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EINFÜHRUNG
IN DIE
PAPYRUSKUNDE
VON
OTTO ^RADENWITZ
PUOFESSOR AN DER UNIVERSITÄT KÖNIGSHERG
I. HEFT.
ERKLÄRUNG AUSGEWÄHLTER URKUNDEN.
NEBST EINEM CONTRAR-INDEX
UND EINER TAFEL IN LICHTDRUCK.
LEIPZIG
VERLAG VON S. HIRZEL
1900.
•/W. ini'fc.'t
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^.-T&.PO CC,. ....
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/
Das Recht der Übersetznng ist vorbehalten.
EQ/jiTjvsvovTsg avayiyvwaxofjisv.
FRANZ RÜHL,
OTTO GEIB,
AUGUST BRINKMANN
IN FREUNDSCHAFT ZUGEEIGNET.
Inhalt.
Seite
Vorwort IX
Vorwort zum Conträr-Index XI
Einleitung 1
I« Zur Theorie der Entzifferung.
§ 1. Behandlung verstümmelter Papyri (ÜBeM. No. 613) 7
UBeM. 613. — Inhalt. — 1) Das Urteil. — Der Rechtsfall. — Excurs:
Dotis repetitio. — ^YnTjQhai, — XetQoyQa(psXv, — 2) Die Eingabe
an den Praefecten. — 3) Die Subscriptio des Statthalters. — 4) Bitte
um Rechnungslegung. — 5) Sonstige Bemerkungen des Tiberinus.
— Ergebniss. — Gliederung.
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und Bachstaben 24
I. Ahnliche Buchstaben. — II. Beiwerk der Edition. — III. Lücken-
maasse. — IV. Orthographie. — V. Parallelstellen. — Brit. II, 181
vgl. mit ÜBeM. 350 (zu S. 32). — VI. Index. — UBeM. 667. —
ÜBeM. 741. — Restitution von ÜBeM. 614 in fine. — No. 378. —
Der Rechtsfall von ÜBeM. 614. — Der Titel nicht exekutivisch:
Gegensatz ÜBeM. 578 und ÜBeM. 717. — Beglaubigung der vno-
ygaipri, — Brit. II, 172, 10. — Anhang zu ÜBeM. 614: 1) Oxyrh.
L XVIII. — Klagverjährung. — Schuldübernahme. — Conventus und
Erzrichter. — 2) ÜBeM. 472. — Insbes. öl avxfjq, — 3) TiQOXQrj-
/ji{ati^ovTog),
n. BSmische und griechische Tertragstypen.
§ 3. Römischer Sklavenverkauf 47
Disposition. Ursprung.
§ 4. Griechischer Hausthierkauf . . . 51
Gegensatz gegen den römischen Kauf. — Kein Herrschaftsakt. —
Drei tempora; xatay^atpi^. — Relatives Eigentum? — Summe.
§ 5. Griechischer Sklavenverkauf 56
1) Wesen der Urkunde: oixoXoyel, — Was erklärt die bfioXoyovoal
Insbes. heimliche Mängel. — dvanoQKpoq. — Schema. — 2) Be-
glaubigung. — 3) Personen. — Aussteller und Adressat. — svöo-
xsiv. — o/ioXoysZv. — Unterschrift. — Selten auch des Adressaten.
— 4) Der Inhalt der Verkaufserklärung.
§ 6. Hybrider Sklavenkauf 64
Gräcismen. — Insbes. Subscriptio statt Siegelung. — Abweichung,
die kein Graecismus.
VI Inhalt.
Seite
§ 7. Trennung einer Gemeinschaft 69
1) Der Anfang. — eiSoxiZv, — 2) Die correspondirenden Ansprüche.
— 3) Die Schlussklausel. — Brit. Mus. II, 187/8. — UBeM. 241. —
imßoXrj und ÜBeM. 282. — Restitution von UBeM. 241. — Insbes.
die Anlieger.
§ 8. Anzahlung und Abzahlung 81
Abzahlungsgeschäft oder Vorzahlung? — ÜBeM. 446, 17. — Die
AnHeger: 1) ÜBeM. 446 und 2) Brit. Mus. II, 211. — Restzahlung
Brit. Mus. II, 204.
§ 9. Darlehen mit Pfand und Bürgschaft 85
1) Subscriptiones. — 2) Pfand: avvdXXay/Lca. — öisyyvrj/jia, — 3) Die
Söhne: iyyvaaS^at. — Die Exekutivklausel.
§ 10. Darlehen nebst Hypothek mit römischen Anklängen 89
vTtofiVTjfjia, — Entstehung dieser Form. — ÜBeM. 455. — TiaQu-
B^i^xtjf nicht nQol§, — Das andere Darlehen von ÜBeM. 741. —
ÜBeM. 445 fisoizla mit Teilzahlung. — ÜBeM. 44ü d^^aßcov.
§ 11. Die Urkunden von ÜBeM. 179 95
Gegenstand 176 Drachmen. — Wer ist Aussteller der oberen Ur-
kunde? — 384 = 208 + 176 = 13 X 16 + 11 x 16 = 24x 16. —
Gläubiger Aussteller? — Nein. — Schreibfehler anzunehmen?
III. Gemeinsames über Yertragsurkunden.
A. Bestandteile.
§ 12. Verkaufserklärung 101
Römische. — Griechische.
§ 13. Preisempfang 107
Typus. — Ausnahmen,
§ 14. Darlehen 109
Termin. — Original oder Copie? — A. Einfache Darlehen: Be-
kenntnis des s^stv, — Verpflichtung zur dnoöoaiq. — Vertrags-
strafe. — B. Antichretische Darlehen; Pfand. — Rückgabe nicht
terminiert? — Gläubiger gegen unbillige Kündigung geschützt.
— ÜBeM. 339 auch Getreidedarlehen. — Verpföndung.
§ 15. Quittung 119
dnexeiv. — Übersicht: I. Vollquittungen. — Aufbau. — II. Quit-
tung unterm Schuldschein.
B. Der Charakter der Urkunden.
§ 16. Arten 122
Brief und Protokoll. — öiaygaipri, — dyQd(Xfxaxoq, — Signalement.
ovAiy. — aatjfiog. — Das Signalement bei den einzelnen Arten
der Urkunden.
§ 17. ofJLoXoyelv 130
(Arten der Urkunden). — Ergebnis. — iTtSQCJxrj&elg wfioXriyrioa.
§ 18. JiayQOKpal 139
Auftrag zur subscriptio, nicht Erklärung des Subscribierenden.
§ 19. 'YnoyQaipri 142
A. Datirung. — B. "^YnoyQatpHq, — C. Bedeutung der subscriptio.
Inhalt. VD
Seite
C. Personen.
§ 20. Aussteller und Destinatar 150
Mehrere Aussteller und Destinatare.
§ 21. Beistände und Vertreter 152
xvQiog. — ^xdixog der Kinder. — tpQovTiari^g, — Excurs: awiaxavai,
— TtQoöixoq, — ^xSixog.
§ 22. Evöoxelv 160
Fälle.
§ 23. D. Gegenstand der Kaufverträge . . . 163
Res mancipi. — A. Sklaven. — B. Tiere. — ;fa()cfa(;€<v. —
C. Grundstücke. — Teile. — vnagxov.
Indices,
I. Conträr-Index 165
II. Quellenregister 190
A. Citirte Papyri.
ÜBeM. — Brit. Mus. I. IL — Oxyrhynchos I.
B. Behandelte Papyri.
1. Ex professo behandelte.
2. Im Vorbeigehen behandelte.
C. Bruns, foutes^.
D. Gai Institutiones. Pauli sententiae.
E. Corpus iuris civilis.
F. Das B.G.B.
III. Verbesserungs- und Ergänzungsvorschi äge 194
UBeM. — Brit. Mus. II. — Oxyrhynchos I.
IV. Behandelte Ausdrücke 197
Abkürzungen,
ÜBeM. = Urkunden des Berliner Museums (vgl. S. 4 Anm. 1). Grosse
Ziffer: Nummer des Papyrus in der Edition, kleine; Zeile.
Brit. Mus. = Greek Papyri in the British Museum (vgl. S. 4 Anm. 2). Römische
Ziffer : Band, grosse arabische: Seite des Bandes, kleine arabische:
Zeile des auf der Seite abgedruckten Papyrus.
Oxyrh. = The Oxyrhynchos Papyri (vgl. S. 5 Anm. 3). Römische Ziffer:
Nummer des Papyrus, arabische: Zeile.
Z.S.St. = Zeitschrift der Savigny -Stiftung für Rechtsgeschichte, Romani-
stische Abteilung.
No. = UBeM.
D. = Digesta Justiniani Augusti.
Verbesserungen.
S. 12 rechts Z. ii des griechischen Textes 1. zm statt zwv.
S. 25 Z. 6 1. 177 statt 172.
S. 30 am Rand und in der Zeile 1. 6(37 statt 665.
S. 34 Anm. 1 Z. i 1. 378 statt 37.
S. 60 Z. 7. 8 von unten 1. evöoxTjaig statt evöoxla.
S. 64 Anm. 1 1. Schulten statt Schelten.
S. 76 in der ersten Zeile des Textes von UBeM. 282 1. ße^fjiov(}iv statt ßs^fxovöi.
S. 87 Z. 8 1. XXXIV statt XXXCI.
S. 93 am Rand 1. für statt fiol,
S. 123 Anm. 1 Z. 2 1. 183 statt 283.
S* 165 Z. 3 von unten 1. die Masse statt das Volumen.
S. 195. Zu Brit. Mus. II, 153 : Die Ergänzungen und Berichtigungen mit Aus-
nahme des Schlusses finden sich auch bei Grenfell und Hunt (Classical
Review XII, S. 434), die ausserdem noch Z. lo OTQaxevofxelvov] lesen und
den Namen Z. u. 15 als Jofiixioq bestimmen.
S. 196. Zu Brit. Mus. II, 220: Grenfell und Hunt (a. a. 0.) geben die Lesung
von Z. 23, und ergänzen Z. 24: [l^Qoq fflj??.
Vorwort,
Wie den älteren Geschwistern öfters die Aufgabe zufallt, den
jüngeren den Lebensweg zu ebnen, so hat die deutsche Epigraphik
der jungen deutschen Papyruskunde diesen Dienst geleistet: es fand
sich ein Historiker, der mit sicherem Takt auch Rechtsurkunden
entzifferte und behandelte, und ein Jurist, der als Rechtshistoriker
es verstand, über den Bäumen nicht den Wald zu vergessen, und —
der Meister auch der Epigraphik beseitigte durch seinen Einfluss auf
die Publikation wie durch seine Beteiligung an der Herausgabe, Er-
klärung und wissenschaftlichen Verwertung der Papyri die Hinder-
nisse, welche für keimende Wissenschaft bereit gehalten zu werden
pflegen.
Aber auf der anderen Seite rechtfertigt die hohe Geltung, deren
der Satz: Graeca sunt non leguntur heute sich erfreut, den Ver-
such, wie ihn die vorliegenden Blätter wagen, dem Juristen philo-
logische, dem Philologen juristische Anfangsgründe der Papyrus-
kunde vorzuführen. Als Paradigmen wurden vorwiegend Vertrags-
urkanden genommen, nicht blos, weil sie mir am nächsten liegen,
sondern auch, weil über viele andere Arten von Papyri ausführliche
Abhandlungen bereits vorliegen. Die Urkundensammlung des zweiten
Heftes berücksichtigt neben den Rechtsurkunden auch die Profan-
urkunden. Da Wilckens Vortrag *Die griechischen Papyrus-
urkunden* über den Raum, welchen im Gebiete der Altertums-
wissenschaft die Papyri beanspruchen, Aufklärung giebt, so konnte
ich hier gleich in medias res, in die Behandlung der einzelnen
Urkunden eintreten: dem juristischen Leser wäre anheimzustellen,
vor dem ersten Abschnitt etwa die Paragraphen 7 und 11 aus dem
zweiten Abschnitt vorzunehmen.
Entstanden ist das Buch im Anschluss an exegetische Übungen,
in denen ich in den Sonmiem 1894 und 1895 ausgewählte Papyri
erklärte; als ich im Oktober 1895 Berlin verliess, waren der jetzige
dritte Teil und vom zweiten Teil die Paragraphen 3 — 6 fertig-
X Vorwort.
gestellt und ich glaubte bald an die Öffentlichkeit treten zu können.
Hindernisse der verschiedensten Art Hessen mich nicht vor den
Herbstferien 1898 die Arbeit wieder aufnehmen. In diesen Ferien
schrieb ich den ersten Teil und gab das Manuskript zum Druck;
in den Osterferien vervollständigte ich durch die Paragraphen 7 — 11
den umgearbeiteten zweiten Teil; auch den dritten Teil in gleicher
Weise behandeln wollen, hätte geheissen, die Arbeit wieder um
ein halbes Jahr vertagen und die schon überreich in Anspruch
genommene Geduld des Herrn Verlegers missbrauchen; so Hess ich
diesen Teil, wie er war. — Mitteis' Trapezitica erschienen, als
dies Buch schon im Druck war, und wurden nicht mehr benutzt.
Doch habe ich den Aufsatz nunmehr gelesen, und schliesse mich
Mitteis' Deutung der wirtschaftlich-rechtlichen Natur der öiaygatpal
an; meine Erklärung der Form dieser Urkunden bleibt bestehen.
Bei der Behandlung der Urkunden bin ich stets davon ausge-
gangen, dass die Papyruskunde in den Anfängen steht, und dass,
so vortreffliche Entzifferer wir in Deutschland und im Ausland be-
sitzen, gleichwohl der Benutzer der Papyri stets mit der MögHchkeit
eines Verlesens zu rechnen, und stets die Aufgabe hat, Ergänzungen
auch seinerseits zu versuchen. Auch habe ich es nicht gescheut,
in der Tranchirkunst etwas weit zu gehen, und die GHeder der
juristischen Urkunden umständlich von einander abzusondern; wer das
Gerüst auch nur einer Urkunde bis ins Kleinste erfasst hat, wird
vielen Urkunden selbständiger und mit eindringendem Verständnis
entgegentreten. — Aus demselben Grunde habe ich, ästhetische Rück-
sichten bei Seite lassend, die 2., 3., 4. Hand durch neue Typen
wiedergegeben. — Die textkritischen Vorschläge sind, wo nichts
anderes bemerkt, von mir; ich habe sie aber Herrn Dr. Krebs
gezeigt, der durch seine freundliche Warnung mich vor mancher
Verschlimmbesserung bewahrt hat.
Gegen Mitteis polemisiere ich in mancher Einzelheit; hoffent-
lich zeigt mein Buch darum nicht minder, welch aufrichtige Hoch-
achtung ich vor seiner Leistung wie vor derjenigen der Papyrus-
forscher diesseits und jenseits des Kanals empfinde, deren Lesung
ich hier und da modifiziere.
Berlin, Oktober 1899. 0. Gradenwitz,
Vorwort zu dem Conträr-Index.
Da es sich hier um ein neues mechanisches Hilfsmittel zur
Ergänzung lückenhafter Texte handelt, so sei über die Entstehungs-
geschichte kurz berichtet.
XJBeM. 388 ist zum Teil der geschichtlichen Erklärung der
Thatsache gewidmet, dass für einen Menschen Namens EvxaiQog
zwei Freilassangsbriefe mit verschiedenem Datum und verschiedenen
Urkundszeugen, aber gleichem Aussteller (einem später ermordeten
Soldaten Uefijtgciviog) vorgebracht werden. 338^^, 36: Iloarovfiog^)
bIjcbv "ei, cog 2.eysig, ÖLJtXal ByQaq)ri[oa]v , jccog ovrs o avrog
XQOvoq SP avratg jtQoöxeirai aX2.^ ovöh ol avrol og)Qaytörar ;
KaOiavog'^) eljtsp' "S2g jtQoelJtov Ooi, tj nroXsfiätg, vq)8[Xo]fiivi]
rfjp xalg aX[,.,]aLg rov EvxalQov raßsX[2.,,,\rj Av§(ovog rov
TereXsvzrjxoTog tveyQaips xo rovrov opofia, ev ^j jt2.aöxoyQaq>la
jtBQtii[Bv6\v Börlv xo ovofia [vv\v jibqI oXrjv x^v xaßBXXav^
Das jtQOBiJtBtv fand offenbar 338^, 29 ff: Kaöcavog bIjcbv' statt;
indess ist diese Stelle so lückenhaft erhalten, dass sie zwar zu der
im folgenden zu gebenden Deutung der oben abgedruckten Stelle
wohl stimmt, aber zur Erklärung selbst nicht verwerthbar ist. In
unserer Stelle kommt alles auf die Ausfüllung der Lücke «2 [. . . .] atg
an: üxülBiidtg hat eine an sich noch sichtbare nachträgliche Fälschung
in der namentlichen Bezeichnung des Freizulassenden vorgenommen;
aber welche? xalg aX[Xaig x^alg^ was Krebs zweifelnd vorschlägt,
giebt zwar Worte, aber keinen Zusammenhang. Da sich die Lösung
nicht finden wollte, sah ich in Papes Wörterbuch alle Lemmata,
die mit aX anfangen, durch, fand bei dZ'^^d'Bta, dass auch xalg
aXrjd^Blatg statt x^ aXrjd^Bla vorkommt, und glaubte in vq)Bko(iBvrj
1) Der Vorsitzende.
2) Ein Beisitzer. Er und der nQoooöonoioq JioyivtjQy die offenbar die
Sache studiert haben, geben ihrer Meinung, wie das auch im nQoelitov liegt,
mit einer solchen Unbefangenheit Ausdruck, dass wir den Vorsitzenden be-
wundem müssen, der es unterlässt, es den Leuten begreiflich zu machen, dass
er, wenn auch sachunkundig, doch immerhin der Rangälteste ist.
XII Vorwort zu dem Conträr-Index.
rijv ralq aX[rid^B[\ai(; xov Evxalgov raßeXljLav x\xi ^v^covog rov
T6T6XevTi]xozog iveyQatpe ro rovrov ovofia die richtige Lesung
gefanden zu haben; in der Form modifizierend, in der Sache be-
stätigend wirkt jetzt UBeM. 742^^, i: Iva öoi fisraöcofisv , sl ralq
aXrid^[i\valq avxl g)6Qp^g rj jcaQaxcoQrjOtg kysvero, insofern ralg
äX[rjd^cv]algj wie statt ratg dklrid-ellatg natürlich ebensogut in 388
zu ergänzen, durch sie für den Sprachgebrauch der Papyri ge-
sichert wird^).
Ptolemais hat danach die echte Urkunde des Eukairos hinter
sich behalten, und ihm diejenige eines Verstorbenen nach gefölschtem
Namen eingehändigt. Der Zweck des wunderlichen 2) Manövers
wäre, den Eukairos mit einem von ihm wohl für echt genommenen
Falsum zu bedenken, um bei Gelegenheit, etwa nach Ablauf einiger
Zeit, ihn ebensowohl, unter Aufdeckung des Unechten, als Sklaven
reklamieren, wie, unter Angebot der echten Urkunde, ein Lösegeld
von ihm erpressen zu können ^). Nun ist es klar, dass, wenn nicht
erhalten wäre: xatg aX — aig rot;, sondern xacg — ivaig rov^ die
eben vorgeführte Methode der Ergänzung unanwendbar wäre: denn,
um den Anfang herauszubekommen, müsste man alle Worte mit
ivog^ und alle mit iva^ ivrj beisammen haben, und das leisten die
Wörterbücher nicht.
Da nun die seltsamste Komplikation von der Welt mich in
die Lage versetzte, über eine bestimmte ansehnliche Summe zu
wissenschaftlichen Zwecken verfügen zu müssen, so beschloss ich,
ein Verzeichnis der . fehlenden Art herstellen zu lassen; es lag auf
der Hand, dass etwa auf ivog allein abzustellen willkürlich wäre,
1) ÜBeM. 742 ist Hadrians Zeit; UBeM. 388 soll zweites bis drittes
Jahrb. sein.
2) Mommsen, Z.S.St. 16, 186 bemerkt, dass meine Annahme „eine wenig
wahrscheinliche Kombination des Thatbestandes" erfordere. Das leuchtet mir
ein; aber erst jüngst haben wir es erlebt, dass man auf einer Rohrpostkarte den
Namen des Adressaten ausradierte, um ihn durch den gleichen Namen zu ersetzen:
der Zweck war, mit der entdeckten Fälschung einen Andern zu belasten; der
Missgriff, die Fälschung nicht auf die Wohnung auszudehnen, der in jenem
Fall zur Entdeckung des Manövers führte, kann im vorliegenden nach iv y
nXaoToyQcccpta nfQtfx[ivo]v iotlv xo ovofxa [vv]v ne^l oXrjv trjv taßiXXav
wiederholt, aber auch vermieden sein. — In ähnlicher Weise veranlasst in dem
Ibsenschen Stücke 'Frau Inger auf Östrut' Nils Lykke den Sohn, sich für einen
Andern auszugeben, weil er die Thatsache je nach Belieben verwerthen will.
3) Dazu stimmen I, soff, die Reste: 34 [&yga](pog (ov o S[s/jinQ<oviog]
37 [aX]iitpavTfg ix tw[v T](xßeXX(s)V x6 ovofxa 38 ^X]Xa^sv xo xov 39 xriq
avxov xaßeXXriQy ohne natürlich es zu erweisen.
Vorwort zu dem Conträr- Index. XIII
und ebensowohl alle Worte auf vog, ja alle auf og gesammelt
werden mussten. Herr Prof. Diels, mit dem ich den Plan besprach,
billigte meine Absicht, die lateinische, nicht die griechische Sprache
zunächst heranzuziehen, und machte die einleuchtende Bemerkung,
dass alle Endungen mit einem Schlage getroffen würden, wenn die
Worte atomistisch in der alphabetischen Reihenfolge des letzten
Buchstabens nacheinander stünden. Ein solches Verzeichnis sämt-
licher lateinischen Worte lasse ich denn auch herstellen, und hoffe
es bald gedruckt vorzulegen.
Um aber den Bearbeitern nicht blos als Finanzkraft, sondern
auch als Experte gegenübertreten zu können^ machte ich mich daran,
zunächst selbst eine solche Arbeit im Kleinen zu beginnen und
wählte dazu den Index zu den Berliner Griechischen Papyri I. IL,
den ich zu verzetteln und einzuordnen begann; die Arbeit hat dann in
meinem Auftrag Herr stud. jur. von Rehbinder fortgesetzt und auf
die Indices von British Museum 11 und Oxyrhynchos I ausgedehnt.
Nun liegt es auf der Hand, dass dieses Wortverzeichnis zu den
Papyruseditionen nur einen Auszug aus Auszügen bieten kann;
denn die Papyri enthalten nur einen Teil des griechischen Wort-
schatzes, und aus diesem Teil haben die Verfasser der Indices
wiederum eine Auslese aufgenommen. Gleichwohl ist eine gewisse
Wahrscheinlichkeit dafür vorhanden, dass das lückenhaft erhaltene
Wort auch an anderer Stelle der Papyri vorkommt und in den
Indices steht: deshalb ist auch dieses unvollkommene Hilfsmittel
von Wert; so führt ÜBeM. 592^,6*. ^ dvrlötxog .... (s) sxslvlcov
..,Xiav rf{f\ayEV die Untersuchung aller Wörter mit x^a auf ^öi;]-
Xlav^ so UBeM. 619^, i ryy[. ..J^ö^eröai; jcqoöoöov auf OQliod^etoav
(Worte auf l^co), was ich allerdings dann auch in den Ergänzungen
fand, so findet sich für UBeM. 613, 6 : og ra xsxQtfieva — i, aoi: sxßi-
ßaOi als das wahrscheinlichste, so empfiehlt sich Brit. Mus. 11, 220, u
£§ovolav Tov Jtwkslv vuiorld^eod-aL ovÖb aXXwg [ ] TLöai ein
XQ^[icc]Tloai; so würden Grenfell und Hunt schwerlich deutschen
Gelehrten die Lösung und Lesung von vjto diayrjvrjXiov haben
überlassen müssen, wenn ein Conträr-Index ihnen unter den Worten
auf log auch ijjiiog vor Augen geführt hätte u. s. f. — Auch ab-
gesehen von dem unmittelbaren Nutzen, der natürlich nicht in jedem
Fall stattfindet, stärkt die Durchsicht der Worte mit bestimmter
Endung das Gedächtnis für künftige Fälle ^).
1) Als dieses Vorwort sich im Drucke befand, kam das Register der
Verbessemngen zu Brit. Mus. 11 von Grenfell und Hunt (Classical Review XII
S. 434) zu meiner Kenntnis:
XIV Vorwort zu dem Conträr-Index.
Allerdings wird der Konjekturalkritiker, der sich seines ^Treffer-
blicks' bewusst ist, diesem Hilfsmittel gegenüber Empfindungen
hegen, wie der kräftige Alpensteiger beim Anblick der Gornergrat-
bahn; aber auch ihn wird hoffentlich die Erwägung besänftigen,
dass eine solche Wortparade, ausser für Ergänzungen, auch für
grammatikalische Studien ihren W^ert hat. ^
Die Verbessenmgen, die ich zu der Urkunde Brit. Mus. 11 S. 153 bringe,
sind fast alle schon bei G. u. H., welche überdies Z. 9 richtig aTQaTsvofjt[ivov
lesen und den Namen des erkorenen Richters als AofjLixioq erkannt haben;
nur die Ergänzung am Schluss t,ri\xrifJLa\ 6i(xXs^o[fji€vov bringen sie nicht.
Indem ich auf die Priorität der Herren nochmals hinweise, möchte ich zeigen,
wie zu diesen Ergänzungen der Conträr-Index führt. Der Schlüssel lag für
mich in /xavsgag bx^l) denn fiavegag musste Wortende sein; nun giebt es
ausser (pavegoq kein Wort, das für vegaqy vsgogj vsQaj vsgrj in Betracht
käme, dies musste auf die Vermutung führen, dass v statt n verlesen war,
worauf sich 7igay]fia negaq sxstv von selbst darbot. Ebenso führte die Fest-
stellung, dass auf vjrog, vnov nur aXvnog, xvnoq^ nQioxvxvnoq vorkommt, auf
vaov, also x£Xe\vaov\ man kann etwa an o[qov xeXe\voov denken, besser, aber
kaum angängig, wäre fxsoixiav. Bei xsvai war an ein Amt auf xsvw zu denken ;
doch fand sich das gewünschte ^ . . . xevai nicht unter den zur Verfügung
stehenden ßaxsvat, ißßaxevo), yQaixixaxsvo)^ aQXiSQOixevo), oxQaxevWy i^rjyrj'
xevwy xoofjitjxsvcDf vo/xixsvcDy vnoTixevcDf xaxaSvvaaxfVQ), TiiaxsvcDj xaxaTnaxevw^
(pvxevcjf xaxa<pvxsv(o f ^Q)q}vx6VQ)y und hier wurde durch das aus ßs (Z. is)
,.X£va) hervorkommende fxeaixeiw umgekehrt der Conträr-Index ergänzt.
Der restituierte Papyrus ist lehrreich, insofern er diesen /xeolxrjq und xgixi^q
zum Amt kommen lässt wie im alten Rom neminem voluerunt majores nostri
iudicem esse nisi qui inter adversarios convenisset; ein weiteres
Beispiel (zu den Exekutivurkunden pro judicato und purae, zum duplum
nach dQpositi ius, und wohl auch zum firi ikaxxovfievov als Verhinderung der
Consumption) für das Vorkommen in Rom uralter Rechtsinstitute in unseren
Papyri: denn ein blosser arbiter ex compromisso ist Domitios nicht.
Die zweite Columne, welche die Rechnungen „In der Anlage'* vorführt,
zeigt ebenfalls einen merkwürdigen Satz: Nach Kenyons Ergänzung am
Schluss (xakavxa) [6 [ögaxf^cci) ßo)] kann über den Calcul selbst kein Zweifel
sein. Es wird (Z. 32 ff.) ein dritter Posten von 500 Drachmen erwähnt, für den
4 Aruren verpfändet waren und auf den abgezahlt war (Z. 33 ff wv ansöw-
xsv x(o 6 {exei) ^afievwd- — es ist wohl etwas ausgefallen). Nun werden in
der Gesamtaufstellung Z. 35 von der Gesamtsumme 4000 Drachmen und von dem
Pfandboden zwei Aruren abgezogen j dies bedeutet offenbar dieHälfte von Summe
und Pfand des dritten Postens : indem von jener Schuld die Hälfte abgezahlt
wurde, ging auch die Hälfte des Pfandobjektes aus dem Nexus heraus, ganz
im Gegensatz zum Grundsatz pignoris causa indivisa est, aber im Einklang
mit UBeM. 445, 19 wenn dort richtig ergänzt ist {xTjq ngd^ernq ovarjq ^x re
XTJq So]rig6ü)q xal tx x[w>]v koinwv x[i^]q fzeaixluq dQOVQwv,
Vorwort zu dem Conträr-Index. XV
An diese lexikographische Betrachtung reihe ich eine andere an.
Zwischen Wilcken und mir besteht eine Meinungsverschiedenheit
über die Interpunktion und Interpretation von ÜBeM. 15, 14, indem
der Satz ^^A§iot ävaysivciöxcov ra xsxsZsvo/jiiva bis slg aXlorglav
von Wilcken für ein eingeschobenes Referat, von mir für den
Schluss der Rede des Rhetors und für dessen Petitum gehalten
wird. Zu meiner Auffassung passt, wie ich hervorhob (Z.S.St. 16, ise),
schlecht der Satz avayuvwöxcov xa xexsZsvöiieva, wenn man dva-
yiyvfodxuv für *lesen* ninamt, und ich hatte für avayiyvcodxuv die
ältere Bedeutung ^anerkennen' in Anspruch genommen. Wilcken er-
klärte (Z.S.St. 17, 155 ff.) diese Übersetzung für ebenso unmöglich wie
meine von ihm mit Recht gerügte Wiedergabe von ütQaxxfjoQ aQy\>-
QLXciv. Nun hatte ich für avaycyvwöxBiv die Bedeutung von 'an-
erkennen* — ohne genügende Belege — in allen Lexicis von
Stephanus an gefunden, kann aber als Beleg jetzt nur eine Herodot-
stelle beibringen. Da muss man denn doch sagen, dass die Wörter-
bücher den Benutzer irre führen! — Notwendig ist flir meine
Interpunktion, bei der ich bleibe, jene Bedeutung nicht; ich kann
auch die andere Bedeutung annehmen; der Mandant, 'indem er
vorliest' = 'durch mich, den Rhetor, vorlesen lässt\ das ist hart,
aber nicht unerträglich.
Wenn übrigens Wilcken gegenüber meiner Bemerkung, das
Petitum sei der wichtigste Theil, auf die überragende Wichtigkeit
des Urteils verweist, so besteht hierin Übereinstimmung zwischen
uns: nur von dem Partei Vortrag ist meiner Meinung nach das
Petitum der wichtigste Theil:
So ist von Wilckens Ausführungen (prozessualisch genommen)
das wichtigste der Schluss: 'Ziehen wir die Summe: "Die von Graden-
witz vorgeschlagene Deutung ist sprachlich völlig unmöglich"
* — sein petitum, obwohl er es in die Form eines Urteils
kleidet; das Urteil selbst wird, wenn unsere Kenntnis durch neues
Material bereichert sein wird, endgiltig festgestellt werden: gegen-
wärtig bleiben wir beide — die Parteien — Jeder bei seiner Mei-
nung! Und dies, obwohl Wilcken sicherlich einen Teil meiner
Argumente entkräftet hat, und also der natürliche Erfolg gesitteter
Polemik — beide Teile zu belehren — , nach Wilckens freundlicher
Bemerkung über die juristischen Dinge, uns nicht ausgeblieben ist.
Emleitnng.
Papyrus ist ein Substrat der Überlieferung, für alle litte-
rarischen Erzeugnisse, wie für Urkunden benutzt. Auf dem Gebiet
der Urkunden besitzen wir ausser den Papyri noch Erz-, Stein-,
Wachs-Inschriften. Mit den Wachstafeln bilden die Papyri eine
Gruppe, und in dieser Gruppe sind sie durch die Masse des Er-
haltenen der Hauptbestandtheil. — Erz und Stein wurden natur-
gemäss da angewandt, wo der Zweck vorlag, etwas öffentlich aus-
zustellen, Papyrus und Wachs, um sicher zu verwahren. So ist
far jene der geeignete Gegenstand das, wonach sich männiglich
zu richten hat: Gesetze, Statuten, leges datae oder Verfügungen
von dazu berechtigten Privaten an die Allgemeinheit, kurz, alles
was das Wort lex in seiner weitesten Bedeutung umfasst, und Er-
lasse. Nach einer natürlichen Entwicklung besitzen wir inschriftlich
vieles, was uns nebenher auch noch durch Schriftsteller überliefert
ist. Die Papyrusmasse ist mehr geeignet, uns das Leben kennen zu
lehren, welches auf Grund der Verfügungen sich entwickelte. Die
Anwendung des Rechtes, die Praxis im Kleinen, die Art der Be-
folgung der Regeln, die Kämpfe über die Auslegung, angebliche
Nichtbefolgung, die Entscheidung, der Ausgang eines solchen
Kampfes im Einzelnen, das ist das Gebiet, auf dem Wachs und
Papyrus herrschen. Kundzuthun, dass der minor viginti quinque
annis geschont werden solle, war die Lex Plaetoria auf Stein oder Erz
eingegraben; aber wie sich ein Minderjähriger beklagt, lehrt uns der
Pap.UBeM378: sri dh avxoq xov AaixcoQlov vouov mv. und wie die
insuper autem intra aetatem legis Plaetoriae.
Verwirklichung der Norm, so überliefert er natürlich oft deren Verviel-
fältigung und Uebersetzung. Angeschlagen wurde das Rescript über
die longi temporis praescriptio in Stein oder Erz: aber auf dem
Papyrus UBeM 267 wird der ägyptische Rechtssucher beschieden:
Gradenwitz, Einführung in die Papyrubkande. 1
i:
2 Einleitung.
MaxQOQ vofirjg jtagayQag^^g ^) rotg 6ixala[p] cdT[l]av iöxfjxoöi
Longae possessionis praescriptio eis qui justam causam habent
xäi av6V Tivog d(ig)iöß7]Ti^06(X)g hv xfi vo/i^ y6POfi[sv]ocg Jtgbg
et sine uUa controversia in possessione fiierunt adversus
fiBV Tovg ev aXXoxQla jcoXbl öiarQslßovrag hr^v slxoCi a^id-fiw
eos qui in alia civitate degunt annorum viginti spatio
ßsßaiovraiy rovg öe ejtl x^g avrijg kxcov öixa. ngoerid-i] kv
munitur, eos vero qui in eadom, decennio. Proposita est
^AXe^avÖQsla xtL (199 p. Oir.). Vgl. Paulus, seni V, 2, 3.
Alexandriae.
Die Diplome der Veteranen sind im Original in Erz ausgefertigt
nach der tabula ahenea, die in Rom auf dem Oapitol angeschlagen ist
und es haben sich deren gar viele erhalten; aber die Handhabung
solcher Diplome enthüllt der Text auf dem Papyrus, der die Gestellung
zum Gegenstand hat:
cf. CIL. 3^ 853) Imp. etc. veteranis qui militaverunt in classe Raven-
cf. ÜBeM 113) ol vTCoyeyQafiiJL^voL) ovexQavol OTQaTSvadfjisvoi iv €tXai[q] xal iv
nate sub Sex. Lucilio Basso etc., quorum nomina subscripta sunt,
an^Lgaiq xal iv xXaaaaiq oval Msiorjvdty xal 2vgtax^f inixvxovzeg ovv
ipsis liberis posterisque eorum civitatem dedit et conubium
xixvoiq xal syyovocq zfjq'^PcD/LcaicDV noXizslaq xal iniyafiiav (sie)
cum uxoribus, quas tunc habuerunt cum est civitas is data, aut
TiQoq yvvaixaq, aq TJT[f] sixoVy oxs avxotq rj 7ioAa[r]/a i66S{Tj], ij
si qui caelibes erunt cum iis quas postea duxissent dumtaxat
ei' Tiveq ayafiot shvj nQoq aq iäv ^trafv dydycüoif tov t^ixQi- f^iccq
singuli singulas.
€xaoToq,
Vielfach ist bezeugt, dass die römischen Soldaten nicht hei-
rathen durften, aber mitten in die Lebensverhältnisse hinein fahrt
uns erst UBeM 114, 6, wo die Frau aus dem Nachlass des Soldaten
eine jtaQaxarad^rjxfj (depositum) fordert, und der Beamte ihr den
Richter verweigert mit der Mahnung: Noovfisv ort al jtaQaxara-
d^TJxai JCQotxeg (dotes) sloc sx xwv xoiovxwv atriSv xQirijv ov
öldcofii' ov yoLQ e^sOTi öTQavccoTfjv yafistv, wo uns also die Schleich-
wege, auf denen das Verbot umgangen werden sollte, vor Augen
treten; und ÜBeM 729, 8 ff., wo ein Soldat von einer Frau eben ein
solches Pseudodepositum erhält, wie es No. 114 aufdeckt: (Er be-
kennt,) von ihr empfangen zu haben jtaQaß^Tjxrjv axivövvov jiavxog
xivövpov (suo periculo) und wird sie: q)vXaB,Bi jtaQ aavrS (custo-
_ #
1) Dieser Casusfehler ist unerheblich, kann aber verschiedentlich erklärt
werden; z. B. so, dass im Original stand: 1. poss. praescriptio his qui, was für
praescriptionis qui gelesen wurde. Ein einfaches Abschreiberversehen ist aber
wahrscheinlicher. Oberhaupt liegen mehrere grammatische Absurditäten in
dem griechischen Text auf der Hand.
Einleitang. 3
diet) xal djcoxaraöri^ösi (restituet) avt^ ojtoxB eav cbtatr^tai
(qnando repetetur) dwJtSQd-ercog (sine mora) i] kxxelosi xaxa xov
xwv JtaQad-rixoiv vofjiov (aut .aestimationem solvet iure depositi) zeigt
uns eine dissimulirte *dos* dieser Art; denn der Gegenstand des an-
geblichen Depositums ist: Ifiaxia yvvatxeTa övpxsxeifirjfiipa (aesti-
mata) dgyvQlov dgaxficop xQiaxoöltDp xal xQ'^ci xoöfiaQia Iv eldeöi
ixl To avxo xBXCLQxmv xQiaxovxa ovo.
Ja, die soeben veröflfentlichte Urkunde Brit. Mus. II, 206, 7. 17. 25
zeigt, welches das ius depositi hier war: das nämliche, welches die
Romer dem Edict ihres Praetors nach nur mehr für das sog. depo-
situm miserabile hatten; es sind hier durch Vermittlung einer Bank
zweihundert Drachmen ins Depot des Schuldners gebracht, oflfenbar
ihm als depositum irreguläre anheimgegeben^), Z. 17: eäv de fifj
quod si non
djtoöS xad- a yeYQajcxai, ajtoxiodxco xA (Name) xr^v Jtaga&i^xijp
reddiderit secunaum id quod scriptum est solVet eius quod depositum est
öixX^v xaxa xov xmv jcaQad-^jxwv vofiov,
dnplum secundum depositi ius.
Und, wichtiger noch, Brit. Mus. II, 211,23 lehrt oder bekräftigt,
dass, was wir ÜBeM 446, 17 von der Arrha lesen, (dass nämlich die
Verkäuferin, wenn sie nicht gegen Empfang der Restsummen die
Auflassung vornimmt, nach Arrharecht zurückzahlen müsse) eben-
falls auf restitutio dupli hinausläuft:
Brit lav de iii]L xaxayQatpcQöi ixxloiv avxag xov dQQaß[cQv]a
quod si non mancipabunt soluturas eas arrhae
Berl. eav de [itj xaxayQdq>r;i , sxxsIo[eiv avxrjv xov a^Qaßc5va
öiJtXovv (isd-^ ^fiioXlag xal xoxoov,
.duplnm (cum semisse) et usuris
öiJtXovv x& xwv] dQaßcova)v vofio).
Also: Verkäuferin muss das Doppelte herausgeben, wenn sie
die Verpflichtung nicht hält, bei Zahlung des Restpreises die Um-
schreibung vorzunehmen; der Käufer aber wird der Arrha beraubt,
wenn die Verkäuferin zur Auflassung bereit ist und er nicht den
Rest zahlt, Z. 17: eav öe xal 7) HwxtjQia axolfiwg sxovöa^) xaxa-
quod si illa parata man-
ygdipai cp [. . . 20 Buchst.] oxsQixed-ac (= oxeglöxeöd-ai) avxov xov
cipare
1) Ebenfalls Gelddepots betreffen Brit. Mus. II, 205, 4. 208, 11. 12 und die
Urkunde aus dem 4. Jahrhundert, Brit. Mus. II, 319, die (Z. 7) auch das Ver-
bum 7t\a[QB\d'rixu (ergänzt von Kenyon) zu bieten scheint.
2) Realisirt finden wir das hypothetische ktolfiwQ exetv Brit. Mus. II, 170, 9
w?] sroifjuog ^(ov d7ioöwva[i, in einer öiaaxoXri (Zustellung: so Z. I6 zu er-
ganzen) eines Pächters an seinen Processgegner.
1*
4 Einleitung.
dgaßcovog-, die Ergänzung ist hier leider nicht möglich, da die Be-
. Stimmung in der Parallelurkunde fehlt und in der subscriptio aus-
gelassen ist; doch ist, wenn wir beide Papyri zusammenhalten, kein
Zweifel, dass wie der Empfanger zur Strafe das Doppelte heraus-
geben soll, so der Geber zur Strafe das Gegebene verliert, wenn er
seine Mitwirkung verweigert.
So ist die juristische Aufgabe des Papyrus eine doppelte: auf-
zunehmen, was nicht in Erz und Stein gehauen werden soll; überall
hin zu verbreiten, was schon auf Erz und Stein steht. In der
letzteren Hinsicht ergänzt er unsere Kenntniss, in der ersteren schafiPb
er uns ganz neue: wir lernen durch die Papyri nicht bloss das Recht
und seine Handhabung, wir lernen auch die Menschen kennen, die
es handhabten, und die, welche danach lebten, und wir hören sie
auch da, wo sie sich unbelauscht glaubten.
Mit Hülfe der Papyri hat Mitteis die donatio ante nuptias
erforscht und Wilcken das Actenwesen der Beamten in der Provinz
Ägypten; an ProtocoUen auf Papyri lehrt Mommsen die Gerichts-
ordnungen des kaiserlichen Ägypten.
Zahllose Eingaben, Verfügungen, Briefe, Anzeigen gestatten
uns Einblicke in das häusliche und das Verkehrsleben der Einwohner
des Landes.
Das letzte Jahrzehnt hat den Bestand an juristischen Papyri in
einer solchen Weise vermehrt, 'dass die Papyruskunde einen neuen
Zweig der Sprach- und Rechtswissenschaft zu bilden anfangt. Die
drei grossen Institute, denen hauptsächlich die Urkunden als Eigen-
thum anvertraut sind, haben sich der Aufgabe zugewendet, ihre Schätze
dem gelehrten Publikum zugänglich zu machen. Verschiedene Wege
wurden dabei eingeschlagen: während das British Museum die
Hauptaufgabe darin erblickte, möglichst bald einen Überblick über
den Inhalt der wichtigsten Urkunden zu geben, war das Berliner
Museum darauf bedacht, durch möglichst schleunige Herausgabe
der Urkunden den Fachkreisen die Texte selbst zu bieten; die Erz-
herzog-Rainer-Sammlung ging auf eine abschliessende Publikation aus.
Vom Berliner Museum sind bis jetzt etwa 800 Urkunden in
Autographie publicirt, mit textkritischen Anmerkungen und einigen
litterarischen Nach Weisungen, sowie je einem Index (von Krebs)
zu Band I und Band II ^). Vom Corpus Papyrorum Raineri ist Band 1
1) Aegyptische Urkunden aus den Koeniglichen Museen zu Berlin. Heraus-
gegeben von der General Verwaltung. Griechische Urkunden. Bd. I 1895.
Bd. II 1897. — Herausgeber: Ulrich Wilcken, Friedrich Krebs, Paul Viereck.
Einleitung. 5
'Rechtsurkunden im Druck mit Commentaren erschienen ^). Das
British Museum hat zwei Bände herausgegeben, die es allzu be-
scheiden Catalogue with texts nennt 2). Sie enthalten einen Catalog und
Transscriptionen mit Einleitungen (der zweite Band zahlreiche Rechts-
urkunden, für die die Berliner und die Wiener Publikation oft von
Werth sein konnten), und Indices, und dazu ausgewählte Photo-
graphieen. — Hierzu kommt der erste Band der Oxforder Publication
aus dem Egypt Exploration fund: The Oxyrhynchos Papyri 3), Texte
mit Übersetzung und Inhaltsangabe, sowie reichhaltigem Index. Ge-
lehrte verschiedener Nationen sind beschäftigt, eine Zeitschrift für
Papyruskunde herauszugeben.
Die folgenden Blätter sind im wesentlichen auf Grund von
Studien an den Berliner Papyri und zwar an den Originalen ent-
standen. Der erste Theil sucht dem Benutzer der Publikationen
zu zeigen, in welcher Art über die erste Edition textlich noch
hinauszukommen ist; der zweite und der dritte beschäftigen sich mit
den Urkunden über Rechtsgeschäfte und zwar giebt der zweite einige
Paradigmata, an denen der Gegensatz römischer und griechischer
Verträge in starken Strichen herausgearbeitet wird, der dritte Theil
sucht in die Einzelheiten der Urkunden einzudringen. Die eng-
lischen Papyri sind zur Ergänzung, wo es nützlich schien, heran-
gezogen^).
1) Corpus Papyrorum Raineri. Bd. I, (II) 1895. — Herausgeber: Wessely.
— Ein juristischer Commentar zu No. XIX. XX von Ludwig Mitteis.
2) Greek Papyri in the British Museum. Vol. I 1893. Vol. II 1898.
Edited by F. G. Kenyon.
3) The Oxyrhynchos Papyri. From the Egypt Exploration fund. Part. I.
1898. Edited by B. P. Grenfell and A. S. Hunt.
4) Eine verdienstliche Übersicht über die ältere Papyrusliteratur giebt
Viereck in den Jahresberichten über die Fortschritte der classischen Alter-
thumswissenschaft, 1893, III, S. 135 ff.
I. Zur Theorie der Entzifferung.
§ 1. Behandlung yerstfimmelter Papyri (UBeM No. 613).
üBeM 613. Papyrus UBeM No. 613 wird von Mitteis *) als desolat be-
zeichnet. Doch ist er in seinem jetzigen Zustand (in dem er bei S. 8
abgedruckt ist) geeignet, die Technik der Restitution klarzulegen.
Es sind folgende Stücke zu unterscheiden: 1. die üeber-
schrift, 2. die Adresse (Z. 2 — 3), 3. die Eingabe an den Adres-
saten (Z. 3 — 41), 4. die Unterschrift (Z. 41), 5. was auf diese folgt
• (Z. 41—42).
Inhalt. Ein Veteran Namens Tiberius Tiberinus richtet eine Eingabe
(äpaq>6Qiop ^) an Fabricius Fabricianus, und die Abschrift dieser Ein-
gabe liegt hier vor. Begründet wird sie mit der subscriptio des
Statthalters, an welchen der Bittsteller sich zuvörderst gewandt
hatte, diese wird (Z. 4 --6) im Wortlaut angeführt und ergiebt, dass
eben Fabricianus sich der Sache annehmen soll. Demnächst enthält
die Bittschrift noch zwei Anlagen, nämlich das ursprüngliche Gesuch
an den Statthalter (Z. 9 — 24) und da dieses Gesuch sich auf einen
Urtheilsspruch gestützt hatte, auch diesen Urtheilsspruch (Z. 26 — 36).
Die beiden letzteren Anlagen der Bittschrift werden durch gleich-
massige Formeln eingeführt und abgebracht, und wir sind daher
in der Lage, jedes Zweifels über deren Anfang und Ende über-
hoben zu sein. Ueberdies ist das Ende jeder der beiden Anlagen
schon in sich selbst klar, das der ersten durch die Unterschrift,
das der zweiten durch die Formel ejciÖEÖcoxa , von der noch zu
reden sein wird. An die zweite Anlage schliesst sich ein Begehren
(Z. 37 — 41), welches mit der in der subscriptio des Statthalters er-
wähnten und in dem Titel zum Ausdruck kommenden Kompetenz
des adressirten Offiziers ebensowenig zu thun hat, wie mit der
1) Hermes, 32, S. 649, vgl. S. 644.
2) dvrfygaipov dva<poQlov noch No. 168,i. Sonst dva<p6QL0v {im) SiSovai:
5°, 16. 17, 163, 7. 250, 21. {6ia)7cifjL7ceiv: 5", 19. 20. — Zweifelhaft Brit. Mus. II, 188,1.
§ 1. Behandlung verstümmelter Papyrus. 7
streitigen Sache. Danach zerfallt No. 3, die Eingabe, in folgende
Theile: A. Bitte in Betreff der dem Statthalter übermittelt gewesenen
Angelegenheit; dabei ist zu unterscheiden der eigentliche Text und
die Beilagen. B. Neues Begehren. C. Schluss.
Wenn nun versucht werden soll, die Rechtsverhältnisse bis auf
einen gewissen Grad zu entwirren, so wird es sich empfehlen, die zeit-
liche Reihenfolge auch hier massgebend sein zu lassen und also die
zweite Anlage zuerst vorzunehmen, da sie allein über das „Ver-
fahren bis zum Urtheil", also über den Streit und seinen Gegenstand
uns Aufschluss geben kann.
Fassen wir dieses Urtheil rein grammatisch in's Auge, so er- 1) Das Ur-
giebt sich eine Zweitheilung: 1) Theodoros der Stratege hatte, nach- *^®*^'
dem er erwogen und gestern die Sache aufgenommen hatte, sie wieder
vertagt in Folge der Verlesung eines Aktenstückes. 2) Da aber
heute auch Tiberinus auf den Plan trat wegen der grossmütterlichen
Güter (die dann im Relativsatz abgehandelt werden bis fir/rgog),
— und nun fehlt der Nachsatz, denn: övrefiJtsjtXsxrai Xeywv
äpayvcoöd-ivTL vjtofivi^fiari xal (lafifiwa vjtccQXOvra Ixavov jtage-
§ovöi föUt offenbar aus der Konstruktion. Um den richtigen Text
zu gewinnen, muss man davon ausgehen, dass ävayvcood-evtt vjto-
fiv^fiazi an sich ungenügend ist, da der Artikel durch das Sprach-
gesetz gefordert und überdies fünf Zeilen vorher auch gesetzt ist;
Teil brauchen wir vor dvayvcQöd^evri und in der That passt die
Stelle des Papyrus . co . viel besser auf rcoi als auf ycov. Das
Übrigbleibende aber ist bei der biegsamen Feder des Schreibers
eben sowohl ts wie Xs, und wir gewinnen daher ein zweites, mit
T£ angegliedertes Verbum zu sjtsl^ während der Nachsatz, un-
gezwungen und sicher, mit Ixavov jtaQe^ovöi beginnt, und als Sinn
des zweiten Satzes sich ergiebt: Da aber — als novum nach der
simplen Vertagung — es sich begab, dass Tiberinus wegen der bona
avita auf den Plan trat, und andererseits das verlesene Aktenstück
auch die bona avita in sich begreift, so (ergeht Bescheid) werden
Athenarion und die Ihrigen die cautio judicatum solvi stellen, zu-
gleich wegen der Früchte von der Zeit seit dem Tode des Antistius
Gemellus.
Diese satis datio oder vielmehr satis praestatio ist uns sprachlich
bekannt aus dem Papyrus 388^^^,8^); ihre Eigenschaft als cautio
judicatum solvi in unserem Fall wird dadurch nicht minder un-
1) {ixi^vasv) . . rov . . vofzixov . . ixavov naQaox^tv. Über diesen
Papyrus hat Mommsen gehandelt. Zeitscjy:. d, Sav, Stiftung Bd, 16 S. 182 ff,
8 Zur Theorie der Entzifferung.
zweifelhaft, dass einige Buchstaben unlesbar sind. Mitteis' ^) Er-
gänzung jrQOö6]öov ist höchstwahrscheinlich die richtige.
Der Rechts- Was den Rechtsfall betriflft, so nimmt Mitteis ^) an, dass es sich
„um den Erbschaftsstreit nach einem gewissen Antistius Gemellus"
handele. Allein dies trifft nicht das Wesentliche, nicht den Streit-
punkt. Denn in dem Gesuch B erkennt Tiberinus die Qualität
seiner Gegner als der Erben des Gemellus insoweit an, dass er
von ihnen die Rechnungslegung fordert, welche, behördlicher An-
weisung ungeachtet, ihr Erblasser unterlassen hatte. Streitig aber
ist, ob das Grossmuttergut des Tiberinus rechtmässig besessen
wird von den testamentarischen Erben des Gemellus, wie er genannt
wird jrarpcor arr, was offenbar aufzulösen ist jcdTQ(Dv{og) ai5r(c3r):^)
d.h. es fragt sich, ob die testamentarischen Erben und Freigelassenen
des Gemellus das Grossmuttergut des Tiberinus mit demselben^
Rechte weiter besitzen sollen, mit dem ihr Erblasser es allerdings
besessen hatte; denn dass dieser und sein Recht nicht in Frage
gezogen wird, ergiebt sich daraus, dass die Früchte erst vom Zeit-
punkt des Todes des Gemellus an in cautionem und also doch wohl
auch von da an in litem deducirt werden. Es ist also die Streit-
frage, ob das Grossmuttergut des Tiberinus mit dem übrigen Nach-
lass des Gemellus an dessen testamentarische Erben kommt oder
aus seinem Nachlass abgezweigt wird, um dem Tiberinus zu verfallen.
Sofort wird man erinnert an den Papyrus 19, den Mommsen
unter theilweiser Verbesserung der Wilckenschen Edition in der
Zeitschrift der Savigny-Stiftung Bd. 14 S. 1 ff. besprochen hat. Auch
dort handelt es sich um die fiafifiwa vjcaQXOvta, und wir werden
eine Stelle unseres Papyrus wohl nach dem genannten ergänzen können.
Pap. 19^,15: JtsQl ficfificicov vjtagxovrov, cov eXsyov slg top
ütaxBQa B[av\xriq äjcb xriq firjTQog avrov eXfjXvd'Svai,
Pap. 613, 31. 32! (fiafifi<p(Dv) vjtaQXOvrcov rcop (ii^jc(d q>d^a'
6a[vTcov'^Y) B\l\q avrov slg^) eXMv cltco TTJg firjzQog.
Offenbar ist in No. 613,32: 6[l]g statt a[.]g zu lesen, was schon
durch das durchstrichene slg wahrscheinlich gemacht wird, denn es
muss der Sinn der nicht ganz leserlichen Zeilen 31/32 doch wohl
sein, dass die Güter erst ihm von seiner Mutter her hätten deferirt werden
müssen, ehe sie an die testamentarischen Erben des Gemellus kamen.
1) Hermes 32 S. 651.
2) Ebenda S. 650.
3) cf. No. 96,10: vnb xov TtQOxsi/zivov TtfxvQwvog.
4) [vTCDV?] Viereck.
5) el^ auf dem Papyrus durchstrichen.
\
UBeM. lä
•i
7»
4
„Der Papy«i
„stark zers^
„des Papy^
„vgl. zu 3*"
P.
§ 1. Behandlung verstüram elter Papyrus. 9
Wenn man zusammenfasst, dass aus dem Nachlass des Ge-
mellus der Supplikant lediglich die bona *) aviae beansprucht, die
a matre sua ad eum venire oportet, auch diese bona aber nur eben
aus dem Nachlass, so bleibt, wenn man eine streng juristische Ent-
wicklung voraussetzt, wohl nur übrig anzunehmen, dass Gemellus
etwa als zweiter Gatte von des Tiberinus Mutter auch nach deren
Ableben den Niessbrauch an ihrem Muttergut hatte, seinerseits aber
ihren Kindern die Substanz dieses Vermögens lassen musste. Es
fragt sich, welche Beziehung das verlesene Aktenstück des Munatius
zu diesem Rechtsfall hatte. Sehr wahrscheinlich ist Munatius nicht
ein Intervenient im Process, sondern ^) der Statthalter Lucius Munatius,
den unsere Papyri öfters erwähnen, und das Aktenstück ein Bescheid
über ein Katholikon (generale, quaestio iuris), ähnlich wie in dem
erwähnten Papyrus 19^.5^); es mochte diesem Bescheide zunächst eine
Vertagung entsprechen, etwa weil er ein Aufgebotsverfahren an-
ordnete; allein das Auftreten des Tiberinus wegen seiner [lafifiwa
nöthigte zur sofortigen Kaution, da auch dieser Fall in jenem Be-
scheide vorgesehen war. Während also in dem Papyrus 19 die
Frage ist, ob die Beerbung der Grossmutter auch für die Ägypter
gelten soll, wäre in unserem Papyrus vielmehr die Frage, ob der Enkel
das Grossmuttergut aus der Erbschaft des Stiefvaters (und Schwieger-
sohnes) aussondern darf.
Indess bleibt es zweifelhaft, ob man diesen strengen Maassstab
anlegen darf; andere Urkunden weisen auf die Möglichkeit, dass
Tiberinus in Beziehung auf seine fiafifiwa vjcaQXOPra Miterbe des
Gemellus (seines d-Bloq, wie im Pap. 19^,14^ oder seines dvetpiog^
wie ebenda lö) gewesen ist, dieser aber etwa nach Art der Ohme
im Pap. 1 36,11 : Jtavxcov dvriXafißapofisvovg flirre Xoyovg zstax^ccc
[iriTB yQaq)7jV xciv xaxaXsKpd^Bvrmv xaraxsxo^QCxsvai verfahren
ist, oder, wie es seinem Namensvetter im Pap. 256,i5 und 25 be-
gegnet zu sein scheint, während der Dienstzeit des Tiberinus diesem
seinen Erbtheil vorbehalten hat; die Haftung der Erbinnen bloss auf
die Früchte seit Gemellus' Tode würde dann eine mehr factische
1) Mitteis' Vermuthung ov Seovtwg: iniuste possident trifft zu; auch Oxyrh.,
LXVIIT,4 hat ov ov [666v]t<og izsXelwasv T(5 xataXoyelo) v7io[fjtvi^]juaTog (sicher
ergänzt von Grenfell und Hunt nach Z. 32: ov deowtoc: fjistidoxi fioi öiaaxo-
Xixov). — Die Herausgeber übersetzen: wrongfuUy executed in the record
Office; ich kann nur annehmen, dass der Beklagte in seiner dvrlgrjoig (Z. ll)
es als zu unrecht eingetragen bezeichnet.
2) Wie auch Krebs im Index, zweifelnd, annimmt.
3) vnsQsd'^fiTjv xb vvv nQ[äy]iJLa^ inl xad^oXixbv ijv, axQt, ov ygarpo) x<^
xQatiaxfp fiyBfioviy dazu Mommsen Z. S. St. 14 S. 6.
10 I. Zur Theorie der Entziiferung.
Konnivenz des Richters bedeuten. Die Erscheinung, dass ein Sonder-
gut aus einer Erbschaft heraus verlangt wird, ist weder an sich be-
fremdlich, noch in unseren Papyri einzig: so erklärt Nr. 114, 6
Excurs: Lucia Macrina äjtatxelv JcaQaxaraO^TJxrjv i^ vJcaQXOvrcov Antonii
Dotis repe- repetere se depositum ex bonis A.
titio. Germani militis zsTskevxrjxovog. Lupus ebtev Noovfiev ort al
G. m. defuncti L. dixit Intellegimus
jtaQaxataß^TJxai ütqoTxiq elciv. ^Ex rcov roiovrtDV ahiSv xgirrjv ov
deposita dotes esse. Ex huiusmodi causis judicem
ölöour ov yag s^eöriv öTQarKDtTjv yafialv, El 6.s Jtgolxa ajtai"
non dabo neque enim licet militi nubere. Quod si dotem repetis
XBlq XQiT^v öiöa}fi[i] öo^co jcsjcstoß-ai vojiifiov slvai top yafiov.
iudicem dabo videbor persuasum habere lustum esse matrimonium.
So liest am Schluss Wilcken, und Mitteis gründet darauf die
geistvolle Vermuthung, der aQX^äixaörrjg (Delegat des Präfekten;
Mitteis, Hermes 30 S. 580. 585) gebe eine Actio ficticia: er habe
dem judex datus befohlen, sich an die Unerlaubtheit der Ehe nicht
zu kehren. Dem kann ich mich nicht anschliessen. Zunächst ist
die Konstruktion nicht einwandfrei, es müsste mindestens heissen
öo^wv, sodann kann ich nicht 6l6a)(i[i] sehen, sondern 6tS nebst
Spuren, die auf o? gedeutet werden können, dann nichts; möglich,
wenn auch unwahrscheinlich wäre 6i6o[. .], also 6i6o[vg]; dann würde
der Erzrichter sagen, du bekommst keinen iudex, denn wenn du dotem
zurückforderst und ich einen iudex gebe, so hält der für meine Ansicht,
dass die Ehe gültig ist (und verurtheilt), wenn du aber depositum
repetis, so ist es Schwindel. Ich möchte danach allerdings die Klage
materiell als verweigert ansehen, und nicht bloss formell die actio de-
positi, wozu ex huiusmodi causis iudicem non dabo auch besser passt.
"Ynnfirat. Abcr räthsclhaft bleibt nach der Lesung, wie wir sie über-
kommen haben, der Schlusssatz d^iol ovv AioöxoQog^A, vjcrjQixrjq.
Die Ordonnanzen haben nicht die Aufgabe, etwas zu beantragen ^)
oder auch nur hineinzureden, wie dies in dem Papyrus 388 der JtQoö-
oöojtocog wiederholt thut. 2) Ihre einzige bisher bekannte Thätigkeit
während der Verhandlung ist vielmehr das i^sXd'Stv, welches am
Schluss der Sitzungen dem Entscheide des Richters häufig folgt:
„Der König sprach's, der Page lief." So Pap. 388^^^, 7: sxiXevCsv
. . SfiaQayöov xal Evxaigop elg ttjv ti^qi]öiv jtagaöod^rjvai, xov
6e pofiixov ^lovXiov xov xal Sagajtlojva Ixavov jcagacxstp xxL
^E^fjXd^sv ^ya&oxkrjg vJci]Q£xi]g.
1) Ein ^rix<x)Q beantragt Oxyrh. XXXVII, 21 ; der Papyrus spricht in diesem
Punkt für Wilckens Interpunktion von 151, in der Construction aber för die
meinige.
2) 3881, 27. 388n, 5. I8 vgl Mommsen, ZSSt. 16 S. 181. 188.
§ 1. Behandlung verstümmelter Papyrus. It
Pap. 592^, 3 6 xQczf][g] öxsy)dfi£v[o]g vjtrjyoQBvöBV aJt6q)aöcv,
rj xal äv£['/]v(6ad-i],xaTa [X€^]iv ovrwg exovöa' ^^XstQoyQarpi^ösc afitpO'
TSQa ra (ie[Q]a sv 7)f4iQaig xQiaxovxa yspiod-ali] kjtl xov öTQaTrjyoVj
ojtcog Xvd'fi rj öiad-i^xf] xal yvcod^möiv ol xkrjQOPOfioi. ^Eav öl (ifj
Iv xavtaig ?] Xvöcg ysv[flT]ai, ra [y]6Pi^(i[a]za iv (isovyyvi^fiari (sie!)
Böxai'\ ^EgfjXO^sv \^A]jcoXX(6[vi()g] 6 ['i^y]£(iovixbg v\jtr]]QiTrjg. ^Fjto-
yQ{aq)rj) ' ''^Aveyvcov'^ *).
Sachlich übereinstimmend, ohne k^fjXd-BVy dafür aber mit der
noch wahrend der Sitzung erfolgenden Meldung: „der Befehl ist
ausgeführt" Pap. Erzherzog Rainer 1892 (Mommsen, ZSSt. 12,
S. 284 ff.) Z. 34 ff.: BXalöiog MaQiavog (ein delogirter Richter und
Officier, wie in UBeM 136) kvkxsiXa I. ^ysfiovix^ vjc7]Qery ütoi-
i^öaod-at avrfjv trjv dvaygacpijp xal avaöovvat civrlygatpa xolg
ifiq)€QO(iBPOig rrjg xXBcöog rrfg olxlag (iBVOvCtjg jtaga reo 'Afifioj-
vlcp [ivBö\q>QayiöfiBP7]g, xal (ibt oXiyov rov 'lötdwQOV djtayyBlXav-
[zog yB]yovBvai ro xbXbvö&bp u. s. w.
Sieht man auf unserem Papyrus genauer zu, so ist B^rjXd^BV
mit genügender Deutlichkeit zu erkennen, und damit ist diese
Schwierigkeit beseitigt. Ungewöhnlich ist bei unserem Interlokut,
dass die Verfügungen zweier Tage in einem einzigen Spruch zu-
sammengefasst werden; dass der Entscheid abrupt hingestellt wird,
ist ebenso technisch wie die verschiedenen Termini für die Thätig-
keit des Strategen 2).
1) Wie in N. G13 und 388, so auch im Pap. 592 entfernt sich der Bote im
unmittelharen Anschluss an das Interlokut des Richters, und die Verhandlung
bricht damit ab. Man wird annehmen dürfen, dass solche Entsendungen
zwar nicht am Schluss jeder Sitzung, wohl aber meist am Schluss der Sitzung
vorkamen. Die Ausrichtung der Aufträge zeigt UBeM. 22ü,i6: d^iw (u. s. w.)
TOvSs rov v7ioßvi]ßazo[g] dvTlyQa[(p]ov Si svög twv negl ae i;7rj7()[f]rc5v
fteraöoO^fjvai zcüi (Gegner), worauf zweite Hand Z. 24: Metedo^rj öia ^Afifio)-
viov xov^AfjLficaviov vTitigirov (Datum); also Zustellung der Klage (vgl. 578, 20).
Demnach ist auch UBeM. 135,7 zu ergänzen: d^id) xeXevaai Si* hvog t<3v
nsgl o[h vn7jQStw]v xovxo Xvd^ijvait was in der Länge zu Krebs' Ergänzung
Z. 8 [ngog xo <pave]Q6v yevea&ai stimmt. Hiemach ist auch Brit. Mus. H 172, 17
fär d^icDV xovx[, . .] • o[ . ] A' vtitjqstov /AexaSoS^vai exaregw avxwv vielmehr
zu lesen: a&di [rov]xov x[6 ia]o[v] 61 xrX. — UBeM. 467, 12 sagt vom Strategen:
inha^aq eva xcSv nsgl os vnTjgerdv inavayxdoai avzov dn[o]xazaGxfiaa[l] fioi
xovq xaßrjXovgy og (la^wv [a]ixo xoxe d(pav^g iyevexOy d. h. der Gegner ent-
zog sich durch Verschwinden (wie 163, 6. 12) dem Gerichtsvollzieher. Um-
gekehrt beschwert sich UBeM. 515, 11. 16 Einer darüber, wegen einer Rest-Artabe
von den Sitologen „mit Schreiber und Vollzieher" gepfändet worden zu sein.
2) axerpdfiBvog vor Entscheiden No. 168,24. 592", 3, beidemal absolut,
daher auch hier wohl kein Prädikat zu ergänzen. öiaXaßtlv 390,8? 15^,12.
12
T. Zur Theorie der Entzifferung.
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§ 1. Behandlung verstümmelter Papyrus. 13
Im Interlocut in 592^,5 mögen noch kurz betrachtet werden
die Worte x^f^Q0YQ^9>^<^^^ a{i<p6xBQa xa (i^gla (1. fiiQrjy Wilcken). x«(.oyfay«rn
Oxyrhynchos XXX VIF^ ergeht der Bescheid: o öTQarriyoq'
j^ansi ex rfjg otpscog (palvexai xTJg Sagaevxog elvai xo Jtaiölov, eav
XiQoyQatpriöTii avxi^i xs xal o avi}Q avxrjg ixstvo xo svx'^i'Qiöd^ev
avx^c öofiaxiov vjto xov üsoovQiog xexaXsvxrjxsvai, q)aivBxal
fioi xaxa xa vjto xov xvqIov i^ysfiopog -xQid-ivxa äjtoöovoap avxijv
o BiXtjipBV agyvQiop exscv xo [. . . .] ^)p xexvov.^^
Hier ist folgender Thatbestand: JZ hat der 2. ein Findelkind
zur xQog)ela gegeben und jene hat den Ammenlohn 2) eingesteckt;
da er aber das Kind herausverlangt, so giebt sie an, das Findel-
kind sei gestorben und das allerdings vorhandene Kind sei ihr
eigenes. Hierüber hatte der Statthalter bereits judicirt, und in
welcher Art, geht ausUBeM 19 und 136 hervor: Im ersteren (Ul4ffi)
lautet das Rescript des Statthalters: „(Adresse) Et firjöhv ixQid-Tj, ^
jtQOOfjxsc oh axoXovd^cog xolg xov xvqIov yQafiii[aOtp] XsvaXe^a
xwv JtaxQopcov [ligog 6 jtsQicotf ap o jtaxfjQ avxrjg IXa^ep'] ^). Darauf
Urtheil des xQLxrfg: Ospale^a (sie!) xo JcaxQwop fiegog 6 jibqkdp
ap o JtaxfjQ avx[7jg eXaßep] JcQoörjXBiP (durchstrichen) öoxsl axo-
Xovd-og xolg vno xov xgaxlcxov rjyBiiopog yQa(p[Blöi\, —
UBeM 136,24: ,/0 xov pofiov öxgaxrjyog e^axaöi [jcsqI xo]vxov,
xap g)avciöc ol JtBQi xop ^apoiiyia xaxa xavxrjp [xfjp ai]xiap apxei-
XfjfifiBVoi xcop jtaxQcowp xrjg exxaXovötjg, [ajtoxä\xaOxad^fjpai avxfi
jioirjOBL xa JtQooi^xopxaJ^ 'ApBypa)P.
UBeM 19 bietet das Urtheil der angegangenen oberen Instanz,
und der delegirte Unterrichter kommandirte es einfach nach.
UBeM 136 *) giebt bloss den Spruch des Oberrichters, und wir können
nach Oxyrh. XXXVII uns vorstellen, dass der öxgaxrjyog etwa judicirt
haben wird: EjibI q>aipoPxai ol jrBQl xop ^aPOfiyBa öia xo xop
jiaxsQa xfjg Tanopxmg ^exeoga JtoXXa xaxaXeXoLJtipat apxeiXjjii'
fiBPOi XCOP jcaxgcocop xrjg /, öoxBt ajtoXaßoprag avxovg ag vjtsöxrj-
aap C^ijfiiag ajcoxad^töxapai avxfj xa jiaxgcpa xaxa xa vjco
1) ]jl6l6\ ergänzen Grenfell und Hunt nach Z. i.
2) VgL UBeM. 297, 7 ff.: ofioXoyel (Frauenname) dem (Name) dnexBiv
nag avrfjg tct xQO(pHa xal xa e?.aia xal xov IfiaxiCfibv xal xaXXa oaa xa-
S-i^X€i ölöood-aL XQO(pw xov xfjg yaXaxzoxQo<piaq öisiovg xqovov xal xiB-tj-
njaswg ftrivwv ff vnhg ov xexgotpevxsv xal X£d^ri[v6v]x6v avxov öovXixov
[iy]y6vov dijlvxov (Name)
3) [ngooxgiveiv] ergänzt Mommsen.
4) Sollte 13G,4 etwa nach Oxyrh. XXXVII,4 zu ergänzen sein iitl xov
ßijfjiaTog*?
14 I. Zur Theorie der Entzifferung.
>- >
rov aQX^äi'XaöTOv xQid-ivra, Sehr merkwürdig ist das Urtheil in
Oxyrh. XXXVII wegen der synallagmatischen Struktur: „Gegenüber
der Klage des Gläubigers hat die Geltendmachung des Zurück-
behaltungsrechtes nur die Wirkung, dass der Schuldner (zur Er-
füllung Zug um Zug) zu verurtheilen ist". (B.G.B. § 21 A\). —
Das Urtheil des sjtaQxoq mag gelautet haben: orgarr^yog ^^evdösi
xav q)av(] Trjg Sagaevtoq slvai xo Jtaiöiov, äjtoöovöa o eiXTjq>6P
CLQyvQLov %Bxai xo L [, , , ^v xexvop. Was aber den Berührungs-
punkt mit UBeM 592^^ 1. c. abgiebt, ist das x^'^QoyQ(xq)elv: in beiden
Fällen legt der Richter der Partei eine Schrift auf, im Pap. Ox.
eine assertorische, sowie bei uns der Erfüllungseid bestimmt ist,
den unvollkommenen Beweis zu ergänzen, in UBeM 592 eine pro-
missorische Schrift, zum Zwecke der Fortführung der Sache: bei
uns würde Termin zur Eröffnung des Testamentes festgesetzt werden;
in Aegypten lässt man die Parteien schriftlich versprechen, dass
sie sich binnen der und der Zeit zur Eröffnung einfinden wollen,
widrigenfalls „die Erzeugnisse*) sequestrirt werden sollen". Eben
diese, an die stipulationes praetoriae mit ihrer künstlichen Her-
stellung von processualen Verpflichtungen gemahnenden x^f^QOYQ(xg)a
giebt UBeM 15^^, leider durchsichtig nur das erste Mal Z. 15:
die Beklagten: xBXscQoyQaq)rixsvac hv yjfisgaig {xQtaxovxa) xaxap-
xrjösiv elq ^AXe^avÖQSiav xcu oQxovg ödöetv firj Jtsjcoirjxivai,
Mitteis (Hermes 30, 581) schliesst aus No. 5, dass was in
Rom vadimonium war, in den griechischen Provinzen schriftlich
gesichert wurde; es ist auch zu beachten, dass diese schriftlichen
Feststellungen keineswegs auf die Verpflichtung zum Erscheinen,
auch nicht auf Verpflichtungen überhaupt beschränkt waren, sondern,
wie Oxyrh. XXXVII zeigt, überhaupt den Parteien abverlangt wurden.
Eine wirkliche cautio in jure sisti und zwar alium, römisch gesprochen
1) yivTjfxa der technicus in den Berichten der oivoXoyoi für die Erzeug-
nisse des betreffenden Jahres, Weizen und anderes, z. b. 336, 9. 621, 1. 8. —
No. 592 handelt von der Erbschaft des Vaters : die Tochter soll verkürzt sein durch
ein inofficiöses (nagavofioq vgl. Pap. Erzh. Rainer 1492 und dazu Mommsen
ZSSt.l2 S. 288) Testament, das sie natürlich als naQanXaaxoq (falsum) bezeichnet,
obwohl es noch gar nicht eröffnet ist, sondern erst eröffnet werden soll, —
eine Voreiligkeit, über die Z. 14 ov]68no) Xv&sioTjg nwq Svvwxai (sie!) offen-
bar der xQizi^g selbst in Erstaunen gerät. (Übrigens ist der Vater schon über
12 Jähre tot und erst jetzt soll das Testament eröffnet werden!) Die Klägerin
aber soll, als durch die Mitgift abgefunden (so: iiiQOixiod-y nach Blass), keinen
Antheil an jenen Gütern haben {ovSe/zia fjtstovola hotlv [ccvt]y twv ixBlv{ov
80 Blass), vgl 19", 3 fiezovoiav exsiv V7jg zwv fiafifii^Kov xXriQOVOfxlaq,
§ 1. Behandlung verstümmelter Papyrus, 15
ein vadimonium iurato factum enthält No. 58 1,5 ff.: ofivvco rbv Id-Lfiov
iuro sohtum
PcDfialcov OQXOP kxovölcog xal avB^aiQtrcog kyyvaod^at 2Jc9XQaxi]P
Romanorum iusiurandum mea sponte spopondisse me S.
(Personalien), ov xal JtaQaOT^ooOy ojtozs i[av EJc]i^rjTfJTai, ^Eav
quem sistam quando quaeretur. Sin
öi fif] ütaQac\xm kyth 6 avro ^)]g heßißdöw xa ütQoq [avTo\v
vero non stetero ipse exigam quae ah eo
kjttC;ri[xoviJL\Bva r^ svoxog [etrjv] rat oqxcou Top 6h jcgoys-
quaerentur aut ohnoxius ero iuriiurando. Supra
yQ{afißePOv) Faiov Aoyytpop nQttöxo[p] ypooglC^ec Aovxiog 'Ox-
scriptum C. L. P. lecognoscit L. 0.
rdviog Aoyyog djtoXvöifiog djto ötgaidag' ^EyQdq)rjc öid ^Hga-
L. missus ah exercitu. Scriptum ah H.
x{X6löov) vo(ioyQ{dq)ov), kjcaxoX{ovd^ovpzog)nToXefialo(v) vjc'rjQsr{ov).
vici scriha opem ferente P. apparitore.
Hier handelt es sich um eine Processbürgschaft, die der Ladung
gefolgt zu sein scheint; der ausgesandte apparitor findet den Schuldner
nicht und begnügt sich damit, dass er, statt jenem die Ladung zu-
zustellen, seinen Bürgen schwören lässt, ihn zu gesteilen oder für die
Verschreibung zu sorgen. Der Dorfschreiber vollzieht die Urkunde
und der Hyperetes assistirt Merkwürdigerweise zeigt wiederum einen
Eid die ähnliche Assistenz (Hgax, Vgax. vjtrjQsr. ejtaxoXov), No. 647,
ein dvrlyQa(pop JtQoötpofPi^öswg: Der Kreisphysikus und zwei Dorf-
älteste melden dem Strategen Protarchos (Z. 5): IlaQrjpyiX?] rfiielp vjto
^HQaxXelöov xov vjtrjQszov etpiÖBlp xrjv vjio Mvöd^aglcopa Kaf/slovg
öidd-BOLP kjtl jtaQOPti xal tcqp TOv[r]ov aöeX(p^ IleTsöovxfP ^<^l
evTvxopTi Ooi jtQooiqxjoöe ovrwg ofivvrsg (u. s. w.). Der Arzt
hat den Zustand eines Verwundeten festgestellt im Beisein von
dessen Bruder (der jedenfalls über die Verwundung berichtet und
gerichtsärztlichen Augenschein verlangt hatte: svxvxopti ist wohl
zu halten) und giebt sein eidliches Gutachten ab, dem die Dorf-
ältesten die eidliche Versicherung anfügen, ihrerseits die Wunde
besichtigt zu haben. Geschrieben und beglaubigt wie No. 581, in-
dem vofioyQatpog und vjtTjQaxrjg fungiren wie bei uns Richter und
Schreiber.
