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Full text of "Einundachtzigste Nachricht von dem Friedrichs-Gymnasium zu Altenburg über das Schuljahr Ostern 1887 bis Ostern 1888"

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Einundachtzigste  Nachricht  vn  dem 
Friedrichs-Gymnasium  zu  Altenburg 
über  das  SchuljaJir  Ostern  188?  bis 
Ostern  1888. 


PC 
3308 

1888 
c-  1 
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Einundachtzigste  Nachricht 


von  dem 


Friedrichs-Gymnasium  zu  Altenburg 


über  das 


Schuljahr  Ostern  1887  bis  Ostern  1888. 


Von 

Dr.  Wilhelm  Kühne, 

Direktor. 


Inhalt:   Wissenschaftliche  Abhandlung  des  Gymnasiallehrers  Dr.  Osli(ar  Schultz:   Die  provenzalischen 
Dichterinnen. 
Schulnachrichten.     Vom  Direktor. 


»oOO<£>^^Si 


Altenburg. 

Druck    von    Oskar    Bonde. 
1888.    Proffr.  Nr.  644. 


\ 


DIE 


PROYENZALISCHEN  DICHTERINNEN. 


VON 


Dk.  OSCAR  SCHULTZ. 


•{ 


I 


1 


A.n  der  allgemeinen  poetischen  Bewegung,  welche  das  südliche  Frankreich  des  12.  und 
13.  Jahrhunderts  beherrschte  und  die  von  so  hoher  Kulturbedeutung  für  das  ganze  Mittelalter 
wurde,  nahmen  auch  Dichterinnen  in  ziemlich  stattlicher  Anzahl  teil.  Unter  der  grossen  Schar 
der  Trobadors  freilich  verschwinden  sie  fast,  und  während  über  das  Leben  und  die  Werke  jener 
eine  Reihe  von  Einzelforschungen  und  Gesamtuntersuchungen  vorliegt ,  hat  man  den  trohairifz  bis 
jetzt  weniger  Beachtung  geschenkt  ^.  Sie  einmal  zusammenfassend  zu  behandeln  soll  im  Folgenden 
unsere  Aufgabe  sein :  wir  betrachten  dabei  zunächst  ihre  Stellung  und  Dichtung  im  Allgemeinen, 
lassen  darauf  das  biographische  Material  und  die  kritisch  hergestellten  Liedertexte  folgen  und 
geben  zuletzt  erläuternde  Anmerkungen. 


I. 

Als  nach  Jahrhunderten  wilder  Kämpfe  und  zügelloser  Roheit  die  Sitten  sich  zu  veredeln 
begannen,  als  das  Formgefühl  erwachte  und  die  Anschauung  zum  Durchbruche  kam,  dass  zu 
einem  vollendeten  Manne  nicht  nur  Körperkraft  und  Kriegstüchtigkeit ,  sondern  auch  edler  Sinn 
und  gesellschaftliche  Bildung  gehöre,  mit  einem  Worte ,  als  das  Rittertum  entstand ,  da  musste 
auch  der  Frau  eine  andere  Rolle  zufallen  als  ihr  bisher  zu  spielen  vergönnt  war.  Zwar  blieb 
ihre  rechtliche  Stellung  nach  wie  vor  eine  niedrige  ^,  aber  in  der  Gesellschaft  scheint  sie  doch  bald 
eine  ziemlich  grosse  Freiheit  erlangt  zu  haben',  und  sie  gewann  um  so  mehr  an  Einfluss  durcli 
Entfaltung  ihrer  natürlichen  Gabe  anmutiger  Gewandtheit :  nirgends  konnte  das  letztere  glänzen- 
der geschehen  als  in  Frankreich  und  besonders  Südfrankreich,  wo  der  ritterliche  Geist  am  frühesten 
und  schönsten  zum  Ausdrucke  kam.  Natürlich  nicht  als  ob  mit  dem  Rittertum  alle  Barbarer  in 
Gefühl  und  That  zu  Ende  gewesen  wäre,  und  nicht  als  ob  die  Frauen  der  höheren  Stände  sich 
durchgängig  als  gesittet  gezeigt  hätten,  aber  man  würde  doch  fehlgehen,  falls  man  jene  charakte- 
ristische Aeusserung  des  Mittelalters  nicht  für  etwas  die  moderne  Kultur  Vorbereitendes  halten, 
und  der  Frau  nicht  eine  hervorragende  Teilnahme  an  dem  Civilisationswerke  zusprechen  wollte, 
vollends  in  Frankreich,  wo  das  Rittertum  am  allernachhaltigsten  gewirkt  hat*.  —  Wenn  diese 
Bedeutung,  welche  die  Frau  des  altfranzösischen  und  provenzalischen  Mittelalters  nunmehr  erhielt, 
sich  auch  an  Umfang  und  Intensität  nicht  vergleichen  lässt  mit  der  Herrschaft,  welche  ihr  Geschlecht 
in  späteren  Jahrhunderten  in  der  französischen  Gesellschaft  in  Bezug  auf  Sitten,  litterarischen  Ge- 
schmack, Sprache  und  Stil  ausübte,  so  kann  sie  doch  insofern  als  Vorläuferin  angesehen  werden, 
als  sie  die  Dichtkunst  auf  jede  Weise  förderte  und  somit  den  Gang  der  Litteratur  beschleunigen 
half**.     Lidem    ich  „Litteratur"  sage,    meine   ich    in    erster  Linie   die   im  Vordergrunde   stehende 


*  Barbieri  stellt  zwar  einige  prov.  Dichterinnen  mit  Lebensnachrichten  und  kurzen  Proben  aus  ihren 
Dichtungen  zusammen  (Dell'  origine  della  poesia  rimata  S.  133—38),  aber  natürlich  kann  das  heute  nicht  genügen. 
Fauriel  erwähnt  ihrer  nur  flüchtig  (Histoire  d.  1.  poes.  proven9.  II,  75). 

*  Gide,  Etüde  sur  la  condition  privee  de  la  femme  S.  393  f.;  Gautier,  La  chevalerie  S.  350. 
'  P.  Meyer  in  „Encyclopaedia  Britannica"  XIX,  873. 

*  G.  Paris,  La  poeaie  au  nioyen  äge  S.  24. 

^  Brunetiere  urteilt  daher  nicht  ganz  richtig,  wenn  er  meint,  man  brauche  nicht  über  das  16.  Jahrhundert 
hinaufzugehen,  um  den  Einfluss  der  Frauen  zu  studieren  (Revue  des  deux  mondes  1886,  Bd.  78,  S.  206). 

1 


lyrische  Poesie,  welche  im  Gefolge  des  Rittertums  auftretend  zum  ersten  Male  bei  den  christlichen 
Völkern  und  in  so  ganz  anderer  Art  als  bei  denen  des  Altertums  den  Preis  der  Frau  zum  Haupt- 
thema nahm.  Man  hat  geglaubt,  dass  diese  höfische  Liebesdichtung  ihren  Ursprung  der  Reaktion 
gegen  die  häufig  im  Kindesalter  abgeschlossenen  und  frühzeitig  vollzogenen  Konventionsheiraten 
verdankt*^,  aber  man  wird  doch  besser  annehmen,  dass  sie  eine  natürliche  Folge  von  dem  Ein- 
tritte der  Frau  in  die  entwickeltere  und  für  Schönheit  empfänghch  gewordene  Gesellschaft  über- 
haupt war.  Das  sinnliche  Element  blieb  deswegen  noch  stark  genug,  nur  wurde  es  durch  eine 
ästhetischere  Empfindungsweise  veredelt  und  damit  für  die  Dichtung  brauchbar  gemacht.  Die  nun 
anhebende  Feier  der  Liebe  stellte  die  verheiratete  Frau  "^  in  den  Mittelpunkt  der  Lieder ;  nicht 
als  ob  sie  den  ausschliesslichen  Gegenstand  derselben  bildete  —  religiöse  und  politische  ,  Streit- 
und  Eügelieder  aller  Art  nehmen  einen  breiten  Raum  daneben  ein  — ,  aber  Liebesangelegenheiten 
erschienen  doch  von  solcher  Wichtigkeit,  dass  sie  häufig  auch  in  politischen  Gedichten  auf  Kosten 
der  künstlerischen  Einheit  letzterer  vorgebracht  wurden.  Die  Begünstigung  des  Gesanges  von 
Seiten  der  Frauen  war  daher  eine  selbstverständliche ;  sie  wuchs ,  nachdem  der  Eitterstand  der 
erste  Stand  geworden  war  und  die  Trobadors ,  nicht  selten  selbst  Ritter,  denselben  zu  verherr- 
lichen nicht  müde  wurden.  Der  universale  Zug,  der  das  Rittertum  auszeichnet,  kam  gleichfalls 
fördernd  hinzu ;  denn ,  wie  jetzt  nicht  mehr  Geburtsadel  und  ererbter  Reichtum  allein  Ansehen 
verschafften,  sondern  wie  auch  der  Unvermögende  durch  eigene  Trefflichkeit  Ritter  werden  und 
in  die  höchsten  Kreise  gelangen  konnte^,  so  verschaffte  auch  Frauen  unbekannterer  Herkunft  ihr 
Liebreiz  einen  Platz  im  Liede  der  Trobadors.  Von  A.  de  Pegulhan  wenigstens  wird  berichtet, 
dass  er  eine  Bürgerin  von  Toulouse  besang,  und  für  obige  Annahme  sprechen  auch  manche  Frauen- 
namen ,  die  auf  kein  Adelsgeschlecht  hinzuweisen  scheinen ;  dafür  spricht  ferner  das  warme  Ge- 
fühl, ja  der  schwärmerische  Zug,  der  durch  eine  Anzahl  von  Liedern  geht  und  der  wenigstens 
bis  zu  einem  gewissen  Grade  eine  Verehrung  der  Schönheit  an  sich ,  ohne  Berücksichtigung  des 
Standes,  zur  Voraussetzung  hat.  Gewiss  war  das  letztere  seltener  der  Fall,  und  praktische  Be- 
weggründe wurden  sehr  bald  vorherrschend :  je  höher  der  Rang  der  Dame ,  um  so  grösser  die 
Ehre  für  den  Sänger,  und  man  weiss  nicht  mehr  recht ,  wann  seine  Liebe  eine  aufrichtige ,  wann 
eine  geheuchelte  ist^.  Mit  der  Sprache  wurde  auch  zum  grossen  Teile  das  Dichten  selbst  kon- 
ventionell, und  das  wirkliche  Verhältnis  zwischen  Dame  und  Trobador  weicht  sehr  ab  von  dem 
Bilde,  welches  moderne  Operndichtung  und  schönfärbende  Romane  dem  Laien  vorführen.  Viele 
priesen ,  wie  bekannt ,  Fürstinnen  und  Gräfinnen  nur  um  dadurch  an  Ansehen  zu  gewinnen ,  und 
umgekehrt  suchten  die  Frauen,  selbst  die  höchstgestellten,  namhafte  Trobadors  an  sich  zu  ziehen  '", 
um  Ruhm  zu  erlangen  durch  ihre  Lieder,  welche  von  Ungarn  bis  nach  Castilien,  von  England  bis 


«  Fauriel  1,499;  Suchier  in  Ebert's  Jahrbuch  NF.  11,277. 

■^  Um  solche  handelt  es  sich  bekanntlich  fast  immer  bei  den  Trobadors;  nur  Guiraudon  besang  die 
Tochter  des  Grafen  von  Toulouse  (MB'^  83),  G.  de  Poicibot  eine  donizela  (MB"'^  87),  Cadenet  sagt:  de  ma  filha  (!) 
la  comtessa  —  qu'en  Alvernhe  fai  son  fin  pretz  grazir  (Gr.  106,  17)  und  G.  Faidit  nennt  eine  damai sela  Costanza 
(Gr.  167,  6  E);  ob  J.  Rudel  eine  unverheiratete  Gräfin  von  Tripolis  pries,  bleibt  noch  zweifelhaft. 

^  R.  de  Vaqueiras  wurde  von  Bonifaz  von  Monferrat  zum  Ritter  geschlagen  (MB^31),  desgleichen  der 
Joglar  G.  Ademar  von  dem  Herrn  von  Meyrueis  (MB'^69)  und  Perdigon,  der  Sohn  eines  armen  Fischers,  von  dem 
Delphin  von  Alvernhe  (MB'^57;  Diez,  Poesie  d.  Troub.^  46  f).  In  der  Tenzone  Gr.  76,1  sagt  B.  d'Alamanon  von 
Guigo  (de  Cabana.s),  dass  er  zuerst  trotier  war,  dann  joglar  und  darauf  vom  Grafen  (der  Provence)  zum  cavalier 
salvatge  gemacht  wurde  (vgl.  Fauriel  1,537).  P.  Vidal,  von  einem  Kürschner  stammend,  wurde  Ritter,  wie  der 
Mönch  von  Montaudon  (ed.  Klein  S.  28)  und  Matfre  Ermengau  (Breviari  d'amor  ed.  Azai's  Z.  28144;  vgl.  auch 
Gr.  364,  39  Gel.  1)  bezeugen,  desgleichen,  aus  besonderer  Veranlassung  allerdings,  G.  de  Poicibot,  der  zwar  adeliger 
Herkunft  war,  aber  als  Joglar  umherzog  (MB"'*87).  Auch  A.  de  Pegulhan,  der  Sohn  eines  Tuchhändlers,  genoss 
ritterliche  Ehren  beim  Könige  von  Castilien  (MB2  47;  Diez,  LW=^  344). 

®  Von  Uc  de  S.  Circ  wird  ausdrücklich  erzählt,  dass  er  sich  nur  verliebt  stellte  (MB* 45),  und  E.  Cairel 
sagt  zu  Isabella,  er  habe  sie  nicht  aus  Liebe  besungen,  sondern  um  der  Ehre  willen,  die  er  sich  davon  versprach 
(Gr.  252,  1).  Nach  anderer  Richtung  interessant  sind  die  Worte ,  welche  Barberino  vom  Mönche  von  Montaudon 
anführt  und  welche  Thomas  (F.  da  Barberino  et  la  litter.  proven9.  en  Italic  au  moyen  äge  S.  109)  wiedergibt:  Si 
je  te  suis,  Ämour,  c'est  pour  que  tu  me  sois  un  frein  contre  les  vices  et  un  sentier  charmant  vers  les  vertus,  et  non 
parce  que  j'espere  gräce  ä  toi  arriver  ä  la  gloire. 

*"  Wie  verschieden  war  der  altnordische  Brauch,  nach  dem  der  Skald,  wenn  er  nicht  gesetzlich  bestraft 
werden  wollte,  wissen  musste,  ob  die  Geliebte  gepriesen  sein  wollte  (Weinhold,  Altnordisches  Leben,  S.  339) ! 


nach  Palästina  ertönten  ^  K  Denn  in  diesen  Liedern  werden  die  Gefeierten  meistens  mit  Namen 
oder  doch  Ycrstecknamen  genannt,  der  Wohnsitz  wird  bezeichnet,  zu  dem  sich  das  Lied  zu  be- 
geben oder  der  Joglar  es  zu  bringen  habe,  und  dieses  persönhche  Moment  sicherte  zugleich  der 
provenzalischen  Lyrik,  trotz  aller  Konvention,  immer  Leben  und  bewahrte  sie  vor  der  Monotonie 
und  Farblosigkeit ,  an  welcher  der  altfranzösische ,  mittelhochdeutsche  und  altitalienische  Liebes- 
gesang im  Ganzen  leidet.  —  Wie  sehr  aber  auch  sonst  Modesache  und  berechnende  Kälte  die 
Ursprünglichkeit  beeinträchtigte  und  zum  Schablonenhaften  leitete,  das  Interesse  der  Frauen  für 
die  Dichtung  wurde  dadurch  nicht  vermindert.  Ebenso  nämlich  wie  sie  das  Lob  des  Trobadors 
begehrten ,  mussten  sie ,  nachdem  er  einmal  eine  gesellschaftliche  Macht  geworden ,  seinen  Tadel 
oder  sein  Schweigen  fürchten.  Daher  fordern  sie  direkt  zum  Singen  auf:  G.  Faidit  sagt:  „Die- 
jenige, welche  ich  begehre,  will,  dass  ich  zum  Gesänge  zurückkehre,  der  zu  ihrem  Schaden  er- 
storben war '2."  Die  äussere  Rücksicht  führte  dann  nicht  selten  zum  inneren  Verständnis;  das 
letztere  hebt  wenigstens  A.  de  Pegulhan  von  Beatritz  von  Este  in  dem  Klageliede  auf  ihren  Tod 
besonders  hervor:  „Von  wem  wird  nunmehr  gutes  Dichten  verstanden  werden i^?",  und  wenn  das 
auch  sonst  nicht  besonders  gesagt  wird,  so  können  wir  doch  zuverlässig  annehmen,  dass  wenigstens 
vielgepriesene  und  mächtige  Beschützerinnen  der  Trobadors  —  Ermengarde  von  Narbonne,  Eleo- 
nore von  Toulouse,  Azalais,  Gemahlin  des  Barral  Vicegrafen  von  Marseille,  Garsenda  und  Beatritz 
von  der  Provence ,  Beatritz  von  Monferrat ,  Maria  von  Ventadorn ,  die  Gräfin  von  Dia ,  Johanna 
und  Constanze  von  Este  —  schönen  Gesang  als  solchen  zu  würdigen  wussten.  Was  uns  Barberino 
von  der  Gräfin  von  Dia  und  der  Lisa  von  Londres  ^*  erzählt ^^,  beweist,  dass  es  schon  damals 
Frauen  gab ,  die  man  geistvoll  nennen  möchte  und  die  jedenfalls  belebend  und  bildend  auf  ihre 
Umgebung  wirkten ;  auch  zeugt  dafür  der  Umstand ,  dass  sie  in  Tenzonen  so  oft  zu  Schieds- 
richterinnen erwählt  werden  ^^.  Diese  Anrufung  ist  durchaus  nicht  immer  eine  blosse  Huldigung 
gewesen,  und  wenn  uns  nur  äusserst  wenige  Urteilssprüche  —  und  diese  aus  späterer  Zeit  und 
von  Männern  herrührend  —  aufbewahrt  sind^^,  so  liegt  das  daran,  dass  dieselben  mündlich  ab- 
gegeben wurden ,  und  obgleich  es  höchst  wahrscheinlich  keine  stehenden  Gerichtshöfe  für  Liebes- 
sachen gegeben  hat,  so  gehörte  doch  gewiss  die  Erörterung  erotischer  Fragen  zu  den  Lieblings- 
beschäftigungen der  Hofgesellschaft,  insbesondere  der  Frauen  ^^.  Bei  der  hochentwickelten  Liebes- 
dialektik der  Provenzalen  war  schon  ein  feiner  Sinn  und  geistige  Gewandtheit  erforderlich,  um 
sich  durch  Urteile  nach  dieser  Seite  hin  auszuzeichnen.  Hervorragend  hierin  war  Ermengarde 
von  Narbonne,  wie  Andreas  Capellanus  in  seiner  „Erotica"  berichtet,  der  ausserdem  noch  die  be- 
rühmte Eleonore  von  Anjou,  eine  Gräfin  von  der  Champagne  und  eine  Gräfin  von  Flandern  nennt. 


"  In  dem  unedierten  Liede  Gr.  275,2  sagt  J.  de  Cofolen,  dass  er  nicht  länger  in  England  bleiben  wolle; 
vielleicht  war  auch  B.  de  Ventadorn  dort  (Diez,  LW."  25).  In  Ungarn  Aveilte  P.  Vidal  beim  Könige  Aimeric  (Gr.  364,  13 
Str.  1),  desgleichen  G.  Faidit  (Gr.  167,6  Str.  4);  eine  Strophe  von  R.  Guillem  beginnt:  Quan  eu  vinc  d'Onfiaria 
(Archiv  34,413).  Cercamon  erhielt  von  seinem  weiten  Umherziehen  den  Namen  (MB*  81).  Von  E.  Cairel  heisst  es: 
Cerquet  la  maior  pari  de  la  terra  haUtada  (M  B^  62  Hs.  A),  und  J.  d'Albusson  nennt  eine  grosse  Zahl  von  Ländern, 
die  Sordel  durchwandert  haben  soll  (Zs.  f.  rom.  Phil.  VII,  210).  Für  Spanien  und  den  Orient  bedarf  es  keiner  Be- 
lege. Dass  Trobadors,  wie  Braga  (Manual  da  litteratura  portugueza  S.  39  f.)  annimmt,  in  Portugal  waren,  lässt 
sich  nicht  recht  erweisen,  nur  von  B.  Calvo  ist  es  ziemlich  wahrscheinlich  (Zs.  f.  rom.  Phil.  X,  593). 

"  Gr.  167,  55.  Weitere  Stellen  bei  G.  de  Bornelh  (Gr.  242,  73),  Gui  d'Uisel  (Gr.  194,  9),  MW  III,  84.  Vgl. 
Gr.  76,  9 ;  auch  Gr.  305,  6  gehört  wohl  hierher. 

1«  Gr.  10,22  Str.  4. 

**  In  diesem  „Londres"  ist  vielleicht  das  in  der  Diöcese  von  Montpellier  gelegene  „Londres"  zu  sehen, 
s.  Aigrefeuille,  Hist.  d.  Montpellier'^,  Bd.  III,  Karte;  ein  ganz  kleiner  Ort  ^Londres"  im  dep.  Lot-et-Garonne  bei 
Bescherelle,  Dict.  d.  geogr.  univers.  Vgl.  „Petrus  de  Londris"  in  Urkunde  von  1186  (Gallia  Christiana  VI  Instrum. 
284  A)  und  „Salvagia  de  Londre"  als  Schiedsrichterin  genannt  in  Gr.  283,2  (Seibach,  Das  Streitgedicht  in  der  alt- 
provenz.  Lyrik  S.  109). 

*^  Thomas,  F.  Barberino  S.  120  u.  123. 

^6  Seibach  S.  86. 

"  Seibach  S.  88—89. 

'*  Sehr  verständig  handelt  hierüber,  Früheres  zusammenfassend.  Weinhold,  Deutsche  Frauen  im  Mittel- 
alter* I,  274—6.  Diercks,  Poetische  Turniere  (Virchow  u.  v.  Holtzendorff,  Sammlung  gemeinverständl.  Vorträge, 
Heft  447)  S.  18  f.  zeigt  keine  genügende  Kenntnis  der  Sache.  Vgl.  noch  Gr.  167,47  Gel.  1;  233,5  Gel.  2  und 
Chabaneau  in  der  „Revue  des  langues  romanes"  XXV,  102  A.  1. 

1* 


4 

Denn  auch  die  Trouveres  erfreuten  sich  der  Teilnahme  kunstsinniger  Gönnerinnen ;  wir  brauchen 
nur  daran  zu  erinnern,  dass  Wace  der  oben  genannten  Eleonore  seinen  „roraan  de  Brut"  widmete, 
ferner  dass  auf  Greheiss  der  Herrin  von  der  Champagne  (wahrscheinlich  Marie,  Tochter  des  Königs 
Ludwigs  VII.  von  Frankreich,  j-  1198)  Chrestien  von  Troies  seinen  Roman  „del  Chevalier  de  la 
charrete"  verfasste  und  Auboin  de  Sezane  ein  Lied  dichtete  „bien  cuidai  tote  ma  via"  (Zs.  f. 
deutsches  Altertum  XXXI,  188).  In  Anbetracht  dieser  engen  Beziehungen  der  Frauen  zur 
Dichtung  kann  es  nicht  wunder  nehmen ,  dass  sie  selbst  zu  dichten  sich  versucht  fühlten ;  aber 
während  Nordfrankreich  im  12.  und  13.  Jahrhundert  kaum  eine  lyrische  Dichterin  ^^,  sondern  nur 
die  anmutige  Erzählerin  Marie  de  France  hervorgebracht  hat,  kann  Südfrankreich  deren  eine 
ganze  Anzahl  aufweisen.     Zu  ihnen  wenden  wir  uns  nunmehr. 

Ein  Blick  auf  die  Litteraturen  der  anderen  Kulturvölker  des  Mittelalters  lehrt,  dass, 
ausser  bei  den  Arabern  2*^,  die  lyrische  Kunstdichtung  nirgends  von  Frauen  gepflegt  Avorden  ist. 
Es  erscheint  wenigstens  mehr  als  zweifelhaft,  ob  auch  nur  eine  einzige  der  mittelhochdeutschen 
sogenannten  „Frauenstrophen"  wirklich  von  einer  Frau  herrührt  ^^,  und  nicht  anders  sieht  es  da- 
mit in  der  altitalienischen  Lyrik  aus  2-,  denn  auch  die  beiden  Sonette  der  compiuta  donzellu  dl 
Firenze^^  kann  man  sich  nicht  entschliessen  einer  Dichterin  zuzuerkeimen :  hier  wie  dort  wird  es 
sich  nur  um  Gedichte  handeln,  die  Frauen  in  den  Mund  gelegt  worden  sind,  wie  das  ja  bei  den 
altfranzösischen  „sons  d'amour"  so  häufig  der  Fall  ist.  Auch  die  Trobadors  lassen  bekanntlich 
zur  Abwechslung  und  Belebung  in  zahlreichen  Pastorelen,  Alben,  Baiaden,  überhaupt  Stücken  der 
leichteren  Lyrik  ^■*,  aber  auch  in  Kanzonen,  besonders  in  Gesprächskanzonen  oder -Tenzonen '-^^  die 
Frau  redend  auftreten ;  dies  interessiert  uns  nur  insofern,  als  sie  die  Empfindungsweise  des  weib- 
lichen Herzens  widerspiegeln,  und  wenn  auch  einmal  die  Frau  sagt:  en  aquest  son  fas  comdeta 
dalada^^,  so  werden  wir  darum  doch  nicht  an  ihre  Autorschaft  glauben.  Es  ist  wahr,  dass  man 
bei  dem  fragmentarisch  überlieferten  Liede  ab  [loj  cor  trist  environat  d'esmay'-^'',  in  welchem  die 
Frau  mit  trauervollem  Herzen  von  Liebe  und  Freude  Abschied  nehmen  will,  schwanken  kann,  so 
ursprünglich  erscheint  die  Stimmung;  ähnlich  bei  dem  anonymen  Gedichte  per  joi  que  d^amor 
nüweigna^^,  das  ganz  an  die  Lieder  der  Castelloza  erinnert  und  das  ihr  vielleicht  auch  gehört ^^. 
Desgleichen  darf  man  nicht  bei  allen  Tenzonen  sicher  sein ,  Avie  der  Umstand  zeigt ,  dass  zu 
Gr.  426,  1  in  JK  die  Dame  nicht  genannt  wird ,  während  O  doch  einen  Anfangsbuchstaben  H 
angiebt :  Wir  werden  auch  hier  die  Beteiligung  von  Frauen  so  lange  zurückweisen  müssen,  als  in 
den  üeberschriften  keine  Namen  überliefert  werden  ^^.     Auch    dann    noch    ist    es   nicht    ganz    un- 


^^  Es  können  nur  in  Betracht  kommen  Ja  froidor  ne  la  yulee"  (Raynaud,  Bibliogr.  d.  chans.  fran^. 
no,  517;  Bartsch,  Altfrz.  Chrestom.'  334),  das  vielleicht  eine  Frau  zur  Verfasserin  hat,  und  das  schöne  Lied  ^ge 
cJianterai  por  mon  coraige'^  {Raynaud  no.  21;  Archiv  42,  315),  welches  allerdings  ganz  im  Frauenton  gehalten  ist 
und  welches  auch  in  einer  Handschrift  die  Ueberschrift  trägt:  Ja  dame  dou  If'ael"' ;  die  vorletzte  Strophe  „quan 
la  douce  oure  vente'^  ist  übrigeng,  worauf  meines  Wissens  Niemand  aufmerksam  gemacht  hat,  der  ersten  Strophe 
von  B.  de  Ventadorn's  ^quan  la  douss'  aiira  venia"'  frei  nachgebildet. 

20  V.  Schack,  Poesie  und  Kunst  der  Araber  in  Spanien  und  Sizilien  I,  39,  109,  120,  130,  133,  135,  247,  284. 

*^  Weinhold,  Deutsche  Frauen^  I,  147  f.;  zuletzt  Brachmann,  „Zu  den  Minnesingern*  in  der  „Germania", 
1886,  S.  443  f. 

^^  Borgognoni,  Rimatrici  italiane  ne'  primi  tre  secoli  in  der  „Nuova  Antologia"  16  Luglio  1886,  S.  210  f., 
und  zustimmend  Gaspary  in  „Zs,  f.  rom.  Phil."  X,  587. 

*'  Borgognoni  1.  c.  S.  212;  d'Ancona  e  Comparetti,  Antiche  rime  volgari  IV,  196  und  198. 

2*  Zu  den  letzteren  gehören  Gr.  461,  12;  201;  206. 

*^'  Z.  B.  Gr.  323,23;  10,23;  16,  10.  Liebhaber  und  Dame  sprechen  hier  gegen  einander  wie  im  contrasto 
des  Ciullo  d'Alcamo;  hierher  ist  auch  zu  rechnen  die  burleske  Tenzone  zwischen  R.  de  Vaqueiras  und  der  Genue- 
serin  (Gr.  392,  7). 

«8  Gr.  461,  69. 

^'  Gr.  461,  2;  Stengel,  Die  beiden  ältesten  provenz.  Gramm..  S.  VII. 

28  Gr.  461,  191;  MW.  III,  378;  vgl.  Rivista  di  filologia  romanza  I,  165. 

*®  In  Str.  1  heisst  es;  cel  qu'anc  no  volc  ohezir  mos  hos  motz  ni  mas  cunsos.  Es  stimmt  mit  Castelloza's 
mout  Di'avetz  fag  lonc  estatge  (Gr.  109,  3)  zwar  nicht  in  Reimstellung  und  -Ausgang,  wohl  aber  in  der  Durchreimung, 
in  der  Länge  der  Verse  und  in  der  Länge  und  Anzahl  der  Strophen  überein. 

""  Es  kommen  in  Betracht :  Gr.  75. 1  identisch  mit  87,  l  (Chabaneau ,  Les  biographies  des  Troubadours, 
S.  134);  231,1  und  4;  269,1;  306,2;  372,  4;- 409,  3  und  5;  426,1;   451,2;  461,56;    die  Tenzone  Gr.  409,5,  welche 


möglicli,  class  die  letzteren  erfunden,  oder  dass  bestimmte  Persönlichkeiten  gleichsam  untergeschoben 
seien,  wie  man  sich  denn  bei  der  Alamanda  trotz  der  ruso  in  N^  und  der  Anspielung  bei  B.  de 
Born  eines  leisen  Zweifels  nicht  erwehren  kann.  Indessen  hiesse  es  hier,  falls  keine  inneren 
Gründe  ins  Spiel  kommen,  die  Vorsiclit  zu  weit  treiben,  besonders  wenn  man  berücksichtigt,  dass 
wir  von  mehreren  tröbairitz  provenzalische  Lebensnachrichten  haben,  wo  sie  ausdrücklich  als  Dicli- 
terinnen  bezeichnet  w^erden.  Es  sind  ihrer  nun  —  2  Gräfinnen  von  Dia  angenommen,  und  Gau- 
dairenca,  Blanchemain  und  donna  H.  eingerechnet  — ■  im  Ganzen  21  ,  die  den  Zeitraum  von 
c.  1160—1250  umspannen  und  die  sich  örtlich  ziemlich  gleichmässig  auf  Südfrankreich  ver- 
teilen. Einige  von  ihnen  gehören  einem  hohen  Stande  an  :  die  Gräfin  oder  Gräfinnen  von  Dia, 
die  Gräfin  (Garsenda)  von  der  Provence ,  Maria ,  Vicegräfin  von  Ventadorn.  Unter  den  anderen 
waren  wohl  die  meisten  adeliger  Herkunft,  wenn  man  die  Bezeichnung  madonna  oder  gentil  donna 
als  einen  Unterschied  von  dem  einfachen  na  oder  donna  begründend  ansehen  darf^':  Azalais 
de  Porcairagues ,  Lombarda ,  Isabella ,  Almuc  de  Castelnou ;  Castelloza  sagt  zwar  zu  Arman 
de  Breon :  E  sai  hen  que  ns  cove  —  donqma  (Causor  pamtge^'^,  aber  in  der  Biographie  steht  gen- 
tils  donna.  Alamanda ^^  und  Tibors  werden  nur  dona  de  Gascogna  und  de  Proensa  genannt,  und 
bei  Gaudairenca  kann  man  mit  Wahrscheinlichkeit  bürgerliche  Abstammung  annehmen.  Ihre 
litterarische  Hinterlassenscluift  beläuft  sich  zusammen  auf  c.  22  Lieder,  Tenzonen,  Kohlen;  je- 
doch ist  uns  Mancherlei  verloren  gegangen:  in  der  Biographie  der  Azalais  de  Porcairagues  (MB^Ql) 
wird  berichtet,  dass  sie  gute  Lieder  gedichtet  habe,  wir  besitzen  aber  nur  eines  von  diesen  ;  von 
der  Lombarda  heisst  es  (MB^Tg):  E  fasia  de  las  cohlas  et  amorosas,  während  uns  nur  eine  über- 
hefert  ist;  in  der  Biographie  der  Tibors  (MB^TT)  steht:  E  fetz  agtiestas  cohlas,  e  mandet  las  al 
seu  amador,  in  der  Handschrift  folgt  jedoch  nur  eine  Strophe,  indem  die  Hälfte  des  Blattes  mit 
der  Fortsetzung  des  Gedichtes  weggeschnitten  ist'^;  von  den  36  Versen,  welche  die  Gräfin  von 
Dia  II  an  Jaufre  de  Tolosa  richtete  ='°  und  von  den  daman  der  Gaudairenca  und  den  zahlreichen 
Sachen  der  Blanchemain  ^e  ist  uns  niclits  übrig  geblieben. 

Wenn  B.  Calvo  sagt  fGr.  101,  5) :  Per  amor  fon  chantars  trohats,  und  von  A.  de  Pegulhan 
erzählt  wird ,  dass  ihn  die  Liebe  dichten  lehrte ,  so  darf  man  deshalb  nicht  glauben ,  die  Liebe 
wäre  die  alleinige  Lehrmeisterin  in  der  Dichtkunst  gewesen.  Vielmehr  mussten  Sprache  und 
Technik  von  dem  angehenden  Trobador  besonders  erlernt  werden,  und  daher  kann  man  sich  nicht 
der  Annahme  entziehen,  dass  auch  die  trohairitz  besondere  Unterweisung  empfangen  haben,  Gau- 
dairenca und  Blanchemain  z.  B.  von  ihren  dichtenden  Gatten  liaimon  de  Miraval  und  Hugolin 
de  Forcalquier.  Sie  konnten  allerdings  in  Beim-  und  Verskünsten  nicht  wetteifern  mit  den  Tro- 
badors,  welche  stets  in  Uebnng  blieben  und  in  fortwährendem  Verkehr  mit  Kunstgenossen  standen. 
Auch  beabsichtigten  sie  es  kaum,  da  sie  nicht  in  erster  Linie  nach  Dichterruhm  strebten,  und  da 
ihnen  eine  möglichst  grosse  Verbreitung  ihrer  Liebeslieder  aus  Gründen  der  Gefahr  nicht  er- 
wünscht sein  konnte '^  AVir  finden  dalier  bei  ihnen  keinen  verwickelten  Strophenbau,  keine 
dunklen  AVörter,  keine  rimas  caras.  keine  grosse  Künstelei  in  der  Anordnung  der  Reime.  Beatritz 
de  Dia  wendet  einmal  grammatisehen  Reim  an  (Gr.  46,  1) ;  Alamanda  wurde  durch  G.  de  Bornelh 
veranlasst,  ein  etwas  schwierigeres  Versmass  zu  gebrauchen,  desg  ichen  Gormonda  durch 
G.  Figueira:  das  Sirventes  der  letzteren  ist  denn  auch  ziemlich  missglückt.  Ob  sie  die  Melodie 
zu  ihren  Liebesliedern  erfunden  haben,  lässt  sich  nicht  sagen ;  bei  Beatritz  de  Dia  scheint  es  der 


ich  bei  ,  Seibach,  Streitgedichte "  nicht  entdecken  kann  und  von  der  nur  zwei  Strophen  bei  RChoix  V,  394  und 
MW.  III,  321  abgedruckt  sind,  lasse  ich  vollständig  folgen  unter  no.  III  der  Liedertexte. 

"  MB-' 91.  MB^TS.  Jahrbuch  XI,  17;  vgl.  dazu  Gr.  133,3  und  133,9  (Hs.  R.  fol.  59  c).  MB*  80.  Cha- 
baneau,  Biogr.  d.  Troub.,  S.  15.     MB^77. 

"•^  Gr.  109,2  Str.  3. 

^*  Sie  gehört  freilich  nur  hierher,  wenn  man  annimmt,  dass  sie  an  Gr.  461,  56  beteiligt  sei,  s.  Chabaneau 
S.  121  A.  1;  die  donzela  Alamanda  wäre  dann  Unterrednerin  in  zwei  Tenzonen. 

»  Hs.  H  fol.  45  a. 

•^  Thomas  S.  119;  Chabaneau  in  , Revue  d.  lang,  rom."  XXIII,  19. 

*«  Thomas  S.  145  und  153. 

"  Daraus  erklärt  sich  vielleicht  die  Thatsache,  dass  sie  in  verhältnismässig  so  wenigen  Handschriften 
überliefert  sind. 


6 

Fall  gewesen  zu  sein,  wenn  man  der  Anweisung  für  den  Miniaturmaler  in  A  una  dona  qe  cante^^ 
Gewicht  beilegen  darf.  Ucberdies  wissen  wir  ja ,  dass  auch  Trobadors ,  die  kein  musikalisches 
Talent  hatten,  die  Komposition  ihrer  Lieder  anderen  überliessen. 

