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(Sncl)fl0pdbte
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Sfttt^otolo^it
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t^eologifc^en äBtffenft^aftett
008
Dr. ^, dL ^üQinba^
VtofeffOT bei 3l)f0t09<( in Baftl.
2 c i p s i 9
SBeibmann'fc^e S9u(^^anb(ung.
1833.
UJ
„Sorm ot)nt CStof gu dntm ^otilm SB&linni."
.^IH^
2)cn .^crren ©ocforcn
^tiebn$ ®(l^teietma$er
u n b
. a». &. be SBette.
^SSenn i^ t6 mit etlmUf ^^te gefeterfen 9la«
mm btefem f^m^m fßtcfu^e tootsufe^ett/ fo ge»
i^u^t a ntd^t in ber 3Cbft(^t, atö ob (Sie bun^ ^r
2(nfe]^en bad tcgenbtoie in bemfeCben bectreten ober
^ut mad^ foQten/ toad bon becfd^tebenen Letten
l^et, fei ed mit Sted^t ober Unred^t/ angefbd^ten toetbeti'
burfte) benn obtool^t td^ mir bamit fc^meid^eln barf^
bo| <8ie man(^ea bon bem ^^rtgen/ toenn g(et(^
eigenl|t&m(i(^ gefa^ unb berarbeitet/ l^ier toieber ftne
ben tverbett/ fo ifl bod^ fd^on fotool^t biefe eigene K»f*
faffitng fetbfl/ bie ja leidet aud^ auf irgenb einem
SXi^ber^iu^e S^rer SEßorte rul^en ober ^alf4>ed in
fle l^ineingetegt ^oben Uwxtc, old aud^ bie l^ier unb
ba ^iemlid^ ftd^tbor loerbenbe ^roei(^ung bon 3^ren
\
n0 offene SEßibrtf^ntd^ ^ get»dcttdttt ^oH» 3^/
fi^Ofi bie nt(|tt gectod« S^erfc^kbetil^eit ^tt eigenen
0^#eme/ tpefttt ipos fte fo nennen bocf/ Mdrbe ntd^
Stttoffen^ bo^ t(^ mfid^ #&l^^% mtf ®tr S^etbe
(dd auf @ine %taimt&t hnkft, totH i^ ja babtttd^
ii^it mir felbft in SEBiberf^d^ fotmm unb mi0 boc
SOlen, bie ttxoaB tiefet in bie @o0e fe^n^ nttt dted^t
U4>ecüd^ ma4iien n^ötbe»
ed ift 4fi> UUdU^ ba§ cetne ®efä^t bec
^anlbatltit, looa mi4> St^ ^^ öffentiidt>en SSe«
ienntniffe Eintreibt ^ ha%, ivad i<^ in ben legten ^elfin
bi$ jn)d(f Saucen auf bem ©ebtete bec SS^eoIogie
@ated Uttb SESal^red mir angeeignet ju l^aben Qlatxht,
gcQfen£^ttö bent antegenben unb enmtntecnben Sin^
fbtffe git||uf^etlen ijl/ toeld^en bec @me boit ^fmett
etnfl auaf4>ßeptt(l^ atö Selfyret/ bet SCnbete ;uglei4> foti=
»dllrenb a(6 dtteret ^reunb unb ^Qege auf meine,
Engend t^ren eigenen SEßeg gel^enbe ^ocfd^ung geübt
;|at5 unb nur in toiefmt manbad@tnbet:{ianben<
fein ubec tie mefenttidf^ften ©runbfd^e bet
SBßiffenfd^aft eine ©df^ule nennen barf, unb miU
l^in gu 3^tet ©d^ute %\U bie gelfiören, n)et(|>e ni4)t
nuc feinem bec beiben @]ctreme l^utbigen/ fonbern au<^
bie biel ^eptit\cm SRitte »eber in einer eßeftifd^n
S3erftanbedem)}trif/ no^ in ben nebtid^teh 9tegionen
einer toiWt&tü(^ beutetnben <S)}ecu(ation, fonbern
Sit
I
oUdn auf tem ^i^oti^^^pl^iioiop^i\^en SS^ge.
tmtec ^te tonfboren ^^iUx ^Un ju bitifeti/
S)n: t(^ mit ttnt>eränbei:(t(|et $o(^a(^fund tnib ü ^
8!ebe öcr|arte ^^-^
5»
V
»1^
93aftl, am ^eitigm ^frngfKoge (Srgeben{!ec 9
§& t t t t u
iöa^ t(f> a tooge, )tt ben beteitö so^tret^ gewoiteMif
tfKoIog{fi^ (Snc9no|)dtteen, xoo^ in neuerer 3eit aufec.
\)et (Eatl^oUfi^en) t>on £Iee nod(> bie (protejionttfii^) i^M-
Xofeitfratt} unb S)an) gelammen ftnb, anä) wö^ biffe^
et^fybim p, (äffen, bebarf aUerbingS eined tedf^tfertigenr
ben SSStsttirt* Sd^ Mnnte xtdöf jiodt botttttf bentfitti, bom-
bte «^nbf4)dfit )u biefem S3u4)e f4)on eine geramne Seit
fo. gut oU. lertlg gemefen, ^ no^ Ue be^en (eltgenanns
ixaiefyxbü^ tt\6)men, ttnb bap «^ecoudgabe- imb S)ru(f
nsr bttr4> t>er)6gembe dußete Umfidnbe oufge^K^tten morben
feien ; oHetn biefed droit d'ainesse, faUS eS an^^ n)irfß4>
auf meiner (Seite n)dre, mi^te i^) benn bod^ td6)t im Smfie
geltenb ma^MI} tnbem id^ ^o^I begreife, baß ha$ ^^tiß
cum {t4) baran weiter n\^t U^ttn, fonbem, menn S3e{fere8
unter ber Seit et\^xmm i% biefed benu|en unb ben äSer«.
faffer mit Sfte6)t ber Unbef(!()eibenf)eit jei^en mirb, roma
er ifym benno^) etn)aS feit^er öberPfftg ®en>orbene8 auf«
bringen tciU. @§ liegt mir alfo, U)ift x^ biefen SSorwurf
))on mir dbUfynm, t)or aUem ber SBemeiS ob, td^t
etUKi, baß meine Setfiung in jeber SBeaie^ung beffer a(d
btc frä^em fei (ein abgebrof4)ener Jtunfigriff fd^Ied^ter
SSorreben ju ^äjUe^Un ^üd)exn), fonbem nur, bap fie
bei aUm i^ren SRdngeln unb ben SSorjägett ber otibetti
bo4) neben biefen U^t^m Urne. Unb bat>on glaube
Ü) miä) nad) rebl{4)er ^r&^ng öberjeugt }tt ^abtxu
3tt>tf4)en 9lofeitYran) unb S)an) n)emsflen8 liegt eine
gerdumige SRitte, auf n>eld)er fui) bie Derf4)i^benfto Subtüt^
bualttdten, n)ie n>ii: @4)^ei}er fagen, ^^Dert^un^' Mnnen,
o|we ft4> fonbec(id(> ju brdngen unb ju ftoßem Senn
ndmlii^ ber (Sine, ein geifirci^^er unb fru4)tbaciv &^üfU
fteder unferer 3eit, aUeS auf bie «^gelf^ 9>][^fopl^ie
obfteltt, bie naä} bem Sobe ifyxei SKeifieirö unter be«i {Ans
gern ®efd()Ie<i()te erfl ttöi)t gebei^en )u xooUm f^Kint, unb
eben bep^alb me^t eine ^^ilofop^ie ber t^togffiiltKtt Sif-
fenf4)aft alS eine 6nq)&(ot)dbie im gemdf^nli^Kn ®inne
gibt; fo wthiXQt ftd) bagegen bei bem Vntiem bie gei«
fKge 6igent|^mß(i[)feit fo fe^r (hinter boS foctffid^ unb
empitifd) (Segebene feinet ^toffei, baß ftd^ außer ber
neuen Sint^eilung bei %a6)X0itla t)m ber formalen
Senben^ be8 SßerfeS unb ben })f)Uofo))^if(d()eu ^rindyien,
auf bie ei gebaut r^, nur menig erfennen tdfit @o fe^r
id) nun äbrigenS baS @ute beiber ®(i()riftett ju f4)d^
I9eifi; an ber einen befonberS ba§ 2Cnregenbe, SIefe unb
Sebenbige, an ber anbern bie SSoQfidnbigfeit beö WtotetUäfi,
befonberS ber Sitteratur, unb bie .Klarheit beö 8Sortrage&
(toobei id) jebod^) nur bebauern muß, baß iö^ ba& Sud>
t)on Si^fenfran) erjl fpdter i^ur QMiid^t etfyitU, atö ber
größte St;et( bei $8{anufcri|)t§ nxd)t mü^t in meinen «^ben
XI
mit, lo&^enb iä) auf IDon) bei ber le^tm Uebecathniuag
bie n6^e SftUlfi^t ne^^mm foimte) ; fa toeni^ fonb vfy
mvä) bm6f bte Cfgentf^ftmKc^dt meber ber etnen qo(^ bec
anbern Otföfümmi^ auf loeioem Uefytt betretenen fBegt auf«
gefKiIten; nnb ba eS nun cbmial toerfc^^iebene Segegebe»
mnf, fo befd^fi i^, {iott l)en mefatigen ^ t»eda(fmi ^mi
otebnef^t tu^ fbttjnnDanbciR; in ber i^ffnntgy «bafl oud^
er ju einem Siele f&^ren roaSbi.
SSn weit n&^t ^änüfyfam^, att mit ben beibtit ffu
mmtm Sk^riften, fom i^^ mit ber dltem, {eifif^ aber
M aisfgelegtm &(l^v\ft 6d[)Ieierma^et'Srlurjie3>ar«
Mung btS ^eologifd^^en ®tid)imii&, Bon hm fSe^Uts
triffe jtt i^ mu^ i^ uo^ efmoA iooiau^d[^id!nir £3b«
wlfi felbft ein 3u]|>Arer ®4ifieietma(^er'd in:.bm Sfo^ren
1820« imb 2U, ^obe id^ bo^ grobe Aber bte (Sna^
Hopdbtt feine SSotlefungen bei i^m se^6rt> mfa ftanb alfo
^^Mui>titd^ ber 83enu^ung feineS Sud)eö auf berfelben ®tufe
a/$ bte, loet^e fi^) o][)ne 6ommentar be& Se^rerd bur^^i^eU
fm inftffem SS ging mir nun bobei^ mie eS SKe^ent
ergangen fein mag, bap mir swar etnerfeitS bie fbrenge
n)i{fenfd[)afitli(l()e ^rm, bie mir au8 biefen menigen ^acos
gra^l^en entgegentrat, bie Sbee einer Snc^ttopdbie meit
fd)&vfet y>ot baS SSewufitfein brad^te, atö biefi: burd^ fr&s
^re SBerfe gefd^^el^en mar ; auf ber anbern. ® eite f&^lte
i^ miä) aber burii^ baS Ccpi^ammotifdf^e unb fafi Ttmigauu
tifd>e bed 2(udbrudEe& t)ter unb ba in SSerlegen^ Q^^^t,
unb mufrte ben ®inn mand^er ®tc0en e^r errat^en unb
a^nen, atö bap xä) Ufa mit voQer &iä)ev^f\t otsf.beK
I
I
®tuiiti unb SufamnKn^ang beS ©aiiäcn (jAtte jutücflTifjr
t«t timtn. Sn bicfeE SJetlegcnfjeU bcfanb ü) iiiirfj bf^
foitbete, als id) eö mir l)ct bem faji aHjuii-üljen Tl'ntritff
meines fie^ramteö »or nun balb gcljn Saljren auf Stiigcn«
fcliife «nfaßen loffen »oüte, iioii) bem @d)leiemiad)erfc^fii
eompenbium 6nct)EIoi3dbie gu tefen. ®ar ju balb fi'iljltc
i^ nimltd), bap idj fo nidjt bufd)Eijmmcn wircbc, gumal
ba id) mid) aud) in bie bortige ©inftjtming unb Söefuad);
tungämeifc rinjclncr ©ißciplinm nid)t ganj fiiibcn Eonnfe.
Sifedmäfigtt.crfdjien cß mir bcmnad^, mir dnm eigenen
^lan äu entwerfen, wobei i(^ aber md}t umljin Eonnt«,
fortoÄtjrenb ouf biejenigen St)ei(c bec ©djleievmödjerfdxn
2Crbcit Stfitffidjt ju nctjmen, bie mic tjoHEommcti flau 9e=
jootbcn roaven unb mit benen id) fiöeteiiiftimmte. Stau):
bera id) nun fo fd)on ju wiebeutjolfcn SDIalen bie @nci)=
Hopdbie »oi^efragen tjatfe, rourbe mit yon »crfdjicbciicn
Seiten ber SBunfc^ gedupect, id) m6d)te mcii: ^e^ bem
SJruii'e übftlaffeti , unb baä freunblicl)e entgegenfonimm
bcc SSecIagäljanbtung ficigcrfc biefcn SÖunfd) jur be^mm».
tcm 3fufforbecung. Sd) fül;Ue nun moljt, ba^ atuift
gel)aUencn unb gcbiutften Sßoticfungen ein großer Unfi
fd)itb fei; unb jtcifdjcn bec ^CuSaibcitung ju etgenttidii
üfabemifd)en Sieben, unter tt>cld)cr gorm id) bie ©d))
anfdngli^ crfd}einen laffm »oUtc, unb bem frocEcncn 3fbs
bcucEe ber 9>arQgrai3l)en, bie o^ne I)in3ugefü3te ©vfläcung
Irid)t Ijdtten mißsecfianbcn roerben Jönncn, blieb mir feine
anbere SffialjJ, als bem Su^e eben bie Oieftatt au geben,
bie cä nun ^jat. S>b cS fid) in berfelben j» einem Gom:
mm».
Xlil
))mbtutn eigne, fiber baö SCnbere ju lefen fu^ entfi^Kepen
!6miten, bor&fm jle^t mir bin Urt^eil ju; aud^ bin i^
mett etitfeimt, eö Semanbem jumut^ ju moltou Ginfo«
<]^ imb not&clid^ ifi ober ber SBunfi^, eS sn^te in
^m «^änben ber fiubirenben Sugenb, fd eS au^^ mtt olö
£efebttd^i baS nebenbei bemti|t mirb, bo^u btenen, bem 2bu
fdnger boS @tubi»m ber S^eologie in bem iiä)U erf^
nen ju (ajfen, in n)el^em e$ t^er) rnib SSerflonb gletc^md*
fig ju befriebtgen vermag, unb, Hfn onf ben @tanb)mnct
jtt fieUen,. Don n)el(i()em avA er boS @an}e ber Sl^^eologie
]mofyl Ott beren einzelne Siedle n)tffenf(^ap^ ju begrei«
fm imb SU beurtf^eilen |)at €rrei(|)e iä) bann nebenbei
bomit nodf) ben 3n)ed?, allerlei ^agen bed SageS r>on
mtt nmen Seite ^ur ®ptwi)e ^thtaä)t mb hahtxc^ ya
metner dgenen S3ele][>rung bie Stimme ber 3ure4)ttodfnng
ttttb bed 9Biberf^rud)ed ]()ert)orgerufen ju l^aben, fo fott efl
xm Ikb fein, fo tomxQ iö) aaö), oif^ne btvx erfien unb
ittu^ften dn)e(fe beS S3ttd[)ed ju fd)aben, biefe i^ebenabfu^t
t)om>aItett tajfen tonnte« Uebrigend ][>at ber fdf^nftfMerifc^e
SSerfel^r unferer 3ett einmal bie SESenbung genommen,
t>a^ man, mn . gan} eigentlich ju reben, ni4)t nur beS S3er«
(otifeS , feiner eigenen Sßaare, fonbem atxä) be$ <£in!aufeS
megen bie SReffe bejieif^t, unb bap l[)iet. bad ^^mm
minbeftenS eben fo feiig ifl atö bad ©eben, unb baSSro^
gen eben fo erfprieplid^ ald bag ^ntmorten* S)iefl mag
auc^ nod) tta6)tx&Qliä) mit jur @ntf(i()ulbigung bienen,
wenn m längerer ^ann mit einer Sncpflopdbie l^^erootr
tritt, beren ^Bearbeitung in objectiDer ^inft4)t.gefapt e^
KIV «~~
bm reifem Xlter jäCommeft foUt^, bie xibet grobe unter
ber eben bejei^neten fUbjettioen 8Sorau6fe|tln$ am meiften
3fiifoä))^gfipimcte ju bele^enbem (Sebafdentanfc^ bar^
bietet) benli tc^ n>emt ein t^ologifd^er ^ä^ti^eUn Aber
boS ®an3e feiner aßiffenfd^aft not ffd^ int Steine gefom«
tuen ifi> »irb er mit bet i«&ti^en dttäf^ uttb ®td^r|^eit
frinen %U^ einsebiett f)art|nmi Jtftoenb^ ttmien; maS
freiti^ bann f^dter anü^ not^wenbig n^ber auf fi^e
7üi!iiä)t vom ©anjen ivix&itoidm m^.
Se|t nur noc^ m SStort Aber bie Sitteratur* jDffen
ge^]^ i(^ ndmlid^, baß id^ mi^ in ber ben 9>aragra|)^en
mge^dngten SKitt][)eiIung wn ä3fid[)erttteln me^r ber beut^
fd^ ®ttte unb bem SSunf(J(^- meiner «^erren SJerleger an^
bequemt ^be, oIS baf Ut) barin einen n)efentlt4)en 83efianb^
0ftH meiner @d)rift ernennte« 2)ap bie SSerbinbung btefeS
filtmtrifi^en Ziftilß mit bem Abrigen me ^mOä) lotfere
linb rein mac^nifi^e fei, f^ingt in bie ^Tugeit Sßie fonn
füe ed ober au(^ anber«, tvenn bie <Snc9fto))&bie; toaS nid^t
ffin borf, ni4)(t ^ur rdfonnirenben Sitterargefd)i4)te xott-
ben fott!
Um lebod) in boS !9{ed)anifd)e beö @ef<^dfte6 einige
8{ationaIitdt ju bringen, l()abe id) bie Einrichtung getrofen,
bap bie 2Cngabe beflfen, w>a& rdn ber Sitterargf fd)i(^te bient,
ndmlid) dtterer @d)riften unb gr6perer SSibliötl^efenwerfe auf
bem Staube gefdjat^, unb jwor gr6f erntl[)eil6 nur mit un;:
t>oCjidnbiger Angabe ber SSitelj bie a5fici)er fjingegen un=
«mittelbar mä) bem Serte aufgeffil[)rt lüurben, weldje bem
(Btubirenben nod^ )e|t jur nd^ften 83enu|ung unb oQenr
Xlil
}>etibmtn. eigne, Übet baö SCnbere px (efen fi^ entf^ßepen
UtmUn^ baxÜbtt ^t not Übt Urt^eit ju; au^ bin id)
mit etitfeimt, eö Semonbcm jmrmt^ ju molktu Gitifos
6^. mtb Qat&clui^ ifi ober bet SBimfi^, eS sn^te m
beti f^änben ber {iubirenben. Sugenb, fei eS au^^ tmt olö
&febttd^, baS nebenbei bemt^t nrirb, boju btenen, bem Tüu
f&nger boS @tubtitm ber S^eologie in bem Si^ erf^ei^
nen ju (äffen, in xot\ä}mi efi t^erj unb SSerflonb gleic^md*
pig SU befriebigen vermag, tmb, Hfn cmf ben @tanb)mnct
SB fteSen, Don n)el4)em au& et boS ©onje ber Sl^^eologie
fowo^I atö beren einlebte Sl^eile n^tffenfd^ßd^ ju begrei«
fen ttnb ju beurtf^eilen |Kit 6rrei(i^e i^ bann ttibetibn
hcaait no6) ben ämd, allerlei ^agen bed SageS doh
einer neuen Seite ^ur ®ptwi)e gebra(i)t tmb baburdf^ ^
metner eigenen S3ele][>rung bie Stimme ber 3ure4)ttoetfung
uib bed Siberf^rud)ed ][>ert)orgerufen ju l^aben, fo fott efl
tnc tieb fein, fo n)emg ic() au(i^, oif^ne bem erfien unb
Au^jieu dn)e(f e beS S3ud[)ed ju fd[)aben, biefe i^ebenabfu^
t)om>atten taffen tonnte« Uebrigend ][>at ber f4)rift{leSerif(^.
Serfel^^r unferer 3ett einmal bie SESenbung genommen,
ba^ man, txat.^oxti ÄQetAliä) ju reben, mö)t nur beSS3er«
(aitfe$ , feiner eigenen Sßaare, fonbern oud^ bt$ SinlaufeS
n^en bie SReffe bejieif^t, unb bap \)iet. ha& ^^mm
minbeftend eben fo feiig ifl ald t>ad ©eben, unb baS^a^
gm ^btn fo erfpriefllid^ atö baS ^ntmortem S)ie|l mag
ottc^ nod) nad)trdglid() mit jur @ntfd()ulbigung bienen,
toenn ein längerer Wann mit einer Sncpflopdbie })ttt>ou
tritt, beren ^Bearbeitung in objectioer ^m\i6)t , gefapt e^r
XVI
SDfe ben 9aragta)9^en mit Keinen Settern t>0rgebtudP*
ien ©Triften ge|>6rett te^t eigentli^ ber gitt.etatur
ber @nc9fIo:|)dbte an, tnbem fte boju btenen, enN
mber ben S3egriff einer SBtffenfi^aft nd^er }tt. erldutem
ober beren 9ltt|en unb S3ef^anblung§n>eife )tt jeigett* TCu^
^ {tnb mir inbejfen ni^ aUe begannt geworben^ obtt)o^I
i^ bie, wel^e mir ju ©ebote ftanben, treu bemi|t ^obe.
( @o ban{en§tt)ert][^ mir mn auä) S3end[)tigttngen In biefer
s^{nft4)tfeinn)erben, fo felf^e xd) bo^ mit gef^amtterer 6r«
HKUtung bem Urt^eile ber SRdnner entgegen, roel^m xoit
mir ba§ Snnere unb Snnerfie unferer ][^eiligen SBi{fenf4)aft
XH>r üUm <m t^er$en liegt, unb Don beren freim&t^iger
(Srinnerung x6) einen neuen SCntrieb jum ^a6)6tfyumt in
berjenigen @r!enntnip f^ojfe, mUi)t ber @tifiter bed @[)ri{len»
t^umg felbft ald baS emige icUn bejeid()net ][^at unb o^rit
bie unfer Sßiffen ein unerfreuli(|)ed Qtiiätoett bleibt.
3J)cr SJerfaffett
S n 1& a l t
Einleitung.
I. ^CUgemeinet Zf)txl
Som SSer^dltntffe ber Zlftotogit m ben itbriaen Sßtffem
f(|)aften unb t>on ben in bcrfelben t)otl&errf^cnben
®etf}e6rid[)tungen im TSÜQtmmttu
1. aSotbeteitenbe ®ebanfem
a. SScm ®t'dttbe bed ^riftttd^en S^eolo^en im SSetl^<^
ntffe »u ben ikbriaen ©tdnben ber menfdbUdieii ®e«
«. SScm Scbrftanbe im 2Caaemetnen.
ß. Äo«t reitgibfcft SeWtonSe tnöbefonbere*
\». SBom ©edeuftanbe ber reltgtbfen 2:t^tt1^Hiaftit
über »on berfReligton unb i^rer 2Cuffaffund unbSBe«
banbtung überhaupt»
e. Soii-bet pofttioen SRendion, bem SBerufe beö Z'^t^
togen im 2C(lgemetnen unb bed d^rtftjlidden indbe::
fonbere»
d. S3on bem geteerten 2:f)eo logen tm engem ®{nne unb
fetnem'ftSer^&ttntffe ^um prafttf^en ^eiftCt^em
SSeri^dltntf t)on ^ird^e unb ©c^ule»
2; 9lal)ere Seleud)tung be«. Ser^ltniffe« bec2^eos
(ogte lu.bc^n, ikt.brigen SBiffenf<Jbaften.
a. Sott bett i)of!t{üen SBiffenfc^aften überhaupt in 1^^
rem SS er^ dl t ntffe jum reinen Söiffen»
VSSon ber (i^riftUd^en S^beologie inöbefonbere unb i^
rem $Berb&,ttniffe}ur (]^ri|llid^en9{etigfon.unb ^irdjie»
c. aSon ben S5or!enntniffen unb ^ülfswiffenfd^aften
ber 2:beolagle/ fowle i^rem ä$erl)dttniffe }U t^r^
d. SSom S^er^dltniffe ber $|)ilofo|)^ie jur Z^zolo^iu
a. SSon ben. ]S)errf(4enben @eijie^rid)tungen in bec
Xbeologle.
a. (SupranaturaCiömuö unb SRationalidmu^
b. sOiQfticidmug»
c. ganatigmue/^ieti§mu§, Snbifferentiömud.
2C n ]() a n g»
©efd^id^te unb £itteratur-ber t^eologifd^en (Snc^Ito^
|)dbie*
IL Sßefonberer SEI^eil.
SSon ben etnjelnen tt)eo(ogifcben &ebrfd4)ern unb tl^rent
gegenfeitigen SSerbdltniffe.
1. IBon ber epegetife^en S^b^ologie.
a. 3)efinitiom
b. SSon bem ©ubftrate ber (gjregefe, ber beiHgen^djirift*
«. aSegsilf unb Umfang berfelbcn» — ß, @mt^eilung, — y. 2CU
te€ aeftament» — tf." Sleueö SEeftament
c. JBon ben ejcegetifd^en Ji>ülf6tt>iffenf4>aftem
tt. SSon ben ^runbfprod^en ber fSiiiU
XVIII
dSie* — Ä'. ©emttifd^e'iDfalrttc*
^* SfaflOüit — y. Critica sacra. — d. ^ewnenetttif. —
2. 9Son bet (){flotffd^ett S^eoCogfe.
a. S3ibet«ef(]^tdj|te^ Beben 3efu unb bet 2C|>oftet«
b. SStbrtfdjie ^Dogmattf (bibltf^e ^OdmendefddiddteV
c. ^tr^^naef^ic^te«
einzelne Bweige ber if^ijtortfc^en SSbeolOdie»
«. SDoomenaefd^td^te* — ß. ©pmboltt — y. |)atn'jKt —
<f. Är(^dorogie> — €. Sitterargcfd^tdjte* — • C- ©tttengcif
W^U. ©eTOtdS^te ber SfÄoraU — ij. a)Kf|wn«aefd|id|te» —
^. ®tat{|ltt
3. Sßon ber (pflematifd^en SE^eotogie.
a. ^ogmatif»
IBerbinbung ber 2Cpolodet{f unb |>olem{f mit ber iTVoatf
matt!»
«. TCpotogettf» — ß. |)olemif unb Srenif»
SDodmattfc^e ID^et^obe.
SS^eotoate unb TCnt^ropoIogte. (^rtjloloaie unb eoteroto^te«
J^eugte^re (@otmologte> Gfc^atologte^
b. Sittenlehre«.
(Safuijlif/ 2Cöfetif, SRpfti!*
4. 9$on ber praftifc^^en S^eologie»
a. ^ated^ett!«
b. Äituraft
c. ^omtietil»
d. ^aftorattfieotoaie t'm engem @tnne bed SßotteS«
c ^raftifd^e ^ülfs»tffenf4|aftem
f. Äird^enred&t*
B. SE^eologifc^e SRet^ob'oIogle;
I. ungemeiner Z^itxt
IBon ber 3Retl()obif beö t^eologtfc^en ©tubiumS fiberi^auipt
1» Ißon ben tbeologifd)en Se^ranfialtem
a. Untoerfttdt»
b. SS^eologtfd^ed ^^emtnan
S^eoJogifd^eö @j:amcn* —
2* Seit unb Umfang bed t^eologifd^en Gtublum^»
Seitfolge ber einzelnen ^töcipltnem
IL SSefonberer Xlcjtxi.
!{Ret]f)oboIogte ber einzelnen tl^eologifc^en £i§ci))Iinem
1» 3ttr epegetifdf^en S^eologie»
2. 3ur ^ijlorifcben Sbeologie»
3* 3ur fpjlematifc^en Sbeologie.
4 3ur praftifcl[^en X^eologie.
a. 3ur ^omilett!»
b. 3ur ^atec^eti! unb ^ajloraltbeologie»
c. 3ur Siturgif unb jum ^tr(i^enrec(|te.j
§. 1.
Definition.
(ßttsHtiä)* SDonj §. il. e. 9,)
Unter t^eolodtfc^er @nc9«o,>dbie «erflef^m n>ic be» for.
malen Umriß aUer in ba§ @ebiet beS t^eoIog{fd()cn SßiffenS
9ef^6renber ober in bajTelbe ctnfd)(agenber ^enntniffe unb
^tfgf eiten» ®ie fott bol^er tAä)t fowol^l burd) ftagmentaxu
fc^e SDHtt^cUung beS tt>i{fenfd)aftli(^en @toffe§ bet iDber^
fla^It4)f eit bienen, atö t)te(me][^t bur(i^ ri^tige 2Cbfledftmg
bct (Srenjen na^ auf cn unb innen , fo n)ie bur^ f^arfe S5ec
ifi^nung bet ^arafterifKfcf)en ^txlmaU jebe§ einielnen %a^
d)t8 bie tt>a^re SBtjTenfc^afttici^feit im (Segenfa^e gegen eine
to^ @m)nn{ bef6rbenu
Sn toiefem bie t^eologifcl^e (Snq^Iopibie einen X^tlt ber
dSgemeinen Snc^nop&bie (^p^xi/xAioc noidda^ SBiffenfct^aftt»
Ambe) bilbet, gebärt {ie im n>eiteflen @tnne in ben @tubietf
(ret& eines Seben , ber bie ©efammtl^ett bed menfc^lic^en SBif^
fenS formal (moterial ifi e9 unmöglich) umfaffen wiH . Uli
tbeologif^ie jDi6ci))lin aber {lebt ffe an ber ®(bkoeIle bet
tbeologif^en @tubiumS. @o gut xoie lebe anbete tbeolo»
gifd[^ ober fonflige £)i6ct))lin muf fie ibren eigentbumlicben (Sba«
vattet baben; wenn fte auf ben Flamen einet Sßiffenfcbaft
Xnfprucb macben xoxVu @ie tann baber ni(bt befieben in einem
bunten 2(Qer(ei avA (fregefe; Jtircbengefcbicbte / Sogmatif; $ai
^raltbeologie ; xoai ibr jwar unter bem 92amen einer ;; fRzaU
encptloy&bie^' einen nid^t )u beneibenben ^la^ unter mans
4en 92otb« unb ^ülf^bücbern für'S Sebeu; !etne Stelle aber
im fhengen 3ufammenbange ber SGBiffenfcbaft {t^ern mirb*
I
2
©ie mug fic|) «ielmcljt au^icicbnen burdj ifjren formtiten
®£f)fllt, roti§ i^r eben bie itiffcnf^oftriclie eclbftftÄnbigEcitgik,
ju bet jie in neuerer Seit »oc 3(ncn ©djleicrmadjer erljobcii
]&üt*). ©ie foU mit einem SBotte nic^t suc lOiiifteriEörte
IteriibfinEen, fonbecn oieltnetir bcr CniibEarte gleic&en; tin
Sicrgleid) , ber fid> fon fclbfi burtijfuljtf !
„©ie foU bie SiffenfdjoftlidjEcit im ©egciu
fflfee gegen eine tolje emipirif befötbern." SBir
untetfdjciben empiriE unb empirie. Unter ber Ic^tern oerftcben
mir ieiieä auf äBeobadjtung imb grf«t)rung gegrunbcte SBiffcn,
im ©egenfa|e gegen eine bubcnlofc, aprtorillif(i)e ©peculution,
unb iptr werben in bet golge ®etegenf)ett ijnben, biefe toü^rc
(ljiilorifiä)=i)ofitioe) Empirie aüä) auf bem ©ebiete ber a^tieologic
gegen einen ^ol)[en, einfeitigen SbealiämuS ju ueritieibigen.
Unter emptriE aber Derfleljen mir baS unt)eroufite, imrci)Kn:
fc^iaftli^e Sierffltjren. Da nämti* caeä in SJatur unb ©£=
f^i^te ©egcbene nur baburd) ein tScgenjlatib für bie SBiffen^
fc^aft luirb, baß ber noi^ einfjeit ber äjorftcituiigen firebenbc
(Seift baS SBannigfalttge unter allgemeine ©cfe^'e ju orbnen
weiß, fo nennen mir audj nur ben „wiffcnfciiaftlidj,"
ber, bei allem nod) fo fleigigen 3(neigncn unb Sicrat&eiteii beS
©toffeä, ftetä biefeö JtUgemeine im 3lugc behält, unb baS
einjclne in ber Erfiiljrung^TOelt boraiif bejietjt. ©o f)etgeii
j. S. bei ben aJiebicinetn „em^jtvifer" biejenigenv »clc^je
fid) ntiijt über bie SKenge ber einjelnen ÄranE&citSfdlle unb
arsneimtttel, bie fie nur im befonbern Stalle, buriJ) Uebung
(Boutiue) geroiljnt, auf einanber bejie^en, ju einem aBgc^
meinen i^r Sierfatjtcn leilenben ®efefee ju erbeben roiffen, im
©tgcnfa^e äu ben „rotionalen 'aer^ten," bie burcff btc eingelnen
ffleobac^timgen unb erfatjrungen auf ^öljere ©efe^e beä pfi>rf)i=
fcben unb pljpfifdjen ßebenä ft^ führen (nfftn. 3n ber Zt}eo-.
logic äußert ft* nun bie gmpirir (Unwillen fcijaftlidjfett) auf
eine bo^iijelte, fid) im Uebrigen fe^r entgcgengefeljte SSJelfe ;
roebet uÄmlid) alä eine fromm aäcetifdje, ntelttje mit ber fo^
genönnten (iraEtifcbcn grcmmtgEeit, beten öebeutung reir
*) Äurje BatßcUung bcä fttcdP|itr:tfn ©luMumä, jum S&^ufo ein;
Icitetitet: Sßottefunflcn, 2 Äueg. Btrliii, 1830.
berSwD »erben ^mlhnf^lid) ju, »urbigen wfffen, alleS anMd)ttn
vmb einer flreng n)i{fenf4)aftßc^en Durc^bilbung entbel)ren gu
fonnen meint ober jene — toxt foHen wir fie nennen ? — p1)u
lant^rDptfdS^foSmo^jolitifdje, tt)elcl()e, t)on bem tragen SBegriffe tu
ner )populcixm 9läi|ltc^Ieit au$ge^enb, baS Xmt be$ ©eifllidt^en
me^r in ein 2CQerlei \>on öf onomifd^en ; pdbagogifd^en unb
))oIicetlic|)?poltttfcI)en SSefd^dftigungen ^ a(§ in ba§ rein 2;i)eoIos
gifc^e feifet ©a8 SSer!eferte biefer beiben dußerjlen, in bem ein«
ielnen f)uncte ber UnwiffenfcftafHid^feit aber ftd^ wieber beril^*
renben 9{i($tungen werben wir fpdter einfeuern Zbtt and)
bte fkengere ©eleJ^rfamfeit , wenn fte b(og in ber SRaffc be8
©toffeS. befangen bleibt, unb ju leiner orbentli4)en ©inl^eit, ju
ftiner bö§ ©anje befeelenben 3bee ftd) ju erbeben weiß.^ ift
tjucftifle S3üd()er5, SoumaI$'unb ©elel^rtenempirif, bie trau»
risft t>on aUen ! ©o f ann eS gelehrte Seute geben, bie j. S5.
gute ©prad^fenntniffc beji^en, mim J^iftorijd^en ©toff in ftd^
öufge^duft l^aben, unb benen bod) aller wiffenfd^aftlid()e ©inn
obge^t, wa^renb umgefe^rt an einer nodf^ fparfam gehegten
©ele^rfamfeit (j. 85. beö (lubirenben Sunglinge§) fidf^ ein wif^i
fcnfc^aftlic^er ©eijl in ^ol^em ©rabe entwicfelt l^aben fann*.
SSloße ®elal^rtl)cit aber, o^ne S55iffenf4)aftlid^feit, ift nun ent^
webet oberpdc^Iic^e SSietwifferei , (woju eben bie SJealencpfto*
VaWten t>erleiteYi,) ober (te iji 3)ebanti§mu8, einfeitige JRic^tung
ie§ ©eifleS auf eine einjelne gorm beS SBiffen^, olS)ne ftcbi
M 3uirammen]{)ange8 berfelben mit bem ©anjen bewußt ju
fein, roomit bann gew6^nlic^ jene J^öd^ji unwijTenfcl(^aftlic^e ®u
ringfii^afeung ber übrigen gc^rfdc^er unb eine IddS^erlid^e An«
magli^leit beö Urt^eiB t)erbunben ijl. ©rünblic^feit, maxl)tit,
aiefe, freie «ebenbigfeit (©enialitdt) unb - Urf»>rfinglid)f eit
(Driginafitat), tjerbunben mit ber (leten Stiftung auf ba§ Sfein*
menfc^lt^e (|)umanitdt) , bebingen ben äSegriff ber SBijfeni
f(^aftUd()feit, im ©egenfai^e gegen jDberfl44)lid^feit, SBerworrem
^it, @ei4it^eit, fnec^tif^e Äbl^dngigleit (t^on Autorität), pts
ianiiSdft Srodfen^eit unb Stol^^eit.
(8i<f)te, 3» ©♦/ SSorlefungen ober ha^ Sßefcn beS ®elct!rten unb feine
^(^eihungen tm ®ehkte ber grei^eit SSerlin, 1806. 8.)
Site ine 9tebe: über ben SSegrtff unb bte SBebeutun^ bec Siffenfc^ft^
Ü^eett im ©ebtete ber S:^eolcdie« S3afe(, 1830» &
§. 2.
ßint^eitung.
Snbem bie t^eologifd)« gncijElopdbie ea loerentlid) mit
ben ©ronjliejtimmungcn tiad) außen unb innen p tl)un fjat,
jerfällt ftc in jwei ^auptttjcik, in ba'cn erficrmi fic oom
aSerfjältniffe bct Sljcologic ju bcn Abrigcn ^iRcnfc^aftm
(janbclt, in bem äwitcix über üom 5Bcui)ättni(fc bcc il)i:
iijtegricfnbm £el;rfäd;cr ju dnanbcr. 23en ci'flevn I6nncn
wir a(§ bcn aUgemeincn, bcn Ic^fcm olä beu befonbccn
S^cil ber enct)E(ot>Äbie bcäeidjnen.
§. 3.
Sbrcol)! bcc Gljaraftct bcr 6nci)!lot.iQbie ein foniia:
ler ifl, fobatfinbe([en, jur Scraufdjaulidjung bcö gegebenen
Umriffeö, baS bcm ©toffe »inb bci'<Sad)e TTngeljörigc {9Bate-
rialc& unb JRcalcä) in fo rocit barein »cftDcbt «Jcubeti,
aU bic^ eben baju bient, bicfe S5eranfd)aulid)ung ju be=
fecbern. ?Cucf) foU cnblid) im ©anjcn rcic im (Sinselnen
baS Sbeale in S3eäcid)nun3 bcö3icIcS ^crnortceten, iwonadf)
bie Süiiffenfdjaft ju (hrcbcn unb todju fte fidj ju DecüoÜi
(ommnen Ijat.
Zuö) tic ganbfattc wirb belc&t bitrdj bcn (Tc begleitcns
bm ßeoßroptjifdjen Untemdjt. 9!ut foU bcr ©teff ^iet burd):
auä bet gorm bienen, unb nii^t umgcfclirt. SJeit me^r a\$
böS 9Rat€tiöIe geljött übrigens neben bcm gütmnlcn baS S l^ « a ' e
in eine encijflopÖbie. SBöä ber ©lubirenbe con einer aßiffen:
f^öft JU emtarten tjabe, »on loelcb« ©eife et fi'e mit ben 3(u=
gen beS ©eifieS anfcljen, ronS fic iljnt geben unb werben unb
wübin fie (i^ noclj ooUenben foUe, bug mug iljm cUerbingä
gefügt merben. 35emnfl(() wirb g. SB. im allgemeinen SEljeile
muffen gcbnnbcft rcerben oon ben bcrtfdjenbcn ©eipeäricljhingen
in bcr SEI^eoIogic ; m bem befonbem aber t)on bem innent 6^«
xafttx einer jeben SBiffenfdl)aft Q& toixb gefrögt »erben
muffen, auf welker ^6^e bie ober fene Diöd»)lin jur Qüt
ftdftr unb angebeutet, »eld^e ©tufe fle^ ber 3bee iffxti SBe*
fenS nac^, noc^ ju tnüdftn 1)abi vu [. \9»
eben fo fonn (mä) ba8 ©efd^i^fli^c fowo^l in ben
allgemeinen, alS in ben befonbem Zi)cH Derflo^ten »erben,
tt)eit n>ir baS SBefen einer @ad)e erfl red)t erfennen, tt)enn
m n>ifien, »ie jte geworben, eine Dottfidnbige Sitterar^
iff\i)xd)U barf aber in ber enctjHo^dbie eben fo wenig
gefttd)t werben, atö eine einldplid^e S3e^blung ber be«
treffenben %iiö^tt felbjL
SRetboboIogie.
^ie !{Retl^obologie («^obegetif) ergibt {t^ jum SSl^eile
mtS ber encpllopdbie wn fetbft, unb befielt grofent^eitö
m etnjctnen SSinlen, weU[)e ben Uebergang au§ ber fßettaä):
fang (S^eorie) in bie 2ru§übung (?>rari8) erlei^tenu Tina)
fte jerfdUt in einen aUgemeinert unb befonbem SS^eil, beren
erjierer t)on ber litt unb SBSeife, fo wie t)on ben ^älfSmitteln
be§ iJ()eologif(^en @tubiumg im SCOgemeinen, ber le^tere aber
bon ber S3e^anblung§weife ber einjelnen ^igciplinen l^anbelt
©eibe SBiffenfci(^aften , gncpHopdbie unb SRet^obologie,
laffen fi^ nx6)t ju flreng au$ einanber b^^Iten, ba^er fte aucb
SRandbe in unb mit einanb^er bel^anbelt l^abem Sie encplto^
)l>dbte fd^Iteßt in ber S^at 'bie SReti^obofogie gro^ent^etfö in {tcb*
@o wirb )» iß. aus einer Haren 2)ar|ieIIung be§ SSerl^ältniffeS
ber einiebten gdc^er iu einanber bie d^^ronologifdj^e golge, ia
•^ 6
tftt fte fhibtrt iverben muffen , ffd^ von fetbji ergeben. Vucl[^
n>trb balb heraustreten; roai ^auyt^ unb 9{ebenf(»c^e im
@tubtum xft, «vorauf e$ anf ommt, unb n>orauf ber meifie ^etfi
iu penoenben. Snbeffen ma^ xmmtt})\n etneS gletc^fam bte
^robe be6 anbem bitben, unb fo laffen äu^ n>tr bie ÜKe^
tl^obotogie; bod^ me^r nur anl^angSmetfe , ber @nc9flo)>dbte
folgen.
. • *
A.
#
L MQtmmtt ^ÜU
aSom SSer^dltniffe ber Sll^eologie ju bca Abrigen SSBiffen^
fd)aJTtcn , unt) t)on ben in berfelben t)or]^eirrf(j()enben ®efc
{ie§rüä[)tungen im TCttgemeinetu
!♦ SSorberettenbe ©ebanlem
a. SSom @tant)e beS cl^riflltd^en S^l^eologen im
SSerl^dltntffe ju ben übrigen @tdnben ber
menf^lid^en ©efetlfd^aft.
a. SSom Sel^rflanbe im 2CIIgemeinen*
2)er ®tanb, n^etc^em ber djrifHi^c SEfjeolog im %üc
gemeinen atiQ^^btt, ifl ber 2el)rjlanb»
25ie allgemeine ©nc^f lopdbie foU ( nad) §. 2. ) ba8 SSer^
()a(tni^ ber 2:()eologie ju ben übrigen @ebieten beS menfci)lis
d)tn SGBiffenS bQrjiellen. (&i)t wir aber t)on biefem SSer^dttniffe,
oB einem ab jiracten, felbji reben, fa jfen wir bie concrete ^ e r«
fon be§ SSbeologen in$ ^uge; benn waS einer fein foll in
ber menf4)li4)en ©efellfc^aft, ijl too\)l bie erjie grage bei ber
SBJaf)t eines SSerufeä, unb bann er(l entflel&t bie jweite, waö
er wiffen unb fönnen m\x^,, um biefeä ju fein. 3ebem,
el)e er ein S5eruf6fad^ ju* treiben beginnt, werbe ber iBeruf
felbft wichtig gemad^t, wobei üiel barauf anfommt, worein
man biefen fefee, unb in weldS)em £idE)te man ii)n bem iJBaf).len#
ben barjielle» ©oll bejc SEl^eotogie ©tubirenbe bur^ bie 2Bal)l
Stm^ äBerufeS gleid[)fam au6 ber SDBelt austreten^ ober foll er
I
etfi «cljt in fEe ^incmgefiitict roerben? foK et Äloflerbnibcr,
$riejler, SBeltmann, SÖolEsle^ret werben? foH et Stnntöbicnec
fein, ^'"Butniflfn ober Sienet eine§ ©taateS im ©tflflte? ivitb
fein bürgerUdjeS 2)üfein buttlj bic JBefiimmung jum geiftlidjen
©tanbe in etwnä EtefdjtänEt obet etireitett? 2)o5 fiiib gtagen,
bte fid) fteilidj nicf)t fo gans uon uorn herein beantworten Iaf=
fen, fonbcm beten gtünblidjete ©tcttetiing felbp erft von ber
aBiffenfdjöfl encurtet roerCcn muß, rooöon bte @nci)ElDi)(ibte ben
Umti§ gibt (Bergltidje ben 'übfdjnitt: iptaftifdje SEbeologie).
35emungeöd)t [oll t>a^ ^(Ugemeinfte Bottäufig uorauSgefdjiift
«erben, unb ba pnb eä beim roefentitcl) jmi JÖegriffe, bie
bem SBnljlenben »orfi^meben, bet beS 9)tiejier§ unb bet beä
ße^terä, unb [e narfjbem bei bem ©inen boS ©emütlj Bot=
maltet unb bie ^Ijnntafic, bei bem anbetn bet SJerpflub unb
bie fittlicije Zijattxaft, ober je nadjbem ginet (nicljt bcr gon--
fcfflon, fonbern bet notürlid)en 3(nlöge nadj) ÄattjoliE obet gjto;
teflant ifl, wirb iljn baö gine Dor bem 2tnbetn anjiclKn unb
bcpimmen.
Seit bem bctüljmten Streite .^erbettt unb ©palbingä
midjlen übet bie ©teltung be§ ®ei[tlic^en jum bürgerticijen ©e;
meinroefen bie 2£nficijten unter ben aWintjetn »om gadje iiodj
nic^it »iel fe|ler gcroorben fein*), unb obnjoljl oorläufig gefagt
werben !ann, bog bie Untei^t fjaben, weltije ben JBetuf beä
©eifHidjen rein im 8e&ren aufgeben laffcn *'), unb feine SEbä^
tiglcit auäfi^lieglid) alä eine inteUectuelle, in|iructiöe beicic^incn;
fo mu§ boctj, im ©egenfaßc gegen bie, roetrtje felbfl nuii) ben
profejiflntifcben Meligiongleljrer nidjt feiten jum mi?|lifd)en Ätjent«
gen unb ^ietopljanten nwdjen rooUen, bet fficgriff beä 8e(j=
retJ tcdjt l)ernuägeI)oben werben, mit Setwatitung jebodj ge=
gen alle fnlfctjcn unb einfeitigen golgevungtn. SÜJoUte man
•) Auf bi« giot^raenblgltit „rinet neutn lüirdiprüfung beä @estn-.
Ponbtä" moifit ba^it mit 9iiäit Ullmanii oufinerEfam („übet einige
SSängd unb JBcbütfnifTe bn )3roteflantif(f)en Sivdje")* t^"'- ©tubicn unb
Ärttilen. 1833. 2s ^eft.
a ") 3m Segenfafe m^t nut gfgtn tiefe nennt ei bc aöetfc, in bet
unten anäiiföijrenben afiljanbluno in bcr JSasIcE Scitfi^rift , einen Srr;
tBum, bie SSelUmmunfl bei e)eift(i(^en B«iuaäwtife (ouifdjlieSIi^ f) ins
Cetmmt gu fc^en.
9
mm mittlem Terminus aufftnben, ber iugletdi^ in htm 'fyu
fbxiSdf^bibli\6)tn feine Analogie fonbe^ fo Unntt im ©egetu
falfee gegen ben ^rieflerjlanb «uf ben ?P r o ip ^ e t e n jl a n b ^im
gen>iefen toevben; ioä) bat)on no(l[^ fp&ter*
i&palhin^, 3* 30/ A^ec Me 9lu(barfeft beö 9)tebtdtamtS unb beten
»eprberung» SBcrlin, 1772» 73» (17910 8»
«Berber, 3» ©♦/ on |)rcbi0er, 8»6lf |)ro»inaialblÄtter (17740, In beflfen
SBetfen jur SReltgton unb S^eotodte» X. €1» 299. f»
(93nbe in t^ter TCtt claflffd^en Sßerfe tt>tberfpre(^ ffc^ niäit einmal
fo fe^r, atö eö auf ben erfien ^Cudenblicf f(^tnen e6nnte» Gpalbtnd ^ot
gciftent^eilö in ber 9leoatioe red^it/ tpd^renb baö 9o^tm, n>ad «^erbec
aufliellt, erjl »teber ettoai ^iht f&r bad ©ntsogene* ^en 9)nefler im
^erberfd^en @inne laffen xoit und tt>o^l gefallen/ obgletd^) gegen bie Ij^iflons
t4e «Verleitung unb SBegrünbung be$ ©tanbed ftd^ ^inwenbungen mad^en
Satt, St., übet ü^eij unb f&ttt^ bet S^eologie unb beö geifKic^en &ani
he^^ SBetliU/ 1814» 8»
IDe asette/ S8. ^. Z., 2Cnbeutungen über SBilbung unb Seruföt^äs
ttffeit M @leißli(^en (in ber S3ad(er wiffenfcliaftlid^en 3ettf4)rift»
2 »onb. 1 ^eft ©♦ 57. ffO
^ .^ -. de Prophetarum in V, T. ecclesia et Doctorum Theo«
logiae in ecclesia erangelica ratione atqae similitudine {ia
beffen Opusculis theologicis p. 169. ffO
^ a r m §/ St*, |)aßoralt^eotogie/ in Streben an S^eologie ® tubirenbe« ^iet^
1830* 2 SBdnbe» (2 JBanb» 1 unb 2 SRebeO
<&&f f eU/ S*, über baa SBefen unb ben SSeruf bed eoangelifd^ 6)xifUiä)m
@etfKi^em 2^u$g. ©iefeu/ 1830* IL 8» (lS3anb §.6-^110
SDet Se^rjlanb ijl ber l}iä)^e ßriflifle SSilbner ber
!9lenf(d^]()eit . imb fte^t in biefet S3e3ie][)ung no6) ^i^tt alS
ber beS ®|^geber§ unb £:&n{Uerg»
©n t)ergleidS)enber ©lirf auf bie (Sefammtt^dttgfcit ber
SWenfdj)en in i^ren ücrfd()icbenartigen formen jiemt iebem, ber
an ber ©dj^welle be§ gac^« unb S5erufjlubium§ tlcl)t; weit
nur unter bicfer SSebingung einer mit SBewußtfein fi^ bem
einen ^ad)t juwenben unb ein anbereS 2(nbern überlaffen wirb»
SSenn nun g(ei^ bie gemeinfaplidjie (gint^eitung in ben foge^
10
nattiiten Jgel^t^ ®e^rs unb 9?d^r(lanb m^x auf einer ju-
fdlltgen 3(ptt<^«i *^^^ beutfd()en ©pradj^e, aB auf einer fdj^arfen
logifc^n Unterfd^eibung beruht*)/ fo laßt fic^ bodS> im JlUge-
meinen! fo t)iel fagen; gin großer Äbeil ber SÄenfd^en wen-
bet feine a^atigfeit ber äußern Statur ju, fte ju bel&errfc^en^
ju bearbeiten, ju t>erf(^nern. 2(n ber @j)i|e berfelben jiebt
ber Äünjiter, bem bie t)erebelte ©innlid^feit jur Unterlage gei--
jliger ©ci[)6p^ngen bient; benn erjl, wenn bie notbwenbigjlen
SSebürfniffe be§ gebend befriebigt ftnb , t)erebelt ji^ \>^^ ©e-
»erbe jur Äunft, cbwobl wir jugeben, baß baS ^6f)ere; Sbeale
In 'ücjt nidf^t t)on Irinnen jlammt 2(ber i^r irbifd^eö ©ein l^at
fie ballet. Sin anberer S^eil ber 9J?enfdS)en befdS)dftigt ftd(^ me^r
bamit, bie ©efeUfd^aft im rubigen ©enuffe unb S3efi^e beffen
ju fc^üfeen, tt>a§ bie adPerbaucnbe, fo wie bie l^anbeU unb ge-
werbtreibenbe Ä^atigfeit l)ert)orbringt, unb an ber ©pifee bie^
feS SBel&rjlanbeö jle^t ber SScruf bejfen , ber nid^t nur mit ber
^>^t)fifd[)en ©ewatt, mit ber gaujl, fonbern mit ber geijligen
SRad^t beä- S5ud^jlaben§, bem ©efefee, ber roben SSBiUfür ©cbran^
fen jiel^t. Äünjiler unb ©efe^geber jtnb bemnac^ t)on je aB
bie geiftigen §üf)rer, bieÄorppbden ber aRenfdS^J^eit, bejeid[^5
net, unb al6 foldj^e un§ t)on ber ©age überliefert worben.
Snbem pe , bcibe auf ben oberften ©^)roffen einer geiter t)on
menfd^lid^en SSeflrebungen ftel^enb, ben ^immel ju berufen
fdt)einen, würben audj? fte t)on bem finbticben Seitatter ber SBelt
aB t)on bal^er fommenb gebacbt unb aufgefaßt. Snbem bie
kunjl ben SKenfd[)en bal)in erl;ebt, baß er, über \>0i^ leiblid^e
jBebürfen ^\xi<k\x%f einen eblern ©enuß fucbt \xk freier SSeberr^
fcbung be§ geiflig fmnlic^en ©toffe^, übt ffe m ibm aUerbingS
eine jur Jg)ümanitdt erjiel^enbe S^b^tigfeit, unb inbem ber
©efefegeber ben inJö Ungeregelte l^in fic^ dußeruhen SJrieb ber
©elbjlfucbt regelt unb bdnbigt, madS)t er aud^ 9^ \>ixi S)Jem
fd[>en wieber em^)fdnglidE) für bie fanften ginbrüdfe ber Äunj}.
*) ötitHiö aiibecö ö^itjenbet benu^t \ik 9leid[)e @mt{)ei(unö be SBcttc xn
belTen @ittentel;i'e. lii. @. 380» ff», obiDot)t er, oön feinem ©tanbpunctc
auß/ bie ^unft in eine nd(;ere unb innigere S3erü()runö mit bem ?ef)t:
jlanbe unb bem SSerufe be§ ©eiftiid^en bringt, ate eö <)ier 9efd)ie^t
»öt. bef* §, 524.
— 11 —
@o (vMtm ftd^ ©efel^ebcr unb Mnftltx in bie <{>dnbc sut
Srite^ung unb S3t(bung be9 tnenfc^Itc^en ®efc^Ie<l^t$. SS$a8
fie aber betbe tttcbt ^txmbQtn, baS (eifiet aUetn baS I e b e n b t g c
fBort ber gebre. jDbne btefe tfi bie SSStrtung bed ®efe^
geberS n>te be$ «ft&nfUerd eine einfeittge, unft^^ete. S>a§ blo0e
©efe^ b<^t in ftcb felbfi (ein Seben; eS ^at nur feine iBebeus
tnng in SSejiel^ung auf duf ere SSerbdltniffe, e9 fann bad menf<l^$
iicbe ^anbeln nur duf erli4^ beftimmen in 93e)iel^uttg auf einen
gegebenen %aU, xod bann freilieb burcb ©ewobnbeit unb @itte
bad @efegli^e ft4^ bi9 in bie Siefe ber @eftnnung binein er»
jhecf en , unb t)on ba n)ieber in ben S3(ätben eined freiem Srie«
bed auSfcbtogen, nie aber bie®ef[nnung felbfl x)on innen berauS
hiibtn unb bie eigentlicbe SSBurjet beS jtttticben gebend erzeugen
tonn. Sie blo^e Stixnfl ^inn>ieberum ift in ibren SBirfungen
ünbtftimmt unb unjtcber. 3ebed iCunfhperf ift ein t)erböOteS
©pmbol, baS nur ber ©ebilbete, in iia^ geben ber Äunjl ginge«
toeibte, iü beuten t^ermag. S)em Ungebtlbeten bleibt e6 eine um
»erpanbene ^ierogtppb^» 2)ie Ijebre bögegen (leigt in bie Siefe
be§ 3Renf(^cngemüt^e8 l()inab, fd^tdgt an jeber 2Cber an, bi*
fie @otb gefunben, gebt iebe S3ilbung§ftufe bnxä), nabt ficb
ben Äinbern wie bem roben SSolfe, unb tvit ber ä.auber ber
Äunfl au^ bem roben SSlodPe einen @ott b^^^^orgebenbeip, fo
ruft ber mdd^tigere Sauber beS 3Bovte§ au§ ber unentwirfelten
@ei{le§anlage ba$ g6ttlicbe @benbilb im ü)?enfcben ium erfreuli^
eben 2)afein. X>tmmö) t)ereinigt ber ge^rer in jt4> bie JCufga?
ben beS ©efe^geber« unb Äünfilerä jur JBitbung berSRenfcb*
beit in einer erb^b^^n 5)otenj*). gr ijl ber Ärdger be§ ©ott?
lieben, SSenpalter ber ^eiligften ©uter unb ber eigentliche $rie»
jler ®otte§, o^ne Stamm unb Orbnung. S>^nt ben gebrjlanb
n>dren toix aUt nod) im Sujianbe ber Süolfijzit, ober n>enig{!end
ber ^oilbbilbung. £)enn au^^ bie 936lter, bei benen ©efege
unb ^itnjle hlvijtn, bei benen aber nxdjt ba§ freie SS^ort ber
*) es tjerftelfjt f!dS) t>on felbfl, bog i)in nur in ^inild)t auf boö un=
mittelbar »ilbcnbe ber SBeruf bcö ?et)rerl cor ben übrigen ^etooc<jet)ö-
bcn wirbi Uine^mQi foU i^m ein abfotuter SSorjug jueommen» «iermebc
iü jeber ®tonb ^id) wid)tiö in feinem SSer^ättniffe ym ©onjen»
1 ^or* XII, 4» ff*
I
fie^re, bie SRfldit bet fittlictim ©ciftsöbitbimg, xoüXki, fielen nut
fluf Ijflibem SBege bet ßultur, unb oor bcm atürffalte in bie
Sarbarei finb fte Ecineörocaä gcficbcvt. gr|t bn roo SSeifc,
(Seleljtfe, ^IjÜDfo^itjcn, iSebner, ©idjt«'), ^ropfcetcn, @d)rift=
fielt«, rail einem SÖorte geltet ber a)!enfc()beit bte ijö^^
jten ibealen @üfst betfelben burdj le&enbige ^anb^obung bet
©pradje jum ©efatnmtbcrougtfein trijcbcn , «nb bcn Eünftigen
®efclj[ed)terii überliefern, erft ba ift einem 23o[Ee für immcc
biiä ©ibttjeil beä Ijöljern Sebenä gefiebert unb ücrbürgt. Sft
bod) bie ficfjre nidit roic baS Sefe^ an eine bcjtirnmte gorm
gebunben, mit beren SSerfi^irinbcn oud) bie ©adje felbft auf:
l)6rte; fie lebt einig in unb burd) fttij felbff, f^afff ftc^ ewig
neue gormen, inbem fie bie ütrattetert mit Älugbeit töät, unb
ijt bie t)6rf)(le ©cfeggebcrin, bie berufene Äün|tlcrm im Meidje
ber @ttt[i^feit, bie javte ^ilbnerin ber füölhx.
ß. SBom rcligiüfen Se^rflanbe in^befonbere. ^M
§. a ^
92uc feie 3?e[igion wirb itjrec Ijöefjftfn Sb(e ent?
flM-erf)cn, n>clc!)c eine ßcijrc l;at, unb fomit audj einm
Seljrfianb.
Die JRetigion, b, i. bie ^6d)fte geiflige 3[ngelegeitf)eit bec
SRenfdjljeif , tonnte eon jeljcr nur unter bcn gurmen er;
fdjeinen, bie roir juüor alä bie mcnfc^liiijen ©runbformen geU
fleSbiibenber SEbätigfeit bejcii^net ^nbcn. Sie etfdjien and)
TOirElid) in ben brei gormen: ®efe§, Ännfl unb Ee^re.
JDie ©efefee ber ntten SJölEer finb religiös geheiligt. 3)ie
©dttiftgele^rtcn, ©efc^eSerflärer finc ?)rie|lcr ber üaterlAnbifdjen
©ott^eit. 63 liegt biefer Stjntfncije bie Sßnljrljeit jum ©runbe,
baß bie SBegriffe beS Stedjtä in ben cniigen ©efe^en bet SSer^
nunft unb fomit im ©iftlidjcn ifjren Urfprung (jnbcn. SÖaä
«ber bet Sbee narf) ridjtig ilT, rourbe falfd) burdj bie 3(ni»en=
bung auf bie einjetnen ©cfc^e unb ben JBucl;fiaben bcrfelben.
^uvi 'in
13
S>a& @efe| f ann bai (Stox^t, bad Semunftfoben^ nur bürfhOm
in etnfeittger SSejtel^ung auf ein (Snbüdft^, imd) gegebene SSev^
^(tniffe S3efc^rdnfte§ unb fBebingtcS; ballet Irnrn audf baS
@efei^ feine genfigenbe SDffenbarung^rm ber^eligion werben*
& n>trb ^i(t)^tni nur eine religt6fe jBeiiel^ung, bie bec
Surd^t, aufgreifen (fubjiectit)), unb bie ber SSergeltung (obfectit))«
Sion freier Siebe unb 93egeifierung xod^ ba$ @efe^ ni^ti. -^
Zuf eine freiere SBeife offenbart ^ baS religiöfe Seben in ber
£unfl. 9licbt burc^y eine einfeitige^ enblict^e 83ejie^ung n>irb
^ier ber freie 6rgufi ber religiifen Cmpftnbungen gehemmt Sm
@egentl^ei(e : fte tann ben l^inimtlfi^en ^unfen, bte @Uitfy ber
1Lnbaö)t, an^a\xä)m in ber 2;6ne fiut^enbem @pxzlt, fartn
in ^pramiben, got^tfdlien 2;^ärmen unb in ber läl^nen 9B6U
tang ber bintmelanflrebenben S)ome§fu^pel ben S^i\)tn^nn beS
mnern gebend t)erjtnnbitben; fte. lann bie geifüge^ innerliche
2Cbrunbung unb ®efd&toffenl[)eit bcffelben wiebergeben, in ben
üoDenbeten gormen gottlicber aRenfdSjehgejiölt, fo xoit ben Äreiäs
(auf be§ n)altenben @c^i^fal$ anbeuten in
,;feelent)oKcn, f^Jn t>erfclf)lung'nen JESnjen/'
Xber tt>a& im ®efei^e aUiu gebunben, ba§ erfc^etnt jel^t in ber
£unfl: xoitbtx allju frei unb lofe. 2)ie fittlic^e @runblage
to SJeligion, einfcitig l^ert^ortretenb im ©efe^e alS 8egalitat^
iwrb Uidft über ber fc^inen gorm t)ergeffen unb ibr fogar
nicbt feiten geopfert; ba^er ba$ f)b(^\l ®ef%(i^e einer b(o0
aft^ctif^en JReligion. ©clbji bie 2)id^tfunjl, bie bo4^, wie
oben gejeigt, ber ße^re am ndd^flen jle^t, inbem if)x ©rgan
gleichfalls baS SGBort ift, fann auf einer gewlffen ©tufe ber
S3ilbung nid^t me^r allein genügen jur S)ar{iellung Veligi6fer
SBal^rl^eiten. Sie Stcligion ijl me^)r afö 5)oef[e, inbem jie auc^^
bie ^rofa be§ £eben8 jtd^ l&erjlic^ angelegen fein Idfit unb in
bie unf^onen f^ormen bemut^ig eingelS)t^ fie ju t)er]()enlidt)en *)»
*) 3emeiS)r hie |)oefic ouf bem rcmcn ©ebtcte ber Äunfl ficb Wt^
befto mef)v entfernt fie ficb " »on ber eigenöidien 2Cuföobe ber Ce^re^ Sn
i^rer eptfcben ©efiart fd)tte$t fte {td^ an bad i)laflifd)e an, in bet
btantatifd)en an bad soiimtfd^e/ in ber l^rif^en an hai ^ix^iiai
ttf^e» 9lun bleibt freiließ nod[) bie fogenanntc b ib o? ti f d^e 3)oe|te/ bie
aber thtn in hm ^a^e, M fte an hk Se^re ft^ anfd^lieft/ an eident^
. 14
ttebetiben beibm iingenugcnben Dffenbarungäförnten bcS tzlU
giofen Äeben^ , ' hem ©^efel^e tinb bcr Äunjl, jicbt bcmnad) bic
itt)ttyia^'S&^tt, bcr tlriterrtd)t, bie ^rcbtgt (didaxi^,
loYoCfiKUTijxfif^igv xTjQvyfiUy ixt 3&oxtt in beraHgemctnjl^n
Cebeutang genommen). Sie ßcl^re , wenn fte rechter %tt tjl,
toetg ben gonjen SRenfd^en in 2Cnf))n2cb }u ml^men unb nad^«
l^alttg ju: bearbeiten. @ie tt)edft frfn ©efü^t, bilbet feinen SSer«
fanb., ,8ibt';feinem SGBillen -bie gei^örige JRid^tung, unb zxi)tbt
itftt fomit ju einem börmonifcl) gebilbeten SSernunftwefen. ©tatt
»ie .ba&t@efeife in i^m bloß ba§ ,,bu folljl" alä fategotifcf)en
gmperatiü l(>in jjujlellen , ruft jic in i^m ba§ auf Ueberjeugung
rubenbe, freubig entf^loffene : „xd) will"*) b^rt)or. Qtatt
xovt bie Äunjl unbejlimmte, üorübergebenbe , religiofe 2C^nun-
gen ju erregen, mad)t fte SSSo^nung im menfd[)lid)en @emütf)e
tmb bringt Srud^t um ^xnd)t, 2U lebenbigtm Seugniffe ibre§
SBirlenS»
' ®efd^id)tßd^ Idpt ba§ eben ©efagte fi^ nad)n)cifen an
•ben^rmm bc8 Suben^, »Reiben := unb 6^rijlentf)um§, inbem
baS Subenfi^um ^oxiiiQiiä) cm ®cfe|e, ba§ .^cibent^um
porjfiglid) an ber Äunji, ba§ 6f)rijientf)um tjorjfiglid) an
bec 8f|>re. ftd[) mttoxMt ^at
" S58a8. wir biSb^r in abstracto betrad^tet, lögt un§ concret
anfd&auem 35ie Suben . jtnb ba§ SSotf unter t)tm ©efefee (ot
vTii.Tot; voixov). 2)a6 ©efefe n)ar bebingt burc^ Sl^eofratie.
@o lange biefe beflanb, l^atte e§ aucb feinen l^ol^en, gefcbicbts
nd(^ eigentl^ümlid^en, t)on ber göttlichen SQßeltorbnung felbjl i^m
K^em JCunfhüert^c »crifert* IDfeJ für bte, wetdfie glauben/ baf etwa
au(l() nodS) ^eut ju SSage burdf) baö Sf)cater eben fo met ©elittung !5nne
gewonnen wecben als burc^ hxt ^trd)e$ benn tff(dnbtfd[)e ^rebiger auf
bem Z^^(ktzt ffnb eben fo unaudfie^lt<b/ old ^ombbtanten auf ber ^anjeU
(gaufid SBott an äBagner)»
♦) ADa6: „t(^ fann unb üermaö" (9)^iU IV, 13,) gt^t fie freu
l{(^ allein aud!) nicbt. aDocI^ Don bent/ wag ober bie Se^re ^inauSge^t
(im ^n#ent$ume)/ tfl |)ier noc^ nic^t \ixt Siebe*
15
Seft4>erten SBertl) C3o^- IV, 22.). & waren abtt bie motzitfi^
bie Elemente ber S3t(bung, toelc^e bie t)onfommenete ^efftad»
le^re alSbann enhvicfeln follte, in i^m t)errc^Io{fen / ttnb ber
Suci^tmeifler {natduyur/oq) übte tteulid) fein %mt, fo lange c>
nfitl^iS xoax {®a\. III, 2J— IV, 30- SBar aber einmal bir
JBlÄt^eseit ber Sl^eof ratie t)oruber; fo t)erlor aud) bad ®efeg allm%
Ug feine urfprfingltcbe S3ebeutung. (3c^on ba§ 9)n)p^etentl^um
tritt als not^wenbige Srganjung beffelben auf. 6tn noc^ entfc^ieb&
nereS Einbringen jur ge^re wirb aber immer ftcbtbarer nacb bem
epile , wiewohl auf Strwegen. Srembe SBeid()ett wirb in ba$
tjaterldnbifcbe ©efe^ hineingetragen, es erjeugt fi(t> bie 2ffter^
Icl^re ^e§ ?)l^arifdi6rauS , im .Äam^)fe gegen weldje erfl bie
wo^re ge^re f[(^ ben ©ieg t)erfcl?afft. — 3m ^eibent^ume *) ijl
bie Äunp baS SSor^crrfc^enbe, »om ro^en getifc^ an hxi ju ben
©Ottern @ried(>enlanbS **). ©pmbolifc^e ^anblungen, Opfer,
©Ipiele, SEdnje, Sweater btlben bie gotteSbien|Wicl(^en ©lemente^
Sm e^rijlcnt^ume bagegcn trat, aB bie Seit erfüllet war,
bie ge^re auf, aB felbjijldnbige gorm ber JReligion. SSSd^?
renb bie Suben au§ ber ©c^ole be5 @efefee§ umfonjl nodf) ben
leiten gebenSfaft auSjupreffen fid^ bem&()ten, unb am @cbat^
ten beS künftigen t)ergeben§ ^xi^ ju fonnen fhebten; wd()renb
bie aQju menfdt^lic^ geworbenen ®6tter ©riei^enlanbd auc^ in
btn Tomifc^en Äem^jeln i^re Juanen gormen jwar nod^ immer
m ben 2Cugen fd^welgenber Äunjlfreunbe ent^üttten, baö J^erj
fcer SRenge aber falt ließen unb t)erl()drtet , gteicb bem SKar*
mor, au^ bem fte erftanben, wanbelte ba§ fleifd^geworbene
SB ort***), t)om .l^immel gelömmen, jliU unb bemutl^ig in
.^—^»^"i— — ^^-■^"— ~"^"^-"^""^~~"*~-~
^) SSir debraud)en baö SS^ort unbebenfltd!) , cfine t()m bcf^alb einen
abfolttt fcpmmen aSegriff unter^utcöen. 2)ec ben ?)^itolo9ett »eniflec ans
ftöpige Äußbrttcf beß 2Cnti!en i|l ^ler ya weit, ba \ia^ Subenti^um autft
baruttter begriffen tt>dre^ bec be§ •^eneniimu« 8U en0, ba biefcr nur
bie %hä^9z SBtüt^e.bed ^adanidmuftn' ft^ fa$t SS^ir {6nnten alTen^
falU baför fagen : „ in ber profan s antuen Sßelt» "
**) ©elbft \>\t S'laturöergb.tterunö («^^logoilmus) gehört ber Äunfl an,
inbem bie |>^anta{te {t^ innerlich biefelben ©ebübe geflaltet, tote W btibenbe
^unfl &uferK4»
**♦) jDiefe tjerafföemeinernbe SBenbung bes gogo^begriffeö* mSge ^fet
öcbulbet »erben, wo wir auf bem altgemeinflcn ©tanbpuncte und bepnben.
^as (StgentlS^üinli«^ bavon »nrb fpdter su wörbtsen fein»
itiKAtSgelfatt urntjec, «nb bereittte bie (ittlirf) retigiofe SBie»
bergeburt bet aRenfdjfjett nuS g6tfUiä)em ©nmen »or. 3tuS
b« ^«bigt (am ber Otoube (fR6m. X, 17.); flw§ bem OIüiu
bin bie £iebe, unb aus bet 8icb' erbliil)te bdä geben, bnS ouf
ewig bcn Kob befiegt. 2tti bie ©teile beS Äempelä mit, bet
JBunbeälabe unb bcn SEdfcIn beä töbtcnbcn ®efc|cä trat bie
'Anbetung ©otleä im ©eifie mib in ber 2öal)rl!eit, unb
burc^ SSetfünbigung ber reineren Sebre etl)ielt ber 'Jdtar beS
unbeFnnnten (SotteS ju 3(ttjcn 9tamcn unb Sicbeufung.
Sebü^ ift »01)1 j« bcfldjfcn, baf bnä SJertjältniß btefer
biet gormen nur ein relaticeS i(t. 5n icber bet genannten
btet gef^i(^tlicb«n JRcIigtiJnen ft'nben wc biefelbcn roiebcr bei*
fainmen, nur iii uetnnbertet SKifdiung unb SJutcfjbtingmij;.
"äüä} im 3uben£l)ume fnnben fidj fünftletifiije ©lemeiite (Ijeilige
SBaufunft, ©cfang, &eil. Sidjtimg, am^ itroa^ SRimif), unb
nud) bei ben .Reiben (ben JRömern namentUdj unb ben atfcrn
©tiefen) trot bnä Oicfefe in tcligiüfct SSütbc fjertjot. fiefft^affcä
fonb fi^ ferner aud) bei 3uben unb ^^ciCcn. Sei jenen
»ürb, xoit fdjcn bemerlt, baä limt bc8 SBJorfeä »erttetea
butd) ben ^Jroptjetenftanb, fpäter butd) ben $t)ari)aiSmuS unb
boä SIabbinenti)um (roimofjt in 3e«bilbetn). SDie ©djule
(Synagoge) failbete bie Gtgänjung jum Semijet. S3ei biefen,
ben Reiben, erfclj^incn bie aSeltweifcn, unter roeicijen ©oaateS
unb 9)lQtO' in einet bet prij))betif(i)en 5f)nlictjen SJiitbe (jen
Bortreten, atä ätäget beS SogoS, Unb fomit Eonnte auä) an
fcie beibcn gormen bcä iübifdjen ©pnogogcnuntctticbteä unb
bet ^eKenif^eu äßeiäijeit böS ß^tipenfljum om lei^tcfJtn (Tc^
anfd)Iiegcn. 2>od) entbehrt bicfcä aurf) nidjt gänjlidj ber
beibcn anbem gönnen, nämlict) beS ©efe^eä unb ber Äunfl.
2)o8 SßJcfcntlidjc beä ©efc^eä i|T in bie geljre oufgenommEii
unb in fie aufgelp|l; benn bie SegalitSt ifi in bet ^6ljetn 9Jiüi
ralität, unb baä ©cftg bcä JBudjftabetiS cerKätt in baS ©efelj
bcö ©eiftcS (5Kflttij. V, 17. ®a!. II, 19.).
'Äuctj ifl bet ©infliif beS ßtjtiftenfbumä auf bie bür=
gcrliclje ©efc^gebung «nb bnS mobernc ©taatäleben nic^t ju
»etfenncn, fo ba^ eä oüä) von tiefet ©eite alä ©efcij pdj
fleltenb nia^fe, obnjoljl t§ nie an bie ©teße bei alten ©taatÖJ
teligionen ^at treten tcoQen. 2)ie .Sunfl ahn eignete fi<^ bad
- — 1» —
^^riftenf^um glefdS^faQS oti; ju 'S)drfhQuns feinet ®effil[)(e tmb
XJ^nungen» S)a6 ©pmbol (näpfte ffdE^, jctoc^ in befcl^ib»
ner Unterotbmmg ; an bte ge^re , naif be6 ©HftetS @e^e{f
(gRÄtt)^. XXVIII, 19.)/ unb an^ in ben übrigen Elementen be^
^riftlid^en 6ultu9 trat ba6 ^änftlerifdj^e l^en)or, ttnb e$ bilbete
ftc^ eine c^rffilicbe itunfi ali etsdnjung beS ^üfül^n SDogmoS
2tt toätbigem 2(uSbtudie beS ttnnennb^m
tteber^iH)t tfl fphttx (§. 11. ff.) iu jetßen, in toeld^em
@tnne baS 6lE)tif[ent^Qm gellte fei; ttnb n>te a fidfy and)
toteber wn blogev Se^te, b. ^. t>on ber äBeltweiöl^eit ttnb
SßiffenfdS^aft ttnterfc|)eibe. ^itc galt bev SBeiPeiS nur ber Sr»
ft^ung a potior!.
@^drfer tritt bie Ie|)r|)afte SSefHmmung be&tSfytilftm
(fimnS im 9rote{}antigmug> ald m &affyolki6mn§ J^erouS,
mbem m tm U^Um @efe| unb .ßunji ber Se^re minber
fkn§ glet^) {lel[)en, im erfiem aber biefe wmalUL
SDie Serunftaltttn^ ber «Ititd^e , to^taM bfe 9?tf0tmQt{on
fckfelbe rettete ; ifi ^oufig alS ein StudfoU inS ^J^eiben^ tmb
Sitbentl^iun betrad[)tet n)orben, unb in ber Z^at la^t ffc^ bie
gntartuttg ötoflentl^eiW börauf jurÄ* ffi^ren, baff ba8 iWifdjungfl»
lotäfältni^ ber t)erfcbtebenen Elemente, n>e{d^e ^ufammeä bie &ftb
^Sreligion bitbeU; jerllirt unb jum ^ad)ti)tiU ber Zii)xt m&n^
bttt werben ijl. 25a8 ©efefe, bie SAJ^ung, bet jfÄrfe SSuc^flabe
cineß lir^lid^en ge^rbegrijfeS (wiewohl nid()t fetten au^ ber
jDefpot eines äbel t^erflanbenen &utl[)eraniSntu§ unb 6dl\)in{§mu$)
crbrfiifte aHmä^Iig bie naä) frder« fieifHgett (Sefeifeen j!^ tnu
»irf elnbe ge^re, unb alföbalb tt)iebet^ötte jid^ ber 9)öarifai8mü8
unb bte SBerf^eiligfeit beS Stibentl&um«. Sie ©pmbole, bie
©arfteUungen ber Äunjl öermei^rten fid) In bettt SKafe, ol*
ba« SBort ber 8el)re t)erjlummte unb bö0 ©alj fabe warb.
T>a9 ©innengepringe ber SBeffe auf ber einen, bie eblem
ifunjileijJungen in beiKgen 6^6ren unb entjütfcnben (Semdlben
auf ber anbern @eite l^oben bie l^eibnifc^e @innli((^feit im
neuen 9Iom iu einer ^l^nliclien ^öi}t, nie cin|l im alten,
©ie^e, ba toat e5 «jteljet CaS ffijort, unb nid)f§ flnbetel
foltte eS fei» alS biefeS, vooburd) bie ocrgänglidjen SHen::
fdjengebilbe ievflört, unb bie göttlidje SSJafjrljeit roiebci: in iir:
fptiingli^ct Sfeinljeit unb ©d)6ne ben SJötfetn »etfünbet rootb.
£)te g)tebigt beä 2öocte§ iratb unb blieb bet Äern uab ^iu
teljjunct beä ytote^nntif^eti ©otteöbienfieg, unb »enn aud)
gteidj biefe nun roiebcr in bct »ilfen Äitdje ju Uljreti gebtnd)!:
TOfltb, fo blieb boctj biä auf biefe ©tunbc iiod? baS SScrfjöItnig
betfelben ju ben übrigen Elementen ein in beißen Äircben
»erfct)iebeneä unb beten (äigent^ümüi^feit luefcnlltii) bebin:
genbeS; womit benn ober auc^i jufnmmenböngt, b«g in ber
gjerfon beS Eattjolifi^en ©eijitidjen ber über bem ®efe^c loa;
^enbe unb baS ©ijmbol Betroattenbe ^»ricfter, in ber bcg prci=
te(lantifd)en ^tebigerä aber bei Seljrer , ber jüenet am SBotle
(jerijortritt.
§. 11.
iDbreoI)! nun bcc SteligionSlc^cer afö fotctjct ganj oor-
jögli^ bcm SeljtPoiibc ün3cl)6rt, fo unterfdjeibet tt ftd>
bo^ »om Sf()ter einer SBiffenfi^oft in fofetn, aU bie
SReÜQion hin reinem Siffe» ifE, unb bal;ec nid)t an unb
fäc ft^ unb o^ttc weitere SSebingung geleljrf unb ettccnt
»erben lann.
Zü& bem aSiStjerigen f6nnte Bctmut^et werben', bap mir
bie Sieligion glcidj einem «nbetn gebrfactK jue ©adje be3
SBiffenS matten. Sir t)öbcn aber fdjon eine SefditänFung
angebeitfet. 63 ift ie^t an ber 3eit, nai^bem eon ber ^erfon
beS gerrere gebanbelt roorben, nun ben ©egenflanb feiner eeljr=
t^Atigleit felbft, loieiüobE nod) immer üom allgemeinen ©tanb:
Ipunete aus, inä '4uge ju faffen.
19
b. Sern (Segenjianbe ber ttliQiiftn itffxtifiti^
fett Dbev t)on ber {Religion ttnb t^tev Xuffaf«
fung unb IBe^anblung äbevb^^upt.
SMe 9(eIigton (Sr6mmtg(ett, ©ottedMt, (SottfeUgleit,
•t5*T! ^*^.1> ^oißeia, q>6ßog rov &bov tu [♦ tt).) ifl jits
ii&4>ft „n>eber ein SBBtffen, no(^ ein S^/' fonbem ein
beßtmmtet Sujianb beö ®e^te, ber aber auf bem Sßege
tMrfidnbiger Ueberlegtmg )ttm Karen, t>erninfi%en 83 e»
xouftftxn, unb auf bem SEiege ber fiMd)m SBiOfendbe^
^mmmQ jur fejibleibenben Qefinnung ft^ bilben foOL
tteber bie (Stpmologie, auf bie bter nidl^t alleS anhmmt, eU
»K>^I ffe SU beacbttn, ob^ n&mli(b baS SBort abjuleiten t)on rele-
gere (Cie. de nat deor. 11, Ü%.), ober t)on religare (Lact inst
dnrl IV, 280, ober fonfhoob^/ ^^ ^^n relinquere (Massar.
Sabin, bei GeU. noctt Att lY, 9.), fte^e 9li$f(b äberben
SelidionSbegrif beraten in ben tbeoL @tub. u. Jtrit. I. ^. 3.
«ab bie Sinlettungen ju ben metfien ^anbbäcbem ber Sogmatif.
'"' SE>it ältere /Definition, n^onacb bie dteHgion fein foQ: ,;bie
M, ®ott SU erfennen unb ju toerebren'' (modus detiiii
oogDoscendi et colendi), :fi intä) bie in neuem Seiten ^m
«erfc^ebenen @tanb))uncten atxi aufgefleOte ®ef&bIötl^eor{e
(tia4> Sacobi, 6(obiu9, Srie9/ @(bleterma4^er, be Sßette, Xxou
fkn, fSeniamin ßonfiant; u. X) *) in ibren beiben ©lieber^
jMnfenb gemacbt n^orben, inbem bte Steligion nacb biefer
SBttadt „xotiti ein SBiffen; nocb ein Sbun'^ f^lecbtbin fein
foS **). SBenn nun gkid^ btefe jBetracbtungSmeife jur Seit
tto^ Dielen SSiberfprucb finbet, fo b&rfte fie bo(b ben @ieg
einft batoon tragen, fobalb bie SRt^oerfiinbntffe nocb mebr
entfernt fein tt>erben, bie ibr anbaften. Snbem n>ir eine tpett^
*} Tivid) hd Berber unb Sefltnd ftnbet fiä^TU^nliä^c^, bo<^ me^fr in
einzelnen SSSinfen, alö in burd^eföf^rtem SSortrage»
**) @4Iderm. ©laubendl. Sb I. §• 8*
2*
I
I
läufigere grörteruiig bc5 ©egcnfianbeä unä ^ict wcrfageii müfs
[en, eriautten roit,imä «ur folgende ^(nbciituiigcn.
Saß bie gjeligion eine JBejietjung beS ©nWiiijcti
ouf bflä Unenblidje onbcute, unb atfo ein ©ubject »orauäfe^e,
ba§ bitfe äßejieljung an fiel) ju DoUcnben fhebl, ober bag übers
^aui)t rine fogenamife objective Sieligion (&ottetUl)Xt unb &oU
teSbienfl) ein Unbing fei, eine taube SHiig, otjnc bie fubiecfiBc
Mttigion (bie grimmigEeit), «eldje ben Äern bilbet, muß »on ie;
bem JReligiöfen felbft eingEflanben werben. 2>ic objiictiBe Steligion
(jener modus deum cognoscendi et colendi) t|t fomit baS
abgeleitete, bie fubjcctiBe baä Urfiprünglidje ') , unb njcnn b«:
^« gefragt iriib, xott^ Sieligion fei, fo muß i'oc allem bie
leitete inS Sidjt gefegt roerben. Sreffeubfagt fc^)on3TOingl^"');
Ve^a religio vel pietas hacc est, quac mii soli<jiie deo liae-
ret, unb bejei^nef fie alfo «(5 eine adhaesio, mitljin atä einen
bwdj ein SBertjältnif, eine fficiie^ung btftimmtcn äuftnnb. 23o
liegt nun aber, fragen mir weiter, im aSenf^en biefe Ib^öfipnä»
fraft nn tia^ Unenbli^e ? SBo ift ber ^(nEnüpfungSpunct beä SJet:
mtniffeS? 3n roeli^eni 3)fomenfe unfreS ©eijieS finbef bie ä3fc
jieljung patt? Xicnn bog bte äBejiebuiia eine gciftige fei, uerfiet)!
fid) üon felbp. Unfer ©eiji öbev, obmoljl ein einiger, gibt fid)
burt^ Dcrfdiicbene ©etleiiuetridjtungen iu erEenaeu, bie wir iuf
©aujcn immer nodj auf bie brei »on SrEenntni^, ©efü^l unb
^inen (3;^attraft) iuri!icffut)ren fünneu. SSeld;cr con ben
brei ÄrSften gcijort nun bie Mcligion junödifl unb itnniit}
ttlbav an? 3jt fic ©adje be§ aSiffenS, beS SE^unä ubpr bc§
©ifüljlS?
L Sic ticeronianifdje 'aWcifimg {uon iclcgcrc) unb nu^
ein S^eil beS bitlifc^cn unb (jo^julären ©^irai^gcbcaiidjö, 3, äJ.
n'in-; nr^, Imyvuxni tov xvqIou, fi^inen für boi? aßiffm ja
•) J)aä niiU faflen ; t^t es (ine 9i(liflioRMc()re 90b, mußW eä rromMf
gRenfi^fn ge6fn. 2)iff fd]IicSt nirfjt ous, bof in mjiufcfin SnMoibum
freili* trft bie3l((ioion oon augcn muß ßtretctt ivcrben. 3j, uicUci^i ^
aneiften erijallen erft Sic ebifctluc JHfliglon auf bcm SBcgc bcß Uiifcvn**iire,
unb bann gei« fw «fl in Öefftl;! unb ?cbrn übi-r. %btt wie rrbrii bifc
im KileniHJntn, pcm aSmfdjtn im ffianjcn, vom SHcnfrijen in imm
Sonnoljuflitnbf.
") De Vera rcl. 11. öl.
— '• %1
^tt^tn, ober fAr baS bem SBtffen Dorangel^enbe jDenftit
S^e^rere, bie in \\ßtn übrigen %n^^Un fonfl fel()c t>on einatis
ber alnoettifen , fd[)ttnen — toad oudE^ bem Streite ouf religii«
fiem @ebiete bie meifie 9{al^runs gibt -- barin Abereinittfonü
men , baß bie 9{eIigion gen>iffermaf en @ad(^e be$ Jto))feS fei,
tmb baf im ri^tigen Genien aber bie 97eIigion ba9 ^il xo^
fentitdb bejiel^e. ^ierin loeretnigen {td(^ ber f^ane {Bu^^ftoben»
ort^oboir (ber ))ofttit)e @uyemdturali{i)^ ber einfeitig t>erfUinbt^
StattDnaltjl (S)enfgtäubige) unb ber tranöcenbentafe; f))eciilat{t>e
ai9fKfer; leber freiließ aud anberem Sntereffe unb in anberit
Seitel^ung % Sßa« aber gegen biefe ^tnft^^t fpridf^t; tfi, rck
}ttm Sl^eif fc^on oon @d(^leierma(l(^er imb Smeßen ge»
jeigt worben, golgenbeä:
1. SEBare^bie Sfeligion @adE)e be8 SBiffen«, fo mfifte auc^
M SSifTen um fie unb bad ri4)tige S)enFen über fte baS
9ta$ ber f^(mmtgteit ausmachen; unb fo müflte benn )* 0»
unfere x^tri frömmer fein'atö bie bed SRittelalterJ; ber 9)]^Ho»
fb))i^ frömmer al§ ba9 Solf ^ bie SJtinner in ber 9{egel frim«
mer ^I» bte flauen, bie @noa(|^fenen atö bie Jtinber. 9hnl
liefert ober ba^ 6^riflentl()um ben ^txotxi, baf ®ott xad^t bie
inugen biefer Sßelt enoi^tt ^abe (SRattl^. XI, 25. 1 (Sot. f,
19 — 21.), unb felbjl bie Sfeformation , fb t>tel flfe aui^ burc^
\kt Stxa^ beS ®ebanlen6 unb burc^ ba€ gid^t ber SSj|mf($aft
gettirft, betoa^rte eben barin i^ren religiöfen 6^ard|Pf^ baf
fle Weber bloße Äufflirerei wn ber einten, ttod[> ©9fÄfWfofafrle
tum ber anbern ©efte tn§ geben rief j benn fonft xohxi (trt
Seitel^ung auf baS erfttre) SraSmuS nic^t ber lt%it 9tt\w
motor gen>efen unb Suti^er .f(^erlid(^ ber erjle»
2. 9S&rbe baS SBtffen bie ^Religion befümmen, fo xotxt
bie Äitd^e, ber SJerein ber ©laubigen, nl(|^t8 al« eine
@4>ule t)on ©efennem ein unb beffetben @otl^m8, unb e8
»Are barni natfirlidj), baf bie SBifTenben, We ©ereiffem (bfe
gfoteriftr) feiner weltern tJCnregung oon il^r mei&r bebürfteiu
*) ^ xafiil^t jte ber ffeife £)rti(|o'boi: ni(()t fetten sur @ad^ be< ^es
Wi^^tniffeS, ber Slotionalijl jur ®a*e be§ reflecttrenben »etllanbe«, ber
S^^fUeer ittr ^6^t ber |)^anta|te, obwohl fle 2(Ue bas nid^t SBort |abeti
»olUn;
2Ä
3Die ©uittinbe bet grommen ob« foH bei „oieE Äöpfen utib
©innen" bodj „ein ^etj unb Sine Seele" fein.
3. SBäre baß DcnEcn baS eigenflit^e ßtsan bet Religion,
fo mü§ten w>ir tinä wäijrenb beä 25enfcnS [elbft am mcißen
ttligiöS angeregt füllen ; boS ©ebet mürbe jum Stedjenercraipel
unb bem ©tetbenben, befTen ©enfEroft fdjnjinbet, wäre bet
3to(t ber Sfeligicn «ntriffen. 9?un ab« leljtt bie ©rfübrung,
bog in ben f}l>ä)^m 9Romenten religiöfet ©negiing Die 31«=
flerion grabe in ben ;^intergrunb tritt, unb [elbft Cü§ 2ßort
2Cnbad)t geigt me^r, bag an etvoaS, alS bof über etn?aä
gebodjt raerbe, fu nie ja and) ein liebenbeS :anbenr(n an
greunbe nidjt met)r teineä Senten, fonbcrn eben ©efiiljl t|t,
©timmung be§ ®emütl;cS.
IL Sie Religion befiefjt aUetbingä nidjt nur im Siffen,
fagen ^Anbete, fonbem im Zl)m C5o&. XIII, 17.). Un& in
ber Zl^at empffel}!! fic^ bet ©dg, baß bie SIcligion ©ac^c b»
fitlli(§en SIßiUen§be(iinimung unb im ©runbe ein§ fei mit
bet ©ittlidjEeit, ouf ben ei[ien 3tugenblid bem priillifi^en
©inne eineä ^eben fe^t. ßä fptedjen aud? bofüt bie 3fuSbrücfe
Hjn^ ^"^^j ödö; loö xvpiov, audj roobl ""J^^j ^ci"«'«»
&fpamlay eben fo religio im ©inne Bon ©eroiffenljaftigteif,
unb ber po^iuläre ©ipracbgebtaucli , n?onai$ „ein frommet
3Renf4f" fo oiel ip olä ein guter, redjtfdjoffenct Sßenfc^ (iJ^
*atos).^fDa^ nun ©ittlicbfeit unb gtcmmigfeit in einet un:
läugbaten SBetroanbtfdjaft unb SBe^fciroirEung (letjen, unb bag
feine ofjnt bie anbete voUenbct fei, muffen roir von vorne ^eri
ftn jugeben. 'Iber ni^tS befio weniger Eommt jebet wiebet
eine wenigfteng relative ©elbflßdnbigfeit ju, bie auf ben Untet>
fi^ieb beibcr ]6in«jei|t.
1. ©0 feljr in i^rct SSoUenbung JHeligion unb SJtotal jufami
menfaHen, fo baß bann bie SOIotal geroiffcrmafen «IS bie v'^ixtü-.
fdje ©eite bet {Religion, unb biefe Ijinwieberum clä bie contempla:
tioe ©eite bet ©ittlidjleit erfdjeint, fo jeigen bod) bie einzelnen
@ntn)i(fe[ung§flufen bcä einsellebenS wie bet 9Jtenfc^t)eit oft ein
merhsütbiflcä ^etoortreten bcä einen üKomciiteö bei tmoerljältnig:
mäßigem Burücfbleiben beä anbetn, mag freilict) ein unooDFüm^
menct äuflanb iß, ber abet bod), als in bet Seibe bet etfaijtungeii
liegenb, fßt unfere fiSeljöuptung fpti^t. eä gibt eine aufri^tige
«3
Sfrtetmtgf ett; itx mm Unred^t t^t, wmn mm fte oXi ®d^etm
i^Utgbtt unb ^d^etet gMbeju Uiu^tttt, neben n>eld(^er mon
eine ncif n>enig ouSgebitbete ®tttlt(t^(eit; einen geringen ®rab
fim €eatlbe^(fd[)ung ttnb einen ne^ betrdd(^tli4^en @tab
trefft 9rol^]^it ftnbet (JBeif^iele: meistere (SfyütafUtt ia X Z.
imb beS WtitttlalUxi, ttnb fo t>{ele ber tobevn 9latuTen im
jB^e)^ unb eben fo gibt eS eine ebrenwert^ 6ittli^
fftt, bte f!c|» bevettS Aber bie bli>fle Segalitdt erhoben ^at,
^e SEttgenb au9 Selbfiacbtung , ^flidE^tgefAbl u. f w. bei
wenig teltgi&fem 39ebörfni{fe d. fB* ber Staict^uS / ber bef»
feie 9)^fdt9mud unb bte Storal fielet fogenannten ®ebit
befen ttttfctet äett).
2. 35a8 . ftttlicbe |)anbeln ifi bebtngt burd^ gewijfe 5Ber^
Jtontffe be« gefelltgen geben«, unb »o btefe fd^inben, ^btt
kii ter Sereid^ beS erjiem* auf. TCber auä) abgefdE^nttten f)on
• dllet ©etegenbeit ju l^anbetn , in fttller TfbgefdS^iebenbeit t)on
ik' Siilt tarn ' iai rcligWfe geben m feiner b*dS>flen ®Iorie
^bttreten *); :Kud^ bewibrt ftdf^ nid^t feiten im geiben bie
Jftfäft bcr SReligion ba, wo bie STOoröl^ aud^ bie floif^^e^ nic^t
ftl^r äü^teid^t
'] 3. ©0 »enia bloß e ft)mbDtifd(ie JDärjleHunft refigiöfe?
^jnmungen ober bie SSerfenlung be9 ®emätl^e6 in {te ben
^ttt% 2$tf[ttlid[)er ^anblungen erfel^en tann^ fö mtdg ffnb
^e.Uebungen ber Tlniadjt i. S3>. iai ®ebet unb ber ®enu{E
ber . ^acramente {mmtnüid) bie Kommunion) bIo§e Sugenb^
imüt}, bercri ia bdnn ber ©ereiftere ntd^fmebt bcbfirpei fon^
ijfrn'ioir fe^en in i^nen bie äBefriebigung efneS txom bloß ptt
Silben ^Atn relatit) unabl^ngi^en IBebAtfhifleS. 3a ^ toems-
!r^. 4» in ber @ittltd^!eit befonber& baS STtoment ber Sretbei^
bery^etb'ftbejlimmung' vorwaltet, fo in ber JReligion ba« ber
^i^ngtg!ett, be« JBefttmmhoerben« j, toenn gleid|^ @))ontaneit&t
imi>* Sitctptmtiit in (selben DocCommen^ aber eben in um^ti
le^rtem äJer^aUniffe.
*) @d fattn^ HK^t ed foa jDte^ d^d^ ^^^ mfmftax^ falfdfier
2U!ett{ unb Jtlofterfr5mmtdfeit«
I
t; DO. ISS Unbt uns fcmit nar nod) &aS @efü^I fibtig.
3(0nn duci) gesnt bit 3(nftc^t, bag tie Sieligion <Si^t iiiä
@<fni)IS fei, läfl ftdr auf Den «rften IJfugEnbUd niti ütmtniai.
(^taR bei vielen unbeßimmten £ecl<iinatit>nen, bie von änt-mi
@ei(e ^ei fi(^ gegen bic @efüt}[ät()eorie erhoben, f)dt Saums
gaiten^SiufiuS bit (^inroenbungen, Vit mon bäjjegen ma^
t^n tamx, bünbig in ben ^uSfpiud) jufamimngefagt : „SaS
©tfübt mirb Wemanb iwm ®«inbe ber Keligion mac|?*n, ber
^ feibft »etftfljt unb bem eS um ein fictereS unb ÜarcS
geben ju lijun ifi" *}• äöirb eä un& ob« gelingen, fowo^l
bi« ©elbfioerflänbiguBS Aber ben äBegriff beä leligiöfen ®e=
füf^Iä ju eireii^en, äB nud^ ;u jeigen, nie eben mit bec lic^tig
gefaxten @efü^lSt^ecrie „btiä Eidte unb fidieie geben" bennod)
beße^en Eönne, fo t|l aud; bei @innanb befiegt.
1. @ine Selb^ecflänbigiing üb» ben StuSbnid tCiiit in
ber Stiat notb; btnn bag nictit aUeS frommes ®efü1}I in
unfrem «Sinne fei, loaS {idj bafür ausgibt, i|l von voine
herein ju ettlären. @o |)at man ftä) benn a. bdgegen ju
Bem)iif)Kn, olä ob unter bsin religiÖfen ©efüfjle elwaSSinn;
li^eS gemeint fei, toüS Stnbete ^um Unterfdjiebe Bom @e=
füijle bie empfinbung nennen rcotlen "); benn alletbingä
roäre eS eine gefäljtliije Sadje, roenn be&ainjtet njcrben fotlte,
ber SaJeid)fle, 9teiäbüt(le, finnlidj unb gemüifjUc^ Crregbarfie
fei öud) eben beßtiilb bet grommile. GS gibt »iclmeör eine
fc^einbare Sroctentjeit bei fet)c innigem leCigiöfen ®efüf}Ie
unb umgeEef)rt eine geroiffe ©entimentalität o&ne bie gei
ringße roafjrEjaft fromme Erregung. ®egen ben „ äffieri^ b«
©efil[)Ie" in biefet ber ©innlidjEeit iugefeljrttn Sejiebung ober
gegen bie ffiempctamentStdigion roirb norf) beut ju Sage mit
bem flarcn, frommen ©isalöing jebcr »crnünfttge Zi)iolo$
fi<$ erftäten, ja mit aller SRadjt bagcgen Eämipfen, xvo eS not^
*) (SinUlU in bie Sogm. @. 64.
"*) 3" twItSen Qftaä){itbtaaä) ii) mi) jebo^ iti^t goflj fmbtii
lanii. (Sg gibt xel\0\e Smpfiiibungeii icie leUaüfe @cf&&Ir.
unb Rnnlidie ®{fö(j[e wie (innlirtif empftnbunfleii. Xiai dmv^abta ifl an
teiben Otttii me^c b(r SBatimetiniuna jugctcijrt, ipäljtcnb im ®ffill)le
eu&jcct unb ObJKt innigei; mit cinanWi verwarfen finb. t,^tV3f, Satt
|len einltit. aa feinet Doani.)
■ 86 — —
ffyat 70m a ift <aiöi ol^e Tfxtm^t ab{t4^4^ev Bcrbtct^ung
foft fottm }tt bigreifen , rdt bte @egner bet Achten ®ef&I^Ui
le^ btefe möf immer mit ben crubeften Sntjiellungen berfet
bm Mnoc^lfeia timien *). b. 3ft aber aii4^ mit bem @k<
fttble, ba6 wr ntö @i6 ber Srteimigfeit be^eicbnerv mdt^t boS
ii^b^tifcbe ®efub( gemeint ober ber @4^inbett8{inn an
imb fär ficbr beffen ver^btge, Irttiffbe @eite ber Qit\ä)maä
taib beffen wirffamed; :|pvobttcttt>ed JDrgon bie CrtnbUbitngdtraft
i^ @o n^entg «ucb eine gewiffe S3eni9anbtf4)afi ber Stm^
anb ber 9>oefte überbc^uyt mit ber Stetigton gel&ngnet n)erben
tomi , (^ »&re bodi) ^u bel^au^ten bebentticb # toem ber @tnn
für Sunft abgebe, ber fei aucb f&r bie Sietigion i^rborben,
ober umgeiebrt, ber grigte fbiä^ttt, SRaler u. f» n>* fei ber
^mffe äRenfdt^* fiBie bei aQer ^i^ ber JCunfi ba« reli<
^fe ^e» barben (6nne, ifl t)ietmebr oben gezeigt **). S)k
6cb6tisei0er itnb @utf(bmetfer in ber Stm^ fmb nic^t feiten
Ne ttnfr^mmflfcen, bie u>ie bie @4)maro6erpfIa&i^ ^n .bie b^iUge
ßtatl)t ber. Religion ficb anfe^ unb ii)x ben Sebenöfaft tnU
yaäfm , wäifitn^ umgefebrt K^ft bei mangiel^aften iKunftformen
«üb einey oemadbUfftgten äfU^etif^ben S3ilbung bie guUe be»
imcbonbenen retigiifen gebend jetien 3Rangel ^txbtdt unb aber
ber ©lorte \fycti b^i^em 8i(bte6 bod minber SSerbenticbte ber
kffmx .drrfcbcinung t^ergeffen tt§t. 3Ran benfe an fcbtecbte
SabonnienbUber bei ben ^atbalifen unb an ben oft b^^ibre^
4ienben, unb trog bem bei ber rechten Stimmung nocb erbau«
(iiben itii^Kng.efanft bei ben ^ot^anten ***). Ueberbau))t ifi
Vk bie Jtmi @ad^e ber Salbung/ wie bie SSiffenfcbaf^ unb
a toitcbe alfo, »oSteti wir bie Religion jur @a(be bed {unil«
krifdb « iftbttiiHl^ @efubI3 madben« berfelbe SSonvurf ju ers
märten fein, ben wir benen gemacht b^^ben, wekbe bie Stüu
gion einfeitig inS 2)en{en fe^en, baf jte namticb bann für bie
tlngebilbeten nid^t wdre.
*> IDte S^at »tborledt alte« ®ef(^rcU jOiefelben/ toeU^e a» SB. bte
&efh^UUfyct ^etemcu^ onardfen , wnfcn i^m bialeiPtifd^e ^te in
feinen ^ftt^Un troc { {
"^^i ee^r tveffenb barüiber S^evaUnaer^ SlBorte in JSiecfe |)Mtafteen
eine^ funfUiebenbm £U)ßet:bt:uben»
SBomit iebod^ bem Unfeinen nid^t bod SQ$ort. oerfbirt fdn fp(U
4**y
I
26 - — -
■ c. SBcit nö^er alä baS fünpictifclje flefjf bcm rcligiöfen
©efäljCe 6a§ fitflit!)e, unb iric geben ju, bog eS nur einet
fdjatfen 2)iaIcEfif gelingen mÖ^te, beibe fiit bic S5efrodjtung
rein auS einonber ju Ejnlten, ba fi'e in bec aBii:Etici)feit immer
voitbet in einanber fliegen. 2>od) Eatin man fugen, baS fitts
lidje ©efütjt Qlä foIdiEä jeigt [idj mcfjr nur im einjetnett
gfllle, negatiü a[ä 5£flft, pofiti» olä 3mpul§ ober Snjttntt
@§ i)l f^on mef)r ber Xi}at gugmenbet, unb liegt gleid)fdm
in in SEÜitte jirif^en bem ®efül)B: unb JBcgeljnmgSBcrmö'
gen, roaljrenb bnä religio fe ®efüf)( fdjledjtljin bn§ innerfic
^eiligf&wm bet menfi^licljen ©eeie bmo^nt, reo gleii^fam nllet
ffiäedjfel «nb alleS ©djroanEen, jeber ®cgenfa^ »on 2ii|i unb Uhj
lu|l aufl)6rt. 2Bit ^6ren feinen ^ugtrilt beä ©terbtii^en , nur
ben ^SuISfc^lag beS ©eigetS, ber auf bie groigltit beutet, iinö
bei bem @(^immei ber nie läfcljciiben 3ImipeI, WiKtjt baS
etvige Sicl)t veifinnbilbet, fe^en roir ein ^inb in ber ^li^e
liegen, in votläiem a{)niing§eoU bie ^cime einer neuen SSett
fdjtummern. Siefeä innerfie ;^eiligt^um, biefeS Säviov ber
menfdjli^en ©eete, baä jeber, ber „in fit^ 3ef)t", mit Jungs
fraulicher <S^am unb mdnnlii^er fflegeiflerung jugleid) in fidj
watirnimmt, biefeä äBanb, baS unfcr 3rbifcl)e§ 3el)eimnigooa
bem ^immlifc^en otrfnüpft, biefer prometljeifdje gunte, an
roeldjem iebe reinere &lufl) ber @m))ft'nbung fidj ent;ünbtt,
biefer %nlfc, auf tem alteä rutjt unb ruljen muß, wenn eS
nidjt untergeben foU in ber Seit — baS ift baä religißfe
®efü^l, baö mit fetbet ober nie befdjreiben, auf bnS wir
nur jeben eermeifen f6nnen, baä aber, um eä Bon jebem am
bem @tfiil>Ie ju unterfcljeiben , bo^ n>of)[ nod) immer am be^
flen oiö baS @efü()t ber abfotuten 3tbI)4nfligEeit •)
btieic^net n>irb.