Sehen wir nun, wie das Interlokut durch Tiberinus verwerthet 2) Die Ein-
wird, und wenden uns zunächst der Eingabe zu, welche der genannte ^*^®*°^®°
. Präfecten.
Veteran auf Grund dieser richterlichen Verfügung an den Statt-
halter gerichtet hat: Sie trägt die übliche Form der Eingabe^: dem
1) Ergänzt von Blass.
2) Erschlossen durch Wilcken Hermes 22, S. 4. 5.
\Q T. Zur Theorie der Entzifferung.
Adressaten vom Bittsteller, und es mag hier diese Form an einigen
Beispielen verfolgt werden; sicherlich ist sie devoter als die Brief-
form: Schreiber dem Adressaten, und deswegen bei Eingaben ständig;
bei Verträgen findet sie sich zunächst wohl da, wo Soldaten dem
Gericht einen wichtigen Vertrag einreichen; so Papyrus 729 ^), 741^)
und andere; aber sie komimt ausserdem auch bei den meisten Mieths-
verträgen vor, da bei diesen der Ausfüller des antragstellenden
Formulars eine Art Höriger des Verpächters ist oder wird 3), und
endlich auch ausnahmsweise bei gewöhnlichen Kaufverträgen als
Ersatz der bei diesen üblichen homologiae. — Es fehlt nicht die
Unterschrift: Tiberis Tiberinus sjtiöeöoxa. — Es ist ferner wichtig,
dass diese Eingabe, eben wie das besprochene Interlokut, uns
nicht einmal im Original vorliegt, da doch schon dieses keines-
wegs ein Muster des Stils gewesen zu sein braucht, sondern sie
bereits im Original unserer Eingabe an den Fabricius Fabricianus
aus den Akten abgeschrieben war; da nun unser Papyrus eine
Abschrift der Eingabe an den Fabricianus ist, so ist die Bittschrift
an den Statthalter wie das Interlokut in der Copie einer Copie über-
liefert und darum wohl besonders fehlerreich.
Im Allgemeinen ist der Sinn der Bittschrift klar: Tiberinus
sieht in dem Interlokut ein ihm günstiges Urtheil und glaubt sich
beschweren zu dürfen darüber, dass contra auctoritatem rei judicatae
nochmals eine ausführliche Gegenschrift von seinen Widersachern
eingereicht ist; aber in welchem Wortschwall er diese einfache
Sachlage verhüllt, wird eher erklärlich werden, wenn zur Ver-
gleichung einige andere Eingaben von Veteranen an Beamte bei-
gezogen werden.
Papyrus No. 168 und 180 sind von Julius Apollinaris an einen
Strategen, bezw. an einen unbekannten Würdenträger gerichtet. In
dem ersten beschwert er sich gleichwie in unserem Papyrus darüber,
dass ein Strategenspruch: djtoxataOra^^val fioi rr/v ipöofisplav
xal t[S]v vjt[aQ]x6pT[wp] dprtZaßeod^ac f/s von der Beklagten nicht
befolgt worden sei, und also er genöthigt wurde, beim nächsten
Conventus sich an den Adressaten seiner Petition zu wenden; dieser
wies ihn an den kaiserlichen Strategieverweser, welcher freilich
nichts anderes zu thun wusste, als beider Parteien Vorträge zu den
1) Depositum einer Frau bei einem Soldaten; Gegenstand venditionis causa
aestimirte Frauengewänder und Goldsachen; also, wie auch Wilcken bei der
Edition hervorhebt, verkappte dos.
2) Darlehen mit Hypothek, diese mit römischen Anklängen.
8j Vgl. Mitteiö, Hermes 30, S. 6ü().
§ 1. Behandlung verstümmelter Papyrus. j[7
Akten zu nehmen und die Sache unter Wahrung des Besitzstandes
an den Deleganten zurückzugeben^). Aus diesem Thatbestande
folgert der Veteran, und wie er es darstellt nicht mit Unrecht, er
müsse Gehör erlangen wider jene; aber Thatbestand und petitum
sind eingerahmt in beschwörende Formeln, die mit der Rechtspflege
nichts zu thun haben. No. 168,3: ÜQEJtlsi] fiev o[o]l, bjcltqojicov
H[i'Yi\6TB, jtä[öir] dvO^Qcijcoig djcortfiai ra löia 2), e^acQSTcog öh rotg
äreXeöi exovöi zr^v rjXtxlav. Ebenda Z. 27: od^BV d^im, [kav oov r]§
Tvx^ io§[i^], öcaxovöal fiov jtgog avrovg [ojcwg fjÖTjjjtote^) sx xr^g 6ri[g
BVBQyBOi\(x\g övPf^d-coOi ol d(priXi[xBg tco]p l6i(X)V dvriXafißavBOO'ac,
%v cö] Cvv avxolg vjco öov BVBQY{Br7jfiipog). AiBvzvxi^^)-
In Nr. 180 tritt anscheinend derselbe ApoUinaris mit der Bitte
auf, es möge das fun^ährige Intervall, welches zwischen der Ent-
lassung {äjcoXvCig missio) und der Uebernahme einer Liturgie liegen
soll, auch bei ihm gewahrt werden, da man ihn doch schon nach
2 Jahren „chikanire" {BjtrjQBaöi^rjv) und zu einer Liturgie eingegeben
habe; er nun sieht sich genöthigt eben jenen kaiserlichen Beamten
anzugehen {ütQoö(pBvyBLv) mit seiner gerechten Bitte liva övvrjd^ci
xa dyco (sie!) [Tf]\v ejicfiiXBiav tc5p Iöicqp jtotBlod^aij a[v]Q'Q[(D\ütog
jiQBößvTBQog fiopog Tvyx[dv]wp, [b]P) t^ tvxu Oov Big ccbI Bv[x]aQiöTco.
Ebenderselbe Stil begegnet in Nr. 327, wo ein Veteran Gajus
Longinus ApoUinaris an den juridicus, zugleich Statthaltereiverweser,
für eine Nichtrömerin eine Eingabe macht, es möge ihr ein testa-
mentarisches Legat {xad-^ fjv aniXucBP ötad^i^xrjp ^Pcofiatxi^p) aus-
gezahlt werden, bestehend aus 2000 Silberdrachmen und einem
öovßQixoJtaXXtop. Auch hier schliesst die Eingabe mit den Worten:
dxo\vöal (i]ov jcQOg avT[6p, 0Jc]a)g övP7]^c5 xo Xr]y[äxop djt]oXa-
ß[o]vöa xfl zv[x(l o\ov öta jcapzbg bvx<xqcöxbIv' AiBvxvx^t,
Hiemach werden wir zunächst in unserem Biblidion in dem
was Zeile 19 beginnt, jtagaxvy^pp^ (nicht [orre^]; es ist klar, dass
erst Tiberinus sich an den Statthalter wendet) bjiI xt]p [ötjv] öid-
ypcoöLP (cfr. UBeM 428 jcqobXB-bZp kütl xr}P örjp öidypwOLp) ergänzen,
und einen weitschweifigen Antrag vermuthen, in welchem der Petent
seine Bitte um Gehör (Zeile 21: dxovöal fiov JiQog avxovg) in gewohnter
Form entwickelt; der Schluss: „Sie (äie mich vor die Gerichte ge-
1) Mitteis folgert hieraus, mit Wahrscheinlichkeit, dass dem Strategen
durch die subscriptio nur die Instruction des Processes, das Recht zur Ent-
scheidung nur durch eine „Formel" zugewiesen wurde (Hermes 30, 581).
2) suum cuique tribuere. — för[\noxi Brinkmann.
3) [xa]l'i
Oradenwitz, Einführung in die Fapyruskunde. 2
lg I. Zur Theorie der Entzififerong.
schleppt haben, einen Mann, der soviel Feldzüge untadlig abgedient
hat", erinnert zugleich an den Schluss von 180 und an den Anfang
von 168; die letzten Worte: %v (b vjto öov svsQysrTjfisvog sind
ständige Formeln am Schlüsse der Eingaben; vgl. No. 462,26 (Ein-
gabe von Gajus Julius Apollinaris miles alae primae Apameno-
rum centuriae Heraclidae) 648,22 (Eingabe einer Aegypterin). 46, 20.
340, 29.
Ebenso ist der Anfang Zeile 10 und 11 nur eine Tirade, ver-
gleichbar der in No. 168 an den „Oberstvormund" gerichteten,
gleichsam die propositio major zu der mit Zeile 12 xal avrbg ovv
(nicht wie Viereck liest xal amov ovv) beginnenden Subsumption
des Streitfalles, die in dem petitum ihre conclusio zu finden hoflft:
nach seinem angeborenen Wohlwollen soll der Präfekt es nicht
leiden, dass contra auctoritatem rei judicatae ^) man belästigt werde.
Der Petent selbst nun wendet sich an den Statthalter und bittet
ihn um sein Eingreifen nicht um der Gegner willen, sondern xdv
avrbg ovv Jtgbg xa rjörj xsxQifisva fiarriv Jtagsvox'Jiovvxag (nicht rag)
ov JtsQl rcov dv[t]cdlxa)v Bvrvyxavo) xal 6B6fiBv[og\ rrjg djtb öov
dvxiXriii'ipecog . . ; (vgl. zu ano öov 515,25: xAv düib öov öixalmv
und 226,22)2). Die Geschichtserzählung, die jetzt folgt, ist eben-
falls zweigliedrig, wie das schon behandelte Interlokut (Zeile 26ff.).
„Zunächst", wird berichtet, „traten wir an {xar€öxi]fi6V im &€o-
[öcigov] (vgl. No. 168, 11: JtQog fjv xal dvxLxaxiöxriv kjtl . . öxpa-
xTjyriöavxog)] bei Theodoros wegen einer Erbschaft" (vielleicht ist
Jigod-söfilag zu ergänzen, da ein Termin mir anstand); „und das
ürtheil sprach mir die Erbschaft zu"; nun beginnt mit sjtel der
zweite Satz, der in d^ici das Verbum des Nachsatzes findet: „da
aber jene de eadem re iterum agere wollten und nutzlos ein zu-
zustellendes Aktenstück einreichten {öiaöxoXixov vjiofivrjfiay^ sei es
1) scQV(paöig, wie Viereck zweifelnd vorschlägt, kann nicht gestanden
haben, aber vielleicht dlg „zweimal": ne bis in idem. Vgl. Brit Mus. II,
1G5, 17: dt' ivxXrißaxoq Ttegl xmv avztov, zc5v v6fX(ov xioXvovzwv Slg nsQ[l
To]v a[vz]ov [xQlylead-ai: agendo de isdem, cum leges vetent bis de eadem
re iudicari. —
2) dvTtXafxßdveo^ai vom Gegner: in malam partem UBeM 136,24: xav
(pavwoi ol tisqI xov ^avofxyka . . . dvveiXr^ßßivoc zdSv naxQiofov tfjq ixxa-
XovöTjg. Ebenso No. 592,4: töJv avrov dvteXdßovro ndvrsg ol vlog und
No. 648, 4— 10: rov naxgoq fxov, xvqls, XE^svxi^aavxog xal xaxaXinovxog fioi
x6 iTtißdXXov fjLSQog .... naxQLX<5v avxov ovxodv, 6 rovxov ddeXipog (Name)
xal (Name) dvsxpid fiov ßtalcog dvxiXafxßdvovxai xov naxgtxov fxov fi^Qovg;
in bonam partem steht es: No. 18, u. No. 168, 14. 80. — Eine dvxiXTj/ixpig von
Seiten des Petenten, No. 362'^', 7/8 xwv . . dvaXw/jidxcDv dvxeXaßofir^v.
§ 1. Beliandlüng verstümmelter Papyrus. j^9
nun „mich fürchtend** ^), oder, mit Ergänzung von ovx, „ohne Furcht
vor mir**, — „nahe ich mich Deiner Entscheidung {öiayvcooig), begrüsse
das verehrliche Tribunal und bitte um Gehör wider sie, die auf-
hören sollen mit der mir zugefügten Kränkung, da sie mich vor
die Gerichte geschleppt haben, mich einen Mann u. s. w.** Wieviel
hierbei auch lückenhaft bleibt, so ist doch klar, dass Tiberinus die
Sache zu seinen Gunsten judicirt glaubt, und die zustellungsbedürfbige
Eingabe der Anderen als mit den Grundsätzen von der res judicata
unvereinbar hinstellt. Denn nicht gegen den Inhalt der Eingabe
wendet er sich, sondern gegen die Thatsache. Nun ist der Tenor
der ajt6q>aöig des Theodorus offenbar nicht geeignet, res judicata
zu machen; denn nicht eine cautio quod judicatum est solvi wird
anbefohlen, sondern eine cautio quod judicatum erit solvi (vgl. das
Futurum q>av7iöofiiva)v) ^), Dagegen liegt wohl in dem Satze, der
mit cov ov ösoPTcog beginnt, eine mögliche Anerkennung des Rechtes
des Tiberinus, insofern wir das „nicht mit Recht*', womit der Besitz
der Gegner getadelt wird, objektiv, und nicht subjektiv im Sinne
des Tiberinus fassen; es kann natürlich nach dem Papyrus nicht
entschieden werden, wie weit Tiberinus Recht hat.
Das zeitlich folgende Stück, die subscriptio des Statthalters, 3) Die sub-
ist darum von Interesse, weil es die Belästigung, welcher der Statt- scrfptio
halter bei seinen Gerichtstagen ausgesetzt war, in einem neuen haiters."
Lichte zeigt. Mitteis ^) meint, dass die ganze Art des Rechtssuchens
orientalisch und für den Kadi passend sei; in der That kann der
Europäer, der für Derartiges einen Vergleichspunkt finden will,
wohl nur etwa an den Zulauf denken, den der Stadtarzt findet,
wenn er einmal aufs Dorf, oder gar der ostdeutsche Arzt
von Reputation, wenn er über die russische Grenze fahrt. Es ist
durchaus die Regel, dass der Petent hinuntergewiesen wird, wobei
die Formel svrvxs für die Subscriptionsfälle technisch ist.^)
In No. 613 aber findet die Verweisung nicht statt auf die ein-
zelnen Eingaben hin, sondern es erfolgt ein Generalbescheid, der
eine ganz eigenartige sachliche Zuständigkeit begründet oder viel-
mehr voraussetzt: wir kennen Beamte km rcov xqittjqicdp; hier werden
19 Beschwerdeführer zusammengefasst und an einen Offizier ge-
wiesen, der kjtl xcov xaxQifievov genannt wird, also nicht ürtheile
1) Vgl. UBeM. 36in6: 6 avxlöixoq SsSoixcLg.
2) UBeM. 540,8 ^avTjaofiivwv an,
3) Hermes 30, 649.
4) Vgl. 511, 17 (indirecte Rede). 180, 28. 448. 29. 582, 3. 648, 26.
2*
20 !• Zur Theorie der Entzifferung.
fallen, sondern ergangene ürtheile prüfen soll; man kann nicht
annehmen, dass es die Aufgabe des Offiziers sein soll, die Ürtheile
lediglich zu vollstrecken, und so wird wohl auch Tiberinus sich
eine Nachprüfung mindestens der Rechtsgültigkeit der von ihm er-
strittenen djt6g>aöig haben gefallen lassen müssen. Hiemach wird
der Statthalter beim Gerichtstag die Eingaben haben sortiren
lassen und die 19 auf ürtheile sich stützenden an einen Offizier
aus seiner Suite abgegeben haben, andere an andere Adjutanten.
4) Bitte um Lehrreich ist das von Tiberinus ohne Rücksicht auf das er-
^"S^^^^^^^ Uräieil beigefügte petitum: er lässt es dahingestellt, ob
Gemellus wirklich Vater (gemeint ist Patron und Erblasser) seiner
Gegnerinnen gewesen ist (or leyovoi jtarsQa avrcop slvai); da
aber imicuique fides contra se habetur, so macht er sie als pro
berede se gereutes verantwortlich dafür, ihm Rechenschaft zu
legen, wozu ihr Vater schon von einem Strategen früherer Zeit^)
veruriheilt worden sei. Es ist dies freilich auch ein xsxQifievoPj
aber ohne Connex mit den ßißXlöia Z. », welche der Statthalter
anFabricianus gewiesen hat, und insofern ist des letzteren Zuständig*
keit nicht begründet Die Rechnungslegung selber kehrt wieder in
dem Papyrus ÜBeM 136,iä, wo es sich ebenfalls um einen Erbschafts-
streit handelt^ und zwar ebenfalls um einen solchen, bei dem Mit-
erben ab int-estato zunächst die ganze Erbschaft an sich gerissen
haben, ohne die für den Theil der unmündigen Miterbin noth-
wendige Rechnung gelegt zu haben; ganz analog mag hier Ge-
mellus, wenn er das Grossmutteigut des Tiberinus als Nutzniesser
bis zum Tode in seinem Vermögen behalten durfte, verurtheilt
worden sein, rationes reddere,-Rechnung zu legen. vgLB.G.B. §2121*:
„Der Vorerbe hat dem Xacherben auf Verlangen ein Verzeichniss
der zur Erbschaft gehörenden Gegenstände mitzutheilen.'' — B.G.B.
§ 2127: ,, Auskunft über den Bestand der Erbschaft, wenn Grund
zu der Annahme besteht, dass der Vorerbe durch seine Verwaltung
die Rechte des Xacherben erheblich verletzte — B.G.B. § 21302;
J)eT Vorerbe hat auf Verlangen Rechenschaft abzulegen" (nach
dem Eintritt der Xacherbfolge).
5 SoBsti^e ^^ *ii^ eigenen Bemerkungen des Tiberinus in seiner Ein-
Bener- gäbe betrifft, so sind sie äusserst dürftig. Er berichtet nur 1) Z.3 — 6,
kangen !!_.__
d« Tibe- ,
linii». ^ <7Tpcrrjf/5(ja>TO^== j'fro/if ror OT(>crTjy)'or; über das letztere Mommsen,
ZS^t. Bd. 14. S. 5: bes. Anmerkung 4. — vgl. tilye^iorevaaitog No. 447,22
und etwa Brit. Mus. II 172. i4: ivtri^^ov tiy i;)*f/MomW>Ti ^(haQat[qf], oq
rnrfv^ccfr' uoi ^»xr/fir xgavi*TX*xf t«5 ^iaT(>ar[i;i>f;]<7cr>Ti. — Kenyon liest
ire}-^aVfi allein das Faosimile sichert das übliche i-rtiy^acf.
§ 1. Behandlung verstümmelter Papyrus. 21
dass er an den Präfekten eine Eingabe (codicillos) gerichtet hat
und auf Grund dieser Eingabe an Fabricius delegirt sei. Er habe
auch, und darin liegt die einzige Schwierigkeit, Abschrift des „be-
treffenden" Stückes der djt6q>aöig angefügt, und auf dieses be-
treffende Stück kommt er in Zeile 26 und se zurück. Denn in
Zeile 26 ist allerdings zu ergänzen djto^aö€]a)g , was Viereck ab-
zulehnen scheint, mit den Worten: „im Anfang scheint 6 zu stehen,
sonst wäre vielleicht zu ergänzen r^g xov öxQaxriyov djtoq>dö£cog'\
Vergleicht man aber Zeile 36, so findet man fisxQl xovxov xal
xo d. fi, r. «.; es müsste also vor jenen von Viereck erwähnten
Worten noch xal gestanden haben, und in der That deuten die
Ueberreste ebenso gut auf x wie auf (J. Was zwischen xal und
djtoq>dösa>g gestanden, ist unerfindlich, aber auch sachlich unerheb-
lich. Dagegen ist mit der Ergänzung am Anfang von Zeile 8 eine-
wichtige Schwierigkeit verbunden. Wilcken ergänzt sjtiöxQaxriyov^
und bringt damit Zeile 4i in Verbindung, in welcher von einer
dnofpaCig xov xQaxlöxov AißegaXlov die Rede ist; sein Schluss
ist dann: xQaxcöxog ist der Epistratege; die in der vorletzten
Zeile genannte Entscheidung ist die nämliche, wie die in Zeile s,
folglich ist in Zeile 8 iniöXQaxrjyov zu ergänzen. Mitteis ^) hat,
ohne Wilckens Erklärung abzulehnen, auf die Schwierigkeit auf-
merksam gemacht, dass thätsächlich das Erkenntniss von dem Stra-
tegen, nicht von dem Epistrategen emanirt sei, und löst diese
Schwierigkeit folgendermassen: „Das Räthsel, wie der Bescheid des
Strategen bezeichnet werden kann als solcher des Epistrategen,
erklärt sich wohl daraus, dass jener von diesem zur Verhandlung
delegirt worden war, und die Erledigung des Unterbeamten juristisch
erscheint als die seines Chefs." Allein die Hauptschwierigkeit liegt
nicht in jener ziemlich unerheblichen formellen Diskrepanz, sondern
in dem unhaltbaren Zustande des Schlusses der Urkunde: Diese
giebt sich als Abschrift einer Eingabe; die Eingabe ist mit der
Unterschrift in Z. 41 erledigt. Darauf aber folgen noch einige
Worte, die ganz räthselhaft sind, und endlich noch die Bemerkung:
„es wird abgesendet der nämliche Gerichtsdiener". Letztere Formel 2)
findet sich meist am Schlüsse der Sitzung unmittelbar nach der Ver-
kündung des Richterspruches. Dieser aber wird ausnahmslos ein-
geleitet durch Namen und Titel des Richters; von Fabricius Fabri-
cianus ist jedoch hier nicht die Rede, und kann auch in dem ersten
1) Hermes 32, S. 650.
2) Vgl. S. 10.
22 T. Zur Theorie der Entzifferung.
Wort nicht die Rede gewesen sein; nimmt man aber an, dass eine
blosse subscriptio von Seiten des Kohortenpräfekten vorliegt, welche
ohne Namennennung üblich ist, so ist für das Abmarschiren des
Gerichtsdieners kein Raum; vollends ist die Bemerkung der „näm-
liche" Gerichtsdiener hier gar nicht am Platze, weil der Dioskoros
von Zeile 36 ja in dem als Anlage beigefügten Urtheil, also beim
Schauspiel im Schauspiel auftritt, und daher eine Beziehung auf
diesen unnatürlich wäre, ganz abgesehen von der Unwahrscheinlich-
keit einer Constellation, die es mit sich brächte, dass der nämliche
Gerichtsdiener bei Theodoros dem Strategen und Fabricianus dem
Kohortenpräfekten fungirt. Hierzu kommt, dass das erste Wort
hinter sjtiöeöcQxa zweifellos d-Bwva^t lautet, was keinen Sinn giebt*)
So möchte ich annehmen, dass in der Abschrift hinter dem räthsel-
haften Wort eine Lücke ist, und dass der ganze Verlauf der Ver-
handlung bis kurz vor dem Schluss uns in dieser Lücke fehlt
Unmöglich aber ist es, dass Tiberinus (Z. s) den Epistrategen
ohne das schmückende Beiwort XQarlörov genannt hat, welches
gewöhnlich für diesen oberen Beamten gebraucht wird, aber auch
selbst in der offiziellen Sprache für den sonst XafiJtQorarog ge-
nannten Statthalter selbst gebraucht wird. 2) Der hohe Beamte
kann wohl mit dem Namen allein genannt werden,^) der Titel fordert
das epitheton omans. Will man sich über die eben zusanmienge-
stellten Bedenken hinwegsetzen, so ist die djt6g)aOig xov x. A* wohl
eher ein simile, das hier angeführt wird, nach Art von UBeM 19^,3
jcQOöTjveyxBV djto^aöcp FslXiov Baööov rov xQarlörov sjiiötQa-
xrjfoVj als das Urtheil in diesem Process.
Ergebniss. Hiernach würde der Inhalt unseres Papyrus kurz folgender sein:
Der Veteran Tiberius Tiberinus macht dem Kohortenpräfekten
Fabricius Fabricianus Mittheilung davon, dass er vom Statthalter
1) Es wäre an 8ich""möglich, ö-6(üv d^i[ovvx(ov) zu vermuthen, da d^ewv
ßovXofxeoiv in einem Briefe 248,ii vorkommt und d^ecSv d^eXovroDV 423,18, &sd>v
iniTQeTtovTCJV 451,io. Aber damit ist wenig gewonnen, da der Beginn eines
Urtheilsspruches mit den Worten: „mit Gottes Hülfe" gar zu unnatürlich
erscheint.
2) Wilcken zeigt, dass kafXTiQOTaxoq erst später als xQaxiaxoq aufkommt;
verdrängt aber hat es XQcctiarog in besserer Zeit auch fiir den ijyefi(6v nicht.
— Vgl. die Worte des Richters No. 191,8. 21. —
3) Vgl. 1141,14 i^ dvanofiTiijg MaixeQxelvov und unser Papyrus Z. 28
ix xov dvayvcjod^svxog vno(ivrifAaxoq Movvaxlov, wo mit letzterem Namen
wahrscheinlich keine Prozessperson, sondern der in den Papyri häufige Statt-
halter dieses Namens gemeint ist,
§ 1. Behandlung verstümmelter Papyrus. 23
durch Generalbescheid zugleich mit 18 anderen Supplikanten wegen
Prüfung ergangener Urtheile an ihn gewiesen sei, und bittet um
Gehör unter abschriftlicher Beifügung des statthalterlichen Be-
scheides, sowie der Eingabe, auf welche jener Bescheid erfolgt ist,
und des sachdienlichen Theiles des Urtheils, auf Grund dessen die
Eingabe erging. Es beruft sich aber die Eingabe darauf, dass eine
Erbschaft dem Tiberinus bereits durch den Strategen Theodoros
zugesprochen worden und daher eine neuerliche Eingabe der Gegner
formell unzulässig sei. Das Urtheil gipfelt in der Auferlegung
einer cautio judicatum solvi, zu deren Begründung angeführt wird,
dass Tiberinus aus dem Nachlasse des Antistius Gemellus, Patrons
der Gegnerinnen und ihres Testators, für sich die grossmütter-
liche Habe erfordert habe, welche ihm von seiner Mutter her zukam.
Als Allgemeinerben des Antistius Gemellus erkennt Tiberinus die
Gegnerinnen soweit an, dass er aus ihrer Erbenqualität ihre Ver-
pflichtung zur Rechnungslegung folgert. Dass er nicht etwa das
Recht des Gemellus bestreitet, bei Lebzeiten sein Grossmuttergut
zu besitzen, scheint daraus hervorzugehen, dass die Caution für die
Früchte von der Zeit des Todes des Gemellus an verlangt wird.
Es mag zum letzteren Punkt darauf Bezug genommen werden, dass
auch im Papyrus 19 ^,20, nachdem das Urtheil in der Haupt-
sache ergangen ist, der Anwalt der obsiegenden- Partei sofort auf
die Früchte seine Hand legt, mit den Worten: raq JtQOöoöovg
ravxxi '^^^ XQOvoov (dv ajt[£XQaTrj\öav ovroi aütoSoxcoöav , und
dass, wie jene JtQOöoöoc für unseren Papyrus Mitteis* Vermuthung
zu bestätigen scheinen, so ij€[sxQaT'ri]öap vom Pap. 19 durch un-
seren Papyrus Z. 29 ov ösovrog hjttxQaxovötv gesichert ist.
Es gelangt der Papyrus nunmehr noch einmal zum Abdruck, Gliederung.
wobei die Gliederung, die wir gewonnen haben, in folgender Weise
veranschaulicht wird:
1) Wenn ein neuer Theil der Urkunde beginnt, so wird zwar
nicht ein neuer Absatz gemacht, sondern, damit die Zeilen des
Papyrus gewahrt bleiben, in horizontaler Richtung fortgefahren;
aber es wird, was dem neuen Theil angehört, eine Zeile tiefer gesetzt ^).
2) Die Theile der Urkunde, bei welcher der Petent sich un-
mittelbar an den Adressaten wendet, die also im mündlichen Ver-
fahren eine Anrede an den Richter Fabricianus wären, sind als
Norm gedacht, Die Adresse ist ausgerückt, der Copievermerk zu
Anfang noch weiter, die in Abschrift beigefügten Actenstücke und
1) So hat Mommsen ZSSt. 16, 287 den Papyrus Rainer 1492 edirt.
24 !• Zur Theorie der Entzifferung.
die wiedergegebene Subscriptio des Statthalters sind halb aus-
gerücki
3) Die halb ausgerückten Stücke sind durch ' gekennzeichnet;
die Eingabe des Petenten an den Statthalter selbst durch einfache;
die Subscriptio des Statthalters und der Richterspruch durch doppelte.
4) Die unsicheren Buchstaben sind unterpunktirt, wie in der
Berliner Publikation; dagegen sind diejenigen, die nur theilweise,
aber darum doch sicher erhalten sind, nicht, wie in jener Publi-
kation, unterstrichen, sondern durch schattenhafte Typen wieder-
gegeben, wie dies von A. Bezzenberger in seiner Zeitschrift ein-
geführt ist.
5) Die S. 6 gegebene Eintheilung des ganzen Papyrus ist
durch grosse Buchstaben am rechten Rande wiedergegeben. Vgl.
S. 24/25.
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und Buchstaben.
i. AhnUche j Ähnliche Buchstaben. Es ist die Aufgabe des Herausgebers,
auch Buchstaben, die nicht sicher lesbar sind, als solche kenntlich
gemacht zu ediren: die Berliner Publikation unterpunktirt solche
zweifelhafte Fragmente und unterstreicht im Gegentheil solche, die
nur zum Theil, aber so erhalten sind, dass der erhaltene Theil den
Schluss auf den Rest sichert. Nun liegt die Möglichkeit, dass der
Papyrus nicht das enthält, was die Edition angiebt, nirgends näher
als bei solchen Buchstaben, namentlich wenn sie das Ende oder
den Anfang einer lesbaren Reihe ausmachen. Will man Lücken
ergänzen, so wird man sich dies stets klar zu halten haben, und
es ist daher gerathen, auf einige Buchstaben auftnerksam zu machen,
die leicht mit einander zu verwechseln sind.
a) r und T. So fand Blass im Pap. 326^^,io. 21, dass statt des
verzweifelten ^pvzrj vielmehr ^vvyrj (für rivolyrj) zu lesen sei; so
habe ich in Nr. 613,82 leycov in rercoc verwandelt. Ebendies
führt zu
ß) A und r, A und T. Wenn ein Schreiber die Buchstaben
verbindet, statt nach jedem einzelnen abzusetzen, so kommt öfters
eine Biegung in den Querstrich des r, die es einem X ähnlich macht.
7) N und n. Diese beiden sind sich oft so ähnlich, dass mit-
unter nur der Sinn entscheidet, welcher Buchstabe gemeint ist. In
No. 741,37 las Wilcken: {jtaQsxsod-ai öh avrop rfjp [vJt]od^T]xrjp
xad-agav xal) avvnavavxalav [a\6av£t6xov. Aber avvjtavav-
xaiog wäre ein Novum; ebenso müsste bei Wilckens Lesung
9
4
f
i
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und Buchstaben. 25
aöavBtöxoq statt des üblichen dvsjnöaveiörog gestanden haben, und
noch dazu asyndetisch, während xad-agav mit xal anknüpft. Es
ist aber das angebliche zweite v bei näherem Zusehen eher ein jr,
woraus sich dann weiter ergiebt, dass das v ein e und das a ein o
ist, und statt avvjtavavxaiav[a\ zu lesen ist avsrrajtop\xai\av[6J€c]
d. h. die gewöhnliche Formel. Ebenso steht UBeM 172,5 ov6bjc(dl
nicht ovÖBVcoL^ ii hjtolxiov (so Wilcken), nicht evolxiov,
3) 2 und E. Pap. 473 liest Wilcken mit grosser Vorsicht
4 ^Aq)löxaöai, rciv vüiaQxovxoov Byxr}6£
5 JiLvaq vjcofidvig fiBxa x6 Bxöxijpal ob
6 voiiod^BxrjCaL, oxi ovxQ^ tovg xfjp ö[xQaxrjylap [iBxaxBiQi^ofiBPOvg?]
7 BVBXBöd-ai ovxB jtoXixcxolg,
Allein die von Wilcken hervorgehobene Zweifelhaftigkeit des
ö in Z. 6 Hess Mitteis auf b schliessen und in der That richtig
also ergänzen: B[xöxaöiv jtBjtoirjxoxaglj eos qui bonis cesserunt.
4) Ist ein M nur theilweise erhalten, so kann sehr wohl ein
A vermuthet werden, und umgekehrt. So ist in UBeM 741,39 firj-
öiva avxfjg Ba[öTjg .] vfiBVOv paläographisch möglich, allein eben-
sowohl kann ^fi[ . . . .]v(iBVov gelesen werden, was sich (S. 30) als
das richtige erweisen wird.
5) 0-S oder -^-S ist oft nur zu entscheiden durch die Peststellung,
ob das o allein gestellt oder mit dem Folgenden verbunden wird.
UBeM 613,24 ist JtaQBVox^ovvxag ^) für xog gesichert durch die That-
sache, dass der Schreiber og immer getrennt lässt, und durch avxog
statt avxov zu Anfang gestützt. Es wäre vielleicht gut, bei
wichtigen und grossen Dokumenten einige Bemerkungen über zweifel-
hafte Buchstaben beizufügen.
IL Accente, Spiritus, Wortende, Interpunktion. Es mag die H- Beiwerk
Bemerkung folgen, ^dass eine wirklich methodische Ergänzung ®^
abzusehen hat von allem Beiwerk, das der erste Editor in Gestalt
von Interpunktionen, ja selbst von Accenten und 'Wortschlüssen ge-
geben hat. So dürfte 1) Krebs' Accentuirung avxfl No. 542, i4 den
Weg zur richtigen Lesung versperren; es heisst da Z. 13 ff.: Bfp^ ag
xal fif] BjanoQBVBöd-ai (i^XB avxrjv 0[vaXBQlav] SaßBlvav xr][v xci^i
[üxoXXaQovv iirixB aXX\ov vjcbq avxrjg (ii]äBPa rj Jtavxa xov bjib-
XBVöofiBvop avxTj . . t[ . . . .] xov ßsßac [. . . .]p [13 Buchst. ^AjjcoXXi-
1) Zu dem Verbum TtaQsvox^so} vgl. No. 638,12 : naQS^ofiai de al a[.];evA-
xov xal änaQevox^fit^ov] die Ergänzung muss hier äaxvXzov sein. — Auch
No. 650, 21 ist wohl besser (X7taQe]v6xXfivoVj statt (mit Wilcken) dv6]v6x^fjTov
zu ergänzen.
26 T« Zur Theorie der Entzifferung.
vaQtov aq}i6Taveiv (sie!) und dann Z. lefiF. xriq ßeßaKoöewg s^a-
[xoXovd^ovarj]g avrolg u. s. w. avxolq fordert zwei ßeßaKDtai,
und sg) ag zu Anfang lässt sich nicht auf ein avr^, wie Krebs
accentuirt, beziehen; ergänzt man dagegen so, dass ß6ßai[. . . ,]v uns
in ApoUinaris einen Bürgen bringt, so hat man zwei ßeßaioral
und avTT] wird frei für avT^[v] r[e xal] top ß6ßac[(OTri]v [rfjg oder
ähnl. u. s. w. IdjtoXXiPaQiov. Auf die Ergänzung der Lücke vor
^A]jtoXXtvaQtov muss ich verzichten, und kann es ohne Nachtheil
für den Zusammenhang. Wir gewinnen so ein den ÜBeM sonst
fremdes Institut, einen wirklichen Bürgen. Z. 21 möchte ich, aller-
dings ohne den Papyrus gesehen zu haben, statt ev]av[x\iovfiBvovi firj
(oder xara firjöer) hX]arroviiepov vorschlagen, die salvatorische
Klausel bei Darlehen (155, 10. 741, 4o. 686,21), Quittungen (62,6. 68, 17)
und, (wie ich es ergänze) im Protokoll (614,28)^). — 2) 592^7ffi^)
lautet: ^ff yaQ avTL6L[x\og, 6jtiöTafis[prj] cog eJüQoixilöld-fj ^) xal
ovösfila (ie[T]ovöla sötIp [avr](] tcop £xsIp[ov ^) . . .] x^ dpi^[y]aysp.
Bedenkt man, dass der Papyrus doch nur hat x^«^^[«]«7£^^ so wird
man der Möglichkeit, dass x^^^ Wortende ist, Raum geben, und es
wird, als Anfang vortrefflich passend, ^öv]xlccv ^[yjaysp sich em-
pfehlen, vgl. No. 614, 21 rag rjövxlag (ie a^opxa.
Kenyons Art, Accente und Spiritus, sowie namentlich die Inter-
punktion wegzulassen, verdient m. E. für Urkunden den Vorzug;
sie bildet eine, wie er selbst hervorhebt, inconsequente, aber auch
eine praktische Vermittlung zwischen dem Principe), den Papyrus,
wie er sich giebt, also ohne durchgängige Woi*ttrennung zur Dar-
stellung zu bringen, und der Transcription in modemer Accentuirung
und Interpunktirung, wie sie von Wilcken geübt und verfochten
wird; ich kann nicht finden, dass die Urkunden dem einigermassen ge-
übten Leser grössere Schwierigkeiten bereiten, wenn die Accente u. s.w.
fehlen, dagegen erleichtert sich gewaltig die Verbesserung der
Lesung, wenn das Auge nicht die Accente hinwegzudenken, sondern
blos etwa getrennte Worte zusammenzuziehen, einheitlich geschriebene
zu trennen hat. Wenn z. B. Brit. Mus. II, 215, u steht: ].riq tcdp
[. . .] rrjg 6x[ai] ßtßXtod-rixrig, so wird die m. E. nothwendige Ver-
1) fxri iXavTOvfxivov ist in der subscriptio 636, 29 durch x^Qk wieder-
gegeben, das vielfach am Schluss der Urkunden die Conventionalsirafe zu
einer mere poenalis macht; in Kaufverträgen wäre fxrj SX. neu.
2) Vgl. S. 14, Anm.
3) i7CQ0LXi[a]d'^: so liest Blass.
4) avT]y rc5v ix6lv[ov]: so ergänzt Blass.
5) Dies Princip habe ich Berl. Phil. Wochenschrift 1893 S. 722 vertreten,
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und Buchstaben. 27
besserung nahe gebracht, weil man nur zusammenzurücken und
] . Tjörcov [. . .]Trjösx[. .] ßißho^hjxrjg zu sehen braucht, um auf r^§
TOP [eyx]zr]öea)[p] (statt sx[6i\) ßißkcod-^xrjg zu kommen; Accente
würden durch die Festlegung des zweiten rrjg dies erschweren. Auch
glaube ich, dass Brinkmanns glücklicher Gedanke Brit. II, 185, 35
Taf£[vö&a XX. s. w.] ysycovEiOiiat rj evöoxrjötg in ysycDve lg (lai
(= slg ifiSf vgl. Z. 23/24 TSJTsXsvTrixac statt rsrsXsvtfjxe) zu zerlegen,
eben durch die Zurückhaltung des Editors begünstigt wurde. Ebenso
ist die Verbesserung der Subscriptio von Brit. II, 220, 23: {E[n]PA!^A *)
KAI [FUEP TRI!] MHTP02 MOT) HPrYIIMMA TOF HANE-
^PEMMIS [....] QMA [....] [il2 n]POK., in AFPAMMA TOT. DANE-
^PEMMIU [HrrY]£iMA[IKAe QU n]POK. durch das Fehlen
einer die unrichtige Lesung festlegenden Accentuirung bei grossen
Buchstaben sehr erleichtert.
III. Durchpunktirte Lücken. Nutzen des Facsimile. — Ist auf "^•
dem Papyrus ein Stück des Stoflfes verloren, so wird dies durch maasse.
[ ] angezeigt, wobei die Anzahl der Punkte die muthmaassliche FacsimUe.
Zahl der in der Lücke verlorenen Buchstaben ebenso angiebt, wie
nicht eingeklammerte Punkte die unleserlichen Buchstaben auf er-
haltenem Stoff. Die Zahl der Punkte ist aber nicht blos an sich
approximativ, sondern sie ist auch um desswillen ein unsicheres
Kennzeichen, weil einmal derselbe Buchstabe im Schriftlichen bald
mehr bald weniger Platz wegnimmt, und sodann die verschiedenen
Buchstaben des Alphabets an sich selbst von verschiedener Breite
sind. Kann man ein Facsimile benutzen, so ist diese Schwierigkeit
behoben. So liest Kenyon Brit. Mus. II, 181, le: vxcov ajto x(d[v
.... 6f£jtQ]ooB-£P xporcöi;, wobei die vier Buchstaben vor efiJtQ auf
eigenartige Combinationen leiten würden. Misst man aber VBfiJtQ
am Facsimile, so findet man den Raum erschöpft, nur dass etwa
ein Buchstabe noch Platz hätte, und also ist ajto rcov e/utgoöd-ev
XQOvcov ohne Zwischenwort zu lesen. Trotzdem war insofern ganz
richtig gemessen, als eben auch neun Buchstaben Platz hätten, nur
nicht vier auser psfijüQ. In der folgenden Zeile vermeidet Kenyon
die Punkte, und giebt JtoösiöiCDTil ]g efijco,
was zur Ergänzung d]jcb öh I6t(x)ri[xwp xal jtaöri\g sfUtolii^OECog
in der Breite bis auf den Buchstaben passt. Häufig ist das Facsi-
mile für die lOarlegung zweifelhafter Buchstaben sofort maass-
gebend, so ist epjt[i]jtT(OP in Brit. Mus. IL, 176 in f. widerlegt durch
1) Wohl E[r]PASA statt EFPAWA.
28 I. Zur Theorie der Entzifferung.
das Facsimile, welches statt svjt auch bv/q gestattet, und so zu der
durch den Inhalt geforderten Lesung kvyQ[a\jtxcf}v führt.
IV. Ortho- IV. Orthographie. Bei der Bestimmung der Grösse der Lücken
s^P ®- ^iß i^ei deren Ausfülhing muss stets die Möglichkeit nicht bloss
eines Verschreibens, die man zugeben, mit der man aber nicht
rechnen kann, sondern namentlich auch die Schlechtschreibung ins
Auge gefasst werden. So ist Wilckens: x'^iQoyQaq>ri6i a[iq>6xeQa
r« //f[()]a BV ^(ligaig TQidxovra yBviöd^at kütl rov öTQatrjyov
No. 592^^, 5 trotz der Fehlerhaftigkeit der Bildung unzweifelhaft und
erklärt nicht bloss die Entscheidung des Richters, sondern giebt
ein weiteres Beispiel für die UBeM lö^i erwähnte Parteithätigkeit;
natürlich kann so etwas nicht jedem Schreiber zugetraut werden;
aber wer (I, u) övvmxat und (II, 9) (iBOvyyvtjiia schreibt, mag auch
mit ra (liga für ra fiBgr) belastet werden. *)
Namentlich ist bei den vjtoyQag)al (subscriptiones) der Parteien
auch das barbarischste sowohl in der Schreibung wie im Stil durch-
aus möglich: so darf man sich keineswegs verdriessen lassen,
No. 446 (= 80 + neu gefundenem Theil) bei dem Sohn der Arrha-
empföngerin, der als vjcoyQag)Bvg für die ßgadia yQaq)OVCia ofioXo-
yovöa bezeichnet wird, zu sehen: (Z. 24) djtoXafifiavovrog fiov ro
Xvjtov rfjg TCfi[^g Zeile. ElQ7]pal]og dygatpa xal vjth x^
^ygaxpa vnhg rijQ^
fifjTQoig fio[v] ßQarh yaQg)ovö7jg ScorriQia ElQ7jpalo[v], während der
ßrjftQoq ßgaöea ygatpovariq UcDzrjQiaq
Käufer gar unterschrieb: Sroro^rcg *Ayx(6g>[iog] Blxopcö[i[6]g
dXaßcbVj xad-bg JtQOxcraCy wobei zu erwägen sein wird, ob nicht
bIxov ig [i[o\g mit yiycovB lg fiai = yiyovB Big (ib, wie Brinkmann
yBycQVBiöfiac Brit. II, 185,27 auflöst (und Brit. II, 204, 26 yiyovB
B\lg\ IIB fj düiox^ jetzt bestätigt), zusammen zu halten ist; dXaßcov
ist statt a^Qaßcov.
v.ParaUei- V. Parallelstellen. Die Vergleichung verwandter Urkunden
wird öfter dazu dienen, die Lücken eines Papyrus auszufüllen,
seltener auch die Lücken unseres Wissens; denn man findet meist
nur wieder, was man kannte. Indess ist es sehr wohl möglich,
dass das an sich werthlose Stück einer Zeile, das im Papyrus A
erhalten, sich anschliesst an ein Stück des Papyrus B, und so beide
Papyri zusammen uns die Zeile vollständig geben. Am einfachsten
zeigt sich dies Verhältniss bei den vütoyQaq>ai^ die ein Resume des
Tenors der Urkunde geben und also eine gewisse Sicherheit ge-
1) Bezeichnend für das Vulgärgriechisoh sind UBeM 521 und 26X*
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und Buchstaben. 29
währen, dass was in ihnen steht, in der Urkunde nicht gefehlt hat.
So würde man kaum die Kühnheit gehabt haben, in der No. 446
dem Protokollanten (Z. i5. le) ajtoXa^ßavov]xoq avr^g xo XoiJtov
r^q zifi^g zuzumuthen, wenn nicht in der vjcoyQag>7i Z. 24 anoXa^fia-
vorzog fiov ro Xvnov rrjg Ti(i[^g erhalten wäre. (Vgl. S. 46 Anm.)
Umgekehrt ergänzt sich Z. 5 ägaßcöva dvajt6Qiq>ov djco Ti]Q[Tifi7jg
mit subscriptio Z. 21/22 dgaßciva avaüt6Qi]g>ov [ä3to\rrig ri(i[fjg, so
dass hier das Ganze (Text + subscriptio) nicht bloss die Sunmie
seiner Theile, sondern ein neues Erzeugniss ist. — Der Zusanmien-
faang der Urkunde ist: Soteria bekennt dem Stotoetis von ihm als
Anzahlung {a^gaßcov; es sind 500 Drachmen auf 800 Kau^reis,
und daher unsere „Draufgabe" offenbar weit überschritten) erhalten
zu haben, und wird die xarayQaq)ri (Umschreibung, Auflassung)
vornehmen, wenn sie von ihm die ßestsumme gezahlt bekommt.
Eben dies wiederholt ihr für sie kalligraphirender und tachy-
graphirender Sohn in der subscrißtio.
In ähnlicher Weise kann die Zeilenlänge festgestellt werden,
wenn auch nur für eine Lücke die Ergänzung sicher ist, und dies
kann mitunter so glücklich sich treffen, wie in UBeM 614,
2 xaga Mdgxov AvQrjXlov ['[ovXlov nzoXefjtalov arjoxovTiXi-
11 Jtaga Magxov AvqtjXIov ^lovXlov IlToXsfialov örjOxov{jtXi'
2 xaglov ei — 3 X]7jg ^AptcDVipcaprjg raXixfjg rovQfifjg lAziXXiavov,
11 xaQlov) BV — 12 \Xriq livTcoviviavfjg FaXtxrjq TOVQfzrjQ ^AriXXiavov. ]
3 Öta AvQTj" (Das kleingedruckte ist nach der Parallele ergänzt.)
12 ÜQog-
Hier ist die eine Zeile je die sichere Ergänzung für die andere,
und beide vereint ergeben ein untrügliches Maass far die Lücke,
die zwischen beiden Fragmenten des Papyrus durchgeht.
So kann Brit. Mus. II, 181 (Z. uff.) nach UBeM 350 Z. s bis i8Brit.ii,i8i
und anderen Urkunden noch wesentlich ergänzt werden, wie die ^^^^^q
Gegenüberstellung beider Urkunden (zu S. 32) zeigt. (zuS. 32).
VI. Im weiteren Umfange für die Ergänzungen von Werth
ist der Wort-Index; ich erlaube mir zu wiederholen, was ich früher ^) vi- index.
darüber sagte:
„Selbstverständlich ist die wiederholte Prüfung durch das in
der Zwischenzeit geübte Auge häufig im Stande, Neues und
Richtigeres zu ergeben; aber man liest nach Ablauf von Jahren
nicht nur mit geübterem Auge, sondern auch mit vermehrter Kennt-
niss. Oft klingt aus verwandten Urkunden ein Wortgefüge nach,
1) Berliner Philologische Wochenschrift 1896, S. 1966. —
30 I« Z^^ Theorie der Entzifferung.
das uns auf die richtige Lesung lückenhaft erhaltener oder kaum
zu entziffernder Texte hinleitet; in diese Art des Lesens bringt der
Index ein System, er giebt uns die Urkunden mit gleichen Worten
sämmtlich an die Hand, und die Erwägung, die bisher vom Zufall
des Gedächtnisses abhängig war, kann nun auf Grund des voll-
ständigen Materials angestellt werden. Natürlich liegt die Gefahr
nahe, dass man dann sieht, was man erwartet; dagegen muss man
sich mit Festigkeit wappnen."
üBeM 665. jjiu Musterbeispiel für diese Art der Ergänzung ist No. 665
(Krebs und Wilcken), bei der ich nur zu bemerken habe: 1) be-
achtenswerth ist iiexa sjcizQOJtov xara rovg vofiovg statt (isra
xvQioVj weil sie dq>fjXi§. 2) JteQl de xov xavxa Z. is hätte nach
No. 96, 16 fortgeführt werden können: [ovroq oQ&cog xaXcog ysya-
vspai hjcBQCoxrjd'Biq 6 Jtaxr}\Q ^Hgoväg vjio xov JS. (OfioXoyrjoev, wo-
durch die Formel sjtsQcoxrjd^alg (6(ioX6y7]öa für die Zeit des Cara-
calla nachgewiesen ist. — 3) Z. is ist wohl [aap de (ifj ßeßaiol ^]
zu ergänzen. — 4) Z. 12/13 ist nicht rjp xal jcaQslöoxsv] das wahr-
scheinliche, sondern rjv xal jtaQe[^exac avxcp apijca(pop xal aps-
jti6aP€ioxo]p; denn jtagadiöopac für die Übergabe findet sich wohl
bei einem Kameelkauf (No. 13, 7) und bei einem Sklavenkauf a. 359
(No. 316, 19), also bei Mobilien, für Hauskäufe nie; dagegen tech-
nisch für die Rückgabe, zu der sich der Pächter verpflichtet {(iBxa
xop x(>oi^oi;) jcagaddösc (vgl. No. 39, 20; 197, 27; 393, u; 519, is;
586, 25; 661, 20), und sprachlich ganz besonders interessant fiexa
XOP XQOPOP jcagaöcoco) (og xal avvog JtaQ6lXrjq)ä (wie 538, 21. 34;
606, u; 633, is; 644, 39). — 5) Z. le xal aXXox\Qiovpxag? — 6) Wenn,
wie kaum zu bezweifeln, Z. is (von Wilcken) xal elg xb örjfioöiov
richtig ergänzt ist, so wird vorher gestanden haben xal kjtlxifiov
und dann in Zeichen — für Worte ist kein Raum mehr — agy.
ögaxfi' so und so viel.
UBeM74i. Einige weitere Beispiele mögen folgen: UBeM 741,36 steht, wie
dies oben erörtert j^agexeod-ai de avxop xrjp [vji:]od'i^xrjP xa^agap
xal dpsjiajiop xal dp[ejti]6dpsioxop, dann geht es weiter a2[2]ov
6ap[slov] xal Jidoli^lg 0ip€iX[f]g x]al, darnach liest Wilcken (irjdipa
avxfjg Eä[oai .]vfi£POP xQ6jt[a) ^?y](Jf j^[l] xxX. Es ist aber schon
oben bemerkt, dass A oft ein Anfang von M ist. Nun ist xal fuj-
öipa offenbar die Fortsetzung der Gewährleistung: der Schuldner
praestirt die Hypothek rein und unberührt und unbeliehen um
anderes Darlehens oder um irgend einer Schuld willen (und so fort).
Will man erkennen, was folgt, so wird man sich fragen, was sonst nach
ähnlichen Formeln kommt. Der Index sagt aus: apixatpog (er-
§ 2. Ergfinzung fehlender Worte und Bnchstaben. 31
gänzt No. 177,12) No. 193, idS. ^): dpejtaq)ov xal avBp{£)xvQao[To]v
xal avexi[6avBi\6xov xal xad^[aQov ojco] jta[v\Toq 6(ptXrifiaT[o(^
(dann wird dies specialisirt) x[al jt]aOTig kfiJto[i]i^öe(X)g xrX. Es ist
unmöglich, dass in unserer Stelle örjfiooia gestanden hat; aber
zu ifi[jtoio]vfisvov passen die Reste vortrefiflich. Finden wir nun
noch 350, 11 hinter ajto re 6t](ioöI(X)p (Specialisirung) xal Jtaörig
s(iJtoif]öea}g {xtX.) (20 Buchst.) jtoiovfisvor {xrX.) xaxa f.ii]6iva
XQfDJtov (sie), so werden wir nach der selbstverständlichen Er-
gänzung iii\ auch in No. 350 einen Beleg für die Ergänzung
kfi[jeoio]vfi€POP in No. 741,39 finden. Und hinzu kommen Stellen mit
k(utoli]Oig aus beiden Bänden. Es soll dann eben auch Niemand
sich der Hypothek bemächtigen dürfen. — Für solche Ergänzungen
sind auch einfachere Worte wichtig, und ich begrüsse es als einen
Fortschritt, dass Index II auch TQOJtog aufgenommen hat; so er-
giebt sich, dass TQOJcm fi7]Ö8Pl das Regelmässige bei Quittungen ist,
wie (394,19. 415, 19) fujöh evxaXelv rgoüttp f/rjöapi (Ausnahme 517,22);
was bedeutet „in keiner Weise anfeinden", während wiederum xara
(i7]öiva TQOJiov die häufige Formel bei der Pacht ist, wo der Pächter
sein Gut nicht derelinquiren soll: ovx e^aotl fioi ngoXinslv rifv
[ilcd'cooiv xax ovöiva tqojcov (519, 20. 586, 17. 606,9.).
Da fiTjöiva avxrjg sfijtoiovfispov für diejenigen, die attische
Syntax gewöhnt sind, peinlich sein dürfte, so sei hier bemerkt,
dass der Acc. absolutus häufig ist, und in der Formel (irjöeva xg)Xv-
ovxa (nämlich den Käufer sich der gekauften Sache zu bemächtigen
und sie zu besitzen) geradezu technisch (vgl. Nr. 193, 22). Es handelt
sich dabei wohl um ein Compromiss zwischen Acc. c Inf. (firjöeva
TCcoXvöeiv) und Genetivus (c. Part.) absolutus {firiöevog x(X)Xvovrog),
gleichsam ein Acc. c. Participio. Da die Formeln tralaticisch sind,
so sei darauf aufmerksam gemacht, dass die folgende Formel: fif]
€X[a]xTov(i6rov rov (Gläubigername) [:7r]£()l 2) co[r a]A2[co]i^ [<>]9>[£]^W*
avxw 6 avxog stets im Gen. abs. erscheint^).
1) Dazu kommt jetzt No. 709, u.
2) Oder inh^.
3) fi^ iXatTOv/u/vov: a) No. 68,17 (Quittung über Zinsen) dTteyo) naga oov
xoxov (u. 8. w.) (üv o<peiÄ8i fiv inel fxeosirla (Pfand; so auch Mitteis, Hermes 30,
fXptlXiii; fioi, Inl fitaiTto.
Inf.) XvncLV SgaxfJtaiv xexQaxü)asLO)v xal toxcdv aQyvQiov ÖQaxfiaq xsaasQa-
XolTlWV TSTfUXoalwV Tiaaufü-
xovxa wxwq fiv ^Xax[x]ovfi^vov fiov irnsQ xov avxov x[ov] xe<paXaiov ögaxfJiwv
ovrctfS firi
xsxQaxwaelcDV xal xwv dno firivoq xxX.
TtTfuxoaliay
Hier wird zunächst der bezahlte Rest als Zins von einem Capital be-
32 !• Zur Theorie der Entzifferung.
fifi iXaxxov- Sie bedeutet die Verwahrung dagegen, dass mit dieser Urkunde
fi vov (lov. ^j^^ Novation der schon bestehenden Forderungen des Gläubigers dem
Schuldner gegenüber beabsichtigt sei, und sagt, der Gläubiger solle
nicht „behindert (gemindert) sein in Betreff des anderen". Für
unsere Begriffe ist das überflüssig, aber an anderer Stelle ist darauf
hinzuweisen, dass bei Quittungen umgekehrt zugleich mit dem
Empfangsbekenntniss Generalquittung verbunden wird, in einer
Weise, die uns gleichfalls überrascht. Man will bei Darlehen dem
Einwand begegnen: das war früher, jetzt schulde ich nur aus der
späteren Urkunde, und bei Quittungen dem Einwände: dies habe ich
Dir quittirt, aber jenes schuldest Du mir noch: so wird beidemal
das ganze Contocorrent ausgezogen und der Saldo berechnet
Übrigens giebt die Formel Gelegenheit, an der Verbesserung der
Lesung eines Eingabe-Papyrus die Wichtigkeit des Index und der
übrigen Hilfsmittel bei der Entzifferung aufzuweisen,
aestitution pg^p^ g^4 jg^ ^^j^ Eingabe, deren processuale Technik von
614 in flne Mitteis ^) in einer Weise entwickelt ist, die nur in einem Punkte,
den ich beiläufig berühren werde, einen Nachtrag zuzulassen scheint
Über das Rechtsverhältniss, das in diesem vjtofipruia zur Er-
scheinung kommt, spricht Mitteis nicht. Der Schluss der Eingabe
lautet nach Viereck: (Kläger werde eventuell nachweisen, und) «(h
x[ov]iisrov [fio]v T^de rfj 6iaöroX[^ ] ov (lov, iv olq
aXXoig 6XSI dixalo[i]c, xal nagidv fioi löicoq . [.Jeeili^) o elq x&v
jtQoys[yQ]a(ifiaPG)V ^AoxZrjjtiaörig xal x.[ ] (Ende). —
zeichnet, dann nochmals hervorgehoben, dass diese Zinszahlung nicht etwa
die Rückforderung des Capitals und der übrigen geschuldeten Zinsen be-
hindern solle.
b) No. 155, 5: l/Licixf^ f^ov avzov kxxaiSexdtov sTOv[g t6]v toxov fiij iXa-
tovfjtivTjg tov xsipaXalov xal xov insQXOfJLSvov toxov xal t^g vnoS-tfinjg dva
XlQav TOXOV xal ratv l7re()/o/Mevov; derselbe wie No. 68 mit einigen Schreib-
fehlern.
c) No. 012, 6: ^Ansxo^ nag v(jl(5v xov (pogov xov iXa[i\ovQYlov fov ^f-
xi [fJio]v iv fiio&coasi xov sxovg NigcDvog KXavSiov Kalaagog Zeßaaxov Fsg-
fiavixov AvxoxgdxoQog x[ax]a //tjösv iXazxovfzevov (aov viikg <bv 6<pelkovaiv
vTCoXri(jL\peo)g izegov iXaiovgyiov: Die Quittung über gezahlten Zins von
einem gepachteten Ölgarten soll nicht für den andern gepachteten Olgarten
präjudiciren. vno X^fitpecog würde ich der Viereck'schen Schreibung vorziehen;
V soll corrigiert sein, vielleicht verschlimmbessert aus dno,
d) Umgekehrt bekennt No. 036, 21 ein Pächter, nachdem er sieh schuldig
erklärt den Zins zu zahlen: xaxcc fxijdhv (vielleicht zum vorhergehenden zu
ziehen) firj iXaxovfisvov aov nsgl kxiQwv wv o^slXwt aou
1) Hermes 32 S. 645.
2) Wilcken vermuthet dntiXl = dneiXtl.
Die K
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und Buchstaben. 33
Behandelt man dies mit dem Index, so ergiebt sich, dass
jcaQKDV (jtaQiivac) in beiden Bänden fehlt (ausserhalb unserer
Stelle), und es wird schon von vornherein wahrscheinlich, dass
jeegl cop zu lesen, was der Papyrus auch zulässt. Wäre der Index
auch auf die Präpositionen ausgedehnt, so könnte man forschen,
welche Worte mit jcsqI construirt vorkommen; die ünterschätzung
des Werthes der Präpositionen für den juristischen Sprachgebrauch^)
hat dies verhindert; um so besser, dass uns aus ÜBeM. 741,4i jrepi
cov aXX(x>v otpelXt noch in den Ohren klingt: in der That ist 6[(p]BlXi
wohl verträglich mit den Überresten; bedenkt man nun weiter,
dass aQxovfievov (lov als Gen. abs. vorhergeht, so wird man um so
mehr geneigt sein, auch im zweiten ov fiov Reste participialer Natur
zu vermuthen, und fiT] €Xatrov/i6v]ov fiov zu ergänzen. Der Kläger
behält sich seine Rechte vor wegen der ihm von einem der Beklagten
iölcog (privafim, nicht als einem der Consorten) geschuldeten Summe,
die also nicht in Judicium deducirt werden soll: was aber soll
6P oig aXXoig sx^i öixaioig? Wir brauchen ?x^ ^^^ i^ ^^^ That
lässt der Papyrus dies zu, ex£t aber kaum. Der Sinn ist also, dass
Kläger einen Vorbehalt macht, wie sonst in Geschäftsurkunden. —
Geht man einen Satz weiter zurück, so findet man Z. 25 : eöriXcoOa
oaq)7J slvat x[(>]^<> ' fi ' " fis ngog etvxovg ^ . [8 + kjti rov] legicog xal
dQXiii[x]aOTOv 7} k(p cov kav ixegcov öixi öixaOrciv w bxco dixalo)
XQVl^] ccvtovg fifi vjtav[T^öai JtQog xrjv ä\jc6öoöiv aq)vx[id\d^aL
ijtl rf/v exofievTjv fioi JtQog avrovg xazaözaötv aQx[o]vfi£Vov
[fio]v T^ös rfj öiaöToX^ u. s. w. Die Construktion ist hier nicht
ersichtlich. Mitteis liest (Z. 20) xP^ö[«(>^a£] oder ähnlich, was der
Sinn fordere. Erinnern wir uns, dass in den Papyri Participia
pro Infinitivo häufig sind, so werden wir XQ^^^f^^^^^ i"^ ^®^'"
muthen^), was, mit allerdings üppigem o^ der Papyrus bestätigt; in
der ersten Lücke hat der titulirte aQXtStxaOxrjg gestanden, wie
Viereck richtig vermuthet. Aber XQ'H ^^^^ ^XQ^^ fällt mit seinem
Anfang wieder aus der Construktion! Zunächst ist hinter ^x^ öixaico,
mit dem Papyrus, xal einzuschalten, mit XQ^ beginnt ein neuer Satz,
sodann ist statt des ersten Infinitivs (ifj vjcavTrjCai, der sich mit
dg)ixiad^ai unmöglich verträgt, firj vjtavxYji[cavTag zu ergänzen, und
1) In meinem Aufsatz L'importahza delle preposizioni pel linguaggio giuri-
dico dimostrata dei papiri egittiaci Bull, dell' Ist. di dir. Rom. 1897, p. 94 ff.,
liabe ich gegen diese Unterschätzung Front gemacht. Wie dort, so möchte ich
auch hier betonen, dass die Indices zu Bd. I und II als provisorische gedacht
sind, und der in Aussicht gestellte Generalindex hoffentlich nachholen wird.
2) Wie ebenda, Z. 24, xaq rjovxiag jue a^ovxa.
Oradenwitz, Binftihrung in die Papyruskunde. 3
34 !• Zur Theorie der Entzifferung.
der Sinn ist: ich, der Petent, habe hiermit kund und zu wissen
gethan {kdi^Xcocfa öatpri £ipai\ ich werde Gebrauch machen vor {k^d)
dem zuständigen Richter von meinem Rechte (a? lyco ötxalcp), und
jene (die Gegner) müssen, wenn sie nicht zur Gelaabgabe sich be-
quemen {fifi vjtavxTiOavxaq jtQog xfiv ajtodoOLv) zu der von mir
gegen sie gehabten Constitution) erscheinen. So ist durch die
lexikalische Restitution ein Punkt gewonnen, von dem aus die
Klagerzählung aufgerollt werden kann.
Schreiten wir weiter vor, bis Z. 21, so finden wir: 'Iv ovv jiT]
dyvcDöla xi) d avrolg . [.]. a jrQoöfjXB'Ov di [12 Buchst.] xal a^ici
ovvta^ai ygatpai np rrjg ^HQaxX{sl6ov) fisglöog zov ^Agötvotrov
OTQ{azriY(p) (iSTaöovvac avzotg [rojvös zov vjtofivi^fi[azog av-
zlyQa<p\ov, %v elöcoöi za jtQoxlfieva xco bv svypfüfiorciöt vjtav-
zmot JCQOg zTjv ajtoöoötv cov [jc]QO£XQ^oa elg zijv [20 Buchst] ÖQaX'
ficiv zBZQaxiOx^iXl(DV zag rfOvxiag fis a^ovza, ei öh (it], xaza zfjp
6od'[£tOa]v fioi vjto zov Xa[f4JtQozazov ^Y8fi6]vog vjcoYQag)i^p(rjp),
öl rg xal Ov fioi eöcQxag vJtoyQaq)T]v , körjXojöa {xzX^. Damit
es nicht im Unklaren bleibt, ob jenen (ich halte für wohl mög-
lich za[v\za jcQoöfjXd^ov für jtQoorjXd-Bv) dies (der Bescheid)
zukam, deshalb mache ich die Eingabe und beantrage {öt[a zovzo
kjciöldofii] xal d^ico) es solle Auftrag geben werden, dem betr.
Strategen zu schreiben, er solle ihnen Abschrift dieser Urkunde
übergeben, damit sie die Sachlage kennen, und wenn sie {xal iav
hält Viereck für nicht unmöglich) wohlmeinend sind, schreiten zur
1) xaxaazaaiq constitutio, vgl.UBeM.37,i6 1!axoQV£tvo[q\ hco[L\riaBv nQ[6q[
fjLB xa,Ta[6\xa[o]iv, Er verklagt ihn wegen eines x^^Qoygatpov^ an dem schier alle
Willensveränderungen studirt werden können: vis compulsiva, vis absoluta,
minor aetas, dolus Z.20: dvdyxaoiv fue y^dtpai ßla axovztty xvyxdvw yag ayqa(pioq
coegit me soribere vi nolentem sum enim scnbendi
. . .] vxo h:L ivxog äv zov AaixwQlov vofiov, ausserdem (Z. 13) negiyQaipsig:
expers intra Plaetoriam legem
circumscriptus. — Die negiygatpri auch Brit. II, 161, 8 ff.: oxi av xaxaXdßoi-
qnod deprehendam
(jLtv inl nsgiypacpy xov xafjLelov ngax^^v xovxo xaxd xovg xov xa/Lielov vouovg
dolo adversus fiscum factum id seoandum fisoi las
sx xs ex xwv etov (man erwartet bx xe avxov xal) imagxovxoiv xal imev
ex ipso et bonis et nomi-
&vv(ov xekevao) djioxaxaaxa&fjvaL, wogegen die vis compulsiva in der Ein-
nibus iubebo restitni.
gäbe Brit. II, 172, 8: inavavxdaai fie fiexd vßgswv xal nXijywv iySoadi^ii
cogere me ininria et verberibus edere
ygdfjLfiaxa xeiQoyQd(pov ngdoecog [xal v]noS'i]xi]g 6[av]€lov 6ga{xf^<o]v xsxga-
instrnmentam emptionis et hypothecae fenoris
xoalcDV i§ ovofiaxog x^g dösXip^g fiov fn^ avvd'[6/jiB]v[ij]g avx^g dXXd xal dnovatK.
nomine sororis meae non pactae sed etiam absentu.
Vgl. über den Schluss S. 37.
§ 2. Ergänzang fehlender Worte und Buchstaben. 35
Bückgabe der von mir (for die Erbportion?) „in Vorschuss ge-
j?ebenen" 4000 Drachmen, — da ich dann Ruhe halten werde.
Falls (sie) nicht (zurückgeben), werde ich gemäss der subscriptio
des Statthalters, auf die auch Du subscribirt hast^ u. s. w.
Hiemach zeigt das letzte Stück der Urkunde, dass der Suppli-
kant einen Vorschuss zurückfordert, und seinen Gegnern gleichsam
eine goldene Brücke baut, indem er sie auffordern lässt, zur Rück-
gabe heranzukommen, wo nicht, wolle er von seinem Recht Gebrauch
machen.
In No. 378 heisst die durch Krebs und Viereck entzifferte Ein- ««^'^^«<'»?
gäbe an den ejtagxog Z. leff. (cf. kvzvyxav(ü Z. 15): JSaroQVslvoc
kji;o[l]fiö£V JtQ[6g] (i£ xaTd[o]Ta0[i]v. KXavdiov [N\Boxv6ovq [xov]
ys[v]o^ivov ÖLxaLOÖoxov djtacrcop [ ] ^) sXeysv de6a>x[ip]ai r^
jtaxQl (lov jeagaB'i^xrjv iotsviyxag (lov x£f'QoyQag)[o]p [. .] (i[.]v X(^[v]-
olov fipa'Cala>[v] 6xr<D, [o]jteQ avayxaöiv fie ygatpai ßla axovxa^
xvryxdvco yaq aygaqxoq [. .] vxo exL kvxog d)v xov AacxcoQlov
vofiov, Ixi 6k xal i^ioxvöixg [fi]sxa^v ex nagaloyiCfiov in[ ] ^
xo[v\ xgaxlöxov dixai[o]d6xov KaXjcovQvtavov x^ xov ^AQCivo\txo]v
OXQaxriySj ojtcog h[ß]ißaod^ [sl\g xd v[ji:]dQXo[v]xd fioi ovxa
{iv Ov]pxi(irjö£i xa[Xa]vxa)v öixa xal jcQog x^Q^^ [r]c5r jtQoxsi'
y\Bva>v r]o[{5] %(>t;ö/]ot; [(ivai\ala)v 6xx(d, diajteiitpd[fi]€Pog 6 JSa-
xoQ[vB]lvog xfjv eüt[t\G[xoX\riv did ovo oxQaxi(Dx&v . [ — ] ^) xov
öixai[o66xov\ L. ' ^ccQfiovB'i x[.]
Also der Gegner, der „die xaxdoxaOig gemacht haf *, hat (pro-
cessualisch genommen, und von den materiellen Fragen, des Zwanges,
der minor aetas etc. abgesehen) folgendes gethan: Er behauptet ein De-
positum, bringt dafür ein x^f'QoyQaq>ov über 8 Goldminen, und extrahirt
einen Brief des Juridicus an den arsinoitischen Strategen, in bona
mea pretio talentorum decem ingressio fiat idque minarum octo
illarom causa: epistolam mittendam curavit adversarius per duos
milites iuridici. Dagegen beschwert sich der Petent. Hier ist
ebenfalls eine xaxdcxaCig und ohne Zweifel ein der Executiv-
urkonde entspringendes Verfahren: xrjg jigd^ecog ovöfjg ig vjiaQ-
Xovxcov avxov.
Was den Rechtsfall von UBeM. 614 angeht, so ist er bis zu einem Der Rechts-
gewissen Punkte klar, von da ab kaum weiterzukommen. Der ^^^Jj^^^g^J^
Witfcwer klagt gegen die Schwäger, ursprünglich (in der Eingabe an
1) Brinkmann vermuthet [rdös] oder [rovra] und zieht KXavölov [N]60'
xvdovQ [tov\ y€[v]ofjiivov öixaioöotov zu xaT<x[a]Taa[i\v,
2) iTc[iaToXTjv] wie Z. 27, oder auch eine Abkürzung davon.
3) z[ov xQaTla]TOv'^ oder avzov] tov?
3*
36 L Z^ Theorie der Enteiffening.
den Eparchen) wohl auch gegen die Schwiegennutter aof Rück-
zahlung eines Vorschusses (jcgoxQst^) M? den er ex tov löiov (vgL
538, 14. 586, 19. 661, u) geleistet hatte; Brit. Mus. U, 220, le si^
von den Bürgen, dass sie für den Fall der Mora der Hauptschuld-
nerin Ix TOV Idlov cbtoöcioiv (zurückzahlen wollen); nimmt man
hinzu, dass in unserem Papyrus es heisst Ixavmq fie xagcaccüLs"
oaaa (jtsxoifjo^cu?), so kann kaum ein Zweifel sein, dass es sich
um eine Regressklage handelt, und die weitere Bemerkung, ljr£l
xai rrjv sjtißaXXovöav ccvr^ rciv JtaxQcpa)V fisglda ctvroi slg
tavTOvg (JLBxriyayov lässt annehmen, dass der Vorschuss im Hin-
blick auf die Erbportion der verstorbenen Gattin gegeben ist, wie
auch elq möglicherweise zu ergänzen ist Jedenfalls aber
Der Tit€i ist der Titel kein executivischer, und hierin kann der von Mitteis
^tivirch" ^^^ Vergleichung herangezogene Pap. 578 als Gegensatz dienen:
Gegensatz In beiden soll die Insinuation durch Vermittlung des Strategen
üBeM 678. erfolgen
UBeM. 614, 23: ÜBeM. 578, 20:
tv eldcoci xa jtQOxifisva xavsvyvo)' ononq Jtoirjcrixai (loc xijv
fiovcioi vjtavxcoCi JtQoq xrjv oJtoöoOtv cbtodociv xov xs jt[QOXBL-
cbv XQoexQ^Oa elg xfjv [xc5v JtaxQcotDV (iivov xetpaXalov] xcu, xmv
fiagiöa?] [d]QaxficiP xBXQaxtöXBtXla>v xoxfov,
xag rjovxlcLg fis ä^ovxa'
Sl ÖS (17], [bI 6b\ [171, iOO(lBVtlV
X, T. X, XQh ccvxovg firj vjtav[xi^oapxag fioi xfjv jt[Qä^iv] fg vjtaQ-
jcQog xrjv d]jt6dooiv dq)ix[Bo]d^ai am x^^'^^l^ av]xov x, x. X, (kein
xi^v BXOfi^VTjv (loi JtQog avxovg xaxa- leserlicher Sinn mehr).
oxaotp.
Während 614 in eiaen regulären Termin auszulaufen droht^
tritt bei 578 die Jtgä^ig in das Gesichtsfeld, und es ist dieser
letztere Prozess nur dem Zweck gewidmet, die Vollstreckungsklausel
für die Urkunde zu liefern, zu welchem Ende diese (x6 avO^BPxixov
öiööbv x^^QoyQ{ag)Op), (nicht dvaXvxcxov) behufs Vergleichung der
Schrift und Feststellung des Authentischen gehen soll Big dfiq>0'
xBQag xag ßißXiod^rjxag (in die dTjfioola und die iyxxi^oacov?). —
^^'^ Ein ganz anderer Fall ist in UBeM. 717 aufbewahrt, wo es sich
* um eiaen Ehevertrag (mit 0vvyQag)o6iad^i^xT]?) handelt, der zur
CoUationirung ins öi^f/oöLOP kommen soll. Die Formeln für die
Vergleichung sind in beiden Papyri identisch, doch ist die Lücke
in beiden gleich, so dass einer dem andern wenig hilft:
1) n^ox^eicc ist aufgehellt durch Viereck, Hermes 30, 107.
§ 2. Er^nzung fehlender Worte und Buchstaben. 37
UBeM. 578,12: ßovXofiai av örnioclcp yspiöd'ac to avd'BVTixov ^) diCöov
UBeM. 717, 26: ] ßovXofiivr} h dfj(ioöl[q)] yersöd-ai
578 ;c6i()oy(>(ayor) xal a^ici [12 Buchst.] . , (i . . v[ ifio)
717 d^cco avaXaßovxa jcavro vjtoysyQafifievov
578 JtsQl xov
in in €(iov jtsQi xov
578 elvai avro ldi6yQ{aq)ov) övv rolg ftara xov xqopov ygafifiaöt xov
717 slvai avxo ldi6yQ{aq)0p) xov
578 Falov ^lovZlov MaQxcaX[io]g [ö]vpxaxax[G)Ql]Oai avxco [. . .] c»
717 ^An(i(Dvlov
578 vjtoiivriiiaxi elq dfiq)oxiQag xag ßißXiod^i^xag
In beiden Fallen soll die Urkunde zur Handschriftenvergleichung
ins Archiv befordert werden; dann bricht UBeM. 717 ab mit den
Förmlichkeiten der vjtoyQag)T]; ist sie damit erledigt gewesen, so
dürfte es sich um eine Beglaubigung der Achtheit ohne actuellen
Kampfeszweck gehandelt haben, während umgekehrt UBeM. 578, 17
xrjg äpaöoOsoog (ifj yeyopvlrjg, wegen eingetretener Mora, die Ver-
gleichung der Handschrift wünscht, und damit den Urkundenpro-
cess einleitet.