Was  mm  die  Gattung,  den  Inhalt  und  Stil  der  Gedichte  betrifft,  so  ist  das  Sirventes,  da 
Politik  naturgemäss  der  Frau  ferner  lag ,  nur  durch  Gormonda  vertreten ,  und  dazu  ist  ihr  Sir- 
ventes noch  mehr  moralischer  Natur ;  aber  es  fällt  auf,  dass  religiöse  Sachen,  etwa  Marieenlieder, 
gänzlich  fehlen.  Blanchemain's  Poesieen  scheinen  didaktischer  Art  gewesen  zu  sein  ^^  Eine  Reihe 
von  Tenzonen  und  Koblenwechseln  dienen  gesellschaftlichen  Zwecken,  und  sind  im  engeren  Sinne 
Gelegenheitsgedichte;  bald  werden  dilemmatische  Fragen  zwischen  Dame  und  Trobador  verhandelt*" ; 
bald  ist  es  eine  Art  persönlicher  Tenzone,  der  es  an  scharfen  Wendungen  nicht  mangelt,  die  sich 
aber  doch  im  Grunde  als  Neckerei  erweist  (Gr.  252,  1)  ;  bald  bereden  und  streiten  sich  der  Ver- 
söhnung suchende  Liebhaber  und  die  vermittelnde  Dame,  welche  er  angerufen  (Gr.  242,  69),  oder 
auch  diese  und  die  erzürnte  Geliebte  (Gr.  20,  2) ;  bald  stellt  eine  Dame  an  die  andere  eine  ver- 
trauhche  Anfrage  in  einer  Kobla  (Gr.  12,  1),  oder  die  letztere  trägt  mehr  einen  epigrammatischen 
Charakter  (Gr.  54,1).  Die  Hälfte  bilden  Liebeslieder,  nämlich  12*',  darunter  ein  rein  lyrischer 
Strophenwechsel  (Gr.  187,  1),  eines  nur  unvollständig  erhaltenes  der  Tijjors  und  eines  von  der  Bieiris 
de  Romans  im  zärtlichsten  Tone  an  eine  andere  Dame  gerichtetes.  Sie  gewähren  das  meiste  kultur- 
geschichtliche Interesse  und  dürfen  einen  selbständigen  Kunstwert  beanspruchen.  —  Man  könnte 
sich  versucht  fühlen ,  andere  Litteraturen  zum  Vergleiche  nach  Inhalt  und  Stil  heranzuziehen ; 
allein  von  der  griechischen  Frauenlyrik  lässt  sich  bei  der  überaus  fragmentarischen  Ueberlieferung 
kein  rechtes  Bild  gewinnen.  Es  könnten  nur  Sappho  und  allenfalls  Erinna  in  Betracht  kommen. 
Die  letztere  setzt  in  zwei  Epigrammen  der  Gefährtinliebe  ein  Denkmal  (Bergk,  Antologia  lyrica^, 
S.  375 — 6;  s.  auch  no.  1  daselbst),  wozu  man  das  zweite  Geleit  der  Carenza  (Gr.  108,1;  Zs.  f. 
rom.  Phil.  IV,  510)  und  das  Lied  der  Bieiris  de  Romans  vergleichen  mag.  Die  beiden  Liebes- 
oden der  Sappho  sind  bei  aller  Leidenschaft  in  edlerem  Tone  gehalten,  phantasiereicher,  glänzen- 
der und  kunstvoller,  als  die  Gedichte  der  trobairitz ;  freilich  entstammen  sie  auch  einer  relativ 
vorgeschritteneren  Kulturepoche.  Die  arabischen  Dichterinnen,  zu  denen  auch  Prinzessinnen  zählen, 
scheinen  in  der  Erotik  Vortreffliches  geleistet  zu  haben,  aber  eine  eigentliche  Parallele  anzustellen 
dürfte  doch  bei  der  Verschiedenheit  der  Racen  und  der  ganzen  DichtungSAveise  sein  Misshches 
haben.  So  würden  denn  noch  die  mittelhochdeutschen  Frauenstrophen  bleiben,  wenn  sie  wirklich 
von  weiblichen  Verfassern  herrührten  (s.  oben).  Immerhin  sind  sie  ganz  aus  der  Empfindung  der 
deutschen  Frau  des  12.  Jahrhunderts  heraus  geschrieben,  und  wenngleich  sie  ja  nicht  der  künst- 
lerisch entwickelten  Lyrik  angehören ,  während  zur  Zeit  der  ersten  trobairitz  die  provenzalische 
höfische  Lyrik  schon  in  Blüte  stand,  so  ist  ein  Vergleich  doch  deshalb  möglich,  weil  die  trobairitz 
sich  fast  ebenso  wenig  von  der  Konvention  beherrscht  zeigen  wie  die  ersten  mittelhochdeutschen 
Dichter,  welche  sie  noch  nicht  kannten.  Beatritz  de  Dia  beruft  sich  zwar  auf  dieselbe :  „Eine 
Dame  müsse  einen  trefflichen  Ritter  offenkundig  lieben"  (Gr.  46.  1  Str.  3),  d.  h.  sie  musste  einen 
Verehrer  haben ,  aber  darin  lag  noch  nicht  eingeschlossen ,  dass  eine  verheiratete  Frau  einen 
fremden  Mann  besingen  durfte,  am  wenigsten  in  der  Art  wie  Beatritz  es  thut.  Castelloza  stellt 
sogar  gegenüber  der  höfischen  Anschauung  den  Grundsatz  auf,  dass  die  Frau  zuerst  bitten  solle*  2, 
was  an  das  Ovidisclie  femina  jam  partes  victa  rogantis  agat  (Ars  amat.  I,  278)  erinnert.  Dass  es 
sich  um  eine  gefahrvolle  tougen  minne  handelt ,  welche  im  Allgemeinen  der  konventionellen  Regel 
zuwiderlief,  erhellt  auch  aus  dem  Umstände,  dass  in  den  Geleiten  der  Geliebte  niemals  mit  dem 
wirklichen  Namen  genannt  wird.  Dadurch  treten  die  Trobairitzlieder  trotz  obligater  Kunstsprache 
und  Terminologie  ziemlich  weit  aus  dem  Kreise  der  Konventionsdichtung  heraus:  Das  Gefühl 
kommt  warm  und  ungeschminkt  zum  Ausdrucke    wie    in  den  „Frauenstrophen",    mit   welchen    sie 

'"  Jahrbuch  XI,  21;  die  Stelle  bei  Clara  d'Anduza  Gr.  115,1  Gel.  ist  wohl  kaum  verwertbar. 
»8  Thomas  S,  153. 
*"  Gr.  282,14;  295,1;  426,1. 

**  Ich  rechne  Gr.  46,  8  nicht  mit:  s.  no.  I  der  Liederlexte. 

*'^  Gr.  109,  2  Str.  6.  Vgl.  109,  3  Str.  3 :  QxCom  sol  trametre  messatge  —  e  motz  h-ixitz  e  causitz;  —  ez  ieu 
tenc  me  per  guerida,  —  amics,  a  la  mia  /e,  ' —  quan  vos  prec^  qyCaissi  ■  m  cove. 


doch  wieder,  dem  verschiedenen  Volksnaturell  gemäss,  teihveise  kontrastieren.  Die  letzteren  ent- 
behren zwar  keineswegs  einer  lebhafteren  Färbung,  aber  das  Verlangen  ist  mehr  naiv,  und  daneben 
hören  wir  zarte  Töne  der  Klage  und  Wehmut.  Auch  die  Trobairitz  zeigen  Innigkeit ,  aber  sie 
ist  oft  nicht  weit  entfernt  von  glühender  Leidenschaft,  und  daneben  stehen  Schalkhaftigkeit  und 
herausfordernde  Keckheit ;  nur  bei  der  Castelloza  ist  es  wie  ein  Nachklang  altdeutscher  Auf- 
fassung von  der  untergeordneteren  Stellung  der  Frau  ^2 :  so  demütig  und  unterwürfig  bittet  sie  den 
Geliebten.  —  Werfen  wir  schliesslich  noch  einen  Blick  auf  den  Stil,  so  zeigt  auch  dieser  einige 
Abweichung  von  demjenigen  der  Trobadors.  Schon  Fauriel  (II,  75)  erkannte  mit  feinem  Sinne, 
dass  derselbe  „plus  faible  et  plus  neglige"  wäre.  Es  herrscht  in  der  That  eine  gewisse  intime 
Nachlässigkeit  vor,  nicht  stark  genug,  um  an  Improvisationen  zu  erinnern  und  den  künstlerischen 
Wert  zu  gefährden,  aber  doch  stark  genug,  um  eine  Wirkung  von  eigentümlichem  Reize  hervor- 
zubringen. Nicht  als  ob  der  Ausdruck  unklar  wäre ,  er  ist  im  Gegenteil  schlicht  und  frei  von 
Bildern,  Vergleichen  und  Sprachkünsteleien,  aber  die  ganze  Fügung  der  Gedichte  ist  eine  losere 
und  der  Gedankengang  ein  mehr  sprunghafter  (s.  z.  B.  1,1),  so  dass  hieraus  für  das  Verständ- 
nis zuweilen  Schwierigkeiten  erwachsen.  Man  muss  gestehen ,  dass  es  ihnen  an  solchen  kühnen 
und  schwungvollen  Wendungen  fehlt,  wie  wir  sie  bei  einzelnen  Trobadors  finden :  Tot^  lo  jois  del 
man  es  nostre,  —  dompna,  s^amdui  nos  amam  (Guillem  IX.  Chrest.  proveng.*  S.  31);  Ä72ar  posc 
ses  vestidura  —  nutz  en  ma  caniiza,  —  que  firC  amor  m^asegum  —  de  la  fera  hiza  (B.  de  Venta- 
dorn.  MW.  1,24);  Que  sl'm  lais  Dieus  s^amor  jaumr,  —  semhlaria '  yn ,  tan  la  dem;  —  ah  lieis 
paradis  us  desertz  (A.  de  Maroill.  MW,  I,  169) ;  Per  lieis  am  fontainas  e  rius,  —  pratz  e  vergiers 
e  Ifoscs  e  plais  (R.  de  Miraval.  MW.  II,  126) ;  Pot  hen  treniblar  la  terra  qui  •  m  soste,  —  a  vos  sui 
Jiom  e  amics  e  servire  (A.  de  Sestaron.  Archiv  33,  446)  ;  man  kann  aber  vielleicht  sagen,  dass  sie 
dafür  schon  jene  geschmackvolle  Sauberkeit  aufweisen,  welche  bei  der  Frau  des  17.  Jahrhunderts 
in  Geziertheit  und  übertriebenen  Purismus  ausartete,  und  daher  zum  Sjoctte  Veranlassung  gab, 
welche  aber  doch  im  Ganzen  die  französische  Sprache  auf  heilsame  Weise  beeinflusst  hat. 


II. 

Im  Folgenden  sind  die  Lebensnachrichten  und  historisch  -  geographischen  Nachweise  in 
chronologischer  Folge,  so  weit  als  das  letztere  möglich,  aufgeführt.  Weggeblieben  sind  Alaisina 
Iselda  und  Carenza,  über  welche  garnichts  zu  ermitteln  war,  desgleichen  Gaudairenca  (c.  1200)  und 
Blanchemain  (c.  1220),  von  denen  uns  nichts  erhalten  ist  und  für  die  ich  auf  Diez,  LW^  313  f.  und 
Thomas,  F.  Barberino  S.  143  f.  verAveise.  —  Da  Frauen  begreiflicherweise  selten  in  Urkunden 
vorkommen,  so  hat  die  biographische  Forschung  mit  ausserordentlichen  Schwierigkeiten  zu  kämpfen, 
und  man  muss  sich  oft  mit  Andeutungen  und  Vermutungen  begnügen.  Die  lyrischen  Inedita, 
welche  vielleicht  Material  hätten  enthalten  können,  sind  mir  fast  alle  bekannt,  nur  einige  wenige 
aus  H  und  N  waren  für  mich  nicht  erreichbar. 

1.  Azalais  de  Porcairagues. 

Biogr.  in  JK  (MB^  91  JK) :  N' Azalais  de  Porcairagues  si  fo  de  V encontrada  de  Monpeslier, 
gentils  domna  e  enseignada;  et  enamoret  se  d'en  Gui  Guerreiat  qu'era  fraire  d'en  Guillem  de  Mon- 
peslier; e  la  domna  si  sabia  trobar  e  fes  de  lui  mantas  honas  cansos.  —  In  D^  steht  der  Name  mit 
der  beliebten  Umstellung  n'Älasais  und  auch  Porcaragues.  Hinsichtlich  des  letzteren  wird  man 
sich  trotz  der  Angabe  si  fo  de  Vcncontrada  de  Monpeslier  am  besten  für  „Porcairagues",  das  heutige 
„Pourcayrargues"  arr.  Alais  dep.  Gard  ^  entscheiden,  weil  die  Form  am  meisten  stimmt,  und  weil 
in  der  3.  Strophe  ihres  Liedes  in  C  steht:   Quar  so  diz  on  en   Velay  und  auch  in  D*:  Car  so  diz 


"  Weinhold*  I,  239,  246,  249,  250. 
^  Durand,  Dictionnaire  topogr.  du  departement  du  Gard. 


8 

om  en  veillai:  Hiermit  ist  natürlich  die  Landschaft  „Velay"  gemeint,  welche  nahe  am  dep.  Gard, 
aber  weit  von  „Portiragnes",  früher  „Porcairagnes"  (Herault)  liegt,  an  das  man  auch  gedacht  hat  ^. 
Es  muss  wie  das  letztgenannte  aus  „Porcairänicis"  (castrum)  entstanden  sein,  das  zuerst  zu 
„Porchairanegues"  ^,  dann  zu  „Porcairargues"  und  mit  Fortfall  des  zweiten  „r"  zu  Porcairagues 
wurde*.  —  Chabaneau  setzt  Azalais  auf  c.  1160  an.  Vielleicht  dürfen  wir  sie  noch  höher  hinauf 
rücken  :  Ihr  Geliebter  nämlich,  Gui  Guerreiat,  wird  als  fünfter  und  letzter  Sohn  mit  den  Schlössern 
„Paulian"  und  „le  Poujet"  bedacht  in  dem  Testamente  (1146)  desjenigen  Wilhelm  von  Montpellier, 
welcher  1147  Mönch  in  Grandselve  wurde.  Sein  in  der  Biographie  genannter  Bruder  starb  1172. 
Er  selbst  zog  sich  1177  von  der  Welt  zurück  und  starb  in  demselben  Jahre,  nachdem  er  im 
Testamente  vom  Februar  1177  seine  Güter  seinen  Neffen  und  den  Mönchen  von  Valmagne  ver- 
macht hatte  ^. 

2.  Comtessa  (Beatritz)  de  Dia. 

Biogr.  in  ABJK.  MB27B.  Nach  A:  La  comtessa  de  Dia  si  fo  moiller  d'en  Guillem  de 
PeiUeus,  hella  dompna  e  bona ;  et  enanioret  se  d'en  Baemhaut  d'Aurenga ,  e  fetz  de  lui  maintas  honas 
chanssos  e  hellas ,  segon  qe  vos  poirets  vezer  et  entendre  aissi  (de  lui  mains  hons  vers ;  et  aqui  sont 
escriutas  de  las  soas  chansos  B).  —  Gegen  Thomas  ^  folge  ich  Chabaneau  ^  und  nehme  an ,  dass 
es  zwei  dichtende  Gräfinnen  von  Dia  gegeben  hat,  weil  Barberino,  geb.  1264,  sagt,  er  habe  den 
Ritter  gesehen,  der  von  der  Gräfin  von  Dia  getadelt  worden  sei  und  sich  gebessert  habe 8,  Die 
unserige,  welche  man  die  provenzalische  Sappho  genannt  hat,  war  die  Tochter  des  Delphins  von 
Vienne  Guigues  VI,  der  im  Jahre  1142  starb',  und  nach  den  Handschriften  die  Gemahlin  des 
Wilhelm  von  Poitiers,  der  zugleich  Graf  von  Valentinois  war  und  von  1158 — 1189  regierte^*'.  Von 
ihr  zugehörigen  Liedern  zähle  ich  nur  4,  da  es  höchst  ungewiss  ist,  ob  man  sie  als  Teilnehmerin 
an  der  Tenzone  Gr.  46,  3  ansehen  darf:  in  C  und  M  nämlich  ist  die  letztere  überschrieben  „Raim- 
baut  d'Aurenca",  und  auch  in  D  steht  sie  unter  Liedern  von  Raimbaut  aufgeführt  ^^  Auffallen 
muss,  dass  die  ausführliche  Biographie  Raimbaut's  d'Aurenca  in  N^,  in  welcher  dessen  verliebte 
Abenteuer  erzählt  werden,  garnicht  ihres  Verhältnisses  zu  Raimbaut  gedenkt ;  auch  aus  den  Ge- 
dichten Raimbaut's  lässt  sich  nichts  darauf  bezügliches  entnehmen,  wenn  man  nicht  die  einmalige 
Erwähnung  von  „Valentines"  (Gr.  389,  24  Str.  5)  dahin  rechnen  will.  Auffallen  muss  ferner,  dass 
unsere  Dichterin  „Gräfin  von  Dia"  genannt  wird  (s.  Thomas  S.  118),  da  doch  die  Grafschaft  Dia 
erst  an  ihren  Sohn  Aimar^^,  nach  Brun-Durand  im  Jahre  1199,  fiel;  aber  es  lässt  sich  daraus 
erklären ,  dass  der  spätere  Biograph  die  genealogischen  und  historischen  Verhältnisse  nicht  mehr 
genau  kannte,  und  ausserdem  zu  einer  Uebertragung  des  Titels  durch  die  Existenz  einer,  wie  wir 
annehmen  müssen,  zweiten  bekannten  und  mit  Recht  so  genannten  Gräfin  von  Dia  verleitet  werden 
konnte,  die  mit  Jaufre  de  Tolosa  Verse  wechselte  und  von  der  Barberino  in  den  Glossen  zu  den 
„Documenti  d'amore"    und    im  „Reggimento  di  donna"  spriclit^^.     Was    die  letztere    betrifft,    so 


*  Chabaneau,  Biogv.  d.  Troub.  S.  128. 

'  Teulet,  Layettes  du  tresor  des  chartes  I  Reg. :  Porchairanegues  (fiscus  de)  in  vicecomitatu  Neniausensi. 

*  Vgl.  „Centrairargues"  aus  „Senteiränicis",  „Guzai'gues"  aus  „Agusänicis",  „Verargues"  aus  ^iVeränicis" 
(Aigrefeuüle,  Eist,  de  Montpellier  nouv  ed.  par  Pijardiere  IIT,  667,  671).  Vgl.  auch  bei  Durand  1.  c.  Introd.  eine 
Reihe  von  Ortsnamen  auf  „-anicis"  im  dep.  Gard. 

^  Aigrefeuüle,  Eist,  de  Montpellier^  I,  44,  52,  53,  56.     Vgl.  Brequigny  et  Pardessus  IV,  34. 

«  F.  Barberino  S.  126. 

'  Revue  d.  lang.  rom.  XXIII,  20-21. 

**  Chabaneau  1.  c.  S.  21  A.  1. 

**  Bulletin  de  la  societe  archeologique  de  la  Dröme  I,  136. 

^•^  Guy- Allard  III,  723  giebt  1158  als  Anfangsjahr  seiner  Regierung  an;  Chabaneau,  Biogr.  d.  Troub.  S.  138 
sagt:  1135-1189;  Thomas,  F.  Barberino  S.  118  nennt  1186  als  das  Todesjahr.  Ich  richte  mich  nach  Chevalier, 
Docnin.  ined.  relat.  au  Dauphine  IL  im  Appendice  d.  cart.  d.  St.-ChafFre  S.  38  A.  4. 

"  Mussafia,  Del  codice  Estense  di  rime  provenzali,  S.  374. 

^^  Brun-Durand  in  „Bulletin  d.  1.  societe  archeol.  -d.  1.  Dröme  I:  genealogische  Tafel  der  Grafen  von 
Valentinois  zwischen  S.  302  und  303;  hier  findet  sich  übrigens  Beatritz  als  zweite  Frau  von  Wilhelm  I.  aufgeführt. 

"  Chabaneau  1.  c.  Sie  ist  nach  der  Vermutung  Chabaneau's  vielleicht  identisch  mit  der  im  „Reggimento" 
S.  169  vorkommenden  Gräfin  d'Erdia. 


liaben  wir  mogiicherwcisc  in  ihr  Pliilippn ,  die  Gemaliliu  Aimar's  II.  von  Poitiers ,  Grafen  von 
Valentinois  und  Die  (II89  — 1250)  zu  sehen,  welche  wir  zu  den  Jahren  1219  und  1235  rekognos- 
zieren können  ^^,  und  welche  virmutlich  identisch  ist  mit  der  Philippa,  die,  wie  ich  schon  in 
Zs.  f.  rom.  Phil.  IX,  130  A.  5  bemerkt  habe,  von  Arnaut  Plagues,  dem  Trobaire  de  Villa 
Arnaut  und  Ademar^^  lo  Negre  gepriesen  wird. 

3.  Alamanda. 

Wie  wir  „Armandus"  neben  ,.Armannus"  finden,  so  ist  auch  „Alamanda"  aus  „Alamanna" 
entstanden.  Der  Name  kommt  nicht  selten  vor^^;  der  Familienname  „Alamans"  war  in  ganz  Süd- 
frankreich sehr  verbreitet.  Ueberhaupt  begegnen  wir  häufig  Personenbezeichnungen,  die  von  Völker- 
namen hergeleitet  sind :  vgl.  na  Lombarda,  na  Saissa  u.  s.  w.,  daneben  zahlreiche  Verstecknamen 
dieser  Art  bei  den  Trobadors.  Unsere  Alamanda  war  nach  der  „razo"  in  N^  eine  doyizela,  mout 
savia  e  cortesa,  e  sahia  trohar  hen  e  entenärc '  ^.  Guiraut  de  Bornelh  rief  ihre  Vermittelung  an,  um 
die  Gunst  ihrer  Herrin,  seiner  Geliebten,  welche  auch  „Alamanda"  hiess  und  aus  Estang  (a,  Con- 
dom dep.  Gers)  in  der  Gascogne  stammte,  wieder  zu  gewinnen.  Es  geschah  das  in  einer  Tenzone, 
die  spätestens  im  Jahre  1182  gewechselt  worden  ist,  da  ßertran  de  Born  in  seinem  Liede  Gr.  80, 13 
von  einem  son  de  n' Alamanda'-^  spricht.  —  Chabaneau  (S.  121  A.  1)  hat  auf  die  Tenzone  Gr.  461,  56 
zwischen  einer  „donna"  und  einer  „donzela"  hingewiesen,  worin  die  letztere  den  Verehrer  der 
„donna"  verteidigt.  Es  ist  nicht  unwahrscheinlich,  dass  sie  mit  der  unserigen  zusammenhängt,  und 
dass  daher  2  Dichterinnen  Alamanda  gelebt  haben.  Diese  Tenzone  (abgedruckt  bei  Seibach, 
Streitgedichte  S.  102)  ist  noch  nicht  kritisch  herausgegeben  ;  sie  folgt  unter  no.  II  der  Liedertexte. 

4.  Comtessa  (Garsenda)  de  Proenza. 

Gemäss  der  biographischen  Nachricht  über  Gui  de  Cavaillon  (MB^  no.  59)  und  aus  son- 
stigen chronologischen  Gründen  (Zs.  f.  rom.  Phil.  IX,  125)  haben  wir  in  ihr  Garsenda  von  Por- 
calquier  zu  sehen,  die  Tochter  Wilhelm's  IV.,  des  letzten  Grafen  von  Forcalquier,  seit  1192  an 
Alfons  IL  von  der  Provence  verheiratet,  1209  Wittwe  und  1222  in  das  Kloster  la  Celle  tretend. 
Wahrscheinlich  an  sie  schickt  G.  de  Baus  seine  Tenzone  mit  Gui  (Gr.  192,  4).  Elias  de  Barjols 
verliebte  sich  in  sie  nach  dem  Tode  ihres  Gemahles  (MB^  no.  55).  Der  Baron  und  Trobador 
Gui  de  Cavaillon  that  es  vermutlich  schon  früher ;  dass  ein  Verhältnis  zwischen  ihm  und  der 
Gräfin  bestanden  hat,  wird  durch  ihren  Strophenwechsel  mit  ihm  einigermassen  bestätigt.  Der- 
selbe steht  zwar  in  T  fol.  86  b  und  87  a  anonym ,  aber  in  F  finden  sich  die  betreffenden  üeber- 
schriften*^  lieber  die  Lebensumstände  von  Gui  de  Cavaillon  habe  ich  in  Zs.  f.  rom.  Phil.  IX, 
123-9  gehandelt. 

5.  Maria  de  Ventadorn. 

Sie  war  die  Gemahlin  von  Eble  V.,  Vicegrafen  von  Ventadorn ,  nicht  vor  1191  an  ihn 
verheiratet^^  und  gestorben  im  Jahre  1219  ^^  In  der  „razo"  zu  ihrer  Tenzone  mit  Gui  d'Uisel 
(MB^'  no.  79)  .wird  sie  die  geschätzteste  Dame  genannt,  die  jemals  in  Limousin  gelebt  habe,  und 
dem  entspricht  auch,    dass    sie    von    vielen  Trobadors  hoch  gepriesen  wird^^.     Eines  Tages  hatte 


^*  Chevalier,  Docum.  ined.  relat.  au  Dauphine  II,  41  und  A.  4  im  Appendice  du  cart.  d.  St.-Chaffre. 

*^  Sollte  etwa  auf  diesem  Umstände  infolge  von  Verwechselung  der  Bericht  des  Nostradamus  über  die 
Beziehungen  des  Guillem  Ademar  zur  Gräfin  von  Dia  beruhen? 

^•^  Eine  „Alamanda"  um  diese  Zeit  bei  Aigrefeuille^  1,68;  ferner  Teulet  1, 113a. 

''  Chabaneau  S.  15  und  für  das  folgende  S.  15  A.  2  und  3. 

^'*  Bertran  de  Born  ed.  Stimming,  Anm.  zu  13,  25. 

^^  Stengel,  Die  Blumenlese  der  Chigiana  no.  146  und  147. 

""  Robert  Meyer,  Das  Leben  des  Trobadors  Gaucelm  Faidit,  S.  24.  Chabaneau  S.  41  A.  1  scheint  noch 
an  der  alten  Annahme  festzuhalten,  vgl.  Diez,  LW.^  S.  150  A.  2. 

"  Chabaneau  S.  41  A.  1,  vgl.  R.  Meyer  S.  32. 

^*  In  einer  grossen  Anzahl  von  Liedern  des  Gaucelm  Faidit,  welcher  sie  lange  verehrte,  s.  R.  Meyer  1.  c. ; 
zur  Schiedsrichterin  erwählt:  Gr.  432,3.  167,44  und  wahrscheinlich  167,26;  wahrscbeinUch  ferner  gemeint:  Gr.  173,12. 

2 


10 

sie  eine  Streitfrage  mit  ihrem  Ritter  Hugo  dem  Braunen,  Grafen  von  der  Marche,  und,  um  Grui 
d'Uisel  wieder  zum  Dichten  zu  bewegen ,  legte  sie  dieselbe  dem  letzteren  vor.  In  Hugo  haben 
wir  doch  Hugo  IX.  zu  erkennen,  der  seit  1181  vermählt  war  und  im  Jahre  1208  starb,  und 
nicht,  wie  Suchier  und  auch  ich  früher  angenommen,  Hugo  X,,  besonders  weil  in  der  Biographie 
ausdrücklich  steht  coms  de  la  Marcha,  während  der  Sohn  (Hugo  X.)  an  anderer  Stelle  (MB"^  40) 
üc  de  la  Signa,  fiJh  de  n^Uc  lo  Brtm  coms  (1.  comte ,  wie  richtig  in  N)  de  la  Marcha^^  genannt 
wird,  und  weil  eine  Beziehung  nach  1208 ,  wo  der  Sohn  Graf  von  der  Marche  wurde ,  sehr  un- 
wahrscheinlich ist.  Die  Tenzone  zwischen  Maria  und  Gui  d'Uisel  ist  also  vor  das  Jahr  1208  zu 
setzen. 

6.  Lombarda. 

Die  Biographie,  verbunden  mit  der  „razo",  lautet  nach  Beseitigung  der  Französierungen 
in  H  fol.  43  b  (MB^  no.  78)  folgenderraassen :  Na  Lombarda  si  fo  wia  doita  de  Tolosa ,  gentil  e 
hella  et  avinens  de  la  i)ersona  et  ensegnada,  e  sabia  hen  trohar,  e  fazia  hellas  coblas  et  amorosas ;  don 
Bernaut0  [de]  n'Arnauts,  fraire  del  comte  d^Armaias,  ausi  contar  de  la  hontatz  e  del  valor  d'ela,  e 
venc  s'en  a  Tolosa  per  la  vezer;  et  estet  con  ella  de  gran  (Hs.  gra)  demestegesa  et  inqueret  (Hs.  in- 
quert)  la  d^amor,  e  fo  molt  son  amic;  e  fez  aquestas  coblas  d'ela,  e  mandet  las  (Hs.  le)  ad  ela  (Hs. 
esa)  al  seu  alberg ;  e  pois  montet  a  caval  ses  la  vezer,  e  si  s'en  anet  (Hs.  met)  en  sim  terra.  Darauf 
steht  in  H :  (L)  ombards  volgr'eu  esser  per  na  Lombarda  (Gr.  54,  1),  und  zwar  mit  einigen  Worten 
mehr  als  MG.  no.  648  abgedruckt  ist:  com  nols  nol  ped  ni  aver  (ped  ni  aver  undeutlich).  Dann 
folgt  das  meines  Wissens  noch  nicht  edierte  (Gr.  461,  216) :  Seigner  Jordan  se  vos  sois  alamagna. 
fransa  e  piteus  normandia  e  bertagna  .  be  me  devez  laisar  scnes  mesclaigna  .  Lonbardia  Averna  elo 
magna  .  e  sim  valez  eu  per  un  dez  valdreus  ab  leis  qes  stragna  des  tota  vol  prez  u .  .  ü  (?)  de  pres 
conort  avez  ges  per  uilla  nos  fragna  lamor  en  qem  tenez,  und  hierauf:  Na  Lombarda  se  fes  gran 
meraveilla,  qant  ella  ausi  contar  qe  Bernautz  n^Arnautz  s'en  cra  andat  ses  la  (Hs.  le)  vezer,  e  mandet 
li  aquestas  coblas.  —  Es  herrscht  in  den  Angaben  über  unsere  Dichterin  eine  grosse  Verwirrung, 
die  schon  in  der  Handschrift  selbst  zu  beginnen  scheint**.  Zunächst  ist,  wie  schon  Suchier  be- 
merkt, Gr.  54,  1  identisch  mit  Gr.  271,  1.  Ferner  steht  Gr.  288,  1 :  Nom  volgr'aver  per  Bernart 
na  Bernarda  nach  meinen  Ermittelungen  garnicht  in  H,  es  ist  auch  garniclit,  wie  Mussafia  richtig 
gesehen  hat^^  MG.  no,  648  gedruckt,  wie  Bartsch  und  Mahn  selbst  (MB^  78)  angeben,  sondern 
nur  RChoix  V,  250  und  darnach  MW.  III,  344.  Wie  es  in  die  Abschrift  von  H,  die  Baynouard 
benutzte,  hineingekommen  ist,  weiss  ich  nicht^^.  Hier  stehen  am  Schlüsse  einige  Verse,  die  wieder 
Chabaneau  S.  72  nicht  aufgenommen  hat,  desgleichen  am  Ende  von  Gr.  54,  1  in  der  Handschrift 
ein  Vers  (s,  oben),  welcher  weder  bei  MG.  no.  648  noch  bei  Chabaneau  S.  72  zu  finden  ist ;  in 
beiden  Fällen  scheinen  freilich  die  letzten  Verse  verdorben  zu  sein.  Die  Frage  von  Mussafia 
(1.  c.  S.  245),  woher  wohl  der  Name  „Jordan"  bei  Baynouard  und  Bartsch  hervorgetreten  sein 
mag,  kann  man  dahin  beantworten,  dass  es  wahrscheinlich  durch  die  eigentümliche  Zwischen- 
stellung der  Strophe  „Senher  Jordan"  u.  s.  w.  in  der  „razo"  der  Lombarda  geschehen  sein  wird. 
Dass  nun  Gr.  461,  216  von  einer  Frau  verfasst  sei,  scheint  besonders  in  Anbetracht  des  Schlusses 
wenig  zweifelhaft,  dass  es  aber  die  Antwort  auf  „Lombards  volgr'eu  esser  per  na  Lombarda"  sei, 
ist  trotz  des  für  die  erste  Hälfte  übereinstimmenden  Versmasses  und  trotzdem  maü  in  „Jordan" 
ja  einen  Verstecknamen  sehen  kann ,  deshalb  nicht  recht  glaublich  ,  weil  der  Inhalt ,  so  weit  er 
verständlich ,  zu  wenig  passt.  Dagegen  ist  Avohl  möglich ,  dass  die  Kobla  überhaupt,  von  der 
Lombarda  herrührt;  man  könnte  dann  versucht  sein,  „Jordan"  als  Jordan  III.,  Herren  von  l'Isle- 
Jourdain  zu  erkennen,  da  dessen  Besitz  in  der  alten  Grafschaft  Toulouse  lag  und  da  er  um  die- 


194, 1.  305, 1  (S).  305,  6  (U),  vgl.  Diez,  LW.«  S.  294.  In  einer  Pastourelle  (MW.  III,  45  Str.  3)  erwähnt  Gui  d'Uisel 
einen  Aussprucli  von  ihr:  cantador  son  leugier  e  camjador.  Sie  wird  schliesslich  als  Vermittlerin  angerufen: 
MB  «  no.  30. 

^'  R.  Meyer  S.  50.     Vgl.  Mussafia,  Die  provenzalischen  Liederhandschriften  des  Barbieri,  S.  56. 

^*  Dieselbe  ist  von  Bartsch,  Jahrbuch  XI,  21—3,  nicht  bemerkt  worden. 

^^  Mussafia,  Die  provenzalischen  Liederhandschriften  des  Barbieri,  S.  245  A.  1. 

^'^  Die  Strophe  mag  unter  den  Liedertexten  folgen,  obgleich  ich  Zweifel  an  ihrer  Echtheit  nicht  unter- 
drücken kann. 


_  11 

selbe  Zeit  wie  Loinbarda  lebte  (c.  1200)  ^^  Die  letztere  kommt  nämiicli  zum  Juni  1206  in  einer 
Urkunde  vor,  nacli  welcher  sie  eine  Tochter  des  Pons  Jaule  in  ihre  Obhut  nimmt-^.  Ihr  Geliebter 
Arnaut  Bernart  d'Armagnac  bemächtigte  sich  nach  dem  Tode  seines  Bruders  Gruiraut  IV'. 
(c.  1190 — 1219)  der  Grrafschaft  Armagnac  und  lebte  noch  im  Jahre  1222^9. 

7.  Isabella. 

Diese  Dame  wird  von  Elias  Cairel,  mit  welchem  sie  eine  Tenzone  gewechselt  hat,  in 
Gr.  133,  3.  6.  9^°  gefeiert.  Nach  Str.  2  V.  6 — 9  der  Tenzone  zu  urteilen,  ist  Isabella  von  hohem 
Staude  gewesen;  Str.  5  V.  7  —  8  giebt  uns  noch  etwas  mehr  Anhalt.  Isabella  spricht  nämlich 
daselbst  von  einem  Patriarchen  „Ivan"^^,  und  das  weist  mit  Bestimmtheit  auf  den  Osten  hin; 
man  vergleiche  dazu  folgende  Stelle  bei  Cairel :  Gr.  133,  2  Str.  1 :  per  qu'eu  ai  talmi  que  fassa  — 
saber  lai  en  terra  grega  —  tal  vers  que  madompi'  entenda  und  Geleit  1:  vers,  tost  e  corren  fen 
passa  —  tot  dreich  lai  en  terra  grega;  —  mado)npna,  sill  pilatz,  entenda.  Wir  werden  in  der  er- 
wähnten Dame  „Isabella''  sehen  dürfen,  desgleichen  in  Gr.  133,  12 ,  wo  es  am  Schlüsse  heisst : 
.  .  lieis  cuy  platB  —  joy  e  solatz  —  ai  estat  de  vezer  im  an  .  .  .  —  s^  ieu  t  roh  es  sohre  mar 
un  pon,  —  vist  agra  son  cors  jauzion;  es  geht  daraus  hervor,  dass  die  Gepriesene  jenseits  des 
Meeres  weilte,  und  es  ist  daher  wahrscheinlich,  dass  Isabella  sich  in  Griechenland  aufhielt.  Die 
Tenzone  Avird  also  dort  gewechselt  worden  sein ,  aber ,  um  ihre  Abfassungszeit  etwas  genauer  zu 
bestimmen  und  damit  der  Isabella  vielleicht  näher  auf  die  Spur  zu  kommen,  müssen  wir  unter- 
suchen, wann  Cairel  in  Griechenland ,  oder  wenigstens  in  der  Romania^^  war.  Es  kommt  dafür 
zunächst  in  Betracht  sein  Lied  Gr.  133,  11  (Archiv  33,  442),  in  dessen  fünfter  Strophe  die  Kaiserin 
Yolante  (von  Constantinopel)  genannt  wird,  und  das  daher  zwischen  1217  und  1219^^  fallen 
muss ;  ferner  das  Lied  Gr.  133,  3,  dessen  fünfte  Strophe  anfängt :  clianso,  drogomans  —  seras  mo 
senJior  Como^^,  —  e  no  m^ocliaizo  —  qiiar  ieu  non  Vai  vist  enans,  —  que  la  gens  de  say  —  dizon 
que  val  may  que  negus  .  .  .  .  Dass  der  Herr  „Como"  auch  im  Osten  war,  wird  durch  das  Vor- 
kommen der  Isabella  in  derselben  Strophe^^  nahe  gelegt;  ich  lese  infolge  dessen  „Cono"  (Acc.  zu 
prov.  „Coine"  afrz.  Quesnes^^)  und  erkenne  in  ihm  den  berühmten  Trouvere  und  Baron  Quesnes 
de  Bethune,  welcher  seit  1202  im  lateinischen  Kaiserreiche  lebte,  im  Jahre  1213  noch  in  seiner 
Herrschaft  Andrinople  war 3'',  im  Jahre  1216  zum  Regenten  der  Romania  ernannt  wurde  und  nach 
Buchen  zwischen  1217  und  1219  starb  ^^.  Wenn  man  es  also  als  wahrscheinlich  gelten  lassen 
will,  dass  Cairel  in  der  Zeit,  wo  er  Verhältnisse  in  der  Romania  häufig  berührt^^,  auch  dort 
war,  so  muss  das  schon  vor  1219  der  Fall  gewesen  sein,  und  man  kann  annehmen,  dass  die  Ten- 
zone mit  Isabella  vor  diese  Zeit  fällt.  Er  kannte  sie  vermutlich  schon  vor  dem  Jahre  1215,  denn 
in  dem  Liede  Gr.  133,  2  (s.  oben)  spriclit  er  im  zweiten  Geleite  von  dem  Markgrafen  von  Massa, 
welcher  nur  der  Markgraf  Wilhelm  von  Massa**^  sein  kann  (f  1215)^^  Für  eine  genauere  Zeit- 
umgrenzung wäre  es  noch  förderlich,  wenn  man  den  Patriarchen  Ivan,  den  Isabella  um  etwas 
bitten  will,  auffinden  könnte,  aber  die  Ueberlieferung  ist  leider  für  diese  Zeit  zu  lückenhaft,  wie 


'■^  Coutumes  de  la  ville  de  l'Isle-Jourdain  Xle  ed.  Gable. 

«»  Chabaneau  S.  72  A.  1.     Teulet  I,  305  a. 

^^  Art  de  verifier  les  dates,  Folioausg.  von  1770,  S.  731. 

'"  Gr.  133,  9  enthält  in  der  Hs.  R  fol.  59  c  nach  Vera  40  eine  Strophe,  die  nicht  bei  Raynouard  steht,  und 
in  welcher  ma  dona  Izabel  genannt  wird. 

*^  So  lese  ich  das  handschriftliche  patriarchuian. 

'^  In  der  Biographie  (MB^  62)  heisst  es :  en  Bomania  estet  lonc  temps. 

"  Buchon,  Recherches  et  materiaux  pour  servir  ä  une  histoire  de  la  domination  fran9aise,  S.  18 — 19. 

=**  Hs.  A  hat  „Como"  (Archiv  51,247). 

'^  E  si  ma  chansoneta  •  l  platz,  —  a  ma  dona  Ysahelh  sia  •  l  gratz. 

8«  Zs.  f.  rom.  Phil.  X,  593—4. 

'^  Stecher  in  der  Biographie  nationale  p.  p.  l'academie  royale  de  Belgique  II,  865 — 7. 

"^  Buchon  1.  c  S.  18.  Im  Jahre  1222  war  er  gewiss  tot,  und  die  Angabe  1224  bei  Vapereau,  Dictionnaire 
des  litteratures,  und  bei  Laianne,  Dictionnaire  historique,  ist  unrichtig. 

^^  Vgl.  die  zweimalige  Erwähnung  des  Demetrius  von  Salonichi  (Diez  LW*  451  und  452). 

*"  Hierauf  ist  schon  irgendwo  von  Gaspary  aufmerksam  gemacht  worden. 

**  Manno,  Storia  di  Sardegna  1, 134  und  362  A.  2. 


12 

man  aus  le  Quien,  Oriens  Christianus  und  aus  Gans,  Series  episcoporum  ersehen  kann.  Es 
fragt  sich  schHesslich,  wer  denn  die  Isabella  gev>esen  sein  mag,  und  da  sei  die  Vermutung  ge- 
stattet ,  dass  es  Isabella  aus  dem  berühmten  Hause  der  Pelavicini  war ,  die  Tochter  des  Guido 
Marchesopulü,  Herren  von  Bodonitza  in  Thessalien^^^  f]ei.  sicher  schon  im  Jahre  1210  nach  der 
E-omania  zog ;  Isabella  folgte  ihm  dorthin  und  verheiratete  sich  daselbst  an  einen  einheimischen 
Grossen^  3.     So  haben  wir  vielleicht  in  ihr  eine  italienische  Trobairitz  zu  begrüssen. 

8.  Oastelloza. 

Biogr.  in  AIK  (MB^  76  IK).  Nach  A:  Na  Castellosa  si  fo  iTAlvergne,  gentils  dompim, 
moillcr  del  Truc  de  Mairon  (Mairona  IK) ;  et  aniava  (amet  IK)  n^Arcman  (n^Arman  IK)  de  Breon, 
e  fetz  de  lui  sas  cansos;  et  era  una  dompna  mout  gaia  et  agradiva  (mout  enseignada  IK)  e  hella 
(mout  h.  IK).  [et  aqui  son  escriutas  de  las  soas  eJiansosJ.  —  Nächst  der  Gräfin  von  Dia  sind  von 
der  Oastelloza  die  meisten  Lieder  auf  uns  gekommen.  Da  ihr  Gatte  Truc  de  Mairona,  wie  Cha- 
baneau  S.  62  A.  2  bemerkt  hat,  in  dem  Sirventes  des  Delphin  gegen  den  Bischof  von  Clermont 
(Gr.  119,  9)  als  fehdelustig  bezeichnet  wird,  so  können  wir  sie  mit  ziemlicher  Sicherheit  in  den 
Anfang  des  13.  Jahrhunderts  setzen.  Chabaneau  erkennt  in  „Mairona"  ein  „Mardonia",  das 
heutige  „Merdogne"  a.  Clermont-Ferrand,  aber  das  halte  ich  lautlich  nicht  für  gut  möglich  ;  dass 
es  vielmehr  Ortsnamen  „Mairon"  gegeben  haben  muss,   geht  aus  einer  Urkunde  hervor*''. 

