt und Herrlichkeit. —— das einige Leiden IJEſu EHriſti des HErrn, 
Daß Adam rechtſchaffen fromm geſchaf⸗ ber alleinvor GOTT gnug thun, Br = 3 
fen fen, und daß er, und wir alle Durch feis ſtraͤflich beſtehen kann. Und bezeugete, daß 
‚nen Fall, Suͤnder ſind worden, und dadurd) er ſich allein auf das Verdienſt IEſu Chris 
dem Tod, der Vermaledeyung, Teufel und ſti des HErrn verlaffen mollte, nicht zwei⸗ 
Hoͤllen unterworfen. felnd, ev wuͤrde dadurch aus in h 





A 


7 


and Barmherzigkei 
In rar Se, ie 
ae —— — 
ie GOltes Gnad ihm und feines gleichen Leib EHrifti rlicher Weiſed — 
ee — ee Seo 
te Merke vermer meffen wird sireche nach nd geboren i er Jungs 
Zeugen, d beriverfen, ſo vi ‚daß ſie wi der Ordn en ift, da fe 
aß er ‚ foriefer GOt id. Und ri ung CHriſti », foes 
Pen Rehre von V gen einen auf Diefe zw: taucht 
man gute W uͤnden, ſtets geleh © er⸗ daſelbſt Meiſter p zwey Stuͤcke; 
56 nee hätte, daß ho a ee a a 
n, und bami ‚und den Gl öret, da er wi der hlevon fei nt, der 
Da Fi damit beweiſen muͤ auben und diſputi wider die Wi ſeine Lehre 
Glau liger Doctor n mußte, iſputiret hatte; iebertäufer ge 
— —— a alfo ee auch bet dem * derſebe Popp geredet 
a : Wofür Hal: fuhr einer zu en %a dazu euer alda Zeu din ihm 
yielte, un enn unfere li nt E ur, und 
Da ‚ und was Nele liebe: ey er Dien 
— antwortete er hr bon ihr ſagte fragte: Bar fuhr abermal her : — 
| gfrau mare, Di ‚daß fie eine vei Darauf er von den hervor, und 
Ne a ee Ge ie] den tm Ba a 
Dee ka hen gebot ihm der Ni Ira pm, Die br Bla Ohne 
nfefhroegen np rac): Meit i el le hello Chi is 
_ edetnur nichts dforach: Meifter baſtig gehalten, d —— Du 
D. B ichts mehr. Dar deiſter Barns get haben ‚ dem Worte bigen wahr⸗ 
ter, nn Darauf antmartet De find, —— Eu Eee 
werdet mid asmal ohn Ne N ve ich⸗ ie groſſer und bo Lobe, Ehre Bus geſtor⸗ 
ich) ichtes n forthin nicht mehr 1 rieß, ihr meine Sinne koͤ ober Danke Preiß 
ch ichtes was ſa ehr hoͤren. Zun e koͤnnen begrei agung , denn 
wolltet gefa gen werde, D 1. So ge kann ausfpr esreifen, und enn 
Hand, u gt haben, fo toin as übe nicht, bitten od prechen. O6 fü —— 
nd ich will inket mır mi Schei oder nicht fie aber fü 
Alsbald hi s nachlaſſe ie dep Schrift keinen gewi haben wi x für 
Di hierauf trat N. in der nr geroiffen B it aus de 
nn: und — — wollts au irgend ee SH 
Altars? ® der Taufe und & RUHE, 1008 viel fragen, di ) nicht verhalten; den, ich 
Syn Su antwortete DREIER bes ans vi —— und a 
ds Seanune Taufe fag ich, da brift. Diß i u ichte de 
$ Tata nn: (a ER a En Ei geroiß ns : ie: | 
R Fers | rief SD Se⸗ immel gefa uns geſto da 
a... St zu Zeugen, |Ofte8, ı hren,, figt zu ıben ſey 
Ki, m uni hal] Dass ii Ir u mc Sa 
m Carehien r einen Wie⸗ Fragen be ———— a 
ee aliı a diefe —— > prach Diefe 5 fich zum ER her⸗ 
durch die heili t, und ſage es „Ich! „O ewi bet, und 
en en ch daß GOtt — rechtfertiger 
Lucheri N Seit, der Vater der Sohn unfteöfliehee 
en de Hri⸗Perſonen u ———— Sr Heiliger 
es TER ne M ndein G SS ? altigfeit drey 
| ſey mir Suͤn⸗ 
der 





19 
der gnädig, um JEſus CHriſtus deines, 
lieben Sohns willen. 


durch ich zur Seligkeit erhalten wuͤrde, denn 


meine eigene Gerechtigkeit, ſo muͤßte ich zum zugelaſſen werden, denen es GOtt und ſein 


Teufel fahren. 

GoOtt hat mir zwey Gebote gegeben, der 
ich keins vor GOtt erfüllet habe- Das ei- 
ne it dag,daß id GOTT Iiebenfol. Das 
ander ıft die Liebe, damit ich meinem Naͤ— 

heſten verpflichtet bin: von welchen beyden 
. Geboten ich fo wol das eine als das ander 
. zu halten und erfüllen fchuldig bin.,, 
MNMit dem wandte er fich zu den Richtern, 
und denen, die aus des Koͤniges Hofe da wa⸗ 
ren, und ſprach zu ihnen: 
| „Sch begebre von euch, ihr wollet sich 
dem Herrn Könige commendiren, für, wel⸗ 
ches Wohlfarth und langes Beben ich täglich 
in dem Gefaͤngniß gebeten habe, und bitte 
noch, daß GOtt der HERR ihm fein Ser 
ben voolle lange erhalten. 
Ich bitte — ihr wollet ihm ſagen: erſt⸗ 
lich daß ich, Barns, von ihm-begehre und 


bitte duch den Namen ZEfu EHrifi, daß 


er die wahre Chriftliche. Religion und das 
heilige Evangelium, als er anfanalich hat 
beginnen in feinem Deich, erhalte, handhabe 
und fortſetze, und daß er fich fleißia vorfehen 
molle, daß er durch niemands Perſuaſion 
- Davon abgezogen werde. 


Zum andern, daß feine Maieftät auf den 


heiligen Cheftand wolle achtung haben, und 

ein Einſehens thun, daß forthin niemand ges 

flattet möge werden, feine Ehefrau ohne bal⸗ 

lige Urfache und gnugfame Schuld mider 

1% Gebot, u verlaſſen oder auszu⸗ 
oſſen. 


XWV. Hiſtoria D. Roberti Darns , Anno 1540. 


| ftehen, ihre Ehefrauen zu verlaffen, enttveder, 1 
O ewiger, lebendiger GOTT, ich armer | daß fir von ihnen erzuͤrnet ſeyn, oder daß ſie 
Suder bitte dich demuͤthiglich, fen mir gnaͤ⸗ | fonit einen Mißfallen an ihnen haben; denn 
dig. O HENN, gehe nicht mit mir ins ChHriſtus ſpricht: Was GOtt a 
Bericht ; denn ich Bann vor deinem Angefichte gefuͤgt bat, ſoll der Menſch nicht ſchei⸗ 
nicht beftehen. So ich nichts anders hätte, da⸗ den. | 


Schwoͤren, als in Engeland geuͤbt wird. 


ſprach einen an, und ſagte: Meiſter Popp, 


hat keinen geringen Nutz, auch Beinen gemei⸗ 4 





r * I | 
Nachdem zu jegiger Zeit fich eiliche untere 


Daß auch der Eheftand denen mächtefrey 


orr zuläßt und frey giebt. 

Zum dritren, faat ihm: daß ich von Sei⸗ 
ner Koͤniglichen Majeſtat im Namen JEſu 
CHriſti begehre, daß er wolle daran feyn, 
daß das verdammliche Schwoͤren möge vers 
boten und geftraft werden ; denn ic) hab - 
mein Lebenlang nicht geſehen noch gehoͤrt ſolch 


—J— 


Deßhalben bitte ich, Koͤnigliche Majeftät | 
wolle darauf ein Einfeheng haben : denn 
GoOtt der Allmachtigemwirds ſtrafen, Und 


ich bitte euch, ihr wollet Meiſter Shthard 
gruͤſſen, und ihm anfangen, daß ich Durch den 
Namen GDites von ihm begehre, er wolle 
fein groß Schwoͤren nachlaffen, oder GOtt 
wirds an ihm und allen andern ftrafen., 
„zum vierten jagt ihm: Nachdem dee 
HERR EARISTUS, und wir arme E 
elende verachtete Menfehen, "darunter ich eis - 
ner bin, ihn durch unfere Predigt zur Er⸗ 
Benntniß der Wahrheit geführet haben, das 
durch er die päbftliche und Mönche Super h 
ftition und Heucheley hat gelernt erfennen, 
zu verwerfen und zu vernichten, und dadurch 
ihn alfo von einem halben Könige zu einem 
ganzen gemacht haben; denn er dazu durch 
unfere Predigt gefommen , dazu weder vo 
noch fein Vater nie gekommen war. Und 


h. 













nen Neichthum, von Verwüftungender Ab» 
teyen und andern geiftlichen Gütern bekom⸗ | 
men; aber einerley, Das ihm GOTTgebo⸗ 


— 


196 XIV. Hiſtoria D. Roberti Barns, Anno 1540. 197* 


ten Fern mit diefen Gütern zu beſtellen, un) Wiederum, fo jemand meine Predigt ans 
| terlaſet er. ders, denn iche geredt und gemehnt hab, ges 


Als nun feliger Doctor Barns bievon deutet hatte, dem vergeb ichs auch. 


forsfuhr zu veden, ward ihm angezeigt zul So auch jemand wäre, der meine P 
re⸗ 
ſchweigen. Er aber fagte: — will nicht digt gehoͤrt hätte, und Darin etwas gefaffer, 


Boͤſes ſagen ſondern ich bitte, Seine Koͤnigl. daran er Zweifel tr 
9, der trete noch) herzu, 
Majeftat wolle der armen nothdärftigen Leu⸗ ich wil ihm ae Mesdum fagen, ne Hin 


te nicht vergeflen, und ihnen von den unters nen Glauben anzeigen.,, 


— geitlichen Gütern und Kleinodien Diemweil aber niemand etwas borbrachte 
’ 


auch den jungen ‘Prinz, feinen Sohn. Der 


Hülfe thun. fa 
Na gte er weiter: „IERN SESU, fey mir 
JESUS EHRISTUS bewahre gnadig, und alle denen, die mich haben uns 


Seine Gnade, und laſſe ihn lange leben, und toiffendlich verdammet ; ich bitte dich, mein 


DTT, rechne es ihnen nicht zur Suͤnde. 
HErr EHriftus wolle ihn gnaͤdiglich bewah⸗ IX, 
ven, und verleihen, Daß er nach feinem Bas Auch bitte ich dich, mein GOTT, da 
ter möge lang leben, und Gnade geben, daß er Du denen, Die mid) aus Bosheit verdammef 


möge in der Neligionfache vollenden, das fein u ihre Sünde wolleſ Fund thun, verges 
Vater angefangen hat, A Imen. = : rei ben und Gnade verleihen, daß ſie die Wahr⸗ 


Als er nun dieſe Rebe geendiget, hub er heit, und mas fie gethan haben, mögen erken⸗ 


an mit dem Richter zu veden, und ſprach ihn nen und ſich beffern. 


alfo an: „Here Richter, laff er Dochfehendie) Ich bitte auch, ihr wollet mir Stephan, 
ArtiEel, Die ihr wider mich habt, laßt fie mic) | den Bifchof zu Winſcheſter, gruͤſſen, roels 


doch hören, auf daß ic) Die Urſach meines| chem ich alles, Darinne er mich beleidiget moͤ⸗ 


Todes möge zu wiſſen kriegen.  Ige haben, fü vollkommene vergebe, als ich 

Darauf antwortete der Richter: Wir roill, daß mir GOTT meine Sünde verge 
im Gerichte haben Feine Artikel wider euch. be, Ich Fann Eesi e nicht fo vollkommentlich 
Dazu fagt Doctor Antonius: Nachdem | vergeben, als GOtt vergiebt; aber ich ver» 
ihr Feine Artikel wider mic) habt, fo kann gebs ihm fo klar und ganz, als ein Menſch 
ich wol gedenken, daß ich durch des Parla⸗ | dem andern vergeben kann, 


ments vorige Acta und Sententien verdams|) Darauf feine Nede mit dem Leben feligs 


met werde, Und ſprach darauf; „Schbin lic) zu vollendigen, fprach er : „DERR, 

zu fterben bereit und willig, HErr JEſu, ſey himmliſcher Vater, in deine Haͤnde befehle 

du mir gnaͤdig, ich meinen Geiſt, HENN, himmliſcher Bas 
Und bat das Vol, daß es für ihn bitten |ter, in deine heilige Haͤnde befehle ich meis 


wollte, dieweil er noch lebte, und nicht län, |nen Geiſt. Lind einer mit Namen Gerhard, 


ser; denn es wuͤrde hernach zu ſpat ſeyn. der mit ihm verbrannt ward, ſprach dazu: 
Und fagte zum Richter: „Richter , bittet | Amen, 
für mic) : fo Die Heiligen für uns bitten, fol Mit dem gieng das Feuer anz und daßer 


5 mil ich auch für euch bitten. - fich der Marter abhulfe, gab er fi: mit gans 


So ich au) jemand in meinen Sermo- | jem Begierde nach dem Feuer, und kehrte das 
nen, und ſonſt je erzuͤrnet hätte, bitte ich, fiel Angefichte zu dem Dampfe und Feuer, und 


wolkns mir vergeben. lerſtickete in kurzer zeit I 
s SL 2- - x. Der i 





xV. Johann Bugenh 
RENNEN 
Der 29. Pfalm, ausgelegt durch Johan 


| 


n 


Bugenhagen, Pommer, darinn auch von der felbigen Arbeit. 


Bindertaufe an Chriftian, König in Daͤnne⸗ 
mark. tem, von den ungebornen Kindern, 
und von denen Kindern, die mannicht tau: 

fen Eann. Anno 1342. 

Hinter diefem Titel hat man auch diefe Schrift zu: 
erft befonders zu Wittemberg gedruckt, wie gleich: 
fals Herm. von der Hardt in den autogr. 


in einige deutfche Sammlungen der Schriften 


Lutheri, als in die Wire, Tb. XU. p. 179. in! 


die Altenb. Th. VILLE. P. 48. und in die Leipz. 
Th.XXI. p. 402. eingerückt, welches die Urſa⸗ 
che iſt, daß man fie hier auch mittheilet. Was Bu: 
genhagen bey der andern Auflage diefer Schrift 
von der Taufe im Haufe : von dem, daß die 
Taufe in heiliger Schrift ein Wafferbad genen- 
net wird, und von den Paten hinzugethan, auch 
in der. Wittemberg. Samml. beygefüget wor- 
‚den, ift bier weggeblieben ; Lutheri Eroft 
aber für die Weiber, welchen es ungerad 
gegangen utmit Kinder gebaͤren, der gleich⸗ 
fals mit angedruckt worden, befindet fich fihon 
 imMX,Ch. diefer Samml. p. 866. . 


Dem Durchlauchtigſten, Großmaͤchtigen 
Fuͤrſten und Herrn, Herrn Chriſtian, zu 
Daͤnnemarken, Norwegen, der Wenden und 
Gothen Koͤnige, Herzogen zu Schleßwig, 
Holſtein, Stormarn und der Dittmarſchen, 
Grafen zu Oldenburg und Delmen- 
| horſt, — 
Meinem gnaͤdigſten Herrn. 


— SR: 
ade und Friede von GO, unferm 


agen Pommers Auslegung des 29. Pfalms. 


Luth. part. I. p. 425. bemerket, hernach aber. 


6 
















Kal, 
* 


nachlaffen nun insandere Fahr. est aber h 
laffe ich ausgehen den 29. Pſalm von ders 4 


2. Ins erſte, daß E. M. fehe, daß ich in 
der Arbeit geweſt bin, und gedenke einmal, 
ſo GOtt will, wieder dazu zu kommen. Je⸗ 
dermann ſiehet auch tool, daß dieſes Buͤch⸗ 
lein aus einem andern Buch genommen iſt, 
weil oft darinnen wird gedacht der vorigen 
Palmen oder. Schriften, mit Diefen oder 
‚gleichen Worten: wie im andern oder drit⸗ 
ten Pſalmen gefagt ift, wie Das anderswo 
zuvor in andern Pſalmen gehandelt ft. 
Das weifet ja nad) , daß Diefes Büchlein 
nicht ein fonderliches allein iſt Denn ih 7 
habe von GOttes Gnaden in alle vorige: > 
Pſalmen geſchrieben, welches &. M. ob 
Dit will, einmal fehen fol, fü ich die Aus 
ie nicht weiter bringen fnn. 00. 
3. Derwegen ſollte ich mol diß Büchlein ° 
anderweit umgefchrieben haben, daß der Les 
fer hierinnen nicht hingewe ſet wuͤrde (ie ger 
fagt,) zu der Ausleaung der vorigen Pſal⸗ 
men, die er noch nicht befommen kann. A⸗ 
ber weil ich fahe, Daß die GSententien oder ° 
Lehren, da diß Buͤchlein hinweiſet, auc in 
andern "Büchern (die vorhanden, ) gehandelt 
find, und in unfeem Vermoͤgen nicht ft, 


dag mir unfere Bucher allzeit umfchreibenz 


4 








ibe 







fo hab ichs alſo laſſen paßiren, wie ich erſt 
im angefangenen Pſalter geſchrieben habe. 
Es iſt auch nicht mein Vornehmen, daß ich 
eines Pſalmens Auslegung rolle laſſen ai 


gehen, ſonſt hätte ich vielleicht einen and 


* 


n : 
& Vater, und von IEſu CHriſto, un⸗ Pſalmen vor mid) genommen. Cs ift mir 
ſerm Hirn, ewiglich. Durchlauchtigfter, | um ein anders zu thun geweſt, tie ich n 
Großmaͤchtigſter König, Gnaͤdigſter Herr. |fagen wil. a 
Ich habe E. RM, zusefagt, zu fihreiben) 4. Zum andern, gnaͤdigſter König, I 
an die Pſalmen Davids, wie ich etliche vor ich DIE Buͤchlein ausgehen, allein daru 
E. M. geprediget habe. Es fallen uns aber | daß ich hierinnen fleißig geichrieben habea 
Soviel Sefchäfte vor über unferm befohlenen der heiligen Schrift oder GOttes Wo 
Dienſt, daß ich das Werk habe müffen, von den ungeburnen Kindern, und von den 












SM 


200* XV. Tobann Sugenbagen Pommers Üuelegung des 29, Pfalms. 201 





> Rindern , die man nicht füufen kann: zu Auguftinus geſchrieben hätte, wie denn in 
Troſt allen. Ehriften, die — von Herzen dem Buch viel Gutes fiehet: ſo follen wir 
gerne werden leſen, wider den ſchaͤndlichen Chriſten doch, um Auguſtinus willen, nichts 
Irrthum, welchen man bisher gelehret hat, annehmen, Das in der heiligen Schrift nicht 
nicht aus SH: tes Wort, fondern aus Men⸗ iſt, vielweniger Das wider die heilige Schrift. 
ſchentraͤumen, (too füllte ſonſt Irrthum an- oder GOttes Wort iſt, wie der Pabſt mit 
ders herkommen?) und unter dem Mamen ſeinen antichriſtiſchen Lehrern thut, ohne 
Ganiti Auguftini, wie man in des Pabſts Glauben, mit ihrer Heuchelen und brand⸗ 
Deeret ſehen mag, de eonſecratione Diftind, imaligem Gewiſſen, ı Tim. am 4. v. 2. 
quart. Firmisſime &e. Und in Magiſtro ſen- 7. Dem, (.Shriften follen- danken allen 
tentiarom lib, 4. Dit. 4. Da die Kinder, \chriftlichen Doctoven oder Lehrern, die mit 
Die wir nicht koͤnnen taͤufen, und wollten ſie ihrer Arbeit uns vorgearbeitet, und was 
doch gerne taͤufen, ſo es uns dazu koͤnnte Gutes geſchrieben haben nach der Prophe⸗ 
kommen, werden ſchlechts ins hoͤlliſche Feuer ten und Apoſteln Schriften, es ſey Auguſti⸗ 
und ewige Pein verdammet, ohn Beweis, nus oder ein andrer, doch mit der Regel 
‚sohn GOttes Wort. Allein darum, daß Sanct Bault 1% Theft. 5, 20: Droüfer alles, 
es Auguſtinus fo foll fagen. und das Gure bebalter. ir gläubenan 
In des Pabſis Lehre haben fi e es gehal⸗ JEſum Chriſtum, daß wir ag den Ev⸗ 
‚ten, daS von fülchen Kindlein nichts in der|angelio,) allein durch Chriſtum frey von uns 
heiligen Schrift ſtehet geſchrieben, und ha⸗ ſern Suͤnden, fromm, Kinder GOttes, 
ben von dem Wort GOttes, und von den und ewig ſelig werden. Aus dem Glauben 
Schriften nichts gewußt bis auf Diefen heu⸗ koͤnnen wir bald prüfen, was es fey, wenn 
tigen Tag, die ich in dieſem Büchlein fehreistein Lehrer uns will predigen oder fehreiben eis 


“be, zu Gute und zur Seligkeit ſolcher unſer ne Werkheiligkeit. Da ſage ih, das iſt 


Kinder. Sch ſchreibe, GOtt Lob, fo Bar, eine antichriſt ſche Lehre, Die nedime ich nicht 
ohne Zweifel, daß aud viel D: nifen dar. an du feyft wie heilig und gelehrt Du kannſt. 


an werden ein Döohlgefail en haben, und Dazu haben wir die heilige Schrift, das 


gertie leiden, daß diefer ihr Irrthum menfeh liebe Wort GOttes, Daraus wir wol Füns 
licher Lehre aus SHDttes Wort verdammet nen in den Lehrern prüfen , mas gut ſey, 


wird, zus Geligkeit ſolcher Kindlein. das mit GOttes Wort fich veimet , und. 


66 it moͤglich, daß St. Auguftinus nbereinftimmet. 
‚son dem Buch, de fide ad Perrum, nichts 3. Ueber dem Wort ODttes follen wir 


habe gewußt, und daſſelbige nicht geſchrie Leib und Leben, und alles laſſen: wenn auch 


ben habe. Es lautet ja nicht ſehr Auguftis ein Engel aus dem Simmel, oder St. Des 


niſch, Firmifime tene er nallatenus du- trus felöft etwas anders, and dawider leh⸗ 
ren — ſo ſollen wir ihn verfluchen, wie 


bites &c. Und der frumme gelehrte Augu⸗ 
ſtinus wuͤrde etwas fleißiger von den Kind⸗St. Paulus hart befihlet, Gal. 3. 

lein geſchrieben haben, und nicht ſchlecht ſo So ſchreibet auch oft der fromme, und 
hergeplatzt ohne GOttes Wort, ohne allen wahrlich hochgelehrte Doctor, St. Auguſti⸗ 





Beweis, welchs wir nun befinden , daß es mis, was man von feineneigenen Büchern 


auch wider GOttes Wort ift, der Schriften amd Shrifen und von aller andern Lehrer 
Kinder alfo berdanmen. Und wenns ſchon Sa ja auch von den Conciliis halten 


S N) 3 I, 


2 


daß die Leute (nach antichriſtiſcher Art,) ſich wer es lieſet wiſſe, mie ich dieſe Lehre mit 
haben geſetzt in GOttes Stuhl, und ohne GOttes Wort beſtaͤtige und beſchirme. 
Gottes Wort, ja wider ðStie⸗ Wort, Was id Em, Mai. mehr kann dienen, dazu 
der nicht will, daß jemand von diefen erkenne ich mich fehuldig. Für Em, Ron. 
Kleinen verloren werde, Matth.i8 24. Maj. für die Königin, meine gnaigfte Frau, 





"dar. | 
ſoll, wenn man fie hält und prüfer gegen die den Citern, Denen es ungerade gienge mit 
heilige Schrift , gegen das liebe Evange-den Kindern, die nicht getauft Eonnten wer 


Gelehrten wohl, die St. Auguftinus Bücher aufs fleißigfte gethan habe. GOtt fey Lob | 
ſolche Srobianen geweft, daß wir es wicht has] 12. ch laſſe aber ſolches ausgehen unter 3 


ſten Kinder, Die man nicht taufen Fann, und ſten Deren, für bie jungen Detzen und Fraͤu⸗ 
wollten Doch gerne, auch die man fehon bin 
zu der Taufe traͤgt, und fterben auf dem 
Wege, follen ewigl ch berdammei ſeyn zum CHriſtus fen mit uns allen ewiglich. Geben 
bᷣdiſchen Feur. Lo ift bie Schrift oder 
Gottes Wort? x. Sie antroprten : das 
iſt ung nicht vomoͤthen, Gt. Auguftinus 
ſagts. Und wenn ers ſchon nicht geſagt hät: 

‚te, fo foll ers doch gefagthaben. Und es ſoll 
ein Artikel des Glaubens ſeyn, obs fon] 


Ach leider, ſo find wir unter dem Antichrift| - 
gute Shriften gemweft, und haben nicht ge⸗ 
‚achtet, daß Der Vater aus dem Himmel 
ſaget: Diß iſt mein lieber Sobn, in wel, ligen Evangelii Cheifti, unfers , 


ſollt ihr hoͤren Matth. 17, 5. und s Mof. Schrift, und allzeit anrufen unfern bi 
‚18,19: Wer den Dranbrten nicht wird ec. ſchen Vater, im Namen Chriſti fe 


mer in der Chriſtenheit (welche heiſſet, Ee- 
eleſia Chrifti,) angerichtet hat, beſonders bey kt für ung in unferm Stauden, mit jr 16 



























— 


x. | obann Bugenbagen Dommaere Auslegung des 29. Dre, \ 





um und Wort Gttes, daf ja gehalten den: fo habe ich mich vor GOtt erkenne J 
werde die Regel St. Pauli: Prüfer alles, die Chsiften mit GOttes Wort damider zu 
und das Gute bebaltet. Das willen die troͤſten, welches ich, nach meinem Verftand, 





fennen. Uber wir find in des Pabfts Lehre in Ehrifto ewiglich. 


ben gewußt, dazu ſolche gottlofe Menſchen, Em. Kon. Ma. Namen, nicht alleine dar- 
daß wir es auch nicht willen wollten, wenn um , daß es aus dem Buch, Em. Mojeftät 
mir ſchon ſolche Woͤrter Auguſtini aſen wie ubeſagt, genommen iſt; fondern auch. und 
wir denn etliche ſolche Sprüche St. Augus allermeiſt, daß ich dieſe behre von den Kind⸗ h 
ſtini in des Pabſts Decret lefen mußten. lein in Ew Maj. Koͤnigreichen und in den 

10. Darum iſt das ein greulicher Durſt, Seeſt dten gelehret habe, daß Ew. Maj. und h 


x 


a 





ein Urtheil geferochen doß auch Der Chri⸗ für den Prinzen Fridericum, meinen gnaͤdig⸗ 


lein, fir Ew. Mar. Land und Leute, oͤpfere 
ich alle Tage mein Pater noſter zu GOTT. 4 






zu Wittenberg, Anno Domini — 
nachten. 
Zw, Boͤnigl. Majeſtͤt sah 
iR untertHäniger Diener 4 

Johannes Bugenhagen, 

Pommer, Doct. 

GDtr nicht geſagt hat, ja auch 06 eg würde! E 
befunden, Daß es wider GOttes Wort iſt. Johannes Bugenhegen, Pommer, Diet, 


— 1. 
DL im gredintamt, und Lehrer des 


chem ich habe einen Wohigefailen, den lands ſollen fleißig ſtudiren in der hei 


in. Weil nun dieſer Irrthum groſſen Jam Sohnes, unſers HErrn, welches nicht 


* 





ſprechlichem Geufjen ; Abba lieber Vater 
daß wir verftandig und gefchickt werden, mit 
dem Wort GOttes, dach in Gottesfurcht, 
zu rathen den armen Suͤndern, in allen be 
iruͤbten Sachen vor GOtt, darinnen fie Feis 

nen Rath wiffen, fondern müßten fonft vers 
zweifeln und verderben. 


2. Dazu hat uns der Vater aller Barm⸗ 


herzigkeit am Ende der Welt fein reines Ev⸗ 


angelium wieder gegeben, und in dem &van- | 


gelio, CHriſtum, feinen !ieben Sohn, unfern 
Herrn, doß er alleinfoll ſ hn vor GOtt un⸗ 
fere Gerechtigkeit und ewiges Leben, das ift, 
er foll ung fen der Baum des Lebens, davon 
Adam und Heva, nach der Sünde, gewor⸗ 
fen worden in den ewigen Tod; und nicht 
ein Baum des leiblichen Lebens, wie jener 
mar im Paradies, fordern ein Baum des 
ewigen Lebens, welchen er den elenden ver; 
dammten Suͤndern, neben der Strafe, aus 
Gnaden mitsab in diefem Evangelio: Des 
Weibes Saamen wırd der Schlangen 
das Haupt zutreten, Daß die Suͤnder, durch 
das Gericht verdammet, Davon follen effen, 
das ıft, an CHriſtum al.ıuben, zum ewigen 


Reben, wie Ehriftus jager mit vie! Worten, 


he % | 
3. So ward dr Sohn dem Vater gehor⸗ 





— — u. } ", 
204% XV. Tjobann Bugenhagen Pommers Auslegung des 29. Pfalms. acs* 





wie follc er uns mir ihm nicht alles ſchen⸗ 
Een? Wer will die Auserwöblten GOt- 
ces bejchuldigen? BOTI ıft hie, der da 


gerecht macher, wer will verdammen? 


THriſtus ift bie, der geftorben ift, ja viel 


mehr der auch auferweckt iſt, welcher 


iſt zur Rechten GOttes, und vertrit 
uns ic 

4. Weil nun GOtt in feinem Sohn uns 
alles twieder gegeben hat, und In Chriſto lie⸗ 


gen verborgen alle Schäge der Weisheit 


GBOttes, und der Erkennfniß, auch wohnet 
in CHriſto die ganze Fülle der Sotthei: leib> 
haftig, und wir armen Ehriften auf Erden 
find vollkommen in ihm, Col.2,9. Wie 
sehets denn zu, mein lieber Here JZCSU 
CHriſte, Daß in deiner armen Chriſtenheit 
werden Sachen befunden, die der Geelen 
Seligkeit und das Serviffen der Menfchen 


antreffen, für welchedu geftorben bift, darin, 


nen niemand Rath weiß, befonders für das 
unfhufdige Theil, welches nichts darum thun 
kaun, und wolf «8 gern, auch vor GOTT, 
beſſer haben? Ja, niemand will auch Rath 


wiſſen in etlichen befehwerlichen Sacben, und 
die Gelehrten, fo Rath follten geben aus 
GOttes Port, haben bisher tolle und uns. ⸗ 


fam bis in ven Tod, ja bis in den Tod des! finnige Gewiſſen gehabt, aus Menſchenleh—⸗ 
Creutzes das La um GOttes das da auflren und unrechtem Verftande etlicher Worte 
ſich nimmet die Sünde der Welt, gab ſich in der heiligen Schrift, und haben das uns 
da in unfeen Tod. ı Petr. ı,2g: Ihr ſeyd ſchuldige Part, gleich als mit GOttes Recht, 
erloͤſet mit dem theuren Blur Chrißi, als noch mehr beſchweret, und mit ihrem Urtheil 
eines unfchuldigen und unbefleckten Lam- |wider GDtt, in Schaden und Gefahr Leibs 
mes, der zwar zuvor verfeben ift, ebe und Geele geführe. Welches doc) iſt wi⸗ 
der Welt Grund gelegt ward, aber offen |der ale Rechte. Die Berrübten ſoll man 
bart zu den leiten Seiten, um eurer woil [nicht mehr betruͤben. Was man von ans 
Ten, die ihr ducch ibn gläuber an GOtt etc [dern nicht will haben, das fol man auch ans 
Offenb. 13,8: Das Lamm iſt erwuͤrget von|dern nicht thun Schaffer Recht den Ars 
Anfang der Welt. Nom. 8,32: Er hatſmen und Wäpfen, und belfet dem 
such feines Sohns nicht verſchonet, fon-| Elenden und Dürftigen sum Recht ıc. 
dern bat ihn für uns alle dahin gegeben, | Dal. 82,3. RA Wi a 
| a. in, 5 Wie 


[4 


e — 
N 


3 
N 





















— Eu XV, Tobann Bugenbagen — Auslegung des 2. Diane, * 


Wie gehets doch fo bel zu, daß folche, 6. Daß aber nicht jemand gedenke , 


Blindheit und fülches Unrecht ift bey denen, rede dunkel insgemeine, fo will ich given Exen N 


die Ehrijten wollen ſeyn, und auch mol die pel ſolches Unverftandes und —— ne 
Haͤupter in der heutigen Kicchen Chr ſti? So anzeigen, welche ben Der Apoftel 3 Zeiten nid 
fie die Kirche Chriſti finds mo bleiber denn geweſen find, Eonnten auch nicht feyn i im bel 
Das Wort Ehrifti, welches er zu feiner Kivs |len Licht des Evangeli Ehrifti, giengen a 
chen fager? ohann.ıs, is: ich fage bins|an nad) der Apoſtel Zeiten, und haben ger 
fort nicht, daß ibe Anechte fepd, denn waͤhret bis an uns, febier bis in Die zwoͤlf⸗ 


ein Anecht weiß nicht , was fein Herr hundert Fahre. Das erfteift der Chebruch, \ 


thut, euch aber babe ich geſagt, daß ihr da Feine Berfühnung kann gefehehen, und ° 
FSreunde ſeyd. Denn alles, was ich ha⸗ das unchriſtliche Weglaufen, wenn jemand 
be von meinem Vater geböret, Das ba>|fein ehelich Gemahl verläßt, dab Feine Hofe 
be ich euch Eund gethan. Das ift alles, Inung ift des Niederfommens. Da bat 


Das ihr wiſſen folle, zum ewigen Leben ac. Iman dem unfchalöigen Theil nicht allein Ä 
Wie denn auch Paulus den Chriſten klar nicht geholfen, fondern man hats auch darüs 


heraus faget : Cor. 1,4. ſeqq Ib danke ber noch mehr bef ſchweret, wider Das nature 


meinem GOtt allezeit eurenthalben, für liche Recht GOttes wie der Kinder Do⸗ 


die Gnade GOttes, die euch gegeben|natus fast: In adulterum, er in defertorem, 
ift in Chriſto IEſu, dag ibe ſeyd Durch] Wider dieſe beyden Stücke, und ie wirs 
ibn in allen Stücen teichh gemacht, an| damit machen in unfern Rırchen, nach 88 


allerley Lehre und in aller Erkennrniß, tes Wort und Recht habe ich ein Buͤch⸗ 
wie denn die Predigt von Chriſto in euch ein geſchrieben an K. M. zu Daͤnnemark, 
kraͤftig worden iſt alſo, daß ihr keinen Shritianum. tertium. > Das andere ift von ! 
Mangel babe an irgend einer Gaben, den Kindern, die wir nicht taufen Eöunen, 
. und wartet nur auf die Offenbarung uns| und wollten doch gerne : da ift Fein. Darth 


ſers HERRAFT TESU Chrifti, denn|oder Troſt geweſt, fiemußtenalleverdammt 


GOtt ift getreu, durch welchen ihr be⸗ ſeyn. Dawider hab ich in diefem Büchlein 


rufen feyd zur Gemeinfchaft feines in dieſen Testen Zeiten gewiſſen Troſt geſchrie⸗ 
Sohns TESU C⸗ehriſti unfers ZEren.|ben, aus GO Wort, davon niemand 
ie follte denn die Braut Chrifti, fobega- bis zu dieſer Zeit hat wellen wien. 
bet mit dem Heiligen Geiſt, im Evangelio,) 7. GOtt gebe, daß wir nicht undankbar 
voller Weisheit, und berufen zur Gemein-! erden befunden Der unaus prechlichen Gna⸗ 
ſchaft des Sohns GOttes, nicht Rath wiß de GOttes, ung wiederfahren in CHriſto 
ſen zu etlichen Sachen, darinnen die Leue FE, unferm Heiland, und für ſolche Er⸗ 
ſo gerne Rath wollten haben, ihres Gemwif: leuchtung, Damit wir koͤnnen tröften alle, 


ſens halben vor GOtt, haben bisher müflen die in allerley Truͤbſal find, mit dem Trof 
verderben, an Leib und Seele? Das will damit wir aetröftet werden von GOTT. 


wahrlich GOTT nicht. Math. 19, 14./EHrifto, dem HERMAN der Herrlichkeit, 
fpricht Chriſtus: Es ift vor euvem Vater ſey Preiß und Ehre emiglich Amen. Pr 


im Simmel nicht der Wille , daß 8. Nun Hager man aber über et he 
jemand von diefen Aleinen verloren Herren und Dberkeit, daß fie nichts wollen 
werde, | | ARE oder handeln laſſen, — 


x 













208* XV, Johann Bugenhagen Pommers Auslegung des 29. Pſalms. 209% 


et in Delertorem ; und laſſen lieber zu, daß ‚denn fie werder Barmherzigkeit erlan⸗ 
das unſchuldige Theil, Dem die allergröfle ‚gen. Das iſt GOttes natuͤrlich Recht, wi⸗ 
Beſchwerung wiederfahren ift, verderbe ander welches fol Fein Recht oder Gefeg etwas 
Leib und Seele, mit Haus und Habe, mit|gelten. Nie es aber gehalten wird in uns 
den Kindern, mit Ehre und Gut ac. denn fern Confiftoriis in Adulterum, et in Defer- 
daß fie Mecht verfchaffen wollten, weldyes torem, nemlich mit einem göttlichen und 
fie doch fehuldig find nach allen Rechten. chriſtlichen Proceß Juris, daß nicht jemand 
Etliche haben Gewiſſen Davon aus etlichen 'gedenke, wir gehen wüfte mit diefen beyden 
- Worten EHrifli. Da fulltemanauflehen, !cafibus um, und er wolle der fromme Mes 
daß man dem HErrn EHrifto und feinen gent feyn, Damit, daß er die Schuldigen 
orten niht Gewalt thue, gleich als ob frey, und die Unfehuldigen verderben laſſe. 
er das fehandliche Unrecht befohlen habe, O koͤſtlich Recht ꝛc. Das mag man leſen in 
Daß man das fehuldige Theil Frey laffe, und dem Büchlein, welches ich Davon gefchrieben 
das unfehuldige Theil beſchwere: Daß habe. 

man Barrabam fellte los Inffen, und FE-| 9, Aber von den Rindern, Die wir nicht 
fum creuzigen. Nein zwar, ſolches ſollt du taufen Fünnen, vermahne id) alle Prediger, 
indes HErrn Worten nicht fuchen. Wir daß fie diefe Lehre auf die Predigtſtuͤhle brin⸗ 
wiſſen gar wohl, daß auch heilige Leute hier |gen, und verſchaffen, daß diß Buͤchlein in 
rinne geivret haben aus Unverftand: dar allen Häuſern fey. Die Studenten und 
raus find unrechte Nechte gemachet, gleich frommen Leute bey uns find auch fehuls 
- als aus CHriſti Wort, damit die unſchul⸗ dig vor GOtt, das Büchlein in andere fans _ 
digen Beute auch vor GOtt aufs allerhoͤchſte der zu ſenden. Warum? wiffer ihr alle 
- bisher befehmert find. CHriſtus redet vom | wohl. | — 
Scheidebrief, welchen Moſes zugelaſſen hat⸗ 

te den Juͤden, von wegen ihres Herzens Der 29. Pſalm. 
Haͤrtigkeit. Das hat man aus Unverſtan. Kin Ham David, 
de nachmals auf andere Sachen mit Ge⸗ De 
walt gegogen, wie es aus dermaffen klar iſt, Summa D. Martini Luthers, 
vom Chebruch, in den Worten Chriſti: IT.) ee 
Wer ſich von feinem Weibe ſcheidet, es Diele Pſalm ift eine Weiſſagung von 
fey denn um der Hurerey willen ꝛc. Wie dem Evangelio, wie das folite in aller 
fein veimen fich die unvechten Nechte mit| Welt mit Gewalt erfihallen, und aller 
dem Wort EHrifi. Da fieheft du, daß|nige, Fuͤrſten, Herren, Volker Weisheit, 
ſpich dein Geroiffen nicht auf EHriſti Wort Heiligkeit und Ruhm, zu Schanden mas 
ſtehet, fondern auf Irrthum und unrechtern| chen, und allein EHriftus ſoll der Koͤnig 
- Rerfiand. Lieben Herren, von eines andern! ſeyn, dem man mit rechter Weisheit und 
Haut iſt gut zu fehneiden. Ihr ſollt nicht, Heiligkeit dienen und ehren müßte. Dazu 
die Unfehuldigen befchtweren Taffen mit eurem er auch die Suͤndfluth der Taufe anrichtet, 
irrigen Geroiffen. Sondern fie erretten, darinne der alte Adam erfauft, und ver 

wie ihr begehrt in euren Möthen, daß GOtt neue Dienich erftehet.. 
uns alle mit der heiligen Kirchen CHriſti er/ 2. Die Wuͤſten, die Waͤlder, die Hins 


rette. Selig find die Barmberzigen,|din, heißt er die Sander in der Welt, puns  ı 


Lurtheri Schriften a1, Theil. (9) ter | 


” 










eic* XV. Johann Bugenhagen Pommers Auslegung des 29. Pſalms. zufi 
tee Juͤden und Heyden waren, die hat er, Himmel oder auf Erden helfen Fann, F 
alle geoͤfnet, und zum Evangelio bekehret. daß unſer Verdienſt in Die Hoͤlle gehoͤret. 
Er gehoͤret in das dritte Gebot und indie] s. Aber niemand Fann Dazu kommen 
- andere Bitte, a [daß er GOtt die Ehre und Stärke gebe, 
a en et .. ohne allein der EHriftum, den Sohn SO 
v. 1. 2. Bringet her dem HEren, iDElges, für ung geftorben, annimmet mit. dem 
‚Ehre und Stärke, Bringet her dem haſt du den Vater auch. Sonſt was 
HErrn Ehre ſeines Namens, betetiman von GHDtt ſaget, fehreibet, und im 
an den HErrn in beiligem Schmuck. Gottesdienſt anrichtet uber die ganje Melt, | 
| — 77iſt nur ein Traum und, Gotteslaͤſterung ohn 
„3 Der Heilige Geiſt ſchreyet hier mit den CHriftum, und aufferhalb C-Huifto; 
ben Coangelio CHriſti in die ganze Welt, wie wir oft suver gefehrieden inandern Da 
unter Füden und Heyden, daß alle Könige | men. Denn fo fagt CHriftus Foh.14,6: 
reiche und Fürftenthüme, das find die Ge⸗ Ic bin der Mes, die Köahrbeit, und. 
maltigen,, ohn Zweifel mit. ihren Unterthas| das Beben, niemand Eommesum Darer, 
„nen ſollen GOtt ehren und preifen, um feie|denn alleine durch mich. Das haben ' 
ne Gnade und Barmherzigkeit, uns in Chri⸗ wir Chriften auch erfahren. Denn durch 
fto erzeiget, Dazu ihn anrufen und. beten im den Glauben an E.Hriftum Eriegen wir gute 
Damen JEſu CHriſti. Das ift das rech⸗ Gewiſſen vor GOTT, und den Heiligen 
te Anbeten im Geift und WWarheit, Foh.4-|Seift, Aber durch unfern Verſtand Vers 
v 23. Und ift die rechte Ehre GOttes, und mögen, Thun, Willen, nimmermehr u 
feines Namens, ale twir beten, gebeiliget| igen Zeiten. ee. 
werde dein Name; daß wir glauben, daß|  &. Darum fordert bier der Heilige Geift 





BGott unfer Vater fen, der ung verforget,| von der ganzen Welt, daß fie follen gläuben 


- zum Seibe und zur Seelen, und daß wirfole| dem Ewangelig EHrifti, und der CHriftim 
hes von ihm predigen, und ihn ancufen mit annehmen mitdiefen Worten: Gebet SD 
dem Glauben und Zuverficht, daß er uns| umd feinem Namen die Ehre und Gtarfe 
erhöre, und alles ausvichte gegen uns gnä] Denn das Evangelium ift anders nichts, 
diglich um CHriſtus willen. denn eine Predigt von GOttes Chrein Chris ” 
"4. So geben wir ihm die Ehre undiftos wie geſagt it Palm 19,1: Die Him⸗ 
Staͤrke, wenn wir uns auf feine Gnadelmel erzeblen die Ehre GOctes. Sieh— 
yerlaſſen, daß er alles thut, undunfere Wer⸗ Am. 3, 21. wie Paulus ſolches alles Elaı 
te, Gerechtigkeit, Vermögen und Rerslund herzlich bejeuget: Die Gerechtigkeit, 
‚ bienft nichts find, uns zu erretten, oder die die vor GOtt gile, ift nun offenbar ob 
Sünde zu tilgen; wie Maria finget: Er ne Zuthun des Befezes, und bezeuget 
bat grofje Dinge an mir gethan, der dadurch das Befes und Propheten, ich 
möchtig ift, und def Name heilig ft. fage aber ıc. liefe fortan. Das fieheft ) 
239, Daß wir ihm vollkommen die Ehre und hie auch. "Denn die ganze Welt wird h 
Staͤrke geben, müffen wir von Herzen bes; aefordert GOtt zu preifen, fie haben Geſetz 
Eennen, daß wir um der. Sünde willen vers!oder Eein Gefes, fie find befchnitten oder uns 
dammet find, daß uns Feine Cregtur im befepnitten, haben GOttes Opfer Sn ” 
ü A % \ * R Da 


1 















Er) 


—2 
Damit das Alte Teſtament wird aufgeha⸗ ſto, dem ewigen Koͤnige und Prieſter find 


etliche von ihnen will haben, (wiewol nicht 


° 


- 


XV. Jobann Bugenbagen Pommers Auslegung des 9. Pfalms, 213* 





ben, und ift hier Eein Unterfchied mehr der lin GOttes Reich. 


Perfonen, wie St. Paulus ſagt, Sal. 3,26:| ıc. Ander Welt Weich aber hats num 
Ihr feyd alle GOttes Rinder durdy den eine andere Geftalt mit Königen und Hers 
Blauben an Chriſto IEſu ıc. ven, und wir müffen im geiftlichen Regi⸗ 
Wie ſich aber die Gewaltigen, Wei, ment Priefter haben, die uns das Evange⸗ 
fen und Selbftheiligen, zum Evangelio, wenns lium predigen, auch Die ung Die heilige Schrift 


ju ihnen kommt, ftellen, ibim andern Pſalm auslegen. Aber von geiftlichen Koͤnigen und 


geſagt. Daß aber doch GOtt — das ſind alle rechtglaͤubige Chri⸗ 
ſten, ſagt Petrus 1Petr. 2,9. aus 2 Mof. 
viel, ı Cor. ı, 26.) das zeiget dieſer Pſalm am 19. v. 6: Ihr ſeyd das auserwaͤhlte 


an und auch der ander Pſalm, item der 72. Geſchlecht, das königliche Prieſterthum, 


Pſalm, und viel andere Schrift der Pro, das heilige Volk, das Volk des Zigen- 
pheten, die auch von allen Koͤnigen und thums, daß ihr verfündigen ſollt die 
Voͤlkern ſagen, nicht daß alle Perſonen her⸗ Tugend deß, der euch berufen bat von 
zu Eommen, fondern daß Fein Volk full aus, der Sinfterniß, zu feinem wunderbaren 
gefchloffen ſeyn, fie find Juͤden oder Hey |Bichr ac. Und die Gläubigen fagen zum 
den, Wahlen, Indier, Polen, Deut Lamm GOttes, Offend. 5,9: Du bift ers 
fchen ıc. —— wuͤrget, und haſt uns erkauft mit dei 
8. Daß bier aber der Heilige Geift fagt nem Blut, aus allerley Gefchlecht und 
zu den Gewaltigen, und der ganzen Welt, öungen, Volk und Heyden, und baft 
die durd) den Glauben an EHriftum GOtt | uns GOtt zu Rönigen und Prieftern ge: 
Die Ehre und Stärke geben: Betet an den macht, und wir werden Boͤnige feyn 
SErrn im beiligen Schmuck, ift öffent auf Erden, | 
lich eine Aufhebung des alten Prieſterthums ıu. Die Eüniglichen und priefterlichen Klei⸗ 
im Geſetz. Denn da hatten des Gefekes der, oder heiliger Schmuck ift, (obswol vor 


Meicfker fonderliche Kleidung, wenn fie ihs |der Welt Eein Anfehen bat,) daß wir Ehris - 


res Amts pflegten: befondern wars ein groß ſten find, mit der Gerechtigkeit, Die wir has 
Gepräng, wenn der Hoheprieſter öffentlich ben in. CHriſto JEſu, mie im 2. Pſalm 
beten und opfern follte vor GOtt; wie fol v. 16. ſtehet: Deine Priefter laß fich Elei- 
ches gelihrieben ftehet im 2 Buch Moſis den mit Gerechtigkeit, und deine Heili⸗ 
c. 28,8. fqg. welche heiffen die heiligen Kleis|gen fich freuen. Und abermal alfo: Ih⸗ 
der, oder der heilige Schmuck. ce Priefter will ich mit Zeil Eleiden, und 
9. Hier aber rufet der Heilige Geift al-|ibre Heiligen follen froͤlich ſeyn. Go 
ler Welt, ohne Unterfchied der Perfonen, |faget auh Paulus Iiom. 13,14: Sieber an 
Sung, Alt, Frau, Mann, ꝛc. und fordert |den HErrn IEſum Criſtum; und Sal, 
fie in den Tempel, das ift, in die chriftliche 3, 27: Wie viel euer getauft find, die 


Kirche, oder Himmelreich, wie es CHriſtus haben Cariftum angezogen ıc. Jenes 
nennet, als hernach ſtehet: Lind in ſeinem Kleid konnten auch wol anziehen Annas und 


Tempel wird ihm jedermann Ehre ſagen Caiphas, und andere gottloſe Pfaffen; die⸗ 
das iſt, predigen, preiſen, danken, beten; ſes aber ziehet niemand an, er ſeh denn fromm 


wie geſagt iſt Pſ.23. dag wir in CHri⸗ und — vor GOtt. Ja, ie: 
7 ci A ! N 


D) 2 


Ri; 





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XV. Johann Bugenbagen Donmers Auslegung des 29. 
iſt die Frömmigkeit vor. GOtt und vor den v. 





Zeuten, daß wir zur Seligkeit glaͤuben an 
Sum EHriftum, und. führen darnach, 
als die lieben Kinder GOttes, ein ehrlich 
und chriftlich Leben, wie vom Deich CHri⸗ 
ſti, das ift, von den Chriſten gefast if, 
Jeſ 60,21; Dein Volk follen eitel Bes). 
rechten fern, und werden das Erdreich 
ewiglich befien, als dieder zZweige mei⸗ 
ser Pflanzung und eim Merk meiner 
Bande find, zu meinem Preiß, 

12. Wenn wir fü bekleidet find mit dem! 
heiligen Schmuck, wir find. Mann oder 
Frau ſo treten wir hervor öffentlich, und 
thun rechte priefterhiche Amt: wir befannen | 
CHriſtum, und predigen und lehren umfere 
Kinder, Gefinde und Gefelten. Denn fo 
ſagt St. Auguftinus zu feinen Bürgern: 
Was wir find in der Kirchen, das fend ihr 
auch in euren Haͤuſern das iſt, wir find 
Biſchoͤfe oder Prediger in Der Gemeine, da 
zu gefordert, ihr ſeyd Biſchoͤſe oder Predi⸗ 















auf den Waſſern, der GOtt der Eh 
ren donnert, der HErr auf groſſen 
Waſſern. Die Stimme des HErr 


heuet wie Feuerflammen. Die Stim⸗ 


Die Stimme des HErrn erreget die 


ein Donner und. Ungewitter, welches ſon-⸗ 









Dfalme, en 
3% 9. Die Stimme des Herrn gehe 


* 


gehet mit Macht. Die Stimme des 
HErrn gehet herrlich. Die Stimme 
des HErrn zubricht die Cedern, der 
Here zubricht die Ceder im Libanon. 
Und macht ſie lecken wie ein Kalb Li⸗ 
banon und Syrion wie ein junges 
Einhorn. Die Stimme des HErrn 








me des HEren erveget bie Wuͤſten. 


Wuͤſten Kades. Die Stimme des 
HErrn erreget die Hinden, und ent⸗ 
bloſſet die Walde. u 


14. Das Evangelium kommet zuerfk, wie 


ger in euren Käufern. Darum feherdrauf, derlich greulich ft auf dem Dieer und Wa 
ihr müßt fo wol forgen mit GOttes Wort ſern, welches Die Baͤume im Walde zer ⸗ 
‚für euer Geſinde, als wir für die ganze Ge⸗ſchmettert, auch die hohen Cedernbaͤume auf 
, meine, wie Paulus Eph. 6, 4. Die Eltern dem Berge Libanon in Syrien, auch die 
vermahnet: Ihr Väter veiser eure Kin: |‘Baume auf dem "Berge Hermon, welchen 
der nicht zu Sorn, fondern ziebet fie auf|die Zidoner Syrion heiſſen. Aber die imo: 
in der Zucht und Dermabnung zu dem riter heiffen ihn Senir, wie gefchrieben ſte⸗ 
S5Errn, tem, wir treten im Ramen het 5 Mof.3,9. daß die Stütfen und Spals 
CHriſti vor GOtt, unfern lieben Vater, ‚teen hupfen und fpringen Daher wie die Kaͤl⸗ 
und beten mit dem Glauben, daß wir gläu-| ber, und jungen Einhoͤrner. Dasifteingreus 
ben, wir werden erhoͤret. Wie ung Chris lich Tanzen, da auc) zu Zeiten das Better 7 
ſtus zugefagt hat, Joh. 1a, und 16. ein Feuer anzundet, friffet und heuet durch⸗ 
13.Lieber, laß mir das Herren und das weg wo es antrift. Da auch die Wuͤſten 
Prieſter ſeyn, welche find Kinder und Er-⸗ beben vom Donnerſchlag, als die groſſe 
ben GOttes; nicht aus Aaron, ſondern aus Wuͤſte Kades, 4 Moſ. 16. da die Hindin, 
- Seh CHriſto, dem Sohn GOttes, dem als blöde Thier, zittern und laufen, alfo 
ewigen Könige und ewigen Priefter, Derals daß ihnen auch pfleget ungerathe zu gehen 
les in allem erfuͤllet, Eph.r. Zu ſolcher Gna⸗ |mit der Frucht ihres Leibes in ſolchem ers 
. den und göftlicher Ehren, wie gefagt, wird ſchrecklichen Ungewiteee. 
hie die ganze Welt gefordere. 15. Da auch die Waͤlder ee 
0, 0 Ve 
















N 
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ON 


2168 XV, Johann Bugenhagen Pommers Auslegung des 29. Pfalms. auf. 
den, menn der Donner und Better dazujalles gottlos Weſen und Untugend ders 
Schlägt, und greulichen Raum machet. Menfchen, die die Wahrheit in Untu⸗ 
16. Gold) greulich Gericht hat auch GOtt gend aufbalten x. Go muß erſt GOttes 
oft gehen laffenuber Die Gottloſen, Gottes⸗ Gericht mit der Dredige des SHeiligen Gei⸗ 
verachten, durch feine Stimme. Denn er|ftes uber ung gehen, wie du fieheft Apoftg.2. 
richtet alles aus, alleine mit feinem Wort Anders kann GOttes Serechtigkeit in CHri⸗ 
Pſalm 33,6. Als im rothen Meer wider ſto uns nicht gegeben werden, Roͤm. 3. 
Pharao und fein Heer: da gieng die Stim⸗ 18. Die Stimme des HErrn gehet herr 
me des HErrn ſtark und herrlich, über den lich und prachtig, GOttes Gerichte und 
Waſſern, Die fih mußten theilen, die Kin) Strafe dringet durch, es mil unveracht 
der Iſrael durchlaſſen, und Die Eghpter er⸗ ſeyn, es muß alles unter die Fuͤſſe CHriſti, 
faufen, 2 Mof. 14, 28. Wie greulich ver⸗ es ſey mit Gnaden oder Ungnaden, Palm 
derbte er die ftolen Baͤume am Libanon und|uo, Als auch St. Paulus ſagt Röm.3,19: 
Syrion, das ift, die Koͤnige und maͤchtigen Auf daß aller Mund verſtopfet werde 
Leute, die da wohneten, 5 Moſ.3. daß die und alle Welt GOtt ſchuldig fey, dar 
Kinder Iſrael ihe Land möchten einnehmen ?\rum daß kein Sleifch durch des Geſetzes 
Wie ſtrafet er die gottloſen abtruͤnnigen Juͤe Werk vor ihm gerecht feyn.mag, dent 
den inder Worten, + Mof.2ı, 5. fan. und in durch das Gefen kommet nur Erkennt⸗ 
der Wuͤſten Kades, 4 Muf. =. niß der Sünde, tem v. 23: Sie find 
17. Diß alles ift nichts anders, denn daß allzumal Sünder und mangeln des 
die Stimmedes HErrn, dasiit, das Evan |Ruhms, den fie an GOtt haben folls 
gelium, kommet erft mit der Predigt desiten x. Man leget fich wider die Prediger, 
Geſetzes, oder mit der Predigt der Buſſe, aber fie gehet durch, und triumphiret wider 
daß die Leute ihre Sünde, Unvermögen,|die groffen Hanſen, Pſaffen, Bifchofe: 
Irrthum und Berdammniß evfennen, da⸗ Summa, fie richtet groffen Lermen an, wie. 
durch fie erfchrecfen, roiffen Teinen Rath EHriftus fast Matth. 10,34: Ihr ſollt nicht 
und fallen vor dem Gericht GOttes von al⸗ waͤhnen daß ich Fommen ſey Sriede zu 
ler Dermefjenheit ihrer Gewalt, Weisheit ſenden auf Erden x. Folget nun die 
— nit . Mn find eitel a Snadenpredigt mit dem Evangelio. 
läge und greulich Ungewitter in ihren Ge⸗18 in feinem Tempel mid iKm Zehen 
wiffen, damit fie müffen gar verderben, fo un — * — empel wird ihm jeder⸗ 
nicht ein gnaͤdiger Regen und GOttes Gna⸗ — hre ſagen. = 
de, oder die Snadenpredigt, das iſt, Berge] 19. Zum andern, ſo kommet das Chan 
bung der Suͤnden durch CHriſtum, bald |gelium mit feiner vechten Art und Natur in 
darauf folget. Das ift, welches CHriſtus ſolche erfihrorfene und betrubte Herzen, als 
alſo fagt, Zohan. 16, a: Wenn der Troͤ⸗ ein Gnadenregen und Sonnenſchein nach 
ſter, der Geift der Wabrbeie, Eommen dem Donner und grauſamen Ungewitter. 
wird, fo wird er die Welt firafen, um Denn e8 predigt CHriſtum und in CHri⸗ 
die Sünde des Unglaubens, und um die|ito Vergebung der Suͤnden, einen gnaͤdi⸗ 
Gerechtigkeit, und um das Berichte. gen GOtt, giebet der Heiligen Geift, und 
Und St. Paulus Nom. 1, 18: GOttes das ewige Leben, wie CHriſtus ſagt, Matth. 
dorn vom Himmel wird offenbart überlu, 5. — — 1; Den Blenden oder Ar⸗ 
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En Schafes oder Sünders, des Prieſters oder erkauft ıc. 


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a1g* XV. Johann Öugenbagen Pommers Auslegung des 29. P 
men wird das Evangelium geprediger.\Sunden und Seligkeit. Daß mir gm 
Diefes ift eigentlich das Reich GOttes oder koͤnnen, wie im 15. Pfalm ſtehet: Nicht 
Himmelreich, da man hat Vergebung der uns, HErr, nicht uns, fondern deinem 
Sünden, und das eroige Leben duch Chri⸗ Namen gieb Ehre, um deine Bnadeund 
ftum, welches auch haben der Chriften Kin» Wahrheit; wie mir auch begehren, und 
der, die mir Ehrifto in der Taufe jutragen, bitten: Geheiliget werd dein Yamerc, - 
wie EHriftus faget : ſolcher Aindlein iſt 29. Zum vierten fagt er, in feinem Tem; " 
das Himmelreich :c. Hie hebet allererſt pel; damit er’jedermann fehlechts hinein fühs ⸗ 
bey den Leuten die Ehre GOttes an, wenn ret zum Priefleramt. Denn im Tempel 
fie an EHriftum glauben, erkennen Verge⸗ öffentlih GOtt predigen undloben, ift gewiß 
bung der Sünden, wiſſen daß fie felig und ein priefterlih im. 1 
. Kinder GOttes find, haben den Heiligen) 24. Aber der Tempel GOttes iſt nun nicht 
Gift, und einen gnädigen Vater : fo be⸗ mehr der Tempel zu Jeruſalem da ein Stein 
Eennen fie ſolche Gnade GOttes in CHriſto, auf dem andern nicht geblieben ift, Matth.24. 
danken, predigen und preifen GOttes N v. 2. viel weniger einandrer Tempel; fondern 
men, daß er alles thut, daß mir erleuchtet der Tempel GOttes ifkdie heilige Kirche, dag 
werden von unferm Irrthum, frey werden ift, Die Chriftenheit, oder Die rechten Ehriften, 
von unfern Sünden, verforget werden zu die da glauben Vergebung der Sünden 
diefem und jenem Leben, und wir forthin\ durch CHriſtum alleine: welcher Zempel 
wohl und chriſtli h lebenzc. wie geſagt iſt am heiſſet im Evangelio, das Neih GOttes, 
Ende des a2. Pſalms, und beten und rufen das Reich CHriſti, das Himmelreich; wie 
an GOtt / unſern lieben Vater, im Namen St. Paulus ſagt ı Cor.3: Der Tempel 
unſers HErrn JEſu Chriſti: das iſt der rechte GOttes iſt heilig, der ſeyd ihr; und am 
Gotlesdienſt und Ehre, welche Ehre wirdim|6. v.ı6: Wiſſet ihr nicht, daß eure Leibe 
. Anfang diefeg Pfalms von allen gefordert 5 hie | CHriſti Glieder find? Sollt ih nundie — 
aber weiſſaget der Heilige Geift, daß fie von! lieder CHriſti nehmen und Aurenglie- 
allen geleiſtet wird werben. der daraus machen ? Das fey ferne. _ 
Merke aber alle Wort. Oder wiſſet ihr nicht, daß euer Leib ein 7 
20. Zum erften faget er, jedermann; Tempel des Heiligen Beifts, der in euh 
denn hie ift Fein Unterfchied der Juͤden oder|ift, welchen ihr habt von GOtt, und 7 
der Griechen, des frommen oder verlornen ſeyd nicht euer ſelbſt, denn ihr feyd theuer E. 











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ſalms. 


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der Laͤhen ec. wie zuvor gefagt, | ER ER N 
se Sum le fa 1 pe Dedermann Der HErr ſitzt eine Suͤndfluth anzu⸗ 


wird Ehre ſagen, bekennen, preifen, pre⸗ richten. — — J— 
digen und anrufen. Da giebterjedermann; 235. Hie ftehet die Weiſe, wie es im Him⸗ 
das prieftechich Amt, zu treten vor GOtt; melreich auf Erden fol zugehen, und wie Die 
. wie aud) zuvor gefagt.- | Leute dahinein kommen (tie er fagt,) in den 
2. Zum dritten, durchs Woͤrtlein, ihm, Tempel GOttes, Daß fie einfommen, Dale: 
- wird ausgefehloffen alle unfer Ruhm vom ben und preifen, da CHriſtus der König figt 
freyen Willen, von unfrer Weisheit und Ge⸗ und vegieret ewiglich; nemlic), nicht mit der 
rechtigkeit Merken, zur Vergebung ‚der Beſchneidung, wie zuvor der Juͤden Knaͤb 


220* AV, Johann Bugenhagen Poinmers Auslegung des 29. pjelms. azır 
ein, Mof. 7. auch nicht mit opfern, ie, Dialm p.1: See did) zu meiner Rech» 
vor der Anden Mägdlein, ZMEf. 12. fondern Iren sc. Wo? Im Tempel, wie gefagt, 





mit der feligen Suͤndfluth, das ift, mit der das ift, in der Chriſtenheit, dahin fich leider 
Waſſertaufe, mit EHriftus Wort und Berider Antichrift in dieſen letzten Zeiten auch ges 
fehl geheiliger, Eph.s, 26. welche ift eine fegt hat, zu verführen auch die Ausermäbls 
Wiedergeburt und Erneurung des Hei⸗ ten, ſo es möglich iſt, wie Chriſtus gemeife 
ligen Geiſts, den GOtt in uns reichlich ſaget hat Matth. 24,24. und Paulus 2Theſſ. 
susgegofjen bat, durch Chriſtum, Tit. 3,6.2,4. alſo (fagt er), daß der Boͤſewicht im 
26. In dieſer Suͤndfluth, wie Petrus ſagt Tempel GOttes fißt ıc. 
1 Pet. 3,21. und St, Paulus Roͤm.6,4. wird 28. Wozu aber ſitzt Chriſtus und iſt Koͤ⸗ 
erſaͤufet der alte verdammte Menſch, mit nig in feinem Tempel oder Himmelreich? 
allen feinen Sünden, und wird ein neuer Antwort: eine Suͤnd fluth anzurichten. Das 
Menfch, von Ehrifto angenommen, und muß ja eine Snadenfüundfluth.feyn, Damit der 
Ehrifto vertrauet mit einem Gnadenbund, HErr vegiren wird, als ein König, feinen 
wie eine Braut einem Bräutigam, alfo, daß Leuten zu helfen, und fie felig zu machen, und 
da fen ein gut Gewiſſen mir GOtt, durch nicht als ein Tyrann, oder Richter, die Leute 
die Auferftebungsc. Hievon fager CHri⸗ zu verderben. a, mie hie flehet, fein Reich 
flus Matthaͤi am letzten v. 19: Beber bin|wird feyn dieſe Suͤndfluth, Daß niemand ins 
und lehrer alle Voͤlker, und täufer fie im! Himmelreich oder Ehriftus Reich) werde ge 
Namen des Daters, und desSohns, und nommen, der nicht in diefe Suͤndfluth koͤm⸗ 
des heiligen Geifts, Und Marciamlegtenimet, wie gefast. Darum nennet man aud) 
2.16: Wer gläuber und gerauft wird, der die Taufe Ehrifli eine Thuͤr oder Eingang 
wird felig werden:ıc. und Xob. amz. 9.3: zum Himmelreich, daß alle, die in Chriſtum 
Es fey denn, daß jemand geboren wers'getauft werden „haben Ehriftum angezogen, 
de aus dem Waſſer und Geift, kann er Gal.3,27. - 
nicht in Das Reich GOttes kommen ıc,| 29. In diefe heilige Suͤndfluth führen wir 
Das ift wol eine beffere Suͤndfluth über die auch und bringen unfere Kinder, und taufen 
ganze Welt, (mie Chriſtus fagt: gehet hin ſie mit dee Taufe Ehrifti, im Namen des 
in Die ganze Welt zc.) denn die bey Noah Vaters, und Des Sohns und des heiligen 
Zeiten geichahe, da die ganze Welt verdarb, |Geiftes: das füllen uns Die Wiedertaͤufer 
und nur acht Seelen errettet worden, wie gesInicht wehren. Wir thun recht dran, und 
ſchrieben fichet 1 Mof.am7. waͤre Unrecht und Sünde, wenn wirs nicht 
27. Mit dieſer feligen Sündfluch werden Ithäten. BE 
ir genommen ins Neich Ehrifti, daß wir) 30. Denn EHriftus ſchilt die, fü mehren 
- Rergebung der Stunden haben mit dem Dei: wollen, daß man ihnen Die Kindlein nicht zus 
‚ligen Geiſt, und find. Kinder GOttes, eiwia|tragen ſolle, und ſpricht Elar heraus: Laffer 
ſelig durch Chriſtum alleine. Welches gaͤnz die Rindlein zu mir kommen, und webree 
lich ut das Himmelreich auf Erden. Denn ihnen nicht, denn ſolcher (das iſt, der Kins 
hie ſtehet der Text alfos der HErr, das ift, der, die mir werden jugetranen,) ift das Him⸗ 
Shriftus, da Moſes die Propheten und melreich, Mare. 10,14. dos ift, fie haben 
Plſalmen von fagen, Lucaͤ am letzten, first ‚|DBergebung der Sünden, Öerechtigfeit,den 
das iſt, er iſt König und regieret, wie im no. |Heiligen Geiſt. CHriſtus ift ihr u 
Nr Sn ns | i aben 





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— Himmel, und das ewige Leben. die ganze Welt. Denn ſo nicht jemand wird” 








292* xv. Johann Bugenhagen Dommers Auslegung des 29, Dfalms, — hi 
——— ET TEE — — ——— —8* 
haben in ChHriſto einen gnaͤdigen Vater im, Suͤndfluth über das ganze Reich Chriſti, in 


31. Dazu draͤuet CHriſtus und ſchwoͤret wiedergeboren durchs Waſſer und den Heise T 
alſo n.ıs: Wabrlich, ich fage euch, wer | ligen Geift, der kann nicht einfommen ing ' 
das Reich GOttes nicht empfaͤhet als ein Reich GOttes. Die WWiedertäufer fagent 
Rindlein, der wird nicht hinein kommen. Bo fichets gefchrieben, dag man die Kin⸗ 
Weiter thut Chriſtus auch fi) aufs allerz| der taufen fol? Sa lieber, wo ftehets ges ° 
freundlichfte zun Kindern ‚die zu ihm werden] ſchrieben, Daß man fie nicht täufen fol? ” 
gebracht, wie du lieſeſt Mare. 10, 16: Er Chriſtus ſaget ja Matthaͤi am legten v.19: 
hertzet fie, und leget die Haͤnde auf fie,| Gehet bin in alle Welt, lehret alle Voͤl⸗ 
und fegnet fie Damit er Elar an Tag ker, und taͤufet fieee. Sollten nicht Kin- 
bringet, Daß Die Zufage GOttes, Die GOtt | der feyn unter allen Völkern? - A 
dem Abraham geſchworen bat, ı Mof.22,]) 34. Ya, fagen fie, man kann die Eleinen 
18: durch deinen Saamen (das ift, durch! Kinder noch nicht Iehren, wie Ehriftus fager, 
eHriftum, Gal.z.) follen geſegnet wer⸗ darum foll man fie nicht täufen. Antwort: 
den, das ift, Vergebung der Sünden und! Da EHriflus nicht geprediget ift, und da 
Seligkeit kriegen, alle Völker auf Erden. Ehriftus Mame unbekannt ift, da fol man 
Auch gehöret fie den Kindern. Denn die) meter die Groſſen noch die Kleinentaufen, da 
Kinder gehören ja unter die Volker 5 ja, ſoll man erſt lehren, und darnach taufen, 
wenn wir Feine Kinder haͤtten, woher wollten | Wie es da ftund in der Welt, zu welcher 
wir Völker Friegen? Sonſt muͤßte er geſagt Ehriftus fein Evangelion fandte, und fprachs 
haben: durch Ehriftum follen aefegnet wer⸗ Bebet bin in die ganze Welt, und pres 
den alle Bölker aufErden, ausgenommen die, diger das Evangelium »c. Wo aber 
Eleinen Kinder. Dein, Teufel, CHriſtus CHriſtus Name geprediget und bekannt, 
hertzet und fegnet unfere Kinder, die wir ihm! und Die Lente getauft find mit der Taufe Chri⸗ 
zutragen und opfern. 000 Fk, im Namen des Vaters, und des Sohn, 

32. Da nahm er Die Kinder an mit ſol⸗ und des Heiligen Geiſtes; dafollendie Chr 
Een Eeremonien, Weiſe und Sacramenz: ften auch ihre Kinder EHrifto zutragen, fie 
ten, wie er wollte, und wie es ihm wohlge⸗ | lehren und täufen, wie CHriſtus befohlen hat, 
fiel, nemlich, mit Herzen, Küffen, Handes| und Feinesanihnen verſaͤumen; Tehren, wenn 
auflegen, und Segnen, das ift, Seligfpres | wir Fünnen, und täufen, wenn wir koͤnnen. 
‚chen. Nun aber nimmet er fie an mit feir) Air Finnen die Kindlein täufen, wenn 
ner Taufe, und machet mit ihnen einen friſch geboren find, aber lehren Eünnen wi 
Bund, mie er zuvor mit den Kindlein that nicht, ehe denn fie aufwachſen. A 
in der Beſchneidung. Er hat uns ſolch Sa⸗ Abraham feine Kinder, die noch nicht | 

erament ſelbſt befohlen, Daß man damit Die |Eonnten, am achten Tage befchneiden la} 
Leute ins Himmelreich nehmen fol. zum erigen Bundemit GOTT, aberfie: 
33. Denn bie ftehet gefehrieben : der HErr | gelehret,, wenn fie aufgewachfen find, 
Chriſtus ſitzt, eine Suͤndfluth anzurih GOTT von ihm faget, 1Mof. 18,19: 
ven, Wenn eine Suͤndfluth die Groffen er» | weiß, daß Abrabam wird befehle 
fauft, fo merden wahrlich die Rinder mit nen Kindern, und feinem Hauſe nach 
erſaͤufet, ja allererſt. Nun gehet ja die! daß fie des SERRLTIDegehalker 











\ 


' 224* XVo Johann Bugenbagen, Pommers, Auslegung des 29. Pfalms. 
thun wastecht und gut ift, auf daß der |baber CHriſtum angezogen, da Fein Unter, 





a25* 


SERR auf Abraham Fommen laffe,, ſchied iftzc. — 
was er ihm verheiſſen hat. 37. Sie ſagen: Die Kindlein haben keinen 
35. Chriſtus jagt, daß das Himmelreich Verſtand, fie koͤnnen nicht reden ꝛc. Ja lie⸗ 
ſey ganz und gar der Kinder, die ihm werden ber, der Juͤden Kinder, ſo beſchnitten worden, 
zugebracht, und dieſe Narren wollen ihnen konnten ſolches alles nicht, wurden gleichwol 
die Thuͤr zum Himmelreich zuſchlieſſen, das in den Bund GOttes genommen. Und ſiehe 
iſt, die Taufe Chriſti verbieten. Sollte ich hie du zu, daß von deinem Verſtand, zu hören, 
‚nicht ſprechen wie Petrus, Apoſtelg. 10,17: lernen und reden, oder Chriſtum bekennen, 
Meg auch jemand wehren, daß dieſe nicht nicht einen menſchlichen Verdienſt macheft, 
getauft werden, die den Heiligen Geiſt ‚gleich ob du darum wäÄreftangenommen, und 
empfangen baben, gleichwie auch wir? Die Kinder nicht werden angenommen, dats 
‚St, Petrus fahe den Heiligen Geift auf die um, daß fie folches nicht Fonnen. Chriſtus 
Heyden fallen, und hoͤret fie mit Zungen ve) fagt : WPabrlich, fo nicht jemand das 
den; darum follt man ihnen die Taufe nicht! Reich GOttes annimmt, wie ein Rind. 
verbieten, fondern geben. Air; hören hie lein, der wird nicht binein Fommen. Das 
CHeiſtum ſelbſt reden, der nicht fügen kann, iſt, man muß erkennen, daß lauter Gnade ſey 
daß das Himmelveich oder Reich) GOttes ger in Ehrifto, daß wir werden von GOtt ange- 
wiß der Kinder fey, die ihm merden zuge nommen; alfo, daß du auch Fein Werk oder 
bracht, die er doch wohl weiß, daß fie noch Verdienſt ſollt machen oder ſuchen, ja auch 
nicht hören oder lernen koͤnnen, als die Wie⸗ nicht davon, daß du das Evangelium lerneſt, 
dertaͤufer gaukeln; darum ſoli man ihnen die, und Chriſtum bekenneſt, ob du wol lernen 
Himmelsthuͤr, das iſt, die Taufe CHriſti ſollſt und Chriſtum zu bekennen ſchuldig biſt; 
nicht verbieten. | Ss ur Iofeich als dur fieheft ein Önadener mpelinden 
36. ie find nicht ohne GOttes Wort, Kindlein, von Ehrifto angenommen, dienod) 
wie die Wiedertäufer ſchwaͤrmmen. Denn] nicht lernen oder mit ihrem Munde befennen, - 
das iſt erftlich ihr Wort, die Zufage GOt⸗ und bringen Ehrifto anders nichts zu, denn 
tes, damit fie werden von Ehrifto felig ger) Stunde. Dazu böreft du auch, ob wol die 
ſprochen: Laſſet die Rindlein zu mir kom⸗ Wiedertaͤufer esnichtwerftehen,daß Ehriftus 
men, und webrer ihnen nicht, denn fol. |mitdem Wort: ſo nicht jemand das Reich 
cher ift das Reich GOttes ꝛc. Dazu GOttes annimmer, wie ein Rindlein :c. 
empfahen fie auch und nehmen an GOttes frey und offenbar bekennet, daß die Kindlein 
Wort, und ewigen Bund mir EHrifto, wenn) GOttes Reich annehmen. 
fie die Taufe empfahen und annehmen.) 38. Das Ginadenerempel in den Kindlein 
Denn die Taufe iſt nicht ohn GOttes Wort, |(da man nicht Fann erdenfen irgendein IBerf 
darum iſt fie auch nicht ohn den Heiligen) oder. Verdienſt,) wollte der Teufel gerne uns 
Geiſt und ohn Chriſtum; wie St. Paulus) aus den Augen hun, durch der Wiedertäufer 
ſaget Epheſ. 5, 26: daß Chriſtus ſeine Lehre, die da fagen: die Kindlein müffenhare 
‚Gemeine (da auch Kinder innen find,) ger|ven, bis fie ung gleich werden, fie fünnen noch 
reiniget babe durchs Waſſerbad im nicht hören oder reden. Chriſtus aber ſtoͤſſet 
Wort sc. und Gal.3, 27. wie oft gefagt:|fie zuruͤck, kehrets um und ſpricht: Nein, 
Alle, die ihr in Chriſtum getauft feyd, (liebe Gefellen, ihr müffet Den Kindlein gleich 
Lucheri Schriften 21. Theil. ©) wer⸗ 









werden, m — * nicht hinein. Has du xch 8 Waſſer und den Heiligen Geiſt, wie } 
‘ben die Kinder Beinen Verſtand, koͤnnen ſie geſagt, weil ung Ehriftus ſolche Weiſe und 
nicht reden, fo hat aber Ehriftus Verſtands Sacrament befohlen hat, damit er einen E 
gnug, und redet fuͤr die Kinder mit rechtem Bund mit uns machet des ewigen Lebens: 
Ernſt: — die Rindlein zu mir kom was find fie denn mittlerzeit, oder wo fahren 
men ic. Laß den Mann reden, er hateine| fie hin, fo fie fterben, ehe fie auferwachſen? 
au ——— beſſer denn alle Wieder, Aufdiefe Frage fagen die Wiedertaͤufer nicht 
aufer, alle eines. Denn etliche fagen: Die Kinder 
i J Wie die Beſchneidung ein Bund mit haben keine Suͤnde, darum ſind ſie unver⸗ 
Gott war, da GOtt ſprach zum Kinde: Du dammt. “Damit wird verleugnet die Erbſuͤn⸗ 
biſt mein, ich bin dein, ob du gleich nicht reden de wider die Schrift, wie gefagt fol werden 
kannſt noch Verſtand haſt; alſo iſt auch die im SL. Pſalm, und wider unſere Erfahrenheit. 
Taufe ein Bund mit Chriſto, da Chriſtus Die andern; welche bekennen Lie Erbſuͤnde, 
fpricht zum Kinde : Du bift mein, ich bin | fagen: Man muß Das Urtheil von den Kin» 
deinze. Doch, mie gefagt, find unfere Kin⸗ dern dem heimlichen Gericht GOttes befeh⸗ 
der nicht ohne GOttes Verheiſſung und len. So will der Teufel, daß wir GOttes 
Wort ob fie gleich noch nicht lernen; wie gnaͤdige Zuſage ſollen aus den Augen thun, 
auch die Kinderin der Befchneidungnicht ohn damit wir verſichert find; und tappen im Fin⸗ 
Gottes Wort waren. Und ob die Kind» ſtern mit GOttes heimlichen Gerichten. 
Sein nicht mit dem Munde Chriſtum beken-| gu, Wir aber fagen, daß die Kinder in - 
nen koͤnnen, ſo bekennen fie dad) CHriſtum Sünden empfangen und geboren find, und 
mit dem Zeichen, mit dem Sacrament oder koͤnnen nicht felig werden ohn CHriſto, dem. 
Taufe, daß fie in Chriſto wollen leiden und wir fie zutragen in der Taufe, Nie haben 
sterben, und in CHriſto haben Vergebung! wir ein Gnadenurtheil, ſicher und ‚gewiß : 
der Sünden und das ewige Leben; wie vor⸗ Laſſet die‘ Kindlein zu mir kommen ıc, 
zeiten die Kinder mit der Befchneidung befen,| Das wollen wir ung nicht nehmen daffen. | 
‚neten GOttes Bund, und daß ſie GOttes Das heiffetnicht GOttes heimliches Gericht 
Volk waren. Denn. alſo ſtehet geſchrieben und finſter Wahn, ſondern GOttes gnaͤdige 
Moſ. 17,14: Wein Bund ſoll in eurem Zuſage daß unſerer Kinder das Himmelreich 
Sleiſche ſeyn, und deß Knaͤbleins Seele, eigen iſt, ſo ſie CHriſto werden zugebracht. 
welches nicht beſchnitren wird, ſoll aus⸗ Denn ohne Chriſto iſt keine Seigkeit, Dar 
gaerottet werden aus feinem Volk, Denn um ſind die Turkifchen und Juͤdiſchen Kinder 
es bat meinen. Bund sunicht gemächt, Inichtfelig, denn ſi ie werden Ehriſto ba 
— rg en — bracht. in 6 J 
Kind weiß nichts davon, was kann es darum 
ebrun?Wiefolle das Kindfeindes HERAN von den ungebornen gholen. 
Bund brechen, welches nichts davon weiß? A. Ich ſage noch mehr, auf dieſelbige Zu⸗ 
Das heißt Goties Wort und Gnade: mei⸗ fage Chriſti: daß die Eltern, oder auch an⸗ 
ſtern mit * Vernunft. dere, die dabed find, mögen und ſollen das 
© 40. Ich frage bie Wiedertaͤufer: Sollen! Kindlein, wenns noch in Mutterleibe ift, mit 
wir unfere Kinder EHrifte nicht zutragen in Dankfagung. EHrifts befehlen, ins Gebet - 
der Taufe, daß fie PORN. werden Mn —— WR — opfern au — Den 


— — 


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XV, Johann Bugenhagen Pommers Auslegung des 29. Ken — 


dieſem oder dergleichen Gebete: Wir ſagen nach GOttes FBillen, Jeh Joh. 14. So ver⸗ 
dir Dank, lieber himmliſcher Vater, daß du ſichert ung die andere Zufage von den Kind⸗ 
ung gefegnet haft mit Leibesfrucht. - Lieber lein, daß wir bitten nach feinem Willen, wenn 
Herr JEſu Ehrifte, laß diefes Kindlein dein wir bitten, Daß er unfere Kinder wolle anneh⸗ 
feyn, wiedu geſagt haft: Laſſet die Hindlein men, und laffen fie fein feyn, und ſchenket ih⸗ 
zu mir kommen, und webret ihnen nicht, |nendas Himmelreich, dasift, Dergebung der. 
denn ſolcher ift das Reich GOttes. Aufl Suͤnden und den Heiligen Geiſt. Woran 
diefe deine Zuſage bringen wir zu Dir dieſes fehlets hie? Iſt ſolches nicht Elar gnug bey den 
Kindlein mit unſerm Gebet, wenns aber gebo⸗ rechten Chriſten, daß wirs nicht bedürfen 
ren wird, und uns in die Haͤnde kommet, ſo dem heimlichen Gericht Gottes befehlen; ſol⸗ 
wollen wir es dir auch gerne bringen und zu⸗ len wir ſolche reiche Zuſagung von den Kinds 
tragen in der Taufe ıc. kein inden Wind fchlagen und verachten? - 
43. Das Gebet mag auch wol mit andern! 45. Daß aber EHriftus auch die Kindleiu 
Worten geſchehen, iſt nichts daran gelegen, annehmen roill, ehe fie Das befohlene Sacra⸗ 
wenns nur aus der Zuſage EHrifti von dem ment aufferlidy Eriegen, hat er beweiſet an 
Kindlein gehe, fo ſollen wir gewiß glaͤuben, Johannes Bapriften, welchem er gab das 
Chriſtus nehme: das Kind an, und ſollens Himmelreich, das ift, den Heiligen Geiſt, 
‚nicht befehlen Dem heimlichen Gericht GOt⸗ in Mutterleibe, ehe er geboren und befehnits 
tes. ten ward, Luc.n, 44. und Jacob war ange⸗ 
44. Denn wir haben zwo ſtarke Zuſagun⸗ nehm, che er geboren ward, Roͤm.9, 13. 
gen JEſu ChHriſti, der uns nicht vorleuget, 474 Ja, ſageſt du, Shriftusfaget dennoch: 
darauf wir folches veftiglid) gläuben koͤnnen. So nicht jemand wird, vwiedergeboren 
Eine iſt, daß er ung hat beten heiffen in feinem |aus dem Waſſer und Geiſt, zc. die unges 
Namen, td Erhörung gnadiglich zugeſaget, bornen Kindlein Eriegen ja das Waſſer der - 
dazu geſchworen: Wahrlich, wahrlich | QTaufenicht. Antwort: Dieweil fie Chris 
ich fage euch, alles, was ihr den Dater | flus annimmet, die wir ihm mit unferm Ge⸗ 
bitten werdet inmeinem Namen, das pH bet, wie gefaat, sutragen „fo ift.der Heilige 
Ta ſeyn, Joh. 16,23: und oft anderswo, Geiſt da mit Rergebung der Sünden, das 
Die ander ift vonden Kindlein : Solcher ift Waſſer aber ift da im Begier wir begehren 











das HSimmelreich / laſſet fie su mir kommen. herzlich daß dazu kommen moͤge, daß wir ſie 


Die follen wir Chriſten wiſſen, wenn wir die auch ChHriſto inder Taufezufragen. Das 
| Kindlein EHrifto zutragen in der Taufe, | Begehren und guten Willen (weil es jetzt 
dder mit unſerm Gebet, daß wir fie EHrifte |nicht-anders ſeyn kann,) nimmet Chriſtus fͤt 
perſoͤnlich gegenwaͤrtig zutragen, und.er fie |voll an. Denn da wird Chriſto feiner Zus 
auch) gegentoartig annimmet. Denn EHri |fage, von den Kindlein, und feiner Ordnung 
ſtus iſt in feinem Wort und Zuſage, in feinem | und Befehl, von der Taufe, Glauben und 
Sacrament, und in unferm uns befohlenen die Ehre gegeben, daß fie wahrhaftig und recht 
Gebete, ja gar in uns ſelbſt kraͤftig gegen⸗ ſey zur Seligkeit. Darum taͤufet erfelbft - 
wärtig und weſentlich. Deine unauefprech da, mit dem Heiligen Geiſt, wieerdie Kinds 
liche Gnade GOttes. = lein durch den Heiligen Geift mit feinem Ser 
45. Chriſtus ſchwoͤret und fagetund zu Er⸗gen, ohne die ‚Aufferliche Waſſertaufe an⸗ 
bins — Gebets⸗ wir Fon aber —126 —* da er ſorach : Loſſet die Kindiein 





230* XV. Johann Bugenhagen, Pommers, Ausiegung des 29. Pfalms, 31% 
mir Eommen, da ift geroiffe Seligkeit und Paulus ſaget alſo (wiewol mans gemeinlich 


BSinmeireich | mit andern Worten vedet, da iſt nicht groß 

43. Wiederum, wer die Taufe haben fan gelegen) : Wir waren alle Kinder des” 
Fann , und (chtärmet alfo : mas folt eine Zorns, gleichwie auch die andern. Wenn? 
Hand von Waſſers nuͤtz ſeyn? der kann nicht | Auch da wir nody waren in Mutterleibein 
felig werden. Denn er veracht GOttes Sünden empfangen, Pfalmsı. Aber dag 
Wort und Ordnung Ehrifti, halt Chriftum Woͤrtlein (geboren) beißt in der Schrift 
für einen Narren, der unnuͤtz Ding befohlen Inicht allegeit,, Die aufferliche, Geburt, wenn 





i 


und verordnet habe. Wie leichtlich folte der |das Kind von Mutterleibe koͤmmet; fondern 


Schwärmer die Befchneidung veracht ba Jauch, wenn von unfrer Menſchwerdung ge 
ben, und GOttes Bund nicht haben Taflen redt wird, heifiet eg in der Schrift geboren, 
feyn, dieweil fie vor der Dernunft ſehr ſpoͤt⸗ wenn das Rind i in Mutterleibe lebendig wird/ 





tiſch war anzufehen? Wir koͤnnen EHrifto wie klaͤrlich ſtehet Masth.r,21: Das in ıbr 3 





unſere Kinder zutvagen allein mit unferm Ges [geboren iſt das ift von dem Seiligen 
bet, weil toir fienicht taufen Eönnen, welches Geiſte. Das war CHriſtus. Wir aber 
nicht gnug wäre, wenn wir fie taufen koͤnn⸗ ſind nicht vom Heiligen Geift, fondern von 
ten. Denn da follen wir fie Ehrifto zutra- | Adam ausdem Fleiſche in Sünden und Ders 


gen in der Taufe, nach feiner Drdnung, daß |dammniß empfangen und geboren, aud) da. 
er einen ewigen Bund mit ihnenmacheinder wir noch nicht in Die Belt aus Mutterleibe 


Taufe, wie er ihnen vorzeiten einen ervigen |geboren ‚ und an Tag kommen waren, fon 


ww 1 


Bund mache in der *Befchneidung, ı Mof. dern waren noch in Mutterleibe; da waren 


77,11. Denn ſolches nicht thun, wenn wir wir geboren, das ift, vechte natürliche und 
Fünnen, wäre nichts anders, denn eine Ver⸗ 
achtung goͤttliches Worts und Ordnung und den, in Adam verdammet. Darum beduͤr⸗ 
sieng das Urtheil GOttes recht; wie vonder |fendie armen Kinder auch in Mmerleibe, daß 
Beſchneidung gefagt v. 14: Des Rnäbleins |fie mit dem Heiligen Geift durch Ehriftum an⸗ 
Seele, welches nicht befchnitten wird, derweit geboren werden, die wir jest Davon res 
foU ausgerottet werden von feinem Dolt, den, die zuvorhin durchs Fleiſch aus Adam zur 
Und von der Taufe: Wer nicht wiederge- 





lebendige Menfihen, mit Leib und Seele wor⸗ 


7 


Verdammniß geboren find, das iſt Menſchen | 


boren wird aus dem — und Heili⸗ mit Leib und Seel in Mutterleibe worden, 


- gen Beift x. Joh 3, md Finnen nicht felig werden ohn CHriſto, 


49. Ob du aber * Pwolleſt fagen: Die | welchem wir nach feinem Wort die Kinder 3 


Schrift fagt Eph.2,3 1 Wir werden alle 
geboren Rinder des Zorns, tie Fünnen 


jutragen. 
so. Hie til ich dir eine Frage vorlegen; 





denn die ungebornen ‚Kindlein in GOttes | antworte mir recht: Wenn ich ein ungesaufe ⸗ 


Gnaden von Chriſto angenommen werden? ter Heyde oder Juͤde waäre und gefangen 
tem, CHriſtus ſagt Joh 33 Was aus unter den Türken, da ich kein Waſſer koͤnnte 
Steifc) geboren iſt, das ift Steifch ihr bekommen, wie man denn etliche zu tode laͤſſet 
muͤſſet anderweit geboren werden wie hungern und’ durſten. Es waͤre aber ein 
kann denn durch den Heiligen Geiſt ander: Ehrifte mit gefangen in derfelbigen Noth, 


weit geboren werden, der noch nicht ausdem und er hübe an und predigte mir Chriſtum; 


der Heilige Geift aber Fame Damit in mein 


_ Biefäpegeboren iR?- Go antiotte ich St. Sen 








: 32* XV. Johann Bugenbagen, Pommers, Auslegung, des 29.Pfalms. 233° 


. Herz, daß ich dem Evangelio gläubete. Aber Jauch derfelbigen Kinder das Himmelreich, 

dieweil ich auch hörete , daß ich auch ſollte das ift, ſie werden von Ehrifto angenommen, 
mit Waſſer getaufer werden, fo begehrte ich nach feiner Zufage getaufer mit dem Heiligen 
von Herzen, daß ich nad) Ehriftus Befehl Seift, haben in Ehrifto Vergebung der 
möchte getauft werden, mit der ABiedertaufe. Sünden, den Heiligen Beift, und das ewige 
Sollte ich verdammt feyn, darum, daß ich Leben. Was ſollte fonft anders heiſſen das 
kein Waſſer haben Fann? Sollte mir nicht Himmelreich? 

fr CHriſtus daran ich glaͤube, Pergebung| 53. Das GOtt auch beweiſet hat an St. 
der Suͤnden und das ewige Reben feyn, weill $ohannes Baptiſten, welchen er annimmet, 
ich die Waſſertaufe nicht verachte, fondern|heiliget und täufet mit dem Heiligen Geiſt in 
begehre ſie von Herzen? Fa lieber, in den] Mutterleibe, £uc, ı, 44. der nachmals anfaͤ⸗ 
Noͤthen taͤufet Chriſtus ſelbſt mit feinem Hei⸗ het aus GOttes Befehl, Luc. 3. andere Laute 
-figen Geiſt, durch den Slauben, mie Pe⸗zu täufen,, ja Chriſtus felbft wi von ihm 
trus faget von den Henden, die ben Heiligen getaufet ſeyn. ABer hatte den Taufer zuvor, 
Geiſt empfiengen, ehe fie getauft worden, im!hin mit Waſſer getäufet ? 
Haufe Eornelii, Apoftelg.ıs,s: BGOTT| 54.Dieheillofen Wiedertaͤufer fehen nicht, 
' veiniget ihre Zerzen duch den Blauben. daß das Wort und Zufage Durchs Predigt: 

"st. Iſt das wahr, warum follte aud) nicht amt in der Chriſtenheit, und der Chriſten 
gelten diefen ungebornen Kindern,Die wir nicht Gebet auf die Zufage , fo kraͤftig ſey, und 
taͤufen Eünnen, und tragen fie doch CHriſto daß man fo wol kann Ehrifte ein ungeboren 
zu mit unferm Gebet auf feine Zufage, laſſet Kindlein zutragen, als ein gebornes. tem, 
die Rinder zu mir Eommen 26? Unfere ſie fehen auch nicht, wie herzlich Chriftus fich 
‚Kinder find vor ihrer Geburt nicht mehr ver der Kinder annimmet, die ihm zugebracht 
bunden zur Taufe, denn der den Kinder|werden, und begehret und fordert von uns, 

zur Befchneidung vor demachten Tage, und daß wir ihm die Kinder follen zutragen : D 
ſind doch nicht ohne Die Taufe Ehrifti, wel⸗ wie herzlich oft hat er,da er noch hie auf Erden 
eher taͤufet mit dem Heiligen Geift, fo wir gieng, die armen Kinder angefehen, und bat 
ſie ihm zutragen, auf feine Zufage, mie geslihn- jammert der Kinder und des ganzen 

fager, denn ohne CHriſto ift Fein Himmels Imenfchlichen Geſchlechts Fall und Ver⸗ 
— * oder Seligkeit. dammniß. 

"52. Die Wiedertaͤuſer machen Ausfluchti ss. Daß er aber alfo ift gefinnet heweſen, 
md ſagen: EHriftus fager nichts von der ſund noch ift,hater wohl bemeifet mit der That. 
Daufe da er von. den Kindlein fagt. Aber Er iſt Menſch toorden, und hat uns erloͤſet 

ChHriſto ſey Dank in Ewigkeit, der ung ſol⸗mit feinem theuren Biut; ; er it aber. nicht 
che Zuſage von den Kindlein hat gegeben, ohn ſallein groß worden um der Groſſen willen x 
Anhang der Taufe, daß wir dieZufage auchifondern auch ein Kind, daß auch die Kinder, 
Einnen annehmen: für unfere Kinder, die noch die ihm werden sugebracht, follen feine Mitge» 
ſind in Mutterleiber "Er fagt ſchlecht: derjnoffen ſeyn. a, er iſt auch in Jungfraͤu⸗ 
Kinder, die mir werden zugetragen, ift dasllichem Keibe getragen, daß auch die Kindlein 
Simmelveich. Nun koͤnnen wir auch die im Mutterleibe, die ihm werden zugebracht, 
Kindlein in Muttevleibe Kal mit unferm Holen feine Mitgenoffen feon, wie Sea. 9,6: 
ehrt iteagen; wie beſagt. Darum iſt — ſtehet geſchrieben; Uns iſt ein 





Rind B 


\ 


in Ewigkeit; wie hie der Text Elar ſaget. der Väter (da Paulus von fagt,aleunfere 


234* XV. Tobann Bugenbagen, Pommers, Auslegung des 29. Pfalms, zz,F 
Kind geboren ꝛc. Was heißt, uns? ch ſaget Yom. 3,03: Hie iſt kein Unterfchied, 
meyne ja, es heiſſe uns Menſchen, wie im ſie find allzumal Suͤnder, und mangeln 
Sombolo Niecaͤno wird geſungen: Qui pro- |des Ruhms, den fie an GOTT haben 


pter nos homines&c, Ein unfinnig Menſch ſollten zc. 


fchen find, geboren aber ift Chriſtus, nicht al ‚alle Leute, Die zu &hriftofommen. Es kom⸗ 
kein wenn er zu Bethlehem indie Krippen ge 
teget wird, fondern auch, mie gefagt, im ihm zugstragen werden, mie er felbft faget: 
Mutterleibe, wie der Engelfagt Matth. 1. laſſet die Rindlein zu mir fommen:c, Und 
v. 20: Das in ihr geboren ift, das ift vom ſpricht Fohann. 6,37: Alles, wasmir mein 
heiligen Geiſt. Vater giber, das kommet zu mir, und wer 

6. Eine verderbliche Suͤndfluth erſaͤufet zu mir kommet, den werde ich nicht hin⸗ 
nicht allein die Groſſen, fondern auch aller» aus ftoffen x. Diefe alle gehören in diefe 
meift die-Fleinen Kinder, ja auch die Rinder in heilſame Suͤndfluth, in Tempel GOttes, von 
Mutterleibe. Alſo gehet auch diefe fekge|Ehrifto angenommen, wie er auch von den 
Suͤndfluth uͤber ale, junge undalte Leute. Fa, |Rindlein faget: ſolcher ift das Himmels 
faget ein Spötter, Kuͤhe und Pferde erfaufen|veich, Die drauffen find und zu Chriſto 





mag fügen, daß unfere Kinder nicht Mens) 57. Indem Tempel oder Reid) Ehriftifind - 





men aber. auch zu ihm Die Eleinen Kinder, die | 


auch in einer verderblichen Sundfluth, folten |nicht Eommen „ diefelbigen gehet diefe felige . 


auch Kühe und Pferde gehören in dieſe ſelige Suͤndfluth gar nichts an. 
Sindfluch der Taufe? Lieber, Motte nicht,| 58. tem, St. Paulusı Cor, am 10. Cap. 


wir find mit GOttes Wort wohl verwahrlo. 1. 2. ſaget: Unſere Väter find alle $ 


vet und verficher. Der Palm, oder der durchs rothe Meet gegangen, und find 
Syeilige Seiftim Pſalm, weiffaget nicht, daß alle unter YIofen getauft, mit der Wol⸗ 
diefe heilſame Suͤndfluth in den Kuͤhſtali 9 |Een und mir dem Meer ꝛc. Lieber, fiche 
höre, fondern nirgend feyn werde, denn im wohl zu, was Paulus fager, ob er auch Die 


Tempel GOttes, das ift, im Reich Chriſti, Rinder ausſchlieſſe wenn er faget: alleuns 


da jedermann GOTT Ehre ſaget, da der ſere Vaͤter ſind alle in Moſe getauft. Da 
HErr Chriſtus wird ſitzen und bleibt Koͤnig ſie durchs rothe Meer giengen, da waren viel 


Alſo, daß man hie nicht kann verſtehen eine Vaͤter ꝛtc.) noch Kinder, ja ihrer viel wurden, 
verderbliche Suͤndfluth, ſondern allein eine als die kleinen Kinder, auf den Armen hin⸗ 


Snadenfundfuth, im Tempel Gltes , im durch getragen, Dazuauch viei der Vater wa⸗ 


Himmelreich, da die Leute mit der Suͤndfluth ren noch in Mutterleibe , und wurden alſo 


nicht getödtet find, fondern fie werden lebendig |hinducch getragen noch umgeboren. Satraum, | 


und felig gemacht; da der alte Adammit fei die Kinder, geboren und ungeboren, die durche 


nen Sünden und Tode erfaufet iſt, und die rothe Meer wurden getragen nd geführet, r 


Leute neu geboren, ohn Stunde in Chriſto JE⸗ find eben Die Väter, Die nach vierzig Fahren 


fi zum ewigen Leben; da die Leute (Die zuvor» ins verheiffene Land kamen ; die Männer, 


Yin gottlos und verdammt waren, und von die aus Egnpten waren erloͤſet, kamen alle 


GOttes Gnade und Barmherzigkeit gar um in der Wüften, ohne Joſua und Caleb; . 


nichts wußten,) GOtt loben und preifen, und |fie fahen das Waſſer und den Tod (weil 


—— 


immerdar ſagen ihm Ehre, wie St. Daukıs Pharao ihnen folgete,) hinten und vorn und 


—— 


236* XV. Johann Bugenhagen, Pommers, Auslegung des 09. Pfalms. 237* 


zu allen Seiten: noch mußten Klein und 
Groß, geboren und ungeboren, hindurch, 
durch ſolchen Tod und Schrecken, und GOtt 
erloͤſete ſie alſz. Das war GOttes Sacra⸗ 
ment und Wunderthat, wider alle Ver⸗ 
nunft und menſchliche Hofnung: das heiſſet 
Paulus, daß ſie alle getauft ſind in Moſen 
(das iſt, auf Moſis Lehre, welche GOttes 
Wort war,) mit der Wolken und mit dem 
Meer, wie Ehriftus ſaget, mit dem Waſſer 
. und Heiligen Geiſt. | 

59. Hie faget ein Spoͤtter: Sie trieben 
auch Viehe durchs Meer, und Kühe, wurden 
Die auch gekauft? Lieber, die Kuͤhe find nicht: 


met fie herzlich an; wie er denn mit feinem 
Zufagen und Werken wohl beweiſet. Härten 
die Juͤden etliche Kinder nicht in Die Gefahr, 
ins Meer wollen führen ,-fondern fie laffen 
am Lifer bleiben, die armen Kinder waͤren vers 
rathen und verloren geweſt, Pharao hattefie 
aufgefreffen. Neun fie aber hindurch müffen 
aus GOttes Befehl, wie ſchwer es fie auch 
ankommet , nehmen fie mit ſich ihre Kinder, 
und laſſen keinen Menſchen dahinten , und 
GOtt nimmer ſich der Kinder ſowol an als 
der Alten, und weiß von der Wiedertaͤufer 
faulem Geſchwaͤtz garnichts, damit fie fagen, 
die Rinder wiſſen nicht3, haben Feinen Ders 


unfere Väter, Paulus fagt von unfern Ds Iftand ıc. Ach Lieber, laß Doch unfern lieben 


tern. Ja, fagen die Wiedertaͤufer, die klei⸗ 
nen Kinder haben den Durchgang und die 
Taufe nicht verftanden, vielweniger die Kin⸗ 


GoOtt Willen und Verſtand haben, welchem 
es wohlgefaͤllet mit den Kindern, fie arzuneh⸗ 
men, und mit ihnen einen eroigen Bund zu - 


„Der im Mutterleibe, darum ift folche Taufe, |machen. Bon welchen nun Chriſtus ſaget: 
wie Paulus fagt, nichts nuͤtze geweſt. Ach laſſet die Rindlein zu mir kommen ıc. 


du Schwaͤrmer! es iſt GOttes Befehl, es 


62. Zuletzt, will ich das laſſen anſtehen, 


iſt GOttes Werk und Errettung da, noch wie man in der Apoſtelgeſchichte lieſet, daß 
ſagſt du, es ſey ihnen nicht nuͤtz geweſt. Iſt die Apoſtel haben das ganze Haus getauft, 
das nicht nuͤtze, wie die ganze Welt ſiehet, da ſonder Zweifel Kinder mit hinein gehoͤren, 
daß fie SOTZ alſo mit feinem Wort und) allermeift; denn ohne Kinder wird Fein Haus 
Wunderwerk erlöfet und lebendig machet ‚| oder Geſchlechte bleiben. Auch will ic) laſ⸗ 
‚die fonft anders Jung und Alt, Geboren und] fen anftehen die Hiftorien, tie man in der 
Ungeberen, wären vom Pharao jaͤmmerlich Väter Schriften findet, daß die Ehriften 
unmbracht worden? Schwaͤrme dich nicht zu die Kinder getauft haben, von der Apoftel 
BL un io \ 3eiten an, wie in andern Büchlein aft ge⸗ 
1.60. Siehe zu, wasift zuvor in Egypten ges | fchrieben ift. Giehe, ich will Dir weifen, 
ſchehen? = Mofı,aa. Die Kudblein, wel⸗ Croider alle Wiederräufer,) wie fergfültig der 
che Pharao erfäufen laͤſſet, vor dem achten] Heilige Geift iſt geweſen für der Juden und 
Tage unbeſchnitten, find gleich ſowol heilige] Denden Kinder , daß fie auch geboren zue 
Maͤrterer, als die andern nach der Beſchnei⸗ | Gnade und Taufe Chriſti. Eben am Pfinafts 
‚dung erfäufet. Daffelbige müffen wir jaltage, da die Apoftel den Heiligen Geift em⸗ 
auch befennen bon den Kindern, melche Hes| pfangen hatten, daß das Evangelium follse 
rodes lieſſe tödten, und um Chriftus twillen | ausgehen in die ganze Welt datrit Petrus 
unmbringen ꝛc. Matth. iß. jauf, volldes Heiligen Geiftes, mit der er⸗ 
61 Laß die Schtwärmer fahren, GHDte|ften Predist, und prediget von Ehrifto und 
hat die Kinder ſonderlich lieb, und verfchaffer, feiner Taufe, den üben, aus dem So 
daß fie. ihm werden zugetragen, und er nims er vergiffet aber da auch nicht unfer, * 


da gedacht hat. 


® N . D 1 36 
Re ee ine — — — u * Ay 
038* XV. Johann Bugenbagen, Pommers, Auslegung des 29.Pfalms- 230% 
Heyden geboren find, wie unſer auch Derihätten Die Juden bisher eine foldhe. Kirche 
ottes gehabt, und waren ein folchee 
63. So faget Petrus, wie geſchrieben BolE GHites gewefen, da nicht allein Die 
 fießet Apoftelg. 2, 38. faq. Thut Suffe, und|Scoffen SDites Volk waren, jondernaudy 
iaß fich ein jeglicher taufen auf den % Tar;die Beinen Kinder, mit welchen GOtt einen 
men IEſu Coriſti, zur Vergebung der Bund mache, daß er ihr Son mitte 9 
Sünden, fo werdet ihr empfaben die Ba; |feyn 2c. wie zuvor geſagt. Denn die kleinen 
De des Heiligen Beiftes. Denn enerund| Kinder waren auch Abrahams Samen, und 
euer Rinder ift die Verheiſſung und al⸗GOttes Verheiffung lautet auf Abraham 












ler, die ferne find, welche GOtt un⸗ und feinen Samen. 
fer HErr, herzu rufen wird ıc. Gohat| 66. Wenn nun Petrus, oder ein andrer 
auch Joel geſagt: Es follgefcheben, wer Apoftel, am Pfingſttage, oder darnach, 
des HBErrn Namen anrufen wird,. der|hätte zu den Füden geſagt (wie Die Wieder⸗ 
fol erretrer werden. ' Denn auf demjtäufer): Lieben Leute, thut Buſſe, undlap 
Berge Zion und zu Jeruſalem wird eine ſe ſich ein jeglicher taufen auf den Namen 
sErrettung feyn, wie der HErr verheiſ⸗ Ef EHeifti zur Vergebung der Sunden, 
jen bat, auch bey den andern ubrigen,|aber eure Eleine a Pr 
die der HErr berufen wird. merden auf den Namen JEſu EHrift‘, zur 
64. Da hoͤreſt du ja in der erſten Pre) Vergebung der Sünden; fondern diefelbir 
digt, da das Evangelium in Die ganze Welt gen follen in ihren Suͤnden bleiben, ven ” 
ſolite ausgehen, Daß der Heilige Geiſt ſelber dammt, und gerechnet unter des Teufels 
mit ausgedruckten, unzmeifelhaftigen WWor-!DolE, bis fie auferwachfen, und zur Ber ⸗ 
ten die verheiffene Seligkeit in CHriſto auch| nunft Fommen : was mollten doch die Züs 
‚ zufaget und fpricht: Denn euer und euer den geantworter hen? 044 
Rinder ift die Verheiſſung, und aller,| 67. Sie haͤtten fret lich geſprochen: Was 


die ferne ſind, (das iſt der Heyden, Eph.2 |twird uns nun fuͤr ein Meßias, oder CHri⸗ 








Jeſaia 57.) welche GOtt, unfer HErr, mit|ftus gepredigt? Coll amfere Urfache © | 
dem Soangelio herʒu rufen wird. Ginds)diefem CHriſto geringer und Ärger tverden, | 
unſere Kinder allein, die aufgewachfen find ?|denn wirs bisher gehabt haben? Harms 7 
Mein zwar, es find auch unfere Kinder, die doch unſer Mofes, und alier Propheten ” 
noch in ver Wiegen liegen, ja die noch von Schrift und Prediger gemeiffagt und vers 
















uns gezeuget, und in Mutterleibe getragen] Fündiget, daß alle Dingedurch den Me 
werden, Die find unfere Erben. Frage alle|follten mit uns überaus viel beffer m 
vernünftige Menſchen, frage alle Rechte, ſo denn bisher. Bisher, wer von ung 
werden fie fagen, daß es Kinder find; fragelnicht verachtet hat mit feinem Wort, 
CHriſtum felber, fo wirſt du deren: Taffer|dern GOtt gefürcht, und um Gnade 
die Rindlein zu mir kommen, und weh⸗ rufen, der.hat feine Kinder, nah) GH: 
tet ihnen nicht, denn folcher ift das Him⸗ Befehl, GOtt zugetragen, zu beftit 
melreich zc. geit mit der Beſchneidung oder O 
6. Laßt ung anfehen, wie da die Ga- und unfere Eleine Kinder find fo wol 
che ftund. „Petrus, durch den Heiligen! Volk geweſt als die&roffen. Denn 
Geiſt, vedet da mit den Juͤden. Nun aberliſt ihr GOtt gewefen, nach- feiner 3 


Fl . 






PEN 


—— SR SERIEN — 
240% XV, Johann Bugenhagen, Pommers, Auslegung des 29. Pfalme,  241* 
hat fie geheiliget mit Vergebung der Sun ‚mehr Teufel, denn heiliger Engel in unfern 
den, von welchen frehet I. cı, 7: Siehe, Häufern haben: da erden wir ung bemuͤ⸗ 
ich bin aus ſuͤndlichem Samen gezeusthen, fehleppen, wiegen, faugen mit unfern 
get, und meine Mutter hat michin Sun, | Kindern, des Teufels Gliedmaſſen. Was 
den empfangen. Ja wir habens auch will uns das für ein Weſen werden? Ja 
nicht gehalten, daß unfere Kindlein, diever- |traun, wir haben uns durch folchen Mef 
ſtorben vor der Zeit der Befchneidung oder|fias, wie ung nun gepredigt wird, wohl ge⸗ 
‚Dpferung, follten verloren feyn. Denn fielbeffer. 
waren Abrahams Samen, welchem GDt-] 69. Sage mir, wer da Fan, was doch 
‚tes Berbeiffung zugehoͤrete, und hatten GOt⸗ die frommen Juͤden anders wollten oder 
te8 Bund nicht unterlaflen, i Moſ. 17. Denn|konnten gefagt haben, wenn Petrus, oder 
wir harreten mit denfelbigen Kindlein auflein andrer Apoſtel, wie geſagt, da gepredis 
Die Zeit der Befrhneidung oder Opferung, get hatte: Bisherhabt ihr GOtt auch die. 
- and wollten nichts an den lieben Kindlein]Kindlein jugetragen, das fol nun forthin 
verſaͤumen, was GOtt uns befohlen hat.Inicht mehr gefchehen. Pfuy dich an, du 
Dieweil aber Die Kindlein bie zu der Zeit} roiedertäuferifcher Teufel. Nein, nein, der 
nicht Iebeten, brachten wir fie doch GOtt Heilige Heft in Petro weiß wohl, und ſagts 
zu, mit feiner gnädigen Berheiffung, die er|beffer aus dem. Propheten Joel c. 2,28: 
- zugefagt bat dem Samen Abraha, und be-|Euer und euer Rinder iſt die Verheiſ⸗ 
fahlen in GOttes Gnade und Barmherzig⸗ fung. GOtt ſey gelobet. 
Eeit ſolche Kindlein, auf feine Zufage, und] 70. So tollen wir Heyden, die wie 
auf den zukünftigen CHriſtum, welcher uns CHriſtum mit dem Glauben amchren, 
sugefagt war, davon wie Meßias BolEroar |felhe Gnade ChHriſti auch haben mit uns 
ven, und warteten auf ihn, daß er kommen ſern Kindern, die wir CHriſto zutragen, 
füllte, und alles mit ung beffer machen, nad) nichts geringer, Denn Die Juͤden. Denn in 
Gottes Zuſage und Verheiſſung. Mit Chriſto iſt Fein Juͤde, noch Grieche, 
ſolcher Weiſe waren auch die kleinen Kin«|bier iſt kein Rnecht, noch Freyer, bier 
der bey uns GOttes Volk. sit kein Rnabe noch Weib ic. Gal 3,28. 
68. Was prediget man ung aber nun? Seyd ihr Heyden, CHriſti, fo ſeyd ihr ja 
Daß die Sroffen fich follen taufen laſſen auf Abrabams Samen, und nach der Verhe iſ⸗ 
den Namen ZEfu EHrifti, zur Vergebung |fung Erben. Und Petrus vedet auch bald 
der Sünden: unfere Kinder aber follen in|von uns Heyden, denn er faget nicht aflein 
‚ihren Stunden bleiben, und feyn des Ten |ju den Zuden: Kuer und euer Kinder ift 
fels Volk, bis ſie aufwachſen, aroß und ver- [die Verheiſſung; fonderner thut auch bal⸗ 
ſtaͤndig werden; fterben fie aber zuvor, ſo de darin: unddte Derbeiffung ift auch al 
moͤgen fie zum Teufel fahren. Und folcher]ler , die nach ferne find, welche GOtt, 
Predigt nach wirds mun fürder gefthehen, |unfer HErr, berzurufenwird, ohne Zwei⸗ 
daß in unfern Häufern, wenn fchon Vater) fel auch ihre Kinder, Denn die Süden fols 
- und Mutter GOttes Volk find, fo werden] len und müffens ja nicht beffer haben in 
Doch unferer allerliebften Kinder fünf oder) EHrifto, denn wir. Solches vedet Per 
fechfe in ihren Sünden und Verdammniß trus auch aus dem Joel, der alfo ſaget von 
- des Teufels Volk feyn. Da werden wir) Zuden und Heyden; Denn auf den Ber⸗ 
Lutheri Schriften 21. Theil, a : ge 









\ XV. Tobann Eee er Pommers, A Dan. Dfaime. - Pre 
gern täufen, fo es dazu Fümmet, Daß wirfie 


242 
ge Zion und zu Jeruſalem (da gehets an, 









. &ef.2.) wird eine Errettung feyn, wie|täufen koͤnnen; und CHriſtus nimmer fie 
der HErr verheiſſen bat, auch bey den ſauch an, nach feiner Zufage: Alles, was 






andern Übrigen, die der HEre berufenlihr bitter, ſoll Ja ſeyn. Item: Laſſe 


wird; das ſind die Heyden, welche Jeſaias, die Kindlein zu mir kommen, - tem: 


Petrus und Paulus ſagen, daß fie ferne 


Der zu mir koͤmmet den ſtoſſe ich nicht 
find geweſen, ferne von GH, nicht GOt⸗ 





hinaus, Wenn fie CHriſtus annimmet, 


tes Volk, wie die Juͤden, Rom 9, 4. %.|Db fie nicht Fommen koͤnnen zur, Maffertaus 3 
Mit folcher Mennung von den Kindern, und fe CHriſti; denn CHriſtus täufere fie mit 


5 


mit den Berbeiffungen GOttes, durch Mo, feinem Heiligen Geiſt, wie er täufete die 
fen und die Propheten yugefagt und durch Kinder, nicht mit ‚der Waſſertaufe, Die er 
die Apofteln geprediger, ſtimmet CHriſtus, (wie im Eoandelin ftehet,) annahm, herʒet 


und ſpricht: Laſſet die Kindlein zu mir und ſegnet, und ſprach: Solcher ift das Ä 


Fommen, und wehret ihnen nicht ıc. Simmelceich, Lieber, iſt dag Himmelveih | 
71 Diefes alles habe ich gefaget von die⸗ ſihr, fo find ſie wohl gelaufet, frey von Suͤn⸗ 
fer heilſamen Suͤndfluth der Taufe, von den, und ewig in Chriſto ſelig. bee 
allen, die im Tempel EHrifti find, das iſt, 
in der Chriftenheit, Kirche oder Reich Chri⸗ man die Leute CHriſto auf den Armen und 
ſti, darin ihm jedermann Ehre faget (wie] Schultern zutrage, wie Die Kindlein da 
bie der Palm mit Elaren Worten weiffa- wurden zugetragen, davon die Evangeliften 

t,) mit ihren Kindern, geboren und unge: |fchreiben; wie der Gichtbruͤchige ward Chris 
en, fü fie diefelbigen Rinder EHeifto zus 









Bergebung der Stunden, Heiligung oder mand zubringen oder zutragen. Mein, wir 
Seligkeit. Kein Menfeh kann felig wer⸗koͤnnen auch ChHriſto Leute (Groſſe oder . 
den, fondern muß ewig verloren und ver-|Kleine) in der Noth jubringen oder jutras 


dammt bleiben, der nicht u CHriſto fommt.|gen, mit unferm Gebet. Wie man denn 
Alles aber, was zu Cärifto Eommer, wielfiehet-in den evangelifhen Hiftorien, als 
er ſelbſt faget Joh.6, 37. das ſtoͤſſet er nicht Matth.8,7. Daliefeftdu, das der Haupte 9 
binaus. Cs Fommen auch zu E-Hrifto die mann (welches Glaube fehr gelobet ward,) 


Kleinen Kindlein, die ihm zugetragen mer: 
den. Wie er denn faget von den Kindlein, 
Die ihm wurden zugetragen: Laſſet Die) Knecht daheim im Bette liegen, will auch 


EHrifto feinen gichtbruͤchigen Knecht mit 


Kindlein zu mir kommen, und wehret dazu nicht, daß CHriſtus dahin komme; e 


ibnen nicht, denn folcher. (nicht der Juͤ⸗ und EHriftus nimmet auch alfo den Knec 


den oder Türken Kinder, fondern diefer Kin an, wiewol er leiblich und fichtiglich nicht? * | 


der, die mir werden zugekragen,) iſt das 
” Zinmeireich. 
72. Zugetragen aber werden auch Chri⸗ zur ſelbigen Stunde, wie er auch die Kinder 
fio, und kommen zu CHriſto mit unſerm ſelig ſpricht, die ihm zugetragen werden, 
Gebet, die Kindlein, die wir doch nicht tau⸗ und fast: folcher ift das Simmelreich. 
ui — und wollten ſie von ms 74 * 4,50, WE: u ka Se ' 


zu hm Eommet- Das berveifet Die That, 


to zugetragen auf einem “Bette, gleich ob 
en Denn ohne CHriſto ift keine ſ man gar nicht anders koͤnnte EHrito je 















dem Gebet zubringet, und läffet doc) den 


Denn EHriftus fpricht den Knecht geſund | 


⸗ 


73. Cs iſt nicht allzeit vonnoͤthen, daß 





4 
* 
Kir 


3 
i 





ar XV. Johann Bugenhagen, Pommers, Auslegung des 29. Dfalms. 245* 


nicht will hinab gehen zu des Königifchen|de nicht erfennet wird in EHrito, Wer 
Sohn, und machet ihn doch bald mit dem nicht Das Reid) GOttes annimmer, tie 


Wort gefund. Damit er ſtark zu verfte- ſoiche Kindlein, die EHrifto werden zuge 


. jungen Kindlein, die wir ChHriſto jutragen, 


x 


hoch und werth halten. Die Verheiffuns 


zu taufen und zu wafchen von allen Sun: 


hen giebt, daß die auch zu ihm Fommen, tragen, der wird nicht hinein kommen, 
und werden von ihm angenommen, die ihm|fpricht CHriſtus. ; 

allein mit dem Gebet werden zugetragen. | 78. tem, ift das nicht auch eine ſtarke 
76: Warum follten wir denn auch unfere UND Hare Berheiffung C-Hrifh, bie uns nicht 


ungebornen Kindlein mit unferm Geber Chr, kehlen kann, Joh. 6, 37: Alles, was mir 


2 Mi «mein Vater giebet, das kommet zu mir, 
fto nicht zutragen? Wir wollen ſie gern taͤu 49 ner su mir kommet, den werde ich 


fen, und auch EHrifto mit feiner Taufe zus”. ' 
tragen, ſo es uns wird möglich feyn, und — hinaus le a kommen die 
verachten die Taufe gar nichts, welche wir Kinder auch zu E-Hrifto, Die ihn werden zus 
A : es er n. fast R an ftoffet 
ray ‚er fienicht hinaus, fondern laͤſſet fie ing Hims 
gen CHriſti find ſtark und gewiß, daß Die melveich gehen. Denn er fagt — 
cher iſt das Himmelreich 
79. Ob es aber kommet zur Noth, daß 
wir ſie ihm nicht anders koͤnnen zutragen, 
denn mit unſerm Gebet, die wir doch gern 
wenns moͤglich auch CHri⸗ 
I, * o zutragen in der Taufe: ſo ſollen wir 
den mit ſeinem Heiligen Geiſt, obs ſchon zu doch wiffen, daß fie EHriftus annitmmet 


der Noth Fame, daß mir fie nicht täufen Aid 
Eönten, wie er feinen Täufer Fohannes zu,, fer Glaube ſey auch, wie ſchwach erfen,) 
um feiner Zufage willen, da er uns ſchwoͤ⸗ 


zu CHriſto gemißlich Eommen, von CHri⸗ 
jto werden angenommen, und find felig. 
Denn er faget: Laffer die Rindlein ıc, Er 
wird fie, wenn er fie annimmet, wol wiſſen 


vor ſelbſt taͤufet in Mutterleibe, mit feinem vet: OOabrlich ich fage euch, alles, was 


‚Heiligen Geiſt. ibr bittet in meinem Nan i 
N. NS ven ıc. Wir 

‚76. Er ift nicht allein geoß toorden nach ofen aber bitten nach feinem Willen, 
feinem Fleifch, gleich ob er allein wollte die ie Johannes in der ı Epiftel c.s,12. fagt, 
Aufgewachſene annehmen, fondern er ift Nun ift gnug bewährt, daß EHriſtus Mils 


auch ein Eleines Kindlein geboren, ja auch in fe fen, und daß er es wolle haben, daß man 


Mutterleibe getragen, Daß aud) folche Kind-|yie Kindlein (welchen er gleich morden i 
lein, geboren und ungeboren, feine Ditger,, ihm ne en foriche ar Matth 
noſſen füllen pn, fo fie zu ihm kommen das 14: Es ift vor eurem Vater im Sims 
üft, fo fie ihn werden zugetvagen. Denn mei nicht der Wille, daß jemand von 
er fpricht ihnen Vergebung der Sünden, dieſen Rleinen verloren werde, 
und das ewige Seben zu, da er fügt: Sol. go, Und ob jemand möchte fagen: Chri 
her iſt das FAIMIEIEEIKD. © ſtus redet da von gebornen und groffen Kin⸗ 
77. Das ift ja eitel Gnade mit dem dern; der foll wiffen, daß die ungebornen 


h Kindlein, und Fein Werk oder Verdienſt: Kinder auch verlorne Schafe find, nemlich 


es laͤßt ſich nicht difputiven vom Verdienſt in Sünden empfangen und verdammer. 


und Werken, wie die. gottloe Vernunft Darum bringen wir fie zu EHrifto, ihrem 


thus, da Fein Glaube ift, da GOttes Gna⸗ Seligmacher, welcher für alle Leute geftors 


(D) 2 ben. 


Y2 


N * 


Axohann Bugenbagen Dommers, Auslegung des 29. Dfalms, 








ben iſt der will fie haben, und ſpricht ihnen Laſſet die Rindlein zu mir. ven omn 
das Himmelreich zu, das, iſt, Vergebung Die ungebornen Kindlein find *— ind⸗ 
der Suͤnden, den Heiligen Geiſt, und das lein: Alles, was ihr bittet, das ſoll J⸗ 
ewige Leben, Da find fie von CHriſto ſeyn ꝛc. Das su mir —— das ſtoſſ 
ſelbſt getauft und gewaſchen von allen Suͤn⸗ ich nicht hinaus ic. —9— 
den, aus des Teufels Reich genommen, und| 84. Damit wir auch. weiter zu serftehen A ; 
in das Himmelveich geſetzt. | geben ‚daß die Kindlein, EHrifto seonlert 2 
81. Solche Lehre von den Kindern, ge und von EHrifte angenommen, auch och oͤ⸗ 
boren und ungeboren, welche Leute find, ven mit ihrem Leibe zur feölichen Auferfter 
das ift, Leib und Seel haben, die in Adam hung. Denn St. Paulus Roͤm. 5,18, fr ⸗ 
verloren find, Nöm.,s. halte ich für wahr.Iget: Wie durch Eines Wenfehen Sim ⸗ 
Denn fie iſt GOttes Wort, und EHri |de die Derdammnigüber alle Mienfchen J 
ſtus gnaͤdige Verheiſſung, und erbiete mich, kommen iſt, (die Kindlein, die in Mutter⸗ 
daß ich Die Lehre verantworten will, fo je,|feibe leben, find auch Menfehen, i ja dakom * 
mand fie wird anfechten und tadeln. DiensImen alle Menfchen ber,) alfo rauch ducch 3 
fehenlehre und Meynung ſoll nichts gelten) Eines (CHriſti) GerechrigkeitdieRech ⸗ 
wider folche Wort und Zufagen EHrifti,fertigung des Lebens über alle Wiens 
damit den Kindlein die Seligkeit wird zuge ſchen kommen. Die Kinder, die in Mut- 
ſprochen. >; terleibe leben, ſind auch Menfchen, ohne 
82. Darum ſollten wie Chriſten die — I auch in der Zahl aller Menſchen, 
Kindlein, die wir gern wollten taufen, und die auch die Rechtfertigung des Lebens krie⸗ 
koͤnnen nicht, (als die noch nie geboren find, | sen, fo fie EHrifto werden zugebracht. 
und doch in Mutterleibe leben, oder. fonft Denn er fagt: Solcher. ift das Simmel- 
in der Geburt umkommen,) nicht bearabenlveich, Und obn CHriſto iſt keine Selig⸗ 
an andere Orte, da man die Chriſten nicht keit. 
hinbegraͤbet. Damit wir bisher bedeut ba-| 85. Desgleichen ſaget auch St. Paulus 
ben, daß ſolche Kinder verloren find, -twielı Cor. 15, 20: CHriſtus iſt auferſtanden 
man uns gelehret hat. Sondern wenn wir|von den Todten, und der Erſtling wor⸗ ö 
fie CHriſto zugebracht, geopfert und befoh⸗ den unter denen, " die dafchlafen; ‚(melcher 
Jen haben mit unſerm Gebet, nach der Leh- in Mutterleibe ift Menſch, und ein kleines 
re und Fiaren Berheiffungen CHriſti, wie Kindlein worden,) fintemal durch Kinen 
du gehoͤret haft: fo ift billig, daß mir fie als Menfchen (Adam) der Tod, und duch e; 
Chriſten begraben, damit wir befennen,| Einen Menſchen (EHriftum) die Auferz 
daß wir glauben den ftarfen Zuſagungen ſtehung der Todten kommet. Denn 7 
EHrifti, der auch im Mutterleibe ein Kind⸗ gleichwie fie in Adam alle fterben, (au 
lein worden it, und Johannem Baptiſtam die Kinder, die in. Murtterleibe Ieben,) alfo 
in Mutterkeibe angenommen, und mit fei-) werden fie in Chriſto alle lebendig gw 
nem Heiligen Gert alfo getauft hat, daß er macht werden, auch Die Kinder, die Chris 
nachmals nicht mehr, oder anders getaufet, fto werden zugetragen, und alſo zu ihm vo 3 
auch die andern mit Waſſe er taufen ſollte/j ja; men x. F 
CHriſtum felber. 86. Was aber vor Ceremonien übert 
8Die ßeßgeimeen ſind, wie oſt geſagt · ſem mom zu halten fin nd, wie Biel 


5 










#. 
ı 


—— 


248* XV, Johann Bugenhagen, Pommers, Auslegung des 29. Pfalme, 249 


dazu klingen, oder fingen fo, das wird ei len ihren Suͤnden, wie St. Paulus ſagt 


ne jegliche chriftliche Gemeine wol wiſſen Eph.5, 27. Cchriſtus hat feine Gemeine 
Denn ic) höre, daß ſich etliche Pfarrherren |gelieber, und bat ſich ſelbſt für fie geges 
und Praͤdicanten daruͤber zanken und ha-|ben, auf daß er fie beiliger, und har fie 


dern. Welches doch frey iſt, fonft oderigereiniger durch das Waſſerbad im 


Wort, auf daß er ſie ihm felbft zurichte 
eine Gemeine, die herrlich fey, die nicht 
dertäufer: aus welcher Kirchen oder Ge: habe einen Flecken oder Runzelm, oder 
meine CHriſti fie herfummen. Denn fie deß etwas, fondern daß fie heilig fey, 
hauen glatt ab die Gemeine, oder Chriſten⸗ und unfträflich, - — 

beit EHrifti, welche bisher von der Apoſte! 9. So wird CHriſtus mit dieſer Suͤnd⸗ 
Zeiten bis auf uns kommen ift, damit, daß fluth in feinem Tempel, das iſt Kirchen 
fie verwerfen die Kindertaufe, heiſſen uns oder Himmelreich regieren, und Koͤnig ſeyn 
ungetaufte Henden, und verdammen und ewiglich. Die Juden dürfen keinen andern 
verlengnen die Kirche oder Ehriftenheit, als Meßias gervarten. Der Antichrift mit feio 
die bisher nicht geweſen fen, und heben an nen Pfaffen und Mönchen ſollen ung Feine 
allererft nach anderthalb taufend Fahren ei⸗ andere Gerechtigkeit machen. Die Wie⸗ 
ne Kicche, oder Chriſtenheit, Die zuvor nicht dertaͤufer ſollens auch nicht andern. Diefe 
gewefen ift. Wer hat fie das geheiften Afelige Suͤndfluth foll gehen über Groſſe und 


anders, mit chriftlicher Weiſe zu machen. 
87. Ueber dieſes alles fragen wir die Wie⸗ 





- Der leidige Teufel. Da fieheft du, was Kleine, die zu CHriſto kommen, in feinen 


iſt, er vegieret ein König in Ewigkeit. 


Matth. 16,10, 1r, 


glich Koͤnig ſeyn, auf Daß er fein Volk in 
feinem Tempel gnadiglich abwaſche von al- 


fie fuchen. Das wollen wir ihnen nicht ge⸗ Tempel, Ja, GHDtt felbft will ſolches nicht 






ſtatten. Solche Pforten der Hoͤllen muͤſſen aͤndern oder wandeln. Dieſe ſoll das letzte 


Abendmahl ſeyn, da alle Leute zu geladen 
find, mit dee Predigt des Evangelii: Wer 
'glaubee und getauft wird, ꝛc. Dabey 
ſoll es bleiben. Der Füden Beſchneidung 
und Goftesdienft ift gewandelt, dieſes aber 
foll nimmermehr gewandelt werden. 


nicht überröältigen die Gemeine ChHriſti, 


Und der Here fist ein König ewiglich 

- Der HEır wird feinem Volk Kraft 

geben, ; 

88. Es iſt zuvor geſagt, daß dieſe Suͤnd⸗ 
fluth, die CHriſtus als ein Koͤnig zu ſeinem Kraft geben. CHriſtus, der Koͤnig, wird 
Regiment anrichtet, ſey eine Gnadenſuͤnd⸗ 
fluth. Denn der Tert und die Weiſſa⸗ 










umbringen mit dieſer Suͤndfluth, ſondern 


gung ſaget, daß die wird ſeyn im Tempel ſie erlöfen aus dem Tode, wie er erloͤſete die 


Chriſti, das it, im Himmelreich hier auf Kinder Iſrael im rothen Meer, und Noah 
Erden, da ihm jedermann Ehre faget. Daſ mit den feinen in der Archen. Er wird ih— 
felbige nemlich, daß da eine gnädige oder nen Kraft geben. Ins erfte, daß fie koͤnnen 
Gnadenſuͤndfluth wird ſeyn, beweifer auch, Kinder Gttes (werden), Joh.i2. Das 
das hier ſtehet: und der HErr ſitzt, das zu auch miffeinem Heiliten Geift will er fie 
ſtark machen wider die Suͤnde, Teufel, 


89. Mit dieſer Sundfiueh wird er eroir) Welt, Cwelche ihnen faft zufesen,) dag fie 


mD3 


/ 


91. Der SERR wird feinem DolE 
fein BolE, das iff, Die an ihngläuben,.nihe 


viel Gutes thun und mit Gedult das Boͤſe 
überwinden, Er wird ihnen Gnade 
















.a50* XV. Jobann Bugenbagen, Pommers, Auslegung des 29, Pfalms. 251 
daß fie viel Gutes ausrichten in geiftlichem | 95. Aber ich antwortete meinem lieben Ba 
und meltlichem Regiment, daß fie bleiven [ter und Herrn: Sch habe in dieſer Schrifl 
bey der Wahrbeitund Gerechtigkeit. Wie | gefchrieben, was mir GOtt gegeben hat, 
denn felches oft in andern Palmen gefagt | mie ichs vorhatte, von den Kindlein; wel⸗ 
J ches etliche wird duͤnken, es ſeh etwas neues, 
92. Dazu, ſpricht er, wird der HErr | Aber ich habe diefer Schrift, von GOttes 
CHriſtus auch fein Volk fegnen, das iſt, Gnaden, das Geleite mit gegeben, und ſie 
leiblich und geiſtlich mit mancherley Gaben | mit GOttes Wort alſo bekraͤftiget daß ein 
verforgen; mit $rieden, Das ift, daß ihnen | chriftlicher Leſer daran wird ein Wohlge⸗ 
wohlgehen wird, alfo, Daß auch das Uebel| fallen haben, und GOtt danken. Leiter ° 
ihnen zum Beten, zu Gluͤck, Heil und Ses| will ich mich auf diß mal in dieſe Sache nicht 
ligkeit gedeyet, Nom. g, 28; Wir wifjen,!begeven. Wollet ihre aber folchen Troft 
daß denen, die GOtt lieben, alle Dinge |felbft auf einen Zeddel fehreiben, nach dem 
zum. eften dienen, die nach) dem Süre| Verftand und Gnaden, euch von GO 
Inesberhfen Find, Se. 2. geben, fo will ich Diefelbige Tröftung mit 
93. Das iſt ja ein gnadiger Koͤnig und | eurem Namen zu meinem Büchlein hinan 
fieblich Königreich, da dem Volke alles ges|fegen. Das that D. Martinus gern, und ’ | 






et 


" geben wird, und das Volkreichlich hier und jchriebe wie folger. 
ewiglich — we I a ee — J— 
rum dem Koͤnig gar nichts geben, denn al⸗ Su SERVER, ——— 
lein Ehre und a “ jr — Grabſchrift —— Lutherin. An⸗ 
liche Gnade. eß ſey GOtt gelobet in a — —3 
Ewigkei REN Befindet fih in dem VIII. Ale. Th. p.ıoo1, und 
Ervigteit, Amen, 5 in un Leipz. Chi p * en * 


94. Da ich dieſes geſchrieben hatte von — Er 
den Kindlein, las es unfer lieber Vater D. D* mio cum Sanctis hic ——— 
— erl 


Martinus Luther, und hatte einen Wohl· .,. 6 a a ee 
gefallen dran, diereil e8 auch feine Cheroürs| _Filis, et hoc ftrato zura quielco meo, 
den mit befohlen hatte, Daß ich folches folte| Filia mortis eram, peccati Iemine nara, 
ſchreiben. Er wollte auch), daß ic) hinzu Sanguine {ed viuo, Chrifte, redemtaruo, 
ſollte — einen Troſt den Weibern, wel / Sail et 
chen eg übel vor diefer Zeit gerathen ift mit| SCH Magdalena Luthern.. 
der Geburt, und meynen, daß fie in folchen as An diefen Ort begraben bin. 
Roͤthen nicht gebetet, und GOtt die Sache] In Ehrift, dem lieben HErren mein, 
nicht befohlen haben. Denn es ift gewiß ‘Ben andern Deilgen ſchlaf ich em, 
mwahr,Cob fie wol auch nicht müßten in folsı Bis daß er auferwecket mich, — 
cher Angft, daß fie beten,) daß fie mit un«| Mir allen Heilgen wundelih. 
ausfprechlihem Seufzen (Mom. 8, 26.)| Des Todes Kind. war ic) geborn, $ 



















‚gebeter baben, und hätten gerne gemulltihr | In GOttes Zorn ewig verlorn, 
eigen Keben daran ſetzen und verlieren, auf| Durch meines HErrn EHrifti Tod, 
daß ihr armes Rindlein getauft hätte moͤgen Ward ich errett aus aller Nord. ’ 
werden ; welches Gebet gnug iſt, wenn fchon ‘Des HErrn IEſu CHriſti Blut, 


Fein ander Geber da if, | Ward mir für allen Schaden gut. R 


Ä 


E ar - i " rar NEHRRRET TER ——— 
2/952* XVI. Grabſchrift Magdalenaͤ Lutherin. rer 


EeHrift hat geftillet GOttes Zorn, Sein Tod dich ganz und gar auffrißt 
Der Tod fein Stachel hat verlorn, Sterbſeuch ift Kasse. der — 
Ich bin ihm nicht mehr unterthan, Waͤhl, treulos Pfaf, was dein Begehr. 
Das Geſetʒ mich nicht verklagen kann. ad Li 0 Bat 
Die Sind hat Fein Setvalt an mir, opia de vna litera delo imbafciatore 
Dep dank ich JEſu EHrifte dir. de re a an 
Und fobe dic) in Emigfeit ‚Ro in la ———— morte de Martino 
* uthero. 
Fuͤr deine groſſe Guͤtigkeit. Stupend⸗ et giama i non odito miraculo, 
Nota. che Dio benedetto ha moſtrato alla in- 


In Lurheri Tiſchreden / Cap. XLVII. vom feliciffima morte di Martin Luthero dan- 
Tode, p. 1931. dieſer Sammlung wird das nato in anima et in corpo, ſi come per un 


| un a gegeben. capitulo de le lettere del ambafeiatore del 
He fehlaf ich Lenichen, D. Luthers Toͤch⸗ Re Chriftianifimo chia ramente fi com- 
X: > terlein, prende: agloriaer honor di GIESV CHRI- 
Lieg mit allen Heilgen in meinem Bettlein,ISTO a emendation de li mali; et a confir- 
| Re in Sünden mar geborn, matione de li boni.- 
aͤtt ewig muͤſſen feyn verlorn. Ä 
Öfber ich Ieb an ah abs out, | — Copia del detto capitolo. 
- Herr CHriſt erlöft mit deinem Blut. Mertin Luthero eſſendo infermo, do- 
mando el ſantiſſimo Sacramento del 





er XVII, corpo di noftro fignor GIESV CHRISTO. 
% 133 III quale prefo chebbe, fubito fo morto: et 
a aa D. Martin] nela fua infirmita vedendo chera graue et 
——— usgegangen, tutta via ſaccoſtaua a la morte: hauea pre-· 

Da ee ato chel corpo fuo fofle fopra duna alta- 
Di ALTER, joie Derm, Son der Bazor a ripofto: a come Die: ——— 


aut. Luth. tom. I. p. 474. } 
befonders unter dem ne El Mala diuina bonta,! et prouidenza volendo 
dem angezeigten Jahr zu Wittenberg ans Licht ad un tanto grande errore ponere fine, et 
. getreten; hernach abet den deutfchen Theilen filentio perpetuo: non denego moftrar 
Zucheri, als der Wittemb. XII. Th. p.338.'ranti miraculi ie ffarii ac- 
» . ersien. VII. Ch. p. 228. der Altenb, VIILı oo mracan uam — 
Ch. pP. ats. und der Leipz. XXI, They. 453. ! eioche il populo fi ritrahefe da tanto gran- 
einverleibet worden. "P* (de errore, ruina et perditione: che ditto 
Papa quid zgroto fua fata precare Luthero a nt — 
Nil melius, viuat, ſeu moriatur, habes ‚0 en — — — — J 
Is tua, dum vinit, peſtis te adfligit er vrit: re, inf — 
Mors tua tunc certe, cum morietur, erit a ha Fer m. 
Dura lues peftis, fed morseft durior illa:| 1. $ — — er 
SEIIEE ne viumm, — 
EEE ae, Dahl Den a ee 
Gelb, heh ’ „den uther toöf: Jalzando gliocchi al cielo veddero chiara- 
Sei * erb, wend nicht dein Noth. mente quella Sacratiſſima hoftia del noftro 
‚Sein Leben dir ein Sterbſeuch ift, I fignore GIESV Chrifto, la qual un huomo 
J——— tanto 


N 


% * % 
N de —— 






—* xvil. Weiſche Lügenfchrift von D. Matt, Luthers Tobe.. H Du 2 






i "tanto indegne coli indegnamente haueua egreifen Fann, zu Ehre und Drei m Ä 5 cal 
autti eolorg cherano iui prefenti, manifefta-|der Fromme. - 
mente quella Santifima hofia flar in aere m Cop ey des Copitels 


ſuspoſa, Onde con grandiflima devotiong, | nn 0: Ausk, 

et reuerentia prefeno quella fantiffima ho-|%)) artin Luther, als er krank war, begehr 

ſtia, et con grande honore, er deuotione|, yete er DaB heilige Sacrament des 

fra le cofe faere honorificatamente la ripo- Leibs unfers HErrn IEſu CHriſti; wel⸗ 

feno. Qual cofa fatta pin non fudi per ches als er empfangen hatte, ift er alsbald 
| geftorben. - Und in feiner Krankheit, als er 


quel giorno tanto gran romor, et infernal eſtorden. N als 
tempefta, mala ſequente notte in quel me- ſahe, Daß fie gar heftig war und aanzlich 


deſimd luocho, ove il corpo di Martino era v 
fatto ripofto, ſudi univerfalmente da tutti Leib auf einen Altar follte gefegt und angebes 
affai maggior tempefta dela prima. Per la tet werden, als ein Gott. Aber die goͤttli⸗ 


J 










qual eocofa tutto el populo fo leuato, et che Güte und Fuͤrſichtigkeit, als ſie hat wol⸗ 


_ yenne in grandifimo ftupore et admiratio⸗ len einem fo geoffen Irrthum ein Ende mas 
ne, Onde fatto giorno, andorno ad ape- hen , und ein ewig Stillſchweigen, hat 


b 
hauuro audacia pigliare, dico che vedderol@ Hnifi, und zu einer Befferung und Troft 


zum Tod neigete, hat.er gebeten, daß fein 


rire quel tumulo et fepolchro, ove era fta- fie nicht abgefchlagen, folche ABunderzeichen 


go ripofto quel corpo cofi emplo di Marti- zu eröfnen, welche fehr vonnöthen ie 


auf daß das Volk abftunde von folchem gr 


no, Ilqual fepolchro aperto chiaramente I 
fen Irrthum, Zerfiorung und Verderbniß, 


 fivedeua che iyi non erane corpo, ne car- 
ne, ne ofla, ne meno veftimento al cuno, 
ma pieno di tanta fulforea puzza, che tutti ‘ | 
\ eircumftanti-amorbaua, peril che moltifon- ins Begrabniß ift geleget worden, iſt als⸗ 
no ritornati a meglior vita, tealla fede ſan- bald ein erſchrecklich Rumor und Getuͤm⸗ 
ta catholica, ad honore, laude, er gloria di mel gehöret sworden, als fiele Teufel und 
GIESY CHRISTO er fermezaa, er ſtabili. Hölle in eingnder, durch welche alle Diejenis 
mento de la ſua fanta chiefia colonna er 
ftabilimento de la verita, | 
Das iſt: — 
Copey eines Briefes des allerchriſtlich⸗ 
ſten Königs Geſandten, von einem erſchreck⸗ 
lichen Wunderzeichen, welches geſchehen iſt 






hat angericht. Darum, alsbald ſein Leib 


als fie Die Augen gen Himmel huben, ſahen 
fie klaͤrlich die alerheiligfte Hoftia unſers 
HErrn IEſu EHrifti, welche ein ſolch uns 
würdig Mann alſp unwuͤrdig hat Dürfen 
empfahen. Ich fage auch, Daß alle die, die 


welche nbaenannter Luther. in diefer Belt 


gen, fo gegenmärtig waren, Famen in ein 
geoßErfchrecken, Entfesen und Furcht: und 


5 


In tem fchändlichen Tode Martini daben find gewet, Iheinbarlich gefehen ha⸗ 


$urhers, den Die allerheiligfte Spoftia in Der&ufthane 


S : Breit, und unechört Wunderzei⸗ gen. Derhalben mit, groffer Andacht und 


YA; 


29 


SI chen, welches der gebenedeyete GOtt Ehrerbietung, haben fie die allerheiligſte dr 


hat erzeigt in dem ſchaͤndlchen Tod des Mars) ſtia mit groſſer Ehre und Andacht zu ze 


iini Luthers, verdammt mit Seel und Leib; Heiligthumen ehrlich gethan. 


wie man in einem Capitel des Briefs. des] 2. Da das geſchehen iſt, hat: man den 


allerchriſtlichſten Königs Geſandten, klaͤrlich bigen Tag nicht mehr ein ſolch Gerummel 2 Ri 


S 






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Matt. Luchers Love, . 


u XVIIIL : 
Der Univerfitäe su Wittenberg Schreis 
ben an Ehurfürft Johann Sriedeichen zu Sach⸗ 

fen, Kutheri Wegwendung von Witten: 

berg betreffend. Anno 1545. 