Der Schluss von 717, von 27 an: xvqIov (lov kjüiyQa[tpafi£]pov xal Begiauw-
yQa(popxog vnsQ sfiov f/fj eldvlTjg ygafifiata Magxov . cor pov ^°^ ^®f
[....] vov Ixop h^ [o\p6iiaxog x^g firjXQog fiov vütoyqatpriP , ist zu Brit. 11,
vergleichen mit Brit. H, 172, 10 (Petent ist durch Schläge gezwungen ^^'^* ^^•
worden, eine Schuldurkunde auszustellen): ig opofiaxog xrjg d6£Xg)TJg
(lov (17] öwd-lsfislplrilg avxrjg äXXa xal djtovöfjg slg opofia xrjg d^ya-
xQog JScixov. Es handelt sich um die Vollmacht zur vjtoygag)'^,
ein sehr wesentliches Requisit bei Urkunden, die für Analphabete
ausgestellt wurden, und die genannten Papyri gestatten uns, einmal
einen Blick hinter die Culissen zu werfen: in der That scheint es
nothwendig, irgend eine Gewähr dafür zu haben, dass, wenn A für
die Schreibunkundige B subscribirt, er nicht durch seine Unterschrift
deckt, was jene nicht gewollt hat, und dann ist es für unsere Be-
griffe kaum möglich, dass nicht, wenn jener Fall eintritt, die
Urkunde durch eine, öffentlichen Glauben geniessende, Instanz ver-
sichert wird: denn wenn ich auch lese: es erscheint die B (Personal-
beschreibung) und erklärt (wie folgt); Unterschrift bietet für sie A
(Personalbeschreibung); darauf in der ^rch Schriftvergleichung
1) Krebs liest (zweifehid) dvaKvrixov,
38 !• ^^^ Theorie der Entziffenmg.
festgestellten Hand des Ä: ich, die 6, habe dies und das erklärt,
far die Schreibunknndige habe ich der A dies geschrieben: so ist
wohl sicher, dass A dies geschrieben, aber dass er es im Sinne der
B geschrieben, muss erst durch einen Dritten att^stirt werden: eben
hieraus scheint zu folgen, dass die gewerbsmässigen Schreiber der
Homologiae öffentliche Vertrauenspersonen waren, die nicht auf-
nahmen, was sie nicht als durch die Personalbeschreibung und die
Erklärungen der Gomparenten erwiesen erachteten. Ganz anders
beim x^^Q^7Q^9^^^ (ygafifiara %6£(>o/(>a9>ot; Brit Mus. II, 172, 9);
hier ist gar keine urkundliche Gewähr dafür, dass, wer den Brief
privatim nomine alterius schreibt, auch mandatu alterius handelt,
und darum die Anfechtung der Urkunde wegen Mangels der Voll-
macht durchaus regulär: ob sie in concreto begründet^ ist natürlich
eine andere Frage, Ein Beispiel eines solchen x^^Q^YQ^9>ov von
fremder Hand bietet UBeM. 187: ( Weibemame) ^cra xt;p/ov (Männer-
name) AioöcoQxi Ilsöecog xalQBiv, \ijtBX<o jtaQa a[ov ] [. . .] aysloag
fiot vxo t[ov jtazQog?] Dann nach einigen Zeilen: ''E]y]Qag) ,]c .
vjtBQ avTfjg [17] löolfjg ygafifiaral ]. (Datum). MsXavag 6 xqo-
xifisvog [. . .] (>«x« ^o Ocofia, — Leider ist bei vovsxov ig [o]j;o-
fiarog rfjg firjTQog (lov vjiOYQag)T]v der Anfang nicht ganz so
zweifellos, um habeo ius subscribendi zu sichern; aber far künftig
auftauchende Stücke wird man es sich merken*).
Umseitig gebe ich UBeM. 614 in einer Form, die es als modernes
Aktenstück auftreten lässt: die ganze sachliche Erzählung bildet
dabei nur eine Anlage zu dem Gesuch an den Strategen um Zu-
stellung. Was vom Bittsteller herrührt, ist in Petit gesetzt, die
Verfügung der Beamten in Tischendorfischen Lettern, und die Ver-
merke der Subalternen in Corpusschrift. — Die Verfugung des
Strategos fehlt auf unserm Papyrus; darum habe ich sie, die nach
UBeM. 578, 1. 2 ergänzt ist, eingerahmt Als Form ist vorausgesetzt
der gebrochene Bogen, bei dem die Adresse und die Verfügungen
auf die linke Seite kommen, die Eingabe selbst auf der rechten
Seite ihren Platz findet.
1) Dass ein XBLQoygaipov (Handschein) an sich ursprünglich als von der
XBiQ des Ausstellers herrührend gedacht werden muss, ist klar; sicher aber,
dass der Begriff sich verschoben hat und eine urkundliche Form bezeichnet,
welche in dem xuQoyQaipov löioy^aipov eine Unterart findet; desswegen finden
wir a) UBeM. 71, 20: (ro x^Q^YQ^^ov) x. t. A. iSoxQanov (= iöi6yQtt(pov, von
Krebs gelesen) „Der Handschein ist eigenhändig"; was den schreibenden
Veteranen, der mithetheiügt ist als einer der zwei Verkäufer, nicht hindert,
nochmals zu versichern: xov ^Axvla vnoYQanovxoq a[v]ro {xv)QiOV fcvm iv tfi-
fioolov xaxaxtx(o[(ji\ia(jLkvoVf indem er offenbar Protokoll und Handschein ver-
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und Buchstaben.
39
UBeM. 614 (mit Benutzung von Mitteis' Analyse) so wiedergegeben,
wie wenn es einem modernen Aktenstück angehörte.
I. Haupteingabe an den Strategos.
Adresse.
AvQijXi(p Jiovvalip a\xQaxriy<a Ugai-
voskov ^HgaxXslöov (jLsglöoq]
naga
MdxQOv AvgriXlov \^ovXlov Uro-
Xsfxalov atiaxovnXixiaglov SLX]Tjg
*Avxwviviavrjq FaXix^g tovgfiTjg *AxiX-
Xiavov
6ia
AvgtiXlov Aoyylvov xov T^al Name
30 Buchstaben] aq nQOXQrißiaxlC^ovxoq)
and xwfiriq KaQ[ä\vl6og
g)g[o]vxiaxov.
Die Verfügung des Strategos
hätte nach No. 578 zu lauten:
AupHÄIOS AlOfJUCTIOS
o-rpaTHyös^ "ApaipoefTou
"HpaKAeiSou [iepföos (Name
im Dativ) unjHpeTH. Meia-
8os €[Jcbaji(oij) d)s KaÖHKei
ToTs njpoaT6TaY[je([JOis)
aKoAouOoos.
(Datum).
Begistervermerk des htrjQhijq,
JSsöTjfjieloofjiai.
Datum.
L fse A[ix]oxgdxogoq KaLaagoq
Mdgixov AvgrjXlov [Sfovi^gov *Avxo)'
vlvov n]ttgd'ixov Msyloxov Bgsxavvt-
xov Meylaxov Feg/xavueov Meylorov
Evasßovq Seßaoxov ^agfxovd^i iß.
Eingabe an den Strategos.
Ob Tiagsxofitaa dno öiaXoyfjq
6[Tifioai(6ot<oq *) vnofivrifiaxoq xo dvxl-
yg[a(pov) vn6x\BLxai xal u^iw imaxeT-
Xal ae kvl xwv negl ob imijgexcSv
Sn<oq fieraöoS^y Aigi]Xloi[q HaxXij'
7Cid6^ xal Name xX7l]gov6fjioiq Aoy-
yivlaq x^q xal Oeg/jiov^aglov r^q Siä
xov 6iaaxoX{ ) ivyeyga/Afjtivrjq sv
[xaxax<ogiafji(S^ 20 Buchst.].
^Eaxi 6i. (Anlage.)
1) Srjfjioaiwaswq Mitteis.
mengt. — b) UBeM. 4651, i5==n le xo Sh x''Qoyga<pov xovxo I6i6yga<p6{v) fzoi
ov diaaov vgielv [i^eSofjiTiv, — c) UBeM. 578, 14: xo öh ;fe/()dy(>a^ov xovxo
idioygatpov /iov ov Siooov aoi i^eöofiijVt 2. 18 (x^igoygaifov) . . . negl xov
ilveu avto ldi6y(f(ag>ov); ebenso UBeM. 717, 27.
40
T. Zur Theorie der Entziflferung.
Datum.
L ^ MdQXo]v AvQijXlov Ssovij-
Qo[v] *AvT(ovivov Evoۧ[ov]g KalaaQoq
xov xvQiov Mex^lig xß].
II. Anlage. (Die in Bezug genommene Eingabe an den Archidikastes
nebst seinem Bescheid.)
jr()(ay^) xaTaXo[y]st[ov'^ 20 Buchst.].
Adresse.
[AvgTfXi(p^A7ioXX(ovi](p xt^ ngbq
T(j} (xigei xov x^g noXswg yvfxvaalov
leget agxiStxoLOx^ xal ngog xy i[ni'
(AsXela XQ)v ;i^^i7/uariaraiy xal zSv
aXXcov] XQixriglmv
naga
Mdgxov AvgrjXlov ^lovXlov Ilxo-
XefjLalov aijoxovTcXixiapiov e^lXrjg
'AvxcDviviav^g FaXixfjg xovgfuijg HxiX-
Xiavov,]
Verfügung des Archidikastes.
AupHÄios " Am o A A CO -
[jios 6 iep6[0fs Kai dpxi-
6iKao-THs Tou" ApmfjotTjou
""HpaKAefSou [iepiSos.
Tou 6e6o|je|jou ümo-
[j[jH|jaTos d[jiiYp(a4)0|j)
|jGTa6o6HToo obs uiud-
K[€ITai.
L i<^^MdpKou AÜp]H-
Afou CcOUHpOU "AfJTOOljf-
[jou Kafo-apos loO Kupfou.
Mexepp Kß.]
Registervermerk.
AvQTjXioq ^Hqo. — [30
Buchst.] — axl(Dvoq Oeörj-
H{ei(Diiat). Msx^[i]Q xß.
S
Eingabe an den Archidikastes.
ügoaeXi^Xvd'a öia ßißXiSlcjv xa
XafjLTcgoxaxü) fjysfiovi OvaXsglip /ddx[<p
ovTwg ix^vxwvl 15 Buchst.].
25 Buchstaben xrlq a]vfißi(oaa-
OTjg (AOi ywaixog ipa>xagiag Sefi-
Ttgwvlag Tacov^agiov dvaXwftd-
X(ov örifio\ol(ov 25 Buchst.] ad-ai vno
* * * * % 1
xfjg (irixgbg avx^g Aoyyiviag Seg-
fjLOv^aglov ov iiex ov TtoXv Sh^)
xsXevTijadaijg r^$7ra«(J[o$ 30 Buchst.]
iXaxo ri pti^xr^gj Ixavcüg fis nagaxa-
Xioaoa TtSTioirjad'aiy ^x xov lölov
XTjv 7tg6xg[€i€cv] Tcoii^alaad'ai slg
xrjfif 20 Buchst.] nagd xs avxrjg x^g
firftgog xal xcüv xavxijg vlaiv x^g
öh xeXBvzjjodoTjg d6sX(p(ov ^Aa^xXri'
nid^ov xal Name . . . dnix^iv xo
TtgoxgtiO^hv'^] vn efxov dgyvgiov^
inel xal xriv imßdXXovaav avxj
xwv naxg(üO)[v\ pisglöa avx[ol 6i]g
kavxo[vg fjL\exriyayov'
xal h:vx[ov vnoyga(pfig\ ovtfog
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a[&ai] 6vvaaa[i\, K6X{Xijfjia) ^"
1) ov fiex^ ov noXv öh hält Brinkmann unter Verweisung auf Wilhelm
Schulze (Kuhns Zeitschrift 33, 239), dessen Stellen er hinzufügt: Mnemeia
hagioL hg. von Theophilos Joannu S. 133, 6. 147, 3. 230, 1. Z. 847, 88,
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und Buchstaben.
41
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(^'Ane^ [15 AaJ^cwv ^^(></> ßißkiöi(p
iTcidwxd aoi xw IbqbX xal aQXi^ixaaxy
6ia xriv axgaxlav fiov ^v]vo/jISVo[ ] elq
xovq xonovq ä(p[tx€a9^ai f otkoq xkrj-
d-waiv?] o\ TtQOxeifAevoif tVa öwri-
9'(5oLV dnavx^oai inl xiiv Slxijv
xal VTtsygatpdg fioi ovxo),
L «F Tvßi X.
\l4xoXov&a}g xy\ xov Xa/ingo-
"^'xaxov fjyeiiovoq vnoYQa<p^ dnööoq^^
^*Iv ovv fiTj dyv(oala ^, si avxoZg
x[av]xa TCQOOfjXS-oVf S[ia xovSs ivxvy-
xdvco] xal d^i(o owxa^ai ygd'ipai xcji
xfjg ^HQaxX{siSov) (jLSQlöog xov lAgai-
vosixov oxg{axTjy(j)) (xexaöovvai avxoTg
[xo]vös xov vno(jLV7(JL[axog dvxlyga-
<p\ov, fV slöwai xangoxlfASva [xal ädv]
evyvQ)f40vwai^) vnavxwoi ngog xtjv
dnoötoaiVy wv [n'\Q0^x9''l^^ eigxriv [xmv
7taxQ(pü)v fjtSQiöa?] ögaxfJifSv xexgaxia-
XSiXlwv xag rjovxlagfjie a^owa ' elShfiij,
xaxd XTjv öo9^lsTad]v fxoi vnb xov Xa\pL-
itQOxdxov riyefi6\vog vnoyQag)(i]v)rjv
ÖL ^g xal ov (JLOi Sötoxag vnoyQa(priv,
iöijXwaa aaipfl elvai x[q\''1^^iAP^^'^]
fis ngog avxovg »/.[... i^tl aov xov
leglimg xal dQXLÖi[x\aaxov ^ i(p (ov
idv hxigcDv ösy öixaoxfov <p l^<w öi-
xalipy xal ix9^v^) avxovg furj vnav\xri'
aavxag Ttgogxrjv d\7i6doaivd(ptx[6a]S'ai
inl XTJV ixofisvTjv fxoL ngog avxovg
xaxdataotv, dgx[o]vfiivov \ßo]v xjös
T§ 6iaaxoX[^f firj iXaxxovfziv]ov fJLOv iv
oig aXXo[i]g I/ö> Sixalotg, xal negl
(OV fioi l6l(og [o(p]elXi o elg xwv ngoye-
. [yg]afJifiho}v ^AaxXiptidSrjg xal x .[, ,.
1) Pap. xfOßy svyvwfiovioci' Brinkmann vermuthet, dass evyvwfzovwoi
unter dem Einfluss des folgenden vnavxcSot verschrieben ist für evyvwfxovovvxeg.
2) e von ixQ^"^ ^.uf dem Papyrus durchstrichen.
42 !• Zur ITieorie der Entzifferung.
Anhang zu Es mag hier an die KlagescLrift UBeM. 614 die Klagbeant-
^j^®Q^y^**'wortung {avxlQ7}(ji<^ Oxyrh. LXVIII angeschlossen werden, deren
Lxvni. Ausgang und Anfang derartige Verfahren weiter verfolgen lassen.
Die beiden Stellen lauten: Anfang: ixsl [^Bxi6](X)XB (lOi ßdcov
IJavöslgclog x&v djto ttjq a]vt7](; je ^) ^O^vQvyxcov JtoXscog öia [rov
TOv\ vof4[ov] oxQaxriyov avxlyQa<pov ov ov [6e6v]xa)g ixeXelmöev
rqo xaxaXoysio) vjto[fipi^]fiaxog, 6[i o]v axalxrfiiv ijiocetxo (folgt
Gegenstand der Klage), jtoiovfia[t xriv] öalovcav avxlQrjöiv örjXcip
(folgen die Einwände). Ende: od-sv d^ici Cvvxd^ai ygatpai xqi
xov ^O^vQvyxslxov oxQaxrjyä fiexaöovvai xm Oecovi xovde xov
vjtofiprjfiaxog dvxlyQaq)Ov, Iv Idfi dxvQOv xad-eöxog o ov öeovxcoq
(isxsöoxe fioc diaOxoXixov, ovv o\g kav ßtßXiofiax'^[o]i;] jigoOfiexa-
öol fi6P ^^), oioav 6* sfiol xtjv jrQog avxov xglöiv hq) cov öiov söxlv,
agxovfievov fiov x^ös xfj ötaOxoXfi cog xad^rjXBL
Der Anfang zeigt uns den Fortgang des Verfahrens, von dem
Punkte an, wo UBeM. 614 abschliesst: der Kläger hat nun öia xov
öxQaxTjyov — wie UBeM. 614 es angiebt, und unsere Process-
ordnung es analog hat — dem Beklagten zugestellt, und dieser
macht pflichtmässig seine dvxiQTiöig, die eingereicht wird an den
Richter und wieder ausläuft in die Bitte, dem Strategen den Auf-
trag zur Zustellung zu geben. Der Vorbehalt aller Rechte wider
den Kläger iiivovöav 6* i^ol ^) xfjv Jtgog avxov xqIocv i^ (dv öiov
eöxlv, muthet in einer Klagbeantwortung noch sonderbarer an,
scheint aber allgemeine Formel gewesen zu sein, da auch die Anklage
Brit. Mus. II, 172,20 schliesst: dgxovfiivov fiov x^ös x^ 6uxöxoX^%
1) 71 'erased in the original'.
2) In dem Satz ovv — ngoafiszaöoZfjisv (Iva aot fisraöoi/jisv Oiach ÜBeM.
742, i) dürfte etwas verlesen sein. Jedenfalls muss man mit Brinkmann
TiQoafxexttöolj fihovaav abtheilen. Zum axvQOV avv vgl. UBeM. 472, u:
{x[g]€ü)OTixtjv doipakeiav) . . . §v xal ax[v\QOv elvai [ov]vtaTg öl avz^g ivys-
yQa[/Afiiv]aig d[ia]otoXacgj und eine ähnliche Verwendung von avv = nebst'
für Beilagen UBeM. 578, lo: Tov ngoeifiivov diaaov x^^Q^YQ^^^"^ ^^ ^^^'S
(xsxa rov XQOVov ygdfjifjiaaiv; ebenso Z. 18. — Es ist aufföUig, dass der Ent-
werthung der Urkunde (und der Klageschrift) durch Erklärung des Gläubigers,
gleichgestellt wird das Bestreiten durch den Schuldner, der sich (Ox. LXVIII)
gleichsam das Richteramt anmasst (vgl. 613, 17: fidtriv ini6(oxav). Man kann
dies rein stilistisch nehmen, kann es aber auch darauf beziehen, dass Beklagter
etwaige Verschweigungsf eigen hiermit abgelehnt haben will.
3) Am Acc. c. Participio stossen sich die Herausgeber mit Unrecht.
4) So in beiden Urkunden: öiaoxolixbv vnofzvrjfjia findet sich No. 613, 18,
wie öiaotoXixov absolut Ox. LXVIII, 88. — Auf Weiteres soll Gegner nicht
rechnen; das Eecht ist gewahrt durch diese Urkunde,
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und BuchstAben. 43
fievovTog (lov xov Xoyov jcegl (dv exoD JtQb[g avro]vg ivYQ[a]jtTa>p
öixalcov jtavxcDV^).
Der sachliche Inhalt dieser Klagbeantwortung ist far die 6e- Klagver-
schichte der Elagverjährung wichtig, insofern er uns diejenigen ^ ""***
Erwägungen, aus denen das genannte Rechtsinstitut entstanden, als
rein factische Argumenta ad hominem vorfahrt. Er vjtovoBl'^)
muthmasst, dass die cautio mutui, welche jene entstanden . sein
'lassen ^vill* d-iXet ysyovivat (vgl. ÜBeM. 613, 31: ov Xiyovöt jtaxBQa
avTciv slvai) jtSQiXsXvö&at (exsolutum esse), weil sie schon lange
her ist {eri outo xmv efutgoöd^sv XQOVcov (Z. u) und xoXvxQoriov
(Z. 13)), und insbesondere der ursprüngliche Schuldner (Schwieger-
vater des nomine filii impuberis verklagten Eingabeverfassers) noch
zwei Jahre gelebt habe, darauf dessen Tochter noch elf Jahre, und
nun noch fanf Jahre verstrichen seien, ohne dass der jetzige Kläger
sich gerührt habe: m. a. W., die Präsumptionstheorie der Klagver-
jährung wird hier durch Zeitablauf und durch adminiculirendes
Beiwerk begründet, o£Fenbar sagt Schuldner nicht: a -}- b -}- c Jahre
sind um; nach n Jahren ist verjährt; ä ^ a -}- b + c, sondern er
sagt, nach der Präsumptionstheorie, da jener solange geschwiegen,
dürfte sein Recht aufgehoben sein, sich verflüchtigt haben oder
durch Zahlung gelost sein, das argumentum soll auf den Richter
wirken. Ein zweites argumentum ad hominem zeigt noch deut- Schuid-
licher, dass auch das erste eben nur die richterliche Überzeugung °^®™*^™®'
beeinflussen soll: die verstorbene Gattin des Beklagten hat die Erb-
schaft ihres Vaters an dessen Bruder verkauft für eine Geldsumme
und die Verpflichtung, der Ohm werde die Schulden bezahlen^),
nun habe aber Kläger, der sonst noch Gläubiger des Schwieger-
vaters war, die anderen Schulden desselben eingezogen, wegen der
jetzt in Frage stehenden aber fiijB'^ oX(Dg f/sfip^od^ai (noch nicht
einmal leise angefragt); daraus kann doch nur gefolgert werden, es
sei unwahrscheinlich, dass die besagte Forderung bestehe, nicht aber,
sie sei untergegangen oder habe nie bestanden. Es sind beides Ein-
1) Verwahrung gegen processualische Consumption.
2) XTBeM. 361 n, le: ovx iv oXly^ vTt [. . . .] y€[[\vofiai. Krebs ergänzt
vn[(npiq]. — 3881, 19: 71€qI twv . . raß,[e]XXwv . . v[7to]7iteva).
3) VgL B.G.B. § 419: „Übernimmt jemand durch Vertrag das Vermögen
eines Anderen, so können dessen Gläubiger, unbeschadet der Fortdauer
der Haftung des bisherigen Schuldners, von dem Abschlüsse des
Vertrags an ihre zu dieser Zeit bestehenden Ansprüche auch gegen den
Übemehmer geltend machen'^ Diese Fortdauer schliesst auch unser Papyrus
kemetawegs aus.
44 I- ^iir Theorie der Entzifferung.
Wendungen, die den vom Gegner beigebrachten Schuldschein etwa
wie einen Zeugen unglaubwürdig machen sollen. — Man muss sagen,
dass wegen der letzteren der Verdacht nahe liegt, der Gläubiger habe
das Ableben der Wissenden abgewartet, um gegen das Kind (welches
offenbar auch den Grossohm beerbt hat) auf Grund eines angeblichen
Schuldscheines loszugehen; wenn auch d-iXst die Entstehung der
Schuld anzuzweifeln scheint, so dürfte doch ein Schuldschein vorliegen,
da man auf Grund mündlicher Abrede schwerlich nach so langer
Zeit geklagt haben wird: es wäre dann, als zurückgezahlt wurde,
leichtsinniger Weise für jenes Interesse des Schuldners nicht gesorgt
worden, welches B.G.B. § 371 also schützt: 'Behauptet der Gläu-
biger, zur Rückgabe (des Schuldscheins) ausser Stande zu sein, so
kann der Schuldner das öffentlich beglaubigte Anerkenntniss ver-
klangen, dass die Schuld erloschen sei*.
Conventus Jjier möchte ich noch die Frage aufwerfen, ob die wunderliche
''richter." Staffelung, die uns UBeM. 578. 614 und Oxyrh. LXVHI zeigen,
pathologisch, wie Mitteis will (vgl. S» 29) oder physiologisch, als
natürliche Folge des ägyptischen Rechtsganges aufzufassen ist. Mit
Recht weist Mitteis darauf hin, dass UBeM. 276, 22 eine directe
Ladung für den Convent uns vor Augen führt; aber andrerseits ist
der Umweg durch den Erzrichter nun schon dreimal bezeugt, und
so wird wohl zu scheiden sein zwischen der Anmeldung für den
Conventus, die, wie Mitteis zeigt, UBeM. 276 birgt ^), und der regu-
lären Anbringung der Klage beim ständigen Delegaten, um die es
sich bei UBeM. 578. 614 und Oxyrh. LXVIII handelt. Bei letzterer
ist der Stratege Zustellungsbeamter, und es hat die Partei den Zu-
stellungsbefehl an ihn zu erwirken, und ihm zu übermitteln, worauf
das Verfahren mit analoger Klagbeantwortung weiter geht Denn
in UBeM. 614 ist die Sache wie es scheint durch den Umstand
verwickelt, dass Petent dient und 6ia rfiv öxgaxlav fiov 6\)POfispo[,]
slg Tovg rojtovg ccfpixiöd'ai: deshalb dürfte er sich zuerst an den
Gerichts- und Kriegsherrn gewendet und demnächst die Angelegen-
heit an den zuständigen Erzrichter gebracht, ebendeshalb sich auch
eines ^QovTiörfjg bedient haben.
2) UBeM 472. Zur Bezeichnung 7) tov davelov döq>aX6ia mag verglichen
1) Auch 19 1, 17: T(j) öisXriXvB-oti öiaXoyiCfjLcS iSixdaavo ist: processirte im
vergangenen Conventus, und Brit. Mus. IT, 172, I6 sagt ausdrücklich: vovöe tov
ngdyfiaxoq Sso/iivov tfiq tov Xa/iTtQotarov riysfiovoq öiayvcoaetog. — ÜBeM.
226, 9: {djucpiaßrjTi^aswg) . . ivxQrfC^ovariq tfjg tov xgaxlaxov rjyefx6vo{q) (Name)
fjnaonovfjQlaq) beantragt Petent beim Strategos Ladung vor den Richter
beim Conventus, in den nämlichen Wendungen wie Brit. 11. 172,
§ 2. Ergänzung fehlender Worte und Buchstaben. 45
werden No. 472 ^), wo coL I das Darlehen und col. U die Quittung
dazu ist. CoL I ist eine gewöhnliche ofioXoyla, . col. II eine öia-
YQaq>fj, welche nach dem Empfangsbekenntniss von der Darlehens-
urkunde sagt: ag (Dg)siXsp [ccvJTfj xara x[q]^<^<^'^^^V^ dög)aXeiav
T6X6i(Dd'€[la]ap xq> 6&üx[i]Qcp irsi ^Avx(dvbIvov Kaloagog zov
xvqIov fiijvl Kaicagelcp rgiaxiöi, rjv xal ax[v]Qov elvai [cv\v ralg
öl avTTJg hvyByQa\ßiiiv\aLq ^Lä\öToXatq. Also die aoq>aXBta ist
die persönliche Darlehensurkunde, und sie ist „vollzogen" am
13. Aug. 139, welches das Datum auch der col. I ist, und sie soll
ungültig sein mit sammt den öt avr^g ivyeyQafifiivaig öiaözoXatg,
wohl mit den aus ihrer Veranlassung eingetragenen Zustellungen;
es war also der gerichtliche Vorgang schon geschehen, welcher in
No. 614, 4 durch dgxovfiivov fiov r^ös rfj diaOroX^i, (und ebenso in
LXVIIl, se) bezeichnet wird. Durch die Quittung soll das Verfahren,
soweit es eingeleitet war, wieder annullirt werden, die Quittung
also gegen jede Processfortfiihrung schützen.
Die Worte 6l avrfjg beziehen sich wohl auf die Urkunde und insbes.
nicht auf die Gläubigerin; der Gebrauch findet sich auch 614, 25 "*"^''^*
Tf]v (x. r. X,) vütoyQa(pi}Vj öl fjg xal öi) eöwxag votoyQa^riVy es ist
der zweite Bescheid gegeben, „im Verfolge" des ersten. Umgekehrt
ist 614,5 nach fisraöod^ AvgrjXloilg nicht mit Viereck Aoyyslpcp
zu ergänzen, der ja der Vertreter des Klägers ist, sondern ^AoxXrj'
jcLaöi;! xal (Name); xXi]]Qov6fiotg Aoyytviag (etc.) rrig öia xov
6ia(SxoX{BG>g) iyysyQafifiivTjg bv wii*d sich auf die Logginia beziehen,
und bedeuten, dass sie eingetragen sei durch Vermittlung des ÖLa-
OToX{Bvg), sowie LXVIIl, s [fiBTBÖwxB u. s. w. 6ia [rov rov] ^o^[oi;]
CTQarrjyov in (das Register der Beklagten). Offenbar ist die
Schwiegermutter in der Zeit zwischen der Petition an den Statt-
halter, die Ende December 216 beantwortet ist, und dem vorliegenden
Dokument am Anfang April 217 gestorben, da sie Z. 15 u. le als
Lebende noch eine Rolle spielt. Ja es scheint mir, dass die vor-
liegende Urkunde im Wesentlichen den Zweck hat, die Reassumption
des Verfahrens durch die Söhne, Erben der Mutter, als Beklagte
zu bewirken, und dass auch dies beiträgt zur Erklärung der Um-
ständlichkeit des Verfahrens; die xaraöraöig (Z. 23) möchte immerhin
die gegen Mutter und Söhne sein (tovg jtsQl rrjv Aoyyiviav),
während diesen nach dem Tode der Mutter nun noch einmal in Güte
zugeredet werden solP).
1) Brit. II, 221, 24: p^«^' aq exsi avxwv iyygdnxovq a[o\(paX[Ela]q.
2) öia Xfiv axQaxiav fio , — 6[v]vofi€vo[.] slqxovq x6no[vq] d(pi[xba$ai].
— xoTtoi kommt öfters in juristischen Wendungen vor; so 4G2, 16: (bv (des ge-
46 ^* ^^ Theorie der Entzifferung.
3) n^ox^n- nQoXQfJfiiarl^ovtog) könnte gehalten werden, auch wenn (was
" ' unwahrscheinlich ist) auf die verstorbene Thermutharion angespielt
werden sollte. Vgl. Anmerkung^).
kauften Oemeinlandes) rrjv rifjiijv inl vdiv xoncov öiSygatpa (ich durch Sia-
ygaipri promittirt habe). — 245, 9: der Stratege (mit dem Xoyo^ezri^ soll
hcl xovq xonovq nogevead^ai, — 616, 6: dem Dorfhotar soll aufgegeben werden
yBriad-ai inl rovg xonovq avv xtp ogioölxxy (finium rectori). — 522, i : Valerio
Maximo X(p inl xc5v ronwv kxaxovxdgxip. — Es mag wie unser „an Ort und
Stelle" gebraucht worden sein. — Für fiov 6[v]voiä6vo[ ] schlägt Brinkmann
vor fiTj 6[v]v6fisvo[g\^ so dass fiov verschrieben wäre für fzoi oder fiv = ^ij.
— Zu der ganzen Excusation bietet eine Parallele UBeM. 195, 38: xaxa[^]go-
VTj&slq ix xrJQ negl [xrj\v oxgaxiav dnov[a[\a[q\ fiov,
1) „Über den Gebrauch der maskulinen Form des Participiums für die
feminine vgl. Reiske Animadv. IV S. 390 ff.. Lobeck Aglaoph. S. 216 ff., Bekker
zu Zosim. S. 206, 14, Hatzidakis Einleitung in die neugriech. Gramm. S. 144,
und besonders K. Dieterich Byzantin. Archiv I S. 207 f., dessen Material freilich
sowohl aus der Litteratur (s. z. B. Philon mech. S. 60, 41 xaxa^vylöag —
exovxag, Galen instit. log. S. 24, 28 Kalbfl. lao&vva/jiovvxwv ngoxdae(ovj Marci
V. Porphyrii S. 79, i Bonn. infvsxB^ivxfov — nkriydiv) wie aus den Papyri
(vgl. z. B. ÜBeM. 446, löf. [oben S. 29], und Grenfell and Hunt II 67 S. 101
XafjLßavovxcDV [av\x(j)v) leicht zu vermehren ist." Brinkmann.
n. Romisclie und griechische Veriragstypen.
§ 3. Römischer Sklayenkauf.
Zur Vergleichung mit den griechischen Urkunden mag hier an
die Disposition eines ^) der römischen Kaufverträge erinnert werden,
die uns in siebenbürgischen Bergwerken bewahrt wurden: Er
zerfallt zunächst äusserlich in drei Theile: Inhalt, Datirung, Be-
urkundung durch die Siegel von 7 Zeugen. Der Siegel sind fünf
von Fremden, imd zwei, wie dies Regel, vom Kaufbürgen und dem
Verkäufer. Die Datirung giebt zuerst den Ort und dann den Tag
und das Consuljahr.
Der Inhalt aber besteht aus zwei Theilen, die zwei verschie- Disposi-
denen Handlungen zur Bekundung dienen: Z. i — is behandelt den
Kaufakt, Z. 19. 20 den Akt der Preiszahlung, Es liegt auf der
Hand, dass beide nicht nothwendig mit einander verknüpft zu sein
brauchen; fehlte die zweite, so läge keinBaarkauf vor, und wiederum
mahnt uns das accepisse et habere se dixit, im Gegensatz zu dem
emit mancipioque accepit, an die Möglichkeit eines verschleierten
Creditkaufes auch für unsere Urkunde.
Der grösste Theil der Urkunde wird geliefert durch den Kauf-
vertrag, bei dem wir aber wieder zwei Theile zu unterscheiden
haben: die nackte Thatsache des Kaufes um 600 , sestertii und die
Clausein über Haftung und Gewähr. Die nackte Kauferklärung
lautet: Dasius Breucus emit mancipioque accepit puerum Apa-
laustum, sive is quo alio nomine est, n(atione) Grecum, apocatum pro
uncis duabus, (Sest.) DC de Bellico Alexandri, f(ide) r(ogato) M. Vibio
Longo, imd es ist beachtenswerth, dass hieran sich der Schluss-
absatz vortrefflich anschliesst: proque eo puero qui s. s. est, pretium
ejus (Sest.) DC accepisse et habere se dixit Bellicus Alexandri ab Dasio
Breuco. Beide Sätze zusammen ergeben die Uebertragung der alten, ürspmug.
vollen und gesprochenen Mancipation ins Urkundliche: Hunc ego
1) Biuns, fontes^ No. 105.
48 II. Römische und griechische Vertragstypen.
hominum meum esse ajo isque mihi emptus esto hoc aere aeneaque
libra. Wie diese als Kauf gedacht ist, in der Form von Eigen-
thumsbehauptung und Zahlung, so haben wir hier: emit mancipioque
aeeepit und dann das Zahlungsbekenntniss. Wie in der alten nun-
cupatio der Käufer sein Herrenrecht behauptet und dem bislang
berechtigten dessen veto abkauft, so heisst es hier vom Käufer: emit
mancipioque accepit und dann pro eo puero pretium ejus accepisse
et habere se dixit (is qui vendidit).
Und diese Umwandlung der alten nuncupatio ^) in die Urkunde
lässt sich noch an einem andieren Stück unseres Exemplars nach-
weisen: der bis jetzt noch nicht erläuterte Satz Z. 5 — 15 zerfallt
in zwei Gedanken, deren zweiter in sich geschlossen ist: si quis
eum puerum qua evicerit, tunc quantum id erit, . . . t. p. duplam
. . f. r. Dasius Breucus, d. f. p. Bellicus Alexandri (etc.). „Wenn evincirt
werden soUte, für diesen FaU verspricht Verkäufer doppelten Schaden-
ersatz." Aber das vorausgehende: Eum puerum sanum traditum
esse, furtis noxaque solutum, erronem, fugitivum, caducum non esse
prestari schwebt in der Luft; andere Urkunden gleicher Art ver-
meiden auch das prestari, und lassen die Zusage einfach vom f. r. f. p.
abhängen; aber auch mit prestari kommt man nur so zu einem
guten Sinn, dass man eine erste Stipulation hunc puerum sanum
traditum esse . . . prestari fide promittis? promitto voraussetzt.
Dies ist aber nicht in Übung gewesen. Es ist vielmehr die
pronuntiatio gemeint: D. 21, 1. 1, 1: Qui mancipia vendunt certiores
faciant emptores, quid morbi vitiive cuique sit, quis fugitivus er-
rove sit noxave solutus non sit: eademque omnia, cum ea mancipia
venibunt, palam recte pronuntianto: quodsi mancipium adversus ea
venisset, sive adversus quod dictum promissumve fuerit^), cum
veniret, faisset, quod ejus praestari oportere dicetur: emptpri om-
nibusque ad quos ea res pertinet Judicium dabimus, ut id mancipium
redhibeatur. Wenn in diesem Edictum aedilium curulium de
venditionibus auch vom dictum promissumve die Rede ist, so zeigt
1) Es ist streng genommen dreierlei zu scheiden : Die alte, ursprüngliche
nuncupatio, bei der der Preis zugewogen wurde, die neue mancipatio, bei der
verba, aes und libra Symbol waren, und eine mancipatio als Urkunde gedacht.
Es ist naturgemäss, dass, wenn die Worte zu Symbolen sinken, sie durch die
Schrift ersetzt werden: so ist an die Stelle des neueren Mancipationstestaments
in der Praxis das prätorische Testament mit 7 Siegeln getreten. Aber während
bei den testamenta die drei Perioden bei Gajus II, 103. 194. 119 vollkommen
deutlich geschieden sind, und die dritte der civilen Wirkung entbehrt, giebt
es beim Kauf nur eine mancipatio.
2) fuerit] del. Mommsen.
Bruns, fontes^ 105 (scriptura interior).
I, 1 Dasius Breucus emit mancipioque accepit
puerum Apalaustum, sive is quo alio nomine
est, n(atione) Graecum, apocatum pro uncis duabus,
■)f DC de Bellico Alexandri, f(ide) r(ogato) M. Vibio Longo.
5 Eum puerum sanum traditum esse, furtis noxaque
solutum, erronem, fagiti(t;)um, caducum non esse,
prestari, et si quis eum puerum q(uo) d(e) a(gitur)
partenve quam quis ex eo evicerit, q(uo) m(inus)
emptorem s(upra) s(criptum), eunve ad q(uem) ea res pertinebit,
10 uti frui habere possidereq(ue) recte liceat,
tunc quantum id erit, quod ita ex eo evic-
tum faerit,
II, 1 t(antam) p(ecuniam) duplam pro(bam) r(ecte) d(ari) f(ide) r(ogavit)
Dasius Breucos, d(ari) f(ide) p(romisit)
Bellicus Alexandri, id[em] fide sua esse
iussit Vibius Longus,
proque eo puero, q(ui) s(upra) s(criptus) est, pretium
5 eins -)f DC accepisse et habere se dixit
Bellicus Alexandri ab Dasio Breuco.
Act(um) kanab(is) leg(ionis) XIII g(eminae), XVII kaL lunias
Rufino et Quadrato cos.
(a. 142 p. Chr.).
§ 3. Romischer Sklavenkanf. 49
doch unsere Urkunde, namentlich in dem Satz mit Perfectum:
traditum esse deutlich, dass das übliche eben das dictum war, und
die Stipulation hierfür nicht am Platze. Es sind dies eben dicta,
die bei der mündlichen mancipatio in die Form assertorischer Aus-
sagen gekleidet wurden. Anders die Eviktionsklausel: eine solche
war bei der nuncupatio nicht üblich, weil die actio auctoritatis dem
Käufer als Bealobligation aus der Entgegennahme des Eaufyreises
durch den Verkäufer erwuchs: weil er sich den Widerspruch gegen
das rem meam esse ajo hat abkaufen lassen, verliert er, wenn sein
Widerspruch ohne Grund war, zur Strafe das alterum tantum des
ruchlos in Anspruch genommenen. Dafür bedurfte es keiner nun-
cupatio, folglich war keine alte Form zu überwinden, und die
stipulatio duplae, welche bestimmt ist, jene alte ipso jure Haftung
zu ersetzen, richtet sich zwanglos und formgemäss ein.
Dies zeigen alle ähnlichen Urkunden.
Wir gewinnen also, wenn wir auf die alte Nuncupation zurück-
blicken, folgendes Bild:
Urkunde: Sprach:
D. B. emit mancipioque accepit pue- Hunc ego hominem
rum Apalaustum. . *DC de BelL: . . proque meum esse ajo, isque mihi
eo puero . . . pretium ejus *DC accepisse emptus esto hoc aere aene-
et habere se dixit BelL ab D. B. aque libra.
Hierzu konmit Eviktionsstipulation. (Hieraus folgt Haftung
auf den doppelten Preis im
Falle der Eviktion.)
Die Zusage der Fehlerlosigkeit wird Es erfolgt Zusage der
an die Eviktionsstipulation als zweiter Fehlerlosigkeit.
Theü angeknüpft.
Der Bürge schliesst sich an die Evik- Die Bürgen treten auf,
tionsstipulation fide jubendo an. um sich zu stellen secun-
dum mancipium.
Also in beiden Fällen die Haupttheile: Erwerb durch den
Käufer um Geld, das er zahlt: Garantie gegen Eviktion und heim-
liche Mängel auf Seiten des Verkäufers.
Disponirt ist der Vertrag folgendermassen:
I. (A.) Dasius Breucus emit mancipioque accepit puerum Apa-
laustum, sive is quo alio nomine est, n(atione) Grecum, apocatum
pro uncis duabus, *DC de Bellico Alexandri
(B.) fide rogato M, Vibio Longo.
C. (1) ad A) .
Oradenwitz, Einführang in die Papyruskande. 4
50 II. Römische und griechische Vertragstypen.
(a) Eum puerum
(ce) Sanum traditum esse,
(ß) furtis noxisque solutum,
(7) erronem, fugitium caducum non esse,
prestari et
(b) si quis
(a) eum puerum quo de agitur
(ß) partemve quam quis ex eo
evicerit quominus
(a) emptorem supra scriptum
{ß) eumve ad quem ea res pertinebit,
uti frui habere possidereque recte liceat,
tunc quantum id erit quod ita ex eo evictum fuerit, tantam
pecuniam duplam probam recte dari fide promisit Bellicus
Alexandri,
(2) ad B.) id[em] fide sua esse jussit Vibius Longus
IL Proque eo puero qui supra scriptus est, pretium ejus *DC
aeeepisse et habere se dixit Bellicus Alexandri ab Dasio Breuco.
III. Actum kanabis legionis XIII geminae, XVII Kai. lunias
Rufino et Quadrate cos.
Bei der Stipulation muss man sich die Hausmancipation
(Bruns^ No. 108 p. 291) und deren Einwirkung auf unseren Ver-
trag vor Augen halten: An die Stelle der Mängelhaftung tritt hier
der Satz: ita uti . . . optima maximaque est, und er fügt sich in
das habere recte liceat besser ein, als unser prestari in die Stipu-
lation. Ja, einzelne Ausdrücke unserer Urkunde wie uti frui (v. 10)
und vor Allem partemve quam quis ex eo evicerit scheinen vom Grund-
stückskauf übernommen. Sicherlich konnte ein Sklave dem uti frui
im technischen Sinne unterliegen, aber ebenso sicher ist hier nicht
an ususfructus, sondern neben dem Gebrauch an die Fruchtziehung
gedacht, welche die ordnungsmässige Ausübung des Eigenthums
am Grundstück bilden.^) Und ferner: partemve quam quis ex eo
evicerit ist zwar auch vom Sklaven insofern nicht unmöglich, als
es auch ideelle Theile giebt, und, wenn etwa der Verkäufer als
Miterbe des Volleigners blosser Theileigner war, eine Eviktion
pro parte indivisa erfolgen konnte, — die naturgemässe ist diese
Beziehung nicht; es wird diese Clausel herübergenommen sein aus
1) D. 19, 5, 10 lässt Geld gegeben werden fniendi causa; obwohl es sich
um usus fruetus handelt, ist doch dieses Object als fructus bezeichnend: denn
Zinsen sind Civilfrüchte.
§ 4. Griechischer Hausthierkauf. 5i
dem Grundstücksverkauf, bei dem sie sich auch auf den Fall be-
ziehen kann, dass reale Parcellen eyincirt werden. Man kann diese
ursprüngliche Beziehung der pars auch aus dem folgenden: tunc
quantum id erit quod ita ex eo evictum fuerit, tantam pecuniam
noch erkennen; hier ist an ein reales Objekt der Eviktion gedacht,
das seinen bestimmten Werth hat, nicht an einen ideellen Theil
des Sklaven.
Hiemach wäre mit einer im Recht nicht beispiellosen chiasti-
schen Entwicklung zu rechnen, denn die mancipatio ging, wie der
Name besagt, vom Sklaven aus, aber die schriftliche Formel, wie
sie selbst zeigt, vom Grundstück.
§ i. OriecUscher Hansthierkauf.
Als erstes Muster eines griechischen Vertrages ähnlichen Inhaltes
stehe hier ein Kameelkauf ^), der weniger durch Vollständigkeit
des Inhaltes als durch Einfachheit sich empfiehlt, und der in allem
Wesentlichen wortgetreu überliefert ist; er zerfällt in drei Theile,
von denen der erste, das Protokoll (Zeit- und Ortsangabe, Z. i — 4),
und der letzte, die Beglaubigung {vji:oyQag)6l(; Z. 20, der hologra-
phische Auszug, Z. 21 — 33, und der Registervermerk) erst bei der
Einzeldarlegung besprochen werden sollen.
Papyrus No. 87. ^H. 21 cm. Br. 12 cm. Faijüm/ (Hg.: Viereck.)
^E[To]vg eßöofiov AvroxQarloQog Kalöagog]
Jahr: sieben des Imperator Caesar
Tl[rov AiX\lov ^AÖQtavov ^Avx<x)vü[vov Seßaor\ov
Titos Aelius Hadrianus Antoninus Augustus
EvOsßovg Tvßc tr} ev xfi 21oxvojt{alov) [iV^öQ>] T^[e]
Pius (am 13. Januar 144). Auf der Soknopaios-Insel des
H[Qa\xXBlö\o\v fieglöog zov ^AqocvosI[tov vofi]ov.
Herakleides-Distriktes des Arsiuoitischen Gaues.
5 ^OfioXoysl TaovfJTig ^Agjtayad'ov xov 2araßovxo[g]
Es erklärt Tavetis (Vater Harpagathes, Ahn Satabus,
\l]iQia ajio TTJg avr^g xcififjg cog L ^^ aorjfiog
Priesterin (?), von dem genannten Dorf, alt 21 Jahr, narbenlos)
fisrä xvqIov tov owyevovg 2!roTo[i^T6(X)g] Jlroro^TSCog
mit *als Weiberherm' dem Verwandten Stotoetis (Vater: Stotoetis,
1) ÜBeM. 87. — Tischendorf = zweite, Petit = dritte, Gross = vierte Hand;
dass Z. 21 [Svxoq) zweite Hand beginnt, ist befremdlich und nicht ganz sicher.
52 n. Bömische und griechische Yertragstypen.
[ro]v Uroro^TScog cog |_ Zs ovXri dvTlxiQ[i\ dgiötsgi^)
Ahn Stotoetis, alt 35 Jahr, benarbt am Daumen zur linken)
2J[araßo]vri Saraßovrog zov Uazaßovrog [l]£Q6vg^^^^^^
dem Satabus (Vater: Satabus, Ahn Satabus, Priester
10 n[i(m]rrig q)vX^g cag L ^V ci07]\ßog]
der fünften Phyle, alt 18 Jahr, narbenlos)
jtsjiQaxdvai
verkauft
avT^ TiriJp ofioXoyovöav rovg vJtagxovrag^) avx^
ihm zu haben sie, die Erklärende, die ihr gehörenden
x[aii]r^Xovg d-rjXelag ovo 6ög)Q{ayiöfi6vag) s[l]g r6[v 66§i6]v
Kameele (weiblich, zwei, gestempelt auf die rechte
fiTjQOP vv xal rjta rovrovg roiovrovg [a\vaJi:oQ[lq)ovg]
Hüfte, V und rj) wie sie gehen und stehen unwiederbringlich
[xal djtix^i\v rrjv ofioXoyovoav rijv 6Vfijt6g>a>prj(ß6Vf]v)
und weg habe die Erklärende den vereinbarten
15 recfi^p jtäoav ex jtX^govg jcaga 2a[raßovTog o]6ßa{öfilov)
Preis ganz und völlig vom Satabus, kaiserlichen
aQyvQLOv ÖQaxiiag Jtevraxoolag
Silbers der Drachmen fünfhundert,
xal ßsßaicoöc{v) rfjv
und stützen werde die
ofioXoyovoav ra xaxa rfjp jcgäoiv ravrriv 6ia
Erklärende diesen Kauf durch-
jcavTog Jtda^ ßeßatoiöi,
aus mit aller Stütze;
ovg xal dütoyQia^pBTai) o^) 2![ax]aßovg
auch wird die Eameele eintragen lassen der Käufer
[t^ xo]v sveöTcoTog trovg djcoyQ{a(pfi) xal navroav
in des laufenden Jahres Steuererklärung und alle
20 [xa>v] ö[rjfi6]öia)p JtQb[g] avT[6]v ovtop,
öffentlichen Lasten kommen auf ihn.
'FjcoyQaq)6tg'
Unterzeichner:
CuKos o Kai HaiDHes NeiAou obs |__ l^ ouA(h) \ie
Sykos, genannt Papeus (Vater Neilos, alt 40 Jahr, benarbt . .).
TaovfJTig ^ÄQuayad-ov iiex[a x\v[q'\I[6\v '
Ich, T. H., mit, als Weiberherrn,
xov Gvvysvovg 2roxoi]TS<og xov
dem Verwandten S.
i) '^xovq vn durch Correktur'.
2) ^Scheint aus r corrigirt'.
§ 4. Griechischer Hausthierkauf. 53
S.
ofAoXoyw nenQa[xe\vai
erkläre: habe yerkauffc
85 r^ Haxaßovti rovq vnttQxovx[dq\ (loi
dem S. die mir gehörenden
[xafArj\Xovq ovo ^Xlaq iafpgayia-
Kameele (zwei, weiblich, gestem-
fxhaq scara xov Ss^iov firigov vv xal
^^^ • • •
pelt auf der rechten Hüfte v
xal rita tavtaq zoiavtaq
und TJ) wie sie gehen und stehen,
xal dnixo
und habe weg
XTjv TißTjv dgyvQlov ÖQaxf^ctq
den Preis, Silbers Drachmen
80 nevtaxoaiaq
fünfhundert,
xal ßeßaiaao) na-
und werde stützen mit
[ay ßs]ßai(6oif xad'wq n^6xit[ai],
aller Stütze, wie es vorliegt.
[Svxoq NeiXov] iygaipa vrchg avv^q.
Ich, S. N., schrieb für sie.
BVTBTax[T.ai) dia y^{a(p€iov) 2oy.vo7i[aiov Nraov),
Eingetragen durch das Archiv von S. N.
Das Wesen der römischen Kaufurkunde wurde darin erkannt, ^®ß®^8»tz
dass 1) über den entgeltlichen Erwerb des Objekts durch den ^^^^g^j^^^
Käufer, 2) über die Zahlung des Entgeltes durch ebendenselben Kauf,
berichtet wird, wobei die Vortheile, die der Verkäufer dadurch,
dass er die Ware kennt (und durch den Schutz von D. 46, 3, 78)
geniesst, mit Hülfe der Stipulation für den Fall der Eviktion und der
heimlichen Mängel ausgeglichen werden. — Wir finden diese Ele-
mente in den griechischen Urkunden wieder, aber zunächst ist die
Form des Berichtes über den Kauf eine andere. In der lateinischen
wird die Thatsache des Kaufes berichtet, in der griechischen die
Erklärung des Verkäufers über das Geschehene protokolliert; erst
bei dem Empfangsbekenntniss fangt auch im römischen Kaufbrief
die Form der Erzählung an: accepisse et habere se dixit. Hierin
liegt, dass der Berichterstatter zwar Kauf und Mancipation aus
eigener Wahrnehmung kennt, die Zahlung des Preises aber nicht,
diese vielmehr nur durch die Erklärung seitens des Verkäufers;
da nun gar kein Hindemiss vorläge, den Akt der Zahlung an die
Mancipation anzuschliessen, und demnach auch ihn als geschehen,
nicht bloss als bezeugt zu beurkunden, so tritt die blo^s formell^
54 Tl. Römische und griechische Vertragstypen.
Natur dieser Clausel ans Licht, denn daran ist nicht zu denken, dass
in der Erwähnung des Preises bei der Mancipation schon die Zahlung
inbegriffen wäre; in diesem Fall stünde die Schlussklausel accepisse
et habere se dixit wie zum Überflüsse da.
Kein Herr- Dagegen fehlt das in wenige Worte gekleidete Hauptstück der
römischen Urkunde in der griechischen vollkommen: mancipioque
accepit findet keinen Ersatz in der griechischen mvri. Zwar steht
in einigen der Kaufverträge «^ xal jcaQBtXri(paiiBv , und wiederum
hat eine Anzahl Urkunden den Ausdruck jtagaxcoQSlv , dessen
Compositum dvrtJtaQaxcoQSlv die Glossen mit remancipare übersetzen,
allein dies ist seltenes und daher unwesentliches Beiwerk; das Wesen
des griechischen Kaufes beruht in der Erklärung des Verkäufers,
verkauft zu haben, den Preis zu besitzen und Gewähr leisten zu
wollen.
Schon hier kann man den tiefen Gegensatz beider Rechte er-
kennen: das römische Recht geht aus von dem Satze: hier bin ich,
und darum bin ich der Herr; wer sich in der Sache behaupten
kann, der mag auch sein Eigenthum an ihr behaupten (meum esse
ajo), also Herrschaft über die Sache. Wer für die Duldung dieser
Herrschaft Geld nimmt (den Kaufpreis), verpflichtet sich damit, die
. Herrschaft zu gewährleisten, und zahlt, wenn seine Gewähr an
stärkerem Rechte zerbricht, das Empfangene zurück und ein alterum
tantum zur Nachachtung.
Drei tem- Das griechische Recht weiss hiervon nichts: die Urkunde ent-
^^^vl^r"" ^^^ ^^®^ Erklärungen des Verkäufers, eine über das, was er gethan
hat {jtsjtQaxevai)^ eine über das, was er hat (djtsxsiv), eine über
das was er thun wird {ßsßacciösiv), alle drei sein persönliches Ver-
hältniss zum Käufer anlangend, und nur in dem farblosen Wort
vjtaQXOvrag (Z. ii) ^) kann man einen Abglanz der Rechtsfigur er-
blicken wollen, die wir dingliches Recht nennen. Nichtsdestoweniger
ist es unzweifelhafb, dass diese drei Zusagen alles das enthalten, dessen
der Käufer vom Verkäufer bedarf; sie sind der Inhalt der xarayQaq)'!^^
der Verschreibung, zu der sich der Empfitnger einer arrha für die
Zeit der Zahlung des Restgeldes verpflichtet, und die, bezeichnend
genug, von den Glossen mit perscriptio, mancipatio übersetzt wird ^).
In dieser Übersetzung liegt eine Lehre und eine Gefahr: eine Lehre,
insofern wir aus ihr entnehmen, dass die perscriptio den Griechen
Y^afpn.
1) S. 59.
2) Mitteis Reichsr. und Volksr. S. 517 ff. weist auf die Nothwendigkeit
der Schriftform im ^echischen Eeoht hin,
§ 4. Griechischer Hausthierkauf. 55
das war, was den Römern die mancipatio, eine Gefahr, wenn wir,
einem in neuester Zeit in die Rechtsgeschichte eingeführten Trug-
schluss nachgebend, xaxayQa(pri = perscriptio = mancipatio setzen
wollten.
In der That hatte der Römer als Verkäufer die Pflicht, den
Sklaven zu mancipiren, d. h. dem Käufer zu stellen, damit dieser ihn
sich aneigne, während der Grieche, seiner Pflicht mit Ausstellung
der Verschreibung genügte, der Käufer konnte sich in Besitz setzen,
oder dem Besitze entsagen; wenn ihm dies nicht nach Wunsch
gelang, so trat die ßeßalcaöig in Kraft.
Wir sehen in dem ägyptischen Rechte nicht den französischen ^®***^v®s^
Zustand, bei dem der Verkauf das Eigenthum auch ohne Tradition
übergehen lässt, aber auch nicht den römischen, der Eigenthums-
übergang und Obligation sondert; vielmehr scheint den Ägyptern
der Begriff des absoluten Eigenthums fremd gewesen zu sein, und
dem Verkäufer die Pflicht der Vertretung schlechthin obgelegen zu
haben. Man muss unterscheiden: Recht des Verkäufers, nochmals
veräussemd zu übertragen, und Verhältnis« des Käufers zu ganz un-
betheiligten Drittbesitzern. Wenn die Sache vom Drittbesitzer nicht
herausgegeben wird, weil er Rechte behauptet, so hat er sie ent-
weder dem Verkäufer (oder totg nag avxov) gestohlen, dann muss
er sie herausgeben, oder nicht: im letzteren Fall ist der Käufer ohne
Schutz, und hält sich an den Verkäufer. Lässt dieser die Sache
an einen zweiten Käufer ab, so ist allemal der erste der besser
berechtigte, und der zweite mag sich an den Verkäufer halten. —
Die Eviktion ist gegründet auf besseres Recht.
Wenn sich erster und zweiter Erwerber streiten, so konnte wohl
das Datum der xaxayQaq)ri entscheidend sein. Dass neben oder statt
der Kaufserklärung von jcaQaxG)QstP, naga^dgriöLq gesprochen wird,
kommt in einigen Urkunden vor, die sich ausnahmslos auf Grundstücke
beziehen. Der Schluss ist nicht sicher, aber die Annahme begründet,
dass jeagaxQ^Qstv lediglich von Grundstücken gesagt wurde. In
diesem Fall würde es am schicklichsten von vacuae possessionis
traditio verstanden werden, die allein den Grundstücken zukam.
Allein es scheint, dass JtagaxcoQSlv vielmehr mancipare bedeutet, denn
ävTCJtaQaxQ^QSlv ist den Glossaren = remancipare. Aber mag es
nun das eine oder das andere gewesen sein, jedenfalls ist diese jtaga-
XciQV^''^ ®^^ ^®^ römischen mancipare et tradere verwandtes, wenn
nicht von ihm herstammendes Element; es findet sich im 2. Jahr-
hundert; das mir vorliegende Material bietet mir keinen Grund, die
ygaQaxcoQi^Oeig für jünger als den reinen Kauf zu halten.
56 II- Römische und griechische Vertragstypen.
Summe. Es ist also der Gegensatz so zu formuliren: römischer Contrakt,
Herrschaftskündung, bei der die Sache von dem Verkäufer um nummi
gelöst werden muss, hierauf übernimmt Verkäufer die Verpflichtung,
ungestörten Besitz der tadellosen Sache zu garantiren. — Auch
bekennt er, den Erlös empfangen zu haben.
Griechischer Contrakt: Bekenntniss seitens des Verkäufers, ver-
kauft zu haben, den Preis zu besitzen, und demgemäss Gewähr
leisten zu wollen.
§ 5. Oriechischer Sklavenkauf.
Papyrus No. 193 O- H. 22 cm. Br. 16 cm. Faljüm.
[^AvTly]Qag).'^) civ^g, \ xä AvToxQaroQog Kalcagoq Tgaavov ^) ^A]6Qt[avov\
Exemplar emptionis. Anno XXI Imperatoris Caesaris Trajani Hadriani
[2Bß]aOxov ^a&q)i X \^\v IlroXefialöi Eveglyslriöt xov ^AqcivobIxov vo-
Augusti (27. Octbr. 13G). Zu Ptolemais Euergetis im Arsinoitischen
[li]ov.
Gau.
^OfioXoyet [21]eyäd'ig Haraßovrog xov Sxoxor^XLloq] coq ^[r]c5[i^ bIxo]6i
Es erklärt Segathis, (Vater Satabus, Ahn Stotoetis, alt Jahre zwanzig
kvvia ovXi] äoxQayaX(p Jtoöog agiöxegov xal rj xavxfjg [/^^ti]]q BaOrig
und neun, Narhe am Knöchel des Fasses zur linken) und ihre Mutter Thases
5 [S]xoxorixLog xov Msoovoimg (og \ vy aOrj. äfiq>6x.*) [fisxa x]vqIov xov
(Vater Stotoetis; Ahn Mesonoeus, alt 53 J., narbenlos) beide mit (als Weiberherm)
xijg SaöJjxog vlov, o[^o/cö]c öh x[a]l x^g JSsyad-cog 6[iojt[axQl]ov ädBXq>ov
der Thases Sohn, zugleich auch der Segathis (auch vom Vater her) Bruder
2!xoxo^xiog cog |_ Xß ovX. 0(pQ. agicx^)
Stotoetis, alt 32 J., Narbe an der Augenbraue zur linken)
0Bavw SaQajiiwvog xo[v J?7]^[iy-]
der Theano (Vater: Sarapion, Ahn Deme-
tqIov aöxfj (6g L ^7 ciö?},^) fiBxa xvqIov xov ovvyBVo{vg) üxoXBfialov'^)
tiios, aus der St^idt, alt 33 J., narbenlos, mit (als Weiberherm) dem Gognaten Pto-
MaQl[a}Vog]
lemaeos (Vater Marion,
• 1) Herausgebor: Viereck; Berichtigungen seiner Lesung von ihm selbst, Wücken
und mir.
2) — Uvxiy^aipyov),
3) — TQa\f)ttyoi\
4) « - wjtfifiog^ dfjiip6x{sQai\
5) =» oiU(^) o<pQ{vt^ dgiax{eQä^.
7) nachtr&glioh hineinoorrigieit.
§ 5. Griechischer Sklavenkauf. 57
rov IlroZefialov '^) UcoOixoöfielov xov xal ^AXd-aiecog (6g L l^V cioi^fi{ov),
Ahn Ptolemaios, einem Sosikosmier, anch Althaieer), alt 48 J., narbenlos
^ fihv
(also;)
10 Ssyad-ig Jtejcgaxsvai rfj0[sa]v(o xarcavfjtf öia xovBvrfiütQo[y]e[yQ.^)x\co[ii'i;i\
Segathis, verkauft zu haben der Thea^^o durch Kaufbrief durch das in obengen. Dorf
ayogarofislov ajco rov vvv bjh \ )v ajtapta XQOvov ro vjtaQXOV rfj
bestehende Marktamt von jetzt fär alle Zeit als da gehörend der
Ssyad-L olxoysvog öovXixov ^) eyyovov Scorav c6g\_ri aö7j(iov rovro toi-
Segathis ein hausgeborenes Sklavenkind Sotas alt 8 J., narbenlos wie es geht
ovxo ävajtoQKpov JcXrjv ijtag)rjg xal legäg voöov
und steht, unwiderruflich ausser bei manus injectio oder morbus comitialis
xai ajiEXBLV rrjv,
und weghabe die
Ssyad-iv jtaga rfjg Oeavth ttjv av(ijc6q)a}vri[fi]evrjv rov jt6JtQa[(i6vo]v 6oi>-
Segathis von der Theano, vereinbart für das verkaufte Skla-
15 [Zixo]v hyyovov Sota rififjv Jtaö[a]v ix [jtjXrjgovg 6ia XBiQ[og ^^) aQyvQtov]
venkind Sotas, — den Preis ganz und völlig Silbers
ö[Qa')ii]nag Ijtxaxoölag 6ia rrjg [. . . .]ov zQajei^^g ^gdfiei
Drachmen 700 durch des (Name) Bankhaus zu Fremis,
x[aL ße]
und
ßa[c](D[ö6cv] rrjv ülsyald-iv xal rovg otag av[x]rig [t]o Jt6JCQa(idvo[v (Dg]
es werde vergewShren Segathis, und die nach ihr, das verkaufte (wie
JtQoxirac dovXix6[v 6y]yovop [2!(OT]äv [jtaö]i;j ߣß[at]oio[c
vorliegt) Sklavenkind Sotas mit aller Gewähr
xal jtaQB^BOd-ai
und es praestiren
avijcaq)ov xal dpsv[e]xvQa[öro]v xal av6ja[6av6i]0T[o]v x[al] xad^[aQ6v aJto]
unberührt und unverpföndet und unbeliehen und rein von
80 Jta[p]r6c 6(piXriiiax\og[ 6rj(io[öl]ov (lexQi' trjg [ ajco]
aller Schuldenlast, von öffentlicher bis (zum heutigen Tage?) von
[di] elÖKDXLxatv x[(xL JcjaöTjg ifijcolil'i^ösoog öia [jta]vr6[g] xai fir]6[s-
privater und aller Pfändung durchaus, und Nie-
va xoXvovxa OBav[(X)] girjöe rovg [jc]aQ^ avrfjg xvQuvovT[ag rov 6o]v-
mand dürfe hindern die Theano und die nach ihr als Herren des Skla-
Xi[xov i]yy6vov 2!c()[r]ä xal olxovof/ovvrag xal [.] . . [xQ(Ofi6vovg cog]
venkindes Sotas und Haushalter und Nutzer nach
[iäv algcivrai]^^).
ihrem Willen;
8) «=« ngoyeygcififihf^,
9) ohcoysvbq öovXixov corrigirt aus obcoyevovq öovXixot.
10) dta x^^Qoq (de manu) durchstrichen.
11) Ezempli gratia additum.
58 W- Römische und griechische Vertragstypen.
iav 6h [fi]?] ßeßaiot rj fifj jtaQ6X^]r[ai] xad-agolv], ajto-
wenn sie nicht Gewähr leistet, oder nicht es praestirt als reines, so
25 TiöazG} Tj Ueyäd^ig [r]^ Osavco rjp aJt6lXrjq)£v T\ifi]fjv fisd-^ ^[fi]ioX[lag xai]
büsse Segathis der Theano den empfangenen Preis ein und einhalb mal und
[ra] ßXaßrj xal d[v]i]Xa)fisva 6\i]jtXä xai BJclxiii{ov\ aQyvQ[lov 6]Qax[lia\(;
den Schaden und die Aufwendungen doppelt und als Zubusse Silbers Drachmen
[h]jtxaxoCi[aq xal] slq rb ö[7i(i6]öiov tag iö[ag] x^Q^^ [^oi; fievsiv]
700, und in den Gemeinsäckel die gleichen; unbeschadet dessen bleibe
xvQ[i]a xa jr()07£y[().]*
in Kraft das obgefertigte.
Tj OB Oaörjlg 6]v6oxl t^6[s x^] JtQaöe[i]'
Thases genehmigt diesen Kauf.
syQ, V,
Ich schrieb für
x(5p ofioXoyovvxmv 2JaQajtl(ov Sevd-ov cog \__ oy ovZ^ . [. .] s [.]
die Erklärenden: Sarapion (Vater Seuthos) alt 73 J., Narbe (auf der Stirn?)
30 flSOO),
inmitten.
1. Wesen der Urkunde.
Wenn die römische Urkunde eine Handlung des Käufers er-
zählt, durch die er sich den Sklaven zu Eigen erworben, und daran
Versprechungen knüpft, die der Verkäufer — im Verfolg des am
Schluss erwähnten Empfanges des Kaufpreises — dem Käufer für
den Fall der Mangelhaftigkeit der Sache oder des an ihr ver-
schafften Rechtes giebt, so zeigt die complicirte griechische Urkunde
ein etwas anderes Bild:
Sfioioyer. Sie zerMlt in mehrere Theile, welche abhängen von dem
regierenden ofioXoyel, dem ersten Wort des Vertrages: es ist damit
der ganze Vertrag als Bekenntniss charakterisirt, als eine Urkunde,
die, auch äusserlich betrachtet, denjenigen reden lässt, der durch
sie Rechte aufgiebt und Pflichten übernimmt.
Und zwar richtet sich dieses Bekenntniss des Ausstellers {ofio-
Xoycov) an den Gegencontrahenten (Destinatar) : ofioXoysl JSeyä&'ig . .
x^ &6av(6 : „es bekennt Ssyad-ig der Geavci, ihr verkauft zu haben"
(sonst auch „verkauft zu haben der Theano"), während die latei-
nischen Urkunden die Hauptsache einfach referiren, ohne sie als Er-
zählung jemand in den Mund zu legen, und am Schluss (dixit),
den Verkäufer eine objektive Mittheilung machen lassen,
waserkiärt Es bekennt nun die Usyad^ig: 1) für die Vergangenheit (V. 10
^\raa1" ""^^)' JtejcQaxevac 2) für die Gegenwart (V. 13—16), äjtdxetv 3) für
. die Zukunft (V. 16—27) ßsßai(6oecv . . . firjöiva xoXvovxa . . ., ka,v
§ 5. Griechischer Sklavenkauf. 59
da fit] ßsßaioT . . . Man sieht, dass alles eiDheitlich konstruirt ist,
eben dämm aber auch verschieden von der römischen Anordnung.
Erst kommt der Verkauf, und an diesen schliesst sich kein Be-
kenntniss der Uebergabe (blos fakultativ ist a xcu xaQetXriq)aiiBV
bei Lebewesen und jtsjiQafisvag xdi jraQaxsxooQfjfievag bei Grund-
stücken, Singular No. 13, 7 jtaQaösöcixafiip öoi xov xaH7]Xov in
einer Urkunde vom J. 289) und auf eine Vermögenszugehörigkeit
deuten nur die Worte vjtdgxov rfj SeyaO^i fZ. 11). Dann kommt
das Empfangsbekenntniss (welches den Schluss des römischen Ver-
trages bildet), bei dem hier (anders als bei der römischen Urkunde)
zum ersten Mal der Kau^reis genannt wird, und daran schliesst
sich die Verpflichtung zur ßeßaicoöiq, zur Gewähr; während die
römische Urkunde diese unmittelbar in die Form des bedingten
Strafversprechens kleidet, giebt unsere Urkunde zunächst den Inhalt
der Verpflichtung mit ßsßaiciösiv (Z le — 24), imd dann auch die
Rechtsfolgen, welche far den Fall eintreten sollen, dass die ßeßalcoöig
nicht geleistet werde. Wir sehen diesen Theil besonders reich
entwickelt; während die Römer erst aus der feststehenden Haftung
bei Eviktion den Thatbestand der Eviktion in der Formel herleiteten,
finden wir hier aufgezählt, was alles gewährt werden müsse, Frei-
heit von Pfand, von jeglicher Belastung und Steuer, und schliesslich
wird hinzugefügt, dass Niemand die Käuferin noch ihre Rechts-
nachfolger hindern werde, alle Herrschaftsrechte am Sklaven aus-
zuüben. Es kann schon hier auf die Erscheinung hingewiesen
werden, dass die Schlussklausel, welche die Strafe für den Fall
mangelnder ßsßalcoCig enthält, niemals auf den Werth des zu Unrecht
verkauften Objectes geht, sondern stets den zu Unrecht erhaltenen
Preis zurückholt, während die römischen Urkunden in dieser
Hinsicht schwanken zwischen quantum id erit quod ita ex eo (ea)
evictum erit (bez. quod ita licitum non erit), tan tarn pecuniam und
quanti ea puella empta est, tantam pecuniam, d. h. sie theils das
Recht geben, für den Fall der Eviktion den Werth der Sache (oder
sein Doppeltes) zu beanspruchen, theils die Befugniss gewähren, den
gezahlten Preis (oder sein Doppeltes) zurückzuverlangen. Es ist klar,
dass das erste Recht sich gründet auf die Pflicht, sein Wort zu
halten, d. h. hier auf das Versprechen, dass die Sache, die man ver-
kauft, dem Käufer nicht ein besser berechtigter entreissen werde»
das zweite auf die Treulosigkeit, die darin liegt, Geld zu nehmen,
wenn man den Gegenwerth dem Geber nicht sichern kann. Das
erste Recht halt den Kauf aufrecht, und verlangt Schadenersatz
wegen Nichterfüllung,' das zweite betrachtet ihn als durch Nicht-
heimliche
Mängel.
6Q IL Römische und griechische Vertragstypen.
erfullung gelöst, und beansprucht Rückgabe der Leistung (cum
poena dupli)*). —
insbes. Es fehlt scheinbar noch in der griechischen Urkunde die Haf-
tung wegen faktischer Mängel. Diese ist versteckt in den Worten
{jcsjcQaxevat . . . ro öovXixov syyovov) rovto rocovro ävttji6Qiq>ov
jtZfjv kjcag)TJg xal hgag voöov (vgl. Brit. II, 196, i?: r. r. a. X^Q^^
jtriQov). Die Wendung rovto roiovro ava3t6Qiq)OV ist üblich bei
jedem Verkauf von Sklaven oder Vieh, nicht gebräuchlich beim
Grundstücksverkauf; sie bedeutet, *so wie es geht und steht*, ohne
das Recht der redhibitio, der Rückgabe zum Zwecke der Auflösung
des Kaufv^ertrags; ava:j(6Qiq)oqj von axoginxco correkt gebildet, ist
auch das Epitheton des d^gaßciv (No. 80, s) ^), und bedeutet hier eben-
falls, dass das Draufgeld nicht zurückgewiesen werden kann, d. h., es
der Verkäuferin nicht zusteht, sich durch Rückgabe des a^^aßdv
der Leistung des Kaufobjektes ledig zu machen.
MvoTTOftyos. So heisst avaJt6Qiq)oq hier der Sklave, weil die redhibitio, die
Rückgabe wegen Mangelhaftigkeit, ausgeschlossen sein soll; ava-
jc6Qiq)og JtXriv ijtaq)TJg xxL ist juristisch zu übersetzen mit non redhi-
bendum nisi ob manus injectionem vel (ob) morbum condtialem;
das erste bezieht sich auf den Mangel im verkäuferischen Recht, der
einem Dritten Gelegenheit zur ejiaq>ri giebt, das zweite aber be-
deutet den eiQzigen Mangel der Sache, dessen Vorhandensein zur
Auflösung des Kaufes berechtigen soll: Epilepsie. So ist in diesem
Satz die Haftung wegen heimlicher Mängel generell ausgeschlossen,
für einen einzelnen Mangel zugebilligt, und es ergiebt sich auch
als Inhalt der griechischen Urkunde Verkauf, Preisempfang, Haftung
wegen Eviktion, und, eingeschränkt, wegen heimlicher Mängel. Ein
wenig komplicirt wird unsere Urkunde noch durch die Thatsache,
dass die Gesammterklärung der Seyad^ig durch die Mutter Oaörig
im Wege der evöoxla bestätigt wird (Z. 28). Wir gewinnen da-
durch zwei Hauptabschnitte: Haupterklärung und svöoxla. Für
das Schema des Kaufvertrages ist dies offenbar gleichgültig; wir
können für die Disposition lediglich die Haupterklärung verwenden.
V(ioXoyel Ssyad'Lg Seavci (Personalien).
Schema. A. jtBJtQaxivai T^ GsavcQ xax^ wvfjv, 6ia xov ev t§ JtQoys-
yQa(ifi€V7;j xcif/^ dyoQavofieioVj djcb xov vvv inl xov ajtavxa
XQOVOV
1) BGB § 440 S vgl. § 326 S lässt dem Verkäufer die Wahl.
2) Cf. 249, 6 = arra non poenitentialis; diese Anwendung scheint die
frühere.
§ 5. Griechischer Sklavenkauf. ß\
ro vjtaQXOV t§ Seyad^i olxoysvog öovXcxov syyovov StDxav,
cog {ixmv) Tj, aörjfiop
rovro roiovTO avajtOQKpov jtXfjp ijiag)fjg xal Isgäg voöov
xal
B. ajcsxsiv Tfjv Ueyäd-iv jcaga xrig Geavco rfjv övfijt6q)covfj-
fiivjjp xov jtcjtga/isvov dovXixov kyyovov Scota ri/irjp
jtäoav ix jiXf]Qovg dgyvQlov ögax^^v kjtxaxoölcov öia rfjg
[Namejoi; rgajti^rjg ^gefisi xal
C. 1 a, ßsßaiciöeiv rfjv Seyad^iv xal rovg nag avtijg ro
xsjtQafidvop cog jcQoxirai öovXixov eyyovov Scorä
Jtaö^ ßeßaiciosi
b, [xal jtaQi§6öd-ai] dveJtag)ov xal dvavsxvQaarop xal dve-
jnöavsiözov xal
xad-agov djto ücavrog 6q)tXri^axog ÖTjfioolov (lixQi' Tfjg
kvBOTwOrjg Tfiiigag düto rs elöiorcxciv xal Jtdorjg sfiijtoc'
fjOswg öia ütavrog [xal]
c, fiTjöivä xoXvovra Osavco (irjöh rovg ütag avxrjg xvgiev-
ovxag Tov öovXixov iyyovov JScorä xal otxovofiovvrag
xax^ \a\vx\ov (^g lav algcovrau]
2) hav de (irj ßeßaiol i] gifj jtagixVf^f^f' xad-agov, djioxiodra)
fj Seyad-ig xfi Oeavco rjv djtelXrjq)SP rt(irjv (isd^ rj^ioXiag
xal xa ßXdßfj xal dv7jXa)fiiva öiJtXä xal ejtirifiov dgyv-
glov ögaxiicLg Ijtxaxoölag xal sie x6 ÖTjfioötov xag löag
X<oglg xov [fisveiv] xvgta xa jtgoyeygafifiiva.
A. und B. referiren über Thatbestände, C. bestimmt die Rechts-
folgen, welche in einer Verpflichtung der Verkäuferin bestehen.
2. Beglaubigung.
Die Urkunde giebt sich nach der sicheren Ergänzung des An-
fangs als dpxly]gag){op) covrjg. Zum Verständniss ist der Schluss
der Erklärung der Segathis heranzuziehen: xvgia böxo xa Jtgoys-
ygafifidva. Quae supra scripta sunt, rata sunto; cog bv örjgioolq)
xaxaxsxcogcCiiiva ist hier nicht zu ergänzen. Die Urkunde ist
femer eine covi^ *) , das ist ein Kaufinstrument, sodass Jtajcgaxsvai
xax (Dvriv (Z. lo), was sonst fehlt, etwa dem emptionem in scriptis
habitam gleichsteht.
1) Vgl. 13v. : aJyjJ xafi'^Xov ix xov tpexovXov (a. 289).
52 n. Römische and griechieclie Yertragstypen.