•) Set — loättlii^ fltiicmmm — „iBniffte" ©poft (btnn auiS) bie
.&unl», faflttn fit, (lältin MbfjdnfliafeitfifltfÖtil) / neli^m mt gmlffe
O^uK übte Utfen Saj oufigtöolftn, ittfäUt in fi* r<lf'ff- Gä flibt einm
rtilDfop()ifd)(n .&i)(i)mut(t, ber b«i mtnfäjtn unter baä Slljid: (rnicbrigt,
benn au<4 bie Spiere etlennen einen -Ciiittetn fiter fid) (cf. Athoit. leg.
pro Christ, p. 16. cd. O^on.), reälirenb bie abfolute XbliängiaEeit, b. i.
bie abtiängigleit oon Sott, re^t gefugt, alle unwfirtige ©cvoilitit aufl:
rdiließt, unb DU« fi(^ ';ei:au« bie mixt ^tS}tit unb @(Ibß|linb{0Eeit ge:
biert, 3o!i. VIII, 32. ' ' '
«7
2l igMbm tcix mtf amlpü^äftm aSBege bd6 telfsUfe ®es
f&^I auSgefc^i^tt, um e6 f&r bte mffenfd^aftltdE^e 93etra(^htng
m remcr, untoetmifdl^ter ©efialt ju gewinnett, fo entfielt nun
tie Xttfgalbe ^ (S^ntl^eft^, e5 toiebet mit ben @eelent(^ittg«
feimi tit fBerbmbung gu bringen, an benen unb burd[^ toeUt^e
tf )ttr Stf(^nung fommt; benn nid^t nur barin f&ibet bte
Okfäl^^Iötl^eorie SBtbetfprud^, bafi bte ©egner unter bem ®e>
f&l^ meifi tbnai anbereS Derfle^en ober t)erflet)en n>oIlen, ali
wA gemeint ifi; fonbem bafi fie mit bem @a^e, bte SReligton
fei &a^t M @tfiffii,. bie gntnbfalfd^e Folgerung t^erbtnben,
(dt ob nun blof bad ®t^fjl in Sättxa^t fomme, unb aiS
06 JDenfen unb ^anbeln fc^^on bt^\)(db ani bem religiöfen
Miete ouSgefcliIofren feien, »dl man fte bdbe nidjft }um
itmittelbacett @i$e unb jDrgone ber 3fr6mmigfdt ma(^t
Ikom freilidS^ ivire »eber ein ;;flare<'^ nodf^ ein „^^ta^'
hbta toöffi^, menn bie Steligion fo auf bod ®ef&^I be»
f4^ft bliebe, . ia^ fte nie au8 bem ^riligt^me be< Innern
(cmudsutreten imb nadj^ ou^ {t^ ftmbiugeben n>agen bürfte.
Sie in ben Jteim ber Srieb ju feinet; Entfaltung getegt t^,
io tie0t audf in bem gefunben religiifen @efä^(e t)on felbft
fflfm baS @treben nad^ inteOectueOer Jtlar^it auf ber rinen,
«ib nad^^ mocalif4)er j^fKgfeit auf ber anbem @eite. X>ai
JHnb in ber Grippe toirb grofi, unb an^ üftn Qtl^t bert>or ber,
Aer bte fSett erleuchtet unb ric^^tet @o n)ie nun im fRü^
ber 9latnr gatoiffe Stoffe ntc^t rein unb an fiäf (obn>o^I bie
aBiffenfd^aft fle rein barsufieOen bemalt ift), fonbem nur an
unb mit <mbern .{ur Srfci^etnung fommen, fo fe^t fid) aud^
iai fdifit6fe ffief&i;^! rinerfeit» mit ber erfenntni^fraft, bem
Sßiffen/ in fiSerbinbung, unb gelangt eben baburdl^ jur ^lar*
^rit, unb onbererfeitS ^txmii\)lt ti ^ä) mit ber ffttli^fen SßiU
lenS« unb SISiatfraft, unb erl^&tt baburd^ feine S^f^g^eit a%it
anbem SSorten: baö religi6fe ©ef&^l &ugert ^^ enttoeber unter
ber Sorm beS iE(en)ufitfein8 ali ©Uube, ober unter ber
Sorm be$ S£riebe$ atö @efinnung. 9Bte biefl betbed ge$
fcf^e, loie ba9 religt6fe ®t^n\)l jßdf etnerfeitd nad) ber Qx^
fenntniffette l^in jum Haren SBetouf tfein bed ©laubenS unb
onbeterfeits md) ber SBiUenS $ unb SE^atfette l(j[tn ^ur bUibena
ben @eftnnung geßalte, iß in itur^em ju jetgen«
«8
■ ' 8. S)a§ icligißfe @efii^[ foQ ein bwu^teä lotxinn unb
babuitl) bsr Unflat^eit entgeljiT, in bie eS fonft »crfinfen roiitbe.
SESie 8(fä}iel)t bU^? Süabutd) bng baS rdigiöfe @efü^t ein
oernänftigcd, bag bie Sjeligion, tot\ii)t jtcar junÄd)fl @e:i
gaiftonb beö ©efü^lä ifi, jugleict) ©adje bet äCeinutift
wirb. 5Sit ^ätUn »ielleirfjt, roare eö auf ben iSeifnlt irgcnb
einet ©djule b(red)ntt gmefen, beficr gleich »om ^Jliifnngc an
gefagt : „bie Steligion ip ©adjc ber SScrnunft" 5 oUein fo butfs
ttn wir eS nirfit auäbtiiden , rooilteri mir nii^t ju ä^nlidjcn
SSifuetftäiibniffen SSeranlaffung geben, wie bie, wetdje wir,
baä ®efiil)t betreffenb, fo ebm befcitigt tjaben. ©oU eä näitiJ
litt) fo »crRanben fein, olä ob bie Stdigion alä gtömmigfeit
itften ©iö in beu Vernunft Ijabe, unb ol^ ob ber Senii'inftigfte
oud) iebec Seit bcc grömmftc fei, fo müfen wie ben ©fi§ wecs
neinen, auä ben oben angeführten ©riinCcn bagegeii, bn§ bie
aietigicn ©adje beö 35cnfen3 unb SBilfenä fei. ©oU eä aber
fo viti beiden, ba§ bie 3bee bee JRcItgicn, t»cld)er baä «(i=
giöfe ®efüi}l in bct asiiJtidjteit entfptedien mng, in bee !öet=
nunft liege, fo bejaben mit ben ©afe. S)ber mit anbetn SBJott
ten: fotl eine Ketnmiftreligion in bem ©inne jiafuitt reecbcn,
ha§ bie Vernunft bie 3!cligion ft^afft unb gibt, bng fie, «le
man auH} JU fagen i3flegt, bie Üuelle ber Steligion ift, fo
erfenne« roit feine fol(^e SSeununftreligion an, »eil roit gloui
ben, bag nii^t im Äopfe, fonbern im ^crjcn bie grfimmigEeit
entfpnnge. @oU abec SJernunftrcIigton fo »iel Ijeifen, ali
eine ben gorberungen bet SSetnunft entfpreiftenbe, auf iljtc
©tunbibeen fidj bcjietjenbe, mit itjr übeteinftimBienbe gtönu
migfeit, im ©egenfa^e gegen ben ©inncnglauben, fo benennen
mit «n5 cntfdjlojfcn jut 58etftunftreligion '). ©0 n>ie »it
nun ein ge^teä, Unmittelbare^ im ^etjen gefunben baben,
wfl« eben baS te[igi6fe ®efiil)( in fubjecti» concretet ®cfialt
i(l, fo gibt eS ein Utfpn'mglic^tS, Unmittelbates in bcr Sn=
teUigenj, TOoS wit eben bie 5bee nennen, in objectio abfhactet
*) Äe^iilit^tr aSeife ifl auib tin Äunfhntrf (rin ttirtii SBcrmitiftpro;
buet, fonbern ein ^Jtobutt junäifjft beS @eföl)Ifi unb bec einbilbtingrfraftj
aba ti foU btn 3been bet Si}hn^t\t, bit, toitma^l nav ablhract, in bei:
ffittnunft Itrflen, tntfprecljen unb fifl) auf fic jutfiitfiifircn laffen. @g gibt
fciiie Söentunftbicl)t(i:, abtt uevnünftifle IMitK fotl ei imiHEK seben.
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Seflatt. ^ie Skmunft aber t^at eft mit bett ^btm gu ihm.
jDb ffe aU bte Sbecn f^^affenb unb erjeugenb ober ald btefel^
tat Demebmenb gebacbt werbe, gttt und gleicb; im erftem
Solle to&re bte Sernunfi ber ben ÜSenfcben erleud^tenbe gitt^
It^t ®eifi felbft, im le^tern bad SDrgan beffelben, »)ad aller»
btsgd iu Skrbätung t>on 9Rtfit)er{}anb bad ©eratbenerc ifi an?
{une^men (mit S^cobi). @o mel ifi gemi^, ba^ bie Sbee;
Ol» TCudbrutf beS doigen , nie rein in ber SBirKicb^eit erfcbei»
oen f onn, fonbem baß fte M ein fd^on Itbgefu^lted; Srflarrte«,
ficgrensteS, im 9lieberf(^Iage beö JBegrifed erf^^etnt. £)et
Segriff aber ali fol^er ifi @aäft beS SSerfianbe«, toxt
bie Sbee @adi^e ber SSernunft 9{un fragt ftdj^ aber eben,
tt(i(be an^&ttgfett bem fBerfianbe jufomme in ber reßgiifen
^te? Sine ni4)t geringe, fo balb »ir nnS nur ilber ben
ftr^attb fidbfi gebirig verflinbigt b^ben. 6r ift a toefent»
inb, ber ba* urf|pri&ngli(^ im ®ef&b(e ©egebene gur Semunft
kbgm, ber bicft beiben $o(arit&ten bed getfHgen Mend burd|^
Ste^erton toermitteln unb fomit bie SDffenbanmgen bed ^erjenS
tiid^ ber SSemunft, b» i. Dernunftgemäfl , unS interpretiren
fiilL j|>terbei l)at er nun freilieb bie SBabf, unb eS fann baber
9ef(beb^, baß er, feine SSeßimmung t)erfennenb, eben fo in
bm Srrtlbum abfäbtt, wie er, ffe erfäQenb, und allein bec
Sa^l^K n&^r ju bringen im ®tanbe ijl *)• ©eben wir
nomlt^^ meber auf ba§ religt6fe Sefubl jurucf, fo tommt
bd bem trfen <|>injutreten ber Steßerion febr t>iel borauf an,
Ute b0r SBerP:anb babei {tcb benebme, obern&mltdb im.S>ien^
ber 0innIicl|;leit b^^^ble ober im SDienfie ber SSemunft» Qa>u
f<ben betben fte^t er aU neutrale £raft in ber SRitte. (SnU
»eber begnügt tx JUfy nun, aK tr^er SSerfianb, im 2>ienj}e
ber mit @inttii(btett geträbten^b^ntafte, bie jBilber, welcbe
mit 4^&lfe ber Ulstern aud -bem religtdfen @efuble berauftau»
d^n, unter fUb ftu einem finnßcb loerftdnbtgen ©pfteme (u
combtniren, ^nt baß bie SSemunft babei tbdttg ober fujj^ flär
bewußt wdre^ ®o entfielt SJ^tbotogie, ro^e ©pmbolit, boS
*i
*) ©ie ajexfennutto «nb ©ermöfd^ftuna be« SSerftanbeS auf bem reif«
di6fen (Sebfete ift eben fo unp]()tIoropitfd^ unb xoa^vf)aft unoemünftid/ M
bie emfetiide Ucbcrfcbd^uno tmb i9ecdiöfe(nnd-bf|fe{ben«
©ebilbe beS SCterglaubenS. SDbet bn SBetftanb ift bereits er:
hudtfet burd) bie SSernunft, unb in i(>rem 2)ieiipc legt et
nun bcn von i^r felbft etbatfenen SDIaßftab bcä UcberRnnfidjett,
fceS Äbfeluten ""b Unmbltdjen on bie bet ßnblidjfeit entleljns
ten ©Über. (St »ctncint CaS Snblidie an ii)nen, (leIH baS
Ungeljötige, Ungenwgenbe bctfelben, fo wie aucij feiner eigenen
Segriffe inS St'^t, utib oppellirt beftänbig an bie SSernunft,
TOetc^e mit tljven Sbcen bie Silber inS ©eiflige »erFlären, bie
fonjt leeren iBegtiffe befruchten unb öUeä jut ^oijern Eebcnäs
cinieit oerbitiben mug. S^tie biefeä ^inroeifen auf bie Ser.
nunft würbe ber SSerftunb, (ii^ felbjl öberinffen, alä blo^ negi:
renbe Äiüft eben fo feljt jum Unglnuben Ijinfüljren, als er
im 2)ien|te bet @innli(fjlcit jum Aberglauben I)infu6rt. ©o
«ber, im Eienjte ber Setnunft, roirb er bem ©tauben nott);
TpenbigeS, »iewoI)t enblidjeä Serfjeug bet retigiofen erfcnnt;
nig, beS teligiöfen Siffen§. ©onod; fommt boä retigiSfc
iBetnunftleben im SRenf^en nur ju ©tnnbe burd) bie be|i5w=
bige SßSet^fclroirEung oon ®efiil)l unb Sierftanb. ajfit finnlt:
d)cn ffleflonbtljeilen oerfegt, taud|)t bie (SefüljlSDotfteKunfl öIS
fflilb auS ber SEiefe beä Jgjerjenl auf. SJet SScrfianb aber
entfletbet biefe Kotflellung bet irbifcljen ^üUe, unter bet fte
ins Safein tritt; et ijl 3lcid)fam baS gilttum, burd) iceld)e5
taS mit rofjeii erbartigen ©foffen gemif^te unb ouf eine ntifs
fenfdjoftlidje ÄritiF «entg beredjnete erjeugntf ber gefüliBs
mäßigen ^uffnffung Inufen mug, um gefidjtet unb abgeflart
JU werben, worauf eS fidj bonn erft, feinet intellectueHen Seite
iiöd), äur SUetnunftibec fublimiten, retigiöfer @Uube
werben Jann. lieber biefen SuoIiämuS von @efü&! unb SJen
flnnb werben wir fdjwerlid) ganj öinoiiSEommen, unb nur im
Steinte ber ^nung liegt bie @inl}eit Don beiben. ©inb wie
unmittelbar fromm erregt, fo tfi eä iaä äßilb, roeldjeä, immer
noä} einen ©treif uon ©innitdjfeit an fidj tragenb, ber ©eele
fi^ aufbrängt; finb wir Ijingegeu bem SenEen Eingegeben, fo
ift eS ber SBegriff, ber fidj, roiewoljt ungenjigenb, einfinbet.
SBoä wir an bem einen äu »iel ()flben, (jaben wir nn bem
«nbcrn ju wenig, unb fo finbet ein beftänbiget 2(iiStflufd) beä
einen cn baä onbere patt; l>a\)tx ber forfwatjrenbe Äflmi)f gc^
flen ben äweifel (im a:i>eoretif^(n) notljwenbig mit jut Zuf=
-. — 81
ffiht etneö tädj^tigett 8ebcn6 nt^xt, n>pbei aber bte tiefet Ixu
genbe @cmätf^^mbe fo loentg geßitt utib erfcbuttert i|l aU
bet {tave, tiefe SReereögntnb bei bem SBeQenfpiele auf beffett
£)berpddbe» JBletben xcxt nur bei ber bt(b(t4^en JBotfleQung
bei fiStlbeö und bewußt, unb uxXxtttn toxi aber bem t>eniei3
nenben SBegriffe bte bejal^enbe 3bee uicbt avA ben Xugen, fo
koirb. baS of^rmattt) @9mboltf4ie unfrev Srlenntni^ unb boS
negativ ^ttttfcbe *) betfelben ^i) immer mebr jur conmtett
Stnbeit beS t)ern&nftisen JBetou^tfeind burdjfbringen,
toorin eben baS ©ebetmnt^ bed ©laubeni unb bie Aufgabe
im teltdiifen äßiffend beftebt
ßftxt alle bem ifl inbeffcn vXä)t gefagt; bafi bte 9IeKgion
011$ bem urfpränglitben JBoben bei @efubtö auf ben ber JBer^
nmft t\xoa tu t)erpflanien fei, fo ba^ bie Sr6mmigfeit nun
fg^^ttt für baS ©efä^I ttxoai im fein, xoxt ttc^a bie meinen,
inütt baö @efubl jwar aucb atö bie urfprunglidt^, aber alS
bie „fci^>Ucbtejie gorm" ber Religion bejeicbnen (j. «. ^egeO.
Str.^oben t>ielmebr gezeigt, toxi bie {Religion aU Sleligion,
b. b* atö Sr6mmig{eit, ©ottfeligfeit, ©ottinnigfeit (2)anf,
Siebe, S^reube, Ergebung u. f. u>.)/ ßetö @acbe be« ©efubIS
Uetbt unb loon ber SSemunft mi mi)i gereicbt n^erben fann;
{oabem 6b>p bad (Srfennbare ber {Religion, baS ixoax audb tUf
«1 wm ©efuble **) oufgefafit , nacbber aber burc^ bie fRu
ffawn bearbeitet n)irb, toirb @a(be ber SSemunft 9Kit am
btOL SBorten: bie fubiectit)e Steligion* bleibt ©efu^Ufac^e, bie
fiqe @ette aber ber fogenannten obiectit)en 9{eligion (ber mo-
dui deom cognoscendi) tt^irb aui bem unftdi^em jBobeti
^•"
^ jDo« wdntftt aa4 f^on bie otten S^logen, wenn fle eine Ort
tomtll$ ®ottei amr mpaiQiaw (ria negationia) itnb eine xora tf/^crir
(Tia eminentiae) flatuirten*
**) jDad SBort ©effi^l felbfl unrb in tiefem streite ^Attfld in bo)^»
ycitem C$inne genommen / koaö ya neuen SOKf oerfldnbntfTen föiS)ren (amu
(is i^ n&niK(( wo^l ju unterfc^etben ha^ e^entltc^e ©efü^l fc^Ied^t^in, ha^
Am nur fü^U (8ufl unb nriluft, «ßaf unb Siebe u» f» n>0/ unb baö dts
lennenbe, ba$ im ©efü^te (im weitem 6tnne) felbfl Ite^t^ baö unmittels
bore fttbiectit>e Urtt^eit, ber innere Saftftnn^ ber ftd^ sur ütaren Skmunft
oec^/ wie ber p^pftfc^e Saftftnn aum TCuge» 3n btefer «^inft^t ^tf bie
9Uti0ion aOetbind« ni^t ein b(oM S&^^ bleiben*
fcf)i»anfertb« ®effil)(§fln|ttijt unb finnÜc^icr fflitMidjfeit in taä
Ware« 3!cid) beä ÖJebnnEenS entrüdt.
b. 2>aä religiüfe ®efüf)I foH aber niijt nur ein bcroujjtcS
ronben, bamit bie grömmigfeit eine tlan, fcnbern tä foU ductj
ein feflcS unb bleibenteä ircrben, biimit (Te eine fiebere fei.
gßie eä fid) nun oon bet einen Seite mit bem Eeben bet @r:
(enntniß in SSerbinbung fegt, fo »on ber nnbetn mit bem £e=
ben bet Zi^ot, ivoburd? e3 @dd}e ter bleibenben IB e f i n n u n g
wirb. Smat bleibt oud» eine ifotirte icligiffe @tiinmutig, wie
fit QU"^ bet gröbere ©ünber in geroifl'en ©ttinben Ijaben Fann,
nic^fä bejto reetiigei: religiös, roenn fie auä) nadj^er roiebet
ft^i verliert, aQctn mir (matten nur ben iviiElidi für fromm, in
ntk^em ber g6tt[id)e ®inn nidjt nur al& flücbtige Tinmanb-.
lung erfi^eint, fonöern in bcffen geben er ben ©ieg baoon gt
tragen unb eine foJclie normatioe ©tötigfeit geraonnen I>ä(,
bap bet Don i^m ffiefcelte in jebem Snomente fiel) feiner be:
wu^t rcerbeit Eanii , roorin ber äef)te JBegriff ber SSiebetgebuit
liegt, bie ofjne ©inncäänberung (finävoia) nid)t benfbur ift.
JDamit ift ober nuet) jeber (tttliclje anifbrauetj fccr ©efü^lls
tfjeotie (ibgefi^niften, unb jebem einifjnbe begegnet, al5 ob
nad} biefer SÜ^eorie PonibErge^enbe 2(nn)onb(ungen ob« püttb
tige JHüijrungen ben SRangH ber fit(Iicl)en SfjQt erfe|en f&nn=
ten. 5Bie fiiion oben gefagt, i|l im gefunbeii Äeime nudj ber
gefunbe, fciiffige ^tieb, unb reie ber äBaum, fo bie grucl;t
(Berg!, owdt 2uc. VI, 45.). 3rud) ^ier ober bntf man nidjt
fogen, baä religißfe ©efütjl gel)e bergefialt in bie fiftlidje ®e-.
finnung Aber, bag, too biefe ju -Öflufe iff, jeneS entbeöriidj
werbe; fo bag bie SHetigion als Surrogat ober ^ödjfienä nlS
SJebifel b» @ittIid)Eeit erf^iene. SSielme^r bleibt aud) bier
baS fromme ©efütjl a(S folttjeS in feinem uoUen Stcdjte. SSie
ober bie ridjtige ©vfeiinfnig {modna deum cogooscemli) ,
bie eine unb jroat bie t^eoretifc^ie ©eite ber cuferlicl) recrbem
ben objectioen STeligion bitbet, fo biicet bie fromm j fittlid)*
JgiflnblungätDeife, SEugcnb unb JRedjtfcljflffeiibcif, bie anberc
©eite betfelben, unb jirar bie ptnftif^c, ivä^rcnb beibe inbcß
auf ber einen unb gcmcinfamen Surgel beä religiöfen @efüi}[§
rubelt. Kuä bera Sigtierigen liege fi^ folgern, bie SReligion
fei mithin ©adje beS gonjen innern 9)tenf^eni benn fic
**^pmp^<*
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nf^me cm (Snbe (o<|^ foiM^I fein tOmnttßM, oB fifai btg^
renbei unb l^anbebib(6 Seben in Xnf|)ntl(^, tvobet bomi fmiidi^
baf ®cfu(^l iebetmal (n>te iBatmigortcn*<Snt{{uS <l £). ffdj^
ouibrAA) aU (in ^/begltitenbe*'' erf4Kine. £)te{i ift nun:
«u4^ richtig, unb mnf fogat unabl&flig gfiNrebigt »etben, »o
(< ft<^ fKinbett, ba» teligtöfe Seben in feiner fSirRi^^Ieit
^ftii^ )u firbem unb e9 t)or Aberglauben unb Gc^r^
«erct }u bewahren, n>p^in eine ntifiberfianbene jSk^ttt^corit
oOerbtngS fiül^^ren lann. 9hir barf ober biefl nic^t ^inbem,
wax rein n>tfpenf(^aftlid^en @tanb)^uncte avA irgenb einen tm
^nglicl^en jDrt f&r bai religt6fe Seben jn b^eidS^nen , unb
weit entfernt, baf foI4^e Unterfud^ungen }u unyraftifc^en S^
tiien toerletten, bärfte t)ielinei^r nur Don ber i^raltifc^en SBirb
VnnPett etwas Sfi4)tigeS empörtet n>erben, bie auf einer ridj^tts
im p^^^o\psi\d}tn Xn{t#t ber @ad)t bttu^ JBon t^r ift.
Hon and) nxi)t )u befärd^ten, bag {!e aui blofler 2(bneigttng
gcgeii ^te eine ©nfeitigfeit ber anbent ^xöf unbebingt in bie
ZcM iverfe. " %ni biefem @runbe glaubten mt audf biefen
9cgen{ianb n^eitliußger be^anbeln ju m&jfen, jumal nK> eS
galt, bie 3(ufgabe beS KeligionSte^rerS feipbfi in i1)xzm ganjen
tbttfange jn begreifen.
^>k SCufgabe beö {ReltgionSIe^rerS {{l bemna^) eine bo})r
))ette: U baö reltgi6fe ®ej^f)I burd[) SSUbung be8 ä^erflan^
ba unb ber IBermmf( jum Haren S3en)ußtfein jn bringen,
unb 3« e$ bur^) Sitbung beS «^erjenS unb {tttlid^e 6inn>{r#
Ittttg auf ben Sßiden jur bleibenben @eftnnung f^eron^ubOben.
€o fe^r n){r bie 2Cnf[d^t bert^etbigt ^aben/ bafi b(e IRe«'
Sghm im ©effi^Ie liege, fo menig m64ttfn n>it. und bie Solge«
mng gefaQen laffen, bag fomit ber.DteligtoniSIe^rer nur auf
baft ®ifiLf)l, ober an^ nur junid^jl auf baffelbe p wirfeti
^obe» Unmittelbar auf bai ©efü^l -(ifit fü^. gar nic^t obei;
nur unftd^er n^irfen, unb. toix muffen bie &ad)t immer an ben
beiben 6nben a^faffen, in bie baS (Sfefu^l auSIkft, entoebev
bem erfennenbenc^^er bem tätigen foben. Sfrßonb unb
34
güMIIe pnb bie Sbjtcte ttligiöfet Ee^ttljntrgreit; tutd) ben 33er=
(lanft TotrEfn n>ir am fidjetften au^ baä ©tfüi)!, vnb burtfe tic
red)te SSerftanbcäbilbung im ®[(td)geroici)fe mit bet ©Übung
ieS §cTjen$ irirb bie tI)eottftfdje njic Hi »jraElifdje Sßerni'mf:
ttgTeit beS 9)i(iifd)eii , mittjiti fein rcÜgiöfeS irie fctn fittlidjeS
geben geförbert. S^eninac^ ^at/ wenn gteitt) bie SfeÜgion fein
biogeS Siffen tfi, bennocb bie Seftrlfjätigfeil ibren bcflimmhm
JJteiä innerljalb bcS tetigloftn ©ebtsteS, utib imax ifl fie eine
boppeUe: 1. eigentlidje ge^rtbÄtigtcit (bibaFfifchcS
SBirEen), SReltgionSunteni^t, ©tünbung bcä rcligiöfen CSif^
fen§; 2. etiie etäieljenbe (vöbagogifdje) , rcligicfe SBilbimg,
©rönbung ber frommen, «(^tfrijaffcncn ©cfiiiiiung. äBtiCe
gormen jeisen fid) au^ im e!)tiftii*en , bie eine alS cvflnge--
lifdje, bie nnbere atä (i}f>o^oli\ä):pxof\ftt\\äjt S'bätigfeit (Si-
Sacrtalla unb xvßl&vtiatQ). 2BüIItc man aber bcnnodj , au^et
bet SBirffamfeit auf SSerftanb unb SBJilien, nodj eine i»enn g(ct^
b(o^ «tatio unmittelbore auf ba§ ®efiif)i felbjt annctjmen, fo
würbe biefe eben in Anregung bet frommen ©mpfinbungcn
oön ©eiten ber jCunjl, im iBcitcften ©inne beä 2ßorteä, bejt«i
^eri. 5u b« gebttijiiiflfeit roütbe bann alS grgrtnsung jene
, prieRetlidje (jinjutreten , -wonacl) ber einjelne im Siflnien bet
Ucbrigen bie fünftlcrifd) fijmbolifdje Sarflellung ber religiöfen
©efitljle oB ßiturg iibernimmt, wiwon fpätec ein SBettercä.
§. 14-
SDamit Ijingt jufammcn, ba^ nicf)t allein baS 9)ia^ bcö
SBifTeng, fonbevn juglcid) baS «Siap bcc xi\hßä fimidjcii
®e[innun£j unb mnern ©urdjbilbung bcii SBecff) eincä St,t\U
gionöUfjreiä bcfiimmen.
^icTÖber Iä§t fid) weniger im börrcn JBudjflabcn beS
?)atagraiJljS , ölS in bem iljn begleitenben J[«benMgen 2Borte
beS eeljretä fagen. jDiefer aber fcH eS bcm Eiuiftigcn Sfeli*
gion^Ie^ter fc^on im 3tUgemeinen, unb bem Sünger ber e&ri-
fhteieljre ganj befonberä na&e legen, bog eä nict)t mit bcm
SBiffen allein getfjan fei (1 ßor. VIII, 1.}, unb immer i|T
<9 fc^limm, wenn bie einfeiiigfeit eineä imwiffenftfiöftltcije»
I
35
f)teti$imt8 bttrd^ rel{gt6fe ®(ei(^gftlttgfett 'gut gemalt xott»
ben tüiU. Sn ber {Benennung beS ®eifl liefen fd()emt Abvu»
gend id)oxt bte tec^^te S^urc^brntgung bed SSifTenfd^afiltd^en uni)
Slelcglöfen ober ber fi3eruf ju innerer (omnmtfc^er &eben5enti
fottuns^^ ongebeutet, unb btef ift eS oudj^/ wad ba» getfUtdii«
itfycßfoit fo 1^0^ }u tleUen loermag, bem aber barum bie as$<«
mgften tec^t genügen. 6< tfl bal^er audl^ bei ber SBal^I biefeS
Seruf e< aOerbingS nid^i nur ouf ben guten Stapfe . fonbem auf
bad reine ^erj , auf ein fär t)ai ^6bere .&ben begeiflertet ®^
mut^ tmb auf eine f&t bie ®a6)t @otte< unb ber SJugetib
tntfctiiebeite ©eftnnung }u fe^en. Xuf biefe vocatio iDteni«
i^ mit jenem ^eißgen @mfte ju bringen, ber an ber ®ä)totUt
M • Jg>eiligt^um$ ba§ ^ofane abn>e^rt, unb bie &Ji^ufft auh
ii^en l^eift; biemtU bie &tktz i^eilig.
a Son ber vofitii[)ett ^Religion; bem IBerufe bei
S|)eologen im 2CUgemeinen unb bed
. (^riftli4^en inSbefonbere.
§. 15.
Snbem bie SJelifllon md[)t blof ©a^e ber ©eftnnung
U&iSiniAnm, fonbera ouc^ ber ®emeinf4)aft ifi, rul^t fte
»M>t einjtg unb aUein auf p^'^ä)oloQi\6)tm, fonbem au6) auf
^iflorif4)em ©runbe, babcr für ben fiel^rer einer bejlimmten
pofttiüen Sleligiott aud) bie geletjrfere Äunb^ berfclben not^s
»enbig i% unb biefe gele^rttere Äunbe einer poJtttDen SJeligiott
mä4)t ba§ eigent(td)e t^eoIogifdE)e (Stubium au§.
fiSi^^er i^aUn roit un§ mit bem ^Begriffe beS Sel^rert
äber^attyt unb beS 8?etigionS(elS)rer$ in^befonbere begnugfe
jDamit l^aben n>ir aber nod^ ni^t ganj bie ©teile gefunbeti;
loel^^e ber S^eolog im engern ©inne M SBorteS, unb
bann meber ber 6)xi^ii4)t ^eolog in ber ©efellfd^aft etm
niouRt; iw^ f^abai tbir iM)n bem t^eologifd^en Gtubium felbft
eine genauere SSorfleOung et^alten. & liefie fldf namlid) Don
einem refft menfc^Ii<|^en ©tanb^ncte aitd ein SleligionSIe^rer ben«
Im, ^et in fdbiem SJ^inge itgenb ein religi^fei Semißtfeitt, einen
3»
I
36
®Inuben an ©Ott unb göftlidje ^inge, ju cntroiifttn un& fei=
mm ®ciflt xixit J^icrjen eine Siidjtung aufä Unenblidje ju qu
btn bemüht träte, oJjne fi'cf) bnbei an eine beftimnite ^jofitiot
JReligion, roie bic djrijtlidje, jübifdjc u. f. tt). cnjufdjließen ;
vrobei freiließ nod) bie gtiige unbeantreottet bliebe, in toicfem
ein fo ersogenec SRenfc^ in taS wtrfiidje geben unb bie große
OemeinWaft b« ®eifler vagtc, unb roie tief bie aßurjeUi
einer foldjen !o§nii)politifd)en grömmigfeit gingen, um bei
äufern unb innern ©türmen fidj dufrfdjt ju erbniten. ®cnug,
ber S3eruf felb(t Iä§t fid) benlen unb ifi öudj »on mundjm
eriieffern ju erfüllen »Etfudjt »erben (3Iouffeau'6 emil, a3öfe=
bonj, ©alämann, jum Sfjeit auä) ^e|toIcjji). einer (o(d>en
teltgiöfen SÜbungäroeife gegenüber mügte nun baö t^eologif^c
©tubium fit^ iebenfollä troicn unb fdjroerfiiuig ou3nel)men,
rociin eä nidjt üu3 ber 9totur ber ©«die gerecfitfertigt roerben
I6nnte; jn, eS mödjte grobe bcm mit ©eift unb ©emütlj S3e:
gabfen onjieljenber unb lofjnenber erfc^einen, rein ouS bei
Siefe bcä SKenfdjcngcmüttieS bie grtenntnig ber Sa&rtfeit *u
fdjöpfen, Unb in bem großen ffiudje ber 9Iatur unb ®efcf)t(l)ti.
bie ©otteäletire mit groforfigen 3»gtn gefdiriebcn ju finben,
n!ä üietme^r öuä alten unb neuen äöüdjern fid) müijfam ein ge:
tel)rte8 ©vft«'" i" erbauen unb über ber Auflegung üon üBud):
flübcn bcn größten 5Et)eiI be§ gebend, ju »erjügen. 2Rit Slccfjt
wirb gefragt, «joju baS? Senn nur ber gei|llofe, me4)amfd)e
gteiß tann — jumnt in ben reifern ^ütiglingäjaljrcn — efroaS
beginnen woUcn, woöon er ben @vunb nicbt einfielt. Unb
büdj roie Stiele laufen in «egclifdje, bogmatifcije collegia u.
f. ro., nur roeil t§ ekn fo ber äBrnud; ifl, wenn man a;f>eD:
logie (iubirt; fic würben «ber eben fo gut SRumiSmatiF |>6ren,
»oenn eä geforbert würbe unb fie cS cm ©nbe beö gcmeflerS
tepirt Ijflben mügten! 2Iuf bie üernünftige unb billige Sroge
aber: ttioju? ^at bie entpflopäbie »ot allem Äntmort gu
geben, bamit nidjt grabe ber gäljigere unb iBeffere oon bem
fijeinbar ^roifenen einer SBiifenfdjaft abgcfdjrecft werbe, bie
« beim ridjtigcn ffilicfe in ben Sufammen^ang bcä Qianien
ni^t meljr troiJen gefunben ^aben ronrbe.
35ie 9!of[)Wtnbtgfeif eineä gelci)rtcrn ©tubium^ ber X\)se-.
logic fann ober nur \>on bem cingcfeljcn rocrbtn, ber bie 9lo((j:
37
t9enbtgfdt unb iai ffiefen einer i^oftiittenSeQgtott ertoititf
unb begriffen ifüt Unter einer ip^ü^tn fteltgion t^erße^
tptr <no(b obgefe^en Don bem fhrengem Segriffe beS ®eof|^
borten) eine gef^^icbtlidE^ gegebene, burcb gefcbicbtlicbe fiSerb^
nif[e t^ermittelte, auf eine gefcbid^tlicb genmbene ®emetnf(b«fi
fub be^iebenbe. di Ü^t jtcb ndmiicb unfcb»er ^n^tn^ X9Vt lü
fogenonnte nat&rlicbe dtetigton nur in ber 3(bfhaction, nicbt abetf
in ber SBSirf (icbf ett lebenbig Dorbanben i% ffiobl ifl bie SteOgimi
vmäifyft fubiectiDMubimbueU/ unb in fofem natärlicbe ff«
^ion, al» ^t eben in ber Statur beS 9Senfcben gegr&nbet i^}
benn nUltt i^ fte, totil fubjectit)^ tixoai SufdOigeS, ^o baf}
wna fie in bem Sinen \id) ftnbet, fie avt^ va bem Vnbjrä
eben fo gut nicbt fein fonntc ; fonbern fte ift für JfUe, ,,e i n e g e»
metnfame JCngelegenbeit ber SRenfcbbeit" (9)reb.
in, 13.). @ie gebirt nicbt b(ofi bem 3nbit>ibuttm, fonbern
ber @attung an, b. b» ibrer ibealen SBefltmmung naö). ßa
ber SSirnicbf ett aber ieigt ffdj^ nun , ba^ ba9 reltgtöfe Sebitt
rnib bie religiöfe @r(enntni|i nicbt in SQIen auf biefelbe <nr*
f(biebene> Kare unb Irdftige SBeife {td[) barflellt^ fonbern baQ
t>ielmebr in einjelnen SSdlfe^n unb bann mtUt in einjelnen
SRenfdben ftd^ baffelbe unter etgentbämlicben Sarben unb ®e»
Ratten oB etn^o^ Urf))rungUcbe9/ 9leueS, unb — man mag a
{o nennen -- ®eoffenbarte§ (im n^eitefien @inne bed SSorte^)
)u erf ennen gibt. (Sinjelne ßeiter unb Rubrer feben n^ir avJ^
ber @efammtmaffe bcrt)Qrtreten ali {ReUgtonSfitfter; $ropbeten,
Sennittler be& J^immelS unb ber @rbe. Um bie{e fd^Üeft bie
glaubige SRits unb 9lacbn>elt einen AreiS m SSerebrenv unb
tritt 5U i^nen mebr ober weniger in ein getDifTeö 8$^rbä(tnt'f
ber 2Cbb^gig{ett 2)ie^ tfi nid)t nur unt>erfangltcb für bie
tvabre Sreibeit beS^ SDlenfdben^ e§ i^ t>telme^r notbn>enbig
tmb förberlid^. SSBie im ®ebiete bed SBiffen^ unb ber £un^
ber loeiter @ereifte immer mebr feine S^^ngel einftebt, unb
bie Ueberlegenbeit berer in i^oQer :^mutb anerlennt, bie,»
begabt mit ber bobem SSSeibe beS ®tniai, a\i clafpifcbfc SSo^
bilber im Sempel \>ti SerbienfteS bafteben, fo n^irb auc|if ber
Sromnte^ im ®efübte feiner ®d)Xoa(l)t, gar balb ju einem
b6ber @t'ebenben bingetrieben, ber auS ber reicbern SuQe feinet
SBefenS ibn geiflig anrege, firbere, erfiebe^ unb finbet er bann
I
I
Uniii.tt, bic mit i^m bitfetbeii Jßcbiitfniffe tfjfiieit, fo fcl)licgt.< _
ßd). itta bcm äSunbe geiftiger ®emctnfd)aft an , »ocm \m
ßinseKcben in bem aSößc ön Sad;St[)tim gminnt, alä bie
©emeitifrtjaft feibft, burd) baä Saiib licbenben 3(iibenEenS mit
bcm «Stifter umtmgt, fottiuöbtenb auS feinem ©cifteöleben
Slöbrung gieljt. SBJet biefci: ^öib« ©feljciibe fei, unb ob ein
einjelnet, «bfolut l)6I)et ©te&cnber, ein ©otteSoffenboret xai
igojtrjv fllS bet eine Sliitttet für Üflie aiijuerfennen, laffm voii:
fjitt nod) unerörtctt. gilt bie 3£nerEcnniing bet Slot&rocnbigfeit
einer ijofitiuen JRtligion imb Ätjeologie über^QuiJt roiirbc audb
fc^on bic ^nno^me telattoer gefdjidjtlict^ti ^utotität unb einer
gegenfeitisen Sermittlung butdj bie Semelnf^oft [jinrtic^.
§. le.
Se BoHEommener unb ö'if^'ö« t'sc 8cl;r£5el)att (inec'^
ttti»cn JRcligiDn ifl, bcfto melji: iBii-6 ble Sf^eolDgic, mc^
biefcc SSeligion ft^ anbilbct, auc^ eine luiffenfdjafttidje <St:
|k(£ anncl)men. 3f'm ^ödjfien (ictjt in bicfcr SBcäieljung; \
d)vi|ltic() ; ^)voCe(ianf ifdje *r£)eolOQie *).
aSie §. 8. im ■!nigemeinen gejeigt tfl, bog nur tte i
gion i^ret t]6i$(len 3bee entfpredje, roetdje eine gc^re iinb' fljt
mit einen 8cf)rflQnb f)af, fo ergibt ficlj öon felbfl, b(i§ niicfj
tJi'e Ä^eologie am t&ii>(tcn fletjc, bie am mcijten ouf bie £e()i:c
ttniBitft unb mit iljr in beflänbiger ®eiftfetrotvEung ffe^t.
aSo eine (jofitiDt Religion me^t nur in frimboüfcber S^nrftetj
lung gemiJTct @cfÄI)[e befteljt unb baS 35ibnttifd;e in bet gorm
einer ^eiligen ©ogsnfibcrlitferung (SRijtfjuS) bie etFlarung jener
©ombole entbfllt, ba tfi öud) bie ff)to[ogifd)e OeJeijrfamteit his
^ttieftetweiaijeit naije bctfamnten. aWünbli^e äÖcwnEjrung ber
Ärabition, rStimte ÄecfeniF, einige ©djamonenfünRe u. f, vo.
bttbcn ben Äreiä beä ttjeelogifÄicn '©tubtuinä. ©tf)on Ijöftet
(tefjt in reiffenfi^aftticljcr ^tiifidfct eine Stfjei'logie, tro cS Ijeiä
tige ©djriften gibt, n)a6 nidjt I)[o|} bimfte r ""^
bern einen bereite gcorbncten gcbr; unb ®ef($icijt^flüft oorift
-i
•) SBccfll- ©i^kievm. »ovff. §. 2v iin& i.
. . iiU 'ill
'39,
fe^t Sntocber ftnb Mefe "fyttliitn e^nfttn iBmüngat, |a
wVüätt ^te einzige ober boc^ bte t)or)ugl{(^(ie Sitterotur US
fBbIfär, lote baS X Z. bei ben 3uben, bet Koran bei b«
äRa^omebohem, ober fte btiben , wie bei ben Snbem , ben 1^
Ugen , loerfc^lo^enen ®6)ai ber f>rtej}eni)eid^eit 3nt legtem
gaOe Utm bte @cbrtftgelebrfam(eit leic^ «oieber in bie Srabif
tion iuriidftnten^ im erfiern muß fte fid^ bis otif einen gemifi
fen ®rab lebenbig erl^alten, «oei( t)on ben Saien, in beten
^»dnbett bie ®6)xi^t i^ ätd^tn\dfaft geforbert mirb. XOein ipo
ber Sdu^^^bt ber ®c|^rift ni(()t iHQUidf wn bem in bet ®e»
meinfc^aft toaltenben @etfU belebt wirb; l^rt baS »iffenfc^afU
Iv^ £ebett bennocb in ber Sbeologie balb auf* & wirb olfp
femer bie {Religion eine l)b1fttt wiffenfc^^afißd^e IBe^anblung
• etforbeni/ bie aufier ben ^eiligen @c|^rtften unb ttiJunben i^ret
Shtflel()uaig audf noc(^ eine lebenbige ©efc^id^te, ober bie
neben bem 9)rinctp beS Sf^flen unb Stormatitoen oucf^ baS beS
Sen>eglt(lt)cn , einer fortgelf^enben Sntwicfelung in ber Seit %tu
gebfoigeUf aufiutoeifen l^at Sn biefer boppelten ^in{idi)t fte^t
ober baS ^^rißentbum am \fb6)^ttu ^ai (S^ent^um i^ot
(eilige. @4^rifteni^ unb iwat nid^t alS @igentl^ einer 9>ries
^ttta^t, fonbent aß Gemeingut ^CUer; 0c|triftenr bie einet
grunblici^en 2Cu§(egunQ beburfeu; welc^^e ^CuSIegun^ felbfi wte^
ber ttm fo tt>ifrenfc|)äftli(^er iftin muß; ie »eiti^et biefe ®c|)rifs
ten abgetrennt betrautet wetben bürfen fotto^t' bon bet ®e$
fc^icl^te ber Seit, in welker fte entflanben, alS toon ber, auf
' n>etc^e fte fortge^enb totrften. £faS6(riflenti^uni M ferner eine
gefd^id^tlici^e @ntn)idEeIung , toit feine anbere 9Ieligion. S)ie
atten, namttitüd) morgenl&nbifdj^en (Suiten waren «auf il^r Sanb
befi^rdnfr. £)aS S^riflent^um i{i weltll^iflorifc^; lebe @pradE)toeife;
jiebe $Broirstl^6mIid()(eit ^r {ebe jBitbung^weife f!^ aneignenb^ an
iebe fi<fy anfcbliefienb. (SS erfcl^eint toon -allen Sieligiotten untet
ben mannigfad^flen ^ormen^ unb l^at am tief jieit in bie SßiU
bung ber mDbernen äSelt eingegriffen» ' '
^aS nun aber oom (Sl|>ri{ientbume überhaupt gilt, bat
gilt in ioorjuglid^erem (grabe oom 9)rptejlanttSmuS/ . im ®egen<
fa(§e gegen ben ^at|)0li€t3mu§. ^at lei^terer auä) l()etjiige
©cbtifteft unb jwar biefelbiett; wie wir, fo verliert iod) bte
mffenfc^aftlt4)e S3e^anb(ung biefer ©d^riften burc^ ba^ SSor»
L
^onbenfein einet autoiifirten Ueberfefjung, burdj tcn ©runtfafe,
baf nuc b« Äirdje bie IBefttmmung bcä Äanonä unb bie
' ÄuSUgung ber ©ditift jufomme, unb burd) boS uer^ättnig«
mägig geringe 3tn[etjcn, bnä bie ©djriff, ber Srobition gegen-
übet, über|)aui3t geniest. Sben fo ^at aui^ ber Äat^oliciämuä
nii^t in bem @inne eine ©efd^icljte, mit Der ^rotcflanttSmuS,
ba (ein ^rincip bet Stabilität »on [elbfi fdjon b« freien 6nt:
reiifclung beö !ird)Ii(I)en gebenä entgegen i(t, ireld)e ber 5)10=
teflsntiämuä forbert. Unb [omit icäre benn gezeigt, baf ber
4)rifl[iclj = 9T0teflantifc^e 2;i)eo[og unter allen Sll^eologeti ber
©elt, ber Slotut ber ©fld)e nadj, bet roift'enic^aftlicljfle fein
mug, womit übrigens feineäisegä bic £Biffenfd)aft[iiä)Icit ein»
jetner »erbienflsoUet 9)Zönner öu6 irgenb einer anbern Slclit
gionSgcfeHf^aft t)etQ&gcfe|t fein foD. 3m ©egentljeile ifi j. JB.
bie geleierte S^^ätighit me[)tetet fat^olifdjet S^ljcologen um fo
bänfbatet anjuetEenncn, ie mebr tjier bie @injelncn ftciroillig
übet bie nctfjnienbigeii gorberungen ber .fiiri^e, ja nidjt feWeti
lüljn unb mut&ifl über bercn JBefc!)ränfungen ^inauSgrljen,
wä^renb leibet biete ^roteffanfcn nur ju roeit tjintcr ben got=
berungcn ber i()rigen jurücfbteiben ober fogat abfidjtlid) boS
8ii$t «u^äuI6fd)en unb ben Öeijt ju bdmijfeii bemüljt finb.
il. SSon bem gelehrten Äfjcologett im enget n ©in:
unb feinem SSettjättniffe jum ^jtaEtif^en
©eiftlic^en.
(SSetI;ättniß uoii £ir(t]e unb ©^ute.)
§. 17.
©iejenigen, wcldjc bie TOiffenfdjQftlicIjc ©cife bec JReli^
gion jum ©egaiflantie il;i-er eigenfticfjen SebcnSaufgabc ma=
djen, bitbcnbie tljcologifdje ©d)ulc unb [;e!^cnS^eo=
logen (imengfltn ©innebeß Söortcä)} bie, n)ctd;e bagegcn
biefetbe at6 SKitfel 3U einem »>mfttfd)en 3n>eifc (ber roefcnti
iic^ in Gincc otbnunggmdßigfn d)tijtlid)en Erbauung ber ®e=
meinbe unb i^rec dnjclnen ©lieber tic(ic!)t) gebiaudjen, bilbcn
ben eeljcjlanb ber Äird)e (clerus), unb Ijeißcn je na(^
1
41
ü^et loomaltenbm JBeffä^dfhdtmg: ^^^'flß^e 9tAiQionil^tet,
SDtenet ba (g6ttlid()en) SßorteS, ®cifUtd()e, 9)a{ioren, 9)re::
biger, @ee(forgeir» SoS d^rijUkl^e Seben ttrirb aber ha am
gcftmbefien fem, n)0 ^^e unb ®d()ule in tebenbigec Se^s
feliotrfimg fk^etu
3e mtfft btt SMximikffxtt einer pofttit^en {ffeltgton git
unffcti nit^tg b<^t, beflo mtfyt toixb bte 9lotl^n>enbig{eit entße»
(eS/ baS, nmS gemußt n>er(en foQ/fn irgenb einen 3ufant^
nenbang }tt bringen unb }u einer georbneten SBijTenfcbaft gtt
«erarbeiten. S>er ^titfttt, ber nur eine berldmmlid[^e 9>riefter»
toeiSbett {u ertemen unb gett)t{Te ^ertigfeiten unb ^anbgrife
^ anzueignen 1)at, lann leicht bei einem anbern 9>riefier ober
ter ganjen J(a{le in bie Sebre geben, o^ne baf eine auf er ber
Drieflerfcbafi li^genbe @cbule n6tbig »urbe. 9H(bt \o, n)0 bie
Scfigtonömiffenfcb^^ft atö Sßiffenfcba^ einen gemiffen ®xab txnr
6elbfipdttbig(eit erreid[yt b<^t S)a n)irb eS nötbig, bdß ber
Siffendfloff ffir ben 9{eIigion6Iebrer felbji n^ieber toon 2(nbem
S^orbeitet unb ibm }ugefäbrt n>erbe. & iok^ft quo ber
Jtircbe eine @(bule ^twox, unb ber Sleligion btibet {!(b eit^
Sbeologie an. £ie ©efcbicbte beS 6bnfientbumS geigt unS^
l)ie{l augenfcbeinticb* SSon ''ben Ttpö^dn lernten bie 2())ofle&
f(büler, wn biefen töieber Xnt)ere u. f. f* @o balb aber baS
Sbrifientbum in innigere iBfer&brung mit ber gebilbeten SBelt
trat, fo »urbe ein n^iffenfcbaftficber Unterriebt f&r bie £)iener
ber Jtird^e immer notbwenbiger. Sollten {te nicbt in ben beib«
nifdben @(bulen ber i^f)\loioTpf)m unb g?betoren @efabr laufen,
eine mit ibrer @eftnnung ünoertr>icbe Siicbtung {leb wiber
SBiOen aufbringen laffen gu m&ffen, fo mufte für eigene SSiU
mmg$anpalten geforgt »erben, welcbe bad t)orbanbene ©ute
ber alten S93elt nöi^ten; ibm aber baS cbrifUicbe ©eprdge auf»
bt&dtm unb a in eine für bie ^mdt ber Jtircbe n)obttbdtige
@a<be t^ertoanbelten. @o entffanben bie Jtate^etenf^ule gu
Äeranbrien, bie ©cbule jit 2fntiocbien u. f. ». 3m SKitteU
alter übrnia^m bie ^ftircbe felbfi »ieber bie JBilbung t^re»
8ebr|lanbe9 in ben bif^6ffli*en unb Äloflerf^uleU; mi immer
beffer tpar aU gar nxö)t9, aber ju einer nt(bt iu t)eifennenben
I
I
QtnfeitiäFeit IjmfüIjTte. ^t itt @rrii^tung tut Unioerfft^
(Etuiltii gcncraüu) beginnt eine neue ^cviotc bei; aßi[[enfcl)a(E
©tonten mäi biefe längere 3eit unter btx ßeitung unb Cbijut
itc SLitä}e,''\o.maä)Uii fie firf) bocl) in ber golge immer melji
tton,i&r Io|, unb ber in ber Sfcfütmation erroacfete ©eift bei
»iffenfdiaftlicl^cn ©ctbfljtäiibigEeitiBiir ber SJrenniing mn Äiri^e
unb ©rf)ule, wmn audj in ein9efd)ränEtem Sinne, vox allem
ftünflig. .iBei b« ^6be, roeldtje jc^t bie Siffenfdjaft etreid)t
(Hrt, ip biefe SEtennung buvdjduö iiot[)H)enbi9. 9Rit il)x tft
a^et feineSroegS gntfrembuwg ber bciben Snftitute üon.einan:
ti« unb JBeäicljung&IüfigEcit b« gtgenfeitigen ®efd)(ifte auf ein=
onber gefegt , unb roenn eä aud) ju einet gcwiffcn Seit btn
Änfdjein ^at gficinnen rooUen, flIS fümmcrten fiel) bie bcibm
weiter ni^t mei}r utn eiiiatiber, fü i|I in bert neue|?cn Xa-'
gen -eine , ii!OWt()uenbe 3(n,n(iljernng berfelben nsiebct fitbtbarn;
geworben. 3n,ber aöB^felirirtung oon ©djule unb SÜti^t
i|i (iber in ber Sl)at bie Qisfiinbljeit beS d)ri(iltc[jen ©emeinbe.
lötijetö gegrimbet. 33er iviffEnftljiiflli^e ^lljeülog roirb feine
aSiff'enfdjoft ti-ut bonn ridjttg aufftiffen, wenn er fie in leben»
biger Jßejieljuna auf baä fieben bcv Oemeinbe faßt, wie eS
ftdj borfiellt in feiner 3eit, unb ber i)ra!!ifdje ®eiftlid)e bin:
uieberunt wirb erfl bimn feinen ^eruf auf eine gefegnete äSeife
erfüllen, wenn er mit ber SBiffenfi^aft unb tören »}).Rcaern in
freunblidjcm S3erfct)ve bleibt *). t>n SSornebmtfJU«« bec leg-
lern i|1 eben fü oerEeljrt,- alS bie Ko&ljeit UnwiffenfctJaftlU
d)tt (Jmpitif oon ber anberti Seite. Ob eä nun grabe notijiä
fei, bag fludj bie ße^ter ber tljeotogifdjen Sßiffenfdjnfl für iljre
^erfon fetm geiplidjen ©tanbe angeboten, rcie eä in einigen
©egeiiben bet gatl i(i, laffen roir unentf^ieben, obvooU fid)
bei ri^tigci^ 3infid)t unb SSiirbigung biefeä @tnnbeS me^r ba;
ftir, ol& bfliuibet fagcn lägt. aSenigftenS trögt yjr iSrbailung
beä SännbeS jroift^jen Äircbe unb Si^ule nid)t roenig bei,
»enn in einielmn ^crf6nli(ft!eiten fiii bie tbeotetifsfec unb
iwofiifdje Setjvgnbe bergeftnlt burdjbringen, bafj eine bop;
pette Sittfnmfeit ouf Jtatbeber unb Äanjel für fie inpgürt)
wirb, (roie bei @cblfi«"i<irf)er, a:jfd)irner, Siitjt, ©atf, 9!iläfdj
'•) SJeCflL.iatiiU'ievm. fi. 12.
43
unb H. in mtott 3ett)/ Xber n>a9 bem (Stnen.stenit/ ifl ntd^t
üon 2CIIen }u t)erlangen. — 3ur ©(|)ule u.brignifi.u4)Qen toit
md)t nur bie atabemtfc^en Sekret; fonbern üixd) bte t^eologu
fd^en @c^riftfieaer , turj aOe-bte^. n>el(|)e bie SBStffenfc^aft aÜ
(oUbe iu forbern bemül^t ftnb; tpte benn aUe biefe tuui.lKec^tS
tot^m, wenn fte n>irnicl^ baS^^ ©mönTclite in ^S^erm' @rabe
bißen> jOoct^n ber JS^eolo^te ju nefiiten v^in^).
SESai baggM bte fBenennuns ber yrafttfc^ SBirffamett
in ber ^trcfie bff ffft, fo ijl (nadt^ §. 6.) ju bemerf en, ba^ bei
fhroteflanten bie S3enennungen am metften '^ibtänöft iperben
foDten/ tDeic|)e baS gef^ramt unb iai. bamtt iufammenl()drigenbe
Umt btx .^emeinbeleitung bei^dt^nen, tpdbtenl) bpgegen bie 93es
ncmningen ^riefler **) unb S5eid()ttoater, bie noc^ ^ier
tn* ba gc^irt werben, bem iproteilantifcben ^rtncfip fc^'lec^tf^in
jawbcr fmb;- Ueber bie iöehenhung „®tx^iiH}tt" f. oben
§. 14; ^aflor (noi/M^y, TOn)- iji eregctif^ gcfcbi^tlici^ ju er^
lautem ati« 3oK X, li. ff. Q^\). IV, 11. l'^ctr. II, 25.
^r. XIII, 20. 208 ®efanmtt|^eit gefagt, bitben bie ©eifl«
Alien ben ge^rflahb ber Äirc^e, ben- wir im ©egeiifage gegen
bm Abrigen , emj)fan9enben Zf)tii ber ©emeinbe (bie gaien,
liaot), ni^t alit in bem Sinne trgenb einer "^ritflerfafle, beii
A(ent6 (ordo) nennen ***). 25ie SSewa^rung- aber eine*
|*^>en orbhmtg^Sfigen ®töiibe* in ber dfnrtfHtiben ®efÄ»
Waft\ni«$ im Oegcnfa^e gegen ^ einen fcbwormerifd^n Öberfe
mSmit*; wonad^ au^ Unberujtne jü Seigrem jt^^' aufbrdngen
*} 9ßtt^ de Wette Opiuc. theoL p. 169. sq.
**) Sn^ mefecn ftciliä) ha^ SS^oct ^riefier et^mplodtfd^ »an 3)re<$
bptet i^fQ^aßfitrig , nqtaßvx^qog) oi^geleitet wirb/ I^it ft(^ Q^ptn ben
Xültntte ni^ti fcij^en^ bann gebiSrt ed febem, n)e{(l()eni hlt'iivßiQvjats ber
5tir4c anvertrant ifty fo wie bann ():n(^ iebrr Geelforoer unb ®emetnbfB
Mcfhr^ iTrrcrxo^o; tfl in btefem €^tnne (2C®. XX, ^S-I^IS^. III, 2.)^
SBcctei^t man aber unter bem ^rieftertl^e ba6 sacerdotimn , Uqo^
Tevfia^ fo dc^5rt bief alles Ci^idflen (^(1 9)etr. 11^ .50. unb fann olfo
ni^t 6aä)e be§ @tanbcS unb ber Äafte fein, wiewohl ber ©eiftlid^c oor
XOen tiefe i^t pricfterlid)e SBörbc in jtd^ ju bewahren unb barauftet
Un berufen ift* 2Cnc)emapted |)neftett^ ober ij^ei^ .mit SfU^ 9fafs
fentSuuu ...
^) tteber hit aSenennun^ fte^e Sleanbecö Äird^ena^-L ti* 299» 300^
gefotbwt werten ').
18.
SBÄtjrcnb bcr afabemifrfjen 2ff;rjcif Qd)kt bcr pcoi
fcftantifd;)e Stubicenbe bcc ti}eologtfci)en ^c^ute ati unb
cmpfdngt feine SBilbung DOn i^c, nidjt abe^j^nmitfctbar »on
bcr &\t6)ti bod; Ijat bicfe baä SIcdjt, fein« Seit »on
bnicn, rcclc()e fie in üjrcn SefjijJanb aufiiimnit, bie n6t(jigc
£Rcd)cnfd)aft über iljcc tIjeoIogifc()e Silbung ju forbern.
S>äß eine t^cologifdje ffiilbttng, bic unmittelbac Don bcr
Stitä}t ausgebt, eine einfetCige unb uttgeni^genbe fei , ifl im
Sorigen gejeigt; bnl]» aud} bct Siorjug beä UniDci^tällfius
ttumä cot blofen ©cminonen **) Ben fe(bft cinleucljtet. äüenn
nun c;[eid> in bet golge bie wiffenfdjafflicljen SEttePioflm »on
ben yraftifdjen ©Eiftlidjcn ficb bem Greife iijter fflef^äftiguns
gen nflcb unterfdfeiben , fo foll bodj für jeben eine 3ci' fein,
wo bie asiffenfi^aft aie folc^e iftm afä 3ie[ feincS ©trej
benS Bot klugen (te^t, alle^ auf fie iBejug i)at, oUeä i^r bient
unb DOR ii)i bdcuc^Ict wirb. @ine folc^e 3eit ijl bie 3eit ber
Uiiiüeifilät. £>er afiibemtfd^e Untcrrit^t ntu^ b(il)er aud) in
bec X^cologie ein rem wiffciifcl)aft[ic|)er fein, unb audj bte
tijeotogifdje gacultät, in wiefern (le mit beii übrigen goeuU
täten ein infcgrirenbet Slljeil ber ^cdjfdiule ifl, barf nidjt
als blo^e ^ülfäanflatf bet Äirdje betrautet werben, fonbern
(Te ijl i« JBeiieljung ouf i^re einricfjtung unb Serninttimg ein
von Ibt telativ unabljüngigeS ^nfütut, bti3 wie bie übrigen
3Bi[bung€anflaItcn unter ber unmittelbaren Seitting beS Staated
fieljt. '^uf bet anbern ©citc aber biirf bie Äiri$e bur^ biefe
einrit^tung «udj nidji beeintr^djtigt nietbeii. Sie ßat »ieU
meljr bnä Sitä)t, bie öuf ber ©djule ©ebilbeten, wenn fie bie;
•) ©tffjE Conf. helv. II. art. 18.
**) Ucbcc ixt ti^tiae SStcUuns tet Seminaritn juc UniDcrfitit f, SU«:
l^cbologic. g. 107. ff. ■■ .v: iiM ^._ .> .■'- >. ■
45
felbcn in ifycm geovbneten iOftftanh ^ (cleru) ottfmmmt, gtt
Vtttfen, tinb ju entfcl^etben , in tote toeit bte bort erlangte StU
bimg ottd^ n>trfltd[y ber Jttr^^e ^etlfam nnb fMtxli^ fei; n>a8
in bem tl^eoIogtf4)en Qxamtn aef(^tel^t> iai, n>enigf(end M
enb)>nsfun9 (Staatsexamen) ; mit Stecht t)on ber JCircbenbe^
^irbe unb nid^^t t)on ber gacultdt atö folc^er auSgel^en foQ*").
3e febenbtger äbrtgend bie SB3e4)feIbeiiell^ung jn>if(()en @(^u(e
unb Jtir^^e, befio f4)neller »erben bie in iefeiger Seit nicj^t
g<m| ungegränbeten Jtlagen Aber bie ber Jtird^e na(^tt)ei(igen
ober itxm minbefien nid^t fe^r förberlic^en Stic^tungen be9 ge»
^nbfrtäüfytn Unit>erfitdt9unterric|^teS t)erfdS)tt>inben ***).
Gctletcrma^fr über Untoer|tt&tcn in beutf^iem 6tnnf * SBerltn^ 1806* 8»
l Sld^ere f&tUu^tuttd t>e$ SJer^dltniffe«
ber Z^toloQit ju ben ubct^en
Sßtffenfc^aftem
a. Satt ben t>ofitit)en SBiffenfc^^aften äberl^aupt
in i^ttm SSerl|^&(tniffe jum reinen SStffen.
^^tSS^oloQk ifl eine pojttiDe SBiffenfc^aft'' (©c^leierm*
jll»), unb ^t fomit tf^ren n)i{fenf(^aftlid()en SefHmmungSs
*) sDiefe Zupia^me def(^ie^t fn ber Btt^H bitrt!^ bfe Orbfnatfon»
iDir reformlrte J^trcbe ert|)eilt btefelbe d^td^ ttacb ber Prüfung anc^ hm
waMknftettn ®tiftU(bm,. tmb }tt>ar mit SRecbt/ ba befonntttcb nt(bt erft
Ua Xsnt ben SSerjlanb Qiht Xber babei ifl bo4i immer bie ICbftc^t, baf
ber in ben Selj^rflanb TCufdenommene anä) fo baib wie m^dlid^ f!(^ einen
brPimmten Sßirfund^ftetft innerhalb ber J^ird^e fud^/ tnbem hit clerici
Tagantes feiner J^ird^en^emeinr^aft Don 9luten fein f6nnem fßttQU aUg^
Tfiuof^ Sonbr. 3r S3b» &iU XI^ §» 66» &^ 736» Bninnemann de
jare eccles. 1681. p. 65. J. H. Böhmer de jure eccles. p. 435.
fKond ©ef^id^te ber ^irddenuerfaffund 3:^1 1. &* 375»
^) jDaö Sattere l^ierüber f* in ber Sieetbobolcdie §* 112» 113«
***) «^npfelb im Sftad^worte jn ber &ö)tift »on fSicf eil über bfe
SUform ber ^teftanttfc^en j^rd^nDerfaffund» SRorburd^ 1831» 0» 51» f»
unb numomif aucenfion tn ben tt^eoU Gtnb» nnb Mtif» 1832» 2 «^
6»30ö».ff. .
.._ 4# —
gninb ntc^t in fi^' ^tlb% wie ba6 reine SBiffen, fonbcrn auf cr=
1)011) in ben gegfibenmSSectjdttniiTenbcgvcIigiöfcnunb fird)=
Iicl)en Sebenä.
SSit Ijflben iinä übet biiS Sort „poriti»" ju Berfläns
btgen. £ä feeißt unä Ijier f. o. a. gegeben, empirifdj Bor[)nn=
ben, burtl) S^jatfadjen unb SBaljältniffc beä flebenS bebinät,
im (Scgenfa^e gegen baS SSiffeii , boS rein au§ bet Sbee bct
SBifJetifdjüft jid) abieitcn Infjt, nnb Icbigliti) nra iljret felbp tt)i(=
len betrieben mttb. 9Ran nimmt ^uiüii) taö 5S5ort „pofitiio"
flucE) nod) in einem andern Sinne, wonach eine jjofitice aEiffenfctjöft
bie roärc , reeldje anf einet gegebenen 3tutontöt ober roenigPenS
auf gcfd)id)t[icl) gegebenen SSerfiölfniffen betuf)t, in »eldjem
©inne roir fe[b(i oben üüu einer ijofiliuen SReligion unb SEIjeo«
logiegefijrodjcn Ijaben (§. 15.). 3iudj in biefcm legtem Sinne
würben bie ©otteäs unb SfedjtSgeleljrfamfeit (Jojttioe aBiffcm
fcljoftcn ju nennen fein*), inbem bie eine auf bet 33tbe[, bie
anbete auf bent corpus juris u. f. vo. tubt; tuä^renb bage=
gen SSebicin, ^anier(iIi(liE feine pofitioen Siffenfcljaften iwä:
ten. 9tod) unfetct SJefinition abet, bie reit fjiet befolgen, ift
bet äBegriff „ipo[tfio" ein nieitetet; unb erptecEt fit^ jirat oüer:
bing5 aui) auf bie le^fgennnnten, abet aüti) jugleiclj auf alle
bie SSJiffenfc()flften , bie im gemeinen Eeben alä „SStotflubicn"
beisid)net luevben, aBiffenfdjaften, bie eben burcb bie gegebene
@inri4)tung «nb ben SBettebr beS Cebenä, fei eä nun auf na=
tütli^e ßbet tünfflicbe SBeife, vbvfiftl) cbet inteÜettueU be>
bingt finb , unb bie fumit i^en fflejiinimungägtnnb, i^r ^Jtin:
ciip nic^jt in ftdj felbfl, fcnbetn (n jenen gegebenen ffictljältniffen
unb eintidjtungen beben, nuf bie fid) be^iebn, unb oljnc
beten Unterlage fte aufbfiten würben, eine befonbcre ffiiffens
f^aft JU (ein**), ©ieß wirb beutlidj gu nni^tn fein an ei^
•) ißJieiw>(jl|i*, llrtng ßetiommen, SSITfnfdiafftiiiion etwas 5)ofitii)«n
|inb ! aSiffenfi^aft b« politiuen a&coloßie, SDJifTcnftftaft bei pofitioeB Sbifitä.
*') eben foj nur mit onb«« SBotten, ©(6kienna*er $. 1.;
„eine pofrtlD* aBiffenfdiafC öbcceoupt iR dn fsMjK Snbfflriff wiffenfctuifb
„liö)« ßlimtnte, lueldie i^w jufamm(noe[)6v:g(eit nitfit ^taben, aW ob
4T
Item frtmben ®ebtete. j&te Stdhttlunbe }. fB« Ijl: dn-raneS
SStffen, in »tefmt Semonb ben äüfanimen^ng ber Statut
unb i^re Srfd^einungen um iffxet felbß wiQen ^forfc^t, ^o^
alle SRädjtc^t auf ))raftifd^en ©ebtauc^ bat>on in ^aud unb
Selb/ in StiL(i)t unb Tfpot^efe. -«S^r jBeflimmungögrunb. tji
bte fflatm felbjl in i^rer SRantfigfaltigteit 9li(^t fo ijl a
bei ber ^eiltunbe. S)er 3(r}t erforfc^t jwar au<b bte ^atm,
aber ttic^t um il()rer felbfl n>iQ<n/ 'f^nbem mit f^tev S3e)ie<
^ung auf bie in ber Srfa^rung emvtrifc^ gegebenen tränten
ober gefunben 3uflänbe bed ÜRenfc^^en. Gomtt erhalten bie
einjelnen natunviffenfc^aftUc^en Säc^^et burc^ ü)tt jBejie^ung
auf bte ^ebictn einen anbern, «on bem rein tt^ifTenfcl^aftlidl^en
jid^ f ntfemenben 6^ara(ter. SBäl^renb j. fö. bie S$otani( unb
ItineralDgie atö Steige ber 9latüni>tffenfci)aft ftc^ um bot
jOfficineHe bei |)flanien unb SRineratien totittx Qai nidt^t obes
^^flenS iuf&Utg betummern, wirb bie 3(tjneimitteIIe()re ( ma^
tma Biedica) nur ba9 aud ber fjflanjen^ unb ©eflethfunbc
in ben Stxii$ beS mebictnifc^en Sßtjfend ^inelniie()en, xoai bem
3t9etfe be$ Xrjted frommt. ^6rten einmal aQe ^antl[)eiten
auf, fo n)(ire auc^ ba$ ©tubium ber 2(rinetmttteIIel[)re überi|
ff&ffig tmb- Knnte al^ folc^ed 9itemanben mti)x im geringfiett
anfpred^en'; to&tntnb baS @tub{um ber SSotantC, ber Wlintxa*
logie u. f. ». immer aB reineS ©iffen ouc^ feinen wiffen*
fc^aftli4^en SEBert^ unb fRtii behielte. 2Ce^n(t(^ t)er()ält ee^ ffc^
mit ber ,^(emi^ unb 9}^arma€texU. f. «o. X)ation nun bie
Xnmeftbung auf bici S^eblogie. 'S)a$ @tubium ber @^tac^en
mib bet ®ef(|ftd^t« ge]^6rt bitn reinen HS^en an. %u^ beibeit
{ie^t.abejr atic^ bie ä^^eologie^ i^ren 9lugen. Sregefe unb ^ir»
4^(ngefct)i4)te t)erl^alten fid^^ nun gewiffermaißen iur.reihen^i)|)i;[
lotogie unb • ®efi^ix^)te/ nne bie 2frjneimitteäe^re jut SBotanif
unb aSineralogie. ©ie \)abm feine wiffcnfc^oftlid^e @elb(!«
jlanbigfeit für jiid), fonbern ftnb Steile einer SBijfenfc^)aft,
bie in ' ttiocA auf er bem reinen' SSBiffen ©egebenen ; in einer
gef<!^i(|>tli^en (Srf(|)einung ; b. i). im Seben ber ^^rifilic^erf^
„fit min Mritiftge ber Sbee ber 1ßt|fenrd)aft nottlwnibt(Kn fB^anbt^eil
f^bcr I9i1fnif(^fttt(^ X)r9Qhifatieii bilbeten/' feAbeni nur fofeni ffe jue
//S6fund einer proftifc^en Aufgabe erforberltc^ jtnb/^
I !■
Äirdijc, iljr ^rinriv I>atf wnb „büfelben Äennfniffe, wenn fie
„oljne ißejie^uiig auf biifeä Seben bet Äirdje uiib bie fieitunfl
„ttt\übtn ( Jtirdjenregiment ) enrorben unb befeffeii roerbeit,
„f)6ren auf ti)eo[ogifcf)c ju fein, unb fallen jebe bet SBiffcni
„f^aft nnljeim, bet fie i&tem Sndalte nai^ angeboten')."
3?ie incrfcnnung (jieüon i(t oud) praEtifc^ rcictitig. e§
iji nämlici^ btm n3i|[enfdjaftlid;en {3ei[ie felbfl miberihebcnb,
unb jeugt fltabeju »on ©eifilofigfeit, Jcenn 3eniönb mit fbeO'
logifi^en fisljrfäcljcvn, j. J9. neutejtomcntlidjei Ävitit unb ©rtJ
gefc, fii* befdjöftigen wollte ol)ne SnferciTe für SJeligion unb
(Sl)ri|lent!jum. Sffieit lieber menbe er bann ftin ■^jtjilologif^eS
Sfllcnt auf bie ßlaffifer an, bie i^m eiroaS SJoUenbeteä in
fvtac^lic^)£c ^infictjt bat&iettn, ülä auf baS für itjn crm*
feiige 9i. '/£."). 2)al)et fagt oui^ ©djleiermadjet fd)pn
unb treffenb (§. 7.): „eS »etljalte fiel) bie SKannigfaltigfeil
„bet Äenntniifc ju bem SäiUcn, bei ber geitung bet Äirtljc
„wirEfam ju fein, wie bet 8eib jur @eele, unb oijnc biefen
„S8iBen ge^je bie einfjeit bet Jtljeologie »erloren, unb i^tc
„!S£\itilt jerfalten in iljre oetf^iebenen Elemente."
t). Sion bet d)xi^Uä)exi 3:^eoIogte inSbefonbetc,
unb i^xim ^etljäUniffe jur djrifilii^en
SIeligton unb ^itclje.
§. 20.
•Da bie ^vi(itid;e Stjeotogie, alö Siibcgciff bet auf bie
d)ri(iUd)C Sieliflion unb Äird)e SScjug ^bcnbcn ijofitium
Äenntniffe (unb gertigfeiten), nur burd) baö 25afein etncr
foldjcn dtcligion unb ^c^e bebingt ifit, fo läßt fi^ aui^ i^t
•) ®*lcienn. g. 6.
•') SHJfnn bfllier g. Ä. SBcIf^ fcinft ©cißcWiJjtung ömäf, fid)
flfSufevf l)ab(ii foU, „n tSnnc tä beim 9i. 3, fL-inre Sußititit rocgtn
nicfct läng« auifjülUn," fo jetgte €r fidi nKniglicn« in ftintm Unalaiibm
ßroSattig«, a\i lie fogcnanntfn Sfjcologtn, bie, 6ei «in unlirc^li*cm
Süniic, bit iBibet nur aU tinc orofe Siadantfnfi^ai^tcl ()Cti;ad)ten, in n><I>
d)fr nac^ Gült ju ndtiUn, b» Stelt unb btc Ku^abc i^itt aBJIftnfc
belleten ieO.
l»i^
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jm^mf6)C(^aid)et Qffataftet mx cax6 ber iebeSmoIigcn (Se^aU
tung be§ 6()rijlent^um8 fclbjl begreifen*
. (®d^leterm. §. 4.) SBir ^aben bfö^r bem SSorte ^^S^eo^
logte'^ eine fBebeutung g^S^ben, bie t& bem oQgemeinfien
&ptaöfiAxauä)t md) ffat, unb b<^ben fomit aucb ben S^eo^
(o^en , ali ben 9te(igtonS(ebrer einer ))D{!ttt)en Sieligion , t)on
bem IReligiondle^rer im TCUgemeinen unterfcbieben (§. 15: ff.)»
Sft börfte aber nun fcbicfUc^ fein, aber bai SBort felbfl in ben
t»crf4^tebenen iBebeutungen; in benen eö genommen n>irb mtb gb
ttommen lonrbe; Sintged nacb^utragen. St^mofogifcb gefaßt beifit
9,Xitoh>git'^ allerbtngd ^;®otte$Iebre/^ mib in fofem i{i feber,
ha Aber ®ott ttxoa^ Ut)xt, ein Zlftolo^. @o b^ben au(b
>kt 9>bifa)ropb^n ibre rationale S^beologie, unb eben fo beift
m ber cbriilücben £)ogmati{ bie Sebre toon ®ott S:b^ologie.
XBebi gefcbicbtlicb genommen, bi^f ^tt fcbon im 2CItertbume bie«
lenigen ,, Sb^ologen /' »ielcbe Aber bie gefcbicbtiicb geworbene
ateSgum (ben SKptbud) Xu^Iunft }u geben' »ufiteU; n^omit fte
freilicl^ aucb @peculation toerbanben. @o biegen |)berec9be9 ber
©prer (Ölpmp. 45—49., 600. t)or CSbr.) unb CipimcniDeö t)on
&eta (JDl^tttp. 64—68.), ein Seitgenoffe beS |)9tbagora«,
Sb^otogen *). 3n ber erjien 3eit ber cbrijllicben Äircbe t>cr|ianb
man unter Sbeologte bie Sebre von ber ©ottbeit bed Sogod
unb bie Sebre t)on ber Srinität. Semnacb würbe Sobanne^,
ber 6t)aiigeli{i (ober n>er fonjl ber SSerfaffer ber Tlfiolcttp\t),
imb @regor toon Staiianj Sb^ologen genannt. (Cf. Suicer
thes. ecdes. u. b. S93.) Srfl f))äter, im ÜRtttelalter, mürbe
unter ber tfaeologia christiana bie gonje (brifilicbe Sebre
t^erfianben, b. b* bie £>ogmattt, in ber aber aucb/ ba Sregefe,
Jttr^engefcbicbte u* f. n>* nid^it n>ie ieigt aii gefonberte £>idci2
*) UkxQU Cic. de nat. deor. III, 31. unb Eniesti claris j. b.
Gt» Plutarch. de defectu oraculor. XIV. p. d23. ed. Hütten.
Piaton. Polit. lib. II. Aristotel. Metaph. X, 6. Diod. Sic.
Vy 80. Stephan, thesaur. lingu. gr. u. b. äß* Pollux Onom.
I, 19. 20. 2)ic 3Hnejlec gießen h^eTg^ nioxoQoiy C^xoQoiy nQtxprjtat,
vTKKprftatf d-vrai, jeliöiaCy hqovQyoCy TiaOaQiaC, fiavteig, O^eo/uayreig,
XQ^<ffiV^o£y xQV^f^^^^y^^ y /^i;(T^0(F6T«t, nayayeiSy nvQtpogoiy vTztjQi-'
taty d^savQyoiy d^vrpiolou ib. 14. .
ipltnen heraustraten , bnS ©ttibium ber 3!f>eoIi)9te (itifging.
Sie SRijitif« bogegcn, on bertn ©()ra{()gebrnudj fid) Kus
t^et iinb ium Sf)eil nodj ©iscnet imb grantfe onfdjlicgen,
Bcrflonticn audf ^äiifi'g unter ailjeotogie taä tiefere einbringen
in bie JKeligion felbfi, ba3 SerfcnEcn beS ©iuneä unb ®u
niütl)eg in i^re ©et^eimniffe , ballet ber Sitet beS ^üc^Ietn§
„von ber beutfdieii Sljcologie" unb bct Ttuäfiintd);
oratio, meditatio, tcnlatio faciunt (hcologum. @rfl fpä^
ter, flIS eine geroifTe ©iieberung bet gÄ^er eingetreten roor,
tonnte bann unter bet SE&cologie bie ©efammtljeit aller
bet Äenntniffc unb ( in wiefern »it baS ^tflftift^e baju te*;
nen ) aud) ber gettigfeiten oerjüanben werben , tocldje auf ba5
geben ber Äirdje Siejug Ijaben; unb ein 3;t)eolog fjieß olfo
ber, ber mit biefen ^enntniffen vertraut iji unb biefe S^'S'
feiten jictj angeeignet Ijot.
3fl aber glctdj ba§ 2Bott „ffifjeotogie" in biefer lefefern
JSebeutung fipäfer angeroanbt rootben, fo bejeidjnete man
boc^ fel)t frül) «uf irgenb eine anbete SBeife bie roijfenfdjoft:
(t(t)e unb geleörtcre äße^anbtuiig ber JKeligion in iljtem Unter--
fc^iebe »on ber rein praltifi^en, populären 3fuffa|fung. Saljin
geE)6ten bie äBencnnungcn ö^toXoj-ot^ nQu/fiatfia, ainuy/iu ai-
mtdig, institutio divioa, doctrina cliristiana u. f. n>. *), meU
dje alle auf ein ftjpemafifdjeS Örbncn unb Sufammenfaffcii
ber ßeljre ^inbeuten. liuä) bet ®egenfa§ »on yviZuig unb n/onc
C;el)6tt jum Sütjeil ^ierljet, wie er fidj, bet falfdjen ^dtetifdjen
®no|KE gegenüber, in bet aleranbrinifdjen Bä}ult entwidclte,
Ȋf)renb bie anliodjenifdie metjt einen Ijiilorifd) = eregctifdjen
G&arattcr bemaijrte. 3mmerE)in war abtr bie fljeclogifc^e
SBJiffenfdjaft, wie fie in einet Seit ober in einer ©egenb fidj
auSbilbete, burdj bie jebeämatige SebenSridjtung bet Äircfte
felbfi bebingt. Sieben Htm unmittelbar proftifdjen äBebürfniffe
ber ©emeinbeetbauung, worauf bie aijeologie ber apoftoUfdjeit
SBötec Ijinwirfte, jeigte fidj balb baä apologetifdje Sntetcffe, alS
nid)t blog bie Angriffe beS großen ^aufenS, fonbern aud) ber
¥^i(ofop^en ju einer gtünblidicn unb wiffenf^aftlidjen S3er=
ttjeibigwng aufforbcrfen. im ober innerijalb bet Äirttje felbff,
•) SJfll. Semlei; GinU iii SBaumg. eüuferael. I. @. 110. fl
51
lote e< bei ben t)erf(|^iebenen fii) butdffttu^bm Qiü^tM^
taugen ntdl^t fel^len (oimte; Spaltungen in ber Seigre fid) btt
beten , tourbe bai poUm\\d)c @treben ^en)0¥serufen. Somit
tootb dnetfettS bai Xnfcbliefeti an gemiffe pffiU>\opf)i\d)t 09«
fbmt (erfi ^Ictopximvi^, bann Unftotüximvii), anbererfeitS bad
3inr&cfde^ auf bte ®t\ä)xdfU notbn>enbtg^ um fowobl näd^
os^ ben Snfammenl^ang mit ber aOgemetnen SRenf^entoers
mmft, aU na^^ innen ben mit ber iCirc^e nac^juweifen. iBei
bcn einen äbenotegt nun baö trabittoneU^^tfiorifcl^e (). S. in
ber aftifanifc^en SÜx6)i), bei ben Xnbem bajS p^i(ofopl()if(|^ $ fpe«
catotiioe Sntereffe (). iB. im 9Rorgen(anbe). Qtxoai 7tt\)nlU
4cS fe^ n>ir in ben toerfc^iebenen |)erioben be8 fogenannten
9tttelalter6. 3Cuf bie Bett beö @amm(en8 unb jDrbnenS
O^nneS £)amaS€ena8; Sjtbor t>on &mUa) folgt baS fyfies
»otifd^e Bettalter ber @(^oIa{li(. X)iefe$ beginnt erß (jum
Zt^il ber frubem a(eranbrinifd[yen @(^ule t)erg(eicl£)bar) mit
bem freiem .@treben naö) loernunftgemäßer 9{eIigion6anftd[yt
(CkotuS Srigena, TSbälaxb, jum St^üi aud^ Xnfelm). ^bU
(ofbp^ie unb S^eotogie fuc^en ftc^ }u burd^bringen. TOImd^s
U% aber wirb bte erfiere toon ber einmal feflgefleUten ^irc^enUl^re
ob^gtg, unb nur mit einem auf @elb{itduf(|^ung berufen*
ben Scheine t)on freier SEBirffamteit toertritt fte ben Stenji
ber 9Sagb im ^aufe ber geftrengen ^rrin; n&mli^ in Sßt:
ii^ung auf ben ©el^alt ber Sebre. £)ie Sorm aber anlangend ,
fiegt umgefe^rt bie Sbeologie in ben ^effeln einer t)on äugen
ererbten, fdEiwerfdaigen 2>talefttf. 6):egetif(|^eS unb ©efc^ic^ts
Gcbed treten immer mel^r jurucf , unb blo^ bie SRpflifer be$
woSftttt, n)ien)Ol^I auc^ nic^t feiten auf einfeitige SBeife, bad
yn^tifc^ Sntereffe. Sßie aber im ®taaU unb in ber ^trc^e,
eben fo ful()rte bie {Reformation in ber SB3i{fenf(|)aft, in ber
Xbeologie eine neue ©eflalt ber S)inge l^erbei. SSaren bie
eregetif4^en @tubien jtoar aud) f4)on burdt^ (SraSmud, 9iaUa,
Seud^lin toorbereitet , fo gen)ann iodf erji burd^ ben prote^
^ntifdi)en @runbfag, bie @d()rtft gur aUetntgen 9lorm beö
Glaubens ju machen, ba$ SStbeljlubium eine @e(b{lfldnbtg{eit,
bie auc^ in wiffenf^baftlicber J^tnftcbt t)on ben größten Solgen
war. (Sxft fpater fd^loffen jUd) bann btflorifc|)e gorfc^ung
unb Stnül an. 9teue IBewegungen auf bem ©ebiete ber
4*
' 52
9)^ttofo)p]^te toxxftm abemtalS auf He S^eologie jutädE, tmb
fo^mu^te bann mt^t unb mebr ba6 %oIogtf(be @tubtum mit
bem wacbfenben IReicbtl^ume ber SSeiiebungen eine* IStelfettig»
tett gewinnen, bie ftülxd) au§ bem 9lamen „Xfjt^lo^it^-
ffcb nid)t erratben; fonbern nur au§ beten ®ef(bicbte begreife«
laßt •'
3e mebr nun eine Seit fiber$auj>t in n>iffenfd[>aftncber 858^
bung tjorgerücft ijl; befio weniger wirb e8 bem ginjetnen.öe»
fingen , einen flaren unb ftcbem geijHgen Qin^u^ auf bie rcf
figi6fen unb Krcbfici^en SBerbältniffe biefer Seit ju üben, (obne
ficb eine« jhdflicben SfeactionSbejhebenS fcbulbig ju madigen,)
wenn eS ibm an ber ^ittiu, n6tbigen ^tlbung unb @e3
lebrfamf eit feblt , wdbrenb in frubern äeitaltern öfter eine ge»
wiffe SDrigtnafitdt unb natüxlxdiz ©eified^ unb ©emutbSgobe .
ben SRangel ber le^tem ergdnjen {onnte. £)amit ijl bemt
aber aucb i(^^ SSefleben einer befonbem SBiffenfcbaftbet
Sbeologie, ali eine« eigentficben jSerufdfacbe«, t)DQ!ommefk
gerecbtfertigt, unb jeber ©nwant) ber ganatiler abgefdjjnitteft;
al« ob bie Z^pofttt aucb ungelebrte SRinner a\xB bem SSolfe gewe« '
fen u. f. w.; benn ba« Urfprüngficbe fann nur einmal wd
fprüngficb fein, (nenne man e« nun geoffenbart, infpirirt ober
wie man wolle ;) jebe fpdtere Xnmaf uhg batjon ift gret)el ge«
gen ©otte« prbnung. SBenn nun freilieb ftincr S^beolog fei»
fann, ber nicbt Sböl an ber ©emeinfcbaft be« rcligijg d&rifl*
Ucben geben« \)at, beffen wifrenfdS)aftrid>e grfaffung unb 25afi
jieUung eben 3(ufgabe ber Sbeologie ift, fo fann bocb ebert
fo wenig fd^on ba« bloße unb nocb fo lebenbig fromme 3m
tereffe an ber Äircbe Semanben jum Sbeologcn befabigen
(t>gl. ©cbleierm. §. 3.).
c. ^on ben SSorfenntniffen (unb ^ulf«wtffett<
fdl^aften) jur SEbeologie, fo wie ibrem
öerbdltniffe ju ibr.
§. 21.
SBie iebe po^itbe SBiffenfc^aft, fo fe|t anä) bie ST^cor
logte «tne xm Wtjfmf(^aftlt4)e S3tU)ung t>oraul , mbmt fte
53
We reinen 8Biffcnfd)a|itett tf^ettö al6 »orfenntniffe wtlmQt',
^eag als «^iUfgtt)t{fenf(^af^en Unn^U
(Sbtn baxixm, xotit bie SEI^eologie nx^t ein reine« SSSiffeti
ift, ttntg fte bfcfeS um fo melj^r t)orau6fc^en , wenn nic|)t eine
n)!)e, l^anbwerfamäfige ©mpirif entfielen foH» Scber ifl ba«
]^ toom @tubium ber Zt)tolosit abjuwetfen; ber nic^t eine
yialinQlxiS)z Ttniftmtt an guten i£enntntffen 9on ber @(^ule
tmtbrhtgt.
SBtt unterfd()eiben fnbeJTen jtt)ifd()en SBorfenntniffen unb
J|^lf8tPtjfenfclS)aften *)• 9lur bie erjlern finb reine ®a^t ber
^uU, bie le^tem bilben ben Uebergang' mi ben ^^nU
liben ttntt)et{ttät$fiubien. @d ftnb j. S. baö ®nt(i)\^d)t
mb Säteinifd()e reine SSorfenntniffe, obwol^l audl) toieber ^ulfS^
»^ehf^aften jugleic^, xo!il)xtrib j» S3. baö ^ebrdifcl£)e nur ju
lien legtern gel()6rt JEßir werben nun bon ben eigentlid()en
SBetfenntnifTen ; bie ieber, ber ftubiren wiQ, a\x^ o^nt
9t&(^I(^t auf SI()eoIogte beft^en muß, iuerji l^anbeln, jebo^
' mit äBejie^ung auf bie SS^eologie. SSon ben |)ülf§tt)iJTem
fi^aften aber wirb in bem iebeSmaligen 2{br(|)nttte eineS befom
bem t^eotogifc^en ge^rfac^eä ju ^anbeln fein**).
■ • «
2tt ifirer Änwenbbarf cit auf bte STf^eologie bef)aupten
unter ben reinen SBiffenfi^aften bie ®ptaä) ^ unb ®ef(^i^t§-
jlubien ben erften^ SRat^ematiJ unb Sloturwiffcnfi^aften
ben ^toeiten SftanQ , fowo]()l in formaler als realer «^inr
jtd)t} bai^er fagen wir: bie clafftfd)=]f>umam|lifd)e SSilbung
ijl unb bleibt bie einjig ftci()ere®runblage einer feben gefuhben,
^rijllid^^proteftantif^ett Sl^jeologie*
♦) ascrt^olbt faft bfe erftetn unter bcm Silamen ber |>rop 4 beus
tu, bte le^tern unter bember$Boet|)ette jufammen»
♦♦) ^Ql l^ierjtt S5b I. t>on 9lb^elV^ TCnweifung (ö. ^imt^)*
^oUe, 1818. 8. '
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„^te bet, tiit ein Siinb tit feinet Suf|ent) «erlägt, üba
„fdfflue bec ouS ter @^uU aßegjictjenbe nod) einmal ben
„ ffieg feiner ©d)u(rotfTenfctiaften. " Dicfen Stati) ^ e r b e r S ')
befolgenb, oergönneti mit unS Ijiet einen afu^jepnct, von mo
ouS TOtt öiiftie ftüljem ©djulfiubicn beä a^tjeologrn jurüdblirfcn.
£)b biefelben i^benvicgenb auf ben fogenannten ^uihaniS:
m u ä ob» 91 e a l i 3 m u § gegrünbct waren, i|i in bct Xt)<tt nic^t
gleii^SäEtig , unb nenn mir aud) i^ier nicljt ben Streit felbfl , bec
einem fremben ©ebiete nngeljörf, auäfedjten iDoUen"),foniüifen
wir uns bodj unocnveilt baljin tiuSfpredjcn, ba^ wenigllenS bem
(ünftigcn SEljeoIogen eine claffifdj^umnnißifi^c fflilbungSreeife
cor aUen anbetn fromme , wenn gleii^ für anbere ffierufgatten
^bere bie leflliitifdie ooriieI)en mögen. 3Cbgtfc^en nodj uon
ber Q)I)ilofo¥l)ie (f. ben folg. §.), jerföllt unä bie 9Ka(fe beä
aSJiffenä in sroei groge ^auijtgiibicte , beren erfltrcS bie S&u
ftxrotit im 9Jaume umfaßt, baä Icgtcre aber bie ®ci.
^eSroelt ober bie; fittlict»e, weldie fid) unä »orjüglid? unlet
btt gotm bcr 3«it b«r|leat. 3um etfiern ©e&icfe rodjnen roir
nun bie 9iaturroiffenfcl)aften in iljrcm gnnjen Umfange,
»orjugSroeife in realer, unb bie SOlfl(tjem«tif, l)au()tfä<tli^
in formaler ^inficljt; ju bem le^tern aber bie ©ef^idjte,
alä baS reale Clement, unb bie ©pradjen alä Srgan nHct
fittlidjen «nb gefd)id)tlid)en SHittijeilung a\S bng formale unb
inprumentalc jugtcitti""). jDa nun bie a^ljcologie imb bie
*) ÄiiKfiibung bwiet oCabmififien fie&riaf)W, (aBotte jur 9Ifll()ion
unb Slieolosif X. ®. 161.)
") aSflI. SliEtbammtr, Dr. g. 3., in Etnit bei ^Jijitant^ronfc
mxti unb ^uraaniimHS in b« aiieoric bei etäiebunßiun(Errid)« unfttr
$tit. 3ena, 1808. Slaud)enftcin ffimertungen übra ben aBeitl)
ber Mterrtjumefhibiin. Äarau, 1825. Z^itvjii), g., fikc gclcl)Ht ©i^it
Itn, mitlbtronber» !Hütt(td)t auf Saient. StuCtg., 1830. 15b 11. tüti--
bctfl fdnimHidif ed)tift(n (liannoi). 1828.) 1. S, 238. ff. Äluinpi),
S. SB,, bit selebvtcn @(^ul(n nad) ben tSrunbfä^tn be£ wabern .^umani«:
muS unb ben Änfovberungcn bcr 3f't. ©lultg., 1829. Ufleti, E., ffl(b(, ■
gt^allen am ®<^ulfr|te 182». SStin , 1830.
*") Sä »crftt^t fid) übrigens uen fribff, bog bei bem unläugboren
3iifamnien()onge allfg SGSifTenS fol^t Äbt&ti langen imm« nuv vtlatiM
fflültigtcic bebJupten (innen, unb (icfi fomit ni*t bii ini einjelnfte bur*:
55 —
9;ed^tött)t{fenfd(^aft t^orjugltdl^ in baS ©einet beS et^^^tn ttnb
^tflbrifd^en faSen, bte ^etltunbe l^tngegen in bad ber 9latur,
fo ergibt ftcb t)on felbfi, bafi ftcb unter ben fogenannten So*
. €ultatStt>t{fenf(|^aften bte beiben erjfem mtf)x an bte bem im
ncm Sebeit.bet: Sitflti:ion jugemanbte p()i(ologtf(l^ $ l(^tflorif(be,
bie Untere mebt an bie auf dunere fi3eoba4^tung gegrunbete
yb9lt(aUf(be SSorbtlbung anfdbliefen, n>te ftcb benn auö) in
biefer ^$in(t(bt bie SaUnte oft ficbon frä^ t^enat^m Sßir
i^efaffen nutt bie p()i(otogif(ben unb. l(^ifiorif(ben ^ulflubien
unter bem jBegrtffe ber c I a f fi f dt^ '(> u m a n i fi i fc|i e n fiSilbung.
9lt#t aU ob ber J^umahiSmuS audfcbliefilicb an @pra(ben
mä> Qkfcbidt^te gebunben toaxt, (benn au4^ SRatl^mattf unb
Xatuti9tfenf(f>aften laffen ftcb l(^umantflif(|^ be^^anbebt;) fonbem
iietl i^ofjugigmeife butc|i biefe @tubten bie rein mtni^\id)t
£tlt>ung gef6rbert u>irb''). äBaS nun juecfi baS &pxaä)fbu
iäxm im TOIgemeinen betrifft, fo u>irb biefeS in t^erfdi^iebener
B^id^ung für baS @tubium ber Sl^eotogie eine iftU^mt Sor«
berettung fein. SSor allem gUt unS- bter bie rein formale
Sebeutung beffelben. iRo4> abgefel^en t>on aBer JBrauc^barfeit
fO^m faffrn. &o wich %, fS, hie ®tcgtap^ii, le no^Wm ffe Ut
l^BoMt xoixb, aid ftatifKf^e ®€0^aph\t me^r ber defc^i^tli^en^ M p^p«
ff^ unb ofhronomifd^e miiS)x b€( aiaturfeite infcOüiü* 2(u4 bient bte
SRot^ematil otö CE^ronoIogie n)tebe]; ber ®ef(l()t(l^te, fottte bie erflen TCns
fdnge ber Gprad^e (bte Sautle^re) auf bie Sßef^fftn^nt bed menfd^lt^en
£)r()anißmu< nnb fomit attf bfe 9)$9ffolo0te ittrficKetten» X>affdbt ^
ottc^ oon bem ®edenfa|e bei gormolen unb 9{ealen» Sebe Sßifrenfd)aft
fann übenotegenb t>on leiten bei Sormoliömuft ober beö SitealUmui bes
fianbelt werben $ nur hktet bte eine me^r in bem einen « bte otibere me^r
la bem anbem bie «^onb.
*) „^nmanit^t f)at sMor bei ben aXten rSrnffd^ ^riftfleSern
,/ einen viel tocitttn Umfang ttnb begreift alle TCrten wti SBiffenfdiiaften/
,,bie iixx SSilbung beg ^tnfö^tn bienen» 6. bte Stelle in Gellii noctt.
,, Att. XIII9 15. u. J. A.Erne8ti prolusiade ftnibus humanforum studio-
,,rum regendis Ups. 1738. 4. SBeilaber il^re 5tenntnif hei ben 8l6mern
„oxL^ ttnb burd^ bte Sefung guter ©d^riftfleUer eigenttid^ ertongt/ ou^
„ in neuem Seiten eben baburd^ hk ^efammte ©ele^rfandBett I0ir<
,,deiieUt unb in ®ang gebrad^t würbe) fo ift babur^ bet cii|i
f^entflanbeu/ in n>el(^m man iegt ^monit&t unb Ilumanlon
^m a. £)» I. @. 106.
I
I
56
bet (attcn) ©(jradjm gut etegcre u. f. w. — ein nut ju
tianbgteifiid?« @runb — i|l Spracfiriubium an fid) fiiv i«;
bcn aJienW"! ^ßc^jfi bilbenb, unb fumit in boijpciter ^infidlt
für btn irmftigen SJIenfdjenbitbnet «nb aScnfdjenerjieljer , füt
beit gcijtcr unb 3f ebner. Sft eS bic ^raft beS SSJotteÖ , ii?o=
burci) er roirfcn folt (f- bie ftiifjern §§.)- fo muß er biefeS
aud) ju {)anbE)aben roif[eit unb einen licfsii ©lief in tmätSefjeim:
nip bet ©ptöt^e imb ifeter süubetifdj roaltenben Äröfte gcttjün
Ijaben. ©djon baä ©tubium ber 9)?u««tfprod)e alfo i(t <?on
^oöer Sit(jtigfcit. Sflg aber btefeS jur ^tuäbitbung beSSyrac^s
fi'nneS unb ber ©(jtocbfertigfeit allein m^t ()tnreidje, (on:
bern bag eS einer nergleidjenben 50!etI)Dbe bebiirfe, ifi rootjl
eis auSflcmodjt anäiifefien. ©aß ober ju einer fütcljen SJer:
g[eicl)ung bie nUen (mit Unretit fogenannten tobten ©pro»
^enj, b. Ij. bie griedjifdie unb Inleinifclje, eljer geeignet feien,
ülä jebe abgeleitete neuere ober auc^ orientaltf^je*), ift «k»
ni))ften§ oon ben meiften ©pradjgeleijrfen unb ©cfjulmännern
Dorn gadje jugepanben. Ülun aber tritt für ben afjeologen
aUerbingä ju bem formalen SBJertlje ber alten ©ipradjen noi^
i^t inftrumentalcr, ipraftifti?er Sinken ^inju, übtt ben am
roenigjlen ju fagen, weit et über ollen äweifel ergaben, unb
namentlid) feit ber fitcformation von alten bcncn aufä biinbigfie
(letauögeljoben roorben ifl, weldje baS ©tubium bet tjeüigcn
©ctitift in ben ©tmibfptac^en mit JRccIjt jur JBafiS bet ipro^
tejiantifcljen :$&eologte mat^ten"). SBit bem ©tubium bet
*) Sfc a3orrd)liifl, ouf ©diurcn inbifd) ju lernen, fc^rint boil) ne--
nitf iBrifaU Offunbtn ju f)abcn,
") 2)en fotmalun, wie ten inflvuracntaten 9Iu6«n 6et Spradicn fafit
ti. a. Cutfiei: twffli* äiiFammcn fn golsenbem: „So lieb une bofl
„Gsangelium i|t, fo tfart )affet une Eibei: ben Spcadjtn galten.-.. Unb
„ lajTet um baä gefaßt fein , bog wir bnJ goangelium nicfjt reuljl (r()al!
„ten olinc bie Sptat^en. Die ®prod)on finb bie Sdjribt, barin bieff
„Wte^ix bes ®(i|ieß |letft. ©ie finb bet ©djcein, barin man bieg Älei;
„nob trägt. 3a, reo loirS oerfe^en, bafi irir, ba Sott oou fei, bie
„©prod)eti fa{)wn laffen, werten »d nit^t allfin bü8 eüangelium oer;
„ lieven, fonbern wirb auc^ enblicf) balpin fl(rat()en, bag wir webet latfinif*
(. nod) bcutfd) tfben ober fdjteiben t6niten. Xia la^t une baS elenbc
,/ gtÄuIidjc Sreinpel jut SBeiccifung ncfjmen in ben ^ot)fn Sffiulen n
t)en @(fiu(en iiol^H
alten ®pvo(l^ett gef)t bai @tttbmm ber ®t^dfxi)tt S^nb tit
^nb. j)a« ©ilbenbe berfelben im aOgemefnen *), fowle (^re
9loti^enbtg!eit ffir ben S^eologett; namentltd^ in jBegte^ung
auf bte ®t\d)i6)tt be« g^ri^nt^um«; barf ntd^t lange erft et»
»iefen »erben. äBeibe aber butdfjbringen |t^ ju lebenbfger,
anf4>auli(ber ®n^eit in bem >,etttbium bet Xlten/^
ba* wn ben nud^temen Äiipfen atter, aud[> ber t>erf(l!^iebenfteii
©c^ulen aW ba* S^tH einer gefunben, t)on feic^ttr ©berfIdc|M
Itdt^t unb ft^winbelnber ©t^wirmerel gleidS^ »eit entfernte»
lOftologit tjon ie^er angefeben »erben iji**)*
SBd^renb wir fo ^ptaö)-^***) unb ©efö^ld^tsffuf
bt um al* bie etgentlicl^e ©runblage ber t^eologifi^en SSorbit
bwig bttta6)Un, fo b^ben wir ben Slaturwiffenfc^aften unb bet
9at^tmatil bloß ben ixotitm JRöng eingeräumt ©er for*
mole SBertl^ ber le^tem, jur ffiilbung be« J5enft)erm6gen«
äber^auipt, ift neben bem ber ®))ra(l[^|htbien gel^6rig onjuets
^/JUi^em, haxin man niä^t dUm baft Qbandeltum wännt, fom
„htm au4 lateintfcge unb htnt^ö^e €fpra(^ Dcrb^rbt ^t, baß bte
tfüenhen ienU fester ju (auter SBeflien werben {tnb/ weber beutf(^
/ino4i latemtfdE) red^t reben ober ((^reiben (6nnen unb beinahe auä^
„bie natör(i4e SJernunft »erloren ^ahtn,^." — „SBo
/,bte &pxaä)m jlnb^ ba ge^t e6 frifd) unb flarf/ unb »trb bte ®c^ft burci!)^
1/ trieben/ unb ftnbet ffc^ ber ®(aube immer neu burd^ anbere unb aber
„anbete fßort unb SB^rle/^ (€f» bie<@({)rift; an bie 3tatff€ievtn aller
@tdbte iDeutf<6lanbg / baß fte (^riftli({)e @(bulen aufricbten unb i^ialten foU
len» SB5a(4'd 2Cu((d. X. ®. 538. f. ^Ce^nlt^ie ©teilen t>on 3tt)indlt
in Ufteri'6 unb $B5deU'g 2Cuda* t>on belfen Berfe> (3ür. 1819. 20.) IL
6. 255. ff. 268. ff.
*) @ (filier/ S./ SQSaS $eißt unb ^u Yotl^tm @nbe flubtrt man
Uniöerfol9ef(^i(I)te? (in beffen ». prof. ® Triften.) «Dlüller, 3» ©♦/
Sriefc- über ba« ©tubium ber Sffiiffenfi^aften, befonberö ber ©efd^itbtc*
3ür./ 1817« tiü^^, a.Sß,, ^twurf einer ^ropdbeutif bed ^iftortf^en
etubtuml. SBerliU/ 1811.
**) @ie^e unter anberm: S5auer, ßorenj, über bte Ätafiifer unb
beren (Einfluß/ t>orndmli$ auf ben ©eiftlidben (in JCtaiber« ©tubten ber
c»an9elifd&en ®ei|llid)fcit SBörtemberfi«. S5b U. »&eft 1. ©. 127. ff.)