Iſt zuerſt in der Altenb. Samml, und zwar in 
dem VII. Th. p.501. bekant gemacht; daraus. 
‚aber in dem XXI, Zeipz. Ch. p.529. wieder 
abgedruckt worden. 


och im 1545. Fahr hat fiche zugetra⸗ 
ST sen, daß D. Lutherus in ne 
chen Alter, etliches wuͤſtes Weſens und große 
ſen Aergerniß, fo zu Wittenberg, feinem 
treuen Warnen, Vermahnen und ernſten 
Strafen zuwider, von etlichen getrieben, und 
je laͤnger je mehr gehaͤufet ward, muͤde und 
ganz uͤberdruͤßig worden ; und dieweil feine 
Seele dadurch heftig gequälet und abgemats 
tet, hat er endlich von Wittenberg weg ge⸗ 
rachtet, und hat ſich eine Zeitlang bey Fuͤeſt 
Georgen von Anhalt zu Mersburg aufges 
halten, und feinem Weibe gefchrieben, daß 
jegt Das legte Fahr feines Lebens in dieſer 
Belt vorhanden, umd weil er nicht gedenfe 
fich wiederum gen Wittenberg zu begeben, 
fintemal er des Argerlichen Lebens müde ſey, 
und thue ihm zu wehe, daß er mit feinem - 
Lehren, Predigen und Anhalten fo menig 
foll ausrichten, fo ſoll fie foiches Philipps 
und D. Bomerano anzeigen, daß er feinee 
halben Die Kirche und Gemeine daſelbſt ſeg⸗ 


VII. Weljche Lüge 





256* Yo 
und ein hoͤlliſch Numpeln gehört. Aber die 
folgende Macht ar: Demfelbigen Ort, da der 
Leib Martini Luthers war begraben, hat je, 
dermann aemeiniglich gehürt ein gröffer Un: 
geſtuͤm, denn das erfte. Darum auch das 
Rolf aufgeftanden, und Fam in eine groffe 
Furcht und Entlesung. Derhalben, als 
es Tag ward, gingenfiehin, außzuthun das 
Grab, da der gottlofe Leib des Martini Luz 
thers hingeleget war: melches Grab, als es 
auf ward gethan, ſahe man klaͤrlich, daß da 
weder Leib oder Fleifch, noch Bein, noch 
einige Kleider waren; aber eg war voll fols 
ches fehmefeliches Geſtanks, daß es alle, die 
daumberftunden, krank machte. Dadurch 
viel ihr Leben haben gebeſſert zu dem heili⸗ 
gen chriſtlichen Glauben, zu Ehre, Lob und 
Preiß JEſu Cehriſti, und Beveſtigung und 
Bekräftigung feiner heiligen chriſtlichen Kir⸗ 
chen, Die da iſt ein Pfeiler der Wahrheit. 
Und ich Martinus Lutherus D. befenne 
und zeuge mit Diefer Schrift, daß ich ſol⸗ 
ches zornige Gedichte von meinem Tode em⸗ 
pfangen habe am 21. Mart. und faft gerne 
und frölich ‚gelefen, ausgenommen die Hot, 
tesläfteruna, da folche Luͤgen Der hohen goͤtt⸗ 
lichen Majeftat wird zugeſchrieben. Sonſt 
thut mirs fanft auf der rechten Knieſcheiben, 
and an der linfen Ferfen, dag mir der Teu⸗ 
fel und feine Schuppen, erh un Papi⸗ 
lich feind find, f [ 
SR ru De —— ne, und fie fol verkaufen Haus und Hef; 
-. $fts aber befehloffen, daß mein Gebet fuͤr den es werden fie Doc) die vier Elemente zu 
die Sünde um Tod vergeblid) ift, toolan, Wittenberg nach feinem Tede nicht wol 
fo gebe Sa, daß fie ib a pl Mn ragen. Were. 
en, und nichts anders, enn ſolche Buͤch Schreiß er Univerſitaͤt — 
fein zu ihrem Troſt und Freuden ſchreiben ale er re .. —— 


ß immer bin fahren, fie. fahren recht, ſie | ee En 
Aa armen Soden, Ne. ® SO Gnade durch feinen einaebornen 





nſchrift von D. — 
Dah 




























voluerunt; id) till dieweil zuſehen, wie ſie 
wollen ſelig werden, oder wie ſie buͤſſen und 


wiederrufen mögen alle ihre Lügen und Got⸗ land zuvor. 2 108, 
teslaͤſterungen, damit fiedie Welt fünen, 1. a En ae 


Lutheri Schriften 21, Theil, igften 


— 


Sohn gEſum CHriſtum, unſern dei 


— ⸗ 
— 


digſter Churfuͤrſt und Herr! Nachdem wir wollte da feine vornehme Wohnung haben 
wiſſen, daß Ev. Ehurfurftl: Gin. mit den und dieſer Kirchen Biſchof und Vater ſeyn, 
alterhöchften und großwichtigften Sachen, und bleiben. Denn er felbft. aus hohem ° 
die ſich in der chriſtlichen Kirchen und Verſtande bedenken koͤnnte, was es erſilich 
menſchlicher Regierung zutragen mögen, bes bey den Feinden des Evangelii vor Nach⸗ 
laden: wiſſen wir uns fchuldig für Euer denken machen würde, die daran ein groß 
Ehurfuͤrſtl Sn. mit Herzen SHE anzurus) Frolocfen haben würden, daß dieſe Kirche, 
fen, und mollten nicht gerne Eur. Churfuͤrſtl. ale verlaffen, in Verachtung koͤmmet Zum 
Gin. mehr Betruͤbniß machen Es iſt aber)andern, daß Ev. Churfuͤrſtl. Gn zum buch» 
eine Schrift anher Fommen, von dem Ehr⸗ ſten dadurch betrübet würde, Die doch fonft 
würdigen Herrn Do’tor Martin Kucber, (allzu hoch belayen. Zum dritten, daß es in 
unferm lieben Vater, deren Copeyen wir dieſer Stadt und in ganzer deutſchen Var 
Ev. Churfuͤrſtl. Gn nicht haben gewußt zu tion, vielen wahrhaftigen Gliedmaſſen Ehri, 
verhalten ¶ Wiewol wir nicht zweifeln, Eo. ſti aus vielen großwichtigen a ie 
Ehurfürfl. Gn werde die Sache nicht we | Ev. Churfuͤrſtl. Gn. ſelbſt beſſer bedenken 
niger Betruͤbniß denn viel andere , Der al-|denn wir erzählen Fünnen, unuberwindliche 
lerdeſchwerlichſten Sachen, bringen. Es Betruͤbniß bringen wuͤrde, fo wir Doch zum 
fchreibet gedachter Herr Doctor faſt diefe Theil alhier fonft wahrlich nicht geringe Laſt 
Meynung, daß er nicht willens, wiederum tragen. Und fo diefe Schule, darin durch 
anher gen Wittenberg zu Eommenz wie er; GOttes Gnade jesund, alle loͤbliche Künfte 
auch vor diefem Jahr vorgehabt, ſich weg und nöthige Sprachen, alfo treulich geleh⸗ 
zu begeben: Darauf der Ehrwuͤrdige Herr ret werden, als vielleicht an keinem andern 
Paſtor, und andere Perfonen , als von we⸗ Ort, zerfallen follte, Eunte mol diefes Thun 
gen der Kirchen, Univerfitat und Stadt, zu jein Anfang dazu ſeyn. Es follen auch dies 
ihm gefandt, und ihn auch mit Thraͤnen das ſelbigen Geſandten dieſes Erbieren hun, fo 
ee Wi der Ehrwuͤrdige Herr Doctor, aniemands 
8% Alſo haben mir jegund abermal bes | Fehr, oder Reben, in diefer Univerfität od ME 
dacht, gedachten Herrn P-flor, und etliche Stadt Mißfallen-hätte, daß mir ale dagu 
mehr Perfonen zu ihm zu fenden, mit Diefer | helfen wollen, daß folch Aergerniß abgeſtellet 
demuͤthigen Bitteund Werbung, daßer fein |merden ſoll. Und follen in aller Demuth 























Gemuͤth und guten Willen von diefer Kir- |bitten, daß er nicht von Degen einer oder 
‚hen, Univerfität und Stadt Wittenberg, mehr Perſonen, mer die find, die ganze Kira 


nicht abwenden wolle. Und ob er gleich che und Univerfität verlaffen wolle. Dies 
um feiner Gefundheit willen bisweilen aus- weil ung GOtt ihn gnaͤdiglich gegeben; wie 
reifen, auch etliche Tage an Oertern ſeyn von Elia geſchrieben ſtehet, daß er foll der 
wollen, daer feine Erquicfung zu haben ver- | Wagen und Führer Iſrael ſeyn anfanglich 
mennet, daflelbige hätte feinen Weg. Wir |und fuͤrnemlich in diefer Kirchen. 
bäten aber in aller Demuth und um GOr-| 3. Weiter, was belangt des jungen 
tes willen, er wollte dennoch fich nicht ganz | Volks Murhtoillen, wiewol wir ſchwach 
weg wenden, fondern wollte diefe Kirche hm find, fo weiß man doch, daß wir ein herzlich 
haften befoblen fun, dahin ihn GHOtt bern | Diiffallen an Untugendhaben, und find be⸗ 
fen, unddie GOtt durch ihn gepflanget, und ’reit, Zucht und Srieden zu erhalten, fofern 


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260r an Ehurfürft Johann Sriedrichen zu Sachfen. 261* 


Fich unfer Leib und Leben ſtreckt. So hatj Auf diß Schreiben hat der fromme Thur⸗ 
GOit bisher Gnade gegeben, Daß der mehr |fürft nicht gefeyret; — ee 
rer Theil zuchtig iſt, und loͤblich ſtudieret. nehme Näthe und andere, abgefande, und 
Diefes alles haben wir bedacht in Unter⸗ ihn zu ſich gegen Torgau gnadigft erfordern 
thänigkeit, E. Churfürftl. Gn. ale unſerm |laffen. Und weil die Univerfitit Daneben 
gnaͤdigſten Herrn, der für dieſe Kirche und auch eine ehrliche Botſchaft an ihn abaefers 
Univerfität mit alen Gnaden und Treuen tiget, hat ex ſich als ein Vater von feinen 
forget, anzıyeigen. Denn wir Diefe Sache | Kindern erbitten und bereden laſſen/ und zu 
nicht gering achten, undbitten E. Churfuͤrſtl. Wittemberg feine Teste Arbeit in Genefin, 
Gn. mollen gnaͤdiglich bedenken, was zu daran er zehen Jahr mit hoͤchſtem Fleiß ge⸗ 
chun fen, ob vielleicht E. Churfuͤrſtl Gn. |arbeitet, am i7. Novembr. zu Ende gebracht, 
gedachten Herrn Doctor zu ſich gnadiglich und mit diefen Worten befchloffen: Ich 
an gelegnen Drt erforderten, und ſelbſt mit kann nicht mebr, ich bin ſchwach, ora- 
ibm ſich unterredeten. E. Ehurfürftl, On. te Deum pro me, bittet GOtt für mich, 
wiſſen ſehr wohl, daß E. Churfuͤrſtl. Sn.ldaß er mir ein gutes feliges Stündlein 
und diefe Kirche und Univerſitaͤt auswendi⸗ verleihe. | 
ge Feinde alzu viel hat, und iſt GOtt zu Ä 
| —5 an a name ai XIX, 
be. Man jagt, daß des Kapiers verſtor⸗ Vertrag, den Lutherus neb | 
bener Cantzler Mercurinus dem Kapfer ſoll Jona ne nn a 
gerathen haben, erfoll gemach thun mit krie⸗ set Anno 1545. den 16. Sebr. das Jus Pas. 
‚gen wider diefe Lehre: denn fofte aus GOtt tronatus belangend,. - 
fen, wuͤrde er nichts ausrichten; fo fie aber) Man trift ſolchen allein in dem Hall, Th. p.at. 
nicht aus GOtt ſey, wuͤrde dieſer Theil bald und in dem XX], Ceipz. Th. p. sss. an. 
von fich felbft zerfallen. Nun wiflen wir, Des Herin D. Martini und D, Fond 
daßdiefe Lehre aus GOtt if. Soaberderk Bedenken, die Kirchen zu Mansfed 
fuͤrnehmſte Hirt 3 von we a In | belangende. ° 0. =. 
det, ware dennoch weitere Zuftreuung zu bes ae 
forgen. E. Churfürftl. Gn. wolle diefe un Die Kirche auf dem Schloß, 
fere unterthänige Schrift gnädiglich verneh⸗ S Dechant auf dem Schloſſe fell von 
men, welche nach) Wichtigkeit dieſer groſſen TO gemeiner Herrichaft angenommen und 
Sachen, viel zu geringe geftellet. Denn beſoldet werden, Der fol die Kirchen regie⸗ 
zu dem, daß wir fonft ungefchickt, fo find ren, Sonntag, Mittwoch und Freytag pres 
- wie wahrlich alfo hoch betrübet, daß wir uns |digen. ER BE EEE 
fern Kummer mit Worten nicht ausreden] Die andern Diener, als ein Eopellan, 
Eönnen. So wiffen wir, daß E. Chur⸗ ein Cantor, zweene Chorales, vier Knaben 
fuͤrſtl. Gn. diefes alles felbft viel tiefer ge: |und der Kuͤſter, foll der Decanus anzunche 
denken kann, denn wir. men und zu: vegieren haben. Doch fo viel 
4. Der ewige Gott bewahre E. Chur⸗ den Eapellan und Kufter belanger, ſoll mit 
fuͤrſil. On. allejeit, und regiere und erhalte Verwilligung der Herren und in Beyſeyn 
diele arme Kirchen, um feiner Ehre wien, |ihrer Amtieute, eine jegliche Perfon ange⸗ 
Datum ı, Auguſti Anno 1545, ° lnommen werden. a 














ar XIX BurhersumdD. TonkDerag — 
Der Capellan foll die Sacramente han-|ten folches Geld bey dee Shule 


nien ordentlich gehalten roerden. Die ans| geordnet werde, 


ner Herrſchaft angenommen merden, und den beyden Ehoraliften, acht Gülden jedem 
‚nachdem diefelbige Pfarr ift, denn fie nicht| Knaben, desgleichen auch jedem einen Rock 


ren, und auf unfer beyder, D. Martini 


Mannsſfeld die Behauſung auf dem Kirch- 


ung von dem Ehrwuͤrdigen D. Martinv 
- and andere Diener, dem Superintendenten | 


0 @ayı haben unſere gnädige Herren et⸗ des Ehrwuͤrdigen, meines lieben Freundes, 


ordnet: Zunfjehen Gülden Graf Gebhart, | 
Funßzehen Gulden Graf Albrecht, vierzia 


4 


































n bleiventaß 
“deln, und Auffehen haben, daß die Eeremor|fen, und daß es auf die Quartal zu geben 


4 


dern Perſonen wiffen, was fie thun follen. | ER aa “ki 0 
Die mween Chorales-und vier Knaben) Beſoldung der Perſonen, der Diener auf 


follen auf der Schule wohnen, dafelbft un) ·· dem Schloſſe. 
»ter. der Zucht des Schulmeifters gehalten! Zmenhundere Bülden, funfjehen Schef 
werden, Und follen die ziveen Chorales fel Weizen, funfjehen Scheffel Rocken, 
jeder zwo Stunden des Tages in der Schus funfiehen Sheffel Gerften, fünf Fuder - 
Jen helfen lefen, wozu der Schulmeifter ih⸗ Holy dem Dechant. m 
a - Hundert Gilden dem Capellan, vierzig 

Der Pfarrherr im Thal foll von gemei⸗ Gulden dem Cantor, zwey und dreyßig Güle 




















auf Michaelis, Dreyßig Gilden dem Kin 
fter, vierzig Gulden dem Drganiften. 
„unter beyder, ı Summa an Geldes06. Gulden, » 
und D. Jonaͤ Fürbitte jährlich oo. Gäl-| Summa, was jegund alle Perfonen zw 
Den zu Unterhaltung eines Pfarrers geben, unterhalten geftehen, macht auf dem Schlaf 
und mit folchem Almofen CHriſto zu feinem ſe 568. Gulden, 9. Srofhen 


Deich dienen. Dagegen follen die von) a EI ee 
Folget der Vertrag von beyden Herren 
hofe, da jegund der Dechant innen ift, der) Doctoren. auf vorhergehendes Bedenken br 
Dechaney einverleihen, und ihren Pfarr | griffen, und von allen Grafen zu Manns 
heren, Prediger und Capellan, in den an, feld bewilliget undvolljogen 
..r, ae lafien.| —6 Re <> Aa 
Und damit Einigkeit in beden Kirchen 9e-| nor, Mart inus ducher / berheifisen Schrift 
halten werde, fol der Dechant ein Auffehen Ss Doctor. the Eund mit Diefem offenen 


haben, daß, wie eine gemeine Kirchenord⸗ Briefe, daß die Mohlgebornen und Edle 


Herren, Hert Gebhart, Herr Albrecht, 
Herr Philipps, und Fre Sanß George, 
Gebrüdere und Vettern, Grafen und Her⸗ 
ven zu Mannsfeld, ꝛc. und nacht gemeldte 
beyde Srafen, für ſich und 3. Gn Be 
und unmuͤndigen Brüdere, auf mein, auch 


mehe denn 52. Guͤlden Einkommens bat, 
wollten unfere gnadige Herren GOtt zu Eh⸗ 


# 


gemacht, Diefelbige ordentlich gehalten mer 
de. Doch fo fol der Dechant, Pfarrherr 


zu Eislebenunterworfenfeyn. 
Die Schule im Thal Mannzfeld, 


D. Jon gepflogene Unterrede, GOtt zu 
Shren, und um Beförderuma willen gemeis 
nes Nutzes, nachfolgender Artikeln Ord⸗ 
aung halben der Kirchen, Schulen, Spit⸗ 
alen, Ehefachen und des geiftlichen’Bannes 


wa eine Präbend geben, und nun dafuͤr ge⸗ 


Guͤlden die jungen Herren. Und ift der 
Herren Doctoren Bitte, 3.3. G. G. woll 


PN 4x x a 
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4 


endlich umd freundlich mit einander vergli- die Sachen gemeiner Herrfchaft, oder aber 


‚chen haben. . eines alleine zuftändige :Unterthanen belans 


2. Nemlich, es follen und wollen Ihre gend, fehreiben ; fo wollen J. Gn. alsdenn, 
Gnaden in der Kicchen zu Eisleben, St. An-|da e8 gemeine Unterthanen belangend, ihre 
dreaͤ, die fürnehmite Perſon, melche Pfar⸗ | famtliche Näthe, oder, da eg eines Grafen 
ver und Guperintendentens ſeyn, und von Unterthanen allein belangend, alsdenn der- 


wohlgemeldetem Grafen, Ihrer Gnaden |felbige Grafe feine Raͤthe zu folcher Hands 
- Erben und Nachkommen berufen und ange⸗ ‚lung ſchicken. Würden aber ihre Gnaden 


nommen werden füll, hinfort unterhalten. famtlich , da e8 gemeiner Herrfchaft Unters 
Demfelbigen Superintendenten fol jährlich |thanen belangete, oder Shr einer, da es J. 


fuͤnfhundert Sülden zu ‘Befoldung, dadurch On, eines einigen Lnterthanen berührete, 
er fich ftattlich und wohl erhalten mouse, ges) Raͤthe nicht ſchicken: fo fol gleichwol der 


geben werden. Ihm foll aud) die Behau⸗ Superintendens , neben Den Zugeurdneten, 
fung, da erwan die Schule St. Andrea ger | die Billigkeit nach göttlichen Rechten und zus 
weſen ift, famt dem Haufe, darinnen jego | geftalter Ordnung zu verfügen haben, 

Herr Elemen wohne, Dadurd) er ſich fatt-| 4. Der Schulenhalben ift fürder abgeredt, 
lich und wohl, feinem Stande nach, erhal daß die zwo Schulen, welche Ihre Gn. hart 
ten kann, zugericht und erbauet werden. bey St. Andres Kirchen gehalten, füllen zus 


Was nun auf den Bau gehet, dazu wollen ſammen gefchlagen werden. Alſo, dag allhie 


Graf Albrecht zwey Funftheil, und die andern zu Eisleben eine fuͤrnehme Lateinifche Schule 
Grafen drey Funftheil entrichten. Aber die ſeyn fol, welche Ihre Gin. ſtattlich unterhals _ 
andern Perſenen in der Kirchen St. Ans |ten wollen. Nemlich dem Schulmeifter | 


dreaͤ, aufferhalb die Schulperfönen, follen | 200. Gulden, dem andern nach ihm 100. Guͤl⸗ 


Graf Philipps und Graf Hans George zu den, dem dritten 90. Guͤlden, dem vierdten go, 


beftelen haben. Graf Albrecht aber ſoll Gulden, dem fünften so. Gülden: und dem 


alle Werfonen in St. Niclas und Peter |fechften 40. Gülden, dem fiebenten auch 40. 
Pforrkirchen, als Patron zu berufen und Gulden, und dem achten 30. Gülden geben. 


-zubeftellen haben. Derfelbe Superattens| s. Ihre Gn. ſollen auch diefelben Schulpers 
dens fol auf alle Pfarrherren und Praͤdi⸗ fonen im Fall der Nothdurft zu entfegen und 
canten diefer Grafſchaft Lehre und Sitten |von neuem anzunehmen haben. - 

acht geben, fie zu erfordern undin Beyfeyn| 6. Dieweildenn nun auf den Superintens 


zugeordneter Werfonen anzureden und zuftras |Denten und die Schulperfonen 130. Gulden 
fen haben. Und im Fall, da fie nicht ge-|gehen wird, an welcher Summa Graf Als 
horfam feyn wollten, dem Herrn, unter wel: | brechten 452. Gulden auf zwer Fuͤnftheil, und 
chem fie gefeffen, angezeigt, und ven ihm zu | dem andern Grafen 678. Guͤlden auf drey 
chriſtlichem und gebührlichem Gehorfam ge- | Fünftheil, gebühren wird: fofon folche Sum⸗ 
Drungen werden. NS ma durch Die dazu geordneten jedes Quartal 

3. Es follen auch) Die ftreitigen Eheſachen in den vierfen Theil jeder Perfon nach) feiner 


der ganzen Herrſchaft vordiefenSuperinten- | Anzahl ausgerheilet werden. Und follen an 
denten gebracht werden, welcher denn die Zu: |allen Feyertanen, oder foman predigen wird, 


geordneten, als oft als eine Ehefache varfal- Faus Diefer zu ammengeſchlagenen Schule bey⸗ 
len wird, erfodern ſoll, auch den Grafen, wo de Kirchen St. Andreaͤ und Nicolai mit Col⸗ 


We ab 


ft abgeredt, verhandelt, und von beyderſeits zwo Stunden in der Schule im Thal zuler 


die Nutzung derfelben fünf Lehen, dergleis | Erbregifter hieneben verzeichnet, vorhanden: 


braucht werden. Nemlich, fo ift dem De: gewiſſen Nenten ordnen, und alfo verfe 



















as XIX. D. Luthers und D. ons Derrag © © h; 
laboratoren und Schilern-verforget werden. | Sacrament handeln , auch den Montag 
Aber die Kinderfchule zu St. Peter in der | Dienftan , Donnerftag und Sonnabend. 
Stadt Eisleben fol auch nichts deſtoweniger |eine deutſche Lection aus den Prediaten D,. 
na 0. „[Cutbers Ehun, und zoo. Gilden jährlich u 
7: Förder iſt abgeredt daß die Haͤuſer, fo |feiner Beſoldung haben. Der Cantor ber 
jetzo an Kirchen und Schulen gebracht wor» [neben den zweyen Choralen füllen der Kir⸗ 
den, fie gehören welchem Deren fie wollen, Ichen und Geſang fleißig warten. Und fol ” 
forthin bey den Schulen und Kirchen bleiben |dem Cantor 40. Gulden, und jedem Chor 
— en ralen 32. Guͤlden zu Lohn gegeben werden, 
8. Rergleihung der Dechaney aufm] | * ee 
Schloß und der Pfarre im Thal Mannsfed | 10. Die Chorales aber follen alle Tage " 


Grafen verwilliget, Daß der Vertrag, fo in|fen, und wozu der Schulmeifter ihrer bedarf, 
Neulichkeit aufgerichtet, welcher giebt, daß zu helfen fchuldig feyn. Hieruͤber fo follen 
Graf Hoier und feine junge Vettern die De: |vier Knaben gehalten werden, fo den Ge 
chaney, Graf Bebbart und Albrecht die fang ‚helfen vollbeingen : denen fol jährlich } 
Pfarr im Thal hinfort follen zu verleihen ha⸗ jedem 8. Gulden, und ein Roc auf Michaee 
- ben, in diefem Punct nichtig und abfeyn ſoll. lis gereichet werden. Dem Kufter fol 30, 
Dergeftalt, daß hinfort die Dechaney aufm | Gulden, und dem Organiften 40. Guͤlden 
Schloß und die Pfarre im Thal von allen jährlich zu Lohn gegeben werden. Thut al 
Grafen follen zur Lehen gehen, Und nach» ſo dasjenige, das auf die Dechaney und 
dem auffeehalb der Dechaney fünf Lehen in | Kicchendiener des Schloffes gehet sos. Süß 
der Kirche aufm Schloffe gewefen , welche |den,. ohne die Kleidung der vier Knaben 
getheilet, alfo daß jedem Herrn eine Eehen u| ° 2 
verleihen zugefallen ift; fo fallen nun hinfore | ru. Nachdem nun nicht mehr, wie im 













hen was dem Dechant, Caplan, Sang- ſo tollen bemeldte Grafen dasjenige, fo 
wieiſter, Chorſchuͤlern Drganiften, vier Kna⸗ |mangelt, nemlich Graf Albrecht zweh 
ben und Kuͤſter zu Unterhalt: und Beloh, Fuͤnftheil, und die andern Grafen, als Graf” 
“nung gemacht, zu Unterhalt des Dechants und Philipps und Graf Sans Georg ſamt 

der Kirchenperfonen auf dem Schioffe ge |$hr Gnaden Brüdern, drey Fünftheil an 


chant jährlich hinfort 200. Guͤlden zu geben |fen, daß folche 560. Gülden, mit dem, {6 
verordnet worden. Derſelbe Dechant full | bereit vorhanden, ganghaftig gemacht und 
einen Capellan, ſo auch zu predigen geſchickt, auf Oftern geroißlich ganghaftig feyn. 
auchden Sangmeifter,und die weene Chor.. — —— 
ſchuͤſer und vier Knaben, Doch alles mit Rath | 12. Und dieweil Graf Albrecht das Ein⸗ 
der Grafen Amtleute oder Befehlichhaber kommen des Lehens, fo man der vierzehen 
anzunehmen haben. 0 [Nuehhelfer geheiffen hat, und ihm zuftäns 
9. Es foll auch der Dechant Sonntags, dig geweſen, eine Zeitlang dem Rath zu Decks 
Mittwochs und Freytags, wo ers Leibes hal⸗ ſtet hat folgen laſſen: fo will er folch Eins 
ber thun kann, predigen; der Capellan fol die) kommen wieder ganghaftig machen, oder 
| \ eh Hr — 


268* in der Grafſchaft Mansfeld aufgerichtet. 269* 


ander Ende verſichern. So viel es aber die wollen J. G. acht Perſonen von ihren fuͤr⸗ 
Pfarr belanget, dieweil dieſelbige, als der nemlichen Bürgern, fo am dienſtlichſten 
die Bürger im Thal Mannsfeld wenig zur ſeyn, ſamt einem Spitalmeifter verordnen, 
Erhaltung geben, nicht uͤber 52. Gulden Ein⸗ den armen Leuten zum treulichſten vorftahen, 
kommen haben: fo foll mit den Bürgern |und die zu verforgen, auch den Kichtfehiefer, 
dermoflen geredet werden, den Pfarrer alfo|deraleichen alles Dagjenige, was die Spis 
zu unterhalten, daß der zum weniaften ans tal zu Erfurt und andere Ende ausſtehend 
derthalb hundert Gulden haben wird, Be wiederum ganghaftig machen. Waͤ⸗ 
fo ihm die Grafen ſolches bey der Gemeine re auch Sache, daß dem Spital anliegen⸗ 
nicht verfchaffen Eönten, was alsdenn daran de Gründe, oder fonft etwas entwendet, 
mangelt, das wollen die Grafen erftatten. wollen 3. Gn. dran ſeyn, daß folche hin« 
und verichaffen, daß der Pfarrer anderthalb wiederum hinzu bracht werden, ; 
hundert Gulden baben fol. Der Dechant 
aber fol feine Behaufung binfort auf dem| 15. &o viel aber die Eheſachen und Gra⸗ 
Kirchhofe, da der jegige Dechant, Herr dus, auch den geiftlichen Bann belangek, 
Michael innen iſt, haben und behalten, |mollen Ihre Sn. famt ihren Näthen, Su⸗ 
Und follen in den dreyen Haͤuſern Daneben, |perintendenten und Gelahrten, in der Graf⸗ 
Pfarrer, Prediger und Eavellan, wie die |ehaft eine chriftliche Ordnung begreifen, 
ausaeordnet warden wohnen Und damit und alsdenn diefelde nach CHriſtus Wort 
- Einigkeit in beyden Kirchen aehalten werde, und Ordnung aufrichten und publiciven 
foll der Dechant ein Aufiehen haben, daß, laffen. | ee | 
wie eine gemeine Kirchenerdnung, son mir | 
D. Martino gemacht, diefelbe ordentlich ger! 16. Zu Urkund und ſteter vefter Haltung 
halten werde. Doch foll der Dechant, haben mohlgedachte Grafen für ſich J. Gn. 
Pfarrer und andere Diener dem Superin⸗ Erben, junge Brüdere und Nachkommen, 
tendenten zu Eisleben unterworfen fern. |diefe Handlung unverbrüchlich zu halten, - 
mn net lung D. Martino Luthero und D. Zufto 
13. Damit auch die Schule zu Manns⸗ Jonaͤ zugefagt: darauf denn mir jest ges 
feld deſto flattlicher erhalten (werde): fo|meldte und 'beyde Doctores diefen Vertrag 
wolen die Grafen von jedem Fünftheil 15.|und. Bewilligung gezwiefacht, „mit unfern 
Guͤlden für die Koft, wie denn bis anhero[anhängenden Petichaften bekräftigt, mit 
der Gebrauch iſt geben, und. der Ende, daleigener Hand unterfehrieben, den einen Graf 
der andern Unterhalt verordnet, zu empfa-|Albrerbten , und den andern dem andern 
hen geroiß machen und Verforgung thun. Grafen zuaeitellet. Geſchehen zu Eisleben 
— N j Jam Dienfttage den 16. Monats Februarii, 
‚14. Die benden Ho'pital zu Eisleben, als nach E.Hrifti unfers lieben HEren Geburt 
zum Heiligen Geiſt, und St Eatharina, fol-|im funfieben hundert und fechs und vierzig⸗ 
len mit aller Nutzunge und Beftallung zu⸗ ſten Zahre, SER 
ſammen gefchlagen, aber die geſunde in un⸗ RR | — 
terſchiedliche Gemach von den unreinen und] Martinus Luther, D. 
gehrechlichen abgeſondert werden, Und Juſtus Jonas, 2 ; 





- 


sa 


— 


lein Zulsdorf , wie ich daſſelbbe gekauft und Fann,) fich zu verandern ; fo vertraue ich doch, 


N * 


x 


die Becher und Kleinod, als Ringe, Ketten, theiien. : e 
| anne bey 1000, Gülden werth tmeirfkn dnäbiaften. Keren Decken Sharm aA 


> ehrliches Gemahl alleeit lieb, werth und| Auch) bitteiich alle meine guten Freunde, 


. fie muffe nicht den Kindern, fondern Die Kıns! man weiß, wieviel ich Einkommens geb 








XX. D. Mart. Luthers Teſtament BT 
—— OR 3 RER 0 (der follen ihre in die Hände fehen, fie inChrem 
D. Ware. Luthers Teftamente , famt\halten und unterworfen feyn, wie GOtt ge⸗ 
Ehurfürftlicher Beſtaͤtigung deſſelben. boten hat. Denn ich wohl aefehen und er⸗ 
Befindet fid) in dem Altenb. VIII. Th. p. 845. fahren, wie der Teufel wider diß Gebot die 
. und in dem XXI. Keips. Ch p. 692. Man Kinder heget undreiget, wenn fie gleich fromm 
‚eeift —— ae — find, durch boͤſe und neidiſche Maͤuler ſonder⸗ 
an —— lich wenn die Mütter Wittwen find, und die 
XIII. p.200. und in %eine. Wuͤrzers Lu- Soͤhne Ehefrauen, und die Tochter Ehe⸗ 
thero reformatore p. 1005. Alt. männer Feiegen ‚und Ko erum focrus: 
5 — nurum, nurus ſoerum. Denn ich halte, daß 
——— Luther, D. bekenne mit yi Mutter werde ihrer einnen Kinder — 
CO) diefer meiner eigenen Handschrift, daß yerze Vormund feyn, und ſoich Gulen und 
ich meiner lieben und treuen Hausfrauen, geipgedinge nicht zu ihrem Schaden oder 
Eathatinen, gegeben habe zum Seibgedinge Syyacheheil, fondern zu Nutz und Befferung 
(oder wie man das nennen Fann,) auf ihr auchen, als die ihe Fleiſch und Blut find, 
Sebenlang, damit fie ihres Gefallens, und ind fie unterihrem Herzen getranenhat. 
ihrem Beſten gebaren müge, und gebe ib) Yndob ſie nach meinem Tode genöthigee 
das in Kraft deſes Brieles gegenunrtige® „per fonft verunfacher worde (denn ch SON 
und heutiges Tages. Nemlich das Out. in feinen Werken und Willen kein Ziel fegen 



























zugerichtet habe, allerdinge wie ichs bisda | nd mitt hiermit folches Nertrauen haben, fie 
ber gehabt habe. Zum andern, das Haus yerde fich mütterlich gegen unfer 
Ben zur Wohnung, fo ich unter meins her Halten, undalles treulich, es fey Leibgen 
Wolfs Namen gekaufthabe. Zumdritten, ying vder ander, toie veche ift, mut ihnen 
— 


Schenckgroſchen, guͤlden und ſilbern Und bitte u Siehnik | * — 














Friedrichen, Churfuͤrſtl. Saͤchſ. Gn wolten 


Das thu ich darum: ſolche Begabung und Leibgedinge gnaͤdiglich 


7 


V Daß fie mich als ein fromm, treue, ſchuͤtzen und hanchaben. 


ſchoͤn gehalten, und mir durch reichen GOt⸗ wolten meiner lieben Kethen Zeuge ſeyn, u 
tes Segen fünf lebendige Kinder (die noch) ſie entfchuldigen helfen, wo etliche unni 
vorhanden, GOtt gebe lange,) geboren und Mäuler ſie beſchweren oder verleumbden wol⸗ 
gezogen haa. ten, als ſollte ſie etwa eine Baarſchaft hinter 
2) Daß fie die Schuld ſo ich noch ſich haben, Die ſie den armen Kindern entn 
ſchuldig bin (wo ich ſie nicht bey Leben ablege), den oder unterfchlanen wurde. Ich bi 
auf fich nehmen und bezahlen foll, welche mag Zeuge, daß da keine Baarfchaft ift, oh 
ſeyn, oͤhngefaͤhr mir bewußt 450. 51. mögen) Becher und Kleinod, Droben im Leibge 
fich vielleicht wol mehr finden. erʒehlet. Und zwar kann foldyes die 2 
3) Und allermeift darum, daß ich will, nung bey jedermann: öffentlich geben, n 


— — nebſt Churfuͤrſtlicher Beſtaͤtigung deſſelben. 273* 


von meinem gnaͤdigen Herrn ‚ und ſonſt meine Hand faft wohl bekannt, der Hofs 
nicht ein Heller noch Kornlein von. jerinung es fol genug ſeyn, wenn man fagen 
mandes einzukommen gehabt, ohn was Ge⸗ und beweifen Eanr , diß iſt D. Martini Lus 
ſchenk ift gemefen; welches droben unter den |thers (der GOttes Notarius und Zeuge ifkin 
Kleinoden , zum Theil auch noch) in der |feinem Evangelio,) ernſtliche und mohlbes 
Schuld ſtecket, und zu finden ift, und ich |dachte Meynung , mit feiner eignen Hand 
doch von ſolchem Einkommen und Ge und Siegelzubeweilen. Geſchehen und ges 
ſchenke fo viel gebauet, gekaufet, groſſe und | geben am Tage Euphemiaͤ. 1a. 
fchroere Haushaltung seführet, daß ichs M. Luther; 
muß neben andern felbft für einen ſonder⸗ 
lichen und wunderlichen Segen erfennen,| Ego Philippus Melanchton teftor, hane 
daß ichs Habe koͤnnen erfchwingen, und nicht) efle & ſententiam, & voluntatem, & manum 
under ift, daß keine Baarfchaft, fondern|Reverendi Domini D. Martini Lutheri 
Daß nicht mehr Schulddar if,  _ - |Preceptoris & Patris noftri carifhimi, ‘ 
Diß bitte ich darum, denn der Teufel, Ego Cafpar Cruciger D.teftor hanc eſſe 
jo er mir nicht koͤnnte naͤher kommen, follte ev & fententiam, & voluntatem, &manumRe- 
tool meiner Kaͤthen allein der Urfachen hals|verendi D. Domini Martini Lutheri, ca- 
ben allerley Weiſe ſuchen, Daß fie des Dian- riffimi Patrisnoftri. _Quare ipfe meamanu 
nes D. Martin eheliche Hausfraue geweſen | [ubferipfi, a 
und GOTT Lob noch iſt. ; ‚|. Er Ego Johannes Bugenhagius, Pomera- 
 Zulese: bite ich auch jedermann, weil ich nus D. idem teftor manu mea. 
in Diefer Begabung, oder Leibgedinge nicht ER, Re | — 
gebraucht. der Zuriften Form und Wörter, Churfuͤrſtliche Beſtaͤtigung des Teſta⸗ 
(darzu ich Urſach gehabt, ) man wolle ments Lutheri. N 
mich laſſen feyn Die Perfon,, die ich doch in on GOttes Gnaden wir Johann 
der Warheit bin, nemlich oͤffentlich und die DFriedrich, Hertzog zu Sachſen, Chur⸗ 
beyde im Himmel, auf Erden und in der Fuͤrſt, und Burggraff zu Magdeburg: bes 
Hoͤllen bekannt, Anfehens und Autorität ger |Eennen und ehun Fund gegen maͤnniglich nach⸗ 
nug hat, der man frauen und glauben mag, dem uns unfere liebe befondere Catharina, des 
mehr denn keinem Notario. Denn fo mir Ehrwuͤrdigen und Hochgelahrten unfers lies. 
verdammten , armen, elenden Suͤnder ben andachtigen Herrn Martin Luthers, der 
Gott, der Vater aller Barmhergigkeit, das | Heil. Schrift Doctoris, fel. nachgelaſſene 


Evangelium feines lieben Sohns vertrauet, | Wittbe, ihres Herrn Teftamentsund Ber 


darzu mich auch treu und warhaftig darin» \ordnung feiner eigenen Handſchrifft demüs 
‚nen gemachet „ bisher behalten, und ge⸗ thiglich vortragen, und bitten laffen, daß wir. 
funden bat alfo, daß auch viel in der Welt ſolches gnaͤdigſt confirmiren und beftätigen 
daſſelbe durch mich angenommen, und mich |twolten. Als haben wir diefelbige Doctoris 
° für einen Lehrer der Warheit halten, unge: |M. Luthers Verordnung von Worten zu 
acht des Papfts Bann, Kayfers, Konige, | Worten hoͤren leſen, und dadurch feinen 
Fuͤrſten, Pfaffen ja aller Teufel Zorn: fol | Willen und Gemüth vernommen. Und ob 
- man je vielmehr mir hier in dieſen geringen | gleich gemeldte Verordnung von Zierlich⸗ 
Sachen glaͤuben, fonderlich weil bier ift!Feiten und Solennitaͤten, fo die Rechte erfor⸗ 
Lutheri Schriften 21, Theil, re dern, 


' I Dlauchrigfter, Hochgeborner Ehurs| ten eine Stunde, ja zu Zeiten anderthalbe - 


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3747 XXI. D. Juſti Jonaͤ Schreiben, 


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dern, mangelhaftig wäre; fo haben wir ger anhero gefahren, und hart vor Eißleben 


doch Diefelbige aus gnadigem Willen, damit | Eommen, auch Schwachheit fid) belagert 
wir vorgedachtem D. Martino bey feinem | hat er doc), fo lange wir zu Eißleben in die⸗ 


Keben je und allemege-geneigt gervefen, und| fen Sachen der Grafen und Herren gewe⸗ 
um der Urfachen und Bedenken willen, die) fen, alle Mittag» und Abendmahl gehalten, 
er in ſolcher Verordnung angezeiget, gnaͤ⸗ 
diglich confirmiren und zu beftatigen nicht | fen, Speiß und Tranck auch fonderlich ge 


unterläffen wollen. Confirmiren und bes 
ftatigen Ddiefelbe Verordnung biemit und 
in Kraft diefes Briefs, und wollen, daß die 
ihres Inhalts, fo viel vorgenanter feiner 
nachgelaffenen Witbhen Rerleibgedingung 
und gethane Bermächtniß betreffen thut, 
von den Kindern, und ihnen von ung vers 
gröneten Vormunden, auch männiglichen 
unverbrüchlich nachgegangen , auch für 


kraͤftig folle gehalten, und darwider nicht 


gehandelt werden; wie wir denn auch folches 
por uns ſelbſten für Fräftig gehalten, und ges 
dachte Witbe dabey gnadiglich fehusen, 
und handhaben wollen ohn alle Gefehrde. 
Zu Urkund mit unferm zurück aufgedruck⸗ 
ten Secret befiegelt, und geben zu Witten⸗ 
berg Sonntags Judica, Anno 1546. 








XXI. 


lobet, wie es ihm wohlſchmeckte in ſeinem 


Vaterlande. Er hat auch ale Nacht jiems 
lich gefchlaffen und geruhet, da fein Diener 
Ambrofius, ich D. Jonas, feine zween klei⸗ 
ne Soͤhne Martinus und Paulus, ſamt 
noch einen oder zween Dienern bey ihm in 
der Kammer gelegen, ihn auch mit ars 


— 
Pay Tee" * * F 


über Tiſch ziemlich wohl geſſen und getruns 


mung der Kuffen ale Abend zu Betteger 
ſchickt und bracht, wir beyde M. Michael 
Coͤlius Prediger zu Manßfeld, und ich Jo⸗ 
nas, da er uns froͤhlich alle Abend dieſe drey 


Wochen durch gute Nacht gegeben, oft mit 
diefen Worten: D, Jonas und Kerr Mis 
chael, betet für unfern HErrn GOtt, 
daß es ihm mit feiner Rirchen Sache 
wohl gebe, Das Concilium zu Trient 
zuͤrnet ſehr. Auch gnädigfter Churfuͤrſt 
und Herr, hat gemeldter Herr Doctor feine 


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Starffüchlein, Waſſer und Aqpavitaͤ von 


D. Juſti Jons Schreiben an Churfuͤrſt Wittenberg holen laffen, die Doctorin hat 


Tohann Sriederich zu Sachfen von Aus 
theri Tode. 


P. 2598. u. f. nach des Herrn Eliaͤ Fricks deut: | Anhalt , Graf Hanf Heinrichen von 


ſchen Ausgabe genonmen. 


ihm auch zum Theil von ihr felbft anbero ges 


ſchickt: ift alfo allzeit diefe drey Wochen 
Iſt aus Sedendorfs hift. Luth. libr. IV. $.69. durch bey M. G. H. Furft Wolffen von 


Schwartzburg bey den Handeln, zu Zei⸗ 


fürft, Ew. Ehf. Gn find meine un-|gemwefen. Aber geftern, Mittwochs nach 


terthäniafte, gehurfamverpflicht » und ganz Balentini den 17. Sebruarü, ift er aus Ber 
willige Dienfte zuvorn. Gnädigfter Churs | denken der Furften von Anhalt und Grafen 

? On. gebe ich in Albrechts, auch auf unfer Bitten und Vers 
Unterthänigfeit mit gang hochbetrubtem Ge⸗ mahnen, den Vormittag in feinem Stuͤblein 


fürft und Herr, Ew. Chf. 


müthe eilends zu erkennen. Nachdem der | blieben, zu den Händeln nicht gegangen, im 
Ehrmurdige D. Martinus Lutherus ſich | Stublein aber, ausgezogen feiner Beinklei⸗ 


zuvor zu Wittenberg, und auc) auf diefer |der im Schäblein umher gangen, je zuzeis 
Reiſe etwas geflager, auch im Wagen, da ten zum Fenfter hinaus gefehen und geberet, 
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— J Pam 
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276* anCburfurft Tohann Sriederich zu Sachfenvon Lucberi Tode. 277%, 





fo emfig , Daß wirs auch, Die bey ihm in; bracht, iſt M. Coͤlius dabey gelegen in der 
der Stube geweſen, sehüret, doch immer|Kammer. Aber fein Diener Ambrofius, 
feöfich geweſen, ja zu Zeiten ein Wort hu. |io von Wittenberg mit ihm Eommen , und 
ven laſſen: D. Jonas und Herr Michael, ſich D. Jonas, feine zween Eleine Söhne, 
ich bin bier zu Zißleben getauft, wielund die Dirner find in der Kammer gel’gen, 
wenn ich bie bleiben folce ? Gedachtee Ungefaͤhrlich um eilffe ift er eingefchlafen, 
nechſt verfhienenen Mittwochs aber hat er[geruhet mit natürlichem Schrauben. Dars 


- dennoch nicht in feinem Stuͤblein; fondern|nady gnadiaftr Here um ein Uhr in der 


dani den in der groffen Stuben Mahlzeit ge: | Nacht hat er den Diener Ambroſius, und 
halten, viel und von fehonen Spruͤchen in mich D. Jonas aufgerufen, erft dem Dies 
der Schrift uber Tifche geredet, auch in ge⸗ ner geſagt: Mache das Stublein warm. 
meinen Reden einft oder zween geſagt: Als Der Diener aber geeilet, und das Stuͤb⸗ 
Denn ich meine liebe Landes: Herren ‚|lein allbereit warm gewefen, die ganze Nacht 
die Grafen vertrage, und wills GOTTdarauf bereitet, hat er zu mir geſagt: O 
die Reife ausrichte: fo will ich beim zie⸗ HErr GOtt, D. Jonas wie ifimir ſo uͤ⸗ 
ben, und mich in den Sarg fchlafen les|bel, mich drückt fo hart um die Bruſt, 
‚gen, und den Würmern den Leib zuver⸗ o ich werde zu Eißleben bleiben. In⸗ 
zehren geben. Naͤchten deffelben Mitt dem ift Ambrofius und wir alle zugelaufen, 
wochs aber vor Dem Abendmahl, hat er an! ihm aus dem Bette geholfen. Als er. in 
gefangen zu klagen, es drücke ihm auf der das Stüblein Eommen, iſt er noch einmal 
Bruſt aber nicht zum Herzen, hat begehrt, \umber geaangen, darnach aber warme Tüs 
ihm mit warmen Quchern zu reiben, dar⸗ſcher begehrt; haben mir eilends beyde Aerzt, 
nach gefagt, das Drücken lafle ein wenig! Doctor und Magifter laffen aufwecken, wel⸗ 
ab; hat die Abendmahlzeit aber danieden in che auch eifends Fommen, desgleichen mein 
der groffen Stuben gehalten und gefaat :|gnädisfter Herr Graf Albrechten laſſen mr 
Allein feyn bringe nicht Froͤlichkeit uber|cfen, welcher bald mit der Graͤſin gelaufen 
dem Abendmahlziemlich geffen, und froͤlich kommen, aqua vitæ, und des Doctors Arz⸗ 
gervefen, auch mit Scherzreden. Nachney und alles verfuht. Da hat der Here 
demfelben Abendmahl hat er fih wieder et-| Doctor angefangen zu beten: Mein himm⸗ 


was geflagt , es drücke ihm auf der Bruſt, liſcher Darer , ewiger, barmberziger 
warme Sucher begehrt, haben die Herren] GOtt, du haft mir deinen lieben Ssbn, 


L 


und wie den Arzt wollen holen laſſen, Mas |unfern Herrn IEſum Cbriftum, geoffens 
sifter und Doctor; hat ers verboten, und baret, den babe ich gelehrer, den babe 
etwa zwey oder drittehalb Stunden aufm ſich bekannt, den liebe ich, den ebre ich 
Raͤhe⸗Bettlein geſchlafen; haben wir, Herr|für meinen Iteben Heyland und Erloͤſer, 
Michael Coͤlius id) Jonas, der Wirth ‚| welchen die Gottloſen verfolgen, ſchoaͤn⸗ 
Stadtſchreiber zu Eisleben , und die Wir-|den und febelten, nimm mein Seelichen 
thiny feine zwey Eleine Söhne, ungefährlich |zu dir. Indem redet er dreymal: In ma- 
bis halb eilffe bey ihm gemacht. Da hat er nus tuas commendo Spiritum meum, re- 


“ begehrt, man folte ihm das Bert in D’r|demifti me, Deus veritatis, fa clio bat 


Kammer waͤrmen; welches alles mit aroflem LBOIT die Welt gelieber. Indem graͤe 


Fileiß geſchehen, und haben ihn zu Bette” diafter Herr, als die Aerzte und wir die 


6) 2 s beften 










| Sa XL D. Tupi en an Ehurf. Fr — Burheri Tode, 279% x A 


beften Stärkungen brauchten , begunt er feinem Vaterlande, behalten wolten Doch 
einmal ſtille zu ſchweigen, als finke er dahin, |ftellen fie es in Ew. Ehurfürftl. Snaden gna= " 
und auf unfer heftig Hufen und MüttelnTdigen Gefallen. Der allmächtige himmli⸗ 
nichts zu antworten. Indem aber als die ſche Vater troͤſte Ew. Ehurfürftl. Gnaden, 
Graͤfin ihm wieder aqua vitæ einſtreichen, und uns alle, welche dieſer Fall herzlich be⸗ 
und Die Aerzte, begunte er wieder zu antwor⸗ |trübet bat. Es wollen auch Em. Churfuͤrſtl. 
ten, doch )Eſbwaͤchtich Herr M. Coͤlio und Gnaden gnaͤdigſt der Doctorin, feiner lie⸗ 
mir D. Sonas, Ja und Nein. Und da ben Hausfrauen, und Domino Philippo, DD. 4 
wir ihm beyde einfehrien: Allerliebſter Va⸗ Pomerano und D. Creutzigern, ſonderlich 
ser, ihr bekennet ja Chriſtum den Sohn ein Troſtbrief zufchreiben , welches Ech 
GOttes, unſern Heyland und Erloͤſer? Churfuͤrſtl. Gnaden beſſer zuthun wiſſen als 
ſprach er noch einmal, daß mans hören Fon | wir unterthaͤniglich erfinnen koͤnnen. Bit⸗ 
te, eben ſtark Ja; darnad war ihm Stirn ten Em. Churfuͤrſtl. Gnaden gnaͤdigſte de # 
und Angeſicht kalt Und wie hart man ihm lende Antwort, der HErr IEſus bewahre 
rief, ruͤttelt und mit Taufnamen nennet, D. Ew. Churfürftl. Gnaden allezeit. Datum 
Martin; antwortet er nicht mehr, chaͤt eis in Eil Eißleben, Donnerſtags nach — 
nen fanften Odem holen und rufen mit ges |tini um 4. Uhr. frühe den 18. Febr.ıgas. 
faltenen in einander gefchlagenen Händen, Auch gebe ih Em. Churfuͤrſtl — 9 
Und gnaͤdigſter Herr, daß wir mit betruͤb⸗ unterthaͤmglich zuerkennen, daß gedachter 
tem Herzen und delen Thraͤnen klagen, iſt Herr D-Martinus ale Sonntage eine kurze 
alſo in EHriſio entſchlafen, ungefährlich Predigt gethan der Abſchrift wir haben, 
zwiſchen zwey und drey in der Nacht gegen und dieſe drey Wochen zwier Abſolution em⸗ 
den Morgen. Graf Albrecht, und uniere pfangen und communieiet. Don andern 
gnaͤdige Frau die Gräfin, auch mein gnaͤ⸗ feinen Nedenüber Tiſch will Ew. Churfürftl- 
diger Herr von Schwarzburg, find zeitlich Gnaden unterthaniglich Bericht thun. 
genung dageweſen, zum Theil zum Ende Gnaͤdigſter Churfuͤrſt und Herr dieſen 
kommen. Diefes gnädigfter Fürft und Brief habe ich hiermit in die Feder eilend - 
Here, habe ich bald die folgende Stunde Graf Albrechts Secretario Dietivt um 4. 
meiner unterthaͤnigen ſchuldigen Pflicht nach, Uhr, da wir vor Betruͤbniß ſelber nicht alles 
wiewol wir arme ſeine Difeipulund J Juͤnger haben ſchreiben koͤnnen. Ew. Churfuͤrſtl. 
von 25. Jahren her, aufs hoͤchſte durch die Gnaden unterthaͤnigſter williger Diener. 
fen Fall betruͤbt, Erw: Chuͤrfuͤrſtl. Gnaden Iuftus Jonas, Doctor meine Hand ſamt Herrn 
follen eilend darch dieſe Poſt zuſchreiben und! Wichael Eoelio, — ana ‚allen — 
hu — — unterthäniglich, | F vi 
mw. Ehurfur naden wollen uns des und Michael & i 
Begraͤbniß halben, damit wir verziehen > Zufi Ien Cutheri Wichaet wi 
vollen, bie auf Er. Churfuͤrſtl Gnaden! Er tmucde, wie erm. von Der Hardt aut 
Antwort gnaͤdigſt ihr Gemuͤth zu erkennen Lüth. part. I,p. 492. anmerkt, erſt beſonders un⸗ 
geben, auch unfern gnädigen Heren dem ‚terdem ir a EN 
Grafen fhreiben, weſſen ihre Gnaden fich) | Sielem eben, Zee Dem» - 
tini Kutheri, Bericht, durch D. Juft 
darinnen zu. halten haben. Wiewol ihr Zonam 17. Michaelem Eoelium und ans 
R Gnaden ihn gern in ihrer Herrſchaft, als dere , die onbey gewefen , Bars — 


















380° XXILD. Jurti Jons u.m, Wich. Coelit Bericht von Lutheri Abfterben. zgı* 
gezogen, zu Wittenberg, Frankfurt und noch|tenberg in dem Namen des Allmachtigen 
einmal ohne Benennung des Orts 1546. 4. ge: nach Eisleben gereifet, an 


druckt; man findee ihn aber auch in dem VIII. ? u, : 
"en. Th. Be wen one. ch. 3 Den 24. Tag Januari ift er um eilf 
P. 460. in dem VIIL Altenb. Tb. p 847. und| Uhr Vormittage zu Hall einfommen, und 


in dem XXI. Leips. Th. p. 693. wie auch in| bey D. Jonas zur Herberg gelegen. 

Salthaſ. Walthers Luthero denato, fozuf 4. Den 25. 26. 27. Januarii ifE er zu 
Jena 1813, 12. heraus gekommen. Kalle blieben, verhindert durchs Waſſer 
h ‚„L « und bat den 27. Tag, welcher war der 
EM 23. Tag Sanuarii, iſt aus Erfode⸗ Dienftag nach Converfionis Pauli, alda in 
FW rung der Edelen und Wohlgebornen unſer lieben Frauen Kirchen gepredigt, aus 
Grafen und Heren zu Mannsfeld, der Ehr⸗ denA&tisApoftolorum von PauliBekthrung. 
wůrdige Herr Dock. MartinusQutber von] 53. Auf den Donnerftag, welcher war der 
Wittenberg ausgezogen, und die erfie Nacht 28. Sanuarii, ift er von Hall aus über das 
zu Bitterfeld gelegen. Waſſer, famt feinen dreyen Söhnen und 
2, Und it aber die Erfoderung Doctoris D. Jonas, wahrlich etwas mit Gefahr, 
Martini von wohlgedachtem Grafen ausiauf dem Kahn uber das Waſſer gefahren, 
der Urfachen geſchehen, daß fid) zwiſchen ih⸗ daß er auch felber fprach zu Doctor Sonas: 
ren Gnaden viel und groſſe Frrungen und| Lieber D, Jonas wäre das dem Teufel 
Gebrechen, etliche Zeit her erhalten, Daraus nicht ein fein Wohlgefallen, wenn ich 
der Herrſchaft Mannsfeld allerley Weite |D. Wartinus, mit dreyen Söhnen und 
"zung zu befahren geweſen, derhalben dieleuch in dem Waſſer erföff ; und folgends 
Grafen ſaͤmtlich Doctorem Martinum ‚nach Eisleben gereifer. | Br 
als der aus ihrer Snaden Herrfchaft, nem-| 6. Und nachdem er auf der Grenze mie 
lich von Eisleben burtig, gebeten , ſich mit hundert und dreyjehen Pferden angenom⸗ 
der Unterhandlung zu beladen, und su fleißi⸗ men vor Eisleben Fam, wurd er faft ſchwach 
‚gen, fo viel möglich, die Sachen zu vertras/ im Wagen, alfo, daß man fich auch feines - 
gen und zu vergleichen. Wiewol aber Lebens hefahret; doch als man ihn in der. 
Doctor Martinus ſich in foldye weltliche] Herberge mit warmen Tuͤchern gerieben, - 
Handel einzulaffen nicht gepflegt, fondern feisJ aß und trank er den Abend, und war zu⸗ 
nes Berufs je und allewegen, mit predigen, |frieden, Elagt fich nicht mehr: aber zuvor. 
Iefen, fehreiben, und andern, wie männig-|auf dem Aßagen, wie ihn die Krankheit ans 
lid) beroußt, hoͤchſtes Fleiß gewartet; ſohat ſtieß, fagt er: Das thut mir der Teufel 
er doc), feines Daterlandes halben, damit allweg, wenn ich etwas groffes vorhas 
daffelbige zu Einigkeit gebracht, Weiterung be, und ausrichten foll, daß er mich zus 
vorkommen, und die Örafen mit einander|vor alfo verfucht, und mit einer folchen 
freundlich möchten verfohnet und vertragen Tentation angreift. ER. 
werden, diefe Reiſe nicht megern, noch ab] >. Don dem 29. Tag Januarii an bis 
ſchlagen wollen, ob es ihme wol folcher Zeitiauf den 17. Tag Februarii incluſive, iſt 
‚zu reifen, und fich mit Diefen Dingen zu be⸗ er zu Eisleben gewefen in der Handlung, 

laden ganz ungelegen , auch beſchwerlich, und neben der Handlung vier Predigt gen 
und wider feinen Gebrauch geweſen. Iſt than, einmal öffentlich vom Prifter (fü an 
derwegen den Tag, wie obficher, von Wit⸗ dem Altar die Communion 
Mm... — 1023 \ = Abſo⸗ 


N: 


—— XxIt, D. Jufli Jon und 97, 


,&.9. felbit gebeten, und wir alle, er wolt |tag nie gefeben, lag da und fehlief: als 
Vormittag nicht in die groffen Stuben zu |er aber aufwachte, da faget ernicht,wg 


- zuvor (als er den Morgen Eur; vor drey Uhr GOttes war. öu dem Kextänıne und 








Michael Col, ar 

Abſolution empfangen, und ziwier communt: Flielich in GOtt verſchieden iſt,) hat er viel 
eirt, und bey der andern Communion, nem» wichtige Wort und Rede, vom Tod und 
lich Sonntags am Tag Valentini, hat er kuͤnftigem ewigen Leben geredt, unter an⸗ 
ween Prieſter nad) apoſtoliſchem Brauch |dern gefagt: Ach lieber GOtt, 20. Jahr 
ſelbſt ordinirt und geweihet. — iſt eine geringe Zeit, noch macht die klei⸗ 
8. Es find auch von dem 28. Januarii ne Zeit die Welt wuͤſt, wenn Mann und 

an, bis auf den 17. Febr. gar viel feiner Weib nicht nach GOttes Geſchöpf und 
troͤſtlicher Rede von ihm gehört, da er oft| Drönung zuſammen kaͤmen; wiegarifts 
feines Alters, und daß er ſich Daheim, wenn eitel Creatio BOTT fammler ihm feine 


er gen Wittenberg wieder kommen wuͤrde | Ebriftlich Rirch ein groß Theil aus den x 


zue Ruhe Iegen, gedacht hat, auch viel|Eleımen Rindern. Dennich gläube, wenn 
wichtiger troͤſtlicher Sprüche der Schrift ein Rind von einem Jahr firbe, daß 
über Tiſch, in Beyſeyn der Grafen, und [allzeit tauſend, oder zwey taufend ſaͤh⸗ 
unfer ander, die wir mit ihm zu Tiſch ſaſſen, rige Rinder mit ihm flerben. Aber wenn 


ausgelegt, twelche zu feiner Zeit follen in eis lich D. Martinus Örepfechziger fterbe, ſo 


nem fonderlichen Berzeichniß ausgehen. balt ich nicht, daß ihr fechzig oder hun ⸗ 
2.9. Und fonderlich alle Abend, die 21. Tage |dere durch die Welt mic mir flerben; 
durch, iſt ec aus der geoffen Stuben vom|denn die Welt wird ietzund nicht al. 
Tiſch in fein Stüblein gangen um acht Uhr, Wolan wir Alten müfen darum fo lang ” 
oder oft davor, auch Die Abend alle eingutelleben, daß wir dem Teufel in Sindeın 
Weile im Zenfter geftanden, und fein Ger |feben, fo viel Boßbeit, Untreu, Zlend 
bet zu GOtt fo ernftlich und emfig gethan,|der Welt erfahren, auf daß wirdeugen 
daß wir, Doctor Fonas, M. Coelius, Am |feyn, daß der Teufel fo ein boͤſer Geiſt 
brofius fein Diener, Johannes Aurifaber |gewefen. Menfchlich Gefchlecht ift wie 
Vinarienſis (nachdem wir ftill waren ,,) oftlein Schafitall der Schlachifehaf. 
etliche Wort gehoͤret, uns verwundert; dar⸗ 1m. Auch gedachte der Here Doctor dens 
nad) hat er fich aus dem Fenfter umgewandt, | felben Iegten Abend über Tifch dieſer Fragen, 
froͤlich Cals hätte er aber eine Laft abgelegt,) Inemlich: Ob wir in jener ſeligen kuͤnfti⸗ 
und gemeiniglich noch eine halbe Biertelftund | gen ewigen Derfammlung und Rurchen 
mit ung aeredt, alsdenn zu ‘Bett a auch einander kennen würden; und da 
10. Auf den Mitwochen aber den 17. er [wir fleißig baten des Berichts, dafpraber: 
bruarii, haben die Herren und Grafen U. Wie cbac Adam? er bat Evam fein leb« 







der Handelung gehen, fondern ruhen ; da 


: Eomft du ber? was bift du? jonderns 
bat er in feinem Stüblein auf einem ledern 


| das Sleifch ift von meinem Sleifeh, und 
Bettlein gelegen, auch im Stuͤblein ums |das Bein von meinen Beinengenommen, 
gangen und gebeten: nichts deftomeniger ar ı Woher wuft er das, daß diß Weib aus 
ber Abends und Morgends Daniecen in der |Eeinem Stein gefprungen wäre? Düber 
oroffen Stuben auf feinem Stuhl ſich an !gefchach es, daß er des Heiligen Beiftes 
Tiſch gefest. Und. daffelbige Adcndmahl |voll, und im wabrhaftigen Erkaͤntniß 





— J— N) 


wur Sericht von Lutheri Abfterben, 285* 
— —— — ee — —— —— — — 


Bild werden wir in jenem Leben wider, brofiv bey ihm gelaſſen, da hat man aufs 
um in Chriſto erneuert, daß wir Dater,| Doctors Begehren das gefchabt Einhorn in 
Mutter, und uns untereinander kennen [einem Löffel mit Bein zwier ihm eingeges 
werden, von Angeficht beffer, denn wielben, da Conrad von Wolframsdorf zuvor 
Adam und Eva, ‚.“ Ifelbft ein Löffel vol (damit der Doctor deſto⸗ 
22. Nicht lang nach) diefen Worten iſt er | weniger Scheu hätte) genommen. 
aufgeftanden, und in fein Stüblein gangen,| 14. Da leget er fich ungefährlich um 9. 
und find ihm feine zween Eleine Söhne, Mars | Uhr aufs Nubhebettlein, und fprach: Wenn 
- tinus, Paulus, M. Eelius, bald nachge⸗ ich ein balbs Stündlein Eönte ſchlum⸗ 
folget, hat ex fich feiner Servunheit nach im| mern, boft ich, es folt alles befjer wer- 
- Stüblein in das Fenfter gelegt zu beten: iſt den. Da hat er anderthalb Stunde, bis 
M. Eelius wieder herab gangen, und ift Jo⸗ auf 10, Uhr, fanft und natürlich geſchlafen, 
hannes Aurifaber Vinarienfis hinauf Foms | find wir Doctor Jonas, und M. Michael 
men, hat der Doctor gefagt : Wir wird | Eelius, famt feinem Diener Ambrofio und 
aber web und bange , wie zuvor um die | feinen zweyen kleinen Söhnen, Martino und 
Bruſt; da hat Johannes gefagt > ich hab ‘Paulo, bey ihm blieben. 
geſehen, da ich derjungen Herren Dracepfor| 15. Als er aber gleich in Puncto 10. Uhr 
‚ war, wenn ihnen um die Bruſt,/ oder fonft übel | aufmacht, ſprach er: Siebe, fist ihr noch, 
ward, daß ihnen die Srafin Einhorn geges moͤcht ihr euch nicht zu Bette legen; 
ben hat; wollt ihrs haben, will ich eg holen: | antworteten wir: Nein Here Doctor, jebt 
hat der Doctor Ja geſagt. Indem ift os sfollen wir wachen, und auf euch warten, 
hannes, ehe er zur Graͤfin gangen, eilend her⸗ Mit dem begehrete er auf, und ſtund auch 
unter gelaufen, und ruft D. Jonas, und vom Nuhebettlein auf, und ging in die Kam⸗ 
M. Eelio, die uber zwey Vater unfer lang | mer hart an der Stuben, die mit Fenftern 
icht Danieden geweſen, und fihnell hinauf vor aller Luft verwahret; und wiewol er da 
SL ER nichts klaget, doch da er über Die Schwellen 
13. Als wir hinauf Famen, haterfichaber|der Kammer gieng, fprad) er : Walts 
hart geklaget um die Bruft, da wir von) GOtt, ich gebe zu Bere. In manus tuas 
Stund an (feinem Gebrauch) nad) , wie er| commendo Spiritum meum , redemifti me 
daheim gepfleget,) mit warmen Tuͤchern ihn] Domine DEus veritatis, | 
wohl gerieben, daß er empfand, und fprach:] 16. Als er nun zu ‘Bette gieng, welches 
Ihm waͤre beffer; Fam Graf Albrecht felber | wohl zubereit mit warmen ‘Bretern und Küfßs 
geilauffen mit DM. Johann, brachte das]fen, legt er ſich ein, gab uns allendie Hand 
Einhorn, und fprach der Graf: Wie gehets, und gute Nacht, und ſprach: D. Jones 
lieber Herr Doctor? Darauf der Doctor und M. Celi, und ihr andern, betet für 
ſprach: Es bat fein Noth, gnädiger | unfern HErrn GOtt, und fein Zvange-. 
Kerr, es beginnt fich zubeffern. Da hat lium, daß ihm wohlgehe; denn das Con⸗ 
ihm Graf Albrecht felbft das Einhorn ge |cilium zu Trent und der leidige Pabſt 
ſſchabet, und nachdem der Doctor Beflerung zuͤrnen bart mit ihm. “Da ift ie Yacht 
uͤhlet, ift er wieder von ihm gangen, feiner |bey ihm in der Kammer blieben D Jonas, 
Rache einen Conrad von Wolfeamsdorf, ne: |feine ziween Söhne, Martinus, Paulus, 
ben uns D, Jona, M. Eelio, Johann Ams I fein Diener Ambrofius, und andere — — 
A 17. Die » 







Ei 


demiſti me Domine DEus veritatis. Auch geben, denn Die Krankheit mehrer füch, 


des Herjen. 


wohl, daß man ihn warm hielt. 








286* XXII. D. Juſti Jonaͤ und M. Michael Coelii, v7 — 
7. Diele ar. Tag hat man alle Nacht ber und fein Bei aufgerveckt, dergleichen 
Lichte in der Kamer gehalten , diefelbige die zween Medicosin der Stadt, welchealle 
Yradır aber auch das Stuͤblein laffen warm | (nach dem fienahe twohneten,) in einer Vier⸗ 
halten : da hat er wohl gefchlaffen, mit nas| telſtund gelaufen kamen, 
tuͤrlichem Schnauben, bis der Geiger Eins] * JJ—— 
geſchlagen, iſt er erwacht, und feinen Dies) 20. Erſtlich der Wirth mit ſeinem Weibe, 
‚ner Ambroſium gerufen , ihme die Stuben darnach M. Simon Wild, ein Arzt, und 





einzuheitzen. Als aber dieſelbige die ganze) Doct. Ludwig, ein Medieus ; bald darauf 
Nacht warn gehalten, und Ambrofius der) Graf Albrecht mit feinem Gemahl, welche 
Diener wiederfam, fragt ihn Doctor Jonas, | Brafin allerley Wuͤrz und Labfalmitbrachte, 
ob er wieder Schwachheit empfünde, ſprach und ohn Unterlaß mit allerley Stärken ihn 
er: Ach HErre GOtt! wie iſt mic ſo zu ergbicken ſich befleißigt ; aber indemallen 
wehe, ach lieber D. Jonas, ich achte, fagt der Herr Doctor: Lieber GOtt, mir 
ich werde hie su Eisleben (daich geborn ift ſehr weh und angft, ich fahr dabın, 
und getauft bin,) bleiben: Darauf D. Jo⸗ ich werde nun wohl zu Zisleben blew 
nas und Ambrofiusder Diener geantwertet:jben. Da tröftet ihn D,.Fongs, und M, 
Ach, Reverende Pater, GOtt unfer himm⸗ Celius, und fprachen: „Reverende Pater, 
liſcher Vater wird helfen duch CHriſtum, ruffet euren lieben HErrn IEſum Ehsiftum 
den ihr gepredigt habt, Da iſt er ohne an, unſern Hohenprieſter, Den einigen Mitt⸗ 
Huͤlfe, oder Handleiten Durch die Kammer ler ihr habet einen groſſen guten Schweiß 
in das Stuͤblein gangen, auch im Schritt gelaſſen, GOtt wird Gnade verleihen, daß 
über die Schwellen gefprochen , immaſſen es wird befjer werden, Da antworterer, 





wie er zu Belt gangen, dieſe Wort: In und ſee : a, es ift ein kalt toöter 
manus tuas commendo fpiritum meum, re- Schweiß, ich werde meinen Geiſt auf 








Darauffieng er an, und fprah; ° | 







einmal oder zwier im Stüblein hin und wie⸗ 
der gangen, leget fich darnach auf das Ruhe] 
bettlein, und Elagt, es druͤckt ihn um die ein 
Bruſt ſehr hart, aber doch ſchonete es npoch GOTT und Vater unfers HErrn IEſu 
0... JEhrifti, du GOtt alles —— J— 

dir, daß du mir deinen lieben Sohn TE, 
END Cariftum offenbaret haſt/ an den 
ich glaͤube, den ich gepredigt und be⸗ 
kant hab, den ich geliebet und gelobet 
bab, welchen der leidige Pabft, undalle 
Bat er Gottloſen fchänden, verfolgen, und laͤ⸗ 
19. Vor dieſem allen, unddader Dector|ftern. Ich bitte dich, mein SERR 
nun fich aufs Nuhebettlein gelegt, Fam M. IEſu Cärifte, laß div mein * Seelichen 
 Eelius aus feiner Sammer, hart ander uns |befoblen ſeyn. O himmliſcher V 
fern gelaufen, und bald nach ihm Johannes ob ich fchon dieſen Leib laſſen, und 
Aurifaber. Da bat man ganz eilend den|diefem Leben hinweg geriffen w 
Wirth, Johann Albrecht, den Stadtſchrei⸗ muß, fo weiß ich doch gewiß, da 














18. Da has man ihn, wie er begehrt, und 
zu Wittenberg im Brauch sehabt, mit war⸗ 
men Tuͤchern gerieben, und ihm Küffen und 
- SP fül gewaͤrmet; denn er fprach, es huͤlf ihn 


8* 


* 


ss Bericht von Lutheri Abſterben. * 289* 


bey dir ewig bleiben , und aus deinen, fen, faſt eine Vierteiftunde, daß man auch 
Saͤnden mich niemand reiffen Eon, der Befferung hoffet; aber die Aerzte und 


*) (Seelichen fprach er eigentlich) ohne Zweifel, Wir fagten alle, dem Schlaf waͤre nicht gu. 
ſich vor GOtt zu demürhigen, als ſollt er fagen :) verfrauen, Teuchteten ihm mit Lichten fleißig. 

Wie ein arnıe Creatur bin ich gegen dir, du unter dag Angeficht. 
groſſe unendliche ewige Majeſtaͤt. 25. In dem kom Graf Hans Heinrich 

22. Weiter ſprach er auch: Sie Deusivon Schwarzenburg, ſamt feinem Gemahl 
dilexit mundum, ut unigenitum filium ſuum auch darzu, nachdem bald erbleicht der 


daret, ut omnis, qui credit in eum, non Doctor ſehr unter dem Angeſicht, wurden 


pereat fed habeat vitam æternam, Joh. 3. ihm Fuͤſſe und Naſe kalt, thaͤt ein tief, doch 
v 6. Und die Wort aus dem 68 Pſalm v. ſanft Odemholen mit welchem er feinen Geiſt 
21: DEus noſter, DEus faluos faciendi, & aufgab mit Stille und groſſer Gedult, daß 


Dominus, eſt Dominus educendi ex morte: er nicht mehr ein Finger noch “Bein reget, 


Das iſt Deutſch: Wir haben einen und konnte niemand merken (das zeugen wir 
EOTT des Heils, und einen HErrn, vor GOtt auf unſer Seroiflen,) einige Uns 
SErrn, der mitten aus dem Tode uns ruhe, Dvälung des Leibs, oder Schmerzen 
fübrer. 00001068 Todes, fondern entichlief friedlid) und 
23. In dem verfucht der Magifter noch ein |fanft im HErrn, wie Simeon finget. 


ſehr Eöftliche Arzeneh, die er zur Noth aleit| 26. Daß wohl der Spruch Fohannisam 


in feiner Tafchen hatte, deß der Doctor ein|8. an ibm wahr ward: Wahrlich ſag ich 


- Löffel vol einnahm; aberer fprach abermal:jeuch, wer mein Wort hält, wird den _ 


Ich fahr dahin, meinen Beift werd ich Tod nimmermebr fehen ewiglich, welcher 

aufgeben: fprad) derhalb dreymal fehr ei-) Spruch Joh.8. die legte Handſchrift iſt ſo 
Vend auf einander: Pater, in manus tuas|er auch den Keuten zu Gedachtniß in Die Bi⸗ 
commendo fpiritum meum, Redemifti me! bel gefchrieben , und diefelbige feine Dands 


- DEus veritatis. 31,6. Als er nun ſei⸗ ſchriſt gen Elrich Hans Gaſman, dem 


nen Geift in die Hinde GOttes des himm,| Hohnfteinnifchen Menrmeifter zukommen, 
lichen Vaters befohlen hatte, fieng er an|vorn in einer Hauspoftill, weichen Spruch 
ſtill zu feyn: man vuttelt aber, rieb, kuͤlt, der Tiebfte herzliche Vater alſo ausgelegt, 


und vief.ihme ; aber er that die Augen zu) (Den Tod nimmermebr feben.) | 
antwortet nicht. Daftrich Graf Albrechtsi „Wie unglaublich ift Doch das geredf, und, 


Gemahl und die Aerzte ihm den Puls mit wider die öffentliche und tägliche Erfah⸗ 
allerley Staͤrkwaſſern, welche ihm die Do-|rung 5 dennoch ift es die Wahrheit, wenn,, 


 etovin gefehickt, und er ſelbſt pfleger zu geslein Menfeh mit Ernft GOttes Wort im, 


U 


brauchen. | Herzen betrachtet, ihm gläubet, und darüber, 

24. In dem er aber fo ftill ward, riefleinfchläft oder ſtirbet, fo finket und faͤhret, 
ihm D. Jonas, und M. Celius bier ftarkein:|er dahin, ehe er fich des Todes verfiehet,,, 
Reverende Pater , wollet ihr auf CHriſtum, oder gewahr wird ; und iſt gewiß ſelig im, 


und die Lehre, wie ihr gepredigt, beſtaͤndig Wort, das er alſo geglaͤubet und betrach⸗, 
ſterben? ſprach er, daß man es deutlich hü-Itet, von hinnen gefahren. Unter diß war 


auf die rechte Seiten und fing an zu ſchla⸗ geſcheben am 7. Tag Februar. 


ven Eonte: a. Mit dem twandte er ſich geſchrieben, Martinus Luther Doctor. 1546 


Lutheri Schriften 2ı. Theil. D 27. Als 















290% XI, D. Tor Tank nd: m. dal Coelii, 


27. Als er nun im HERAN verſchieden, lichen Geſaͤngen, in die. — N 
und Graf Albrecht, fein Semahl, der von zu St. Andres getragen, da ihn Furften, 
Schwarzenburg ꝛc. fanıt uns erſchracken, Grafen, und Herren, darunter auch. Graf 
immer noch fehryen, man füllt mit Meiben Gebhart mit feinen zweyen Söhnen , Graf 
und Raben nicht ablaffen, that man alles ‚| Gürgen und Chriſtoffel geweſen, famt ihren 
was menſchlich und möglich war, aber es Srauenzimmern,, und einer ſehr groſſen 
ward der Leib immer kaͤlter und tödtlicher. treflichen Anzahl Volks, begleitet und nahe 
- Und nachdem der. todfe Leib alfo auf dem gefolger. " 
Ruhebettlein bis in drey Viertelſtund geles] 32. Da hat Doctor Jonas ſo bald als die 
gen, machet man darneben von vielen Seders| Leich in den Chor geſetzt, eine Predigt gethan, 
detlen drey Unterbett, und Tuͤcher oben, welche excipirt iſt erſtlich von der Perſon und 
hart bey dem Ruhebeit darein man ihn hub, Gaben D. Martini. 2.) Bon der Aufers 
der Hofnung Cie wir alle wünfcheten und ſtehung und ewigen Reben, 3) Warnung 
— )ob GOtt noch wollt Gnade geben. [den Widerſachern, daß der Tod wuͤrde Kraft 
8. Da kamen, ehe es Tag ward, um! hinter fic) haben, wider des Satang Neid), 
Bier ihr, der Durchläuchtige Hodhgeborne tiber Denlocum ı Theflal. 4.13.14. Dabat 
Fuͤrſt und Herr, Here Wolf, Fürft zu Ans|man die Nacht über Die Leich in der Kirchen 
halt, die Edlen, Wohlgebornen Grafen, fiehen , und mit zehen Bürgern bemwachen 
und Herren, Philippus, Johanns Goͤrg laſſen. 
- Gebrüder, Graf Rolradt, Graf Hans, 33. Ag aber auf Srforderung unfers G. 
Sraf Wolf aud) Gebrüder, Grafen und! H. des Ehurfürften zu Sachſen, die Leiche 
Herren zu Manngfeld, und andere Herren, ſollte gen Wittenberg gebracht werden (mel ⸗ 
und vom Adel. che die Grafen und Herren zu Mannsfed, 
29. Aufdem Bette ließ man den Leib lie⸗ auch fehr gern bey fich in ihrer Herrfchaftber 
gen, von Vieren an bis nach Neunen, das; halten, aber doc) zu gefallen dem Churfuͤr⸗ 
iſt fuͤnf ganzer Stunden, da viel ehrlicher! ften haben folgen laflen), hat man auf den 
Bürger kamen und den fodten Seib mit heiß, 20. Tag Febr. welcher war Sonnabend nad) 
fen Thränen und Weinen anfahen. Dar⸗ Valentini, zu fruͤhe aber eins eine Predigt 4 
nach kleidete man ihn in einen weiſſen neu, gethan die durch M. Da Coͤlium 
ſchwaͤbiſch Kittel, legt die Leich in die Kam⸗ ge‘ ichehen, auf den Spruch Ef. 56,13. Ju- 
mer auf ein Bett und Strohe, bis. fo lang ſtus perit & nemo confiderat, 2 
} 
J 


— — 
—⸗⸗ a — 


ein zinnern Sarg gegoſſen, und darein gele⸗/ 34. Und folgende jroifehen woͤlfen und ei⸗ 
get ward. Da haben ihn in dem Sarg ſe⸗nem Schlage hat man ihn wiederum mit aller — 
ben liegen viel vom 2del, die ihn Das mehrer Ehrwuͤrdigkeit und Chriſtlichen Gebraͤuchen 
Theil gekannt, Mann und Weib, etlichelund Geſaͤngen, aus der Stadt Eisleben 
hundert, und eine fehr groffe Anzahl Volks gefuͤhrt, da abermals die obgedachte Fuͤr⸗ 
30. Den 18. Februariih hat man die Leich|ften, Grafen, und Herren, und darneben 
in.der Herberg, Doctor Trachftets Haufe, Graf Gebhort mit zweyen Cühnen, Sraf 
ftehen laſſen. Goͤrgen, und Graf Chriſtoffel, auch ra⸗ 
31. Den 19. Februari um zwey Uhr nach fen und Herren zu Mannsfeld, famt Graf 
Mittage hat man ihn nach Ehriftlichem Ge-| Gebharts Gemahl, und ihrem Frauenzime 
Drau, mis RR Ehrwuͤrdigkeit und dei mer ins denn dieelbigen zuvor bey dem en 









Ban Bericht von Lutheri Abfterben. 293* 
chengang auch geweſen), und eine groffe Ars} in Gaſſen und auf dem Markt fill halten, 
zahl Volks andachtig nachgefolget, und bis] und man fehr ſpat, faft halb fieben in die 
vors auferfte Thor mit vielen Thranen und Kirchen unfer lieben Frauen zu Halle Eoms 
einen die Leich geleitet haben ; alfo iſt man men iſt. BR | 
mit ihm diefen Abend bis gen Halle kemmen. 37. Die Kirch aber zu unfer lieben Frauen 
. Zu Eißleben, ehe Diefe Kirchenceremo» ;ift allenthalben fehr voll Volks gemefen, da 
nien alle gebraucht , haben zween Mabler|fie den Pfalm : Aus tiefer Noth ze. mit _ 
alfo das todte Angeficht abeonterfeit, einer | Eläglichen gebrochen Stimmen mehr heraus 
von Eißleben, dieweil er noch im Stuͤblein geiveinet, denn gefungen haben, und mo es 
- auf dem ‘Bett gelegen, der ander, Meifter nicht fo gar ſpat gemefen, hätte man eine 
Lucas Fortennagel von Hall, da er fehon eis) Vredigt gethan, und man hat alfo eilend die 
ne Nacht im Sarg gelegen. Leich in die Saeriſtey tragen laſſen, und die 
36. Als man ibn nun aus Eißleben fuͤh⸗ Nacht mit etlichen Bürgern bemachen. 
tet, hat man auf dem Wege von Eißleben| 38... Des folgenden Morgens um ſechs 
faſt auf allen Dörfern geläutet, und das Schläge ward die Leiche wieder aus Halle 
Volk aus den Dörfern zugelaufen, Mann, mit Geläute, welches zuvor auch) in allen 
Weib und Kinder, und Zeichen eines ernſt⸗ Kirchen gefchehen, und ehrlicher, Ehriftlis 
lichen Mitleidens gegeben. Sind alfo nach |cher “Beleitung bis vor das Thor abermal, 
fünf Uhr vor Hale kommen, und da man | wie auf den Abend zuvor, bracht, mit Bes 
etwas der Stadt genahet, da find auch her⸗ | gleitung eines ganzen ehrbahren Raths, aller 
aus weit über den Steinweg Bürger und | Prediger und dee Schulen dafelbft. 
Bürgerin entgegen Eommen , und da man| 39. Ban Hall ift die Leich gefahren auf 
in die Stadtthor mit der eich Eommen, find |den Sonntag den a1. Februarii gen Bitter 
die beyde Pfarrherren, (nad) dem der Su; feld, dahin auf den Mittag bracht, da auf 
perattendent D. Jonas der Leich nachfuhr), |der Graͤnz, und auch im Städtlein die Vers 
- Et. Ulrich und Mauricii, und alle Diener | ordneten unſers gnädigften Herrn, des Chur⸗ 
des Evangelii, auch ein ehrbahrer Rath zu fuͤrſten zu Sachſen, der Hauptmann zu Wit⸗ 
Halle, ſamt einer groſſen Anzahlaller Raths⸗tenberg, Eraſmus Spiegel, zu Dieben Gans 
perſonen, auch die ganze Schul, Schul-|goff von Heilingen, zu Brehne Dietrich 
- meifter, mit allen feinen Knaben , mit ge-|von QTaubenheim, die ziween Grafen, und 
woͤhnlichen Leicheeremonien und Gefängen | ung, fo die Leiche geleitet, angenommen, und 
entgegen gangen, aud) ein groß mächtig|den Abend bis gen Kemberg bracht haben, da 
Volk, darunter viel ehrliche Bürger, viellman denn, beyde zu Bitterfeld und Sem _ 
Matronen, Jungfrauen, Kinder, am auffers |berg, mit gewoͤhnlichen Ehriftlichen Ceremo⸗ 
ften Thorentgegen kommen, mit folchem laus |nien die Leich ehrlich angenommen und begleis 
ten WBehklagen und Weinen, Daß wir es das |tet. es 
hinten in dem letzten hinterſten Wagen ge| 40. Des Montags den 22, Februarii, has 
hoͤrt. Und als man bey St. Mori in die|ben die Edlen und Wohlgebornen Grafen 
Gaſſen, den alten Mark binaufgezogen ift, |und Herren, Graf Hans und Graf Hans _ 
wie auch auf der Brücken und im Thor, ein | Hoier, Grafen und Herrn zu Mannsfeld (wie. 
ſolches groß Gedräng um den Wagen der |fie denn aus Eißleben ungefährlich mit ss. ge⸗ 
geich und andere geweſen, daß man oft hat Fans — geritten) vor Wittenberg an 
een r ; \ D-°. 5 : 


das ir 








254* XXI. D. Tui Toms und m —— Tom, 2958 
das Eifterthor die geich bracht: da find bald, viel ehrlicher Kinder, Kung, und Alt, alles mit 
am Thor (wie das zuvor aus Churfünflis| lauten Meinen und Mehklagen. in al 7 
chem Befehl verordnet,) verfamlet geftanden‘ Gaſſen auch auf dem ganzen Markt iſt das 
Rector, Magiſtri und Doctores und die, Gedrang ſo groß, und ſolche Menge des 
ganze töbliche Univerſitaͤt, famt ‚einem ehr⸗ Volks geweſen, daß ſichs billig in der Eilzu 
bahren Rath, und ganzer ( Gemeine und. verwundern, und ‚Biel bekannt, daß ſi ederglei⸗ 
Buͤrgerſchaft: da find die Diener des Ev-⸗ chen zu Wittenberg nicht gefehen. m 
angelii und Schul mit gencöhnlichen, Ehrifte| 42. Als man die Leich in die —— | 
lichen Gefängen und Seremonien der Reich chen bracht, hat. man diefelbige gegen den 
borgegangen, vom Elſterthor an, die ganze Sreigtuht niedergefegt: da hat man ef 
— der Stadt bis an die Schieffirchen. chriftliche Funebres Cantiones gelungen, Date 
nach ift der Ehrmwürdiae Herr D. Pomera- 
41. Vor der Reich fi nd geritten. die obge⸗ us aufgefreten, und da vor etliche taufend 
meldten Verordneten G. V. H. des Chur⸗ Menfchen gar ein chriſtliche troͤſtliche Pre⸗ 
fuͤrſten zu Sachſen und obgemeldte zween digt gethan, welche auch wird an Taggege 
‚Junge Grafen und Herren zu Mannsfeld, ben werden. Se 
 ohngefährlich in die 65. Pferde. Undnehfti 43. Nach der Predigt D. Pomerani hat Br 
nach den IBagen, darauf die Reich gefahr der Here Philippus Melanchthon aus ons ; 
9 








ven, ift fein ehel. Gemahl, die Frau Doctor |defichem Mitleiden, und die Kirchen zu troͤ⸗ 
rin, Catharina Lutherin, ſamt etlichen Mar ften, eine ſchoͤne Funebrem Orationem ge⸗ 
tronen, auf einem Mäglein binach geführt: than, welche allbereit im Druck iſt ausgan - 
darnach find feine trey Söhne, Fohannes, 'gen, und hernach auch Deutſch wird aus⸗ 
Martinus Paulus Lutheri, Jacob Luther gehen, 

- Bürger zu Manngfeld, fein Bruder, Goͤrg 44. Nachdem die Oratio gender, — 
und Ciliax, Kaufmann, ‚feiner. Schweſter | die Reich hingetragen et!iche gelehrte Magiſtri, 
Soͤhne, auch Bürger zu Mannsfeld, und darzu verordnet, welchedie Leich in das Grab 
andere der Freundfchaft, gefolget. Darts aelaffen, und alfo zur Ruhe gelegt; und iftale 
nady Magnifieus Doctor, Rector der Isbr ſo das theuer Organum und Werkzeug des 
lichen Univerfität, mit etlichen jungen Fürs | Heiligen Seiftes, der Leib des Chrmürdigen 
fin, Grafen, Freyherren, fo in dee Uni) D. Martini alda im Schloß zu Witten 
verfität ittenberg Studi halben fich ents berg, nicht fern vom Predigtfiuhl, (daer am ° 
halten. Darnac) ift der Leich gefolget D. | Reben manche gewaltige chriftliche Predigten 3 
Gregerius 2 Brück, >: Philippus Melınch. |vor den Chur⸗ und Fürften zu Sadyfen,und 
thon D. Fuftus Jonas, D. Pomeranus, |der on Kirchen gethan,)in die Erden gen 
D. Bafpar Ereuziger, I. Feronymus, und |legt, und wie Paulus 1 Cor. 15,43. ſpricht: 
andere älteffe Dretores der Univerfität Gefäer i in Schwachbeit, daß er aufgebe % 
Wittenberg. Daraufalle Doctores Ma; lan jenem Tage in Herrlichkeit... 0 
giſtri, und ein ehrbabr Rath, famt den| ar. Zu einem folchen Ehriftl den 
Mathsperfonen, Parnach der ganz groſſe aus dieſem elenden Leben, und zu derfelbie 
Houfe und herrliche Menge der Stu enten gen ewigen Seligkeit helfe uns allen der —3 
und darnach Buͤrgerſchaft, dergleichen viel ewige himmliſche Dater, fo gemeldten D. 
Bltgeun Matronen Frauen, Fungfrauen, Martinum zu dem sroften ef ber fen 















 296* XXI. Ehurf. J. F. ʒu Sachſ. Schreiben an die Grafen zu Wiansfeld, 297* 


bat, und unfer HErr JEſus Ehriftus, wel, Bursgraf zu Magdeburgete. Ufern Gruß 
chen er treulich gepredigt, und bekannt, und zuvor. Wolgeborne licher Rath und Ges 
der Heilige Beift, der ihm wider Pabſt, und treue. Wir haben Euer Graf Albrechts 
alle Pforten der Hoͤllen folche fonderliche Schreiben; darinnen ihr ung des ehrwuͤrdi⸗ 
Sreudiakeit, groffen Muth und Herz, durch gen und huchgelahrten , unfers lieben ans 
feine göttliche Kraft in vielen hohen Kaͤmpfen daͤchtigen und getreuen Martin Lurhers, der 
- gegeben hat, | hheiligen Schrift Doctor, Adfchied und tödts 
46. Wir D. Tuftus ones, und M. lichen Abgang von diefem elenden Jammer⸗ 
Michael Telius, und Johannes Aurife: |thal, nach dem Willen GDttes, zu eıken- 
ber Binarienfis, obgenannt, wie wir bey Des nen gegeben, empfangen, und daſſelbe mit 
löblichen Vaters ſeligem Ende geweſen find, hochbetruͤbtem und befummertem Gemüthe 
von Anfang bis -auf feinen Teßten Ddem, vernommen, Der Amachtige GOTT ge 
zeugen diß vor GOtt, und auf unfer eigene ruhe der Seelen gnädig und barmherzig zu 
legte Hinfahrt und Gewiſſen, daß wir dieſes ſeyn, wie wir denn nicht zweiflen. 
nicht anders gehoͤrt, gefehen, ſamt den Für-| Und diemeil fichs alfo zugetragen, fo will 
ften, Grafen, Herren, und allen, die dazu es feiner Almaͤchtigkeit in deß Händen alles 
Fommen, unddaß wir es nicht anders erzeh ſtehet, zu befehlen feyn, wiewol wir am lieb, 
let, denn wie es allenthalben ergangen und ſten gefehen, gedachter Martinus feliger mas 
gefchehen. GOTT der Vater unfers!re, als ein alter abgearbeiteter Mann, mit 
- HERAN Seht EHrifti verleihe ung allen |diefen Sachen verfchonet geblieben, und nach⸗ 
feine Gnade, Amen. deme wir bedacht feyn, den Eürper von Eif- 
leben führen, gen Wittenberg bringen und 
des Dres inunferer Schloßkirchen zur Erden 
beftatten zu laſſen; fo iſt unſer gnadiges Bes 
gehren, hr wollet ung denfelben Coͤrper 
folgen, auch bis gen Bitterfeld gleiten und 
bringen laſſen. Deß Orts haben wir weis 
tere Verordnung gethan, auch Dortor Jo⸗ 
naſſen befohien,, mit der Leiche gen Wittens 
berg zu fahren, und wollen uns deß alfo zu 
 getheilet und der berüßmte Herr D. Earl Bott; Euch gnaͤdiglich und ‚sanzlid) verſehen. 
lob Hofmann in. memor. fecular. funeris et Daran gefchiehet uns zu Gnaͤdigem Gefal⸗ 
ſepuleri Litheri p. 36. fq. auch ganz eingerückt, | fen ; und find Euch mit Gnaden geneigt. 


woraus man fie hier wieder abgedruckt. Den!r & s na ⸗ 
St berielben erzehle Seckendorf in hif. Be Donnerflag R ch Dalens 
Luther, p. 2620. n ids d Aus⸗ Er E S 
niit, — a ea Den Wohlgebornen unferm Rath und 
ee Ü £ | lieben Getreuen Albrechten, Phi⸗ 
Churfuͤrſt Tobann Stiederich u Sach. lipſen und Sans Tjergen, Gever- 
fen Schreiben an die Grafen zu Mans- teren und Brüderen, Grafen und. 
on feld. \ TR 


2 Herren zu Mansfeld 








XXI. XXIV, 
Eburfürft Johann Sriederichs zu Sach- 
fen Schreiben an die Örafen su Mansfeld und 

der Grafen zu Mansfeld Antwort auf 

daſſelbe. Be 
Dieſe zween Schreiben hat Georg Heinr Goetze 
in feinem Tractat de reliquits Lutheri p. 4. 
aus den Avtographo, welches in der Annaber— 
giſchen Schulbibliothee fich befindet, zuerft mits 


Cito Cito 


derich, Derzog zu Sachfen.efe, und | Samt und fonderfich. 
we | (Da. 1, Der 





wort auf das Ehurfl.Schreiben. 299% 
Man hat daſſelbige in den Unſchuid Hacht · 
aufs Jaht 1712 p. i95. aus dem Avtographo 
abgedruckt. Nunmehro findet mans auch in 
des Herrn D. Hofmanns gleich vorher ange⸗ 


298* XXIV. Der Grafen zu Mansfeld Ant 





i Bo Be 
Der Grafen zu Wiansfeld Antwort auf 
das vorhergehende Schreiben. 
| oe Herr. Em. Churf Gnaden 
‚Schreiben, den toͤdtlichen Abgang des 
ehrwuͤrdigen, hochgelahrten Doctor Mar⸗ 
tini Luthers, haben wir auf heute Dato faft 
um acht Uhr gegen den Abend empfangen 
und dverlefen. Daß nun der Almachtige 
denjelbigen theuren Mann von dieſem Jam⸗ 
merthal infonderheit alhie erfordert, habın 
S. Ehurf. Sn. gnadigft zu bedenken, wie 


zogenen Schrift p. 71. 
















4 I, u ’ 
Kö n GOttes Gnaden Tobann Sriedes 
rich, Herzog zu Sachfen, Churfürft 
und Burssrafe zu Magdeburg, Unfern 
Gruß zuvor. Hochgelahrter, lieber Ges 
— ne ihr pi unferm Haupts 
/ On. gnaͤ e mann zu Wittenberg werdet verſtanden ha⸗ 
hochſchmerzlich ung ſolches ſeyn muͤſe. Wie ben, wohin wir bedacht, daß — 
ober dem allen, und da es der Almaͤchtige als dige und hochgelahrte Herr Martin Bucher, 
fo geordnet, twelches Willen nicht zu wider: |feliger Gedacheniß in unfere Schloßkirche u 
fechten : fo hatten wir wol gehoft, Ew. Wittenberg folgelegtwerden. Damitnun 
Ehurf. Sn. folten Die „Leiche des Doctors, ſein Begräbniß ehrlich beftatter werde, fü 
dieweil er alhie zu Eißleben geboren und ges | feynd wir bedacht, fein Epitaphium in einem 
tauft, und von dem Almachtigen aus dies | Mefing, als ein Blech kber das Srab,mit 
fem Jammerthal in dag ewige Leben, auch einer Umfchrift, und ein Mefınz , darinn 
alhier mit groſſer Bekuͤmmernis aller chrift- | das Epitaphium gegoffen fern fol, indie 
glaubigen Menſchen erfordert ik worden ‚| Mauren gieffen zu laffen. Begehren deros 
gelaffen haben. Aber ungeacht , daß wir | halben gnadiglich, ihr wollet neben den ans ° 
Die Leiche des hochtheuren von GOTT mit | dern Herren den Theologen, davon reden, 
unausfprecplichen Gaben begnadeten Man- | welcher Geftalt dem Doctor feligen fein Epis 
nes, gerne in der Herrſchaft behalten wol |taphium gemacht, auch wie das Blech mit - 
ten: fo wollen wir doch Ew. Churf. Gn-|der Umfehrift gefertiget werden fol, und Uns 
zu unterthanigem Gehorfam, unbefchtvert | folches überfchicken, wollen wir verordnen, 2 
ſeyn, die Leiche auf den Sonntag zeitlich |daß es in Meßing gedoffen follewerden. 


als vor 12. Uhr zu Bitterfeld zu haben.  _. . . —— 11 
Solches haben Ew Churf. Gn. denen wir| 2. Dieweil wir auch vermerken, als ſolle 
in Unterthaͤnigkeit zu dienen willig, in Ant | gemeldten Doctor Martin feligen Hausfrau 
wort nicht wollen verhalten. In Eil. Da⸗ und Wittwe, am Gelde Mangel haben, 
tum Eifleben den 19. Februar. Anno 46. wie ihr Dann von euch vor des DoctorisTos J 
ns Albrecht, Philips und Hans Be: |de Vorfehung gefchehen feyn folle. Alsübers ⸗ 
org, Gevetter und Brüder, Gras |Ihicfen wir euch bey diefem Boten, hundert‘ " 
2 fen und Herren zu Mangfeld. Groſchen, "davon wollet euch des Gieldes, 
7 Ä FREIE | mas ihr geliehen habt, zuvor bezahlen, undder 
Churfuͤrſt Johann Stiederichs zu Sach» N = h ermas von Unferng toe 0 
fen Schreiben , an einen ungenannten 30 Wit zuftellen. Daran geſchiehet unſere Ur 
semberg , Autbeei Begräbnis und Epis |UNg, und wolltens euch, dem wir mit Gna⸗ 
taphium betreffend. den und Gutem geneigt ſeyn, nicht unange⸗ 


BE Te ee Se 4 









—* 


 300*  XXVI. Der Wittenb, Theologen Schreiben an Ehurfürft zu Sachfen. 301? 
zeigt laffen. Datum Torgau, Sonntags | wir unfer Amt fleißig thun füllen. Wir he⸗ 
den =ı, Februar. Anno Domini 1746. kennen, daß dieſes eine geoffe Laft ſey, groß 
Johann Sriederich Churfürft. fer, als wirs befennen mögen; doc) erken⸗ 

M. Pr. Ser. nen wir uns hiezu verbunden, nad) Pauli 
|Erinnerung: Bewahre, was dir ver- 
trouetift, ıZim.6,20. D. Martinushat 
uns je eine fehöne Beylage und Kleinvd bins 
terlaffen, nemlich den reinen Derftand. der 
chriftlichen Lehre. Dieſe wollten wir gerne 
unverdunkelt auf die Nachkoͤmmlinge fort⸗ 
Ipflanzen, und bitten hiezu um GOttes Gna⸗ 
de und den heiligen Geiſt. Wir wiſſen, 
daß hiezu Eintracht, Demuth und Gedult 
noͤthig ſeye, ermuntern auch uns und andere, 
ſo in Kirchen und Schulen leben, dazu, und 
wollen mit GOttes Gnade unſere Arbeit der⸗ 
maſſen zuſammenſetzen, daß niemand von 
uns Urſache zur Unruhe gebe. Es iſt aber 
dieſes eine groſſe Sache, die fuͤrnehmlich in 
GoOttes Händen ſtehet, den wir Deswegen 
mit inbruͤnſtigem Flehen bitten, Daß er ung 
um JEſu Ehrifti und feiner Ehre willen beys 
ſtehe und regiere. : 





") Am Hande ftehet : Bülden. 


XXVI. 
Der Wittenbergiſchen Theologen, Jo— 
hann Pomerani „ Caſpar Creutzigers und Phi⸗ 
lipp Melanchthonis Schreiben an den 
Churfuͤrſt Johann Friederich zu 
Sachſen. 

Iſt aus Seckendorfs hift. Luth. p. 2628. nad) 
Fricks Edition genommen. Das Schreiben ift 
den 5. Merz 1546. datirt; die Aufs und Untere 
fehrift aber find dafelbft weggeblieben, 

85: ie find aus richtigen Urfachen höch» 

AI ftens bekuͤmmert und beſtuͤrzt worden 

daß der ehrwuͤrdige unfer Vater und Praͤ⸗ 
teptor D. Martinus, aus dieſer Kirche und 
"Schule weggenommen worden, da Die ganze 
Shriftenheit feiner annoch hatte noͤthig ges 
habt. Wir feyn nun Wayſen, verlaflen 
und einſam. Unfere Betruͤbniß wird auch Ä 
dadurch vermehret, daß Ew. Churfuͤrſtl. XXVIL. | 
Gnaden der Welt Neugierigkeit und Bos⸗ D. Auguſt Schurfs Programme auf 
heit nad) Ihrem hohen Verſtand ſich vor die Leiche des feljgen Kutheri. 
ftellend , dieſen Fall fich wird fehr zu Gemuͤ⸗Es befindet ſich diefelöige in den feriptis public. 
the ziehen. Bir müffen aber dem Willen Witteberg, tom. I. litter. v.6. aus welchen es 
GoOttes gehorchen, und an dem Troſt han⸗ der ſelige Herr Fabricius in das Centifol. 
—— en Lutheran. part. II. p.949. gebracht. Inter 
gen, den ung unfer Erloͤſer der GSehn andern ift e8 auch in des Herrn D. Hofmanns 
* GHttes, gegeben, da er gefprochen: Jh]  angezogenen Schrift p. 49. und dem Inhale 
will euch nicht Wayſen loffen. Item: na) in der deutichen Sedendorf. Hiſt. des 
Ich bin bey euch alle Tage bis an der) _ Lutherth. P.2632. anzutreffen. ® 
Welt Ende. Auf diefe verlaffen wir uns, Hector der Academie Auguffin 
und rollen fleißig beten, daß der Sohn Shuf,Dd A 
GoOttes fein Schiflein felbft wolle regieren SE ift Fein Zweifel, der ehrwuͤrdige Mann, 
und Ew Ehurf. Gnaden jhliken, und mit SI D. Martin Luther, unferlieber Bas 
doͤttlichem Nath ausrüften. Wir danken] rer und Lchrmeifter, feye von GOtt erweckt 
au fuͤr Ew. Ehurf. Gnaden Sorgfalt, für | worden, das Predigtamt des Evangelii zu 
die chriftliche Kirche, Diefe Gemeinde und reinigen, und. den Sohn GOttes zu zeigen, 
Univerſitaͤt bezeuget, und Dero Befehl, daß wie GOtt manchmal aus srafse Barmer 
Be — zigkeit 








* 


NT 





3028 
zigkeit treue Lehrer geſandt und Durch) ſelbige 
das Licht des Evangelii wiederum hervorge⸗ 
bracht unddie Finſterniſſe vertrieben. Gols 
che gurtliche Wohlthat hat man zu erkennen, 
GOTT dafür zu danken, und diefe Boten 
GHDttes zu lieben. Wie die Kınder Heths 


zu Abraham dorten fagen: Du biſt in 
Warheit ein Fuͤrſte GOttes unter uns: 


alfo it auh D. Martin Luther warbaftig 
ein Fürfte GOttes unter uns geweſen. Dar 
um follen wir feinen Abſchied betrauren, und 
den Sohn GOttes, unſern Heren JEſum 
Ehriftum , bitten, Daß er Dieje feine Kirche 
gnädiglich erhalten wolle. Weil nun aber 
deffen Leichenbegängnig heute ſolle gehalten 
‚werden und vielleicht gleich Nachmittag 
(denn die eigentliche Stunde wiſſen wir noch 
nicht, fondern das Zeichen wird mit der klei 
nen Glocke gegeben werden, wenn man zufam: 


"men Eommen folle) 2 jo brfehlen wir ‚hiermit 
‚allen Studenten, daß fie ſich auf dem Markte 


verſammlen und dafelbt den ehrwuͤrdigen 


D. (Pommern), Pfarrherrn an unferer 


Kirche , erwarten ; ihm fo fort folgen und 
mit ihm die Leiche empfangen, welche gerves 
fen ift und feyn wird eine Hütte des Heiligen 
Geiſtes. | 


er Die Lehre von der Buſſe, warhaftigen Ans 


rufung GOttes und rechtem Gottesdienſt, 


chriſtlich erfläret hat, da fie zuvor mit gars 


ftigen, heslichen , falfchen und heydniſchen 


Meynungen verderbet worden. Und wie 


wol diefe Kehre von dem groͤſten Haufen ges 


ring geachtet wird, fo ift fie Doch warhaftig 
jene Perle, welche der Sohn GOttes allen 


Schaͤtzen will vorgezogen haben. - Sollen 
aud) GOtt brünftig anrufen, daß er das 
Licht feines Evangelii nicht ausloͤſchen laſſe,“ 


XXVII, D. Aug. Schurfs Programma auf die Reichedrsfel. Cutheri. 
und das kLeben mit Eonft beifern, Damit micht 
der erzuͤrnte GOtt feinen Grimm gegen ung. 

auslaffe. Re E 


zu fagen pflegen: mern Ambrofius fterbe, ° 
werde Welſchland zu Grunde gehen; und 


Gothen und Vandalen Italien überallvere 
wuͤſtet. Alſo laſſet ung gedenken, daß der 


weiche doch GOTT mildern wolle. 


Per Begleitung derfelben aber füllen | bergebrachten alten Brauch 

fie an die Wohlthaten gedenken, die GOtt 
der OBEN DIR DON — und 
ihme dafuͤr danken. Denn es iſt gewiß, daß 8, ir 
23 fehieden. Auf daß wir haben, folchentödts 


N rophet am 56. Cap. alfo faget. 
Der Gerechte Fommt um, und niemar 


*tr A 
er | 










Herzog Stillico hat oft von Ambroſio 


dieſe Weiſſagung hat auch eingetroffen. 
Denn nach Ambroſii Tode haben gleich die 


{ 


Tod diefes unfers Lehrers Strafen bedeute, 
) Den 
2i. Februar. Anno 1546-7 - mi DZ 





— Ben 
M Michael Cocli Leichenpredige Lu⸗ 

theri zu Kißleben den 20. Sebruar. 1546, 

5 gehalten. 


; we 

Iſt in dem VIII. Altenb, Th. p. 853. und XXL ° 
Leipz Th. p. 699. und unter andern Predigten 
dieſes Coelii, die Cyriac Spangenberg 1565. 
heraus gegeben, p. 226. befindlic), auch neuer: 
lich von dem Herrn-D. Hofmann in den oft 

- angezogenen Ort p. 140. wieder mitgetheilet 

worden. "2.20 WG ee 






4— 
- 


NRieweil wir nun heute zuſammen kommen 

2 fund, auf GOttes ‘Befehl, und wohl, 
‚der heiligen. 
chriftlichen Kirchen, bey der Leiche. des Ehr⸗ 
würdigen und Hochgelahrten Herrn D, 
Martin Luthers, in GOTT felig vers 









lichen Abgang von Herzen zu beflagen, und 
ung wiederum auch zu troͤſten: wollen wir 
zum Eingang diefer Sermon oder Predigt 
den Spruch Efaia vor ung nehmen, da der 


, z BR u 
2 7 A 
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iſt, der e8 zu Herzen nehme , un B 
Heilige Leute werden aufgeraft, und - 
niemand achtet drauf. Denn Die 


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7" 3585 





daraus fie in aller Wohlluſt Ieben, und end» 
lich das hoͤlliſche Feuer zu Lohn haben. 





R 


304% XVII, 11. Wiich 


de 7 AR O8, ) 
| Ca orte habe ich alfo zum Eingang 





‚Coelii Deichenpredige Luthero zu Eißleben gehalten, 305* 
Gerechten werden meggeraft vor Dem|heninihren Cammern. Aber ’diß wollen wir 
"Unglück, und die richtig vor fich ge- alfo fahren laffen, und zu diefemmal, mie 
wandelt haben, kommen zum Friede, dhen aehurt, auf Daß wir uns des Qlhfhiers 
und ruhen in ihren Cammern dieſer Leiche annehmen, und, wie ung Pau⸗ 

ua ha + ae Aare er fus zun Theffalonichern nachläßt, trauren, 

aber doch auch wiederum Ehriftlich troͤſten 
mögen: fo will ich allein anzei.ien, was D. 
‚diefer Sermen vor mic) genommen, Martinus vor ein Mann und Lehrer aewe⸗ 







- wie gehört , nicht daß ich allerding den Sinn ſen, wie, und warum er jeßund zu Diefer Zeit 


oder Meynung des Propheten geben wil, im HEren entfhlafen, und was nun endlich 
welcher in viefen und nachft vorgehenden|bis auf den Tag des HErrn fein Than und 


Worten befchreibet die falfchen und recht⸗ Weſen fer. 


ſchaffenen Lehrer der Kirchen, wer die find, 


Lurheri Schriften a1, Theil. 








4. Denn man in der Welt einen Mann 
"was ihre Eigenfchaft, Thun, Weſen und beſchreiben und Toben will, fo fagt man, was 
Ende ſey; als namlich: die falſchen und uns |ehrliches Gefchlechts, wer feine Voreltern, 
‚rechten Kehrer , fagt der Prophet, daß ſie was Stande, Wuͤrdens und Weſens erfen, 
‚wol Waͤchter feynd, das ift, fie ſitzen im was vor gute Tugend und Sitten er gehabt, 
pedentlichen Amt der Kirchen , tie auch wie er Derfelbigen gebraucht, und fein Ente 
jetzund der Pabſt, feine Cardinale, Bifchofe, |befehloffen habe. Und wer hierinnen einen 
Mönche und Pfaffen, aber es feynd blinde guten Namen hat, das ift ein groffe Gabe 
Waͤchter, die nichts wiffen, Eeinen Ver⸗ BOttes, fonderlich wo eg recht gebraucht 
fand der Schrift, noch das Geheimniß wird, und billig, daß man GOTT dafür 
des heiligen Evangelii haben, darzu fennd fie danke. EN 
ſtumme Hunde, die nicht frafen koͤnnen, 5. Und wiewol man def viel auch von dies 
-feynd faul, liegen und ſchlafen gerne, aber ſem theuren Mann fagen Fonnte, daß er famt 
es feynd gleichwol ftarke Hunde vom Lei: feinem Geſchlecht vielleicht den Namen und 
‚be, die nimmer ſatt werden Eönnen. gei⸗ Herkommen vom Kanfer Luther haben, oder 
‚ben und raffen aller Melt Güter znſammen, aber doch, wie es mit den Sefchlechten in der 
/ Welt pfleget zu gehen, daß fie im Anfhen 
fteigenundfallen ; wieauh Davids Stamm 
3. Aber die aufrichtigen und rechtfhaffe zu CHriſti Zeiten gefallen war, daß ihn & 
nen Lehrer, derer einer auch dieſer unfer lieber ſaias einem alten duͤrren ‘Bloch vergleichet; 


HErr und Vater nEHrifto, D. Mertin|und nun diefes unfers lieben Herrn und Bas 
Luther gemefen iſt Das feynd rechte, das ers Geſchlechte auch nicht mehr in groſſem 


iſt, die GOtt in feinem Wort warhaftig Anſehen iſt. Go weiß aber gleichwol das 
erkannt, und die Gerechtigkeit des Glaubens, dieſe Stadt Eißleben und Das ganze Manns» 
ſo vor GOtt gilt, famt den guten Werken ‚\feldifche Land, Daß er von ehrlichen frommen 
die er geboten hat, lehren und predigen. Und| Eltern alhie zu Eißleben ehelich geboren, und 
dieſe Haben nicht viel guter Tage inder Welt, als ein Chrift getauft worden, und naher 
welche nicht ruhen, bis fie umkommen und nem halben Fahr haben ihn diefelben feine 

aufgeraft find. Alsdann aber fehleuft der! Eltern zu Mannsfeld erzogen, da fie den _ 
Prophet, kommen fie zum Friede, und ru⸗ —— * ihres Lebens — a - 

( 3 racht, 










306* — m. Mich, CToelu Leic ) digt Lurbero Bapk 
bracht, welche ihr Leben aud) a!da beichloflen, das — E77 von GOTT abgefüllen, 
‚und bende, Pater und Mutter, mie er der und Dienete einer dieſem, ‚der ander. nem 
fiebe Mann GoOttes auch mir in meinenjandern GOtte. Der wahrhaftige BOT 233 
Händen, mit feligem Bekaͤntnis ihres Glau⸗ hatte nicht mehr dann einen ein igen Pr ⸗ 
bens und Anrufung goͤttliches Namens im ten, Baal hatteihrer 450. So ware Kon 
HErrn entfchlafen ſeynd, den GOtt ewig⸗ Propheten des Hanns, die vom Tiſche Se | 
lich gnade. fabel affen, auch vierhundere. N 
6. So Fünnte man ihn auch viel: feiner 9. Alfoauc mr Zeit Geremid Hoger Ott i 
‚guten Tugenden halben ruͤhmen. Denn er, ‚uber fein Volk am 2Cap.9.7.8.9. und far 
Maͤßigkeit und Zucht geliebet und gehalten ‚get: Ihr habt mein Erbe zum Greuel 
‚hat , de ihm mit Wahrheit niemand anders gemacht die Prieſter Bee 
nachfagen fan; aber von diefen und andern iſt der HErr? Und die Gelehrtenachten 
will ich and ere, die groffers Vermoͤgens zu mein nicht, und die Hirten foͤhren die 
reden und fehreiben fepnd , fagen laffen , und| Beute von mir, und die Propheten weif: 
zu dieſemmal allein anzeigen von feinem fanen von Baal, und hängen an denuns ⸗ 
‚Amt, dazu er von Hdit berufen, daser nuͤtzen Bögen. Ich muß mich immer | 
- in der. Rirchen geführte, und was die bei, mit euch, und mit euern Kindstinde 
lige chriſtliche Kirche anibın gehabt ha⸗ ſchelten ſpricht der HEERR. 
be, ein wenig eure Liebe vermahnen. 10. Wie es aber in der Kirchen ae | 
7. Es foll.niemand, der GOttes Wort Zeit Johannis des Tarfers, itFlarausden 
und Wahrheit erkannt und liebet, daran neuen Teftament zu ſehen Daß, ob nach der 
meifela, daß diefer Mann, dep fetige Reis Babylonifchen Gefaͤngniß febon die Abgoͤt⸗ 
e mir noch alhier vor unfern Augen ſehen terey nicht. aufgerichtet wurde, wie zuvorsfo - 
das Amt in. der Kirchen gefuͤhret, hatte fich aber das Volk in Secten zerſpal⸗ 
„welches iſt [vielleicht einſt! zu ſeiner Zeit, Eli, ten, und waren Eſſaͤer, Pharifäer und Sad» 
as und ‚Seremiag, Sohannes der. Täufer, ducäer, der jeulicher wollte beffer ſeyn, dann 
‚oder der Apofteineiner gefuͤhnt haben. Dann der andere, verließ fich ieder Theil auf fein | 
ob dieſe wol mit etlichen fonderlichen Gaben einen gut Leben, und tie der Prophet ſaget, 
vor ihm ſeynd von GOtt begnadet geweſen beteten an das Werk ihrer eigenen Haͤnde. 
doch, fo viel das Amt belanget,, ift er wahr⸗ Darüber ſchreyet und klaget nun über q 
hafti zu unfer Zeit ein rechter. Elias oder % Je⸗ Maaffe der Prophet Keremins. Elias 
remias, und vor Dem groffen Tage des toͤdtete auf einen Tag alle Baalitifche Pfe 
Herrn, Johannes der Vorlaͤuffer oder ein fen; Johannes heiffet fie Schlangen u 
Apoftel. kp Hitergejüchte, greifen mit hohem Gei 
8. Dann man je fagen muß (wer die alles abgöttifche Weſen, ftoffen es u 
Wahrheit befennen will) daß in der Kirchen richten wiederum auf die reine Lehre vi 
eben geftanden, da GOtt dieſen Mann in | Buffe und Vergebung der Sünden, und 
fein Amt erwecket und berufen hat, wie es ren was ‚einvechtfchaffener Gottesdien 
tund zu Zeiten Eliä,; Zeremiä, Johannis, x. Alfo,- meine lieben Freunde, wiei 
und da die Apofteln von GOtt ju predigen berührt, bat es auch leider geftanden in 
ausgefandt worden. - Die Schrift faget heiligen Ehriſtlichen Kirchen, jetzund de 
=: — 8. daß zur Zeit des — ei letzten * unter * ae —9 




















Ost XRVIT, W 





| Secten und Abgoͤtterey zufammen in eine 
Grundſuppen und Greuels gefloffen, es iſt halten, jede Sect einen eignen Gott, ihre 





Fein vechter Verſtand der heiligen Schrift 
geweſen, Feine veine Lehre zu Troſt der Ge 
wiſſen gepredigt, Menfhenfagungen feynd 


uͤber GOttes Wort gehalten, niemand hat 

gewußt, wie man GOtt anrufen, weß man 
ſich in Noͤthen zu ihm verſehen, was man 
doch thun, oder wie man ihm dienen follte, 


Finfterniß haben bevecft den ganzen Erdbo- | 
den, Fein Licht hat geichienen inter Kirchen, 


in &umma, wie der Prophet Ezechiel ſagt 


am 34. Cap. v. 5. 6: Die Schafe baben 


geirret, wie in einer WMuͤſten auf allen 


Bergen, da kein cirt iſt. 
Eſaias am 53. ſpricht: ein jeglicher iſt auf 
feinen Weg gewichen ; aber GDttes 
Meg, welchen die Schrift ichret , 


Und auch wie 


und 
ẽ Hiſtu⸗ der Sohn GOttes iſt, den hat 
niemand gangen, und iſt der Schade gt öffer, 
dann ihn jemand mit Worten erlangen) 


= mg. 


Te 


fondern Baal angerufen wurde, und zu %os 
hannis des Täufers Zeiten” alles voller 
Secten war, und eine der andern fib vor⸗ 


ziehen wollte; alfo hat man die verſtorbenen 


Heiligen, ja auch wol Hol; und Steine, und 


‚wie man in unfeem Mannsfeldifehen Sande 


erfahren, den Weidenſtock, welchen fie 


SGedut genannt, und den guten Luzen, 


welches ein todter Hund feyn fol, angerufen, 
und bey ihnen Troſt und Hülfe gefücht, wie 


inmn andern Sonden auch: gefehehen ; und die 


ſtarken Pfeiler der Antichriftifsben Kirche, 


bie elenden Theologen zu Loͤwen, in ihren 


| Art ckeln noch beftatigen und erhalten rollen. 


13. So fehe man auch an den feltfamen 
und wunderlichen Secten, daß es zu Jo⸗ 
hannis Zeiten Kinderfpiel gewefen gegen dem 


| —* en Sreuel der — und Nonnen, angel. des Geſetzes und Epangelii, 


.Wich, Coelii Leichenpredigt Qurbero zu Kißlebengebalten. 309% 
chriſt, da find alle Jerthum, Keserey | Cardinäl, 


Pifchöfe, und alles geifk.ichen: 
aufens, da es Peiner mit dem andern ges 


eigne Werke Regeln und Orden aufge⸗ 
worfen, dadurch ſie haben wollen ſelig wer⸗ 
den, und it der Glaube an IJEum C Hri⸗ 
ftum bey ihnen gar eine ſchlechte Cache ges 
weſen; man mufte viel höher und großer 
Ding ur Seligfeit haben, dann der liebe 
GOttes Sohn gelehrt. 

14. Alſo iſts in der Kirchen leider geſtan⸗ 
den, wie es noch zu beweiſen iſt mit der That, 
wo der —— regieret, als lang bis uns 
GOTT vor feinem groſſen Tage den theu⸗ 
ven Mann erwecket hat, der zu unfer Zeit- 
ein vechter Elias und Johannes geweſen iſt. 
Dann wie Elias zu ſeiner Zeit die Abgoͤtte⸗ 
rey angegriffen und niedergelegt: alſo hat 
Doctor Martin Luther auch den gewalti⸗ 
gen Abgott des paͤbſtiſchen Ablaß angetaſtet, 
und zu Boden geſchlagen. Und wie Elias 
die Pfaffen des Baals geloͤdtet; alſo bat der 
Mann HDttes mit dem Schwerdt goͤttlichs 


Dann wie zur Zeit Eliaͤ nicht —— Worts die Meßpfaffen und ihren Abgott 


umgeſtoſſen. 


ı5. Dagenen aber hat er, wie Sehannes — 


der heilige Täufer, chri ſtughe und rechtſchaf⸗ 
fene Buſſe gelchret, und geprediget, wie und 


wodurch man zu vechtem Erfäntniß der 
Suͤnde komme, wodurd) man Deraebung 


derfelben erlange, was rechtichaffene Früchte 
der Buſſe find, wie man GOtt dienen und 
ihn anrufen fo, welche S ande von GOtt 
aeordnet, was ein jeder in-feinem Stan 


tbunfoll, undin Summa, die heifige Schrift, 


welche zuvor ein verfehloffen und verfi egeit 
Buch war, hat GOTT durch ihn eröfnet, 
daß ſeit der. Aboſtel Zeit fie mit ſolchem 
Rerftand , wie jetzun d, nicht iſt geleſen 
worden. 
16. Dann da haben wir nun einen richti⸗ 


) 2 was 


2 . „us 















J * vn. m. Mic. Coelii ——— zug Fee alten 3% 3; 


was jedes fen, was es wirke, wie man feir| 18. %a, wer hat unsaber Diefefelige Ri 
ner feliglich gebrauchen full, welches gutelgelehret, und, den Grund angejeiget , d I 
Werk ſeynd, wie die GH gefallen, wars wider alle höllifche Pforten nichts 5 
um man fich darinnen fol üben, was denfels [daß aug Creuz und Leiden Troft und Freu⸗ 
bigen durch GOttes Verheiffung folge. Und de, aus dem Tod ein feiner, fanfter und 
ift dieſer Verftand auch den lieben Vätern, |ficherer Schlaf werden muß, wie man an 
als. Hieronymo, Eypriano, Tertulliano und unſern Leuten unter dem heiligen — 
andern, aar feltfam und theuer geweſen, aber GOit lob, an fo viel, beyde Jungen und 
etliche hundert Jahr unter dem Pabſtthum Alten, fücnemlich aber, wie wir hören wers ; 
‚ganz verfallen, daß man feinen beftändigen den, an diefem Manne EHttes erfahren und = 
Troſt der Gewiſſen in Anfechtung — To⸗ geſchen haben, daß keine Furcht des Todes 
desnoͤthen hat haben koͤnnen. So die Min; Jan ihm geſpuͤret wird, und etliche mit ber 
che ben flerbenden Menſchen gervefen, und |licher “Begierde und Anrufung göttliches 
fie teöften follen , b:ben fie diefelbigen auf) Namens, und mit Freuden fi in den Todt 
Mariam geweiſt. Dann da hat man den)begeben? ß 
Leuten vorgefungen und gefagt: Mariama-| 19, Freylich haben wir die Kunſi — 
ter gratiæ, mater miſericordiæ, tu nos ab vom Pabſi, welcher lieber wollte, daß mir 
hofte protege, in hora mortis Gufeipe; das noch auf feine Ablaßbriefe und Gnade ftürs 
it: Maria, die du bift eine Mutter der ben und alfo ewig verdürbenz allein daß er 
Snade und aller Sarmberszigkeit, errette ſamt den Seinen in Wuͤrdenund Reichthum 
uns von unſern Feinden, und nim uns ein ſanftes Epicuriſches Leben führen moͤchte. 
auf in der Stunde des Todes: oder haben So Iehrens die Bifhöffeauchnicht. Dann 
fie auf andere Hriligen , ihre "Drden und ſie weder predigen, noch die Kranken bef 
gute Werke geweifet, weiches die lieben Hei⸗ chen. ° So wollten ung die Mönche viel lies 
ligen nie begehrt, und Die Gewiffen keinen ber in ihren Moͤnchskappen und auf ihre 
x beitändigen Grund gehabt, daß fie fich haͤt⸗ Drden begraben, dann daß noir auf CHri⸗ 
ten teöften mögen, feynd endiich.in Verzwei⸗ ſtum flerben; ihrenthalben mürden tie. den 
felung ihrer Sinden ‚geftorben, rechten Weg zum eigen Leben nicht£reffen. 
— 20. Darum haben wir ſolches GOtt dem 
1% Jetzund haben wir aber den getoiffen ewigen Bater unfers HErrn JEſu Chri 
und wahrhaftigen Grund, daß mir auf den zu danken, der durch feinen Heiligen Geil 
Sohn GOttes, IEſum CHuiſtum, unſern aus grumdlofer Gnade und Barmherzigk 
‚Sieben HErrn und Heyland, leben und fters |diefen feinen treuen ‘Diener erleucht unde J 
ben, fingen mit dem lieben Simeon: Nune wecket bat, der mit allem Fleiß und Treuen 
dimittis ſervum tuum Domine &e. Mit durchs Evangelium den Sohn — oo A 
Sried und Freud ich fabr. dahin, in predigt, wie der der alten Schlange den 
GOttes Willen ıc. tem, wir fagen mit Kopf ʒe srttete, das ift, vom Teufel und fee 
dem lieben Stphano: &sErr JIEſu, nimm ner Gewalt errefte, und zum Tod fagets 
meinen Geift auf zu. dir, Apoftelg:7,59:|Tod, wo ift nun dein Stachel? Hölle, 
Und wiffen mit Sanct Pauls: daß, wir wo ift dein Sieg? Aber.der Stacheldes 
leben oder. ſterben, jo. ‚find wir des Todes ift die. Sünde, die Rraft aber der 
HERAU, Nom, — —— Suͤnde * das Geſs. — 





= 















ya 


2 E —— Mich. Coelii Leichenpredigt Luchero zu Eißleben gehalten. z3* 
Dank, der. une den Sieg gegeben bat| 22. Zum andern, wollen wir auch fagen 
durch unſern SERRT IEſum C.ri⸗ und hören, wie er geftorben fey. Denn er 

| ſtum; diß its, das der Dann gelehret hat, iſt noch nicht begraben, auch nicht mehr dann 
und die Gläubigen daraus einen Much fafs einen Tag todt geweſen; undfindenfich, wie 

® fen wider die Sünde, Tod, Hölle, und mir vorfommt, bereitan Leute, die durch den 

Teufel. boͤſen Geiſt hetrieben, ausbriugen ſollen, als 

ar. Wolan der Mann, welcher zu un, hab man ihn im Berte todt funden. Nun 

fern Zeiten im Gift; und Kraft Elia gewan⸗ ‚trage ich nicht Zweifel, der, fo von Anbegin 
delt, auch ein Vorläufer vor dem Juͤngſten ein Luͤgener ifE, wird noch mancherky mehr 
Tag, ein vechtee Johannes geweſen ift, der | und gefthteindere Lügen erdenken. Dann 

ift nun. durch feinen Testen Abfchied dahin, es ihm nun nicht mehr um Doctor Luther 
und werden ihn vor tem Ende der Belt ju thun, den hat GOtt aus feinen Zähnen 
nicht mehr feben. - Darum wir billig auch, |geriffen, er vermag an ihm nichts mehr 
wie Elifa der Prophet, klagen: Mein Da; |aber um die Lehre ifts ihm nun zu thun, der 
ter, mein Vater, Dagen Iſrael und feine |roollte er gerne Schaden thun, und fie vers 
Reuter, Und mit Ken Juͤngern Johannis tilgen. Damit wir ihmaber begegnen, und 
ihn mit allen Ehren Ehriftlich zur Erden bes die Gläubigen vor Lügen bewahren, fo will 
ſtatten. Wir follen aber auch wicht unter- ich, als einer der bey feinem legten Abfchied 

| laſſen, mit dem Eliſa nad) dem Mantel die Inun drey Wochen, Tag und Wacht bey ihm 
ſes Ela zu greifen, welches ſeynd feine Buͤ⸗ geweſen, die Wahrheit feines Abſchieds hie 
cher, die ee aus Eingebung GOTTES an GDttes ſtatt, und vor GOtt anzeigen. 
Geiſies geſchrieben und hinter ſich verlaſſen, 23 Es hat, lieben Freunde, Doctr 

. auf daß wir auch feines Geiftes daraus em ⸗Martinus nicht erſt die vergangene Nacht 
pfahen. Denn ob er nad) dem Keibe geftor: angefangen zu fterben, fondern länger denn 
ben, fo lebt er aber nach feinem Geiſt, und ein ganzes Jahr hat erimmer geftorben, das 
in feinen Büchern, ee wird auch, wils iſt, mit Sedanfen vom Tode umgangen, vom 
‚GOTT, mit feinen Schriften nad feinem Tod geprediget, vom Tod geredt, vom Tod 
DTod des Pabſts Tod feyn, wie er bey Leben geſchrieben; wie ich dann den Tag zuvor, 
ſeine Peſtilenz geweſen ift : und mögen uns ehe er fein Ende befchloffen , viel tröftlicher 
nun alfo zu denſelbigen Büchern halten, fiel Sprüche aus feinem Pfalter, die er darein 
ieb und. werth haben, die ung auf die heilige verzeichnet, geichrieben, fich damit zu tröften. 
Se tosifen, und GOtt dafür danken. Er hat GOtt oft angerufen und gebeten, ee 
Und das fey gefägt, fo viel das erfte Stuͤck wollte ihn je ehe je beffer aus diefer boͤſen 
belanget, nemlich, was Doctor Martin Welt hinweg nehmen, er ſey Diefes Lebens 
Luther geweſen und wofuͤr man ihn anſe⸗ uͤberdruͤß und müde. Er bat auch gebeten, 
ben und halten fon, als der unfter Zeit Elias wo es GOtt mohlaefiele, dab er fich nicht 
and Schannes geweſen fen; nicht ein gemei- lang auf dem Diegbett quälen muͤſte; fo fuͤh⸗ 
ner Prediger, mie ich und meines gleichen, lete er fich auch als einen alten abgearbeiten 
Sondern ein hoher freflicher Mann, dadurch ſchwachen Manns darumer oft gefagt: Sch 
GoOtt feine Kicche wisderum gereiniget, und werde nicht lanse mehr leben. Und fonders 
mit reiner Lehre und ronchaftig:m: — lich kurz vor feinem Ende redet er noch die 
dienſt beonadoi bat, lab: Wann-mich-der Pabft oder mei⸗ 
)3 m 

















7 XXVIL: RER EEE Ahle benge 75 — —J 


ne Widerſacher in ihre Haͤnde bekaͤmen, und, Famulo, daß er ihm das — 
mir ſchon viel Leides anthun wollten, ſo bin warm machen, als aber daſſelb ſchon warm 
ich zu ſchwach, ich ſtuͤrbe ihnen bald in ih» — richtet er ſich auf, ſteig aus dem 
ren Haͤnden. Beit und ſaget: DO Doctor Fona, mie 
24. Alfo, wie er fich allenthalben zum Todwehe, beſorge ich werde nun wohl zu Ei 
wohl: gerüftet , bat, GOtt fein Gebet und] leben bleiben. Und mit dem gieng er i 
Geufen gnädiglich. erhöret , und wie er das derum ins Stüblein. Und da er über: vie 3 
Nachtmahl gehalten, und hie zu Eißleben, Schwelle ſchritt, ſprach er aber, mie vor; ” 
aus der groſſen Stuben ins kleine Stuͤblein In manus tuas commendo tibi Spiritum.me- J 
den 17: Februar. um acht Uhr gangen, undjum, redewiſti me Domine DEus xeritatis. * 
feiner Gewohnheit nach ins Fenſter gelegt, Und als er einmal oder zwey im Stübleinhin 


F ſein Gebet zu thun, hat es nicht lange ge⸗ und wieder gangen, leget er ſi ſich wieder aufs 


waͤhret, fieng an und klaget wie ihm um Ruhebettlein, und nahm die Krankheit je 
die Bruſt faſt wehe wuͤrde; als riebe man mehr und mehr uͤberhand. Alſo bald rieben 
ihn mit warmen Füchern. Man gab ihm auch) wir ihn woieder mit warmen Tüchern, und. _ 
von geichabtem Einhorn ein, mit Wein zu fandten fo bald nach dem Wirth im Haufe, J 
trinken, daß es wol beſſer mit: ihm wuͤrde, beyden Stadtaͤrzten, Desgleichen auch nad 
und fi 9 nieber | ins Ruhebettle ‚n leget, ſprach dem Edlen und Wohlgebornen Grafen und 
er zu Doctor Jones und mir, die wir. auf Herrn zu Mannsfeld, und Fam (da der bach» 
ibn warteten: Warum wir unsnicht moͤch⸗ gelihrte Here Doctor Jonas, ih Michad 
ten niederlegen? Aber wir gaben zur Ant-|Eelius, Johannes Aurifaber, und fein Fa - 
wort: Es gebühret uns jetzund auf ihn zu mulus/ bey ihm vom Anfang geweſen wa · 
warten. Iren,) fobald der Birth mit feinem Weib; 

25. Da ſtund er auf, klaget nichts ſon⸗ darauf der eine Arzt, bald der andere auch, 
derlichs mehr, und gieng in die Sammer zu und folgends Graf — ſamt — 
ſeinem Bette, und als er uͤber die Schwelle Gemabl. : 

ſchreit, ſprach er: in manus tuas commen-| 27. Da wir nun indes; — gefaat, mit 
do tibi Spiritum meum, redemifti me Do-|marmen { Tüchern gerieben, fraget ie 
mine Deusveritatis; dasift: in deine Haͤn⸗ auch Linderung fühlet, antwortete er: 1 
de befebl ich dir meinen Beift, du haſt die Wärme chut mir wohl, waͤrmet a l i 
mich erlöfer, du treuer GOct; und alfo Küffen auf mid), es druͤcket wol hart, fer 
legte er fich nieder. zu Bett gab ung gute] net mir aber noch des Herzens. Und als ich 
Naͤcht, und ſprach: Doctor Fona, und! Michael Eelius fühlee, daß ihm das H mi 
Her Mi chel, betet für unfern HErrn Gott ganz naß war, ſprach ich zu hm: Reverende 
daß ihm wohl gehe mit feiner Sache, und) Pater; ihr habt wohl geſchwitzet, GOtt 
dem heiligen Evangelio. Denn, die zu Gnade geben, daß es beſſer wird. Antwo 
ne im Concilio meynens nicht gut mit er: Ja es iſt ein kalter Todtenſchweiß ich 
werde fterben, ich werde dahinfahren. U 
Alſo ſchüef er wiederum ein, und ruhel indem man ihm einen Trunk Weins r ei 
— wie man anders nicht vermerken auf fein Erfodern, und der eine Ar 
Eonnte, bis der Zeiger nach Mitternacht Eins in einem: Loͤffel eine. Argeney eitgab ‚ fie 
range Da wachet er. auf, und — rg eran; NEN... 


















En. 
Far 


"2 ch danke dir GOtt, ein Vater unfers 


Pan6* XXVM. Mm. WMicy. Coelu Leichenpredigt Luthero zu Kißleben gebalten. 317# 
‚fanft und in aller E tille, mit groſſer Gedult 


ERRV IEſu Esriti, daß du mic feinen Geift auf. Und diß weiß GOtt, vor 





deinen lieben Sohn haft offenbart, dem 
ch geglaubt, den ich gelieber, den ich ge- 


predigt, bekant und gelobt babe, den] 


der Padft und alle Gottloſen ſchnmaͤhen 
‚undläftern. Mein HErr IEſu Esäris 


ſte, laß dir mein Seelein befoblen feyn. 


OÖ Bimmlifcber Vater, ich weiß, ob ich 


ſchon von 'diefem Leib hinweg gerifien| 
‚werd, daß ich bey dir ewig werde leben. 


. Sie DEus dılexit mundum, ur unigenitum 
Ailium ſuum darer, ut omnis, qui credit in 
'eum, non pereat, fed habeat vitam æternam. 

Das iſt: Alſo bar GOtt die Welt gelie- 
bet, daß er feinen einigen Sohn geben 
bat, auf daß alle die, fo an ibn glauben, 


nicht verlobren werden, fondern das 


‚ ewige Kebenbaben, Sch.3,16. Er ſprach 
auch weiter: DEus nofter DEus falvos fa- 
‚eiendi, tu es DEus, qui educis ex’morte; 


das ift: Wir baben einen GOte, der da 


hilft/ und den SRren HErrn, der vom 
Tod erretter, Pf 68, ar. 

28, Als er nun fühiet, daß das Ende nicht 

fern war, fprach er dreymal: Pater in ma- 

nus tuas commendo tibi Spiritum meum : 


Vater, indeine Gaͤnde befeble ich dir mei; 


dem wirs auch auf unfer Gewiſſen nehmen, 
und wollens am Tage des Herrn geftandig 
feyn und zeugen, Daß mit feinem Abfchied 
alfo, und nicht anders ergangen fey , mie 
man dafjelbige in einer Hiftoria zufammen 
getragen, im Druck freylich wird reichlicher 
ausgehen laffen. ! 

29. Das habe ich nun nach der Ränge erſt⸗ 
lich darum erzehlet, daß man dem Teufel, 
und den Seinen ihren lügenhaftigen Rachen 


fille, und da man anders, dann wie jetzund 


gehöret, Davon reden wird, daß man dem 
nicht Statt noch Ölauben gebe. Dann id) 
und andere, ſo Daneben gewefen, wollen deß 
lebendige Zuge feyn: mer uns Ölauben ge 
ben will, wol gut; wer nicht will, der fahre 
bin, lüge und trüge auf feine Ebentheuer, er 
wird feinen Richter endlich wol finden, ich 
weiß GOtt Lob, dag ichder Wahrheit Zeug- 
niß bierinnen geben habe. 

30. Zum andern, habe ich diefe Gefchicht 
aud) wallen erzehlen, darum, daß wir ung 
auch lernen zu diefem letzten Stuͤndlein bereits 
ten, und geſchickt machen, wie ſich Diefer uns 
fer treuer Hirt und Lehrer bereitet hat. Denn 


ob wir wol alle wiffen, daß wir fterben müß 


nen Geift, Darauf ſchwieg er ſtille. Wir ſen, fo find ihr doch ger wenig, die fich dar⸗ 
ruͤttelten uber ihn, und ſchrye D. Jonas und zu ſchicken und bereiten, daß ſie ſich mit 


Ah: Reverende Parer, wollet ihr auch auf] Slauben willig darein begeben. Darum 
euren HErrn IEſum Chriſtum fterben? und | wie wir von tiefem Mann gehoͤrt, der ein 


die Lehre, fo ihr in feinem Namen gethan, groſſer Doctor der heiligen Schrift geweſen, 
bekennen? antwortet er: Ra, und wendet! und mit viel Gaben vor andern begnadet, 


viertel Stunde zu ſchlafen. 


ſich auf Die rechte Seite, fieng an eine halbe, noch iſt er eine lange Zeit mit eitel Todesge⸗ 
nde Und als wir danken umoangen, hat die Spruͤche der hei⸗ 
dem Schlaf nicht vertraueten, ſondern ihn ligen Schrift, fo in Todesnoͤthen tröften, zus 


mit aqua vire, und Roſeneſſig beſtrichen und ſammen gezogen, und im Herzen wohl bes 
die Pulsadern rieben, als der Zeiger ein wogen, oft mit andern davon geredet, und 
viertel Stund noch hatte auf drey Uhr fruͤhe, indeß doch ſeines Amts oder Berufs treulich 
und wir ihm unter Augen Teuchteten, thaͤt er gewartet. Darum iſt er auch in die Stun⸗ 


einen tiefen Adem holen, und hiemii gab er de Fommen, da er felbjt noch nicht weiß, wie 


\ 


1 













3:5* xXvi. m Mid). Coelileicyenpredige 2 Bolten zu5$ 
er geitprben, und gleich wie mit einem Schlar GOtt Himmel, Erde und alle: Sreaturen 


fenden der nicht weiß, wie, und wann er|gefchaffen, fondern auch, Daß er diefelbigen 
entſchlaͤft; alſo ift er auch zu dieſer feiner feli- |vegiere und erhalte, ohn feinen Willen nicht 
‚gen Ruhe Eommen. Und diefe Kunſt follen ein Haar von unſerm Haupt falle, wie 
wir auch aus diefer Gefihicht lernen. ı »  |EHriftus fagt Luc.amer, 18. und Davbid im 
31. Und nachdem mir nun aufs kuͤrtzeſt 39. Pſ. v 5: HErr, lehre mich doch, daß 
und einfältigft gehört, wer Doctor Wiarslein Ende mit mir haben muß, und mein 
tin Sucher geweſen, wie er geftorben, und| Leben ein tel bar, und. ich davon muß, 
mas wir daraus lernen follen, Daß es zu uns| Alſo fagt auch Job am 14. v. 5: Der 3 
Ver Seligkeit und Chriſtlichem Leben dienſt⸗ Menſch hat feine beftimmte Zeit, die 
Lich und fruchtbar ſey: fo wollen wir nun Zahl feiner Monden ſtehen bey dir, du 
zum dritten hören, und. bewegen, warum haſt ein Ziel geſetzt, das wird er nicht 
er fo eben jetzund in diefer Zeit geftorben fey ‚\übergeben. Durch Diefe Worte fuͤhret uns 











A 


da man feiner über alle Maaß fehr nöthigund|der Heilige Geift aus den Gedanken unferer 
beduͤrft hätte in der Ehriftlichen Kirchen, vois| B:rnunft, und hilft uns aus dem wilden 
der welche fich der Pabſt mit feinem Triden⸗ Meer in einen fihern Port, daß mir alhie 
tifchen Eoncilio, und ale hoͤlliſche Pforten ſtill halten und fagen müflen: es fey der 
auflehnen, und das Wort der Wahrheit, ſo Wille GOttes, GOtt hats alfo geſchickt 
Gott durch diefen feinen Diener und Apo⸗ und haben wollen, daß er in diefer St: de 
ftel offenbart, gedenken zu dämpfen und uns Eißleben hat follen fein Ende befchlieffen, dar⸗ 
genududen 0... 0,5, innen er geboren und gekauft if worden, ° 
32. Es werden alhier ihr viel mancherley Aber aus was Urſachen er jegund diefe Zeit 
Urſachen fürmenden feines Abſchieds halben, von GOtt abgefodert, das iſt eine andere 
und etliche fagen. Ein alter Mann ſollte um Frage. Nun findet man in der heil. Schrift 
Wieſe Zeit und in folcher Kalte nicht gereiſet mehr denn eine Lirfache, warum ein jeder zu. 
haben über fand; man ſollt ihn in Diefen Sa⸗ |feiner Zeit ſtirbet. Bisweilen nimt GOtt 
chen zu handeln verſchonet haben; ware er ſo bald nach der Taufe die Kinder, und junge 
u Wittenberg blieben, hätte fich fonft oder | Leute fonft auch hinweg und zeunet das Buch 
fo genalten, erlebte wolnach, 2. Es iſt wahr, der Weisheit am 4. €. v.11. faq. dielrfache 
der Vernunft nach feynd diefe Gedanken und an: GOtt thue es darum, daß die Dope 
Rede, die man etwas muß ſeyn laſſen; aber heit ihren Derfkand nicht verkebre, 1: 1 
"wer ihnen nachfolget, den führen ſie ins wilr|falfche Lehre ihre Seele berrüige. Dann 
de Meer, und gleich wie daffelbige don WBin-|die böfen Exempel verführen und v 
den aufgetrieben, Beine Ruhe nimmer haben |derben einem das Gute, und die reis 
“Tanz allo laffen diefe Gedanken in Dem und|de Luſt verkehret unfchuldige Ser: 
"andern Fällen einen Menfchen zu Feiner Ru⸗ Sie gefallen GOtt, darum eiler er 
he noch Friede keume. ihnen aus dieſem böfen Leben, 
33: Derhalben müffen wir albier in un⸗/ 34. Und diß iſt gar ein feiner Troft 
fen Kinder Glauben, undfagen: Ich gläus|Eitern, denen ihre Kinder in der Juge 
be an GOTT Dater Allmaͤchtigen hin fterben. Es thut dee Vernunft uni 
Schoͤpffer Himmels und der Erden tur über die Maaffe mehe, daß man Kin 
Welches nicht allein zu verſtehen, als habe lund junge Leute alfofichet dahin fallen, au 


i 
— 


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Ta —  — _ _ — —, ie men Do on men mn end nn nn nn U _ I 





7 


— — ——— —— —— —— — —— — | — — ee. | £ 
320* AXVIN. I. Mich, Coelti Leichenpredigt Lurhero zu Eißleben gehalten. zaı* 
die man Troſt und viel Hofnung geſetzt hat. nen wohl zu ſchuͤtzen, und die Tyrannen zu 


Es meinet auch mancher, er wollte aus ſtuͤrzen. 


feinem Sohn einen ehrlichen Mann, eine) 36. Wann aber die Propheten fterben, 


tuster aus ihrer Tochter eine tugendfame und von GOtt hinweg gefodert werden, da 
ungfrau gezogen haben. Aber lieber hat gemeinlih GOtt im Sinne, daß eine 


Golt, man ſiehet, wie Die Welt ſo reitzet Strafe folgen ſoll, wie er in der Schrift 


mit boͤſen Exempeln, fo fehret der Satan ofte heiligen Leuten zuſaget, er wolle inne 
auch nicht, Lehre und Leben zu verderben, halten bey ihrem Leben, aber nach ihrem 
und wir haben en armes gebrechliches Fleiſch, Abſchied fo fol die Strafe folgen. Alſo, da 
durch die Erbfünde fo gar verderbet, daß, Samuel der Prophet todt iſt, fallen die 
ob fie wol in. der Taufe zugedeckt, und wie | Philifter ins Land, erwürgen Saul famt 
ein Feuer mit Afchen verfcharret wird, Doch |dreyen Söhnen „und groffer Anzahl Volks, 
fo bleibt die Sünde in unferer Natur: und nehmen viel Städte ein, darinnen die Kins 


wie eine Magd zu Morgens in der Afchen der von Iſrael geroohnet. Alſo auch nach 


ſtoͤret, und das Feuer wiederum anzundet ‚|Abgang des andern ‘Propheten folgete die 
alfo auch, wann man zur Vernunft und Babplonifche Gefaͤngniß, und da GOtt alle 
Ssahren Eomt, fo blafet der Teufel, Welt Apoſteln zu fid) gefodert, bis auf Johannem, 
und unfere eigene Luft zu, das verdecktelder alleine noch ubrig war, Fam die Zerftüs 
euer, die Erbfünde, zu erregen. Da muß|rung Serufalem ſamt dem ganzen Juͤdiſchen 
nun GOtt zuvor kommen, und durch den Lande, welche noch waͤhret bis auf diefen- 
Tod die Kinder, weil fie noch in ihrer Un-| Sag, und werden vor den Juͤngſten Tage 
ſchuld ſeynd, erretten. Und das habe ich die Fuden in ihe Land, Negiment und Gots 
geſagt, follen die Eltern ihnen Taflen ihren |tesdienft nicht Eoınmen. 


Sroft feyn. - 4,39. Und ift folder Strafe Urſach gewe⸗ 


35. Darnach nimmer GHDet oft die TyrIfen, daß fie die Propheten ,„ Chriftum und. 

rannen hinweg, als Pharao muß mit den ſeine Apofteln nicht haben hören wollen, fons 
Seinen im rothen Meer erfaufen ; Sennas|dern diefelbigen gelaftert und verfolge, als - - 
cherib von feinen eignen Kindern in feines|lang die Ruthe GOttes Fommen, und fie _ 


Abgotts Tempel erwuͤrget werden; Nero ihren verdienten Kohn auch empfangen has 


fich felbft erftechen, und Zulianus im Pers |ben, mie im andern Buch der Ehronica am - 


ferkries erſchoſſen werden, darum, daß 36. Cap. v. i5. geſchrieben ſtehet: Der 


GoOtt feine Kirche vor ihnen erhalte, und ſie HERR, ihrer Vaͤter GOtt, ſandte zu 


ihn mit feinem Worte und Reich nicht gar ihnen durch feine Boten fruͤhe: denn er 


noch zu ſhwach worden, er meiß die Geislmen habe um unfer Sünde willen. Dann 
xudtheri Schriften 21, Theil, (& 2 | 


austilgen, wie fie im Sinne haben. Und fchoner feines Volks, und feiner Woh⸗ 
diefe Erempel feynd auch zum Troft gefchrie- nung. Aber fie fporteten der Boten 
‚ben, ob tie bey unferer Zeit auch fehen GOttes, und verachteren fein Wort, 


groſſe Leute das Evangelium, und. die ihm und äfferen feine Propheten, bis der 
. anbangen, verfolgen , daß mir wiſſen, der Brimm des HERRN uͤber fein Dolt 


GOtt lebe noch, und halte über feiner Kiv,| wuchs, daß Fein Heilen mehr: da war. 
chen, der Pharaonem und andere Tyrans| 38. Se ift auch groß zu beforgen „ daß 
nen geſtuͤrzt; feine Hand ift nicht verkuͤrzt GOtt diefen feinen Diener hinweg genom⸗ 


wie 








302 = m m. Wh, Coelü Zeichenpesöige Ruthero zu ‚Elben TE 3 


— — — — 


wie droben gehört, er hat rechtſchaffene Buß/ 40. Und hie waͤre es Zeit Buſſe thun in 
und Vergebung der Suͤnde, nach Befehl weinen, nicht über denſelbigen Mann, der 
und Inhalt der heiligen Schrift geprediget, | nun allem Uebel entgangen, und in Ss ie 
die Mipbräuche in der Kirchen. angezeigt, felig ruhet, fondern daß wir mit unfern Sin — 
und vor Abgoͤtterey gewarnet, wie GOtt an⸗ den Gtt reisen, und zur Strafe mehr, 
zurufen, und was chriſtliche Freyheit fey,|dann Schrittes eilen. Aber ich beſorge e& 
—* alle Weit haͤtte nieder knien, und GoOtt werde des Propheten Weiſſagung an vielen 
danken ſollen. Aber die Papiſten haben ihn wahr und erfuͤllet werden, die ſich darum 
dagegen aufs aͤuſſerſte gehaſſet und verfol⸗ nichts annehmen, ſondern wi⸗ er ſaget: Deu 
get, feine Kr Ketzerey gefcholten, und als Gerechte tommer um, und niemand ift, 
truͤge die Er ekeinen o aͤrgern Menfchen: das |der' es zu Herzen nehme, und beilige Lew 
a Dane für GOttes Wohlthat. te werden aufgeraft, und niemand ach⸗ 
tet darauf. Dann die Gerechten were 
39. ir aber, die wir feiner Lehre ans|den weggeraft vor dem Ungluͤck 
haͤngig, und ung Evangelifch fchelten Iaffen, das ift zu beforgen, daß es ‚auf viel Ber che 
halten uns, daß auch wol beffer taugte-ter, und unbußfertiger Köpfe fallen wird, 
Bir woiffen den Weg des HEren, denn er da er nun hinweg iſt, und den Jammei J 
hat ihn uns durch ſein Wort offenbahret; nicht fehen darf. — 
aber wir wandein nad) unferm Gefallen.) 41. Darum fo ſeyd ——— ihr lieben a 
In der Jugend fiehet man weder Scham Chriſten, und wem es bisanher nicht zu 
noch Zucht, fo achten fie keines Gehorſams; Herzen gangen, der Schicke fih noch in die 
- in Alten ifteitel Geis, Wucher und Untren.|Sache, höre und habe acht auf GOttes 
Niemand wandelt mehr ehrbar und auſfrich⸗ Wort, thue Buffe, und bekehre ſich ein En EB 
tig, laft ihm auch niemand an feinem Be⸗ |der von feinem böfen Wege. So will der 
ruf genügen. Es gehet allenthalben wie der HErr auch noch umkehren, ſagt der Pros 
Prophet Hoſeas klaget, daß feinen Zei-|phet, und foll ihm gereuen der, Straf, ſo 
ten vor der Babplonifchen S.. ngniß gangen|er über ung befchloffen hat; oder aber, ſo es 
ift, da er am 4 Cap. vrm faget: Zoͤrer, die Gottloſen ja nicht anders haben wollen, 
ihr Rinder frael, des HErrn Wort; ſo wird Doc) der Serechte erreftet, wo nicht 
denn dev HEer bat Urſach zu ſchelten die bie zeitlich, Doch Dort ewiglich; und mo die 
im Lande wobnen. Dann es iſt keine Gottloſen mit seitlicher und ewiger Pein ge⸗ 
Treue, keine Liebe, kein Wort GOttes firafet tverden, wird uns, die wir ein bu 
im Bande, fondern GSOtteslaͤſtern, Luͤ fertig Leben führen, die zeitliche € trafe ei 
‚gen, WMorden, Steblen und Ehebrechen Förderung ſeyn zum ewigen Reben. Es mi 
bat uͤber hand genommen , und kommt) auch noch ver Sohn GOttes in folcher Stras 
eine Blutſchand nach der andern. Dar:|fe feine Kirche erhalten, und werden Glaͤu⸗ 
um wird das Land aͤmmerlich ſt hen, bige über bleiben, und errettet werden 
und allen Einwohnern uͤbel geben. die Lirfach feines Tods ift unfer fündli 
Denn es werden auch die Thiereanfdem!ben, das GOtt vor: hat zu firafen. 
$eide, und die Vögel unter dem Sun.| 42. Run wollen wir fie Das vierte u 
mei und.die — im Meer, wegge⸗ tzte auch hören, mas nun jegt dieſes Ma 
raft werden. Mr —6 Thun und Weſen 1, ei dem Men 




























324* XXI. M. Mich. Coclii Leichenpredigt Luthero zu Eißleben gehalten, 
Woie wir ihn da no vor unfern Augen aufj fremden Herberge, da man aufmachen und 
der Bahre ſehen fchlafet er, und freylich wiederum Truͤbſal und Verfolgung leiden 
einen fanftern Schlaf, Denn er Die Zeit feines Imuß. Wie wir an dem theuren Mann, oft 
Lebens nie geſchlafen, und wird foldyer Jauch alhie zu Eisleben Eur; vor feinem feligen 
Schlaf wahren bis an Juͤngſten Tag, da Ende geiehen, daß er Freude gehabt; ader 
er nun aller Sorge, Mühe, Arbeit und Ge⸗er iſt noch in einer fremden Herberge gewe⸗ 
fahr enfbrochen, weder Pabft noch Cardi⸗ ſen, darum hat fie nicht lange währen muͤſ⸗ 
nal, Welt noch Teufel fürchten darf. O ſen, daß er auch auf einen Abend einmal mit 





wie bat der Pabſt famt den Seinen das] Thranen Elaget : Er hätte fein Herz mit 





- feomme , treu und gottesfücchtige Herz ge | Sceuden zu GOtt erhaben, zum Senfter 
qpaͤlet, und gemartert mit feinem goftlofen |binaus ihn angebetet, aber er febe den 
Weſen, daß sr geiehen Kirchen und allen | Teufel auf dem Röbrkaften figen, und 
- Sortesdienft untergedrucft , und alles. mit das. Maul gegen ibn auflpi -.en, der ibn 


Abgötterey und hoͤlliſchem Sodoma erfüllet, in allen feinen Sandlungen bindere. Aber 
und darzu müffen leiden, daß er verbannet, | GOtt würde noch fläcker ſeyn, dann der 
und an feinem Bild verbrannt worden iſt zu Satan, das wüfte er fürmabr, E 

Nom, welches fie an feinem Leibe viel lieber 


gethan hätten. Aber GOtt hat ihn gnaͤdig⸗ 44: Da hatte ihm GoOtt Ruhe verliehen, 


lic) aus ihrem blutgierigen Rachen geriffen, |das iſt, Troſt des Herzens geben; er ruhete 


und zur feligen Ruhe gelegt, werden ihn wol |aber noch nicht in feiner Kammer, darum 


ungebiſſen laffen. Denn erift nun, mie der |mufte er durch den Satan aus feiner Ruhe 


Prophet ſagt, zum Friede Eommen, und verftöret „ und aufgeweckt werden. Aber 
tubet in feiner Rammer. nun bat er Friede und Ruhe in feiner Kam⸗ 


43: Und ift hie tröftlich allen Gläubigen, Imer , wird ihn hinfort nicht mehe aus feiner 
> Daß der Heilige Geift den Tod der Gerech⸗ Ruhe bringen. Wie dann alle Gläubige, 


ten, das ift Der Gläubigen, einen Frieden ‚|fo von Adams Zeit her in Ehrifto eingeſchla⸗ 


7 


auch faget: Gehe bin, mein Volk, ineis|ne, noch druͤcket des Nachts die Kaͤlte. 
ne Kammer, und fchleuß die Thür nach | Pf. 121,6. Und ob er und wir allefchon von 


dir su, verbirge dich ein Kleinen Augen. |XBürmern verzehret, und wie twir von Erde 


blick , bis der Zorn vorübergebe. geſchaffen, wieder zur Erde werden müffen, 
Maenſchliche Vernunft entſetzet ſich darum doch fo gehets zu ohn alles Fuhlen, ohn 


vor dem Tode, daß ſie ihn anſiehet als ſey es Schmerzen, und ohn Wehe, und iſt wie 
eitel Betruͤbniß und Unruhe; aber die Schrift \ St. Paulus ſaget, ı Cor. 15,41: Es wird 
nennet ihn einen Schlaf, und darzu einen |gefäet verweslich, und wird auferftehen. 
friedfamen ſchlaf der Gläubigen, in ihren |unverweslich : es wird geſaͤet in Unebre, 


Kammern. _Gie fchlafen ja zuvor auch, dag |und wird auferfieben in Sertlichkeic: es 


iſt GOtt giebt ihnen bisweilen einen Troft, |wird gefäet in Schwachbeit, und wird 


32;% 


und ihre Schlaf. Rammer nennet, wie GOtt |fen fanft und ftille ruhen, und wieder Palm 
eben in dem Vropheten am 26. Cap. v. 20. ſagt, es brenner fie des Tages keine Sons 


daß fie des Satans und der Welt jornigen |auferfteben in Rraft: es wird gefäer ein 


Haß verachten koͤnnen. Aber bey Leben natürlicher Leib, und wird auferftehen 
ſchlafen fie ineiner fremden Kammer, in einer ein geiftlicher Keib. 
Mer | (X) e 45. Und 


| sacr 


nn fo unfer lieber Herr und Bater num hat |denfelben Iebend machen, wenn fie.an dem: 
‚nach feinem feligen Abfehied, fo viel den Leib |groffen Tage des Heren zum Leibe n „= 


Gläubigen Leibe am Füngften Tage werden 47. Und hiemit ftimmet auch die Beifige 
fehen auferſtehen, gleichfürmig dem Leibe, Schrift Ruc. 16,22. da Abraham vedet mit 
welchen Chriſtus am heiligen Oſtertage her, 
„verbrachte, fehöner denn die liebe Gonne,|ben, und Lazarum in feinem Schoß fisen ° 
‚wenn fie am hellen Himmel aufgehet, fhnels jabe. Das vermag ein Schlafender oder ° 


ER Seele thut belangen ſo hat es die Meinung unferm Herren ChHriſio 


der Leib fehon fehläft, fo wacht aber die res GOttes willen, das fie hatten, 


‚fie gelebet, ehe dann fie zum Reihe Fommen| und ward zu ibnen gefage, daß f 
‚fl, und denfelbigen erſt lebend gemacht hat; 
— lebet fie nach Abſcheidung vom 









- Und das * nun he dem er Fr — durch SOtne — 


belanget, den wir ſamt den Unfern, undaller | derum wird kommen. 









dem: — Manne ſo in die Hoͤlle begr En h 


ler und behender denn fie läuft, und Fraftiger| Todter nicht zu thun 5 Offenb. 6,10: ° 
denn alle Ereaturen. Daß alsdann den|fchreyen die Seelen derer, fo erwürger 
‚Leib niemand mehr anfechten, betrüben, noch waren um GOttes Worts willen, Ds 
toͤdten wird, fondern mie-der Sohn. SDr- wird aber angezeiget, daß fie wachen und 
tes alle Ding unter fine Fü e geworfen, alſo eben. So faget Ehriftus : GOtt fey ein 
wird auch ihm und uns Tod, Teufel und GOtt der Lebendigen, GOtt fepAbra 
Hölle, famt allen Ereaturen unterworfen hams, Iſaaes und Jacobs GOtt, dar⸗ 
ſeyn. Und in den Worten füllen wir uns|um möffen fieleben. Matth. 22,32. Jun 
uber dieſer feligen Leichen, und wider unſern waren fie nach dem Leibe dazumal laͤngs 
Tod troſten. verſtorben; derhalben ſo leben ſie nach der 
45. So viel aber den Geiſt, oder die] Seele, und leben gewißlich bey SH, und 





nicht, wie etliche Schwärmergeifter vorge-| 48. Denn alfo ſiehet gefchrieben, Pre. 
ben, als folle der Geift oder Seele des Men⸗ 12,7: Der Staub muß ‚wieder zur Er⸗ 
fhen auch fehlafen biß am üngften Tage.|den kommen, wie er gewefen ift, und 
Hat doc) die Seele nicht geſchlafen, teil fiel der Beift wieder zu BOTT, der ihn ger 
im Leibe, voie in einem Kerker verſchloſſen geben hat. So ſaget Chriftus zum Schü 
und wie das Buch der Weisheit fagt: bel cher: Heute folc du mit mir im Paradieß | 
ſchwert gewefen ift ; folte fie dann nun] feyn. Luc. 23, 43. Stem: Wir leben oder 
fchlufen, weil fie aus dem Kerker erlöfet? Cs ſterben, fo find wir des HErrn, zum 
ift der Seelen Art und Natur nicht von Roͤm. am 14,8. und Offenb. am 6. sie * 
Gott zu ſchlafen geſchaffen, ſondern daz ſie Johannes unter dem Altar die Seelen d 

allezeit Iebet, wachet und tolircket. Wenn! ver, die erwuͤrget waren um des Wo 














Seele; wie wir dann an den natürlichen] fehreyen mit groffer Stimm, und fi 
Träumen, und fonft viel erfahren haben | chen: Err/ du Keiliger und WW, 
jo ifts ein en da erliche für, Ka vote Su tichtefb du, ım 


— Kar fie — u febet, lan wie geben einem — ein weiß 


beren noch eine Eleine Zeit, bis daß 
lend darzu kaͤmen ihre ea 


— 





— die auch ſollen ertödter wer. Auch daß wir durch den Heiligen Geift ers 


n, gleichwie fie. 


leuchtet, ung durch feine ‘Bücher in Die heis 


% 49. Aus diefen Spruch (mie auch aus lige Schrift führen laffen, und in rechtem 


nicht mit aroffer Stimme fehrenen, und dar 
zu bey GOtt und unferm HErrn JEſu Ehris 
fto, welcher der Altar it. Aus welchen 
folget, daß auch, dieweil diefer Diener 
GSites mit Anrufung und Bekaͤntniß des 
Namens Chriſti verfchieden, nach feinem 
Geiſt bey GOtt und feinem Sohne feyn muß, 
und hat fein Weſen unter den lieben Engeln 
und Auserwaͤhlten GOttes. Wie er aber 
vornemlich bey Moſe, Eſaia, den Prophe⸗ 
ten und Apoſteln, ſonderlich aber bey St. 
Paulo gehalten ſey, welcher Bücher verdun- 
kelt im Finfterniß gelegen ſeynd, big Daß er 
ſie durch den Geiſt Eliaͤ, mit predigen und 
ſchreiben, wiederum ans Licht und rechten 
Brauch der Kirchen gebracht hat, und das 
Lamm GOttes mitten unter ihnen, dem fie 
nachfolgen, wo «8 hingehet, welches fie bey 
Leben erkannt und befannt gemacht haben: 


wenn ums der barmherzige GOtt, ein Va⸗ 
er unſers HErrn Je Ehrifti auch ſelig⸗ 
lich hernach wird foͤrdern. 