3. Personen.
AuBsteiier Es sind bei der Urkunde drei Hauptpersonen zu unterscheiden,
Adressat ^^^^ Frauen, welche, durch Erklärung, und als Adressatin der Er-
klärung, den Vertrag zu Stande bringen, und dann ihre xvqlol, die
hier nicht einmal in der Unterschrift zur Geltung kommen, da
diese für beide Frauen und deren Vormünder ein Schreibkundiger
im Ganzen leistet {vjibq xmv ofioXoyovvrcov). Von den Haupt-
personen sind Segathis und ihre Mutter Thases die verkaufende
Partei, Theano die kaufende, xvgioi auf jener Seite der vollbürtige
Bruder^ resp. eheliche Sohn, auf dieser ein Cognate. Die Ver-
käuferin ist Segathis und ihre Erklärung, mit /lip (Z. 9) beginnend,
füllt die Urkunde fast vollständig aus und bestimmt ausschliesslich
den Inhalt des Kaufvertrages. Thases giebt erst ganz am Schluss,
nach der Deklaration über die Authenticität (Z.28), fast nur in der Form
einer gesteigerten Unterschrift, „ihrö^n Segen" zu diesem Verkauf,
wie es im Gegensatz zur covi^ hier heisst: sie billigt nicht das In-
strument, sondern den Vertrag. Nun steht in der Personalbeschrei-
bung 1) bei Segathis die übliche, (auch bei dem Bruder mit 32 Jahren
vermerkte) Altersangabe von 29 Jahren, also ist die Bestätigung,
welche die Mutter dem Verkauf eines der Segathis gehörenden (Z. 11
xb vjtaQXOV TXi IJeyad'c) Sklaven giebt, nicht durch vormundschaft-
liche Rechte einer minderjährigen Tochter gegenüber zu erklären,
sondern durch folgendes:
eijoxeiv. Das Sklavenkind ist olxoyevog, ein hausbürtiges; wenn es
nun veräussert wird, so giebt dazu die Mutter der Verkäuferin
ihren Segen; es ist eine Art Vollwort, das hier ertheilt wird, ähn-
lich dem in No. 96, 17. 21 (wonach Wilcken auch ebenda Z. le, 19
restituirt): dort wird einer geschehenen Freilassung die Bestätigung
von Seiten einer ganzen Familie ertheilt, und es wird dabei eben-
falls svöoxcQ von den zustimmenden Verwandten gebraucht; im
Falle der Freilassung fügen sie dem evöoxelv noch ßeßatovv hinzu,
dem consentire noch adfirmare, was um deswillen beachtenswerth
ist, weil diese ߣßai(X)öig sonst als Gegenstand der Verheissung für
die Zukunft erscheint, nicht als ein Thun, welches in der Urkunde
gebucht wird. (Vgl. S. 54). Dort ist die ganze Urkunde eben die
evöoxrjOig, die in unserem Kauf mit ein paar Schlussworten er-
wähnt wird, die Freilassung selbst wird mehrfach als yspofievij
1) Die von Mitteis hervorgehobene Ausführlichkeit hat hier wie sonst
ihren Grund wohl darin, dass im Falle der Gleichheit der Namen dieser Gaa-
gonossen die Nomenklatur ein genügendes Distinctivum nicht bietet.
§ 5. Griechischer Sklavenkauf. g3
bezeichnet, und, da die Unterschriften nur evöoxelv und ßsßcuovp etc.
bieten, so ist auch nicht anzunehmen, dass etwa die Freilassung
durch Maro selbst den ersten, verloren gegangenen Theil der Ur-
kunde ausgemacht habe, sondern der Sklave ist dem Maro über-
lassen {ixTCBX'ooQTpcBvai) von den Betheiligten (vielleicht cedirt fiduciae
causa), und nach geschehener Freilassung billigen sie diese und
geben ihrerseits sich als Gewährsleute an für den Fall einer Eviktion.
— Es ist nicht selten, dass bei solchen Urkunden Geschwister ihre
Erklärungen zuerst abgeben und dann die Mutter, eingeführt durch
xoQOvOa ÖB xal ri xovxcov /t/^r//() noch mehreres vorbringt; so
knüpfen sich, in den Dotal- und Erbinstrumenten (No. 183. 250) die
Verfügungen von Todes wegen, welche die Mutter zu Gunsten ihrer
Kinder bei Gelegenheit von deren Ehevertrag triflft, in dieser Form
an die Dotalverträge an. Der Vorgang stellt sich augenscheinlich
so dar: Hauptbetheüigte: die Kinder; Sicherung oder Bekräftigung
durch die Mutter, deren Thätigkeit darum zum Schluss, gesondert
und hervorgehoben, uns vorgefahrt wird.
Es ist also unsere Urkunde so zu disponiren; 1) Überschrift:
^Aprlygatpov oivfjg, darum alles 1. Hand! 2) Datum und Compa-
renten (Z. i — 9 bis döi^(i[ov]). 3) Haupterklärung der Segathis mit
Registraturvermerk ( — Z. 28 JcQoyBy[Q{afifiBva)], 4) Beitrittserklärung
der Thases (Z. 2s: '^ 6b ßaöfj[g b]vöoxI rfj6[B r^] Ji:QaaB[i]), 5) Unter-
schriften ( — zu Ende).
In unserer Urkunde consentirt die Mutter mit einfachen Worten,
wie auch der antichretischen xccQJttüöig des ^tXi^(ia}P mit Bvdoxci
sich Hqcdv anschliesst: 101, 23.
OfioXoyBlv wird die Erklärung ebensowohl der Segathis wie ofioXoyüv,
der Thases genannt; es ist dies das technische Wort der Griechen
für das in einer verantwortlichen Erklärung liegende Zugeständniss,
angewandt keineswegs bloss bei Obligationen, wie ja auch der
folgende Infinitiv Perfecti jtBJtgaxBvac den Begriff der Verpflichtung
ausschliesst, sondern auch bei Testamenten (No. 86, 3. s) und sonst.
Hier giebt die Segathis mit der Thases eine Erklärung ab, und
folglich sind die Unterschriften der ofioXoyovvvBg nur die ihrigen,
nicht die „der Contrahenten". Die ganze Erklärung giebt der
Käuferin Theano nur Rechte, und deren Unterschrift hätte keinen
Werth. Bekanntlich sind bei solchen Instrumenten zwei Formen
zu unterscheiden: einmal die unsere, objektive, bei der die Homo-
logie der Gegenpartei gegenüber stattfindet ofioXoyBl Z. 7 (scü. r^)
&BaP(Dj sie bekennt der Theano, und dann Z. 10 jcBJigaxBPoi rf}
&€apci ihr verkauft zu haben, und sodann die Briefform (No. 13, 3.
54 ^^' Römische und griechische Vertragstypen.
Unter- 71, 5, vgl 228, 2), bei der die Gegenpartei angeredet wird. Verbietet
* " ' sich die Unterschrift durch den Adressaten von selbst, so ist sie
bei unserer Form überflüssig und darum wesentlich in solchen
Fällen bezeugt, wo auch der Gegencontrahent ein Zugeständniss
macht, während die Miethverträge von beiden Parteien ausgestellt
zu werden pflegen und zwar so, dass der Miether demüthig ent-
wirft, der Vermiether kurz genehmigt. —
In der Urkunde 153 (Kameelkauf), 25: xal hjtavayxov (folgen
selten auch die Namen der Käufer) Toirriv aJcoyQatpaod-ai iv rxi t&v xor
Adressaten. ^^^^^ (^^oyQag)^ Tov löcovTog sxxaiosxaTov |_ eJt opofiarog
avTcov kjd xoifirjq JS. N. xal djtoöoiöeiv avrovg xa ajio rov avvov
exxaiösxarov |_ [ÖTj(i6]öta avx^g, Z. 39 (Namen der Käufer) ^yoQci-
xa(iev xoivtng r^v jtQ0xsi(i6vrjP xdfiTjXov fjv xcä äjtoyQcnpOfisl^a
8V (r)^ rov exxaiösxarov erov{g) äjtoyQag)fj [xa(ii^X{ci}p)] xad-wg
jtQOXBLxai unterschreiben die Käufer zunächst schon, weil sie (Z. 17)
bekannt haben: rjv xal jraQSiXi^g)afisv, besonders aber deshalb, weil
sie die Verpflichtung übernommen haben, das Thier aus der Liste des
Heimathsdorfs der Verkäuferin in die ihrige überschreiben zu lassen,
und somit die Lasten zu tragen: zu dieser Verpflichtung müssen sie
stehen; und darum unterschreiben sie. Dagegen fehlt ein Aner-
kenntniss — so richtiger statt Unterschrift — von Seiten des
Käufers wie in unserer Urkunde, so auch im Kameelkauf UBeM. 87, 21,
wo wir nach der Bemerkung des Notars: vjroyQag)6tg sogar einen
noch gar nicht genannten Svxog als Anerkennenden finden, aber
namens der Verkäuferin, nicht als Käufer.
4. Der Inhalt der Verkaufserklärung.
^OfioXoysl ütBjtQaxivaL Segathis bekennt, verkauft' zu haben
an Theano das ihr gehörige Sklavenkind Sorag^ welches alt ist
8 Jahre und olxoyspog; im Haus der Segathis geboren; durch letztere
Bemerkung ist das Nationale des Sklaven einigermaassen ersetzt. —
Im übrigen vgl. S. 62.
§ 6. Hybrider Sklavenkanf.
Papyrus Brit. Mus. 229^) ist eins der merkwürdigsten Stücke,
da er römische Grundform mit griechischen Ansätzen zeigt.
1) Besprochen von Schölten, Hermes 32, S. 273 ff.
§ 6. Hybrider Sklavenkauf. 65
C. FabuUius Macer optio classis praetor. Misenatium UI^)
*Tigride' emit puerum natione Transfluminianum
nomine Abban quem Eutychen sive quo alio nomine
vocatur annorum circiter Septem pretio denariorum
5 ducentorum et capitulario portitorio de Q. Julio
Prisco milite classis eiusdem et triere eadem. Eum pue-
rum Sanum esse ex edicto et si quis eum puerum
partemve quam eins evicerit simplam pecuniam
sine denuntiatione recte dare stipulatus est Fabul-
10 lius Macer, spopondit Q. Julius Priscus; id fide sua
et auctoritate esse iussit C. Julius Antiochus mani-
pularius lU^) *Virtute\
Eosque denarios ducentos qui s. s. sunt probos recte
numeratos accepisse et habere dixit Q. Julius Priscus
15 venditor a C. Fabullio Macro emptore et tradedisse ei
mancipium s. s. Eutychen bonis condicionibus.
Actum Seleuciae Pieriae in castris in hibemis vexilla-
tionis das. pr. Misenatium Villi Kai. Junias Q. Servilio
Pudente et A. Fufidio PoUione cos.
20 Q. JULIUS PRISCUS MIL. Uli) 'TIGRIDE' VENDEDl C. FABULLIO
MACRO OPTIONI
IUI) EADEM PUERUM MEUM ABBAM QUEM ET EUTYCHEN ET RE-
CEPI PRETIUM DENARIOS DUCENTOS ITA UT S. S. EST.
C. Julius Titianus suboptio IIP) 'Libero Patre' et ipse rogatus pro C. Julio
Antihoco manipulario III i) 'Vir tute', qui negavit se literas
scire, eum spondere et fide suam et auctoritate esse Abban, cuen ed
Eutychen, puerum ed pretium eins denarios ducentos
25 ita ut SS. scr[i]ptum est.
C. Arruntius Valens suboptio Uli) 'Salute' signavi.
C. Julius Isidorus "] 2) III i) *" Providentia' signavi.
C. Julius Demetrius bucinator pri[n]cipalis III i) ' Virtute' signavi.
30 ^'Etovg Sog li[Qtefjiio]iov öx dofiixioq r6QfjLa[vbq\ \fx\io^ü)xi}q xotvza[vb\q
Meiorivaxüiv ix . . . xa^)
xy 7tQa[oei xov 7iaiö]eiov ^Aßßa lov xal Evxvxov.
Die Urkunde (vom J. 166) ist Übertragung des Mancipationsaktes
auf den Traditionskauf. In Folge dessen fehlt hinter emit (Z. 2)
das gewohnte mancipioque aecepit, welches Z. 15 durch die Worte
et tradedisse ei mancipium (etc.) ersetzt wird. Dies ist kein Zufall,
es ist vielmehr, wie die Abwesenheit der Mancipation, so auch die
1) III = triere.
2) = centurio.
3) svöoxü}!
Oradenwitz, Einföhrang in die Papyrasknnde. 5
56 D. Römische und griechische Vertragstypen.
Versetzung des dinglichen Vermerkes an den Schluss, da, wo wir
in griechischen Urkunden ag xal jtaQeiXr](pafiev erwarten, eines der
Zeichen dafür, dass hier eine Form der römischen Urkunde vor-
liegt, die von den griechischen angekränkelt ist. Die Veränderungen
sind folgende:
Grae- 1) Es liegt eine Tradition vor, und diese steht bei dem Em-
pfangsbekenntniss, so dass wir statt des römischen Herrschafts-
rufes nebst folgender Ablösung dessen, der enteignet ist, hier viel-
mehr einen obligatorischen Kauf mit folgender Realisirung erblicken.
2) Bei der Eviktionsstipulation, von der wir zahlreiche Bei-
spiele in den siebenbürgischen Wachstafeln besitzen, ist es die
Regel, dass die Strafe des nicht gewährleistenden Verkäufers in
dem Einfachen oder Doppelten des entwehrten Gegenstandes besteht.
Nur ausnahmsweise begegnet (z. B. Bruns 106, 12) quanti ea puella
empta est, tantam pecuniam (et alterum tantum) dari, d. i. Versprechen
der Rückgabe des Kau^reises (mit dem alterum tantum) für diesen
Fall. Es ist wohl nicht zufallig, dass unser Papyrus mit jenen die
Ausnahme bildenden, ebenso aber mit den griechischen Urkunden
übereinstimmt, die sämmtlich bei der Berechnung der Eviktions-
haftungssumme von dem gezahlten Preis, nicht von dem Werth
der Sache ausgehen.
3) Während die übliche Form der Bürgschaft ist: id(em) fide
sua esse jussit, verstärkt unsere Urkunde diese Formel durch et aucto-
ritate; als öexoöog avxtwQ ^) bezeichnet sich auch der Siebenbürgische
fidejussor Alexander Antipatri, der nicht lateinisch schreiben kann,
und die Beziehungen der Kaufbürgschaft bei den Griechen zur
auctoritas sind durch Mitteis 2) klargelegt worden: hier reiht sich
ein griechischer Zug seltsam an die lateinische Form der fidejussio,
und er wiederholt sich in der subscriptio. — Man kann allenfalls
als Vorbild dieser Zusammenstellung an svdoxco xal ßeßaiA denken,
wie es uns UBeM. 94 öfters darbietet.
4) Auch die Formel ex edicto statt der üblichen, wenn auch
nicht ausnahmslosen, Aufzählung der durch das Edictum gefor-
derten Eigenschaften mag hier erwähnt werden, und im Anschluss
daran einige stilistische Abweichungen von den Siebenbürger Wachs-
tafeln: Die Beziehung der heimlichen Mängel zur Haftungsstipu-
lation ist der schwache Punkt der Siebenbürger Urkunden; die
heimlichen Mängel schliessen stilistisch unmittelbar auf f(ide) r(o-
1) Bruns No. 107 in fine.
2) Mitteis, Reichsrecht und Volksrecht S. 503.
§ 6. Hybrider Skla^enkauf 67
gavit), ohne VermitÜung einer Summe: praestari . . . f(ide) r(ogavit).
Auf dem Papyrus schKesst sich ebenso sanum esse an stipulatus est
an, welches hier statt fide rogavit gebraucht ist, und es fehlt selbst
das vermittelnde praestari wie Bruns 107, 6. Ebenso ist Z. 9 dare
stipulatus est eine kleine Ungenauigkeit für dari stipulatus est, und
Z. u fehlt hinter accepisse et habere vor dixit ein se.
5) Der hauptsächlichste Unterschied unseres Kaufs gegen die insbes.:
Siebenbürgener liegt aber in der Beurkundung: die Wachstafeln ^g^tt*"*
geben einfach die Siegel, die von den Sieglern eigenhändig als die Siegelung,
ihren beglaubigt werden, weswegen auch die Namen im Genitiv
stehen. Dagegen bringt der Papyrus eine eigenhändige Inhalts-
angabe von Seiten des Verkäufers und des fide et auctoritate jussor,
und dann erst drei Zeugen, mit dem Beisatz signavi ^). Keiae an-
dere Stelle zeigt so klar den hybriden Charakter der Urkunde,
wie diese Unterfertigungen: sie sind ganz vollkommen griechische
vj€OYQaq>ai: Während in der Urkunde selbst der Käufer der han-
delnde ist, tritt nun der Verkäufer als ofioXoycip ein; an die er-
werbende Thätigkeit in der Urkunde schliesst sich die gewährende,
promittirende, in der Unterschrift. Es ist subscriptio griechischer
Form, unter dem Akt römischer Form. Dies zeigt folgende Über-
setzung:
L. Julius Priscus etc. vendedi C. Fabellio etc. puerum
nercQaxa naXöa
meum Abbam quem et Eutychen et recepi pretium denarios
imd^ovxd fjioi xov xal xal änsxo) xtjv ti/z^v
ducentos ita ut s. s. est.
xa^wq TiQoxHxai.
C. Julius etc. et ipse rogatus pro
xal avxbq d^imB'elq wcbq
C. Julio Antiocho etc. qui negavit se literas scire eum
wq ygdfjLiJLaxa firj elöoxoq, avxbv
spondere et fide suam et auctoritate esse Abban cuen ed Eutychen
o/ioXoy€iv xal nlaxi kavxov sivai xal ßeßauoaei xov xal
puerum ed^) pretium ejus denarios ducentos ita ut s. s. scriptum.
xal XTjv xifiTjv avxov ÖQax^iaq xa^atq ngoxeixai.
Es erübrigt noch, die einzelnen Abweichungen unserer Urkunde Ab-
vom Typus, die sich nicht auf Gräcisirunff zurückführen lassen weichung,
,, 1 . . 4 - die kein
wollen, hier ms Auge zu fassen. Grae-
A. Sanum esse ex edicto, „gesund im Sinne des (Aedilen-) cismus.
1) asyvai sagt (Bruns No. 107 in fine) der Grieche, und ensyvoi sagen zwei
der Zeugen bei dem Testamente UBeM. 326 zweimal; auch in yvoi kann
gnovi stecken, wie in yvai ein gnavi.
2) Erg. dnbXBiv avxov.
5*
Qg IL Römische und griecliisclie Yertragstjpen.
Ediktes"; nach dem Edikt (vgl S. 48) würde man erwarten, dass
hier auch für noxae, für furta, die dem Sklaven zur Last fallen,
und die er abverdienen muss, vom Verkäufer gehaftet werde, ebenso
auch für die psychischen Fehler, die im erro und fugitivus zur Er-
scheinung kommen, und in der That zählen die Wachstafeln die
Fehler einzeln auf. Wir haben also nicht eine sachliche Ver-
schiedenheit im Umfang der Haftung anzunehmen.
B. simplam pecuniam sine denuntiatione recte dare. Verkäufer
verzichtet auf eine Anzeige von Seiten des Käufers an ihn für den
Fall drohender Eviktion; er wül haften, auch wenn diese Anzeige
nicht geschehen. Die Lesung denuntiatio kann wohl als sicher
gelten; sowie renuntiare technisch beim Kaufe ist für die Ansage
(der Ackergrenzen und Ackermaasse), die der mensor ^) oder der Ver-
käufer 2) liefert, so ist denuntiare dagegen für den Fall der Eviktion
gebräuchlich: non obesse ex empto agenti, quod denuntiatio pro
evictione interposita non esset, si pacto ei remissa esset denuntiandi
necessitas sagt D. 21, 2, 63.
Hieraus folgt die Thatsache, dass denuntiatio ein Recht des
Verkäufers bildet, auf das er verzichtet haben musste, damit auch
ohne denuntiatio der Käufer an ihn seinen Regress nehmen konnte:
die denuntiatio war ein naturale der Eviktionshaftung, weil der
Käufer nur dann Alles gethan hatte, um die Entwehrung abzuwenden,
wenn er seinen Verkäufer informirt hatte, damit dieser sich auch
seinerseits der Sache annehme. — Wenn sie hier aufgegeben wird,
so mag dies in der Möglichkeit seinen Grund haben, dass durch
Versetzung des Käufers oder Verkäufers Benachrichtigungen des
zweiten durch den ersten recht schwierig gemacht werden konnten '^).
C. et tradedisse ei mancipium bonis condicionibus. Dieser Satz
ist unserem Papyrus allein eigen; er befremdet, sofern er Er-
klärung des Verkäufers ist; er schliesst sich an das übliche acce-
pisse et habere an, eine Erklärung zu Gunsten des Käufers, die
abzugeben dem Verkäufer zukommt, denn imicuique fides contra
se habetur; unser Satz dagegen ist eine Behauptung zu Gunsten
des Verkäufers und man hätte erwartet, dass sie der Käufer ab-
giebt, oder wenigstens die unvollkommene Genehmigung ihr er-
1) Lenel, Edictum § 89, S. 172.
2) Paulus D. 18, 1, 40.
3) In einem anderen Sinne kommt sine . . . dari in den griechischen
Urkunden vor: dnoöwoaj ävsv vnsQS^satwg xal svQTjaiXoyiaQ; so z. B. UBeM.
272, 10. 11; „ohne Aufschub noch Ausflucht".
§ 7. Trennung einer Gemeinschaft. 69
theilt, die in der Besiegelung der Urkunde liegt ^); aber die Ein-
seitigkeit der Urkunde, die Römer wie ägyptische Griechen uns
zeigen, bringt solche Missbildungen hervor: schon in den griechi-
schen Kaufverträgen ist ag (für die Waare) xal jcaQeiXrjcpafisp nicht
elegant, weil der Käufer nicht ofioXoymtf ist und nicht mitunter-
zeichnet: Aber da ist doch wenigstens die kaufende Partei als
redend eingeführt, und sie giebt die Erklärung ab, dass Verkäufer
seine Schuldigkeit durch Übergabe gethan; hier dagegen erklärt
Verkäufer, und der Beweis der geschehenen Tradition ist nur etwa
aus einer Verschweigung des Käufers herzuleiten.
Die Zusage betreffs dieser anderen Mängel steht hier nun an
einem anderen Ort: et tradedisse ei mancipium s. s. Eutychen
bonis condicionibus. Die beiden Schlussworte (griechisch xaXfj
alQBOBt UBeM. 316, sa. 359. Bruns fontes^ 135) finden sich nur
beim Sklavenkauf und werden genau erläutert durch Papinian
D. 21, 1, 54: Actioni redhibitoriae non est locus, si mancipium bonis
condicionibus emptum fugerit, quod antea non fugerat. — Bonis
condicionibus ist auch hier eine Clausel des Vertrages, nicht eine
objectiv hervorgehobene Eigenschaft des Sklaven; sonst wäre die
Schlussbemerkung quod antea non fiigerat überflüssig. Wenn durch
das bei Grundstücken übliche: uti optimus maximusque est, Servi-
tuten ausgeschlossen, oder vielmehr die Haftung für das Nicht-
bestehen von Servituten zu Lasten des Kaufobjektes übernommen
wurde, so liegt es bei Sklaven nahe, an diejenigen thatsächlichen
Mängel zu denken, die den Menschen herabdrücken: das sind furtum,
noxa und die Laster des erro und fugitivus.
§ 7. Trennung einer Gemeinschaft.
(Tafel S. 72.)
Im Gegensatz zu allen bisher betrachteten griechischen Ur-
kunden bietet die vorliegende nicht die Erklärung einer Partei an
die andere, sondern wechselseitige Bekenntnisse; 6(ioXoyovOiv aXXri'
Xoiq^): wie bei dem iudicium communi dividundo der Römer, jeder
1) D. 13, 7, 38.
2) lust. Inst. 1,8,2 schiebt in seine Vorlage Gaj. I, 53 die cursiv ge-
druckten Worte ein : si intolerabilis videatur domin orum saevitia cogantur servos
honis conddeionilms vendere.
3) ofioXoyovai allein kann auch eine Mehrzahl auf Seiten einer Partei
bedeuten; wie am klarsten hervortritt, Brit, Mus. II, 211, 18: [fX^iv] nag^ avtfjq
70 II- Römische und griechische Vertragstypen.
der beiden Miteigner, die sich auseinander setzen, Kläger- und Be-
klagtenrolle hat, so ist hier jeder Aussteller und Destinatar zugleich.
Und diese wechselseitige Beziehung kommt sehr anschaulich zur Er-
scheinung: Einander bekennen sie getheilt zu haben eine Arure
(oder wieviel es ist^), die in drei Parcellen besteht, und zwar hat
jeder „angesprochen*', eine Parcelle, ^ein Loos', für sich (er das
dritte, sie das zweite); das erste wollen sie th eilen, indem „zur Er-
gänzung" er die westliche, sie die östliche Hälfte nimmt. Die
Grenzen der beiden ganz anfallenden Vollloose werden nun in der
üblichen Weise beschrieben (Z. 9—11; Z. 15. le), und ebenso die
Hälften des ersten (Z. 13. u; Z. 17 — 19), indem die Nachbarn nach
den vier Winden genannt werden, und so, was dem einen und dem
andern zukonmit, nach der Reihe kund wird. Der Papyrus hat
also folgende Ökonomie: ein gemeinsamer Anfang, dann je ein Theil
far Petesuchos, ein analoger für Thaesis, dann ein gemeinsamer
Schluss.
^0(ioXoyovöip aXXriXoiq
I. /7. xai &. öistQrjöd-at JtQog eavrovg (xrX,)
IL xal BjtavBiQrjöd'ai
Z. «flf.: xov (isv n, elq ro hjtc- Z. u: xriv 6\ß &ari\civ slq xo
ßaXXov avrmi i'niiöv iiigloq] xal avrijc ijtißdXlov ftsQog
\rr]v xb] 6Xr]p xqIxtjv Cq>Qa' xr^v xb oX^v ÖBvxBQav öq)Qa'
ylöa (folgt: Nachbarn). ylöa (Nachbarn).
Z. 11: xal xo Xoijcov {[slq Ta. le: xal [xo] X[o]iJtov {^B\lq
öv(iJtXi^]Q(X)öiv [xov] kjtißaXXoV' öv^jt[Xrj\Qa>Civ xov kjtißaXXov-
xog avxcQi i^(ilö[ovg (iBQovg]) hx xog a[vx]riL fjiilcovg (liQOvg) bx
xov JtQog Xißa f/BQOvg xrjg jtQ(6' xov [jtQog aJi:rjXicox7]V fiigovg
XTjg ö^Qaytöog (folgt: Nachbarn). x7J]g JtQ[(6xrj]g 6(pQaylöog (Nach-
barn).
111. xa.[ ] 6ial[Q\BöiV yBy[Bvri\öd^ai xaxa{?)
BjtißoXijv xov Bvovxog jtavxog BÖa(povg
[30 Buchst.] xal [15 Buchst.] wv xal 6 xwv
avxciv ^) BP xolg xaxa xtjvöb ....
xaq bfioXoyovaag, d. h. die beiden Ausstellerinnen von der Destinatärin;
vgl. ebenda Z. 21.
1) ' r/ oaai iav woi, tj oarj iav ^\ z. B. UBeM. 282, 28. 241, 85. 28. 4M, 7.
(iaov av tj Brit. Mus. II, 211, 18. Zur Verhütung der actio de modo agri, und
der analogen Klage wegen Mangels im intellektuellen Theil des Rechts.
2) Man würde vermuthen: ifji/jiiv]eiv i'xaarov avrcSv; aber das ist nicht
herauszulesen.
§ 7. Trennung einer Gemeinschaft. 71
Die der Theilung hinzugefügte Phrase ^g rjg jcsjtolrjvzac jtgog i) Der An-
savTOvg k^ [£]vöoxovv[Tog Ov(ig)](6vov 6taiQ[eös]a)g bedeutet: Weh ^^^^'
gutsch einender übereinstimmender Theilung' und giebt den ßechts-
gnind für die folgenden einseitigen Aussprüche der Parteien, övfi-
qxovog, häufig formell übereinstimmend, ^gleichlautend' ^) Vie oben' ^),
steht für den materiellen Consens der Parteien in dem Ausdruck
avfijtegxDvrifisvri rcfii^,
svöoxetv, an sich unpersönlich, kommt gewöhnlich, persönlich eieoxeiv,
construirt, mit Dativ vor: *dem X scheint dies gut' und, wenn man
von den späten Theilungsrecessen (anno 348 bez. 276) TJBeM. 405, 21.
419, 21 absieht, in denen beiden der Aussteller sich für abgefunden
im Theilungsverfahren erklärt und die Unterschrift mit övvsvöoxw
xotg JiQoyeYQccfifisvoig leistet, bedeutet es stets die Mehrung der
Haupterklärung durch einen Nächstbeth eiligten:
1) Oxyrh. LVI, 16 bittet eine Frau, es möge ihr nur für ein
Rechtsgeschäft ein xvQiog bestellt^) werden (für Darlehen mit
Pfand), und der erbetene ist einverstanden: er unterschreibt mit
b[v6oxc5], wie Grenfell und Hunt nach Z. 20 JcäQOVta xal svöo^
xovvxa und XCVII, 25 mit Sicherheit ergänzen.
2) Oxyrh. XCVII, 25 thut das gleiche der zum Processvertreter
bestellte Bruder, d. h., er nimmt (vorbehaltlich höherer Genehmi-
gung?) die Vertretung an.
3) Oxyrh. XCIV bestellt Marcus Antonius Ptolemaeus den Dionys
den Alteren in einer an ihn gerichteten Urkunde zum Vertreter'*)
für den Verkauf zweier Sklaven^); und (Z. 15) «Jdoxf?, doch wohl:
er ertheilt dem künftigen Kauf die Vorherige Zustimmung', die
^Einwilligung' %
Über andere Fälle wird unten gesprochen werden. Allen ent-
gegengesetzt ist die vorliegende ursprüngliche Construction, die
wohl in dem UBeM. 446, 13 und Brit. Mus. II, 211, is. lo (beides
Kauf mit Anzahlung, aggaßcov) vorkommenden xad^cog ex öv(i'
1) ÜBeM. 326 n, 22 (r^ av^svtixy öia^x^), 361111, 27. 562, 22.
2) UBeM. 52, I8. 192, 5. 629, 19. 20. 21; Brit. Mus. II, 73, 22. 74, 19.
3) htiyQacpfivai Z. I6. Häufig ist ^myQaxpdfiivoq xvgioq in der Formel
^Y7toyQa<psiq xfjg J. ä.
4) Vertretung ist ovaxaQiq^ wie auch der adstipulator cooptirt eintrat;
vgl. Brit. Mus. II, 118, 23. 24, wo sogar ^^xnQ&xxQiQ die avixnQaxtOQela liefern soll.
5) Was uns selbstverständlich scheint, wird hervorgehoben: der Preis
soll an den Geschäftsherm herausgegeben werden, wegen Eviction der-
selbe haften; der Vertreter ist nicht in rem suam.
6) B.G.B. § 185.
72
n. Römißche und griechische Vertragstypen.
q)oivov^) vjtfjyoQSvöav ihr Urbild findet. Doch ist das svöoxali^
auch hier nicht das Gutdünken der Hauptpersonen, sondern man
muss die allerdings künstliche Construction vorziehen, jede Partei
heisse die sjtavalQSöig der anderen gut; dessholh fehlt svöoxovvrog
bei den Arrha-Urkunden, wo solche Gutheissung nicht möglich
wäre; sie haben bloss xad-cag ex öv^KpcoPov vjtfjyoQsvöav.
Letztere Wendung bezieht sich in der Londoner Anzahlungs-
urkunde sicher, in der Berliner wahrscheinlich auf die Grenzen der
Grundstücke, über welche die Parteien gleichlautend ausgesagt haben,
und bei unsrer Theilung wohl auch auf diese Grenzen oder Nach-
barn; es ist auffallend', dass bei den Urkunden, welche die Sache
gleichsam als zwischen den Parteien ansehen, die Mittheilung über
gemeinsame Grenzangaben steht, bei der Theilung ist die Gemein-
schaft eine bisher reelle, beim ccQQaßdv eine Theilung der Möglich-
keit nach, insofern der Gegenstand bei mora in der Restzahlung
auf Seiten des Erwerbers bei dem Veräusserer bleibt^). —
2)Diecorre- Das einzige, was bei der überaus klaren Theilung Schwierig-
*^°^ ^^[^' keiten macht ^), ist die Flurkarte: sie dürfte also herzustellen sein:
^"^^^^ Xag A(pQ
XaQ
«
III
(/7er)
anriX
&BQH
II
hß
1 \llcT )
P (©«;/)
dlCOQV^
^y / -^ -■ j-^-j^^ j-^ w^/^^- ^ --v^ .'^.f>..-^. -y-^-^/^^^y^^/^ ^
^.'-. ■■•~^\y^.y-^^^y^y^-'y^^^^-^;
1) Brit. Mus. TI, 1. c. hat i^vfjKpwvov^ eine an die Ligaturen des Sanskrit
erinnernde Seltsamkeit, die aufDictat schliessen lässt; Kenyon führt II, 104,7
inl xriv i^ov Sixa[. . statt ix aov als Simile an. — Umgekehrt steht II, 217, 6:
ff l^olxov,
2) UBeM. 709, 9 hat ovtog vnrjyoQSvaav, ebenfalls bei der Nachbarnbe-
zeugung; sie ist eine irreguläre naQax<oQri<jiq (Z. 20 ff.), und zu lückenhaft,
um sichere Schlüsse zu gestatten.
3) ix xov nghq Xlßa (bez. anrjXuoTTjv) fxigovq ist unser 'gen Westen'
'gen Osten', vgl. UBeM. 282, 17: ^i^fjiiav fxigoq dgovQriq fiiaq ix xov ngbq
dnrjkicixrjv fiigovq SiaxTvov voxov inl ßo^gäv^ von Nord nach Süd durch-
schneidend; in unsrer Urkunde vielleicht auch von Xoinov abhängend. — Vgl.
101, 9: xb rifjLiov fiigoq i^ ov iav cclgy fjiegovq.
Schluss-
klausel.
§ 7. Trennung einer Gemeinschaft. 73
Vorausgesetzt ist dabei, dass in den Lücken, die den westlichen
Nachbar von II und den östlichen von 1^3 unserer Kenntniss ent-
ziehen, eben die ßtQfiovd^ig stand, die an III östlich angrenzt.
Die Abstumpfungen bei m und n sind v^illkürlich vorgenommen,
um eine unmittelbare Verbindung der von /7. bez. 9. gewählten
Parcellen herzustellen , sicher vorauszusetzen ist eine solche Ver-
bindung nicht (vgl. UBeM. 241 und dazu S. 79); — GsQfiovd^aQiov
muss zwei eXaimveq gehabt haben, Xagiöri^cov wohl einen sich
vom Norden von la bis zum Norden von III erstreckenden.
Ganz verstümmelt in unserer Urkunde ist, was nach der Thei- 3) Die
lung folgt. Vergegenwärtigen wir uns die Natur des Rechtsge-
schäfts: n, und S, waren bisher Miteigner der drei Parcellen, hatten
Gemeinschaft an ihnen; jede Scholle gehörte jedem von ihnen zur
ideellen Hälfte: diese ideelle Hälfte lässt nun jeder dem Andern
ab an den Stücken Landes, die er aufgiebt, und erwirbt umgekehrt
für die Stücke, die er anspricht, die ideelle Hälfte des Andern. Es
ist also wechselseitig eine entgeltliche (tauschende, synallagmatische)
Rechtsnachfolge in die ideelle Hälfte des Andern, und folglich für
den Fall, dass in Folge eines Mangels im Rechte etwa den /Zere-
Oovxog ein Dritter aus Scholle III jagt, als Sinn des Vertrages eine
Entschädigung des Ilarsöovxog anzunehmen; diese Entschädigung
wird im Zweifel nicht im halben Werth der von ihm angesprochenen
Parcelle III bestehen, sondern, wenn sie taxirt worden, im Schätzungs-
werth, sonst aber wird nicht das Entzogene abzuschätzen, sondern
eine neue Theilung des Restes (Parcelle 1 und II) vorzunehmen sein,
gegen deren reelle Ausführung Gaijötg sich durch Abgabe des
halben Werthes des von ihr herauszugebenden schützen kann. —
Keineswegs können ohne weiteres die Grundsätze von der ßeßalcQOcg
in Anwendung treten; es wäre unpassend, die Multiplicationen des
Preises, die auf Eviction beim Kauf gesetzt sind, auf ein Rechts-
geschäft zu übertragen, bei dem nicht der eine sein Recht vom
andern herleitet, sondern beide vom gemeinsamen auctor^).
1) BGB. § 757 sagt allerdings: 'Wird hei der Aufhebung der Gemein-
schaft ein gemeinschaftlicher Gegenstand einem der Theilhaber zugetheilt,
so hat wegen eines Mangels im Rechte oder wegen eines Mangels in der
Sache jeder der übrigen Theilhaber zu seinem Antheil in gleicher Weise wie
ein Verkäufer Gewähr zu leisten'. — Aber BGB. § 323 ff. bestimmt die Folgen
der Unmöglichkeit der Leistung nach der Frage der Schuld des Verpflichteten
und wird daher in unserem Falle (vorausgesetzt, dass § 757 auch den Thei-
lungsvertrag umfasst) regelmässig auf § 328 hinauskommen: der Andere ver-
liert den Anspruch auf Gegenleistung, d. h. auf die ihm zugetheilte ideelle
Hälfte j d. h., er muss neu theilen.
74 I^' Römische und griechische Vertragstypen.
Bnt. Mus. Sehen wir auf Parallelurkunden, deren Schluss erhalten ist,
II 187/8.
SO beschränkt sich die Versicherung der Urkunde in Brit. Mus. II,
188, 2oflF. auf die Verpflichtung, beim Vertrage zu bleiben und ihn
nicht zu übertreten, widrigenfalls die Übertreterin der treu bleibenden
den üblichen vielfachen Ersatz leisten solle; von wechselseitiger
ßsßaicQöig ist nicht die Rede, nur vom efigiivEiv, d. h. von der Ver-
pflichtung, nicht muthwillig den Vertrag zu brechen, von der noch
ein weiter Weg ist bis zur Verflichtung, den anderen im Besitz
zu erhalten.
Brit. Mus. II, 188, 20 (Ergänzungen von Kenyon): xal evfitvstv
• • •
r[olg jtQo]yeyQa/ifi£Vocg
21 x{al) sxsiv exaötfjv xrjv jtBQi .[...] knavs[iQri6d'ai ^rj\-
22 öhv rovrcov jtaQaßrjvat rag ofioXoyovöag [sav de kxarsQa avrcjv
jtaga-
23 ßfj, ajtoreiCaxcoL ri Jtagaßalvovöa rfj £Vfi[£VOvö^ ra ßXaßrj xal
dajtav9](i£va]
24 öijtXä x{al) sjtlrifiov dgyvQlov ÖQaxiiag 6t[axoöiag
xal fifjöev rjööov]
25 ra ä[iai]fcoXoYr](i£va fislvat (D[g] jtQ6[x6traL
üBeM. 241. Wenn die Londoner Urkunde die Pflichten aufzählt, die aus
der Theilung erwachsen, so tönt ein Berliner Theilungs vertrag in
der Aufzählung der Rechte am erworbenen Gute aus. Er ist ein
vjtofivrjfia, beachten s werth ^), dass der eine Contrahent ein Soldat
ist (Z. 3). Es handelt sich um Erbtheilung (familiae erciscundae Z. s)
und zwar hat wie üblich der eine zwei Drittel 2). Die Theilung ge-
schieht durch knLßaXXsLV^ ^zuwerfen, zuschlagen*, wie wir ^anfallen*
von der Erbschaft sagen und auch UBeM. 444, 19: ötalQSöiv ysyle-
v]TJöd^ai xara enißoXriv rov evovrog Jtavrog eöag)ovg hat.
UBeM. 241.
*H. 29 cm. Br. 9,5 cm. Faijüm.* Herausgeber: Viereck.
[ ccQXij^i^xccör^ xal [jt]Q6g r^ ejitfieXela [r]cov
[ ;^()?/]^ar£(Jrc5i' xal rcov aXXov XQtr7]Qia)V
[jtaQa jljtoXXcovlov r]ov ^AjtoXXa)vlov JtQorofiag)6QOV öJtsiQrjg
[öevrsQag OvXjtla]g ^AtpQcov q ^IsQaxog xal jtaQa rovrov
5 [a6€Xg)i6ov KdöroQo]g KdöroQog rov ^AnoXXcovlov fir/rgog
[ d:Jt6] xoififjg KaQ{avl6og) rrjg ^HQ[ax, fi]sQi6og rov ^Aqöi,
'2 Anf. xazä xtjv ;jcJ()av(?) Wilcken. 4 ^ =» bxarovra^x^ag.^
1) Vgl. S. 16 zu Anm. 1. 2.
2) Vgl. meine Au&ählung, Hermes 28, S. 327.
§ 7. Trennung einer Gemeinschaft. 75
[vofiov. ^OfioXoyovöt ^AjtoXXcivtog xal EaöT\a)]Q dietQTJöd-ai
[jtQog avrovg ra v]ji:aQXovta avrolg xal i[X\i]Xvd^6Ta elg av-
[rovg öia xX7]Qovo^i\ag xov fihv 2ijtoXXa)p[io]v jtaxQog ^AjcoX-
10 [XcovloVj xov 6h Kaöxo]Qog (idfifirjg Taöo[vxcc]Qlov, 6 fiev ^AjioXZ(6{viog)
[xov tnißaXXovxog öt]fiolQov, 6 ös Kaöx(x)[Q .]...[..].... ov /isQovg
[ T« vJtdQX0vx]a av[x]otg jcbqI xtjv [jtQ\o[xi\iievrp> xco-
\(i7jv sXajicQVOg ev 6völ 6(pQa'/l[(S\L aQOVQ[&]v ?g (iiag
[ xXjrJQOov JcsQi [.] XI] [ ] X£Qtg x^g XotJtrjg
15 [ JtQ]o[x]eQa)v ev [x6]jtq) Tb [.]... Xeyofiivq) xal jta-
[ J ^^ [• •] S£oys[v]ovg d[Q]ovQag xQlg sXatcovog
[ ]xo d[Q]ovQrjg [ ] 6vvs[a] 6:^iß[eß]Xr]xi[v]ai xm
[ ] . xo h[jt]Lßd[XXov av\xw dlfioiQOV fiigovg^^^^^'^ «^o xcov
[ ] (Dvx(D .[....] Kagavlöa iv xfl ^tt [....] . r}v
20 [ dQOVQcci\v jtBvxE {dQ0VQa]g XQBlg, (DV yBlxo[vB]g vb-
\xov vÖQaytDyog, (iB]d'^ ov OBix[ixd Bdd]q)i] ßoQQa vdQaya)y[6g , .] .
[ djtrj]Xi(6xov 2[efiJtQ]a)vlov ߣVB(pixi[aQiov] xal
[exBQa)v sXatmv . . . .] y£yQafifiB[vot]g ejnßa[XX] [••]•§
[ ]ai jtBQl XTj[v .] . ojtaxo [.] . xrjv xal c[vv\yBVovg
25 [ 'q oöai] edv coCl b\v x]fj 6(pQayldt, wv yBlxov[B]g ex vo-
[xov ] O* [••]••• X [••• •]; '^^ ^^ KdCXOQL BJtt[ßB]ßXTj'
[xBvai xo BX x^g] JtQ0xifiBv[7jg] jcQCQxrjg öq)QayBt[6og] Xoi-
[ ] BVfpvxoi [xQ\idxovxa e^ ij oöai [ed]v (döi,
[cör yelxoveg voxov] v6Qaya)yo[gy (i]Bd^ ov öBLx[L\xd höd(pYi, [ß]oQQa
30 [v6Qaya)yog /iBd-^ o]v(?) öBixix[d e6d](p7], djcrjXtcixov al vjto[y]ByQafi'
[fiBvat ijnߣßX]7]xv[t]ai xcp ^Ajto]XXa)vl(p ägovQat xQB[lg, Xi]ß6g
[ ] . xov X£X[» . . . 6](iola)g xrjv ji:QOXi[fi]ivrjv
[ iv] fiia öq)Qa[y]Btdi, aQovgav filav yBlx[ov£g] voxo)
[vÖQayoiyog, fiBd^] ov öeixtxd BÖ[dg)]7], djir}Xicox{ov) SvQtaxog OBtxixd häd-
35 [(pt} 2lBfi:JtQa)]vlov ßBVBtpixiagiov xal exigoov hXa[i\a)v xal
[ ] . LvoDL xvQiBVBtv txaöxov avxAv xov ijci-
[ßdXXovxog avxm fiB\Q[o]vg xal xa Ig avxmv JCBQtyBivofieva djtog)i'
[qbcv Big xo Xöiov xal] bjclxbXbIv jcbqI avxmVj (D[g BJdv aiQfjxai xal fi?/
[BJtBQXBöd^ai xov kx]£QOV BJtl XOV BXBQOV JtBQl XOV BJtlßBßXrj-
40 [xoxog avxm fiigovg] xaxd ^rjöiva xQOJtov jtaQBvgiöi fiijÖBfCia
[ ] xov avxcQV xd vjtbq xov l6l[o]v ftegovg xad-rjxov-
[xa B]jtlöxaXfia xfjg öiaiQBöBwg xaxBßXrjd^i], x^ 6b
[ ] . o firjvog. Exovg BjtxaxatÖBxdxov AvxoxQaxogcov
[Kaiödgwv Mdgxov Av]q7jXIov ^Avx(dvbIvov xal Aovxlov AvqtjXIov Kofifio-
45 [öov JSBßaöxcov ^AQfiB]vtax<5v Mtjöcxcqv Uagd-ixcöv rBQfiavixcöv
[SaQfiaxixcQV M6ylo]xa)v ^Ejtslq) ö.
11 tov komov xqIxov fiigov^'^^
76 n. Römische und griechische Yertragstypen.
inißoXr,, pgj, Ausdruck xax^ sjtißoXijv rov bvovtoq Jtavxoq 86ag)Ovg
üBeM. 282. kommt beidemal in Urkunden vor, die mehrere Grundstücke in ge-
meinsamem Vertrage übergehen lassen: es soll damit gesagt sein,
dass der Zuschlag des Ganzen erfolgt, unbekümmert, ob die Zahl
der Aruren im Einzelnen zutriflft: *alles Land, was drin ist', vielleicht
einschliesslich der Stücke, die nicht Olivenhain sind, *soll zuge-
schlagen sein' ^ oOoi eav cjOi findet sich 282, 28 wie 444, 7 und in
ersterer Urkunde noch ejtl xo jtXslov ?} eXaOöov: plus minus, wobei
vor 7] oöoi die Zahl der Aruren ausgefallen ist.
Es ist vielleicht Zufall, dass UBeM. 282, von dessen mit 542
übereinstimmenden, von der Mehrzahl der Kaufverträge abweichenden
Schlussbestimmungen UBeM. 241 ein bloss durch die Natur der
öialgeötg modificirtes Gegenstück abgiebt ^), von allen Objecten, die
es verkauft sein lässt, einen Theil, die Hälfte, abgiebt; es mag aber
auch hier eine Gemeinschaft in der Form des Kaufes aufgelöst
oder begründet worden sein; es würde dazu stimmen, dass für das
(Z. 5 — 9), wie es scheint im Ganzen, verkaufte Haus ein besonderer
Preis ausgemacht wird (Z. 32), für alle übrigen Theilstücke an Land
ein Gesammtpreis. Indess sei dem wie ihm wolle, die Überein-
stimmung von UBeM. 282, 32 ff. und 241, 35 ff. in der Formel ist
wörtlich:
UBeM. 282, 32 ff.: xal ajto rov vvv ri/v ßsQfiovöt xQarelv \xal
UBeM. 241, 35 ff.: xal [ano rov vvv] xQarB\lv xal
282 x]vQLBVBtv tAv jtsjtQafievcQv xal jtaQaxexojQ?]-
241 xvQuvBLV %xaöxov avTcov rov sjtißsßXrj[x6tog avrw fiSQovg]
282 fi£V(ov avrfj c5g jtQoxlirat] xal ra s§ avrcQV jceQiystvofisva
241 xal ra s^ avxmv jtBQiyBLv6(iBva
282 djtog)iQBöd^ai Big rb lötov xal k^ovölav txBiv txBQOig noXtlv xal
241 ajto^pBQBlöd-aL Big ro lötov xal]
282 ötoixelv xal intxBXBlv jtBQi avzcov cog hav aiQTJrat, zr/v 6t
241 büzlxbXbIv jzbqI avrcov (Dg iav atQTJrat, xal (i?/
282 [A\t6ifiaQtov /jfj hjtLJioQBVBOd^ac kjtl ravxa firj^ aXXov vjibq
241 [BJtLJtOQBVBOd-at XOV kXB]QOV BJcl XOV tXBQOV JtBQl XOV BJttßBßX?/-
282 avxTJg (irjöiva xaxa firjÖBva xQOJtov, Nun trennen sich beide
241 xoxog avxA (iBQovg xaxa fi7]6Bva xQOJtov, jtaQBVQtöi firjÖBfita.
1) Im Sprachgebrauch des B.6.B. würde es heiss^n; Die Regeln deg
Kaufes ^den 'entsprechende Anwendung'«.
§ 7. Trennung einer Gemeinschaft. 77
282 Urkunden: rov öh xal ensXevöoiiBvov ajto[6\xri6iv JtagaxQ^ficc
241 [6iayQaq)oifrog ^) lxdö]rov avrciv za vjteg rov l6i[o]v fisQovg
282 zolg iöioig öajtav^fiaöiy rrjg ßeßaiwöscog x, r. X,
241 xad^rjxov[Ta xad-c^g xal xo €]jtiöTaXfia rrjg öiatgiöecog xars-
ßkrid-Tj rfj Ö£[?xaT^ rov 6tsXrjXvd^6T?]og (irjvog.
Da bei den Erwägungen, zu denen die Textkritik dieses Papyrus Restitution
Anlass giebt, principielle Fragen auftauchen, sei ausfuhrlicher auf gg^jj ^^j
ihn eingegangen. Der Form nach ist er ein vjrofivrj/ia, dem Erz-
richter eingereicht von einem Soldaten ApoUonios und dessen Ver-
wandten Kastor. Sie bekennen (doppelseitig), mit einander aufge-
theilt zu haben, Güter, die ihnen gehören und an sie gefallen sind
von 2): nach der vorliegenden Lesung wären es zwei Erblasser
ApoUonios Vater und Kastors Grossmutter; allein, wenn dies an
und für sich schon nur gezwungen erklärt werden kann aus einer
früheren Gemeinschaft dieser beiden Erblasser, so entspricht ihm
auch die Fassung nicht; denn mit rov [ibv ^Ajt .,., rov (besser t^$)
öh K, werden nicht zwei verschiedene Personen bezeichnet^),
sondern die verschiedenen Beziehungen einer Petson zu beiden
Theilhabern: Tasutharion ist die Person, deren Verwandtschaft zu
beiden gekennzeichnet wird, und sie ist vielleicht des Ap. Vaters-
witt we, und daher etwa XVQ^^ ^su ergänzen. Die Erbtheile sind,
nach Vierecks anmuthender Ergänzung: 6 öh Kdör(o[Q rov Xocjtov
rQlr\ov fisQovg, und 6 (lev jijtoXXcilviog] [rov sjtißdXXovzog
ötfioiQ\ov. Der grammatische Zusammenhang geht in der folgenden
Lücke verloren, doch ist sicher, dass die Comparenten theilen: zu-
nächst, ums Dorf Karanis liegende, sechs Aruren in zwei Sphragides.
Arure ist das Maass, wie 'der Morgen, die Desjatine*, Sphragis das
zusammenhängende Grundstück, 'die Parcelle', nach unserem Sprach-
gebrauch würde man sagen: zwei Grundstücke von zusammen sechs
Morgen; der griechische Sprachgebrauch legt das Hauptgewicht auf
das Maass; da im folgenden (iiäg steht, werden jetzt die beiden
ötpgaytöeg gekennzeichnet^), und da die nächste Zeile xfjg XoiJtrjg
1) Ergänzt nach UBeM. 234, 19 xal 6iayQ[d\psiv) — so aufzulösen, nicht
YQ{a(piiov) — T« vneQ [av\z<s)v ^jj\^6aLa ndvia.
2) dno statt öiä lässt UBeM. 350, 4. 5 annehmen; statt xX^Q0V0fjii]ag ziehe
ich fxer7jX?Mxvt]ag vor, nach UBeM. 710, 15: ra xccTrjvtrjxoTa slg avzov dno
rov /iST[i]X?Mx6tog (offenbar so zu ergänzen). —
3) Sonst müsste es heissen rov fisv rov ^AnoX., zrjg dh zov Kaox.
4) Da unten dgovQag z^ig vorkommt (Z. 16), so ist nicht a()or()[c5]v,
sondern d^ovQ[a]g zu vermuthen, was auch dasteht. Die Buchstaben über
der Zeile heissen /äev^ im Gegensatz zu xal Z. 15.
7g II. Römisclie und griechische Vertragstypen.
bietet, ist es wahrscheinlich, dass die zweite 6(pQaylc, die eine Rest-
arure, also die erste 5 Aruren hat; dies wird zur sicheren Ver-
muthung, wenn wir Z. 20 aQOVQGi\v jtivre und Z. 33 ev] fita OtpQa-
[ylslÖL ccQOVQav filav lesen, und in der That hat der Papyrus Z. u
nicht 7]Q(X)V JtSQij sondern vqcov jtsvzs, also (iiäg [öq)Qayt6og ovöijg
äQo]vQ(5v jtevr[e] rrjlg de 6Bv]T6Qag ^) rfjg XoiJtrjg [aQOVQag (iiäg,
d(iq)\o[r]£Qa)p'^)6V rojtq) ^8[v,].,. Xtyo^ivcp, d. h. die erste Sphragis
hat fünf Aruren, die zweite hat die letzte sechste Arure, beide
Sphragides lagen im nämlichen Gelände, mit Namen Te ^).
Nun kommt das *bei* jie[QX\ ^) einem anderen Dorf liegende Thei-
lungsobject von drei Aruren (ebenfalls Olivenlandes), ^r[. .] Ö£o-
yavovg deutet auf r]^r [xal], nämlich einen zweiten Namen, wie
bei uns 'M. genannt von S/, und in der That haben wir Z. 24 jcsqX
Tr}[v^ . ojtato [.] . rfjv xal &[eo]yevovg^); sieht man die Reihe der
rojcoi im Index durch, so findet man mit onaxo den ^iXojiaxoQog^
und die so gewonnene Lesung ütBQi Tr][v ^iX]ojtaTo[Qo]g rfjv xal
Oaoysvovg klärt zugleich den Pap. 17, 7 djco x[(6(irjg] ^cXojtdroQog
TTJg [. .] 0-8^)1. .]yevovg sofort auf. Dass weiter alle neun zusammen-
gerechnet werden, scheint sicher; wie, ersehe ich nicht recht").
Hierauf (Z. 17 — 35) folgen die Resultate der Theilung: zuge-
fallen sind auf seine zwei Drittel dem Apollonios (Z. is zu ergänzen
[fihv ^AjcoXX(ovl(X) eig^ — , dem Kastor — (Z. 20). Roh zuschlagend
würde jener von den neun Aruren sechs nehmen, dieser drei; und
dies scheint auch der Fall zu sein; denn Z. 20 bekonmit Apollonios
von den fünfen drei, Kastor (Z. 20) den Rest, also zwei, und eben-
dieser (Z. 32) ofiol(og ^ebenwohr noch eine Arure (Z. 33), so dass
Kastor in der That drei hat, und für jenen sechs übrig bleiben;
es wird also anzunehmen sein, dass Z. 24, wo das Dorf ^tXoJcaroQog
erwähnt wird, dessen drei Aruren dem Apollonios zugewiesen
werden; dann müsste weiter in der Berechnung (Z. 28) (dv ydxoveg
bcaö[xov fiiQovg?]^) die Abgrenzung dieser Aruren besonderem Ver-
fahren vorbehalten sein. — Danach wäre Z. 19 djto tcqv [jtQoys-
1) Nicht TS^ig.
2) Nicht 7tQ]o{T]e^(ov,
3) Nicht zu ergänzen.
4) Nicht na.
5) d- statt a scheint sicher; ovg oder auch 17^.
6) Von der Durchstreichung des d-Sy die Wilcken notirt, sehe ich nichts.
7) (oav* slvcci inl ro avT]6 aQOvgrja [.] iwia halte ich nach UBeM.
379, 15 nicht für unmöglich.
8) Nicht ix v6[tov.
§ 7. Trennung einer Gemeinschaft;.
79
yQa(ifi6v](DV xS>v \üi^Qi\ Kagavida ev r§ Jt[()a>T^] ai v [öq)QayZ6t
äQOVQca]v ütivTB [aQ0VQd\c, rgatg zu lesen, und das ai v, das, viel-
leicht von zweiter Hand, jedenfalls nach frischem Eintunken ge-
schrieben, ist ein Missgriflf, insofern der Abschreiber versehentlich
schon etwa von jtQa)T{'^) aus auf Z. 30 fuhr, wo ajt7]Xia)T{ov) ai v-
vjtoyeyQ{afifi£vai) der Vorlage ihn auf ai v leiten konnten.
Recht verwickelt ist die Nachbarnordnung: zwar das ist klar,
dass das ganze Karanis-Theilgut, das mit drei Aruren dem Apollo-
nios (Z. 20 — 24), mit zwei und einer dem Kastor (Z. 27 — 35) zugetheüt
wird, in gerader Linie fortläuft, nördlich und südlich begrenzt vom
Aquädukt und jenseitigem Getreideboden; in westöstlicher Richtung
zwischen beiden Sphragides mitten inne liegt das Ölgut eines Bene-
ficiars Sempronius nebst anderen, das die zweite Sphragis im Osten,
die erste im Westen begrenzt, während umgekehrt die Binnengrenze
gen Osten für Kastors Antheil an der ersten Parcelle den Parcellen-
theil des ApoUonios bildet^); danach sind Kastors beide Antheile
(der an Parcelle I und die Parcelle 11) nicht so nahe gebracht, wie
es möglich wäre, sondern durch Sempronius und den Antheil des
ApoUonios getrennt: Eigenthümlich ist, dass bei dem Rest der
ersten Sphragis, der für Kastor geht, die Zahl der Anpflanzungen,
angegeben zu sein scheint, übrigens ohne Obligo {ij oöai hav (böL\ —
Aqgädttct.
Insbes.
die An-
lieger.
Kastor I
ApoUonios
I
Sempro-
nius
Kas-
torll
Aqaädact.
UBeM. 241, berichtigt und gegHederi
[ aQXi]öixaörfi xal [jt]Q6g rfj sjctfieXela [t]cov
[ XQV]f^^'^^^'^^^ ^^ ^^^ aXX(ov xQLxriQl(DV
[jtaQ AjtoXXovlov x]ov 'AjcoZXcovlov jtQOTO(iaq)6Qov öjreiQr/g
[öevregag OvXjtia\g ^Ag)Qcov ^ ^IsQaxog xal jtaga rov rov
1) Z. 30 ac vno[y]sy^afi ist natürKch fortzuführen [fiivai] und Beiwort
zu agovgai xgeiq (Z. 31); danach ist Z. 23 [Xtßoq ai vn6\yeyQaiJLiJLB[vai
[agovgai ovo] zu lesen; da ferner Z. 31 x(^ 'AnoXXwviip vor agovgai xgelq
steht, wird Z. 24 xw Kdoxogi vor [agovgai övo\ zu erwarten sein, und in der
That ergiebt Z. 20 am Ende: x[w Ä'Jaa, [Z. 21 xogi], wahrend vorher ai enißs
(nicht ßa) [....] vTai mit Sicherheit zu x]al i7iißs[ßXt]x]viai zu ergänzen, wie
denn auch Viereck Z. 3i //svai xal ijii߀ßA.]i]xv[i]ai liest.
80 n. Römische und giiechische Vertragstypen.
5 [...,> ]g KaOxoQoq xov ^AjcoXXmviov (irjTQoq
[ ajto] X(6(ii]g KaQy tfjg ^HQ[ax. (i]sQlöog rov 'Agac.
[vofiov,
I ^OfioXoyovoip] ^AjtoXXcovLoq xal Kaöx[a)]Q öuiQrjöß^at
[jtQog kavrovg xa v\jtaQXOVza avxolg xal e[X\7]Xvd^6xa sig av-
[xovg ajto xrjg fiexriXZaxvl]ag xov [lev jijtoXX(ov[io]v jcaxQog AjtoX-
10 [X(X). XVQV^> '^^^ ^^ Kaöxo\Qog fiafifiTjg Taoo[vx(x]Qiov, 6 fchv ^AjroXX(6.
[xov sjtißaXX{ovxog) avx^ öilfiolgov, 6 öh Kaöxo^[Q xov XoiJtov xQix]ov fiSQovg
[ ]« ccv['^]olg ^^j^
1) Jt€Ql XrjV [jtQ\o[xL\llivYIV X(D'
[firjp Kagavlda hXa]i^vog ev övol ö(pQaYt[ö]t äQ0VQ[a]g ?g^ [iiäg
[fiev og)Qaylöog äQo\vQmv jtBVx[B\ xri[g 61 6Bv]xeQag xrjg XoiJtrjg
15 [aQOVQTjg fiiäg, dfig)]o[x]BQO}P ev [x6]jtq) We [.]... Xpyo^svcpj
2) xcd jte-
[ql xi]V ^iXojtdxoQog x]r]V [xal] ߀oys[v]ovg d[Q]ovQag XQlg eXaicovog^
[xal djto x(5v sjtl xo av\xo d[Q\ovQrig [ ] £VVB[a\ BJtiß[Bß]X7]XB[v]ai
IIa) xco
[iCbv ^AjtoXXwvio) Big] . xo B[jt]ißd[XXov av]x(p ölfioiQOV [iBQOvg
1) djto xmv
[^iBV jtQoyByQa(i(iBp]a)v xcqp [jtBQl] Kagavlöa bv x^ jr[()o5r?/] ai u
20 [0(pQayBl6i dQovQco]v jibvxb [dQOVQa]g xQBtg, cov yBixo[pB]g vo-
[xov v6Qaya)yog fiB]d^ 6v öBix[ixa BÖd]g)rjy ßoQQa vdQay(Dy[og (iBd^ ov]
[öBixtxa BÖdg)?], djcrj]Xt(DXOV 2J[BfiJtQ]a)viov ßBVB(pixt[a()lov] xal
[lxBQa}v BXai{(Dv), Xtß{6g) al vjto]yByQa(i(iB[vai x]al BJtcßB[ßXr]x]viat [xtp Kd\ö'
[xoQi aQOVQai ovo
2) x]al jcbqI xTj[v ^i]Xojtdxo[Q]og xrjv xal ß[Bo]yBvovg
25 [dgovQag xQig tj ooai] edv coöi b[v x]fj ög)Qayt6ij cov yBixov[B]g txdo-
[ ]..[..].^. [....],
IIb) r<3 6b KdoxoQc Bjn[ßB]ßX7]'
[xBvai
1) xo fiBP BX x^g] jtQoxifiBv[r]g] jcQ(6x7jg 0(pQayBt[6og] Xoi-
[jtöv, BV dp IXalai"^] BV(pvxoi [xQ]Ldxovxa b^ rj oöai [Ba]v coci,
[ov yBLXovBg voxov] v6Qay(oyo[g, (i]Bd^ ov CBix[i\xa Bddfprj, [ß\oQQa
30 [vÖQayooyog fiBd-^ o]v 6BLxtx[a BÖd](priy djt7]Xt(6xov al vjio[y]ByQa(i-
[(livai xal BjttßBßX]7]xvtat tg5 ^Ano]XXa)vl(p aQOVQat xQB[lg, Xtjßbg
[ ] . xov xbX [. . . .
2) o](iola)g xrjv jtQ0xt[ß]BV7]v
[jibqI xr}v KaQaviöa bv] fiia ög)Qa[y]BldL aQOVQav fiiav yBix[ovBg] v6xq>
[vÖQaycoyog, [iBd-^] ov OBcxixa i6[dq)]7], djtriXi(Dx{ov) SvQiaxog OBtxtxd BÖd-
35 [g)ij, Xißog JSBfiJCQm]viov ßBVBg)ixia()iov xal bxbqwv BXa[i]oiv,
111) xal
§ 8. Anzahlung und Abzahlung. gl
[djto xov vvv xQaTe]lp xal xvqisvsip sxaörov avtcov rov ejti-
[ßeßXrjxoTog avxcp (i£\Q[o]vq xal ra eg avrcov JteQiysivoiiepa djtog)i'
[Qacd-ac slg ro cötov xal] kjtixeXelv jtsgl amciv, (D[g £]ap aiQfjzai, xal fi?]
[sjtiJtoQtveöO^ai top ^ST]eQOP ejtl rov irsQop jibqI xov ijtißsßXrj-
40 [fispov avxä /ligovg] xaxa firjöspa xgojtov jraQSVQiöi. f/Tjösfiia,
[6iayQdq)OPXog exaojxov avx&p xa vmQ xov l6l[o]v [ligovg xad'^xop-
[xa xad^cog xal x6? s]jtlCxaXfca xrjg öiaiQsösofg xaxhßXrjd^ri, xrj öe
[ ? 6t6X7jXvd6x]og firjpoc,
^Exovg ejtxaxaidsxaxov AvxoxQaxoQtDV
[KaiCaQG)P MaQxov Av]qt]Uov ^Apxofvelpov xal Aovxiov Avq7]XIov Kofif/o-
45 [6ov Usßaöxcop ^AQfi6]viaxcop Mtjöixcqp üagd-ixcop Fegfiapixcop
[2aQ(iaxixa>p MEyio]xa)p ^Ensl(p d. (28. Juni 177.)
§ 8. Anzahlung und Abzahlung.
(ffierzu die Tafel S. 81.)
Während die meisten Kaufverträge sich als Baarkauf geben,
verbriefen einige Urkunden die Thatsache, dass Käufer an Ver-
käufer eine Anzahlung gemacht hat; die Anzahlung ist so gross, ^
dass der dafür gebrauchte Ausdruck ccQQaßcip, obwohl das Urbild
der arrha-Draufgabe, keineswegs unserer Draufgabe entspricht, die
als so unbedeutend gedacht wird, dass die Gesetzbücher dem Zweifel
Raum geben, ob sie etwa als Drübergabe aufzufassen ist^); es handelt
sich vielmehr um eine ausgesprochene Theilzahlung (üBeM. 446, 5
500 Drachmen von 800; Brit. Mus. 11, 211, u. i5 gar 14 Drachmen
von 21; Brit. Mus. II, 204, u. 15 wenigstens 40 von 200).
Die wichtigste Frage bleibt hier: ist dies Geschäft aufzufassen Abzah-
1) als Übereignung unter Creditirung eines Theiles, wobei es sich von ^"1.^®^®"
der Baarkauf Urkunde, der xaxayQafprj, nur dadurch unterschiede, vor-
dass nur ein Theil des Preises gezahlt ist, während im Übrigen Zahlung?
die Rechtsfolgen des Baarkaufs — indem creditirt wird — eintreten,
oder: 2) sind, umgekehrt, gewissermaassen die 500 Drachmen An-
zahlung creditirt, indem vorläufig das Gut beim Verkäufer bleibt und
die Überlieferung des Eigenthums, die Umschreibung erst stattfinden
soll bei Zahlung des Restes.
Den ersten Fall angenommen, müsste Verkäufer Gewähr leisten
1) B.G.B. § 337: „Die Draufgabe ist im Zweifel auf die von dem Geber
geschuldete Leistung anzurechnen oder, wenn dies nicht geschehen kann, bei
der Erfüllung des Vertrags zurückzugeben. Wird der Vertrag wieder aufge-
hoben, so ist die Draufgabe zurückzugeben".
Gradenwitz, Einfiihrang in die Papyruskonde.
82 li» Römisctie und griecliische Vertragstypen.
für den Fall des ejtijtoQsveod'ai oder des fifj jtaQsx^Od^ac xa&aQov,
und es könnte die Strafe, nach Analogie des Baarkaufs, nur sein
das Doppelte des empfangenen, also des aQQaßcov^ welche Strafe
stehen müsste eben auf der Eviction oder sonstigen schädlichen
Mängeln im Rechte, die in den Baarkauf Urkunden so ausführlich
und so regelmässig hergezählt werden.
Allein es ist nicht an dem; der Fall, für den die Strafe verfallt,
ist nicht der, dass das Haus evincirt, sondern der, dass die Uber-
schreibung verweigert werden sollte: wie xal ßeßaimöeiv im Baar-
kauf, heisst es hier xal trjv xarayQa(pr}v jtoirjöwvrai (die Verkäufer
bei Zahlung des Restpreises) und nicht hav da ^r] ßaßaicQöiv djro-
riöstv avxaq fahrt die Urkunde fort, sondern iav de fir] xarayQa-
\p(Döiv, exriöeiv avrag rov ccQQaßcova öiJtXovv fieß- T/fiioXlag xal
Toxoov XX X, Also hat Käufer eine Anzahlung gemacht, die Sache
aber noch nicht zu Eigen erhalten und auch keinen Anspruch auf
die Sache, bevor er den Restpreis zahlt; eben daraus, dass hier-
durch Verkäufer einen Vortheil hat, nämlich den Zinsgenuss, erklärt
es sich, wenn dem Käufer gar keine Frist gegeben ist, innerhalb
deren er den Rest zahlen soll: er wird schon zahlen, um nicht sein
Angeld müssig beim Verkäufer zu lassen. Fragt man, was einen
solchen Vertrag dem Käufer begehrenswerth machen kann, so kommt
man auf avajtOQupoq: die Annahme des aQQaßcov verbindet den
Verkäufer zur xatayQa(pr}^ wozu ein blosser Vertrag, wie es scheint,
nicht genügte.
pseM. Eine neue Schattirung fügt UBeM. 446, 17 bei, die nach Er-
ledigung von hav de fifj xaxayQa(p^ xad^a yByQa(pe, exxei[(}LV avxi]v
xcp JSxoxorjxi xov agaßmva ötJtXovv xw xcjv] dgaßcDVOv ^) v[6]ficp
also fortföhrt: eav dh xal tj UmxrjQla ixoifiwg txovöa xaxayQaipat
(D . [40 — 50 Buchstaben] '^) öxsQixe^at avxov xov aQQaßmvoq, Sie
setzt als Strafe für den Käufer den Verlust des aQQaßatv fest für
den Fall, dass zwar der Verkäufer zur Uberschreibung bereit steht,
der Käufer aber — : nun wird man in der Lücke nicht erwarten, ^seine
Mitwirkung verweigert', denn dies Vorgehen wäre zu unwahrschein-
1) An dem zweiten dgaßmv der Ergänzung darf man sich nicht stossen:
Brit. Mus. II, 206, 17: iav öe fxrj dnoöiS xad-a ysyQanxatj dnoxiadxo) rtSt,
^HQaxksiöy r^v nagad-i^xijv öinX^v xaxa xov xcüv na^ad^rjxdiv vofiov.
2) Man kann vermuthen: eo}[q Datum xb Xoinov firj dnoXdß^ nag* avxov,
wobei allerdings die Zahl der Buchstaben doch etwas überschritten wird.
— Dann hätte Stotoetis innerhalb einer Frist den Rest zu zahlen, ähnlich
wie bei der lex commissoria, bei der ebenfalls geschehene Theilzahlungen
beim Verkäufer blieben, wenn der Kauf wegen nicht rechtzeitiger Begleichung
des Restpreises aufgehoben wurde.
446, 17.
Brit. Mus. CCCXXXIV (H, 211). Facsimile 68.
^Erovg sßöofiov AvroxgaroQog KalöaQog 1
^Avr(Dv[lvov] Usßaörov xal AvzoxQaxoQog
AvQrjXlov OvrJQov Seßaöxov üaccKpL xß 6i\
mg TTJg ^llQaxXeidov [leglöog rov ^Aqöivo[l]
6 Gaö^g JJtoTorjrswg rov 'Qqov ajto xwfcrjg
<»5 L ^ ov^ vjt[6Q ayx]wva agiöregov fisi
JSroToi^recog [rov] JStororjrecog legicjg jcq
fieyaXov fieyalXov co]g L ^ öi5^ fistoijto)
ve(pQV(ieci)[g cog \ ] X ov^ yevvlq) (liöcp (is
10 navov(pB(Dg [A'/')i(a>\(p^(X)g rov Ayx'^^^^^i [
rov d-sov, Ta[ov^]Ti JJrororJTscog rov
xvqIov rov iav^rrig av\6Qog üaßovrog 2a
L g aöri^cp
\exBiv\ jcaQ^ avr7]g rag ofioXo
qIov xE(paXai[ov 6Qa]xiiag dexarioöaQsg, di
15 övfijt8(p(ovJ]luev?]g r£i]ft7jg dgyvQiov ÖQaxfK
rog rf]g OaaTjrog 2Jr[oTOi^T]Ba)g exvov fi£(.
ovöa £v x(Dfi['^ 2oxvo]Jtalov Ntjöov, xal z
rog '^Qov oöov [av ^}] rTJg avvrjg oixiag,
e^v(i(p(DVov v:triy[o\Q[Bv\öaVy vorov elöodc
20 2J[ara]ßovTogj Xtßog ersQcov oixoJteoa, ajc
• • • • •
olxia
CQP xal rrjv xarayQa(p7]v jcoirjöoprc
Taovrjri ojtors [eav] alQ^zai, avrcov Xa^l
jia[g\ rrjg rsifcrjg [6Qa]xfiag ejtra'
eav 06 ,
rag rov dQQaß[(5v]a öijtXovv fisO'^ ^fitoXic
25 [rrjg] ji:Qd^£a)g rfl Taovi^ri ex re rcov ofii
r(DV avxalg jt[dvra)]v xad'djtsQ kx 6ix7]g.
m
^^ L [•] ^ ö^^ otpQvötv dfiqioriQaig.
Gao
piou Tou uTou CTOTOHTecos" Tou Ctotoht«
[jjeTci] Kupfou TOU dijöpos" na[jou(j)60os "A"
30 A[oYOu]^i€|j G)(i|j üjapd ths TaouHT[ios] t<
6[pa]xtJcis bsKai ecTcra^es dpaßöb|ja djjaüjoj
e[njiß]dA[Ao|jTo]s' 0aaHT[os] "'COpou ^iepos
ciß[6]o|jou jjepous ths Oao-HTos Ctotoh(t
njp[o]K6ipe|JH oiKi'a &|j ai yit"|J'^* üjpOKijJTi
35 Ta[Ypd]\|/oo oa)OT6 ed[j aipHTai Ka6d)S ojf
ht[is] GYpa\|/a uoj^p auxdbfj dYpcttitidT[oo]
§ 8. Anzahlung und Abzahlung. 83
lieh, als dass es im Vortrage vorausschauend erwähnt werden dürfte,
sondern vielmehr den Fall, den § 298 B.6.B. also ausdrückt: „Ist
der Schuldner nur gegen eine Leistung des Gläubigers zu leisten
verpflichtet, so kommt der Gläubiger in Verzug, wenn er zwar die
angebotene Leistung anzunehmen bereit ist, die verlangte Gegen-
leistung aber nicht anbietet". Der Schuldner ist Ijier der Verkäufer,
denn er schuldet die xaTayQa(prj (a xal xarayQO^Bi ri ScorrjQia
T(5 SrororjTL ojtoxB Ba[v aiQTJtac; die Ergänzung, von Wilcken
herrührend, gesichert durch Z. 24 und Brit. Mus. II, 211, 21); er ist
nur verpflichtet, gegen eine Gegenleistung des Gläubigers zu leisten,
nämlich gegen die Zahlung des Restes {djtoXafißavovrog avrJjq ro
Xoiütov xfjg TSifiTjg)', ist Stotoetis bereit, auf sich überschreiben zu
lassen, bietet aber die Verlangte*, oder wie der Papyrus sagen mag
^geschuldete* Leistung nicht an, d. h., bietet Zahlung des Restes
nicht an, so kommt er, der Käufer, in Verzug, wenn JScorrjQla zur
xaraygatpi^ parat steht. —
Gegenstand des Kaufes sind in UBeM. 446 ein Drittel eines Die AnUc-
Gehöfts (Z. 6. 23) und je anderthalb Aruren verschiedener Lage, |®^* ^
die Nachbarn darum nicht zu enträthseln, weil in Z. 11 offenbar
durch das Homoioteleuton jrQoyeygafJfJevrjg xal ungewiss, wieviel
ausgefallen ist: vgl. Z. 10: jtQoyeyQafifievrjg xal djtodofiivrjg; mit
djtoöofievrjg musste auch Z. 11 fortgefahren werden. — Dagegen
scheint eine Bemerkung, die an die Umgrenzung sich anschliesst,
auf die Steuer Bezug zu haben, und die Übereinstimmung darüber
auszudrücken, dass die genannten Stücke Land vorläufig der Soteria
zu öffentlichen Lasten liegen, eine plausible Restitution ist natür-
lich nicht möglich; man kann für ag rsrax^cct' UBeM. 457, 6 heran-
ziehen: Ixdyi] inl (jsv ovofiarog UcoxQarovg Xaigrjfiovog xtX., und
etwa: ra 6e jtQoysyQafifieva sjcl (ihv ovofiarog rrjg U(X)T7]Ql]ag
rsrax^ac vermuthen; natürlich ist das ganz unsicher; immerhin
wäre ein Vermerk derart nicht unwahrscheinlich; er entspräche
dem, was in den Baarkaufverträgen über die örj^ocia gesagt wird.
Das Folgende ist um so dunkler, weil am Schluss der Zeile 13
lg ri/p UmxrjQiöa vielleicht wieder, wie Z. 11, ein durch ein Homoio-
teleuton vermittelter Sprung von Scorriglav . . auf löa vorliegen
mag. Immerhin kann man nach UBeM. 619,5. 6 :jtaQa eher [yQaq)rivat
als [xBxcoQ'tiöd^ai vermuthen.