9—10.  Almuc  de  Castelnou  und  Iseut  de  Capion. 

Bezüglich  des  Namens  „Almuc"  mögen  folgende  Schreibungen  aus  Urkunden  angeführt 
werden:  „Almodis"*^,  „Aelmudis"*^,  „Almaudis"*^  und  „Adalmudis"*^,  welches  letztere  deutlich 
auf  den  deutschen  Ursprung*^  hinweist;  auch  kann  nicht  davon  getrennt  werden:  „Adahnua"^** 
und  „Almou"^^  in  einer  französischen  Urkunde,  „Adalmues"^^  und  „Azalmuers"^^  welches  man 
hinsichtlich  des  „r"  mit  „Almurs"  in  dem  Liede  der  Oastelloza  Gr.  109,  2  Str.  7  vergleichen 
kann.  —  Da  die  Zahl  der  Orte  „Ohäteauneuf"  in  Südfrankreich  Legion  ist,  so  lässt  sich  natür- 
lich von  vornherein  über  die  Herkunft  der  Almuc  nichts  sagen ;  aber  „de  Oapion"  bei  dem  Namen 
ihrer  Unterrednerin  giebt  uns  einen  Fingerzeig.  Dieser  Ort  heisst  nämlich  „Capion"  und  nicht 
„Cassion",  wie  Barbieri  (S.  137)  hat,  und  auch  nicht  „Capnion",  wie  alle  Anderen  schreiben;  es 
steht  in  der  Handschrift  H,  welche  ich  habe  einsehen  lassen,  ausdrücklich  auf  fol.  45  b  „Capion", 
wie  auch  schon  Grützmacher  richtig  gelesen  hat^*.  Mit  diesem  „Capion"  haben  wir  es ,  wie  ich 
schon  anderweitig °^  bemerkt  habe,  sehr  wahrscheinlich  an  einer  Stelle  der  Gallia  Christiana  zu 
thun ,  wo  es  vom  Bischöfe  von  Mende  ,  (c.  1250)  heisst :  Castrum  de  Capione  sibi  a  domino  de 
Tornello  vindicavit  Randonemque  de  Castronovo,  qui  urhem  Mimatensem  ohsidione  eingchat,  fiigere  com- 
pulit^^.  Es  ist  vermutlich  mit  dem  heutigen  „Gabion"  identisch ,  das  ungefähr  eine  Meile  nord- 
östlich von  Mende  liegt^^,  und  so  werden  wir  denn  auch  in  dem  „Castelnou"  das  nicht  weit  nörd- 


*^  Buchen  1.  c.  Tafel  IX.     Der  Begriff  Romania  wurde  weitei'  gefasst  und  dehnte  sich  auch  auf  das  eigent- 
liche Morea  aus,  wie  aus  MB'^  50  (vgl.  Zs.  f.  rom.  Phil.  VIT,  227)  ersichtlich  ist. 

*'  Schirrmacher,  Die  letzten  Hohenstaufen,  Stammtafel  der  Palavicini  A.  2  und  3. 

"  Teulet  I,  116  b. 

*^  Chevalier,  Doc.  ined.  relat.  au  Dauphine  II  S.  38  no.  200. 

*ß  Chevalier,  Coli.  d.  cart.  dauphin.  IV  S.  58  no.  52. 

*'  Teulet  III  Reg. 

"  Aigrefeuille,  Hist.  de  Montpellier^  I,  68. 

***  Foerstemann,  Altdeutsches  Namenbuch  I,  154. 

^^  Vaissete,  Histoire  generale  de  Languedoc^  YIII  Reg. 

•'1  Teulet  III,  12  b. 

^^  Vaissete  1.  c. 

^^  Chevalier,  Collection  d.  cart.  dauphin.  III,  96  no.  149. 

^*  Archiv  34,  390. 

^°  Zs.  f.  rom.  Phil.  X,  592. 

^0  Gallia  Christiana  I,  93  A. 

'"'■'  Pellet,  Carte  geographique  de  la  France  levee  par  ordre  du  gouvernement  sect,  19(i, 


13 

lieh  von  Gabion  befindliche  Chäteauneuf-de-Randon  erkennen.  —  In  der  „razo"^^  zu  dem  Koblen- 
wechsel  nun  wird  erzählt,  dass  Iseut  die  Almuc  bat,  ihrem  (der  Almuc)  Ritter  Guigo  de  Tornon 
zu  verzeihen.  Man  könnte  versucht  sein ,  den  letzteren  als  identisch  anzusehen  mit  einem  Guigo 
de  Tornel,  an  welchen  Peire  Cardinal  ein  Sivventes  richtet"^,  weil  derselbe  gerade  zusammen  mit 
Rando  de  Castelnou  in  Urkunden  aus  den  Jahren  1252''°  und  1259*^^  erscheint  und  also  gleich 
dem  „dominus  de  Tornello"  der  oben  citierten  Stelle  ist;  aber  „Tornel" ^'^  stimmt  nicht  genau 
genug  zu  Tornon^^,  so  dass  wir  uns  vielmehr  für  den  Guigo,  Herren  von  Tournon^*  entscheiden 
werden,  welchen  Chabaneau  schon  zum  Juni  1226  nachgewiesen  hat^-'',  und  der  schon  in  den  Jahren 
1199^^  und  1220^''  anzutreffen  ist,  um  so  mehr,  als  das  Vorkommen  von  Almucs  (nicht  in  A)  bei 
der  Castelloza  (s.  daselbst)  für  eine  frühere  Zeit  spricht.  Dass  Tournon  ein  ziemliches  Stück  von 
Gabion  entfernt  ist,  kann  nicht  sehr  ins  Gewicht  fallen:  es  fehlt  nicht  an  analogen  Beispielen; 
auch  konnte  Guigo  in  der  Gegend  Besitzungen  haben,  wie  z.  B.  die  Ländereien  der  Familie  Mon- 
laur  sich  üljer  vier  Diöcesen  erstreckten^*.  Gr.  20,  1  gehört  nicht  der  Almuc  de  Castelnou  an, 
sondern  ist,  wie  Chabaneau  S.  122  A.  2  gefunden  hat,  die  vierte  Strophe  des  Liedes  der  Azalais 
de  Porcairagues  (Gr.  43, 1). 

11.  Tibors. 

Biogr.  in  H  fol.  45  a  (MB^  no.  77) :  Na  Tibors  si  era  una  dompna  de  Proensa  (Hs.  pensa) 
d'un  castel  d'en  Blacatz,  que  a  nom  Sarenom.  Cortesa  fo  et  enseignada,  avinens  e  fort  maistra, 
e  saup  trobar;  e  fo  enamorada  e  fort  amada  per  amor,  e  per  totz  los  bons  homes  d'aquela  en- 
contrada  fort  honrada ,  e  per  totas  las  valens  dompnas  mout  tensuda  e  mout  obedida  [e  fetz 
aquestas  coblas  e  mandet  las  (Hs.  le)  al  seu  amador].  —  Was  den  Namen  betrifft,  so  stammt 
er,  wie  viele  der  Trobairitznamen,  aus  dem  Deutschen.  Zu  den  Formen  „Teutburg",  „Thiat- 
burg",  „Thietburg",  „Tietburt"''*',  „Ticburgis",  „Tiburgis" '°,  „Titburga"^'  haben  wir  die  proven- 
zalischen  „Ticborcs"^*,  „Titbortz",  „Tibortz"  und  „Tibors"  ^^  —  Das  in  der  Biographie  genannte 
Schloss  ist  das  heutige  Seranon'*  dep.  Var.  Schon  an  anderer  Stelle''^  habe  ich  darauf  hin- 
gewiesen, dass  unsere  Dichterin  in  einer  anonymen  Baiada'' ^  zugleich  mit  der  Gräfin  Beatritz  (von 
der  Provence)  gepriesen  wird  ;  ferner,  dass  sie  in  einer  Tenzone  des  Uc  de  la  Bacalaria  und  des 
Bertran  de  S.  Felitz'''  als  Schiedsrichterin  erscheint  zusammen  mit  einer  Gräfin,   in  welcher  wir, 


^^  MB2  80.     Chabaneau  S.  74. 

^^  Gr.  335,  57  s.  Seibach,  Das  Streitgedicht  in  der  altprovenzalischen  Lyrik,  S.  56. 

«»  Gallia  Christiana  VI,  628  D-E. 

«i  Vaissete-^  VUI,  1448. 

^■^  Es  ist  das  heutige  Toumel  dep.  Lozere. 

"'  In  H  steht  einmal  „Torno"  und  das  andere  Mal  „Tomen" :  .  .  quela  perdones  an  Gigo  de  Tomen 
qu'era  sos  cavaliers  .  .;  Barbieri  S.  137  folgerte  aus  dieser  Stelle  durch  Missverständnis  einen  Bitter  „Gigo  de 
Tornenquera"  s.  Mussafia,  Die  prov.  Liederhdss.  des  Barbieri,  S.  245  A.  2. 

^*  Tournon  liegt  an  der  Rhone  dep.  Ardeche. 

***  Chabaneau  S.  74  A.  3.  Teulet  II,  89b.  Siehe  auch  zu  demselben  Jahre  Chevalier,  Coli.  d.  cart.  dau- 
phin.  IV,  96  und  97. 

"^  Giraud,  Essai  historique  sur  Fabbaye  de  St  -Barnard  et  sur  la  ville  de  Romans,  partie  I,  preuves  auf 
einem  zwischen  S.  236  und  237  befindlichen  Faksimile,  das  eine  auf  den  Bischof  von  Valence  bezügliche  Ur- 
kunde enthält. 

^■^  Complement  zu  Giraud,  Essai  historique  no.  357  S.  161. 

®^  Chassaing,  Cartulaire  des  Templiers  du  Puy-en-Velay  S.  XXXII  A.  74. 

ß"  Förstemann  I,  1170  f. 

'"  Chevalier,  Coli,  de  cart.  dauphin.  V,  35  no.  20. 

"  Brequigny  et  Pardessus  lll  Reg.  Bildung  nach  Analogie  wie'  „Garsenda"  und  „Gormonda",  während 
richtig  Ermessens,  Brunessens,  Ermengartz,  Guibors,  Garenbors  u.  a. 

'■'  MW.  III,.  214. 

'3  MG.  no.  562.     MB^  no.  77.     Romania  XIV,  276. 

'*  Barbieri  S.  136.     Romania  XV,  628.     Chabaneau  S.  176. 

'S  Zs.  f.  rom.  Phil.  IX,  131  A.  9. 

■'*'  Bartsch,  Denkmäler,  S.  3  Z.  35.  MG.  no.  562.  Sie  wird  „Tibors  de  Proensa''  genannt,  so  dass  über 
ihre  Identität  kein  Zweifel  herrschen  kann. 

"  Gr.  449,  1. 


14 

da  Uc  de  la  Bacalaria  in  der  Provence  lebte,  wieder  Beatritz  erkennen  werden.  Chabaneau  be- 
zeichnet Tibors  nicht  recht  treffend  als  eine  Zeitgenossin  des  Grui  de  Cavaillon,  zu  dem  sie  übrigens 
keine  Beziehungen  gehabt  hat.  Wir  können  vielmehr,  da  Beatritz  mit  Raimon  Berengar  von  der 
Provence  von  1220  bis  1245  verheiratet  war ,  ihre  Blütezeit  in  diese  Jahre  setzen ;  dazu  stimmt 
denn  auch,  dass  obige  Baiada  möglicherweise  von  Gruiraut  d'Espanha  (Gr.  244,  12)  herrührt.  Be- 
achtenswert ist,  dass  bei  der  Tibors,  wie  bei  keiner  anderen  Dichterin,  das  Ansehen  und  der  Ein- 
fluss  hervorgehoben  wird,  dessen  sie  in  der  Gesellschaft  genoss  (vgl.  Ehileitung). 

12.  Donna  H. 

Sie  hat  mit  Rofin  eine  Tenzone  gewechselt ;  in  deren  erstem  Geleite  sie  midons  Aynesl  n  a 
zur  Schiedsrichterin  ernennt.  Meines  Wissens  kommt  eine  „Agnesina"  sonst  nur  in  dem  Schraäh- 
liede  des  Albert  de  Sestaron  (Gr.  16,  13  Str.  3)  ^^  und  in  der  Antwort  des  Aimeric  de  Belenoi 
(Gr.  9,  21  Str.  4)  vor ;  der  Gedanke  an  eine  Identität  wird  daher  ziemlich  nahe  gelegt.  Casini 
hat  die  zuletzt  genannte  Agnesina  in  einer  beiläufigen  Bemerkung  richtig  als  Tochter  des  Mark- 
grafen Bonifazio  von  Saluzzo  bezeichnet ''^,  ohne  allerdings  den  Grund  anzudeuten.  Der  Beweis 
lässt  sich  aus  der  Tliatsache  führen,  dass  Albert  de  Sestaron  die  „bella  Beatritz  de  Vianes"  als 
Kousine  der  Agnesina  nennt ;  folgende  Tafel  mag  das  Verwandtschaftsverhältnis  veranschaulichen : 

Wilhelm  von  M  o  n  t  f  e  r  r  a  t. 


Adelasia  vermählt  mit  Manfred  II.  von  Saluzzo 
(1175-1215)80. 


Bonifaz  II.  von  Montferrat 
t  1207. 


Bonifaz  von  Saluzzo  f  1212,      Agnes  heiratet  1202  ^^  AVilhelm  IV.  von  Montferrat 
heiratet  Maria  di  Sardegna 
am  25.  JuH  1202  »i 


Beatrix 

heiratet  1219  Andreas, 

Delphin  von  Vienne,  und 

führt  nach  dessen  Tode 

1237  die  Regierung  ^^ 


Agnes 
als  zweites  Kind^^;  schon 
1213  mit  Amedeo  vonSavoyen 
verlobt,  ohne  dass  später  eine 
Heirat  erfolgte  8^;  nach  Pas- 
serini ist  sie  nach  1219  nicht 
mehr  historisch  nachzuweisen. 


'*  Ha  G:  den  Salvaja  (non  voil  qe  n' Ainesina)  ist  verdorben  aus  „de  Salussa"  (Gr.  9,  21).  Hs  A:  de  Polom- 
nac  (no  voil  qe  n'Agnesina)  kann  nicht  richtig  sein,  wie  die  oben  stehende  Ausführung  zeigt. 

"*  Giornale  storico  della  letteratura  italiana  II,  405.  Er  geht  freilich  gleich  fehl,  wenn  er  sagt,  dass  sie 
die  im  „Carros"  des  Raimbaut  de  Vaqueiras  begegnende  „Agnes"  sein  könne;  denn  ihr  Vater  Bonifazio  vermählte 
sich  erst  im  Jahre  1202. 

»"  Muletti,  Memorie  di  Saluzzo  II,  102. 

*'  Muletti  II,  134  und  139.  Monumenta  Historiae  Patriae  III,  885 d.  Der  „Carros"  des  Raimbaut  de  Va- 
queiras, in  dessen  fünfter  Strophe  „Maria  la  Sarda",  offenbar  die  unserige,  vorkommt,  wird  also  wohl  zwischen  den 
25.  Juli  und  den  Anfang  des  Oktobers  1202  fallen,  wo  die  Flotte  der  Kreuzfahrer  Venedig  verliess  (Kugler,  Ge- 
schichte der  Kreuzzüge,  S.  271). 

82  Muletti  II,  145—6. 

"  Muletti  II,  177. 

***  Cibrario,  Storia  della  monarchia  di  Savoya  I,  257. 

"^  Litta,  Famiglie  celebri  fasc.  63  tav.  5.  Chevalier,  Docum.  bist.  ined.  sur  le  Dauphine  livr.  II  no.  56, 
no.  1952  und  im  necrologe  de  St.-Robert  S.  16  A.  8.  Die  Angaben  von  Desimoni  im  „Giornale  ligustico"  1878 
S.  269  sind  ganz  irrig.  Beatrix  wird  übrigens  in  der  Biographie  des  Gauseran  de  S.  Leidier  (MB^  no.  73)  erwähnt, 
welcher  sich  in  sie  verliebte. 


15 

Agnes  und  Beatrix  waren  also  Kousinen  im  zweiten  Grade.  Die  erstere  wurde  „Agnesina" 
genannt  wahrscheinlich  zum  Unterschiede  von  ihrer  Tante  Agnes  ;  sie  muss  1225 — 1235  in  ihrer 
Blüte  gestanden  haben ^^.  Jedenfalls  können  obige  Gedichte  nicht  früher  als  nach  1220  verfasst 
worden  sein,  da  in  der  dritten  Strophe  bei  Albertet  und  in  der  vierten  Strophe  bei  Aimeric  die 
Gräfin  von  der  Provence  (Beatrix)  erwähnt  wird.  Will  man  daher  unserer  Identitätsannahme  bei- 
treten, so  lässt  sich  die  mittlere  Lebenszeit  der  donna  H.  auf  c.  1220 — 1240  bestimmen.  Die  im 
zweiten  Geleite  der  Tenzone  genannte  ,,Cobeitosa''  —  ein  seltener  Name,  mit  dem  an  unserer 
Stelle  gespielt  wird  —  ist  dann  vielleicht  die  Cobeitosa  von  Este,  welche  den  Isnardo  von  Mala- 
spina heiratete  ^'^.  Die  Tenzone  selbst  wäre  darnach  vermutlich  auf  italienischem  Boden  gewechselt 
worden  ,  und  donna  H.  wäre  eine  italienische  Trobairitz  (vgl.  Isabella) ,  vielleicht  die  bekannte 
[H]  Alais  de  Vidallana««. 

13.  Gormonda  de  Montpeslier. 

Gormonda  lebte  c.  1230:  ihre  140  Zeilen  umfassende  Antwort  auf  das  berühmte  Romsirventes 
des  Guillem  Figueira  fällt  zwischen  den  29.  September  1227  und  den  Anfang  des  Jahres  1229^^ 

14.  Clara  d'Anduza. 

Die  „Razo"  zu  einem  Gedichte  des  Uc  de  S.  Circ  in  P '®  lehrt ,  dass  Clara  eine  Zeit- 
genossin dieses  Trobadors  war.  Sie  wurde  von  ihm  geliebt,  entzweite  sich  jedoch  mit  ihm  infolge 
der  List  einer  neidischen  Nachbarin  Ponsa ;  die  Versöhnung  wurde  durch  eine  Freundin  der  Clara 
auf  Bitten  des  Uc  herbeigeführt ,  der  darüber  das  Lied  Gr.  457,  4  dichtete.  Dieses  Lied  wird 
an  eine  Azalais  dautier  {=  d'Autier)  geschickt ,  die  ich  nicht  zu  rekognoszieren  vermag ;  in  dem 
,,Autier'^  ist  jedenfalls  das  heutige  „Altier"  zu  sehen,  dep.  Lozere  a.  Mende  c.  Yillefort,  nicht 
gar  weit  von  Anduze  gelegen.  Das  Gedicht  der  Clara  ist  wohl  an  Uc  de  S.  Circ  gerichtet, 
wenigstens  heisst  es  in  ,,P" :  loncs  temps  duret  lors  amors,  e  mantas  guerras  e  mantas  patz  feron 
entre  lor.  Die  Lieder,  welche  Uc  nach  „P'^  zu  ihrem  Preise  verfasst  haben  soll,  können  wir  nicht 
unterscheiden. 

15.  Guillelma  de  Rosers. 

Aus  einem  anonymen  bisher  unedierten  Gedichte  in  C  (Gr.  461,  204)  zum  Lobe  unserer 
Guillelma,  auf  das  Chabaneau  S.  105  A.  3  zuerst  aufmerksam  gemacht  hat,  und  das  unter  no.  IV 
unserer  Liedertexte  abgedruckt  ist,  geht  hervor,  dass  Guillelma  von  der  Provence  nach  Genua 
gekommen  war;  ein  ,,Rosiers"  oder  „Rogier"  (Gr.  461,  204)  lässt  sich  in  der  eigentlichen  Provence 
nicht  finden,  daher  wird  es  wohl  das  ,,Iloziers''  sein,  welches  nicht  weit  von  der  Rhone  im  dep. 
Ardeche  a.  Largentiere '^ *  liegt,  und  „Provence"  in  dem  anonymen  Gedichte  ist  in  dem  weiteren 
Sinne  gefasst,  wie  er  den  Geschichtsschreibern  und  Trobadors  durchaus  geläufig  war^^.  —  Der 
genuesische  Trobador  Lanfranc  Cigala,  mit  welchem  Guillelma  eine  Tenzone  gewechselt  hat,  zu 
der  die  novellistisch  ausgeschmückte  „Razo"  in  „P"  ^^  vorliegt,  ist  historisch  zuerst  zum  Jahre  1241 

^^  In  der  Tenzone  zwischen  Sordel  und  Guillein  de  la  Tor  (MG.  no.  661)  hat  die  Estensische  Handschrift 
in  Gel.  2  an  Stelle  von  „na  Conja" :  „n'Aisineta",  s  Cavedoni,  Ricerche,  S.  3.3  A.  45,  der  auf  unsere  „Ainesina" 
verweist;  der  Vers  bekommt  dadurch  eine  Silbe  zu  viel. 

*''  Muratori,  Antichitä  Estensi  I  tav.  8. 

®*  Zs.  f.  rom.  Phil.  VII,  214.  Für  Lanfranc  Cigala,  der  die  Alais  de  Vidallana  besingt,  siehe  unter  Guil- 
lelma de  Rosers.  Chabaneau,  S.  152,  möchte  „[H]  Elis"  ergänzen;  den  Schreibungen  „Helis",  „Helionors",  „Hysa- 
bella"  u.  a.  begegnet  man  in  Urkunden  nicht  selten. 

«9  Levy,  G.  Figueira,  S.  9. 

»"  Chabaneau  S.  137  und  52  A.  2.     Archiv  50,  258. 

^^  S.  Bescherelle  und  Ritter.  Ein  „Roziers"  wird  von  Arnaut  Daniel  (ed.  Canello  S.  248)  und  Bertran  de 
Born  (ed.  Stimming  no.  34)  genannt.  Es  kommt  freilich  noch  ein  „Roseriis  (villa  de)"  dep.  Tarn  a.  Albi  vor 
(Teulet  III,  117  a).  Canello  scheint  bei  der  ersten  Stelle  an  das  heutige  „le  Rozier"  zu  denken  (nordöstl  v.  Millau), 
was  recht  fraglich  ist;  übrigens  begegnet  „Rozer"  zweimal  bei  P.  Vidal  (ed.  Bartsch  Reg.). 

®^  Diez,  Poesie  der  Troubadours^,  S.  7. 

"  Archiv  50,  256. 


nachzuweisen^'',  wo  er  als  Gesandter  zu  Raimon  Berengar  von  der  Provence  geht;  er  lässt  sich 
aber  nur  bis  zum  Jahre  1257  verfolgen ,  so  dass  er  sehr  wohl  schon  Ende  der  zwanziger  oder 
Anfang  der  dreissiger  Jahre  des  13.  Jahrhunderts  zu  dichten  begonnen  haben  kann  :  dafür  spricht 
auch  der  Umstand,  dass  L.  Cigala  an  einer  Stelle^^  den  Blacatz  (-|-  1237),  offenbar  als  lebend, 
erwähnt.  Unsere  Tenzone ,  welche  wahrscheinlich  in  Genua  entstanden  ist ,  kann  also  schon  in 
die  dreissiger  Jahre  fallen. 

16.  Bieiris  de  Romans. 

„Bieiris"  ist  aus  dem  Nom.  „Beatrix''  hervorgegangen ,  wie  „Beatritz''  aus  dem  Akk. 
,,Beatricem".  In  ,,T",  der  einzigen  Handschrift,  welche  ihr  Lied  überliefert,  steht  nur  ,, Bieiris 
de  B  . ."  ""^  Die  Auflösung  in  „Romans",  die  schon  Rochegude  machte,  ist  natürlich  nicht  sicher, 
wird  aber  durch  den  Umstand  gestützt ,  dass  Folquet  de  Romans  in  derselben  Handschrift  auch 
nur  „Folquet  de  R.''"^''  geschrieben  wird.  Wer  die  in  dem  Liede  der  Bieiris  gefeierte  Freundin 
Maria  sei,  lässt  sich  nicht  sagen,  und  daher  ist  auch  die  Zeit  der  Bieiris  garnicht  zu  bestimmen. 


m. 

Jeder,  der  sich  mit  Bearbeitung  provenzalischer  Lieder  beschäftigt,  hat  unter  dem  Un- 
sterne  zu  leiden,  welcher  von  Anfang  an  über  der  Veröffentlichung  derselben  gewaltet  hat  und 
noch  waltet.  Endlich  liat  man  mit  der  dijDlomatischen  Publikation  der  Handschriften  begonnen, 
so  de  Lollis  mit  dem  Codex  ,,0",  aber  weiter  ist  noch  nichts  erfolgt,  und  Herr  Pakscher  hat  es 
für  gut  befunden ,  den  Abdruck  von  Codex  ,,A"  einzustellen ,  nachdem  die  erste  Lieferung  zum 
Verkaufe  ausgegeben  worden  ist.  —  Für  Kollationen  und  Kopieen  aus  den  besseren  Handschriften 
bin  ich  Herrn  Privatdocenten  Dr.  Appel  in  Königsberg  und  den  Herren  Professoren  Mussafia  in 
Wien  und  Monaci  in  Rom  zu  wärmstem  Danke  verpflichtet.  Im  Folgenden  fehlt  nur  das  Gedicht 
der  Gormonda,  weil  dasselbe  schon  vor  Levy  in  seinem  „G.  Figueira'-  S.  74—78  eine  gute  kri- 
tische Ausgabe  erfahren  hat.  Was  die  Gestaltung  des  Textes  betrifft,  so  folge  ich  immer  einer 
Handschrift,  welche  ich  für  die  beste  halte,  und  nelime  nur  in  dringenden  Fällen  aus  anderen 
auf,  desgleichen  in  der  Orthographie,  wo  ich  nur  Inkonsequenzen  derselben  Handschrift  in  dem- 
selben Liede  und  ganz  ungewöhnliche  Schreibungen  beseitige.  Die  sicher  unwichtigen ,  besonders 
die  rein  orthographischen  Varianten,  bleiben  fort.  Die  Lesungen  von  Rochegude  und  Raynouard, 
vrelche  ohne  Angabe  aus  verschiedenen  Handschriften  kombiniert  haben,  führe  ich  nur  bei  zweifel- 
haften Stellen  an. 

1.  Azalais  de  Porcairagues. 

1. 

Gr.  43,1.  Hinzuzufügen:  Str.  3  und  4  in  H  (Archiv  34,403);  in  C  am  Rande  wahr- 
scheinlich von  Raynouard's  Hand:  ,, Azalais  de  Porcairague".  —  Die  Hss.  Da  CI  zeigen  Str.  1 
Z.  2  dieselbe  unzweifelhafte  Verderbnis  und  gehen  daher  für  unser  Lied  oder,  besser  gesagt,  für 
die  erste  Strophe  auf  eine  gemeinsame  Quelle  zurück.     Text  und  Orthographie  nach  Da : 


«*  Zs.  f.  rom.  Phil.  VII,  216. 

»''  Gr.  282,  11.     Stengel,  Chigiana  no.  159. 

^^  Die  Angabe  „Bieiris  de  JS."  in  , Roman.  Stud."  II,  527  ist  nicht  richtig,  auch  wohl  nur  ein  Druckfehler. 

"  Roman.  Stud.  II,  527. 


17 


Ar  em  al  freg  temps  vengut, 
quel  gels  el  neus  e  la  faingna, 
e  •  1  aucellet  estan  mut, 
c'us  de  chantar  non  s'afraingna ; 
5  6  son  sec  li  ram  pels  plais, 
que  flors  ni  foilla  noi  nais, 
ni  rossignols  noi  crida, 
que  lam  e  mai  me  reissida. 

Tant  ai  lo  cors  deseubut, 
10  per  qu'ieu  soi  a  totz  estraingna, 

e  sai  que  Tom  a  perdut 

molt  plus  tost  que  non  gasaingna ; 

6  s'ieu  faill  ab  motz  verais, 

d'Aurenga  me  moc  l'esglais, 
15  per  qu'ieu  m'estauc  esbaida 

e  'n  pert  solatz  en  partida. 

Dompna  met  mot  mal  s'amor 
que  ab  ric  ome  plaideia, 
ab  plus  aut  de  vavassor, 
20  e  s'il  0  fai,  il  foUeia ; 
car  so  diz  om  en  Veillai 
que  ges  per  ricor  non  vai, 
e  dompna  que  n'es  chauzida 
en  tenc  per  envilanida. 


25  Amic  ai  de  gran  valor 
que  sobre  toz  seignoreia, 
e  non  a  cor  trichador 
vas  me,  que  s'amor  m'autreia. 
ieu  die  que  m'amors  l'eschai, 

30  e  cel  que  dis  que  non  fai 
Dieus  li  don  mal'  escarida, 
qu'ieu  m'en  teing  fort  per  guerida. 

Bels  amics,  de  bon  talan 

son  ab  vos  toz  jornz  en  gatge, 

35  cortez'  e  de  bei  semblan, 
sol  non  demandes  outratge ; 
tost  en  venrem  a  l'assai, 
qu'en  vostra  merce  •  m  metrai : 
vos  m'avetz  la  fe  plevida, 

40   que  non  demandes  faillida. 

A  Dieu  coman  Bei  Esgar 
e  plus  la  ciutat  d'Aurenza 
e  Glori'et'  e  •  1  Caslar 
e  lo  seignor  de  Proenza 
45   e  tot  can  vol  mon  ben  lai; 
e  larc  on  son  fag  l'assai 
celui  perdiei  c'a  ma  vida, 
e  'n  serai  toz  jornz  marrida. 


Joglar,  que  avetz  cor  gai, 
50  ves  Narbona  portatz  lai 
ma  chanson  ab  la  fenida 
lei  cui  jois  e  jovens  guida. 


2.  Comtessa  (Beatritz)  de  Dia. 
1. 

Gr.  46, 1.     Hinzuzufügen :  MG.  no.  1313  B 

Ab  joi  et  ab  joven  m'apais 

e  jois  e  jovens  m'apaia, 
que  mos  amics  es  lo  plus  gais, 

per  qu'ieu  sui  coindet'  e  guaia; 

e  pois  ieu  li  sui  veraia, 
bei  •  s  taing  qu'el  me  sia  verais, 
qu'anc  de  lui  amar  non  m'estrais 

ni  ai  cor  que  m'en  estraia. 


10 


Text  und  Orthographie  nach  A: 

Mout  mi  plai,  quar  sai  que  val  mais 

cel  qu'ieu  plus  desir  que  m'aia, 
e  cel  que  primiers  lo  m'atrais 

Dieu  prec  que  gran  joi  l'atraia; 

e  qui  que  mal  Ten  retraia, 

no  •  1  creza,  fors  cel  qui  retrais 

15  c'om  cuoill  maintas  vetz  los  balais 

ab  qu'el  mezeis  se  balaia. 


2.  gelis  D.  4.  non  fehlt  I.  8.  que  lan  en  mai  me  rissida  C  —  que  lam  e  mas  me  reissida  I.  9.  cor  C. 
12.  que  nom  C.  —  quom  non  I.  16.  e  pert  C.  —  en  per  I.  18.  quab  trop  ric  hom  C.  19.  vasvassor  C. 
20.  e  eil  qi  o  fai  folleia  H.  21 — 22.  quar  so  dizon  en  Velay  CI  —  que  Ovidis  o  retrai  qu'amors  per  ricor  non 
vai  H.  24.  on  renc  D.  26.  quen  ditz  damor  s.  H.  28.  v.  m.  q.  amor  m.  D.  —  samors  C.  30.  ditz  CH.  31.  esgarida 
D. —  esparida  H.  32.  fehlt  H.  —  guarida  C.  —  guerrida  I.  35.  corteza;  e  fehlte.  36.  nom  demandetz  C.  37.  en 
veirem  DI.  40.  nom  demandetz  C.  42.  daurenga  CI.  43.  Glorieta  C.  46.  mas  larc  C.  49.  joglars  I.  —  cors  I. 
50.  vos  D.  —  portais  D.     51.  ab]  a  CD. 


14.  cel  qui]  qui  cel  A.  —  qui  el  B. 


18 


20 


Dompna  que  en  bon  pretz  s'enten 
den  ben  pausar  s'entendenssa 

en  un  pro  cavallier  valen ; 
pois  qu'ill  conois  sa  valenssa, 
que  Taus  amar  a  presenssa ; 

que  dompna,  pois  am'a  presen, 

ja  pois  li  pro  ni  li  valen 
non  dirant  mas  avinenssa. 


25  Qu'ieu  n'ai  chausit  un  pro  e  gen, 
per  cui  pretz  meillur'e  genssa, 
larc  et  adreig  e  conoissen, 
on  es  sens  e  conoissenssa. 
prec  li  que  m'aia  crezenssa, 
30  ni  om  no  •  1  puosca  far  crezen 
qu'ieu  fassa  vas  lui  faillimen, 
sol  non  trob  en  lui  faillensa. 


Amics,  la  vostra  valenssa 
sabon  li  pro  e  li  valen, 
35  per  qu'ieu  vos  quier  de  mantenen, 
si  •  US  plai,  vostra  mantenenssa. 


2. 


Gr.  46,  2.     Hinzuzufügen :  MG.  no.  1314  B.     Text  und  Orthographie  nach  A : 


Be  •  m  meravill  com  vostre  cors  s'orguoilla 
amics,  vas  me,  per  qu'ai  razon  qu'ieu  •  m  duoilla ; 
non  es  ges  dreitz  c'autr'amors  vos  mi  tuoilla 
per  nuilla  ren  qu'ie  •  us  diga  ni  acuoilla ; 
20  e  membre  vos  cals  fo  •  1  comenssamens 
de  nostr'amor!  ja  Dompnedieus  non  vuoilla 
qu'en  ma  colpa  sia  •  1  departimens. 

Proesa  grans  qu'el  vostre  cors  s'aizina 
e  lo  rics  pretz  qu'avetz  m'en  ataina, 
25  c'una  non  sai,  loindana  ni  vezina, 
si  vol  amar,  vas  vos  non  si'  aclina ; 
mas  vos,  amics,  etz  ben  tant  conoissens 
que  ben  devetz  conoisser  la  plus  fina, 
e  membre  vos  de  nostres  covinens. 


A  chantar  m'er  de  so  qu'ieu  non  volria, 
tant  me  rancur  de  lui  cui  sui  amia, 
car  ieu  l'am  mais  que  nuilla  ren  que  sia : 
vas  lui  no  •  m  val  merces  ni  cortesia 
5  ni  ma  beltatz  ni  mos  pretz   ni  mos  sens, 
c'atressi  •  m  sui  enganad'  e  trahia 
com  degr'  esser,  s'ieu  fos  desavinens. 

D'aisso  •  m  conort  car  anc  non  fi  faillenssa, 
10  amics,  vas  vos  per  nuilla  captenenssa, 

anz  vos  am  mais  non  fetz  Seguis  Valenssa, 

e  platz  mi  mout  quez  eu  d'amar  vos  venssa, 

lo  mieus  amics,  car  etz  lo  plus  Valens ; 

mi  faitz  orguoill  en  ditz  et  en  parvenssa, 
15  e  si  etz  francs  vas  totas  autras  gens. 

30  Valer  mi  deu  mos  pretz  e  mos  paratges 
e  ma  beltatz  e  plus  mos  fis  coratges, 
per  qu'ieu  vos  mand  lai  on  es  vostr'  estatges 
esta  chansson  que  me  sia  messatges: 
ieu  vuoill  saber,  lo  mieus  bels  amics  gens, 

35  per  que  vos  m'etz  tant  fers  ni  tant  salvatges, 
non  sai,  si  s'es  orguoills  o  maltalens. 

Mas  aitan  plus  voill  li  digas  messatges 
qu'en  trop  d'orguoill  ant  gran  dan  maintas  gens. 

3. 

Gr.  46,  4.     Text  und  Orthographie  nach  A : 

Estat  ai  en  greu  cossirier  5  ara  vei  qu'ieu  sui  trahida 
per  un  cavallier  qu'ai  agut,  car  ieu  non  li  donei  m'amor, 

6  vuoil  sia  totz  temps  saubut  don  ai  estat  en  gran  error 

cum  ieu  Tai  amat  a  sobrier;  en  lieig  e  quand  sui  vestida. 


17.  Dompna  q.  e]  e  dompna  qen.     34.  gaben  A. 

6.  trah'ia]  trahida  A.     9.  fis  ß.     17.  vas  me]  vas  vos  A.     19.  acuoilla]  o  cuoilla  AB. 
nach  Bartsch  (Chrest.  prov.*  71)  „acoilla".  -  34.  ieu  v.  s.]  e  v.  s.  B. 


Die  Hss.  MR  lesen 


19 


Ben  volria  mou  cavallier 
10  tener  un  ser  en  mos  bratz  nut, 
qu'el  s'en  tengra  per  ereubut 
sol  qu'a  lui  fezes  cosseillier; 
car  plus  m'en  sui  abellida 
no  fetz  Floris  de  Blancheflor : 
15  ieu  l'autrei  mon  cor  e  m'amor 
mon  sen,  mos  Imoills  e  ma  vida. 


Bels  amics  avinens  e  bos, 
cora'us  tenrai  en  mon  poder? 
e  que  jagues  ab  vos  un  ser 
20  e  qu'ie  •  us  des  un  bais  amoros ; 
sapchatz,  gran  talan  n'auria 
qu'ie  •  US  tengues  en  luoc  del  marit, 
ab  so  que  m'aguessetz  plevit 
de  far  tot  so  qu'ieu  volria. 


4. 

Gr.  46,  5.     Text  und  Orthographie  nach  MW.  I,  88 : 

Fis  jois  me  don'  alegransa,  En  mi inges  Fransa 

per  qu'ieu  cant  plus  gaiamen,  li  lausengier  maldizen, 

e  non  m'o  teng  a  pezansa  10  qu'om  no  pot  aver  onransa 

quar  sai  que  son  a  mon  dan  qui  a  ab  eis  acordamen, 

5  aital  lauzengier  truan,  qu'ist  son  d'atretal  semblan 

e  lor  maldis  non  m'esglaia,  com  la  nivols,  quan  s'espan, 

ans  en  son  dez  tans  plus  gaia.  que  •  1  solels  en  pert  sa  raia, 

15  per  qu'ieu  non  am  gent  savaia. 

E  vos  gelos  mal  parlan, 
no  •  US  cugetz  qu'ieu  m'an  tarzan 
que  jois  e  jovens  no  •  m  plaia, 
per  tals  que  dols  vos  descaia. 


3.  Alamanda. 

1. 

Gr.  242,  69.  Hinzuzufügen :  MG.  no.  1377  B.  —  Alamanda  ist  im  Grundrisse  garnicht 
aufgeführt,  und  in  der  That  findet  sich  ihr  Name  nicht  in  den  Ueberschriften ,  sondern  nur 
„G.  de  Bornelh".  Die  Hs.  R.  hat  auf  fol.  8b  die  erste  Strophe  mit  Noten,  auf  fol.  8a  das  Ganze. 
V  (Archiv  36,  421)  bleibt  als  schlechte  Handschrift  unberücksichtigt.  A  und  B  gehen  fast  überall 
zusammen.     Text  und  Orthographie  nach  A  (Archiv  33,  322) : 


[S'ie  •  US  quier  conseill,  bell'ami'  Alamanda, 
no'l  me  vedetz,  qu'om  cochatz  lo"us  demanda, 
que  so   m'a  dich  vostra  dompna  truanda 
que  loing  sui  fors  issitz  de  sa  comanda, 
que  so  que  •  m  det  m'estrai  er  e  •  m  desmanda ; 

que  •  m  cosseillatz  ? 

qu'a  pauc  lo  cors  totz  d'ira  no  •  m  abranda, 

tant  fort  en  sui  iratz]. 


Per  Dieu,  Girant,  jes  aissi  tot  a  randa 
10  volers  d'amics  noi  •  s  fai  ni  noi  •  s  garanda, 
que,  si  l'uns  faill,  l'autre  coven  que  blanda, 
que  lor  destrics  noi  *  s  cresca  ni  s'espanda ; 
e  s'ela'us  ditz  d'aut  puoig  que  sia  landa, 
vos  la  'n  crezatz, 
15  e  plassa  vos  lo  bes  e  •  1  mals  qu'il  manda, 
qu'aissi  seretz  amatz. 


16.  e  ma  v.]  a  ma  v.  A. 