50. Jetzund, dieweil wir gehoͤrt, 








wer 


Doctor Martinus Luher gemefen ; nemlich | 
ein rechter Elias und Fohannes Baprifta zul 


unſern Zeiten, wie chriftlic) ev im HErrn 
eingefchlafen,, und warum er eben jeßund 





— 


fordert, auch was nunmehr fein Thun und 
Pefen fen, wollen wirihn dem HErrn ber 
feh en ; und bitten, GOtt wolle an feine Statt 


chen fenden, und nach diefem Elia einen Eli⸗ 
fam geben, der feines Geiftes ziwiefältig ſo 


ee 
— 
J 


das tollen wir auch erfahren und ſehen, 


dieſer Zeit von GOtt aus dieſer Welt abger| 


: wiederum einen andern Propheten feiner Kir] 


pielhabe, und dem Roͤmiſchen Babyloh jiier]| | 
IR: vergelte, nd a ei are Vaters, D. Martini a & 
| vedigt 


den a ift Elar, daß der Verſtorbenen Glauben und Leben unjer festes Stuͤndlein 
Seelen leben und wachen: fonft wuͤrden fiel aud) ii beſchlieſſen, Amen! 





XXIX, 
D. Johann Bugenhagen Predigt bey 
der Heiche und Begräbnis Lutheri am 
22. Februar, 1546. zu Wittenberg ge 


halten. 

Nachdem fie erft befonders zu Wittenberg, Frank 
furt und an einem andern ungenanten Ort 1546% 
4. gedruckt worden , welcher drey Ausgaben 
Herrn von der Hardt aut. Luth. part. I. 
‚pP: 492. gedenft, hat man fie auch hernach in dem 
XU. Wittenb. Th. p. 565. in dem VII. 
Altenb. Th. p.863. und in dem XXL. Ceip;- 
TH. p. 715. mitgetheilet. Deutſch findet mar 

dieſe Predigt auch indes Herin D. Hofmanus 
angezogenen Schrift P. 104. fie ift aber auch 
ins lateinifche von Matthias Kittern 1549. 
überfeket und in folcher Geſtalt nicht nur 1352. 
und 1557. 8. nebit dem Leben Lutheri, fo Me: 
lanchthon verfertiget, wieder gedruckt 5 fondern 
auch von Matth. Dreffer der hiſtoriæ Lu- 
theri einverleibet worden. Man conferire auch 
Sedendorfs hift. Luth. p. 2631. nad) Sri- 
ckens Edition. 


Paulus der heilige Apoftel, ı Theffal. 
ER N Le Va IT 
Wir wollen euch aber, lieben Bruͤder, 
nicht verhalten, von denen, die da 
ſchlafen, auf daß ihr nicht traurig 
ſeyd, wie Die andern, die Feine Hof- 
nung haben. Denn fo wir glauben, 


den iſt: alfo wird GOtt auch, die 
da entfchlafen find u Jeſum mit 
ihm fuͤhren. 

I, 


NA Freunde! Ich ſol jetzt und win 
gerne bey dem Bearabnif unfers herz⸗ 


328t XXI. M. Mich. Corlü Leichenpredigt Luthero zu Eißleben gehalten. 329* 


Fr 


daß JEſus geftorben und auferftane 


330% D. Bugenbagens Predigt, bep ber Leiche Luthero su Wittb. gehalten. 506 | 


Predigt thun, was aber, oder wie foll ich und von GOtt gelandten Reformatorn dee 


reden, fo ich vor Beinen nicht woi kann ein} Kirchen hat uns GOtt t weggenommen. Ach! 
Wort machen? Und wer fol euch troͤſten wie koͤnnen wir das Trauren und Weinen 


fo ich, euer Pfarrherr und Prediger, nicht laſſen? Wie koͤnnen wir doch dem lieben 
reden kann? Wohin kan ich mich von euch Paulo hie gehorchen, da er ſaget: Ihr ſolt 
wenden ? Sch werde ohne Zweifel mit mei-\nicht traurig ſeyn über denen, die da 


ner Dede mehr He ulens und Traurens mar fchlafen? Aber er fegt gleichwol dazu, wie 
chen. Denn wie follten wir nicht alle berzr/die andern , die Keine Hofnung baben, 
lid) trauven, ſo GOtt uns diß Betruͤbniß zu-· Wir aber, die wir glauben, roiflen , daß die 
gefchickt, und den hoben theuren Mann, den da enfichlafen find in Chriſto, wieder zu eis 
Ehrwuͤrdigen D. Martinum Luther, von nem beſſern Leben erwecket werden, da wir 


uns weggenommen, Durd) welchen er uns wiederum werden mit ihnen zufammen fome 


allen, und allen Kirchen Chriſti in deutſchen men, und ewig bey einander. fepn. 
Sanden, auch vielen in fremden Nationen, 3. Aber die Welt ifts nicht werth gewe⸗ 


unausfprechliche Gaben und Gnade erzeiget ſen, daß fie Diefen theuren Mann GOttes 
bat, durch welchen er auch herrlich obgefieget länger haben folt, weiter ihn zu laftern und 


hat, wider das Reich des Satans, wider zu verfolgen 5 wiewol doch dieſelbe undank⸗ 
ſo mancherley ſchaͤndliche Abgstterey und bare Welt auch viel Gutes durch dieſen ho⸗ 
Menfhenfagungen, ja, wie e8 ‘Paulus nen» 


und bat uns offenbaret im. Evanaelio das rungen und Tyranney des keidigen Pab⸗ 
hohe, groffe, bimmlifche Geheimniß, feinen ſtums alſo, daß viel von Widerſachern (bey 
Tieben Sohn JEſum Ehriftum ( wie es zum ‚welchen noch etwas Weisheit oder al 
Ephefern und Eoloffern St. Paulus auch iſt) lieber wollten, der theure Mann haͤtte 
nennet,) durch welchen unſern lieben Varer noch lange ſollen leben. 

 EHriftus fein Evangelium vertheidiger hat 4. Diß habe ich zum Eingange gefagt , 
wider den leidigen Pabft und mancherley daß wir ja geoffe Urfache haben, herzlich zu 


Rotten und Tyrannen, ja wider alle for⸗ trauren, dieweil wir einen ſolchen hohen 
ten der Hoͤllen, welchem theuren Manne er theuren Mann verloren haben. Und wahr⸗ 
gegeben hat den Geiſt der Kraft und Stärke, lich, (fo das etwas helffenmag,) es trauren 


hen Mann empfangen hat, befondern darinn, 
net, wider die Teufelsiehren in aller Welt, daß fie erlöfet ift von fo mancherley Beſchwe⸗ 





daß er niemand fcheuete, wie groß und mach⸗ mit ung Chriſtliche Koͤnige Fuͤrſten und 
tig er wäre, und alſo freudig ob dem Evan⸗ Städte, und alle, die da erFant haben das 


gelio und reiner Lehre hielte, daß es ofte da- Evangelium der Wahrheit, Darum trau⸗ 
fire angefehen ward non der Melt, als waͤre ren wir ja nicht alleine, fondern viel taufend 
er mit Strafen und Schelten zu ſcharf und, | hin und wieder in der Ehriftenheit mit und. 
thaͤt ihm zuviel; wie auch Die Juden und Es hat dem leidigen jegigen Pabft, Cardinal, 





Phariſaͤer, die bittern und giftigen Ottern, Maing, oder Hertzog Heinrich nicht 


Chriſto Schuld gaben, denn es fehmerzet fie |bühren mögen, über den Tod diefes Mans 


übel, und chat ihnen wehe, daß fie geftraft nes (welche er alle mit der Wahrheit heftig. f 


münden Durch die lautere Wahrheit; aber die erzuͤrnet hat,) ſich jezu freuen. Undich hoffe, 
heilſame Lehre nahmen fie gleichwol nicht an die Widerfacher follen fich nicht lange I 


Bi 


Be — hohen Lehrer und Propheten, ſeinen Tod freuen: denn die Perſon iſt wol” fe 


in R 






felige göttliche Lehre diefes theuren Mannes 
lebet noch aufs allerftärkfte. 

s. Denn er war ohne Zweifel der Engel, 
‚davon in dee Offenb.14,6.7. 8. ftehet, Der 
da geflogen hat mitten durch den Himmel, 

und hatte ein ewig Evangelium ꝛc. Wie 
denn der Tert faget: Und ich fabe einen 
Engel fliegen mitten durch den Simmel, 
der hatte ein ewig Evangelium, zu ver, 
Eündigen denen, die auf Erden figen und 
wohnen, und allen Heyden, und Ber 
fehlechten , und Sprachen, und DSL 
fern ; md fprach mit lauter Stimme: 
n Säcchtet. GOtt, und gebet ihm die Eh⸗ 
te, denn die Zeit feines Berichts ifi kom⸗ 
men, und betet an den, der gemacht bat 
| Simmel und Erden, und Meer, und 
| die Waſſerbrunnen. Und ein. ander 





| 
| 
| 


gefallen, fie ift sefallen,, Babylon die 
groſſe Stade , denn fie bat mit dem 
Wein ibrer Auterep getraͤnket alle Hey: 
den, 
6. Diefer Engel, der da faget: Fuͤrch⸗ 
tet SOtt, und gebet ibm die Ehre, war 
D. MartinusLusher. Und das hie ſtehet: 
Fuͤrchtet GOtt, und gebet ihm die Eh 
re, das find die zwey Stücke der Lehre D. 
Martini Luthers, das Geſetz und Evange⸗ 
lium, durch welche die ganze Schrift ge⸗ 





oͤfnet wird, und Chriſtus erkannt wird, uns 


fere Gerechtiokeit und ewiges Leben. Zu 
welchen zweyen er auch diß Stuͤcke hinzu ge 
ſetzet hat (die Zeit feines Berichts ift kom⸗ 
men) und bat gelehret vom rechten Gebet 


WVater im Geift und in der Wahrheit, mie 
der, Engel Dffenb. 14: auch jagt: Betet 
an den, der da gemacht bat Himmel und 
| Erden — 

5 ao na der Lehre a Engels wird 





| Zar D, Bugenba ens Dredigt, bey der Beiche Luthero zu 
in Chriſto verſchieden; aber die gewaltige, | folgen ein ander Engel, welcher Troſt wird 


Ihet. 


ittb. gehalten, 333* 





predigen der betrubten und angefochtnen Kir⸗ 
chen, und über die Widerſacher Blitz und 
Donner , erviges Gerichts und Verdamm⸗ 
niß, wie denn der ander Engel fprach: Sie 
ift gefallen, fie ift gefallen, Babylon die 
groffe Stadt. Darum werden die Wir 
derfacher von diefem unferm Betruͤbniß nicht 
lange fich freuen , wie auch Ehriftus ſaget 
%obann 16,20: Euer Betruͤbniß fol zur 
Sreude werden. Denn dem Apocalypſi 
nach im gemeldten 14. Eapitel fehen wir, 
daß das vorher gegangen ift, und noch ges 
Sol Apocalypſis etwas feyn, fo wird 
ohn Zweifel das ander folgen. 

8. Aber ach! mie laufe ich ſo weit mit 
meiner Rede in diefem unferm Weinen und 
Betruͤbniß? Diß fen genug von unferm bil 
ligen Trauven geredet. Denn wir traucen 


- Engel folget nach, der fprach: Sie ift ja billig, daß ein ſolcher theurer Mann, rech⸗ 


tee Biſchof und Geelenhirte von ung geſchie⸗ 
den. Aber in dieſem Betruͤbniß ſollen wir 
auch billig erkennen GOttes Güte und 
Barmherzigkeit gegen uns, und GOtt dans 
fen, daß er nach hundert Jahren von dem 
Tode des heiligen Fohannes Huß, (welcher 
um der Wahrheit willen getoͤdtet ift Anno 
1415.) balde ung erwecket hat durch feinen 
Geiſt diefen theuren Doetor Martinum us 
therum, wider die antichriftifche Lehre des 
leidigen fatanifchen Papfts, und wider die 
Teufelsiehren ; wie denn Johannes Huß 


von einem Fünftigen Schwane felbft gepros 


phezeyet hat vor feinem Tode. Denn Huß 


heift auf Böhemifch eine Sans. Ihr bw 


tet (faget Johann Huß,) jest eine Gans, 


und Anrxufung gegen GOtt den himmliſchen GOtt wird aber einen Schwan eawecken 


den werdet ihr nicht brennen noch braten. 
Und da ſie wider ihn viel ſchryen, daß er 
ihnen nicht konnte antworten, ſoll er geſagt 
haben: Nach hundert Jahren will ich euch 
antworten. Das hat er En 






durch unfern-Tieben Bater D. Lutherum Ihaben, oder die Gottlofen vor eine Unru 
und eben angefangen im folgenden Yahr|oder Duaal, das koͤnnen wir aus der Schrift 
nach, hundert Jahren. Ya, tie follennicht jo ebenfagen. Die Schrift faget: fie 
GHDrt danken, daß er den theuren Mann ſchlafen, wie Paulus faget zum Theſſal. 
ung erhalten hat, und feiner Kirchen in den Don denen die da fchlafen. Gleich aber 4 
heftigen Streiten, in fü vielen harten Kaͤm⸗ wie im natürlichen Schlafe die Gefunden in 
pfen, und daß durch ihn CHriſtus fo oft einem füffen Schlafe ruhen, und dadurch 
obgefieget hat, nun faft big in die 30. Fahre, |erquicket, ſtaͤrker und gefünder werden, die - 
dem HErrn EHriftofey Lob und Chr in E⸗ Ungefunden aber, oder die Berrübten, und 
wigkeit Amen. | - fonderlich die in Todesſchrecken oder Furcht 
9. Wir füllen ung aber auch mit unferm find, ſchwerlich mit fehrecklichen Traumen 
lieben Vater Luthero freuen, Daß er alſo in und unruhig f&lafen, alfo, daß ihnen der 
‚ dem böchften Apoſtel und Prophetenamt, Schlaf nicht eine Ruhe, fonderneine ſchrek⸗ 
‚ in welchem er feinen Befehl neulich ausge lichere wüftere Unruhe ift, denn das Wa⸗ 
richt, hin von ung gegangen und abgefchie-\chen : alſo iſt ein Unterfchied zwiſchen der 
den iſt, zu dem HErrn Chriſto, da denn find! Gläubigen und Gortlofen Schlafe. Aber 
die heiligen Patriarchen, Propheten, Apo⸗ hievon koͤnnen wir nicht weiter reden oder 
ſtel, und viele, denen er das Evangelium |fchlieffen, denn die Schriftiwortelauten. 
geprediget hat, alle heilige Engel, Lazarus) 12, Unfer lieber Vater D. Martinus Lu⸗ 
im Schens Abrahaͤ, das ift, in der ewigen ther hat nun erlanget, das er .ofte begehret 
Freude aller Gläubigen. Wie das jetzt zusihat, und wenn er jest nieder zu ung folk 
‚gehe, bis auf den jungften Tag, das wer⸗ kommen, fo würde er unſer Trauren und 
den wir erfahren, wie St. Paulus fagt zu Zagen frafen , mit dem Wort CHriſti 
Philip. amı,23: Ich habe Luft abzuſchei⸗ Fohann 16. So ihr mich lieb härter, 
den, und bey Ehrifto zu ſeyn, wie in den wuͤrdet ihr euch freuen ; denn ich gebe 
Geſchichten der Apoſtel c. 7, 9. auch Ste⸗ ʒum Vater, und woürder mir gönnen die 
phanus faget: HErr IEſu, nimm auflewige Ruhe und Freude. Chriſtus hat 
zu dir meinen Geiſt; und Chriſtus zum|den Tod für uns überwunden; was zagen 
Schaͤcher: Heute wirſt du im Paradies wir denn? Der Tod des Leibes iſt ung ein’ | 
ſeyn. Zuc.23,93. 0: 0° Anfang des ewigen Lebens, durch Fefum 
"10. Denn e8 hat Feinen Zweifel, wie der CHriſtum unfern HErrn, der für ung ein 
Geiſt EHrifti war in den Händen des Varledel, theuer Opfer worden fe . , 
ters, da er gefaget hat: Vater in deine] 13. Ich gedenke noch, wenn der Ehrwuͤr⸗ 
Haͤnde befehl id) meinen Geift xc. bis zu dige, unfer lieber Vater D. Martinus Lu⸗ 
- der Auferftehung am Dftertage: alfo mwersIther etliche fahe füßialich entfehlafen im Bes 
den unfere Geifter in den Händen Chriſti kaͤntniß Chrifti, daß er fprach: „Siebe mir 
feun, bis zu unferer Auferftehung. Denn|GHtt, dag ic) auc) fo füßiglich entfehlafen 
alfo Tauten die Wort von dem Lazaro: Jetzt moͤge im Schoos EHrifi, und nicht mit 
- aber wird er getvöjter, du aber wirſt gelangen Todesſchmerzen der Leid gegbälet 
quaͤlet. ucıs,as, "werde; doch geichehe GOttes Wille, — 
x. Waos mitler Zeit —— 14. Hie bey ung zu Wittenberg in der 
die Blaubigen vor eine Ruhe, oder: Troft Hnivefität war Doifter Ambrofuo Berne 






ae. 


hen 



















# 36* D. Bugenbagens Predigt, bey der Beiche Lucheri zu Wirren, gehalten. 357 


— —— — — — — — 


hardus von Glterboch; mein lieber Bruder, , de und vor dem Tode erſchrecken? Aho daß 
ein recht frommer Mana, welcher Ehriftum|wir in ihm vor Augen fahen Das Wort 


lieb hatte, der lag etliche Tage vor feinem; EHrifti Zohan. 8, 15. welches allen Chriſt⸗ 


Ende ſehr ſchwach und krank bis in den Tod, | glaubigen wiederfähret: So jemand mein 
und Gott benahm ihm doch das Fühlen der) Wort wird halten, der wird den Tod 


Krankheit, als ob er ſchon in einem andern|nicht fehen ewiglich. Denn ob fie nicht 


Beben woaͤre geweſen, vedet mit uns, mie er| alle fo leicht dahin ſterben, als dieſer Am⸗ 


wollte zu ung kommen, und mit ung froͤlich broſius, fondern mit groffem Schmerzen, wie 


ſeyhn. Daß er fo Frank war, und fierben)der Sohn GOttes felbft am Ereuge ftarb : 


mujte, Davon wuſte er gar nichts, er ſahe doch wenn das liebe Stündlein kommet, fü 
gewiß. den Tod nicht, darum konnte er nicht | fehen fie Das Leben, und nicht den Tod, und 


vor dem Tode erſchrecken; ja, er war nicht ſprechen alle: Vater, in deine Haͤnde be⸗ 
mehr in dieſem Leben, ohn allein, wenn man fehle ich meinen Geiſt; wie denn unſern 


von Chriſto vedet, fü befennet er frey von herzlieben Vater Doctorem Martinum un 


Herzen die geoffe Gnade und Seligkeit, die fer kieber HERR JEſus Chriſtus mit fol 
uns vom himmlischen Vater in Ehrifto wie · chem feligen Abſchied aus diefem Jammer⸗ 
derfahren ift. Denn er hatte Ehriftum lieb thal zu fich genommen hat. GOtt fen Lob 
und pflegt gerne zu beten, und GOtt den und Dank in Ewigkeit ! 

Vater anzurufen im Geift und Wahrheit. a 


Wenn man ihm denn Cals einen der zu fih! 15. In der Krankheit Magifter Ambrofii, 


felbft gekommen war, ) balde darauf mwollte da ich fahe, daß er auch nicht ſchlief, bat ich 


| fagen von feinem geliebten Leibe, Kindern, zween Do&tores Medicine ‚fie wolten ihm 


Haufe, Geld, Schuld ꝛc. ſo war er wieder einen ſtarken Schlaftranf zurichten, Die ants 
bald nicht bey fid) felbft, fondern als in einer worten mir: Solches wäre gefährlich, und 
andern Welt, (doch Eannte er ung alle, und man moͤchte ihm die Schuld geben, fü es übel 


nennet ung mit Namen) redete froͤlich, mit geriethe. Ich ſprach: Sch wils verantwor⸗ 
Lachen und lieblichen Scherzen von andern fen, wenn er auch ſchon daruͤber bleiben wuͤr⸗ 


Dingen, alſo daß einer, der ſeine Phanta⸗ de. Gebets ihm ein im Namen GOttes 


€ 


fen nicht wußte, gedenken möchte, er waͤre als einem defperato, wer weiß, es möchte 


gar gefund, und müßte fünft vor die lange helfen. Solchen Trank gaben ihm die Mes 
Weile im ‘Bette liegenzc. Aber unfer lieber dici, aber nicht fo ſtark, wie ic) begehrete, 
Here JEſus Chriftus nahm ihn aus dies |denn fie beforgeten fich etwas; da Fam ihm 


fein Leben zu fich in folcher Phantafey, aber|der Schlaf mit Gewalt, daß er ben zwo 
doch in guter Bekenntniß des Chriſtlichen Stunden ſchlief; aber da er aufroachte, führ 
- Glaubens, alſo, daß er ſchon todt war dies Ilete er feine Wehe, und Elagete darüber, und. 


- 


dafuͤr er forgen möchte, ja, es war ihm als ohngefährlich nach anderthalber Stunde - 


farb; denn er wußte gar nichtsauf Erden, |fachen verftändiglich, aber bald darnach, 


les aus dem Herzen genommen, daß er auch | war er wieder in feinem frolichen Weſen wie 


feine Krankheit nicht fühlete, bekuͤmmerte zuvor , wußte nicht mehr von dieſer Welt, 


- 


fer Welt, etliche Tage zuvor, ehe denn er|redete mit feinem Weibe von allerley Noth⸗ 


ſich nichts um den Tod; ja er fahe auch den! Dis daß er nach etlichen Tagen Ehrifto den \. 


Tod nicht, wie follteer Denn vor der Suͤn⸗ Geift aufgab. 


Lutheri Schriften 2ı. Theil, 9) 16, Sol⸗ 








3387 D. Bugenhagens Predigt, bey der Leiche Lutheri zu Wittenb. gehalten. 339% 
6. Solchefelige und feöliche Hiftoria von kurz ſolche Stile und felige Todesftunde, 
“ Magiftro Ambrofio, unferm lieben ‘Bruder, was fell ich mehr auf Erden machen? 
hab ich jegt gerne geſagt um zweyerley Lrfar! 19. Da nun Magifter Ambrofius im har⸗ 
chen willen; zum erften, daß ich eure Liebe ten Winter begraben mar, Anno 1542. Mens 
Damit ein wenig möchte aufhalten von dem fe Januario, sing nicht lange darnad) Do— 
Heulen und Beinen, welches uns nun billig ctor Mertinus mit mir vor dem Örabenber, 
angekommen iſt. GOtt hat uns betruͤbet; da meifet er mit der Hand aufs Grab, und 
feine Gnade tröfte ung wieder. Zum andern, ſprach: „Der roufte nicht, daß er krank war, 
daß ſolche Hiftoria dienet zu unfrer Sachen, er wufte auch nicht, daß ev flarb, und war 
da wir jeßt von reden. ddoch nicht ohn Bekenntniß Chriſti; da liege 
17. Denn dieſer Magiſter Ambroſius war er, er weiß noch. nicht, daß er todt iſt. Lie⸗ 
Doctoris Martini Schwager, darum be⸗ber Here JEſu Chriſte! nim mich auch 
ſucht er ihn fo oft in ſeiner Krankheit, und alſo aus dieſem Jammerthal zu dirꝛc, 
wenn er von Chriſto mit ihm redet, ſo redet 20. Solches muſte ich oft von meinem lie⸗ 
Ambroſius auch von Chriſto, nach dem lie⸗ ben Vater hören, und wenn er meinen Uns 
ben Svangelio, wie gefagt; aber wenn er willen merfet, zu zeiten auch wol aus mei 
mit ihm wollte reden vom Weibe, Kindern, nen Worten, fo fprach er zu mir; „Bittet 
22 








Bütern 2c., fo wuſte Ambroſius nichts von doch unfern lieben Herten GOtt, daß er 
ſolchen Sachen, fondern phantafirete bald mich Eur; von binnen zu fich nehme, Ich 
feolich mit andern Worten, wie zuvor ges|Ean nichts mehr thun auf Erden, ich bin 
faget. Belondern fager er mir Lachen und euch nichts mehr nuͤtze, helft mir mit eurem 
Dankfagen dem Doctor ; Herr Doctor, Gebet, bittet nicht, Daß ich laͤnger lebe, 
Dan habe, daß ihr zu mir kommen feyd, Nun Ean ein jeglicher wol gedenken, was ich 

ich will wiederum zu euch Fommen, auf den meinem lieben Vater, unſerm berzlieben. 


Abend einmal, da wollen wir zufammen| Doctor auf folche Worte geantwortet habe. 


gute Eollation halten; und-ich will denn von Das alles zeiget an, wie gerne er diefes 
vielen froͤlichen Sachen mit euch) reden. Jammerlebens ın femen legten Tagen wollte 
Zwar, jetzt mögen fie beyde ſolches ausrich⸗ los feyn, und mit CHriſto feyn; damithat 
‚ten im ewigen Leben, da fie beyde hin gereis\er auch fein Confummatum eft gefungen, 
jet find, in diefem Leben haben fie auf die) und dem himmlifchen Water feinen Geift in ” 
Weiſe nicht mögen jufammen Fommen. die Hände befohlen ii, 
‚18. Da nun Doctor Martinus vonihm| 21.'€8 findauch vorhergehende Anzeigun · 
gieng, ſprach der Doctor zu mir: Der iſt gen geweſen Daß unfer lieber Vater, Doctor 
dahin, er weiß von Feinem Tode; wenn wir Martinus in ein beffer Leben wandern wurs " 
ihm vathen tollen, wie er’ feine Sache ſoll de. Denndiß ganze Fahr durch hat er ofte 
beftellen;, fo weiß er niche mehr von Diefer zu uns geſaget, er begehre an einen andern 
Welt und Leben, fondern ift frolich, lachet, Ort zu ziehen. Iſt auch öfter in Diefem 
fehläget uns andere Dinge vor mit feiner] Jahr vor-feinem Tode ausgegonen , denn 
feolichen Phantaſey, fpottet umfer noch dazu zuvor in vielen Fahren, nemlich in fein V 
mit ſolchen Worten; als wollte er fagen:|terland gen Manngfeld, zum Bifchofe 9 
Ich weiß nichts mehr auf Erden zu beftellen |Zeiß, gen Merfeburg, gen Halle. Diß fü 
Bader zu beſorgen. GOtt gebe mir doch quch gleiche Anzeigungen DPD 3 


EI: 
% | : & 
— — 















- 


— 


340% D. Bugenbagens Predigt, bey der Leiche Lutheri zu Wittenb. gehalten. 34u 
weſen daß er diefe felige Reiſe wuͤrde thun gegeben; darum folen wir uns bilig mit 
in ein beſſer Leben; daher hat ſichs auch be⸗ ihm freuen, fo viel wir vor Trauren koͤnten. 
geben, daß er bey dem Edlen und Wohlge| 23. Die muß ich gedenken des heiligen Bis 
bohrnen Grafen und Herren zu Mannsfeld ſchofs St. Martini, von welchen die Hi 
in der Stadt Eisleben, da er geboren, und|ftoria fagt, daß alle Reber erblaßten und ers 
getauft, aus dieſem Leben abgefihieden, und|bleichten vor feinem Namen. tem, dag 
‚gereifet ifE, nicht anders, denn wie ers berjein groß Weinen und Trauren geiwefen iſt 
gehrt hat, ausgenommen, daß er die Zeit lie- aller Gläubigen und rechten Chriften, über 
ber hätte wollen bey ung, feinem leben Wei: |den Tod. St. Martini. Atem, daß ein 
be und Kindern ſeyn, aber GOtt hats an-| Difputiven und Hader worden iſt unter erlis 
ders geſchickt. N hen Stadten und Landen, welche den Leib 
22, Daß ihe aber auch einen kurzen Be|St. Martini follten behalten, und bey fich 
vicht habe, Tieben Freunde! von unfersherz-|begraben. Diß alles hat fich gleichergeftalt, 
lieben Vaters Doctoris Martini feligem Ab⸗ bey dieſem heiligen Apoſtel und Propheten 
ſchiede; da er merket, daß feine Stunde] Chriſti, unferm Prediger und Evangeliſten 
Eommen waͤre, hat er alfo gebetet: O meinlin deutſchen Landen, D. Martino, jugetras 
himmliſcher Dater, ein GOtt und Va gen; aber davon will ich nicht nach ber Länge 
ter unfere Hrn IESU Cehriſti, du reden. GOtt hat ihn nun felbft werth und 
Gott alles Troftes, ich dankte dir, daß lieb, und erhält ihn in feinem Schoos, der 
* du mir deinenlieben Sohn IEſum Thri- in diefem Leben ung und die Kirchen Ehrifti 
ſtum offenbaret haft, an den ich) glaͤube, ſehr lieb gehabt. Vergelte es unferm herz, 
“Den ich geprediger und bekannt habe,Ilieben Vater GOtt in jenem Leben, da wir 
welchen der leidige Pabft, und alle Gott-| alle auch hoffen zu ihm zu Eommen. 
loſen fehänden , verfolgen und laͤſtern; 24. Gebe GOtt, daß auch auf die Nach⸗ 
ich bitte dich mein HErr IEſu Chriſte kommen der Geiſt GOttes zweymal mehr zu 
laß dir mein Seelichen befohlen ſeyn. O reden ſey, denn der hohe theure Mann geredt 
Simmliſcher Vater, ob ich ſchon dieſen hat, und in der Kirchen, die Der liebe Bas 
Leib Iaflen, und aus diefem Leben bin-|ter gepflanget hat; wie denn der Prophet 
‚weg 'geriffen werden muß, ſo weiß ich Elifa von dem Elia bittet, da er in einem 
doch gewiß, Daß ich bey dir ewig blei· Wetter hinweg genommen ward. 
ben und aus deinen handen mich nie) as. So mir aber fürchten oder gedenken, 
mand reifenkfan. _ daß GOtt den theuren Mann, um unfer 
Und folgend hat er dreymal geſagt: In Suͤnde und Undankbarkeit willen, megges - 
deine Haͤnde befebl idy meinen Beift, du nommen hat: fo füllen wir unfer.Leben befs 
haſt mich erlöfer, du treuer GOTT |fern durch EHriftum, GOtt unfern himm⸗ 
Item Johannis 3, v. 10: Alfo bet GOtt liſchen Water herzlich anrufen, Daß wir bleis 
die Wels gelieber, daß er feinen einge⸗ ben mögen in der feligen reinen Lehre vom 
bornen Sohn gab, auf daß alle, die an Slauben, und beſchuͤtzet werden durch Chris 
ibn gläuben, nicht follen verloren wer-| tum, wider die Roten und Thrannen, und 
den, fondern das evoige Leben haben. |iwiber alle Dforten der Höllen. Beldiirm, 
Und hat alfo feine Hande gefalten, und) HERN EHrifle, Deine arme Chriftenheit, 
in feiner Stile feinen Geiſt CHriſto auf⸗ daß 8 * loben in Ewigkeit, hilf Es 
Ns BR 7) 2 \ tt 


“on 








 342* D.Phil.Mfelanchthonis Zeichenvede Lutbero su Vittenberg gehalten 
GOtt unfer Heyland, und ervette ung um| Berg 1553. - wieder abgedtuckt. &. Junkers 
der Ehren willen deines Namens, und fey) —— Te — 
gnaͤdig unſern Suͤnden, um deines heiligen] 9 a ig — — Fe a 
Namens willen, erhalte in deiner Kivchen) - xXIL. Wirt.Th. p. 466. in dem VIIL. Mtenb, 
treue und gute Prediger, gieb denſelbigen TH. p.867. und in dem XXI. Zeipz. Chr 
- Kraft und Stärke durch den Heiligen Gaift,| P- 719. hiernechſt auch im Watth. Dreflers 
8. Pſe 2. ſaget: der 8Err hift. Luth. Lateiniſch komt ſie in des. Herrn Dd, 
sek 68 — — Sf Sc Hofmanns mehrmalen angeführten Schrift 
gebt das Wort mie groſſen aaren pP. 91. vor; den Inhalt aber erzehlet Sedem 
Evangeliſten. zw dorf in hift--Luth. p.2632. u. f. nah Fri⸗ ; 
26. Die unverfehämten, greulichen, groſ⸗ckens Ausgabe umftändlid). "8 
fen Laͤſterungen der ABiderfacher, und der i er OR 
verſtockten Pfaffen und Mönche, und dazu! age; —— a 
auch unfere Undaukba Feit,, Eönnte wol nun ae Br m 
ſeyn in der Welt groß Ungluͤcks und Strafei @ anni asmeinen Reine unn Sranren une 
* Ceoriſti gemeinem Leide und Trauren, vor 
GDites Urſache; aber wir follen bitten , fr Eh anfi Re 
— ee | „eigenem Betruͤbniß ſchwerlich reden kann; je⸗ 
ET den Vater im Namen des Seh Kork sei ich in hrefe * Ba 
2 rn fe och weil ich. in dieſer Chriſtlichen Sam» 
nes, unſers HErrn IEſu CHriſti, dab fung etwas fagen foll, wiil ich nicht, tie der 
um feines Namens willen thun wolle, und, Heyden Gewohnheit gemefen allein des y 
erfüllen und wahr machen das Cpiaphiumi yornchenen Rob pzeifen, fondern diefß ehte 
und PDrophezey, wweiches ihm unfer ieber Ba⸗ ich, Sammlung erinnern und vermahnen, 
ter D. Martinus ſelbſt gemacht hal. Tyan ‚der hohen wunderbarlichen göttlichen _ 
Peflis eram vivens; moriens tua mors Regierung feiner Kirchen, und von man 
ero Papa. derley Sahrlichfeit , damit fie alleseit zu 
Das ift auf Deutſch: Pabſt, Pabſt, da Eampfen hat: auf daß Chriſtliche Herzen 
ich lebte, da war ich deine Peſtilenz; wenn deſto fleigrger folches betrachten und beden⸗ 
ich flerb>, fo wi ich dir dein bittrer Tod feyn.!fen, womit fie fich vornemlich befümmern, _ 
Gott ſeh gelobt in Froigfeit durch JEſum wornach fie trachten, und was fie zum hoͤch 
- EHriftum unfern HFNRNN, Amen, ſten von GOTT begehren füllen. tem, 














Laſt uns beten. [mens fie vor Exempel ihnen ſollen vor Ausen 
— — ſſtellen, denen fie folgen, und darnach ſie ihx 
ZEX, ganzes Leben richten folen. Mi. 





ei ; \ A ; rzen 

12 u en 1546. N — — — chriſtliche Keligion D.. 
Br ‚für nichts achten uͤr halten, es gehe 

Melanchthon har fie in lateinifcher Sprache nehal- —— ae BR 
ten und gleich hernach drucken laffen ; Caſp. ſolcher vielfältigen vorfallenden Unordn j 
Ereugiger aber bat fie fo fort, doch mit eini- und Zerruttungen des menſchlichen Leb 
en Zufaß, ins Be ungen und I at und aller Regiment alles alfo ungefehr, un 
fie nicht nur in demſelbigen Jahr dreymal be⸗ ohn goͤttliche Negierung : on. doch wit, - 
— Ba Herm von RE a En Chriften find durch Bauen — er 
‚aut. Luth. part. I. p.492. anmerft ; fondern za en N 
wurde ih ie dem hiftortichen Bericht Juſti leny klare und oͤffentliche goͤttliche Zeugniß und 

- Bond und Pomerani Leichenpredige zu Witten] ſtaͤrken, und die Kiche GOttes weit untere ⸗ 
re a — | 5 ae — Meilen Zu 


* 









e — — —— ——— — 
35a. D. Din. Wislanchrbonis Beihenrede Surbero zu Wittenberg gehalten· 345% 


ſcheiden und ſondern von dem andern gottlo⸗ daflırhalten , fo Do:tor Martinus Luther 
fen Haufen, und gewislich fehlieffen, daß | feliger Die vechte, reine, nöthige, und heile 
GOTT feine Kieche durch feinen göttlichen fame Lehre in der Kirchen treulich gelehret 


wunderbaren Rath und Kraft reniere und 


- erhalte, und derfilben Kirchen Regierung 


a 


recht lernen anſehen und verſtehen, und 
rechtfehaffene von GOtt gegebene Lehrer mit 
Dankbarkeit erkennen, und betrachten, wie 


° fie die Zeit ihrer Kehre und Lebens von GOtt 


‚rechifihaffenen Lehrer, 
Haͤupter und Vorgänger, Denen wir billig 


resieret find, und unter denfelben ung zum 
Erempel vorftellen diehohen, vornehmften, 
alg unfere Vaͤter, 


nachfolgen, und ihnen gebübrliche Ehre thun 


folten, 
3. Bon diefer groffen Sachen füllen wir 
gedenken und reden, fo oft des Ehrwuͤrdigen 


- Herrn D. Martin Luthers, unfers lieben 


PBaters und VPräceptoris , gedacht wird; 


welchem, obwol viel gottlofer Leute bitter und 


grimmig feind und gehaß geweſen, ſo ſollen 


doch wir, die wir durch GOttes Gnade wiſ⸗ 
fen, daß er ein hoher fuͤrtreflicher und treuer 
Diener EHEN und Prediger des Evangelii, 
von GOtt fonderlich erweckt und ung gege- 


ben it, ihn lieben und loben, und bey uns 


ſelbſt allerley Zeugniß zufammen fuchen und 
betrachten, melche beieifen, Daß feine Lehre 
nicht fey ein unchriſtlich qufruͤhriſch Vorge⸗ 


ben, aus eigen. freveler Durſt ausgebreitet, 


wie viel gottloſe Epicurer dafuͤrhalten und 
ausſchreyen. 

4. Und wiewol man pflegt in ſolchen Re⸗ 
den, ſo man von den Verſtorbenen thut, 
viel zu fagen von fünderlichen Tugenden des 


ten, die man loben toll, die fie in ihrem Le⸗ 


ben at ihnen gehabt oder erzeiget haben; ſo 
will ichs Doch) jegumd davon zu reden anfte: 


ſten ſagen, nemlich von ſeinem Amt, ſo er 


und erklaͤret hat, daß GOtt allezeit dafuͤr 
hoch zu danken ſey, daß er dieſen Mann er⸗ 
wecket und daß ſeine Arbeit und Fleiß, 
Treu und Beftändigkeit, fo er in feinem Lehr⸗ 
amt erzeigt, und andere Tugend billig zu 
loben und rühtmen, und daß allen Gottes⸗ 
fürchtigen billig fein Gedaͤchtniß lieb und 
werth ſeyn folle. | 

5. So rollen wir nun an dem erſtlich ans 
fahen, wie Sanct Paulus fpricht, daß 
Golies Sohn, SESUS EHrifus iſt in 
die Hoͤhe gefahren, und ſitzet zur rechten ſei⸗ 
nes ewigen Vaters, und giebet den Menſchen 
göttliche Gaben, nemtich die Kehre des Ev⸗ 
angelit, und den Syeiligen Geiſt; und daß 
wir foicher Gaben theilhaftig werden, er⸗ 
wecket er Propheten, Apofteln, Lehrer und 
Hirten, und nimmer diefelbigen aus dieſer 
unfer Sammlung, oder dem Häuflein des 
rer, die da Schuler find , und die heilige 
Schrift der heiligen Propheten und Apo⸗ 
fteln leſen, hören, lieben und treuiich dabey 
bleiben. 

6. Und berufet oder erwecket zu diefer Ars 
beit und Ritterſchaft nicht allein Diejenigen, 
fo in der ordentlichen Dberkeit und Regie⸗ 
zung find; fondern machts oft alſo, daß er 
eben diefelbigen antaſtet, und rider fie ſtrei⸗ 
tet durch chriftliche Lehrer und Prediger, 
ſo er. aus andern gemeinen Ständen und 
Peuten erwaͤhlet. Und iſt einem chriſtlichen 


Herzen gar troͤſtlich und nüslich zu ſchen, 


ſo er die Kirche zu jeder Zeit der Welt vor 
Augen hat, und die groſſe, hohe, goͤttliche 
Wohlthat betrachtet, wie SH vom An⸗ 


ben laſſen, und allein von dieſem vornehme/ fang immer für und für heilfame Lehrer feir 


ner Kirchen, je einen nad) dem andern ges 


in der Kirchen Regierung geführet. Dens fandt bat, alfo, daß gleichwie in eine 
mohtige Deren follens gewiß — wo die, jo. vornen m 


erften 










* — ‚Phil. Fielandbehonie —— Lee SET 


— — — —— 


erſten Glied geſtanden, hinwegkommen, fo rius Meochfarienfis , Bafılius, Auguſn in 
bald andere an derfelben ſtatt uno‘ in ihre nus, Profper, Darimus, Hugo, $ Bernare 
Fusſtapfen getreten ſind. dus, Taulerus und etliche andere an andern 
m. Alfo find die erften heiligen Vaͤter in Dertern, Und obwol diefe Iegte Zeit, als 
einer. Ordnung: einander gefolget:: Adam, das Teste und fchwächfte Alter der Welt, EN 
Seh, Enoch, Mathufalem, Noah, Sem. viel gebrechlicher HT, weder die vorigen ge⸗ 
Bey diefes Reben, da er in der Nahe bey weſen; ſo hat doch GOtt allezeit etliche, das 
Sodom wohnet, als nun die Heyden der durch er die Lehre in der Kirchen wieder vers. hi. 
östlichen Lehre der heiligen Erzvaͤter Noah neuet, und Jrrthum geſtrafet, als uͤbrige 
und Sem allbereit vergeſſen, und allent⸗ erhalten, und ift offenbar , daß jetzund zu h, 
halben in Abgötteren gerathen waren, da unſrer Zeit die reine Lehre des Evangelii durch 
ward Abraham von Gtt erwecket, daßer den Mund und Schrift des Ehrwurdigen 
des alten frommen Sems Mitdiener und Heren D. Martini Luthers viel heller und 
Gehuͤlfe wäre, in dem hohen goͤttlichen reiner wieder angezündet , und. ans She 
Werk, die reine Lehre zu predigen und auss| bracht iſt. 
zubreifen. Nach dieſem find gefolget Itfaac, 9. Darum ſoll er billig unter die Zahl 
Jacob, Joſeph, welcher in dem ganzen und Drdnung der hohen vortreflichen Leute 
Sand Egupten, das Die Zeit das: ſchoͤnſte gezehlt werden," welche GOtt fonderlich er 
und loͤblichſte Koͤnigreich war’ auf Erden, wecket und gefandt, feine Kitchen auf Erden, 
die veine heilfame Lehre ans Licht bracht. zufammen zu bringen, und ee 
Hernach find erweckt Mofe, Joſua, Sa⸗ ten: und wir ſollen wiffen, daß folche — 
muel, David, Elia, Eliſaus, welchen der fuͤr die ſchoͤnſte Bluͤt, oder beſten Kern 
Prophet. Sfaia gehötet. Diefen hat her⸗ und Yusbund des menſchlichen Geſchlecht 
nach Jeremias gehoͤret, den Jeremiam Da⸗ auf Erden zu halten. 
niel Danielem Zacharias, darnach Eſras, 10. Denn ob man wol auch han 
Dnias , und nach Diefen die Maccabüer, den Henden, für geoffe fürtrefliche Leute ans 
folgende. Simeon, davon Luc. 2. geſagt | ziehen und rühmen mag, als Themiftocles, 
wird, und Zacharias, und fein Sohn For Scipio, Auguſtus, und derengleichen gewe⸗ 
— hannes der Taͤufer Chriſtus ſelbſt, und ſen, fo ſind ſie doch: diefen unfern hohen i 
—9 










die Apoſtel. Dieſe ſchoͤne Ordnung und Wunderleuten Lehrern und Haͤuptern noch 
Folge der hoͤheſten Leute auf Erden, iſt nuͤtz⸗ lange nicht zu gleichen, und viel geringer, 
lich und luſtig zu betrachten: ‚denn. es ift ein|denn Eſaias, Johannes der Täufer, Pau⸗ = 
gewaltig Elae und öffentlich Zeugniß , daß lus Auauftinus, D. Luther. Solche Une Ye 
GoOtt allezeit bey feiner Kirchen ib, fi ven steichheit und Unterfchied zwiſchen den Leus 
2 und erhält.  Iten, ſo GOtt den Heyden zu Nutz der, weit⸗ 
Nach den Apoſteln iſt kommen der fol: fichen Regierung gegeben, und denen, Durch 
— Haufe der Lehrer in der Kirchen Chri⸗ welche er feine Kirche regieret, fon ı 
fti welche, wiewol ſie den vorigen Vätern, Bee verftehen und betrachten. 
Propheten und Apoſteln/ nicht zu gleichen, rn Was find aber nun vor vor | 
und etwas ſchwaͤcher geweſen fo find fie doch Tondere Stücke wahrhaftiger Lehre, durch 
auch durch goͤttliche Zeugniß begabet und ge | D- Luther an Tag aebracht oder erkläre, 
zieret, as Polyegupns; Irenaͤus, Grego⸗ darum er in Kite Lauf und ARE (0 - 









— 





. 348* D. Phil. Melanchthonis Leichenrede Luthero zu Wittenberg gehalten. 349* 


— — — — — 


er zu feiner Zeit vollendet, billig zu toben? koͤnne GOtt anrufen, vb gleich die Herſen 


Denn wir fehen, daß jekund viel, auch lim heydniſchen Zweifel liegen Cob ſich GOtt 


 geoffer Leute feindich fehreyen und Hagen, |ihrer annehme, und fie erhören twolle,) und 
daß die Kirche übel zerrüttet und verwirret in ſolchem Zweifel vor GOtt fliehen ze. Das 


fen, und viel unnoͤthiges Gezaͤnks erreget, gegen hat er die Leute unterrichtet, daß rechte 


Einigkeit bringen koͤnne. 


Anrufung muß geſchehen im Glauben und 
gutem Gewiſſen, und hat uns allein gewie⸗ 
‚22. Solchem Schreyen antworte ich, daß fen zu dem einigen Mittler, dem Sohn 


welches niemand verrichten, noch) nieder jur 





der Kirchen Regierung in der Welt allezeit GOttes, der da figet zur Rechten Des ewi⸗ 
alſo gethan iſt: fo der Heil. Geift die Welt gen Vaters und bittet für ung, nicht zu ſtei⸗ 
ſtrafet, fo erheben ſich Zwietracht und Spal⸗ nern oder hoͤlzern Bildern und Goͤtzen, noch 


tung; Die Urſache aber und Schuld ſolcher zu den todten Menſchen oder verſtorbenen 
Uneinigkeit iſt allein derer, die da den Sohn Heiligen, wie der groſſe Haufe gottloſer 
Gotttes nicht Huren wollen, von welchem Leute in ſchrecklicher Blindheit zu ſolchen 


der Himmlifche Water geboten und geſagt Goͤtzen und Todten Zuflucht hat, und fie 


hat: Diefen ſollt ihr bören. anbetet. u 
13. Doctor Luther hat die wahrhaftereine 15. Er hat auch mit treuem Fleiß geleh⸗ 

Ehriftliche Lehre, fo zuvor in vielen vorneh⸗ ret von rechten guten Werken, die da GOtt 

men Artikeln verdunkelt, wieder an Tag gefallen, und hat diß gemeine chriſtliche Le⸗ 





bracht, und mit Fleiß erklaͤret. Denn das ben des weltlichen Regierenden, und aller 


iſt öffentlich und unleusbar, daß viele groſſe, andrer Aemter und Stände „ alfo gezieret, 
grobe und greifliche Finſterniß und Irrthum gepreiſet und vertheidiget, daß desgleichen in 


in der Moͤnche Lehre von der Buſſe geweſen: keinen andern Schriften alſo zu ſehen iſt. 


dieſe hat er geſtrafet, und gelehret, was 


| 


ſey der gewiſſe, warhaftige, beftändige Troft 
der Herzen und Gewiſſen, fo vor GOttes remonien, und andern Satzungen und Ges 


liſche Lehre, welche ſagt, daß der Menſch / 
allein Durch den Glauben vor GOtt gerecht Lehre aud) auf die Nachkommen forfges 


16; Und endlidy hat er von den rechten . 
nöthigen chriftlichen Werken unterſchieden 
und abgefontert die Eindifche Uebung in Eos 





rechte chriftliche Buß fey, und welches da 





Zorn, von wegen der Sünden erfehrocken ‚boten, von Menfehen eingeführt, Daduch 
find. echte mwarhaftige Anrufung GOttes vers 

14. Cr hat auch erEläret-die rechte Pau- hindert wirnid. 
17. Zu dem, damit die reine chriftliche 





werde. tem, er hat auch gezeiat, und mit pflanzet und erhalten werden moͤge, hat er 


Fleiß gelehret, die nöthige Unterfchied zwis der Propheten und Apoftel Schrift in Deuts 


schen dem Geſetz und dem Evangelio, und ſche Sprache verdolmerfht, fo licht und klar, 


arwifchen der hohen göttlichen Gerechtigkeit) Daß diefe Dolmetſchung viel mehr Lichtz und 
des Geiſtes, und der Aufferlichen weltlichen, Verſtands gibt dem chriftlichen Lefer, denn 
Zucht oder Frömmigkeit. Alſo hat er auch vieler. andere groffe Bücher und Comment. 


‚gelehret, was rechte Ancufung Gttes fen, 18. Darüber bat er felbft auch viel ſchoͤ⸗ 


und tie die gefchehen fol, und hat die ganze, ner Auslegung etlicher Bücher Mofis, Pſal⸗ 
Kirche gerviefen, von der heydnifchen Blind-|men, Propheten , Evangeliften und Apo⸗ 


beit und Unfinnigkeit, fo da teaumer,, man ſteln gefehrieben,) zu dem, daß er in rege 


‘ 





350*8 D. Phil, Melanchthonis Leichenrede Luthero zu Wittenberg gehalten 
ten von vielen Jahren her gethan, von wel⸗achten, und für unnuͤtz nichtig Kinderwat, 
hen auch Erafmus alfo geurtheilet, daß ſie oder auch für lauter Thorheit halten. . 
weit beffer und nüglicher find , denn allerans| 22. Es find auch nicht, wie die Naſen⸗ 
derer Auslegung, deren Schriften vorhan⸗ weifen fagen, vergebliche unendliche Gezaͤnke 
den find. und Dijpufation erregt, die niemand vers 
"19 Und wie von denen, ſo die Stadt Je⸗ richten koͤnne, und iſt nicht, wie etliche hoͤ⸗ — 
ruſalem wieder baueten, wie Nehemia am niſch davon reden, ſolche Lehre in die Krchen 
4. geſchrieben ſtehet, daß fie mit einer Hand geſtreuet, darob man fich mur zanken und 
am Bau arbeiten, und mit a das hadern fol; wie die Poeten fagen, daß et 
Schwerdt führeten; alfohater zugleich auch | wa ein fehöner Iuftiger Apfel unter erlihe 
wider Die Feinde Der reinen Lehre muͤſſen fech» | Jungfrauen geworfen, darob fie fich unter 
ten, und doch Daneben viel ſchoͤner Ausle⸗ einander zanfeten. Es iſt auch dieſe Lehre 
gutigen, welche voller troͤſtlicher chriſtlicher nicht finſter, dunkele Nägel, die niemand 
Lehre find, geichrieben , und vielen armen verſtehen koͤnne. Denn 


3 










irrigen und beſchwerten Gewiſſen, mit chriſt⸗ 
lichem Rath und Troſt geholfen. | 
= 20, Und diemweil die fürnehmften Haupt⸗ 
ſtuͤcke goͤttlicher Lehre hoch und weit über 
menſchlichen Verſtand find, als, Die Echte 
son Vergebung der Sünden, und vom 
Glauben; fo muß man dabey abnehmen, 
und b.Eennen, daß er von GOtt gelehret ſey. 
So haben auch viel unter ung felbft gefehen, 
was er vor hohe geiftliche Kampf gehabt, in 
welchen er gelernet, daß man muͤſſe durch 
Glauben gewiß fehlieffen, daß wir von GOtt 
zu Gnaden angenommen und erhoͤret wer⸗ 
den. | | 





21 Darum iſt Fein Zweifel, „fromme ! 


eiftliche Herien werden für und für. bie zu 

| a: die guttliche Wohlhat zühmen und! 
‚preifen, die er durch dieſen D, Luther feiner 
Krchen gegeben: Und werden erftlih GOtt 
dafuͤr Lob und Dank ſagen; darnach auch 
vor aller Welt öffentlich befennen, daß fie 
dieſes theuren Mannes treuer Fleiß und Ar 
beit in Schriften und Predigten viel gebeſ⸗ 
fert,, und ihm dafuͤr dankbar zu feyn ſchuldig 
ſind, ob wol die andern Epicurer und gott⸗ 
joſen Leute, welche die ganze Kirche — 
tes, und der Kirchen Lehre und Regierung 
veriachen, ſolche hohe Tugend ſtolziglich ver⸗ 





verſtaͤndige 





fuͤrchtige Herzen, und die nicht muhw iuge 
Soph ſterey und Verkehrung rechter Lehre 
ſuchen, koͤnnen leichtlich ſehen und verſtehen, 
ſo ſie die Artikel widerwaͤrtiger Lehre gegen 
einander halten, welche der goͤttlichen Lehre 
gemäß find, und damit übereinftimmen, oder - 
nicht, ja, es ift bey allen Gottesfürchtigen 
diefe Neligionsfache fehon geurtheilt, und. ge» 
wißlich befehloffen, welches die rechte wahr⸗ 
haftige Lehre fey. Denn dieweil ſich GOtt 
bat wollen offenbaren, und zu erkennen a 


ı ben, durch der heiligen Propheten und Apoftel 


Mund und Schrift, ſoll man nicht dafür 
halten, daß ſolch Wort und Schrift unges 
wiß und unverftändlich feyn, als der Sir 
bylla oder dergleichen dunkel Dede und Wei 
fagungen. Sr & a 

23. Daß aber etliche, auch gufherzige 
Leute je zu Zeiten geklagt, Doctor Luther 
ware etwas zu hart und rauh geweſen im - 
Schreiben, davon will ich nichts difputiren, 
weder ihn zu entfchuldigen, noch zu Toben: 
fondern laſſe es bey der Antwort, diehievon 
Eraſmus oft gegeben: GOtt habe Die Welt 
zu Diefer legten Zeit, Darin groffe undfehwere 
Seuche und Gebrechen überhand genom⸗ 


Bin auch einen harten feharfen Arzt « 
en. N A 










\ "350* "D.Phil. Melanchtbonis Reichentede Luthero zu Wirtenberg gehalten. 353* 
24 Und ſo GOtt ein folh Werkzeug, |den Glauben und gut Gerviffen, fo iſt er 
wider Die Feinde des Evangelii, fo mit groß Jauch GOtt gefalig,, und von den Leuten 
ſem Stolß, Frechheit und Frevel wider die [aller Ehren werth zu Balten. | 
. Wahrheit laufen, erwecket, wie er zu dem |. 27. Nun wiffen wir, daß D. Luther ein 
Propheten Feremia Eap. 1,9. fpricht: Sie | folder Mann geweſt / denn er hat ob der reis 
- be, ich babe meine Wort in deinen |nen Lehre beftandiglich und mit treuem Fleiß 
WMund gelegt, daß du ausreiffen, zubrves Igeftritten und fie allezeit vertheidiget, fo hat 
chen, verfiscen und verderben follft, und [er auch ein gut aufrichtig unverlegt Gewiſ⸗ 
- pflanzen und bauenzc, Und fo er ſie alſo |fen behalten. - So muß auch ein jeder, der 
mit D. Luthers harten Schriften hat fchres |ihn recht erfannt,, und oft um ihn geweſen, 
cken wollen, fo mögen fie GOtt darum zur |Diefes zeugen, daß er ein fehr gütiger Mann 
Rede feßen, werden aber vergeblich mit ihm geweſen, und wo er unter Leuten gewefen, 
drob rechte. mit allen reden holdfelig, freundlich und 
2 OEott regieret feine Kirche nicht nach lieblich, und gar nicht frech, ſtuͤrmiſch, eigens 
menfchlichem Rath und Weisheit, und ma- |finnig oder zaͤnkiſch; und war doch daneben 
cher feine Werkzeuge, fo er erwecket, nicht Fein Ernft und Tapferkeit in feinen Worten 
allerding gleich z das ift aber allzeit, und bey |und Seberden, als in einem folchen Mann 
allen alfo, daß gemeine eingezogene und fittige | feyn füllte. Gumma , es war in ihm das 
Leute nicht Gefallen haben an groffer Hef⸗ Herz treu und ohne Falſch, der Mund 
tigkeit in andern, fie ſey gut oder boͤſe. Als freundlich und holdfelig, und (mie St. Pau⸗ 
Arlrſtides zu Athen, da er fahe, wie Themi⸗ lus von den Ehriften fordert) alles, mas 
ſtocles mit geoffer Freudigkeit fich der Regie⸗ wahrhaftig, was ehrbar, was gerecht, was 
rung unterftund, und ihm glucklich fortgieng, keuſch, was lieblich iſt, was wohl lautet :c, 
wiewol er feinem. Vaterland folche Wohl⸗ | Daher offenbar ift, daß die Härtigkeit ‚fo 
fahrt gerne goͤnnete, befliſſe er ſich doch, ſo er wider die Feinde der reinen Lehre in 
viel er konnte, die groſſe Geſchwindigkeit in Schriften gebraucht, nicht eines zaͤnkiſchen 
Themiſtocle zu maͤßigen, und im Zaum zu und boshaftigen Gemuͤths, ſondern eines 
haiten. EZ groſſen Ernſts und Eifers zu der Wahrheit 
96, So will ich auch nicht verneinen, daß gemefen iſt. Solches müffen wir alle, und 
ihm folche groffe heftige Leute untertveilen zu viel ander fremder Leute, Die ihn gefehen 
viel ehun: denn es iſt Doch in Diefer ſchwa⸗ und erkannt , von ihm Zeugniß geben. 
chen elenden Natur, und menfchlichem fer| 28. Welch eine ſchoͤne und herrliche Nede 
- ben, niemand ohn alle Gebrechen. Aber waͤre bievon zu thun, wenn ich mir vorges 
doch, wo etwa ein folcher Mann: ift, wie nommen hätte, diefes Mannes Lob zu ruͤh⸗ 
die alten Griechen von Hercule, Cimone und men, und nach der Länge zu erzehlen die 
- dergleichen geſagt Haben, der nicht allezeit ganze Hifterien feines Lebens, fo er big in 
hoͤflch, aber fonft ein aufrichtiger, frommer, \drey und ſechzig Jahr gebracht, mit ſtetem 
bedlicher Mann ift, der iſt billig als ein ehr⸗ groſſem ernftem Fleiß und Lebung, in Got⸗ 
icher theurer Mann zu loben; und wo er in |tesfurcht, Glauben, Anrufen GOttes, und 
‚der Kirchen ſich erzeige (mie St. Paulus |anderer hriftlichen Tugenden; item, in als 
fagt,) als der ritterlich ſtreitet, und behaͤlt ‚ae und nüßlichen Studien und Kuͤn⸗ 


e * Lutheri Schriften 21. Theil. ſten 


— 








— 


s Sa EEE EN 2.5 — 
Dphit. Welanchthonis Leichenrede Luthero zu Wittenberg gehaiten 
ſten? Es iſt nie Fein unzuͤchtig Weſen, oder] Dräuen , oder Fahr und Ce — * 
‚ander Untugend an ihm geſpuͤret oder ver⸗ zagt worden. Denn er verließ ſich auf die⸗ 
markt: es ift Fein Wort, das fich zu Auf |fen gewiſſen Grund, als auf einen unbemege 
ruhr oder Empörung ziehen möchte, jemals] lichen Felſen, nemlich auf GOttes Beyftand 
von ihm gehoͤret, fondern hat allezeit freulich | und Hülfe, und ließ ihm folchen Stauben und 
zur Söhne und Frieden gerathen und gehol⸗ Vertrauen nicht aus dem Herzen veiffen. 
fen; er hat nicht ander fremde Handel indie] 31. So ift er auch fo. eines hohen fcharfen 
Neligionfachen gemenget, oder Danke ges | Verſtands getvefen, Daß er vor andern allein 
ſucht, feine oder der feinen Gewalt zu ſtaͤr⸗ in verwirreten, dunkeln und ſchweren Hane 
Een. Solche Weisheit und Tugend ift fo|deln und Sachen bald erfehen Eonnte, was 
groß und feitfam, daß fie nicht allein durch man rathen und thun follte, - Cr mar au 
menſchlich Vermoͤgen und Fleiß kann zumer nicht, wie ihn vielleicht etliche achteren, alſo 
ge bracht werden, fondern es gehöret güffs |unachtfam, daß er nicht gemerkt hatte, wie 

Hiche Gnade und Gabe dazu, Die Da fonders | eg allenthalben in der Regierung a — 
ich ſolche hohe Leute, fovon Natur heftigen, nicht achtung gegeben auf Die Leute, wie fie 


-- 





€e 


hohen und brennenden Muth haben, (wie D. | gefinnet waren; fondern er wuſte, wie die 
Luther aewefen,) im Zaum halte Regiment allenthalben fiehen, und merkte 


29. Es würde zu lang von andern feinen| mit fonderm Fleiß aller derer Keute, mit wel⸗ 
Tugenden zu ſagen, Doch will ic) etlicheans| chen er zu thun hatte, Sinn und Willen. 
eigen. Ich bin felbit oft dazu: Fommen, daß | Und ob er wol fonft ganz hohes Verftands, 

er mit heifien Thrönen für die ganze Kirche und vortveflich gelehrt war , fo laser doch 
fein Gebet gefprechen. Denner nahm ihm fehr begierig und fleißig allerley Bücher und 
täglid) jondere eigene Zeit und Weile, etliche Schriften, beyde alter und neuer Lehrer und. 
Pſalmen zu fprechen, Darunter er mit Seuf⸗ | Seribenten, dazu auch alle Hiftorien, wel 8 
zen und Weinen fein Geber zu GOtt mens | cher Exempel er mit ſonderer Geſchicklichkeit 
Het, und ward. oft in täglichen Reden un⸗ auf allerley gegenwärtige Handel und Sa. 
willig über Die, ſo aus Saulheit, oder von|chen zu ziehen und appliciven wufte. - = 
wegen ihrer Gefchaft vorgeben, es fey gnug,| 32. Wie wohl beredt er auıch getvefen, zeis 
‚allein mit einem kurzen Seufzen GOtt an-|gen feine eigene Bücher und Schriften, dar⸗ 
rufen. Denn es find (fprach er) eben dar Jinne zu fehen, daß er wohl und billigzu gie: 
um, Form und Weiſe zu beten uns vorge |chen Allen denen, fo als die treflichſten Rede⸗ 
fehrieben, Daß, fo wir folche Iefen oder fpre- Iner berͤhmt ſind. JJ 
chen, unſere Herzen dadurch erweckt und/ 33. Daß nun ein ſolcher theurer Mann 
ent uͤndet werden, und daß auch unfer Mund Jeines fo ganz hohen Verſtands, dazu treflich 
bekenne welchen GOtt wir anruſen. gelehrt, und durch lange Uebung verfud 

30. Daher haben mir and) geſehen, als oft und erfahren, und mit vielen hohen Chriſt⸗ 
groſſe und ſchwere Rathſchlaͤge, von forg- lichen fondern Tugenden begabt, und vo 
lichen geſchwinden und gefaͤhrlichen Sacher GOtt ſonderlich der Kirchen wieder at 
voroefällen , Daß er. einen fehr groffen Muth helfen, erweckt und erwehlt, (zu dem daße 
und Mannheit erzeiet, und ſich nicht bald Jauch ung alle, als ein Vater, herzlich. aelie 
ein Elsin Rauſchen erſchrecken Jaffen, noch vor fbet,)_ aus diefem Leben und unferm Miu 


















Huch 





Be; 3 
ie. ‚€ & ; 
356* D. Phil, Melanchtbonis Keichenrede Lurhero zu WDittenberg gehalten. 357* 
und Geſellſchaft, als aus der Spigen in der ; hen der göftlichen Schrift eingemickelt und 
Ordnung, hinweg gefordert und abgefchieden | zugedeckt , betrachtet, hat er jegt unauss 
iſt, deß eragen wir unferthalben billig Kums | iprechliche Freude, daß er folches offenbar - 
mer und Schmerzen. Denn wir find nun | lich vor Augen ſiehet, und von ganzem brens 
ganz, toie arme, elende, verlaffene Waiſen, nenden Herzen ohn Unterlaß GOtt danket, 
- fo einen theuren treflichen Mann zum Vater |für diefe allerhoͤchſte Wohlthat. 
gehabt, und. de beraubet find. „ Aber doch, 34. Da lernet er nun recht verftehen, wie 
dieweil wie GOtt Gehorſam fehuldig, und | und warumder Sohn GOttes inder Schrift 
feinem Willen ung ergeben müffen, follen mir | genennet wird, das Wort und Ebenbild des 
doch ein ftetig ewig Gedaͤchtniß diefes uns | ewigen Waters, und wie Die Derfon des Heis 
ferslieben Vaters behalten, und aus unferm | ligen Gifts, fey das Band der unausſprech⸗ 
Herzen nicht laflen. Sa, wir follen feinet- | lichen herzlichen Liebe, beyde zwiſchen GOtt 
- halben GOtt danken, und uns mitihm freuen, | dem ewigen Vater und dem Sohn, und auch 
der ganz froͤlichen, feligen ‚ewigen Gemeins | zwiſchen ihnen und der ganzen Kirchen. 
ſchaft, fo er jest bat mit GOtt, und dem | Diefer hohen Lehre Anfang, und gleich als 
- Sohn GOttes unferm HErrn JEſu Chris |die erfte Buchftaben, hat er in diefem ſterb⸗ 
ſto, und mit den heiligen Vaͤtern, Brophes lichen Leben gelernet, und von diefen groffen 
‚ten, und Apofteln, deß er bey feinem Leben | Sachen , nemlich von Unterfcheid rechter 
im Glauben und Bertrauen zu GOttes | Ehrifklicher, und anderer heydnifcher falfcher 
Sohn allezeit zum höchften begehrt, und mit | Anrufung, von rechter warhaftiger Erkennt⸗ 
groffem Verlangen darauf gewartet: da er niß GOttes, die da anfiehet, wie er fich 
nun nicht allein hoͤret, daß feine ſchwere Ars ſelbſt Durch fein Wort offenbaret und zu ers 
- beit und treuer Fieiß, fü er bey der reinen | Eennen gegeben, und nad) demfelben den rech⸗ 
Lehre des Svangelii zu pflanzen und auszus | ten warhaftigen GoOtt, und andern falſchen 
breiten gehabt, von GOtt und der ganzen | und erdichten Busen fcheidet und fondert, hat 
himmliſchen feligen Kirchen, im ewigen Le \er fehr oft mit groſſem Exrnft, und Ehriftiich, 
ben gelobt und gepreifet wird, fondern auch er | aus der heiligen Schrift, in Predigten und 
ferbft, als der nun aus dieſem fterblichen Coͤr⸗ fonft, geredt. | 
per, als aus einem Kerker, ledig worden,| 35. Es haben ihn viel in diefer unfrer 
und in eine andere, gar viel höhere, herr⸗ Sammlung , ettwa hören auslegen dieſen 
lichere, göttliche Schule Formen, jetzund Spruch Ehrifti Johan. ı,sı. Cder aus der - 
- num vor Augen anſchauet, und erkennet das | Hifforia von dem Patriarchen Facob.ı Mof. 
hohe, unergründliche,, ewige Weſen goͤtt⸗ 28. gezogen, da er Die Leiter fahe, fo mit ih⸗ 
Sicher Majeftät, und die zwey Naturen, goͤtt/ rer Spitzen anden Himmel ruͤhret ꝛc.) Da 
liche und menfchliche, in einer Perſon des er ſpricht: Ihr werdet von nun an den 
Sohns GHttes vereinigt, und den ganzen | Simmel offen feben und die Engel GOt⸗ 
- hoben wunderbaren göttlichen Nath, Dadurch | res binauf und berab fahren, auf des 
er feine Kirche in menſchlichem Sefchlecht ers | Wenfchen Sohn. Hie vermahnet er erſt⸗ 
ſchaffen und erloͤſet; und weil er diefe uber lich die Zuhörer, diefen hohen herrlichen 
alle Maaß Hohe unbegreifliche Sachen, allhie Teoft wohl zu betrachten, und ins Harz zu 
durch Glauben im Wort, und kurzen Spruͤ⸗ drucken, daß uns jest gewißlich der ganze 
ie — — Himmel 





— 


—— a re 


N n\ r BUN u —— 
358*. D.Dbil MelanchrbonisLeicheniede Lu 5 






thero zu Wittenberg gehalten 
Himmel offen ſtehet, das iſt, daß wir nun! und Heerſcharen find, die Kiechen zu (hin 
durd) CHriſtum einen Zugang haben zutzen, werden fie durch deffelben Handleitung 
Det, und der fehrecflicheunträgliche Zorn |regieret. a 
BOttes hinweg genommen, fo wir zu Diefem| 38. Diefe groffe, herrliche, allerhoͤl 
Mutter, dem Sohn GOttes Zuflucht ha⸗ Sachen , fchauet er jegt felbft vor Augen. % 
ben, und daß GOtt nun bey und unter uns Öleichroie er zuvor unter den Dienern CHri⸗ 7 
ift und wohnet, und daß, dieihn im Slauz | fi und VPredigern des Evangelii, unter dien 
ben anrufen, von ihm gnadiglich angenom: |fem Herzog CHriſto gen Himmel hinauf 
men, erhoͤret, regieret und: erhalten werden. | und berab fuhr; alfo fiehet er num auch, wie I 
36. Don diefem wunderbaren ewigen | feine Engel von ihm. Hefandt werden, und 
Rath und Willen göttlicher Majeftät (wel⸗ bat groffe bersliche Luft und Freude mit ih⸗ 
chen doch viel ruchlofer Gottesveraͤchter, für|nen, in. der Anſchauung und Betrachtung 
eitel Gabeln und lauter nicyts halten,) lehret feiner göttlichen Weisheit und göttlichen 
5 | N — 
















und vermahnet er, daß man ihm mit veſtem Werk. u Die A 
Glauben follt entgegen fegen und haltendem| 39. Es haben auch unfer viel in guten 
natürlichem Zweiffel. menichliches Herzens, | Gedäachtniß, wie gerne und mit. aroffem Luſt 
und alle dem Schrecken und Anfechtungen, | er pflegt zu reden von Der heiligen Propheten 
dydurch elende, betrübte Herzen flüchtig und| Regierung (im Volk GOttes) und vom ihr 
fcheu gemacht werden, daß fie. nicht koͤnnen rer Lehre, und gutem Rath, auch von ihrem 
erheben, GOTT in rechtem Gewiſſen vers| Kampf, Fahr und Verfolgung, ſo ſie erlite 
frauen, anrufen, noch ſich GOttes tröften| ten, und wie fie GOtt wunderbarlich erret⸗ 





— 


und mit ihm zufrieden ſen. tet und wie mit groſſem Verſtand und has 
. 37. Darnach ſagt er, die Engel fo auf her Weisheit er Die ganze Zeit der Kirchen 
und niederfahren auf des Menfchen Sohn, GOttes in der Welt gegen einander hielte 
das ijt, des HErrn CHriſti Leib, dog find| Damit. er anzeigte, wie geoß Verlangen en 
die treuen Diener und Prediger des Evans} hätte bey denfelben heiligen, hohen Leuten zu 
gelii, welche erſtlich Durch Diefen unfern Bors | feyn. Zu diefen hat er fich jest gefellet, und 
gänger und Herzogen, ESsriftum, hinauf freuet ſich Daß er ihre lebendige Stimme 
zu GOtt fahren, und von ihm das Licht und hören, und mit ihnen reden foll: fo find fie 
Exfenntniß des Eoangelii, und den Heiligen | auch wiederum dieſes ihres Schulgefellens, 
Geiſt empfahen, und darnach wieder herab | und Mitbieners herzlich froh, empfahen und, 
fahren, das ift, das Amt. das Evangelium | geüffen. ihn freundlich, und ſagen alſo beyde 
au lehren unter den Menfchen führen, und GOtt ewig Danf, der aus grundlofer Gna⸗ 
üben. Zu Diefem bracht er auch Diefe Aus⸗ de und Güte feine Kirche in menſchlichem 
ledung mit. ein, DaB auch eben die himmel Gefchlechefimmlet und erhal. - — 
nen, ſo die den Schu GOttes arfehauen, daß dieſer unſer lieber Vater D. Luther, bey 
durch. dieſe Anfehaupng der wunderbaren | GOtt in ewiger Seeligkeit ſt. Aber date 
Bereinigung beyder Natur vie! lernen, und um befümmmern mir uns billig. daß wirnum 
da: uber unfägliche ‚Freude haben; und weil leinfam und ve laſſen ſind. Jedoch, weiln 
fie die es HErrn, unfers Heylands Diener dem görlichen Willen, nachdem er von 











— 





 360* D. Phil. Melanchthonis Keichentede Luthero zu Wittenberg gehalten. 361% 
- hinweg gefordert ıft, zu gehorchen ſchuldig Erbe ſammleſt, und das Predigtamt des. 
‚ find, follen wir wiſſen, daß GOtt auch dies Evangelii erhälteft, und daffelbiag auch zu 
ſes von ung haben will, daß wir feiner Tu⸗ Junfrer Zeit -durch deinen treuen Diener D, 
gend, und der Wohlthaten, die uns durch Martinum Lurher wieder aufgericht- haft, 
ihn gegeben, eingedenf find. Diefe Dank Und bitten von ganzem Herzen, daß du auch 
barkeit füllen wir ihm treulich Teiften. Und fuͤr und für deine Kirche allenthalben, erhal- 
‚ follen erkennen und betrachten, daß er ein, ten und regieren wolleſt, und in ung verfies - 
edel, Eoftlich, nüglich und heilfam Werkzeug geln und bewahren die mahrhaftige reine 
Gottes gewefen, und follen feine Lehre mit Lehre, wie der Prophet Eſaia ams. für feis 
treuem Fleiß lernen und behalten. ne Schüler und Juͤnger bittet, Wobeſt 
4t. Daneben auch feine Tugenden, die auch unfere Deren entzuͤnden Durch Deinen 
uns noth find, uns zum Exempel vorbilden, | Heiligen Geift, daß wir dich wahrhaftig an« 
und denfelben nach unfer Maß fleißig nach |rufen, und unfer Leben nach deinem Wort 
"folgen , als Gottesfurcht, Glauben, ernftlich und Willen, regieren und vollführen. 
und brunftig Anrufen GOttes, Treu und] 43. Zuletzt, dieweil aus den Hiftorien’zu 
Flelß in unferm Amt, Keufchheit und Zucht, ſehen, daß groſſer fürtreflicher Lehrer und 
Morfichtigkeit, alles was Aufrube und ander Regenten Tod, oftmals den Nachkommen: 
Aergerniß erregen mag, zu fliehen und mei⸗ groſſe Strafe bedeutet , fo wollen wir, ich 
den, Luft und Begier immerdar mehr und und alle, welchen das. Amt in diefer Kirchen 
mehr zu lernen. ta, : Jund Schulen zu lehren befohlen ift , eud) 
42: Und wie wir billig oft und viel ande Ihiermit erinnert und zum hüchften vermahnet 
rer groffer heiliger Leuten, durch welche GOtt haben, Daß Ihr die jetz'ge gemeine Gefahr, 
feine, Kirche auf Erden vegieret, gedenken, und forgliche Laufte der ganzen Welt bes 
als Jeremiaͤ, Johannis des Taufers, St.trachten wollet. Denn wir fehen, daf an 
Pauli: alfe füllen wir auch oft diefes Man- jeinem Ort der Tuͤrkiſche Tyrann greulich - 
nes Lehre und Leben betrachten, und Dane und ſchrecklich wuͤtet und tobet; am andern, - 
ben unfere Dankfagung und Geberzu GOtt |dräuen unsauch andere unfere Feinde ſchwere 
thun; welches ſich auch jest in Diefer Samm | Kriege und Verwuͤſtung im deutſchen Land, 
lung zu thun gebührer: Darum fo wollet|und unteruns felbit: fo findet man auch hin 
mit mir aus rechtem chriftlichem Herzen und und wieder viel böfer muthwilliger, und fres 
Glauben, u GOTT fpreden: |veler Köpfe, welche, fo fie fich vor D. Lu⸗ 
O Almachtiger GOtt, ewiger Vater un: thers Ernſt nicht mehr fürchten, merden fie 
ſers HENNN und Deilands IEſu Chri⸗ mit groffer Durſt und Kuͤnheit die reine Leh⸗ 


ſti, der du Dir eine ewige Kirche geſchaffen re der Kirchen ſich unterſtehen zu zerruͤten 


und ermoählet haft, famt Deinem ewigen ein» und verderben. a 
gebornen Sohn IESU Chriſto, und dem) 44. Auf daß nım GOTT felde 
heiligen Geiſt: der du bift weile, guͤtig, Strafe gnadinlich abwenden wolle, folen 
 barmberzia, ein gerechter Richter, wahrhaf⸗ wir auch defto fleifiger fenn , unfer Res 

tin, ſtark, und, mächtia zu thun was dir|ben, Sitten und Stu ia Chriſtlich zu 
gefäflee: mir fagen div Dank, daß du aus regieren ; und follen allezeit Diefen tuöfts - 
dem menfchlichen Geſchlecht deine Kirche lichen Sprach: und: tröftliche Verheiſſuna in 
deinem eingebornen Sohn zu einem ewigen (3) 3 une 


I 






| BE — * vor — RE 3 


wir follen, fü lang wir die Lehre des Evan⸗ 


gelii bey uns bewahren, hören, lernen, lie⸗ 
ben, ehren und fordern werden , Goltes/ 
Wohnung oder Tempel und Kirche feyn, wiel 


GOttes Sohn Ioh. 14, 23. gefprochen ; 


Der mich lieber, der wird meine Wort] 


halten, und mein Vater wird ibn lieben 
und wir wollen zu ihm kommen, und 
| ae bey ihm machen. 


5. Durch Diefe nädige Tiebreiche und | 
lune Wir wollen euch aber, lieben Brüder, 


nicht verhalten , von denen, Die de 


dm tnöftliche Verheiſſung follen wir ung 
felbit erwecken, diefe göttliche Lehre mit Fleiß 
zu lernen, und woiffen, daß Das ganze menſch⸗ 
liche Geſchlecht, und alle Regiment auf Er» 
den allein um der Kirchen Gottes willen er- 
halten werden. Und follen jest Die ewige 


ſelge ‚Gefellfchaft anfehen , Bie wir im zus] 
kuͤnftigen Leben mit ð0it CHriſto und 
allen Heiligen haben ſollen, dazu uns GOtt 


aus srundlofen Gnaden berufen, welcher fich, 
ohn allen Zweifel, nicht vergeblich durch fo 


viel lare, tunderbarliche Zeugniß uns of⸗ 


fenbaret, und nicht vergeblich feinen einigen 
Sohn ung gefandt und gegeben , fondern 
wahrhaftig und herzlich lieber, und forget 


- für diejenigen, die folche feine göttliche Wohl] 


that erkennen und großachten, Amen. 





u RENT, au — 
D.Juſu Jonoͤ Leichenpredigt auf den 
feligen Autberum zu Eißleben den. ı9. Sebr. 
1546. gehalten und zu „halle den 8. April 
I deſſelben Jahres wiederholer. 
Sie fam nebft Mich. Eoelii Leichenpredigt gleich 


fals zuerſt beſonders zw Wittenberg in dem an: | 


gezeigten Jahr heraus. ©. Herm. von der 
Zardts aut Luth. part. I. p. 493. Hernach 
brachte man fie in den Hall. TH. p. 540. und 
aus dentfelben in den XXI. Keips. Th. p. 707. 
In des Herrn D. Bofmanns angeführten 


Schrift p- 118. trift man fie auch — wie denn 


therum gehaltene Reden zu Eiſenach iz 
ſammen drucken laffen, unter dem Titel: Ch 


mit ihm führen, 
wir euch, als ein Wort des HEren be 


darnach wir, die wir leben und übers R 
‚bleiben, werden zugleich mit den 


zeit. So tröftet euch nun mit dien — 


Worten unter einander. 





Tran To. wich. Body bie — en 









liches Ehrengevachtniß in dreyKeichpter 
digten Juſti Jonk, Mich Coelii und Joh, 
Bugenhagens nebft Parentation und Leis 
chenrede von Melanchthone und kurzer Ba 
Beſchreibung des Lebens und Toves Au: 
theri. Man fchlage auch nach Secdendorfe 
hift. Luth. p. 1629. nad) ber deutfchen Edit. J 


ı Cheffal.4,13-18. i — 



















ſchlafen, auf daß ihr nicht traurig 
feyd, wie die andern, Die keine Hop 
nung haben ; denn ſo wir glauben, 
daß JEſus heſtorben und auferſtan⸗ & 
den ift: Alfo wird GOtt auch, die 
da entfchlafen find, durch SEefum 
Deut das fagn 





daß wir, die wir leben, und überble- 
ben in der Zukunft des HEren, wer⸗ 
den denen nicht vorfommen , die da 
fohlafen. Denn er felbft der HErr 


‚wird mit einem Feldgeſchrey und. 


Stimme des Erzengels, und mit der 
Pofaun GOttes hernieder "kommen 


vom Himmel, und die Todten in 


EHrifto werden auferfiehen zu erſt 






ben hingeruͤckt werden in den Bellen 


dem HErenentgegen inder Luft, und 
werden alfo beydem HErrn feym alle: 


Br — 








64* XXXII. D. Juſti Jond Leichenpredige, Luthero zu Eißleben gehalten. 365* 
LE ARE Jreißtich, wieder fehen und hören, in ewiger 

| Sieben Freunde! Wir haben Ehriftliche | Freude und Seligkeit, 

SD Urfäche, daß wir Diefe Predigt thun,| 4. Zum dritten, eine Vermahnung ge 
vom Tode und Abfterben unfers lieben Bas | than; und angezeigt, daß der Tod D. Mars 

ters D. Martini, der da mit ganzem Exnft | tin Luthers werde gewoißlich wie aller Pros 

und Allen Treuen der ganzen Ehriftenheitipheten Tod, eine fonderlihe Kraft und 
und allen Kirchen ganzer deutſchen Nation, nachfolgende Wirkung hinter fie) haben, 


aufs hoͤchſte tröftlich geweſen, und euch. hie wider die gottlofen, verftockten, verblendten 


zu Halle geliebet und guts gegönnet : durch Papiſten ıc. 
welchen ein fehr groß Theil in aller Welt 
bekehret worden if. Heute finds fieben 
- Wochen, da der theure Mann D. Martin 
Luther, zu Eißleben, in feinem Daterlande, 
kurz vor drey Uhr nach Mitternacht in Ehri; 
- flo feliglich entſchlafen ift, da ich den andern 
Tag nach feinem Abfchiede von diefer Welt 
habe zu St. Andreas, in der Kirchen zu 
Eißleben , eine Predigt gethan, als die 
Leiche mitten in Die Kicche geſetzt, wahrlich 
mit beiffen Thraͤnen; und darum auch Diefe 
jegige Predigt thue, Fromme Chriſtliche Her 
zen Daducch zu erinnern, was fie vor einen 
hohen Schatz eine Zeitlang an diefem trefli⸗ 
chen theuren Marne gehabt, und mas fie 
an ihm verloren haben, Und ift dazumal 
biefelbige Predigt in drey Stücke getheilet 
2. Erſtlich, von der Perfon D. Martin 
Zutheri, und von feinen groffen Gaben und 
hohen Verſtande in geiftlichen hohen Sa— 
Ken, fo der tbeure Mann gehabt, item wie 
er fich zum Tode und Schlafe auch ein gan- 
es Fahr und länger treflich bereitet habe, 


3. Zum andern, fagte ich dazumal aus. 
dem Terre Paul von der Auferftehung der 
Zodten, und tie wir den Mann D. Ars 
therum, der ung die neum und zwanzig Jahr 
uber wider Tie teuflifche Luͤgen des Papſis 
und der heillofen Mönche, wider das Reich Fihm verforen, - 




















ger, und wie er ſich fo fein und fauberlich zum 
Sterben bereitet habe, das allen gottfuͤrch⸗ 
tigen Menfchen zu wiſſen tröftlich iſt, wollte 


ſchens werth, dag ihr alle, die ihr jetzt bier 
in der Kirche ſeyd, gar frifch und neu belefen 
hättet das erfte Bud) Moſis, das der liebe 
Pater D. Martinus gar reichlich und fehon 
hat ausgelegt. Item im neuen Teftament 


ich denn hoffe, daß euer viel hie feyn , Die 
e8 gelefen, und hätten das alles in gutem 


friſchen Gedächtnis; fo wuͤrdet ihr denn erſt 
recht ſehen, was ihr vor einen Mann und 


er verdeutſchet, welche jest Fein Doctor zu 


ten Orten koͤnnte oder vermoͤchte (ja wenn 


gen an, was D. Martinus vor ein Mann 


ich von Herzen wuͤnſchen, und waͤre Wuͤn⸗ 


geweſen, und was er vor einen reichen Geiſt 
gehabt hat, wie treulich und fle ßig aim 
der Schrift hab gearbeitet 5; denn wurden 
wir ſagen, was wir vor einen Mannan 


s. Rom erften Stück, von der Perſon 
und den herrlichen Gaben D. Luthers felis 


das 14. 15. 16. 17. Kapitel Johannis; wie 


Schatz an D. Martin Luther verloren haͤt⸗ 
tet. tem, die Epiftel zun Galatern, den 
alter, Sprüche Sal. Eccleſiaſten, die 


Paris, Loͤwen, noch irgend andern beruͤhm⸗ 


man ale Papiſten zufammen ſchmelzte,) zu 
deutſchen. Dieſe und andere Buͤcher zei⸗ 


des Teufels geichrieben, gekaͤmpffet und ger | 6. Dan der Perſon hätten wir gar vier zu 


fochten hat, werden am jüngften Tage ges |fagen, Fönnens nicht alles ausrichten; dare 


um 


* 





366* XXXI. D. Jufti Jonaͤ Leichenpredigt, Luthero zu Zilebengebalten. zu7* 
um wollen wir hie gefchmeigen feines feharfen | gottesfürchtige Herzen und Ehrijten in feine - 
Ingenii, und treflichen fcharfen hohen Bers| Bücher, Poftillen und —— 
ſtands, den der liebe Vater D. Martin Zus | da werden fie finden, Daß fie einen treflich = 
ther, feliger und chriftlicher Gedachtniß, von) Redner, Prediger und rechten Bifchof.an 
feiner Jugend auf. in feinem 18. und 20.|dem Manne gehabt. Wollte GOTT, 
Kahre gehabt. Ich hab von viel Leutenger| Dentfchland hätte der Leuteund Bifchof nur 
hört, die von Jugend auf mit ihm umgan⸗ fehr viel, man dürft ihrer wahrlich wohl. 
gen, die. begeugten,- daß fie treflicher Snge-| 8. Es ift auch in dem D. Martin Lu 
nium nicht gefehen noch erfahren, denn. in! thero eine reiche Gnade und aroffesLicht des 
dem D. Martins, - Unter welchen einer. D. heiligen Geiftes gemwefen, rechte wahre Er» 
Lange und D. Staupis zu Erfurt geweſen: kentniß GOttes und ChHriſti; welches er 
denn fie habens erfahren, dieweil fie täglich] nicht geringert, föndern gemehret hat, durch 
mit ihm umgangen find. tem, fo hatauc)| tägliche fleißige Arbeit in dev heiligen goͤtt⸗ 
D. Mellerftadt, der dazumal, da die Unis| lichen Schrift mit Studiren und Leſen der 
verfität zu Wittenberg fundirt iſt worden, ſelbigen, vierzig ganzer Jahr durch, alle, 
Rector geweſen, gefaget: Habt mir acht aufl daß ihm die heilige Schrift durchaus wohl 
den jungen Minh, M. Martinum Luther,| bekannt war. Er hat gar viel, vielmal die 
er hat fo einen treflichen feharffinnigen Ver⸗ Bibel ausgelefen, daß fie ihm iftläuftig ger 
ſtand, dergleichen mir nicht alle mein leben»! wefen. Das hat er angetriebenvun feinem 
lang vorkommen: es wird gewiß ein fürtrefz| 24. Fahr an, bis in fein 63. Jahr, bis ee 
licher Mann aus ihm werden. Wie denn! geftorben, der hohe theure Mann. — > 
auch gefchehen. ; 9. Ich muß hie zwey fonderliche Norte 
. 7. So hatte auch D. Martin Luther viel! gedenken , welche fein Herze anzeigen, wi 
andere reiche Saben, und war ein treflicher CHriſtus fagt : Weß das Herz vollifl, _ 
gewaltiger Nedner. tem, ein überaus ges! gehet der Mund uber, Das erfte, das 
waltiger Dolmetfcher der ganzen Bibel.| er gefaget : Ich wollte von Herzen, daß ich 
Es haben auch die Canzeleyen zum Theil den erſten Artikel unfers chriftlihen Glaus 
von ihm gelernet, vecht deutſch fehreiben und| bens von der Schüpffung etwas verſtuͤnde: 
reden. Denn er hat die deutſche Sprache Ich gläube an GOTT den Vater, 
wieder recht hervor gebracht, daß mannun) Schöpffer Himmels und der Erden. 
wieder kann echt deutfch reden und ſchrei⸗ Aber ich will gern in den Artikel ein Abe 
ben. Wie das viel hoher Leute müffen zeu-) Schüler bleiben, und halte es dafür, daß 
sen und bekennen. Was aber D.Marti-! den Artikel wenig Leute, auch der Hohen, 
nus vor ein beredter Mann und hoher| verfianden haben, es wäre denn Adam, 
Schreiber gemefen ſey, hat man oft in ge) Noah, Abraham, David. Aber Efaias, 
tingen Sachen , da er fehlechte Briefe ge⸗ Jeremias und andere Propheten, die haben 
fehrieben, erfahren. So bezeugen das ge | auch etwas davon verftanden , haben aber 
niugſam feine Bücher und Schriften , der) alle alfo daran ſtudirt, daß fie fih Schüler 
ſehr viel it. Das Berk fobet den Meifter.|befennen.,, 156.2 1 
Bon denfelbigen natürlichen und hohen&a-| 10, Das andere Wort iſt das, dab ee 
ben will ich nichts fagen, ſondern weiſe alle| ſagte: Er wollte, daß der Artikel Ar 5 
$ 5 4 A : ST 





368* XXXLD. Juſti Jonaͤ Leichenpredigt, Luthero zu Eißleben gebalten. 369° 


Erloͤſung (dag GOtt feinen Sohn in die Troſtſpruͤche gefchrieben, der Meinung, ale 
Welt gefandt hat zur Erloͤſung des ganzen|mollte er jagen: Ich will dermaleing mit 
meienſchlichen Geſchlechts) Die hoͤchſte Theos GOttes Huͤlfe, in meiner letzten Todess 
bogia geacht wuͤrde, wie denſelbigen Paulus ſtunde der Sprüche einen ergreifen, und da⸗ 
achtet, und alle Apoftel. Er hat wohl ge mit wider den Satan und alle ‘Pforten der 
fehen und verftanden, wie ein hoher treflicher Hole geruft feyn. Und zeugen nun diefe 
Artikel das iſt, GOtt hat feinen Sohn in Sprüche, in fein Betbüchlein gefchrieben, 
Die Welt gefandt ; daB man an dem Arti⸗ an, daß Diefer Mann nicht ſchlecht ein Lehr⸗ 
kel, fo lange man lebet, gnugſam zuftudis jünger, fondern in den geiftlichen Kämpfen 
ren und zu lernen habe, und doch nicht wer- ein fuͤrtreflicher Meiſter geweſen. 
de auslernen. Wiewol Denn viel berühmte] 13. Der erſte Spruch ift, fü er ihm zum 
theologiſche Schulen, als Paris, Coͤln, am Schatz und Troſt aufgefchrieben hat, ı ‘Petri 
wenigſten getrieben, fondern Menfchentand Is, 7. Alle eure Sorge werfer auf ibn, 
wider diefen Artikel gelehrer, Davon an⸗Er forger füreuch. Als wollte erfagen: 
drer Zeit weitere Sammler alle eure Sorge und Anliegenauf - 
1 Wolan, wir wollen hun hiervon res lein Buͤndlein, faffet Die allergrufte Sorge 
den, wie fi) D. Martin Luther ein ganz auf eim Kleuen , (wie denn das griechifche 
Jahr vor feinem Ende zum Tode bereitet Woͤrtlein Erigsunbavres folches fein mit ſich 
und geihickt hat. Da er nun in fein 63.|bringt,) und werfet die auf ihn, überantiwors 
Jahr Fam, da fagete er oft folche hohe und tet fie EHifto, der forget füreuh. Dem _ 
theure Worte, die wol hatten mögen vers edelen und tröftlichen Spruch nach hat der 
glichen werden den Predigten und Worten fromme theure Mann Doctor Martinus alle 
Nooͤ, als der auch zu einer fehr böfen Zeit|feine Sorge auch auf den HErrn Chriftum 
gelebet, und fagete mit Schmerzen: „Ach, igemorfen, in feiner Todesftunde, und nicht 
die Welt die hat Die Fügen lieb , als des|gefraget noch) geforget, wu er bleiben werde, 
Papſts, Mönche, und ander Menfchen Far! fondern hat GOTT forgen laſſen für feine . 
bein, und bey dem gruffen hellen Licht des! Seele, die er ihm befohlen, wie er die wer⸗ 
Evangelii ift die Welt dahin gerathen, Daß] de verforgen und erhalten. Denn alle Mens 
jesund bey vielen forthin nicht mehr gemeinetfchen haben die Sorge, wenn fie flerben, 
- Sünde oder Gebrechen funden meiden, füns} top fie bleiben füllen. Aber hie hüren wir, _ 
dern eitel Gotteslaͤſterung, Mißbraͤuche, wie GOtt die Zeit unferg ganzen Lebens für 
Sros und wiſſentliche Verharrung in gros] ung forget, dazu auch in hoͤchſten und groͤſten 
ben Laſtern; niemand will mehr ein Sünder) Nöthen, nemlich in der Tudesftunde, und 
ſeyn, niemand will fih vor GOtt demüthisl legten Zügen. Den Spruch Vetri hatteih 
gen; da wird gewiffe Strafe drauf folgen. wahrlich nicht. auf die Ießie Todesftunde 
12. Das iſt nun auch eine befondere Sina-| alfo koͤnnen tröftlich brauchen. Da ſiehet 
de, und Erkentniß GOttes von dem Manneiman, was D. Martinus vor ein Mann 
geweſen, Daß er fich zum Abfchiede und To-|gewefen, und wie fleißiger der Apoftel Wort. 
De bereitet hat ein ganz Fahr zuvor, hat in|berogen. | Deren 
fein Pfalterium und Berbüchlein, das er. 14. tem, fo hat auch der liebe Vater 


ſtets mit fih genommen „ über le diefe Gedanken; „Unfee 


lieber 


Lurtheri Schriften au, Theil, 


370* XXKXI D. Jufti Jonaͤ Leichenpredigt, Luthero zu Eißleben geh alten. g7ı 
bieber treuer GOtt, der mich in das hohe[ 15. Alſo hat auch der liebe Vater den 
Predigtamt gefest hat, der wird gewiß für| Spruch. St. Ambroſii in fein Plaͤlterlei⸗ Ai 

mic) forgen und meine Seele wohl erhalten; geſchrieben, da er zu feinen ‘Brüdern alfo 
Ich will nur getroſt und frölich meinen Geift| geſaget: „Ich hoffe nicht, Daß ich alfo bey 
in feine Hände befehlen, denn der HEN] euch gelebet, Daß ich mich ſcheuete laͤnger 
wird wohl mwiffen, wo meine Seele bleiben| unter euch zu leben; denn wir haben einen 
ſoll, der fie fo geliebet, und für fie gefürger guten und freuen HERAN. So weiß ich 
bat, daß er fein Leben, ja feine eigene Seele 


uf 
ur 
NIT 










— 





auch keinen Freund, der mehr fuͤr mich ge⸗ 
dahin gegeben, Daß er meine Seele erloͤſet; ſorget hatte, denn der HERN; darum ſo 
der ift der edelfte und befte Hirt und Biſchof ſcheue ich mich auch nicht Mi ſterben, Mit 
aller Seelen, fo an ihn glauben, gelobet in diefem Spruch St. Ambrofü hat er, der 
Ewigkeit. Go hebt er nicht an mir an, zu liebe D. Lutherus, wollen anzeigen, daß er 
lernen, wie er die Ehriftgläubigen Seelen] ſich auch nicht feheue hie Tanger zu lebenz 
verforgen fol; ich weiß, ich werde nicht der) denn er habe hie alfo in der Welt geleber, 


> serfte feyn, an dem GOtt fernen wird, vie) daß er fich feines Lebens und Wandels nicht 


er Die Seelen der Ehriftgläubigen bewahren! dürfe ſchaͤmen. So feheuet er fich auch gar 
und erhalten fol. Sanct Lorenz, der hat nicht zu ſterben, wenn es GOttes Wille 
Ehrifto feine Seele auf dem gluͤenden Roſt waͤre; Denn er weiß, daß ihm die Herberg 
befohlen, und gefagt: EHriftus hat für fiel im Himmel dureh) CHriſtum erworben und 
geſorget, der wird fie wohlerhalten. Des⸗ beſtellet y. — 
gleichen hat St. Stephan Apoftelg. 7,58.| 16. Ferner, hat er auch in fein Pſaͤlter⸗ 
Chriſto feine Seele mitten unter den Stei⸗ lein gefchrieben eines fehr geiftlichen Bir 
nen befohlen, und ſprach: HErr IEſu, ſchofs Wort, der wohl dem Abel 
nim meinen Geift auf; und fie ift von chen moͤcht, dem der Welt Bosheit ſehr ! 
ihm aufgenommen, und erhalten zum ewigen wehe gethan, und hat fie nicht Fonnen lei 
geben; und andere Märtyrer mehr, daß den ꝛc. ‘Dem hat EHriftus die Antwort 
ich alſo nicht der erfte bin, der fich CHriſto gegeben in feiner legten Todesftunde und 
befiehlt, und deß Seele erhalten wird. Ich gefagt : „Du heuleft und weineſt; hat ee 
wollte nicht gerne, (hat er oft gefagt,) daß. denn die Welt fo gut mit dir gemacht, daß 


> meine Seele in meiner Hand flünde ; denn du fie ungerne laffeft? Du willt der Belt 


and reiffen,,, 


wenn fie in meiner Hand ftunde, häfte fie, Bosheit nicht leiden z und du willt doch 
der Teufel laͤngſt, ja wol in einem Augen» |nicht ausder Welt ſcheiden, Den Spruch 
blick, wie ein Geyer ein jung Hühnlein oder wird Doctor Luther nicht umfonft geſchrie⸗ 
- einen Vogel, weggeriſſen; aber aus der ben haben. Ach mie viel Trübfal und 
Hand Chriſti, dem ich meine Seele ber Creuz bat er von feinen Feinden gehabt, ja 
fohlen babe, wird fie weder Teufel noch jes | e8 hat ihm von Herzen roch gethan, daß die 
mand reiffen; denn EHriftus fagt Johann Welt fo gottlos lebet, im Geis, Wuc er > 
. 10,27 28. Die Schaafe, die meine Stim⸗ Verachtung und Undankbarfeit des IRorts, 
‘me hoͤren, und folgen mir, die wird in Neid, Haß und fatanifcher Gift der Par 
niemand aus meines Daters oder meiner piften erſoffen; item, daß auch fo viel fale 
ſccher Bruder worden, die von der reinen 
A Ne 














mat XXX, D. Juſti Jons Zeichenpredigt, Luthero zu Eißleben gehalten. 373% 
- Lehre abgefallen; Darum hat er hiemit wol-19. Derwegen aus diefen und andern viel 

Ien zeugen, er wolle gern fterben, und ſich Troſtſpruͤchen mehr, fo er geſchrieben, ift 
ins Grab legen. wohl zu merEen, wie ein hoher treflicher und 

17. tem den Spruch hat er geliebet:|geiftreicher Mann der liebe Bater D. Mars 
Was ſcheueſt du Dich vor Chrifto, bey ihm zu |tinus fey geweſen der fich ein ganz Zah 
ſeyn, der dir doch die höchfte Treu beroiefen und langer zum Tode bereitet und geruͤſtet 
underzeiget hat, nemlich, feine Seele für dic) hat, als hätte er damit angezeiger: Ich wil 
gegeben zu einer Erloͤſung und für dich geftor« hinweg , will die Gebote Gttes halten, 





ben iſt; meineſt du der Teufel oder die Welt wandern von dieſem Leben und böfen ABele, 


werde das für Dich thun, das Ehriftus gerhan? in ein beffer und ander Leben und WRelt sc. 
Womit beweifet die Welt ſolche Treue ?, Darum fagt er auch den Abend zuvor, auf 
Das thutfie nicht, was begehreft Du denn hie den Mitwoch Cehe er verfchied): Wenn ich 
zu feyn: Sie hat nicht ihren Leib und Seele \meine liebe Landsherren, die Grafen zu 
- Fe Dich gegeben , fündern GOttes Cohn, Manngfeld, vertragen habe bie zu Eißleben, 
IEſus Chriftus. So Fanftdujenun an Fei- ſo will ich heim ziehen, und mic) in meinen 
nen Ort Eommen und feyn, da du beffer bit, Sarg legen, und den Wuͤrmen meinen Leib 
denn bey EHrifto dem HErrn, GOttes zu effen geben. Diefe Worte zeigen an, daß 
Sohn, der für did) gelitten, geftorbenzc. Dler mit dem Tode und Todesftunde fey ums 
wie ein fehoner treflicher Spruch iſt Das, |gangen, daß er auch den Abfchied aus diefem 
wohl werth fleißig zu merken, _, [eben nicht geſcheuet. Diefe Sprüche alle 
18. Mehr, iftdiefer Spruch auch in feinem|geben gnug zu verftehen, wie einen reichen, 
Berbüchlein geftanden.. Matth.19,17. ſtehet hohen, groſſen GOttes Geift der Drann ges 
gefehrieben : Willt du zum Leben einge⸗ habt hat, und ift gar ein theurer Mann ges 
hen, fo halte die Gebot GOttes, das iſt weſen, deßgleichen die Welt in langer Zeit 

(firbe). Denn es ift befchloffen, daß allejnicht gehabt, DIE hab ich Eur; vom eriten 
Menfchen fterben follen und muͤſſen; derwe⸗ Stück, von der Perfon D. Martini, geredt, 


‚gen willt du dich nach dieſem Spruch halten, | Wollen nun das ander Stücfauch handeln. 


und zum Leben eingehen, ſo ſtirb, fo haft du] 20, Das ander Stuͤck dieſer Predigt iſt 
das Gebot GOttes gehalten, und wirft leben; von der Auferftehung der Todten, da wir 
- denn diß Leben ift ein Leben der Sunde und |unfern lieben Pater den ehrwuͤrdigen Heren 


der Strafe, auf die Stunde geworfen ; ſo hoͤ⸗ D. Martinum Lutherum, der nun von ung 


‚ven wir nicht auf zufündigen, bis wir fterben.|ausder Welt abgefchieden, und am jüngften 
Wer nun chriftlich und wohl geftorben iſt, Tage wieder fehen werden. Denn St. Pays 
der ift der Sünden los, und darf fich vor der lus fügt zun Theſſalonichern klar, dag Thris 
Strafe nicht mehr fürchten, fondern ift alles ſtus die, ſo in ihm entfeblafen find, mit. 
Jammers, Trübfals und Elendes dieſes ver⸗ ihm führen werde. Der Worte tröfter 
aänglichen Lebens gefreyet und ledig. Alſo fich ein Chriſt. Ber fich der Worteniche 


ft num der Spruch auch fein ausgelegt und tröftet, der gedenfe nur nicht , daß er ein 


wohl geredt. Wer wollte duchden Spruch) Ehrift ſey; denn das ift fo ein reicher tröfts 
dahin fo meifterlic) gedeutet haben, daß die) licher Text, den man mit keinem Gold.bes 


Gebote GOttes halten, hieſſe, ſterben. jahlen kann. Daran halt fich ein Ehriff, | 
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374° XXXL, D. Jufti Jons Leichenpredigt, Lutherosu Lißleben gehalten, 


ſetzt feinen Troſt auf die Worte Pauli, und |unverweslid), es wird gefäet in Linebre, 
oläuber veftiglich , ex werde wieder aufer- und wird auferfteben in Herrlichkeit, 7 
ſtehen am jüngften Tage, mit allen Chrir) 22. Darum, wenn ung gleich ein guter 
fien. Ein gottlos Menſch, eine epicuriſche Freund ftirbt, follen wir den Troſt haben, 
Sau , feget feinen Troft auf die Worte wir werden ihn am jüngften Tage wieder 
Pauli nicht, fondern auf Geld und Gut, ſehen. Alſo troͤſtet fich Paulus, ob er wol 
auf feinen Wucher, Geitz x, , denn er weiß | zu Nom von dem blutdurftigen Tyrannen 
noch glaͤubet nicht, daß er wieder werde aufs| Nerone ermürget und umbracht werde, fü 
erftehen am jüngften Tage, und die, welche werde er doch famt allen Menfchen am jängs > 
zuvor mit und nach ihm gelebet haben, wer⸗ ften Tage wieder auferſtehen. tem, alle 
de wieder fehen ꝛc. Paulus aber faget :jauch alle Kınder, die-geboren find, und no 
Der SErr wird mit einem Seldögefchrey|geboren werden, (denn diß Leben heißt ges 
kommen ıc. - Der HErr ift groß, fo muß |boren werden, leben und fterben, ) werden 
auch fein Triumph und Herrlichkeit groß mit ihren Leibern auferfichen. Denn wird 
feyn. Aber nach den Worten frage ein ein frölicher feliger Tag Fommen, jader Tag 
Epicurer (wie jegt gefagt) nichts, er. nimmet|der Erlöfung, wie ihn CHriſtus nenne im 
fi) aud) ihrer. nicht an. Einem chriftlichen | Evangelio Luca 21,28. nach den Viciflitudi- 
Herzen aber find es eitel Perlen und Eüft-|nibus vite & mortis wird der fröliche Tag 
liche Kleinod. Go hält auch Paulus diefe| Fommen, und an dem Tage wird man nicht 
Wborte für ein fonderliches und hohes Ger | mehr freyen, noch fich freyen laffen , nicht ° 
heimniß, Daß er hie den Ehriften (da die mehr Kinder zeugen; da wird man nicht 
Welt gar nichts von roeiß,) von der Aufer-| mehr lahm, blind und krank ſeyn; item, nice 
ſtehung der Todten faget, und ſpricht: | mehr jterben, es wird da aufhurendie Sterba 
Var en lichkeit, und angehen ein unfterblich ewiges 
So tröftet euch nun mit diefen Mor: | Leben. So fagtnun Sanct Paulus weiter: 


ten eenden Der Her wird mit einem Feldges 
Zi. Als wollte er fagen: Giehe, ich will fehrey , und Stimme des Erzengeld, 
euch ein himmliſch Seheimniß offenbaren, und mit der Pofaunen GOttes her: 
 nemlich, Daß die Welt und alle Menfehen,| nieder Fommen vom Himmel, und die 
ae ae At, ea Todten in CHrifto werden auferfichen 
- unter müffen in die Erden, | I er 
- das ift, fecben und begraben werden, bade zu erſt DaENAHBLBDIE, DIE AD TEDEN N 













as 


Chriſten und Unchriften, und endlich wie, uͤberbleiben c. — 3 
derum am juͤngſten Tage mit ihren Leibern, 23. Diß iſt ein ſchoͤner goͤldener Text und 
leiſch und Blut (unangeſehen daß ſie in der Troſt für die Chriften, den wir all unfer fer 
Erden von den Wuͤrmen gefreſſen erſtinken benlang behalten , und uns damit troͤſſen 

> amd verfaulen,) auferftehen werden in groſſer follen, davon hie St. Paulus ſaget nems 
Herrlichkeit, wie Paulus ı Eorinth am 15.| lic), Daß Der HErr wird mit einem Feldgen 
u 9.42.43: das auch bezeuget: Es wird ger) fchrey Eommen, und daß wir werden aufer⸗ 
ſaͤet verweslic) , und wird auferfteben! ftehen und ewiglich bey dem HErrn ſeyn da⸗ 









A) 
Bar 
ae: 





376% XXXI. D. Juſti Jonaͤ LKeichenpredigt, Luthero zu Eißleben gehalten. 377* 
von die Welt nichts weiß. Sie troͤſtet noch Sternen immer und ewinlih, Weil 
freuet ſich auch dieſes Texts nichts, allein ih/ nun D. Martinus ein groſſer Lehrer geweſen, 
rer Thaler, Gelds und Guts x. und will nun |und ihr viel, zur Gerechtigkeit gewieſen, wird 
St. Paulushiemit fo viel fagen: Ihr lieben er auch einen ſchoͤnen hellen Glanz vor andern 
Ehriften, wenn ihe mich ſchon verlieret, der | haben, wie wirs, ob GOtt will, fehen werden. 
ich euer Biſchof, Prediger, Seelforger, und] 25. Job amıy. Capitel v. 25. 26. fagt von 
Hirt in Chriſto bin, dennoch werde ich wie⸗ der Auferftehung alſo: Ich weiß, daß mein 
der auferſtehen, und euch als meine Pfarr⸗ Erloͤſer iebet, und er wird mich hernach 
kinder, in jener Welt wiederum gewiß ſe⸗ aus der Erden auferwecken, und werde 
hen, desgleichen ihr mich in Ewigkeit. darnach mit dieſer meiner Haut umgeben 
24. Da ernunfagt: Chriſtus werde mit |werden, und werde in meinem Fleiſch 
- einem Feldgeſchrey kommen. Das Feld⸗ BOT fehauen. Solches nun zu wiſſen, 
geſchrey wird groß feyn, Das mit Der Poſau⸗ | ifkein groffer Troft für die Chriften, daß fie 
nen des Erzengels GOttes geichehen wird, | werden mit ihren Leibern wieder auferftehen, 
davon aud) die Todten werden erwachen, und in ihrem Fleiſche GOtt fchauen. Da 
und am erften die, fo in Ehrifto im rechten | redet Job ganz und gar daffelbige, was Pau⸗ 
reinen Glauben entfchlafen find, werden aufs |Tus bie ſagt. In derfelben Auferfiehungam 
erjtehen vor und erft, und darnach mit denen, |jungften Tage werden wir fehen den, den 
- fo noch leben, Ehrifto in die Luft entgegen ge |bohen theuren Mann, den wir jest verloren: 
zogen werden, wie auch EHriftus fagt Joh. haben, D. Luther; ja nicht allein fehen, fon« 
5,28.29: Wahrlich, wahrlich ich fage | dern er wird auch wieder mit ung, die er hie 
euch : es koͤmmet die Stunde, in welcher in der Welt gekannt, den er geprediget, die 
alle, die in den Gräbern find , werden er durch das Wort GDttes befehret hat, 
feine Stimme bören, und werden her⸗ | freundlich reden, nicht allein mit uns, fondern 
‚vor geben, die da Guts gethan haben, | mit den ganzen himmlifchen Heerfcharen der 
zur Auferftebung des Lebens, die aber lieben Patriarchen und Propheten, von den 
Uebels gerban haben, zur Auferftebung harten Kämpfen und Streiten, wider das 
des Berichts. * Zugleich nun mit denen, Reich des leidigen Teufels, welcher er bie in 
wird unfer lieber Dater D. Martinus Lu-|der Welt viel gehabt, von Den groffen und. 
ther, Ehriftlicher Gedaͤchtniß, auch aufer- hohen Zentationibus , fo er Die 29 Jahr 
ſtehen mit dem Leibe, Angefichte, Handen, durch vom Teufel erlitten und ausgeftanden _ 
Fuͤſſen, die er gehabt, und wie wir bie ges|hat. Denn D. Martinus Luther hat viel 
jehen haben, mit dem feligen Munde, daer harte Kämpfe gehabt mit dem Teufel, vor⸗ 
nun 29. ganzer Jahr deutſchem Lande GOt/ |nemlich in groffen Handeln, als in Carol⸗ 
tes Wort vein geprediget hat, doch mit eis ſtads; item über den groſſen wichtigen Hans 
nem hellen clarificirtem Leibe, der da wird |deln zu Auafpurg auf dem Neichstage; item _ 
leuchten wiedie Sonne, davon Chriſtus fagt, über der aroffen Sache des Sacraments, 
Matthäirz, 43. und Daniel der Prophetam|der Wiedertaͤufer, Antinomer, und andes 
. 22, Capiteld. 3: Die Lehrer werdenleuch- rer x. Daß auch D. Martinus felbft oft 
ten wie des Himmels Glanz, und die, fo gefagt hat: Was ich um der Lehre des lie⸗ 
viel zur Gerechtigkeit woeifen, wie die ben Evangelii willen, die GOtt jest wie⸗ 
ee Rt An) 3 Dem 









378% XXL D. Jufti Jond Leichenpredige, Luthero zu Zißlebengebalten. 379% 
derum der Wat hat offenbaret, leide und Mönche, Nonnen 2c. ein Ende, fie mas 
erlitten habe, das fol Fein Menſch von mir, cheng ja zu. viel und zugroo. 
bie in diefer Welt, erfahren, aber an jes| 27. Um ſolchen feligen Tag, follen wir ftet® 
nem Tage wirds offenbar werden, Nun bitten. Ach wie wird der jungfte Tag fo 
am jüngften Tage wird ers ung fagen, und ein feliger, troͤſtlicher und frölicher Tagfepn, 
wir werdens hören, was er hie in dieſer da wird jedermann den andern Eennen, MA 
Welt einem Menſchen hat wollen ſagen ſer denn hie in dieſem elenden Leben, das 
noch offenbaren, von der groſſen Victorien Weib den Mann, der Manndas IBeib,die 
des Sohns GOttes, fo er durch ihn ausges | Kinder die Eitern, die Prediger ihre Zuhörer, 
richt, wider die Sünde, Teufel, Papiften, und werden alfo ohn Unterlaß mit einander 
falſche Brüderze. Das wird er und alles reden, bey einander feyn, mit einander GO 
mit einander fagen, was er auch vor herr loben und preifen in dem gruffen Generalſy⸗ 
liche Offenbarung gehabt, da er angefangen nodo, in der ewigen Kirchen, ſamt den lie⸗ 
hat, das Evangelium zu predigen, Daß wir ben Engeln , immer und ewiglich. — 
uns werden drüber verwundern, und GOtt 28. Das nun (ſagt St. Paulus) werdet 
Toben fuͤr ſolche Victorien, fo er erhalten ‚\ihr Theffalonicher ſchwerlich und ſchwaͤchlich 
wie auch der 84. Pſ. v. 8. fagt: Ste erbalsIgläuben ; Denn es ift ein hoher Artikeldes 
ten einen Sieg nach dem andern. Aber Glaubens, daß wir Berfauſten, Berbrenne 
davon weiß Fein fatanifcher Mönch , oder ten zc. werden wieder auferftehen, einander 
ander halsftarriger Papift, nicht ein Wort; kennen, mit einander reden , und ewiglich 
und ob fie es fchon leſen in der Schrift, glau- GOtt loben. An dem Artikel, ärgert und 
ben fie es doch nicht... ſſdoͤſet ſich die Vernunft; denn ſie kanns nicht 
26. Und wird nun die Auferſtehung der begreifen, wie Doch der Leib, den die Wuͤr⸗ 
Zodten fehnelle zugehen. Die entiehlafenen|me freffen, item, durchs Feuer zu Pulver 
in Chriſto zu erft; darnach die, ſo noch leben, und chen gemacht wird, fol wiederum 
- werden dem HErrn in den Wolken entges|auferftehen, und lebendig werden. Wenn 
gen gezuckt und genommen werden, und alid|man nun von dem Artikel, von der Aufer⸗ 
bey dem HErrn allegeit „eyn. Ach wollt ſtehung der Todten, prediget, fo verlacht es 
EHDtt, folher Tag des HErrn Fame nur |die Welt, halte nurfürein Wearrentheidung, - 
bald, und gefchähe,.daß wir dem HErrn wie wir fehen Apoftelg.ıs, 20.21. da Pau 
entgegen gezucket und genommen wurden, lus zu. Athen von dem Artikel der Auferftes 


ehe wir uns zu Tifche festen, und erlöfeteung |hung der Todten prediget, fiengen etliche an 
doch von dem Sammer und Elende, fo wir zu fagen : Was will der Lorterbube far 
bie in diefer boͤſen Welt leiden muffen, und gen ? Item, da Paulus vor dem Könige 
machte Det geoffen Untreu der Welt; item, |Agrippa von der Auferftehung der Todten 
des unfattigen Wuchers, Geitzes, Meides, |prediget, fprach Feftus mit lauter Stimme: 
Afterredens, Wrachts, Hochmuths und ander ' 


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— 







PP SEE WER. . - 







Paule du raſeſt, die groffe Aunft ma 
ver Laſter; ‚item, auch dev. greulichen Gottes⸗ Icher dich vafend, Apoftelgef. 26,24. 
läfterung und Schmähung, Verfolgung, 29. “Da fiehet man, mas die Welt von 
Mordsund Blutvergieffung, Abgötteren der dem Artikel haͤlt; lauter nichts; heift des 
verzweifelten gottloſen Papiſten, Pfaffen, Artikels Prediger Lotierbuben und iherichte 

5 5, % h — 





Seute; 


⸗ * 


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380% XXXI. D. Juſti Jonaͤ Leichenpredigt, Luthero zu Kifleben gehalten, 3gı* 


Leute; wie der Pabſt zu Rom, die Bifchöfe| denn ein verftockter, verhärter Papiſt ift der 
und Cardinaͤl uns Deutſchen auch Darren) Teufel ſelbſt; fie haben keinen Glauben, und 
und thoͤrichte Leut heiſſen, daß wir predigen, glaͤuben zum Fenſter ein und zur Thuͤr wie⸗ 
glaͤuben und fuͤr gewiß halten, wir werden der hinaus. 
‚mit unſern Leibern auferſtehen am jüngften| 32. So will nun St. Paulus den Theſſa⸗ 
Tage, und GOtt fehauen zc. lonichern mit den Worten fo viel fanen; Sch 
30. Das’ Seheimniß von der Auferfter habe euch gelehrt von dem Geheimniß, wie 
- bung der Todten hat ung unfer lieber treuer|es werde am jüngften Tage zugehen mit der 
GOtt offenbaret , durch fein beiliges goͤttli⸗ Auferftehung der Todten ; aber ich Paulus, 
es Wort und Svangelium, weiches Ge⸗ der ic) euch ſolches fleißig, aus GOttes 
heimniß die Welt verlachet,, aber die rechte] Wort und Geift habe angezeigt, werde nicht 
. wahre Kirche, und arme Ehriftenheit hat ewig hie bleiben , und euer Prediger ſeyn. 
hieran einen ewigen lebendigen Troſt. An Der Nero wird eine Kunſt dafür Fünnen 
das offenbarte Geheimniß, follte ein Chriſt und mic) Iaffen umbringen , daß ich werde 
ale Morgen, wenn er aufjtüunde, gedenken ‚Imüffen aufhören zu predigen. Aßolan, 0b 
und. bey fich alfo fagen: Wolan, ich weiß, mich ſchon die Welt aus geoffem Grimm 
daß ein Tag Fommen wird , an welchem wird toͤdten, dennoch werde ich wieder aufs 
GOtt alle Entfehlafenen in EHrifto wird erſtehen am jüngften Tage mit euch allen, 
wieder auferwecken, und daß alle unfere Leis und ihr mit mir. Solches haben fich die 
ber werden auferftehen, die wir Guts gethan, | Theflalonicher mit St. Paulo getroͤſtet und 
und an EHriftum gealaubt haben , zumlgefreuet. Des hat fich unfer lieber Vater 
etvigen, unvergänglichen Leben ze. Alſo ſollt Doctor Martinus Luther, Deutfches Lans 
ein Ehrift immer gedenken und bey fich felbft|des Prophet und Prediger, getroͤſtet und 
reden von demfeldigen Tage und Zukunft|getreuet, und die Gedanken wie Paulus ger | 
Ehrifti, jo wurde er in allerley Leiden, Ereuslbabt, daß, ob er wol fterben und begraben 
und Anfechtung geduldiger feyn. werde, und von uns, als feinen lieben 
31. Die verftockten, blinden, elenden Papi-| Pfarrfindern und Zuhörern, werde hinweg 
ften haben davon nicht einen einigen Gedans|geriffen, in ein ander und beffer Leben, fo 
Een, ja fie läftern, verfolgen das heilige werde er Doch am jüngften Tage wieder aufs - 
Evangelium, das uns das groffe Geheimniß erſtehen, und in ewiger Freude unsalle ewige , 
von der Auferftehung der Todten offenbarer lich fehen. Das follen wir uns auch troͤſten 
und anzeiget, daran unfer Seelen Seligkeit und freuen, daß wir den lieben Vater und 
gelegen ift, (denn wer den Artikel von der) Prediger werden im kuͤnftigen ewigen Les 
. Auferftehung der Todten nicht glaͤubet, der ben wiederum fehen und hoͤren. Dazu helfe 
höret vergeblich Predigt, gläubet umfonft, uns allen GOTT, durd) EHriftum, Amen, 
bleibet in Stunden, undift verloren, wie denn Das fey vom andern Stu auf Difmal 
Paulus fagt. ı Eor. 15,17.) Mit foldyenigenug geiaget. os 
Leuten, Die das Evangelium läftern, nichtan-) 33. Zum dritten, follen wir in Dielee 
‚nehmen, hoͤren noch glauben wollen follman| Predigt das merken, daß der Toddes hohen 
nichts zu ſchicken noch zu ſchaffen haben, foll| Propheten D. Martim wird gewißlich et · 
fie fliehen und meiden, als den Teufel ſelbſt; was groſſes hinter ſich haben. Denn ehe 







are) 


— 


⸗ 












z82* XXXI. D. Jufti Jong Leichenpredige, Luthero zu Zißlebengebalten, 399% 
zwey Fahr weg kommen, werden wirs wol | 35. Die Hiftoria von St. Auguftino zeige 
erfahren, und vor andern Papiften, Doms Ian, daß er 70. Jahr alt geweſen fey , gar 
herren, Pfaffen, Münch und Tonnen, wel nahe zehen Jahr Alten worden, denn D— 
ehe ob fie ſich wol des Todes und Abfterbens |Mart. Luther. Iſt vierzig Jahr in feinem” 
D. Martini Lutheri freuen, fo wird er doch Predigtamt geweſen, dab er alfo aud) ze⸗ 
groffe Kraft hinter fich laſſen, fie werden hen Fahr länger, denn D. Luther gepredi⸗ 
nad) etlichen Fahren wünfchen, daß D. Lur Iget hat. Da er nun dem Tode nahe war 
ther noch lebte , dem wollten fie nun gerne ge⸗/ und fterben ſollt, hat er gefehen, daß fein 
horchen, und wuͤrden ihn, wenn fie koͤnnten, Vaterland Africa ſollt Noth leiden, und 
- wieder aus der Erden graben, aber es wird wuͤrde ihm übel gehen; welchs ihn fehr ger 
zu lange geharret ſeyn. Henn fie zu feiner | jammert ; wie wir jegt möchten fehen, daß 
Zeit, bey feinem Leben , feiner Warnung es Deutfchem Lande nach folchem hellen 
und treuen Rath gefolget hätten, Das ware Lichte werde übel gehen. Und ob es wol 
ihnen nüßlich und gut an Leib und Seele. St. Auguftin geforget, fein Vaterland were 
ee uno. |de nach feinem Tode das Evangelium ver 
34. Wir Iefen in der heiligen Scheift und Tieren, dennoch hats GOTT alfo geſchickt, 
Chroniken, daß je und je, wenn Die Zeit b08,|daß noch zweyhundert Jahre bernach das - 
geſchwind, gefährlich, und am ärgeften ge |reine Wort GOttes in Africa geprediget iſt 
wegen find, da haben auch die hoͤheſte und worden; aber das iſt durchs Gebet geſche⸗ 
groͤſte Propheten und Gottesmaͤnner gelebt, hen und erlanget. Dieweil denn wir diß 
als, vor der Suͤndfluth Noah, vor der An⸗ jetzt auch zu beſorgen, wir moͤchten das 
zundung und Verderbung Sodoma und Go, Wort verlieren, fo laßt ung auch anfahen 
morraͤ Loth; hernach, Elias, Elifaus 2c.|bußfertig zu leben, ımd mit Ernſt zu beten, 
Aber bald nach eines jeben hohen Propheten GOtt woilte fein Wort noch länger erhal 
und theuren Mannes Tod hat allezeit eine|ten, nach dem Tode D. Mar. Lutberi, wie 
groſſe greuliche Strafe gefolget- So leſen er zur Zeit St. Auguftinigethanhat. Das 
wir auch im Buch der Richter, da Gideon|gebe der barmherzige GOtt durch CHri⸗ 

















farb, wurden die Süden gottlos, wie ge tum unfern HERAN, Amen. 
ſchrieben ſtehet im ‘Buch der Richter am 8. Gr Re Se. 11 
Cap. v. zz: Da. Gideon geftorben war, Eehrer] 36. O mie oft hatderlicbe Vater, Doctor 
ten fich die Rinder Iſrael um, hureten Dem Martinus Luther, gar ernſtlich Deutſch⸗ 
Baalim nad) , und machten ‘Baal zum land zur Buffe vermahnet, und ihnen gen 
Gott, richteten abgoͤttiſche Baalitiſche Got⸗ draͤuet, als in der Hauspoftil , ber das 
tesdienft auf; da folgete auch bald GOttes Evangelium von der Zerftörung Serufalem 
Strafe und Ruthe. Alſo wird gemißlich) Luc. 19. Item im ı1o.Pfalm; im Buch an 
auch nad) des Mannes D. Martini Tode|die Geiftlichen zu Augſpurg; item, 
eine greuliche Strafe folgen über Deutſche Vermahnung an feine lieben Deutfche 
land, wo es fich nicht beſſert; und das für. fie fich nicht werden beſſern, und di 
nemlich über die: gottloſen, verſtockten, ders terey abthun, und die abgöttifchen Leuter 
weifelten Papiſten, Mönche, Pfaffen und den, (mie er denn auch hie zu Halle gep 
Fronten zuvoran, ohn allen Zweifel. dioet, teulich und mit Ernſt gewarnet) 


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und 


* RK > 3 7 
384* XXX D. Juſti Jonaͤ Leichenpredigt, Luthero zu Eißleben gehalten. 385* 


ſollt die gottloſe papiſtiſche Moͤnchen, Non⸗ nicht wollen umerweiſen laſſen aus GDttes 
nen und ihres gleichen Leute meiden und Wort, und wollen nicht von ihrem Ferthum 
fliehen, mit ihnen nicht zu thun haben, oder |abftehen, fündern ſchlechts im Irrthum, Ab⸗ 
Gott werde fie heimfuchen, ftrafen, und goͤtterey und gottlofem Weſen bleiben, e8 
das Wort wieder hinweg ganz und gar|hilft an Ihnen Fein Strafen, Lehren, Ders 
nehmen, und wiederum ſchreckliche Ser mahnen noch ‘Bitten, tie denn David im 
thuͤmer, wie zuvor, fenden. Nun ſolche 36. Pſalm auch Elaget, und fpricht s Sie 
Warnung des theuren Manns und Pros|laffen fich auch nicht weifen , daß fie 
pheten follt man zu Herzen nehmen, und] Butes thaͤten. Das thun wahrlich die 
die’ Abgoͤtterey abthun, und den alten] Papiften, darum wirds ihnen aud) gehen, 
Sauerteig ausfegen , und ſich der Par wie er weiter im 37. Pfalm d. 35: ſaget: Ich 
piſten Abgötterey und Sunde nicht theil⸗ habe gefeben einen Gottloſen, der war 
“ haftig machen, auf daß man das Wort trotzig, und breitere fich aus, und grüs 
nicht toieder verliere. Vor andernaberfol-Inere wie ein Lorberbaum, da man vor- 
Ten ſich die Papiften vornemlich huten, als uͤber gieng, fiebe, da war er dahin; ich 
Denen folche Draͤuung, wo fie fich nicht beſe fragte nach ihm , da ward er nirgend 
fern, heimfommen werden. Sohannes Yuß|funden. Alſo trogen die Papiften aud) : 
hat prophegeyet, ehemanihnverbrannt, Daß wenn fie ein wenig Luft haben, find fie ſtolz, 
ad) ihm ein Schwan kommen werde „uber ftellen ſich als wollten fie uns freffen, und 
Hundert Jahr den werdenfie haben muffen, jest vornemlich , nach des lieben Luthers 
und duch nicht braten. Der Mann ift nun Tode, da freuen fie fich fehr. Beſſer wäre 
aunfer lieber Vater D- Martinus Luther ge⸗ es ihnen, fie lieffen ſich weiſen, und thäten _ 
tuefen , Der hat geprediget Dem Papſt, Bir Buffe, fo würde ihnen geholfen und gerar 
fchöfen, Cardinaͤlen, Pfaffen, Mönchenze. then am Leib und Seel. Wo fie es aber _ 
and.aller Welt die Wahrheit duͤrre herausinicht thun, wird über fie Fommen GOttes 
‚gefagt, niemanden gefücchtet noch geſcheuet, ewige Gerichte und Strafe, nemlich das 
den haben fie nicht mügen ‚braten oder ums höllifche Feuer und Verdammniß. Denn 
bringen, wie fie wol oft im Sinne gehabt, mer nicht Buſſe thut, muß umkommen und 
und herzlich gerne gethan hätten. Aber es flerben , wie Chriftus felbft im Evangelio 
hat ihnen gefehlet, er ift in feinemlieben Bar jagt, und wenn fie meynen, fie ftehen aufs 
terlande zu Eißleben in GOTT felig ent- feftefte, fo find fie wie die Gottloſen dahin. 
-fehlafen. Wie nun Fohannes Huß pro ⸗ rn Ru 
phetifiet hat vor feinem Tod (wie gehoͤret) 37. Es hat ihm auch der liebe Vater, D. 
und die Prophecey ift wahr worden; alſo Martinus Luther, ſelbſt ein Epitaphium 
hat auch D. Martinus Luther oftmals, und Prophezey gemacht vom Papſtthum, 
wenn. man 2 den m er ee alfo lautet: ne 
geredt hat, gefaget; Wolan, fend zufrieden, „_,;;. „- N | 
Na raeinen Tode fraget, wo die Mönche ie ee 
und Papiften feyn; fie werden alle verftie] en Ra 
ben und untergehen , gleichroie die Spreu] “Darauf mögen die Papiften wol fehen 
dom Winde verſtaͤubet, Darum daß fie fich daß fie Buſſe thun, Daß fiedas Evangelium 
Lutheri Schriftenzı, Theil, 6GBby) = ee 


[2 


= N 


— als in den VIII. en. Th, p. 426. in den 











1 386* | XXxII. Per — — 
nun 29. ganzer Jahr durch geläftert, ger rtiyus Luther bin ich — J 
ſchaͤndet, verfolget, Teufelslehre und als De SDR dem run Cand u. 
Kegerey verdammet, die Chriften darum vers] 4 
jaget, ermordet, ertraͤnkt, gehenkt zc. har Welchs durch des Pabſts ——— a 
ben, daß fie nun "hinfüe anfaben, das Evan⸗ War ganz und gar verführet fehr, 
gelium zu glaͤuben und anzunehmen, und das| Mit Ligen und Abgoͤtterey, 
belfen fordern c. Wo nicht, mie ihnen Falſch Sottesdienft und Heuchely, 
Luther bey ſeinem Leben eine Peſi iſt gewe⸗ Das rechte reine GOttes Wort, 9 — 
ſen, ſie mit ſchreiben und predigen viel ge⸗ Von JEſu EHrift ward nicht gehort. IN 2 
draͤnget und geänaftiget, fo wird er-nach dem Das fehaft des Pabſts dreykroͤnicht Hut, 
Tod ihnen gewißlich ein Tod und endliche Betrag uns um Leib, Seel und Gut. "4 
Tilgung der ganzen Möncherey und ander) Solchs groffen Fammers hat 991 fi F 
Abgoͤtterey und Greuel ſeyn. GOtt helfe, Aus Gnad erbarmet väterlich. Pr 
daß fie felgen und fich befehren, und mit uns ‘Dem armen Rolf wolln zeigen an, | 
dem ort GOttes glauben, und anneh⸗ Wie er denn Zufag har getha. 
men, ‚und endlich felig werden, AMEDL.| Dorm ı jüngften Tag den Widerchriſt, 
Des Teufels Kind mit ſeiner if, _ "> 

Hat mich zum Predigtamt erweift, 
— en und — ea, — 
GoOtt und fein Wort bleibe ewig ftehn, Welchs ich ohn Scheu auch frey gelahrt. 
Des Pabſts Gewalt wird bald vergehn. Und bab durch Schrift beweiſet * Br 
Iſt erſt zu Wittenberg 1546. beſonders heraus⸗ Und wird auch bleiben ewig wahr. I 

femmen, welcher Eition ser. won vee| Der Wabit der fen Der Anticheifk, 

ut. Luth. part. I. p. 492. gedenft; 

hernach aber in die deutſchen 5 — Ehre Se 
_ .Wittenb. XII Tb.. P-480. in den Altenb. | IE gar des Teufels Volk verkahtt, ı 

VII Th. p. 861. und in den Keips. XX. Ahr Lehr und Werk Die zeigen ftey, 












xxxu. 


TH. P.736. zu Eißleben gebracht worden. Ber ihrer aller Vater fe Be, * 
u Eißleben iſt mein Vaterland, GoOttes Gebot han fie veracht — 
%n Sachſen hat mich Goit gefandt.| Darzu all göttlich Werk —— 2 









Aus Wittenberg der werthen Stadt, Alles was Ehriftus hat gelehrt, 

Durch mich fein Wort GOtt geben bat, Das hat der Pabſt gar umgekehrte Ps 
Daburch das Päbftlich Reich geftürst, ai Ehriftus Blut und Todt verfpott, Ein 
Und feine Tyranney verfürst, [Den Nus feins Leidens ausgerott. 


Inm lieben, Baterlande mein, . Das Volk auf eigne Berk gerseift, r — 

Bin ich in GOtt entſchlafen fein. Und fie mit eitel Gift geſpeift. 

zu Wittenberg lieg ich im Grab. gu auf fein Gwalt gar ſtoltz eebri } 5 
Gottlob für feine negebne Gab. 6GSein teuflifch Bosheit reich erfüllt, 


Berald werd ich wieder auferftehn, Den Schaden, fo der Pabft gethan, 
Mit Sen Chriſt zur Freud —— Kein menſchlich Zung ey Tan 


BB -. .. XXXII, 
Was er für Lügen hat erdicht, 
Das ban fein Plaͤttling ausgericht, 
In groſſer Unzucht fie gelebr, 
In allen Schanden auch geſchwebt. 
Noch wollten fie das Volk regiern, 
Durch ihre Werk gen Himmel fuͤhrn. 
Ihr Suͤnd die iſt ſo grauſam ſchwer, 
Die Erd ſolchs nicht Fan tragen mehr. 
Aus folcher. ihrer ſchoͤnen Feucht, 
Die Welt gelehrt hat böfe Zucht. 
Und alle Suͤnd fo hoch gebracht, 


Daß ſchier vor Sand der Himmel kracht. Für falfcher Lehr des 3 


Solch aroffe Suͤnd der. ganzen Welt, 
Hab ich durchs Wort Bar Dargeftellt. 


ü Auch GOttes Zorn und ſchwere Ruth. 


Oft angeſagt, dem Volk zu gut, 

Und jederman zur Buß gelockt, 

Doch blieb der groͤſte Hauf verſtockt. 

Das reine Evangelium, 

Von Chriſto Sehr GOttes Sch 

Hab ich mit aller, Treu gelehrt, 

Der armen Suͤnder viel bekehrt. 
Geweißt zu EHrifto ihrem Troſt, 
"Der uns von Sünden all erloft, 

Er ift das reine Kämmlein zart, 
Weilchs für die Suͤnd geopfert ward. 

Der Todt, an den Fein Macht nicht findt, 

Die mit fein m Biut befprenget find. 

Des Teufels Biß der ſchadet nicht, 

- er diefe ehrne Schlang anficht. 

Er iſt der Weg zur Seligkeit, 

: Das Leben und auch) Die Waͤhrheit. 

Wer ChHriſto ganz vertrauet ſich, 
Der wird nicht ſterben ewiglich. 

Er geht durch dieſes Todes Schein, 

Zum ewoen Leben froͤlich ein. | 
Rein Troſt und Heil der Suͤnder ift, 

Denn nur dee Henland JEſus Lhriſt. 

Denn unſer Werk und Heiligkeit, 

EM lauter nichts jur. Exligteit, | 


Sutheri Epitaphium. 





Hetzten an mich ihr ganze S 
All Glehrten aus dem hoͤlliſchen ÿᷣful. 


Auf SO allein vertrauet ich, 
(Bb) 2 


3897 


Doc) foln wir GOtt gehorfam ſeyn. 
Nach feinem Willen leben rein. 


. Denn GOttes Wort giebt heilgen Saft, 
Und dampft die Sund mit ihrer Kraft, 

1 Was GoOtts Geles ung machet ſchwer, 

1 Bird Teiche durch Chriftus Geiſt und Lehr, 

1 Wer feit bey Diefer Wahrheit bleibe, 

Dat ſich in CHriſtum einseleibt, 

Und iſt gemiß ein felig Kind, 
1Ganz frey und loß von aller Sin. 


Allein feh zu und huͤte Si, 
Teuf. ls Stich, 


Denn ChHriſtus macht die Seel gefund, 
Des Pabſts Lehr fie mit Gift verwundt! 


EHriftus Neid) bringt das ewig Gut, 
Des Pabſt Reich ewign Schaden thut. 
In EHrifto iſt die eHuf allein, 


Im Pabſt ſteckt Todt und Hoͤllenpein. 


Auf dieſe GOttes Lehr und Licht, 


Ergrimmt der Pabſt der Boͤſewicht/ 
WVor Zorn er hoͤlliſch Feur ausſpruͤt 


Die Boßheit aus ſein Augen gluͤt. 

Erregt fein hoͤlliſch Hofgefind, 

Sein Pfaffen wurden toll aus ee 
u 


Verſuchten an mir all ihr Kunſt, 
Ihr Luͤgen half nichts, war umſonſt. 
Mein rechte Lehr behielt den Preiß, 


Und drang durch alle Land mit Fleiß, 


Der Kayſer und das ganze Reich, 
Die Fürften, Bifhöf, alle gleich. 
Die wollten tilgen meine ehr, 


Erlangten aber Eleine Chr. 


Ich ward fürs ganze Reich ‚geile, 


| Da ftund ich als ein ſtarker Held. 


Bekannt mein Lehe in Demuth fein, 
Mich nicht bewegt ihr groſſer Schein, 
Die ganze Welt war wider mich, 


— juͤngſten Tag geſtiftet hat. 


Vin 4 f 


| | 390%. ir, XXKIL Zube: Tepiaphiam. 








Der hat fein Wort erhalten fe, Mein treue —— m ge a,” % 
Und mich gefihügt aufs allerbeſt. [Und fich zu meiner Lehr gefelt, 
Viel Rottengeifter funden fih, der jüngfte T Tas wird Eommen bald, 2 
Und fagten all ihr Kraft an mih. - Do wird GOtt wecken Jung und Ale, 


Die hab ich all Durch GOtt geſchweigt, Nach feinem Wort und meiner Lehr, 42 9 
Daß ſich der Feiner mehr ereigt. G6Gott richten wird in a Ehr. r —9— 9 
Wiewol ich Sorg und Muͤh gehabt. | — 


hat mic GOtt allzeit gelabt. Ach doß die Menſchen —— da/ A 
Die ganze heilge Schrift ich hab, Sie würden fid) befinnen bs. 
. Mit Fleiß verdeutfcht aus GOttes Gab. Doch hat GOtt all fein Schaaf ont, 4 
Dadurch erwuchs Etkaͤnntniß groß, Aus feiner Hand ihm keins nicht er 3 — a 
Dem Deutfhen Land ohn ale Maß. Der liebe GOtt woll gnadiglich, ; 9— 
Hab nüslid) Dings geſchrieben viel, Durch JEſum Ehrift erbarmen fh, ; 
Aus GOttes Geift wers leſen will. Der armen ganzen Ehriftenheit, dl RR 
Mein Schrift die chriſtlich Stand gerührt, | Die jet in Fahr und groffem Leid. Her AR 
Und fie auf rechten Weg geführt. Pegiere fie durch deinen Geiſt, RE, R 
au GOttes Drdnung hab ic) auch, Im Wort des Glaubens allemeift, Be 
Fein Ehriftlich bracht in rechten Brauch. Für falſcher Lehr fir auch behüt, 
as Nutz und Frommen ichaefchaft, Ach lieber GOtt durch deine Gät. N 
Sn ganzer Welt aus GOttes Kraft, Bewahr fie ftets in Siniefet,  — — 
Das wiflen fromme Ehriften wohl, Durch deine groß Barmberzigkei.. 
Fur ſolchs auch GOtt man danken fol. | Desgleichen ale Diener dein, PL. 
Denn GOtt durch mich groß Wunderthat, So, GOtt, dein Wort ſtets führen | 
Sthaft fie ja beftändialih, Fe 
Daß fie für niemand ſcheuen fi fi RE 
Die Wahrheit fagen jedermann, 
Wie ich durch dein Gnad hab gethan. 
Am Wort und Gebet aud) fleißig feyn, 
Ein heilig geben fübren u | 







Drum lob ich billig GOttes Werk, 
Der-mir gegeben Kraft und Siark. 


„er nun ſolch göttlich Werk erfennt, 
Der folge GOtt, ſey nicht verblende. 
am] Gladenſchetz iſt für der The, 

Godtt ruftund ſpricht: Kommt all herfür. 
Das Zubeljahr ift ist aldo, Yuch bitt in dich du treuer Gon, J— 
Wers glaͤubt und braucht, fen herzlich frob. Durch deins Sohns Ehrifti Blutund T Todt, 
Die guͤlden Pfort iſt aufgethan, Laß die mit Ernſt befohlen ſennn. 
Der Braͤutgam kommt, lauf wer da Fan. | Den lieben Herrn Ehurfürften mein, ° 
Wer nun mit mir hinein will gehn, . Zu Sachſen, und fein ganz Sefehlecht, — 
Seh zu und bleib nicht drauſſen fiehn. Iſt meiner Lehr halb oft geſchmecht. 
Gott wird die Thür bald fehlieffen zu, Haſt ihm gegönnt dein gorelich ABort, - 
Dann findt man warlich Feine Ruh, Welchs er geſchuͤtzt und gern gehort, Be. 
Wer mich für ein'n Propheten hält, [Damit du ihn fehr hoch geehrt, 2 
| ; Gott geſchickt am End der ach, Ä Sein Lob und Namen groß vermehrt, BR: 


* 
er N N.’ 
A 









NER —— ——— — — — — — 
an AXKII. Tac. — Wittb. in der Schloskirche zu leſen. 393* 


Hat mic) geliebt und ftets ernehrt, Ille Dei adflatu monitus, verboque vocatus, 
Darum ihm GOtt auch anug befchert. Lucem Euangelii (parfi t in orbe nouam. , 
HErr AEſu Chriſt erhoͤr mein Bitt, Ilnſtructusque tuba ‚ paulline er fulmine 
Dein Önad und Huͤlfe theil ihm mit, linguæ, 

Und gib ihm Troſt in aller Fahr, Exploſo, ecepit vera docere, dolo. 
Behut ihn für fin Feinden gar. [Vtque agnum in media Baptifta oftendie 
Dein Bunt und Gnad nicht von ihm wend Ä eremo, 
Gib ihm, wie mir, ein feligs End, Qui pia pro populi victima labe foret: 
Desgleichen all fein Unterthan, - [Sie quoque monftrasit te, maxime Chrifte, - 
Die GOtts Wort angenommen hatt. Lutherus, 

All chriſtlich Herrſchaft ſchuͤtz auch ſtet, Cum totus tenebris obrutus orbis erat. 
Verlaß ſie nicht, hoͤr ihr Gebet. Et legis tabulæ, quas in ſinaide Moſes, 
Und allen Chriſtenmenſchen gleich, | Allifus fregit rupe, propheta Dei, 
Hilf durch den Todt ins ewig Reich. Quid diftent Euangelio, quod peetora ſanat, 
Amen, Amen, das wird geſchehn, Conſcio quæ culpæ, terruit ira Dei. 


Denn GOttes Wort bleibt ewig ftehn, [Hoc prius amiffum diferimen reddidit orbi, 
Effent vt Chrifti munera nota magis. . 


'Arguit Aufonii feaudes ac impia regna 
Pontificis, populo quæ nocuere Dei, 
| | Pollutasque monens vitare idola per aras, 
XXXIII. Abe Ad verum adduxit corda levata Deum. 


Grabſchuft, — che auf dem Grabmahl Magnanimusque Deo curfum feruante per- - 
Lutheri zu Wittenberg in der Schloßs egit, 
Rirche zu lefen. Infidias contra multiplicesque minas. 
Tandem ex hac vita tranquilla morte vo- 


. Man trägt Fein Bedenken, fie aus des Herrn D, catus, 


Hofmanns oft helobten mem. ec. Funeris et Ardua propitio venit ad aftra Deo. 


fepuleri Luther? p. 66. auch hier und — 
in der Srigimaltpradhe mitzuteilen. Sentit vbi coram felicia gaudia Chrifto, 


- Veraque poft obitum premia viuus habet. 