In der Londoner Urkunde sind als Hausgrenzen nach Norden und
und Osten Häuser, nach "Westen Baustellen, nach Süden 'Eingang ^^ ^^\^x
und Ausgang' genannt, wonach die Front des Hauses für die Strasse
nach Süden lag, und eine Parallelstrasse zwei Häuserbreiten weiter
6*
84 II« Römische und griechische Vertragstypen.
nördlich gelegen haben mag. — Zum eiöoöog xal e^odog sei heran-
gezogen Brii Mus. 179, 5, wo man verkauft hat ix rov jiQoq vorov
fisQovg TOJtovg jc€QCT8[T]€cxtc(fi[i]vovg s[(i]ßa6ixov[g] Jtrjxsig jcevra-
xoölovg (X)v (iSTQa vorov e[lg] ßogga Jtrix^^^ öexajcevrs exrov,
Xißog s[lg] djcf]Xi(DTf]V Jtrjxlsig] zQidxovra XQSlg jtrjXBi reXelcp
vXixw T6XT0VIXWC xol T« ovvxvQovta jcdvra; der südliche Theil
mit 500 Ruthen {lb% x 33 = ^% x 33 = ^% x 11 = ^o^Vs
= 500 V2» genauer wäre gewesen 15 x 33V3)^); ^^^ sfißaöixovg
ütrixug giebt Kenyon die Erklärung square cubits, Quadratruthen.
Hier ist nun ein Gehöft {jcarQixrj avXrj) getheilt, und die yelrovsg
der övvxvQovra Jcdvra also angegeben: vorov QVfirji ßaOiXixfji,
ßoQQa rov ^HgaxXelöov xal rwv dÖ6Xg)c5[v] ereQa avXfji, Xißbg
elöoöog xal e^oöog xocvt] jcXdrovg jt7]xco[v] r[Qic5\v [ei]g rjv
dv[ol]^€i 6 ^iXrjfKDv (der Verkäufer) d^vgag xal d^vglöag [. . .]^ '^)
slöoöevöi xal k^oösvöi öcsyßaXXovaa{g) elg vorov xal ßoQQa, djtr]-
[Xla)ro]v üaöoxvojcalov r[o]v "AgütarjCiog rojtoi. Hiernach liegt der
gemeinsame Haupteingang ^) des Gehöftes gegen Westen und ist
drei Ellen breit; da er in die nördliche Hälfte fallt, soll Verkäufer
Binnenthüren anbringen, die nach Süd und Nord aufgehen.
Äestzah- Eine Ergänzung zu den Anzahlungen oder Vorauszahlungen
lung Brit. bildet die Schlusszahlung Brit. Mus. II, 204, die zugleich als Bei-
Ma8.II,a04. • 1 . i-v ... T .
spiel emer Quittung dient.
Es ist dies nicht die xarayQag)rj^ zu welcher jene Urkunden
den Verkäufer für die Zeit der Ausbezahlung verpflichten, sondern
ein einfaches Bekenntniss des Empfanges der Restsumme; denn es
fehlt die ßeßaloöig, ja das jtsjcQaxevai; vielmehr scheint wegen der
Länge des Zeitraums, der zwischen dem Kauf und dem Erlegen
der Restsumme liegt, von einer xarayQag)ri Abstand genommen,
und hier lediglich die Zahlung des Restgeldes bescheinigt zu sein.
Geschuldet dno Xoyov d^Qaßcövog wurde das Geld noch vom achten
Jahre Domitians her, aber dyQdg)a)g, die erste Theilzahlung wurde
im folgenden Jahre gemacht; der Rest wird im ersten Jahre des
Nerva gezahlt, d. h., sieben Jahre später, also noch nicht genügend
1) Die Ellenbezeichnung ist: relsi(p ^vXixw (nach Z. 21 ^srixio) rsxro-
vix(j) zu lesen, und die kleinere Elle von IV2 Fuss gemeint, die 'bei Vermes-
sung des Holzes und der Steine, Ttfjxvg tov ngiaxixov ^vXov u. XiSixoq, . .
immer 1 V2 Fuss gerechnet* ist. (Pape, Wörterbuch s. v. n^X'^?)'
2) [61 Tjg] Kenyon nach Z. 23.
3) Es muss sich um eine Art Vorhalle handeln; nicht nur, weil eine
blosse Pforte keine Grenze des Hauses ist, sondern auch, weil Oxyrh. XCIX, 6. I6
das Haus verkauft wird xal rwv el\a6öo)v tkxvtcdv] xal i^odcov xal x<av
avvxvQOVKov, vgl. Oxyrh. CV 13 avv elaoöoiq xal i^odoig xal xolq avvxvQOvai.
§ 9. Darlehen mit Pfand und Bürgschaft. 85
laoge für die fiaxgäg vofifjg jtaQaYQaq)rj , aber de facto jene Ver-
schreibung erübrigend.
Die Formel ist nun die, dass Verkäufer den Rest des noch
nach jener Theilzahlung djco Xoyov *) a^Qaßwvoq xXrJQOv aQOVQcov
ovo slxoörov geschuldeten Geldes als Restes quittirt: öia xo rag
alg övfiJcXi^Qwöiv ^) r<5v rov agyvQiov ögaxftcov öiaxoOlmv ögaxfiag
tsööaQaxovxa jtgoajtsöxtixevai rov K. ütaga rrjg T.; ausdrücklich
wird bemerkt, dass die Theilquittung vom neunten Jahr, Monat
A^ugustus in Kraft bleiben soll (fisveiv xvQiav), und hieran die
Generalquittung geknüpft, dass K. und seine Leute auf T. und ihre
Leute weder wegen der 200 Drachmen {cov djtsxsi — die 140 —
xal jtQoajcexsi — die 60) noch wegen irgend welcher anderen
Schuld von altersher bis auf den heutigen Tag auf keine Weise
sich stürzen werden.
§ 9. Darlehen mit Pfand und Bfirgscliaft
Der vorstehende Papyrus^) giebt ein verzinsliches Darlehen^)
(Darleiherin: Herakleia; Empfängerin: Thaesis) wie UBeM. 741;
1) 'a conto'.
2) ' Vollmacliung', wie UBeM. 444, (12.) 16 die Hälfte der ersten Sphragis
Ergänzung der Vollsphragis zur Hälfte aller drei Sphragides ist.
3) Die Accente sind weggelassen; der Papyrus ist in der Art wieder-
gegeben, die Kenyon befolgt (vgl. S. 26). Den Theil der Urkunde, der sich
auf das Pfand bezieht, babe ich mit (U) bezeichnet und halb nach rechts
ausrücken lassen; die von der Bürgschaft der Söhne handelnden sind mit
(III) bezeichnet und ganz nach rechts ausgerückt. Lässt man die Stücke (II)
und (III) weg, so bleibt ein einfaches Darlehen; lässt man (III) weg, ein Dar-
lehen mit Pfand ohne Bürgschaft.
4) Einfache verzinsliche Darlehen sind häufig: z. B. UBeM. 272. Sie
geben, was unsere Urkunde, abgesehen von II und III, bietet; wird das zins-
lose Geldgeben als na^aS-i^xi] bezeichnet, so kommt als Conventionalstrafe
für den Fall iav /xrj dnodij) das öinXovv vor xaxa xov zeSv nagaS'Tjxdiv voßovi
Brit. Mus. II, 206, 17. Nothwendig ist dies nicht: von den ebenfalls zinslosen
und ebenfalls jederzeit einklagbaren {onijvlxa iav ßovXTjS^^ij OTiTjvlxa iav
dnaix'^oy) GeidTiaQa&^xai UBeM. 637 und Brit. Mus. II, 208, giebt die erstere
zwar xaxa xov xü)v naQaS-ijxdiv vofiov (Z. 6), aber ohne ihn zu kennzeichnen;
die zweite bricht ab, ehe die Eventualität der Mora in Erwägung gezogen
wird. — UBeM. 520 mit Rückgabetermin ist vulgär in Sprache und Recht. —
Ein Darlehen mit Strafsponsion der TJfiioXla bietet UBeM. 190, wo (2. Frag-
ment Z. 3) iav öh fiTj laanoddäi dnoxiadxwi nagaxQrjfJLa /xsS^ rjfiioXlaq den
Unterschied von dnoöovvai 'zurückerstatten' und dnoxlosiv *zur Strafe zahlen*,
gleichsam was rei persequendae und was poenae nomine oder mixte gefordert
wird, in unmittelbarer Gegenüberstellung zeigt.
86 II, Römische und griechische Vertragstypen.
aber im Unterschiede von diesem ist es in die Form der Homo-
logia gekleidet, und sodann ist es nicht blos durch ein Pfand,
sondern auch durch die Bürgschaft der drei Söhne der Empfängerin
Thaesis versichert Es wird zur Klarlegung der Urkunde dienen,
wenn zunächst die Subscriptiones der verschiedenen Personen ent-
wirrt werden.
i)Subscrip- Sicher ist, dass die Worte Z. 23 Ilavs^Qefifiig [eYyv]wfia[c
xa^G)q jc]Q6xcTai, in sich abgeschlossen, die Subscriptio des zweiten
eyyvrixriq^ des Panefremmis bilden; andrerseits sind diese Worte
von derselben Hand, von der die vorhergehende Subscriptio für
Thaesis (die Hauptschuldnerin) und ihren xvgiog und syyvrjTtjg^ den
Sohn Stotoetis^ herrührt; für letztere Subscriptio aber ist der vjto-
yga^evg eben Stotoetis (Z. is vjtoyQa^slg rfjg fiep G. 6 xvQiog)
und so wird Z. is xal rov Ilav8(pQ[£(i(iiog 6 avrog] zu ergänzen
sein. Stotoetis hat dann für sich und seine Mutter (Z. 19—23; für
sich nur durch xal Z. 23) unterschrieben, und den Vermerk, dass
er für die schreibunkundige schreibe oder handle, beigefügt; ausser-
dem aber auch noch für den Panefremmis (Z. 23. 24) subscribirt,
während für den dritten Bruder Horos der Notar ^AXxifiog, von
dem die Urkunde herrührt, diesen Dienst versah, und desshalb Z. is
kein vJtoyQa^svg für Horos genannt wird.
2) Pfand. Dass Thaesis der Herakleia (Z. 9—14) fünf Aruren und zwei
Sklaven für Capital und Zinsen verpfändet, ist klar; aber wie der
Ausdruck, so ist die Rechtsfolge ganz verschieden von UBeM. 741.
Von vjtod^i^xi] redet wahrscheinlich die Unterschrift (Z. 23 in fine
YP verschrieben für VIT), der Text nicht; dieser vielmehr von
öeöcQxevai öe rrjv Garjöiv [. .] [cvv]aXXay^ari xal öceyyvTjfiarog
t[ov\ jcQoxi(isv[ov] x[6^a]Xalov xal rcav xoxcov rag (folgen die
Objecte); leider ist der so wichtige Anfang verstümmelt, und von
dem lesbaren ist nach dem Facsimile statt [övv]aXXayfiari xal
auch [ovv]dXXayfia t] xal, (also statt kv vorher etwa xara) mög-
lich: immerhin ist unzweifelhaft, dass in einem övvaXXay^a als
öiSYyvTj^a Land und Leute hingegeben sind.
avvaXXarfia, JSvvttXXayfia findet sich in unseren Geschäftsurkunden meist
bei der Formel bei der Quittung, es solle der bisherige Gläubiger
nicht den Schuldner "überkommen** ^) sjceXavöeod^ai, weder wegen
1) 'he overcame that day the Nervii*. — Die Kauf Urkunden haben im
analogen Fall inmoQeveaS'ai (94, I8. 282, 36. 542, 13) im Präsens , und erst
nachher rov hisXevaofiBvov dnoGT^aeiv (282, 37) ; anders das barbarische 666, 27.
— Ausserdem bedeutet in^QXBa^ai 'überfallen', und xoxoq ^nsQXOfJLBvoq Mer
aufgelaufene Zins' (z. B. 155, 11. 291, 11).
§ 9. Darlehen mit Pfand und Bürgschaft. 87
der quittirten Summe, noch jibqI aXXov ii7}6b\vo]q rov xad^oXov
ajtlwq jtQayiiarog ftrjd o(peih]^aroq firjöe Jtavxoq OvvaXXdyfiarog
IvyQajtxov (/fjö' ayQatpov, So UBeM. 19G\ 27 — 29, und mit r&t
xadoXov vor ovpaXXdy(/arog statt vor djcXc5g Brit. Mus. II, 203, 15,
wonach Kenyon auch Brit. Mus. 215, 17 restituirt, und auch UBeM. 741,
wo weitere 600 Drachmen, die der Schuldner auf die öi;i;/cö()^ö«^
schuldet, nachher als rag xard xo övvaXXayfia ÖQaxf^dg bezeichnet
werden. Ausserdem enthält das Edict, welches (Oxyrh. XXXCI)
das Urkundenwesen centralisirt, für die Paciscenten die Bezeich-
nung ol övvaXldoöovxBg (col. 1, 10. II, 2) und für die Rechtsgeschäfte
ovvdXXayiia (col. 1, 9. II, 12). Es ist hierbei weder an Tausch, noch
an die synallagmatischen Verträge der Rechtsgeschäfte zu denken,
vielmehr an contractus und contrahentes, und zwar ist övvdXXayfia
in den Quittungen wie in dem Edict als umfassendster Ausdruck
gewählt, wie dort das vorangestellte Jtavxog^ hier die Nothwendig-
keit, alle Urkunden zu treffen, zeigt. Demgemäss liefert ovvaX-
Xayfia für unsere Urkunde nur den Contract für das *Contracts*pfand,
die Verpfandung liegt in öityyvr^fia^): aus den abweisenden Schluss- ^ttnimia,
klausein, wie övvdXXay^a bei Quittungen, ist öisyyvrjfia uns bekannt
bei ajtoyQCKpal und Anträgen auf Umschreibung: wer ein Grund-
stück anmeldet, der nennt es wohl: xad^aQa dno xe 6g)iX7Jg xal
v[jc]o0^rjxrjg xal jcavxbg öuyyvr^iiaxog (UBeM. 112, 11, ebenso 536, e);
aber ebenso betheuert, wer eine Veräusserung vornehmen will mit
dem angemeldeten Grundstück (o ccJtsyQaxpdixijv ^) . . . ßovXofiai
i^ocxovofifjOai oder jtaQaxcQQrjöai UBeM. 184, 16. 20. Brit. Mus. II,
151, 6. 9), und sich zu diesem Zweck an die zur Umschreibung beim
Census zuständige Behörde wendet, und betont auch bei dieser Ge-
legenheit, es sei das Grandstück xad^agov djto ofpsiXrjg xal vjto-
d"r}xrig ^) xal jtavxog öisvyv7jfiaxog, wobei öuvyvrjfia mit vorgesetztem
Jtavxog durchaus die Clausula generalis enthält, wie övvdXXay^a
in den Quittungen^).
1) Kenyon liest öi iyyvrifiaxoq, wohl weil er für iyyiurj/xa in seiner
Lesart Z. 28 ein Beispiel gefunden.
2) Es folgt der Beamte, *bei dem' die dnoyQatpri erfolgte; 6ia c. G. ist
hier technisch und ständig.
3) Oder: Brit. II, 152, 13 fieasiteiccg, zu dessen bekannter Erklilning =
* Verpfändung* ausser dem von Kenyon angezogenen UBeM. 68, 13 noch 445, 19
dx T[d}]v {lomtSv über der Zeile) T[fj\q fiEattlag aQOvgwv kommt.
4) Es mag Zufall sein, dass die Betheuerung der Pfandfreiheit fehlt in
der gleichartigen Urkunde UBeM. 379, 16; es kann sich aber auch daraus her-
schreiben, dass es sich da um eine Theilung mit dem Bruder handelt (wohl
eines Erbgutes, das an zwei Brüder ex testamento gefallen war und in das
88 n. Römische und griechische Vertragstypen.
Es ist durchaus folgerichtig, dass in unserer Urkunde, da ein
öisyyvTjfia vorliegt, die Berechtigung zum Verkauf wegfallt und der
Eignerin ausdrücklich abgesprochen wird, wenn eben beim Verkauf
die Abwesenheit von öieyyvri^axa garantirt zu werden pflegt.
In unserer Urkunde nun liegt eine Verpfandung vor, die einer
Versicherung wie die obigen im Wege stände; die Rechtsfolgen
sind aber mehr die des Römischen pignus, während UßeM. 741 die
der römischen Hypothek hat Denn keineswegs soll Herakleia, die
Gläubigerin, wenn Thaesis, die Schuldnerin, in Verzug kommt, ver-
kaufen dürfen, sondern von allen Folgen der Verpfandung, die
ÜBeM. 741 aufzählt, kommt hier nur die Hemmung der Verfügungs-
freiheit vor: Schuldnerin soll nicht verkaufen, verpfönden oder sonst
verfügen, bis sie Capital und Zinsen zurückerstattet hat, es ist
ähnlich wie die Polgen in ÜBeM. 741 für die chirographarische
Schuld: ovx b^bi xrjvÖB zfjv vüiod^riocrfv^ man hat die Wahl, anzu-
nehmen, dass in dem mündlichen övvaXXay^a die näheren Bestim-
mungen gegeben waren, oder, dass in der That die Wirkung der
Verpfilndung hier nur darin bestehen sollte, das Recht der Ver-
pfönderin lahm zu legen, und so sie psychologisch zur Rückzahlung
zu nöthigen. Im letzteren Falle würde die Verpföndung der der
Schuldnerin gehörenden Grundstücke noch schwächer wirken als
eine Antichrese, gleichwohl scheint er vorzuliegen, denn UBeM. 445,
eine Abschlagszahlung auf Verpfandung, bringt in der üblichen
Ausführlichkeit die Rechtsfolgen, und es ist nicht anzunehmen,
dass in unserer Urkunde dem mündlichen Gedinge die Macht,
Pfandgrundstücke zu verkaufen, vorbehalten blieb *).
8) Die 2u dem diByyvrjua (von iyyvr] Pfand) tritt das eyyvaöd^ai (von
Söhne :
iyyvaa-&ai.
der dritte sich nun miteinkauffc: reifiriq dQyvQlo[v\ ögaxfioiv öiaxoaiwv Z. le),
und dieser das Gut zu übernehmen hat, wie es geht und steht: die Schluss-
zeilen der Eingabe in ÜBeM. 379, i7ff sind inhaltlich gleichlautend mit Brit.
II, 152, isfiF., nur dass die Berliner Urkunde auch den Bescheid noch bringt.
Die Adressaten sind in allen Fällen die ßißXiOfpvXaxsq ^Agaivoitov.
ÜBeM.: Brit.:
Jio 7CQoaayy£XXo[/xsv]j onwq iTtiazelXrjzs z<p x6 dio imöiöiofjti oncog ini-
yQa(pelov KaQav[löoq\ awxQi]f^cczi^s{iv) ^/xsZv ig ozaXfji <ag x(x9-i^[xei].
xaS'^xsi.
«S^ xad-ijxsi ist in dem leider verstümmelten Schluss von UBeM. 184 erhalten
und sichert die Yermuthung, dass auch dieses in das gleiche Petitum auslief.
1) Wenn die Eignerin durch die Verpfändung die Macht zur Verfügung
verliert, so wird diese Macht umgekehrt in Kaufurkunden mitunter den Käu-
fern noch ausdrücklich zugesprochen : 282, ^ xal i^ovalav exeiv €zeQ[o]tg noXeZv
xal öioixsZv xzX, Ebenso 542, 12.
§ 10. Darlehen, nebst Hypothek mit römischen Anklängen. §9
eyyvog Bürge) der Söhne: diese versprechen, subsidiär, zu zahlen
ex Tov löiov wenn die Mutter den Terrain nicht innehält oder nach
verschleppter Zeit — vielleicht den falligen Zins nicht zahlt; eine
Bemerkung über Solidarhaftung ist vielleicht in der Lücke vor rovg
vlovq verloren gegangen. ky/vaCO-ac steht sonst für das vadimoniura
UBeM. 581, 6 (mit Eid verbunden) und (byzantinisch) Brit. Mus.
11,277,5, ausserdem noch bei ganz öffentlichrechtlichen Garantieen *).
Beachtenswerth ist, dass sie haften sollen ohne Rücksicht auf Leben
und Sterben von selten der Mutter.
Die Executivklausel steht hier für Mutter und Söhne gleich- ^^e Execu-
massig, natürlich unbeschadet der Nothwendigkeit, die Söhne nicht
zu verklagen, ehe es sicher, dass die Mutter den Termin frustrirt;
und es mag erwähnt werden, dass diese Klausel überhaupt der
Modulation fähig ist: Brii Mus. II, 221, 20 hat bei mehreren Cor-
realschuldnem : ysivofisvrjQ tc5 (Gläubiger) r^g Jtga^ewq ex re xmv
jcQoyeyQafifi^evcov) rj fg ov avxmv eav acQ^Tai x{al) kx rcov vjcag-
XOPTcov avTWV jtavxmv xad-ajceg kx öixrig, und Oxyrh. CHI, 20
giebt in einer etwas degenerirten Klausel jtaQci rai rjficiv dXXrjXey-
yv(x)v ovrcQv elg exriCiv mq xad^i^xec; die Correalität cijiXi]2,eyyv(X)V
etg (in) exrtöiv auch UBeM. 197, 8. 538, 6. 591, 7 (alles Pacht)
Brit. Mus. II, 251, 15 (Darlehen). — Ahnliches sollte man auch in
unserer Urkunde für die Söhne erwarten. UBeM. 445, 19 giebt sogar
eine Verfeinerung dieser Klausel: [t^^ jtQa^ewg ovörjg rfj JSorjQOVzc
ex re Trjg JSojtjQecog xal hx r[w\v Xoijrciv {Xotnmv über der Zeile)
r[ri]g fteötrlag dgovQcov, wobei (nach der Ergänzung) die Execution
beschränkt wird auf die übrigen Pfandstücke, statt dass sie gewöhn-
lich auf alle Habe geht 2); so ergiebt sich die Natur der JiQa^tg
als einer Art Generalpfandexecution ^).
§ 10. Darlehen, nebst Hypothek mit römisclien Anklängen.
UBeM. 741. H. 34 cm. Br. 12,5 cm. — ^Eckige, ungeschickte Cur-
sive. — Faijüm.* (Herausgeber: Wilcken.)
AvrlyQag)ov. Evöalfiovi rcov xexoöfiijrevxorcov
leget agxtöixaorfj xal jcgog rfj ejtifie2,[el]a rcov XQV'
1) In byzantinischen Urkunden UBeM. 411, 11. 255, 5 (mit im^Tjreta^ai
Z. 7), ferner UBeM. 235, w.
2] Die bisher nicht gelungene Ergänzung von 578, 21 mag auf der Grund-
lage zu suchen sein, dass der Theil der vTtaQxovza^ aus denen beigetrieben
werden soll, sich aus den ivBxvgaalaq ygdfifiaxa ergiebt.
3) Über die Executivurkunden Mitteis, Reichsreoht und Vglksrecht, S,401 ff,
90 II. Römisclie und griechische Vertragstypen.
fiariOTCQV xal ratv aXXa)v ocQLrriQiG}[v\
jtaQcc Aovxiov OvaXeQiov yifi(/a)Viavo[v djxraQiov ojcei-
5 QTjg ojtXotpoQmv JtoXcrwp ^Pmfiaicov txarovraQySa^i
AnoXivagiov xal jcaga Kotvrov FtXXiov OvaXevxoq öxQa-
TKDTOv xXaOöfjg ^AovOrrjg ^AXs^ardQs[ip]f]g XtßvQvov
AovjtJtag,
2vvxG}Ql KoivToq FeXXiog OvaXtjg elXr}(pe-
yai jtaQcc rov Aovxiov OvaXsQiov ^A(jfia)p[iavo]v öaveiov
10 öia Trjg ^AvÖQovtlxov rov ^A(p[Q]o6iöiov [xoXX]vßiOTiXT]g
TQajts^T]g dQYVQi[o]v UeßaöTov vofiiCfj[ar]og ÖQayjiag
oxzaxooiag T6[x]a)v ÖQax/^uda)v [T]fjg fivag txdo-
T7jg rov (iTjVog tx[a]OTOV elg fi^pag oxtg) [a\jt6
fjnpog 2eßaorov [Eva]sßeiov rov eveörmrog [t/^Jrfo-
15 ^[ov l\rovg ^AvT(D[vh]pv Kai6aQ[og\ rov xvQi[ov
v[jto]d^rjXYi [.]r . . [ ]sQaig 6.[ ]
TO [..].[...]£. . [. .] . jTf [.] . 6sq[. . . . rrig ^II]Q[ax\X[d]-
.. • .. . —
6[o]v ftSQiOog 6[.]^[. . .] Xs ,[, , ]r(DV 8ßdo(irj[x\ovra
[jtjspr aQOVQotv oi)[v ytro^ve^g xa\d'a)g vjtriyoQe\v\(iav
20 v[6r](p l4(ia[d6xov? rov nr]o[Xe]fiaiov xal 6v6(iaTo{g){?)
[.] . . trog, ßoQQ[a . ,]v . Qog xal ßaOiXixrj yri, djtriXico-
rxi ßaOiXixfj yfjj X[i]ßl A[o]vy[lp]ov xX^Qog,
BJtdvayxov
[r]ov Kolvrog (sie) ri[XXi]ov Ov[a\XBvra [a\jtoöa)[v\aL rw
[A]ovxi(p Ova[X6Qi](p ^A^^a)via[vq> .] x . . . ev
25 dgyvQiov 6Qax[^]ag 6xr[a]xo6ia[g iv t]c5 jcQox[ei]-
ftevo) XQovojj rov 6b r[6\xov x{ara\ (/ijpa Bx[a]C'
rov,
^Eav 6b (iTj [d]jco6ot,
[BJ^lvac reo Aovxico OvaXB-
QLO) ^Afiiicoviavw hüti[r]BXBlv ra xara rrjg v-
jcoß^rjxrjg vofiifia JtQ[o]g ov (sie) ri av ßaOrdC,[i]] xal
30 rov BvXBi^povrog yBivB0[9]ai avrw rfjv JtQa^iv —
Bx rcov aXXcov rov v[jco]xQ£OV vjtaQx6[v]r(X)Vj
xal hav, o ftrj yBlvoi[ro], ovfißfj xlv6vv6v rtva
jcbqI [rfj]v vjtoß^i^xTjv [ij fiiJQog avrrjg BJtaxo[X]oV'
ß^fjö[ai], xal ovrmg yBlv[B]aß^ai reo 6B6av[Bi]x6ri
35 ri]v ji[Qa]^iv xaß^cog xa[l ^]jn rov BvXifif4ar[og] 6b-
15 der Strich am Schluss vielleicht nicht der Ausgang eines Buchstabens
'(wie a, f, a), sondern Füllstrich, wie in Z. 3o. Vorher Spuren eines Buch-
^ stabens, — 27 eav corri^. — 30 hinter tiqü^iv ein Füllstrich. — 32 xi corrig.'
§ 10. Darlehen, nebst Hypothek mit römischen Anklängen. 91
6riX(DxaL,
jiaQBXSod^at de avrov r^p [vjcjoO-rj-
xrjp xad^aQCiv xal dvejtajtov xal av[ejci\öa ^)'
veiöTOV aX[?..]ov 6ap[elov\ xal jtaö[ri\q 6(peiX[fiq x\a\
firjöbpa avT^g e[fiJtow]viiepop^) rQOJtlq) firj]-
fif] eX[a]rrovfiepov xov OvaXEQ[iov]
^A(ifia)viap[o\v [jc]£qI co[v a]XX[(D]v [o]^[e]i[X]i amm 6
avTolg r]8XXi[og] OvaXrjq \x]ad^ ireQ[d\v övvx(xtQrioiv
reo [ÖLB\XriX[vd']6rL erei firjvl Kac[o]a[Q]u(p a[XX](X)p
dQyv[Q]iov ÖQaxi^(5v [T£T]Qaxoo[i](X)v [t^7jxo]v-
45 T« xal xoxmv
xal ov[. .] . exai xr^vöe xr/p vjto[ß^i^]xrjp,
st fiTj jtQoxsQov djto6o[t x]al xaq xaxa x[o ovvaXlXa-
yiia ÖQaxf^ag xex[Qa]xoolag s^rjxorxa xal x6-
xo[vg\ öia xo dXXri[Xiy\yva^) dvat.
"Exovg b[ß]66jiov
Av[xo]xQdxoQog Kai[oaQ]og Tixov AiXiov ^Ad[QL\avox)
50 ^AvxcovBtvov 2B[ßa]6xov Evöeßovg jiri[v\og
2!eßia\öxov EvO€ß[eio]v ^9.
Die Form der Urkunde ist die der Eingabe an den Archidi- inifivnfia.
kastes, und zwar ist diese Form insofern besonders sauber, als die
Adresse hier wie in der gleichartig stilisirten No. 729 ausgerückt
ist. Beide Urkunden wählen nicht das Wort oftoXoysl, sondern
vielmehr avvxo3Qel^), welches im Unterschiede von ofioXoysl das
Materielle der Erklärung ausdrückt. Die eine Urkunde (742) nennt
sich Abschrift, die andere nicht, übrigens zeigen sie durchaus
das gleiche Schema, sind je von einer Hand geschrieben, beginnen
1) Wilcken liest: dvvnavavxaiav dSd
2) Wilcken liest: i[äaai .]v/j16vov
8) Wilcken ergänzt: dV,Tj[v 6y]yva
4) avyx(OQ£LV kommt in Rechtsgeschäften vor:
a) technisch für das Testament: avyyoyQBl fiexa zrjv savT^g zeXevvi^v
8(), 5. 6. 8. 12. 14. 32. 34. 36. 183, 12. 251, 10. (ii. 12. 13. 14. 15.) 252, 13. Oxyrh. CIV, 10.
b) regulär für die Antichrese: 101, 5: dvrl X(5v rovxwv totcodv avvxeyw-
Qr^xivai ov anelQSiv xal xagniC^ead-ai. 339, 16: iav [öb\ fjtrj dnoöwi^ [av]vxiiiQBl
''A[z]Qriq [ye\(3DQylv xal xaQTtilC^ea^ai.
c) sporadisch: avyxex(3^Qi]ß^vri xifxri statt avfjmetpwvrifiBvri xifir] UBeM.
584, 5. Brit. Mus. II 177, 5(?). 179, u. 180, 24. 195, 15.
d) Brit. Mus. II 216, 8 ist fragmentarisch erhalten und scheint Pfandfrei -
gäbe auf Grund proleptischer Erbtheilung. —
92 n. Römische und griechische Vertragstypen.
mit der Adresse und enden mit der Datirung. Da es sich um ein-
fache Verträge handelt, so ist wohl anzunehmen, dass diese Ur-
kunden von beiden Parteien gemeinschaftlich dem Gericht ein-
gereicht werden, obwohl durch die Urkunde verpflichtet in beiden
Fällen nur der 6vvx(oqAv wird. Sicherlich ist es kein Zufall, dass
diese Form gerade zwei Urkunden haben, welche von römischen
Soldaten ausgestellt werden, UBeM. 729 von Petronia Sarapias tutore
auctore fratre Gaio Petronio Marcello einerseits und von Gaius
Julius ApoUinaris miles alae primae centuriae primae Apamenorum
andererseits, UBeM. 741 von Lucius Valerius Ammonianus actarius
alae hastatorum(?) civium Romanorum centuriae ApoUinaris und von
Quintus Gellius Valens miles classis Augustae Alexandrinae liburnae
Lupae. Vielmehr zeigen die Urkunden auch sonst römische Be-
standtheile, welche dem Gros der griechischen Urkunden durchaus
fremd sind, und es scheint hier ein testamentum judici oblatum
in seiner Anwendung auf andere Rechtsgeschäfte vorzuliegen. Was
uns die griechischen Urkunden der Ägypter verbis erklären coq ev
Ö9](ioölq) xaxaxBxcoQiCfiivov ^), das sehen wir hier re vor uns, das
dem Richter dargereichte Exemplar. Es ist diese Form nicht das
privatrechtliche vjcofivrjfia, das in den Kauf- und Miethverträgen
der Ägypter wohl begegnet, denn bei diesen ist der Adressat die
andere Partei und der Erklärende ist derjenige, jtaQ^ ov die Ur-
kunde ausgeht, während in unseren Fällen beide Contrahenten mit
jcaQci dem Richter als dem Adressaten gegenübergestellt werden 2).
Entstehung Die Entstehung dieses Typus mag UBeM. 455 wiederspiegeln,
Fom^ dessen auf dem verso befindliches Rubrum lautet: XeiQ6'/{Qa(pov)
UBeM. 455. öeÖTjfioOiofiisvov) ^aßovZXov, Es ist Eingabe des M. Lucretius
Pudens miles legionis XXII centuriae Coccei Pudentis, und enthält
die Abschrift eines ihm von L. Longinus Fabullus miles classis
Alexandrinae liburnae Solis ausgestellten x^^Q^YQ^^^^ über em-
pfangenes pretium eines näher bezeichneten Heuschobers. Die
Urkunde bringt nichts anderes als dies x^^Q^YQ^^^^^ ^^^ ^^^ Zweck
ist, es gerichtsnotorisch zu machen; wird dieser Zweck nicht erst
nachträglich, sondern bei Abfassung des Darlehensbriefes verfolgt,
so einigen sich beide Contrahenten, der Behörde gemeinsam sofort
1) Mitteis (Hermes 30, S. 599) nimmt wg xazax£X<i>Qi<ff^^vov = wq el
x<xTax8x<oQiafi€vov rjv; doch würde in diesem Fall xad-dnsQ zu erwarten sein
(wie in xa&dneQ ix Slxijg); atg ist hier wohl nicht Fiktion, sondern subjektive
Gewissheit: 'gültig, als einregistrirt, nicht gültig wie einregistrirt'.
2) Vgl. Wilcken, Hermes 22, S. 4ff.
§ 10. Darlehen, nebst Hypothek mit römischen Anklängen. 93
die Urkunde zu oflferiren, sie nicht einer an den anderen, sondern
eben an die Behörde zu richten, wie UBeM. 729 und 741 dies zeigen.
Dass in UBeM. 729 ApoUinaris von Petronia ein Depositum von "«f«*^«^
Frauengewändern und Goldschmuck zur beliebigen Rückforderung '"' "^"*^*
bekommen hat dxlvövvov jcavrog xcvövvov, d. h. doch wohl auf
eigene Gefahr des Empfangers, und im Voraus taxirt taxationis
nicht venditionis causa, ist, wie auch Wilcken a. a. 0. bemerkt, ein
sicherer Fall jenes Gaukelspiels, das dem Gerichtsherm Lupus in
Papyrus No. 114 die Bemerkung auf die Lippen fahrt: voovfiev
ort al jraQaxarad^^xai jtQotxsg slöiv ^). Denn in der That ist nicht
abzusehen, wie ein Soldat von einer Frau weibliche Kleider und
Goldschmuck in Verwahrung erhalten soll, es sei denn für die Zwecke
des Zusanmaenlebens. Im Druck habe ich die von der Verpfandung
handelnden Theile von UBeM. 741 nach rechts einrücken lassen, und
es ergiebt sich sofort durch den Augenschein, dass die Hypothek
einen Ersatz bildet für die sonst übliche Conventionalstrafe und die
Executivklausel. Die ganze Hypothekenurkunde ist nämlich ge-
widmet den Rechtsfolgen, welche eintreten sollen für den Fall
dass die geliehene Summe nicht zur rechten Zeit gezahlt wird:
dann soll der Gläubiger exequi lege hypothecae (usque quo feret?)
et reliqui futuram ei exactionem ex aliis debitori bonis, und wenn
(quod absit) die Hypothek oder ein Theil derselben einem pericu-
lum unterliegt, so soll dies nicht der Gläubiger tragen, sondern
dann die persönliche Klage in Kraft treten, wie für das reliquum
(den Gegensatz der hyperocha).
Was nun folgt von Zeile 40 an bis Zeile 45, bezieht sich wieder Das andere
auf die persönlichen Schuldverhältnisse, abgesehen von der Hypo- ^»''^®^®'*
thek, und ist die durchaus übliche Verwahrung dagegen, dass durch uBeM. 741.
vorliegende Urkunde, etwa im Wege der Novation, die früheren
Schulden getilgt sein sollten. Es ist eigenthümlich, dass diese
Verwahrung bei Darlehen ihren Gegensatz findet in der General*
quittung, welche den Schlass der meisten apochae bildet. Auf die
Hypothek greift wieder Zeile 45 — ^48 über, welche in einer nicht
ganz lesbaren Form ausspricht, dass der Schuldner die vorliegende
Hypothek nicht zurückerhalten soll, wenn er nicht (nisi prius reddet)
auch die in dem zweitgenannten Vertrage erwähnten 460 Drachmen
nebst Zinsen herausgiebt. Diese sonderbare Erweiterung der doch
als erststellig bezeichneten Hypothek auch auf das frühere Darlehen
wird noch merkwürdiger durch die Schlussworte, bei denen ich
1) Vgl. S. 10. — Mitteis (R. u.V. S. 270 fiF.) hat die <peQvai als fictive erkannt.
94 II' Römische und griechische Vertragstypen.
übrigens öta ro aXXri[Xi]yyva trotz aller sachlicher Bedenken immer
noch für erträglicher halte, als Wilcken's im Text gegebene Er-
gänzung. Jedenfalls wird ein Näherverhältniss zwischen beiden
Forderungen ausgedrückt, und dieses wäre allerdings durch das im
gewöhnlichen Sprachgebrauch ein Näherverhältniss der Personen
bezeichnende aXlriXtyYva schlecht gekennzeichnet; aber aX/Lrjp eyyva
gieT)t mir schlechterdings keinen Sinn, und die Compositionen von
eyyvog und syyvrj gehen oft durcheinander ^).
üBeM. 445. Es mag hier zur Vergleich ung ein rein griechischer Pfand-
^ Theii- vertrag erörtert werden, der als No. 445 zum zweiten Mal heraus-
zahiung. gegeben ist, und trotz mancher Schwierigkeiten uns doch die
Unterschiede gegen den vorliegenden deutlich erkennen lässt. Da
handelt es sich nicht um eine Hypothek, sondern um eine Mesitie 2),
und es wird seltsamerweise, nachdem eine Theilzahlung erfolgt ist,
ein Theil der verpfändeten Aruren freigegeben; da handelt es sich
nicht darum, die Rechtsfolgen der Hypothek im Einzelnen dar-
zustellen, sondern es tritt der Komplex der verpfändeten Aruren
in der die Beitreibung ausdrückenden Formel einfach an die Stelle
der bona und die Person alrealexecution soll xaß-djtsQ ex öix?]g
stattfinden, nicht wie gewöhnlich aus dem Schuldner und seinem
ganzen Vermögen, sondern aus dem Schuldner und dem restirenden
Pfandkomplex. Der Gedankengang von No. 445 ist folgender:
Gläubigerin bekennt von Schuldnerin eine Abschlagszahlung von
820 Drachmen auf 1520 Drachmen erhalten zu haben, die sie ihr
unter Verpfändung bestinmiter Aruren geschuldet hat, und bis zu
einem festgesetzten Termin wird der Rest des Geldes gestundet,
und so lange soll Schuldnerin vor Gläubigerin in aller Weise
sicher sein; dann aber wird sich Gläubigerin an Schuldnerin und
an die noch im Pfandverbande verbliebenen Aruren halten. So ist
hier das Pfand nur ganz oberflächlich bezeichnet; und es lässt sich
annehmen, dass in der ursprünglichen Darlehnsurkunde eben nicht
mehr vom Pfände die Rede war, als in Zeile i9.
ÜBeM. 446. Wenn No. 445 die Theilzahlungen auf ein durch Pfand ver-
«^^«/?oSv. sichertes Darlehn giebt, so giebt 446 (gleich 80) eine Theilzahlung
auf den Kaufpreis, und es ist nicht ohne Interesse, diese Analogie
zu verfolgen. Wenn die Theilzahlung auf das Darlehen den Erfolg
hat, dass die Gläubigerin sich verpflichtet, den Rest bis zu einem
1) Die Formel öia ro — dvai kehrt wieder Brit. II, 216, lo: öta ro
ini xovzoiq xr/v ofioXoylav ysyovevai und sonst oft, z. B. UBeM. 77, 13.
2) = Verpfändung, vgl. Mitteis, Hermes 30 S. 606.
§ 11. Die Urkunden von UBeM. 179. 95
späteren Termine zu stunden, so hat hier die Theilzahlung auf
den Kaufpreis den Werth, die Verkäuferin zur xaTayQaq)T] djto/iaft-
ßavovToq (sie!) avrrjg ro XotJtov rrjg rifirjg zu verbinden (Z. u);
und, wichtig genug, die als aQQaßdv bezeichnete Anzahlung von
500 Drachmen auf 800 Drachmen des ganzen Kaufpreises giebt
uns eine ganz sichere Anschauung von der arrha (Z. ig). Auch hier
ist der Charakter der Urkunde als Interimistikum darin gekenn-
zeichnet, dass die Haftung wegen Eviktion und heimlicher Mängel
ganz in den Hintergrund rückt, und die Strafandrohung, ohne die
es nun einmal nicht geht, hier dem Falle gilt, dass die Verkäuferin
die Umschreibung der Grundstücke weigern werde.
§ 11. Die Urkunden von UBeM. 179.
UBeM. 179.
H. 27 cm. Br. 11 cm. Faijüm. Aus der Zeit des Antoninus Pius'. *)
Herausgeber: Krebs.
[ Aoy]ylvoq n[Qio]xog ovszQarog
[ ] xal ya[. . .]7]g Falwi
[ Md\xQBiv(DL ovtTQavcot SeßaCxicoL
\ KacjöaQSicoc "/^aiQSLV, ^OfioXoycot
5 [ öv]payoft€Pa)p vjcsq toxov
aufgelaufen als Zins
[ ] . . ov öiooov xscpaZaiov ÖQax/^ccg
I ] T[s0]odQa)v ÖQaxi^cQV tQicbco-
der Drachmen dreihundert
[oiojv 6ydori\)covTa TsOödQmv fieO-^ ag
vierundachtzig worauf
[ ] Ofiov xad^a s^idov fioi yQ(xi/-
gemäss der mir ausgestellten
10 [fiata ] . ögax/^ccg öiaxoölag oxlrd?]
Urkunde der Drachmen zweihundert und acht
[ ] ÖQaxfJccg Toxov hxarov kßdlo]-
Zinsdrachmen einhundert sechs
HTlOlTciXTlV
l/ji/xovTa £]g aürsQ (ÖQaxftcä) xxö 6vv7}x^7]6av
und siebzig, welche 384 aufliefen
[. . |_ . . ^A]PTcovlvov KalöüQog rov xvqIov
vom Jahr ? des Ant. Caes. dorn.
[io)g /jsöoq]?] TQiaxdöog rov irsörSrog
bis zum letzten Mesore des laufenden
1) 'Die Urkunde ist durchstrichen*.
96 II« Römische und griechische Vertragstypen.
15 [ L_ . . . .] xal xsxaQjtlod^ai ös fiixQ^ ^V^
? Jahres, und du hast Früchte gezogen bis zum
[ev£GT(6orig] ^(isgag, tj ob djcoöoötg sörat
heutigen Tage; die Rückgabe aber wiid stattfinden
[ : tov]t€ jtQoxeifisvov xe^aXalov
für das vorliegende Capital
[. . . xäl rmv] övvax^^Oofisvov xoxcov tov
und die noch auflaufen sollenden Zinsen
[ ] övv xal xalq jtQOxscfievaig
nebst den vorliegenden
20 [toxov? ÖQolxftcclg exarov hßöo^rjxovra
Zinsdrachmen (176j
[?g tmg MelooQTj rgiaxdöog tov slöiovrog
spätestens am letzten Mesore des kommenden
[| . . |__ . .] AuTOKpaTopos Kafaapos Titou AtAfou
Jahres. Im ? Jahre des Imperator Caesar Titus Aelius
fASpiajjou "AjjtJujjjijjou CeßaaTou Guaeßous MeacpA ~e
Hadrianus Antoninus Augustus Pius. — 5. Mesore.
(3. H.) [ ] AorriNos npisKos auex-
Ich Longinus Priscus habe
25 [Q ÜAPA HOF] TA2 TOT APrVPIOY APA{XMÄ)2
weg von dir die Silberdrachmen:
[EKATON] EBAOMHKONTA ES Q2 DP-
einhundert sechs und siebzig, wie
[OKEIT{AI) E]SOMIOYMENOS TA XIPO-
dasteht, quittirend den Schuld-
[rpA^]A *****^*****
schein.
Hier mag denn die Betrachtung des seltsamsten Dokumentes
aus dieser Reihe, der No. 179 der Sammlung, angeschlossen werden.
Dies x^'-Q^YQ^^^^ is^> ^^® ®s si^^ gi^ht, eine Theilquittung, die
aber, obwohl vom Gläubiger ausgehend, selber wieder als Darlehns-
urkunde über den Rest betrachtet, und darum nach der Zahlung
des Restes später quittirt und durchstrichen wird. Aber was quittirt
der Gläubiger in der oberen, und was in der unteren Urkunde?
Gegen- Sicherlich in der imteren Urkunde die nämlichen \ßxaxov\
eßöofirjxovra £§, die in der oberen Urkunde (Z. 11/12) erhalten
sind, bz. glücklicherweise die einzige mögliche Ergänzung der Lücken
von Z. 12 vorn bilden. Diese 176 Drachmen sind also Gegenstand
der unteren Quittung und folglich der oberen Verpflichtung. Sie
sind aber nicht alleiniger Gegenstand der oberen Verpflichtung,
denn es wird von der constituirten djtoöoötg (Z. le) [ ]t6
jtQOxsifisvov xB(paXalov (Z. 17) [. . xcä tcöp] ovpaxB^f]Oofi£V(X)v xoxcov
stand 176
Drachmen.
§ 11. Die Urkunden von UBeM. 179. 97
Tov (Z. is) gesprochen, denen (Z. 19) die 176 Drachmen mit övp xäi
ralg Jtgoxsifiivaig angeschlossen werden. Trotzdem sind sie der
einzige Gegenstand der unteren Quittung, und wiederum ist die
obere Urkunde durch diese Quittung erledigt, denn sie ist durch-
strichen im Anschluss an das djtix^iv der 176 Drachmen, Daher
haben jene 176 eine Beziehung auch zur ersten Urkunde, und
diese Beziehung ergiebt sich durch eine einfache Berechnung: Z. 12
hat Tjtö = 384, wonach auch Krebs Z. 7/8 richtig ergänzt hat.
Wiederum steht Z. 10 ögaxfiag diaxoölag 6x[z(d]: 208. Da nun
384—208 = 176, und unten durch Zahlung von 176 die Urkunde
erledigt ist, so muss 384 ein Ganzes sein, von dem 208 gezahlt ist,
und 176 noch gezahlt werden so IL Da femer Z. 16 das vorliegende
Capital und Z. is die noch auflaufen sollenden Zinsen zusammen
den 176 entgegengestellt werden, so können 176 Drachmen der
Rest von bereits aufgelaufenen Zinsen sein; und in der That werden
die 384 Z. 12 bezeichnet: alljtsQ ^ zjtö övprjx^^Oav (folgt Von
— bis*), also sie sind aufgelaufen in einem dann näher bezeichneten
Zeitraum. Die obere Urkunde, vom Gläubiger ausgestellt, enthält wer ist
also — wohl zu beachten, wie sie dasteht — das Anerkenntniss des Aussteller
ilap 0)1 AI* ATI
Empfanges eines Theiles der aufgelaufenen Zinsen, imd eine damit Urkunde?
verknüpfte Constituirung des Restes, sowie eine, in Ermangelung der
schuldnerischen Unterschrift werthlose Constituirung der Haupt-
schuld und der künftigen Zinsen. So wäre denn der, im Einzelnen
allerdings noch nicht restituirbare, Anfang des Tenors der Urkunde
so zu verstehen: ich bekenne, von den (als Zinsen eines Capitals),
mir aufgelaufenen Zinsen im Betrage von 384 Drachmen erhalten zu
haben laut Urkunde 208 Drachmen, so dass bleiben 176 Drachmen,
— die 384 sind der Zins für die Zeit von — bis — , und femer: Du
hast Früchte gezogen (von einem antichretischen Grundstück, weil
eben die Zinsen nur mehr th eil weise eingingen, wie bekundet) bis
zum heutigen Tage, und es wird zurückgegeben werden das Capital
und die noch zur Entstehung gelangenden Zinsen sammt den be-
merkten 176 Drachmen bis zum Ende Mesore des kommenden
Jahres — . Datum. —
Tiefer eindringen in den Sinn der oberen Urkunde kann man 334 = 208 +
mit Hülfe der Arithmetik: Abgezahlt sind an Zinsen 208 Drachmen, i76=i8xi6
noch geschuldet werden 176; nun ist 208:176 = 13:11, indem ^gj^jjf
208 = 13x16, 176 = 11x16 ist, hiemach 384 = 24x16; es
wäre also anzunehmen, dass die Zinsen von 2 Jahren = 24 Monaten
geschuldet waren, wovon die von 13 Monaten bezahlt sind, die von
1 1 Monaten noch ausstehen; und in der That würde danach Zeile 8
üradenwitz, EinfUhraog in die Papyrusknnde. 7 *
98 n. Römische und griechische Vertragstypen.
[/i7]vwv eixoOi] zleölodgcov sich vortrefflich ergänzen lassen, und
wenn die Ergänzung Z. 13 [t(X)g Meöoq]?] zQtaxaöog rov tveOtcoTog
(des laufenden) [ trovg], wie es den Anschein hat, richtig ist,
würde das vorhergehende und das zur Zeit der Ausstellung im
letzten Monat laufende Jahr diesen vierundzwanzigmonatigen Zeit-
raum liefern, womit wiederum stinmien würde, dass Capital und
Zinsrest getilgt werden sollen binnen Jahresfrist iwg [M]eöoQ7j
XQiaxaöoq rov elöcovrog (des kommenden) Jahres. Ist der Zins-
fass der übliche, ein Procent, oder, eine Drachme auf die Mine,
monatlich, so ergiebt sich für das Capital 1600 Drachmen = 16 Minen;
indess kommen auch andere Sätze vor, die das zu erschliessende
Capital modificiren würden.
Gläubiger Hiernach wäre die obere Urkunde das Bekenntniss von Seiten
Aussteller? ^gg Gläubigers, Zins von 13 Monaten erhalten zu haben, nebst der
dem Schuldner durch den Gläubiger auferlegten Verpflichtung, den
aufgelaufenen Zins von elf Monaten, das Capital und den noch auf-
laufen sollenden Zins bis zum Schluss des nächsten Jahres zu
zahlen. Allein dies unterliegt unübersteiglichen Bedenken:
Nein. Zunächst ist der Gläubiger wohl befähigt, über TheUzahlungen
zu quittiren, aber seine Bemerkungen über Rückgabetermine für
den Rest sind nicht im Stande, den Schuldner zu binden, der viel-
mehr jene Bemerkungen einfach ignoriren kann; sodann: in der
unteren Urkunde quittirt der Gläubiger über die 176 Drachmen
und streicht die obere offenbar gleichzeitig durch ; nun ist es klar,
dass, wenn die obere von ihm herrührt, der Schuldner deren Desti-
natar und Inhaber ist, und das Ausstreichen einer solchen Urkunde
durch den Gläubiger hat gar keinen Sinn; ferner ist das o(ioZoy<5
des Gläubigers mit: tJ öh djtoöoöig eorac emg xvL schwer zu ver-
einigen, dazu brauchte man die Unterschrift des Schuldners, nicht
des Gläubigers. Kurz, alles vereinigt sich, um hier eine Confusion
der Rollen des Schuldners und des Gläubigers wahrscheinlich zu
machen. Vergleicht man nun andere Urkunden, die Theilzahlungen
enthalten, so ergiebt sich:
1) Vom Schuldner ausgestellt. UBeM. 465 (col. I = II, X'(?o-
ygacpov öiööbv e^eöofifjv):
[ofioXoyw] exeiv JtaQ vfiwv XQV^^^^ tvroxov aQyvQiov xsq)a'-
Xcäov oeßaöTov vofdOfiarog ögax^uctg Ixarov TB\ö\6eQdxovTa oxxco,
aijcsQ el[6]l XoiJtal djto o/Lcov aQyx^Qiov ÖQaxftGJV xQLaxoöUov,
ag aox^xetv Jtag vficov öia X^Q^^ ^^ ^h xifif/v jtvQov' rag öh
jiQoxeifiivag ccQyvQiov ÖQaxfictgtxarop rsööeQdxovta oxxco, ovaag
§ 11. Die Urkunden von UBeM. 179. 99
loiJtaQ, mg jrQoxsirai, ztftrjg Jtvgov, djtoöoöo) emg Trjg JtdfiJtzTjg
xtX. (Termin, Executivklausel). l'o öh xiqoyQa^pov rovro, l6t6-
yQa(p6v litoc ov, öcOOop vfislv s^aöofirjv, (Datum.) —
2) Vom Gläubiger ausgestellt
a) UBeM. 635:
'i2()o^ 2JTOTorjrt{og) T60svov(p{i) Teö6POVip{iog) x^^Q^^^'
^E§ cüv 8XG) ÖS T(5 rov öieXrjXvd-oxt xß [_ djco X
Xo[La\x i(X)g Msöoqtj rov ß [_ Tirov ^Avxcovlvov
Ka[LöaQ\og ro[v\ xvqIov bxco slg roxov rov jtQoov-
zog [dQ]Yv[Q]lov ÖQaxftag exarov rgiaxovra ovo
V [QX]ß^), (Datum.) ^Eav 6b (irj djtoöoöa) emg
MeöOQfi, xal tovtov rov roxov,
ß) Oxyrh. XCVIIL
(X !4?') xß/(>f«i^. ^OfioXoyco djtexBiv ütagd öov öta rfjg
(xtX.) TQajti^?igdQy[v]Qiov ÖQaxfiag exarov h^rjxovraoxrmj
Xoijtag o^siXofievag fioc vjto oov d(p oo\v\ höaviod Oot
xara x'^f'QOYQCi(pov öia rrjg avrrjg rgajte^rjg rqt (Datum)
aQyvQlov ÖQaxficQV £jtraxoöioj[v] x£g)aXalov sv xaraßoX^
iu?jv6i{v) Jtevrtjxovra djto /ifjvog ^AÖQiavov rov av[rov]
erovg, (og rov fi?]v6g ögaxfimv dexa Jti[v\rB, ftsd^ ag
aJto rcQV avrcov ÖQaxiimv Bjt[ra]xoolojv jcqobOxov Jtaga
OoVy xaO-^ ijv B^[B66](ir]v öoc öta rrjg avr^g rQajcBC^rjg r<p
(Datum) ÖQalxffag] jtavraxoölag rQidxovra ovo x[, , ,
Von diesen Urkunden ist die zweite zu barbarisch und zu kurz,
als dass sie zum Vergleich herangezogen werden könnte; die erste,
vom Schuldner ausgestellte, ist darin der unsrigen analog, dass sie
den Restbetrag mit Ix^^^ XQV^^^ einführt, ohne seine Restqualität
früher als mit aijteQ XoiJtai anzudeuten; femer wird die äjtoöoöig
festgesetzt vom Schuldner, was auch in allen übrigen Urkunden
der Fall ist. — Die vom Gläubiger ausgestellte Oxyrh. bietet eine
Stelle, wo man einhaken kann, nämlich die mit fiad-^ ag beginnende;
diese ist conform unserer Urkunde; der Umstand, dass UBeM. An-
zahlung, Oxyrh. Abzahlung zum Gegenstand hat, ist hier gleichgültig:
UBeM. 179,8: ÖQaxftmv rgtaxodcov oyöorjxovra reaoaQOJV^^)
Oxyrh. XCVll 19: (15) {ÖQax/Jmv ijtraxooicov'^) xBtpaXalov (xrX.)
1) = 132 Drachmen.
2) Das ganze des aufgelaufenen Zinses.
3) Das ganze Darlehen.
7*
100 ^I« RÖmisclie und griechische Vertragstypen.
UBeM. ftsd-^ ag [ ] g (lov xad^ a t^eSov /loc
Oxyrh. (led-^ ag^) jtQosOxov Jtagd aov, xaO^ rjv e^söofirjp öoi^)
UBeM. ygalfifiara ] ÖQaxftag öiaxooiag oxrd).
Oxyrh. ajtoxfiv (Datum) ÖQaxftag jtevraxoolag XQLaxovxa ovo x.
Oxyrh. XCVIII ist vom Gläubiger ausgestellt und er sagt xaO-'
a e^eöofirjv öoi, während UBeM. 179 hat xaß^ a e^eöov fioi; Ox.
sagt fisd-^ ag jrgosoxov jcagd öov, während UBeM. 179 doch wohl
zu ergänzen ist (led^ ag [jtgotox^g Jtag^] igiov (statt öftov), kurz,
die Rollen sind hier vertauscht; wie in Oxyrh. XCVIII der Gläubiger,
muss UBeM. 179 der Schuldner sprechen.
Hierzu kommt xal xexaQJticd^ai öe (isxQi rfjg [sveöTciörjg]
riiiigagy was nur der Schuldner sagen kann^).
Schreib- Hiernach würde ich annehmen, dass oben Z. i — 4 verschrieben
nehmen, ist, und dass CS heissen muss: Faiog Maxgetvog xzL Aoyyivo)
Ilgioxcp X'^'^Q^f'^* Diese Annahme wird um so weniger zu vermeiden
sein, wenn man bedenkt, dass die obere Urkunde nicht von der
Hand des Schreibers der unteren herrührt; auch nicht von der Hand
des Macrinus, sondern sicher von der eines professionellen Schrei-
bers. Sie ist nicht das Original des x^f^Q^YQ^^^^j ^^ i^ diesem
nicht ein Beliebiger den Aussteller der Urkunde ersetzen kann,
sondern eine Copie zum Zwecke der Quittung, und dabei etwas ver-
schrieben: die untere Urkunde ist Original, in der Schrift des Priskus,
da sie sonst zwecklos wäre, und das Ganze aufzufassen, etwa wie
wenn ein Wechsel nicht als ^Prima zum Accept' geschickt wird,
sondern in einer Copie, da denn ^bis hierhin Copie' die Stelle be-
zeichnet, wo er anfängt, eigenhändig geschrieben zu sein und also
verbindlich zu werden.
Hiemach würde ich Z. 4 — 12 so lesen:
OfioXoywi
5 [sxHV djtb öv]vayofisv(X)v vjcsg xoxov
[ ] , , ov öiooov xBg)aXaiov 6gaxii(ov
[firjvciv eixoöi] T[s0]odg(X)V ögaxftciv rgiaxo-
[ölcov 6y6o7J]xovra reoödgmv (fisd-^ ag
[djteöxsg Jtag^] sfiov, xad^a h^iöov [lot ygdfi-
10 [/lara, ] . 6gax(ictg öiaxoölag ox[tco])
[rag }.oiJta(^ ögaxfictg xoxov exarov tßd[o-]
[(iTjxovra l'jg
1) Es folgt: dno rwv avrwv ÖQaxfiwv hTtvaxoalwv.
2) Es folgt: öia z^g avtfjg ZQanil^rjg.
3) {oneigsiv xal) xaQTtl^sad^ai: ('säen und) ernten' gestattet der Schuldner
dem Gläubiger bei der Antichrese ÜBeM. 101, 7. 339, 17.
IIL Gemeinsames über Vertragslirkunden.
A. Bestandtheile.
§ 12. Yerkaufserklärang.
Als Kennzeichen der ersten Abmachung in dem Kauf UBeM. 193,
die, im Perfectum abgegeben, den Verkauf selbst enthält, betrachte
ich dreierlei: 1) Die Beschränkung auf den Verkauf, ohne Hervor-
hebung der etwaigen Tradition, 2) die Bezeichnung xar cqpi^p
„durch Kaufbrief*, 3) Die Worte öta zov ev rf] jtQoysYQafifi^py
xcifi^ ayoQavofielov.
Als „Verkauf" bezeichnen wir das Rechtsgeschäft, durch Hömische.
welches A. dem B. gegen Entgelt eine Sache abtritt Die juristische
Bestimmung dieses Rechtsgeschäfts des jus gentium ist bei den
einzelnen gentes verschieden. Der Römer unterscheidet streng des
Verkäufers persönliche Verpflichtung, bei seinem Worte zu stehen,
die der formlosen Abmachung unter den Parteien entspringt, und
ihrerseits die Klage des Käufers gegen den Verkäufer auf Ver-
schaffung der Sache hervorgerufen hat, von der gegen Jedermann
})estehenden dinglichen Macht des Herrn, seine Hand auf die Sache
zu legen, wo er sie findet, und lässt diese Macht durch eine eigene
Rechtshandlung entstehen, die im Laufe der Zeit aus dem „Auf-
gebotsverfahren" ^) bis zur einfachen Übergabe der Sache an den
Käufer sank. Verklagen kann der Käufer auf Herausgabe der Sache
den Verkäufer unmittelbar nach dem Vertragsschluss, Herr der
Sache wird er erst durch Übergabe, erst durch sie ist die Möglich-
keit ihm geworden, das bis zur Übergabe dem Verkäufer noch
gegen jeden Dritten zustehende Herrschaftsrecht seinerseits gegen
Jedermann zu behaupten. Römischer Grundsatz ist: der Vertrag
erzeugt Wirkungen inter partes, er kann nicht der übrigen Mensch-
heit Rechte nehmen oder Pflichten auferlegen: nun ist aber der
\) liecbiuaua, Studie im (iebiet der Legis actio sacramento in rem.
102 11^ • Gemeinsames über Vertragaurkunden.
Inhalt des Kaufvertrages: da, wo ich stand (als Eigenthümer der
Sache) sollst Du stehen; folglich ist es Pflicht des Verkäufers, einen
weiteren Akt herbeizuführen, durch den dem Käufer diese gegen
Dritte gesicherte Stellung verschafft wird: ist dieser Akt vor-
genommen, so ist das Eigenthum des Käufers entstanden: kein
Dritter kann ihm die Sache mehr vorenthalten.
So lange der Herrschaftsakt mit der wirklichen Preiszahlung
verknüpft war und ein Aufgebotsverfahren mit sich brachte, bei
dem, wer sich nicht meldete, durch Verschweigung sein Recht an
der Sache einbüsste, war diese letztere Folge einfach und zweifels-
ohne; das Aufgebot wirkte wie das Hissen der Fahne absolut; als
es zu einer wörtlichen Symbolik mit symbolischer Preiszahlung vor
wenigen Zeugen herabgesunken war, konnte es nur mehr relativ
wirken: es übertrug das Recht des anwesenden Verkäufers, hinderte
aber Niemand ausser den Anwesenden, etwaige Rechte an der Sache
später geltend zu machen: trat diese Eventualität ein, so wandte
sich der Käufer an den Verkäufer, dem er den Vorwurf machte,
Geld genommen zu haben für eine Sache, deren Eigenthum er
gleichwohl dem Erwerber nicht halten konnte: nach einer den
Römern geläufigen Anschauung forderte er ursprünglich das Doppelte
des Preises heraus, wie immer, wenn zugewogenes Geld zu Unrecht
beim Empfänger war.
Aber wer im Kaufvertrag, in dem persönlichen Wechselgeschäft,
sich verpflichtet hatte, dem Käufer die Sache zu verschaffen, der
ist eben durch diese Erklärung persönlich gebunden, dem Käufer,
wenn diesem die Sache durch das bessere Recht eines Dritten ent-
zogen wird, den Schaden zu ersetzen, der ihm daraus erwächst,
dass er die Sache nicht hat. Dieser Schaden ist im grossen und
ganzen regelmässig gleich dem Werth der Sache, er ist unabhängig
vom Kaufpreis: er ist quanti ea res est, nicht quanti ea res empta
est. Es haftet also, für den Fall, dass die Sache evincirt wird,
der Verkäufer entweder aus der Thatsache, dass er Geld ge-
nommen hatte, ohne die Waare prästiren zu könaen, auf Rück-
gabe des Geldes mit Strafzusatz, oder aus der Thatsache, dass er
die Waare zu liefern versprochen hatte, auf den Werth, den die
Waare hatte ^).
1) Im ersten Fall sagt er: gieb mir das meine zurück, da du mir das deine
nicht gewähren kannst; er tritt gewissermassen zurück vom Vertrage wegen
Nichterfüllung, im zweiten Fall meint er: da du mir das deine nicht, wie
du versprochen, gewähren kannst, so erfülle den Vertrag wenigstens durch
Ersetzung des Schadens, den die principielle Nichterfüllung mir bringt. — Es
g 12. Verkaufserklärang. 103
Das Wesen der ägyptischen Kaufverträge, die uns hier be- ^,^^'
schäftigen, ist nun damit gekennzeichnet, dass sie zwar sämmtlich
bloss die Verkaufserklärung als wesentliche erscheinen lassen, die
weitere Handlung der üebergabe entweder gar nicht oder nur bei-
läufig erwähnen, trotzdem aber für den Fall der Eviktion aus-
nahmslos den Verkäufer nicht auf den Werth der Sache, sondern
auf Herausgabe des Preises mit Strafzusatz haften lassen. Sie haben
also für die Haftung das Realprincip, ohne doch neben dem Ver-
kauf, dem obligatorischen Akte, den Realakt auch nur stets zu er-
wähnen. Dies lässt auf eine von der römischen verschiedene An-
schauung von der üebertragung der Rechte schliessen:
Dass der ursprünglich reale Herrschaftsakt der Römer sich
bei Immobilien schon früh in eine symbolische Handlung ver-
wandelt hatte, bezeugt Gajus I, 122 mit den Worten: praedia vero
absentia solent mancipari. Geblieben ist er bei Mobilien in Gestalt
der mancipatio des anwesenden Objekts für Sklaven und Vieh und
in Gestalt der traditio, der einfachen Üebergabe, für die übrigen
Sachen. Für Grundstücke trat an die Stelle der Tradition noch
die Einweisung in vacuam possessionem, die aber auf den sofortigen
Erwerb des Eigenthuras nicht von Einfluss war.
Es lässt das Fehlen der Herrschaftshandlung darauf schliessen,
dass der römische Gedanke, beim Kauf für den Eigenthumsüber-
gang noch Übergabe oder Ergreifung zu fordern, — ein Gedanke, dem
das sittliche Princip zu Grunde liegt, dass man nicht verfügen soll
über das, was man nicht hat — dass dieser Gedanke dem Recht
unserer Urkunden fremd war. Aber die Rechtsordnung unserer
Urkunden sieht auch den Vertrag selbst nicht an als eine spiritua-
listische Verpflichtung, gegen die zu empfangenden oder empfangenen
Geldstücke die Sache definitiv dem Käufer zu verschaflen, sondern
liält sich an das reale Moment des Thatbestandes mit seinen leicht
greifbaren Folgen: ich gab Dir 100 für die Sache; gewährleiste
mir oder gieb mir mein Geld. Der praktische Vortheil liegt auf
der Hand: der Kaufpreis steht fest, der Werth der Sache müsste
erst ermittelt werden: folglich ist der Rechtssatz, der den Preis
mit einer Kaufquote zurückfordern lässt, „praktikabler".
Aber eins fehlt: die Urkunde sichert das Rechtsverhältniss
zwischen den Parteien, enthält sich aber der Regelung der Be-
ifit <ler nämliche Unterschied, der bei Jnnominatcontrakten in der condictio ob
causam einerseits, und in der sogenannten actio praescriptis verbis andrerseits
zum Ausdruck kommt und der bei der Eviktion der in solutum gegebenen
Sache besonders viel erörtert ist.
104 IIT. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
Ziehungen zwischen Dritten. Wenn der Käufer die Sache beim X.
findet und beansprucht, oder, wenn er sie ergriffen hat oder überliefert
erhielt und X. sie ihm entwehren will, wer siegt? wer kann sagen:
res mea est? Dass die blosse Thatsache des Kaufs, auch wenn sie
durch Zeugen bewiesen wird, nicht genügt, um den Käufer für
legitimirt zu erachten, scheint aus der energischen Betonung der
ßsßaimöig: xal ßeßaiciöeip , . aav öe /irj ßeßatol..., hervorzugehen;
hiernach hätte der Käufer sich den Verkäufer herbeiholen müssen,
um überhaupt zur Anhörung gelangen zu können. Stellt ihm X.
Rechte entgegen, die er selbst begründet, oder von Y. hergeleitet
hat, so geht der Kampf zwischen Verkäufer und Y. (X.) an. Aber
dieser einfache Fall ist nicht der entscheidende für den Unterschied
beider Rechte. Vielmehr: wenn der Verkäufer heute dem A., morgen
dem B. verkauft, wer ist von diesen beiden der Stärkere? Das
römische Recht zweifelt nicht: gleichgültig ist das Datum des Ver-
kaufs; wem zuerst mancipirt oder tradirt ist, der ist Rechtsnach-
folger des Verkäufers geworden; das dingliche Recht geht nur
durch den Erwerbsakt über, nicht durch blossen Vertrag.
tcaray^atpfi, '^uu kauu aber das gleiche bei unserem Verkaufe nicht für
den Kaufvertrag als solchen gelten: wohin sollte es fuhren, wenn
bloss der Vertrag, der mündlich abgeschlossen ist, das Datum und
damit die Priorität des Rechtes an der Sache bestimmen sollte?
Das hiesse Lug und Trug die Pforten öffnen. In diesem Zusammen-
hang gewinnt die Übersetung Bedeutung, die die zweisprachigen
Glossare von xarayQatpri geben: perscriptio mancipatio! Mitteis ^)
hat gezeigt, dass den Oströmern die Schriftlichkeit der Verträge
wenn nicht als das Nothwendige, so doch als das Natürliche er-
schien; nun sehen wir, dass in den «(5^«/9cöi^-Urkunden der xara-
yQa(p7] eine Wichtigkeit beigelegt wird, die die Behauptung recht-
fertigt: wie beim einfachen Kauf die ßsßalwöig, so ist beim aQQaßwv-
Kauf die xarayQatpri der eigentliche Inhalt der Verpflichtung des
Verkäufers 2). — Leistet er beim Baarkauf mit Verschreibuug die
ßeßalwOig nicht, so muss er den Preis zurückerstatten, leistet er beim
ccQQaßoip-KsLXit die xatayQaq)^ nicht, so muss er den aQQaßcop
herausgeben, — beides mit dem üblichen Strafzusatz. Hiernach
muss in der xarayQacpi^ ein Moment liegen, welches sie materiell
der ßsßalwöig gleichwerthig macht; ich wüsste nicht, worin dies
begründet sein könnte, wenn nicht darin, dass das Datum der
1) Reichsrecht und Volksrecht S, 514,
2) Vgl. S. 81 ff.
§ 12. Verkaufserklärung. IQ^
xarayQatprj den Rang des Rechtes bestimmt. Die Urkunde ist
meistens im öffentlichen Archiv zu deponiren, sie wird nur ihrer-
seits datirt, während der Kauf, von dessen Geschehen sie Kunde
giebt, ohne Datum erwähnt wird, sie ist also die normgebende
Handlung, wie im römischen Recht die mancipatio (bez. traditio).
Wer die xarayQa^rj früheren Datums nachweisen kann, auf den
ist das Recht des Verkäufers übergegangen, unbeschadet der Ver-
pflichtung des Verkäufers zur ßeßalcQöig auch jedem künftigen
Käufer gegenüber. Daher sind zwei so verschiedene Dinge, wie
„Handgriff** und „Vei'schreibung" doch beide angemessene Über-
setzungen von xarayQag)i^; — „Verschreibung", weil sie es ist, und
„Handgriff"**, weil sie, wo sie in Uebung ist, das wirkt, was beide
können, der Handgriff und seine Beurkundung.
Ist so die xarayQa^rj die Handlung, durch die das relative /^*/^«*"<'»s.
Recht erzeugt wird, das Recht des Verkäufers auf den Käufer
übergeht, so bedarf sie zu ihrer Ergänzung der ßeßaimoig, der
Unterstützung des Käufers durch den Verkäufer bei Streit um das
Recht. Man kann die ßsßalcoötq als den persönlichen Ersatz er-
klären für die der menschlichen UnvoUkommenheit unmögliche
Sicherstellung eines absoluten dinglichen Rechtes. Wenn nun
diese ßeßaimOiq nicht als eine lästige Fessel den Verkäufer ewig
drücken soll, so muss das vom Recht des Verkäufers abhängige
Eigenthum des Käufers sich durch den Lauf der Zeit in ein abso-
lutes Eigenthum verwandeln können, es muss der Erwerber durch
die Dauer des erkauften Besitzes auf sich selbst gestellt werden.
Dass derartiges, der usucapio, Ersitzung, entsprechendes, auch nach
dem Recht unserer Urkunden galt, lehrt, wie mir scheint, eben die
gewaltige Höhe der Conventionalstrafen, die auf die Verfehlung
gegen die Pflichten der ßeßalcooiq gesetzt sind: wer bis zur 5 fachen
Höhe des Kaufpreises für die Verität des von ihm übertragenen
Rechtes eintrat, der kann nicht auf lange Zeit den Wechselfallen
der Regressklage ausgesetzt werden; er muss die Möglichkeit vor
Augen sehen, nach Ablauf einer nicht allzu langen Frist durch
Erstarkung des Rechtes des Käufers exnexuirt zu werden.
Hiemach möchte ich folgende Rechtsgestaltung annehmen:
der Kauf von Grundstücken, Vieh, Sklaven, als formlose Besprechung
ist, wenn nicht ungültig, so doch unüblich; erst die datirte xara-
yQCcq)i^, die, zur Vermeidung von Fälschungen, in einer öffentlichen
Glauben geniessenden Art vorgenommen wird, ist der Rechtsakt,
der die persönlichen Verbindlichkeiten definitiv regulirt und der
zugleich die Potiorität des käuferischen Rechtes gegenüber anderen
\Qß IlT. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
Rechtsnachfolgern (auch Pfandgläubigern) des Verkäufers bestimmt;
sie legitimirt zugleich den Käufer als successor des Verkäufers
gegenüber Dritten. Eine Entlastung des Verkäufers von der Haf-
tung wegen Mangelhaftigkeit des von ihm übertragenen Rechtes
tritt ein, sobald das dem Käufer übertragene Recht sich auf die
Zeit, statt auf die Übertragung stützen kann. — Übertragung des
Besitzes der Sache ist zwar der natürliche Vorgang {jtaQax(^Q^cfig
bei Grundstücken, jiaQSC/ii^tpafiev bei Vieh), ist aber ein rein fakti-
sches Element, welches für die Datirung und Priorität der Rechte
ohne Bedeutung gewesen zu sein scheint. —
2) Dabei hat denn xar* (dv^v^) die Bedeutung von: „durch
vorliegenden Kaufbrief*, ähnlich wie xara Tr}v6e rrjv o/io/ioyiap:
„durch vorliegende Erklärung", indem es auf die Wichtigkeit der
Niederschrift für das Rechtsgeschäft hinweist.
3) Es würde aber dem Kaufsystem, wie es im Vorstehenden
gezeichnet ist, noch etwas fehlen, wenn die xaraygaipi^ als einfache
Privaturkunde den Rang der Rechte bestimmen sollte. Die Publi-
cität, welche bei der römischen Mancipation wenigstens durch
das Beisein von 7 Zeugen gewahrt wurde, hatte den Zweck, die
Thatsache, welche rechtsübertragend wirkte, gegen betrügerische
Simulationen zu sichern, durch welche zwei Parteien, im Einver-
ständniss mit einander, etwaige Dritte, frühere Erwerber, zu täuschen
versuchen konnten: Das dingliche Recht fordert Publicität überall,
und, wenn die xaTayQatprj an der Stelle der mancipatio stand, so
musste sie, wie diese, durch eine Art von öffentlicher Beurkundung
gekräftigt sein: dies leistete das dyoQavofislov, Diese Notariats-
behörde gab, indem sie ihr Datum an die Urkunde setzte, dem
Rechte seinen Rang. Mochte immerhin später ein zweiter Käufer
sich das Grundstück vom Verkäufer abtreten lassen, mochte er eine
Urkunde darüber abfassen oder zur Hebung bringen: entweder sie
war privat, x^^Q^YQ^^^^f keine xaxayQaq>7i, dann bewies sie nichts,
oder sie wurde ins örmociov aufgenommen, dann aber sicherlich
mit dem Datum versehen. Man mag beide Arten der Beglaubigung
neben einander stellen wie notarielle und gerichtliche Beurkundung
in unserer Zeit; möglich war neben der notariellen noch die demo-
sische, indem die xaxayQafpri noch einregistrirt wurde: was unsere
Urkunden öfters haben, einmal (No. 153, 45) mit dem Datum der
Einregistrirung (angeblich dem Tag, von dem die Urkunde selbst
datirt ist).
1) (ovri hat auch der Kaufbrief No. 13^«"°,
§ 18. Preisempfang. 107
Die Wendung öia rov ayoQavofislov oder öca rov . . . ayo-
Qavofiov ist nicht eine von den ständigen; sie findet sich ausser in
No. 193 möglicherweise in No. 177, 5, ist aber bei den übrigen
ofioloylai zu ergänzen oder zu ersetzen, was sich aus ihrer sonstigen
Übereinstimmung mit No. 193 ergiebt. Es kann keinem Zweifel
unterliegen, dass dabei der dyoQavofiog diejenige Person ist, welche
den Vertrag nach einem ihm geläufigen Schema entwirft, insofern,
wie Wessely ^) ausführt, der Notar: >und wiederum ist es die Nieder-
schrift, die copi^, welche mit Hülfe dieser Urkundsperson vor-
genommen wird. — Diese Auffiassung wird bestätigt durch den von
Mitteis jüngst besprochenen Pap. Erzh. Rainer 300, in dem zweimal,
wenn nicht dreimal, die Verpflichtung der Käuferin bezeichnet wird
als ajcoöovvai uol a jtaQtOxov . . . (Ersatz der Impensen) xal Xaßslv
avTr/v Tfjp xaTayQag)/jv (Z. 11.13.23)2). jj^ diesem Klaglibell vom
Jahr 330 ist die Niederschrift noch mehr erstarkt, wie denn UBeM.
456, 8 (vom J. 3^8) sagt: ofio/Loyco JtejtQaxevai xal xaraysygaq)'/]''
xevat. Aber schon in der früheren Kaiserzeit liefert das instrumentum,
die cQp/j, den entscheidenden Moment. —
§ 13. Preisempfang.
Verkäufer bekennt, vom Käufer den bedungenen Preis erhalten
zu haben.
Hierbei ist angegeben: 1) die Thatsache der Zahlung, 2) die
Modalitäten der Zahlung.