***) SBie weit auf er ben alten auc& neuere ©pra(i()en bem a:b^ologett
not^wenbig feien, !ann im TCttgemcinen nid^t bejtimmt werben. JBei bem
entjibicbenen wiffenf(i()aftlid^en SSorjuge ber beutf(!f)en SS^eologie »or je«
ber anbem in unferer Seit bftrfte für ben beutfd^en S^^eoto^en ald fol<l!)en
58
lenncn, unb äußert ölfo aud? nuf ben Eünftigen ^Ijcologm fEincit
6tnRu§. Sct'Otl) ifi ber btnIeHtif((jeäQJettl)t'etiÖtatI)cinnJiF,B«rgIi:
djen mit bem bcr ©rainniatif, offenbar ein cmfeitiger, unb eS liege
jid) reotjl beI)OUpten, bng flrabc onf bie tljeologifdje 2)enftueifc eine
fibemiegenb ma%nmtifcl)e Midjtung unbcfricbigenb einicirEe. 23et
(Srunb Ucgt batin, bag bie SffltbematiE eS eben nur mit meg;
baren unb bertt^enbaren ®rögcn, mit gorm unb 3al)l, ju
tbun btt^r tD^i^renb ba§ UnenbUdje ber ^bee nidjt in ifjre
Äreif« imb SJet^ältniffe eingebt, foiibem nur auf bem freien
SBege einet fdjölpferifcijcn ©tiradjj unb ©ebaiifenbiloung jut
etfdjcinung tommt. 3ene njuiibcrbare ©urcbbtingung beS
gciftigen unb gcmütijlidjen ßebenä, jene aRannigfnlfiflfeit bec
©Ebflnfenfcbaftirungcn, itel^c [i^ oft oudj ber bicgfamflen
irnb geroanbtejten ©ijradje entjic()en, lägt fidj unmöglich
in eine gotinel wie a + b einjroöngsn, unb nidjf feiten voirö
boö, was BoUe SEBo^rbeit ^at, xvtnn e@ fi^roebenb gefaßt wirb,
gut Unnjabrbeit, roenn man cg fwt äirfel unb gincal iutidjten
wiß*); rotß&alb benn aud) fclbfi eincä 5)Ieniton'ö unb @ulet'ö
tto^gemcinte SJerfuclje jut ©tü^ung beä ©ffenbarungöglaubenä
biejenigen nie gonj befriebigen luerben, bie auf einem «nbcm äBoben
olä bem einer rein tombinirctiben, ober ibeenketen ajerftänbigfcit
fleljn; obwohl rcir jugebcit, baf eine gcifiteidje ä3cl)anblung bct
matbemotiffifen SBJilTcnfdiaften, wie namentlich ber 3£fitonomic,
aud) auf bie gtogartigRc SJeife gut Jtfjnung j e n c ä grljabcnen füljrt,
baö, roie ©djitler fagf, nidjt im 3taume roobnt, unbinbem@i)m:
bole berUtonia mötijten bcibe fonft bipergivenbeaßiffenfdiaftm
fid) beceutfam wiebet begegnen. 2ßnä enblid) bie Slaturwiffcn;
fdjaffen im engem ©inne beS sEorteä betrifft, fo wirb auc^
^ier Sliemanb baä SBilbcnbe berfclben im ■allgemeinen läugncn
itJoUen. 9Iidjt allein in tcalet, aud) in formalet ^iiifi^t
au$ bk 9HiiHetfpcacI)e f^imeiä^cn. 3n wiefern i&m newcc ©ptadjfii im prallt i:
[dien aJerlfliire ju Statten (ümmen, wie (tiuabiefroniififdie, ge&frt junärtjli
niftt f)i«i)(r. Bon tcm ffiettlje neutrer SpcatiiftnntiiilTe fär (liHonfiijt
gotftfiunfl tiefet 5. 64. b. 1.
*) „Gin flroSer aijeil be|Teii, fagt SSt^e, reaS man flereö&nlic^
„TCbecalnukn nennt, ifl am einer falFdjcn Xnmenbuns bec
matit entfianben." gartcnl. II. ®. 158.
J
5»
f6tmeti fie )ut &ö)itfmi M t)etg(et(|^enbeti SSevfIanbeS, bcr
SBesbaöftm^iicbt u. f. m. etgenti^umltd^ , burdt^ anbete it1)u
mittel xAd)t pi eiliei^eni^ ^ietifie leiften. @oU nun ber Z^^
log äberl^uyt ein gebilbeter SRenfct^ fein, fo mirb er auä) in
Mefent ga^ie nidi^t gan) unmiffenb fein burf^. XOein auf
ttt Sl^eelogie aI8 foU^ &ben benn bo(|^ bte iRatumtjfen^
fdlKiftm nur einen feeunb&ren Smfluff* 2)ie Senpenbung ben
fielbeti pr 2£]()eobtcee unb 2£eleo(ogie toirb bei bem heutigen
®tanb)>uncte bet natutd^ifiorifc^en, tote ber t^eologtfcl^en Sßtf$
(enfidJHiften in bet Siegel }uni 9la(|^tl^etle beiber fe^^lfdt^lagen,
loenn gleicl^ nid^it gel&ugnet werben Unn, bafi ein inxä) u>ifs
fmfdbaftlidM %ü^tn er^6l^ter ®inn für bie 9latur unb it^tt
G4^inl^ten aixd) äufierfi n>o()lt^&ttg auf baS ®tm&t}) beS
S(^eoIogen unb ben JtreiS fetner religi6fen SSorjfeQungen }u<
x&dwiOt. '1Ü6 blo^a J^ülfdmittel {ur &:egefe totrb bte phy.
nca saora ffittt genannt toerben (§. 510. &tn fo wirb erfi
M btt f)a$toralt|^eologie baoon ju l^nbeln fein, tote töett ge»
»tffe %^ur{enntnt{fe ih SSerbinbung mit Öefonomie^ Zzöfs
m>logie, ^aftoralmebtdn bem ^xa1ü\ä}m ©eifilidt^en }u @tats
ten fommen (§. 105.)« ^ier ^anitlt t& \i6) nur vm bie
Cori^ilbung unb baS rein totjfenfcl^aftltdt^e SSer^<ntfi ber 9la^
tuäunbe jur S^eologie. 3n S3ejte(>ung auf bai legtere Ite^e
fiä) freiließ no(|^ eine tiefere jBejie^ung ber beiben SSStffem
filliaften in ber TM afftttn, tote wir fte bei ber Zfttonomit an^
gebeutet ^ben, unb eS toirb fpdter )u {eigen fein, toieftcl^in ben
Siefen ber SRyflif S^eologie - unb |>^9{tf/ toietoo^l , eben
metfi in unflarer unb be^^alb gefil^rlid^er SRifc^ung, begegnen^
toal^renb bo^ aud^ toteber ein freierer @tnn, ber bie beiben ®ts
biete mit Harem fiSetou^fein bel^errfcl^t, {td^ auiS ben Slementen
jber ftd^^tboren Sßelt toenigflenS eine geiftreid^e ©pmbolif
ium jBel^ufe ber 2)arfieQung äberftnnlicl^er SSerl^iltniffe ge$
ftalten toirb (9latur))]^ilofo))lt)ie). Ueber biefer ferner liegenben,
me^r ))oetifc^en al$ n)iffenf(|^afilid|>en $Bem)anbtfdi;aft beiber
@ebiete ifi ober, u>aS. {ebenfalls toid^tiger ifl, xf)xi gegenfeitige
Unabi^dngigfeit in anberer <!^in{i(|^t nid()t ju t)ertennen. S3et
ben ret^enben Sortfc^ritten n&müö) ber 9latum>if[enf(|^aften
mufiten bie S£l()eologen niöft feiten für Sieligion, JBibel unb
ei|>rißent]^um jittem, toenn i^nen nid^^t bie ®dS)eibung bei rein
/
60
■■•
biete ber |)afttit)ett JReßgfon, feit geraumer Seit Kater ju roct^
tnn angefangen IfhHt, atö frul|Kt; worauf untängft fßttU
f d^ n e i b et im ©egenfafee fmliä) mit ben falfdfyen (giferern be*
SageS l()ingebeutet l)at 3n Diefet 2g)in{tcl[)t toi^IIeid^t mtfyx, <di
in ieber anbem burfte n>enigflenS eine fortgefe^te iSBefanntfc^ff
mit ben €rgebniffen naturwijfenfcbaftlicl^er gorfc^üttgen bem
SteligionSlebrer t>on gr^f em 9tui|en fein^ bamit niä)t ein neuei
©efcble^t in ber Jttrd^ auffomm^, n)e((l[^e§ ^r X^IM unb
&>))ernicu$ @(l[^eiterl^ufen j^u ei^d^ten im @tanbe tt>&re.
d. SBom "RJerl&dUniffe ber ^Vilo\o)ß})u, jur
SSl^eoIogie.
JDie ?>ppfop|)ic fott bic bejldnbige SBegteiferin ber
S^eologte feiu; o^ne bap ftd[) jebod) beibe Dermif^en ünb
üetwirren* @te ftnb etnanber feergejlaft jugeorbnet, baf
ber ^l^tlofo^jl^ie !♦ bei gejljleHung ber attgemeiriflen l®runb^
fd|e in bem rationalen ©ebiete ber Sfjeologie ein confütutfe:
DeS; 2. bei Prüfung ber ernselnen 8e^rfd|e in bttn pofttltr=
][>iflorifd()en ©ebiete berfelben ein fritifd()=bialetiifid(>e§^ leben^^
falls aber 3» m bemonftratföeS unb ard)iteftontfd)eS SSerr •
fal^ren fiber^jaupt, in SSejiel^jung auf bie %cvm, jugejlanben
ttnrb*
^aben toix t)Ot allem ?>^totogte unb ®t\d)xä)tt ("inm
SS^etl aber aud^ 9Ratl^ematif unb 9latum>iffenf(!>aften) atö bie
SSorfenntnijTe bejeit^net, bie ber SEb^oIog mitjubringen ^at,
fo xooUm wir e§ bagegen ba^in gefieHt fein laffen; wie weit
bie ^]()ilofo!pbie fc^on in ben Ärei6 ber ©^mnaftolfdcber
ge]()6re. SebenfaßS aber muß, wo nidS^t ipbttofoj)bifd&e* ©tu*
bium bem tl|)eologifd^en t)orau$gegangen ; iai erftere gleidj^s
jeitig mit bem lefetern betrieben werben. — Ueber ben ®es
braudf^ nun ber ^bHoWte in ber Sf)eotogie ijl fcbon viel ge^
jhitten worben. ©owo^l bie SBamung beä Äpojiefö 6oL II, 8.,
61
als mehrere ttngunjttge Xeu^erutigen Sut|^et9 Aber {te f)abm
ifyc bei ntandS^en frommen ein übled SBorurtbeil tmtdt, unb
iu loerfd^iebenen Seiten ifi \\)t ©ebraucb in ber ^rcbe be^
Umpft, inbeffen aixä) t)ertbeibigt wotben. (^an t^ergleic^e bie
anttgno{lif(be fRidftm^ eineS SEertuQian unb 3tenäu8 im ®t^
genfa^e gegen bie frubern griecbifcb^n Tipolo^ttm unb bie
oleranbrinifcbe @(bu(e, bie £>!ppDfttion jBernbarb*8 t)on glair«
tHnor unb ber SJf^fiiter gegen ^bäiatb , 9{oSce(in u» a. ®d)o^
lafKfer^ ben ^ampf ber Sefuiten unb ber Sanfeniflen^ ben
©treit 5tt)if(ben gtaciu* unb SRartini (fBemunftfipiegel) % fo«
toie bie @treitigfeiten ber SBolftaner mit ben ^ietiflen ju
^aUt unb bie neueflen S3en)egungen unferer 3eit) X>a$
Sdn^Iidl^e 2(u^(cblie^en ber f)btlofopbie t)on ber 3:beologie ifl
ober eben fo unrid^tig , M bie falfcbe SJermengung beiber*
SaS fte bcibe a\x9 einanber ffilt, ifi bajfelbe, toai ben oben
mpäbnten Unterfcbieb be§ reinen unb ipofttioen äBiffenS be^
grunbet. SBenn irgenb eine SBiffenfcba^ txnt reine genannt
»erben' {ann, fo iji ed bie ^btlbfo^bi^/ n>^lcbe aucb t)on SSie»
len al$ bie SBiffenfcbaft fcblecbtbin gefaxt n>trb. 66 ifl ba^
ber audb t^oQtothmen in bem SSefen ber ^bilofopbie gegrunbet^
f[(b wn aller 2Cutoritdt unb bem Ginfluffe ipofttitoer SSerbalt»
mffe unabb&ngig ju erbalten. jDer $bi((>f(>Pb fu(bt @rtennt$^
nig ber g6ttlicben S^inge^ ni6)t junäcbfi um ber 9ieligion unb
ber ÄfrdS^e, fonbem< um ber ©rfenntnig willen , tt>a§ er jwar
mit einem frommen / aber aucb mit einem unfrpmmen, einjig
unb allein ber @peculation jugemanbten @inne tbun lann;
mit welcbem ®lüdz, laffen tvir babin geftellt 3n bem Z\xs
genblide be8 ^bitof^lpb^^^ttö Wtet ibn iebenfaHö ba6 »iffem
f4^aftlt(be/ nicbt ba6 ))raftifcb^religi6fe Sntereffe. 3Cu(b n>o er
baS in ber Srfcbeinung t)orIommenbe religiöfe, ja fogar bad
pofttit) s dbriftlidbe Seben bedeutet , tbut er ed nur, um baran
als einem @d[).ema ober IBeif:piele ben 93egriff felbfi beutlicb
)u madben^ um melcben ed ibm bi^( }u tbun ifi. S>er a^beolog
bat baS umgefebrte SSebürfnifi. gr gebt t)on einem factifcb '
gegebenen 8eben§\)erbilthiffe, t>on ber [Religion unb jwar t)om
6brifient^ume ani, an iai er gen>iefen ifi, unb \\xd)t ^df baju
*) ^etgk etttdet^ ^Un. II. @$. 25. f.
68
blog in bet ©ip^äre beS pfjilofop^ifditn SenEcnä einen flügci
meinen ÄuSbrucf, unter ben er baä ©injelne unb iöefonbere
bringe, ©o roenig fid) nun ber ^öilofop^ butdj 'Äuäfijrüdjc,
fti eö ber Jtrdje ober ber fflibel ober irgenb einer «nbern ZU'
tcrität, in feinen gotfdjungcn üon »ornc herein leiten laffen foM,
weil fie bunn in bemfelben Äugenblicfe Aufhören rein pt)iIi>fo=
(j^ifdje ju fein ') ; fo wenig barf ber aifjeolcg ba§ iljm in ber
Äird)cn: unb SBibelte^re ©egebene burd) bie S&nüt eineä pljilD=
fopijift^en ©#emS betradt)ten. 3n biefer ^infidjt I)(it man
ganj 9(ed)t, gegen ben 9Ri0röu(ti ber ^I)i[ofoi3i)ie in ber a;ijeo=
legte ju rebcn, unb beibe ©cbiete ftreng auö einanber ju tjfllten,
(wie ©cfjUiermfldjer will,) waä gewiß nur im Sntereffe beiber
*ffii(fenfd)aften gcfc&c^en Eann. Somit aber, bag nun beibe,
9)ljili)fDi)|)ie unb Sljeologic, auä einanber gehalten werben, i^
i^r gegenfeitiger, lebenbiger 5öer!ef)r, iljre ffiejictjung oiif einan;
ber nit^t abgefdjnitten, fonbetn im ©egenlljeile auf eine freie
aScife angcbatjnt.
3)ic ipljitofoipljifcljen Serriii)tungen inner()Qlb ber ffiljeologic
fünncn wir mm auf ein bretfadjeS äurüiffilfjren. asir begin«
nen mit bem im §. jule^t (Benannten. Ueber ben fogcnannteii
formellen ©ebraud) ber ^Ijitofoijljie in ber S^cologie, nämlii^
borüber, buß e8 iljr juEomme, innetljolb cincä Stxd\t^ von ge»
gcbcnen ^tämiffen ©djlüjfe ju iiebe"/ äBeweife ju füljren, baS
gjlaterial logifd) ju orbncn, mit einem SBorte ü&et baä 3)e=
monfirative unx> 'Jfrdiiteftonifdje war man Don ieE)er einuer^
flanben; benn felbfi bie (jeftigjten ®egner ber ^i)ilofo}>l)ie fön:
nen fidi ifjret ©ienfte in biefer JBejicEjung nidjt ganj ent;
f(fclügen. greilid) ift ju fragen, wie weit bie Pjilofoi)()ie in
biefer ®ejta[t, mit ifjren gebunbenen .^änben, nodi ben Siamen
ber ^fji'cfopf)'« oerbiene ? 'Huä) foUte man wo^il bebenfen, fcag
fid] felbfi bei jBcwetägang unb bie SInorbnung ni(^t fo ganj
Von bem i)Öi}exn @efidjtä))uncte trennen laffcn, von weld;em
aus wir einen @toff be|}mf^en ; benn fdjon warum i(t) etwas
*) @in onbereg ifi ti, bie ©»njFn ber ^^il<i\ovW I)(f>^eitien onn:
teniien , unt> auf Zäjtmq oor einer jefi^irfjtlitften DffcnbQrung bie ®e:
dfimnilTe ticftlten got nit^t in ben Äveiä bed pfjilofopbirdjtn I^cnfenS ^'1=
eitiiiflien, loai neben aller eonfeflUfnj M Irettni beffeljen tonn. 3^ie Kb--
ftectun)] biefer Srenjtn i|l ein -^auptDeTbienfl bei Eiiiifdxn ^Ijilpfop^ie.
: — 63 —
in bev Stet^ metner 2)avfleD[nng )u oberft, itnb hai onbere
iu untetfl fleHe; mufi in etUHiS; r>\iM(l^t mir felbfl Unbewußf
tem, feinen ®runb b<^ben, totld^tm bie |>bi(ofopl^ie eben ipei^
ter na^^püxtn unb t& ju einem jBewufiten mad^ foH
3(nbere woQen nun f(|^on weiter ge^n nnb aud^ ben unter
Z genannten frittfd^ s bialeftifcben ©ebraucb ber 9>^tlofo)>bte
innerbalb ber Sb(<>(^di^ gejtatten. fBlan foQ na(|^ i^nen in
ber IBeuttl(^et(un8 ber 2)ogmen ben fiefunben 9Renfd|^ent)erfianb
(bon sens) ann>enben, baS 2(njt6^tge entfernen, Aber alleS
{eine freie SDteinung ^aben börfen u* f. n>./ obne bafi f[e iebodS^
ein tieferes 3urä(fgeben auf 8en>if[e f>rtn€t)>ten für n6t()ig f&n<
bot, was i^nen mlmt1)x ali eine gefd^rlicbe @9Jtemfu(bt tu
f^nt ®lei(bn)o^l mu^ ieber einfe^en, bafi ti einem folcben
Aeftif^en ^tn? unb Jg)erreben ober bem po))ulärs))bt(ofo)>l^if(ben
Sdfonnement m aller ©runblajje feblt, toenn niöft bie erfie
imb legte JBebtngung aQer $bt(^fopl^te, bie einer @elbfh)er{}&n$
bigung beS ©ebanfenS mit ftd^^, erfüllt rnirb. X)iefeS {tcb fRu
^^nfc^aftgeben über ben leisten ®runb feined eigenen @einS/
über baSSSerb^Itnif beS 3cb jur Sßett, biefeS 2(uffcbluffu(ben
/ aber bie ©efei^e eines gemaltigen, auf ber ©otteSfraft ber S3er$
ttuttfl tul^enben 3beenrei4)eS ijl burcböuS Aufgabe eines 3eben,
ber im Seben beS ©eifieS nicbt ein S^embüng fein xtnU, unb
am aUerwenigflen batf ficb ber bem ©cfcbdfte entjiebri, ber
innerl^alb biefeS ©ebieteS u>irfen foll. Damit ifi aber nid^f
gefagt, baf bie $bi(ofo))l^ie irgenbn>ie bie Sl^eologie t)erbrdm
gen ober entbebriicb madigen, nod^ aud^, baf fie fl6renb unb
»erwirrenb in beren ©ebiet eingreifen burfe. Unfere 3Beinung
i|l melmebr bie: bie ^l^ilofoip^ie (ann aüerbingS ni6)t a priori
einen auf biftorifcl^em iSoben entjlanbenen ipofititoen ©laubenS»
fa^ ber JKirc^e conjhuiren/ fo n>enig alS bie 9latur))bitofot)bie
irgenb fine ^ffanjengattung , eine ©aSart, einen d^emifcben
Stoff conjtruiren {ann , unb alleS , xoai l^ierin t)erfu(bt wirb,
ifl entmeber fd(^o(a{lif(|^e ®elbfltduf(bung ober fdS)laueS SSerfledF«
fpielen mit Sormelm SBol^l aber liegen in ber SSernunft; bem
Subfhrate ber ^f)ilo\epf)xt , bie aKgemeinjien ^rincipien, too^
nadb bie |)I^Uofo!pbie ben t)orer{f tmpixi^d) aufgefafiten Sufam?
men^ang ber 9latur wie ber ftttlid[)en äBelt beurt^eilt, unb
morauf fie i^n alS auf fein unt>er&nbertidS)eS © efeig. )uräd(fö^rt*
64
ein foldieä Sutiiclfü^ren beS äSeronbcrn auf baä ^nigmcine, fo:
wie ein ^ineinbeuten bie(eä afllgemeinen in b«5 äSefonbete fann
nun bei einer ri(I)tigen UnfcrfdKibung beä enniinfdjen imbibealen
©fanbpunrteS got woö' ©'"'' finben, ofiiie bog eä nöt^ig xeäxt,
büS fpccipfdj unb inbioibuell, concret ©cgebcne in ein Sfllge;
nieinjieg, 3£bftrflrtE§ oufjulöfen unb cS feinet lebenbigen eigen:
t^ümlbdjfeit: ju entfleiben. ein Seirpict auä bet t^eologifdjen
SBelt ivivb c5 bcuflid) madjcn. Sie (^rifttii^c 2e^re üon SSatet,
©o^n unb ®eift ift eine pofiti» gegebentj fte fi'iibet sunadjft
innetljolb beS ßfiririentljuniä felbll i&ten Srt, unb Eiinn bloß
auf eregctifdjstjifforifcljerti, mithin cuf empirifdjem SSege in
iljter roo^ten, inbiüibuellcn ©eftolt erfaft iccrben. Sftle pltilo:
fopljifdjen giuä uhb 3£u§beutungen biefeä 2)ogma oljnc JBt;
lüdfic^tigung bet gefdjidjtlidjcn SSetljältniffe, unfet tenen eS
entpanben, unb ber teltflicfen äöebütfniffe, tiuf bie eä üUein
3unäct)|t berei^net ift, untecticgen bobec bem aSotnjutfe ber
SJillEüt. Sieg ^inbert aber nidjt, nadjbem bie Se&re auf
i&rcm eigentljiiniliiijen ijijlorifc^en JBoben etfotfdjt unb batge=
pellt rootbcn, nadjjuojeifen, tuie baS iBebürfniffe fidj bnä eine
göttlidje Säefen unter bet gorm bec ©tei^eit ju benEen , ein
unter uctfdjiebcnen SRobificationen betcütttetenbeS SBebütfnif
beä menfdjlicfcen ®ei|teä ijt, unb nadj tiefem einmal nacbge--
luicfenen ffiebütfniffe nun oudj bie t)iftorifä>e erfd^ieinung fclb(l,
i^ten oCgemeintJen Umtiffen nndj, gu beuttbeilen. Somit
luitb bann bie djnfllidj = titct)lict!e 3;rinitdtälel)te noctj g« niäjt
in bie fipeculatiue aufgel^ft, unb eben fu wenig bicfe auf jene
^imit'Ctgcbcutef. Sebe bleibt üietmebt an ifjtem Drte, unb
eS wirb blog eine ffiejieljung beibcr cuf einanbct, welctje
tcine önbere aU bie beä ffiefonbetn auf baS allgemeine
(©ubfumtion) ift, jugegeben '). äBei tiefet einmal gefügten
3[nfid)t ber ©ad)e aber ifi bnnn freilid) ju bcEennen, i>a^ bie
?)(jilofoipl)ie , bie cä mit bem 2fllgemcinen ju t^un bat, ouA
in gejtjtcltung ber ?)tinci»3ien , voomä) bie etfdjeinnngen einer
*) Stabe fo fuijtt bcr Staniniatüet bie empinfd) EKfunbeitcn &fxaiS)^
formen tincs in in 3Qit{Ifd;te(t gegebenen Sbiamg, an btncn n wilKär=
Hd) niäiH dnbem bacf, auf bie ©cfeje einer allgemeinen, p&ilofcpljifdien
eSpradileiire jurflct, o&ne büß baburd) bie eigenüjäffllitfjfeit i tna: f
in etmai iieiffimmert obei: setfi^oben wücbe.
es
bcfonttm Keßgton,. mit! fomtt' aud^ btr äfüftCiöfm, ju beui^
ttKUctt fmb, i^ren ®tanb|>unct aOerbing« aufer^alb, itnb fomit
Aber bet le^tem nebmen m6{fe *), momtt abet {etneSwesS,
me man ti mifiüerfieben I6nnte, ein abfobtter SSonang bec
9bUofopbtt t)or bem Gbtifientbume , ein {td[^ ®tellen ber Ser<
ntmft &bet bie Offenbarung u. f. m* auSgefprocben ifL 2(ebn«
It4> fidlt ft(b ia aucb bie Dbitofopbie in ber Xefibeti( über bie
atonnigfaltigteit aller, fowie über baS DoQenbetfie einjelne
Jtmi^rf, im Sugenblicfe n^mlicb be« fi3eurt(^ei(en$, ebne f[(b
bmtm wn \i^ aui ^ujutrauen, ein foIcbeS )u fcboffen. Ue^
bcrbotqyt lann ia bie ^ffilo^opf^it , bie a nur mit bem ^CDfges
mctnen {u tbun bat, feine Steligion fcb^ffen ober erjeugen, unb
mD ti aucb ni(bt, menn {te ft(b felbfi \>ttfUf)t 6ine pbib^fo^
ibcfcl^e Sleligion in biefem @inne n?dre in ber Sbat ein ttn«
tbig (i//evdciw/^og yvwoig). 3(ber tt)ie fte ben (Erlenntni^grunb
|B aSem in ^(b trdgt, fo auc|i aUerbing» ben beS religiifen
tebenS» t90 biefeS felbfl f(bon emyirifcb Dorbanben tfl.
giftet, %*, über ben SBedriff ber y^lofop^ie* ISftb., IBdO. 8»
€(bmib, «^r». Aber baS fßtti^tnif ber S^logie sur 9>(|t(ofop^e
(in ber wii i^m mit griel ttnb ei^r^ter berauSaedebeneti OppofU
eiMUf^rift Sb I. «fft 10*
5-24
TCuper ber SogiC (S)ta(e!til) unb ber f>f9^oIogte, ixU
gondnfamer ©runbkge, {{i eS ^cxopt^&dß^ bod etf^ifi^
(Bebtet, n)eI4)e8 mit ber 2f)eo{ogie in ndf^ere SBerüf^rung
tritt, imt auf biefem »lieber Dorsügßi^ SRoraU unb 9lel{s
giimÖ^f>Uofof>^{e.
Qi I6nnte }i9ar mtfiG4> fc^einen, in ber |>btlof0))bi^/ bie
mdbr atö jebe Sßi{Tenf(baft auf Sinbeit gebt, einzelne Sieber
)u bejetcbnen, bie ber Sb^olog gleicbfam auS ibr au&juwdblen
i^abe» X>a^ foU aber aucb fo nicbt gemeint fein. SSielmebr
foQ ber Zf)toioQ n)0 miglicb bie $bi(0fo)>bie in ibrem ganzen
Umfahge fennen lernen. IDemungeacbt lägt ^xöf nicbt Uug^
nttt, bog bie ^^ilofoy^ie, ittren formalen Zi)til abgerechnet,
iwei^auptgebiete umfogt, »cl^e ben oben (§. 22. in b« Tfuöfülj-
tung) genannten entfptedjen, n^licl) baä bet 9!otut unb boS
be3 (Seift eä, im jdlgeraeinen gefiprodjen ; botjet mä) bie alt;
ari(lotelifd)e Sintijeilung in g)()i>ft^ @tl)i! unb SMateftif im;
rast nodf ifjte JSebciitung i)at. ^ie ^fpcijologie, bie wir nodj
neben bei: ßogiE genannt ^abcn, unb cijne bercn ©runblage
fidj feine gogff benfen lägt, nimmt an beiben (Sebieten Xi)ti[,
ba eben bie ©ee(e (■<pvxv) ^^^ SRebium jroifdjcn b« ®ei(ie§i
unb Äötpemett ift. ^tileä anbere a&cr, loaä nid)t gogif
ober ^fijdjologie ift, »eld&e beibe SßäifTcnfdjnften gleii^fam bie
$roi>äbeuftil ber ^ififofoijljie auSmacl)en '), fällt imfer ben
©egcnfo^ einer ^»(jänomcnotogie ber 9Iatur mib einer ^^änoj
menologie beS ®eifte@. 2)ie le^tere nun, meldje baä ell)i(cbe
Kebiet im weitejlen ©inne beS SBortcä umfaßt, ift e§, roeldje
»orjuflSnjeifc mit ber Ätjenlogie in äBerüijrung tritt, »äij«
rcnb bie giaturp^itofoij^ie ifjc ferner fteljt. 3« bem ettjifdjtn
©ebiefe geijövt nun JRedjtSiibilofoiJljie , 9Ror«I= unb SlieligionS:
pijilofopljie "), Mjouon bie beiben le(jtevn mieber ber SEÖtotofli«
am nä^ften Derroanbt finb. Unter JHeligiüiiäi3l)ilo(oi3l)ie Dcr=
fte^en mir ÄbrigenS itidjt ba^ jimAdjft, roae' man [onft au*
xeoijt Ihcologia rationalis nannte, ein ■Jtbljaiiteln ber foge:
nannte» natiitlidjen Steligton ober ber adiculi mixti (UReta;
IJ^ijfif über (Soft, UnfterbtidjEeit u. f. to.), au* nidjt jene
meljr ber gfafurfcife äugeitanbte ontologifdje Srörtetung be§
abfütutm unb fipctutaliöc iöeftimmung beä SÜertfälfniffeä ®ottc«
jur SJelt, (rolenjo^f berglei^en, bom ridjtigcn ©tanbipuncte auS
unternommen, au* mit baju gebort ;) fonbern üoi allem ein an=
tt}roi)oiogifd)e§eingef)en ouf bie religi6fe SDienfdjennatur unbiljrt
') iB(ft)al6 au* bitfe itibtn am e^iftn auf ®i)mnafitn ju btUeU
6(n finb, ioä^«n6 bit cigentlitfte 5)f)flDfop6ir, im fnflernSinne bfSSBottei,
bem reifem Jlttt uiib \omit ben UniofvIildUflubitn angeljfict.
••) BieStönbf, mii^e ntanlii) ©ttbolb (fibet^iljtofopljie b« Mt
lifljon unb tflifli6fe ^Pflilofeplifn ff. 1830.) ben Selhcbunoen nrufrti: 3'it
auf btm (Sebitte ber fflfliaiongp^ilofop^ie fntfleacitgtfe^C ^at , (6nnen boäi
»odi mein: nur ein« Mrfefirt«« fflidjtuna, ali il)i: f(Ib|l gellen. Sine
Wioicpbif, bie gar iiittjtfl mit b« artigiün ju ft^ffen tat, ifl «n flOt
jii twurigfä Hinfl. ^
A
67
«•
e^firfirifT'e, begleitet t>on btt 8Ie(tgtonSgef(^t(|^te ober bet ges
fc^i^tlUben SBäi^tguttg ber in bet (Srfc^etnung t>or!ommenben
Qittnntf elungS » unb CffenbotungSfönnen bed reltgt6fen Se$
mtftfemi»
% 25.
tmS tiK^t irre XMJ^tn\ XtvSxm&ft Xh^i ft^ jjebeö )>^Uofo)>^tf(d^
&9Pettt auf bte X^ologte, tmbef4><Aet ber U|teRi, antoetu
bm, tt>e(4^8 frgmbwte einen Unterf(!(>teb jwif^ien ®ott unb
iBett, iwifc^en ®et{i unb fSRotene, awtfc^en Sret^ett unb
ftot|rn>enbigf ett ; fomie mt^ ^loiebentm eine gegenfettige
Sejicl^ung biefer ©(feber auf efnanber juläpt«
£>er ßinwanb gegen bte lCtm>enbbarfett ber 9)bi(ofo))bte
(ittf.bte SE^eologte, t)on ber SSerfcbtebenl^eit ber @9fleme ^erge«
»mimen, ifi ein b^(^ß \ii^\vc unb ntcbttger. Steber xayx%it
man bann baS Renten äberbaupt aufgeben , auS Surcbt, bafi
ei Derfcbiebene SRetnungen erzeuge. :Dem einfeittgen ®u!pra«
noturaliSmuS/ ber {tcb auf biefe^ argumentum ad bominem
dar iu gern fläzen m6(bte/ linnte man ia mit gleicbem ^tifit
Ke Dielen cbrijilicben @ecten üanverfen; bie ftcb alle mit berfclt
^ Sonfequenj auf bie e i n e £)f enbarung jt&l^en; n)ie bie @9fteme
bBC 91bi^f<>)>b^n auf bte e t tt e SSernunft '')• £er Sttng "^^^wCi
pb ber J^ut ©eQert'S fagen bier gteicb t)tel unb glei(b wenig (k\x%,
ime man eS nimmt 3Cber, gibt eS nicbt n)irfli(b pbii(>fop^ifcbe
Si^tungen; bie mit bem d[)rifUi(ben unD reltgi6fen Seben allere
bingS in 3n>i^f)>^it gerat^en, fo baf baS @ine neben bem 2(n<
bem ni(bt befteben {ann? 2)te|i iß nid^t ju Idugnen, unb
toimn wir eS bem fcb&rfem pbi(<'fo)>btf^<t< X)enCen ubertaffen
tnuffen, baS Unbaltbore folcber 9iidS)tungen »iffenfcbaftlicb auf^
{ubedten^ fo bleibt unS t)om tbeologtfcben ©tanbpuncte auS nur
ibrig ju befennen, ba^^ wenn biefelben ie bie £)berbanb gemim
*) 3n ber ^ai gaben jtd^ ou(b bte XpolD^eten beg CF^riflent^umS
unb teffen p|>üofop|tf(^e Gegner bte S^onpürfe bec bei i^nen ^u ftnbenben
IBiberf)N:il<be m 9(ei(^ SKafe surücf.
5*
68
nett wütbeti, c§ aläbann ftüHäf um bie 2I)eoIogic gef^e^en
wate, »eil bie STtligion ^Ibfl bamit ju fein oufl)6rfc. ©leid):
wo^I ^Eflen roit bie bcjlimmte Uebctjeugimg, bog bieg nie bcr
gaß fein, unb bag nai$ bcm beriinnten 5BJorte JSaco'ä eine
tiefere gjfjilofop^ie jletä ju ©Ott unb bcn göttlicfjeu Singen
l)infüören werbe, roöEjrtnb bcä feicl)te Sbenabft^öiifen beS
SdjauincS bie luftigen Seifenbtafen eines baib ieijticbenbtn
5rtI)EiSmu§ gebiert. — ®oU eS nämlici) JReUgion unb Z'^to--
(ogie geben, fo lange e6 eine ^^ilofop^ie gibt, (unb bie, Ijof;
fen wir mit ©djillct, vcetbe ttofe bet n)cd>felnben formen eroig
bepetjen,) fo fönnen folgcnbe oicr ipIjiIüfoi)Öiftl)C Sticljtungen,
Cie roit alö Jfbirtungen Don ber reinen aßaljrljeit (ipijilofos
lp()ifi^( J^ärefieen) bejeictjnen, nidjt neben iljr ^In^ finben:
1. bie Stiftung, wtlä)t in ben im $(iragra!pl)e bejeidinetcn
©egenfäfeen »on ®ott unb 2Be(t u. f. ro. baä eine,
2. bie, roeldje in benfelben baä anbete ©lieb läugnct,
3. bie, tceldje bie ©egcnfä^e felbjl üetnidjtet,
4. bie, roeldje fie ju fc^roff ^etaugfjebt.
1. 2>af baS ßäugnen von ®ott im ©egenfafee gegen bie
SÖett, boS gSugnen beS ©eiffcS im ©egcnfa^e gegen bie 9Saj
tetie, baS EÖugnen bet greiljeit im ©egenfa^e gegen bie gia-
tutnotljroenbigEttt , ni^t mil JReligion unb Äbeologie bcflefjen
f6nne, oetjleljt fid) öon felbp. 25er 9)Iotetiö(iSmuä (@en=
fualiämuö) = "MtljciSmnS ift alfo »on tjotne Ijetein von iebem
©vReme bet ^JljÜofoptjie, ba§ '^nfiJtud) auf tljeotogifdje Tin--
wenbbatteit mad)t, cwSgefdjloffen.
2. enfgegengefe^t bem aJfflfetialiämwö ifi bet 3bea=
liSmuS (©pititwflliämuS), bet nut ©ott obet'nitt ben ©eijt
füt Äefllitäten Ijält, fomit bie SBcIt unb bie aSatcrie täugnet,
unb in fofern audj eine fdjranfenloft, obfotute grei&eit leijtt,
flI3 et büö 3ct) ftlb(t Bergöttett unb bie 2Birfli(bfcit eineä ^em;
menben Sioturgebote« auft)eb(. Sbgleiclj nun biefe Sli^jtung
in i&rem Utfprunge eine «biete alS bet SiBotErioIi§mu5 ift, unb
fogai biä auf einen geroiffen ©rab SSetjiEel bet teügiöfen ober
itenigPenS pttlidjen fflegeifterung roetben tann, fo i(t boc(> in
bet SRciigion bet SuaiiämuS not&njenbig, weil oljne biefen
*ie äBeiiei)ung beS ©nblicben auf ba§ Unenblidje roegfäUt, iit
trelcl)« fflcjie^ung eben ba* SBefcn bcr Religion bcjie^t.
le^t. @^
69
fatm f!<!b alfo' üuäf ein temet 3^ean<mu8 mit einem t^Iogi«
fc^cn @9fieme nic^t t)erttagen.
3. Salb m^x btm einen, halb mel^r bem anbem biefet
Mben ®9{leme Demanbt ifi bie |>l^i(ofo;i>l^ie, n>el4ie ben ®e*
genfo^ bet genannten ®(ieber aufgebt, bie 3bentitit<))bi*
Iofo>^ie, bie ^ä) in Sejie^ung auf ben ©egenfa^ Don
®ottunb aSelt als ^antl^eiSmuS barfteDt SBei( nun aber
eine folc^e Snbifferenj bet ©egenfige, n>ie {te biefe D^ilofopl^ie
fadft, in bet Si^at Don tl^t nx6)t müt^t »ttb, fo fcblie^t ^^
bieftibe un)>etmet(t boö) immet »iebet entwebet äbettpiegenb
an ben SRatettoliSmuS obet an ben 3beaIiSmuS m{ benn ent^
»^et lift bet |>antbei8muS ®ott in bet SEBelt aufge^, ben
6etfi in bet SRatetie )>etftn(en, bie Stei^eit in bet Stot^wen*
Ngfeit untetgelien, obet et Ü^t bie Seit in Sott untetgel^n,
tte 9{atette t)om @ei{le Detje^tt unb bie SRotl^wenbigteit bet
9tatttt butd^ bie fiö) bet Statut einbilbenbe gtei^^^t )>etbt2ngt
«etben. 3m etfletn %aVit ifi et at^^ßifct^ , hn le^tetn atodi
»if((^» S3etbe8 abet Detttigt ^(t^ »ieber tdöft mit bet Xlfto^
bgie, loeld^e, n>ie \^on gegeigt « bie Siealitdt ®otte< fowo(^(
M bie bet Sßelt fotbett. ttebtigend gilt Don bem ibealißif(|>en
fmtffciimni baffelbe, toai )>on bem i^ )>etn)anbten 3bea«
fömud fibet^upt gefagt ifi, ba^ et fr(^ mit einet gemiffen tu
Sji&fen jBegeifletung jwat t)ettt> , abet auf bte 2)auet bem
idügiiT^n Seben feinen ^alt ju geben t)etmag, »eil ei fi)tA
M bet Untet(age fe^tt *). 9lut ^&te mcat [xö) too^I^ OM
,. ,*) iDad (Stauen^afte biefeS yant^etirnuA f^ilbevt Lttmartiae tccfpul^
(iiemier Chanl du p^lerimige d'Harold p. 18.) r
- Le Diea, qu'adore Harold, est cet agent aupröme,
Ce Pan myst^rienx, insoluble probltee,
Grand y born^» bon» nauTais, qae ce raste ttniren
R^^le k ses regards soos mille aspects diyera;
£tTe Sans attributs, force sans proTidence,
Exei^ant au hasard une areugle puissance;
Vrai Saturne, enfantant, d^rorant tour a tour,
Faisant le mal sans haine et le bien sans amour;
N'ayant pour dessein qu'un ^ternel caprice,
Ni commandant ni foi, ni loi, ni sacrifice)
Lirrant le faible au fort et le juste au tr^pas.
Et dont la raison dit: Est ill ou n'est il pas? '
-70 — -
glcii^ cilS ^nutfjeiämiiS ju bcieti^nen, ron3 eine innise unb
lEbenbige JBejtd)un3 ®otte§ auf bie ÜBelt, in fctbft eine f^cin;
bare 25urct!briii9ung beibet »otouSfelt; tenn eben fo ro&nis
als eine abfoluU SSernic^fung bet genannten ©egenfäge ifl
enblid) mit einem roü^tt)üft religiöfen Eeben bie
4. 9vicl)tung »crcinbni:, njcldje nid)t nur, wie billig, ©olt
oon bet SlBelt unter fdjeibet, fonbetn iljn »on betfclben
überi)nupt fdjeibet, fic^ in fdjroff obgcfcbnittenen, bürren ®es
genfäeen ^ült unb nidjlä glie^enbeS jiigibt. 2)ic meijlen Bor«
lauten (Segner beS ^auttjeiSmuä »erfnUen in baS enfgegenge»
fegte ©rtrem eines (Janen SeiSmu ß, na^ vceiä^tm jiuar
ein l)6cl)(te5, uon bet äöelt unterfdjiebencS Scfen angenommen,
biefeS Ijöcijile Sßefen aber felb[i in feine mitetc Scrü^tung
mit bet SIBelt gefegt irttb. gben [o erfcfjeinen nadj biefem
©vReme ®ci(t unt> 5B(atcrie, j. JB. ©cele unb 8cib im 9)fen.
fc|)en, rcie jroei cn einnnber geleimte Satten, (um micf) eineS
3tuSbrucEcS bcr Goncorbienformel ju bebienen,) unb roaS bie
jittU^ie Srciljeit in i^jrem 2Ser(jüItni|Te jut 9lotbnjenbigIeit be*
trifft, fo wirb gemeinisilit^ bie etpere (l^elagianifd)) auf Mo-.
fiten beS wn bet @näbe ab^i^ngigen teligiöfen £ebenS einfeitig
^erauSgeboben , tcäfjrenb man bet leljtern mit einet cinnjal
Qufgejogenen SRafcbine H)un @ang lägt. @§ i(t nun tlor,
bag bei biefer feljt uerbreitcten anficht jebeä tiefere rcli.
giöfe SBebürfnig, baS \a eben auf @emeinf($aft mit
©Ott bringt, »erflummcn, jebe wabre 9Ri)(tit unb iebet gei.
(tige JBegriff üon sajunber, Offenbarung, Snfpitation u. f. nj.
»erfc^roinben mug.
3Jiüffen wir nun bie Bier ©pjteme beS SRotetiaüSmuS,
SbealiSrauä, 5)antl)ci§muS unb ©eiSmuä abnseifen, »orauSs
gefegt nämlid), bog biefelben mit aller ©diärfe unb ßonfequenj
burd)geffi[)rt reerben, (benn bloß fcbeinbarcS unb in einjclnen
3(uSbrüden beinalje unBermeiblidjeä Streifen an bie eine ober
onbere JRi^ifung meinen wir nicijt,) fo galten mir bagegen
jebeS ipbilofiJIJbif*^ ©pftcm auf bie Äbwlogie anroenb&at, wjel=
cbeä bcibeS, forooljl einen Untcrfdjieb jTOifctjen Sott unb 2Be(I,
®eifi unb SOiatetie u. f. vo., alS aud) eine lebenbige äBcjiefjung
beibet auf einanber, jugibf, mit&in einen relötisen b. i. fließen;
ben 2)ualiSmu5 benennt. 2)ie f^eclogifdje 2£nftc^t, ber biefeS
n
bvLx^ ^6^e iSin^it t>etmtttttte buaUfKfc^ @9fkm girni ®nmbe
liegt, nennen nnr bann bmSuf)tiimni, beffen Unterfd|ieibtmg
wmS>t\imiifmÜ6) eine f|>ra(|^tube SBiatät/ aber in bet Sa^^e
fAff nur )u fe^t gegrfinbet t#. ffitr tttinten a(fo ben ®inn
mfeved 9>aragta^9 mit onbem SBorten m6) fo auSbrfttfen:
„9(uT baS Gpflem beS reinen S^eiSmuS ift
,Jeiner 9latur nac^ auf ble Sl^eologie anc
,,i»enbbar'^
jDb es nun ble 9>^fo|)i(fie «m fid^ an« imteme^e, einen
\clBl!^ X^imni fpecnlatiü gu begriMe», fei t» ^$n ber Ber»
iinnft ober bem ©eful^le ani (mit 3acob^, ffrieS, iBoutem>e(
tX)/ ober ob fte i^n (mitJtant) als ein^oftnlot ber pxattu
{(^ fßemunft t>on bem ®ebiete t^eoretifdi^er Speculation ani-^
{t^Uepe, gttt uns l()ter gleict^. 2)ie Sntfc^bung &ber(a{fen tpir
ber 9>|>i(ofc))]^te felb|t* — SSoDte iebod^ Setnonb weiter ge^en,
tmb toetlongen*/ bafi bie.auf bie S^eologie anjumenbenbe i^^u
bfopl^te ni4)t nur eine t^eijKfc^e, fonbem eine dt^riftlid^e
$|iIofo)>](>te fein foUe, fo tooQen xoix Aber ben Zniimd nid)t
ted^ten« SSerfiel^t man n&mlidf unter 6)n^l\d)tt |>^itofop^ie eine
^t, bie mit ben n>efent(i^fien ®runbf&(ien beH @Sirifhnt^umS
nl^t grabeju im SSiberfprud^^e {lebt, fo })aim wir bis babin
(ben ber ä)xx\tliö)m, b. b* zitier nic^t un(!^riflltci()en $l()i(ofopl()ie
(oS Sort gerebet. ®on aber baS yofttit) ? 6^jm4)e ben
Stoff beS :|p]^t(ofDp]^ifd(^en ^enfenS fe(bff ausmachen, fo b&rfte
ble 9{eltgionSp^i(ofop]()ie Uiö)t H)x ®ebiet &berfcl[)reiten unb }ur
^oginati! 'toerben. @ege9 eine folc^e Sermifd[mng aber beS
f>^ilofo9]^lf4ien unb j£^oIogifd^en m&fi^en tpir unS wieber^ett
tenoai^ren.
ieant, 3mm», SIeltdion innttfyoiXb ber ®renaen ber btofen Semunft.
Mniddbv 1794.
%i^te, 3^ ®*/ ^moetfuod 5um feGden (eben ober ble UieU^ioMe^i.
SSetSn, 1806. (anregenb, aber fiberwiegenb ibealifltfc^O
e ^t n ! n |>bitofopbie unb Stelidton. ZJ^., 1824.
'^Sacobt, S./ t)on ben 96ttli(ben 2)tttden imb i^er OffenbACtttig.
«eips./ 1811* »♦
ed^eCtind ^enCmal ber ^rtft üon ben d^t£[» jDfnden. ZÜb*, 1813.
'^'C^^leiermac^er, 9*/ ^^ ^^ Süeltdton, Sieben an bie ©AUbeten
unter ibren SSer&cbtem« IBerlm, 1799* 1806. 1821.
>
7«
Glob.itti ®nmtnf In aUdemetiien dUlig^m^k^ti. Z^, 1808»
(Kfd^enma^ec fRelidion«p^tlofo)^te* S&blngen, 1811«
kippen, 8*/ biem^ilofap^te bed Ci^ftentt^umd» fBh*lh 8p|vl913.1&
iCrttd/ ^. Sx^, Gttfebtolodie obe( p^iU SleUdionSlef^re« JI6niddK, IS19» '
«tinti^ii bie StOx^m in intern fikr^&ttnlffe suc SSiffenf^aft/ iic^f|
einer IDorfieaund unb Seurttieilung bec oon 3a€obi, JUint unb
eä)MnQ d^d^ten SBerfu^e, btefelbe wtffenf(^aftlt(^ lu erfaffen»
(mit fßomU 9on «^e^eO «&eibelb./ 1822»
^§BonUtxoet bie 9te{f^on bec Setnunft, Sbeen jut S3ef4tettnfdttn0
bet8o(tfd!^tte einet fialtbarenSfielidion<9^ilöfopbi^ ®6ttindett, ia24» '
SIttfl 9y^i(orop^ie unb (S^ciflent^ttm/ obec stauben mib fßcffeiu
ffl^onn^*/ 1825»
^Conatanty Ben}^ de la rellgion, coniid^r^ dans aa sonrce^ '
•es formet el ses d^Teloppements« VolLllL Par.yl82S. (vau
oottenbet)
^be Sßette Sorlefungen übet bie Sietidion* fMdn, 1817*
euabebiffen ®nmbail0e ber p'fyü. fft^lx^icnUi^Tt* 9Raxb^, 1831.
ffticd «^dubbiut ber 9Ulx^mi^^\opf)iu 4MbeIb*i 1832.
3^ SSüti ben l^ettfd^enben ©eifteand^tunseit
in bec X^toUdiu
a. ®ttprdnattitdH6mu8 uni tRationaliimtxS.
Sufammen](>dngenb mit ber SSefümmung bed SSerl^dtt^
itijfe« ber |)pofoi)^ie 8«^ Sl^eologie ift bie Unterfu^ung^
wett()e8 JRed^t ber menfd^lid^en SBernunfit in SSeurtl^eilung po^
\iümt (na^ ben Stnen auf eine befonbere unmittelbare SSetfe
geoffenbarter) Sel^^ren jufomme« ^ief f&l^rt auf ben jut
Seit no4) befle^enben @egenfa$ beö fogenannten dtottono:'
liSmuö unb SupranaturaliSmuö ^)*
*) ®o, unb tti^t //®upernatttral{6mnd/' toirb t^o^f bec
TCnolodie mm ^efer ^tfa^U
/
— 73
SSov allem ift btt in ber S^at fd^toanfenbe Sptac^btaud^^
)« (crädff{4^ttgeti^ bomtt man ^^ tdifyt um Sorte firette. @(bott
iftcr tt&inlt(|f tß bemetft nrotben, tntb mit 8te<bt, bof „fRas
IWM&tma unb SupranoturaKtmuS" leinen orbentlicben ®e*
genfo^ bilben, fonbem baf bem le|teni ebev ber 9laUxtcHiim\xi,
eifterm ober bet @u)»ratationan<nm6 entgegen ju feigen toire*)»
einen ®egenfa(| gegen ben SRaturalitoiut bilbet abec jlebe te»
It0t6fe ffielts unb Sebentenfubt, bie alfo aucb in ber 2b<rt
eine fii|>tanattttaItfHf(^e (aber bie {t(btbate Srf(beinungtoelt t^m
ottige^enbe, ins tteber{btnß(be f[4> evbebenbe) genannt werben
foQtc 6u))ranaturan8mu< in biefem @inne tt>&re bemnad(^
ber im inmgen ^aragrapb^ bejei^^nete reine. Xl^eiSmuS, im
Scgtnfa^ gegen ben £)eiSmu8 fowol^( M gegen ben |>ans
ttetSsnnt; benn ,, 9latnralt{len '^ beifen mi entweber iene
tÄftm , tveU&e bie ein f&r aVitmal t)om l^ö(bflen SBefen ge«
f^offme SRatnr rein wn oller fortbauemben SBirfung ©otteS
onf fit abf((Iiefen itnb il^r fomit eine t>on ®ott unabb&ngige
Selbftflänbigfeit beilegen, ober iene bem 9RateriaIt8muS juge»
Y9anbten fJant^fien, loelc^e ®ott unb SSlatm (9)taterie) aU
em9 f äffen; loil^renb biefem Spracbgebraucbe jufblge ber Sbeo^
li^nB S^on tttoai @tt))ranatura(ijitf(beS in {14^ trigt, obwol^t
er, firettg genommen, bie9latur eber ^tmifXtt, cXi f[d[) Aber
fie tUfAU & bleibt alfo bo(b julegt nur ber reine SbeiSs
mu? oIS Supranaturalidmud Abrig* @o weit nun linnen
loir ntcbt einfeben, in wiefern ber Slationalitmut {u bie»
fem €!Htyranaturati8muS irgenb einen ®egenfa(| bilben tinne»
SBielmd^r f4iieint biefer lenen notbmenbig ju forbem; benn uxt
ftci^ mcca unter 8?ationali8muS bieienige ^(nftd^t, welcbe bie
SSemunft )um IDrgane äberfinnlicber SSBabme^mungen
mac^t, fo liegt fcbon \n ber redj^ten SSemunftigteit einer Sfeli^
gton ibr wabrbaft fu))ranaturali^f(beS (Element, unb wir b&ts
ten in biefer naturgemiflen 2)ur(bbringung beS 8?eligtöfen
unb Semänftigen einen rationalen @tt))ranaturali&»
mni^) im wabren ®inne be9 SEBorte9.
*) Strationafidmud — ifl leibenr^afilt^e Sfoldenmd onb (at ntir
ben Icdtf^eii e^m für ft4«
^*) IDavon tft iener rtttfonoleeupranaturaXiömud, berft((dno$$nli((fo
— n —
SBIc miüffen aber bie SBotte nidjt blog et^mologifd), fon-
bern fo ncfjmcn, wie fie flen)61)ii[icl> Der|iant>cii werben ; unb
bn ccrflcl^t man bcnn eben unter @u))ranäturoltgmuä bdgjenige,
roaä man e£)er „©uprd rationo liSinuä" ober öud) in
ben mäftm gäüen „^pfitiBiämuS" nennen Eöiinte; n)it=
TOOljI aiid) l)ier »iebet eint ÜRenge Bon S^attitungen fid) jeiaf,
fo ba§ man um bcn Siflinen »erlegen fein fanii. 2;ie So.-
i^e ift nnmltdj bie: wir Ijaben fdjmi frü^et geffCjen, wie baS
religiöfe geben nidjt in ollen ^ibiBibuen auf biefelbe Ilate unb
f raff ige SHJeife jur grfdjetnimg fonirat; fonbern irie eä tljeilä
in einem JBolEc uot bemanbern, t^eilS in cinjetnEn SKännern
oor onbern mit befonberer Älarljeit unb unter fo£i^en Uni=
(länben Ijeröortreten Fann, bog barauS eine pofitioe Steli:
gion cntßefjt. Snbem nun eine folctie jMjfitiue Sieligion bencn,
bei Toet^eu bie @ntn)ic!e[ung »on innen Ijerauä nidyt o^tnc
frembe §ülfc Don ©tatten geljt, irirEIidj ju ^i"i[fe tommt,
ttfct)eiiit jtt ifjnen aud) notljnjenbig aI5 ein göttlidjeS ©naben:
gefdjcnf, ^umal jtenn ifjre 9Ranifejlation noc^ oon erfil)einun=
gen unb i8egebcnf)eitcn begleitet ifi, bie wir unS oon bem
©tanbipuncte unferer erlangten Slotutfennlniffe auS uit^t gmii»
genb erÜärcn fönnen. Qift unb bcBOt nodt libcr bie 9Jatu(
biefer i)oiitiüen Sieligion felbfi unb über ben iBegriff ber E'f:
fenbarung u. f. ro. gefhitten wirb, Eonn fidj nun ^iet fdjon
eine enfgegengefe^te 2tnfid)t funb geben, lebiglid) nömli^ in
(Bejietjtmg auf ben 5Bcrt(), bcn man einer (jofititten {Religion
beilegt, unb auf i^xt ©tellung ju ber fcgenannten natürlii^en,
b. t). iu ber im menfctjli^cn Scrougtfein liegenben luib auS
bemfelben burdj ©rjiefjung ju entwitfelnben Sietigion. ©5
Einnten nämlidj bie ßinen, cHer ©cfdjittjtc jiim Srolje, jebe
Ijofitioe SteÜgion alS strvaä bet freien ©ntroidelung beö menfd):
lieben ©eifteS ffljibcrfiprett)enbe5 »erroerfen, unb fid) lebiglit^t
ouf bie fogenannte nafiirlicfje Steligion bcfd)ränfen nwUen,
roSfjKnb bie 3lnbetn, mit SSernai^läffigung bcS innerlid) ®fc
' gebenen, aUeS ^eil aUein tton bem äufcrli^ S^atgebotcnen ec:
nennt, wct)! ju unttcfil)ei(xn, unb t>» nii^ feiten ein ttUttifi^tS, principe
lufes @einengc van )wci in bec S°<^tn, In ber |ie erfi^elntn, unoerdnboi
ren Sfgrnfä^m ift.
75 .
«Mrtetat 2)te erfttre ^nft^t, in ti>ufmt fie fU|> nnt onf bte
^iectt»e Senmnft beS (Sinidnen iuräcf)iel^t, timtte bann
fteätdl^ mit ebem Abeln^ bcm StaturoIiSmuS imb 2)eidinu8
Hmanbtm 9{cbcnb€griffe SlationaliSmuS ffüftn*), wie»
mHH bup eben bann bet etnfeit^, bet falfc^e {Rationaltt«
tmi, btc tecTi Katfonaltfleret «^. S>te entgegcngcfe^ 3bu
fii)^ ober nemien tovc ,,9)ofttiut<iiiii6''^).
Sn>tf(^ biefen belben ffottmm aber tft bie mittlere Xn»
fibt bte, )9e((be innur bie 9lotbn>enbigteit einer yofitiüen Sit»
figiim anetlennt, {te abec nid^ att ein &uferli4^ in ficb Tfb^
tefc^IeffeneS betradf^tet, fonbetn in i^vem Setl^iftnife )u
bem cbtnfaUS ®btüid)m, wai M ^immlif<l|^et Sfunle in etne&
3ebm fßtufk liegt, auffaßt liefet mittlem Xnft^^t treten nmi
m bet XfycA oucb bie bei, bie man fonfi xootfl ali 8?attonati»
fktt bc^^et; bemt nur SBenige micbten l^eut ju Sage n^
tmter tl^ncft gefunben merbm , mel(be baS ^g>eUfame einer ge»
Wiä/tU^ fegebenen, t>o{tti)>en Sieligion ni(bt onerfennem Skr
Strett muf otfo nocb in etwod Xnberm liegen. Unb in ber jSfyüt
M^ fid^ ber l()eutige @treit nid|>t \(mo^ tsm bie Srage Don ber
notbiocnbigteit einer ;i>ofitiDen {Religion im 3(Qgenteinen,
Mr&ber man im (Sanken ein^erftanben ift; fonbem Aber bie
Statur mib Sigent^&mlidl^feit biefer t)ofttit)en {Religion ftnb bie
SXetnungen getbeitt, ob fte n&mli<!b iugleid[) eine geoffem
bartt Sleligion fei, unb in meU^em @inne? jDie Sielbeutig^
.*) 1^ bie rational Christians in Chtglonb«
"**) /^Snboa tie bltnben Hxi^Qtt beS @upematitrali imud/ in Stiicfft^t
,f anf tbren r e l i g i i f e n ©lauben, baö ®bttU^ ni^t annehmen att bur^ ®ti
,,\t^ M jDmfhil }U ermitteln unb ju erfaffen/ fonbeni M mitdett)eilt
„bttt^eine unmittelbare £yfenbarund ber<9ott$eit —nur badSactifd^c
,,9ctebrett,attbeten— derat^ fte ^anifoldeti^tid in TCb er glauben u»fm»
//3br< (Skonet/ bie falf<ben 9iationaliflett/ bie alled S3efle&
,/^fnbe, iebe 3:^atfa(be nur gelten laffen woUeU/ infofernfiebiefelbe
,/mtt it^rer Vernunft ober eigentltd^ — mit i^rem SBerflanb erfldren
,/ f 6nnen — nirgenb eine factifc^ einmirfenbe ^a^t ®otted aners
,/lennen — iebe @rlenntnif burd^ ^Cnfcbauuno ald 3)^antafiere{
,/ oerfd^refen -^ biefe gelangen aOgemac^ vx ber confequenten Gntwicfelung
,/i^red @runbfa|e< — jum Unglauben/' (Se^ring über bie SBirren
unb SSSanbetungm \m Jtlr^licbeti unb yolitifd^en. S^f., 18S1« 0. 35«
L
feit beS aSorteS Offenbarung (balb oIS rcveintio, halb alä
manifeslatio u. f. f.) fjflt audj t)ier ju mani^erlei Senrir:
rung im Streite gefüljrt, inbem balb bie ©ui^ronaturüli:
Pen ^lä bie OffcnbflrungSglfiu&tgen , bie SJationatiflen otS
©egncr ber £)ff(nbnrun9 flefogt irutbcn, balb «ber outf) n)ie=
ber bie SJationaliflen eine Offenbarung in i^rem <3inne ani
junefjmcn »ergaben. SJwi bem religiöfen Slanbyuncte aai,
ben roir o(ä ben tigcntlicljen ©iipranaturaliSmiiä bejeicfcnet
tiaben, an bem audj bct 9tationali|i a:(jeit nimmt, mitg jebe
SJIitt^etlung beä ®6ttlicljcn an unS, fei fie innerüd) ob«
Öuperlid) (butd) Vernunft ober burdj ©cfdjidjte »ermittelt), fliä
ein Gon ©ott @eoff«nbarteg erfd^cinen , uiib in fo weit tjnben
aud) bie fogenannten 9{attoniiIif!en nidjt feiten uon einer im
nern Offenbarung tburd) bie Siernimft) unb einer äußern
(burd) iBibeE unb C()riftcntl)ura) , roeldje pci) gegenfeitig bebini
gen imb ergänzen, gefproctien. Zbtt bamit finb bie geiDÖ&n«
li^ fogenanntcn ©uprünaturalifien iiidjt jufrieben. SBenn
duci) gUidj bie ©emägigtern unfet i|)nen nid)t in Tibnit |lel=
len , bog auct) in ber SSernunft ein üvüXayov beß @&ttl!idjen
^c^ finbe, wä()renb freilicl} bie ©trengern auctj biefc9 (äug:
nen unb bie Siernunft fogar all ein verbcrblidjeS, ungättlid^e^
©Änbenerbfiüif »crfdjmäfjen ; fo flimmcn fie bodj barin gegen bie
9{ationaliften äberein, baß bie gerd)i^tlict; geivorbene, tio^tioe
Offenbarung nod> in einem ganj innecn ©inne unb auf eine
unmittelbarere Säeifc geoffenbart fei, als bie Sflbrl)tit«n bei
SJernunft. S>it ©uptanatuialifl im geläufigen @inne beg
ffijorteä untctfdjeibet fi(^ alfo barin »om JKationaliflen, ba§
tt ^id) nidjt «jie biefcr begnügt, ©puren ber gfittlidjen 9J[ncijt,
SBeiS()eit unb giebe ÄberaÜ in Slatur, SBernunft unb SRenfcfcen!
gcfcl)id>te ju erlennen, wobei aHerbingS ein SJIeljr unb 5Blin:
ber ©tatt finben Fann ; fonbern baf er gleidjfam in biefe SJun^
berwett monnigfadjer, goltlidjei: Offenbarungen eine ätueitc
aSJunbentielt (jincinbaut, «letclje fpcciftfdj von ber erffern urn
terfi^ieben ift, unb ^u roeldjer aud) biefe felbfl nticber nur in
ba§ Sjeil]ältnig ber iflatur tritt. Snbem er nun, von feinem
Stanbpuncte au$, fomoi)! bie 9!ot^roenbigfeit alä bie fBitU
lic^feit unb ^ögli^Eeit einer nod) über bie, felber ivieber jur
Siatur geworbene , asernunft ^inau§gel)cnben Offenbarung bar:
7T
jut^ti fudS^t, erft^mt xf)m bet SiationaliimM, mldftt biefe
^bere ÖffenbaningSpotenj entweber I&ugnet ober alS Problem
te^t^ gebeut fein Ü^t, felbft »tebet alS ein, n^enn aucb fttt«
Kc^ i^etebeQer , dlaturaliSmu^. 9lad|^ ibm ifl bie ))ofttit)e £)fc
fenbamng auf eine gan) anbete, i^cn bev Abrigen t>to)>ibentieU
(en Settung ®otte8 ^iUii t)erfdi^icbene, abfolut wunber»
bare SSeife in bie SRenfclibeit getteten, fo baf bie Qitttid)t
Sriat4^(ttng, »elc^e ben Sertunbtgem ienet {Religion ju Ztitit
gctiH»rbcti> eine rein äbernatärlidj^e ifi, unb itoat nid)t
in Um ®tnne äbematürlic^ , wie aUa Ueber|tnnlid[)e, fonbem
n^ ivgenbtoie bar&ber l^inauS. 9lun liegt a mel^r ober tou
mger in ber %n unb Sßeife aQer pofttioen ^Religionen, ba^
fe bie ©e^eimniffe beS teligiöfen Sebend nidj^t auf bem SBege
fi|ulgete(|^ter {Begriffe , in abfhacter Se()rform, fonbem in tü^»
Bm Silbem, in ber @pradiie eineS burd^ IBegeiflerung tx^i)^
tm W>tni, in ber ^orm t)on SBeiffagungen , jDratetn u. (. to.
iHnrtragen ; mä) erfc^einen fte gewö^nlicb in SSegleitung ^on n>uns
(erbaten SEb<^tfacben u. f» to./noobei bann, au4^ baS Unl&ug*
bare foUbev 6rf(beinungen gugegeben, nur bie Stage bleibt, ob
boS 7(it|ietorbentIi(^e ein \d)Udft!^in 2(nbere8 unb ^ö^ereS a\i
^i fei , toaS uni a\x6f auf bem orbent(i(^en SBege geifiiget
unb fittßc^er (SntwidCelung burc^ @otte$ ®nabe jutommt,
ober ob eS nur fn ber gefc^id^tticben Sntwicfelung ber SRenfcb«
bcit feinen ®runb b^be, unb am Snbe auf baffelbe nur un<
ter t>etf4^iebener Sorm l^inauSlaufe. 2)er unbefangene reli«
güfe @inn nimmt foI(be Offenbarungen auf, obne n>eiter bars
übet itt gt&bebt , unb obne baf ibm einfiele , eine fo jhenge
@4>etbe»anb {»ifd^en bem 9{at&rli<l|>en unb Uebematurlic^en
in biefet J^infEdl^t ^u jie^en. 3m etjten XugenblidCe ber 93e»
geiftetimg beult 9liemanb baran ju fragen, ob bai ®bttliö)t,
iai wm ^immel {u il^m fommt, aucb fo ober anberS l^ätte
fommen f innen, fo wenig alS ber Siebenbe fragt, ob ibm
baS @eliebte ni(l(^t axi6) anberawol()er b&tte gefanbt werben
mögen. TOit \ftrifte ber innem aSelt ftnb bann rege, bet
^immel ifi geöffnet, t^ Sngel fteigen auf unb nieber (3ol^*
I, 51.)/ ®i^ne unb Zi^tzx weiffagen , bie 2Celtejien f)ahm
Sxivimt unb bie Säuglinge SSiftonen (3oeI III, !.)• Q^ft
wenn bet ^wmd wiebet gef(|}lo{fen unb bet ®etfl bet
78
SBfiffafiung geroidjEn ifl, bann ftagen bie 2Bcifcn btr iffictt:
wie ijl bieg jugegangcn? unb auf ben grogcttiijcn teltgiöfcn
©upraiiütiitatifimuS beö gebenä folgt ber aufifihliegcn&e , aidft
feiten engljcräige bogmntifdje bet ©d)u[e. An ben Cffetüja«
rungäg tauben fc^ltegt ficfj bie Cffen&örwn3Sff)eotie, unb
um biefe ^auptfädjlidj btel)t ^<3} bann bet Streit.
äötä biiljin fja&en n?ir bcn JÖegriff Ce5 ©uptanatinali§<
muS nut im allgemeinen erörtert. 63 muß jegt aber nix^
gefragt werben, rooiin ber d^rifttictie SupranaturaliSmttS
4li fotd^ei bejle^e, unb tn nte[<$eg ä}er(}ältniß ber i^riftU^K
EßatiotialiSmug lü iE)m trete; benn ber «Supranaturaligmutt ill
niii)t an fii^ fdjijn clroaä ßfiriflliäjeS, fo menig oia ber
SSalionaliSmuS efroag Unct)rifl£ic[)eä. ®8 gibt einen jücifc^en,
ma()omebanifd)en, inbifcljen ©uprannturatiärnuä u. f. m., uub
eS bleibt alfo bem djtiflltdien Suptanotwralifien immer nodj
übrig, bie JRtdjtigleit unb ®öttl{dj!eit ber Offenbarung, auf
bie er fidj beruft, gegen frembc Offenbarungäroeifen ju »er<
ftieibigen (f. Jfijologetif), woju er aber felbft tniebcr eineä
flUgemeinen SSaßjiobeS bebarf, ben i^m bie aiernunft in legtet
Snilanj gibt, unb wo er fiel) olfo auf ben ©tanbipuntt btä
giationalillen wenigflenS für '^ugenblicte ju fteUen genö*
tl)igt fje^t. ^ber aud) bet ^rijtUc^e Suptanatumliämud er*
fdjeint unter mfc^iebenen @e|lalten. @in anberer iß ber Ia>
tt)Olifd)e ©uptanaturaliärnuä, bet bie Ciffenbarung aI3 eine
in bet Äirdje fottgeljenbe fagt, ein anbetet ber iproteftanttf^e,
ber fte allein in ber Sibcl finbet, wteber ein anbetet bet
quäfetifc^e, bet auf baä innere giijt baut. ©clb(i un.
ter ben protejlantifctjen «Supranaturalillen ^at ber ©uprana'
turalt§muS nidjt öbetall baffelbc ©evtäge, nodj nil)t tr auf
berfelbcn einen ©runblage, eine ©tfc^einung, auf bie, wiemii^
bfinft, im ©tteite nod) nie genug iRüdfic(>t genommen wor.
ten i% £)ie ftreitigen 31nfid)ten nämlid; über Sffenba«
tung i^ber^aupt ftnb uon ber oben be^anbelten ^rage ab>
(tingig, worin baS SÖefen bet iHeligion beilel)e, ob in ber Qti
tenntnig, im ©efüble obet in ber Zi^at ; benn wie i^ bie Religion
fa|fe, fo faffe ic^ öudj bie Ciffenbarung, bie öuf ^e JBciug \)at.
SBir f innen nun nidjt lAugnen, ba? bet ganie ©tteit
jwift^en @ufiranntutaliften unb Stätionaliften, wie tr mtff
7»
xm 3a^c}e^bc (inbur^ geffil^rt tooxUn, ffaup^^id^ü^
mtt.bet Xnftc^t jufammen^tng , X9Ü(l)t bad SBefcn ber fRu
Itgtoti etnfettig in bte Sttenntnifi fe^t; unb in bet
fOfat f^&ttt mm ^6) t)ielen &tttxt Ifitm etfpatm (innen,
ocim man bie @a4)e )>teaei(|^t an einem anbem d^bt an*
gefofit ^ittt. S^itt erfdi^eint bann bet et)anDe(if(|^ < proteflan«
tif^K @n^anaturaliömu8 , inbem er bie.jDfjfenbarung in bie
fitM, imb ^at, jheng gefaflt, in bie \ammtlid)m tanonU
H^ «3&(l!>er beS X unb 9i S. einf^^lief t , n6)t eigentlicf^
ii> Btblifc^ev $ofitibiSmu& 9taöf biefent @9{leme,
M im gdi&nftgften @inne beS SBorteS bet fhenge Suprax
notinraltSnmS M^t, ift bie beilige ©c^rift bai Sand), xotiifa
m4lt nut olle» in fidf \(büt^t, toai bet (S^rifi ju glau«
tm ^at, fonbetn auci^ Xuffd|>(uf iibet.jDinge ett^eilt, bie ben
CHoubcn junac^ji gat nietet berilil^ten, fonbetn metap^pftfcliet,
b5meIo^f4ltt 3(tt ftnb u. f. w. jDtefet %nfi6)t ift eS genüge
ta| ctwoft, gleic^mel n)0 unb toie, in einem (anonif4)en S3u(^e
Me, um folcl^ea unbebingt a» einen unmittelboten 7ini\)ptn^
^tOidttt 8Sal(^tlS)eit ju ^txtfyttn, t)Ot bem iebe Sinfpta^^e bet
Semunft Detftummen mufil. 9la(|> biefet 2(nft4)t, xoüd)t bie S3es
griffe Offenbatung unb JBibelinfpitation billig ibenttftcirt, maten
bte Serfaffet bet ^eiligen @d^tifi Abet aOen, anify plE^pfttos
Iif4)en, c^^tonologifd^en Sttt^um u. f» n>. et^aben; unb fomit
witfl ifyc alles alS 9{ationaliSmu8 etfc^einen, n>a$ in ben
mofotfAen Utfunben, wie auct^ in benen beft (S^tifient^umt,
baS SBiffenfc^aftlid^e bon bem SteligUfen, ba$ ätiU unb jptU
fftmift bOtt bem äßefentli^^en fc^eibet, ft^^ äbet bie %nti)tnß
tie bet bibltf^^en Suchet, äbet Sntegtit^t beS^anond u. f.w.
ein frcieted tttt^eil etlaubt, unb baS JDogma t>on einet butc^s
Singigett »6ttß^en Snfpitation in 3weifel )ie]()t
fiSebeutenb ^milbett etfd|>eint inbeffen bet po{ttit)sbibIif4^e
@tt)>ranattttali8muS, fo auSgebtüdCt : @ottlS^abe butd|> au^etot«
benfltcf^e Setanjialtungen'gen)i{fe Stfenntniffe f t u ^ e t jut Steife
gebtac^, als bie i^tet SSetnunfi äbetlaffene ÜRenf^^l^^eit )>on ft^^
öttS batauf gelangt fein tbAtbe. 2)iefe ^b^txn @lauben§n)al()ts
^ten , übrigens audi^ auf einem &betnatutti(l(^en SBege mit^
get^etit, feien nun in bet IBibel ent^^alten, wobei man itbodf
immerl^ einiget M ^Cnbequemung (Vccommobation) an bie
®ä}VaiiS}t tifT 9l<nf^en fuffen, unb übtr^auipt nidjt aUtS gar
ju budjftäMicl) neljracn muffe. Zuä} fei bcm 91. Z. iebcnfallä
ein ^i^rjug t)or bem alten einzuräumen, unb ouf 3eit< unb
©rtäoerfjälfniffe billige JRücIfidjt ju neljmen. £)iefe 3£nfid)(,
bet eS iTOflt an roiffenfdjaftlictjct Sctjörfe fefjlt, bie fidj ober
bet ungeEünlietten, [cljlidjten jDenJioeife beä gefunben gRen«
fi^envcritänbeS in ber Stegel beffer ju enipfeljlen mci^, alS tie
(treng butdjgcfü^rte golgerung beä einen ober anbern bet bei:
ben jireitenben Si>jleme, fjat audj unter bem 91amen eineS
„rationalen ©upranofurflliSmuä" bei Bieten aditungSroer«
ti)tn &dti)xttn, mit bei bec STfelirga^I gebilbeter gaien SbttiaU
gefunben.
"Ün fie fdjiiegt fic^ bann, im Sanjen genommen, aud) her
©uiptanaturaltSmuS betet on, nüdft bie Stetigion poriüglidj
in baS ©ittlidje unb fomit in bie ^Ejat fe|en. 91a^ ii}-
nen ift bann bie Offenbarung bie äugerlicfie ^romutgation
beS ©ittengefe^eä*), oerbiinben mit prooit>entieUen SJeran« i
(iflitungen, bie fittlidjen Sroecfe in bet @rjie^ung be8 SÄen« I
f*engefd)le*teä um fo fidjeret ju crrci^en. 3n preng po^ |
tiwr ©eflalt gefoßt, würbe biefe Knfidjt, in ireldjet baä ®b i
feg alö bie eigenilictie Offenbarung flefü^t irirb, in baS 3^ |
benttjum jurütffü^ten.
3BefentIi($ oerfdjieben aber wirb fi^ ber OffenbaninflS«
begriff bei benen I)eröu§flellen , weCi^en bie JReÜgion junäc^ß
©nebe beS ®efüt)l§ unb beS fromm begeifierten fiebenö ifl. ia
nämliii) nadj biefet Änfti^t weber bie grfenntniß nod) bie SEb"!
ber einzige unb legte Sroed ber Sieligion ijl, fo wirb auä)
naH} ifjr baS SBefen ber Offenbarung ni(bt fowoljt in SRil«
tbeilung üon geroiffen aUabrfieiten unb ^flidjtgeboten, a[§ vitU
mebt in einer l)*i^Iid)en entfuttung beS innem SebenS, in
fiberfetiwönglidjer 9Banifeflation be§ Uncnblidien, in ber g"2e
religiöfer ffiegeifierung, in urtbättget Äraftenlwlöelung beS tjö-
Itiern StnußtfeinS, in 3}{ittl)ei[ung non neuen Gräften an bie
SRenfcb^eit u. f. w. befteben. ^toav wirb md) biefet ^n=
fid^t, „wenn geoffenbart wirb, aaä} auf bie erltnnenbe
•) ©D bei git^le Äritif aBet Cffrnbtirungni.
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„S^jjleit unb Xxaft eingni>ir(t;aberbaiaii<fo^ttctnito<gS,
fMf'i^^ bie&ffenbanms ®otUS f&v tim QittÜ^ (uoß
^mtttObaxt, neue, öbemat&rUdl^e) ÜXitt^eUund detptffev, tne^
^Dber tnmber übemmiinftigei: iBegrife tc su ertldren fei«/.;
,,fonbcm bie ipefenttic^ neue SefKmnrt^eit bet Srienntniß^
„weife entfielt in IBedlettung unb ®efo(ge einer boS
„mmidflid)^ Seben aber ben menfdl^Itdi^en ^uflanb Übtt^mpt
^evneuevnben Stftiti^ttit, nämlfct^ ber ecldfenben
„XHfiüitüt ®otta^'*). m^ biefer in neuerer Seit ^%6) inu
mer mebt^ ®eltung t^erfd^affenben 3Cnft((>t t)an £)ffenbarung
(^erUfung?)^ bie au6) n>efent(t(li^ mit ber Don ^dj^leiermad^er,
be SStttt u. Z. äbereinflimmt, bi(bet bann nicbt fowo^I bi;
bl^tt wn @(brifitnft)iration u. f^ w. benDrufjtein/n^otan
fe bfDergtrenben @9fieme p ettennen tt>ären, oIS ^iümüft
Ke (BMfioIogie unb bie Xnftct^t baruber, toelcbe Stellung baS
ittifttnaftköert (S^ri^ in bem ®anien ber SRenfc^engefc^ic^te
ttebr^geat toirb ^ üuü) bei benen, bie mit ibrer 2tnft(bt
MftStetigion imWlgemetnen auf bem Sßpben beS ©efubfö ^^
Itm, eine fBerfcbiebeni^eit in IBeiiel^ung auf bad, toaS tbnen
£>ffinibarung auf biefem ©ebiete i^eißt, jeigen* SS&btenb ti&m
Üd^ ben ®nen bie Grfcl^einung M ©ottlicben in bec SRenfcb-
^üti bttxtl^ mannigfache @tufen binburcbgebenb, in Q^xi^o ben
j^&f^jlen ©ipfel unb eine fubiectit) mit bem ®lauben {u er^
^j^en|»e SoOenbung erreijdbt iu boben f^eint, ol^ne baf fie je^
4bi9^ einen oHju fh:engen ttnterfc^ieb iwif#en ben txyr^rifUicben
r4E9i>et{ungen g6ttlicber ®nabe unb bem in 6brtjlo erf(|^ienenen •
.4^liile. ma(^/ (i»gL bie Ateranbir^if^e £ogo§ibeeO Rieben 2Cn^
ibfixreine fc^roffere ®renilinte 2n)ifd^en . bem ^CKgemeinreligid^
|to.4mb, bem j|^pf<ift$S^ri{Uid!>en, unb u^terfd^eiben baber
>ie; ^fäiöft JDfj^bamng, bie i^^nen mit ber (^Üfung
*) Sti|f(i& ©^ftcni bet d)rif!l!(l&en Ce^rc. JBonn, 1831. ®.
fBdI. bomit SSwcflen 2Dö0mot(« ®* 345.: ,^ntec Offaibanwö wrs
^/ft^e» »ir bte Kettlerttng ber 95ttUd}Mt ©Habe sunt ^etl
// ht6 defaUenen sg^enfd^n^ in i^ret urf^rünglul^en äBttfung auf bte menfd^
„Ud^e ^Mtimtnii^*' unb 8if<!^er (Sinldtund in bte ^odmatt!» Züb.,
1828. e. 36. ff.
83
unb fcem geben ber ©rwbc glcidigtlt, ütifo aUctbeflimmtcilc »oii
bem, «mS etwa fonfl iiodj (SbleS iinb ©rogcS auf bem religio:
fen (Stbiete erfdjieiicn tfi. Tiie etftnz 'Änfitljt, bie wir aui)
beti inii»etfaliilifd)en ©uptanafutaliämuä nennen fönntcn, t)at
BorjAglii^ in gerbet*), bie leitete, bct vatttculatilüfclje,
fjiecififdj : djrijllidje, ^at «oräüglirf) in ©djl ei et machet \i)i
xm Stepräfcntnnlcn gefunben. SBiü man nun bie le^tere
au5W>lie6lirt) ober in einem eminenten iSinne ©uptanü^
tutflliSmuS nennen, ba fi'c in bet 3:i)at mit ^(uguflin ei:
ncn fdjarfcn ©egenfag jwifcljen natura et gratia annimmt,
unb unter ber erflem alleS befagt, roag nici)t in baS (^rt{ilid)e
gebenäprincip aufgenommen unb in eine neue Grcatur »et:
roanbett ift, fo lägt fic^ bagegen nidjtä einroeiiben. aSit (ja^
ben bann eine« gejtcigerten ©upranatutaliörnuä, einen ©upra^
mrturadSmuS in bet jirciten ^otenj. 9Iut aber ()iite nian flctf,
biefem ©uiJtanafuraliämuä ben iRationaliämuS bittet entgt'
genfeläen ju njoHen; bcnn bicfer, alä bloger Segnet eineä ben
freien SJernunftgebraud) (jemmenben 9)ijfittüiämuä, »etträgt
fid) mit bem eben beäEid)n(ten mobttncn ©u|)fanatutaIiämuS
tTßQfomntenj nenn er gleid) nicl)t grabt not^ivenbig baju ge=
^Irct obcc barauä (jetuotgelit. SJaä aber biefem iSuprönatu=
taBmuä alä SIBiberfpicE entgegcnjufteen »Ate, ifl oielmeljr
baS, »aä fic^ !tr(it)engefd)idjtlid) unter bct gotm beS '>J)ela=
g!ani§ntu§ unb @emt)pe[agianiSmu3 auSgebilbet l)ät, imb nxtS
niiftt feiten bei benen jum SSotfdjein fommt, bie in anberct
^inftc^r, b. i). in SÖeäie^ung auf bie aSittöeilung von eiFennt-
nilfen le., ©ulptanaturaliften Ijci^en.
SRan fieljt nun aber eben barauS — unb baS foCte .bet
ßiMÄ biefet ÄtiSeinnnberfe^ung fein — roie wenig mit bct
äBtäeidjmmg ©uvvaiiafutati6rauS unb MalionaliämuS gefagt ij!,
reenn man fid) nidjt übet gciuiffe ©u()i>ofitiüncn »erflänbigt.
So lann bet Sine in einem gewiffen ©inne JRalioiialift ^eigtn
Ci- JB. im 2)ogma »on bet ^äü^m ©c^rift, in bct 'aiigclulo;
*) Dtt gffammrttcn ©teilen borätiec in .^ttbtr'ä I^ognintil. Sciia,
1805. ©. 20. unttn „Offcnbturung." Kn biffi,- Knfiii)t f(J)!rc6tn
fitfi mplji; Pin nvnigti: bf SBettc, Xitfln; !B>mm3art»n--SrujiH«, -liaffi
Iftfng« M bie ©rijlfittmattftftti: Zivcflm , Kiefd), tv.Se, UUmnmi an.
83
Sit, <Ef4Ktto(ogte u. f. »>.), toil^renb et ht einem anbertt
et&dt (). 93. in ber Seilte t)on ben beiben Staturen, in bet
t^ wn ber @änbe unb Sriifung) entfd^iebener 6tq)rana$
turoltft ifl^ unb umgefel^rt (9Ran t)ergletd|^e }. jB. ben @tu
yianaturaliSmud eines ©d^Ieierma^er^ SRarl^einecfe^ be SBette
mtf ber einen^ unb ben eines Steinl^arb, IBtetfc^neiber, &dfott
ft»f ber onbem @eite,) Konten n^ir iebodSf ber Xbf&r}ung
n^en )tt 2CuSbrAd(en bet @^ule greifen m&ffen, fo n>ärben
»ir ienen po^tbtn SupranaturaliSmuS, ber fiö) an bie eim
not gegebene 9Rannigfattig(eit beS geoffenbarten bügmati^
\j)m SDenIficffed if<, ben materia(en, ben, ber mel^r ein Sih
llAffefimimen ber Gttenntnifi in ber jDffenbarung fielet, ben
fßmoUn, ienen, ber bie religiife 3bee felbjl, n>o {te immer er:
fi^nen mag , f&r bie JDffeitbarung \)iilt, bm ibealen (unit^er^
fUtfifcl^en), ben aber, ber fte nur im &)xifllxö)tn ^tMirtliift
f^, ben d^rijitic^ « realen ( f))eciftf(^en ) SupranaturaliSmuS
Mmen; n>ien>o^I n>ir auc^ l^ier jugeben, bafi nidj^t alle bie
M#iebenen ©efiattungen in einen geeigneten tR(ä)mtn ftc^
foffm (äffen.
3)01 ©trdt biefer ©pfleme felbjl ju fi^ß^ten^ fanti
nt^t Aufgabe ber 6nc9no))dbie fein« & xo\x\> t>ie(mef)r
Ißxdäfm, barauf aufinerffam ju mad^en/ »fe nur auf
bcm ®ege einer tiefem ^)f9d^oIogifd[)en ßrforfc^uiig unferer
tetigtdfen 3(ntagen unb äSeb&rfhiffe einerfeita, unb einer
m)Hirt$eüfd^en gefd[)id[)tl{cf)en SBfirbigung ber |)oftti))en Z^aU
\ciäfm t>a @^riftent^umd anbererfeitS, biefer n)id^tige ®treit
entfidf)eibung no^e g^ebrad^t werben 'lanm
SBenn »ir1m vorigen ?)aragrapl(>e bie ©egenfd^e au8 einam
ber gefteHt l^aben, fo foHte bieg feineöweg« gef*e^>en, um pe t)on
l^ier au8 ju toermitteln. $aben wir ben abeologen bal^in geis
Mt, t>on »0 aus er bie t)erfdl>iebenen (Spjleme überfe^en, unb
i^ ben gaben gegeben , an bem er jtd^ bmä) baS anfdnglidi^
6*
itjin fo fd>einente gab^tintti f)inburdjminben fonn , fo ift iiiiferc
Aufgabe erfilUt. «RidjtS i)l bcr ättjfen SBiffcnf^aft gcfäljrli^
d»t, nidjjtä gleitet einet geljäfftgen caiitatio nul)r, oll roenn
ein 8e[)tcr, gepü^t auf bie Ueberlegenljeit feineS ®ei(lcS, bm
3Ängcr ium ooroii§ in ben ©treif ber ^ottljeicn ^incinjieljen
unb i()n but^ be(tcd)(ict)e SJcbenSotlen für bie eine ober ant
bete betfdben gewinnen reiU. JBefnnnt roerben ^U ber Än; ,
fing« altetbingö mit flUem, ronS oiif feinem Oebicte »otgeljt, i
unb ftingemiefen »erben an bie SSittel, beten er fi'dj ju 6*= ,
bienen, an bie SBetEjcugc, bie er ju gebtöuct)en Ijat bei b« ;,-
Arbeit, ©cfdjiiijte unb ^tjtlofopfjie, bnä finb bie b«= ^^
ben großen ^ü^ter duf ber l^eologifcben &el)tba[)n, unb an .
fic finb n)ir ttii^) bei bein @treite übet StationoliSmuS unt ,|
@uj}tanatura[i€muS geivicfen. 3e mebt toit mit ää)t )}E)ilofDs ^
()()if(ijem ©eijte bie religiöfe SRcnfdjennotm: in iljren tiefittn ^
(Seijeimniffen belaufeten, jemetitTOir mit ^lorljeit unb ©djärfe ,
beS ©cbanfenS, ober aud) mit ber bnju nötljigen SnnigWl Ij,
beS &t\iiß unb Scgeifterung bcS ^erjenä ben religiöfe« Ttib y
lagen unb äBcbürfniffcn nodjfijüren, beflo me^t werben toic ^
fonjo^ einerfeitS ben Umfang, «Iß audj anbcrctfeitä bie ®renje u
unferer fpeciilatioen Äroft ettennen lernen; bejto inutet »itb J
fii^ ba@ SSebfitfniß be§ ©(aubenS neben bem mit bem reclfj
tcn ©tauben gar n)oI)l »ettrÄglidjen SiffenSbtnnge mi
gorfdjung§tti,(be gellenb nindjen. 9iidjt nadj außen aDein in Mt ,
tranScenbenialeii ^6ben einer ni<^f fetten fcfjreinbUgen SBes ]
tai)I|5fiE roitb fidj ber ©c^iroung beä fpeculatioen ©ebanfenS ,
ju ergeben »trfudjen; fonbcrn nad) innen äti roitc fid) bie ää)U
re!igiongipt)i[ofoi5&ifd)e Steflexion roenbcn, unb auf bem SEBegt
rilier flufi ber aiefc ber innetn ©elbjtbeobodjiung unb ^tfa^:
rung gefcljßiiftcn ÄntljroipalDgic roitb am e()ef!en ein 9)fig«ct=
flänbnig fi^ löfen, baä fidj eben grogcnt^eil? auö bet SJet^
nac^Iäffigung tiefet ^eiligjien öltet ?iflid)ten etflütt. Unb
tiefe, üon aOen fi^on gemacfifcn ©iiitcmen tinabljäiigige , pfij:
^olpgifctje ©elbftbcDbadjtung ifl in ber Sfjat eine beS ädjtcn
JRationaliämuä allein »ürbige 3fufgabe, roaljtcnb pdj bet fladjc,
geiß:^ unb gemüt^lofe 3)o))i3e(sänget bcffclben, ber fid) aber
auf ben «Kamen am meifieu ju gut tljut, bamit begnügt,
baä Den Jtnbcrn SBorgefaut« bis jum QM n>icberä«fiuen, imb
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mdj^ fdten fogar bie aI6 (Setter onfembet, bic eS toagett,
imt einen ®ifad)t tiefer ju graben, alS bte Sorg&nger*).
6ie tft aber anö) bie 2(ufgabe bed dcf^ten ®iq)ranatural{$^
tttrt; benn nur bem gejtemt, aber 9lot^n)enbtg(eit ber jDf^
feaborung ein Sßort mit )u f))re(ben, ber bte eigene iCraft Der«
fadft Ibat unb bem 3n>eifel in beffen Srrgdngen unb Serjwetgum
gen gefolgt iji, nicbt aber bem, ber atxi Srig^eit be9 ®üfM
9ber S^gbeit beS ^erjend unb ®(l(^laff^it beS SBiOen» bte
piftmi, todd^t baS SBSort ®otteä felber forbert, unterl&p
(i S^eff* V, 21.). 3»it ber pfpcj^ologifcben t>erbinbe ^öf aber
bie unbefangene, l^ifl(mf(l(^e %ov^dfmi. 3e mel^r n>tr mit ienet
Scf^tung, bie toir ber ©efcbicb^e unfered ®ef(l|>Ie(bted äber^aupt
fc^itlbts fmb ; bie ©efialtungen beS religiifen ®IaubenS mtn
ben oerfdbiebenen ISilfern verfolgen , bie @9{{eme ber religti«
(en Genfer bur^^ge^en unb fte prufenb mit Dein SBorte ber
64^ft unb ber Sebre beS &oangeltum5 jufammenl^lten , fe
OK^ mt bann bai äu^ttüdf ®eof enbarte mit bem inner«
iu^ ®egebenen sufammenlt^alteU/ eind auf ba$ anbere belieben,
dnS tur^ ba§ 'anbere ergdnjen unb beleucf^ten/ beßo me^r
mrb ^d) iene freie Harmonie beS ®tifta in un$ gehalten,
bie Don bem ftnflem ®rubelgeifie be$ Derbumpfenben 2Cbers
glaubend eben fo tt)eit entfernt i|i, ald t)on ber feid^^ten Seidj^ts
ffrtidfeit eines tfoäfmut^Q abf))re^enben Ut^ubenS, unb in
im Sefenntnijf e , ba|i; toie man a nimmt, aQed gittUdS»
Utb aUed menfcblicl^ iß (ndvta ^da, avd^Qwmva di navta)^
loirb fic^ bai @treitenbe, mit immer fteigenber Seru^tgung
f&r bie SSa^r^eit fuc^enbe ©eele, ^u Dereinen {heben.
r
§. 28.
^t bie 3n>edfe be8 yraftifd^en, 4>^fUi(^:rfir4^id^en
Sdb^g i{i f(i()on t)iel gewonnen, xo^xcx xnaxi einerfeitd ben
ttcc bie ®efü^Ut^eorte, U^ nid^t fetten bte ergeben, wel^e bem freien
Sernnn{tdebr<u4e fonft fo Wsß, bad äßort reben« @oU man SA. ^ann
«ttttbern , »enn fid^ Stiele unter foU^ UmfUinben ben 9lamen „9tatto:
»0^^^/ mit aUd^t t)erbeten?
freien S^ernunftgebraud) fo roeit geftatfcf, bap unbefangene
gorfdjung iinb fomif eine wijTcnfrf)afffiii)e SBeljanblung bcc
5£()eologie m6glid) roiib, unb rccnn anbecctfeitä bec fromm
begeiliertc Sinn fid) [o rceiC mit bcm d)rifl(iii)en ßeben ttt
fii;d)lic()en '3cmcinfd)aft bcfveunbet, bap er in Sef" Sfjvijlo
bic abfolut wonftänbigtie, gefci)i^ftid)e Qiotteö: Offenbarung,
baS fif tlid) ; rcligi6fe Sbeal ber SJIenfd)l)eit unb brn ©tiftf t
beS JReidjeä ©otte6 auf ©rben aufrichtig anerfcnnt,
es ift fdjon äftet bcmerEt werben, bog bcr (Streit iwu
fi$en ©uljranafutalificn unb SRationaliflen ein ©treit bet
äBiJTtnfdiüft, bet ©djule fei, unb bo§ Eircljlicljc Sebcn nic^t
unirtittel&ar betü|)re. Unb in ber Sfjat lägt fidj nadjnieifen,
wie ber ©eflcnfag, fo wie er je^t unter unä lebt, erjl fpäter,
unb oUerbingä erp in golgc wiffenfdiflftlirtjer Untetfui^ungen,
ftdf gcbilbet bat. Sie ÜBebingungtn baju waren freilicb fdjon
früljcr gegeben, unb wie eä nun, wie wir oben (§■ 23.) ge:
jeigt babcn, von jeljer greunbe unb ®egner ber ipbilofüpb'fdjen
Unterfudjmig gab, fo gab e9 in SSetbinöung bamit »on jcbet
foId)e ©eitler unb ©cmüt^er, welcbe, ibrer ©runbflimmung
unb JRidjtung nadj, mebr bem Sfationoliämuä imb foldje,
welcHjc me^r bem ©upranaturaliömuS »erroanbt finb. (Wlan
»gl. SrigeneS, ©cotuS, 3Ibälarb, SwingÜ «uf ber einen, Set;
tuKion, 3tugujfin, gutftcr, ßalnin auf ber anbetn Seite*).)
9Iid)tä ift alfo unbilliger, nIS ouf ÄuSfdjeibung beS JRntionn=
liSmuä öuS ber firdjlidjen ©emeinfdjnft onjutragcn; eine un=
Ijrotepantifcbe gorberung, bte ouci) bei bcn be(fcr2)cnfenben um
tet ben warmen unb öufridjtigen Siertbeibigern beS Siffenbai
tung§gIaubenS ben gerccbtepen Unwillen erregt Ijat.
•) Utittt)cMpt »See CS fiimr ju fageii/ ob Hol ^rincip bct SÜefox--
raation ein fupranotui:ali(Hf(l)eä ober ein tütionaliftiftSeä gciDeftn? obwotl
i(be 5)art()(i bitfe writflefrtjtititltiije SBegcbcnl)(it ju iliren öunften in Kr:
nn^i^ ne^mtn mbi^tt, Seibrä (ommC juni !Boi'fd]fln, ipincotil bn Unfw:
langtne cingeftcSm loirb, bog tag fii pro natura llftififie ©ement, frtfßcj
auc^ in nneni noltinenbif|ti> 3uf()n)tntnt<ini]{ mit ber StU, ba» normen*
fdjenbc iDcii:.
87
SMta6)ttn toit nun ben @treit Don ber }fxüfüfd)tn @ettf^
iMHi Seiten t>a unmittelbaren (Sinbruded, ben er, ol()ne auf bte
einzelnen ttnterfc^eibungen einjuge^en , auf ben beobad^^tenben
eaten machen burfte ; fo erfcbeinen mi bte 9{ationaliflen
wefentßd^ aB bie SSertreter ber freien, »iffenfcbaftlicben
gorfdbung, bie @upranaturalt{ien ali bie fi3eii>abrer be$ pofitis
wx ©laubenS; ber (t^rißli^^r^fircbUcben Sntereffen unb ali SSer?
treter ber prafttf^^en , t>oIf dgemdfen Sr&mmigleitj baber oud^
gtoobnlicb bie Settern ben Srflern Unglauben, biefe jenen n>tei
ber ttnn)if[enf(baftli(bf eit Donverfen. @ol(l(^e $Bom>ärfe bern>
Iftn aber beiberfeit» auf einer unn>&rbigen SpIgerungSfu^^t,
unb treffen meijl nur bei ben ttebettreibungen iu*> Sgior
ben extremen aber aQein foll ber ^Cnfdnger g^arnt loerben^
ii&mlu^ einerfettS t)or iener SSerbumpfung unb IBefcbr^nlung
beS ©eifteS, bte in ginilid^er SSefangenbett beS fi^cbfkbenS
fpm aaffeften 2(ntbropopat^Smu& unb fomit ium l^mlpfm
Aberglauben (Aäll^lerglauben) bi^fnl^rt« anbererfeitS t)or iener
Utof Demeinenben^ au^b^bl^nben, olleS geben», alleS @(^tt)um
^t& unb aller SB&rme ermangelnben 3CufE(Ärerei, bie in ibrer
cingebUbeten S&t\&i)dt um berjlofen Unglauben mclit mebr
loett entfernt i{l. Qcoi^m biefen beiben 2Ceufier{ien ift Stcnm
genug für bie geifttge Sigentbitwlicb^^it Dorbanben, beren freie
<Sntioi(fe(ung t)on |ebem gewünfcbt «»erben mufl, ber nur im
Sufantmemmtlen aller ^rdfte bte Sifung ber unetbli4>en
Xufeobe ber SEBiffenfd&afJ, für m6glidS> l&dlt S»it 3C4^tung %ox
ifber Ueberjeugung roerbe boS eine toie ba$ onbere @9(ieni
Dor ben SBUden be» Sie^rlingS entbüHt, unb lieber gel^e man
ut ber SSurbtgung beS ®egner» ju ximt, ali bog man burdS»
barfdbe& ^(bfpred^en auf bie eine ober anbere SBetfe ben ^^un^i
let im i&ngem ©efd^d^te ndb^e; ein Sret>el, ber ftdj> ferner
r&d^t! £)te acbte aßiffen{d[)aftlicbfeit forbert iebenfoHS ein mit
bem b^#^ ©rabe >ott @elbßt)erlaugnung ' unternommenes
*) „ @o (aitße b!e !Ratfonalff!cn ntd&t unöemänftiöer SBeiTe bie ®tts
i^pctnaturaliften für tmt)nmfinfti§ erfttren, unb hk ©upcmaturalijtoi
/; mcfet un^iriftli^er SSkife bie Sflationaßilen al^ Un<briflen be^ianbeUi , bat
,,bet: ©trcit »eb^c eine relißföfc, no(|) eine ür^e, ncd^ eine j>olitif(J)e
einflt^en in frembe 3£nfi($fen, gebulbtgeS SBerweilen bei 1
felben, ^ott^ctloreS llbtuät^en bcr @ri!inbe, unb ein be^utfatn
Uttfteil. JßettQcljten reit nun mit folc^cr ©effniiung baS i
ffem beS ©uptflnaturaliSmitS unb bie iJarlicÜungen fdi
OMfdjiebenfn JBerfec^tet , (o werben von , fnllä wir au^ ben
tationfllijlifdjen SRagjtflb mit&rtngen foUlen, »of)! boüor be^ü=
tet roerben, l^ier biofe SBefd)ränftl)ei( , ©cijleäfdjwäcije , 58er.
ftnfiening iu erblitfenj [oroie wir umgcEefjrt, bei äBcurttjei;
lung bcr tfltionaUfiifdjtn Sebtgebäube, aud) »om fuipranoturaliftii
f{l>m ©tanbpuncfe quS in ftinetiei 58erfe^etung unb aSetbädjt
tigung cinfliinmen werben, (glei^roie i'djon Eeffing irgenbwD
übet ia^ ortljobo» ^tidjenfpftem gefagt ^at , „ba§ eS teineä:
wegä ein blofeS glidicetf con ©tiimpcrn unb ^albiibilofo:
pljen fei;" fo wirb fttb flu(^ fein billiget «nmagen, bie Sias
men ber neuem, mit nüdjtcrner äSeronnentjeit fännjfenCen SSen
ttjcibiger be9 SupronatutaliSrnuä , bie e&rwürCigen Siamen
eines ©torr, Steinljatb, Ännj)!), ^eg, % @. gjiüßet, glatt,
©djronrj, ©ttuöef auS ber Stettje ber roiffenfdjoftlidfen
^eroen ju fircicbcn, eben fo wenig, atä et bie tiefern unb
nief)t feilen nuS einet gcifketdjen SebciiÖJ unb (Scfdjidjtäbeob»
üd)tung gefdjfiiJften üBeroeiSgiiinbe eines Hamann, GlaubiuS,
fioüatet, Segler, Schubert, ©teffenS, ^etnrotl), SHIjolucE mit
bem Ijodjfiiljrenben 3tn<itl)cm beä „ fljeologifdjcn UnfinneS"
branbmflrfen wirb. SRit bemfelben SRedjte milgte et bann
baä g)tei(le »on bem, was wir t>Dn Kugujtin, SEljomaä o
ÄempiS, ßalüin, gutier, ©ijener, ^aSwI, genelon, ja felb|l
nidjt ireniget won bem, wo8 wir Bon ^erber, ^Eo^jj^oif, "&.
^aÜXti unb ßcffing befiljen, unb »effen wir unä boi^ 3(Ue tü^;
inen, in bie getfje beS abfidjtlictien Sgnorirenä oerfenfcn woUen.
ffion ber cnbern ©eite aber wirb öui^ (ein woblbenEenber, won
bem ®ei|le d}ri|l[id)et lOtilbe bun^brungenei ©upranaturalill
baä 2Cnbenten bet SKänner antaflen rooßen, bie in ber 3"t
beS i>f)iIi)fopI)tfd)en @rn!act)en& bem in tobte formen »erfun»
Eenen .fiir^ienglauben mit offener, ijettcrer ©tiin, ber aud)
mit Einblid^ frommer 3(l)nung be€ Seffern, baS batauS erbli^=
Ijen foUt«, frcimüt^ig entgegentraten, cine5 ©emier, ©aroe,
äoOifofer, ^erufalem, ©pölbing, SEcUer, JRefeirilj u. f. ro^
bercn ßc&en man nut ju betrad^ten, bcren ©c^tiften ]
ten nM
Bütfmtdffü man not ju Ufen tomc^; wen f!dj^ ba^n )u tbn^
{Cttgen, ttfie j^eiltg, toenigficn» ben ÜXeifien tmtct tj^ttm, Stc»
Itgton imb G^nfientbum waren; itnb toit Uim ificftittnU,
fönbent er^Itenbe Scnben} i^te U^nen ®(brittf (ritete*).