IT \ - |Grata Deo tanto fir pro doctore furura 

H. prope Martini rurfus — Lutheri,. Ætas, quæ Chriſti dogmata vera ſciet. 
In paruo tumulo molliter oſſa eubant. Atque oret precibus, Deus hanc quam præ- 





Aue prius horrendis errorum prefla tene- buit orbi, - 
bris,“ - Lucem Evangelii feruet vt ipfe fui. 
Atque operum obfcura nube fepulca fuir, 
5 Hoc monftrante iterum patefacta eſt gratia IDECESSIT IN PATRIA SVA ISLEBEN 
Chritti, _ ANNO A NATALI CHRISTI M. 
Quzque Deo acceptosnas fıcit effe, fides, DXLVI. DıE reBruARn XVII, 
Nam que fuperftitio cum regnum cæca te-| RD wrarn WERBEN 
nerer, 


Et premeret longo a vera fu, 


Bb) Bi XXXIV, Phi 


SQ 


+ 








ET 


Bebens Lutheri. 


Dieſe ift nichts anders, als die Vorrede zu dem 
. .. IL Igtein. Wittemb. Th. welc)e auch deutſch 
in dem XII. Wire. Th. p.473. in dem VIII. 
Altenb. Th. p. 874. und in dem ÄXI. Zeipse 
"Th. pP. 726. zu finden ift. In der gegenwaͤr⸗ 
. tigen Sammlung trift man fie gleichfals ſchon 
unter den Vorreden und zwar im XIV. Th, 
P- 505. nac) des Herrn M, Aug. Eittels deut: 
fcher Ueberfegung an. Ä 





Di XXXV. | 

An König Chriſtian von ana, 

Bittſchreiben Catharinen, D. Martin 
CLuthers nachgelaffener Wittwe. 


Iſt aus dem Supplement zu den Rip. ch. p. 
22. genommen, 


Ottes Gnade durch ſeinen —— 
Sohn JEſum Chriſtum, unſern Hey⸗ 

land und wahrhaftigen Helfer zuvor. Durch⸗ 
lauchtigſter, Großmaͤchtigſter, Gnaͤdigſter 
Koͤnig und Her. Eure Königl. Majeftät 
bitte ich in Unterthänigkeit meine Schrift 
‚gnadiglich anzunehmen, in Betrachtung, 
daß id) eine arme Wittfrau bin, und daß 
mein lieber Herr, D. Martinus Rucher felis 


ger Gedaͤchtniß, der Chriftenheit treulich ges 


dienet bat, und infonderheit ſich aller Gna⸗ 
den zu Eurer Koͤnigl. Majeſt. meinem lieben 


| en a elliche Jahr eine gnaͤdige 


) BE ESS, Al 7. 
EIN = > 






— — * — Eee, 7— ei. 4 
Philipp Melanchthonis Hiſtorie des Euer Königl. Majeſt —— - 
*— anrufe. 
bringet; bitte ich eure Koͤnigl Majeſt in 4 


verordnen, denn ich zweiflenicht, Cure König, 







age, und für eure Königl. Majeft.- GO 
Nachdem aber ich und meis 
ne Kinder jetzund weniger Huͤlfe haben, und 
die Unruhe diefer Zeit viel Beſchwerungen 9 


Unteethänigkeit, Eure Königl, Maj. wollen 
mir ſolche Huͤlfe gnädiglich auch hinführe 


Majeſt. hat meines lieben Deren groffe Laſt 
und Arbeit nicht vergeffen. So iſt auch 


Eure Koͤnigl. Majeſt. der einige Koͤnig auf 


Erden, zu dem wir arme Chriſten Zuflucht 
haben moͤgen, und wird GOtt, ohne Zwei ⸗ 
fel, Eure Koͤnloi Majeft. von wegen ſolcher 
Wohlthaten, die den armen Chriſtlichen 
Prädicanten und Ihren armen Wittfrauen 
und Wayſen erzeiget worden , befondere 
Gaben und Segen geben, darum ichauh 
reulich und ernftlic, bitten will, der Als. Ai. 
mächtige GOtt wolle Eure Köngl. Majeft, 

und junge Herrſchaft gnädiglich bewahren 
Datum Wittenberg, am &- Tag Ociobr. 
Anno 1550. 


Catharing Doeteri⸗ Martini urheri & 
nadhgelaffene Wittfrau. | —J— 


Dem Durchlauchtigften, Hochgebohr⸗ | 
nen, Großmaͤchtigen Fürften und Herrn, 
Herrn Ehriftian, zu Dännemarf, Nor Ri; 
wegen, der Gothen und Wenden Se Ye; 
nig, 2 — guäbigfen — 














2a” a HER LE Zu | 397* 


a 


Mr 
Martin Futhers Randaloffen über die Bibel Alten 


und Neuen Teftaments, 


Das erfte Bud Mofe. 
Das 1 Capitel, 


| 
v. 13 I 


Vers 2. Das andere Waſſer heißt Gihon. 
5" den Worten : Der Geift GOt⸗ Iſt das Waſſer in Egypten, das man 
tes, Nilus heiſſet. 
Die dritte Perſon in der Gott: v. 14. 


heit. Denn der Wind iſt damals noch] Das dritte Waſſer heißt Hidekel. 
nicht gervefen. Darum muß es den Heili⸗ Sonſt Tigris genennet. 


gen Geiſt bedeuten. Das vierte Waſſer iſt der Phrath. 
a. Hat im Texyte Wind und die Sloffe,) Das nächfte Waſſer in Syria, Das 
oder der Geiſt. man Euphrates heiſſet. 
Be ‚Hat nichts. ' a b. Hidekel iſt das Waſſer in Aſſyria, 
un. „ das man Tygris heißt. 
Und geben Zeichen, Monden, Tage d. 20, 
md “Jahre. Die um ihn wäre. 


b. Zeichen, als der Sonnen und Mon-| Oder ihm huͤlfe, fich u und ni | 


denfinſterniß und andere Wunder am Him⸗ |ren. 

mel, Monden, als die Saprfefte, als! Fehlet in beyden. 

Neumonden, Vollmonden x. Tage, als v. 25. — 
die Oſtern, Mfingften x. und bey uns die/ Und fchämeten ſich nicht. 
Ä Duatember, und andere nambaftige T Tage Das it, fie durften ſich nicht ſchaͤmen. 


im Jahr. —— Fehlet in beyden. 
v. 28. apitel. 
Und abe fie euch unterthan. Si Se : A 
Was ihr bauet und arbeitet auf dem| nd Adam 


"Lande, Das ſoll euer eigen feyn, und die Erde Hyypam heißt auf Hebraͤiſch Menſch: 
| re euch) hierinnen dienen, tragen und geben. darum — en fagen, wo Adam. 


a. Hat nichts. ehet, und wieder umgekehrt. 
Fehlen zu Ende die Worte: tragen — ckte ſich en Weibevor 
| bes; geben. 2 dem Angefichte des HErrn unter die 
Ken; Das 2 Capitel. Baãume im Garten. 
Bm. 0 Bedeutet, daß nach gethaner Siune 
"Das erſte beiffet Pifon. . . das Gewiſſen Angit leidet, bis daß GOt⸗ 


Iſt das grofle Waſſer in India, das man |tes gnadige Stimme Fomme und wieder 


ga ISDN, Fühie und erquicke das Herz, wiewol | — 


& 


nt { 


398* 


\ 


ER ‚offenbar werden, ob der Sünder woleine 
Todes, Sünde und Hölle, jofticht ihn der ’ me 
-Zeufel in die Verfen, Das ift, er söprer'Zeitlang ficher dahin gehet, al ſey Be) A 


Und Adam bieß fein Weib HEvE. 





XXI D: Warm Luthers Randgroffen 7 * 


— — m * 
auch die bloͤde Natur entſetzet, und fleucht/ z v.7. Br 
vor dem Evangelio, weil es das rund ud] So ruhet die 5. vor der — 
Sterben lehret. Hebraͤiſch lautet Thuͤre ſo viel, als das 
"offen I ' — id, En “ 

7 % epbathab, thue dich auf, und 

en du Vor 97 in die Leſen ſte⸗ I — Bang Se Sins ie m ® 
Ch gehts auch: Ehriftus zertritt dem u yet wie ein [4 5 ein ieget un Tu u% Tl 
Teufel feinen Kopf, das it, fein Reich des aber fie liegt in Der Thire, d. i. fie wid 






md ‚martert ihn und die Seinen leibuch, Sünde todr, oder ſchlafe 

an ift Das a — ur een, — ne die Sünde liegen 
eiflung von & heifto geschehen auf Erden 

daß er follte Sünde, Tod und Hölle über- | Stoffe: Das iſt, ob die © finde de “ 

winden , und ung von der Schlangen Ges Ser Zeit flille ieget, und ungeſtraft Dieiber, 








walt felig machen. Daran Adam glau⸗ ſo waͤhret e8 Doch nicht langer, denn. bis. 


‘ bet mit Mn feinen Nachkommen, davon ee — * 
r i 
*— am jriten und felig tworden von feinem Seuchen noch Bergen der Ende. — 
a . Fehlet der Anfang bis . die einen b; Tert: So bleibt die Sünde nicht 
leiblich ſicher noch verborgen. 
b. Hat noch vom Anfange: Plogen, — rg in a sucht eh 
nd martern; Denn 2 ‚ e 
—— Ba v a — armer GHrt verborgen; aber: da erfähreft du es 
— hett anders, darum beſſere dich ae. 


Hai heißt leben, davon kommt HeBvaa Bu 

we Ku leben oder Lebendige. » ee redete Kam mit ſeinem Bruder \ 
bel, ; 

Dos 4 Capitel. Das ift, Scham halben muſte er ſich x 
ET Relen, Krafe mit — 

abe den Mann, den Seren |vedeh, weil er geſtrafet ward; ob er 
ET den Samen — dem im Herzen ihn zu tödten gedachte. Allo iſt 
"Cam, der hoͤlſchen Schlange, den su Seit — hl und falſcher Pr ”” 
zertreten wird. ger 
a. Ueberfommen. Rain heißt, das ER 8 28 ar % 
man kriegt oder überfommt. Heba aber! Zu ‚derfelbigen Zeit fieng man anzu 
meinet das follte der Saame feyn, Da der Vereinen von dem Namen des HErrn. 
HERR von gejaget hatte , daß er der). Den Gottesdienſt öffentlich zu treiben, 
Schlangen den Kopf zutreten wuͤrde. einen Altar zu bauen, und dabey ſich uu 
b · Fehlet. ag verſammlen, GOues N zu hr 4 
















or hiber die Bibel Alten und YIeuen Teftamens. asır 


beten und ju-opfern. Denn obwol zuvor die Argften Tprannen und Verkehrteſten 
auch GOttes Name geprediget worden, fo|zulegt roorden find. 

. tar doch durch Kains Bosheit der Gottes] a und. b: Die in Gottesfurcht auferzos 

Dienft gefallen, und ward dazumal wiederlgen. 

aufgerichtet. ee. a, bat an ſtatt, der Heiligen Nachkom⸗ 

a. Tert:' Sieng man an des Zrrn| men: die Öeiflichen. ; 

Namen anzurufen. | 0.3 
Gloſſe: Nicht daß zuvor nicht auch) — 

Gottes Namen wäre angerufen, ſondern — a = HERR: Die Men⸗ 

- nachdem durch Kains Bosheit der Gottes⸗ * a fi meinen Geift nicht 

dienft gefallen war, ward er dazumal wie— een —— 

der aufgerichtet und irgend ein Altarlin ge⸗ nede Geift ihnen predigen r 7 

ese tape, fiefimd gar zu fefchiich are 

* N ln den, verachten und laͤſtern meines Geiftes 
icht daß zuwor nicht auch GoOttes Name Wort. Darum ſoll er aufhören, und will 

, wäre geprediget.: RER fie laffen fahren, und nicht mehr mit ihnen 

Be ER anken und ſtrafen, fondern die Suͤndfluth 

Das 5 Capitel, - [ihnen auf den Hals ſchicken. | | 
a... a — — — wor⸗ 
ee een — en. Und am Ende: und nicht mehr mich 
— dieweil er ein goͤttlich Leben ihnen —* und ſtrafen. Die letzten 
* I — R t ⸗ a j R ‘ 
- Das ift, er wird mit GOttes Wort| m ET 

vor andern fleißig umgangen und ein Pro⸗ Das 8 Capitel. 
phet a En „der aan a v. 7. Er, 

‚Leuten Gottesfurcht geprediget, und: Die | Tert: Der f * 
Strafe, (ſo die Suͤndfluth hernach that, ) * ſo er ns — 
verkuͤndiget, und viel daruͤber gelitten und auf Erden. | £ 

gethan hat. es Stoffe: Das ift, er machte es fo lange 






x vd. 25. mit feinem Wiederkommen, bis daß alleg 
2. Fehlet. — trocken ward; das iſt fo viel gefagt, erfil - 
REN Das 6 Capitel. noch wieder kommen. 

v. 2. | v. II. 


Und fiehe, ein Gehlblstt hatte fie _ 


Da faben die Rinder GÖttes. an 
abgebrochen, und trugs -in ibrem 


Das waren der heiligen Väter Kinder, 
die in der wahren Religion und Gottes: Munde. | i | 
furcht auferzegen, darnach arger Denn die| Das Oehlblatt bedeutet das, Evange⸗ 
andern wurden unter dem Namen GOt⸗ lium, das der Heilige Geift in der Chris _ 
tes, wie allezeit der Heiligen Nachkommen |ftenheit hat predigen laſſen. Denn Oehl 

Lutheri Schriften a1, Theil, (Cc) — bedeu⸗ 


ten. Aber deute du es recht, daß Voah 












F — — und dar] ET daß eg —— J 


von das Evangelium lehret. Säfte jpeifete und nehrete ° Dadurch 
aund b: Das Blatt bedeutet x ChHriſtus bedeuter ift, der die Wett m 
Das 9 Capitel. dem Evangelio ſpeiſet. 





6 Das 15 Capitel. * 9 
Wer ——— vergeuſt, bes ra 
Blue foll auch durch Menſchen ver:|. Und Bus — fiel auf das Yp; 
goſſen werden. aber Abraham ſcheuchte ſie davon. 
Iſt alſo alhie das weltliche Schwerdt| Das Gevoͤgel und der rauchende Ofen 
eingeſetzt, daß man die Moͤrder tödten ſo. und der feurige Brand bedeuten die Ey 
aundb: Die ift das weltliche ꝛc. pter, die Abrams Kinder verfolgen folten — 
0.23% Aber Abraham feheuchte fie davon, daB 
Giengen ruͤcklnugs hinzu, und deck⸗ iſt, GOtt erloͤſet fie um der Pe RR 
ten ibres Daters Schasm zu. willen, Abrabam verfprochen. Br Ra 
a — — Sun — Das | 
: man folle der Praͤlaten Laſter nicht ſtrafen, 
welches doch Ehriftus und alle Apoftel tha⸗ a — und — 
Daß er nach der Sonnen Untergang er⸗ 
ſchuckt, bedeutet: daß GOtt ſeinen Sam 
men eine Zeitlang verlaſſen wolte, daß. ſie 
verfolget würden, wie der HErr feibft. h ier 
deutet. Alſo gehet es auch allen Glaͤub 
gen, daß ſie verlaſſen und erloͤſet 


werden. er — 
Das 16 Lapitel RR 












A , = u 1 


N 


— 


* 
a 


— — 


ſey Chriſtus und alle Glaͤubigen; die Trun⸗ 
kenheit ſey die Liebe und Glaube i im Heili⸗ 
sen Geift; die Bloͤſſe fey das Creuz und 
Leiden vor der Welt; Ham fey die falfchen 
Werkheiligen und Gleißner, die Chriſtum 
und die Seinen verſpotten, und Luſt haben 
in ihrem Leiden; Sem und Japhet ſeyn 
die frommen Ehriften, Die ſolch — prei⸗ 






fen und ehren. 3, * v. 2. er 
atten mög I Sa 
Das 10 Sapitel, Und Kinder bekommen. : er 

v. en Sebletina. h 


Deleg. r 
Huf Sairfh, eine Zertheilung. 


Das 11 Capitel. 


B. Bauen, das it, Kinder — — — 
im 127. 2 Dof. 2. 5 
je v Ir, — 

Des Namen ſollt du Iſmael hei 


fi; 


* 








9. 
Babel. | "I und b. Iſmael/ heißt, So rhöͤ⸗ 
Auf ar eine Sermirhung oder. tet. un 
WVerwirrung. N Das 17 — — 


Das IR — | — 
Darum paeon be mer - 
Ts Brodt no Yoein hervor. heiffen. 2 


er Ir Die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. 
EEE See 


— 





405° 
einen Sohn haben, fo er Iebet, oder fo i 
"Ein ater der Haufen. lebet. Meinft du, er wuͤſte nicht, ob de 
a, und b. Abram heiſſet hoher Vater, Sohn, oder die Eltern leben werden? Fa 
Abraham aber der Haufen Vater; wiewol wo fie nicht gewiß leben würden, was waͤ⸗ 
dieſelben Haufen nur mit einem Buchſta⸗ ve die Verheiſſung. | 


Sondern Abraham. 





- ben angezeiget werden in feinem ——— Fehlet in beyden. 


| ihren Nachkommen. 


hiemit deutet, daß ihr Ding ſoll endlich 
‚aufhören, und ein anders Fommen. 


\ 


als mit einem, und doc) mit dreyen. Dal 
iſt Die Dreyfaltigkeit in GOtt angezeiget. 


als mit einem und mit Dreyen; Da ” ı 


nicht ohne Urſach. 


etwa ı MIof. 3, 9. Adam wo biſt du? 
tem rn MIof u, 7. Ich will hinabfahren 
und feben, nder ı WIof. 18, 25. Ich will 


ſes Wort (fo ich) lebe) ſetze es wo du wilt, 











Das 19 Capitel. 
dv. 2% 
Daber — dieſe Stadt genenner Zoar. 
Das ift, Elein. 
Beyde: Zoar heiſſet Flein 


Das * —— 


Was haſt du efeben daß du fole 
ches — s R : b 


v. 7. 
Und deinen Sıamen nach dir bey 


Ebr. Eedorotham, das iſt: So lange 
ihr Ding währen wird. Denn Mofes|. 


Fehlet in beyden, 


v. 14. Weil du ein Prophet bift, magft du 
Darum daß es meinen Bund unter» | etwas geſehen haben, daß ichs mit meinen 
loflen bat. Suͤnden verdienet habe. | 
Gebrochen und verachtet. Fehlet in En 
Fehlet auch. in beyden. v. 16. 
Das 18 Capitel, - Und das war ihre Strafe. 
v. 3. Die Heiligen werden ſaͤuberlich und mit 
SErr. Gewinft geſtraft, gleich als hier Sara 


wird geftraft, daß fie Abraham hatte Brus 
der genennt, und Friegte groſſe Wohlthat. 
Fehlet in a. 
b. Decke der Augen 
Das ift, deiner Zucht und Ehre Schut 
und Vertheidiger. 
An ſtatt, das war ihre Strafe, haben 
a und b im Texte; und ein. Verantıvors 
ter, ohne beygefügte Erklärung, | 


Das 21 Capitel, 
dv. 17. 
Was ift dir Hager? | 
Merfe hier auf Hagar, mie die des 
Geſetzes und glaublofer Werke Figur iſt, 
fo lautet e8 doch nicht, als wenn er von der Gal. 4, 24. faq. unddennoch fie Gtt zeit⸗ 
ya oder Eltern wolte ſagen: Du ſolt ee und groß macht auf — — 
es AL: 


Por einem fällt er nieder, und redet auch 


Für einen fält er nieder, und redet auch 


v. IO, 
Ich will wieder zu dir kommen, ſo 
ich lebe. 
Gott redet hier als ein Menſch, wie 


ſehen, ob fie alles gethan. Denn die 


\' 


af Fr 


Auf Deutſch der Schwoͤrbrunn; oder 
Eydesbrunn. — 


In a iſt gegen das Wort Groß, söhe \ 
Zweifel durch einen Druckfehler ausgelaffen. he 
In beyden: Berſaba heiſſet auf Deutſch 


Schwoͤrbrunn, ‚oder Eidbrunn, moͤchte 
auch wol Siebenbrunn heiſſen. 


Das 22 Capitel. 
——— 
und er ſprach: Nimm Iae dei⸗ 
nen einigen Sohn, den du lieb baft, 
und gebe in das Land Mlorife. 
Welches Land von dem Berge Morija 


‚den Nahmen befommen, auf welchen ben 


nach der Tempel zu Jeruſalem ift erbauet 


worden. - 


‚auf demfelbigen- Berge Gott geehret, ge⸗ 
fürchtet und gedienet haben. Wir Deut—⸗ 


ſchen heiſſen es vielleicht den heiligen Berg; 


oder da man GOtt dienet mit loben, be 


„ten und danken. 


a, Moria heißt eine Erzeigung, und it 
der Berg, da Salomon hernach zu Fe 


ruſalem den Tempel aufgebauet , und heißt 
der Berg der Erzeigung, daß. Abraham 


dafelbft der Widder erzeiger ward, und dar⸗ 


nach der rechte Widder, EHriftus erzei⸗ 
get und offenbaret ſolte werden von GOtt 
dem HE 


ten. 
b. Moria heiſt Schauung, und iſt der 


Derg, da Salomon hernady zu Jeruſalem 


den Tempel aufgebauet, und heißt der 


Scchauenberg, daß Gott den hin 


ſchauet. 
v. 8. 
Abraham antwortete: Mein Sohn,| 


GOtt wird ibm erſehen ein a sum 
Brandopfer. — 


Warm Luther 


Daher > Bei a Städte Berfibe, ! 





Morija heiſſet Gortesfurcht, |. 
weil die Altväter, Wan, Noah, Sem 


ne pe \ — Pe 


vs Rmdgief 


— Br Ne, 
Laß dafür. isn, een ve m Aß woh 
wo es ſey. ——— — 
Fehleti in — * — Hi * — 
5 — 


14. 
Auf dem Bage, da der ei 


t — er — 
Das ft? Gott ſorget Er is und. 
toachet. 






Se in en | see 
18, ar er | 
"Datum, daß AN meiner Sim # 
horchet haſt 


Hier wird Abraham nicht gerehe du 
feinen Glauben für ſich; fondern verdi 
ſolche Herrlichkeit feines. Saamens, denn. 
er zuvor gerecht iſt wie oben ‚Cap. ij, 6 en; 

Fehlet in beyden- ; IR 


Das 2 3 Lapitel Ä 


Und — in — Hauptſtadt/ die 
beißt Hebron. 
Beyde: Hebron iſt Kiriath Arba ( ſpricht 
Moſe), das iſt die Vierſtadt; denn die 
hohen Hauptſtaͤdte waren vor Zeiten — 

Arba, das iſt, in vier Theile getheilet, 
Kom, Zerufalem und Babylen au, 
Nioſ. 10. 


4 


2 — IT 

Abraham — Ephꝛon und 
wug ibm das Geld dar. 

Denn vor Zeiten wug man das Ged 


wie man jetzt mit dem Golde thut. 


Beyde: Seckel iſt ein Gewicht, an der ! 
‚Münze ein Oortsgulden; Denn vor Zei⸗ 


ten man das Geld fe wug, wie man — 
mit ——— —— | 


Das 24 Capitel. EEE 

er Br Be 

Da nun die Cameele alle we E 
De 


— — 


um Schmuck, 


Dann worden ſey Daß zu feinem rn aber ig ein —— 





ET, die Biber Alten und Yrum Teflaments. 





| alten) } — eine güldene Spange, fommen find alle feine Brüder und Freuns 
. eines balben Seckels fehwer. de, und er ver denfelben loͤblich geftorben.. 


Und hängete fie an ihre: Stirne v. 47.| Fehlet in 


Dieſe guͤldene Spange iſt geweſen ein hal⸗⸗ b. bat im Terz Und: legt ſich gegen 2 


ber Circul auf der Stirne bis zu beyden alle feine Brüder. / 
‚Ohren, darum heiffet ers jeßt Ohrenringe, Erklaͤrung: Er nehret fich wie die 


jest Stirnfpangen, und fiehet, als haben! Strauchdiebe,, und Fraͤnkiſche Reuter, 


es beyde Mann und AB: ibesbilde getragen au daffelbe Volk aus Arabien sat noch 
| thut. | 


Delhi in beyden. 0.35 
Ra > RUE Daher heiſſet er Lodm. 
Seyd ibe nun die, fo meinem — b. Edom heißt roͤthlich. 
Freundſchaft und Treue beweiſen wollt, Das 26 Capitel. 


ſo est mirs: — | 
e handelt zuvor mit: ufter und Brur| 
der um die Braut; daraus man fieher,| De hieß er den Srunn Eſeck. 


Denn , Eſeck heiffet Unrecht, wenn man 
* ea — vorwſſei einem Gewalt und Unvecht chut. 


Beyde: Eſeck heißt Hohn, wenn man 

Sehleti — 5. a jemand Gewalt und Unrecht thut. 
v. 21. RE 
8 — — Binder und de r mutter Da gruben ſie einen andern Scans, 
„Köhlide Srüchte aus dem Lande Ca⸗ DET A, auch HDer, DRrUNEDIED 
| Das heift Widerftand, ‚daher der Teils 
"Sehe in: — fel Satan; oder ein Widerwaͤrtiger ge⸗ 
57 nennet wird. 
De fprachen fe: Laſſet uns die Di Beyde: Sitena heißt Widerſtand da⸗ 
ne rufen, und ſehen, was fie dazu ſa her der Teufel Satan heit, ein Wider Ä 


ger. 
Die Braut foll ungezwungen zur Che) waͤrtiger. 


v. 20. 





v. 22. 


gegeben ſeyn, von den Eltern, dazu auch Darum bieß er ihm Reboboth. 


um ihren Pillen efraget werden. 
-. Geblet in Hall get | — — oder Breite, da es 
Das 25 Gapitel, Beyde: Rehoboth heißt Raum oder 
v. 18. Breite, das nor enge iſt. 
Er fiel aber vor allen — Behr) —— — 
dern. Daher heißt die Scadt Berfibe : 
Mancherley Deutung ‚Kann hier feyn. Ein Brunnen des Eides. 
Meine ift dieſe: daß Iſmael ein herlicher| a. Seba heißt ein Eid uder Schwur, 


b Seba 


— 








"b Seba heißt ein &® oder Schww,| h 
| oder die Fülle; Ber aber heißt ein Brunn. G 


Das 27 Sapitel, 
v. 36. 


Da — er: er heißt wohl Yacob, I 


denn er bat art nun zweymal unter: 
Treten. 

Ein uͤntertreter. Ekeb heißt eine Fuß⸗ 
ſohle. Daher kommt Jakob oder Jacob, 
ein Untertreter; oder der mit Fuͤſſen tritt; 


und bedeutet.alte Gläubige, Die Durch. das en 


Evangelium die Welt, das Fleiſch und den 
Teufel mit Sünde und Tod unter ſich tre⸗ 
ten Durch CHriſtum. 

In a fehlen die letzten Worte: Durch 
Cgriſtum. 


Das 28 — 


geſegnet werden. _ 
Hier wird dem dritten Patriarchen Chri⸗ 


| i ſtus verheifien, der Heyland aller Welt, 


und das kuͤnftige Evangelium von CHriſto 


in alle Lande zu predigen, durch Die EM | 


berg der Leiter vorgebildet, | 
Ben ne u 
Wie beilig ift diefe St aͤdte! 


en und ehren ſoll, als der daſelbſt will ger 
- fürchtet und geehretfeyn. Daher: auch der- 
ſelbe Berg Morija, das ift, Gottesfurcht, 
Ehrerbietung und Dienft heißt Cap. 72, 2. 
— Gottesfurcht iſt der hoͤchſte Gottes 
ien⸗ 


ben heiſt ein Schaukind. 
Sollen alle ecechte auf Erden or di 





BT 10 em a ofen m al 


— born | 


w 7 


"So fol der PR 1 Er 
Beyde: Nicht daß er vorhin em 


Gott gewefen ſey, fondern er gelobet einen 


Gottesdienſt aufzurichten, da man predigen 
und beten folte. Da will er den Zehenden 
zu geben den Predigern, wie Abraham dem 
sg den Zehenden gab, 
"Das bi Capitel, 
1 32. ? 
Und Lea — Ka und, ge: 
bahr einen Sohn, den hieß fie Auben. 
Ein Schaufind; oder das Schau 
nes Kindes, Be: 
a. Ruben heißt ein Seheſbhn. Oi £ 





dv. 33. 
11nd hieß ibm em: 48} 
Einen Hoͤrer; oder die — ve 
D Beyde: Simon * ein Hoͤrer. 


Darum hieß fie Re BE. 
Verbunden; oder zugethan. ei 
a .Levi heißt Zuthat. 1 #20 


ff Bb. 2evi heißt — 
Heilig heiſſet hier, da man GOtt fuͤrch⸗ 


Darum bieß FR ihm da 
Bekenner oder Danffager, & und 
Bekaͤntniß. 

Beyde: Juda heißt ein Bekenner oe 
Dankſager 

Das Lapitel. 


Hier iſt nichts anders denn GOrtes u 


Haus. 


Denn wo GOttes Wort if, wie Jacob | 


‚hier höret, da ift GOttes Haus. 


Hie iſt die Pforte des Jimmels, 





Dan hieß * * Dan 
Das ift, ein Richten; oder Sit. 

. 3. Dan heißt ein- Nichter, 
b Dan heißt ER ER 
vn 






—— — a m — * — 
e Bibel Alten und Neuen Teſtaments. 415” 

ARTEN EN et Oder Beywohnung, 

Und — Naphthali. A — — — — 

Das iſt, Umgewandt, umgekehret. Wahr fie eine Tochter, die 

-Zeyde: NMaphthali heiffet veriwechfelt, — fir eine BAHR 

umgewand, umgefehret, wenn man das] Ging ski chteeitt oden Gericht. 
Widerſpiel thut, Pſalm 18. fonft 17. Mit Beydes Dina beit eine Cache oder 





derm Verkehrten verkehreſt du Dich. Gericht. | 
7 > ; u 2, er ; ; v. 24. 

Da fprad) Lea; Buͤſtig, und bieß Und hieß ibm Tofepb. BE, 
ihn Bad, — Das iſt: Zunehmung, oder: er wird 
on i. ruͤſtig, geruͤſtet; oder gluͤcklich zum dazu gegeben. “ 

treit. | 4 a. %t ißt zuthun, oder fort mehr 
Beyde: Gad heißt ruftig zum Streit. 2 Seteph iM er | r er 
nr en b, Joſeph heißt Zunehmung. 

Und bie ibm Affer. | | v. 30. 


Gluͤckſeligkeit; oder Seligkei, 


Beyde: Aſſer heißt ſelig. Und der Err bar dich geſeegnet 


durch meinen Fuß. 


— v. 14. Durch mein Lauffen und Rennen, 
Buben gieng aus zur Zeit der Wei- Dienft und Fleiß. | — 
zenerndte, und fund Dudaim. Iſt in beyden nichts, 


Frage du ſelbſt, was Dudaim find;) v. 3% | 

Es follen Lilien, es ſollen Beere ſeyn, und) Ich will heute durch alle deine Seers 
niemand weiß, was es feyn füllen: Es heiß ge gehen, und ausfonderh alle fleckes 
ſens etliche Juͤdenkirſchen, die in der ge md bunte Schaafe, und alle ſchwar⸗ 


Weijen⸗Erndte veif werden, ze Schaafetunter den Lämmern, und 
a [die bunten und flecketen Siegen 
b. Hat im Tert: Sand Lilien auf den Du wirſt dich hier nicht irren Iaffen, daß 
Selde. | Mofes das Heine Vieh jegt Ziegen, Jett 


Erklaͤrung: Wir haltens, daß Dudaim 5 ſeht Boͤcke heiffer, wie dieſer 
Hebraͤiſch Lilien heiſſen, aus vielen Urfe-l ana, x a b u vielfagen, 
chen , Die wir gefunden haben, nach vielen dab Jacob habe alles weiſſe Dich behalten, 
 fleißigen Forſchen. Alrun iſt nichts denn und Alles bunte und ſchwarze Laban gethan, - 
| Was nun bunt von dem einfarbigen Vieh 
N kaͤme, das folfte fein Lohn ſeyn. Deß wur⸗ 
Und hieß ihm Iſaſchar. de Laban froh, und hatte bie Rene 
Das feift: Lohn. ſich, daß von einfarbigen nicht viel bunte 
Beyde: Iſaſchar heit Lohn, Imatielich Fümen, Aber Jacob half der 
Natur mie Kunſt, daß die einfaͤrbigen viel 
Und hieß ihm Sebulon. [bunte trugen. N — 






Das 31 Capitel. 


— det, ſo viel, als etwas thun hinter eines 










—— ——— — 
——— Zeugen Haufen, und Dede 
nuicht irren daß ꝛc. und in der Mitte, weißitet Die Schrift , da viel Zeugniffe. N. 
 einfärbig- Bieh , ingleichen gegen das En⸗ GoOtt häufig drinnen find. + 
















de: natürlich kommen. — — 
Ingleichen: Durch dieſe Geſchichte | Das 32 Capitel. 
brümuk, da Be —— > a di 
die Seelen von den Gefestreibern und] 1 RE Asrholhime CAefero 
sn a A fie bunt⸗ el d hieß dieſewige Staͤtte HT 
ſprenklichte und fleckete, das ift, mit man⸗Oder: die J a 
DL Gaben des Geiftes gezievet werden, DH pi eerlanen. — 
Nom. a. und Cor. ız. Daß unter dem) . 88 
Geſetz und Werken nur die untuͤchtigen Er ſprach: Du ſolt nicht mehr Tas 
pfeiben. Denn Laban heiffet weiß oder cob heiffen, fondern Jfia. 
dleiſſend, und bedeutet der Gleiſner Haus Iſrael kommt von Sarah, das heißt kaͤm⸗ 
fen in den ſchoͤnen Werken auch goͤttliches pfen; oder uͤberwaͤltigen, daher auch Sar 
Geſebes. — - jein Fuͤrſt oder Herr, Sarah eine Fuͤrſtin, 
oder Frau. heiſſet, und Iſrael ein Fuͤrſt; 
oder Kämpfer GOttes, Das ift, der mit 
GOtt ringet und angewinnet. Welches 
gefchicht Durch den Glauben, der fo veſt an 
Gottes Wort hält, bis er GOttes Zorn 
uͤberwindet, und GOtt zu eigen erlanget 
sum gnadigen Vater. rin e 


aha⸗ 





9 20. Ds 
2.0 ftabl Jacob dem Laban zu Sy- 
ap das. 
Her stehlen ift nach Hebraͤiſcher Re— 
densart ſo viel, als etwas thun hinter eines 
"andern Wiſſe 
Beyde: Herz fehlen iſt Hebraͤiſch gere- 


— 
3A 


na ER Bo Fe 
a. ber die Städte Pniel. 

| 0 | ka der Pnuel, GE efes anf er 

andern Wiſſen; bedeutet aber, daß Dielnper Erfäntnif. u) hund den Olanz 

Gläubigenden rechten Kern GOttes Worts| pen im Streit des CreuzesTernet man GSu 


faſſen, des Die Woathenen nähen getaghr recht‘ erkennen und erfahren, ſo hats denn 


werden 


war, und GOttes Diener. 


keine Noth mehr, fo gehet die Sonne auf. 
Das 33 Capitel. 
ID it der GOtt Iſaacs en 
J———————— Mein Herr ziehe vor ſeinem Knechte 
eſtehin mar, MD. SON. SP Ipin, ich mul möblich nactweiben, 
Beyde: Jacob nennet hier GOtt Ffaacs h ee, ae in Br 
ch am Taßrtenktinehfi t For nder wandeln 
Suscht, ‚azum de STane gOOfUONS Denn hie Gläubigen fahren uber mit 
ee er oa 
Eee BES N ra Le heit ihrer Aberke in 
Daher beißt man ihn Bilesd. > GOttes Sek. eu 0 
— N. R\ H ae} IR. 









und die Suche Haaı 
‚weil Iſaac 


EEE ; 
R 


—— 





par Die Bibel Alten Und Veen Teffomene, a 



















Ä | » 19, Benoni heißt dee Sohn meines Schiner; 
Um hundert Groſchen. hiens. Benjamin heiſt dee Sohn der. rech⸗ 


ten; oder meines liebſten Weibes. 


Fehlen in beyden Die Worte; oder meines: 
fiebften Weibes. 


Das 37 Capitel. 
v. 3 
WMachte ibm einen bunten Roc. 


Beyde: der. bunte Rock Joſephs war 
von mancherlen Farben und (und feblet in 


‚Der Schaafe. 
——— in beyden. 


Das 34 Capitel. 
Sieng heraus die Töchter. des Lan⸗ 
des su feben. | 
Beyde: Was manaufler GOttes Wort 

bey der Vernunft und menſchlichen Weis⸗ 
heit ſucht, das. verderbet gewißlich Den 
Geiſt und Glauben. Darum ſoll kein Zu⸗ 
ſatz menſchlicher Lehre und Werke zu GOt⸗ 
tes Wort gethan werden. 


Das 35- Capitel. 


Da gaben ſie Go alle feembe Goͤt⸗ 
ter, und die unter ihren Haͤnden vos: 
ven, und ihre Ohrenſpangen. 

Dhrenfpangen heißt man göfdene Haar⸗ 
bande; nun ſinds Perlenporten na 

Selle in beyden, 

J "Und ae! dafelbfe: einen. Ar, 
und hieß die Stätte El · Beth zu 

Gott zu Bethel. x 
Fehlet in a. 


cherley Gnade und Gaben des einigen Gei⸗ 
ſtes in CHriſts und feinen Chriſten. 

d. 35, 
Und fein Vater beweinete ibm. 


Großvater, welcher nach dieſer Geſchichte 
noch) 12 Jahr gelebet hat. 
Beyde: das war Iſaac. 


Das 38 Capitel. . 


m 12. 


Zirten Hira von Odollam. 


— — | Ir, nat dan Die —— 
ich ſetzen laſſen. enn Juda hat muͤſſen 
Und goß Trankopfer drauf. Ija Weide. haben, vielleicht auch eines 


mar Bi, 2 ur en Plgenben Freundes nicht eritrathen mögen. Puncte 


| [ : 
 Beyde: Das war Mein, wie das in an A vn wie — 7 
De Buͤchern genugfam sehen), “ je — 
wid. 
| v. 29. 


und man bieß ihm Dexes, | 
Ein Riß oder Zerreiffere — 
Beyde: Perez, ein Zureiſſer. FG 


— 


De 18. - 

Da ihr aber die Seele ausgieng, daß 
fie fterben mufte, bieß fie ibm Benoni, 
‚aber an Vater bieß ihm Benjamin. 

“ Lutheri ——— 2i. Theil 


a) Faden bewebet; und bedeutet die mans _ 


Mag auch heiffen, mit feinem Freunde 2 


nahen” 


Iſaac, Jacobs Vater und Joſephs 


Gieng er hinauf, ſeine Sara; zu 
ifheeren, gen Thimnach, mic feinem 


Bde 


5. Serah beißt Anfang. 










Ei RR v Warn Euer Kondgloffen RR gr - 
— 30 NR. J RR { 9. Pr 2 7 aM 
Wan bieß ihm Serab. LEN 1od nennet ihn den heimlichen Rath N 
a. Serah heißt Aufgang. - 7. [ca un? * ion Saphnaib 5 k 
I a. Zaphnath Parnea if Egyptifch gere⸗ 
Beyde : Hier ift bedeutet, daß die Werk⸗ det, und noch unberouft, was es re 
. heiligen ſich Aufferlich fteiten, als wollten fiel ne das, fo‘ A man ſpuren kan, heißt es, 
herfuͤr und die erften feyn, ‚und werden die wie mananf@ Deutſch mitt; De —* 
jetzten; daruͤber ſich ein groffes Reiſſen er⸗ he naͤchſte Rath 
hebet unter dem Volke GOttes; aber der) eh! 
rothe Faden um die Hand ift, daß fiefleifeh-) en ei a 
liche Heiligkeit wirken , und die A Mind hieß den erſten nf 
Heiligen verfolgen. PD i. ge 2 | 


Das 39 vi ee! Reue h 


| Den andern hieß er ehoraim, 
6, Und hat ß großi in dem — Di gewachſen. — 
fe, das er mir verhohlen hätte ‚ohne s 
dich, indem du fein Weib bift. ac Das 43 Capitel. ee 
- Sonft mufte er auch die Frau verfogen | 9 98 1m 


— eben ſowol als das ganze Haus, ohne dahı ir 
er nicht bey ihr ſchlafen ſolte. rat Ad beinget ame Gent? | 
 Bepler in beyden. © [binab, ein wenig Balſam und Honig, 
- Jund Würze, und Mipriben, und Dat · 
Das 41 Capitel. iteln, und Wlanden. 
2 De u — al — noch Ag 
„os wird do harao utes wei her ungewiß, auch bey.den Juden fel 
— 3 — Beyde: Diefe — der 5 
Bit a Ich bin es nicht, a die find en — a u 
Fraͤume gedeutet hatz oder ünte. » EDtt| Das 45 Ei Me: Rs — 










iſt es, der es durch mich gethan bat, Ean| 





ah auch. ibam — J J — — » + 
hre, und »erbeut fich do Or enigt Tretet doch Ba 2 —— Mi 
hierinnen } u dienen. N 3 m 2 | 

.. Sehle, h beyden. a. Das find die fürfen W vie: des — 





alſo redet Hriſtus mit der Seele 
v. 43. sel m Ölauben, ‚nachdem fie durchs Gefes und.. 
Der iſt bes SLandes Vater. f = Gewinn“ der Suͤnde Food gedemucht iget 
Was im Hebraͤiſchen Abrech heißt, laſ⸗ und geaͤngſtet J — 
ſen wir die Zaͤnker ſuchen bis an jüngften| RD 
Tag, wollens dieweil verſtehen wie es N Bere 
deutſchet ift. “ Und ſthet euren ie — 
Fehlet in Senden, te u euren — *— Ba 








thete, und danfete GOtt. Dierveil thät 





mr °  überdie Bibel Alten —* Fleum Teftaments, gi — 
woas ihr nicht. verkaufen koͤnnet in ſolcher Hebr. imñ meldet, als habe Jacob das a5 Se⸗ 


theuren Zeit, das laſſet hinter euch. 


5 Ipter Joſephs angebetet, % 
et in a. 


b. Fehlen die erſten Worte: Gegen 
feines Scepters Spigen, Sebr. 11, 25. 
Wie auch zu Ende die Morte: und'dans 
kete GOtt. 


Ds: 26. f 
Aber fein Yo dachte gar viel an: 
‚ders. 
















Di, anders tbun, andere werden, Wie 
Rlagl. 2, i8. Cap, 3, 49. — I * | Fe 48 Lapitel. 
a in beyden. Ich h be — v. — 
a ir ein St d ⸗ 
Das 47 Capitel. geben. “= ge 
RR —— — im ya gar Und . 
t ieſelbe Stadt meinet er hier, welche bey 
N} Ss If; do * — Rnech — Austheilung des Landes Cahaan dem Stam⸗ 


me Ephraim gegeben worden. 
Fehlet ina. 


Sub. fehlen die letzten Worte: we 
Iche s. : # gegeben werden. 


Das 49 Capitel,. | # 
v4 


Zur Herberge als Fvemdlinge ſeyn. Non 


sives aut domeſticos Bo mundi, 

Fehlet i in beyden, 

Pr v. 12. 

Und er verſorgete ſeinen Pater und] 
feine Brüder, und das ganze Haus feis | 
‚nes Daters, einen jeglichen, nach dem] ge. fuhr. Teichifertig dabin BEN 
„es Akindet hatte. Waſſer, du folle nicht der Oberſte 

Denn wir Alten effen mit den Kindern, feyn, denn du bift auf deines Vgtere 
nicht fie mit und. Sie find Herrn, wir Bette geftiegen, dafelbft baft du mein 
find nur. ihre Haußhalter. Bette beſudelt mit dem Aufſteigen. 


Fehlet in beyden. Ruben ſolte der Erſtgeburt Wuͤrde has. 

| | v. an. Iben, — das — und Koͤ⸗ 
nigreich un wird aber beydes von ihm 

| Brig no Iſrael zum Zaupten genommen und Levi das Prieſterthum, 


und Juda das ‚Königreich gegeben. Hier⸗ 
durch ift bedeutet die Synagoge, die dag 
Bette Jacob, das ift, die Schrift, beſu⸗ 
delt mit falfcher Lehre, darüber fie Könige 
. Sort den Eyd. 3 reich und Priefterthum verlohren. 


Da kniete Iſrael gegen den Bette - 8. 10; 
zum Zaͤupten Bis daß der Held Eomme, unddems 
= ,. Die * Buͤcher im Griechiſchen und ſelben werden die Völker anhangen. 
—— haben hie alſo: Und er betete an die) Hier faͤhet an der Seegen von CHriſto, 
ms Scepters , wie Die Epiftel der Sy folte geboren werden. Und 


Gegen ſeines Scepters Spitzen, Sebr. 
, Er lag im Bette Frank, richtete 
ſi h doch auf, neigete ſich zum Häupten, be⸗ 


5% | $ Be 


— 





Beiffet Ihm &ito,, Das ift, der — ſon — Sera imn en: 


und friſch durchdringen ſollte/ mit Geiſt gehabt. a 9 — 
und —— ee durch Ar ſau⸗ —* a 11 REN, ; 
er und unfeelig Ding war arum nen aphthal 
nen wir Silo einen Helden, | Das vorige Ra = — ſhneuer Sf, i 


Theil betrift den Koͤnig David, und iſt 
ſonſt in allem Segen nichts mehr von Chris — efület dur Devon 


Ro; fordern alles andere iff von zeitlichen] Yin B. 
Heil, dag denen Kindern Iſrael gegeben ft. — — u anefhet, 8, 
a Behde degen die Mitte: Das vorige * 26. RER 
Theil diefes Segens betrift x. und am HN | 
Ende noch: al dab Sebulon follte am Meer) Und follen Eommen auf! das — 
wohnen/ bis gen Sidon, und Jſaſchar ſeph, und auf die Scheitel des Naſir 
mitten im Sande vom Meer wohnen, und unter feinen Srudern. 
doch zinsbar geivefen ift den.Königen vin vif Der Seegen Joſeph gehet auf Da 
ſyrien. nigreich Iſrael, und iſt ganz vom leiblichem 
— RR Ben gefaget, en ” a (das 
— lift, die Städte im Lande) wohl regieret 
Dan wird Richter, ſeyn in feinem nn zeitlich , und die eg 
Beier wie ein ander. Geſchlecht in fr Jorae Sa zu en Haie, Und wie⸗ 
rae mol ſie oft angefochten worden, gewonnen 
„ae Seegen Dan hat Simſon erfuͤllet ſie doch Und dis Koͤnigreich war im Ge⸗ 
Wud in beyden nad) der Stelle DB. der ſchlechte Ephraim. Alſo bleibet der geiftli 


—F 








Her 12 angefuͤhret. ehe Seegen und Reich auf Juda, — 

— v. 10. a — Reich auf Ephraim. 
Den 5 des viel Propheten. 
Gad — wird das Zeer fuͤh⸗ Ei. Bade: en Die ne 

ten, und vorederum herum fübren. | 82% # 


Welches erfüller, da fie famt den Rube⸗ Singen keiffonder Wolf, — ‘ 
nitern, und dem halben Stamm Manaffe, Wlorgens wird er Baub — | 
in Einnehmung des Sandes Tandan geruͤ⸗ des Abends wird er den Bat 3b au 
15 vor dem andern Iſraeliten hergezogen.· len 
Beyde: Gad hat feinen Seegen ausge⸗ Dis bat, erfüe der König € Sur, — 

vichtet da ſie vor Iſrael herzogen/ Som. die Bürger zul aba. | 
| | = Benjamins. ‚Segen hat &. Pautis 
Bl ; Terfüiter oder der König Saul. und Die 

Don Aſſer Eomme fein fere Bode ‚| Bürger zu aba, Judic. 20. 
und er: wird den Boͤnigen zu sfalen -b. Benjamins Segen — ende 
Be | ie nig — * * 












m a 
S RENT ENTER LEERE 
RE TS N nen WIE — 








| 2 —— * — Treuen Teftamenes. . Bet 


— Das andere Bud) Moſe i 


J Das: 2 Capitel, | Das it: Sie war zornig und ſprach: 
RR dv. 10, Es Foftet Blut, daß du mein Mann bift, 
11° bieß ihm Mlofe. Denn ſie ſprach: |und muß mein Kind befchneiden ,. welches 
ch babe ihn aus dem Waſſer ge fie ungern thät, weil es eine Schande war- 
zogen unter den Heiden. Bedeutet aber des Ge- 
- Mafa heißt ziehen, daher Moſe gezogen, ſetzes Volk, welches gerne wolte GOtt ha⸗ 
nemnich aus dem Waſſer ben; aber es will das Creuz nicht leiden, 
noch den alten Adam bföpneiden laſſen, 











Die gebahr einen Sohn, und hieß a} 
ihm Berfom. Das 5 Capitel. 
Einen Fremdling oder Ausländer. | v. 16. 


(Und fie gebahr noch einen Sohn, 
. den bieß er Kleafar, 
Gott mein Helfer. 
Und — — GOtt meines Va⸗ 
ters iſt mein Helfer, und bat mich von 
. der Hand Pharao errettet). Fehlet in beyden. 
Dieſe in () eingeſchloſſenen Worte fte- Das — — 
hen allhier ne im var Texte, wer 
den aber gefunden Cap. 18, | 
a. Eliefer heißt, GOtt meine Hilfe. „Men Tram Ser iftäibnen nicht 
Die ee Erklaͤrung fehlet in beyden. —*— Die Patriarchen — — 
3 “ itel. | wol erfanntz aber eine folche öffentliche ges 
en p >. [meine Predigt war zu der Zeit von GOtt 
noch nicht aufgegangen, wie durch Moſen 
und CHriſtum gefehehen iſt. 


Und dein Volk muß Suͤnder ſeyn. 
D. i. Deine armen Leute muͤſſen Unrecht 
haben und Suͤnder ſeyn; man ſuchet Schuld 
zu deinem Volk. 


ch werds (rn, * hat — zu euch 
geſandt. 
Der Name GOttes, Schwerdsfeyn,| v. 8. u 
 jeiget an, wie man mit Sauben u GOtt, Und euch bracht indas Land, darüber 
under zu uns kommen muß; denn der ®ausjich babe meine Hand gebaben. | 
be ſagt, was GOtt feyn und thun wird Ber "ah geichtworen, ı EM 22, 16, = 
ung, nemlish Gnade und Hulfe, 
Wenn ibe dahin Eommt, ſo will il" —— in a. 
bey euch ſeyn, und mich ſo erjeigen y daß b. Das iſt geſchworen, ut Er Moſ. 


ihr erkennen ſollt, daß ichs fe Das itel 
Das 4 Capitel, I r 
VE 1 Doß der Som” er 


Bude: ein Dirhuigem. Milus ET EL 
ee. 


die Heuſchrecken. 


or ah — D. Haren o⸗ s Ran sale 
Sol von X roſchen weimmaln; | pa er, ſpricht: — Sf er amt 
Oder Kroͤten. der fuͤr uns geopfert iſt. 
Fehlet ganz in a. und i in bder erſte Te NG ER 
a | Der erfte Tag foll beilig a: | 
do nicht, fiebe, ſo will ich allerley Das iſt: fie ſolten an demſelben T Tar 
Ungesiefer taffen kommen. Fe 1 vedigen, das benedicite und. gratias beten, 
D. i. Alle boͤſe Wuͤrme, fo da Schaden fuͤr das Daffah und Erlöfung aus Egyp 
thun im Felde, Raupen, Fliegen, Zwie⸗ darum brauchet er" das Wort Kara, we Er: | 
falter, Omneilſen, Käfer, Bremer und der⸗ ches heiſſet predigen, leſen, in der sn: 
„gleichen Geſchmeiß, das Baume und — famlung. | 
waͤchſe verderbet. |, Sebler in er a a ne 
























Fehlet in beyden. 
as 10 Ca tel, Dis. iR die wer paſſeb zu Ba 
® — Paſſah heiſſet ein Gang, darum, daß 


N | der HErr durch Egnptenland des Nac 

| Bi Mrac de re — er gieng, und flug alle Crftgebunt todt. Ber 
| i ‚deutet aber Chriſti Sterben, und Auferfter 
a Arbe , find vierfuͤßige fliegende — ee 
Thiere geweſen, und vein zu eſſen, Cwie X Teufel geſchlagen und uns aus dem rech⸗ 


Hagab 3 Mof. ı1, 22.) aber uns unbekant, n 
ne a Te 


Beyde: Die Heuſchrecken heiffen hier su 
$ . Das E Lapitel. ii, 


nicht Hagab, auf Hebraifch, wie an etlir] 
den Diten, fondern Arbe. Es = abel 2 | 
Heute feyd ihr susgegangen: in dem 

mMonath Ab bib. + ; 


N ꝛc. 
| ke api HR en iſt 9 re der unferm Calens 
Br Ider nach, theils in Merz, theils in < 
* mg wa on ſehr groffe] fället. Denn die Hebräer hebe en ie Sabe 
ann in Egyptenlande, vor den, nach der ‚Natur, wenn alle Dinge wie⸗ 
— ine un — — der neu gruͤnen und wachſen. Darum 
| wird darum gefagt, daß es Wun | 
& ift, wie = nn Hi den — a au Be —— ae N 
Esgyptern. Sie haben fich müffen eines| Bender Abib iſt der Mond, den wir 
aͤrgern und 5 Aufruhrs fuͤrchten. a: April, heiſſen. Und- weiter: wage und 
Das — — > süchtiget. We | . Ka 
Bade: Wa⸗ 5 Dkerlarm bedeutet, 1 — folt ð — Tage un unge⸗ 
* genugſam St. Paulus Corinth 5 —9 auert BR eſſen, daß bey 4 R 
' Sauer⸗ 









N ai Über bie Bibel Yen und Neuen — ag 429 


Sauerteig noch gefäuertBrodt geſehen / v. 20, 

| „werde, an allen deinen Orten. Es war aber eine finſtere Wolke, 

So hart wird der Sauerteig verboten, und erleuchtete die lacht. - 

| daß man ja das lautere Evangelium und| D, i, Es war ein Wetterleuchten in der 

GHDttes Gnade, nicht unfer Werk und on. 

er foll predigen nach der Auferftehung| Fehlet ina, 

pi A —* en ek 5, 5 aa ger] 6. Zn der dicBen Wolken. 

get, und ift folch Eſſen nichts anders, denn — 

Das 15 Capitel. 













— an Chriſtum. 
| U Dat fi . % — 
di a kamen ſie gen Mara. 
—— er das Volk um auf die An dem Orte, der hernach —— 


Saal : durch die Wuͤſte am Schilf⸗ 
meer. 

Die Griechen heiſſen es das rothe Meer, 
von dem rothen Sande und Boden. Aber 
die Hebraͤer heiſſen es das Schilfmeer, von 
dem Schilfe. 

.. die Kinder Iſrael sogen gerb- 


nennet worden; Mara aber heiffer Die 
und bedeutet Leiden und Anfechtung, wel⸗ 
che. durch das Creuz EHrifti im Glauben 
auch füffe werden, Matth. * 29. 30. Wein 

Jod iſt ſuͤß. 

— in beyden die Worte: Anden Dr- 
te, der hernach alfo ift genennet worden. 

Das 16 — 

Das if Man. | 

Man heißt auf: Hebraͤiſch eine — 
re Gabe. Bedeutet, daß uns das Evan 
gelium ohne unfer- Berdienft und Gedanz 
fen, aus lauter Gnade vom Himmel gege- 


Gehe oeflinftet, was das ſey, laß 
ſen wir andre ſuchen. Obs fen, daß ſie 
bey fuͤnf Haufen gezogen; oder bey fuͤnfen 
‚neben einander gegangen; nder was ſolch 
fuͤnfe ſey. 

a, Hat bey dem erſten Theil noch wei⸗ 
ter: und bedeutet die Welt mit ihrem 
ie, Dadurch die Deiligen mit vielem 
Leiden gehen muͤſſen. Beym ten Theil iſt 
in beyden nichts. 


Das — Sapit., 


Der — —— zu Mlofe: Was 
J du zu mir, | - 34 

Merke hier, ein treflich Erempel: Mief Wieder sen Moſe aaa har, 
der. Glaube kaͤmpfet zappelt und fehreyet| alfo ließ es Aaron dapibft ı vor dem 
in Noͤthen und Fährlichkeit, und wie er fich Zeugniß zu bebalten. 
an GOttes Wort blos haͤlt und von GOtt/ Das iſt: An dem Orte, wo man opfer- 
Troſt empfaͤhet und Werwindet. Ite und betete und der Iredioiſuhl En 
a. gegen das Ende: Und von — ehe die — en war. 
— — 7 Fehlet ig c.. 


a. Man heiſt auf Hebraͤiſch eine Gabe 
oder Theil ꝛc. 
b. Man heißt auf Hebräifeh eine Gabe x. 

Beyde zu Endes Wie dis Man — 
gegeben ward, 


> 5 — Hat 


* \ 


ben wird, wie das Man hie gegeben ward. ® 





| VB wm nee b i Re . 
b.. Hat zu@nde: Se de Hin gemacht fie an GOttes Statt, nad GOttes GE 
waren: 






kel richten und regieren muͤſten, wie ) 
ſtus jeuget, Joh ıo, 35. 
Iſt in beyden zu Cap. 22,0. 8. geſett. 


Das 17 —— 


a hieß man A Orr sen a. Ge 
De ip m N ‚Das a? Save: age a 
11,0 Meriba. Sa 
Zant. SP a Wenn du ER [eibeft meinem vor, 

91% das arm ift bey dir, folle du ibn — 





Und hieß der re rußi. 
-a. Nißi beißt mein Zeichen, wie ein Pa⸗ | 
nier, Wapen oder Fahnlein im Streit ift. Dringen und Wucher find zenerfep. 
Bedeutet das Evangelium, das aufgewor⸗ Dringen ift: wenn du Deinen ea 
fen wird zum Streitzeichen, wider Sim- zwingeſt iu beyahlen, mit Deinem Bortheil, 
de, Steifch, Tod und Teufel, und feinem Nachtheil. : ER 


cher auf ibn treiben. 


8 ig. man wohl, was es ſey. 
8 Dr, ® heißt mein S Fehlet i in ar 
Das 18 — | — 
ED Deine Fuͤlle. 


3. Natürliche Zernunf ift in toeislähen Oder die Erſtlinge deiner ala und 

- Sachen zu handeln Flüger, denn die heili⸗ vollzeitigen Früchte, als da find, Aa, 
gen Reute, wie Ehriftus auch fagt, Luc. 6. Gerſten, Aepfel, Bine, 
daß die Kinder diefer Welt Flüger find,| Und Thränen. a 





je& und Wort, nicht nach eigenem, a a 


zu Schaden dringen, und keinen Wu. 


E 


denn die Kinder des Lichte. Darum was) Die Exfilinge deines Safts von 2 Sau r 


2 Vernunft meiftern Fan, da giebt GOtt ben und Dliven ıc. 


- Fein Gefeß, fondern laͤſt die Vernunft, als| Deine Sülle und Tränen folte du 
feine Creatur, dazu eig ı MIof. 1.nicht verzieben. 


; ä — nn: u Kir hal ae ge See 
: te, ale da find Korn, Gerſte, Aepfel Bir: 

Das 20 Capitel. mnen, da man Speiſe davon machet. Thraͤ⸗ 
9.98% nen heiffen alle weiche Früchte, da man 


Sech Tage ſollt du arbeiten, und Saft und Trank von macht, als da ſind, 
alle deine Werke thun. Weintrauben, Del. ne 
"b "Das it, was du zu thun haſt. & a. Do noch Kr Be: Bedeutet aber dag 
Das hi N Epirel, ei a. ee 


— Das 2 tel, 
So beinge ihn fein Herr vor die Goͤt⸗ — 


I; Und anderer —— a 
Sie heifen die Richter, darum, daß ihr wicht gedenfen. Er men Pier 





—— EIER a 
a nn 8 Sk. 


* £: * 
— 
ENT 





# he follt von feinen Heiligen predigen 
als von Göttern, die cuch helfen, nod) da⸗ 


gedenken heißt hie fo viel, als predigen,| 
ruͤhmen, danken, Gottesdienſt pflegen. 


| Dreymal ſollt ihr mir Seft halten im 
: Das Dfterfeft im April, Pfingſten im 


° im Weinmonat, Davon 3 Moſ. 23. 
5 Moſ. 16. 


mit Feucht wachſen und ſammlen. 


den Weinmonath, daß alsdenn aus iſt eꝛc. 


Du fölt das Blut meines Opfers 
nicht neben dem Sauerteige opfern. 


x 


a hat überdem noch: bedeutet, daß Chriſti 


utheri Schriften au Theil, 


für den Sauerteig der Pharifaer. 





über die Bibel Alten und Neuen Teftaments. BR, 
Das 24 Eapitel, 

! v. 3. Ba } 
Da antwortete alles Volk mit einer 
Summe. 

Beyde: Das Geſetz zwinget wol Auffer- 
lich einerley zu fagen oder geloben; aber das 
Herz iſt nicht da: drum ift hie des Volks 
wol eine Stimme, aber Fein Herz. : 

v. II. 
— Ne Und er ließ feine Hand nicht Über 

Brachmonat, und Das Lauberhttenfeit diefelben Oberſten in Iſrael. u 

Und erfchreckte fe nicht mit Donner und 
Blitz, wie zuvor das Volk erſchrecket war, 


Het 
















fuͤr danken ſondern GOtt allein. Denn, 


Fehlet in beyden. 
a 


Jahre. 


— v. 16. Cap. 20, 18. 
Und das Feſt der Einſamlung im| Fehlet in a. 
Ausgange des Jahrs. ee 
Di im Weinmonat, da e8 aus ift, Das 25 Gapitel, 


v. 9. 
Wie ich div ein Vorbild der Woh⸗ 
nung, und alle feines Gerächs zeigen 
werde, fo ſollt ihrs machen. 
— a j der a ei darinz 
| n Mofe zeuget, daß fein Regim | 
Di Du follt das. Ofterlamm nicht] aufhören, und nicht das ne 
chlachten ; noch) opfern, ehe denn alles ger) Weſen; ſondern ein Vorbild und Bors 
ſauerte Brodt aus deinem Haufe hinweg fpiel ſeyn des Reichs Chrilti. Und ohne 
sefthaffer it. - x — allen Zweifel hat hievon Chriſtus mit den 
Beyde: zz z aus deinem Haufe omme|o Jungern zu Emaus geredet, Luc, 24,27. 
Fehlet in beyden. ee 


Beyde: Des Zahıs Ausgang heißt er 


v. 18 BEN ER, 


Blut nicht neben fich leidet einige Menfchen-] 


fehre und. Werk, Matth. 16. Hüter euch v. 22. 62 


Don dem Orte will ich di 101 
| und mit dir reden. “ bir zeugen, 
—— 
Und folt das Boclein nicht kochen en Pen und Zeugnißwill ich Dich wiß⸗ 
| — 2 an feiner ee iſt een — ich da gegenwärtig bin, daß 
2, Das ift: Die Schwachglaͤubigen und Dr .n . . = Br a 

jungen Ehriften folt du nicht aͤrgern noch St ciffum nd An N — Bedeutet aber | 
mit ſtarker Lehre und Werken beladen. | hriſtum in der Menſchheit, Röm.z. 
nn a, 


— 






..30 St; SS Stätte, wie eine — “ 

‚Aus einem — feines Goldes oder ‚St, dahin das Volk Iſtael Fom-, 

follt du das machen. |men, und GHttes Wort hören folte, da⸗ 

Dreyßig Pfund.. wmuit fie ‚nicht. ihrer eigenen Andacht nad, . 
"Salt na RS UND wieder liefen, auf “Bergen, in 
len -Orimden 190 an andern Oertern/ SH 


Und ſiehe zu, daß du es , mecheft “ Br Ina 


nach ihrem Bilde, das du auf dem 
Berge geſehen haſt. Das 28 Cepuen 
an ee 3 


Er wiederhotets hier zum andernmal, 
was er. droben v. 9.fagt. Es foll.alles eitel | 
WVorbild und Figur feyn mit Mofe, auf|_% Hat im Tert; Den Brufllag — ; 
‚daß eg zweymal gefager, ja gewiß geglau⸗ Rechts ſollt du machen nach der KRunſ 
bet werde. Ä Erkl. Mie dem Wort zeigt er an, was 
Fehlet in beyben, der Bruftlag bedeute, nemlich, daß im 
Ehrifto dem Hohenpriefter die. Macht fe ö 
— Das © Capitel het, das Geſetz auszulegen, und zu lenken 
nach Öelegenheit der Sachen und en A 
Die Wohnung! folle du machen s = » Durft der Gewiſſen, wie Ehriftus — 
von geler Seiden. 2 mit dem Sabbath thut. 2 
: a. N. ob — Mat are 
e, oder. Himmelfarbe, fo doch beydes die| - es 
griechifche und Iateinifche Bibel Hyaeinten-| Und. Ei in das Amt. Schaden 
farbe fast. Nun iſt ihr Hyacinth beydes thun Licht und Behr, | 
die Blume und der Stein gelb oder Gold⸗ Was das gervefen fey,. weiß man jest 
al ‚Ch iu beforgen, daß bier aber- — Hebraͤiſch heißt es Vrim und 
mals die Sprache ver allen und ungewiß/ ER 
fen. 5 Rn 2 5 a. Hebraͤiſch heiſſen diefe orte rim 
| und Thummim⸗ Urim heißt Lichter oder 
Glaͤnze, Thummim heißt völlige und ohne 
Wandel. Las folches ſey geweſen Tee he 
Zoͤrner. lich, weiß man jetzt nicht mehr; bedeutet 
D. i. aufgerichtete kleine Säulen oben aber ohne Zweifel daß Ehriftusfehre je ift- 
mit Knaͤufen oder Blumen. und wird behalten lauter und ohne Wandel i 
Fehlet in a. in der. Prediger Herzen, wie Paulus Tito 
gebeut, daß er das Wort heilſam redlich 
und unfträflich führen fol, und Timotheg 
befichlet, eine gute Beylage zu — 
Das: heißt auch bie, das Recht der Kinder Er 
Iſrael auf — Herzen tragen. | } 


— 
— su ie “ 
Ü 


— — 



















Das 27 Capitel 


v. 2. 


dv 21. 
In der Huͤtte des Stifte, 
Das Hebräifche Wort Moed haben wir 
nicht anders wiſſen, noch tollen deutfchen. 
Es foll aber fo viel U eife, als. ein ‚seroifer 





—8 


436* uͤber die Bibel Alten und Neuen Teflaments. Ä a; 97 - 
EEE ENTSTEHEN TREE EEE — 














FINE DEAN I Beyde: alpergas ine. yfopo, dag 
Unnnd ſollt fie falben, und ihre Haͤnde ft, entjundige mich mit Iſopen. ; 


üllen. | / 
Diefes Füllen ift eine Hebräifche Re⸗ Das e Capitel. 


densart, der man muß gewohnen. Und .T 4.2 
war das wie im folgenden Capitel ſtehet, Du ſollt auch einen Rauchaltar ma 
dahin der Weyhe denen Prieftern Opfer | ber zu rAuchern. | 
in ihre Hände gegeben wurde, welches fie Diefer Altar ift hauffen vor dem Vor⸗ 
dem HEren gebracht. hange im Deiligen, und nicht hinter dem 
OO Beyde: Die Fllen iſt eine Hebraͤiſche Vorhange im Allerheiligſten geftanden. 
Sprache, der — muß — Fehlet in a. Ä 
war das, tie im folgenden Capitel ftehet, ; 
Bi er ie Den ie Die Bir u an 
mit Opfer gefullet youzden vor dem Herrn.) Rn SL | 
Ya. Sa weiter: Bedeutet, daß die Pre) Da aber das Volk fahe, daß Moſes 
diger follen voll guter Werke feyn, vor al⸗ verzog von dem Serge zu Eommen. 
Ten, wie Chriftus YIactb. 6 Iehret: Kaffee] Und es Das Anſehen hatte, als habe er 
ee gute Werke vor den Menfchen leuch- das Volk verlaffen mit Schanden, und fey 
ten. 2 0 joor ihnen geflohen, daß fie nicht willen, 


| was fie nun thun follen. 
Das 29 Capitel. Sehlet in beyden. 
v. 18. 


— | dv. 4 | & 
Denn es ift dem SEren ein Brand⸗Und er nahm fie von ibren Händen, 
opfer, ein füffer Geruch, ein Seuer|und entwarfs mit einem Griffel. 
des Errn. —— D.i. er machte es ihnen vor, was für 

Dieſe Worte, Cein Seuer des ZErın)lein Bild fie haben wolten. ae 

brauchet Mofes fehr viel, und wir ſollens Beyde: Das ift, er mahlete es ihnen 
gervohnen, Daß «8 fo viel heiſſe, als ein vor, was fie für ein Bild machen ſolten. 
 Dpfer des HErrn. Als wenn du von fer⸗ Das bedeutet, daß Menfchenlehre dem 
ne ein Feuer fücheft und fragteft: Was iſt Volk vorbilden, was fie für Werke thun 
das? ſo ſpraͤche man: Es iſt GOttes Feuer. |follen, damit fie GOtt dienen. Denn hie 
Das iſt: Man opfert daſelbſt GOtt. ſieheſt du, daß ſie in dieſem Kalbe vermei⸗ 
Fehlet in beyden. a net haben, dem rechten GOtt zu dienen, 
an 936. weil Aaron rufen laßt: es fen des Hern 

Und follt den Altar entfündigen. |8 und bauete ihm einen Altar. — = 
Das ift,, abjoloiven und loßſprechen, 2, 2% Be 
nie in Pfalm sı,v. 9. fiehet: Entſuͤndi⸗ De nun Moſes ſahe, daß das Volk 
2 BEMEDIG | ER loß worden war. — 

a. Hat durch ein Verſehen mo. Das Wort Phrea lautet und heilt 

b. Pſalm so nach. der Vulgata. fehier Dem Deutfchen gleich, frey. re 

ar Sl (te) 2 3 . Denn 


— 


— wenn das Haupt ohne Decke und Schmuck Angeſicht heiſſet hier die Wolken "2 
iſt und iſt die Meinung, daß Aaron haͤt⸗ feurige Seulen, darinnen SDR gegenwaͤr⸗ 
ste das BolE Golt entjogen, daß er nicht tig war. | | ENT 


frey war (denn Aaron hatte fie frey 3 


entbloͤſſet ꝛtc. 


Geſchichte iſt ein Exempel aller, die ohne! And — weiter: Mein Ungefihe 







KRxVI. D Martin Zurbers Randgloffen. ——— 





— 











Denn Aaron hatte fie loß gemacht Niemand ſo I der Stofe M iner & nd 
Eh ein Beichwät ; damit ev fie fein entgehen. — 
wollte a | hi 5 D Fehlet in bepben. a ' 

D. i. Aaron hatte fie loß und frey ge / ar 
macht, von GOttes Wort und Gehorfam. | Das 33 Capitel 
Wie die Weuſchenlehte thus, und macht 


das Polk wilde, Ioß, frey und bereit zu al- And wenn Moſe ausgieng zur — 
fer Abgoͤtterey, und thuts wol der Meiste, ſo ſtund alles Volk auf, und irat 
nung, als wolte fie den Leuten aufbelfen, |ein jeglicher in feiner HSuͤtten Chuͤre, und 
und alles beſſer machen. Das iſt doch ſahen ihm nach | 
Schemez, ein Geſchwaͤtz, da hine| Den Rücken Moſe ſehen alle Werkhei⸗ 
ter iſt. ligen „die das Sefeg nicht serftehen, nad) | 
a. Da nun moſe ſahe daß das Volk demſelben unter Augen kommen. j 
entbiöffer, war, denn Aaron hatte ſie | re J 


Ecle Dis Bloͤſen if des Hauptes, Er forach: Mein Angeſicht. 


En Be 


— 
IE DEE 


mehr über fie regierte, fonderngiengen Baaız Fehlet ina, 
haupt in eigenen Werken. Denn diefe 920, 


Glauben in eigenen Werken wandeln, wel⸗ Eanft du nicht feben. 


de Schande zurichten Die Priefter mit| hier. heiffet Angeficht nicht die Wote 
Menſchenlehre, und meinen doch die Au - I sefi ih 
- Damit aufzurichten, und wohl zu helfen. 


noch die Seule; fondern der HErr felbft, 
wie er fpricht: Der Menſch wird nicht — 
bDs nun Wofefabe, daß das Volt ben, der mich fiehet. Aber es ift alles von 
Ehriſto geſaget welcher follte erfcheinen in 
mas). der Dienfchheit-dernach, wenn Mofis Reich 
—— Affe chum Menſchenlehre wol⸗ ein Ende hätte, Inbeß ſoll Moſe im Fels 







lens beſſer machen denn GOttes ort, ftehen, v. 22, und den verheiffenen CHri⸗ 


. den Seelen helfen, und groffe MWunderfür ſtum ſehen und. predigen ‚bis er Fomme, 
Gott anrichten, und machen doch eitel daß alſo Iſrael Gottes Wort immer habe, | 


Schande und Fammer. Merke hier, wie bis auf EHriftum. — 
Naron fehlet,, der hoͤchſte Prieſter und da8| a, das ift alles von CHrifte, wie der. 


Haupt im Volt GHOftes, daß wir auch fote teben, predigen, fterben und auferfter 


| fucen. 


unfers Standes nicht zu ie ſeyn ben unter dem Volke Moſe, und fie fein - 
erheben, ä Angeficht nicht fehen, fondern ihm Ba : 
nach ſehen wuͤrden, das iſt fie follten Chri· es 

Ich — bes Sünde wo heim⸗ ſtum im Glauben feiner Menfchheit, und 
> | noch nicht in der Gottheit ſehen. Und J— 








em 


es ſoll Gnade feyn und Fein anders, 2c. wie 





er a. über die Bibel An und YTeuen Teftamens. { 4 441° 


ift der Kan umd der Fels, darauf alle eispfer, daß man es dem HErrn ſtracks em? 
Gläubigen ftehen in diefem Leben. Aber por huͤbe; Webe aber heiſſet, daß man es 
das iſt alles GOttes Gabe, ohne unſer hin und her zog in vier Oerter, gegen Mor⸗ 
Verdienſt; darum ſpricht er: Wem ich gen, Abend, Mittag und Mitternacht, 


gnaͤdig bin, dem bin ich gnaͤdig eꝛc. a hat noch weiter : Bedeutet alles das 
evangelische Weſen, das fich zuerft gegen 

D as 34 Capitel. GOtt hebt mit vechtem Glauben, und darz 

vV. 5. nach fich ausbreitet in alle Reit , durch 


Da kam der HErr bernieder in einer 
Wolke, und trar daſelbſt bey ihm, und, 
predigte von des HErrn Namen. 

Mofe befchreibt bie das Geheimniß, daß 
- EHriftus der HErr fen, der vor ihm ‚Das 
ift, vor dem Volk des Gefekes) werde uͤber⸗ 
gehen und predigen, daß alle Welt fündig, Das ift, dieſe Köpfe oder Becher war 
allein aus Gnaden felig werden muͤſte, wielren ausivendig umher bucklicht oder knor⸗ 
er droben Cap 33, 19 ſaget: em ich|richt, als wären guͤldene Nußſchalen um⸗ 
gnaͤdig bin, dem bin ich gnaͤdig; das iſt, her drein geſetzt. 
es ſoll mirs Feiner mit Werken abverdienen, D as 380 apit el. 


Und machte das andfaß v von. Erz, 
und feinen Fuß such von Erz gegen den 
Weibern. 

Diefe Weiber waren die andächtigen 
Mittwen und Weiber, die mit Faften und 


Predigen und Bekentniß des Glaubens, zu 
lehren auch den Naͤchſten. 


Das 37 —— 










denn des Evangelii Predigt gleich alfo 
lehret. | 
Fehlet in beyben, 


Das nn an 


De ifts, das ve BERR geboten Beten vor der Hütte GHrES Dieneten, 
| wie ıSam. 2, 22 zeuget, und Paulus. 


hat. 

Bas GHDtt droben vom 2x Capitel an|ı Timorb. 5, s befchreibet. Wie auch) 
bis auf das 32 Cap. Mofi befohlen hat Lucas Die Prophetin Hanna ruͤhmet 
‚von der Wohnung und alle ihrem Geraͤthe CLuc.2, 37. 
zu machen, das haͤlt Moſes in dieſem Capi⸗ Beide, gegen die Mitte: + + für Der 
tel dem DolE vor. Hütten GOtt ritterlich. 


Fehlet in beyven, ahat noch: Es veden aber bie die Juden 
m 22 ‚von Frauenfpiegeln, die da follten am Hands 
Dazu brachte jederman Bold zur faß geweſen ſeyn; Die Taffen wir ihres Sin⸗ 
ng dem hren- Ines) walten. Es bedeutet aber geiſtlich die 


Dieſe zwey Worte, heben und weben, Hiſtorie des Alten Teſtaments, die man 
muͤſſen wir lernen brauchen und verftehen; predigt Durchs Evangelium, welche gar ritz I 


denn,. ein Opfer, nder Gabe zum Gottes: |rerlich ftreiten den Glauben zu beweifen in 
dienſt heiſſet darum eine Hebe, oder Heb⸗ Chriſto, wider die Werkheiligen ic. 


2 Drey Köpfe, er WMandelnüffe. 


— 


Ee 3 Das 






ar XKRVI D. Wartin Bucher Randgi 





— 7 


Das dritte Buch Nofe, 


lige bringet zu verfühnen, ſolches mogten fie 
— | Ä N 7— — da ln Blutin 
a. SYft aber fein Opfer ein Toͤdtopfer. das Heilige bringet zu verjohnen, folches 
23 — KT hie nicht ein E en. (man nicht eilen; fünbern aufer Damm 
opfer heilen, Das nicht Tebe, fonbern das da ynfon as verbrennen, davon Hebt. zu. 
toͤdtet und wuͤrget und des Dinges ein — Ken = re 4 
b hats verändert: = » Ziveyerley Sinde 
opfer oder zweyerley Brauch des Suͤnd ⸗ 
opfers ſetzt. Und am Ende noch: Quorum 
animalium fanguis &, ET, 
Das 7Capitel. 
— 
Wollen fie ein Lobopfer thunn. 
Lobopfer und Dankopfer dieſe zwey 











Das 3 Capitel. 


v. J1. * 


Ende macht, und vollends ausrichtet. 
Denn es bedeutet das Opfer, davon St. 
Paulus Roͤm. 12, und Petrus Petr2 
von lehren, daß wir nach dem Glauben 
ſollen unfern Leib und feine Lüfte vollends 
-....güdten und aufarbeiten, daß Friede werde 
- woifchen Geift und Fleifch, und ware, wie] 

die andern, Dis Leben lang: oe 


Ser, WEL M 
- Zur Speife des Seuers dem HErrn. 


Feu | Opfer find ein Opfer gerechnet, Dank 

Daß es vom Feuer aufgefreffen werde, opfer heiffer, wenn fie Schafe, Schfen ae 

Sehlet in a. - geſchlachtet haben. Kobopfer, wenn fie 

b. Das.vom Feuer aufgefreffen wird, Fladen und Kuchen, (tie ein Speisopfer) 

| ® 3 4 Cayitel darzu gethan haben.» Und nennet alfo eins. 

S | ons 4 Capitel. das andere, daß es heiſſet Fleiſch des lob⸗ 
MM 5 gopfers, das iſt neben dem Lobopfer. tem, 

Naeaemlich, fo ein Priefter, der gefat.| Sobopfer des Dankopfes. 

ber ift, fündigen würde, daß er das] Fehlet in cäc. | 


Volfärgere. ; ee — wen 
= iſt, mit Sn ab eben ohngefahr /Das — 
ur Suͤnde und Schuld Urſach gaͤbe. ee 
Fehlet in a. a > u Siehe, fein Blue ift nicht kommen 
aeg in das Heilige hinein, ihr follts im Her 
Das 6 Capitel. jligen gegefjen haben, wie mir. geb 


— 


a x v. 30. = ten iſt en IL Sr 
Aber alle das Sündopfer, des Blur) Weil fein Blut nicht ing Heilige braht 
in die Huͤtte des Stifts bracht wird, zu iſt, follte es nicht verbrannt, fonderngeger 
verſoͤhnen im Heiligen, foll man nicht fen worden feyn. Welches Blut aber bins 
eſſen, fondern mit Seuer verbrennen. ein bracht ward, mufte man nicht eflen, 

„pier fiehft Du, daB Moſes klaͤrlich ſondern alles verbrennen, Oben Lapıa,s 

wweyerley Brauch des Suͤndopfers ſetzet c. 6,30. m 16,060. 0.0.0000 
Eines, da man das Blut nicht in das De Fehlet in a. 0 


RE 2 \. 





— 


— über die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. — 
N DaB 11 Capite, > Das 14 Gapie 





— 


v. 10, 


AR d, 22, - | 5 Er 
Don demfelben möget ihr effen, als| Und ein Log ©els. 


da iſt: Arbe mit feiner Arc, und Ser) Log ift ein klein Mäßlein, auf Hebraͤiſch 


laam mit feiner Arc, und Hargol mit| fo genannt, aber noch ungewiß, wie groß 


ſeiner Art, und Hagab mit ihrer Art. es ſey. 


\ 


und gruͤnet vor den Leuten, und frift um 


Diefe vier Thiere find in unferm Lande sum v. 1:32. 


nicht wiewohl gemeiniglich Arbe und Ha-| 2, Gleichwie der Auffas bedeutet falfche 


gab für Heuſchrecken gehalten werden, die gehre falfehen Glauben und falfeh heiliges 

auch vierfuͤßige Bogel find. Aber es iſt ge⸗ Sehen, — das auf — — und © 
wiſſer, dieſe Hebraͤiſche Namen zu brau⸗ nicht auf lauter GHOttes Gnade: Alfo be 
chen, wie wir mit Hallelujah und Anden] dentet dis Reinigen, wie man Ketzerey und 


fremder Sprache Namen thun, 2 Pfolche falfche Lehre vertreiben ſoll; nemlich, 


Ä daß die Prediger follen das Del in der Hand 

Das 3 Capitel. on an mit dem Finger handeln, das. - 
are iſt, fie follen das GOttes Wort von der 

Bender: Hie ift offenbar, daß Mofes| Gnade im Leben beweifen, und in Seiftes 
Auffag heiffet allerley Grind und Blattern | Kraft predigen, Damit die Leute gehorchen, 
oder Manl, da Auffak aus werden Fan, [und mit der Hand faffen und folgen; daß 


oder. dem Auffag gleih. dis Sprengen vor dem HErrn und Salbe 


a, Hat uͤberdem noch: Auſſatz aber he, [der Leute nichts anders iſt, denn das Evan: 


ee [ ur 
deutet eigentlih Menfchenlehre auffer der gelium vor GOtt predigen, und Die Leute 
Lehre goͤttliches Worts. Dieſelbe bluͤhet alſo vom Irthum fuͤhren. Denn Feuer — 

vertilget keine Ketzerey ſondern allein GOt⸗ 


ſich; darum den Prieſtern hier mit Fleiß tes Wort im Geiſt gefuͤhret. 
een. ———— 
13. 
a = 16 s 
—— Denn ſie ſind unrein, die umher lie⸗ 


und findet, daß der Auſſatz das ganze Ben. , 
Sleifch bedecht har, foll er denfelben Das ift: Ganz Iſrael ift unrein und in 


- rein urtheilen. | ‚| Stnden, und GOtt wohnet. doch mieten 


Fehlet ina, ® —— . Ain feinem Volk ꝛtc. 


Dieſer Auſſatz heiſſet rein, denn es iſt un — — 
‚ein gefunder Leib, der fich alfo felbft reini,] Ute? eitel Sundern, und. heiliget fie. Das | 
get, als mit Pocken, Maffern und Kräße iſt; Seiner Heiligkeit ‚genieffen fie, um 
gefchiehet, da durch den ganzen Leib das beiſſen heilig um feinet willen, fonft ift alles 
Boͤſe heraus fehlägt , wie wir Deutſche ee mit ihnen- 


gen, es ſey gefund ıc. BON 
ſon EST 98 | b. Hat zulege noch; Dos ift CHriſtus 


| 


das 


‘- boren, denm mein Dater meine Stief⸗ 


> nen Gtiefvater: nimmt Das ft, Dieloppeife 


Waters vechte he aber wicht meiner 





ro | Bi 
a8 I & ft. | eigene Kinder sine Diem verbranfen,; wie br 
® — — — der Koͤnig Juda; = 
l l auslerot⸗ neten tt damit zu dienen, wie Abra⸗ “ 
„Uno ice een, fo en ham, da er Iſaac feinen Sohn opferte. 
Da fieheft du, daß GDtt nicht will ei⸗ Aber weil ihnen das GOtt nicht befohlen 
gen und felbft: erroählten Gottesdienft — wie a war es Unrecht. 
ben, auffer feinem geordneten Gottesdienſte. Fe — Dtt, 2 daß ſein Name hier 
Darum nennet ev einen folchen Opferer ei⸗ eh enthei ER wer S Denn n ger | 
nen Morder , wie er Je 66, 3: auch thut unter amen „m war, 
Fehlet ina | "doch teuflifch, Wie auch jest Die Kine 
. | ftergelübde, und andere Menfchenauffäse | 


viel Leute verderben unter goͤttlichem Na⸗ 
Und allbaibr Dinkopf dem saßen men, ala jenes GOttes Dienf, . 


opfern. 


Ficht fie Sue aus eigenen Wahl und / Das 19 Capitel. 
Andag je v2 5 
a na ; 


Und wenn ihr dem Errn — * 
Dantopfer thun, ſo ſollt ihr opfern, | 
v. 0: das ihm un: könnte, 

Das ift: Machet es, nie er es gebeut 
— deines Vaters oder mutter Tod) nicht ne e aünte, oder gefället nach 
eigener Andacht enn er will fchleches 
| 5 Diefe ne felbft erwählte und eigene erdachte - 
‚oder meiner Mutter Sti » 9E 9, fBeife haben. Darum fehet zu, daß ihre 
i alſo opfert, daß es u gefalle, und ernicht 
durch eure gigen 





Das 18 Gap. 








mutter, oder ehe meine Mutter | 





gar Stiefiehtvefter, bender Eltern halben, | | 

amd nicht Die halbe: ee vom Baker Seht Mn — ia 

a oder Mutter. | RM . aa i 
gm Die eine Teibeigene Magd, und; von 


e 

Die deinem Vater geboren iſt. — Be: eh 2 RK ‚ — 

5. Das iſt die halbe Schweſter, meines 2. Dis Geſet — ef ER 

Mutter. Weibe, das zuvor von jemand befehlafen, 

| ih } | und doch nicht sur Che genommen ift, wie 
"826 ſeyn follte nach dem Gefek, aMTof. or. 

Du follt auch deines Saamens nicht, Vielleicht, Daß fie ihr Herr dem nicht bat, 

geben, daß es dem Molech verbrant tollen geben, und fie alfo nun gleich einer. 
werde, Wittwẽe ift, und zum andernmal — 
Molech war ein Abgott, a fi e —— wird; a denn weder Sn 


‘ 7 — — 





no 


= 





über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, 449* 


aus Neid und Bosheit ihn nicht Nazi. 
ſondern Notzri, das ift, den ee 
a 22 / oder Verſtoͤreten, wie einen Schaͤcher 
Solt ihr derfelben Vorhaut befchnei- — ſo ſie doch ſelbſt die rechten Notz⸗ 
Er rim find, in aller Welt zerftreuer , * 
Worhaut beſchneiden, iſt hier fo viel, | — Oman 


ſtoͤret. Und mich duͤnkt :c, 
als drey Jahre harren, wie er ſelbſt deutet v. 18. 
und Ba » Dep Sabre [IE Ihe fie achten men Beiner, an dem ein Hehl iſt 
fuͤr unbeſchnitten. | ſoll hinzu treten, er fey blind, lahm, 
Das 20 Capitel, [mit einer ſeltſamen Naſe, mit unge: 
ea 0 Pa Gliede. | 
Be RN N der allerley Ungeffalt, als fo. die Na⸗ 
| —* — jemand bey feiner Mume q zu groß, zu Fein, Erumm, breit, A 
nut des Bates oder Mutter Schreien yor andern befehl. 7 27006 
fter ; und das vorige Gebot will, daß man Seblet ina ; 
fie nicht mag ehelich haben, dis aber will,| 9°° ; 
daß man firafe, wer ſonſt ohne Ehe bey ihr Das 22 Capitel. 
E — vV. 2. 


liegt. 
Sage Aaron und feinen Söhnen, daß. 
v. 12. ſie ſich enthalten. er er 
‚Denn die heilige Rrone. |, Das ift: Wie die Najaraͤi fich heiliglich 
Krone, ‚auf Hebraͤiſch Meer, hiervon abhalten und meiden, nemlich , daß fie 
die Nazarät heiffen, daß, fie fich enthielten nicht effen füllen vom Opfer, fie ſeyn denn 
und ſonderten von etlicher Speife, 4 WIof. ganz rein. und heilig. Se 
6,3. Und Simfon von Mutterleibe ein) Fehlet in a. | 
BER befiet, a ur 5. 2% an 
Herr viflus auch Daher der rechte Tras| - RS RE N 
zaraus heiffet, von Nazareth, Wlatth 2, u wird für euch nicht — 
er: nn ale — Een Und herr Ueber dis Stuck Elaget MTal. ı. 8. ſohr 
fig, Fein unbeiliges, noch ungeweyhtes an ga Denn wag nicht t nichtan 
in At. Um — dünkt, daß Dautıs hart. Denn was nicht taugt und nicht gut 
Kom. 11. fi einen Nazaraum nennet, nem, und wills alda .erfargen. Daer 
da er ſich einen ausgefonderten ruͤhmet zum doch folches hier als unangenehm verdams 





ER 
noch. Hurerey ift, und doch Sünde, die, 
ſtraͤflich iſt. 










Das 21 Capitel. ; : 


Evangelio vom Gefesm. met. Denn er hat lieb einen fröfichen Ges 
ee: Dan... een | ee 
Shen: Fehlet in a, 


S. Hat nach) den Morten: ungeweybe- Go 
tes an ihm iſt noh: Wiewol die. Zuden! u ‚oder Schaaf, das 


urtheri Schriften au, Theil, 


ift, das giebt man GOtt und feinen Diee » 


unge 


— 


I 


bate Glieder bat. 


. Hausgefehäfte und Gottesdienſt iſt nicht | 3 
verboten, ale; Buyer, N un Dein da — * Sid — 





read 


‚Unketsöhniifeße: Side, ober Wandel Kuchen Helfen, Tr dah F geh | 
ren wie Kuchen, Und ſind Denkbrodte, 
Als das nur ein Ohr; oder Feines me darum, daß fie Damit Gottes gedenken, 


ein Auge; oder Feines, das eine; oder |und von ihm predigen ſollen. Gleichwie 


P. # 


es anftehen. | EN 
‚Sehler I er J Fehlet i in a. 


Das 23 Cann N Ds 25: Capit. 
Ds: Ti ER D u} 7 = 
Da fette ihr Keine Dienftbarkeit chat. | Alle Fruͤchte ſollen Speife fepn. ° 
Das find die Werke, fo man an dem] Das it, gemein feyn, daß man fi e 
Werktage thut, Nahrung su ſuchen dal nicht einfamle, Re — ——— 
man Gefinde und Vieh zu brauchet. Aber Si na — 


* ' \ i — 


Fehlet in a. auf Wucher thun; noch deine Speife 
auf Ueberſatz austhun, 


mehr. Füffe mangelt; oder ſonſt unge⸗ Chriſtus ung. befiehlet daß wir ſeiy ge⸗ 
ſtalt und ungeſchaffen iſt. Es heiſſet wer denken, Luc 2e 9, dasift, feinen Tod. 
geben will, der gebe was — aber laß bertinbigen — ei — 2 


Am erften Tan we fiebenden mo Wucher heifet er, fo mit Geld geſchie⸗ 


nats ſollt ihr den heiligen Sabbath des het. Ueberſatz, wenn der arme Mann 


‚Blafens zum Gedoͤchtuiß halten, | au Faufen und anhehmen die tägliche 


Solch Blaſen geſchah mit einem Horn, Wagre, f theuer der Geizhalß will 5 weil 


daß man damit GOttes und feiner uns 
der gedachte, wie er fie exköfer hatte, da⸗ 
von predigte und dankte. _ Wie’ beh uns| 


ers haben muß zur a 
a, in a. 








Das 24 Capitel. 
Re 


© ihrer Kiiiffechat gefallen lafien. 
— es ſeyen Denkbr odte zum — 


x 


durchs Evangelium Chriſti und u Eur! Dis 26 Saint | 
m gedacht und geprediget Kein: / v. — 
a ina — uw four einer über den: — bins | 
ee RZ NEN j4 en | 

Er, pen es iſt — —— Wie es geriet n in der "Stube, Funde 

Steuer, d. i. die Collecte oder Sum Shreck Me ——— 
Jung, da man zufammentrug, nd gab den — ins — in 
zu als in einen gemeinen ne Eure v. Ale DS 


Und bed werden fie ihnen die Strafe | 


Das ift: Gleichwie fie ihre Luft an ih⸗ 
ven Sünden und Ekel an meinen Rechten 


. 08 find die Schaubrodte, Sr hier hatten; werden ib ie Bien on E 


a. = 


N 


irre 
J * 





Über die Bibel Alten und Neuen Teſamenes 453* 


a ne u 
 Sefallen haben an der Strafe, und fagen:| Hat b. nad) den Worten: Reuund Bupfe, 


Ach wie recht iſt uns geſchehen. Dank hab noch : Die ſich ſelbſt aus Herzensgrunde 
unſre verfluchte Suͤnde, das haben wir nun haſſen und anſpeyen lehret: pful dich, was 
davon. O recht, lieber GOtt! O recht! habe ich gethan! Das sefaltıc. - — 


‚Und dag find Gedancken und. Worte einer 

eraften Neu und Buſſe. Das gefalt denn) Imgleichen nah den Werten : gefaͤlſt ſet⸗ 
GoOtt, daß er wieder gnädig wird. - Das ne Feyer: das ift: es fpricht, GDere habe 
vum haben wir das Norte Mifferhat) ver’ | Recht in dee Strafe , Daß es wirt: Tiegen 


deutſcht, die Strafe der Miſſethat, folden muß um des Volks willen, nad) dem eg ſich 


Verſtand zugeben. Denn ſonſt lautets als ſehnet. Solcherweiſe redet auch Fefziag 
ſollten fie Gefallen an der Miſſethat haben. c. 40. Dimiſſa eſt iniquitas, id eſt phita & 


Eben fo iſts nuch zu verſtehen: Dem Lande accepta pœna pro iniquitate ejus id eſt per 


det auch Jeſ. 40, 2. 


gefaͤllt ſeine Feyer, v. 34. Solcherweiſe Ban eft ſatisfactum pro ea, 


Das vierte Buch Moſe. 


Das 2 Capitel. habt, welcher gel iſt, Der iſt gang gel geweſt, 
| 2 und welcher weis, ganz weis ꝛc. or 
ie — a 2 Sehlet in a. | 
Mazu Ver Stamm Bad, ihr Haupt⸗ = — 
mann Eliaſaph, der Sohn Beguel. Das 6 Capitel. 
Deguel, 4. Moſ. 1, 4. ee v2, : 
 Sehler in beyden, - | 1 Wenn ein Wann , oder Weib, ein 
Ä | = — ſonder lich Geluͤbde thut. | 
0084 Cape. | auf Sebräifdh haft DiE Tiefer, und per 
— er \ fie hatt, heißt Naſir. Welchen nach au 
| b. Alle die zum Amt taugen. unſer HErr JEſus EHriftus Naʒaraͤnus 


Hier ſtehet das Wort Zebaa welches ein heißt, und der rechte Naficitt. YWatth. 2,22, 
Heer oder Ritterſchaft heißt, Jeſ ao cem-| a. Auf Hebraͤſch Heißt dieſe Sucht Ne⸗ 





„ pleta eft militia ejus- Denn Priefter-oder ſer 2c, und am Ende noch: Weil wir aber 
. Dredigerambe iſt ein Kriegeftand wider den |Fein deutſch Wort darauf baden, müffen 
al RN wirs Dieweil Zucht und Naſit nennen. 


Decke breiten, und feine Stangen darzu] 


ER erſcheinet hieraus, daß die innerſten 







er | ln N — 
en. .... [ten : Er zuchtet alfo theur ꝛtc. — 
Und drauf thun die Decke von Dachs⸗ Kr 
Sellen, und oben drauf eine ganz gele 
BO IA. 


legen. Dazu einen ghlönen Loͤffel. 


- Teppiche nicht find bund geweſen; fondern |rund, wie die Saltzſierichen. 


ein jeglicher hat feine eigne Farbe allein ges 


Sehlet in a. 





Mn 


Das 7 Ei. 0°. 


— 


Oder ein Koͤpflein; der fonft inwendig — 


Su Das en 








454° 






Das 12 Capitel. 
Dr 


a Das 8 — ——— 


Wenn du die en auffeneft, ſollt 
du fie alſo ſeczen, daß fie alle fieben vor⸗ Menſch. 
werte dem Leuchter ſcheinen. | Ein, wie Dani, elender Menfh, der viel 
Das ift, Die Zeuten, oder Schnautzen ſleiden mufle. Pf. 132, 1. Gedenke Dar 


—J— — — ——— ———— — 


Aber moſe war ein ſehr oepiaeer 


an den Sampen fol Yaron und feine Söhne vids und alle feines Leidens, PM 18, 2. | 


gegen dem Vorhang richten, DaB es vordem | Sprüc,w. 1, — 
Leuchter, oder zwiſchen dem Ude, und| Sehleina — 
Vorhang lichte ſey. 
Fehlet in a. 
b. Soll er gegen dem Vorhang n 


de m 

Du folt Suͤndwaſſer auf fie ſprengen. 

Enlſuͤndigen iſt fo viel, als abſoloiren 

und losſprechen: Daher das Waſſer, da— 

mit fie abſolviret tourden, heiſſet Sind. 
wafler. 

a, Gegen das Ende: Damit fe abſolvirt 







David, elender Menſch. Am Ende aber 
noch die Worte: ante gloriam paſſio. 
Das 13 Capitel. 
—6 | 
Der Ort beißt Bach Efolk 
Eſcol heiſſet eine Traube, daraus“ wird 
der Traubenbach. 
0% SO wird der Name Trauben 


| wurden von Sünden ꝛc. bach · 


Das 15 Sapitel, 
Das ——— ee 


Wenn aber eine Seele aus Frevel et⸗ 
was thut, es ſey ein Einheimiſcher oder 
Sremölinger , der. bat den Errn 


Da sogen auch die Babasbkten, und 
trugen das Heiligthum, und ſene richte⸗ 
ten die ——— auf , bis diefe hernach 
kamen. tet werden aus ihrem Voik. 
| Ides die Kahathiter das Heiligtum Das ift die Sünde, ſo nicht will Sin . 
nachtrugen, waren dieweil vorhin die de ſeyn; fondern recht haben. Wie der Ke⸗ 
Serfoniter und Merariter,, und richtetendie| ger und Rottenfünde, welche GOttes Wort _ 
Wohnung auf, daß die Kahathiter mit der und Geſetze aͤndert und nach m Bien 
Lade die Wohnung bereit funden, deutet — 
Fehlet i in a. Fehlet i in a. 


Das ei Capitel. — — 
ae Me 


a Und man hieß die. Städte Thabera.| | 
Heiſt anzuͤnden. er ven. 


-D. 19, 


— Bern Im 


is 18 Gap 


b. Hat vie erften Woue vicht: Ein, wie 


geſchmaͤhet lolche Seele fol ausgerote 


5 


* ſoll ein. umverwefenlicher Bund 


\ 


Ä en Ic 


Eben, 


» ur REN re 2 R ; | | 
Y eg ee... bie Bibel Alten und Freuen Teftaments, 477 


Sm Hebräifchen heißt es ein Sahbund,| Dder ein Bann. 


a daß, wie das Salz erhält das Fleiſch unver / Beyde: Harma a ein Bann. 


En: 2 ; alfo = N Ks a us | 
verruͤcklich ſeyn. Soredet die Schrift au 
>.Cbron.1z, 5. GOtt bat das Keic, Da- en De ſandte der — feurige Schlan⸗ 
pid gegebenund den Seinen mit einen Salze Darum heiſſen ſie feurige, daß die Leu⸗ 
te von ihnen gebiſſen, durch ihe Gift feuer⸗ 
voth wurden, und vor Hitze fturben, wie an 
der Peftilen;, oder Carbunkel 2, 

Sehlet in a, | 







a, Hat zu Ende: David und feinen Rin- 


np, 27; 
Und ſollt euch euer Hebopfer achten, 


A — ihr Korn aus der Scheune, und Denn en ift er GBrönie Wioab, 


- gleichen. 


ben, von allem beften. 


swifchen Moab und den Amoritern. 
— iſt: Del, Wein, Del und der⸗Arnon ift derfelbe hohe Felß, der in Be⸗ 
fupha, das iſt in Wolken, Winden und 
| Wettern ſtehet, unten fieffen Bäche, und 
0.29: er an denfelben feinen Bächen bintähret bis 
Don. allem, das euch gegeben wird,gen Ar. - 2 
follc ihr dem Heren allerley nebopfer ge⸗ Fehlet in a. 







Fehlet in a. 


18. 
Hebräifeh heißt e8 Das Fette, daher auch Das ift der Sn den die Sürften 


die Reichen Die Setten heiſſen, das iſt, die gegraben haben, die Edleni im Volk ha⸗ 


hierdurch angedeutet, daß das Volk des! 


glaͤubet babt, 


beften in Volke. Dan 17, 10. und 22,|ben ihn gegraben durch den Lehrer und 







13. 30. ihre Stäbe, N 
Fehlet in a. u! : ef — — hie — die Si 
-  Iften felbft, (wie im Jeſaia der König in & 
Das 20 Gap, gypten ein Stab heiſſet) Darum, daß fiedas 


Volk regieren, wie ein Hirte das Vieh mit 
ſeinem Stabe. 
Fehlet in a. 


Darm. daß ihr nicht an mich ge⸗ 
Zweifel iſt eine Suͤnde. Es wurde aber 


25. 
Gefeges durch ihren Lehrer, den Moſen nicht Alſo nabm -fiael alle diefe Städte, 


konnte zur Seeligkeit gebracht merden, und und wohnete in allen Städten der Amos 


daß zu Chriſti Sau das ——— nbnche riter, zu Hbeßbon, und allen ihren Toͤch⸗ 
Sol fallen werde. tern. 
Fehlet in beyden. | Das if, Dörfern und lecken , welche 


| Das = Gap 
Und hieß die Stäbe Sarma. 


herlagen. v.32. ge 
Berde: Das ift die Dörfer und Flecken, 


um die Stadt herlegend. — 


unm die Hauptftadt Hefbon als die Mutter, — 


' 


* 


dern die ihm GOtt in den Mund gab : als 


ehlet in a, N 

| an. 20 Be I 2 | 

GN nicht ein Menſch, daß er 
- läge; noch ein Menſchenkind, daß ihn 

21088 gereue. 


1 Ä u ST EN NE : J — 2— m EAN *8* EIERN [Rs 1 

# = 2* — er — ER, — p oe) —9 
8 "XXXVI. D, Martin Luthers Randgloffen nn 

| Das 23 Capitel, > Streit bey dieſem Volke. Es mag auch 


fehlen, Daß fie nicht halten koͤnnen Denn fie 
Fehlet in a- — 
In b. fehlet die am End. angeführte 
#2 Wan fiebet keine Mübe in Jacob, und 
Muhe und Arbeit heißt die Schrift Ab 


dhne Glauben gefehiehet. Pf. 10,7. - - 


















durch Das Divmeten des Königs verftanden 
werden GOttes Wort, fo unter Diefem Vol⸗ 
ke laut und öffentlich gelehret ward. 
a, Mühe und Arbeit heiffet die Schrift 
die groffen guten Wercke ohne Glauben ge⸗ MM 
than. Pſalm 10, unter feiner Zunge iſt Muͤ⸗ 
he und Arbeit: Denn folche Lehre und er 
| macht boͤſe ſchwere Gewiſſen, die der Glas 
beleicht und frolich macht, - ee 
b. Hat am Ende noch die Schriftſtelle 
Unter feiner Zungen iſt Mühe und Arbeit, 
Eb. daſ. beyde ; Die Teiblichen Drome- 
ten. ee — 
Beyde haben in der Mitte die Werte nicht: 
Bey dieſem Volk. — 
a. Hat anſtat der Worte: Es mag auch 
ss ⸗gelehret ward, folgende 


D, g. 38* 4 
Und Bileam ſprach zu Balack: Tritt 
bey dein Brandopfer, ich will hingehen 
ob vielleicht mir der HErr begegne. 
Hie leugt Bileam, daß er will zum HErrn 
gehen, welcher ihm bereit geſaget hatte, daß 
er nicht folte Auchen 5 ſondern er geher zu ſei⸗ 
nen Zauberern unter des HErrn Namen. 
Fehlet in a. 





BY. | 
Da hub er an feinen Spruch. 
Spruch heißt hie Dracula , das iſt, folche 
Wdorte, die er nicht von ihm felbft redet ; ſon⸗ 


wenn ein Gottlofer den Text des Worts 
Gottes fpricht, das wider ihn felbft und die 
feinen iſt. a | en: 
Bedeutet aber das Evangeliumimder 
Ehriftenbeit,. = m 
b. Hat gegen Bas Ende: Man auch 
wohl heiffen das Wort GOttes ſo in die⸗ 
ſem X. OR er 3 5 / — — 
Das 24 Capitl, = 
X fi DE | AN: ; | 
De nun Bileam fabe, def es dem 
HEern gefiel, daß er Iſrael fegnete,gieng - 
. fer nicht bin, wie vormals nach den 
öäuberern.. wa 0 
Hieraus mirket man, das Bileam dros 
ben allezeit zur Zauberey gegangen unter. 
GOttes Namen; aber der Herr iſt ihm 
immer begegnet , und hat Die Zauberey ge 
hindert, Daß er hatmüffen das rechte Woͤrt x 


—— 


Menſchen luͤgen und muͤſſen auch zuweilen 


ſind ſelbſt ihres Lebens ungewiß. Pſras/ 34. 


Schriftſtelle. | 
— v. al r ' 
Leine Arbeit in Iſrael. 


goͤtterey, oder falſchen Gettesdienſt und wa⸗ 


Der Ste fein GOtt iſt bey ihm, und Otes faffen und ausfprechen , anſtat der 


Eee 8 ift: Die leiblichen Drometen GOt⸗ 


das Drometen des Röniges unter ibm. | Zaubern. 


b. Hat die Worte nihe : unter GOw 





1 


te8 „ihres Koͤnigs, der fie zu machen befoh. es Namen.  Beyde laſſen am Ende aus: 


Ten hatte, darum fie uberroindlich waren im | ind ausſprechen. 





EN MD Fe 
Ih; wird ein Stein aus Jacob aufge⸗ 


I 


I 


———— RN.) uͤber die! Bibel Alten und Yleuen Teftaments, 461* 


Das 27 Capitel. 


— 
Und lege deine Hertlichkeit auf ibn, 
a. "Sie er Sterni David, welcher fol 2 a $ 
che Leute Laͤnder * ſich Geben han Das wird vielleicht eine befondere Weiſe 
geweſt feyn, daß Mofe dem Joſua den Stab, 


Denn Bileam redet nichts von Chrifte oder die Hand aufs Haupt geleget hat. 


fondern nur som leiblichen Reich des Volks Gleichwie man die Könige zu falben : oder 
Iſrael wiewol dadurch Chriſtus allınthals pie Lehen zu empfangen pflegt, — alles 


| ben bedeutet iſt. muß eine Weiſe und ein Gepränge haben. 


v. 20, in Ku : Lobe du — mit deinem 


Lob 
Amalec die erſten unter den Heyden, * as iſt: Lobe du ihn ins fage viel Gw . 


| ‚aber sulege wirft du gar umkommen. te von ihm ‚damit Duihn ehrlich und anger 


 Amalerr rar der erjte unter Den Heyden, 
nehm macheft vor dem Volk. Das leget 
ü Die Kinder Iſrael anfochten, Exod. 17,8. St. Panfus aus Köm. 3. da er pricht: 


nn ae u Gerechtigkeit, bie Chriftus ift, be 


ee \ feuget von dem Geſetz und Viobhheten. 
— Hear 
nd iffe aus Chitim, — 
Sud Europa, als der ae Ale⸗Und er ſoll treten vor bi Hrieſter Ele⸗ 
xander und die Roͤmer, welche auch zuletzt a der Su für ibn Rath fragen, 
untergehen. Und jeiget hiedie eiffagung, d uch die Weife des Lichts, 
daß alle Koͤnigreiche auf Erden eines nad) "Dos iſt das Licht auf der Bruſt des 
"dem andern untergehen müffen, neben Dem: oem eier Bern Odti ka ser Sur et 
ed io bebe Br Chris auf des Priefters Fragen geantwortet, daß 
a. Diefer Spruch iſt auf die Roͤmer bi, | a 1 Nh asslen. erhobene — 
“ — Sr ” ee als ſey dernach die Könige alfo gebraucht, wennfie 
er = Era Da In um Nah fragten, als, Sam.28,6. 
und 30,7. 
Das — Capitel. — Fehlen in a die letzten Worte Es haben 
eh » — —— ——— x 
a das Feuer zweyhundert und funf 
zig Maͤnner fraß, und wurden ein Zei⸗ Das 28 Gapit 
Sen d. Le 
Ein Schrechjeichen, daran anderegedäch] Dazu fein Trantopfer , je zu einem 
ten und ſich vor gleicher Suͤnde huͤteten. Lamme ein Viertheil vom Sin, in? Hei⸗ 
Fehlet in  . ligthum ſoll man den Wein des Trant- 
a fie gedächten. u opfers ppfern d dem — a Ä 
’ = ein 





— SALE N SEITE EEE 
Mein ift hie Sicera; nicht vermifchter,,. DVasift: Wenn fie fic) verbinde zu fas 2 








fondern reiner und ftarker Wein. Denn |ften; oder font etwas zu thun mit ihrem Leis a 
das reine Wort GOttes macht die Seelen | be, BHO zu Dienft, alfo daß Geele hier 4 
geiſtlicher Weiſe trunken. [fo viel heiſſet, als der lebendige Leib, wie die 
Fehlet in beyden. Schrift allenthalben veder. 
Das 2 9€ apitel. Beyde am Ende braucht fuͤr redetn 
SB : Das 35 Capitel 
A t Ta e ſoll der T v. 
— en Tag — — So ſolt ihr nun eff em 


Ezereth, Verſammlung als auf dem Rich]. Das ſt: geometriea proportione gere⸗ 
hofe verfammiet und beſchloſſen, zur Anhö⸗ ner Nemlich die Vorſtadt fol rings ums 


vung des Worts GOtles. her an der Stadt 1000 Ellen weit feyn, und 


Fehlet imb, 2 Jene jegliche Seite der Stadt 2000 Ellen 


a. Hat im Tere: Am achten Tage ſollt lang, das heißt auf deutfch : die Vorſtadt 


ihr Steuer thun ſoll halb fo weit ſeyn, als eine Seite dee 

Erkl. Diefe Steuer war, daß das Volk Stadt lang iſt, Sie fen vierecket rund, 
zu Hauf Fam, wie zur Predigt, und man. dreyecket, oder wie fie kann; fo foll man fie j 
fie die Armen zu Hauf trugeingemein Gut meſſen und in vier Seiten theilen, und dars 
- von alleriey was GHDtr gegeben hatte, nach fie groß oder Flein it, wird die aut J 


adt auch groß oder klein 
Das — % Fehlet in ie ee 


Und ib Gelabde — b. Dt nod am Ende ut fie: Siode 


EEE —— 


— 


eh chut über ihre Seele, — — el 


Das fünfte Bud) No. M 


Das 3 — | i b des HErrn eures GOttes die 02 


euch gebiete. 
Denn Menfihentehre hindert: GHttes 








v. 
Yin blieben wir im Thale gegen dem 
Hauſe Peor. 
Der Absoͤttiſchen Kirche, oder Tempel 
Fehlet in a. | 
b. Hat blos ; Kirchen oder Tempel, 


Das & a. 


I Ihe fol — — das ich euch 
gebeie und ſoit auch nichts davon thun, |" > des Nachts. 5 


any daß ihr — moͤget die vebo⸗ 


Tie. 1,14. x 
Sehler i Ina; car 
sche Hat falſch Ts 3; 


Angeficht. 


en 


"Durch die Wolkenſeule des Tages,und ; $ 


Bst 


Sehe und führer vom der Market, | 


Und hat. dich ausgefühzet mit feinem — 


BE 


—— 
—— 
— — 


1.1 über die Dibel Alten und LTeuen Teftaments. _ 4657 


Das 6 un als das Dpfer effen, oder mit Gelde aeden« 
v. ken zu vergleichen; und eſſen von den Zehen⸗ 

uUnd ſollt ſie deinen Rindern fehärfen. |den oder Gelübden fo viel als effen laſſen, 
Das iſt: Immer treiben und üben, daß |nemlich die Prieſter. Doch ift mit ſolchen 

fie nicht verroſten, noch verdunfeln ; fondern, Worten daneben angezeigt ‚daß alles Volk 
ftets im Gedachtniß und Wort als neu und vor GOtt Priefter feyn, wie er fagt A 
helle bleiben. Denn jemehr man Gottes) Mofe 19. 
ee neuer und heller es wird ꝛc. Das 13 Gapitel, 

b. Hat noch am Ende: Und heißt billig, | v2, : / 
- je langer jelieber, too maus aber nicht treibt, Laß uns andern Göttern folgen, 
 fomirde bald vergeffen und unkräftig ıc, Dieſer Prophet vedet rider die alte bes 
ftätigte Lehre, und will, (wie er fagt, andere 





Ä Das 11 Capitel. Götter) die erſten nicht laffen bleiden: wei⸗ 
eb chem man nicht fol glauben, wenn er gleich) 
Daß fie erworben batten. Zeichen that. Aber im ıg Cap. 22. wirdder 


Das Wort erworben lauter im Hebraͤi ⸗ Prophet verdammer, der nicht wider die er 
Er nn ae Sen, Een ſten oe fondern neue Lehre onrgicbt; 
Art zu vedender Patriarche Jacob brauche x 
uch —— — — ſoll Zeichen thun, oder nicht gehörettuers | 
nn a. meinen = wi habe ge” Set in a. 

aufen und gerennet, daß ichs zulammen| ; Anfang: Diealt ob 
brachte, es ift mir faugr worden AL habs sm Anfang: Diealte un eig 
ersannt, erlaufen ıc. £ — Gegen das Ende fehlet das Wort 

Segler in beyden. y | 


Das e Capit, 


v. 8. 
v. Du folt dich feiner nicht erbarmen, 
89 opfere von deinen Rindern und 


b, Das beißt GOtt über alles lieben 


Schafen. : — | en 
Wie follen fe opfern und doch nicht op⸗ | Das 17. Capitel 
fern? Item wie follen fie von dem Zehenden| vn 


eſſen ıc. fo fie. doc) folches den Leviten und ad) dem Gefen ‚das fie dich lehren 
Prieſtern geben mußten? Antwort Cap.ıa.| a. Merke bier, daß geiſtliche Regierer 
Hernach ‚legt er das aus, nemlich alfo : follen nach dem Gefes, und nicht nach ihrem 
Wenn die Stäte zu fern war, fo follten fiel Duͤnkel oder eigenem Geſetze, GOttes Volk 
die Zehenden und alles was zu opfern war, richten. 


frey effen oder verkaufen und zu Selde ma⸗ a 
chen, und daffelbe an den Det bringen und Das 18 Capitel. 
anders fo viel kauſen und opfern , und d — 


den Prieſtern geben. Darum muß Sinen Propheten wie mich, wird der 


| bier das Woͤrtlein, opfern, heiffen fo viel] HErr dein Son dir erwecken, aus dir 
Lutheri — 2i. — (G 9) | md 


. verbeut, auch dem nicht zu glauben, der ein 
- Zeichen ehut, redet vonder alten und beftätig« 


Y we er — 
« N L M - ‘ 
a1 ER ach ne fine . J x f ee N — ’ F 





I. | 

RETTET ET RT; 5—— 5 w 
a 2XXVI. D. Martin u u 9 — 
und aus deinen Zroͤdern5 dem ſolt ihr ge⸗ | " 
borchen. | Its doch Holz dem gebe und ü 
Hie wird Härlic) eine andere Predigt ver | nicht Menſch. ’ 
heiſſen, denn Moſis Predigt , welche Ean| Was willt du die) wider die Bäume ev 


nicht das Gefes feyn , das gnugfam durch gen und hauen, als wäre es ein Menſch, 0, 4 
Mofen gegeben; darum muß es Das Evans |der Bollwerck vor dir. Es ift Holz aufdem 4 
gelium ſeyn. Und diefer Prophet: ift nie an und nicht in der Stadt, es thut die. 
mand als Chriftus felbft, der ſoſche neue nichts und iſt dir nug. Welches geiſtlicher 
— auf Erden gebracht hat. Weiſe dahin kan gedeutet werden, daß man 

— nicht ſoll wider a a b G E 


| | und nicht roider ung find, . 
Der Prophet hats aus vermeſſenhen bi 





















geredt Fehlet in beyden. 
redt. — 
Hier redet Moles von den Propheten, fo Das 23 Capitel. | 


neue Lehre über diealteund vorige Lehre vor⸗ 
‘geben. Golchen ſoll mar ohne Zeichen nicht 
glauben. Denn GOtt allezeit fein Wort mit 
‚neuen Zeichen beftätiget, Aber Droben c.13. 
2. vedet er von den Propheten, ſo wider die 
alte beftätiate Lehre predigen. Diefen follt 
| 7 nicht glauben, wenn ſe e Zeichen 
un. 
a. Diß Sapitel — von neuer Lehre der 
fol man Feine annehmen, fie werde denn mit 
Zeichen beſtaͤtiget: aber Das ı3 Cap. da er 


v5 


2 pl kein Zerftoffener, ar — J 
ſchnittener in die Gemeine des Em F 
kommen. — 


—— 
b. Das iſt, ſie füllen nicht zu Amt und 4 
h 


| di 


Pegiment Fommen , damit das Megiment 
nicht verachtet Ba Berunehret werde. 
EN ; v 6. — 
b. Du ſollt * weder en noch x ER 
ve beweifendein Lebenlang, | 
Das ift, ihefollt ſie nicht hervorzie enund 
in öffentliche Aemter fegen. Sonſt 
ten fie wol ihnen -Almöfen geben und’ ji ’ 
Noch hülflich feyn, aber zum Ehren unter . 
dem Volke Ortes. — 


— a: I% —— Ss £ 
Wenn ou aus s.dem Bier wis “ 
der? Beine Seinde, fo bite dich vor aller Se 


Das 20 Capitel. = Sa du ſobſt nicht ſtraͤſuch ſcheſt = u 
Wan alfo den Sieg zur Strafe verliereft und ger 

Weicher ein nen Haus gebauet bat, ſchlagen werdeſt, wie zur — ek und — \ 
ee: bats noch nicht eingeweyber, _ I sefchach. en: vi 
Ein Haus einwenhen heißt auf hebraͤiſch SR ina, 
wenn man darein ziehet, drinnen zu ADDEN — 


ten Lehre: wider dieſelbe ſoll man weder 
Zeichen, noch Engel noch GOtt ſelber hoͤ⸗ 
„ven ; denn ev verſucht ung damit, ob wir 
fieben wollen. 
b. Denn GHDtt allkeit fein neu Wortic. 
Und am Ende no) : ur Supra. 


a in beyden. 





— — Ka > , ‘ ; j n 
at über die Bibel Alten und Neuen Teftamente. 4698 


| Das 26 Capitel. Das find der vuchlofen Leute orte 
1 v. 14 und Gedanken: Ey die Höleift nicht fo heiß, 
Ich babe nicht davongegeffen inmeis|e8 hat nicht Noth, der Teufel ift nicht ſo 
nem Deyden. greulich als man ihn mahlet, welches alle 


GoOttes Dpfer fol frölich,, rein und heilig — frech und durfliglid) thun, ja 
feyn, darum ſo nichts in Traurigkeit Davon noch Lohn im Himmel getvarten. 
gegeſſen, nichts in Unveinigkeit davon ge⸗Weil ich wandele, wie es mein "erg 
nommen, nichts. den Gögen , oder Todten duͤnkt. 


dabon gegeben werden. Das ift: teil ic) fo thue und ineine Abs 

 Sehletina goͤtterey treibe, fo iſt eitel Glück da. Wer 

GOtt Diener, dem gehts nimmermehr wohl. 

Das . Cap. 1 Fehlet das legte Stuͤck in beyden. 

| I Eb. daſ. Daß die Teunkene mic den 
5 Geſegnet wird Em dein Korb, Durftigen dabin fahren. \ 

Was du gegentoärtiglich braucheft. Deyde: Das ift, daß die Lehrer und 
Und dein übriges. Juͤnger miteinander verlohren worden. Der 
Was du Bro legeſt zu behalten. ehrer iſt der Trunkene von feinem. tollen. 
Fehlet in b Wein. Da Jeſaias von fagt , der gehet 


a Daß it alles, was du beyſeit legeſt zu über und verfuͤhret mit ſich die durſtigen 
bezahlen, und alles was du brauchefl. und ledigen Geelen , die dA immer lernen, 
= ». 20, .i und nimmer zur Warheit kommen wie 


Der Err wird unter dich ſenden Of Paulus ſagt. 

Verſchwinden und Alam und Er v. 29. 
Das iſt, wenn das Vol klagt eulet Das Gebeimni des Errn u | 

und fehreyet über die Thenerung und Jam⸗ Gttes ift ——— und inf 

mer im Lande : da alles ſich weg friffet und Rindern ewiglich,, daß wir thun follen 

. unter Händen verſchwindet, welches geſchicht, alle Worte dieſes Sſ 

daß GoOtt dem Lande nicht ſegnet/ ſondern Will ſo viel ſagen Uns Juden hat GOtt 
flucht und ſchiſt. RN an Voͤlkern auf Erden feinen Wilen 
a 2 a geoffenbaret , und was er im Sinn hat, da⸗ 

Das — En rum follen toir auch deſto fleißiger ſeyn. 


So haltet nun die Worte dieſes Bun⸗ Das 30 Capitel. 
des, und thut darnach, aufdaß ihr weis⸗ go 
lich Handeln möget in: "ale eurem Thun. 


Daß dirs zu gute Eomme. 
— — Wort iſt alle unſer Thun Denn die Gottloſen haben auch wol Eh⸗ 


BR ; ve und Gut, oft mehr denn die Heiligen, Aber 
Sehlet in a. A > EN zu A und andrer Derdeihen, | 
e J ehlet in a, 
‚ze geber mir, N Eee | 


($9 > a. 


ſp taugets nicht. 


laſſen rechtfertigen von ihren Kindern, 


die wiffen alles beſſer, wie es GOtt mache, und verfiegelt in meinen Schönen? ⸗ꝛ 
iſſe kr, cht, Sie glauben es nicht, bis ſie es erfahren, 


ret haben. al in a. wi a ; 
a b. Sind Weib. und Rind, I was ns fonfe Y 
u m Dauk SE — — man zu \ 

elde zeucht. Uebrigen find, die man nach 
fedienftauseigener Andacht rroähle haben. der Derftörung im Sande te bleißen, a 
| Map. den geringen Poͤbel, aber. bie folen ” 2 


berauben und inwendig dss Schrecken.) / 


ittwen und a durchs 





* | IxxvI D. Martin Kubers Kandgio m — a BE ar 
Das 4 RR a Schwerdt und. Sefängniß dee Kinder, 4 


Männer und Weiber beraubet. "Wasar 


Gebt unferm Ehe aleindie Ehre. ber innen in Städten bleibt , fol durch 


Laſſet unfern GOtt allein GOtt ſeyn, und re das ift, durch Hunger, Peſti⸗ 


alle Ehre haben, und keinen andern. se Aufruhr jämmerlich umfommen. EN 
a in a. — Se | 
— b. Fehlen die Worte: — Bande, 
v. 4. und in Städten, —— 
Er if ein Sels., FAR 
Die hebr. Sprache heißt GOtt nn v. 28. 


Fels, dag ift einen Trotz, Troſt, Hortund| Denn es iſt ein Volk, dal Eein Rath | 


Sicherung , allen, Die fic) auf ihn verlaſſen |innen ift, und ift Eein Derftand, in ihnen, 


und ihm vertrauen. Sie achten GOttes Wort nicht, ala wuͤ⸗ 


Treu iſt GOtt, und kein boͤſes an ihm, ſten ſie es beſſer. 
gerecht und fromm iſt er. - | Sehleina 
Bey den Gottloſen muß GOtt immer| b, + : — 

unrecht haben, und ſich meiſtern laſſen. 
Matth. u,0.19. Die Weisheit muß ſich 


a. Alle ſeine Wege fi find Gerichte. dann es iſt vor ihren Aue „Serkopaen, 
Das ift, daß fie jederman Recht verfehafs| Me in a. - “ 
fen und niemand Unrecht thun.. a # ae 


* F 


Iſt ſolches nich — mir Be 


Zum legten Theil biefes Berfes fehlets i ina,] | " Dehn er wird. anſehen daß ihre — | 


= dahin ift, und, beyde das Derfchlofjene 
Sie haben den Feldteufeln geopfert, und Derlaffene weg. ift.. 


und nicht ihrem GOtt, den Göttern die -Beydes, ‚daß fie werth hielten, und deſſen 


geweſt ſind, die eure Därter niche geeb⸗ übrig iſt. 


— 


Davon fie keinen Befehl noch GHttes an 
Wort gehabt; fondern folchen neuen Gots!- 







Se wird fie das Schwerdt auch weg und — da bleiben, a 


Das ift, auffen auf dem Lande füllen fie] Ich will ch Pfeile m mit Blut tr runs 
fen machen, und mein Schwerdt ſoll 


— 


fie nicht kenneten, den neuen, die vor niche ſie nicht groß achteten, und ei ihre PO ” 





| 


4 


i niges. 


ar Then die Biber Un und Lienen Tefameine. ar 


Seifch frefjen , über dem Blut der Er⸗ Sehlee in a, 
ſchlagenen, und. über, dem Gefängniß,| b. bat: a in Se 


und über dem entbloͤßten Haupt des 
Bee Sein Land lege " — des HErrn, 


Das ſind die drey Strafen des Schwerdts. da find edle Srüchte vom Simmel, vom 


Die erfte, daß ihrer viel erfchlagen werden; Thau, und von der Tiefe, die bunten. 
die andere, daß fie gefangen geführet wer⸗ liegt; | 

den; Die Dritte, daß ihr Haupt bloß foll Das iſt vom Königreich Iſrael gefast , 
werden, das ift, ihr. Königreich und Pries welches hoch gefegnet ward, mit allem, dag 
ſterthum fol von ihnen genommen werden, Himmel, Sonn, Mond,- Erde, Berg, 
wæelches durchs Haar auf dem Haupte ber | Thal, Waſſer und alles yeitliche Gut trug 
Deuter iſt. | und gab, darzu auch Pröpheten und heilige 


Das 33 Capitel, Negenten-hatte, 


v-.5% 
Und et verwaltete das Amt eines Koͤ⸗ 








b. Diß hat Debora und Barak sehn, 
Ri ht. 5. 
Sr war nicht König, hatte auch nichts v. 20, 
davon, und bielt doch das Volk zufammen,| Bad fey geſegnet der Bummi 
alſo daß es ein Haupt hatte, wie einen Koͤ⸗ 
nig und nicht gerſtreuet in Det Irre ging. Arm und bie Scheitel, 
a. Er war in der Fülle des Röniges.| Den Segen Gad hat — Koͤnig Jehu 
Die Fuͤlle iſt das Volk Iſrael, daß Chri⸗ ausgerichtet, 2 Buch der Koͤn. 9 10. da 
ſtus feines Koͤnigs Fülle ift, wie Paulus er Baal vertilgete und das Volk wieder zu 
die Ehriftenheit nennet die Fuͤlle — rechte brachte, und ſchlug zween Könige todt, 
Epbpheſ. 1. darzu auch Iſebel. 


—D v. 21. 
Dein Recht und dein Licht. in Lehrer, derverborgen if. 
Das iſt, wie 2. Buch Wjof 28, 30. fies! - Diefer Rehrer ift Elia der Prophet, der 
het, das Heiligthum aufder Bruſt des Ho⸗ in den Himmel genommen und verborgen 
henprieftere. Er wil alfo fagen: Dein ward. 


 priefterlich Amt fen glücklich vor GOtt und Fehlet in a, 


Menſchen, mit Beten und Lehren. | b. Hat noch: Denia er war ein Bürger ® 


a. Seßet noch hinzus Wie e8 mar an aus Gilead im Sen Gad. 
WMoſe, der ihnen von GOttes Gnaden ges 
geben war. Das iſt die  dsbnung Böres, 
GOttes Wohnung it im Volke Iſrael 
Das liebliche Dis * Errn wird ſicher vom Anfang, unter welcher ſie bleiben ewig⸗ 


"saßen. Ü lich ; als die Hünlein unter den Armen und 
Das iſt, der Tempel und Jeruſalem Flügeln der Kennen. 
und Königreich, ER Benjamin war. Fehlet in beyden. 


\ 


u ae bi deines Auszugs. 


er liegt wie ein Löwe, und raubet den 


(3. | — 


. Hütten, daß fie über den Jordan gien- 


des vor dem Dolte hertrugen. 


— tus, Durch Die Apoftel vorgetragen im Evan · b. Berfengte Achten, tofla fpieas, 


allein Eprifte im Slate: folgen. 





"Das Bud) rg \ 
Dos 1 Capitel, a Capi. — 


v. 8. BE J 

Mache dir lkeie Meſſe. 

Urs wirſt weislich handeln tönen. .&h arf als am Steine gerveet, Wf.89; 1 

Wer nach GOttes Wort ſich richtet, 4 

dir handelt weislich und glücklich. Wer«vertilti petram gladii eius,die Schärfe 

. nach feinem Kopfe fähret, der handelt uns|fe feines Schwerts ift ſtumpf, Daß: es mich 

Mar und vergeblich. ſchneidet. — 425. | 
 Sehlet in b. Fehlet ind, | 


Das 3 Eopitel, - Bernie. die Rinder Ian auft dem “ 
v. 14. | |Sügel Araloth. 
Dat nun das Volt auszog aus feinen] ” b. Das ift Zorbant, 
i V. II. 
Ungeſaͤuert Brodt und Sangen. 
Das iſt, am Feuer gedorrete oder ver⸗ 
fengete Ashren. 





\ ‚gen, und die Prieſter die Lade des Dun, 


an nn ET 


Diefe Geſchichte bedeutet, daß uns Chri⸗ 


— — 


gelio, leitet ins Himmeireich, durch den|' - Das ni. 
trocknen Fordan, der Doc) Dazumal am vol⸗ er 
leften war. Das iſt, Das Geſetz, das ung] Aber Hebron ep vor Zeiten Kiriach, 
mit Werken aͤngſtet und treiber, hoͤret auf| Arba. 

durch das Evangelium, daß unfere Gewiſ⸗ Das ift, Arba ⸗Stadt, von Arba einem 
ſen fren, froͤlich und ſicher vor hm find, und Rieſen alfo benennet wie wir Deuuſchen 3 
[gen Carlſtadt se le | 


Fehlet in b. ar 
Das Buch der Richtee 
Das2 Capitel. frey iſt worden, und das voꝛr muss dar 
ee zu ‚gewvefen iſt. | 
Uns bieffen die Städte Bochim, ee Das ied teil 7 Biel sen, e GOtt 
— Ort der Weinenden. habe den Siſſera geſchlagen durch — Ä 
b, Bochim heiſt die Weinenden. ſten En = un KL die geringen auch 
‚einmal hoch und groß worden find, da die 
Das ” —— groſſen hohen Geſchlechte Iſtael ſtu⸗ — 


| und fie verließen in Noͤthen Das ift das: : 
Lobet den sten, I Atee ide |, das der HErr ro hat. Da find m 
— N m 


— 


— 
\ 
FR 


7 “ ber die Bibel Alten und Neuen Teſtamems 477* 


die Bauren in Iſrael prächtig und auchgdavon zu veden) mehr Durch den Glauben 
| Herren worden. an GOttes — denn mit dem Schwerdt. 


16. 
Warum Bleiben du zwifchenden Huͤr⸗ 
den.” 
Das ift, du bleibeft Daheim, ob du mol 
höreft, das arme Häuflein zu Felde blafert, 
und hatteft doch nahe zu ihm, 


Das 6 Capitel. 


v. 37+ 
80 will ich ein Sell, mit der Wolle 
«uf die Tenne legen. 









J 


v. 14 


Fehlen in b. gegen das Ende die Warte: 
geijtlich davon zu reden, | 


0.226, 

zu Zeiten Samgar des — A⸗ 
nath, zun Zeiten Jael waren vorgegan⸗ 
gen die Wege, und die da auf Pfaden 
‚geben follten, die wandelten durch krum⸗ 
me Wege | 

Das ift, es war kein Negiment noch 
Ordnung im Lande. 
Br TON 2. 
Die ihr auf ſchoͤnen Eſelinnen reiter, 
die ihr am Gerichte fizer, und finger, , 
die ihr auf dem Wege gebet. - 

Das iſt: Ihr Herren, (c. 10, 4. 12. 14. 
Ara: und. ‚gemeine Leute. ze 


r d. II, } F 


N 


mol ift geweſen bie abgefthorne Wole. | 
Fehlet in be. 


Das 8 Capitel 


Und ließ es ni Ban zu Succoch | 


füblen. - 
Da die Schtigen ſchryen zwiſchen den Das iſt, — inne werden — und | 
Schöpfıen. lehrete fie mores. 
Das die Seine, Sie ſchry⸗ Sehlet in b 
en vor Noth am Waſſer Kiſon, da man 
pfleget zu fehspfen, da haiff GOit feinen Das ıı Gapitel. 
— an und ließ Das Recht gehen. 9.0 > 
1 | ‚wol Iſrael nun dreyhundert 
Don Machirr find Kama kom⸗ — gewohnet hat ic. 


Diefe360. Jahr fangen an von dem Aus⸗ 
men, nn on nn zuge ai — Eghpten unter Moſe, ER 
Das ift , Joſaa war der erſte Fürft aus fi, 6. Saht nn u Regierung a ka 

‚dem Stamm ln ee fchlug a Fehlet v3 — 
und nach ihm die andern, bis d ae = 
auch net einen J — eh Ach meine Tochter wie seen su 

mider Siffera. Und merke, fienennerdiel ib, En 
Fuͤrſten Megierer, die mit den Schreibfe-] Der demüthigeft mich. SH hat mid) 
dern Breiten, das iſt, ſie gewinnen (geiſtlich hoch erhebet dieſen Sieg, ein 


Man Bun es fo deutfchen: Ein Fell, obs 


i Br auch tool eine Landſtraſſe. 






ur XXXVI. Martin Luchers Randgloffen 53 498 _ 
mein Haupthochund frolich aufrichte. Abel Das 15 Capit, F 
du beugeft mic), daß ich den Kopf muß nies I Eye 
beifihlagen mit groffem Dergeleid. ı. | gan ſchlug fie hart, beyde an Gchule h 
‚Sehe inb. dern und enden, u 
| Dos ifte Wie fie ihm vorkamen, fie wa⸗ 






















v. 39. a 
Und er thaͤt ihr, wie er gelobt hatte, 


ten hohes, oder niebrigen Standes \ 
. Man will, erhabe fienicht geopfert. Abel en 0 
der Teyt ftehet da klar. So ſiehet man auch Ramatb Lebt, : 


beyde an den Richtern und Königen, daß 
u fie nad) groffen Thaten haben auch groffe) 
Thorheit müflen begehen, zu verhuͤten den 
leidigen Hochmuth. 


b. «Hei ein Aufdeben Des Kinbackens. 
dv. ge; 2 


Sehletin be A gab er feiner Mutter die tauſend 
Das 12 Capitell. und hundert Silberlinge wieder, —4 
tn u 1, Diele Frau wird ſolches Geld gelobet ha⸗ 


Seyd doch ihr Bileaditer unter E⸗ 
a. und Manaſſe als die Slüchtis 
en su Ephraim. a 
2 5 Das ift, die in der Gefahr zum Stamm 
‘ Ephraim geflohen, Hülfe zu’ erlangen. Ihr 
errettet ung nicht; fondern wir helffen euch 
Fluͤchtigen, denn wir find Der Eönigliche 


Stamm. ee Bd u, 
Fehlet inb, ] _Und der Mann Micha hatte alfo ein - 


ben, zum Bilde zu geben, das wird dem 
Sohne erft nicht gefallen haben, hats ihr da⸗ 
jrum geſtohlen. Darnach ſich ihr 
laſſen bewegen und wieder gegeben und mas 
eben laffen, was fi tolle; ‚da es nunmohl 
gerieth (mie fold) Ding pfleget), ließ es : 
ihm auch gefallen. 06. 





ie, ee —— und machte einen Leibrock 
So hieſſen fie ihn fprechen: Schibo/ und Heiugthun. 
— RN —— Teraphim deutſchen wir das Heilige: oder 


Heiligthum, wie zu: unſern Zeiten die hoͤl⸗ 
zernen Heiligen, todten “Beine, fodten Kleiv 
— Dee ek — ae 
He Ya 12 Capitel. liſt für Gottesdienſt. Denn dig 2 ort hat 
RT, Das 3 — | —— Bedeutung. 
ee ae Ind füllete feiner Soͤhne einem die 
Und er machts wunderbarlich, . ee | b a 
8 gieng wunderlich zu, wie folget, daß] Das ifk, er weyhet ihn, tie Exod. 40, 
der Engel verſchwand, und in der Slammejız. ſteht. I 2 
aufaht.,. 0... 00 0.5, 4 Smbfehleedererfle-tpei, . De, 
Sehleinb, N ee er 


Schiboleth heiffet eine Kornahre; oder 








48%  —  überdie Biba Alten und Neuen Tefamame. agı* 
Das * app | 13%, fpricht GOtt, will es chun: bis 
Ä her habt ihre wollen thun; aber es heißt: 
Und (ben * po, das drinnen Ich, nicht ihr. 
war ‚ficher wohnen. dihi⸗ et in b. 
em fiehatten weder Seinde, nod) 1 Eee v. 35. | | 
| — 20 Bann 1. Afo ſchlug der HErr Benjamin, 
Der HErr ſchlug fie, nicht l. 
Ziehet binauf, . — will ich fie in es heiſſet: ur er regen 







an voͤnde geben. Fehlet in b. 
Das Buch Ruth. ——— 
Das⸗ I Capitel. | len unter den Barben, den Schnittern 
en und ift on kommen und da ges 
„0... fanden, von orgen anb 
Hafer mich nicht YTaemi: bleibt wenig —* Eee 
— A Luft, Ren eine Luſtige. 
En | Das ift, fie iſ nicht der Metzen eine, die 
Dun oder betruͤpht. = “ |daheim auf dem Yalfer Teen und Kur 
= Das 2 — — Ion; n. 
— Fehlet i in * 
Lieber, laß mich auflefen und — — 
Das erſte Buch Somuelis. 
Das 2 Capitel. Muͤſſen ums Brodt dienen. 
v.3 ehlet in b. 
Haft euer groß Mühen — v. 18. 
laßt aus eurem Munde das Alte. Der KRnabe war umguͤrtet mit einem 


"Das vefte, gewiſſe, ehrliche, wie man leinen Leibrocke. 
ſpricht Gewonheit, alt Herkommen; Land-| b. Das waren prieſterliche Kleider, J da⸗ 

Sitten und Weiſe denn darauf trotzen Die von 2 nn Moſe 27. 

Feute und fagen; Eh lieber, die alte XBeife| u. asrarne — 
die beſte. Unſere Vorfahren find auch nicht Wenn ſemand — einen Men⸗ 
Narren geweſen. Und pochen alſo wider ſchen ſaͤndiget fo kanns der Richter 
Gottes Werk, als abe u andern feblichten. Wenn aber jemand wider 

noch neuern. — den Wrrn fündiget, wer Ban fü ibn 

De | |bieten. 
Die. da fatt wären, find. ums Brodt Wenn GOtt erzuͤrnet wird, und e nicht 

Be worden, ——— einwendet, ſo iſt niemand über 


Lutheri Shenen DI, Theil ibn 





ee RE Du Alam ER ET en 


dm dert Da 
Side — wie bey Menchen geſchie⸗ Das 4Cap 


Bet. Ebenezer. 
b. Das iſt nicht zu verſtehen, als koͤnnte 
die Suͤnde wider GOtt gethan nicht verge⸗ 





>18 


Heiht Selfenfein. unten ei 2 
Da er aber der ‚Laden Böttes ge⸗ e: 


ben tverden 5 fondernift fo viel gefagt: Wenn dachte, fiel er. ‚surch. vom Stuhl am - 


Goit nicht Freund ift, 6 hilft —— Thor, und bra einen “als entzwe 
wenn er aber Freund it, fo liegt nichts das | und farb. ii, ” h — 


ran, ob niemand Sreund ift, alſo dab diß 
alles fe gefagt von der Sünden Natur liegt, fo geher Gottes Wort und alle Ehre 






wie viel, ‚gröffer fie ſey wider GOtt gethan, dahin, Da fült das rechte Prieſteram 


denn wider, einen Menfchen. 

€ N 29, ; zZ 

_ Warum teckeft du denn wider mei⸗ 
ne Opfer. 

Das ift, Gleichwie con. 9, 5 ‚Pauls 
wider den Stachel lecker 


huruck und licht, und das alles aus GOt⸗ 





b. Wenn Menſchen und Vernunft A. 


[tes Zorn, Aber diejenigen, fü geroinnen, 
haben darnach Feine Ruhe im Gemiffen. 

| Denn wo GOttes Wort nicht recht gehet, 
thut es den Gewiſſen alles Leyd an, wie hie 
die Lade GOttes den Philiſtern fo. lange — 


b. hat noch am Ende: Das it frech bis fie zuleht ihre Schande bef nnen müfe — 


und muthwillig. 


u 33. at 
‚Doch will ich aus dir. aan von 


meinem Altare austotten, — iſt, denn die heimliche Plage der Gewiſſ en, 


SO win ſie zwar von meinem Altare nicht yje zui ht offenbar wird dinh GOttes Wort 
wegnehmen, aber doch füllen fie nicht lange 1er Kl er fagt, ae, er ihre 





und mit Ehren wieder zurecht bringen muͤſ⸗ 





ſen, Daß fie GOttes Wort verkehret haben, 


ſen. Das iſt hier bedeutet mit den güldes & 
nen Aerfen und Mäufen, welches n ichts 


leben. Denn wenn ſie aan Inden fie Umweisheit wird allen Wenfbe en een ;\ 


fterben. 





;  gehlerinb, EIERN er ee ie: 
Das 3 Capitel. Das Cat. Ü 
OR Und das gan aus Tan — 


und da Samuel der Fade. dem vor dem HErrn. 


Errn dienete unter Eli, war des HErrn Das ift, fie trugen geyd und klagten dem ; 


‚Dort theuer zu devfelben Seit. HErrn ihr Leyd, über die Philifter. 

Es waren nicht. Prediger, noch Pfarr⸗ 

herren gnug da, die Bibel ift da unter der Philifter.. N * 
Bank gelegen, es hat niemand ſtudiret. Sa⸗ 






In bi fehlen die letten — über die i 


nd ‚ft Kommen, und hats weiber bean.) | Das 10 Cap, | er 
Fehlet in b, aa Wa " rt Dane? 





t f a; 
RE ENTE DR 
DAB — 
J —9 
ix 
. + \ 





Das iſt 


iſt ſo viel, fie thaͤten übel, daß fie ihr Ver⸗ 
trauen von GOtt auf einen Menfchen und 









a TTTben Die Bibel Alren,und Treuen Teftamente. As; 
‚laffet fie weiffagen. Iſts doch| Wider das Geſetz. 
en ind ra fondern von| Fehlet in b, 
Ott, der iſt der rechte Vater. 
——— 2 Das 15 Capitel. 


31 v. iR 22, h J 
Siehe/er bat ſich unter die Faſſe vers v. 29. 
echt, 2a je Auch leuget dev Held in Ffrael niche, 


a Recke, —— | { 

ii | klicken ag trei⸗ Und gereuer ihn nicht, denn er nichtein 

7 —— * fliehen und nö darzu * Menſch, daß ihn etwas gereuen ſollte. 
laſſen. Man ſoll ð Ottes Wort nicht andern, noch 


Das 12 Capitel. beſſern. Es laͤſſet ſich nicht aͤndern. 
a x Fehlet in b, | 


Ob ich von jemands Hand Geſchen⸗ Das 19 Gapitel. 


ke genommen babe, und mir die Augen dh 


blenden Ieffen. u ur 
‚»ı Munera excoecant oculos fapientum. Sage mt % 
| ; ; 
Selen ©. tdern er hat die Einiglichen Kleider abgelegt, 
a und nur gemeine Kleider anbehalten, alsein 
Naun da habt ihr euren König, den andrer Menſch. Er fiel auch mit ihnennie, 
ihr erwaͤhlet und gebeten babt, dennider, das ift, er betete mit ihnen, und wenn 
ſiehe, der EErr har einen König über] fie niederfielen, fiel er auch nieder mit ihnen, 














euch gefent. | | | — 
Die beſtaͤtiget den König, und zuͤrnet Das 20 Capitel. 
doch, daß ſie ihn erwaͤhlet haͤtten. Das W230. u 


= Ku Selen 
er u biſt nicht ein tapferer heroiſcher; fons 
ſich ſelbſt ſetzten, da ſie bisher ſo oft ohne dern eines verachteten —S— 


König durch GOtt errettet waren. Dar-|Sohn. 


zu, weil ihnen verſprochen war, Könige zu] Fehlet in b. 
"haben , fäflet es GOtt nicht zu, Daß fie waͤh⸗ 
-Ien, fondern er felbft wahlet , auf Daß es ber Das 21 Eapitel, 


ſtehe, daß alles, was GOtt nicht anfähet 
und thut, nichts gelte vor SO. —— 


Das 14 Capitel. 
90 


| v. 5. 
Und der Knaben Zeug war heilig. 
In der Schrift heiffet ein jeglicher Leib: 
ein Zeug, wie auch Apoftg. 9, ı5. Chri⸗ 
ſtus von S. Paulo faget: Er ift meinauss 


2 Und das Volk richtete die Ausbeute erwäblter Zeug ee. Darum, dab GO 


zu, und nahmen Schaafe und Rinder ‚damit wirket, wie ein. Handwerfemann 
und Kälber, und ſchlachtens auf der Er⸗ mit feinem Zeuge. Will nun alfohier Das 
de, und effens ſo blutig, | vid fagen: Wenn die Derfon heilig, if 
J 1. Na en 


\ 


a: 


Sau gieng hinein ſeine Fuͤſſe zu decken prieſters war, 2. Buch ee. 


















alles Tal, was man: if, Trinken, ve — Schrift darum, a 

oder laͤſſet, wie Paulus Lit. 23 fund: fie warne jedermann, daß er Dasnachfolgens 
Den reinen ift allesrein, a Gefpenft von. Samuel: recht verſtehe u 

Das F Capitsl wiſſe, daß Samuel todf feye, und folcher 

der böfe Geiſt mit der Zauberin und € 

Daber beit manden Ort: Seia Wa,|redet und se in Samuels —— 5: 
beltoch. | RAM, ee 

. Das heißt: Scheide Fels, | 


Das a —— 


Und J er zu es Schafebürden 2 
am Wege, war daſelbſt eıne Hoͤhle und Metces auf dem Bruflas des Soher 
28 di 3% 





vw ka: BAR 
I Aber der En antwortete ibm nicht 
Em durch Traͤume; „noch. durchs h 





So zuͤchtig iſt die heilige Schrift, daß|4- Sud er 7, = 
fie Fuͤſſe decken heiffet, auf dns banitiche| 


m gehen. a wer — — Sat; m. 
D as — Spt, A. RA ift, einen. anfeßnfichen Mann, wie > 


die Richter find, die itter heiffen 2. Su — 
Da aber Abigait zu Yrabal Fam, fies — Goͤ h fe ch | 


ER * ds hatte er ein Wahl zugerichtet m ſei⸗b Götter, das if Rica 2 — ef ie 
nem Haufe, wie eines Königes Mahl, und 22. * 


ſein Herz war guter Dinge bey ihm felbft. | Be, 14 — 
Denn er hatte niemand geladen; noch | ind iſt — mit einem. 3 fidenen 
Roc 


37: 


den Armen etwas. mitgetheilet. ——— 






— es Heu Wie der pri eich: Pr bie 2.24 
5 Br Das 28 ne u or, 28 6. f — u | 
v. nt Der: feidene Kock iſt der pri e % 
Bad aber war geocben, [Rod o. Such Moſ. ——— 
DDas zweyte Buch Samuelss 
Das 1 Copitel . De Acker der Bellen oder —— i 
Und befahl, * lt die Rinder Das 5. Capitel, 
Juda den Bogen lehren, 230. :6, 


Bogen, fo bitffet diefes Lied, mie auch | Blinde und Lahme werden Sich ab⸗ 

bey uns eiliche Lieder Nomen haben. treiben. 

a . Das 2 Lapitel. Diele Binden und Sahmen fi nd ihre 3% ö 
— en gen geweſen, welche fi te zu Trotz wider Das 2 

Daber der Dit genennet. wird AL vid u ihre Mauren sc, ls * —— 

| Kurb Hazurim. tro⸗ 


Br — 
| 


* 
v“ 
J 


ben, ſondern der Geiſt GOttes heiſſet fie 


uns, ſondern mit unſern Goͤttern; beiß dich 





Fr — uͤber die Bipe Alten und Tun Teftaments. — 489° 


ee euren |. _ee 
‚ftonen, die ‚fie ſchuͤtzen folten. Wie man] Wel vielleicht diefer König einen von 
itzt auch mit der ‚Heiligen Bildern thut. den Iſraelitiſchen Oberſten a Re 
Als wollten fie fagen: Du kriegeſt nicht mit ehlet in b, | 










v. 18. 
Die Soͤhne Davids waren Driefter, 
Werden Euhanim genennet, weil ſi e viel⸗ 
leicht bey den Prieſtern ſtudiret. 


wit "ihnen, fie werden fich mol mehren. 
Nicht daß fie Blinde und Lahme geheiffen ha⸗ 


alfo, durch die, fo hernach die Hiſtorie ber) 


— haben —— Fehlet in b. 
ehlet das letzte von den ae an, ale] ; 2 
wollten fie fagen x. Das 12 Capitel. 
| v. 20, | | v. 25% 
" Daber bieß man denfelben Ort Baal Der hieß ihn Jedid Ja. 


Staͤte Baalprazim, oder Rißmann nen- 


dieſe Stadt Baalprazim oder Rißmann heiſ⸗ 
ſet, daß die Philifter da geriſſen ſind. 


der GOtt der HErr iſt. 


. für fell König feyn, welches allein GOtt ge-| 











= if lieblich dem HErrn. 


Das 13 Capitel. 
i | v IL 
‚Hier gehet nun Das Unglück. an über. 
Davids Haus, mie Nathan droben Er 
12, 10. David gefogt Bun a 
. Sehe in b, or 


prasim, 
Perez heißt ein Riß, daher man dieſe 


net, weil die Piifter da von einander ge⸗ 
riſſen ſind. 
b. Perez beißt ein Riß oder Tach, daher 


; v 20 2 

sk Afo blieb Thamar leidig in Abſalom 
ihres Bruders Haufe. a, 

Das ist, fie hielt fich inne, gieng nicht _ 

mehr tie eine Jungfrau im Kran unter 

- Das ift, du redeſt mit mir von einer die Leute. en 

fen ewigen De Jane) Koͤ⸗ Fehlet in.b, — 

nig ſeyn, er muß denn tt und Menſch/ 

fen: noeil er mein Sohn, und doch — Das Cap. N 


Das 7 Capitel. 
—— 
Das ift eine Weife eines Wienfhen, 


, Mac vier sig * — abelen 
Dieſe vierzig Jahr rechnen 

Du 8 enten erſten ie vi, Davids; denn er iſt 5 

zig Jahr geſalbet/ zehn Jahr hat er Ver⸗ 


David ſchlug — Zadad Eſer den olgung geitten, und im dreyßigſten Jahr 


— 


Sohn Rebobs, König zu Zoba, da er zum König beftätiget, und en es 
hinzog, ſeine Macht woreder zu holen an worden. 