Die Zahlung wird ausgedrückt:
A. Bei den ojiojioyiac in der Regel so, dass das Wort ajcex^iv Typus,
den Anfang macht, und die Summe den Schluss bildet, wobei dann
die uns hier interessirende Clausel einen selbständigen mit xal an-
geschlossenen Satz bildet. In diesem Satz folgt auf amy^jciv natür-
lich stets der Aussteller, als ofioXoyciv oder mit Namen, oder durch
beides bezeichnet, und dann schliesst sich mit Jtagcc der Käufer,
daran wieder das Objekt r/yr övfijreg:a)rf]fi6V7]v (mitunter ovpxbxg)-
Q?]fitvf]v) rifi/jV und zwischen den beiden letztgenannten Worten
1) Mittheilungen aus der Sanimlang der Papyrus Erzherzog Rainer V, 83 ff.
2) Mitteis im Cor]»U8 Papyrorum Raineri S. 57. — Wessely liest C.P.R.
S. 50 Xaßnv y^v, was die Übersetzung mit „das Land zu nehmen" wiedergiebt.
Dies halte ich für unannehmbar. Wessely selbst bemerkt, statt yrjv könne
auch ti]v gelesen werden: es scheint mir sicher, dass die Reinschrift t^v
xazayQaipiqv hatte.
Aus-
nahmen.
108 m« Gemeinsames über Vertragsurkanden.
hier und da der Kaufgegenstand im Genetiv *), dann erst folgt mit
vorhergehendem aQfVQlov ögaxfiag die Kaufsumme.
Bei den ;fa/()e«i;-Briefen verwandelt sich natürlich anixBtv in
aüti%a), die Benennung des Käufers wird der Regel nach 2) erspart
und die Modalitäten sind spärlicher angegeben: es sind also rein
formelle Verschiedenheiten der veränderten Construktion. — Es darf
daher als das regelmässige bezeichnet werden 1) ojtiiuv, 2) Aus-
steller, 3) Käufer, 4) die Worte für den ganzen Kaufpreis mit
eingeschobenem Kaufgegenstand oder ohne ihn, 5) aQyvQiov ÖQaxfidg
nebst Summe und mit folgender oder vorangehender Bezeichnung
der Modalitäten der Zahlung. Die Position 3) kann fehlen oder
ihren Platz wechseln, das übrige ist constant.
B. Daneben kommt in einigen Urkunden eine zweite Form des
Empfangsbekenntnisses vor, die sich enger an die Verkaufsklausel an-
schliesst^ und auf einen selbständigen Satz verzichtet; sie findet sich
in einem vjtofivrjfia No. 282, 29, in einer abnormen ofioXoyla aus diocle-
tianischer Zeit No. 373, 11 und in einem etwa ebenso späten x(^Iqscv-
Briefe No. 13, 5. Hier ist der Gedankengang ein anderer: Während
es in der Regel heisst: verkauft habe Ich Dir dies Object ohne
Preisangabe — , und dann: und habe den Preis, bestehend in so
und so viel Drachmen, erhalten, zieht unsere zweite Art, die Natur
des ovvaXXayua erwägend, die beiden Seiten des Geschäfts-
abschlusses, merx und pretium, in einen Satz zusammen und er-
wähnt in einem folgenden Relativsatz die zweite Thatsache, den
Empfang des Kau^reises, kurz sie geht chronologisch vor: No. 282
giebt, nach Z. 5 . . ivat t^ SeQfiovO^i djio rov vvv slg rov ael XQO-
vov . . . bis Z. 29 ri oOot sdv (döc, hnt ro jtXelov tj eXaOöov [. . .]
ovo^ ^JtcßoXfj die Gegenstände des Kaufes, und darnach die Klausel:
reifirjg xal JtaQaxcoQririxov aQyvQlov ögaxiicöv 6i(jXBtX[i(Dv\ exarov,
dq xal djtiöxsp rj Aidvfidgiov jcagd rrjg OegfiovO-iog avrsvd-ev dta
X[^^Qo]g, worauf dann die Summe auf die einzelnen Kaufobjekte
distribuirt wird. No. 373, 8 hat: {ofioX. und jteJtQaxivai ovov . . .) xi^riq
rrjg OvfiJis^coprjfiivrjg jtgbg dXXi^Xovg ÖQax[i^v [ ],
ijvjtsQ \ri]fifjv djt[e]0xsv 6 JtsJtQaxcog JtaQct rov jtQ[i]a(i€Pov jtX^-
QTjg [öict] x^^Qog, woran auf das sechs Zeilen voranstehende ovov sich
beziehend, r[o]vrov roiovrov dvajtoQKpov angeknüpft wird. No. 13,5
nach ofioXoyovfisp jtejcQaxevai Ooi xdfirjXov (Beschreibung): rei/ifjv
I
1) Ausnahmen vom Typus bilden No. 87, 15, welche den Namen des Käufers
hinter den angegebenen Worten bringt, und No. 177, 10 aus dem 8. Jahr
des Claudius, die ihn auslässt und überhaupt singulär ist.
2) No. 71, 15 ergänzt Viereck [nagd oov], wohl nach No. 13, 7,
§ 14. Darlehen. 109
ccQyvQiov UsßaöTcov vofilöf/arog r[aX]dvT(DV i^ xal ögaxficQV rgio-
XsMcop, ccJtEQ evrevO-sv djtt\ö\x(Xfi€v Jtagd Oov jtXriQt]q 6id X^^Q^^
fg olxov öov xal JtaQa[de]ö(Dxa(i6P öot rov xafitjZov dxaQaxrov
vytTJv xal döivriv xrX.
Dass hier ein dem unter A. behandelten entgegengesetzter,
einiger, Typus vorliegt, braucht nicht bewiesen zu werden; eher zu
erwähnen ist, dass die Gleichartigkeit der erwähnten Verträge sich
auch auf andere Einzelheiten erstreckt. No. 373 ist unvollständig,
insofern die ßeßala)öig fehlt, und abnorm, insofern das Datum
zwischen der Akte und der Unterschrift steht: die beiden anderen
haben gemeinsam das sonst nicht vorkommende sprevO-sv bei
djtsöxaf/sv und eine Bestimmung über die den Käufern zufallenden
Herrschaftsrechte: diese findet sich auch in einer ofioXöyla aus
diocletianischer Zeit, No. 94, ig, welche mit No. 282 auch die Er-
wähnung der JtaQaxc^Q^Oig theilt, und vor ihr voraus hat, dass
jraQaxcoQTjTixov doyvQiop die rifif] zu verdrängen scheint').
Es ist nicht zu verkennen, dass die zweite Gruppirung, wie sie
der Logik und Chronologie entspricht, auch den römischen Formen
sich mehr nähert, als die erste: emit mancipioque accepit X LDC
sagen die Siebenbürgischen Wachstafeln im ersten Satz, und sie
bringen erst am Schluss die Zahlung des Preises: proque eo puero
q. s. s. est, pretium ejus X DC accepisse et habere se dixit. Ob hier
eine römische Einwirkung vorliegt, vermag ich nicht zu entscheiden;
No. 282 gehört unter Marcus und nicht unter Caracalla, föUt also
vor die wichtige Neuerung des letzteren.
Die Preis-Klausel ist, wie ihre Absonderung noch deutlicher
zeigt, ein einzelner Fall der Hingabe und des Empfanges von
Geld, das heisst, der Zahlung, der solutio, die mit liberatorischem
oder obligatorischem Effekt geschehen kann. In Folge dessen sind
zur Vergleichung heranzuziehen die Verträge, welche ohne Kauf zu
sein, Zahlung von Geld zum Inhalt haben, es sind dies Darlehen
und Quittungen, — während diejenigen Verträge, welche sich als
Kauf ohne Zahlung, also nach der üblichen Bezeichnung als Credit-
käufe geben, oben (S. 81) behandelt sind.
§ 14. Darlehen.
Darlehensurkunden sind in drei Formen vorhanden : x^^QoyQag)ov,
ofioXoyia, öiaygag)?}. Bei allen Formen ist die nämliche ünter-
1) Mit UBeM. 282 vielfach verwandt ist UBeM. 542, S. 88 Anm. 1.
110 in. Gemeinsames über Yertragsurkunden.
scbeidang des Gegenwärtigen und des Zukünftigen, der wir beim
Kauf begegnen: Scbuldner bekennt 1) zu haben {ßx^tv), und zwar
steht hier ofioXoyci auch bei den x^^-Q^YQ^^^ hinter x^^Q^f^^ allemal,
Termin. Und 2) herausgeben zu sollen an einem bestimmten Termin. Die Ver-
knüpfung beider Stücke geschieht in der gleichen Weise, wie dies
in dem zweiten Typus der Kaufverträge mit der Preisklausel der
Fall ist; durch den Relativsatz: oftoloyeli-S) . . txstP . . . ÖQaxfiag,
ag xcci djioöcioec (a>) oder cjp xal tt]p cbtoöooiv noiTioexac (-ofiai) ^)
xrZ. (an dem und dem Termin). Es mag Zufall sein, verdient aber
doch Erwähnung, dass die lateinischen Darlehen Bruns p. 311.312
die Rückforderung qua die petierit normiren, und die Zinsen als
alleinige Ausgleichung einer Säumigkeit auf Seiten des Schuldners
in Aussicht nehmen, während die griechischen Urkunden einschliess-
lich der griechischen siebenbürgener (Bruns p. 312 u. 12S) den Termin,
jtQo&€0(ila oder fjfieQa (DQiöfievTj, festsetzen ^j. Nimmt man hinzu,
dass als Rechtsfolge gerade für die Versäumung dieses Termins
häufig die ^fiioXla als Strafe vereinbart wird, die dem griechi-
schen Recht geläufig^), im römischen auf die pecunia constituta
beschränkt ist, so mag man annehmen, dass die jtQoO^tOfilai für
die constituta das Vorbild gewesen sind, während altrömisch die
Vorstellimg war, dass man sein Darlehen zurückfordert *qua die*,
man will; unentschieden muss freilich bleiben, ob mit dem That-
bestand der constituta auch die griechische Rechtsfolge sich ein-
gebürgert hat, die der Actio de pecunia constituta anhaftet; das
ist von vornherein unwahrscheinlich, dass die der actio de pecunia
certa credita zugewiesene Strafe von V3 sich selbständig entwickelt
hat: in dem Drittel würde mit mehr Wahrscheinlichkeit ein auf
den triens verminderter semis, als in diesem ein geschraubtes Drittel
zu sehen sein.
Die Darlehnsurkunden sind verhältnissmässig oft x^f^Q^YQcc^pcc^
mitunter ofioXoyiai, eine ist eine öiayQafprj, und es ist auffallend,
dass die x^^Qoyga^cc hier nicht so schülerhaft in der Form sind, wie
bei den Kaufverträgen; sie sind durchaus richtig stilisirt und sachlich
wenig hinter den ofioZoyiac an Genauigkeit zurückstehend; da nun
weder anzunehmen ist, dass die Parteien beim Kauf nachlässiger
schrieben als beim Leihen, noch, dass die Darlehen vorzugsweise
von Gebildeten aufgenommen wurden, so mag folgendes vermuthet
werden:
1) So, nicht aoi noirioo), ist No. 272, 8 zu ergänzen.
2) Anders die antichretiachen Darlehen UBeM. 101 und auch 339, 14.
3) Mitteis S. 513.
§ 14. Darlehen. Hl
Die x^^Q^YQ^^P^ bei Darlehen haben häufig die Klausel: to Original
XsiQoyQafpov rovro yQatpep ötööov . . . xvqlov (No. 301), etwa noch ^^^\
(D(; ev ÖTjf/ooicf) xaraxexcoQtöfiivov (No. 272, le): es wäre nun
möglich, dass die x^^Q^7Q^9^^i ^i® ^^^ vorliegen, die Abschrift der
Originalurkunde (die Secunda) enthielten und dass diese Abschrift
eben von der Kanzlei ausgestellt war, und in dieser Vermuthung
bestärkt mich folgende Wahrnehmung: die Darlehen, die uns er-
halten sind, sind zum Theil quittirt, indem unter dem x^^Q^7Q^9^ov
des Schuldners die Handschrift des quittirenden Gläubigers steht
und die Darlehnsurkunde selbst durchstrichen ist, solcher quittirter
Schuldscheine sind uns 4 erhalten, UBeM. 101. 179. 272 i). 339. Nun
ist es natürlich, dass uns in der Quittung eine andere Handschrift
entgegentritt, als in dem Schuldschein: dort die des Gläubigers, hier
die des Schuldners; allein wenn auch hier schon der Umstand dem
Paläographen zu denken giebt, dass die Schrift im x^^Q^7Q^^^^
eine ausgeschriebene Hand ist, und die Quittung die mühsame
Leistung eines ßgaösa ygatpcDV, so hilft ein Zufall uns noch weiter:
No. 179 ist eine Theilquittung, bei der die Eestschuld als noch
bestehend und bis zu einem bestinunten Termin zu zahlen erwähnt
wird. Auch hier ist die Haupturkunde durchstrichen 2), und unter-
halb befindet sich die Quittung über den Restbetrag.
Nun ist es klar, dass die Theilquittung eben der ausstellt, der
die Restschuld quittirt: der Gläubiger; und dem entspricht es, dass
oben im x^^Q^7Q^9>op und unten in der Restquittung der nämliche
Mann handelt: Aoy]ylPog Hgiöxog. Eben dieser Mann aber schreibt
oben in sehr respectabler Cursive, unten aber vier Zeilen in Ma-
juskeln, oder vielmehr in Lapidarlettern. Will man nun nicht
befürworten, dass der Veteran auch „Calligraph von Profession" war
und seine Müsse dazu benutzte, eine Quittung in schwerfälligen
Runen auszustellen, obwohl er cursiv schreiben konnte, so ist an-
zunehmen, dass er eben nur in grossen Lettern schreiben konnte,
und dass die obere Schrift, die unter seinem Namen geht, Abschrift
des im öinioöiov verwahrten x^^Q07Qcc(pov war; und freilich hatte
eine Quittung unter der Copie die gleiche Wirkung, wie unter dem
Original. Dass aber dieses von der Hand des durch x^i^Q ^ai ver-
pflichtenden geschrieben sein musste, leuchtet ohne weiteres ein: denn
1) Die vier verlöschten Zeilen am Schluss von 272 sind nicht, wie
Krebs vermuthet, eine Datirunj^, sondern eine Quittung; die Datirung steht
am Schluss wie in No. 101.
2) i^ofioiovfxevog ra x^^oyQfX(fa nennt dies der Gläubiger selbst.
\12 ^I^' Oenieinsamea über Vertraj^urkunden.
unicuique contra se fides habetur — was er nicht geschrieben hatte,
konnte ihn natürlich nicht binden^).
A. Einfache Darlehen.
Betrachten wir den Inhalt der Darlehnsiirkunde. Es fällt hier
von den durch 6fioXoyci{'et) ^^) regierten drei Zeittheilen des Kaufes
der auf die Vergangenheit bezügliche fort; mit dem Haben, nicht mit
dem accepisse, beginnt die Urkunde; an das Haben des Darlehns
schliesst sich die Verpflichtung, zum Termin zurückzugeben, und diese
Verpflichtung muss eben des Termins wegen genannt werden; und
da wir hier alsobald einer Verpflichtung begegnen, so sehen wir auch
sofort die, übrigens bei diesen Contrakten fakultative, Conventional-
strafe, deren Höhe bei den Griechen eine so gewaltige war^). Ausser-
dem ist mitunter der Vorstellung vorgebeugt, dass das Bekenntniss
dieser Schuld zugleich Ableugnung weiterer Schulden sei. Die
anderen Schulden sollen bleiben, wie sie sind, es kommt zum Vor-
behalt weiterer Rechte für den Gläubiger^).
Bekennt- I. Bekenntniss des mutuum habere. Hier geben, wie unten (S. 133)
erwähnt, auch die x^^Qoygatpa das Wort ofioXoyco, wodurch die Form
eine ziemlich ähnliche bei allen Urkunden wird. Regelmässig schliesst
sich an 6(ioXoy(5{el) die Bezeichnung des Gebers mit ptagd {oov,
avTOv), und die des Empfängers wird meist als überflüssig ver-
mieden; in einer ofioXoyia (No. 290, o) folgt hinter jtaQ^ avrov
noch TOP of/oXoyowra, bei der ötaygafpi^ (No. 70, 15) steht be-
zeichnender Weise rrjv firjreQa Oaiivöd-av vor jcaga rJjg d-vyargog,
dies forderte der verschränkte Stil solcher Tratten. — Nach der
Personalbezeichnung kommt das Objekt, entweder eingeführt durch
XQ^Oiv evroxov ^), oder gleich als agyvQlov {öeßaoxov vofilCfiarogy
XB(paXalov) ögaxficig tot bezeichnet, und manchmal unter Vorantritt
der Worte JtaQaxQ^fia öia x^^Q^? ^§ oixov. Die Summe ist stets
ausgeschrieben, aber mitunter in Zeichen wiederholt. Wenn sich
einige Schuldscheine dahin auslassen die Schuld als XQV^'^^ evxoxog
niss des
1) Die Argumentation bleibt, auch wenn meine neueren Ausführungen
S.98ff. richtig sind; denn in der Handschrift der oberen Urkunde von UBeM. 179
haben wir sicher einen Schreiber zu erkennen.
2) Dies Wort fehlt nie.
3) Vgl. S. 105.
4) Vgl. S. 31 Anm. 3.
5) No. 238 enthält das verso die Überschrift. XQriaemiq) (ö^axfial) nö
und Z. 4 xTiq XQV^^^^ dgyvglov Sgaxf^aq dyöotjxovra ttaoagsg.
§ 14. Darlehen. 113
(fenus usurarium) zu bezeichnen, so geben andere auch den Zins-
fuss an: roxov ÖQaxftcalov kxdorrjg [fiväg top (if]]pa exaötop, das
ist also die usura centesima der Eömer, sie findet sich z. B. in
No. 301, öflF. 'Em idaviadfirjv Jtagd öov xaO^ ofioXoylap r^ ive-
OTcoöJU ^fisQa dgyvQiov ögax^aq evvsaxoöiag roxov ÖQaxfi^cclov
T^ [iva xaxa (irjpa. Einen höheren Fuss hat UBeM. 189, 7 : roxov
ex ögaxfifjg f^ici[g\ TQioßov[Xo]v rfjg fiväg top fifjpa %xaorop
= 15% per annum. — Es mag hieraus geschlossen werden, dass
die Angabe des Zinsfusses im Genetiv erfolgte, was für Ergänzungen
von Wichtigkeit ist. — Ausserdem kann in diesem Abschnitt noch
stehen: xazd xovxo xo x^^9^7Q^9^^^ secundum hoc instrumentum
(No. 272, 4).
II. Verpflichtung zur Eückgabe bei Verfall: 1) Diese enthält Verpflich-
möglicherweise die Namen der Parteien ^) und wird häufig ^) relativisch ^^^^^^^
angeschlossen, und zwar entweder in der Form: ag xal Ajtoöci-
<j(X){-£i), oder cop xal ttjp djtoöoöip jtoti^öofiai {-ösrai); auch No. 179
mit (Z. ig) ^ Ö6 djcoöoCig sörai ist eine Theilquittung mit Constitut
der Restschuld. Es ist zu beachten, dass hier das xal wiederkehrt,
dem wir auch bei der Übergabe, der Censusangabe und der Ver-
pflichtung zur Niederschrift begegnen. Es ist seltsam, die Rechtsfolge
aus dem Thatbestande in die Form des Relativsatzes mit xal ge-
kleidet zu sehen; denn dadurch wird der Nachdruck in einer uns
unangemessen scheinenden Weise auf jenen Thatbestand gelegt:
indess scheint der Verkehr das ex meo tuum factum als ein selb-
ständiges gefasst zu haben, und die Terminsbestinmiung for die
Rückgabe als ein blosses, wenn auch nie fehlendes, naturale: die
beiden Seiten des Darlehens, die Eigenthumsübertragung und die
persönliche Verpflichtung zur Rückgabe scheiden sich in zwei Sätze
unter Primat der ersteren. Ahnlich sagt die Urkunde Bruns 127, 1
nach Erwähnung der stipulirten Summe Z. 5: quos eae reddere
debebit, qua die petierit, cum usuris supra scriptis. — 2) Der Termin
selbst folgt stets, und ist wegen der Zinsen auf den Monat gestellt:
der Monat steht hier der Jahreszahl voran, wie immer, wo der Tag
fehlt, während umgekehrt die Beurkundungen mit vollständigem
Datum mit dem Jahr beginnen. Der Monatsname wird dem f/rjp
im Dativ voran-, oder ihm mit ep nachgestellt, doch No. 179, 21
steht das Monatsende mit tcog Ms]öOQfj rgcaxdöog vor. Daran
1) Die Person steht nie zwischen xal und dnoöwoei, wonach meine Er-
gänzung von ÜBeM. No. 445, I8 umzustellen ist.
2) Das Relativum wechselt ab mit indvayxov.
Gradenwitz, Einfdhrang in die Papyraskonde. 8
114 ITT. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
schliesst sich die Formel dvvjtsQd-ercog oder avsv jtaOfjg vjtsQ-
ß-ioscog xal svQT]öiXoylag, *ohne Aufschub und Ausflüchte', welcher
noch beigegeben sein kann die Executivclausel, über die ich nur zwei
Bemerkungen beifügen will:
1) Diese Klausel, die sonst als eventuelles Generalrecht am
ganzen Vermögen vorkommt, findet sich wieder in No. 78, i9 =
445, 19 auf einzeln verpfändete Grundstücke bezogen. Es heisst da
(Z. 18), dass 2Jo7]Qig die Schuldnerin den Eestbetrag wiedergeben
werde zum Termin im Monat üaxcctVy und daran knüpft sich, durch
eine Lücke getrennt ^gecog xal hx t[co]v {Xoutciv über der Zeile!)
T[rj]g fieöirlag aQovQSv, ich glaube, dass voAer zu ergänzen „aus
der Schuldnerin": tx rs rijg 2o] und am Schluss wohl jtavrcov
xaO-djtSQ ix ölxrjg gestanden haben kann: denn dies ist die Stelle,
wo die Executivklausel hingehört ^) und ex für Personen und Sachen
gemeinsam ist ausserhalb jener Klausel in den Urkunden nicht belegt
Die Grundstücke sind die noch jetzt übrigbleibenden Pfandäcker,
nachdem ein Theil von ihnen wegen der geschehenen Theilzahlung
freigegeben ist (Z. 13, leider verstümmelt).
2) Ob Executivurkunde nur die ist, bei der ausser t^^ Jtgd-
§£co$ ovörjg ex xb etc. noch xaO^djtsQ ex ölxrjg steht, ist zwischen
Mitteis, der x. ex 6. fordert, und Goldschmidt 2), der auch ohne diese
drei Worte Executivurkunde annimmt, bestritten: mir scheint, dass
eine naheliegende Analogie den Streit schlichten kann: Manus
injectio ^) ist keine Vollstreckungsklausel, aber eine Vollstreckungs-
klage; bei ihr gab es ebenfalls: pro iudicato manum tibi inicio und
einfach : manum tibi inicio, das leztere hatte schwächere Wirkung,
denn der Schuldner konnte sein eigener vindex sein: manus injectio
war es doch; so war gewiss die Urkunde ohne x. ix 6, eine schwächere
Form der Executivurkunde, aber es ist sicherlich nicht die Klausel
ohne X, ix 6. ohne jede executivische Wirkung gewesen, sonst hätte
man sie sich wohl erspart; ob die Folge ein Strafzusatz war, wie
bei der schwächeren manus injectio, lässt sich vor der Hand freilich
nicht ausmachen.
Vertrags- III. Der conventionale Strafzusatz tritt bei ofioXoyiai auf
strafe, jq^^^ 190^^, 3 u. No. 238, 1. Beide sind verstümmelt, aber gerade an dieser
1) Sie steht stets am Ende der betreffenden Verpflichtung, mitunter sogar
hinter der Reservirung anderweitiger Rechte.
2) Z.S.St. 10 S. 3G2ff.
3) Gaj. IV, 21 ff.
§ ^4. Darlehen. n^
Stelle erhalten: 190 eav öh (Itj loajtoö<5i, djtortöartDt JtagaxQ^ficc
238 ^] ixziaei
f/sO^ riiiLoXla[q xal t6x(d]v oag [ ]
avv Tjfjiio[X]la xal zoxoiq [Tcc]g 7c[^ox]sifi6vag t^g ;f()jJ(Teö)$ ÖQaxß^g oySoi^-
xovtcc xsaaaQeg ^ {nö.
Es ist die auch in Rom als normal geltende Form: fundum
dari? si non dederis centum dari spondes? spondeo ^), und sie wechselt
hier mit rj ab. Ahnlich wird die Veräusserung der Pfandgrundstücke
No. 301, 16 als Conventionalstrafe gedacht.
B. Antichretische Darlehen; Pfand.
Wenn die verzinslichen Darlehen verlangen, dass Schuldner R^ickgabe
bis zu einem bestimmten Tage herausgiebt, und eventuell eine fest- tenniDirt?
bestimmte Pön eintreten lassen, so ist der Grund hierfür wohl darin
zu suchen, dass der Gläubiger „creditirt", d. h., auf die Solvenz und
Redlichkeit des Schuldners angewiesen ist; wenn der frustrirt, soll
er es büssen. Allein es giebt noch eine andere Art, die sich dem
durch Pfand gesicherten Darlehen nähert: beim Pfand hat der
Gläubiger das Recht, eine Sache zur Befriedigung seiner Forderung
zuverwerthen; diese Verwerthung besteht nach griechisch-römischem
Hypothekenreöht zumeist im Verkauf, aber fruchttragende Sachen
lassen eine Verwerthung zu, die die Substanz der Sache dem Eigen-
thümer erhält, und doch dem Gläubiger zu Gute kommt. Diese
Verwerthung ist der Fruchtgenuss; er sichert den Gläubiger nicht
gegen den Verlust des Capitals, aber er stellt ihn unabhängig vom
Zeitablauf, denn für das Entbehren des Capitals während eines
Jahres entschädigt ihn die Ernte eben dieses Jahres; darum ist bei
diesen Darlehen der Termin für die Rückgabe nicht so wesentlich,
denn es kann in der Zwischenzeit kein Zins auflaufen. So ist denn
in einer der beiden Urkunden, die uns darüber unterrichten, und
nur in dieser, für das antichretische Darlehen, das Darlehen, bei
dem statt der Zinsen die Früchte eines dem Schuldner gehörigen
Ackers dienen, der Termin der Rückgabe nicht bestimmt, ja an-
scheinend ins Belieben des Schuldners gestellt 2). Wirthschaftlich
1) D. 45, 1, 115, 2.
2) In No. 339, 16: iav [6e\ fjttj dnoöm, [av]vxo)QeT ^A[t]Q^g {ys)ü}QyTv xal
xagntjC^eaS^at {x, t. X.) , f^sx^i ov dnoöm xo dgyvQiov xal nvQOv. — No. 101
ist, wie es scheint, nur für die Zinsen eines Jahres berechnet, da Z. 17 das
kommende Jahr als Endtermin erwähnt, und Z. 22 die Quittung für das
Capital bereits im folgenden Jahr ertheilt wird; vgl. aber die siöoxla Z. 25:
anb xov exovg.
8*
llß III. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
ist anzunehmen, dass hier die Früchte einen sehr hohen Zinsfuss
darstellten, in dessen Übermass die Compelle zur Rückzahlung für
den Schuldner lag. Die beiden Urkunden unterscheiden sich wesent-
lich nicht dadurch, dass die eine ein x^^QOYQcc^^ov, die andere eine
OfioXoyla ist, sondern viel mehr durch ihren Inhalt. Die eine ist
von vornherein als antichretisches Darlehen gedacht, die andere als
gewöhnliches zinsbares Darlehen, das sich erst eventuell, für den
Fall des Ausbleibens der Zahlung am Verfalltag, in ein anti-
chretisches verwandelt, um so bezeichnender ist es, dass dies ter-
minirte Darlehen im Wege der Conventionalpön ausläuft in ein
auf unbestimmte Zeit weitergehendes, während doch naturgemäss
jede eventuelle Massregel auf zeitliche Fixirung und Beschleunigung
drängt. Statt der 7](iioXla dient hier die Antichrese als Strafe^).
2JvyxG)QelVj concedere, ist der Ausdruck für die unentgeltliche
Zuwendung hier wie beim Testament (UBeM. 86, 5. 6. 8. 12. 13. 15. 17. 34.
^ 183, 4. 251, 8. 10. 12. 13. 14. 16.19.20.22.33.35. 38. 39. 41. 41. 252, 19) Uud ZWar
ist UBeM. 101, 6 die Erlaubniss geschehen, övvxsx(X)Q^xsvai, während
sie UBeM. 339, 12 övyxcQQsl für den Fall der Nichtrückgabe, also be-
dingt hingestellt wird. Gegenstand der Concessio ist das Säen und
Ernten in der einen Urkunde, das Bebauen und Ernten in der
anderen, für das erstere kommt noch hinzu djcotpeQsiv elg. ro löcov:
wollte man die Worte pressen, so müsste man annehmen, dass das
halbe Grundstück selbst dem Eigenthum des Gläubigers verfiele:
allein daran kann nicht gedacht werden; einmal ist der Ausdruck
ajco(piQBLV ungezwungen nur für bewegliche Sachen brauchbar, und
sodann sind uns Parallelstellen erhalten, die den präcisen Sprach-
gebrauch zeigen: UBeM. 282 handelt vom Kauf und der Auflassung
eines Gütercomplexes, und zählt Z. 32 ff. die Eechte auf, die der
Käuferin an den jtsjtgafiipa xal ptaQaxexcoQrjfieva avr^ nun zu-
stehen sollen; dabei heisst es dann: xal ra i§ avrSp JtsQtyecvO'
Gläubiger ^€1;« djtog)^Qeö0^ai elg ro löiop, und ebenso muss No. 94, le zu
nnhfm -^^^^^8 ergänzt werden: ra de i^ amcop djcotpsQsoO^ai] avrfjv slg
Kündigung TO löiov. Es ist also fructus suos facit der Sinn dieser Bestimmung,
geschützt? die in der ofioXoyla als überflüssig, weil selbstverständlich be-
trachtet wird. Bemerkenswerth ist, dass dem Schuldner und Eigen-
thümer selbst das luere, und das intrare, ingredi verwehrt wird — bis
nach geschehener Ernte des jedesmaligen Darlehensjahres; dies ver-
1) Wenn das römische Recht seine vtioS-i^xt] von den Griechen entlehnt
hat, so sind die vorliegenden Antichresen Verwandte des römischen pignus in
seiner alten Gestalt, in der es nicht zum Verkaufe befähigte; und wiederum
ist die Bezeichnung Antichrese unseren Urkunden fremd.
§ 14. Darlehen. 117
stehe ich dahin, dass der Schuldner statt der Zinsen die Ernte
giebt, und dass in Folge dessen es nicht in seiner Macht stehen
soll, die rechtlichen Beziehungen inopportuno tempore, kurz vor
der Ernte, die dem Gläubiger den Ersatz für die Zinsen bietet, ab-
zubrechen.
Aus dem römischen Recht bietet sich sofort die Analogie des
dotalen Eechtsverhältnisses der Pandecten, wo für den Fall, dass
der Mann als Ersatz für die onera matrimonii ein fruchtbringendes
Grundstück zur Mitgift erhalten hatte, sehr ausführliche Gesetzes-
bestimmungen getroffen wurden, damit nicht etwa durch unzeit-
gemässe Trennung der Ehe der eine Gatte den anderen übervortheilte *).
Denn das Äquivalent für die Aufwendung, die in beiden Fällen jeden
Tag und jede Stunde geschieht (Erhaltung des Hausstandes — Ent-
behrung des Capitals), ist in beiden Fällen ein jährlich einmaliges:
sorgen wir, dass es im letzten Jahr dem Aufwendenden nicht durch
einen raschen Streich entzogen wird. Um deswillen wiederholt auch
Z. 20 liixQ'' ö^ anoöq^ fisra övpxofiiöi^v Oov, nach Deiner
Einerntung. — Die Klausel tcop öh drjfioöllcop ical] egycov rfjg
dgovQrjg o[vrcQ]v jtQog 06 xov Kdöroga, d. h., die Steuern und Aus-
lagen für dies Gut trägt der Schuldner und Eigenthümer, ist auch
bei Miethsverträgen, wenigstens für die örjfioöia^ und zu Lasten des
Verpächters, üblich (No. 227, le), und in unserer Urkunde quittirt der
Gläubiger Z. 35 {djtixfo xtX) rag rfjg jtQoxi(i6[v]T]g aQOVQTjg danarag;
er hat die Auslagen zurückerhalten. Eigenthümlich ist noch 101, s:
öJcsiQ£t.p xal xaQütlC^eöd^ai xal djtoq)SQ£ip elg ro iötop xo ijfitOv
fiEQog i§ ov kap aiQ^ fiigovg tcop vjtaQXOPZcop (loi xrX, olqovqAp;
es muss das erste lisQog rein zahlenmässig, das zweite lokal gedacht
sein 2), so dass der Gläubiger im Ganzen die Hälfte nehmen darf, und
von welchem Theile des Grundstücks er will. Ganz klar liegen
mir die Anordnungen nicht, man kann das i]iiiöv (legog auf «jro-
(psQSOd^at allein beziehen, und die Bebauung des Grundstücks ganz
auf den Gläubiger übergehen lassen; man kann auch bei dem Z. 23
abrupt auftretenden und nicht einmal mit Vatersnamen bezeichneten
^'Hqcop an einen Miteigner pro parte dimidia denken. Schwierig-
keiten bietet jede dieser Annahmen.
Die Bestimmung, dass die öffentlichen Lasten den Schuldner
treffen, aber vom Gläubiger vorgeschossen werden, dass also der
1) D. 24, 3, 9 und dazu Petrazycki, Fruchtvertheilung S. 45ff., nicht wider-
legt durch Lotmar, Jahrb. f. Dogm., XXXIII, S. 225 ff.
2) Vgl. S. 74.
118 I^I' Gemeinsames über Vertragsurkunden.
Staat und die Gemeinde sich an den Gläubiger halten, und dieser
wieder an den Schuldner, ist in No. 339, 20: {iav [ös] firj ajtoöcit —
[ov\vxoyQ^l ^Wp^S etc. aQovgaq zQtg etc.) dvrl rcov t6x(dv [xa]l
rjiiLoXlaq xal rmv v[jc6]q avrmi^ ör]fi[oöi(Dv] sehr fein dahin ge-
ändert, dass Gläubiger die Nutzniessung haben solle „statt der
Zinsen und der pars dimidia und der Abgaben", von denen still-
schweigend vorausgesetzt wird, dass er sie zunächst zu leisten hat:
offenbar ging die Behörde im Wege der Exmission vor, wenn man
nicht zahlte, und da büsste denn freilich der Fruchtberechtigte.
Im Fall der No. 339 ist es also eine echte Antichresis, insofern der
Gläubiger hier die Lasten definitiv trägt, und durch die Früchte
auch dafür mit entschädigt wird. Natürlich ist alles relativ und
abhängig von dem Verhältniss der Schuld und des Zinsfusses zum
Werth der Früchte.
üBeM. 339 j)jß Entstehung solcher Antichresen lässt No. 339 insofern er-
Getreide- kennen, als es sich hier auch um ein Getreidedarlehen handelt,
dariehen. Z. 10: ägyvQiov ÖQaxficcg sxarop xal jtvQov dgraßag Jt€vr6x[alösxa].
Für entbehrtes geschuldetes Getreide ist die zeitweise Benutzung
eines getreidetragenden Grundstückes ein naturgemässer Ersatz,
wobei, wenn Alles ehrenhaft zugeht, der Gläubiger hoffen mag,
vermöge grösserer Geldmittel dem Gut aufzuhelfen und selbst da-
durch während der Zeit seiner Fruchtziehung zu profitiren, der
Schuldner, das meliorirte Gut einmal zurück zu erhalten. Dass
umgekehrt auch Wucher hierbei möglich war, liegt auf der Hand.
In No. 179,48 sind 240 Drachmen geliehen, und die Hälfte von
zwei Aruren gesetzt; in No. 339, 10. 11. 19 hundert Drachmen nebst
15 Artaben Weizen geliehen und dagegen drei Aruren. Man würde
die letztere Antichrese für härter halten, wenn nicht Z. 12 noch
Eaum für die Anführung von weiterem Weizen wäre, und wenn
nicht die Bezeichnung Z. is (dv yswQyt 6 "AxQrjq jtsgl IlazCmV'
TCP [6]i]fioölov söag)ovg agovgag rgtg im Gegensatz zu dem üb-
lichen vjtaQx6pT(DV avxm darauf schliessen machte, dass ^Argi^g
dies Stück Land selbst nur als geduldeter Nichteigenthümer be-
sessen ^).
Verpfän- ^.n die Betrachtung der eventuellen Antichresis schliesst sich
das Anerkenntniss geschehener Verpfändung insofern an, als auch
bei der Verpfändung No. 301, le: alg (sc. olxovofilaig cf. Z. 14)
sav firj ajtoÖLÖm XQV^V ^^r^ JteQi tovtcov vofilfiocg jtäöi den
1) So theilen UBeM. 234, 6. 7 Vater und Sohn einiges Land: xad-^C^) ov]
fibVBL avxoXq rj yewQyia XQovov: für die Zeit der Innehabung und Bebauung.
§ 15. Quittung. 119
eventuellen und secundären Charakter des Rechtsgeschäfts vor
Augen fuhrt. Es war schon in dem am gleichen Tage ausgestellten
Schuldschein gesagt, dass der Schuldner: Z. 9, vjtaXZa^ag^) rag
vjtaQXOVOag fioi JtsQl xov ÖQVfioP K6Qxrjöeo:)g xcof/rjg IsQag aQOVQag
TtööaQsg, SP aig olxojteöa xal vjto6oxlicc\ sein Darlehen erhalte; da-
gegen waren dem Gläubiger die Eigenthums-Instrumente nicht ein-
gehändigt, sodass für den Fall der Säumigkeit die executio pignoris
nicht gesichert war. Eben dies wurde nachgeholt, wie unsere Ur-
kunde (Z. 13) bezeugt. Es ist offenbar, dass diese vjraXXayi^ aus-
laufen soll in den Verkauf der Sachen; denn nur für diesen bedarf
der Gläubiger der Papiere über die Sache; für einen blossen Pfand-
gebrauch hätte die ofioXoyla, welche der Verpfandung gedachte,
vollkommen ausgereicht; der Mangel lag darin, dass: Z. 12, ovx
eöriXcid^rj de 6ia rtjg ofioXoylag xa jtsQi tovt(dv ölxaia cog vüiaQ^v
[lOL, Die olxopo(ilai^\ die instrumenta status für das Grundstück,
die das Recht des Eigenthümers für Jedermann klarlegen, schafft
der Schuldner noch herbei. Diese Urkunde fallt aus dem Charakter
der übrigen heraus und hat etwas Römisches an sich.
§ 15. Quittung.
Für die Quittungen ist das technische Wort: djcix^iv, wie es «ä«^«»'.
in dem in die römische Rechtssprache übergegangenen djeox^
(apocha) uns entgegentritt.
Der Vorbehalt aller weiteren Rechte ist fakultativ und wird
entweder mit fiipsp im Ablativus absolutus, oder mit x^Q^^ *^s-
gedrückt. Eigenthümlich ist das zweimal (unter wenigen Fällen)
vorkommende ovrog: No. 69, 15, (ispoptcop tovtcop (dp 6(pslX(D und:
No. 272, 11, fiepopxog xovxov Xoyov vücsq (dp aXXmp oipelXw.
Die ÖLayQa(p7i No. 70, 23 sagt einfach: x^Q^^ äXXcov cov o^eIXsl
Auch die Quittungen entbehren wie die Darlehen der Be- Übersicht.
Ziehung auf die Vergangenheit, sie beginnen mit der Erklärung
des djtixsip und haben, wiederum wie die Darlehen, noch eine
Clausel für die Zukunft, und zwar eine streng genommen über-
flüssige Clausel: Was ich als Darlehen bekommen, muss ich wieder-
geben; wann ich es wiedergeben soll, steht dahin, und muss darum
1) Die Stelle liefert ein weiteres Beispiel von vTiccXXdoaeiv = verpfänden
in unseren Urkunden, zu No. 86, 13.
2) Vgl. No. 361111, 2: 6 voßixoq Tfjv olxovofilav yQuipag, auch No. 236, 6:
yQa<pTJg xal naQaxwQi^otwg oixovofiiag.
120 m» Gemeinsames über Vertragsurkunden.
ausdrücklich erwähnt werden; was ich aber als geschuldetes zurück-
erhalten habe, das kann ich nimmermehr einfordern, und darum ist
die den Quittungen eigene Versicherung (ifj ijcsXevöeöd^ac . . . TtsQl
(DV djtexst ÖQaxficop in sich nichtig; indess wird sie ausgebaut zu
einer über das einzelne Rechtsgeschäft hinausgehenden Auseinander-
setzung zwischen den Parteien, einer Art Saldirung, die zu einer
Generalquittung oder zur Constituirung der ßestschuld auf einen
bestimmten Termin führt, und darin liegt ihre Bedeutung. Wir
haben also innerhalb der einzelnen Quittung zwei Theile zu
scheiden: 1) Bekenntniss dessen, was da ist und 2) Festlegung
dessen, was da sein wird; oder Empfangsbekenntniss und Saldirung;
die letztere eingetheilt in Generalquittungen und Theilquittungen.
I. Voll- I. Die grossen Vollquittungen. Was der Gläubiger dem
**'"**"^^®°' Schuldner bei dessen Leistung seinerseits prästiren muss, ist
Sicherung gegen künftige Nachforderung: durch Ausstellung der
Quittung; diese genügt, so lange sie da ist; aber da sie untergehen
kann, und dann der Schild gegen die Waffe des Gläubigers, den
Schuldschein, verloren ist, so ist es üblich, die letztere Waffe
zugleich selbst herauszugeben: der Gläubiger liefert den Schuldschein
aus, — oder gar sie unbrauchbar zu machen: der Gläubiger durch-
streicht den Schuldschein und setzt sein Empfangsbekenntniss dar-
unter. Diese beiden Akte zeigen sich bei den Quittungen in mannig-
fachen Variationen. Wohl das Urbild einer vollständigen Quittung
bietet die ofioXoyla No. 196, i3 ff. Sie bekräftigt den Rückempfang
von vierhundert Drachmen, die der Gläubigerin von zwei Frauen
geschuldet waren, erwähnt Jahr, Tag und Charakter der Schuld-
urkunde, und giebt Kenntniss von der zum Zweck der Vernichtung
erfolgten Übergabe dieser Urkunde an die Schuldnerinnen. Ahnlich
drückt sich die 6iayQa(pri No. 415, loft'. aus, die um deswillen be-
sonderes Interesse bietet, weil der Zufall uns in No. 44 die In-
terimsquittung ^) erhalten hat, welche, von dem Vater des Schuldners
in No. 415 ausgestellt, also schliesst: xal jtaQs^ofiai (nämlich den
Sohn) ÖLÖovxa ^f/tv djtox^v xal äpöiöovvra ttjp ö[ia]yQaq)rjv slg
dO^sTTjöip xal dxvQcoöiv. Er will den Sohn stellen 2), damit er
1) Eine ähnliche Interim squittung, die auf eine Hauptquittung Hofifnung
macht, liegt vor in No. 260, wo aber nicht erst betont wird, dass auch die
Schuldurkunde herausgegeben werden solle Z. 5: xal bnoöe iav al^^ ixöwawi
001 h^a(iaQ[x\vQOV dn[6\xTiv,
2) Dieses nagexeiv, sistere, praestare, begegnet ähnlich No. 427, 20 : (Der
(pQOvxiaxriq) nage^exai tov ^Ä\fi^(6vLo{v\ (den Mündel) si6oxovvi[a] zyöe xy
ngdaei.
§ 15. Quittung. 121
1) Quittung giebt; 2) den Schuldschein zur Vernichtung heraus-
giebt. Ebenso wird der Schuldschein zurückgeliefert in No. 281, i?
und in No. 394, 12 wenigstens das ävTlyQaq)OP, die Abschrift davon:
ov *) ro apzlygatpop sjti^psyxs 6 n[av]sg)Q[s(ifn]g .... xai ävade-
ö(DX6V avTtp ro avrlyQa(pov slg äd-srrjoiv xal axvQcoöip. — Dies
ist der Grund, aus dem die Schuldurkunde in der Quittung ge-
nannt wird: wir erfahren No. 44, 9 und 415, 12, dass es eine öca-
yQaq>ri war, und seltsamerweise fehlt bei der ausführlichen No. 415
das Datum, das die Schuldverschreibung doch selbst No. 44 zeigt;
ebenso bezieht sich auch noch No. 281, 15 auf eine 6LayQaq)rj^ wäh-
rend No. 394, 10 auf ofioXoylai, No. 260, 4 auf einen örifioOiog XQV'
ftaxiOfiog sich bezieht. Es ist bei dem geringen Material nicht
angängig, Schlüsse zu ziehen; aber erwähnen mochte ich, dass die
Quittungen, die selbst ÖLayQaq>al sind, wiederum auf öicq^Qa(pai^
die ofioXoylac auf ofioXoyiai verweisen, während das x^f^^YQ^^op
auch für das Darlehen einen ötjfioöiog xpi^/zar^ö^og erfahrt 2).
Die äussere Form anlangend beginnt die Quittung 1) allemal Anfbau.
mit dem Modus von djtsxetp, worauf 2) in der Regel beide Parteien
genannt werden, wenn auch die eine nur mit awo^; nurNo. 415, 10
lässt den Schuldner unerwähnt, wahrscheinlich weil bei der öia-
yQa(p7i der Gläubiger und Aussteller der Quittung mit avrog be-
bezeichnet wird, und sonach der Protokollant nur die Wahl zu
haben glaubte, avxop jcüq^ avrcop zu schreiben oder die Achtzahl
der Schuldner nochmals auftreten zu lassen. Sonst geht in der
Regel der Gläubiger voran, nur No. 394, 7 hat aütixBtP 3taQ avrov
TOP ofioXoyovpta. 3) Dann- folgt bei den ofioXoylac die Erwäh-
nung des Zahlungsmodus ganz wie beim Kaufpreis TtagaxQ^fia öia
TTJg xrZ, TQ((jteC,T]g xxX, oder JtaQaxQfjfict 6ia X^^Q^^ ^S olxov
(No. 196, 14. 394, 7), während die diayQaq)al, als von der Bank aus-
gehend, für diese Bemerkung keinen Grund, ja keinen Raum haben.
4) Dann kommt die Bezeichnung der geschuldeten und jetzt ge-
leisteten Summe: Gewöhnlich (nur No. 196, le ist das Participium
ofpeiXfjd^siöag für die Bezeichnung als geschuldet gewählt) ist die
Summe als ag cog)iXe{p) bezeichnet. Die ofioXoylai (No. 196, le.
394, 7) geben zuerst die Summe, dann sagen sie, dass diese ge-
schuldet wurde aus der oder jener Urkunde, die 6iayQa<pal
(No. 415, 14. 281, is) heben in praktischem Aufbau die Summe da-
1) Das vorhergehende o/ioXoylav hätte r^g gefordert; indess scheint das
unmittelbar »ich anschliessende yQa{<fslov) abgelenkt zu haben.
2) Der /()j/^aTt<y^05 in UBeM. 177, 6 dürfte sich auf die für den Minder-
jährigen obHrvomiandscbaftlich ausgestellte Verkaufsvollmacht beziehen.
122 m. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
durch hervor, dass sie sie an den Schluss der Clausel setzen, sogar
hinter die Versicherung, dass der Schuldschein herausgegeben sei,
und ihnen schliesst sich das x^f^Q^YQ^^^^ (No. 260, 4) in gewisser
Weise an, indem es die Summe immittelbar vor jener zweiten That-
sache einstellt. Erwähnt sei noch, dass beide ötayQa^al (No. 415, 11.
281, 13) die feine Wendung rag ioag cov bringen, die wohl Analogie-
bildung nach tag XoiJtag wv ist. —
iLQuittung jj ^enn go die grossen Quittungen besondere Urkunden sind,
Schuld- so giebt es ein einfaches Mittel, Quittung zu ertbeilen für schlichte
schein. Darlehen in Form der ^^e^poypa^)«: Hier genügt es, die Waffe un-
brauchbar za machen, indem die Darlehnsurkunde durchstrichen
und unter ihr vom Gläubiger eine handschriftliche Bemerkung über
den Empfang des Geschuldeten angebracht wird. Solcher quittirter
XSiQoyQaipa sind uns zwei erhalten: No. 101 und No. 272; bei der
letzteren ist allerdings die Quittung fast vollständig zerstört, nur
aus wenigen Überresten und aus der Thatsache der Darchstreichung
wissen wir, dass sie unter dem Darlehen stand. Neben diesen
beiden ist noch No. 179 zu nennen, die oben eine Zins-Theilquittung
mit Constitut des Capitals und der Restzinsschuld ist, und unten eine
Quittung eben des Eestes der Zinsen enthält (S.95ff.). — BeiNo. 179,22
ist das Datum von zweiter Hand und gehört wohl zum Darlehen;
bei No. 272, is. 24. und ebenso No. 101, 28. 36 sind Darlehen und
Quittung datirt, dem Brauche des x^^Q^7Q^9^ov gemäss am Schluss
der betreffenden Hälfte des Papyrus. Hier ist nun die Quittung
einfach, sie beschränkt sich darauf, dass man die vorliegenden (jiQo-
xslfisvai, cog JtQOxcrac) Silberdrachmen der Gläubiger zurückerhalten
hat, je nachdem mit Zinsen und den Auslagen für das Objekt der
Antiöhrese (No. 101, 34. 35). No. 179, 22 schliesst noch die Bemerkung
an: k^ofiiovfisvog ra X^Q^7QQ^9>^f »jg^Gicl^ machend'', wie unser
„quittirend". Trotzdem darf der Betrachter sich nicht dazu ver-
führen lassen, in der Quittung eine blosse subscriptio zu sehen, wie
die OfioXoylai sie tragen. Es ist eine neue, spätere, Urkunde
unter einer selbständigen alten Urkunde, nicht die Vollziehung der
oberen Urkunde, was wir da vor uns sehen.
B. Der Charakter der Urkunden.
§ 16. Arten.
Der als Beispiel gewählte Kauf UBeM. 193 ist der vom Stand-
punkt eines Dritten aus gelieferte Bericht über die Thatsache, dass
§ 16. Arten. 123
der Verkäufer 6(ioXoyslv vornimmi So ist bei uns eine för ge-
richtliche und notarielle Urkunden übliche Form: Es erscheint.,
und erklärt Die Worte „Es erscheint" gebraucht der Grieche bei
Gerichtsverhandlungen, erspart sie sich bei Verträgen, wo sie wesent-
lich nur in der, wie es scheint, stereotypen Wendung vorkommen:
jtaQOVöa ÖS xdi (oder km xrjq ciQXV^f V "^ovrcov fi^TrjQ^) und
ähnlich bei der AuflEuhrung der Testamentszeugen: No. 86, 25:
j€aQao[v]px(^Q£^^» IlalQOPTOOp] de sjd rrjQ agx^g (laQxvQovvrcov
xal (iVPög)Qayiaa[vT(ov] rovxo rq5 CvyxcoQ^fiari. Dagegen ist
für die Erklärung offenbar der technische Ausdruck: ofioXoyel,
und derjenige, dem diese Thätigkeit zugeschrieben wird, ist der Aus-
steller der Urkunde: o ofioZoyciv^) und er ist auch derjenige, von
dem der Satz gilt: unicuique fides contra se habetur. ofioXoyslp
entspricht dem deutschen „Zusagen", hat aber nicht wie dieses
deutsche Wort die ausschliessliche Richtung auf die Zukunft an-
genommen. — Es ist bereits hervorgehoben, dass o/ioXoysIv je ein-
mal im praeteritum, im praesens und im futurum gebraucht wiri
Eine Übersicht über die Stellen der Berliner Publikation, in denen Brief und
ofioZoyslv enthalten (§ 17), wird das Büd vervollständigen; dabei ^"*^''^"-
trenne ich Briefe (epistulae) und Protokolle. Bei den ersteren ist
die Form die schriftliche von Contrahent zu Contrahent: Der Aus-
steller begrüsst den Destinatar und theilt ihm mit, dass dies und
jenes geschehen sei. Beim Protokoll ist das Wesentliche die münd-
liche Erklärung des einen an den andern^), welche von einem
1) Wir begegnen dieser ebensowohl bei der Freilassung No. 96, wo es sich
um €v6ox€iVy als bei den avyygafpoöia^xai No. 283, 251, 252, wo es sich um
avyxo)QHVy Vergebung ihres Gut«, (isxa trjv kavt^q teXfvti^v handelt Brit
Mus. II, 179 verkauft Herakleides dem Philemon vom väterlichen Gehöft
ummauerte Plätze (und wird Thore schlagen lassen nach Westen); die Mutter
des Verkäufers eadokirt Z. 17 eben wie in ÜBeM. 193 die Mutter der Ver-
käuferin des Sklavenkindes; aber dies ist nicht schon im Anüang angekün-
digt, indem sie (vne in UBeM. 193, 4) als an der Homologie betheiligt genannt
würde, sondern nach Abmachung der Haupterldärung heisst es: nag ovo a ^
rj xov ^H, iJLTixriQ {xiX.) evöoxeX, Dagegen ist bei dem Manne^ der seine con-
sanguinea heiratliet, Destinatärin der bfioXoyla ausser der Gattin deren Mutter.
No. 232, 4.
2) Es ist bedeutsam, dass in den ovyygafpoöiaB^xai No. 183. 251. 252 zwar
der Ehemann und seine Mutter in der subscriptio von sich sagen: bfioXoyel,
die Gattin aber, die eben nicht Ausstellerin ist, diesen Ausdruck ebenso regel-
mässig vermeidet, wie dies der Käufer muss, wenn er überflüssigerweise sein
rjyogaxa oder ysyove eiq fie 6 dXccßwv unter die subscriptio des Verkaufers setzt.
3) Infolge dessen ist es durchaus die Kegel, dass bezeugt wird, es erkläre
A« dem B., er habe an ihn verkauft; irregulär and spät (a. 298) ist die Aus-
124 m* Gemeinsames über Vertragsurkunden.
Dritten, dem Concipienten, durch die Schrift festgehalten wird.
Darum ist dem Protokoll dies Wort ofioXoyel wesentlich, dem
Brief ofioXoyco natürlich unwesentlich: man kann sagen, dass das
Protokoll der Bericht über die nämliche Handlung ist, deren schrift-
liche Form der Brief ist.
Die Schrift ist unter Abwesenden noth wendiges, unter Anwesenden
willkürliches Organ einer unmittelbaren Erklärung von Person zu
Person. Unter Abwesenden ist der Brief das naturgemässe Binde-
glied, sei es, dass er in der gewöhnlichen Form des Privatschreibens
erscheint IlerQog 2Jreg)avq) xalQBtv (xsiQoyQatpop), sei es, dass er
die mehr juristische Form hat: 2rs(pavcp jtaQa IHtqov (vjtofivijfia).
Diese Erklärungsart kann aber auch unter Anwesenden da verwahdt
werden, wo die mündliche Erklärung, weil sie der Vergessenheit
und der Ableugnung ausgesetzt ist, unzureichend erscheint, und
wiederum kann irgendwo und irgendwann diese Verwendung als
eine so nützliche erscheinen, dass die Gesetzgebung oder ein zwin-
gender Gebrauch sie für bestimmte Gruppen von Rechtsgeschäften
als unerlässlich bezeichnet: so entsteht* der Brief unter Anwesenden,
als freiwillige oder noth wendige Vertragsform, im Princip selbst-
geschrieben von dem Contrahenten, dem er Lasten auflegen solL
Daneben hat die Niederschrift den Zweck, festzustellen, v/as
bereits ist, Klarheit in die mündlichen Verhandlungen zu bringen,
und hier ist sie bei den wichtigen Rechtsgeschäften eigenthümlich
entwickelt: es bildet sich die Übung, solche Rechtsgeschäfte von
einem Sachverständigen aufzunehmen, dessen Beruf eben diese
Thätigkeit ist, und der durch sorgfältige Aufnahme der durch die
Erfahrung als nothwendig oder nützlich erwiesenen Klauseln jeden
Contrahenten vor TJbervortheilung durch den andern, und beide
gegen einen ungenügenden Ausdruck ihres Willens schützt (cavere).
Eine solche notarielle Urkunde ist in unsern Papyri die ofio-
Xoyla, ein einseitiges Bekenntniss auch beim zweiseitigen Rechts-
geschäft des Kaufes; die Urkunde giebt das Datum und, von der
Hand des Sachverständigen, die Thatsache, es erkläre der Aussteller
dies und jenes. Darauf wird die Urkunde sanktionirt durch den
Aussteller, der zu diesem Zweck eine kurze Inhaltsangabe des
voranstehenden Notarelaborates liefert.
.)tay(.a(jp»i. Ncbeu dicscr Notariatsurkunde steht als zweite Form der Be-
urkundung durch Dritte die diayQa<p^ (vgl. § 18). Wie im Allge-
dnicksweise: o/i[oX]oy€L AvQijXiog^HXioöafQog etc.^ nsitQaxtvai AvQijXltp ^Ar^j
*AßoX' Normal wäre: 6/i[oX]oyec ji. ^HX. ii(p, ^At()^ TisnQaxivai ccvttj). Umge-
kehrt ist es in den subscriptiones.
§ 16. Arten. 125
meinen der Notar Urkunden aufnimmt oder vielmehr deren Text
vorschlägt, so thut dies bei den durch ihre Vermittlung geschehenden
Zahlungen auch jede Bank: allein während bei der ofioXoyla der
Aussteller in dem Aufsatz des Notars als erklärend eingeführt wird,
schickt die Bank dem künftigen Aussteller ein Promemoria, welches
als Brief des Zahlers an ihn gedacht ist, und so die Erklärungen
angiebt, die man von ihm wünscht; er darauf unterschreibt, wie
bei der ofioXoyia, Nehmen wir an, die Zahlung war Rückgabe
eines Darlehens, das dem 2lTeg)avog von UirQog gegeben, so würde
die Quittung als ofioXoyla lauten: ofioXoyst IleTQog 2JTeq>avcp,
djtixsip Jtag* avrov (seil. 2rsg)avov) xrX., die öiaygag)^: Sritpa-
vog nixQG) djtsxBiv avrov (sciL IHtqov). Die Unterschrift leistet
in beiden Fällen IHxQog.
Sonach bestehen zwei Hauptarten von Urkunden: 1) Eigen-
händige Briefe, 2) unterschriebene Aufsätze, doch sind diese nicht
überall typisch streng auseinandergehalten. Namentlich die t5jro-
fivTjfiara sind, wie es scheint, regelmässig von Urkundspersonen ge-
schrieben worden*). — Schwieriger ist es, das Anwendungsgebiet
beider Arten abzugrenzen: ich finde den Aufsatz häufiger bei
Quittungen und beim Kauf, ihn ausschliesslich bei den grossen testa-
mentsartigen Verfügungen, dagegen Briefe häufiger beim Darlehen,
was ja auch in dem Ausdruck ^^eipoypa^poi' für Schuldschein zur
Bestätigung gelangt, und es ist a priori nicht unwahrscheinlich,
dass öfters der Kauf notariell aufgesetzt und über das als Darlehen
hingegebene Geld oder Getreide ein Handschein gegeben wurde:
aber ausnahmslos sind diese Erscheinungen keineswegs. Viel eher
ist auf die Frage, ob Brief oder Aufsatz, ein Anderes von Einfluss
gewesen, was so nahe liegt, dass es eben deshalb leicht übersehen
werden kann: Eigenhändig sich verpflichten kann nur der yga/ifia-
rixog und der, welcher schreiben kann. Der äyQafifiaroCj der qui irfa/ifiaroq
litteras ignorat ist also auf Hilfskräfte angewiesen; nun kann er
allerdings einen Freund bitten, für ihn den Brief zu schreiben, wie
No. 187 wahrscheinlich der Mann und xvQcog für die Frau schreibt,
und No. 200 eine Fremde, und für sich selbst allenfalls, wenn ein
ßgadta (No. 80, 19), ßQaövrsQov yQd(pstv ihm möglich ist, die Unter-
schrift leisten, wovon No. 69 (Darlehen) ein Beispiel bietet: Z. 11
[OvaXiQioc] Aoyyog xrX. ^lovXio) ^AyQtjtJtiavA xrX. x^'^Q^^^- (Z. i?)
2JefiJtQ(DVio^ Zaßlvog xrX, i[y]Q(xy)a vjtsQ a[v]rov kQ(X)tT]&\g diä
xo ßQa[6]vTBQa avrov ygatpiv avrov yQatpovrog [ro o]vofia
1) So ÜBeM. 241. 729. 741.
126 m« Gemeinsames über Vertragsurkunden.
(Datum) 2. Hand: Ova[X\dQiog Aoyyog 6 jtQoy€[yQafi]fiivog eXaßov
xad^G>q jtQoxirac^). Allein diese Form ist ungeeignet, weil der
Geschäftsherr, der nicht schreiben und nicht lesen kann, selbst ganz
auf die Redlichkeit seines Schriftfahrers angewiesen, und darum
die Urkunde Fälschungen von Seiten des Schreibers ausgesetzt ist.
Dagegen ist für den des Schreibens und Lesens Unkundigen der
Aufsatz mit Unterfertigung durch einen Freund um deswillen sicherer,
weil hier der Sachverständige und der Freund zusammenspielen
müssten, wenn eine Fälschung vorkommen sollte. (S. 146 Anm. 1.)
Darum finden wir in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle bei
Schreibunkundigen den Aufsatz, und man kann sagen, dass wie die
XBiQoyQatpa fast durchgängig Eigenhand des Geschäftsherrn ohne
Vermittlung eines Schreibkundigen sind, so die Aufsätze regelmässig
von v3toyQaq)elq unterfertigt sind, die far den schreibunkundigen
Geschäftsherm zeichnen. Ausnahmen sind: No. 228, (subscriptio
eines Kaufes), No. 339 (Darlehen); No. 415 (Quittung; ist eine dta-
ygatpfj, keine ofioXoyla). — Also der Aufsatz dient besonders zur
Herstellung der Sicherheit für den des Schreibens Unkundigen.
In dieser Auffassung, die einen recht äusserlichen Grund für
die Wahl von Brief oder Aufsatz mitbestimmend sein lässt, kann
eine Erscheinung bestärken, die schon häufig Befremden erregte
und die zunächst einen anderen Grund hat.
Signale- j)ie Aufsätze enthalten bei der Erwähnung der auftretenden
ovXfi, Personen als Merkmale ausser den Namen der Erzeuger auch die An-
äarjfioq. gäbe des Alters und der Körpertheile, an denen sich das besondere
Kennzeichen der ovXi^ befindet; Fehlen von ovXal überhaupt wird
durch aöTjfiog ausgedrückt.
Der Hauptgrund für diese Weitläufigkeit liegt darin, dass in
ägyptischen Urkunden die Identität der Personen nicht in der
gleichen Weise vom Notar garantirt wird, wie dies bei unseren
Notariatsprotokollen der Fall ist. Bei uns erscheinen der dem
Notar persönlich bekannte, oder der durch ihm persönlich bekannte
Personen recognoscirte N. N. Die Kenntniss des Notars stützt sich
im letzteren Fall nur auf die Aussage des ihm persönlich bekannten
1) Ähnliches in dem Kaufbrief No. 13, wo Z. 21. 22 ein dritter die Unter-
schrift für die beiden Verkäufer liefert: d^sio&slg imalg axmv ygdfjiaza fiel
slSwTwv syQaipa vtcccIq dxwv, (für: d^KoS-slg in avxwv y^d/xfiara firj elöoxwv
^ygaipa vnsQ avztov) — ein Beweis übrigens dafür, dass diese Helfer auch
gerade keine Schreibkünstler waren. Hier ist der Brief orthographisch, also
wohl von einem Berufsschreiber abgefasst, und aus mir nicht ersichtlichen
Gründen diese Form statt des Aufsatzes gewählt.
§ 16. Arten. 127
Mittelsmaones und die Urkunde ist daher genau genommen nur
durch dessen Ehrlichkeit und Potenz versichert. In den ägyptischen
Protokollen fehlt auch dies. Der Notar sagt einfach: es erscheint
der und der, und um Fälschungen unmöglich zu machen, bedient man
sich des nämlichen Mittels, welches unsere Bahngesellschaften ver-
anlasst, ihren Abonnenten eine beglaubigte Photographie zur Re-
cognition aufzunöthigen; er beschreibt die Anwesenden so genau,
dass der Name nur als adminiculirendes Beiwerk für die Identi-
ficirung in Frage kommt Dazu dienen ihm Alter und Narben als
Kennzeichen, das Alter, weil im Falle der Bestreitung der Identität
es immerhin eine etwa 50 fache Erleichterung gewährt, die Narben,
weil ihr Vorhandensein vom Notar controlirt werden kann; dass
letzteres immer geschehen, ist bei den Körpertheilen, die dafür in
Betracht kommen, nicht wahrscheinlich. Dass aber der Zweck der
Personalbeschreibung ist, dem Notar die Gewissheit zu geben, dass
keine untergeschobene Person vor ihm steht, dafür giebt es ein
Argument in No. 153, 29 *).
Es scheint mir nicht unglaublich, dass auch diese erstaunliche
Weitläufigkeit dem Zweck dient, den dyQafifiarog vor Fälschungen
zu bewahren, es soll verhütet werden, dass etwa der vJcoyQatpevg
einen anderen mitbringt, sich von diesem anderen vor der Urkunds-
person unter falscher Namenangabe bevollmächtigen lässt, und so
unterschreibt. Um sicher zu sein, dass der ofioloycov, der nicht
schreiben kann, auch derjenige ist, für den er sich ausgiebt, wird
sein Signalement aufgenommen. Dies Signalement 2) findet sich bei
allen Aufsätzen ^), in der Regel vom Aussteller, vom Destinatar, und
wenn diese dem weiblichen Geschlecht angehören, auch von deren
xvQioi, doch ist dies letztere auch erspart worden. Ganz regellos
findet sich das Signalement auch bei dritten, die erwähnt werden,
offenbar sind dies Analogiebildungen.
Unsere Urkunden ergeben folgendes: Das Signa-
I. OUoXoyiai. lementbei
" ' den einzel-
A. Aussteller: Es lässt sich kein Fall nachweisen, wo das nen Arten
Signalement fehlt, No. 78. 80. 233. 240 sind die betreffenden Stellen urt^den
1) Vgl. S. 128 (unter D).
2) Verstärkt ist es No. 252, 3 durch ev/ieyi&rig, No. 177, 2. 3 durch die
sonst den Sklaven beigegebene Bezeichnung sv/jtsyi&rjq, fisXixQfoq ßaxQongo-
amnoq ev^giq (der Destinatar Z. 3 hat statt des ersten Wortes fiiacoi,
mittelgross).
3) No. 373 ist normwidrig, übrigens vom J. 298.
128 nr. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
verstümmelt, No. 238 ist der Anfang verloren, so dass es unklar ist,
ob 238,6 den UaQOjclcov bezeichnet, der dann unterschreibt; aber
wenn es hier nicht nachgewiesen werden kann, dass die Personal-
beschreibung da war, so ist höchstens in No. 196, s die Möglichkeit
anzuerkennen, dass die Daten für die Ausstellerin OevaJtvyx^^i
ausnahmsweise weggefallen sind, denn der Raum in der Lücke
Zcoöl/iov ^IovXlo[v] scheint für die Daten — selbst für
c5g\ fi aOT]fiog — und die schwer entbehrlichen Worte /dexa xvQiov
nicht hinzureichen. Indess möchte ich auch hier lieber annehmen,
dass sich die Vatersnamen weit verzweigten und der xvQiog fehlte.
Es ist, rein äusserlich genommen, möglich, dass hier die Daten
fehlen; wahrscheinlich ist das um so weniger, als in derselben Ur-
kunde eine der beiden Destinatärinnen gar (Z. 4) durch zwei Narben
gekennzeichnet wird, womit noch über die sonst übliche Genauig-
keit hinausgegangen wird.
*
B. Auch die Destinatare werden stets nach Jahren und Narben
gekennzeichnet. No. 238 spricht natürlich nicht dagegen.
C. Ebenso steht es mit den xvQiot beider Parteien.
D. Dagegen giebt es bei den vjtoyQaq)Slg einen interessanten
Ausnahmefall No. 153,29. Dass hier der vjtoyQag)evg der Ausstellerin
einfach ^AyxoQt(iq)ig 6 jcQoy{€yQafifiivog) ^) bezeichnet wird, ohne
dass die Personalien folgen, trägt seine Erklärung in sich selbst,
er ist der xvgiog der Ausstellerin, und als solcher bereits Z. 7 signa-
lisirt. Allein es folgt r&v öe aXX(a}v) ^AQjca[yad^^g. Dieser ist der
vjtoyQag)Svg der Destinatare, er war bisher nicht erwähnt. Aber seine
iKoyQaq>i] Z. 39 ff. ist nicht von dritter Hand, sondern wieder von der
ersten, so dass wir anzunehmen haben, es sei der Protokollant selber,
der die — nicht nothwendige — Unterschrift für die beiden Käufer
leistet. Hiernach könnte man darauf verzichtet haben, die Personalien
des Protokollanten festzustellen, wenn dieser auch sonst betheiligt
war, und in der That verieth ihn seine Handschrift wie seine Notorie-
tät, und wiederum konnte es auch für den ayqaiiiiaxog keinen Werth
haben, hier noch Personalnotizen aufgenonmien zu wissen, da die
Thatsache, dass der Protokollant auch für ihn die subscriptio
lieferte, ja selbst ihm vor Augen stehen musste, und er folglich Ein-
spruch erheben konnte, wenn er nicht einverstanden war.
E. Die Mutter, welche in den ovyyQag)o6cad^fjxai ihr wider-
rufliches Testament macht (No. 183, 11. 251,9. 252, 11), ist ebenso
1) So, nicht TCQoyilfievoq) ist aufzulösen. — Öfters kommt vor vnoygafpsvq
trjg xxX b iniyQatpccfjtsvog xvQioq,
§ 16. Arten. J29
wie auch die fünf Zeugen in dem CvyxwQrjiia No. 86, 20 ff. mit sig-
nalisirt.
IL Sehr interessant ist im Vergleich hierzu die Betrachtung
der wenigen 6tayQa(pal unter unseren Urkunden. Die öiayQatpri
findet ihr Wesen darin, dass sie eine Verschreibung durch gewerbs-
mässige Geldwechsler ist, während die ofioXoyla eine solche durch
gewerbsmässige Schreiber: so ist es denn auch natürlich, dass der
Geldwechsler, der Vermittler bei der diayQaq)rj, seinen Kunden
kennt, und man über die Identificirung nicht in Sorge ist; auch sind
diese Urkunden gedacht als Benachrichtigungen eines Abwesenden.
So fehlen in den beiden Quittungen No. 281 und No. 415, obwohl
die letztere unterzeichnet ist vom Gläubiger, die Personalnotizen voll-
kommen, und die beiden zum Kauf gehörenden Urkunden No. 88
und No. 427 zeigen ein ganz anderes Bild als die ofioXoyiai. No. 88
ist eine kurze Notiz 6ia rfjg jcQog xw 2Jeßaor{6lq)) Oicovoq rga--
jr(f 5^^). XaiQr}{[i(Dv) hat verkauft der unmündigen ^löiöciga [fi£]T{a){?)
g)QOPT{iöTOv) rov JtarQog, Es ist eine Bankurkunde, aber formell
keine öiayga^'^. Hier ist nun dies Signalement für den XaigruKov
da, für die Käuferin nicht. No. 427 ist Quittung über das Rest-
kaufgeld, im Antrag selbst ist die Notiz nur dem Namen des q)QOv-
riör^g beigefügt, des verkäuferischen Vormundes, an den auch das
Schriftstück- gerichtet ist. Der Verkäufer unterfertigt es, man könnte
sagen, er acceptirt es.
Nun ist es in beiden Fallen (No. 88 und No. 427) die verkäufe-
rische Partei, welche gekennzeichnet wird; man kann vermuthen, dass
der Käufer, der zugleich die Zahlung leistet, Kunde der Bank und
also ihr persönlich bekannt war, der Verkäufer aber schliesslich
kein Interesse daran hatte, von wem ihm die Zahlung für diesen
Kauf kam und also zur Aufiiahme der Personalien des Zahlers kein
Grund vorlag, ebensowenig, wie zu derjenigen des vjtoyQag)£vg; es
kann auch einfach lässiger hier verfahren worden sein.
III. XeiQoyQatpa. Bei diesen findet sich nie eine körperliche
Bezeichnung der Personen.
IV. ^Vjtofiv'^fiara. Diese gleichen hierin den xeiQ6yQag)a.
Es ergiebt sich, dass die Personalbeschreibung bei den ofioXoylai
für alle handelnd auftretenden Personen, incl. xvQioi, Zeugen und
vjcoygatpstg, sowie für die Destinatare und die xvQioi die fest-
stehende Regel ist; dass bei öiayQa(pal willkürlich bald Niemand,
bald die eine Partei beschrieben wird, und also wohl diese dann als
anwesend zu denken ist; dass bei XBLQoygatpa die Personalbeschrei-
bung wegfällt.
Gradenwitz, Einfühmiig in die Papyruskande. 9
130 m. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
Über die xvQioi wird unten berichtet werden; hier nur die Be-
merkung, dass diese regelmässig nicht nur in 6(ioXoylat für beide
Parteien auftreten, wenn die Parteien weiblichen Geschlechtes sind,
sondern auch in x^^Q^7Q^^^ gleichmässig für Schreiberin und
Adressatin.
OvXal sind für folgende Körpertheile hauptsächlich erwähnt:
unter 85 Fällen kommen auf unsichere Zeichen 25, von den ver-
bleibenden 60 sind:
a) aöfjfioi 11. b) fisroijcq) (Stirn) 10. c) 6g)Qvc (Augenbraue) 9.
d) avxLXVTjfilcp (Schienbein) 8. e) öaxxvXo) 5, darunter 1 avxixtQi
(Daumen), f) yaöTQOXPT]/ila (Wade) 2. g) Jtodl 2, darunter 1 döxQa-
yaXm (Knöchel), h) Qivl fiiö^ 2. i) Ciayovlq) (Kinn) und yovaxu (Knie)
je 1. k) xlqI 1. 1) xaQjt^ (Handwurzel) 1. m) d^iQö(p(==xaQOm Fuss-
sohle?) 1. '
Dazu kommen die beiden Stellen, die q)ax6v xlXei rc5 avw
(Leberfleck auf der Oberlippe) geben, und die verstümmelte No. 251,3.
Hiernach wählte man regelmässig Narben, die sich im Gesicht
befanden, allenfalls solche an Finger und Arm, und ging nur im
Nothfall zu entlegeneren und verhüllten Körpertheilen über.
Interessant ist, dass die Erlaubniss zur Beschneidung der Ober-
priester erst dann ertheilt, wenn ihm berichtet ist, dass der Knabe
aöi;//o$ ist UBeM. 347^, 12: 2£Q7ivia[vo(^ ejtvd-exo xSp JtaQ6v\x\(DV
xoQv^a[L\(ov xalv[jtoxoQv]g)alG)p, sl [ö]f](i[€to]vexoi 6 [jcal]g. Eljtov-
X(DV aai]fiop elvac [OvXjcioq] 2BQriv[t]a[vo]q aQXcsQsvg xäl sjtl
xcov legcov [ori(ieia}aa]fisvog xfjv ijtiOx[o]Xrjv ixiXevöev xov Jtal[6a
jtSQtlxfiTjd-^vai [xaxä] xo eO^og, j4v€yp(D{p). Ahnlich 347 2, 10.
§ 17. dfioXoyeZv,
Die folgende Zusammenstellung soll zeigen, in welchem Ver-
hältniss bei einigen Rechtsgeschäften die Zahl der x^''Q^7Q^9>^
(Briefe) zu der der ofioXoylai (Protokolle) steht, und, wie oft auch
Briefe das Wort o/ioXoystv enthalten.
Das Protokoll zerföUt in die Urkunde, die von der Urkund-
person aufgenommen, und die subscriptio, die in gedrängter Kürze
den Inhalt der Urkunde wiederholt. Diese eigenhändige subscriptio
geht vom 6fioXoy<5p aus, sie unterscheidet sich von dem Brief nur
durch ihre Kürze, und giebt dem Protokoll die Superiorität über
den Brief. Denn sie ist auch x^^Q^lQ^^^^j ^^^^ folglich die eigent-
liche Urkunde das plus.
§ 17. ofjLoXoyetv,
131
L Darlehen (stets ex^tp).
Protokolle:
No. 189. ofioXoym *BXBtv.
Sicher liegt hier die Unter-
schrift eines Protokolles
vor, und dies erfahrt eine
Beleuchtung durch den
Titel ... V dgyvglov {Sga/-
fzwv) oß xal Ttgaoiq ovov
etc. Da nach dieser auch
ein Kauf vorliegt, so mag
die protokollarische Form
im Hinblick auf diesen ge-
wählt sein.
No. 190. [bfioXoyel] %f^v:
einfach Drachmen.
No.238. Ende der Verhand-
lung und subscriptio erhal-
ten mit dvlgrifiai Sgax/^cigj
Verso XQV^^f^i^)' (ögaxf^div).
No.290.6/MoAoy[6r]. . . ^x^iv
nag^ avxov xov ofioXoyovv-
xa nagaxgfifia Sia /cipog
Xg^oiv hfxoxov dgyvglov
XB<paXaiov dgax/iccg oySo-
Tixovza riaaageg xal nvgov
[...].. V [. .]veov xa^agov
dSoXov dgxdßriv (ilav ij/u-
av etc.
Vgl. 301. idaviadfjtTjv
naga aov xaB^ ofioXoylav.
No. 339 wie 290, föhrt dann
fort: iav [6h] /irj dnoSwij
lav]vx(og€i % [x]grig [y€]Q)g-
yiv xal xagnltjBod^at [d(p^\ (o v
yemgyl 6 etc. Dann subscr.
b(ioXoy(B ^x^iv.