Wt&^U €t bo^ aucf^ aus ben Altem , t>on bev i(trd(^ J()0(bges
ofbteten fBktUn eine« 3tt|lin; (SIemenf; jDttgened, felbfi ünti
TttftanafivA , G^rpfoflomuS unb Xugu^n, aud benen eineS
ätoingß unb Wttland)t1)on , eineS ©rotiuS unb &am. SStxtn*
fM fo mand)t9 t^nDif^en; wai, behn Sichte befeben, bte ®pnß
ten^beS SiatiotialUmui an {t4^ trigt! gu gefdl^meigen ber
gefegneten , ptalA^dfm Sßitffamfeit , beten ftc^ aucf^ unter ben
rattonaItftif(ben ai^ologen im $rebtgt:: unb @cbulfa4^e SDlan^
4t iu er^uen gel[)abt! 3a, bie @a4^e inS ®rof|e genom*
men, barf nt(|^t t>ergefen n>erben, xoai au^ wn ^xi)ttf)t^
*) SXon t>frdejfe to4 nit, baf ber Slationaltdimtö blefcr Vtixmtt
fiäf grabe im ^tcnaften Gedcnfo^ gegeo ben au« Ondlonb utib Sranfreu^
^bergelommmen unb aud^ in jDeutf^lanb {t4 oerbrettenben JDetdmuS
unb 9taturaltdmud enttoi^hUt, unb man tohrb aufSidren, bieff Ie(tem
mit bem 9(attDnaIt<mu« in einen Sopf su toerfem Gben «oeil bie jDeia
jMt bei {(^ten Yndtifm auf hai pofftioe 6^ri#ent^um fi4 an bal i\ux^
Wiffitn, »ad fU^ am Xeid^^'angreifim litt, ^locA aber ber Stotionalüs
moö oon fetnem 0tanbpuncte an« fih; ba«IUm9efent(i(be b^/ glaubten bie
ttwl^lmeittettbett S^ett^etbider um fo fld^cec bad SBefentUcbe iu tetten,
soenn fU baö UnwefentKd^ preiödaben* jDaf fte ft4 nun in Unterf^eibung^
beS fBefentCd^en unb Umpefenttid^en ^Mnf^t ^ahai. Idnnen^ unb btf
beim MXb\en ber eiä)cAt biett)eilen and^ etnniS wm Sttxne mitgind/ foOt
m^e deUbtdnet »erben* 2(ber ein {fehler ber (linf[<^t ifl nod^ lein gefrier
bei 4^€t^oa^ ^1^ ergibt im frommen Gtftr da Sentfalem mim. IBob
toire unb dtouffeau / unb toit ebel ftt(bt ber ^emiffen^fte CSembr gegen
ben frinolett fBalj)tbt abi SGBie brüberliib »ertrugen jjlcb aber aud^ bie bo«
molken C^upranaturoUften mit ben ^fennem M dlationaligmuS ! 3as
cobi ttttb GStaubtuS^ «Hamann unb «^tber blieben «^iensfreunbe aud^ bei
ber Setfd^iebenbett ti^rer ^nfnbten; unb wie oerwanbt im i^5bern geifh's
gen 6ttme f&^lka fid^ ber feurige Satmter unb ber nüt^teme^ fUtre> aber
iortfS^lenbe CSpolbtngl £) man b^re bocb auf/ biefe S^t ber i(btsid<ria^re
n* f, w« $u tyertdiiemi @ie mar eine fdf^ne 3eit» SDton fpr ad^ »enigec
Mtt ®emüt|^/ (mie ^&$kr rid()tig mo bemerft/) aber man ^attt
®emütfi» //Unb eben biefe« ©emüt^/ biefe treu^er^ge, unfd^ulbige/
„nidbtd ^rgeö befa^renbe, freubige 9{dgung ju allem/ maö ®eift unb
r/*&ers stt entmid^ebt/ ju befWien, ju oerebeln fd^ten^ er5fnete ienen Xampf
„tm üöfi, meld^ bie benannten unb fo oieleVnbere geführt lioben/^ —
l
logcrt, ab« unf« übewiegenb tationflüftifi^em eiiifluffe, fit
iie ffiitbung ber Mtf<i)iebm(len SJolfäclaffen fett ben lefef ep Sal)vj
Vunberten unb 3abtiet)enben gtt^ati rooroen ; roobei bann ju
bebenfm, ob roitüid) bem achten ßljrifieiitöurae bainit gebient
TOÖte, wenn baS, ivaS 3;f)oraafmä , ©pinosa, Äcibnife, SCant,
Sncobi, giiäjte, gtieS u. 2f. auf bem SBege bec ©ipecutottoii,
was Stouifcau, SSafebow, ©nljmnnn, ßampe, ^ejtalojiji auf
bem ber erjtetjung, roaö ©ternc, «Siuiff, Stdjtcnberg , en=
gel, Söielanb, JE)ti)l)Et, ®ä}iüit, ©Ötlje, Scan 3>flul, Sieif,
^ebel auf bem bet Stf^tung unb beä fiefetn J^umorä, ja
fctbjl, rooä raant^e gcfdjäßte ßrbauungöbüt^cr auf bem SBfgc
bct 2inbact)t für bic iBilbung beä ganjen neucrn ©uro^ja niigc=
baljnt unb tnä Eebcti gefütjtt i)abm, mit einem ©tttidje loie;
'ber weitilst, unb in bie Seiten bcr Soncorbienformel u. f. \o.
gurücfgefuijrt roctCen fönnte! Saä mögen bodj bic i)JeactionS=
mannet groei für einmal tiebenEen, @ie mögen betcnfen, bag,
wenn j. SS. bic SlatunDijfcnfdiaften immer imfer bct Genfur
einer fnipranafutalijlifi^cn Sijeologte geblieben roären, njir
tnandje nü^lictje @ntbcäungen entbehren müßten, wcldjc fie
je^t felbet gern jur SScrbreitmig beS ß&ri(lent(>umS unb jur
SBcförberung bct neuem äBilbung unb ©ejittung bemt^en!
Sie mögen bebcnEcn, Baß bie ©runbfnöe ber ©e.riffenSfreifjeit,
bie iDcnigflenä ein Äbeit »on ifjnen für bie ^art^cien in Än^
flpruc(f nimmt, oon bcnen pe bie 2iortetI)nItun3 iijrct ©runb»
fdfee fjoffen, fetbjt unter bem einfluffe ber iljnen »erijo^teti
freiem SDcnFtucife entftanben finb, unb wenn fic bann mit
Steigt crroiebern, bog fie barum nidjt alleS gut Reißen, roaä
jene Seit gcbtadjt, fo mögen jie bocl) bcä biQigcn ©prü^teinS
flcbenlen Iiaiio vcniani etc.! ^a, ©uptanafuraliSmuS unb
SHationaliämuä, fie ^aben beibe \<i)on ju tief in bie a3i)Itebil=
bung, namenlUd) in bic bcutfc^ie, eingegriffen, unb bic in bic
9)Iaffe »erarbeiteten ©toffe gäbrcn, ben SReiflen unbewußt,
in unb neben «inanbcr, 3)tan (offe fi'c auSgÄljren, unb traue
bod) einiges wemgftcnä auf bie gute Statur beS für bie »er:
fd)tebcn(ten einbtücfe empfängtidjen 9Renfi$engemüt^eS unb
beä gefunbcn SJlcnfrfjenuerflanbeS, bie fiel) in bem bunten
OTetlei ber 5(Rcinungen oft mit berounbetnEiiDÜrbigcm Äafle
äuredjtfinbcn , unb ben ^onig auä bcn lölumcn ju jieljcn
— »1
mtffen, inbefl bte Ritten bmif unteittgeS ®efd|^ret bte ^irbeti
oft m^x int machen, att firbetlt^^ leiten *)«
Tbxi^ ber S^ologte fhibirenbe Sängling foQ ft(l(^ blefe
tlnbefongen^eit nxift Derberben laffetu jBefonbert \f&U man
^ x»o% benett/ bte in einer 9)eriobe melfeitiger ffstoiAbtnd
md^ bef^alb oft n>&^renb eineS tnnem itam))fe8 in bte S^eo»
lo^e eintreten/ ben j93eruf gu. berfelben burtlt^ unjettig beige»
Ua^U ©ewiffenifcrupel verleiben ju tooUm ! %xt\Üd) et»
gut 6ere(|^nete$ SRittel, bie befien i(6))fe ttnb ^arteflen ®tm&f
Üftt wn ber Sl^eologte absutoenben! Tfbtt (äffe bidj^ nidj^t irre
maö)tn, iugenb(i4ier @treiter! £ebt in bir nur ber (Sinn mi^
obm, unb f)aft bu ertannt; ba|i nur bie SBal(>tl^eit eS
fei, tie bi^i frei maöft, fo fal^re fort naö) i^ ju rim
gen; ber |>rei8 toirb me ju t^ener erlauft , er mu$ bir wt»
ben ! 9lur ber SSangd Ott religt6fem @inn^ bie (grbdrmlicf^feit
dneS ungeiji(i(l(^en, unt^eologifcl(>en, mi^r bem IBrote ober bent
üäm Sanbe ber aSelt, a\i bem SBorte ©otteS na4ige(>enben
2rei6en8 ifi ber Sob aQer asj^ologie, unb oft am lei^^teften
bie Seute eines fd|^on fertig gemacf^ten @pfttmi. (Siner fol^^
iftn (ne<|^tifc^en fKietl^lingdfeele; trage fie nun einen rationali^
p^dfta ober fu^anaturalifüfc^ äunonrnt; i# al^rbingS unr
i^e§ unb Znitxtx J^eil toiUen ju xatiitn, in Seiten t)on ber Qcts
teögela^rtl^eit absufte^en, bamit fte in il^rer gaul^ett ni^^t enblid^
au^efpieen n^erbe; benn toeber im @upranaturaIiSmu$/ nod^
im SRationaliimuS liegt baS ^Crge, . fonbem in,,btmaRange(
fittlidE^sernfier; frommer®efinnung ober religio»
f e n 6 1& a r a f t e r * " **)• SBJo aber biefer religiife S^araftet
im^ben i^, ba mxt> er auH) gewifl unter bem Sinfluffe eineS
gefuttben tl^eologifd^en @tubium$ noö) befiimmter ein d^rifb» '
li^iet werben, ©efe^t; ti werbe Si^rifluS; audj^ nur in feiner
*) jDte f^ne Unt>efanden(ieit/ womit fo mon^eS ^rijlttd^e, namentluift
»eüGd^ ®emüt$ einen l^ma« a ^mspi^ neben hen ®tunben ber 2Cns
haä^t unb ein ©eUettfc^yed jHeb neben 9)aut Qktf^axh auf ber einen / unb
IBSitf^el auf ber anbem €^te gu geniepen tt>etf^ n>te oft iflfte.^urd^ jeloti»
f^ed (Gepolter eineg unberufenen @(en)ifr«ndrat^ed defi^rt, unb /,bte Wl^
ber frommen i^enCart^' in ,/d%enbed iDrad^endift^^ be$ ganoti^ud oer*
loanbelt worben t .
' ^) JCdi^ler im unten angufa^renben SEBerfe. &* 328».
WtmSäfßäfiüt y tAn vm[d)lii) iinb lebenttg «if($t^ fo ti^trb
and) balb im ^ien btt ®UtuU an fritt @httü^ii -^miü
^{Ifen, mnn gleid^ noc^ ber SSecftanb mö) einem befrtebigenben
:Ktt<brotfe tingt^ to^mit et «iti nie }u äSegreifenbeS Mi) tvutbis
kejeid^ne imb ftbem fulb oni^ingenben 3Bifit)erjlönbe bev @ittn^
M^teit üegegheU @ ein bie @edEe auf enrig feffeinbe» IBilb
n^eDbe nur immer l[)ingefieat ^ red^t in bie SXitte ber tbeologt^
^en @(bule; fein etgent^mli^ed ®eifleSleben burc^brtnge
unb belebe biesXobteitgebeiike ber Gpfieme; fein frifcf^er ^uc^
burd^^fittote melf^rt unb mel^r feie- ftorte SSaffe be6 äSuc^fiabenS,
unb wanble bad fucttfd^^ ryon aufien; Segebene in ein ^d) wn
tnnen b^rouS immer n>ieber neu ®e#altenbeS unb ^rjeuge^be^.
2Cucb l^er fei e& md)t iewolji ber JBegrif / ben trit icf$in bem
erl6fer| ofö baS Jg)er), ba$ tpir iu ib^Kf^ff^/ ^8 bAft dnU
fcbeibenbe-unb jBett>egenbe mad)t . ®<tn IStoangdium fei unS
nid^ 93tt(l^abe> fonbem @et# unb geben, «ftraft @otttS
jur @eli gleit (fRhxa. I, 16;>- £)ann m<ig immer ieber
feinen S$eg gelten, bomit f[<^ geftoßenb, baf ,,Sefum lieben
„ber nmbte @u))ranaturalitam^, Srfftm begreifen, ber toaste
,> 8tati0n«Itdmu$ ^ Sefunr in ftd^ borfteDen ber-toal^re 9^9^
;;fHci6mtt9^ nr^ biefe bm t>ereint boS toal^e ^ri^emi^um
„feien-'n
'^) Xitfl^ jouf bte C^foij^r l^itt, finfhoetlen bte 2)urd^bnndund bed 3beas
len unb b?g iSefd)fdS|tU'di)en nod^ nid^ ganj bei jtd^ DoQite^en ju fönnen,
0et)e man nur. bel^erjt weiter, unb lebe ftd^ eben fo begeiflett tn ba^Sbeal,
(,/für bad man ftd) allein fc^on !6nnte tobtfd^la^en laffen/^O a<^ grünbUd^
hl bie gefdHcbtti^e aßicfiid^feit ^inein^ 2>er ätt'iefpalt xovch mit wad^fenber
(Scfenntnif fdiiramlbcn» fKand^S/ tt)ad ber Sängltna als Sbeal be^rüf te, offene
bart ftc^ ^VBi ^(^xm in feiner tiefern ^'iealitdt» Skjfer biefe 2Crt von
Sbealiömug, als jene^^rofa ber duferflen^em'einbeitunb SBerfunfenl^eit/ hxt
nur aus reiner Sßersweifluno 5U einem «^anbgreifli^en i^re 3uflud()t nimmt
imb beit betaftbaren «^o^fd)nitt antf)ro)>omor|>^tf(l^r SJ^^nd^deunfl Um
]^errlidj)ftett 9(a|9^ael versieg» ^old^ bor lauter Unglauben unb 8<tu(^it
ber ©efimtnnd gllhtbid geworbenen ®uf)ranaturaliften mb^^U man nlo^
mitSean^aul ben |>ferben t>ergletd^n, bie erft, nad^bem i|nen ber 91 er d
burilfc^nttten tborben/ ben @4weif nac^ oben fe^ren»
«3
3,ur iittttatux bti etteite« ixoiSäftn 9iatUn<u
lijien unb ©upranaturalijlen:
1» 3u ©unflen tei Stattonaltimud:
9th^t, 3' ^*f S3nefe über ben 9{attonalUmud» . 3ur Seruj^ttgund jbft
fd^toanlenben unb sweibeuttden Urt^eUe, bte in ben nrueffen bo^ma^
tifc^en ^onfequeniflrettidfeitett übet benfelben gefdUt werben fmb.
Äad^n, 1813* 8,
&^ultf)ef, 3^f unb 3» 5^. o. Orelli mationalt^mud unb eupras
noturaG^mug^ Aanon/ SSrabttton unb 6crtptton. 3ür./ 1832. 8»
f^b^me, Qf). S»/ bie^d^ bed rationalen ©upronatitraltömug, geprüft
unb erflÄrt. S'leuft., 1823*
(Sltxntn, (S*^.^., bie 9lationalijien ftnb bo4)(Sif)nflem 2aten6»/1829*
)>autud/ ^. (&. &., berid^tidenbe atefultate u. f«. »• ober ^t^emäfe
Seleud^tund bei 6treifeB jwifc^en bem Sin^iebundUdlauben unb ber
un^riMen )l)en!dldubti)(eit. meih., 1830* 8*
fßetfo<f)ten tovt\> ferner ber gtotT fo nft t ig imt ^ ia 9l&br*f Ihrebigeibibnofbef/
in ber Di|n>ofttfonSf(l^rift für ^btlof^bie imb STbeoCogie (Mn 9de< t«b e^xbtn),
im SDei^df^sHden/ im €><n^l^roiitiOR^ In eu^ttttbef ICmak» ual 911m ZJfydi in
2* 3u fünften bei Ctt^pranataraftömuß:
Zittmanti, % %, ^., über eupranaturalidmug, SHationalifmuS unb
^(t^eigmud* . Spi./ 1816, *
' «^armS ^E^efen tut^erS/ mft onbem 95 0d(ett* SM, 1817. (bie
barouf bejüdltc^en ®treitfd^riftett f* IDeeden'd3a^\ ber Sttt* II. e»
139. ff* u* III. ©* 73* ff*)
,,bafl ed mit ber S^munftreCdton ni^t« ift^' itiel, 1819«
3(Ui4/ (Sf^* S*/ Sriefe über ben €hM^ematuraIilmtt</ eine Qk^ttii
fc^rift KU bm Briefen über hm atatianalinnus* GonberS^*/^ 1821»
eatUtiui, a., bie ateliaion aii|et;^lb ber (tonaen ber blofen Cers
tmxift^, «arb.,.1822. .
bie Untoiffenfd^ftlid^feit unb innert Senoonbtfd^ft -M fltationos
Itdmud unb SHomaniömud* «^eibelb./ 1825. 8*
(«^erind) bte 2(!ep^lcr.anf?Qrr;3e9»^^/ 1SI5..
Hahn, A., de Rationalismi., qui dicitor, rera indole et qua
cum naturalismo contineätur ratione* Lips., 1827.
Soiotlü^nbier^ 3» X*; Iwr SlationafifimuS nal[b4'«inM.4^*^ttpts
formen «nb in feiner ii^ou %fiqlt* Ep^*^ 1830* 8* . , , ^^ ^
€$ t e i d e r / ^., ^tif bei dtattonoltömu« in Sßeafc^eiber'« föogimaäL. ;
«eriin, 1830. ,« ,?
SotTff^boiibiatte bom ^f* !&r<uA tti 9ttt9/ in ber ebone» iOtib<i^^mn^ M
— - 94 — -
3. fßttmittelnhe SBerfud^e:
be SQSette {Relfdion ünb Z^eoloQie, fßnlin, 1817. 21» 8»
fiber ben Verfall bet pvoUftantifö^en ^itö)t tn jDeutfd^lanb unb bte
fOZittel i^r mebec aufzuhelfen, (dteformattongalm. 1817. &. 296. f.)
Sti^lttr^* V»/ ^^upranaturaUSmug unb SlattonalUmud^ in t^rem ge^
ineinf4aftlt(^en Urfpntngc/ f^rer 3wtetrad)t ünb |)5^eim ^m^eit
8p5., 1818» 8.
€$(!bo^^ Srfefe über ^tlx^ion unb (^ctfütd^en £)ffenbarundS0laubeti»
Sporte beö Stiebend an fhettenbe 9)art^etem 3ena^ 1826. 8»
be Sßette S^eobor ober bed SwetfTerö äßef^. -SBerlm, 1822. 28.
S5b» n. 8. (bef* I. 0. 64. ff* 85. ff* 102. ff. 175» ff. IW* 202. ff.
U. 180. ff.)
Sretfd^netber/ 5^. ®./ (t>erf(^tebene) Genbfd^retben unb ©utadfi^.
^Q,, 1830. (3.) ek^ledtot'd, 1830. ^tetttU/ 1830*
QUmantt/ 6./ t|)eolodif(^eöiBebenfen/ aug S^eranlaffung beS ^Cndttffe
ber ^an0.Xttd^en3ett. auf ben^^aUifd^enlRattonaltdmug. «^oOe/ 1830.
SS ^ eile C^riRu« unb bie SBermmft epj., 1830.
t>on (56lln unb ^^d^ulg ober t^eoU 8e$rfrei|)eft auf ben etHUidl. Un{s
oerfit&ten. SreSlau, 1830.
9li(f($/ (S* 8./ über baf «^ ber iS^eoIodie burd^ Unterfd^eibung ber
Offenbarung unb BtcU&tonc^iSXttttl unb Swecf. Sßittenb./ 183a
SOßdrMged Organ bet t>evmittelhbett2(tifl(l^t llnb He t>oi^tiamaim itiAUmbteit#
unter pfttohrtog t)0^ ®iefe(er, SädEe unb ^f<fy, betouidegebenen tbeoU ®ta*
tien tmb SCtititm* (J^omb. bd |)ettbed.) ^ex^ in ibnen «oti^gtid^ Gd^leieve
maiber GenbObtcibcn an bieJJ^erren Don übVtn ttnb^(bul^. 3abt8.169Ui^eftl.
unb be 83etle (Skbanlen über bie Sebrcinbfit ber et>an0* j^rd^e. i&eft 9.
<Slef(l^td^tlt<^^ ®t&nbUn/ CT. $./ ©efc^td^te bed aiatianaliftiiu»
unb @upranaturali$mud/ bome^mltd^ in 83eiiei^und auf buö (Sf^ris
ftenjtf^unu iBbttindett/ 1826*
§. 29,
SSemonbt bem Streite iro\^ti)m (SfupraRatutaltSmuS
unb 9{at{ondIt8mu$ ifi bet jn)ifd[)en bem SRpfttcigmuS unb
^Cnthn^fKctörnug 5 j[ebod[) besteigt er ft^ me^t auf bie SRobo::
lit&t beS t:eßgi6fen Sekn^, ats auf befUmmte Se^rfd|e^
95
Öbgleid^ ftci^ ballet SRpfKciSmuS tmb ©upranafurafiSmu«
tä^t feiten Derbinben , fo ifi bo^) md[)t jjeber ©upranofura^
(igmuS aud^ SRpfHcigmug« SStelme^r fann ber leitete aud^
biSmetlen mit bem O^ationaliSmuS im SSiberf))ntd[)e gegen
ben f)o{tttt)igmuS be§ erjlem iufammenjlopen«
£)ie etgentltdbe fluelle be§ lebenbigen reügiofen Suprano:
turaltSmuS ifi freiließ ber Sß^jltciSmud, ober, wenn man lieber
»itt, bie 3R9flif; benn bie Sbee wn Offenbarung felbfl, in
il^rer Siefe gefagt, ijl n)efentlt(b eine mpjlifdt^e ; (fMoj^Qiov unb
dnoxdXvtpig finb SBegriffe, bie pcb forbern unb ergdnjen.) 2)er
geiftreicb gefaxte, lebenbige @upranaturali6mu$ , tok er auf
btm unmittelbaren S3oben beS religiofen £eben^ entjlebt (j. S3.
ber @upranaturaliSmu$ ber, urcbnflltcben 3eit)/ li^t ftcb ba^er
tit^nt m^fHfcben ^tnfhicb gar nicbt benfen. Srfi ber fpätere
©upranaturaliSmuS ber @4>ule xombt, n)ie oben gezeigt iff, in
tem @rabe abfcblie^enbe^ @9{fem/ aB er t)on ber Unmittet
barfett reltgiöfer SSabmebmung unb fomit t)on ber 9R9JliE
ft(b entfernte; unb {antt boinit, berubenb auf einem me^t
ober tveniger wiUfurlicb begrenzten unb abgezogenen IBegriffe
Don sDfenbarung; fogar atö @egner aQe§ SRpjlifcben auftre^
im, weil biefeS, neue Offenbarungen julaffenb unb forbernb,
\>m 9)o{ttit>iSmu$ beS für ein unb allemal gegebenen jBucb^
{labend gefib^Ücb tperben fann. @o ftnben wir benn audE^
vxttcx bm .beutigen @upranaturaliflen {wei klaffen , bie ftcb f(»
gut entgegen jlel^ien , afö 9?ationalijlen unb Supranaturaliflen ;
ndmHcb bie nücbternen, pofttiüeU; iurifiifcb t>er{l&nbigen {Dffen^
barungStbeoIogen ber dltern^ unb bie ber fTOpfiif gugewaubten
ber ntnttn ®ä)\xU, Hbtt eben fo wenig alS ber ^n^fixanaivt^
raliSmuS ben STI^fiicidmuS notbwenbig mit ffd^ fäbrt, eben fo
wenig fd^lieft ber 9?ationali$mu$ aQe aRpfiif ouö. fi3eibe b^ben
i^ielmebr barin eine SSerwanbtfcbaft ju einanber^ bafi fle
bem ^)o(ttit)en ©afeungSwefen, bem grjlarrungS» unb SSer«
fn64erungd!f)rincip ben itrieg anlänbigeu/ unb gern ein beweg»
ta, geifliged Seben in ber J(ir(be feiern £)er einfeitige . jBtf«
ftanbe$rationali$muS/ ber t>orifigli(b im SSerneinen beftebt^/'
freitid^ fein ^reunb ber SUpftif^ unb tnadtit oft. wiebc)^^w^il
^jofttiom ©uprannfuraliflen gemtitifflmc ©aclje gegen baä fi(^
tcgenbe geben freier eigetit[)miiIi[^Eett con anbctzt ©eite bcr.
giidjt fo bct tiefere, fpcculatioe SfationaliSmuS , ireldjet in bet
fibet bem Säerftanbe ertjabenen 5Bernuiift eben fo toie im ®tt
fi^te etwas UnntittetbcteS, ober tie äBegreif[id)Eeit ^inauäge^
((cnbeä anctfennt. Qt iß eä »ietmefjr, ber, »etbunben mit ber
tedjten ipcräeiiSrnnpif, flm eljcflen ju einer ÄuSgieiiäjung 6e6
SJationflIiSmuä unb ©miranafuraliöinuä (linfü^ren bürfte.
3fltein, um nittjf mi^»erftanben äu werben, muffen «Jit bie
roaijvt 9)l9ftil tton bem falfdjen 2Ji9Jtitiömuö genauer
unterfc^eiben.
Sn loicfctn jcbc fficli^ion auf ein ScgfcS, fi^lc^t^in
inncrlict) ©egcbcncS, Unbcgrcifli^cS jucütfgeljt, tjcriijrt pe
baö ®cl;eimnif bcS ScbcnS, unb »itb in fofrm Sftjjüf.
3n6 vecEe^vte Siidjtung berfelfcen i[t aber eine boppelfe ®e|lalt
beS 9Si)jiici§muS ju wcrmcrfen: nSmtidj foreoljl bie, »cldje
in reincc ^affiüitdt bei bem ©cfültte beö Uebeifi^rednglid)™
tJcrfjMCt, oi)nt bcrüetflinbigen, reiffcnfctjaftUdjen SEfracfjtung
teligiÖfcr SBol)r!)eitcn aud) ibce iRedjtc einjurdumen, alä aud)
bie, rae[d)e, bie dicbiete beS ©laubenS unb bcä SJiffenS, bcc
fubjcttioen 3([)nung unb bec objectium gcfenntniß üa-mcn^
genb, vttmbQt einer Bermeinflid> i^r ju ^Ijeii gerootbenen
^6ljem IScleudjtung aud) ba nocf) ju erfcnncn glaiibf, wo
ba& @cbiet bei: inen[i^lid)en @t;Eenntiiip ein &ibe l;at. £)ie
erftffc ^b«rt wirb in ifjtem ©*:erae contemplotiner £iaieti&
muß, bie [eifere pf;antaflifrf)cc SüfjeofopIjiSmuS.
Ueber nidjfS f((jeinen ^ffitofDjjIjen unb a:bfo'''gen tierfdfic'
benet ju btnlen, alä fiber aWvfüE, 5DIi)fliciSmiiS u. f. ro., unb
nodj wenigst otö bei JRationnliämuS unb ©upranatutaliSmuS
ip Iji« bet @prnc()gebtaucij firttt. ©c^c uieleä roirb ^eut gu
»7
Sage SBpfiil ernannt, toaS ben 9lamen nidft t>crbtmt (Sine
mottl^etitge^ geifHofe Ort^pbone^ oerbunben mit bem |)ange
)tt tixdfliiftx Xbfonberung , toit {te in benen jur Srfcbetnung
hmmtf bie alleS gern auf ben alten Sfuf juräcf br&^ten / ifi
»eber 9)l9|it{ no(l(^ SßpfiiciSmuS , obwohl {ie mitunter bat>on
bie ^arbe entlehnt Znä) in feiner (Sntartung l^at ber SRp«
PidfimuS etwas n>entgfien8 Originelles, ©ro^artigeS. X)et
9h^!er totrb leicht bagu fommen, eine^ecte }u fliften; aber
triebt leidet n>irb er fic^ an eine fcbon befle^enbe anfcbliefen,
am wenigflen an eine foU^e, worin ber ®eifi beS @tifterS
fcbon lotttaudft ifi. 9Bir woOen aber bie ^fcl^einung n&^ev
fennen lernen. jDbgleic^ neuere ScbriftfieUer über biefen ®u
genflanb (^ fi3* Snfefcbe) t)on ber @t9moIogie beS äBorteS
Qiv(o, fnfojfjgj ftvanigiov, fivauxog u. (• »•) freiwillig abges
gangen ftnb, fo fc^eint iod) baS fBe^e unb @i4^erfle, eben
auf btefe @runbbebeutung beS SBSorteS gurucfjuge^en. S>a%
bie SR^flif fowo^l alS ber äRpfiiciSmuS eS mit ©ebeimnifs
fen tu tt)nn \)übm, iji bie allgemeine SSorfiellung , t>on ber
man ausgeben mufil. Samit ifi aber weber Sob no4^ Säbel
<{uSgef))rocl(>en* 3ebe {Religion l^at il^re ®el()eimnifTe, \a fte
felbfl ^ bai ®tf)timnx9 ber ©ottfeligleit, unb in
bicfem @inne mu^ ieber 8teligi6fe, ber über baS ©ebiet ber
gemeinen SSerfIdnbigfett ^inauS eine jKUe ^eimatb beS im
nern £eben8, beS ©laubenS, ber 3(bnung u. f. w. in ftcb
begrubt, eS ft(b gefallen laffen, alS SRpflifer bejeicIE^net )u werben.
{Ramentlicl^ ifi bie oben t)ert^eibigte ©ef&^lStf^eorie in i^rem
ffiefen niciits anbereS als aRpjlil; benn fte gel^t bis in bie
inncrften gel^eimen Siefen ber ©emätbSwelt jurutf. 3aiein fo
wie wir tmS bort gegen falfcl(^e Folgerungen verwahrt l^aben,
fo mäffen wir unS ^ier Dor SRifltoerfianb »erwal^ren. fEBir um
terf(]^eiben, wenn wir genauer reben wollen, gwifcf^en SK^flit
unb ÜRpfticiSmuS; unb bejeic^nen mit bem le^tern Süotte
bie XuSartung ber wal^ren Wl^ftil*). £)iefe 3CuSartung i^
^^^^^^^^^"■^"^^^■•"^■^■"""■^ .^
*) 3Cnber« n)oaen freiOdft TCntere,. finnige/ unb skvar hit Stdfbm ber
Muecn ®r9ncr bed SRpflictömue/ lesen betten Scdrifen eine fdfittmme, Xoß
becf/ nnb ftioac hit greunbe heffdhm, beiben eine gute Sebeuttm^ uatHU
3u ben legtem ^t^htt gef (er: >,Sanatt6niue fodten hit fßnvaam '
„^tn hH (SkifteS genannt werben/ totil^e bie S$eifm unb SOuam Ifr
abtt fetbfl eine tterfn^itbtne, in jnet tiversiienbe fKi^tungen
auSlaufcntic. SBSir muffen nömlici) ben (infeitiscn, pafliom
@effi()I8m?(liciSinu8 mi)l unterfdKtben üon bein fpe^
(«UtiDcn SfivfticiämuS eineS »oit ber^^nntape irre 91=
leiteten SSetPanbeS. £iifientgcn, ireldje bie SRetigiun irriger
SBcife fo i»eit jur btogen ©öd?e beä ©efiitjlä madjen, büß
fte oüeä 9fncl)6cnFen über biefelbe, flüe Weflei'ion für ©iftaben
a6}ttn, einjig unb (iQein bei bet Sontent^Iöttun »enoeii
lenb, ge()6ren jut erfiern ßlaffe. ein fidj äÜErfenfen in bie
innerjlen liefen ber ©eele, ein 3rufgel)enn)oUen in bet l)immli=
\djtn 8iebe, eine f)effige ©cEjnfudjt nadj bem SBetfdjivintnwn
unb ajetfiäjnjeben im UnenWiijjen, ein AberfvannteS ©treten
nad) vcrf6ntict)er Bereinigung mit @ctt bilben ba^ @i)aiahen>
(lifiie bicfeä leiben ben a)f^>fiiciämu8, ben mir im legten
©tabiurtt feiner Franf Raffen atufartung föglidj alS Guictiä-
muä bejeidjnen Eßnnen. S)iefe JCrt »un SRijfliF (jat fic^ be«
fonbetä in bem befdjaulic^en Oriente auägebÜbet (bie ®i5mn»-
fop^iften, .^flffalor^ijndjiten u. f. n?.), aber audj, njicnjoljl mit
meljt Snnigteit» in ber janfeniftiftijcn Äircfje n)iebcrl)Dlt. ge»
nelon auf ber ^ölje fi^ Ijalfenb ftreifte batnn, bie @u»on
»erfanf batin. 2>ie SogmatiE biefer aWpRiftt ijl fo gut aW
gar Feine, ©ic isoßen ja Feine fflegriffe, iroeil biefe fdjon
nidft meljr baä Keine, ©fittlidje «ngcfrübt toieber sn geben
vermögen, babec au* nad> iljnen baS bcfle ®cbet baö ift, nw«
Feine ©ebanFen enlljätt. ©S lägt fid) nun gar nidjt löiignen,
baß biefet ©i^eu 'oot allem JKcftecfirten in ber 9i«Iigion eine
tiefere, luenn gleid) einfeitige, ^tuffaffung ibreS Sfljefenä jum
©runbe liege. 2)iefet SJiijfliciSmtiä tbeilt mit ber n>a^rc«
.^erjenämpfiiF bie SnnerlidiFeit beS religiÖfen ßebenä; aber «
fefjft borin, baf et biefe Snnerlidifcit auf feine 2Bcife unb
unter (einer äBebingung äugerti^ madjen wiU; ein fi^ felbfr
»erje^tenbeS geuerl
„aSelt smoftif iKnntn. 35(n Ämbfm SoHfä ifl We 5Ki>fli( bie «gcnt.
„e^t unb tMfenflt^e gomt a^n fi<t»t6ar<n unb un^diitiaccn ^mt, unb
„bK SDtpfliciiniu*, na* btm fie flrettn, nidjtä Seringtvci aW bw
„gttfigfcit, in ollen firft^rinunain b« (Innlic^n unb äbfcfinnlit^n ffiStlt
„bie €inbcit ba Srnttni unb b(g @i-ini, tis UnbtbmQU, Smlge unb
„®öll[id)i; anjafffKiiitn. " (SBonawntuta'ä mp(lifc(|t 9JAä)te ©. 12.)
99
®att% finitxi bie zweite 6(a{fe loon SRpfüfem, mld)t im
®egentl^eUe erfennen moUen unb ^u ertennen meinen.
@ie begnügen ftcf^ ni4)t, wie bie erflern, ft4) mit oQer Jtraft
.emeS erregten ®efupt>ermdgen^ in baS ®el^eimmf[ ju t)er^
fenfen; fonbern fte wollen ti anö) ergrunbem ®tatt
nun aber, bzi if^nm Zxitbi nadf reKgiifer ^enntniß, ben
natürlichen, fritifdl) « antfiropologifcf^en SSeg einjufclilagen, unb
{t4> wx aUtm ju fragen: waS (annfl bu erfennen, unb auf
wüäft SBetfe tannfl bu e6? flatt ft(|) an Srfal^rung unb SSer«
äunft unb ben ®ang ber gef4^ic^tlicf)en 6ntn>i(Ielung gu (galten,
»erfen fie {tc() , entweber mit einem f ä(^nen @elbjlt>ertrauen
ober mit bem SSertrauen auf eine itbernatärlidS^e Srleud[^tung,
(»ober freilieb bie Stnen eS reblicf^er meinen migen, afö bie
Xnbern,) einer l()9))ertranöcenbentaten ©peculation in bie Xrme,
m^ fegen ^d} auf ben Slugetn i^rer fBegeijierung Aber aOe
6(btt>tctig!eiten Ifintoti, bie bem nüd)tttmn Genfer aufflogen.
3e Tiacb i^m ©rabe ber üBilbung fann aucb biefer STJ^jiicid»
mui loieber in bem ©nen eine anbere ©eftatt annehmen, ali
in bem Znbixn. fBei Einigen (Ptn neuem 9latut|)I^Uofo)>^en)
fibltef t er ffcb lunfigerecf^ter an bie @cbu(e unb ibre wiffen«
fd^ftlicben VuSbructe an, bei ben Xnbem (ben mpflifc^en 'Ktu
tobtbatten) f(|)afft er \iä) eine eigene »unberlicbe Qptait)^^
100)11 il^m bie mtfit>erflanbenen fBilber ber l()eiltgen ©c^rift, no»
mentlicb ber ^prop^etifcben SBucber unb ber TtpotaVfp^t, t)erl^eb
fm mulTen» S3alb erfcf^eint er atö iugenblidjifer S>idj^terf4)tt)ung,
boQ) ald greifenbafieS, bum))fe6 ä3ruten. 3Cu(b iß fein eigenU
lUft& SSerl()<niß jur Steligion unb gum G^rijientl^ume ein
fäft. Derfdi^iebenee. SSSd^renb baS 3ntereffe ber ©efu^törn^fKI
ein unmittelbar religi6fe6 iji, fo ift bagegen ba^ 3ntereffe ber
Xo^fs ober ©ebanfenmpfiit einn)if[enfc|)aft(t4)e§; weß^alb biefe
3Crt at\d) gar nt4)t au3fti^ließlicb auf bem tl^eologifcben ©ebiete,
fonbern ^au)>tfdc^Ii4) auf bem ©ebiete ber ^tatunoijTenfcbaften
iur (Srfcbetnung tommt (2(firo(ogie , 2C(cb9mie, 9Ragneti^mu$
n. f. to.); unb wenn ber äKpfitciömuS er{terer3(rt eine gewiffe
Snnigfeit beS reltgi6fen ©efu^tö t)orauefegt> unb bef b^lb au^
in feiner einfeitigteit burc|> reine 2>emutb unb aufopfernbe
Siebe grog ifl, fo fann bagegen ber fpeculatioe ÜR^fHciSmu»,
wo er, getrennt Dom religiöfen ©efäl^le, reine ©ac^e be6 "
7*
I
— - tm —
fcnä uiib ©rübelnä gcTOorben, fogat einen AntireiigiÖfcn , Ijodj:
müt^ig fceoelnben SfiariifCer nniict)mm (eritis dcut ileus it.
f. w.); wjfl&Kiifc et bflnn freiltd) au(3i tviebcr, beffcr gcdttet,
gm: I)ariii(ofeti SEräummi uti6 l&eitem fiebeiiäbidjtung recrben
laim '). SlUfe Art oon rv^tuluti»«"! SJIvfttciämtiä , ndd^t
glcidifiim bie Sffen&drimg tn bcr ÄiriJ>c fortjufc^cii obct tot:
tiigPcnö in einet lebtiibigcrn äBcjiEijung jum Seifte ju ctljalfcn
jtrcbt , alö cä oon bct 5OTei)rjii^l gut geheißen wirb , ^at jTt!)
in bet Äiri^ unter uerfciiicbcnen gcrmen gejeigt. Sier gSnuj
(liciSmuä gehört i|)i: junt 3;i)ci[ ein, unb bcr .^ang ju Ttncgi):
tieeu Ijängf bomit jufommen. S)ie SRtjflifer beS SJÜttetaltetä,
welrf)e ben ^eilfornen ®cgenfag gegen bic ©ct)DlafiiEcr tntbeten, tpoj
«n tl)(i[ä.<i^te.^Mjen§mi>liirer, b. ^. praEtifdj fromme, (cbenbige,
wenn gfeici) einfeitig burdjgcbilbete Gljtiften, tbcil§Berbanbenpe
fti^ joicbcr auf eigentl)iimlicl)e SJcifc mit bem Sdjolajliciöniuö
imb genctl)en eben baburd) om etjejien in bie bcjeidinctc SJer:
trriing. Um bcutlid)flcn aber Eam ber jule^t gcfd]iIt>erteS)t#i>
dSmtiS in 3- 23ß^mc, SEBeigel, ©mebenborg, Suug ©titling
juc @rfd]einung. 'Üaf bie religiefc ^rFctintui^ I>ejogen, !ann er
am fdjicf [id)(len , jm Untetfcijcibititg von einer gefunben aifieo;
logie, al@ Z^ei>^0)(>)}it, im IJilCgcmeiuen ober alä ^lyanta^
Peret bcjcic^net merben, womit eben nU icneä fübne, nit^t fette«
geiflrcicije , nbet bobenfofe ^eviniiBflgiten im Ocbiete ^ö^eret
etfenntni§ beieicljnet werben muß.
3(u3 bem SÖi9f)crigen ergibt R^ nun ober foti felbft, in
wie «jeit iene SHJntnuiigcn por bem 9i(i)|iici5mitS ©runb Ija-
6en, mit benen man ben Singling an ber ©ditretlc ber lljep:
logifdjen .^irfäte empfangen jii muffen glaubt. e§ irirb
nämtid) balb (toi: werben, bag Ijier nidjt nur ößopaf^ifd),
*) (>3i^ meintä SWi »flnfcdte derilitfe (fugt &mkt in fficit*(iimg
„auf bie It^Wt), bat tiefe moralrfclie', fo guti, fd unrdjulbige 9te[guii<i,
„iu fnnei: Srbauung brrg[eid;en "SUtsarktn unb SHeralifutioiteii ;u nfä!a['
„fen (wir'3. SBifjme, Sfflcigd n.) unb glfitlifam pijpfifalifAe ©e«
„Bltttte jHfantmensnfe^en, unterttnfftnüfitgencfldinortitminrtforti
„grtouett bälte"-... „3t(! teäjnt \sUtjt fic unb Itnbere moraüfifi rw
„gnägcnbe Sbcon JU bcc gm&cit eines bcnfoiibcti unS frommm ^
„bi» i^m Siifmanb nrt.'mcn lann, luchii-rt; .fi- aut^ irctri: 'fi
„f4.ibet." (fetienäö. II. ©. 110. 1(1,)
101
I
fontem auöf "^omio^fat^W^ Qttoitft totibm muß. @me auf
l^armonif4)e ^ur4)brtngung \)on 4^er} unb S3er|lanb gegrünbete,
eben fo tiefe unb lebenbtge , aI3 f lare unb grunb(t4)e jiBel^anb^
Iimg ber t^eologtfclien SBifTenfdl^aft tDtrb ©eiß unb ®emAt^ t>ot
oKem falfc^en ÜßpflictSmuSr b. 1^. fon>of)I toor einer {ranf^aften
@efitf)I8$ ald einer p^antajfifcl^en S3er{lanbe$rt4)tung, beffer be«
wahren, ]cli ein no(|^"fo flunfembeS unb gerdurdi)\)oIle6 £dnu
pfen tntt @c^attenbi(bem unb SBinbmu]E)(en , bad bei entfdti(of<
fmen , lern^aften ©emut^em oft nur bif Su^ nac& ber berbo^
tench ©ipeife l&erborruft
Bpal^inQ, 3* 3«, iU^er ben SBertb ber ©ef&^Ie im ^riffent^ume*
Spiv 1764* 96.
S a t e r ^ 2* @v ü&er 9729f!tci6mud u. 3)rotefiantt<mttd» Jt^nt^öb./ 1812.
dtoalh, 3* &/ SBnefe Aber bte alte SDSpfHI unb ben neuen ÜKpfttctös
nms» epsv 182Z
Borger disp. de mytticismo. Hagae, 1820. Xb.C» i^on ^tan^e/
mit SBorrebe oon.^^urtttt TtLtona, 1826*
0C<rnde/ ^/ über d)i9flicf<mn& «^amb«/ 1824»
epielev, 3«/ über ben !0^fHd«mttd, beffen IBedriff unb IBkrtf;«
.^etboim, 1825. 27»
t^n üblln, 3* ^/ S3eitrAde sur @rlAutermta. unb IBedc^dund ber
SSegriffe 9ieümva, SR^fticidmuö unb Sanotiömu«. -^ali^er^»^ 1830*
Vtutt^iiif ®. (Si). dUp bec ^ftictSmu^ aad^ feinem SSedrife'^ Urs
fprunge unb Unwertl^e* ®btU, 1832»
S r 1 1 f (b e/ (S* S* ^*/ S^flict^mug unb 9)tetiömu^ Stoei Sorlef; «^aOe/ 1832.
«Mad. deStael de la mysticitö (sor rAilemagner Ed. st^.
Par. , 1815. III. p. 290.) (worin bag SBefen ber &4)tett ^^ftit
ie^v 0ut entwfcfelt ift)*
^ßif^i6)tliäi':Z^ol\x(i ^lötif^enfammlund aud ber mordenldnblfc^m
SRpfKe. »erlin, 1825.
^einvot^, TL, @efc^)i(5te unb JWtSf bcß «lÄT^fha«-
mu§ aller bcfanntcn fßbÜUx u* Seiten. Epjv 1830.
206 SDrooR beS tbeologiftbm n)ie bcd itatucb<^tif<l^ an^fHcidmud imb ftu
Mvo^ten: //S3l&tter für b^bere aBo^tbeit'' wtt ^Rü^n (93erltn)«
c. ^anatiimvii, $ieti8mu6, 3nbifferentiSmu6.
SRefjr ber praftifd^en 3tiä)tmQ beS S^cologm gel^jörcn
We Segriffe be§ gan^tiSmuS; ^ieti§mu8unb2nbifferenti8muS
I
103
OR, bereit JCbgcenjwnä iebodj in Uv SBiffenfi^aft itm fo
fi^wierigei; i(l, je mefjr b« ©pradjgekaud) in biefer^in=
fid)t fd)rcanff.
SanatUmtiS (oltt fpro^Itd) liditiger: ^anaticiSmuS
Bon fanum , fanaticTiB) ffltin tion jebet übertriebenen , infoni
berbeit tiiit unreinen fittlidien aBotioen Bermifd)ten SStgcijlerung,
rocldjc namentticb bie gotm ii&er bie ©acte flellf unb um
SEBorfe janft, gcfagt tpcrbcn. einige (i»ie geiler in bet oben
(ingefuljrten ©teile) bcieii^uen bamit nur bie entortuns beS
attppiciämuä. Zbtx uudj bte Ijcrilofe, »on ctler SRpIlif ent=
fernte äßudjftobenorttjoborie tann in ÜjXtt Sierfe^erungäfmlbt
unb SSerbammung anberg SDenfenber jum ganatiSmuS nierben,
unb fogai t>tv SiatioRaiiSmüä unter gemJTen S3ebingungen {id)
baju ijinouff^raubm. ©er SRijffifec ijl in bet Siegel gutmü;
l^iiger, olä ber S^matifer. ÄolteS ^erj unb njormer Äopf
(fi«lt beä umgefe^tlen rid^tigerti 5ljerl)ätfntffeö) finb bie djaraFi
teriliifdjen Äetmjeicfjen be3 gnnatiEerä *).
^ietigmuS ifi ein vielfadjen ÜHigbeutiingen unfern«:
fenet STuSbrucf. etijmologifcl) genommen, roäre ber ein ^tetijl,
ber aus ber gtömmigfeit gteidjfam iBeruf ma^t unb fte jur
©djflu trögt, ber grtmmler, (nidjt grabe ^eudjlct;) gleitiJBiel
übrigens reetctc bogmatifclje garbe tiefe grömmigfeit trage.
Slimmt mon aber ben Jßegriff naä) feiner biflDrifdjen 5£u§bit
bung, fo i(l betannt, baß bie 3lnl)dnget ber e^nviürbigen 2JI(Snmt
') SmS&iiIi^ fibtrfffet man gatiatiemuS fcur^ ©d)ii)Ärinet(i,
was abec, md} bcm timnal aiiDfnommtntn Sprotfigtbrau^e , nicfit gaii{
iutdfl). Tum (a(t berei^nenb«! Sonatiämiii tljut mon-ju cid S^te an,
nenn man itn blo^e Si^tc&nntrei nmnt. 6g QibC gutmätbige, ao^U
iCDÜuibe @diw&rme[, abei: Feine gutmfitliigen i^anntiCcr. Z)a ^äjtoiixma
Iftge firti aUinfaUi fflc Änberc (ccujiflcn, ber gonatihc enriditel ©dieitep
bauffn für |iei ba&er bcjei^inet Srttf^ncibev ben ganotiärnuä nitfit
äb(J aie btn t)i((][teit @rab, oU ben ^aron^imug Ici: Sdjisicmetrci.
Vebriatni i[{ bie @d|n>iirni(rft nicfit b[a$ im relijalifcn Gebiete ju ^aufe.
C£ gibt (int moTalifdic , politifAe, pfeilant^rDpifdit, äfii)etif(lie, romanlifiti:
Ottiifbte ©4n)ännerei. ganatiönu* ifl akn, wie bofl SEJort fagt, mciß
bcm £icd)[i(tien, bod) bifmeilcn au4 btm ^otitif^tit unb 3Bi|T<iif(^ariIid)rn,
Inunn bem fiimlltn inflwanbt.
103
&pmtt unb ^tanlt mit biefer ^Benennung belegt touxbtn,
wo man bmn iai @ute mi ibhii6)t ber in btefer &i)nlt fi^
«tt^f)>red^enben @eifle$ttdl)tutig mit i^ren Se^(em ttnb lieber*
treibungett in e i n ^ iufammenn>avf. 3n ^ejie^ung auf bie
(entern. mö(|)ten bann b i e ^iettflen ^ei^en; toüd)t einem falf4^
mjianbenen 3nteveffe ber Sr6mmigteit bie @(^rfe ber ©e»
biinfen unb bie f^ei^ett ber 9Bt{fenfc()afi aufo))fem ju muflfim
glauben, fo baß in ber Sb^t ein engl^erjiger ©upranaturaltfts
inuS an btefer Xrt t^on f^immigteit eine @tä^e fiinbet 3n
tthtgen ©egenben l^eifien aber auc^ bie Xnl^&nger ber jiQruber^
gemeinbe f)tettflen, in anbem bie SRitglieber tyon ^ntoentifobt
ibtt^npt S)ogmatifdl) ^at ^idfy ber fogenannte fHetiimui
bttrdS^ Ueberfcl^ung ttnb etnfeittge @eltenbma(^ung geioiffer
it^t^Hit, namentitdl) ber augufitntfd^en unb anfelmtfcben'^), auis
ge^r> fowte moralifcf^ burd^ eine gennffe.3(engfUidS)feit Mr
aOem freiem SEreiben in ben ©ebieten ber ^unfi, ber SBiff^em
f^ft tmb be$ gefeQtgen £tben& SRißoerPxinbene Xuffaffung
iHm ber erflen Stnfad^l^ett be^ apofioltf^en geitafterS unb uns
ri^ttged @ntgegenfe|en t^m >, ®ei{Ui4iem '^ unb ,,SSeItlic^em'<
flirrt barauf ^tn. 3n feinem SSerf^alten gegen 2(nbere ifi iixu
i^tid ber ^ietifi t)on bem f^anatiter üerfc^teben« IBeibe begegs
tm \i<b in>ar Vatoülm in. ber Unbulbfamteit (^ntolerang).
^i^^^ gibt jUc^ biefe bei bem Sonottfer auf eine aüivtt, bei
Mm ^ietiflen auf eine !paf{tt>e ^etfe iu crfennem SSBäl^renb
ber öftere feine ttebeijeugungen Tinbtm mit ©etoalt aufbringen
iDia, jiei^ ^ ber le^tere wn anberS ^Denfenben iurudE ^ unb
bleibt bei bem innern SRic^ten {teilen. @eparati$mu$ toerbinbet
^^ ia\)tx n\i)t feiten mit bem ^ietiSmuö ; n^dl^renb bai >,coui-
;fidle intrare*^ ober ünä) iai ;,{toße fte ](^inau&!^' ber S&af)U
:^rtt^ ber ganatiter ift'^); iafitit möf ber SanatidnuiS in
Der ximi\d)m ^ird^e am t)ollenbetfl€n auftritt^ obwol^l er ju
''Seiten audf^ in ber ^oteflantif(|)en feinen @puE treibt
■.,. *) ,,9itii^mut, fügt »♦ ßölltt. o* Ö,/ ijl biejeniöe fülfd^
//ktd^tund ber ^ömmfgfelt/ weld^ ffd^ and emer einfeiti^tn (ShntQixn^
[j,lk reTtgi^en ©efü^ts burc^ bfe d^rtfHtdjIen fe^tfil^ t>on ber e^nbe unb
,;;;ber ®nabe biJbet,"
'.'."' *♦) 2Ran4)cr, fddtatte gonatifer fttdt 1?dJ freÄi(% hinter ben |)tetfflen^
um feinen 3wfä beflo ffd^rer iu erreic^en^
104
I
£>em 9>tetidmu8 mt ^anaüMni gegenfiber fielet alS
mtbereS ®rtrem be? Snbiffer^ntif muö (Satttubinattömud).
3nbtjfetentifl l^ei^t in ber $beoIogte btx, toüd^tx bte Shitbung
onber^ SSenlenber (bte SEoteranj) fo weit treibt, baf tl^m bet
ttnterfd^ieb beir teltg{6fett 2(n{td^ten unb Sitd^tungen oHe Sßu
beittuttg t>erliert, n)ad notl^n>enbig eine ©(eid^gältigfeit gegen
bdS ve(igt6fe geben ttnb feirft Srfc^einungen wxmii\z%t ^te
190^ SoTeran) ift (n emet übet ben ©egenfdi^en fie^enben,
bem Siege bet Sßal^eit glinbig toettrauenben, ebebt ®eifteS$
fvet^it unb (Seiße^ftdtte gegtAnbet; bie falf^e Xoleran) btige«
gen ifi ein ieinb bti • Unglaubens, bet gefjtigen 6xl^{(Kff^eit
tmb f!ttCi4)en ©tum^y^eft. ^
9ftm ^ifyt übrigens baSb ein; nrfe fcbwer eS ift, bei etneo'
tigeirtbfimltt^n, feibftjidhbigen SebenSgcinge in ber ^eotogijl
bM ec^etne tmb fflamtn ber einen ober anbem t>on ^en jj^
tumtiten 8tt<|^tungen «(u6)ttn)eid^en , eben fo \ö)rozx atS e9 beffl,
0n»ffl|Ki(er n^irb, rotm er tiic^t ungere^lt ftin toHI, febem ^t(ii
|Xa^ unb feine 9lummer anjuweifen. Soljfe man {t(b b<^^ «ä^er
auOt^ nic^t nnfedl^ten ! Ittxä) auf bie ®efa^r äßpt^fer unb 9)letf{t
a« '^$m, treibe man baS SSerf ®otteS mit frommer @rfi^
bung be9 <Sem&t^e$, fnit ®ebet unb beiliger Salbung be^
©efffc«; unb auf bie ®efal{)r l^^in, Snbif^entijl gefdf)olten jti
nwben, bebalte man einen offenen ©inn für bie toerfcbiebenett
®eijle«r{d[)tungen im ithtn unb ber Äird^e, bie ®ott wotflt
nidbt mnfonfl neben unb burcl^ einanber ^ai n)irfen laffen tct^
leU; unb madj^ ftd[> frei tjon iebcr engl^erjigen §5artbeilici()Feftf
©a« geben I4ft ficb einmal ntd^t in bie gad()werfe unferer
@9fieme einfangen, unb aucb bte (34)ule foQ bi^in nicl()t me^r
t^m teoHen, al« tbre§ JBereid?e8 ijl, SB3ir tjerlaffen ba^er gern
ein an »)illförlidS)en SQSenbungen unb JDrebungen be§ ®^xa^*
gebroud^S aHju fe^r teibenbeS unb ben Singebungen ber 2xU
benf((^aft aSju bienßbareS ®ebtet, um mi md) einem furjen
gefc|>icbtlic|)en Ueberbliie ber billigen SQ3iffcn[cbaft felbjl, bet
sacroaaBcta theologia, n)elcbe in ftegretci)er ©lorie ber nie
iu t)errti(btenben SBabrbett über all biefen itdmpfen jle^en foH,
in i^ren tnnem SSerjweigungen ju ndbern.
tie ot>en unter SO^jüctSmud an^effttirten SBerfe»
105
^nJ^ong jum erften $^et( bec (^nc^flo)}dbtev
®ef^td[>tc unb gittcratut ter t^cologlfc^^en
encpflopdbtfe.
^te (Sn9{(o^dbte einer SBtffenfc^aft über^u^t fann er|i
batfn entfiel^en, toenn {leb biefe berettö ju einem xtixAos abgerunbet
l^at @o {otinte eö a(fo au^ erji eine t^eotogifcbe (Snc^flopi^
bie geben, unb ei|t SSeburfnif md) if)x entfiel^en, al§ f{cb bie
S^eologie felbji fdi)on 5U einem mehrere Sdcber unb 3n>eige in
jtc^ faffenben-Sanien gejtaltet ^atte*. iJnbejTen jeigten {tcb bie
2Cnfdnge ju t^r fc^on iiemlid[> frä^ in bef £irc^e, nur ni4)t
für ftc^ bejiebenb, fonbern gebunben an anbere t^eologtfdl^e
l&lScipImen* TLm natürlic^flen Um fte bei ber pra{tifcben
Sj^eologte ium SSorfdl^etn. ®alt e§ ben ©eißlicben in fein
Tittit einzuführen, ibm bie |>flic|)ten beffelben t>or ju^alten u* f. xo.,
fo mugte ibm and) gefugt werben, toai i^m iu tpiffen unb ju
(innen noti) tfiue. @o gibt bereits S.^r9fo{lomuS (negl
Ufftoovv^e) SSiixih über baS , m$ einem 2)iener @otte& ni^t
nuic in religiös $fittlid[)er, fonbern and) in n>ifTenfc(^aftItcber <{)in<
fic^t geiteme> unb fagt ml @cb6ne3 über bie oielfacben ®<(^
ben, bie jur n)ürbtgen Sübrung . be§ get|Uid[)eti 3Cmte§ ndtbtg
ifnb (im 5 unb 6 SSucbe) *)• eben fo gibt 3Cugu|iin (de
doctrina christiana S3. 2.) eine 2Cn(ettung über bie jur
@dE)riftauSIegung unb SSermaltun^ be6 ^rebigtamt^ä not^igen
^enntniffe. @cbon er loerlangt ^enntntp ber biblifd[)en ®runb^
\fxad)tn, unb em))fteblt bie ä3enul^ung ber LXX. unb alten
l(iteintfcl|;en Ueberfe^^ung (Itala). 2Cu^erbem n^ill er an^ Sita^
lien , b, 1^. 9{aturgefc^ic^te , ^flanjenfunbe n. f. xo. , in ben
*) ID^ecfwurbtd ifl bie stelle V» 5*, wo er bereite ben Unterfc^teb
M SmpiriferS unb beg n)t|Tenfd)aftnc^ ()ebt(beten ^tehic^ixi, unb ben oers
((^ebenen (Srab ber' ^Cnforberungen setgt, bie an Uihe geftellt werben»
"Stare loTs OofpcjT^QOtg fialXoVy rj tolg dfiaO-eaxiQoigy fx^C^tay 6 noyog*
OvSk yccQ vnkQ rcSy avidjy ^ CrjfiCa dfielovffi rovroig iedxeCyoig,
aXX& toaovtoy avtti nXeCtoy ^ oaoy xrel jrjg xr^aeaig kxaTiqag to
ßiaoy- KdxiCyoig fihy ovS* üy ^yxaXiavi ttg^ firi6ly a^ioy Xoyou
naq^X^vOiy* ovzoi 6k ei f^r} fiet^ova tijg Jöl»??, tig anayug txovtti
ttsqI avidiyy ael nQO^piqouyy noXXa naQcc ndyttoy initat tä iyxXt]'
natu. iZanö^ni^, Tüu^. e* 66.)
106
©tubtenfteiS aufgenommen tDiffen. S)te @c^nften btx ßxic^
6)m unb SHtntt foQ man mit gel^ittger SSe^utfamfett benu^en,
unb anä^ bie S>xaltltil ^6) aneignen» SSon ber Dtl^etorit aber
tsnb i^rer Xnn)enbitng anf bie geifiliclie Serebfamfeit banbelt
er im 4 fBucbe, baö alS SSerfucb einer c|)riflticben Sgomilttil
betrad^tet loerben lann* — ^ai Saud) be$ 2(mbrofiu$
bagegen (de officiis ministroruin) ifl me^r moralifcf) :; erbauli?
dS)er, a» »iJTenfd(>aftlicber Ülatux.
@ine %xt loon allgemeiner (fRtaU) Sncpf (o))abie , n)orm
audE^ bad SEb^ologifcbe feine @teile ftnbet, gab Sfiboruö t)on
^xipalii (6 — 7 Sabrl&unbert) in feinem SBerfc: OrigU
num sive Etjmologiarum libri XX. S^erfelbe fd^rieb au4^
2Cnn)eifungen fär ^bnä)t unb ®üftiiö)t, bie* aber (&bnlicb wxt
bei ÄmbroftU«) me^r i)raltifc^er, aI8 wiffenfd&aftlicber Zxt jtnb.
®6)on mebr wiffenfc^aftlid^e; n>ien)obt nod(^ immer fe^r milbige
3(nforberungen, bunter meldten inbeffen bte 3ett no^l me^r hv^
tütfblieb, finben jtc^ in ber @(|)rift be« fulbaifcben 2Cbte'8 Stß-^
banu* ÜRauru« (in ber 1 J^dlfte be§ 9 Sabrlgiunbeff«)
de clericornm Institutionen bem 3 SSn^, in tütl(fytmw\
SSerfl&nbnif ber @cbrift, namtnüiö) aucb i^reS geheimen Stm
. neS^ gebrungen, baneben aucb bie Uebung in ben freien fünften
unb im |)rebigtn geforbert wirb, groflent^eilS nad^^ Xugujilu.
3m f))dtern Sßittelalter gaben ®erfon (de reformationjp
theologiae) *) unb 9lic Don (SIemange (de studio theo-
logico)**) pxalü\i)t SBinle, ba8 ©tubium ber a^eofogie b^
treffenb.
SBenn \id) nun fo einerfettS bie @nc9!to)>dbie an bie
praftifcbe abeotogie anfdt^tofi; fo tonnte jte fid^ t)pn ber aiiberh
@eite aud^ leidet mit ber Einleitung in ba8 S3ibelftu«
bium üerbinben. 2(tö nandxä) biefeö Untere jur 3ett ber JÄcfor^
mation in feiner @elb{lj}dnbtg!eit, bie ibm burd^ ben @tnflugi ber
@dj^o(a{li{ auf längere 3eit geraubt tooxbtn xoax, n)ieber (ler^
*) Opp. T«l.y womit %u WtQUi6)m Epp. duae ad Studentes Col-
legii Navarrae Parisiensis, quid et qaaliter studere debeat novus
theologiae auditor.
♦•) 3n Dacherii Spie. I. 473. sq. (©tdublin (3e\ö)id)tc ber ti)eel
SBtfienPi^aften I. @* 9—140
107
cuittat, toax l^fer ber fDtt gegeben, aber bte rmtmt^t bet
$ät angemeffene neue S3tR)ungdn>etfe ber SJ^eoIogen ein SBort
mitiufpxtä)m. 2)teg gefcbab bei ber Verausgabe beS 31. Z.
t)on <Sradmu6. 'S)er iweiten tKuffage wn 1519. f(bt(fte er
reine ratio sea methodas oompendio peryeniendi ad reram
theolo^ain Doran, bie er batb barauf etn>a$ en^eitert
OSas. 15220 <^IS felbftfianbtgeS SSerfcben an» Siebt treten
lief ^, unb bie in ber f^olge neu berauftgegeben unb bearbei«
tet^3 ^i^ ®runblage iif)nlxä)tx Seifhtngen bi(bete. 2)en 3n)ecC
beS t^eologifcben StubiumS befKmmt @ra6mu9 bal^in, baf
birt , roai mit frommem ®inne unb unter ®ebet gelefen unb
belieben xoxxi, in bad eigene izUn äberge^e unb gleid^fam
in baffelbe bineingeftaltet unb Denoanbelt n)ecbe; alfo baf bie
(brifili^ S'ftttli^e SSilbung in allen SDingen mit ber n>iffens
f(bafK{d()en @ö)ntt ^alte. Tüi bie ju erlemenben SBiffen«
f(baften nennt er t>orifigß(b ba9 Soteimf^ie, ®rte(bif(be unb
^r&if4ie, beffen 9lotbn)enbigIeit bereit» 2CugufHn eingefeben,
Dbn>o(>I er felber weniger bartn bezaubert gewefem Stiebt
(Olein Sialeltil, 9tbetori(, 2CritbmetiC, ÜRufit/ fonbem audf^
Stofurlunbe/ Jtodmogra^l^ie unb ^({honomie finb bem Sbeo»
logen iur @^riftern&rung niLf^Hö). Sie Ueberfcbi^ung aber
^ XrijioteleS unb ber fcbolafiifcben ^bilofopl^ie wirb getabelt,
n^enn glei(b folcbed aü SSoräbung n&^Itc^ fein möge. 3ti
Sejie^ung auf bad bogmatifd^^e @tubium n>irb angeratben^
ftcb felber eine Sammlung t>on &UUm ani ber Scbrift unb
ben SS&tern anjulegen, unb {te in ein gewiffeS Sfa^imerf ju
tiingem SRit ber ©cbrift foU ber »b^log fo ö^rtraut fein,
ba$ er {te auSwenbig fann. bliebt aber yapageienmäftgeS
Sernen ber Stellen f&brt babtn, fonbem tin (ebenbiger Ums
gang mit bem Sßorte , unb baS tiefere Einbringen in beffen
Sebetmniffe. lieber bie 2(rt beS Stnbiren» , über IBenu^ung
ber Kommentare unb anberer I3&cber wirb mancbed ®ute txiib
Ser{l&nbtge bctgebrad^t Unter ben SSdtern {lebt ibm jDrige^
neö am ^M)^itu SSor ber fru4)tlofen 2)iSputtrfu(bt wirb
'O ®te$e S3b V« ber ^ammlund feiner SB^erfe« IBafd, b« gro^eiu
**) S^on *&al&auer (1724), eemler (1782)»
108
imaxnt*y benn,;fcer(S9H«>öt«mtt9if! e9ttic|>t allein,
fonbrtn ba*8eben, xoai benSKl^cologen bzxoA\)tt"
@D lotet @(fyine8 unb Xxtffliä)ti inbeffen |)ier gegeben
wirb, (9 ttiemg entf^rid^t bfe @c^rift beS Otaimu^ ben Xn/
f Dtbentrigen , bie n>tr ()eut ju Sage an eine Snc^f (op&bie tle&
Un: ®ie (ann eS auc^ nt(|^t, ba bie 3:{)eo(o8{e felb'ji, beten
2Cbn^ fte gibt, eine erfl aud bem ©^aoS {td[^ neu geflaltenbe
wit. & Yoat baber aud(^ mt&xliä), baf bte f^eber beS~ geißs
reicl^en 9)2anne9 bei biefer ©elegenbeit and) loon 2Cnberm Aber»
fIo|i, voaS tüit nicbt in dner Sncpflopdbie fachen , fonbern
was t^ti\S in bie ©efc^idS^te bei AanonS, tl^^eilS in bie ^atxu
füf, in baS Seben Sefu, in bie 6):egefe; 2)ogmatt{ tmb ®it^
tenlebte geltet. Smmerbin aber burfte bad SäiLÖfUin no(|^
ie^t tu)n iebem mit 9ht^en ge(efen werben.
Unter ben dte^rmatoren felbjl war ti ber geleierte SRe»
lan^fyttj^on, ber fi<i^ burcb bmere Steigung unb äufere @te&
bmg am e^eflen berufen f&blen f onnte, bie ^^inger ber heuen
@cbule in bie xtd)U Sßaf)n beS ®tubium$ ^ineinjuleiteni
@eine breyis ratio discendae theologiae auf brei ^oliefeu
ttn*) empftel^tt, bem ))rotefiantifcben @eifie gemafi, t)or aUem
SSertraut^nt mit ber SSibel X>in S3rief an bie 9timer ftütt
Wttland)tlion mit faft einfeitiger SSorltebe an bie @ipt|e
ber e]regetifc|)en @tubien. Simd) Ü)n foQ ber 2;be0U)g va ben.
iibrtgen pautinifc^en fol^rbegrtff , unb bmä) blefen; erft wte!ber
in bie- febre Sefu eingefubrt werben. 2)aS ®)angelium So*
l^anntS foQ im (Spclud befcbließen , wie ber {Brief an bie 30»
mer ii>n begönnet!, bamtt bie SebK t)om (Stauben unb ber
Steti^tfertigung 2Cnfang unbSnbeber dE^rifUicb-bibltfcbettas^eolo^
gie bleibe. er(l xta6) bem SR. S. ifi baö alte ju treiben, nai^bem
{Utoor f^on auö/ bem erjiem bie loci communes jufam^
mengeftellt ttnb, wonad^ bann btt Snl^alt be§ lefetern j«
beurtl^eUen. %ndf 3Relan4)t^Dn. tmpfiü)lt neben bem S3ibel{lu<^
bium ba« ber SSdter, weift aber bem OrigeneS, beffen- ollego» '
rifcilK 2bt9legung 4r mißbilligt, eine weit tiefere @tellc an,
al« eraämu«, unb erbebt bagegen mit einiger SSorliebe ben
♦) 3n 835 IIL ber SSaller 2Cuec|at>e feiner SÖerlfe (15410
p» 287- 89»
109
jfngufKn. SSlx6)t aMn aber Stubium, fonbem aixd) Hebung
oerlangt Wtüand)ti)on mit t)oaem Sütd^ü, ttnb macbt bte 3(ua«
bilbung be$ @ttl§ bem 0leligton8lebrer jur ^d^t^ iDobet
ba0 eefen ber ®[af|t!er über oOeS empfol^^Ien n>trb. 3(ud) bte
Db&ofoylbis foQ man ia ntcbt b^ntenanfe^en, n>a§ SStele au6
Qnfenntntfi berfelben tbun, nur fbE man Xcbt baben, baf we»
ber bte /SESeIta)et§b^t mit. ber &ebte &^nß, nocb au(^ btebur*
. ^vAxdft SRoral (politica). mit ber ^irifiltd^en vermengt
»erbf.
@o toenig tnbe{|en folcf^e Anleitungen ber %ovm nad) auf
ben 93amen miffenfcbafili^rer. @nct^!(o)>&bieen Tln^md) machen
fomiten , fo febr t>errtetben ftcb bocb in ibiten bie @)>uren bed
neu cttoa^m n)i{fenf(baft(tcben ®etßeS/ unb trugen bie (Sle$
mntt einer btn S3ebürfht{fen beffelben entf)>red[)enbett SncpIIo»
pibxt in f[(b. >Die unmittelbar borauf fo(genbe $nt aber,
ftatt auö- biefen Slemcnten ein geifKgeS ®eb&ube ju erbauen,
lie§ e( ^eitö bei mecb^ntfcber SSJieberbolung unb breiter Zn^
fubrung beg fcbon ©efagten betoenben , t^etlä mormte fte -ben
fml|Kr9: @(b^aji[ict§mu$ ipiaber auf.
.®er ©cbuIer^elancbtbon'S, S)at}ib 6b9tr&u8 ju 5tOs
ß^d*), ;unb ein @cbu(er.unb i;|)audgenofre Sutber'S, ^ier.
aSrIIer**) f^loffen ftdb mit ibrcn 2fnleituhgen unmittelbar
0» ibte gvofien Sebrer an. £)e6g(ei(ben fcbrieb im 16 Sabt^
bunberte Xnbread ©erbarb t)on ^ptxn (Hyperius)^
fMrQf. iu SRarburg, feinen theologns seu de ratione stn-
dii theologici (librr. IV.)***)- ^ier jeigen ficb fcbon bie
JCnfÄnge jur ffinftigen gacbeintbeilung , tnbem juerfl t)on ber
engettf4yen/ bann iDoxi ber f^fiematifd^^en unb enbli^^ i^on ber
*) 6rai. de stad. theol. recte inchoando 1557. unb Begujae
stadioram sea de ratione discendi in praecipuis artibus rßcte in-
sdtaehdai Lips., 1795. (vgl. Schütäil Tita Dar. Chytraei. 'Wamb.^
1730^38: Voll. 111. Hb. I. p. 171. sq)
•*) Cönrilinm de theologiae studio recte constitoehdö. Bfö^
rimb., 1565.
*♦♦) Bas.*, 1572. 82. X)am\t ift ntd^t 51t ücrtt)cd)fcln methodus
theolo^e u. f» ». Bas., 1567. ^ waS eine ^omatif unb Wne^wco^
eine SRet^oboroöfe ifl, wie ber SSft^l erwarten fiffe.
110
ptaf&fiftn, in SSerbinbttng mit Iber ${fiorifdf)en/ Sl^eblogie gd^otk
belt tDtrb/ o^ne baf iebo(|^ bie %iidftx fetbfi genauer gefd^ieben unb
benannt, ober- gar in i^rem ttefern SSerl^ättntffe ju einanber
ftufgefoft unb bargefieHt xo&xm. £)ie äRaffe bed @töffe6 ge«
»tnnt.l^ier bereits bte jDberl^anb; inbem bte ganje bibUfcf^e
imb fixä)lxdft £)ogmati( iti bem SSerfd^en abgel^anbelt wirb,
smb eben fo 6u(|^ anbereS barin t)orfommt; toQ& e^r in bie
Aritif tmb ^ermeneutif geJ^irf")»
Sn ber reformtrten Jttr^e getd^inet ^d) bte Sdbuk t>on
®attm&r bur(|> ^tlbe beö ©etfleS unb Unbefangen^ beS
ti^eologtfc^en Urt^etlS au«. 3Cu8 t^ gingen bte 2)i{fertationen
Don @tei)l^an ©auf in l&eroor**), au8 benen etn.frif^er,
iugenbltd()er (Sinn , üerbunben mit m&nnli(|>er, burd^ ba$ @alj|f
cine6 törnigen fBx^tS gefd^&rfter Energie, uni ](^e unb ba
entgegettteud^tet, neben n^eld^en ®aben beS ®Aftti fidf bte
{inblid[;e ^ömmiglett beS ^^erjenS um fo n)ol^It^uenber 1^^
anS^ebt Sianc^ed bi&rftt noc^ Ij^eut ju Sagt feine tooOe Kn»
tpenbung ftnbem
6tn benoanbter ®eijl tfl ber beS SSafelfd^en SE^eoIbgen;
Garn. SBerenfelS; mld)tt jwar feine eigentlictie Snc^Ho^
pÄbie gef4)rieben, in beffen D^iuSfeUi***) fic^ aber mand^eS f?^
' bet , xoaS im jungen SE^eologen auf bie red[)te S3a^n leitet
S)a^in gel^ört namtnüiö) bie 16 >Dtffertation ; de scopo do*
ctoris theologi^'bie nid)t nur bem fänfttgen Seigrer ber t^
*) %nB ber lutf^enfid^en JDtrd^e ha 16 ttnb 17 Sai^r^unbertd finb ud^
2U nennen :'J. Andreae Oratt de studio sacrarum litterar. Lipo.,
1576. N. Selneccer Notatio de studio theol. et ratione discendi
doctrinam coelestem. Lips.y 1579. X Gerhard Methodus stu-
dii theoL Jen., 1620. A. Calor Isagoge ad s. theol. Yitemb.,
1652. 85. 2)a8 „q\xU 8eben eine« redf)tfc^affenen jDieneig ®otte8'' »on
3» S^» ^nbted (abaebrucft in «Berber'« S3nefen)^ aH pcetifc^e iugaU^
**) Gausseni^ Steph., dissertationes : 1. de studii theologid
ratione. 2. de natura theologiae. 3. de ratione coacionandL
4. de utilitate philosophiae in theologia. 5. d^ recto usu claYium«
Ultraj., 1678. Ed. 6. cma J. J. Rambach. Hai., 1726.
***) Werenfelsiiy Sam., Opuscula theologica, philosophicft et
philologica. Bas. , 1728. VolL II. 4. 1782. Voll. III. 8.
— 111 —
g^tnt aSott mit auf ben ffieg^gibt
3nb.em xoix bie Uti)oÜ\6)m &^xift^tUtt ^oiffeDm ^ 3Sac
BQIott ^ 2)iivm, ol^ unferer 2(ufgdbe femer Itegenb, äbei^eben,
Ufynn wir iu ber htt^eitfc^en £tr<be iurüuf. Sem Aberbanbneb^
mmben @(boIa{iict$mu6 in berfetben I9urbe gegen @nbe beS
17 ttnb Xnfang beS 18 Sal^rbunbertö auf bopipelte SSSetfe
entgegengewirlt. Zl)tilS xoax ti bie r>on ber @)>enerfcben @(|)ule
auSgel^enbt praftifcb :> fromme Sticbtung^ Ü)tHi bie t>on (Salirt
angeregte freiere SB3iffenf(baftK(^f eit , n>el^e eine neue |)eriobe
in ber tbeologifcben ® ele^rfamleit ^ unb fomit auäf in ber
(Snc);^!|pdbie t^orbereiteten. 3n feinem apparatns Üieologi-
0118*) fu(^rt ber legtere tai tl^eologifc|ie ©tubium auf bie
Qtgetifd^e unb l^^ijiorifc^e ©runblage imud, -Don ber ti ftc^
oOmi^Iig »ieber entfernt f)atti, unb fu4)t ben @treit btS
^umaniSmud unb 9{eaftsmu3 (ber @rammati(er unb flSarbo^
rtn) iu t>erf6^nem SSon $f)iL Sac« ®t>ener aber ge«
l^6ren mehrere @c||riften l^ierber. Sinmal fcf^on in ben piis desi.
deriis unb ben tbeologifcben jBebenlen f))ri(||t ^d) berfelbe
t)telfa4)>&ber baS auö, xoai ben iungen 3;^eo(ogen not^ tifuti
t>oriägIi(i^ aber in ber 1690. gef^riebenen SSonebe ju ben t>oit
i^m au8 Sannl^auer'S J^obofopbie gefertigten SEabeDen,
U. b. X.i de impedimentis stadii theologici'^'^)»
Unter ben S3orbereitung$n)iffenf(|^aften fclireibt er ber ^\)u
lofoybi^ I<^nge nt^t ben SBert^ iu, btn i^x 2(nbere beimaßen,
tt)a6 in>ar eine mit bem bamaltgen (Seifie ber $l&iIofo))l^te'n^ol^l ju
eiitfdifulbigenbe/ aber feineSwcgS in i^ren Folgerungen ju recbt«
fertigenbe (ginfeitigfeit ift, bie bann noc|) greller in einer fip4«
tem, auf ©»»enefö 2Cutorit4t ffcb falfcblici[> berufenben ptetijK»
f^en (tmpixX jum SSorfcbein fam. Tbx^ bie. f)lj)tlologte, beten
^iiiHä}Uxt er n>obt anerlannte^ betradiitete er au8 einem iu
engen tbeologifcben ®e{td^t$)>untte^ tnbem er itm @tubium
ber fogenannten 5)rofanfcribenten lange nic|)t ben freien^ Reitern
@l>ielraum gejlattete , itn i^nen no^ GraSmuS unb SKelanct^
*) Heimat., 1656. ttnb auö feiner ^anbfd^nft t>ermel^rt. 166t 4L
**) fSsU ^ofha^ 9h 3* ^Pener unb feine Seit, h &^
290. ff.
112
C^ atigetAieffti.' IRut tie bdUge 9^UQ(^e> te :{{)ter itmm»
telbaren Xntoenbung auf.tielgcfgefe, llfttte bei il^ni bie il^r gii
bii^m^e D^ IBebevtiAig tut tie ^edlogifd^e SStjftofclK^
^e jfingefe nmt eS bcnii oit^, n>eb^e er mit Stellt aUVk
„^awml^mn^^ bejeic^nete^ ,,bie alle äbrigen Wftilt erbnt
unb Don^'ber.itt foft -aOe :®ntnb unb @toff emyftngen.'^ 3Ut
fie fdite mtdi) bie SDogmottf gebaut voerben, toatftmir^n tn
fpi^ftnbigen Qö^laftxt wnb raupen $o(enn(^ {einer milben^iAi»
feigen Kid^tung nadti , »ettiger ^etpogen tvor. 2>er. JCtr^t^m
gefd|^i((}te - lief er ti^r Qti)in$t6 .Stecbt tmeberfal^te» , loemr jO
gleid^'.baS tiefere jQueUenftubitim nur benen empfahl;, bie etat
bd^ere @tufe in ber (Sete^tfamfeit errett^^ tooütm^ JDif
iit\)il, bie et ^ äberein^mmenb mit Saliict, f&r dben fo ttidJM
tig otö bie £)ogmattf ^elt , fbttte wie biefe au§ ber ^eiltgat
@dS)nft felbjir:gefd^6i))ft t9erben; ^Dagegen erfd^ien ^ .Mt
^omitetif^ beren tief^rn @tunb er gtAptr mit biiÜ^öftmSMU
a^nU > aber fid^ ni^^t »iffenfdl^afttkiS^ f (or gu mad^en .mtfte/
,;atö «in^ ber gr6fiten 4>inbemi{fe beS tl^eoIogifid(^eit: Ct»^
binmi/' to&fyctnb bie ..ftated^etit bei il^m i^o^ere ©dtinigf
IS^atte. Sebenfall^ gebfil^rt ©^ener bad unfd^&i^bare Serbien^
ntiS^t .nur ber.tocm Seben ehtftembeten SBiffenfd^^afi xoulbtt bt»
9{i4Kung HVm gegeben; fbnbem ouc^ in be? gfirberimg etneft
gufammenl^&ngettben tit^tifi^en @tubium&/ rotlä^tS;- ^tm
@inne ber Steformatoren entgegen> Idngere Seit xoi^oet i^erab»
fäutnt morben n>ar*>; eine neue ©eflaltung ber SBiffenf^^ft.
felbjl l^erieigefö^rt ju If^aben. ..:...
Sn feine 8ufta^)fen» ttaUn X ^- granfe**) iSi»
♦) ,, SBo» efl bontots «(x^ t)on eregetifc^en »orfeptnortt «uf brn- ttrfk^
;/t)er|ttdten qah, hat beftanb semefmdlt^ nur in einer p^Mo^i^^mvhn
„poleaii\^n IBe^anblung befonbetS fc^nHerfder ober fhtittder erteilen/'
^ojbad^ a. ß. ®. 304»
**) t, Pefinitio studii theologici, def. methodi stndii theoL'unb
Institutio firevis de fine studii theol. Hai. , 1708. 2. Idea Mtt-
diosi theologiae ober TCbbilbung eineö ber SKf^otogie Sefliffenem ^Ut,
1717* 3. Metho^us studii theologici. Hai., 1723. 4. Zimttbtüi,
aum Sfirbtlbe aUen studiosis theologiae. fö^L ®uert!e :c.«ß. Ofronfr.
^oUe, 1827. ©. 290—92.
»3
99m^im Sänge*). Ci^foi^ cnäf Uefe atMv bk fircit«
$ae 0el^rfom!eit tMft t^ecfc^m&^ten, im fic f{4^ mit finmU
mor-^flkffntmng itnb (etotbigem (B^fi^etit^itme paarte, bennoc^
ifer Id4^t Sit t)ie{artt(|eit 8lti|itmPt^iffe» Xtilaf gebdi
iMBtoi, tmmn eS bte betben »ärbignt SRÄnner Slj^rtftoy^
■ttttl^ta« ftfaff, Gan^to ut Xfibtngm^ imb ber fromm
flcfef^ Soi^» Srati) eubbe (Bnddeiit) in Sena, bie bot
9Uiitgmlift auf ünt er^It4^e SBetfe l^er)tifteDen
(Bon tbnen f^aben »tr benn aucb fp((^ Serfc, bie )iip
pa9 «t ifyctt itt^an Anlage f4^on me^r, att alle bte ^^
inanMcn S&4^er, bem ftcb nii^tm, xoai toix in neuerer Seit itnte^
f|itfogtf4ictt Snc9&0))&bteen iu üerfie^ gewol^ {uib. @d tr^
littMi fd^m bie eregetifcbe, bogmattfcbc, J^i^rifdSi«, ^afttfcf^e SOfto^
bafc^ anb aI8 Unterabtbetbtngen »ieber bte pQUmi\(l)t, fi^ettf4i^
IMr^dS^e tu f» ». i^ren 9lamen, ibr ^ai^sotä unb il^re (Steif
^vm (Sanjen, obwo^^I bie £)rbnun8, in ber fEe au^efä^
bei beiben eine t)erf(^{ebene ifl. dtict^tiger ^ Dfoff **)
tijrlre8ftif4K S^eologie üoron, todi^enb Subbe***) wmdtttU
fm^möf ben |>ro|^beutif(^en jDiSdplinen t>on ber ^e^m^ita,
Cpiibflltt, Datrifttl, SRorol, JKrdj^nrecl^t, itircbengefcbtibte
iNemif^'unb ^ule^t erfi wn ber (^egefe l^beit fiSeibe
ffobm ba» mit emanber gemein, (bei |>faff fagt eft äbrii
gat f<^ becSttet,) baf fle bteencpKop^bieittgleidE^ mit einer
MAfftf^fUcf^ern &itterargef4>i4>te i>erbinben. ^ai
w&t.malx freiQdj^ in fo »eit inrbienfilicb # oU eS einem bii^er
Scfffi^en aRangd abbalf. £>ie SncyRop&bie felbß aber lief
, N fle fourn teSgettft twn il^er iuf&Dl^en Serbinbnng
^ iMtitntioiies itada theologid Ittlerarfae. Htf., fTZS.
geauiiia ttudii tlieolog. pneeipne theüd iadole ac methodo.
«M 13X2. 4. SdL etittttttt 0. O» U. 8. 300.
^ iBtrodaetio te hiitorUi« t|MologiM littcrafSaBu TqIk,
im. TolL UI. 4.
^^y iMgoge hiatoxica-tiieolo^ca ad tiieologlam univenutm
ftognlMque ejofl partes. Lips^l727. Voll. II. 4., na(^ «l^ofba^'S Urt^ett
tu4X €L 382.: ,^n pt^utt d»en \o tiefer unb nrnfafTenber ®ele^ants
,»Wt ÖU crlftt^tetfr^imb milber f^eolodff^er tbitüatt, tveCc^d alte fcfif
,;|eni ^Crbeiten biefer 3Crt »eit fibertraf.'' »eU ouc^ 2)ani e. 129.
etftubliii e» Sil.
Ritt onbem ©iSciipIinen einige ©(IbfifinntigWt et^altm ^otte,
®efa^r, in eine Möge ÄnJDcifungiiuräBüctjettenntnigumaewonbelt,
ober roenigfleiiä oon it)t fo iibenmcbfen unb überfcljrtftet ju
totrbeii, bag man vor bem Eaube bte 'i(e|ie unb ärocige beä
JQaitmeg, mld^e nod^junieifen bie Hauptaufgabe bct i&ac^HO'
ipäbic i|t, ni^t meljt fo bequem ibetfe^en Sonnte. S^iefeß
Uebetgensi^t beS titteratt)ifiorifd)en 3nt«effe'S jeigte fic^ benn
aud) in bet „Einleitung in bie t^eologifdjen aBilTcnfc^aften"
»on S. ®. Said) CSena, 1753.), foroie cä fid) audj in meö*
rem f^jägbarcn ©i^riften ber neuem 3'it nii^t oerldUfli
net t)at.
es gibt in bet ©cfdji^jte bet SStffenfdjaff «injelne tei^i!
begabte ©cißti:, tion benen bie ©tral)len in »wfdjiebencn Slidj»
tungen öußgeben , um £icl)t übet bie »ot i^ncn ausgebreiteten
gelber ju oerbreiten. din folget njor bet ßanilct torenj
von SQoStjeim, bet nii^t nur auf bem @ebiete bct ^ii-
d)engefct)iil)te , fonbem auä} bei Sittenlet^ie , wie bet ^otnilc'
tiE epoc^e ma^lt. 9!Qenigci ifi bie^ bei iijm rüdficf}!!!!!] bct
gncvfloipäbie bet gall. 2)ie nidjt Bon iljm felbji, fonbem
oon feinem ©(ftroicgEtfobne SB i u b t) c i m IjetauSgegebcne „f urjt
JCnroeifnng, bie ©otteSgelaÖrtijeit »erntinftig -ju «letnen"
(^elmit-, 1756. 63.) nttimet jnjat bcn gellen, luobliljuenbin,
milben ®eijl beä SSetfafferS, tragt übet boi^ cUju fejjt baS @u
(iiäge bet glü^tigfeit, unb betu(]t Aud) in ber gegebenen 'Jtm
otbnung bet gädjer, j. Jö. im gSoranpeUen bct Sogmatif, gu
iumig auf tiefet bur*bad!ten ^rincipien, uB bog fic na^j btn
fdjon gegebenen SSotgöngem oon grogetSBebeutungbätie fein Eon:
n,en*;. Sffiet hingegen baburd) in betSESiffenfc^aft^podie madjte,
bog et ein neueS Stement, baö fiitifdje, in fie (jineintnig,
unb baburd) aud) bie gncriflDpnbie, bie fonfl leidet ein tobtet
Ttggregat oon iBüdjerfcnntnig geiootbcn tuäre, roiebet eigeni
tlfümliclj belebte, baS rcat 3ol). ©alomo ©«mier. Clk
gleidj feine ÄritiF nic^t feiten in 4)W"fritiE unb feine ©fepfrS
•) 3u btratOea iß inbtff«!, bü| 3HiJS6«;m ber Erft« »or, bn mK
rtd)ti!i(m IjiftDrifi^en Sßliae bie Kufga&e bU geltbiten ab'otoj^tn unb bl(
b(i ?»«6igEr4 oon tinanbcr f(J)i(&, »«in et gleid) in btt gacberung tfntt
8(fonb«iEn SilbutifläiMife füt b(ibe ju mit geljen motzte {©. 29.),
1J5
it:>dq>t^'Smut ausartete, fo Hfm t^nt t^ bieientgen
|t|r UmdH, iDeU^e itfn feinbfeltger Ttb^tm in jBejte^ung
4iiif'A<Ii0ton ttnb (g^ttftent^um befcf^ulbtgetu SDte SBiffetu
fibafi: toetbanft ill^m toiele Xnrtgttng, wenn gleich tventg ficbm
Äfinftote, SSoS t^n ^gegen bmberte, feinen t)erfcbiebenett
m^flopii^dfzn ttnb tnet^oboIogtfd|^en , ivte feinen übrigen
tlU^v^m*) ben rechten Cingang ^u I9erfd[^affen, »mr bte
Beni^ryenl^eit feiner, JDarfteQungSweife imb bie bvmSU^
MiMrfäDigc (Sdftiihaxt} im Seutfcben wit im Sateinifcben.
Iß mlft px t9änf4)en/ baf eine Huintefen} ber @emlerfi^en
Gdfüfttn in eine SRonograyl^ie biefeS merhofirbigen SRonneS
«mrbeitft tmb baburcb bie ricf^tige föfirbigung feiner fßtt*
#lt0ii*:>er nid^t feiten unbai^tbaren 9laä)X9üt edeidS^tert.
Sar aber einer berufen, «ielfacl^ anregenb, ®eifl unb
iHmfitl^ n)ed(enb , äberoQ auf baS Sßöt^^t l^impeifenb , tt^as
tai* Aber olle ©emeinl^ett, unb frei wn ingfiti(!^en fBorm^
0ldlm, auf bie C^eologifdj^e Sugenb fetner unb ber (omnunben
fiiitiinb auf bie emftern SR&nner ber 3Kit«» unb yia^üt
mit' unbered^enboren Stx&ftm ju »irlen , fo »ar e8 ber loUU
AMfagimbe, loielgeftaltenbe % 9. ^erber. TM^tc &upxü*
jurfurallli unb icbter S{ationati# {ugki^^ , t>xtff^x unb S^ü
tttoh^ff:, unb ouc^^ feinS ^n beiben, nrie man e8 nimmt,
tmgfiotil^ in bie SR^fKf bed Orients, ti>{e in bie Xiefen be6
««if4^fi4ien @emAtlM tmb bie (Sebeimniffe ber aitenfc^en«
9<rt|tt|^te äberbau)>t, mit großartiger fi3egei|terung aOeS umfaf«
fni^; mrin fld^ ber reinen ÜRenfd^ett QkniuS f))iegelt, mit
füll» dorne alleft ®^i^\xd}t, Stic^ge, &tUi)U, Sedierte,
i MIü I
'"''*) Ißh^^ emer nS^em Xhldtmid stt nft(tf4em ^et$e (n ber dcnom
MtfOgfttlffltra^it, fftr oüde^be 6titb{ofo< S|ee(ogtA. «^lOe, 1757,
Jh^tutio breTior ad liberalem eniditloiMm. tbeologican. Hai.,
I7M» yoU« II. a. Iiutitutio ad doeiiiaa« «MvtiBaAm liberaUtar
ducendam. Hai. , 1774. (me^r eine ^o^matt!/ atö eine (SnofiUipW^.
«erfo* einer freiem t^eologifd^en Se^rart. *Qac,1777^ - Um biefe Seither*
idR fom ond^ ber ^ame Gnc^Ropibie unb ^ttf^oholo^ie auf« 60 in ei*
«V anonymen C^c^rift» Ey»)., 1778. , toetc^e jDohs G» 134« anfft^, unb
1i^ ct»a4 friif^er ki tia iderien t)»ti tOhtrfhma; Stöbert, Böget» Ci«
fbenW'
8*
I
116
Ungefunbe, »oI)et t8 ou* !omme, prafcnb — reor er fo
ganj bet 9Rann, ben JRitigcnben unb ©trebetibeii auf bie
te^tc ®ni)n ä« ^«l""' «"f KeEcljer et ben (Tdjern ©tab in bcv
^ünt weiter fottjiifdjreiten f)üt über bie ^6|)en unb S^iefcn
eineä üielfeitig betregteti gcbenS. ßä ift fd)on oft gefagt Mior- "
ten, tag ^etbet'ä 2öitffam(eit melji; eine anregenbe, aß '
eine foldjc gtroefen, beren griidjte man unerlefcn auf eluigt [
$t\tm Quffveicftetn f6nnte. Äbec baS ift e5 jo grabe, waä
»tr ^ier TOoflen. Unb trenn anä) bereits eielcä oon bem Q'm-
jdneii lüiebet gefallen ift, bü8 er mit allju füftnem 3Bogni|Te
^ingefteHt, fo wirb bod> ber ©eifl ber tiefern gorfdjung, bie
flare, freie 25en!art brS fdjönern 3eitaltcrS, bie JBlütlje „btuts
fdjer Htt unb Äuaff," welt^e « mit cnbern ßblen feineä ®e:
fc^Ieiäjteä ^ejtnnbilben ^alf, fo ©oft will, nie niieber untefj
geilen.
2>ie „Briefe bflS ©tubium ber Äfjeologie be=
tteffenb" (5BJeim., 1780. 2 3tufl. 85. 4 fflbe)') erfüUen iWüt
teineäiregS ben roiffenf^aft(id)en äwecf einet (Ijeotogifc^en &\--
t^tlopäbie iH öem ftrengern ©iniie bcS SJcrteS, in bcm njit
e8 ju nehmen genöt^igt finb. <Sk bewegen fid) , wie fc&on
bei Sitc{ errotben lägt, in bet Itidjtern S»i^ni bcä Umganges
unb bet »erttoulidjen SJIitttfeilung. 'üwi) lägt fict> bet geift«
teidje ffitiefiteller mel)r in bie ©ad)en felbjt ein (j. J8. in
fein fiieblingSt^ema bei ^cbrä(fd)en f)ocfie), ölS bng er bm
fomiatea 3uf''""nenl)flng bet SBiffenft^aften unter einanbet flat
tnfidjte. 3tbet alles, wö8 er fagt, fütjtt auf bicfen 3u[am-.
men&ang Ijin , unb bient baS IBilb mit gatben ju betdwn,
baS unS bie (Itengete SRettjobil in lableii Umtif[en ootÄeic&neL
— 5KeI)r bie ©epalt einet eigentli^en ai?efl)obologie unb ^o.
begetiE trägt bie Eleinete ©djtift ^erber'6: „über bie 3£nwen=
bung breict atabcmifdjen Celjriaöre," womit nod) ju »etbinben
„SEtjeup^ton" trnb baS" „©«tacbten übet bie Vorbereitung
junfltt ®ei|Hi(^eii," fowie bie oben angcfüljrten „^tosiniiat'
blattet "">
■) 3n ben rämmtlidien aBerfen jut JRtiigion unb ÄJieoIcafe (ecfift
f^e OvJsinalau^abO Zitb., 1808. St> IX. unb X.
') @immt[t^ in lESb X. btr tStdi jut SSeligion u. Z^toUntti
L») 3n ben rämmtlid]
[i^e Ovisinalau^nbe) Zltb
•*) ©ämmilt^ in Sb
1
117
Bai» naät Ut erften TtuSgobe btt ^^erbetfc^en SBriefie
1^85. (91.) erfc^ien bie broDe, gebtefiene Arbeit beS fleigtsm,
«ftrfl&nbtgen 91 i f f e ( t, n^eldi^e burc^ Sliemeper'S nacf^bcffembe
4^b iu einem Se^rbuc^e {ubereitet toorben, beffen ^^ bie
iefttge 3rit tioö) immer mit 9lu^en bebienen »itb*)* £)e8
gdeJM^en IXandE'S „Sinleitmtg in bie tj^eetogifdi^en Siffeiu
(elften'' (&))}., 1794. S3b. IL) enthalt me(3;u(btige$unb93rau(b<
boveS, nnetpo^t aud^ ^ier bie Uebev{t(^tii4ifeit bed Socmolen
wn , btr SKaffe be8 aufgeJ&duften ©toffi» erbrüA »irb **).
9to^ mel^r gilt bieß t)on 93ertl^olbt'$ ,^ tl^oIogirct)er Sßtf«
fettf4>aft$Iunbe /' tpeictie {mar ben ticdtigen ©cunbfo^ aufi
fiellt, ,M^ ^!ne Siffenf^ft in ^6) abgegrenzt [m unb nidS^t
ju toiel SrembartigeS aufnehmen muffe^^' »eldE^c aber felbji am
meifien gegen btefed @efe^ fe^It; bal^er eS auc^ gefom«
mett fein mag, bap bte fogenannte '|)ropdbeuti( tmb 93oet^eti{
I bti SStxia mnifymtn uitb nur i f&r bie eigentlldj^e t^eo«
IcgtfdSie (^nq^Roipabie übrig . bleibt
Sätinafft bie meifien audf ber ütbrigm Snc^Ifop&bieen^ beven
Sttel in ber Slote oufiuf&f^ren genügen tt>irb***), t^eilen neben
bem Dielen ©uten, baS fie fonfi barbieten ^ mit ben ibvx ge<
«!■ ■■» I ■*■
^3 KnfT. «&All^, 1818. St). III.
**) 8ffir TCnfdn^er dretditet«; tfl beffen Mnere &^üfti (Brttnbnf tec
QeoCod^llten @nc9f(ö|>&bfe. ®tttv 1813;
*^) SQ3a(^Iec ©runbnf emer ^c9fCopSMe ber t^eolodifc^ 9Btf:
fenT^aften. Semga, 1795. Z^i^m t^eolo^ff^e &nc^flcipSbie unb 93{et^os
MtaW» <^alle, 17{^7. Stttmann^S»^«^«^/ ^cpRop^bte ber t^ie^Ccs
gif^m SBStffenfd^ften. ep$./ 17d8. iC leuler ©runbrtf einer GncpRpe
y&bk ber S^eolodie. ^omb.« 1800. 1801. Sb.ll. ^d^mibt^ 3» (S. (Sfy.,
t^ CIncpftopdbte. C^epen, 1811. g r a n I e^ ®. @., t^cot GncpCtopibte.
^RtatUl/ 181d. — SBon Jtat^alffen: Wiesner, 6. F., Isagoge
in iEeoL Wurceb., 1788. Dobmayer, M., Systema theoL cathol.
Saliab.» 1807. 2:i^anner/ 3dn., encQfto^bifc^smet^obotodtfc^e Gins
Idtuttd V^^ afabemtfc^i^fjTenf^ftlid^en C^tubium ber pofftioen SS^eotogte.
9t&mb-/ 1809. ^re9/ 3. @v lur^ StnCeitund in bad ©tubium berlS^eolos
^2öbv 1819. B^ert^ör t^€oloQi\ö^ (Sncdtiopibk Sb.U. %ialb.,
1828. IDeffen : ^zt^oMoQk ebenbaf. (ß^on ftü^tt f(brieb bcrf
cycl. et Method. iheol. T. I. Saliab., 1786.) AI.ee , |>
c^fiop&bte ber SO^tolo^it. SXaitti/ 1832. , '
118
naimUxt SSetfeit betr SZongel diie$ turd(i^ifenben, Me ^i\^
fenfdMt iooQf ommen bel^mfc^enbm |)rmd^$. <S$ fei^t il^nen
tbenienei ](t(^iteftoiiif(|^e, bat »ert^olbt mxtfRtiit\>ontu
net ffiiffenfcf^afi t)e¥(angt; am wentgften aber, felber geletfiet l^t
Ibit stimmt unter i|n«t fttib mei^ jugtek^ gfeadnc^Ro^aMeti
bie^ o^e {!(& genaue ©renjen )u ftetfen, l^ier unb bort ani
anbem S)t«ctplmen mtttbetlen (befonberS Mi W^^S^V^^^f
JCritif unb yraettfd^ev :£b^logie>} bie tAtitm ^ahm micbtt
SU toentg innem ®^U, unb gä^en nur fluchtige @Ki)em
@$ mufl bal(iev , ol^ne befl^alb Ttnberer Sßerbtenfle ju
^6)mHttn, anerfannt toerbett; bafi ^rtebric^ ©c^Ieier^
madiger fn ben mntgen SBlittvcn fetner S^arftetlung beS
t^eologtfd{>ett ©tubtum« (©erlin, 1811.) iuerjl ber
iSnqlUxipibii ein eigentl^umlicl^ n)tffenfcbaftli(l^ed ®e^age auf$
gebrddt, unb {te in ben 9{ang einer felbfljldnbigen , ^ig^nS tif
jiubirenben Sßiffenfd^aft erhoben i)at ^er rein formale (äja^
rafter be8 «ud^lein« ijl ber Äbbtud! mtS ffinjKerifcben'Wt
fbet^ ber freiliefe er^ mit feiner @igentbämlidi|(eit bif.Sorm
Meben muff, »enn fte mi nicbt aU umoerftanbene Spittg^
p}^ onflarrm foQ. & i^ eine mit ftcberer ^anb l^iagew«^
fene GartonieidS^nung^ mUber nur ber 9>infe{ mitS S^^t^tt
febtt^ van fte )um rdcben, fcb^nen @emd(be ju i^oQitibeffi
Sbanfbar ftnb inbefen in ber smeiten im S*. 1830. erfcbienmeii^
umgearbeiteten XuSgobe bie freilieb nocb immer fyattfam^
SBinfe anjunel^men^ bie ju leid[)term SSerßdnbntffe be$ SBMt»
Uini ^infäbten , bad iebenfall$ fcbon baburcb SSebeutuug^ rj^
ba^ a ber @d^lii{fel jur @(bleiermadS)erf4^n S^ologti äb(»
l^Wft geUH>rben* <::.
»on ben neueftett; feit ober mit ber jweiten 2fü8gi»e
ber @d|>Ieiermac|)erf(ben ^arftellung erfc^ienenen &iC0fli>iphi^
ttnb nod{> ju nennen^ '"■•■^*
l^tUme^er/ %, ^., t$eoIodtr<^e Gncpflopibte unb SRetf^obotpä^
^.f 1830.
it6ntd, 9{*, $Berfn(( cfnet furzen 2(nle{tund aum eitubium ter ^Ö^
(odie» Ser»/ 1830»
»ofeti!rana^ tk., Cfoc^opibie ber t^oTodtf^en SSiffeiH^afteii»
4M^/ 1831; ^ '
— 11»
SijTenfd^ftctu CSetmor, 1S32.
■#i«*«IHM>i«M
So« bm einlebten t^ologif^eti Sel^cfd^em nnb i^rem
gegenfettigeR Sec]()dltiiiffe.
' SSfytte ffhitttn»S) serfdOt bte ^ofttto^ S^togie in bie
t^ Aawpta^itte ber ejxgetifi^m. biftortfcibeR. f^ftemotis
f 4
•" ' Snbem bie t>of{t{t>e S^ologie mtf ber g^ebenen X^ati
fM^> ber dMf}Ii<^ Atdigtondfliftung ( jDffenbanmg ) tul^i;
gl^ ' fit auf bin geft^icI^tUdl^en Urfyrung , auf bie StiftungS*
bbit Cffenboninstotfunbeti ftibji )UT&dE, Mrfolgt bann^ wn
ber^ Aitdle auigtbeiib, ben @trom ber gef(bi(btltc|)en &it^
«MhbtRg tDdtev ffinah bis auf uttfere 3eiten, fotnmelt fonacf^
ti|: bitcd!^ bie (Se^db^te (gegebene mib fott^Ailbttt in boS
Id^e !Bi(b bei Öegiemoart, unb leitet enbltd|^ ouS bem Hot
IMPoi ft ei w t 3uf<tanmenl^aiige bed ©onjen bie ®nmbfd|e f&t
M^ilBSiilfamftit/ aa» be« Si^eotie bie ^ran< ab* di beimißt
ot^ biefe (Sint^eilung nicbt auf (^erfimmlic^em @d|^(enbrian,
HP^r^senn ,,bie ®kife ausgefahren'^ fcfieinen, fo miQtn mdft
ib^' fc^tect^teii Sul^tleute baran fdtiutb fein^ otö bie bejeiibnete
kafpx. S3ir feij^n fomit auc^ (einen gureidS^enben ®runb ein.
Ml ber biSI&erigen (Sint^eilung abjuge^en, obwol(^l tt>it bie
itflttbe Knberec ^6)tm, bie anbetö einti(»eilen[ ju m&ffen
^bem
Stne burcf^auS berfc^tebene GintJ^eHung W ttmli^ jDan}
HtfaUft St {erlegt baS ©anje ber S^eolo^e in {toei ^au^t^
febiffe, baS t^ 9lellgi(mS> mb boS ber Jtird^entoiffenfd^aft.
I
I
IM
JDie iRtliflionäroiffnif^aft jetfäBt i^m tonn Wieb« in <
l^eoretifdfen unb jstattifdjen Äfjeit, rooton bet erflere bte btu»
rifiifdje («esEtifdje) uttb bie teiijnifc^e (fijjlematifcjje unb bogj
men^i|lorifd;e ) a^^eologie umfaßt. Site Äitdjenroiffnifc^aft
(©ccttfiolosie) Ijat ebenfflClä einen tljtoretifdjen unb etntn ptofj
tifdjm ^^ei(. Sn ben etfletn fiüt Äirdjengefdji^te , Äir$en>
ttd^t, ©tntifiif, Jfrdjäoloäie u. f. »., ber Untere obet begreift
bie „ lirdjenpiaEtifcfien SSSiffenfcljafteii " obet bie ^rasmatif
btä £{td)enbienfteö in ^d), n)o|)in j. S. ^olemiC, Sruiif,
Siturgif u. f. w. geboten, @o feitr auä) auf ben erfien Su>
ßenblitf biefet SSerfud) einleud)ten mö^te, (rok eS benn üb»«
f}m!ft nij|lid) i{t, bie @ac^en auc^ iviebeic einmol cuS einem
anbein, ali bcm getvo^nten @c^d)t€puncte ju bttractjtcn,)
fo uiele ©djnjittigfetfeit bürften pi$ bei bet 35utd)füf)rung
bütbicien, ©djoii bie SErennung beä Steligiöfeti unb Äir^li»
(t)en ^at auf bem @ebiete beS poftlit) : S&rtftlit^en i^ie groge
©djroieriflfeit, benn einS gtcift in büö anbete ein. 6^ri(hi5
t|i ffleligiunöpifter unb ©tifiet bec Äirdje jugleid), unb bie
föibel ^at eben fo gut fird^Iti^e alä teltgiöfe SSebeutung.
©emnadt ifl j. ä8. eregefe fo gut eine .Äir^en : olä eine SttJ
ligionäroiffenfdjaft u. f. to. 9lo^ me|)t anjtdnbe geigen fidj
im Sinjelnen. ©o werben mt j. S8. mit bet ©ogmengei
fdjictjte unb ^attiflif nod) oot bet Äitt^enßefdjidjte befonnt,
roä^tenb boi^ nut ßu5 bet Untern bie erflem begriffen wts
ben f6nnen. 2>ie iiraflif^e Ätjeotogie wirb glet^faliä jerfplrt»
tert, wie bie ^illorifdje, bie Tifologtül loägetiffen «on bet
9>oUmiE u. a. m. SebenfaHä ift un5 bec SJetfaffei bie nä«
(lere Angabe bet ©rtinbe feineä SJetfatjttnS fdiulbig geblieben.