1.  S'ie  •  US  q.  c]  conseill  vos  quier  I.  —  ami']  amig  HI.  2.  no  •  1  m.  v.]  per  Dieu  lom  datz  H.  —  non  lom 
vedes  I.  —  vedetz]  vedatz  A.  3.  que  so  m.  d.]  quaras  (queras  R)  m.  d.  C.  —  que  som  retrais  H.  4.  que  loinh 
8.  f.  i.]  caillors  s.  f.  i.  I.  —  calhonj  s.  f.  i.  R.  —  sui]  son  C.  —  fuy  R  fol.  8^.  5.  que]  quar  C.  —  mas  H.  —  en 
L  —  pus  R.  —  er  e  •  m]  e  mi  C.  —  er  nim  H.  6.  cosseillatz]  cosselhat  R  fol.  81».  7.  qu'a  p.]  capau  A.  —  cab 
pau  B.  —  lo  cors  t.  d.  n.  a.]  lo  cors  (lo  cor  R)  dins  dira  n.  a.  HR.  9.  tot  a.  r.]  tost  airanda  H.  10.  volers  d.] 
voler  (volers  H)  damic  CHR.  —  noi  •  s]  nos  CHIR.  11.  l'autre  c]  lautres  mestiers  I.  12.  que  nuilz  destrics  entre 
lor  no  sespanda  H.  —  que  mils  destrics  entrel  dos  non  sespanda  I.  —  que  lor]  que  lors  AC.  13.  e  s'ela  •  us]  pero 
sius  C.     14.  la'n  c]  o  c.  R.     15.  lo  bes  e.  m.]  los  bes  eis  mals  CR.  —  qu'il  m.]  sil  m.  H.  —  qeus  m.  CI. 

3* 


20 


[Non  puosc  mudar  que  contr'  orguoill  non  gronda, 
ja  siatz  vos  donzella  bell'  e  blonda ; 
pauc  d'ira-us  notz  e  paucs  jois  vos  aonda, 
20  mas  jes  non  etz  primieira  ni  segonda. 

ieu  que'm  tem  fort  d'est  ira  que-m  confonda  — 

vos  me  lauzatz, 

si  •  m  sent  perir,  que  •  m  tenga  plus  vas  l'onda ! 

mal  cre  que-m  capdellatz]. 

25  Si  m'enqueretz  d'aital  razon  prionda, 

per  Dieu,  Girant,  non  sai,  com  vos  responda; 

vos  m'apellatz  de  Ieu  cor  jauzionda  — 
•     mais  vuoill  pelar  mon  prat  qu'autre  •  1  mi  tonda ; 

que  s'ie  •  us  era  del  plaich  far  desironda, 
30  vos  escercatz, 

com  son  bei  cors  vos  esdui'  e  •  us  resconda, 
ben  par  com  n'etz  cochatz. 

[Donzeir  oimais  non  siatz  tant  parlieira, 
qu'il  m'a  mentit  mais  de  eine  vetz  primieira ; 
35  cujatz  vos  doncs  qu'ieu  totz  temps  lo  sofieira  ? 
semblaria  qu'o  fezes  per  nescieira ; 
d'autr'  amistat  ai  talan  qu'ie  •  us  enquieira, 

si  no  •  US  calatz  ; 
meillor  cosseil  dava  na  Berengieira 
que  vos  non  m'en  donatz]. 


40 


Lora  vei  ieu,  Girant,  qu'ela  •  us  o  mieira, 
car  l'apelletz  camjairitz  ni  leugieira ; 
pero  cujatz  que  del  plaich  vos  enquieira? 
ieu  non  cuig  jes  qu'il  sia  tant  mainieira ; 
45  ans  er  oimais  sa  proeza  derreira, 
que  que 'US  digatz, 
si  •  s  destrenh  tant  que  contra  vos  sofieira 
trega  ni  fi  ni  patz. 

[Bella,  per  Dieu,  non  perga  vostr'  ajuda ; 
50  ja  sabetz  vos  com  mi  fo  covenguda. 
s'ieu  ai  faillit  per  l'ira  qu'ai  aguda, 
no  •  m  tenga  dan  ;  s'anc  sentitz  com  Ieu  muda 
cors  d'amador,  bella,  e  s'anc  fotz  druda, 
del  plaich  pensatz ! 
55  qu'ieu  sui  be  mortz,  s'enaissi  Tai  perduda; 
mas  no  •  Ih  o  descobratz  !]. 

Seign'  en  Girant,  ja  n'agr'  ieu  fin  volguda, 
mas  ella  ditz  qu'a  dreich  s'es  irascuda, 
qu'autra  'n  prejetz  com  fols  tot  a  saubuda 
60  que  non  la  val  ni  vestida  ni  nuda : 

noi  fara  doncs,  si  no  •  us  gic,  que  vencuda, 

s'autra  'n  prejatz  ? 
be  *  US  en  valrai  et  ai  la  •  us  manteguda, 
si  mais  no  ■  us  i  mesclatz. 


65  [Bella,  per  Dieu,  si  de  lai  n'etz  crezuda, 
per  me  l'o  affiatz !]. 

Ben  0  farai,  mas,  quan  vos  er  renduda 
s'amors,  non  la  •  us  toillatz. 


17.  Non  p.  m]  com  (non  R)  puesc  sofrir  HR.  18.  ja  siatz  v.]  tot  siat  v.  H.  19.  paucs]  pauc  CR.  20.  mas 
jes  non  e.]  mas  que  noi  (non  R)  e.  HR.  —  pero  noi  e.  I.  21  —  22.  mas  ieu  tem  tan  de  lira  quem  cofonda  que  men 
lausatz  C.  —  et  ieu  qe  tem  dest  ira  quem  confonda  qe  men  lausatz  H.  —  et  eu  q.  t.  d.  i.  q.  c.  vos  que  me  lau- 
zatz I.  —  mays  yeu  q.  t.  d.  i.  q.  c.  que  men  lauzatz  R.  23.  Si  ■  m  sent  p.]  sieu  (sim  H  si  R)  tem  p.  CHR.  —  que  ■  m 
tenga  plus]  quem  traga  plus  (trop  H  pueys  R)  IHR.  —  e  nom  traetz  C.  25 — 26  in  C  umgestellt.  —  25.  si  mapellatz 
de  tal  r.  p.  I.  —  26.  amics  Girant  I.  —  com  vos  r.]  qe  men  r.  H.  —  queus  mi  r  CR.  27.  pero  sius  par  quab  pauc 
fos  jauzionda  CHR.  —  vos  mi  disetz  de  pauc  siu  j.  I.  29 — 31  verderbt  in  R.  —  29.  cum  sieu  del  plag  fos  aras  d.  C.  — 
e  sill  eroi  del  plag  far  d,  H.  —  et  si  sera  d.  p.  f.  d.  I.  30.  vos  e.]  ja  e.  C.  —  vos  en  sercatz  HI.  —  jal  e.  R.  31.  esdui'] 
enduia  AB.  33.  deserenan  no  siatz  trop  parleira  C.  —  doncella  oimais  nous  fassatz  trop  p.  I.  34.  qu'il]  silh  C.  — 
plus  de  cent  vez  maia  mentit  p.  H.  —  si  ma  mentit  plus  de  m.  ves  p.  1.  —  sela  matrag  may  de  C  vetz  p.  R. 
35.  cujatz  vos  d.]  lauzatz  mi  d.  CR.  36.  semblaria]  cuiariatz  C.  —  ia  creiriatz  I.  —  nous  cuiaretz  o  f.  p.  n.  R. 
37.  dautramistat  (cest  amistaz  H)  ar  ai  talan  queus  feira  CHI.  38.  si  no  •  us]  si  non  C.  —  si  nos  I.  —  conous  R. 
39.  dava]  dera  CIR.  —  donor  H.  40.  no  m'en]  no  mi  CHIR,  41.  Lora  v,  i.  G.]  enquer  v.  G.  I.  42.  car  1.]  car 
mapellatz  B.  —  car  lapellatz  HR.  43.  pero]  per  so  CI.  —  vos]  nous  CR.  —  cujatz  vos  doncs  q.  d.  p.  v.  e.  H. 
44.  ieu  non  c.  j]  mas  eu  non  cug  CR.  —  mas  non  cuges  I.  —  qu'il  s.  t.  m.]  que  sia  tals  sa  manieyra  R.  45.  proeza] 
promessa  ABHl.  —  ans  gardara  sa  proeza  entieira  C.  47.  verderbt  in  R.  —  si  •  s  d.]  si  iaus  AI3.  —  si  sen  d.  HI. 
—  silh  se  d.  C.  —  que  c.  v.  s]  que  ia  vos  sofieira  BHI.  —  que  no  vos  enquieira  C.  48,  de  treva  ni  de  patz  C.  — 
huey  may  treva  ni  patz  R.  50.  fehlt  in  I.  —  ja  s.  v.]  quar  ben  sabetz  CHR.  51.  s'ieu  ai  f.]  sieu  mai  f.  CI. 
52.  s'anc  sentitz  c.  1.  m.]  quar  ben  sabetz  Ieu  m.  C.  —  s'anc  sentitz  can  1.  m.  H.  —  s'anc  saubest  c.  1.  m.  I.  —  so 
sentis  caleu  R.  53.  c.  d.  bella]  c.  d.  amiga  C.  —  cor  d'om  irat  amoros  sanc  fos  druda  R.  54.  del  p.]  del  patz  R. 
55.  quar  (que  I)  be  vos  die  mortz  sui  si  lai  perduda  CIR.  —  quar  ben  sapchatz  mortz  sui  si  1.  p.  H.  56.  mas  no 
men  (no  loy  R)  descobratz  HI.  57.  Seign  'en  G.]  seigner  amics  CHR.  58.  mas  ella]  mas  ellam  CHIR.  59.  qu'autra  'n 
p.]  cautran  pregatz  C.  —  cautram  pregues  H.  —  tot  a.  s.]  tot  a  sa  s.  R.  60.  que  no  val  leis  n.  v.  n.  n.  H.  —  que 
non  val  ges  lei  v.  n.  n.  I.  61.  ni  non  fara  si  vos  gic  quar  vencuda  I.  —  donc  si  nous  gic  ben  fara  que  vencuda  H. 
62.  so  lesen  CHR.  —  fehlt  B.  —  ner  cho  (so  I)  sapchatz  AI.  63.  et  ai  1.  m.]  ia  lai  ieu  captenguda  C.  ~  si  tot 
lai  m.  HR.  —  Z.  67  —  68  in  1  hier  wiederholt.  65.  si  de  lai  n.J  si  dela  n'etz  (nos  I)  CI.  —  si  de  laiz  n.  H.  — 
si  ela  n.  R.  66.  per  me  lolh  a.  C.  —  per  me  loi  autreiatz  H.  —  per  mi  loil  autreiatz  J.  —  per  me  loy  afiatz  R. 
67.  ben  o  f.]  beus  i  valrai  H.  —  mas  quan]  sol  quant  I. 


21 


Gr.  187,  1 


4.  Oomtessa  (Garsenda)  de  Proenza. 
1. 
192,  6.    Hinzuzufügen  :  in  T  (fol.  86b— 87a)  anonym. 


sind  in  der  letzteren  Handschrift  umgestellt, 
lese  der  Chigiana  no.  146 — 147) : 

Vos  que  •  m  semblatz  dels  corals  amadors, 
ja  non  volgra  que  fossetz  tan  doptanz ; 
e  platz  mi  molt  quar  vos  destreing  m'amors, 
qu'autressi  sui  eu  per  vos  malananz. 
5  ez  avetz  dan  en  vostre  vulpillatge, 
quar  no  •  us  ausatz  de  preiar  enardir, 
e  faitz  a  vos  ez  a  mi  gran  dampnatge, 
que  ges  dompna  non  ausa  descobrir 
tot  so  qu'il  vol  per  paor  de  faillir. 


Die  beiden  Strophen 


Text  und  Orthographie  nach  F  (Stengel,  Blumen- 


10  [Bona  dompna,  vostr'  onrada  valors 
mi  fai  temeros  estar,  tan  es  granz, 
e  no  •  m  o  toi  negun'  autra  paors 
qu'eu  non  vos  prec ;  que  •  us  volria  enanz 
tan  gen  servir  que  non  fezes  oltratge, 

15  —  qu'aissi  *  m  sai  eu  de  preiar  enardir  — 
e  volria  que  *  1  faich  fosson  messatge 
e  presessetz  en  loc  de  precs  servir, 
qu'us  honratz  faitz  deu  be  valer  un  dir]. 


10 


Gr.  295,  1  =  194,  9.  - 
Text  und  Orthographie  nach  A : 

Gui  d'Ussel,  be  •  m  pesa  de  vos 
car  vos  etz  laissatz  de  chantar, 
e  car  vos  i  volgra  tornar, 
per  que  sabetz  d'aitals  razos, 
5  vuoill  que  •  m  digatz,  si  deu  far  egalmen 
dompna  per  drut,  can  lo  quier  francamen, 
cum  el  per  lieis  tot  cant  taing  ad  araor 
segon  los  dreitz  que  tenon  l'amador. 

[Dompna  na  Maria,  tenssos 
e  tot  chant  cuiava  laissar, 
mas  aoras  non  puosc  estar 
qu'ieu  non  chant  als  vostres  somos ; 
e  respon  vos  de  la  dompna  breumen 
que  per  son  drut  deu  far  comunalmen 
15  cum  el  per  lieis  ses  garda  de  ricor: 
qu'en  dos  amics  non  deu  aver  maior]. 

Gui,  tot  so  don  es  cobeitos 
deu  drutz  ab  merce  demandar, 
e  dompna  deu  l'o  autreiar, 
mas  ben  deu  esgardar  sazos ; 
e  •  1  drutz  deu  far  precs  e  comandamen 
cum  per  amig'  e  per  dompn'  eissamen, 
e  dompna  deu  a  son  drut  far  honor 
cum  ad  amic,  mas  non  cum  a  seignor. 


5.  Maria  de  Ventadom. 

1. 
Die  Tenzone  stand  in  der  Vorlage  von 


,a"  (Jahrbuch  XI,  15). 


25 


30 


[Dompna,  sai  dizon  de  mest  nos 
que,  pois  que  dompna  vol  amar, 
egalmen  deu  son  drut  onrar, 
pois  egalmen  son  amoros ; 
e  s'esdeven  que  l'am  plus  finamen, 
e  •  1  faich  e  •  1  dich  en  deu  far  aparen, 
e  si  eir  a  fals  cor  ni  trichador, 
ab  bei  semblan  deu  cobrir  sa  follor. 


20 


Gui  d'Uissel,  ges  d'aitals  razos 
non  son  li  drut  al  comenssar, 
35  anz  ditz  chascus,  can  vol  preiar 

maus  jointas  e  de  genolhos : 
„dompna  voillatz  que'us  serva  francamen 
cum  lo  vostr'  om",  et  eil'  enaissi'l  pren; 
ieu  lo  jutge  per  dreich  a  trahitor, 
40  si  •  s  rend  pariers  ei  •  s  det  per  servidor. 

[Dompna,  so  es  plaich  vergoignos, 
ad  ops  de  dompn'a  razonar 
que  cellui  non  teigna  per  par 
a&  cui  a  faich  un  cor  de  dos. 
45  0  vos  diretz,  e  no  •  us  estara  gen, 

que  •  1  drutz  la  deu  amar  plus  leialmen, 

o  vos  diretz  qu'il  son  par  entre  lor, 

pois  ren  no  •  Ih  deu  drutz  mas  quant  per  amor]. 


4.  qu'autressi  sui  eu]  qe  mos  fin  cor  es  T.  5.  ez  avetz  dan]  e  perdes  mout  T.  7.  ades  treieu  alcun  vostre 
coratge  T.  8.  pero  dompna  no  nau90  d.  T.  9.  tot  so  q.  v.]  tut  can  conois  T.  13.  que  •  us]  ma  T.  15.  caisi  mau- 
sera  d.  p.  e.  T. 

13.  e  respon  vos  de]  e  respond  eu  a  A.  15.  ses]  sis  A.  19.  eil  dompna  pot  acomnadar  A.  20.  fehlt  A. 
23.  e  d.]  eil  d.  A.  31.  e  fehlt  A.  39.  ieu  lo  j.]  ieu  uol  j.  A.  41.  es]  etz  A.  —  Die  ganze  Strophe  fehlt  in  R. 
44.  ab]  a  AC.  —  cui  aura  fag  un  cors  de  dus  T.  45.  estara]  esta  A,  —  estara  CT.  46.  leialmenj  finamen  A.  — 
leialmen  CT.     48.  pois]  qe  A.  —  pus  re  noy  a  lo  drutz  mas  per  amor  C.  —  plus  ren  nol  deu  portar  mas  per  amor  T. 


22 


6.  Lombarda. 

1. 

Zur  Berichtigung  der  Angaben  im  Grundrisse  s.  Biographie.  Noch  hinzuzufügen :  Cha- 
baneau  S.  72.  —  Text  und  Orthographie  der  ersten  Strophe  nach  H,  der  zweiten  Strophe  nach 
MW  111,344: 


[  [LJombards  volgr'  eu  esser  per  na  Lombarda, 
qu'Alamanda  no  *  m  plaz  tan  ni  Giscarda, 
car  ab  sos  oillz  plaisenz  tan  jen  mi  garda, 
que  par  que'm  don  s'amor,  mas  trop  me  tarda, 
5  car  bei  vezer 

e  mon  plaiser 
ten  e  bei  ris  en  garda 
com  nols  nol  ped  ni  auer]. 


Nom  volgr'aver  per  Bernart  na  Bernada 
10  e  per  n'Arnaut  n'Arnauda  appellada 
e  grans  merces,  seigner,  car  vos  agrada 
c'ab  tals  doas  domnas  m'avetz  nomnada. 
Voill  que  •  m  digatz 
cals  mais  vos  platz 
15  ses  cuberta  selada 

el  mirail  en  miraz 
[car  lo  mirails  e  no  vezer  descorda 
tan  mon  acord  c'ab  pauc  no*l  desacorda . .]. 


7.  Isabella. 

1. 

Gr.  252,1  =  133,7.  Hinzuzufügen:  de  Lollis,  II  codice  provenzale  „O"  S.  96  0.  — 
Die  Tenzone  stand  auch  in  der  Vorlage  von  „a"  (Jahrbuch  XI,  17).  Text  und  Orthographie  nach 
der  einzigen  Handschrift  „0"  (de  Lollis  S.  96) : 


N'Elias  Cairel,  de  l'amor 

qu'ieu  e  vos  soliam  aver 

voil,  si  •  US  platz,  que  •  m  digatz  lo  ver, 

per  que  l'avetz  cambiad'  aillor ; 
5  que  vostre  chanz  non  vai  si  com  solia, 
et  anc  vas  vos  no  •  m  sui  salvatz  un  dia, 
ni  vos  d'amor  no  •  m  demandetz  anc  tan 
qu'ieu  non  fezes  tot  al  vostre  coman. 

[Ma  domn'  Isabella,  valor 
10  joi  e  pretz  e  sen  e  saber 

soKatz  quec  jorn  mantener, 
e  s'ieu  en  dizia  lauzor 
en  mon  chantar,  no  •  1  dis  per  drudaria, 
mas  per  honor  e  pro  qu'ieu  n'atendia, 
15  si  com  joglars  fai  de  domna  prezan ; 
mas  chascun  jorn  m'etz  anada  cambian]. 

N'Elias  Cairel,  amador 
non  vi  mais  de  vostre  voler 
qui  cambies  domna  per  aver, 
20  e  s'ieu  en  disses  desonor, 

ieu  n'ai  dig  tant  de  be  qu'om  no  •  1  creiria ; 
mas  ben  podetz  doblar  vostra  follia : 
de  mi  vos  die  qu'ades  vau  meilluran, 
mas  endreig  vos  non  ai  cor  ni  talan. 


25  [Domna,  ieu  faria  gran  follor, 

s'estes  gair'en  vostre  poder, 
e  ges  per  tal  no  •  m  desesper, 
s'anc  tot  non  aic  pro  ni  honor: 
vos  remanretz  tals  com  la  genz  vos  cria, 
30  et  ieu  irei  vezer  ma  bell'  amia 

e  •  1  sieu  gen  cors  grail'  e  ben  estan, 
que  no  •  m  a  cor  menzongier  ni  truan]. 

N'Elias  Cairel,  fegnedor 
resemblatz  segon  mon  parer 
35  com  hom  qui  •  s  feing  de  dol  aver 

de  so  dont  el  non  sent  dolor. 
Si  •  ra  creziatz,  bon  conseil  vos  daria 
que  tornassetz  estar  en  la  badia ; 
e  no  •  US  auzei  anc  mais  dir  mon  semblan, 
40  mas  pregar  n'ei  lo  patriarch'  Ivan. 

[Domn'  Isabel,  en  refreitor 
non  estei  anc  mattin  ni  ser, 
mas  vos  n'auretz  oimais  lezer 
qu'en  breu  temps  perdretz  la  color. 
45  estier  mon  grat  mi  faitz  dir  vilania, 

et  ai  mentit,  qu'ieu  non  crei  qu'el  mond  sia 
domna  tant  pros  ni  ab  beutat  tant  gran 
com  vos  avetz,  per  qu'ieu  ai  agut  dan]. 


4.  cambiat.     11.  solatz.     12.  e.     13.  ditz. 
remantes.     31.  cor.     40.  lo  patriarchuian. 


18.  vim.     25.  domneu.      26.  sistes  gairen,      28.  sans.     29.  uos 


23 


Si  •  US  plazia,  n'Elias,  ieu  volria 
50  que  •  m  disessetz,  quals  es  la  vostr'amia, 
e  digatz  lo  •  m  e  no  i  anetz  doptan, 
qu'ie  •  US  en  valrai,  s'ela  vaZ  ni  a  sen  tan. 


[Dorana,  vos  m'enqueretz  de  grau  follia, 
que  per  razon  s'amistat  en  perdria, 
55  e  per  paor  que  lauzengier  mi  fan 
pero  non  aus  descubrir  mon  talan]. 


Gr.  109, 1. 


8.  Castelloza. 
1. 
Text  und  Orthographie  nach  A  : 


Amics,  s'ie  •  us  trobes  avinen, 
humil  e  franc  e  de  bona  merce, 
be .  US  amera,  quan  era  m'en  sove 
que  •  US  trob  vas  mi  mal  e  fellon  e  tric ; 
5  e  fauc  chanssos  per  tal  qu'ieu  fass'auzir 
vostre  bon  pretz,  don  ieu  non  puosc  sofrir 
que  no  •  us  fassa  lauzar  a  tota  gen, 
on  plus  mi  faitz  mal  et  adiramen. 

Jamais  no  •  us  tenrai  per  valen 
10  ni  •  US  amarai  de  bon  cor  e  de  fe, 
tro  que  veirai,  si  ja  •  m  valria  re, 
si  •  US  mostrava  cor  fellon  ni  enic  ; 
non  farai  ja,  car  non  vuoill  poscatz  dir 
qu  •  ieu  anc  vas  vos  agues  cor  de  faillir, 
15  qu'auriatz  pois  qualque  razonamen, 
s'ieu  fazia  vas  vos  nuill  faillimen. 

Ieu  sai  ben  qu'a  mi  estai  gen, 
si  bei  •  s  dizon  tuich  que  mout  descove 
que  dompna  prei  a  cavallier  de  se 
20  ni  que  •  1  teigna  totz  temps  tan  lonc  prezic ; 
mas  cel  qu'o  ditz  non  sap  ges  ben  chausir, 
qu'ieu  vuoill  proar  enans  que  •  m  lais  morir, 
qu'el  preiar  ai  un  gran  revenimen 
quan  prec  cellui  don  ai  greu  pessamen. 


25      Assatz  es  fols  qui  m'en  repren 
de  vos  amar,  pois  tan  gen  mi  cove, 
e  cel  qu'o  ditz  no  sap  cum  s'es  de  me; 
ni  no  •  US  vei  ges  aras  si  cum  vos  vic, 
quan  me  dissetz  que  non  agues  cossir, 

30  que  calqu'ora  poiri'  endevenir 
que  n'auria  enqueras  jauzimen: 
de  sol  lo  dich  n'ai  ieu  lo  cor  jauzen. 

Tot'  autr'  amor  teing  a  nien, 
6  sapchatz  ben  que  mais  jois  no .  m  soste 

35  mas  lo  vostre  que  m'alegr'  e  *  m  reve, 
on  mais  en  sent  d'afan  e  de  destric ; 
e  •  m  cuig  ades  alegrar  e  jauzir 
de  vos,  amics,  qu'ieu  non  puosc  convertir, 
ni  joi  non  ai,  ni  socors  non  aten 

40  mas  sol  aitan  quan  n'aurai  en  dormen. 

Oimais  non  sai,  que  *  us  mi  presen, 
que  cercat  ai  et  ab  mal  et  ab  be 
vostre  dur  cor,  don  lo  mieus  noi  •  s  recre ; 
e  no  •  US  0  man,  qu'ieu  mezeissa  •  us  o  die 
45  que  morai  me,  si  no  *  m  voletz  jauzir 
de  qualque  joi,  e  si  •  m  laissatz  morir, 
faretz  peccat,  e  serai  n'en  tormen, 
e  seretz  ne  blasmatz  vilanamen. 


2. 


Gr.  109,  2.  —  Text  und  Orthographie  nach  A : 
Ja  de  chantar  non  degr'  aver  talan,  10  Ai !  bels  amics,  sivals  un  bei  semblan 


quar  on  mais  chan 
e  pieitz  me  vai  d'amor, 

que  plaing  e  plor 
fan  en  mi  lor  estatge ; 
car  en  mala  merce  15 

ai  mes  mon  cor  e  me, 
e  s'en  breu  no  •  m  rete, 
trop  ai  faich  lonc  badatge. 


mi  faitz  enan 
qu'ieu  moira  de  dolor, 

que  •  1  amador 
vos  tenon  per  salvatge ; 
car  joja  non  m'ave 
de  vos  don  no'm  recre 
d'amar  per  bona  fe 
totz  temps  ses  cor  volatge. 


52.  sela  va  ni  sasetä.    55.  e]  qe. 

19.  prei  a  cavallier  de  se]  preia  cavallier  de  fe  A.        20.  tan  lonc  prezic]   apres  de  se  A. 
gauzir  A.     38.  convertir]  convenir  A.     45.  que  morai  me]  que  noi  a  me  A, 


21,  chausir] 


24 


Mas  ja  vas  vos  non  aurai  cor  truan 
20  ni  plen  d'engan, 

si  tot  vos  n'ai  pejor, 

qu'a  gran  houor 
m'o  teing  en  mon  coratge  ; 
ans  pens,  quan  mi  sove 
25  del  ric  pretz  que  •  us  mante, 

e  sai  ben  que  •  us  cove 
dompna  d'aussor  paratge. 

Despois  vos  vi,  fui  al  vostre  coman, 
et  anc  per  tan, 
30  amics,  no  •  us  n'aic  meillor ; 

que  prejador 
no  •  m  mandetz  ni  messatge, 
que  ja'm  viretz  lo  fre, 
amics,  non  fassatz  re ; 
35  car  jois  non  mi  soste, 

a  pauc  de  dol  non  ratge. 

55  Dompna  na  Mieils,  ancse 
am  so  don  mals  mi  ve, 
car  cel  qui  pretz  mante 
a  vas  mi  cor  volatge. 


40 


45 


Si  pro  i  agues,  be  •  us  membri'  en  chantan 

qu'aic  vostre  gan 
qu'enblei  ab  gran  temor; 

pois  aic  paor 
que  i  aguessetz  dampnatge 
d'aicella  que*us  rete, 
amics,  per  qu'ieu  desse 
lo  tornei,  car  ben  cre 
qu'ieu  non  ai  poderatge. 

Dols  cavalliers  conosc  que  i  fan  lor  dan, 

quar  ja  prejan 
dompnas  plus  qu'ellas  lor, 

qu'autra  ricor 
noi  an  ni  seignoratge ; 
que  pois  dompna  s'ave 
d'amar,  prejar  deu  be 
cavallier,  s'en  lui  ve 
proez'  e  vassalatge. 

Bels  Noms,  ges  no  *  ra  recre 
60  de  vos  amar  jasse, 
car  viu  en  bona  fe, 
bontatz  e  ferm  coratge. 


50 


Gr.  109,  3.  —  Text  und  Orthographie  nach  A : 
Mout  avetz  faich  long  estatge,       Bels  amics,  de  fin  coratge 


amics,  pois  de  mi  •  us  partitz, 
et  es  me  greu  e  salvatge, 
quar  me  juretz  e  •  m  plevitz 
5  que  als  jorns  de  vostra  vida 
non  acsetz  dompna  mas  me ; 
e  si  d'autra  vos  perte, 
m'avetz  morta  e  trahida, 
qu'avi'  en  vos  m'esperanssa 


vos  amei,  pois  m'abellitz, 
e  sai  que  faich  ai  follatge, 
que  plus  m'en  etz  escaritz ; 


Mout  aurai  mes  mal  usatge 
a  las  autras  amairitz : 
qu'om  sol  trametre  messatge 
e  motz  triatz  e  chausitz, 


15  qu'anc  non  fis  vas  vos  ganchida,  25  et  ieu  tenc  me  per  garida, 

e  si  •  m  fasetz  mal  per  be :  amics,  a  la  mia  fe, 

be'us  am  e  non  m'en  recre;  quan  vos  prec,  qu'aissi •  m  cove ; 

mas  tan  m'a  amors  sazida  que  •  1  plus  pros  n'es  enriquida 

qu'ieu  non  cre  que  benananssa  s'a  de  vos  qualqu'  aondanssa 


10  que  m'amassetz  ses  doptanssa.   20  puosc'  aver  ses  vostr'  amanssa.   30  de  baisar  o  d'acoindanssa. 


Mal  aj'  ieu,  s'anc  cor  volatge 
vos  aic  ni  •  us  fui  camjairitz, 
ni  drutz  de  negun  paratge 
per  me  non  fo  encobitz ; 

85  anz  sui  pensiv'  e  marrida 
car  de  m'amor  no  *  us  sove, 
e  si  de  vos  jois  no  •  m  ve, 
tost  me  trobaretz  fenida: 
car  per  pauc  de  malananssa 

40  mor  dompna,  s'om  tot  noil  lanssa. 


Tot  lo  maltraich  e  •  1  dampnatge 
que  per  vos  m'es  escaritz 
vos  fai  grazir  mos  linhatge 
e  sobre  totz  mos  maritz ; 

45  e  s'anc  fetz  vas  me  faillida, 
perdon  la  •  us  per  bona  fe ; 
e  prec  que  venhatz  a  me, 
despois  quez  auretz  auzida 
ma  chanson,  que  •  us  fatz  fiansa, 

50  sai  trobetz  bella  semblansa. 


41.  dampnatge]  dompnatge  A.     44.  lo  t.J  li  t.  A.     46.  que  i  fan  lor  dan]  que  fant  follatge  A.     47.  prejan] 
preion  A.    55.  na  MieilsJ  Raynouard  hat,  wahrscheinlich,  nach  IK,  n' Almurs  (s.  Biographie  der  Ahnuc  de  Castelnou). 

8.  m'avetz]  mi  avetz  A.       12.  vos  amei]  ous  ai  amat  A.       13.  que  faich  ai]  que  fatz  hi  A.       29.  qualqu' 
aondanssa]  calacomdanssa  A.     43.  vos  grazir  faz  mon  lignatge  A.     47—48.  e  prec  quan  auretz  auzida  A. 


25 


9—10.  Iseut  de  Capion  und  Almuc  de  Castelnou. 

1. 

Gr.  253,  1  =  20,  2.    Gr.  20,  1  gehört  der  Azalais  de  Porcairagues  an,  s.  daselbst, 
zufügen:  MB^  80.  —  Text  nach  Chabaneau,  biographies  des  troubadours,  S.  74: 


Hinzu- 


Dompna  n'Almucs,  si  *  us  plages 
be  •  US  volgra  pregar  d'aitan 
que  l'ira  e  *  1  mal  talan 
vos  fezes  tenir  merces 
5  de  lui  que  sospir'  e  plaing, 
e  muor  languent  e  •  s  complaing 
e  quier  perdon  humilmen ; 
be  •  US  fatz  per  lui  sagramen, 
si  tot  li  voletz  fenir, 
10  qu'el  si  gart  meilz  de  faillir. 


Dompna  n'Iseus,  s'ieu  saubes 
qu'el  se  pentis  de  l'engan 
qu'el  a  fait  vas  mi  tan  gran, 
ben  fora  dreich  que  n'agues 

15  merces ;  mas  a  mi  no  •  s  taing, 
pos  que  del  tort  no  s'afraing 
ni  •  s  pentis  del  faillimen, 
que  n'aja  mais  chauzimen ; 
mas  si  vos  faitz  lui  pentir 

20  leu  podretz  mi  convertir. 


U.  Tibors. 
1. 

Gr.  440,  1.  —  Text  und  Orthographie  nach  H: 

Bels  dous  amics,  ben  vos  posc  en  ver  dir 
que  anc  non  fo  qu'ieu  estes  ses  desir, 
pos  vos  conven  e '  us  tenc  per  fin  aman  ; 
ni  anc  no  fo  qu'ieu  non  agues  talan, 
5  bels  dous  amics,  qu'ieu  soven  no  •  us  vezes, 
ni  anc  no  fo  sazons  que  m'en  pentis, 
ni  anc  no  fo,  se  vos  n'anes  iratz, 
qu'ieu  agues  joi  tro  que  fosetz  tornatz  .  .  . 


12.  Donna  H. 


1. 

Gr.  426,  1.     Hinzuzufügen :  de  Lollis  S.  103 
de  roßn  e  de  domna ,    in  0 :    la  tenson   de  Rosin  e  d 
(MG.  no.  953) : 

Rofin,  digatz  m'ades  de  cors, 
cals  fetz  meills,  car  etz  conoissens : 
una  domna  coind'  e  Valens, 
que  ieu  sai,  a  dos  amadors, 
5      e  vol  qu'usquecs  jur  e  pliva  15 

enanz  que  •  Is  voill'  ab  si  colgar 
que  plus  mas  tener  e  baisar 

no  •  Ih  faran,  e  l'uns  s'abriva 
el  faig,  que  sagramen  no .  Ih  te, 
10  l'autres  no  •  1  ausa  far  per  re.  20 


O.  —  Die  Ueberschrift  lautet  in  I :  la  tenzon 
le  domna  H.      Text  und  Orthographie  nach  I 

[Domna,  d'aitan  sobret  follors 
cel  que  fon  desobedi'ens 
ves  sidons,  que  non  es  parvens 
qu'amans,  pois  lo  destreing  amors, 

dej'  ab  voluntat  forciva 
los  ditz  de  sa  domna  passar; 
per  qu'ieu  dig  que  senes  cobrar 

deu  perdre  la  joj'  autiva 
de  sidons  cel  qui  frais  la  fe, 
e  l'autres  deu  trobar  merce]. 


1.  si  •  us]  sious.     6.     languent]  languiat(?).      Schon  Barbieri  S.  137  liest  „languent".      11.  saubes]  sabes. 
14.  fora]  sera.     Schon  Barbieri  S.  138  liest  „fora".     20.  podretz]  podes. 

3.  e    US  tenc]  die  Stelle  in  der  Hs.  unleserlich.  —  aman]  amans.     4.  non]  fehlt. 

4.  que  ieu  sai  a]  queu  sai  ha  1.  —  a  qi  eu  sai  0.     16.  fehlt  0.     19.  la]  sa  O. 


26 


25 


A  fin  amic  non  toi  paors, 
Eofin,  de  penre  jauzimens, 
que  •  1  dezirs  e  •  1  sobretalens 
lo  destreng  tan  que  per  claraors 

de  sidons  nominativa 
noi  •  s  pot  soffrir  ni  capdellar, 
qu'ab  jazer  et  ab  remirar 

Famors  corals  recaliva 
tan  fort  que  non  au  ni  non  ve 
30  ni  conois,  quan  fai  mal  o  be. 

[Domna,  ben  mi  par  grans  errors 
d'amic,  pois  ama  coralmens, 
que  nuills  gaug  li  sia  plazens 
qu'a  sa  domna  non  si'  onors ; 

35       car  no  •  Ih  deu  esser  esquiva 
pena  per  sa  domna  onrar, 
ni  •  1  deu  res  per  dreg  agradar, 

s'a  leis  non  es  agradiva, 
e  drutz  qu'enaissi  no  •  s  capte 

40  deu  perdre  sa  domna  e  se]. 

Oimais  conosc  ben  cossi  va 
Rofin,  pois  que  •  us  aug  encolpar 
lo  fin  el  caitiu  razonar ; 
qu'eissamens  obra  caitiva 
65  fariatz,  e  midons  desse 
n' Agnesina  diga  qu'en  cre. 


Rofins,  dels  crois  envazidors 

aunitz  e  flacs  e  recrezens 

sapchatz  que  fon  l'aunitz  dolens 

que  se  perdet  en  meig  del  cors ; 
45       mas  l'arditz  on  pretz  s'aviva 

saup  gen  sa  valor  enansar, 

quan  pres  tot  so  que*lh  fon  plus  car, 
mentre  •  lli  fon  l'amors  aiziva, 

e  domna  qu'aital  drut  mescre 
50  mal  creira  cel  qui  s'en  recre. 

[Domna,  sapchatz  que  grans  valors 
fon  de  l'amic  e  chauzimens 
que'l  fetz  gardar  de  falhimens 
esperan  de  sidons  socors, 

55       e  cel  fetz  foudat  nadiva 
que  sa  domna  auset  forsar, 
e  qui  •  1  mante  sap  pauc  d'amar ; 
qu'amans,  pois  fin'  amors  viva 
lo  destreing  tan,  sa  domna  •  l  cre 

60  de  tot  quan  ditz,  qu'aissi  •  s  cove]. 

[De  mi  non  cal  qu'ieu  o  pliva, 
que  •  1  ver  en  podetz  ben  triar, 
domna,  si "  us  platz,  e  mout  m'es  car 
70      que  midons  on  pretz  s'aviva 
n'Agnesina  demand  ab  se 
na  Cobeitosa  de  tot  be]. 


13.  Clara  d'Anduza. 
1. 
Gr.  115,1.  —  Text  nach  MW.  111,210: 


En  greu  esmai  et  en  greu  pessamen 
an  mes  mon  cor  et  en  granda  error 
li  lauzengier  e-1  fals  devinador, 
abaissador  de  joi  e  de  joven, 
5  quar  vos  qu'ieu  am  mais  que  res  qu'el  mon  sia 
an  fait  de  me  departir  e  lonhar, 
si  qu'ieu  no  •  us  puesc  vezer  ni  remirar, 
don  muer  de  dol,  d'ira  e  de  feunia. 

Cel  que  •  m  blasma  vostr'  amor  ni  •  m  defen 
10  non  pot  en  far  en  re  mon  cor  meillor, 
ni'l  dous  dezir  qu'ieu  ai  de  vos  major 
ni  l'enveja  ni  •  1  dezir  ni  •  1  talen  ; 


e  non  es  ora,  tan  mos  enemics  sia, 
si  •  1  n'aug  dir  ben,  que  non  lo  tenh'  en  car, 
15  e,  si  'n  ditz  mal,   mais  no  •  m  pot  dir  ni  far 
neguna  re  que  a  plazer  me  sia. 

Ja  no  •  US  donetz,  bels  amics,  espaven 
que  ja  ves  vos  aja  cor  trichador, 
ni  qu'ie  •  us  camge  per  nul  autr'  amador, 
20  si  •  m  pregavon  d'autres  omes  un  cen ; 
qu'amors  que  •  m  te  per  vos  en  sa  bailia 
vol  que  mon  cor  vos  estui  e  vos  gar, 
e  farai  o ;  e,  s'ieu  pogues  emblar 
mon  cor,  tals  l'a  que  jamais  non  l'auria. 


25  Amics,  tan  ai  d'ira  e  de  feunia 

quar  no  vos  vey,  que  quan  ieu  cug  chantar, 
planh  e  sospir,  per  qu'ieu  non  puesc  so  far 
a6  mas  coblas  que  •  1  cors  complir  volria. 


34.  qu'a]  que  I.  35.  no  •  Ih]  nos  0.  40.  e  se]  esse  10.  44.  que  se]  que  ses  0.  46.  saup]  sap  I.  47.  pres] 
pretz  0.  48.  mentre  •  Ih]  mens  qeil  0,  —  aiziva]  aziva  I.  54.  de  sidons]  cesi  donz  0.  57.  saup  I.  59.  tan,  sa 
domna  •  1  cre]  tan  sa  domna  e  cre  I.  —  ten  sa  domna  ecre  0.  65.  desse]  de  se  10.  QQ.  qu'en  cre]  queu  cre  I.  — 
qen  tre  0. 

10.  pot  en]  podon.     20.  d'autres  omes]  d'autras  donas.     28.  ab]  a. 