Kaiser:
Aug.
Domitian
Pius
Hadr.
Briefe:
No. 69. b(ioXoy<5^iv,,
Xgfjaiv ^vxoxov, — (og xaxa-
xexo>g[i\<ffjtsvo v,
Darlehen mit Quittungen.
No. 101. Darlehen mit
dvxlxgriotg der Hälfte
zweier agovgai, oßoXoym
%£V. Darunter quittirt mit
dn^io und durchstrichen,
nicht xaxaxsx»
179. Darlehen (Constitut)
mit einigen Terminirungen
über welche S. 96flF'. zu ver
gleichen: ofioXoywi [?x*v]
Dann d7iix<''> und durch
strichen.
272. of4oXoyc5 ^sxsivx^^g^-
yga(pov — xaxaxsxotg. —
Darunter dn^x^ ^^^ durch-
strichen.
Hiemach scheint es, dass
die Briefe vorzugsweise
quittirt und bei dieser Ge-
legenheitcassirt wurden. Die
Secunda blieb vielleicht un-
versehrt im Stjfjioaiov,
n. Quittungen {djcox'^ von anixoo\
Protokolle :
No. 77. Hier liegt ein ganz
complicirtes Rechtsgeschäft
vor. ofioXoyovoa ist hier
IlxoXe(ialg, sie bekennt dem
^Hgag, von ihm zurücker-
Eaiser
Marc.
Briefe :
No. 44. ditkx'^ uu^ zwar
der Vater für den Sohn, den
er stellen wird nagi^o/xai
öiöovxa TjfjiTv dnox^v etc.
Die Hauptquittung ist 415.
9*
Kaiser :
Hadr.
Traj.
Pius
a 138
Pius
Kaiser:
Traj an
132
in. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
Protokolle:
halten zu haben von seinem
Vater an ihren Grossvater
geschuldetes Geld und Wei-
zen und Gerste. Sie knüpft
hieran eine General quittung
und auch die subscriptio
giebt nur sie ab ; allein eine
auf der leider nur fragmen-
tarisch lesbaren Urkunde
enthaltene Bestimmung t^
Iltoks/jiaidixcigig rjg ^sxsi ft^-
TQix^g aiiix, lehrt, dass hier
noch andere Verhältnisse
mitspielten, die wohl es er-
klären würden, dass hier
die Form des ProtokoUes
gewählt ist^).
No. 78 = 445. Theilquit-
tung: Schuld mit Pfand {inl
(leaixla) wird wahrschein-
lich in Raten abgezahlt.
No. 196. Generalquittung
im Anschluss an ein Em-
pfangsbekenntniss. — Hier
ist ein vnoyQOLfpevq auch
für die Destinatare aufge-
treten, aber die Subscriptio
ist nicht beigefügt.
No. 297. Generalquittung,
anschliessend an Empfangs-
dokumente über Ammen-
lohn, der in Ifiaxiafioq^
xal ekaia etc. bestand.
No. 394. General quittung
anschliessend an Geldem-
pfang, subscr. ofioXoydiL
dnixsiv.
Kaiser:
Pius
Trajan
Trajan
Pius
Hadr.
Briefe :
No. 68. Interims - Zins-
quittung e/w mit Ver-
wahrung für Capital und
die Restzinsen, (fi^ iXat-
Tov/xivov fxov vTihg etc.)
Geschuldet wurde inet fis-
asitia sub pignoribus. —
No. 155. Quittung: Erste
Rate wird mit eaxov noch
einmal bescheinigt; sodann
eine zweite mit ankx!^ (jiri
sXarov/xivrig tov xs^aXaiov)
und dazu der Zins des
Pfandes. (vTioS^i^xrjg dva
No.200. Weizen- und Geld-
quittung des Bruders an den
Bruder. dnixfO'
No. 260. Interimsquittung,
Geld. Auf dnox'Tl verwie-
sen: h^afidQXVQOv dnoxi^v,
— dn^X^'"
Dazu No. 101. 179. 272.
Hiernach scheint es in
Übung gewesen zu sein, die
Quittung über protokollirte
Darlehen wieder in Proto-
kollform zu ertheilen, die
Briefe aber wiederum brief-
lich auf der durchstrichenen
Urkunde zu quittiren. —
Denn alle brieflichen
Quittungen mit Ausnahme
der unter Brüdern ertheilten
No. 200 stehen auf der Dar-
lehensurkunde. An die proto-
koUirten Quittungen schloss
sich eine Generalquittung.
Kaiser :
Trajan
Pius
Commo-
dus.
Domi-
tian.
1) Der Inhalt der Urkunde ist m. E., Ptolemais hat mit Heras einem Arbi
trium [Xoyo&\sala) des Arbiter '^AgnoxQäg ilaai;[a]/rfö>^ (etwa: lIaovTjxe<oq^)
folgend sich also auseinander gesetzt: sie erhält von ihm (und quittirt jetzt
darüber) die Hälfte der geschuldeten Quantitäten (Z. 20: dnsx^iv xrjv ofAoXo*
§ 17. o/ioXoysiv. 133
Das Resultat ist far oftoXoyelv folgendes: Alle Darlehen und
alle Quittungen, soweit sie Protokolle sind, enthalten das Wort
ofioXoyst {6/ioXoyovöt, wenn mehrere Aussteller da sind); die sub-
seriptiones der Darlehen bringen regelmässig, nicht immer ofioXoyci
6XSIP. — Dagegen scheiden sich bei den Briefen streng Darlehen
und Quittungen, die Darlehen bringen durchweg ofioXoyco bxbcv,
während die Quittungen ebenso regelmässig anixco (dies und
No. 155 eCxov) ohne ofioXoyci. — Nach diesem Material hat
man sich bei Darlehen gleichmässig der Handschrift des Schuld-
ners und dessen öfifentlich beglaubigter, durch unterschriftliche
Eigenhand bestätigten mündlichen Erklärung bedient. Als Quittung
diente im ersteren Fall ein auf der Handschrift (die zugleich durch-
strichen wurde) anzubringender Vermerk von Seite des Gläubigers,
für den zweiten war eine (zu protokollirende) Erklärung von Seiten
des Gläubigers üblich, wenn der Saldo beglichen war. Interims-
quittungen ertheilte man in Briefform, imter Constituirung des Rest-
betrages. — Darlehen wie Quittungen waren, wenn sie zu Protokoll
erklärt wurden, ofioXoyiai; aber die ursprüngliche Beziehung der
6(ioXoyla auf ein Zugeständniss positiver Art (obligandi causa)
kommt darin zum Ausdruck, dass Briefe, wenn sie ein Darlehen
begründen, zum Überfluss mit ofioXoyco exeiv anfangen, wie denn
die subscriptio der Darlehensprotokolle ebenso lautet; Quittungen
in Briefform entbehren des ofioXoyöi,
yovoav [naQ* avtov ro i^fiiav (isgoq t](Sv vnoyeyQ[afxfXBV(ov) xs^aXaloDv)^
während, wie es scheint, für die andere Hälfte sie durch ein Landgut abge-
funden ist tisqI x(ü{fjiTiv) Baxxidöa, Z. 16: Sia xo xtd avtov aiv Tot[g] [ ]og
savTOv ^eiv negl x(6(fiTjv) Bccxxiciöa [dvzl xov Xoinov iißla\ovq fisgovq
T(ov 7iQ0X€ifjtiv(ov xscpaXalwv TCQoa['^ xQi^isvza) slg avz^v xal iyy6vov'^]g xal
xXriQovofiovq, Die Ergänzungen Z. leff. natürlich nur dem Sinne nach. Z. 14/15
kann man vermuthen, dass ihr abgesprochen wird die Befugniss, ihn zu be-
langen wegen seiner Weizen- Arure, in xoncp (so, nicht xoXip) IIafievlaxovq\
und sie soll ihn nicht belangen (etwa //^ ovariq x^q TCQcc^swq oder fzrjösvoq
ÖLxalov ovxo<^ xy nxoXsfxa'LÖi x^Qiq (für ;c«()ir) fiq sxsi (seil. Heras). — So
beschränkt Brit. Mus. II, 204, 23 die Forderung der Empfängerin auf 160 Drach-
men: dicc xb xaq elq avf^nXr^Qwaiv xmv xov aQyvglov dQ<xxptc5v öiaxoaliov
(des Kaufpreises) 6Qax(iaq xsaaaguxovxa TtQoansaxrjxivai (Verkäufer van der
Käuferin). — Die subscriptio bietet (Z. 21) in Ziffern die Hälfte der Getreide-
mengen, welche der Tenor (Z. 9) anfahrt; beim Weizen ist nicht x» sondern
X' zu lesen = 3172« = ®%'
134
ni. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
Iir. Kaufverträge.
A. Normaler Kauf.
Protokolle:
Briefe:
13. {xdfjti]Xog)
ofioXoyov/isv
ineQ(ox,j (ofioX,
ansQ dnia-
71. {xonoq) 0(10-
Xoyovvzeg xal
dnixof^iv
100. (xdfiTjXog)
ofioXoyw xal
ci7tex(o
Co mm.
Plus
Kaiser : Briefe : Kaiser ;
87. ofioXoyeX subscriptio: xdfzrjloi ß Pius 13. {xdunXoo) Diocl.
o/ioXoyw
153. bfioXoyeX subscriptio: xdfir^Xoq Pius
o(ioXoy<5
228. Erhalten nur: sub- ovoq 2/3.
scriptio: OfioXoyovfisv Jahrh.
177. [ofioXoyovac sicher) ^eovQcci ciaud.
subscriptio verloren
? 282. Verloren, subscriptio olxla, avXi^ Marcus
fehlt aiS^Qov.
350. ofioXoyeZ (hier sehr oft f^SQog toi Trajan
subscriptio 0/MoAoyc5i wie-
derholt Z. 17 xa öiofioXo-
yrifiha)
373. Ohne Datum ofioXoysT. 7i<oXog Diocl.
67iSQ(ox w[i. subscriptio:
nercgaxa irregulär
Oflfenbar sind hier die Protokolle die Regel, und wiederum ist
ofioXoyetv auch in den subscriptiones üblich gewesen. Die Briefe
haben ebenfalls ofioXoyetv in dem Theil, der den Kauf selbst be-
trifft, aber das ajtexBcp — die Quittung des Kaufpreises — ist hier
ebenso wie bei den Darlehensquittungen unabhängig hingestellt.
B. lA^gaß oJV . Protokolle.
80 = 446. [ofioXoyel sicher zu ergänzen] — subscr.: unsicher: djt[8X(X)?]
avX^g fisQog Pius.
240. [o/zo^oyer sicher zu ergänzen] subscr.: fehlt. (Erbth eilung?) Marcus.
C. nagax(OQTjc]ig. Protokolle.
94, 5. [ofioXoyel] subscr.: verstümmelt. aQOvgai Diocl.
hceQfox, ofzoX.
231. Allzusehr verstümmelt. d^v? Hadr.
233. 6fioX[oyet] subscr.: verloren. ccQovQai Divi frr.
236. Ebenso, doch scheint hier
[ofioXoyel] aJtixBtv unsicher. xXfJQog 2. Jahrh.
' *282^). Verloren. subscr.: fehlt. agovQat Marcus
1) S. oben unter A,
§ 17. o(iokoyslv. 135
*240 ^). ofioXoysl sicher zu er-
gänzen subscr.: fehlt. (Erbtheilung?) Marcus.
Ofifenbar sind es die Protokolle, die bei den complicirteren
Urkunden unter B und C ausschliesslich und allein auftreten; und
wiederum ist es die Regel gewesen, dass die subscriptiones das
Wort ofioXoyco wiederholen. (Sichere Ausnahme nur die diocle-
tianische No. 373). Weiter ist es bezeichnend, dass die subscrip-
tiones der Protokolle wie die Briefe zwar den Verkauf (jtsjtQaxspai)
erklären lassen, aber die Inempfangnahme des Preises, des aütex^iv
hier ebenso unabhängig hinstellen, wie dies mit dem djtexsip bei
den Quittungen geschieht. Das mir vorliegende Material zeigt
keinen Fall, wo an ofioXoyco JcsjcQaxsvac sich etwa xal ajtexsiv
anschlösse, wie dies in dem Notariatsakt selbst nach ofioXoyco stets
der Fall ist; sondern stets wechselt die Construction : ofioXoyS
jtBJtQaxivai . . . xal ajcexo) . . . (. xal ßsßaicoöa)).
IV. UvyyQatpoöiad-rjxai. Protokolle.
183. [ofioXoyst sicher] exetv subscr.: ofioXoyco; zweimal:
auch von der Mutter. Domitian.
232. 6fi[oXoy6t] subscr.: verloren. Trajan.
251. \6fioXoy6t sicher] s[x[s]iv Bxxhscr,: verloren. Titus.
252. ofioXoyet [sxbcv] subscr.: verloren. Domitian.
V. Vergabung von Todeswegen. Protokolle.
86. OfioXoyet. subscr.: 6fi[oXoyco] övyxBXcoQfj- Pius.
[xsvat],
Anhang: Miethe. Brief des Verpächters 2).
349. ofioXoyco fisfiiöroDxalpai subscr.: von gleicher Hand: Const.
fisfilöd-coxa.
€JceQa>TTjd^6lg cofioXoyrjöa,
Verstümmelte Urkunden.
324, 5. 6/ioXoyeZ: Auf einem Papyrus, der eine andere Urkunde
aus der Zeit des Marcus trägt.
319, i8/i9. o[)(ioXo\y,: Ohne Beziehung zwischen liiicken, auf einer
Eingabe aus dem 2/3. Jahrh.
1) S. oben unter B.
2) Auffallend ist, dass der Verpächter, wenn die Lesung richtig ist, sich
3. 9 als fxia&cDodfjievog bezeichnet, wa.s auf den Pächter weisen würde.
13Q III. Gemeinsames Über Vertragsnrkunden.
75', 1'»,
6fioXoyovöi]g im Verlauf einer unzureichend überlieferten
Urkunde.
76, 2. ofioXoysl: Protokoll: scheint Erbschaftsangelegenheiten
zu betrefifen. — Aus dem 2/3. Jahrhundert
94. Anfang verloren. Freilassung, subscr.: ohne ofioXoyS; dann
IntQCor, (oßoX. Diocl.?
Wechselseitige ofioXoylaL (Theilungen.)
Protokolle.
234. ofioXoyovoi dXX^Xoig. Theilung von Grundstücken, subsciiptio:
verstümmelt. Hadrian.
241. [ofioXoyovöi] öuiQ^öO^ac. Theilung ererbter Grundstücke.
subscr.: fehlt. Marcus.
Es ist die ausnahmslose ^) Regel, dass bei allen Rechtsgeschäften
höchstens eine Partei ofioXoycQP ist, die Mutter, die bei der 0vyyQaq)O'
diaürjxrj ein testamentum inter liberos macht, ist nicht Gegen-
contrahentin des Ausstellers, sondern eine zweite Ausstellerin, deren
Erklärung (övyxciQ^öcg) sich nicht wie die des Sohnes an die
Schwiegertfjchter, sondern an alle Kinder richtet; darum wird sie
auch erst später mit JtaQovöa öh xal ri rovrcov fi^rsQ eingeführt.
— Dagegen ist ebenso regelmässig, dass bei den Theilungen beide
ofioXoyovpTtg sind: es ist gerade so wie in Rom bei den judicia;
so wie dort immer nur ein Kläger und ein Beklagtes sein kann,
mit Ausnahme der Theilungsklagen der judicia duplicia, bei denen
jeder jeden auf ro ijtcßaXXov avrqJ fiegog verklagt, weil jeder von
jedem Stück einen ideellen Theil hat, so sind bei unseren Urkunden
die Theilungsgeschäfte gewissermassen negotia duplicia mit lauter
Ausstellern. Dies konunt in einer Weise zum Ausdruck, die uns
zu der Vorstellung eines wechselseitigen Kaufes führen kann: wie
beim Kauf der Verkäufer verspricht: fifj sjteXevCeod'ai flirte avrov
lirixt rovg jtaQ avrov am rov (Käufer), so versprechen sich beide
ofioXoyovvreg und Theilauktoren: fi^ [sjtsXevösöO^ai rov ir]6Qov sjii
rop tzsQov jcsqI rov sjtißeßXrjlxozog'^); die ßeßaKoöeig werden
wegrasirt. Sicherlich wurden hier die subscriptiones (mit ofioXoyco)
von beiden Theüen geleistet. Die Eigenschaft als Vorinhaber, die
beiden Contrahenten gleichmässig innewohnt, ist es, die beide als
ofioXoyoovvrsg erscheinen lässt; als Empfänger schweigen sie beide.
1) No. 297. Quittung für Ammenlohn, enthält v7ioyQ]a<p6vg xmv bfioXo-
yovvTCDV (Name); dies halte ich für die Bezeichnung der Ausstellerin und des
xvQiOQf weil nachher noch ein anderer Name kommt.
2) So statt Vierecks inißsßXrjUpLBvov zu ergänzen,
§ 17. ofioXoysXv. 137
Es ergiebt sich, dass die vorliegenden Urkunden zwar neben Ergebniss.
der regulären Form des notariellen Aktes auch die des Briefes vor-
weisen, dass aber von dieser Formfrage abgesehen der Charakter
der ist: eine Partei giebt der anderen etwas zu, sei es empfangen
oder -verkauft zu haben, sei es von ihr zu besitzen oder wieder-
zuhaben, sei es ihr leisten zu wollen; bei den Theilungsgeschäften
ist nur deshalb jede von beiden o/ioXoycip, weil jede beide Rollen
spielt. Die vorzugsweise Richtung auf die Zukunft kommt nur
darin zum Ausdruck, dass die subscriptiones, die sonst zum Uber-
fluss 6/ioXoyco bieten, es bei Quittungen vermeiden.
Unter diesem Gesichtspunkt tritt eine von Mitteis beobachtete ^^^n^-^n^tU
Erscheinung in ein anderes Licht: zu den Wirkungen, welche die "'"'' °^'^^'''
Ertheilung des Römerrechtes an alle Gemeinden durch Caracalla
auf das Leben in den Provinzen hatte, rechnet Mitteis ^) das Auf-
kommen römischer Rechtsformeln gewiss mit Recht; und wiederum
ist ihm darin beizupflichten, dass unter diese Formeln zu stellen:
BJteQcorrjd'Eiq cofioXoyrjCa, womit stipulante . . . spopondit wieder-
gegeben wird. Allein statt, mit dem Entdecker dieses Zusammen-
hangs, in der von ihm nachgewiesenen Anwendung der erwähnten
Formel auf nichtobligatorische Rechtsgeschäfte eine Entartung der
Stipulation zu erblicken, meine ich, dass sich in der Übernahme
der Formel, mit Hülfe des griechischen Ausdruckes, eine sinnge-
mässe und durch die Worte suggerirte Erweiterung des römischen
Begriffes vollzogen hat. Der Grieche sieht im stipulari nichts mehr
als fragen, und in spondere nichts anderes als „mit ja antworten;
ja sagen". Er sieht, mit anderen Worten, in dem von den Römern
für Obligationen geschaffenen Institut nur die Form der Frage und
Antwort. — Dass spondere nur für die Zukunft gemünzt, dass es
promissorischen Charakters ist, bleibt für ihn ausser Betracht; er
ersetzt es durch sein althergebrachtes, assertorisch und promissorisch
gleich verwendbares ofioXoyslv, ^EjtSQCorijd-slg (ofioXoyrjOa heisst
nur: „auf Befragen zugegeben" und bildet bei schriftlichen Urkunden
einen ebenso wohlgeeigneten Abschluss jedes Rechtsgeschäftes, wie
unser technisches „vorgelesen, genehmigt". Es fordert im ursprüng-
lichen Wortsinn vielleicht Anwesenheit der Parteien, aber niemals
einen bestinmiten Charakter des Rechtsgeschäfts. Schon die grie-
chische Übersetzung hat den Begriff des erfragten Gelöbnisses
1) a. a. 0. S. 485 ff. — Sein frühestes Beispiel ist aus dem Jahre 235;
ÜBeM. 667, 18 ist noch etwas älter, vgl. meine Ergänzung S. 30, wo übrigens
665 statt 667 steht.
138 ni. Gemeinsames über Vertaragsurkunden.
erweitert zu dem des erfragten Zugeständnisses, nicht eine un-
wissende Praxis ihn degenerirt
Die Griechen haben also nicht durch die Praxis die Stipulation
degeneriren lassen, sondern schon durch ihre Übersetzung den Be-
griff des römischen Gelöbnisses zu dem der Erklärung auf Be-
fragen erweitert, und so die zufallige Schranke beseitigt, welche
in Rom dem Contrahiren durch Frage und Antwort gesetzt war.
Die Pachturkunden sind im Gegentheil gebildet durch zwei
aufeinander folgende Erklärungen: und zwar offerirt der Pächter,
und der Verpächter bewilligt in Gnaden. Ausnahmen kommen vor;
aber der Typus der Miethsurkunden aus der Zeit, die wir die
klassische des römischen Rechts nennen, ist folgende:
1) Der Form nach sind zu unterscheiden Briefe des Pächters
an den Verpächter, welche offenbar die Regel bilden, und Proto-
kolle, deren uns eins aus der Zeit des Tiberius vorliegt (No. 197).
Die Briefe (No. 39. 166. 227. 253. 393, Pacht eines xafiijXcop) unter-
scheiden sich von der bei Darlehen und Quittungen üblichen
Form dadurch, dass an Stelle der Grussformel: „A. dem B. Gruss"
die respektvollere Schreibweise tritt: „An B. vom A." Es folgen in
grosser Ausführlichkeit die Bedingungen, denen der Pächter sich
unterwerfen will, und am Schluss pflegt es zu heissen: iav ^al-
vrixai /iiöO^Soai im roZg jtQOxscfievoig ^). Hieran anknüpfend pflegt
Verpächter zu vermerken: „ich, der B.": sfiiöd^coöa xad^cbg JtQOxlsjirai.
Das Protokoll (No. 197) vermeidet den Ausdruck ofioXoyslv^)
und ist eine Erklärung von Seiten des Verpächters, der die ihm
gehörenden agovQai vergiebt, offenbar nach dem Muster der
Kaufverträge stilisirt. — Sehen wir von solchen Urkunden ab, so ist
die Form der Mietherträge eine ganz eigenartige. Der zweiseitige
Contract, der durch Consens zu Stande gekommen, be\de verpflichtet,
zeigt sich in ihnen, und in ihnen allein: die vorliegenden Be-
dingungen [ra jtQoxtifisva) verpflichten Pächter und Verpächter,
darum kein ofioXoystv, sondern Offerte und Annahme.
2) Der Inhalt entspricht der Form; während der Kaufcontraet
eine Reihe von Verpflichtungen des Verkäufers festlegt, und den
Kau^reis als erlegt angiebt, ist umgekehrt der Miethvertrag wesent-
lich die Aufzählung der Verpflichtungen, die vom Miethsmann
übernommen werden, und der Lasten, die er allein oder in Gemein-
1) Vgl. 237, 17. 227, 22 und 39, 22 haben fjtia&waaaS^ai, was offenbar
nachlässige Redaktion ist.
2) Vielleicht zufallig.
§ 18. diaygaipaL 139
Schaft mit dem Venniether tragen wilL Man würde, wenn man
den Begriflf der ofioXoyla zur Vergleichung heranziehen dürfte,
weit eher den Pächter zum ofioXoywp machen müssen, als den Ver-
pächter. Es ist dieser Vertrag mehr eine erbetene concessio, wie die
des precarium, als eine Beliebung zweier ebenbürtiger Parteien, und
die ganze Inferiorität der yeovQyol tritt uns auch in ihm entgegen. —
§ 18, AiayQa<paL
Die Bedeutung von öia c. gen., welche in der Vermittelung
besteht, findet im Rechtsverkehr mannigfache Anwendung und
Äusserung. Wenn die Zahlung geschehen kann öta X^^Q^^ ^^^^
6ia T^g (z. B. ^Agsc) rQajri^ijg, so findet die Einschätzung statt
dca x&v ßißXu)q)vXaxa)P (No. 379, 7, wo auch jraQax(x>Q^oai) , so
tritt der Vorkäufer auf öia (pQovriOxov (No. 427, 9, irregulär!), so
auch die Partei öl sxölxov (No. 136, 4); öi hfiov sagt (No. 200, 1);
ein Mann für eine Frau; so findet der Verkauf gewöhnlich statt
öia rov äyoQaPOfislov, wo wir „vor" dem Notar oder „durch"
notariellen Akt sagen. Eine eigenthümliche Conmientation dieser
Vermittelung findet sich in der öcaygaq)?] ^), in der uns eine neue
Urkundenform entgegentritt.
Es kann nämlich die Urkunde ausgestellt werden von dem
Bankhaus, durch dessen Vermittelung das Rechtsgeschäft zu
Stande kanL
Von solcher ÖLayQa(p7i ist zunächst zu sagen, dass sie eine
Zahlung durch eine Bank enthält: No. 44, 8 enthalt die Interimsquit-
tung, die ein Vater für die Forderung des Sohnes ausstellt aq
6(plXaTB reo vis [lov ^Afiovio) xaxa öiayQa[^^v ZQajcijCTjg xBre-
Xi(Dfisvr]q (Datum): „die Ihr schuldet meinem Sohne gemäss der
Bankverschreibung, die (am . .) ausgestellt wurde." Die Sunmie
sei zurückgezahlt und der Vater wird den Sohn exhibiren: jtaQe-
^ofiai öiöovra rjiilv (für v^ilv) aJtoxh^ xal avöiöovvra t7]p öia-
yga^^v elg ad^ixTiCiv xal äxvQcoOiv. Also der Sohn soll eine Quit-
tung ausstellen und die Verschreibung herausgeben zur Vernichtung
und Cassirung. Zufällig ist uns diese äjcox'^ selbst in No. 415
erhalten. Vergleichen wir die Formation der Interimsquittung mit
derjenigen der ajcox'^ selbst:
1) Dies Wort steht nicht auf alleii solchen Urkunden.
140 m* Gemeinsames über Vertragsurkanden.
No. 44. Interimsquittung: No. 415. Hauptquittung:
Hqcov ^AfifKDvlov ^QqI(x>[vi ^AvxlyQaq)Ov [S\iayQa{<priq)
Uaxaßovlrog (etc. noch 7 Namen djto rfjq (2 Namen) TQajtd^Tjg.
im Dativ) rotg oxrco x^^Q[^^^]' (Datum). ^Qqicov (und noch 7 Per-
AjtBXCO ütaQ vficiv ag 6q)lXaxB sonen im Nominativ) ol 6xra>
(dann die Erklärung und Dati- lififKovicp^IlQcovog djt^x^iv ctvzov
rung). rag Icag cor (o^siXi^xaac xaxa
öiayQaq)r]v rfjg ^IXov ZQajrd^Tjg
etc. Dann Subscriptio: ^^^aJ[-
vi\og 'Hgovog djcexco JtaQo, [r(5]v
jtQoyeYQ[a]fifievwv rag rov (etc.).
Die Epistel und Interimsquittung ist gerichtet an die Schuld-
ner, denen der Vater des Gläubigers den Empfang bekennt; dies
stimmt zu den bisher beobachteten Formen. Die Hauptquittung ist
eine Mittheilung angeblich der Schuldner an den Gläubiger, wonach
er von ihnen empfangen hat, was sie ihm schulden. Obwohl die
Urkunde in der dritten Person redet, das Datum an der Spitze
trägt und eine regelrechte subscriptio hat, ist sie adressirt von
Contrahent zu Contrahent, und der angebliche Aussteller ist nicht
der ofioXoycov, der unten subscribirende Gläubiger, sondern die
schuldnerische Achtzahl. Es ist also hier das Schema des Proto-
kolls verlassen; nichts wäre unrichtiger, als hinter den Namen und
ol oxTco etwa ofioXoyovOi einschalten zu wollen, denn nicht die
oxTco sind die ofioXoyovvreg] es handelt sich nicht um ein Zuge-
ständniss von ihrer Seite, wie es bei der Akte der ofioXoywp, beim
Brief der Briefsteller giebt, im Gegentheil, die acht legen dem
Auftrag Adressaten ein Anerkenntniss auf. Der Grund ist meines Erachtens
ZIIX 8Q1)~
scriptio, folgender: Unser Rechtsgeschäft ist nicht direct von Partei zu Partei,
nicht Er- sondern durch die Bank geschehen; diese ist es, die in der Datirung
des Sui^ erwähnt ist: ^AvTLyQaq)OV öiayQatpfjg djto TTJg TQajteC^rjg. Sie hat
scribiren- also die Sache vermittelt und schickt dem Gläubiger ein Formular
den. 2ur subscriptio, in dem sie als Rubrum ihre Kunden dem Gläubiger
gegenüber nennt, und dann dem Gläubiger deren Desiderata ent-
wickelt. Es mag sein, dass diese Form vorgezogen wurde für den
Verkehr unter Abwesenden, jedenfalls ist sie da im Gebrauch, wo
eine Zahlung durch die Bank erfolgt, und die Bank das Geschäft
selbst protokoUirt.
Noch zweimal finde ich diese Form wieder, bei der sich schein-
bar nicht der ofioZoySv an den künftigen Inhaber der Urkunde
wendet, sondern dieser an jenen, und beide Male ist es eine Bank,
die hier die Vermittelung macht. Man kajm diese Form so bQ-
§ 18. diaygatpaL 141
greifen: Der frühere Schuldner fordert den früheren Gläubiger
zu der Erklärung auf, er habe von jenem zurückerhalten, u. s. w.
Und diese Erklärung liefert der frühere Gläubiger in der sub-
scriptio. Die beiden Urkunden sind: No. 427: (Datum) öia rrjg
Uagamcovog xQajteC,riq rvfivaclov. UroTorjrig etc. ^Afificovlcoi etc.
6ca tpQovTiOTov naveq)Q8fifi€a)g etc. jtengaxevav avxov reo JJto-
Tofjrt, xafiTjXop . . .; der Papyrus schliesst hieran noch Bestim-
mungen, die aus der zufalligen Besonderheit sich erklären, dass für
den Verkaufsherrn ein curator eintritt; aber die subscriptio liefert
'Afifidpiog (der Verkäufer) öia (pQOvriCxov nav6q)QSfifi6og. Es ist
also auf den ersten Blick ein Kauf, bei dem nicht der Verkäufer
ofioXoyelp vornimmt, sondern der Käufer dem Verkäufer eine Er-
klärung giebt. In Wirklichkeit handelt es sich gar nicht um den
Kaufcontract, sondern um die Quittung über den Restbetrag: nur
rag XoiJtäg rrjg rstiifjg aQy{vQlov) {ÖQaxfiag) exarov, nicht einen
Kaufpreis erwähnt die Urkunde wie die Subscription. Eben diese
Restzahlung erfolgte durch die Bank, und von ihr geht die Urkunde
aus, denn das öca rrjg TQajte^i]g ist hier ein anderes als die ge-
wöhnliche Klausel bei ajtixBiv. öia X^^Q^^ (z* B- No. 228, 7. 282, 3i.
350, s) oder öia rrig ^Aqbi TQajtsC,i]g (No. 177, lo; vgl. 193, le). Es
bezieht sich nicht auf das einzelne djtex^iv, sondern auf die ganze
Urkunde, welche durch die Bank ausgestellt ist. Und wiederum
ist die Form die: erst die Rubrik: der Zahler dem Gläubiger;
dann der Inhalt der Erklärung, die der Zahler wünscht; dann diese
Erklärung selbst als subscriptio desjenigen, der in der Rubrik im
Dativ genannt ist.
Ganz ebenso die andere, No. 4, nur dass hier, noch deutlicher,
die ganze Urkunde beginnt mit: *Ajr6 rrjg . . . TQajiiC^rjg.
Nicht ganz so durchsichtig ist die Beziehung auf eine Bank
bei No. 281: Die Form ist dieselbe: (Datum.) Tegjtcorog etc. ^aga-
jtiaöi etc. CLJCBXBiv avr^v Jtaga rrjg Tsgjtcoxog rag lOag cop otpiXsp
o xexeXevTrpccog avrrjg dösXq)6g Uafißäg 6 xal Evg xara öiayga-
(pfjv rrjg ^A g rgajts^rjg 0gifisi Es handelt sich wieder
um eine Quittung, zu deren Ausstellung die Gläubigerin von der
Schuldnerin aufgefordert wird. Indess fehlt hier die subscriptio,
weswegen die Urkunde als eine inperfekte zu erachten ist. Sie
ist gedacht als Quittung für eine Schuld, welche xara öiaygatprjv
rrjg . . rgajts^rjg begründet wurde, also unter Beihülfe der Finanz-
operationen einer Bank, und dies ist allerdings der einzige mir
ersichtliche Punkt, der auch unsere Urkunde dem Bankwesen zuweist.
Jedenfalls ergiebt sich für Quittungen, seien es Darlehens-
142 m» Gemeinsames über Vertragsurkunden.
quittungen oder Kaufgeldrestquittungen, eine weitere Form neben ^)
der ofcoXoyla: Die Anzeige der im Bank verkehr geleisteten Zahlung
und deren Bestätigung durch Handschrift des Destinatars. Dass
diese Form wesentlich auf den Bankverkehr beschränkt ist, ergiebt
schon die Thatsache, dass nur eine dm'ch Anweisung erfolgte
Rückzahlung vom Schuldner gemeldet wird: eine direkt geleistete
bekennt eben der Gläubiger ^g avTOfiarov^)^).
§ 19. 'TnoyQatpTli,
A. Datirung.
Die Rechtsgeschäfte, um die es sich hier handelt, gehören zu
den Schriftstücken, die einer Datirung bedürfen. Die Datirung
erfolgt principiell am Schluss bei den Briefen und daher auch bei
1) Ebendarum ist auch No. 427, 12 nicht mit Viereck ofxoXoysZ zu er-
gänzen, von ofAoXoysXv ist hier gar nicht die Rede. Übrigens hätte bfioXoysTj
wenn es zu dieser Urkunde gehörte, Z. 5 vor Srorofjrig seinen Platz. Berl.
Philologische Wochenschrift 1896 S. 1967 stellte ich dies so dar: „No. 427, 12
ist die Anmerkung: ergänze ofxoXoyeZ, unrichtig. Die Urkunde ist eine 6ia-
ygaiprix die Bank benachrichtigt oder durch die Bank benachrichtigt Stotoetis
den ^AfifjLCJVLoq^ dass lifA/jiwviog zu erklären habe, er habe verkauft und den
Preis erhalten, wie dann auch lAfjLfjLiovioq unterschreibt und bekennt. Wäre
die Ergänzung bfjioXoyeX richtig, so hätte SroTOTJrig zu unterschreiben: es
ist aber keine b/jtoXoylcCj bei der die Unterschrift von dem geliefert wird, der
oben gesprochen „hierdurch erkläre ich", sondern eine öiaygatpri', „angesichts
dieses wollen Sie erklären", und unten erklärt der Adressat des oberen Textes,
was ihm oben vorgeschrieben war. Dies wird auch dadurch bewiesen, dass
SroTO^tig Käufer ist, ofxoXoydtv stets der Verkäufer, und endlich dadurch,
dass die Urkunde Stoto^ng . . . ^A/i/jiam(p . . [wenn ergänzt würde ofxoXoyet]
neTiQaxivai avtbv t<3 Uroroi^ti scafjirjXov ergeben würde: StotoiJTig bekennt
dem ^AfifKoviog^ dass er i^ÄfAfiatviog) dem Stoto^tig verkauft habe, und dass
IIav£(pQ^filJng (Vormund des ^AfifjLtüviog) das Geld empfangen hat: während
doch dies der Verkäufer, nicht der Käufer zu bekennen hat."
2) Eine Urkunde (No. 88), die überschrieben ist: (Datum.) dia tfjg n^og
r(S 2!eßaar{£l(p) ßiwvog TQaTtis^Tjg), bietet nichts besonderes. Sie ist eine
Notiz über einen Kameelkauf.
3) Diesen Abschnitt gebe ich unverändert nach dem Manuscript von
1895, inzwischen habe ich in dem S. 33 Anm. 1 citirten Aufsatz diese Form
der Urkunde ausführlicher erläutert. — Diese Urkundenform findet sich,
ausser in manchen, von Wilcken in seiner Übersicht am Schluss des zweiten
Bandes von UBeM. zusammengestellten Berliner Papyri z. B. Brit. Mus. II, 199,
wo sie Kenyon mit: differs slightly froin the usual form, being addressed by
the purchasers to the vendor, instead of the other way, kennzeichnet.
§ 19. 'Ynoygaipri, 143
den vjtofivrj/jtara ^), am Anfang bei den Protokollen und 6iayQa(paL
Von Besonderheiten ergeben sich folgende:
1) Briefe: Hinter der Datirung steht noch eine Bemerkung von
zweiter Hand. No. 69: Darlehen {x''QoyQa(pov)\ der Empfanger
schreibt eigenhändig: Ova[X\BQi(; 6 JtQoy6[yQafi]fievog eXaßov xß^mg
jcQOXirai, No. 187: Quittung; zweite Hand? MsXaväg'^) o JtQoxl-
(ispog . . . Qaxa ^) to Ocifia, Dahin gehört auch der Schluss der
nach Consulatsjahren datirten irregulären Pacht aus constantinischer
Zeit, welcher den Briefsteller (der hier der Verpächter ist) nach der
Datirung fortfahren lässt: No. 349, n, AvgriXiog Haclcov (lafilc&coxa
cog jcQOxirai. Dann folgt: AvQrjXiog ^Aficiviog tygaxpa vjibq {aixov),
2) Protokolle: Die Datirung am Schluss nach den Unterschriften
wiederholt sich No. 153 (Kauf) von der Hand des Registranten.
B. ^TjtoyQa(pBlg,
Bei den Protokollen ist es Regel, bei den Briefen Ausnahme,
dass hinter dem in sich abgeschlossenen Thema der Erklärung
eigenhändige Bemerkungen des Ausstellers folgen, in denen er sich
resumirend zu dem Inhalt der Urkunde bekennt. So begreiflich
es ist, dass die Protokolle, welche von einem Schreiber aufge-
nommen sind, noch die Unterschrift und das Bekenntniss des Aus-
stellers zu liefern haben, um für ihn verbindliche Kraft zu gewinnen,
so überflüssig erscheint dies bei holographischen Urkunden, wie es
die Episteln sind. Es ist daher anzunehmen, dass, wo sich solche Ver-
merke finden "*), den rechtsunkundigen Verfasser die Analogie der
Protokolle verwirrt hat. — Im Zusammenhang mit dieser Erschei-
nung steht folgendes: Der Tenor der Protokolle endet häufig mit
dem Wort vJtoyQa<pBlg^ dem wohl der Zusatz folgt rov (t^$) o^io-
Xoyovvxog {-Crjg) Name (o sjtiyQatpdfisvog xvQiog). Diese Schluss-
phrase giebt die Namen derer an, die für die des Schreibens
unkundigen Aussteller oder Destinatare schreiben. Vgl. die folgen-
den Urkunden.
Kaufverträge:
No. 87: vjtoyQag)Stg' (2. H.?) Uvxog 6 xal Ilajcrjeg NMov
(Dg \_ II ovX{f]) fis (3. H.) TaovTjTig ^AQjtayad^ov fiBx[a
1) Vgl. S. 92 ff.
2) Der Name des xvgioq der Briefstellerin.
3) Viereck ergänzt [nin^QaxcL.
4) ÜBeM. 69 Darlehen. 71 Kauf; vor der Datirung steht: Tov 'AxvXa
(der eine der beiden Mitverkäufer) vTioy^dnovrog: a[v]r6 x[v]qiov sotcj iv
ztjfjioaiov xataxsx(o[Q]iaf4€vov,
1^44 ni. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
xlr[()]/[o]t; Tov ovyyevovg JJTOTorjrecog rov Uroroi^TSCog ogioXoym
etc. [...].. [.] eyQaxpa vjisq avT7]g (4. H.) ivxii:ax{rat) öia yga-
q){6lov) 2Joxvo{jcalov vrjCov),
No. 153: V jco{y Qaq)etg) T7]g avT7j{g) /lidv(/?]g^Ayxo{Qtfiq)ig) 6 jtQO-
y{fyQafifiepog) Tci{v) de aXZ{(X)p) '^Agjtalya&i^g]. 2. H. Aiövfitj (die
Ausstellerin) etc. (isra xvq[Iov tov] avÖQog ^AyxoQi[i<ptog etc. ^Ay^o-
QlH(p[ig\ tyQaxpa xal (nämlich auch für sich, als xvQiog) vJtsQ avzijg
fiv elrvsig ygafifiara, (1. H.) Die Käufer reden und dann: syQoy^a
vJtSQ ammv ^AQjcayaO^tjg IlaxvOBcog (da es 1. Hand, ist dies der
Schreiber der Urkunde) iirj slöorwv yQafifiara, (3. H.) Datum,
dann dvayeyQajt{Tai) 6ia yQag)eio[v] Jiovvöi[aöog?].
No. 350: vJtoyQatpetg rov (ilv ofioXoyovvrog /lioo[x6Qog etc.,
Ti]g aXXrig 6 ijtiyQarpa[iBvog xvQiog, (2. H.) Aussteller; der Name
des für ihn Schreibenden ist verloren gegangen. (3. H.) Käuferin;
dann: ^Ovv6(pQtg (Name des xvQiog) Ixgaxpa etc. (4. H.) *E\vx[i'
xaxraC) ö\t{a) rov x{(Dfirjg) NMov jt6X{B(X)g) yQaq)6lov Br.M. CLIV
vJto{yQa(p6vg) KoQa^ ^Ajc{oXXa)mov) etc. (2. H.) Aussteller, nebst
eudocirender Mutter; dann: ty{tatp{a) vjieq avrcov KoQa^ ^AjtoX-
Xcovlov 6i[a ro fifj elösvai y()dfiiiaTa\. 3. H. Käufer. 4. H. Wieder-
holtes Datum und dvaytyQaJixai öia rov ev KaQaviöt ygatplov.
No. 80 (= 446): vjtoyQatpetg xrjg (i6]v ofioXoyovörjg ßgaöda yga-
q)ov0r]g 6 6JciyQa}pafi6[vog xvQiog etc.]. (2. H.) Käuferin durch den
xvQiog', ElQrival\og ayQaxpa xal vjth xi] firjzQcig fio[v] ßQaxs yag-
q)OVOr]g UcorrjQla ElQT]valo[v\ ... (3. H.) Käufer.
Offenbar anklingend die Epistel No. 71. (1. H.) rov ^AxvXa
vJcoyQaJtovrog' a[v]Tb x[v]qiov sota) hv rrjfiooiov xaTaxex(o[Q]iö-
fievop. Dann Datum.
Dagegen giebt das irreguläre Protokoll (von 298) No. 373 nach
dem Enddatum und in dritter Hand die Schlussbestätigung des
Verkäufers und dann Aigr^Xiog ^'Hq(dv Bygatpa vjtsQ a[vTo]v dygafi-
[fidrov], ohne die Bemerkung vjtoyQaq)evg vorher aufzuweisen.
Offenbar sind hier x^^QoyQatpov und ofioXoyla vermischt. Das dwl-
ygatpov covijg No. 193 bietet gar keine Schlussbestätigung, sondern
sagt (in erster Hand) £yQ{aipa) v{jt6Q) xmv 6[ioXoyovvxa)v JSaga-
jtlcov 2J6V0V etc. Es kann dies der Name des Abschreibers sein,
und die Abschrift sich auf den Tenor beschränkt haben; es kann
aber auch bedeuten, dass der Genannte in der Haupturkunde für die
zwei Frauen geschrieben hat: mir ist das erstere unwahrscheinlich.
1) vTtoygaip'^ ist auch bei Eingaben der Bescheid, also ebenfalls das
Wichtigste ; vgl. UBeM. IGl, 29. — hcl vno[yQ\a(f;riq r^fimv UBeM. 13, 16.
§ 19. 'Ynoygaipn, I45
Quittungen:
No. 196. Alles 1. Hand; schliesst mit: vjio\y\Qa^Blq xrii^ fiep
Osvajtvyx^Q xal xov xvqIov etc., t[(üv] & aXX[(D\v etc.; ist also
nicht vollzogen.
No. 297. Alles 1. Hand; bricht ab mit [vjtoy\Qa(pB,vq t<5p ofio-
Xoyovvxcov. Personalien in ziemlicher Verstümmelung.
No. 77. Alles 1. Hand: vjtoyQaq)evg r^g 6fioX{oyovcrig) 6
nQo[yeyQ xvQioq\ etc.; dann vjtoyQ{a(pfi'^) Ausstellerin bekennt;
(Name des xvQiog) ijtiyeyQ{aq>a?) rfjg yv[vaix6g etc.).
No. 78 (= 445). [vJtoyQä\q)Svg der Ausstellerin; dann deren
Bekenntniss in zweiter Hand.
No. 394. v]jtoyQaq)€[v]g Elgr^palog ^AQq)[a\i^öecog [cojg |_ v etc.
2. Hand: Ausstellers Schlussbekräftigung, an deren Ende der
Papyrus abbricht
2vyyQaq)odiad^xri.
No. 183. vjtoyQaq)evg xov fiep ofioXoyovvxog (folgt Name) xal
xTjg ^Eguag xal xoi xvqIov (Name) xal [x]rjg 2J[axaßovx]og xal
xov xvqIov (Name). Dann 2. Hand: Schlussbericht des ofioXoyAv^
für den sein vJtoyga^evg schreibt; 3. Hand: Schlussbericht der
Gattin; 4. Hand: ebensolche der Mutter, und da in den beiden letzten
Fällen stets der xvQiog mitzuhandeln hat, so sagt der vjtoygatpevg
hier: eyQatpev vjteg avxSp etc. statt avxfjg.
2vyx(OQi]fia.
No. 86. vjcoygatpevg xov ofioXoyovpxog ^AQjeayaO^rjg etc., der
dann 2. H. die Schlussbekräftigung für den oftoXoycop bringt und
hinzufügt: [4QjeayaO-i]g Ilnxvcemg yeyQatpa vJteg avxov etc. ^).
Hiemach 2) ist es klar, dass die Schlussberichte gewöhnlich
nicht von den Parteien gezogen wurden, namentlich nicht von
Weibern, vielmehr wurde deren Unkenntniss im Schreiben durch
befreundete Kräfte ausgeholfen. Diese Freunde wurden bereits am
Schluss des Hauptprotokolls mit Namen und Personalbeschreibung
aufgeführt, damit wenigstens über die Person und ihre Berechtigung
kein Zweifel obwalten konnte. Es war eine solche Feststellung
aber auch nothwendig; denn die Erlaubniss für den vJcoyQaq)evg,
zu zeichnen, war gewissermassen der Schluss der Erklärung des
1) Dann nochmals (J[/]f^[f/u]?/v, xa^otq nQ6x\BLtai\ xal ioipQayiaa yXvfi-
fjiati (Z. 45) durch dieselbe Hand.
2) Das Darlehensprotokoll No. 339, 25 bietet vTioy^. ohne Namen. Es
scheint, dass hier v7ioyg(a(fal) aufzulösen; es folgt die Subscription verstümmelt.
Gradenwitz, Einführung in die Papymskunde. 10
146 ^' Gemeinsames über Yertragsurknnden«
ofioXoycot*] und wie diesem letzteren zweifellos das Protokoll vor-
gelesen werden musste, namentlich wenn er des Schreibens und
dann gewiss meistens auch des Lesens unkundig war, so musste
ihm auch die letzte Verfügung, die er dabei traf, die Delegation
der Unterschreibiyig als protokollirt kundgethan werden: ebendies
leistet die im Protokoll von erster Hand — der der Notariats-
person — am Schluss aufgenonmiene Namhaftmachung der vxa-
yQaq>sZg nebst Angabe der durch sie vertretenen Personen. Wir
müssen in ihr eine stillschweigende Billigung der vxoYQaq>i^ durch
den Vertretenen erblicken^). — So finden wir denn auch in den
Urkunden, in denen ausnahmsweise noch der Destinatar mitunter-
schreibt, stets erwähnt, wer dessen vjroYQag)Svg^) ist, und in ihren.
Subscriptionen erwähnen die vjtoyQaq)eTg (durch vjtSQ avrov, avz^g,
avTciv), für wen sie eintreten. Mehr als diese Schreibhülfe hatten
sie aber nicht zu gewähren; mit dem Wesen des Bechtsgeschäftes
standen sie in keiner Beziehung, ausser etwa, zufallig, als xvQioi. —
Sie finden sich hinter allen grösseren Protokollen, wo sich über-
haupt Unterschriften zeigen; aber vriie No. 193. 196. 297 ergeben,
hat man Abschriften von aufbewahrten Urkunden nicht bloss in
der Weise gefertigt, dass die ganzen Originalien copirt wurden,
sondern auch so, dass man nur die Notariatsakte wiedergab, die
Schlussberichte aber durch eine kurze Angabe der vjtOYQaq)sZg
ersetzte, damit sich die Parteien eventuell an diese als Zeugen
wenden konnten.
C. Bedeutung der subscriptio.
Wenn sich auch, wie wir sahen, hie und da bei Episteln eine
Unterschrift findet, so wird dies als offenbare, und bei überschrie-
benen Briefen zwecklose Analogiebildung hier beiseite gelassen.
Eine eigenhändige oder durch den Vertrauensmann geleistete Unter-
schrift, durch die man sich zu seiner Erklärung bekennt, ergiebt
1) Gesetzt, man hielt dem dy^dfjt/jtarog später die Urkunde vor, so
konnte er sich, wenn darunter stand XX sygaxpa vnhg xov bßoXoyovvzoq^
stets darauf steifen, dass für diesen XX die Vollmacht aus der Urkunde nicht
ersichtlich sei. Stand vTtoygafpsvg in der Urkunde, so war so vi^l Beweis für
diese Vollmacht geliefert, wie es in Ermangelung von Handzeichen eine
schriftliche Urkunde gegen einen Analphabeten nur irgend liefern kann. —
Vgl. die Sicherungen, die B. G. B. § 2244 fordert.
2) No. 350. 153 tü}(v) Ä aXX{wv) "ÄQTtalyd&rjc]. — 196. 183. — UBeM.
446, 19 ist wohl zu ergänzen: rov (J* aXlov Vdia y^d/zfiara; vgl. 538, 26.
§ 19. Y7toyga<pii. I47
der Begrifif des Protokolls, in dem die notariellen Akte nicht ein
Ersatz der Privatschrift, sondern mir die über jeden Zweifel ge-
sicherte Feststellung ihres Inhaltes ist: man kann sagen, dass die
Unterschrift die Sanction ist ^). — Nun ist offenbar unser Gebrauch,
nach dem das blosse Einsetzen des eigenen Namens die Absicht
ausdrückt, die Urkunde gegen sich gelten zu lassen, eine conven-
tionelle Erleichterung, die irgendwo anders vorauszusetzen wir
nicht berechtigt sind. Die Sache erheischt streng genommen den
eigenhändigen Vermerk: „Was da steht, das ist wahr", oder, „das
gelte"; und so ist der nothwendige Inhalt der subscriptio für irgend-
welches Rechtsgeschäft: cofioXoyr^Oa xad-cog jcQOxsixai, An Stelle
dieses Abstraktum tritt aber allemal der Typus des Rechtsgeschäftes,
und die leersten subscriptiones von ofioXoyovpveg sind die der
Darlehensurkunden, bei denen selbst der Name des Gebers fehlte:
No. 238: JSagajcwv Arj/irjrglov ^AXe^apögso^g avlgrjuai rag xov
CLQyvQiov ögaxfiag oydoriTCovra xiCöaQeg xal äjeoöciöo) /isra rcov
Toxwp cog jtQoxirai^ wonach die offenbar analogen Reste von
No. 190 (Z. 10 ff.) zu ergänzen sind: 2TorofJTcg{?) Ajcvyxecog aviQfjuai
(oder eXaßov) jraQa Uaraßovrog] rov ^AQ[j[a]ya9'[ov 6ia X^Q^? ^]|
[ol\xov rag rov dgyvglov etc. — Vgl. den Schluss der durch einen
Freund des Nehmers geschriebenen Darlehensepistel No. 69: 6[y]Qatpa
vjtsQ a[v]rov iQcorrjd-lg dia ro ßQa[ö]vrBQa avrov ygatpip avrov yga-
cpovrog [rb] ovofia. [_ 6 ^AÖQiavov KalöaQog [ro]v xvqIov na[vm]
xfj. 2. Hand: Ova[X\iQig Aoyyog 6 jtQoye[yQafi]fi6Vog iXaßov xd^a>g
jtQOxcrai. Hier hat der „minder geübte" Schreiber nur seinen
Namen darunter setzen sollen; aber selbst in dieser Verkürzung
zeigt sich noch der Charakter der subscriptio, ,die das wesentliche
eigenhändig zusammenfasst: „empfangen, wie es dasteht" 2). — Es ist
1) Vgl. Bekker, ZSSt. 15, 12.
2) No. 228. \^0vv]6q)QiQ nhcQaxa, xaS-wg Ttgoxeirai kommt hier nicht
in Betracht ; denn es ist nur eine anschliessende, überflüssige oder ergänzende
zusätzliche subscriptio einer der beiden Verkäuferinnen zu der von beiden ge-
meinsam abgegebenen, unmittelbar vorangehenden subscriptio; wer das voran-
gehende geschrieben, ist nicht überliefert, doch wird, da die eine Ver-
käuferin [^Ow]6<pQtg noch den kurzen Vermerk nachliefert, die andere die
grössere subscriptio für beide geschrieben haben. Noch weniger sind die
knappen Erklärungen der Käufer, denen wir hie und da begegnen, heranzu-
ziehen; denn die Käufer sind nicht bfjtoXoyovvrsQf sondern schreiben bloss
hinter diesen zum Überfluss ihr Wörtchen: UBeM 350, 24: riyoQUxa xaS^wq ngo-
xeiraiy oder: ÜBeM 153, 40 (Namen) riyoQdxafi^v xoivwq t^v nQoxeifzsvTjv
xa/XTjXov Tjv xal aTioygatpofzeO^a iv (r)5 rov hxxaiöexdrov £[t]ov(s) dnoyQaipy
[xa(iriX{o)v)\ xaS^cjg ngoxBixai etc. und andere.
10*
148 ^ GemeinBames über Yeriaragsurkunden.
also die subscriptio eine kurze Inhaltsangabe, die das in der Akte
stehende für den ofioXoycip verbindlich macht. Sie giebt ^) nie mehr,
als in der Urkunde steht, aber sie kann deren Umfang sich in
einer Weise nähern, die an die scriptura exterior bei den römischen
Urkunden erinnert 2). Bei Kaufverträgen enthält sie Preis, Gegen-
stand (unter Hervorhebung der Qualität als ävajt6QLg)ov) und
ßeßalcoöig. —
Eben weil die subscriptio lediglich den genannten Zweck hat,
ist nicht noth wendig die Unterschrift des Destinatars, nur als ein
accidentale steht auch das ^yogaxa des Käufers unter dem Akt,
und vielleicht ausgehend von solchen FäUen, wo dem Käufer in
der Urkunde die Verpflichtung zur ajtoyQa(pri auferlegt ist, er also
auch eine Art von Haftung übernimmt, zu der er sich durch Unter-
schrift bekennt: Es fehlt die subscriptio des Käufers in No. 87.
(193.) 228. 427; sie findet sich: No. 153 (3.=1. Hand:) 'Jgjtayaß^g
xal 2Jaraßovg aiiq)6xBQ0i I^araßovrog zov l4()jr[aya^oi;] i^yoQa-
xafiev xoipcog rfjv jtQ0xeifiip7]v xifirjXov rjp xal cbcoyQatpofied^a
hp (r)^ xov exxaiöexarov e[T]ov{g) dxoyQaq)fj [xafiT]X{wp)] xad-cog
jtQOxsixai. ^Eygatpa vjehg avrcop ^AQjtaydß^rjg Ilaxvcewg [i^ sldoroap
ygafifiara.
No. 350,22 (S.Hand): [Taps]q)QVfiig ^ [x]al OspvQig Ilavs^QVficog
fierd xvqIov zov dplÖQog fiov *Opp6(pQiog xov] ^/[opax]«
xaO^(bg jtQOxixai, 'OppotpQig sxgaxpa vjehg xrjg etc.
Brit. Mus. II, 180, 27 (S.Hand): ^iXrjficop üxoXe/jialov fjyoQoxa
xad-cog JtQoxsixai.
Die ordentliche Form für die subscriptio des Destinatars scheint
aber gewesen zu sein: yeyope slg fie ^ djcox'^, o dgaßcip, rj evöo-
xTjOig etc., vgl. Brit. Mus. II, 185, 35. 204, 26. UBeM. 446, 26.
Das erste Mal ist die Verpflichtung zur dnoyQa(pfi übernommen
und in der subscriptio anerkannt; in den beiden anderen Fallen
obligirt sich der Käufer weder im Text noch in der subscriptio.
1) Ordentlicher Weise! Wenn in der ovyyQaipodia^riTtri UBeM. 183, 86
ix xov TCQoq ßoQQa fJL^QOVQ steht, und Z. 14 fehlt, so ist dies letztere offenbar
Versehen; ebenso, dass xXsLvaq xiaoagaq (Z. 44) in Z. 20 fehlt.
2) So ist bei dem ägyptischen Testament No. 86 die subscriptio (Z. 84) :
StOTO^tig "SiQov b/ji[oXoy(o] avvxex(oQi][xivai] fieta ttjv ifi^v zsXsvttjv to[i]q
rixv[oig if4]ov "Si^ov xal üaßovvti r[w fthv] "£iQ(p di(jivQQ)v ftEQogrwv UQoye-
yQafifiBvo)[v\ ndvTwlv] xal X(5 TlaßovtL xb Xoinwv xgixmv [pL]iQoq rcü[v] ccixwv
xal ry yvvaixl ^(/cjou 0a<xr/[r]£, i(p^ ov XQOvwv ayalfJLoq iariv], xazä fi^a
h'xaaxiov nvQOv dgxdßaq rifiicov dixa[x]ov xal iXiov xoxvXaq Svo xal xa^
sxoq Iq Xoyov lfJLaxiafjL[6\v dgxvglov ögaxf^dq ei'xoai xal a<pgayi<5 xa^wq
ngoxetxai, ^AgitaydS-T^q üaxiaswq ykyga<pa vnsg avxov xxX, sehr ausführlich.
§ 19. ^Ynoygaip'^, 149
Mag sich die eigenhändige Erklärung des Käufers hier zum XJber-
fluss befinden, oder der Sicherheit wegen beigefügt sein, etwa um
die causa des Rechtsgeschäfbes gegen eine etwaige Bestreitung zu
sichern, jedenfalls zeigen die Urkunden, in denen diese subscriptio
fehlt, dass sie nicht nothwendig war.
Die Darlehenssubscriptionen beschränken sich, wie schon er-
wähnt, auf das Bekenntniss des Empfangers der bestimmten Summe
und das Versprechen der Rückgabe (mit Zinsen, zum Termin)^).
Die subscriptiones bei Quittungen scheinen die Individualisirung
der Schuld, deren Empfang bekannt wird, und die Generalklausel
aufgenommen zu haben: xdt ovöhv . . hvxaXm xbqI ii[riö]evoq
ajtXd>[(; JtQay]fiarog fiixQ'^ '^V^ [B\vBCT(D6rjq ^fiigag, No. 415, 23.
Ganz eigenartig ist die Unterschrift bei den övyYQaq>odia0^^xai,
wie No. 183 sie bietet Zunächst giebt der Mann als ofioZoywv
ein Resume über seine Erklärung, wobei er, gerade wie beim Dar-
lehen, sich sehr kurz fasst, und z. B. den ganzen Vertrag über
seine Pflichten bei Auflösung der Ehe nur höchstens in dem Wort
(psQVTj und allenfalls in dem xa&^coc; jtQOxsizai am Schluss an-
deutet: Sigog etc. ofioXoydn exsiv Jtaga xrjg Cvvovorjg xal jtQOfiovörjg
fiov yvvaixog ^E[QC\^ag\ etc. HBxa xvqIov etc. rag rrjg q)£QV7]g
CLQyvQiov dgaxfictg bIxoOl xaß^cog jtQOXsirar, ihm schliesst sich die
• •••••
Frau mit der Erklärung an, sie habe die q)SQV7j{do8) im genannten
Betrag gegeben: diese Erklärung, die geeignet ist, der Frau Rechte
zu sichern, nicht zu nehmen, und welche also auf einer Linie steht
mit dem fakultativen iyyoqaxa des Käufers, erschien vielleicht um
desswillen besonders zweckmässig, weil sie — unwahr, und die dos
nur fiktiv war 2). Dann kommt die Erklärung der Mutter: ofioXoyci
OvyxexcoQtpcevai fieza r^p ififjv TsXsvrrjv: d. h., ich erkläre, letzt-
willig vergeben zu haben, nebst einer Wiederholung der Legats-
gegenstände, ohne Angabe der Modalitäten, und ohne die wichtige
Schlussklausel der Haupturkunde: i^* 6v XQ^^^^ ^coCa ^^ Sara-
ßovg, exscp avv^p ttjv h^ovölav rcop löloov jcavtcov noXelv vjtori-
d-eöO^ai öiad-sOd-ai olg eav ßovXrjrai äjraQajtorlörcog, die übrigens
auch in No. 86, 25 durch Ergänzung hergestellt ist. Diese Schluss-
klausel ist die griechische Objectivirung der Regel: ambulatoria est
voluntas defoncti usque ad vitae supremum exitum.
Die subscriptio ist hiernach die Sanction des in der Notariats-
erklärung festgestellten Vertragsinhalts; herbeigeführt wird diese
1) No. 190. 238.
2) Mitteis, Reichsrecht und Volksrecht S. 270 ff.
3) Krebs: y. Ebenso 86, 34.
]^50 U^* Genieinsames über Yertragsarkonden.
Sanction durch eigenhändige oder von einem beglaubigten vxoyga-
g)6vg geleistete Wiederholung der Hauptstücke, und durch die im
xaO^cog JtQOxeirai liegende Übernahme des ganzen Yertn^inhalts
auf den Subscribenten oder seinen dominus negotii.
C. Personen.
§ 20. Aussteller und DesünatSr.
Die Kaufverträge sogar gewinnen dadurch einen einseitigen
Charakter, dass die Verpflichtung aus der Urkunde entweder ganz,
oder in überwiegendem Maasse den einen Contrahenten trifPt, der
dadurch zum ofioXoycov wird; indessen finden sich doch beim Kauf
, Ansätze zu einer Gegenseitigkeit der Verpflichtungen. VgL S. 64
und S. 103.
Mehrere i) Kauf. Mehrere Verkäufer: No. 13. No. 71. No. 177. No. 228.
undDesti-No. 233 {jcaQax(OQi]Cig). (No. 193 s. S. 62). Hier ist bezeichnend
natäre. für die Eigenart der Verträge die Thatsache, dass bei den Urkunden,
die Miteigenthum vorauszusetzen scheinen, die Theilrechte der Ver-
käufer am Gegenstand gar nicht abgegrenzt werden; den Preis
haben beide empfangen, und sie werden: ßsßacoiösiv Jtaöy ßeßaiwöu
Im Einzelnen ist zu unterscheiden: No. 13, vorgeschriebener Briei^
vom J. 289, giebt einfach eine Kaufurkunde, bei der alles, was die
Verkäufer angeht, im Plural steht. No. 71, obwohl selbstgeschrie-
bener Brief, vom J. 189, giebt ausserdem noch die reguläre Wort-
fügung xov vJtaQXovra ^filv (tpeiXov tojcov) und lässt so die
Verkäufer sich das Miteigenthum zuschreiben. No. 177 endlich
lässt die mehreren ofioXoyovpxsg verkauft haben: 4 ^xacrog r[ag]
vjcaQXovoag avrcoi yrjg äfiJcsXslridog agovQag xiööaQsg, und ebenso
10 {djtexscv . .) cov exaozog Jtejtgaxsv rcfirjv jtäöav und 12 {ßeßaici-
öBiv . .) BxaCrog cov jc£jtQax[£V,
Hier haben also mehrere in derselben Urkunde Nachbarland
gemeinsam verkauft, höchst wahrscheinlich Theile, die ihnen im
Erbgange pro partibus divisis hinterlassen waren ^). Es* ist eine
Mehrzahl von Objecten, die hier verkauft wurden, und der Raum-
erspamiss wegen wird bloss eine Urkunde aufgenonmien. Jeder
1) Z. 7 : naxQixoq bezieht sich vielleicht nur auf den unmündigen Neffen.
Vgl. No. 183, 120*., wo die Beerbung sich auflöst in institutiones ex re certa,
bei denen in einer uns auffallenden Weise die Bruchstücke von Bracbstücken
an die einzelnen Kinder vergabt werden.
§ 20. Aussteller und Destinatar. 151
hat seinen Preis, und jeder garantirt für sein Land. Sehr zu be-
klagen ist es, dass keine der Urkunden, die mehrere Verkäufer
haben, ein vollständiger Aufsatz ist; es kommt so nie zu der Con-
ventionälstrafe für den Fall ungenügender ßsßalcoöcg. Erst aus
dieser: kap ös fifj ßsßaiot, djtoTcöazco würden vnir die Frage ent-
scheiden können, ob Solidarhaftung oder Theilhaffcung besteht, ob
jeder Verkäufer auf den ganzen Preis belangt werden kann, oder
jeder nur auf seine Hälfte. Im Zweifel würde ich das erstere an-
nehmen.
2) Kauf. Mehrere Käufer. No. 153. No. 233 {jtaQaxcoQrjoig,
Verstümmelt). — No. 153 erwähnt die Mehrzahl der Käufer: 8. 9.
durch die Aufzählung der Destinatare; 13. beim Verkauf; 17. bei
der Tradition; 21. bei der Quittung über den Preis; 25. bei der
Verpflichtung zur Neuanmeldung. Dann: 33. in der subscriptio der
Verkäuferin; seflf. in der der Käufer. — Das Wichtigste dabei ist
die Erwähnung: jtsjtQaxivai xoivcög Ig lOov^) Z. 13, wie sich denn
xoivcog bei der Preisquittung Z. 20, und je einmal in jeder subscriptio
wiederholt. Hiernach sind die Käufer Miterwerber ex aequis par-
tibus, und danach würde sich wohl ihre Aktivlegitimation bei der
Klage wegen mangelnder ßsßalwöig geordnet haben. Leider ist in
diesem vollständig erhaltenen Instrument die ßsßalcooig äusserst
dürftig normirt: 23 xäl ßsßaicoöip rfjv Aiövfirjv nacy ßeßaicoOi xal
djto ÖTjfioclcov xavxTjg etc.; es sieht so aus, als sei vor xaL etwas
weggelassen. Immerhin wird man den Rückschluss wagen dürfen,
dass, wenn hier xovvwg viermal erwähnt ist, einmal mit Ig töov,
damit die Preis vertheilung auf je die Hälfte klar werde, umgekehrt
bei mehreren Verkäufern die Verpflichtung zur ßsßalcooig eine
solidarische Haftung zur Folge hatte imd darum das Verhältniss
ihrer Betheiligung nicht erst erwähnt wurde.
3) Quittungen: No. 44 und 415 geben 8 Schuldner an, ohne
dass ein Besonderes zu bemerken wäre. No. 196 mit zwei Schuld-
nern hat noch bei der Generalquittung Z. 24 die Wendung, der
Gläubiger werde einen Anspruch erheben weder gegen die eine
und die andere, noch gegen eine von beiden: firj ejteZsvösod-ai
ft^TS avT^v GsvaJtvyxi^P f^V^£ zovg jtag* am^g ijcl tt]v ^ÜQaxXovv
xal BeQfiovöcp firjös im ojtoreQav avrcov etc. — Dies setzt die
1) Ebenso hinterlässt No. 183, 15, die Mutter Sataßovg zwei Kindern
einen Hausantheil xoivcSg i^ laov, wie sie denn auch allen Enkeln (den zwei
Kindern, und zwei Enkeln der dritten Stirps) Z. 24 xoivmq i^ l'aov xr[v ngoai^-
xovaa zfj JSaraßovrog xa<pTpf xal axTjölav dveyXoyiOxa (ita ut n^ reddfint
ratlonem) aufträgt.
X52 ^* Gemeinsames über Vertragsurkunden.
Möglichkeit einer Klage gegen mehrere voraus, wie z. B. No. 136
und No. 19 sie uns vorführen. —
Das Bild zeigt uns Nachlässigkeit in der Frage der Theilung.
Nur die eine No. 177 genügt den Anforderungen, die an eine nota-
rielle Urkunde zu stellen sind. No. 153 huscht über den wichtigen
Punkt hinweg.
§ 21. Beistände und Tertreter.
Der Geschäftsherr, der nicht selbst voll wirksam handeln kann,
muss sich fremder Hülfe bedienen. Das Römische Recht unter-
scheidet zwischen tutores und curatores; die ersteren handeln als
Beistand mit dem Geschäftsherrn zusammen, die letzteren handeln
als Vertreter statt seiner, sie ersetzen ihn, so dass durch ihre
Thätigkeit der Erfolg der Rechtshandlung für ihn herbeigeführt
wird: die Urkunden trennen beides durch die Präpositionen: [lexcc
„mit" und dia „durch".
A. Wer einen Beistand hat, erscheint mit ihm und handelt
selbst, so die Weiber.
B. Wer einen Vertreter hat, lässt ihn handeln, so die Un-
mündigen.
A. 1) Alle Weiber in ofcoXoylai haben ihren xvQiog, für den
die Formel ist (AiövfiTj) /lera xvqIov. Diese Formel findet sich in
«öf*o5. dem Aufsatz wie in der subscriptio wieder. Der xvQiog hat nicht
mit zu unterschreiben, und eine über das fcsra hinausgehende Be-
merkung finde ich nur No. 153, 38 : hier ist ^AyxoQlfi^ig, Ehemann
der Ausstellerin (Z. e) und ihr xvQcog, zugleich der vjtoYQaq)e'vg ^)
(Z. 29), und er beendet seine subscriptio Z. 37 mit den Worten
^AyxoQlv^lcg] eygaxpa xal vjcbq avvfjg fiv elrvecg yQafifiara (quippe
quae litteras nesciat). Hier zeigt nun das xal an, dass der Mann
und Schreiber sich als xvQiog in der subscriptio auch seinerseits
1) Wie es in solchen Fällen sonst heisst: 6 irny^axpa/jisvog xvgiogy in
unserem Fall 7iQoy{eygafjifzivog). — Zur Erklärung des inty^atpa/nsvog
Oxyrh. LVI, 13, wo eine Frau einen 'holder of various municipal offices* (wohl
[Sicc t6 t\6v öiaöexofiBvov r^v axgaxriyiav ßaoihxov ygaßfiax^a (xri ivdtjfieZv,
wegen Abwesenheit des kaiserl. Schreibers und vicariirenden Strategen) bittet,
(da sie öavst^ofzivr] slg dvayxaiaq fjiov x^^^^Q unter Hypothek für nothwendige
Bedürfnisse Geld leihen will) ihr einen gewissen ^Afioix&qi iniygatp^val fiov
xvQiOV TiQoq fjiovTjv xavTTjv XTjv olxovofzlav: nur für diese eine Urkunde
(vergleiche UBeM. 301, u) ihr als xvgtog 'zuzudictiren*. Hierzu passt da»
mediale iniyQatpdfzevog nicht grammatisch, aber sachlich. . .
§ 21. Beistande und Vertareter. 153
betheiligt fühlt, und er hebt das (Z: 30) zu Anfang der subscriptio
stehende fisra xvqIov nochmals durch die bezeichnete Partikel
hervor. — No. 350, 23. 24 fehlt in ähnlichem Fall (es handelt sich
um die Destinatärin) dies xal, welches also ein eigenes Erzeugniss
des Selbstgefühls von ^AyxoQtfi^^tQ zu sein scheint
Hiemach ist der xvQiog nicht der handelnde, ja selbst nicht
der mithandelnde Theil, sondern er hat nur passive Assistenz zu
leisten und scheint eine noch traurigere formelle Rolle gespielt zu
haben, als der in Rom die tutores mulierum bei der Veräusserung
der res mancipi dienten i).
Überblicken wir nun die Reihe der Personen, die den xvgiog
abgeben: In 22 Fällen, von denen zwei dubiös bleiben, konmit vor:
1) dvÖQog sechsmal. 2) ovyysvovg viermal. 3) ddeXg>7ig vlov dreimal.
4) vlov zweimal. 5) döeX^ov zweimal. 6) JtaxQog, dÖ€Zg>7Jg dpÖQog,
xara firjrsQa d^slov je einmal. — Bedenkt man, dass so verschie-
dene Personen vorkommen, darunter etwa V5 bloss als Cvyyevovg
bezeichnet, und dass sogar einmal der Mann der Schwester, also
ein Affine von der minderen Art, diese Stelle verwaltet, so scheint
die Vermuthung begründet, dass hier nicht ein ständiges Amt vor-
liegt, sondern dass einfach ein jedes Weib irgend einen männlichen
Verwandten mitbringen musste, etwa wie es für manche Dinge noth-
wendig ist, dass ein Nichtgrundbesitzer Caution leistet*-^).
In der That fordert der BegriflF der weiblichen Rechtsuner-
fahrenheit nicht einen ständigen Berather, sondern nur eine jedes-
malige Berathung, für die dann heut dieser, morgen jener Mann
aus dem Verwandtschaftskreise von unverehelichten oder ver wittwoten
Weibern gewählt werden konnte — bei Ehefrauen in der RegeP)
wohl der Mann sorgte*).
1) Gaj. I, 190: mulieres enim quae perfectae aetatis.. sunt, ipsae sibi
negotia tractant, et in quibusdam causis dicis gratia tutor interi)onit auctori-
tatem suam. cf. 192. 193.
2) Mitteis S. 220 vermuthet, dass die Sitt« der xvQioi in Ägypten nicht
heimisch war.
3) No. 183, 4. 5 in Verbindung mit so/si giebt keine Ausnahme: hier
erscheint als xvQioq der Mutter (die 36 Jahre alt ist) bei ihrem Schriflehe-
vertrag mit dem Vater (Ilaxvatg rov'Ügov heisst der Sohn, ^SiQoq Tsaevov-
ifiog xov TeoevovifioQ, übrigens IleQaijQ ti/c iniyovfjQy der Gatte, also ist es
wohl ein Sohn aus dieser Ehe) der Sohn (der 22 Jahre alt ist). Allein hier
musst« fiir den Gatten jedenfalls ein Anderer eintreten; in der Rolle des
tutor praetorius.
4) Wenn No. 13Ö, 4 der Mann als exSixoq der Frau im Process auftritt,
so spricht auch dies nicht für ein ständiges Amt als xvqioq; denn in diesem
Falle würde man sie auch im Process fiera xvqLqv erwarten.
154 lU. Gemeinsames über Veriragsorkunden.
fifcfMros der 2) Der txöixog No. 361, i4 steht insofern mit den xvQioi formell
K^der. Q^f einer Linie, als er neben dem Kinde erscheint, sachlich ist er
Ersatzmann. (Vgl. S. 1 60). —
tpfoPTiatri. B. Vertreter. 1) q)Q0VTiöT^g. No. 71,4. No. 88,5. No. 427, 9. 28 ^).
Dieser, im Gegensatz zum xvQwg^ ist Contrahent; er schliesst den,
Vertrag, unter Umständen vorbehaltlich der Genehmigung durch
den Geschäftsherrn, aber immer durch seine eigene Handlung. Das
Wesen dieser Figur zeigt No. 427. Z. 9flF.: JSTo[T]o^rig etc. ^A[fi]/i€0'
[vjlcoc etc. 6ia g)Q0VTiCT0V nav[e]q)Qdfifisa)g etc. ut[B\jtQaxevai
avrov [seil. ^Afifidvcov] x&i JStotoi^ti xafirjXov xrX, xal ojiIjielv
xov IlavBtpQififiLV rag XoiJcag xi^g rsifi^g etc. xal JtaQi^srai top
\^A]fifji(6pco[v] evöoxovpT[a] rfjös rfj jtQaösi xal ß[€]ßai(6c€i jtaO^
[ße]ßac(Dö€i etc. (2. Hand). 'AfifKüPiog ^Qgcyivovg etc. dia q)QOP'
TiöTov UaPSipQefifiecog jtejcQaxa top xdfirjXop etc.^ xal ajtdxo} Tag
XoiJtag TTJg xcfirjg etc.
Die Tratte'^) wird auf den Geschäftsherm gezogen, aber der
Tenor des Vertrages auf den (pQOPTiCxrig gemünzt. Wenn der Ge-
schäftsherr 6ta q)QOPTiöTOv der avTog ist, der gekauft hat (Z. is),
so ist es der q){)OPTiOTrjgj der aütixu (Z. is) den Restkau^reis, der
ßsßaKDCec (Z. 22), und er: jcaQe^sTat. top ^A(1[1(dpiop tvöoxovvTa
Työs Tfj JtQaöec. Dies JiaQsxscp (sistere), „stellen", scheint technisch
für die Beibringung des Hauptbetheiligten: No. 44 begegnet es in
der Interimsquittung des Vaters für den Sohn, den er: (Z. isflF.)
jtaQd^ofiai öiöoPTa r^filp ajcox^v xal dpöiöovPTa ttjp öiayQafprjp
elg dd-eTTjöcp xal dxvQoCip ^). In unserem Falle will er ihn stellen
1) UBeM. (und wohl 604, 1) Ovalsgia Fatov avxy Sia ÜQoßivxiaQlov
<PQOvtiaT(ov) naga 'A/z/zcDvätog xxh liegt der Fall vor, dass eine gegenüber
einem Anderen abzugebende Willenserklärung dessen Vertreter gegenüber
erfolgt'. UBeM. 164, 3.