SBett me^c an bie biSijcrige @intl)eilung unb Benennung
ft^Eiegt fii$ €c(}(eierma((>et an, obrooi^C in roefcntlid^en
¥iincten von i^x abroeicbenb. Qt tbeilt baS (Sanje unfercc
SSiffenfe^aft in bie ph^lo^o^Ui'^i > ^iftorifcbe unb );ra!tifdie
Stjcotogie (SBurjel, @tamm unb ^tone). 3ur ))t)ilofii))t)ifc^en
ret^net et 2(pologett£ unb ?)olemiE, obet »ielmeljr bilben i^m
biefe beiben bie p^itofoptjifdje Jl^eologie; jur I)i(iorifcl)eii ge;
b^Tt i^nt außer ^jtd^en: unb £)ogmengefd)icbte aud) nocb
ßregefe unb ©ogmatiE fammt bet ©ittenlefjre, miewobl er
bet eiegetifcben, wie bet fpfUmatif^en Sljeologie innerhalb btS
Ml
2)af nun bie eregetif^e XXfttloilt Im n>etteflen Sinne
«ml mit jur ()tftonf(ben gere<bnet werben f 6nne, Idßt {t(^
}t9dt n{(bt Mugnen; in toU^cm fa eben burcb bie Q^gefe »e^
fcntficbe gefcbicbtUcbe «erbaitniffe, ia bie Urgefcbicbte be»
(SNftotbumS fetbfl ermittelt iverben foKen. Snbeffen ifi a
bbi| nic^ oQein bai bifl^rifcbe Siffen an {!(b/ ti>a8 bei bet
epBgiettfcben Sb^ologie in Setracbt fommt. SDie ßregefe al$
fpObe t^ t)felmebv> wit Gcbleiermacber felbfi gefhbt, eine ge«
«rifi 4(mi{lfert{g(eit , b.ie n)ieber anf n)tffenf4^aftli(ben ®runb<
fl(pr (ber ^^ermeneutil) beruht / rotlä)t ebenfaQS ntd^t bent
bi^orff^en; fonbem bem ^»bi^^'tedif^^^ ^ber ^btlofi>^btrcb^ ®e^
M(le, im mtteften @tnne beS SßorteS^ Angeboren. Semec
iNkben aber au(b bie b^Kfitn @(brtften nicbt bloß in bem
Ohme b^yif<ben SBertb f&r nnS, wie bie öbrigen 2)enfm&$
WUi cbrifUicb'fircbntben »tertbum«. TO» ©tiftungS^ ober
jbff^bAningtorlunben (wie man ti nun nebmm will) fleHen
^fl^ mit g(m) befonbem Xnfprucbm an unfere Xufmetffam»
fät berttut; unb ragen, gki(bfam als bad tlrgebirge, a(S bie ewi^
fim fietfm M @Iauben$ ober aU bie Sabrbunberte ftcb er^
bdpenb, bie ftcb ttnter i^rem Sinfluffe entfalteten; unmittelbar
&i bte Gegenwart binein. S)aber eS benn wob( ber yroteftan^
tifdb^ Xbtologie; bie einen eigenm 2)ien{i be$ SßorteS b^t,
^ geziemen ma^, ein eigene^ ®ebiet ber eregetifdden Zffto^
Ugie feßsufteaen unb bem IBibelfiubium feinen geb5rigen,
tafgef^m&lerten Staum in bem jßereicbe beS tbeologifcben SBif>
fm» anjuwelfen. SBa* aber ba« ^ineinjieben ber ©ogmattf
unb ®ittenlebre in bie bi|torif4)e Sb^otogie^. fowie baS 8oS>
(tennert ber Xpologetif unb f)clemif wn ber S)ogmati( unb
las 'SufammenßeHen ber beiben letztem in eine befonbere S93if?
\m\d)aft (bie i)btlofo<)bifcbe SEb^^^gie) betrifft, fo werbm wir
mi erlauben, bei ber Sogmatif felbjt unfere 3weife( gegen
Die @(bleierma(^erfd^e 3(norbnung torjutragem
1 •'■
1 ■
in
mmmmmmm
§,33»
f.
Unter hec epegettfdf^e» SS^ologi^ 6egrdfit tnc9t cXleS
ta&, xoaS aitf boS SBiMfhtbium ober auf bie ZuSU^mg
tmt (SrOdnmg ber l^^eSigm ©(j^riften TL itnb $« S^ ^^^
SSir unterfdSieibai e^getifd^ SMogie tm)^ i&egefe; fjf^
^e ^ bie 3(u$kgung felbfi, alS eine ju Abebbe iti^{ife!P^
teit^ ber Xct beS 2(ueiegen8; erfiere bagegen umfaflt äuflet
ber eigentlidl^en ®regefe arxdf bie )tt bem Tlmtt bet ^egeiftä
neigen ^lfitDiffenfci)aftett^ — 3n>a« Cpnnte «u(|» bie«?Viil9
tegung bet Sixd^twaUx, ber fpmbolifc^en !QxLd)tx, M la^^*
td\ittn fStiöftti u« f. xo. S):egefe l^ei^en^ in tret^em (^ttute
dtt(^ bie Stiften ttnb fH^IoCogen t>on einet ^fegefe rebttt/^ä(t^
In bem @tnne n>dre bann bie Si^egefe allerbingd ^tti4K9
onbeveS a\& eine bif^o^f^be ^älfStpijTenfdgiaft in tnffeument<u
(er ^ftd^ TtBizin ani ben im teerigen ^arograipl^e entn)id(elten
(Sränben ifi bem einmal 'ffrirten t^eologtfc^en ®|)tä(l^
braud&ii fo »eit na4)swgeben, bof, trenn tjon ,;Ö)tegefe'' ft^öSÖ
bin bie Siebe ift, man bie iBibelauStegung \>txptft, mb imi
bin tmtei^ ejregetifcber S^b^ofogie aUti, xoa9 auf .^JSki^
bat*). ; , ■ *'^^
*) „^htyvttt ^'efen Bei ten Wen 8u»5rberfl bi€jenf0eii/' tti
^^f 2Cettfere ber a){erh9Ür(idifetten einer Gtabt ober eines tüniÜti
^/IBi^egieriden i^^Un, nt» bie man in fowett dn(^ mgirifißmi
^nannte) mSbefonbefe iebod^ yecfonen böserer JBeftimmttRd, i Jbii
/fben Säten mit htm ®bttliä)en in Qin\>etftiinbt
„nif fe^ten^ bie bie geid^en beö «ßimmetd unb bie 9){erfiei(^en in
„ ben öpfetl^feren »iefen unb bie Örofel beuteten* " Sreuaer'« fepm«
bölif h ®* 15* ,
1«S
b. fßon t)em Gubfitate bcr (Sregefe, bet l^ettfgen
@*rtft
a. Sßtgdff unb Umfang berfelben.
CSß^U bm 2Cbfd^mtt: Bibel in C^4 unb Ocubec'd SncpS»).
§• 34
SÜt SM ober l^eüfge ®^rtfiC ber (Sofien (biblia
Sacra, striptura sacra, t& ßißUa &eta, h^ä yQaq^
&Ha jTQa^ ifi eine Sammlung religföfer unb reGgionSgei»
\^x6)tl\ö)tt Urftmben oud verfi^tebenen B^oUmt wxh x>on
m^tebenm SSerfaffenu 7Ü& m Qianya ^tha^t, bur^ eine
$6i^<3bee, bie bed SSorted ® otteö , ))erbunben mib auf
erneu gemeinfamen religiös :^!trd[)It4)en Si^ed^ ben nhnlUfy
bc( 4>ri{ißd^en@(auben8« unb SebenSrid^tung, belogen, bübet
tiefe ^ammlung ben bibßfi^en Aanon, im ®egenfa|e \os
iQo^t jtt ben Zifolci^if^m, ai6 i^ aQen äbngen menfc^Ii(j[)ett
€M^riften*
fOb bte IBtbet ein menf4)Qd[^e9 obev QitOx^aSSuö) fei, ift
eint S^age, bte nur ber fo fd^arf abgefc^inttten tl^un !ann, ber
M ®e^eimntfi einer Durd^brtngung iti ®6ttlid^en unb fSSlin\d)t
Jiliitn M^ auf bem ®tb\tu ber Offenbarung loerfennt. @eitbem
^ecber, ber^propbet bed rein aRenfcblidS^en/ auc^ ba9 äBenfd^
Hebe ber ^ibel, einer jiupiben 2(boration gegenäber, unbefcbabet
i^reS gdttlicben ®ebalte$ b^^^^uSgefleHt , ia \>iümtf)x biefem bie
menfcbli^e ^Cuffaffung al8 golie untergelegt b(^t*), unb feitbem
in ber neuem Seit&berbauyt biegrammatifcb^bißcrifcbe Snter^
l^retation aucb bie beiligen Schriften füir immer in ben StxiiS
einer auf wiffenfd^aftlicben ^rinctpien rubenben* XltertbumS«
bmbe gebannt bat, bärfte eS wobl (einer IMe^erfafte ober
N ■
*) jDie dolbenen Sßorte bed erflen ber Sriefe bol Cttnbinm Ut 9
lodie betreffenb foQte ieber M betod^cte S3annformel fetttcm BMK
plote tsorfe^en , ber no4 bbn ben defpenfHf^en 3tew>onbCttn0e» fcH
wabtbaft tmdcH&Ubctt fiibliolatcii MaArftu&t loMu
f)^atifSetf<c(e mt1)x fielingm/ auf htt fßlbd tlnpm ^hnmd
gefancn«», mit ffeben ©Jedeln »etf^loffeneJ, magifcl^c« ©ralefc
bttd^ in ma6)tn, gu bem ber Sfingev nur mit geheimem @d)am
unb unter allerlei mpfiifcben äBeibung6forme(n ]()in}utreten
b&rfte. Jßielmel^r ifl bon ber anbem Seite n>o]()t iü^ufebeq,
baf aber bet 9RannigfaIt(g!eit ber menf(bltc|)en formen , aber
ber iugeftanbenen SSerfdE^iebenl^eit niclit nur ber SeSarten^ foiü
bern au* ber JBericbte, ber ©arpellungöweife n. [• f. bie
l^ö^ere (imf)Ät ber Sbee, bö6 wabtbaftige ^eTov ber Öc^rift,
OTT iai ber gfromme mit fRtdft gtaubt, unb ba$ ixn i^thtn |t(^
Dtelfacb enveifi, nic^t loertannt n>erbe; benn n>enn an6i md)t
bie SBibel al8 fotd&e ba« SBort ©otte« ju nennen ifl, (©oiauS^
gefegt/ baf man ft* nnffetifd^aftlicli ^tndrx anit>iAdm riittUA
fo tnt^klt fte ed iod) geröifl, unb gn^ar in einem ipl^^^
®inne, wie aUerbing« fein anbere« fßnä). ©ie bleibt töjpiii
ftnmerbin, wenn and) ©ammlung mehrerer äöötber,'jü^lei(j^
In biefet ®efammt1&rft ba« ißud) ber SSÄcber, ba§ feir '^ni
burc^ hin onberpS erfe^en laffen I5nnen, ia fär iai toix, äienÜ
e9 fehl m&ftt, aUa angäben ^ n>a$ ©d^rift ^eipen mag tnt
JJimmel urtb' auf gtbem 2)a8 Sittliche aber ber JÖibel bei
tubt nt(bt; n>ie man f&Ifcbßcb unb ju i^rer Unebre gewibnt
l^at, auf ber burc|igdngigen Eingebung i^red S3ucbftaben«^ fem
bern auf il^rer eigent^umßd^en, t>on ®ott ibr gegebenen fSt^
fiimmung unb ibrer Stellung in ber SBeltgefcbicbte , fmie
auf ber (ebenbig ma^^enben ;^raft ibre« ^ni)aiU^. S)ie burcb^
gingig religiöfe Sejiel^ung auf eine t>on ©Ott gegtum
bete 3Cnflalt ^ur Srgie^ung be6 SRenfcbengefcbtedi^te« , weicbe
freilieb in bern einen IBud^e weit entfd[)iebener unb reiner Iftu
austritt atö im anbern, in einzelnen fiSeflanbt^eilen ber ®<brifi
aucb wobl iu loerfcbwinben unb ftcb ju loerbunteln fc|ietnt, ifl
baft garte, geifli^e SSanb, ba$ bie duperlicb nur lofe loerbunbe«
ntn jBldtter gufammenbdlt, bie, abgeriffen loon bern Stamme
ber Si>beofratie unb beren in ben Anfang ber £)inge iuru(&
reidiienben gefcbicbtlicben SEBurgel, auc^ aufboren würben f&t
ii6) t>ai gu fein^ wad fte nur i n biefer ©efammt^eit finb *),
*) 9ßte grabe bte CSetftretd^m unter ntd^tt^eolodffc^en ^^viftfttUetn,
unb gwar foU^, bie man (einer Snirt^Oic^eit f 6r baö {^(^rtftent^um unb
125
SSit ^aitn eS alfo immevl^m mit einer ^eiligen Sitte«
xatwc iVL t^m, tixdft nur im abfoluten ©egenfage gegen bie
prof ane, wenn n>ir anberö tie fo nennen woQen, bie bai
teligidfe Seben niä)t unmittelbar berührt *) , fonbem an^ in
ifyxtm Unterfd^iebe i^on ieber fonjiigen reltgi6fen, felbfl c|iri|Ui<
6)m Sitteratur, bie^ oli 9Senfcbenn>ort bem Sotteöworte gegen?
aber, jur @d^rift io6) immer nur in ein untergeorbneteö SSers
^Itniß treten fann»
Tbxf biefer legtem UnterfdS^eibung ber anbenoeitigen reit«
giöfen Sitteratur ^on ber ^eiligen rul^t aud^ ber in unferer
J(trdj)e ge(tenbe Unterf(|)ieb bed Jtanonifclien unb Xyo»
hifP^iidftn, 3n wiefern nimlicf^ bad in ber @c(>rift nie»
bergelegte ^,SSort ©ottet'^ ü\& ein (g^riftganjeS unb fomit
an bit in @(^rift t>erfagte gAttli^ie Siegel beö ©laubenS unb
ijAmi betra4itet »irb, l^eift bie jBibel andt ber^anon^
unb beffen einjetne jBefianbtbeile lononifd^e Säü^tt **). SBie
iit einem gri^em streife bie l^lige gitteratur ber profanen,
fo fttf)t in tvatm engern iBejirfe bie lanonifcbe ber ayofrp?
pl^tfc^en SitterotUK gegenäber. Xpofrpp^ifc^ beifien ndmlicb,
bmr fircblicben @{)racbgebrau(f)e'.}ufolge, biejlenigen religi6fen
Sii4^er, ml6)t entmeber, wie bie bem ^non &uperlt(l|^ ange>
becen f^dfifc^eri ^ttt^ t>or allen anbern Böd^ern anerfennen, baooii
ift &bt^e ein fpred^enber l6eiüeU» e. S3b 1. „ani metnem Seben '^
tmb Farbenlehre II. &, 138«: ,',3em gtofe Sktre^rung, wW ber SU
/yjbel i9on vielen S6ffem unb ©efddle^tern ber(Srbe den!>ibmet warben/ oet«
„bat^ fle tl)rem innem Sßert^e« @ie i|l ni((t etwa nur ein $ßol!dbu(|v
,Jonbcni bad fi9nd!) ber S)Mfer, n^eil fe bie ^d)ic!fate eine« IBolfed ^um
tf&iwJM aller Obriden onffteat, bie Oefc^id^te beffelben an bie ^tfle^nn§
^ber Sßelt anCnApft unb burc^ eine &tufmrei^e irbird)er unb deifft^ec
/^Siitwtcfelun^n not^wenbiger- tmb- suf&Uider (fofigmfie ftU tu» bie enti
//fnmteften Stemmen ber duferjlen C^igfeiten iS^inauöfft^rt^'
",,/*) IDer 2Cuöbru(f ift ^eilid^ undefd^tcft, ha man mit beni|)rofanen bm
iiii^jrqf M Un^eiligen Derbinbet» ttn^eili^ ift ober ha^ nocb nicl^# wa%
nl^t grobe {feilte ift*
**) A^LH. Planck: Nonnulla de significatu canonis in eccL
antiqua ejusqne serie recte constitnenda. Gott.^ 1S20; loiberf)»rei
4enb hnUnfid^t »on Gemler unb QRäi^m, wcnaä^ xaydy blof SM(i)et»
«etseicbnip (et|en foIL fi^au49tfif4«9ltembcrc^rtftt*e^n«^'S^4a41»
t9$
langten 3tpohi)i)£)en beS H. Z., jroi« alä flute un& nü^ti^,
nidjt aber ben eig(ntt)i!imlii^en ®eift fcer StieoEralie ötljmenbe
©djrtften betrad)tEt rcetben, ober foldje, bie (n>ie meutere unter
ben neute(tflment[id)en?(pofti)pI)cn), eine bem ®eifle bcS urfpcüng»
licijen opßftotifcben ß^rifienl^umä frembattige ober minber jufo»
genbe jJenbeiii Bercatijenb, fidj bengirtgang in benÄanon nid)t
(laben Detfdjaffen !6nnen*). Ob bie^tuäfdjeibimg beS Ti^potn^ftiu
fcbeit »on bem Äanomfd)eR nai^ richtigen $rincii)ieu von ber
Äitdje ooUjogen roorbeii fei, £önn i}itT niffet unf«fu(^t metben.
©D tiicl tonnen njtr fagen : roenn bet Unterfdiieb jroij'tljen
(jeiliger unb i)rpfanct gitteratuc bem rein religiöfen ©ebiete
angehört, fo Qttjöxt tiingegen bet jmifdjen Äanon unb apofrp»
^itjen mei)r bem tixä)liä}ia cn, unb man burfte bajjtt »ro^I
fragen, wo eS fidj um S^ulbung ber a!poFr?i)i)ifd)en Sßüäjn
beä X Z. neben ben Eanonifdjen (janbelt, roeldjer ©epdjiS.
puact bei Sieibreitung ber SSibeE unter ba^ S3olE ber »orbrr»
fdjenbe fein foU ? 2)em Älteologen aber barf ber Unterfdjieb
iebenfaUS mi3)t gtetd^gi'iltig fein. £)er Stanon ifi ba§ eigcnt-
lidje Object feiner eregetifd^en %i)it\QUit, unb bie iSeFaimb
fd)aft mit ber itt)otT9p(}ifci)en Sitteiatur tritt in bie Steige bei
»iffenf^öften jurüif.
ß. @ i n f f) e i t u n g.
(ESei^AUnil beS Ti. Z. jum neuen.)
§. 35.
S« biWifd)e Äanon jcrfnHt in bie Suc^ei: brö alten
unb neuen Sepamcnteä (jiaXai&t xair^ öia&i'jXTj) **).
Sbtt3o()l nun bct ^rijlUdje St^eolog alS foldjer 3undd)|l an
bad 9Z. ^ gcffiiefen i^, alS an bie unmittelbare £UteGe
•) Sßergl. Siefetcr „reaS (i(i|t apD!cept)tr$?" I" 6ni t^eoLetid
tftn unb Ätit. Sa^rg. 1829. ^tff 1. ©. 141. if. ©djieiennatiiev §.' 109.
••) Uc6ec ben »on ÄuguHin tingefütirten ©pradigcbtau* oon lerta-
jnentnm (mä) ^ebr. IX, 16,), reäfecenb ÄertuUian baä SBJoct instm-
luentum 0ebraud)t, famt übn bie SSebcutung von äia^ixii, focdua,
n'>'7^ fie^e bie SinkitunQea unb bie ^ixUxbiäta,
nv — -
t!e (Z^tifttii Ui X S« au^ mit jum ®egenfianbe feinet
1« toeil baS 91* S« In t)te{en ®tid(en mtf bem alten be?
ttt^, ünb ftcf) auf bajfelbe bejiel^t ;
2« tDctt bie @t'^ad^- ^b äSorfteOmtgSn^eife bed X S»
n!^t feiten ben ®^(A{fe( jum Slerfi4nbmffe befi neuen gibt;
3. mümä) ba§ TL Z. foic^e SSejionbt^eäe ent^^&tt;
btr au^ f&t ben S^tifien wn umnittetbar teligi6S » btbaftb
\^m unb erbaulichem SBert][>e jtnb*
' Hebet boS SSeib^tnifi be0 X K. tum futun imb äbet
tat 8ertl^ beS erfimt f&r ben 6bn|bn äbet^^u^t, n>te fütr ben
(^HfSiibm 33^oIOj)en inSbefonbefe, loaren bie SDleimniden wu
i^«r get^i((r(aXamimiten; aRonid^iet, Itnttnomijlen, ^octnioi
Her);-- aSenn ti fc^etnen \o\Si, oIS ob bie (Scbleiermacbetfcbe
Sil^iik baS etubium beft X* S. gu geriiid a^^e, fo mu$ bo<^
cmge^anben »erben, baf , »enn nicbt bie felbflßinbige Sigen»
t^&mlicbfeit beS (B^riftentbumd baninter leiben, unb biefeS m4it
nur aii eine ^uü^at jum Subentl^e erfc^einen jbQ/ bem X 2»
(eineSmegd ber «gleid^e 0tang neben bem neuen, gefcl^weige
bmn Aber i^m einger&umt tot^btn tinne. Se^tereS ifi nun in ber
S^eorie freilid(^ nie gefcbebm, ttH)]^I aber brol^te bisweilen in
ber 9rai:{S ba< gr6fiere ßolumen be9 X S* bat befcbeibenerc
Sßirifiün beS neuen oud bem IHa^e }u brangen» 9tan eo»
imtere f[(b nur ber Seiten, w namentli^i in ber reformirtes
SSStäft bie orientalifcb « rabbtnif cbe ©ete^rfamf eit alTed anbere
tterfibattite unb Jbeind^e erpidKe. 3n unferer Seit aber \dfm
nen iwei, ^(S) fonfi fel^r entgegengefeigte 9ii(btnngen ba9 &tUß
iim ^^^ ^* ^* <^uf Sofien be$ neuen {u äberfcbäft^n. S>\t
iRntn, t>om rein p^ilologifcben Snterejfe Mi, ftnben {!4> in
bie von gelebrten unb geifheicben üR&nnem gebrochene 93abn
fo febr biueingejogen, baß fte ba genug 2(rbett f&r il^r ganjeS
Sebim ftnben unb (o i^r tbeoIpgifdfieS @tubtum in bem beS TL SE»
unb ber bamit oerbunbenen «^ülfd^iffenfcbafien, ber orientoi^
U8
t^dfm &pxaöfm tu.{. w,, hdtuäft rem cn^d)m (ofiTeiu
@oIc^e ifywmtttfft ®ele^rte mbum nun immer/ M Skr^
treter ber eiftüt, in i^xtm (Stfer fortfa^, bai S^rige
)ttm grofien @an{en beS t^Iogtf4^ @tubtumS beijutrogen«
9btr migen fle m4it bai, wil fie M Stn)ebie t^un, wn
laUn unb miif t>on benen verlangen, bte ftc^ f&r ben j^itn^
ber JCir^e bUben. X>tt trefflt^ße attteßamentttcbe 9>l^t(o(og
ift barum no<^ lange fem cf^rifUi^Kr S(^Iog/ loenn Ufm hü
äSkt (Selet^rfamfett ber §Blid in baS Sigent||ämlt4^e bt» (S^
Itent^umt abgebt %t(b m^gen bte, welche ft(b emfeittg am
X S. gebSfbet b^ben, iufetien, ba$ fEe ntcbt, »enn fle mm cxiä^
gnr (EdRIinmg bed neuen tommm, dSkS nur auf bai Stubens
tbum }urittffä^ren unb enb(t(|^ C^ftum felbfl nur auf etnen
S^abbmen l^enmterbringeh, ber XlteS in neue &öfiau^ ju faj^
fm genmfit lobe. : §3on btefer rdn |>I^SoIogtrd|Kii Siid^tufig tft
ober bte ber 2[ttbem fe^ t>erf(|^teben, roiUiitf getrieben wn
(inem falfi^ jDrange tabbaltßif(|^ 9ltp^, immer gern erß
bur4> baS jübif(|^ gefärbte (8ta8 ber Sppen unb TtQ^oriectt
/,ben (SbnfhiS. im TL £•'' f(|>auen mo^^ten, ber i^nen im
^ neuen mel ju etnfad^, ju menf<^ß<^ für il^re nebdgewo^nten
* 3(ugen t(i» S>iefe ^ren bemt in ber SSfyat bie Cregcfs »ief
ber in bte Jttnb()iett {untd , »o ful^ Snben utib Cl^rtßen, ouS
SRanget at| anberer @etfl unb Oemutl^ ftorlenber Sitterotnr,
aQed au$ bem 21. X. ^erauSiU)>re{fen bem&^gt fonben, unb t^er»
tudCen fo ben @tanbpunct ber ffitffenfc^ft auf^ toiJStivtädfftt*).
Gtner gefunben 4)rijUt(|>en Ttn^dft em)yfteblt ^df ber SBertl^
ba X Z. loon felbfl. Stnmal t^ bte mofaifc^ dfeUgionSan*
flalt^ unb xoai mit t^r iufammenl^&ngt, reltgt6fe S^atfac^
man faffe {te nun atö eine im 9)(ane ber g6ttltdt^ SSprpe^inig
liegenbk Sorberettung auf bie looQfommenere £)ffenbarung beS
(Sbrtfientbumd, ali 9Sorgenritl(ie/ atö ben Schatten bcS Mn^
tigen ober tote man tooUe» @o tuet ift gett>i|i : an bie mmi
*) Tbi^ ba f^raftifd^oi tfl Ht fBe^ba^tvm S» maijm, bof M ^ 9^
biger, wcU^ mit Sodtebe ^Sejrte oud bem 2US» wd^^ entweder |Q bcc
^nfu^t berer iS^mneideti/ mlä^ im @alomo unb 6tra4 «Ine Aen fd
/^bratu^bare SKorol^^ fmbett/ ald in ber /,6tttfnle^te Sefu/^ ober omoee
Ib^rt aur mi^ffifc^en ga^ne einer nneber dufdewdmten alttefbuMentfi^en
C^rfftotoate oef(|fkooren Ifaben»
IS»
«■^
ait^ in ber rinfeitid^it %otm beS DacticulariJmitft flc^ oemirfs
lt(^enbe Sbee bet Sfteofratie, an ben nur in biefem üottt ali
iffentlid^e iReltgioti lebenbig erbattenen §Dlonotl(iet$mu$ , an bie
in bet ®(l)ult ber f)vo)>beten stoggejogene, im Crnle gereifte
äSerftaMbee, fomie enblid^ an bte im 2)cCaIos itnb fonfi nie^
btrgelegten @tttengebote [(blofi fiä) aUerbtngd bte pojiitiDe Ki^
Itgion be$ ebti{ientl()umS an; nnb ob leigtereö gletcb ni((|t auS
btefen Stementen (ufammengefe^t ober atomtfüfcb in {ie jerlegt
»etben fann^ fonbem ein neueö b^namifc^eS 9mtip ^tnjus
tmmt, fo muf e» bo4i feiner ||ißorif4)en (Srf4^tnung na^^
tcofientl(iettö aud i^nen begriffen »erben, äubem {tnb au^
bte anbermettigen, dußem Sebingungen, unter benen baS (Sf)xu
jhntbum aufgetreten, bie ©)>racbtoeife, in ber eS fidE^ ^at t>tu
«ernten laffeu; bie 93i(ber, in bie e$ feiiK ©dtietmniffe fletbet^
bie iB3eiffagungen unb JSSorbilber, auf bie e8 ^6) wenigjlenS
(octifd^ besiegt, nur auS einer nd^em 2(nfcbauung be9 iubi«
jiftn SRationaUeben^ felbft, tinb ffMnit mi bem X X^ ju er^
lirem 3Cber oud^ wä) ouferbem mid^ten toir bem X^ £.
«1 «nmittelbareS, mna glei^ befc^ranftereö religiifed JCnfeben
pl^öftxt loiffen. @oa ndmlicb ein allgemein SteligtöfeS auc^
nAtn htm fpeciftfcb * Sbrifilicben no4> ,^nen £>rt ftnben im
Otmutl^e, fo mvi^ jugefianben «oerben^ bafi in ^^infiicbt j. SB.
ittf religiöfe Slaturbetracbtung,- auf fromm begeiflerten $atric»
ätaiuS> auf t^dterUc^e Sul()rungen ®otte$ im befonbem Seben^
fiirgenbS erhabenere , bem ibrifUi<ben SSoOe iugleidi» oerfidnbli«
4lert ZxLibtiät gefünben »erben f6nnen , M tbm in ber alt^
iefUunenttid^en ^ropbette unb J^9nmoIogie^ au» ber Ja av^ bai
9L ai. ben bicbterifcliien ©d^tomQ ber 9{ebe entlehnt Unb
bomit tvdre benn H» @tubtum beS TL X. in feinem gel^öri*
j^aändj^dltniffe iu.bem bei neuen nid^t nur befdi^rdnft, fonbern
Qxißf gerecbtfertigt unb em^fobten.*)» 9Sefen9)l[)anta{teunb®e«
mi^ ibrigend burcb^erber unbttmbreit in ben@eiß ber
^dif(|^en£)i4)tungen eingeweiht i% »effen JBerjtanb unb Urt^eit
iwtdf bt Siette unb @e.feniud gebilbet, Qt^^atft unb ge«
leitrt »orben, ber toirb, um lo^nenbe S^ud^teioon feinem Steige
*) SBersI» S)an& 6» 151—53* mf> hk bort angefahrten ^UUen au«
Xi^enu
130
ju crnbfcn, nitt)t nöt^ig \}aUr\, iu bem o-i-iii ir« einer mijtt(
nen JRobbincnf^ute feine 3uf[it($t jh ncbraeii. 25flä 91. i
roitb i^iii butiij baä ölte etiduferf, nict)t cinä burdj bnS
ante« mit roibriflem ©emense flcttübt uiib BctCunfeU werbtn.
3f He» Seflom-ent.
§. 36.
*
H
SaS Ä. S:. «mfapt bie UtEunben beE ^cbtdif^cn 9JaHü.
nais unb 9ic(i9iong9efd)id)(e „btS auf einen gercifl'en Btit-
pmct. " Sie SSi^tv , au§ lueldjen eS bcfhfjt, TOOfben ge=
wöljnlid) in Ijiporifc^c, propfjcfifdje unb t3oetifd)e einäetfjeiltj
boc^ ifl bitfe ©nt^eiUtng ni^t jJwng unb ins ©njelnc bui
ffiiE ttflgen um fo wenig« JBebenFeti, bicfe imbejltmmte
^tonologif^e JBejeicIjnung öu§ be Sffietfe'S einleiliing C§. 8.)
Ijerübctjune^men , ba bie SBcftimmung, in roeldjeS 3eita[tet
bie 3(bfaiTung Cet üerfdjiebciicii IBücl)« unb bie ©amintung
befi ÄönonS ju fe^en, nidjt "Mufgobc bet gticpflopäbie ifi.
©ie ^at nirgenbS etroaS übet bie ©acijen ju entfdjeiben, fon:
bem ben ^(nfänger boljin ju ftcDen, »on wo aui iljm ein iBIiJ
in bie erft noä) ju etCerncnben ^i\dk ber Siffenfct)äfe möglit^
witb. Ueber bie wettere äöenenmmg bet üKteftamentlii^cn JBüt
djcrfammlung iBipn ■''?,cC!, ffi^psi ■'Sns, fowie über bie allere
iijbtfdje Stntljeitung in ri-gin, S'^-'a? unb S'^aws («j-inj-paq)«)
wetweifi jie ba^er ebenfalls an bie 'Einleitung. '©öS aber ift
i(jteä 2(mteä, bem ©tubirenben im TfÜgcineinen ju fagen, waä
« an bet JBibel (jot, wöä bicfc iffm nibt unb wag er in il)t
JU fudjen unb ju finben (jut. Unb fomit möi^te gleii^ tjon
Borne (jetein barauf aufmerEfam gemadjt werben, wie reidjfjolrig
unb bilbenb baS ©tubium ber S3ibel unb namentlici} aud) ta
%. S. eben baburcl) wirb, bog eS nidjf einem trorfenen, fertig
gemadjten ©5Jteme gilt, fcnbern beg eS in einen fct)önen, bun*
ten ©arten ®otteS ^ineinfütjrt, in wetdjem bie üerfdjiebenar«
tigflen JBäumc, Ätäuter, ©trou^e unb äBIumen wfldjfen,
Ijofje unb niebere, faftreit^e, näjjrenbe, buftenbe, wie t& bie
131
grofe JCnloge M ®an)en tmb bet fBoben mit fTc|^ bringt
eben fenen n)ol[)Itl[)dttgen SSBci^fel t)on @er(|)t(|)te unb Seigre,
wn ^ofa iinb ^oejte^ t>on ©cfefe unb Ißerl&eifung föl^ften
aucb fci^on t^rem Sut^er nad(^ bte alten Stfjtoloitn, n>enn fte
t)on ber wunberbaren simplicitas et majestas stjli scripta-.
rae sacrae rebeten. Unb ba6 fä^tt au4) ber gebt(bete 3lid)U
tbeolog oft inniger unb lebenblger, al8 ber ÜÄann öom gad^e »).
Xber eben btefer innigen JBerfnä^fung unb S)urd^bringung ber
biftorifcben , bibaftifc^n unb ^)oetifcl&en glemente wegen laßt
fiify au6) nirgenbS naä) ber ®i^nut abfcbneiben^ xoai ani bem
(ebenbigen ®u{fe beS (Stnen ®ei|led geformt i% @o tntf)alUn
bie ®ef(bt4)t6böcber bed %. X. S)iba!tifcbe$ unb 9xopf)ttx\6)a,
mi) ^oetifcbeö ber ®enfige, unb eben fo fommt in ben 5)roi
mittut wieber ®efd^i(btKd^e8 t>or (3eremia8, 2)aniel); ju gef
[(Zweigen, bafi ba8 SBucb Sonaö ein ganj rein biporif^^eö »ud^
i^. @omit bleibt eine iebe Benennung nur a potior! ^ man
mbgt eine wablen, weh^e man wolle.
i. 9lene9 Se1l(tment
§. 37.
SBdf^renb baS 3C« ^ einen Sfttraum von Sal^rtaufen«
ben xm^a^t, U\ä)x&nlt \iö) baS 9^« S£« auf eine SReufd^enge«
nerttüon, bie Urgefd[)id[)te beS Sl^rijient^umö«
•
jDte ®ewobnbeit, X unb 9t. S« glei4)fam nur al8 ^wei
e&nbe eineö SBudj^e« (ber äBibeO anjufeben, Idßt febr oft
ben gant t)erf4)iebenen 6b<^^<^Iter biefer beiben (Sammlungen
i>crtoinen, unb bo(b lommt auf bie recbte Xuffaffung beffelben
nii^t wenig an. S)em altteflamentlid^en Gregeten 6ffhet ftd^
drtoiftt) in ieber ^inftcbt ein weit gr6f[ere$ gelb; als bem neu«
ießamentlid^en* bliebt nur ber umoergleicblidf^ größere Seitraum^
*) „m Itedt jebem i9or2Cttden, tüte in Reiben 2CbtieUunden biefeS toi^
„ܧm 9ßer!e< (bem 2C* unb 9L SS») bet defdJitc^tHc^e SBortroo mit bems
„Se^ortrage betdeftalt imiQ lotdntopft ift, baf einet bemfelben auf
>,nsib na^btlftf wit tittXi^t in feinem onbem Sud^e/^ @itfie a« IDt
9*
^-^ ^32 -- —
b«nba*X3E. umfaßt*), fonbctn aud^ t>kfit\ä)X(l)tll6)tn9ittf)alU
nifTe/ @tnriclS;tungen/ Weiterungen ftnb totelfettiger, itx fSiti6)ijt)vm
t)e8 SBateriaB, ber SBet^fel ber gotmen gtofler, S» menfd^^
tiefet, ober DteQetd^t bef^er n>eltltc^er ^eite^ung mag iaf)vc ba$
@tubtum beS 2C. S. anfipred^^enbev genannt werben, al§ baS
beS neuen ; b. ^ ♦ e6 wirb bem, ber e^nt reltgtöö ^ ti^eologifd^en
@tnn an beffen Srforfc^ung gel^t , in gefd^^tdi^tltcIS^et , ard^aolo«
gtfc^er unb felbfl in dß^ettfcber ^in^d^t mti)x gew&^ren, ald
baS beinahe gan$ auf ^alajltna unb ^(etnaften befdt^t&nfte,
um ben einzigen äimmermannSfo^n unb feine @^uUr ftd^
befdl^anfenbe. 91. X. ."S^tnn mm and) gleich ba§ X Z*
ebenfalls eine innere, religiöfe @eite f)at; fo ijl e§ bod^ ni^t
fö auSfdt)lieflIid[) bem innem, bem reflecttrten geben jugewenbet,
xok ba§ neue, n)el4)e§ einjig unb aüetn nur auS einer fromm
angeregten Stimmung l^erauS liebgewonnen, t^erflanben unb
mit analogem ©eijle erflart werben fanm Slic^t dufiere, grofie
SBegebenl^eiten (benn felbfi bie SBunber beS 91. SS. f)abm einen
milbern, weniger imiipofanten ß^arafter), fonbern einjig Q^Oß
r altere ftnb eS, unb {war nidS^t fowol^t ble )i)ol!6tbümIi(ren,
ald bie pix^bnüä) tnbi)>ibuellto , bie l^ier ^nm S3orfd()ein forn«
men **). 2)er innere SBenfd^ mit feinen 2Cnlagen, mit fei«
neit SBebürfniffen urtb SSerinungen; bie göttlid^e ßiebe mit
t^ren SSBunbem unb £)f enbarungeti , nid[)t mel^ einem au9er«
*) @d ift ber Settraum / ben lebed ber betben 2lef!amente befd^retbt
ünb barjtellt, Don fcem ber 2(bfaffun0 ju unterfc^eiben^ 3n Ißesie^ung auf
ben erjtern ift ber Unterfd^ieb natürlich no6) gröfer, tnbem bad 2C» S» mit,
bem 2Cnfande berS)tnge beomnt unb nur »entde Sa^r^unberte üor^rtfio
fd)liegt, wd^renb fid^ ha^ ^^ Z* auf eine ©eneration befd^ränJt* Ueber
bie ^CbfaffunQSjeit ber JBüc^er beö 2C. 31. |tnb bie SWeinungen fei^r get^*»»
3n)ifd^en bem SOlainmum, nad^ weld^em fdl^n antebi(ut}ianifdf)e <Sid^riften in
bie 2Cr(|)e gerettet »korben* ffin foOen (2:ertuir. uhb 3. .@^ Mütter) , .tmb
bem §02tntmum, mä) wel6)tm erfl unmittelbar 9or bem bambif(j^en Seit^
alter f(^rift{lellerif(^e St^dtigfeit beginnt unb hi^ in bte maffabdifc^e ßeit
fortbauert (be SBette), liegt hie fird)lic^ »erbreitete (oon Sofepl^ud) in
ber mtte, wcmä) mit a)lofeö bie ^ebrdifc^ t biblifc^e Sitteratur anfdngt imb
mit Httaxent^ enbet»
**) 3n gemiffer SSejte^ung (unb eö ijt oud^ wd^l Don 2Cnbern flef<Jes
lE)en ?) f önnte man ba§ 2C. 2:. ber Sliag, ha^ neue ber £)b9fre€ t)erdlet(^»
^an t)erbittet ftd^ öbrigend ben SOeißoerftanb unb ^ii §02ipbeutuna !
^ 138
tDo^tten SSoIfe, fonbem bem auSemil^tten Snbtotbuum itnb
in biefem xoitbtx ber ganjen 9Benf4)l[)eit jugcwanbt; bte Sv«
fcl^etnung be§ Unenbltd[)en in ber ©eftaU eine$ in bie Snbltd^*
feit eingetretenen unb an i^re ©efe^e gebunbenen 9Renf(l[)enlei
bend; bie ©ewalt beS ®ei{h9, bet ba »ebet wo er n>ia (ü
bem unftcbtbaren Sietcbe ber ®em6tb8voeIt; bai Qmad)tn ber
SRenf^beit ju tl^rer b6beren S3e|limmung , Xnbetung ®ottei
im @eifle unb in ber SBa^rbeit, SSBiebergeburt )um Sbenbilbe
@otted imb ein reiner @inn/ ein fdi^Iidl^ter ^anbel t)or ©Ott,
ein bemutbtg verborgenes geben mit ibm unb in i^m; ©taube,
Siebe, Hoffnung — unb bieg olleä mitUn in einer t)erborbenen
itit^ in einer für ben Untergang reifen, aber auf enng bem
SSerberben ju entreigenben , inS J^immlifc^e ju t>erl(&renbcn .
SBelt — ©runblegung ber ßaaiXtla rov &iov auf ben SErfimmerri
ber eingefunlenen Sbeofratie — ftebe ! baS ijl, im befd^eibenen
@amen!ome be§ einfältigen 3Borte$ t)erfd^loffen, JCern unb 3m
^alt ber eoangelifdS^en gebre unb SSertünbigung. 2)aran foUte
me$r, aK gewöbnlicid» gefc^ie^t, o^ne aUt fromm^ffille gmpfinbelci
unb 3(nba^telei, aber in anfprucbloS, fraftig erl^abener äBeife,
ber man bie eigen^ gemad()te Srfabrung balb anfpürt, an ber
©cbweKe beS ©tubiumö neutejlamentlid{)er ßregefe erinnert
»erben! ^at biefe Snfpirationötbeorie im ©emütbe 2Cnflang
gefunben, bann mag immer, n>a$ bie dufiere 6inttd()tung be$
trifft, mit aller Unbefangenl[)eit gejeigt »erben, wie e8 mit bem
@4^reiben unb 2Cbfa{Ten ber S3ud[)er gelegentitcb iugegam
gen* unb mt aUti, xoai toir ba lefen, iu^Uid) bmä) jeit^ unb
ortgemapeS S3eburfnig bebingt fei u. f* xo. , xoa^ mr inbeffen
ber einleitung inS 31. S. felber überTaffen muffen. (SSergL
anöf unten §• 43. 44.) ^
. SBaS bie ©ntbeitung ber SBö^er betrifft*), fo lħt jt^
bte ber altteffamentlid()en @d[)riften nidS^t genau auf baS %Z%
übertragen, ©ewöbnlic^ tljieilt man ba6 te^tere in l^ijiotifcbc unb
bibaftifdbe Säüd)tx ein, wo e§ jicb t)on felbff t)erjiebt, bag bie
©)angelien unb bie Äpoftefgefc^icbte jit ben erjlern, bie äSriefe
}u ben lefetern gejdl)lt »erben, tt>iett>ol()l auc^ l^ier nid[)t Hn
geffen »erben barf, bag ein groger S^eil ber erflem Se^re
. t \ ■
134
ent(iätt, unb bog umgef e()tt aüi) tn ben ©riefen nidjt bloß ^ifforifijfe
SBeäteljungen, fonbern felbp Steiiifionen»orfommtn(i»ie ®al. II.
I 6ot. XI, 23 — 25. XV, 3-9. u. f. ro.). 2Bia man
bann enblii^ nodj eine Slflffe yropöetifd)« JBüdjer im 91. a.
wiebet finben, fo toäxt bie 3(iJoEah)ipfE t)ictt)et ju redjnen, obglciij)
fid) i)roi)I)ettfcI)e lintiangt unb Seiffagungen aud) fonji burc^
boä9i.5E. (jinburc^iieöen (SRattÖ. XXIV. 1 Ätjeff. V, 1. ff.)*).
o^ Sion t>en eFegetifc^en ^ülfSwiffenf^aften.
§. 38.
3uc gregetifi^en Stjeüloßw »«ben o!8 .^ütfsfcnntniffc
gefovbect:
1. )3l)ilologifd}e £enntniß ber ©ninbrpca^en beg hiblu
fi^enfianona (philologiasacra)*,
2. ^iftotifd)c Äenntnig üon bec ©ntfleljung «nb b(n
iSd)iif falen beä ÄanonS unb feinec SljeiU (einUifungSiuiffen:
fc()aft, Sfasogif)} »Evbunbm
3. mit hit i)()ilDfo|3l;ifd) = Eritifc^en ©nft^t in bie
©cunbrägc, nai^ wel^m foiuo^I bic 3(ecl)tl;eit einer gan=
jen ©t^tift (3Cutt)entie), ü(ö bie Un»ecbocbenf)df (Sntcäritdt)
bcg ZixttS in ben cinjelnen ©teilen gu beucttjeÜen ifl (cri-
tlca Sacra);
4. bie pf)ilofo}3f)ifd):9ramniatifd)e einficljt in bic ®ci
fe|c bec Auslegung, mit ifjcei: befonbern SCnmenbung ouf bie
fQihct (^ecmeneutiQi
•) SÜIecIiiJÜrbig , boß U\ aH iim SJIangel on riffwäliftter ©injtit
Imil Anfang unb Snbe bei S&iit}, ali SanjcS gcbadiC. icie bie iußeiilctt
SRinQt einer Xettt in einanber eingcetfen, inbem bie Qenefig mit bem Vn:
fnnfle bei; ©inge beginnt, unb tje ÄpcIolBpft mit bem SBcltenbe f^Iit^t.
Sin gtaijfn ^axaMUmui «U: unb nnittßatnentlid)«: OJeft^idite liege (iilj
auöj fonit butd^fü^ittn, tcO{u jtbo^ ^n nfd)t bei Otl.
135
5. |>i{!onf4)santtqttat{f(^ Stmnttd^ aJk& beffm, n^iS
pxt @a^erf I&rtmg ber S3tbe( btent (btblifi^e TCit^^ivm imb
®eoffc<üp^U, physica sacra u« if* n)*)«
Se Dielfac^er bie t>erfc||tebenen @eelentl^dttgfeiten ©e«
bicl^tniß, ^f)anta\it, SSerftanb, ®mütf), Urt^etlSfraft bei bev
Sicegefe in ^(nfpntc^ genommen n>erben , befio fmä)thaxtt unb
bUbenber ijl jte. 3e mc^r aucb auf bem ©ebietc ber aütn
(profanen) gitteratur anerfannt tfl, bag nidjjt bic Einguiflil
allein ben ^\)Moim btlbet, fonbem bag gefc^^td^^tlicbe unb
.))l^ilofopl^ifc^e @tut)ten f)xninlotnmtn mü^tn, xoinn er bie
@(bage bed Xttertl^umS gebä^renb auflegen n)ill/ bejio n>eniger
barf bie t^eologtfdS^e ßregefe l&inter ber rti^ötoglfcben jurücf»
bleiben» ^teg ift aud^ I90l(^l in neuerer Seit allgemein aner<
lannt SBir baben bie )ur Sregefe nötbigen <|)ü(f$tt>i{fenf(bafien
tbeitö atö rein pl)t(ologif4^e (liKgüijlifcbe) , ti)eitö alS ^tjiorifcbe
unb !p^tIofopl()ifcbe bejeid^net. SBa$ bie klütere SSenenming be«
trifft , fo nehmen »ir fte bier ganj aügemein juf SSejeicbnung
ber felber urtl[)et(enben unb combinirenben Sbatigfeit (Spontan
neitat be3 ®ti\tti), gegenüber ber bieg auffaffenben unb ftdb
aneignenben (97eeeptttMtdt)» 3n biefen» @ttine ßnb bann
^rttif unb ^ermeneutif angevvanbte pbttofopbifcbe £)t3ctplinen.
S)ie erjlere mxb ircax in ber Stegel mit ber Einleitung i^er^
bunben^ unb bie ^enntnfg bed ^{jlorifcben SRateriol^ (appa-
ratus criticus) ifi niöft feiten mit iur Sßiffenfcbaft ber JKritif
feiber gered()net worben , obwohl jie eigentlicb nur bie SSebins
gung berfelben ijl JCDfein tt>a§ in -ber SBirRicbfeit t>erbuttben
n^erben mag; ^t bie Sncpflopdbie bocb ali getrennte ©eifte^»
t)erritbtüngen barjufieUen; benn ein anbereö ift eS^ bie ©efcbicbte
ber Codices u. (• m. gebäcbtnif magig ju lettnen^ unb ein an«
bereS/ ju urtl^eilen ju vbiffen über bie 2Cecbtbett eineS SBucbeS
unb'fi(b ber @runbe booon bett)ugt ja fein.
a. SSon ben ®^runbf))rad()en ber 93ibeL
Philologia sacra.
§, 39.
Sic ®mnbfpra(3fKtt b« S3tbet ft'nb ta$ ^e!>rÄif4)e
(mtf ©nfd^lup 4}alb&t[(^ec S3(f}anbt^etle) atö @))?a(J^tbtom
134
ttiXKihVt, unb baf umgef el&tt auc^ in ben IBriefen hldE)t b(of ^tjforifdE^e
iBeiiel^ungen/ fonbern felbfi Sielattoncn t>orIommen (yok ®al. II.
1 6or. XI, 23 — 25. XV, 3 — 9. u. f. ».). SOBia man
bann enbli^ nod^ eine 6(a{fe propbetifcIS^er ^u^er m 91. S.
loteber ftnben, fo xohxt bie XpoCaIppfe l^ier^cr ju redl^nen, obgtei^
ftcli prop^ettfdf^e 2(nfl&nge ttnb SSBeiffagungcn mi} fonfi burc^
ba5 SÜ a;. ^inbut^jie^en (2»att^. XXIV. 1 S^eff. V, 1. ff.)*).
cü SBon ben eregetifdS^en ^ülfsn)tffenfclf^aftem
3ttc Q:caetifd^en S^cotogte »ctben atS t^filfsfcnntetfe
geforbcrt:
1. |)f){(oIogtf(^e ^enntnifl ber ®ninbf))ra(i()en be§ btbli^
f4)en Kanons (philologia sacra) }
% f>ijlorifd[)c Äenntniß t)on ber ©ntfiel^ung unb ben
^(^{^faten beS ^nonS unb fetner %\)txk (@inleitungSn)t{fen5
f(ä^aft| Sfagogif)} t)erbunben
3. mit bcir pfiilofopl^jif^) = Iritifi^en ©nfti^t in bte^
®runbf&|e, nai) xot{6)tn \oxooyi bie 2(ed[)t^eit einer gon^^
jen^^nft (Äut^entie), al§ bie Unöcrborbenl^jeit (Sntegritdt)
be§ £e]cfe§ in ben einzelnen (Stellen ju beurtl[)eUen i{} (cri-
Ijica Sacra);
4. bie ppofoj)f)ifd[)5grammatifc^e ßinft^t m bie ©e?
fe|e ber ^fuSlegung, mit if^rer befonbern 3Cnn?enbung auf bie
aSibet (»^ermeneutiQi
^) SOledmurbfd / ba^ be! au bem 9){andel afi r^ilemattfc^ec ^'n^eit
(od^ 2Cnfand unb @nbe ber*S3tbej[, alö ©anged debad)t^ mte bte &uferf(ett
S^inge einer Jtette in emanber eingreifen/ inbem bie ©eneffd mit \>tm %n^
fange ber iDinge beginnt^ unb bje ^fpofalppfe mit^em SBeltenbe fci()(te$t.
C^in gewiffer ^araUelidmuö alts unb neute^ament(id)er ©efc^id^te liefe fi(6
auc^ fonjl burd^fü^ren/ too^u ]ebo((| ^er nt(^t ber Ort».
135
5* |>t{lonf4)santtqttat{f(^e Stmntni^ aUeS beffm, xo^i
pxt @a^erfldning ber Sibel btent (bM\ä)t7CitM^üvm mb
®eograp^te/ physica sacra u« f* »>.)«
Se t)ielfad[)er bie t>erfc||tebenen @eetentl^ättgfeiten ©e«
b2c|)tni^, ^^antafte, SSerfianb, @emüt^, Utfijtmtaft bei ber
(Siregefe in ^(nfpruc^ genommen n>erben , befio fhtcbtbarer unb
bilbcnbct ijl jte. 3e mti)t a\xi) auf bem ©ebiete ber alttn
(profanen) gitteratur anerfannt ijl, bag nic^it bie ginguipil
allein ben ^^i(a{ogen btlbet, fonbem baf Qt^ö}i^Üid)t unb
pl^ilDfapl^ifd^^e @tut)ten binsulommen mäffeU/ n>enn er bte
@cbäge bed %iUxtf)\xnii gebu^renb auflegen n^iQ; bejio n>eniger
barf bie t^eotogtf(|^e S^egefe t^intix ber )}bt(o(ogif(bjen ifxt&d»
bleiben. S)teß ifi and) toctfl in neuerer Seit allgemein aner<
lannt 9Bir ^ahm bie )ur Sregefe nit^iim <|)ixlfdn)i{fenf(baften
t^eitö afö rein pI)t(ob)8tf4^e (ItKgüijlifcbe) , t^ei» alS ^tjiorifcbe
imb !pbi^fopiE)ifd^^ bejeid^net. SBaS bie kl^tm SSenenming be«
trifft , fo nebmen toir fte bt^i^ S^^nj allgemein juf j93e}eicbnung
(er felber urtl[)etlenben unb combinirenben StffaüQtüt (Spontan
neitdt beS ® eiflc6) , gegenüber ber btog auffaffenben unb fEdb
oneignenben (97eeeptitMtdt)» 3n biefem @ttine ßnb bann
Aritif unb ^ermeneutif angevvanbte pbilofop^tfcbe £)i§cfplinem
£)ie erjiere wirb ircax in ber Stegel mit ber Ginleitung i^er^
bunben, unb bie ^enntnffl be$ b^(>^if4)^ SRateriölÖ (appa-
ratns criticus) ifi nicbt feiten mit jur SBtffenfcbaft ber JKritif
feiber gerechnet »orben, obwohl {{e eigentlich nur bie jBebtn^
gung berfelben ijl JCDfein toai in -ber SBirRicbfeit t>erbunben
werben mag , ^t bie Sncplloipdbie bocb ali getrennte ® etjle&s
Derritbtüngen barjujleUen; benn ein anbereö ifi eS^ bie ©efcbicbte
ber Codices u. (• m. gebacbtnif mdgtg ju lettnen^ unb ein an«
bereS, ju urtbeilen ju vbijfen über bie 2Cecbtbeit eineS SBucbeS
unb'fi(b ber ©rünbe bat>on bewugt jn fein.
a. SSon ben ®^runbfpracben ber 93tbeL
Philologia sacra.
§, 39.
(ottf €mf(^lup 4}alb&i[(^ei: SSeflanbt^eOe) oll @)>ra^tt>tom
13»
Uc,^ü6)n bea 2C. %. , unb ba$ «^ellenifHfc^ r ©riec^tfc^e a\&
®j)rcui[)ibiom ber @4>riflett beS 9f* SS»
Qbaliai\d)t jßeftanbt^etle : S:>an. U, 4. bt$ Snbe Tu.
g8ra IV, 8— VI, 18. VH, 12—26. 3etem. X, 11.*).
jDafi ba6 ®riec|^tfd()e unb nid^t etwa, n)te ISoUen unb
SßixÜjoM gewollt, ba8 2Cramatfd&e ©runbfptad&e be§ 9i. SS. fei,
batuber i{l man wol()l emtoerfianben, wenn audj^ übet fD^attl^duS
bk äßeinungen nod[^ getl^eilt ftnb«
K. ^ebtdtfd()e @iprad[)e.
fiBasnet/ 3. S*/ t90ii tet aSid^ttdfeU ber l^ebrMfd^en @prad^e fSt ^eotogen.
S3dmb« tt. SSdr^b./ 1806. 8« bc SB^ette 2Citffortetund ium @tubium ber
l^ebt&tfd^en @)>ra((ie unb Sitterotur. t^ma, 1806. 8. SSiner ©nmbimien
einer Wttt^oUl beS ^lementorunterrid^td ber l^ebr. @prad^e. Spj*/ 1819. 8«
J^upfelb über SS^eorie tmb ©efd^id^te ber l^ebt* ©rommotif» Sl^eol« @>(tts
bie» unb itritifetu ^rg^ 1828. e. 646. 1f*
§• 40.
2)te Äcnntnfp ber ^ebrdtf(ö[)ett @})rad[)c ijl bem S^cor
logen unerld^li^, nx6)t aUtia be§ X SS« mQm, fonbern au4>
barum, weil
1. aud^ baS @|)rad()ibio,m be§ 9?« S. 2um SSl^eU auf
hmt i^ebrdif(i()en ruf)t ;
2* weit ein groper JS^eit beflfen, toaB wir bixfelbjl in
gr{ecf)if(^er <^pxa^e he\i^m, urfprfinglid^) im t)erwanbten
aram&ifi^en ^ialefte gef|)ro^en unb gebad)t würbe, unb alfo
auf biefen mt^t ober weniger jurfidf juffi][)ren ifi*
SSoHte man anä) bai %. Z* tioä) fo fe^r jur blofen
il^filföqueKe jum aSetjldfibntffe beS neuen ](^erunterfei^en, fo mu|
bod) biefe ^filfSqueUe felbjl in t^rer urfprün^lidi^en Steinzeit
benuifet, unb fomit bei beten ßtfotfc^^ung auf bie Örigtnalfptad&e
jutficf gegangen wetben. 2Cbet aud& fut ba$ n e u t e jl a m e n t*
I i 4) e @tubtum i{l baS i^ebtätfc^e notl^wenbtg. 2Cbgefe^en ba-
* %
*) Uebet Un 6t6Ilfc^en 0^albatSmud überhaupt, ite^e Ilirzel, Li,
de Chaldaiflini biblici origine et auctoritate critica conimeutatio.
Ups., laao. 4.
137 >
t)on, baf ganje @tutfe mi bem TU «£» C6ttate) tnel^v ober
weniger bem Originale gemäß im % 5£. angeführt werben^
unb alfa mit biefem ju tjergleidf^n fxnb, fommt man au^
fonft o^ne Äenntniß beS l^ebrdifd^en ©practKolorit« über toiele
©teilen be^ % Z. nid^t n^eg ; benn n^enn an^ gUid[^ bie äa\)l
ber fonfi angenommenen «l^ebraiSmen feit SSSiner'S grunblt^
^em gorfcbungen mächtig gefcbwunben ijl, fo gibt ficb bodb
ber SRtiä)tt}\xm ^ebrdifd^ « artiger ' formen unb SBcnbungen in
bem bipö^if^^" ""^ gnomologifc^en Z\)tik beS SR. 5£. {no(fy
mebr afö in bem bialeftifcben) ju erfennem £)abei foQte man
ou^ nie tjergeffen, baß, xoztin gleid^ aucl[> baä^ganje-SR* ig.
(SRattbduS mit inbegriffen) griec^ifcb t)erfaflt ijl, bocb alle SHt^
ben 3efu o^m 2(u^nabme unb aud[^ mehrere ber Hpo^ü unb
ber Seitgenoffen urfprünglidj^ in einem bem ,|)ebrdif4)en r>tx^
roanbttn S)iale!te gebalten, unb alfo ani bem @riecbif4)en, in
bem toxi ffe b^^ben, änndbernb babin iurudiuuberfeigen ftnb.
Ober was nul^t bei einem 2Cu8ft)ru(be Sefu aUeS tiefere 3us
r&dFge^en auf bie ©runbbebeutung eined gried[)ifd^en SBor^
U&, wenn ba$ entfprecbenbe b^brdifd^^ $ aramdifcbe in ber 92dbe
liegt? S^aju fommt, baß nicbt nur in einem b^brdifcb ^ artigen
iDialefte gef|)rod)en, fonbern offenbar an^ im 3«fömmen*
^onge mit itm ^ebraiSmuS gebacbt würbe*), wobei übri«
gend ber eigentb&mlicb ^rifllt^en jDenfweife; bie jtcf^ ber
*) )Dte$ i)at f(^on Sutfier rid^ttg etfonnt „2Ctt(|> bad 91» S£. (fegt
/,er) tfl ooll et>rdif(l^er 2Crt su reben^ barupi f)abett ffe redg^t ges
„fagt/ bte (Sbrder trinken aus hei IBtrunnqueUe, bte ©rted^en aud hen
^^aBäffcrleitt, bie 8Qtcinif(^en aber au$ ben 9)fö|en/' 2Cucl^ tfl i^m nidjit
entgangen, »te bie J()ebrdtf4e Bptaä)c auf einem tiefem religiöfen 8eben^
demente ru^t, unb te(!()t etdentUdf) jur SBeseic^nunc) telidt6fer S^otrfteUunden
unb (Bef^lt gefc^af en ift. „ @d tji bie ^eilige Ciprad^e fo xd^ [if)u %t^
i/Sittt^ in anbecer «^inftd()t n)irb bamit md()t beftcitten], baf feine @pradg)e
//mag fte genugfam erlangen; benn {te ^at mele Sß6rter/ hxt \>a fingen,
//loben, preifen, e^ren, freuen, betrüben lu %tx^tti, xoo n>tr faum eind
f/^aben, unb fonberlic^ in g5ttltd)en |)eiligen @adg)en ifl fte rei^ mit SSSors
//tm> bap fte n>o^( ^e^n 9{amen l^at, ba fle-^ott m\t nennt, ba n>tr nid^t
„m^t ^oben, benn ha^ einige §B$ort @ott; bap fte xoti^ btOfig eine ^eilige
i/@pra(ie |)eifen ntag/^ 2Ce$nli(^ed foi^t i&erber Don i^ti „\>xz ^ebr»
n^Xf^^t ift ooUQCti^emd berSfeele, fte tbnt nid)t, »ie bie grie(l()tf(i^e/ aber
//fte ]^au(!t)t/ fie lebet K' $Bgl» SBriefe bad @tubtum ber Z^toL betrefenb
(l. @f» 8* ff. IV« @» 144. fro unb Dom ®eif^ ber ij^ebr* 9)oefte .t)om 2(nf.
138 .
«onst^Amtidtien %otm mit Srei^eit bebiente, ni^t ju na^t ^u
treten fein foH. , '
Ueber SSenehnung ber ^Axi^(i)m {tf)mali fie tilgen)
@ptadS)e rr^i:^? i^'^y 1?52? n&to, über beren gigent^ümlic^-
feiten, »ebanblung, ©ef^i^te, fowie über bie ®efc|?icbte ibre§
©tubiumS finb ali ba^in gebörige ©cbriften ju vergleichen:
J^attvnanxifTL ^*, lindUtfttfd^eSmlettund mbad@tubmmberS3ö(l^r
m X Z. aSremcn, 1817.
2Cußcrbem flc^e Ue emleitungcn in« 2C* JE. (5. a5» be SBettc
§» 30— 38v wo aud^ bte übrige £ttteratut*)
1* «^ebrÜfd^e €$pta(^le^ten'*')«
«©efeniud, Sß./ Iiebr. ©rammattl. ^aUe, 1813. 10 2Cufr. 183L
audfü'^rlt(%ed dtammatif^ fotttfd^es Se^rgebdube ber ^ebr* €$prad^e
mit SSerdieid^ung ber t)em)anbten ^talefte» 8^3», 1817» S3b* II.
Gtoalb, ®* «&» 2Cv frttifd^e ©trammatiiS ber l^ebrdtfc^en ©ptad^e, auö^
fü^rlidj) bcacbeitct eps», 1827*
« ©rammattl ber liebr» ©prad^e bed 2C* l£« m t)oU{ISnbtdei; Mrje
neu bearbeitet Sp}./ 1828*
%. Uebund6(CI^(ementar)büd^er« .
♦®efentu«, SB», |)ebrdird^e6 8efebud&, mit einem SlBortre9i|!er unb
TCnmerfangen* ^atte, 1814. 6 2Cufr. 1828.
fS^it tilgen, €S. §8^»/ Materialien sur praftifd^en Einübung b^r^ebr»
©prad^e." Ep5», 1825.
■ IBbttdSier, 3* ?♦/ b^^r. (gfementarbuti^ föc ©deuten. SDreSben, 1826.
3. aB5rterböd^^r ♦*)♦
♦®efentuö/ 2B., ^thxMfä) beutfd^eö •&anb»5rterbud^ übet bie ©d^rifs
ten beg 2C. ST. mit (Sinfd)Iuf ber d^ialb. Sß5t:tetr. Spjv 1810. 12. SBb. II.
^ebr. u. d^alb. »&onbw5rterbud^ über baö TL 5S. Cpj., 1815. 3 2CufI. 1828.
lexicon manuale Hebr. el Chald. in V. T. libros. Post editio-
nem Germanicam tertiam latine elahoravit» mulüsque modif
retractaTit et auxit. Lips., 1833.
*) 2Celtere t>on ®eb. ^inftet (1532.), 3. SBujctotf (1605. vu
bfter »ieber gebr.), 3*2C. JDan8(1696.), 2f.<^dS)urten 6(1737.), 3. SD.
SRidSiaelJ« (1745.), g. SB.;&e5el (1777.). ««euere öon3.®»»atec
(1797. 1814.), 3. g. SBedf^erlitt (©tttttß., SBb I. 1797. 98. 1818.
IBb II. 1805. 19.), f0^.*&artmann (1798. 1819.), SL ^anno (1825.
28.), SBbdeel (1825.), U^Umann (1827.).
♦*) 2Celtere »on 3* «urtorf (1607-54.), 3. (Soccej«« (1669.
139
Win er, Q. B., Simonis lexicon manuale hebr. et chald. post
Eichhornii curas denuo castigarit, emendayU muliisque
modis auxit. Lips., 1828."^).
§. 41.
TCbev au^ bte tfoUrte .Sienntntf ber ^tht&i\6)m tinb bei:
ctafpfd^ : örie^ifi^ett ®prad)e xA6)m jur erfldcunfl beS
^. S* m6)t ^ui; o^nc eine genauere Äuffaffung ber fte t^er«
mttteinben ®))rad)elemente, auf benen tUn baS neutefloments
^^t @|)rad[)ibtom Uv\x%
2)af| bie &pxaä)t beS 31. Z. weber In gtammatifd()er,
no^ in Iencaßf4)er <^tnftcl[)t bie rein ixxt6)x\ä)i fei , ifi n^o^t
jcftt ollgemein jugejlanben **). ' 2)amit ijl aber nur tttoai
9legatit)e§ auSgefagt, unb e6 xoäxt iebenfaüd ein f)b(i)^ mtöjai
nifc^ed unb ungefcl(^irfte8 5Berfal{)ren, wenn man oj^netjermit*
teInbeS ^rinctp blofi ben Tla^ftob be$ rein ®riecl(^ifcl[^en (ttwa gar
beö 2Cttifc|?en) einerfeitä unb ben beS rein ,!g)ebraif4)en anberer^
feitS an ba^ ^. St. legen, unb fo beibeS äu^erlicb burcb einander
combiniren wollte, wie e$ jum S^beit bei ber fräbem Sbeorie ber
,, ^ebraiömen " ber gaU war;^benn in ber Zi)at, wenn man
ben reinen Qi)axalttx beiber @))racbgebiete, be6 ©riecbifcben unb
J^ebr&ifcben , t)ergleid^enb neben einanber flellt, fo foUte e§ bei
ber ginjUd^en JBerfcbiebenbeit berfelben unm6glicb fcbeinen, fte
in ein S)ritte$ gu toereinigem 9lur ben bißorif^^en SSers
^altniffen blieb biefe ^Bereinigung üorbebaltem £)ad an6) in
anberer J^inftcbt fo mertw&rbige oliejcanbrinifcbe Zeitalter mufil
1714«), S.e^^SBolf (17070# 6to(f(17270/ 6im onid (1752.)# (Sa«
ftelli (17840.
*) <S¥5|ere SBet^e f&r ben (Setefirten: Gesenius thesaurus phi-
lologico-crit. linguae hebr. et chald. Fasel, ed. altera secradice»
dsgesfa. Lips., 1829.4. Hartmahn^A. Th., thesauri linguae
hebr. e Mischna augendl. ' Part. I ~~ III. Kost.» 1826. 4*
f*) Uebec ben et^elt i^lcriibec oerdL fBinefö ®ramm* i* i.
_^ 140
öK Me ©rflcfe iXoi^d)zn trem Oriente unb Öcctbentc anflefe]S)eji
toerben. 2)ie fogenannte xoivri r>on ber einen, unb bei: t)om
nationalen @prac^cl[>arafter ftd& immer fel()r entfernenbe IU17-
yia/MOff t)ptt ber anbern (Seite mujTen bemna^l al8 bie 3Cnnd^
^eruns$))uncte unb enblic^^en Uebergdnge ju bem feine^weg^
jufdHigen , fonbem in ber SEI^at l^ijiorifd[^ bebingten Qpxad)-^
gemifcb beS 31. 5£* betrachtet werben. SBie »icbtig alfo baS
©tubium ber ©dj^riftjleKer beä gemeinen ® ialef te§ (^olpbiu^,
^lutarc^uS, 2Crtemtboru8), fowie arxä) »ieber ba§ ber LXX, ber
ipbf r^pl&en , beS ^^ito unb Sofe})l()U5 jur grlangung einer
grftnblid^en &n^ö)t in bäS neutejlamentHd[^e ©pradj^ibiom feien,
leuchtet t>on felbjl ein. £)ie ©rammatif beS 91. 5£. auf be^
flimmtere »iffenfcbaftlic^e ^rincipien jurücfgefübrt ju l^aben,
tjl SBiner'ö SBerbienjl, beffen ©rammatif ein für ben @tu^
birenben unentbe^rlidj^eS ^ölfSmittel geworben ijl*
1> 9leutef!amentl{(%e ^pva^itl)ven%
* Seiner, ®* IB./ ©rammati! beg neuteftametttltd()en (Sfprad^tbtomö,
aU fixere, ©runbtode ber neutejlomentltdg^en (S);e()efe. eetpj.,1822/
25.30.
drammattf(f)e ^cutfe Aber bfe @|n:ad^e beg 91. ^. 9lad^trdde imb
fiSendj^tldunden bet: @rammattlS beS neuteftamcntltd^cn @)[>racl()tbtoml»
Sp$., 1828/ (IDurd) hk neuejie ^CuSgabe ber ©ramm, ton 1830*
enbe^rltd!) detoorben.)
Alt, J. C. W.9 Grammatica linguae graecae, qua N. T. scripto-
res usi sunt. Halae, 1829.**).
2. IB6rtcrbftcl^er***).
Schottgen, Chr. ^ Nor. Lexicon graeco-lat. in N. T- post J.
^ T. ICrebs. rec. aux. G. L. Spohn. Hai., 1819.
*) Ueber bte &itttn Seifhingen t)on ßlassius (ed. Dathe), Wyss,
G. Pasor, fowie ober neuere ron ^aah (t)ebr. s gricdf). ©rammatif
für t>a^ 9^. Z. a:öb., 1815.) tQl SBiner a. O. ^inl
**) SDaß bie gewö^nlid^en öded^fd^n ©rammatifen t>on SSuttmann
unb aSattbid, auf »eld^e S35mei: ]&auptfäd)lid& »erweift, fowi'e t)on
Si^ierfdSi, SÄojl u. 2C. bamit 8« »erbinben, »erjle^t ftc^ »on fetb%
Ij^auptfdcbltd^ aber aud^ Viger de graecae dictionis idiotismis ed.
Hermann, Lips., 1822. 8., Fischer ad Wellerum, Lobeck ad
Phrynichum u. f. XO*
•♦*)2(eUere »on G. Pa not (1031. 1735.), Stock (1725. 52.),
: 141
Schleusner, J. F., Nov. Lex, gr. lat. ia N. T. Lips., 1792,
(1801. 08.) 1819. Voll. II.
*WahI, Chr. Abr. , Claris N. T. philologica usibus scholarum
et juvenum theologiae studiosorum accommodata« Lips.^
1822. 29. Voll. II.
Clavis N. T. philologica cet Editio minor. Lips.^ 1831. 4.
^Bretschneider, C. G., Lexicoa manuale gr.-lat. ia libros
N. T. Lips., 1824. 29. Voll. IL
3. TinhetwcitiQt p^tUlodifd^e «^ülf^mittet sur (Sttl^
xuxiQ bed ^. Z*
' Vor st de Hebraismis N. T. commentarius cur. J« F. Fi-
scher. Ljps., 1778.
Bos, Lamb. , Diatribe s. Exercitatt. philologicae , in quibus
N. T. loca quaedam ex profanis auctoribns illastrantur. '
Franeq. , 1700. 13.
Elsner, Jac, Obss. sacrae in N. T. librof etc« Traj« ad
Rhen., 1728.
R a p h e 1 , G. , Annotatt« J9 N. T. ex Xenophon- \ ^ufammen
te collectae. Hamb., 1709« 20. / Lugd.
ex Pol^bio el Arriano. Ibid. 1715. | Bat. 1747.
ex Herodoto. Luneb., 1731. J Voll. IL
MunthCy Csp. F.y Obss. philologicae in sacros N. T. libros
' ex Diodoro Siculo collectae. Hafn. et Lips., 1755.
LÖsner, C. F., Obss. ad N. T. e Philone Alexandrino,
Lips., 1777-
Ott, J. B., Excerpta ex Flar. Josephe ad N. T. illnstr. cora
Havercamp. Lugd. Bat., 174L
Krebs, J. T., Obss. in N. T. e Flario Josepho. Lips.» 1755.
©etrgborf^ (S. ®.^ ^eiM^e jur &ptaä)ä)avaltmpt het neutejlcu
menttl^cn ©(^rtftjlcUet:» S3b L epj», 1816,
X @emttifd[)e ©ialelte»
§^ 42.
Sie genauere Äenntnfp ber ÜbxxQm femUif(ö[)en (getü*
orientalifd)en) Sialefte ijl ju einer geleierten erforf(i()un3 ber
^intttt (1728.), Simonis (1762.), J. F. Fischer (Prolusn. etc.
1)72.), Kypke (Vocab. Lips., 1705.).
142 — ^
^cbr4ff(!^ett &pxa6)e unb jur ßrfldrung Hnjetncr SfieUe
beS X S> jwar ttnumgdnglfd) nof][)tt)enbi9; ^^"^ ^'^^ ^^^
ttt(I)t »on iebem d>rifili(^ett Z^toloQm als fol(ä^cm m i^vcm
gangen Umfange geforbert Werbern
2)a baS ^ebtdtfdl)e jtur ein 3tt>eig beS großen tjorberajto*
tif4)en (femitifc^en) ©prad&pammeö ijl, fo tjl eä freilid^ not^^
mnbig, baß ber, weld[)er ,biefe (Sprache jum eigentlid^e«
©egenftanbe feiner gorfc^ungen ma^t, ba8 ©anje umfaffen,
unb alfo aUd^ bte t)ern)anbten 3n>etge bed 2Crantätf(ben (€9$
rod[)albdi[(ben); Ärabifc^en, %it^iopi\(^tn, ©amaritamfcben unb
^bönicifdS)en (Jßtbebraifc^en) fennen lernen muß* Sa, felbp
bte unmittelbare 2Cnn)enbbartett biefer gelehrtem orientalifd^en
@^racbf enntniffe auf bie '@rf (drung be§ alten^ i\xm St^txl andj
be$ 91. St. tann md)t geldugnet n)erben. Sfi man m^ baioon
jurädfgef ommen , mit @cbulten$ uberaQ auf arabifcbe SBurjebi
jurfitfjugeben, fo erfldrt ftcb bod^ Hiancbeä fpwobl in fpra^^li^
^er aK in facbticl()er S^in[xä)t aixi bem 2trabifdl)en ^ fc^on.
barum, »eil biefe bie auSgebilbetpe unter ben genannten @})rad[>»
»eifen ijl. 9locb ndbft liegt aber in gewiJTer aSesiebung ba8
©prifcbe unb &)aMi\d)t. 2)aß jur üoUjidnbigen grfldrung
beS 2C. X. lefetereS notbwenbig fei , jeigen bie oben genannten
4)alt)difcben ffiejianbtbeile ber S3ibeL ©aS ©procbalbdifcbe
(Ätamdifcbe) aber war, wie ebenfalls gejeigt worben, bie tU
gentlicbe Umgangafpracbe ber Suben jur Seit SefU/ unb in
fofem fommt biefeS and) bei ber neutejiamentlid[)en ©regefe
in ?ßttxaö)U gcrner gewdbrt baS SSerglei^en ber fprifclren
«erfion bem grfldrer beS 91. a. einen, nicbt ju überfebenben
^n^tn. SQ3ir »ürben alfo offenbar, obne un§ ben JBlirf in
biefe iSj)racbgebiete offen ju erbalten, eine febr'untjoafommene
eregefe fowobl beä Z. ali beä % Z. üben fonnen- TOlein
eben beßbolb, weil bie grunblicbere SSefcbdftigung mit bieföt
©j)racben beinabe ein ganjcä Seben forbert, fann bem, bcc
ftcb bodb jund4)p jit einem fünftigen gebrer be§ ßbrijiem
tbumS auSbilben toiU, bie 2Cneignung biefer SSBiffenöf^d^
nicbt auf bie ©efabr f)in jugemutbet werben, baß er bar*
über baS SBicbtigere, feinem fünftigen »erufe . ndber Öe»
143
jenbe Demad()rdf|i3e, unb bie t^cologtfc^e Wf^tung tefn in
itt ^\)Uoloii\ä)tn untergel()en laffe. ^at bo4) fd^on Sut^er,
ber fo febr auf tfic iS})racl()en l^ielt, c8 aucb »febcr rid^?
tig . ertannt , ba|i bicfe aMn nod^^ ttid^t ben 2:iS)eologen mos
@oH alfo nicl()t unter bem @c|)eine ber ©rfinblic^feit ju«
(e^t bDc|^ eine gUnjenbe fDhttflii6}liä)hit bef^rbert n^erben, fo
ifit Sl^eilung b^r Zxbtxt notbtt>enbtg. e$ rei^it fomit
(in / n>enn ©njelne ; bie baju gujf unb S3eruf ^aben , ben
9elell^ttern*@iprad^jloff fo juricbten, ba|l er benen, welche jtc^
mit ber iCenntni^ ber biblifc^^en ©runbfpradben begnägen mäf:
fen, f4)on t)erarbeitet in bie ^&nbe geliefert n>irb; unb bie
Sefultate fold&er gorfd()ungen in bie biblifdj^e ^pxa6)kf)xt unb
ge]ci<ogropl()ie fibergelj^em &n gctt>iffe8 Xnnebmen auf Äuctort*
t&t 1)in, ein Sntlel^nen loom {Rei^tlfiume 2Cnberer unb ein ^t\)t
xtn t)on il^rem Sioxxat\)t bringt; bei anbenoeitiger Säd^tigfeit
unb bei IDjfenl&eit eineS wiffenfcbaftlic^en ©inneS, ipeniger
@d!^anbe , al$ ^^albl^eit in allen S)ingen ober in>ed(ofe& ^Di^e«
tl^un mit @elel(;rfamleit'^).
ß* 3fÄgogtl.
9BgU ID ftD* Gd^ul j ffteu ton Si^JjüttCB unb be SOSette'd (SMU fn ten tl^eoU
etubien vai\> mmtn. So^a* 1®^« 4^^ ^ ®* 670—79«
§. 43.
Sa bie SBibel eine attmdpg entftanbene Sammlung
t>on ^^xiftm auS toerf(i()iebenen Seitaltem i% t>on t)erfd[)ies
hmm SSerfaffern^ unter »erfi^iebenen SSerl^dttnijfen unb SSe*
Wn^ungen gefd)rieben, fo tfl ju einem rid)ttgen SJerfidnbnijfe
berfelben notl^jwenbig; fon)o][>l bie entjiefiung unb bie (S^i&
fote ber ganjen Sammlung^ aU bie ber einjelnen IS^dU ber=
fetben nd^er ju f ennem 2Cae8 biep gehört in bie biWifc^
♦) »d«* ^Uitxma^tt l 131. Ueber bte ^fitfömitttl |ur edemuttd
be« 6Mb^f4^# @9rif4ctt unb 2Crabtf4m f. iDoni 6. 181 -9a
144
€mWt«tt8«tt)ijfettf(I)afl (Sfagogff); mlä)t lieber t^eiK m
bie Sinleitung ind alte, unb in bte Umleitung m§ neue Se«
ftoment, tlf)eitö in bie attgemeine unb f|)ecteUe jerfdQt
§♦44.
Sie atigemeine ©nlettung ^anbelt »on ber @ntmung
tinb ben ®d)i(ffalen be§ Äanon§, »on ber ®ef(^i(i()te ber
«^anbf4)rifiten , 2Cuggaben, Ueber|e|ungen , ^Bearbeitungen
beflelben m f* »♦ JDie fyeciette l^ e§ bagegen (in fl^eilweifer
aSerbinbung mit ber Äritif) mit ber 2t'ut][)entie unb Sntegritdt
ber einjelnen (Sd[)riften, xocii ben ^erfonen i^rer SSerfaffer,
mitStt^edf, ^lan, Sorm imbStili^rer SBerfe, fowieenb-
li^ mitSeit, £)rt unb Umfidnben ber ^Cbfaflfung jutlf^un*
tteber .t;.a$ SSeirl^dltnifi bei: 3fagogtf jur «Knttf \\i%t §. 38.
SBeibc laffen ftc^ fteilt^l ^i^t ftreng au$ etnanber galten. Sn
dltern Seiten befaßte macc^ bie Sfagogif unter bem SSegriffe ber
critica sacra, unb in neuem \oX xck(kix nic^t feiten n>teber
bie «Erittf in bie Einleitung l^meingeiogen. ibeibe bebingen
ftcb tt)ec^fel8weife* ©ie ©infcitung wirb auf ben grgebniffen
ber Äritif ru^en; bie Äritif aber tt>irb mit bem SBerfjeuge,
mit »elcbem bie ßinleitung-befamrt madjjt, arbeiten.
iSMe Sfagogif fott xm^, nic^t, tt>ie SSiele getl[)an, ftbon xn
bte ßncpHoipdbie f;ineingejogen »erben, gür ben 3tt>e(f ber
tei^tem reicht ]f)tn, bie 5Rotbwenbig!eit einer einleitung barju^
tbun. SD^ne alfo bie ©efc^ic^te be§ ^anon§ b^er ab^uban»
beln*), ijl nur (iXi aßmdblige gntfiebung bcffelben, namentlicb
beS neuteflamentlidf)cn (jtvayylUovy anootoXog), fowie an baS
©cbwanfen ber SReinungen bi^'^ö^^r in ben erften Sabrbum
berten (Äonon beS brigeneS mi eufebiuS, ber ©^nobe wn
*) SBScr folc^e in bet ®nci)Köpabie fud&t, ffnbct fic hei^land h
€J. 363* ff., gran!e ©♦ 96* ff., ^ö^mibt, SBcrt^olbtu. TL 3m
2Ca0emeinen tjerwnfen wir auf Slofcnmö Ucc'« ^anhhnä) ^ hie mn
ratur ber bibR^ert ^xi^ mt> (&e0ef^ (BHt, 17d7— 1800« IBb* IV,
US.
SdiMceo) p etitmerm Ttnib Hi twn mnie ^tfn 1km Znfin»
ger ba» rid^tige S3erl()dltntfi bemerfbat ju ntad^en, fh midiiem
in ber ittd^nfi(td[)en 3^t ber itanM dB foHS^ ittm ' (trdE^f
ll^m hUn jtanb. SS tft )tt tefgett; i^fe baS testete bevri«
eine ^ol&e ©clbjijldnbfflfeit gettwnnen l(iatte^ mä) d^e man
aber ben fanonifd^ jBtbelbttd^flaben irti ^eine gebmmen,
olfo bap man jte^t/ t9te nid[)t auf ben Jtanon ble Stix^t ge#
grfinbet, fonbern t)telmebt bet erfiere ein SBer! bev U^tttn
ijl. £)ief n)trb loon ni^t geringem (Sinfluffe auf bie ganje
mttn tf)iologi\d)t äti^tmtg fein*)* SBaS aber bie f))eciel][e
Sinleitung betriff, fo b&rfte m^l geeigneter fein, biefe mit
ber (Sregefe eine» {eben einzelnen $E^4)eS in SSerbinbung ||u brin^
gen, M {te In gefonberten $Sortr4gen »ei^lduftg abiufKUibeln,
1* Ginlettunden In bfe dani^e fBihel**)^
fßett^olbt, eeon^v ffffivHf^sMtfr^e'Clfnldtitirtd in f&nmtK^e fanoc
trifte trab «f>oln^f(|e GMlp^lfii M lUn. 9(. S» Oil., iStt—
id* »b» VI.
♦be SBette, SB. «»♦ 8», l^e^itba* ber W^wff^'WtffiJen Öftrteitung
in bie fBXbü IL u. 9t.2U ZJ^U «tnMhmg imlLZ. fBal,
2. (Stnlettunden in bas 2C* S.
Simon, Bich«, Uistpii« critiqv^ 4a Yp^m T«iliineBt. Far^
1078. 4. Rottp 1685. 4*^)»
«i««*^
^) IBgL €$(bteiemit4et f* 104 |^ «It^e <u €X « liac /,Cle
#,fBibef Ott M fel69/ un!b b(ef bebenleii xoit nfd^t jgenag, f^at i»
,,ber ittem ieü fafi doc feine SShAuid de^bt «Die Mcber bei X H:;
,/fattben 9^ foum defamniele, fo toor bie ftfttion, aui bee fie entrffufii^
//gen^ i9iIU0 ierftrenti 9uc ber iBut^tobe po^ei^fxmhm bie 3erfh:eu»
,,tiii fkb fammelten uab iw4 fammebu JUutm {Kitte mcn bie M^er
übel 9t» S. Deceintdtf M bii effaafbat^t fUk iu imenbUd^ tttewiinde«
„ft^oürtew Unb fa ftnben toir, bofl bie «Unf^oi M iri^e fm^ mit
nbm ttfr^y od an bem SSktfe befd^ft^ten»'^
^) «eftsre »erfe txm Biret«» <169T^, Wftltlier <t6SS.)> A.
C«l«ir(li643. 73.), BriAa Waltoft (MST. 3(u«9» «Hm Wrangt*
ban ta».), Heidegger (1681.X Pfeiffer (Ultraj., It04.), Tau
Til <ir20. 22.}» du Pin (i>81.), Calmet (1730. ftberf«^ oen «»o««
t«im i7a8-47*)>aSoIbeal»atter (1744), e^rnec (1758.), f««ib>
^a§ett (1765—68.), SBagnet (1795.)» «nbet (Sofet/ 1803.).
<>^ eatefntf4: NateMi JOb. i» ¥ert< Hiet «ritica ^. T. anctore
i^dgeiiba^ tbeoU iSiic^K. 10
— tu
*(&i^ffOtri,S* ®v il^Mtwuf^dta.Ti, X^'Zp^., 1780^83.87» 1803.
m. IlL 182ä» 24. . 855. V.
IB au etr^ ®» i*, Ctottt)urf einev fritifd^jen (Sinlettund m bie Steiften
brt 2C. SL S^fimb. u* TOth., ±794. 1801. 06*
iSa^n, 3v <^teitund in bte gittltc^n fß^tc be$ Mm SSunbel»
SBien, 1793* 1802. JBb. II. . .
Intrbductio in lübb. sacrf. V. Foed. in compend. redacia.
Vicnh., 18W.15.
♦be 805 et te (f. io6cn unter D*. . ;
©eltraae iur ©nleitung In ^<^3 X Z. J^iUe, 1806. ' ';' '
Äugufti, '3* ei)* SB., ©runbng einet ^iftonfcii^Wtifd^en oifnteitänd
ins TL ä.:ew*> 1806. 27. '*•'
fAckermaiiü, F., Introductio in Ubros Y. Foed. Vienn.)
1825.
a. (Sittlettunden in hai 91. Z*
JSimon, Rich.^ Histoire crttiqu^ du Texte du N, T., oü Pon
^tablit la v^rit^ des actes, sur lesquels la.relig. chj^tienne
est fond^ Rotterd., 1689. 4.'*'). ■>
t^&nletn, <&« 5t. ^, ^anbbu(^ bic .Oinleitund in \M ^xifttn beS
91. SS. «rlaod^, 1794— 1800. 2 TCufl. 1801 — 09.vS3b. UI.
£e^rbu4) bec (Sinlettung. Sbenb. 1802.
R. P. Ricardo Simonio. Amst, 1681.' 85. Franeq., 1698. 4., toti
mit iU t)erdlei(i^en (le Clerc) SentimeiM de quelques Theologiens de
Hollande sur l'histoire critique etc. Amst., 1685., beutfd^ »an 600
tobt. 3üt. , 1779. iBb. II. 2Cnbere iXUtt S&ecfe oon S ab r i c i u ö (1610.),
p&otttnöer (1649. 96.), 8euöb<n (1663. 17390, % ®* ear4>joö
(Introductio 1714—31. 41. Criticä 8. 1728. 48.;, 3. ^ @emU4;
(Apparatus 1773.), ®öte (1787.), SÄid^aeltö (1787.).
♦) SBomit gn tJcrbtriben Hist. critique des Versions du N. T.^
mü Pon fall connaftre quel a ^t^ Pusage de la lecture des lirres
«acr^s dans ies principales ^glises du nionde. Rott., 1690. 4. nnb
Nouvelles obserrations sor \v Teste et Ies Yersions du N. T.
Paris, 1695. 4. {aUi^ überf. t)on ^attl^^ 2(* ^tamtt, mit fBc(&
unb 2Cnmtt. t)on eemUc. ^Vit, 1776—80.) — 2£nbe);e iSJtwt
Sßftfe t)on 3. S e u 6 b eit (1684. 1739.), 3- ®. ^ r 1 1 1 u i (1704. ^eraudd» M»
•&ofmann 1737. 64.), «^arwoob (a. b. ^ngl. t)on @d}ul}. «^affe; 1710
—73.), 3* 2) a t>. aR.1 (^ a e n d (^inleituna in bie göttlichen ©c^rif te« be« netten
JBunbeö.' (^itX., 1750. 4 2CufI. 1787. 88. «b. 11. 4.) , ^ e r b. SÄ a t f f> (Im
merü unb 3u1% s» 9)li(i^aelid (Sinleitund. Gambr., 1793., ibirf*
t>on (2^. g. ^. Siofenmäaer» O^btt., ;^l I. 1795« Z^\ IL 1803» 4.>
147
e4mi^t, 3. Q. iS^, ^fforifi^feritifd^ OMcttittd m 9t. Z. Ölte«
fen i 1804. Sb. U.
Si^^orn^ S* ®*, QinUltun^ M9LZ. Sp}», (Bt L 1804. 2 TCufL
1820. S3b II. III. 1810—14. SBb IV. V. 1827.
^-h&vd^ 3. e*/ (Sinfettund iit'bfe Gi^rfftm bes 9t. S. Sfib«/ 1808»
21. 26. IBb. II.
♦be «Bette, Sß* Sfc B.1 , . ^ ^ .
iL oben ttnteip 1*
»etPt^olbt/ &on$. j ■
®ttertfi!, •&. ^ gf*/ iBeitrSge §ut; ^tflotif^sfr^fd^ CRnleftung in(
91. S. — befonberö mft potemtfc^et; Slüd^d^t auf baS Eebtbud^ be<
<^n Dr. be Sßette. ^ade^ 1828. gortdef.'IBeftr&de 1831*
* Schott, H. A., Iftägoge hiBt.-crSt. in Hbb. N. Foed. eacros.
Jea., 1830.
f geilmi^fetr ^tnlett» In btefBAcber be« netten IBunbe«. SnfprvlSiaaOk
& <|ne<f enbutrd et/ ^*, IBettt% sur Qitilini 9t,Z. €lttttt9.,18^
Cllb'^tttfen/ ^*,9ta^\o^i ber G(bt|)eft fännn(li(^ CM^riftenbei 91^
. S» gfir debilbete iefm cäUt CItAnbe bearbeitet «ikmibttiid , 1887«
■ . . ' . ■',.'■■; .■,:]
y. Critioa sacrft.
• . r . . . .
•( .^«
Cf emie t/ 3. Qf. / TCbf^Ubm^ »o» freiet UtiietNMft bei SUmnu samt, itrri
.-75.Sb.IV. J^exingo^^ob«, dbetben tcd^ten^ebtaite^^iib^tifitoattd^tec
iM^a^eh itrttif. 2(. b. J^oIC. mtm' f^tü^aui. bfrcnb*', 1804. J&t(i|{I
■ 8crb./ SB^ff bet JCtitil, oni.2(. a:. )^(^{<b e«^rtevt»4^fibe(ber9, 1831.6.
§.45.
3(uf bem in ber' Sfadogtf nd^er («tmeit 3« (mtttibeti
6iftoHf4)en SSobm ibevoegt ftd^ bie Stbdtigfdl bei; Hl&lif<$en
£(ittf^ bjeren !!Cufgabe boi^Hn Qit\)t, ^xooyi ouS ben Dorlie^
gmben |iiftorifd)m£!en!m&t^m; al8 aü§ ben in btn ju bef)(tn^
bdnbm @d)nfi:en felbft Ikgenben tnnern SKerfmalen emeö
SEl^US. bie 3Ce^ti[^ett (^ut]()entie) einer ganzen @d[)rift, an«
bem 5Kt><^U8 bie Unt)erborbenf)eit (SntegrftdQ ber einaelnen
@d[)viftileU«n ober beiS Se):te§ nad[) ttH{fenfd[)ap(i()en |>^
cipien au beitrt][)eiten , unb ba, tt)o bie ii6)U ßeSart verloren
gegongm ober t>erbr&ngt morben^ biefetbe n)ieber l^erau«
fleHen*
10*
14B
~ Sie giottj«ent>igIeit »et Äritil tccfjtfertigt fid) oon felbff,
foliatti man nuc in bet einUitung beti flüdjtigften S&M
auf bie ©efdjid&tc unb bte Sdjitffate beä ÄnnonS gereorfen
bot *). <Bk i|t aud) ftetä Bon ben ©infii^fSPolIern unter ben
fiommen fficrc^rctn ber IBibel im Snlcreffe berfelbm geroiinfdit
unb geiibt reorben, mit namenltid) »on Eulfja unb iBengcI,
unb fc^on früljer »on Dngeticä unb ^ieton^muS. 'JtÜfäUige
Uebetfreibungen (^i)()«tritif) bürfm ctif feinen gotl bte Un^
(ritit entfd)ulbigen. Sbet follte ftc^ bet difet fi'it eine oorgefäple
IlografiftE unb baä abficljllidje ißeibeljolten ton ernjicfen un:
Ädjten ©teilen, roie 1 Sot). V, 7., um bie göttlidje aBa^r:
^)eit ein gtöfereä 5Berbien[t ermcrbcn, ßlS bie rcblidje, wenn ,
fluc^ irre geleitete gorfdjung? Uebrigctiö barf man nur ouf
bie JBeprebungen Ut neuern ^titiE, bie benn bodj njo^l Teit ,
aSfl^tbt unb ©emler eine fe[lere ©rutiblage geroonnen ^t,
einen unbefangenen ffllid werfen, um fic^ ju übcrjeugen, bü§
leineättiegä bogmafif^e (etwa rattonaIi(iifd?e ) ©tünbe bti bet
äBeiiimmung ocn 3tect)tf)tit unb Uttädjt^tit fön)o^)[ ganser ©djnf;
ten , als einjelner IS3eßanbt^eiEe obtealten ; benn naä tann ti
bogmatif^ Bttfdjlagen, ob bie (Sefc^idjte »on ber @()e6re^ena
•) ajgl. ^!crä6rt .fictbet'ä erffen ISricf: „Üjcrknucn Eie jetm
„[«6tfn ©aumeio b(i: SBlcinung, al« fri l)ie& SBudj in fern« äiigtm @k
„(lalt unb i« feintn Sllahrialien fein Sudj , wie anbfve Südier, in ifim
„ttnnc rt j. ®- ttine uetfdjirttntn e*iarteii geben, weil ti t\n gtttli:
,,ct)(S Sud) fet. <S« sibt in il;m etrfiiiicbene Ceäatten (unb Sine SeCatt
,j(ttnn bod) nur bie reAte fein), bieß ift Äbatfacfie, leine SJieinung.",...
„Ob (in Sfflcnfift, ber bie SBitel abf*v(ibt, jegt auf einmal ein MI«*
„feeifi: @olt werbe?" „Äein ^Jergament befommt eine federe Was
„tue, ineil es bie !Bibe( trigt, unb feine Xinte iticb befit;(i(b unnerlifi^
„bar.".... BeSoIettfeen ei*6oni (ginl. ine Ä. a. 2 »ufl. ®. 57.
68.) i „3öet bem biblififjen Sittetalcr ocrargt ober gar mit frommcc Sarn
„flfgleit batüfjrt.feufit, ttenn rt: tritifd) genau iinb tirfjterMtfc ftreng «in
ffSkrt beS ollen [obet neuen] Seflamenträ nad) bem anbem in biefet
„Äb|T(^t unlerfut^t, ber mufi entmebet mit bem Itltertlium unb brc ^tix
„fanlltteratuc unb bem bort äbIid)(R SSerfo^ren gänjlidi unbefannC ober
„an SeelenEeüften Ta äußerft fdiniai^ fein, bafi er bie grofen Si^'aen ein»
„ untedaffenen ^rilfung tiefet ICit unb bai unäbenDinb[i<lie .^eer Dan
„änKifeln niijt fibetfieiit, ba^ ftd) nur buird) bie corgefdilaiiene [nJmliA
„Intifclie] SBeiianblunoeact am frinen Siccfdjanjunaen treiben lAßt." ^1.
oudj ®6tl)e a. O. S. IJI. unb be aSctte'ä Äljeabcr. U- ©. IM.
U9
3ot Y1II,2^11. iäft tft ober ni(|it? ober oIrtte£)arologie Stirn.
XVI9 25—27« biet p fteben l^ab^, ober ^m dnbt wn d^,
XIY.I ttnb bennodi^ befagf f{4^ bie Sßtffenfd^ft; eben wi xtif
m .^cl^acbtung fär ba« iUberliefertt eibelwort , mit berfelbe»
genauen Umflinblic^feit mit biefen, nne mit ben bogmotifd^
»id^isen ©teilen. 3a biefelben ©elebtten, bie i^ieHeicbt totß
ttiger anflef^en n^utben, bogmatifdl) vnbebeutenbere fdüöftt, tote
etwa ben jn^eiten {Brief 9)etn, als miöjt aufjugeben, toto
ben oud^ iegt wieber^ me toor etlichen ^a^tm, aQe if^mn iit
Skbote Menben SBSaffen ber SStjfenfcbaft gebraucben, loenit
eS loiebir nitbig toetben follte, bai (Eoangetium M Soban^
ne» gegen erneuerte TCngrife ju oertbetbtgen , felbjl wenn bie
in bemfelben ent^altmen Sbeen i^rer bogmatifcl^n {Ricbtiing
toemger iufagen n>&rbet»^ ald g. id. bie Sebnoeife ber erfleit
6oange(tin ! &tn fo ifi eS no4^ Jteinem eingefallen, bie %td}U
beit beS SriefeS an bie Stimer ober an bie ®alater iu be»
iweifeln, um bie ober iene £elE^re be9 ®lauben9 ibrer @tu^f
}u berauben. 9lein, ba9 ifl eben bie SBärbe ber SSiffenfcbafti
baf fte frei oon' allen 9{ebenrä(f{t(bten bie JBabn fortfcl^reitet,
loel^^e i^r ber unbefte^licf^^ aSabrl^eitdftnn begeic^net.
§. 46.
Sßon bem Vittf)eik Aber bie 2(utf>entte einer (Si^nft ijt
boö &ber bie ^anonicit&t berfelben n^r^t^eiöoeife db^än^i^
Son ber Sntegritdt aber -ber einjebien Stellen; ndtt^in t^ou
ber 9tetni[>eit beS SejteS ^dngt bie lanmfä^c SBjirbe ber fßU
H ailerbingö obt
ttn&d^t (spuriae, rod^o^ b^ift freflidE» fan f4f(imm|teti
Sinne beS SBorteS eine @(brtft, bie abftcbtüd^ einem SerfafV
fer untergefcboben toorben, unb in biefem ®inne (annte
bte alte ^ird(^e mehrere unäcbte @ci^rißen, weldbe ftcb unter
bem 9lamen eines ^etruS, SacobuS, SbomaS u. f. «0. in ben
Jtanon einjubrangen fu^^ten, nacbber aber ald Zpofvo^^m
(m9gef(blo{fen tourben*)» ^ier fiel mit b^ abgef))ro(()enen
*) FabricU codex »pocnq^. N. T. flamb^ 1703. VoU. U. 171d.
VoU. lU. 8.
150 .
ZüÜ)tntit einet ©djtift oudj i^te Äönonicität. Mtin bie
g^oge übet bie 3Cuf^entie eineS SSudjeä fann nudj üb« belfen
Äönoiiicitit ()tnauS9ef)en. Q& Fann bei nüer 2Bflrbigfeit einet
©c^jtift, in bet ©nmmfung fisiligcr, fetbft gotfbegei|!etter S3Öj
dt« ju (leben, bennoi^ bte gtflge flufgeroorfen Joetben, ob
biefe ©t^rift reirElicf) ein 2Bet( bcä SJetfafferä iei, bem bie
Uebetlicferung |te jtifi^teibt obet beffen 91omen fie in bct (\vä:
tet gemflf^ten) Uebetfdjtift cn ber Sfirn trägt, gä äeiigt
nur von bet gröften fflcfangenbeit unb Unmiffcn^eit ju
gtöuben, bag, rcenn iö) »om fritifd)en ©dinbjjuncte ouS et=
rem ongeblidjen Säerfaffet bdä ISud) flbfi)ted)e, 'baS »on ibm
bet ©nge nacf) (jerrilljKii foQ, td) babur^ eine feinbfetigt
©timmung gegen baö ffluc^ felb|l (in ben Äog lege. Sn bct
9JrofQn(itterntut fällt einem fo etroaS'üon SBcitem nidjt tin.
ßbet biit g. lt. SBoIf bie Sli(i§ veradjtet, treit er fie nidjt
für bflä SSerE beä Sinett ^omet tjictt? eben fo juenig
f^jnjlnbet meine ffieteljrung be§ S8riefe§ ein bie J^ebtäer, n>enn
tc^ mii^ üuS (Stiinben überjetigt fjabe, bog berfelbe nt$t
Bon ^öuluS ^etüÄtjrt. ©efefet nun, eS gefnnge fetnet bet
SBeroeiS, bog bet jroeite Sörief 9)etri niö)t oon ^e(ni§, bet
erpe an ben JSimotbeiiä nidjt Bon ^aiilitl, bct iötief ^a--
tobi roebet »om atpoftel Sacobuä^ no^ »o'n JBtuber bcS
^etrn, foiibevn eon einem Stritten fei, unb bct ffltief an bie
(Svi)t\ix fei eine, »ietleii^t »on einem nijoftolifcben ©djutct
l)etrü()rcnbe, btofe gtreeiterung bcS JBtiefcS an bie ßoloffet'),
fo roäre mit alle bem gegen bie Äanonicität biefet ©tbrif:
ten, gegen bie d)tifi[icb = teligiöfe ffiebcutfamfeit unb firdjÜc&e
äBtflucIjbarIctt, (gegen ifjten „notmalen Q.\)atQ^tet"
©^Icietmadter,) \a fogat, roenn man will, gegen ibten in=
fjjititten Sntjfllt (aucb naä) ben (treng[ten fijeopneiiftifdjen S3e=
griffen) no* nii^tS gefngt. ffiläp benn bet ®eijit ©ottcä
nitbt, TOD et roilf? Unb too flefjt gefdirieben, bag et an bie
Flamen $aulu^, $ettu§ gebunbcn geioefen? @ilt unä allein
') @ie^e ^ietübet be SSelle'g @in[eit. ina 9t. Z. on beti eerFdiifbentn
®t«Ilen. — Jiaji öbcigenä mit biffcii (jDpotfjftifcb Ijiec oorgcttagenfn Bti:
fpjoltn nod) fein eigtiuä Urt^cil übet tie beti'i-f«nben SSüitei: Qtfdnt f^^
151
bn ayoficItfdE^e fSlamt, fo m&ffen toit bett St)ansellen btS Su^
(aS unb: ÜRorcuS tventger glauben, olö benen be$ ^atü)ani
tinb. Solennes* S)abet fagt Sut^er, (oa einer grcparttgent
Snfpirationdtbeone i)ttan&, febt treffenb*): ;,SSa$ ßbnfiuS
„xAdfi U^xtt, i{i nicbt äipoftolifcb , menn'ö ^Uidf $etruS unb
,;|)aulu3 lehret; tvieberum, toa^ (Sbtijlu^ lebtet, baö tfl apos
,;ftDlf((b^ tinb. xotm'& gleicb Subad, Tlnmi, ^ilatni unb
i,r^frobe& tbat^^ f^retUcb mupte bann berUmjlanb, ba$
etmge. bet : genannten @(bttften bennodl^ apofiolif^e 'Slamm
«n. ber @tim tragen, auf eine SSSetfe erfldrt n^erben fönnen,
Ut-Uiv» 2(nnal^me t)on ab{t(btli<|)em^etruge iuliefie, tooburd^
oSetbing^ Mä) bte JCandnicit&t gef&btbet n^&vbe^ — ^ SRod^ itt
einem xoiit ^öbem ©rabe t{i bieg bei bem Z. SS. ber ^aVL SBenn
oudb ehtjelne |)fa(men , trofe ber Ueberfcbrtft nij^ , niöft öon
bem I6nigltcben ©anger felbfi, fonbern blofi ad inodum Da-
iridis gebitbtet ftnb , fo gebt barum , iji nur ber tbeofratifcbe
9etjl in tbnen ein acbter, ibre religiofe S3ebeutfam!eit nicbt
imrloren ; unb roa$ im ongefocbtenen {weiten 2;bei(e beS SefaiaS
(6a)>.XL — LXYL) (Srbebenbed, äcbt aSef{tanifdS)e§ oorfommt,
bleibt in tooßer yro))^etifci[)er unb fomit fanonifcber äBurbe
bafleben, n^enn ti a\x6) glei<b ntcbt t)om ©ebne 2Cmoi Der«
faf t i{L Unb n^ie ? foUten iene Urf unben gittlicber üßenfcbem
er^iel^ung, bte n^ir im ^tntatmä) gefammelt ftnben, unS n^e^
niger el^rwürbig erfd^einen , wenn jte nic^t ber ©rijfet 2Bopd
Don 2C bis 3 niebergef^rieben l^at ?
lieber bie Äutbentie mü^^m toit uni alfo unfer ttrtjieil
ftet$ frei l^altem 2Cber ni^t aud^ über bie ^anonicität ? (SS
Unntt benn bodE^ and) ber %aU fein, bafi eine unaut^entifd[^
erftmbene ®ä)xx^t ^ugleidS) andf ©puren Don einem bem @am
2m ber SSibet 'frembartigen ©eijle Derrietbe. SBiö man fagen,
bie fßoifebung. ^at über bie S3tbel gevoad^^t^ fo gefd()al(i benn
bie^ bo4) mituibat bmd) bit SBac^famfeit ber ^ixd)t felbjl
in ben erjlen Sabr^unberteri, unb eS jeigt pdf) aUerbingS au^
bei ber flüd^tiglien SSerglei^ung ber apofrppb^f^^*^ ßitteratur
mit ber f anonifd(>en , . bafi l^ier fein bloßer 3ufatt gehaltet.
*) 3tt ber SBcrrebe m erften Tüu^aU feiner. Ucberfe^ud bei »• Z.
1522^ .-'■'..
I
I
152
SDennoc(j läft ftcE> ein ©djroebm auf b«t ©tenje jtoifdjm bem
^anonifd)»! unb 3tpoEttj!p^ifcl;en bei einigen IB(i(t}em ntdjt
liugnen'), roa6 ja oiii^ bie Äitdje butc^ ^(uffteUung tinci:
ßlaffe üon ävjtUyöfuva beuttid) genug QiiSgefprodjEn Ijat, unb
»oä ft^ in ben ®d)iäfalen bet 'Jtijiotnlwfe jut güibenj
seist.