Fehlet inb, 


dem Waſſer Phrath · — = 
I coDa 0 nen 


Vera: 


Ko 











ur ' OXXKVI. ER! ae — F " 2 — ie 
oh — 7 8 —— | . Das se Copiel.” 

NER 4. u 

Und da das Maul unter eine groſ⸗ Wie das Sicher des —— — 


— — 
J 





fe Eiche Fam, | die Sonde aufgehet, des Morgens obe 
Aeftige. Ine Wolken, da vom Glanz nach, dem 
Fehlet in b, Regen das Gras aus der Erden waͤchſt. 


| . Mofes_vichtet, des Gefeges Neich an, 
auf dem Berge Sinai, mit Donner, Wok 


Huͤtet euch, dap nicht ſemand ai | Een und Dligen, schrecklich. Aber diefes 


Knaben Abſalom. 


Leid thue | Reich wird lieblich feyn, wie es iſt im Len- 
Sehleeinb, * zen, wenn es geregnet bat, und die Sonne 
Das 20 Capitel fe einen, | 


v5. 
v. J. Denn alle mein Fi und Thun if, 
And es war dafelbft ein er daß nichts wächft. 
heilloſer Mann. Rein Königreich iſt fo hoch vor GH, | 
Einen von den groffen Hanſen, von ho⸗ wird auch nicht fo wachfen, fondern verger 
hem Adel, der groffen Anhang im Volk hen. Allein, diß De beſtehet ewiglich— 9 
uͤnd ein Anfehen oder Namen Bee, wie 


— Catilina zu * alleſamt wie die i 
Fehlet in b. en Inn 5 Difteln, be ga m 
—— elial find Die, fo dem Reiche bei 

das 22 Cast, | feind find, als Yuden, Wabit, Reber, 


uͤrken ıc. "Die wollen allein nuͤtze und die 
Sie ließen ſic "aber da ift kein beten feyn; und find doch die Khadlichften.. 
Helfer. 1 Darum heiffen. fie Belial, Die Unnuͤtzen 
Das find diejenigen, Die fich mit vielen oder Schädlichen. Alſo fagt- Jeremias 
Gottesdienſten wollen um GOtt wohl ver⸗ 23 32. von den falſchen Propheten. 
dienen, meinens herzlich, und thuns mit find mit ihrem Nuͤtzen Fein nuͤtze dieſem 
Ernſt; aber ohne GOttes Wort, aus ei⸗ Volk. Das ift, fie find die Schaͤdlich⸗ 
gen erwaͤhltem Vornehmen, wie unſre ſten, eben da fie nuͤtze ag wollen. J 
Mönche und alle Abgortifche hun. \ Fehlet inb. zu 


Das erfte Bud) von den Königen. 
Das 3 eh Das 6 Capitel. 


— — 

— dae — — gebeten haſt, Das Haus aber, das der König Si 
babe ich dir auch gegeben. - Homo dem Zen. bauete, war fechzig 
SH giebt mehr, denn wir bitten. Eilen lang, zwanzig fallen breit, und 
wi nb a drenpig Ellen hoch. 5 
1 Thron. “ 


x 





N 
ER 





492* über die Bibel Alten und Neuen Teſtamens. | 493" 
2 ran 


2 Chron. 3, 4. fpricht der Tert, das Juda und Ephraim werden bier für ei- 
Haus fey 120 ’eilen ho ch geweſen, welches nen Stamm gerechnet, 








iſt von des ganzen Hnufe Hoͤhe geredet;| Fehlet in b, 
bier aber redet er vom unterften Gemach ale 
leine, welches at Ellen hoch war. Das 15 Capitel. 


—4 vd, 13. 
PR 

Under FAN an das Zaus Senfter Dazu ferste er auch feine Mutter 
inwendig weit, auswendig enge. er Maecha ab vom Amte, das fie dem 

Die Fenfter,, fo inwendig weit, und Miplezeth gemacht batte im Hayne. 
auswendig enge find, da Fan man Wer der Miplezerh geweſen ſey, iſt uns 
‚nicht wohl noch viel hineinſehen; aber ſehr gewiß. Etliche fagen es ſey der Abgott 
viel — Sale rei⸗ —— geweſen. 
met ſich fein mit dem GeheimnißCor. 2, 

Ein geiſtlicher Menſch kennet alles, Das — 


und iehet wohl aus, aber niem nd Eennet 
ihn. > en hs Und fie binkten um den Altar, den- 


Fehlet in b, fie gemacht hatten. 
* Die falſchen Heiligen, wenn ſie andaͤch⸗ 
Das 8 N ‚tig feyn wollen, werfen fie den Kopf zu bey⸗ 


v. 37. den Seiten, wie eine Gans gehet, daß es 
Duͤrre oder Brand. ſcheinet, wie ein Hinkender zu beyden Sei⸗ 
Wenn das Getraide sehn oder von ſten hin und her wackelt. 
der Sonne verbrannt a | Schleinb b. | 
Fehlet in b. v 32. 
v. b. und machte um den Year ber eis 
Wenn auch ein Tai der nichtIne Grube, zwo Korn Sath weit. 
deines Volks Iſrael iſt, kommt aus| Sath ift ein Kornmaß, da ChHriſtus 
fremden Lande, um deines Namens auch von fagt, Matth. 12. da er drey Sath 


— a ae Mehl nennet. 
eil dis Haus ſo ein et u er | 
a en ſeyn Das 20 Capitel. 
Fehlet in b. v. m 
| Shger, der den Harniſch anleger, . 
Das 10 Capitel. ſoll ſich nicht ruͤhmen, als der ihn hat 
v. m abgelegt. 
Brachten ſehr viel Hebenholz. Das iſt, er ſpreche nicht hui, ehe er 
b, — ein Baum in Indienland. eier Der — Bi ee m. a 
nen hat, der Ieget den KHarnifch ab, und 
Das — Aue ü mag fich ruͤhmen; wer ihn aber ankegt, hat 


d m noch nicht gewonnen. 
Einen len u erhaben re D 
— * 


N | En — 


und fprach su ihm: Du Mann GOrs 





E 
Das 21 — 


Häfen heiſſet an dieſem aus — 
= 


le nennet wie auch Hlob 2, 9. fiehet 
Was te vor ein FRönigeeich in 3% Gott Yäftern. aber hatte Mofes bey dem ! 
rael, wenn dutbätelt? - Tode verboten. So war das‘ Königreich) 
Biſt du es doch, der es mache, daß Jr Iſrael von GOtt eingefekt, daß — 
rael ein Koͤnigreich iſt; ehne di wäre es ſaſteen in GoOtt betrof· 





— 


nichts. N en. 
ep in b. — — Ds; 22 Capitel. Re 
D Son und Sn Röni elf ons v 34 9— 

MT baf an Zwiſchen den Panzer und A 


EWeſegnet, das it, geläftert Dennd Biel Da das Schwerdt anhaͤngt, von‘ der 
a das: grauſame Laſter, das GH Achfel uͤber her bis auf die — ER 


Das zweyte kl von den Königen, ——  aele Na = 


b das I Gapitel. —— fen Gamaliels das Geſetz gelerhet Un. 
ea 200 pifE faſt eine gemeine nal der Som, 


D fandte er — sh 2 nn a —— ce 
Sauptmann über funfig, famt fei- | Dapdein Beifkbeyimie er 

| zwiefaltig. 
nen Sunfzigen. Da der zuihm. Ren, Nicht wollte Elifa ee | 

kam / beugte er feine Änie gegen Elia haben, fü es Doch ein Geift if, (1. Con m, 

3), in allen. Heiligen, fondern einen ie 

— Dr — Geiſtes, daß er 

Marker. und mehr pre en Kam, R n 

/ Er als er. auch that, ji 5 9 et 


Das = — 


— Das 2 Capitel. . 1 Da rg act For — 
Beer ee, |. Dder fie hatten vor dieſem — 
— SErr wird deinen Herrn —— einen ſolchen Abſcheu, daß fie fuͤrcht | 
von deinen Haͤupten nehmen. RE | GOtt der KO desivegen Bi 
Zum Häupten feyn, beißt Meifter und fie BR Ä 


Das 4 4 Can. — ei Mi 
& iſt Bök ein —— wictwen 
und waͤſen. 
Fehlet in b. Aa Be > 

Bir v 2. 







tes, laß meine Seele und die Seele dei- 
‚ner Rnechte dieſer funfzig vor dir et⸗ 
was gelten, 

Deeſer ‚Hauptmann fl fü irchtete SO. 

Fehler i —— 


2 


Lehrer ſeyn; zuden Fuſſen ſeyn, heißt Schuͤ⸗ 
ler und üntehan ſeyn. Denn wenn der] / 
Lehrer lehret ſitzet er höher, denn die 
Schuͤler, daß ev ſich zu den. Füffen, und] 
fie ihn zum Haupte haben. Alſo fagt. Ei. 
Paulus Apofig. 22, 3. er habe zu den Si 





2.0 VE Br F S 2 





Be * Die Bibel Alten ind Yleuen Tefiımene, ggf 
a — ERTEILT rg 
ah er oe I. Ia, fo gehets uns, wwerm wir eurem 
ch — unter meinem Volke, Gott dienen, ihr heillofen Propheten. _ 
Des it, ich Habe zu Hofe nichts zu) Wie viel beffer hatten wirs, da wir Baal 
ſchaffen Ich wohne hier unter den Leuten dieneten? Jerem. 44, 17. 18. 














in = a J Fehlet in b. 
enderts am Ende: Ich AR Da * Lapite L 


unter den — alleine. 
* DIL, 
Warum ift diefer Rafende zu dir ges 
fommen. 

Nicht als wenn Eliſaͤ Zünger fich wie 


7 · 
Um dierätbe ze über ein Fahr. 
More anni currentis, quo vivitur a cun- 
dis animantibus, 


- epler inb, eiren Rafenden geftellet, wie die Nabbinen 
wollen; fondern weil die Gottloſen die Pro⸗ 
— Das 5 Savitel, pheten afende nennen. 


v. 18, Seht et inb. 


Und er. ſich an meine Zand lehnet. | 
Das iſt Hebraͤiſch geredet, wie wir 
N fagen: Es iſt mir zur Sand. 
Das ift, er iſt um mich‘, thut und vichtet 
aus, was ic) ihm befehle, E ich mich auf 
eh Berlafe. 


Da nahm ein — "kin Rieid, und 
legte es unter ihn auf die hohe Stufe. 
Man muß allbier denken, daß in der 
Stadt ein fehöner weiſſer Regentenſtuhl, 
"wie ein reines Elfenbein geweſen, auf wels 
chen fich Wſus geſetzet; weil ſie aber in hör: - 


2906, a Eil zue Tapezerey nicht konten kommen, 
| Wandelre nicht mein u. da der den koͤniglichen Stubl*damit zu beHeiden, 
| Mann umkehrete? ıc. breiteten fie — eigene Kleider as Aue, 


Haft du nirgend hie geroandelt, wie ge- 


ehlet in b, 2b 
hets denn zu‘, daß mein Her; wandelte, 5 | 


Das 11 J | ir 


| a mar bey dem Wagen? x. 
i v. 
— Das 6 Eapitel, | guer ein dritter Theit, die ihr des — 
dv. 16, Sabbaths angebet, foller der Hut wars 2 


| Shechte dich nicht, denn. derer iſt en im Haufe des Boͤniges. 
5 die bey uns ſind, denn derer, 
die bey ihnen ſind. 
Gott ſchuͤtzet die Seinen. 
Fehlet 


Das waren die auf des Koͤnigs Dienſt 


ein Theil abgieng, ſo gieng das andre an. 
— 
v. 3% d gab ibm d 
Siehe, ſolch Webel komme vom] = Bub m a 
‚ Eu, Ws foll ic) mehr von dem dem Könige befohten ward, 
Hirn gewarten?! | N. | 
Luctheri Schriften — an. 


warteten eine Woche um die andere; wenn 


Das war das fuͤnfte Bud) to, d mas D 


* | ‚. XXXVL D Hain — 
Das a Capitel. 9 fen Mind vom — 






fie.am Saufe gebauer harten. das Näuchern galt bey ihnen, als bey uns 
Darunter fie des Sabbaths faffen ‚etr Moͤnche Singen und Beten in der Kir⸗ 


Darum — 9— 
BEI fleanch einen Namen Camarim, der-k gu⸗ 
a die Dede des Sabbaths, die tet als. von hitziger groſſer Andacht: Mm fi 


A 





5 


Runden, wie jetzo Fuͤrſten und Herrn un« Me. Denn Raͤuchwerk bedeutet allenthale hi‘ 


er Teppiche ‚Bde getãfelten Sigen. 
| in b 


Das 27 Capitel. 


v. 9 
ind die. Binder Iſrael ————— 
ibre Sachen. wider den RERRT ih⸗ 
— GOtt. — 
ie wollten ihre finde vert eidigen, al, 
gecht und wohlgethan, tie alle Siter un ‚Die Lebelthäter hat abgethan, den wir den 
Abgöttifche thun. 


ort, 


ER = 
Zur Rechten ‚om Berge Masbih: 
Mashith heißt Berderbung; und man 











|ben Gebet in der Schrift, ‚Aber wie die 
‚fer Gebet ift, fo war jener Näucherey, bey: 
[des Meikbenand, oo GOttes nd 


haͤlt, eg fey Der Oelberg geweſen, daman 
nd | Salgenberg oder Nabenftein heiſen. Inn | 


I 
gr Bi 1 Was ift das por: a Grabmal, — 
Das '8 Eapitel "ich ſehe⸗ Fi. 
4 Was. aber foldhe Kammern oder Gar / 
Und man 6 — — Schlan- phylazia, oder Grabmale Dder m Schr | 
se, die Mlofes gemacht hatte. find, wirft du im Jeremia und Seh er 


9, Darum, daß fie in Misbrauc) der Ab⸗ wol finden. 
| shi) — Fra — Fehlet mb, 
nd mon bie e- ehu an; 

Das ift, ein ehernes Schlänglein, ein] Das 25 Capite: 

. geringes Stuͤck Erz, ein Eleines Kupfer] a. 

kin, was u das dor ein GoOtt kun? 
Seiler in b. 






das Haus des Aonigee und alle 
v 1m aͤuſer zu Jerufalem, 

Und den Rabſake von Lachis. 

Rabſate — Deutſch ein ar genannt. geweſen, und von Gem, dem 


Be Wohne Non, dem Könige Melchifedeck evr 


—— in be bauer, von — bis auf — 
wiſtung 1236 Jahr ſind. er Tempel, 
Das 23 Can, Imelcher im vierten Jahre Salomonis, nach 


v. 5. dem Ausgange aus Egypten 480 Jahr er⸗ 
Und er that ab die Camiarim. 


. Das waren. fonderliche geiftliche Leute, fung ‚geftanden 460 Jahr. Dieſe 


wie jetzo die aller andaͤchtigſten und is ift — me der Welt 3 
2 | | Er nn 


rar / ) 


Serufalem ift zuvor Febus, item Salem | 


bauet, ift bis auf Diefe Zeit der ea i 


Und verbrante das Haus — N i | 


" 


z00* über die Bibel Alten und Neuen Teftaments. 5o1* 
——— en — — —— — —— — — 
fang 3394. Jahr, vor CHriſti Geburt 566 Eh „geſchleifet und verheeret: 
Bahr, Die Belagerung hat anderthalb Das ift geſchehen nach Ehrifti Himmel 
Jahr germähret. Der Teinpel ift hernach⸗ fahrt 40 Fahr, nach feiner Geburt 74 Fahr: 
mals, nemlich nach diefer Verwuͤſtung 123 Nach dieſer letzten Verwuͤſtung etwan 60 





—* im ſechſten Jahr Darii, am dritten Jahr, unter dem Kayfer Hadriano erreg⸗ 


en die Juden einen Aufruhr wider den 
Käyfer; und wollten Jeruſalem und den 
Tempel wieder bauen; wurden aber daruͤ⸗ 


Tage Martii wieder vollfommlich erbauet, 
Eſta 6. Bor EHrifti Geburt 445 Jahr. 
Iſt wieder ſamt der Stadt Jeruſalem ge⸗ 





J ſtanden sıg Jahr; und im andern Jahre ber fuͤnfmal hundert und achtzig tauſend Ju⸗ 


des Kaͤhſers Befpafianus im April, am den auf einen Tag erſchlagen, Jeruſalem 
oſterlichen Feſt den 14 Aprilis belagert, der wieder gefchleifet, 980 Städte und Flecken 


a Tempel erobert, und zum andernmal eben und 50 Schloͤſſer zerſtoͤret und verbrant, 
in dem Monat und auf den zehenten Tag ſtehet die Verwuͤſtung nun 1500 Zahr, _ 


des Auguſtmonats, wie zuvor vom Nabu⸗ und wird alfo ewig bleiben, wie Daniel 


chodonoſar, alſo zum letzten vom Tito, des geweiſſaget. 
Veſpaſiani Sohn verbrant, die Stadt 


Fehlet in b. 





aber am achten Tage des HZerbſtmongts 


Das erſte Buch der Shrohifen: | 
Das: 2 ie 1.2 Da86 Capitel. (ſonſt 5). 


V. 20, 5 


BIST 
| yp Sobal, he Pater Ririsch I Jes⸗ Sie ſchryen zu GOtt im Streit, und 


vim hatte Söhne, der fabe die Self: — — 1 erbitten ; denn fie vertraues 


| | te Manuhoth. 


Die Propheten heiffen Seher oder iche,. wie der Glaube al = 
Schauer in der Schrift, und fehen beißt BR i * — = 5 2 = ' 


lehren oder predigen. Off ift Diefer Sobal Sehlet i in, 


ein Prediger oder Prophet geweſen i in dem 


halben Wianuborb; das ift ein Name ci-| Daß 10 Copitel ( for Den 


nes Laͤndleins, das "sielleicht ſtill und wohl 
gelegen iſt, darum es Manuhoth, das Driefker, ——— und Yebinim. - 


ift, Ruhe heiſſet. | Nethinim heißt die Gegebenen oder Ge 
. Sehe inb k fchenften, und waren die Leiten, die ſich 
Das 3 nie linſonderheit zu GOttes Dienft ergeben hats 


ten, wo GOttes Hütte: und Die Lade war, 


"Don feinem Weibe Egla. unter den Prieſtern. 

Egla wird allein Davids Weib genen⸗ 9% | 
net, vielleicht, daß fie Die erfte und einige) Und David und Samuel der Sehe 
ift getvefen, dA er noch der ur: sehr ftifteten fie durch ihren Glauben. > 
terhat. Das iſt geſagt: Solch Stift thaͤten fie 

N in b. SDR = nicht 


ben 2 Sam: 23, 8. der Tert: unter dreyen. | 





5o2* — D. Main Eanbere — — ” 


nicht aus menfehlicher Andacht und guter Maasoder Gewichte, als m id. auf Dei ſch 






Meinung, ſondern aus GOttes Befehl und ſpreche: er gab ein Loth Brodt, ein Pfund 
ihrem Glauben. Denn in GOttes Sa⸗ Fleiſch, ein Noͤſſel Wein. Be. TR “a 
eben. foll Feine menſchliche Stiftung — | Fehlet in Ka — N Ki 


Weit ‚gelten. on 
Das 12 Expitel. (ſonſt m. ; 18 Capite ( fonft 17). 


Der. | Du haſt — it als inder 
And ſchlug dreyhundert auf einmal.) Beftalt ‚eines Menſchen, der in der r 
Wer einen Haufendvon 800 angreift, BR GEOtt der Herr iſt. 

amd fchlägt 300 todt, und die 500 in die] Das ift, nicht meine Perfon, ſondern 
Flucht, der hat ſie alle g00 geſchlagen meines Blutes Rachkommen, nemlich ins 

fo da hie unter dreyßigen ftehet, hat dro⸗ Künftige, und dahin noch ferne Zeit iſt der 

ein folcher Menſch feyn wird, der in der _ 

Denn welcher unter den beſten dreyen der Höhe. GH der Here it, Pfalm 7. 
vornehmſte iſt, der ift auch unter den dreyſ⸗ Wer Fan gleich GOtt feyn unter den Kin- 
figen allen der vornehmſte. dern GOttes? Er ift auch GOttes Kind, 
Sehe ib. | aber weit über andere GOttes Kinder, als 

ni 3 der ſelbſt auch GOtt if | 








m 


Goße es dem HErrn. Fehlet i in b. 

— iſt, er opferte BON Kaum ran Das 19 Capitel. Chan © 8 

geffet ind. en. iR | 
Swift. u a 


Das 15 N on 14% 


"Daher heiſſen fe die Stätte Baal) 

prasim. Seine Rnechte find 

Baal heißt ein Hauswirth oder Mann; zu forſchen Sara fin Pomm en zu Di 
Pereʒ heißt ein Riß oder Fach: darum) Wie man ein Ding kehret, hinten. und 
muß diefe Stätte Baalpraʒim heiffen, tweil| forn befichet, das man will TR er⸗ 
die Philiſter da zertrennet und zerriſſen kunden. 
ſu HD, ’ Fehlet i in b, 


Das 22 em (onſt 


Das 20 wi Cfonf 19). 10). 


dDas 17 — Chonf 16). 


Ein Baibs Bröbe, und ein. — “ Ich babe faſt — geth | 
Sei yes, und ein Noͤſſel Weins. David geſtund die eitle Ehre, J — 
Diefe drey Worte, Eicar, Eſpor und /woilte fehen, wie das Königreich durch ihn 
Alta heiſſen nicht allein die. Materie, als und durch fein Thun hatte gewaltig we 
e ni, Se, ein, —— “un! nommen, Da ieheft du, Daß Das Ders 
| an 





| — no Teen Tefkamenee.. — 
| frauen auf ne Wette eitel Ehre wider ſverfaͤlſcht zu ſeyn; denn fonft allenthalben 


GOttes Ehre und eine Abgötterey u 

Seblet in 

— 

Mit Säden bedeckt. | 

Das ift „mit geringen groben Kleidern, 
daraus man Saͤcke macht, wie bey uns 
die Kittel und grobe Leinewand, ſi 1B. 
Boͤn. 21,27. 

ET in b. 

—— 19% ehe 670 

Alſo gieng David hinauf nach dem 
Worte Bad, das er geredet hatte in 
des HErrn Ylamen.“ m 

Merke wohl, daß “David nicht aus eis 


genem Sutdinken einen Ort zum Opfer erz| 


waͤhlet, fondern an dem Dre, welchen ihm |\ 
- ODE serien, ‚fein Opfer serie, | 
— in b 


Das 23 Cap Chu m). 


Er ſoll ——— —— 

— Friedſam oder Sriedeig. 
, N — 14. 2 iR 5 
. — — Centner Goldes. 
Ein Centner iſt bey tauſend Florenen, 
Doch an einem Orte geringer oder mehr. 
Bey den Griechen BE 

a in a. 


Das 24 Capitel. fon 2. 
v. 3- 


Daß man die Leviten Zʒdblete von 
ereyfi ig Jahren an und drüber. _ 
© ſchenec die a Bibel hier 


t 


RR. 


41 





ao geſchrieben ſtehet, wie drunten v. 26. 


Fehlet in b. 
Das 26 Capitel. (ſonſt ER 


—— 

Dieſe waren alle Kinder — — 
des Schauers des Königes in den 
Worten Dre, das Hoͤrn zu erhe⸗ 
Jen, 

Sch. halte, daß dieſer Heman ſey Da⸗ 
vids Prophet geweſen, in koͤniglichen Ge⸗ 
ſchaͤften, die das Königreich belanget. ha⸗ 
ben, Die er hat ſtreiten und vegieren ſol⸗ 
len. Denn Horn bedeutet je REN 
und Königreich. 


Das 27, er Con 26), 


Denn es waren — Helden. 

Doenn die: Prieſter muſten zur Zeit des 
Me egee die Dorderften im — ie: mit 
den Drometen. 

Fehlet in b. 


Das 29 CEopitel. (ſonſt 29). 
“RN SITE + 
Und David gab feinem Sohn Sal) | 
mo ein Fuͤrbild der Halle und ſeines 
Bauſes —* 
Salomo bauete aus GOttes Befehl, | 
nach dem Worte GOttes, he: Vater 
David zugeſaget, Chron. ı3, :2. Auch 
giebt ihm David das Mufter, GR den 


ſelbſt erwählten — und Wert 


mager nicht. 
Sehler in b, 


— ei | 
— * 
— 


RL 


4 


Sr 


— — Tart 






Das a ae — werden, das du GOtt geredet Saft, ; 


u 


holz. 


Hebenholz fol ein. Holz in India feyn. | 
Iſt vielleicht, das man RER nennet.| > 
be Mono ar Bi votathe Inden Stöd 
iten Juda. 


Fehlet in b. 
y — v. 13. 
uram Abif. 
he ‚Bücher Gaben Suran Ai, 
Fehlet in b. 


Das 3 Eopitel, — 
v. 1 
Auf dem Berge mon 
— ſeinen Sohn opfern follte, 
1Moſ. * Auf dem Platz rnan, 
ebuſiters. 
an hält, Yan ſey der Sebufiter 8 
nig geweſt, und — zu dem — IT 
Fehler i in b. 


Das 6 — 


— 


5. 
Und babe auch — Mann erwäbs| 
‚let, daß er Luͤrſt waͤre uͤber mein Volk 
rael. 
er hier, wie alles muß aus GOttes 
"Befehl oefchehen, auf daß ja. niemand aus 


eigener Andacht Gottesdienſt anrichte.! 
Denn Salomo hie beyde die S Stadt Jeru⸗ 
falem und die Perfon Davids vühimer, daß 


ſie beyde von en re find. 


Yıum Err 80 Iſrael, (aß. dein! 


Dort wahr werden, das du deinem tes. 


Knecht David geredet haſt. 


Nun laß du Salomo auch dein Wort m, Sacharia ie gelehrt En m? 


. 8. 
nd ſende mie ERS und — 











zu wandeln. in, feinem Geſetz, en wirde 
Muͤhe werden. Du 
„Be in. bi 


Das 17 Ca 


BERN Ach * 


Nicht allein an Getraide, finden Ki Ä 


BZeug, Waſen oder Dtung. in 


— in b 
Dis 21 Cop. 


mb, hatte. fa, Be lade — 
macht, und die Edomiter um ihbnber, 
und die Oberſten der gefeblas 

en. 

Proditorie oecidit ai circa. eum Fortia 
vigilaverunt. ee 


Fehlet inb, ki 
Das 2 3 Cape. 


— 
Und — ibm. de Bone auf, und ; 


J——— 
* 
* 


das Zeugniß. 


Fein iſt dem Koͤnig beyde die Crone und * 
das Buch gegeben, daß er nicht allein 
mächtig und auch weile, ſehn follte, oder, 
wie man’ e8 reden mag, GOttes Wort 
und Recht wiſſen. So machet man BE 7 
Könige mit Kay Schwerdt und Buch. a 
a in b 96: >. ; 


u ‚Das 26 Lapitel. 
Die — in Ya Gefihren. Go J 


Geſichte ſind Prophezeyen. Er toi wi E 


x — 








fe ud. den Propheten, a, David, 
Gad und dergleichen. 
Fehlet in b. 


Das 28 — 


** die Alten und Treuen Teftamente, 


rung müffen die Bücher laffen, 
ſtudiren und zu lehren, und ihre Nahrung 
fuchen. Denn Kirchendiener follen verforgt . 
ſeyn und fludiven, wie Nehemias cap. 13, 





— 
Auf daß ſie nicht aus Mangel der Nah 
beyde zu 


Daum ‚daß je da bloß machte, [19- Sept und Siuach c. 39, 1.2 auch fagen, 


- Diefe Blöffe war, daß das Volk nicht 
unter GOtt nad feinem orte lebte, ſon⸗ 
dern freu nach feinem eigenen Gutdinken 
im Öottesdienfte, wie 2 
Aaron das Volk entbloͤſſet. 


Das er Eapitel, — 


mir. 32, 25. 


ehlet in b, 


Das 32 Eapitel, 
v. 22, 
- Und enthielt fie vor allen umber. 


Wie ein Hirte die Schaafe halt wider 
die Wolfe, und hütet, daß fie gehen hin 


- Allen, die ihr Ds ſchicken, GOtt | und her zur Meide; alfo Fonten Die zu Je⸗ 


zu fchen, den HErrn, den GOtt ib» 
ver Väter, und nicht um, der heiligen; - 
Reinigkeit voillen. · | 

Das it, GOTT fichet das Herz an; 
wenn das vechtfehaffen iſt an GOtt, fo fras] 


get er nicht nach aͤuſſerlicher Reinigkeit, die] 


nach. dem Geſetz heilig iſt. 
Das 31 Sapitel, 


‚ei e. 


ruſalem auch ein⸗ und ausgehen ſicher. 
Fehlet in d. 
Das 36 Capitel. 
v. 15. 


Und. der AErr, ibrer Väter Bott, 
fanöte zu ihnen durch feine Boten 


Das ift, er fagets ihnen ritlich zuvor, 


Auf daß fie — deſto * an⸗ [dei fie Zeit genug hatten allewege ſich zu 


halten am Geſetz des Ber = 


Ibeffern, ehe Die Strafe Fame, — 


Das Buch Eſra. 


on 9 Capitel. 


Nagel und Zaun iſt geredt auf ſprich⸗ 


wortsweiſe, daß alles andere, Land und 


N v. 8.9. 
De er uns gebe einen Nagel an ſei· Leute, umkommen find, und fie, die Jr 


ner beiligen Stätte. 
Und gebe uns einen Fa in 
und en er 


raeliten, noch übrig, find blieben als ein 
ae vom und ein Zaun vom 
an | 


K 


Das Bud) Nehemia. 


Das: 3 ap 
5 5 
Sehe ewaltigen —— ihren 


N) 


Hals nicht zum Zi, ihrer Herrn. 


Die Armen müffen das Creu; tagen 


die Neichen geben — 


Sehe in b. a 
| Das 


a 


Du die Schrift, — in des Röniges verfiegelt, h 
YT 
















cr io 






er ;8 > — * ans 


N rl ai [der erreiche, daß er vier * uͤnf 

Jonarhän Lunte Jadbua —4 prieſter übereber. i — — 
Das iſt Jaddus, Der den groſſen He] — = vn 

xander zu Jeruſalem empfeng Alſo bacl 


Das Bud Eher. ee 1 
Das 8 — weil die — Briefe Ei | 
mans waren. mit dem Eöniglichen Siegel 
älte es die Juden nichts gehol⸗ 
gmen. gefchrieben und mit Ne fen, wo fie nicht wären von neuem EL 
Röniges Ringe verfiegelt worden, mu⸗ andere Briefe wederrufen. nA 
we —— a | Ei 





Das 12 — 


Zr — 


N ey 
—— 


— Das Buch Dieb. ee E 5: 
Das L Sanih, oh: * —— — 
» RE v. 4 J — 





E — ein Mani im Lande us, der] | | an für Haut, und alles v was ein. 
hieß Yiob. Mann bar, läffer er für fein Leben. 
"His ft der Fobab, König, in Edom,| Das ift, fie feine Haut laͤßt ein Wr 


deffen 1 MIof. 36, 33 gedacht wird; hat. o gern fahren-Kinder, Die 
wohnet ‘bey dem "reichen Arabien, in. dem se } 24 dr — — 


aller anden aut. 
ſteinigten Arabia. Welches daher-abzu) _ R% 


nehmen, daß die Einwohner. aus reich Ata⸗ 
bia ihn überfallen, Da 


% — ER A 


„as du. BR, — deiner 





— — Ja, ſegne GOtt und fieb.. 
“ a in b. — 39) 358 thuſt fein, Iobeft und dieneft 
ae ep kp. denn alle: ni e — Darüber BSR, 


n gegen Morgen wobneren. 









Nicht, daß er fo reich und gewaltig ge) IR: Das 3 Sapite, — 
Beim, Er um feiner me De | od er 
andes und Gottſeligkeit willen i eu herr⸗ Hiper 
licher gehalten Denn andere. | — dar Be 5 

Fehlet ind. Be — — A geboren ward, das Aa | 

nm we der. Mutter Le ii 

Er wird dich ins Angeficht — = NO en D a 
— — it, ohne, Scheu dir fluchen und Det — win — u en 
aftern. 4 *. ae a a 

d Dos it, dir fluchen und tem. BR Fe me. Ei — Sun 


N a 
$ Ka 0 ——— 
SET, RR e 

j t ES 

} Ä 








| sıa* ARE über die Bibel Alten und Freuen Teftaments, ige 
Ben iu un — 


— ⸗— — 


TB. Die mit Bauen umgehen, da zuvor] Die Tollen und Untvisigen heiffer er hie 
wvichts fichet. die loſen frechen Leute, die nach GOtt nicht 
v. 2r. fragen. Golche verderbet wol der Zorn 

Und — ibn wol aus dem Vers |und u GOttes. 





"Dee v. 5. 
Der Erden. — Seine Erndte wird effen der Hungri⸗ 
— iſt, aus der Erden. ge = s und fein But werden die 


v. 23. | Durftigen ausfaufen. 
Und dem Wann, des Weg verbors| KDungrige „und Durftige heiſſet er die 
gen iſt, und GOtt vor ibm denſelben | Räuber und Tyrannen. 


bededt. vd. 6, 
Woß foll der Ieben, der vor Angft nicht) Denn Mlähe aus der Erben nicht 
weiß, wo aus, wohin? Beſſer fodt. gehet, und Ungluͤck aus dem Acer . 
b. Das ift, daß er nicht weiß, wo er — waͤchſet. 
aus ſoll vor Augſi. Sondern der Menſch verdienet ſolches 
Das Lopitel mit Suͤnden, ſonſt Fame es nirgend her. 
gr das deine —— Dein Bund wird ſeyn mit den Stei⸗ 
Da ſiehet man nun, wie fromm du nen auf dem Selde. | 
feyft,, Daß dich Gott fo ffrafet. Das ift, die Steine werden dein Ges 
v. ır. treide bewahren; weil davon eine Mauer 
Der Löwe iſt umkommen, daß er umher gemacht wird 


nicht mehr raubet, und die Jungen der) Das 5 Capitel. 


Loͤwinnen find zerſtreuet. 


. 5. 
Dieſe Löwen und Loͤwinnen find die Rei⸗ Dis mild —— nicht, wenn es 
chen und Gewaltigen auf Erden, fo die Ar⸗ Gras bar; der Ochſe bloͤcket nicht, 


men unterdruͤcken. — er Ei Dee 
as ift, ihr babe gut when; eu 
Das 5 Capitel. EN mangelt nichts. u 


v. 1 

„gi dich um ivgend nach einem Kann man auch eſſen, das ungefal- 

eiligen sen i 

Das ift, zeige mir einen Heiligen, Der Man iffet nichts ungefalzenes , wen 
unſchuldig fey von GOtt geplagt worden, mans beffer weiß; aber ich — jetzt wol 
wie du meyneſt. dis und das ꝛc. 

v2 ET DER 

Einen Tollen aber erwür gt wol der| Daß er nur nicht ſchonete. Zabe 
. Born, and den Albernen toͤdtet der ich doch nicht verleugnet die Rede des 
> Kifer. Heiligen. 


Lutheri Schriften a1, Theil, ) (KH — el Habe 





XXXVI. 





— 


ſo geplagt werde. Wollte Sort, — en 
doch) todt. ; 
9.17%: 


Sur Zeit, wenn fie die Size druͤcken 


wird, werden fie verfe hmachten. 
Das iſt, weil meine Freunde jet voruͤ⸗ 


| D. Martin Luchere — mr 
Habe ichs doch nicht verdienet, daß ich 28 R 
= fürchte 4 ‚alle meine ie Simaii 






* —* EN 
YO 
Be 
Bi 


Rente baf fie nicht wieder Eommen, DB 
Fehlet in b | | u 

v. 31. 
Und werden mir meine leider ; 


ber vaufchen wie Waſſer, und Fennen mich ſcheußlich anfteben. 


nicht; wird fie auch wol einmal eine Hitze 
drücken: fo werden fie denn verfiegen und 
vertrocknen, darum, daß ſie mich jetzt ver⸗ 


IE 
v. 1 


9. 
Sie ſehen auf die Wege Toms; auf: 


die Pfade reich Arabia warten fie. 


Das ift, fiehaltens mit denen, Die mich: 


beranbet haben, wie oben Cap. ſtehet; 
— geben denfelben Recht, und mir Unrecht. 


Das Capitel. 


Alſo habe ich ganze Monate ver⸗ 
geblich gearbeitet, und elender Frächte, 


ſind mir viel worden. 


Das iſt, ich habe Ruhe und der a 
ein Ende geſuchet; aber das ift ei: es 


bleibet noch immer Unruhe. 
Das Me / 


Und Grion — Glucken. 
Orion iſt das helle Geſtirn gegen Mit⸗ 
tag, das die Bauren den Jacobsſtab heiſ⸗ 


fen. Die Glucke oder die Kenne find Die! de 


ſieben kleine Geſtirne. 
v. 13. 


Unter ihm muͤſſen ſich beugen die 


ſtolzen Herren. 


Und Sunkern, die ſich auf ihre Macht] Bey ihm ift Weisheit und Gewalt, 
Rath und Derftand, 


verlaffen, und jeverman helfen Eunnen, 
b. Die ſtolzen Junkern, die x 


haſt, oder nicht dein fey. 
du mich, als hätte mich, ein andrer ges N 
macht, 
nimmft du dich deines eigenen nicht an. 


Das iſt meine Tugend. 
Das Capitel. 


8. TR 
Deine Zönde — mich gearbeitet, 


— 


und gemacht alles was ich um und um 
bin; und verſenkeſt mich ſo gar. 


Veichte ift an mir, das du nicht gemacht 
Noch verwirfſt 


hs 


der dein Feind ware. Go gar £ 
Fehlet in b- 


— Auffchen Beteabre meinen 


— if, mein Leben, das der Odem anzeigt, 


Das L I Capital, 
Kin gebobrner "Ten will fo wie 


ein junges Wild. 


Das ift, frey und feines Willens 
Das 12 — 


Und iſt ein a Lichrlein, vor 
n Gedanken der Stolzen, 
Wie ein glimmend Toht, 2 jest aus 


loͤſchen will. ° 


Fehlet in b. 
v. 13. 


Be 





lb 


| * rn "über die Bibel Alten und Neuen Teftamentes. | : sı7* 
Bey GDtt, welcher allein aller Könige, | b. Das ift, ei mider mich. 
| Priefter, Nichter Gewalt, Kunft und Her| 
ligkeit zunichte machet. 
b. Das ift,, ihr faget, Weisheit fey 





Ich babe lau Zn in den Staub 
* 


bey den Großbaͤtern: ich fage aber fie fey|” Das iſt, meine Gewalt, Macht und- 
bey GOtt, welcher allein ıc. Meet, worauf ich mich verließ, 
- 0 Da 13 Capitel, b. Und worauf ich mich verließ 
v. 14 Das 5 Sapitel, 
Was s foll ich mein Fleiſch mit mei⸗ 4: 
nen ham beiſſen? Meyneſt ir ni um deinetvoillen die 


Was follte ich mich viel cafteyen und |gerde verlaffen werde, und der Fels 
| mir wehe thun, ſo ich doch ſterben muß? von feinem Ort verſecht wer de? 
Und meine Seele in — Haͤnde le⸗ Das iſt, GOtt wirds mit dir nicht an⸗ 


gen ders machen, denn mit allen andern, und 
Das iſt, viel wagen, und mich in Ges feine Weiſe nicht laſſen um deinetwi len. 
fahr — | | 0 
Das — Seine Staͤrke wird verzehren der 
9. Fuͤrſt des Todes. 
„De Wenfhen —— iſt verlo⸗ — iſt, die Macht und Gewalt des 
| — ift, für dem Tode hat er bane hof v. 14. 
nung in dieſem Leben. 5  Scheten ihn treiben sum Roͤnig 
: e8 ve cEens. 
Das 15 Capitel. ft die Gewalt des Schreckens , daß 
— er unterliegen und nicht entrinngen 
b. Sollein weifer Mann ⸗ fer Fan. 
nien Bauch mit Luft füllen? v. 16, 
Das iſt, voll — — ſeyn. Von unten werden verdorren ſeine 





Wurzeln, und von oben abgeſchnitten 


d ge ſeine Eendte 
„len Gone, Toöftungen ß — Wurzel heißt er alles, was in der Erden 


die alles was oben aus 
Das iſt, meyneſt du, dab GOtt die. ‚gepflanzt iſt; Ern 
Simder wöfte, und feinen Troft fo geringe Waͤchſt, es [ey Korn, Debl, Wein ic. 


hinwerfe? Du mußt erſt fromm werden. Das 19 Capitel, 
Das 16 Sapitel. v. 9. 
v. 8. Er hat meine Ehre mir ausgezogen, 


Er bat mich runzlich gemacht, und [und die Crone von meinem Haupt ge 


zeuget wider mich . nommen. 
| — ED 2 eh, Ehre 





E33 XXXVI. 1. D. m Martin — — N so — 


"Ehre, Crone, Hofnung, iſt alles iſt alles geredt und da iſts um einen Augenblick mit ihnen J 
vom seitlichen Leben in — Ruhe. zu thun, fo find fie hindurch. Sch aber 
ge muß fo lange zeit IRRE Ungtäg —J 
Und koͤnnt meines Reiſches nicht ſatt leiden. N 
werden. . 31, J 
Das iſt, nicht auf hoͤren mich zu beiſſen Wer will — vergelten was er 
und zu ſtrafen. | thut ? 5 
v. 25. Wer kanns ——— was ihm zu vers 9 

Ich weiß, daß mein Sisher I lebt. gelten ſey, ohne — er | 
Das ift, Erretter und Rächer; denn] 
Chriſtus raͤchet ung wider unſern Seelen⸗ 

moͤrder, den Teufel, 

| Fehlet in b. 


Das 20 Eapitel, 
D. 12. 


Wenn on die Bosheit gleich in fei- 
‚nem Munde wohl ſchmeckt, wird fie 
doch ihm in feiner Zunge feblen. 

Wenn er Bosheit anfängt, hat er Wol⸗ 
luſt und Ruhe; aber es wird nicht währen, 
und bald bitter ſchmecken. 


v. 16, | 
| Er wird der Ottern Galle ſaugen. 

Das iſt, toͤdtlich Herzeleid und — 
leiten, und alles Guten beraubt werden. 
























‚Er wird zum: — heſchiet und 
muß bleiben bey den Saufen. 
Das ift, es iſt ihm auch ein a be a 
veit, unter andern a BR a 


Es gefiel — der Schlamm Ä 
des Bachs. i 

Das ift, die Wolfe im. Seh und ” 
gutem Leben. = 


Das — Sapie, 


: Sollteft du bene nice die Sinfeen 
eben ? 

Finfternif heißt Trtibfal und Ungluͤck. 
Wiederum Licht heißt Gluͤck und Heyl. 


v. 26. Das 23 Eapitel. 
Es wird ihn ein Seuer verzehren vd, 13, 0 
das nicht aufgeblafen “ abe, Er if einig; wer will Se antwor⸗ 


‚ten? 
Alſo Bal. 3, 20. Gott iſt einig; des 
einigen aber iſt kein Mittler. 


Sondern von GOtt angezundet. 
b. Das ift, ein Teuer von GOtt ange 
zunder, nicht durch Menfchen aufgeblafen. 


Das 2ı Eapitl, Das 24 Lapitel . = 


v. 13. | | Warum follten die Zeiten den. Au h 

Sie werden alt bey guten Tagen, und |mächtigen nicht verborgen feyn?! — 
erfehrechen Faum einen Augenblick vor| b. Weil SHE die Boͤſen laͤßt machen 1: 
der Hoͤlle wie fie wollen, fo feheinet es als wiſſe er 
Das it, fie leben bis an den Tod da gichts darum. Beil br denn we er 







520* über die Bibel Alten und Neuen Teftaments. 20; 


ſtrafe die Boſen und nicht die Frommen; Heuichler heißt in dieſem Buch allenthal⸗ 
fo müffet ihr zugeben, daß ers nicht wife, |ben einen falfchen Menfchen, wie fie alle 
und die ihn kennen, auch nicht wiſſen, zu find vor GOtt, ohne Glauben. 
welcher Zeit er firafen werde, wie ihr euch v. 15. Ko 
ruͤhmet zu tolen | Seine Wittwen werden nicht wei- 
v. 5. nen. 
Siehe, das Wild in der Wuͤſten ge⸗Sondern froh werden, daß er todt iſt. 
/ = en wie fie pflegen, fruͤh zum Das 28 € apit ef. 
Die frechen, freyen Leute und Tyran⸗ 
nen. 
















v. 3. 
Es wird je des Fuͤrſten etwa ein En⸗ 
v. 18. de, und jemand finder ja zuletzt den 


8 
Er faͤhret leichtfertig, wie auf einem — tief verborgen. 
Waſſer, dahin, feine Haabe wird ges Das iſt, man graͤbt zuletzt ſo tief, daß 
ring im Lande, und bauet feinen KDein- man findet, Das verborgen liegt im Finſter⸗ 
Das ift, die der Hurerey nachgehen, 
‚ bringen ihr. Gut um, und laffens unge: 


bauet. 


— | 
E⸗ haben die a Rinder nicht 
darauf getreten, 
unge Loͤwen. 


Das 29 Savitel, 


m 23. 

Er machet ihm wol ſelbſt eine Si⸗ 
cherheit, darauf er ſich verlaſſe; doch 
ſehen ſeine Augen auf ihr Thun. v. 6. 

Daß diejenigen, fo der Gottloſe über: | Da ich meinen Tritt wufch in But⸗ 
fällt, nicht einen Aufruhr wider ihm ma, ter, und die Selfen mir Beblbäche 
chen, daͤmpfet er fie immerdar, und muß goffen. 

alſo Sicherheit mit gift füchen ; + aber. es Das iſt, da ich alles uͤbrig genug hatte, 
waͤhret nicht. Jalles fett und vollauf. 

b. Das ift, daß fie nicht einen Aufruhr Sn b fehlen die legten Worte; Alles fett 
wider ihm machen, daͤmpfet er ıc. und vollauf. 


v. 20. | 
Das ei — Mein Bogen beſſerte ſich in meiner 
and. 
Die Rieſen — ſich unter den ® Das ift, meine Macht nahm immer a. 


Wsffern. 


Die groffen Wallfiſche welche bedeuten] bv. 24 


Wenn ich mit ibnen lachte, — | 
fie nicht zu kuͤhn darauf, und das Licht 


die groſſen T Tyrannen auf Grden. 
Das 27 ae meines Angefichts machte mich nicht 
geringer. 


as “ die chung des Zeuchlers⸗ Das a , wenn un rum und — 
(KE) 3 





mit ihnen war, wurden * — I gr — in, Z et fein eigen “ 
kuͤhn mich zu verachten; id eft, familiari- prei iſen ꝛc. — ẽ Ri ö — = 
tas mea non peperit apud eos mei contem-| 


tum. u 3 Haben — die Mlänner in meiner ' 


Schleinb. Buͤtten fagen müffen: O wollte B®te, 
Das 30 Capitel. daß wir von feinem Fleiſch nicht gefut⸗ — 


— Itiget würden! 


Sie haben in ein Seil ausgeſpannet. — auch nichts ve . 
Mir meinen Tagen genommen, dasift,| " , Oi eig Bi ie | 


meiner N mich beraubet. 
Dee in b 
18. Ich — Si — meiner Big A 
Durch die — der — werde anſagen, wie ein Fuͤrſt wollte ich es £ 
ich anders und anders gekleider, und darbringen. 
mean gürter mich damit, wie mit dem Das ift, frey und unerſchrocken. 


Loche meines Bocks. 
Das iſt, mancherley Ungluͤck wird mir Das 32 Capitel. 
angethan gewaltiglich, daß ich michs nicht d. 20. 


m h ax br 
— rn > y * 
NK 4 * — De — 


erwehten Fan, und guͤrtet mich, daß ich] Ich mußteden, daßich Odem hole. 

nicht herauskommen ann, und muß eganz| IÖ I ei vor geoffer Weisheit. | 

haben wie einen Rock am Half. Fehlet inb, _ FR 
dv. 24. — — 

Doch wird er — die and aus nn Dr — — RR 2 
ſtrecken ins Beinhaus. Wenn GOe Re at — ER 


T, \ 
Ruhe hate n Ei N Be ſo bedenkt ers nicht erſt her⸗ 


Das ı Gapitel, ver ie efivan ein Menſch erſt beach, 
3— 26. ; | wenn ein Ding geſchehen iſt, daruͤber Rath 


abe ich das Licht angeſehen, wenn hält, und manchmal es ihn gereuet was en 
Pr Bis leuchtete, und a en gethan hat, und gedenket es zu andern. - 
er voll gieng? Denn der Held in Sfrnel feugt nicht, und. 


Das it, wenn mirs gluͤckſelig jeng, Lereuet ihm nicht; denn er iſt nicht ein 
habe ich mie Freude darin gehabt?" > a daß ihn etwas gereue, am > 


-4%, 


dv. 27. 
Zat ſich mein Herz beimlic) bereden! eher ve 


laffen, daß meine Hand meinen Mlımö) 
üffe? 


Daß er den Yrerfihen von rn $ 
Oder mein eigen Werk pre, weis Vornehmen wende, und BB * — 
allein GOtt ʒugehoͤret. Avor Hoffart. — 





"AB den ——— Moſ 20,3. Das 37 Capitel. 


— 


Siehe, das — —— GOtt zwey⸗ 
oder dreymal. 
Das —— oftmals. 


Das 34 A 












v. 7. | 

b. Man verkreuche ſich bey allen 
Mlenfchen. 
Das ift, wenns donnert, fleucht man - 
vor Furcht, auch die wilden Thiere. 

v. 22, 

Von Mlicternacht Eommt Bold. 
Das ift, helle Wetter, wie lauter Gold. 


Das 38 Be, 


Das Siegel ir fich wandeln, wie 
Heimen. 
Der Erde, das ift, ihr Stand und 
Weſen. 
b. Das iſt, ihr Stand und Weſen, des 


„Io bin le von meinen Pfeis 
woner Pfeilen, die in mir ſtecken. 


v. 3% 
Und laͤßt über fie regieren einen 
Zeuchler, das Volk zu — 
Das ſi, er laßt einen Tiyrannen regie⸗ 
ven, der das Volk mit Auffegen und Schin⸗ 
den fähet und quaͤlet. 


Das 35 Sapitel. fig gewiß feyn — als verſiegelt. 
— — 36. 
— das Gef — macht in der wer giebt die oeisheit ins Yerbor. 


0 7 
Das iſt, ins Herz. 


Das 39 Gapitel. 


acht. 

Das ift, der Vögel Geſaͤnge; oder geiſt⸗ 
lich, daß man ihn lobt in Reid und Unfall, | 
wie Pf. 42,9 David fagt: Des Nachts 
ſinge ich ihm. 

⸗wie der Pſalm auch ſagt: Et 
— eanticum ejus. 


Das Capitel. 


ge 
Siehe, fo — er aus ſeinen Blitz 
über dieſelbe, und bedecker alle Ende 
des Meers 

Bon Abend bis gegen Morgen. | 

b. Siebe, fo breitet er aus fein Lich: 
über diefelbe, und bedeckt das Meer, rum, das doch fo ſchrecklich iſt. 


Daber fie Fommen. 
Das ift, er machts fehon am Himmel| Das 40 Eapitel. 
v. 10. 


und auf dem Meer, da die Wolken her⸗ 
Sich, der a ine ‚den ich ne 


ſchrecklich ift. 

1 Das ift, es ift nur deſto froßiger und 
mutiger, und ſchnaubet, als ruhmete fichs, - 

wo ſchrecklich Ding, als Streit und Krieg 

en ft. 


D, 27. 
Und achtet nicht der Drommeten 


kommen und aufgezogen werden. 


23. f 
Des iſt Dies feiner Yrafen, was 


Das ift, es thut als fey ihm nichts De 


en > 





s20* XXXVI, D. Martin Luthers Randglofen sat 

ben dir ps babe, frißt Heu wie = ' dv, 16. 6 

ein Ochſe enn er fich erhebt, fo ent en 
Behemoth heißt alle groffe ungeheure fich | die Starken, L fe 

Thiere, wie Leviathan alle ungeheure Fir) Das ift, die geoffen Fiſche fliehen vor 

fche. Aber darunter befehreibt er Die Ge-Jihm. Alfo auch) vor der Belt Gewalt flie⸗ 

walt und Macht des Teufels und ſeines hen die Mächtigen. 

Gefindes, des gottloſen DD in der] Und wenn er daher bricht, fo ift kei⸗ 


Welt. ne Gnade da. — 
v. 20. So haben ſie geſuͤndiget, das iſt, ſie e — 
Kanſt du den Leviathan sieben mir|müffeng gethan und — als 
dem Kamen? arme Stunder. 
So nennet er die groſſen Wallfiſche im Fehlet in b. | 
- Meer : doch darunter ee er die IR v. 23. ieh: 
a ‚den "ich mit ſeinem An⸗ lad "ibm Iemcheer bir og, e e : 


macht die Tiefe ganz grau. 
Das al — Das iſt, er ſchwimmet und Iebet im 
Meer wie er will, Daß man feinen Weg 
Yliemand ift Fr ruͤhn, der ibn reizenvon Leite fiehet. 
darf: wer iſt denn, der vor mir ſtehen b. Hat im Tert: Er achtet die Tiefe 
koͤnne? wie einen alten Grauen. ; Ä 
b. Das ift, wenn ich ihm geben Yaffe in| Erklärung : Er achtet das Meer wie ei 
der ns ſo ſeyd ihr alle verlohren, und [nen Alten, das ihm zu ſchwach ſey. Das 
darf ihn niemand angreifen: was wollt ihr iſt alles auch des Teufels Weſen in der 
denn’ wider mich troßen, fü ” nichts roider Welt, da er tober, — und waͤlzet 
ihn vermoͤget! wie er will. 


a en 
De I RR. ‚Der x 2 Mialmz Be 


v7. 
oc) ſitzet, Be bie "Spötter fizen, Ich will von einer. ölchen W 
N Die es fuͤr eitel a was — f & eR. 4 
GOtt redet und nn Bon einer neuen Weiſe; das iſt, die 
6, neue Lehre des Evangelii von Ehriſio — 
en © Gortlofen nicht tes Sohne. 4 
im Gericht, noch die Sünder in der| Ä 
emeine der Berechten. Diener dem Errn mit Surcht 
— uhr ‚sie Rn = Mi, Fett euch mit Zittern, — und 
noch ſonſt in der Chriſten Gemeine bleiben, Seyd Am eborfam und u { — 
jaa fie verweben ſich ſelbſt, wie die Spe | = i " nterthaͤris. 39 
vom Korn. v 19, 







DIN, 


J— 
* 


— 


Saitenfpielen, 


ſinget hernach ein Kepponfrium, Halle: 
° Injah oder Amen. 


r Anſehen. : 


. 
= et euch — zur Unluſt. 


Kr Lat “ — — 
N PR —— > Pr 
* 


= NN uͤber die Bibel Alten und Neuen Teftaments. 529* 








Der 6 Pſalm. 
Rüyfer Be a — v. 7. 
Oder huldiget ihm chwe 
Daß er a und ihr — ze eh mme mein. Bett ne a 
mer auf dem Wege 5 | ii in groſſem Angſtſchweiß. 
In eurer Weiſe amd Weſen. Ich bin im Schweiß gelegen. 
Der 4. Palm. Der 7 Pſalm. 


fi Ho y V. I. dv. 9% 
Ein lm Davids vorzuſingen au Der HErr iſt Richter über die Leute, 
J a Nicht ich, noch jemand anders, fondern 
Wie der Cantor oder Prieſter einen] GOtt felber regieret über ums, 
Bers oder Epitel vorfinget, und der Chor) b. Nicht ich, noch jemand, fondern ec. 


Der S Palm. 


v. 8. 
v. 3. Sch zafe und Ochen al 
& zumal, da⸗ 
Bern Seren. g]3U auch die wilden Thiere. 


Das ift, ihr groſſen Hanſen und: was 2 
etwas gelten eilt; nn ae follen auch zu eſſen haben | 


Die lange ſoll meine Ehre geſchaͤn 
det werden? Der 9 Pſalm. 
Mein Pſalm oder Lehre, da ich Goit v. i7. 
Der Sottloſe iſt verſtrickt in — 


mit ehre. 

Zuͤrnet ihr, fo Y uͤndiget nicht. Werk feiner Haͤnde durchs Wort 

1 Durch au des . göttlichen - 

Worte und wahren Glauben an Daffelbe, 
ohne Aufferliche Macht, Schwerdt, fleifchz 
lichen Arm, nach dem, was Jeſ 
geſagt wird: Durch fit feyn und hof 
fen werder ihr ſtark 75 

Fehlet in b, 


Der 5 Pſalm. Der Palm, 


un Weil der Gorelofe uebermuth trei⸗ 
In been: Wunde ift nichts gevoiffes, | bet. 









D.: 
Erhebe uͤber ung — Licht deines 
Antlitzes. * 
Das iſt, dein freundliches und gnaͤdiges 


Das iſt, ihre Lehre macht eitel Unruhe, Nemlich, wegen, boͤſer Reden und 


Gerviffen, weil fie eitel Werk und ſchaͤndlicher Thaten ſich freywillig erhebet, 





wicht GDttes Gnade predigen. als hätte ers gar wohl Di : 
. b, Eitel unrubige, unfelige Gewiſſen ꝛc. Fehlet in b. —— rs 
ED N 


AU Sehsftien Dr, Theil, a: 


sen. 





" 530* Y ——— D. Warn uch Rarsarofin” j J 

va5 ſie allerley, als 5 Bau, Str, Sn, ze 5 8 

Er Fäbrer fort min feinem Thun im-Ive, Gefahr, Tod | 

merdar. — 
Arbeiter, und laͤſts ihm ſauer werden Der 16 um. ; 

thuts doch gern, daß Bun Thum beftehe und! / 4 

fortgel era Ya Ich will ihres —— mit dem. | 

Sehlet in b, Blut A Sn en — 

1b. Das ift, die mit Boxblut G A 

N | a 

De ® N N a ich aber mit meinem. eigenen “ 





Was ſoll der Gerachte ausrichten? — ihren Namen m meinem Mun. — 
Was ſollte uns der Narr wehren oder de führen, i 


lehren 2c. fprechen fie: b. Das ift, ich will ihe Ding nicht leh⸗ 
. h⸗ 
b. Sollte — der Narr wehren oder ren noch predigen, Die mir Werken umge 


— be, fondern vom — den 69T SER >, 
Ihre Antefichter. 2% = 2 SS 
Das ift der Fromme. Meine Ehre iR fistich. 


Schauen auf das da vecbt if. | Dasift, meine Zunge, dam i nr 
Sie verzagen nicht in den Verfolgungen, ee und a en 9 it 660 


fondern dauren aus, im herzlichen Anfchaur Ä EN Hay 
en und Uebung Defien, was recht und gut! den 17 Dfatm. u 
if. Darum erfahren fie in der That, daßl | Sr — 


| 801 dem HErrn Die Gerechtigkeit lieb iſt. BEER, hoͤre die Gerede — 
— ae Ds Ich weiß, D daß ich nicht Fügen, — 1 % 
hr J 
Der N 13 Pſalm. dein Er ‚+ lehre; darum ſo du mich nicht 


hören willt, ſo erhore doch d eine erh 9 
— | ache. Bu 
— mein Bor, erleuchte meine — in bi“ Were 
ugen. un Re 
Mache mir Ai Angeficht feßtich. Ale v. 10. 
Del “ a m. 


| Ihre Fetten halten —— ar " 
Die Thoren (rechen in ‚ihrem Ze | 


Ar 


« —— Su: PS R 
re 


Die Sf en und Gewaltigen. we 
el Bde ie 
Don den — deiner an... i = 
Das iſt, die Dir in deine Hand kommen, SE 
fie u ftvafen, "Pfiat,g. Hebr.10,3.., 
b. 2 = yufteafen, Hebr. 10,31. Es 

| ift schrecklich U a febendigen ke 5 Se a 
Dafelbft a fie fich. Hände, fallen, Pf.21, 9, deine Han — ; 
808 en u DS ſonſt fürchten Anden ale al u, 5 






Das if, rohe, Iofe Leute die nach 
a nicht fragen. 2 — 





| 


⸗ 


Ed 


| En —— — die Bibel Mich und Neuen Teftsments, ——— 
Und immerfort von deinem Volk geprei⸗ 


Ich aber * — dein — ale wirst. 
Gerechtigkeit, ich will fact werden, wenn| b. Das ift, im heiligen Wolf, daß man 


ich erwache nach deinem Bilde, dich lobet in Iſrael. 
nn en N will ich wacker feyn im] v8 | 
zort und Glauben, nicht fehnarchen. — * 
Wachen, wacker ſeyn in ıc, m — 
— Der 18 Pſalm. Kuͤhlen ihr N an mir, 


a ; i v. 2 
Der RR chut wohl an mir nach/ Alle Fetren ur Erben. 
meiner Gerechtigkeit, er vergile mir Das find die Reichen und Groſſen 
nach der Reinigkeit meiner Haͤnde. Die im Staube liegen. 
Nicht wird verſtanden die Gerechtigkeie) Dder die Armen und Geringen. 
der Perſon, ſondern der Sache, und iſt Und die ſo kuͤmmerlich leben. 
Die Meynung: Ich habe nichts aus Frevel Dder zum Tode bereitet find, Alle ſol⸗ 
angefangen, ſondern bin bey GOttes Wort fen fie Chrifkum anbeten. 


blieben, und habe daruͤber gelitten, was 
ich leiden ſollte. 2 DER 24 Palm 
Sehlet in b. N v. 6. — 
Das ds ſuchet dein Antlis Jacob. 
Der = pm . Das ift, GOttes Antlitz und Gegen 


- wart, Die im Volk Iſrael war und fonft 
Nun et daß der ZERR niegend. 


feinem Geſalbten bilfe, und erhörer ibn] _ 
in feinem heiligen Zimmel: feine techte Der 25 Dtm 
Hand hilft gewaltiglich,. >. 


Das it, GOtt muß helfen und rathen; Zu Schanden ae fie werden die 
unfere Anfhläge und Thun iſt bat Fein [ofen Derächter. 
nuͤtze. Die da groſſe aber doch nichtige Urſachen 


Dir 2 21 aim, ‚haben, folches zu Ba alö Gewalt, — 


Kunſt Weisheit, Reichthum. 


v. 13. 
Du wirſt ſie zur Schulter machen, > Der 


Daß fie immer tragen und Unglück lei⸗ 
| ERR, ich babe lieb die Stätte 


= den muͤſſen. 
nn: deines Hsufes, und den rt, a eine E 
en Der 22 "Palm, \ Ehre ee 2 
Be GOttes Hausund Verſammlung ft, wo 
SM bie heilig, dev du wohneft un⸗ GOttes Dort gehet, und fonft nirgend; 
ter dem £ Lob Iſrael. ER denn REN wohnet So? darum u 
ee (A) 2 


534" TUE, D. Martin Qurbers Kandgioffen | ' 9 
SE FETTE LHTER ao a ar —— 
fet er fo froͤhlich GOttes Haus, um des Darar. Palm, 5 


nr voillen. | — 
b. Hat noch am Ende, Pſalm Aal Belobet för ER HERR, daß Ar — 

Malm, eine wunderliche Güte mir Bet er in 

Der — ſalm einer veften Stadt, E 

I6 glaͤube ee — daß ſehen Veſte Stadt heiſt allerley Siherhet 

werde das Gute des Erin im Lande Der 32° ee. : 
= | 

Da ichs wollte — ver⸗ 


der Lebendigen. 
Das iſt, denen es wohl hehet. | 
ſchmachteten meine Gebeine, durch mein 

täglich Heulen, » 


Der — Au — 
Das iſt: Da ich nicht wollte befennen 

— — = Bi ein Bald, daß es eitel Sünde mit mir wäre, hatte 

a u RELIUEIL, DBRIe 2 Beton Feine Ruhe, '&D che "u j 
Ibefennen, und allein au ttes Gute 
° Wer Err fin Volk fegnen mit trauen. j ei 
riede. Er 
— Der 33 Phalm. ——1 
v. 15. — 


Daß es ihm wohl gehen wird, 
Er lenket ihnen allen das Ser. 


Der 30 Palm, 
— v. .. Das iſt, was die Menſchen gedenken, das 
Danket und preiſet feine Heiligkeit. lenket und wendet er wie er wil. 


ein Gott der falſchen Heuchler, wie fie ſich Der Pralm rt 


ruͤhmen; ſondern er ift beilig, und hat die x 1 und anlaufen 
rechten Heiligen lieb "Pf. 18,26, Bey den „2Osbe ihn ankbcn no oa, 
——— heilig, | Die fi) zu ihm dringen, und ihn gleich 
eh et in |  lüberfoBen, wie Die geifende Frau den Kiche 
6. ter &ue.18, 3, oder wie Waſſer Daherflieffen 
"Sein dorn Yäbrer einen Aogenbiic, mit Haufen und Stünmen. Denn er hat 
und ev hat Luft zum Leben. es gern, daß man ſuche Elopfe und poltere 


Es ift fein Ernſt nicht, er. — es gut Ablaffen, Matth.7,7.8. - 
ei nie das Sterben. mit Beten olme Ablaſſe WEB 


.. Steben, wie nis filet. auf ihn feben, werden I 53 


v. — e werden tro und ro fich E. 
Auf daß dir einge meine Ehre. kun, it, N See J — 


Meine Zunge und Saitenſpiel, da ich a 
A mit ehre. * Daß er ie Gda dintß auerorte von = 
— — am Ende, Dal 16. der Erden. — 


* 
ET J 
— 












Das iſt, prediget, dab Gtt richt ſey 


IR. : j iR A fi — — 
— 


e 


5367 F über die Bibel Alten und even Teftamente. | ze 
Daß man nichts mehr von ihnen haͤlt. Ohne Aufhören, fie ruhen nicht Tag und 


Fehlet inb, Nacht. 
— b. Das iſt, ohne ee ruhen nicht ec. 
Die den Gerechten haſſen, werden | 
Schuld haben. Deine Gerechrickin ftebet wie die. 
Weiuie die Verurtheilten werden ſie umkom⸗ Berge GOttes. 
mien und verderben. Das iſt, feft und unbeweolich. 
Fehlet in b. b. Das iſt feft und unverftörlich. 
v. 10, 
Der en In deinem Licht feben wir das Licht. 


Dos ift Troft a Freude. Job. 24,3. 
Sie un mit Au um Gutes, mich DI. 27,1. Joh. i * 
in Herzleid zu bringen. | Sub, fegten bie Schrifiſtellen. 


Als muͤſſe meine Seele verachtet und| 
verlaſſen ſeyn, wie eine —— oder un) Der — alm. | 
fruchtbare. 

Fehlet in d. Bleibe im a ind nebre eich red⸗ 


pie GH und Ehren, dag du GOtt 


ge rotten fi bie Zurenden wider furchteſt und Bu ken thuſt. 


— iſt, die den Baum auf beiden Ach⸗ 
fein tragen, dienen Gott und doc) auch Sey ſtille dem —— 


dem Teufel 1 — ar. ie ne ift, harte, und tobe nicht, fe ge⸗ 
uldig 
Die Stillen I Bde: ET | Fehlet in b. 3 
Die gern Friede hätten. - Die Böfen werden ausgerottet, die _ 
ra& 9% aber des Errn barren, werden dus . 
Der 36 Palm. Band ererben, ; 


va > | | 2 
Es ift von Grund meines Herzens ns di ee if eine ale 
von der Gottloſen Weſen geſprochen ä 
daß Feine Gottesfurcht bey ihnen ift, Der n Palin 


Denn die Gottloſen fcheinen als fenn fiel ie 
fen und. heilig, und iſt Doch im Grunde Ein Pſalm Davids zum Bedächenif. | 


falſch. Gottt loben und ſich ſchuldigen, das iſt 
Se, unbe recht an: Gott vnd ſich ſelbſt gedenken. % 
v. 5. BE 
Sie trachten — — Lager — Das Bicht meiner Augen ift nicht bey — 


chaden. mir. 
| ee ar Das 


N und den Böfen fü en ‚gehet, 


* fein ori ik 





— iſt, — — ms we — ns 38 Kae im —— 
und froͤhlich, fondern fi ſiehet ſaur, beit, und wo fein Wert He Ki 


und finſter. de 
Der 39 Palm, Bi 


2.8 

















en werde En — Be — er 4 
mit hilft mit feinem Angeficht. 

Angeſicht iſt ſeine Erkaͤntniß und Gegen⸗ 
waͤrtigkeit en En und Slauben Mi i 





| > vd. BER x y 
Ich will meinen Mund zaͤumen, weil 
ich muß den Gottloſen fo vor mir feben, | 
| ve, weil es mir ſo übel 
ion ih ul N Darum gedknte ic an dich i im Lande , 
“ Ä Jaam Jordan und Sermonim, E 
.Das iſt, im jüdifchen Sande, welches eo 
Ich bin verflumime und fill, und|;, nennet, weil der Sordan-darinnen feufe 
ſchweige der Seeuden. . als das Landwaffer , und Hermonim die 
Es iſt mir nicht — groſſen Berge darum. find ) N A ® 











3, der Berg Sion u u 
E lehre doch ni, daß es ein 
En⸗ mit mir haben muß, 
Daß ich nicht fo ficher lebe wie die Gott⸗ 
a dig Fein ander Leben Ri H 
N 10. 
will fchweigen und meinen 
Mund nicht —— du wirſts wohl 
machen. Be 


Alle deine Vocfnwogen und Wellen 4 
gehen über mich. B 

Öleichreie im A Dier den Eonpiem | = 
sera. | Re 


Ich woche hm SR Bänke, — er 
meines Angeſichts Svuͤlfe und mein 3 
Bde if. | 

Das it, er wird mein Aneſteht 
llaſſen zu Schanden werden Pho ſon⸗ 

dern mich ſohleh laſen — En ee 
12. Fehleti in b — in 
Es haben meine Sünden ergrif/ 
fen, daß ich nicht feben Eon, en 
Br mit das Sf cht vergehet vor groſſem 
ẽe. * 


Ich will fie laſſen fabren und nicht mur⸗ 
| ven wider ED: a 


Der — Pſalm. 


Die A ram. 


Daß du uns ANbuon unter den 
Drachen, RS 

Oder, gftigen Tyrannen. 5 Aueh “a | 

Und bedeckeſt uns mit —— 

Des Ungluͤckes. 
| ro. une: R 
Denn wir werden ja um deiner een. m 
—— erwuͤrget. Bi 







Der #2 Prim. | =. 


| Wenn werde ih dabin Eommen ‚daß 
ich GOttes Angeſicht ſchaue. 


Im Tempel, da Golit wohnet und wol 





3 540% =. über die Bibel Alten und Neuen — —— "Yale 


Micht um unſert willen. Denn dein ‚hinein fehrene und plaudere, wie die wilden 
‚Mort verfolgen fie in une. wuͤſten Schreyer und Epeier und frechen 
Der 45 Pſalm Prediger, die da a. mas fie duͤnket. 


v. % 














\ SOtt iſt ſehr 3 bey den Schil⸗ 
Beʒia. den auf Erden. 

Was Kezia fey, weiß ich nicht; etliche, Es müffen Fuͤrſten auch Chriften fern, 
ennen es Kgſia; es muß eine Wurzel feyn, ſo bier genennet werden Schilde auf Erden. 

die wohl Be \ rs wohl halt, b. Hat das legte nicht; fo bier -» Erben. 


Der is ur 4 


Siebe Könige — er kummlet, und 


Die here 3or — mit Geſchenk 
da ſeyn. 
Zor heiſt die 8 tadt T Tyrus; er nennet 
aber die State T Tyrus, Die zu der 2 Zeit Die miteinander vorüber gezogen 
reichſte und berühmtefte Gtadt war , alel Sie haben müffen vor Diefer Stade er- 
ſollt er ſagen: auch Die veichften in der Welt ſchrecken, und oft mit Schande Davon ziehen. 
werden ehr ehven. ae 
De uf daß man davon verkündit abe 
Des Röniges Tochter iſt ganz herrlich a a man 5 a — 
le hie iſt mit guͤldenen Stücken Predige & Dit Wort 
ge leider Sr 
Gleichwie im Frauenzimmer alles eitel Fehlet — | 
Gold und Silber iſt. 
"ab. 2 2 2 'eltel — und Seiden iſt. 


v. 15% 

Er führer ums wie die Tugend. 

Das it, gnaͤdiglich und ſanft, durchs 
ort ber Guaden, wie Dater und Muts 
ter ein Kind aufziehen, niche wie ein Hen⸗ 
ker oder Stockmeiſter, durch Gefeß und 
Zwang, Treiben und Wurm 


Der 49 Palm. 


v. 10 BEE 
Ob er gleich lange Ieber und die Gru⸗ 
be nicht fieher, 


Die kan * ihr nachgehen, 
führer man au dir. 
Als zum Tanz oder Freuden. 


eh hin 


Das Erdreich Kan vergehen, “wenn 
er fih bören hͤſt. 


Und donnert. R 
Der zen 
Lob ſinger PR Höglich, 


Daß man im Predigen das Wort mit) 
x Sei — — und darauf bleibe, nicht 


an den Tod. a 


Daß ihre auf währen — 
Ihr Geſchlecht, Kinder und Sefinde 


9. 13 Den: n 


Fat guten eh denket aiunmetmehr x 


PR : 





we... KRXVL D: Sam Abe⸗ * — 


— — 7 — 
— — —F Nr — 
AN 16 ib 


r eg, Se je nice bleiben in —— mich von den Bluſchulden 
0 er —— ae Tags 
b. Das L SM und m | IS: N ——— Sünden, damit ich den 


Das iff, von der Schuld, damit ich 
Sondern er — ſich dieſes guten 8 
Lebens / und preiſets, wenn einer nach bor Eee habe wie wir alle ſind 


guten Tagen trachtet. 


Haͤlt viel davon, daß man hier genug —— — Prim, 5 
habe und prange 
‚Der 2 — Deine Zunge a nad) Scyadem: - - 


Daß du andern Unglück ger und 


Er — al und Erde daß er Schaden chueſt 


ſein Volk richte. 
Reoiere rette von dem Teufel, Mens Darum wird dich "St —— ganz 


ſchen Tod und Sünde ıc. und gar zerſtoͤren und sufchlagen und _ 
b.'Nicjten, vegieren, helfen retten, von aus der Huͤtten reiffen und aus dem Lam 

h dem ꝛc. de der Lebendigen ausrotten. 

Vier Plagen erjehlet er, daß er ſollte kein 
Basahle — —— deine Sellbee. |Saus, Fein Gut behalten, dazu. in Feiner 
- Das du ihm gelobet haft, er füllte dein Stadt und in n keinem Wer IE 

SO ſeyn, im erſten Gebot, =, Der 53 Palm. 


m Der 2 fan, 
x i GOtt geufiteuer bie Gebeine der Te — 
Entſuͤndige mich — J open , daß er, 
ib rein — “ Dos find die, fo mit Sefegen und Semalt , 
Das iſt, abſolvire und ſprich mich fog, die Leute wollen fromm machen in eigenen. 
wie vordeffen im Geſetz durchs Sprengen Werken, wie die Paupfeuls So Krieges | 
mit Iſopen bedeutet ward. el ; 
| u „palm. 
Sib mir einen neuen gevaifen — | ‚De gi er 
Das ift ein Geift, der im Glauben ohne ns b — 
Zweifel und der Sachen gewiß iſt, und fich | & if ni En %ı eit drinnen, 
nicht irren noch bewegen laſt von mancher⸗ as N; ‚eitel Bosheit, damit fe nn 
led Wahn, Gedanken, Lehrer. als die und andre — 
Duͤnkler und Zweifler find. | 
b. Ron —— Wahn und Sean |, Die Biutgierigen und Satfehen wers 
Enge ee \ den ihr Leben nicht zur a. bringen. 


Und e: 







— 


—— 


& Sa über die Bibel Alten und Neuen — gar. 


3 F ſie Maben zu thun noch bey 


ihrem 8 eben. nen ac Din reif werden am 
ornenftrauch , wird fie dein Zorn fo 
Der u. an, | | feifch wegreiffen, ſ — 


Das iſt, ehe denn ſie es halb dahin brin⸗ 
Ein gülden Kleinod Davids von der a dahin fie es haben wollen, wird fie” 


flummen Tauben, Ottes Zorn gerflören und den Gerechten 
Da David mußte, wie eine Taube ſtumm 
ſeyn, das iſt, ſtill ſchweigen und Koͤnig Saul 


v. IL | 
nicht verklagen unter den Philiftern. Der Gerechte wird fich freuen, wenn 
v 2 er folche Rache fieber, und wird feine 


Weine Seinde verfenken mich täglich. Süffe baden in des Gortlofen Blur. 

es mi ne — Das un u gröffer ſeyn, 

end, und muß immer in der Flucht Jeben.| Denn jemand begehret; daß mo er einen _ 
ß ö Tropfen Bluts und Rach⸗ begehret, wird 


Was fie boͤſes — das iſt ſchon ver⸗ ſein ſo viel ſeyn, daß er woͤchte darinnen 


geb baden. 
zn fie thun, das ift Ablaß· Der 52 Dam: | 
0. 9 
Faſſe meine Thraͤnen in deinen Sack; Sey derer keinen — die ß ver 
obne Sweifel zehleft du fie. "is — Aa — 
Weißt, wi viel derer und vergiffeft i aß dir ihr bofes Vornehmen nicht gefals 
rer a : \ . u und hilf nicht, daß ihre Bosheit forte 
x ehe. 
Der 57 Palm. : . 


ni Siehe ſie plaudern miteinander, 


Bis das Unglück vorüber gebe. | And m Ihren en. — 
Der Schade und das Leid, Das ſie mir Eike Kirn? je a ben eg e 


thun. Das ift, ſie thun als waͤre kein GOtt, der 
| 5 2 (Ehre es Hi und denen nicht, Daß es einmal, 
‚ 5 muß laut werden. 
— Pſalter und Lied, damit ih GOtt b. Und fogen noch denken nicht, daß x 


Se dv. 10. 
Der 8 ram : | Sür ihrer Macht halte ich ic dir. 


Wenn fie mir zu —— ſind, ſo ſehe 


Die Gortlofen find ——— von 
Wutterleibe an, die Lügner irren von ich auf R 
Wutterleibe an“ 
Yet ift nicht gut und laͤſt von Art nicht, | BSOtt — fineGike, 
. Rucheri Schriften ar, Theil, 2 m ES Und 


WVolk Iſrael zur Ruhe gebracht und von den 


treinich geleifter. 





Und Fhut mir =. — fie m mir F — in Sudan war Der Fe 


Boͤſes thun Formen. i famm, 
Fehlet in b. Kr 9 16 
v. Moab iſt mein 1 Wafchröpfen. 7 
Und verharren in bit Boffäre, Das ift mein Unterthan, deſſen ich u 


den al: Dienften gebrauchen Fan. _ 
role eu ne Tros So b, Hat nur: das ft, meine —— 
Der 60 Pſalm. a 
vn Wer voill mid) führen in eine veſte 
Von einem guͤldenen Roſenſpan. Stadt? ? 
b. Das ift ein Gehenge oder koͤſtlich Kleis) P- Veſte Stadt heiſ alles, was iſt 
a a Roſen Sea Alſo a und machen. 
hie fein Koͤnigreich, welches ein göttli 
Kleinod oder Fu # : Wuſt du es — in GOtt — 
‚al verftöffeft, > uchit nicht aus, 
Bd, sufunfer Heer? 
Ä Du haft A a ein Zeichen gege- En 
ben denen die dich fürchten, welches ſie b. Das it, nieht auf unfre Macht, fon wi 
uwurkn und fie fiber mache ° dern auf deine Mache thuſt du, w roas du ihuſt | 


Die Hiftorie der Richter und der Könige] Der — Palm. Bet, 


bezeuget, Daß GOtt von einer Zeit zur ans = Si 
dern habe Herzoge erweckt, Durch welche das Du GOtt böteft — Geluͤbde. 
Daß ich dich lobe und anrufe als meinen 


GOtt, welches wir im erſten Gebot GOtt 
geleben. 
| b. Als einen GOtt. 


Der * Bm. 


Weine Seele Mi file zu „GOTT. 

Iſt zufrieden, laͤſt GOtt malten, a. | 
tobet nicht , leidet fich und harret. 4 

b. Iſt file und ufeieden , laͤſt GOTT a, 
walten. 


Mienfehen fi ind es fa nichts; — E 
Juda ift mein Säu, Leute feblen au | 4 
Der nunmehr in friedlicher Zeit mit Bel ° Wer fih auf Menfchen verläßt, Be feh⸗ ’ 

ſetz und Recht, c tet. Wie groß fie auch) find, fo i doch 

— di R 2 ul MON RB mit ine, und muß kchien — 


Feinden erloͤſet worden. 
Fehlet in b. 
— 
SOTT tedet in feinem Heiligthum. 
‚Hat mir feinen Beiftand verheiffen und 


Sehlet in b, 


Deß bin idy frob, 
iR” rechne was ich unter wir vor Volk 


Ich — vor Volk habe, 





443% über die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. g49* 


Der 63. Pam I Vieh, welches im Kriege nicht jeyn kan. 
r v. 3. b. ISo N und bewahret beydere. 

Daſelbſt ſehe ich nach dir in deinem 
Seiligehum, wollte gern ſchauen deine — Bröndlein bat Waſſer⸗ die 
Macht und Ehre. 

Ich wollte gern bey deinem Gottesdienſt Dr göftliche Segen, der uber fein Land 
feyn, da du mächtig bift und geehret wirft: und Volk wie ein Brunn oder Bach fi ch er⸗ 
aber nun muß ich hie ſeyn in der Wuͤſten. gieſſet 

b. GOttes Bruͤnnlein iſt ſein Land und 


Der 4 Pſalm. a Bolt, Vfalm 46, 
Wer kann fie BEE ? D v. 12. 
ðott ſehet fi ki nicht, eine Sußftapfen triefen von sn 


— du geheſt / da waͤchſt es wohl, 
GO0Ott wird fie löslich febieffen, daß b. Wo er gehet, da waͤchſt es wohl. 


es ihnen wehe thun wird. Der 66 Pſalm. 
Daß ſie es fuͤhlen werden. ⸗ — — 3. er | 
— 4 s wird deinen Seinden fehlen. 
Der 6sPlalm. 1 S$ndem, was J — dich vornehmen. 


et. | 
a De Davids zum Liebe vor⸗ m, ——— — ſich nicht 


zuſing 
erhoͤhen koͤnnen. 
ee Dieer Pſalm Iobet GOTT um fide Sie follen nicht fiegen noch.obliegen,, wie 


rev Rn hoch fie auch immer fahren. ß 
GoOtt, man eg dich in der Stille. bes Wie hoch fi ES foberü, 
— — Gedult, daß man ſich leidet und Der 67 Palit 
ii v. 
Sehlet in b. | Er Taffe uns fein Anclig leuchten. 


b. Antlis leuchten iſt froͤhlich und onaͤdig 
Der +» — m mit Wacht. anſehen, ſich — erzeigen. 
Immerfort und — Gutes zu thun. 
Daß du die echt eichteft 
Daß ſi fi ch ——— die an denfelben Ems — 
den wohnen für deinen Zeichen. Du b. Vertheidigeſt und regiereft, 
machſt fröhlich, was da weberr, beyde 


des Morgens und des Abends. | Der * Dali are 


Es find eitel groffe Wunde r, wenn SH 
Friede halt und fleuret den Unfriedfamen. Ein Pſalmlied vor zuſingen. 
So denn aus und ein beyde Menſchen | a Dial redet durchaus v von — 
M 


ic u XXXVI. D. Wartin Buthere Aandgloffen. | ; Ki 
flo ; darum muß man wohl daranf merken: / 


Denn er führet feltfame Dede und RUM Ss 
nach dem ee N ie 











ee im Unglsubn. 
b. Darum daß fie bleiben im Unglauben, 


v. 23 





Die A$nige a ſchaaren ſind un⸗ 
tereinander Freunde. 

Die Apoſtel, die eintraͤchtig lehren 

Und die Hausehre cheilet den Raub 
aus. 


27. 
Die Kirche und Braut Chriſti. Bobet den zEreni inden Verfammluns 
b. Hausehre heiftauf ebraifch eine Haus⸗ gen, für den Brunnen Iſraell. 


Aus dem Volk Iſrael, deſſen Reich — 
lich war von GOttes wegen. 
b. vo» Das un herrlich war ac, 


Ich will unter den Fetten etliche holen 


* = 
— — 


— 


— 


— 


— 


Sn und redet hier von Au Kirche und "Das ift, für das Reich Chriſti, das an⸗ 4 


raut Chriſti. gefangen hat, quillet und waͤchſet. 


v. 3% 






— wenn ihr zu —* liegt, ſo glaͤnzts 
als der Tauben Fliuͤgel, die wie Silber 
und Gold ſchimmern. | 
Roth und weiß, mie ein Heer bon Har- 
niſch und N — 


Die falſche Lehrer mit ihrem Haufen. 
Die Rotte der Ochſen unter ihren 
Rälbern. | 

| Das ift unter ihrem Volk. Be 
2 erg Edit, if ein eure 


auf Ebraͤiſch fett. - 


b. Auf ebraifch fett, das iſt gut Sand, alſo gertreten und machen trübe bie — — 


nicht kahle —— alie Rottengeiſter. 


Fehlet in b. 
Was blpfer en Sebirge! — b 


Ruͤhmet, trotzet und pochet ihr auf eure 


— Seite, - Seiner raue Kae 
Daß GOtt der dennoch da blei⸗ Geber GOtt sion lach. ; 
* hen mi ifenteden au fine Sende. Das Reich; laſſet ihn HErr ſeyn. 
üffen leiden au eine Feinde. 
0%, Der 9 nn 


GOtt wird den Kopf feiner Seinde 
zerfchmeiffen famt ihrem Saarfchädel, 


Das Königreich und Prieſterthum der 
— en. 


Die da fortfahren in ihrer Sünde, | 





werden 


— 


Er — — Domer Broft feat i 


Schilt das Thier mAh. h 


j 
Eu 
N. 


Die da zutreten um (Deldes willen. N, 
Wie die Hengfte das Waſſer — 
[und truͤbe machen, Daß es nicht zu trinken iſt; 


Abe ip möffe für: ihnen sum Erik — 


b. Das ift, ihre ‘Predigt und Lehre, —J— 
mit fie ſi ” meynen en 
— 0.28. ka 


wer ; er die Bibel Alten und Neuen Teftaments. 553* 
28. Und ſich an GOttes Wort rein und lau⸗ 

Laß ſie in eine Sinde über die andere |ter hält. 
fallen. b. Rein Herz iſt, das ſich ꝛe. 
Gib ſie aus gerechtem Gericht in verker⸗ 
ten Sinn, zu thun das nicht taugt Rom, ı,8. 
Laß ihnen nichts gut noch recht feyn. 

b. Hat nur die legte Worte; Laß ihnen 


nichts % 
Der m Rſm 


Er wird —— wie der Regen 
au das Sell. 
nn, Richt. 6, 36. u. f. 
b. Wie Sideon gefchab, Richt. 6. 










ter Wa 

Das iſt, ſie ſind fett, reich, maͤchtig und in 
Ehren; darum bruͤſten ſie ſich, und wollen 
vorn und obenan feyn, und vor allen gefehen 
merden. Was fie thun, das muß recht 
und fein ſeyn; mas fie reden, das ift koͤſt⸗ 
lich, daß ihre Pracht und Hoffarth gleich 
eine Ehre und Zierde gehaltenmwird. Was 
aber andere reden und thun, das muß flin» 


Ihre Derfn — ſich, wie ein fer. 


98 ken und nichts fern, Ihre Zunge regieret 
Don dem Waffer an. im Dimmel und — Erden. 
Oder Jordan. 

v. 12. Bis daß ich — das Heiligthum 


Er wird den Armen erretten, ‚der da GSOttes. 
febreyer, _ Da man GOttes Wort höret und ſolche 
b. Ein König N — Schreyenden. Sachen recht iernet en ee 


Beine Zend: wird beben wie Li. 

; — 

— iſt, x Das —— ſehen 
von Baͤumen, bebet wenn der Wind webt 

So dick wird auch das Evangelium ſtehen ein Schein und Bild if. 

und beben in den Städten‘; das ift, e8 wird v. 28. 

das Evangelium famt den Ehriften reichlich Daß ich verkuͤndige all dein. ‚Tom, 
‚mackn und —— (b. wie du es machſt.) 

ie b. Anders denn die frommen forgen und 

die Gottloſen hoffen. - 


Der 74 — 


v. 

Deine Widerwärtigen bröllen in dei 
nen “äufern. 
1 Schulen und Synagogen, da Gottes 

Wort gelehret wird, 

Fehlet in b. 
Mm) 3 v. 8% 


So madıft * ERxK ihr Bild in 
der Stadt verfehmäbet. 
Das ift, ih zeitlich Weſen, welches nur 


Sein Name Si * die Nachkom⸗ 
men reichen. 

Das iſt, man wird ſeinen Namen immer 
predigen fuͤr und fuͤr, obgleich die Alten ſter⸗ 
ben, ſo thun es doch die Nachkommen. 


Der 73 Pſalm. 
DER: 
ae nur reines Herzens iſt. 








J are 
Sie Ten mat te — SOicee Der: BERN — — Kedser in Su Y 
im Lande. Sand mit ſtarkem Wein voll einges 


Das iſt, die Derter da GOTT fein ſchenkt aus demfelben; aber die Gott⸗ 


| Werk hat. oſen müffen 1 t 
b. Das iſt die Derter, da GOT T fein — alle trinken une die Hefen 


Wort dat, als in den Schulen. Das iſt, er cheilet einem jeglichen Ein? ' 
v. in Maag zu, das erleide; aber die Grundſuppe 
Warum wendeft du deine Bank ab, [bleibt den Sottlefen, —4 
deine Rechte von deinem Schos fo ‚Der 2 Bm, 


gar 
Das ift der Tempel, darin Gott fein 
Volk verfammlet und Ichret, wie eine Mut- 






* 


Du biſt anti an mächtiger dem cr 


| ter ihr Kind trägt und eg ſaͤuget. die Raubeberge. 
— ar Das finddie groffen Königreichen und Se i 
. 132.14 ſtenthuͤmer, als Affyrien, Babylon und Egh⸗ 


Du zerbrichft die Kopfe der Drachen pten, welche die Länder mit Streit unter 
im Waſſer, du zerfchlägft die Boͤpfe iR 
der Wallfifcbe, fi ch brachten, und ſi e alſo zu ſi ch raubten. | x 





Oder der Tyrannen als Pharao und feis ; vo — 
ne Fürften waten. | a Alt Arieger muͤſſen die sine Kaffe 
infen. 
a Das ift, haben Feine Fäufte mehr, kön⸗ 


Du laͤſſeſt ln Brunnen und 96. nen nicht fchlagen 
N che; du läffeft verfiegen ſtarke Ströme. ns Bi * ii n N — 
b. GoOtt bauet Land und Staͤdte er 


verſtoͤret ſie auch wieder. dom er | 
ü | | PM Wenn Menſchen wider di — 
Der 75 Pſalm. ſo legeſt du Ehre ein, (b. wenn du einen 
A hi en. a ſtrafeſt, fd muß man dich be 
Daß dein LTame fo nabe ift. nee f 
b. Das ift, Ye. u J ſi Ha an dei Ä 
De uns bald und ar hilft in er⸗ nen Stoafen. i 


vetet Be 
* . 12.053 \ Fr — 


— | 
Das Band zittert 68 alle die —— Gelobet and balter dem ¶Eum eu⸗ 
wohnen; aber ich halte feine Seulen rem GOtt alle, die ibr umber feyd. — 
vefte Daß er foll euer GOtt feyn, mie a 

Die Srommen erfchrecken vor GOtt aber Gebot will, und gelobet nicht den eilig 


er faͤrkt ſie doch; die Gottloſen ‚bleiben, 2 andere Geluͤbde. — 
N zig gehen unter. | ß —— b. ⸗⸗ no andere Geluͤdde. r En 








uͤber die Bibel Alten und Neuen Teftaments. 5 


"Dr alm haben. Aber folder Geftalt vorſchreiben 
“ BL zen und lehren, wie es GOtt machen foll, das 
Ich muß das leiden; die rechte Hand 


heit GOtt verfuchen. 
des Höhften Ean alles ändern, Fehlet in b. 
Ih möchte mich wohl zu Tode darum 
bekümmern, ic) Eanns aber doch nicht ändern. 


v. 14. 
GOTT, dein Weg ift heilig. 
Iſt verborgen; als wenn GOTT Leben 
gibt im Tode, und nahe ift, wenn er ferne 
ift, welches die Vernunft nicht begreift. | 
Es ift zu heilig und verborgen. 


Der 78 Palm. 


ER dv. 9. 2 

Wie die Rinder Ephraim, fo gebar- 

nifcht den Dogen führten, abfielen zur | Der so Pfalm. 

Seit des Streits, | N RE 
 Ror den Königen AunddasMegimentim]| in Dfalm Davids von den Span» 
Stamm Ephraim, die führeten den Har⸗ roſen. | ' 

nifeh und Bogen ; aber fie waren fol; umd| Iſt ein Kleinod wie eine Nofe, und bes 
traueten GOtt nicht; darum ward e8 von |deutet. hie das Königreich Iſrael. 
ihnen genommen und Silo verftöret, und das | 

an ward ın a ueber ee j 

tveit heift.zier Anfechtung, Gefahr und er du Joſenh DU. 
en ar DE» Das ift das Königreich Iſrael. 
dv. 3 3 


Noth. 
Der du fuͤr Ephraim, Benſamin und 
Manaſſe biſt. 


nah 


v. 61 
Und gab ihre Macht ins Befängniß. 
Da ift die Rade des Bundes, darauf fie 
ſich verlieffen, Pſalm 105,4. 2 
Sin b. fehler die Schrififtelle, 


Der 79 Pfalm. 


dv. IE | 
Nach deinem groffen Arm bebalt bie - 
Rinder des Todes, 
Die man täglich dahin wuͤrget, und gar 
aufräumen will. 





J 
Daß ſie nichts erlangten. 
Das verheiſſene Land nicht kriegten, und 
umſonſt gezogen waren aus Eghpten. 


vV. 4l. 

Sie verſuchten GOtt immer wieber, 
und meiſterten den Heiligen in Iſrael. 
Sie ſtellten GOTT immerdar Zeit und 
Weiſe, wenn und wie er flugs gegenwärtig 
und greiflich helfen follte, und wollten nicht 
trauen noch hoffen aufs Zufünftige. Jetzt 
wollten fie Fleiſch, jetzt Waſſer, jest Brodt 


dieſe Staͤmme Iſrael lagen. 
b. Hat noch Num. 2. 


| 7 — 
Du ſetzeſt ung unſern Nachbarn zum 
dank. | — 
Daß jedermann Urſach an uns ſuchet, 
ung zwacket und Feur bey uns holer. 


» II. Ber⸗ 


* 


Auf dem Gnadenſtuhl, hinter welchem = & 






—— Warn Eunbers Gm Ri E * en RN 


“ vV. I 
Berge find mit feinem Schatten be | 
deckt, se mit feinem Reben die Cedern] Daß es loͤblich zugehe , und die Leute 
Böttes. fromm feyn gegen einander. Indem die J 
Es ift das Koͤnigrich Iſrael bis an den wahre Neligion und gute Regiment unter # 
Berg Libanon ausgebreitet toorden. , dem ganzen Himmel ſchoͤn blühen. 5 
' b. id eft, regnum dilatarum ufque ad] b. - - — — & — (üb 7 
Libanum, ealo toto, _ 


Dapi in en Bande — wohne, 






Sum - j Der s Bat. | 
Seine Zweige bis ans Waſſer. | 
— iſt das Waſſer Phrath, 2. Moſ. Bawabte mei Seele denn ih in 


heing 
Heilig kann hier auch heiffen verdammt 
und berachtet, per antiphrafin als ein Ren 
v Mo _ x 
Erhalte mein Ser bey dem —— a 
Das it GOttes Wort, das bleibet und 
machet einig; andre Sehren zu trennen, umd 
machen eitel Rotten. “ 


* Sham J—— 


Ich will I, laffen Radeb · — 
Das ift Eghptem. Kr 

b, ” - ef 33. 

— dafelbft geboren! N — 
b. Zu Zion, 4 —— 


Der 89 Dam. in 
\ ee... 

Daß eine ewige Gnade wird — 
und wirſt Beine ARE ven 
— m uf, 3 = 

riſto. Koh: 1, 

— . Durch Sem Ri Gnade m 
Barhat ‚geworden, Br Rn 

— Himmel. x 

b. Denn —— ei si nicht e » J 


— b, en Schriftſtelle. 
Der Pſalm. 


v. 4. 
Sie en rathſchiagen wider deine ver⸗ 
borgene. we 
_ Das find die im Glauben der Welt vers 
burgen leben, daß man fie für Keger halt. 


Der 84 Plain, 


Die durch das S ammertbat geben. 
Ziehen unter vielem Ungemad) bin und 
wieder, und lehren die Leute. 


In b. fehlen die Worte : unter DEREN 
Ungeman, 


N 





öl der ZERR ift Sonne neun) 


Er lehret und ſchuͤtzet troͤſtet und Bil. 
Der HErr giebt Gnade und Ehre. 


Fuͤr den Haß und Schmach der Welt. 
a Der ei Pſalm. 


Auf daß fi fie auf eine Thorheit 
— 


Zu letzt verzagen oder ungedultig werden, | 
und Gott läfteren. 








| u —7— —— Alten und — RR „sone 


diſch Neid), — himmliſch und in den 
Wolken das it mit auf Erden, N 
ne 


Du ſchͤgſt Kabab zu todte. Das ft: daß ſolches dein Zorn iſt, und 
nen mie droben Pal. 87,4. und ka Al — die ſolchen 3 Zorn verdieuet, fü 


Wer glaͤubts — —F du ſo ſehr zuͤr⸗ 





v. 

Thabor und Erlen jauchzen in bei- | Zeige deinen Achten deine Werke, 
nem Namen. Huͤlfe und alles Gutes. 
Das ſt. das ganze Land gruͤnet und ſte⸗ b. Das iſt — — ꝛc. 


het luſtig. 
dv. is. Und foͤrdern = Wert unfrer Haͤnde 
Wohl dem Volk, das jauchzen kan. bey uns. 
Dis ib: ft das fröliche Wort GOltes Pas HE: geiftlich und weltlich Regiment. 


. hat, Der — Aue 


Gleich wie der Fels in den Wolken.| Seine Ws 
Der Regenbogen, den GOtt zum Zeugen Schild. chei Ft Schirm und 


ſetzet des ewigen Bundes mit Noah. | 
b. Hat nod), ı 3 — — 


Du zerſtöhreſt ine Reinigkeit. | | du Ei Es 
Das iſt: allen ſeinen Schmuck und Zierde —— ef ecken muͤſſeſt vor 
des Gottesdienſtes. | 










‚dem (Braten des Nachts, vor den Pfei⸗ 

‚\len, die des Tages fliegen, vorder Defti« 

0. Pſalm. lens die im Sinftern ſchl eicher, vor der 
Der gr 2 Serche, die im Mittag verderbet. 


|  b. Allerley Unatiek seiget er Damitan, eg 
"Der du die MTenfchen läffeft fterben q 
und ſprichſt; kommt wieder mnenſchen ſet Gewolt/ Unrecht —— Sees, 


Einder. Der 92. Dfalm. 
Es flerben immer die Leute bin, und Fom- v. 6. 


men andere wieder Durch HHOttes Wort. Err wie find deine Werke fo to = 
Darum ift unfer gı keben gegen. ihn als deine Gedanken find fo febr tief. N 
i ‚nichts, Wunderlich denn (b. damit) er ung fo 


hilft, daß es kein Des — noch er⸗ 
denken kan. 


9. 8. 

Unſre unerkante Sünde, 

Das ift: Mans Suͤnde, Roͤm. s, 18. 
damit der. Todt verdienet iſt, und Doch die 
ae folches nicht weiß. 

Lucheri en 2: Theil, 


DH 
Und werde Sehe: 
| Auen 


Rn) | — — 1. \ 








| BU D. ne — 5 TRIEB | 
1, Do man — TE 

Und iſt kein Unrecht an ihm, w 
Nimm mich nahe weg in der ee. 3 


— 












Er ſiehet keine Perſon an, und hiſt der 


ottloſen Sache nicht, wie fie ie doc) meinen. meiner Tage. - en w 
x Der94 Pſalm — ich michs verſeheee. 
Der — rat. BE 

GOtt, des die Kace ift, erſcheine = 
Blich herbor, in u ſehen. Er wird — — — Br 
Ungnädig feyn. — 


Wie lange follen die Gottloſen pralen. v. 14. 
Einher fahren mit Worten, als ein Herr Er kennet, was vor ein Gemaͤcht wit 


ader Tyran, den man fürchten müßte, was find. Ä 
er eur oder woill, ne 2 u ie ein ſchwach und loſe Gebaͤu eines Ark 


Futen. armen ebene. B 
.Wwo der ren un nicht huͤlfe, ſo | bs. Gebau oder ‚Zimmer. eines H e r 
‚ge meine Seele ſchier in der Stille, v. 16, | 


Im Grab, da es ftille ift undallesaus.| Ihre Stätte kennet fie nicht — Be 

ie Das iftin der Hölle, daesıc | Das ift: fie weiß nicht mehr von der 

De .20 Blume, noch Denker mehr daran; «8 wird 

Du wirft ſa nimmer eins mit dem auch nicht einiges Maaheichen oder Gedächt- — 

ſchaͤdlichen Stuhl ‚der das Geſetz übel niß derſelben —— | au 

deutet. Fehlet in b. u 
Da man ſchaͤdliche Dinge zum Rade| Der 10 4 Palm. 


ben der Seelen lehret. 
b. + N und Verderben x. Re ei die Bäume * Ein voll Safe 
ſtehen. 


Der 95 Pſalm. 
il Die im Walde zu finden und nicht durch 


Seine Bände baben, das Trochene be⸗ Menſchen Hände gepflanzt find. 
reitet. b. Baume des HErrn heißt er die im —* 


Das iſt die Erde. Walde ſtehen, die nicht durch I 9 
pflanzt find, | 
. Der 97 Pſalm. er, * Luc 
ve 1m. So werden fie mit But.gefäti ke. 
Dem — muß das Acht im⸗ Und froͤlich r | * EVER 
mer voieder aufgeben. nr b. Das ift ih... 111—[ 
b, Das ift Guck und Heyl. ‚Der — oft ee 
Der n Pram. | Be 
Er und waren nice Amsebonfam finen 3 
Das werde ——— aufdie 207 Worten, 


fommen, 


Moſe und are — me 


er — ne 


“so 





Über die Sibel Alten und Neuen Teftsments. 5. 56* 
Der 106 Palm. Gedenket daran und gehet mit deſſen Ber 
ang: —— um. | | 
EN RE LITER 1b Daran gedenket und damit umge 
Und verwandelten ihre Ehre in ein 8 und damit umgehet. 


Gleichniß eines Ochſen. Der 108 Pſalm. 


Das iſt GOtt, den fie Ehren ſolten 


v. 2. 
Roͤm. 23. Ich will ſingen und dichten, meine 
In b. fehlet: den fie ehren ſollten. Ehre auch. 
2 ag | Das ift : mein Saitenfpiel, da ich dich 
Der 107 Pſalm. mic ehre. ii 
; d. 2. 
Saget, die ihr erloͤſet eyd durch den) Der 109 Pfalm. 


SErrn, die er aus der Noch erloͤſet hat. vr. 
b. Diefer Pſalm ift ein gemein Danf,! Wer ſich denfelben lehren läßt, des 


wie GOit allerley Menfehen aus allerley Leben muffe gottlos feyn, und fein Bes 


Noch hilft , wie Paulus fagt , Tim. 2, 4. bet muͤſſe Sünde feyn. | 
Er iſt ein Heyland aller Menfchen. Die ‚Seine Lehre, Leben , Lernen, Beten ꝛc. 
erften find‘, ſo arm, elend , weder Haus muͤſſe alles verdammet feyn. 


noch Hof baben, und nichts anufahen mir] b- Ihre Lehre ıc. 


fen. 0.4,9. Die andern find, die mit Ge Der mo Pſalm. a 


faͤngniß um ihrer Mifferhat willen geplagt, 


und duch GOttes Huͤlfe ledig werden. v. 10 N, el, 
16. Die dritten find Narren, fp GHtt Er wird trinken vom Bach auf den - 


nicht fürchten und fündlich Icben , Die wer: en wird er das Haupt em 
den mit Krankheit geplagt, und genefen doch Por heben. 


etliche , daß fie nicht Sterben. v. 17 22. Die Das ift; Er wirdleiden und auferftehen. | 


vierten, fo auf dem Meer Noth leiden, und) Der ır Pſalm. 


und wiederum Regen und Früchte Eriegen,|; 


* 


evrettet werden. v. 33 32. Die fünften, fol 


mit unfruchtbaren Wetter geplagt werden, Den Sein neh das Licht auf 

| m Sinfterniß. —— 

v. 33 39. Die ſechſten, fo mit Tyrannenv| Aus in» Bilr hr 

der Aufrur geplagi werden, und wiederum ya iR Shan) Heyl mi 

Friede und Einigkeit kriegen. v. 39 42. 
ur 9 ae Der 116 Palm 


— v. If. 
ak Slacın, Ä ch fprach in meinem Zagen: alle 
_ Die Gdr nicht fürchten, ſonder böfeumd | yarzaraın ie Bag | 


ſtcher lebten, ——— —— Das iſt: es iſt auf keinen Menſchen zu 
® ' ie GOtt nicht fürchten und fünd-| yauen; er Bann Doch zuletzt nicht heifenund 


an. muß fehlen. | ee 
Wer iſt weiſe und behaͤlt dies? |  Nda St 





er ya D, Martin Tune Randgiofen ish ar | 





DE EEE 

Der 118 Pſalm. 
v. 12, 

Sie umgeben mich wie Bienen, fiel 

Ampken wie ein Seuer in Dornen, 
Das iſt, fie lauffen alle zu und löfchen, als 
wolle alle Welt verderben von meiner Lehre] 
wegen, niemand will der lebte feyn. 


Dir 119 Pſalm. 
Be 
Der Bottlofen Rotte beraubet mich, a⸗ 
ber ich vergeſſe deines Geſetzes nicht. 
b. Coloſſ. 2, 8. — euch niemand be⸗ 
rauben. | 


Lehre mich — Sitten — Er: 


v. 163. 
—— bin ich gramm. 
— ale und falfchen Leute. si 
Heuchlern und falfchen Reuten. 
v. 165. 














ſeg lieben, und werden nicht ſtrauchlen. 
Weder irren noch) fehlen, weder durch 
Gewalt noch Liſt abgervendet werden · 
v. 176. 


ten Schaf. 
Es nimt ſich mein niemand an. 
Der 120 Pſalm. 


dv. 4. Wa: 
Sie iftwie s « Seuer in Wachholdern. 


kenntniß. 
— it Beſcheidenheit. Feuer in Wachholdern lodert und bren⸗ 
b. Hat noch, a 556, net, ſehr, denn es ift fehr fett und brens 


82 net gern; alfo gehet Die Feßerifche Lehre auch 
Denn ich bin = eine Hzut im Rauch. 
Wie ein Schlaud), da man Del, Wein] 

oder Waſſer innen führer.“ 

b. Da man Det, N Waſſer fuͤh 
ret, wie ein Wuſack it. | 
v. 100. 
Id, trage meine Seele immer in mei-| 
nen Haͤnden. 
».b. Ich trage mein Leben feil, 


Der 122 Pſ alm. 
"DL 


daß wir werden ins aus 0e8 nun ges 
ben. 


te Haus, des iſt fich wol zu erfreuen. 
v. 8. 
Um meiner Brüder und Steundewih 


dv. 113, 
die Kladd ſter. 
Iqh vaſſ die Kladdergeifte len will ich dir Friede wuͤnſchen. 


Faaddergeiter heiſſen hie die —— 
gen Geiſter die immer etwas neues finden] 


und vornehmen, die Ketzer pflegen zu thun. | Der 126 Ba 


139: v 
Ich babe mich fehier zu Todegeeifere,| 
daß meine Widerſacher deiner Worte mende. 


Groſſen Frieden baben, die dein Ge⸗ 


mit geoffer Gewalt an und brennet fehr gern, 


12 


veraeffen. Das ift die Freude wird fogroß ſeyn, daß 


Nicht allein dieſelben aus der acht laſſen wir fie kaum glauben werden, und wird uns 
fondern fogar nichts achten, als wäre nie aleich feyn als traumete es uns, und wäre 


Fein ort GoOttes geweſen. nicht ‚roabt: 








Ich bin wie ein. } veritver und verloh⸗ 


Ich fü eue mich des, das mir geredet iſt 


Wo man Goues Wort lehret 
und höret, da wohnet GOtt, und iſt GOt⸗ 


en ’ 5 
KN S Tann pn No lcibe AR N le 


Das ift, daß dirs mohlgehe — 


So werden wir — wie die crau u 


er 
SE TER 


St über die Bibel Alten und Neuen Teftaments. 569* 


7 — | Der 138 Pſalm. 
Weie du die Waſſer gegen Wittag v1. 
erockneft. | Dor den Böttern. 
b. Da er das rote Meer trocken machte. | Engeln und GOttes Kindern, 
Deri27 Pialm Der 139 Palm. 
vd. 3. v. 15. 


Siehe Rinder find ein Babe des| Da ich gebildet ward unten in der 
ren, und Beibesfiucht iſt ein Ge Erde . | 
ee Tief in Mutterleibe. 

Das ift, umfonftifts, daß ihrs mit eurer v. 16. — 
Arbeit wollt ausrichten. Sind doch die Und waren alle Tage auf dein Buch 
Kinder felbft, für die ihr. arbeitet , nicht in geſchrieben, die noch werden follten, 
eurer Gewalt , fondern GOtt giebt fie, und derfelben Feiner da war. 

Pie lang ich leben folte, wußteft du, ehe 
Der 132 Pfalm. ich zu leben anfieng. 
v. 6. — | 
"Siebe wir bören von ihr in Ephrata. Der 40 Pſalm. Ze 


Bon derfelben Stätte. 2 v. 1. 
— Er wird Strahlen über fie ſchuͤtten 


a 28 er wird fie mit Seuer tief in die Erde 
Du und die Lade deiner Macht, jeblagen, daß fie simmer nicht aufjteben. 
Oder Herrſchaft. Bis und Donner ſchlage fie in die Erde, 

| wie den Egyptern gefchah im roten Meer. 


er 18. : b, s» = Erde, ur in mari rubro 
Ueber ihm fol bluͤhen ſeine Erome, | ' ' 4 


Der Königreich. 5 Der 142 Palm, 
Der 1 alm. — o. 8. 
| > Fi Sübre meine Seele sus dem Rerker. 


i v. 1. VER g r fi 
Siebe wie fein und lieblich ifts, daß . 5 u Angſt, en Dr 
Brüder eintraͤchtig bey einander wohnen. ! 
Das ift, wenn die Neichen, Greſſen, Hei- Der 143 Plalm. 
ligen und Weiſen fich der armen Eleinen 9.85 - —— 
Suͤnder und Thoren annehmen. Roͤm.i4, 1. Laß mich fruͤh hoͤren deine Gnade. 


Der 136 Pfalm, * iſt, bald und zeitig, nicht ſpaͤt noch 
v. — 
Der die Himmel ordentlich gemacht hat. Der 144 Pſalm. 
- Daß der Himmel und alle Sterne ſo ge⸗ = DO 


wiſſen auf haben, und nicht fehlen. Laß bligen und zerftrene. | 
— RM 3 kaß 





or Aa — — 1 D. War Kunbers Re —F — a. 
— — 

Laß einmal Ai und fehlage drein. ſie Wohfaefallen daran haben —— Ob⸗ 
wol ein Geitziger anders fuche. 






v. 7. 
— mich ⸗⸗ von der Hand der u 


fremden Rinde. Der 146 Palm. / & 
Das ift, die nicht, recht SHttes Kinder] oe 
find ım Glauben, fondern haben allein den Verlaſſet euch nicht auf Sücften fie - 
Namen und Schein. fee Menfcen , die koͤnnen ja nicht, / 
v3. elfen ww 
Die beraus geben Eönnen einen vor Der auf Menfihen buffer, dem felen fine 4 
tat nach dem andern. Anſchlaͤge und iſt umſonſt. 4 
h So ei und wunſchen die Gottlofen,| vg. 
die tt t 4 
Dan im ee. eur. u) reiche Rebretsurüch denen der Bortlofen. 7 
| or vi | ...b Und treibt das Widerfpiel mit ihnen, \ 
ER unſre daß Der 147 Pſalm. — 
kein Schade, Fein Verluſt noch Klage v. 17 — 13 
auf unſern SGaffen ſey. ———— | 


— 
eu 
—E Fu 


A bleiben vor feinem Froſt? 

Doß uns Fein Unfal, Seuche, lage] Wertan \ 
‚treffe ſondern wir alles aenug haben, fichher! Er - macht N Winter.und Froſt va £ 
und festlich i in.aller Fülle leben . jan Fruer mußhaben; es Eonnte Tun nie- 


mand davor bleiben. 
RI | Der un rat, 


Du bar deine Sand. auf, * erfuͤl⸗ Pr, | 3 | ei 
leſt alles mit Wohlgefallen. Die ſein Wort austichten. Sr 
In das ift, genug und fatt, daß! Und was er will. m, 


Die Spruchwoͤrter Salomonis. 







1 — [nach keiner Weisheit, und ee Feine Sir F 

4 je noch Zub, a 

5 ee, a. 
Es Errn Furcht i An an u Es if vergeblich das Ys auswe 
D * — nn ft j . i fen vor den Augen der Vögel. 


‚|. Das ift ein Spruͤchwort, und mifagen: & 

:Werwohl Iernen wi, der muß zum EU Ihr Vornehmen wird fehlen, ſie werden elbft 
ſten gottsfuͤrchtig ſeyn. umkommen. — 
Die Ruchlofen verachten Weisheie| bi ss und wil fügen: Esaehetihnen wie 
und Zucht. _ |man fogt.esiftunfonft das Meg dar 
Wer Son gering achtet, auch Ihr Vornehmen Ta 


— 7 Ä I \ N 1 





; — ——— Bibel Alten und KIeuen Teftamente, 573* 


2.530; Und müffeft hernach feufsen, wenn 

Wolten meines Raths nicht, und! du dein Leib und But verzehret haft. 
löfterten alle mieine Strafe. Denn die Hurer verzehren ihr Gut, und 
Als Thoren und Narren twendeten fiefich| leben mit böfen Buben, die ihnen darnach 


von dem göttlichen Nath zu fleifchlicher Ei⸗ nicht Kleien noch die Kinde geben; wie dem 
telkeit. Sohn im Evangelio geſchah, da er fein 


Out verpraffet — 


Das Cavitel. a 
gg dein be u Weisheit * „u Rt eine Hinde, hold⸗ 


und neige dein Herz 2. Sleiß Das iſt Spruͤchwortweiſe geredet, und 


daz 
iſt Die Meinung des Textes, Bleibe bei 
Du mußt Acht darauf hab u und von Deinem Weibe — halt Bein Gut, daß br 


| Herzen fleißig er a en N Kuren: denn ne 
lieblicher Weſen auf Erden ift, als wo ſi 

| er va den "eren ihrer Ju⸗ Mann und Weib freundlich zuſammen hal⸗ 

Ihren Ehemann, den He Jung a 2.2 £ geredet, alfo viel: bleibe bene. . 


men bat. 
Das 6 Sapitel, 
v. 1. 

Wird in b die Erklärung zu Cap 5. 1. 


ır. bey einem ahnlishen Abort unrichtig 
wiederholet. 


Ein loſer Arien, ein ſchaͤdlicher 
Mann, gehet mit verkebrtem Wunde, 








Das 3 En ic. > 
So wirſt du Sr und Rlnghei 


finden, 

Du wirft ein fein vernünftiger Menſch 
werden, dem alles wohl anſtehet und abge- 
Si was du angreifeſt. 


v. 20. 
Durch ſeine Weisheit, Führer | feine beftandige Rede. 
: Dder Wort, v. 13. 
Fehleti in b. Winket mit den Augen. 
a Siehet feinen recht an. 
die ——— bo —— Be 0.06: — 


werden fie doch zu Schanden. 
= potter und Iofe Leute, die GOtt nicht 


5 r fich mit Huren nehret und m 
achten. noch fein Wort. er fich Hu und mit 


Karren — dem iſt Ungluͤck beſcheret. | 
Das 5 Capitel. Fehlet in d. 
V. 10. II. 


| v2 
— ſich nicht Fremde von deinem! Alfo gehets, wer feines Dachſten 
vVermsg J aͤttigen, und deine Arbeit Weib gehet, es bleibet keiner unge⸗ 
nieht fey in eines andern Hauſe ſtraſc, der fie beruͤhret. 
| — N 


Eine Hure bringer einen‘ ums Brodt. ne 











— — — MER *— - — = = 
Ein Ehebrechen wirt; mad) Sbreiihem@er, DvDa⸗ — Bi 


ſetz am Leib und Leben geftvaft. a 

FGehlet in d. — » fi 3 ERR, & J 
⸗ = uͤrzet 

Das — lofen Schinderey. 4 5 oe on 

Dadurch fie mit andrer Leute Schaden 

Ich will — fuͤrſtlich iſt. reich werden. 

Inn ſollen ehrlich, Yoblich thun, ver b. Er ſtuͤrtzt der Gottloſen Schalt⸗ 5 
den, machen, Daß man ihre Exempel rih⸗ heit. 
men, und denſelben folgen möge; nicht wie Das it, ihre Shhindereh damit ſie edie 
bie Syrannen, Unfläter, Chclopen. Frommen plagen , fehägen, überfesen, al8 

Fehlet ind. wollten fie alles al — und haben. 

Das Sant, Er 
5 Wer in der. —— bs t w J 
Schanden. ſ K ib. zu 4 


Wer —— züchtiget, der muß Gchande — % 
. hre heißt Salem 9 
Schande auf ſich nehmen. Armuth und Reichthum, J — 
Die Veraͤchter und. Widerſpenſtigen reich it, Ehre bat, ‘ 
der Warheit. | —— 
b. re vor Salome alle Veraͤch⸗ 


ter. + 












Haß erreget 5 ar ; aber Biche bett 
a Eur ie | Hi 
=, b. 1Cor. 13 4 Liebe ib ib mie 

„Se den Spönse nicht, „er er af erzuͤrnen. 


en die Welt will — ſeyn. Der Narren Mund nahe dem x 
“ Sehlet in b. . [Scheden | 
Das ift, der Gefahr und dem Unolick. 

DIR, 

Das Gut des Reichen ift ſei e 
Stadt, aber die Kemen — = Ei 
mut blöde. FR 
Gut mache Muth mut w 

yu 


Zift du ein Shoe 4 ſo wirſt du es 
allein tragen 

Du wirſt nicht mich deinen Lehrer, den 
du verſpotteſt, ſondern dich ſelbſt am mei⸗ 
betrügen, und Dir Ber 

Fehlet inb, 


Die verſtohlne "offer ſi nd. f of, und Dir Ba — Fine m 
das verborgene Brodt ift niedlich. zum Leben. 

Diefe verftohlne Waſſer und das ver⸗ Daß erfich nehrenwil.  . 00 
borgene Brodt ift nichts anders, denn daß - b. Daß er ſich NE —— *— 
man unter dem Schein der göttlichen War S u 
heit die Einfältigen mit Br er⸗ Wer die Safe Ber, der N ä 
fuͤllet. irrig· 

deblet in d. Sn 0 








; bee bie Bibel Alcen und Neuen — sr _ 


9 — gehet nicht a rende 6 Das iſt ein holdſelig Weib, das 
Fehlet i in: Bus; ddie Ehre erhält; aber das find die Star 
Re 18. ken, die den Reichthum erhalten. 
Soelſche Wäuler decken den Haß, und richt die fich der Geburt, Schöne, 
wer verleumdet, der ift ein Kar. - |Neichthum ruͤhmet, fondern die wohl und 
Der eine vermahnet feinen Bruder nicht ehrlich Haus halt. Alſo find ſtark, nicht 
feiner Stinden, oder wo er anlauft, fieher|die viel ftreiten, fondern die — Land und 
ers gern; der andere afterredet, u beſert Guter ehrlich Baal 
a niemand — U 












25. 
| 2. | Die Seele, di da reichlich fegnet, 
aa & Segen — ern macht reich wird fett, und wer trunfen macht, 
| Er Muͤhe. der wird auch trunken werden. 
„Bott PB Bo beraͤth. Das iſt, wer reichlich — dem wird 
reichlich wieder gegeben. 
Wie der Ehig: or Zähnen, und der) v · 2. 
Rauch den Augen thut; fo tur der] Wer fein eigen Haus betruͤbt, der 
Saule denen, die ihn ſenden. wird Wind zum Erbtyheil haben. 
Wo Iofe Herren und Amtleute find,| Friede ernehrt, en verzehrt, 
E da fehen Die Mugen nicht und. beiffen die 
Zähne nicht; das iſt, es gehet Zucht und 
Strafe unter. 


Das 11 Capitel. 
ne | 
| We Finen Naͤchſten Ränder, iſt 
ein Tiere: 
Das it, des andern Gebrechen gern of⸗ muß, wie viel mehr der Gottloſe und 
| fenbaret. —- Sünder? 
Ein verftändiger Mann ſtilets. So die Frommen, ſo alles Gutes andern 
Decke zu und entſchuldigts thun, und GOtt gefallen, dennoch viel ge- 
b. Offenbaret des andern Gebrechen plaget Be wie wills den Gottloſen ge⸗ 
gern, aber ein Weiſer deckets Du und entz|hen, . 


Die Sucht — Verechten iſt ein 
Baum des Lebens. 
Was die Gerechten thun, das kommt 
jedevman zu gut. 

d. 31 


2 Khufdigets,. ER | dDa u Cap 4 | 
Ein holdfelig Weib erbäft die eiEhre | 
Des Mannes, od fie gieich nicht veich Eine Unfleifige, 


iſt. Die ſich nichts annimmt, ſondem cu & 
Aber die Tyrannen erhalten den als ware fie ein — im Safe, | 
Beichthum. Fehlet in b. En 
Trachten nach Gut, und achten keiner 
Eines weiſen lines Bath wird = 
Se. 


Ehre. 
Lucheri Schriften: ar, Theil, : 


zum 


So der Gerechte auf Erden leiden. _ 


* A —— —— 
AN PR NE 9 Br L 
— RN? 










* — XNXVL, D Wan —— Kandgionen” | 


gelober ; aber die Tuͤcke werden zu, ben erretten; ‚aber ein Armer blreröus j 
Schanden. Schein nich. . 
Die Warheit muß doch endlich den — Reichen ſchilt man, aber man 


Ss und. Preiß ——— [giebt ihn ums Geld loß Ein Armer muß 
Sehletinb. LAN Verhalten“ Wer nicht a bat,. N 
a Ban, \ | 3 

Wer feinen Ada bauet. | Ms 3 
And des Seinigen wartet in feinem Be ne if viel Spaß in den 1» Surchender 3 
nf und Stande. \ 
Wer unnöthigen Sachen nachgebet, —— giebt den Armen sog, wenn ſe 

der iſt ein Narr. fromm ſind. 

Es heiſſets: Bierzehen Bardwele funf⸗ | 

zehen Ungluͤck. Der Gerechte ie ER Fine See 
fatt wird. — 
Wer 8 — Er laͤßt ihm genuͤgen. — ur 
icht wie ein werdt, 1 
* Die nicht Acht haben auf ihre Worte, Da⸗ —— Lapitel * 


oder wen ſie treffen, welches geſchicht beyde 
im Predigen, Serien, ı und fonft in Ver⸗ Thu 
: BNORN: Ense 


Eine rein Serbeichte mic ihrem. i 





I. Det Mann muß: vater, dere ein Ic / 
haͤuslich Weib — 


Wo nicht chf fo, da in ea 
pe rein. 

| ! I % man nicht — de KB 
' man nichts. 

Auf — en Wege iſt Leben, | 

nd ‚auf den gebahnten Pfad ift Bein) _ Der Spötter uche Weisheit, und 
Tod ‚finder fienihe 

Landſtraſſe ſicher, Holzweg iſt gefaͤhr⸗ Loſe Leute ſuchen die Weishei —— 
fie), GOttes Wort führer zum en aber; Se ‚ana u ihrem Nutz, BR — 
Eigenduͤnkel zum Tode, 


Das 13. Capitel; 


Der Gerche bare beſſer denn ſein 
Naͤchſte 

Sb er hen viel Teider, und es dem Gott: 
ofen wohl gehet. | 






— 


9 13. Hy, 
Nach dem Lachen kommt —— 

und nach der Freude kommt Keid. Is 

Wie man ſpricht: Trunken — 

| un Leid. Keine. Siebe m. — 

ie. mit bSfen ; an en um ben, > 

Mi Heichebum ee einer fin Le werden — an « er 


| v. 3 

Wr mit feinem lau veransfäß: 
zer, der Eommt in Schrecken. 

Das ift, ie und Strafe 






* die Bibel Alten und Neuen — 51* 
——— — — — — — — —— 


RETTET —— 
Untreu ſchlaͤgt ihren Heron. v 
v. 23. Weiſſagung ift in dem Wunde des 


Wo men mit Worten ae da — ſein Mund fehlet nicht im 


J Mangel. 
rte, hr dahinter. Denn: errichtet nach dem Recht oder 
— * hi Geſetz, welches GOtt beſtaͤtiget oder ge⸗ 


bauet, als ein öffentliches Amt, 
— ſchandlchin nechte iſt er b, beftätiget und gebeut. 


"Der das Haus alten u nichte mache. v. 22, 
ae in b P NE Die Sucht der Narren. 
Das 15 Capitel Ihre Lehre, Weisheit, Heiligkeit, 


ee finde Re ſtillet den Zorn. Das 17 Capitel. 


ute Statt. ER 
Ein gut ort Be eine gut S | w: er die Sache.eifert. 


Pas verdeckt feyn follte, wiederholet, — 


* Weifen unge macht die Lehre | yieder anziehet, wieder reget. 


ieblich. 
Der Weiſe a fein helfen. Fehlet b. 
| Das 18 Sapitel, ae 
Der Spötter —* nicht, der ibn ſtra⸗ in 
er 2 
Laͤſſet ihm nicht fagen. aa abfondert, der ſuchet was 
Sie laffen ihnen nicht fagen. | Sicht Warkeit, (nie, Eine ea 
v. 16. Mugen 


| . Tröftlich reden die Keinen. 
Die Neden der Freundlichen find rein. | wo der — binfom — Ar 


* Candidi, es — meinen. — und Schmach 

ee ohn 
Wer fich nicht Bichentößt, dermacht| b. Denn er wills machen nad) feinem 
! -fich felbft zu nichte. | oottlofen Kopf: da hebt ſichs denn⸗ weil 
Er kommt an den Galgen. Ba GOtt und Recht wider ihn find, 
Das. . Capitel d. 19. | 


Kin verlester Bruder fälse * 
Durch Güre und Treue wird life denn eine feſte Stadr. 
. bat verföhner, - Wenn ein Bruder vom andern mit ln 
Bey GOtt und Menſchen; denn GOtt | recht erzuͤrnet wird, fo iſts leichter, die ve⸗ 
wendet die Strafe, und Wenchen werden ſte Stadt zu gewinnen, denn ihn zu verſoͤh· 
Freunde .. A je & Las; und lieber Freund, je * — 


* 










sea" | XXXVI. D. Martin Luthers Randgloffen 7 sggt 4 
rer und heftiger San, wie joifchen Mann Er — war umfonft 9 Sm 
und Weib; Sehen und Brüder 0 Ad. 13 * 
Fehlet in b, e N | 
nf on feinen ‚Weg —— — 
Wer eine Ebeftäu finder) ‘der fie fterben. N 
was gutes, und kan guter Dinge tepn ‚Er kommt Meifker Hanfen i in die Hände, ij 
im yErın. und. an den Galgen; denn ——— J 
Wenns gleich zuweilen gar ungleich zus! Kinder endaufen ihm nicht, ; a 
gehet, fo weiß er doch, daß ſein Eheſtand | Wei — 
GHt gefällig:ift, als fein Gefhöpf und| Der Faule verbirge feine 2 im 
- Didnung; und was er drinnen thut oder; Topfe, und. bringe fie nicht, wieder 
Leider, beißt vor GO weylgethan und ge⸗ zum Munde. 
Jitten. | Wie man fpricht: Er it faul ben 
Sehleeinb = a Be Faulheit nicht effen mag, wenn gleich) 
u die Hand in der Schüffel, oder das Efen 
vor fich hat. : Das find Lehrer, Re 


Ein treuer Freund ae 5 und 
Ve fefter % denn ein: see, ne fo ihr Amt laffen, ob * es — 
Fremde thum oft mehr Guts, denn eigene önten leichtlich En 


— 








Freunde, | Ä 
In b fehlet oft. + Den Sostiern. kino Strafen bereitet, 
und Schläge auf der Narren Rücken, 
Das 19 Capitel. Ungehorſame loſe Buben muß Meſter 
an, Hanß Rama; dahin kommen fie gewiß. 


Wo mans nicht mit —— hans 
| den da gehets nicht wohl zu. Se 
> Denn einer — nden dulden. 


Das * Cnpitel, 


* : en & — on, macht ‚Io Aue, * 
ſtar etraͤnk macht wild Wwer da 
— Wer Eng, if, he fin Ein; Luft bat, wird —— weiſe Rn 
*  Hütet fich vor SefährlichFeit, und trauet Das iſt afotia oder das le Weſen, 
den Menſchen in ihren guten Worten davon Paulus fagt, Epbefi s,ı ; 
Te =] b, Das ift, afotia ala SEpbef. 5, Sauft 
Wer geduldig ift, der if ein kluger euch nicht voll eins, daraus ein kai. 
n Mienfh und ift ibm. ehrlich, wenn er und wild. | eſen Bee a — — 
Untugend überhören kan. - _ a “ 
er RR u wird weit] | Um der "Kälte v — will der — es 
IM nu en niche pflügen, ‚ fo muß erin der Erndte il 
: |bettein und nichts friege. > 
"Die — u —— ift wie| Alfo auch, Prediger, und Regenten die ' 
das Sruͤllen emnes dns so fihe. Amt nicht IN: BEN und [2 — 
— Anfe Hi; —9 





— 







1. ‚über ‘die Biber Alten-und Freu — — 585* 


Aufechtung oder Haß x. ſind wie ie faule heißt heißt du heiliger ©&t. Martin , fie opfern 
Haushalten, =" En | dir einen Pfennig, und fehlen ‚Dir ein 
In b fehlet alſo auch. | Pferd. 
v. 6, J b. Gottes Namen, Wort, Dienſt ee. 
Vlele weiden fromm gerůͤhmet; äber|und geben den Atmofen mf 
wer will einen finden , ‚der lechiſchef J— v. 30. 
‚fen fromm fe. Man mog dem Böfen wehren mie - 
Denn Die Heucheley it groß, auch tin, barter Strafe und mit ernften Schlaͤ⸗ 
ter guten Werken. Man haͤlt manchen gen, die man fühler, 
ER nn od gut, da manı Bey grundböfen. Leuten (helfen Feine 
R et hut. Darum traue auf — fondern es müffens —— und. 
| Ben } undeh vertreiben 048 e, 
Auch Eennet man einen Knaben an und Schaden des ganzen Herzens. 
feinem Weſen, ob er fromm und ved| Das if, Die Ruͤthe, fo Striemen und 
lich werden will, . blutige Hatıt macht. Golche Wunden 
„sung gewohnet, alt gethan. $ oder GOttes Strafen vertreiben die ſuͤndi⸗ 
ao, | | & — und — — 
| len Jläge oder Schaden oͤſes 
Boſe boͤſe, ſpricht man, wenn Or 
— bat; u Dunn ide weg it, fo muß man mit Boͤſem, Schaden mit Schlä- 
cübimet en alten gen vertreiben GEHT muß uns zůchtigen ec. 


Was man hat, das wird man uͤber⸗ 
drifig, und will haben, das nicht: da iſt. Das — 


v. 21. 

Das Erbe, darnach man zuerſt ſehr der SErr macht die Zerzen 
os a nicht geleaner fegn- cs man thut aus GOttes Defehl, 
ee N N ; ae da iſt man gewiß, daß es recht fen. Auffer 
Leute Gut mit Schein des Rechts zu fh) — a eitel Dünkel, ein 
bringen wider das jehente Gebot, Er — * = ii 
m Abfalem, Brutus. - - be Sein ii ya un ungemwiß· 

4 wu Schein zu ſich Sengen, 21 RB AH 
N | Die Leuchte der Bottlofen a 


— it ER Menſchen ein Sci, s Bee der Welt. 

ale uuD Daran Ge "Her der Welt Freund. feyn win, der 

Es iſt ein boͤſes Ding, GOttes Namen, it GOttes Feind, Ki 4.4 ir 

Wor und Dienft ec. laͤſtern und alsdden —— im: 

Almoſen geben, — faſten ꝛc. Wer allzu if wird inangeln es 
(20) 3 | Eile 

















so YxXVI. D. was — | 


— — —— — — — V 
Eile brach den Hals. Langſam Bali: Bi 
man auch fern. Eile wird müde, un 


being mans zu Ende, Eile mit Weile. weiſet. 


at am Ende: Feflina lente,. Das ift, er kriegt folchen ſhaͤnduchen ® 
Br De 8. ; MNamen und. wird as den € ein loͤblich 


— — andern — gehet,; der \ebrlich Mann dataus, Denn fein vermefs 


vrke 
— bee und anders. macht, denn Imachet ihn — 
ihm befohlen iſt, Der verderbts gar wie 


A 
laͤſe Dee ftols Bu per mein beißtein R 
fets bald ad, Mit Muffe und Anhalten loſer Menſch, der im Zorn Stolz be⸗ 





ſen, das iſt, Trotz, — und — : 


ag - 
ſchoͤn ) auch fein Gutdunkel gibt, wie f — Saule finde über: finem Wuͤn⸗ 


Saul that wider Amalech. 


0 Re — Ehe er was redliches t uf, kommt * 
b. Huͤbſch. der Tod. — 
v1 Denn feine Zände wollen nichts thun. 
Der Gerechte verbält ſich vweistich Das’ find laͤßige Prediger, Negenten, 
Sea des Gottloſen Haus. ‚Hausheren, die wollen den Himmel, Ehre y 
Ein Exempel it David in feinem Ver⸗ und Guͤter haben, u. an * arbeiten 
N ‘Halten gegen den Koͤnig Saul. noch Jeden. — | 


b. and iſt David gegen Saul. | 
— Das 22 Capitel. 


Mein heimliche "Gabe ſtillet den ei 
Zorn, undein Geſchenk im Schoß den ſo 
beftigen Grimm. 

Da man ſeine Wohlthat nicht ruůͤhmet, 
— die ——— thaten, Matth. 6, 1. 

De ſeine Wohlthat en 
v. 21. 


Wer der. Barmherzigkeit und Guten 
nachſagt, der finder das Leben. 
‚Selig find die Barmherzigen; denn fi fie ten Rath. 


wird. | 
Jung getvohnt, a sehen. —— 





Ein gut Auge — ge 
" Das iſt, ein milder Menſch. 


v. 12. A N 


Die Augen des Er ehren. zw ' 5 


. Wie man einen‘ RKnaben —— 
laͤßt er nicht davon, wenn er alt 


werden Barmherzigkeit erlangen. Was gutes, bleibt im Lehren und Be Ye 


Ma then, das behütet GOtt: ſonſt ift der fal« · 
Ein Weifer gewinnet die Stadt der fehen. De jo viel, me 68 Aus verder · 
Starken, und ſtuͤrzt ihre Macht durch wuͤrd J a a 
| er Sicherheit. 63% 
Die auf Gewalt fich verlaffen, und fiher, 
id, da iſt Fein Gluͤck 9 wie a — 
In, ‚Nm ee Nez 








BR N 


"Der Saule — wei: ein eh 
drauiffen, ich möchte emo gke werden 2 
auf der —— le a 


e 


60 


2. 





x 
u 


* 


TREE 4 li 4 2 ONE — | 
| a 2 Bber die Bibel Alten und Neuen Teftaments. 589* 


| x und helfen. 


| de, die den Fuͤchs nicht beiſſen, in nicht, 
| dunch dich und dünne, 


willt du das Leben behalten. 


unter und fich empor bringet. 


das du nicht haben kannſt; denn daffel. 


und fleücht an Simmel, 


Das find Prediger, ‚Megenten, SD. Je mehr man es begehret, je ferner es 
ommt. 










v. 7. 
Wie ein Geſpenſt iſt er inwendig. 


18. 
Das ungewiß iſt, wie die Braͤnde in 


Es wird dir ſanfte thun, wo du fie], 


| wirſt bey dir behalten, und werden |! der Macht, darauf man ſich nicht laſſen 
mit einander durch deinen Mund wohl darf. Alſo ſtellet er ſich girig , und ift 


gerathen. doch nichts, 


"Sir wirſt die und andern damit nel er | 
| Laß nicht ab den Änaben zu zůchti⸗ 
gen; denn wo dur ihn mit der Auchen 
haueſt, ſo darf man ihn nicht toͤdten. 


v. 21. 
Daß du nicht antworten koͤnteſt de⸗ 


nen, die dich fenden. Stäupet dur ihn, fo darf ihn der Hen⸗ 


Du Eannft mit gutem Gewiſſen fagen : | Fer nicht ftäupen. Es muß doch geftäupet 
Ja HErr, es it gefihehen, was du mir be⸗ |feyn;_thuts der Vater nicht, fo thuts Mei⸗ 
fohlen haft. Denn du weiſt, daß es GOtt ſter Hans, da wird nichts anders draus. 


gefällt, was du thuſt nach feinem Wort. | Niemand ift ihm je entlaufen, denn es ift 


GOttes Gericht. 
Das 24 Capitel, 


— Dia 
Solge nicht böfen Leuten, und wuͤn⸗ 
ſche nichr bey ihnen zu feyn. 
Das ift, laß Dich Dein armes und böfes 
Leben. nicht verdrieffen, daß du den Bofen 
in ihrem guten Leben wollteſt folgen. 


Das 23 Capitel. 
v. 
che ein. Meſſer an deine hl, 


Das ift, bervahre deine Zunge, Daß du 
nicht zuviel vedeft, und in Gefahr. darüber 
kommeſt denn das Recht iſt untreu. 

bie » dem dis Necht iſt untreu. 


v4 
£ v. er & ö A 
Durch ordentlich. Zaus halten wor⸗ 
Wonſche dir — ſeiner Speiſe; den die Kammern voll aller Föftlicher 
denn esift falfch Brodt. fieblicher Reichtbum. - 


“gu Hofe, da immer einer den andern 


d hal 
überfeugt und uͤberheuchelt bis er. ihn her⸗ Wenns ordentlich im Hauſe gehalten 


wird, das — denn groffe Arbeit; 
18 wenn wo, wenn, wen man 
b. 3° So if zu ar ra De fl x, a  , 
re immer. | 
\ SR 7 79 v. gar : 
er Gene Augen nicht: fliegen dahin | vernönfeiger Mann iſt mächtig von 
raͤften 
be macht ibn Fl ügel wie ein Adler,| b. Sic impetus non eft fort, fed eonfi-. 
lium efl.potens | 
\ Je— 


— 


Ein weiſer om ift Rare, unden — 


= aan BI E23 TH: 7: ande 


pn fich, reifen, aaa fo mie T 
——— — 













* 


m‘ 8 —9 fr 
Wer ihm felbft Schaden *4 den 

heißt man billig einen Erzboͤſewicht ER ON TS‘ 5 
Etliche find fo boshaftig, daß fen ihnen | Ein, Gerechter — und 
ſelbſt gern Schaden thun, damit ihr Naͤch⸗ ſte het wieder auf. ' Se 
fter noch groͤſſern Schaden leiden. muß; ais Gott hilft immer auf den — 
der ihm ließ ein Auge ausſtechen, damit wie oft er verduht * ea wird 3— 
dem andern zwey ausgejtachen wuͤr⸗ Gi a 
den I. Dü willt ein: —  eblafen umden 9 
h v 1. , — wenig en und ein wenig 

£, % nde sufammentbun, daß du ee 
„But nicht ſtar der i — Koh Alſo verziehen Die Frufen ihre = : 

Biel find keck wenn eg wohl fiehet,, und Morgen, Morgen ie. Ey es je * 

— ſich mancher vor ‚eben nit, wenn wol ihnen ijt bald geftbehen. Bi 

















er allein iſt. 7— — 
In d fehler mancher an Io Das 25 Capite. — — an 
er = hr En v un = ee —* u 
| tseuch dich nicht v si ttes Ehre, eine ache 
8 Er nn er ademn a verbergen; aber der Könige Ehre ifts, = 


 Spuchit du: Siebe, wir verftebens | eine Sache erforfihen. Di 
nicht, meineft du hichr, der. die Herzen In GOttes Regiment, ſollen wir ‚sicht 5 
weiß, merters? klug feyn, und. wiſſen Yoollen‘, "worum? 

Wie man die Chriſten vor Zeiten und fondern alles gauben: aber im welslichen 
noch immer erwürget, und lachet noch da⸗ Reich fett, ‚ein Here wiſſen und fragen, 





4 


zu, oder ſpricht, wir verſtehens nicht: ich w warum? und Be Yo ——— 4 


* — 


muß meines Herrn m. sehen Tofen, | ir ee € 
und en ſeyn. : Ein Wort geredet zu ie Zeit iſt 
DRG - 2 2 este güldene Aepfel in fübernen 59 1 


ß mein-Sohn, — denn es iſt le. 
und Yonigfeim iſt füß indeinem| 3 Als Vomeramen und. Citronen, | Er a: 
elfe. RR 

Dos ift, brauche der: Guͤter ſo de) Wie die Rälte des Schnees zur 
SH giebt, und ſpahre IM nicht, Dir der Erndte, fo iſt ein getreuer — 
zum Nacrhei, : | dem , der ihn gefender bat, und er⸗ 

05 7 ler abigt ines Herrn Seele. 

3 gaure nicht als ein Bottlofe auf N Ein. treuer Diener oder Unterthan — 
Zeus, des Gerechten, verſtoͤhre ‚fine ‚nicht zu begahlen. a en vo 
Buhe niche. ee en Br 

Als die der Amen Be, und Sin | Wer viel geredet und st m nie De, 


% 
% 
f. 

— 







Br R über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, _ 593* 
- det F wie eine Wolken uhd Wind oh⸗kratzet er mehr damit, denn daß er die Ro— 





ne Regen fen zu riechen gebe; alfo thut ein Narr mit > 
Die die Welt thut: gute Worte, und|der Schrift oder mit einem Rechtſpruch oft 
‚nichts dahinter. u mehr Schaden denn Frommen. 
29,20, 86 


| Wer einem böjen Herzen Lieder fin. Ein Sauler dünke fich weifer, denn 
ger," das ift, wie cin zerriſſen Kleid im fieben, die da Sitren lehren. 
Winter, und Eßig auf der Kreiden. Das find die, fo andre Leufe lehren und 
Denn er wird de ärger und ſtolzer d da⸗ richten, und fie ſelbſt doch nichts beffers 
durch , und mit ſolchen Leuten iſts, (wielthun eönnen noch wollen, Ein verdrießlich 
man ſagt) der erfte Zorn der beite, Denn Volk! — 
er hoͤret doch nicht auf J bis er zulegt einen] b, Das find fie, die andrer Leute I Thun 


Zorn anrichtet. und Lehren richten, und fie ſelbſt ec. 
b. + s aͤrger oder ftoher. v. 19. 
v. 24: s Alſo thut ein falſcher Menſch mit 
b, Die heimliche öunge macht ſauer feinem Naͤchſten, und ſpricht darnach, 
Angeſicht. ich babe geſWerst. 


Afterzeden macht, daß gute Freunde ale ihm fein boͤſer Anfehlag, fo hat 
ſich unfreundlich hernach und ſauer anſehen. er geſcherzt, und weiß ſich fein zu entſchul⸗ 


digen; waͤre ihm aber lieber, daß er nicht 
Das 26 Capitel. | gefehlet. hätte. ß 
J 
Wie der Schnee im Sommer, und | Das 7 — 


der Regen in der Erndte, alſo reimet 
fich dem Narren Ehre nicht. | Wie ein Vogel ve der aus feinem 
Ehre heißt hier Gut, Neichthum und al Neſt weichet, alſo iſt der, der von fe 


a da man Ehre von hat. Iner Stätte weicher. 
i b, Ehre iſt St. | Laß dich Feine Anfechtung ven deinem 
v. 7. 2 ‚Befehl treiben, halt feſt, es wirds GOtt 
Wie dem Rrüppel das Tanzen. al⸗ wohl machen. 
ſ flebet dem Narten an, Weisheit zu I ne 
reden. - | Lin Nachbar ift beſſer in der riabe, 
Marren follen nicht klug feyn, und wol⸗ weder ein Bruder in der Ferne. * 
Jen doch immer el | Fremde thun oft mehr guts denn eigene 
- Freunde. 
Ein Spruch i eines Narren Mlun:| =D. IE = 
de iſt wie ein Dornzweig, der in eines| Sey weife mein Sohn, » - ſo voil 
Trunkenen Hand flicht. ich antworten dem, der mich ſchmaͤhet 


Wenn ein. Trunkenbold einen Dorn) Hüte dich vor der ont, der Rügen wid 
| a in der- Hand tragt, und gaukelt, folwol Rath. 
Lutheri en as, Theil, Pp) Fehlet 


09... wie ein junger Loͤwe 








Ä ern 





— — 


RE 4 — ——— 
OB. bers Ryı = a 
Sehe ind. { D——— —* Land —— 7— a 
| B8 v. 14. Er “ VFehle he Ki 

Wer feinen Naͤchſten mit lauter| . a 


Stimme fegnet,, und früh aufftebet, Die Spötter ehe: — eine er 
das wird ihm für ein Sluch gerechnet. |Stadt in Unglück. h 
Das ift, werrfehr fehile, der Inbet, und| Es fahren oft die Käthe frey hinein, fra- 3 N 
wer fehr Iobet der File: denn man glaubt gen nichts Darnach, daß ſie eine Stadtoder 
ihnen nicht, weil fie es zu groß machen. fFuͤrſtenthum in Ungluͤck bringen, daraus 
Dual fie in vielen Jahren nicht Eommen. . 
lie der Sehmeeditim w after ge-| „> Stadt oder-Sürftenthum in ein Un⸗ 
gen das Angeſicht, alſo iſt eines Men— guck bringen ec. | 
ſchen Herz gegen dem andern. u. 
"Das it, wie der Schnee im Waſſer Arme und Beiche begegnen einander, 
wackelt und ungewiß iſt; alfo find auch Die) Heiſt hie einen Reichen, der wuchern 
— Hethen Es heißt, traue nicht. kann, Hie fie denn gemeiniglich allewuchern. 
| ao 1 Aber. beyder Augen erleuchtet der 
ein Mann wird durch den Mund HL a 
des Lobers bewähret, wie das Silber | Troͤſtet und giebt genug. 
‚im Tiegel, und das Soid im Öfen. 8 
Wer ſich gern loben hoͤret, der wird bil⸗ wWenn die Weiſſagung aus iſt, ir. 
fig betrogen; denn er beweiſet damit, daß das Volk wild und wuͤſte. 
er ein Iofer Mann fey, der feine Shre über) Ohne GOttes Wort Fann der Menſch 
| alles Recht | Inichts anders thun, Denn 5 und 
24. a feinen Willen treiben. ' 
Die Kıome en nichefir und fuͤr. Yen... 3 
Das ift, die Herrſchaft im Haufe, als Vlel ſuchen das Angeſicht eines Sürs 
wonte er fagen: Laß dir genügen an dem, fien, ober eines jeglichen Recht kommt 
das iſt, hie iſt nicht Bleibens. von den Herrn. 


I Auf Fuͤrſten Gnade ih ber! en a 
Das — Capitel — gi: iſt umſonſt. ſ ae 
+ I, ; 


Der Gortofe fleucht, und niemand 2 30 Capitet, — 9 — 
jagt ihn, der Gerechte aber iſt getroſt DH Ye 
Ä d e Worte A ur, es u 
— Gewiſſen iſt mehr denn tauſend BR: {nd E ä 

eugen. N 


Das 2 Capitel. 


5 
—* 






. 8 fiehet als ein Zufag eines weifen ii | 
e SR inter die Sue Salome aus. “ 


— 
Ein Geisiger aber berbeibei OL, 


= au - BR 


v.⸗ — 
Denn 42 bin der leer | 
um J— Ar 






— Tr 
5 


% 


— Sa 
und d Mienfeben Bee iſt nicht bey 


. mir, 


Reife Leute erkennen, daß ihre Weis 
heit nichts ſey; Darren woijfen alles, und 
Fünnen nicht: irren. 


vp. 8. 


Abgoͤtterey und Luͤgen laß ferne von 


mir ſeyn, Armuth und Beichthum gib 

mir nicht; laß mich aber mein beſchei— 

den Theil Speife dahin nehmen. 
Ein fein Gebet iſt das, er begehret Gottes 


Wort und fein täglich Brodt, a er bie ni iſt, 


und dort lebe, 


Win 
Ein Auge, das den Vater verſpot⸗ 
tet, und verschtet der Mlutter zu Ger 
borchen, das möfjen die Ruben am 


Dach ausbacken, und die jungen Ad⸗ 


ler freſſen. 
Das — er wird an den Galgen kom⸗ 
men. 


19. an 
Diey Dinge find mit ——— — 


und das vierte weiß ich nicht, ⸗⸗⸗ 
‚eines Mannes Weg an einer Mag d. 
Das ift, Liebe. ift nicht ausenfen 
2 auszufpvechen. 
v3. 


been, und böfes vorgehabt ſo lege 
die Hand aufs Maul. . 

Schaͤme dich nicht, wo du etwan gefehlet | 
baft, und vevtheidige es nicht. Denn feh⸗ 


 Hber die Bibel Alten und LTeuen Teftaments, 


597" 


b, Das ift abermal ein Zufag eines Ro: 
nigs zu den ie Re 


Bebe die Wege che ‚ darin fich die 
Roͤnige verderben, 

Welche um ihres Verhaltens willen fs 
berjage oder. erſtochen werden, oder ſouſt 
ſchaͤndlich umkommen. 

b. Wie die thun, fo verjagt ıc- 

— — 

Wem ein tugendſam Weib beſche⸗ 
die iſt viel edler, denn die koͤſt⸗ 
en Perlen. 

— liebers iſt auf Erden, denn Frau⸗ 
enliebe, wen ſie kan werden. 

v. 17. 
Sie guͤrtet ihre Lenden feſt. 
Das iſt, ſie iſt im Haufe 


v. 
Sie merkt, wie “Er Handel From⸗ 
men bringt, 
Verhuͤtet Schaden, und ſiehet was nuͤ⸗ 


b, ⸗was frommet. | 
pre Leuchte verlöjcht des Naches 


i 
der Path bat fe ——— 


Zi het ihre Kinder und Sen nde fein zu 
GoOttes Wort. 


Kin Weib, * EN are — ur 


Ten iſt menschlich, vertheidigen iſt teufliſch. ſoll man loben. 


Das 3° I — 


Das iſt, eine Frau kann bey einem Mann 
ehrlich und göttlich wohnen, und mit gu⸗ 


tem Gewiſſen Hausfrau feon fol aber 


Dis find die Wort des Rönigs La⸗ daruͤber und darneben GOtt AR, glau⸗ 
muel, die Lehre, die ihn Mutter hen und beten. 


ichrei. 


es 


Fehleti in b. 


Pp) 2 = = 


er | Sie thut ihren rund auf mit Weise SAN 
Saft du genarret, und su hoch ges beit. — 


Se ah D. Warn Luthers Mandgloffen 
ot Prediger Salon. | | 
Das ı Capuel rl u nz Gapitel, 






ar 
— EN 
v. I. v. % M —9 J 


E⸗ iſt alles Thun fo voll Muͤhe, baß Man arbeite wie man will, ſo ann J 


niemand ausreden kann. man nicht mehr ausrichten. 