27 


14.  Guillelma  de  Rosers. 
Gr.  200,1  =  282,14.     Hinzuzufügen:    nur    die    erste    Strophe   in   P    (Archiv  50,257); 
de  Lollis  S.  101  O.    —    Ucberschrift  in  I :  lafranc  cigala  e  na  guiUema  de  rosers ,    in  M :   tenson, 
in  O :    la   tenso   de   na  GuilVma  e  den  lanfranc  cigalla.      Text   nach  I ,    obgleich  M    an    einzelnen 
Stellen  das  Eichtigere  hat: 


[Na  Guillelma,  man  cavalier  arratge 
anan  de  nueig,  per  mal  temps  que  fasia, 
si  plagnian  d' albere  en  lor  lengatge; 
auziron  o  dui,  qui  per  drudaria 
5  s'en  anavan  vers  lur  domnas  non  len : 
l'us  s'en  tornet  per  servir  cella  gen, 
l'autres  anet  vers  sa  domna  corren ; 
quals  d'aquels  dos  fes  miels  so  que  •  1  tagnia  ?]. 

Amics  Lanfrancs,  miels  complit  son  viatge, 
10  al  meu  semblan,  cel  que  tenc  vers  s'amia; 
6  l'autres  fes  ben,  mas  son  fin  coratge 
non  poc  saber  tan  ben  sidonz  a  tria 
com  eil  que  •  1  vi  denan  sos  oils  presen, 
qu'atendut  l'ac  sos  cavalliers  conven, 
15  e  val  trop  mais  qui  so  que  dis  aten 
que  qui  en  als  son  coratge  cambia. 

[Domna,  si  •  us  platz,  tot  quan  fes  d'agradatge 
lo  cavalliers  que  per  sa  gaillardia 
garda  •  Is  autres  de  mort  e  de  damnatge 
20  li  moc  d'amor ;  que  ges  de  cortezia 
non  a  nuls  oms,  si  d'amor  no  •  1  deisen ; 
per  que  sidons  deu  •  l  grazir  per  un  cen, 
car  deslivret  per  s'amor  de  türmen 
tanz  cavaliers,  que  se  vista  l'avia]. 


25  Lanfrancs,  jamais  non  razonetz  musatge 
tan  gran  quan  fon  d'aicel  qu'aisso  fasia, 
quar  sapchatz  ben,  mout  i  fes  gran  oltratge, 
pois  bels  servirs  tan  de  cor  li  movia, 
car  non  servi  sidons  premieiramen ; 

30  et  agra  'n  grat  d'ell'  e  dels  eissamen, 
pois  per  s'amor  pogra  servir  soven 
en  mans  bos  locs,  que  faillir  noi  podia. 

[Merce  vos  quier,  domna,  s'ieu  die  follatge 
qu'oimais  vei  so,  que  tot  o  mescrezia, 

35  que  non  vos  plai  qu'autre  pelegrinatge 
fassan  li  drut  mas  vers  vos  tota  via; 
pero  cavals  qu'om  vol  que  biort  gen 
deu  om  menar  ab  mesur'  et  ab  sen, 
e  car  los  drutz  cochatz  tan  malamen, 

40  lur  faill  poders,  don  vos  sobra  feunia]. 

Ancar  vos  die  que  son  malvatz  usatge 
degra  laissar  en  aquel  mezeis  dia 
li  cavalliers,  pois  domna  d'aut  paratge 
bella  e  pros  dec  aver  en  baillia; 
45  qu'en  son  albere  servion  largamen, 
ja  el  noi  fos ;  mas  chascuns  razon  pren, 
quar  el  si  sen  tan  de  recrezemen 
qu'al  major  ops  poders  li  failliria. 


[Domna,  poder  ai  ieu  et  ardimen, 
50  non  contra  vos  que  venses  en  jazen, 

per  qu'ieu  fui  fols  car  ab  vos  pris  conten, 
mas  vencut  voill  que  m'ajatz,  com  que  sia] 

Lanfrancs,  aitan  vos  autrei  e  •  u  s  consen 
que  tan  mi  sent  de  cor  e  d'ardimen 
55  qu'ab  aital  geing  com  domna  si  defen 
mi  defendri'  al  plus  ardit  que  sia. 


1.  manz  cavaliers  I.  2.  anan  d.  n.  p.]  annaz  I.  —  anavan  lueinh  ab  M.  3.  sis  M.  4.  auziron  o  dui  q.] 
a.  dui  bar  q.  10.  5.  se  nanaram  I.  7.  anet]  tenc  M.  —  nanet  0.  8.  d'aquels]  daqestz  M.  —  fes]  fos  I.  9.  amics] 
me9ier  M.  —  Lanfrancs]  immer  Lafrancs  10.  12.  poc]  pot  I.  13.  con  cel  que  vi  d.  s.  o.  p  1.  —  con  de  lauti-e 
que  vic  dels  o.  p.  M.  14.  l'ac]  la  0.  15.  e  fai  t.  meilhs  q  so  qe  di  a.  M.  —  qeu  ps  truep  mais  qi  zo  qe  ditz 
a,  0.  16.  qe  cell  qen  a.  M.  17.  d'agradatge]  dagrage  I.  19.  gardels  1.  20.  li  m.  d.  q.]  e  viu  d.  qar  M.  —  eil 
mouc  d.  qar  0.  22.  per  qel  s.  dou  g.  0.  -  e  sidons  deilhol  g.  M.  23.  qar  per  samor  a  gardat  de  t.  M.  24.  mantz 
c.  q.  si  vist  en  la  via  I.  —  tantz  c.  q.  si  ab  si  lauia  M.  —  ta  0.  25.  jamais]  iomais  1.  26.  t.  g.  con  fes  aqel  qe 
tenc  sa  via  10.  27.  o.]  follage  M.  30.  e.  a.  grat  de  leis  e  jauzimen  10.  32.  on  faillir  non  p.  M.  —  que  f.  noil 
p.  O.  33.  domna  perdon  vos  qier  10.  34.  qar  ben  vei  so  qi  las  domnas  crezia  M.  —  q.  v.  s.  qe  de  donnas  cre- 
zia  0.  85.  qe  non  volon  M.  36.  drutz  I.  —  vers  fehlt  I.  —  vos]  lor  M.  37.  pero]  per  que  1.  —  vol]  voill  1.  — 
q.  b.]  qi  baort  0.  38.  mesurap  a  sen  1.  37—40.  pero  qi  vol  caval  qi  biord  gen  menar  lo  deu  amesuradamen  quar 
ieu  sui  certz  si  o  fai  dautramen  qe  le  cavals  nintra  en  gran  feunia  M.  41.  e  qar  lafranc  die  qe  tot  lo  folatge  M.  — 
lafranc  eu  die  q.  s.  m.  u.  0.  43.  qe  domna  de  p.  0.  44.  deu  0.  45.  serviron  M.  —  servis  hom  0.  47.  q.  sap 
qe  ia  t.  d.  requezemen  1.  —  qar  sai  qe  ha  t.  d.  r.  0.  48.  maiors  os  I.  —  qals  maiors  ops  sos  p.  li  failhria  M. 
50.  qeus  0.  51.  qa  vos  prezi  c.  M.  52.  vencutz  I.  —  donna  vencutz  vueilh  esser  con  qe  sia  M.  53 — 56.  fehlen  M. 
56.  mi  defendrai  ai  p,  a.  quei  s.  I. 


28 


15.  Bieiris  de  Romans. 
Gr.  93,  1.  —  Text  und  Orthographie  nach  MW.  III,  331 : 


Na  Maria,  pretz  e  fina  valors, 
e  •  1  joi  6*1  sen  e  la  fina  beutatz, 
e  l'aculhir  e  •  1  pretz  e  las  onors, 
e  •  1  gent  parlar  e  Tavinen  solatz, 
5  e  la  dous  car'  e  la  gaja  cuendansa, 
e  •  1  dous  esgart  e  l'amoros  semblan 
que  son  en  vos,  don  non  avetz  engansa 


me  fan  traire  vas  vos  ses  cor  truan. 

E  car  beutatz  e  valor  vos  enansa 
sobra  totas,  qu'una  no  •  us  es  denan, 
vos  prec,  si  •  us  platz,  per  so  que-us  es  onransa 
20  que  non  ametz  entendidor  truan. 


Per  que  vos  prec,  si  •  us  platz  que  fin'  amors 

10  e  gausiment  e  dous  umilitatz 

me  posca  far  ab  vos  tan  de  socors, 
que  mi  donetz,  bella  domna,  si  •  us  platz, 
so  don  plus  ai  d'aver  joi  esperansa ; 
car  en  vos  ai  mon  cor  e  mon  talan, 

15  e  per  vos  ai  tot  so  qu'ai  d'alegransa 
e  per  vos  vauc  mantas  vetz  sospiran. 

Bella  domna,  cui  pretz  e  joi  enansa 
e  gen  parlar,  a  vos  mas  coblas  man, 
car  en  vos  es  gajess'  e  alegransa 
e  tot  lo  ben  qu'om  en  domna  deman. 


16—17.  Alaisina  Iselda  und  Carenza. 
Gr.  12,1  =  108,1.  —  Hinzuzufügen:  Bartsch  in  Zs.  f.  rom.  Phil.  IV,  510: 


Na  Carenza  al  bei  cors  avinen, 
donatz  conseil  a  nos  doas  serors, 
e  car  sabetz  meils  triar  lo  meillors, 
conseillatz  mi  segon  vostr'  esci'en : 
5  penrai  marit  a  nostra  conoissenza? 
0  starai  mi  pulcela?  e  si  m'agenza, 
que  far  filhos  no  cug  que  sia  bos ; 
essems  maritz  mi  par  trop  angoissos. 

Na  Carenza,  penre  marit  m'agenza, 
mas  far  enfantz  cug  qu'es  grans  penedenza, 
que  las  tetinhas  pendon  aval  jos, 
20  e  •  1  ventrilhs  es  cargatz  e  enojos. 


N'Alaisina  Iselda,  ensenhamen 
10  pretz  e  beitat,  joven,  frescas  colors 
conosc  qu'avetz,  cortezi'  e  valors 
sobre  totas  las  autras  conoissen ; 
per  qu'ie  •  us  conseil  per  far  bona  semenza 
penre  marit  Coronat  de  Scienza, 
15  en  cui  faretz  fruit  de  filh  glorios : 
retengud'  es  pulcel'  a  qui  l'espos. 

N'Alaisina  Iselda,  sovinenza 
ajatz  de  mi  illumbra  de  ghirenza ; 
quan  i  seretz,  prejatz  lo  glorios 
qu'al  departir  mi  reteuga  pres  vos. 


I  (s.  S.  8.) 
Gr.  46,  3  =  389,  6.  —  Text  nach  C : 

Amics,  en  gran  cossirier 

sui  per  vos  et  en  greu  pena, 

e  del  mal  qu'ieu  en  suffier  10 

non  cre  que  vos  sentatz  guaire ; 

doncs,  per  que '  us  metetz  amaire, 
pus  a  me  laissatz  tot  lo  mal? 
quar  abdui  no  •  1  partem  egual  ? 


Domna,  amors  a  tal  mestier, 
pus  dos  amics  encadena, 
que'l  mal  qu'an  e  l'alegrier 
senta  quecs  a  son  vejaire; 
qu'ieu  pens  e  non  sui  guabaire 

que  la  dura  dolor  coral 

ai  ieu  tota  a  mon  cabal. 


1.  a  N.  C.  a.  b.  c.  avenen9.     3.  saubes.     4.  secundu  vostra  scien9.     5.  penre.     6.  ostarai.     9.  nsengbamen^. 
12.  conoscen9.     16.  retengutas  pulsela  da  quil  spuse.     19.  que  1.  t.  si  p.     20.  et  los  ventril  aruat  en  nojos. 

1.  en]  ab  C.     3.  q.  e.  s.]  q.  mal  no  inier  C.      4.  cre]  eng  M.      7.  no  p.  per  e.  M.     11.  sen  chascus  so  ill 
es  veiaire  M. 


29 


15      Amics,  s'acsetz  un  cartier 
de  la  dolor  que  •  m  malmena, 
be  viratz  mon  encombrier; 
mas  no  •  us  cal  del  mieu  dan  guaire, 
que  quan  no  m'en  puesc  estraire, 

20  com  que  m'an,  vos  es  cominal, 
an  me  be  o  mal  atretal. 


45 


50 


Domna,  quar  ist  lauzengier 

que  m'an  tout  sen  e  alena 

son  nostr'  anguoissos  guerrier, 
25      lais  m'en,  non  per  talan  vaire, 

quar  no  •  us  sui  pres,  qu'ab  lor  braire 
nos  an  bastit  tal  joc  mortal 
que  non  jauzem  jauzen  jornal. 

Amics,  nulh  grat  no  •  us  refier 
30       quar  ja-1  mieus  dans  vos  refrena 
de  vezer  me  que  •  us  enquier ; 
e  si  vos  faitz  plus  guardaire 
del  mieu  dan  qu'ieu  non  vuelh  faire, 
be  •  US  tenc  per  sobreplus  lejal 
35  que  no  son  cilh  de  l'espital. 

Amics,  creirai  vos  per  aital 
qu'aissi  •  us  aja  totz  temps  lejal. 

Domna,  aissi  m'auretz  lejal 
60  que  Jamals  non  pensarai  d'al. 

II  (s.  S.  9). 
Gr.  461,  56,  Hinzuzufügen:  Seibach,  Streitgediclite  S.  102. 
Bona  domna,  tan  vos  ai  fin  coratge 
non  puesc  mudar  no  •  us  cosselh  vostre  be, 
e  die  vos  be  que  faitz  gran  vilanatge 
car  cel  ome  qu'anc  tan  non  amet  re 
5  laissatz  morir  e  non  sabetz  per  que; 
pero,  si  mor,  vostre  er  lo  damnatge, 
qu'autra  domna  mas  vos  a  grat  no  •  1  ve, 
ni  en  lui  non  a  poder  ni  senhoratge. 

Na  donzela,  be  m  deu  esser  salvatge, 
10  quan  el  gaba  ni  •  se  vana  de  me ; 

tan  a  son  cor  fol  e  leu  e  volatge 

que  m'amistat  en  lunha  re  no  •  s  te : 

per  que  m'amors  no  •  1  tanh  ni  no  •  1  cove ; 

e  pus  el  eis  s'a  enques  lo  folatge, 
15  non  m'en  reptatz,  si  la  foldat^  Ten  ve, 

qu'aissi  aug  dir  que  dretz  es  e  onratge. 


Domna,  ieu  tem  a  sobrier 
qu'aur  perda,  e  vos  arena, 
que  per  dig  de  lauzengier 
nostr'  amors  torne  s'en  caire ; 
40      per  so  deg  teuer  en  guaire 

trop  plus  que  vos,  per  sanli  Marsal, 
quar  etz  la  res  que  mais  me  val. 

Amics,  tan  vos  sai  leugier 
en  fait  d'amorosa  mena 
qu'ieu  cug  que  de  ca valier 
siatz  devengutz  camjaire ; 
e  deg  vos  o  be  retraire, 
quar  be  paretz  que  pessetz  d'al 
pus  del  mieu  pessamen  no  •  us  cal. 

Domna,  jamais  esparvier 
non  port,  ni  cas  ab  cerena, 
s'anc,  pus  que  •  m  detz  joi  entier, 
fui  de  nulh'  antra  enquistaire ; 
ni  non  sui  aitals  bauzaire; 
55  mas  per  enveja  •  1  deslial 
m'o  alevon  e  •  m  fan  venal. 


Text  nacb  der  einzigen  Hs.  R : 
Bona  domna,  ardre  •  1  podetz  o  pendre, 
0  far  tot  so  que  •  us  venga  a  talen, 
que  res  non  es  qu'el  vos  puesca  defendre : 
20  aissi  l'avetz  ses  tot  retenemen; 

e  no  •  m  par  ges  que  •  us  sia  d'avinen, 
pus  ab  un  bais  li  fetz  lo  cor  estendre 
aissi  CO  •  1  focs  que  •  1  mort  carbon  encen    — 
pueis,  quan  el  mor,  no  vo'n  cal  merce  pendre. 

25  Na  donzela,  non  m'en  podetz  rependre, 
que  •  1  deg  m'amor  ab  aital  covinen 
que  el  fos  mieus  per  donar  e  per  vendre 
e  que  totz  temps  fos  a  mon  mandamen; 
mas  el  a  fag  vas  me  tal  falhimen 

30  don  ges  no*s  pot  escondir  ni  defendre: 
non  o  fatz  mal,  si  m'amor  li  defen, 
car  ja  per  el  non  vuelh  mon  pretz  dissendre. 


15.  carrier  M.  24.  vostre  C.  26.  q.  nos  s.  p.  M,  27.  nos]  vos  C.  28.  noyauzem  C.  29.  gratz  uos  M. 
30.  q.  le  mieus  ditz  v.  r.  M.  33.  d.  m.  qezieu  n.  u.  f.  M.  35.  lospital  M.  37.  perdi  CM.  —  e  fehlt,  vos  en  arena  M. 
39.  amor  C.  —  torne  s'en]  tornes  en  CM.  43.  leugier]  lauzengier  C.  —  a  leugier  M.  44.  e  C.  45.  qez  ieu  cuidi 
d.  c.  M.     48.  q.  b.  pareis  qe  pensas  d.  M.     49.  nos  M.     54.  aital  CM. 

13.  niamor.  14.  lo]  so  meine  Abschrift.  —  Seibach:  la.  —  ileys.  15.  reptatz]  so  meine  Abschrift.  — 
Seibach:  reptetz.  —  foldat.  16.  q.  o  aug  dire  q.  d.  es  o.  17.  ardre  •  1]  so  meine  Abschrift.  —  Seibach:  sidrel  (?). 
23.  c.  foc  q.  m.  c.  e  sen.     24.  vo'n]  so  meine  Abschrift.  —  Seibach :  son  (?).     28.  fos]  so  meine  Abschrift.  —  Seibach :  for. 


30 


Süau  parlem,  domna,  qu'om  uo  •  us  entenda. 
ara  digatz,  que  forfaitz  es  vas  vos, 

35  mais  que  per  far  vostres  plazers  se  renda, 
son  cor  umil  contra  •  1  vostr'  ergulhos. 
vuelh  que  *  m  digatz,  domna,  per  cals  razos 
poiretz  estar  que  merces  non  vo'n  prenda, 
que  mil  sospirs  ne  fa '  1  jorn  angoissos, 

40  den  per  un  sol  no'l  denhatz  far  esmenda. 


Si  m'amor  vol,  na  donzela,  que  renda, 
ben  li  er  obs  que  sia  gais  e  pros, 
francs  et  umils,  qu'ab  nulli  cm  no  •  s  contenda 
e  a  cascun  sia  de  bei  respos; 
45  qu'a  me  non  tanh  oni  fei  ni  ergulhos 
per  que  mon  pretz  dechaja  ni  dissenda, 
mas  francs  e  fis,  Celans  et  amoros, 
s'el  vol  que  •  1  don  lezer  que  mi  entenda. 


Aital  l'auretz,  ja  regartz  non  vo'n  prenda, 
50  bona  domna,  que  *  1  sieu  cor  avetz  vos, 
que  el  non  a  poder  qu'ad  autr'  entenda. 

Bonis  la  fin,  donzela,  ab  que  s'atenda; 

e  vos  siatz  garda  entre  nos  dos, 

e  que  •  us  tengatz  ab  aquel  que  •  1  tort  prenda. 


III  (s.  S.  5  A.  30). 


Gr.  409,  5.  —  Text  nach  I 


Si  •  m  fos  grazitz  mos  chanz,  ieu  m'esforzera 
e  dera  •  m  gaug  e  deportz  e  solatz, 
mas  aissi '  m  sui  a  non-chaler  gitatz 
que  ma  dompna,  que  a  totz  jornz  esmera 
5  so  qu'ieu  li  die  non  deign'  en  grat  tener, 
qu'apenas  sai  entre  •  Is  pros  remaner, 
ni  no  •  m  sui  ges  cel  que  era  antan : 
aissi  me  toi  mos  covinenz  e  •  Is  fran. 

Ailas !  cum  muor,  quan  mi  membra,  cum  era 

10  gais  e  joves,  alegres,  envesatz ! 

e  quan  m'albir  qu'ieu  sui  de  joi  loignatz, 
per  pauc  mos  cors  del  tot  no  •  s  desespera ; 
e  donc  mei  oill  cum  la  poiran  vezer, 
quar  n'ai  perdut  d'els  e  de  mi  poder! 

15  so  m'an  ill  fag,  don  mos  cors  vai  ploran, 
que  no  'n  posc  far  conort  ni  bei  semblan. 


Ai !  bella  dompna,  res  cum  be  *  m  semblera 
que,  on  que  fos,  degues  umilitatz 
venser  en  vos  que  tan  umils  semblatz 
20  vers  mi  que  ja  a  mos  jornz  no*s  camjera 
amors  en  tort,  que "  us  fai  dur  cor  aver, 
e  vos  sabetz  quar  Ten  donatz  poder ; 
quar  si  amors  e  vos  es  a  mon  dan, 
las !  ges  longuas  non  posc  soffrir  l'affan. 

25  Bels  douz  amics,  ja  de  mi  no  •  s  clamera 
vostre  bels  cors  cortes  et  enseignatz, 
si  saubessetz,  cals  es  ma  voluntatz  : 
vos  es  de  cui  sui  mielz  hoi  que  non  era; 
e  non  creatz  que  •  us  met'  en  non-chaler, 

30  quar  gaug  entier  non  posc  ses  vos  aver 
a  cui  m'autrei  lejalmen  ses  enjan, 
e  •  US  lais  mon  cor  en  gatge,  on  qu'ieu  m'an. 


Mas  una  gens  enojosa  e  fera, 

cui  gautz  ni  bes  ni  alegrers  non  platz, 

35  nos  guerrejan,  dan  mos  cors  es  iratz, 
quar  per  ren  als  senes  vos  non  estera. 
Per  so  en  mi  avetz  tan  de  poder 
qu'ab  vos  venrai,  quan  mi  •  1  faretz  saber, 
mal  grat  de  cels  qu'enqueron  nostre  dan, 

40  e  pesa  •  m  fort  quar  ses  vos  estauc  tan. 


37.  cal.     38.  merce.     39.  mil]  m.     42.  que  fehlt.     43.  umilsj  umilh.     So  liest  jedenfalls  richtig  Seibach.  — 
Meine  Abschrift:  e  vuelh.    44.  cascus.    47.  amors.    48.  si  el.  49.  regart.    52.  bonais.  —  donzelam  que  s.   54.  aquels  quels. 


4.  que  ma]  qe  ama.       8.  toi]  uol.    —    e  •  Is]  el. 
17.  ai]  a.     21.  un  tort.     30.  non]  u.     36.  yos  fehlt. 


13.  poyron.       15.  fatz.  —    don]  com  (?).  —    don  Rayn. 


31 

IV  (s.  S.  15). 
Gr.  461,  204.  —  Text  nach  der  einzigen  Hs.  C  : 

Quan  Proensa  ac  perduda  proeza  Si  Dieus  m'agues  donat  tan  de  riqueza 

e  pretz  e  joi  e  valor  e  totz  bes,  qu'ie  •  us  conogues,  enans  que  sai  vengues, 

tengron  tot  dreg  tug  marrit,  de  que  •  m  peza,  ja  no  •  m  fer'  om  en  Proensa  greveza 
lai  on  estan  ab  gang  als  Genoes ;                         20  que  a  sofrir  tot  leu  no  •  m  paregues, 
5            e  quar  ilh  non  sabian  la  via,  ab  qu'ieu  agues  vostra  paria ; 

agron  la  flor  de  cortezia  mas  quan  vinc  sai,  ieu  non  sabia 

que  •  Is  capdelhet  tro  lai  per  son  plazer,  que  tan  de  be  tras  mi  lai  remazes, 

que  de  Rogier  a  sobrenom  de  ver.  que  non  cujetz  qu'ieu  partir  m'en  volgues. 

E  quar  li  pron  de  Genoa  an  largueza  25  E  no  m'en  part,  ans  sui  ab  vos  en  preza 
10  arretenon  na  Guillelma,  so  •  m  pes,  per  la  valor  que  de  vos  ai  apres, 

quar  ella  es  sobr'  autras  plus  corteza,  mas  l'enveia  que  s'es  en  mon  cor  meza 

que  sap  d'araor  e  de  joi  tot  quan  n'es ;  de  vos  vezer,  non  sai  com  s'en  pogues 

qu'ilh  a  beutat  ses  maestria  issir  jamais,  s'ieu  no  •  us  vezia, 

e  solatz  ab  plazen  coindia:  30  ans  sai  que  deziran  morria; 

15  per  qu'om  loi  deu  a  gran  valor  tener,  que  ses  vista  dels  uelhs  non  pot  aver 

si-1  Genoes  la  sabon  retener.  cor  deziros  adrechamen  plazer. 

Si  tot  no  •  US  vei  si  com  volria, 
l'uelh  del  cor  vos  vezon  tot  dia ; 
35  qu'anc  pueis  no  •  us  puec  gitar  a  non-chaler, 
pos  auzi  dir  co  •  us  sabetz  captener. 

Belha  de  Rogier,  s'ieu  podia, 
vostre  gen  cors  plazen  veiria; 
quar  a  totz  selhs  que  vos  van  lai  vezer 
40  faitz  pretz  de  vos  e  gran  lauzor  tener. 


Anmerkungen. 

1,  1. 

T.  2.  Diese  Stelle  ist  verderbt.  Azais  (Les  troubadours  de  Beziers  S.  146)  liest:  quol  geh  et 
neiis  e  la  faigna  (?).     Etwa  que  gel'  e  nev'  e  fa  faigna  ? 

V.  8.  Raynouard  und  Azais  schreiben  mit  Aenderung  und  Voraussetzung  eines  Flexionsfehlers  : 
que  Van  en  mal  nos  reissida  und  übersetzen  :  que  l'annee  en  mai  nous  reveille.  Eine  solche  Wendung  scheint 
mir  durchaus  ausserhalb  des  Trobadorstiles  zu  liegen ;  ich  vermag  nicht  in  die  Lesart  der  Hss.  einen 
ordentlichen  Sinn  hineinzubringen. 

V.  16.     en  partida  wohl  =  „am  Ende,  schliesslich",  vgl.  MW.  11,41  ;   72;   210. 

T.  22.  que  ges  per  ricor  non  vai.  Der  Gedanke  kehrt  am  übereinstimmendsten  wieder  bei 
B.  de  Ventadorn  (MW.  I,  42)  und  A.  de  Belenoi  (Gr.  9,  20  uned.)  :  mas  ges  amors  segon  ricor  non  vai. 
Nur  in  H  wird  Ovid  genannt,  eine  Berufung,  für  die  als  einzige  Stelle  vielleicht  in  Betracht  kommen 
könnte  :  non  ego  divitibus  veuio  praeceptor  amandi  —  .  .  pauperibus  vates  ego  sum ,  quia  pauper  amavi 
(Ars  amat.  II,  161,  165).  Ueber  anderweitige  Entlehnungen  aus  Ovid  s.  Diez,  Poesie  d.  Troub. ^  S.  111 
A.   1   und  auch  Knobloch,  Das  Streitgedicht  im  Provenz.  und  Altfrauz.   S.   38. 

10.  arretenom.     19.  fer  bo.     25.  ans]  an.  —  en  preza]  em  p.     28.  com]  quo.     30.  que  fehlt. 


32 

V.  4:1.  Bei  Esgar.  Orte  dieses  Namens  finden  sich  nicht  selten,  s.  Azais  S.  158  A.  1,  ein 
Bellegarde  auch  im  dep.  Gard,  s.  Durand,  Dict.  topog.  d.   Gard. 

V.  42.  Aurenza.  Diese  Form  stimmt  zwar  besser  zu  *Aransio  (für  Arausio)  und  dem  mhd.  Orense, 
aber  da  bei  zeitgenössischen  Dichtern,  besonders  R.  d'Aurenca,  so  weit  ich  sehe,  nur  Aurenca  oder  Aurencja 
begegnet,  so  dürfte  sie  des  Reimes  halber  gewählt  sein.  Darin  haben  sich  andere  Trobadors  noch  mehr 
erlaubt,  vgl.  espia  (=  espina) :  baylia  (MW.  III,  288)  ;  us  (für  un) :  negus  (MW.  I,  249)  ;  cle  (=  cli)  : 
s'esdeve  (MW.   1,41);  s.  auch  Levy,  G.  Figueira  S.   108. 

V.  43.  e  Gloriet'  e  •  l  Caslar.  Ich  kenne  nur  ein  la  Gloriette  in  der  Nähe  von  Romans,  s.  Pellet 
sect.  187.  —  Ein  le  Caylar  (Caslarium,  Castlarium)  findet  sich  in  den  dep,  Herault,  Tarn  und  Gard  (Teulefc 
I  u.   III  Reg. ;  Durand  1.  c). 

V.  46.  e  larc  on  son  fag  l'assai.  Rochegude  liest :  e  l'arc  o.  s.  f.  l.  (?) ,  Raynouard  und  Azais 
wieder  mit  Aenderung :  mas  lai  o.  s.  f.  l.     Die  Anspielung  bleibt  dunkel. 

Y.  52.  Vermutlich  ist  Ermengarde  von  Narbonne  gemeint  1143 — 1192  (Azais  S.  146;  Chabaneau 
in  „Revue  d.  1.  rom."  XXV,  102).  Ueber  ihre  Beziehungen  zu  den  Trobadors  s.  Appel,  P.  Rogler  S.  6. 
Chabaneau  hat  bemerkt ,  dass  ihr  von  G.  de  Bornelii  eine  Liebesfrage  zur  Entscheidung  vorgelegt  wird 
(Gr.  242,  42).  Es  sei  noch  erwähnt,  dass  sie  viel  von  ihrem  Nachbar  „Berengar  de  Puysserguier"  zu  leiden 
hatte  (Aigrefeuille ,  Hist.  de  Montpellier  ^  111,57),  der  sehr  wahrscheinlich  mit  dem  Trobador  gleichen 
Namens  identisch  ist  (Gr.   48,  1 ;  Zs.  f.  rom.  Phil.   X,  593). 

2,  1- 

V.  9 — 10.  Für  den  grammatischen  Reim  s.  Appel,  Peire  Rogier  S.  24,  für  die  beiden  vor- 
liegenden Reimwörter  s.  Bartsch  in  Ebert's  Jahrbuch  I,  191. 

V.  13  f.  Ich  verstehe  :  „und  wer  aucl»  immer  ihm  Uebles  berichten  möge,  er  glaube  nur  dem- 
jenigen, welcher  sagte". 

V.  15—16.     Zu  dieser  Wendung  s.  Appel  1.  c.  S.   106.     S.  noch  MW.  I,  247. 

2,  2. 

V.  10.  Seguis  —  Valensa.  Dieses  Liebespaar  wird  von  A.  de  Mareuil  erwähnt,  s.  Chabaneau, 
Poes.   ined.   S.   6  v.   166,  der  auch  auf  unsere  Stelle  verweist. 

V.  18.  Eine  Art  Attraktion :  „um  keiner  Sache  willen,  die  ich  euch  anthue,  noch  wie  ich  euch 
aufnehmen  möge". 

2,  3. 

T.  12.  cosseillier  gehört  offenbar  zum  Verbum  cosseillar  =  flüstern  und  ist  =  geheime  Zwie- 
sprache ;  diese  Bedeutung  fehlt  im  Lex.  Rom. 

2,4. 

V.  1.  fis  jois.  So  glaube  ich  bessern  zu  müssen,  indem  icli  alegransa  als  Aeusserung  der  Freude 
auffasse ;  auch  ist  nicht  unmöglich,  dass  fis  jois  ein  Versteckname  sei,  der  als  solclier  beliebt  war,  s.  Appel, 
P.  Rogier  S.   90. 

V.  3 — 4.      „Und  nicht  ärgere  ich  mich  und  mache  mir  Gedanken  aus  dem  Umstände,   dass  .  ." 

V.  8.  Die  schwer  zugängliche  Hs.  D  habe  ich  nicht  zu  Rate  ziehen  können ;  das  letzte  Wort 
ist  wahrscheinlich  esransa  (=  erransa). 

V.  15.  amor.  Dasselbe  Reimwort  mit  gleicher  Bedeutung  kommt  schon  v.  6  vor ;  ebenso  in 
unseren  Texten  3,  1  v.  35  u.  47:  sofieira ,  37  (drei  Hss.  lesen  anders,  aber  unbefriedigend)  u.  43:  en- 
quieira,  4,  1  v.  6  u.  15:  enardir,  5,  1  v.  7  u.  48  :  amor,  8,  1  v.  22  u.  46:  morir,  8,  3  v.  6  u.  47  :  me 
(wenn  Raynouard's  Lesung  in  v.  47  richtig  ist),  26  u.  46:  fe,  I  v.  4  u.  18:  guaire,  II  v.  36  u,  45: 
ergulhos,  III  v.   9  u.   28  :  era,   23  u.   39 :  dati. 

3,  1. 

V.  5.  desmandar  heisst  hier,  wie  gewöhnlich,  „widerrufen",  „Gegenbefehl  geben",  daneben  aber 
auch  geradezu  „aufgeben",  „verlassen":  tanh  doncs  qu'om  sa  domna  desmanf  —  non  ges,  quien  Vam  per 
bona  fe  (MW.  II,  140). 


33 

V.  13 — 14.      Zu  diesem  hübschen  Gedanken  vgl.  R.  de  Miraval  (Gr.  406,  10  Str.  4):  qiie  si  mos 
segners  ditz  que  plou,   —   eu  die  qu'aital  temps  deu  faire,  —  qu'a  midons  auria  fallit,  —  si  'n  ren  desdizia '  l  marit. 
V.   36.      Etwas  dunkel  und  wohl  nicht  unverfänglich. 
V.  43.      „Meint  ihr  etwa  deshalb,  dass  sie  euch  um  die  Verhandlung  ersuchen  wird''  (ironisch)  ? 

4,  1. 

V.  16 — Vi.  „Ich  möchte,  dass  (meine)  Handlungen  Boten  wären ,  und  dass  ihr  an  Stelle  von 
Bitten  meinen  Dienst  annähmet". 

5,  1. 

V.  4.  d'aitals  razos.  Der  Teilungsartikel  ist  im  Prov.  nicht  so  selten  als  es  nach  Diez,  Gram. 
111^46  sclieinen  könnte.  Im  13.  Jahrhundert  begegnet  er  ziemlich  häufig  in  den  Trobadorbiographieen : 
de  bonas  cansos;  de  caitivetz  vers.  Für  die  frühere  Zeit  mögen  zu  den  von  Diez  beigebrachten  Beispielen 
noch  folgende  treten  ,  in  denen  kein  Adjektiv  dem  Substantiv  vorangeht :  qu'els  plus  pros  .  .  —  vei  de 
laiizengiers  presentiers  (MW.  I,  76  ;  R.  d'Aurenca)  ;  e  vi  per  cortz  anar  —  de  joglaretz  petitz  (MW.  I,  202  ; 
G.  de  Bornelh) ;  pois  li  darem  del  vi  (P.  Vidal  ed.  Bartsch  S.  65  ;  Markgraf  Lanza);  eu  ai  vist  en  donnas 
ponhar  —  d'ensenhatz  e  de  ben  apres  (MW.  III,  188;  G.  Ademar).  Für  das  Altfranz,  s.  Gar.  le  Loher. 
ed.  du  Meril  v.  794  ;  Ren.  de  Mont.  ed.  Michelant  S.  448  v.  28  und  S.  449  v.  6  ;  Rom.  u.  Past.  ed. 
Bartsch  1,5  v.  11;  Aue.  et  Nicol.  ed.  Suchier  no.  2  v.  32,  no.  26  v.  13  und  no.  31  v.  6;  Durmar 
ed.  Stengel  v.   2193;   Carm.  Bur.  S.   20   Str.   15. 

V.  44.  ab  cui  a  faich  un  cor  de  dos.  Auch  durch  die  vorgenommene  Aenderung  von  a  in  ab 
wird  es  noch  nicht  ganz  logisch.  Derselbe  Gedanke  findet  sich  MW.  II,  165  :  e  de  dos  cors  fa  un,  tan 
gen  los  lia  und  MW.  II,  165  :  qu'en  un  colp  fa  de  dos  cors  us  (für  un).  An  beiden  Stellen  bleibt  zweifel- 
haft, ob  „Herz"  oder  „Körper"  gemeint  sei,    wie  denn  auch  T  in  unserem  Verse  coi's  hat. 

6,  1. 

V.  1.  Lombartz  —  Lombarda.  Eine  ähnliche  Nebeneinanderstellung  der  Maskulin-  und  Feminin- 
form desselben  Namens  in  einem  unedierten  Liede  von  G.  Ademar  (Gr.  202,11  Str.  6):  Bertrans  — 
Bertranda;  ebenso  bei  R.  Bistortz  d'Arles,  der  sich  Costanz  (=  ausdauernd)  nennt,  da  er  Costanze  (von 
Este)  besingt:   don  m'er  Costanz,  ez  il  es  Costansa  (Chigiana  no.  140  v.  18  — 19;  vgl.  no.  141   u.   142). 

V.  2.  Alamanda,  die  Dame  des  G.  de  Bornelh,  s.  Chabaneau  S.  72  A.  3.  —  Giscarda,  Vice- 
gräfin  von  Comborn,  von  B.  de  Born  genannt  (ed.  Stimming  no.  1,  s.  Barbieri  S.  135 — 6  und  Chabaneau 
S.  72  A.  4  ;  vgl.  auch  These  3  bei  Sternbeck,  Unrichtige  Wortaufstellungen  und  Wortdeutungen  in  Ray- 
nouard's  Lexique  Roman. 

V.  5 — 7.  bei  vezer  —  mon  plazer  —  bei  ris.  Aehnliche  Ausdrücke,  die  zugleich  Städtenamen  dar- 
stellen, häuft  A.  de  Pegulhan  zum  Lobe  der  Dame  (Johanna  von  Este):  Beljoc,  Mirabel,  Benaven  etc. 
(MG.   82  Str.   5). 

V.  8.  com  nols  nol  ped  ni  aver.  Dieser  Vers  steht  nicht  bei  Chabaneau ,  noch  sonst  irgendwo. 
Der  Sinn  legt  nahe:  qu'om  no  •  Is  pod  aver,  was  auch  zu  dem  fünfsylbigen  de  tot  avol  prez  in  „Seigner 
Jordan"  (s.  S.   10)  stimmen  würde. 

V.  9  f.  Ich  hätte  diese  Strophe  nicht  aufgenommen ,  wenn  ich  mich  mit  eigenen  Augen  davon 
hätte  überzeugen  können,  dass  sie  nicht  in  H  steht  (s.  S.  10).  Abgesehen  von  dem  dreimaligen  auffallen- 
den Mangel  der  Flexion  (v.  11,  12,  14)  spricht  noch  mancherlei  für  die  Unechtheit  derselben:  die  beiden 
letzten  Verse,  die  nicht  zum  Metrum  der  zugehörigen  Strophe  passen,  die  unklare  Konstruktion  in  v.  9  — 10, 
die  Zvsammenhangslosigkeit  von  v.  13  f.  mit  dem  Vorhergehenden,  die  Unverständlichkeit  des  ganzen 
Schlusses. 

7,  1. 

V.  39 — 40,  „Ich  wagte  noch  nie  euch  meine  Meinung  zu  sagen  (dass  es  das  beste  für  euch  wäre), 
aber  (nun)  werde  ich  darum    (sc.  betreffs  eures  Wiedereintrittes  in  die  Abtei)  den  Patriarchen  I.    bitten." 

V.  41.  Isabel.  Diese  Form  des  Namens  (nfrz.  Isabeau)  habe  ich  beibehalten,  da  sie  E.  Cairel 
auch  sonst  anwendet:  Gr.   133,   5,   6,  9   (R  fol.   59c). 

V.  45.  Fast  genau  mit  denselben  Worten  beginnt  L.  Cigala  ein  Lied :  estier  mon  grat  mi  fan 
dir  vilanatge  (Gr.  282,  6). 

5 


34 

V.  52.  Um  die  richtige  Sylbenzahl  zu  erhalten ,  habe  ich  das  erste  „s"  des  hschr.  sasetd  fort- 
gelassen, so  dass  nun  Synalöphe  eintritt. 

V.  53.  Cäsur  nach  der  sechsten  Sylbe,  s.  Levy  Gr.  Figueira  S.  28.  Bei  dieser  Gelegenheit  sei 
bemerkt,    dass    ich  auf  die  in  unseren  Texten  häufig  begegnende  lyrische  Cäser  nicht  besonders  hinweise. 

8,  1. 

V.  3.     qua7i  era  m'en  sove  =  „während  ich  mich  (doch)  jetzt  erinnere". 
V.  38 — 9.     Leichtes  Anakoluth. 

8,  2. 