^ot fict) flu* tauge« Seit in ber Äirdje Eein aiBiber:
fiptuiii gegen bie JCanonidtät einjelner ffiüdjer geltenb gemacf)t,
[o uafjm bod) bie SJefotmafion baä Stedjt bet dltem Äirifce
»iebet in 2(nfptutl) ") , unb dud) bie neuefi« 3«'* l)ot fol*eä
wiebet fliö ein ^^rotepantifcdeS etfannt unb geübt **'). SBit
geben sroot gern ju, bog fid) fcfiroerlidt b<i3 ©enicingefii^I
bet Äircfje baju Bereinigen wirb, and) nui bie geringfte SJen
(inberung im Äanon BOVKuneljmen , unb Einnen e3 fttbfi nitl)t
TOÜnfdjeitf); bem ©injelnen nbet mug baS Utt^eit frei ftefeen,
unb bie asiffenfdjaft mug batauf fietä Siüdfiä)t nehmen. 3«
rfeniger eS inbeffcn ber ©efaramt^eit gelingen bütfte, ie^t
Boä) äBüdjet auä bem Äanon äuSiufd)eiben, (roieirobl g- Sä.
bie Urt^etle manä)cr ßaien übet baS ^ofjelieb unb bie a^JoEa»
lijipfe unbenjuf t ei» foldjeä ©treben »ettatfjen ,) beflo ircmget
nodj bütffe ju hoffen (te^en , bag bet Äanon nodj einen 3u'
WflcijS ober eine äöereidjetung oon foldjen ©djtiften ct^aKj
(i)5!*
•> Sßgl. S^Ieietmoc^er
••) SBflL fiutt*>:'ä Uttlltile Ü6er bcn SSrief Sacoti unb bie ÄpoIa^oJI
0, O-, TOomit ju üeralfidfeen boä Uvtfieil bcä E. orianbec (16(4.): I"«"
auteiD erratuni est, quod episCotam Jacobi et Judae et posteriu-
rei duaa Joannis inter canonjra scripta nuniprant, quae scripta
i longa post apotitulnrum tempora non pru scriptis canonici»
habitft sunt.. .. Hecte autem umisas ApocalypaJB. Ba enim noo
est Joannis Apostoli, sed cujiiadam Joannis Theologi, et ntult«
habet adeo obscura et perplexa, ut non multi dextre in ejus
B Teraari queant — tti ©pittUt fibci; bin ret^jigfjcn laob. So,-.
non. ®. 16.
'") ©i^leiecmflc(i«i; 5- 110.: „Tiie proif|Iantird)e Äitije miifi
„Ttnftru^ bnratif nradxn, in bet gcnaufrtn ScHttnmting btS Santa noi^
„fmmer brgtiffen ju fein, unb bif| ijl bie Ijädifft, (rfgeiiril) t^folosiffllt
„XufBotx für bie mat Sxitit."
f) mal. ©*reieraad)«t §. 114, 115,
153
fatt, Ue enfn>e^^ ftiX^ %a% nU^t itfamt obet t^n Un fUb
Ifttn Si^altttn tytxtannt tooittn wittn*). TÜtt au^ ^in
md^ ti tiem ttrtl^eiie itnbenommm blfibtn, in ©üftiftm, mh
(be bem o^^ftoüfcben ä^tülttx »ol^e fielen (). fi9L in benen
ber oy^Iifcben SSatev), ©teUen )u ftnben, bte man einer 2(ufs
bekvft^rung im ^anon für xoüxbii b^(t ; benn ,,beibe 2(ufsiu
ben gelten nicbt nur füv ganje Sitcber, fonbem audt^ für ein^
)ebte Xbfcbnitte unb Stellen berfelben'' '^*). 9{icbt nur aber
bte 3(utbentie, fonbem m^ bie 3ntegrtt&t ber beiligen @(IMfs
ten bttunt in 3öttxad)t, nnb leitete ßebt in nocb engerer Söu
jßi^tmß )um fanonifcben ^nfeben ber @4^rift, als bie ttfUtt,
96äft nur ganje @4!rifien ober grifiere @(btiftabfcbnittey fon«
bertt OttC^ einzelne Xudfprucbe, ja einielne S3ein^irter; ^au
tifebt 2C. fönnen \i6) unter frembem ^amtn eingefcblicben nnb
onge^&ngt ^abm, fei e$ burdl^ ab{tcl[)tlid^e @tnf(btebung (3n$
ter)>olation) ober au$ SSerfel^en, fo bafi j. JB. eine SÜanibt^
merfung (©loffem) oon fpdterer ^anb in ben Xtxt überging«.
Serner fonnen auö ißacbläfftgfett ober Unerfabrenbett ber 3Cbs
fc^reiber ober auö anbem in ber Crinleitungdwiffenfcbaft felbfl
meiter ju erörtemben ®ritnben (oerbliddenen @cbriftieiid[^en^
JCbfurjungen ; ßufammenfliefien berfelben tu l xo.) einzelne
Dari^ieen bed Xzxtti oerborben (corrumptrt) ober aixä) tödens
baft (befect) geworben fein» 2)a|i bergleicben t)Orgegangen^
ift, xoit ^erber in ber oben angefäfirten SteQe fagt, ni(bt SSer»
muC^ung, fonbem ffib<^tfa4)e***)* 2ä wer borgt unä baffir^
ba$ ni^t, troi^ ber Stenge unferer tei^eSwegS bis in bie Ur«
seit ber ®ti^ng bin^uf^^^^^^nben @(brifte)remt»Iare , bie
itrfpr&ngli^^e @(breibart l^ie unb ba verloren gegangen^
^ an bie ^orint^er (oon 91 i n !)/ ^aben fld^ fo mentd beto^rt^ baf bie
!ttff «(Üb «euen ^tbedhtnaen loergr^en finnte* SSg^ iebod^ C^d^Ieiers
mcu^er ^ HL
*♦) ©^Iciermod^cr §♦ 112*
**»♦) ,;3Dcr ^CuöenfdSieitt ^at offe SJorurt^efle / »cl(^ l^ierSber t'fyehm
//Se^errfd^t ^)abcn, Idnöft f^on scrftört" ©d)leicrma^ §♦ 116» ,;«oUte
/,^e wenidftend $nii5rt |»aben/' fe^eti toir ij^iR&ui
154
■Ubi
unt> baf tief fel^t )ei%, f<i^oti l^ettiei: etiietr^Ofi^^^t t)om
Äutogra^)]^, erfolgt fein fÄnn'?*X ' ' ?(•.?;.;;(, :
' Sott itt fRün^xt beS Se^te^ l^ängt nun cbtt btt innere
SS&tbe utA S3ebeutfam!ett nnfered bibltfcl[)en £anon$ oQetbtngd
ab. ^xd)t ffoat'oi^ ob bie @elig!ett eme$ (§l()ri{lenmen(d^en
loon einer SSariante abl[)ängen f6nnte, obf4)on- bie^ au3 einer
äbertrtebenen Snff>tration§tl()eorte gefolgert werben mod^te ^ aber
{b note n)tr f^on..bei ben S)enfma(em menfdS^ltd^er äBetöl^eit
unb £un{i alter 3eit aud ber 4cetntn .^Cd^tung^ bte n)ir .benftt
bjen {uw^en^^ ii''Xoin\(ifm mäffen; .bafl fte tn<ber m^ltdi^fi
reinen @e|ialt unl$ überliefert n^orben fein mb^&t, fo nierben
toit an0f aus lauterer «^oc^ad^tung t)i>i;.bem SÜbelbuc^ : baf$
felbe n^nfdiien/.unb alleS t()un'tt)ad'i in. unfern Gräften liegt,
biefen frommen SSSunfc^ 2^ t)ermirl(id[)«n*
§..47.-.'
Äritif^e* SSerfö^ren.
£ie JIritif ^tf&Ut i^ra^ ä^flimmungSgrönben nad^ in
bie dup^re unb innere; i^ren (Srgebniffen m^ m bit m^aüot
imb j)ofttit)e Äritif* ^...; './
• ' ■ .,•'.•' .1 ' . .
©nige unterfd[^etben aud^ S3ud[^er^ unb SBort- ober S^ejct-
Iritif**). .2tUetn beibe laffen .ftd[> mdS)t tt)o{)t i[>on einanber
trennen , wenn ffe fid[) qUxö). mit t>erfdS)iebenen ©egenjianben
befd^dfttgen ^ bie er{iere-ndmlid[^ mel^r m\t ber 2Ced[)t^eit ^anjer
©d^rtften ober einjelner ©^riftabfd^nitte, bie lefetere me^^r mit
^er Sntegritat unb SReinl&eit b«§ ^txU^ (fiel^e ben üotigen §)a»
ragrapt)). ®ctt>6l^nli4) nennt! man bcnn auä) bie Schrift?
unb S3ud^erlritif bie l^o^ere, bie SSBort^ unb Sj;e):tf ritif bie nie*
bere, obu>o|)l unangemeffen***).- fSliä)t minber bem 2Ri|it>ers
ftdnbniffe. ausgefeilt ifi ber ©i)rad()gebrau4) 2Cnberer, weld^K; mit
bem Hix&btuät ber ^o^ern J:rtttf gugteid^ aud^ ba§ bejeidl^nen
wollen, toai wir ipaffcnber bie innere > unb mit bim ber nie*
♦) @d^lciermad)cr §. 117*
♦*♦) €JclS)(eicrma(^er §. 118» Znm,
155
rtMtaria
bttn , xo^i t9tt fc|)tdnt(|iev bte Auflete nennen m6d()ten. ^8
©efd^äfi beS ^tttüetd ndmfid^ betul^t auf t)etf(i[Hebenen , m
i^rer Art jwör gletcb »t^^tigen , balb aber mebt ber Äugern,
jef^^idi^tßd&en nnb erfal[)tungSmdßigen , balb mebr ber innem,
^f^^^otdgtfd^en unb ibealen ©ette iugen)anbten 6iTmbtnattonen.
%e ufere ^rttt{ nennen n^tr baber bte, n)elcbe (kvA ^ta ^or^
ßeflenben, iebem unter gewiffen SSorouSfefeungen mit ber gleU
<^ett qbiecttt)en Ueberjeugungöfraft ficb batgebenben Äb^^tfacben,
b* ]^. au8 toorbanbenen Seugntffen be8 fir^ltcben 2Cltertbum8,
au8 ben <^anbfd(;rtften, tteberfe^ungen u. f. xo., * bie 2(utbentte unb
Sntegritat, fohlte bie JRicbtigfeit ber 8eSttrten ju ermitteln fitcbt
@ie ifl fetnedn)egS eine niebere ju nennen, in bem @inne^
baf %\m anbere b^^^i^e ft(l[^ t)ornebm über fie erbeben ober
p^ gar über biefelbe ll)intt)egfefeen iürfte. @ie ifl melmebr
bie tiot^wenbige ©runblage atte8 fritifcben Serfabren«, wenn
biefeS nicbt in bie tuft gebaut fein foH» 2tber bod^ rei^t biefe
äußere ^anbl^abung beS fogenannten fritifcben 2(pparated nid^t
bin» ginmal unterliegt biefer ja felbji »ieber l()6bern fritifcben
SSefümmungen ; benn eS bleibt erft audjumitteln baS %\Xtx unb
ber SBBertb ber ^anbfdj^riften , ber tleberfefeungen u* f. »• *).
S)ann aber l&fit ficb au^ felbji mit bem woblgeorbneijien frt$
tifd^en 2(<)^)arate nid^t aUcS auärid^tem 25ie innere ÄritiC
mug t>oDenbenb jur« äußern l^injutreten/ @d fann va ^Betreff
ber 2(ut^ntie, mi) bei bem ©df^weigen ober ber ttnftdl^ers
l^eit unb bem SBiberfprud^^e ber Äußern Seugniffe, auf
bie 2(ed^t]&eit ober ttndd^t^eit eine« fcbriftli^en ©rjeugnif*
fe8 gefd^loffen werben tbeil8 burd^ SSergleid^ung beffelben '
mit anbem SBerf en Don bemfelben aSerfaffer (j. S5. burdS>. IBers
gleid^ung be« ^ebrSerbriefe« mit ben erweiölid^ ic^ten |)aulij
nifd^en SBrlefen, ber 2Cpofal9^y^ mit bem etwngeHum unb
ben äBriefen Sol^anniS/ be6 jwtiten äBriefeö ^etri mit bem
trjlen tmb einigen Sieben bejfelben 3Cpojhl8 in ber 2f»)o|let
g^dbid^te), tlf^eilSbur^ äufammenjiellung unb SSere^inung
♦) SSgU bie ücrfd)icbencn. fritifcben ©^flcme in biefer »&ittjtd^töon 95 cnts
le^, SOlill, aSengel, ®riedbad&/«&u9/2Ratt§di, ©d^olj,
Ea^manm Sn biefer SBejie^ung greifen bann freilidS) ©nleitunaöwifs
fenfd^aft unb ^ritif in einanber» 0. ^leiermad()er §« 120. be ^tiXt ^va-^
teitund §♦ 37* ff»
I
I
l
156 .
l)iflorif($« Serfjättniffe (fo j. S5. bei ftrettigen DrflMn *
^topi)üin), (t)ei(5 enblii^ burd) genauere äScübat^tung utib
SBevflIeidjHng beä einem 3eitölter übüdjcn ©ptac^gebrfludjeS,
ba grammafifdjen gotmen, ber 58i[lJer u. f. ro. 3n äBejie:
I)ung ober auf bie 3ntegtität !ann bie ©tÖrung be§ natütti:
^en 3iifß'ni'^i^''"gä^ ' bic burii) eine eingeftSjobene €telle bes
iDirtt luitb C 1 ^oi). V, 7. 8. ) , fdjon ouf ben 2!etbcid&f b«
Uni*t|}eit ÖinUifen, nod) elje bie ^Tuctotität bcr .^anbj'djriften
angeiufeti witb, ober eS fann bei sorliegenben itäaxttn, ouS
benen gu wäljlen i[t, auger bem nugern SSocjugc ber bt^cxn^ani'
[(^rift ouct) bie innere SBerroanbtfdjaft ber ©teile jum @an--
jen ein bebeittenbcS ®tmä)t in bie ®cl)a[e legen; fo bag [id)
baS Sine burtt) i>a^ 2Inbere entTOebcr beftaligt ober iiber=
flimmt finbet. SBiSioeikn lägt fic^ aud) oon ber inner« Äri=
tit auä jeigen, tvie eine falfc^e Se@art ^nbe entfielen tonnen,
unb fie mu^ nidit feiten cntfc^ciben, ob wir bann ber fi^wie*
rigctn ober ber Elatern Seäntt ben Sorjug geben foUen; benn
fo gemig eS i|t, bag mandjcä SBJort barum geänbcrt mürbe,
weil man e§ in biefer IBebcutung ober SJerbinbung niffet Ber=
ftanb, fo geirig ijt eä audj, bog mandje Sdjraierigfeit ber £eS=
flrt buti^ unjeitige Äünficlei ober gcbanEcntofeä ft^ ®ci)en=
laffen beä Jtbfcjjteiberä IjineingeEommen.
es ift «un freilid) fdjtoierig^ baä rictjtige SSer^älfnif jroi»
fi^en ber 3(nroenbung ber aufern unb ber innern Äriti! ju fin--
ben. Sefetete erforbctt öllerbingS grofe iSBei)iitfamEeit, unb cö
ill nudf f(fcon »iel Unfug mit iljt getrieben rootbcn. 'Aber
begmegen E6nnen wir boi^ nidjt ben ®runbf%n unbebingt
beiftimmcn, roel((je je^t, freilidj im ©egenfa^e gegen eine frü:
^ere äSiUEür, bie Dberbanb gewinnen rooüen, als ob boä @e»
fdjäft beä ÄtitiEerä ein rein me(t>ßnifd)eg fein milffe, unb
als ob einjig unb allein nur bie 3fuctorität ber .^anbfdjrifteii
JU enlfd)eiben ()abe*). ;^armonifd)e ©eifleSt&itigEeif, Gombis
nation äußerer unb innerer SJer&ättniffe, (Sinitt^t imb jShH,
doctrina unb ingcnium muffen ftd) fiud) ^ier nettjnjeilbig t
^ätib bieten. £)ber roaä wäre gewonnen, wenn (tatt ber <
') SBflt. j. ffi. aieftig'ä SfiijEige ron £flc6nunn'S 91. .
ttieoi. Slubidi unb Äritittn. 3af;r3. 1832. ^eft 4.
157
jtt mtiifym fubiecttt)en SßtQfut bte toi)t jDbiecttt>ttät unb ^txt^
]^aft beS 3uf aOeS in ber SStffenfcbaft tvaltete ? Simn baf
auc^ bte beflen unb frubeften oodices 3uf&Ilen unttmou
fen xoaxm, benen eben bie feinere ©pfirfraft ber Äritil, bit
immerbtn eine burcb ©elebrfamfett ju Derebeinbe 9latttrgabe
x% nacbiugeben \)at , mx tpiQ biefi laugnen ? 3n)ifcben ißiSU
für aber unb BufaQ fielet bie 9BijTenf(baft mit greibeit tmb
^il^erer 9}ctbn)enbigfeit jugleicb in ber SJZitte.
Udber iai SSerbciltnifl aber ber ))ofttit)en Stxxtil gur ne$
gattven ift m^ im Solgenben ju ^anbelm
§. 48.
SSenn ftd^ bie negattt)e .KritiC bamit begn>, ba8
Una6)U im ©anjen toit im Sinjelnen au8$uf(^eBbcn , fo
fu4)t bagegen bie pojttit)e Äritif tf)eitö in S5ejief>ung auf bie
^ut^entie ben d(^ten SSerfaffer ju ben anonymen unb yfeubo^
npmen SSBerfen aufjuftnben, t^eilß in S5ejie][>ung auf bie 3ns
tegritdt bm urfpröngltd[>ett Z^ »ieber ]()erjujleUen. 25a5
erilere Qt\^U% in Ermangelung }ureidf)enber &uf erer ®r&nbe,
burd[) «^9|>ot^efe, baö Ie|tere bur(i[> 6onj[ectur.
®a|i biefe ober iene @d[)rift ntd[^t t)on bem SSerfaffet
fei; unter beffen ^amtn fie unS äberliefert ift, Imn in ber
Siegel mit größerer ©icberbeit ermittelt, afö ber toal^re SSer»
faffer ju ibr aufgefunben n)erbe)t* @ben fo gelangt man leic^
ter ju ber @ntfcbeibung : bie unb bie @teQe iji )^erborben, t)erf
jiummdtt; al§ ju ber: ,,fo foll unb mufl e9 beiflen/'
SiSweilen bieten ftcb freilieb mäf ber po^xtiotn ^ritif iuferf
^ulfSmittel bar, n^enn {te gteicb nid^t ganj )urei(betL 69
fubrte 2* ^. ba$ 3eugniß bed SertuUian (de pudio. 0. 20»)
ÜRancbe auf bie 2Cnnabme bin, baß 93anrabaS ber tSerfalTci
be$ SßriefeS an bie ^ebr&er fei. SBiSweilen aüß t^
bit ^9))otbefe auf, einzig unb aQein auf bie SÜt
ftu^t, toiein ber ©cbbomfcben 2Cnnal^me eines. U
2)a£l im le^tern SaUe bie $9))otl^ete no^ xom
_ — 158
üuf 55eifoH madjcn Eönne, atS im etpern, Eiegt in bti SÜatwc
bct ©a*c; unb man ^at baljet in neuerer Seit ü&cr^aulpt
Hn SBeg ber ^ijijotljefen alä einen gar ju unfidjern ju tax-
löffen, unb fcie fogennnnte pofitioe ÄtitiE li&eriomjt öufäUfle=
bcn angefangen; roierooljl bieg Eü^nere gorfdjet nidjt abges
fc^tedt 6üt, benfelben öufä 9Ieue ju betreten'), ©ine ä^nlidfe
SBewjanbfni^ ijat eä mir ben SSermutljungen über bie SeSatt
(Sonjcctuten). SBar man bamit ju einer geroiffen Seit auf
iem ©ebiete ber ^jrofanen, unb fpälet äudj ber fjeiligen Sit;
teratur ju freigebig , fo fdjeinen bod) cud) bie Unte^t ju f)a;
ben , meldje baS ßünjecturiren un&ebingt »erreetfcn. 3(1 bodj
eintiefen, baß fidj Sonjecturen burc^j nnt^malS wirEIii^ oufgc--
funbene gcSarten bero^^rt (jflben! SBcnn baljer im aUgemei:
nen rootjl bie JRcgel fcfliittjalten i|i, „baß ficti audj bfl§, roaS
auf bem Siege bet SJermut^mig StidjtigeS gcteiftet wirb, auf
SBomente bct Äertgefcfjidjte muß berufen Eötinen," fo fann
bod), „im gälte ber Slott) SSermut|iungen ju wagen," nie Ber=
boten fein'*).
§. 49.
SSerf)ä(fntg bet ÄritiE juc Eregefe.
ßbiüoljl fidj bie ÄvifiE, iljvem SBegriffe nai^, »on &«
gjsgcfc untetfd)ei&rt, ju bec fie in baS SBerljälfnig einet
^filfSreiffenfdjQft fritf, fo (dgt fie fiel) in bec SJirEIic^leit
nur in SJcrbinbung mit bec auSlegenben Sljdtigfeit betn
fenj benn erfi biird) bie (fjregefe reicb baö Ei:ififcf)c 3ntercff(
•) SBgiL .gtsig in bet oben anaefü&tten ©(firift.
•*) ©c[)I«ernia*cc §. 119. 121. SBgl, bamit liecbei:-. „ffoniectiir,
„ira Ivitifcfeen EJerftanbe, i|l mie bai ©dinfibcmffTet bcfi äöunbatälEä.
„ Stuttnecnbis unb ^eiiriini iana'i allerbinriS leibet! Tein, aber nur fütrd)'
„terlic^ n Otriven big , färditenlic^ tX'Tiinir "tib ^c<^ diente, ber bamit fpicU
„unb It^igelt, i)ict: nod) SBelieBfii ein Eljr, bort ein Sufle, bort eine Kafe
„TOegbringm unb bc|[er niat^fn iciK, bie ifjm nicfit ret1)t ift — ein 8et:
„ftömmler ift er." ^rofie niditigeu Soniüclurfn übcr'ä 9t. IE. in tef:
fen Xn^ange {u ben Sdefen imeier iBrüber Sefu {SBer!( gur SIeligfen
unb Z^eoiosU. Vlll. ©. 3S1.). Strenger urtlieilt be üSettt g, 69. ber
einleiluns.
159
■«■^«^■w*
^mcdt tthb ber @{tm bafäi: Qcfci^drfit, alfo, bap' bdbe SBifs
fenf4)a|tctt als in flefer Sßcd^fefoirhing begriffen, unb fomit
dnottbei: gegenfettig bebingenb mb f6^bernb gebadet n^erben
mfijfcn*
• SSBit unjwedfmaßig e8 tt)5w, bteÄritif treibenju wollen,
^ man pd^ felbjl im grfidren terfucbt ^at, unb.wte jwecf^
mipig e§ binfiegen .fei , bei ber- (SrHarung felbjl ba§ Äritifcbe
fortwdbtenb ju beritdf jtcbtigen , ijt unten in ber 9)ietl)obologie
{u jÄgfa:- ^8'tt)trb (Slfö »obl für ben JCnfatig getiügen, mit
bm aUgemcmlien ©runbfdfeen ber Ärttif im 5Borau^ betannt ju
fein, S5ie 83 i 1 1 u f i t d t^; teie ® ^(etcrmöcbefc pe. ^ennt, finbet
jicb.ietjl mit ber Uebung''); . 2)te SBe^felw^irfungV jjt^if^
©cegefe unt) Äriti! leitetet übrigen« ein. ^at bie 'SBa^l ber
£e8art ©nflug auf bie (SxMxmSj ober mug jte tnelmebr erfl
bcn ©toff für biefelbe \6)ajfm, fo wirft aucb umgefe^rt wiebe?
bie rtd^ttge SrHdrung einer .Stelle ba§ notbigi Siebt auf bie
benimliegenben SSarianten, unb wir ftnben un$ na<b ricbtigerm
J^ineinlefen in ben '^n^amm^rifyan^ nid)t feiten geneigt, eine
Jeäott wieber aufjune^men > tk wir fcbon verworfen b^ttenr^
ober eme anbere aufjugeben> an bie wir unS erjl b^^lten jti
muffen glaubten, ebe bie ©teile un8 Rar war* Sa, anä) in
Setreff ber: 3lutbentie einer ©^rift unb ber Ermittelung i^reS-
SerfafferS.i^ann un§ eine, migverßanbene ©teile letcbt entweber
einen falf4)en SSerba^t gegen ba§ S3ucb erwedCen, wdbrenb ein
tieferer SBlitf in ben ©eifb be« . ©d>riftjießer8. unb in bie IBer*
b4ltnif[e bie ^ed[>tbeit wieber fcttw, ober umgefebrt Wnneii
tpir un8 bei oberfldd^lid^em\SSerjldnbmfre fiber bie Äed^tbeit
einer ©cbtift beruhigen,.. W^l^rerib ba§ genauere Singeben auf
bie ©a^t bie äweifet tt^crft 3Ran pebt alfo barau§, wie *
notbwenbig e8 ifi, 1. ftcb jwar iebenfalld, no(l^ ebe baS eigene
nttbeil gebilbet ifl, an bie S^eiftungen Ruberer ju ^altm, unb
tt(b alfo eines. fo t>iel al9 mJgticb fritifdj^ berichtigten
XerteS bei ber Sefung ber JBtbel ju bebienen, ^6) 2. aber
au(b Ui ben beflen f ritifd^en <|)ulf8mttteln ben eigenen ©cbarf»
hM ftetd offen ju erbalten über ber Srf Idrung»
■■' . " • ' ■ ■■ •
*) ew^letemu §. 122» 123*
i. »euere IiriCif« beci^tigte ^anbaoesaben btS X. s:*}.
*Biblia heliraica manualia ad praestt. ediit. in usum studiosae
juventutis edita a Joh. Simonis. Hai., 1752. 67. 1822. 38.
*Biblia hebraica ad uptimarum editionum tideni iumma dili-
gentia au studio recuaa, Koriptatum biblicarum sunitibus.
Basileae, Haas. 1S27. (QTogent^eil^ nad; Dan tit ■^coql)t.)
•ßiainsi a''K''a: ^tlin. Biblis liehr. aec. editt. Athiae, J, Leus-
deni, Jo. Simonis al. , inprimis Everhardi raa der Uougbt
receuBuit A. Hahn, Bd. itcieot. Lips., 1831.
lS)t6$ere ^uägabe.
*Biblia hebraica dig. et g;raviorcs lectt. vai'iett adj, J. Jahn.
Vienn., 1806. Vuil. IV.
2. ^anbaueealien beS 8?^ S. '•).
*NaTuni T es tarn eil tum graece, recogn. atque Insign. lectL
Varietät, et argumcnt. notatt. subjunxit G. Chr. Knapp.
Hai., 1797. 1813. 34. 30.
*) Ue&et bie SeitgEfi^ictlte unb ben weitem Tritir^en Apparat telXS,
fcgl. gtanle ®. 96. ff., SSofenmfillet'ä ^anbb. unb bie Sinll. iu
Ä. a. {be fflette §. 76. ff.). Ttltt Uebetfeiungen: a. grie^iftlje
(LXX, Xq^iiCa, ©i^mmat^ug, ü^eobatton ic.)} b. morgenlfinbir^e (fqtifdve
[Pescliito], ät^DpIfn^e, dg^ptirdie, Qtabifd)«, am\mi(ii!t, geprgifi^e]}
c. late(nif(f)e (»ocIiierDnontionifdie : Itala, Vulgata]i d. flaoift^; e. ^U
bäift^e ^lorap^rafen (D''l?ninn), oo'- 6e SEette g. 39. ff. Uebec bie
Hexapla US ScigeneS f. §. 45. ff.
■Kiltttt, ineifl größere Muäflüben beSXa. {ie SBefte
§. 95. StOfenmäUer I- 189. ff. Kcnnikott, Bunj. , dissertt. super ra-
tione teiLtns hebr. V.T. in libriaeditis, latineyertil et auxitW.Abr.
Teller. Ups., 1756— 65. Viill.ll.): »on ©oncino (1488.94.), in bei
tomplutenf. ^Joluglotte 11514 — 17.), SBombcte I. (1518.21.),
IBombcrg II. (1525.), ®. 93t ünf) er (groben. 1536.), K. Stephan I.
(1539— 4a.), St. Stephan II. (1544-46.), ?)iaiitinu« (1566.
71. 84.), gl. .giutter (1587.), 3- ffliii:! otf (1611. 18. 19. u.f.R).),
3of- JCtiitae (1661.), 3ablon«(5 (1699. .&aiibauS3.J , oan bet
^ooflijt (1705. Spnb. 1822. .gianbauflg.), Opig (1709.), gSf*ae(i*
(1720. .Jwnbaulg,)' ^oubigant (1753.>, Äennicott (1776. 80.),
Ktintzclm (1725. .&anbau«8.)f »ibetlein u. lOteisner (1793.).
") «(6er bieSertgeftfeic&te beS StS. vgl. beSBette II. j. 27. ff. Bei
betfcSungen g. 10. ff. 93 ol g g I o 1 1 e n ; a, bie Sompluteii(ifd)e (15(4— 17.)i
b. Mnln)erpner(l5e9— 72.)i c. ?larifet(1645.)i d. Eonbner (öon ÜBalton.
1657.), »gl, granfe ©. 139. ff. Ucber bie üevfdjtebenen eia(Ten Bon
Äulflaben (1. foldje, bie enlmeber Qinaa ben Serf einer beftimmten -^nbi
fd)tift cepriSfentiten, 2, foldje, bie nad) meljtem .&anbfd)riften unb onbetn
^^ 'f>ijlfgmtct(ln reccnfin finb, 3. fol^e, bie nui frühere 3(u«oaE)en mit Ul^H
m
*X. T. ^imeee. B ree. Giietb. aora venrioae Utiaa ittttttr., in*
dice breTi praecipuae lectt. et interprett. direniitatis ia-
atructuBiy auct. H. A. Schott Lipt, 1805. 11. 22i.
N. T. graece. Ad fidem optimor. librr. rec. J. A. H. Tittmaniu
Ed. ster. Lips^ 1820.
N. T. textunixgr. Griesb. et Kaappii deaao recognority delectti
rariet. lectt. testim. confirm.« adnott. tarn criticit tum
exegeticis, indicibus etc. instruxit J. S. Vater. Hai., 1824.
N.T.graece. Ex rec. C. LachmaanL Edit. iter. B«roL, 1831.
N. T. graece nora yersione lat. donatunu Ed. F. A. Naebe.
Lips., 1831.
K. T. graece et latiae. Ex recens. Knappiana adjectis rarÜB
Griesb. et Lachm. iectionibufl ed. A. G Ö 8 c h e n. Lips., 1832«
Z>^ fn Safet 1826. (Sl^ttvneiftfd^e Dfftcitt) xoUlbtt «ai^tUgltt TM^üU bei
f>rof. Sirt (1749.) ift blofer TCbtrntf bei textus reeeptos, mit TXnSmäil ber
toi^ÜQfUn, befonberi bet Don (Stieibad^ Ut&^^üqlten fßoxlMtm, tniffietift
fi<fy aber bucd^ guten jDrutf imb SBo^feiQ^ bei 9>retfe|.
3. Zieotttit6)t ^ö^vifUn über Sttltil*).
Ca p p e 1 1 i, L., Critica sacra s. de yariis, qnae in sacris V. T. libris
occiurrunt, lectionibos libri VI« Recens« multisque aniaiadr *
bebeutenben SSecinberunden tüieber^oten), fowte ihev ben fodenotmtea
textus receptus (vulgaris) ber (^iemrtfd^ TCulgabe ogU «Dan} §. 19i»
unb bfe bort angeführten ®(i)nften. — gran!e @. 161» ff.
Weitere TCuigaben bei 9t Z., aufer ben in ben ^ol^dlotten
enthaltenen (ogr. t>t SBette §. 42. ff.): 5 @raimifdSie.(löl6. 19. 22.
27» 35.), 3 non Btohevt @tep^anui (1516. 49. 65.), 4 dr6fere
»OH S ^. S3 e s a (4te &te)>^antf(^e 1565. 82. 89. 98. u* 6 Ketnere 1566 ^ 91.),
3o^. gell (nad^ ber ßonbner gjolpgl. 1675.), So^. SOlill U707*
Äöffer 1710. 23.), 3* 5C »engcl (1734. öl ^nbauidabett »leben
^olt 1739. 53. 62. 76., oon ^rnjUBengel bem €to$ne 1790.), S. 3»
SBetftein (1751.). — Steuere ß^^^ftre lritif(i^e ^(uigaben:
♦3. 3* ®rieiba(^ (*alle, 1774. 75. IBb.ll. Sp^., I«i03— 07. SSb. IV.
?)ra*tattiö.), Ö^r. gr. SDlatt^dl (1783-.880> g» (5. Älter (1787.
tt.8^), 2(9b. Streb (1788. 1801.), )Da«>ib ^d^ulj (grieibac^X Sev^
Un, 1827.), 2R. 2(. ®4ol5 («PSv 1830.).
*) TCttgemeinere p^)aoloötf*sfrttifd^e ®erfe wn »alcfiui (1740.),^
^eatnann (1747.), ÜRorell (1768.), 3» Clertcui (1778.), SBetf
(1791) flc^e betÄft (in ber unter «Rennen, angefül^rten ©d^rift am (Snbe)*
;/tta« not^ücftiö«Änt«tun9 (jur neuteflamentlicben Äritif) flnbet fi* t^eOi
,rirbcii |)role0omenen ber fritifd^en Hn^ihtn (oon S3engel, äSietftdn a.
^f* »0/ ^¥^^^ wi^^ 1^^ ^^4 u"^^ i^^^^ !02anc^erlet mitgegeben, weU^i
#,«1011 einCeit. ini 91. 2. iu nennen |>fle0t." ®<^eierm. §. 123. 2Cnm.
^ ba^er bie iiU, jur @tnl. oben.
16«
. « YtTSB. auxlt 6. J. L. VogeL Hai., 1775 — 78. Volk IK
; _ Vol. IIL ed. J. G. Scharf enb erg. 1786.
Kennikott, Benj., diss. (f. cUn (n ber 9lote p ben TCn^Qahea
bed 7C. a;) : '
Griesbachy J. J., 83rinbolae criticae ad suppU et corrig. Ta*
riarum N. T. lectt. collectiones. Hai., 1785 — 93. Voll. II.
m
commentarins criticus in textum graec. N. T. Part. I.
Jenae, 1798.
tifem Sol^fi* ISaO* ©«SIT«, f» imb bie dUc, W)n ^etttQ* Sal^rd* 1832» J^eft 4.
• • - •
J. ^ermencutif.
^eVf f^^vtl^' ®«' '^ber SSegrlff, ^(nbtbiumg imb Umfcmg ber ^ermeneutif beS
91. S:. Spft. / 1824. , toenat jebod^ ju «ergleid^en bte 9tec. in äBinet'd unb
. QtiQeVt)<ix\iV$ Scumat. IV. @;. 324. ff» 2Cufer ben unten on^uftti^entett
^ä}xiften \)qU nod^ Z^olui über ben STlanget an Uebereinflimmung untei
ben ^udlegerd bei ^ Z* (tbeol. (Situb. u. ^rit» 2labrd. 1832» 0» 325.)»
§. 50.
. . ®ic biblifid^e «^ermeneutil ^anbelf ton ben^ ©runb^
fd^^tt, mö) mlö)m bie l^cü. @(^rift auSjulegen ifi* 2)a
biefe ®runbfd|c im ÄCgemeinen bicfelben ftnb, xt>el6)t bd
jeber menfid[)li(i^en @(i^rift vnZnvombmQ lovmm, fo itnfer^
f^*bet ft^ bfe t^ermeneutif Als t]()Colo9!fid[)e 8Biflfcttfid()afit wn
ber aUgemcihen (l)Pofoj)^if(^ ^ p^loloQx\6)m) weiter in gar
ni^tS, al§ in i^rer fpecietten S5ejief)un9 auf ben ©egenjianb
ber Zu^UganQ, n)obei ber eigentl^umli^ religi6fe S^ralter
ber SSibel aUerbingS in S5etrad)f toxntnt
. .^ermeneuttf (wn * l^fivtvta , juriä juf ül^ren auf ben
,§erme§ ber 3Cften*)) tjl nacb ©c^etermad&er'ä ÄuSbrurf**)
eine ^unftle^te ; „ benn ba§ t)oa(ommene SJerfiel^en einer 9tebe
ober ©c^rift ifi eine ÄunjKeijlung unb et^eif^t eine SEeddml."
©ie fielet in einem umgefel^rten SJerl^altniffe jur Sogit. SBenn
biefe nhmXxä) bie ©efe^e enthalt; n^onacb bie eigenen ©ebanlen ju
t)erf nupfen, ju orbnen, xoxtitx ju geben finb, fo leiert bie ^ermt»
neutif; wie bie gegebene Sfebe ober ©dS^rift eineS Änbern oufjutaffen^
*) @. ereuaer'« ©i)mboIif. I. e. 9— 15. 365. ff. H. ®»617.
♦♦) @(I)teierm. §. 132.
. 163
nac^jucctttirufrett unb ju beuten tjl. 3e Ifarer nun iai logffc^
geordnete 2)cn!en in einer fRtit ober ©d^rift J^ertDorfpringt,
tote eS ba gefd(^tel^t^ wo Dor bem SSerftanbe bed SeferS ober
^irerä ba§ i^m ÜRitjutl^eilenbe in einem »o^lgeorbneten, funjfc
^tmi^m SSortrage entwicfelt wirb, bejio weniger bebarf eS ber
2(u§legung unb einer eigenen ^unfi berfelben; bnl^er ). SS.
ber rein ntatj^ematifd^e SSortrag, DorauSgefei^t, ba^ man über
bie Definitionen eintjerjianben , feine weitere ^ermeneutif tu
forbert. Se me^r ober baS Sogif^e in bem SBortrage \id)
t>erjiecft, je weniger bie SQBorte bloße gormein unb ä^l^len
/(3fuSbrucf mepbitrer ®r6ßen), fonbern je mebr fie, ber Slatut
beS be]()anbelten @egen{!anbe6 nad) , unjureid^enbe , nidjt gan)
in htm ^Begriffe aufgeljenbe Seiten unb ©pmbole eineS tief
gebadeten, tief gefüblten Urfprünglic|)en ,- je me^r fie bie aixi
ber @innenwelt entlehnten Srdger unfi^tbarer Sbeen finb,
beflo not^wenbiger iji baä Zxnt eineS Snter!preten; ber ba wiffe,
ben erji auf bem med^anifc^en äBege ber ©rammatit ri(|)tig
•erfaßten SBud^jlaben t>ermitte(fl eineS organifd[)en , lebenbigen
©ebanfenprcceffeS auf bie urf^)runglidj)e Sbee jurucfjufü^ren,
'unb fo ba§ gefprod[)ene ober gef^riebene SBort für ben ^6rer
ober gefer wieber ju bem ju maä)tn, toa^ eS bem Sfebner
ober IBerfaffer war, aB e8 in lebenbiger grifdf)e unb Urf!prung«
fid^feit feinem ©eifte entjlammte. Dal^er würbe f^on im HU
tert^ume ber SRantil bie ,!^ermeneutif beigefeßt, unb beßi^Ib
bebürfen no^) iefet 2)id()ter, gpigrammatifer unb >oetiftrenbe
f>^ifofo)pt)en el&er einer funflgemdßen grfidrung, alä (d)l\ä)tt
f>rofatf er *). gerner aber werben aud^ foldJ)e SBerle, bie einer
entlegenen Seit tnt^ammtn unb ftd^ in einer ©pra^^e bewe*
gen, bie felbfi wieber mannigfadf^e gefdj^id^tlidj^e Umwanblungen
erlebt l^at, t^tx ©egenflanb ber ^ermeneutil warben, als
'©dj^riften unb Sieben unferer 3eit unb unfereS SSolfeö, beren
Serfldnbni|l un8 tUn baburd^ nd^er liegt Se inbiöibueHer
enblidl> bie ä3eiiel()ungen eineS gefiproc^enen ober gefc^riebenen
*) "9)rd9nanten ©d&riftftellcrn , wie j. 58. dn^m Hamann-, fonnte
«8 haf)et begegnen, 'baf jTc jtdb nad) Idngeter 3eit in bfe S'lot^wenbigfeit
wtfe|t fa^en, bic ^ermeneutifdf»c Äun|l tt>ieber an ben elQcncn SBerfcn ju
164
SffiorteS jinb, tjejlo mti)X ift ein ©djEüffel ju iljrem JSerffänb«
niffe tiöt^tg, wie bisg iiamcntlid) bei äSriefcn b<x JaH ift.
aßenben toit nun foldjeS auf bic ffiibst «n, fo iretben reit fin.
btn, bog fie in jebct bet genannten ffiejic^iingcn tjetmeneutifcfje
■Äunft fotbett. SQJenige {8\iä}ix bleiben furo erjle fo \ii)X in
bet gotm beä ^TuäbrudeS Ijintet bein Ketdjtfiumi beg 3n(jalteä
jurücf, unb 'geböten begljall) fo feljt ju ben prägnanten
©cljriften, alfi eben biefe Cemüfijig befdjeibenen füllen ber
l)öct)(ten Sbecn, njoä gulljet geifiooU baburdj auöbrüdt, bog in
bet (jeiligen ©djtift ni^t blo^t „8efe; fonbem Eebeworte"
feiert, unb i»ie oft ijt man bepalb genölbigt, groifdjen ben
Seilen ju iefenl Sugleic^ aber tfjeilt tie ffiibel baä ©^icffal
mit oUen, aud) weniger ^jrägnonten aßerEen beä aitert^umä,
ba^ fie in Seiten unb unter einem SiolEc gcfctjrieben rootben,
in bie wir un5 von Slcuem l)in«inöecfe|en unb hineinleben, fo
wie enblid) in ©prai^cn, in bic wir unä l)incinbenfen unb
^inein^öten muffen, wenn wir baä Giefcljtiebene te(^t uerfieöen
wollen. Sajie ganj inbioibuell i(l enblid) bie JBibet, nie in
abfhacter ^HgemeinE^eit geijälten , immer auf ben concreten
gttU gerietet, auf bie Sage unb bie äöebürfniffe , auf ©tini:
mung unb ißitbungSweife oon ^erfonen ober ©emeinwefen! *J
SBie nati!iilid} alfo, baf man ftd) naä) einem S^IiifTeC um:
pe^t! Iber e§ i(l bieg fein magifdjer ©djiüffel, ben unä irgenb
ein enget ouS bem britten eber fiebenten ^immel ^etabbrin-
gen müfte, ober ber fi^ im äBefifee einer geweibten Äafie
befanbe; fonbem eS gilt ^ier im '^gemeinen biefelbe Äunff,
weldje nad) ben natürlichen ©cfcgen eineä n'icfwörfS f^Iiegem
ben, fjiflorifd) = £ogif*en ajerfa&renS bei jeber ©c^rift angeroanbt
werben mug, wel^e ber atuäiegung bebarf. Unb biefe Äunfi
gehört in ba§ tjöljcre (Sebiet ber ©pradjwiJTenfdjaft, ber ^l)i=
lologie, unb mitbin ber angewanbten $f)ilofDi)I)ie. ffilog in i^ret
fpeciellen 3tnwenbuna ip fie tfjeotogiftlje 2)iöci|plin "J.
•) SJgL Sdileierm. §. 135. : „3>ie neufeflamentifien Sdjtiften finb fo^
„noljt itS innern ©(fialfeö olä ber dugecn SBet^dltnijTe roigen oon tefoiu
„fccrt fäüoifriger auSIcgung."
•") ©(%[ei«m. §. 137. 138. J^og (nnetl)a[6 tefetr fpctiel[ = 6iMif((Kii
■^cnnciieutil ftil) bann wirter fine nod) fptdelleie (aK-- unb ntattflamn^ j
165
Sebed @efei| nimtx^, tpeUf^eS bk tj^tütogifd^e ^rmenetttif fit
ik @(i^ttftatt6legiing aufßeUt^ muß fi^ auf t)te oOgememen
^tmcneuttfc^n @tmit^d|e jurucffu^ren ober au9 i^nen ableU
tnt brffen; unb oQed; xoai f)kt \m Sntereffie bet Säibtl Qt\d)u
lfm Um, Upift eben in btr redj^ten 2(moenbung biefer ®u
f^, nie aber in itoMi(xtxd)ix Ttbtotxdfrmi bai^on ober in foget
nannten ^^^ 7Cn»nal(imen tn)n ber Siegel/' SBBo bad (elftere gü
fil^ie^t^ ift immer ioorau^ufe|en ^ bofi ba^ allgemeine ©efe^
felbfi nidl^t in feiner -ganjen a>iefe gefaft t9orben iß ober bafl
irgenb eine Urif (arbeit ^ ein Wli^^zt^ävlbm^ obtoattet SßiQ
n&mlici^ eine einfeitige^ bärfttge ©efe^ebung iebe ßrflarimg
ber @dS)rift fo fel^r auf bie rein äuf[erlidf) mefibare fi3ebeututtg
ba S3u(^1laben$ bef4)rdnfen; bag {te iibn ber ©rammatif (bet
3ei(i()enle]^re beS S3uc^jlabend) bie @emiotif (bie äeid^^enlel^re
be^ ©ei|!eS) ioergipt, tt)ia fte baS greie^S^enbige^ bie Sigentl^nh ^
Ccbf eit unb Urfprungli(^fett (®eniaKt^t unb jDriginolitit) timi
^(btiftfieHer^ ab\i(i)tlidf benpif^^en^ \m too m^lic^ an bie ©teile
ber in md)tt Sbeenf&Qe ftd^^ offenbarenbtn ©cfialten farbenlofe
@cbattenrifre abftracter ®emein))I2i^e ju fegen^ fo mxb {te bann
freili^^ ^u gefahren l^aben, baß bie, welche {tdf) mit biefer ma^
gern Äop nic^^ begnügen, t^rer (Schule entlaufen, unb pcfy in
grnwngelung eine« »iff^fd^fafttit^^en ^bicrpä, ba« fia bei
i^r lyetgeben« fügten , ben Singebungen eines (n feiner Se«
berfd^n>dng(ic^feit unRaren ^efä^teS äbetlaff^. @e^t aber
bie ^rmeneutif bei JfufjhÖung {$ter®efeifee auf bie tiefere pfi»«
^ologif^e ^^pftognomif bet ju erfldrenben @<l^riftfteller ein,
gleic^biet ob auf hm pcetifdl^en, {)]^tIofop]^if(f)en ober religi6fen
@ebiete, unb r&umt {iie at& oberjlen ©runbfai^ ben ein, bafl
imr ber einen @c^rift|{eller re4it p toärbigen ^cx^t^t, ber
tntnoeber ttxoai bemfelben SSenoanbteS unb 2Cnaloge9 in feinem
Semätl^e tragt ober n^enigftenS in beffiin ®timmni unb Sage
f[dS> 5u t)erfe|ew, mit t^nr jtr febett meig, nnb auc^ »ftftic^
f(|>on mit i^m gelebt unb feinen ©eiji n^t^mtt tyit*), fb barf
'^ ^ SS5tVf($ott eut^etf hemctft/ baf nur bir bk dceroman(fd$im iSriefc
166
ffe aud& t>Ott terti (Sxtlaxtc ber SBibel unbebingte Unterwerfung
unter t^re ©efel^c »erlangen* 2ßle SSerirrungen ber fogenann»
ten aUegorifc^en Auflegung, aUeS Sogmatifiren üon einem
bofptütn unb breifad^en @d()riftfi[nne , toon ÖrigeneS bt§ auf
ßocceiu« unb öon ba bis auf ©tier unb ÖB^aufen*), finbet
an einer engen ^ermeneutif- fei e§ beö ort^oboren ober beS
rationaliftifdi^en Sä\x6)ftobtni eben fowol^l feine Sntfd^ulbigung,
ofö in ber wahren tküSIegungSfunbe beS @ei{leS feine SBeric^)«
tigung unb znbliö)t JBefeittgung, SSgl. §* 53—55. .
2)ie ^ermeneuti! als SSSiffenfc^aft fonnte ftdf^ erfi bilben,
nad()bem man ^d) ^6)on \>xt^ad) in ber iCuSlegung t)erfudS)t
unb mit m'el&r ober weniger äSewußtfein bie tjon if)r ju ent^
loidelnben ©efefee ber 2Cu6legung in Änwenbung gebradE)t l&atte*
tlnb audb ba nod() beßanb ,{te meift „ in einem 2Cggregate t)on
dnjelnen, oft feinen unb emj)feblen6tt)ertl^enS5eoba^tungen"**),
«18 baß fte fiä) fogletd[> ju einer Äunjllel^re t>oHenbet l^dtte^
,;beren SSorf^^riften ein auf unmittelbar aixi ber SRatur be«
^y^enfenS unb ber ©j>rad[)c Waren ©runbfdgen beru^enbeS
,,@9Jiem bilbetem''
• ■ - .1
1. 3Cnöemefiie*&etmeneuttf ♦**).
ID^eter^ ®. Sy S^erfud^ einer allgemeinen :2Cttd(edund^nfl» ^aUe, 1756.
Qd^ eilet/ 21. 3» ®v 2Cnlettund jur ^rftdrung ber alten ©cgriftfieller;
mit SBorrebe oon ©{). 2C. Älog. «pj., 1783.
Beck, Chr. Dan., commentatiomes academicae de interpreta-
tione vett. scriptorum. Lips., 1791.
♦2Cjl/ g*/ ©runblimen ber @rammatif/ «^ermeneutif u* ÄntiL Conbß«
5ut, 1808. ®. 165. ff.
SBolf/ g. 2C., iDarffeHung ber 2atertl^umgtt)ijTenfd()aft. »&crausa* ton
@. g. SS5. »^offmann. Epsv 1833. ©. 23. f. 27.
2. 2Cntt>enbttn0 auf bie SibelfV
Ernesti institutio interpretis N. T« ad usum lectionum. Lips.,
•) tteber leitete döI SBiner'S ü. (Snöel^iarbt'ö SournallV. ©.422. ff.
**) ®*leierm. §. 133.
^**) ?Celtere SBerf e bei jöanj @. 226. } tom ^od^ : Rudorff diss.
de arte interpretandi sciiptores veteres profanos. Lips.^ 1747.
t) SKancfte« hierüber fujbet fid) auc& in ben oben (unter ©rammatif,
QivkiU, Iritis u, f. ».) anaefÜ^rten @d^rtften' Don Glassius (philologia
— : m .
Ed. 1—5. 1761— 75. Ed.. 4. »uis ob«erTatt,.auct. cur. Cph.
F. Ammori. 1792. Ed. ö. 1809. 8.
Morus, S. F. Nth., super hermeneutica N. T. acroases academ,
Edit. aptavit, praefat. et additamentis iastr. H. C. A. Eich-
st a e d t. Lips., 1797 — 1802. Voll. IL
9t.. Z. mö) t^reit 9)rmd|«cn, Cluettcn unb »^ülfömittcln baröejIeUt
8|>5v 1806.
Steil, 2C. ®./ ße^rbud^ bet ^ermeneuti! beö 91. 5L na* ©trunbfdftcn
bcr grammatift^ s iS^ijlorifdjien Snteqjretatiom epi» , 1810. (lat oon
C^mmerlind. ' (Sbenb» 1811.)
©rieöbad^^ 3* 3./ SJortt. ober bic >6evmencttta be$ St. ST./ Jetrau^ö»
öon 3. <5. ©• ©tciner. S^ömb., 1815*
*t&dt, gr., ©runbrtß bei: ncutcjlamentlid^en «^ermcn^util unb i^w
®cfcl^id()te, jum ©ebraudSie für afabcmifd^e SSoirttt Oött.^ 1817^
©ermat/ g. ^., bic pan^annom'We Interpretation ber |)eil. ©dSirift*
@4)legWv 1821»
SBeitrad }ur a^m. «^ermeneutt! unb |u beren ^Cnmenbong auf bte
t|[eoloötf*e. mtolta, 1828.. •
'CXIdi^aufen^ «&./ ein äSort über tiefem ^riftftnn.] ®ie^e bte oben
*6ni0fbv 1824. i an0efübrteÄric
^te biblifd^e ^ä)tifta\x^XeQ\mQ, nod& ein SBort öberf ^^^ unb niedre«
ttefern ^c^riftfinm .&anib., 1825. / re8 oon ©teubet
Ctteri 91., »nbeutundcnföraliubiöeö@d^riftt)er|!4nbcl ^"^^f,??^^^^
tilg im ©anjen «nb einsetnen. Äöniaöb., 1824. I ^^wnft.
^h^fmXf ($* ^', @runbltnten ju einer frud^tbaren 2Cuö(edund ber
i)ei(. miifU Cpjv 1^27.
©^ecielle ^ermeneutit: ^^ul^e, S»IDv ber fd^rtftfleVedfcbeQ^a«
täSter unb SBettb beö 9>ctvud, Sacobud unb Subod. Sßeigenf./ 1802.^ bed 3o<
boime^» @benb. 1803^ >t)aö Utd^dflentbum nocb bem <S)eijle ber f&mmtli(beji nett«
tef|amentli(a^ Stiften entfDicfeU/ efn SSerfud^ i» ber ©peciaSgetmeneutif bei
21. S. jDanii0,,18O4.
9t\^iä)tüö^t RosenmüUer, J. 6., hist. Interpret librr
saörr. in ecol. Christ. Hüdb., 1795—1814. Voll. V.
IR e 9 er / @. SS./ ^fd^d^te ber @d^rtfter!(drund feit ber
SSSieber^erfkUuna ber Siffenfii^ften. (95tt| 1802-08.
58b. V.-
r ".
lacra), Richard Simon tu kerntet ^cA ^iim ISl^eil auc^ l^ier fBa^n
Hebro^ent Apparatur. ^ liberal. V. T. interpret. Hal.> 1773. ad
N.T. 1767. frteuer S^erfud^/ bte aemeinnü^tae 2Cu^eauna unb ^nwenbun^
bes 9t 'SS. au bef6rbern. 1786. @inselne SBor9dnaer;'afJambacl^/|)fetffer,
föoUe/ ^arpiot) u. f» tp. ft^i^ bei iDan^ a. 9* ^
l
MS
«. äBibliftije atcSäolBäle.
§• 51.
8Jg(. ®c&rci«mai^er §. 140. ff.
SßJie bie (Stammattf (in «nccIdplidjcS Gcforterniß brf* '
SSJoctecEIdrung, fo i(i bie Äcnntni^ bec ()if[orifd)cn, pljpfiEa:
lifdjen, geograiJt)ifrf)=^atiftifd)en , poIifi[c^=6Eonomifd)m 25«;
^dltmfle, unter weldjen eine Schrift gefcJjricben ift, ba§ un=
umfldnglid)« SKirtcl ju einer ino möglid) erfd)6pfenben ©ad):
erüdrung. Sepbalb getjJrt au^ in bcn Ärciä bcS S5ibcl-
jiubiumS bie geleljrte Äenntniß »on ber ®efd)id)te beä ifibi=
fd)enaJotFe@ unb feiner SGer^dltnifte ju anbern Staaten^ feinet
SBerfaffung, feiner |3oIitifd)=öEonDniifd}en unb firci)Iid)en ©n--
tidjfungen u. f. re.; ferner Äenntniß beS paläfttnenfifd)m
SanbeS, fowic beß SKorgentanbeS unb onberer Ijierljer bejig^
lidjec .^immelepridjc überijaupt; fowie enblid) Äetintnip
fcer Siatureräcugniffc, beS Stiruä unb ber ßultur biefer ©egen;
6eB, 2rtleS bieg jufammen bcfapt man unter bem un&e--
jÜmmtcn füamm bct HfaUfdjen JCrd^öologie, roeldje einerfeitS
äTOar eine SSorbereifung auf bie ßregcfc, anbererfeitS ob«
fcdli^ rciebcr jum 2()eü ein Sfefultat berfelbcn ip.
Xat Slame Ttrs^äotogie i(t, flteng genommen, ju eng,
rocit baS, irnä bie pijpfifi^e ©eograpijie unb SUatutlunbe (pby-
eica Sacra) betrifft, unb tvai alleä cuifr mit Ijierljcr getjflrt,
ni^t mebt in ben begriff beS IftcbÄoIogifcben fällt. Zuii iß
SJieleS con ben ©ittsn unb ©ebväiidjen be§ gRorgenlanbeS fo
unoeränbcrt geblieben, bap «uä beufigcn iReifebefdjreibungen
nidjt feiten nod) Sidjt juc grEtätung US in ber fflibel Sior;
lommenben flefc^cipft mröen Eonn, njoä »iebet ni^t foroo^l
©at^e bei gefi^ii^tiid&^ürdtäotogifdjen, alfr Dielmet)t ber jlati-
ftifi^jEtljnDgrapljifc^en Äenntni^ ift')-
•) aSflL bi SJcHe'S titLÄr*. §.1. unb 2., reo atic^ auf bie rtmalige
109
^
S3tbUf(|ie Ttt^Mo^t Uittift cAn au^ me^ üli ffibifc^
unb ^tbxhi^äftHÜttt^üvm in fi#, ®el&{l auf ben jDrrenf
aBein batf fte ftc^ ntd^t bif^n^ünfen/ nmnentfi^ ntd^ in £es
jiefyung auf baS 91. S^^ fonbem ber // gef^i^tltct^e X)>^tat
,^)u btefem mu|i ik SUmtni^ iti gelfHgen unb burgerltd^n
„3ujianbc§ in all ben ©cgcnbcn umfafpen; In »elc^n «nb
,^föt txK^t bie neuteßamentif(|^n @<^¥iftcn i^Yfaft n)ut$
//ben'^tX OcÄÄtiere Äcnntnig bct tbmii^m SBcft (t>on Xiu
gnffatS bis X>omtian) gebart l^erber unb eben fo ber genauere
3u#anb beS i&bifc^en SBolfeS um btefe 3^, xooxanf Sofe^l^S
binful^^rt. Sil einem n>eitetn @iiine ifl aud^ ber Sbeenfrei»
ber Seit mit f)iti^x ju jiei^n ) toxtroisifyi tA^t immer au$ge^
mad[^t ijl; ob ia^r ^^^ <^(^ äeitt^otfleOfung }. SS. auS ben Stab«
binen ertt>iefen werben »iß, »irtlicb fcbon ber Seit Sefu ober
rdd^t tnetmebr einer fpitem anget)6re* SebenfaUS liegt iiber
ber ganjen ®efcbicbte beä religijfen geben* in biefer Stxt no6f
ein große« S>rxnld, To bog e8 oft fxbwer fein bürfte, ®runb
itnb Solge iu unterfcbeiben. 3ugletdl^ reichen, tok @cbletermas
(ber richtig anbeutet '^*); bergleicben religionSgefdbicbtlicbe Unters
fucbungen (n)0}u n)ir unter anberm bie in neuerer 3eit erfcbte^
neue tt)ertbt>olle 2(bbanblung über TbfioVbmui oon X^ana re(^«
nen) in ba6 ©ibiet bet X)>otogetif jutuif; unb erfarbem baber
einen Umfang unb eine S^iefe ber S3ebanblung^ wie ße in eines
gemobnlicben 2trcbäologie nid)t erwartet werben {ann*
S)a nun aber immer ba« 2L X. filbft b^u^fd^licbe
ÖueDe für biblifdbe 2Crd^ologie bleibt ***) , fo entjlebt in bet
Sorberung an bie äBiffenfcbaft eine 2trt t)on Sirtel^ inbem jum
t^pQtiahbigen SSerfidnbniffe ber SSibel ard^aologifcbe ^nntniffe^
nitlbift ftnb, biefe felbfl aber wteber ibre S3ereicberung aud
iiem, tigern 93ibelfiubium erbotten. UtA fo wi^ ba$ einemal
bie ^bel ber 3wed, baS anberemal wieber ba» SKittel Ofrcbdo»
logtfc^er gorf4)ung , unb biefe l^wieberum ijl balb SJorberef«
no($ toeitere SSebeutung beö SBorteö igxatoXoyia Ul 3of«pbud Ur ^iaiup|r
. 170
' / -
tii'ng auf bie ©jregefC; bafb, grgebmß berfelben. SenadS^bem
nua ber eine ober anbete ®eftd)tS})unct \>oxtoalUt, fahn fie auö)
in ber SJ^at balb me^r jur eyegetifd[)en , balb me^r jur l^ijlo*
rifc^en abeologie gered^net werben. (Saffelbe gilt jum SS^eil
avL^ t)on ber (Einleitung.) SSgl. ben 2Cbfc^nitt :'. ä5ibelgefcl[)idS)te
in ber bipo'^ifc^^n Sbeologie»
2Cnbere iClueDen auf er ber SSibel ftnb t)orjügli(b Sofepl^uS *),
?)l&to **), ber Äalmub, bie fRahbimn, xoomit bie SWa^ric^ten
t>on ^erobot, ©iobor^ ©trabo, ^piiniuS, fowie bie mor»
genlÄnbifc^en £iuellen (arabifd^e @c^rift|leller) ju toergteicben ;
t)on ben cbrijttic^en Äirc^nt>dtern aber wx^ü^liö) ^ieronp»
muö unb @ufebiu8. 2Cugerbem i|l baS fiefcn ber werftour»
bigjlen orientalifd^en Steifen ju empfel&Ien ***).
1« TCUdemetne ard^ydoUdifd^e SQ$et{e über hie ^tSel fV
aSellermaitn, 3» 3*/ ^dnhbvid) ber hihUnen ßitteratur, enti^» hihU
3Cr$dolodte/ (3coQt(V(>i)ie , Qi)vonoloQit , QieneaUQie, (3tfd)iä)te, ^a*
turtei^re unb' ^atnvQi^d^id^tt , fSl\)t^olo(iit unb ©ögenöefd^i^te/
2Cltcrt^»/ Äun|töef(6» u* ^aö^u öon ben biblif(j()en ©c^riftfteUern^
erfv.1787— 99, SSb* IV. (au* unter befonbern Sitetm)
-J-Sö^n bibL 2(r(^ao(09te* SBi?n, 1796- 1805* Ä^lc HL Z^l I.
2 2CufU 1817^ 18. S^l II. 2 2CufI* 1824 25»
Archaeologia biblica in compend. redacta. Ib. 1805. 14»
*) 2(uggaben »onHaverkawip (Amst. 1726. Voll. II.) unb
»Oberthür (Lipa., 1782 — 85. Voll. III.).
**) ^CuSgabe Joon Man^ey (Lond., 1742. Voll. IL).
♦**) Bon SÄaunbreff/ ^otoät, «faffetquiff, SJolneio, S^itebul^r/ (Starke,
S5ee|en , SÄid&arbfon, SSucfina^am, Surcf ^arbt (Sleifen in ©prien unb ^ac
lajlina, mit ^Cnmerftinaen »on ®effniu6. SBeimar, 1823. 24. SSb. II.) u.
f. »♦ Sgl. 9)auru« ©ammluns ber merfwürbiöften Steifen in ben Orient»
Sena, 1792t-94. ob. VIL, fortöefe^t t)on minf. ^6ni9ßb.,' 1801. gür bie
ncuteftomentlidSic 3eit hk finsirte Steife: »^elonsaBaUfa^rt na(^ 3eruf
falent/ 109 3äf)tt tjor ber ©eburt beS *&errn. S?om 25erf. ber ©lorf entöne
(5r.@trauf). etberf.,1820.2L IBb.IV*— eiu 3^a(^a]S)mun$ ber Voyage»
du jeune Anacharsis.
f) 2Celteret Calmet dictionnalre historique, critique^ cbro«
HCl., gcograpb. et litöral de la Bible. Par., 1730. Voll. IV. f. ^ e $ e l,
©. g./ bibtifd)es SteaUejricon. ßpj., 1783—85. Ugolini, Blas., the-
miirus antiquitatt. sacrar. Ven., 1744 -* 69« Voll. XXXIV. f.
in —
Slofenmftner/ ^.g.^v bad alte unb neue ^ordenlanb oheti&tlhiß
terun^en ber i)dl @c^rtft auö ber natärltd)en SSefc^af eni()ett ber ®as
gen, bitten u* ®ebrdud()e be§ SÄorflcnJanbcS* ßpiv 1818— 20» S5b» VI.
♦SB in er, ®* SB»/ biMifd()eS SReal»örterbud^/ jum »panbaebtauid^e für
©tubtrenbe/ ^anbtbaten, ®t)mna1taUet)re]; unb ^rebioer* Epj./ 1820»
«Bb. IL 2 2Cufr» öon iBb I. 1833.
•ßaupt/ @. ©./ bi6tifd)e 9leaU unb S}etrbaIen€iE)!lop&bte* Clueblinb.,
1823 — 27. SSb.Ul.
Ackermann, F., archaeologia biblica breriter exposita.
Vienn., 1826.-.
2. 2CUett^ümer ber »gcbcäer*)»
SBarneJroS Entwurf ber ^ebr. 2(lterti()fimer. SBetmar/ 1782. 94^
J)rttte/ umgearb. 2Cup. öon Ä. ®. »&offmanm Sßeimar/ 1832*
S3 a u e r / ®.t, furseö £e^rbuc^ ber ^ebrdtfdE)en 2Cltert]^ümer beö 2(. unb
Sft. Sr. ßps», 1797.
• b e SB e 1 1 e , SB, SDl. S., 8e^rbü(^ ber ^ebr.riubifc^en' TCxd^hto^le, nebft
einem ©runbnffe ber ]S)ebr.sj|übirc^en @efd()i(bte» Spj./ 1814« 30»
PareaUy J. H., antiquit. hebr, breriter descripta. Traij, ad
Rhen., 1817. 23.
d. .^eilide (Ürd^n^sreUdfbfe) %ltertf)fimer in««
bcfonbere ♦♦).
JBauer/ ®.8v Sefd^reibung ber öotteSbienjllid^en S^erfalfung ber ölten
^ebder. ßpjv 1805. 06. SBb» II.
4. SBiblifdj^e ©eograp^ie»**)»
•i?l5ben/ ^. gv fianbcßfunbe »on 9)aläflina. SBerlin, 1817»
♦Sfl6i()r, S»gv Wöi^»T4'9ßOörapij)ifcl^eSBcf(^reibunabeliftbif(l&en8anbe§»
. äeij, 1816. 6 2Cufl. 1831»
£ ^ w i f ]() n bibliWe ® coörap^te» SBien, 1821»
©effert |)aldfHna bis auf (S^riftt Seit ^ffen, 2 Xufl» 1824*
!0^5ller,^unbe beg i[)etltden Sanbeö» ^Ifen^ 3 2Cufl. 1826»
«^ornung »^aubbud^ l^xt ^rliuterün^ ,ber biblifd^en ^efd^id^te ttnb
^eoörapiS)ie» 8pj.; 1824. 27»
♦) 2Celtere tjon Wähner (1743. Voll. IL), Carpzor (1748.),
Iken (1732. 64.), Reland (1708» ?u60. »on Vogel .1769.).
**) 2Celtere; Qoodwin (Moses et Aaron. 1616.), Spencer
(1686. 1727.), Vitringa (de Synag. vet. 1696.1726.), Rau(1726.)!
*♦*) 2Ccltere öon'Bochart (Phaleg et Canaan. 1646. 74.), Mi*
chaelis (1768— 70.), Reland(17l4.16.)/ SB a d^ i e n e (a. b» »^ölldnbi
1758—67.), ^ameUöelb (a.b» .^olldnb* 1793—96.), Well, Ed.,
historical geogr. 1708—12. Voll. V. 0» b» dndl» ron 9)anaeri 1765.)^
178 ^
i^eUi§&tf^^m^ht9 ViUf^eti 9anM. ffSieimat, 1832. 3a
Selrtenbö fw^ SSefd^rdt^ung' M i^etltsetr UnM, «^elmfl«^ 1829»
neuejlftt unb befleit «^ülf^rntttclh* SBSeimar/ 1832* (wo &« 1— 3.
We »dtere ^tfctoturj
(Sl^avten «on ^i^en unb ^al&fHna üi ten ^Cttaffen ^on d'Anville unb fReU
4(nb« ®^arte Mit it(5beti t8(t» ^ »en Q^x\mm 1830« / t)on 9iofemnuaer 1830./
6» tteber- einzelne Sw'etfe bcr Xrd^dolodie tfl bte Sttteratur
in hen Qtb^tvn SBerten feKbfl su t^erdleid^en *).
gjcegetif* (Sicegefe.
. S^gt tfi(f 6 «^emeneuttf 5« 6» unb bte boct andefäi;)rten ©djinften.
§. 52.
2Cuf bie oben 0^«^«"*^^ t^ülf§tt)tj]enfci^affen Qe\iü^t,
fud^t ^ie WMtf<d()e ©jregefe bm »al^jten unb ttrfpr6ngtic][)ett
©inn tJer |)cai9ett Sd^ripten ju erfotfd)en^ wie it)n bie SSer=
<
faffer berfelben bam ttiebergelegt ][)aben. ®ie t^erl^U ftc^
jur gjcegetif xok bie ÄuSöbung bet Äunfl im concrefen %aUe
5ur ^nft felbjl (in abstra€ta)^ nnb biefe »lieber gur «^et::
meneutif »ic bie Äuitjl jur ÄunfKe][)te*
^tt^ptadf^iitanä), toit 6fter etu VDiQf urltci|)er; ifibeS ^tx^
1ldnbnt{feS n)egen einmal ju hta6)Un. £)ie Sßotte iQfÄr^vda
*) ^U wt(|tt9|!en ffnb 1» in fße^^m^ auf ^latur^jef^td^te : Scheuch-
zer physica sacra (2Cu§}» oon Donat mit fßombt oon SBöfd^»
€p3*/ 1777 — 790/ Bo Chart, S., Hierozoicon (2Cu69* ))on SSofenmüU
ler» ^5v 1793« 94« S3b. HL)» Celsius Hierobotanicon, M e a d medica
Sacra (1749.) unb Äb^anbt »on ben nierfwürbiöffen ^ranf^citen, beren in
bec $:etL @4)rtft deba<i;)t nnrb« e^^^ 1777. 'aei)nlid^t &d)nftm Don ^fc^ens
ba4/ ffiiä^tn, ©runer $ 2. in iBeste^und auf SSerfafTund^ Kultur 2C«: §D{ts
4) a e l i d mofaifd)e8 SRed&t« grf ft, 1775—1803« m. VI., ^ a r t m a n n (bit
.^ebrSeritt am 3)ugtifd^e« ^CmfL, 1809« la« 0b. If I.) f 3« in Sfatet)und auf
iDi^tfitnlt tt«§0{nf!f : Lo wth, R., de sacra poesi H^ebraeürum (^Cu^g«.
WttaXk^aeli«« ©Jtt«, 1768« 69« Sb«H. un$ »on S^ofenmöUit« Spj«, 1815«)^
♦ftber^ 'S« 0«^ ööm ®ei|l ber ijlebr« |>öe1te« jöeffau, 1782; 83f. Äi«9*
«xm «v- 885« 3n9L tp^., i825v Pfeiffer, 3C« g«, übet bie 2»ufrf b«
äkm 4N^r&if. 4^«; l779i
' " 'it'W'
173
unb ^gijy^ffic bebeuteti im ®xmU boffelbe. 3eboc& t)erfl<^
man nun einmal unter @)regefe bU J^anbbing be$ 2(ud(e9eo0
felbjL ober aud^ ba$ Stefultat ber 2(u§(egungS(unfi. S>U^
nennen »it epegetif ^ ju ber ftdf> »ieber bie ^nneneutif r>tx^
l^dlt, wie bie SBiffenfcl^aft jur Äunjl* 3n ber eregefe fom»
mm bie ©runbfdi^e ber @i:egeti{, bie in ber ^ermeneutif tnU
wirfeit werben, jur erfc^^einung *)•
§. 53.
SDie Sjcegefe, im weitem ©inne be8®orte8^ [(^fieflf
fowo^t bie S^riflauSlegung^ afö bie @d[)ri|TterKdnitt9 i»
\iä). SBd^renb fic^ bie erjlere tebiglic^ barauf beft^rÄnft,
bie von rinem S^rifitjleaer erjdfjfte Slfmtfad^e ober t>oräetra^
gene Seigre in il^r^i: reinen £>bjectit)it4t aufeufaffen, bringt
bie erfldrung biefelbe inäJerbinbungmitanberwettigenSl^fci
fad)en unb 8e^ren ober anö) wo^t mit bem eigenen Urtl^jetle
be§ 2Cu§leger8 fiber bie erjd^tte Qaä)e ober t^orgetragene
ge^re felbjlj wepfjatb bie blope Auslegung fid^ immer unob*
l^dngiger von ber |)erf6nlid)feit beS ©regeten erl^jatten wtrb^
al§ bie ©rfldrung, in ml6)t bie ©ubjectioitdt ftd^ lerd()teir
einmifci^t. ©ie erfiere entf})rid[)t ber Ueberfegimg unb ijl bie
Sted)tfertigung berfelben, bie Ie|tere brfidft fi^ in ber Uni::
f(ö()reibung (?>arai)]f>.rafe) ah^
SBtr folgen aud^ i()ier bem angenommenen @))ra(lbge«
brause**), obwo||l wir jugeben, baf ftc^ noclS> jheiten ließe^
*) anbete tbentificaen @]cedettf unb <&ermeneuti& 2Cfl a* O. @* 172^
*^) ^qU @berit)arb [pnom «&anbn)5rterb« unter aufk^ex^, erK&ten/
beuten @. 101« M &. 184«: //^Dag SBetrfl&nbnif entn>t(feln unb batleaen
,,^etft erüdren« iDie (SrÜdtund fe|t ndmlid^ S^etfidnbmf vorauf unb
^^ beruht auf i^mi benn nur bai wci^tfya^ SCufgefafte unb SSe^nfene,
^,bad SSerjtanbene (ann old fol4)ed 2Cnberet| mttaet^tCt unb oerbeutIi<l^
„werben/'
— :i74
oh md^t toieDei^t bcffer bai, »aS man Auslegung nennt, Qu
fldntng genannt »erben foHtc, entfptecl()enb bem Iateinifd[)en
interpretatio , baS ]()tngegenV »ad man Srflärung nennt,
3Cu§legung (commentarius, explanatio, explicatio). ^er
interpres »entgjienä fefet unS jundd()ft in ben ©tanb,
ttne 9febe ober Schrift grabe fo ju toerflel^en, »ie fte Dom
SJfebner ober SSerfaffer Derft^^nben fein »in. 2)er commen-
tator aber »iß ein SBeitereS. ßr entfaltet ba§ richtig Äuf^
gefaxte, breitet e8 gleic^fam ober legt e§ t)or ben 2(ugen
ou8. 5EBiII man nun aber bennodf^ lieber bie 3nter})retation
2tu§legung, ben ßommentar ©rfldrung nennen, fo J^a«
6en »ir mä)ti bagegen; genug baß man ftd) über bie ©as
d^e felbjl Derftdnbigt, bie ^6) an Setfjpielen beutlicl) ma^tn
laßt es »irb alfo j. S5. in ber «3ibel ein SBSunber erja^lt
SDaS Sfefultat ber (nad^ bem angenommenen ®j)rac^gebrau4)C
fogenannten) Auslegung (interpretatio) »irb nun »eiter fein
anbereS fein, alS ber äJerfaffer »ill ein SQBunber erjagten,
^ierin »erben benn an6) aUe unbefangenen Interpreten überein«
liimmen, »el^er ®d[^ule fte anä) fonji angel^oren. BnxMUU
gen Crftdrung *), ßommentirung beS ® d[)riftjiellerS gebort aber
noö& mi\)x. SBer einen @4)riftjleller * \id) unb 2Cnbern red^t
krf Idren , b. I&. i^n mit feiner ganjen ^erfonlidj^f eit t)erjlel^en
tmb ein tooHfommeneS ffiilb t)on bem, »aS er unS gibt, in
^ä) aufnel&men »iH, ber begnügt ^6) nid)t mit ber 2(nnabme,
fcer. SSerfaffcr ^ait H)m l&ier ein SQBunbcr erjd^lt. gr fragt
weiter : »ie i|l ber SSerfaffer baju gef ommen, ein fold^eS ju er«
jd^len? 2Bo bann t)iellei^t ber ©ne, mebr rationaltflifc^, ben
@rab ber IBilbung einer Seit unb eines 85olf eS , auf mld)tm
entweber ber SJerfaffer felber flanb ober bem er \xd} anbe*
quemte, in 3(nfdS)lag bringen, ber2(nbere, mif)t fu})ranatu*
ralijlifd^, \i6) auf bie Snf})iration unb Untrüglid)fett beS
©c^riftjleHerS * ober auf anbere bie SR6glid[)feit folc^er Zi)aU
Sad)zn unterjlßfeenbe ©rfinbe berufen »irb ; »d^renb ftd[> mU
leidS)t ein S)ritter »ieber bemül^en »irb, beibeS mit^ ein^
*) SBorts unb ©ad^erüdnmg würben ftd^ übrißcng fo tjcrf^alten, haf
bie lÖorterÖÄcung b^c ^Cu^legung tJoraueQingc, -hk ^ad^erllöruna i^t
folgte» ' .
__ 175
onfeer auSjugleldJ^eit. SBenit nun gleich nur efne ©rftirung
ixt toai)xt fein f ann , fo ijl iod) etnlcuc^tcnb^ töß, »eil bie»
felbe nidl^t aQein t)on stammattfd() s !|)l()tIo(ogtf^en jSejltmmun»
gen, fonbern t>on ^)f9cl[)ofDgifd^en unb l&ijlorif^s})ragmatifc^eii
ßombinationen öb^dngt, ftc and) bem 2(ctenfc^IujTe ferrtet
fielet, als bie einfachere, auf ben bon 2Cflen gleid)mdßtg anet^
fannteh ©})radS)gefe^en *) betu^enbe 2(u§fegung. 25affelbc
gilt bei bogmatif4)en ©teDen. ®ad()e ber 2(u8fegung ifi eS,
in ©teHen, wie mm. III, 24. 25. IV, 25. V, 9. 10. vill, 34.
1 gor. XV, 3. (ift)tl I, 7. 1 $etr. I, 18. 19. II, 29. 1 3o^*
I, 7. ^ebr- VII, 26. IX, 2& u. f. tt>., bie SSerffi^nung« • unb
S^)fert^eorie at§ eine ben ©^riftjleflcm beS S?. Jg. geldnftgc
3bee factifd[> anjuerfennen. Zbtx berfcl[)ieben fann bie »ei«
tere ©rfldrung ber ©teilen auffallen, je na^itm man fid^ .
cntweber bamit begnügt, fol^e Sl^een in i^rem l(^ijlorif4)en
gufammenl&ange mit bem alttejlamentlic^en Öjjferwefen u. f. w.
Äufjufaffert, ober je nac^bem man fie auf ein tiefere« religio*
fe§ aSeburfnifi naö) grlJfung jutücfjufül^ren unb in tl^rem
innerjlen, ge^cimntßüoflen ©runbe erfaffen ju muffen glaubt
(mit welchem @lä(fe, bleibt l^ier unentf(^ieben).
2)arau8 lagt ^ä) nun erfel&en, wie weit »ir eigentlich
t)on einer fd[)on errungenen UnablS)dngigf ett ber gye^
gefe Don ber 2)ogmatif in unferer Seit f})recl[^en f önnen.
2)ie XuMegung^ freilidS) ijl unab^jdngig geworben, unb »irb
e« bei bem anerfannten ®runbfa|e ber grammattfc|) ? l()ijlori«
\ä)m Snterjjretation immer me^r. 2(ber bie erfldtung ijl e8
feine8»eg§ in ieber ^in\i(i)t unb wirb e8 audj^ fd^werlidj) ganj '
»erbem SSon ber 2)ogmatif freili^ foH fie eS fein, in
»iefem man unter biefer baS ©pftem ber jpojitito * df)rijllicl[^en
ie^re tjerjlel&t, iai [a erjl auf ©rgebniffen ber eregefe ru^en
fall , nnb alfo nic^it t)orau8gcfei^t werben barf. 3Cber wirb fte
e§ auc!^ t>on ber 9{eligion6:|>l^ilofo!|)l^ie fein? bon ber ..
eigentl)uml{^en 2Crt unb SBeife übcrl^aupt, erfci)einungen auf
bem religtofen ©ebiete aufsufaffen unb ju würbigen? Qhzn fo
' *) 9^üv in gar fettenen gillen tt>irb eö inbeffen aud) \>k ©pra^^tpeu
fel^aft laffen,.ob ein SBuobcr eräd()lt fei ober nid^t, »ie 3(^^ VI, 16* ff.
I
— m — -
gut Mf wlfß Ott b!e tiefet je^nbe GtRSrung ehteS griec^w
f^^n SEtagifer^ unS bie ijl^etifdiie unb yl^tIoropl)if(|)e ^titan^
(t4t beS (SrK&terS ||tet unb ba loertatifen totrb, eben fo gut
»ttb aus bet TM, bie fiSibet ju erftdren; bie teii9{6re fRxi^
taxti unb Stimmung eines SRanneS ju ertemten fein» 2)ief
t|i aber , fo lange baS unerfcbfitterlicbe ^unbament ber btfto»
rtf(^ « gtammatifcben 2Cu6Iegung gefiebert bleibt ^ fein 9la(^tbei(
für bie äBiffenfd^aft. SSenigflenS wAre bieß nicbt olS ©enrinn
ju betrad^ten, toenn man bie eregetifcbe S^^dtigfeit be8 Sbeo»
logen rein auf p^i(o(ogif(||e Auslegung beS SSorliegenben be«
fc^rdnfen/ ieben ndbern aSerfe^r aber beS (grHdrer« mit fefc
nem. Xuctor, iebeS inbiiotbueUe 3ufammenftogen ber ©etßer
(unb baS allein gibt Junten!), iebeS finnige Singel^en in ben
gufammenl^ang einer &d)iAft mit bem fRzxö}tf)nmt beS geifHgen
£eben3 unb feiner mannigfa(|)en iDffenbarungen loon t)ome
lerein al8 leere ^i^^ntäflerei fubiectioer SSBiUfär iurädmeifen
»oDte*). I
Zai JBerl^dltnifl ber 2Cu8Iegung jur Ueberfe^ung, xolt ber
<Srf(drung 5ur Umf^reibung Itn^ttt t)on felbft ein. S)te Ueber?
felgung fcbliegt bie 3Cu${egung in \iäf , tok ber Aeim bie Sntc^t;
bie ^araip^rafe aber t{l bie in bie SBorte be§ SSerfafferS f^in^
eingetragene Srfldrung* Ueberfegungen aui ben loerfc^iebenffen
bogmatifdS^en ®d)\xltn »erben, wenn pe anberS auf ricbtiger
2(ud(egung btxvi)tn , iiemlicb Qkiä) iarxUn. SBie gar toerfcbie^
ben aber mü^tn ftetS bie 9)ara:|)bvafen auffallen , gefegt nim^
li(^, baß man folc^e för jwedmdßig hielte!
§. 54.
SSon ber ©d^riftauSlegung unb ©d^rifterfldrung i^
oAlvä) nod^ bie ©^riftanwenbung mo^l }u unterfi^eiben,
bie , obwohl auf ben erftem rul^jenb , boä) ifjrem SBefcn naä^
einem anbern @ebtete , ndmlid^ bem )pvatti\6)m, an^t^itL
*) //äSem ein tieferer @tnn unb eine tebenbi^e ^Cnfcl^auung fe^lf^
,/ bleibt Ui oUer tec^nifcben tBirtuofttdt in ber %MiQmQ ber 92atur, n>fi
,/ber j^liaen Old^rift, fowoi^l beö neuen, tote beg alten Sleftamenteö, eto
177
SBenn xoit anäf fünam^i, ttxoa mit StanC), 6n€
befonbere lixä)lid) spxafti^d)t 3(uStegungiii>etfe neben bie ge<
lebtte ^eKen, ober btefe gar burcb iene verbringen tPOQen/fo
ift bocb anjuerfennen, baß aucb bei @Ietcb(^ett ber eregettf4iett
^rmctyien bennocb bie ^rnt ber Srftdrung an btiben fDtttn
eine loerfcbtebene ijt. 3n>if<btn einer (ebenbigen , geijheit^en; in
bte fiigentbämlicbteit eine« Qifxiftfttatxi felbit mieber eigen«
t^umlic^ einbringenben Sregefe/ n>ie n)ir fite fo eben loerlangt
baben, unb iener fogenannten ,, yraftifcb ^ frommen , erbauli»
4>en'' CrHirungäweife, »ie fie it^t bie »ieber üben wollen, bie>
f^tt ben Sert ju ertlAren, bemfetben aUe m6gli(ben Stellen
aui alten unb neuen 2Cd{eten anflitf en , ift no6t ein gro^&
Unterf(^teb» 2)a« Sufammenfliegen ber gelehrten unb erbaue
lidben SrAdrungdweife war in ber aiten £ir^e ganj am £)rte
unb bem S3ebfirfriffc einer 3eit angeineffen; in »elcber, ber
9latur ber @acbe nacb, boniiletifcbe unb cregetifcbe 3;b&ttg(eit
in einanber aufgingen, ^tixt gu 3:age aber ifi bie erbauiicbe
iÖt^oxibluriQ ber S3tbe( {war (eine^wegd t)om ©ebiete ber
unffenfcbaftlic^en Sbeologie überbauet, wobl aber oon bem
ber ©:egefe fem ju leiten unb auf baö 'JJrafttfcbe ber ^omi«
letif (tt t>erfe^n, wo eine grönbücbe Anleitung ju frud^tbärcr
Sebanblung ber S3ibelterte gan} an ibrem $la^e ij!. %Ut^
3tDegorifcbe j- SS., ba« man fruber bei ber SSerwccbfelung
tf&^üoxptc, ber an ber ®(|a(^ nagt unb nie ^u jenem geifttden ^Ottttelpuncte
//brinfit, in bem bie Sbee in i^rer ewiflen f&a^x^eit leud^tet»'' Um«
breit (t^eot* ®tub* unb Ärit. 3o§rö* 1832» »peft 3» ©• 606.) Ofben fo
urttjeilt auä) Ufleri (in beffen neueflen Kommentare über ben »rief on
bie ©alater &. VI.)** //^^ grammatifd^s^illorirete 9tlndp bftnft mi^
„nVLt erfl bit conditio sine qua non ober bai ncsatioe 9UQVillatit> bet
,,2Ctt6leaun9 ju fein) hit pofttit)e 2(ufdäbe beö G^jcegeten fd^eint mir havin
//JU befielen, fid) Qleid^iam gan^ in ben ®eifl beö ©cftriftiteller« nieberjuß
,;fen!en, um bann ha^ S3i(b beffetben/ wie e6 fiäi unter 5rt(t((ien unb
„ie\tÜ6)en SSebingungen in ber ©dbrift abfpiegelt/ fptadßä^ unb facfelic^
„etUtt!i)Ut, oor ben Äugen beS ßeferö emi^orfldgen au laffcn," — ^a6
t^ e6 aud^ wo^t eigentlich/ mag man mit ber fogenannten panfiarmonis
f^en Snterpretation »ilL ßgl» ©anj (S* 238.
♦) SfiteKg* inner^olb ber ©renjen ber blofen ßernunft» Ä6nigSb.,
2 TCufL 1794. ®* 158* ff», bagegen a^ofemnülTer'« IBemereungen,
frct ©tflnb})uncte in bic SrEIäning ^meinjog, tnufi ©a^c
tet 3(mDciibung bleiben, unt> Eann ftc^ tort redjtfertigen Inf:
fcn'). @bcn fo ijl cä flutt) mit öcn fogenannfcn raeffionifdjcii
©teilen 6e§ 3C. SÜ. ©ai*e tet etfürimg ift eg j. JB. aU
Ittbingg, tt\(i)t bloß bei bcm faijlen J8uct)jlaben bec t^ro^^ljeti:
ft^cn Sorte peljen ju bleiben, fontern tiefer einjubringen in
6o5 religifife ^rinftp be§ ?)rcpf)etcntl)HmS felbft, in ben eigen«
t^ümlic^ tljeoEratifdjtn ©eift ber SBeiffapngen, aber bodj im=
mer nur Don bem ©tanbptmcU üuä, ben unä bag "ä. SE.
fclbjt (in bic §anb gibt, ynb innert»alb ber ©renjen altteffo;
mentliii)et SSorfleHung. ©rfl ober ©adjc bct Jfnmenbung, ter
t>rfltttf(^:j)DlJuIäten ©diriftbenu^ung ift e8, bie aReffiaSibee,
rocidj« bie unbefangene ©cE)rift«Iiärung oud» im Ä. SE., abtt
mnr im 3Glgemeinen, finbcf, nun im löefonbcrn auf bic ^erfwi
Scfu pon 9tajarctl) ju bcjieljen (roie j. äö. 3ef. LIM.). Sie
^ipüjtel unb bie erfien 61jri(tcn untcrftijieben fjierin allerbingä
nidjt wie n?ir , reeil ifjnen an bee aUteliamentEif^en 3bee tie
neue fogUid) aufging; oftne baß fie fidö TOifJenfdjaftli^ bat:
über ffledjenfdjaft ju geben wußten. Unfeve (jcrmeneutif^en
®runbfä(jc aber tonnen Ijicrin nicijt bie il^uQtn fein, inbem
i^te Unbefangenbcit »ou iinS nitf)t butd) eine äb(i<i)(=
lic^e äöcfangenbeit emtdjt roetbcn iann, unb nimmer barf
Iw^er „bie alttefiamentlittje "ituälegung in iJ)ter bereuflen
„(ünjlUcrifcb-wifTenfctaftli^cn fflegtcnjung mit ber vom 9J.
,iSt. nuSgebfiben djri(l!id)en JReflerion üemjecfifelt werben"").
3ufa^. ffietradjten wir enblidj JtuStcgimg, grfldrnng
unb 3tnwenbung, icbe in i^rem e(gentt)ünilici)cn S3creid»e, fo
fe^en wir, wie ba§ JBibelftubium auc^ wieber iri jtbeä ber übt!:
■fltn fljeoiogifdjtn ©ebiete eingreift, inbem teie Äuölegung mit
ber Ijiflorifdjen , bic @rEiÄrung mit ber bogmatifdjen , bte Hiu
wenbung mit ber (jraftifcljcn SEjcoloäie in SHJedjfelwirfuiig
•) SBgl. bic fflorcebe iu mrinen Scflprebigtin.
S. IX — XI.
'•) Umbreit a, D. (flegcn ^. uon Mi^tt unb |di
©diule). ^H
m
i' I
§. 55.
ferttgleit i{i aber avä) bogmofifi^e Unbefangeii(^ef^
fon>{e fM^-teligfftfer @nift unb ein f&r bie @a(9fie
bei; SSibel unb beö G[^n{len£^umö entf<d^ieben bi^geiilerter
®tnn ein no^menbiged @tfotbemip ju einem guten @re^
> ....
2>ie ^Dogmatil foQ erft (^gdbntp bev Sregefe fein. Qe^
iDii^nltcb bringen n)ir aber f(bon unfere ^ogmatif ^ fei e8au4^
nur eine yo;i)uIdref wie i^ir fte.im 3ugettbunterri(bte oberfonfi
lerbatten baben> ^urSibet mit .^er gilt tinm.oXUx^
.bingS, Wtatidfa ju t)ergeffen^ unb ftcb .»m> migliibaitf einen
Xf^nm, ungetr&bten etonbputttt }u feien. . 2>a»on i0)v4ber
;tamgt Sbeilnabme an ber @ad^e . feSbft mcbt auSgef<bl9(F^;
i^iilmebr ifi bieft f/a forbem» @ft gut alft toirmtSefung
;MJi 9>lato einen ..|:l^ilofi»l>bifcben^ .}n ber be6 liomer /pt^er
»igyinbar einen btcbterifcben , in ber M eucianebien m<
.](pgen ^er »enigfbni einen für Si| unb &cit9xii 4my{&iigs
]ii<ben, (ur Sefung be9 @allufi unb Socituö einen yattie^
Itf^ @inn mitbringen mäffen^ eben fb getoifl ift.^^
|um tiefern SSerjUnbniffe ber »ibd, be8 91. :e. inSbe«
fonbere^ ein frommet, bem innem .geben iugemanbter ^n
nttttl&^lid^). Unb fo bleibt a benn bofbt n>abr, Menn tS
;iri(bt^ Derfianben unb getfltg . gefoft mirb,^. ,>(# ber Qeifl
mi ©Ott felbft er(i ber äcbte (BrRtot iäntst SSoffte^'^sber
i:aog€ltts ioterpres J$, ber und ben ^fna bet @4^ft auf«
)Wie#t"*). : ' '
*} fßQl Söc!e'« Surc^rfft an 9teanber/ M Sorrebe su feiner neu^
teftomcntlic^cn t&emeneutff* * - •
12
180 -: —
drcgetifd^e J^ülf6mittcl.
^qU §. 41. Phil. Sacra.
1. Ueberfelunocn «nb 3)arop5rafen*).
4. tatelnirdj)e**).
Libri sacri antiqui faederiB ex sermone hebr. in latinom trans«
lati, DOtatiooe brevi praecipuae lectionum et interprett. di-
rersitatis addita, auctt H. A. Schott et Jul. F. Win-
ser. Alty 1S16. (Vol. I, Pentateaehmn cont.).
&ä)oiV^ unb Ööfc^en'S Ücberfciun^cn beö 9^. Z. fte^e oben
unter ben ^Cu^gaben befTetben^
b. X^tut\ä)c^*y
a» SBeatbeitungen ber Sut|)erifc^en Ueberfe^un()*
. Bibliä, b» i» bte 0an^ ^etUde @<]^nft 2C. unb 91., 21. t}erbeutf(i)t t)on
Dr.' ÜÄ» fcut^cr, mit berieft ^avaUetflcffen unb erfldrcnben
SBortreoiftem ©on' '®. SB. Sor^bad^ unb 3. S5t. ^avtmann,
ntft »om t)rtt tö» 9ft{in[^ev. «Otat*., 1808.
Dfe ^tlide @(^nft -— na4 bem ®tritnbte)rte Uti^tXQt (von 3- S* 94>n
tRciper). ^fv 1824.
'/f. 9leuete Uebetfe^nnoenf).
*£)te G^iriften beg X unb 9i. S. fibetfe|t t>on 3. (S$* SS. ^(ugupt
tinb m 9^« e. be ißi.tte. |)etbe(b., 1809—14. Sb. VI.
*tbit 9(^ften beS V» unb 9t ^ öbe¥fe|t von be SSBette (aUetn).
.^eibelberö, tpi.^ $8b; III.
€fan)mtlt(^ ©(giften beg 91. S. a.b. ®r.ütberf. ü. 3. 3. @tol}. Bür.,
1781. 82. 47(ufl. «^annoo., 1804. IBb. U. 9leue SBearb» ^annoo./ 1820.
. fjDte ^e{{. ^^nften bed 9t. ^. überfe^t t}on ^arl unb Seanber
ton @f. €5uljb., 1807. 11 2CufI, 18Ä* ff).
*) Uebec bk 3rvati^a(ft&t }eber Ueberfi^und lodU @((^ienna4)er
f.126..— 2(tte Uebe)f{e|undM beS :C. ^ |te^ oben» Ue|er bie be« neuen
»gl* be SBette ßinl* §♦ 10— 2a
**) Ueber bie Altem ton (äafteUio, Sßcia, (Sragmud u* f. to» ]!e^e
bie Sitteratutwetfe ton IBubbeuS/ fß&ald) 7t. SDanj @. 246. ff»
*♦♦) Ucbec torlut^erifd^e ©ibeln unb hit XuS^öben bec ruttjetffc^en
^ibet felbfi ffnb bie Iitterarif($en SSSerCe ton ^naer u. V. au ter^let^en.
®ielS)^ X>av% &. 24'7» ^ben fo iUt anbete ältere beutfc^e SBibeln, syal
AbrigenS fcbon ju weit f&|^rt f&r ben Swed ber ^c^Rop&bie»
f) SBir fö^ren obftd^ttid^ nur bie gelundenern an. fO^i^aetid/ SBa^rbt,
er^n&u« i^aben nid^t feiten burd^ if)re ^araplj^rafen ben @tnn tentdffeit.
ttJ SSon neuem lat^olif^tn Ueberfe^ern ftnb noc^ ju nennen S^auff/
SNrentano unb ^erefet/ SO^utft^Ue»
181
Lc Nouyeau Testament par Beausobre et LenfaRt. Amst, 1741.
Voll. II, 4.*).
Critici sacri 8. Anaotata doctiasimoür. riror. in Vet et
N. T. Amst., 1698. Voll. IX. f. Fxancof. ad M., 1695.
Voll. VII. f. 1700. Ol. VoU. 1. Suj^jpl.
Polusy M., Synopsifl criticonun. Frcf. a4 M., 1712. Voll. V. f.
Groti US, H., Anncotatt. ad V. T. (Pan, 1644.) c. obss. et ad-
ditam. 6. J. L. Vogel, contin. J. Cp. Üpedertein.
Hai. , 1775. 76. VoU. 111. 4. Aiietar. #cr. D Ö.ä e r i e i n. 1779. 4.
Annotatt. in N. T. Am^tf 1641-*>46, Voll, II. -^ c. praef.
Ch. £. de. WindKeim. Hai., 1769. VoU. IL 4.
6tar(fe/ 6b^ u. 3* ®-/ Synopsi« Mbliothefsae exegetiea^ in
V. et N. t. ober furser 2Cu^ud ber i^vSoM^en Zuüigm^ ibtt
bte S3ü(ber M X Z. 8pa- u. ^aüe, 1741 — 50. »b. V. 4. —
bcö S^. Z. 8p5. , 1733 — 37: 18b. 111. 4.
sOad endHf^e ^ihtlroext, beutfcb von diottL ZelUv, l&te:
telmater unb Brüder. 2pi., 1748-— 70. SSb» XiX. 4.
.£>eiet/ S. Sß./ bte SStbel X unb 9t. :£- (na4 ^ut|)er'& Ufberf.) mit
toUftönbiflcn 2(nmf!. 8cm0O, 1786—92. SSb. X. "
K ücbcr baö Ä. a:>*).
BosenmüUer, E. F. C, SchoUa ^ V^ T- LiPf-» 1^ —
1829. Voll. IX t)..
* Scholia in V. T. in compendium redacta. Lipt.ji VoLLPentat.
^ 1828. VoL IIL Psalmi. 1831. Vol. IV« Jobns. 1832.
Maurer, F; J. V. D., Commentariiii gnmimaticfi« criticus
*) 3n anbete neuere &pxaä)en fte^e bei IDans 6* 249. 255.
»*) Ueber bie ereöetifften SBerfe ber Äir(%en»)Äter ( ß^w^foflomuö,
Sbeoboret/ S£^eopb9^<^^i# OeCumeniud)/ über bte catenae patrum, forne
über bie exegetifcben Setltunsen ber Sfieformotoren (Swtndli/ ^aloin/S3eia)
t)9t. bie Sßerfe über ®efd}t(bte ber 3nterpretati9it»
♦♦♦) keltere t)on Lud. itnb Jac. CappcUu» (1650 r- 89.), bon Clc-
ricu» (1693— 1731.'), \>on e$. g. ©cbuljc (1783 — 98* fortdef. ton
I6auer).
f ) Ueber ben Sn^alt ber einjelnen SBdnbe r>Ql JDonj 0. 267. unb
«Biner'ö »&anbb. ber t(;eoI. ßitteratur. iph, 2 TCjip. 1826. @. 62.
f . .
- — 1^ —
in V. T.y in iMam maxime Gymnasiorum et Academiarum
adornatus. Uj^b., 1832. (Fa«c 1.)«
c. Uehct hai 91. Z.
Wolf, J. Ch. y Curae pMlologicae et criticae. Fas., 1741. Voll.
V. 4. (Hamb., 1725^41.).
«Pengel» J. A., Gnomon N. T. Tnb.» 1742 — 59. 73. 4.
Rosenmüllery J. G., Scholia in N. T. Norimb., ed. 1 — 4.
1777^94, Bi. 5. 181)1—07. VoU. V. Ed. 6. 1815 — 31.
@tol)/ 3- 3*/ (Stit&tttentngen ivm 91. S. fftc g^^^i^nb gebUbete Sefer.
^annot)./ ^eft 1—4. 1 n. 2 2(it^ 1796—1800. 3 2Cuf[. 1806
— 09. Mt 5. 6. (1799—18010 1802.
^Kpppe, J. B«9 N.f T. graece, perpetua annotatione illastra-
tum. Gott.^ 1783 — 1821. in oetf^ic^enen TCuflagen. YoU. X.
^ad (Ran^t nno^anpM, In ler^ettter prbnung unb t)on oers
fjd^ebenen Skrfafem'^).
^uiuSj ^dL.&.f 9^iIolodtf4s&itff(6et.nnb^!ftonfdE)er Kommentar
. iibiir bad ^. :£. e&bec!, 1800. 2 2Cufl. 1804. 05. 91. ZiU Sp^.,
1^12. JBb. ni. (bfe a etften ^and^ten). S5b IV. mbt^. i.
1804. (3o^. (Sop. I-XI.).
beö 9t. Z. Jtinidöb., 1830. Sb 1. 183^ S3b II.«*).
d. 2Cn0n)a^l folget (Sommentate übet efnjelne S^^etle
itnb fi3fi(^er ber &ä)xift, meld^^ ^ugUic^ Sßert^
für hie e)cc0cfe überhaupt ^aben***).
Spater/ 3. ®.# Gommentat übet ben ^entaleuc^. ^aUe, 1802—05.
. r. JBb. 111.
ISttLUtit, 9. S* 81 '£!./ Gommentoc übet bad S3u4 Sofua.
&ttxttQ., 1831.
^ ^eeflnltt«/ 9B$., t>n pcopf^tt 5efa\(a, überfl mit einem DoOfi&nbt«
^e»p(aoU)difd^s|dtrr4eiunb fuftpsifc^e^ (Sammentar. Epiv 1820.
.21. Bb. lih
.,,,Stu;9.kj. J. Cb.f .H^9«aii Prophcita. Introductionem praemisit,
) „.:. rertfiv com<nentfüui9 est, Lips., 1828.
"■ *♦) «öC barfiber JboÄS Ä. 216. anb aBtttet ®. 63.
*♦) 2Cnbere tjon ©djimibt, 8eun, Zi)iit, fo»ie (SR6pcr'0 exefletifc^
^anbbuc^ fiberfle^m wir objic^tridö.
, .V*!^*) 2)aö (Sinaetet 9<^6tt' in bie 'tSefdJidjte ber O^egcfe «nb in bie
tfinietftinfl. ' : . . s . .
— ^ — ■
&^tbhet, gr., hie ^xop^tUn ^o\ä)ea, 2od uvb 2(mos öbcrf. unb
erldutert. 8}>jv iB29.
erebncr, Ä. X, bec 9)rop^ct aoel/ fiberf. tmb etfcart. ^atfe/1831.
3ufli/ Ä. 808./ 3oeI, neu öberf. imb crldutert. epa-, 1792. n. ZiU
1820. — 2Cmog, 1799. n. ST.' 1820. ~ fRtdJa, 1799. k Äif.
1820. — S^af^um, 1820» — ^dbafuf , 1821.
* b e Sß c 1 1 e , SB. 3». 8. , bie Wolmcn ftCerfejt *ef brtbetö, 1§19.
~ Ȁup. 1829. , ^
Kommentar über bic Dolmen. Steitb. 1811. 3 Äufl. i8Ä.
Umbrcit/.g. SB. (J.^ bad ättdj «&iob/ ttebcrjlpjunö unb 2(u«(e9Uttd.
^eibelberö, 1824. 32.
_ ^^Sologif^ i fdtifdS)«: unb p^iloföplgifc^ct ^mmentac über hk
$|)röd^e Öaiomo«/ ne^ff einer neuen ttfcterf^ung unb drttt;*Än=
leituna in bic wioraenl&ribif^e Sllfef^eit i#eti[)a^^^ tmbfft Sie |>ebr,
falomonif(^e inSbefonbere.' «^efbelb;, iSÜft '• ^^
^ . . »^oje« Sieb , 8ieb bec ^kUf ha^ dttejte/unü fd^5rifle ani t>em SRor^
aenloube. M^kt unb &fl^eftfä^ erttfitt. ^eibelS,, 1820.^^30?
©alorno«. «piv 1829.
..^di^ernic!/ •& X @()./ (Sommentai; über bad SSud^) lüaniet. «gant:
butö, 1832, ! . ^ .
. p. S^eutejfamentUd^e» , .«
«. «^^ftörtfü^e SBftd^et'*); / »t^
"^Künoely Ch. G.-, Commentarius in libros N. T. historicos.
Lips., Vol. 1. 1807. 16. 23. VdL It. 1809. i7.*24.^^r([>l. Ul.
1812. iJlTiy^oLlV. 1818. 27. .. . ^ or O?
♦Fritzsche, C. F. A., Quatuor N. T. Krang^. • re<ä^^ et cum
commetitarü» petpet. ed. L]p8.»T:yat;rl. .ffatth. 1^26. Ffft.!!.
Marc 1830. ' r'^
^d^leietmad^erfiber ble &ä)vm^m %ma^. IBttlm^ iBiZ m I-
fio rnemann, F. A. , Scbolifi in^Lülia^ ^liAg^ttttiM^« ad sup-
plendos reliquorum interpretuni commen tarlos. Li^.y 1830.
*tütfe/ gr./ ©onnnenf dr dber ble ©cWtrt* * ^ei eöangeliflen^-Sölans
«eö* aSonn, a&ll, IJ. 1820» 24. S&r !H. 182Ö* Z^lV^nt^. 1.
1832*
SS^olucf/ ILß ^emmentar p (emC^(^deIt Sofiatmia«. ^amb»«1827.
. 4 2Cufl* 1832.
..'fr
-w%
^ ; ♦) ©i^noptilc^c .Ätti50aben bei ^»onflelien \xon ßtieit
ba'd&. ^aire/1776.97.i*i09vwn be Sfeeftlc ünb 8Ötfe. ^«?ßMai8*4.
18*;—^
ZiiK 1821. vu HX »b. II.
Heiiirich«€iiiiiiMii«.in'A«t4 A^Att* f. N. T. Kopp. Vol.IIL
CalVin, J.9 Coipii»eiiftaril ia omnes Pauli Apostoli epp. atque
etiam ia epistoiairi ad Hebraeos » ad ed. R. Steph. accu-
nttfosim^ exscripti. Ed. A. Tholuck. Hai., 1831. Voll. U.
Commentari] in epistolas N. T. catholicas, ad ed. R. Steph.
abeuratissime «xi^ripti. Bd. A. Tholuck. Hai.« 1832.
Koppe (unb Ammoo) £p. Pauli ad Rom. (X. T. Kopp.
S^otudE^ Ti., TCttöIe^und hti ^rtefed ^ault aubte dlbmtv, nebf! forte
(dufehben Hn^hÜQtn auf htA tue^tüfö^fn &ö)xiftm ber ^irc^enodc
f et tmb 9e<fonnotöre«r. fßevl, 1824* 28. 31.