Das iſt, der Jammer und die Eitelkeit| Nenn das Stuͤndlein nicht da iſt, ſo 


auf Erden iſt groͤſſer denn man fagen kan, richtet man nichts aus, man thue wie man 


und muß Doch davon reden in dieſem Bur|will; wenns nicht feyn. ſoll, m wird nichts 


7 draus. 
v. 18. 
Weor viel lehren muß. 


er zu regieren, = ſer trachtet und jaget ihm. nach. 


Und dringet durch. 


| b, Was er thut, das ſtehet; was a 

2 ; ” 
Das Capitel, das gehe. Er wankt nicht, wird auch \ 
‚nicht verdroffen, wie ein wicuſh er drin⸗ | 


=, 8. 


ch febsfte mir Sänger und Sin e- en 
rinnen, und Wolluſt der Menſchen. ee v. 22. 


Was GOtt — Fi ſtehet da, un, 
was er thun will, das muß werden; denn N 


— — Er — — 
* — ® —— a rt 3 — — — 
* SEEN ——— —R— — * Be N — 


— 
— 


Mir Singen und une a Drum fage ic), daß nichts: — Ri 


a Düpfen, denn daß ein Menfeb frölich ſey in feiner 


v. m Arbeit; denn das ift fein Theil. Dem 


wer voill ihn dahin bringen, daß er fer 


We weiß, was vor ein Mienfehr wer⸗ be, was nach ihm gefcheben wird, 


den wird, nach dem Boͤnige, den ſie 
ſchon bereit gemacht haben? 

Præſentem faftidiunt, futurum perunt: 
und wiſſen Doc) nicht, nie er gerathen mer: und Rath. 


du. weit nicht was werden wird. _ Laß dir 


— b.⸗⸗ Morgen kommt auch zog u und | 
A 


b, ‚Der ie Wienfeh, deres dem Pat 
nige an nachthun, der ihn gemacht hat. Nah⸗ D 
as 4Ca itel. 
Allein GOtt kan alles thun, was er vor⸗ Ri, * 


laſſen ſich muͤde und ungeduldig machen, * | 
Oder, wie der Vorwitz pflegt, wird er leicht Be 5 z 
eines Dinges in ihm felbftüberdrüßig. Doch | Ein Narr ſchlaͤgt die Singer imeiname 
A Weifer fan fi) Drei a mit der, "und frift fein Fleiſch 


Kan — etwas, ſo iſt man ihm J 





Das ift, forge nicht fire Morgen; denn 


genigen heute, morgen Eommt aud) That 


Kr 
URL 


nimmt, ohne alle Hinderniß; Menfchenaber) Be 9 
werden weder auswendig gehindert, oder — — Ungfüc lcbet. Be 2 


Br wer — 
Me 
aa 


72 eo die Bibel Alten und Neuen Teftaments, 60 


und der Feind iſt doch felbft ein Narr, der v8. 

nichts Fan, denn Das ev vor Haß fich jelbft| Ueber das ift der König im ganzen 
martert. Darum iſts je elend Weſen auf| Lande, das Feld zu bauen, 

Erben. Ya Das ift, erherufchet über alles und hands 

vi habet, das Land, daß es nicht zerfalle und 

Und ich febe, daß alle Lebendige um. verwuͤſte, das denn eines Kiniges Amt und 


ı ter der Sonne wandeln bey einem an: Rahme iſt. 

dern Rinde, das an jenes ſtatt ſoll auf⸗ Das 6 Capitel. 

kommen. v6 

Lebendige heißt Salomo, die herrlich Ier Und feine Seele fätti te fi des Gute 
ben auf Erden, ‚als zu Hofe und fonft, im nicht, und bliebe — 








ihr eigen, kin gern (08 waͤre, und hernach kin Be 


- v. 17. graͤbniß nicht ehret. 
Bexwahre deinen Fuß, wenn du zum b- Deß man gern los iſt, und fein Be 
Haufe GOttes geheſt, und komm, daß graͤbniß nicht ehret. 


du hoͤreſt. Das iſt beſſer denn der Nar⸗ v. 8. 
ren Opfer; denn ſie wiſſen nicht, was ſie Was richtet ein Weiſer —— aus 
boͤſes hun. weder ein Narr? Was unterſtehet ſich 


Hie lehret er GOtt fürchten und trauen, el — daß er unter den Lebendigen 


und fromm ſeyn in ſolchem elenden Leben. Si Ind bye Naren, ii — 
er Arme. Der Weiſe wills mit ſeiner Sor⸗ 
Dass Capitel. | ge ausrichten; fo meynet der Arme: O waͤ⸗ 
ve ich in dem oder dem Stande, wie mn fl 
te es zugehen! Ja hinter ſich. | | 
Unter den Lebendigen, 
Die wohl leben und zehren. 


Das 7 Capitel. 


Wer will dem renfiben fagen, was 
nach ibm fommen wird unter der Sons 
nen? [2 x 

Wie fein Thun orrathen und ein Ende 
nehmen wird, 






3 a 
Wenn du GOtt ein Geluͤbde thuſt, 
ſo verzeuchs nicht zu halten. | 
b, Erſtlich w du fromm. 
we 
böse deinem Mund nicht, det 
er dein Fleiſch verführe, 

b. Zum andern verführe niemand. 
And fprich vor dem Engel nicht; ich 
bin unſchuldig. BR 
Das ift, Rhedhhe deine Berführun 
nicht, wie die falfchen Geifter und‘ Shdumer 


— heiſt die wi und Lehrer, fein Anfang, 


DB 


Das Ende eines Dinge ft beſſer denn ar 







soo 2 8 
Ben das — gut ü m alles au J — ? DSL: J 
Anfahen iſt leicht. | Je mebr der enich rer zu ſi fs 
— chen, je weniger er finder; wenn er —— 

Yıımm auch. nicht. zu Herzen alles, (eich, ich hin weife und weiß es, ſo kan 
was manfagt. ers doch nicht finden, | 2 
Ein Sprichwort: Wer gern viel hörst, Er meynet es wohl zu treffen, aber “N 
der höret viel, Das er nicht gerne hoͤret. liegt duch alles am Gerathen. | a 













von N | | 
Und fand, daß ein folches Weib + ⸗ ® 18 9 Capitel, 
bitterer fey denn der Tod, Wi. 


Die Kebinbiem wiffen, daß — 
> — die Todten aber wiſſen nichts 
ſie verdienen auch nichts mehr. 
eele n ts 
Meine Seele fücht noch, und ba Das it, fie mögen gebeffert werden ind 


= nicht funden, Unter taufend babe ich eis 
| ne — funden, En Eein Weib | 1a. dem Tode Dan, die Todten aber, 


babe ich unter denen allen funden. fühlens nicht, 
Es gehoͤret hierzu Fein weibiſcher wehmuͤ⸗ 
thiger Menſch, ſondern ein Manns Muth, 
der ſolches alles wagen, leiden und fragen 
- Tann, wie eggeräth: aber Diefelben find ſelt⸗ 
ſam. Denn wenn fie hören, daß es nicht 
in ihrer Macht ftehet, werden fie unwillig 
und wollen nichts thun. Thun fie aber, 
und geräth nicht, werden fienoch unmilliger, 
Es find Weiber und niche Männer, 


D. 30, 
Sie ſuchen viel Rünfte. 
Sie wollens treffen, und naaanen es můß 
ſe wohl De 5. — 
Dass Capitel. 
— v. I. 
= Die wWebhei des Menſchen erleuch⸗ 
tet ſein Angeſicht; wer aber frech iſt, der 
iſt feindſelig. 
Ber eine Scaltheit im Sinn oder ge⸗ 
than hat, der ſiehet niemand froͤlich noch recht ——— und wer N halte F 1 
anz der Unſchuldige ſiehet Frog und eN Ger. wird. davon. verlost, —— I“ 


Fe Ehebruch verwirket den Tod. 
v. 29 


I i % 
Alles liegt es an der Seit und Gi | 
Es heift, Gerathe wohl· Noch ſoll man 
Darum nicht abe laſſen, fondern immer ſchlaf⸗ 
fen, und GOtt das Gedeyen befehlen, AR 
rg 
Ein einiger Bube verderbet viel gu 
h Und juteilen ein sans End mit ſei inem 
böfen Rath. 
a Io Cape, 
vs J Br — — — 
Nachlaſſen filter groß Unatüc, 


Vexrhoͤren und laffen sehen, RL; — 
filter, iſt groſſe Kunſt und Tugend, —— 


9. 7— 







Sa | uͤber die Bibel Alten und Neuen Tejtamente. 605* 


Tschechen 
Neu Regiment machen ſticht zuletzt uͤbel ⸗es — die a kommen. 
der Poͤbel iſt unbaͤndig. 


v1 Bleichwie Oniche weißt den Weg des 

ES \ Windes, und wie die Bebeine im Mut⸗ 

N „Ein Kar mach vi Be cerleibe bereitet werden; alfo Eannft du 

ift, und wer will ihm fagen, was nach a Wertk nicht wiſſen, das er 
ihm werden wird? 

Er gedenkt nicht, wie es vorhin andern 

gegangen iſt, faͤhret fort, und weiß doch 


Denn Zukuͤnftiges iſt uns alles verborgen. 
Darum muß es alles gewagt ſeyn im leib⸗ 


nic, tie es schen wird, lichen Leben, | 
v. 19. Das 12 Capitel. 
Der Wein muß die Lebendigen er: ee 
i nn Ehe denn die Sonne und das Licht, 


Das find die im Saufe Ieben und mit 
Freuden zehren. 
bs » mit Freunden zehren. 


Mond und Sterne finfter werden, und 
Wolken wieder kommen nach dem Res 
gen ıc. 


I Dit Diefen und folgenden verbrochenen 
Das 11, Capitel. | . | Worten beichreibt er das Alter eines Mens 
v. 1. ſcen, wenn die Haͤnde zittern, die Beine ſich 


Laß dein Brod uͤber das Waſſer fah⸗ kruͤmmen, die Augen dunkel werden, die Ve 


zen, ſo wirſt du es finden auf lange Zeit. Zaͤhne nicht wollen mahlen, Die Haare grau⸗ 
Das ift, gieb frey weg jedermann, twasl en, und die Schultern fich bücken, die Ohr 

du vermagſt; denn es wird Die Zeit Enm- | ven hangen und taub werden ꝛc. 

men, du thaͤteſt es gern, und wirkt nicht| db. Mit diefen verbrechenen Worten, und 


Einen, | ‚Jin der Mitte: nicht wohl mablen, 
| Das hohe Lied Salomonis. 
Das · Capitel. Das 5 Capitel. 
v. I dv. 12. 
Di Augen find wie Taybenaugen Seine Augen » z > fteben in der Sülle, SS 
Dwiſchen deinen Söpfen. Ib Dilige Angeficht und Augen, ai I 
b. Er meynet Die Haarlocken, welche nach verfallen oder runzliche, er 
naticlicher alter Weiſe ungeflochten und jus Er 7 
‚ rück gefchlagen den Weibebi dern faftwohl) , Das 8 Capitel. 


ſtehen en u ie a ME und v6, 
röthlichen Backen heraus ſehen, und die Haa⸗ : 
re zu beyden Seiten herab —— über. Die! Ihre Gluth iſt feurig und eine € Stans I 
Dumm und — | | ne des HErrn. — 
NR DD Diet 


x 






or 


b. Hier fiehet man — — — 
in dieſem Liede von geiflichte Liebe finget, 








die — — —— uns 
len ſeinen Wohlthaten, 





Fe —— 


Der Prophet Jeſaia. 
Das Capitel. Ihr Abgott. a. 
| Ba... 0.0.0.0 Mind fein Thun wie ein Sunke, | 


O wehe +, der ſchaͤdlichen Rinder! | Gottesdienft und Abgötteren. 


b. Iſt ihr GOttesdienſt und Ab J 

Dieie beydes mit falſcher Lehre und abgoͤt⸗ J se, N 
tifhen Erempeln die Leute verführen und wie alle ——— haben. —— 
verderben. Das 2Capitel. 4 
bi» » verfuͤhreten und berderbeten. | een 
m | Es wird zur lerzcen Zeic der Begbn # 

b. Der Vleumonden und Sabbathe, des Herrn Haus iſt, geraißfopn, 
da ihr zuſammen kommt, mag ich nicht, Daß man nicht hie und da — laufen, 
denn ihr treibt Abgötterey und Gewalt | fondern gewiß SQ: finden wird. , 
- darinnen. Fehlet inb, a 


Das find die zwey Stück des Teufels,| Und werden alle Heyden dazu laufen. 1 
Luͤgen und Mord oder Rt eier und| Wie Waſſer luft, mie Gewalt und 


unrechter Bann. | Ifelbft frey. 
Ve lg Sie treibens mebr, denn die gegen den 
So kommt denn, und laßt uns mit Aufgang, und m” — Togeneehler wie de 
einander vechten, richt der HErr. |Pbil iſter. 


GOtt muß immer Unrecht thun, und | | 
von den Menſchen hoͤren: Sind wir doch Und Mach an an Rinder vi — 
fromm, warum ſtrafeſt du uns denn ſo hart? Das find Kinder der falſchen Lehre und 
Es il, die Strafe unfre Schuld nicht. Abgoͤtterey, Die mehr. at — 
In b. fehlen die Worte: Und von den denn die Hevden gegen u | 
Menſchen hoͤren. 


v. — —— 2 Das 3 Eapitel. | 

h werde mich troͤſten durch meine vn 2 
Seinde, ‚ und mic) rächen durch meine] Ihr Weſen hat ſie kein — wa 
einde. ruͤhmen ihre Sünde, wie die zu a 


Das iſt, meine Feinde, die Chaldaͤer und|dom, und een fie nicht, 


andre Könige, müffen mic) age an meinem ‚Sie wolens für Tugend Be = 









Zul, — haben, des fie ſich billiger ſchaͤmen follten, 
ee — nnemlich ihrer Abgoͤtterey So ruͤhmen ſie, 
Wenn der Saus wird ‚im wie es fen GOtt gedienet. Das heift Ruhm, * 


Werg | der tat Te wi ware. a 
: Br — 14 


bogt oz Über die Bibel Alten und Neuen — 6 









* — v. 14. 4 v. 26. 
Ihr habt den Weinberg verderbet. Siehe eilend und ſchnell tommen ſie 
Das iſt, das Volk GOttes. daher. 
v. 20. Das ſind die Chaldaͤe t. 
Die Slittern | 
Oder den Hauptſchmuck. Das Capitel. 
Das 4 Capitel. ei Glaͤubet ihr ia fo werdet ihr 
Ifeblen. 
— Das iſt, was ihr ſonſt vornehmet, das 


"m der Zeit wird des HErrn Sweig] ſol Fehl er lasse 
lieb und wertb fepn, h —— en, und nicht beſtehen, noch Gluͤck 


Oder — Re 
Fehlet in b. Zur felbigen Zeit wird der HErr das 
v. 5. Haupt und die Haare an den Fuͤſſen abs 


ſcheren und den Bart abnehmen durch 
ein gemiethet Scheermeſſer, nemlich durch: 
die ſo jenſeit des Waſſers ſind, als durch 
den Koͤnig von Aſſyrien. 

Der König von Affyrien heiſt ein gemie⸗ 
thet oder gedinget Scheerm ſſer; denn 
Gott gebrauchte deſſen eine Zeilang, fein 
Volk zu ſtrafen. 

v. 24 


Es wird ein Schirm ſeyn über alles, 


was berrlich ifl. 
Bor GOtt, als wie die Siäubigen. | 


Das 5 Capitel. 
Ban 7: r 
Er wartet auf Recht, fiebe fo ifts 
Schinderey; auf Berechtigteit, fiehe 


ſo is Alage. 
ß - Hier deutet der Prophet, was die Heer, Im ganzen Lande werden Dornen 


as. | und Hecken ſeyn. 
Fa find, ſchier — ans Ende des Capitels. Das ift, das Land wird wuͤſte liegen, Ohr 
12. 


w ne Leute die es arbeiten. 
d ſehen nicht au as erk des 
an — Das 8 Capitel. 
Was GOtt gebeut und haben will, a Aalen 
Bm Siehe fo wird der HErr über fie 
S Sremblinge werden fich nehren inder | kommen Iaffen, ſtarke und viel Waſſer 
Wuͤſte der Fetten. des Stroms. \ 
Dasift, auf den Güternder Groſſen und Das ift des Phraths/ ja welchem 
Rechen weſche vertrieben find und ihr Gut das Land Aſſyrien liegt SE 
muͤſſen hinter fich wuͤſte laffen. | BD 23 — 
ie fehler: Auf den Guͤtern. N. Tnmanik Na Nr 
Lucheri Schriften aı, Theil, cD4) 38.32. mm 















F Martin Luthers "nr 
Immanuel heit GOtt mitund Mach) a Be 
| Zu der Zeit woicd feine Daft von dein 









i1,23 \ ; 
In b. fehlet die Schrifeftelle, 
DIN TE ER 
Lieber rüfter euch, und gebet doch die 
Flucht. Kat 
Es ſpottet der Prophet der Aſſyrer, daß 
fie würden oor Jeruſalem fommen, und doc) 
mit Schanden davon ziehen 2. uch der 
BRönigeig,aunu.f — 
¶Diß Volk redet von nichts, denn von 
Bunde. Fuͤrchtet ihr euch nicht alfo 
wie fie thun⸗ | — 
Denn es trauete GOtt nicht, und mach⸗ 


wird verfaulen von der, Sitte. 
wenn er fett und ſtark wird, Daß er das Joch 


man auch; er iſt der Ruthe entwachſen. 
— J N 
Er koͤmmt gen Ajach, erzeuche durch 


mas. ® RS 
„Hier befhreibet der Prophet den Zugdes 
Konigs zu Affyrien gen Frufalem, da er ſol⸗ 


Fr Be den ‚Heyden umber, Die Doch hauen werden wie ein Wal, 

are gende waren © bs als der folche Städte plünderte, 

b⸗ Das jüdifhe Volk traurete ac. } IE in = ; 
ee Das ıı Sapitel 

Die da ſchwaͤtzen und difputiren. 5 ; | 

Drie da Flug feyn wollen, und mit Ders 

nunft die Schrift meiſten. dge⸗ HEerr —— 

Sein Opfer das vor GOtt wohl riecht 


ner Schulter weichen möffen, und jein 
Joch von deinem Halſe; denn das Joch # 


; FE N: 
Gleichwie cin Od ſe Dem Iſch entwaͤchſt, 


4 


zerreißt als ein faul Seil. c. Alſo forichte 


* 
EN 
Er 


Migton, er muftect feinen zeug zu Mich ⸗ 


he Städte pluͤnderte ꝛc aber er ſoll umge⸗ 


“rs 
ya 
A 


2 


| Das 10 Capitel. und ſein Raͤuchwerk wird nicht ſeyn, wie 
en v. 1F. des alten Prieſterthums des Gefeges inaufe 








ferlihem Raͤuchwerk, fondern in der Furcht 
GoOttes; das ift ſein Gebet wird im Geiſt 
aefhehen, Tob. 4. 23. Denn rauchern heiſt 
beten, viechen heiſt erhören. 
Fehlet in d.— Re TO 


v. 4 


Wieie fich der ruͤhmen kan, der den Ste 
cken führer und hebet, und fuͤhret ibn fo 
leicht als wäre er Eein Sols. 

Go0tt iſts Teichter einen Thrannen zu er⸗ 
heben, denn uns einen ſtrohernen Stecken, der 
nicht ein Holz iſt. en | 
ra En, 
Das Licht Iſrael ‚wird ein Seuer 
feyn. ' 


Das it, Got infeinem Tempelju Je— 
ae N, in feinem Tempel zu Je 


im Tempel zu Jeruſalem, 4 


f 8 


die Elenden im Lande. 


und doc) durchs Creutz laſſen ſtrafen den. 


Er wird ſie durch Gnade gerecht machen, a 


v 


23 
50 
K: 
FR 

—* 


Sein Riechen wird ſeyn in der Furcht 


‚Sondern wird mir Gerechtigkeit rich ⸗ 
ten die Armen, und mit Gericht ſtrafen 


* 
4 


übrigen alten Adam im Fleiſch Und das 
heißt mis Gericht fkrafen; nicht im Bi — 
1% = — * Aus und 


— 
SR 
I EEE > 





— 3 —— — — RER 


RN 07 j 5 
612? uüber die Bibel Alten und Neuen Teftaments, - 61, 
und Zorn, mem mit Bernunft und zu ih⸗ Das ift, in das fteinigte Erdreich, im 


om us. Grabe oder auf dem Schindeleich. 
| RE 
Das 13 Capitel. 2 Mitternacht kommt ein Rauch. 
v. 12. Das ift, ein geoffes Heer, und zeucht 


Daß ein Mann theurer feyn ſoll, denn nicht einzeln fondern mit Haufen, 
- fein Bold, und ein Menſch werther denn 


—3 Solonucke aus Ophir. Das 15 Capitel. 
——— it, der —— werden ſo wenig ſeyn u 5. | 
v. 14. ae flieben von der öreyjährigen 


. e foll feyn wie ein ver eucht KRuh bis gen Zoar. 
Reh es = Moab heißt eine dreyjährige Kuh, weil 
Dis ift Babel. es ein volkreich Land war, wie eine junge 
| fruchtbar ift. 
v. ar b. Moab heiffer er eine drenfährige Kuh, 
Zihim werden fich da lagern, undibs darum daß ein fein Land, reich Volk war, 
ce Haͤuſer voll Öbim feyn. mie eine junge Kuh fruchtbar if und viel 
Ohim, halt ich, ſey faft allerl:y wilde Thies Nilch giebt. 
re, ſo bierjüßig find; gleichwie Zihim aller, R 
fen wilde DS jel. 2 
Die erhalten find im Moab des 25, 


- a8 I i % wen. 
Das 14 Cap te Die Loͤwen Moab heiſſet er die groſſen 
| v. 9 Hanfen, will fagen, Daß beyde Herrn und 
— Sie erwecket dir die Todten, alle Boͤ⸗ Unterthanen, fo. uͤberblieben, ſollten noch 
de in Ei — J mehr Ungrück haben. N, 
; a8 iſt, die groffen Herren und ran⸗ 
Ben a i Das 16 Capitel. 
2 b. ee und Tyrannen. v. 1. | 
».. 1 Lieber, ſchicket ihr Landesherrn Laͤm⸗ 


Deine Pracht iſt herunter in die Hoͤl⸗ mer von Seia aus der Wuͤſten ʒum Ber⸗ 
le gefahren, ſamt dem Rlange deiner ge der Tochter Zion. 
Harfe. — Das ift, fehicket Opfer gen Jeruſalem, 
Dis ift, beyde Gewalt und Freude iſt ob es helfen wollte: Ja hinter fi — Er 
bey dir aus. ſpottet ihrer alſo. ee 
v. 19 v9 = 
Die Bine fabrenzu den Steinhau-| Denn esiftein Befang in deinen Som 
* der Hoͤlle. mer und in deine Ernte gefallen, 
2 | a 2 Der 





61 nat | 2XvI. D. Wactin — —— Sı5* 








Dis Land wiſchen Eaypten und em tor 
then Meer, deffen Einwohner man heift Tro⸗ 
gloditen, Eohblios/ Arabes, Iſmaeliten; 
ein wuͤſt, wild, raͤuberiſch VBoat, die ſich 


Deer Feinde Geſchrey an ſiat deines esfroͤſ 
lichen Geſanges. RE 
v. 12, 
——— wirds — werden, wie 
oab muͤde iſt bey den Altaͤren. 
— Frevel ſich nehren. 
a er fi ſich ſehr bemüher h t, hne al en en — — hen 
und am Ende fich nehren follen. - 


| Das 19 Capitel. 


Das 17 ig 
v; 
"Und wird aus fon, mit ‚der ven 
——— — 
Damaskus heißt Die. Veſte des Volks 
— darum daßſie ſich auf Damaslum 3 — Pfaffen. 
verlieſſn. | db. Das ſind ihre Pfaffen und Side, 
b. noch: Te. 7 Propheten, Lehren... . f 
N &°& gr } A 
— ve Zeit werden die Sabe ihrer = 
Stärke ſeyn, wie ein verlaffener Aft und feben 
Zweig, ſo verlaffen ward von den Rıns)' * 
‚dern Iſrael und werden wuͤſte ſeyn Der König zu Aſſhrien. 
Das find die Städte, darinn ihre Goͤtzen 


und Gottesdienfle waren, darauf fie fich ie 


auch ruhmen, daß fie von Räuber und 


Fehlet in b. / a s 


Da werden fie denn fragen ine 5% | 


Ein bazter na Fr über fi Mi e — | 


verlieſſen: aber wie die Ri nder Sffraelfaum| Sie verführen .. den sten. der | 


einen Aſt oder Zweig lieflen, das ift wenig: Ge chlechte. 
Volks da fie das Land der Cananiter ein, Dis if den re 
nahmen; alfo folls ihnen auch alsdenn. gel . : 


v. 18 





And, fehlet am Ende: aledenn 
v. 19. 


VOwehe der Menge des groſſen Volks, ten viele es ſey Heliopolis. 
Das ſind die Aſſyrer, twelchen er verkuͤn⸗ 


Eine wird heiſſen Irhereo. | Be 
b. Irheres heiſt ER und ach» 


diget ihr Verderben, zu Troſt dem Rolf Pen: 20 Gapitel. 
a . v. 2. Be 
Das = Capitel. zZeuch ab den Sack von deinen Len⸗ 
Be ; den. 3. 






Wehe dem Lande, das unter den Sex 
geln im Schatten fäbret, diſſeits den 
ae des omoren landes. — 


Groben Am Wissen, 2 


— ig BER a 


u en e * I 


% Ss 
* Er 
2 D 
— — Li * 
— + 
N 
4 3.4 


Be ... über die Bibeı Alan und Neuen Teftaments, 6 
———— — — —— —— — — 


Das = Die Schatzkammer und das C*) Zeugs 
haus wird alles offen feyn den Sn 
(*) b. Ruͤſthaus. | 
Eggs, 

Laßt uns effen und trinken; wir ſter⸗ 
ben doch morgen, 

Ich. will alle Seufens. ein En⸗Alſo fpotten fie der Propheten, die ihnen. 
de machen. das Sterben verfündigten. 

Welches der König zu Babel anrichtet, v. 17. 


— Leute —— fonberlich Siehe der HErr wird dich wegwer⸗ 
„we * 6 | fen, wie ein Starker einen wegwirft. 
5 er anvichte aber | Daß du nicht in deinem Haufe flerben 
r A Tor el deinem Den ft ‚ fondern anderswo 
Weine liebe Tenne, de ich. ni dre che, zugeſcharret werden füllt. 
Babel ift GOttes Tennez denn er 9 b. Doß er nicht in feinem Haufe noch 
te ſie zerdreſchen und zeiſchlagen. sen fondern anderswo zugeſcharret werde, 


Nele ı > u 22% 
een, iſt die Nacht ſchier bin? Ich will die Schlüffel zum Hauſe Da⸗ 
if, die von. Unglück finftere und vid auf feine Schulter legen. 















Dip ift die Ba ab die Wuͤſte am 


eer. 
b. Das gehet Pie e Babpionier. 


bed Zeit, | Daß er Eöniglicher Schagmeifier fen an 
Das 22 Capitel. deiner Statt. 
v. 1. b. Daß er Schatmeiſer fen q an Inh 


Diß ift die Loft über das Scaubal, Statt. 
Serufalem heißt er Schauthal, darum, 
daß — ne an Stadt viel Schau 
er, das ift, "Propheten und Lehrer 
Woris, hatten. b BDO: 


bsss Kehren in GOttes Wort hatten, 


Das 23 Capitel. 
v. 1. 
Diß iſt die Laſt uͤber Tyro: Beier 


ihr Schiffe auf dem Weer ; denn fie ift 
zerftörer, daf Fein Haus | da ift, mich je 


v. 6 
; mand dabin zeucht. Aus dem Lande 
—— Chittim werden fie das gewahr werdem, 
en ⸗ — Das hat gethan der groſſe Alexander aus 


b. | . Macedonia. Sogar lange juvor hat a ; 

un Das Ani Die Perſer mit den Chaldaͤ⸗ Iſolch Ding a * a 
Die Defte am Meer. 

Das iſt Tyrus. 


Da wird der —— Juda — nr 
I8V3 | m 


deck werden, 


0 i 4 


— 


DS 


94 * ee —— 
\ ER ———— PER? ” 
— 


6r8* ER. XXXVI. D. Wlan Luthers — —7 = 







v.10, | keine Macht mehr, een Dus. Seben liegt 
Da iſt kein Gurt mehr. oben, und uno: ie — wo ot du 
gen Regiment und ‚Obrigkeit, nun, Tode? | 
— RFehlet in b. 
— 12, 
© Ebittim ‚mache dich auf und seuch] Das 26 Capitel, 
fort; denn du muft da nicht bleiben, fons ' 3 -: 
dern in der Ehaldder Lande. Wauren und Webre find Set. 
b. Aleyander mufie nac) Tyro auch Bar] b, Das ik, vejt und unbe. 
en verſtoͤren. — 


DR v. 16, Di Hertzens Luft fteber zu deinem 
Wir bören Lobgeſaͤnge vom Ende der H. Namen und deinem Gedaͤchtniß. 
Erden, zu Ehren dem Gerechten; und| Das iſt, deinem Worte, in welchen du 
icb muß fagen : Wie bin ich aber ſo ma» Deines Tate Sevähtnik haft seffte, 
er! ehlet in b 
Die Heyden foben GOtt mit Haufen, 2 
und unſer Volk iſt ſo duͤnne und wenig, die Das ? ee 
| Gt zuͤrnet ET mitmir. 
Es ift eine Vaterrute und nicht des Hens 


Ries thun. 
kers Schwerdt. Es zuͤchtiget mich wol daß 


v. 17. 
Daß ſie werden wiederkommen zu ih⸗ 
rem Autenlobn. | 

Das ift, ihr Gewerb und Handel, den fie werde, und der Glaube zunehme; aber er 
in Ofogbterey haben. giebt mich den Tode nicht, 118, 18 

b. In Abgötterey treiber. Sehletinb. — 


9. 
Das 2 5 nn Daß er alle Seine‘ des Altars machet, 
wie zerſtoſſene Steine zu Aſchen. 
= ihre Abgörterey ver tilget. 
b. Das iſt, alle ihre Abgoͤtterey. 
v. 


Und er wird we dieſem Berge das 
Huͤllen wegthun, damit alle voͤlter ver⸗ 
huͤllet ſind 

b. Wie die Todten verhuͤllet werden das 
iſt, er wird die Todten lebendig machen. 


v. 8. 
a wied den Todt verſchlingen ewig. 


Et. Paulus ı Cor. 15.,54. dolmetſcht hie 
alſo: der Todt iſt verſchlungen in den Sieg; 
das iſt, der Tod liegt darnieder OR nunſcken die Urtheile heraus ar 


Dach Egypti. 


Das A — 


* 


Sie ſind coll ni Coeifigen, und b5- 4 
Ein 


2 2] 5 A ee m an, ds 


das Vertrauen auf eigene Kräfte gedampft 


3u der Zeit wird der 2Err worfen — 
von dem Ufer des Waſſers, bis an den 


Wie man in der Tenne das Korn worfel, — 


* MIR) n ? 
Mae > über die Bibel Alten und Neuen Teflamenes, 6arr 


Ein trunkener Dichter fpenet tie Urtheile | Geduld. Unverfuchte Leute find un erfahren; 
heraus, wie es ihm ins Moul fallt : alfo Jeitel, unnüge Speculiſten, was follien die 
tolle Propheten fagen auch, wie e8 ihnen in wiſſen? Ber führen gleichwol alle Welt. 
den Sinn fall b. Narren muß man mit Kolben laufen, 

Fehlet in b, und Rute machet fromme Kinder, ; 


— —v. 9. | v. 21. 
Wæhbcem foll er zu verſtehen geben diel Der HErr wird ſich aufmachen wie 
Predigt ?denEnrwöhnten vonder Milch, auf dem Berge Prasim, und zürnen wie 
denen die von Bruͤſten abgefest find. IM Thal Bibeon, daß er fein Werk thue 

Den Armen wird das Evangelium ge⸗ auf eine andre Weife, und daß er feine 
predigt, Matth. ı1, 5. Arbeit thue auf eine andre WVeife. 

Fehlet in b, 1. Eor. 1, ı2. Dieweil die Welt durd) 















ihre Weisheit GOtt in feiner Weisheit 
nicht erkennet, hats GOtt gefallen, durch 
eine naͤrriſche Predigt ſelig zu machen die 
Glaͤubigen; das iſt die Predigt vom Creutz 
iſt aller Welt ein Aergerniß und Narrheit, 
und gar eine andere Sprache, die ſie viel we⸗ 
niger verſtehet denn des Geſetzes oder der 
— | Vernunft Weisheit von GOtt, durch wel⸗ 
die Muͤden, fo wird man flille , undwolz |che doch fie ſich auch nicht beflerten, Matth. 
len doc, folcher Predigt nicht. 11,17. GOit rede füfle oder fauer, ſo hilfts 
Des Gewiſſens Frieden achten ſie, nicht doch nichts. Daher fpricht er Furz zuvor 
-der vom Slauben Fommt, fondern fpotten des |v. ı1. er tolle mit andern Zungen reden zw 
Glaubens Lehre , und pochen auf Werke. |diefem Volk; melchen Spruch auch Paulus 
— anziehet ı. Cor. 24, 21. ER 


> Wer glaubet, der fleucht nicht. d. 28. 29. — 
Ein bore Gerviffen flüge wol durch einen] Man malet es, daß es Brod werde 


eifernen ‘Berg, wo e8 möglich waͤre, fo gräus |}? driſcht es nicht gar zu nichte: » 4 
lich eufchrickt € und fürcötet ſich, fo oft ihm Solches gefchicht auch vom HErrn des 
eine Noth begegnet. Aber ein glaubioes m | — 

Herz ſtehet ſicher, und ſpottet auch der Hoͤl⸗ HD ſtraft aber verdammet nicht 

Ienpforten, Natth. 16, 18, die Seinen. EN 

Das 29 Capitel, 

V. J. 

Wehe Ariel! Ariel 

Ariel heißt GOttes Loͤwe. Alſo heißt der 


v. M. 
Denn ſie ſagen. 
Die Spoͤtter, v. 14. 
b. Vernimm, die Spoͤtter. 
| Du 2 
: So bat man Rube , fo erquicket man 


iz 919, | 
- Allein die Anfechtung lehret aufs 
Wort merken, | 
Anfechtung macht gute Chriſten. Nom. 


5,3, Tentatio probationem. Trübfalbringt |um des willen, daß fie durch GOit machtig 


Stamm Juda und die Stadt Ferulalm 


wor, i 2 E 





e we AR la B he RA 
RS — — De 
, h 


Er. — D, Martin Kurhers — mm Y 













- —— N — 

war, 1. Mof. 49, 9, aber nun follen fie a IR i h 

GOttes heſſen, wider welchen SD: t Dun filte feyn und —— Ra J 
reiten wi Das iſt, Leiden, Gedult und 

b. Alfo heiſſen fie die Stadt Jeruſalem — * * arm, 


; 5 J 

Der Err iſt ein GOtt des Berichte, 
Nicht des Wuͤtens oder Grimmes, ſon⸗ 
dern der da ſtraffet mit Maſſen, und thut 
Jihm nicht zu viel, wie Die Nachgierigen pfler 


um destoillen ic. | 
Die angezogene . Schrifiſtelle alſo feler; 
anf follen fie hats ſoll es, 
v.14, 
Daß die Weisheit feiner Weiſen — om, — 
e der Perſta ne u en A 
| gebe, und et ano einer RÄUBER 1 rang Des. inglichen Die Sri 
Denn das Wort des Creutzes macht Iftene.. / Se 
| fie alle blind, toll und thoͤricht; menn! 
fie hören, daß durch des Gefehes Merk] 
niemand. vor GOtt gerecht werde; Daß 
man den alten Menſchen tödten und verdam. 
men müfle Durch das Wort des Geiſtes, wel⸗ 
cher die Welt ſtrafet um der Sunde willen. 
Joh. 16,8. 
Gehlet i in b, 


D. 24. 
Die Öihfen: +» » —— bemengen 
Sutter eſſen. 
Sebeffet, ve ———— mim. 
Fehlet in b 
2 


Denn die Token falten ee 
Die groffen Tyrannen und a 
en? I7. Di 6 — Fi 3%» ſu bi 
8 ifinochum ein Klein weni uthun Die Grube iſt von geſtern ber u 
p © (oc: ein Feld — gerichtet, ja dieſelbe ift auch dem Be 
b, Libanon ift die Stadt Jeruſalem, aus ge bereitet, tief und weitgenung, Soift 
Libanon gebaut, die Wohnung drinnen, Seuer und Sol 
die Menge. Der Oder des Errn wird 
ſie anzuͤnden wie einen Schwefelſtrom. 
Das lautet von der Hoͤlle und er 
Feuer. — 


N — 


20 
Alle fo wachen, Muͤhe anzurichten, 
Das iſt falſche Lehre und Werk. 


x 


v. 24. 
Die Schwoͤtzer ro ſich rn 


Ar: | lebeltbärer, ©, 

Schroäger find die unnügen Plauderer Woder die af der Usbe w ter. 
als die home. fo eitel Geiſt rühmen. |_ Das Ik, der Juden, welche ſolche Du 

b. Hat die legte Worte nicht ; ; » eitel ſuchen. | a. N 


. Das =| Capi, 


Geiſt rühmen. mb Sets, »9 “r 
N Das 3 Sapitel, — Der König Sanherid, Fe 
= b. Das ift, ihr König. | — 


Syricht der Zr, der zu Zion Sener, 2 
| und zu Jeruſalem einen Herd hat. a 
Das 


* — — 


v. 7- 
Die Rahab — dazu ſtille ſitzen. 
Rabab iſt Egypten und beißt ſtoltz. 


F 


—8 


ſie doch nicht hoͤren. 





uͤber die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. | 625* 


— 
iſt daſelbſt heim. RT, — 12. ; 
Das 32 Capitel, EN Undreiffemein Leben ab wie ein We⸗ 
e 


aa 19. | in 
Hagel wird ſeyn den Wald binab, Wie ein Weber den Faden abreißt, ehe 


ut —— | b. Wie einem Leber der Faden ic, 
dem Walde Libanon se u j Zr fauget mich duͤrre ans. 
Das 33 Capitel. | Daß ic) weder Saft noch Kraft des Les 
N | bens Schalte, wie ein Geitziger arme Leute 
Ihre Boten fchreyen drauffen. Jausfauget im Lande. i — 


Die zu ihnen geſand find, und wollten Fehlet in b, 
| v. 14- 


BEN v9 - — Meine Augen wollten mir brechen, x 
"Der Libanon ſtehet ſchaͤndlich serbau:| Die fehr Kranken fehenüber fi als woll⸗ 


en, und Saron ift wie ein Gefilde, und |ren ihnen die Augen brechen , und dag Ges 


Bafan und Carmel ift Sde. d 


ben 


ſiicht vergehen. - | | 
» "Kibanon, Saron, Bafan, Carmel ift bie In d fehlet, und ihnen das Gefichtvergehen; 


alles ein Ding, nemlich Jeruſalem, darum 


daß es fich aus folchen Bergen und Aeckern v. 16, 


| a 
> Der Himmel wird eingewoickelt wer- 
den wie ein rief, md. alle fein Heer 
wird verwelfen. 


2 Da8 36 Capitel. 


HErr davon lebt man, —— 
Nemlich von ſolchen deinen Worten, da 
du das Leben verheiſſeſt. | 
Und das Leben meines Beiftes ſtehet 
Gar in denſelben. 
Und nicht in unferer Kraft und Made, 
— a — un von Kun dei⸗ 
rſtehet hierdurch das Heer des Him⸗ nen Worten, da Du Das Leben verheiſſeſt, und 
hie Volk mit ihrem GOttes⸗ nicht von unſrer Kraft und Made. 
diente, damit fe can — Heiden als v. 18. RT 
ein himmliſch Volk ſich hiellen. 5 pie in die Gr J—— 
ba Heer des Himmels heißt er hie das jů⸗ — ee oben : .. 
diſche ꝛc. — Verheiſſung der Gnade und des Lebens, 
b. Verheiſſung der Gnade und Leben. 










bauete und ernehrete. — 
Das 34 Capitel. 
v. 4. 


—* 





Das 40 Capitel. 
Und der Ronig von Affyrien fandte | | 2 p —— — 
ns den Er f h teen. ‚Prediger ihr, daß ihre Ritterſchaft ein en 
Fehlet in b- | Ende hat. — een 


Lxutheri Schriften a1, Theil, NONE, Des 









D. mE — 





026° 





















XXVI. loſſen ER 
Des muͤhſamen und — GoOltes⸗ Aa; Das 4 Capitel. 
dienftes unter Dem ſtrengen Geſe wre | h 
b. Riͤterſchaft iſt der SHrkedien im v. 1. 
alten Teſtament. Laß fie ersteren, und nun cebemn J 


Laß m nun hoͤren was fie koͤnnen 


v. is; 
De bat den Gerechten vom Aufn 


"Sn ir, Abraham, 1 Mof, 12, I, 14, 1. 


— a 


Da das die Inſeln ſahen, —— ſie 
ib, und die Enden der Erden erſchra· 

en, 

Es fpottet der Prophet hiemit der Ha. Y- 
den, wie fie ſich aͤngſten, daß ſie wider GO 
und fein ort ihr Thun veriheidigen ; denn Be 
fie fürchten ſich, daß fie ie unterliegen und ver⸗ 2 
lieren müflen. Ey 
b. Er ſpottet der — wie ee un“ 


Sie bat zwepfältiges. empfangen von 
der Hand des HKErrn um alle ihre Suͤnde. 
Nemlich Vergebung der Suͤnden und 
Freyheit vom Sees Mor, das ifteitel Gna⸗ 
def Suͤnde, — — —* 


Alles Fleiſch ik en — alle feine 
SGuoͤte ift wie eine Blume auf dem Selde. 

Güte ift alles Wohlthun oder gutes 
ae fo Vernunft vermag und thut. 


a; 

" Wer .  » begreift die Erde mit einem 
 Dieylinge? 

Das ift, mit einem Maas dreet Singer 
breit, 

v 19. AO, \ 

. Der Meifter gieft wol ein Bild md 
der Goldſchmid uͤberguͤldet es und macht 
ſilberne Ketten daran , desgleichen wer 
eine arme ebe vermag, der wäler ein| 
ol das nicht faule 3%, 2 

Hebe, das ift ein Opfer zum. Goͤtzen, tie] 


(4 


Der ich dich e ker babe son 

—* Ende J * | j m 
Srorifien und gefaffet, Ri 
Fehlet in b: 0 — 
Und babe dich berufen. von hen MR 
Gewaltigen. 


die Hebopfer im Geſet Mofe. Bil ſagen: Yun d ünften Eohpen Be 
& Die Reichen machen guͤldene, * — * Safe Eoopti 2 Be u 
aber hoͤtzerne Goͤtzen. | Meer, ER ä 
Ä v.22. Euch wöälen ift ein — —* | 
Oder wer etwas von eu alt eu “ 
Die draus wohnen find wie die Heu as | 
fehrecken, fi * Ding annimt. “BR Re ı 
Die leichtlich verjagt und eeſcheuch wer a D26: N = ı 
eu er ) und — Er die Gevealtigen geben u 
de ee wie über Leimen. — 
Die Bnaben werden müde und mat. | Gemaltige heißt er die Seganim,das find: R 
Die junge Mannfehaft, fo ſich auf die die Oberfien im geiftlichen Stande, als die 
Srtaͤrcke und Jugend NL Ä | En, Seiten, Biſchoͤfe na — 
a ri 


Rt. über die Bibel Alten und Neuen Teftamente. .629* 


Das 42 Sapitel. [um meinerwillen , und gedente deine 
ug Suͤnde nicht. 
ung | Iſt alles fo viel geſagt, daß unſre Werke 


fe: wird nicht murriſch noch greulich vor GOtt nicht Suͤnde tileen, fondern allein 
jeine Gnade, wie er hier. fagt. 


Nicht hart oder beißig und fauer, fondern b. Hat noch: Mid), mir, fpricht er, das Bu 


‚Femip, gelinde und gutig. ift, mich zu verfühnen ıc. 
v. 19. Das 44 Eapitel. 
Wer ift fö taub wie mein Bote, den v5 


ich fende? Wer ift fo blind als der Doll: Diefer wird fagen :ich bin des HErrn, 
kommene, und fo blind als der Knecht und jener wird ae werden — dem 
des sn? Namen Jacob; unddiefer wird ſich mit 
Das find die Hohenprieiter und die das feiner Hand dem HMErrn zufchreiben, und 
Hat haben im Volk, 10 andre fälben lehren, wird mic dem Namen Iſrael genenner 
aber fie find die blindeften , wie im Evange:| werden. - 
Mio Chriſtus zeuget vom Sale das tumm|) Das ift, hie und dort und. allenthalb wers 
iſt, Math.s,;3.und die Gelehrten Verkehrten den Ehriften ſeyn, auch unter den Heyden. 
-b. Sollten, und am Ende: die Gelehrten a 


die Verkehrten; und Salz das tumm iſt. Jauchʒet ibt Simmel,dann der HErr | 


Das 43 Capitel. |baie gerban. 
i Da Und nicht ein falfcher Waͤſcher ohne That, 
Sehe. | wie die Goͤtzen find. 
| Eine Hauptftabt im Mohrenlande, ee * iſt ein Thaͤter und nicht ein n Sale 
9». 
v. 2% 


Darım ebe ich Menſchen an deine) 
- Statt, und Dölter für. deine Seele, a s. . den Kath Gier So. 


Das ift, ich laſſe andre Länder verftöhren] fe 
duch den König von Aſſyrien, daß du erhal⸗ N oo ihre Po womit fie den Leuten 


rde 
en h | — Ib Hat noch Pſalm 1. | a 
2 Und babe die * alle herunter ge- Das 45 Capitel. 
| ſtoſſen. dv. 8. | 
Die Fürften und Gewaltigen zu Babel Treufelt ibe Simmel von oben, und: 
* ich durch den Koͤnig Cores verſtoͤhret. die Wolken regnen die Serechtigkeit die 


Erde thue ſich auf, und bringe Hepl, und ° 
oe... die Gerechtigkeit wachfe mit zu. Ich 
2 Hi ‚ich elge Pen Uebertrettungen der HErr ſchaffe es. — 
m. ana ee 


Pi 


ve 


ter. antuffen ; denn ich will ihnen wol reis; 
. 2 faoen), Agent ihr Elend foll ein Ende haben: 
u ‘drum ſch affet, daß fie ſich zu mir allein halt 


ihnen helfen ſoll. 


thue aus f fernem "Bande. 





BR > 33770 D. Martin EEEREIEN RN... 









Don dem Könige Eores redet dee Pros) 
phet, daß derfelbe kommen fol und helfen E 
dem Volk fra, — 

b. » » vedeter ic, 
| — 
So ſpricht der HErr der Hellige in 
Iſrael uͤnd ihr Meiſter. Anſchlaͤggg. 
Das ift, der fie wol wider zu Ehrenma | Das it. fo viel Anfehläge machen dich ive 
then Fan, gleichwieein Toͤpfer, als ein Mei- [Er und unfelig, fo doc) Feiner taugt. 
ſter und Herr d:8 Thons, Fan gus dem Thon 
ein Gefaͤß En wie eis haben will, Je⸗ Das ——— | 
rem. 8.4 — 


Das 47 Tapitel, 


v5 Ts 
Sere dich in das Stille, 


9.1700 2 Au 
Du bift — vor der Menge deiner 


| Abel un Gefaͤß machen, was er voll. | Am meinetwöillen, ja um meinetwillen 
——— von mir die 3eichen ; weiſet will ichs thun, daß ich nicht gelaͤſtert 

meine Kinder und das Wert meiner werde. 

— zu mir. 


eigen Werk und Verdienſt ruͤhmet. 
Das 49 Capitel. 


v 
Er hat mich zum reinen Pfeil — 


Duß ſie nicht vor Ungedule ‚andre St; 


ten. Ich Fan und.habe ſchon erwecket, der) 


ſſchieſſen. 
— u 12. Er na Ye ——— 
„ge babe nie * 5 Verborgen ge. dom Bande min 
 Miein die Luft oder da nicht Ernte find, —— a Sinai , AUS Den a und ib 
die es — moͤgen. JJ ind. ; — | 
Das 46 Capitel. N Wo | 
ey m Die Rinder bene‘ Unfenchtbarteit,. 


; | Ä 
Ich rufe einen Vogel vom Anfaange, “ eh n — Kirche Kinder und iſt doch 


und einen Mann, der meinen Anſchlag 

Den König Eonss, der ion je ‚als gemehret, toie Die Ehtiften find. 
. flüge en is Ä Bari Das * 
A v 22, 
Be mit su, ” "or: von Roten 2 


— Babylonier. fangene loßmachen? 


— — 
Sa a u Fa 


Das iſt in den Todt und ins ie, \ 


Der fein glat und wohl bereitet, zum | 


Das iſt ein stfen Bol und doch faſt 
b. a ‚Die je ehat, ſo Iso unfe ask i e 


ee und- Eine ee Di die Menſchen Ä \ 
—— — 


Merke hie, doß Gottlaſtern heißt, fo man A i 


"Bann man dem Oerechen fine Bu N 


6% "Eber bie Side Sem und CIeuen Teflamente. 633* 


glei: n mit Recht und aller 9 Macht une 


fich haben. 
b. Geſetz und Sünde hatten uns gleich 


mit Recht und alır Macht unter ſich. Sol⸗ 
ches muſte Chriſtus mit Net uns. gewin⸗ 
nen. 
926. 
ch will deine Schinder fpeifen mit 
ihrem eigenem Sleifch. 
Sind die Thrannen über die Gewiſſen, 
mit Werk und Geſetz treiben. 


Das rn — 


Der HErr ze — mir eine gelehr⸗ 
te Zunge gegeben. 


Die nicht von ihr ſelber Dichter, ſondern | 


Iehret,, was fie von GOtt gelehret ift, fie ift 
Dr Meifterin fondern Schuͤler. 

| SCWSEL | J 
Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzün: 


det, mit ‚Slammen gerüfter, wandelt bin | 


im Licht⸗ eures Feuers, und in $ lammen 
die ihr angezündet habt. 
Verderbet im Unfall , den ihr euch aus 
richte, Ä 
bs das ihr mir zurichtet. ne 


Das Lapitel 


Die drauf wohnen werden dahin fier- 
ben wie das. 


Solch das muß man mit einem Finger! 


zeigen, als fhläge man ein Rlipleinmit Fin- 
gern; wie man ich agb nicht das 
darum. 


a 9 
Die Stolzen. 
Die Eghptie. 
¶Den Orachen. 














Das iſt, den ini, — 


Wo bleibt der 5 ii in des Wörrichen? 
Pharao, 2 an 14. 
14 
Daß er los nahe, 
Die N Iſrael. 
Fehlet in b. 


Das 52 Capitel. 


— v.5 

Seine Zerrſcher. 

Die falfchen Lebrer. 

b. Hier redet Chriftus tiber die Phari⸗ 
ſaͤer und Verfuͤhrer. 

Machen eitel Heulen. 

Derer Lehre iſt ein Geheule und — 
die Gewiſſen mit Geſetzen ſchwer und heu⸗ 


lend. 


a PA A ER 
Ihr folle nicht mir Zilen ausziehen, 
noch mit Flucht wandein. 
Wie Iſrael weiland aus Eghptenland ei⸗ 
mit Furcht ziehen muſte ꝛc. 2Mof, 


— W e fie aus Egypten mit Furcht u 


gen ic. 2 Mof ı2. 
Das 53 a. 


v. 
Geſtorben wie ein een — 
b. Der fein Thum auf See 
das ift, ein Önttlofer. 
dv. 16, 
Des Serih Vornehmen wird durch 
ſeine Hand fortgehen. 
Das iſt ſein Wille und Merk, das er im 


ESinn hat nemlich die Erloͤſung der Mens 


ae Sammlung feiner Kirche und Erfuͤl⸗ 
fung des Himmels. 


b. Hare nur bis» der Menſchen e | 
Das 


SEE 


+ 






3 — * — — | | 
Dis 54 m... wit den Gögen buren , wie ein DE 


Weib mit einem Ehebrecher, 

Du wirſt der — deiner F— 
frauſchaft vergeſſen, und der Schmach] - 
deiner Wicewenfapaft nicht mehr eden · a Eobplen 


ken. 
Dar du ohne Rinder und Elend ; ohne | Br ſendeſt deine Botſe haft in Me 


Mann im Leiden — biſt. —— dich ars m mise: — 
um Koͤnig arao mit e ne ie⸗ 
ae ferne op on Bew und, 0 auf De aan. er 
as iſt, vel t den. | 
sure see ‘ 5 uni ar leben Du arbeiteteſt vi in der Menge dei« 
: Ich fchaffees, N; Ser Verderberum⸗ ner Wege, und ſpracheſt nicht, ich laſſe 
ommt. es. 
Sich ſelbſt, und die Seinen, und nicht dich). Wie einer,der eines Dinges můde And 
5 Berberbe, & % — wird, oder es ungern ken 
Das 55 Lapitel. 'h | 


Gele I a 
v id, 
Die — ua Davids, ; 
> Die dem David. verheiffenfind. 


ER j 
1 


9— B 9% ” " > N 
Du seuchft-mit Oel sum Bones, h 1 





: Fuͤr wen biſt du ſo ſorgfaͤlti und 
fuͤrchteſt alfo ? So on doch mir. m. ! 


Das 56 Capitel. umgeheſt. 
eo. st |. Die Gottloſen forgen für Cs v. 

Alle ihre. Wächter find blind, |dod) eitel Lügen und ra iſt. 

b Das find — — 
- Wenn du — wirft, p 1 dir 9 
* te; die Hirten, vwiffen reinen verſtand ne Hauffen helfen, 

Doer Wort Güte. Der Sösen und Mitgenoffen beyn Si 

Das 57 Ele (sendienfte. 


b, Haufen, das if, Deine Zehrer Die 
Ihr Rinder ——— ihr Saa · noſſen ſamt dem Sösenbinfe u  .' 


| men des Ehebrechers und der Kuren. } 
Machet Bahn 1.07 den weg Re 
f 2: . 
Iſt die falſche Ro Vet SORESAEME, Das ift, ; der North [N en fe Du 


2». 6. 
‚Sollte ich mich. des troͤſten7 ‚und Troſt haben, 


olite ich mir dein Weſen aefallen Ia n? | 91 * 
* b. Das iſt, mir gefallen laſſen. | * Es ſoll “ 
BT [ioeben, und ich will Odem machen, Si 
Du macheſt dein Japer auf einembo-| Er die Betrübten erquicken. = 
ben erbabenen Berg. bb Das ift erquicken vs die Bent / — 
aM, nennet er Altar oder Stift, da ſeſ ten. | N 
» 5 = 


‘ F 





66* ͤber die Bibel Aken und Neuen Teſtamentss 33 
J Daß du reich wirft und zunimſt an Gut 
Und denen die Über jene Leid trugen, und Seligkeit. ; | j 

Wie Loth zu Sodom. ker; 
b Leid tragen die Frommen über die MR 
Boßheit der Sottlofen , wie Loth) zu ©o- | 1"d POLL durch did) gebauet werden, 
domic »a8 lange wuͤſte gelegen ıft, und wirft 
er Ne | Hrund legen, der für und für bleibe, und 
ER v. 19. oollt heiſſen der die Lücken verzäunet, und 

Ich will Seuche der Lippen (b. aus: [die Wege beffere, daß man ds wohnen 
gebreitere Lippen) ſchaffen. | möge, | 
Gleichwie das Feldallerley Früchteträgt,|_ Das ift, du wirſt ein Schüser und Be 
 olfo-fol der Mund auch Feucht bringen ;|ferer im Lande feyn, vielen nugen und hei⸗ 
Hebr. 13, 15. Offeramus fru&tum labie- |fen. | 
rum &c. ER 
 d. Die in alle Wele mit Predigen rei⸗ un 
ehenfollen n Bere So. du deinen Fuß von dem Sab⸗ 
| h EN bath kehreſt, das du nicht thuſt, was 
Ku v. 20. dir gefälle an meinem heiligen Tage, fo 
Diie Bettlofen find wie ein ungeſtuͤm/ wirds ein Iuftiger Sabbath heiſſen, den 
Meer, das nicht fill feyn Ean, und ſei HErrn zu heiligen und zu preifen. 
ne Wellen, Roth und Unflat auswer⸗Hier giebt der Propher den rechten Ders ⸗ 
fen 1.0 ch ‚Rd des Sabbaths , daß man GOttes 
Goth iſt ihre vermeinte Heiligkeit , Phil. More und Werk darinnen üben fol. 
3, 8. daran fie mit groſſer Mühe arbeis|  b, Hier giebt er den vechtenae. 
| Das 59 Capitel, 

v. 4. 

Es iſt niemand, der ⸗⸗treulich 
richte. Se * 
Oder lehre; denn er redet hier von falſchen 
siftigen Lehre2en. a 










Be — | 
Vermeinte fehlet in bd. 
Das 58 Capitel. 
iz AR BED 
Sollte das ein Faſten ſeyn, das icher- 
wehlen fol, daß ein Menſch feinem Lei⸗ 
Hopf Tages übel Be 9 
Kopf henge wie ein ilf, oder auf ei⸗ itel, 
. nem Sad und in der Afche liege ? Das 6o Capitel 
Alſo hengen die Heuchler den Kopf, ſehen Wa 
ſauer und ſtellen ſich elend, Matth. s,ı6, | Dein Herz wird fich wundern und 
u... jeuebreiten, Er‘ | 
Deine nee wird ſuen mach.)  Abie die laufenden Woafferflüffe- 
—— — wird * wen epletind, ſſerfluſſ 2 
nn | ni ee 


ER, 





“a 





Z ee BON ED, More DR: Randgiofn — 
— — —— 










Das — — 


Ich bin der Zr, der das Recht lie» 
— und haſſe Amweliſche Brandopfer. 


Das ift, ic) habe unter fie ‚getreten, daß 


ſchmettert ift und zerſpruͤtzt: gleichwie auch 
jest Das Evangelium unter das Papat ſprin⸗ 
get und tritt, Daß feine llebermacht zerfprügt 


Insgemein werden hiedurch verftanden 
und uns böfe Klicke. e anhängt, daß wir müffen 
ae Sotesinfi, ni SOtes Chre fun. Oufeiher, Cefeoe ee een, 


chen , ſondern eigenen Nus, Ruhm und Sehier in b 


Freude. 
 b Das m alle Gottesdienſte x. Das 5 Capitel 
Röuchert auf Ber legen i 


: v. 10, ; 
Wie ein Bräutigam , mit peiefterli i Ode Altären, die fie dafelbft machten. 


? chem Schmuc gezieret. | 
Prieſter waren herrlich, doch ehrbarlichger 
| ſchnckt. Alſo iſt Des Braͤutigams Schmuck 
vicht buͤbiſch, ſondern ehrlich, Er will aber, 
daß Chriſtus zugleich Prieſter und: — 


rom ie Ri 
Das 7 Sant 


Du ſour eine Sur an ihr und dein! 
‚Bond lieber Bule beiffen. 


a alles, Damit fie zuvor. mich übermochten, zer⸗ n 


b, Auf den die ſie ſe ſt mahnt. | 


Und. — Sieh Sabeim und eb # 
temich nicht; denn ich foll dich heiligen, _ 

Das ift, du Prophet darfſt mich niche 
lehren, eilig ju werden; laß mich dich lie⸗ 
ber heiligen oder ee wie Su —— | 


Aber * die ibe be ren vertaf, J 


Das ift, eine Braut, die nicht — meines beiligen: Serges vergeffee, und 


Mann und veriaffen fondern lieb und werth richtet dem Bad einen Tifch, und fee — 









fen ‚wie ein Bule. ket voll ein dem Meni, 
de Ir DENN N ns | 
| ne SReriha AN has 
b Meni heiſt Zahl ;das h) 
— on ie — und Fine] geweſen feyn, als Mercurius, der mit Geld 
Er wird es nicht lange machen, den From: 
men ju lohnen und die Boͤſen zu ſtrafen. 
Fehlet in d. 


Das Capitch. — 
Und follt e euren en laſſen meinen 
Ich habe ſie — in meinem Zorn Auserwöhlten sum Schwur. 
und zevtreten in meinem Grim. Daher 
iſt ihr Vermögen auf meine Rleider ge:| 
fprüst, und ich habe “un mein — 
Dur — 


als ſollt er ſagen: will eu) 
{und Zehlens Yan a ne 


"Die Anaben — bunden Iabren 2 
‚len fierben, 
Es 





Sad wird ein Abgott km Keiege ach er 






Dder zum — Fluchs. - "9 


— 
zu Mi 2 


re Got: — 


zehlen umgehet. Das rühret evdaer ferner i 
ſpricht: Sch will euch zehlen — x 


wre — * J 
Ri 


—* 


F — MR a 





' — | “ Über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, je | — 


"Heiffen die Soriofen, aus folcher Nede: fondern euch ab um meines Ylamens 
Wenn du gleich 100 Fahre Iebteft, fo blie- willen, ſprechen: Laffer feben wie herr⸗ 
beft du Doch ein Kindoder Bube; das ift, Du [lich der HERR fey, laffer ihn erſcheinen 
wirſt nimmermehr weiſe und > Flug werden. [zu eurer Freude. | 
Eben daffelbe heiſt auch Die Tage erreichen] Die Gottloſen bieten Chriſto Troß ; fr 
“und 9 erfüllen, das iſt weiſe und fromm gewiß find fie in ihrer Heiligkeit, 
spp en 

» » ©o bliebeft du doch ein Bude +, en N 7. 
— ie gebieret, ehe ihr wehe — ie 
Das er — | iſt genefen eines Anabens ehe denn ihr 


KRindesnoth ankoͤmmt. 
t, iſt als 
— Br Weiche — i i Das ift Wunder, als wenn ich fpreches 
Dder den Goͤtzendienſt. ſie gebieret ehe ſie ſchwanger wird. Aiſ⸗ 
auch hie, ehe ihr wehe wird, das iſt, ſie ge⸗ 
Ju Pan ° Ibieret und bat doch Feine Wehe, als waͤre 
"Eure Behder, die euch bafjen, und ſie nicht ſchwanger. 


Der Prophet Jeremia. 
Das ı Capitel. Das 2 Sapitel, 


dv. 10. | 
Sieb ich fee dich heute diefes Tages — hat doch feine Herrlichkeit 
über Völker und Rönigreiche, daß Das if , feinen GOTT 
du ausreiffen, zerbrechen, verjtören und Te | 
verderben follt, vn - 
Nicht durch Krieg und Waffen, ſondern Wiich die lebendige Quelle verlaſſen 
mit Weiſſagen und Predigen, wie es ihnen! fie, und machen ihnen bie und da ausges 





gehen foll um ihrer Sünde willen. bauene Brunnen (b. fehöne Brunnen.) - 
5. Nice durch Krieg, fondern mit Pre] db. Abgätteren gleiſſet allzeit mehr, denn 
; digen und d eſegen Shi, der rechte Gottesdienſt. 
| v. 7. | v. 18. 
en, als ſollte Was hilft dichs, daß du in aypten | 
„asien u nic Bene N zeuchſt, und willt des: Waſſers Sihor 


Unter GOttes Namen ſchrecket man die — ni a bilft or Pl ” er. 
vechten Prediger: & du bift ein Reber ; du to BESCHERT willt des 
predigeft wider GOTT ı undfeine Kirche 2c. Das it, Hülfe fuchen — sore 
Da darfs wol dieſes Troſtes, daß man nie | —— 
wiſſe, GOtt thue es nicht. beym oͤnig Pharao, und Aſſur. 


Zutheri Schriften 21, Theil, (Os b. 25. 






_ARRVL D. Martin PETE ee 


b. Widerſinniſch; die Verf iſt 
Lieber halt doch Ind dlanf dich nicht Hüter, A 
fo bellig, 

Schone doch deiner Fuͤſſe, daß fie nicht 
blos, und deines Halſes Daß e er ie dur; 
ftig werde, 

Fehlet in b. 


Das 3 Civil, | 


Unfer Väter Abe, die wir von Zu, 
gend auf. gebalten baben , muͤſſen mit 
. Schanden untergeben. Ä 
Das iſt, ihre Stifte, Gottesdienſt und 
Aboͤtterey, daran fie i viel gearbeitet und 


642* 














So ſpriche der ae das 
fol wüfte werden, und wills doch nicht 
gar ausmachen. 

Das ift, ich will etliche laffen überbleiben. 
Das haben fie zu der Zeit als eine gewoͤhn ⸗/⸗ 
liche Rede wol verſtanden, daß es fellte gar ’ 
aus ſeyn bis auf etliche, die nicht follen * = 
vorige Ra) haben, IN 

Fehlet in b. Ko 


Das 5 Capit. Er 
Darum wird fie uch der Löwe, der — 


| a aus den Walde tommt , 3erreiffen, - 
Das es tel. b. Der König zu Babel, 
A — — WIR 
Ja, denn verköndigt in Judas und| —— in da — 


— laut zu Jeruſalem, und ſprecht: 
Blaſet die Drommeten im Lande, rufe: 
mit voller Stimme und fprecht: Samm 


— — laſſet uns in die veſten 6 uns nicht geben, Schwerdt und une 
‚iger werden wir nicht feben., 


Wenn das Feur angehen wird, und ihr |’ 
euch micht gebeffert habt, fo wirds ‚nicht bel, — SO art fan, was 


— fen, daß ihr euch tifiet 
Bee nn Das 6 Gapitel, 
Ja ein Wind kommt, der ihnen zu Darum bin icht des ZErrn ſo 
vol, daß ichs nicht laſſen kann. 


> wird. , 
gZorus Wort gleichfom ausfehürten und. 
* De König zu Babel, _ "he dem Faß den — ausftoffen. —— 


dv. 16. | 
— Hüter kommen aus fernen Lan⸗ 


Sie — ——— —S— und ren 
chen: Das ift er nicht, und fo übel wird 


2 


v. Hr Ä 
Und fagen Sriede, Friede, ee. 


den ẽs gehet und ſtehet wohl; eier 
Die Verſtͤrer heit er ie aniſche cher m Em Noth. ß ß u 
Hüter, } ae in b a Bi: e wi 1 


r 


644* | ‚über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, 645* 
———— — inneren ee Ma. 
en. warum, und den herrlichſten Gottesdienſt 

Sie wollen ungefchänder ſeyn. Idafelbft gehabt. Die Propheten machen ei⸗ 
Sie wollen nicht hören, daß fie bofe ſollten nen boien Namen draus, mie aud; Ehriftus 
feyn , und zu Schanden werden, Matth. 5,2921. aus Be ben hinnom macht 
Fehlet mb. - Gedhenna, das höllifche Feuer, Ach laſſe 
ven. | es dabey bleiben, daß es herkommt von Toph, 


Be / dasheift, eine Paufe oder Deummel. Denn 
A eh — m es Lyra meldet 3 Mof.23, daß die Kinder Iſ⸗ 
du ibe Wefenerfahren und prüfe n-folie, |tgel dem Abgott Moloch (welches war ein 
— a i an ehern "Bild, inwendig voller Glut) ihre Kins 
frafen * —2— Pal — * die ee a Rn nd Stheleh 
alles Schmelen verloren. Der Blafebalg Elungen, daß die Eltern der Rinder Sefchrey 
find die Priefter, durch melche er ſollte die nicht hören follten. Alto mag Tophet ein 
Lehre me nn Rede — der Drummelhaus oder Drummelkirche heiſſen. 
Prophet Ezechiel Cap. 24, 3. vom Topfe ꝛc. Fehlet in b. 


2. Das legte; dergleichen Rede ze, fehler in b. | 
| nn . 34 | 

Das 7 Sapitel. Daß die Stimme des Braͤutigams 
| und der Braut. | 


v T, — 
Daß fie der Melecheth des Himmels). Das iſt, Pfeifen und alle Freudenge⸗ 
Ruchen backen, ſchrey, fo zur Hochzeit dem Brautigam zu 
Hiedurch verftehen wir die Wirkung oder Ehren Finger. 
Kräfte, Wetter oder Gewitter des Hims Das 8 Capitel, 


mels, —— 17. v1 
2 > let o | i A. = 
— Fehlet in Ras Der HErr unfer GOtt wird uns bel: 
v. 28. fen mit einem bittern Trunke, daß wir 
Der Glaube ift untergangen und aus. |fo fündigen wider den HERRV. 
gevottet von ihrem Munde. Er wird zum Unglück und Jammer hels 
Das iſt, die vechte Lehre iſt gar weg, und |fen, und nicht, wie ihr meinet, zum Glück, 
® fie predigen nichts davon. 
Sehlet.inb  . Das 9 Capitel. 
dv zu 


FESTEN v. 31 

>. Und, bauen die Altare Thophet im| Siehe, es kommt die Zeit, fpricht.der 

Thal Ben hinnom, daß fie ihre Soͤhne HErr, daß ich beimfüchen werde alle, 

" nd Töchter verbrennen. die Befchnittenen mie den LUnbefchnittes 
Ben hinnom ift ein fehr Iuftiges Thal ae-|nen. 

= welt, wie St. Hieronymus fagt, hart an Fer] Alle uber einen Haufen, Juden und Hei⸗ 

ruſalem, wie Sof. 15,8. zeigt.. Das haben|den. Einer iftfo fromm als der andre; die 

fie hernach Tophet genennet, weiß nicht, ar & fo wol bofe als die Heiden, jo 

— 2 — em 









RXKVI. D. Martin — 





* BR”; 
— ob ſie gleich leiblich beſchnit⸗ ii Das = — 
ten ſind. 









8 11 
m v. — der verzagt iſt, und als ein Rıefe, der 
Was haben meine — in meinem nicht helfen kann? 

Haufe zu fehaffen? | 
Gleichwie die Mutter im Zorn ihr Soͤhn beweiſeſt deine Macht nicht ung zu helfen. 
lein Junker heiſt; fo heift er fie aud) feine| b. Zum 8. und 9. v. Du fielleft dich 
Freunde, Die feommen Kindlein, vie alle als ein Gaft, Fremder, Verzagter; denn du 
Buͤberey und Abgoͤtterey teiben, und fol | nimmt dich unfer nicht an und bemeifeft zc. 


doch) wohlgethan ſeyn. Lu 
r ! Das 15 IN 


D 16 
Nun hat er mit einem groſſen Mord⸗ Ich will ſie beimfuchen mit oinete 
Plagen. 


geſchrey ein Feuer um denſelben ange⸗ 
zuͤndet. 

ed den Koͤnig zu Babel. 
bs Den König zu "Babel. 


Das 12 — | 


So du im Se = e8 griede if, Si: 
cherheit fücheft, was will mic dir wer; 
den bey dem boffärtigen Jordan ? 
Lieber Jeremia fuͤrchteſt du dich zu Ana⸗ 


[leicht anzuzeigen, daß ein Teufel viel Teufel 
unter ficy habe, und eine Plage mancherley 
‚Art und, Weiſe hat zu verderben, wie die 


Seh! et in b 
—— 


die 9: ffärtigen Tyrannen wider dich ſeyn von Mitternacht zerſchlagen? | 
es EGott Fann einen Boͤſen über denandern, 


b, Dat noch: Fuͤrchte dich nicht fox, Me die Perfer über die Chaldaͤer fehiefen. 
Das 13 Sapitel. b, Ein Boͤſer über den andern; die er | 
dv. 16, fer ber die Chaldäer. 7 


Ehe eure Fuͤſſe ſich an den dunkeln 
Bergen ſtoſſen, daß ihr des Lichts war- 
tet, ſo ers doch gar finfter und dunkel 
machen wird, 

Das ift, ihr verlaffet euch auf Faupten, 
und huffet Des Lichts und Gluͤcks an folchen 
Bergen: aber fie twerden euch im Dunkel fon 
nd Unglück nn und euer: Troſt wird | = 

| * fehlen. 


v. 19. 


mein Lehrer ſeyn. 


vehlet in b. 


warum ſtelleſ du dich af: ein Zeib, | 


Indem du dich unfer nicht annimſt, hir 


Im ebräifchen nennet er diefe viererleh 
lagen vier Familias oder Geſchlechte, vi» - 


| Meineft du nicht, daß etwan ein Eis 
thoth, was will Au Jeruſalem werden, da |fen ſey, welches Eönntedas Eiſen und Erz 


Wo du die Frommen lehreſt ſich De 4 
dern von dem böfen Leuten, ſo eur, du 


Ebroͤiſch: Kannſt du dag Köptiche vom 2 
Schndden feheiden, ſollt Bu wie mein. Ba en 


7 


Aerzte — wol ner had: SIR 


—— w — 
F * 2 = EN 
\ € £ 


Das ı6Capitel, 


ea r v. — 7. 

Man wird auch nicht unter ſie aus⸗ 
theilen uͤber der Klage. 

Brodt, peife oder dergleichen. 


- 


 Seßlet in b, 


— v. 18. 
Darum, daß fie mein Land mit den ſe 


Leichen ihrer Abgörterey verunreiniger. 


Da fie viel Kinder opferten und dem Mo⸗ 
loch verbrannten. | 


Das ız Sapitel, 


92% 

Daß ihre Rinder gedenken follen der: 
felben Altaͤre und Haine, bey den geü- 
nen Bäumen auf den hoben Bergen, 

Das ift, ihre Abgoͤtterey treiben fiehart, 
und ſtiften fie veft, daß fie fol bleiben bey 
— gleichwie bey uns die 

eſſe. — 


v. 6. 
Wird bleiben in der Duͤrre. 
Das ift, er wird unſelig bleiben. 


| v. 9. 
un Zs ift das Herz ein trotzig und versagt 
"Ding: Wer kanns ergründen ? 

Wenns uͤbel gehet, fo ifts eitel Verzagen: 
Wenns wohl gehet, fo kanns niemand zwin⸗ 
gen noch halten in feinem Muthwillen; es 


hoͤret Fein Strafen ic. 5: weiß ſich auszudre⸗ 


hen und zu fehmücken , auch wider GOttes 
Wort, aber doch hilfts nicht. Auf teutſch 
ſagen wir: Es iſt ein verzweifelt boͤſe Ding 
um ein Herz ; es kann weder Gutes noch 
Boͤ es ertragen. | 
In b. feßlet Das legte; auf teurfch ic. 


£ A We I 
So habe ich Menſchen Tage nicht be: 
AT DRS Erue NE 


über die Bibel Alten und Treuen Teflamente. 


Jeruſalem diefes Orte zerftören, 


Die Propheten gemeini— 
ferey oder falſchen Gottesdienſt vergeblich, 


ltem Rügen, falſche Trügerey x, 


en ; 

Das ift, nicht Ruhm bey den Menfchen 

gefucht, die doch elend und nichts find in ih⸗ 

vem Ruhm, Leben und Tagen. ' 
Fehlet in b. 


Das 18 Capitel. 
v. 17. | 
Sie +: geben auf ungebabnten Strafe 


N: 

Das ift, fie dienen fremden Göttern, wel⸗ 
ches ihren Vätern unbekannt und ein unges 
wohnt Ding geweſen iſt, wie ein ungebahn- 
ter Weg. | 


dv 18 
Die Prieſter Eönnen nicht ieren im Be 
fe, und die Weifen Eönnen nicht fehlen 


mit Ratben, und die Propheten Eönnen 


nicht unrecht lehren. . - | 
Sie find von GOtt im Amte , wie die 

unfern fagen; die Kirche Fann nicht irren. 
b. ss Die Kirche, die Kirche kann nicht 


irren. | — 


v. 23. 
Vergib ihnen ihre Miſſethat nicht, und 
laß ihre Suͤnde vor dir nicht ausgetilget 
werden; laß ſie vor dir geſtuͤrzt werden 
und. handele mit ihnen nach deinem Zorn. 

Laß dir nicht gefallen ihr Thun, und hilf 


ihnen nicht. | | 
Das 19 Capitel. 


v. 7. RN 
Ich will den Bortesdienft Juda und 
Sm Ebraͤiſchen heiſts, den Rath Juda. 
heiſſen gemeiniglich Abgoͤt⸗ 


eitel Ding wie cuch Chriſtus Matth. 15,9; 
item der Wottlofen Rath und Lehre Pi ,15 
welche wir 

Ss3 “mehr 


men, da ich nicht gewußt, Daß die Leute fü 
2 wären, und das Predigen ſo viel und| Din ich nicht 4 Bon, der — iſt, 















> — Waren Eubers 
—— Abgdtterey verdolmetſchet ba | | 


Fehlet in b. 
Das — Gans 


Dev. HErr beiffer. dich nicht Dasbur, See wie ein Vieh. 
fonder Magur um und um. En et in d. 

| Pashur kommt her von Pas, das heiſt 
breit, und Hur weis. Magur heiſt Zucht. | 
So verkehret nun Feremias ihm feinen Nas} 
men, ale wollt er fagen ; du ſollt nicht ſo 
gros, breit und weis hergehen , wie Dein 
- Name lautet, fondern Furcht und Schre⸗ 
cken fol um und um dich her feyn, daß es 
| enge und ſchwach genug um Dich ſey. 


* 
un 


& forihe vr leer vi von n Sallum 
b. Das iſt Be —— 


On 23 Cap 


fommt Seucheley aus ins ganze Land, 
Falſch geiſtlich Leben und Mißglauben. 


v. 
Wo ſie bey —— Rath blieben, und 


* prediger, ſo haͤtten fie daſſelbe von ib» 


Err du haſt mic ——— undich Leben bekehret. 


babe mich überreden laſſen. 1 GHDttes Wort bekehr ee: RE 2 
Daß ich folch Predigtamt habe angenom⸗ verführet,. 


— 


: er Gefahr haͤtte. | | gs * und nicht ein GOtt, 
- Das 2: Capitl, Wie ſind ſie denn fo ficher und frech, als 
ſſaͤhe ich ihr falſches Lehren und boͤſes Leben 


Nebucadnezar Dr "Rönig zu Babel nicht? 


ſtreitet wider uns, b, ‚Sie find fo fich er — fe ch ale fr 


Diefer König , der fonft Nebucadne at ich ihr falſches Lehren nich) 

heiſt, wird hie und oft hernach Nebucad⸗ | rs 
ejar genennet. | | 

KFehlet an 3 — 


Das ai, 


en ich Babe Verderber über dich 
.Ebr. see und ausgefendet. 
Fehlet in b 


predige Träume. — 


be feinen Namen. 


— 


Der Wind — "le beine Sic. r: 


Don den Piopheien zu Terufalem 


vem b$fen Weſen und von ihrem boͤſen 


a | RE = 


⸗Enge und en genug um dich bärten meine Worte meinem Vol ge . 


Ein Prophet, der Träume bat, vr 


|. Er laffe meinen Samen mit Frieden, nel 
ſſage nicht daß es mein Wort fen, was ihm 
traͤumet, fondern es ſey —— Dia und 4 4 


Siebe ich wů an die Pioheten,.. F 
—— 


EAN 
% 





—— Über * Bibel Alten und Neuen Teftamenes, 653* 


ſpricht der HErr, die mein Wort fie Die Fuͤrſten und Herren, deren Weide 
len einer dem andern. find ihre Herrſchaften, die der Tyran iu 

Faͤlſchlich deuten, und damit den Beuten | Babel vertwäften wird. 
das rechte Wort fehlen, 

— Das 27 Capitel. 
v. 18. 

* haben ſpoͤttiſch des Propheten Wort fie des —2 — en fo laßt fie den 
En Laſt # I Jeremiam damit Errn Zebaoth — ꝛc. 

hr einen Narren gehalten. | Merke das: Wer GOttes Wort hat, 
9 ee a — > en der Ean auch beten; wer es aber nicht hat, 
gen tes, des HErrn Zebaoth, un⸗der Fan auch nicht beten, fondern mie feine 


fers GOttes verkebrer. 
Im Ebräilchen fiehet, dev Lebendigen — falſch iſt, ſo iſt auch ſein Gebet 


Goͤtter; als vieler, und if doch ein Herr 


Zebauth), anzuzeigen die 3 Perſonen in der Das 28 Capitel. 
einigen Gottheit. v. 9. 
Letzteres fehlet in b. Wenn aber ein Prophet von Sriede 
Das 25 Eapitel, [weiffaget, den wird man Eennen, ob ibn 


ET der HErr we gefandt bat, wenn 
| B — ſein Wort erfuͤllet wird. 
— Es find gewislich falſche “Propheten, wel⸗ 


8 find lod 
BI en im Sbinke ofen che lieblich tröften, fo doch) die Leute boͤſe ſind. 


dem rothen Meer und Eoppten. 1. Da © apitel. 
Und Rönig Sefach ſoll . diefem So fpricht der Sr, ivenn zu Ba⸗ 
trinken. bel ſiebenzig Jahr aus ſind, ſo will ich 
ng König zu Babel Eap.sı, an euch befuchen, und will mein gnaͤdiges 


b. Das ſoll der — zu Babel feyn. Waort über euch erwecken, daß ich euch 
: wieder an diefen Ort bringe, 


u 
Er wird 40 ein Lied wie diel Das ift der Hauptſpruch, den zu der 


Weintreter. Zeit das Volk erh.ilten hat umd Daniel. % 

Einander zufchreyen , und wird ſich er⸗2. —— wird, 

munt rn zur Rache. b. #+ Der zu der Zeit das Volk hal 
b. Die Feinde werden jauchzen, daß fie] ten hat, 


fo fiegen ꝛc. 
Denn ihr — Er babeeuch 
Diie Hirten — ae flieben tn. su Babel Propbeten auferwect. 

nen, Aber — font euren Propheten zu B ar 3 





ler — habe ſie — 
ihr meyne 


b. Es if, ihr font % 
D1830 ap 
Diß iſt das wos, "das vom ‚den 


geſchah zu Jeremia. 
NB. Dieſe zwey Capitel weiſſagen von 


Chr iſto und dem neuen Teſtament durchaus, 
“ b. Hier möchte man anfahen die andere! 





Hefte des ‘Propheten Jeremia; denn es 
groſſe Verheiſſungen fi ſind gegen die vorigen 
Drauungen, und Hk als nad) der Ge⸗ 
Se SETRR | | 


pesnoͤthen. 






— inte die BR va 


— MRS ARE RR 


— 
NV 


b, Made. Gedaͤchtniß des vergang⸗ 


9 21. ei das Bad 
| ER dir Trauermale. 


Me das iſt, i2 an und des! s Mr: 


| v 2: AL. | 
Der Sir wird ein neues im Bande 
erfchaffen; das Weib wird. den Wann 
umgeben. 

Ich werfe den Verſtand nicht weg ‚da 
die Alten fagen, Chriſtus fey der Mann von 
Maria umgeben, das iftempfangen und ger 
\boren. Liegt nichts Daran, was die — 


Daß ich ſein Zoch m von — valſe Juden hie und anderswo mehr gauckein, 


raten will. 
Des Geſetzes. 
„galt in b, R 


van 


Denn wenn es ſoll ein Neues ſeyn/ muß es 
ein groß wunderlich Ding ſeyn über das 
Alte. Und Sumtna, es fol das neue Tes 


ſtament ſeyn, da ein: FReibsbild eine neue 


ehe Fuͤrſt ſoll aus re RR feltfame Mutter iſt. Denn der ganze Zur 


md ihr Serrfcher von ihnen ausgeben, | 
b. Sie füllen Feine fremde Deren haben, | | 
fondern ſelbſt aus ihrem Stamm tegieren. | 


6} 4}; d. { 23 Be 

Siebe es 8 wird ein Vetter des En 

mit Grimm kommen ;ein erſchreklich Un⸗ 

gewitter wird den Sottloſen auf den 

Ropf fallen. | 
Das iſt die Verſtoͤrung der Juden durch 

de Roͤmer. EM 
Gehlet in b, 


Das 3 Sapitk, 


Nachdem ich ——— bin; ſchlae 
ich mic) auf die Huͤfte. 


— die Huͤfte ſchlagen iſt ein Zeichen des] 





bie vom N. 2. redet, und heiffet hie traus- 
ren und demalten Mofe begraben, und ſich 
lauf des HErrn Weg richten. 8 kann 
auch wol die Deutung: Pau ’Rim. >) 3. 
* 6. haben, da der alte Mann (vöuoe das 
Geſetz) die Frau durch den Tod ledig laͤßt. 


Denn das Geſetz iſt num nicht uͤber, ſondern 


unter uns, und umgiebt ung nicht mehr ꝛc. 
welches auch nichts anders iſt denn das neue 
Teſtament. 


IE — 
b. Hat im Text: Der Err wird ein b 


Neues im Lande erfchaffen, daß die fh 
vorhin wie Weiber gefteller baben, I 


len Maͤnner ſeyn. 


ib. Wie Weiber in Kindesndchen 
ehe; Männer aber, das ift ohne Ne 
ſtark hne 


32. \ 


 sgerhauen und umgebracht werden. 


95 __ Üben, die Bibel Alten und Neuen Teftamente. 67% 


Meleeth th heift Wirkung. Des Him- 

mels Wirkung ift, daß ee Regen, Thau, 

Schnee, Froſt, Eis, Kaͤlte, Hise, Licht, 

‚Schein, und Summa allerley fetter giebt, 
daß Melecheth wol heiſſen moͤchte Wetter 

oder Gewitter des Himmels. Die Ju⸗ 

den haben dieſen Gottesdienſt gehalten um 

guten Wetters willen, wie der Text ſagt, 
daß fie Brod und ale Genuͤge gehabt has 

ben, auf daß Die Früchte vom Donner, Has 

gel, Bis, Meeltbau und andern Ungewittern 

unperfehret , durch gut Better veichlich 

müchfen und zu rechter Zeit alles: wohl bes 

käme. Solches Melecherhftuck ift bey ung 

St. Urban, der fol aut Wetter zum Wein 

geben; und St. Aexius wider den Donner 

und Big helfen, und BANN 

Fehlet in b. 























s * on Ein fie nicht gebalten, 
und ich fie zwingen mußte, | 
Durchs Gefeg Die Unwilligen regieren 


Das u 


Saft du nicht RR was diß Volk 
_ redet, und fpricht: hat doch der Err 
auch die zwey Gefchlechte verworfen 
welche er auserweblet harte; und läftern 
mein Volk, als follten fie nicht mebr mein 
Volk ſeyn. 
Das iſt, fie bewegen das Volk zum Un⸗ 
glauben und verzweifeln. 


Das 34 Capitel. 
v. 1% 

Und will die Leute, ſo meinen Bund 
uͤbertreten, und die Worte des Bundes, 
den ſie vor mir gemacht haben, ſo ma⸗ 
chen wie das Kalb, das fie in zwey 
Stücke getheilet baben . ‚ und zwifchen 

den Theilen bingegangen find. 
Das iſt eine Weiſe geweſen zum Lahr: 
zeichen, daß der Bund folte veft feyn, und 
wer denfelben brechen würde, der muffe alle 


Daß wir berfelben £ Ruchen backen und 
Trankopfer opfern, ſie zu befümmern. 


Zum Mitleiden zu bewegen, daß fie fich 


ſen Noth willen bekuͤmmert. 
Fehlet in b. 


Das 46 Capitel. 

var — 

Und Tagelöhner, | fodsrinnen wohnen, 
find auch wie gemäjtete Rölber. 

Fuͤrſten und Herren, fo ihm dienen und _ 

groſſen Sold nehmen. 


Das — 


6.⸗Veſte ſeyn: weil fie das Opfer 
GoOttes damit ehreten, als zum Zeugnis | 
der Warheit. 


Das 35 Sapitel, e 
v. 14. — 


Ich aber — ſtets euch eshipen 
laſſen. 


Fruͤhe. 
Wie fange tinefi du dich? 
Fehlet in b. - or ei als die Heiden thun, ſo über 
Das #4 egtel einen Todten ſich vigen, welches Moſes ver⸗ 


beut, 19,28: zu 14,1: 
Fehlet in b. 


Und wollen Wieleherh des Summe | ee 
[CH m 


raͤuchern. 
| Lutheri Svenen ai. Theil. 


unter herzlich annehme, als umunfver grofe — 










| Das 48 Ei 
RO P 

" Camos muß binaus gefangen wege 
Sieben: 
b. Camos heiſt der Agut der Moabir 


— der lan. * | & 
Die Bei — e Aa, * 4 


I Weinen. Stubt bei, in Elm w 
gen. 

2. Derftchet die ſes von dem srofen altuan⸗ 
st der, der Elam gewonnen. 


u rt 


in. 
v. % 
"Geber Moab Sederm, \ 


and b. Das ift, der ANREDE Pe 4 
Cb, Laſſet Moab bluͤhen.) a 2 RN 
b. Zt, das ihe Königreich wohl hehe Das 50 Capitel. 
und wie ein guter u der. auf feinen. Der a 


— blieben iſt. Sie werden forſchen nach demr — 


* gendon daſelbſt hin ſich kehren: Rommt 

"Der dreyſaͤhrigen —— | und laßt uns zum HErrn fügen mit eis 
Das Reich Moab ift wie eine dreyjähri- nem ewigen dunde, des nimmermebr Ders \ 

- ge Kuh, fark, reich, traͤchtig ol Guͤter geſſen werden fol, | 


% 34 — 


und Eau ni Ir Das Gang ea a) aus Ball, 
dur Ron! ores erlaubt, 
Das 49. Chpitel, — — a, 
IL. 


Zend binauf wider das Land, das ab ; 
les verbistert,. 
GOtt und Menſchen engine. Ben 

Seuch binauf wider die Einwohner 
der Heimſuchung. 
Weil es mehrer, daß es Wiederum Seine 
gefuchet werde. ! n- 
Feblet beydes inb. — Im 


Warum beſitzt denn machom das 
Band Bd. 
sb, Malchom iſt ihr aAboot. 


N Ba 
Wer weiß, wer der Fengling ift, 
den ich woider fie vüften werde ? 
Er meynet den groffen Alerander, 2 an 


"Lande folte-getoinnen, an v7. 
— Der roſſe Alexander, der ic Das fie su Weibern werden. 
| ar ie “ u n — b. So in —— Hagen. 


u. 

"Wer weiß, wer de Tüngling i, ann 
ich wider fie rüften werde, 

b, Alexander Magnus, der So 


| Was gilts ob nicht die Zirtentnas 
ben fie febleiffen werden! 

b. Der: Hauptleute und Fürften Volk, 

Denn Hirten beiffen fie allenthalben Fürs] 


Eh Die da werden fetten, und frafen d die | Das 51 Capitel. 
Boſen. 

v. 7. — 
— Diß in das werde Errn, welches Darum find ie Sepden fo toll — 


BT ee eu 


— > 





Wr über die Biba Alten und Neuen Teftaments, er 66 
b. Die ſich ſtehich wie die Nar⸗ ð ar frölich werden, und einen ewigen 


ven. chlaf fchlafen, von dem fie nimmer 
u wweglm — follen, fpricht der HErr. 
Alle Mmenſchen ag Narten! mitihrer| Das ıft, ich will fie getroft laffen ſaufen 
Kupſt. aller Welt Guth und Leute; und wenn ſie 
os Lehre bon her BUCHE Jam ſicherſten iſt, will ich. fie fihlafen mas 
v. chen, daß fie zu Grunde gehe ewiglich. 
Die Selden su Babel ⸗24ſind Wei v. 
ber worden. Da er zog mit zedekia, dem Könige 
b. Das iſt, verzagt und bloͤde, wie die in 5 gen Babel. | 
Ä Weiber in Are Dem Könige daſelbſt zu huldigen, 


b. Das ift geſchehen vor der Zerflörung, 
Ei will ſie en Trinken i in die |vielleicht dem König zu Babel Hulde zu 
Aine fezen, und Bill fi eteumten machen, Ithunsc, | 


- Die Klaglieder Jeremiaͤ. 


| Das 2 Capilel. — Das iſt, ſie hatten viel unſchuldig Blut 
v3. beergooſſen. 
E⸗ hat alle Horn Iſrael in ſeinem grim⸗ 


migen Zorn zerbrochen. 


nichtige Huͤlfe. 
b. Das ah, welches fie ein Horn Sie verheffen ſich auf Fgnpten und Mens 


v. 17 


aim | | fchen, und wuͤrgten getroſt ——— Pro⸗ 
— pheten. 
Die Aelteſten der Tochter Zion. liegen: d. 20. 
Ä auf der Erden und find file. | ‚Der Befalbte des ren. 
Und dahin; es iſt aus mit ihnen. | Unfer König. = 
Des wir uns tröfteten, wir wollten 
Das 4Capitel. unter ſeinem Schatten leben. 
v. Und meyneten, unſer Koͤnigreich ſolle 


Die Tochter meines Volks muß un, keine Noth haben, und alle Heyden gas | 
barmberzig fepn, wie ein Strauß — der) b. Denn wir meynten ꝛc. 


Wuͤſten Da — 
Sie Fa ihre Kinder nicht faugen noch | Da 5 — tel 
pflegen, welches Doch thun die allergraufam« | v. 17. 


eve, den bi Unſre Augen find finfter worden, 
ften Shi n die Theurung iſt zu groß. Das Geficht vergeher uns, und iſt alles 
a ‚fbwarz vor ven Augen, vor. geoffem Jam⸗ 
Sie # » waren mit Blut beſudelt. mer und Derzeleid. | En 
LE | I2 2 Der 


— 


Noch gaften unſre Augen auf die 





Ce — — © 5 — 2 2 ; — 


Der Prophet Heft Heſekiel. 


Das I Savitet. 


BEA 


Min, in demſelben Seuerv war es wie| | 


Licht helle, 


Am ebräifchen ſtehet, wie die 6 eſtalt 


Hasmal; das will niemand wiſſen was es 


fey. Wir faffen es feyn, das allerhellefte| 
‚im Feur oder Blitzen, das etlihe Speciem 


Electri dem weiſſen Agiftein gleich halten, 
und fey die Meynung: In der Wolke war 
roth —— rothen Feuer helle weis u 

Fehlet inb, | 
: v.7 7 Ri 
a Fuſſe waren gleichwie runde 
uͤſſe. 


Damit fie konnten auf alle Orte gehen, i 


und doch die Thiere N nicht lenken noch 
wenden durften. 
Sehlet in b, ee ee 
Yan e 
Wenn ſie giengen, ſo giengen dieſe 
auch; wenn ſie ſtuͤnden ſo ſtunden die⸗ 
Be und wenn fie fi) empor hu⸗ 
» ben von der Erde, fo buben ſich auch 
‚die Mäder neben ihnen empor; denn es 
war ein lebendiger Wind in den Ra 
dern. 
U NB, Hiedurch ward vorheſtelet, wie das 
Predigtamt in der Welt durch ein Wort 
amd einerley Sacramente die Erkenntniß 


Gottes, undden Glauben, der uͤber alle Ver⸗ 


nunft gehet, ſollte pflangen ; der heilige Geiſt 

aber alg ein lebendiger, Wind das ganje 

Merk — und foͤrdern wuͤrde. 
Fehlet 


a Das 4, Ci, ie 
— Bäche einge. um fie her. | 5 










die, Mauren umſties. eg 
Febl et in b. AN ‚sr 
— * 


‚chen ſollt 

Er hat müffen kochen bey ſolchem Miſt 
wie man mit Roſen und Kuͤhmiſt kochet. 
Es reicht aber die Speiſe nach dem Feur: 
alſo ſollten fie auch in ſolche Noth und Kum⸗ 


Das Capitel 


der Eon ö Eu er kommt da 
ber, er bricht an, die Buthe blüher, 
und der Stolze grüner, ER 


das es von dem König zu Babel RT 
Das 8 Capitel. 


v. 3. 
Da denn ſaß ein Bild, zu verdreß 
dem Hausherrn. 


GOtt war der Hausherr u Jeruſalem; 2 


und fie führeten ihm einen andern abge 
hinein, das verdroß ihn bilig. 
v. 14. 


über den Thamus, 


Thamus fol feyn der Abgott Adonis / da ·⸗ 
von die Poeten und Heyden viel haben ge⸗ 


ſchrieben, und iſt der Frau Venus Bule 
geweſen; darum ihn die Weiber klagen. 
830 duůnkt, es ſey Bachus der Wemnabgen 
wie bey uns S. Urban. 

Sub, fehler das legte; ne? duͤnktre. 


Er iſt geruͤſtet, und wird ihm gelingen; 


Das waren vorzeiten grieten * man } 


Gerſtenkuchen ſollt du eſſen, — 
vor ihren Augen mit Menſchenmiſt ba⸗ 


mer kommen, daß fie kein recht Sur m 3 
Brod haben folten. Nr, —— 


eb faffen Weiber, ee weineten | 


f 


v. 17. a 


| in über die Bibel Alten und Neuen Teftaments. — 665% 


0 Ber le | Tre | Iſt in b. zu der Erklärung des 6ten Berfeg 

Sie halten die Weinreben an die Naſe. geſetzt: Denn fie meynten 2c, 
— iſt ie Meile — im an v. 6, 

tesdienfte, wie bey uns das geweihete Sal, br habt viel erſchlagen in die Stadt 

Waſſer, Würze und dergleichen, dem Ab⸗ — ihre Gaſſen Here Toten 







ni gott u Ehren. ae I ee De Pe ie 
rühmeten fich gleichwol, daß fie wurden 
Das 10 Capitel. bleiben vor dem Koͤnige zu Babel. 


| — bey einem jeglichen Cherub ein 


— 


Edherubim bedeutet werden. Alſo auch. die 







Das 12 Sapitel. 
v2, 


er dv. 9% 
Dier Räder kunden bey den Cheru—⸗ 


ein fiehet man, daß Cherub oder Cheru⸗ 
bim nicht fen eine fonderliche Cregtur, fon, 
Dern eine gefluͤgelte Geftalt oder Bild eines 
Vogels, Dchfens, Loͤwens, Menfchens,] 
darinn die Engel erfcheinen wie fie wollen. 
Darum fieauch Cherubim heiffen und durch]; 


gen im Dunkeln, 
Sehlet in b 
v1 


Ih » - willihn gen Babel bringen 
in der Chaldaͤer Sand, das er doch nicht 
feben wird, 

Denn feine Augen wurden ibm zu Ri⸗ 
blath ausgeſtochen, Jerem. 39,6. Alſo ſa⸗ 


Engel der Kirche, Das iſt, die Apoſtel, Pros 
pheten, irhöfe oder Prediger. 
Fehlet in b. 
v. 1% 


i Ifagt ‚und ſahe doc) Babel nicht, wie Hefe 
Und es rief su den Rädern, Balgal. In or 


kiel fagt: Welche zwey Stücke die Juden 


Goalgal lautet, als mir auf teutfh fprechen wider einander laufend und für Fügen hiels ’ 


zum Nade; wende, wende, daß ſichs im⸗ ten. 


mer wend d gehen ſoll. 
Sefiet — se HL rel Das 13 Capitel. 
v7. 
Das 11 Capitel. Rs nicht alfo, daß euer Geſichte — 
3 nichts? 


Sie fprechen: Es ift nicht fonabe, Predigt und Lehre, 


laßt uns nur Haͤuſer bauen, fie iſt der 210. 
Das Volk bauer die Wand, fo tuͤn⸗ a 


Topf, ſo find wir das Fieiſch. 
Sie meynten, unſer HEer GOtt koͤnntel eben fie diefeibe mit loſem Ralk. 


ihrer ſo wenig entbehren als des Fleiſches in] Bauen iſt arbeiten und thun was man ı 


den Tüpfen, das iſt als des Gottesdienftes|Tchret ; tünchen ift verheiffen und tröften, Daß 


"und Opfers in den Tempeln, der nicht koͤnn⸗ es foll gut werden: fo Doch beybes verloren 


te ae, ift, und lauter faliche Luͤgen find. 
Ä | (Tr) ger | v. 20, 


Ihr Luͤrſt wird auf der Schulter tra⸗ 
Nicht er — Stadt reiten oder fahren. 


he er den Koͤnig zu Babel, wie Jeremias 












v. —2 
Siebe ich will an eure Röfen, dan | 
ihr die Seelen fabet und vertröjter. | 
b. Fromme Herzen erfchrecken vor Gottes | guter Stiede. | 5 
Namen, darum werden fieleicht befehme| Hoffart heiſt GOtt trotzen, ſein Bor J 
ret und gefangen mit fatfcher Lehre, unter |verachten, und ſich auf feine eigene Weis ⸗ 
Gottes rahmen vorgebracht. beit und Macht verlaffen, gleich als ware 
2 fein GOtt. Wo ſolche ——— 
Das 14 Eapitel, tes ift, Dazu Die Fülle und guter Friede, da 

ug 


folget aller Muthwille. 
ws aber ein betrogener Prophet ots), Ib will aber ihr Gefaͤngniß wenden. 
was redet, den will ich der HErr wie⸗ 


v. 53. 
derum laſſen betrogen werden. Das Gefaͤngniß dieſer Sodom u. - | 
Daß in guten Norte ihn felbft betrü-|UNd Das Gefaͤngniß diefer Gamaria. 
gen in feinem Ung üch, Sodom heiſt hier Juda, wie Soamoria * 
Feheet in b, Iſrael; und redet von dem neuen Bunde, 
va alle Welt zu Chriſto befehret iſt. 
b. Hat weiter nichts, als: Sodom ber BE 
deutet hier Juda, allegorice. BR m 


Das ı7 Capitl, 
v. 2. u. f. 
Die Juden zu Jeruſalem en die- 
Propheten und die Leute, die fich ergeben hate / 
ten an den König zu Babel und hattenfih 
gen Babel führen laffen: Darum prediget 
| v. 18. Heferie hie, Daß gewißlich Die übrigen zu 
E⸗ wat Zeit um dich zu bublen. Jeruſalem auch weg müften, Die vom Sir 
Und mich dir geiftlicher Weiſe zu vermaͤh⸗ mge zu Babel abgefallen waren, und ver⸗ 

Im; denn du wareft mannbar. lieſſen ſich auf der Egypter-Hülfe, Der 

" Septet in b. erfte Adler ift der König von Babel; der 

| oberfte Zweig auf Fibanon ift Der König Je⸗ 
Und will ihnen deine Schaam entbloͤſ⸗ chonia, der weggefuͤhret ward; das Krk 
en, daß fie deine Schaam gar ſehen fol, |merland iſt Babel; ber Saame, der lofe 
geſetzt iſt, iſt Zedekin, der Hülffe fücht by = 
Be du meltlich verſtoͤret bift und dein dem König in Egypten, Diß iſt der andıe a 
Regiment zu nichte worden iſt. Adler! aber es half ihm nicht. “ 
b. Heiſt bie nichts anders, denn daß fiel b. Kat; Der Saame zum Wächter e ge⸗ 

weltlich zerſtoͤret iſt, und ie Sala zu macht, an flatt, der Saame der loſe aut" — 
— worden iſt. u ſo e8 auch im zer v. ER | 
| oo 22. i 


er ma 
— be RR war deiner Swen 
ſethat Hoffart, und alles vollauf und 





v. 2% 

Sie werden euer Trofl ſeyn, wenn ihr 
ſehen werdet, wie es ihnen gehet. 

Die Gefangenen u Babel wurden froh, 
daß die zu Jeruſalem auch mußten zu ihnen 
kommen gefangen, von welchen fie als die] 
Abtruͤnnigen ſchmaͤlich gehoͤnet waren. 


Das 16 Capitel. 


= 
l 


v. 37. 


—— 
ri. er ae 
N N 






669* 





uͤber die Bibel Alten und Yleuen Teftamente, iz 


* 6eg* L “ 7 
Das 20 Capitel. 
So ſpricht der HErr HErr: Ich will v. 6. p | 


auch ‚von dem Wipfel des boben Ce; s ———— 
dernbaums nehmen, und oben von ſei— are geg ee 
nen Zweigen einzartes Reisbrechen,und| Ch hamai ; 
Be auf einen hoben gebäuften Berg SID TEDPl ne GM he | 
. pflanzen, > e ER" 
gie | ‚|. Darum übergab ich fie in die Lehre 
Den Deren Mefliam meynet er, der iſt fo nicht gur if — darinn 
- vom hohen Eederbaum, das ift aus Got—⸗ fie Bein Leben Eonneen haben, 
an een — Se Die rechte Lehre GOttes iſt Friede, Freus 
Den DEren Chriſtum, der iſt 2c. — und Leben im heiligen Geift: — 
ehre iſt eitel Unfriede, Herzleid und der 
Das 19 Capitel. Tod; Denn ſie laͤßt dem Gewiſſen keine 
—6 | a. noch Friede, wiewol fie roh en 
® a vi ie liebſten Kin⸗ 
Derſelben eines zog fie auf, und ward hun / als viel opfern, quch Die Ibiien 5 
ein junger Löwe draus, der gewöhnere det — wie er im Tert ſagtec. 
ſich die Leute zu reiſſen und zu freſſen. Ne — 
————— Du Menſchenkind richte dein Ange⸗ 
ee — ſicht gegen den Suͤd wind zu, und traͤu⸗ 
ne BD "fe gegen dem Mittag und weiſſage gegen 
Dieſer junge Loͤwe b ebeutet FOAHAE,dEN den Wald im Selde gegen Mittag. 
König Juda ben der gonig von Eghpten erufatem liegt etlicher Maffen gegen Diit- 
hatte weggefuͤhret. 2 Kon. 23, 34. tag von Babel aus. Nun iſt Heſekiel zu 
an bi PeOEE Die Sacheiliitele: Babel, und vedetvon Ferufalem! das nens. 
v. 5. net er den Wald gegen Mittag. — 


Da nun die Mutter ſahe, daß ihre itel. 
Hofnung verloren war, da ſie — ge⸗ Das2 Capitel 
boffer hatte, nahm fie ein anders aus ih⸗ nn. 
ren Jungen und machte einen jungen] © wie frob wollten wir ſeyn, wenn 

- Döwen draus. er gleich Er ame ʒu ge Dr 
a — über die boͤſen Rinder; ber er bat e 
„age sin de io — 
3 / u foffen ſoll; es ift gefchärft und gefegt, 
daß mans dem Todtfchlägerin die Sand 
ebe.. Ä 
Er dränet je, die Strafe werde nicht eine 

Staupe und Kinderſtrafe feyn, da Belle, - 

rung nachfolge, fondern eg werde eitel Zorn - 

und Garaus feyn, Darum wuͤnſchet er — 
a 










v.7 
Er lernte ihre Wittwen kennen. 

Die keinen Schuß haben, und ſich da⸗ 
rum leiden und ſchinden laſſen muͤſſen. 


doß eine fcharffe Ruthe ware, jadaß all _ Das 24 Ca Hr 
un — wären, > un re — tel % ns : 
daf nicht eitel Zorn ware, Aber er ſpricht mu Menſche a 
hernach, GOtt habs oft verſucht mit SP Be “ 
Nuthen, aber eshabe nicht geboten; Dar] dein Ehemeib, da du Troſt, Luſt 
vum müffe nun Das Schwerdt kommen. Freude von haft. ee 
SERIES ANDI a b. Augenkuft heißt er fein Weib, da ex 
Der König zu Babel wird fich an] Troſt, Luft und Freude von har, — 

die Wegſcheide ſtellen vorne an den zwee Er EI 
Wegen, daß er ibm wahrfagen laffe | u Das 26 Capitel. —— 
mit den Pfeilen um das Looß ſchieſſe ſeiiii 
nen Abgott frage und ſchaue die Le— 
"ber am ER, er 












gloffen 








ea SE 
Und will dich hinunter ftoffen zu de⸗ 
| Anen, die in die Brube fahren, nemlich zu 
Der König von Babel wird feine Wahr⸗ den Todten, er —— 
ſager fragen, welch Volk er ergreiffen ſoll/ Ebräifeh, ad populum æternitatis zum 
und wo es ihm glůͤcken fe; und wird Zeir ewigen Volk. Sd nennet auch Saloıno Ss 
chen verfuchen, als nemlich fehieffen, und Eccleſ ı2, 5. das Grab ein ewig Haus, = 
Act haben, wo der Pfeil binfalen will:|darum daß die Todten immer bleiben in eis % 
deun folche Zeichen haben dieſelben Krieger nerley Weiſe. Denn Tag, Naht, Mur 
gebraucht. So war auch das ein Zeichen,Igen, Abend iſt da ein Ding; bey ihnen it 
wenn die Heyden ein Dich opferten, befa-|Eein Unterfchied der Zeit, Stäte, Werkoder 


hen fie Die Leber und „Derz. | een — do 
Be Ne | eiffen fie ein Volt; Denn fie follen aufers 
Das 23 Eapitel, ftenen. 22 3 ar 

nt ne | Galeria ee 

"ihre Lenden gegürterund bunte Ko / = Das 27 Copitel. — 

gel auf ihren Röpfen. er 1 u | 


| Are 2. Deine Brönsen find mitten i Me. 
"Bogel he rät Seuch, tie Mofes| pie andere Sünfen„Cibter Dürer 
2 Mlof. 26, 12 das übrige an den Teppis| und Aecker x. aufdem Sande haben; alle 
‚eben nennet, und in eine Kugel, wie vordeſ¶ war auch Tyrus gemaltig auf dem Meer. 
fen die Magiftei und Studenten Kogeltuu| | Has 22 Cavi 
gen, da viel unnüßes Ding um den Kopf 925° apitel, = 
ee a Du bift on — 
ruhim oder Chaldaͤiſche Kogem. De n tem iegele Ba 
nennet Jerem. 49, 8. een — Ein Bild und Mufter ghelicyen Baht — 
oſe, flatternd, pampelnd. ſtandes da alles fein und ſchoͤn gebildet iſt, 







z 
£ 


-  Sehlet in b. das ausgemacht und nichts dyan fehler oder 
— vergeſſen iſt. 


— — 





| Das 29 Capitel, 
. a 
Der Strom ift mein, und ich babe 


ihn mir gemacht, 
Der Strom ift Nilus, und bedeutet 


über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, 





673* 
Denn die Könige zu Babel Haben das 


Königreich Aſſur und Ninive Eurz zuvor 
aufgefreſſen, ehe Jeruſalem zerftüret ward. 


v 32. 
Siehe, du mußt ihr Kiedlein ſeyn, 


des ganze Königreich Egypten, Das ein ſehr das fie gerne fingen und fpielen wers 
ſchoͤn und machtig Königreich war; darum den; alfo werden fie deine Worte hoͤ⸗ 
ſich auch Pharao auf folhe Macht verließ, ven, und nichts darnach thun. 


md fragte nichts nach) GOttes Dräuen. 


Die Juden kamen zur Predigt, nicht 


Das meinet er, da er ſpricht: Ich habe daß fie glaubten oder fich beſſern wollten, 


ihn mir gemacht, als fprache er, GOtt iſt fondern daß fie den armen Propheten an- 


nicht Here darüber; ich bin Herr. 
a | - v. 6. 7. 
Alle, die in 


daß fie Ben Haufe Iſrael ein Rohrftab 
gewefen find, welcher, wenn fie ihn in 
die Hand fafleren, fo brach er, und 
ſtach fie durch die Seite, wenn fie ſich 
aber darauf lehneten, ſo zerbrach er, 
und ſtach fie in die Lenden. 


e 


Kuda fuchte oft Hälfe bey Eghpten, dar 


mit verfündigte fich Juda mit ungerechtem |. 


Vertrauen; dazu in der Noth half Doc) 
Egyptus nicht. Darum wirds hier ver 
glichen einem Nohrftabe, darauf. fich einer 
lehnet, Dieweil er fpisig iſt, ſticht er ihn, 
und bricht dazu. | A 

b, Darauf fo ſich einer Iehnet. 


Das 31 Capitel. 


ee 
Die Caftanienbäume waren nichts 
gegen feine Zweige. 
- . Dder Ahornen, 
Sehlee inb, 


v. IE 


Darum gab ich ihn den mächtigften 


Egypten wohnen, ſollen 
erfahren, daß ich der HErr bin, darum Belt ch ir 


pfiffen und fpofteten, und etwas hüreten, - 
davon fie hernach hätten zu feherzen und zu 
fingen. Alſo ehreten fie das liebe Wort 
GOttes, wie mans zu: unfter Zeit in der 


Das 36 Sapitel, 
v..2, 
Die ewigen Aöben, 
Der ewige Gottesdienft. 
Fehlet in b, 


00 7 — 
Ich hebe meine Hand auf. 


Das 38 Capitel. 

202.0, 

- Du Menfchenkind, wende dich ges 
gen Gog, der im Lande Magog if, 
und der oberfte Kürft in Meſech und 
Thubal, und weiffsge von ihm. a 

Mefech und Thubal find auch Tartarn, 
und des Volks dahinten, die man Schut⸗ 
ten oder Schotten nennet: wiewol Meſech 
fautet als Fommen die Mofeoviter von ihr 
nen, das ift, die Ruſſſe. 
b. Gog bedeutet die Turken, wie auch 


y 


unter den „Beiden in die Haͤnde, der| Offenbar. Johannis anzeiget: fü haben 


mit ihm umgienge und ihn vertriebe, 


Lutheri Schriften a1, Theil, 


aus den 


auch die Türken ihr Herkommen 
l Er SA 


(Uu) 





— I XKRVI. Din Eunhero Kanpgiofn” ee 


Ländern von Mitternacht, der hie gedacht; Die Feinde meines - Soſt⸗ "follen ſch a 
wird. Meſech wo — find auch ı ꝛc. ſelbſt unter einander erwuͤrgen und aufree 4 


ben. er 


_ Duführeftmit die Pefin. | b. Sat nur Cie ſollen ſih nur unter u 


—— Keen ang veiche Arabia; darum !einander erwwürgen. 
wird der Tuͤrk au derer etliche haben. RR 
Seren: NE, Das 36 Cap, 


d. 9. 
Dazu Gomer und alle fein Heer N 
famt dem Haufe Thogarma. Siehe, ich will dich — lenken 
Gomer und Thogarma ſein Sohn, Moſ. und locken, und aus den Enden von 
10, 3. achte ich zu ſeyn die FRenden: denn | Mitternacht bringen, und auf die 
am Tuͤrkiſchen Hofe redet man Wendiſch. Berge Iſrael komnen laſſen. 
v. 13. — a die Rabbinen hier mit den Se 





Dedan. en pfiren machen, laſſer wir fahren; mir er 


Dedan ift.ein Stück des reichen Ara⸗ 
bia: fo liegt der Mahemeth im el 
Arabia begraben u Medba 
— du ſeyſt recht kom — die, ſo in den Ifeln ficher 

bnen. - 
Das ift, du biſt der rechte Käufer und we 
Herr; o thüſt recht wohl, fat hre immer Das At, in Gigs ande, et ſous 
fort, Glück u Nauch brennen. 


In b find die Worte: Du bit der rechte 
Kaͤhſer und. Herr beſonders geſetzt zu 
| Ei 








tens mit ©. Hieronym. : 
Sebler i in b, 


vd, I. 


Alſo daß die, fo vorüber schen, ) 3 
davor ſcheuen werden. 2 
Die Naſen vor dem Sopant alten. 


Fehlet in b. 


a v, 18. 

Und es wird. gefchehen zur Seit, 

wenn Gog fommen wird. über das] 
Land Iſtael, fpricht der SErr, wird 
herauf sieben ‚mein Zorn in meinem 

Grimm. 

Das it, Gog if mein Zorn und Nur 
Kr um meiner Chriſten Suͤnde willen. forſchen. 

v. 21. — 


Jh will über ihn: rufen - dem; 

Schwerdr auf allen meinen Bergen, 
ſpricht dee HErr HErr, daß eines| 
jeglichen Schwerdt — wider den an⸗ mo 
dern ern. 


Darum, daß dafelbft Die groffe Menge 
und Haufen Gogs begrabenliegen. 
BIER Id» e 


noch —— — liege. je 


—— 


ſoll auch Seade beiffen Bu 
Me oder safe Su 


» Er # 


De A 17 
Bi Y — a a 
es 6, ” N — 
® x 


* 
—J 
* 
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Und ſoll heiſſen Bode — Re. 


* 


F 


. = * 
TE TR a Pe — RE WER A 


Nach ſteben la we : 
Ob fie alle begraben find, wer awan u 


676* . I Hber. die Bibel Alten und Neuen Teftaments, 677* 












ang A 
Ich habe ihnen gerban, wieihreSün- 
de und Uebertreten verdienet haben, 
und alſo mein Angeſicht vor ihnen vers 
Borgen mer I 
Da jtehers, daß Gog um unſrer Gun: 
de willen mächtig ſey, und fo viel. Glück 


Der Ariel aber war zwölf Ellen lang 


Harel beift GOttes Berg, Ariel 
GOttes Löwe. So nennet er das obes 
ve Theil des Altars, Darauf man opferte, 
Mara heißt er den untern oder Eleinern und 
den gröffern Abſatz am Altare, da man hat 
koͤnnen ftehen,, etliche auf den untern, etli⸗ 


und Sieg habe. | 


j che auf den hoͤhern. So heißt er den oberz 
Das go Capitel. fien Platz des Altars auch Afara. Afara 
v. 38. heißt ſonſt auf Deutſch Huͤlfe oder Bey⸗ 


| Unten an den Erkern an jeden Tho-|jtand, nach der Sprachen Art. Den Fuß. 
re war eine Rammer mit einer Thuͤre, des Altars nennet ev einen Schooß oder 


“darein man das Brandopfer that. Bufen, 
Sind Gemache geweſen, Die m den]. 
Evangelien Gazophylacia , Gotteskaſten 
heiſſen. Derſelben waren viel: etliche fuͤr | 
die Priefter, Leviten, Saͤnger, darein ſie 
fegtenihve Geraͤche und Kleider; etliche rer Und ſollen ſich nicht im Schweiſſe 
che Leule ihr Geld, Korn und anderes, ſo guͤtten. 
sum Opfer oder font zum Gottesdienſt be⸗ 
halten ward, wie faſt bey uns die Sacri⸗ 
ſteyen. Eu 
Sehlet in b, 
Das 43 Capitel. 
lee 3 2, 8: n 
Welche ibre Schwellen an meine 
Schwelle, und ihre Pfoften an meine) 
Pfoſten gefeist haben, daß nur eine Er v2. | | 
* - Mand zwifchen mir und ihnen war, Von diefen follen ins Heiligthum 
und haben alfo meinen beiligen Namen kommen je fünfhundert Ruthen ins Be» 
erunreiniget durch ihre Greuel, die vierdte. wi 
fie ebaten. en Wie droben Cap. 42 am Ende ſtehet. 
Das ift, die Könige haben Capellen — — 
aufgerichtet neben dem Tempel, darin ihr Epha 
Begrabniß war; und wurden dabey auch] Daun 


Das 44 Capitel. 


pfarrherrn ihr Meßgewand. Hieronymus 
deutet es, ſie ſollen ſich nicht zu hart guͤr⸗ 
ten, Das iſt, nicht gezwungen, ſondern al⸗ 


— 


Fehlet in b. 
Das 45 Capitel. 


verbotene Gottesdienſte gehalten. ne N 
© ee 2 Und Deibı IE 
Der Zavel vier Ellen boch, undvom| Damit man Wein, Del, und andre 
Ariel überwärts vier Hörner  . mnaſſe Waaren miſſte.. — 


\ 


Daß fie die heiligen Kleider nicht ber 
fchmusen mit Schweiß , wie die Dorf 


t man Korn und andre trockene 


Un 2 | b. Epha 


und zwölf Ellen breit ins gevierdte 


% 


[es willig thun, ohne Schweiß, ohne Mühe. 








Kine Mina macht zwanzig Sata, mas, das ift bey uns.ein Ortsgulden, 


- fünf und zwansig Sehe und funsehn Inb — a: Das iſt ben ung e 


Sekel. 


Der Prophet Daniel. — 


Das ı Capitel. 

a Er ändert Seit und Stunde er ſetzt 
| v2 Rönige ab und ſetzt Koͤnige ein. 
Hi ließ er führen ins Land Sinear.| Gr jegetZeit, wie lange ein jeglich Reich 


A 


— Das it Babel, ° fiehen, wie lange ein jeglicher Menſch Ier 
b, Sinear ijt das Band Babel, Moſ. 10, ben und ein jeglich Ding 2 as ) 
| dv 17. Ze 


Der GOtt biefer viere gab ihnen Daniel fing an vor. dein Mönige 
Runſt und Verſtand in allerley Schuift, amd fprady: Das verborgene Ding, 


er — =: Wlartin Shen Yanögloffen — I 


b. Epha iſt ein MITTE Bath iſt Eine Mina hat hie 60 Sekel; darum ® 
ein Weinmaaß und Oelmaaß. muß man dieſe Zahlen zuſammen ſümmiren 
ve. und haͤlt ein gemeiner Sekel zwo Drach⸗ i 


2. 2 — — 
A — 





und Weisheit, das der Aönig fordert von denkVeifen, 


Das ift, fie Terneten ‚alle Künfte und Gelehrten, Sternfehern und Warſa⸗ 


Kiffenfhaften, fo bey den Ehaldaern wa⸗ gern, ſtehet in. ihrem Vermögen nicht, 


ven geftbrieben. dem Könige sufagen. 
In b fehlen die Barte: und Wiſſen⸗b. Hier enefhulbiger er de Sen und 
ſchaften — errettet —— | 
Das 2 Capitel. — 8.30. | 
v. 18. Su, So ie mir ir folch verborgen Ding — 


fenbaret nicht durch meine Weisheit, 


Daß fie: GOtt vom Himmel um gig wäre fie geöffer denn-aller, dieda 





Gnade baten, folches verborgenen Din-| (eben, fondern darum, ‚daß dem, 


oͤ⸗ 
ges halben, damit. Daniel und ſeine yiae die Deutung angezeiger ——— 
Geſellen nicht ſamt den andern Weiſen — du deines Bee. Gedanten es 
zu er en, fübreft. 

| ebet iſt unfer endlicher Sroft und Zu: as a a emut hei en. 5 
Aucht, und läßt uns auch nicht fie. a > 4 si 4 “ f = 


Di 19, a * 
Doch wird von des Eiſens plame 
Da ward Daniel ſolch ebenen drinnen bleiben, 


Ding durch ein Geſicht des Yrachtsl Etliche fagen, von des Eiſens Staͤr⸗ 


offenbaret. |keıc. Er will aber ſagen, daß das roͤmi⸗ L 
.. Wie gern und Br — Goit ſche Reich, zu der Zeit, wenn es ertren⸗ 
der Shubigen Geben. BE [met feyn wid verſetzet, und, gleichwie eine 


PT 


5 


er 6g0* * 


über die Bibel Alten und Neuen Teſtaments . 


 6gı* 


Pflanze oder Wurzel anders wohin kommt; Ofen, dazu auch von deiner Hand er⸗ 


und fol doch deffelben Eifens oder Neiche- 
pflanze, und nicht ein neu ander Reich feyn. 
Diß iſt alles geſchehen, da das römifche 
Reich von den Briechen auf die Deutfchen 
kommen ift, durch den Pabſt und Caro— 


um Magnum, 
; a v. 46. * 
Da fiel der Boͤnig Nebucadnezar 


auf fein Angeficht, und betete an vor 
- dem Daniel. —— 


Er betete an nicht den Daniel, ſondern 


GOtt im Daniel, ſonſt hätte Daniel es 
‚nicht gelitten, | 


na, 
Und der König erböhete Daniel, 


und gab ihm groffe und viel Geſchenke, 


und machte ibn zum S$ürften über das 
ganze Land zu Dabel, und feste ihn 


. zum Öberften über alle Weiſen zu Ba⸗ 
bel. 


Weisheit vegievet über Gewalt. 
Das 3 Capitel. 
| v. I. 
Der Roͤnig Nebucadnezar ließ ein 


guͤlden Bild machen, ſechzig Ellen 
hoch und ſechs Ellen breit, und ließ es 


ſetzen im Lande zu Babel auf einen 


fibönen Anger. 
Das Bild mag vielleicht der König ha- 
ben. machen laffen nach) dem Traum, ale 


damit GOtt zu loben, der durch Danie! 
den Traum ihm hatte offenbaret : aber weil 
es GOtt nicht. befohlen hatte, und wider 


das erſte Gebot war, iſts Unrecht und eine 


Abgötterey. Denn Öpttesdienft ohne GOt 
tes Wort iſt allegeit Abgoͤtterey. 


BD iz 
Siehe unfer GOtt, den wir ebren, 


kann uns wol erretten ausdem glüenden 


—— 


retten. Und wo ers nicht thun will, ſo 
ſollt du dennoch wiſſen, daß wir dei⸗ 
ne Goͤtter nicht ehren, noch das guͤlde⸗ 
ne Bild, daß du haft ferzen laflen, an⸗ 
beten wollen. a 
Merke, welch ein Glaube iftdas! 
| v. 22. * 
Des Roͤnigs Gebot mußte man eis 
lend thun. Be 
Daß man nicht hat moͤgen zuvor ihnen 
die Kleider ausziehen. - 
Sn.b fehlen die Worte, zuvor 
: v. 13. u. f. 
König Nebucadnezar allen Völkern, 
Leuten und zungen w. 
Das iſt ein Brief des Koͤniges, darin 
r befennet, was ihm GOtt erzeiget hat, 
in folgender Hiftorie. 
Das 4 Capitel. 
v. 10. | 
Bin beiligee Wächter fuhr vom 
Simmel berab. Bl 
So heißt er hie die Engel, daß fie wa⸗ 
chen und huͤten ohne Anterlaß wider die 
Teufel, Pfalm 91, u. Er bat feinen 
Engeln befoblen über dir ic. und iſt ein 
ſehr koͤſtlich Wort allen Menfchen , ſonder⸗ 
lich den gefangenen Juden zu Babel. 
N 
Und das menfehliche Herz foll von 


ihnen. 


ihm genommen, und ein viehiſch Herz 


ibm gegeben werden. I 
Weisheit muß am erften weggenommen 
werden, wenn ein Herr fallen fol, daß 


Iman febe, wie allein die NBeisheit, und - 


nicht Gewalt regievet, Sprihw. 29,18.  _ 
b, Hat noch Cum defeceritprophetia, & 


Bi 


| Een 


Königreich hat , erhebt fich- als hätte er es gegeben. 


muß es anders lernen. 


Denn alle fein Thun iſt Warheit und — 
der Daniel der Gefangenen einer aus 


! fein Bekennif. 










16, REN Mabtfenen Gewaingen und Zaupdleu- 44 

Da entſetzte fich Daniel, — fonft ten und fof fich voll mit ihnen. Und 
Belſazer hieß, bey einer Stunde lang ;|da ev trunken war, bieß er die güldene | 
und feine Gedanken berrübten ibn. und filberne Gefäffe herbringen, die fin 
Denn er fagte es nicht gern, und war Vater Nebucadnezar aus dem Tempel 
ihm leid um feinen Herrn, den König... zu Jerufaleın weggenommen hatte, daß 
b, Daniel fagts nicht gern und iſt ihm dee Koͤnig mit feinen Gewaltigen undmit ' 
leid ec. fäinen Kebsweibern daraustrinten, 
Es bleibtnichtbey dem Saufen, fondern 
fie müffen GOttes noch dazu fputten, und 
ge Gefaffe mißbrauchen:: Darum fpeicht 
St. Panlus; aus Sa folget ein 
wuͤſt wild Leben, € Re 
In b. iſt der Ort ber So “iR ans 


ee 
Di ift die groffe Babel, die ich end 
babe zum Königlichen Zaufe, durch mei- 
ne groffe Macht zu Ehren meiner Herr 
lichkeit. 
Hier vergißt der Koͤnig von wem er ſolch 
durch ſeine Gewalt und. Witz erlanget, — TR 
| Und da fie — —— fie die gül 
dene, filberne, eberne, eiſerne, hoͤlzerne 


v. 29. 
und fteinerne Götter. 


Don Stund an ward das Wort voll 


bracht über fTebucadnesar, und erward; Zu Dohn und Spott des GOttes zu Ges 
von den Leuten verftoffen. 


ruſalem, Dem fie die Sefaffe genommen hate 


Richt nur aus dem Föniglichen Panaft, ten, als EINE Franken nichrigen Gott, — 


ſondern auch von menſchlicher Geſellſchaft, 
weil er vielleicht unſinnig und mit boͤſen Gei⸗ 
ſtern beſeſſen worden. den Saal. 


Da gieng die —— .s hinauf i in = 
b. Hat nur; Er wird vieleicht unfinnig) Das wird vielleicht des Röniges Mutter q 


| und n mit böfen Geiftern befeffen tworden feyn. geweſen feyn, Die alte Königin und Witwe. 


— | Se droben im Fin Sen — ind — 4 
| — Weiber auch mit im Trinkſaale. 
Darum lobe ich Nebucadnezar und ® ee. — | 


ebre und preife den Rönig vom Himmel: — 2 E 
5 Der König — zu Daniel: Bin B 


feine Wege find vecht, und wer ftolz ift, E 

den kann e ——— —* A Inc — Vater aus Se 

b. Siehe, welch ein ſchoͤner Gl ee mn le ‚Re 

a vos er un —— — a. ß Ben, 3 

daß man ihn ſuchen und rufen laſſen muß. 

Das Capite, Al sah es allen treuen Dienern | in der 4 
elt. 


Bing Selfaser —— ein n herlich 5 


En 4 











AL N 0) > i 
684* über die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. 635” 


- und mächtigfte geweſen, der fich feiner Macht 


geſtraft tworden, daß er von der Verwaltung 
beyder Koͤnigreiche verftoffen , unter den wil- | 


DaB 6.Gapitel. | FR 
cha | Die zehen Hoͤrner bedeuten zehen R6- 


027% —— 27 
Er iſt ein Erloͤſer und Nothelfer, und nigreiche, ſo aus demfelbigen Reiche ent⸗ 


er thut Zeichen und Wunder beide im ſtehen werden. 


Simmel und auf Erden, der hat Daniel| Gleichwie aus dem Koͤnigreiche Alexandri 


von den Loͤwen erloͤſet. vier Koͤnigreiche werden; alſo aus dem roͤ⸗ 
‚Das ift die Frucht des Glaubens Da⸗ |mifchen Reiche find jehen worden, als Sy 
nielis; denn der Glaube thut immer Yun, |ria, Egypten, Afia, Graͤcia, Ftalia, Gal⸗ 


der md groffe Dinge, lia, Sa: Africa, — Anal 
——— pi — e alle ge⸗ 
ri Das z Capitel. —*— ieſe Lande haben die Üömer alle ge 


Ey 5 
Dier groſſe Thiere ftiegen berauf aus Das 8 Capitel. 


dem Meer, eines je anders denn das an⸗ 


dv. 2. 
dre. Das erſte wie ein Löwe, und bar:| Im Lande Elam. 
te Slügel wie ein. Adler. Ich fabe zu,| Das hernac) Perſenland heift, 
bis daß ihm die Slügel ausgerauft wur: gg 
den, und es ward von der Erde genom Gegen das werthe Sand. 
men, und es fund auf feinen Süffen, Das ift Judaͤa, da GOtt innen wohnet, 


wie ein Menſch, und ibm ward ein zag- u Serufalem im Tempel, 


haftes menfchliches Herz gegeben, | 
In diefer Befchreibung wird auf den Koͤ D. 10,75 
nig Nebucadnezar gefehen , welcher unter! Und es wuchs bis an des Himmels 


allen babylonifchen Koͤnigen der vornehme Peer und warf erliche davon und von 
hen Künigen der vornehmſte den Sternen zur Erde, und zertrat fie. 


Himmelsheer ift der Goftesdienft zu Je⸗ 
rufalem, weil GOtt vom Himmel Damit ges 
dienet ward, und er folhes Heers Fürfk 
den Thieren auf dem ‘Felde wohnen müffen, war. Die Sternen find die Heiligen in 
daß fein Haar gemachten fo großialg Adlers ſolchem Heer, S 


überhoben , und desiwegen von GOtt alfo 


N Federn Cap 4,30; endlich aber ift er wieder 0 dv. 14... | 
gu feinem menfchlihen Verſtande kommen, Es find zwey taufend und drey hun ⸗ 


und hat nicht mehr tie ein unvernünftig dert Tage, vom Abend gegen Wiorgen 


- hier auf Haͤnden und Füffen hernach krie zu rechnen, fo wird das Heiligthum wie⸗ 


chen dürfen, fondern iſt auf feinen Fuͤſſen der geweiber werden, a 
wie ein Menfch geftanden, Hat alfo der] Es find nicht Wochentage, wie Daniel, 
andern Koͤnigreiche Feines folchen König ger) 9,24: Die Jahrwochen, fondern gewoͤhn⸗ 
habt, der fo wunderlich zu GOttes Erfent, be natürlihe Tage, da man Abend und 
niß Eommen; auchnicht fo viel heiliger Leute Morgen innen rechnet. Kasten 
am. Hofe gehabt als diefes Königreich, Re: v. 7 ee 
‚-Sehleeinb. 2°. © Merke auf du Wienfehenkind ; ben 
er | | is 


doenn es iſt noch eine lange Zeit dahin. 





686* ag XXXVI, D. Wım ER Er | 


dis Geſicht gehoret in die Zeit, ‚des, En⸗ Das ft, zugethan, — Fa er = 
des. |füllet,, als ein Ding, das nun an ſeyn und 
Das zeiget er an, das ae: nicht ein. Ende ‚haben ſoll. 
allein — Si in diefem Gefichte, fon- | ee | 
* — — — Bis auf Chriſtum den ——— — 
| b. Das ift CHriſtus, da er —— u 
predigen und HErr zu ſeyn. f 





Der wird mickeig fen, boch nicht | 


ducch feine Rraft. Kar — 
Sondern durch Liſt Bmmiere und Nach den zwey und ſechzig Wochen 
Schalkheit. [wird Chriſtus ausgerottet werden, und \. 


nichts mehr feyn. 
Durch Wohlfahrt” ih: er viel ver-| Es wird in Mofis und weltlichen Regi⸗ 
derben. ment nichts ſeyn; denn er ein neu, geiſtlich, 
Daß er groß Gut, Ehre und Gluͤck hat, himmliſch Reich wird anfaͤhen, und die Ju⸗ 
und gutes deben im Saufe führet, wird er den wol erfahren werden, daß Fein Meßias 


viel damit an fich — mehr ſeyn wird, weil fie Mehßiam 
ausgerottet haben. 9— 4 
Du follt das Geficht heimlich balten: Sehlet in b. — 


Ein Volk des Sürften wird hernach | | 


fommen 

Abermal zeiget er, daß er etwas mehr { 
denn Antiochum meyne; denn Antiochus ift Das ift, des Kayſers, der dayumal das 
nicht über viertehalb hundert Jahr die⸗ 


Regiment haben wird und — Bun 
fem Gefichte Eummen. Be x 4 Die Roͤmer. 
v. ER 3 
arte 9 Sapitel, } 1 Dep den ‚Slügeln werden Reben Greuel 
Daß weit =» ‚deine Warbeit vernähs der Derwöflung. 
men. Da die Cherubim — in dem Tempel 


Daß wir hätten mögen glauben, daß dein] b- Hat noch Matth. 24 
Dräuen müßte wahr werden; denn wir] 


. glauben GOttes Draͤuen nicht, bis wirs er⸗ Das 10 Sapitel, 
a ven. ; x 
” Seine Arme aus Sg⸗ wie ein sihend 
Da du anfiengefi = beten ‚ gieng dies Erz. Be 
fer Befehl aus. Helle, klar poliret | i “ 
Merle, daß unfer Geber ſhon erhoret J ee — 
on jr anfahet, v. 2% — Sörftdes Bonigreichs in Pen E 
So werden se.- die Ge ichte und |® Va B. 
MWeiffsgungen sugefiegelt * "Eh Bi Sefrafel a 4 





; v. 20. — 


a Über die Bibel Alten und Neuen Teftsment. 689* 
A Baia v. 9. ale | 
Pr Jetʒt will ich wieder bin und mit dem] Wenn er durch deſſelben Königreich 
Fuͤtſten in Perfenland ſtreien. . Iaesogen ift, wird ev wiederum in fein 
Siehe mie die Engel für uns handeln bey| Land ziehen. 
groffen Herren! | Das ift, er wird das Königreich nicht 


— behalten anne, 
2°... Dasrı Capitel. halten, als er wol Eönnte 
v. 2, 


— | v. 1%, 
Der vierte wird gröffern Reichthum Aber feine Söhne werden erzůrnen 
haben, denn alle andre, 


Der groffe Antiochus und fein Bruder 



















erxes. Seleucus Ceraunus. 
| — v. 3» ? } | dv, IL j 
Darnach wird ein mächtiger Rönig| Da wird der König gegen Mittag er- 
auffteben. RN | grimmen. 


a Egypten, nemlich Ptolemaͤus Phils⸗ 
pator. 
DRS. | b. Ptolemaus Philopator. 
Der König gegen Mittag , welcher Br re. — 
iſt feiner Fuͤrſten einer, wird mächtig ; ee Könige gegen Mitter⸗ 
\ woerden. 5 3 Antioch ⸗ 
en yo Magno in Syrien, 
Ptolemaͤus Lagus. a In b fehlet: in Sprien, 
Aber gegen ihn wird einer auch maͤch⸗ 
ig ſeyn. | | 


Der groſſe Alexander. 


v. 13. 
ESeleucus Nicanor (Nikator.) Der Koͤnig gegen Mitternacht wird 
— wiederum einen groͤſſern Haufen zuſam⸗ 
RR * 6%. g — men bringen. 
Die Tochter des Königs gegen Mit⸗ 


tot Be 
Berenice, Ptolemaͤi Philadelphi Tochter. 


ſM— E 


b. Derfetbige geoffe Anticchus. 

EN E : vd 14. 
—* Zur felbigen Zeit werden ſich viel wi⸗ 
| ird k n sum A a wi⸗ 
en sum Boͤnig gegen| der den Aönig gegen Mittag fegen, 


na, b. Ptolemaͤus Epiphanes. 
b. Antiochus Theos. s | h f 
3 3 + I i N 
v. 7. | Alfo wird der Rönig gegen Mitter⸗ 


Es wird aber der Zweige einer von nacht duberziehen 
ihrem Stamm aufkommen. 
Ptolemaͤus Evergetes, Berenice Bruder. € 
Und dem Könige von Mitternacht.) 


Der groffe Antiochus mider Ptolemaͤum | 
piphanem. Kae, 
Und vefte Städte gewinnen, 


Seleueus Eallinieus. ‚Nicht zwar in Egppten, fondern in den 
In ſeine Defte fallen, Stoͤdten Syriaͤ und Judaͤa, die zuvor deg 
DODder Koͤnigreich. Ptolemaͤi waren. | I 


 Lurheri Scheifeen 21. Theil, CE — — 


er erſchlagen. 





Wxvn * am Buben Ranbgieffn. ü 


03 Antinchus ‚Epiphanes, beffer zum u N 
Er wird auch in das wertbe Band denn zum a geſchickt. 
kommen, und wirds vollenden durch v. 22 7 — 
ſeine Hand, - Br I t 
4 

i 






Er geoffe Antiochus that Te De Arme . werden hebrochen 
groſſe hre, darum daß fie ihm halfen wi⸗ —— 
der Ptolemaum Eriphanem vollend Spren Die Hauptleute und Oberſten des Könige 
geroinnen. Eghpti in Syria. 
| ah sh, — und Se m : | 
v1. 5 Dası auch der uͤrſt mit em ber S 
— ihm feine Tochter sum Wen Bund gemacht war, 1 
be en — Puma Anis 
leopatra. weſter So | 


* v. 18. 
Ein Fuͤrſt wird ihn lehren — Es — Sci aus e Chin wi 
mit Schmähen, daß er ihn nicht mehr |der ibn komnen. | 
ſchmaͤhe b. Die Roͤmer. 
Die Roͤmer nahmen Antiocho Atom, ol 
auf — einen Seite des Berges Taunus] 


3 — Es — BE Arme Bafetbfefteben. 
ele 


eine Hauptleute und Gewalti # 
—* fehlet das legte: ſo auf der x. Sei H pt — Bi alti ae — 


v. 19. Dis Dart, fo ibren Ed a Br 


Auf wird et ſich wieder umkehren zu 
den Veſten ſeines Bandes, und wird fich Ds \ — u “ ne und 


ſtoſſen und fallen, daß man ihn nirgend | u. 36. ee 
| En wird. ei Und Ber — win, 
an zu bingibe in n Befnlan ward und wird ſich erheben und aufwerfen 
— wider alles das GOtt iſt, und wider den 
v. 20 Da — aller Goͤtter wird er greulich ve 
An feine Statt: (deiner aufkommen, den ic E 
| der wird in Eöniglic zen Ehren fien wie, Hier net der Engel feine Worte unter 
ein Scherge. der De on Fa in 4 “7 
| Suite Pilspatir. elchernichteft: > ticheift, und gehenan die ver vegeiten Worte, 
ihes gethan hat, und fehindete die fi a Ende * 


In b. feblet: und ſchindete die Be 


- 








— —— varer "Et wird er nice 
Bi v. — —— ee 
An deffen Start wird kommen ein lin⸗ | Alte andre Goͤtter, auch feiner Votfah⸗ 
geachteter, welchem die Ehre des Boͤ⸗ ren GOtt muͤſſen nichts ſeyn; aber fein ei⸗ 
nigreichs nich — war · gen Gott der ſoll es ſeyn. 


—— 


2 


62 über die Bibel Alten und Neuen Teftaments. u 687 


Er wird weder Srauenliebe noch er] Mäufim heißt die Veftung oder veften 
niges Bottes achten. Praͤſidia, mie man die Schloͤſſer, Städte 
Er will fagen, daß er in dem unnatuͤrli⸗ oder Deftungen beiffe. So heißt nun 
chen Lafter ſchweben wird, da Die Gottesver⸗ Bott Maͤuſim eigentlich Gott der Veſtun⸗ 
en mit sealart werden, de — gen, Deus præſidiorum. 
man ſtumme Suͤnden und welfche Hocdhieit| b, Maͤuſim heißt di c 
al ehe che en. Maufim Heißt die Veſtungen ober Bes 
pDer Drauc) Der Weiber ſoll er nicht haben. | Städte Veſten heiffet und droben im n 
Wie es denn gehet unter dem Papſt und] Daniel oft — ——— * 
Tuͤrken aufs allergreulichſte. 

Er wird einen Gott, davon feine Vaͤ⸗ v. 10. 
ter nichts gewuſt haben, ehren mit Bold,| Die Gotloſen werden gottlos Weſen 
Silber, Edelſtein und Kieinodien. |fübren, und die Gotloſen werdens nicht 
b, Ein fihlechter Gott, der Feine beffere achten; aber die Derftändigen werdens 
andre Ehre hat, denn Bold und Silber. achten. | 


Gotloſen fahren fort und bleiben wie fie 
SEND br find, und Eehren fid nichts daran; das fol - 


- Denen fo ihm helfen ſtaͤrken Mäuftm.laber niemand ärgern. 


‚Der Prophet Hofen. 


Das ı Sapitel: ten und aus dem Lande herauf ziehen, 

a v. 6. Das iſt von CHriſto und dem Evangelio 
u | . unter Heiden und Juden zu predigen geſagt; 
Heiſſe fie Lo Ryhamo. das iſt ein ander Haupt und Königreich 


- Ohne Gnade. Denn er wollte fie nicht worden. Das Haupt iſt JEſus Chriſtus. 
erretten vom Könige Aſſur. Rs 


Das 2 Capitel. 
v. 9. 


DS 
Heiſſe fie Lo Ammi. Be Ihre Mutter iſt eine Aure, 
MNicht mein Volk. Denn er wolltedag) Dienet den Abgottern. — 
judiſche Volk endlich verlaſſen und ihr Rös) b. Das iſt, ſie dienen den Abgoͤttern. 
nigreich und Priefterthum aufheben, aldl N ER 
denn durchs ann geſchehen iſt, wie nenn fie ihren Bulen nachläuft, daß 
bald hernach fü en fie die nicht ergreifen, und wenn fie die 
— | BE. ſuchet, nicht finden Fönne, und fügen 
Es werden die Rinder Juda und die! müffe: Ich will wieder zu meinem vori⸗ 


Rinder Iſrael zu Hauf kommen und wer- gen Mann geben, da mir befjer war _ 


den firh miteinander an ein Haupt bal-|denn mir jetzt iſt. 


Präfidia, wie man die Schlöffer oder. 


Y 


—— Em 





——— XRXVI. DW Encore Rmögleffer —— 
men behalten, das ift ein Necht Selsselma: ma i | 


‚Die Abgöttifehen, weil fie Glück haben, 
mennen, fie habens mit ihrem Gottesdienft ers | hen, daß fie ewiglich ſoll Nachkommen ha⸗ 
worben; bis daß Truͤbſal kommt, fo muͤſſen ben, tie Denn die ana Kirche immer se 
fie doch den %) wahren SHIT um lauter ben muß, a 
Gnade anrufen. ER 

b. *) Den rechten SOTT. 


v. 14. 

Ich soil fie locken und will — in eine 
Düfte führen ; und freundlich mit ihr 
reden. - 

Dun das troͤſtliche Evangelium. 
b. Das iſt, das liebe Evangelium. 











Das Capitel. = 


Sie bulen um eine Ranne Weine, 
Um des Bauchs willen: *) Himmel, 
Dimmel, hätte ich hie Mehl; fagen fie, 
b, ” Je Dimmel, Himmel etc. 
v. Ba EN 6 : 
NIE | : Darnach werden ſich die Kinder 
Da will ich ihr geben ihre Weinberge rael bekehren, und den HErrn ihren 


=. an demfelben er, und das Thal Achor, GOtt und ihren König David füchen. 
02. Ihre Kofnung aufzurbun. | 


Iſrael iſt nad) der Gefaͤngniß nicht wies. 
der zu einem Koͤnige Eommen bis der rechte 
David CHriſtus Fam, aller Wein Koͤnig. 


ee apitel. 


Es iſ ⸗ — Wort Got im 
Lande. 


Das Thal Achor ift die güildene Aue, da 
das Creuz der Truͤbſal ift, und doch auch 
tröftliche Worte Chriſti Denn Achor heißt 
Truͤbſal oder Cream, da man predigt eitel| 
UHR — das man beffen muß. 


— 


Und ih will sn Elbigen Zeit ihnen 
einen Bund machen mit den Tbierenaufl - Seht et in b, 
dem Selde, mie den Vögeln unter dem| 
Himmel und mit dem Bewürme auf Er⸗ 
» den und will Bogen, Schwerdt und 
Rrieg vom Lande serbrechen, und will 
ſie fiber wohnen laſſen. 
Das ift, der Bund und Friede des Ge, 
wiſſens durch den Glauben an CHriſtum, 
welchem. niemand noch) ichts kann Scaten 
: — EN 
WR ‘ ea 

Die Erde ſoll Rorn, Moſt Del 
erhoͤren und dieſelben Pollen Zara er: 
hoͤren. 
Ie eſreel heißt Gottes Saamen; dahin 
INK daß er fpricht; Ich wil ſi ie zum San 


MR 


niche lernen will. a 
Noch Predigt Br von SO — — 3 
Fehlet in db. | 

an 
aß fie werden nn und nicht ſatt 
een pr » darum daß fie den sum 
verlaffen und ibn nicht achten, 
‚Sie werden ihren Sottesdienft faft reis 


gleichwie jetzund die Antichriſten gern wollten 


ſo a wie Ma: re 


v. 1. — 


Das if, man lehret ni vun € ae e 3 


Wein Volk y Ban, 2 darum daß ee es J 


ihre Meſſe hoch treiben; aber es will Un . 


— — 





— — — — 


— x 


wer 


a 


—J 


ben, und doch wenig davon zu eſſen baben: 2 





69* -  - über die Bibel Alten und Cleuen Teftamenes, 67* 
bb. Sur Wooͤctterey gibt ale Weſt veiche 
F Das thörichte Volk will gefchlagen ih und treibens viel. 
eyn. — — | 
. at D. 5 ) I 
Narren muß man mit Kolben Taufen, Darum foll die Hoffart Iſrael vor ih⸗ 
| ! d, 16. vem Angefichte gedemütiger werden, 
Iſrael laͤuft wie eine tolle Kuh; fol Ihr Gottesdienſt, darauf fie bauen und 
wird ſie auch der HErr weiden laſſen, pothen, / 
wie ein Lamm in der Irre. v. 9. 
Sie iſt eine unbaͤndige Kuh, will im| Ephraim ſoll zur Wuͤſte werden, zur 
Stalle nicht bleiben : fo will ich ihr auch | Zeit, wenn ich fie ftrafen werde. Da- 
Raum ſchaffen und fie zerſtreuen unter alle vor babe ich die Stämme Iſrael treulich 
-. Heyden, Daß fie zu laufengenug habe. - |gewarner. | | 
Ich habe es lange. geſagt, es wuͤrde eine | 


FR BR N Jade € 
Ihre Herren haben Luſt dazu. mal zu an sehen, 

Ihre Könige, Fuͤrſten und Prieſter. | Ser in b. 
— v. 15. | 


Das 5 Eapitel. Ich will wieder an meinen Ort ge⸗ 
IT 3 ben, bis fie ibre Schuld erfennen und 
‚So börer nun diß ihr Priejter, und mein Angeficht füchen , wenns ihnen 
merke auf du Haus Iſrael und nimmezu ſͤbel geber, fd werden fie mich fruͤh ſu⸗ 
Ohren du Haus des Boͤniges; denn eg hen muͤſſen. 
wird eine Strafe über euch gehen, die| Hier weiſſaget er von CHriſto und dem 
ihr ein Strick zu Mizpa und ein aus, Evangelio. Die Juden wollten GOtt nicht 
geſpannet Netz zu Thabor worden feyd. — es ihnen sine an Bann a 
Denn ihren Gottesdi : Nie im N. T unter dem Creutze GOtt Dies 
gerichtet di die Bi Ha a, neu. Es will Doch nicht anders ſern Denn 
üunſre Pfaffen mit den Meffen und Jap; |Pruperss euangelizantur, Die Elenden hoͤren 
> fan. 0 ED tes Wort, die Reichen achtens nicht, 
In bs feßlen die zwey Anfangsworte, - Das 6 Copitel. | 


& N » 5 ' —— 
8 9-2 — 
mi a 3.1 Darum bobele ich fie durch die Dro- 
ehem vertiefen fie ſich in | oberen , und tödte fie durch meines 
Hau 3 * fen, (d fie ſchlachten MI Mmundes Rede, daß dein Recht ans 
Dasi y —— Eicht komme. Br Ä 
— opfern viel und machen ihre] Das iſich verdamme ihren Gottesdienſt, 
Abyoͤtterey (Damit fie von GOtt ſich ver- auf dag fie Teenen, mir veche dienen. 


— —— 


ON 


laufen tie eine Ehebrecherin fich verläuft )} a BE 
fo tief, daß da Zein Heilen nach Hofnung a7 Cape et 
mehr ift. Ex wills nicht opfern heifen, fon]. Se en 
bern ein bloſſes Schladten,. ı Wenn ich Iſrael heilen will, ſo finder 
—— ERx) En Se 


/ 


DIR 


— 


* 


N mich roffe. RI 


fie mit Feiner Plage davon zu bringen ſind; Wider Die Propbeten. % 


\ 


=, die fie predigen uber andere, in ihren) Daß ſie nun Biel open, und SE 


Fr ef die Stunde Eobraim — Fe RN m 13% 
-Boßbeit Jude, wie fie Absoͤtterey trei⸗ 


ben. lehrten. 
Je mehr man recht Iehret,, je. ärger die Abgoͤttereny. 
Welt wird. | -| ne nk — — 

So ruffen ſie wich auch ni von 
en den Rönig Such ihre — fen fi (em che, | 
Ab götter — | — Wie die raten in un ir ren 

let in b. und plerren. 
Sehl et in — Fehlet in b. 


6. Auf ihren nn u i 
hr Becker — die ganze ads. Das it, in ihren Kirchen und d Shhtm, 
as iſt / ihr Könige da fie mit den Sögen bulen. 


v7. — Sie verſammlen ſich um Rom und | 


Moſts willen. 


Noch ſind ſie ſo beiffer Andacht wie 
ein Backofen, ob gleich ihre Bichter aufs Pen willen. > 
gefteffen werden und alle ihre Könige Feclet in bu ee 
fallen, noch ift Feiner unter ibnen, der 


Sie brennen ſo heiß in Abgötteren, baß Spett werden. 


ja fie machen Märtyreraugdenen, die GOtt Fehlet in b. — 

ficaffet „als leiden fie es um Gottes Willen — Diss apitel, = 

RE sanonift ven: ihre eigene Degen 8 — 
ee a kommt bon Über das Baus: des x 


eobkam iſt wie ein Kuchen, den nie: ALum. 
mand umwendet. | 
xLaͤßt fich immer braten auf einer Seite, - 
und iſts nichts gebeflert. | 
In b. fehlet die letzte Hefte | 
ER MIT. E 
34) will fie ftcaffen, voie man. preds 
get in ihrer Derfammlung. 


Dein Kalb, Samati, ER er 
- Goͤtzen oder Dani 





Wenn ich mi Kir vi we von mei 
nem Geſetz ſchreibe, ſo wirds are 


fol auf ihren Kopf falten, undfollendieStra-| 


Schulen 36. felbft fragen. [beibringen und offene. 