Y.  33.  que  ja  •  m  viretz  lo  fre  =  „dass  ihr  mir  den  Zügel  wendet"'  d.  h.  mich  abweichen  lasset ; 
für  virar  lo  fre  s.  MW.  I,  348  und  Chigiana  no.   173. 

V.  36.  ab  pauc  de  dol  non  ratge.  Solche  energische  Aeusserung  zum  Ausdrucke  grossen  Liebes- 
kummers kommt  in  der  höfischen  Lyrik  selten  vor,  eher  in  der  leichteren  Lyrik  :  vos  m'avetz  mes  al  cor  la 
rage,  —  si  de  moi  non  aves  merci  (MG.  558);  vgl.  Rom.  d.  1.  Viol.  ed.  Michel  S.  155:  en  non  Dien, 
c'est  la  rage  —  li  doics  maus  d'amer,   —  s'il  ne  m'asouage. 

V.  44.  lo  tornei  =  „ich  gab  ihn  zurück".  So  glaube  ich  das  hdschr.  li  tornei ,  welches  ich 
nicht  verstehe,   ändern  zu  müssen. 

y.  46.     Die  Cäsur  nach  der  vierten  Sylbe  ist  bedenklich. 

V.  47.  quar  ja  prejdn.  Dem  Reime  zu  Liebe  ist  der  Ton  verlegt.  S.  die  Nachweise  über 
Accentverletzung  bei  Levy,  B.  Zorzi  S.   86. 

V.  49 — 50.   „Denn  eine  andere  (grössere)  Vornehmheit  (als  die  Männer)  haben  sie  (die  Frauen)  nicht." 

V.  51 — 2.  se  fasse  ich  als  Dat.  eth :   „und  wenn  eine  Dame  dahin  gelangt  zu  lieben". 

V.  61 — 2.  Der  Sinn  ist  nicht  recht  befriedigend.  Raynouard  liest :  car  i  truep  bona  fe  —  totz  temps 
e  ferm  coratge,  aber  ferm  coratge  wird  ja  gerade  von  der  Castelloza  vermisst. 

8,  3. 

T.  14.  escaritz.  Der  Donat  übersetzt  das  Wort  mit  solus,  daher  an  unserer  Stelle  =  „abgesondert", 
„fernestehend",  „fremd". 

V.  Vi.  no  m'en  recre.  Dieselbe  Wendung  kehrt  wieder  8,  1  v.  43  ;  8,  2  v.  16 — 17  und  v.  59. 
Ueberhaupt  zeigt  Castelloza  eine  gewisse  Armut  des  Ausdruckes,  die  sich  zum  Teil  aus  der  häufigen  An- 
wendung derselben  Reime  in  den  drei  Gedichten  erklärt. 

V.  40.  s'om  tot  noil  lansa.  So  stellt  in  A.  Raynouard's  s'om  noca  •  l  lansa  ist  mir  ebenso  un- 
verständlich.    Lansar  muss  hier  eine  besondere  Bedeutung  haben,    oder  ist  zu  bessern :  s'om  non  Venansa  ? 

V.  43.  Dieser  Vers  ist  mir  nach  A  und  Raynouard's  Lesung  unklar ;  ich  ändere  „mon"  in 
,,mo8",  und  da  grazir  c.  Acc.  der  Sache  und  Dat.  der  Person  ,,Jem.  etwas  nicht  nachtragen ,  etwas  er- 
lassen" bedeutet  (MW.  III,  379  Str.  4),  so  übersetze  ich  dementsprechend.  Die  ganze  Stelle  mit  der  Herein- 
ziehung des  Gatten  ist  eigentümlich  genug. 

9—10,  1. 

Von  Vermittelungen  ähnlicher  Art  wie  in  unserem  Koblenwechsel  sind  mir  folgende  bekannt : 
M.  de  Ventadorn  zwischen  P.  de  Capduelh  und  Alazais  (MB^SO).  B.  d'Anduza  zwischen  G.  de  Balaon 
und  seiner  Dame  (MB^  113).  Eine  Freundin  der  Clara  d'Anduza  zwischen  dieser  und  Uc  de  S.  Circ 
(Archiv  50,  258).  Eine  donzela  zwischen  Dame  und  Liebhaber  (Gr.  461,  56)  mit  der  vielleicht  zugehörigen 
Vorbesprechung  zwischen  G.  de  Bornelh  und  Alamanda  (Gr.  242,  69).  In  der  ausschmückenden  Biographie 
des  Ricart  de  Berbezil  müssen  sogar  hundert  Ritter  und  Damen  die  erzürnte  Geliebte  bitten  (Archiv  50,  258). 

V.  3 — 5.  Barbieri  S.  137  liest  fenir  für  teiiir,  aber  es  giebt  auch  ohnedem  einen  Sinn:  „dass 
Erbarmen  mit  ihm  euch  den  Zorn  und  das  UebelwoUen  niederhalten  lasse". 

11,    1; 

Wie  die  Nachricht  über  Gaudairenca  in  der  Biographie  des  R.  de  Miraval  P.  Heyse  den  Stoff  zu 
einer  Novelle  „Die  Dichterin  von  Carcassonne"  lieferte,  so  haben  diese  wenigen  Zeilen  F.  Gras  Veranlassung 


35 

gegeben    zu    eiuer    ganzen  Romanze  über  Tibors  (Le  Romancero  proven9al.   1887   S.  210 — 6),    die    sich 
übrigens  in  Einzelheiten  an  eine  spanische  Romanze  anlehnt. 

12,  1. 

Genau  dasselbe  Thema  behandeln  A.  dePegulhan  und  Elias  in  einerTenzone(Gr.lO,  37),s.SelbachS.75. 

y.  12.  desobediens.  Obediens,  (MW.  I,  211 ;  Gr.  2,  2)  ebenso  wie  sapiens  (MW.  I,  54;  Gr.  323, 19) 
ein  gelehrtes  Wort,  ist  hier  die  Verbindung  mit  dem  volkstümlichen  des-  eingegangen. 

V.  13.    non  es  parvens  erfordert  hier  die  Bedeutung  „es  schickt  sich  nicht". 

V.  59.  Ich  weiss  nicht  anders  zu  bessern  als  das  hdschr.  e  in  l  zu  ändern  und  Wechsel  des 
Subjektes  anzunehmen. 

13,  1. 

V.  10 — 13.  „Derjenige,  welcher  mir  die  Liebe  zu  euch  tadelt  und  verwehrt,  kann  dadurch  mein 
Herz  in  nichts  besser  machen"  d.  h.  mein  Herz  ist  euch  schon  so  zugetlian ,  dass  es  durch  Hindernisse 
(wie  es  bei  der  Liebe  zu  geschehen  pflegt)  es  nicht  in  höherem  Grade  werden  kann. 

T.  24 — 5.  Gleichfalls  eigentümlich  ;  es  liegt,  wenn  ich  recht  verstehe,  ein  Gedankensprung  vor  : 
wenn  ich  mein  Herz  mir  selbst  fortnehmen  könnte,  so  würde  ich  es  thun  und  es  euch  geben,  aber  ihr 
habt  es  schon,  so  dass  ich  es  niemals  erlangen  könnte.  Für  embla?' lo  cor  s.  MW.  I,  196  ;  MW.  HI,  318; 
Chigiana  no.   3  und  4. 

14,  1. 

V.  1.  arratge.  Das  Wort  ist  von  Raynouard  und  Anderen  falsch  in  a  ratge  zerlegt  worden ;  wie 
ich  erfahren  habe ,  hat  Herr  Prof.  Tobler  im  Kolleg  zuerst  die  richtige  Erklärung  gegeben  =  erratge 
(erraticus  =  „umherschweifend"),  vgl.  bologn.  aradg  (Romania  IV,  365).  Zwei  weitere  Belege,  ausser  den 
bekannten  sind:  per  qii'ieu  vauc  aratges  (MW.  I,  371)  und  per  tot  lo  mon  voill  tan  anar  aratge  (Gr.  390,  1 
uned.).  Die  Erkenntnis  der  Herkunft  wurde  erscliwert  durch  das  vor  „r"  entwickelte  „a"  ;  die  ursprüng- 
liche Form  scheint  garnicht  zu  begegnen ,  ein  ähnlicher  Fall  wie  bei  dem  seltenen  arbirar  im  Verhältnis 
zu  dem  häufigen  albirar. 

V.  4.     Ich  nehme  Cäsur  nach  der  fünften  Sylbe  an,  s.  Levy,  G.  Figueira  S.   28. 

V.  12.     a  tria.     Im   „libre  de  Senequa"  findet  sich  a  tri,  s.  Bartsch,  Denkmäler  S.   214  v.   32. 

V.  24.     que  se  vista  l'avia  abhängig  von  dem  in  per  un  cen  (v,  22)  liegenden  komparativischen  Begriffe. 

V.  36 — 37.  Man  könnte  mit  M  lesen,  oder  in  caval  ändern,  doch  scheint  mir  ein  Vergessen  der 
angefangenen  Konstruktion  nicht  unmöglich.  Für  den  Gedanken  vgl.  MW.  I,  328  :  7nas  anc  sempre  cavals 
de  gran  valor  —  qui  beorda  trop  soven  cuelh  feunia. 

V.  46.     chascuns  razon  pren  =   „Jeder  nimmt  einen  Vorwand". 

15,  1. 

Das  flexivische   „s"   fehlt  so  oft,   dass  ich  nicht  zu  bessern  wagte. 

V.  '7.  engansa.  Das  Wort  fehlt  bei  Raynouard,  wird  aber  von  Rochegude  unter  Anführung  einer 
anderen  Stelle  ohne  Quellenangabe  richtig  übersetzt.  Es  gehört  ofienbar  zu  einem  *engar  oder  *egar  (lat. 
aequare) ;  der  Donat  giebt  adagar  =  aequare,  adaequare. 

16—17,  1. 

Der  Koblenwechsel  schliesst  sich  im  Metrum  und  Reim,  ja  zum  Teil  in  den  Wörtern  enge  an 
ein  Lied  von  A.  de  Maroilh  an  (Gr.  30,  16;  MW.  I,  150),  er  wird  also  wahrscheinlich  später  als  dasselbe 
fallen.  —  Die  Cäsur  ist  zum  Teil  infolge  der  Namen  mit  grosser  Freiheit  behandelt  worden  (v.9, 12, 16, 19,(20),  21). 

V.  1.  Die  Grammatik  erfordert  avinen,  und  daher  musste  auch  in  v.  9  und  12  dementsprechend 
geändert  werden ;  umgekehrt  musste  meillors  in  v.  3  stehen  bleiben. 

T.  2.  a  nos  doas  serors.  Der  Plural  kehrt  noch  einmal  in  v.  5  wieder,  sonst  aber  spricht  A.  Iselda 
nur  von  sich. 

V.  4.  penrai  habe  ich  für  das  hdschr.  penre  geschrieben :  „soll  ich  einen  Gemahl  aus  unserer 
Bekanntschaft  nehmen"  ? 

V.  6.  starai  sehe  ich  als  unbedenklich  an,  da  sich  der  Fortfall  des  anlautenden  e  zuweilen 
findet,  s.  Klein,  Der  Troub.  Blacassetz  I,  8. 


36 

V.  14.  lieber  Coronat  de  Scienza,  falls  der  Name  nicht  verdorben  ist,  habe  ich  nichts  ermitteln  können. 

V.  16.  Habe  ich  mit  Aenderung  von  da  in  a  den  rechten  Sinn  getroffen  ? 

V.  20.  Befriedigt  meine  Herstellung?  Eine  Cäsur  nach  der  vierten Sylbe  wäre  freilich  kaum  anzunehmen. 

V.  23.  ülumbra  de  ghirenza  ist  mir  unverständlich. 


I. 

V.  20.     vos  es  cominal  =  „es  ist  euch  gleichgültig",  s.  Appel,  P.  Rogier  S.   73. 

V.  27.  nos  an  hastit  tal  joc  mortal.  Bastir,  wie  im  Altfrz.  nicht  selten  übertragen  z;  B.  MG.  69 
Str.  3;  970  Str.  5;  MW.  I,  199. 

T.  37.  qu'aur  per  da,  e  vos  arena.  Der  Konjunktiv  wird  erfordert.  Fasst  man  es  richtig  als 
eine  Schmeichelei  auf? 

V.  39.  en  caire.  Rochegude  =  de  champ  (?) ,  Raynouard  an  zwei  anderen  Stellen  =  de  coli. 
Der  Sinn  scheint  allerdings  „abwärts,   schief". 

V.  40.     tenir  en  guaire  vermag  ich  sonst  nicht  zu  belegen  ;    „deshalb  muss  ich  zurückhalten"  (?). 

T.  41.     per  sank  Marsal.  Derselbe  Heilige  wird  vom  Mönche  von  Montaudon  genannt  s.  Klein  no.  7,  1. 

V.  44.     en  fait  d'amorosa  mena  =  „in  Liebesdingen". 

V.  52.  ni  cas  ab  cerena.  Raynouard's  ab  cerena  =  avec  beau  jour  ist  unannehmbar.  Honnorat 
giebt  für  serena  eine  Vogelart  an.  Dass  es  an  unserer  Stelle  einen  Jagdvogel  bedeutet ,  scheint  mir ,  be- 
sonders da  cassar  ab  der  technische  Ausdruck  ist  (MW.  I,  300),  nicht  zweifelhaft.  Die  gedruckten  Stücke 
aus  den  ,,Auzels  cassadors"  geben  keine  Auskunft. 

V.  58 — 9.     Der  Ausdruck  ist  nicht  ganz  logisch  ;  es  Hesse  sich  auch  als  Frage  auffassen. 

II. 

V.  33»  süau  parlem.  Eine  sonderbare  Stelle ;  als  ob  die  Tenzone  nur  eine  ungezwungene  Unter- 
haltung in  Versen  gewesen  wäre ! 

Y.  34.  que  forfaitz  es  vas  vos,  mais  que  .  .  Wenn  ich  recht  verstehe,  eine  feine  Ironie  :  „worin 
hat  er  sich  gegen  euch  vergangen,  ausser  dass  .  ." 

V.  47.     Celans  wohl  =   „verschwiegen". 

V.  52.  honis.  Das  hdschr.  bonais  weiss  ich  nicht  anders  zu  bessern  als  durch  Annahme  eines 
Verbums  *bonir  =  gewähren,  gutheissen,  vgl.  nfrz.  abonir. 

Y.  54.     „Und  ihr  möget  es  mit  demjenigen  halten,  welcher  Unrecht  erfahrt". 

III. 

Y«  8.     Raynouard's  Lesung,   welche  der  Handschrift  folgt,  giebt  für  mich  keinen  Sinn. 

Y.  12.  desespera.  Während  esper  und  desesper  der  Regel  nach  meines  Wissens  e  zeigen,  scheint 
desespera  e  zu  haben,  wenigstens  reimt  auch  Cevcedmon .  desespera :  era  (Chrest.  prov.'*  48,31). 

Y.  17.  Cäsur  nach  der  fünften  unbetonten  Sylbe,  ebenso  wie  16 — 17,  1  v.  19  ;  s.  P.  Vidal  ed. 
Bartsch  S.  LXXII ;  Tobler,  Vom  frz.  Versbau  S.   73  ;  Appel,  P.  Rogier  S.  105. 

Y.  19.     venser  =  „die  Oberhand  gewinnen",  wie  in  14,  1   v.   50. 

IV. 

Y.  1.      Proenza  —  proeza.    Die  Verweise  für  dieses  Wortspiel  s.  bei  Suchier,  Denkmäler  S.  556. 

Y.  2 — 3.  Aehnlich  bei  F.  de  Romans :  cant  anet  en  Romania,  —  tenc  largueza  ab  lui  sa  via,  s. 
Diez,  LW.2  453  A.  3. 

Y.  5.     sabian.  —  tan  wird  als  eine  Sylhe  gerechnet,  s.  Bartsch,  Denkmäler  S.   322  zu  42,  8. 

Y.  13.     ses  maestria  =  „unübertroffen",  s.  Chigiana  no.   129  ;  MW.  I,  200  ;  MG.  745  ;  MB2  79. 

Y.  15.  loi  kann  hier  nicht  =  lo  li  sein ,  vielmehr  giebt  nur  die  Beziehung  auf  das  folgende 
Genoes  einen  vernünftigen  Sinn,  und  da  einige  Beispiele  von  li  =  lor  begegnen  (Levy,  Poes,  relig.  S.  14, 
wo  auch  die  weiteren  Verweise),  so  halte  ich  loi  für  lo  li  (=  lor). 

Y.  19.     Dieser  Vers  steht  dnd  y.oivov  zu  dem  voraufgehenden  und  folgenden  Nebensatze. 

Y.  35.     puec  ist  1  P.  Sing.  Perf.  s.  Mahn,  Gram.  u.  Wörterbuch  der  altprovenz.  Sprache  S.  238. 


Sehulnaehriehten. 

1887—88. 


I.  Chronik. 

Am  Dienstag,  22.  März  v.  Js.,  fand  in  Verbindung  mit  der  Feier  des  Geburtstages  Seiner 
Majestät  des  Kaisers  die  Entlassung  der  Abiturienten  durch  den  Direktor  statt.  Bei  dieser  Schul- 
feierlichkeit kamen  zur  Belohnung  und  Unterstützung  fleissiger,  braver  und  bedürftiger  Schüler 
folgende  Prämien  und  Stipendien  zur  Verteilung : 

Es  erhielten 

1.  Das  von  Sr.  Hoheit  dem  gnädigst  regierenden  Herzog  Ernst  huldvoll 
gewährte  Stipendium  (150  M.) :  die  Abiturienten  Ludwig  von  Wangenheim 
aus  Graitzschen  (50  M.),  Ernst  Kühne  aus  Altenburg  (50  M.) ,  Felix  Dolch 
aus  Altenburg  (50  M.). 

2.  Die  von  demselben  hohen  Gönner  für  den  fleissigsten  Schüler  der  Ober-Prima 
bestimmte  Prämie,  bestehend  in  einer  goldenen  Uhr:  der  Abiturient  und  Primus 
omnium  Johannes  Meissner  aus  Altenburg. 

3.  Die  Prämien  der  L  i  n  g  k  e  sehen  Stiftung  :  die  Abiturienten  Hermann  Hütten- 
rauch aus  Ehrenhain  (75  M.) ,  Ernst  Doell  aus  Altenburg  und  Hans 
Schumann  aus  Crimmitzschau  (je  einen  goldenen  Siegelring). 

4.  Die  Bücherprämien  der  hiesigen  Freimaurerloge:  der  Unter-Primaner  Edmund 
Kuhn  aus  Altenburg  (Schwegler ,  Geschichte  der  griechischen  Philosophie) ,  der 
Ober-Sekundaner  Gustav  Walther  (Barthel,  Deutsche  Nationallitteratur) ,  'der 
Unter  -  Sekundaner  Ernst  Zinkeisen  (Lessings  Werke ,  6  Bde.) ,  der  Unter- 
Sekundaner  Paul  Mahn  (Roth,  Eömische  Geschichte,  2  Bde.),  der  Ober-Tertianer 
Max  Schulze  (Roth ,  Römische  Geschichte ,  2  Bde.)^  der  Ober-Tertianer  Iwan 
Kratzsch  (Dahn,  Walhall). 

5.  Die  von  den  Herren  Hofbuchhändlern  0.  Bonde  und  M.  Lippold  sowie  von 
dem  Buchhändler  Herrn  0.  W  e  r  m  a  n  n  hier  zur  Verleihung  an  brave  und  fleissige 
Schüler  gütigst  gewährten  Bücher :  der  Sextaner  Florus  Nitzsche  (Köhler, 
Französisches  Taschenwörterbuch),  der  Sextaner  Ernst  Nitzsche  (Kluge,  Aus- 
wahl deutscher  Gedichte) ,  der  Sextaner  Johannes  Heuschkel  (Wahlsprüche 
der  Hohenz ollern) ,  der  Quintaner  Georg  Hanf  (Frithjofsage) ,  der  Quintaner 
Karl  Junghanns  (Homers  Odyssee),  der  Quintaner  Hermann  vonMinkwitz 
(Otto,  Pantheon,  Männer  eigner  Kraft),  der  Quartaner  Julius  Voigt  (Weber, 
Weltgeschichte) ,  der  Quartaner  Oskar  Herbst  (Lenaus  Werke) ,  der  Quartaner 
Albert  Schellenberg  (Körners  Werke),  der  Quartaner  Martin  Reichardt 
(Freytag,  Luther) ,  der  Quartaner  Max  Winterberg  (Goethes  Schauspiele) ,  der 
Quartaner  Max  Rothe  (Simrock,  Deutsche  Sagen),  der  Unter-Tertianer  Arthur 
Osswald  (Sehrwald,  Deutsche  Dichter  und  Denker),  der  Unter-Tertianer  Fritz 
Wagner  (Kluge ,  Litteraturgeschichte) ,  der  Unter  -  Tertianer  Franz  Kühne 
(Beitzke,  Freiheitskriege),  der  Unter-Tertianer  Johannes  Immisch  (H.  v.  Kleists 

1 


2 

Werke) ,  der  Unter  -  Tertianer  Felix  Schwabe  (Lessings  Werke) ,  der  Unter- 
Tertianer  Karl  Kirmse  (Schwarz,  Litteratur  des  Auslandes),  der  Ober-Tertianer 
Albin  Schirmer  (Shakespeares  Dramatische  Werke) ,  der  Unter  -  Sekundaner 
Adolf  Herbst  (Palleske ,  Schiller) ,  der  Ober  -  Tertianer  Hugo  Böttcher 
(Kleists  Werke). 

6.  Die  V.  Lindenau sehe  Bücherprämie :  die  Abiturienten  Ernst  Kühne  aus 
Altenburg  (Freytag,  Bilder  aus  der  deutschen  Vergangenheit,  5  Bde.)  und  Ludwig 
von  Wangenheim  (Strauss ,    Ulrich  von  Hütten,  und  Düntzer ,  Goethes  Leben). 

7.  Die  H  e  m  p  e  1  sehe  Bücherprämie  :  die  Abiturienten  OswinPrater  (Stahr,  Lessing) 
und  Karl  Hoede  (Scherer,  Deutsche  Litteraturgeschichte). 

8.  Das  Grosse-  Stipendium  (60  M.) :  der  Abiturient  Adolf  Ackermann  aus 
Altenburg. 

9.  Die  Zinsen  der  L  o  r  e  n  t  z  sehen  Stiftung  (11,80  M.) :  der  Ober-Tertianer  Hermann 
Springer  aus  Altenburg. 

10.  Die  Zinsen  der  Gar  cke  sehen  Stiftung  (23,90  M.) :  der  Unter-Sekundaner  Otfried 
Richter  aus  Altenburg. 

11.  Die  Zinsen  der  Fossschen  Stiftung  (60  M.):  der  Abiturient  Paul  Albrecht 
aus  Altenburg  (40  M.),  der  Quartaner  Kurt  Schmidt  (20  M.). 

12.  Die  Zinsen  der  S  i  m  o  n  -  Stiftung  (54  M.) :  der  Abiturient  Ernst  Doell  aus 
Altenburg  (30  M.),  der  Ober-Sekundaner  Richard  Teichmann  (24  M.). 

13.  Die  V.  Breit  enb  auch  sehen  Stipendien  (219  M.) :  der  Ober  -  Sekundaner  Otto 
Kuhfuss  (75  M.),  der  Unter  -  Primaner  William  Amram  (54  M.),  der  Unter- 
Primaner  Arno  Schmidt  (36  M.),  der  Unter  -  Primaner  Friedrich  Hiller 
(30  M.),  der  Unter-Sekundaner  Richard  E  Hing  er  (24  M.). 

14.  Das  Z i e g n e r  sehe  Stipendium  (300  M.)  :  der  Abiturient  Johannes  Meissner 
aus  Altenburg. 

15.  Von  einem  Freunde  der  Anstalt :  der  Abiturient  Kurt  Frommelt  aus  Alten- 
burg (Emmet,  Gynaekologie.    Übersetzt  von  Rothe,  1881). 


Das  vorige  Schuljahr  wurde  geschlossen  mit  der  am  Freitag,  1.  April,  abgehaltenen 
Censur;  das  neue  Schuljahr  begann  am  Montag,  18.  April  v.  Js. ,  mit  der  Aufnahmeprüfung, 
welcher  am  Dienstag,  19.  dess.  M.,  der  Anfang  des  Unterrichts  folgte.  — 

Mit  dem  Schluss  des  Schuljahres  (Ostern  1887)  verliess  Herr  Probekandidat  Köcher 
unsere  Anstalt,  deren  Lehrerkollegium  er  ein  Jahr  lang  angehört  hatte.  Zu  Michaelis  v.  Js. 
wurde  Herr  Dr.  M  a  1 1  h  e  s  in  eine  ordentliche  Lehrerstelle  an  das  hiesige  Realprogymnasium 
berufen,  nachdem  er  seit  Ostern  1884  zuerst  als  Probekandidat,  dann  als  wissenschaftlicher  Hilfs- 
lehrer thätig  gewesen  war.  Beiden  Herren  danke  ich  im  Namen  der  Anstalt  für  ihre  treue  und 
eifrige  Unterstützung  beim  Unterricht. 

Herr  Professor  Dr.  Schambach  bedurfte  zur  Wiederherstellung  seiner  Gesundheit 
noch  eines  Urlaubs  während  des  Sommerhalbjahres;  er  wurde,  wie  schon  im  Winter  vorher,  von 
Herrn  Dr.  Herbst  vertreten ,  der  nach  der  Rückkehr  des  Herrn  Professor  Dr.  Schambach 
zu  Michaelis  v.  Js.  die  Stunden  des  ausgeschiedenen  Herrn  Dr.  M  a  1 1  h  e  s  übernahm.  Herr 
Dr.  Herbst  musste  bei  einem  erneuten  Krankheitsfalle  des  Herrn  Professor  Dr.  Schambach 
in  der  letzten  Zeit  des  laufenden  Vierteljahres  wiederum  dessen  Vertretung  übernehmen,  während 
der  zum  1.  Januar  d.  Js.  als  Probekandidat  neu  eingetretene  Herr  Dr.  Paul  Richard  Müller, 
geboren  am  22.  Dezember  1861  zu  Ehrenhain  bei  Altenburg,  der  am  6.  Februar  1886  in  Jena 
seine  Lehramtsprüfung  abgelegt  hatte,  einen  Teil  der  Stunden  des  Herrn  Dr.  Herbst  übernahm. 

Herr  Dr.  P 1  a  e  h  n  wurde  im  Laufe  des  Sommers  wieder  zu  einer  militärischen  Übung 
einberufen,  welche  ihn  vom  15.  August  an  bis  zum  23.  September  hinderte,  sein  Amt  zu  ver- 
sehen ;  er  wurde  durch  die  Herren  Dr.  M  a  1 1  h  e  s  und  Dr.  Herbst  vertreten. 


Die  Anstalt  verlor  durch  den  Tod  im  Laufe  des  Schuljahres  zwei  Schüler:  am  1.  Oktober  v.  Js. 
starb  im  Elternhause  der  am  23.  September  dess,  Js.  wegen  eines  Brustleidens  abgemeldete  Ober- 
Sekundaner  Bruno  Schmidt  aus  Sommeritz,  am  26.  November  v.  Js.  nach  sehr  kurzer,  aber 
schwerer  Krankheit  (Scharlach  und  Diphtheritis)  der  Quintaner  Walt  her  Baum  von  hier. 
Den  beiden  hoffnungsvollen  Schülern  bewahrt  die  Anstalt  ein  treues  Gedenken. 

Am  Montag,  24.  Oktober  v.  Js.,  und  am  Donnerstag,  1.  März  d.  Js.,  feierten  Lehrer 
und  Schüler  gemeinschaftlich  das  heilige  Abendmahl.  — 

Am  Mittwoch,  15.  Juni  v.  Js.,  nachmittags,  unternahmen  die  Primaner  unter  Leitung  des 
Herrn  Professor  Dr.  Schwabe  eine  Turnfahrt  nach  dem  Bochlitzer  Berg,  von  der  sie  am  Abend 
des  folgenden  Tages  zurückkehrten.     Die  übrigen  Klassen  machten  Spaziergänge  in  die  Umgegend. 

Das  Sedanfest  wurde  am  Freitag,  2.  September  v.  Js.,  durch  einen  Schulaktus  gefeiert, 
bei  welchem  Herr  Professor  D  o  r  s  t  e  w  i  t  z  die  Festrede  hielt.  — 

Der  Geburtstag  Seiner  Hoheit  des  gnädigst  regierenden  Herzogs  Ernst  wurde  am 
Freitag,  16.  September  v.  Js.,  mit  einem  in  Gegenwart  aller  Lehrer  auf  dem  Turnplatze  abge- 
haltenen Schauturnen  festlich  begangen.  Die  besten  Turner  erhielten  Preise.  Ein  im  Namen 
der  Anstalt  an  Seine  Hoheit  nach  Hummelshain  gerichtetes  Glückwunschtelegramm  geruhte 
Höchstderselbe  huldvoll  aufzunehmen  und  zu  erwidern.  — 

An  das  physikalische  Kabinett  wurde  geschenkt  von  einem  früheren  Schüler,  dem  Studiosus 
der  technischen  Wissenschaften,  Herrn  F.  Göpel:  ein  Trevelyan  -  Instrument  und  eine  Vor- 
richtung, die  Rotation  eines  Stromes  um  einen  Magneten  zu  zeigen. 

Der  Lehrmittelsammlung  für  den  naturwissenschaftlichen  Unterricht  schenkten : 

Herr  Forstmeister  Pöschmann  hier  1  Auerhahn ,  1  Wespenbussard ,  2  skelettierte 
Rehköpfe ; 

Herr  Hoflieferant  F.  Kunze  hier  eine  Schnappschildkröte  (Amerika) ; 

Herr  Divisionsauditeur  O.  Pilling  in  Danzig  2  Möven,  6  Meerenten,  1  Austerfischer, 
1  Seeschwalbe,  1  Säger. 

Für  diese  wertvollen  Bereicherungen  der  Sammlungen  der  Anstalt  wird  hierdurch  noch- 
mals der  ergebenste  Dank  ausgesprochen. 

Am  Freitag,  16.  Dezember  v.  Js.,  wurde  in  der  Aula  des  Josephinums  zur  Erinnerung 
an  den  hundertjährigen  Geburtstag  Uhlands  und  den  vierzigjährigen  Todestag  Mendelssohns  unter 
Leitung  des  Herrn  Gymnasiallehrers  Albert  eine  musikalisch  -  deklamatorische  Aufführung  ver- 
anstaltet.  Der  Ertrag  der  freiwilligen  Gaben  (40  M.)  wurde  dem  Vorstände  des  hiesigen  Kinder- 
hospitals zur  Verfügung  gestellt. 

Die  Streit  sehe  Stiftung  im  Betrage  vom  16  M.  wurde  am  10.  Februar  d.  Js.  nach  der 
Bestimmung  ihres  Stifters,  des  Herrn  Apotheker  Streit  hier,  dem  Quintaner  Ernst  Nitzsche 
aus  Altenburg  verliehen. 

Am  19.  Dezember  v.  Js.  wurden  der  Bestimmung  der  Stiftungsurkunde  gemäss  die  fünf 
Prämien  der  Lorentz sehen  Stiftung  im  Betrage  von  je  24  M.  folgenden  Schülern  verliehen: 
den  Ober-Primanern  Friedrich  Hiller  aus  Lucka,  Klaus  von  Wangenheim  aus 
Graitzschen,  dem  Unter-Primaner  Richard  Teichmann  aus  Lehnitzsch,  dem  Unter-Sekundaner 
Otto  Hässelbarth  aus  Ronneburg  und  dem  Quartaner  Georg  Hanf  aus  Rasephas. 

Am  Donnerstag,  22.  März  d.  Js.,  morgens  8  Uhr,  wird  in  der  Aula  vor  Lehrern  und  Schülern 
eine  Gedächtnisfeier  für  Se.  Majestät  den  am  9.  d.  M.  entschlafenen  Deutschen  Kaiser  Wilhelm  I. 
gehalten  werden. 

Am  Tage  darauf  wird  die  Censur,  die  Prämienverteilung  und  die  Entlassung  der 
Abiturienten  stattfinden,  bei  welcher  der  bisherige  Primus  omnium  EdmundKuhn  die  lateinische 
Abschiedsrede  halten  wird. 


IL  Lebrverfassung. 

Sexta.     Klassenlehrer:  Dr.  Plaehn. 

Lateiniscli:  9  St.  Die  regelmässige  Formenlehre.  Regelmässige  Deklination  und  Komparation; 
Numeralia  (Cardinalia  und  Ordinalia);  Pronomina;  das  Verbum  sum  nebst  seinen  Com- 
positis;  regelmässige  Konjugation.  Vokabellernen.  Mündliches  und  schriftliches  Übersetzen 
nach  Ostermanns  Übungsbuch  für  Sexta.     Wöchentlich  ein  Extemporale.     Dr.  Plaehn. 

Deutsch:  3  St.  Formenlehre  im  Anschluss  an  das  Lateinische.  Lehre  von  den  Redeteilen 
und  vom  einfachen  Satz.  Leseübungen  nach  dem  Lesebuche  von  Hopf  und  Paulsiek;  Er- 
klärung der  Lesestücke,  Benutzung  derselben  zur  mündlichen  Wiedererzählung  und  zur  Ein- 
übung des  grammatischen  Pensums.  Wöchentliche  Diktate  zur  Befestigung  der  Recht- 
schreibung und  Einübung  der  wichtigsten  Lehren  von  der  Interpunktion.  Deklamierübungen. 
Dr.  Plaehn. 

Religion  sichre:  3  St.  Ausgewählte  biblische  Geschichten  aus  dem  A.  T.  Das  erste  Haupt- 
stück wurde  erklärt  und  gelernt;  ebenso  die  durch  den  Lehrplan  für  Sexta  bestimmten 
Bibelsprüche  und  Kirchenlieder.     Dr.  Klinghardt. 

Rechnen:  4  St.  Die  Grundrechnungen  mit  unbenannten  (wiederholungsweise)  und  benannten 
ganzen  Zahlen.  Einübung  der  Münzen,  Masse  und  Gewichte.  Resolution  und  Reduktion. 
Anwendung  der  Multiplikation  und  Division  auf  Regel-de-tri.  Die  Regeln  über  die  Teil- 
barkeit der  Zahlen.     Albert. 

Geographie:  2  St.  Die  Grundzüge  der  mathematischen  und  physischen  Geographie.  Allge- 
meine Übersicht  über  die  Erdteile  und  Meere.  Geographie  von  Deutschland.  Im  S.  Dr. 
Matthes,  im  W.  Dr.  Herbst. 

Geschichte:  1  St.     Griechische  Sagen.     Im  S.  Dr.  Matthes,  im  W.  Dr.  Herbst. 

Naturgeschichte:  2  St.  Im  S.  Pflanzenkunde.  Beschreibung  und  Vergleichung  häufig  vor- 
kommender Blütenpflanzen  (Phanerogamen).  Zusammenstellung  der  Organe.  Wiederholungs- 
fragen. Im  W.  Tierkunde.  Beschreibung  und  Vergleichung  bekannter  Tiere  (Vertreter 
aus  fast  allen  Klassen  des  Tierreichs).     Wiederholungsfragen.     Prof.  Dr.  Pilling. 

Zeichnen:  2  St.  Prof.  Mossdorf. 

Schreiben:  2  St.     Albert. 

Singen:  2  St.     Albert. 

Quinta.     Klassenlehrer  :  B  e  s  s  e  r. 

Lateinisch:  9  St.  Wiederholung  des  Pensums  der  Sexta ;  Einübung  der  unregelmässigen 
Substantiva,  der  Komparation  der  Adjektiva,  der  Pronomina,  der  Numeralia,  der  Adverbia, 
der  Präpositionen,  der  unregelmässigen  Verba  mit  Compositis.  Aus  der  Syntax  das  Wich- 
tigste vom  Gebrauch  des,,  Akkusativ  mit  Infinitiv  und  der  Participialkonstruktionen.  Münd- 
liches und  schriftliches  Übersetzen  aus  Ostermanns  Übungsbuch  für  Quinta.  Vokabellernen. 
Lektüre :  Weller,  Lateinisches  Lesebuch  aus  Herodot.  Wöchentlich  ein  Exercitium  oder 
Extemporale.     Besser. 

Deutsch:  2  St.  Die  Lehre  vom  einfachen  und  zusammengesetzten  Satze  mit  Wiederholung 
des  Pensums  der  Sexta.  Lektüre  aus  dem  deutschen  Lesebuche  von  Hopf  und  Paulsiek. 
Deklamierübungen.  Übung  in  der  Rechtschreibung  und  Interpunktion  im  Anschluss  an  die 
Diktate.  Im  Winter  einige  schriftliche  Nacherzählungen.  Im  S.  Dr.  Matthes ,  im  W. 
Dr.  Herbst. 

Französisch:  4  St.  Plcetz,  Elementarbuch,  Lektion  1—55.  Einübung  der  Aussprache  und 
Deklination,  der  Pronomina,  der  Komparation  der  Adjectiva  und  Adverbia,  der  Grundzahlen, 
Ordnungszahlen.  Auswendiglernen  von  kleineren  französischen  Erzählungen.  Alle  14  Tage 
ein  Exercitium  oder  Extemporale.     Dr.  Schultz. 


Religionslehre:  2  St.  Zu  dem  Pensum  von  Sexta  wurden  die  durch  den  Lehrplan  für 
Quinta  bestimmten  bibhschen  Geschichten,  Bibelsprüche  und  Kirchenlieder  ergänzend  hinzu- 
gefügt und  das  zweite  Hauptstück  gelernt  und  erklärt.     Besser. 

Rechnen:  4  St.  Teilweise  Wiederholung  des  Pensums  von  Sexta.  Die  Rechnung  mit  gemeinen 
und  Decimalbrüchen,  Reduktion  und  Resolution  in  Brüchen.  Regel-de-tri  in  ganzen  Zahlen 
und  Brüchen.  Albert.  1  St.  Geometrisches  Zeichnen  nach  der  Vorschule  der  Geometrie 
von  Köstler.     Dr.  Schmidt. 

Geographie:  2  St.  Wiederholung  und  Vervollständigung  der  mathematischen  und  physischen 
Geographie.  Geographie  der  ausserdeutschen  Länder  Europas.  Kartenzeichnen.  Im  S. 
Dr.  Matthes,  im  W.  Dr.  Herbst. 

Geschichte:  1  St.  Bilder  aus  der  römischen  und  deutschen  Geschichte.  Im  S.  Dr.  Matthes, 
im  W.  Dr.  Herbst. 

Naturg  es  chichte:„2  St.  Im  S.  Planzenkunde.  Wiederholung  der  Pflanzenorgane  und  ihrer 
Verrichtungen.  Übersicht  des  Linneschen  Systems.  Höhere  Pflanzen  nach  dem  natürlichen 
System.  Übersicht  der  Familien  und  Gattungen  der  freikronblättrigen  Blattkeimer  (Dikotyled., 
Eleutheropet.)  Herbarium.  Im  W,  Tierkunde :  Säugetiere.  Wiederholungsfragen.  Prof. 
Dr.  Pilling. 

Zeichnen:  2  St.     Prof.  Mossdorf. 

Schreiben:  2  St.     Albert. 

Singen:  2  St.     Albert. 

Qnarta. 

Zwei  parallele  Abteilungen.     Klassenlehrer  von  A:  Dr.  Klinghardt,  von  B:  Pfeifer. 

Lateinisch:  9  St.  Davon  4  St.  Grammatik:  Formenlehre.  Wiederholung  des  Pensums  der 
Quinta.  Syntax :  Die  wichtigsten  Regeln  über  den  Gebrauch  der  Casus.  Schriftliche  und 
mündliche  Übersetzungen  aus  Ostermanns  Übungsbuch  für  Quarta.  Wöchentliche  Extem- 
poralien oder  Exercitien,  4  St.  Lektüre :  Lhomond,  Viri  illustres.  1  St.  Das  Wichtigste 
aus  der  Prosodie  und  die  ersten  Elemente  der  Metrik.  Lektüre  aus  Siebeiis,  Tirocinium 
poeticum.     In  A :  Dr.  Klinghardt.     In  B :  Pfeifer. 

Deutsch:  2  St.  Wiederholung  des  Pensums  der  Quinta  und  Abschluss  der  Satz-  und  Inter- 
punktionslehre. Lektüre  aus  dem  deutschen  Lesebuche  von  Hopf  und  Paulsiek.  Deklamier- 
übungen. Alle  drei  Wochen  ein  Aufsatz.  In  A :  Im  S.  Dr.  Matthes ,  im  W.  Dr.  Herbst. 
In  B:  Pfeifer. 