SlfidEett/ C. 3., (Kommentar übet bett S3rief ^avUi an bte 0l6mer.
^♦/ 183L
glatt/ S- S*/ S^orlefunden übet ben Sklef 9^ult an bie SSSijier^
'ÄÖb.,1825.
S^otlefun^en übet bte beiben S^ttefe 9)auU' an bte ^onnt^er.
Igbcnb., 1827.
IBorlefunden übet bte SBttefe 3)auli an b{e ®alatet itnb Qp'f)e\n.
abenb., iSß«.
Bcvlefun^en übet btt SBrkfe ^vM an bien Slmofi^eud unb 2£ttudV
nebft einet aU^emetnen @tnleituno über bie SSrtefe ^auli. ®^nb.,
..^tm* ^ ■ *
Krause, F. A. W., Pauli ad Corinth. epp» gr. perpet. annota-
tiftne iUustr. VqI. 1« (complect. ep. 1.) Francof. , 1792.
SBitltot^/' ©./ ^ommentat übet bte @ottnt$et S3rtefe. Spj./ 1833.
Hejrd eure ich, A. L. Ch. , Commentarius ia prior, divi Pauli
ad Corinth. ep. Mart>., 1825. 28. Voll. II.
2)te 9)a{lotalbttefe |)iauU erl&utect. <&^bamat/ 1827.
•Winer, G. B. , Pauli ad Galat. ep., lat. yerSi et perpet.
ai^aoUt. illustr. Lipf., 1821. 28. 29.
"^Uflett/ 8*, C^ommentat übet ben SBnef 9)ault an bfe @^ater.
3At.# 1833.
*) >Die ättern ij^ier^er bejüöHdJen ©griffen t)otJ SJ^d^aeliS, JBaunißar«
ten/ äemlet, ^otud/ (||^efit/i ißtett ßnb von ben Steuern fieipi^ be:
au|t »orben.
' u 18fr — —
9t(tättt, 8« 3., CotnmMi» ttcr ^ flSdef fHrali an %\i «ttlater.
^)./ 1833*
Tychsen» Th. Chr,, £pp. P. ad GlO, EphM. Xheis. ^^ Not.
Test., Kopp. Vol. VI.
Heinrichs, J. It., Epp.P. adPhiL et Colon. \
adTimoth.TltetP!iitem. / ®*'*^ '^^ '*'•
r? A u X. } Kopp. Voll.
Ep. ad Hebr. ( V|I. VHL %.
Apocalypsis. |
Bt^tinw alt), S* .^.^ (SommetUar iber ^n 8nif 3)auU an bti .9)^{s
lippn^ Sßexl, 182Z»
Sunfct/ g./ Wot.iMt tmb |)t)il. Kommentar ö$er htn ©rief
?)auli an bic ©oloffer. fKannl^., 1827.
Pelty L. y Epp. ad Theasalonicemies perpet. comment^ et co-
piosiore expositionusi e Patrib. ecqlesiast. coliectarum in-
strux. delectu. Gryphiaw. , 1830.
@$u(i/ ^at)./ t>tt ©rief an bte «^ebr^ier. Qinl Üeberf. u. TCnmTf.
©ceeiau/ 1818.
*©lecf, gr,, bet ©rief an bie ^ebrier, etrldittect bard^ .«inU. ttfbcrf.
unb fortlaufenben Kommentar. ©erOn, 1828. %btt). 1.
Äuöufti, 3. e^. SB., bie fotl^joUfc^cn ©riefe , neu fiberf. nnb er?
mt. ßemflp, 1801—08. ©b. U, .
Pott Comment. in epp. catholicas (S, T. Kopp. Vol. IX.).
^autuö/ *&» ^» @^./ bCe icei ee^briefe bc8 ^o^anned. ^t^MbttQ,
1829.
^Hottinger, J. J. , Ep. Jacob! atque Petri prior ^ Vers,
germ. et.cei»menfe. lat. Lips-., 181&« > , • . .;
Schiilthessj J:, Ep. Jacob! eomnteB^. eopiösiM. et ferbor*
et sententiar. explanata* Tur.» 182öt .
(^ebfet/ 2C. dt*, het ©rief beS 3acobu$>, mit genauer Beti^^tU
duno bet otten d^^ unb lat*. i'Krx^f^m äl^erf. ttub XMtf ff : erIL
©erlin, 1828.
. ...... . . . .•
Steiger, SB., bec erfte ©rief 9)etti, mit ÖhrfidPIf^tföung M Qanim
tibi. 8cf)i*iirip ott«0Äeöfe ©itl; t83i; •
Ewald, G. H. A., Commentarias in' Apöcalypsia Joannis exe^g;.
et crit. Lips., 1828.
•♦ Ättbetwcltige 4&ülf8mtttet ju etfrirunö clnjelntr f^wlerU
sex ©telUn 2C. unb 9t. Sr^..
Gi^born, S. ®*, fftepevtotvm fix bie bibUf(be unb nw¥genl&nbif<l^f
Sfeeratur. Spj., i776 — 86. ÖD. XVIU: 1) all tu« nette« StetWftwittm.
Sena, 1790. 9i. »b.HI. tÄofenmüHer/e. ff. Äw «nb ®. i&.. b!blif<|
fpegetifcbed Siepertorium. ^p»., 18S9. M. 8b. U. $03 ine r e);c0ctiff|t@iiMM.
I .
«%ir/ latgr. iMtl* Pfellfer^ A., «übte yexfU S. & Lip»., tlUS. 4.
rsehöttgeo, Ch., horae bebr. et talmad. in K. T. Lipci., 1789^—42.
VelL n. 4. *Lightfooty J., hetae bebraleae e noBeo J.B. Canizoy.
14pr., lflT9*«*S4* 4. Me Kochen, X Gh., N. T. e TUm. et «niliM.
liebr. fllnstr. Lii«., 1996. Iken Dissert phil. theoL in divecsa s. ««dl
vtrinsqne Test locä. Lugd. B., 1749. VoILH. Kraft, W., CNma. Ikct'.
Hark., 1918—63. *»t*fr, G. CiL, GpaMala aeadeBL ad interpr^)
|tttar.facr.9«rtIn.TBb., 1786^1808. ¥^L HL CI|Bad.lM8aertatLinlibror.
N. T. Iilst^ricor. aliquot locos. Tab., 1780. 94. *Nö8selt, /. A^^
Opaflc ad interpret saerar. seriptnrar. HaL, ItSft. VoH. IL Ej. Bzet^
dtatt ad aaer. lit. intertK: Ib., ij688. * Knapp 8cripU varU a^^fwair
JiaL, 1884. Von. TL e<l^«lt1>ef, 3.^OX8ctif(^^tl&eoIo0if(^2M<^
fira. 3^w 1818. 19. Sb. iL Stil ((et , St (9. , SGcfe in bte 1»^; in^
fcfica Vbl^anMinigetf ttnb* (Mäbnagcn. fingcbict €Vrilen, bor|iis8il^ bflvit^
8« i^ccfttidd«. «M 3* JUM^ofef* SliiMI). 1888» 80* S^* IL
% SJott bft; J^tflötifd^ett Sgl^eologte.
■''•KV,i
Royarda, H. /., OraCia de tbealogia hiatarim eam aacri codicto ex^nAJ
'; ;.rU8 0äi||i»6ta. I^ny.ial BMb., 1887. -> - ^
ISk^zA) haS 9)rtnd}) be8 6tetftenf&üttS em fi&t aUxi^
nuiljn, t)^ Urgefi^juä^tf gelben 8^8^l>^»i y^b fomif fn Vöt;
^npii beS 91. «£♦ in ber retnfien unb urft^runglid^flen ^oi^:
mi^bn^elfegt t{l, fo f atm eö bo^ ttt^t atö ein ftart«^, {ftt
atle äeifen gtci^imdf ig abgefd()loflene8 SRefigionSfpIlimt'aiil^;
gcfapt »erben* SStelmefjr ijl eS in feiner urfprün9li(^en gr-
fa)einung^ als ein lebettbfget; bitbfamet Äeim ju betrai(ftcit;'
ber ber t)erfi^iebenarti9Jlen organif4)en gnftDirfelung unb gorfc
btibttrtg f&^ig (äy{att^;Xin/310^ at« etniokf^^ ^er^
ntcit^ baS einem ))ielfeit^ett ®&f)rung;6)>roceffe nntertoorfel^
ijl (3Ratt^. XIII, 330* 68 ge^6rf benmac^ afieS, waS ba8
ß^rifilic^e (ober aut^ ba$^t)()rbereitenb SRftejlamentfid^e) * vn=
\n bem ®efid[)ftd|mnct0 ber geneti^en @itt)otdle(nng erfidf)efeeir
Upt/mbo« ©ebietber ^ijlorif^en ä§f oti^ . : : : ' !
«^ im — •
, 68 ift oben' sitidgt, xoxt toi ®&tfjletitljmn m^t tmtf)tu
lige @4^tiften, \onUm me^r.alS iebe^anbere Siel^gton
audE> ferne ®tfci^id^te ^abe. 3«/ btefe beiladen ©d^riften
f#P i^^if^n ftc^. unter einem boppelten ®e{t($tdpuncte betvad^s
ten; jeinmal ali bie tUfunben/ in toeU^^n bte en>ige^ unt)ers
attbevßd^e 3bee be« G^riflentbumS felbfl, bie jDfFenbanmg beS
@^ttti(ben (beute man aucb ben Sätstiff, toxt man \9oIle) nies
beigetegt ijl. SBon biefev @eite tritt bie @):egefe^ awit mit '
QcibeYfyTingung bev biftonfcben fO'Kttelglieber / in unmittribave
Ser&^mng mit bet Dogmatil; xot^ifoib toit ibjc aucb t)|t ei^
gcneS, wn ber ®ef<bi4^te (relatio) mtobb^ngiged (Bebtet am
gen)iefen b<^ben. X>ann aber lafTen ftd^ biefelben @d&riften
and) loieber rein menfcbßcb betrachten, ali bie ^Cnfdnge einer
porifd|)en @ntn>itfelung9reibe in ^^ fcbliefenb, unb baf du
gebniß ber ßreßefe »irb bie S5ajt* ber bifforifcben 5i;()eol03te *).
Unter ber Ulstern Derfkbat xoix aber mdft aQein bie SAi^m^
gefcbicbte im engem @inne be& SSorteS; fonbem aOef/toaS
unter ben ®e{tcbt3)>unct beS jBemeglicben; ber Entfaltung unb
gntmidfelung, beS SSerbend mib SBacbfenS fdQt. 2((fo aucb
bks altte(lamentltd^e @ef(^i<(^te unb 3(r(bdrQ(ogie> in miefem biefe
^l^ x^prberettenb auf baS ßb^tf^^^^unt gefaxt n)irb , ifi ©e«
jenftahb ber biffotifd^ien SEb^otogie eben fowobi, aB fle \>ön efs
itw -<mbem Seite wieber 4)Ätf8nnffettf4)aft ffir bie Ofreg^eiijt
(^. Zt^vio^ii). '®oriaä) xti^t bie #orifcbe Geologie.. j^
bi^ (Sjregefe iurücf, unb baut bie SSruife in bie bogmatif^e
b^er; '■' ^-^
a,,JBibjelgefd[)idS>te, geben 2tfw/wnb ber ^Cgojlet
>> S)0n ttebergang auß ber cjeigetifdtien: in bie J^|iorif<^ei
SSImlogie Mbet bie S3ibelgef(i)i(^te^ ttiS diefuttat ber ^e«
' r
tn a 1 4 Vi fi c li t M m ^Jntparten , jtnb fie etniaS '^i lidj) fßefte^eii\ik / m
te<9f^itmrt .#CiifiBmbe<^ed > ^Inmtliodi/bi^rAnfllid^eR ^motii,.; 3ii
wiefern Ite aber bad Ur^ciflentbum barfietten^ {mb |te Quetten för
bie ^iftorifc^ sr^eoft^/^fcf'ÄaiQ' §i^#J ^''' ^'^ * ^ ^ '"^^ ^^V'^
188
gefe, in n>e(4)et baS ithm Sfefu nah bte ®ef4)td)te U6 Uu
^nfien^umö im apo(h>Itf(^en Seitoltet atö ta: ^i^\tc ii6)U
^)tmct jtt faffm ift
2>te etttinmg ber ^ifhmfd^ett Sucher in ber SBihd fann
bte Qt\(i)i6)Üiä)t S^arfteüung bed auf eregettfc^em Sßege ^^
tvonnenen nid^t übetflufftg mad)tn. S>tx Sireget erflart iundcbil
mit fernen @d)xift^tUtt , unb n>aS er et»a au^ anbem
SSetgUt4!enbe9 beibringt, gef^^ie^t mebr nujs in Seitel^ung auf
btefen, otd in rem l^tliorifcber S&eite(iung. Die äufammen^
fteüung ber bibäfd^ett ®ef(^ic^te in ein getfüged iSi(D ift 2(uf^
gäbe ber l^ifiorifdS^en^ftunji, unb a xoixt in ber Zf)at an ber
Seit, bem eigentlichen pragmattf(l(^en @tubiumberä3ibe(gefc^tc^te
einen be^nbern ^(a^ im ti^eologtfcben ^enfum (mintoü\m, um fo
me^r, ba l^dufig bemerff werben wiH, wie felbp aSiele t)on ben
tä(j^tigern lungen Sl^eologen grabe bierin auffoUenit^ {nrucf
finb. @cbon in ber ifraelitif*en ©efdj^id^te fielen ficbr auger
einem aUgemeinen tteberblttfe über btefetbe, einjelne Seitrdume,
nne M bat)ibifcbe ober folomonifcbe Zeitalter, befonber^
berauSl^eben» 9{amentis4> aber foUten gan§ eigend ge^aU
teneJBortr&ge über bp§£ eben S^fUf ^a^ iaben Sid^tpunct
aller cbriftlicben Steligion unb Zf)tolOQXt bilbet; ntd^t lan-
ger im tb^logif4)en $acl^»erfe Dermift n^erbm« £)te f^no^
!ptif(4e S3ebanblung ber 6t)angelien, meiere {wifcben
ber rein bißorifc^en unb. ber rein ejcegetifcben &m^ in ber äßitte
liegt/ burfte ^o^jlen^ nur atö SSorarbett baju betra^^tet mr^
bcn» üviä) werben gewobnlicb in ber ©pnopftö nur bie brei
erfies St>angelien in ibrem {BerbdItnijTe ju einanber berädft^s
tigt, wdlf)renb baS immerbin irrationale SSerbiltnig berfelbcn
ju Sob^nneö nicbt genug jiir 2fnfcbauung fommt @o fcbmic^
rig nun audb immer ber ^rfu<b fein mag, bie oft burcb ein
getrübte} Oübif^b^^) . S^ebium auffallenben @trablen in 6in$
iu fammeln, unb ba$ S3ilb be§ Jg>errn in feiner ganzen l^imm
lif4)en ©lorie, ober aucb mieber in jheng bifio^ifcbet SBtrAtcb«
feit unb retner SBenfcbli^feit barjufhUen (eine für bte'btpo?
rifcbe Aunfl ni^lt mtnber fd^wierige , wo mä)t unerreicbbare
Aufgabe, wie für bie bilbenbe), fo muß ber SSerfucb bocb ge-
wagt unb nid)t ganj am (gelingen tjerjweifelt werben, jumal
X89
md) Un fc^on Qtmaä)tm t^xtnxotttfftn Sorg&ngen i — Hüä)
baö geben ber 2Cpoflel, namentlich ba6 beS großen TTvolie»
xat^ i^ox^y^ fott>i^ t^te a^pojloltfa^e $Ät ibtr^aupt, in beren
befntd()tetem @c^ofe £tr4)(t4ie§, £)ogmattft^e8 unb @ittlU
d)i6 wie im Äeime t)erfc^)Ioffeh Hegt*), bebatf ciniap befanbem
Sufammenfiellung ; benn u^ebet in ber SrKäntng ber iCpojleU
gefdbtd^^te unb ber S3riefe (xottd)t ^u btefem IBe^ufe combino«
totifdt^ p toergleic^ien ftnb)^ noc^ in ber Airc^engefc^ic|^te tft
eine folc^e ganj an i^rem SDrte. Zud) fte t)erlangt i^r gel^p^
liQti'Wta^ t)on 9taum unb 3eit, rotnn fte nid^t in- ein un^
birfümmted ä3ilb jerfliefen n)ia. SSie n^id^tig enblic^ auc^
grabe für ben ipraftifc^^en S^eologen (namentß(^ für ben fünf-
itgen Äatec^jeten) eine foldfie genauere, fpn?olS)t fritifd!)e (il5 pfp»
(i&otogifct) * religiife, 58e^anblung ber SBibeIaefc(>id[)te unt ifc^er
dnjielnen ^art^teen fei, Uixdfttt von felbfi ein. ^
<•• ffllberöef<%id^te tm TCngemcinen (biblifc^e öijaraftire)
un^ ifraet{tif4)e inlbefotibere**)/
?»SRteme9er/ X »&♦/ CT^araftertfK! ber fBtbit ^aUe, :$$l t lt.
1775. 6 ^ufr. 1830. Zi)i III. 1777. 6 »ufl* 183()» Zi)i tV. ilTl.
3 XufL 179Ö* Zt)i V. 1782. 2 ÄufL ITM.
.♦>&e|/ 3* S*/ ©ef^idbte ber Sfraetttm t>or ben Seiten Sept. 3fc.,
1776—88. 18b. X,ll.
• >»»
5tft^n6l/ <S6. &., ®ef^iä^U bed iftbtfd^en ÜSclfe^von ^Cbta^otnt btft
. ottf 3erufalem« SerfWrunö» epj., 1791- " • -
JB alter) @. 8.^ «&an^U(^ ber ®efd^i(l()te ber l^eBr. 9tattoti,Wn f^reV
(&nt^i)\mQ hi^ jur 3erfl6rund t^ree 6taotel. 9i&mb./ 1806'^
04. S3b. II.
be Ißitte, SB». SDL 8», Jttittf ber ifraelitif^fn Qkf^^u (ew^
oben S^itrdoe unter d^Uit*)
♦) »fl!. be fmm*^ Sittenlehre «. 63— Öß.
^) Vettere: Bnddeiu hitt. ectUs. Y. T. Hai., 1715. ed. 3.
im. 20. cd. ö. OT. n. Zrt. 1779. Voll. II. 4., Humplir. PrK
d«aaai (Lond., 1718. 4a betttrdS^ 1721. 71.)/ Shukford (L^d^
173^.43. Sb. IV. betttf^ 1731. 38. 0b. 1II.)> «ande, 6. ®v (i776ft
7$. 801 S3b. HI.) -- 3m Uebrl^en t)erotet(^ bte ßitteicatur iur bibltf^en^
tOfitipffie obeti. 3ofep^tii tfl au^ t^ter neben bem ^ S* ^attptfd^i^r
Ütwtt^.
Ifiio -
Im, 1828*
Soft/ 3« 9)1» / ®ef(^'4)te ber SftaeKten, fett bec 3ett ber a){accab&ey
^ ^ ^ Ife auf imfete Äiiöe* »erfin, 1820— TS. «b* IX.
r^vJ V ^ 2^ gelten unb (S^axattetmi Sefu*)*
'^^erber, 3* ®*^ 0(mi @t:t6fei; bec 9){enfd^en nad^ ititfeni bret erften
*};%: itxMv flottei €$o^n/^bet XBett ^eiTanb/ nQ<!^ 3o$anniS (StKingdSunu
i f^iei^ 3.^ Setenddefd^tt^ Srftt* 3fic^ 8 TCttfL 1822. 23. föb.lU;"^).
^Siein^acb fBet^u^Ü^e^' ben fHa»/ wA^ ber C^tfftet bA; c^tifKu
^m BteÜQion jum SB^flen ber SO^enfc^en entwarf. äBtttenbero/
1781. 5 TCnfl. mit 3u{%ti unb TCn^dngen oerfe^en 9cn •&. &
I j , _ ^«fi e it b n,e r. ©j^enbet^g , 1830.
(SBermei^ren) 3efud von ^ai*, tok er lebte nnb lehrte, nad) ben
'brei erjlen (^ätidetien.' (KÜe IBeUade ju Ü^ltetheQer'^ ^ardtterifh!.
*&aUe, 1799.
i'x^'^dTe*; 3* S8. 9t/ S^fUiß/ bet SBeife »on S^üjaret^, ein 3be(fl «Her
benfbareti ®rd$e. tp^.> 1800. 03. S3b. H. '
@reiUnd t)ad geben 3efu t)on ^la^aretj). «^aUe, 1813.
9)aulu6/ «&. @. ®.^ ba« Seben 3eftt/ als ©runblage einer reinen
■h ) r.(S(tfä)i^e bei tti:4)l^fteht^um«. ^eib^bv 1828. IBb. II. '
*^afe, ^./ hai 8eben 3eftl;' Q^in Se^rbud^ jundd^ft für afabemif(be
ii
-^" ♦) @3 tjerjle^t ^dji öon fplbft; ha^ Me pon »erfc^iebenen 2Cnfi(^ten unb
"'©fanbpuncten aul unternortimenen JDarfteUurt0en audj) tjerfftieben aix^
fallen mußten $ tnbem in ben einen (wie bH «&eß unb 9{eih^arb) me^r
ber apologetifc^e / in anbern C^^'e M |)aulud ) me^r ber frttifc^e,
In nod() anbern (wie Ui «Berber unb «^afe) ber ibealsreligiöfe ®e|td}td;
,pipnct/ t)erbttnben ^mtt bem,.lritt{(^n/ yi^^errfdlit. SS^ir laffen jjebe
m i^rer 2Crt/ c^ne bte eine ünbebindt 3tt empfehlen, noc^ bit anbere um
'U%inst'in verwerfen. Wie bie finb vom ©ebtete ber tbeolo^fcbeo ISittrs
,ratur atö fold^er fem ^u galten, weld^e eine entfc^beq geonerifd^e 9ti^
■*lim0 bittatjen/ wo^in g.i8v nd<j|fl''biln!Ö6tf^Aiü<Aetr8fi:a9^^^^^
t u r in t ' d natürltd^e ©efd^ic^te bed großen ^rop^eten von Sftoioxxtfy, unb,
wie es fc^einen will/ auc^ bie von San 96 bor f def)5rt, vgl. beffen @e(bfls
tittsei^' fn ben «^eibelb. 3abrbb. — 3Cber aud^ bti^' von rein «ölettfc^
ober pdbadOdifd()em Sn^ecfr Hnnen fiter oud bedref^en #dhtbeh hi^bfis
'öeffiiSirt werben^".. ^ .., ., :,. , ;.., ...... t .. ,, ,-. -:• , „ .--^
c. . . J^) m.' €tfte. imi^ mder ben^ »it. : . (li«Mi^«9 tier; isiri lettai. «ic
beneja^re Sefu. 1768." SBb. II. 4'S'Ti
191
tur) ♦).
3. 8eben ter ^p^ftel uib ^^^pftoUfi^t^ QeitalUx**).
^tf, 3. 3*/ ®m¥^ unb @d^nften brc Xpofiel 3eftu 36c., 1788.
4 ^ufT* 1821* SBb. III.
Lücke, Ch. F., de ecclesia chriat. apostoUea. Gott, 1813. 4.
-JJ>Un(f/ ®* 3v ®tW^tt, hei efyd^tnt^vmi m bet |)€riobe ferner m
fien ^infü^rung in hk Sßelt ®5ttv 1818* S9b. II.
(*^eanhex, H.f ®ef^^fc^ ber ^ftan^tai^ mib tettun^ ber ^ttfK^en
Stit6^ burc^ bie Xpof^et «^iomb^ 18^.. SBb I-
4* Seben be^ Vpoftel |)ati.U9 infbcfonbivr«
♦©Araber, Ä., ber TCppflet ?)auto«. 8|^., 1830—33« STjr 1— III.
«.^emfeti/ 3« 1^/ ber TCpoftel IXutlu«* &ein Sebeti/ SBtrfen unb
feine @d)nftem ®5tt», 1830»
r.L!^(^ott, ^. X/ Qh:6rteruttd einiger wVktiQtx^ ((renotodif^ yonfte
in ber eeben^ef^i^te M Xp. yoitlu^» Sena^ 1832»
b. fßihli\^t' 2)o$matiI (bi&tifdi^e jDogmem
Gabler de Justo discrimine theologiae biblicae et dogmatfcae regundlsqae
'<.-
r.^-'J . recte utriu94|tte finibi|8. Alt, 1787. ^^ixmet,7C^&^%^,^ Mbli«
... / f(be Z)ogmatt( in ibrer eteUtma »itb In jb^^em SSetb&Qniffe |um.<9a|^
"."; ber STbeoIogif» SBrrÄau, 18«0* ,
.vb>:;„^ • ■■■•§. 58. •
^!:; ,;,«ic bie ätißfere »ibef3«f(^f<^ft tin 9J«futfttt txt '^0=
■«4M '- . 1 t . .
i)tf<l^ @icegefe ^ fo tft bie biblifd^e jDogmati! ba8 dttfuttat
If^et^^m, @(|)r|ße^^ bi^ eS mit bem biba!tifc^m
\(n» >;;iii.*r
•dm
tilt'\\f>,MW^ «^ 94l^rmi^d(Kr gefallen/' feine Sfter ge^aUenen ^
**) TCeltere äSetfe ))on Cappellus (1634. ed. Fabr. imt.), Okta
iM^tfi) 1617.)# HurUMdui (1699^), BttddcM» (ecdes. «paAtolica.
1729.). ^ -^ '
19S
S^(e ber fßM ya tfym ^ @te |ie^ i^m 9latixt md)
auf bem bvd^a^m ©ebtete bcr e^e^eti^^m, fjiflorifc^en
unb fpftemattfc^m S^eologte, ge][^6rt aber bo^ Dorjöglid^
ber f>ijlorif(^en att*)^
®Ieid^n)te ber 9{aturforf(ber (n bet Steige ber Sefen
auf fotc^e flöfit, bei benen er in Setlegenbeit tommt, in v^
ä)ti ber fogenannteu Stetcbe er eS einotbnett toiU, fe gebt e§
bem t^toloi\\d)tn QncgtlofWifttn M ber fogenannten b i b H^
f(ben 2)08matt(, u^elcbe erjl in neueter Bett ju einer
eigenen SBiffenfcböfl erböben »orbcn ifl**). . ©ie ijl gleicbfam
baS geiptge ©anb, tt>elcbe6 ba« eregetifcbe/ biff^^ifc^e unb
bogmajttfcbe Stubium Derfnä^ft^ ber <lg>eerb, in n^elcbem {t<b bie
t)erfcbtebenen @tra^Ien fammtln, unb bilbet eben it^\)alb in
Dtelfac^er ^tnftcbt einen ber iitcbtpuncte be§ .tbeo(Dgifc^en @tu^
biumS. @d {ommt barauf an, t)on toelcber @eite man {Te
betrachtet ; fapt man {te, bereitd in ber ^Cbgejogenbeit be§ ^nä)*
jlabenS, al§ Sammlung unb ©rfldrung t)on JBeweiSjleHen
jum S3ebufe be§ fpdtetn bogmatifcben ©ebrau^e^, fo I^nnen
n)ir fte ber eregetifcben Sl^eolpgie jutbeikn, »ie benn au^
n^irflicb nur ein auSgemacbter Sreget jum biblif^en ^ogma^
ti?cr bcfal&igt ijl. 25enf en wir fie un§ aber fc^on ju einem engern ©9«
jleme tjerfnüpft, tjon irgenb einer leitenben 3bee bel(^errfcbt, fo rid^
bert {te ft^ ber eigentlidi^en tbetifc^ien SßijTenfcbaft, ber 2)ogmatif
felbjl. Ättcin nod) e^e xoix ©teilen fammeln Wnnen unb
©pfleme barauf aufbauen , muffen wir, wenn wir bie ©a^e
einmal lebenbig anfaffen wollen, auf ben ®ei(l felbjl, auf
baS urfpränglic^e £)ffenbarwerben beffelben iuru(!ge^em Unb
'^) 2CU l^tflonfc^e SBtffenfc^aft faffen fie auc^ ^d^letermac^ec
9« 250. )Dan} §. 40. (0. 302.) onb etofenf-ran}. »dl* Gabler
1. c. p» 183. sq.
**) 3>ec ^ame „biblift^e S^eoloßte," ben (Srni^t OBaum»
garten s^ruftuS) noc^ immer üorjie^en, tft offen(Ktr entweber ^u xdc9>
toenn man baö Sßort S^^eotogfe tm neuem @inne 90m Snbedrtffe ber t^os
lo^ifc^en SBiflenfd^aften nimmt, ober gu eng, tDeno man bdruntec nur
bie e«^re von ®ott t>nfte^t ^qU be nztti'i f)ibU ^o&au §. 00» 61.
unb SDana @. 301. ^nm. 1.
193
fotiiit tommiti wir dufben s(^4)iifü\i)m tSohm. S>ie bibtU
fd^ ^Dogmatil i^ 4lfo junä^^ nut tte inner e ®ette Dev
S3tbe(gef(^t(f|te felber. @<^on bie S^atfiellung bed SebenS
Sefu' erforbert eme SarfteUund feinet Sebte ober beffer feiner
aa8ettanfi4)t, eine ticbtige ÄDffaffung ber fein d^nje« geben
ben^egenben unb befitmmenben 3bee, meiere iuglet(ii^ bat
ngdfTov xivovv ber c^rtflltclien jOi>gmatlf öberl^dupt tfl'*')* Se«
ben nnb Sebre geben bei i^m in etnanber auf, toie bei iteinem
ber @terbltcben» Z\xd) ein Seben ber Xpojlel noirb nicbt anber»
gegeben n>erben {innen, M xotnn unS ibr innere^ Seben, tt>k
ed biircb ben Umgang mit Sefu ober bürcb bie Sefanntfcbafi
mit feiner Se^re befiimmt u^urbe, \>ox Ttugen gelegt ntirb*^).
San} dbnitcb nun, xoit au8 ber ^ircbengefd^icbte {tdj^ bie S)og<
mengef4)i(bte alS ein befonberer 3n)eig auSfonbert (ftel^e §. 66.>
Ü^t fid^ baS bogmenbijibrifcbe SRateriat; baS in ber SBibe(
ßegt, }um SBebufe ber gefcbicbtlid^en S)etra(^tung bergeflalt
(uiSfd^eiben, baf toir eine äufammenßellung M biblifcben
Sebrbegriffeö ald ben 2Cnfang$punct ber c^rifllicben £)ogmeH<
gefcbicbte erbalten***), Zu^ i^itt lann inbeffen »ieber mebt
bai bogmatifc^ < abfhatte ober ba8 eigentlich bif(orifcb')>f9cbo(b<
gifcbe, lebenbigsconcrete 3tttereffe Dorwaltem 5Wan fann ndm«
Itc^, inbem man, n>ie j, S3, be Sßette, blog na<b grifern Üßaf»
fen in Sebre be§ X unb 91. X. (unb biefe toieber a. in
Se^re Ui ^ebraiSmuS unb beS 3ubent^um&, b. in gebre Seftt
tmb ber Zpo^d) eintl^eilt, bie einzelnen S)ogmen feÄfl • in
t^rev Shtfte()ung unb Sfortbtlbung betracf^ten (ge^e 9on ®ott,
*) Ueber hk etdentbümltc^en ^djtoiexiQUittn biefer TCuf^abe ^cf)t
@cb inner a» O* ®. 61—^. ^oüen bte bret erjlen doanaelten, foU
3o(^anned ben Sppuö o^ben?
**) ®me md^tioe Utiterfiubtntd ift b^^ bie, ime fkntlnft ^u fetner
JSbeoIodif defommen, unb wie fld^ frUie Sebre «nb bie ber Xpoffel ober«
baupt iur ge^re 3efu tjcr^alte, . .
***) Ston e^nte fretlt(b mit f^einbar p^leidiem 9teö)tt au6) hie
fBefianbtbeile ber ^^ta\ audfonbern, unb neben ber biblifcben Dogmatil
no(b eine bibttfcbe eittenlebre geben, toai aucb d^nige getban baben. 3ns
beff#n ift fpdtec ^u geigen, xoit grabe in bec Urzeit bie eonberung be«
^Dfl^tifcben unb SSoralifc^en loeniger tt6tbiÖ vMh m^^<^ fc^wiertger i%
M in ber ff)dtern»
J^ogenbatlb t|)eo(* (Enct^fU '-^
IM
Sf)d(e ber S3tbe( jit tf)m "^aU ®te jle^t if^rer 9latur nad^
auf bem breifai^en ©ebtetc ber ejregetif^ert; ^iPotifc^en
unb fi)jiematifci[)en S^coIogiC; Qtfyixt aber bo^ t)orjfi9lid)
ber ^ifiorifd()en an*)»
®Ieicbtt)ie ber Slaturforfcber in ber 9Jel^e ber SBefcn
auf fold^e jlöpt, bei benen er in SSerlegenl^eit lommt, in xotU
d)t$ ber fogenannten Steicbe er ti einorbnen toiU, fo gebt e§
bem tbeologifcben SncpRopäbijien bei ber fogenannten bibli«
(eben S)ogmatif, tpelcbe erjl in neuerer 3eit ju einer
eigenen SBijTenfcbaft erboben werben ifl**). . @ie ijl gleicbfam
bttS geifltge JBanb; welcbe^ ba« eregetlfcbe, btjlorifcbe unb
bogma.ttfcb^ @tubium \>txtnü^^t, ber ^eerb; in rotl6)tm ftcb bie
Derfcbtebenen @trab(en fammeln, unb bilbet eben beßbaib in
t)ielfacber ^injtcbt einen ber gicbtpunctc be§ tbeologifcben ©tu*
bium§. @d fommt barauf an, von n^elcber Qzitt man {te
betrachtet; fafit man ^t, bereit^ in ber Ttbgejogenbeit be$ S^uä)*
flabenS, aB Sammlung unb @rf(drung t)on S3en)ei§f!eUen
jum ©ebufe beä fpdtern bogmatifcben ®cbrau4)eä, fo Wnnen
n)ir fte ber eregetifcben Sbeologie jutbeilen, wie benn aucb
wtrüicb nur ein auSgemacbter Sieget }^ixm bibltfcben S)ogmas
tif er befabigt ijl. ©enfen wir fie un3 aber f^on ju einem engern ©9«
fleme vtxfnü^ft, \>on irgenb einer leitenben 3bee beberrfcbt^ fo n'fc
bert jte ficb ber eigentlicben t^etifcben SBijfenfcbaft; ber Dogmatil
felbjl. ZMn nocb ebe wir ©teilen fammeln Wnnen unb
©pjieme barauf aufbauen , muffen wir, wenn wir bie Qadjt
einmal lebenbig anfaffen wollen, auf ben ®ei|l felbjl^ auf
baö urfprünglicbe Offenbarwerben beffelben jurürfgeben. Unb
*) 2(tö f)iftoviid^e aßtffenfc^aft fafen {te aud^ Gid^Ieierma^ec
S. 2Ö0. jDanj §. 40. (&» 3020 nnb atofenf-rans* fß^U Gabler
1. c. p. 183. sq.
*") ADer ^amt „bt(ltf(^e Z^toloQie/' bm Smt'de OBauim
garten sC^ruffu^) no(^ immer oorjte^en, ift offenbar entwebev )u totft,
»enn man baf SQort S^otogte hn neuem @inne 00m 3nbegrtffe bet t^os
lofiifien fBifl(nf)d^ftfn nimmt, ober ju eng, mena man bdruntcr mir
bk tefH» «OH. iM tnlUiU • 0dU bc Skttt'« %ibL ^^o&au §» 60» 6L
«Hb Co; ^ 3QL Xmn» 1*
193 —
foniit fommen toit auf ben ^6fidfttid)m flSoben. £)ie btblu
fdtK £)ogmatt{ ift olfo {und^jl nur bie innere @eite ber
aSibelgefcbtcf^te felber. @cbon bte S)arßeaung bed SebenS
Sefu' erforbert eme ^arjieUung fetner ge^re ober beffer fetner
SSeltanficbt, eine richtige 2(uffaffung ber fein g^njed Seben
bewegenben unb beflimmenben Sbee, welcbe iugleic^ iai
nQ&Tov xivovv ber (l^rtfllid£)en S)ogmati( Übtx^anpt ift*). its
ben unb ge^re geben bei H)m in einanber auf; wie bei deinem
^er @terbltcben. ^Cucb ein geben ber Xpoflel n)irb md)t anberS
gegeben n)erben (önneU; ali wenn unS i^r inneres geben, wie
e8 burcb ben Umgang mit Sefu ober bur(b bie SBeEanntfcbaft
mit feiner ge^re befiimmt würbe, Dor Äugen gelegt wirb**).
San} äbnitcb nun, wie auS ber ^ircbengefcbicbte \iöf bie S)ogs
mengefcbicl[}te alS zin befonberer 3weig au§fonbert (ftel^e §. 66.%
li^t ft^ bai bogmen^ifiorifcbe 9Rateria(; baS in ber IBibel
Gegt, 2um S3el^ufe ber gefcbicbtlicl^en ^Betrachtung bergejlalt
au$fd[^eiben , bap wir eine Sufammenjiellung beS biblifcben
Scbrbegriffeft atö ben ISnfangdpunct ber c^rifllic^en Dogmen«
gefcbicbte erbalten***). Zud) ^itx fann inbcjfen wieber mebr
Ui bogmatif4) ) abfiracte ober ba6 eigentlid^ l^ißorifcb $ )>f9cbo(o<
gtfcbe/ lebenbigsconcrete Sntereffe loorwalten. ^an fann näm«
lieb, inbem man^ wie ). SB. be SBette, blo^ na^ gr6gern ÜRafi
fen in gebre beS X unb 91. Z. (unb biefe wieber a. in
ge^re beö ^ebraiSmuÖ unb beS 3ubent^umS, b. in gebre 3efu
unb ber Zpoftd) eint^eilt, bie einjelnen S^ognten felbft • in
i^rer 6htfte()ung unb Sortbilbung betradj^ten (ge^re von (Sott,
*) Ueber bie etdentbftm(tcbe]t &diWimQteitm btefec ^Cufgabe ^tf)t
Sd^irmer a* O. ®. 51~&5. ^oVitn bte bret erfien (Soandelten, fott
3o(^anned ben Sti^pui geben?
**) Sine nnc^tide Unterftt^und if^ (ter bte, kole 9)auln« ju fetner
^olofiie 0ffommen, unb wie ftd^ feine &e^re unb bie ber ^o^e( äbers
bauf)t jar itt)vc Sefu »erhalte»
^*^) Ston e6nnte fretltd^ mit fdjeinbor ^Itt^em Sttd^tt auc^ bte
fBefianbt(efle ber aXoral audfonbem, unb neben ber bibltfc^cn IDodmotif
no^f eine Mblifcbe eittenle^e geben, »aö aucb (Siniqe get^n ^ben. 3ns
teffm tt fp&tet |tt seiden, wie grabe in ber Urzeit bie eonbening M
jD«0mtif(6en unb 3Sorattf4en weniger ndt^ig unb (ugleid^ f^wieriacr ift,
Ott in ber fpdtem*
194
von btn engein u. f. roj; ober mon Faun md) imljr inbi:
viüuAlijiim unti bie ^erfon alä \olä}i in i^rcm ^erbä[tnif[e
jitm (II)tiji£nf!)ume unb bcffen gc^re auffaffcn (vaulinififeer,
Velcinifdj«, jcljanneif^er ßtljtbcßriff u. f. f.)*J, wobei bann
feli)«r roiebet ein gcrtfdjrciten in ber 3tnfid)t (leie j. SB. feei
^auIuS) bcmertlicö itmai^t werben fann. Sn beiben gnUtn
er|)a[ten wie inbc^en ein SBcrbenbel, ein not unfern ^ugeii
jid) aUmdl)[i9 ©eftalfenbeS, unö in fofern, wenn man eS mit
tem 2(u5btutfe nod) genoner netjmen »in, (taft einer fdjon
fettig ^injuPellenben ©ogmatif eine aUmnIjlig jut biblifdjen
©ogmatif jtrf) ooUenbenbe unb in eine foldje in i^rem äußer;
jten ^uncte üufainmentaufenbe btblifdje 2>ograengef^td)tc.
©te^t alfo glei(^ bie bib[ifd)e SSogmatiE mit bem einen gu^e
in ber ©«gefe, mit bem anbern in ber (eigentlif^en) SJogmatif,
fo ijt bod) ibr tSdjweryunct in bet ^iporifi^en Ätjcologie jn
fuc^en. SSon ber btofien ©regefe unterfdjeibet fie (Ti^ burdj
baS Uebetroitgcn einer einfteitliilien 3bee, unter weEdje bie öei^
einjelten StuSfprüdjc bet (Sdjtiftfietlet ju faffcn, unb burd) baS
gemeinsam bib[ifclj:Qf)[i{ili<$e, rourauf fie aiS Zi)dk eine^
@anjen ju bejieifen ftnb. fQon ber etgentliii)en SogmatiF aber
unterfdjeibet fie ftdj burd) it)re SSefdjränfung auf bie biblift^je
Uriclt, mit gänjlictier ©eifeittaffung beä fpäter .fiirdblidben, unb
burd) ben SJiangel an einer fitengern fpftematifdien gotm ••).
Semungeac^t aber ifl fte aud) roieber ni(^t rein bifiorifd; ober
wenigjtenS nii^t in bem ©inne bijtorifd), bag babci ber ®e=
banEe be§ 'Intiquirten irgenbioie ^la^ greifen tännte. JBiel-
mt^t wirb bei bem unmittelbar ©eitcnben, Slormalen, roaä
•) StiMä anologeä lirge pd) oucf) im %. S. burcfcfü&rf tt : SNcUgien
libxa^amS, aüoraifimufi , baoibifd)(, rälomoniftfie, tefaianiftbe SRfligion u.
f. ro.T wafi frcititl) in (ritifd)« .|)in(ic&t fdiwietiofc ifi, Kut^ tritt boä 3n=
bimbuclie im H. Z. mcljc juräd unb cctlicct {ii^ in ba£ 3{]eofi;atifd)r<
agl. S^irmer a. O. ©. 50.
") „3n btr Spegefe fjoben mir ütctwiegenb We Si^tung btr Cut'
„jecticität unb Snbicibuatilät btr (ui:rprüngli(t)en) Sonn ju cttennnii in
„b«r SDogmatil fuilien nii: bie 3bentität unb SSal)Ti;eit bis SntialM
„IDie ffiinijeit biibn 8iid)tunaen, mit ftcttm fflemSifrin itvet üntetf^-
„bti, m«e alfo bie leitenbeSbce in btt bitlifd)« Doomatit fein." Hfttti
entwirfelung btfi paul. Et^rb. 4 Äufl, SBorr. ®. VU.
105
bie «KbcBe^ft i^er 9l«tur na^ ou^ fite tut« mit H^ ^üfytt,
iai f^tftorifd^ Sewu^tftin f&t ben TCugenbltd in bm ^inteti^
^ritAb tveten, tttlb bief um fo me^/ if mt^x a fi^ bet
biblifcl^e £)ogmattIeY femer jBefHmmnng rtü^ angelegen fein
ti^t, bie ewigen SBa^nr^eiten ber <S^xift burcb ble iM<fyt
^aOit berfelben Kar unb {riftig burd^leud^ten )u (äffen.
1» SibUf^e IDodtnati! im VHfiemetnen*).
»autt, ®. &, ^olodic M X. S. t^, 1790*
2$eo(odte be« 9t. Z. 1800^02. Bb. IV.
bibli^e SOUrol beö X. ;3L 1803—05. Bb. IL
bibUf<^ fRoral be< 91. ^ 1804. 05. »b. II.
.. Bretf^netber, 5t. ®^, f^ftemotifd^e ^bcixftiJtaxi^ Ut jDodmati! unb
tCRord bec apo!c9P$tf4en e^nften be< ;2(. S. Spi., 1805.. Bb 1.
CSlubiud/ ^« *&./ ttronfi^teii hH C^riflent^umf. TOtcna, 1806.
' Stallet, (S*. 1)^. G^./ bic btb(. Sbeolo^ie obft Subai^mut unbC^rifltas
'' ' nUmu§. QM., 'Zt;^ I.' 1813.' 2^1 IL TCbf^it. 1 1814. X6f(^. 2. 1821.
' *it Sßette/ SB. 9X. e.^ bibltfc^ ^odtnati! X u. 9t. 2E. ober entifc^
fbatfttUiinQ bet ateItgton6(e$te be< ^ratdmu4y beö Sabent^umd
ij'ii' ' itn^ bei Ut^Hfitnt^mn«. Smn ©e^rmi^e äfabemtfc^ei; Borlefuns
.p,.. ^eiu Berli», 1813. 18. 31.
huißAum^atttn t (StVL\iu^, 8. 8* D., Cito«nbii9< b€( bibUfc^en Sf^os
fa^fe» 3ena, 1828.
'€ «{n^elne Kbf^ttitte betfetben. et^rbefltffr einaerner
biblif^er yerfonen unb ^Id^rffttteUet.
^'' '«^cndficnbetd/ 0»S8^/ 0^CTf(o(odi?beö2(.St. mibQbmmentarilber bte
ine|fMmf4)enSB3eiffaaattdiitb(rfh:^)0^eeem'Bet&^ 18CiO.tt.32.Bb.lL
Bb^ntf/ 6^. S*/ b{e {HleUdton Sefu (S^xifti, cMi t^ren ttr!ui)be» bat^
gejleat. ^aUe, 1825. 27.
5tleu!er, 3« 2f«/ 3o{|anne6/ 3)etru$ unb ^aulud ald 6(}nfioIoden.
''• ' m^a, 1785;
..i« j
"0 Borarbetten iur blbltf^en IDodmattf »aren G^tenenfammlunden*
Hülsemann Yindiciae S. S. per loca classica systematis theo-
1i%i(9. Lfpfl., 1679. 'Schmid, S., CoUeginm biblicam. Argent.
ed^2. 1676. 4. ^emlet, % &., ^tft. ü. hrtt ©ammtunden ober bte
f^dnt< Brmet€fleaeri in ber ^DogmattY. «baOe/ 1764—68. u. f. w. -^
BiHlifdbe S^eolodfeen erfcbienen ^uerft oon Sad^arii. ®6tt/ 1771—74.
BK IV. 3 2Cu9. 1786. (baau Bb V. oon BoUbort^ 1786.) -~ u.
«OB 4^ttfnadel. 9tU, 1785—80» Bb. IL
13^
SchAidy ^CJIff.4., düseitt. IL de <li69lii^Joi|Bnu.Apivtofi.
3efu(/ ber d^ttt&^o^n ober ber aßeUmefftaf / na^ ber ^atftUm^ bc«
(iebUttd^sSbidfCS So^anned. ^tefen^ 1824.
'^il^er!) &/ (Sntn>l(fdmi8 bH |>attli&if4en Sf^bearfffe^ in fernem S^ev»
^l&ttitilfe aür bttft Dodmata bed 9L 2. 3fir., 1824. 29. 3L 52.*)»
SoTtin/ 3*/ Ifomerlimgftt £ber Ue itir(^engff(l^td^te. Sremen, 1755. Sl^Ie m.
(oflpl« Reibet*« Kbraib(L fiBciie $itt ^^Oofoy^te unb ®ef<^id^te IX. e« il«.).
SU €(* «R^tUr Sbrmii^ boietnbiitmbcr^trdMsWcl^« (mbrffenSteUqmcit
üöCT fetten* Sva-, 1803— 06^ (S5t)*IV.)IL €?♦!♦![♦)♦ ^Iferaeper, Ä.J&.,
über bfe l^ol^' SSii^f^eit tutb bie itoedHn&ftgfle ajtet^obe etneS fortgefe^ten
(in %tiftmann'i J&onbivöttfrbiub ber J^in^engefc^i^tc« ^oXU, 18t6» J6b I.)*
Utlmann über bie Teilung beö ittr<l^enl^tflori(erl in unfeter 3ett; in bea
tl^eoL6tab. «*,ftrft. 3a]^*l8f9. i&eftd, e. 667. SSittmann, 3*2C.^.,
aber bie ec^onblstiie ber iUnlMs^« twiqt^lgäil osf berUnibec^ (inSITgWt
. jkitfd^rift ftir ^i(lor«SIM« ^i«' 183S« L 1«)« J^ageabad^ (SuüaU in bie
5ÜrdM0^<^ j(^B(U(ür ioig;^(br. SbL 4^ 4.)« Gd^Uienm M49— i9|*
' 'Pen Äem ünb 9föfel))unct ber ][>t{!onfd^en S^eologje
bilbet bie <£ir4)engef(j[)i4)te ober bie ®e^ö)x6)U ber empirifi^
gegebenett SleligionSgefellfd^afit, tnner][^a(b n)eU()er bad voü
S^rifhtd gefÜft^e 9^ei4) ©ottea auf @rben aur @rfd[^eiming
fonunt*
SSion ber SBegrtpbefltmnnmg ber Jt t r ^ e l^&ngt bie ber
itirdl)engef(|)td^te ab **). SSoQte man unter Airc^e iebe fütli^
*) Srfi^m t a^ e 9 e t / ^» fö« ^ Chittotdeluno ha paal Se^rbegritfS«
2atona^ 1801. fBantt, ®. ^, reine 2(uffafTund beg Urc^rtflent^umd in
ben ))autinifc()en SSriefem S|)3v 1803. S?6$me, @^. g./ 3been aber
ba« ®9flent be« 2CpofleI 9)autttö (in *&enfc'ö SWufeum föc SletigionSwil«
fmfd^. III. 640. ff.). f®er^aufer/ 3. »., ©^arafter unb a^
lodie M Tipofta ^äluS.; Eonb^^nt/ 1810» ".
**) Ueber bie C^molodie beS fßorted (ob )»on to xvqiuxov^ «f ««^
^laxij — ober oon kcliku, chilcha = S^^urm — ober wn fören) »öU ® it»
feler (Atrc^nd. §. 1.) unb *E>afe «Dodmatie §. 388. jDaS Orflere bleibt
bad SBa|irrd)eina^re. 2)ie 2Cnalodie fimc^ fit bie arte(^f4c OCMeittrag
— - 1» — .
%
I
gtonSgefellfclE^aft Derftel^en; fo gd6e ej nefon ber ciE)rtfind()en audi^
ixnt alttejlamentltdlie; ma^ottiebanifcf^e ^ircfieRgef^^tdl^te u. f» ni«
2(0e{n bae tjl mt blofle, ungenaue Uebertragung beS £36?
griffeS auf äufierlid^ Sienpanbted. X)er jBegrtf bei: Atrct^e b<tt
ftd^ tnnerbalb beS 6bnßentbumi ^felbfi unb fonß ntrgenbS ge»
bilbet; ba^er ber 3(udbrud (bttjlUcbe Attcbengefc^tcbte im
®runbe eine SEautoIogte tfl; welc^ie bloß in bem ungenauem
©pracbgebraucbe; n)onac|^ m^n aucb t>on ftr4)(i(ben SJetl^&lU
nijifen ber Suben u* |; w. fprtcbt (f. oben 2Ir(bdologie) , t^re
Sntfcbulbtgung ftnbtt £)ie Jttrd()e fonnte t>or @ll)nfluS/ unb
jwar t>or bem bißorif^en Sefui t)on ^lajaret^ nicj^t bafein ;
baber bte Unrecht tbun , n>elcbe bte alttefiamentltcbe ©efcbicbte
ber a;^eo!ratie mit In bie ÄirdSiengefcbicbte jiebn (j. JB. ©tot
berg). 3n bie ^iftprifdjfe S^)eoIogie gel^ört iene jwar,
aber bißortfd[^e SS^eoIogie unb ^ircbengefcbicbte ftnb smeterlei,
fte t>erbalten ftcb ju einanber xm baS SBeitere jum @ngem.
£)ie erfiere \6)X\t^t bie (entere a(8 i^ren «Sern unb 9Rtttel{>unct
in {tdb. f^erner aber (ann oucb bad Seben bed @ttfter§ unb
bie ©efcbicbte ber Stiftung^ xa \!^ttt »eitern^ 3CuSbel&nung,
ni^t mel^r ^ur Jttrdj^engefcbicbte im engern @inne bed SSSorteS
gehören, melmebr l^aben toir btefen eine gefonberte Stellung
angemiefen. 2)ie Aircbe beginnt ba^ n>o jt4) ber ^rei§ ber
Sef enner aber bie ©renjen einer 9>rit)atgefenfcbaft em^eitert,
tt^o irgenb eine äußere SSerfaffung unb ©emeinbeetnricbtung be«
ginnt; alfo bereits jwar im apojlolifc^en 3^ita(ter; aber erß noc^
\^vai 2Cbfd^icbe Sefu i»on ber 6rbe* £)a$. erjle cbrijilicbe
Dfingßfefl wirb bemnacb nic(;t unf4it^li4^ a(8 ba6
©eburtöfeß ber d(^ri|t(i(^en Jtir(be betrautet
bliebt nur aber ber ^zxi unb bem 97aume nadb i{l ber
Sjigrljf ber ÄrrdS^c abjitgrenjen , foribern aud^ ber ibm jum
®runbe fiegenbcn Jjbee ndc^. SwiWcn bem rein focialen SBe*
griffe ; wonach bte Äird^e' aB eine ©efeUfcIroft betrachtet wirb*
bi^.ftcb iu gemeinfomen religiifen ^xoiiiiXi jufammentl^ut^
(etwa wie eine 2tjTecuranigefeIlfdS)aft }u ifonomifd^en,) unb bem
(?)rieflet au« nQeaßvreQoSf Slfd^of auö inCaxonog, @enbc au« avpodog
lU f* wO» 2)aS öricd^ffd^e ixxXriaCa (ixxaXeTp) ent^tiä)t bem 5ebrÄifd)cn
__ 199 ^ —
rein tU^M\^tn, mni^ W SRi^ M ' a\>Wnt ^MVx^^
SnfKtut gefaxt tohb, ol^e ttntetfd[^etbtmg hti Tirnftm nn\>
3nnem, itS ®t4^aten imb Unftc^aittt, liegt bie ti^^tige
XnjtcDt in ber aStttC; xoenad) bte Jtin^e bie S3em>itnt4n<^
beS Utei^eS ®otte6 in ber Qüt tmb unttr befttmmten iettO«
6)tn, itüid)tn, tntt(^6)li^tn Ser^ältnifftR ifl. ^te unter fc^in»
baren' äuf&ITtgfeiten ^^ geftaltenbe gefeHfi^aftttcbe ^oxm bi{bet
itn Seib , bie nacb ben ®efe|en geifiiger ^eibeit unb bents
na<fy mit fnnerer 9li>(^enbigfeit fi6) entn>i(felnbe 3bee bie
@eele ber ^ird^e; ttnb beibed l^at bie Air4^engef(|^i(t^te ini
Xuge ju faffen, will fte önberö ein iAtn barfteQen*).
§. 60.
£em SBegrijfe ber £ird[)e infolge ^at bie ^rc^enger
^ö)\^tz eine me^r iuf ere nnb eine niel^r innere @eite. ^
erftere unifaflt bie Stellung ber ©efeUfd^afi mö) aupen t/tn
fon)o^(, ald }u {td^ felbft« -^ 3CuSbreitimg unb l!3ef(i[)ri&nfung
beö ß^rijienti^S; Äerfajfung unb^^eran^ie.-— 2>ie le^tite
berM{t4)tigt bie ^ttoidfelung bed (|)rijißd()::reltgi6fenScbeh^^
naä) Zt1)te, SuItuS unb @itte. 3n bem erfiem Zi^eiU toitb
bie n)^lt(i(3()r})olifif(d()e; irt bem le^tetn bie geijilid^^^eologtfi^e
S3etra(i)tung§tt>eife tormatten m&ffen; obQkiä) ber vmex-
f ennbareh SSed^fe(n>ir(ung mcgen an beiben Sitten atxd) bd=
beg ftd^ bur4)bringen mnp.
SSSir ftnben unS ouf bem f irc^engefd^icfitlicben S3oben [eben
me^r n^ieber in baS SSettUcbe t>erfeigt, alS innerl^atb ber biblt^
f4^en Bpf)äxt'j benn n>enn gietcb an6f ein gefunbeS {BibeljUt-
bium bad SJtenfc^Iid£)e äberaU menfcblicf^ ju berädff{d()ttgen b^t,
fo bient biefeS iod). in be< urfprungltdiien Bett unmittelbarer
bem Qiittlxd^zn, atö e$ in ber ^olge ber %aU roax. @ben weil
wir in ber biblifcb « f anonifc^en Qpodjt beö 91. X. bie reinjle
18^^ ^mtxm. §. 151.
UN»
£)ftn6antnd ^ ®ittlidftm finUn, i# otid^ hai fBltn^d)^t int
e&tOi^t t>nHixt, xotUfi Sertt&ntng m ber 9)erfon Sefu felbji am
^0hmmmftfn gef(|)attt «Htb» ®em mic^ toit und ^fittttt
tmun auf b€c ig>6(K ; ^^ fi<^ ^ »ur ftnbeti mi toieber m ben
Qitnibd bcr fl3(deben(Kitett, beft SSBecbfiU unb SBanbdS l^eim
flciogen. @o nrie bie ^ef^K^^IutK Sntwttfebmg btiinnt, tritt
aod^ ber ©egenfa^ mit aU fernen Sdj^irfen ^grouft. |>tet ba6
(^ßc^ |)ruid)p, btr ßame; bort bte SBelt, bei; ZStt.
(Sl^riflent^um tmb SSett tretett mm buht in tin ^xb<nit
itt einonber» S>ie6 fann ein boppütti fein, ein fteunbli^eS
n&mlicb ober (in feinbli^^, je nad|^bem baS ©efe^ ber Ztniu
bung ober bad ber 2(bßofnng oorwattet Zn bem einen ^oU
— @ef^ic^teber3(u86reitungbeSCB^f{ent^um9,anbem
anbern— ©efd^ic^te ber »ef^rinfunaCSBerfolgungen).
Xber md()t im Stourne nur liegt bte Seit, andb inmrbalb im
^erjen unb in ber ®e|tnnung. fRttten im Sl^^nt^ume felbß
entmtdelt ft(b eine neue aSeItli(^feit; erß eine unf(|^ulbige, burd^
bie Umfl&nbe not^menbfge, in ber gfol^e aber getrjd>te unb
Mbenbe* sbüi Gbriflentbum n&müd^^ M eine gef(bi4^tli(&e
^fc^nung in Üt Stnfft, enbUc|^r (Sntmictelungen foOenb,
^at auc^ feine &uf erli4)e/ u>eltli<^^ @eite. 2)te ®efcllfc^f{ ^at
i^te Stellung unb ibt^ 9M^te gn t>enoa1^ren ^ nic^t nnt gegen
Ottbere @efeaf(|)aften unb (Sorporattotien^ fi»ote gegen Snbiot^
buen auger t^; fonbem fte J^at auäf nitbig^ M ui ft(^. fetbfl ju
confHtuiren — ®ef(|^i(^te ber SSerfaffnng» OBer^Sltniffit
ber itirclie jum QtaaU, nn> \öfm einü^licl^er t^brl^iiriben;
ISetb^Utniffe ber ^erfonen gu einanberr boS^ Jtleru9 gu ben Saien,
beS niebern Jtlerud in bem l(^^m — ^i^rardt^ie ; tnitii) ^f)&lU
niffe Ketnerer ©efeUfcbaften }u ber großem SRnttergefeQf^f^ —
f(ef<l^(bte ber Aircbenffialtungen, ®zdbtn, £)rben vu f. t».)* Sti
bet S>ar{!eIIung; Xufaffung unb fiSenzt^Iung aQer biefer JBer^
b&Itntffe ift nun bitrd^ouS ber polittf^^e ©efidj^tSpunct, im
limteffen @inne be& SEBorted; ber t>oid^errfdl^enbe, unb mu§
e9 fein, ba bie SBelt itberaU bte glei4)t t(i» Snnerb^^lb
biefe« !poIttifc^en , t^ielfacb gegßeberten Sbtptti entmitfelt ^xd)
aber bte @eele beS d^rißlt^^en tü>mi idb% £tefe ®eele nmi
gibt ftd^ nun abermatö mit tintm A6rper, beffen @to{f bem
@efammtf örper bea di^rißli^en SebenS analog x% glei(^n)te un^
f ff Mb, ans ciAaitigctt 2afäim beflc|oA/ bem ^toneten im»
g0iicfeii ift, bot Mt hmofftim. , Xud^bod 2>ogma, Jber .finb
titS, bce @ttte, obumbl ottd bem tnnem.9>nttci^ bei S^IÜu
^ feibß ^df cntoaMnb , ndf^nen eine totere O^att «n,
iMbbe bwnb bie nrif enfi^^ttbe nnb.t&nfilerif^e Silbung bor
Seit, bun^ ©tootiänrubtiuig imb JBcItdleben/ felbß bimb
tUmotifcb^ anb ofo n o m i f ibe SSerbattniJTe bebtngt tft 3nbef[im
itttrb biet ber SItif Mf oOem auf baS D^n innen b^vauS Se»
fiBuiKBbe ju ridbten feto, unb fpmit u>trb bie ibeal;» tbeologif^^Cr
bte geiftHcbe Setctt^timgtoetfe Domalten muffen, namenU
lub in bem, iMd baö £)ogma, bie.®ef(bicbte ber £ebre
tmb bec Sebtffretttgf etten unb bai fttt(t<b<tetigUfe S9tet
tai b«« ®ctM fdbft bctttfft; toobvenb ft<b bie @ef(bi«bte
be* (Sttltue unb ber infent eitte {laUül, SRincb^tbum,
iltr<imbi<ciylin> »tebcr enger an bie jebeSmaligen ^tmm
ter SSecfoffung anf(blte^ S>amit tft aber, nicbt gefagt, bof
triebt oucb bte i^oitüfcbe @eite ber ilir(be lieber and einem
ttefem leligtifen @efhbt<|>UBCt^ gefoit , nocb , baf nIcbt as(b
ba6 3Bncrfie jnm 2beU nrieber nacb ber mettlicbnt @eite bm
bdct^et loerben ttnne. £)ft fcbuf ber retigiofe ®etfi ftcb fettfl
bie görm; nocb ifter aber inö>e ft(b bie frembe, Don aitfen
^ommenbe 9<mn attcb bem auf, nmS baS innerfie itbm ^er
itinbe beräbrt. Sem^bnli^ fiefcbi^bt tS, bag man über ber
einen jBetrocbtungStMf^ bte anbere t>ema(blafitgt , n)ie man
fi<b übet)tugen Comtv memt man bie Sei^gen ber Srefflic^?
fhn auf tiefem ®d>iete {ufammenfleUt. (@pitt(er auf beir
einen, Steanbet auf ber anbem @ette.)
aXit ben t>etf(biebenen Stubrifen t>on gebre, Serfaffong
tt. f. t»., bte in ber eben na^emieferten S3ef(bafenbett ber
Jtfhbe felbfl gegr&nbet ftnb, tfl aucb f(bon gen>tfferma§en ein
fltabmen, eine @intbeilung bei @toffe8 in verfcbiebene Ttb»
f(bnitte unb dapittl gegeben, afö: ©efcbicbte ber Ttu^breitung,
@kf(bi(bte ber JüerfafTung, ©efcbicbte ber Sebre, beS (Sultuft uF
f. tp., nebfl ben ttnterabtbeitungen (^oyflgefcbicbte, 9R6n(bSge>
fcbicbte tcO* CK liefe ficb nun benfen, bap iebe biefer @eiten
beA fircblicbtn Bebens gefonbert aufgefaßt, unb t)on Anfang
bi« Gnbe burcbgef&bvt würbe. Tiüm fo fe^r biep feinen
ttuAm |tt eefii^rung beS tnS Cinjelne ge^enben SBiffend
Ml
^beit fOttg, feii9tmg »tttbe bte| jb mit Idbinbfgut 2)arf!d(s
IIISI0 beS ©anjeii f^etli4> fein. Stdine^r liegt ollen Diefen
t)etf4^iebenen SSegte^ungen bte 6tn^eit beS (irc^Ii^Kn ®eifle*
einer Seit tarn Otunbe, itnb ttne 6ette te(fe(ben Mnit jut
SfSängung unb flarnn Stranf^Hntlic^g bet anbent iDie
®ef4>t(bte bet gellste faan nur i^oQfommen begriffen werben
mi ber ®ef(|iic|^te ber Serfaffitng unb umgeFebM; bie beS
euftttö »id)er auS bet ber Se^re tmb ber iBerfaffung )uglei<b
tu f. t SBenn a baber andf gu Srlet^^terung ber gebAc^tnifls
m^|i^en.2(uf|;aj)ung gn^tcfmäßig fetn mag^ bie einzelnen 8tus
brtfen t\a^ einanber gu be^anbieln^ fo mitf btxt) ancb mteber
eine fpncbromfüfc^e SBel^anblnng Don ber anbem 6eite ge>
n^änfdi^t »erben ^ »eil bun^ fte er^ bae Sitb befi firi^^licbeif
gebend ia feiner ®anif)tit l^erauStreten , unb in i^t bie Ij^ifto^
nfdft Aun^ erfi in ibrer reifsten ^tbXlft erfcbeinen fonn *),
@en>ifi ifl, bafii {l(|; in fii()r ben^egten Seitenri« IB. in ber ®efiiri(bte
ber Ke^mtattctn , bie Trennung «m »enigflen bekpevljielli«
gen lä^t, X9ÜI bie ffiecbfeboirf ung tan fi&rfflen ijl} »äbrenb
bagegen in anbem ä^ten fiö) oft nur auf bem einen Gebiete
eine ^orfe £3en)egung geigen (attn> toi^xttü) auf bem onbenif
eiOiS feinen rtt|)igen ®ang fortgel^.
yerfobeneint^eilitttg»
5Dfe ©nf^nng beS ®tofft8 na^ bcn ))erfifl[)iebenen
Segfe^üngen bed fird^iid()en Seben$ mupaber j|ebenfall§, n)o
^} 9^ läft ft4 nt4)t Mr^len, . taf tte IDeutfdtKn eine ^otLiehe ffir
baö :s^etlen in Siiübrifen f)aUn, w&^renb )• S3» gransofen unb ^al&nber
bef i^en ]^tf!ont(i(^en jDarfteUunden bad 9)h}|!et; ber TCifen befo^en, na4
freierem ?)rane erjÄ^len» «&en!e unb @pittlcr(in ben fipidtcm ?)enos
ben) baben bie le^tere aOfife verfuc^t 2Cuc^ erinnert ft4 ber l^affer mit
greubcn einer SSorlefuno Don6(ileierma4)er über bie Univerjfalfinien?
^tWdftt (im SSStnter 1820—310^ in »eld^er bie 2Cbt^etlttnd m^ ben gd^
(^ WQfid unb nur bie nadft §)enoben ben Stammen )tt einem (ebenbi0en
Oemilbe btlbete. 3ebe SBeife $at inbeffen i^re IBorjü^e unb if^ve 9tadis
tl^e, haf)tt fid) eben beibe er^Anaen \oUen. gör ben Xnfdnder b&rfte
fid^ bie erftere me^r eignen / für ben Gereiftem hie (entere* SgL ftbris
aend e^Ieierm. §. 150. 151. 159. 161. 162. 163. 167» ff*
1
36«
fie ffaittfmbrt, no^ t)on ber djronotogif^m ®ntl;ci(img in
gjcriobcn bur(i^fd)nittcn TOftbcn, ttßju bic epod)c errcgcnbcn
unb auf baS ©tmjc bebeutfam einnjttEenbm Seßcbent)ei(%
m"cl)t aber bie Äußere *Si)mmetrie, ober für bie Äicdje mta
orbnetc (Sreigniffe bcn SJIapftab angeben muffen.
S5ie einttjfilung nad) Safjcljunbetten (Senturien) ijl ffit
9Ro6beim beinclje allgemein (tufgegeben roorben. 3&t liegt bjä
^Jrindi) ber öugetn ©ijmmetrie jum ©cunbc, imb Cicftä
^rineit) ifi aUctbingS feinä, roaS fid) luilfenfi^aftUd) red)tfetti:
gen liege. S)oä} tonn Bon bet anbetn Seite au^ nicbt gej
läugnet nerben , bog bi^roeilen au^ mit bcin Eintritte eines
muen Saljr^unbertS (j. JB. beä 18.) filiglid) eine epodje gegfi
bcn i|i*). SBo nun aber überhaupt bie Spodje anjnncljmeii fei,
«jeldfe eine neue ^eciobe einleiten foU, lä^t fitfe im einjelneti
apobiftifdj fd)i»er beflimmcn, fonbetn mcifl nur annäbernb.
aSenn ©djieiermadjer (§. 165.) fagl: „bie lei^tigfien
„epodjenijuncte feien immer foicbe, bie nidjt nur für bie
„Functionen beS 6i)riftent[)umS ben gleii^en Sertb fjabtn,
„fonbem oui^ fuc bie gefdjitbtlidje @ntitirfelung außer ber
„Ätti^e bebeutenc finb," fo bürfte bod) — fo riditig bet
®iunbfa^ im 3(IIg«meinen ifi — batauf l)ingebeutet werben,
mie bie SntniäelungSFnoten an bem einen £)tte ftül)er l)eraud:
treten unb fic^tbar roerben fönnen, alS an bem anbern, unb
wie baijer für bic Äircbengefdiicljte fdiiretlid) bicfclben (S^oä}tn
gelten (innen, mie für bic Scltgefcbicbte. ©ie ^ibbongigfeit
Ben ber SEbeo'oaif» 'i roeltbet bie Icgterc in ftüijetn 3eiten
erhalten routbe, modjte fdjulb fein, baß gEwiffe grofe Qx=-
fdjeinmigcn auf bem teltgi6fen Qiebtete, roie namentUc^ bic
*) „(Sint gefdjiilflidje I^arffeaung narfi 3af)rl)un&(ct(ti nnjut^eihrt,
„ftat feilte UnbequfitilidjEtit, ifflit (einem fdjneiben ficö bie f&tnebin^dtm
„rein ab) ffilenfdien leben unb ■^anbcln flteift atii einem ine onbecej aber
„alle @int^eiIungSaränbe, icenn man fte genau befielet, ITnb bo<^ nut non
„einem Uebenoieoenben detnencmmen. SeioilTe aSirtiingpn jerßen fit^
„enffftieben in einem fieioijfen 3al)rfiunbette , obnc baS man bie Seibe-
„ reitung »ectennen obee bie Sa^ioittung Uiignen m6(^te."
gorbenl. II. @. Itj9.
te." (Süb^
1
809
®c6tnt 3eftt. flObft l*i& Me fflefiMmiatfön, M($ Ali* iMD^ei
fdi^icl^tlidi^e S))Od(^en betradS^tet tourben. X)a9 ftnb fle nun freu
Itd^ fär bte tiefere l^tßorif^^e fReflmtn, abet nt(|)t fär bte m^
mittelböte btfforffdjie tfnfc^öming *)• S5ie n)elt3ef(bt4tl{<l^e aStt^
fung beS (S^rtfteit^umS jetgte fl(^ bebcutenb fp&tet^ mit bem
Untergänge bed »ejb6mtf(ben Aatfert^umS; babet ^ benn
mi^ btefed Sretgnt^ eber }u einer n)eltgef4^tc^tlt(|^ Gpoc^e
eignet, a\& bai unmittelbare t(uftreten bed (Sbnßent^ums in
ber aSBett, n)eld^6 bagegen f&r bie Air(|)engefcbit|^te ber not
tnrficbfle Xnfang ift. TUWi^ Der^< zi {t(b mit ber Stefbrs
motiom S)ie |H)Ittifdl)e Umgeftaltung (Suropa'9, bie freiltcb
mdf mtttetbar burd^ fle beförbert n>urbe, tritt erft mit bem
n^e{t!pl(^I{f(^en f^ieben in bie erfd^einnng^elt, ba^ biefer
fär bie t>oIitifcbe ®ef(|ii(^te Md) me^ SSebeutung b<^ben muf ,
al& bie Steformation; ro&fyxtnt> er hingegen auf bem (Sebiete
ber 4ttrd[^gefcbi(|rte ber lelgtem an SBid^itigfeit nacbftel^t eben
fo gibt e9 n)ieber onbere, fe(b(} religi6fe jBegebenbeiten auf bem
@ebiete ber allgemeinen ®z^d)x6)U, rolt ). fß. Wta^omtV^ Tluf»
treten, tie, obtvo^l bort (Spod^t erregenb, boc^ fAr bie ^ircbens
gef(|^(bte nur eine untergeorbnete Jßebeutung baben bärften
vxib beren golgen erp fpdter für fte bebeutenb »erben.
Sie t>erfcbtebenen ^eriobeneintl()eiIungen nun im @in)etnen
anjugebe;!, gehört ni^t bi^^^^* ®^ ^(^( iß gen)iß: am
fd^neOflen xoixb man ftd^ immer aber bie (Spo^m t^ereinigen,
wzl^t m ber Z^at am meiflen biefem 9lamen tni^pKt^,
nn\> bei n)elc^en baS eine Seit umgeftattenbe ^omznt auf<
faÄenber SBScife'in bie 2fugcn fpringt. ®o ifl bijr Uebertritt
Sonftantin'i }um (Sl^riftentbume unb bie bamit jufammenbim
genbe ßinfü^rung. be^ Qi)xifttnt^\xm9 atS ®taat0religion um
flreitig eine 6ipodf><; wenn man a*x(i) über bie elnjelne Sabr*
jabi (306. 311. 325.) ungewifl fein fann, mit welcber man
bie neu^ ^eriobe beginnen j^affen will. Sben Jio unflreitig
bittet ©regor VII. einen micbtig ^tt^oxxaitnbtn ^unct in
ber entn)l(felung6gef(bicbte t>a .^apfft^ittm« unb fömif beSie*
tilgen Snjiitute§ , an weld^em jugleic^ ba8 Äird^ent^um b«
♦) 2)aö ^ri|lent]()um ifl fmllä) hit Xnöct ber alten unb neuen Sßelt.
2(bcr bie 2(nöel felOfl i)at wicbcr einen JDurd)meflfcr — t)on 3«^^ttnberten !
t04
VatttMttti J^^t ttnb vMiO) tovA ^tttianb I&tt^nefi, baß
bfe itir^etttrennung bti 16 Sa^r^unbertS tme Spocbe fär bie
iSe^anblung bet ^rcbengefcbtcbft fowol^l t>om fat^oUfc^ett^ oK
twm t)rotefi:antir(|)en*@tanb!punctt au8 bilbet; obtoobl fät bie
Aütboltfen.mebt baS tribenttner (Sonctl ber 9tt4^tpunct fein toixb,
aB bie Stefonnatton felbfi. Scbtoietiget ^init^tn toixb eS fein,
iwifcben (Sonftantin unb @regot einen ober mebrere mittlere
9tubepnncte ju ftnben, bie flcb VSit mit gleicher IBereittDiUigteit
gefallen liefen, inbem bie Sinen biefen, bie Znbtxn ienen t)ors
jiel^n. (®regor ber @tof e unb ^arl ber ©rope n>erben ges
wi^nltd!^ angenommen.) Unb eben fo tjl a fcbwieriger, jtoifcben
ber Steformatton unb unferer 3eit eine Gpocbe ju ftriren, n>enn
glet4^ TtEit äbereintommen mäffen, baß mit bem Umfcbn>unge
beS 18 3obi^^unbert9. irgenb eine Arifld eingetreten , bie ft^
ober nur f(bn)er an eine einjelne marfante Srfc^einung atu
fniyfen I&ßt, ba melmel^r eine SRenge t)On Elementen jufams
memoirften. ®omit n)irb alfo tmmerbin bie ^^ftfleHung ber
@pod[)ett einigem @(|m>anfen untem)orfen fein, mi aucb fät
bie SBifenfcboft feinen Sl'acbt^eil ^at, fobälb man ftdi^ nur bet
Wt^mtntt beutltdi^ bewußt ip, tim u>etd[)e baS ©onje ft^ bri^t
§. 62.
Sie Srforbemtffe ju einer gr&nbItci()eR unb fruci()tbarm
SBcljanblung ber Äird()en3ef(][)idi)te finb :
U un))art]()eüfd)e 2CuSmtttelung ber %^at^aä)m an8 ben
t>orIiegenben £lueUen unb S)ocumenten (^iftorifi^e £ritt{) $
2. unbefangene 85eurt^Iung beS l()ijlar{fd)en ®taffe8;
naci^ bem ®efe|e ber niebem unb l[)6^em ßaufalitdt (W^-
rifc^e ?>ragwatif) j
3* lebenbigeS Snterejfe fiir baS 6][>riflent]^um; unb em
bte Srfd^etnungen befetben aaä) in if^rer Entartung nad) beut
d)rijilic3()en SRafljlabe »iirbigenber ©inn (reügiöfe SBei^e,
»^getfterungX
ffOH •
i. 6$ t)erflc|rt jl(^ Don feH){}« tag. nur t>on bem ©tHbtim
m feinet SSoHen^ung (t)er SSirtuojttdt) ba^ genannte in t^pOem
SKafie geforbett n>etben fantt. ®iep gilt nammüidf t)om
£lueQen|}ubtum *") , bad bem Znfin^ nur in einem bef4)rdn&
ten Umfange jugemut^ct n)erben barf , unb ^ojü i^m iebem
fand etfl ^Bearbeitungen bie SSa^n ju bre^^en l^abem. JBgL
SRet^obologie» *
SBa§ nun bie. bei ben £luellen aniumenbenbe AritiC be»
trifft, fo.iji biefe eine bop))e(te. Sinmal faßt ße. in %en
S^unctionen mit ber e):cgetifcben ^ufammen, inbem fte t^ mit
ber 3Cut^entie unb Sntegritdt ber ^iflorirdi)en 2)enfm4[er ju
t^m ^at, beren {le ii6) bebienen toiU.. £)iefelbcn ©efe^e, n>if
bort, gelten bier. S)ann aber tritt. jur JpbU^Iogif(!)en . noc^ bie
eigentlicbe ^ijlorifc^e Jtritif im engern @tnne biuju; benngefe^
auc^, bie £lueae fei dd|^t unb unt)erborben, fo fragt flcj^ feme^r
ob. \U m(^ juperldfftg? **) 66 fragt ficb, ob ber ©dS^riftjieße^
feiner ganjen ^igent^ilmli4)feit; feinem ßbarafter, feiner JBiW
bung, feiner dußern 2;age nad> bie SBa^r^^eit b^e fagen i&m
nen unb ob er fte l^abe fagen tpoUen. S3eibe$ ifi mit Um
^rt|;ei(i(bteit m unterfucben ;. unb bamacb ber äBertb ober
Untoertl(> ber £luelle im ©anjen , unb bie 3ut)erldfftgf eit ber
3(ngaben im ©njelnen ju befümmen. Sine ^aä)xiö}t, bie
auf fiebern 3(ngaben eined 5ur)erldfftgen Beugen berubt nennen
toir eine i^erburgte; eine, ber biefe \>oüt Sefidtigung/ man«
ge(t, eine jn^eifel^afte; unt^erbärgte, n>obl gar t)erbdc^tige. ^eif
n>aire l^ijlorifci^e S£aft n[)irb fic^ thm fon^o^I wx S^if^ntnt^
(@£e)>tici6mu63/ atö t)or Unfritif (bUnbem 3Cuctoritdtd» unb
gegenbenglauben) |)üten.
2. Hn bie ^ritil rei^t ^d) bie ^ragmatif. 33(of e be
toa^xtt Sr)d^lung ber Z^^aiHuH, ol^ne eigene Verarbeitung
*) m^ eWeierm. §. 156. 157. 184« 190.
^) Ob unb in welcbem Umfange biefe ^ifloctf^e Jtritü oitc^ bes
rettö bei ben bibtifcgen ^d^riftfleUern in 2Cntt>^nbimd Vi brin^jen fei, b^ngt
mit ben )>erf(biebenen 2Cnftd^ten öbec 3nfpti:ation iufammen. SebenfaUa
abft ftimmen %Ut bam Aberein, baß hk Sttitit M außecfübonifcb«!!
Gcbriftfteaem freie «&anb baben muf» %üä) !ommen ^ier fcboil fol((e
jum 2$et( unlautere SBetüedgrünbe in SSetracbt, bie wit, o^ne ber 'Kuctori«
t&t bn: J^eit €k|^n^ $u naf)e }u treten, auf biefe niemals amvenbeii bfirfen«
.»06
6eä ©toffe« unb Sut^at beg Urf^eilö, i|i Vit Jfufgabe eine«
guten 6|)roni|len *), Utbte biefem jtcljt aber bet ^iilorifer.
Sie ©efc^id^te tfl ein lebenbtge^, jitfcmmenl^än^enbeS ©ätije.
Sil ber ©egenwatt fpiegelt ftcE) bie ajergangenljcit, forei« iii
jener roieber tie £timt ber fernften äu^unft liegen. Iier
ginjdne ifi ein ^robuct feiner Seit, «nb biefe reicber i|t
burd) bfiä ^ufnmmenirirEm oieler (Jinjelnen beflimmt. e&en
fo ^flbcn wir gefEljn, roie SSoitäthümtictifeit, SJerfaffung,
Älima u. f. nj. auf baS innere Seben einiritfen, biefeS ober
a\x<Sj »ieber feine iRüdreirEuiig nadt aiigen Ijat. ©o fc^lingt
(icb benn burij} bte ganje ©efdiidjte, b. Ij. burd) bie seitlictie
entmirfeüing ber motalifcljen SJelt, roie burcf) bic rÄnmlic^e
bet (>ö^ifd)en, eine unenblidje Äette üon Urfad)en unb SJir:
hingen; unb biefer Äette nai^jugelien , JCiipoß «nb ©egenfiof
no* bcn ©efe^en ber fittlid)en ?)o[arität ju erlennen unb ju
Berfieljen, i(t Ttufgabe ber gefcIjicbKieljen ^!)itofop!jie ober btä
lÖißoriftljen ^tragraattSmuS. SBir untetfdjeibcn aber ein bof;
iselteä ©efe^ ber Gaufolität, ein nicbereä unb ein (jß^eteä, ein
miltelbareg unb unmittelbare^. Sebe contrcte S^atfaetje näm:
Iic|> erfc^eint unS jum ZijtH aiS ein ^robuct äug»:iclj nacii^
iDeiäborer, medjonifdjer Urfadjcn, mobei aba nidjt ju »ergcf:;
fen, bflö biefeä Urfädjlid)e felbft irieber SBirfung üon anbem
Urfacben ift, unb bog baä neue ^rüburt and) fdjon wicbtr
bie Qaufalitöt jii «bcrmalS neuen SEirfungcn in fidj fdjEie^.
■JlUen ben einjelnen, fidj fclbii unter einanber boltenben unb
flü^enben Ätäften mug aber eine UrEroft jum ©runbe liegen,
in ber fie it)ren öbfoluten, iljren [dj[e^ti)in legten ^altpunct
ftnbcn. JSeibeS tommt nun bei einer ädjten ©eftftidjtäbetr«*;
tung in Sicdjnung. ®ie atomiflifdje iSBefeaubtung muß mit
bet b^namifdjen »erbunben »erben, rocnn nirfjt auf biefe ober
jene SBeife SinfeitigEat entfieljen foU. 'KUtä auf fdjon bclanntt,
gegebene, empirifclje Urfai^en üurüdfijljren unb audf bog (St6§le
QUg bem kleinen, bog Urfprüngtidje auä bcm ®emad)ten unb
®en>orbenen, baö geipig giotbroenbige unb greie auS bem 3u-
fäüigcn unb SHJillEürlidien , mit einem Sfflorte bö5 geben «u&
bem Sobe erElären reoUen, ift Eletnli^, geipioS, nbgefdjmatft!
•) Utber ben Untetft^ieb fcet ß&ronif unb ber &tW¥t f- ®i^l- §■ IM- 154.
80T
@o rotnn man bte 3Cu9teeiMng t^rt fi^fleni^mAtirben 3
er^ 3<tlS^rl^Qnbf tten rindig äbfßngiQ maöftn tooUtt tom po*
JCa#mt»erIegenl^eiten einfgex Saiftt, wn ben guten ianbfhra^
im Stellte n. a. m., obtt bte 9lefbnmitifm Don einem ttnbebetb
(enben 9Rin4^fhette bei: 3(ugoßmer mit ben Stanicidcanent ;
benn baf au^ bem «Kleinfien nt(||t feiten bod @rifte tomme^
ift ttttc (ctieinbat^ koeit baS mat^matifid^ Aleine benno^^ f^s
(ffi^cf^ gleid;^ grogi t^. .91 nr ouS ber Sichel lommt ia bie
&di^e^ nietet auc^ auS bem Sonbfome ober bet ^feffenm^
91 nr Otts bem auf ber J^6>e ffd^btlbenben: rnib' unter
lefKmmte mtäfanx\dft @efe|e gefielften' ®t^ebalk em>ddHi
bie riefenl^afte SoDtne, nic^t aud {ebioebim Sf^den^ ber «uf bie
flaöft, ebene (Srbe f&nt Vbet eben fo n>enig M man bie
.iufem^ iuf&Uig fc^nenben ttcM^ äberfd^n foQ, eben fo
«Knig barf man.fte 'äberfe(|en unb t^emact^l&ff^en, Tdki, mit
Uebergel^ung ber fSKttelglieber, nur auf eine gel^mni^iooae
^runburfacbe iuf&df%en nudlen^ ^i^ bie @>ef(|)i(^e ju einem
ääubergatten mod^, }n einer lat^nm magica, aW welcher
lauter unverbunbene ^ r&tl^fellSKifte ®eflatten auftauc^^, utib
iQitber i9ie im 92ebel verfc^witiben. ,,6tn flacher Ao|»f, fagt
•t^ber treffenb, fte^t unb reil^ in bet ^efcbi^tt nur faota,
:im 1» et breiter Stop^ fucbt in i^r SRtroleL'' . jDieSa^r»
Ifttt liegt audS^ ^er in ber IBHtte« ' >
y . Son ber fhragmatif i# att<^ bie fittli<l!^e SSeurt^itung
ßm 9)erfmten uhb Sitten in ber @ef(|^i(|^te abl^ngig. 9u4>
-^ec ifi ein boippelteS (Srtrem }u meiben. S>k, ml^ aUti
tiK&ren kooDeU/ bie 2Ctomtften finb aud^ gen)6l^n(rd^ bereit, an
dieff ben flttlic^en 9ta|ljiab i^rer Seit ju tegen, n^obei bemt
manc^ (Srfd^einungen }» IB. bei fRittetalterS^ n>ie ba6 9o(pP
H^um, ba& äSoncbdn^efen ^ bie Jtreuijäge , äbe( n^egf ommen»
Ttabttt, V9di)i bie @ef(l^i(|;te - lieber 9on einem großartigem
@ta»byuncte au8 alä ein md^ tM)rau6befiimmten ©efe^en fi6f
f^tfottenbed SBerl bed maltenben äBeltgetfte», glei(i^fam att
eine fVoefie @otteö ouf fidf^ felbft betrachten, lieben aQe 3ure<^s
nung auf I unb bie ©efcl^ic^te wirb- i^nen blofi ju einem* aber*
maligen 9laturleben, nur auf einer l^o^ern @tufe be$ jDrga«
nit^muS, 2)arauf m^d^te ber (ob m^ ober i&bel i^erßanbene ?)
I
I
I
' ■ Ä98
©11^ ^egcl'ö fjinauölaufen , iaf clleä, waS ifl, audj tbtn
fcarum gut ift. Sn bcr SRttte nun jwifcfcen betben ertremen
äbt bie iva!)re @efd)td)täbetrß0tuii3 iiUcrbingä reo itid>t baä
SSeMgenctjt , tnoju i^t boc^ bie 3cten fehlen mpc^ten, iventg:
jlenS eine etnfie, glci^roo^t befcbeibme xp/oi;. Sie legt ben
fitftii^en, unb jnjat in ber Äitcbengcfdjidjtt ben fittliclj=^ti(l:
tidjen 3Ro§(lab an bie SBcurtljeiluns , iinb Dctglricljt fo fort:
roäljrenb bie oufgefunbene enb[id)e Grföjeinung mit bec Sbee
felbft, ber abfoluten. SuS Urtfetil abn gilt ber Ä^at, ber
erf{(!einiing felbfl, nidjt bet ^erfon. 2efetereS ffellt fie, eben
«eil fie rom tbriplidfen @tönb»!uiicte öuSgcljt, bcm einjigeii
fflje(tenri($ter, bem eroigen, onöeim. ©o j. Jö. erfdjeint iljt
Dom rein eßangetifcljen ©tönbpuncte m^ baä *Pflp(!ibum an
fii$ aKerbingä ali ein undjriftlidjeä 3n(titut, unb fie »etfi
na^, roh fit^ baS Unreine unb Uncbrifilicije bem einfod^ Qi)tifi=
liefen, ^))ofloltfd)en aUmäbltg angefe^t tiabe. ^emungeod)t aber
roeiß fie fid} beifen. jcitlicije @r|'cl)cinunt) auä) ntebtr auä ben
Scbingungen unb Jöebürfnilfcn ber Seit, auä btr ganjen &t-.
paltung bec mittetaltetli* > abeublänbifc^en (germonifcljen} ®tlt
öuf eine SBeife ju erElaten, weldje baä Urfljeil gor felit mil;
bett. Semna^ Ijutet fie fidj alfo ourf), j. SB. ober einen
@iegot VII. ben @tab ju brecf^en, tpeil biefet einmal in fti:
ner Seit auä) nicbt anberS, als nad) iljr bturtbeilt werben
tann; roonaä) ixt bann (inbet, t^a^ er, mit SnnMtnilll., JBo-.
nifaä VIII., ■^tleranber VI. uerglidjen, immer nod) ein felfi
ttefflicljeE ^op|J, ja fogar ein roaEjreS ^apfiib^al geroefen, »et
bem mon jule^t bo^ — SJcfpect fiaben mug. Ucüerliaupt
wirb eine tiefe«, TeligiöäifitUiclje Setradjtung ber ©efi^ictte
je länger \t me^r auf baS tröftlictje £KefttItat gefiiEjrt roeiben,
ba§ ber ^rrttium fid) immer nur a n ber äBa()r^eit finbct, bug
bie @iänbe bem @uten unb ber IQIigbrauct) bem göblidjen unb
Unfdjulbigen fi(^ auffjeftet unb erfl alimd^Iig mit i^m oer;
mäf)lt; alfo bag eä looljl nur in ben roenigflen gälten ber
ißoäljeit, ber ©djleititigEeit unb bem ^jtiejlerbetruge gelungen
fein mag, oon öorne ^extin tuxä} baß Sierbreiten ber ginjieinig
baä gic^t JU »erbrängen ').
*) ®o läßt fitf) ja natiiucifen , wk ;. !S. baS ffletwantdn ber CWc*
;)Iirtacf!rafen ju @e[bbu^en im aRittelnd» juecfl bi'e ^o^f ani^bifflgung
209
Zu^ jener Stieb; }u ben Stfcf^etmmgen bet ©egentoart
bie SSotbtIber in ber SSergangen^ett ju ftnben , tptrb burcf^ eine
gtoflavtige unb d(|it wiffenfd^aftltcbe ®ef4)t(|itöbetra(btung \>txs
{Idnbtg befcbvdnft werben; inbem bie ©efcbicbte nie gemigbraud^t
toerben barf; ben iebedmaligen , oft fletnlicben Sntere^en beS
3(ugenbli(fed; ben leibenfcbaftltcben 3dnfereien unb ^latf4)ereien
M JSaged al9 orbia pictua ju bienen, aud bem j[eber naä^
aBiQf&r einige Silber Qoon ^faffen^ 3efuiten vu f. to.) I^erau6$
grif e, um ba6 $u6licum auf bem litterarifclien Sa^rmarfte ia^
mit ju belufligen, unb bad SRütbcben an bem einen ober am
bern @egner ju fublen. 3(aerbing8 ifl bie ®ef(^i4)te bie ge^«
rerin f&r bie @egenn)art. Xber n>obI toerftanben^ bie Se^re^
rin, niä)t bad lof ette, aQjeit bienjifertige J(ammermäb4)en,
bereit bie £)inge grabe fo berauöjuyu^en, toit fte Effect ma^
^en auf bem j^b^ter. SHe Bebrerin oerbient 3(d^tung
imb »erlangt iwr oUern jene emfle^ ruhige Stimmung unb
fBerfaffung bed ©emätbe»/ bie bem lernbegierigen iiemt.
isir foQen ibr geboreben, fte nicbtunS'^); fonfl tpirb baS
tte))^i{io))beIifcbe ®fxüijltin ftcb bew&b^en , baf, toa6 fte /;ben
9ti^ ber Seiten '^ nennen , ,nic|it fetten ;,ber ^erm eigener
«etfl" i%
•mt
M Jtlerttd tt^lilt, unb erft f|)&ter }um XMof d^^l^au^t irurf),e/ !eme^
^ivtdft 9ibn eine oon 2(nfan0 an fd^it bettd^mU Stnonifpeculatton be(
iUr(be tt>ac Climen fo ding bie iblc^entstiebund au6 einer unfc^ulbigen,
frommen TUnQfUväitat t^ot, unb »arb etil fpdt^r ju einec «(anb^abe
f opt^tfc^ec Zi^vamiu iCud^ ber @6(tbat war erfi 6a(be freier ^nt^attuhg,
tiM ®redor würbe ti ^aUn Metben lafen , i^n ald ein Soä^ aufjuteden/
Wenn er feinen <&alt in ber flttlti^en SHtc^ttmo fBieler ber JBeffem gehabt
Vitte.
*) €{d^Ietert»ad^er §. 15S» 3Cnm.: ,3i< im gemeinen {eben, fo
,,0114 im milTenfcbafta^en Qkbiete t>erfdlf4t tia oufgetedte«, felbftif(^g 3ns
f/tereffe, mtt)in aucb jtbei. ^art^eiwefen am meifien ben gef4)t(|tlt(l^n
,fBIt(f»'' ^dl« UUmann a. £). €$» 677..: „(Betahe in einer t)on ^ars
t^eiungen ben^egten Seit ijl nid^td t>erfä^terif(ber/ aU au4) bie ^tflorifc^e
^orf^ung nur ber ^)artbei unb bem SnterefTe bed Sageö bienftbar gu
/,matben, »ett bief, n>enn oucb ni(bt auf bie ^auer, bod) f&r ben TCugens
„blicf 9(ubm unb SSortbeU ft(^ert SQSo aber bief ber.SaU it!, toixh e6
,/ au4 mit bem gri^nbUtben unb umfajTenben £lueUenftubium nic^t niei
//Oitf iid& ^aben" u» f. ».
ff
210
^xi bem S3idl^gtn l^ngt aber tbm iamm an6) bie
btttte ^vbermtg beS ^oragrap^ aufS genatiefle iufammen.
£&ngere Seit tft atö ](^6(^fte SBet^l^ett be6 ^tflortfc^en Pragma-
tismus ber @ag auSgefprod^en nDorben, bev ^ifioritet atö fol^
4)er burfe feiner Sleligiott angeJ^^ren, unb fomit fei and) bie
^ird^engefdi^i^te bie befle , loeld^e am koemgften Sorliebe für
t^ren ® egenfianb . Derratbe. 7in ber gefieOten ^orberung ifl
in fofem etn>a§ SBabred, alS man mtter ber Xnbanglicbfeit an
eine 9{eligien eine blinbe unb unbett>u^te Derflebt^ nid)t aber
eine freie^ hmn^tt. Um ^ur le^tern ju gelangen, iß allerbingS
noti)n)enbig , ^d) auf einige t2(ugenblid(e ober bie SIeligion ju
fleUen, bie man betennt, um fie bann unpartbeiif^ neben an«
bern ju beurt^eilen; unb audb n)ir glauben, bafi ber, noel^^et
Ht ®ef(bi4^te einer Sieligion funftgema^ barfieaen n>ill, biefen
$roce|l fc^on irgenbwann bei ftöf t)oQ}ogen b^^ben muf . Sß
aber bief einmal gefdf^eben, ifi er aber feinen ©tauben mit ft4^
ins Steine ge!ommen unb bat er fld^ beS belebenben f)rinci|f>d ber
\>m tbm bariufteOenben ®t\dfx6ft€ bem&(btigt; fo f^at er fttb
bann beS iBefenntniffeS Md) nidft i^ibi^nb ber ^arßelbtng
ju fdE^amen, fonbem ottf bent n)Db(ge))räften ©runbe ben
$Bau mit iener finnigen £unßlerliebe aufjufubren , bie in
leber S)arfleIUmg ein in feiner Xrt SSoQenbeteS er^bt. S>ie'
fem b<^tmonifd^en @treben gemd^ noirb er jmar himBtoc^^
bie SEb<^tfad[)en nadS^ ^Belieben .beuten ober entfleHen ; aber er
wirb aud^ bie gef)ler unb ÜRangel, bie ibm in t^rem gebörigen
SSerbdItniffe jum ©anjen begegtten, ju faffen unb bie fielen
2(birrungen t>om rein ^btifilicben , bie {I6renben @rf4ieinungen
beS 3(berglaubenS^ ber @d)Xoaxmtxd, ber ^ucbefei unb ^errfd^«
fud)t auf ibren Urfprung jurödf juffibren wiffen» 2)ie twm
.©eifle &)xifd erleud^tete @ee(e ijl ber Rare, t)on feinem SQandft
ber 8eibenfd[)aft getrübte ©piegel, in welcbem fid^ baS äBilb
ber ^ircbe {mar nid^t ol^ne Sledfen unb Stunjeln, aber grabe
fo borpeUt, wie eS ip; »dbrenb ber falte SSBeltftnn ni^t fet
ten in bem ^oblfpiegel eine« in ber Z^at au9gelS)6lS)lten StvpftS
unb ^erjenS nur baS Serrbilb ju einem ttrbilbe auffangt, bo«
er nicbt fennt*).
*) SU tiefe 2(nit4)t pktiftifd) , fo tr6jlc i^ mic^ nm »tttc ^x^tt^Xi
— «11 —
^tmna^ !(nnte atfo nur mQ^xi% unt> jmar ein (Sf)xi^
naä) t)oIlcr ttcberjeugung unb ©cftnming, eine Ätrd^engefe^ic^te
geben? SCDerbingS, fomie wir in ber ®:e9cfe gcfe^n l^a*
ben, baß nur ber bie ©cbriften beö 91. 5£. ju »ürbtgen
tt)iffen tt?irb> ber ettt)o6 2(e^nlicl[^eS »enigjienS t)on b e m ©eijle
in pdf) tragt, ber bort ficb auöfpric^t. 2(ber wie? @o tjer^
mag alfo aud^^ nur ber äßa^omebaner bie @efcl^icl[)te be$ 33^
lamö barjujJeHen , nur ber 3ftaelit bie ®t\d)iö)U ber 3uben,
nur ber S3ral^mane bie inbifcbe, nur ber SSonje bie (l[)ine^
fifc^ 5 laipanifc^e SReligionögefcbicbte ? 2CUerbing§, fobalb bewies
fen.tfl, baf Äeiner ben 3)ia^omebani6mu§ , 3ubai6mu§, bie
SReligion beö go unb JBubb^a in itd[) nad^conjiruiren fonne,
e\)nt felbjl Sube, !Btal)omebaner, ^cibe ju »erben. £)aS iji
aber thtn ber Unterfcbieb , baß baö 6{)riflentl&um aB bie lj)ös
l^ere Stufe bie niebem in ^id) begreift, wdbrenb baS Umge*
feierte nid^t ber f^aU ift. S>tx SSeweiS aber, bafi ba§ Qi)xu
ftent^um xoidliöf bie DoQfommenfie (Religion fei, gel()6rt in
bie 7(f>ologetif , xi^ld)t jwar einerfeitS felbfi auf ber ^irc^en«
gtfd^i^te rubt, anbcrerfeit« aber a\xä) ju i^r »teber ben @d)lüf«
fcl gibt £)amit foU inbeffen nic^t geleugnet fein, baß ein«
gelne ^artl^ieen ber Äirc^engefc^ic^te aue^- toon foldj^en brat)
uttJ> 'tud[)tig bearbeitet werben* f6nnen, weldj^e bem d)xißu
d^ £ebenS))rinci)> ferner ober fogar feinb(ic|^ gegenüber
mt tneinem tcre^rten Cel^rfr 91 c an ber, ber biefen SJorwurf frcllit!^ fd^on
oft ^at i)bxen mfiffm^ aber a\xä) wetf, was baran tfl, fonbem anberer«
fdtl au^ mit meinem nid^t mtnber o^ttebten Setter ® iefeler, ben boc^
ioo|)(9lümanb einer pietif!tfdi)en SRid^tung seilen n>trb unb ber nichts beftomes
ni^ier §♦ 5. feiner Äird^enflefdS)i(i^te fagt: „baö 5aterefl[e für <gine fir^^
^ lid^c ?)art^ei , ttJte bie SBefan^cn^ieit in ber %vt unb SBeife feiner 3eit,
,,ittuf ber fird^en^i|!orifd&e Jorf^er ablegen $ baöegen aber fann er obne
,,^if!ndS)5reti9t5ren ®eift ni^t in ben innern ^araftet ber (Srfc^einunöcn*
„ber ^trd()en<)erd^id^te einbringen, weil man Oberhaupt (eine frembe geie
//ftige ^rfd^einund |)iflortfd) xicijtiQ auffafen (onn, ol^ne fte in ftc^ in res
.,^probuciren^ 92ur fold}e .gorfd()un0 fann entbedPen, wo ber dS)rifind^e
ji^ßeifl Qani fet)(t, »p er blof als Utioe gebraucht wirb, unb weldf) ein
/,anbeter tSeifl an feine ©teile getreten iff^ j!e wirb eS aber aucft hitjt
„tjerfennen, wo er »or^anben tfl, felbft wenn er |i(^ in ©rfcb^inungen
„auöfpridbt, hit unferer Art unb SGBeife fremb |tnb/' »gU ©(^eiermas
14»
212
fte^en. 9lur müfftn We fo jubereiteten Stoffe^ bie mU
Uiöft lange ali tobteS SRatertal aufgel^äuft baltegen; fpater
nod[> Dom 4)ti{ttt4^en @tanb|puncte mi in iai ©anje t>erar$
IMtet toerben.
1» «Oanbs unb S^$rbü(^ec übec Unt))erfal!ir(!getts
Mosheiiüy L.^ Institationum historiae ecclesiasticae librilV.
Heimst., 1755. ed. 2. 1764. 4.^).
@4r6ä^, 3. fDt, (^nfUtd^e jeirc^endefd^td^te. Sp^., 1768—1803.
»b* XXXV. (2 2Cup. t>on »b I— XII. 1772—950 -- SCiv^
^ndefd^t(|te tett bec ^Reformation« Spiv 1804—12. ä3b. X.
(SBb IX. unb X. t)on ;£sf(^imet}.
Historia rel. et ecdesiae christianaey adumbrata in usam
t
'') jDie ©efc^id^te bet ^^engefd^tcbte, ^Cngabe/ |)rüfund unb SBüts
btdund bec SlueUen unb beten SBec^<ntf gu ben ^ar^eUungen (^d^Uiets
tna^ec §.156—158.) tft in ben ©nleitungen ber genannten ©d^rfften
feI6# nad^iufe^n^ too aud^ bie weitete/ ]()ieriu n^t^tge ^tteratur ju ftns
ben« iDec ältefie auf uns gefornmene Jtirc^gefd^tc^tgfcbreiber ift @af ebtus
(—324. bie befie «^anban^d« t>on Heinljchen. Lips,, 1827—30. Voll. IV.
mit 3nbedciff bet Tita Const), an ben 1t(^ ^octateö/ ©ojomenuS,
Sbeobotet unb bet Xtionet 9^xloftov^in^ aud htm b., S^eo^
botuö unb ^oadttuf and bem 6 Sa^t^unbette anf(^ltefen (TTugg.
t>on Valesius befotgt t)on Reading. Caniab., 1720.). Sateinet:9%uftn
(Uebetfe^etbedC^febtuö) u.^ulpiciuö @et>etud im 2Cnf.beg5Sa^t$./
äaffiobot unb @ptp]^antu6 (historia tripartita) in bet fO^itte
bed63abtb»/ ©te^otius t)on liSoutödegen^nbebegeSai^r^^SB^sans
tinet: ©pnceHug, St)eop^aned/ 9(icep^otuS (SaUifli.
^benbl&nbet: S3eba bet ^xxo., «^aiomO/ TCbamud SStemenfti/ TCnaflas
f[u«u»f.w«— @eit bet Slefotmation: bie SRagbeb.eentutien (1559
—1574« Cent. XIIL)) i^nen gegenübet bie Xnnolen be8 SBatoniuS
(Rom. 1558—1607. VoU. XII. unb in anbetn TCuSgg.). leitete lu^
tf^etifc^e unb tefotmitte ^it(i^ent)iftoti!let bi^ qlvlj ^oi-^
l^eim unb futj nad^ t^m: Äott^olt, ^t^^, »&ofptnian, SSurtetin^
^ot^xi^n, ©i^ptian, SBubbeu«, ©.TCtnotb, Sablonö!^, |)faff, bie beiben
SBatd^/ fBaumgatten^ @emlet n«f. w. JCat^oliCen: 9latalt$ 2ae7:anbet/
gfeutp/ SBoffuet, SSilTemont u. f« f.
**) ^eutf(^ Uebetfegungen aud ben gefammten {at SOMPen t>on o on
einem. ?ps.,1769— 78. »b.IX. u.t>.3«at*@cbU9el. »^eübtonn, 1770
— 80. SBb. IV. (fottgef. t)on bemf. ixf, 3 oben u. in einem t)icrten t)on g t a a «.
1'3B4— 96.). — ^t ben Snftitutionen ju oetbinben: Mosheim Com-
nentarii de reb. Chri^tianorum aate Const. M. Heimst., 1753. 4«
213
lectionum. Berol. » 1777. Ed. 7. emen<L et auct. cur. Phil.
MarheineCke. Berol., 1828.
®6tt., 1782. 5 TCufL bt« auf unferc äciten fortgef» t)on ®* 3.
3)lantf. ®6ttv 181^
«^ettfe, *&» 9^$> @onr., alldem^ne ®efd^{d^te bet d^nflltd^en jtfrd^
nad) bcr 3eitfoIde* SBraunfd&wciö , 1788—1823* «b* IX. (t>on
§Bb yil. an fortdefe^t oon 3. €$* SSater.) )Dfe metficn S3be
in mei^rem ^Cuflagen.
@(i()mtbt, S* @^. ^r^ eeiSitbiid^ bet c^rifil» ^r^enaefc^id^te. ®te$eti,
1800. 3 2CufI. 1827.
• «^anbbud^ ber d^nfiltd^en jt^rd^en^erci^td^te. ®iefen, 1801*20;
SBb. VI. 2 ÄufL t)on S3b I— IV. 1824—27. (ba« ©anje uns
t>ottenbet, bis Snnocenj III. reid^b).
iOtünf^er/ SGß./ ßei^^rbud^ bet d!)nfllt(^en ^rd^en^efc^tc^te für SBorle^
fungen. fO^arb. , 1804. 2 2CufL oon $BadS)(er 1815* 3 ^ufL Don
IBec!^aud 1826.
s0{ar$eine(£e/ 3)(^v UntoerfaCßrc^enl^tftone bed ^riflentl^uittd. iSnmbs
lüde 5U afabem* SJorlefunaen. Qxt, 1806. SBb I.