Sie sehen zu Chore uni Found Su 2 


Ihr Desuen fi in ep stm 






Yan: fie nicht wider 27 Lig 


u nn no 


Der Feind, Sins ‘ Afbrien, a — 


—— — 


* 


— 
Pl 
3R B% 


wie eine. fremde Lehre. | = “ 

Daos iſt, fiedräuen und bannen die rechten 
Prephetenal⸗ Ketzer vor GOtt tc. Daffelbe⸗ ee 1 Kegerep, Ba — = = 
4 


— 
— 





7 Fr 


Wie man die Dpfer zu zu effen pflegt, als 


heilige Speift, GOtt zum Dienft. 
| Das ’ rt 


hr Opfer ſoll wie der Betruͤb⸗ 
ten Srod, an welchem unvein werden 
alle die davon efien. 

Deut. 25,14. Iſt verboten betrübfe Op- 
I zu ehun, | 


Sie ee su — wie zur Seit gl 


Gibea. 

Judiec. 19, 25%, 20, 13. Da die Kinder 
Benjamin die tiefe und ‚gröffefte Boßheit, die 
nicht zu heilen war, vertheidigten, und mußten 
zu Grunde gehen. 


b. .Zudic. 19. Davertheidigten die Kin⸗ 


der Benjamin die — Boßheit. 


Glieb ihnen; ee Beiber und 
verfiegene Drüfte, 
Daß fie Feine Rinder mehr jiehen koͤnnen 
im Lande, ſondern alles weggeführet ſeyn fol, 
; 729,10, 
“ Ephraim ift gefchlagen, ibre Wur— 
zel ift verdorrer , daß fie Feine Frucht | 
mebr bringen Eöimen. 
Das Königreich ift weg, und müffen uns 
ter. den Heyden zerſtreuet ſeyn, als in der 
Irtrre ꝛx. 
Das 10 Capitel. 
| rael ft ein verwüfteter Weinſtock, 
i feine Frucht ft eben auch ale. 


Das ift, die Städte find fiches Wein, 


ſtocks Fruͤchte; — er ie und leer. 


Albdenn möen u figen: ; wir ir haben 


F 


uͤber die Bibel Alten und Fine n Teſtaments. 
Eeinen König ; denn wir fürchten den 





— — — 


SErrn nicht, was Ban uns der König 


nun belfen ? (b. denn ſie ruͤhmen jest : 
Der Rönig hat uns nochnicht; fo duͤr _ 
fen wir den HErrn nicht fürchten. Was 
ſollte ung der König thun.) 


b. Das ift, der König zu Affyrien. Und 


den HErrn, das ift, des HErrn Wort, fodie 
Propheten uns — — wir nichts. 


uͤndiget. 
Davon Judie. 19, 2 zu leſen 


v1 
- Wenn ich fie — ſtraffen um ihre 


zwo Sünde, 
Oder ee Kälber Abgötterey. 
Fehlet in b 
v. 12. 


Saͤet euch Gerechtigkeit. 
Das iſt, prediget recht, oder ich will mit 
euch) einmal ackern 2. 


— 0 AT, 
Gleichwie Salman verftörete das 


Aaus Arbeel zur Zeit des Streits, da die 
Mutter über den Kindern zu Trümmern 
gieng 


7a 


Iſrael du haft fine der Zeit Gibea ger 


Die Geſchichte ſtehet ſonſt nirgend in 
der Schrift; und iſt dergleichen wol mehr 
geichehen, die nicht alle befchrieben find, wie 


die, fü Fudas anzeiget in ſeiner Epifel vom 


Richael und dem > 


Daß der König ſrael frihen won a 


gens untergebe. - 
Das if, Bald und plöglich. 


Das : En 


Wie 


Ich nahm Eykraim bey feinen Ar⸗ : 
Ba und leitete ihn, 





Wie die Mutter ein Tim Gänkelt — — Fa eher Bi 173 Denn — ei 2 
lehret gehen und führer es bey den Armen. um Gottesdienſt, beweiſen ſie damit, daß 


b, ie die Mutter ein n.Rind lehret ge⸗ Jacod daſel boſt bat Bunde Dh: 3 
hen und ꝛc. r 


Dep ich nicht tbun willnach meinem Me; 


grimmigen dorn, noch mich kehren an], 
. Ephraim gar zu verderben ; denn ich! Sie deuten die Sci von Bethel uch 


bin GOtt und nicht ein Menſch, und cht, Kuh — nn 


bin der Heilige unter div, a bins, der fo viel ee 


Er willfagen : ich weiß wie ich Dir helfen! 
foll; es hilft weder Strafe noch Gnade; ich ses — durch die Hropheten mich 


muß Chriſtum ſenden, Der ſolls gut machen. Das ift, ich wars, Be durch die Prophe⸗ i 


Fehlet in b, ten redete; und Die Propheten waren mei⸗ 


Ich will aber nicht in die Stadtkom-;,, Zaren oder Perjonen, darumter ich ges 


[4 
zn Mein eich fol fo groß feyn, daß es in; genwaͤrt glich alles thaͤt und vedete, Wer _ 


keiner Stadt moͤge begriffen werden; —— 
Chriſtus Reich in aller Welt. Fehl et in b. * 
Das 12 Capitel. mußte 30 ins en S⸗⸗ En 
Re tig, uud Iſrael muſte um ein Weib die⸗ 


da baͤl mnen; un ein Weib muſte er hüten 
3 en 6 or, Daf Jacob zu Bethel GOtt gediener hat, 


— mte zuber'Zeit geichehen für feine Perfon. 
. ‚Aber darnach ſuͤhrete GOtt das Volk 


a ? aus Egppten durch Moſen; dem follten fi — 


Eyhraim # ⸗ = machet cäglich der , 
5 Abgerterep unddes Schadens mebr, ‚tolden, 1 und nicht dem Srampel Jaeob. 






I 0,192 \ 
— — und Derderbend. Yun aber erzoͤrnet ihn Epbraim 9 
SOSE vn loucch ihre Gonen ® 
Sie machen mit Aſſur einen Bund, Im hebraͤiſchen heißts verbitterung 
und bringen Balſam in Egypten. Feblet in d.. 
Sie trauen auf aueh und m auf / Ihr De wird ihnen vergelten ibee 
BSH Schmach J 
a Der Sönig Mt Arien. ee er 3 
Er Eimpfte mit dem Engel und fieg: | Das I 13 Capitel, 
ae Sn DAL ibn; dafelbt| 7): 
2t er ihn ja zu Bethel Funden 
fi i ba ce mit une on und da-| Da — — ward 


| er in fact erhaben. Kahn 


v3 


v. 8. h 
v.9. | _ Aber der Kaufktan bat eine fätfihe 
| Ka in feiner Hand⸗ und betreugt ger⸗ 


euch hoͤret hoͤret ai be 10 — — 


ee. 2 - 


704 


Es ʒittert ein frommes Herz vor der ſchroͤck⸗ 


lichen Abgoͤtterey, ſo Jerobeam aufrichtete: 
Noch giengs fort und nahm zu, wie denn al⸗ 
- Je Abgoͤtterey ſehr zunehmen, das doch 
guten Herzen fehrecklich ift zu fehen. 
Darnach verſuͤndigten fie fich durch 
Baal, und wurden daruͤber getoͤdet. 
erobeam, Baeſa, Ahab und Iſabel 
mit allen den ihrigen. 
b. Hat nur: als Ahab mit allen den Sei⸗ 


4 


Dieſelben werden haben die, Mor⸗ 
genwolken, und den Thau der fruͤh faͤllt, 
Ja wie die Spreu die von der Tenne ver⸗ 
webet wird, und wie der Rauch vonder: 
Seuermauer. © —— 
Der Prophet will ſoviel ſagen: die Prie⸗ 
ſter des Volks Baals und der guldnen Kaͤl⸗ 
ber verheiſſen groß Ding dem falſchen GOt⸗ 
tesdienſt: ja ſich ſpricht Hoſea. 
In b. fehler das erſte bis auf Die Worte; 
‚Sie verbeiffen ꝛc. 


v9 | 
I ſrael du bringeft dich in Unglück. 
Dtdß du bey Menfchen Huͤlfe ſucheſt, und 
nicht bey GOtt. 


Das 2 Capitel. 


—  . 
Ve 


as 


euch Lehrer zur Gerechtigfeit giebt, und 
euch berabfendet Fruͤhregen und Späts 
vegen, vole vorhin. 

Im hebraifchen heißtes: wie im erften, 


welches die Nabbinen von demerften Monat] - 


verſtehen; aber das Fann nicht feyn. Denn 
Fruͤhregen und Spatregen fallen nicht in ei⸗ 
 Rutheri Schriften 21, Theil, 


 Dber die Bibel Alten und Neuen Teftaments, 


‚meinem Zorn, und will dir ihn in 
nem Grim wegnehmen. | 


‚aber. das geiftliche fol kommen. 


| 70% 
V. II. 
Wolan, ich gab dir einen Koͤnig in 
! mei⸗ 
Saul gab er mit Ungnaden, ı Sam.8,20. 
2 Will ſagen: Wie ich dir den erften Kos 
nig gab im Zorn, fo will ich die auch den. 
lesten nehmen im Grimm, daß du Feinen mehe 
haben fol. R 
v. 14, 15. 
AIch will ſie erlöfen aus der Zölle und 
vom Tode erretten. Todt ich will dir 
ein Gift feyn, Hölle, ich) will dir einePes 
ſtilenz ſeyn. Doch ift der Troft vor 
meinen Augen verborgen. Denn er 
wird zwifchen Brüdern Frucht bringen, 
es wird ein Öftwind Eommen, der HErr 
wird aus der Wüfte herauf fabren und 
ihren Brunnen austrocknen, und ihre 


| &uelle verfiegen, und wird vauben den 


Schatz alles Eöftlichen Geräts. 
Das zeitliche Königreich fol untergehen: 


merden fich wenig Juden tröften :_ denn fie 
werdens nicht annehmen, und durch die Roͤ⸗ 
mer als einen fauren Wind verſtoͤret werden, 


— Der Prophet Joel. 


nem, geſchweige im erffen Monat. Er wil 
fagen ; bis daß Chriſtus Eommt, foll bey euch 


AAN 0. 23 Sl \ — Ans 
Br Rinder Zion, freuet euch und feyd bleiben Predigt und Futter geiſtliches und 
festlich im ZErrn eurem GOtt der weltliches Regiment, das iſt, die Lehre zur 


Gerechtigkeit und Fruͤchte des Landes, wie 
es am erſten vormals geſchehen ꝛe. 
Fehlet in b. | 
Das 3 Enpitel 
. © 52, ; ; 
Nach dieſen will ich meinen Beiftaus 
Op) 0. Biegen 


= 


Aber des 





7 i D. Marin Ruben Kandgioffen 





ne und Töchter follen weiffagen , eure Und baben die Knaben um Shpeiſe ge 


Aelteften follen Träume haben, und eure geben, und die Märdlein um Wein vers 


Tünglinge follen Gefichte feben,. ‚Auch | Eaufe, und verteunken. 


weil! ich zur felbigen Seit bepde über Das iſt, veraͤchtlich und hoͤnlich verrouft 2 


Brechie, und Maͤgde meinen Geiſt aus⸗ 
gieſſen. v.1 14 
So wird das £enitifche Prieſterthum aus Ruffet diß aus unter den Heyden: Hei⸗ 
ſeyn, wenn allerley Staͤnde ſollen zum RHlliget einen Streit, erwecket die Starken, 
Mriefteramt Eammen. - - Ttaffee bersutommenund beraufsichen — 
(Hb, zum Predigtamt. le Kriegsleute. 


gieſſen über alles Fleiſch undeure Soh A .. Bi a 





b. Das ift, alle Heyden tt toben wider die * 


v. 6.7. Chriſten, ruͤſten und ſtaͤrken ſich — 


Zur ſelbigen Zeit « - = will ich allel reg ort, al } 
Heyden sufammenbringen, und will fie = a ; 
ins Thal Jofapbat binab führen und tg: 


will mit ihnen dafelbft richten, von wer| Des Errn Tag ift —— im Thal 


gen meines Volks und meines Erbtheils ne Urtheils ( b. im Reiffe Thal) 


far. b. Das ıft, die heilige Kirche und va 


Merke, daß elle Strafen und Gerichte rechte Sofaphatthal, darin GOtt durch fein 


GOttes über die Boͤſen geſchiehet um der Wort zureißt und ufehfeußt, was roider Gurt 


Frommen viel, 204 a: Gericht auch ift, alle Abgoͤtterey, Irrthum und falſche 


alſo. IE | Lehre, und wer —— Rom. 1 = *— 
De Prophet Ele Be 
das 2 Site, Da ii nf wor prediaen , Gon 2 
heiß michs; und ihr ſeyd die Unfug Be Bu 
| 2.4 e ram boͤſen Beten. 2 | — 
u laffen fich ibre Lügen verführen. ve. — 
Abgötterey und falſche Lehre. — Die zu Samaria wohnen und haben 


in der Ecke ein Bette, und zu Damaſco 


eine Sponden. 


sn daß fiedie Gerechten um ‚Geld, 
und die Armen um ein paar Schub ver: 





Eaufen, Ä 
ben. Will ſagen; fie dienen - 
Der Gottlofe gäbe um ale Pfarrhern en en 
zu Damafio, und ini der ee, 
nicht ein alt paar Schuh. > das if, zu Dan oder Berhe. : 
Das 3 Gap, Be Das A Eopinb. 


Der: BERR vuber; wer folk nicht, a das woen ir fern A, — 


weiſſagen? 


Berte und Lager heiſſen Kirchen und Ar 
‚tave. ef. 57, 7. darauf fie Hurerey, das iſt 


Ott. 





Ban... bee die Bibel Alten und YIenen Teftaments. 
ihr auf dem Berge Samaria feyd , und Ä E17, | 
den Dürftigen Unrecht thut und unter-| ch will unter euch fahren, fpricht der 
tretet die Armen , und fprecht zu euren! IErr⸗ 
- Seren: bringet bei, laſſet uns fauffen. Ich will euch Moves lehren. 
Kuͤhe und ihre Herrn ſind die Abgoͤttiſchen v. 23. 
mit ihren Goͤtzen, davon ſie reich werden. 
Und werdet ⸗⸗ gen Harmon weg: 
geworfen werden, Y | 
Harmon ift vielleicht der Berg Amanus, 
jenfeit welchen Iſrael in Aſſyrien geführet iſt. 
— v. 6. 
Darum habe ich euch in allen euren 
Städten müßige däne gegeben. 
- Heine und unfehuldige Zäne , die dem 
Brod Fein Leid tbım. Ä 
J | um a 
Darum will ich dir weiter alſo thun, 


















DVerfammlung. 
Das ift, euer Näuchopfer gefalt mir 
nicht ; ich) Habe den Schnuppen. 
Sehlet in b. | 
v. 26, 
hr truget den Sichut euren König, 


Bötter, welche ihr euch felbft gemacht 

hattet. = 

| Act. 7, 41. führet Lucas diefen Spruch 
anders an, das magft du dafelbft Iefen. Es 

| lautet aber gleichwol, als fey es ein Gottes, 

dienft geweſen, den fie Sichuth, das ift, Hur, 


"ifeael, Weil ich dir. alſo thun woill, ſo Shus, Schirm genennet,, (wie wir St. 


Baftian einen Sichuth wider die Peftilenz 
I angebetet haben, ) dadurch fie vor allem Les 
del haben ficher feyn wollen. Alfo Chiun 
lautet als gewiß, beftandig, ficher 5 daß fie 


ſchicke dich, Iſrael, und begegne deinem 


Ich will auch fortfahren mit Plagen ; 

darum thue Buſſe, das rathe ich, che es ans 
gehet. + Be 
Das 5 Capitel. 

— 8» 8 Be 

0 Br mache die-Bluchen und Orion. 

Die ſonſten aud) Plejades genant find ‚| 

ne Sue. .; 2 ir 


wir die Heiligen angeruffen, daß fie uns dag 
gegenwärtige Gut erhielten, und vor kuͤnfti⸗ 
gem Uebel ung behüreten. 

Fehlet in b. Bi 


Das 6 Capitel. 
| DI Er 
Don dem Orte an , ds man gen He 
math gebet, bis an den Bach an den 


Darum muß der Aluge sur felbigen 

Zeit fehweigen. | 
Man darf nicht predigen; es wills nie ⸗ denbach.) = 

mand hören nod) Teiden.. N. B. Bon einem enhebisanbandere, Denk 


709* 


Ich⸗mag nicht riechen in eure 


und Chiun euer Bild, den Stern eurer 


Dach ander WPüften( b. bis an den Wei: 


dadurch ficher das behalten haben, was ſie 
geweſt und gehabt haben. Allerdings wie 


b. Hat nur bie Plejades genennet ſind. der Wedenbach ift die Gränge gegen Mit 
— | Py)2 | 8 


— 


Arlſo kommt ee von einer zum andern, und] 





»10* — D. Wien 5 Kandgloffm ! i ae 
tan bey Moab, wie Hemath gegen‘ Mitter⸗ die Duͤrftigen um ein paar — unter 


nacht. |uns bringen. 
® as J ne Das ift, um llerly Nothdurft, die je % 
Die Hoͤhen ac ſollen verwuͤſtet 


theue bezalen müffen. - 
= werden. | 


v. g. 

Die Kirche wird alſo genennet ſeyn nach a es foll ganz wie mit einem Warte | 
Iſaac dem Erzvater; oder fie werden das überlauffen werden , und wwengeführet — 
Volk Iſrael auch Iſaae genennet haben. und herſchwemmet werden , wie mit 
Aber der Prophet deutet es zum Spott; denn dem Fluß in Egypten. 


e een, Das iſt der Nilus, der alle Jahr das 
| DR, Land Egypten überfeötwemmet. im. — 

Du Seher, gehe weg. mer. 

Du Prophet und Prediger, 


N dv. 14. 5 ; 

Amos antwortete und ſprach zu x 
= masia: Ich bin kein Prophet, noch kei 
nes Propheten Sobn. 

Richt vom Orden oder) aus der Schu 
Jeder Propheten. 

b. Oder Rerfammlung der Propheten. 


Das 8 Capitel. 

v. 2 
und er ſprach: was fiebent du? — 
ober antwortete, einen Korb mit Goſt 
Da ſprach der Err zu mir : Das En- 
de iſt kommen über mein Volk Iſrael, 
ich will ihm nicht mehr uͤberſehen. 
Im hebraͤiſchen lauten die zwey Worte 
Korb und Ende faſt glei), Kaiz und Kez. 









— 


Bm 12, —— 
Siehe, es kommt die Zeit, fpricht der 
NssEee SErr, daß ich einen. unger ing 
and ſchicken werde, nicht einen Hun⸗ 
Iger nach Brod , oder Durft nah Waſ⸗ 
ier, fondern nach dem Wort des HErrn 
u bö: en: daß fie bin und ber, von eis 
nem Meer sum andern , von "Witter- 
nacht gegen Morgen umlaufen, unddes 
Errn Wort ſuchen und ie ice 
finden werden. 
Wer GOttes Wort nicht toi, den fol 
»8 fern genug fommen, daß ersnimmermehe | 
finden mag, wenn ers geune — | | 


3% v. 14. — EZ je 
Die ſetzt ſchwoͤren bey dem nt SR | 
mariaͤ. 9 


Das iſt bey dem Aboott, an wecher i 
° fpriche: der Korb, ja das Ende ift Fommen. Dienft man den Stud) verdienre 
vom u Fe — ER) en b. So nennet ee den Abgott, — daß ei 
fie fich daran verſündigen und den — 
v dienen. — 
Auf daß wir die Armen um Geld u uns =. 








über die Bibel Alten und Yreuen Teftaments. BE; 
a, an: fichtet ; und die Roͤrnlein follen nicht 
Das 9 Capitel. auf die Erde fallen. u Re 

PER, v. 7. —— —— 

— Die uͤbrigen glaͤubigen Iſraeliten ſollen 
— * a Fu Ne ht \in ſol her allgemeinen Zerftreuung erhalten 
HERR. Zabe ich nicht Iſtael aus erden : aber die ungläubige Synagoge 
Egyptenland geführer , und die Ppii, will ich verftoffen und vertilgen. 

I aus Laphrhor, und die Syrer aus| Fehlet In b, 
ir: — * 





212* 


— hebt Ian ei Bett um * an⸗ v. 13. | 
re aus, um der Sunde willen 5 gleichwie 5344 
Eu face e Bear a 
‚ Durch die von Kir und die Caphthorer durch eundten und zugleich Eeltern und fäen 
‚ die Phitifter , und wie die Mohren viel an ⸗ wir , und die Berge werden mit füf 
dre Voͤller vertrieben haben. ſem Wein triefen, und alle Hügel wer- 
v. 9. [den fruchtbar ſeyn. 


Be Siehe ich will befeblen,, und das Das iſt die Zeit des Evangelii und des 
Haus Iſraei unter allen Heiden fichten| Reichs Ehrifki, | 
laſſen, gleichwie man mic einem Sieb 


x 


Der Prophet Obadia. 


wie ſollt du fo zu nichte wer⸗ 
J 
Die Chaldaͤer find Diebe genennet, een es 
weil fie Edom unverfehens rauben folien:| Das dem Reich Ehrifti untermorfen 
wewol fir vor GOtt rechte Diebelteyn, die zuvor über das Volk GONE 
 Nid, weil fie ja fo boͤſe Buben find als geherrſchet haabennnn. 
ale andee SE —— 


® | vd 5 1 Summa, ein Dieb muß des andern 
h RER BR ... 1&Dieb feyn. HR 
Wenn Diebe oder Verftöree zu |” 
Nacht über dich Eommen werden, 1% va 
Das Haus Jacob Pl feine Befiztr 


Find Rabbimſien das iſt unverftändige Thies 


renlohn verfammler und follen auch wies | 





__ XRXVI. D. Martin Luthers Randgloſſen 





— 
| Das 2Gapitel, . 
N Re — er, 
Defiich gedachte, ich wäre von deinen — 
Augen verſtoſſen, ich wuͤrde deinen 
heiligen Tempel nicht mehr ſehen. 
m ebraͤiſchen wirds fragweiſe geſetzt: 
Werde ich auch den Tempel ſehen, wel⸗ 
ches recht alfo verdollmetſcht wird; ich wer⸗ 
derden: Tempel.nicht ſehen. Da man 


7 







ftand nicht treffen. ° 
Febhlet in bu nn ie 
verlaffen ibre Bnade. 
Auf teutſch: Werkheilige und 






re Sie haben von ſolchen hoben Sachen 
im Herzen nichts erfahren, noch gefühlers 


Derrophet 


* 


aber koͤnnen fie auch Den rechten Wortver⸗ 
n. Ra; r ? & * = i 


Handle 


denn an die Ebraiften ſich nicht zu Eehren, verlaffen ihren GOtt und Chriſtum um ih⸗ 


welche in Erklaͤrung der heiligen Schrift res nichtigen GOttesdienſtes willen. 


Fehlet inb. - 
: Der Prophet Micha. 


, e — 
ges ale um der Lebertretung willen 







- 


nehmen, (*) went er fich da lagern 
wird Cb du fchöne Stadt mußt dahin 

mit allen Schanden; die Stolze wird 
nicht mehr prangen für Beide; denn! 


denn der 


Jacob, um der Suͤnde willen des Aachba wird, von ihr nehmen, was 


saufes Iſrael. ee = — 
59 ——— willen, welche auch ir bat) 


iſt die Hurerey d. 7. — 








Alle ihr Hurenlohn ſoll mit Feur ver⸗ 
brannt werden, und will alle ihre Bil⸗ 
der verwuͤſten; denn: fie find von Hu⸗ 


der Aurenlohn werden. 

‚Der Lohn und Gewinn find die Suter) 2 ee 
ſolcher Stifter, welche find Hurenlohn, und; Wehe denen, die Schaden 
werden wieder Hurenlohn; Denn fie Fommen 
den Gottloſen zu TheiiliI. 

— v1 Ve ü 

Du ſchoͤne Stadt mußt dahin mir al 
len Schanden ;die Einwohnerin daenan 


fie follenz es find Junkern ꝛtc. 


°C) Was ihe geho , a Pen : 
a 8 be ffe deß ah m 2 

b. Samaria ift die fhöne, ſtohze Stadt: 
der Nachbar ift der Koͤnig zu Aflyrien, der 


auch bis vor Jerufalem kam. un 
Das 2 Capitel. 


zu thun 


Die da halten I er dem nichtigen, b | 


trachten ⸗⸗ weil fie Wacht haben E 
ICh. Denn fie find Herrend. 
b. Sie thun mas fie wollen, nicht was 


wird nicht aussieben, um des Leydes wil-| Sie fagen man folle nicht ereufen. ; i 
ſes Wort 


jen des nachften⸗auſorer wirde von euch Predigen oder weiffagen. Die 


——— RE Br 
B raus er 
— E 

E re: en. 


ne 
EN 
a 


— 


Tier über die Bibel Alten und Neuen Teſtaments BL: 
brauchen die Propheten oft an ftatt predis, und viel Heyden firafen in fernen Lan⸗ 
gen. Ezech. 21,2. Amos 7, 16... Denn den. 
wer da prediget und für GOttes Zorn und| b. Gottes Wort wird in ale Welt kom⸗ 
Strafe warnet, der treufelt ehe denn das men. | — 
Ungluͤck folget, welches folget als ein groſſer v. 8. DR 
F Du Thurm Eder, eine Veſte der Toch⸗ 


mächtiger Platzregen. 
Fehlet in b. ter ion, es wird deine guͤldene Boſe 
kommen, die vorige Herrſchaft, das Ads 
nigreich der Tochter Jeruſalem. 

Dein Koͤnigreich, ob es wol ſehr ſchwaͤchlich 
zugehet; es fol und muß doch kommen. 
Darum halte veſt und leide dich. Cs muß 
das Kreug die Kirche Chrifti gebaͤhren. 












v. 9. 
Ihr # » nehmet ſtets von ihren jun⸗ 
gen Kindern meinen Schmuck. 

Was ich ihnen gegeben habe, das neh⸗ 
met ihr von ihnen. 


v. 10. 
Um ihrer Unreinigkeit willen. v. 9. 
Und Abgoͤtterey. Warum haͤngſt du dich denn itzt an 
Fehlet in b. | andre Freunde? en 
v. 13. Andre gebens, warum betruͤbſt du 


Es wird ein Durchbrecher vor ihnen di 
herauf fahren; fiewerden durchbrechen 
und zum Thor aus und einziehen, und v. 3. | 
ihr König wird vor ihnen hergeben, und] Darum mache dich auf und.drefche, _ 
der HErr vornen am. dgu Tochter dion. Be 
Hier redet er vom Reich Chriſti, der it} Du wirft Babylon und ales drefchen in 
unſer Held, der vor ung her durchgebrochen der Belt, ob du ſchon itzt mußt leiden, Daß 
hat, unddie Bahn macht durch Tod, Suͤnde, beyde Babel und Nom deine Richter und 


TEE 
Fehlet in b. 


Teufel und alles Uebel. Dem friſch nad) ꝛc. dein Reich verfiören. 
Das 3 Capitel. Das 5 Capitel. 
v. 6. # v2 


Indeß läßt er fie plagen bisauf die 
‚Zeit, daß die, ſo gebären foll, geboten 
babe... . en 
Laß plagen wer da plaget, bis daß der 
Eomme mit dem Evongelio; der fol dem 
‚Sieg haben; des und Fein anders. RR, 

v. 2. Dr | —— 

Aus Zion wird das Geſetz ausgehen/ Dazu werden wir auch Friede haben 
und des HErrn Wort aus Jeruſalem. vor dem Affur, der itzt in unſer Land ge⸗ 
Er wird unter groſſen Völkern richten fallen iſt und unſre Haͤuſer zertreten bat. 
| ; Denn - 


Darum foll euer Beficht sur-tTacht 
und euer Wahrfagen zur Sinfterniß 


werden. _ 
Eure Predigt und Lehre. 
Das 4 Capitel. 


— 
3 


Aſſyrier und Babylonier daͤmpfen, bis daß GOttes Wort en. 


\ errette. 


e Sol ich mit Brandopfern und jährigen ſi 








—* —7 — übers Mandglofen zit 
Denn es werden fieben Hirten und acht | opferte, fo ſondern ſo man an fürn und j 
Sürften äber ihn erweckt werden. |vertrauel. EN 

Die Perfer und Meder follen indeß bie 


Chriſtus komme, der uns ganz und gar Im ebraͤiſchen das German u 
E% und vollbringen, _ | 
a en mi Beeeinb :° EN 


Deine Sand wird fiegen wider alle —9— 
deine Widerwaͤrtigen daß alle deine Gert Vocıbalt, Liebe üben, und } 
Seinde müffen ausgevottet werden, emüthig feyn vor Deinem GOtt. k 


Alfo thut das Evangelium in der Were,| DA Runen lieben und leiden — 





1 — 16. 
* gleich die Pforten der Do vers — Hält EN ei Am 2 
| I Den Gottesdienſt. 
Das 6 Capitel. Fehlet in b. er 
v. 6. | Das 7 Gavitel, — 


Womit ou ich den ren —— 
nen Mie Bucken vor dem hohen GOtt? 


uf — 
———— des en Micha, damiter A 
ſich tröftet wider en nr Toben. — 
Boͤlbern ihn verföhnen? 
Gott laͤſt ſich mit Opfern und Werken/ Er wird Be ang 1 Licht bringe, u 


© nicht verſohnen, wenn einer gleich feinenSohn! Er wird mich troͤſten. 


Bee aD Bro Robum.:  we 
N Das I — ſaee geſchah vor geruſolem = Rom — | 
\ EN In b, fehlet die en { AR 
Er if be ar, bi Wegei im vg Ki 
und Sturm find. Ich habe dich gebemürbiger; — 
Wie im rothen — will dich nicht wieder demüthigen (bi 
bi hat noch mia .·.. ſwill dich demäthigen, aber doc) nicht 
— WE: Igar verderben.) 


Alſo wird feyn der Schalksrach, der b. Dich, mein Wolf, Mil ich durch San ; | 


von die Eommt, und Boͤſes wider den zͤchtigen ; aber er ſoll Kalle i 


HErrn gedenkt. 
Das ift, der böfe Anſchlag und Vorneh⸗ Das 2 Capitel, 8 | 
men aus Ninive wider das Volk Juda, fie eh, i Fi 


u: verderben, muſte zu nichte werden, da er Er w id — 
om hechkem Pa, wie Sanherib und Nabe * wird an feine Grwaligen se 2 


® 





; * 1. über die Bibel Alten und Pte Teftsments mgır 
Der König zu Nine wird ſich verlaf: 65. 
fen auf feine 8 iegsleute. | Siebe, dein Volk foll zu Weibern wer⸗ 
v. 14. den in dir. 
Daß man deiner Boten Stimme nicht Verʒagt und klaͤglich wie * ) Weberi in 
mehr hören ſoll. Kindesnoͤthen. 
or Amtleute und Gewaltigen. (*) bs wie in ag 
Das 5 3 Smile e 
h | „ce Bere iR (6 viel alsder Heu⸗ 
Woeheder — benStode die voll WMecten | 
Lügen. sei h ! Der Nazaraer, deiner — NR 
Abgoͤtterey; welche er auch Zauberey und Fehlet in b. 
Hurerey nennnet. | 
Der Prophet Habacuc. 
Das i — Das iſt, za rechter Zeit und mitten in der 


Noth hilfſt du, und macjEäR. Deinen w 


arum zeugeft Si mir Raub, und Ste; |lig und frey. 
vel um mich? ; 
Hader up Zank hat Ueberhand. Du ⸗/rheileteſt Sememn⸗ Land. 


Fehlet in b 
Br ® . F € pt cd. "7 ah = die Felfen mußten Waſſer 
Die —— »0r — ee in 
ſen bleiben. 
Oder Fehlen. - | Deine Pferde geben im Wieer. 
—— | Unſer reiſige Zug. 
Das Capitel SGehlet in, — 
21 


N 
Err du machft dein Werk lebendig Weil ich ſolches höre. 
‚mitten in den Jahren, und laͤſſeſt es kund Desmegen faſte und leide. 


— 





ar Luther Schriften 21, Theil, 


——— je. ; 


E _ 


3 werden mitten in den Jahren. Fehlet in b. 
nn Der Prophet Zephania. 
"Dos I Capitel. | Ordensleute, die beſer ſeyn wollen denn 
| andere. { 
v. 4. 
© Nahmen der Camarim (b, den| b. Camarim, die beffer ſeyn wollen denn a 
Nahmen der Münde, * BR oder — DR, 










aa 8 Warm Luthers Aandgloffen M: 

BET FEN feyns ‚denn er wird alle Götter auf Er- 

| Und febwören doch bey dem Arten, den vertilgen; und follen ihnanbetenab 

und zugleich bey Malhom,  : |le Inſeln unter.den Heyden, ein jeglicher 4 

—— Abgottder Kinder Ammon, Boͤn. an feinem Ort. 

Das ift vom Evangelio geſagt, welches 

Be 5, feet die Schriſiſielle. kommen ſollte nach der babyloniſchen Ge⸗ 4 
ur fangniß, wie denn gefchehen ift, S 


Der HErr hat ein Schlachtopfer zu) ; 
bereitet ‚und feine Bäfte dazu geladen. Das; | 
Die Babylonier, fo Serufalem füllten frefs | Ur. 
‚fen, werden alſo genennet, darum daß fie debede ebenen, anfügen, q type 
fremde Weiſe GOlt zu dienen hielten, auf |vannifchen Grade. 
Das ift, Jeru alem ſelbſt Denn wo 


fer Moſe ic. | 
v.8. Gottes Wort am meiſten geprediget wird, 
Am Tage des Sdlachtopfers des|da wirds am meiſten verachtet. 
— will — heimſuchen ⸗ , olle 0% 
ie ein fremd. teid tragen. 
Real) in ihrem Gößendienft, als Meß „Zire Priefter entweiben dus zeitig E 
gewand, Chorkappen ꝛe Denn fiebaben fon- ; a 
Derliche Weiſe, Opfer, Kteider 2c. geftiftet, ur, das da Heilig fe. 
bem GOtt ze Jeruſalem zu u | Und deuten das Befen frevent ic, 
Fehlet inb, Dichten dem Wort Gottes einen falſchen 
v. Ir. Rerftand an; —— Tu es Petrus &c, 


Seulet, die ihr in der — wohnet. Watth. 16, In J 
 Serufalem, Die nun gar dem Manmen Seblet bepbesinbe — a ke 
und ‘Bauch dienete, und ausder Kirche eine ee 
"Mühle oder Küche worden war ind eitel Alsdenn will ich den Voͤlkern — 
zeitlich Gut ſuchte mit ihrem — predigen laſſen mit freundlichen Lippen, 
‚wie bey ung aud) ꝛc. daß fie alle follen dem Nahmen des 
v. 12. Errn anruffen und— eintraͤch⸗ 
— will heimſuchen die Leute, die. auf riglch, — EN 
| ihiem Hefen liegen, - — Das ift, das Sängern von der Gna⸗ 
Sicher ſitzen als ein Wein, den man de GOttes in aller Welt zu prebigen, meh 
nich ablaffen tverde, und fpottendes Drau) Ge ung erloͤſet von unſrer N — 
ns der Propheten. ; En: 
Das 2 Capitel. | 2 Ib will d die ſtolzen Heiligen von on 
U TR 1 Die fich shhmeten und verlieſſen Auf — 
Son wird der — über ef ar Opfer, Vaͤter u = ; 


J— 

















u 
v_ 


nommen, und deine Seinde abgewen- 


ſollte Durch Vergebung der Sünden. 


} — Y e , 
724* uͤber die Bibel Alren und Neuen Teftaments. . En Ä 


Werke, er, 7, 4, und nicht ar lauter. d. 17. 
Gnade. Er wird ſich uͤber dich freuen, ib 


dir freundlich ſeyn und vergeben, 
b. 9 0 , 5 
bat Roͤm. 9. an ſtatt Jevem. 7 richt trafen, noch die Suͤnde zurechnen, 
v. 15. . fondern har und vergeſſen. 


Der Err bat deine Strafe wegte: hal [er v. 18. 


Die ſo durch Satzungen geaͤngſtet 
det. waren. 
Er win nicht mehr zuͤrnen, fondern es fol De ſtrengen Geſetzes Apoſtg. 15, 10. 
eitel Vergebung fen. Und die Feindeheift| b. Die Das Geſetz auf Werke dringen, 


er Geſetz und boͤſes Gewiſſen. und nicht auf Gnade, da Doc) Das Geſetz 
felbft auf dringet, Bal. 4 
Der Prophet Haggai. 
; eines Kleides Beren, und rübrete dar« 
Du ie — mit ſeinem Seren Brod, Gemüfe A 


Wein, Bel, oder nn vor Speife waͤre, 


Di, ſprach Haggai der Engel des wuͤrde es auch heilig? 


Hrn. b.Sacranon Gandlißcant profana, fedpro» 
Das iſt, Bote oder Prediger, fana ‚polluunt facra, 
Das 2 Capit d..23: 
— SM — Ich will die Stuͤhle der Bönigreiche 


Da foll denn kommen aller Heyden umkehren, und die maͤchtigen Boͤnigrei⸗ 


ii Tıo che der Seyden vertilgen, und will bey⸗ 


K de Wa 
gen mit ihren Reutern umkehren, 
Das iſt Ehriftus, der alle Welt tröften daß bepde Roß und Wann berunter false 


Ten follen, ein jeglicher durch des andern 
vo. Schwerd, 


Ich will Stiede geben an diefem Ort. ch) will die Perſer, die ihr fuͤrchtet, ver⸗ 
BGluck und Heyl. * ſtoͤren: welches durch Alexandrum Magnum > 


Wenn jemand heilig Fleiſch truͤge in ſ — wi 
Der Prophet Zacharia. | 
Das 3 an Das 4 Capitel. 
Br: will dir —— ss diefen, die bier! v. 10. 


fteben, daß fie dich geleiten follen, Wer ift, der diefe geringe —— ver 
Eng: U behüten und leiten Die Srommen ‚achte, darin man doch fi wird * 
und 


Rn die Prieſter und Lehrer. 35 


Y 


md ſprach; daß ihre Geſtalt im gan 
sen-Lande, - 


und Serubabel bedeutet if 


fe fromm gefprochen, und alle Meineidi⸗ 


der Schrift ſeyn fo die frommen Herzen ber 
„trüben und Die Boͤſen loben und heucheln. 


— meſſen und ſcheffeln, aber zuletzt gen Sine⸗ 
Be; PO müffen. | 


"She es ift ein Wann, der beißt de: 
- mab; denn unter ibm wirds wachen, 





Pr | NEXVL. D. Wactn Eurbers —— 7 Be Ta k 


und feben das dinnenmaaß in Seruba⸗ Monat, und mich enthalten, wie ich 
bels Hand? ſolches gechan habe nun etliche Jahr? 
Richtſcheid oder Bleyholz Denn es der Naaraer Brauch, 4. Tr 
follte Das Gebaͤu durch Serubabel vonftat- 6. 
ten gehen, mo und wie ers angveiffe, wenns) Zepter in b. 
gleich allen Heyden leyd wäre, 















- Das 9 Sapitel. 
Das 5 Capitel, Sal Be nd. 
v. 3. Das iſt die Loft, davon der En veber 


Alle Diebe werden nach diefem Brie, Über das Land Hadrach. 
Das ift Syria. 

ge werden nach dieſem Briefe frommger 

fprochen. 


Es werden falſche Lehrer und Faͤſſcher 


ſchen und auf alle Staͤmme Iſael. 
Und ſtrafet beyde Heyden und ade ” 
wenn fiees verdienen. 
b. GOtt ſtrafet 2,88 
‘b, Das find die Falfcher der Schrift, fo x. um. 
Re Sr 
Er prach: ein Epha abe —— 


dir zwiefaͤltiges ver gelten. 


zukünftig. | 
. Das ift. eben (gleichwie droben dee Brief ar De 


io) aud) von falfihen Lehrern gefaat, wer] Was haben fie gutes vor andern, und 
e die Gewiſſen mit Gfgen und Richten! was haben fie ichönes vor andern? Korn 


— ſtauen zeuget. 


Das 6 Capitel. 
v. I2. 
junge Geſellen und Jungfrauen zur Ehe tuͤch⸗ 
tig, das iſt zu — andre Ri 
und er wird bauen des HErrn Tempel, Kinder le 


Zemah heißt ein: Gewaͤchs, und iſt ine 
Weiſſagung von Chriſto, der dur Sofa x Das 10 Capitel. 
— ui 


Das 7 Capitel, So —— nun vom an Spätcer 
| 03.2. 09 2 SEN 
‚ur ich auch noch weinen im — ‚tem —— = vn ae. 


..G — — 


Denn der Eir ſchauet auf bie Wen 


| Auch — will ich vertindigen, * 


das Juͤnglinge, und Moſt der Junge = 
- Das Evangelium iſt ein folch Wort, das 


— nicht Kinder zeunet, die in der Wiege lie⸗ 
gen, fondern wenn fie gezeugt find, find, fie ' 


| gen, ſo wird der Err Gewoͤlke ma⸗ 
chen und euch Regen genug —— als | 


EA 
BE 

ge AN ; Z 
— an { — 
EN ZEN [ [—[ LE 


Auf diß mal und def Zeit, nicht alcin | 


x 


— über. die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. 729* 
Das if gelagt von dem geiftlichen Res Das ı3 Capitel. 

gen des Evangelii, der Die Herzen fruchtbar | | BE: 

; — 9 Ich habe Menſchen gedienet von mei⸗ 
Fehl et in ner Jugend auf. 


Bin Menſchen leibeigen. 
ich will bie Bde heinfuchen. Fehlet in b 


Das find die Priefter und Propheten im 
| Bol, die Ehriftushernach heiffet Phariſaͤer. Das 14 Gapitel. 
| v5 
ARE | < The werdet fliehen vor folchem Thal 


es DaB man fie nicht finden wird, swilchen meinen er 
gen, 
‚ Alü: D.f man nicht Kaum genug für, p, Das find Die zwey Stuͤcke des Oeba⸗ 


le ges , fo zerfpalten it. 
Diem Und wird ein Can — der dem SErrn 
Er — durchs Feuer der Angſt ge⸗ bekannt iſt, weder Tag noch Nacht; 
nn " und um den Abend wirds licht feyn. 


Das heißt das enge Meer wie ſie durch Das Evangelium fol nicht ein leiblicher 
das rothr Mer giengen. Durch) folchesen- Tag noch Licht ſeyn; dazu alles andere, was 
ge Meer muͤſſen wir ale gehen, 2 2. Moſ. bisher Te:blic) Sonesdinftgemefe, alle 


>B,2u -  Idenn geiftlich ſeyn. 
age BR v. 14. 
M Da ; ehin Auch Juda wird wider Terufalem 
v1 “ reiten, . 
hue deine Thür auf, Bihanon, daß — werden Rotten — 
a Seuer deine Tedern verzehre. v. 18. 


Libanon iſt Jeruſalem aus Libanon ge ·Wo das Geſchlecht der E 
gypter nicht 
bauet, und durch die Roͤmer zerſtöͤret. herauf zoͤge und kaͤme, fo wirds über fie 
such nicht regnen, Das wird die Plas 


© as 12 Capitel. ge ſeyn, damit der SErr plagen wird al⸗ 
— v. 3. le Heyden, die nicht berauf Eommen zu 
fe will ich —— (*) ma; |balten das Laubhürten Seft. 
chen zum Laſtſtein allen Völkern, Die groͤſte und greulichfte Diage if Get⸗ 
Die legen, | tes Port — ſeyn. 


Fehlet in b en —— 1 = in b 





= 


7347 ſſen 
Alle Welt —* diefe Dinge mehren, wiſſen was ( 30 Sit — Tondern Tähter ; 
 tbeilss aber allein die Gläubigen wiſſen, und thuf alles Beuya Mr an unge 
daß fie GOttes Creatur und durchs Abort wiſſe. ER. | 
‚und Gottes Weisheit gerhaffen ſ JJ.. nn — 


Das 8 Capitel. Die uch 
Mn — ten Sinn. 
| nf Ohne Gottes Wort bichtet und ſuchet die 
Zar Temand Gesehigei lieb? Tor Lerrunft viel Weile und Wege, J 
nn R TUE. denn fie leh⸗ ſich alſoi in viel Mühez t trifs a doch a | 


Das it, maͤnnlich — und] Das 10 Capitel, | 

| freudig feyn.‘ ı —— * 
Dieſelbe Weisheit bebütete den, ſo am. 
erften gemacht und allein seihaffen ward 
zum Dater der Welt. 

a 


— D. — — 





— 










N 18, : 

und koͤmmt unendlicher — 
— die Arbeit ihrer Haͤnde. 
Durch ihre Lehre und Rath. 


Das9 Capitel, 
nf 
hy) GOtt meiner Väter und XErr 
aller Büte, der du alle Dinge durch dein 


Wort gemacht x. | 
b. Hier redet Der Dichter felber, und be⸗ 


! v. 2 3 2 ö 
uUnd age ibn aus feiner. Sünde, ART 
Durch das Wort vom verheiffenen Meſ⸗ 

ſia, ten Schlangentreter, 1. Mofz, sen 
b. Durch) das Wort ı Wof 3 ber Saa⸗ | 
me fol. bit den Kopf zettreten. — 


tet ganz nr — a A Exem⸗ Br — 
pel aller Fuͤrſten, aud) aljo zu thun, und iſt [ ; 
Aus der malen ein ſhon Gebet. ea her da der ungereche we. a 

Del ou z v. 4 Ma. 


„Wenn gleich. einer unter den Wien! Half die Weisheit wiederum und re⸗ 
ſchenkindern vollkommen waͤre, ſo gilt gierete den Gerechten durch ein gering 
er doch nichts, wo er ohne die Weisheit Dr 4 
a, ſo von dir kommt. ; b. Noa. Das war Gottes Wat ‚und i 
b. Siehe die Weisheit kommt allein von Befehl die Arche zu bauen. 
‚SH, und ohne fie taugt niemand Bo Ri, iA J 
⏑—— Da die Zöpden zugleich) in Tabım- E 
Sende fie, daß fie bey mir fey und, böslich lebten, j 
“mit mir arbeite ‚daß ich erkenne was dir/ b. ‚Das ift, mo er hinkam, fand er ab⸗ 2 
wohlgefalle. voͤttiſche boͤſe Leute, wie RE Eben ; 


— Gottes Wort kan der Den nicht eigt, 1. Be 12. F 
© 6. 4 





2307 "nn de Bibel Alten und Neuen — 737* 





ER Wi v. 22. 
Diefelben erlöfete den RT ‚Die Welt iſt vor dir, wie das Sünglein 
Loth. | an der Wage. 
’ b. 7. Steichtoiee es leicht feyn mag, daß dasZüngs 
. Samt den Bäumen, founveife Fruͤch⸗ lein ausſchlaͤgt, alſo ein geringes ift die Welt 
te tragen. gegen GOtt, Jeſ. 40, 15. 
- Sollen ſeyn Aepfel am vothen Meer, die)  , 
ehe fehön und inwendig Afche find, Das 12 Capitel. 
; N genannt. \ 0.5: 
v. 10. Und wollteſt durch unſrer Vaͤter Haͤn⸗ 


Dieſelbe leitete den Gerechten, ſo vor de vertilgen, die ungoͤctlichen Opferer und 
feines Bruders Zorn flüchtig feyn mußte, — Moͤrder ihrer Soͤhne. 


Jacob. — Cananiter, die ihre Kinder opfer⸗ 
Daß er —— wie Gottſeeligkeit v. 14. 
maͤchtiger iſt denn alle Dinge. Es kan dir weder Koͤnig noch Tyran 
Sottkeligkeit iſt hier —— an das Wort A Augen treten für die, fo du ſtrafeſt. 
Gottes oder an die Weisheit. b. Siehe, wie er ale Worte Ienker und 
In b. fehlet: hier. zeucht wider die Tyrannen, ſie zu erſchre⸗ 
m cken. 
sm 


Diefelbe verließ den verkauften Ber Weil du denn gerecht biſt, ſo regie⸗ 


en icht, reſt du alle Dinge recht, und achteft dei⸗ 
J — ner Majeſtaͤt nicht gemäß, jemand zu 
¶ Biefelbe erlöſete das belige Walk, re SE 
Iſrael. b, Wie die Tyrannen ſich duͤnken laſſen, 
als muͤſten ſie ihrer Macht brauchen andern 
Sie Esmi indie Seele des Dieners des zu Schaden und Pochen ꝛc. 
Er ; v. 1% 
7 oft. ? Du haſt deine Stärke beweifer an des 
Das ıı a | — glaubten, daß du ſo gar maͤch⸗ 
tig waͤreſt, und haſt dich erzeiget am 


Wie fene a: vor dem Blut, denen, die fich Tech wußten, 
ſo an ſtatt Des fließenden Waſſers kam, An den Egyptern i im rothen Meer. 


zur Strafe des Gebote. v. 23. 24. Re 
b Da das Waffer zu Blut ward in E⸗ Daher du auch die Lngerechten, * 
gypten, 2. Moſ. 7. ein unverſtaͤndig Leben fuͤhrelen — 


Lutheri en 21 Theil, .12.CHan) ; mit 





| * N RR D. ‘acin Cuchers Kandgieffen, Ä ? u 


ö— nn U —ñ— — — en BE REN, EUGEN 
mit ihren eigenen Greueln guäleteft.| b. Die eherne Schlange war diß ae ? 
Denn fie waren fd ferne in den Irrhum wider die — Schlangen. F 
gerathen, daß fie auch die Thiere, (0 bey | : u 
ibren Seinden verachtet waren, für Goͤt⸗ Auf daß ſie vr nichefo ti een sd er⸗ 
ter — u gefjen fielen. - 
ie Eghpter fo die Thiere an eteten ,|3 Der geithiebenen Numide ZU N 
welche die Juden ihre Feinde verachteten. DO — ich? Ar 1 ber Abunder E 
v2 zeichen, fo ihnen geichehen waren. — 
Darum haſt du auch eine fpöttliche| I | 
Strafe unter fie alsunteriunverftändige! Und das war das allerwounderlichfte, i 
Rinder gefhidt daß das Seuerammeiften im Waffe (*) 
Diefe fpottliche Plage war, daß ſie durch brannte. ; 
Die Thiere geplagt wurden, melche doch ih⸗/ CH) Des Magresend. © 
ie Götter waren und ihnen helfen ſollte. b. Im Platzregem 


Das 13 Capitel. a Ä i 
⸗⸗ Brod bereitet vom Himmel ohne — 
Arbeit, welches vermochte allerley Luſt 
zu geben und war einem jeglichen nach 
feinem Schmac eben. 
Das ift, man Eonnte es machen, wozu 
man tonlite, backen, braten, fieden, a, 
v. 25. duͤrren ?c. 
ihren unkerfinandethes; . b. Das if er Fonnte machen wozu er 
Blut, Mord, Diebſtal ⸗ Unruhe wollte ꝛc. 
der Stommen, 
Daß fie den Frommen alle Unube und! 





So fie fi fid) der acht und Reafer vers 

wunderten. " 
Das ift, mancherley Werk und Tugend! 

der Ereatur. 2 





v. 26. 

Auf daß deine Rinder lerneten, die du 
Plage anlegen. rr, liebbaft, daß nicht die gewachfes i 
| | - nen Schchteden Mienfchenernebren, fon: 
Das I5 Capitel. Ya dein Wort erhaͤlt die, ſo an dich giau⸗ 

ben. 


v. 19, a 
Sie find » » von GOtt weder gelobt vom nf I Menſch lebt nich als 


noch gefegner. in a 
Das find die Schlangen, welche 1, moſ. ſo vom — nicht a | 


3,14. auch verflucht find. ward, Das ward iecht von einem ge: 
Das 16 Capitel. iringen Glanz der Sonne warm, und ver⸗ 
| ſchmelzte. 
v. 6, b. Exod. 16. Da das Himmelbrod 
Dem fie hatten: ein Bel a von der Sonnen zerſchmolz. 


De 


—2 R 


——— über die Bibel Alten und Neuen —— 940 


Das 17 Enpitl, | — 
v. Als die heiligen Kinder der Scommen, 

Darum feblen Ak die thörichten |die opferten im Derborgenen. 
Leu⸗e. Das Oſterlamm opferten ſie unter ſich 
a De Anfchlägen wider die Gerech» lallein , daß Die Egypter nichts davon ws 
en 66,3 ten 

b. Das ift, ihre Anfehläge wider die &e| db; 0, of. 12. Das Oſterlamm opferten 
rechten gehen zuruͤcke. Pſ. 36. Deine Se eunter ſich allein, ohne die Egypter. 
de fehlen 2c, 

d. 20. | 

we . Es var aber dazumal auch die Ges 
‚lag such darnieder, und das Buͤhmen | echten des Todes Anfechtung und ges 


von ihrer Runft ward zu Sport ; denn | ah in der Wuͤſten ein 
. die fih unterwounden die Surcht und ah A ſt Riß unter der 


Schreckniß von den Eranken Seelen zu a 
— wurden ſelbſt krank. 4 Moſ.16. das Feuer im Volk. 


Das Saukelwert der ai 


b. Erod. 9. —— die Zaubererer auch 
v. 10- II. | ze — 


— einer ſo verzagt iſt, daemacht| Die prieſterlichen ſchoͤnen Kleider. 

feine eigene Bosheit, die ibn Überzeuge| Der Vaͤter Ehre. 

und verdammet; und ein erfchrocen| Die Namen der zwölf Stämme Iſrael. 
Gewiſſen verſiehet ſich immerdar des 


aͤrgſten. Das 19 Capitel. 
Confcientia mille teftes, dv. 20, 
e Da ; 18 Enpi ed. -| Die Flammen⸗⸗/ zerfchmelstenniche. 


die unfterbliche Speife, die doch wie ein 
Eines berfilben J weggeworffen Eiß leichrlich zerſchmolz 


ward. Das Himmelbrod, welches von der 
Das iſt Moſes, 2. we 2, Sonnen zeefhmehte, 3 
Das Bud Jeſus Sirach. 
Das ß le Das 3 Capitel, 
— 


Ser HErr ift gmädig und barmbersig Liebes Rind, bleibe gern im niedrigen 
| > und vergibt Suͤnde und hilft in der | Stande; das ift befler, denn alles da die 
— Welt nach trachtet. 
Er ſi het nicht an, wie boͤſe und unwürdig| b. Fleuch, wo du kanſt, hoch zu werden, 

wir find, wie die Welt thur, 
(Alan) 2 


ß R 1 . R Pr ’ 
) ‚ \ - Ri \ h 2 * 


naar XXXVI. D. Martin Luchers Randgloffeen RT 
a BT, 0 ee 







ie die Splitterrichter,, Die Ihres Bal⸗ 
Einem —— Menſchen gehets ken vergeſſen 
endlich uͤbel aus 
Die ſich eindringen, da ſie ungeſchickt 
oder unberufen ſind, da muß zuletzt nichts 
Guts aus werden. 


Das Eapitel, 


 Belione das 3 frey. 
Man ſoll dem Gerechten Ku und| Dinge iu meet u 
Peine Gefahr el ——— Febhlet in b. 


Rede nicht — die Warheit, fon. 
dern laß den Hohn über dich geben, wo 
du in der Sache gefebler haft. 
Das thun die nicht, fo in ihrem Irrthum 
und Unrecht überwunden, um Schandewils 
fen nicht weichen wollen, fondern narren 
immer fort und dienet immer ein Narr dem: 
andern, | 


Wer alles zum Spoften — der 
macht ihnen viel Freunde, und wer das 


man wieder das Beſte. 


v. 10. 


und halten nicht in der Noth. 

Freunde in der Noth gehen fuͤnf und 
zwanzig auf ein Loth; ſolls aber ein harter 
Stand ſeyn, ſo gehen ihrer funfiig auf ein 
Duintlein. 


Das 7 Cavitl 


f Sey nicht se — ſo ſich mit — Richte nicht —2* — an in der Stadt, 
Worten erbieten, und thun doch gar ſund henge dich nicht an den Poͤbel. 
nichts dazu. Der gern empor wäre; der henget Leute 

Zuerſt wollen fie dem Recht beyſtehen mit an ſich und machet Aufruhr, will alle Sa 
+) Leib und Leben, hernach finds bloſſe hen beſſern und alles Unrecht zurecht brins 


Es find auch etliche — 


b. Das find die a Ye 


Der ift weife und mohl gelehrt, der alle ; 


S⸗ 


— 
TEE N ee ar Te 


5 Hefte zur Sache redet, von dem REDEN, R 


Worte Igen, und meynet, GOtt follefein Gebet und 


*) b. Mit Leib x. aber hernach — sure Meinung Ei | j 
| gute Worte. 
36. 
Deine Hand poll nicht aufgerhan en 
immer zu nebmen , und zugeſchloſſen 


Obs dir oo 6 deiner Nah, = 
cung und Ackerwerk, das laß dic) nicht . 


nimmer zu geben BR: denn GOLT hats po ge. | 


Das find die Fargen Hausherren, die ibr ſcho 
Geſinde u und wenig Eſſen und 


Lohn geben. Sed non ſunt digni nofle, 


v. 28° 


laß dich nicht von ibr wenden, fie zu vers 


206 dich nicht ig dünken, 1 Be und vertraue der ec 
er 


i mann zu tadeln, 


Das 6 Eopitel, 2 Zaft du ein Weib, das didyliebet, fo 


9% 


en 1 
b —* F —— agricolas, ſoa ſi — norint. 


—* 


744” | über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, FA 
Das iſt auf juͤdiſch geredet, da ein Ehe⸗ Das je — 
weib — — 2 — ur bey an 

8 jo viel, als: Glaube nicht was dir Derfelbe giebt i = einen loͤblichen 
— *) wird wider dein Weib von Canz m — * 
boͤſen Maͤulern, die dir heucheln und ihr Hg den näachften Rath, mie Naeman 


OU NN. dem Koͤnige zu Syrien war, 2Koͤn. 5 
2 b. — toird. Se en * 5 


Abs, / Br N t w 
Bexweiſe dien den Todten deine en le —— 


Wohlthat. 
Sie zu verhuͤllen und ehrlich zu begraben, Se EN — 
um GOttes und der Auferſtehung willen. Das Capitel. 
Das 8 — | Erhebe dich nicht de ehe Rleider, und 


ek dein Bottlofn niche fein Feuer a — A Bud und Ge⸗ 


au 
‚ Deie ihn nicht ohne Urſach zu laͤtern. (Half ıReanaeN mußt, 
v. 20 DR 
Mir Narren balte Eeinen Bath. Erich nicht; was ik michs, und 
ofen Zeuten, die nichts achten. was babe ich dieweil ? 
) Daß 9 € ani ef Ein Armer fol nicht verzagen. 
| v. v. 26. 
Laß dich nicht — den Gotloſen Sprich nicht; ich babe genug: wie 
in feinen groſſen Ehren. kann mirs fehlen ? 
Heuchele und = dich nicht an ihn, Ein Reicher foll fich nicht vermeffen. 
| Das ı3 Enpitel, 
wife, daß a ⸗ du geheſt auf eitel | v. 22. 
hoben Spisen. Wie Hyena mit dem Munde ſich geſel⸗ — 
Als auf hohen Thuͤrmen, da es gefaͤhr⸗ let, alſo auch der Beiche mir dem 
lich iſt und der ee kommt. Armen. 


Hyena iſt ein Thier in Eghpten, dasler 


23 
‚Gefelle dich zu —— Beuten, [net einen Hund rufen bey feinem Namen 
Sa ee: iß und trink mit ihren. wie ein Menſch, und frift ihn. 
Das 14 Capitel, 

Ein jäher Wäfehernd zu Schanden. — 

Der voll Rathens Kluͤgelns und| Heilige deine Seele, — 
Siöneins iſt, und ales Gewäfh fein] Gieb den Prieftern ihr oebuůͤhrlich Opfer 
m s.km. — wie das Geſetz heißt. — 

ne | am) 3 — Dos 


ae a XXXVL D. — ne u 
Nas ıe Sanitel Be Das 21 —— | 


an ı7 Ne = Eu 24 











v. 
Du darfit u ben Habe ich ns Wer Bewoalt und AR muß 
recht gelebret, ſo hats GOtt gerhan. zuletzt zum Betler werden. 

Wie es die falſchen Lehrer machen, fo] Als die Te und Tprannen, 
ihren Irrthum unter GOttes Namen vers) 
Faufen, und ſchwoͤren, es fen GOttes Wort 

oder GH muͤſſe nicht lehren. 

b. Das find die falfchen Lehrer, fü isren ic 


Das ı2 Eapitel, 


v. 3 
Und fehuf fie beyde ein jegliches zu 
ſeiner Art. | v. 25. | 
Ein Männlein und Feöulein, Ein Narr Bucher frey einem zum Sen, 
’ el 108: | ſter hinein. 
be einen ewigen Bund mit ihnen] ,, b. Die an den Rathſtuben horchen und 


em ch uven, was man ſagt oder thut.. — 
IM b. Mit Iſrael auf dem Berge Sinai. Das 22 Lapitel. | 
Das 19 — — 


A 
Wer ihm nicht läßt, der iſt ſchon 
auf der Bahn des Gotloſen. 
Rerdammten, und zur Strafe verurtheilet. | 


9.20. 
m erredet (b. was er raͤth) das gilt. 
b. Sein Rath und —— 


v. 15. 
Salt dich von ibm, daß du ui in. >... 
einen Schweiß geführet + ss voeröefl, 
Gute Sefellen und Freunde er mans n 
ben in en Bd cꝛc. 
Dis a — 
Schwöre er Ba vergeblich 9, pin 
Wer ſich en: ; af er Schaltbeit| er doch nicht ohne Sünde. 
treiben kann, der. wird verachter. *) b, Ohne Schaden des Nächten. 
Als Ufenfpiegel, Vincentius, Pfaf von] IR Fe | 
5 Kalenberg. | 1 Ss iſt euch ein de her Fuuch. —— 
Wie die Heyden ſchwoͤren durch = a 


die ſich an re —— „us kriegen 
Motten und Wuͤrme. 

Sranzofen , Läufe und andre en 
det en / | 


Das 20 Enpitel, - | Ba | 
N; 70 ii‘ Nobos Bu, abeine. 
Der Narr klagt⸗ niemand. Bantı| v. SL 
mitr fuͤr meine Wobliha Wer ſich En zu Kömäben 9 y 


Und kann alfe feine Wohlthatnicht groß] er beſſert fich fein lebtage nicht... * 
genua achten. 4 1%) Zu afterreden und andee keute m un. | 
b. Er kann jene x. - Itheilen. / u: 
Be ne F 0 


* 





Ber Über die Bibel Alten und Heuen Teftamente, 749* 
VE Fi Das 27 Eapitel, 
Einem unkeuſchen Menfchen ift alle —— 9 
Speiſe ſuͤſſe. | "1. Die reich werden wollen, wenden die 
Er nimmt tag er findet, oft einen garſti⸗ | Augen ab, er 
gen Balg für ein ſchoͤnes Weib. Das iſt, ſie achten des Gewiſſens nicht. 
b. Er nimts wo ers findet » fuͤr fein — ir 
ſchoͤnes Weib. Ihr Lachen iſt eitel Suͤnde, und kitzeln 
Das 24 Capitel. ſich doch damit. 


A v. 20. Es thut ihnen wohl, daß fie andre betrüs 


Ich gab einen lieblichen Geruch von ben und Schaden thun. 
mir ss, wie die beften Myrrhen. Das 28 Capitel. 
i Das U Rn ee Saft, * u Om il | dv. 18. 
ber aus dem Myrrhenbaum fleuft und hei ſtoͤßt vedliche 
Starktetropfen. Die andre heißt ſchlecht — —— 9 
Morrhen, die aus dem Schnitt vom Baus Nach Mofis Geſetz, da der Scheidebrief 
me fleuft, galt, wird manch Weib ohne Schuld vers 
ftoffen geweſt ſeyn durch folche boͤſe Mauler. 


Das 29 Capitel. 
Habe Gedult mit deinem Naͤchſten in 
der Noth. 
b. Weil die Noth da iſt. 












— 


Das 25 Capitel. 


v 

Weilill ſie dir be Hand geben, fo 
ſcheide. — 

Das iſt nad) dem Geſetz Moſe geſagt. 


Das 26 Capitel. 


IN v. 9 
Denn einer ein b$fes Weib bar, fo 
ifts eben als einungleich Paar Ochſen, 
die neben einander ziehen folien. 

b. Die werden felten reich. 


v. 15. 
— dein Almoſen an einen ſondern 
tr. ; 
Zaͤhle es ab, was du zu geben gedenfeft 
vom andern Gut, wie Mofes lehret, die 
zehende beylegen und abfondern auf Funftige 
Wohlthat, und Paulus ı Eor.:6,2. und 

3 Cor. 8,14. undt.9,6, 


vV 22 ⸗224. | 
b. Hat nur die legte Stelle angeführer. 


Erin fihön Weib das fromm bleiber, 
ift wie die hellen Lampen auf dem hei: 
ligen Leudyter. Ein Weib, das ein bes 
fländig Bemüch bat, ift wie die guͤldnen 
Seulen auf den filbernen Stühlen, 

“ Inder Stiftshütte Mofis, 

b. Er redet vom Leuchter und Seulen in 

der Hütte Mofis, | | 


v. 25, = FR 

Es ift genug in diefem Leben, wer 
Waſſer und Brod, Rleider und Haus 
bat, damit er feine Nothdurft decken 
Tann. a: 
Es iſt nicht Noch, borgen oder leihen 

auffer der Nothdurft des Lebens, als zur 
: 5 Pracht, 


N J x * * —8 u Se i ir N J | f" IS — — — 
PR XXXVL D. Martin Luthers Randglofen — 
— — — — — — — — — —— —— — — 
Pracht, groſſen Bau oder Kauf. Will alles vol Licht ploͤtzlich; alſo macht Scham 4 
fagen, wenn man leihen und borgen foll,|bald Günft bey jedermann. Denn alle 
nemlih in der Noth Sonſt heben viel| Welt lieber ein jung Menfch, ſo es (ham 
Leute groffe Dinge an, und wollens mit|haftig iſt; und wiederum ift alle Welt feind 
Borgen oder andrer Leute Beſchwerung der unberſchamen Jugend. —— 
kin: A 
ur 22. v. 16, 
Solches iſt ſchwer einem — Siesta ba amd pie balebſt 
Mann, daß er um der erberge willen 9 TEOELD, ESEL ERNIDEN. 
ſolche Worte freffen muß, und daß man — — a: Uebels thuſt und 
uͤcket, 
aufruͤcke wenn man ihm geliehen Das Sefide a iö lage 
Solches geſchicht auch denen, die borgen, 


und groſſe Händel und Bau anfangen, und \ | 
in Bottlofer laͤßt fich nicht ii 
darnach daffelbe andern laſſen müffen. | — weiß ficb su bebelfen mit fen, 


Das 5 u aR Beute SErempel in feinem Vornehmen. 


Ich ſehe nicht, ſpricht er, daß es jenem 
Traurigkeit on vu Beine) und die [übel gehet, der doch auch. nicht GOttes 


v. OL, 


net doch nirgend zu. Wort ja boͤſer SR, je beſſer 
Und wacht keine Sache beſſer, was N Gluͤck. 
ſie denn? — | 
| 6. Hat vorne noch: Sie biſt nicht. Verlaß dich ni datauf‘, ; op der 
Das zı Capitel, weng ſchiecht fey. 
v. 7 Es ſcheinet als gehen die Boͤſen auf dt 
Die ibm opfern , ſtuͤrzet es. Gluͤck; aber zuletzt ſtürzet ſie der in 
Se NE Mammanbieren, RR .6, — den Abgrund. W 
wie St aulus auch ſagt, daß Geitz ſey 
 Abgötterey, Epheſ. 5, 4; und die Geitzigen Das 33 Capite 
ſind des Mammons Pfaffen und Diener. | - v. 6. 


b. find die Schriftſtellen nicht angezeiget. Wie der Schelihengſt — gegen 
ſ | * alle Maͤren; alſo haͤnget ſich der Heuch · 
A * Ru Fr ler an-alle Spötter. | Si 
bh ! Iſt Meifter Klügel, der in der Schrift R 
Richt wie eine Sau, ni el Kon, —— warum fee \ 
— 2 Ca itel und ſolches gelehret ſey arum der Tag 
: un p [heilig und jener a heilig? Barum das 
Bann — ofen Blitʒ, Scham un a air Ei 5 
ma 121% " 
Der Blik machet vor dem — her Be Blut — al v 
w 





5 uͤͤber die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. 753* 


9.170 | Wie fie fagen: helfen gute Werke nichts 
Ich bin der legte auferwacht, wie eis| fo wollen wir nichtethun? mas EN 
ner der im Herbſte nachliefer, und GOtt die Pfaffen ? 
bat mir den Segen dazu gegeben , daß f — | 
ich. meiner Relter auch voll gemacht ba: Was du giebſt, das gieb gerne. . 


8 


be, wie im vollen Herbſt. | b, Den Prieftern-und Levi 
Ich Habe eine gute Antwort gegeben, auf ak TS ER 
folcher Narren Einrede, vom heiligen Tagerc. u z Au Ei 
% — Zerſchmettre den Ropf der Fuͤrſten, 


Haft du einen Anecht, ſo laß ihn hal⸗ die uns feind find und ſagen: Wir finds 


‚sen als wäreft du da. allein, 


kann das rein feyn? und was falſch ift, 
wie kann das wahr fepn? Das 37 Capitel. 


Daß das andere Gefinde fein Wort für| Gott iſt nichts, 


Deinen Befehl Halten muͤſſe. | 
Das 34 Eapitel, dich anrufen, nach dem Segen Aaron 
über dein Volk. 


» 3 4 
Träume find nichts anders denn Bil. BR 
| nem nnrein it nel. bie 4 Mof: 6,24. ſtehet, daß fie ſollten 
der ohne Weſen. Was unrein ift, wie fegnen in GOttes Samen“ B ſie ſi 


v. 19. — 
Erhoͤre, HErr, das Gebet derer, die 


Die Traͤume ſind falſch und unrein; was 


— un | | v5. 
 füllten fie denn heiligen oder gut machen? | Wenn die Noch bergeber, fo halten 


Pe a fie ſich zum Schilde, | 
Man darf keiner Hügen dazu , dag Wo fie Schus und Gunſt wiſſen, es fey 


man Geber balte; und man bat genug mit GOtt oder nicht. 


* 


am Worte GOttes, wenn man recht v. 9, 
lebnenwill. ä Doch in dem allen rufe auch den Al 
Du darfſt nicht die Traͤume fragen, was lerböchften an, daß er dein Thum gelins 


gut fen zu thun, du haft GOttes Wort. gen und nicht fehlen laſſe. | 


28 Es iftnicht genug guten Nah haben: «8 
Weenn einer bauer und wiederum zer muß GOtt auch Glück dazu geben , fonft 
bricht, was bat er davon denn Arbeit? gehets doch nicht fort : Denn er will auch 
Sie wollen opfern und fromm fern, mit feyn und angerufen werden, das ifk, 
und laffen doch nicht von Sünden. Dag ohne Gebet if guter Rath eigen Karh, 
beißt zugleich bauen und zerbrechen, zugleich Das heiflen eigene Anfchläge, die den Krebs⸗ 
beten und fluchen. gang gehen. Das find die, die viel rathen 
i Das 35 Sapitel. und haben doch die Gnade nicht dazu. 4 
on, Das 38 Capitel, 
2 he dem Br ne 10. u. f. 
Errn erſcheinen. Ab won der Sande, un 
° Eutheri Schriften 21, Theil, '  CBdbb) — ar 





— ki — * — —— NER 75 2 
deine Zaͤnde unjträflich, und veinige dein | WVeißheit aller Alten erforfchen und in 
Herz von aller Miſſethat ꝛc. den Propheten ſtudiren. — 
Edhriſtlich werde fromm; zum andern laß/ Ein Pfarrherr odrr Prediger fol udiren — 
fuͤr dich bitten; zum dritten brauche denn des | und unter. allerley Buͤcher fichüben, fogiebt 
Arztes. a ihm GOtt auch Berftand : aber Bach⸗ 
210. |pfaffen läßt er ua | 

Es Ban die Stundetommen, daß dem in,‘ —— 
Kranken allein durch jenegebolfen wer, Zu ihrer. Zeit en fie gewänfeht, 4 
de, wenn fie den SErrn bitten, daß es | gleich) als da durch ſein Gebot das Wi 
mit ihnen beſſer werde, und Gefindbeit fer ftund wie die Mauren, und durchfein 
Friege länger zu leben. Woert die Waſſer ſtunden, als waͤren ſie 

Beten hilft mehr denn Artzneyen, und gefaffer. | 













der Priefter thut mehr denn der Arzt: aber| Imrothen Meer und Jordan. - ! 
man ift nicht gern fromm; darum achtet] — 
man des Betens und der Prieſter wweniger.| Das ve Gap 
= b. wenig. — 
— Da iſt immer Er * 


Traurigkeit und Armut chut dem Gegen Gott m di zukünftige een. 


Herzen web in der Anfechtung, und uͤ 


bertrit. — „Da mern Voidernohts 
alt die Maffe nicht, tigkeit, Unftiede rc, — 
> Ne ob Gegen und unter ae Seuten in diefem 


n Laß die Traurigkeit nicht i in dein Zei) Leben. 


ſondern ſchlage ſie von dir, und denke 
ans Ende, und vergiß des nicht. 


Bettlen. 
(ra een —— Wie () die Telerlecker, Suchentrůnke 


und Gerngaͤſte, die faulen Schelmen, die 
* — aber nicht wieder zu mir, 2 Sam. | jpeg hun mollen, | 


Grb Te 2. & 


. 1 Wer fich auf * ana Tich ver⸗ | 

23. laͤßt, der gedenkt ſich nicht mit Ehren 
Seſtern wars an mir, heute ifis anzu naͤhren denn er mußfichverfündigen, | 

dir. + Ermuß Heuchelen, reden und Ba u 
6. Mihi heri hodie eibi. 


fein Her will. 
Das 39 Capitel. 


| Das 45 Sapite. u 
Wer fich darauf Fgebenfoll, daß erdas| Er bat ihn aunetohren sum heiligen. = 
| Er des Boͤchſten lerne, der — die!S 


Mein Kind ar, ich nicht aufe 


*8 b. Ich muß zu ihm, er kommt nicht 
_ wieder x 


Stande, 


4 Bi‘ f en 
OR. - über die Bibel Alten und Neuen Teftaments. 757* 
— — — —— — — — — — — — — — — — 


v. 27. 28. 

zweyerley Volk bin ich von Herzen 
feind; dem dritten aber bin ich P gramm _ 
als fonft keinem; den Samaritern, den 
Philiftern, und dem tollen Poͤbel zu Si⸗ 


hervor, und weiffsgte daf die Gottlo⸗ Samariter find falfche Heiligen und Geis 
fen Leute follten umkommen, ſter unter GOttes Kindern; Philifter find - 
Das that nicht Samuel, wie CH Sirach boͤſe Jrachbarn und Tyrannen, dienicht auf 
aus jübifchem Verſtande meinet, fondern ein hören zu verfolgen GOttes Wort; Sichem 


Daß er GDtes allein pflegen fol - Das 49 Capitel. 
te, ea h "N vV. 12. 
—J 1 Der zwölf Propheten Gebeine gruͤ⸗ 
Das 46 Capitel. nen noch, da fie liegen, — 
vu I Sie find in Ehren und Würden. 
Jeſus Nave war ein Held im Streit. i Das so Capitel. 
Jeſus oder. Joſua heißt ein Heyland oder ar. 
. Diegmann, den man fonft Siegmund beißt, | Er gebe uns ein froͤlich Herz. 
‚aber unrecht. Gut Gewiſſen. 
‚Sub. feblee, oder Joſua. 


v. 23. 
Da er nunenefchlaffen war, weiffage- 
te er und verkündigte dem Rönig fein 
Ernde, und ließ fich bören aus der Erde 


böfer Geift in Samuels Namen. find der. ungehorſame aufruͤhriſche Poͤbel, 
b. Wie er aus ic die GOttes Wort haben und verachten. 
Das 48 Capitel. Das 51 Capitel. 
u | v. 2. 3. u.ſ· 


Du haft auf we a — und abi bil, Ar — 
BR e . 2 s ’ —* 
nn trafe, und in Horeb nen Leib aus dem Verderben und vom 
1 ⸗ 


— Strick der falſchen Zungen und Luͤgen⸗ 
1. Kön. 19, 17. ſtehet, wie Hafacl, Jehu mäuter erloſet haft ıc. 


und Elifäus durch den Wind , Erdbeben) im GHOttes Worts willen muß man 
ten follten. | Gewalt, Feuer, Kerker ıc. Aber aus dem 
En allen hilft Gott treulich, 

och balf das alles nicht, daß fih| en er 
Bas Hole ae und von ihren En Darum werde ich nicht verworfen 
den gelaffen haͤtte. ' [werden, a | — 
bWas ſoll doch denn helfen? Der Tod _ Sondern auserronlet, lieb und werth vor 
und das hoͤlliſche Feuer, GOtt und Menſchen feyn. * 


Ber. Mi 


ER 


S cdrey hundert) Talenta machen hundert und 
| u Cionen. 


u Bns dem Hohenprieſter feinen. (Brus. h, 





ae N ODER D. Martin, Bunbere Kanpgiofen. lt ms 


——— ie 


v. 346 RAR BIER Mi 


— 


Ergebt euren Hals —— ihr Joch, nr Steuereuch —— Bd 


in der YIöbe nicht. 
Kunſt gehet nach Brod, aber Brod wird! Gottes Wor — iſt vor der Welt 


und laßt euch ziehen, man findet ſie dent, tes, und ſchaͤmet euch ſeines Lebens J 


ihr wieder nachlaufen und ſie nicht finden. [eine Schande, ja: Schaden: und alte Gefahr, — 


Das ı Buch) der Machabaͤer. 


Dad 4 Capitel. | helfen wider Antigonum und hat erreicht die 
| gg, te re) magni. 
8 fünfundswansigften Tage an des die ne it Sparta unfer 


Monats Laslen. b 
„D: SR Ber Monat November, nach bem (X) b. Den Königen. 


Mond gerechnet, Das 13 Capitel. 


| | | en 
‚Das 7 Emmi, 2, Hgg DENT 


«Bari ſchickte er dem Tryphon die R 


Am — Tage des Monats Rinder ſamt den hundert Cenmern. 
Adar thaten ir. eine Schlacht miteinan- 


Dder 60000. Kronen. 


der b. — Talenta machen fi, tau⸗ 
ter ſend Kronen. 
Iſt der Monat Fannnn nach dem — 

Mond gerechnet. v 50. st, r es 
Das 11 Capitel. | Und Simon ließ die Burg — rei⸗ 
ad nigen von allen Greueln, undnabmfie 

Deep bundert Centner Boldes. — BER Ye Pe in 
| ac. hundert und achtzig tauſend ii fiedenzigften Jahr. 

b. Eentner heißt Talentum und drei b. Antiochus nahm die Burgen m hun 


Das = Cape, 


Areus, der —— a entbeutl.; 


a Kae 
—— 14 Capitel. 


Bu er Ze 
Iſt der Dritte König zu Sparta gewefen, 
‚vor Dem letzten, und. hat geoffe Kriege gefürs 





> 5 > x \ 
| — * 
P) \ \ 


dert fünf und vierzigften Jahr; alfo haben 
‚fe Die Heiden inne gehabt bey fünfund zwan ⸗ 
ig Jahr, bis aufs hundert und ein und I. 


Da ir Xrfaces der — in 2 
fen und Meden vernahm, daß ihm De⸗ 
“ret mit dem & Könige. aus Macedonien, | metrius ins ARönigreich gezogen war, 
md a gehabt, und denen von Athene ge ſchickte er einen Hauptmann aus wider 


— FR ! = — 


TH | über die Bibel Alten und neuen re RE 
ihn, und befabl, daß er ibn faben und Ies gu 


bendig zu ihm bringen follte ıc. Wo ibr mir She folches nichr wieder 


b. Bon diefer Zeit an find nun im Dri- 
zuftellen wollt, fo gebr mir für die Staͤd⸗ 
ent die Parthen maͤchtig worden, und die te Aa Ai * ero, und für 
Griechen haben Diefe Lande verloren ; 3 DEAN den Schaden und Schloß auch fünf 


Arſaces mar ein Parthus. hundert Centner, 
v. 24 b. Alles zu Hauf gerechnet macht ſechs 
Darnach fendete Simon den YYume.| Tonnen Goldes. 
nium wiederum gen Rom, einen groffen dv. 35. 
- quldenen Schild dahin zu bringen tau⸗Doch wollen wir dafur bezahlen Wr 
jend Pfund ſchwer. dert Centner. 
b. Tauſend Minen, ae cn faufend) b. Hundert Talenta machen fechzig tau⸗ 
Kronen. ſend Kronen. 
Das 16 Capitel. 
Dieſe folgende Schrift bat man ge] - _ 9m. P 
es I ent. achtzehenten Tage des Mon⸗ "m eilften Monden, — heißt 
© 
ser Dion uhr | b, Iſt der Monat Januarius. 
Das 15 Capitel. se o. Ai.u-f. 
Da = er merkte, daß er gefangen 


Es ſchrieb au A us, war, wollte er fich felbft erftechen; denn 
ne em” EB — er wollte lieber ehrlich ſterben, denn den 


Mit dem Zunamen Grypus. — in die Haͤnde kommen. 

b. Dieſer Antiochus heißt mit dem Zu⸗ b. Dies Stuͤck verdammt Auguſtinus 
namen Grypus, und hat hernach auch mit billig; darum auch dies Buch nichts hat ge⸗ 
den Juden sent, aber wenig ausgerich, golten bey den alten Dätern : wiewol auch) 





tet. ſonſt viel Juͤdenzens darin iſt. 
2 See in Eſther. | 
Das ı Capitel. 1b. Dies Stück mag man Iefen nach dem _ 
2 RR ARTEN A Ende des vierten Eapitels ber dem Euer 3 
6 lautet aber — Capitel. 
ob Dies Stuͤck moͤchte geleſen werden 
nach dem dritten Capitel im Buch —— * — — 
Das 2 Capitel. Und am dritten legte fie ihre täglichen 


; dv. 1, bis Eon. 3, 12. | Rune. ab, und 390g en Eöniglichen 
Und Mardocheus oe —— anıc 


(Bbb) 3 ä b. Dis | 


—— 


*C 
kr 






?62* XXXVI. D. Martin Luthers 


— 703%, 
b. Dis Stůck mag eine Gloſſe ſeyn des lein die Unterchanen pochen ſondern auch 


ni 
5— 


Anfangs im fünften Capitel. gedenken die Herrn felbft, von denen fie - 


Das 5 Capitel. .  jerböber find, unter die Fuͤſſe zu treten. 


dv, 1. bis Cap. 6, 16, 
Im vierten Jahr des Koͤnigs Prole- 





Fein Füuft durfe fich nicht fo ſehr fürchten vor 
| denen, fo fern von ihm waren, als vor denen 


Alſo hat ein Marggrafzu Meiffen gefagt, 


mat und Cleopatraͤ brachten Boſitheus fo ihm auf dem Fuß nachgehen ; denn dies 
( welcher fich für einen Priefter ausdem felben wollten ihm gern auf den Kopf treten. 


Stamm Levi ausgab) und Ptolemaͤusßs a 
fein Sohn, diefen Brief der Purim ıc. ER Das 7 Capitel, 
b, Dis Stück mag man leſen nach en vV. 1. bislap, 8,6. 


Ende des achten Eapitels vor dem neunten) Im andern Jahr des groffen Rönige 


Kapitel. : | en ‚am Bon ‚Tage des Mio- 
. 22. [nat8 tte I ——— 
Das⸗ Capitel. Re — n ardocheus einen 


v,2. ‚ welche b. Dies Stuͤck mag man Iefen zuerſt, 


. u ame. daß > 
er Sürften Gnade mißbrauchen, und h — eſt 
von den En ibnen en —— und die Deutung nach der 
und boͤſe werden; alſo daß ſie nicht zi Be is e a 
Hiſtoria von der Sufanna und Daniel, ° 


— == 


er ee der Baum, davondas Gummi fleufk, foman 


oder zulebt; Denn der Traum ift gewefivor 


Unter einer Linde. > Maftiy nenne. Weil aber der Baumuns 


Im griechifchen ftehet unter. einem Schi- 


| Deutfchen nicht bekannt, hat man einen ars 
19, das heißt lateiniſch Lentiſcus, und iſt 


dern dafuͤr nehmen muͤſſen. 





vangelium St Mauhaa 
Das ı Capitel. _ [zeugere Abia Abis zeugte Affe, Affe - 
| v. J. zeugete Joſaphat, Joſaphat zeugete Jo, 


= Dies iſt das Buch von der Geburt FM, Joram zeugete Oſia. 


IEſu Chriſti, der daift ein Sohn]. Matthäus laͤßt erliche Gli — 
ee RMatthaͤus laßt etliche Glied auffen, und 
Davids des Sohns Abraham. führer Cheifi Baefehlecht von ——— J 


Abraham und David werden vornehmlich Yan — — 
anngeʒogen, Darum daß denenſelben Chriſtus de, a nn Se x 


en [der Denn das Geſetz nennet auch dieſe ·⸗ ; 


| | EEE nigen Kinder, fo von Brüdern aus den nach⸗ 
Salomon zeugte Roboam, Roboam gelaffenen Weibern geboren find, —— 


— 


5. 6. 


I - > * Be ⸗ 


1 _ 


— 





764 über die Bibel Alten und Freuen Teftamentes. 765* 





— — — ——— 


v. 19. | ai ir fie * nennet * der Soon 
Ioſeph aber ihr Mann war. fromm, |9EM hat hinzugethan mit nichten, Darum 
und wollte fie nicht rügen. J H daß fie jegund durch die Geburt Ehrifti 


Das ift, ee wollte fie nicht zu Schanden erhöhet war. * 
machen vor den Leuten, als wol Mache) (N b. Darum daß fie jetzund erhoͤhet 
hatte nach dem Gefes. Und rühmer alfe war, da Ehriftus geboren ward, Und 
St Matthäus Joſephs Froͤmmigkeit, daß trift alfo der Evangeliſt die Figur > denn‘ 
er fich auch feines Nechtens um Liebewillen [Bethlehem bedeutet die Ehriftenheit , die 

(9) begeben. verachtet vor der Welt, groß vor GOtt iſt. 

c b. verziehen hat, — — LE: 
0, 35, | Babel beweiner ihre Kinder und 

Und erkennete fie nicht, bis fie ihren |wollte fich nicht tröften Iaffen; denn es 

erſten Sohn gebar. wer aus mit ihnen, : 2% 
Der erſte Sohn wird Ehriftus genennet, Dielen Spruch hat Matthäus fonderlich 
nicht daß etliche nach ihm, fondern weil Feis angezogen, Daß er Durch ihn anzeige, roie es 
ner vor ihm aus Maria gebohren worden. allzeit um die Chriſtenheit hält. Denn es laͤßt 
b. Soll nicht verftanden werden, daß ſich allewege vor der Welt anfehen als fey 
Joſeph Mariam hernach erEennet habe, ſon⸗ es aus mit der Ehriftenheit; doch wird fie 
dern esifteine Weiſe zu reden inder Schrift; wider alle Macht der Hölle wunderlich 
als ıMof. 8, der Nabe fey nicht wieder von GOtt erhalten. | 


kommen, bis die Erde trocknet, will die) . b. Dat noch: Und man ſiehet hie an die⸗ | 


- Schrift nicht, daß der Nabe hernach Fom, fen Kindern, role ein vecht chriſtlich Weſen 
men fen; alfo auch bie folget nicht, dag Jo im Leiden ftehet. en 


ſeph Mariam hernach ——— habe. Das 3 Capitel. 
Zu der Zeit Fam Johannes der Taͤu⸗ 
. Da kamen die Weiſen von Morgens |fer und predigte in der Wuͤſten des juͤ⸗ 
lande gen TJerufslem. difchen Landes, | —— 
Welche Naturkuͤndiger und Prieſter ger| Dies ſollte den Juden ein gewiſſes Zei⸗ 
weſen. ‚Ichen ſeyn, daß Meßias Fame, wenn ſie einen’ 


b. Die St. Matthaͤus Magos nennet, predigen hoͤreten, nicht im Tempel zu Jeru⸗ 
find Naturkuͤndiger und Prieſter geweſen. ſalem, noch in den Schulen, ſondern in der 
— — Wuͤſten, der alſo predigte: Der HERR 

Du Berbleben im jhbifchen. Lande HEN denn Johannes gethan hat. 
biſt mit nichten die Eleinfte unter den * 


Sürften Judaͤ; denn aus dir foll mir) v. 15, IR 
kommen der Herzog, der uͤber mein Volk] Jefus antwortete und fprach suihm : 
Iſrael ein SErr fey. 


Bethlehem war Elein anzufehen, darum alle Gerechtigkeit zu erfüllen, — 
Br —— lle 


— 


— 


Laß es jetzt fo ſeyn; alſo gebiner sung 






76 XXXVI. D, Martin Quthers Randgloffen 
Alle Serechtigfeit wird erfuͤllet, wenn wir ſalzen? Be iſt zu nichts hi Sur n | 
uns aller unter Gerechtigkeit: und Ehre vers denn daß man es — —— | 
zeihen, Daß — ah nr es die Beute sertveten, er 
De, der gerecht feyundgerecht machedie Släu-| Bern die Lehrer aufhören GOttes 
bigen. Dieſes thut Johannes, ſo er ſich ſeiner Wort zu lehren, muͤſſen ſie Menfchen« 

Gerechtigkeit äuffert, und roill von Ehrifto als geſetze überfallen und jertreten werden 6 
—— gelane En — F v. 19 heil. 
den. is thut au riftus, fo er fi ann, & 
feiner Gerechtigkeit und Ehre nicht annimt, „9eeines von diefen Beineften Go 


fondern läßt faufen und füdten (*) als ein] ayım gyur der Papiften Haufe , wenn fie 


andrer Sünder. f a 
2 er a agen, dieſe Gebote Chrifti feyen nicht Gebo⸗ 
. (*) Hat dafür : Denn Taufe iſt nichts] te , (*) fondern nur ein angelifer Rath. 


Todt. 
a — © b. Sondern Käthe. 


Der wird der Bleinjte heiffen i im Sim. 
melreich 
Das it,vertoorfen werden und nichts feven.: 

" . b. Das iſt, wenig geachtet und verwor⸗ 
fen werden, > 
YDer es aber chut und ae der wird 

groß beifien im Simmelreich, 

Hoch und auserwaͤhlt ſeyn. | 

b. Das ift, großgeachtet werden. 


In dieſem ER ae Ehriſtus nicht 
von dem Amt oder Regimet weltlicher Os 
brigkeit, (hıtere lehret feine Chriſten ein recht/ 
Leben vor GOtt im Geiſt Fa | 

Fuͤhren Kae b. 











„Selig find die arfinbrblenn, denn 
fie werden das Erdreich befizen. | 
Die Welt vermeinet die Erde zu beſitzen Te Re 
und das ihre zu ſchuͤtzen, wenn fie Gewalt » 20, : \ 
über; aber Chriſtus ichtet, daß (*) man die] Es fey denn eure Gerechtigkeit beſſer 
Erde mit Sanftmütigkeit befige, denn der Schriftgelehrten Pharifäer, fo 
€ b.. Daß man. die J allein mit werdet ihr nicht in das Simmelrelch h 
Sanfemüchigkeit N Gewalt Behalte, eingeben, / 
Der Phariſaͤer Gerechtigkeit beſtehet o ale 
lein in Aufferlichen Werken und Schein; 
werden GOttes Kinder beiffen.. Chriſtus aber Baar dee — Sröme sr 
Die den Frieden machen, fördern under» migkeit. | 
halten unter andern. Und die ſind mehr denn/ 
die Friedſamen. | 
 b, Die Friedfertigen find mehr denn Fried⸗ 
ſamen, nemlich die den Frieden machen foͤr⸗ 
dern und erhalten unter andern; wie Chri⸗ 
mu uns bey ns n Friede gemach 


v. 9 
Selig find die Sriedfertigen,, denn fie 


Wer zu ——— uber fr Ka a \ 
der ift des Rarhs-fchuldig; wer aber 
fage du Narr der ijtdeshöllifchen Seu · er 
ers ſchuldig. | 
. Racha begreift alle zornige Zeichen. Et⸗ 
lich⸗ meynen, es komme her vom hebraͤiſchen 
Ihr ſeyd 7 "Sa der Erden, wo|RiE, i. e. vanım & nihil, dag nirgend u 
nun dasSalz tumm wied / womit ſoll man tagt. Aber ein Narr iſt haͤrter denn R | 
2 


7 über die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. 769% 
cha, der nicht allein untuchtig fondern auch brigkeit des Schmerdts foll fölches thun don 
ſchaͤdlich iſft. ihm ſelbſt, oder durch den Naͤchſten, aus Lies 
b. Racha iſt das rauche Scharren im|be ermanet und erſucht. — 
Halſe, und begreift alle zornige Zeichen. v. 46. 
So ihr liebet, die euch lieben, was wer⸗ 
det ihr vor Lohn haben? Thun nicht 
daffelbe auch die Zölner. : 
Zoͤlner heiſſen Lateiniſch Publicani , und 
find gemefen Die der Roͤmer Rente und Zol 














+ 


La | 
Sep: willfärtig deinem Widerſacher 
a0, 


b + 
| s —5 — iſt on 
em andern Leid gethanhat, alfo ift der ſchul⸗ 
dig zu vergeben und gutroillig zu ſeyn , dem a und gepachtet haben ; twaren ges 
Lehd gefchehen ift, daß Fein Zorn bleibe auf MEINS ich gottlofe Heiden, von den Roͤmern 


— en dahin geſetzt. 
eyden Seiten AIn b. fehlen die Worte: und gepach⸗ 


d. 29. cr. 
Das 6 Capitel. 


Aergert dich dein rechtes Auge, ſo 
reiß es aus, und wirf es von dir. 

Geiſtlich ausreiffen ift hie geboten, das iſt, 

wenn die Augenluft im Herzen getödtet und: 


——— 
1 en 2 
abgethan wird. genug, daß ein jeglicher Tag 


feine eigene Plage habe. 
v. 34. Das it, tägliche Arbeit. Er win, esfey 
Ich fageeuch, daß ihr allerdinge nicht genug daß wir taglic) arbeiten, und füllen 
ſchwoͤren ſollt. nicht weiter ſorgen. 
Alles Schwoͤren und Eiden iſt hie verbo⸗ — 
‚ten, das der Menſch von ihm ſelber thut: Das 7 Capitel. Br 
v. J. 


wenn es aber die Liebe, Gebot, Noth, Nu⸗ | 
sen des Naͤchſten oder GOttes Ehre erfor⸗ Wichter nicht, auf daß ihr nicht ger 
richtet werdet. | 


dert, iſt e8 wohl gethan. — hör — 
b. Hat noch: Gleichwie auch der Zorn] ten gehoͤret GOtt zu; darum wer 
verboten iſt, und doch loͤblich iſt, wenn er N ohne BOttes Befehl, der nimmt 
aus Liebe und zu GOttes Ehre erfordert HHft feine Ehre; mie ift der Balke. 
wird. — v. 6. 
— Ihr ſollt das Heiligthum nicht den 
Hunden geben, und eure Perlen ſollt ihr 
nicht vor die Saͤue werfen. = 
Das Heiligehum ift GOttes Wort, das 


ug 0392 ia» 
Ich ſage euch, daß ihr nicht wider; 
ſtreben folledem Uebel. 
Das ift, niemand foll ſich ſelbſt raͤchen 
aber die Obrigkeit fol ſolches thun, Rom. 12, durch alle Dinge geheiliset werden; Hun⸗ 
17. 13 4. e ſind die das Wort verfolgen; Saͤue find 
v. Das iſt, niemand ſoll ſich ſelbſt raͤ⸗ die erſoffen in fleiſchlicher Luſt das More 
chen noch Rache ſuchen, auch vor Gericht, nicht achten. en 
auch nicht Rache begehren > aber Die Ds — | | 
Luctheri Schriften zı, Theil. h: (Eee) — ——— 


— 


⸗ 


not TXXXVLD. vem Rutbers — ® ur Y N 
—— — — — —— — 


auch wo Glaube iſt, müfen vechte gute Wer⸗ 
ke folgen. Das heizt Ehriftus thun, von darum daß fie glauben werden ; die Fuden 


auf GOttes Gnade 


uͤber das Bolf, ; Mof. 31. Denn das Geſetz 
















v. Sind nun meine Worte ſo maͤchtig wi⸗ 


Wer dieſe meine Resch böret und chut viel a Im denn deine Worte? 
fie,den vergleicheich einem Eugen Mann, i a 
der fein Hauß aufeinen Selfen bauete. | Viel wäh kommen von Morgen 
—— en sei den Ol und Abend, und mit Abrabam, Iſaac und 
n wo ni e iſt, 
die Gebote nicht (*X) recht, Nom. 3,27, und —— Aimmelseich Prem. SDR 
alle gute Werke nach dem Schein, ohne 


Glauben gefchehen, find Sünde. Dagegen feyn Seulen und Zäbnklappen, 


reinem Herzen thun. Der Ölaubeaberrei- und Werkheiligen werde derton * 
niget das Herz, Apoſtg. 15,29. Undfol-Inen, Kam. . — Mi ıfen wer⸗ 
n — — alle an 
e das ift alle acht der oͤllen $ enn|, verwor en, di S t fl 5 
fie ift auf den Fels Ehriftum durch den Glau⸗ ' eat 6 { Se ie i a 
ben gebauet. Gute Werke ohne Glauben! 


Das 8 Capitel. 
Du 


| 050 |ber Sache zuvor geiß fepmmil. ° | 
SErr, fodu willt, kannſt oumich wol — 


—— 


reinigen. IEſus ſprach zu ihm: folge du mie, | 


Rinder des Reichs werden binauegeftof- 
fen in das Sinfterniß hinaus; da wird 


Das ift, die Heyden werden angenommen, | 


— 
a 


>. 
* 


bs + Die Juden und Werkbeiligen: Ge: 


9: | 
jr 9 der este Zungfrausn Sampen obn i —— ich will dir folgen wo du bin ® 


‚Matih. 2 “ 
© rn ngicen et ed ce weten Sr Ba an 


Chriſtus diefen als der nicht trauen, fondern 


Der Slaube weiß nicht, vertrauet aber und laß die Todten ihre Todten begraben. 3 






v. 4 © nicht folgen oder glauben wollen über‘ die 
 Opfere die Pe die Mofs befohlen deutet Chriſtus als todte und verlorne gue 


bat, zu einem Zeugniß über fie. Werke. - 
b. Mofes nennet das Geſetz ein Gezeuonß | Das 9 Capitel. 
ee 


beſchuldiget uns und iſt ein Zeuge uͤber unſre 


Chriſtus habe dieſen gereiniget, und gau⸗ 
ben doch Di zeugen fie wider fi ch ſelbſt. 
v9 

Ich bin ein Men, dazu der Obrig⸗ brüchige 
Zeit unterthan; noch wenn ich ſage zu ei⸗ 
nem, gebe bin, fogebet er, und zum an⸗ Schlag, geriet. | 
dern, Eomm ber, fo Eommt er; und zu Fehlet in b. 
meinem Brecht, tbue das, fo tbure es 


Capernaum. 


— 


— — 


Etliche wenden gute Werke vor,daß fie 


Datrat er indasSchif md fuhr wie· 
Suͤnde. Alſo hie die Prieſter, fü fie zeugen der berüber, und kam in or. a ie 


Da brachten fie = ihm. er Sche „a 
"Helchen, die Gicht, ber Eline ode halbe a 


772* 


ar. 13. 
Geber bin und lernet, was das fey: Ich 


uüuͤͤͤber die Bibel. Alten und Neuen Teftaments, 


773* 
zugeſchickt CH) Diß willigliche Leiden ift **) 
recht und GOtt gefällig. Darum fpriche 


babe Woblgefallen an Darmberzigkeit| Chriftus, feine Juͤnger faften nicht, dieweil 


und nicht an Opfer. 


der. Braͤutigam noch bey ihnen iſt, das iſt, 


b. Chriſtus ſpricht, er eſſe mit Suͤndern, dieweil ihnen GOtt (***) nicht hat Leyden 
daß er Barmherzigkeit beweiſe und heißt die zugeſchickt, und Chriſtus noch bey ihnen war 
Pharifaer auch Barmherzigkeit beweifen und | und fie ſchuͤtzet, erdichten fie ihnen Bein Leys 


die Suͤnder nicht verachten, Darum daß al⸗ den; denn es ift nichts vor GOtt. 


- Fein diß gute Werke find, die dem Naͤchſten 
zu Gute Fommen. Singens, Faftens, Op- 
ferns achtet GOtt nichte. * 

Ich bin kommen die Sünder zur Buſ⸗ 

ſe zu rufen, und nicht die Frommen. 
Das iſt alle Menſchen; denn niemand 
iſt fromm, Roͤm. 3, 23. Die Phariſaͤer 
halten ſich fuͤr ſromm, finds aber nicht. 


Und 1. Tim, 1, 15. ſpricht Paulus, Chriſtus 
fen in die Welt kommen, die Suͤnder feelig | 


zu machen, Ar 
.  b. Ehriftus verwirft ale menſchliche Froͤm⸗ 
migkeit, und will daß wir allein auf feine 
Frömmigkeit bauen; Darum er auch) hie 
ſpricht, er vuffe allein. den Sundern: und 

x Tim. 1. fpricht Paulus, Chriſtus fey in 
die Welt Eommen, die Sunder feelig zu ma⸗ 
Gm: | | 
keit v. 15. 
Weöie koͤnnen die Hochzeitleute Leyde 
tragen, fo lange der Sraͤutigam bey ih, 
nen iſt? Es wird aber die Zeit kommen, 
daß der Bräutigam von ihnen genom⸗ 
men wird; alsdenn werden fie faſten. 
Es iſt zweyerley Leyden, eins aus eigner 
Wahl genommen als der Moͤnche Regelnec 
Wie die Baalsprieſter ſich ſelbſt ſtachen 
ı Rön. ıg, 28. | 

Solches Leyden halt ale Welt und hiel⸗ 


predige, werde es nur aͤrger. 


Sie 
mußten aber faſten und leyden da Chriſtus 
tod war. Damit verwirft Chriſtus der 
Heuchler Leiden und Faſten aus eigner Wahl 
angenommen. Item wo ſich Chriſtus freund⸗ 
lich erzeiget als ein Braͤutigam, da muß 
Freude ſeyn: wo er ſich aber anders erzeiget, 
da muß Trauren ſeyn. 

b. (*) als Schande, Tod ıc, 

( *) iſt ein recht Kreuz. 

() noch nicht. 

v. 16-17, 

Niemand flicket ein alt Kleid mit ei⸗ 
nem Lappen von neuem Tuch; denn der 
Lappe reiffer doch wieder vom Rleide, 
und der Riß wird ärger. Man faffer 
auch nicht Moſt in alte Schläuche; ans 
ders die Schläuche zerreiffen, und der 
Moſt wird verfchütter , und die Schlaͤu⸗ 
che kommen um; fondern man faſſet 
Moft in neue Schläuche, fo werden fie 
beyde miteinander behalten. —* 

Chriſtus lehret hiemit, man koͤnne dieſe 
neue Lehre nicht allen fleiſchlichen Herzen be⸗ 
greifen, und wo man ſie fleiſchlichen Leuten 
Wie man 
itzt ſiehet, Daß fo man geiſtliche Freyheit lehret, 
maſſet ſich Das Fleiſch der Freyheit an zu ſei⸗ 
nem Muthwillen. | € 

b. Mit diefen Worten weiſet er fie von 


. ten die Pharifaer , auch Johannis Jünger | feiner Fünger nicht verftünden, und fpricht, 
für groß: aber GOtt verachtet es. Dos man Fünne alte Kleider nicht mit neuen 
andere Leyden von GOtt, ohne unſre Wahl, ‘€ I denn fie halten Doch den a = 

Bl. | wD)2 ee... 


\ 


fic) als die, fo feine Xehre von folcher Freyheit er 


d 


774* XXXVI. D. Martin Luthers Randgloſſen 75* 











nicht, das iſt, man koͤnne dieſe neue ER ꝛc. Das 11 Capitel. 
wie oben. F HI... RN 
v. 23. Der aber der Beinefte i im Simmel, 
Als er in des Oberſten aus Fam ,\veich, iſt geöffer Nah u 
und fabe die Pfeifer. | Ehriftus, der ſich aufs tieſſte erniedriget 


Die man zur Leiche brauchte, wie man hat 
bey uns den ne lautet, und finger. 


Fehdlet in b B. ‚Hat bloß: Chriſtus. 


v1 


Don den Tagen Tobannis des Tau⸗ — 
Das Ss ZONEN fers bis bieber leidet das Himmelreich 
— — Thaddeus. Gewalt, und die Gewalt thun, die reiß 
‚St der fromme en | "fen es zu ſich 


Die Gewiſſen, wenn fie das Evangelium = 


Ü 
Ihr ſollt nicht Gold — Silber noch. ernehmen , beingen fie hinzu, dab Bis nie⸗ 


mand wehren — 
— in euren Guͤrteln haben. h 


Das heißt hie haben, wie die Geitzigen den Ich) dich Darer und are Zime R 
Mammon haben, welche mit dem Herzen da |melsund der Erden, daß du (*) folches 
ran bangen und forgen, roelches hindert da8|den Weiſen und Alugen verborgenhaft, 
Predigtamt. Aber zur Noth und Gebrauch) | und baft es den Unmündigen offenbar 

hatte Chriſtus ſelbſt Geld, Beutel und Brod⸗ tet, 


koͤrbe. — b. Das Esangehum und Stauden \ 
v. 14... A 


Wo euch jemand —— wird Wein Joh if (fe und meine Loft 
noch eure Rede hören, fo gebet heraus ift Teiche | 
von demfelben. Haufe oder Stadt, und Das — iſt gar eine leichte Laſt, denen 
Be den — * euren Süffen. die das. Evangelium ſchmecken und A | 
| Mo gar nichts follt ihr von ihnen neh] 

men, daß ihr auch ihren Staub von Schu) Das 12 Capitel. 

ben ſchuͤttelt; damit ſie erkennen, daß ihr nicht Du Be a 
euren Nutz — ihre Seeligkeit geſucht Des Menſchen Sohn he ein 1 Er 
auch über den Sabbath, 


habt. 
* —— u Wer an Ehriftum ‚glaubt if ein Here 
Warlich id) fage euch, ihr —— die uͤber alle Geſetze, und wird nicht beſchuldi⸗ 
Städte Iſrael nicht ausrichten, bis des get dom Geſetze. ” 
Menſchen Sohn kommt. ——6 So gar he der Verſtand aller Ge⸗ 
Als wollte ex ſprechen; ich weiß wohl, bote in der Liebe, daß auch Gottes Gebot 
daß fi e euch verfolgen werden. Denn diß nicht bindet, wo es Liebe und Noth lordert. N 
Volk wird das Evangelium verfolgen, und] van ya 
nicht bekehret werden, bis zum Ende — Alle Sön de und eiferung Due den 


⸗ 


den Menſchen. 


Geiſt, dem wirds nicht vergeben weder 


b. Wo es aber nicht verſtanden wird. Fr 


u 


er über die Bibel Alten und Neuen Teftamente. Ber 777* 
Wenſchen vergeben; aber die Laͤſterung die Vogel unter dein Himmel kommen 


wider den Geiſt wird den Menſchen nicht | und wohnen unter feinen Zweigen. ; 
vergeben. - | Kein verachteter Wort iftdenn das Evans 

b, Die Sünde in den heiligen Geift iftigelium, und doch Eein kraͤftigers: denn es 
Rerachtung des. Evangelii und feiner Wer⸗macht gerecht die fo daran glauben; Geſetz 
ke; dieweil die ftehet,ift Feiner Sunde Rath; und Werke thun es nicht. 


denn fie ficht wider den Glauben , der da ift 


en J v. 33. 
der Suͤnde Vergebung. Abo fie aber wird] Das Himmelreich iſt gleich einemSaus 
abgethan, mag der Glaube eingehen und lerteige, den ein Weib nabm und vers 


alle Sünde abfallen. menge ihn unter drey Scheffel Mehls, 


v. 32, bis daß es ger durchfäuere ward, 
Sauerteig ift auch das Wort, , das den 


t ede i iligen 
Wer etwas reder wider den beilig Menfchen verneuert. 


in diefer noch in jener Welt. | 44-4. a 
Er hat eine Vergebung ewiglich, fondern | „ 2Ibermal ift das a 
ift fehuldig des ewigen Gerichts Marciz, 29. | u Hr: orgenen Schatz, welchen ein 
b. Das hie Matthäus fpricht, weder in Menſch fand und verbargibn, undgieng _ 
diefer noch in jener Welt, fagt Marcus Den een Ei a nn ir 
. ER en — aufte aues, was er hatte un aufte den 
alſo: Er iſt ſchuldig einer ewigen Schuld. —— 
Das 13 Capitel. gleich einem Baufmann, der gute Perlen 
2 5 F — und da er ee re 
zn ffand, gieng er bin und verkaufte alles 
5 ie ee ee was er hatte, und kaufte dieſelbe. 

— 5 wird auch \enommen das er | Der verborgene Schag im Acker iſt Das 
an ; Evangelium,_das ung Ginade und Gerech⸗ 
Bo das Wort Gottes verflandenund (m 9Fit_giebe ohne unfer Gab = 5 ee 

angenommen wird, da mehret es ſich und | “ : Pe man — * en 
ee Den Shin: be 9) Res Sr a ne 
niche gefchiehet,, da nimmt es ab und Argert bringen Fan. Diß Evangelium ift auch ie 
Perle. 

(x) b. Darum findet mans und es macht 

eude. —— 


(*) Und angenommen fehlet in b. 


= 31. v. 52. 
Das⸗himmelreich iſt gleich einem Senf. Kin jeglicher Schrifgelehrter zum 


korn, das ein Menſch nahm und ſaͤete Himmelreich gelehrt. 


es auf feinen Acker, welches das kleinſte Daß er das Himmelreich foͤrdern, andre 

ift, unter allen Saamen: wenn es aver |lehren und zum Himmel bringen Fann. 

erwächft,, foift es doch das gröffefte un,| b. ft das Himmelreich ꝛc. ⸗⸗⸗ brin⸗ 

‚ter dem Kohl und wird ein Saum, daß |gen: — — 
| (Eee) 3 . Der 


= muß? Goit wird dir vid anders dafur ber 





778* kin 5 D. Martin —— Ks nn — 
— — ——— — — — — — D— r — — 
koͤnnt ihr urtheilen: koͤnnt ihr denn nicht 


Der aus ſeinem Schatz neues und al⸗ 
tes hier vortraͤgt. 
Evangelium und Sefeg. 


Das 1A Lapitel. 















auch die Zeichen dieſer deit urtheilen. 


- Zu der Zeit kam Fe Berichtvon IE⸗ folten Jeſ. 35, 5. 6. 


fü vor den Dierfürften Herodes. b, Die Zeichen meynet Chriſtus feine 


Judaͤa mit ihrem Zugehör war in vier Wunderthaten die verkuͤndiget waren, daß 
Herrſchaften getheilet; daher man Die Hers 


ven Tetrarchas I” ame nenne. WIR 


Du bift Detriis: Ka 
b. Cepha ſyriſch, Petrus griehich hei 
auf Deutſch ein Tele, Und ale Ehriften 


In der vierten Vrachtroache kam IE⸗ 
ſus zu ihnen. 

Die Nacht theilete man vorzeiten in vier 
Wachen deren jegliche drey Stunden hatte. 


Das 15 —— 


Ihr lebret; — Vater oder Yu] Me 
ter ſpricht: wenn ichs opfere fo ift dirs 
viel nuͤtzer, (b, es ift GOtt gegeben, 
davon ich dir follte helfen): der thut wohl. 
Oder ſollte dir das nüsen, Das ich opfern 


ne Bemeine und die Dforten der Höllen 
follen fie nicht überwöältigen. 


b. Die Hoͤllenpforten find aller Gewalt 


ſchere le, weltliche Weiheit und Gervalt, 
BR och kann dirs nicht geben: De 0 _ 0.2 
Kirche beſchieden ; ich muß zum Sottesdienft Warlich ich fage euch, es ſtehen⸗ et⸗ 
‚geben, wie e8 Die Canones auch lehren; Quod liche hie, die nicht fehmecken werden den 
- femel eft Deo — &c. 
v. Eommen ſehen in feinem Reich. 
Alle Pflanzen, die ‚mein bimmlifcher 


Auf diefen Selfen will ich bauen meis 


wider die Chriſten als da find. Tod, Höle 


b. Das ift, wer an mic) gläubet, wird den | 


Vater nicht gepflanzet, die werden Tod nicht eben, Job. 8. (8. su )u. (v. 26.) “ 


ausgereutet. 
Sie Lehre und Werke, die GOtt nicht] = Das 17 Capitel. 
wirket in den Menichen, find Sünde; und 0282.06; 






| bie fiehet man, wie gar nichts.der freye Wil⸗ 
le vermag. | 
| Das 16 Lepitel 


Als er beim. kam ibm IEſne su | 
vor und ſprach: was duͤnket dich Si⸗ 
mon, von wem nehmen die Koͤnige auf. 
Erdendou oder Zinſe? Von ihren Kin⸗ 


8 


* 
en — — 
EIN — 


Sind euch dieſe nicht genung, zu erken⸗ 

nen daß ich der Meſſias ſey, weil ich die 
Wunder thue, die nach der Verkündigung 
‘der Propheten zu Lhriſti Zeiten geſchehen 


ſie geſchehen ſollten zu Chriſtus Zeiten Ief3r. 4 


find Petri, um der Bekenntniß willen, die 
bier Wetrus thut, welche iſt der Fels, datauf 
Petrus und alle Petri gebauet ſind. Ge⸗ 
mein iſt die Bekenntniß; ; alfo auch der Na⸗ 


Tod, bis daß fie des Menſchen Sohn & 


Ihr Zeuchler, * a Geſtait dern oder von Sremden? Da ſprach pe⸗ 





Bor über die Bibel Alten und Neuen Teftaments. „gr 
Tee TEE ———— 


trus zu ihm: von den Fremden. IEſus 

ſprach zu ihm fo find die Rinder freyıc.| Er ſprach zu u. was beifjeft du 
Wiewol Ehriftus frey war, ab er Doc) mid) gut? Niemand ift gut denn der eis 

den Zing, feinem Naͤchſten zu Willen. Ai\nige Gott. 

fo ift ein Ehriſt feinechalben ales Dinger] leichrvie Chriftus fpriht Job. 7, 16. 

freh, und giebt fich doch feinem Naͤchſten Weine Lehre iſt nicht mein; alfo aud) hie, 

wilig zu Dienft. ich bin nicht gut. Denn er vedet von ſich 

we v. 27 felbft nach feiner Menſchheit, durch str 


Wboenn du ſeinen Mund aufthuft, wirft er ung immer zu führet, 


du einen Starter finden. 
Stater ift ein Loch, wenn es Silber iſt, Will du nis feyn, fo gebe 


bin , verfauffe was du haft, und giebs den 
fü macht e8 ein halben Guͤlden. Armen: du emm Schad Adi 
Das 18 Capitel. MBimmei haben, und komm und folge mir 

| nach. 


| Vollkommmenheit ıft eigentlich Gottes 
190 sween ober drey verfammlet find Gebote halten. Darum iſts klar, daß die⸗ 


in meinem Namen, da bin ich mitten un⸗ 
ter ihnen. ſer Juͤngling die Gebote im Srunde nicht 


R gehalten hat, wie erdoch mennet. Das zei⸗ 
an in Ser un mie zu Ehren, get ihm Chriftus damit, daß, er Die rechten 


| aus ehets auch alles wohl Werke der Gebote ihm borhaͤit und urthei⸗ 
let, daß kein Reicher ſelig werde, deren die⸗ 
Das 19 Capitel. | ſer FJuͤngung auch einer ft. Run werden 
v. 8. Ije die ſelig die Gottes Gebote halten. 
Er fprach zu ibnen: Moſes bar’ euch ; 
erlaubt zu feheiden von euren Weibern, Das — on 
von eures Herzens Haͤrtigkeit wegen: von 
an | 
Etliche Geſetze lebten, etliche wehren; cr Taufe da ich. mit geraufe werde? 
ne lehren das Beſte, diefe mehren dem Bis Das ift, Leyden. Das Steifeh aber 
In F ie he — will immer ehe herrlich werden, denn es ge⸗ 
weltliche Sönait. auf) chuͤt kreuziget wird; ehe erhoͤhet denn es ernie⸗ 
driget wird, 


Es ſind — vã ſchnitten, die ſich Das 21 —— 
ſelbſt verſchnitten haben um des Him⸗ 
melreichs willen. Das Volk, — —3 und nach⸗ 

Das dritte Verſchneiden muß geiſtlich folgete, ſchrie und ſprach: Hoſianna den 
ſeyn, nemlich willige Keuſchheit, ſonſt waͤre Sohn David! ⸗⸗ Hoſianna in der 4% 
e8 einerley mit dem andern, das leiblich ger | be; — 
ge ve | EL hilf, ach gieb Gluͤck und Sa 


b. Hoſian⸗ ne 


F 


zerſchellen, auf welchen er aber faͤllt, den 


liche zur Beſſerung, etliche zur Aergerung. 


ſchen der hatte kein hochzeitlich Kleid an, 


W6benn man anders und mehr denn Mo⸗ 





gar XXXVI. D. Mertin Luthers Bandgloſſen Ma TB 
b. Hofianna heißt auf teutſch, ach hilf, peifäer, ibr Heuchler, die ihr das Aimm nel 
‚oder ad) gieb Gluͤck und Heil reich zufcblieffer vor den Wienfhen. 
v. zi | Die Schlüffel ſind⸗die Gewalt zu lehren 


Wſus fprach zu ihnen: warlich ich das Himmelreich: das lehreten fie nicht, 
u Er ‚die döliner und Huren mögen ſondern mit Menfehen Lehren hinderten fie, _ 


wol ehe ing Simmelveich Eommen denn |DIE Da gene vechte Lehre gehörer hätten, 


ihr. ie u Bl N 
Biel möglicher ifts, daß Huren und Bus ‚Ihe verblendete Leiter, die ihr {N} 
ben felig werden als die hoffartigen Heiligen. |feiger und Ramele verſchlucket. 


‚Denn jene müffen zulegt ihre Sünden fahr] hr machet enge Gewiſſen in geringen » 


uͤcken 


a sur 2a te a el 


jen 2c.; diefe fterben in ihrer eigenen Heilig. | Stufen, und achtet nicht der groſſen Stier 
Re BR — 


Fraſſes. 


wird er zermalmen. 


Es muß ſich alles an Chriſto ſtoſſen, et⸗ 






— *gefragt, two GOtt oder die Seelen blieben. 
Das 22 Capitel. Die Schuͤſſeln und Becher find ſchoͤn; aber 
Ss =D I 
Da gieng der Rönig hinein die Gaͤſte Ftaß. — 
zu — und ſahe allda einen Men-| >" b. fehlet Die Iegte Helfte. 


e i m 35. F 
Auf daß uͤber euch komme alle das ge⸗ 


Das hochzeitliche Kleid iſt der Glaube, 


von dem Blur an des gerechten Abels 
bis ur SiiitBachariae, Sarah Sohn 
welchen ihr getoͤdtet habt zwifchen dem 
— und Altar. — en 
Dieſer Barahias hat zween Namen ges 
habt, Denn 2. Ebron. 24, 22, Kar 
Jojada genennet, wie denn der Brauch iff 


Das 23. Capitel, 
v. 2 —— — 
Auf Moſis Stuhl ſitzen die Schrift⸗ 
gelehrten und Phariſaͤer. 


ßs Geſetz lehret, fo ſizet man nicht auf Mor] haiben. 
ſis Stuhl; darum verwirft er auch hernach““ — m ee, 
ihre Werke und Menfchen Ehre. 0 N Das 24 Capitel. 


Se en a d 
Wehe euchSchriftgelehrten und Pha,]| Wenn ihr nun ſehen werdet denGren- 
N — ch — Re N 


Speife und Trank darinn iſt Raub und 1 


zweyer Namen in der Schrift und allene- 


keit, wo fie nicht wunderlich bekehret wer⸗ cke. — 
den. 23, Ä ea Er 
Fehlet in b. a | Webe euch SchriftgelebrtenundPha- · 
x in an | riſaͤer ihr Heuchler, die ihr die Becher 


er ee ie und Schüffeln auswendig reinlich hal⸗ J 
t t — — 
Der auf dieſen Stein faͤllt, der wird tet; imwendig aber ifts voll Raubesund 


5 Will fagen, wie fie alles zu fi ie 2 
und im Sauſe aelebr haben, nichts darnach 


Denn das Evangelium verwirft die ABerk| hte Blut das vergoffenift aufErden, 
heiligen und nimmt an Die Glaubigen. 





734% über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, ; 273;* 


elder Derwößtung,davon gefageiftducch ‚und gefchehen noch bey diefer Zeit, weil ige 
den Propheten Daniel, daß er fteber an lebt. ſch ch bey dieſer Zeit, weil ihr 


der heiligen Staͤte. CH b. Zu geſchehen. 

b. Deeſer Greuel vor GOtt muß ein ſchoͤn vor: 
aufferlich Anſehen der Heiligkeit vor der| Das 25 Capitel, 
Welt haben, Damit Die rechte Heiligkeit vers] v3 


wuͤſtet wird, wie des Pabſis Regiment, und) Die Thörichten nahmen ihre Lam⸗ 
vor Zeiten der Juden und Heyden Abgötter pen; aber fie nahmen kein Oel mit fich, 
rey waren, Die Lampen ohne Del find die gutem 
. WS; Werke uhne Glauben, die müffen all vers 
Bittet, daß eure Flucht nicht gefches !Iöfchen. Das Delgefäß aber ift der Glau⸗ 
be im Winter oder am Sabbath.  |be im Gemiffen auf Gnttes Gnade; Der 
Iſt auf Sprichmorts Weiſe geredet und thut gute Werke, die beftehen. Wie aber 
fo viel gefagt: Sehet daß ihr zu rechter Zeit hie dag Del keine der andern giebt; alfa 
fliehet. Denn im Winter ift nicht gut wan⸗ muß ein jeglicher für ſich felbft glauben. 
- dern, und des Sabbaths mar es den Zus v. 15. | 


den verboten. Einem geb er fünf Centner, dem an⸗ 


* > g x . ’ . * 
j 
So alsdenn jemand su euch wird fa, dern zween Dem Dritten einen, einem ſe— 


et 0 den nach feinem Vermögen. 
e ’ Ss - a > 
Alle ST el oder da, ſo Die Eentner find das befohlne Wort 


— nam | Gottes; wer das wohl treiber, der hat fein 
un N viel, und lehret viel andre; wer es laßt liegen, 
Merken fuchen, fonderlich find ist die Kam-| der, hat kin wenig. “Denn an nn lenfkiis 
mern (v. 26.) alle geiftliche Kloͤſter, die einerley Wort; aber es fehaffet Durch etlis 


Wuaͤſten aber find die Wallfahrten und che mehr Denn durch andre. Darum iſts 


Feldſtifte. ißt fünf, itzt zween Centner genennet. 
= u 26 Sapitel. 
Wo ein Ass ift, da fammlen fich die Das — — 


- Adler. | — 
It (O abermalein Sprichwort und win], Was bekuͤmmert ihr das Weib? Sie 
fh Siel ſagen Air werden ung wohl zufam, hat ein gut Werk an mit gethan · 

men finden; mo ich bin, werdet ihr uch] Daſſiehet man, daß der Glaube aleindas 
ſeyn. Gleichwie Aas und Adler ſich wohl) Werk gut macht; denn alle Vernunft hatte 
zufammen finden und darf Bein Ort fonder, |diE Werk verdammet, wie auch die Apoftel 


lich anzeigen. felbft thaten. Denn die Werke ſind die be⸗ 

(*) b. Das iſt ein Sprichwort. ſten, die man nicht weiß, wie gut fie ſind. 
—— v. 34. — TE 
Diß Gefchlecht wird nicht vergeben, | Daß fie di Waſſer bat auf meinen 

bis daß diefes alles gefchebe. Beib gegoffen, bat fie gethan, daß man 


Das if, es wird folches alles anfahen, () ee wird, 
3 ) 


Lucheri Schriften ar, Theil, Es 


. Alfo beſtaͤuget C*) bier Ehriflus das 





736* | XXXVI. D. Maren Eubers Rassen ? 


eye — m nm —— —— 

Es iſt die Teste, die fie mir giebt; denn ich ärgten Mörder habe wollen — 
fon doc) fterben. _ [damit Die Juden nit vor ihn bitten Eünns 

b. Laßt es doch gehen; es iſt die letzterc. ten. Aber fie hätten ehe den geufel ſelbſt 

v. 29. los gebeten, ehe ſie Gottes Sohnh attent los 

Ich ſage euch, ich werde von nun an laſſen feyn. So gehets an heutiges T ws ! 
nicht mehr von dieſem Gewoͤchs des ges und allezeit. Nr, 
Weinſtocks trinken, bis an den Tag, da) Fehlet ind, 
ichs neu trinken werde mit euch in mei: 
nes Vaters Reid, 












ai Und da fie aaa waren, — 
Das iſt, wir werden hinfort einen feib; | Pilatus zu ihnen; welchen wollt ihr daß 
lichen C*) Handel mit einander haben, uni ich euch los gebe, Bart abam oder TEr 
das fol das Valete feyn. ſum von dem geſagt wird er ſeyChrifus? 
ah, — Pllalus redet hoͤniſch zu den Juden und 
| ſpricht: Ihr ſaget, dieſer ſey Chriſtus das 

ee ff Bu Rabbl 


iſt König, wie ihre nennet; ich fehe aber, 
b. Das ift böfe teuffeh. Wir grüffen al⸗doß er ein armer, unſchul biger m ri 
ß auf teutſch: guten Abend, Gluͤck zu ꝛc. 3 


Marci i5,9. 
Bra 


Fehlet in b. 

Wer das Schwerdt nimmt, h 
Das Schwerdt nehmen, die es ohne or⸗ fratba 5 del ei 
Be Gerwalt gebrauchen. u x ee N 
\ Der folldurchs Schwerdt umtommen. Schädelitäte heißt, da man? bie Uebelhä- 
Das iſt er iſt in des Schwerdts Urtheil er yichter, als der Galgen, Nabenflein u, 

‚gefallen, obwol zuweilen Des Schwerdts Ge⸗darum daß viel Todtenkoͤpfe da liegen. 
waltigen um feiner Buße oder anderer Ur⸗ 
ſach willen ſolches Urtheil nicht vollfuͤhren Das 28 Lapitel. 

Am Abend u, welcher 


ne ameat 
— Hier feet I 5 anbricht am Morgen des erften Leyer⸗ 
tages der Sabbathen. 
WMesneſt du dahin nicht ——— Die Schrift ſiehet den Tag an 9— 
nen Dater bitten, daß er mir zuſchickte A vergangenen Abend, unddeffelben Abende 
mehr denn zwoͤlf Legion Engel?  jEnde il der Morgen berna: Alſo ſpricht 


Leg jun j ei 6 NE bie ©. Matthäus, Chriſtus ſey am Mor⸗ 
a ungefähr ‚gen auferftanden, der des Abends Endeund 


Das * Lapitel. 
ſie zaͤhleten die ſechs Tage nad) dem’ hohen | 
Er hatte aber an Seit einen (Ber Dfterfeft alle heilig, und firngen an am 
fangenen, einen fonderlichen vor andern, naͤchſten nach dem (**) Oſterfeſte. ae 
der bieß Datrabas, b. (*) Am Abend © ) nad d dem hohen a 
Matthäus Bil fagen, daß Pillatus den Oſterfeſte. 


unse 
‚Da fie an die Srö:e famen mit Na⸗ 


n. Anbruch des erſten Feyerfages war. Denn 


Evan 7 


Das ı Capitel. 


v. 22. 


r 
E die Schriftgelehrten. 

Das iſt, ſeine Predigt war als eines, der 
es mit Ernſt meynet; und mas erjagte, das 


hatte eine Gewalt und lebete, als hätte es Hummel oder Fiiegenkönig- 


Hände und Füffe : 
prediger Daher ſpeien und geifern, daß man 
darüber Unluſt und Greuel gewinnet. 


Das 2 Capitel. 
"D. 25, 26." 

Habt ihr nie was David that? 
wie er gieng in das Haus GOttes, 
sur Zeit Abſathar, des hob jenpriefters, 
‚und aß die Schaubrodte? 

Abimelech iſt Abjathars Sohn, darum 
ſagt die Schr ft, eg fen unter Abimelech ge: 
fehehen, daß fie zu einer Zeit Prieſter waren. 


Schaubrodte beiffen ebräifch panes faci- 


rum, Brod das immer vor Augen ſeyn foll, 
wie das GOttes Wort immer vor unſern 
Herzen Tag und Nacht ſeyn ſoll. 


b. Hat er Pſ. 23, (v. 5.): Paraſti in B 


conſpectu meo menlam. 


Much Saite 


Und Eu — Sacobo und Johanni) 
den Namen Bnehargem, das iſt geſagt, 
* Donnerskinder. 

Bedeutet, daß Johannes ſonderlich das 
rechte Evangelium fthreiben ſollte, welches 


iſt eine gewaltige Prediat, die alles erſchre⸗ 
cket, bricht und umkehret und die Erde] 


fruchtbar machet. 
21, 
Sie forachen : "se wird v von Sinnen 
kommen. 


uͤber die Bibel Alten und Lleuen Teftamenes. 
Evangelium St. Marci. —— 


Br 





| Eie fürchteten, er thaͤte ihm zu biel mit 
Arbeiten, wie man ſpricht: du wirſt den 


— gewaltiguüch, und nicht wie Kopf toll machen. 


v. 22, 
Pr bat den Beelzebub, 
Bechebub ift fo viel als eine Ersfliene, 
Denn alfo 


nicht we die Lumpen» laͤßt fich der Teufel durd) die Seinen verach⸗ 


ten, als die groflen Heiligen. 
Das 6 — 


v. 

Und ſalbeten — Baden‘ mit Bel, 
und machten fie gefund. _ 

Diß Del macht die Kranken gefund; aus 
welchem hernach ein Sacrament erdichterift 
für die Sterbenden: melches viel beſſer 
moͤchte Magdalenenfalbe heiten, da fie 
CHriſtum auch alfo zum Grabe falbte , 
Natth. 26, 12. 


Und er gebot Er daß ſie ſich alle 
lagerten „bey Tifchvollen. 
Zehn Tiſche in Die Länge, 
reite. 


* 


fa ig 
v. 52. 
Sie waren nichts ae wor: 
den über den Drodten. 
Das ift, aus ſolchem Eremp-l follten fie 
ſtark im Glauben worden ſehn, doß ſie ſich 
nicht vor einem Ge penſt fürchten müßten. 


- Das 7 Eapitel. 
V 22,78% 
Da fie faben etliche feiner Fangern mie 
gemeinen, das ift , ungewafchenen Haͤn⸗ 
den das Brod effen, verfprachen fie es, 
eilig nennet das Gefeh was ausgfm ⸗ 
dert war. zum Gottesdienſt; Dagegen ge 
(Ddd) 2 mein, 


790* XXXVI. D. Martin Luchers Randglofien — mr 
mein, was unrein und HUN aum Gotsjdaß durch das Evangelium als durch ein 
‚tesdienft war. Teuer und Salz der alte Menſch gefreuzis 
A ge tet, verzehret und wohl gefallen merde, 
Ihr lehret Wenn einer ſpricht sum| Denn unſer Leib iſt das rechte Opfer. 
Dater oder Mlutter, Eorban (das ift, Rom, 12, 1 
wenn ichs opfere, fo ift dirs viel wutzer, 50. 
der en a N if l — das Salz mm. wird, womit 
Eorban heißt ein Opfer und if kurz ge,| wird man würzen?! 
fagt fo viel : Fieber Water, ich gebe dirs| Wo das Evangelium mit Menſchenlehre 
herne; aber es iſt Corban. Ich lege es verderbt wird, da iſt Fein Wuͤrzen mehr des 
beſſer an, daß ichs GOtt gebe, denn dir, alten. Menfehen; da machfen denn Maden.. 
und hilft die auch beffer. Satz beißt abers darum ifk- noth Gedult 
b. Hat weiter nichte als; Eorban beit und SEN haben im Gall. 


ein Opfer, es Das — ED 


v. 21. es, N 
Don innen aus dem herzen der Men⸗ IEſus SR su ibm: Eu ſeh⸗ | 
let *) dir ; gebe bin, verkaufe alles was 








fehen a beraus » + Hoffarth/ ‚Mn 
vernunft. du haſt, und iebs den Armen , fo wir 
Das iſt, Grobheit und Unbeſche denheit du einen Schar i im Simmel baben, * 
gegen den Naͤchſten; als die da bauerhaf:| komm und folge mir nach und nimm das 
tig *) und ſtolziglich andre verachten. Creuz auf dich. 
6 nn *) Das iſt, es fehlet dir ganz und gar: 3 
denn du willt fromm feyn, und doch dein» 
Ich ſehe Mienfihen geben, als ſaͤhe Gut nicht laffen um meinet willen, noch mit 
ib Bäume, mir leiden. Darum iſt Mammen gewislich 
Er ſiehet noch dunkel, wie einer von ferne dein Gott, und — ihn lieber denn a 
an e a eh an! 5 
het. Alfo ift auch unfer Anfana, Ehriftum 
| Wabrlich ich Tage euch, es fen nie⸗ 
— wird aber immer ſtaͤr⸗ mand, ſo er verlaͤßt Er oder Brüder, 
— Be oder "Schwerter oder Vater oder Mut⸗ 
“ ter, oder Weib oder Rinder, oder Aecker, 
Das9 Capitel. um meinet willen und um des Zvangelü * 
v. willen, der nicht hundertfaͤltig empfahe 
Es muß alles mit Kai gefalsen wer⸗ jetzt in diefer Seit Haͤuſer und Bruͤder 
den, und alles Opfer wird mit Salz) und Schwefter und Muͤtter und Rinder 
\ gefolset.. \und Aecher, mit DVerfolgungen*), und 
Am alten Teftament ward alles Opfer|in der sufünftigen Welt ar mag 
sefahen, und von alem Dpfer ward etwas/debn. . 
verbrant mit Feuer, Das ziehet CHriſtus Wer glaubet, der muß ——— lei⸗ 
bi an und legt es geiftlich aus, Presse den und alles dran kan; dennoch hat er 
— genug. 


— — Et ee — 
———— über die Bibel Alten und Neuen Teftaments. | — | 


‚genug. Wo er hinkommt, findet ev Vater, Hoͤniſch redet Pilatus, als ſollte er Tagen: 
Mutter, Brüder, Güter, mehr denn er je EN ihr, daß diefer arme Menſch König 


verlaffen. kunte. fun % fend ihr toll und thoͤricht. Siehe, 
atth. 27, 17. 
Das N Zeffet in b. 


Man koͤnnte is Waſſer mehr denn SEs war um bie Dre Stunde, ds fie. 
um dreyhundert Groſchen verkauft has | ihn kreuzigten. ’ 
ben. Das ift, fie fingen da an zu handeln, 

Diefer Groſchen einer wuͤrde bey uns daß er hekreuglget wuͤrde. Aber um die ſech⸗ 
machen faſt dreyßig meisniſche Loͤwenpfen⸗ ſte Stunde ift er wirklich gekreuziget, wie 
nige, oder drittehalben unſrer Groſchen. die en he berg fehreiben. Es 

nen aber etliche, der Text fen allhie durd) die 
Das ı5 Sr | Schreiber verrucket, daß an Stat des Buchs 
\ » 9 ftabens 5, welcher im geiechifchen fechs bes 

Dilatusantwortete ihnen: Wollt ihr, | deutet, fey der Buchftab y gefegt , welcher 
daß ich euch. den A der Juden ios drey bedeutet, weil ſie einander nicht faſt 
gebe? ungleich ſind. 


Evangelium St. Lucaͤ. 


8 IBAa it ° v. 78. 
v. Re Durch welche uns befucht bat der 
| 9 Aufgang aus der Hoͤhe. 
u Bebenedeyete unter den Weibern. Chriſtus nach der Gottheit iſt der uf 
Dos ift auf Ba du Hochgelobte. [sang in der Höhe vom Pater. 


Du bafl Gnade bep GSOtt funden. Das 7 Capitel. 
Das iſt, du haſt einen guädigen Gott. Es begab fich is PR Zeit, daß ein Ger 


v. 42. — > oe Augufto ausgieng, daf 
ebenäde et b t alle Welt gefchäger würde, 
be — — ar Daß ein jeglicher bat muͤſſen ein Ort eis 


5 nes Guͤldens geben vom jeglichem Haupt. - 
b. Auf teutſch al: Gelobet bift du zc.) Schäsen ift hie, daß ein jeglicher hat 
od m muffen anzeigen, wie viel er vermochte am 
Daß du⸗⸗ Erkentniß des Heils ge, Gut und ein Det des Silben an von 
beft feinem Volk, die da ijtin Vergebung jeglichem Haupt. = 
ihrer Sünde. 
Daß fie wiſſen follen, wie fie felig werden] / Ehre fey SOLL: Ms der abe, und 
muͤſſen; nicht durch die Werke des Geſetzes, Sriede auf Erden und den Menſchen 
ſondern durch n der Suͤnden. Pe Wohigefallen. 


Dee Daß 


* 





— ——— 
Deß die Menfchen daran Luft und Liebe 
haben werden gegen GOtt und unter einan- 
der, und daffeloe mit Dank annehmen, und 
darüber alles mit Freuden laſſen und leiden.) 









thers Bondaloffen ie; - —— 
den andern Teg nach dem hohen Cabath, 
wie das aus Matth 28 wohl zu nehmen iſt. 
Se J—— — 
Liebet eure Feinde, thut wohl und 
v 29 0 Ileiber, daß ihr nichts dafuͤr hoffet. 
Err, nun laͤſſeſt du deinen Diener Wer ſeinem Feinde leihet oder. wohl thut, 
in Frede fahren. det lehret ſich ſelbſt, daß er nichts dafür darf 
b. Das ift, nun will ich fröhlich ſterben. beffe — Daos thut aber nie⸗ 
— mand denn ein Chriſt. 
Das camel: a er eee 


ER ri 
Thut niemand ee 
Gewalt ift öffentlicher Frevel: Unrecht, — ee 
wenn man mit böfen Tücken dem andern Dee. 
ſein Recht verdruͤcket und feine Sache ver) re 
ne »e) Daß 7 Capitel. 


Fehret- 
Ds fie vernabm, daß er zu Tiſche ſaß 
in des Phariſaͤers Haufe, brachte fie ein 
Blas mir Salben. | 
Dder koͤſtlichem Water. 


| v2 —— — 

Sie gaben alle Zeugniß von ihm und Dass Capitdl,. 
wunderten fich en bepelan Yu © ee 
die aus feinem Wunde giengen , und| Die », tedeten von dem — 
ſprachen: Iſt das nicht Joſephs Sohn? welchen er ſollte erfüllen zu Jer nl Er 

Wie gehets zu, daß Joſebhs Sohn ſo leh ·Das iſt, was er vor ein Ende nehmen 
ren und veden Fann , der arme Zimmer⸗ narde — — ae 
Enecht? - N a ee \ 


Fehlet in d. ee 
Das 6 Capitel, | 
en a | ‚nommen werden , wendete er fein Anz 
Auf einem Afterfabbarh, Koh firacho gen Jerufslem zu wars 
Gileichwie wir den Dienftag nennen den ein ꝛ we 
Aftermontag oder naͤchſten Tag nach dem! , b, Hier fühet Lucas an zu befehreibenden 
. Montag; alfo nenneten die Juden den gn⸗ Zug ChHriſti gen Jeruſalem. Be ge 
dern Tagnach dem hoben Sabbath, wieane) Das ıo Eapitk 
Matth. 28,1. wohl zu nöhmenäll. 0 5 0 — 
p. Gleichwie wir den Dienſtag nennen] Welcher duͤnker dich, der unter die 


den Aftermontag; alfe nenneten die Juden ſen Dreyen dev Naͤchſte fey gewefen, 


DI 














a A ae 
Wenn der Tünger ift wie fein Meifter, 
fo ift er vollfommen. 


sa ak wlianny eiat, De 
b. Bon diefen fchreiben Philo und Jo⸗ 


ſephus, deren Matthaͤus etliche auſſen tft. 
Das aCapitel, 
2 


mat 
Es begab fich aber, da die Zeit er: 
füller war, daß er follte von binnen ge⸗ 


bach, 





— —— Zu ge —E 
796* - „Über die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. 757* 
dem der unter die Moͤrder gefallen war ?] nein, fondern fo ihr euch nicht beſſert, 
Der Naͤchſte iſt nicht allein, der wohl thut, werdet ihr alle auch alſo umkommen. 

ſondern auch der Wohlthat bedarf: denn Die Juden hielten Davor, wen es zeit 

wir find alle unter einander. Naͤchſten. lich a — waͤre ae ie 
ner enehm ; und wiederum wo es ihm ube 
Das 12 Gapitel, klar eins 


\ Igienge, fo ware er ein Sünder, 
h% 3 | 
Verkauft was ihr habt. 


Fehlet in b, 
— * v. 24. RR 
nichts befigen, nicht Schäge fammlen, nichts) yinein kommen, und werdens nicht thun 
haben ec. iſt alles geſagt auf die Meynung, | koͤnnen 
DaB manes nicht über GOtt und fein Wort Das find die ohne Glauben mit Werken 
lieben hoch ſuchen foll, fondern wie St. Paus fich müben gen Himmel zu Fommen. - | 
A fagt 1Cor. 7,30, als beſaͤſſen **) fie es ; 
nicht. 
b, 7) Rerkaufen, verlaffen. **) tan- 
quam non habentes, Be | 









- v. 33. 

Doch muß ich heute und Morgen und 
am Tage darnach wandeln; denn es 
thuts nicht, daß ein Prophet umkomme 
auſſer Jeruſalem. 

Nicht fliehe ich um Herodes willen, ſon⸗ 
dern ich muß ſonſt wandeln, mein Amt aus⸗ 
zurichten. 

Fehlet in b. 


Das 14 Capitel. 


3 | ur 

Fin jeglicher unter euch, der nicht 
abfager allem was er bar , kann nicht 
|mein jünger feyn. Nr N 

» Ror dem göttlichen Gericht Fann nies 
mand beftehen, er verzage Denn an alle feis 
nem Vermögen, und ſuche Gnade und bitte 
um Hülfe in CHriſto. 


“d 49%. 

Ich bin tommen, daß ich ein euer 
anzuͤnde suf Erden. Was wollte id) 
lieber, denn es brennete ſchon? 

Er redet nad) Dem Sprichwort : Ich 
will ein Seuer anzünden, das ift, ich will 
einen Unfrieden anrichten Durchs Evange, 
lium ꝛc. und wollte, es wäre ſchon aefche: 
- ben. ber ich muß zuvor mein Leben dran 
fesen, und mich verlanget darnach. 


’ v. 56, BIER 
Ihr Seuchler, die Beftalt des Him⸗ 
mels und der Erden koͤnnt ihr prüfen; 
wie prüfet ihr aber dieſe Zeit nicht? 
Roonnt ide fehen, wie es an den Ereaturen 


— a ſehet ihr nicht auch wo el Das 16 Capitel, | 
euch fehlet? v. 9 
1° Wacker euch Freunde mit dem unge⸗ 
Das 13 Capitel. 5 rechten Wammon. . — 
N 5. Mammon ift ebraifch und heißt Reich⸗ 


Meynet ihr, daß diefe Galilaͤer vor thum. 

allen Galilaͤern Suͤnder geweſen ſind v. i2 

weil fie das erlitten baben : Ich fage| So ibrin dem ungerechten H Fam — 
nic t 


* 





———— XXXVLD, 
nicht treu feyd, wer will euch das war) Das ift, daß fie mich nicht plage umd mare 
haftige vertrauen? Und foıhr dem Frem⸗ tere, wie man fpricht von den Sala ie 
den nicht treu ſeyd, wer will euch geben Plage mich der Meyſchi —— 
dasſenige, Das euer iſt? 6. So wohlt 

Mammon heißt er. ungerecht, darum daß 
er unrechtem Brauch unterworfen iſt; 
Fremde, darum daß er nicht bleibet wie das 
geiftliche Our, das. ereig unfer und war— 
haftig iſt. Treu ſeyn in dem Mammon, iſt, 
fein göttlich brauchen zu des Naͤchſten Rus. 
Ber das nicht thut , wird vielweniger im 
geiſtlichen treu feyn, *). er wird Feines haben. 
*) b. Ja er — Aus haben. 


Sie baben Mokn ui die Propheten; 
top fie diefelben hören. - 

Hier ift verboten den Poltergeiftern und 
erfcheinenden Todten zu glauben. 


Das 17 Eapitel, 
d 10, : 

Wenn ihr allesgethan habt, was euch 

befoblen ift, fo fprecht : : Wir find un. 
nuͤtze Änechte, wir haben gethan was 
- wir zu thun fehuldig werten. 1 

Hie redet CHriſtus auf das allereinfal- 
tigſie von den Aufferlichen Merken, auf 
+ Menfchen Weile. : Denn font kann vor! Das 1 San 
Gott niemand thun fo viel er fehuldig iſt 
der ihm anden Werken nicht begnügenläßt. ss Und ftieg di einen. Maulbeer 

ee baum, 

Das⸗ Reich Gðttes kommt nicht mit| b. Guxakıyog morus eft, kapra eap. 17. 

Sufferlichen Beberden. 




















DI \ 
Diefer gieng hinad ——— in 
ſein Haus vor jenem. 


verdammt hineingegangen. Melche Artzu 
reden bey den Hebräeen bräuchlich, und find 
dergleichen Srempel zu finden Pf. ug,g: Es 
iſt gut aufden Errn vertrauen vor dem 
Vertrauen auf Fuͤrſten, das iff,nicht auf 
Fuͤrſten. Alſo auch Matth. 21,32. Huren 


Himmel kommen. Vor eu, das if, 
ihr nicht, 2 
Fehlet i in b. — 
E⸗ fehlet dir eines: i : Verkaufe 
alles was du haft, 

Das ift, es fehler dir alles, wie”) droben 
Matth. 19,21. Verkaufen aber iſt wie — 
droben Luc.26. 

b. Vt fopra. = Vt fapra, 


Martin Tuchet⸗ andgtoffen. ji — — 799* 2 


und Buben werden vor euch in den 





Das ift, jener ift nicht gerecht , ſondern | 


v.6.) ouxouoesues ficuseg. tia, non ca- _ 
age IP 


‚Das it, GDites Reich, flehet nicht in prifieus, a ficu et moro. Vid. ——— 


Werken, die an Stätte, Speiſe, Kieider, 
Zeit, Perfon gebunden fi nd, ei im 
Glauden und Liebe frey. | 


Das. 18 Lapitel 


Daß ſi ſie nicht * komme und uͤber⸗ 
tauve mich: 





Lib, 2. 
Das Ean. 


Faſſet eure Seelen in Bedult, ‘ % 
Das iſt: Laſſet eure er — — 
duitig werden. 

v 24. 


⸗ 


rt. a 
VE a 


800*8 uͤber die Bibel Alten und Neuen Teſtaments. gorf 
8* x — — — —— —— “ 


| “ 24 Creuz tragen. Denn man Bann wider den 
Jeruſalem wird zertreten werden von| Teufel nicht mit Eiſen fechten ; darum iſt 
den Heyden, bis daß der Heyden Seit er: Noth alles dran zu fegen, und nurdag geiftlis 
‚füllee wird. 0 Ihe Schwerdt, das Wort GOttes, zu faſſen. 
Jeruſalem muß unter den Heyden ſeyn, — 
bis die Heyden zum Glauben bekehret wer, Sof fierdach fo ferne tmadben, 


den, das ift, bis ang Ende der Well. Denn RATE 
der Tempel wird nicht wieder auffommen,| Laſſet fie ihren Muthwillen üben, fo fern 
es ihnen verhanget wird : es hat alles feinen 


atth. € | 
{ a ee Kit 1. am. Richter, Daß wir es nicht Dürfen felbft raͤchen. 


a 


22 v. 20 
Das v. — | IEſus ſprach ⸗⸗zu den Hauptleu⸗ 
Sie ſprechen, Kre fiebe, bie find|ten des Tempels, — 

zwey Schwerdter. Br aber ſprach zu] Das waren die, welche ſammt ihren uns 

ihnen: Es ift genug, ‚jeerhabenden Soldaten von den Juden um 

Das iſt, es gilt nicht mehr mit dem leib \den Tempel beftellet waren, Friede zu hals 
lichen Schwerdt fechten, fondern es gilt hin: |ten vor dem Poͤbel. { 

fort Leiden um des Evangelii willen und! b. Das warendie, fo von den Juden x, 


Evangelium St. Jodamid. 
Das ı Sapitel. | 9b. Wahre, rechtſchaffene Menſchen. 

KL d. 9 — er v. 28. R 
“u De⸗ war das warhafte Licht, welches] Dis geſchah zu Bethabara jenſeit des 
alle Mienfchen erleuchter, die in Jordans da Johannes raufte. 
dieſe Welt kommen. Oder Bethbara, das iſt ein Ort des Ue⸗ 
Das iſt, Chriſtus iſt das Licht der Welt, herganges, Nicht. 7, 24. vt myſterium con- 

derſelbe erleuchtet durch Das Evangelium ſonet. 
alle Menſchen; denn es wird allen Creatu⸗ v. au 

ven geyrediget und *) vorgetragen, Die Men⸗ Wir haben den Weßias funden. 


ſchen find und werden. | Ib, Eariftus geiechifeh, Geſalbter teutſch 
— u Und allen vorgetragen. und Meßias ebraifch ift ein Ding. 
8 18 v. 16. ST ! l, 
Don feiner Fülle haben wir alle ge- \ Das — | 
nommen Gnade um Gnade, Weib , was babe ich mit dir su 


ar Saar ift in em au She khaffen 

nade, Die ihm gegeben ift, daß mir durch | ? ch on ?. 

vn — — en Vater b. Was gehets * 
ennen, damit Heucheley aufhoͤre und wir ® Y.. Or; aa 
rechtſchaffene Merfchen werden. Es waren allda fechs ſteinerne Maſ 
Lutheri Schriften 21. Theil, (Eee) | ſer⸗ 





sr. XXXVI. D. Martin Pe —— ee 
20 RRRE TEN TRETEN a 
ferfrüge, + » und giengen je in einen |fondern ohne Maag, überflüßig, Eol.ı,g. | 
zwey oder drey Mass. daß er troͤſte alle Traurige ec. Jeſ. 61, 1. 2. Be 
Metreta im Griechifchen. Zwo Metre | b. Ob mol des Geiſtes Gaben und Perf 2 
ten machen bey uns ſchier einen Eimer nach dem Maas ausgetheilet werden, Nom, 
Being, 12, und rEor.ı25; doch der Geiſt ſelbſt iſt in 
Daß 3 Sapitel. alten Chriſten veichlich und ohne Maas aus⸗ 
—— ecgeſſen „Daß er alle Sünde und Tod ver⸗ 
Es ſey dein, daß jemand geboren wer: ſchlinget über die Mans. T Tit.3. 6) 
de aus dem MWoffer und Geiſt, fo kann as it 
er nicht in des Reich GOttes Tommen. — ® 4 ri | 
Vernunft, Natur, freyer Wille 2c. weiß| Es nahm. fie Wunder, daß — 
nichts von GOttes Gnaden und Werken: dem Weibe redete; doch ſprach Nies J 
was Fer du? oder was. vo 








ja fie ſcheuet es chmeige daß fie e8 begeh- | mand : 
ven ſogte wie he Text klaͤrlich beweiſet deſt du mit ib? 
8. Einer Samaniein und ey 
Der Wind biäfet wobin er will, und! Fehlet i n b. 
du hoͤreſt ſein Sauſen wol; aber du — 
weißt nicht, von wannen er kommt und Eſus erben — Meine Spei J 
wohin er fährer : alfo ift ein jeglicher, | fe ift die, d ß ich thue den Willen des 
der aus dem Geiſt geboren iſt. der mich gr ſandt bat, und ‚poliende fe fin. \ 
Die zwey Stücke gehören zuſammen, Werk. 
Wort und Get; gleichwie im Winde die| Seine Speiſe it des Vaters Willen tun. 
wey Stücke mit einander BND, Saufen und| Des Vaters Wille aber if, daß durch fein 
Wehen. | Leiden Das Evangelium in aller Welt gepre⸗ 
2.200 Wr diget werde, Das mar num vorhanden, 
Der es annimme, a verfiegelts, daß — damals die ai wahe tar. — 
oa wahrhaftig fey. — a 
as ijt, er empfindet als ein Siegel in| 
fein Herz gedrucket %) den Glauben , wie Andre baben — und il ibe A 


in ible Arbeit fommen, 
SHDtt- wahrhaftig fey **) und befennets und | Dr Propheten A geſaͤet, Petr.n 


bezeugets auch aͤuſſerlich. ‚Als er ſagt cap. ‚Sie habens nicht ihnen felbft fondern uns, 


© \ 


7,17: Wer des Vaters Willen thut, der dargethan. 
erkenner, ob diefe Lehre aus GOtt fey rc. Seite in B er 
b, *) eh den Sranben ” fehler inb. 2 » N 85 & ar it el 


"Go giebt. \e Ei nicht — dem Ks iR aber zu Terufalem bey sn 9 


aas. Swafhauſe ein Teich, der heiße auf e⸗ 
Wie des Geiſtes Baben und Werke an⸗ braͤiſch Bethesda PK). 


dern Dienern GOttes nach dem Maas aus / * Bey dem Dirte, da die Opferſchaſe b wi 
getheilet werden, Rom, 12,3. ı Eur, 12,4. halten — * — heißt auf — 


197% 
804* 
fo viel, als ein Spital, darin man den ars 


über die Bibel Alten und Yeuen Teftaments, #3 


gos* 
kommt, auf daß, wer davon iffer, nicht 


men Keuten Barmherzigkeit und Wohlthat | fterbe. 


thut. 