Französisch:  5  St.  Plcetz,  Elementarbuch,  Lektion  56 — 91.  Fortführung  und  Abschluss  der 
Anfangsgründe  des  Französischen  nebst  den  gewöhnlichsten  unregelmässigen  Verben.  Exer- 
citien ,     Extemporalien.     Dictees.     Sprechübungen.     In  A :  Dr.  Schultz.     In  B :  Besser. 

Religionslehre:  2  St.  Die  biblische  Geschichte  des  A.  und  N.  T.  wiederholt  und  vervoll- 
ständigt. Lehrhafte  Abschnitte  eingehend  erklärt.  Katechismus :  Wiederholung  der  ersten 
zwei  Hauptstücke ,  ausführliche  Behandlung  des  dritten  Hauptstückes  mit  den  bezüglichen 
Sprüchen.     Acht  Kirchenlieder.     In  A :  Dr.  Klinghardt.     In  B :  Besser. 

Mathematik:  4  St.  Arithmetik :  Decimalbrüche ,  Prozent- ,  Zins- ,  Verteilungsrechnung,  Zu- 
sammengesetzte Regel-de-tri.  —  Geometrie :  Linien,  Winkel,  Dreiecke,  Konstruktionsaufgaben. 
Extemporalien.     In  A:  Dr.  Schmidt.     In  B:  Dr.  Geyer. 

Geschichte:  2  St.  Im  S.  griechische  Geschichte  bis  zu  Alexanders  des  Gr.  Tod.  Im  W. 
römische  Geschichte  bis  zu  Augustus'  Tod.     In  A :  Unger.     In  B :  Besser. 

Geographie:  2  St.  Die  aussereuropäischen  Erdteile.  Kartenzeichnen.  In  A :  Unger ,  von 
Weihnachten  ab  Dr.  Müller.     In  B :  Besser. 

Naturgeschichte:  2  St.  Im  S.  Pflanzenkunde.  Höhere  Pflanzen  (Phanerogamen)  ' nach 
dem  natürlichen  System.  Übersicht  der  Familien  und  Gattungen  der  verwachsenkron- 
blättrigen    und    kronenlosen  Blattkeimer  (Gamopetalen    und  Apetalen)    und  der  Spitzkeimer 


(Monokotyled).     Herbarium.     Im  W.  Tierkunde.    Wiederholung  der  Säugetiere ;  ausführlich 
die  Vögel,  Wiederholungsfragen.     In  A :  Dr.  Schmidt.     In  B  :  Prof.  Dr.  Pilling. 
Zeichnen:  2  St.     Prof.  Mossdorf. 

Unter-Tertia. 

Zwei  parallele  Abteilungen.     Klassenlehrer  von  A:  Dr.  Peine,  von  B:  Kraft. 

Lateinisch:  9  St.  Davon  3  St.  Grammatik  nach  Ellendt-Seyffert.  Wiederholung  der  Qasus- 
lehre,  Erweiterung  der  Tempus-  und  Moduslehre  mit  besonderer  Rücksicht  auf  Caesar.  Über- 
setzungen aus  Süpfle,  Aufgaben  I.  Teil.  Wöchentliche  Exercitien  oder  Extemporalien  zum 
Teil  im  Anschluss  an  die  Lektüre.  4  St.  Caesar  de  bell.  Gall.  B.  4.  5.  6.  In  A :  Dr.  Peine. 
In  B :  Kraft.  2  St.  Ovid.  Ausgewählte  Stücke  aus  den  Metamorphosen.  In  A :  Dr.  Kling- 
hardt.     In  B:  Kraft. 

Griechisch:  7  St.  Die  regelmässige  Formenlehre  ausschliesslich  der  Verba  auf  (.a.  Über- 
setzungsübungen nach  Weseners  griechischem  Elementarbuch ,  I.  Teil,  Lektüre  aus  Beller- 
manns griechischem  Lesebuch.  Wöchentliche  Exercitien  oder  Extemporalien.  In  A :  Unger. 
In  B:  Kraft. 

Deutsch:  2  St.  Die  Lehre  vom  einfachen  und  zusammengesetzten  Satze  wiederholungsweise, 
Übungen  im  Lesen,  Erzählen  und  Deklamieren  nach  dem  Lesebuche  von  Hopf  und  Paulsiek. 
Alle  drei  Wochen  ein  Aufsatz.  In  A :  Dr.  Klinghardt.  In  B :  Im  S.  Dr.  Matthes,  im  W. 
Dr.  Herbst. 

Französisch:  2  St.  Die  Elemente  der  Sprache  im  Anschluss  an  das  Lateinische.  Formen- 
lehre nach  Kngbel,  Französische  Schulgrammatik,  §  13—60.  Extemporalien,  Exercitien 
und  Diktate.  Analytischer  Unterricht  an  Sprachstücken  aus  Lectures  choisis  von  Ploetz, 
Auswendiglernen  von  Fabeln.     Sprechübungen.     In  A  und  B;  Dr.  Schultz. 

Religionslehre:  2  St.  Einleitung  in  die  Bücher  des  A.  T.  Übersicht  des  Inhalts  und  Dar- 
legung ihrer  Bedeutung  für  die  heilsgeschichtliche  Entwicklung.  Die  bedeutsamsten  Ab- 
schnitte wurden  in  der  Klasse  gelesen  und  erklärt.  Wiederholung  des  Katechismus  und 
der  biblischen  Geschichte  des  A.  T.  Kirchenjahr.  Sechs  Kirchenlieder  wurden  gelernt. 
In  A  und  B  (im  Winter  vereinigt) :  Prof.  Dr.  Pilling. 

Mathematik:  3  St.  Geometrie :  Dreiecke ,  Parallelogramme ,  Anfang  der  Kreislehre.  Arith- 
metik :  Buchstabenrechnung ;  Summen ,  Differenzen ,  Produkte ,  Quotienten ;  Zerlegung  in 
Faktoren ;  Heben  und  Gleichnamigmachen  der  Brüche.  Gleichungen  vom  ersten  Grade  mit 
einer  Unbekannten.     Aufgaben.     Extemporalien.     In  A :  Unger.     In  B :  Dr.  Geyer. 

Naturgeschichte:  2  St.  ImS.  Pflanzenkunde.  Niedere  Pflanzen.  Pflanzenleben.  Im  W. 
Tierkunde.  Reptilien,  Amphibien,  Fische.  Niedere  Tiere.  Wiederholungsfragen.  In  A 
und  B:  Prof.  Dr.  Pilhng. 

Geschichte:  2  St.  Deutsche  Geschichte  bis  zum  Jahre  1618.  Im  S.  Dr.  Matthes,  im  W, 
Dr.  Herbst. 

Geographie:  1  St.  Geographie  der  ausserdeutschen  Länder  Europas.  Kartenzeichnen.  Im 
S.  Dr.  Matthes,  im  W.  Dr.  Herbst. 

Ober-Tertia. 

Zwei  parallele  Abteilungen.     Klassenlehrer  von  A :  Unger,  von  B :  Dr.  Geyer. 

Lateinisch:  9  St.  Davon  3  St.  Grammatik  nach  Ellendt-Seyffert.  Gebrauch  der  Pronomina, 
Tempora,  Modi  bis  zum  Gerundium  (excl).  Gelegentliche  Wiederholungen  des  früheren 
Pensums.  Übersetzungen  aus  J.  v.  Grubers  Übungsbuch  für  Tertia.  Wöchentliche  Exer- 
citien oder  Extemporalien.  4  St.  Caesar  de  bell.  Gall.:  Buch  5.  6.  7.  In  A :  Unger.  In 
B :  Dr.  Geyer.  2  St.  Ovid.  Ausgewählte  Stücke  aus  den  Metamorphosen.  In  A :  Prof. 
Dr.  Nitzsche,  von  Weihnachten  ab  Dr.  Müller.     In  B :  Dir.  Dr.  Kühne. 

Griechisch:    7  St.      Davon   3  St.    Grammatik   nach   Koch.     Wiederholung   des  Pensums   der 


Unter-Tertia.  Verba  auf  fii.  Unregelmässige  Verba.  Die  einfachsten  syntaktischen  Hegeln 
im  Anschluss  an  die  Lektüre.  Alle  14  Tage  ein  Extemporale  oder  Exercitium.  4  St.  Lek- 
türe :  Xenoph.  Anab.  B,  4  u.  5.     In  A :  Prof.  Dr.  Nitzsche.     In  B :  Dr.  Plaehn.  ^^ 

Deutsch:  2  St.  Ausgewählte  Gedichte  nach  dem  Lesebuch  von  Hopf  und  Paulsiek.  Übungen 
im  Deklamieren  und  in  kleinen  freien  Vorträgen.  Das  Wichtigste  aus  der  Lehre  von  den 
Dichtungsarten  im  Anschluss  an  die  Lektüre.  Alle  vier  Wochen  ein  Aufsatz.  In  A  :  Pfeifer. 
In  B:  Dr.  Plaehn. 

Französisch:  2  St.  Abschluss  der  Formenlehre  und  Hauptregeln  der  Syntax  nach  Knebel, 
Französische  Schulgrammatik  §  49 — 68.  Lektüre  von  Florian,  Don  Quichotte  de  la  Manche 
Kap.  IX — XV.  Extemporalien,  Exercitien,  Dictees.  Wiederholung  von  Vokabeln  nach  Ploetz, 
Petit  vocabulaire.     In  A :  Dr.  Schultz.     In  B :  Dir.  Dr.  Kühne. 

Religionslehre:  2  St.  Einführung  in  die  biblischen  Bücher  des  N.  T.  Übersicht  ihres 
Inhalts,  Darlegung  ihres  Zusammenhangs.  Die  wichtigeren  Abschnitte  wurden  gelesen  und 
erklärt.  Wiederholung  des  Katechismus,  der  Kirchenlieder  und  der  biblischen  Geschichte 
des  N.  T.     Kirchenjahr.     In  A  und  B :  Prof.  Dr.  Pilling. 

Mathematik:  3  St.  Geometrie :  Wiederholung  des  Pensums  der  Unter-Tertia,  Lehre  vom 
Kreise.  Flächeninhalt,  Verwandlung,  Teilung  und  Ausmessung  geradliniger  Figuren.  Arith- 
metik: Die  vier  Grundoperationen  mit  Buchstabengrössen.  Potenzen  mit  ganzen  positiven 
Exponenten.  Proportionen.  Quadratwurzel  ausziehen.  Gleichungen  vom  ersten  Grade  mit 
einer  Unbekannten.  (Bardey  I — XI,  XX,  XXII.  Erste  und  zweite  Stufe.)  Aufgaben. 
Extemporalien.     In  A :  Prof.  Dr.  Franke.     In  B :  Dr.  Schmidt. 

Naturgeschichte:  2  St.  Elemente  der,  Chemie,  Mineralogie;  der  menschliche  Körper  und 
niedere  Tiere ,  ausführlich  Insekten.  Übersicht  über  das  Tierreich.  Wiederholungsfragen. 
In  A  und  B:  Prof.  Dr.  Pilling. 

Geschichte:  2  St.  Deutsche  Geschichte  von  der  Reformation  bis  zur  neuesten  Zeit.  In  A : 
Prof.  Dr.  Nitzsche,  von  Weihnachten  ab  Dr.  Müller.     In  B:  Pfeifer. 

Geographie:  1  St.  Wiederholung  der  physischen  und  politischen  Geographie  Deutschlands. 
In  A :  Prof.  Dr.  Nitzsche ,  von  Weihnachten  ab  Dr.  Müller.     In  B :  Pfeifer. 

Unter- Sekunda. 

Zwei  parallele  Abteilungen.  Klassenlehrer  von  A :  Prof.  Dorstewitz,  von  B :  Prof.  Dr.  S  c  h  wab  e. 

L  a  t  e  i.n  i  s  c  h :  8  St.  Davon  3  St.  Grammatik :  Wiederholung  und  Beendigung  der  Syntax. 
Übersetzungen  aus  Süpfles  Aufgaben,  II.  Teil.  Wöchentliche  Exercitien  oder  Extemporalien, 
3  St.  Prosalektüre:  Cic,  pro  Archia  poeta,  Cato  major,  Sallust,  Bell.  Jug,,  C.  1 — 40  u. 
privatim :  Cic.  in  Catilin.  II,  In  A :  Dr.  Peine.  In  B :  Prof.  Dr.  Schwabe.  2.  St.  Vergil. 
Aen.  B.  4,  5,  9  V.  168—449.     In  A:  Dr.  Klinghardt.     In  B:  Kraft. 

Griechisch:  7  St.  Davon  2  St.  Grammatik:  Wiederholung  der  Formenlehre.  Syntax: 
Artikel,  Pronomina,  Casus,  Präpositionen.  Das  Wichtigste  aus  der  Tempus-  und  Modus- 
lehre bei  der  Lektüre.  Alle  14  Tage  ein  Exercitium  oder  Extemporale.  3  St.  Prosalektüre : 
Xenoph,  Anab.  Buch  4  u.  5.  Ausgewählte  Stücke  aus  Xenoph.  Hellen.  B.  1  u.  2 ;  2  St. 
Homer  Odyssee  B.  1 — 3,     In  A :  Prof.  Dorstewitz.     In  B :  Dr.  Geyer. 

Deutsch:  2  St.  Lektüre :  Hermann  und  Dorothea,  Wilhelm  Teil ;  privatim  :  Egmont.  Freie 
Vorträge.  Deklamationen.  Alle  4  Wochen  ein  Aufsatz.  In  A :  Dr.  Klinghardt.  In 
B:  Kraft. 

Französisch:  2  St.  Erster  Teil  der  Syntax  (Verbum)  nach  Knebels  Grammatik.  Schrift- 
liche und  mündliche  Übungsbeispiele,  Lektüre:  Thiers,  Marengo  und  Hohenlinden.  Einige 
Gedichte  wurden  diktiert  und  gelernt.  Phraseologie,  Extemporalien  und  Exercitien.  In  A : 
Dr.  Schultz.     In  B:  Prof.  Dr.  Pilling. 

Hebräisch:  2  St.  fakultativ.  (A  und  B  vereinigt.)  Elementar^,  und  Formenlehre  nach  Seffer, 
§  1 — 64,  b.  Die  zu  den  einzelnen  Paragraphen  gehörigen  Übungsstücke  wurden  übersetzt. 
Prof.  Dr.  Kluge. 


Englisch:  2  St.  fakultativ.  (A  und  B  vereinigt.)  Schmidt,  Elementarbuch  der  englischen 
Sprache,  §  1 — 15.  Lektüre  von  Lamb,  tales  from  Shakspere.  Auswendiglernen  von  Ge- 
dichten.    Dr.  Schultz. 

Religionslehre:  2  St.  Bibelkunde  und  Kirchenjahr  nach  Leimbach,  S.  16  ff.  u.  83  ff.  Die 
Apostelgeschichte  wurde  im  Urtext  gelesen  und  erklärt.  Im  Anschluss  daran  Geschichte 
der  christHchen  Kirche  bis  Konstantin  d.  Gr.     In  A :  Prof.  Dr.  Kluge.     In  B :  Dr.  Peine. 

Mathematik:  4  St.  Arithmetik :  Potenzen  und  "Wurzeln.  Gleichungen  vom  ersten  Grade  mit 
einer  Unbekannten.  Geometrie :  Ähnlichkeit  der  Figuren.  Konstruktionsaufgaben.  Alle 
14  Tage  ein  Extemporale.     In  A  und  B :  Dr.  Schmidt. 

Physik:  2  St.  Allgemeine  Eigenschaften  der  Körper ,  Elemente  der  Mechanik  fester,  flüssiger 
und  luftförmiger  Körper.     Magnetismus.     Reibungselektrizität.     In  A  und  B :  Dr.  Schmidt. 

Geschichte:  3  St.  Übersicht  der  Geschichte  der  orientalischen  Völker.  Griechische  Geschichte 
und  Geographie.  Geographie  der  aussereuropäischen  Erdteile.  Im  Sommer  in  A  und  B : 
Dr.  Herbst ;  im  Winter  Prof.  Dr.  Schambach. 

Ober- Sekunda.     Klassenlehrer:  Prof.  Dr.  Nitzsche. 

Lateinisch:  8  St.  Davon  2  St.  Grammatik :  Stilistik  und  gelegentliche  Wiederholungen  aus 
der  Syntax.  Alle  14  Tage  ein  Extemporale  oder  Exercitium.  Vierteljährlich  ein  Aufsatz. 
Übersetzungen  aus  Süpfle,  Aufgaben  II.  Teil.  4  St.  Prosalektüre :  Cicero  pro  lege  Manilia, 
Laelius,  pro  rege  Dejotaro ;  Livius  B.  21 ,  30  bis  Ende  ;  privatim  Cic.  pro  Archia  poeta ; 
extemporierte  Lektüre  aus  Caesar  de  bell.  civ.  2  St.  Vergil.  Aen.  B.  4,  5  und  6  z.  Teil. 
Prof.  Dr.  Schwabe. 

Griechisch:  7  St.  Davon  2  St.  Grammatik :  Wiederholung  und  Vervollständigung  der  Syntax. 
Alle  14  Tage  ein  Extemporale  oder  Exercitium.  3  St.  Prosalektüre :  Isokrates,  ad  Demoni- 
cum  u.  Euagoras ;  Herodot,  ausgewählte  Abschnitte  aus  B.  7  u.  8.  2  St.  Homer  Odyssee, 
B.  9,  13— 17;. .privatim:  2,  4,  5,  10,  12,  19  u.  folg.  mit  Auswahl.     Prof.  Dr.  Nitzsche. 

Deutsch:  2  St.  Übersicht  der  deutschen  Litteraturgeschichte  bis  auf  Walther  von  der  Vogel- 
weide. Gelesen  wurden  Goethes  Götz  von  Berlichingen,  Teile  des  Nibelungenliedes,  Lieder 
Walthers  von  der  Vogelweide  (in  nhd.  Übersetzung) ,  Schülers  Maria  Stuart.  Übungen  im 
Deklamieren.  Freie  Vorträge.     10  Aufsätze.     Prof.  Dr.  Nitzsche. 

Französisch:  2  St.  Zweiter  Teil  der  Syntax ,  insbesondere  Lehre  vom  Pronomen  (Knebel 
§  69 — 93),  Schriftliche  und  mündliche  Übungen.  Exercitien  und  Extemporalien.  Phraseo- 
logie. Lektüre  von  Thiers ,  Napoleons  ägyptische  Expedition ,  Kap.  I — VI.  Durchnahme 
und  Auswendiglernen  von  A.  Chenier's  „la  jeune  captive".     Dr.  Schultz. 

Hebräisch:  2  St.  fakultativ.  Abschluss  der  Elementar-  und  Formenlehre  nach  Seffer.  Gelesen 
wurden  einige  der  zusammenhängenden  Lesestücke  im  Seffer,  ausserdem  Genesis  Kap.  1 — 3. 
8.  22.  37.  40—44.     Dr.  Peine. 

Englisch:  2  St.  fakultativ  (vereinigt .. mit  Unter-  und  Ober-Prima).  Lehre  von  den  Pronomi- 
nalien  und  den  Adverbien  und  Übungen  im  Anschlüsse  daran,  -übersetzen  schwierigerer 
Stücke  aus  dem  Deutschen  ins  Englische.  Lektüre :  Im  S.  W.  Shakspere ,  Julius  Caesar, 
Act  IV — V  und  ausgewählte  Gedichte,  im  W.  Macaulay,  History  of  England  I.    Dr.  Schultz. 

Religionslehre:  2  St.  Geschichte  der  christlichen  Kirche  bis  zur  Reformation.  Das  Evan- 
gelium des  Matthäus  wurde  im  Urtext  gelesen  und  erklärt.     Prof.  Dr.  Kluge. 

Mathematik:  4  St.  Wurzeln,  Logarithmen,  Gleichungen  vom  ersten  Grade  mit  mehreren  Un- 
bekannten. Gleichungen  vom  zweiten  Grade  mit  einer  Unbekannten.  Rektifikation  und 
Quadratur  des  Kreises.  Konstruktionsaufgaben.  Trigonometrie :  Das  rechtwinklige  und 
gleichschenklige  Dreieck.     Alle  14  Tage  ein  Extemporale.     Prof.  Dr.  Franke. 

Physik:  2  St.     Lehre  vom  Schall  und  von  der  Wärme.     Prof.  Dr.  Franke. 

Geschichte:  3  St.  Römische  Geschichte.  Wiederholungen  aus  der  griechischen  Geschichte 
und  Geographie.     Pfeifer. 


9 

ünf er-Prinia.     Klassenlehrer :    Prof.  Dr.  Schambach,   im  S.  und  z.  T.  im  W.  vertreten 

durch  Prof.  Dr.  Kluge. 

Lateinisch:  8  St.  Davon  2  St.  Schreiben  und  Korrektur  der  Extemporalien  und  Aufsätze, 
mündliche  Übersetzungen  aus  Süpfle ,  Aufgaben  IL  Teil.  Grammatische  und  stilistische 
Repetitionen.  4  St.  Prosalektüre:  Cicero  pro  Sestio,  ausgewählte  Briefe,  Tac.  Agricola. 
Im  S.  Dr.  Herbst,  im  W.  Prof.  Dr.  Schambach.  2  St.  Horaz,  Oden  B.  1  und  2  mit 
Auswahl  und  einige  Epoden.     Dir.  Dr.  Kühne. 

Griechisch:  6  St.  Davon  1  St.  Schreiben  und  Korrektur  der  Extemporalien.  Grammatische 
Wiederholungen.  3  St.  Prosalektüre:  Plato,  Apologie,  Crito,  Deraosthenes  XV,  XVI,  IV. 
Im  S.  Dr.  Herbst,  im  W.  Prof.  Dr.  Schambach.  2  St.  Sophokles,  üedipus  auf  Kolonos. 
Homer,  Ihas  B.  1,  6,  9 ;  privatim :  B.  2,  3,  7,  12.     Prof.  Dr.  Schwabe. 

Deutsch:  3  St.  Aus  der  Geschichte  der  deutschen  Nationalhtteratur  wurde  das  Leben  Klop- 
stocks  und  Schillers  eingehend  behandelt.  Lessings  Minna  von  Barnhelm,  einige  Oden 
Klopstocks,  Schillers  Spaziergang,  Die  Künstler, __  Ideal  und  Leben,  wurden  gelesen  und  er- 
läutert. Privatlektüre:  Schillers  Wallenstein.  Übungen  im  mündlichen  Vortrag.  10  Auf- 
sätze.    Prof.   Dr.  Kluge. 

Französisch:  2  St.  Wiederholungen  aus  der  Syntax.  Extemporalien  und  Exercitien.  Lektüre  : 
Chateaubriand,  Itineraire  (Auswahl  von  W.  Kühne) ;  Moliere,  Le  Misanthrope.  Phraseologie 
nach  Schmitz ,  abwechselnd  benutzt  mit  Ploetz ,  Dates  principales  de  l'histoire  universelle. 
Dir.  Dr.  Kühne. 

Hebräisch:  2  St.  fakultativ  (vereinigt  mit  Ober-Prima).  AViederholung  der  Formenlehre  und 
Einübung  der  Syntax  im  Anschluss  an  die  Lektüre.  Gelesen  wurde  Psalm  1--16,  19,  21, 
23,  24,  29,  30,  31;  der  Prophet  Joel  und  Jonas.  Jesaias  Kap.  40,  41.  Einzelne  Ab- 
schnitte wurden  aus  dem  Deutschen  ins  Hebräische  übersetzt.     Prof.  Dr.  Kluge. 

Englisch:  2  St.     Siehe  bei  Ober-Sekunda. 

Religionslehre:  2  St.  Geschichte  der  christlichen  Kirche  vom  Zeitalter  der  Reformation 
bis  zur  Neuzeit.  Im  Anschluss  daran  Darstellung  der  wichtigsten  Unterscheidungslehren. 
Die  dazu  gehörigen  Beweisstellen  aus  dem  N.  T.  sowie  der  Brief  des  Jacobus  wurden  im 
LTrtext  gelesen  und  erklärt.     Prof.  Dr.  Kluge. 

Mathematik:  4  St.  Gleichungen  vom  zweiten  Grade  mit  mehreren  Unbekannten.  Diophantische 
Gleichungen.  Arithmetische  Reihen.  Geometrische  Reihen.  Zinseszins-  und  Rentenrechnung. 
Ebene  Trigonometrie.  Einleitung  in  die  Stereometrie.  Alle  14  Tage  ein  Extemporale. 
Prof.  Dr.  Franke. 

Physik:  2  St.     Optik.     Lehre  von  der  Elektrizität.     Prof.  Dr.  Franke. 

Geschichte:  3  St.  Deutsche  Geschichte  bis  zum  dreissigjährigen  Kriege.  Geschichtliche  und 
geographische  Wiederholungen.     Dr.  Peine. 


Ober-Prima.     Klassenlehrer :  Direktor  Dr.  Kühne. 

Lateinisch:  8  St.  Davon  2  St.  Extemporalien ,  Exercitien  und  Aufsätze ,  mündliches  Über- 
setzen aus  Süpfle,  Aufgaben  III.  Teil.  3  St. :  Cicero  Tusc.  B.  1,  Tac.  ünn.  B.  1  u.  2  mit  Aus- 
wahl, privatim :  Cic.  pro  Murena  z.  T. ;  1  St.  extemporierte  Lektüre :  Phn.  Ep.,  Cic.  Tusc. 
Prof.  Dorstewitz.  2  St.  Horaz ,  Oden  B.  3.  u.  4 ;  Carm.  saec. ;  Epoden ;  Auswahl  aus 
Satiren  und  Episteln  und  Wiederholungen.     Dir.  Dr.  Kühne. 

Griechisch:  6  St.  Davon  1  St.  Extemporalien,  resp.  Korrektur.  3  St.  Prosalektüre:  Plato 
Phaedon,  Anfang  und  Schluss ;  Protagoras.  Prof.  Dorstewitz.  2  St.  Sophokles,  Antigene. 
Homer,  zweite  Hälfte  der  Ilias  mit  Auswahl.     Dir.  Dr.  Kühne. 

Deutsch:  3  St.  Aus  der  Geschichte  der  deutschen  Nationalhtteratur  wurde  Lessing,  Herder 
und  Goethe  eingehend  behandelt.  Gelesen  und  erklärt  wurden  Shakespeares  Julius  Cäsar, 
Lessings  Laokoon,  Goethes  Zueignung,  Ilmenau,  Euphrosyne,  Harzreise,  Epilog  zu  Schillers 

2 


10  "^^ 

Glocke.  Privatlektüre:  Musterstücke  aus  Winckelmanns  Werken,  Auswahl  aus  Lessings 
Hamburger  Dramaturgie,  Goethes  Iphigenie,  Wahrheit  und  Dichtung.  Vorträge.  10  Auf- 
sätze.    Prof.  Dr.  Kluge. 

Französisch:  2  St.  Alle  14  Tage  Extemporalien  oder  Exercitien.  Lektüre :  Lanfrey,  Histoire 
de  Napoleon  P^  Erkl.  von  Ramsler  (Weidmann);  Scribe  et  Legouve ,  Les  Contes  de  la 
Reine  de  Navarre.  Erkl.  v.  Rauch  (Velhagen  &  Klasing).  Auswendiglernen  von  Phrasen 
nach  Schmitz  und  aus  den  Dates  principales  von  Ploetz.     Dir.  Dr.  Kühne. 

Hebräisch:  2  St.     Siehe  bei  Unter-Prima. 

Englisch:  2  St.     Siehe  bei  Ober-Sekunda. 

Religionslehre:  2  St.  Darstellung  der  christlichen  Glaubens-  und  Sittenlehre  in  Verbindung 
mit  der  Lektüre  und  Erklärung  des  Römerbriefes.     Prof.  Dr.  Kluge. 

Mathematik:  4  St,  Stereometrie.  Stereometrische  und  trigonometrische  Aufgaben.  Kom- 
binationslehre. Der  binomische  Lehrsatz  und  seine  Anwendung.  Die  Kegelschnitte  in 
synthetischer  Behandlung.  Wiederholung  der  Planimetrie  und  Trigonometrie.  Alle  14  Tage 
ein  Extemporale.     Prof.  Dr.  Franke. 

Physik:  2  St.  Mechanik.  Physikalische  Aufgaben.  Astronomische  Geographie.  Prof.  Dr. 
Franke. 

Geschichte:  3  St.  Vom  Zeitalter  der  Entdeckungen  bis  zum  Beginn  der  Gegenreformation. 
Deutsche  Geschichte  von  der  Gegenreformation  au  bis  1815.  Daneben  Wiederholungen  aus 
der  griechischen  und  römischen  Geschichte  sowie  der  Geographie.     Pfeifer. 

(Naturgeschichte:  1  St.  fakultativ  für  Schüler  aus  den  oberen  Klassen.  Das  Pflanzen- 
reich.    Prof.  Dr.  Pilling.) 


;8    k 


11 


Übersicht 

der  Verteilung  der  Unterrichtsfächer  auf  die  einzelnen  Lehrer  im  Schuljahr  1887- 


■1888. 


x^ 

Lehrer 

Ordi- 
narius 

der 
Klasse 

1 

s 

Ol. 

Ord.: 
Kühne 

U.  I. 

Ord.: 
Scham- 
bach 

O.II. 

Ord.: 
Nitzsche 

U.IP 

Ord.: 
Dorste- 
witz 

U.IP 

Ord.: 
Schwabe 

O.IIP 

Ord.: 
Unger 

OITP 

Ord.: 
Geyer 

U.III* 

Ord.: 
Peine 

Ü.IIP 

Ord. : 
Kraft 

IT» 

Ord.: 
Kling- 
hardt 

IT" 

Ord.: 
Pfeifer 

V 

Ord.: 
Besser 

YI 

Ord. : 
Plaehn 

1 

Dir.  Dr.  Kühne 

0.1. 

14 

2  Horaz 
2  Griech. 
2  Französ. 

2  Horaz 
2  Französ. 

2  Ovid 
2  Französ. 

2 

Prof.  Dr.  Kluge 

U.  1. 

18 

2  Religion 

3  Deuts'-h 

2  Religion 

3  Deutsch 

2  Religion 

2  Religion 

2  Hebräisch  fak. 

2  Hebräisch  fak. 

3 

Prof.  Dr.  Pilling 

24 

2  Französ. 

2  Religion 
2  Naturb. 

2  Religion 
2  Naturb. 

2  Religion 
2  Naturb. 

2  Religion 
2  Naturb. 

2  Naturb. 

2  Naturb. 

2  Naturb. 

4 

Prof.  Dr.  Nitzsche 

0.  II. 

21 

7  Griech. 
2  Deutsch 

7  Griech. 
3  Gesch. 
u.  Geogr. 
2  Ovid 

5 

Prof.  Dr.  Franke 

21 

1  Mathein 

2  Physik 

i  Matheui. 
2  Physik 

4  Mathem. 
2  Physik 

3  Mathem. 

»  6 

Prof.  Dr.  Schambacli 

von  Michaelis  1887  ab 

U.  1. 

16 

6  Latein. 
4  Griech. 

3  Gesch. 
u.  Geogr. 

3  Gesch. 
u.  Geogr. 

n 

Prof.  Dr.  Schwabe 

U.  IIb 

16-f9 

2  Griech. 

8  Latein 

6  Latein 

5  Turnen  O.I.  — U.U. 

4  Turnen  U.IH.  u.  IV. 

8 

Prof.  Dorstewitz 

U.  IIa 

17 

6  Latein 
4  Griech. 

7  Griech. 

9 

G.-L.  Ungw 

0.  lila 

21 

7  Latein 

7  Griech. 
3  Mathem. 

2  Gesch. 
2  Geogr. 

10 

G.-L.  Dr.  Geyer 

0.  Il|b 

21 

7  Griech. 

7  Latein 

3  Mathem. 

4  Mathem. 

11 

G.-L.  Dr.  Peine 

U.  111" 

20 

3  Gesch. 
u.  Geogr. 

2  Hebr. 
fak. 

6  Latein 

2  Religion 

7  Latein 

12 

G.-L.  Kraft 

U.  Il|b 

20 

2  Deutsch 
2  Vergil 

9  Latein 
7  Griech. 

13 

G.-L.  Dr.  Schmidt 

22 

4  Mathem. 
2  Physik 

4  Mathem. 
2  Physik 

3  Mathem. 

4  Mathem. 
2  Naturb. 

1  geom. 
Zeichnen 

14 

G.-L.  Pfeifer 

IVb. 

22 

3  Gesch. 
u.  Geogr. 

3  Gesch. 
u.  Geogr. 

2  Deutsch 

3  Gesch. 
u.  Geogr. 

2  Deutsch 
9  Latein 

15 

G.-L.  Dr.  Klinghardt 

IVa. 

22 

2  Deutsch 
2  Vergil 

2  Ovid 
2  Deutsch 

9  Latein 
2  Religion 

3  Religion 

16 

G.-L.  Besser 

V. 

22 

2  Religion 
5  Französ. 
2  Gesch. 
2  Geogr. 

2  Religion 
9  Latein 

17 

■ 
G.-L.  Dr.  Plaehn 

VI. 

21+6 

2  Deutsch 
7  Griech. 

3  Deutsch 

9  Latein 

2  Turnen 

4  Turnen"  V.  u.  VI. 

1S 

G.-L.  Dr.  Schultz 

23 

2  Französ. 

2  Französ. 

2  Französ. 

2  Französ. 

2  Französ. 

5  Französ. 

4  Französ. 

2  Englisch  fak. 

2  Englisch  fak. 

19 

Dr.  Herbst 

erteilte  von  Ostern  bis  Michaelis  1887  die  Stunden  des  Prof.  Dr.  Schambach,  von  Michaelis  1887  an  die  des  Dr.  Matthes. 

20 

Dr.  Matthes 

bis  Michaelis  1887 

18 

3  Gesch. 
u.  Geogr. 

2  Deutsch 

3  Gesch. 
u.  Geogr. 

2  Deutsch 

2  Deutsch 
2  Geogr. 
1  Gesch. 

2  Geogr. 
1  Gesch. 

21 

Albwt 

technischer  Lehrer 

21 

2  Singen 

2  Singen 
2  Schreiben  fak. 

3  Rechnen 
2  Schreib. 
2  Singen 

4  Rechnen 
2  Schreib. 
2  Singen 

Prof.  Mossdorf 

14 

^                         —                         -                                                                    / 

2  Zeichnen 

2  Zeichnen 

2  Zeichnen 

22 

6  Zeichnen  fak. 

2  Zeichnen 

23 

Dr.  Müller 

Probe  Kandidat 
vom  1 .  Januar  1888  ab 

3  Gesch. 
u.  Geogr. 
2  Ovid 

2  Geogr. 

2* 


12 


III.  Lehrbücher. 

Ostern,  1888. 

Im  G-riechisclien  und  Lateinisclien  sind  für  den  G-ebraucli  in  der  Scliiile,  wenn  nicht 
anderes  bestimmt  ist ,  nur  Textausgaben ,  und  zwar  im  allgemeinen  die  der  Teubnerschen 
Sammlung  gestattet.  Von  den  eingeführten  Schulbücbern  haben  die  Schüler,  besonders  die 
neuaufgenommenen  oder  neuversetzten,  sich  stets  die  neuesten .  Auf  lagen  anzuschaffen. 

Ober-Prima. 

Cicero  ,_Tusculanen,  de  oratore.  —  Tacitus.  —  Horatius.  —  Gidionsen ,  Vorlagen  zu 
lateinischen  Stilübungen  in  den  oberen  Gymnasialklassen  (Schleswig  1887).  —  Berger,  An- 
leitung und  Materialien  zur  Anfertigung  freier  lateinischer  Arbeiten  (1877).  —  Plato,  Phae- 
don.  —  Thucydides.  —  Demosthenes.  —  Sophokles,  Antigone  (erklärt  von  Schneidewin- 
Nauck)  —  Homer,  Ilias.  —  Schmitz,  Phraseologie.  —  Ploetz,  Dates  principales  de  l'histoire 
universelle.  —  Voltaire,  Siecle  de  Louis  XIV.,  T.  I.,  Erkl.  v.  Pfundheller  (Weidmann).  — 
Knebel,  französische  Grammatik.  —  Kluge,  (beschichte  der  deutschen  Nationallitteratur.  — 
Musterstücke  aus  Winckelmanns  Werken  von  W,  Kühne.  —  SeiFer,  Elementarbuch  der  hebräi- 
schen Sprache.  —  Hebräische  Bibel.  —  Hebräisches  Wörterbuch  von  Gesenius  oder  Fürst.  — 
Griechisches  Neues  Testament.  —  Noack,  Hülfsbuch  für  den  evangelischen  Religionsunter- 
richt. —  Flemming,  Hauptsätze  der  Arithmetik  und  Algebra.  —  Bardey,  Aufgabensammlung 
aus  der  Arithmetik  und  Algebra.  —  Kambly,  Elementar-Mathematik,  IV.  Teil,  Stereometrie.  — 
SchlÖmilch,  fünfstellige  logarithmische  und  trigonometrische  Tafeln.  —  Kambly,  Physik.  — 
Dav.  Müller,  deutsche  Geschichte. 

Unter-Prima. 

Cicero ,  Tusculanen  (Auswahl) ,  ausgewählte  Briefe  (Ausgabe  von  Fr.  Hofmann).  — 
Tacitus,  Germania.  —  Horatius.  —  Süpfle,  Aufgaben,  zweiter  Teil.  —  Berger,  Anleitung 
und  Materialien  zur  Anfertigung  freier  lateinischer  Arbeiten  (1877).  —  Plato,  Euthyphro, 
erkl.  V.  Schanz  (Leipzig,  Tauchnitz  1887),  Apologie  und  Crito.  —  Demosthenes,  Philippische 
Reden.  —  Sophokles,  König  Oedipus  (erklärt  von  Schneidewin  -  Nauck).  —  Homer,  Ilias.  — 
Barthelemy ,  Voyage  du  jeune  Anocharsis.  Auswahl  von  W.  Kühne  (Weidmann).  — 
Knebel,  französische  Grammatik.  —  Schmitz,  Phraseologie.  —  Plcetz,  Dates  principales  de 
l'histoire  universelle.  —  Kluge,  Geschichte  der  deutschen  Nationallitteratur.  —  Seffer,  Elemen- 
tarbuch der  hebräischen  Sprache.  —  Hebräische  Bibel.  —  Hebräisches  Wörterbuch.  —  Grie- 
chisches Neues  Testament.  —  Noack,  Hülfsbuch  für  den  evangelischen  Religionsunterricht.  — 
Flemming,  Hauptsätze  der  Arithmetik  und  Algebra.  —  Bardey,  Aufgabensammlung  aus  der 
Arithmetik  und  Algebra.  —  Kambly,  Elementar-Mathematik  IL  und  III.  Teil.  —  SchlÖmilch, 
fünfstellige  logarithmische  und  trigonometrische  Tafeln,  —  Meutzner,  Lehrbuch  der  Physik.  — 
Dav.  Müller,  deutsche  Geschichte. 

Ober-Sekunda. 

Ellendt,  lateinische  Grammatik,  bearbeitet  von  SeyfFert.  —  Süpfle,  Aufgaben  zu  latei- 
nischen Stilübungen,  zweiter  Teil.  —  Livius,  B.  22.  —  Cicero,  orationes  pro  lege  Manilia  und 
pro  Marcello,  Laelius.  —  Caesar ,  de  bell.  civ.  —  Vergil,  Aeneis.  —  Berger,  Anleitung  und 
Materialien  zur  Anfertigung  freier  lateinischer  Arbeiten  (1877).  —  Koch ,  griechische  Schul- 
grammatik. —  Seyffert,  Hauptregeln  der  griechischen  Syntax.  —  Xenophon,  Hellenica.  — 
Herodot.  —  Lysias.  —  Homer,  Odyssee.  —  Kluge,  Geschichte  der  deutsclien  Nationallitteratur.  — 
Knebel,  französische  Schulgrammatik.  —  Thiers,  die  ägyptische  Expedition  der  Franzosen 
1798  -  1801,    erklärt   von   Koldewey.    —    Phraseologie  von  Schmitz.  —   Sefl;er,  Elementarbuch 


13 


der  hebräisclien  Sprache.  —  Griechisclies  Neues  Testament.  —  Leimbach ,  Leitfaden  für 
den  evangelisclien  Religionsunterriclit.  —  Flemming ,  Hauptsätze  der  Arithmetik  und 
Algebra.  —  Bardey,  Aufgabensammlung  aus  der  Arithmetik  und  Algebra.  —  Schlömilch, 
fünfstellige  logarithmische  und  trigonometrische  Tafeln.  —  Köstler,  Leitfaden  der  ebenen 
Geometrie,  Teil  III.  —  Meutzner,  Lehrbuch  der  Physik  (Leipzig  1887).  —  Dav.  Müller,  Ab- 
riss  der  allgemeinen  Weltgeschichte  I. 

Unter- Sekunda. 