2) Der Anschaulichkeit wegen wähle ich diesen, natürlich auch wenn
man 'zahlen Sie an mich' im Auge hat, nur bildlich zu nehmenden Ausdruck,
vgl. Berl. Phil. Wochenschr. 1896 S. 1967: " x^^Qoygaipa (Briefe mit . . .
r(j5 . . . ;ca/()f£v), imofjivi^fjtava (Briefe mit nagciy vgl. Wilcken, Hermes XXü
S. 4 ff.) bfxoXoylai (notarielle Urkunden, in denen der Aussteller erklärt {ofio-
Xoysl) und unterschreibt) und öiaygatpal (Bankurkunden, bei denen der
künftige Destinatar den künftigen Aussteller anweist, zu unterschreiben, und
der letztere unterzeichnet). Der Unterschied der beiden letzten Klassen in
der Form ist der nämliche wie zwischen unserem Eigenwechsel und unserer
Tratte, und da die SiayQaipal stets daran kenntlich sind, dass der im Tenor
der Urkunde Angeredete unterschreibt, und daran, dass das Wort OfjiokoyeZ
fehlt, so ist die Entscheidung leicht und sicher zu treffen.**
3) Vgl. nagiarcivai, vor Gericht stellen, S. 15, Z. 3.
§ 21. Beistände und Vertreter. 155
zum Zwecke des svöoxslv, der ratihabitio, die in unseren Urkunden
sich in verschiedenen Anwendungen findet.
Was nun die subscriptio angeht, so ist zu beachten, was schon
oben bemerkt wurde, nämUch dass sie und nur sie bei ötaygatpal^
deren eine hier vorliegt, die Verpflichtung oder das Zugeständniss
begründet, gerade so wie bei unseren Wechseln das Accept. Es ist
also erst die subscriptio die Ratification der obenstehenden Tratte
durch den Bezogenen; erst durch sie wird die Urkunde vollzogen,
welche im Schreiben vorbereitet wurde. Die Frage ist: wer liefert
die subscriptio, der dominus oder der (pQOVTiCxriq, Für den dominus
scheint zu sprechen die Ausdrucks weise jtfificopiog etc. öia (pQov-
Tiörov, wie Jidvfir] etc. fiBxa xvqIov. Allein dies ist nur Schein;
wer öca (pQovxiöxov spricht, spricht nicht selbst, sondern der (pQov-
XL6X7}q für ihn, so wie wer öia xQajri^rjg zahlt, eben die Bank
zahlen lässt, bz. an sie zahlt. Man kann auch heranziehen den Pap.
Erzh. Rainer (Mommsen, ZSSt. 12 S. 286) (Z. e) xov 'A[q)]Qo-
Seiölov öia JScdxtjqIxov qi^xoqoq sljcovxog etc., da doch nicht A.
durch -S., sondern JS. spricht, und nur durch den Mund des 2J. der
!^. erklärt. Es ist also die subscriptio nicht etwa schon die evöoxrjöig
des dominus, sondern die Erklärung des (pQOvxiöxriq, Wer ein
svöoxslp vornimmt, der sagt das auch (No. 193,28 svöoxst. No. 101,23.
No. 96, 17 ff. steht immer svöoxco): hier erklärt einfach Afi/xcivcog
etc. öca q)Qovxiöxov nav£q)Qef/fi[e(Dg] er habe verkauft; die evöoxla
wäre in einer zweiten Urkunde zu geben und sie in gleicher Weise
als BvöoxTjöcg zu bezeichnen, wie in No. 415 in der subscriptio die
Bedingungen der jtaQciöxeöig von No. 44, isff. erfüllt sind. Vgl.
No. 44, 13: xal jtaQs^ofiai (den Sohn und Gläubiger) öcöovxa ^fitv
(verschrieben für vfilv^ den Gläubigern) anox'^v xcit avötöovvxa xfjv
öiar/Qafprjv slg ad-errjCiv xal dxvQmöiv, Und No. 415, 25 ff.: (subscr.)
(der Sohn) aoiix^ xxX,, r^v [seil. 6iayQaq>riv\ xal dpaöeöoxa lg
dxvQmöiv xxX, — Eine evö6xf]Ccg ist Brit. Mus. II, 184.
Wenn nun hier der q)Q0PXiöx7Jg subscribirt, da es doch heisst
AiifKoviog 6ia q)QOVXiöxov, sollte da etwa auch z. B. bei Aiövfirj
fisxa xvqIov auch der xvQiog subscribiren? Nein, denn dies wider-
legt sich schon durch die Präposition fisxa, und ist sodann noch
faktisch dadurch beseitigt, dass z. B. No. 350 (und 80, 24) den xvQcog
(Z. is) als vJtOYQaq)£vg nennt, und ihn dann (Z. 24) sagen lässt
tyQatpa vjceg xrjg Tavs[q)Qefifiiog [irj elövlrjg yQa(i]fiaxa, Denn käme
ihm die Unterschrift zu, so würde er nicht sagen, er leiste sie statt
der schreibunkundigen Frau!
Im Übrigen wird ein ^Qovxtoxrjg noch genannt: 1) No. 88 in
156 ^IL Gemeinsames Über Yertragsorkunden.
einer Bankurkunde: bescheinigt wird, (Z. 4) XaiQ^{[iaw) habe (Z, 5)
^IciömQa a(priX{ix() 6ia (pqovt{iOtov) tov JtaxQoq verkauft. Das
Kind muss hiemach Sondervermögen gehabt haben. Näheres ersehe
ich aus der sehr kurz gehaltenen Urkunde nicht. 2) No. 352, 7:
(Es handelt sich um die Anmeldung dreier Kameele beim CXQarrjf/oc
und ßaöiZixog yQaft/iatevg) Ovg djtsyQ(atpdfirjp) xA öi€X^Xv&-{6ri)
X {bT6i)y in d(p7}Xi^ a)P, öia (pQOVTL6x{ov) IlavoxxpBCDQ etc., (Z. 12)
djcoyQ{arpo/iai) xal elg xo evtOxog xa (sxog) xxX, — Da er noch
unmündig war, meldete er durch den g)Qovxi6xrig^ d. h. der g>Q0V'
xtöxrig für ihn: nunmehr, mündig geworden, thut er es selbst.
3) Ebenso No. 71 wird ein Kaufbrief gerichtet an (Z. 2) Palaxi
[A]opyivov fifjxQog Oarjösog djco xm[[i\rig Kagavlxog öta q)QOvxi-
6(^ov) nxoZ£fit{ov) [xo]v xal [Ayad-ode/ioivog). Es liegt gar kein
Gmnd vor, hier an einen Minderjährigen zu denken, vielmehr vvird
jugendliches Alter gewöhnlich bei der Benennung des Betreflfenden
hervorgehoben. 4) No. 360: ^AvxiyQa^ov sjciöxok^g, Evöalficop
(pQoovxiCxTjg KXavöicoL ^Avxcovivov giebt den Pächtern auf, die
Pacht für die Scholle des KXavöiog Avxcovlvog an die Käufer zu
zahlen. Nichts spricht dafür, dass der dominus unmündig oder ent-
mündigt ist; der q)QovxiOxrjg dürfte ein procurator sein. Der q)Q0V'
xiöxTjg ist also nicht wesentlich der Vormund (im Falle der No. 427
kann er es nicht füglich sein, da der dominus das evöoxelv liefern
soll), sondern auch der Stellvertreter, nicht bloss der curator, sondern
auch der procurator^). Ausschlaggebend ist in dieser Richtung
No. 300, Brief eines Veteranen an den anderen: (Z. 3) JSvvaöT7]0a
001 xaxa xovxo xo x^^QoyQcc(po{v) rpQovxiovvxd fiov xwv av ^Aqoi-
voeix^ vjtaQxovxcov xal djtaLxrjOavxa xovg fiiöd-coxag, xav öeov riv,
fitoOoiöavxa 7] avxovQyrjöavxa xal dnoxag JtQorjöofisvov avrolg ix
xo[v] efiov opofdaxog xal ndvxa xfl Bjci[xQ6\jtf] avi^xovxa ejtireXe-
öavxa xxL (Z. 11) xal [e\vdoxm, oig iav jtgog xavxa sjtixeXiöy: xxZ.
(Z. le) Ilotr/aexat de xal xmv xrjg (pQOVXL^oiiivrig vjt Sfiov dvyaxQtöovg
fiov AoyyLvlag TaGov^aglov xal xa>p vjiaQxopxcov avxijg g)QOPxlöa
xal djtaixTjöip xxX. — Hier ist wieder an eine cura, die wegen
mangelnder Handlungsfähigkeit des dominus einträte, um dess willen
nicht zu denken, weil dieser die Vollmacht selbst ertheilt; es ist eine
Generalbevollmächtigung, vielleicht per regiones divisa, und der
1) Es wäre immerhin möglich, dass der (p^ovTiatrjg xal xigioq, durch
den (ÖLO) die Ausstellerin in der bei Mitteis S. 155 abgedruckten subscriptio
handelt, ihr Geschäftsführer und xvQioq war. — Den Basiliken ist der procu-
rator zwar im Titel D. 3, 3 nQOxovgdxcDQ ^ aber z. B. D. 26, 7, 46 pr. (Bas. 37,
7; 45) ist xovQaxwQ = curator, (pQOvxiaxriq = procurator.
§ 21. Beistande und Vertreter. 157
q)Q0VTC(5v ein procurator. Den Doppelsinn des Wortes q)QOvri^eip,
oder vielmehr seine Unabhängigkeit von dem Unterschied zv?ischen
gewähltem und noth wendigem Vertreter zeigt Z. is, wo wahr-
scheinlich an Altersvormundschaft überdies nicht zu denken ist.
Nun fehlt allerdings hier das Wort (fQovxiCrriq^ allein die Fassung
dieser Urkunden macht die oben vorgeschlagene Deutung dieses
Ausdruckes für No. 300 so gut wie sicher.
Die Vollmacht wird begründet durch övi^^örara^ avxov. Solcher Excurs:
Vollmachtsurkunden sind uns vier erhalten, UBeM. 300, Brit. Mus. <'«'»'»«'»«»'«*•
II, 118, Oxyrh. XCIV und XCVII. Alle vier sind ofioZoyiai des
Principals an den Vertreter, und zwei (UBeM. 300 und Oxyrh. XCVII)
tragen auch die Unterschrift des Destinatars, während dies bei der
dritten (Brit. Mus. II, 119) nicht sicher, bei der vierten ausge-
schlossen ist; gemeinsam ist drei Urkunden (darunter der Urkunde
ohne Unterschrift des Vertreters) die Bemerkung:
UBeM. 300, ii: 8 .... jtavra r^ ijti[TQo]jt^ dv^xovra ijcireXaaapTay
Oxyrh. XCIV, la: xal ra aXXa üteQi avTd>[v\ jteQioixovo/ifjöovra
XCVII, 16: xal jtavra kjttreXiöovxa
300 xad-^ a xäfiol jcaQ6vx[i ejgför^r, (ii) bvöoxA olq hav jtqoq
XCIV xad^ a xal avx<p ^) jtagovxi k^fjvj svdoxelv yag avxov
XCVII xad-^ a xal xm ofioXoyovvxi s^fjvj evöoxelp yaQ am
300 xavxa sJtcxsXsö^,
XCIV kjtl xovxocg hip w.
XCVII xovxoig.
Man darf sich durch den Umstand, dass in der Processvoll-
macht Oxyrh. XCVII, 24 der Vertreter und Bruder die Vollmacht
nicht mit dem Worte cvvsöxafiai 2) annimmt, sondern mit evöoxci,
nicht verleiten lassen, auch das svöoxelp in der Urkunde selbst
auf den Vertreter zu beziehen; vielmehr ist es die vorherige Zustim-
mung des Herrn zu den künftigen Handlungen des Vertreters, und
darum auch fgp* ^ *unter der Bedingung\ dass der Vertreter reliqua
reddere (UBeM. 300, 9 ego' c5 xa jcsQieOofispä fioc djioxaxaöxrjöi (ioc
Epd^dös JcaQaysvafiBvcp) bez. den Erlös des oder der verkauften
Sklaven abliefern muss (XCVI, is xtjv öod^rjcofievrjv avxm xovxmv
1) Dann der Name des Geschäftsherm.
2) avviava/xat. sagt der Vertreter ÜBeM. 300, 24. — awiarrjcTa sagt
UBe. BOOM, ao und Oxyrh. XCVII, 2i der Geschäftsherr; der Vertreter tritt
hier passivisch auf, während der Pächter medial: /xtod^waaa&atf im Gegen-
satz zu dem activen Verpächter. — Auffallend ist, das Oxyrh. XCVII, 24 nicht
eine dritte Hand beginnen soll.
158 rrr« Gemeinsames über Vertragsurkunden.
rj rov djc* avzSv jtQad-rjCo/isvov ^) rcfifjv d^ioxaraOrsiöeiv rw
(domino)), oder bloss Ijrl xovtok; (XCVII, is). Man kann kaum
irgendwo die Thatsache, dass unsere Urkunden als richtige cautiones
die naturalia, ja essentialia des negotii, die als Regeln ins Gesetz-
buch gehören, ihrerseits uns vorfahren, so klar sich spiegeln sehen,
wie darin, dass ausdrücklich die Verpflichtung des Beauftragten
zur Herausgabe dessen, *was er aus der Geschäftsbesorgung erlangt*
in der einzelnen Urkunde erwähnt wird. Umgekehrt sieht sie nicht
vor, was beim Sklavenkauf wichtiger war: ^Verwendet der Beauf-
tragte Geld für sich, das er dem Auftraggeber herauszugeben
hat, so ist er verpflichtet, es von der Zeit der Verwendung zu ver-
zinsen (B.G.B. § 668). — In dieser evöoxrjöig stimmen also die General-
vollmacht (UBeM. 300), die Processvollmacht (Oxyrh. XCVII) und
die Kaufermächtigung (Oxyrh. XCIV) überein; die erstere ist noch
dadurch complicirt, dass eine Vollmacht für die Angelegenheiten
des vom Aussteller bevormundeten {q)QOPri^oii€vrjg) 'Tochterkindes*
unter gleichen Bedingungen beigefügt wird, und zwar (Z. le — 20)
hinter dem Datum, also wohl ursprünglich vergessen. —
Ein ganz anderes Bild gewährt Brit. Mus. II, 118/119, welches
die Anwerbung eines gewissen JSazoQvelkog durch einen JtQaxreoQ
dgyvQixcop (Geldsteuererheber) des Dorfes Herakleia Namens -STro-
TOfJTig betrifft. Auf zwei Jahre hat JSrororjrig ihn angestellt —
övveördxaiiev öot'^) sagen auch Brit. Mus. II, 117, 10 die Altesten,
die dem JtgdxTcoQ, den sie ordnungsmässig anstellten, Decharge er-
theilen — ; der Angestellte muss nicht bloss die Bücher fahren und
das Papier und die übrigen Auslagen aus Eigenem bestreiten, son-
dern er hat folgendes zu thun:
{ofioXoysl JSrotofJTig xxX) s rov ofdoXoyovvra OwBöraxi-
vai xov Sa[T6\QvlXov jtQaxroQSvovra djto rov löiovrog
[_ ^Avr[(DVLv\ov KaiöaQog rov xvqIov l(p irrj övco xdi 6ia[yQa\-
q)Ovra dg ro örnioCiov ro ajcißdXXov
reo JSroroTjrt rQirov fiegog rtjg jtQOxeiftsvfjg jtQax-
rcoglag, [r]ov SaroQviXov Jt[Xri\Qovvrog xara dglO^fiTj-
öiv ofiolcog ro hjiißdXXov avrw rglrov fisQog xrX.
1) Denn verkaufen darf er den sich darbietenden Käufern (zoig ngoa*
eXevaofjLBvoiq twl dyoQaofJLto) unter Festsetzung eines Gesammtpreises oder
einzeln [v(p tv 7] xaB^ sva) ohne Limite {Tjg iav evQ^ Tifxrjg), — Die ßsßaicaotq,
die Haftung wegen Mangels im Recht {negl xvgslag) triöl den dominus wie
Rechtens.
2) Es ist abzutheilen: inl (-= insl) avvearaxa/xev , wie ÜBeM. 50, s:
inl TtinQaxa,
§ 21. Beistände und Verfjreter. 159
Dafür bekommt er in Dreimonatsraten jährlich 252 Drachmen,
und in Nothfallen wird der Auftraggeber mit ihm die Arbeit theilen.
Abweichend von Kenyon, der anninmit, der Ertrag der jtgaxxfOQla
sei so gross gewesen, dass man fiir 252 Drachmen jemand anstellen
und doch noch möglicherweise etwas überbehalten konnte, nehme
ich folgendes an:
Die jtQaxTcoQla agyvQixSv ist eine Liturgie: UBeM. 18^, 8:
aviöcoxEv avxov JtQaxroga dgyvQcxciv zfjg lölaq x(6/£i]g slg aXXijv
XeixovQylav. Die Liturgieen sind gemieden*) und bevorzugte
Klassen sind von ihnen befreit 2). Daher ist nicht anzunehmen,
dass diese munera besoldet waren, sondern sie waren unentgeltliche
Selbstverwaltungsposten. Daher ist, wenn es heisst: UBeM. 25:
Af]f47jTQl(p öTQ, ^Aqc, ^HgaxL fisglöog Jtaga ^AgjtaXov x[d\l fierox-
jtgax. agy. xcifirig JSoxvojt. Ni^öov. [A]isyg.^) BJtl rfjp d[7j]/ioölav
rgccJceC^av slg dgld-fiijöip fif]v6g Ilavvi xov kveCxmzog /;LJ ^•^- (fogov
ßmcip ögaxficcg rsrgaxoölag (gv.
(Datum. Nachtrag.)
anzunehmen, dass die Jtgdxrogsg dgyvgcxcöv, die dem Strategen
hier ihre Meldung machen {'AgjtaXog und Consorten), auf die Ge-
meindebank zur Rechnung des Monats Pauni alles gebucht haben,
was sie an Steuer für Rinder eingetrieben hatten, und dass sie
officiell nichts für sich behielten.
Wie für eine lästige Dienstpflicht den Stellvertreter, und nicht
wie einen Vicar für eine Pfründe, hat Stotoetis den Satorneilos
bezahlt, und letzterer die Verpflichtung, die Eingänge für des
Stotoetis Drittel (da drei Jtgdxrogeg waren, wie auch Kenyon an-
nimmt) zu buchen (d. h., durch Umschreibung zu zahlen) und, was
nach der Rechnung fehlt, Voll zu machen\ Es wäre danach ganz
fein, wenn das Drittel zunächst bei der Rechnung als das des
Stotoetis, bei der Haftung für ein Deficit als das des Satorneilos
bezeichnet wird. Satorneilos ist wohl, wie Wilcken 273, 7 vortreff^
lieh ergänzt: xaTaxoX{ovd'cap) ütgdx{Ta)g), — Hier handelt es sich
also um Dienstmiethe, nicht um Auftrag.
2) Ilgoöixog nennt sich ein Vormund, der uns in No. 168, 2 n^oifixoq.
in einer Eingabe entgegentritt: ^Av]Tlyg{aq)Ov) [dp]aq)oglo[v. %]vXi(p
1) UBeM. 159, 5: fjtera Sh zavra <xva[So&ivTo]g /zov elg S[ijfjioaia]v Xsi-
Tovgylav ßaQVTatrjv ovoav d7iiat[rji]v rfjq xio/zijg ov övvofjievog vnoarijvai
t6 ßagog XTJg Xeitovgyiag,
2) Veteranen 5 Jahre nach der missio: UBeM. 180, 8. Priester 194, 8—10.
Und öfters).
3) 6ieyg(dytafi6v) Wilcken.
IßO in. Gemeinsames über Vertragsurkunden.
KaJctTa)[X€[\vcp rm xQa{'tlöT(p) [ijt\i6xQa{xriycai) Jtaga ^Iov[Xio]v
^Aji:oXi[pa]Qlov ovetQavov jtqoöIxov läjtoXiraglov xal OvaX€Qi[ov
. . . .] Qavov [a\(priXl[x(o\v ^Aprivoswv. — Dieser ist der Pfleger der
Minderjährigen, denn er sagt (Z. 17), dass nach dem Tode von deren
Eltern, als eine Person Namens Oargijg unter dem Vorgeben, des
Vaters Vaterschwester zu sein, das Gut an sich riss, der orQazfjyog,
an den er sich gewandt: jragaöovg sfiol ra öovXixa Ocifiara kxi"
[X\ev[ö£\v djtoxaraOTad'fjpal /loc rfjv ivöofisvlav xal [t]c5p vji[aQ]'
x6vT[a)v] dvTiXaßsod^ai /le,
Afifxoc. 3) ^Exöcxog heisst der Processvormund einmal der Graitin:
No. 136, 4 TaJtoPTcog 6c ixöixov xov avÖQog^) Ilaölcavog jrgog
^avofiysa xal Ilad'ia, BeQvsixcavov grjTOQog eljtovrog etc., sodann
eines Kindes: No. 361^, u: , . jtaQovxog ^loiöcigov TißsQlpov agjjj-
- Xixog, övvopTog avrov Aovyeivov XacQTjfiopiavov dd£Xg}ov ofio-
fiTjTQlov xal syölxov ^iXcorag q^toq vjisq Kaölov sljtsv. Es ist
beachtenswerth, dass ausser dem Redner der sxöixog auftritt, der
also die Aufgabe hat, die Processföhigkeit der Partei zu vervoll-
ständigen. —
Endlich mag erwähnt werden der Anfang der Urkunde No. 200.
Aiöalg rj xal &a\g [t]^^^) ^l6\t6coQOv de ifiov JSaQaJttcopog
SaQa[jtia)vog x]ovjt [?[jtOQaiv[. .]a^) dösXtpS ^a/pefi'. ^Ajtex<x> Jtagd
öov, ag hjiBöxdXrig vjibq (poQixQcov xov JcaxQog rjfiwv ^Ioi6(6qo[v]
{dgxaßcov) xQidxovxa fiiäg ^filöovg xqIxov {ÖQaxfJtag) öiaxoolag
jtsvx^xovxa xecoagag xBXQ€oßoX{ov), (Datum: 27. Dec. 183 n. Chr.)
Sicher ist, dass die Schwester an den Bruder schreibt durch
Vermittelung eines Mannes JSagajtlwp; JJaQajrlcop ist lediglich der
Schreiber, der also regelmässiger Weise zu unterschreiben hätte:
eygatpa vjtSQ avxfjg, der aber durch die von ihm gewählte Form
die Gleichung bestätigt, welche wir aus den ProcessprotokoUen
herleiten können. No. 361, n: ^tXcoxag q^xoq vjthg Kaolwvog
elnev = xov ^A^qoöbioiov öca JScoxtjqIxov QrjxoQog eijrovxog (Pap.
Erzh. Rainer 1492, ZSSt. 12, 286).
§ 22. Evdox€iv,
EvöoxBlv heisst Wohlgefallen äussern, und kann insofern ver-
wendet werden zur Bezeichnung der Thätigkeit sowohl des Aus-
1) Auch das übersetzte Rescript über die longi temporis praescripüo
No. 267 ist gerichtet an (Z. 5): ^lovXiavy 2o)[od^^evLavov Sia ^wa^svovq avÖQoq.
2) Brinkmann veimuthet einen Nominativ Baia [.]^g.
3) Brinkmann vermuthet nach Brit. Mus. IF, 33, 163 n[B\noQä ^v [. .] «.
§ 22. EvöoxsZv. 161
stellers, dem der Entwurf gefällt, wie auch des Zeugen, Bürgen,
Mitberechtigten, der sich der vollzogenen Urkunde anschliesst. Hat
in concreto evdoxco die erste Bedeutung, so ist für die zweite
ovpevöoxca ein passender Ausdruck ^).
In unseren Urkunden hat svöoxco stets die Bedeutung der Zu- Fälle.
Stimmung eines Dritten zur vollzogenen Urkunde. Die Verhältnisse,
die zur evöoxijöcg veranlassen, sind mannigfach.
a) Am nächsten der von Mitteis geschilderten Zustimmung der
Erben zur Freilassung steht No. 96, wo die Mutter, und vor ihr
wahrscheinlich Brüder des Patrons zu einer Erklärung sich ver-
sammeln, des Inhalts: evdoxco xal ßeßaico r^ y[£]vofihPi;j djceZeV'
d^SQciosc rov Nofirjvlov vjco rov MaQcovog xai ovx sjcsZevöofiai
xat ovöeva ZQOJtov 2). Der Anfang der Urkunde, der Aufsatz, ist
verstümmelt, doch ist ersichtlich, dass diese Urkunde nur von den
evöoxovvTSg, nicht vom Patron, ausgestellt wird.
b) Hieran reiht sich ein Kauf, No. 193, bei dem leider die
subscriptiones nur in dem bei dvzlyQatpa möglichen Auszug ange-
deutet sind: (Z. a) ^OfioXoyel [2J]£yäd'ig xxX. (Z. 4) xal 7) xavTrjg
\(it)Trj\Q OaoJjg xrX. (Z. 9) ^ fihv Ueyäd^tg nsjtQaxivai etc. (Z. 11)
To vjtaQxov rfj Heyad-i olxoysvog öovXixop eyyovov Scorav etc.
(nun ist nur von JSsyäd-ig die Rede bis zum Schluss (Z. 28): rj öh
&aöfj[g e]v6oxt rfjdls r^] Jt()a0e[c]' ByQ{atpBv) v{jtBQ) rwp ofioXo-
yovvrcov^) ^JaQajtlcov xxX.
Auch hier handelt es sich um ein Sklavenkind, und da dies
der einzige Sklavenkauf ist, und wiederum JSeyäd-ig die einzige
Eigenthümerin (s. oben Z. u), so mag die Genehmigung durch die
Mutter, für welche Vormundschaffcsverhältnisse nicht der Grund
sind, aus der Thatsache zu erklären sein, dass auch käufliche Über-
lassung von Sklaven unter Zuziehung der Hausgenossen zu geschehen
])flegfce, um das zu verhindern, was durch das römische Edikt gegen
den qui sciens liberum se venire passus est geahndet wurde. An
ein eigentliches Miteigenthum möchte ich nicht denken, da die oben
(S. 150) besprochenen Nummern, die von den zwei Verkäufern hfin-
deln, ganz anders aussehen. — Zweifelhaft bin ich im folgenden Falle:
c) No. 101 enthält in Briefform ein Darlehensbekenntniss nebst
1) Vgl. die oben citirte^Urkunde bei Mittels S. 156, und die Citate bei
Mitteis S. 373, Anm. 1.
2) Von Z. 16 an; die einzelnen Erklärungen sind verstümmelt, doch so,
dass Wilcken den Text sicher herstellen konnte.
3) Das heisst, die JSeyä&ig als Verkäuferin, und die Oaa^g als Rati-
habentin, nicht etwa „der Contrahenten".
Gradenwitz, Einführang in die Papyruskande. 11
152 ^^^' Gemeinsames über Vertragsurknnden.
pactum antichreticum : {ofioXoymt) (Z. 5) avrl rcop xovxwv xoTctov
OvvxexG)Q7ixevai öoc CjcsIqsip xal xaQjtl^eOß'ai xal cbtotpigetv
slg to löiov ro ijfiiOv fieQog i§ ov kav algfi fisQovg rcöv vjtaQ-
XOVTCOV flOC JIBqX KsQXSOOVX^ CCQOVQCOP ovo etc. (Z. 23)^HqcQV 8VÖOXCO
r^de rfi xaQjtla xad-ax; JtQOxetrai etc.
Dieser ^'Hqcov ist sonst in der Urkunde nicht erwähnt; seine
Genehmigung erklärt sich wohl aus dem i}(it6v fisQog (v. 8): Der
Aussteller wird nicht allein haben verfügen können, und den Mit-
berechtigen 'Hqcov zur Genehmigung veranlasst haben. Es ist zu
bedenken, dass die Urkunde ein eigenhändiger Brief ist, und in
solchen die Unklarheiten sich nicht immer auf die Rechtschreibung
beschränken; doch scheint Folgendes klar: es handelt sich um ein
Darlehen, welches nur von ^iXrj^cov^ dem Aussteller, aufgenommen
ist. Er allein hat Veranlassung zu der dprlxQ^Cig, und er gewährt
sie in Folge dessen allein. Wenn nun ^'Hqcov sagt: svöoxcö etc.,
so ist dieser ^'Hqg>v dem Destinatar der Urkunde bekannt gewesen,
nicht nur seinem Namen, sondern auch seiner Stellung zum Grund-
stück nach; an eine persönliche Beziehung zu ^il'^ficov ist nicht
zu denken; diese wäre, auch im Brief, in der Adresse zum Aus-
druck gekommen, folglich dürfte Hqcov Miteigenthümer sein.
d) Verheissen wird eine svdoxrjöcg in No. 427, 21. Es kann wohl
aus den eben besprochenen Urkunden, die sämmtlich das Wort
svdoxslv als technisches haben, für sicher gelten, dass die Vollziehung
in No. 427 nicht evdoxla des dominus, sondern einfach vjioyQatpri
für den q)Q0vxi0Trig ist. Über Brit. Mus. II, 184, vgl. S. 155.
e) Endlich giebt die Generalvollmacht No. 300, 11, welche den
Vertreter bestellt xfi iavrov möri^), zugleich die Erklärung, dass
der dominus im Voraus alle künftigen Handlungen des Vertreters
billige, xal evdoxco^ olg hav JtQog ravra BJctreXioi;!*
Die Formel für das bvÖoxbZv der Genehmigung ist: (Name)
Bvöoxm T^ÖB rfj (Rechtsgeschäft), wenn die Genehmigung unter der
Haupturkunde steht (No. 193. 101); r^ yBvofiBV^ (Rechtsgeschäft),
wenn eine besondere Urkunde vorliegt (No. 96). —
2JvvBv6oxco für bvöoxc5 im Sinne von Vollziehen bietet
No. 419,21 aus der Zeit des Probus {ÜQoßog). —
1) Dieser Ausdruck kehrt wieder z. B. No. 322, 6: inirgonov inolijaa ty
havxov nlotsif u. No. 86, 27: tfjg tisqI ndvxcDV nlorswg o[va]ijq tzsqI r[o]v
Raßovv (dem Vormund). — Vom beauftragten Strategen 388 H, 9. 18.
§ 23. D. Gegenstand der Kaufvertrage. 153
§2
D. Gegenstand der Kaufverträge.
Die römische mancipatio, von den Sklaven ausgegangen, ist auf ßes man-
Thiere naturgemäss, auf Grundstücke (für welche die in jure cessio ®'^''
sich mehr eignete) sinnwidrig und mehr symbolisch ausgedehnt
worden; wenn die Grundstücke solent absentia mancipari, so ist vom
Handgriff nichts mehr da als die ihn begleitenden Worte und die
Zeugen, und, wenn an die Stelle der in solchem Fall abwegigen Worte
die Zeugenurkunde tritt, eben diese Urkunde; und sie mag hier immer-
hin die Formel: emit mancipioque accepit enthalten. Daher ist in
der That für Grundstücke die xarayQa^rj^ die uns in unseren ofioZo-
yiai entgegentritt, ein ähnliches Ding wie die spätere, sogenannte
Grundstücksmancipation.
Die Analogie der Schriftverträge mit dem Handgriff geht aber
noch weiter, sie erstreckt sich auf die Objecte. Wie viele Urkunden
vom Kauf auch erhalten sind, es sind verkauft nur Land, Hausthiere,
Sklaven. xdf/rjXoi, xafirjXovsg, ovoi, öovXcxov lyyovoVj ccQOvgat,
avXrij oixlaty kurz was nach römischem Landrecht res mancipi
wäre, das findet sich, entsprechend der örtlichen Verschiedenheit,
als Kaufgegenstand.
Folglich werden dies die Sachen der (Dvfj gewesen sein, die
Sachen, für die, mit Ausschluss aller anderen, man olxorofilac (instru-
menta) aufnahm: Es sind nun die einzelnen Kauf objecte zu unter-
suchen, wobei a potiori vom Grundstuck auszugehen wäre, wegen der
grösseren Einfachheit aber mit den animalischen res begonnen wird.
A. Die Sklaven. No. 193, 12: olxoyevbg öovXixov c/zoi^oj^ä. Skiaveo.
2a)xav, cog [__ ^; aOrjfioVy rovro roiovro dvajroQupov nXrjv ejtatprjg
xal IsQag voöov.
Die Worte rovro roiovro dvajtOQitjpoVy kehren bei jedem Ver-
kauf beweglicher Sachen wieder, und haben nichts mit der Bezeich-
nung des Objectes zu thun, sondern bedeuten, dass Verkäufer das
Object abgiebt, wie es geht und steht, und eine Rücknahme ablehnt
(vgl. S. 60). Es bleibt als demonstrativ der erste Satz: dieser nennt
„das Sklavenkind*' olxoysvog als Ersatz der Nationalität, und hat,
in der Bezeichnung cog |_ /y dorjfiov, das nämliche Beschreibungs-
princip, das uns die Beurkundung freier Persönlichkeiten aufwies.
B. Bei weitem complicirter ist die Beschreibung bei den b. TWere.
Kameelen; wenn bei den Menschen der Grundstock der Tndividua-
11*
154 ^U* Gemeinsames über Yertragsarknnden.
lisirung durch Namen und Alter gebildet wurde, zu denen ausnahms-
weise die Farbe, regelmässig die ovXr] trat, so ist bei den Kameelen
Yor Allem Angabe des sexus nöthig. Alle Urkunden geben diesen
an erster Stelle, nach der Angabe, wieviel Objecte verkauft sind,
und ÜBeM. 153, i5 schiebt vorher noch das Wort raXelav ein;
aber auch diese bringt es bei der subscriptio hinter d^rjXscav (v. 32);
alle Urkunden, ofioXoylatj öcayQaq)al, ^«^(^^^^-Briefe, haben die Be-
zeichnung des sexus (fünfinal d-rjZeiap, zweimal aggeva) und auch
die subscriptiones wiederholen sie.
Daneben ist die Bemerkung, dass das Thier ausgewachsen,
TsXecov, sei, relativ selten (No. 153, is u. 33; No. 88, e), und ebenso
die der Farbe fakultativ (No. 88, e; No. 153, 15 ü. 33), so dass diese
nicht als officielle Kennzeichen zu erachten sind. Dagegen findet
sich überall noch eine Art Merkmal, die genau demjenigen ent-
spricht, was bei den Personen die ovXrj ist: das dem Körper ge-
waltsam aufgedrückte Merkmal.
xu^uaasiv. Die Procedur wird bezeichnet bald als x«P«ö>(J££i' (No. 100, 4.
153, 15. 33. 416, 3. 427, u), wonach No. 88, 7 sagt: exovra x^^Q^^TfJQa,
und No. 13, s: axaQaxrov, oder auch wohl als 6(pQaylC,eLV (No. 87, 12. 26),
was an öfpgaylda eJttßdXZetv ixaOrcp ovcp (No. 15^, 21) erinnert.
Wenn am menschlichen Körper man die Narben nehmen muss
wie sie liegen, so ist dagegen für die Charakterisirung der thieri-
schen Verkaufsobjecte der rechte Schenkel und die rechte Kinnlade
die officielle Stelle. (fi7]Q6v xal Oiayova No. 88, 7. 153, le. 34. (itjqov
No. 87, 13. 416, 4. 427, 15. öiaycov 100, 5.) Die ofio^oylai sind auch
hier prägnanter als die Briefe, indem sie noch die Kennzeichen selbst
anführen; es sind Buchstaben.
No. 87: vv xaX ijra.
No. 153: fti]Q^ d^TJra t xal vv T]ra, ösayopc xax Jiccft äXq)a,
in der subscr. kürzer: d^s xal vrj,,, xXa;
ebenso die ausführliche ötaygacpi^ No. 427, 15 : t vvt^ ra.
Die Esel werden in den beiden Urkunden No. 228, 3 (subscriptio
der ofioXoyla) und No. 373 (irreguläre ofioZoyla von 298) nicht so,
sondern einfach nach dem sexus und der Farbe bezeichnet.
No. 228,3: ovrjv d^rßsiav XevxofivoxQOVP
No. 373,7: ovov JtcaXop [ilxqov (leXava,
Z. 19 in der subscriptio nur Jtijigaxa xal eoxov rrjv Tifirjp
ütXrjQrjq coq üiQOXvtai,
Offenbar dient auch die in No. 15^, 21 angeordnete Stempelung
öffentlichen Zwecken, nicht dem der Identification für den Fall der
Vindication. Dagegen ist die Tätowirung der Kameele die imterschei-
§ 23. D. Gegenstand der Kaufverträge. 165
dende Charakterisirung, während für opog unsere Urkunden nicht
strikt beweisen, da die eine nur subscriptio, die andere irregulär ist.
Die Charakterisirung der Kameele könnte man in Verbindung
bringen wollen mit der jährlichen ajcoygaipi^, von der die Berliner
Sammlung einige Beispiele aufweist. Indess ist diese Beziehung
nicht vorhanden, da bei der aJtoyQa^ri nur die Zahl der Thiere, die
den Eigenthümer gewechselt haben, nicht die Signatur dieser Stücke
angegeben wird.
C. Bei Grundstücken erfolgt die Individualisirung folgender- c. Grund-
massen: es wird das Dorf oder der rojcog genannt, dem das Kauf-
object angehört; dann wird die Grösse nach Aruren festgestellt,
und dabei die Qualität als Brachland, Weinland, Olivengut, oder
Stadtgrundstück ^) hervorgehoben; endlich werden die Nachbar-
grundstücke aufgeführt 2).
Gelegentlich werden Theile^) von Grundstücken erwähnt, die TheUe.
so complicirt sind, dass nur das Rechnungssystem dieser Zeit sie
erklärt: Während z. B. No. 183 bei der cvyyQa<poöcad'^XTj der Mutter
folgende Theile vergabt werden: (Z. u) xiraQxov fctQog sreQag
olxiag xal avXJjg, jiqoxsqov Tevrajciafitog^ xal jcsfdjcrop dtxarop
fiSQog kzsQag olxiag xal avZrjg JtQorsQOV Ilaxovfioxog, etc., so ist in
der Erbtheilung No. 234 zu lesen: (Z. ii) aQOVQtig xsxagxov 6{yy
öoo[v] txxaiöe[xaxov] x6XQas^rjxoöx[6]v; ähnlich Z.is: dort würde ich
nicht mit Wilcken /^ [. .] ovo [txxatöexaxov x8XQ]axaie§rjxo[öx6v . . .
ergänzen, sondern ijfi[cov] dvo[xacxQiaxoOxov xexQ]axac6^r]xo[cx6p
32 + 3 _ f7 16 , 8 I 4 I 1 29 « J J'^ 32 -f- 3 -f- 29
= -6^» WOZU Z. 16. 64 + 64 + 64 + 64^= 64 ^^^^ 64 =
1 Arure, allerdings auf verschiedenen xojtoi, wird. Diese auch
sonst vorkonmienden Brüche verhalten sich zu unserm Zahlensystem
wie eine altmodische Wage mit einzelnen Gewichten und Gewicht-
chen, welche das Volumen des zu wägenden Gegenstandes mühsam
und annähernd allmählich finden lässt, zu den Schiebewaagen, die mit
vollkommener Genauigkeit bei allmählicher Verschiebung anzeigen.
1) Über Katökenboden {iv xaxoixixy td^ei) vgl. Meyer, Philologus LVI,
S. 189 ff.
2) Vgl, dazu S. 83. Es werden Nachbarn genannt sowohl von den
(jipQayXöeq (den Parcellen) als auch von den fxtQri (den Parcellentheilen, die
in Folge der in Frage stehenden Theilung entstehen).
3) Wenn No. 350, 5 u. (in der subscriptio) 20 die Rede ist von einem
XQLXOv fx^Qoq olxiag xal avlfjq xal ald^glov (subscr. tS) 6l anoygacpfiq rsraQ-
xov fJLegoQy so bedeutet dies wohl, dass das Stück ein Drittel ist, aber in
der dnoyQa(pri als ein Viertel angegeben ist.
166 III. Gemeinsames über Verfcragsuikunden.
Die complicirtesten Theile am Grundstück bei Testamenten
werden als ideelle zu denken sein, indem aus dem verpachteten
Grundstück vom jährlichen Zins ein Bruchtheil an die Erblasserin
kam, und dieser Theil nun wieder gespalten wurde.
vjtufxop Gemeinsam ist den sorgfaltiger abgefassten Urkunden, nament-
lich den meisten ofioXoylac, dass der Gegenstand als to vjrccQXOV
xo) {o^oXoyovvxi) bezeichnet wird. Bei der Erbtheilung No. 234
ist in ähnlicher Weise von (Z. s) to B3t[i]ßaXXov avx[(^ [ligog] und
(Z. 13) elg xo xal avx<p tnißaXXov fiSQog die Rede.
Indices.
I. Conträr-Index.
{Enthält die kleingeschriebenen Worte der Indices zu UBeM I und I( (hier B),
Oxyrhynchos I (hier O), British Museum 11 (hier K), geordnet nach dem
Wortende. — Wo nichts bemerkt, steht das Wort bei BOK.
"^oyd
^ jtai.iiiwviiyiit
" arfXaa
B fieattda
« Id^ßda
Bo AeiTovpyi«
"i' awiiXeia
Seanoteia
" atQatÜTieSa
B XtxovQyla
" vi;(OTf A«io
B ^px'*""«"«'«
« npiSa
»o j-g«.py/a
Bo fS;(i««
" ii/ti'afftei«
B« oUa
« «(y)/<t
B ^ovie/a
" Süvaotda
" äxat-Sia
" r^yla
" !i(iolhi/iela
" Xamtia
" nüiXsa
" ÖoviMyaiyia
" ififäveta
° vni^fvtia
" ytvcA
B JMic
B"* Xaxavtla
" (nivä^tK
» -E^'pa«
«"^ (äi?*'«
B äyvela
° cpO^MiK
» ,Jo,(«,i
" <TXJ(<(/a
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" TciQixEia
" TZi^ok,
o <äjt«wt/a
B" (i(ö9^l'(ta
B J.o;t*'''
T()«ne5«
" fii»o«ia
B £ä/<ema
s xoio»^)'«*/«
" ^M^a
" xvKTtiodia
B ,.^f/ß
** «(pdö*;^j'(t9ia
B d-JiäßSM
B Xsouivela
B ävÖQaya&ia
« ivravO-a
" sio{ße.a
BO i^gyaXoTiQinBia
" äiteMa
"" eituff«
B <ä;.(./^»o
B xa^mla
" :a(cp(tftv9la
" i«
BS Xoytla
B" i^,«
" mtonoila
n« iXaia
"" ärfeia
« Aiöz^ee'"
^ ovyxia
ßia
" rj'ftiß
« e^Z^(«<«
K d.So>mdixia
Xha^Oipayia
" xtjötia
^;t.fi«<o
" ipiXoveixla
ö^aytiaxiyta
" TiaiStia
B" noQtla
>1X
"o axifozityta
B dpft/ß
T TtQCtTnOQtla
^ iQlß fX
imm^aiijyiti
" dein
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' E&iieaikoyla
dA^*£ia
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" fiifijaiXoyia
B avvifieia
B nijoxt/f^a
II ( )
* äviiXoyia
ßoijSna
*>s nagajiaaela
dfioXoyla
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"" nXaTfZa
a
mipofoXoyia
"" imeixeia
B y^aniiatüa
f «
" änoloyla
B o^xefo
B Z(U/<0-
^it XI
" ifoyoXoyia
o At/«
y^afißareia
X X
'* e&koyia
•^ ipiXoxaltla
B" imacela
/ i-
" xaXhetiyia
Äaifältia
BU fftßait/ß
n ^ yyXia
» ^.;ä^ovi,yl^
"^ äfiiXeia
•^ Äe»Ta£ie/a
y »Xi
" ilawKQyl^
imfiiXna
" ßeaeizda
B diiXia
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" imiiXsia
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I. Conträr-Index.
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^ V7iöxXri[xa
xö?,?,rjfjia
" doyoXmia
"K ßovkrii^ia
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" olxoööfzi]fzcc
^^ ö(mdvf]fia
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" avyybvrjfia
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VTto/itvrjfia
" Ttifoaxvvrifxa
" (XbTQilfJLa
^ avy'/^oj()r]ßc(
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*^ Gvyx<0.?.//<stitcc
" aya/.f.i(c
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^ yXv^ifia
^ Ttkdzvfifjia
^ TtQÖÖOfXa
^^ ovofia
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7taQaO(pd).LOfia
vofziafia ,
ö öidTtiOfxa
^ xdQiOfia
^ xTiOfza
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'^ axQdxtvfjLu
^ ifjKfvZEVfxa
B 7iöSa)fjicc I
B^ 6ixai(j)(.ia \
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" LÖLVJfjLU !
^ TteQliOflfC
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" SlnXcofia i
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B^ ildaoiü^ua \
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^ 7iSQixo)fia
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B^ ysQÖUava \
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169
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B dnoipoQa
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170
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^ X()vßij
BK yr^
^^ avvaXXayii
" anaXXayiq
^ inakkayti
^ öiaxayr^
^ vTioray/j
^ azeyrj
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^^ öutXoyi)
^ av}Jkoyri
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^ XQvyri
^^ xaxaifvyr^
^ 7i()0ö(pvyi^
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^ ovvaymy^
"^ naQayioyii
^ xaxayo)yri
^ avyxofJLiÖTi
" dvyaXQiöTi
^ onovSi)
^ anovörj
XQlB'TI
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^^ Ttai/ad-Tjxr]
"^ 7ia()f(xi(xaS'i^xr]
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^^ aTlO&t'^XTJ
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^^ XO()XoS^tjxt]
^ iyyvS-ijxrj
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"^ hQtixri
*^ fZV(jlxr]
Indices.
^ deXficcXLXtj
B*^ TiaiSlaxTj
B (pOLvlaxri '
^ vÖQioxri
^ ßooxt)
B (pidXrj
^^ XEipaX^l
^ ÖQayXri
** dneiXti
B^ dipEiXi)
" dfiTivXXrj
° dvaßoXi'i
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^^ ÖLaaxoXi)
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B^ axaipvXrj
B xaXdfzt]
^ vtiXoxaXdfzt]
B^ XivoxaXdfirj
^ ^vXafx/j
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^ TtBQlÖQOflt) !
^ TtQOXOfjtirj
^^ dipOQ^lfl
B xovQfiri
^ fiovoSiofiTj
XOJfjlTj
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^ TtXdvri
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^ ^ivTj
^ axTjvi/j
xXlvr^
B QT^xivij
** dxov^
ß^ öiafiovrj
^ TiaQafxovi^
" TlBQOViq
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^ XVQLOOVVri
^^ dTCQay/ÄOGvvrj
^ tXeri^oOvvri
^ dyvojfjioavvTj
" d()XlB()0GVV7J
^ (pLXoipQOÖVVl]
" d()XLe()(oavvij
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^^ dvvwvTj
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^ axinrj
B dvaTiofjiTirj
" xccTanofjLTtri
" anonoymri
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®^ xXoTtirj
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^ dvaXQOTtiq
^ TCEQLTQOnri
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B xwnri
B xXdoori
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® Atr?}
"^ eLQXXl)
^ inixaQxi]
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® elxocxi^
®^ iyyvt]
^ dXki^Xeyyvti
B^ xaxaaxevTJ
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^ duoaxBvr)
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B^ naQayQaipii
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B^ ovyyQaifi]
B^ iniyQa(pii
B^ (iBTBTCiyQaipri
B^ 7i£ Qiy^atp^
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1. Contrai-Indti.
171
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B nQoyiiaf,!)
"flr'fiJiirpirriffs^Ht
B filaß^o/iai
B ä^väfiiiai
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B aiptiiiilZoitat
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B x<ae;%oita.
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B Jt(KII)I^O|Uai
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B im^vl&f/tai
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B m-vndltofiai
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B «AAßZ?
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B Snl^ijßai
B** n<ixii).lriiiini
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o ä-nKOxoUonai
B vl^tiotiai
" ^;<«Ioz,i
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B <™v[ß.. _
« ^;«roz.j
B" Aväneiiiai
" xa»ixrto/tai
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" inaväxiiitrti
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B" ITIIOZVI^O^BI
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Xa/ißaroßat
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B fnlxtifim
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B ulaitävofiui
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" ^"i^»Z'/
^ÜXI:!/!»!
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B if<ti(tfopai
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Bo ^Yy^-^njim
B äia>.oyl^o/iai
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- ^,/<;r«,««,
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B ÜTioxiiivofiai
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^^ 6ialj;tvÖoßai
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172
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^ TtCCQCC-
• otjfxeioofifci
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^ t^ofioidofjiai
" ivavTtoofjiaL
^ xkriQüOfiai
" xvQoo^ai
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^ iTlOflCCL
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" iTiLöxeTCTOfzca
^ yavofxai
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^ TC()07CohTevofjiaL
^ v{ofiitavofxcci) V
^ Qvoßai
^ ävayi)a(po^ai
^^ ä7ioy()d(pofxai
^ avv-
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aa7ioy()d<pofiaL
^ dvaaxQL(poiiaL
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^ inavtQyofiai
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^ iTce^SQyofxai
^ xaxe^EQXOfjLai
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^^ elobQyofiai
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^ TiaVÖfjfXEl
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^ öuaiS'tjfXL
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B^ fjLEzazid-rifjLL
B^ iTtizid-fjfXL
^ ^vzlS^rjfiL
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^ dnozid-rifiL
htozld-rifu
BO nQOzid'TJfll
VTlEQZid-fjfll
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B xad-lrifjLi
B TiaQlrjfjiL
B TtQoirjfxi
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^ nifXTcXrjfiL
B Ef/TtlTlQTjflL
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xad-lazTifiL
o dvzLXctd-iazi]fXL
cLTioxaS'lazrjfjiL
fÄEd-laztiflL
B dviazTjfXL
^ fiEzavlazrjfZL
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^ imom'lozfifXL
B dnoawLOzriixL
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B^ TtQoiazmjLL
TiaQtozrj/jii
^^ d(plazt]fXL
B v(piozt]fxi
B^ ^;/^/
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^ EVEiflL
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K ^^^^^
K dvanavfjieai
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K xciB^dzi
K rftört
K 6Tj?,ov6zt,
I. Conträr-Index.
173
^ övo[xaaxL
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^ idv
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^ Qa(favhX(aov
^ ovfißökcaov
^ ßvXcuov
^ fjfXlfCQxdßtOV
^ fxoXöfiiov
^ xoivoßiov
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^ ^XaiovQyiov
^ yewQycov
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^^ nf-Slov
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Ticuölov
^ (dyiSiov
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^ oxi^aQiöiov
^ bifiÖlOV
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Indicis.
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^ nepioadg
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dnaQaßaxog
^ Sixaxog
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^ iXaxog
K TrAaro^
dyodfjLßaxog
^'K (JiJvcfro^
*^ vTiaxog
^ a7r()aro5
K xofiixaxog
^ äS'erog
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^ äfiezdd^etog
^ dno^exoq
^ zoxEzdg
" aQxezdg
^^ yafiezdg
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^ öiaLQBZög
^ dSialQEZog
"^ i^alQEZog
^ äxaxovQyrjZog
^ äXEizovQyr]zog
^ äyeo)()yi]zog
B äßoii^rizog
^ ävlxrizog
^ anctQaßXrizog i
" 7iaQdx).{T]z)og
^ avzo I
'7ia(}dxkf]Zog i
*^ dvkyxXi]zog \
"^ avyxXrjzog
"^ [dvE]v6xXi]Z()g
^aKaQEvöyhßog \
"^ dxlviizog i
^ avxaxlvrixog ,
^^ 7i(ioaxvvrjz6g I
^ a()yi'()u)V^ro$ I
^ äyaTtrjzog '
*^ x^EQi]z6g
'• dxazrjy6(}tjZ()g
^ nazTjZÖg '
"*^ iSidxzrjZog |
^ davxo(fdvzt]zog [
" d/ßzfjzog I
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^ XQixog
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^ Xexzdg
^ ixXExxog
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^ ax(i(xvzog
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^ TtEfÄTlZOg
^ xonzög
" vnonzog
" xQvnzög
CLQZOg
^^ ZExaQzog
" (p6()zog
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^ xißü)(}zog
^ OEßaazög
^ ixaazog
^ vnoxXaazög
^ TtaQdnkaazog
^ fiEGZÖg
"*^ ^EOzög
^ nEvzi^ECzog
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^ ttEifjivtjazog
" XQ^<^'^og
" da(p(()dyiazog)
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" xiu/idL,io
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" Siardtü)
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»o XQij^ü)
K TiQoaxQi'Qa)
ö(pQayLt(o
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II. Quellenreglster.
A. Ci
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Seite
No.
Seite
No.
Seite
5
14. 19.
86
63. 91. 129. 135.
177
25. 31. 107. 108.
13
30. 59. 61. 63.
145.148.149.162.
121.127.141.150.
108. 126. 134.
87
51ff. 64.108. 134.
152.'
144. 150. 164.
143. 148. 164.
179
84. 95 ff. 111.112.
15
10. 11. 14. 28.
88
129. 142. 154. 155.
113.118.122.131.
164.
164.
132.
17
78.
94
86.109. 116.134.
180
16. 18. 19. 159.
18
18. 159.
136.
183
91. 115. 123. 128.
19
8. 9. 13. 14. 22.
96
8. 62. 123. 155.
135. 145. 146. 148.
44. 152.
161. 162.
149.150.151.152.
25
159.
100
134. 164.
165.
39
30. 138.
101
63. 72. 91. 100.
184
87. 87/88.
44
120. 121. 131.
110.111.115.116.
187
38. 125. 143.
139. 140. 151.
117.122.131.132.
189
113. 131.
154. 155.
155. 161. 162.
190
85. 114. 115. 131.
46
18.
112
87.
147. 149.
50
158.
114
210.
192
71.
52
71.
135
11.
193
31. 56 ff. 100.107.
62
26.
136
9. 11. 13. 18. 20.
122.123.141.144.
68
26. 31. 87. 132.
139.152.143.160.
146.147.150.155.
69
119. 125. 131.
153
64. 106. 127. 128.
161. 162. 163.
143. 147.
134.143.144.146.
194
159.
70
112. 119.
147.151.152.164.
195
45/46.
71
38. 64. 108.
155
26. 32. 86. 132.
196
87. 120. 121. 132.
134. 143. 144.
153.
145. 146. 151.
150. 154. 156.
159
159.
197
30. 89. 138.
75
130.
161
144.
198
114. 115. 128.
76
136.
163
6.11.
200
125.132.139.160.
77
94. 131. 145.
164
154.
226
11. 18. 44.
78
114. 127. 132
166
138.
227
117. 138
145.
168
6. 11. 16. 17. 18.
228
64.126.134.141.
80
28. 60. 81 ff.
159.
148. 150. 164.
(-446)
125. 127. 134.
172
25.
231
234.
144. 155.
176
120.
232
123.
II. Quellenregister.
191
No.
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No.
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Seite
233
127.134.150.151.
339
91. 99. 110. 111.
462
18. 45.
234
118.136.165.166.
115.110.118.120.
405
38/39. 98.
235
89.
131. 145.
467
11.
236
119. 134.
340
18.
472
42. 44. 45.
238
115. 128. 131.
347
130.
515
11. 18.
240
127. 134. 135.
349
135. 143.
517
31.
241
70. 73. 74ff. 125.
350
29. 31. 77. 134.
519
30. 31.
130.
141.144.140.147.
520
85.
243
77.
148.153.155.105.
521
28.
248
22.
352
150.
522
45/40.
249
60.
357
146.
536
87.
250
6.
360
156.
538
30. 30. 89. 140.
251
91. 116. 123. 128.
361
19. 43. 71. 154.
540
19.
130. 135.
160.
542
25. 80. 88. 109.
252
91. 116. 123. 127.
362
18. 119.
562
71.
128. 135.
373
108.109.127.134.
578
11. 30. 37. 38/39.
253
138.
135. 144. 164.
42. 44. 89.
255
89.
378
1. 34. 35.
581
15. 89.
250
9.
379
78. 87. 87/88. 139.
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19.
260
120.121.122.132.
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7. 10. 43. 162.
584
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28.
390
11.
586
30. 31. 30.
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45/46.
393
30. 138.
591
89.
268
146.
394
31. 121. 132. 145.
592
11. 13. 14. 18. 20.
272
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405
71.
28.
119.122.131.132.
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003
154.
115.
415
31. 120. 121. 126.
004
154.
273
159.
129. 131. 139. 140.
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276
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149. 151. 155.
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31. Ol.
278
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141.
423
22.
42. 43.
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70. 72. 76. 77. 86.
427
120.129.139.141.
014
29. 32-46.
88. 108. 109. 116.
142.148.154.156.
616
45/46.
134. 141.
162. 164.
619
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290
112. 131.
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17.
621
14.
297
13.132.136.145.
444
69 ff. 85.
629
71.
300
156.157.158.162.
445
87.88.89.94.113.
633
30.
301
111.113.115.118.
114. 132. 145.
635
99.
131.
440
3. 28. 29. 46. 71.
636
26. 32.
316
30. 69.
81 ff. 82. 83. 94.
637
85.
318
149.
134. 144. 146. 148.
638
25.
319
135.
447
20.
644
30.
322
162.
448
19.
647
15.
324
135.
451
22.
648
18. 19.
326
24. 07. 71.
455
92.
650
25.
327
17.
450
107.
661
30. 36.
336
14.
457
83.
666
86.
192
II. Quellenregister.
No. Seite
667 30. 137.
702 31. 72.
710 71. 72.
717 36. 37. 38/39.
729 2. IG. 91. 92. 125.
741 16. 22. 25. 26. 30.
31.33.85.86.87.
88. 89 ff. 125.
742 42.
Brit. Mus. I.
Pag.
229 64tf.
Brit. Mus. n.
33 160.
73 71.
74 71.
117 158.
118 71. 157. 158.
119 157.
151 87.
152 87. 87/88.
161 34.
Pag. Seite
164 72.
165 18.
170 3.
172 20. 34. 37. 38. 42.
44.
176 26.
177 91.
179 91.
180 91. 148.
181 26. 29.
184 155. 162.
185 27. 28. 145.
188 6. 74.
195 91.
196 60.
109 142.
203 87.
204 28. 81. 84. 133.
145.
205 3.
206 82. 85.
208 3. 85.
211 3. 69. 70. 71. 72.
81 ff.
Pag. Seite
215 26. 87.
216 91. 94.
217 72.
220 27. 36. 85 ff^.
221 45. 89.
251 89.
277 89.
311) 3.
Oxyrhynohos I.
No. Seite
XXXIII 87.
XXX Vn 10. 13. 14.
LVI 71. 152. •
LXVIII 9. 42. 44. 45.
XCIV 71. 157. 158.
XCVII 71. 157. 158.
XCVIU 99. 100.
XCIX 84.
ein 89.
CIV 91.
CV 84.
Pap. Erzh. Rainer 1892:
Seite 11. 14 23.155.160.
B. Behandelte Papyri.
1. Ex professo behandelte.
ÜBeM.
87: S. 51ff.
179: S. 95 ff.
193: S. 56 ff.
ÜBeM.
613: S. 6ff.
614: S. 32 ff.
741: S. 82 ff.
Brit. Mus.
I, 229: S. 64ff.
U, 211: S. 81 ff.
II, 219: S. 85 ff.
2. Im Vorbeigehen behandelte.
a) ÜBeM.
Seite
13: 108.
44: 140.
71: 38.
77: 131 ff.
80(446): 28/29. 60. 82 ff 94.
96: 62. 161.
101: 115. 161.
114: 10.
136: 13ff". 20.
153: 64. 151.
Seite
168: 16ff.
179: 113. 118.
180: 16ff
183: 149.
190: 85.
226: 11.
234: 165.
272: 111.
276: 44.
281: 141.
282: 108. 116.
Seite
300: 156. 157.
301: 119.
327: 17.
339: 118.
360: 156.
373: 108.
378: 34. 35.
379: 87/88.
415: 140ff.
427: 141 ff.
445: 88. 89. 94. 114.
II. Quellenregister.
193
Seite
1 Seite
Seite
446(80): 28/29.60. 82 ff. 94.
455: 92.
1 717: 36. 37.
1 729: 91.
187: 74.
204: 86 ff.
4G5: 98 ff.
741: 24. 30. 31. 88.
215: 26.
467: 11.
472: 45.
473: 25.
, b) Brit. Mus. IL
! 118: 153. 156.
220: 27.
c) Oxyrh. I
542: 25.
. 152: 87/88.
XXXQI: 87ff
578: 36. 37. 44.
1 161: 34.
LVl: 71. 152.
581: 15.
1 172: 34. 37.
LXVIII: 42 ff.
592: 13 fi". 26.
176: 27.
XCIV: 71. 157.
635: 99.
; 179: 84. 123.
XCVII: 71. 157.
647: 15.
181: 27.
' XCVIII: 99 ff".
667: 30.
; 185: 27.
No. 105 S. 47 ff*.
106 „ 66.
C. Bruns, fontes^'.
No. 107 S. 66. 67.
108 „ 50.
No. 127 S. 63. 113.
135 „ 69.
D. Gai Institutiones. — Pauli sententiae.
G. I, 22 S. 103.
53 „ 69.
190 „ 153.
192 „ 153.
G. I, 193 S. 153.
II, 103 „ 48.
104 „ 104.
119 „ 119.
G. TV, 21 S. 114.
Inst. 1, 8, 2 S. 69.
üig. 13, 7, 38 „ 69.
18, 1, 40 „ 68.
19, 5, 10 „ 50.
E. Corpus iuris civilis.
Dig. 21, 1, 54 S. 69.
21, 2, 63 „ 68.
24, 3, 9 „ 117.
26, 7, 46 pr. „ 156.
Dig. 45, 1, 11.5, 2 S. 115.
46, 3, 78 „ 53.
§ 274 S. 17.
§ 298 „ 83.
§ 323 „ 73.
§ 337 „ 81.
F. Das B.G.B.
§ 371 S. 44.
^ § 419 „ 43.
I § 668 „ 158.
! § 757 „ 73.
i? 2121 S. 20.
i> 2127 „ 20.
§ 2135 „ 20.
§ 2244 „ 146.
Graden Witz, Einftihrniig in die Papyruskunde.
13
Yerbessernngs- und ErgHnzangsTorschlBge.
(Die bisherige Lesung ist gesperrt gedruckt.)
UBeH. I
»erg. iniyiiypafjiiai) statt Im- '
yfiy^a^a) r^j yv[vttiKüt und
fiov xvQtoi x'el ^Y^iaifa) VTiig
nach Ox. LXXVr,24ft'. (So auch
Kenjon Brifc. Mus. II, 2l)8, wie
ich nacht ra gl ich «tMchL-).
1 erg. r<ü>' TifQl o[e vra>!p*t<ü]v.
4 erg. \iiil ToD ßiifiax]TOi;.
i aufeulöseno jipoj^f^'pn^/itvoel
statt o TiQn-^liitvot).
5 erg. \^tiv äno. \
7 erg. \iiTtviT,r iXitoat].
BßWö;ffC «Op'l /ßoiiarnßov.
I erg. T«; Imnim'.
5 erg. ■{^[lou] Svo\xattQiaxooTov
xftQ] Statt n[..\ Sio [ixxui-
«erfc. llVoorznpfoi'l. .
9 erg. dno xf,q ßtrrtXkaxvi\aq
statt div x}.-^Qnvoii(\ai;
erg. ^<d(v/ov).... statt Jtoj>'/ov.
> erg. Ä(iöTiu[p Töv AoijioS ip/-
t]ov pipovq.
! üher der Zeile ftiv für f. f. '
3 crg.tiinter^jji' noch Ä'aptiWiJo.
cpodplalsfür ß(>orp[<ü]»'. ■
* [fiev ^iippttyUot aQo]vfiiüv ntv-
.(.)tOr|I2.«J],;5a,»»,,l[-l.
— xfi[q de dev\tiQai für rij- ■
[..... ]r*p<5.
6 erg. opoipjjs ^(5;, bV^IoI^]«"
po»' statt [. . , . iTp]o[i]epa>i'. >
— Am Schluss Jif filr tio.
II erg. pi r^v ^tXonäto^oq i]»;v
■«11.
7 erg. etwa [;fo! (
V Inl
a erg. lüv ÄTioXXqiviip ett] xo
3 erg. [/t'fv neoyeygattftivjiav
TiSc (Jrf(>i|. — Tilpaliffi Ol ij
fiir7.(....),v. ^ . .
n erg. [aippaytiSi apovpw]v.
!ä erg. If^fJ»' or] atitixä t6u>pr,.
3 uf vKoyfYQaiifii[vai x]al i7(t-
ßfßXijxvlai [r^ Kä]a för . . .- .]
n [;■]■?■
4 erg. ropi Öqovqui ävo x]. —
erg. T^[v ^O^oreärofßjog. —
6[{o]j'£vove för a[oy'\yevQvq.
5 erg. [apoüpBi; rpfc, — hxäa-
für ^jii'ö-.
:j erg. 10 fiev iic statt i.ö ev.
8 erg. [ttov, iv <^ Üaidil ?].
i erg. fiiyai xal statt ßivai.
3 erg. [nfpl iigv KaQuvlSa.
■i hinter [. ip^ erg. Xißo^.
% ttnö TOv vi-v jfpKTffU- xal für
[....12].»^«..
7 erg. \ßcßi.i)xörog statt [/9tti-
ioxros.
i erg, [diBytJiiforrng kxäa]
,i erg. xa9d>s xal lö ? ?]. — T17*
illr Ig «Je.
3 erg. 6itÄri}.v9Öi]og für (12j. o.
1 erg. /^jjioiOUjUSvoii.
6 ei^. [ruft] ?i*yev (Brinkmann).
S nicht ö/io^oyti KU ergänzen.
8 ^^^g7tf7i]oi>ii'iat für .. .di]oi-
X r/Tat.
erg. o inavtlgtiTai ii\ Bcc^atq.
4 tiiv S^h SB^]aiv Sil slg «[AJiJ-
puiffiv.
8 erg. x[o:t) X[aQtS^\ßi)v fDr
III. Verbesseiungs- und Ergänzimgsvorschläge.
195
444, 18 IltTSoov'/ovg für Ilettoov'
Xov.
19 Tov ivovTog für fxsvovtog.
440, 19 erg. xov d' &X[Xov löia y^afi-
fiaja.
26 Hxov }!q fi[] q für elxoviaii[6]q,
542, 14 erg. avvri[v xe xaX\x6v ßeßai[w'
x^]v [xriq.
592, 8 ^av]xLav rjyayevfÜY . . .yj dv-
riyayev,
013, 12 avxbq für avxov.
naQBvoykovviaq für nage-
vox^ovvxoq.
15 x6 7i()äyfji]a niQaq erg. zntQaq.
18 naQaxvx{(ov) für 7ra()ari;-
X(ovr€^). ■ ^ ■ .^
19 67il xrj[v o^v d]iccyvü)aiv zu
ö]iuyv(oaiv.
26 erg. ;f[cfi xTjq dTCO(p(XGs](oq.
31 löse auf: 7t(xx^(ov{oq) avx{ü5v).
32 f[r|$ statt a[.]q.
(jvvtfjnibnXexxal xs xuii statt
övvefxnanXsxxai Xuywv.
36 ^E^^kO^tv statt d§iOL ovv,
38 erg. fZvai nach avtaiv.
014, 10 ;^araAo[yf]/[oi;(?) für xaxa-
Xo[xt]o[fji(ov,
14 oi; /Mfr' ov TtoAv de für (ov)
fisx^ ovTCoXvöh (Biinkmann).
16 erg. noiri[otto^ai elq xyv].
17 diiexsiv xb ngo^Q^io^svi'^)] vn
ifiov statt ] irt*. ifiov.
20 erg. etwa onojq xXrj&ea^woav]
Ol Ttgoxsi/xsyoi,
21 erg. [6icc xovSs ivxvy/dvctj.
24 erg. [xwv 7i(xxQ(pu)v fieQiöa
ovöav\.
26 erg. inl aov xov xov ieQ]sü)q
für inl xov ls()]iü)q.
27 öixaio) xal ixQ^l*^] ^^^ dixaio)
iXQ^v.
erg. v7iav[Ti^aavTaq für vnav-
[zfjaai.
28 erg. fiTj iXaxxovfjiiv]ov fiov.
ex(o für exBi.
Ttegl (OV für na^Kov,
erg. o^]e£A./.
650, 21 erg. dnaQt\v6xXriiov statt
dv€]v6xXr}xov,
667, 12 erg.7ra()f[|fratai;r^av67ra^ov
;f «i dvem6dv6iaxo]v statt naQ-
s[6o}icev\.
16 erg. ;fa2 ^faAAorJ^JiOvvrag.
17 erg. [^av (Je ^^ ßeßaiol . . .]
18 erg. vor xal elq .xb örjfioöLOv
noch ;?a^ inlxifiov {dgy.)
{ÖQUxf^dq) ( ).
erg, TieQlöhxovxavta [ovicog
ogO-üiq xaX(5q yeyovhai igw-
xi]^€lq b 7taxTj]Q
741, 37 xal dvBTtanov xal dv[e'JiL\6d-
für dvvTtavavxalav död-.
39 €[fji7toio]vfievov für i[äaaL
.]vfjisvov.
48 erg. dX?.i][XSy'^]yva eher als
aAA?y[v €y]yva,
Brit. Mus. n.
153, 11 xeXe]vaov für vtiov.
12 I[ov]Xi[avo]q für /[ ]q.
— di>v[aTat xo 7tQay]fia nsQaq
für di;v[ l^/ave^)«?. —
13 ex^iv eXeo^e [ovv ov] für sx*^^
X , . Xeoaq [ ].
erg. fjie[oixrjv (oder -aixeveiv),
dann Namensanfang. —
14 J.fi. Namensanfang. — erg.
[xal] AyQLTtneu —
15 ]voq Ende des Namens.
16 fzsoivsvsi für fi . . .xevai
• • •
e\vzoq für nxoq, —
17 ÖBxanevve rj/neQwv für [. .]xa-
.tvt. rj/ji£(ov. — ^rj[xtjfjta] tiir
«[ ]•-
17/18 6taXe^o[fi6vov] xoji'l
* * *
172, 14 vTtEyQaijJE tur sveyQaxpt.
16 6e[o] für deö[o\.
17/18 a^iwi xovzov x[o io]o[v] für
a^icDv xovx[. . .] .o[.].
20 öiaatoXri für öiaaxofii,
21 fvy(>[a]7rTö>i' für ev7r[4]7rTüiv.
181, von Z. 11 an vgl. die Tafel zu
S. 32.
185, 24 erg. tj [nsTCotrjv
27 erg. [siq xtjv].
13 ^'^
196
III. Verbesöcruiipfs- und Ergänzungsvorschlage.
(185)28 Ta/xvaOav für Ta/xvaOag.
erg. [fjiJjTQixmv avzcjv xf-xaQ-
XOV flEQOVq.
21) erg. [q xai avXijg tv xri crirrj
xcj/UTj Jio].
30 erg.v[vatadi tni QVfiriqAtvxiov
Xtyofxevriq.
31 fjif-xa x\v\ql \ ] ngaofrt rf/a xov
• • •
fv XQ)\fiTi Alovxöi ^wc fitxa Xf
xrjq 7iQoa.,ÖLaq c il?! x,
[6ia xov ev /iiovvai.
39 tyg"- (-= (yga^va)
• • • • •
yg- (=- yQafifiaxBvq) x'- (-
xov) 71 Q"* (^^ TiQOxeifievov)
yQ[a(fj]eL° (^- ygatpsiov) für
enayeyg xijq avxrjq X"
7r()o[. .]..[ ]ei.
189, 11 erg.tSrjq{fürt^i]q)7iE7ioi7jvxai
s^ [e]v6o[xovvxoq övfJKfwvov
öiaigsoewq snavsiQTjaS^ai xi]v.
12 erg. fisQoq [exxov ex xov ngoq
?? f/SQOvq nri/tiq'^^.
13 erg. [A//9.. in a7ii]).iü)Xi]V titj-
X^'?
99
ai\u].
15 xai für xafi, und erg. etwa
a[vxTjv €7iav6iQTja9^ai xa eni-
ßallovra avxTj.
19 Xü)V xrj[q'^ für xaiv xrj.
20 erg. x[aq Ofjio?,oyovaaq xoiq
71 QoyeyQafifxevoiq statt x[oiq
TtQoyeyQafifxsvocq.
21 erg. etwa xijv nsQi [wv] €7iavt[i-
QTjxai statt 7i€Qi[. .] €7iave[L-
25 xvQia eivai v[n]oyQ[. für
fitivai a}[q] 7igo[xeixai].
28 erg. ofxoloyovfXEv 6tetQi]od^ai
statt öieiQTjvxai.
29 r?yv v7i[a()Xovaar jy/ztv für
« • [
31 lies öia xov /nsv Swx[av
ß]Q(x6Ea [y()a](pfiv.
(18Ü) 82 erg. Emy£yQa[/i]fjie xijq [yvvat-
xoq xvQioq.
83 t[rot'?] iC, avx[oxQaroQoq xxL
nach Z. i.
21 f), 14 T^? xwv [iyx]xi]a£(o[v] für .iy^
Twv [. . .] XTjq ex[€i].
220, 10 öisyyvrifiazoq für cj£ syyvrj-
fiaxoq.
12 erg. (TcüjMa[r/a] statt aw-
ßa[xa].
14 erg. ;f()jyjMa]r£<ja£ statt f r f () o / ?
15 erg. anoSwt'?], nicht ano-
XLarj\.
[xri\ TtQOxifJtsvri 7ZQo9-fOf4ia für
[xaq] UQOXifisvaq TCQod^sa-
fiiaq,
16 xo]xov'^ für ]Aov?
17 erg. avvn€Qd'€x]wg statt ct>5
18 navxwv und i;7ra();^ovrö;v um-
zustellen.
20 erg. ErrYOY TO]Y statt
ErrYHTOY TO]Y,
21/22 M[ffiVi4 EKASTON] für
H[KASTON MHNA].
22 am Schluss YP für y[/7.
23 STOTOHjTIS E[r]PAZA
(a statt y^) für ] . E[n] PA SA
APPAMMATOY für HTTY-
HMMATOY,
24 erg. ^rry]i2M.4[j Ä'^a —
]..i]q: man erwartet ^POS
STOTOHTIOS, — 1. Tov
7r()o« [yg'' sygaxpa für V7re(>f -
[y () of ?/; «.
Oxyrhynchos I.
LXVIII, 37: ngoatiexaSoX fisvovaav
statt nQoafisxaöolfjLsv
ovaav (Brinkmann).
IV. Behandelte Worte.
(Seitenzahlen dieses Buches).
dvanoQiipoq (unwiderruflich) 60.
dvaipoQiov (Eingabe) (i.
dvTtXafzßdvofiai (sich annehifien) 18.
dnoyQa(p/j (Steuererklärung) 52.
dnodtöiofXL (zurückgeben) 85.
dnoxivo) (büssen) 85.
agovga (das Mass Landes) 77.
d(tQ(xßwv (Anzahlung) G4.
uorifjLoq (ohne oiXal) 126.
ßeßalwaiq (auctoritas) 52.
6iayQa<pri (ürkundenart: Aufforderung
zu unterschreiben) 120. 139 tf.
öiaoToXixoq (zustellungsbedürftig) 42.
öisyyvrjfia (Sachhaftung) 87.
iyyvdoftai (sich verbürgen) 86. 88..
ixölöwfii (ausstellen) 95.
sxöixog (Prozessvormund) 160.
ilatröofiai (firj ikartovfjiivov wie:
unbeschadet) 31/32.
ifÄTtoiijaig (Bemächtigung) 31.
in^QXOfJtai (sich bemächtigen) 86.
insQmzTjd-elg (ofjLoXoyijaa (wie: vorge-
lesen, genehmigt) 5.
inl ro nXelov rj sXaxxov (si plus
minusve, se fraude) 76.
imßoXi^ (Zuschlag) 76.
svöoxio) (gut heissen) 62. 71. 123.
160.
;faray()a^7/ (Umschreibung) 54. 81 — 84.
105-107.
xaxdoxaaiq (constitutio causae) 34. 45.
xax^axTjv (vor Gericht auftreten) 18.
x6(pd).ttiov (Kapital) 97.
xQaxiaxoq (und Xa/iTtQoxaxog) 22.
xvQiog (tutor; Weibervormund beim
Rechtsgeschäft) 152.
Xafingoxaxoq (und XQaxiaxoq) 22.
//saixla (Verpfändung) 94.
bfioXoyla (Erklärung mit Unterschrift)
129.
ofioXoyio) (erklären) 58. 69. 120ff. 123.
ovAjJ (Narbe: als Mal) 126.
nagaxiOQf'a) (mancipo?) 54. 55.
TtttQsxo) (praesto, sisto) 15. 120.
TCQOÖixoq (Processvormund) 160.
TXQOxixai {wq = ut s. s. est) 7. 57.
axen xofxai (erwägen, vor dem Urteil) 1 1 .
ovyyQaipoöiaS-ijxTj (ist Dos -f- Testa-
ment) 149.
üvyxiOQSio (concedo) 91. 107. 116.
ovfJLTiXriQwaiq (Ergänzung) 85.
avfjKpcjvsü) (vereinbaren) 107.
avvdyofiai (auflaufen, vom Zins) 96.
avvdXXayixa. (pactum) 86.
avviaxijfii (bestellen) 157.
a(pQaylt,w (vom Stempeln derThiere)164.
CifQayiq (Parzelle) 77.
xonoq (Ort und Stelle) 45/46.
vnayOQBVw (mit avfJKpwvwq und ähnl.,
gemeinsam aussagen) 72.
vnaXXdoam (verpfänden) 119.
vTtfiQkxriq (Ordonnanz) 10. 11.
vnoygafpevq (Vertreter in der Unter-
schrift) 143.
v7toyQa(pri (1. Unterschrift. 2. wie:
Marginalbescheid) 142.
vnofivrifxa (eine Urkundenform) 92.
Xagdoao} (vom Stempeln der Thiere
durch Brennen) 164.
XeiQoyQa<p6ü) (von der Partei auf Ge-
heiss des Richters) 13.
XSiQoy^ttipov (Handschein) 38/39.
XQTjfxaxl^o) (verfügen) 84.
XQ^ifiaxLCfioq (Urkunde) 121.
XO^otq (faenus) 99.
cJvj? (Kaufbrief) 61. 106.
Xvnt^ ^WL Jt i;$-i*r 2^, ** iJL "immg-
V
'4
f
■^
FL
Pl^i^S^i^^