Es wird in diefen und folgenden Morten 


b. Bethesda heißt auf teutfch fo viel als nicht geredet vom Sacrament des Brods und 


ein Spital, 


darin man den armen Leuten! Weins, fondern vom geiftlichen Effen und 


wohl thut ab Hefed, i, eleemolyna, mife- Trinken, das ıft Glauben, daß CHriſtus, 


ricordia: welches bey dem 


Teich war, da GOtt und Menſch, fein Blut für uns vers 


die Dpferfchaafe behalten wurden, und die Igoffen hat. 


Kranken dafelbft ſolcher Wohlthati im Teiche 
> warteten. 


v. 
8ſu⸗ dere Bien: Mein De: 


b. Diß Capitel redet nicht vom Sacra⸗ 
ment ıc. 


De Aſus — A fi felbft merkte, 


_ terwwitfer bisher, und id) wirke auch. daß feine Tünger darüber murreten, 


Das ift, mein Vater hält den Sabbath ſprach 


nicht, darum halte ich ihn auch nicht, fendern 
wirke immerdar — Vater. 


Und hat ihm Made gegeben auch das 
Gericht zu halten, darum daß er des 
Menſchen Sobn ift. 

Das Gericht muß oͤffentlich vor allen 

Menſchen gehalten werden: darum muß der 
Richter auch Menſch ſeyn, den man ſehen 
koͤnne; und doch auch ðott, weil er GOt⸗ 
tes Richtſtul beſitzen ſoll. 


Das Capitel. 


v. 27. 
Wirket Speiſe, nicht die vergaͤnglich 
iſt, ſondern die da bleibet in das ewige 
Heben, welche eud) des Menſchen Sohn 
geben wird. 
Gehet mit ſolcher Speiſe um. 
Denn denſelben bat GOtt der Vater 
verſiegelt. 
Das iſt, mit dem Heiligen Geiſt bega- 
bet und zugerichtet, daß er allein für alle 
‚zum Meifter und Helfer vorseftellet und dar- 
gegeben ift, als nad) 
und halten foll. 


ng 3 
Dip ift das Brod, dns vom Himmel 


er zu ihnen: Aergert euch das? 
wie wenn ihr denn ſehen werdet des 
Menſchen Sohn auffahren dahin, da er 
vor war? 

Was will denn werden, wenn ich vom 
Himmel reden, die Norte vollführen und 
drein greifen werde? 

b. Aergert euch das, das ich jetzt rede 
auf Erden; was will denn merden wenn ich 
vom Himmel regieren werde und die 
Forte ꝛc. 


Dad 7 — 


So ein Menſch — an⸗ 
nimt am Sabbath, auf daß nicht das 
Gefez Moſe gebrochen werde, zuͤrnet 
ihr denn uͤber mich, daß ich den ganzen 
Menſchen habe am Sabbath geſund ge⸗ 

macht: = 

Sabbath halten iſt Moſis Geſetz; ber - 
fehneiden ift Der Väter Gefes. Die find ja 
wider einander, wenn jemand eufden Sab · 
bath ſich beſchneiden laßt, und eins muß dem 
andern weichen: Darum ftehet Des Geſetzes 


dem ſich alles richten Erfüllung *) nicht auf dem Buchſtaben, 


ſondern im Geiſt. 
*) b. Ja nicht. 


(Eee) 2 | On 





—— XXXVI. D. ren Rutbere een Sn 
N ’ Zst Sn . P 


Dass Capitel. Das 12 — | 


“ v. 35. f 
Da fprachen fie zu ihm : wer bift du 
denn? und Jeſus ſprach zu ihnen: erſt⸗ 
lich der, der ich mit euch vede. Si 
Das ift, ich bin euer Vrediger. Wenn 
ihr das zuerft glaubet, fo werdet ihr wol er⸗ 
fahren, wer ic) fey und fonft nicht. 
n v. 51. 
So ſemand mein Wort wird — 
Ebvangelium, das ich predige. 












um drey hundert Groſchen? 
Ein Groſche hat zu der Zeit faſt dreyßig 


ze gegolten. 
Das 13 Carie, N 


Evangelium geſagt. habet. 
v. 56. 

© Abraham euer Vater ward frob, daß 

er meinen Tag ſehen ſollte; und er ſahe 
ihn, und freuete fich. 

b. Alle Heilige von der Welt Anfang har 

ben denfelben Slaubenan Ehrifto gehabt, den) 

wir haben, und find rechte Ehriften. 


Das 9 Capitel, 
= u$ 
‚lich lieben, wie Paulus auch thut in feis 


= „ibn suoo x gefehen hatten, ‚daß er nen Epifteln, daß fie den Glauben bemeifen. 
Darum ifts ein neu Gebot, und neuen Mens 


Segen, wie Mofes im alten Teſtament, ſon⸗ 


ment ſeyn, Daß ihr euch untereinander lieber, 


ch — ee > I. {chen gegeben, die ohne Bere geweſt ſi nd. * 


Lörwenpfennige nach unſrer meißnifen Min- 


Een neu Geber siebte ich euch, daß 4 
euch unter einander liebet, wie ih euch 


b. Das vom Wort des Glaubens oder geliebet habe, auf daß auch ihr einander — 





Warum iſt die Salbe nicht verkauf | 


Ich will euch nicht beſchweren mitielen 
dern dag follen alle Gefege im neuen Teftr 


Darum ift es ein neu und des neuen Teft» 
‚ments Gebot, von allen alten ausgefondert, 
b. Das Evangelium ift eigentlih eine 
Predigt von der Gnade GOttes ‚die chne 
Werke gerecht machet 5 darnach zeige eß 
jauch an, was ſolche Gerechte thun ſollen nem⸗ 


Das 10 Copitel. | Re u Eapite. 
1,24. RUSS u meines Vaters Hauſe find. viel — 


Da — ihn die Juden, "und Wohnungen. Wenns nicht fo wäre, ſo 
ſprachen zu ihm: Wie lange haͤlteſt du wollte ich zu euch ſagen, ich gehe bin 


unfie Seelen auf bift du Chriftus, fo euch die Stätte zu bereiten. 


Li 


fage es uns frey heraus, bs Die Wohnungen find von Ewisktie — 


Das reden ſie aus falſchen Hetzen, daß bereit, und es bedarf nicht, daß er ſie bereite, 


fie ihn verflagen und — möchten, und gehst doch hin fie zu bereiten, das ift, ee 


wo er fich ——— bekennete. 


eßlet in b wird ein HErr über alles, damit er ung bes 





# 


= - = - =, \ 


veite en ſoſchen Wohnungen | Denn folan- 


8og* 0 über die Bibel Alten und Neuen Teflamente. 805* 
ge wir nicht bereit find , find die Wohnun⸗ ſgenen Sunde fterben wird. Denn durch 
gen ung noch nicht bereit, ob fie wol an ihr Chriſtum ift die Erbfunde aufgehoben, und 
nen ſelbſt beveit find, / verdammt nach Ehrifti Zufunfft niemand, 
16 ohne mer fie nicht laſſen, das iſt, wer nicht 
i ‚Er foll euch einen andern Troͤſter ge- glauben will. 
N Das 16 Capitel. 















Paraclerus heißt ein Advocat, Vorſpre⸗ 
her und Benftand vor Gericht , der. den] - v. 8.9 ae 
Schuldigen troͤſtet, ſtaͤtket und hilft. Alſo Wenn derplbe kommt, der wird die 
thut der heilige Geift auch ung im Gewiſſen Welt firafen um die Sünde, und um die 
vor GOttes Gericht „ wider die Suͤnde Gerechtigkeit und um das Bericht : die 
und des Teufels Anklage. BSuͤnde, daß fie nicht glauben an mich. 

v. 22. N Se ih Sau > mn A 

Err was ifts daß du uns willt of, daß Unglaube Stunde, und Glaube Gerech⸗ 
nen eat oe: Pest tigkeit CH fey, und GDttes Gericht vers 

Wie geht das zu? Was foll das ſeyn? damme alles, was ſie und der Zeufel wider 

Fehlet in b. * 2. die Chriſten urtheilen unter dem Schein goͤtt⸗ 
J a I: 

ER et der heilige Geift im Ebangelio, es ſey 

Daß die Welt erkenne, daß ich den Ein Suͤnde was, nit Glaube if. AI 
Dater liebe, und ic) alfo thue wie mir) b.. Und GOttes Gericht geftrenge fey ; 
der Vater geboten hat. 0 Hondern mit Werken wollen fie fromm wer⸗ 
Dee Welt muß lernen, daß allein Chris den und Sünde, vertreiben. und muͤſſen 

De uns den Willen des Vaters thue, durch Gttes Gericht verdammet werden. 
® 519 

0.30: 3 Ä 


Sehlet in b. | | 
R Nun wiffen wie; daß du alle Dinge 
Das 15 Eapitel, weißt, und bedarfſt nicht, daß dich je« 
—— v. 9. mand frage. | 
ibet inmeiner Liebe. Das ift, man darf dich nicht fragen: denn 
— ihr fuͤhlet, wie lieb ich euch habe. du kommſt zuvor mit Antwort, als der das 
as geſchicht mo ihr in mir bleibet und Herze und alles heimliche fieher. 
haltet meine Worte, wie übel es auch gehe. | ih 
Selet in b. Das 17 Capitel. 
vo; € 


Ich bitte + = = nicht für die Welt. De 
Das ift, ich bitte nicht daß du der Welt _ 
und Unslaubigen ihr Thun und Vornehmen 


v. 31. | 


v. 22. 

Wenn ich nicht Eommen wäre, und 
hätte es ihnen gefagt ſo bätten fie Beine 
Sunde | ir 

Das iſt gefagt auf die Weiſe, wie Ezechii 
> el is, 4. ſagt; daß ein jeglicher um ſeiner ei⸗ is, ı5. bittet, daß GOtt füllte des Korah 

| | ee ana | DM. 


dir Taffeft gefallen. Gleichwie Mofes 4 Moſ. ee 









gior OXRXVI, D. Mlatein — — — N 


Opfer nicht annehmen. (*) Sunft follmanı 
für die Welt bitten, Daß fie bekehret werde. | ER 20 Capitel. 
Cr) bs Und im Dom : Non miferearis | v. 8. 
Da gieng auch der andre J Juͤnger — 


omnibus operantıbus i iniquitatem. ar 
einder am erſten zum Grabe kam, und 


Das 18 Capitel. gläubers, 
Ba... a er waͤre weggenommen, wie Mag⸗ 
n 

Was bringet ihr vor eine Rlage wie “ b 2 u oeſagt hatte | 
der diefen Menfhen. | — Ba ’ ; 
Es it Runder , was ihr wider folchen! | BE ; 

berühmten — Mann klagen koͤnnt. | Kübre mich nicht an ; denn. ich bin 

Shlet in b — | — nicht aufgefahren zu meinem Dr 
Was if Warheir ? 2 — Weil ſie noch nicht glaubet, daß er Son — 


Sfr eine Spottrede, als wollte er fagen: tar, wollte er fic nicht laſſen anzühven: 

- File dir bon der‘ Woihen toben, fo bift du, Denn anrühren bedeuter glauben. Und hat 

ruhen, | Kohannes fonderlicy vor andern Evangelr - 

De ‚Ironia er; mil, du von Wahrheit ſten auf die geiftliche Deutung acht, pp u 
a 28, 9. ſchreibet, er habe ha die 

Weiber = —— — 


Der ride © Su | —— 
Das I Eapitel, Benyde in = auffer dem Geſetz ( Fide 
De les und- Heyden ) denn in Eheifto find fie 


— er den Apoſteln, — gleich, —— — und — 
A hatte erwaͤhlet durch den Heugen es . in — a 
Geiſt Befehl, gerban harte. 0) Bene, in b. — 
Daß ſie follten Borfehafter an Shrifi : uam. | es 
Statt ſeyn, und in aller. Welt das Evange⸗ Die ſein Wort gern annahmen lleſſen 
lium predigen. ſſich taufen, und wurden bins ugerban. an 
Vehlet in b. Er h 
dem Tage bey drey taufend Geelen, 
| CH Diefe werden durchs Wort, ohne“ 
[A 
Werk fromm , und müffen da — vorige 
Heiligkeit buͤſſen. ee 


es m 3 b,, Siehe dieſe ꝛc. 
as uns 
Da Sr — Das 3 Senken 


en Ze weil — von meinem Su he v 
uͤber alles Fleiſch. | Wiohte ihr auf uns, ‚als bätten en 
| a E 


un 


2 x ed 







v8 Su 

br werdet meine Zeugen en. 
Nicht Moſis Zeugen, a: ale 

a in Chriſto. | 


N Ta 





gı2* über die Bibel Alten und Neuen Teftaments.. gız* 
mm  ———— — cc— 
diefen wandeln gemacht durch unfee ei-|Eeit eitel Boßheit; denner redet zuallen Ju⸗ 


aa Kraft oder Verdienft? den, bende frommen und boͤſen. 
Sin. ABoigfeit Das 4 Sapitel. 


dv. 15. v. 12% 
Den Sürften des Lebens habt ihr ge-| Es ift in keinem andern Zeil, iſt such 
oͤdet. kein anderer Name, gegeben, darin wir 
Der das Haupt und der erſte ift, ſo von|follen ſelig werden. 
den Todten auferwecket, und durch denwir| Das heißt der Werke Gerechtigkeit vein 
alle Jebendig werden. und fein angehoben. 









v. 16. ; v. 33, 
Der Glaube durch ihn hatdiefemge-| Wit — Kraft (*) gaben die Apo⸗ 
geben die Befundbeit. ftel Zeugniß von der Auferftebung des 


ein d SErrn JE. 
* enn durch Chriſtum glauben wir an * Much, ſehr kecklich und freudig. 


Fehlet in b 


v. 20. 
Auf Bof da Eomme die Zeit der Er Das 5 Eapitel, 
quickung, von dem Angefichtdes HErrn, v.n2 


wenn er fenden wird den,der euch jezt| Bin Mann mit Namen Ananias famt 
zuvor geprediger wird, IEſum Chriſt. ſeinem Weibe Saphira u 
Zu eurer ewigen Seligket, und nicht zum Guͤter, und entwandte etwas vom Gel⸗ 
Schrecken oder Schande. . de ic, 
b. Erquickung, und nicht au m Scheer Diß Stück gilt — falſchen Geiſtlichen, 
oder Schande, fo der Kirchengüter befigen aus — und 
[nichts dafür thun. 


Das 3 Capitel, 

» 29%; 
Petrus ſprach zu ihm; daß du ven⸗ 
dammt werdeſt mit deinem Belde, daß 
du meineſt GOttes Gabe werde durch 
Geld erlanget. 

Nun wird aber im Pabſtum a ales ums \ 
‚Geld verkauft. 


v. 2. 
Ibhr ſeyd der Propheten und des Bun. 
des Kinder , welchen. GOtt gemacht 
bat mie euren Vätern, da er fprach zu] 
Abrabam: Durch deinen Samen follen 
gefegnet werden alle Völker auf Erden. 
Er ſchweiget des Bundes Mofts und des 
Geſetzes, und nennet den Bund Atraha ;| 
welcher war ein Bund der Gnaden und nicht 
der Werke. | 


: u. 26. Sehlet in b. | 
Daß ein jeglicher fich bekehre von feish | . 3 — 
mer Boßheit. Wer weich fines Rebens ‚Länge aus · 


Auſſer dem Glauben heißt er alle Heilig. BAR: : 
! Das | 


gen, daß er wieder fehend werde, 








a a... OR D. am rer — 
Das it, wie lange er Banden ſoll, — Namen Tabea, welches verdolmetfcher 9 
ewigůch. heißt ein Rebe, diewar voll guter Mer E 
9 Capitel Fe und Almofen die ſie chat — 
Das 9 | apitel, | b. Exit iſt fie glaubig und ine Jünger, ei 
J thut ſie viel Guts. 


Saulus aber ſchnaubte ‚noch mit | 
Drauen und Morden wider die: Tünger Das 7 u 


des ren. 








‚mi Ele, Es war aber ein Mann zu Cäfarien 
War heftig, ſtuͤrmiſch und ſprůete wit Namen Cornelius + #gottfelig und 
v. 6. gottfuͤrchtig mie feinem ganzen Haufe - 


Der Herr fprach su ihm : ſtehe auf ſund gab dem Volk viel Almoſen und 
und gehe in die Stadt; da wird man dir |betete immer zu GOtt ꝛc. 

fagen wes du chun ſollt. En —— dieſer a: 9 4 Hase . 
Paulus, ob er wol ohne Mittel Bei en unbeſchnittener und ohne Geſetz, und bat 
N wird. doc) zum Anania ie doch des zufünftigen Chrifti Glauben , der 
ſendet, daß er Zeugen habe. ihn lehret gute Werke thun, ob er wol ein 

3 et in b. 2 [Rieger iſt, und wird sreuchkeam Sauben. 

— erſchienenen Chriſt. — 
Das 11 Capitel. 

7 dv 15 > ’ 
Indem ich anfieng su veden, ſtel — 
heilige Geiſt auf fie, gleichwie auf uns 
am erſten Anfange. 

Ooyne Unterſchied der Verdienfie und oh⸗ 
[ne Geſetz. 

"b ee dieſe Erklaͤrung bey v. 17. So 3 
nun GSOtt ibnen gleiche Gaben gg ⸗ 
ben bat, wie auch uns, die da a — 
an den Sun IEſum ER * 


v. 12. 
"Siehe evs » hatgefehenim Gefichte ei 
nen Mann mit Namen Ananiss zu ihm| '- 
hinein kommen, und die Hand auf ibn ler]. 









Demnach wird dieſer nicht gefendet ihn 
i zu berufen , ſondern geſund zu EDEN. 
— in b. 

| wo 
eg — nahm ihn zu ſich, und 
fuͤhrete ihn zu den Apoſtein, und erzeh 
‚tete ihnen, wie er auf der Seraſſe den 
Errn geſeben und er mit ibm gere:| - an 
det , und wie er zu Damafco den Na⸗ Die Zand des —— mit — 
men IEſu frey geprediget hörte, u eine nn era ch glaubig nn. 2 

Siehe alfo hat Paulus ein Zeugmiß ha⸗ bekehrete fi su dem Rernn. 
‚ben muffen um der falſchen Biber |‘ | # hne 8 — une 

Fehlet in b. Das 12 Reli, 

0% 3 Bee | 

Su Joppe ı war ‚eine Jingerin, mit | 


; 
Ba, 


Y 
RT u 
4; — on 
N | 








Ei über die Bibel 2; und Neuen Teftaments, g17* 


yon. 2 ABER ai Stans lesen ie 
Gefaͤngniß, und überannvortete ihn vier genennet. oder ein Geſalbter GOttes. Denn 
Viertheilen Kriegsknechten, ihn zu be⸗ die Juden, und ſonderlich ſolche Leute pfle⸗ 
wahren. gen —S Namen zu fuͤhren. 
* * — 1* * * Theile Br 

getbeilet. Da jeein Theil mußte das vier] Als per Bandvont das Geſichte fabe, 
es ce Theile der Nachtwachen, eins UMS An] „Lsubere ex, und — 
Pe Lehre des Errn. 

d. 5. Der iſt ja auch ohne Geſetz und Ver⸗ 
Die Gemeine: betete obne Aufhoͤren dienſt ein Chriſt und heilig, fo er Doch ein 


ne ibn zu GOtt. eyde und weltlicher Herr i 
-  Hielt an am Gebet, lies nicht ab; wie * b. — 


re 

* — —— Darnach gab er ihnen Richter bey 
vier hundert un® funfzig Jahr lang, bis, 

suf den Propbeten Sımtel, 
Etliche Teyte haben 400 : aber die His 
fforien und Rechnungen des Jahre leidens 
nicht. Iſt des Schreibers Irrtum der 4 
für 3 gefchrieben, ——— geſchehen 








v. 15. 
Sie fprachen, esift fein Engel. 
Sie glauben recht und wohl, daß die En⸗ 
| gel Mt ne Menſchen Diener find. 


Das 13 Capitel. ift im Griechifchen. 
v. 6. b. Die Rechnung fol wan anfahen vom 
Da ſie die Inſeln durchzogen bis zu Ausʒuge aus Eghpten, wie die Schrift pflegt 
der Stadt Paphos, funden fie einen Mof. 12, und * vom — 
Zauberer und falfchen Propheten, einen Richt. 1. | | 
Juden, der bies Dar. Jehu. 


v8. 27, 
Das iftauf Deut) cin Sohn GOttes ? 


Die zu Jeruſalem wonen und dire | 
Denn die Hebräifhe nennet GOtt Tebu,| Gberften, die weil fie diefen nicht kenne⸗ 
das Air, nomen (*) ee re le noch die Stimme der Propheten , 
dieſer Zauberer: aud) deffelbigen Namens! den, — fie dieftlbe mit ihren ürchei⸗ 
aebraucht haben , wie jegt die Zauberer des (en exfüiller. 


Creutzes und andrer heiligen Worte und Zei⸗/ Da ſiehe, daß man wol viel kan son Chri⸗ 


chen brauchen. o plaudern und Dennoch ſelbigen laͤugnen 
9 b Der Name tetragrammaton. und Sdten. ch ſelbig gu 
* v. 8. Er Fe v. 48. 


Da ſtund ihnen wider der Zauberer] Da es aber dle Heyden hoͤreten wurden 
Elymas (denn alſo wird fein Name ge⸗ fie froh, und preiſeten das Wort des 
deutet) HErrn, und wurden glaͤubig, wie viel 

Elymas lautet auf Hebraͤiſch faſt, als ha⸗ ihrer zum ewigen Leben verordnet wa⸗ 
be er ſich Elimeßia, das iſt, GOttes Kinig|ven, 


Eheri Schriften 21, Theil, | (Sf f} | Dieſe > — 


2 


\ Die da erzäfeten, wie groſſe Zeichen 


XXXVI 3% 






Diefe werden auch Durchs AK — m. i6 — 5 









er ohne: — und AB: * 
ehlet in b. * a 9 
1 in Jinger war daſelbſt mit Kamen 
Das 15 Cap. 0 [Timorbeus , "eines — Weibes 
v. 9. Sohn, die war gläubig, aber eines grie⸗ 


"nd nd keinen Aneſched wi⸗ chiſchen Vaters. — 
ſchen uns und ihnen, und reinigte ihre] Welcher ohne Geſetz und unbeſchnitten, 
Herzen. durch den Blauben. i ſein rechter Heyde und an ein Chriſt wor⸗ 

Das heift, ohne ger und. Geſeh ſe⸗ den. Ri 
fig werden. Tube Ohne Geſet usb unbe, rech 

ter Heyde, doch ein Ehre 
er Ber 
Als fie durch die Staͤdte zogen, übers 


» 13. 


und Wunder GOle durch ſie gethan 


hatte unter den Heiden. antworteten fie. ihnen . zu ‚halten. den 
Die doch —— und Sefes Spruch, welcher von den Apoſteln und - - 
waren. a — — lelteſten zu Jeruſalem befebloffen ı war, 


ar b. Bon der F 5 Ser Mag. 


"ie Heyden Über Elche mein ws (d en — 
me genennet iſt. 
‚Das iſt, die mit meinem Namen genennet und er (der — — ſich 


werden, als ein Volk GOttes eine Gemei⸗ mit ‚feinem ‚ganzen Hauſe, daß er an 


befohlen haben. 


— Ast en h an) F 


ne Chriſti, Diener des Heim. 
Bean 0 
Dieweil wir — haben, daß etli⸗ 


GOit glaͤubig worden wer. 


Diefer Mann ward ja auch ——— 
und —— feomm, durch den — 








ce von den unfern. find, ausgegan⸗ 
gen und haben euch mit Lehren irre ges] Das 17 Capitl, ae 
macht, und eure. Seelen zerruͤttet und a E 


fogen, ibr follt euch befchneiden iaſſen 


wa⸗ kit Biefee gorterbübe fg? ra 
und das Befez halten, welchen‘ wir nichts 


.Spermologus im gr griechiſchen heißt Lotter⸗ 
ri buben, Theriaksframer, Fre vepharten und, 
Merke, daß der heilige Geiſt die Mark des Geſindes das mit unnügen G sroäfkh hin = 
und Sefeglehrer nicht ſendet, ſondern nen⸗ und wieder im Lande fid nahret. 
net ſie Verwirrer und Deribe 2 en Ders 


Wir find ‚feines Gefebteche, a | 


N v. 31. A Be. % i 54 
d Das iſt wir find von ihm besfommeng 
a den Lan, Be en fe To von ‚unferm Baer ‚oder. Schöpfer 2 3 


Sem Beſetz frey zu fon aD b. * vom Bu ee en * 





Be 8 ad 








80 über die Bibel Alten und LTeuen Teftaments, gert 


zen Hauſe, und viel ECorintber, die zůhoͤ⸗ 








‚2.34 \ Das 12 Capiteh, 
Etliche Männer biengen ihm an, und 
wuͤrden glaͤubig. Nach denſelbign Tas entledigten 
Ohne Geſetz und Werke: Denn fie wa⸗ wir ung. 
ren ja Heyden. — J A unfer Gerätlein ab, 
und lieſſens Da, daß fir deſto fe 
Das is Capitel. | Eonnten. ſto fertiger Hchen 
— Fehlet in b. 
Chriſpus, der Oberſte der Schulen, Das 25 Capitel. 
glaͤubte an den hHErrn/ mit feinem gan⸗ v. 190. 


Sie batten aber etliche Frace 
teten, voursen gläubig 2 und lieſſen ſich von ihrem ae) * wie 


caufen. nem Verftorbenen IEſu, von wel | 
Die kommen auch ohne und | Paulus fagte, er — FR 
Wal. ea f 5% 1 Mie verächtlich und ſpoͤttiſch reder dieſer 
—— ſtolze Heyde von Chriſto und unſerm Glau⸗ 
Da: er Wolfe: in Achajam ſchrie ben. 
ben feine Bruͤder, und vermaneren.die| Fehlet in b. 
Juͤnger, daß ſie ihn aufnaͤhmen. 


Den Schleichern aber nicht fetten gläu | Das27 Capitel, > 
ben. ohne Brief. 

b. Daß man den Scheichern nicht ſoll Wie fürchten, es möchte i in die Sp 
glauben ohne Briefe, jeen fallen. x 
| | | Sprten find Wirbel an fandigen ouen | 

Das 19 Capitel. fforne an Africa. 
v. 18. 7 

E⸗ kamen auch viel derer, die — Ber Das 28 Capitel. 

big waren worden, und bekannten, Bd it, Ar — 


verkuͤndigten was fie ausgecichte hatten, | Nach dreyen Monden —— wir 


Mit Lehren und Predigen und andern aus in einem Schiffe von Alerandria, 
Seihten des Evangelii. — — ., hatte ı ein Danier den Zwil⸗ — 
5— Zwillinge, die nur ein Seftien am. en 
ER und funden des Geldes funßig| mel heiffen, werden bey den Heyden gehals 
— Groſchen. ten fuͤr Götter, die den Soilcuten gnaͤdig 
Das macht uͤber ſeheihalb tauſend Gul⸗ waͤren, und helſen Caſtor und Pollux. 
den. Ein remain Loͤwenpfennige. —— 
— Gff) ⸗ Die 


\ 





. Marein Tihae Raccoeſes 





J 


— Die Epie St. Pauli an die Kömer. en en 4 


Das ı Eapitel. — — 
v a —— I BÖttes Zorn vom Simmel wird. 


fenbaret über alles gortlofe Weſen un 
Rröftiglich erweifer ein Sobn Bd 
tes, nach) dem Geiſt, der da heiliget, fint 







Warheit in Ungerechtigkeit aufbai⸗ 
ten. 


der 3eit er auferftanden iſt von den Cod⸗ Es wird vom Himmel offenbaret, ( ſonſt 


Chriſto nicht; den es iſt eine Kraft 


















ten, nemlich IEſus CHriſtus unſer 


ner. wüßte alle Welt davon nichts ) daf fein 


Menfch fromm fen vor GOtt, fondern alle 
Der Geift GOttes — nach Chris) famt goctloß, Sünder, ungerecht, das — 
ſti Auffahrt, von da an heiliget er die Chri⸗ Kinder des Zorns, c. 3, 10. Da iſt nicht 
ſtenheit und verkläret Ehriftam in aller] der Gerecht ſey. "Und wenn ſie ſchon von 
Welt, daß er GOttes Sohn ſey, mit aller] GOtt etwas wiſſen oder hören, find ſie doch 
Mahl, im Worten, Wundern und Zei⸗ io boͤſe, Daß fie ihm weder danken noch die⸗ 
chen. nen, daher fie auch müffen In Sale in wi. 
| lerleny un fallen. 

Ä 1. Sehlet | n an —— 
Ich ſchaͤme mich des Evangelii von van 
[2 (2 
GOttes, feligzu machen, alle die daran. 
glauben, die Juden vornemlich, und auch 
die Griechen. Sintemal darin offenba- 
ret wird die Berechtigkeir,die vor GOtt 
gilt, welche fommt aus Glauben in 
— | 


Aus dem angefangene —— Glau⸗ 
ben fort in den ſtarken. Denn der Glau⸗ 
be feyent nicht. allen weifen und Be , oͤpfen 


Wie geſchrieben ftehet : Der Geteche het. is 


wird feines Glaubens leben. 


gfe Sortfelige von Anfang bis zu Ende RR 
der Di ve ya 1, wandelt re die Lügen, 
‚gerecht. Denn Ehriftus i geltern eutel 
und in Emigkeit, : — * vn nn ER "ein m w 
.Boblet in b. Bars N u 


und haben ihn nicht gepreifer ale einen " 
GOtt, noch gedanker, fondern find in 


verftändiges Herz iſt verfinftert. 


85 nicht Glaube ift, da fällt die Der 
nunft von einem aufs andre, bis fie gar ver⸗ 
blendet wird in ihrem Tichten ; ; wie denn _ 








» 2 


; ; * 


= 


Ungerechtigkeit der Menſchen, die die 





Dieweil fie wußten daß ein —* —— 


ihrem Tiehren eitel worden, undihr un- - 


geſchie⸗ 


Die. 50) GOttes 8 Warbeit haben ven ® | 


v. 30. 
u ” 





\ 


\ 





r 324* über die Bibel Alten und Vleuen Teftamente. ' gay | 
Br v. 30. ” Leib und Shre, ob es gleich mit echt ges 
Gottesveraͤchter. ſcaͤhe Güte iſt die leibliche Cb- Miebliche) 
> Epifurer, die da leben als fen Fein! Wohlthat untereinander und freundliches 


Weſen. 
( b. Sind die rechten Epicurer. d.14.15 
Ruhmredig. So die Heyden, die das Geſetz nicht 


Die viel ruͤhmen und geruͤhmet wollen haben, und doch won Natur thun ‚des 
fon, als wären fie etwas jonderliches; und Befenes Werk, dieſelben, dieweil fiedas 
jene doch eh Geſetz nicht baben, find fie ihnen felbft 

ehlet in b ein Geſetz damit daf fie beweifen, des 

Schädid (b. Finanzer.) Geſetzes Werk ſey beſchrieben in ihrem 

Die Tag und Nacht teachten andern] 2 Herzen, fintemal ihr Gewiſſen fie bezeus 
Leuten Schaden zu thun, find auch gefehich get, dazu auch die Gedanken, die unter 

. und gefehroind foldhe Practiken zu finden. einander verklagen oder entfchuldigen. 

- 5. Die mit behenden Griffen und Luͤck Das natürliche Gefsift: Was du willt 
die Leute beruͤcken als unter Kaufleuten, Zu | :ir gethan und überhaben feyn von einem an⸗ 
siften und Hofſch is — wird. sera, das thue und uͤberhebe du auch einen 

; andern. Darinn das ganze Gefes Mofis 
N * begriffen ift, twie Ehriftus fagt Watt. 7, 
Grobe Leute die man heißt Hans Unber ı2. An welchem Gefes die Heyden auch 

nunft, mit dem Kopf hindurch. nicht mehr denn das Aufferliche Werk thun, 

b. Das man heißt -einen groben Mann] vie die Zuden an Mofis Geſetz. Und das 
Dane ‚| Derklagen und Entfejuldigung ift, daß eine 
Störrige, Sinde groͤſſer it denn Die andre, wider Das 
Urnbruͤderlich, woͤſfiſch hundiſch die we Geſetz. 

der ‚Luft noch Liebe zu Weiber, Kinder, 

Bruͤder, ewecn ja Eltern haben. Dir greuelt vor — Goren; und rau⸗ 

beſt GOtt was ſein iſt. 


Fehlet i 
—— Du biſt ein Gottes Dieb; denn (fehlet 


Die nicht vergeben koͤnnen und nicht zulin b.) Gottes iſt Die Ehre, Die nehmen ihm 
| erföhnen find. alle Rn 


Das 2 Capitel. So nun die Vorbau das Rechr im 
v. 4. Sefen belt... 

Verachteft du. den Reichrbum feiner| Das unbefchnittene Heyden Volk. 
Guͤte, Gedulo und Langmürbigkeir? b. So nennet Paulus die Heyden darum 
Langmürhia heißt auf lateinifch tardus ira, daß fie —— nd, - — 
und iſt dem Hebraͤiſchen nachgeredet Are | 
Appaim , und it eine Tugend eigentlich, dio] Die Befehneidung des Herzens ifk eine 

Defchnetdung „die im Na und nicht | 


langſam zuͤrnet undftrafet das Unrecht. ibe 
Sau iſt Die das Uebel tragt an Guth, WET geſchiehet. — 84 | 
f SE REBUE. 

















- spare es beſſer fündigen,,.d 
Gott und feine —— ee & 


auf Daß Du gerecht feyft in Deinen Worten ‚de Sehr I bon ihm tühmen, — 









"Gef heißt, was GH in dem Menfchen| warhaftig und alle Mentchen unwarbaftg 
über die Natur wuͤrket; Buchſtab heißt (b. luͤgenhaftig) die folches nicht: bekennen - 
altes Thin der Natur ohne Seife null: zund ae mg, 

| ben nicht zu nichte. Denn er — 
Das 3 Eapitel and bieibet marhaftig. 
ET AR 


a. 3501 RE aa 1 

ee bleibe vielmehr alſo, daß Bor Bei bie kein Unter L. 

— Ko und alle Menſchen sumal Buiefeint ſhed⸗ fe nd, 2 

Merke diß, daß er a 

Gott hält gewiß: mer aber auf Den |mal (b. A — — Ei 

ſchen — — faͤlt ſtuͤck und der Mittelplag diefer Epiftelund 
Fehlet i in b der ganzen Schrift, nemlich daß alles a - 
7 2. FRE, was nicht Durch das Blut Inn 

So die Warbeit. Berk durch mei⸗ loͤſet, im Glauben gerecht wird. Sa 4 

ne Lügen herrlicher wird zu feinem Preis, falle Diefen Tert wohl. Denn hie Iiegt date 

warum follte ich, denn noch als ein Suͤn⸗ nieder aller Werke Verdienſt und Ruhm, 

der gerichtet werden; und nicht vielmehr wie er ſelbſt bie ſaget und bleibet allein au. 

alſo chun, wie wir geläftert werden ‚und ter Gnade und Ehre (b. lauter Gottes Gna⸗ E 

wie etliche fprechen,, daß wir fagen ſol⸗de und Ehre) - | 
len; laffet uns Lebels al auf daß gu.) And mangeln des Aubms, den fie on 
tes draus tomme? GOtt baben ſollten. 


David, fpricht pf. st, 7. Die. alfein ha⸗ Und Finnen in der Wahrheit nichefag 
be ich geſuͤndiget und uͤbel vor dir gethan,, du biſt mein GOtt; ob ſie wol mit — —* 


— 




















und — en 8 — wirft. an | = 
Das lautet als follte man Stunde fhun, auf ee 
daß Gott gerecht ſey, wie © Paulus quch In dom daß er Sünde — wel | 
anſeiget; und iſt Bach wicht alfo: ſondern wir che bis anbero geblieben war La | 
follen die Sünde. erfennen, die uns GHDkt licher Gedult. — 
Schuld gitt, auf daßer alf in feinem Ger „ Denn die Suͤnde konnte weder Gefkßmoch 
6 warhaftig und-gerecht befennet werde kein gut Merk wegnehmen. Cs mußte 
—— — ira De auge ri und bie, menge. 8 : 
eiligen mit et, und wollen ihre Werke | 

. Suͤnde ſeyn laffen, und muß alſo Ott, ‚Wie? heben wo denn das Befin auf. 
ihrLuͤoner und in feinem Werk(b feinen Bor, durche der Glauben? das ſey — — 
ten) gerichtet ſeyn. So will nun S. Pau- FT richten das Geſetz auf, 4 


lus daß nicht die Sünde Gott reifen (fonftı Dee. Tauber, erfuͤlet alle Geſche; di 
enn nn ih J— Seren nen Titel: des ——— 
BFenntniß —— ‚2,16. ö Fe | 
no Sera wnd in br anf Be | 
EI ha an RE a 


De En 
z * 











ſondern der Suͤnden 





825* uͤber die Dibel Alten und Neuen Teftamente. 829* 
Das 4 Eapitel. et im Glauben, und gab GOtt die 
Ban Dac ber GHtt glaubet, der giebt ihm fei 
* der giebt ihm ſeine 
‚Abraham hat GOtt gegläubet, und Ehre, als daß N wahrhaftig, almachtig, 
das iſt ihm zur · Gerechtigkeit gerech⸗ eiſe/ gutfey. Aljo erfuͤllet der Glaube die 
net; + » Vlach welcher Weiſe auch Das erſten drey Gebote, und machet den Men⸗ 
did ſagt, daß die Seligkeit fey allein des ſchen gerecht vor GOtt. Das iſt denn der 
Wenſchen, welchem GBrr zurechnet die rechte Gotlesdienſt. | 
Gerechtigkeit, obne Zuchun der Werke, 
da er ſagt: Selig find die, welchen ihre Das 5 Capitel. 
Ungerechtigkeit vergeben find und wel⸗ v4 - 
chen ibre Sünde bedecher find ıc. Gedult bringt Erfahrung; Erfah⸗ 
Hier erweifet er mit zweyen Crempeln rung aber. bringe Hofnung. 
daß Ver dienſt nichtsfey, fondern allein Sot-| Erfahrung ift, wenn einer wohl verfucht 
tes Gnade. iſt, und Fan davon reden, als einer Der Das 
| bey geweſt iſt. 
Wir muͤſſen je fagen, daß Abraham | v. 11. | 
fey fein Glaube zur Gerechtigkeit gerecyr| Wir ruͤhmen uns auch Gottes, 
net, Wie ift er ihm denn zugerechnet? Daß Gott unſer fey, und wir fein ſeyn, 
Tin der Befchneidung oder in der Dors und alle Güter gemein von ihm und mit ihm 
baut? Nicht in der. Defchneidung fons haben in aller Zuverficht. ug 
dern in der Dorbaut. | v. 14. 
Denn Abraham glaubete und wardgelo.|: Der Tod herrſchte von Adam an bis 
bet fir gerecht, ehe denn er beſchnitten ward, auf Moſen, such über die, die nicht ges 
ı Miof. 15, 6. daß je die Gnade vor dem ſuͤndiget haben, mit gleicher Uebertre⸗ 
Werk ſeyn muͤſſe. tung wie Adam, welcher iſt ein Bild des, 
a v. 16, u der zukünftig war. . | — 
Derhalben muß die. Gerechtigkeit Denn wie Adam uns mit fremder Suͤn⸗ 
durch den Glauben kommen auf daß ſie de ohne unſre Schuld verderbet hat; alfo 
fey aus Bnaden, und die Verheiſſung hat uns Chriſtus mit fremder Gnade ohne: 
veſt bleibe allem Saamen, nicht slleiniunfer Berdienft felig gemacht. 
dem der unter dem Geſetz iſt ſondern IR i 
= Ki — 07° DiauDeNS Sbrabamıp Wie durch eines Sünde die Derdamms 
a IE unler aller Yuten, niß über alle Menſchen kommen iſt etc. 
Das iſt beyde der Juden und der Hey⸗ niß uder aue — — 
en ——66 | Meike, daß er hie von der Erbfunde re⸗ 
den. Denn die glaubigen Heyden find for| he E if aus Adams Un £ 
mol Abrahams Spann als die Zuden, 1%, ehe Formen iſt aus Adams Unger —— 
— Hg daher alles ſuͤndlich iſt was an us 


"os 





















v. 9. Io. 


% 


Er zweifelte nicht sn der Derbeiffung ups EIERN 58 * 
Gottes, durch Unglauben, ſondern ward] Gleichwie durch eines Menſchen Un⸗ 
— J gehor⸗ 





VID Wenn Zurbers ST — 


er — — — — find; alSuͤnde aufrücken, und, den 177 — 9 
ir durch eines Gehorſam werden unterthänig m. Eu: * 2 


viel gerechte. 
Wollen babe ch — aber Doll. 



















Wie Arams Sünde unfer eigen toorben 5 
ift, alſo iſt Chriſti Gerechtigkeit unſer eigen bringen das Gute, findeich nicht. Denn 
— das Butedasich will, das thueichnicht, ı 

ſondern das Boͤſe, das ich nicht will, das 

thue ich. a 
| Than heißt hier, nicht das Merk vollbrin ⸗ 

wiſſet ihr de. daß alle ‚die wir in ‚gen , fondern die. Luͤſte fühlen, daß fiefichres | 
JEſum Chriſt gerauft find, die find in gen Vollbbringen ift aber ohne Luft Iebem, 
feinen Tod getauft. ganz veinz das geſchicht — in — iu. 

Daß wir auch) wie er fierben, Denniben 
mir ſterben dee Sünde nicht gar ab das 
Fleiſch ſterbe denn an leiblich. FE, Ich babe Luſt an Gottes Befen, nach 

dem inwendigen Menſchen. 

Se laſſet nun — Sünde nicht beris] Inwendiger Menſch beißt hier der Geiſt 
ſch in eurem ſterblichen Leibe, ihr. Bes|aus Gnaden geboren, welcher in den Heili⸗ 
horſam su leiften in ihren Büften. Igen ftveitet wider den Aufferlichen , das ift- 

Merke die ‚Heiligen haben noch böfe Luͤ⸗ Vernunft, Sinn und alles tu Naturam 
fte im Fleiſch, Denen fie nicht felgen. a Menſchen iſt. And 


v. 1% 
Ich elender — Wer — — 
Die Suͤnde wird kr —— kön, eridſen vom Leibe diefes Todes. 


nen über euch, ſintemal ihr nicht unter] 
Tod heiſt er hie den Jammer und „ 

dem Geſes ſeyd, —— unter der Gna⸗ he 59 — u ündewie2. 17 — 
de. io, i7 · Pharao ſpricht; Nimm dieſen — 


& lange Die Gnade vegieret, blebet das 
Griffen frey, und zwingt Die Sünde im (das arm: * Heuſchrecken) von, Bang. ER 
et 


Fleiſch, aber ohne Gnade regieret fie und 
bas Geſet verdammet das — a ee 
verba mi ni liches an. 


Das 7, N 


Das — Eapie % 


— 
v. 22. | 








| So iR nun — 
denen , die in Chriſto | he 
72 Inach dem Fleiſch wandeln, (ondern; En 4 

Ihr (yo — dem Selen durch dem Geiſt ‚Denn das — des Gei· 
den Leib Chriſti. ſtes, der da lebendig macht, bat mich 
Der alte Menſch hat das Gewiſſen mit ſey gemacht von dem Gefeg der. Sim 

| Sindenzu e eigen, wie in Dann fein Weib. den und des Todes. Denn das dem Be 
Aber wenn der alte Menfch ftirbe t durch die fe unmöglich war, ſintemal es durch Ei. 
Gnade, wird das Gewiſſen frey von Suͤn das. Fleiſh geſchwaͤchet m watd, el 4 
vr dab ihm auch das Geſetz nicht Behr! Die Ban; and fandre feinen Sohn a 4 


nn 





’ 


832* über die Bibel Alten und Freuen Eeftaments, 83833* 
nn — — 


Beftsle des ſuͤndlichen Fleiſches, und v. 3% 
verdammte die Sünde im Fleiſch durch) Sie haben fich geftoffen an den Stein 
Sünde; aufdaß die Gerechtigkeit, vom |des Anlaufens, — 
Geſetz erfordert, in uns erfuͤllet würde,| Chriſtus macht ohne Werke gerecht, dem 
die wir num nicht nach dem Fleiſche wan⸗ glauben fie nicht; alſo ſtoſſen fie fi) an ihn 


— ſondern nach dem eh und ärgern ſich. 
b wol noch Stunde im Fleifche wuͤtet, | —* 
ſo verdammt es doch nicht, darum daß der Das 10 Capitel. 


SUR in — en . Br u v5 

derſelbige nicht ift, da wird das Geſetz durchs elcher Menſch dig thut, der wi 

Fleiſch geſchwaͤchet und uͤbertreten, daß es drinnen leben. ——— 
unmoͤglich iſt, daß dem Menſchen das Ge⸗Das iſt, er meidet durch aͤuſſerliche Wer⸗ 

ezz helfen ſollte, denn nur zur Sünde und ke die aͤuſſerliche Strafe des Gefeges; aber 

Tod. Darum fandte GOtt feinen Sohn |das ift nichts vor GOtt. ve 


und [ud auf ihn unfre Sünde, und halfuns er | 
alfo das Geſetz erfüllen, durch feinen Geiſt. Sprich nicht in deinem Setzen: wer 
| — will hinauf gen Himmel fahren? Das 


Fleiſchlich geſinnet ſeyn ift der Tod, iſt nichts anders, denn Chriſtum herab 
Fleiſchlich gefinnet feyn ift, daß mannichts bolen; oder, wer will hinab in die Ties 
nad) Gtt fraget oder fein nicht achtet, und fe fabren? Das ift nichts anders, denn 
nichts davon verfkehet. Chriſtum von den Toben holen. . 
- Be SR » a 4 Re Fe Ehriftus geſtor⸗ 
iR nn oh? den und auferflanden ift, ung von Sünden 
a5 alle Ereatur ſehnet ' —* 
wor — u * — di gerecht iu machen, der fpriche: Wer iſt gen 
en > ang Himmel gefahren und in die Tiefe gefahren? ? 
merdar. Das thun aber die, fo mit Werken und nicht 


Wie ein Weib in Kindesnoͤthen. mit Glauben, mollen gerecht werden, ubfie 
Das 9 Eapitel. wol mit dem Munde auch alfo.fagen, aber 

— nnicht im Herzen. Der Nachdruck ſtehet in 

— dieſen Worten, (b. Emphaſis eſt in verbo) 


Es wird ein Verderben und Steuren in Zerzen, 
gefcheben zur Gerechtigkeit, und der IT N ERDE 
2, Pre voird daffelbige Steuren thun auf Das ı1 Capitel. 
ES hroofdas mehrere Theil dahin fäRe und a 

‚Dbtooldas mehrere Theil dahin Fat BOtt hat fein Volk nicht ver 2 
ungläubig bleibt, wird er fie Doch) nicht ale welches R IR ee ſtoſſen, 
laſſen alſo fallen, ſondern die uͤbrigen Es ifknichtalkes Gottes ol, — 
ee a Da bet; Dan wi ud mag 

—— —— alles verſto Theil al 

und herrlich werden. MEN Hs: der mehrere Theil au 

Lutheri Schriften ar, Theil, } (sg) a | 


= Heyden Nutz, daßfie gefallen find, fonderr 


* N N Bi | s f 7 « 
834* XXXVL D. Wartin Luthers Ranöglofen 835* 
oe Unglauben, auf daß er ſich aller erbar⸗ e 


Das Iſrael ſuchet, das erlanget er me. 
nicht; die Wahl aber erlanget es. 
Das ift die Anzahl derer, die erwehlet find 
















Merke diefen Hauptfpruch, der alle Wer⸗ | 
ke und menfchliche Gerechtigkeit verdammet, 


im Volk Gottes. undallein Bottes Barmherzigkeit ei, 
b, Das ift, die erwehlet — im Volk / den Glauben zu erlangen. 

Sorte, Nu Das 12 Capitel. 
So ibe Fall der Welt Reichthum R, .n —- 


und ihr Schade ift der Heyden Reich-] Ich ermahne euch, lieben“ Brüder” | 
thum; wie viel mehr, wenn ibre Zahl durch die Barmherzigkeit Gottes, daß — 
voll würde? (b, fo gefihicht doch ſol hr eure Leiber dargebet zum Opfer, das 
ches um derer willen, die die Zahl voll da lebendig, heilig und GOtt wohlges 
machen follen.) a. fep, ie ſey euer vernünftiger 
b. Das iſt, die noch nicht verworfen find, | Bortesdien — 
ſondern noch ſollen herzukommen. "Dem S. Paulus heiffet hie ale Opfer, Wen 
dazu foll ihnen der Hehden Bekehrung nüg|’e und Gottesdienft unvernünftig, wernfie 
feyn, Daß dadurch fie auch zum Glauben ge. one Glauben und Gottes Ertenmip gu SE 
reißt werden. Darum ift nicht das derifdehen. _ — 


daß noch etliche ſollen zum Glauben Fom-| _ Dat jemand ODeifagung, fer febem. 
men, GSlauben aͤhnlich. 
| = 4 Ale auf Ehen : a Bat, ‚undicht 
Verluft der Wel⸗ ſauter au riſtum fuͤhret als den einigen 
ke ja ae Beh Zroſt, tie Eöftlich fie iſt, fo ift fie doch dem 
ben von den Todten holen? BGlauben nicht ahnlich: als da find die Dr 
Bon den Todten das Leben helen iſt fenbabtungen ber Poltergeifter, bie Deffen, R 
nichtes wie foltedenn der Heyden Sebenda.| 2e ablfahrten, Faſten und beiligen Se 


ber fommen, daß Die Juden gefallen un: uchen. 
todt ſind? Vielmehr ſollen die todten Juden 
von der Heyden ne jum Leben gereitzt 
werden. 

„Geber in b. 


v. i5. 


v7 8. 

Lehret jemand, fo warte er der Behr: s 
ermabnet jemand, ſo warte er des Er⸗ 
mahnens. 

Man lehret die es nicht wiſſen, und u ß 


— 


v2 
der mahnet Die es zuvor wiſin. — 


Gottes Gaben und Beruffung mögen! 


ihn nicht gereuen. | nn 
Sondern find unwandelbar/ und er aͤn⸗ Schicket euch in die Zeit. 
dert ſie nicht. Und brauchet ihr * daß BER a J 


— Zeit thut. 
‚So om a alles befgioffen unter den — — 


837* 
| v. 20, Zweyerley Ehriften find, etliche ftark ins 
So deinen Seind bungert, fo ſpeiſe Glauben, etliche ſchwach. Jene verachten 
ihn; duͤrſtet ihn, fo tränkeibn. Wenn die Schwachen allzu frech ; dieſe aͤrgern ſich 
du Das thuſt, fo wirſt du feurige Rohlen an den Starken allzu leichtlich. So follen 


6 über die Bibel Alten und Liewen Teftamente. 


auf fein Haupt fammilen. 


fie nun beyde fich nach der Liebe richten, Daß 


_ Feuer auf das Haupt legen ift, daß der] Feiner den andern beleidige noch richte, ſou⸗ 


Feind durch Wohlthat über fich felbft erzuͤr⸗ 
. net, daß er uns fo übel gethan hat. 


Das 13 Sapitel. 

EN. v. 

69 feyd nun aus Noth untertban, 

nicht allein um der Strafe willen, ſon⸗ 
dern such um des Gewiſſens willen. 

Weltliche Gewalt ift um zeitlichen Friedens 

teilen; darum iſt dag Gewiſſen aus pflich⸗ 

— Liebe ſchuldig, derſelben unterthan zu 
eyn. 


v. 6. 

Derhalben muͤſſet ihr auch Schoß ge⸗ 
ben; denn ſie ſind Gottes Diener, die 
ſolchen Schutz ſollen handhaben. 

Sehet, wie gut es iſt, Schoß geben und 
gehorchen, daß ihr damit helfe die Frommen 
ſchuͤtzen und Die Boͤſen ſtrafen. Darum 

Jaſſets euch nicht verdrieſſen. 


5. 


v. 7. 
So gebet nun ſedermann, was ihr 
ſchuldig ſeyd. 
Einer jeden Obrigkeit, ſie ſey wie ſie wolle. 
Fehlet in b. — 
v. 14. 
Wartet des Leibes. 
Das iſt, martert den Leib nicht 


ſtens, Frierens, wie die Heuchler thun. 
Das 14 Capitel. 
v. 1 


Den Schwachen im Glauben nehmet 


auf, und verwirret die Gewiſſen nicht. 


uͤber Macht 
mit unertraͤglicher Heiligkeit, Wachens, Fa⸗ 


dern thue und laſſe, wie es dem andern nuͤtze 


und noth iſt. 
v. 5+ 
Ein jeder fey feiner Meynung gewiß. 
‚Das ift, er wanke und zroeifele nicht. im 
feinem Gewiſſen, fondern fey ficher, daß es 
— GoOtt Feine Suͤnde ſey, er eſſe oder eſſe 
nicht etc. 


dv. II. 
So wahr als ich lebe ſpricht derHErr, 
mir ſollen alle Knie gebeuget werden, 
und alle Zungen ſollen GOtt bekennen. 
So muß Chriftus (dennoch) ) C*) rechter 
GOtt feyn, weil folches foll vor feinem Rich⸗ 
terftuhl gefchehen. | 
(*) Fehlet in b. 


v. 14. 
Ich weiß und bins gewiß in dem 
HErrn JEfü, daß nichts gemein iſt an 
Jihm felbft. 
Gemein iſt eben fo viel als unrein, als 
das da nicht geweihet oder gebeiliget iſt. 
v. 16. * 
Schaffet, daß euer Schatʒ nicht verlaͤ⸗ 
ſtert werde. 
Das Evangelium iſt unſer Schatz. Daß 
derſelbe verläftert wird, machen Die, fü der 
chriftlichen Freyheit frech brauchen, den 
Schwachen zum Aergerniß. > 
v. 23. — 
Was nicht aus dem Glauben geht, das 
iſt Suͤnde. ne 
Merke, diß ift ein gemeiner Hauptſpruch 
wider alle Werke ohne Glauben gethan; 
(Ge). und 


— 


ENTE 


834* XXXVL D, Martin Luthers Randgloffen 83* 

ein. Lin 
Unglauben, auf daß er ſich aller erbar⸗ — 

Merke dieſen Hauptſpruch, der ale Gere 


Das if die Anzahlderer, die erwehlet find ke und menfchliche Gerechtigkeit verdammet, 
im Volk Gottes. und allein ee a 


v. 7⸗ * 
Das Iſrael ſuchet, das erlanget er |me 
nicht; die Wahl aber erlanger es, 















b, Das ift, Die erwehlet nd im Volk den Glauben zu erlangen, 
Gottes. Pa Das Capitel. Ü 


So ihr Sall der Welt Reichtbum — v s .. 

and ihr Schade iſt der Heyden Reich⸗ Ich ermahne euch, lieben Brüder“ 
thum; wie viel mehr, wenn ibre Zahl durch die Barmherzigkeit Gottes, daß 
vol würde? (b, fo gefhicht doch fol-libr eure Leiber dargeberzum Opfer, das. 
ches um derer willen, die die Sahl voll da lebendig, heilig und GOtt wohlg e⸗ 


machen ſollen.) faͤllig ſey, welches ſey euer vernünftiger R 


b, Das ift, Die noch nicht verworfen find, Goctesdienſt. 
fondern noch follen berzufommen. Denn ©. Paulus heiſſet hie alle Opfer, pers 
dazu foll ihnen der Heyden Bekehrung nuͤtz 
ſeyn, Daß Dadurch fie auch zum Glaubenge-| 
reitzt werden. Darum ift nicht das der 
Heyden Nutz, daßfie gefallen find, fonderr 


l £ 
= etliche follen zum a 5 Glaube Abuleb; 


Ale Weiſſagung, die auf Werk, und nicht 
lauter auf Chriſtum führet als den ‚einigen 


fhehen. | 
v.7 


v. I. : 

So ihr Verluſt der Welt Verfhnung 
ift, was wäre das anders, denn das Le, 
ben von den Todten bolen?. | 
Bon den Todten das Leben holen iſt 
nichts: wie ſollte denn der Heyden Leben da chen 
ber fommen, daß Die Juden gefallen un: 0 
todt find? Bielmehr follen die todten Fuder! - 
- von der Heyden — zum Leben gereitzt 

werden. 
„Geber in b. 


fenbahrungen der Poltergeiſter die Meſſen, 


— 

Lehret jemand, ſo warte er der — 
ermahnet jemand, ſo warte er des Eis 
mahnens. 

v. 29 - 

Böttes Gaben und Seruffung mögen! 
ihn nicht gereuen, | ah. 

- Sondern find unsandelba, und er aͤn⸗ Schicket euch in die Zeit. 
dert ſie nicht. Und brauchet ihr. is Mr "ii — Yu 

— Zeit thut. 

‚So bar a alles befroffen unter den — — 





ke und Gottesdienſt unvernuͤnftig, wenn ſie 
Glauben und Gottes Eieininß ww 


Hat jemand eifigung,f fo fedem | 


Troſt, wie koͤſtlich ſie iſt, ſo iſt ſie doch dem “ 
Glauben nicht ahnlich: als da find die Of⸗ 


ABahlfahrten, Faſten und beiligen Da — 


Man lehret die es nicht wiſſen, und hg — 
mahnet die es zuvor wiſſen. — 


Fr a — 
* Pen 





F 


85 


uͤber die Bibel Alten und Tieuen Teftaments. 


837* 
Zweyerley Ehriften find, etliche ftark ins 


k v. 20, 

So deinen Seind bungert, fo fpeife) Glauben, etliche ſchwach. Jene ‚verachten 
ihn; dürfter ihn, fo traͤnke ihn. Wenn die Schwachen allzu frech ; diefe argern ſich 
du das thuſt, fo wirft du feurige Rohlen an den Starken allzu leichtlich. So follen 


auf fein Haupt fammilen. 


fie nun beyde fich nach der Liebe richten, Daß 


_ Seuer auf das Haupt legen ift, daß der Feiner den andern beleidige noch richte, fün 


Feind durch Wohlthat über fich ſeibſt erzürs | dern thue undlaffe, wie 


net, daß er uns fo übel gethan hat. 
Das 13 Capitel. 


— N ee i 
So ſeyd nun aus Noth untertban, 
nicht allein um der Strafe willen, ſon⸗ 
dern auch um des Bewiffens willen, 
Weltliche Gewalt ift um zeitlichen Friedens 
teilen; darum iſt das Gewiſſen aus pflich⸗ 
De ziebe fehuldig, derfelben unterthan zu 
eyn. 


v. 6. 
Derhalben muͤſſet ihr auch Schoß ge⸗ 


es dem andern nitze 
und noth iſt. 
v. 5. 

Ein jeder ſey ſeiner Meynung gewiß. 

Das iſt, er wanke und zweifele nicht in 

ſeinem Gewiſſen, ſondern ſey ſicher, daß es 

ei GOtt Feine Suͤnde fey, er. efle oder eſſe 
nicht ꝛtc. 


v. 1 
So wahr als ich lebe, ſpricht derHErr, 
mir ſollen alle Rnie gebeuget werden, 
und alle Zungen ſollen GOtt bekennen. 
So muß Chriſtus (dennoch) (*) rechter 
GoOtt ſeyn, weil ſolches ſoll vor feinem Rich⸗ 


ben; denn fie find Gottes Diener, die terſtuhl geſchehen. 


ſolchen Schus follen handhaben, _ 
Sehet, wie gut es iſt, Schoß geben und 
gehorchen, daß ihr damit helfet Die Feommen 
fhügen und die Bofen ſtrafen. 
Jaffstseuch nicht verdrieffen. 


(*) Fehlet in b. 
v. 14 
Ich weiß und bins gewiß in dem 


Darum |9&rın JEſu, daß nichts gemein ift an 
ibm 


felbft. 
Gemein ift eben fo viel als unrein, als 


—— v. 7. ne 
So gebet nun jedermann, was ihr] das da nicht geweihet oder geheiliget iſt. 


ſchuldig ſeyd. 


Einer jeden Obrigkeit, ſie ſey wie ſie wolle. 
Fehlet in b. | 


— v. 14. 
Wartet des Leibes. 


Das iſt, martert den Leib nicht über Macht 
mit unertraͤglicher Heiligkeit, Wachens, Fa⸗ 


ſtens, Frierens, wie die Heuchler thun. 
Das 14 Capitel. 


v1 


Den Schwachen im Glauben nehmet 


auf, und verwirret die Gewiſſen nicht. 


v. 16. 
Schaffet, daß euer Schatʒ nicht verlaͤ⸗ 
ſtert werde. 

Das Evangelium iſt unſer Schatz. Daß 
derſelbe verlaͤſtert wird, machen Die, fo der 
chriftlichen Freyheit frech brauchen, den 
Schwachen zum Aergerniß. — 

v 23. 
Was nicht aus dem Glauben ge 
iſt Suͤnde. 
Merke, diß iſt ein gemeiner Hauptſpruch 
wider alle Werke ohne Glauben gethan; 

(Ggg)⸗ _ und 


t, das 


die ſchwachen Geroiff.n Iehret zu handeln. 





Gr | " XXXVI. D. Marin Tuchers Randgloffen BE 839* 


und huͤte dich vor falſchen Stoffen, fo hie, Das ift,.ob ihr meines Schreibens nicht 
erdichtet find. von vielen Lehrern. beduͤrfet fo treibt mich Doch mein Amt, das. 
“ lich von Gotles Gnade habe, euch und jeder⸗ 
Das r5 Capitel. mann zu lehren und zu ermahnen. | 
v1 HR N u v. 17 Te 


. Wir, die wir ſtart find, follen der + unten ib micp eibmenin Tiefs | 


Echwachen Bebrechlichkeit tragen. beifto, Ba sch BDsEONFuR, 7 x 


nd fein Predi Fbin. 
Diefes Eapitel redet von den Gebrechli⸗ Und kr in b u — 


chen am Leben, als Die in öffentliche Süns v. 20. 
den oder Fehler fallen; daf man au die| Tich habe mich fonderlich beflifjen, das 
tagen und nicht veciv‘tffen fol, bis fieftärs Evangelium zu predigen, woChrifti Na⸗ 
ker werden; gleichwie das vorige Capitel me nicht bekannt war. | 
Weil ihr zuvor. gelehret ſeyd habe ichdes 
—— ſſto weniger geeilet zu euch, weil ſonſt Raum 
eh fage, daß Eſus Chriftus ſey ein war, da Chriſtus ER ER geprediget war. 


Li 





- Diener geworfen der Befebneidung. 
Das sit, ein Apoftel, Prediger und Bo⸗Die aus Macedoniaund Achafa haben: ia 


a. 


J hf 2 — * N J —5 d 
— J 44 * * r N 2 } . 
DIR ws ! YA 3 7 IN E33 
% \ x. 


the, den Juden, und nicht zu den Du williglich eine Steuer zufammen gelegt 
den per oͤnlich geſandt. den armen Heiligen zu “Terufalem. 


a, Denen, die andern Juden ihre Güter ge = 


Es wird fepn die Wurzel Tee, und Pe * Chriſtus willen. 


der auferſtehen wird, zu herrſchen uͤber m = * v. 27. a 
— auf den an die Heyden Sie habens williglich getban, und. 


fi ind auch ihre Schuldner. Denn fo die 


Summa Summarum diefer Epiftel: Heyden ihrer. geijtlichen Guter find 


beyde a und Den ſollen N heilhaftig worden, iſts billig, daß ſie ih⸗ 


let iu. | nen auch in leiblichen Gütern Dienſt be⸗ 
v. 14. 15. - fweifen. 
Ich weiß faſt wohl von euch, lieben| Merke die apoftolifche Art, wie höflich. 


! Be daß ihr felbft voll Bütigkeit und sauberlich an N 


feyd, erfüller mit. aller Erkenntniß daß ſer bey den Roͤmern. 


a, 


ihr euch untereinanderfönnet.ermabnen | / EHRE 


Ich babs aber dennoch gewagt,undeuch| LVenn idy nun ſolches —— 
etwas wollen ſchreiben lieben Brüder. !und ihnen diefe Sucht verfiegelt babe:c, 


eich zu erinnern, um der. Bnade voillen| Treulich und wohl Ka — = 


— 


die mir von Hort, gegeben ft, wortet. 


Rn 


j ER" 
a Zn a 


gaor .. über die Biber Alten und Neuen Teftaments. 841°. 
Die ı Epiftel St, Pauli andie Corinther.. 
Das ı Capitel, Wie er auffer der Gnade ift, mit aller 
v. 9. > Vernunft, Kunft, Einnen und Bermogen, 
Gar ift treu, durch welchen ihr be: | aucd) aufs befte geſchickt. 
rufen fepd zur Gemeinſchaft feines v. 15. jr 
Sohns IJEſu Chriſti, unſers HErrn. Der Geiftiche aber richtet alles, 
b. Das iſt, ihr feyd Miterben und Mit-| Derftehet, fühlet, findet, iſt gewiß 2c. aus 


senoffen aller Güter Chriſti. der heiligen Schrift , welches die Vernunft 
a — nicht vermag, weiß auch nicht, was Glaub 
Haltet veft aneinander, in einem Sin |dder Evangelium if. 7 
und in einerley Meynung. ii 
ee ihr euch nicht laſſet trennen, nn — 
RENT | So einer fagt,.ich bin paulifch, der 


Mag Ä andre aber, ich bin apolliſch, feyd ihr 

Die göttliche Thorheit iſt weiſer denn |denn nicht fleifchlich ? * 
die Menſchen find, und die görcliche] b. Hier hat St. Paulus das Papftthum 
ee A iſt flörker denn die Wien- |und alle Secften verdammt. 

(hen find, ö 

en u. — VE v. 12. 13. 

Goͤttliche Thorheit und Schwachheit iſt So jemand auf dieſen Grund bauet 
das Evangelium, das dor den Klugen naͤr· Fold, Silber, Edelſtein; Holz, Heu, 
niſch dor Den Heiligen ketzeriſch, aber vor |Scoppeln, jo wird eines jeglichen Werk 
den Ehriften mächtig und weiſe iſt. ooffenbar werden, der Tag wirds Elar 

Das 2 machen: denn es wird durchs Feuer 
as * aber offenbar werden, und welcherley eines 
au daß euer Glaube beftebe nicht ak Werk fep, wird das geuer be⸗ 

auf Menſchen Weisheit, n auf wbhren — ——— 
—3 an iebeit, fondern auf Dies alles iſt (b. das ift) von Prebigen 
Darum Fönven Menſchenlehren niche ein und Lehren sefagt, bie zu Des Glaubens Beſ⸗ 


a fesung oder Geringerung gelehret werden, 
Grund des ee oder Glaubens feyn. — nes Keim hecbim una 
— De 09 Iften Tag und allen Noͤthen, ed wird vers ⸗ 
— — von der verborgenen — denn lauter GOttes Wort; 
Veisheit GOttes. das befindet ſich alles im Gewiſſen wohl. 
Denn es liegt unter der Thorheitunddem, DE 
| — v rborgen, und ſcheinet nicht in Chven]| Wird jemands Werk verbrennen, fo 
und Reichthum. wird er des Schaden leiden (b. ſo wird _ 
je geftraft werden). - — 
b. Das iſt gebuͤſſet, wie einer vor Ge⸗ 
richt die Buſſe g:ben muß. 
(GI 3 v. 2u. 


Der natürliche Menſch verni 
— nimmt 
nichts vom Geiſt GOttes. 





= fen — ſchaͤndlchſeen) gute auf Erden kon; 







7 KRXVI. 2. Martin Luthers Kandzioffen —— y 


Bar. wenn fie derer los ware, fo ſtuͤnde es wohl 

Darum ruͤhme fich niemand eines und. waͤren alles Unglücks und Fluche los, 
Menſchen; es iſt alles euer. | hätten damit GOtt oroſſen Dienſt bethan- 
Darum hat ein Menſch Macht, über diel Joh. 16, 2. 


Chriſten Geſetze zu machen, die Gewiſſen zu 
Feget den — Sauerteig aus, auf 


binden 
Das 4 auiten | , z 
aß ihr ein neuer Teig feyd leichwoie 
Haushalter ber Gottes Gebeimniffe- | ihr nn. fyd. ii — 
Das Evangelium und die heiligen Sa⸗Es iſt noch übrige Suͤnde in den Heiligen, 
tramente (b. das iſt das Evangelium) darin |die ausjufegen il; darum fpricht er, ibe 
die göttlichen Güter verborgen ung vorge, feyd ungefäuert, das ift, heilig: aber ſchaf⸗ 
tragen werden. fet, daß ihr alles ausfeget, und gan rein, — 
ein ganz neuer — — — 








Das Euptel Br 


v. 8. 
hr ſeyd ſchon ſatt worden, ihr ſeyd 
Khan reich worden. Ich babe ar efehrieben: in ven r 
b. Jronia; e pottefißeer und meint das Driefe, daß ihr nicht folle zu fchaffen 
Widerſpiel. haben mit den Hurern. Das meyne ich 
gar nicht von den Hurern in dieſer Welt, 


Wir find ſtets als ei A in Stuch der Weit oder von den Geitzigen, oder von den 
und ein (rose aller Leute. '[Räubern, oder von den Abgoͤttiſchen ; 2 


8 ſonſt muͤſtet ihr die Welt raͤumen. 
a ——— vn Wer nicht unter böfen Leuten feyn wollte, 
Menich, der eine fo böfe That begangen hatte, Di Br — Es Me zn : 
daß man mennete, GOtt würde Land und ) f fe et es ai riſten mei — fol, 
Leute darum verfiuchen und verderben. & ie. nicht den Namen führen, oder fich 
Darum wenn fie denfelben abthäten, mey⸗ beflern müfen. Denn die Unchriſten nn 
Ber fie, fi Sütten den Stud — den se nicht. 
und das Land gereiniget. Solcher Fluch 
war der Prophet Jonas, da er ins Meer Das — Capitel. 
geworfen ward. Zumeilen nahmen fieaub| Wenn ihr übers seitlichen Götern Sa 
einen unfchuldigen Menſchen wenn fo groffe chen babe, fo nehmer ihr die fobeyder 
Plage im Lande war, und menneten, fie| Bemeine verachtet find, und ſetzet ſi fü ezu = 
fegten das Land von folcher Plage mit fol-|Richrern. 
Be en — Die Heyden, die man nicht laͤßt mit den 
r u ſeyſt unſer Fegopfer u Hi 
daß wir genefen und erlöfer werden. Ufo —— — — ® — ä 


meynet Die Welt, daß die Apoftel und des) 
Evangelii Prediger die aͤrgſten und fchadlich»] / Wer den Bun. inbangei, der iſt — 
ein 3 Beift mit ibm, _ 


7 * 


und 


9 über die Bibel Alten und Neuen Teftamente, 845”. 
Und geiftlichee Weiſe mit ihm vereiniget, 3 
oh. 17,21 1. Eph. 4,436. (5,30, Wiejene| Solches fage ich zu eurem Yrun, 

ein Fleifeh find, Daß ihr hierin waͤhlet, was (b. was euch) 
Sehlet in b, das befte ift. & 2 

\ N licht daß ich euch einen Strick an 

Das 7 Eapitel, den Hals werfe, 

— — Paulus will niemand die Ehe verbieten, 


en Zen abi ie, Pi bo Dur Gegune Gihegebihe 
fcheide. von —— fie fich bey den Pfaffen, München und Nonnen. 
aber fcheider , daß fie obne Ehe bleibe v. 37. 
oder ficb mit dem Wanne verföhne, und| Weil er ungeswungen ift, und feinen 
daß der Mann das Weib nicht vonfich |freyen Willen bar, 
laſſe. Indem GOttes Gebot ihn nicht zwinget. 
Keine Urſach ſcheidet Mann und Weib, b- Das iſt, daß fie darein willige. Un 
ohne der Ehebruch, Matth.19,9. Darum /gezwungen iſt er; denn es zwinget ihn GOt⸗ 
- in andern Zornſachen muͤſſen ſie entweder eins tes Gebot nicht dazu. 

werden, oder ohne Ehe bleiben, wo ſie ſich | v. 38. 
daruber fcheiden, * i ——— nicht verheyrathet, der thut 
eſſer. 


v. 14. 

Der unglaͤubige Mann iſt geheiliget Nicht daß er (oder feine Tochter”) vor 
durchs Leib, — das —— Dei Dit Damit hoͤher werde, vor welchem als 
wird gebeiliger durch den Mann, Sonft — 2 Eu en ch — 
wären eure Rinder unrein, nun aber find ben ſaget daß ſie das Gebot GOttes (d daß 
ſin er bas GOttes) warten kann in dieſem Leben. 


Rem. 2. .- b 
Gleichwie den Keinen ift alles rein, ) Sehlet in b, 
Dit. 1,15; Alſo iſt einem Chriſten ein un⸗ Da 8 8 Capitel. 


chriſtlich Hemal auch vein, Daß er ohne Sünde uw 

bey ihm ſeyn mag, und die Kinder nicht zu] Das Wiſſen blaͤhet auf, aber die Liebe 
verwerfen als — — er — ſolle beſſert. 
oder möge. Denn Ehe⸗ und Kinderſorge Hie faͤhet er an die Liebe zu preiſen gegen 
bleibt vecht, es ſey heidniſch oder chriſtlich. den Schwachgläubigen, | 


! v. 18. En Das &a 1 0 

Iſt ſemand beſchnitten, zeuge keine — 
Vorhaut; iſt ſemand berufen in der Vor⸗/ Im Geſetz Moſe tebet eſchrieben: 
haut, der laſſe ſich nicht beſchneiden. Du ſollt dem a — ni Maul 
Das ift, niemand Dringe darauf, daß verbinden, der da driſchet. Sorget 


Vorhaut oder Beichneidung noth fey, fon GOtt für diechfen, oder fagt ersnichet 


dern laſſe es beydes ohne Noth und frey ſeyn allerdinge um unſert willen? 
jedermann. SHORT ſorget für ale Dinge, aber er fon 


> 

















340% 0 XXXVI. D. Martin Zuchers Randglofen Pre 


det nicht, Daß eö fuͤr die Ochſen geſchrieben »_ * et ig v. 26 J ig a - 
werde; denn fie Fönnen nicht leſen | Die Erde iſt des HERRV und was 
lörinnen if. — 


NR v. 12%. N 
Wir haben folcher Macht nicht ges 
braucht, fondern wir tragen. allerley, 

. daß wir nicht dem Evangelio CHriſti ein 
Hinderniß machen. Warum ſollte ich meine Freyheit laſ⸗ 

‚Siehe der Apoſtel verſchonet fo faſt der fen urtheilen von eines andern Gewiſſen? 
Schwachheit an den andern, daß er auch) Cr mag mich urtheilen, aber mein Gewiſ⸗ 
alles des fich enthält, da ev Macht als ein fen ſoll darum ungenrrheilet und’ungefangen 
Yarfteb: auch der andern Apoſtel Exem⸗ ſeyn, ob ich ihm aufferlich weiche zu Dienfte, 
2X — hat. RR : Das ır Capitel. ——— 

v. Io ie 
Darum foll das Weib eine Machtauf 


 Chriftus iſt ein HErr undfrey; alſo auch 
alle Chriſten in allen Dingen, w J — 


— 6 
Was iſt denn nun mein Lohn? nem⸗ 
lich , daß ich predige das Evangelium 
Chriſti, und chue dafjelbige frey, umſonſt. 
St. Paulus will nicht ruͤhmen fein Pre 
digen; denn das iſt er fchuldig, ſondern daß 
er umfonft predige ohne Sold, das hält er 
für. einen fonderlichen Lohn und Ruhm. 


dem Haupt haben. re 
Das iſt der Schleier oder Decke, dabey 

man merke, Daß fie unter des Mannes Macht 
fey, 1Moſ. 3, 16, LT 


v. 28, R RR 
* Der Menſch prüfe ſich ſelbſt, und alſo 
— v 26. eſſe er von dieſem Brod, und tlinke von 
Ich laufe aber alfo, nicht als aufs un· dieſem Kelch.. 
gevoifje, ich fechte alſo, nicht als der in] Das iſt, ein jeglicher fehe zu, wie er glau⸗ 
die Luft flreihen bbe in Diefem Abendmahl, wasund woruers 
Gleichwie ein Kämpfer, der zur Seirelempfhee 03 


\ 


neben äuslauft, des Ziels muß fehlen, und) _ | _ u a 
der da ficht und Fehlſtreiche thut, der fehläagt) , Daß er nicht unterſcheidet den Leib des 
vergeblich in die Luft; alſo gehets.allen, die) HErrn. ER RT R 


Fark viel gute IWexke, ohne Glauben thun.! Sondern Cb. der Chriftus Leichnam han« 
Denn fie ſind ungewiß, wie fie mit GOtt delt, und) damit umgeher, als adjtete ers 
Deal nd , Darm no. ChnAtr) 3 OBlaa.) NEUE MIET, SEEN BEE 
Fehlſtreihe und Gehtwerfe we pn N enge 
Fehlſtreiche und Sehlwer! 2.5 DR Bapitel, 


Das 10 Capitel. Bene 
nm am. | Ihrweiffer,daßibt Seyden ſeyd gewe⸗ 
Darum, wer fich laͤſt dünken, er ſtehe, fen, und bingegangen zu den ftummen 
| mas RT % nicht falle. | Bösen, wie ihr. geführer wurde, — 
Darum verachte Feiner den andern, woiel Das ift, da ihr Heyden waret,mußterike 

ſtark oder ſchwach er ſey: wer weiß, wie lange nichts. re bike | 
0 wfelbfb bleibet  ... Iligen Geifk; mun aber folk ihr des Geiles 
— a 2 — u 


x — 





gr über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, Sagt 


N — — — — — — DD 
Gaben wiſſen, ohne welche niemand Chri⸗/ gewislich nicht necht, ob er glei 
ſtum erkennet, ſondern vielmehr —— — ET 
v Be. 

Einem wird gegeben durch den Beift| Sie ſtellet ſich nicht ——— 
zu reden von der Weisheit, dem andern] Wie die zornigen, ſtoͤrrigen, ungedultigen 
wird gegeben zu reden von der Erkent⸗ Köpfe thun. 
niß nach) demfelben Beift, einem andern 
- der Glaube in demfelben Geiſt, einem 
andern Die Babe gefund zu machen ıc. »+ 
Diß aber alles wirker derfelbe einig 
Geiſt, und theilet FA jeglichen feines 
zu, nachdem er will 

Es iſt in allen hriften ein Geift, Weis⸗ 
beit, Erkentniß, Glaube, Kraftec. Aber 
folches gegen andere üben und, beweiſen ift 
nicht jedermanns : fondern von Weisheit 
reden, die da lehren GOtt erfennen ; bon 
Erkentniß veden, die da lehren äufferlic) Wer 
fen und chriftliche Freyheit; Glauben bewei⸗ 
ſen, die ihn oͤffentlich befennen mit Worten 
und Werken, als. die Märterer ; Geifter 
unterfcheiden, die da il die Propfegepen 
and kehren, 











Sie freuer fi fi wre der Ungerech⸗ 

tigkeit. 
Wenns unrecht zugehet. Sie lachet nicht 

in die Fauſt, wenn den Frommen Gewalt 

und Unrecht geſchicht; wie Simei that, da 

David vor Abſalom flohe, 2z Sam. 16,7. 
Sehlet in b, 


8 . 

Die Liebe — nimmer auf (b. wird 
nicht muͤde). 

Das ift, ſie laͤſt nicht ab Gutes zu thun, 
man thue ihr Liebe oder Leid, fondern halt 
Cb. veſt) an mit Wohlthun (und wird nicht 
anders *), 

) Sehlet in b. 


v. Unſer Wiſſen i Srͤckwert, und un 
Wir find durch — Geiſt alle zu ei⸗ ſer ee Sin 


nem Leibe Ebrifti getauft +- und ſind alle Wiewol wir im Glauben alles haben und 
zu einem Geiſt getraͤnket. erkennen, was GOtt iſt und uns gibt; ſo iſt 
Wir trinken einerley Sacrament, daß doch daffelbe Erkennen noch Suͤckwert und. 


wir auch einerley Geiſt empfahen, gleichwie — 
wir einerley Taufe empfahen, daß wir ein a gegen der zukuͤnftigen Klar⸗ 


Leib feyn. 
Das 1 el 


‚Denn ich vweiffn gen Fönnte s - und 
bätte allen Glauben, alfo daß ich Berge | Liebe machet nicht gerecht , fondern der 
verfeen Fönnte, und hätte der Liebe nicht, Glaube. Rum. ı,ı7z. Weil gber Glaube 
ſo waͤre ich nichts. und Hofnung gegen GOtt handeln und nur 

Wiewbol allein der Glaube gerecht macht, Gutes empfahen, dazu aufhören müffen, Die : 
wie St. Paulus allenthalben treibet, doch Liebe aber gegen den Naͤchſten handelt, und 
wo die Liebe nicht fülgete, wäre der Glaube Inur Gutes thut, dazu ewig bleibet/ if fie 

Lucheri a suche, Ghh) | East 


2m 
Nun aber bleibt Glaube, Eeking, 
Siebe, diefe drey: aber die Liebe iſt die 
geöffefte unter ihnen. 





0 0 
goͤſſer, das iſt toeilen, — und wars 
"boftiger. 


& Das ik, bey “ fiber, An 


fie felbft ; wer aber weiſſaget, der beſ⸗ 


fie nicht auslegen, wiewol fie der Leſer ver⸗ 


legen iſt den Sinn andern vorgeben. Alſo 


meynet St. Paulus, mit Zungen reden beſ⸗ 
i An beffert die — 


und will such Pfalmen 


. Wrte reden mit meinem Sinnıc. 


nicht den Gläubigen fondern den Un, 
— glaͤubigen; die Weiſſagung aber nicht 





850* XXXVI. D. Martin Luchers - 


durch andere Zeichen er, Inder : aber. 

durch Weiſſagung werden die Glaͤubigen 
gebeſſert und geſtaͤrket, als durch Zeichen, 
daran ſie ihren Glauben pruͤfen, und erfah⸗ 

























Das 14 Capitet 
Im Geiſt — er — heim, ven daß er recht ſey. 


andern , fo ſchweige der erſte? ⸗⸗und 
die Geifter der Propheten find den Pro⸗ 
pheten unterthan. 


Wer mit er ab: der beffert 


fert die Bemeine.- 
Mit ‚Zungen veden iſt Pfalmen oder Pro⸗ 


ſtehet. Weiſſagen ift, den Sinn von GOtt 


nehmen, und andern geben mögen. Auer ol weichen, fi ntemal die Gaben des Geis 


fert die Gemeine nicht 5 — aber u 


Das 5 Lapitel. 
Gh will Pfalmen Ta im Gef, 


ingen mit oem 
Sinn, Iwelches ich auch empfangen: babe, daß 


; | v 
a will in — Gemeine lieber füng fe 


Das iR, den = u | Todten nicht auferſtehen — 


den Ungtäubigen, fondern den Gläubi, 


‚gen. Sitten. 


So eine Offenbarung ı gefchicht einem J 





I ed fe! den Verſtand Er 
und des Geiſtes Gaben haben, follenfie ni 
pheten in der Gemeine Iefen oder fingen, und | mand mei ich — Hoch naeh f | nn And | 


Seckten und Zwietracht folgen. Aber St 
Paulus ſpricht Hier , fie folen und mögen 


ftes in ihrer. Macht ſtehen, ihrer nicht zu 


|brauchen wider die Einigkeit, daß fie. nicht 
— dürfen, der Seit treibe und. — 


Denn vor der Be auſſer der 
— Schrift iſt alles thoͤrlich zu hi N 


Was machen font, dle ſicht tau — 
n uͤber den Todten, ſo ‚alleröinge ‚die Ss 


Bi“ Gefewine verdteben u 


— ee — ae jr E 


Mit dem Sinn reden iſt eben ſo viel als | Cbriftus — ſey für unſre Sünde, x 
auslegen, und den Sinn dem andern er, [nach der Schrift, 
klaͤren. Aber i im Geiſt veden if, ven Sinn 
dei veiſtehen und — — 


Die Auferſtehung zu beſtaͤrken lieſſen fh R 
die Chriffen taufen ber den Todtengräbern, 
Darum find bie — zum — und deuten auf dieſelbigen, daß eben dieſel⸗ | 
bigen. würden —— ph nike | 


und) mancherlen Zungen werden (auhyf Dasift, Füße € Gefenfhaft, da oft * die — 


ben. 4 


die —— sum Ölauben rasen wie — —— ea wider den Or En 


1 befehwere. 


Kar... v über die. Bibel Alten und Neuen Teftamentes. 853* 
TEE eg 
ben und verderben gute Gewiſſen, C Joſ. bi oben und fpricht: Hie gewonnen tos 


23, 12. *) du nun, Tod? ı. 
Schletinb, _ Fehlet in b. 
EN u.a; Das 10 Rn 


Es wird gefäer ein natuͤrlicher Leib,| yyie if eine aroffe Thür auferliche 
N und wird auferfteben ein geiftlicher Beib. Sr — e sr Zuhörer aufge als 
Natuͤrlicher Leib ift, der iffet, trinfet,| gehe das Evangelium mit Gewan zum Thor 
ſchlaͤft, dauet, zu und aonmmt, Kinder zeu⸗ hinein, und fie fleißig am Evangelio hangen, 
get ꝛc. ſo es zu Jeruſalem kaum ein Fenſter oder 
Geiſtlich, der holches keines darf und doch IE fand. 
ein wahrer Leib vom Geiſt Iebendig ift (und 
eben das verrichten Fann, was ein Geiſt oder So jemand den at Feefum Ebrift 
\ Engel *), wie man aus Mo 2,7- ul nicht lieb bat, der fey Anathema, Ma⸗ 
kann. haram Mocha. 
Fehlet in b. | | 1 Dann auf Teutfch, auf Griechiſch Ana« 
I wa Leis thema, auf Ebraͤiſch Maharam ift ein 
v. 54. Ding. Woche aber heiſt Tod. So will 
Der Tod iſt verſchlungen in den Sieg. nun St. Paulus ſagen: Wer EHriftum 
Das ift, der Tod liegt danieder, und hat nicht liebet, der iſt verdammet (b. verbannet) 
nun Feine Macht mehr, ſondern das Leben zum Tod. Siehe 3 Moſ.6. 


Die2 Epiſtel St. Pauli an die SEHEN 
oh I Te 


Ä Alle Gottesorrbeifngen find A, 
men in ibm. 

Das ift gewiß und beftändig. (b, mars 
haftig). | | 


Es ift aber na ap derfelbige von 
vielen alfo beftraft iſt. 

Hie redet er von dem, den er oben in der 
erften Epiſtel e. 5, 1. ſirafet und dem Teufel 
wollte geben, befielet, man ſollte ihn wieder 
annehmen nach der sechenen Strafe. 







Das Eupitt 


So jemand en Bein | 
richtet, der bat nicht mi ) berrüber,obn 
— Theil, auf daß ich nicht euch alle| ein Krejiihen den Bein falfche. 


Das 3 — 


v. 27 
Ein ſolch Vertrauen baben wir durch 
Eariftum zu GOTT. - 
Daß wir euch Briefe bereitet haben, 
Ohh) a v. 6. 


Wir find dich, En "etliche viel, die 
das Wort Öottes verfälfchen, 


Das ift, er hat mich nicht über euch bes 
truͤbet, fondern euch. Denn was ich betruͤbt 
geweſen bin, das iſt nicht um meinet willen, 
um eurent willen ala 


Um des Bauchs und Geitzes willen, wie ie - 


Ghnuade und des Geiſtes, der uns fren ma- 


unſer en bie Erkentnis Chriſti. 





— 


Der Buchflabe — 4 Der GOTT bee wa. — | 
Buchftaben lehren ift dasbloffe Gefep und] Der Teufel (welcher*) ift der Wer 
Werk lehren, ohne der Gnade GOttes Er⸗ Fuͤrſt und Gott; denn je er hi und 


kentnis. DSadurch wird alles verdammt iſt unter ihm. 
Feblet in b. 


— D. Harn Zurhes San AR: 75 | \ 












‚und.des Todes fchuldig erkannt , was der! 
Menſch ift und thut: denn er kann: ohnel - ni 
Golittes Önade nichts gutesthun. © 1 Daf duch une entftünde bie Erleuch 
Der Beift aber macht lebendig. tung von der Erkentnis der Blarhen 
Geiſt lehren iſt die Gnade ohne Geſetz und GOttes. 
Bed ienftIehren; — wird der — Das iſt wir follen leuchten und predigen, 
lebendig und ei. wie man GOttes Gnade erkennen fol, ın 
Ehrifto ung erzeigt. Andre mögen Wal 
und Geſetz leuchten ze. - ' 


v 6. * 


1 
Dis auf den heutigen Tag, wenn Mo⸗ 

ſes — haͤngt die Decke vorih,| In den Angeſicht IEſu Chriſti 
rem Serzen. vs, Yun aber fhauenwir) (Durd) das *) Erkentnis Chriſti ei 
alle die Rlarheir des Errn mit auf⸗ durch das Angeſicht Moſis, welches ift Er- 
gedecktem Angeficht. Eentuis des Geſehes. Denn durch Lori⸗ 
Die Decke Moſis iftden Buchſtaben und ſſtum erkennen wir GOtt, Joh.6, — | 
feine Lehre nicht erkennen. Das aufgedeckte Fehlet in b. | \ * 

Angeſicht des HErrn iſt klare Erkentnis der Das 5 Capitel, e 


het vom Geſetz Buchftaben und feinen ee 
Dieweil wir denn wiſſen deß dee 

a in” kl und Ba Err zu fürchten iſt, fahren wir ſchoͤn 

mit den Leuten. 


d. 18. a8 ift, wir tyrann ren no reiben di a 
Nun aber ſchauen wir alle die Klar/ eh ar hr % 


beit des HErrn wie in einem Spiegel (b. 
Nun aber fpiegele fich ‚in uns allen des ſondern Ichren fie fäuberlich , daß mir mie 


SErrn Rlarbeir), b 
LBie der Spiegel ein Bild fähet, fo ie] San ( maden. 


veln Negimenten; denn wir fürchten Gott, 


ehlet i 


Das Lapitel. 


Mir EN auch beimtiche Schande. 
Sr Richt Die falfchen Apoſtel, welche auf, 


find wir mäßig, ſo find wir euch mäßig. 
Das ift, ob wir gleich feharf mie den Reue 
ten fahren, fo dienen wir doch GOtt daran; 
; ſerlich ſchoͤn (b. huͤbſch) gleiffen; aber in, thun — dor — el mäßig a u | 
wendig find fie v 8, nen, fo thun wirs den Leuten zu nn 

= A ſ — 4 Dat — daß es Menthalben recht und wohl gethan it, 
= 3 u Ban 216. 


> 


Leute nicht mit Bannen und (andern *) fres n 


Thum wir zu vie, ‚ß on wirg Bon a 


Sr über die Bibel Alten und Treuen Teftaments, 87 

















* Bi | Das 8 Eapitel, 
Gb wir auch CHriſtum erkannt haben s 10. : 
nach dem $leifch, fo Eennen wir ihn doch | Dieihr angefangen habt vor dem Jah · 
jest nicht mehr. ve ber nicht allein dss Thun , fondern 


CHriſtum nicht mehr erkennen nach dem auch das Wollen, 
Fleiſch, nichts fleiſchliches an ihm ſuchen oder/ Und (b. Ihr) ſeyd die erſten geroefen, die 
En N die Se un dem es wollten und auch thaten. | 
seiden , fondern an feinem Port begnügen, ; 
year Das 9 Capitel. 


darin fie eitel geiftliches und ewiges Gut 

haben. ' v. 4. 

— Alſo daß es ſey ein Segen und nicht 
ein Geitz. 

Kargheit oder wenig Gaben. 

b. Das iſt, Kargheit und wenig geben. 


Das 6 Capitel, 


v. 12. 

Unſerthalben duͤrft ihr euch nicht aͤng 
ſten; daß ihr euch aber aͤngſtet, das thůt v. n. 
ihr aus herzlicher Meynung. Mit aller Einfaͤltigkeit. 

Aus der vorigen Epiſtel waren die Corin ⸗ ¶Daß die Wohlthat nicht um Genieſſes 
ther erſchreckt und haͤrmten fich , daß ſie Lohns oder Ehre willen, fondern aus bloffer 
— Em hätten. run troͤſtet freyer Siebe und Luſt geſchiehet. 
er fie und fpricht, fein Herz und Mund fer — 

N ic An —— ſollen ſi / Rn 

ich nicht angften noch haͤrmen, als ſey er I REN 
über fie unluftig. Daß fie fich aber Ar ‚ Wir fahren nicht zu welt, als haͤtten 
haͤrmen, ſey an ihm Feine Urfach , fondern Wir nicht gelangt bis an euch; denn wir 
als feomme Kinder härmen fie ſich aug gu. ſſind ſa auch zu euch kommen mit dem 


"tem Herzen, da es auch micht noth iſt. Br mich u Weit vühmen, - 
Das 7 Eapitel, 


. wo wir nicht bis an euc) Fommen waren, 

RS [wie jene hun, und rühmen fich fremder Ar⸗ 

ne » Don aller Befleckung des » » Bei: ' 
ſtes. 


beit, die unſer iſt. 
iI R 
Durch die Lehre und den Glauben der Da — * — 
falſchen Aboſtel. ⸗Soll mir dieſer Ruhm in den Laͤn⸗ 
bs Das ift 7 der Lehre und Glaubens dern Achaſa nicht geſtopft werden. 
Befleckung, wie Die falſchen Apoſtel Ich Sondern fortgehen wie ein laufend Waſſer. 
—— | 1b. Wie ein laufend Waſſer, alfo ſoll 
mein Ruhm auch laufen, und ung:flopft 


v 
fortgehen. N 


. 16 ; 
ch freue mich, dat ; 
Be er a 
Und Fanns mit euch nicht verderben, 
 Geblet in b. | | ten wie fdymach worden; : 
| Ghh) 3 7 


— 


| nt ? z 
¶ Das ſage ich nach derincehre, alewi |, 


In 










— TO kV D. Waren ucbers Rai — — 
Das ift, roir tollen ung jegt ftellen, als ı Mat Üft, da man Die Leute ute angeip efpie if, 
‚Die Schwachen, die ihr, tragen müffet, das ereige oder gehenger hat, ——— J | 
ung Doc) ‚eine Schande, ft, final wir — > N 
euch tragen follen.- | 8. 






* 


Wer iſt wen ui Sich werde — 
ſchwach? Wer wird geaͤrgert, und ich 


brenne nicht? 
Mit den Schwachen im Glauben that unddie in Schwad heit oder Leiden ſind: denn 


mächtig. BERN 


Mit diefen Worten ceoͤſtet EHrifus alle . 


Laß die an meiner Gnade gendigen: — 
—5 meine Kraft u in den ſchwachen 


litte (b. Jies) er viel, Das er wol anders Mache er kann feine Stärke in ung nicht berveifen, 


hatte wie er. ı Corso, nn und brenner, wir feyn denn ſchwach und feiden. 
das ift, e8 verdros ihn hark, wenn man die e| | - 
Schwachen ärgert H Das =: Lapitel. 


Das * Capitel, ne, 
a leben wir dech mit. ihm in der Rraft 
Wir if ie pfai ins Steifch. GOttes unter euch, 





* fat heißt hie nicht des Fleiſches dinfech · Das iſt komme ich, fo will ih wol ber a 
tung zur Unkeufchheit, fondern groſſe Pla⸗ weiſen daß ich lebe in Ehrifto, ob eurer a E 


gen und Schrecken vom Teufel. Denn ein Ir mich, ‚gleich für. nichts wen . 


Die Epiftel St. mi an. die Salate. ir: | 
Das — ten welcherley fie weiland geweſen fd, = £ 


da legt mir nichts an, 


| 6 ſey — a und Sriede v von| Die falſchen Apoſtel zogen an, daß — 1 
” TIL dem Vater und unferm |zroöff felbft mit EHrifto gewandelt hätten, 


a TE CHriſto, der fich ſelbſt fuͤr darum ſie mehr denn Paulusgälten. Das 


unſre Sünde gegeben bat. widerlegt St. Daulus und fpricht, es liege 
Siehe wie er ale Worte richtet wider die daran nicht, wie groß und herrlich fie feyn. 

: eigene Gerechtigkeit. Es iſt ein Evangeliumprediger Cb. es iſt im 

O as € apitel. &. le ein. ale ur a Ne 


Be esliche fälßhe Beide I * 
edrungen ⸗⸗⸗ wicben wir denſelben 
nicht er Stunde, unterthan zu fepn, das Zvangelium an die Vorhaut,. 
Denn es dazumal ſie dauchte Urſach feyn,| b. Die Heyden heiſſet er Keep dar 
\ den Halsftarrigen zu — Nö) um daß fie e nicht beſchnitten ſi nd. —— 


nicht aͤrgerten. Bee N 
Sollten wir aber, die da —— Bund 





von denen abe, on das — bar * Cariftum gerecht zu — auch noch 


— 


Da ſie ſahen * vertrauet war 


© — find in ibm: = 4 








gu über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, 86.* 
ſelbſt Sünder erfunden werden, fo waͤre gen, wie mag fie das Geſetz fromm 
Ehriftus ein Sündendiener. . machen? — 
Weer durch Werke will fromm werden, v. 20. 
der thut eben, als machte uns E-Hriftus| Ein Mitler iſt nichreines einigen Mit · 
durch feinen Dienft, Amt, Predigen und Lei ler: GOtt aber iſt einig. 

den allererfi zu Sundern, die durchs Ge) Das ift, er if dllein und hat feines glei⸗ 
an — Fa S ge F > chen nicht; darum ohne yon nicht mit ihm 

rleugnet, gecreuziget, verlaſtert und |; je auch Hiob ſagt. 

die Suͤnde wieder gebauet, die zuvor durch N VE LER 
des Glaubens Predigt abgethan war. 










v. 27. 
Wieviel euer getauft find, die haben 
2 BL.» ee Cchriſtum angezogen. : 
Ich bin durchs Geſetz dem Gefenge-] nd den Heyland, mit allem was er iſt 


ftorben. . ' — 8 ‚ überfommen, 
‘ Durch den Glauben, der ein geiſtlich Ie- de = ” ee 
bendig Geſetz iſt find’ wir dem Gefeg des] | 
Buchftabens geftorben, daß wir ihm nicht| Das 5 Eapitel, 


mehr ſchuldig find, Nom. 8, Baer Sa RR 
| Ich zeuge abermal einem jeden, der 


Pr 


ſich befchneiden läßt, Daß er noch das. 
: de em. :ar. ganze Defes ſchuldig ift au chun. 
Wos ſoll denn das Beßa? Es iftdasu ð Denn — Glauben ift fein Herz vein 


kommen‘, um der Suͤnde willen, bis der 


‚Same Fame, dem die Verbeiffuns ie ohne Herzensreinigkeit iſt Fein Werk recht 


und rein 


ee an Das Erbe,das if Sehet zu, daß ihr durch die Freyheit 


Gerechtigkeit und ewiges Reben, aus Gnaden a 
 ügefagt; was hilft denn das Gefe? Ant, dem Fleiſch nicht Baum gebet. — 
worvdas Gefetz offenbaret und mehret Das thun diejenigen die da ſagen: die⸗ | 
‚bie Sünde, fD.e8 viel fordert, das wir nicht weil Der Slause das thut (b. alles hut) fo 
vermögen, und offenbaret fie Darum , daß wollen wir nichts gutes thun, und auf den 
wir Blanc, daß Be gerecht Glauben uns verlaffen. 
mache. enn Das Gefes allein genug| a » 
ware fromm zu machen, was bedürften wir Be Das 6 Capitel. 





der verheiſſenen Gnade? SIE RE N 
Und iſt gefteller vonden Engeln durch in jeglicher prüfe fein ſelbſt Merk, 
die Sand des Mitlers. 5 und alsdenn wird er an ibm felber 


Das ie Mofis, welcher Mitler zwiſchen Ruhm baben, und nicht an einem ans 


Gott und dem Volk war. Es hätte aber|dern. - | OR 
Feines Mitlers bedunft, ſo das Volk hättel Falſche Lehrer ſuchen nicht, wie fie fromm- 
das Geſetz hören mögen, 2 Moſ 20, 19. und werden, fondern daß ſie nur viel Nuhm bey 
3Moſ. 55. So fie es nun u andern haben, und beftehet ihr ee : 





⸗ 


— 


ar ‚Gemeine über alles, 








85:* * "XXXVL D. iiartin pe een F — gloffen DEN 


auf feemden Zufall und Anhang : denn fie] beng cb, — im Bine) 3 
find ehrgierig, und nicht rechtſchaffen. . in. Chriſto. 


v. 16. 9— 
wievl nach dieſer Regel einher ge⸗ — ———— ds (tan 3 
ben. Die Makeichen find nicht die Narbenan 
cyvb. Diefe Regel iſt) nicht: der Menſchen EHriftus Leibe, ſondern alierleh Eeyden, das 
Lehre, ſondern des Evangelii und des. Glau- | wir am Leibe um Chriſti — — 


Die — St. 1. Pauli an die Ephefer. Be 
Das 1 Eapitel, Geſetz alkumal Durch Srifum den Seift 
ie ae | haben, hat ſolche Feindſchaft ein — und 
| A daß alle Dinge unter ein Hauptiſt einen wie der andere, | 
verfaffer würden, in CHriſto. Das 3 Lapitel. 
Gott will Chriſto alle Dinge untertban] He 
und ihn für einen HErrn und Haupt gehals | Auf daß jesttund wwlicdeden Sürften. | 
en haben, Pſ 8,73 alſo daß, wer den nicht thümern und Herrſchaften in dem Sim. 
bat, fol feinen, — ige 0.05 [mel, an der Gemeine, Die mannigfaltige = 
De — res nd be 
= Und bati n efeist um au eder) Die Engel im Himmel, ob fie mol vol 
N on ser — GOttes find, fo erfahren fie doch taͤglich an 
CyBriſtus iſt ein folch Haupt der Gemeine, ‚der. Ehriftenh.it neue Gnaden und Gaben, 
daß er gleichwol über alles ein HErr if, die GOtt täglich ausgibt; wie auch Chris j 
* Hber Teufel, * Iſtus Luc. t5, 10 ſpricht daß ſich die Engel 
| freuen über ‚einen - dr ER. De | 









23. 

Der alles in — erföllet, ; 
- EHriftus it und wirket alle Werke in) Der Me — Dereif, Abe alles, — 
allen Ereaturen, darum ift fein alle Creatur was da Kinder heiffer im Simmel und 4 
voll. Alſo ift auch feine gemeine Chriften- | auf Kurden. 7 
heit feine Fülle, daß fie famme ihm ein gan) Cs find auch alle Engel, alle Chriften, 
“zer Leib und völiger Haufe if. ja audy aller Menfchen Kinter GOttes 

I Da 2 nr; AG Een er fie alle serhaffen Ba N: 


Feble et in b. 
— — v. m ne 
ss "In bar da AN Suirdh fein Fleiſch — 
3 die Feindſchaft, nemlich das Auf daß ihr begreifen moͤget mit — E 
Geſetʒ, fo in Geboten geſtellet war. Heiligen, welches da fey Die Breite und > 
Das Geſetz war die Feindſchaft ynoifehen die Länge, und die Tiefe und die Höhe. 
Heyden und Juden: denn Dadurd) wollten Die Liebe bemeifet, daß der Glauberechte 


5 die en beſſer ſeyn. Nun — John ſchaffen 1; x — denn⸗ an 





über die Bibel Alten und: Neuen Teftaments, — 
9— 8 sur en yon v. "14. 
us nicht Macht habe und helfen Eonne,und]| Auf daß wir nicht 
fuͤrchtet ſich nicht weder vor Sünde, Tod und AR * ei ri En 
noch Hölle, es ſey breit, lang, tief 2c. wie lerley KOind der Sebre durch Schalt, 
Pf. 139 , 7. auch faget: wo ſoll ich hinge⸗ heit der Menſchen und Teufcherey das 
ben vor deinem Angeficht? (b. quo ibo mic fie uns erfebleichen zu verführen. 
2. ea | ‚Denn (b, das ib) wie die Spigbuben 
v. 19. ‚mit den Wuͤrfeln umgehen, alſo gehen die 
. Auch erkennen, daß Chriſtum lieb ha, mit Der Schrift. um, die Menfchenlehrevor, 
ben viel beffer ift, denn alles Wiffen, geben. | 
 Riel ein gröffer Ding iſts, Chriſtum lieb 
haben denn viel predigen koͤnnen, 1. Cor. 8, 
1. Wiſſen blehet auf, lieben beſſert, item, 
ſo ſemand GOtt liebet, der iſt von ihm 










Das 5 Capitel. 
2.16, —— 
Schicket euch in die Zeit; denn es iſt 


erkennet, Job. au, . boͤſe Seit. | 

Bepletinb. |, &8 begegnen einem Ehriften fo mancher- 
Auf daß ihr erfület werdet mic aller, (9 Hinderniſſe und Urſach, nüsliche Ges 
ley Bottes Fuͤlle. 0.0. ſchaͤfte zu verfäumen, daß er fehler wie ein 


Gefangener fich loß reifen, und die Zeig 
gleich fehlen, und. etwan auch theuer a ; 


Daß GoOtt alleinin euch regiere und wir⸗ 
| muß, mit Ungunſt ec. wie man fpricht : ami- 


fe, und ihr ein voll ſeyd · 


Das 4Sapitel,. Fe ei fures temporis. 
ae | Seufer euch — oll w — 
— igniß g o — 
Zr vs bat das Gefaͤngniß gefangen! qus ein unordig Weſe — — 


gefuͤhret. | 
Das ift, die Sünde, Tod und Gewiſ—⸗ 
ſen, daß fie ung nicht fahen noch halten moͤ⸗ 
gen. > | 
| 2.9 10. En 
Auf daß er alles erfuͤllete. 
Daß er alles in allen Dingen wuͤrke, und 
ohne ihn nichts gethan, geredet noch gedacht 


werde. 


Wie wir ſehen, daß die Trunkenbolde 
wild, frech, unverſcham und allerdinge uns 
gezogen find, mit Worten, Schreyen, Ges 
berden und dergleichen. > In 


= dv. 32 
Das Geheimniß iſt groß: ich ſage aber 
von Chriſto und der Gemeine. 
Sacrament oder Myſterium heiſſet Ge⸗ 
heimniß oder ein verborgen Ding, das doch 


v. 12, SR i von auffen feine Bedeufung hat. , Alfo iſt 


‚Daß die Heiligen zugerichtet werden Ehriſtus und feine Gerheine ein Geheimniß. 
‚zum Wert des Amts, ein groß, heilig (und) verborgen Saas 
b. Das ift wohl geruft, und allenthalben) manglauben und nicht ſehen kan. Eomird 
verſorgt und zubereitet, daß nichts fehle zum) aber durch Mann und Weib als ein auffe 
Amt der Ehriftenheitae c. lich Zeichen bedeutet, daß gleichwie Mannund 
Lutheri Schriften ar. Theil. On, Weib 





— 


BEN N REN 





Bet  KKKVI D. Martin Qurhers Kanöglofen—2__ dark 


Weib ein Leib find , und alle Güter gemein |sutreiben. das ee — mad 
haben; alfohat aud) die Gemeine alles was Via E | 


riſtus iſt und hat. (Exod. 22, 12, Col. tg 
ef ): ER ‚ Das it, — kn und alle | 
Das 6 Capitel, as tun, mas zum Soangelium BRDIEr ——— 
Fehlet inb, | — 
An Beinen —— als ferti| er { bs 


Die Epiſtel S. Pauli an die Phitiger. — 








Das — Das iſt, Chriſtus hat mich beruffen, und 

alſo zu ſeiner Gnade gebracht; demſelben 

Shut alles — mrwelung und oh⸗ wolte ich gerne genug thun und en, cigren 
ne Zweiffel. fen. — — 


v. 6. SM 
gedul auch nicht wanker im Glauben, Doch fo fern, daß wir mach einer Re⸗ 
nn | ig — = 88 find, wandeln, 
und gleich gefinner fepn 
Ob ich geopfert werde über dem Op⸗ Daß folche Sffenbarung nicht wider 


— — eures Glaubens, den Glauben und geiftliche Einigkeit er —* 


Das iſt, ob ich ſterben muͤſte (und mein ee 
Blut vergieffen) über dem, daß ich eud) Unſer Wandel iſt im Zimmel. 
zu Gottes Diener und Opfer gemacht habe,| Ob wir dem Leibe nach noch auf Ei: 


Daß ihr I murret wider GOtt in Un⸗ 


durchs Evangelium und Glauben, ſo ſoll leben, ſo ſind wir doch angeſchrieben unter 


michs (doch *) nicht dauren, fondern wills die himmtifehen- Bürger, und haben unfern 
mit Sreuden thun, und ihr fone mir daſſel⸗ Wandel im Himmel vor GOtt, —— 
be auch mit uden gönnen, EGSinn und Gedanken, Gebet und. Glau⸗ 


9 = N Iben, Thun und Safe. a 
Das 3 Enpitel, Sepetinb. —— 
er | Das 2 Capitel, ; 


Sehet auf die —— — 
Er nennet die falſchen Prediger die Zer⸗ 
ſchneidung darum daß ſie die Beichneidung| 
als. nöthig zur Serligkeit lehretin, Damit die ſelle. 
| 9 rzen ven Dem Glauben abgefhitten wer.) Das ift, mein fonberlicher treuer Geſele 
en. 


ui 


v | net, wie ich ‚im Evangelis zupredigen. IH . 
Ich jage ibm BR ob ichs ergreifen achte aber, er menne den — — 
möchte, nachdern ih von nr Je en ” Dolippen, 

ſu — —— bin. 


7 


- n 


ch biete auch dich, — treuer —— 


vor andern, der es von Herzen (gut) meye 


Es will nicht anders ſeyn⸗ 


— Über die Bibel Alten und Neuen Teftaments, 8697 


— A — S. Pauli an die Coloſſer. 
Das 2 Capitel. [beit ss, dadurch da 8 Leibes 
| nicht verfchonen, und Ale 


Na N v. 4 » 4 
Cch fage davon, daß euch niemand bes feine Ehre thun zu feiner Lrochöurfe, 
3 tröge mit vernünftigen Reben. x a den Leib geehret Haben, das iſt, 
Die der Bernunftgenaß und eben find, |duyr; 5 r# mis Kleider ec. zur Nocth⸗ 
als die Kehre von den Werken ße ee nicht mit untraͤglichem Fa⸗ 
ur Ba ke J eh eit oder unmoglicher Keuſchheit 
Seber zu, daß euchniemand verführe 9— rbt werden, wie der Menſchen Lehren 
durch die Philoſophie und loſe Verfuͤh⸗ 
Ans a 6 Menfchen Lehre. Der Friede Ei 1% | 
a nichts hinter iſt. | tes vegiere in 
Fehlet in b. M _. a : ge 
! — v. Io. A ; as iſt, er fen Meiſter, und er 
Ihr feyd vollkommen in ihm. [in allen Anfechtungen n daß ihr ri 


Das ift, ihr habts ganz und gar, wenn ret wider GOtt, fondern auf GOtt trogen 
ihr Ehriftum habt, dürffet nichts weiter für müget Cnach dem was Chriftus fagt Job. 
hen. 2 16,33.) In der Welt habt ihr Zingft 
| ar in mie Friede Cb, in mundo prefluram, in 
Und bat ausgetilger die Handſchrift, me pacem. ) ar 
fo wider uns war. 1.) Sehlek in b. 
—— * fo ER wider um als unfereis — v. 16. 
gen Gewiſſen, damit wir, als mit eigener et und vermah sch. 
Handfehrift, überzeugt werden, wenn daS s ss lieblichen — euch ſelbſt mit 
Geſetz uns die Suͤnde offenbaret, damit rei] Dasift, rröfllichen, holdſeligen, gnaden⸗ 


Solche Handfchrift gefchrieben haben. - Aber reichen, 
Ehriſtus erlöfet ung von folchem allen durch Das 4 Capitel, 


fein Ereug und vertreibt auch den Zeufelmit| 


der Suͤnde. v. 6 


50 2E, RE Eure Rede fey alleseit lieblich, 
Welche babeneinen Scheinder!Veis-! b, troͤſtlich, ur fupra, vi 


9, Dier Epiſtel S. Pauli an die Theffalonicher. 


Das 3 Eapitel, Das · Capitel. 
* eh | “ — as n | 
ME; a | ‚Auf daß ihr ebrbarlich wandeltgegen 
Ibr wiſſet, daß wir dazu geſetzt ſind. —— draufſen find, und ihrer — F 


Lam» IN 








u * Pag — 





870* XXXVI. D. 
"Das iſt, nehret P7 felber und liege nicht ſ 





Wiewol die Geiſter ſich ſollen 7 = . 


den Feuten auf dem Halfe, wie die faulen fen von der Gemeine, ı. Cor. 14,29, ſo ſoll 


Bertelmönche, AB: edertäufer, Landlaͤufer. man fie Do) auch wiederum nicht unerfannt 
dämpfen oder verftoffen , fondern verhören _ 
und prüfen; alſo die — auch): ‚and 


Denn folte fi nd unnüge Leute, und Argern 
die Ungläubigen. 


Dads Cavit, 
v. 
Seyd — ine Et 
Belzidiget fie nicht, urtheiler und: murret euch durch und durch, und euer Geiſt 


| — wider fie, meiſtert noch uͤberkluͤgelt fie 
ni 17 } 







alle Lehre. 
© 22. 


balten werden unfträflich. 
Den Geiſt neh — 
Die 2 Epiſtel ©. Pau an die Theſſalonicher. a 


Das 2Gapitel, Das Setzen iſt das Regiment des Wi⸗ 
derchriſts in der Chriſtenheit, damit er mar 
= v. 3. chet, vo, fein Gebot er Bene schalten 
| Ertomme — es ſey denn, daß zuvor wirb. 
er A bfa omme. 
—— — auf Menſchen / Das oinn. | 
ri la A a eg 1 Daß wir erloͤſet werden von den m 
24 ‚artigen und argen Menſchen RT 
Aiſo daß et un in dem Tempel; Das finddie milden, — wunderk⸗ 
Dur: N then ketzeriſchen Köpfe. er 
Dien Epiſtel ©. Pauli an Timotheum. a 
Das 16 pitel. Oder Lehren, welche du —————— * 
ae je ‚die in den ‚Propheten geſchrieben m - 
Do: Gebot befebte ich dir a Das 2 Cave, . 


Oder ven Chriſto alſo zu predigen, dat 


er in die Nele kommen fey cv. 15. an le. aufheben, ohne Zom - 


b. Das ift von Chriſto zu predigen, wi⸗ und Zweifel. 
er bie fagt, doß er in Die Welt Fommen fen] Daß fie nicht murren wider GOtt ne 


ir, | 2,0 


* 


ganz (*) ſamt Seel und Leib, ‚möffe bes 


1. Das ift in allen Stücen, in im Wals — 
BE Glauben, Liebe, Hofnung ———— 


a. : GR HARTE m. 


Zr, der GOtt des Sriebais, — 


— den — PO übeı |jmeiffelnan feinen Gnade i in een, Phil. | 


VRR... über die Bibel Alten und Neuen Teftamente. 8 





—— eetlicher aber werden hernach offenbar, 
Sie wird felig werden, fo fie bleibet Deffelben gleichen auch etlicher gute 
im Glauben etc. Werke ſind zuvor offenbar, und die an⸗ 


Man leſe bleibet oder bleiben; (b. blei⸗ dern bleiben auch nicht verborgen. ER 
ben hat der Grieche; aber es) gilt gleich) _ Etlicher Keger und böfer Leute Weſen iſt 
viel. Denn es ift von AWeibren insgemein| ſo offenbar, daß fie niemand, mit —*& 
geredet, und nicht von Kindern dazu, wie betruͤgen koͤnnen; etliche betrügen-eine Wei⸗ 


etliche fic) ohne Urſach martern. . pe,.aber zuletzt kommts duch an den Tag. 
che ſich oh Alſo wiederum etliche lehren und leben doͤtt⸗ 
Das 3 Capitel. lich, das offenbar iſt und jedermann beſſert; 

v. 16; Jetlicher Reden und Thun aber laßt man 


GoOtt ift + » gerechrfertiger im Beift, nicht gut feyn, big bie Zeit hernach offenba⸗ 
Der heilige Geiſt preiſet Chriſtum (b. im A * offenbar macht) daß es gut gewe⸗ 
Evangelio und Glauben ) welchen ſonſt alle ſen ſey. — 


Welt verdammet und laͤſtert. Das6 Capitel. 
Das 5 Capitel. v. 4. 
2 | Dex iſt verduͤſtert. 


Das ift eine rechte Wittwe, die einfaı Artonitu,de in fein en Gedanken erfoffen 
» PIER r Sn N = — e ‚A ie K e 
hi Die niemand zes verforgen hat und allein ung ee und Wort, 
; tiegen. ER : | 
v u. a 
jene — | Lügen iſt allzeit ſiech, und darf viel Fli 
— OR SaNIOR miete Eben en und Soffirens. 2 * j iel Si⸗ 
Als die das Futter ſticht, weil ſie von er 
dem gemeinen Almoſen wohl leben, müßig|- Die da meynen Gottfeligkeit fey ein 
sehen und faul werden. Gexwerbe. | 
| mar Ein Haͤndelchen, damit man Ehre oder 
Daß du = » nichts thuſt nach Gunſt. Gut möge füchen, und nicht GOtt dienen 
Daß du Feiner Sache noch Per ou „ui Hein. ne 
Liebe nachgebeft oder RN: wider fol: BTL ran % 
ehe Lehre und Ordnung. Als wenn einer Wachen ihnen felbjt viel Schmerzen, 
feiner eigenen Sache voer Dinkel rathen, Nemlich mit Sorgen Aenaftenund Unru⸗ 
oder einer Perſon überhelfen will, nider de Tagund Nacht um das Gut, daß fie des 
das Recht. Er - nimmer froh werden. Wie auch Ehriflus 
‚den Reichtum Dornen vergleichet, um ſol⸗ 
Etlicher Menſchen Suͤnden find of- ur Steiene und Sorgens wilen, Hlatıh, 
fenbar, daß man fie vorhin vichten kan,| ?’ 7 _ IS 
— | Rh sus wre Die - 


I 





ak 2 Eifel ©. >. Paul an nungen 







Das I En ieh, ſſie unter das weltliche Recht, vder in den 
P —— Bann; aber die Bloͤden Betruͤbten, From⸗ 
v. 7 men tröfte er mit dem Fat: Bi 


Da: Geif ve der. Zucht, oe 
Das Woͤrtlein Zucht, das Paulus st| 
braucht, heiffet Das wir zu teuefch fagen, maͤſ⸗ 
fig, fein, ſaͤuberlich vernünftig — von 
| Scherben. | 


Ä le ee 
Wer den Namen Cbrifti nennet 


Seile it, > ah 

v. 15. — — Rx | — v. 23 RR — 

Der da recht theile das ‚Wort der] Der thörichten und unnuͤtzen Seagen 
Warh eit entſchlage dich. 


in einander menge, fondern treibe Das Geſetz rung des Lebens diemem. 
wieder die Rohen, Hauten, Böfen, und werfe Fehlet in b, | | — 


FR 


ee Die Epiftel S Pauli an Titan. —— — 


Prediger ruͤhmet, ginuen Nee 


- 


Daß er nicht das Geſetz und Svangelium Welche weder zur Lehre nd kur Bates | 


5 Das I Capiel, | E Iſig und feinfi ch halten Dan ich darf de 


Mn nicht brauchen. 
v. 70 


Kir eigen nnig, a Ds wie offen. = uͤchti eben. | in 
Der feinen eigenen Kopf hat, niemand | diefer a | 4 nn 
weichet, man muß ihm weichen, wie man Moͤßig, —— | 


mei; i% dem Kopfe hibun ix Kae Aa: 
Terninfg, mäßig. — —— Solches rede, Amboe und —— | 
een Me ganzem Ernſt. 


Es bat ac). Sof fie wiffen, es fen Gottes Gebot, 
em — ae ge a und kein Scherz; ® wolle es ernſtlich w 


bi ——— | - |ben. 
Das⸗ Capitel 


* 20 — 4 * DI. 2. BR = 

. Züchtig > I Eiinnireft, daßfie ⸗⸗ gelinde ſeyn 
Allenthalben wo Zucht a züchtig ſtehet das find. die) alle Dinge zum m. 
; % ER: daß fi ie follen ——— maß lehren, deuten oder annehmen. 





Das 3 Eapte. a 2% eis s 


| — * über Ge Biba Ave und 5 Teſtaments 877* 
CHE als Auf daß die, Pan GOtt glaͤubig find 

Solches will ich, daß du feft Iehreft. | worden, in einem Stande guter Werke 
Daß die Leute mer fen und glauben, daß funden werden, | 

nicht unnd«big, faul oder für Ziweifel halten, und fie nicht unge EB die zu nichts 

als wärens Märlein oder Iofe Teidinge. · Wie tiiaen, als Mönche Mesknechte ir. 

Chriſtus Match. 7, 29. auch gemaltiglich Sehe Ina... 

Ishret, nicht wie Die Pharifäerzc. 


Die Epiftel ©, Pauli an Philemon. 


v. u. Oneſimus griechiſch heißt auf teutſch nů⸗ 
Pyeler (Oneſimus) dir — uns tze. Dahin zielet (b. lautet) Paulus, da er 
nüge, nun aber mir und dir wohl ſpricht, er ift dir und mir nuͤtze, das iſt, 


nuͤtze iſt. ein Oneſimus. 
‚Die ı Epiftel S. Petri. Er 
Das Capitel. adeyden, auf daß die, ſo von euch afterre⸗ 


reden, als von Uebelthaͤtern, eure gute 
n8 
3. einem ——— und unbe⸗ Be ee De re 
flechten und unverwelklichen Erbe. Es bleibt zulest Reine Tugend noch Un⸗ 
— — keine Furcht und tugend verborgen, ı Lim. 5, 25. Es iſt nichts 
Sorge it, daß es ein Ende nehme. Unbe⸗ beimliches, das nicht, offenbar werde, 
fleckt, das mit Feiner Traurigkeit und Ln- (Miatth. 10, 26.) 
luſt — a nen: ‚das man 
nimmer müde noch uberdrußig roird, fondern R 
das ewig rein und friſch bleibet. b, weltli⸗ Das Eapite 


che Freude iſt das Widerſpiel.) | 
| - 1 Welcher Schmuck follfeyn + » » der 
Das 2 Capitel, verborgene Menſch des Herzens unvers 
£ v. 2. ruckt. 
Seyd begierig nach der vernoͤnftigen Daß ſie rein und rechtſchaffeni im Saw F 
lautern Milch, ben ſeyn. — 
— iſt die — d Wr 
bangelium, jo man es mit dem Glauben Welcher Töchter ibr en f 5 Re: 
faſſet, nicht mit. fleiſchlichem Sinn. Denn e Hl 
damit wird es falſche und unvee Milch. en wohl thut, und nicht ſo ſchoͤchtern 
IR Weiber ſind natürlich fhüchtern und ers 
Söhen einen guten Wandel unter den! ap leicht. Sie ſollen aber veſte ſeyn 


Sn x 


— 








g7g*  XXXVI. D. Warm Eunbens 7 


und ob fh ein Leyden erhübe, bi ſo wei⸗ Das m — die uns Beni, 
biſch erſchrecken. wie deuer das op | 









v. a ee 
Gebet dem welbifchen, als dem fh, | yrlemans” unter — leide, ale dei in 
ſten Werkzeuge, feine Ehre. ein fremd Amt greifet. 

Alle Chriſten fi nd. Gottes Werkzeuge: Das Laſter treibt Der Teufel alermeit 
aber das Weib ift beyde am Leibe und aml in den falfchen Ehriffen, die wollen immer. 
Muthe ſchwaͤcher dennder Mann. Darum] yiel zu fchaffen haben und (zu) regieren, da 
„fein mit Vernunft zu fehonen iſt Daß nicht] ihnen nichts befohlen:iftz, wie die Bifchöffe 
Uneinigkeit ſich erhebe, dadurch denn-alle) np Geiftlichen hun, renieren die Welt, 

Gebete berhindert werden. item Die aufruͤhriſchen und fürwigigen Pre⸗ 
24 — diger, ſwaduche und gefaͤhrliche 


Der Bund eines guten Gewiffens: mil Das 5 Capitel. URS * 


ai, daß HH ſich uns mit Gna — A 2 

den verpflichtet, und mir ed annehmen, ng dis die über das Dot herr⸗ 

en. 

Das 4 Lapitel. Eieros heißt ein 2008 oder auch ein Theil, = 

5 G einem hie — — | 

1 4lfo. heißt. hie Petrus das. Pfarrvolk oder: 

„Di Liebe decket auch der Sünden Kirchfpiel ein Loos, das iſt ein Theil das 

en ir 
a feinen Ni af en iebet, Der I zßt ſch feinem —— befehlen iſt — 
v. 


nicht erzůrnen, fondern verträgt alles, wie | 
Haltet — an der Fein 


viel an ihm gefündiget wird. Das beißt] ) 
hie dev Sünden Menge decken, ı Cor. 1z, . Daß die Demuth gegen einander ve 
7. Die Liebe ae alkze au und in einander geflochten fen, Daß fie, 
Teufel, mit Feiner Aſt a SE free 
# möge. — 


. 


Raffet euch die Zine, fo euch degeger 
nicht befremden. | 


— 


u 


Die 2 Epie ©. Petri, 5 —— ——— — 


Prangen von. euten Amofen, — 

Das Bei... bpraſſen mit dem euren. ER 

— ſind Schande und Lafer. | @%) Stiftern und Praͤbenden frotteneue 2 
Schandflecken- und Unflate, von denen‘ rer noch dazu. Denn entryphontes bie 


de und S oft Bat. |fen(b.proprie,qui proludo etdelieiishaben) 
| en — ie der Leute als der. Narren — ih⸗ 


| — 








— Bor Gr Ur die Bibel Alten und Neuen Teftaments, Bu 


vom m Schaden, wollen Dazu ihre Sünde um kommen werden Spötter, dienach ibren 
geſtraft haben, eigenen Luͤſten kommen werden. 
18 —— oͤtter ſind unſere Epikurer und 
a ES: j dducaͤer, Die voeder dis noch das glaus 
Sie =» = reisen durch Umzucht gur — 
fleiſchlichen Luſt die ſenigen, die recht ent⸗ den, a va er Sefaten Bahn, 
runnen waren, und nun dm Jerchum tpie St. Petrus fagt, nach ihren eigenen k⸗ 
wandlen. sten, hun was fie wollen, und fie ( b. gar ) 
Wie der Pabſt durchs Ehe verbieten die wohl geluͤſtet, wie wir vor Augen ſehen. 
Welt erfuͤllet bat mit allem muthiwilligen 2 VRR 9 
. geben und greulichen teifchlihen Suͤnden. Dennoch ward zu der Zeit die Weit 
Das 3 Capitel. durch dieſelbigen () mit der Suͤndflut 
En verderbet. 


7 | MI AI Wort und Waller, 
Wiſſet > + # dap; in den letzten Tagen) * 


Die ı Epiftel St. Johannis. 


Daan Bavi | Wo der Geiſt ift, da iſt Feine Hude 

=> as 2 Capitel. ee fondern es iſt alles rechtichaffen und wars 

| WIE. haftig mit ihm, was er redet, thut, Tebet. 

As was in der Welt iſt, nemlich des en niche Geiſt ift, da fl Heucheley und 
Fleiſchesluſt, der Augenluft und hof gen. 

faͤrtiges Leben, iftnicht vom Pater, fon» v. 8. 


dern von der. Welt. | | - Drey find die da zeugen auf Erden, | 
Fleiſchesluſt iſt Hurerey, Augenluft iſt der Seiſt, und das Woſſer, und das 
Geitz und Reichtum hoffaͤrtig Leben iſt Ehr⸗Biutʒ und die drey find bepfammen. 

gierigkeit (b. Ehrgeizigkeit) — Lob Das ift, wo eins iſt da ift auch das ans 

und ‚oben ausfahren- dere Denn Chriſtus Blur, die Taufeund 

v 18. Ider heilige Geiſt begeusen, bekennen und pre⸗ 

OR, digen Das Evangelium vor der Welt, und 

Wie ihr geboͤret habt, daß der wi Jin eines jeglichen Gewiſſen, der da olaubet. : 

derchrift tommt. 1Denn er fület, daß er duch Mailer und 
Iſt, den nahe Anciheif, Seift, mit Chriſtus Blur Be 

' und feelig wird. a 


* 











| 2. 6 Es ifteine Süntesum Tode. 
| Der Geiſt iſts der da zeuget, daß Geiſt Das iſt die Suͤnde in den heiligen Geiſt 
| Warben fe - [davon zu’iefen Matth.n2, 3. 


we Schtifena‘ Theil, (8 ID | 4 d Die — 





s 82* XXXVI ıD. Warn Zuhere Saba 


— 2 Epiſtel St. >t. Iohannie, | ——— 
| Merke, daß auffer dem Staufen Erin 


9%. 
ev uͤbertrit und bleibet — in der u iſt Em in — 


Lehre Chr iſti der hat keinen GOtt. 


2. 
i 


Die Epiftel S St. Pauli an die — a Mi 1 
4 


Das 2 Capitel. — In Milch, als des neuen m 
.. ; ugul? REN 


Sn —— fahren. (b. vers Das 7 Capitel. 
derben muͤſſen) EIN DENE Zi 
Weie ein Schif vor der Anfſutth weg⸗ 
war ins Derderbens 

Feh let in b. 





Salem us 7: sufs erfte wird er m 


er⸗ 
oolmetſcht ein BRoͤnig der Gerechtig 






we 
mangeln laſſen. b. Melchifedeck heißt auf deutſch ein Koͤ⸗ 


. .Debedifch lautet Diefer Vers alfo: Du |nig der Gerechtigkeit; Meichifalem heißtein 
; bafı ihm eine Kleine Zeit GOttes mans) König des Friedens. DennChriftusgiet 
‚geln laſſen das iſt, du haſt ihn verlaſ⸗ Gerechtigkeit und Friede, und ſein Reich —— 

fen dren Tage feines deidens als waͤre Fein Serechkeit und Friede vor GOtt dunch den 
— Roͤm. . (v. 17) und 6 = 5 


GoOtt bey ihm. Wo aber GOtt wicht iſt, 
da iſt auch kein Eagel, noch keine göttliche) 
Huͤlfe wie vorhin, da er groſſe e er | 
— 


Das 10 Capitel. 


ee an 
: Werfet euer Vertrauen nice weg. 





Da 5 Capitel. —— Schlagets nicht in den ER | Nie 
RE N Fehlet in b. : u 
wei ihr fo unverftändig ſepd. — v. — Den 
Grob und ungefchiekt, die es nicht hören, Wer, weichen wird, an demsoind met = N 
3 oc vernehmen fünnen , ob fie wol lange ne Seele keinen Gefallen baben 
— haben. | Der nicht halten will, noch der&treiche 
£ v. — warten, ſondern — DE | 
Ihr, die br ſolltet angſt Weife, { DAR 41 Eapitel, a 
ſeyn / beduͤrftet wiederum, + - - Sup ° —— 4 
man eud) Milch gebe, und nicht flarte _ wen x 
Spe I Durch den laute —— — 


ife, ; 
Mid, heiſſet er des Geſetzes Lehre, als tn die Welt durch Goes un a 


ie Aber Petrus er ‚gemacht ee. Eee Be 


% rn 





- Diefer  Welchifedet war ein König, zu 


| | keit, darnach aber ift er ein Rönig zu 
Du haſt ihn eine kleine Zeit der Enei Salem, das ift ein König des Friedes. 





* 
: u 





—— 










Über die Bibel Alten und Freuen Teftaments. 8 


Das ift, fie iſt in Schwang gebracht, daß/ —— 
| Teac und an ——— ——— reiches na — 
ohne Unterlaß, ungehindert und ohne Auf⸗ zeiget an, da 

nein. Bi, gegehindert b j das bewegliche ſoll verändert ee 


oͤren. 

h Seßlet in b, als das gemacht iſt (b. als ein Bebäu), 
„Daß alles, das man fiehet, aus nichts Mit Handen nemlich die Hütte Mofig, 
N on BETEN Fehlet in b. 
us dem unfichtbaren, dag noch nichts iſt | i 

1BiB ER nefchieher, Ä ; Das 13 Capitel, 

b. Daß hie eher Be v. 9. 

wir nichts, und iſt auch noch nichts, bis es en u. zeAr | - 
gefchiehet; i 9 a8 Es ift ein Eöftlich Ding, daß das 
Ka GGerz veft werde, welches gefchiche 


v. — 
Sind kraͤftig aus der durch die Gnade, nicht durch Speiſen. 
Schwachheit. Oder Menſchen Geſetze, die von Speiſe 
Sım Leiden ( b, find fieFräftiger worden) ſund Kleidern lehren nicht vom Glauben. 
ae Davon keinen Nutz haben, die damit 
Meine Rraft wird in Schwachheit umgeben. — 


ſtark. En VUnd damit GOtt dienen wollen. 
Die Epiſtel St. Jacobi. 
Das 1 Capitel. zu erwerben, und reich zu werden, ſo einer 


bie v. 8. den andern haffet und neidet, und unter eins 
Et 3weifleeift unbeftändigin allen fir ander ſchaͤndet, ſtreitet, geißet und taͤuſchet. 
nen Wegen. ee v. 5. 6. Be 
Wecil er (b. der) in Glanben nicht veſt en Geift, der in euch wohnet, ge- 
ift, hebt viel und mancherley an, und bleibet üfter wider den Haß, und giebrreichlich 
doch nicht darauf , lernet immerdar , und nade. N “= — — 
kommt doch nimmer zur Erkaͤnntniß der Mit neiden, geitzen, kriegen, truͤgen unter 
Marheit, = Tim.3,7 einander werdet ihr nicht erlangen, das ihr 
Cb. Lernen immerbar und kommen doch begehtet fondern folger dem Geiſt fo wer⸗ 
DDas 4 Capitel, Das 5 Capitel, 
—— N v. 2, : * v. 5. 

Ihr ſeyd begierig und erlanget damit Ihr habt rs - eure Herzen gewei⸗ 
nichts; ihr haſſet und neider, und gewoin: det als auf einen Schlachttag. x, 
ner damit nichts; ihr ſtreitet und Erie-| Wie man zur Hochzeit oder auf ein Feſt 
ger, ihr habt nicht, darum daß ibr nicht rehlachtet, Luc. 15,23. Schlachter ein ge 
bittet. s ; N E 

Das ift, nicht die. rechte) Weiſe, Gut Ochſen und Maſtvieh iſt geſchlachtet. 
ei (SED 2 Es, Die 


Kor Ä 


möfter Ralb. Matth. 22, 4. Meme e 


v. 7. ’ du ni iſt ihnen nichts gut genug, fr wife. m 
| ee beſſer. # 
He — und ie er Fe 2 ir 

nem andern Slei egangen find.) ,: x 

b, Das ift,die Sefein fleiich ' Ken es daß ke N 
‚lichen Sünden, ı Mof. 19, (24) etlicher erbarmet, etliche aber mit Furcht 

— — machet, und rücket ſie aus dem 
” Ri euer. - 

Diefe murmeln und Hagen immer: | Desi E, etliche, troͤſtet m etliche iraffer, 
dar. | doch mit Furcht, nicht mit Frevel, auf dab. 
Es gehet nimmer wie fie wolfer, wollen ihr ſie aus der Gefahr des wigen — 

alle Dinge zurichten (und zu) tadeln, und und Verdammniß RR 


Die Offenbahrung St. Johannis. 










Das 3 Capitel. ſſchichte) in ſich, die durch — 4 
a v. 20. ret worden. | 
Si ich ſtehe vor der Thür und Das « Capitel 
klopfe an. — Syn 


Mit dem Kammer dee Geſetzes oder. A Ich — und ſiehe "A fing) 
Erxeußes, mit ‚dem Seepter des a 


Gehlet in b. Bogen und ihm - ward getteben eine 


| Crone, und er zog aus zu überwinden, 
D as 4 Capite. und daß erfiegee. a 
u 2% Das iſt die erſte Dinge, = Vaſcbing 


— nach fabe ich, und fiebe eine —— 
re ward aufgethan im Simmel ıc. 


Dieſes Bild ift Die Ehriftenheit auf Er | 


der < Tyrannen. 
Es gieng — ein ep — das 


den in ihrer‘ Geſtalt und friedlichen Lefen, |war vorb, und dem, der darauf faß, 


die folche nkünftige DR leiden al, und werd gegeben, den Sriede zu nehmen 
dennoch bleiben. | von der sExde, und daß ſie ſich unter ein⸗ 


Das 5 Sapitel, i groß Schwerdt gegeben. 

ae | Diß iſt bie andere — Di md 

6 (bei in der rechten Hand de der Blut. | | 
auf dem Stuble ſaß, ein Buch, geſchrie Pr v. 5.— 
ben inwendig und auswendig, verfiegeltt Ih —— und ein — fe 
mir fieben Siegeln. | aund der drauf ſaß, hatte eine Wage — 
Dieſes Buch 2 die uPünftige Geſichte feiner Hand. 
m — GOttes C VER Diß iſt die Dit Dia, Soeurng, 


w 





— ee — a 


\ 2 


' eo — 


Pferd und der darauf faß, hatte einen - j 


ander erwuͤrgeten und ihm ward ein | 





Vi 
Sa 6.5, ‚Diegehenandie geiftlichen Truͤbſalen und 
. Kin Maß Weisen um ein Brofchen. lagen, die Ketzerehen; und zuvor troͤſtet er 
DiE Maß, Ehönir genannt, halt beyldie Ehriften, da fie ſollen gezeichnet und ber 
' 4 Mr a oder zweh Nofel, das ift ei⸗ huͤtet werden. 
| e Metze, undein Groſchen hält dreyſig , 7 
be, ein Groſchen hält dreyſig Das 8 Capitel. 


zöwenpfennig, 
M % dv g, - » 4 v. 2. 
ch ſahe, und ſtehe ein faal Pferd, und Ich fabe ſieben Engel die da raten 
——— ſaß ‚des XI Mi — 1c, Fre GOtt, und ihnen wurden fieben Po⸗ 
Die vierte Plage, Beftilenz und ſaunen gegeben zc. ; 
ben. — Peſtienz na Da kommen die fieben Keger nacheinans 
v. 9.. | der, und gehe aber vorher der Troft des 


Und da es das fünfte Siegel aufthat, Gebets. 
Iabe 9 unter dem Altare die Seelen d- 7 
derer / die erwuͤrget waren um des Worts|- Der erfie Engel pofaunete, und es 
5 ‚BOrtes willen ⸗⸗und ihnen wurde di Er =: Re mir Blut ges 
gegeben einem jeglichen ein weis Rleid,| menget, und fiel auf die Erde; und das 
nn ward zu ihnen gefage, daß fie vu-|öritte Theil der Bäume verbrannte, und 
eten noch eine Eleine Zeit ꝛc alles grͤne Braß verbranmnte. 
Hie troͤſtet er die Chriſten in ihren Leben. nr anııs und die Enkratiten, 
Fer een): 1 es: en Das iſt Tatianus und Die Enfratiten, 
De Seide ui "  Imwelche die Ehe —— — — 
| ... 91217 | waren, wie hernachmals die Pelagianer. 
Re ——— 
gel aufthat, und ſiehe da wird ein groß Fu 
Erdbeben, unddieSonnewardfeywgrz); Und der andere Engel pofaunete, und 
wie ein haͤrin Sad, und der Mond es fuhr ein groſſer Bergmit Feuer bren⸗ 
war wie Blut, und die Sterne des Zim-|nend ins Meer, und das dritte Theil des 
mels fielen auf die Erde ꝛc. Meers ward Dlut. a 
DIE find allerley Magen, fo mir Auf. Das ft Marcion, Manichaͤus, mit ei 
ruhr und Zwietracht Sand und Leute Her, nen Cataphrygis | ö 
derben (b ſich Land und Leute verändern)| 10, esse 
bis an den jüngften Tag. ee RS 
—— | | And der dritte Engel pofaunete, und 
Das 7 Capitel. es fiel ein groffer Stern vom Himmelatc. 


—— — | Das iſt Origenes. 
Darnach ſahe ich vier Engel ftehen| v. 12. 
auf den vier Ecken der Erde, die bielten 




















uf d Und der vierte Engel poſaunete; und 
= vier Winde der Erde, auf daß kein es ward gefchlagen das dritte Theil der 
ind über die Erde biiefe , noch über| Sonne, und das dritte Theil dev Ster⸗ 


das Meer, noch über einigen Baum, ne. 


’ 


(SED3 — — : n 










Das ift Novarus und die Cathari, wel⸗ 
che die Buſſe läugnen, und fonderliche Hei: 
ligen find vor andern. ° 
Das 9 Capitel. | | 
"m Ir 7 
Und der Fünfte Engel pofaumete, und Und e8 ward ie ein Rohr gen 
ich ſahe einen Stern fallen vom “immel| einem Stechen gleich, und fprach ſtehe 
auf die Erden ic. lauf, und miß den Tempel und den Al⸗ 
Das erfte Wehe ( veral.c, 8,13.) Diß rar, und diedarinnen anberen. 
iſt der geoffe Keger Arius , der Chriſtum Sie faffen fie die —— mi hen 
nicht glaubt, daß er GOtt fey. | Gelesen aufferlich, | 
> v. II. m vy. 3. 
des Name beißt auf hebraſch Und ich will meine zween — ge⸗ 
Abbaddon und auf griechiſch hat er ben, und ſie ſollen weiſſagen tauſend, 
den Namen Apollyon. zwey hundert und ſechzig Tage. 


kb Abaddon, * Derderber. 
\ das Wort (wider den Antichriſt rein — 


13. 

Der fe Engel —— und ich ten, zu Troſt der a N = 
hoͤrete eine Stimme aus den vier Ecken — A 
des aüldenen Altars vor GOtr die Wenn fie ihr — — Haben 
ſprach zu dem fechften Engel: loͤſe auf ſo wird das Thier, das aus dem Abr 








ſerlich füffe find und wohlgefallen; aber. das 
Gewiſſen verderben fie, Pſalm. 7 und u. 


$ 7 


die vier Engel gebunden an den ‚groß grunde aufſteigt, mit ihnen einen Streit | 
os fen Waſſerſtrom Zuphratesıc. a 


| balten. 


„Das andere ehe; diß iſt, der Maho⸗ b. Der weltliche Pabſt infra ap 12 
met mit den Sararenen. | Das 12 Capitel. 
Das 10 Capitel. — Dre. er 
DO Und es erfebien ein groß Seichen im 
Und ib fabe einenandern ftarken En. Simmel; ein Weib mit der Sonnebe: 
der vom Simmel berabtommen c. kleidet, und der Mond unter ihren FE 


bb» Das ift der Roͤmſſche Be im geift- fen , und auf ihrem Haupt eine Crone 
5 uchen Weſen von zwölf Sternen. - + = (v.8. Und 
8 6. es erſchien ein ander Zeichenim Simmeh 


Und a nn daß — eine we ſiehe ein groffer rorber Drache, der, 


| er — mehr ſeyn ſoll hatte ſieben Haͤupter c. Fi 


b. Ades fol unter dem Saft, was felig| b. Hie kommt der weltliche Pabſt: aber 
will werden. Auſſer dem Pabſt iſt kein zuvor troͤſtet er abermal die Chriſten nt 
Ehrift; er wi das Haupt allein fon. oem BIetueN, L — 

12:8 | Das = Lapite. 

Nimm hin und verſchlings, * es 
wird dich im Bauche grimen, aberin dei⸗ 
em Munde wird es ſuͤß PEN en das hatte ash ieben — Fe, 

j — 


ER 


390° _____ XXKVI. D. Maetin Burbere Mandgloffen  _Tgort 
b. Merke , daß Menfhenlehren . au 


— ich — ein — aus u Ä 


— — 
— 


Das find alle fromme Prediger , die 5 


J 





„lg 
—— 
— — 


1 


Das n  Capitel, I 


; 
9 


= 


892* über die Bibel Alten und Neuen Teflamens., - Bf 


’ geben Hörner, und auf feinen Hoͤrnern Namen feines Vaters gefchrieben an ih⸗ 
zehen Kronen, und auf feinen HZaͤuptern rer Stirn. 
Namen der Köfterung. b. Hier tröftet er die Chriften , daß ſoch 
b. Das dritte Wehe, der paͤpſtliche Wehe und Greuel ſoll durchs Evangelium 
Greuel in —— Veen geſtuͤrzt — 
uf. 


Unddas Thier, Be sleich Und ich —9 — ſiehe eine Se. 
einem Pardel, » » = und der Drache Wolke, und auf der Wolken figen einen, 
gab ihm feine: Kraft und. feinen Stuhl, der gleich war eines Menſchen Sohn ic, 
und grofje Macht. b, Ein Borbild des Gerichts, 
‚Imperium romanum, defertumä Grecis, Das 15 Sapitel. 
$ translatum ad ee per Papam, vun 
v. 5. Sieben Engel, die hatten die legten 
Und e es ward. ihn gegeben ein Mund fieben Plagen. 
zu veden 6 Dinge und Laͤſterung. Das find ale Prediger, die das Evange⸗ 
Das Thier iſt das roͤmiſche Reich, und lium helfen treiben. | 
hat folches, da es noch heydniſch war. | Das 16 Capitel. 
\ v. II, 0: .- 13. 
Und ich ſahe ein ander Thier aufſtei⸗ Und ich ſahe aus dem Mund des Dra⸗ 
gen von der Erde, und es hatte zwey ſchens, und aus dem Wunde des Thiers, 
—— ER das Lamm, und vedete wie und aus dem Wunde des falfchen Pro- 
er Drache. eten drey unreine Beifter geben ‚glei 
‚ Der Fu richtet das Reich wieder an. —— ——— 
d, 15. Dieiee Froſche find die Plauderer, ſo jetzt den 
Und es ward ihm gegeben, daß er Fuͤrſten heuchlen und wider das Evangeli⸗ 
‚Sm Dilde des Thiers den Beift ‚gab, um gecfen, und doch nichts ausrichten. 
und das Thier redete. v. 16. 
Geift und veden ift, daß es geichäftig Tal Under hat ſich verfainleran einen Or. 
und nicht ein tod Bild, fondern hat ſeine der da heißtaufbebräif-h SHarmageddon, 
\ Bene und — im Schmange gehen. | Auf deutich verdammte Krieger, verfluche 
18. te Ruͤſtung, oder unglückjelige Kriegsleute 
Seine Zabliſt (obs bundert und fechs ab herem & gad. N. 
und — as1 ite 
Das iſt hundert und ſechs und ſech⸗ — — tel. 
zig Kabr, So ſange ſtehet das weltliche 
—— | 














a ich will Mare "zeigen das Ureheil = 
der groffen Hure, die da auf vielen Misch 
Das 14 Gapitel, fenfise | 
Li Hie zeigt er die roͤmiſche Kicche in ihrer 
Ich ſahe ein Lamm ſtehen auf dem Geſtalt und Weſen, BEE werden. 
‚Berge Sion, und mit ibm bundert und 


vier und vierzig taufend, die hatten. den] Und (haste) an here Stine — * 





| — Marin — — Ri Be 

. Ben eg Fiamen das Geheimniß dien Dis ift das Freude side über 22 7 
Bu abylon allenen Pabſt. J 
b Das it, die stieg Babylon. : ” 
v.8 Tore Baufleue find weich worden ke 


von a groſſen Wollu lluſt. = 
Müshwillen. =. en a 





















Wenn fie feben das Thier daß esge- 
weſen iſt und nicht iſt wie wol es doch iſt. 
Das roͤmiſche Neich ft, und iſt doch nicht ;¶ 
denn eg iſt nicht das game fondern iſt nach ſei⸗ 
nel durch den Pabſt wieder aufbracht. 


DaB — tet — 
1, 


Ich fahe den — — — F 





: D I | ftebe, ein weiß Pferd, und der darauf 
Fuͤnfe find gefallen. | Maß, bieß treu und warhaftig, und rich ⸗ 
Gegen Morgen in Rechenond. tet und ſtreitet mit Gerechtigkeit. du. 
Und einer ift. | And fein Name beiffet Gottes Wort. 4 
Das it Deutfehland. Ä | 5 Das Wort GOttes liegt ob wider die 


Das andere ıft noch nicht kommen, Schutzherrn des Papſts, und — 
und wenn er ‚komme, u er eine Kleine N Das 20 Capitel. — 
Zeit bleiben. we; 90 6 ” 
Das iſt jetzt Dipania. ee „Uno. er griff Brachen Pe u 
2. Iwarf ihn in ‚den barund + =» bis daß — 
"Das Thier dag gewefen if, vollendet würden taufenb Jahr; — 
Roma oder u | | en muß er loß —— Bleine Zeit. 
Tor 0 1 Dieraufend Jahr müffen anfangen,da 
Die sehen Hoͤrner, die du deſeben dis Buch iſt gemacht; denn der Ian iſt 
— das ſind zehen Rönige. Aallererft nach tauſend &abren kommen. In · 
Das find die andern Könige, als er. deß find die Ehriften blieben und haben re⸗ 
gan, Boͤheim, re Frankreich. Igieret, ohne — En a. * nun 
will der Türke dem Pabſt zu Hülfe Eom: 
e) Die sehen — die du — haſt men, und die Chriften Be weil — 
auf dem Thiere, die werden die sure Ch. weile mi J rs will, — 
haſſen, und werden ſie wüfte mechen — 
und bloß, ı und werden ihr Sleifch effen, I Ä 
und werden fie mit Seuer verbrennen. ‚u ver Foren den — ii 5 
Sie halten andem Pabſt und hügenihn, Das find die Türken, — * N 
aber fie vaufen ihn wol, dab er muß bloß tarn herfommen, — 
werden und die Güter verlichren.. Defen-| Das a1 Sapitel. 


j — * devoratores jur v7 — 
Das 18 Capitel. 4 And er maß ihre Mauren, 5 Bunde 5 
v2, - | und vier und vierzig Ellen. 


"Sie iſt — ſie gefallen Ba⸗ Nach ihrer Diefe(b, * * it die ev 
pl die, BU .. , in : en 


er Mauren 


Ende an 21, Theile, Sr 


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— — 
— © 








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Books can be kept out 14 days. 

A fine of 3 cents for each imperial octavo, or 
larger volume, and 2 cents for each smaller 
volume, will be ineurred for each day a book is 
detained more than 14 days. 

Any book detained more than a week beyond 
the time limited, will be sent for at the expense 
of the delinquent. 

No book is to be lent out of the housenold of 
the borrower. 5 

"The Library hours for the delivery and re- 
turn of books are from 10 o’celock, A. M.,to 8 
o’clock, P. M., in the Lower Hall; and from 10 
o’clock, A. M., until one half hour before sun- 
set in the Upper Hall. 

Every book must, under penalty of one dol- 
lar, be returned to the Library at such time in 
October as shall be publiely announced. 

No book belönging to the Upper Library, can 
be given out from the Lower Hall, nor returned 
there; nor can any book, beionsing to the 
Lower Library be delivered from, or received 
in, the Upper Hall.