Ellendt,  lateinische  Grammatik,  bearbeitet  von  Seyffert.  —  Cicero,  orr.  in  Catilinam; 
Cato  Maior.  —  Sallustius.  —  Vergil,  Aeneis.  —  Süpfle,  Aufgaben  zu  lateinischen  Stilübungen, 
IL  Teil,  Aufgaben  für  obere  Klassen.  —  Koch,  griechische  Schulgrammatik.  —  Seyffert,  An- 
leitung zum  Übersetzen  ins  Griechische.  —  Seyffert,  Hauptregeln  der  griechischen  Syntax.  — 
Xenophon,  Anabasis.  —  Homer,  Odyssee.  —  Knebel ,  französische  Schulgrammatik.  —  Ploetz, 
Petit  Vocabulaire.  —  Michaud,  Histoire  de  la  troisieme  croisade.  Von  H.  Vockeradt  (Weidmann). 
Seffer,  Elementarbuch  der  hebräischen  Sprache.  —  Griechisches  Neues  Testament.  —  Leim- 
bach ,  Leidfaden  für  den  evangelischen  Eeligionsunterricht.  —  Flemming ,  Hauptsätze  der 
Arithmetik  und  Algebra,  2.  Auflage.  —  Bardey,  Aufgabensammlung  aus  der  Arithmetik  und 
Algebra.  —  Köstler,  Leitfaden  der  ebenen  Geometrie,  III.  Heft.  —  Meutzner,  Lehrbuch  der 
Physik  (Leipzig  1887).  —  Dav.  Müller,  Abriss  der  allgemeinen  Weltgeschichte  I.  —  Putzger, 
Historischer  Schulatlas.  —  Für  den  fakultativen  englischen  Unterricht :  Immanuel  Schmidt, 
Elementarbuch  der  englischen  Sprache.  —  Lamb's  tales  from  Shakespeare.  Von  Richelmann 
(Weidmann). 

Ober-Tertia. 

Ellendt,  lateinische  Grammatik,  bearbeitet  von  Seyffert.  —  Joh.  von  Gruber,  latei- 
nisches Übungsbuch  für  Tertia.  8.  Auflage.  —  Caesar ,  de  hello  Gallico.  —  Ovid,  Meta- 
morphosen. —  Koch,  griechische  Schulgrammatik.  —  Wesener,  griechisches  Elementarbuch, 
IL  Teil.  —  Xenophon,  Anabasis.  —  Hopf  und  Paulsiek,  deutsches  Lesebuch  (für  Tertia).  — 
Florian,  Don  Quichotte,  Teil  I.  Ausgabe  von  A.  Kühne  (Weidmann).  —  Knebel,  französische 
Schulgrammatik.  —  Ploetz,  Petit  Vocabulaire.  —  Deutsche  Bibel.  —  Leimbach,  Leitfaden  für 
den  evangelischen  Religionsunterricht  in  höheren  Lehranstalten.  —  Köstler,  Leitfaden  für  den 
Anfangsunterricht  in  der  Geometrie,  II.  Heft.  —  Flemming,  Hauptsätze  der  Arithmetik  und 
Algebra,  2.  Aufl.  —  Bardey,  Aufgabensammlung  aus  der  Arithmetik  und  Algebra.  —  Pilling, 
Zusammenstellende  Repetitionsfragen  für  den  naturgeschichtlichen  Unterricht  in  Obertertia.  — 
Dav.  Müller ,  Leitfaden  zur  Geschichte  des  deutschen  Volkes.  —  v.  Seydlitz ,  Kleine  Schul- 
geographie B.  20.  Bearbeitung.  —  F.  W.  Putzger ,  historischer  Schulatlas.  —  Debes  ,  Schul- 
atlas für  die  mittleren  Unterrichtsstufen  in  31  Karten. 

Unter-Tertia. 

Ellendt,  lateinische  Grammatik,  bearbeitet  von  Seyffert.  —  Süpfle,  Aufgaben  zu  latei- 
nischen Stilübungen,  I.  Teil.  —  Caesar,  de  hello  Gallico.  —  Ovid,  Metamorphosen.  —  Koch, 
Kurzgefasste  griechische  Schulgrammatik ,  I.  Teil.  —  Bellermann ,  griechisches  Lesebuch. 
(Leipzig,  Felix).  —  Wesener,  griechisches  Elementarbuch,  I.  Teil.  —  Knebel,  Französische 
Grammatik.  —  Ploetz,  Lectures  choisies.  —  Ploetz,  Petit  Vocabulaire.  —  Hopf  und  Paulsiek, 
deutsches  Lesebuch  (für  Tertia).  —  Deutsche  Bibel.  —  Leimbach,  Leitfaden  für  den  evange- 
lischen Religionsunterricht  in  höheren  Lehranstalten.  —  Kurtz ,  biblische  Geschichte.  — 
Luthers  kleiner  Katechismus  nebst  Spruchsammlung.  —  Flemming,  Hauptsätze  der  Arithmetik 
und  Algebra,  2.  Aufl.  —  Köstler,  Leitfaden  der  ebenen  Geometrie.  —  Bardey ,  Aufgaben- 
sammlung aus  der  Arithmetik  und  Algebra.  —  Pilling ,  Zusammenstellende  Repetitionsfragen 
für  Unter-Tertia  und  Quarta.  —  David  Müller,  Leitfaden  zur  Geschichte  des  deutschen 
Volkes.  —  V.  Seydlitz,  kleine  Schulgeographie  B.  20.  Bearbeitung.  —  Putzger,  Historischer 
Schulatlas.  —  Debes,  Schulatlas  für  die  mittleren  Unterrichtsstufen  in  31  Karten, 


14 

Quarta. 

Ellendt ,  lateinisclie  Grammatik,  bearbeitet  von  SeyfFert.  —  Ostermann,  lateinisches 
Übungsbncli  und  Vocabularinm  für  Quarta.  —  L'homond',  Viri  illustres.  Überarbeitet  von 
Holzer  (Stuttgart ,  Neff).  —  Siebelis-Habenicht ,  Tirocinium  poeticum ,  mit  Wörterbuch  von 
Schaubach.  —  Plcetz,  Elementarbuch  der  französischen  Sprache.  —  Ploetz,  Lectures  choisies.  — 
Hopf  und  Paulsiek,  deutsches  Lesebuch  (für  Quarta).  —  Regeln  und  Wörterverzeichnis  für 
die  deutsche  Rechtschreibung  zum  Gebrauch  in  den  preussischen  Schulen.  —  Deutsche  Bibel.  — 
Luthers  kleiner  Katechismus  nebst  Spruchsammlung.  —  Harms  und  Kallius,  Rechenbuch.  — 
Köstler,  Leitfaden  der  ebenen  Geometrie.  —  Pilling,  Zusammenstellende  Repetitionsfragen  für 
Quarta.  —  v.  Seydlitz ,  kleine  Schulgeographie  B.  20.  Bearbeitung.  —  Debes,  Schulatlas  für 
die  mittleren  Unterrichtsstufen  in  31  Karten.  —  David  Müller,  Alte  Geschichte.  —  F.  W. 
Putzger,  Histor.  Schulatlas. 

Quinta. 

Ellendt,  lateinische  Grammatik,  bearbeitet  von  SeyiFert.  —  Weller,  lateinisches  Lese- 
buch aus  Herodot ,  mit  Wörterbuch.  —  Ostermann,  lateinisches  Übungsbuch  für  Quinta. 
—  Ostermann,  lateinisches  Vocabularinm,  II.  Abt.,  für  Quinta.  —  Ploetz,  Elementarbuch  der 
französischen  Sprache.  —  Hopf  und  Paulsiek ,  deutsches  Lesebuch  (für  Quinta).  —  Regeln 
und  Wörterverzeichnis  für  die  deutsche  Rechtschreibung  zum  Gebrauch  in  den  preussischen 
Schulen.  —  Kurtz  ,  biblische  Geschichte.  —  Luthers  kleiner  Katechismus  nebst  Spruch- 
sammlung. —  Gesangbuch.  —  Harms  und  Kallius,  Rechenbuch.  —  Köstler,  Vorschule  der 
Geometrie.  —  Pilling,  Zusammenstellende  Repetitionsfragen  für  Quinta.  —  v.  Seydlitz,  Grund- 
züge der  Geographie,  20.  Bearbeitung.  —  Debes ,  Schulatlas  für  die  mittleren  Unterrichts- 
stufen in  31  Karten.  —  Schillmann,  Vorschule  der  Geschichte,  4.  Aufl. 

Sexta. 

Ellendt,  lateinische  Grammatik,  bearbeitet  von  Seyifert  und  Fries.  —  Ostermann, 
lateinisches  Übungsbuch  für  Sexta.  —  Ostermann,  lateinisches  Vocabularium  für  Sexta.  —  Hopf 
und  Paulsiek,  deutsches  Lesebuch  (für  Sexta),  neueste  Aufl.  —  Regeln  und  Wörterverzeichnis 
für  die  deutsche  Rechtschreibung  zum  Gebrauche  in  den  preussischen  Schulen.  —  Kurtz, 
biblische  Geschichte ,  der  heiligen  Schrift  nacherzählt  und  erläutert.  —  Luthers  kleiner  Kate- 
chismus nebst  Spruchsammlung.  —  Gesangbuch.  —  Harms  und  Kallius,  Rechenbuch.  — 
V.  Seydlitz,  Grundzüge  der  Geographie.  20.  Bearbeitung.  —  Debes,  Schulatlas  für  die  mittleren 
Unterrichtsstufen  in  31  Karten.  —  Schmidt  und  Enderlein,  Erzählungen  aus  Sage  und  Geschichte 
des  Altertums  (Dresden,  Höckher,  1886).  —  Pilling,  Zusammenstellende  Repetitionsfragen  für 
den  naturgeschichtlichen  Unterricht  in  Sexta. 


IV.  Frequenz. 

Im  Laufe  des  Schuljahres  1887/88  betrug  die  höchste  Zahl  der  Schüler  des  Gymnasiunis 
320.  Die  21  Ober-Primaner  unterzogen  sich  alle  zu  Ostern  d.  Js.  der  Entlassungsprüfung :  die 
schriftliche  wurde  von  Donnerstag,  2.  Februar,  bis  Dientag,  6.  dess.  Mts. ,  die  mündliche  am 
Montag,  5.,  und  Dienstag,  6.  März  d.  Js. ,  unter  Vorsitz  des  Königlich  Preussischen  Schulrats 
Herrn  Geheimen  Regierungsrats  Dr.  Todt  als  Herzoglichen  Kommissarius  abgehalten.  Alle  21 
erhielten  das  Zeugnis  der  Reife ;  es  waren  folgende ; 


15 


^ 

ö 

Aufenthalt 

<D 

Geburtsort 

_o 

Gewählter 

Name 

und 

Stand  und  Wohnort 

^     auf  dem 

Beruf  und 

Bemerkungen 

.2 

1-5 

Geburtsdatum 

des  Vaters 

Ö     hiesigen 
O     Gymna- 

►^        sium 

in  der 
Prima 

Universität 

1 

Edmund  Kuhn 

Windischleuba 
17.  März  1870 

f  Pfarrsubstitut 

Nobitz 

ev. 

8J. 

2J. 

Rom.  Spr. 
Jena 

disp.  V.  d. 
mündl.Prüf. 

2 

Otto  Büchel 

Altenburg, 
14.  Dez.  1868 

•f  Kammerdiener 
Altenburg 

ev. 

8J. 

3J. 

Medizin 
München 

3 

Klaus  V.  Wangenlieim 

Graitzschen, 
14.  Nov.  1868 

Rittergutsbesitzer 
Graitzschen 

ev. 

9J. 

2J. 

Forstfach 

4 

Heinrich  Reuter 

Altenburg, 
8.  Jan.  1869 

-{-  Finanzrat 
Altenburg 

ev. 

9J. 

2J. 

Medizin 
München 

5 

William  Amram 

Aschersleben, 
8.  Febr.  1869 

Kaufmann 
Altenburg 

ev. 

7J. 

2J. 

Neuere 
Philologie 

Leipzig 
Theologie 

disp.  V.  d. 
mündl.Prüf. 

6 

Max  Kleespies 

Glauchau, 

Redakteur 

ev. 

8J. 

2J. 

20.  April  1867 

Glauchau 

Leipzig 

7 

Friedrich  Hiller 

Lucka, 
19.  Jan.  1868 

Bürgermeister 
Lucka 

ev. 

7J. 

2J. 

Jura 
Leipzig 

8 

Reinhold  Hertzsch 

Meuselwitz, 
18.  April  1866 

Gutsbesitzer 
Meuselwitz 

ev. 

10  J. 

3J. 

Theologie 
Jena 

9 

Richard  Meissner 

Altenburg, 
24.  April  1868 

•j-  Justizrat 
Altenburg 

ev. 

9J. 

2J. 

Forstfach 

10 

Arno  Schmidt 

Ronneburg, 
30.  Dez.  1867 

Hypothekenbuch- 

führer 

Altenburg 

ev. 

8J. 

2J. 

Theologie 
Leipzig 

11 

Hermann  Schreck 

Kahla, 
5.  Aug.  1869 

Zimmermeister 
Kahla 

ev. 

7J. 

2J. 

Jura 

Jena 

12 

Johannes  Krause 

Altenburg, 
15.  April  1868 

Amtsgerichtsrat 
Altenburg 

ev. 

5J. 

2J. 

Jura 
Jena 

13 

Bruno  Meyner 

Remsa, 
28.  Juni  1866 

-{-  Gutsbesitzer 
Remsa 

ev. 

9J. 

2J. 

Medizin 
München 

14 

Kurt  Du  Chesne 

Seifhenners- 

dorf, 

21.  Jan.  1868 

■f  Apotheker 
Seifhennersdorf 

ev. 

9J. 

2J. 

Jura 
Leipzig 

15 

Ernst  Trömner 

Meerane, 
24.  Aug.  1868 

Apotheker 
Meerane 

ev. 

7J. 

2J. 

Medizin 
Leipzig 

16 

Johannes  Pilling 

Dobitschen, 
14.  Febr.  1868 

Gymnasialprof. 
Altenburg 

ev. 

10  J. 

2J. 

Medizin 
Jena 

17 

Albrecht  Kunze 

Lohma, 
3.  Okt.  1868 

Pfarrer 
Mannichswalde 

ev. 

8J. 

2J. 

Theologie 
Leipzig 

18 

Hans  Heinrich 

Löbichau, 
19.  Febr.  1867 

f  Gutsbesitzer 
Eilenburg 

ev. 

3J. 

2J. 

Jura 
Jena 

19 

Ernst  Lingke 

Altenburg, 
19.  Juni  1868 

•|-  Komraerzienrat 
Altenburg 

ev. 

10  J. 

2J. 

Militärlauf- 
bahn 

20 

Max  Knipfer 

Altenburg, 
30.  Dez.  1867 

•f  Architekt 
Altenburg 

ev. 

10  J. 

3J. 

Theologie 
Jena 

21 

Kuno  Raubold 

Bocka, 
12.  März  1868 

•f  Gutsbesitzer 
Bocka 

ev. 

9J. 

2J. 

Medizin 
Leipzig 

16 

Ausser  diesen  gingen  im  Laufe  des  Schuljahres  bis  zum  März  d.  Js.  ab : 

Aus  Ob  er- Prima:  Johannes  Findeisen  aus  Grölbiitz. 

Reiijhold  Schultz  aus  München. 
Otto  Senf  aus  Altenburg. 
Kurt  Wagner  aus  Altenburg. 

Aus  U n  t  e  r  -  P  r  i m  a :  Geoig  P  a  s  i  g  aus  Lausigk. 

Gruido  Vogel  aus  Niederwiera. 

Aus  Ober -Sekunda:  Oskar  Günther  aus  Ramsdorf. 

Max  Leithold  aus  Tettau. 
Rudolf  Pfau  aus  Breitingen. 
•f  Bruno  Schmidt  aus  Sommeritz. 
Arno  Vogel  aus  Röhrsdorf. 
Hermann  T  hur  mann  aus  Altenburg. 

Aus  Unter-Sekunda  A:  Walther  Anger  aus  Altenburg. 

Bernhard  Becher  aus  Schmölln. 
Oskar  B  r  ä  t  e  r  aus  Altenburg. 
Friedrich  Grosse  aus  Altenburg. 
Karl  Kühn  aus  Gössnitz. 

Aus  Unter-Sekunda  B:  Viktor  K r i t z  aus  Erfurt. 

Aus  Ober-Tertia  A:  Johannes  Müller  aus  Polenz. 

Aus  Ober-Tertia  B:  Moritz  Gerhardt  aus  Altenburg. 

Max  Küsel  aus  Altenburg. 
Karl  S  t  e  p  p  n  e  r  aus  Altenburg. 

Aus  Unter-Tertia  A:  Kurt  B  i  r  n  s  t  i  e  1  aus  Altenburg. 

Julius  Lottenburger  aus  Altenburg. 
Aus  Unter-Tertia  B:  Guido  Zeh  misch  aus  Lucka. 

Hans  Z  e  i  d  1  e  r  aus  Oberlosa. 

Aus  Quarta  A:  Ernst  Jungandreas  aus  Altenburg. 

Walther  Quaas  aus  Niederwiera. 
Karl  Schulze  aus  Grossenhain. 

Aus  Quinta:  f  Walther  Baum  aus  Altenburg. 

Fritz  E  g  e  r  aus  Altenburg. 
Isidor  Fischer  aus  Garbus. 


Höchste  Frequenz  im  Laufe  des  Schuljahres  1887/88. 

O.L    U.L    O.IL    U.IP     U.IP    O.III-    0.  IIP    U.  IIP    U.IIP    IV»    IV^    V.    VL     Summa: 
25       13        37  22  20  22  21  24  24         20     21      37     34        320 


17 


V.  Alphabetisches  Verzeichnis 
der  Schüler   des   Gymnasiums 

nach   den  Klassen  geordnet. 

(Der   Ort  hinter  dem   Namen  ist   der  jetzige  Wohnort   der  Eltern;   v.  bezeichnet  die  zu  Ostern  1887  Versetzten; 

n.  a.  die  Neuaufgenommenen.) 


Ober-Priiiia. 

1.  Amram,  William,  aus  Altenburg  v. 

2.  Büchel,,  Otto,  aus  Altenburg  v.  (Sekundus.) 

3.  Du  Chesne,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

4.  Findeisen,  Johannes,  aus  Göllnitz  v. 

5.  Heinrich,  Hans,  aus  Altenburg  v. 

6.  Hertzsch,  Reinhold,  aus  Meuselwitz  v. 

7.  Hiller,  Friedrich,  aus  Lucka  v. 

8.  Kleespies,  Max,  aus  Glauchau  v. 

9.  Knipfer,  Max,  aus  Altenburg  v. 

10.  Krause,  Johannes,  aus  Altenburg  v. 

11.  Kuhn,    Edmund,    aus  Windischleuba  v. 
(Primus.) 

12.  Kunze,  Albrecht,  aus  Mannichswalde  v. 

13.  Lingke,  Ernst,  aus  Altenburg  v. 

14.  Meissner,  Richard,  aus  Altenburg  v. 

15.  Meyner,  Bruno,  aus  Remsa  v. 

16.  Pilling,  Johannes,  aus  Altenburg  v. 

17.  Raubold,  Kuno,  aus  Bocka  v. 

18.  Reuter,  Heinrich,  aus  Altenburg  v. 

19.  Schmidt,  Arno,  aus  Altenburg  v. 

20.  Schreck,  Hermann,  aus  Kahla  v. 

21.  Schultz,  Reinhold,  aus  München  v. 

22.  Senf,  Otto,  aus  Altenburg  v. 

23.  Trömner,  Ernst,  aus  Meerane  v. 

24.  Wagner,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

25.  von  Wangenheim,  Klaus,  aus  Graitzschen  v. 

Unter-Prima. 

1.  Amram,  Ewald,  aus  Altenburg  v.  (Sekundus.) 

2.  Blume,  Hermann,  aus  Altenburg  v. 

3.  Döffinger,  Heinrich,  aus  Altenburg  v. 

4.  Enke,  Felix,  aus  Lugau. 

5.  Fritzsche,  Johannes,  aus  Altenburg  v. 

6.  Körner,  Georg,  aus  Hartroda  v. 

7.  Nützenadel,  Otto,  aus  Monstab  v. 

8.  Pasig,  Georg,  aus  Lausigk  v. 

9.  Pröhl,  Oskar,  aus  Altenburg  v. 
10.  Schäfer,  Balduin,  aus  Mehna  v. 


11.  Teichmann,   Richard,    aus   Lehnitzsch   v. 
(Primus.) 

12.  Vogel,  Guido,  aus  Niederwiera  v. 

13.  Walther,  Gustav,  aus  Altmörbitz  v. 

Ober-Sekunda. 

1.  Back,  Martin,  aus  Altenburg  v. 

2.  Bauer,  Hermann,  aus  Meerane  v. 

3.  von  Breitenbauch,  Wolf,  aus  Altenburg  v. 

4.  Dienemann,  Paul,  aus  Stumsdorf  v. 

5.  EUinger,  Richard,  aus  Mittelhausen  v. 

6.  Enck,  Hermann,  aus  Falkenhain  v. 

7.  Findeisen,  Georg,  aus  Ronneburg  v. 

8.  Flemming,  Siegfried,  aus  Altenburg  v. 

9.  Geyer,  Paul,  aus  Lucka  v. 

10.  Graser,  Max,  aus  Altenburg  v. 

11.  Günther,  Karl,  aus  Lumpzig  v. 

12.  Günther,  Oskar,  aus  Ramsdorf  v. 

13.  Herbst,  Adolf^,  aus  Altenburg  v. 

14.  Junge,  Oskar,  aus  Altenburg. 

15.  Kaiser,  Max,  aus  Altenburg  v. 

16.  Kuhfuss,  Otto,  aus  Ronneburg  v.  (Primus.) 

17.  Kuhn,  Richard,  aus  Windischleuba  v. 

18.  Leithold,  Max,  aus  Tettau  v. 

19.  Mahn,  Paul,  aus  Altenburg  v.  (Sekundus.) 

20.  Moser,  Max,  aus  Ronneburg  v. 

21.  Müller,  Albert,  aus  Altenburg  v. 

22.  Müller,  Eugen,  aus  Lucka  v. 

23.  Müller,  Hugo,  aus  Jückelberg  v. 

24.  Örtel,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

25.  Pabst,  Hans,  aus  Ronneburg  v. 

26.  Pfau,  Rudolf,  aus  Breitingen  v. 

27.  Reichardt,  Wilhelm,  aus  Altenburg  v. 

28.  Reichert,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

29.  Richter,  Otfried,  aus  Altenburg  v. 

30.  Schellbach,  Siegfried,  aus  Naumburg  n.  a. 

31.  Schmidt,  Bruno,  aus  Sommeritz  v. 

32.  Schulze,  Walther,  aus  Lohmen  v. 

33.  Schuster,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

3 


18 


34.  Spiegelhauer,  Martin,  aus  Altstadt- Waiden- 
burg V. 

35.  Thurmann,  Hermann,  aus  Altenburg  v. 

36.  Vogel,  Arno,  aus  ß-öhrsdorf  v. 

37.  Zinkeisen,  Ernst,  aus  Altenburg  v. 


Unter- Sekunda  A. 

1.  Anger,  Walther,  aus  Altenburg  v. 

2.  Audouard,  Oskar,  aus  Charlottenburg  v. 

3.  Baumbach,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

4.  Becher,  Bernhard,  aus  Schmölln  v. 

5.  Börner,  Wilhelm,  aus  Altenburg  v. 

6.  Böttcher,  Hugo,  aus  Altenburg  v. 

7.  Bräter,  Oskar,  aus  Altenburg  v. 

8.  Daube,  Ernst,  aus  Braunshain  v. 

9.  Göpel,  Hermann,  aus  Altenburg. 

10.  Grosse,  Friedrich,  aus  Altenburg. 

11.  Hässelbarth,  Otto,  aus  Bonneburg  v. 

12.  Köhler,  Louis,  aus  Petsa  v. 

13.  Kühn,  Karl,  aus  Gössnitz. 

14.  Lindner,  Arthur,  aus  Wittgensdorf  n.  a. 

15.  Mehnert,  Karl,  aus  Ponitz  v. 

16.  Müller,  Hermann,  aus  Altenburg. 

17.  Pabst,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

18.  Schulze,  Max,  aus  Altenburg  v.  (Sekundus.) 

19.  Simon,  Friedrich,  aus  Altenburg  v. 

20.  Springer,  Hermann,  aus  Altenburg  v.  (Primus.) 

21.  Wildenhain,  Emil,  aus  Langenleuba-Nieder- 
hain  v. 

22.  Winter,  Ernst,  aus  Altenburg  v. 


Unter- Sekunda  B. 

1.  Bertram,  Friedrich,  aus  Altenburg  v. 

2.  Engelhardt,  Robert,  aus  Ronneburg  v. 

3.  Foss,  Eduard,  aus  Altenburg  v. 

4.  Gemeinhardt,  Ernst,  aus  Altenburg  v. 

5.  Gehrt,  Oswald,  aus  Kertschütz  v. 

6.  John,  Walther,  aus  Altenburg  v. 

7.  Kirmse,  Max,  aus  Gerstenberg  v. 

8.  Köhler,  Franz,  aus  Petsa  v. 

9.  Kratzsch,  Iwan,  aus  Altenburg  v. 

10.  Kritz,  Viktor,  aus  Altenburg. 

11.  Krumbholz,  Kurt,  aus  Zschernitzsch  v. 

12.  Kühn,  Karl,  aus  Altenburg  t;. 

13.  Lorentz,  Alfred,  aus  Altenburg  v. 

14.  Romniel,  Max,  aus  Altenburg. 

15.  Roth,  Ernst,  aus  Fröhlichenwiederkunft  v. 

16.  Schäffer,  Felix,  aus  Altenburg  v. 

17.  Schirmer,  Albin,  aus  Löschütz  v.  (Sekundus.) 


18.  Schmidt,  Hermann,  aus  Altenburg  v. 

19.  Schmidt,  Walther,  aus  Ronneburg  v. 

20.  Türcke,  Ludwig,  aus  Altenburg.  (Primus.) 

Ober-Tertia  A. 

1.  Besser,  Arthur,  aus  Stünzhain  v. 

2.  von  Breitenbauch,  Arthur,  aus  Altenburg  v. 

3.  Engelmann,  Max,  aus  Altenburg  v. 

4.  Fiedler,  Otto,  aus  Altenburg. 

5.  Fischer,  Paul,  aus  Altenburg  v. 

6.  Flemming,  Karl,  aus  Lumpzig. 

7.  Friedrich,  Alfred,  aus  Altenburg  v. 

8.  Fritzsche,  Arthur,  aus  Altenburg. 

9.  Göpel,  Alfred,  aus  Altenburg  v. 

10.  Gutmann,  Fritz,  aus  Chemnitz  v. 

11.  Immisch,  Johannes,  aus  Korbussen  v. 

12.  Kirst,  Johannes,  aus  Stünzhain  v.  (Sekundus.) 

13.  Kratzsch,  Gustav,  aus  Chemnitz  n.  a. 

14.  Misselwitz,  Walther,  aus  Altenburg  v. 

15.  Müller,  Johannes,   aus  Polenz  v. 

16.  Patzschke,  Fritz,  aus  Hain  v. 

17.  Rudow,  Horst,  aus  Altenburg  v. 

18.  Schack,  Max,  aus  Altenburg. 

19.  Schulz,  Fritz,  aus  Altenburg  v. 

20.  Schwabe,  Felix,  aus  Tettau  v.  (Primus.) 

21.  Wagner,  Fritz,  aus  Schönbach  v. 

22.  Zinkeisen,  Heinrich,  aus  Altenburg  v. 

Ober-Tertia  B. 

1.  Ackermann,  Ernst,  aus  Altenburg  v. 

2.  Beck,  Hermann,  aus  Kahla  v. 

3.  Foss,  Wilhelm,  aus  Mittelsteinkirch  v. 

4.  Friedrich,  Hubertus,  aus  Weissbach. 

5.  Gerhardt ,    Moritz ,    aus    Altenburg    v. 

6.  Heydrich,  Franz,  aus  Altenburg  v. 

7.  Jäger,  Guido,  aus  Altenburg  v. 

8.  Kirmse,  Karl,  aus  Altenburg  v.  (Sekundus.) 

9.  Kluge,  Ernst,  aus  Altenburg  v. 

10.  Kühne,  Franz,  aus  Altenburg  v. 

11.  Küsel,  Max,  aus  Altenburg  v. 

12.  Lommer,  Johannes,  aus  Orlamünde  n.  a. 

13.  Merkel,  Hermann,  aus  Saara  v. 

14.  Naundorf,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

15.  Nitzsche,  Emil,  aus  Bornshain  v. 

16.  Osswald,  Arthur,  aus  Altenburg  v.  (Primus.) 

17.  Petzold,  Alexander,  aus  Meerane  v. 

18.  Pierer,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

19.  Ränker,  Ernst,  aus  Altenburg. 

20.  Steppner,  Karl,  aus  Altenburg 

21.  Wohlfarth,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 


19 


Unter-Tertia  A. 

1.  Beckert,  Ernst,  ,aus  Altenburg  v. 

2.  Belssner,  Arno,  aus  Altenburg. 

3.  Berg,  Otto,  aus  Altenburg  n.  a. 

4.  Birnstiel,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

5.  Brambach,  Johannes,  aus  Altenburg  v. 

6.  Dettelbach,  Paul,  aus  Grossbraunshain  v. 

7.  Funke,  Otto,  aus  Gössnitz.  (Sekundus.) 

8.  Günther,  Heinrich,  aus  Lumpzig  v. 

9.  Hofmann,  Willy,  aus  Waidenburg  v. 

10.  Kertscher,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

11.  Latowsky,  Friedrich,  aus  Gössnitz  (Primus.) 

12.  Lorentz,  Richard,  aus  Altenburg  v. 

13.  Lossius,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

14.  Meinicke,  Martin,  aus  Dobitschen  v. 

15.  Müller,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

16.  Rothe,  Max,  aus  Altenburg  v. 

17.  Sala,  Paul,  aus  Altenburg  v. 

18.  Schellenberg,  Albert,  aus  Greipzig  v. 

19.  Schlenzig,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

20.  Siebrecht,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

21.  Träger,  Fritz,  aus  Altenburg  v. 

22.  Voigt.  Julius,  aus  Altenburg  v. 

23.  Windisch,  Hugo,  aus  Altenburg. 

24.  Winterberg,  Max,  aus  Altenburg  v. 

Unter-Tertia  B. 

1.  Baumbach,  Adolf,  aus  Altenburg. 

2.  Bergner,  Franz,  aus  Kahla  n.  a. 

3.  Beyer,  Heinrich,  aus  Altenburg  v. 

4.  Fritzsche,  Eugen,  aus  Altenburg  v. 

5.  Hauschild,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

6.  Herbst,  Oskar,  aus  Altenburg  v.  (Sekundus.) 

7.  Illgen,  Karl,  aus  Bonneburg  n.  a. 

8.  Kirmse,  Eichard,  aus  Remsa  v. 

9.  Koch,  Fritz,  aus  Altenburg  v. 

10.  von  Koethe,  Johannes,  aus  Altenburg. 

11.  Lottenburger,  Julius,  aus  Altenburg  v. 

12.  Müller,  Johannes,  aus  Altenburg  v. 

13.  Naundorf,  Kurt,  aus  Kriebitsch  v. 

14.  Oberlein,  Robert,  auj  Ronneburg  n.  a. 

15.  Petzoldt,  Martin,   aus  Nöbdenitz  v. 

16.  Pöschmann,  Heinrich,  aus  Altenburg. 

17.  Quaas,  Ulrich,  aus  Niederwiera  v. 

18.  Reichardt,  Martin,  aus  Altenburg  v.  (Primus.) 

19.  Rudolf,  Alwinus,  aus  Remsa  v. 

20.  Schmidt,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

21.  Voretzsch,  Felix,  aus  Altenburg. 

22.  Wagner,  Edmund,  aus  Windischleuba  v. 

23.  Zehmisch,  Guido,  aus  Lucka  n.  a. 

24.  Z  eidler,  Hans,  aus  Oberlosa  v. 


(Quarta  A. 

1.  Beyer,  Hans,  aus  Altenburg  y. 

2.  Börngen,  Max,  aus  Altenburg  v. 

3.  Fiedler,  Ernst,  aus  Altenburg. 

4.  Franke,  Richard,  aus  Burkersdorf  v. 

5.  Hanf,  Georg,  aus  Rasephas  v.  (Primus.) 

6.  Jäger,  Albrecht,  aus  Eisenberg  n.  a. 

7.  Jecke,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

8.  Jungandreas,  Ernst,  aus  Altenburg  v. 

9.  Kamprad,  Hugo,  aus  Dobitschen  v.  (Sekundus.) 

10.  Kirst,  Martin,  aus  Stünzhain  v. 

11.  Kluge,  Richard,  aus  Altenburg  v. 

12.  Kunze,  Richard,  aus  Altenburg  v. 

13.  Quaas,  Walther,  aus  Niederwiera. 

14.  Rauschenbach,  Moritz,  aus  Altenburg  v. 

15.  Schäffer,  Hans,  aus  Altenburg  v. 

16.  Schambach,  Georg,  aus  Altenburg  v, 

17.  Schulze,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

18.  Weichardt,  Wolfgang,  aus  Altenburg  v. 

19.  Weidenhammer,  Alfred,  aus  Röpsen  v. 

20.  Weisse,  Kurt,  aus  Rositz. 

Quarta  B. 

1.  Boltze,  Karl,  aus  Gimmritz  v. 

2.  von  Brandenstein,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

3.  Günther,  Arwed,  aus  Altenburg  v. 

4.  Gutmann,  Richard,  aus  Altenburg  n.  a. 

5.  Heitzsch,  Erdmann,  aus  Altenburg. 

6.  Hodermann,  Arthur,  aus  Altenburg. 

7.  Ittner,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

8.  Junghannss,  Karl,  aus  Rasephas  v.  (Sekundus.) 

9.  Kramer,  Kurt,  aus  Schmölln  n.  a.  (Primus.) 

10.  Männel,  Hans,  aus  Altenburg  v. 

11.  Meisel,  Walther,  aus  Schmölln  n.  a. 

12.  von  Minckwitz,  Hermann,  aus  Altenburg  v. 

13.  Patzschke,  Ernst,  aus  Hain  v. 

14.  Poppe,  Karl,  aus  Altenburg  v. 

15.  Porzig,  Johannes,  aus  Altenburg  v. 

16.  Schau,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

17.  Sittig,  Lothar,  aus  Windischleuba  v. 

18.  Trommer,  Paul,  aus  Altenburg  v. 

19.  von  Tümpling,  Oswald,  aus  Altenburg  v. 

20.  Weber,  Ernst,  aus  Altenburg  v. 

21.  Weisske,  Oskar,  aus  Altenburg  v. 

Quinta. 

1.  Albert,  Arthur,  aus  Schmölln  v. 

2.  Baum,  Walther,  aus  Altenburg  v. 

3.  Dechandt,  Kurt,  aus  Altenburg  v. 

4.  Donath,  Kurt,  aus  Schmölln  v. 

5.  Dost,  Arthur,  aus  Altenburg  v. 


20 


6. 

7. 

8. 

9. 
10. 
11. 
12. 
13. 
14. 
15. 
16. 
17. 
18. 
19. 
20. 
21. 


1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 

8. 

9. 
10. 
11. 
12. 
13. 
14. 
15. 
16. 
17. 


Eckhardt,  Hermann,  aus  Altenburg  n.  a. 
Eger,  Fritz,  aus  Altenburg  v. 
Eilhardt,  Hermann,  aus  Altenburg  v. 
Eschenbach,  Martin,  aus  Bibra  n.  a. 
Fischer,  Isidor,  aus  Pöschwitz. 
Georgius,  Paul,  aus  Zechau  v. 
Heinig,  Florus,  aus  Uhlmannsdorf  v. 
Heuschkel,  Johannes,  aus  Altenburg  v. 
Jacobs,  Paul,  aus  Altenburg  v. 
Kahnt,  Paul,  aus  Altenburg  v. 
Ketzscher,  Paul,  aus  Altenburg  v. 
Kluge,  Alfred,  aus  Altenburg. 
Koch,  Hans,  aus  Altenburg  v. 
Krause,  Fritz,  aus  Altenburg  v. 
Kühl,  Viktor,  aus  Altenburg  v. 
Lommer,  Heinrich,  aus  Orlamünde  n.  a. 


22. 
23. 
24. 
25. 
26. 
27. 
28. 
29. 
30. 
31. 
32. 
33. 
34. 
35. 
36. 
37. 

Sexta. 

Altner,  Hermann,  aus  Altenburg.  18. 

Blume,  Ernst,  aus  Altenburg  n.  a.  19. 

Breiting,  Hans,  aus  Wilchwitz  n.  a.  20. 
Fahr,  Paul,  aus  Langenleuba-Niederhain  n.  a.      21. 

Fischer,  Richard,  aus  Altenburg  n.  a.  22. 

Fröbel,  Arthur,  aus  Drosen  n.  a.  23. 

Graser,  Ernst,  aus  Altenburg  n.  a.  24. 

Heinke,  Willy,  aus  Altenburg  n.  a.  25. 

Jäger,  Kurt,  aus  Altenburg  n.  a.  26. 

Jahn,  Georg,  aus  Altenburg.  27. 

Kirmse,  Ernst,  aus  Nobitz  n.  a.  28. 

Köhler,  Armin,  aus  Altenburg  n.  a.  29, 
Köhler,  Paul,  aus  Grossstechau  n.  a.  (Primus.)     30. 

Koppe,  Oskar,  aus  Altenburg  n.  a.  31. 

Krause,  Wilhelm,  aus  Altenburg.  32. 

Kurze,  Felix,  aus  Olzschau  n.  a.  33. 

Lange,  Walther,  aus  Altenburg.  34. 


Misselwitz,  Bruno,  aus  Drogen  v. 
Naundorf,  Wilhelm,  aus  Altenburg  v. 
Nitzsche,  Florus,  aus  Taupadel  v.  (Primus.) 
Nitzsche,  Ernst,  aus  Altenburg  v.  (Sekundus.) 
Oertel,  Johannes,  aus  Altenburg  v. 
Pabst,  Martin,  aus  Lohma  n.  a. 
Preller,  Arthur,  aus  Altenburg  v. 
Beineck,  Paul,  aus  Altenburg  v. 
von  Sack,  Hans,  aus  Altenburg. 
Schulze,  Ferdinand,  aus  Altenburg  v. 
Stade,  Hermann,  aus  Altenburg  v. 
Thurm,  Friedrich,  aus  Altenburg  v. 
Wagner,  Hermann,  aus  Windischleuba, 
Wandelt,  Hans,  aus  Altenburg  v. 
Weichardt,  Hans,  aus  Altenburg  v. 
Winselmann,  Oskar,  aus  Altenburg  v. 


Meissner,  Fritz,  aus  Altenburg  n.  a. 
Meister,  Ernst,  aus  Kosma. 
Müller,  Guido,  aus  Jückelberg  n.  a. 
Müller,  Kurt,  aus  Jückelberg  n.  a. 
Peitzsch,  Friedrich,  aus  Altenburg  n.  a 
Peter,  Kurt,  aus  Altenburg  n.  a. 
Porzig,  Thilo,  aus  Grosstauschwitz. 
Piering,  Oskar,  aus  Altenburg  n.  a. 
Bauschenbach,  Ottomar,  aus  Kratschütz  n.  a. 
Reichardt,Hans,  aus  Altenburg  w.a.  (Sekundus.) 
Bothe,  Walther,  aus  Altenburg  n.  a. 
Rother,  Paul,  aus  Altenburg  n.  a. 
Bowold,  Alfred,  aus  Meuselwitz  n,  a. 
Schlenzig,  Max,  aus  Altenburg  n.  a. 
Schmidt,  Alfred,  aus  Altenburg  n.  a. 
Schulze,  AValther,   aus  Nobitz  n.  a. 
Strunz,  Paul,  aus  Altenburg  n.  a. 


Das  laufende  Schuljahr  schliesst  am  Freitag,  23.  März  d.  Js.,  mit  der  Censur,  Prämien- 
verteilung und  Entlassung  der  Abiturienten ;  das  neue  beginnt  am  Montag ,  9.  April  d.  Js.,  mit 
der  Aufnahmeprüfung,  zu  welcher  sich  die  angemeldeten  Schüler  um  8  Uhr  morgens  im  Josephinum 
einzufinden  haben;  der  Unterricht  fängt  am  Tage  darauf,  wie  im  vergangenen  Sommerhalbjahre, 
um  7  Uhr  morgens  an  und  wird  täglich  bis  12  Uhr  fortgesetzt. 


Altenburg,  15.  März  1888. 


Dr.  W.  Kühne, 

Direktor. 


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