%
* @ t d u b l i n, (S. .Sv Umt}erfaldef(^id()te ber. d^rtfUtd^en J^rc^e. ^^onnot).,
1807. 4 2CufU 1825.
^an» / 3» SS. Sv 8<^^^u(^ ^^ dSytiftltd^en ^rd^en^efd^td^e/ für SBars
lefungen. 3ena, 1818— 26* »b. IL
*®iefelcr/ 3- ^* 8./ W^x%Xk^ ber Äfr^engefd^ici^te. aSonn, 1824 —
32. S5b I. unb Sb II. 2C6t^. 1. 3 ZCufl. 1831. Sb II. Kbt$. 2.
3 ^uflU 1832. ^t^* 3. 1829. (no(b unoolTenbetX
*9(eanber/ 2C*/ alTa* ®efd()id^te ber d^ftd'd^en SSelidfon unb J(ird^
*&amb./ 1825—31. (2 ^U, jeber tH)tt 3 3Cbtl[)etUmden} nod^ uns
»öUenbet) *).
Matter, M. J.y Histoire uniTeneUe de P^lise chr^tienne.
Strasb., 1829- VoU. II.
Naebe, F. A., Compend. hisior. eccks. ac sacroram chiistiano-
rum in usam atudiosae jarentutis conipcMiitiiin. Lips., 1832. 8.
*) 35ie augöejeid&netften öon fatt)0Öfd^n »erfaffem linb bte üon
^tolberö (fcrtQef. ©onÄerj) 1807—30. »b. XXI., t)on2C.S»tdSi 1(1807«
2 2CufI. 1812.), ^ 84>d^erer ( Sfla\>en8b. , 1824—31., »b. Vn.
no(b untjoUenbet) , 3- Slitter (@[berfetbu.»onn, 1826. u. 28. »b. IL)
unb SfletdSinnsSOlelbeöö Öe|t |)roteflant)* greib., 1830. — @o^e
SBerfc, bie m\^x nur jur @rbauund ober jur Unter^altunQ für Unaele^rte
bienen, Wnnen i^ier nid^t anaefü^rt tperben.
214 — '
2* SSabellen*).
1803* 5 2Cup. ^crauöflefl* »bn S'iiemei^cr- «&c\Uc 1828* f*
SOtöHct/ 2C» ^., ^ieto^xap^ie ober topograpb^fd^ s f))nd^onifHf(^e ^ats
jiellund ber Jttr(|€iidef(l()t(|)te in £(Uib(|)aften« ^Iberfv 1822. 23.
2 »&efte» f.
'^Sthoene, C, Tabalae bist, eccles. sec. ordin. synchr. et
periodos digestae. BeroL, 1828. f.
Held historia ecclesiastica , synoptice enanratm. Pars 1. bi-
storiaiii 6 priorum seciüonun compleisteiis. IIafii^l830. 4.
3» aBSrterbftd^er**)»
^n^tmantiffS^ ^*, «&anbtt>5rterbu(b ber ö^ti^fiä^tn Slieltdtongs unb
Stit^zn^efd^i^tt. ^aUe, 1826 — 29. SBb« lU.
4* Ö.ttcUenau«äüöe***)»
"'Olshausen, Henp.» historiae ecdesiasHcae T«ieii« inp«ii-t
menta praedpua, praef. est Neander, Ber^l^ 1820^-^22. VoL L
P- 1 2.
jeitd^enbiltotifd^e ^eitfd^tiften: ®t&t(bUs*6 tstib JXifil^ittter*«,
^<|)ü> fik alte ttftt) neue itit(lM6ef<bi<bte. 1^, 1818. ff« SUaen'« 3eit^
fd^tift für f)iftt>tif^e STbeofosie. Spi., 168». f.
Äufietr ber Unwerfalfird^en3ef(i()i^fe t)etbiettt an^ bie
®})ectalfird)en9cfd()t(^te cinjetncr fidnbcr^ |)romnjett unb
©tdbtc S5ead)tun9 5 namcntlid) tji üon einem Seben bie Äennfc
nip ber t)atei:ldnbifd()en Ä!rd)ctt9efö)id)te ju tjerlangen , eben
fo aUt anö) üon bem ^rotefianten eine genauere ^enntniß
ber 9teformationS9efd)id()te» enblid[) gewinnt burdf) bo«
— - .%
*) 2Celtcte t)on @a*8 (1760.), ©emier. (1783-86.), ©eilej.
(9 2CufI. 1809.).
*♦) 2CeUere »onSRed^enbetö (Hierolexicon reale 1714.), ^erolb
(Äir(bcn5 unb Äeöerlejncon 1758.)/ ^c^Uq (1758.), »on @inem
a789.)/ «od) (1784.), ^ittii^ (1801.).
'^) S)te oben andtf^tten 9c^&d^s oon ^Dani unb (S^tefeUt:.
215
(Stubinm bet ^moQv<i}p^tm, buS fid[) mit bem rein S^btt>i::
bucllett in bet ®efcl)id^te befapt^ befonberS burcl) SebenSr
befd()reibungen, baß ®tubium berfdbm an 2(nf(^aulid()fdt,
S^iefe unb £ebenbig(eit
S>a^ ©ebtet ber Siix6)mdiW\^tt jfi ein unenbßd^eS
(®(|)Ietermact^er §. 184.)^ unb im ^gemeinen fonn nux t>e^
langt mxizn, bag au9 biefe9 v/Unenbticben Umfange iebev
;, S^eolog baSiemge inne ^^en mu{i , maS mit feinem felbft-
;,j}ant)igen 2CntiE)eile an ber Airclienleitung {ufammenbangt '^
(©c^leierm. §• 185.). 2CD[eih bie bloße. ttnioerfalfird[)engefc^icbte
tretest baju nid^t bin, obn>obl fie bie evjfe unb unentbel[)rlt(be
©runblage ifl. Sße^n nun glet(b b^S SSerfoIgen bev ©efcbicbte
ins einzelne nad^ Mtn @etten bin bem Wlar&t Dom ^ad)t
(bem SStrtuofen) ju äberlaffen tji/ fo b<^t bocb ieber ia btm
großen @ebtete ifgenb ein ©njelne^ / bad il^n befonbert unb
n^b^^ Angabt; nnb fowie in bem geogwpbifc^^en Unterrid[)te
auf ba^ eigene SSatetlanb naturlicber SSBeife eine ganj befom
bete ätuc!ft(|)t genommen n)irb; fo muß aucb 2Cebnlid(^e8 in
bem fir4)engefd^t(l^tltcben Unterricbte befolgt Koerben. 9lun i^
freilid^ nic^t iebeS 8anb, jiebe @egenb^ jebe ©tabt gleicb reicb
an fir4)engef(btcbtlicben 33egebenbeiten unb in bemfelben @rabe
tQ 'bie gemetnfame @ntn)i(telung t).erfle|d[iten/ loe^alb {tcb biet
aUerbing§ mancbeS nad) bet Socalitdt ntoMficiten wirb. (SSgl
SÜcbleiermacber §. 189.). 3nt vKlTgemeinen fann aber wobl
gefagt u^orbeu; baß ftä) m !||Mrote^ntif(ben Sdnbern bie fircbli-
^en SSerbältniffe nodb eigentbumli^ejp auSgebilbet b^ben, alS
in f atbolifcben , obwobl aucb bi^^ einige Serf(biebenbeit patt«
finbet (bie gaUifanifcbe Jtir^e, bie beutfdb^fatbolifcbe , bie
italieniW>e/ bie fpanifcbe). 2)iefc leitete JBemcrfung fübrt auf
bie ®ef<biibte ber ^Reformation. 2)iefe iji ndcbjl ber Urge^
f4)i(bte be§ ßb^^fientbumS Uz wicbtigjie ffipocbe für bcn prote^
pantifcben S£beologen, weil er eben erjlauäibrbieetgentbümlidjen
SSerbältniffe begreifen f ann , m bie er in feinem SQBirf ung^freife
gewiefen unb gebunben iji. Unfere SBerfaffung, unfer Sebrbegriff^
unfer ßultu§, unfere fir^licb-bürgerlid|)e ©itte, unfere SSSiffens
fcbaft^ ^unj! unb Sitteratut fte^t auf biefem S3oben beS 16
— - «16 r
3a^rlS)unbertö. 3(udb f&ijUm tvtr tinS, als S)tenet beS SBorteS,
ben SRdnnern imtt $üt^ fo Derfd^ieben auid^^ bte unfertge t)on
ber tl^ngen xft, xotxt na^t t>emanbt unb tonnen un§ n)ett
e^ev in fte toerfegen unb fte in uni n)ieberl()olen ; atö bie^ bei
ben Qi)axaltmn be$ ft&^rn 9ßittelaltet§ ober bei ben Mxf
ö)tMätitn ber %aU ifl. @inb bie Hpo^ü unfere SSorbilbet
in ibealet ^infid^t^ tein allgemein gefaßt, fo ftnb eS bie 9?C5
formatoren in real^concreter 33eitei^unS; t)erftebt ftci(^ aucb
I90lt)l mutatis mutandis. ^iet f)at benn aucb bie ^onogras
pifxt i^ren fd^6nflen unb n>eiteflen @))ielraum, n)ien)o]()l fte in
allen S^italtern, i^ren SSertl^ IS^at @oll nämlicb bie ©ef^^ic^te
Oberhaupt för mi eine lebenbige fein, fo mu§ fte au(^ miti:
tett im Seben angefd^aut mrbem ^ie Uniioerfalfit^enge«
Wd)tt gibt un$^blofl baS 9le^^)* £)iefed ifl aber mit am
fd^aulidf^en Silbern auSjuffiHen , unb wie wir burcb baö M-^
gemeine auf baä S3>efonbere gefäbtt werben , fo muß un6 aucb
biefeS wieber in' baS pfgemeine jurädFful^ren* Unb in ber
Z^at ijl e8 nic^t bloß unenbli^ belebrenb^fonbern wa^rj^aft
erquidflic(> unb erbaueitb, fein eigenes befc^^rSnfteS geben 'gleicb«
fam baburcb ^u erweiteret , baß man ftcb ganj in eine 3eit/
fa in einen Wlann unb feine @eele IS^ineinlebt , gleicbfam mit
ifym atl^mztf benft unb fublt, auS feiner ^a\xt unb feinen
2fugen ^erauS bie SBelt anfd^a.ut, mit ibm reift, !prebigt, lei^
bttl ©efefet a\x6), e§ ergeuge ficb für ben Äugenblitf eine ein«
feitigfeit, fo wirb biefelbe baburcb am leicbtefien wieber an^^
geglichen, baß wir unS ju anberer 3eit in einen anbern, ent«
gegeltgefel^ten glei(bjeitigen Qi)ataittx t)erfefeen unb fo biefelbe
äBabn in einer netien SRetempf9df)ofe bur^wanbeln. ©ä tu
1)bf)t bal^er no* baS Sntereffe, jWei fxä) abfloßenbe ^erfönlidl)^
feiten, bie aber eben barum l^ert)orgerufen ju fein f^einen,
um wie bie beiben ^ole in ber »>b9Pfcben SBelt fidj) ju er*
gdnjen, neben einanber jU' betracbten, fte buri^ einanber ju
erfldren unb ani biefen perffinlicben gactoren bie übrige SRit*
weit, fo weit e§ gebt, ftcb ^)f9cbologifcb ju conftruiren. fSJlan
jleHe j. Sä. ©ernbarb tjon ßlairtoaujc neben 2Crnolb t)on SBreS«
cia, eraSmuä neben ^utten, Salüin neben Sajiettio, SSoffuet
*) fßäL €fd;)(eierma4er §. 91 187.
-— 2l7
neben gfenefott tt. ©ölcfte DaraÖelen, ton ber ^anb etne«
dSjrijlöd^ett ^faitarcl^ geseid^net, wären in ber St\)at \)id)^ bxU
beno* Znä) biet ifl tnbeffen ba§ ®efeö. ber SedE^felwirfung
md^t SU fiberfeben, ba8 ndmlfcl), baß eine jebe Seit ba8
|)r0buct ber in i^r tt)altenben geijügen unb !perf6nlic|)en
Ärdfte, fott)ie biefe aber aud^ wieber tin ^robuct ber in tU
ner langen SSergangenl^eit wurjelnben 3«t ijl.
ObwobI bie JBiograipbie unfheitig für ben f[df) bilbenben
abeologen ba8 empfe^lfnSwert^ejle ijl*), fo gebt bocb bie 2Cufs
gäbe ber .fWonograybte nicbt allein im JBiogra^jbifcben auf»
6S gibt and) !9{onogra))bieen Aber einzelne @a4^en unb Sr«
fcbeinungen, ©efcbicbte irgenb eine« SBucbeö, eine« 2>enfmal§,
auSfubrlicbere ©rjd^lung einer einjelnen SSegebenbeit u. f- to.,
woioon iebocl^ t>ai 3){ei{le mel^r bie gelehrtere Sorfc^iung bt*
xnl)tt.
If Stef0tmationidt^^iä)tt**) unb 8eben ber Slefors
matorcm
♦SWarl^efnerfe, 9^*, ®cfciS){d)tc ber beutfd^en SÄeformatiom SBer«
Itn, 1817. S3b. 11. 2 2Cufl. 1831. Sb. III.
SOS Ol t mann, JD. 8./ ©efd^tti^te ber SReformatton in ^eutfc^tonb. 2Cls
tona , 1801 — 05. 1817. SBb. HL
®pic!er, (Sf)^ SB*, ©efd^^te Dr. SO^artin 8ut^erl unb ber burd^
iij^n bewirf ten ^trc^enterbefferund in jDeutfc^lanb, S3erlm,il818*
m I.
ufert/ ®. *&. 2C«, Sut^erd Sebenöbef(^retbund / nebfl furger ®efd)t(jbte
ber Sfieformattom ©ot^a, 1817^ fß^* II.
SÜeformattonöatmanad^/ ij^eraudde^. t>on g. ^e)pfer> Sa^rd» 1»
1817* Sa^rfl. 2* 1818. Sa^rö* 3* 1820.
^ülUv, 3^ ©«/ jDenfmürbtdfeiten auö ber ®ef^t(^te ber Sieformas
*) Ueber ben S^luien be« S5ioörapf)if*en in ber Äird&engefd&iite Ite^e
befonberl ben 48ten ber »&erberfd)en ismfe, womit ju \>etQleiä)en: Ulis
mann über t^eoU ^^arafteriflifen/ in ben t()eol. @tubien unb ^rts
tiUn. Sa^VQ. 1833, ^eft U
**) ©pecialgcfc^icßten einzelner Sdnber Wnnen ^ier natürltd^ n{d)t ons
geföbtt werben 5 fie^e barüber SBiner'ö »&onbb* ber t^eol. CItt. ©♦192.ff.—
3Celtere SReformationöQefd^icbten t)on ©leibanu«, ©edfenborf (im
7ixi^uQe t)on Suniud unb dtooi), &cnltttn^, ®erbed/ S^prian/
SBald^ (®S)r, SB. gr.) u. [• w.
tum, ^, 1806. .!Bt^ 11. (oud) ol« S( u. Ap |Bb Ut SHeltquien
alter fetten, ^ittett unb HfUinun^n)*
Hess, J. G.y Vie 4'Ulrich Zwin^le» R^forqiateur d« U
Suisse. Paris et Gen^re , 1810.
^tfi^^f IßiostapJ^ieen hn&^mtet W^iMitx^A^ Btefoxmatotetu —
(eeben beg £)e!olampabmö. 3üt:*, 1793« 8eben ^ugtnderg. i^iti^/
1828» äsb; II.)
3und/ TU, SBetttd^e ^u bei; ^fd^^fd^te bet S^eformatton. ^trafbttVi),
1830* 2 'Xbti)lQtn.
SBefohber^ ^u empfel^leti ip baö €>tttbtu^ ber eigenen SBerfC/ nc^mentlid^ Ut
«tiefe ber ateformatoren. — Sttfi^er^ 85r!efe/ ©enbfdtfrefben'imb IBebcnfen/
l^ermt^. t>on be äBette» SBecttn^ tö»5— 98» Sb. V« ^toingli^ö Sßer!e,
l^ftu^» »Ott ^^uNr uabG^nUl^ef. ^ur^ 4898— ;I0./ np(b »n*
»oUenbet«
■f
berund be$ @tübtum§ ber ^xt6)enQ.e^d)id)te,
91 ea aber, ^C., ü^er beti.^aifer Sulianud unb fein ^eitplter« ^amh.,
1812»
£)er ^eißge SSem^arb unb fein Settalter. IBerli^v 1813^
^er i)txliQe So^anneö G^rip^oftomuö unb bie Afr^e, befonberö beö,
Orients / in beffen 3^luv. IBcrlin^ 1821. 29. fdb. IL
Ullmann, St,, ®redortug oon 9la$fanj, ber S^oIod<> ^armflabt^
1825.
i^btjiev 2(t()ana1tu8 b. ®r, unb bte Jttrd^e feiner 9ett* SWoinj,1827.
asb. IL
Sflettberd/ $. äß^ nS^aöclud Gdciltud ^QprfanuS. ®5tt/ 183L
f&HöHer, 2C., ßeben bed draömud Don ^otterbfiip« fOttt einleitenben
S3etrad()tungen über« bte analoge @ntn)tc!e(ut^ ber SQ^enfd)§eit unb
beö einzelnen SOlenf^en. ^amb., 4828.
§02 a 9er $0 ff, Q, Z^., So^am S2eu4)lin unb feine 3ett. S3erl{n/
1830.
.^ofbac^, ^., Sol^ann S^atenttn 2Cnbre& unb fein 3etta(ter. S3erliir,
1819.
|)^iltpp Sacob ©pener unb feine 3ett fSttlin, 1828. S5b. IL
0ucri!e, »&♦ ®. g., über 3C. «&♦ gran!e. ®ine jDenffdS)rift jur e&t
cularfeier feinet Sobe^ «^alle, 1827»
jtrtttnmad^er, $. 2C., 3o^n SS$edte)p'S Seben, bie ^ntfte^uQg imb
S3erbreituna bei SRet$obt«mu9. 9lad^ bem G^U ^ambut^ 1^97«.
»b. 11.
tn
§»64
Ate .^filfSwtflettft^afitett ber Äitt^citgefc^fd^e ftnb ju
nennen;
L in matcrtater «^fnfi^t
1. Äenntnip ber aßöcmcitten SBctt8cf4>i<i^tc, in 2Scr»
binbtmg oocne^nätc^ mit aUgemeinei; 9£((igtong>
Qcfc^i^tc, ©«f^i^te bec §J]f)itofop^ie unb bejr
8Biffenf4)aficn.
2. Äicd^li^^c @eo3rö|>]^te*
n* in injitrumettfatcr »^tttfid^t
1« ^enntnifl betr jum fLuctlmfiubmm ^orberltd[)eti
@praci[)cn (fird()li(I)e ^^ttoloöie)»
2* 2)ic nit^ige antiquarifci[)e Setttgf eft ^ jur 95eur::
^ilung ber £lueaen , 2)enfmdkt; unb £)0cumente
(ftrd[)li(i)e 2)iptomaftf)^
I. 1. S)te dlot^tpenbtgfett bet allgemeinen SESeItgefd()!dE)te
Derjlel^t jid^ toon felbjl. i)licl[^t nur fei^t bie Ätrd^en9cfc()tc^tc d»
ein integrirenber "Sf^vX ber SSSetts unb SKenfcbengefc^jic^te biefe
üorau6, fonbern belbe geben oft, tt?ie j. JB. im SRittelafter,
tbeitoeife in einanber übet; fo ba^ alfo aucb bie m^tt()eolos
gifd^en, »ie bie tbeologifd[)en ©c^riftjleßer jic^ auf bicfem ®e-
biete begegnen*). — 2)ie ®cf4)icbte anberer SJeligionen barf
toon bem £ircbenbiftort!er eben (o n^enig überfein n^erbem
*) 9Bir ennnern an SRaumer'« ©efd^td^te ber ^o||enflcmfett unb S^ns
lid^ fO^etfe« 2)te SBefanntfc^aft mit bet aSgem. li^tflot« ^tteratur (@(^r5c!$,
S3rebok9, 3o^» t)on SXfiUety SSecfet/ 2)i?efd;^^ ^d^loffet:^ Doit 8toftece) fe^en
t20
Zm na^^m jlel^t bem ß^rijlettt^ume bf e ifraeßtifc^e JReligionSge*
fdS)id(>te , unb in fofern wirb bie alttejiamentlic^c S5ibel3efdE)tcl()te,
bie wir bereit« öß ^ülf8tt)iffenf4>aft;unb aK JRefultat ber ©regefe
crfonnt baben, aucb wieber ^ülföwiJTenfcbaft für bie Äircbenge«
id^iö^tt. bliebt nur wurjeln bie erjlen Krd[)licben ginricbtungcn in
ber f<)atern ©pnagogatoerfaffung beS Subent^um« ; fonbem iai
ganje SRittelalter jieKt in gemiflfer SSejiebung eine SBieber^
bolung ber ifraelitif4)en ©efcbi^^te bor C^ierar^ie, SEempet
bienft; geüttentbum , (ginöfem t)on ©tortt unb Äircb^^ Snto^
leran} u. f* n>. ^araOelen t)on S)at)ib unb £arl bem ®r.}*
2)ie ®efd[)idS)te beS 3Babomebani8mu§ ijl jur Äuffaffung ber
6i9entbümlid[)feiten tbeil« ber fpanifcben, tbeil« ber grie^
fcben unb fpatern ijrientalif4)en Äircbe, unb eben fo ber Äreuj^
juge n)egen notbn>enbtg* 2Cber aucb ber ^eÜeniSmu« unb ^a^
ganiSmu« ijl t)on bem Äir^enbijlorifer ju berudficbtigen.
2)a§ eigentbumlicb (SbrijilidS^e, beffen gefcbidS^tlicbe entwidPelung
er barjujleUen ^at, wirb nur am ©egenfa^e bt^ 9iicbt(brijili>
äjtn er!annt S)^nt ^enntni^ ber alten SBelt unb ber alten
^Religionen lißt ftd[^ber ^^e Söorjug be8 ßbrifientbum« ni^t
wiffenfcbaftlicb erfennen, toai aucb in SSejie^ung auf bie
Jtftologetif wi^ftig \% ^emnacb wirb bie Uniüerfalfirtbenges
f^icbte fd^on ibrem SSortrage im OTgemeinen eine ©cbilbe^
rung beS religiJfen Suflanbe« ber alten SSBelt üorau^fcbtrfen
möffen. 2)iefer änp^nb felbji aber wirb wieber nur bur^ ein
äurücfgel^cn auf bie tttnfinge ber Religionen unb Wl)}tf)tn
begreiflieb ; wobei man leicbt wirb beobacbten Wnnen, bag bie
tiefere ■ Äiiffaffung be§ religijfen eiementeS' fcember Suiten
mit ber. tiefem Jüiffaffung bed 6btijllicben fetbfl ©cbritt f)itt. -
©n« wirft, auf baö anbere yoxM, wie man ficb fiberjeügm
fann, wenn m(kX[, bie nättm geifhmgen auf biefem ©ebfete^
t)on Sreujer unb Saut mit ben fiJÜb^rn in anbercr ^inficbt'
fd^dfeborm t)on SWetner»' tjergleicbt. 9li^t nur aber fnüpfl
fi^ bie Sarjiellung ber Äircbengefd[)ic^)te im 2Cllgemeinen m bie
©cbilberung be6 .religiofen 3nji<^nbe§ ber alten SBelt an ; fom
bem iebe 9RifftonSgef<bicbte eine« 8anbe§ wirb immer bie bei«
ben ^au!pttbeile in flä^ fd^lie^en, Srjdblung beffen, xsxn^ t>or2
l^er ba gewefeU; unb beffen, wad axi bie @telle be« 2Clten ge<
treten» 3n btm SRafie alfo , al8 ba§ ftc^ weiter auöbreitenbe
921
&)xx^mtf)\m fortwa^renb neuen @toff für bte Stlx6)tnit\d)xäftt
crjeugt, wirbpc^^ and) bet teligion^gefcIS^ic^tlidi^e ©tojf an^du*
fen^- wie benn nämtntliä) bie inbtfdf)e Sfeltgion neben ben
Suiten bet fogenannten ;;SßtIben'' bereits eine l^ol^e äBic^tig^
leit für izn SBeobac^ter ber gortfdjiritte beä S^riflentl^umS er*
langt l^at*). S^a\xpt\aä)li(l} ober wirb ju einer genauerh Aufs
faffung beS germanifcb - S^rijllic|)en unb ju einer ric^^ttgen SBür«
bigung be§ unter 4)^ifi(ic^^n formen ftcb wieberl^olenben SSolfg*
glaubend unb Äberglaubenä bie ®efd[)id^te ber norbifd^^en, wie
ber cüti\d)tn aRpt^ologie unentbel^rlic(> fein* Sttid)t^ bo^^
ä» aS. bie ®ef4)icbte mancher gejle unb fejllidE^er ©ebrdud^e in
iai graue Jg)etbentl^um ber SSdter jurutf !
Wttinetß, (Sp*, aUQimldtxf^e (^e\^i^U ber 9teltstonetu 4^annot)et, 1806»
07» S5t>» II.
tKapcr, g*, ©efd^id^te cUer acltfito«ett — al« att^tl^olofllfdje« Äofd^enfiudJ»
SBetmar, 181 !♦
Gd^If^el, 3« 5t. 9w über ben ®eifl ber ffteÜQiofitk aUer fetten unb Ißoller«
J&antiot)», 1819« S3b> H.
(Sreuaer, 9*/ ©pmbont ttph ^^tl^ologie ber alten ^6aer, befonberö ber ®rie«
(f)en. ?pj* wnb JDarmjl»/ 1810— it* 2 tixfl. 1819—21» |Bb» IV., fortgef»
»Ott S« Sof* aJlone u* b* JE*: ©efd^tO^te be§ J&eibent^ö im nhmi^m
(Suropa* jDarmjl*, 1822* 2)affelbe SGBerf im ^Cu^aud« »<>» ®» ^* ÜTlofer*
(gbenbw 1822* (SSd^* S3of / S* J^w, ^Cntifpmbolif* etuttg*, 1824—26*
sab. n.)^
Saut/ 9* (Sl^w €>9n^ol^ unb ÜTh^ologie ober bie Slaturreltgion be^ mter»
t^nmi. etuttg*/ 1824'* 26* SBb* 0.
Ueber SinselneS r>QU ^on) ®* 67 ->-82*/ (Utd^ bie oben (unter ^UgliottBe
p^üßfopf)ie) ondefül^rten aSerf e t>on $Beni* (Sonliant unb be ^ett^*
35te ®ef4)i(i^te ber ^l^ilofp<)l&ie tjl ium SE^il ani
bemfelben ©runbe wichtig fär bie ^irc^iengefcbic^te / xoit bie
©ef^ic^te ber ^Religionen; nämlicb um be§ a))ologetifcben SSer*
gleiches wiUen. Jg)ing bocb bie ältefte ^bitofo))^ie gro^ent^eitö mit
ber pantll^eiftifc^en Slaturreltgion infammen, wäl()renb bie fpa«
tem ' bem ©ittlid^en jugewanbten v^tlofo))^ifcl^en ©c^ulen
*) /S^et anbenveittde 9lu^en ber BteU^mi^tfä^iä^te , Yoomä) fte un9
neben bent $Berf(^tebenen aüd) wteber mit bem ©letd^ artigen in '^im
ftc^t auf SSorfteaun0en/ ^t^t^m, C^^mbote^ ©cbr&ud^e Mannt ma^t, i$
eUn bei ber Bttü^m&p^\io\op^W dewfirbtot »>ocben«
— «w
«ad) EüfrntcS, bie ber 9)[atonifer, ^erfpafetitet, ©toifer, ^t:
cutäer, "MEabcmiEet u. f. ro., ouf bie S)etiEipeift bet ®ebübe=
ten unb bie ftmicl)e gjidjtung berfetbeti, im ©cgenfagc gegen
bie JReiigion beä gtogcn ^aufenä, einen entft^iebenen Sinflug
übten. 9iun bwrfjtc jTOat bna 6ö(iftent()um feine neue 'P^i:
lofüpI)te, TOurbe aber bod) uon 83ielen, icie »on bcn ^Äpplogfe
ten (ä. S*. SuPin), felbit in einer gerotffen ffiejieljitng als bie
BoUEomnienlle unb reinfle ^(jitofopljie betrachtet, burdj weldje
bie altern ©ijiteme mit Stcclit eerbrängf roorben feien. Unb
in bet SEt>at trat in füfcrn baä efjrijJcntljmn in bie ©teKe
b« alten ^^ilofopljie, wie eS an bie ©teile ber alten 3tf(igion
trot, bag eä ein neueS, ftttlid^cä Sebenäprintiip mittljciUt,
M)c[cf)e§ roebet ^ier noc^ bort ju finben n>ät. Säon bec unbem
©eite aber tonnte e§ ber 9)l)i[ofüpl)ie öud) roieber ni^t ent=
teuren, fobalö t& galt, bie Seljre beä ^älS anf iriffenr*iiftli=
ä}im ascge an bie Ueberjeugiing 3fnberfi: gelongm ju Iflffen.
@E)e fici) nun b« djrifKiie ®eifi eine iljm rein ongemeffnie
reiffenfdjafttidje gorm gcfdjaffen unb bie 3(ufgnbe einer ((irflb
licljen 5)^i[ofoi)(jie ju l6[en angefangen fjatte, f^tof er f^
in feinen gormen an [djon SSorfjanbcneä an, unb fo bemÄe^
tigte pd) bcnn balb ber ^latoniÖmuS, balb ber ^rifloKtiSmHfi
ber t^eologifdjen. Jienfiteife. ©er fogenannfe ?)latoni5im:8
bet Äirc^enüättr, ber in bie dlte ^JtJilöfop&ie jurürfreidjtnbe
©treit beS 9lominnIi§mu6 unb üüealtärnuä bei ben ©d^olapifent
i|t alfo nottjroenbfg aüä) ®egen|tanb Eir(^en6ipotifd}er8«!
fdjung unb iDatfleaung geivorben. Sa, wie rcir gefe^in (ji»
ben; bag im Mittelalter bie poütifdje unb bie ^itd^eitgefiff^ft
in einanber (aufm, fo finb aud) in berfelben ^Jcriobe, namtM»
üd) in ber ©djoIapiE, ®ef*id)te b« ^ijiiofop^ie iinti
ber aijeologic ön einanber gcbunbcn. @nbUd) aber Eijnnen bie
neueren grfdjeinungcn in bem ©ebiefe ber tljeülofliftben
SBJelt gar nidjt begriffen werben, üljne ffiefanntfdiaft mit bem
Ungeheuern Umfdjifunge p[jitofopI)ifd)er Sbeen feit btm An-
fange beä Borigen SotjröunberfS, fo bag an ber Slotljrocnbig:
teit ber ©efdji^te ber 9)&i[ofopt)ie in biefer äBesieljung *3Iit
manb jireifcln niirb.
• CfS
Stfbrmtmi. ©♦, «Wfl b« fpttnlaOitn W^^X^f» »Unfb., 1791— «7.
»b. VII.
Su^U, 3* <S$./ 8e^rbud5 bct «ffflftU^ bcv f)I^Uofo;p]^ie. ®6tt., 1796 — 1804»
«b. VllL 8-
(Sefd^i^te bec neuem ^I^Uofopl^te feit bet (S||>od^ ber aSiebetl^etftdluttd bes
»tfTenfd^aften. €benb., 1800— OA» Sb* VI» 8«
aeiiJiemaiin, äB. &*, Qkfäfi^te bec 9]^ilofo«>l^{e» e|>)*^ 179S-1819» SSb.XI»
* ®nmbrif bec ®efä)id)ti bec ^^ttofopl^ie. ^a», 1812* 5 2(itfl» j^ott^a*
DOtt Ä» SBeabt «eipj», 18«9» *
6«eII, !>]&. 8., ®efd&f*te wib Efttecotttc bec oXten v
^(^ofop^e. «lefe«. 1819. i J» f'^^Sj^^lif ^^
eiieCJ, 3» g. «efc^ü^e «nb 8tttecat«c bec wA r^^bec \,ott (L. ©/wib
Iof(n>l)ie beS Stittetoltec^ unb bec nettem deiten* 1 »t äB jD emU
«benb», 1819. ^ * • . •
*9ttttec^ ^., ^fd^id^te bec fX^Obropl^ie. \i&amb«, 18S9— 31. S3b. m.
2. SBa« We fit4)ltclf)e ©eograp^te betrifft, fo ergibt
^ bte 92ct^Ypenbtg{est bet geograybifcben Stubten bei «Qet
.®ff(l^cbte toon felbfl. 3tti 2(Hgemetnen .fommt man mit bet
fen)6^nli(|)en @eograp^te aixä) in bet ititcbengefcbicbte au§;
Jb^ i)at man aud) feit (dngetet Seit angefangen, eigene &)ax%
'^ fit bie Ufetere aniuf?rtigen> auf welcben flatt ber politl*
J^m <Sintf)eiIttngen bie firc(^(tcben angebta^t unb butc|) ftnn^
Jßäft SDatjiellung untetfcbieben finbj fo bag j. S5. bie cbrifl^
fipfm. Sonber , bie tnabomebanifct^en , bie l^eibnifcben tbre eigene
^QßAt eti^atten,' eben fo bie )m>teflantifcben , fatbpUfcben, grie«
.^jl^en u. f. xo. (roxi auf ben ÜKiffionSc^arten), unb bag bann
M^: ^{^^ ^uf ben €Special4^atten bie @tntbei(ung in ^a*
^tcbote, £)i6cef€n^ ^itcbfptengel vl f. to. {tnnlic^ n>abr^
ttel^bat heraustritt.
'.ffi!0t« ^(^ ^^ ^ nr((ettl^tfMf(]^ J^Bellm ongefü]^ ^{ecograp^ie ton
.' SR&^lec* (TCeUece IBecfnc^e t>on Gtericnl, ®)yan]()dm tt» 3C. bei ®fefe(ec
e. 1*%). et&ubtin'« $c^ä4e ®eodca^^ie unb ^totifül ftel^ unter
ecoti^f.
j. , 3«. 2)ie fitd^Hcl^e Sl^tonologie faßt mit bet au«
ie^einen iufammen ; nut baf ' fte ibre ^(ufmerffamfeit t)ot$
fi^ auf {ir4)Ii(|ie ^egebenbeiten (Xbl^altung t)on @9nos
, Crfcbeinung üon 2>ecteten, ©tiflungert, ©ebuttfc
unb ®terbeia^t n)i(|^tiget fit^^Iid^et f^erfonen u. f. »^. }
I
2!4
ZUitrarliirrt ifittnoUaii^e <Säfnftia ton fSaxotäui, Uftiit, ^etaubii, $egt-
mlfij, &attrm. SMn u. f. n. SpttitU Hr^Iii^ ijl j. !9. Wetzet,
C. J., re»lltiilia rerae vhronDingiBe rerum ex conlroverHli)! ArUnia
Jnde «b annu 3!5. [i»que ad aitnuni 350. exortarum. Frsiicof. ad M,,
18*7. üiitt »i« ixrrairteiim Xmm Hfl!, ©iffsler ©. 18.
SBIr ijabttt vm ten materinlen .5'ö'f3*'''fT"il^i*<iftfn ^'^^
m^xümtntakn unterfclbieben , n>dä)t unS in Ceti ©tanb fefeen,
einen tii^tigen ©ebtaud) oon ben Quellen ju motten, ^ict:
i)er gcl)6rt
II. 1. bie Eitdilidje 9)I)i[o(09ie. SMefe begreift
jum 5E6etI bie bibltfdje, nainentitdj bie neutejlamentticfje, in fidi,
«PtecEt ficft obec nocij roeitet. Ä^eilS i(i eS bie SSerbor
benfjeit bet alten Sijracfien in ben djtißlidjen Stltaitttn,
■tl)eilö ober audj bie (iiQcntf)iimli(i)ttit djtipiidjec JB«:
griffe unb S8or|ielIungen, unb bie tflmif jufammentiängenbe
eigent^üm[ic|)e 3(uäbrucEäit)eife , wetctie eine (irdjltdje ©i)rad):
wiffcnfcbaft notljnienbig macijen. 35et Umfang berfetben i|l
feinet 5bee ncdj lueit gröget, öI5 man geir6t)nlid) annimmt,
äroar finb roit in SSejieljung oiif bie alten flueHen gunilitiß 1
an baä ©riedjtfdje unb 2ateinif($e bet Äitc^enoätet gewieftn, |
obroo^t flud> bflä Snentatifdjc, namcntlidj baS ©^rift^ie ni(J)t
auägefdjloffcn werben barf. 'allein ge^n wir tueitet, fo i|l
im 9Rtttela[tet neben bem .Rircljenlatein cud) baä 3tltbeutftl;e,
fonjie uberfiaupt bie EanbeSffro^e bet oerfdjiebenen Segen-.
ben ju berücfficbtigen, eben fo auä) baä 2(rabifcl)e tn Sesieljung
auf bie ©efdjidjte beä aBa^omebamämuS wnb beffen @inpu6
auf baS 6I]tiflent[}um. .kommen mx bann enblid) auf bie neue»
unb neuejle ^dt tjetab, fo üerpetjt eä ftd) »on fe[b(l, baß üben
oU, too baä goangelium ^ingebrungen i[i unb fid) bie ©pta;
t^e eines Siolfeä jum Organe bereitet tjat, aurf) biefe Spractie
triebet Aufgabe bet (iri^iic^en ^^lotogie roitb. S5iefe 3(uf^
gäbe ifl bei bet immer »eitern ^(uäbtcitung beö (Söriflcnttjumä
fltS eine fa|l unenblidje ju fe^en. Snbeffen möcbte bei bem
ie^igcn ©tanbe beffelbcn nat^lt btx beutfdien unb franjöfiftben
©praf^e bie engliff^e bie fein, nieldje am meiflcn für bie
neuere Äirdjengefdiidjte not^wenbig ift, wa^renb bie IjolÜnj
bifdje für früljere gerieben, bie itotienifdje wnb fpanifdje aber
l^ouiptfäcljlid} für bie @Sefc^icijte beä neuern .Rat^oIiciämuS,
fowie bie ncugtiedjifc^e unb nif(üf(^e fiir bie ber giiecfiifctitil i
— ns —
^td)t xoidftifi tji SBeim eS fiä) nm wn felbfl t>erfie|)f, baß
e$ titelt ^a^t Ui -dinitlnm febi tarn, bfeg aQe« gu um«
faffen, unb wenn mit Sted^t auc^ auf Ueberfe|ungen in bie^
fer ^in^dft 'gerechnet werben barf , fo muß bod^ t>on jebem
n>i{fenfd(^a^t(l^en X^^ologen fo toiel verlangt werben ; baß er
ftd^ mit ber !patrijlif(l()en ®r&citdt unb mit ben t)erfd[)iebenen
gerieben ber firdE)Iicben Satinitdt; befonberS aber audj^ mit
ber gef(|)i(&t(i(ben (Sntwidelung ber beutfcben ^ircbenf^^racbe
befannt mad^^e. 3n le^terer S3e)iebung bkibt nocb mandj^eS
{u tl^un äbrig» ^an benfe nur, um ^on bem Xltbeutfcben
ni^t )u reben, an ben Sinfluß; meU^ien bie &pxa^t Snt^er'e^,
nne ffe ani beffen iBibel&berfe^ung in ba9 d^ri^c^e SSoIE
übergegangen; mtf bie Aitöftn^ unb (Sanjelf^pra^^e bi< auf
bie neuefle ^tit ge&bt b<^t!
SSiele @treitigfeitiii laffen ^ä) ^uk^t auf ben IBegriff
{uritdCfubi^en; ben man mit einem lird^Iid^ geßem))elten SGBorte
btrbonb. S>it f^ifftxt lir(blid[K. Dbilotogie bärfte aifo babin
mttm, niöftnnx bie @prad[)e ber &xid)t ju t>erfleben; fon^
btm fte felbfl mit fimm ju b^lfen, waö freiUd(^ über bie ^ir^
4^engefd&i(bte UnaiO^t^t^ unb in baj £)i)gmatif4lie unb ^lofti^
fi^e binubergreift.
iltilcer, J. Cp., fhesaunis eedesiafticiui e Patifbiui grfteds. Anusf., 168!?.
. ..i • V«L I. ed. S. 17S& V0U. a t
•■ rr«»ie, €., «•■mriBii ii4 «eriytoraf ttediaa etiaAnae GraaBito-
tis. I^ugd., 1688. VoU. IL f. — IJasd. OloMariuni ad seriptorei me-
diae et infimae LaÜidtatifl , edit. novä opera et atad. Monachor, ord«
B. Bened. Paris., 1733—36. VoU. VI. f.
' citri» eh tief, P., GIMsar; ttmnm ad g ci 'l pfdrw med. aevl com latbros
: tma gaUicoa. Par., 1766. VoU. IV; f.
CAdelungD Glossarlnm maimale ad aeriptores mediae et inflmae Latini-
.tatia. Hal.,.177S— 84. VoU, VI.
2)a|i)U |tt t>erbinbett C. L. Bauer Gloss. Theodoretenm leintet Der ^d^ulii«
'f^en T^ußQ. bed SE^eoboret. S}c^t, 1775« u* b* Index latMtatis Tertallia-
neae (t>oit @d^Ä( tatbißinborf) l^tater b« ^kaietf^ IUOq. bcd Sltr«,
tittum* ^^aUC/ 1776»
. 8«kera Glossarium gennanicam medii aevi, ed. OberUit Argent^
1781—84. VoU. n. /. ♦}.
■■■".*i 5Dte neueflen ^an^thet ber 3wmdlif4en XBerfe t>exfpud)m un$
I. &. IV. al€ 2Cn^and ^u benfelbett ein Sbtottlon ber äBortbtIbund unb
4^a6enbad^ tl^eor* OncflU 1^
- — fi24
^gemeinere d^ronologifd^ ©Triften t)On SSavomud , Uf^er , ^eta\>Ua , J^e«
toif^, ©otterer / Sbeter vu f* »♦ ®peüeVi fbcä)li^ ifk j* 85* Wetzer,
C. J., restitutio rerae chronologiae rerum ex controversiis Arianis
inde ab anno 385. nsque ad annum 350. exortarum. Francof. ad M.,
1827. Ueber Die Derfd^iebenen "iCeven t>gt. ©iefeler ^* 12*
Sir f)aUn t)Ott ben mattxxaUn ^ülfStüiffcnfc^aften bie
ütjhumcntaten unterf(|)teben ^ xotld)t un§ in ben ©tanb feien,
einen ri^tigen (Bthxand) t>on ben £luellen ju maö)tn. ^kn i
l^er gel^drt
II. 1. bie fir^^nd^e ^l^ilologie/ 25iefe begreift ,
jum SEl(>eil bie biblifc^e; namentli^ bie neuteflamentlid^e; in ffc^,
erftredt ftcb aber no^ weiter. SbeilS ifl e§ bie SSerbor^
benl^ett ber alten @)>racl[)en in ben c^rifili^en Zeitaltern,
*tl^eil6 aber aucb bie (Sxitnti)timlxd)ttxt cbrifllicber S3es
griffe unb SSorjlellungen , unb bie bamit jufammenb&ngenbe
eigentl^&mlid[)e 2Cu$brudfgn)eife; mlcbe eine lxxä)liä)t @pra(^$
iDiffenfcbaft notl^n>enbig macben. ^er Umfang berfe(ben ift
feiner Sbee na^ n>eit gröger, afö man gen)6^nlicb annimmt.
Bn>ar ffnb xoxx in fiSejiebung auf bie alUn £luetlen iun&cbß
an ba8 ®riecbif4)e unb Sateinifcbe ber ^ir^ent)dter gen>iefen,
obwobl aucb bai IDrientdlifd^^e , namentlicb baS ©prifcbe nic^t
au^fcit^Ioffen n>erben barf. ^ein g^bn t9ir n>eiter, fo ift
im SRittelalter neben bem ^ircbenlatein anöf ba8 2C(tbeutf(be,
fott)ie nhixi)avipt bie 8anbe8fpracbe ber t>erfcbiebenen ©egem
ben ju berädfftcbtigen, eben fo aucb baS 2Crabifcbe in SSejiebung
auf bie ®tid)xd)tt beS !D{abomebam$mu$ unb beffen Siufbtfl
auf baS ßb^ftentbum. kommen toxx bann enbli^ auf bie neuere
unb neuepe ^txt betab, fo üerfiebt e8 jt4) »on fetbfl, baß über-
all, n>o ba§ 6t)angelium bingebrungen ifiunb ffcb bie ©pra«
(be eines SSolfeS jum jDrgane bereitet ^at, aucb biefe ®pxa6)t |
lüieber 2tufgabe ber fircblicben $bt(ologie wirb. ^Diefe Xuf» |
gäbe ifi Ui ber immer weitem 2tu$breitung bee( (SbrifientbumS
0(8 eine fdfi unenbli^e ju fe^en. Snbeffen mb6)tt bei bem «
ledigen (Staube beffelben nacbfi ber beutfcben unb franjöftfcben |
^))racbe bie englifd()e bie fein, welcbe am meifien f&r bie
neuere ^ircbengefcbi^te notbwenbig ifl, w&l^renb bie boOdn« m
bif4ye fär frühere ^erioben, bie italienif^e unb fpanifcbe abei;
bau))tfäcblicb för bie ©efi^id^te bed neuern ^atboIiciSmuS,
fowie ik neugriedl^ifcfie untf tn^\6)i für bie ber griec^Hfc^en
«25
Stirbt xoidftiff tji SBenn eS ^i^ nun wn fdü scznsc xs^
eö nicl^t @a(^e Se$ -C^injelnen fein fami, tü$ «Lc^ ^ ümi
fajTen ; nnb wenn mit Sted^t auc^ auf tUbcrie^c
fer «^tnftc^t 'gered^net toerben barf , fo mii$ tctö
n)t{fenfc|)aftU(l^en X^eologen fo toiel t)edan3t
ftc^ mit ber !patrijlif(l()en ©r&citat unb mit
^erioben ber firdE)Iicl^en iatimtät, befonbcr^ £
ber gefcl[)i(btli(|)en (Sntn^tdelung ber beutfda
befannt mad^^e. 3n leitetet S3e)iebung
)u tfym öbrig. ^an benfe nur, um »ea
mci)t )u reben, an ben Sinfluß; mel^Kn btc
mie fte aui beffen jBibelüberfegung in ba$
Abetgegangen , auf bie £ird^n« un^
bie neuefle 3eit geäbt l^t!
SSiele @treitigfeiten laffen ^läf ^ak^
iuru(ffu^ren, ben man mit einem Krcblicib 9
oerbanb. S>it ^6^ere ^x6)li^ ^^ilotojie
mirfen, niöft nur bie ^pxa^t ber Atube |s
bem f(e felbfl mit fivixta iu l^elfen, tiM&
(bengefd^icl^te |)inatvSge^t; imb in bot
fi^e f^inubergreift*
Bvlcer, J. Cp., thesannu eedetiaitieM e
VoL I. ed. f. ITSfi. VoU. IL t
täars. iua
22er 2;£ J.r.
tSs. Lugd., 168& VoU. IL f . -> IJittdL
diae et infimae LaUnltatte , edtt. Mva
8. Bened. Paris., 1733—36. VoO. VL £
Csrpetatler, P., GIMsar. mmA ai
tarn saUicoa. Par., 1766. Voa IV. t
CA d e 1 an g3 GlosMurinm mamale td
UUb. HaL, 177S — 64. VoU. VL
2)asmt |tt t>erbtnbett C. L. Bauer GImii. Tft«AAip*<
f<9^en Kit^. beB SS^edborrt. ^dlr, ITV. s. 1l
neae (twn 6^ mb Cfa*0tf> |lriR %m
tOÜMu Ji^oUi, 1776»
Sehers GlosHarium genuakmt Bedü aevi
1781—64. Von. ILt*J,
-" •!*»
)>-?>« ^"^V
«) SXe iKiiefleit .&etttu<0ete htt
I. €$. IV. oU 2Ci4and iu tafcOes
AdoenbodB flcsL t^*^^-
CB Jt<
226
2. S>it Siplomotit ifi loot)! *ju untetfdjetbcn wen
b« 25iipIomatie (im polififdfm ©inne t>e5 aSorteS), bie aucl)
iiSroeiUn 2)iplomotif ^ti^t. ©ie i(l bie SJtifciifdjflft bct
Jjiplome, b. i). ber officieUeii Urfunben. Slut ber eigenflid)«
©tfdjtdjtäfotfdjer, im engfien ©inne beS 2ßotteS, wirb fidj
mit iljt ju befreunbcn ^nben, i» wiefern ttjm bnran liegt, baä
3I(tet unb bie J^ettunft geiriffct ScnfniÄIeF (JBuIien, JSteßen,
Sereete, ©tiftungäbrieft, iSBePaUungäutfunben) auS bcm ©d)teib=
materiüle, ben ©djriftjügen, bcn 3nfiegeEn u. f. m. genau
ju erforfc^en. ün biefe ©i)pIomatil wirb fidj bann enblid)
au(i) in ffieiieljung «uf ni^tfcijrifdi^e ®en!mäler bie firdjiidie
Sßumiämatif unb ^eralbit, bie Äenntnig b« ©emmen, ^o|i«i
uub anbetet ^unflgegenftönbf onfdilteßen, »aS jeboc^ alltä
mel)r fi^on in baä ®et>iet ber Sßirfuofiiät, biäroeilen aud) ba
eiebi)(ibetei be§ Sinjelncn, atö in baS ber t^eologifdjen SBif:
fenf^flft ein(c^Ingt.
Bit altgEfflcinra saitrte dwi ißkbillon, ®atteair, SdjSncmann pe^ bw"
mt^ela a. £>.
Stnjelne ätv^ige ^" l^ifiorif^cn Sljcotosie.
§. 65.
Sn roicfem man cinjelne Srocigc ber fjiftorifdjen Z^tO:
logie, bie jreac am 6tammc bec Äirctjcngcfdjirfjte fi^cn, bort
aUt nidjt bie ing ginjelne wrfolgt raerbcn f6nnen, bcfonberS
i)eraitötjcl)t unb felbfUUnbig bearbeitet, 6ilbeii \iä) »ieb«
befonbere tljeilä iütd)tigece, tijeilS imtcrgeorbnctc ^iitorif^e
SDiSciplincn, alä ba finb : 35bgmcngcfd)id)tc unb ©^mbolif,
^atrifli?, Strdjdologie, djriftlicijc Gultur^ unb fiitterargt-
fd)id)te, d)riHticf)e ©iftengefdjii^tc, SWfTionägcfdjictttc, Eird):
Itd)e ®tatifiiE u. f. ro.
bei S^ntai, fotsle eine al^tdabetifi^ @amTnIun<i bei; aSavterflSninden, mi
gnvip oon gtoßnn SBect^e aui) füt bag Si(T|tänbnt^ bi'i; ä&Tigen gcf^^
lidjen iDeidmdler aus bicf« S^it fein nitb.
»8T
S)te Stix6)mi^\ä)\ä)U atö foldj^e be|^itt immer baS
®anit -ber (^rtfllidSiien ©emetnf^^aft im 2(uge, unb
lebe etnjelne @ette ober Function bed lix(i)lx^in SebenS foH
in ibr blog^ al§ ium (Bartitn mit gebörenb^ baju bteneu; bie«
fe8 ©anje felbjl jur JCnfcbouung ju bringen» SQBie nun aber
(tn einem lebenbtgen £)rganidmud bie einzelnen ©lieber itnb
Btoeige nur tl^eitoeife för baS 2Cuge fjtiPDOtttttm , tbeitoeife
aber noieber bur^ anbereS, ba8 ftcb in baS ©anje b^neinoe^
to^ht, t>erbed(t ftnb (n>ie bie 2Cef}e buxö) bai Saub; Die <ßnof
4^en burcb bie ^ant , baS SIeifcb unb baö äeSgen^ebe) unb
fomit erjl eine fonbembe; anatomifcbe Sb&tigfeit eintreten
mu^; wenn n)ir iebeS ®(ieb in feiner ^efonberbeit fennen (er^
nen »oQen (abnli^ xoxt au^ bie Sbeile einer üßafcbine ^ta
aufgenommen werben muJTen unb alfo bie ©hbeit berfelben
auf ](ugenbltdfe t)ertoren gebt); fo Id^t fi^ aucb htx jBetracb^
tung be§ gefdt)icbtlicben OrganiämuS in ber Äir^engef(bidS)te
ba6 Sinjelne nicbt aB folcbed toerfolgen, obne ba^ tpir m
ba§ t>or ung ficb entfaltenbe £eben ^anb anlegen unb bie eim
jelnen ©lieber abUfen t>om Seibe, bie 3n>eige loöwinben a\x^
bem ©eflecbte unb fie auSbrecben a\xi bem ©tömme, an bem
f[e filmen. Öine folc^e anatomirenbe SEbatigfeit börf aber erjl
bann t)orgenommen werben,« tpenn baS ©anje in feiner Sebens
bigfeit unb 3ufammengebörigfeit aufgefaßt worben ifl, fenjl
entjfebt ein tobteS; mecbantfcbed SSSefen. %\x6) xa\x^ xaan ftd^
beS 3A)e(fe§ beutlicb bewußt fein, um beßwiQen man ein ©Heb
ober einen 3weig auäfonbert» SRid^^t jeber gweig ijl gleicb
wicbtig. Unflrei^ig muffen biefenigen anzeige befonberS hu
trautet werben, welcbe bie meifie xtlatm ©elbftfidnbigfeit bo^
ben, an welcben eine befonberS wicbtige Seite beS Krd()lidE)en
i€^tni jur Srfcbeinung fommt 2)iefi iji ber %aVi bei ber
35ogmengef^icbte in SBerbinbung mit ber ©pmbolif;- benn ju
wiffen, wie p^ ber 4)^ipKcbe gebrbegriff gebilbet unb nacb oer«
f4)iebenen ©eiten bin au§gef))ro(ben \jat, gebirt nicbt nur }ur
Äuffaffung be§ gef^icbtlicben SBilbeS ber Äircbe im ©anjen,
fonbern \)ai aucb unrnittelbar bogmatifcbeS Sntereffe; fo baf
wir un8 t>on ba au8 bewogen fublen fonnen, eine gefonberte
SSetracbtung tjorjunebmen» Kdcbjl ber ©efd^id^te beS üJogma
wirb uns bie ©efd^idl^te be& GultuS^ unb ber .SBerfaffung be^
15*
. 228 '-
fottbet« tnterefttren , xoomit t>k ©efc^td^tc ber ©Ute u. f. xo.
jufammenl^angt Thxä) bte xänm\x6)t SSerbrettung bed QfycU
ftentbumö auf unferem Srbbobett; bie geograpl^tfcbe ^CudbeJ^nung
beffelben fann loon befonbetem äBertbe fein. Sia^t^m gibt eS
anbete äweige, beten gefonbette ^ettacbtung nur für bcn
J^ifiotif et a l * \olä)m toon SBettl^ tfl. 35ieß gilt namentlich
t>on bet genauetn SSetfolgung folget ©reigniffe, bie nur „bet
©tdtigfeit »egen in bie gefcbidS)tlicbe 2£uffoffung aufgenommen
wetben muffen, unb bie eigentßcb nicbt aU gef^i4)tlicbe @te$
mente anjufe^en jinb " *)• @o fann j. fß. eine \>on Anfang
bi8 enbe butcbgefü^tte ^a^)jlgefd[)icbte, eine au§fübtlici[>e ©e?
f(l^td[)te bet Qoncilien; öbet^au))t aUe^, xoo e$ ficb aufiet bem
gef4)i(i[>tli(i[> @tnf{ufltei(|)en auc^ noc^ ganj befonbet^ um IBoIU
jidnbigfeit in SSlamzn unb- ä^^len l^anbelt u. f. xo. , nut bie
2Cufmetffamfeit beffen in Tin^^tuä) xitf)xmn, bet betiifen ijt,
bie l()ijlotif(be SBiffenfc^^aft ,um listet felbfi wtUen ju fotbern;
benn f,nid)ti t^ unfht^tbater alö eine 2Cnbäufung \>on ge«
W^6)Üxditm SBiffen, welcbeS webet ^)tattif^en JBejie^ungen
Went^ noä) ^6) anbetn in bet ©arjleüung l()ingibt " **).
ce. S)ogmengefc|)tc^te.
Ernesti, J.A., proXde theologiae historicfte et dogmaticae conjnngendae
necessitate. Lip8.yl769. unb in befTen opusc. theol. Lips., 1773. ed. 2. 1792.
Wachier, L. , prol. de theologia ex historia dogmatum emendanda.
Rintel., 1795. be Sßette^ ^* Wt. i*, dbet 9teligion unb Zfjeotosit.
Kbm* «♦ <5ap» 4. ®. 167 — 1»3, Stlöe«/ ®()» Sr», über ben SBert^
Ut i)xi\lii^m^osmenQefä)i^te*. 2t>i*, 1817^ ^f^gufli SBettb ber S)ogmen«
gefdbid^te in beffen %olo9if(J)en a5tAttem,II. «♦ '©♦ 11^ ff» ^iegler/ SB»
5t« S«/ 2fbeen über ben SBegdlf unb bie ^Be^blung ber j^OQtaenQefi^i^U in
®abler'< neueflem tl^eolodifd^ Sournole t>om 3« 1798> n. ®« 325. ff.
ß&ä)^ ber Äird^cn9efd)id^te tjl bie ©ogmengefd^id^te;
in aSerbinbung mit ber ©pmbolif, ber n)id)ti9fle 3tt)eig ber
][>ijlpr!fd[)en Sl^eologie, inbem fte eS ijl/ n)el(I)e bte SSrfirfe
\)on biefcr in bie bogmatift^e ober f9Jiematif(d()e Sl^eologie
**) e^leferm. §. 191. Xnm.-
. 229
bilbet JDie ^tö)mQt\6)iÖ)tc tritt bann ju t^r in baS JBetr
fjdltnip einer t^ulfSwiffenfi^aft
es foH bei ber ©atfleöung beS bogmattfd&en ©tubiumS fettjl
flar VDerben; wie bie £ogmengefd[^icl[)te ber £)ogmatif not()n>enbig
9orau§9et)en mn^, unb i^r nic^t nur M muf iger ^tppenbir am
Set)dngt werben barf. Ueber bad SSerl^altniß ber ©pmbolif ju
tl^r fie^e unten; zUn fo ifl ber ©pracbgebraud^ be§ SEBorte«
Joy^a unter JJogmötif erilört. — 6rjl feit ©emfer *) unb
ernejK ijl übrigens biefe SBiffettfd^aft^ bie fonfl nur in t>ers
bunbenem ßuflanbe mit ber ^ogmatif ober wieber mit bet
ÄirdJ^engefc^i^te t>orfam, eine freie unb felbpfldnbige geworben.
SSgl. Qä)kkxmad)tt §. 90»
§. 67.
^ie ^ogmengefi^i(j^te atö ^arffettung ber ^eJlö^ÜU
(^en entwidfetung 6)n\iAx6)tv 8e](>re unb ftrd[)li^er Sei^rmei^
nungen jerfdUt in bie allgemeine unb fpecieße* J)ie erfiere
fapt bie ©ntwitfelung beg d)rijili(^ ^ bogmatife^en ©eijleS
unb feiner formen Äber^au})t in§ 2Cuge (ßt\^\6)U ber
SDogmatif) , bie le|fere bie m^exc ©ntwidPelung iebe§ ein^
jelnen 2)ogma* S3eibe ftnb mit dnanber |)eriobenn)eif?
ju t)erbinben, inbem bie ©ejlaltung beS ebijelnen S>ogma
Don ber a5efd)affen](>eit beö bogmatifiöfiett ©eijleS eines B^it^
alters abfangt, biefer felbft aber wieber burd^ ba& ©ngefK«
In ba§ ©injelne Elarer l^ertjortritt*
' 2)ie d^rijllidE^e gebre ijl in i^rer aBurjel nur e i n e. 3Die
einjelnen 2)09men finb nur t)erfd[)iebene Selten beS einc^n
2)ogma. S)ie bogmatifd^ie JRidf^tung ein^r Seit ifl alfo niebt
fowobl baburd) bebingt, wie einjelne ^uncte ber SJogmatif
t)on einjelnen Sebrern' gefaßt würben, aB melmebr baburc^,
3n teflfen i^iftor. QmUitnn^ i\x »aumöarteft"« ®la\x^m^U^xe*
830
rote baS G&tificnftjum Ä&ctt)Qupt »on beni ic^eämnligen 3cit<
geifte öufgenommcn unb in bemfelbm tcficctirt \taxb. Se nadj=
fcem bflljet in einet Seit, in einer ©egenb, in einet ©djute, in
einer ©ecfe ober ^öttfjei me^r bcc SbeotiSmuS ober ber dita--
liämuä, ntefjr boä Sübifclje ober baS ©noflifdje, me^r ber
©d)oln|liciämu§ ober ber SKrifliciömuä, ber ^ofilioiämuS ober
Ättticiämuä, ber ©iipranaturoUämuä ober S!ationaltämu§ »or:
roolfet, bitbet ftd) buS fiuä, roaä wir bogmtitifdje Kidjfung,
t^eologiftfje Senfrccife, (Seift unb SBefen bct £el)te, Uitenbe
Sbce unb &eKf4)enbeS ^rincip nennen; roorau§ fic^i bann bie
©eftaltung ber einzelnen S^ogmen mei|i euEläten, oft ertat^en,
nie aber mit ©idjertjett »on ootne herein conjlruiren lägt.
35aS ni^t)ete ©ingeljen in ben Sßetlauf eineä einjelnen ©ogma
(©efdji^te ber lietjre »on ®ott, »om SKenfi^en, bon bet ^erfon
Sefu u. f. ro.) Eunn ba^et ntdit, fllS fi^on ift ber allgemeinen
S!)arfieIIung mit begriffen, erlaffen irecbcn; benn aud) baä 3u;
fi^Ilige ^at nidjt fetten bei ber ©efialtung beceinjelnen 2>ogmen
mitgeroaütet. @ben fo roenig aber roäre mit einer biegen
©cfd)id)te biefet einüetnen 55ogmcn bie Stufgabe bet 2>ogmen!
gefcbtcfjte geföfi. JBeibcS miig fi(fe oielmeijr uetbinbcn, baä
2([lgemeine mib baS JBefonbcre , beibeS aber aucl) in lebenbiget
SBejieljung auf einanber gefaxt roetben. Sie 3(notbnung bct
einjelnen Sogmen mirb ba^jer in bet gefrfjidtttidjen Sarfteüung
beffct Bon bct oort)ertfdjcnbcn 3!id>tung cineä iebeSmaligen
äeitatfetä abijdngig gemadjt, alS uon ber geroötjnlicljcn fijfle:
matifi^en ßrbnung, bie man in ber eigenen ©ograatiE ju b^
folgen gewohnt ip. ©o ifi j. S. jur 3eit bet 3(}}o[ogctcn biä
auf Crigeneä ba§ 2)ogma vom fiogoS gleidjfam baä ©tunb:
bcgma, auf baS aUcä anbere jutüdjufütjrcn ifl (bie Ee^re
Bom SRenfdjen Iniipft ftdj an ben Xöyo; a7ii^/.iaTixös; bie
©ngelte^rc jle^t mit ber Sogoäibce in engftet äSetbinbung n.
f. HJ.). dagegen ftnb in bem äeitalter 'luguftin'ä ©ünbe unb
®nabe gleittjfam bie 3fngeln bcä ©ijflemä, womit j. S. bit
geljte Don ber Äitdje unb ben ©acramenten aufS innigftc jU'
fammentjängt *). 'iibet eben be^Ijolb ifi eä aud) uniroetf mägig,
•) „ es iß nidjt äufältig , bog in biefcm 3al)t:Iiiinbcrte fltabe Utk,
„in ienem grabe jene Bogmen Spoti)« madion, fonbern bieg 3nter(ffi'
e Iw eff,
tfStSM
_. 231
tift hU ganje allgemeine S)ogmengefdS^i(l^te wn Tlnfani bUl
6n&e als etjlen S^etl inxäfiu^^xtn , mt> iam iit befonbere
als {toetten nad^ifolgen ju (äffen, xoit Zugafti m\> jBaumgar»
ten ^(SruftuS Qzt^an*); fonbem beffer ifi eS, mit aRänfd^er
))eriobenn>etfe mit ber 2)atjleIIttng' ber aQgemeinen unb ber bet
befonbem S^ogmengerdS^ic^e abiun>ed[)reln ; benn beutlidf^er mtb
{tci^ fo iai eine im Xnbem abfpiegeln.
§. 68.
Sei' ber ^eriobeneintl^eitung ber 5Dogmen9ef(ö()i4)te ifl eirt
anbere& ^mcip ju befolgen, aU hti ber ber Ärrd[)engef4)i(]()te
«
lAeclfatxpt, inbem l^ter weniger bie ®pod)en ju berfitfitd)tigett
finb, mld)t ffir baS ©anje ber Äird^e alS tt)i4)tig erf^^emen^
als t>ielme^r bk, todd)t ber 2zfyct eine anbere dlid^tmtg gos
ben, obwohl oft befteS na^e sufammenfdilt ^a^ bem
jjebeSmol t>or^errfd()enben bogmatifd^en Reifte ift bemnac^ bie
®ntl[)eitung ju treffen*
6S ifi oben gejeig« (§• 61.), i9ie bie ^evioben ber Jtit»
^engefcbid^te nicbt immer mit benen ber allgemeinen SBeltge^
fd^tcbte iufammenfallen , toeil bei ^em, toaS m bem einen
Orte @poc^e madl^t , eS' nidf^t in bemfelben @rabe am anbem
ber gaH iji^
2Ce^nli^ \>cif)iXt eS ^6) »ieber mit ber 2)ogmengefciS)ic^te
in il^rem SSer^dltniffe jur itirdf)engefcbid()te; benn toenn gleic^j
bie ®efd[)icl(>te ber Seigre mit ber ber gonjen Äirc^e unb ber
SSerfdffung {ufammen^dngt, fo f 6nnen bo4^, biSn^eilen „ auf ber
„tinm (S6U grofe SBerdnberungen t>or j^ä) gelten, wdl^renb
;,auf ber onbem no^ aUeS beim TClUn bleibt, nnb für bie
,,eine @ette fann tin 3eft))unct bebeutenb fein als (Stitwidt^
ff^ct^xoexibiQUit unb UM jDogma famin feinet ©efd^td^te nur einmal
,/ sur SBebeutung ber Spod^e delangen/^ SRofenfcans ®» 248»
*) . ^äU meine SRecenIton über bed Ie|tern SDogmendefd^id^te in ben
i^ecL @tubien unb Jtrittlem Sa^r^. 1^. ^eft 2. @;» 461. ff.
,«_ 238 — -
^^üingäfttoten, ter .für We onW« be^ufaingSlo« wf^cmf"*);
®o ma6)t j- ». ta? (grfcliemen M «t^rbuc^eä M So^x^iried
)9on 2)amaäcu$ in ber S)o0mengef(btc|^te baburdb .@|M&<^^ ba§
fiibrte^ »^]()re»'P fi^ biefcr frubet tbeil« auf üb« rmeÄent>, ^«1^
l08(ttfdi)em I . .^eitö auf uberwtegenb ^oUmif4}em äSeg^ .aul^^
bilbet bötte» £)b nun grabe bie t:>0|i mit tP^rgefdi^lagcn^/Sm
tbeüung ift ba8 apologetifcbe (bi§ 254.), »)olemif^e (bid 730.)
«nb f9fiematifd[)e (biä 1517.) Seiteltet bie ri^tige fei, vdoju
bann nod^ m ber ^Reformation an ba§ f^mbüli^cbe (bis jur
2Cbf(baf un0 ber ßonfenSformel in ber ©cbweij, mit Jfnfang be3
18 3abr^ünbert8) unb baS ^)bitofo^bJf^ * ftitifcbc (t>on X>a bis
Auf tntfere^ Beit) fommen toünb^, ober ob it^ettb .eine an^
^re Sintl^ilufig't)oritiiiebenf uberlaffe id^ 3Cnbem jur S3eur»
tl^eilung* 9lur bafi baS ^xitiü^ fetbß anerf annt werbe !
' "^ 2>aft (Stsbtmn binr ^c^en^fi^ie^ xpmt^ixmt
leitet uns nebfi ber @j:egefe am befien auf ben . tiö^üQm
^tanbpixrKt j^ bm nivin i^et'S^o^matif ein3(une][)nien l^ben,
mbem e6 eben fotwl()l t>or bem (S]ctteme etneS in bei? Srabtr
tion erfiarrten £)ri$obo]ci§mu§ , als Dor bem einer t>oreUi2
Qtn, un][)ijiorif(^en SleuerungSfu^t Uxoa^tt.
SßaS oben toon bem iä)Un Pragmatismus ber ^ircbenge«
f4)i^te gefagt ifl, gilt aucb Wx. ^ie (Sepaltung ber Dogmen
im (Sinjelnen läßt ftd^ allerbingS ntcbt feiten auS anbern^eitigen/
iujpern Urfacben, aui jpotitifcbeh 3uß4nben unb SÖegebenbeiten,
aus ber SBefcbaff^nl^eit; ber ft)if[enf4iaftficbcn SSilbung,. [a fogar
aus Himatifcben SBebingungen u. t» W). erfldren, 2(ber aucb
bier barf barüber baS t)on innen berauS ben Stoff bearbci^
' tenbe bpnamifcbe ^rincip nicbt tjergeffen werben, auS wetcbem
benn bo^ cxii (Snbe ber ®ieg einer b<iuptfdcb(i^en Sticbtung
y @*lcicrm. §• 166*
i^B
über bxt anbete / btt ttid^t em tetti jufdlKger feöi ftmn , ;ju
beurtl^eilen tfl *)• 2)tefe io)pptltt, fi^ gegcnfei% ergdnseiibe
JBetradj^ttttftgipcife ber ®efc^ld)te wirb i^or jwei ^fbwegen hu
toa^xm, auf bie man fonp leicht geratb. ©nocfett* . njirb bec
Surf auf ba§ SQSanbelbate in ben SSorflellungen jtmb bie« basi
mit toerbuKbene .aSSabcriebmung, wie fo morube«> «wi«. einfl für
unerläßltcbe ®laubendn>a^rl()ett gebalten n)urbe, ti fogav ben
Ortbobo^eflen ntcbt mebr ijl t «nb wie anbereS ; waS man jefet
t)on SSielen bartnddfig feflb<iltin ftebt/früber'milbet bbet gifeicbs
gültiger angefcben würbe, ben ©etjl toon allen unwürbigen gfefs
fein eines im t>ornt berehi efttengenben'S^fKmeS frei erbalten,
unb iene§ großartige SSertrauen in bie SJabr^eit ' einflößen^
bem nicbt beim geringjlert SÖfnbe8tiaud{)e fcbon um ba8 ©öifpein
ber ^ircbe bdnge wirb. 2Cnbererfeit§ aber wirb n^an um fo
aufmerf famer auf ba$ @tne, toü& notif tbut; unb waS unter
allen formen ftdS^ immer ii^iebet geltenb gema<ift icmb b^t allem
augenblidFlicben SSerfc^winben ' al§ ba& S9leibenbe -unb i\xm
S3leiben {Berufene ftcb immer wieber oben Irbolten^l^at f^an
wirb auä) billiger über fb man^^eS urtbeilen, ifW[§ bem erfien
«liefe a» Unfinn obe<f 3CU6geburt iti 2CberglaÄbenö etfcbei^
neu mod&te, pcb aber t)or im f^drferrt Äuge; baS bit-
ter ba§ äöilb ju bringen unb jwifcben ben 2^\Un ja lefen
t)erjiebt, in feiner tiefem SBabrbeit unb S3ebeutung recbtfer?
tigt **). 9Rancbe8 ©ogma, über ba6 ber du§ felbflgefdQiger
@ubiectit)itdt \)zxa\xi rdfonnirenbe SBerftanb t>oreilig ben ©tab
♦) fßQl mofenftrans @. 248* unb mcme Ttb^axiblnnQ x „über ben ©i'cd
b^r Ortijjoboyie über hit ^ctcrobojcie '' In hen coburger f^eoU %maUn*
2a^xQ. 1832. aSb IV. ^cft 1.
**; SRofen!rans a. O.: //Söenn aud) nl(%t in XlKiebe geftettt »ers
/,ben fann, ba^ bie fl&iva&t unb .äufdUidfett in ber X^O0m^T^Q^f^i^tc fo
„gut wie in aüem fKenfd^tic^en ein Clement finb, fo ij! bodj) au^ ba§
„ ^pkl ber ®öbiectiöitdt, t^tje aReinungifrdmetef, baß; »o& jid^ felbfl oets
„ mö)Ut unb ber eißentticben SSewßQung alö unwefentlicb fid^ unterorbnet.
/,2)ie 2Cnfid^t ber >Doömen9efdS)id^te/ welc^ barin nid^t« aU eine SRumpels
„Jammer menfd()lid&er ^fJart^^eiten unb t^rid^ter SÄeinunßen erWid^cn farin,
„ift felbfl eine t^öricbte SKeinunö/ wel^ »on Um äuge be6 @eif!e6, fein
„Snneres ju erfennen, feine 2Ct)nun9 unb oon'b^m gei^eimen SSönbniife,
„Xüotin alle Saaten m ©eifted unter einanber fte^m, Um S&orjhttund
„^at/'- ...
«34
«• * ■ * i
gebrod^mi fft bmd^ bie ^Dogmengefd^id^te eben fo (e^r n>!eber
)u Q^xtn gel ommen , M mand^er {tdl^ noc^ geltenb müä^tn
tDoUenbe to\M<i)t Unffnn t>\xx6) {te fät immer jum ©d^toetgen
gebtadtlt werben iji, wie benn überbauet bie gerauf(bIo$ wir«
{enbe Sßacbt ber gefcbicbtlicben SBabrbeit ^itx unb ba t>erf6b^
nenb auftritt; wo bie ©pfteme ber ©egenwart niö^t mit einan^»
bet auSfommen.
1*^ «^anbs unb 8et)rbü(i^er ber iDodmendefd^i^te'^).
SRünf^er, 98»/ «^anbbud^ ber d^rtfittc^eti ^Dodmengefd^tc^te. SRacb«/
(Bb I. II. 1797« 3 utwedinb. Unfl. 1817. la* SBb UI. 1802. 04
$8b IV. 1809. (unooUenbet)*
«
* ' &ffrbu(( ber (i)rtfllt(4en )Dodmendef((td^te. @benb*/ 1812. 3 2Cufl«
snft SSelegen aug bell £lueUenfd)rtften/ ^rd&njunden ber EtUeratur,
j^tttortfc^en 9lot!sen unb gortfe^ungen loerfe^m t>on Ibaxu 17 od
6511 n. ^affeC, 1832. erfie ^&lfte.
TCttöufti, 3. S^f 53»./ Sei^rbudSl ^ 4rWK^en ©odwenöefd^ic^. 8|>j.,
1805. 3 OCufl. 1820.
■ (BertJ^olbe, S./ «^anbbud^ ber ^ogmengefd^cl^te/ if^erau^g«. Don 3' ®*
»ett (Sndelbarbt. @rl., 1822. 23. S3b. II.
SaumdartensC^ruftuö, & S. lö,, Sefirbud^ ber ifydfL ^gmem
defd^ic^te» Sena^ 1832. S3b. II. . <
2. SSabellen.
•ßadenbad^/ CL9t/ tdbeUadfc^e Ueberftd^t ber ^Dogmendefc^tc^te bt$
auf W aieformation. aSoifel, 1828. 4. -
ß. @ 9 m b l i f.
§. 70.
Unter ©pmbolif t>erjle][>t man fon)o][)I bie dupere ge::
\i)\6)t\x6)t Äunbe ^on ber SSeranlaflfung unb Äbfajfung ber
{tr(iS)li(iS)en SSefenntntßfi^riften (Sonfefftonen) , atö aui) bie
burd^ beren rid^tige TfuSIegung ju gewinnenbe Äenntnip i^reS
Sn]()alte8. 2n wiefern nun baS Unterfd()eibenbe ber einjelnen
'^) 2(nbere von ®aab/ ßan^e/ Sßunbemann/ Konter. 2Ctt4 tfi bie
!tr4endef(^t(^ttidf)e unb bosmatifd^e Sitteratur ^u DergleidS^en.
235
Ätrd^mpartl^cictt in btefen aSefcnntntf f(j()riffett nicbcrgelegt tff^
fo ifl bte ©pmboM ifjrcr innem ©rite nad) 'Äenntniß bei:
fird()Iic^ett UnUt\(i)cü\xnQ8lef)Tcm , natmntliä) in Sejiel^jung
auf ba§ 8Scrl[)dttmfl bc§ ^rotcjiontiSmuS jum ^ati)f>liciinm&,
tmb biefer bcibcn VDiebcr ju beh einjclncn ©ccfen unb ^avz
t^cim^ SSott biefer Seite betrachtete bilbet fte aber not^s
xombiQ einen integrirenben Sr^ejl ber SDo9men9efd[)ic^te felbfi^
SvfißoXov (2tbscid(>en , SWarf c) *) beifit mä) bcm tixö)lu
ä)tn @))ra%ebrau(^e eine in SSrabition ober @di)rtft betval^rte
S r m e l , woran pcb 2CDe »ieber erf ennen,, bie ju einer unb
berfelben fir^licben ^artl^ei geboren. 2)aS ©pmbol ijl boS
gemeinfame ©cbibbotetl^, bttS f ir4>Iid)e SSjinner, um »eI4)e8 ficb
bte ©emetnbe fammelt» SSom 2;aufritu§- n)irb ber ©ebraucb
folcber ©pmbole bergeleitet, unter benen baS fogenannte 0^)0«
jiolifcbe eins ber früb^pen xoax. SDiente alfo baS ©pmbot
urfprünfllicb baju , ben (Sbrijien , M ju einer befonbern SReli»
gionSgefellf^aft ge^6renb, t)on Suben unb Reiben auS^ufonbem ;
fo ntu^te eS fpäter baju bienen, ben redi)tgläubigen, ben{atl[)0s
lifcben S^rijlen t)on bem ^dretifer ju unterf4)ciben. @o' er«
f annten jtcb an bem ifiooiaiog be§ nicdnifcben ©pmbotö bie iin*
banger beS atbanapanifcben (ortboboren) ©laubcnS, im ©egen»
fage gegen bte 2Crianer. S)iefe$ nicanifcbe unb baS f))dter [oge^;
nannte atbanoftanif^e (symb. Quicunque) bilben im äjereine
mit bem fogenannten apoflolifdi^en bie brei «^auptfpmbole ber
Äircbe. %U aber im geitalter ber [Reformation bie 2Cnbdnger
ber gereinigten gebre öon ber fatbolifd[)en Äircbe i^xtx Seit ftcb
trennten, obwohl and) fte an ben brei ,g)auptf9mboleiv feji^ielten^
•f) JBöl. Suicer tkes. eccl. «♦ h. SB» ©on hem SSegriffe „&innhxl b"
tji ^ier bur(IS)aud abin^t^cn. &$ ließe fiä) fc^üd) audf) eine t^eologifd^
©i^mbolif benfen, weld^e eine pfpd^oloöifd&san^ropologifci^e SBegrünbung beö
bilbltd)en ®prad^debraud)eg in bec SReligion umfaßte, ^iefe aber w&te da
SBejlanbtf)eil bec SHetigion^p^ilofopijjie/ »gt» ©reujer'ö ©^mboli! »♦ 2Cnf* —
^ie 2Cbteitund bed {trd^(id)en symbolum Don avfißaXUiy, wonadj) bad
ai^oflotifd^e SSefenntnif j» $B. aud SSeitr^gen ber 3to5lfe ^u bemfelben ents
llanben xohz, tjt d&nilid^ ju oertoerfen»
236 r
legten {te bad (Sememfame ibxtt Uebetseugungen erft a^olo^
gettfc^/ bann ))oIemtfdb in befbnbetn SSetenntnt^fcbrtften nietet;
unb jwar bie 8utl[)eraner unb bie Sfeformirten , ber entjlanbe«
nen Snungen wegen, jebe ?>örtl^ei für \id). So, bie 2)ifferem
gen biefer beibtn 9>artbeien unter einanber, fowie bie in ber
proteflantifcben ^ir^^e entfionbenen @treittgfeiten überl^aupt
gaben »ieberum ju fpmbolif^en SSejlimmungen (nacb innen
ju) 2Cnlaf; 2tuc|> wollte man ftc^ burc^ folibe unb bcjKmmte
(Stflirungen gegen aQe S3trmifc|iuhg mit anberweitigen afatj^o^
lifdtien ^artbeien üerwabren, mit welchen bie SIeformatoren
tnijti' jii fcbaffen l()abcn wollten' (SBiebertaufer, 2Cntitrinitarier,
2fntifcri^turarier u. f. w:). 35ie lutberifcben ©pmbolc finb
in bem^l58Ö. »erfaßten ßoncorbienbucbe gefammelt, unb .finb
bie conf. Augustana 1530;, bie Apologie 1531., bie fcbmaU
calbifd^en Xrtifel 1537., bie formula Concordiae 1579., woju
noc^ bie beiben Äated^i&men 8aitber'3 1528. 29. fommen,
SDBeniger bcflimmt abgefonbert t)on anbern tl^eologifcben 6r^
jeugniffen unb weniger allgemein gültig finb bie reformirten
SBefennfniffe, unter benen bie öorjüglicbflen bie fcbweijerifc|)cn
(conf. Bas; I., Helv. L (JBas. IL) unt> Helv. 11.)*)^ ba§
gaUifcl^e, bel0ifd()e, englifc|)e (39 2trtt.), fd^ottifcbe, an^alti*
fc|)e, branbenburgifcbe unb ber ^eibelberger MaUö^iMix^ jtnb.
IBon ber anbern ©eite fallen jtd) nun aber audS> bie SRomifcb^
Äat^olifd(>en g'enotbigt, ba§ Unterfcbeibcnbe it)rer ge^re
no^ genauer t)txavi^in\)tUn, waS in ber professio fidei Tri-
dentina unb in btm catechismus Romanns gefc|)ab. dbiti
fo fa|[ten enblic^ auc^ bie Reinem ©ecten unb Äirdf)en^)ar5
tbeien: bie 3Cnabaj)tijlen (9Rennoniten), 2trminianer, ©ocinianer,
£ludfer u. f. w. i^re abweicbenben ^uncte in Schriften ju^
fammen, bie iebocb bei einigen nur ba^ '2tnfe^n i)on ^rioat^
fcbriften babcn. Zm meijlen mbä)tt ber catechismus Raco-
Yiensis ber ©ocinianer ben 9?amen eine§ fpmbotifcben 55ucbe§
»erbienen, wd^renb bagegen hü ben jQudfern, bie i^r religiJfeS
♦) ^pdter trat ouf einige Seit hk fonn. Consensus ^inju , hie ffd^
jebod) nie allgemeine ©filtigfeit ju üerfc^affen wußte, «nb mit beren o^njs
lid^er (gntfernun^ ber f^mbolifd^e 3wanö in ber ^it6)t eioentlic^ öefcros
d)ett kvurbe.
237
geben T>on iebem S5ud(>jlaben, felbjl bem ber SBibel unoblJ^Sngia
maä)tn, an eigentliche SSefenntnißfci^riften ni^t ju ben«
f en ijl *).
@(^on bie ®efcbid(>te bet ©ntflebung unb ber ©d^icffafe
biefer äBudjjer gebort in bie 2(ufgabe ber bijiorifcbcn ai^eologie»
Sn wiefern jtc^ nun bie ©pmbolif jundcbji mit biefer dugem
©efcbicbte befaßt , fdnt jte mit ber fircbtidS^en 8itte'rarflefcbici[)te
in^ammtn ober fte fönnte auä), xoo fte njd^t ju au^fübrlid^
würbe, ^ng^liä) in bie Äird^iengefcbicbte ijerwoben »erben, bie
t)on bem (Sntftel^en folcber wicbtigen 35enf mdler notl^wenbig
SRottj nehmen muß» 2ßlein bie 2fufgabe ber ©pmbolif gebt*
weiter. S5a8 bi^ber ©ejei^^nete ijl mebr nur ©nieitung, dj^n^
lidt) ber ginleitung in bie biblifc^en SSücber. gs tommt
nun bie eregetifdjje SEbdtigfeit l()inju, inbcm ber (Sinn biefct
, SSeEenntnißfcbriften erforfcbt, aufgelegt unb erfidrt werben foDL
SBie fid) nun aber unmittelbar an bie ^egefe bie bibKfdjje
25ogmatiE al§ JRefultat berfelben anfcbliegt, föJdfIt e§ bie
(gpmbolif nid^t babei bewenben, iebe einjelne S3ef enntnigfdE)rift
aufgelegt ju \)abtn, fonbern jte jieHt nun au^ ben loerfdS^iebenen
2Cu§f?)rücben ber fpmbolifcben SSücbcr tin ©pjiem beS ^at^o»
liciSmuS, beS ^rotejlantiSmu6, be§ ©ociniani$mu8 jufammen.
gnblidb aber gej^t jte noc^ einen ©cbritt weiter, inbem fie nun
biefe fir^licben ©pjieme felbjl wieber entweber i^xm allgemein,
nen ^rmcipien ober aucb ben einjetnen 2)ogmen nadf) unter
fi^' t)ergleid{)t , unb in biefer lelfetern Function wirb fte c o m^
)paxatir)t 25ogmatif **). 5Rimmt fte bann t)oßenb§
nod^ einen entf4)icbenen -2fntbeif an ber einen ober anber«
®lauben§weife unb fuc^t fte biefelbe im ©egenfaifee gegen bie
anbern ju j)ertbeibigen , alfo j. 58. bie 2tnf[cbt beö 5)rotejlam
tiSmuS gegen bie beS Äat]^olici6mu6 , fo ijl fte ?)olemtf.
*) ®er 9flame@9mbolif-{|l boi^cr nid^t immer ganj ber ©ad^ cnffpre«
d)cnb, unb fann \ia, wo Ceinc ©pmbolc vorliegen, nur fagen wollen: „baf
„hetf8md)t tid)an hk am mcijlen claffifd^ie unb am attöemeinflen anerkannte
„ )Dar|leUun9 einer jeben ©laubenSrceife ^alte." @c5)(eicrm» §♦ 249. 2Cnnu
♦*) ©cfeleiermad^er §♦ Ö8. unterfc^eibet jwar biefc üon ber ©pmbolflP^
»tU aber betbe mc^t red^t atö SßtfTenf^dften ^clUn lafTen, bie gut für ffd^
bejlelien f dnnten« S3dU §• 24d.
^ — 238
9Ste xovt nun ' aber oben bei bet bibUfcben Sogmatt! ge^
fe^n ^ahtti , bafi ftcb btefelbe nicbt rein in etn^ ber angenom^
mcnen %ai^ .einreibe, fonbem an bct eycgetifc^cn, b^florifcben
unb fpflematifcben %\)Zo{^t tbeifnebme ,- fo iji btefl auf abn^
lid^e SSeife mit ber ©pmbolif ber ^aQ. SBir fagen baber
^golgenbeS.
§. 71.
2e nad)bem \>a& \)^oti\i)t ober bogmotifiö^e 3ntereffe
Dor^errfc^t^ fann bieSpmbolif entweber ^§ m integriren^
ber Sljeit ber SDogmengefid^i^te betrautet ober untrt ben
formen ber cömparatit)en SDogmatif unb ber §>olemif mit
ber Dogmatil felbft t)erbunben n)erbem
2)te rein objecttt)e £)arfleDung beS $roteflantt3mu8/ ita^
tboIiciSmu« u. \. xo. a\xi feinen Quellen ijl eine l^ijlorifc^c
a^atigf eit. ©elbji baS Somparatiüe f ann nocb ber ® efcbiif^tc
angeboren; benn \xm baS Si^entbämlicbe einer Srfcbeinung
f ennen ju fernen , mu^ ic^ öergleidjjen. Snbejfen ijl ^ier eben
ber UebergangSpunct auS bem ^tflorifcben in ba§ 2)ogma$
ttfcbe. Seber SSergletcb fübrt mebr ober weniger ju einem
baö (Sine erbebenben, ^ai 2Cubere jurüdfcfeenben Urtbeile. Sc
mebr Itcb nun biefe§ ^olemif^e mit einmifcbt, unb jtcb nidfrt
nur iixoa mit öorubergebenbcn 2Cnbeutungen , bie aucb bem
^ijlorifer gejlattet fein muffen, begnügt, befto mebr jtnb wir
fcbon auf bem bogmatifcben ©ebiete*)* Sn ber SSbat i|l
auc^ bie (Spmboßf üerf^ieben bebanbelt »orbcn, öon ben Qm
nen mel^r au§ b^m rein biporifcben , t)on 2(nbern mebr au§
bem bogmatifcben ©ejtcbtöpuncte. SBalcb unb ©emier j. S3.
geben mel^r nur btporifcb ^ litterarif^e Einleitungen, wdbrenb
aSJiner in l&iftorif^er , SKar^einedfe me^r in bogmatifd[>er SSe^
») Sn wie mit ber Unterfd)ieb gegrünbet fei, nad^ welchem jOanj
@. 416« bie me^r ^ijlorifd)e JBe^anWunö @t)mbort!, W bogmatifcie
fjjmboiifc^e a^eologte nennt, lafifen wir hci\^\n öeflellt 2)af aber
burd^ b:c cimparatiüe ^ogmatif bie |)olcmir „in ben Slu^eflanb t>crfeftt
fei (!)," eannen »ic ntc^t iuoeben»
. 239
jic^ung t)ie t)ergletd^ent)e SufammenfleHun^ unternimmt, ber
Icfetere übrigen^ mc^r im ©anjen, ber erjlcre me^r im gim
jelnen*
Sn il&rer l&ijlortfdt^n SSebeutung tjf nun aber bie ©pm^
bolif ' mä)ti anbere^ aU ein integrtrenber 3;i()eil ber S)ogmen$
gefdbi^te, ia btefe mu^ felbfl, n>te ^aumgarten ^ ßruftuö nöjÜQ
bemerft, an t)erfci[)iebenen Orten ©pmbolif »erben, namentUd^
vba, t90 ber ruhige ®trom t)on SSSirbeln unterbrocl()en n>irb, in
bie t9ir bei ber S)arfieQuag notbmenbig mit ^ineingejogen xotu
ben; wie bei ber 9ieformation^efcbicl[)te» ICngelangt bei i^r,
mu^ ber SDogmen^fifiorif er not^wenbig baffelbe barflellen , n>aS
n)ir in ber @9mbo(i( fuc^n , unb a\x^ in ber f^olge feineS
Sortrage« muß er ia ftete auf bie ©egenfdifee 3iM^ä)t nehmen,
mit benen e8 bie ©pmbolif ju t^un \)at Sa, felbjl in ber
frubern 2)ogmengefc^icbte fommt ©pmbolif üor, in fofern bie
mf)txt Prüfung unb entwidfelung ber in ben altern (öfumeni^
fc^en) ©Embolen entbaltenen Seigre babin gebort @« börfte
baber geratben fein, bie ©pmbolif immer in aSerbinbung mit
ber ©ogmengef^icbte ju bebanbeln, ober nocb bejfer, ibren 5Ras
men unb SSegrifp ber bifiorif4)en ©eite na^ in ber ©ogmen*
gefdbicbte, ber fpntbetifcben nad) in ber SDogmatif (mit Snbe^
griff ber ^olemif) untergeben ju laffen.
^ 1» 9tettere 2Cuödabett üon ®ammlunden f^mboUfd^er
JBficfeer
a. bcc lut^crifcfeen Ä^rd^e*)*
Lfibri symbolici ecclesiae erangelicae ad fid. opt. exeinpl. recens.
J. A. H. Tittmann. Misn., 1817. 27.
*^Libri synibolici ecclesiae evangelicae sive Concordia, reo. C.
A. Hase. Lips., 1827.
b. ber reformirtcn ÄirciS)c **)*.
Corpus libror. symbolicorumy qui in eccL refonnatorum aucto-
*) ©tni^lnc 2(u6öoben ber Äugöb* ©onf* unb «Konoöropl^iecn berfcfe
iben , bcren bad Subelja^r 1830* in fd^werer fWcnfle öeliefert ^at , finb in
ben ^tfiataloQen unb Soumalen, älter« Hix^aUn in ben unter 2. unb ^
ongefö^rten SSerfen ju fudSien«
'^) 2Cettere 2Cu^daben: Harmonia copff. Gen. 1581. 4. u. Corpus
et svtttaffma conff. Gen. 1612. 54. 4. SRebreree fibct bte ßnmtt{i&
S40 — -
ritatem publicam obtinuerant. Ed. J. Chr. W. Augusti.
Klberf., 1828. .
2» StnUttenbe ©c^rtften.
W a 1 c h , J. G. , Introductio in librqs symbolicos ecclesiae Lu-
theranae. Jen., 1732/4.
Semler, J. S., Apparatus ad llbros symbolicos ecclesiae Ltt-
theranae. Hai., 1775.
Feuerlin,J. W., Bibliotheca symbolica evang. Luther. Gott.,
17&2. Ed. J. B. Biederer. NoritfUik., 1768. YoU. IL
'^yUncf^ ®* 3*i ®iWi^ ^ Sntjle^tttid/ ber S^dnberund unb ber
tBübund unfered proteflantifd^en Se^rbeoriffg von UnfanQ bec Siefoxs
mation bid i\x CRnfft^cung ber SoncorbienformeU Zp^*, S3b I-^-lU.
1781-.89. 2 ÄttfU 1791—98. »b IV— VI. 1796—1800.
S» (Sompatatioe unb fctttfd^e ^Datlfellunden fxt^li6)tt
ytantf / Ä» 3w ^(brff efnrt (tffortf^m ttnb wtfitxä^enhen X>axfMi
lund ber bo^otifcben Gpfleme unferec «erfc^tebenen d^fUt((ett
«(»auptpart^eioi/ nacb t^ren ©ntubbegrifen/ i^vtn Unterfd^etbund^s
tf^Wi unb i^ pvalttr^en Solgeiu @6tt., 1796» 3 ZufL 1822.
ttat^flnttfe, 9^, 4tifRI(^ ^pa^boIS ober ^nf(^shittT(^e ttnb
bP9matif(dktCom|Kttatt«eI>QC0e8imd bed fot^olifc^en, Int^ertfd^en/ re»
f^rmivtctt unb fociBtamf^cn £e^rb<dnff&» «^bdbera^ ^t.$Bbl»3#
l«U(k 1^ a. 18ia* (elftem be^ Xat^otou«).
'^ Ittttiluliooea sj-mbolkae doctrinanun CatholiconuB» Prote-
staiitiuui, Sociniauorum, ecclesiae Graecae minorumque so^
cielt. Christ, summam et discrimina exhibentes. BeroL, 1812.
ed. 3. 1830.
5Karf5, ^erb., üetöleidjenbe 2)orftcirun9 ber protf(lcmtlf4 s cnöllfc^ '
unb r5miT<^ ; !at^onf(^en Äirc^e. TL b. QngjL vdt Ämnerfunflen
von 3« <Sp^^ @d)retter. &nlif>., 1821.
•SBtner, ©♦ SB., comparatioe SOorftcUung b€8 St^rbegriffö ber m«
fd^iebenen (|)n1t(i(^n ^in^enpart^eten , nebfl «oQ^&nbigen SSelegen
attö ben f^mbolifc^en @d)nften berfelben in bcc Urjprac^e (mit an-
dc]()änaten ZabeUcn). ipi*, 1824. 4.
i^bi)let, 2* TL., &omholit ober ^arfleUung ber bo^matifd^en (Sie:
flenfd^c ber Äat^olifen unb |)roteflanten/ nadj i^ren 5ffentlid^tt
»efenntniffd^riften. SÄafnj, 1832.
fyn @9mbote ber fd^tt)et}ertf$sreformtrten J^trd^ ftnbet man in meiner
Intifc^ ©efc^td^te ber erflen SSa^lec ^nfefflon. S3afel, 1827.
Ml
S)a§ bcfonbere Stubium bc8 8eben8 unb ber @4>#^
ber fogenannten Äird)ent)dter (patres) ober ber Utt^oli\^=
ßx6)li^m ®d[)rifitjiettei: bei: erjlen 6 2a]f>r]i>unbcrte ][)eipt
9attx\m (^atrologie). 3^re ©renjcn jmb n>iafMd^, unb
ba ftc cinerfeitS Wof einen Sl^eil beS fpecietten £luettenfhis
biumS ber Äirdjen^ unb Dogmengefid^tdjte Klbet^ onbererfeitS
über in baS ©ebiet ber fird()enl[)tfiortf(d^en ^on%xap^ie fdBft,
fo fann fie nur in nominaler i^inftd()t aU efn befonbereS §ad(>
ber l)ijiorifd[)en Slbeologie aufgeffil^jrf »erben, 4)^ne jeboc^
irgenb einen 3(nfprud[) auf tt)ifl[enfc^apfid(je Öelbjlfldnbiafeit
5uniad)em
SBie unbefltmmt unb iebeS n)i{fenf4^aftndSKn ©runbeS er<
mangclnb bte gew6^nlt(^e SSenennung t>on //^irdE^ent)^^
tern" fei, m\x^ jebem »iffcnf^^oftlidS^en ffi^eologen, bem ^ro«
teftantcn t)or allem ein(eud?ten; benn nm« foll bcn Segriff
eine§ Äird)eni)ater8 be|iimmen? ba« 2nter? 2fber nic^t alle
olten f ir4)ttdSjen ®cl()riftjicllet ftnb Äif cl[^ttt>Äter ; benn man un^
terfd[)eibet — freilieb aücb wieber wiHf örlid[^ genug — jtt)if(ben
Äitcbent>dtern , Äircbenlebrem unb Äirtbenfcbriftlfeßern. 3Cu^
jäblen ÜRancbe bie ©^ri^eHer beS erjlen Sabrbunbms , bte
io6) bie dltejlen finb, bie fogenannten apojlolifcben SJdteir nocb
nicbt iu ben Äircbent)dtem. Unb wann f)bxt baS 2fltertbum
auf ? S5ie 9)t:otejlanten fd[)lleßen bie ^atrijiif • in bie erffen
6 Sabtbunbcrte ein, .tödbrenb ibr bie Äatbolifen einen
Seitraum t)on 13 Sabrbunbcrten einrdumen. äDbcr foH ba«
firdblid^e 2(nfeben, bie ® elebrfamf eit , bie gr6mmig!eit entfcbeis
ben? (Äircbenf ur jlen , Äircbenlid[)ter, Äircbenbeitige ?) 35ann
aber waren ^ufl unb ^teronpmuS, b'Äillp unb ©erfon, Sutber,
SRelancbtbon, äwingli, Öefotampabiu« unb Sabin ; bann wd^
ren Sliblep unb Sranmer, Saliictu«, ^erm. granfe unb ©pener,
Senelon unb $a§cal, 3Ro0b^ unb J^erber, ©yalbing unb Sa«
843
tMter unb fo t>teU albere 6t(e vnh Zxtffüä)t mit bemfelbtn
gtecbte ju ben Satem ju rechnen, aB J^ieronpmu^ unb 2Ciu
gtt{Kn, aß Xt^anaftu^ imb ^r^foflotnuS. Su'^ii^ bleibt bte
JBemerfung an ft4^ ricbtig *), ba^ „bie ^orragenbe SSir&
fomteit Sinjelner auf bie SRaffe im ©anjen abnimmt;'' boc^
wtO fte fdber nt^t fo toeiflanben fein , äl§ ob biefe SBBirf fam^
(eit ,,niir auf bat S^ttalter ber fogenannten ^ir(^ent>ateT }u
befc|)rdnfen fei;'' au^ toiffen toir nic^t, mt bie 3eiten noc^
fommen tonnen amb ob nid)t auc^ femerbtn in @tnielnen ba^
6)xipid)t gebeti nacl^ feinen loerfcbiebenen (Seiten ^in auf eine
folcbe trdftige SBetfe ftcb barjuflellen t>ermi(bte, bag wir mit
üoQem Siedete bie £rdger eineS beffetn ©eified in i^nen t>er^
e]()ren märben* Sag mit aQe bem ba§ fogenannte patrifKfc^e
@tubtum nicbt IS)erabgefegt n^erben foll, loerflebt ftc^ \)on felbfl;
nur fiegen bie Benennung wirb protefürt, in wiefern biefelbe
anberS ali ber 3Cbfuriung wegen gebraucht wirb, ungefähr fo
wie man gewol^nt tfl, ben abgefd^Ioffenen £rei§ ber romif^en
unb 9rieci[)ifdl)en ©d(>riftjiener bie ,;6Iaf[ifer" ya nennen, xoäf)^
utib ti dnerfeit^ ; beS (Slafftfcben auä) anberwdrtS gibt , unb
anbererfeitg eben auc^ ni(bt alleS fo dafftfcb ifk, xoaQ \>t>n
ben alten Stomem unb ©riechen tommt S)a§ @tubiren ber
SBerfe ber fogenannten ^trcbenodter geb&rt nun in baS fc^on
oben geforberte £luenenf}ubium , fowie bie ^enntnig ber SlatU
len felbp; ber Aufgaben u. f. w. in bie 8itterargef(bicbte. £)ie
Jtenntntg ber ^fonen aber, welche Cinigc jum Unt€rf4>iet)e
.toon ber ^otriflif, bie eS bann auSfcbliegUcb mit ber Se^re im
SSAter ju.tbun ^dtte, ,nocb bejiimmter 5)atrologie nennen **)/
würbe eben {o gut mit ber lixi^li^m ^Sonographie unb S3ios
grapbie (ogl. §i 63.>> wie Jene mit ber 2)ogmengefc^ie^te ju*
fammenfoHen, .. . .■ ^
*i. ICufisftöe Ott-« tfti Werfen ber Äirt^enödtcr*^)«
2R68tcr, ^v. g., fßMotf)^ ber Ätrd^enDdtcr in ÜeSerfe^unocn unb
Xuöjöflm aus i^ten «ornefjmflen, befonbcrd bo^matifdxn ©^npen,
. ♦♦) iDanj 0. 322» ^ ' •
♦♦♦) X>ie Sßerfe ber Äir^nt>Äter TeTbft rnib tfire 3Cu§öaben ffnbet man
Hl ben unter 2. onoefö^en B^xifUn nneu^mU
«43
lammt bem Drfgfnalc tct ^uptftcUm unh tiht^iQen Znmtannmu
£P5., 1776— 86. S5b* X.
Augusti, J. Ch. W., chrestomathia patristica ad usum eonun»
qui huitoriam christianam accuratius disccre cuplunt. Lips.,
1812. Voll. II.
Homiliarium patristicum. Edid. Lud. Pelt et H. Rhein«
wald. Berol., 1829. Vol. I. fasc. 1. et 2., deinde H. K h ein-
mal d et C. Vogt. Berol., 1831. fasc. 3.
Ote^oufen, »&», fieljje oben unter ^ivä)en(^cfd)id)te^
Hu^ ge^6ren bal^in meutere t>on ^rof. Qtelli in ^ürid^ ^etd^geg^ene
^ogromme» ,
2, ©inreit'enbc @^rfftcii*%
Walch, J. G., bibliotheca patristica litterariis adndtationibus
instructa. Jenae, 1770.
Schönemann, C. T. G., bibliotheca historico - litteraria Pa-
tnim latinoriim a Tertulliano usque ad' Gregoriiiitt M« et
Isidorum Hispalenflem, Lips., 17d2 — 94. Voll. IL
*©n0el§arbt, 3* ®. ^*f litterarifd)«: Öeitfaben %u SSorlefuttdett
über bte ^üttifit (^lonoen, 1823.
t@o(bwt|er^ g». ä&.,..i9^'bltodrapbte ber JUtd^en^dter unb S^ix^n?
leerer üom 1 bis sum 13. Sal^r^unberte* £anbg()ut^ 1828«.
§. 73.
r linä) biß fogcnannfe fiv0ä)^ Zx^Aqlo^ie (TÜUtt^jm^
ftmbe) l^at feine befi{mmte= wiJJettfdjafÄic^.« (ärewje; faifaem
|:on>o|)l bie Seit, bie fte ' umfap'f^ atS bie ®ifgi»nfi5ttbe, Weiler
anöe^oren fotten, t^erfd^ieben bejümuit »erben f intiem ©e^
meinigltd) jebod) ))erj!ei)t man unter ber lir^liij^eii 3Crd)d0^
loQte bte ®efd[)i(^te beS (Sultitö iuttb.'berÄird)ent^erfaffttn9^
■ f; •
*) "Kclteu unb grbferc öon. BeUarmin, ÖüdiB,,4tt Pin, le.Npu|fry,
Asseman, Scultetus, Cave, Grabe, Fabri^ius, @pren{)er u^ f. w*
|)atnftifd^e SWono9rap()ieen fiei^e oben unter ^ir(i)'eh<)efdS)icbtc §♦ 53* JDaju
ito(^: D^canbcr, 2f*, 2Cnt{9nof!fcuö, ®eijt be« Äerhilliah ünb ©nleitung
in befien ©d)riften. S3erlin, 1825. Ni^emeyier, H. A., d« Isidori
PelusiDtae Tita, scriptis 0€ doctrina« BaL^ 1825» «» 2C» .
16 ♦
— tu - — -
bisweilen auä) bet d)tr^^m .ftunfl tmb @itte, in ben frü-
hem Soii)ti)mUttttu
^ai Unangemeffene ber Senemntnc) ^aben xoix fc^on oben
bei Ht btblifd^en Ttt^hlogit berul^tt. ,,@treng genommen
„roiixit cXiti, toai in bet Mxö)t etnfl beflanben ^at, unb
//iei^t anttquirt tfl, ber lixd)lid)tn ZxdjaoloQk angeboren.
„Tlbix freUtc^ tvttb t&, totxm man btefen @rmibfa^ juld^t,
//{t^ ntc^t tpol^l ¥ed[)tferttgen laffen, bte {trd^Udl^e 2(rc^ao(ogie
,,atö eine eigene bißori[c{)e £)i6ci))Itn ju bel^anbeln; benn wa^
„\&x ein wijTenfcbaftßci[)er ®runb liege fid) bafur angeben;
f,)s>enn man alleS in ber &ix^t Xntiquirte blog bis an bte
/, ®renje be« gegenwÄrtig äSejiebenben bijiorifcb barjlellen, ba^
,^ leitete aber eigentticb auSf^^liegen n^oQte, ba eS ja bod^ ein
^, ^au))tgegenfianb ber biflorif(|)en £)iSdpIin fein foQ^ ju itu
//gen/ wie auS bem ©ewefenen baS S5ejiebcnbe fid) entwicfelt
,;]^Ätl"*) JCHein fo jheng nimmt mm t$ eben nicbt &
pnbet ^ier biefelbe SBiCfur wie bti ber ^atrijlif flatt. 2)ie
Seit anbetrejfenb , nehmen anä) ©nige l^ier nur bie erjlen 6
Sal^rbunberte an, ndmiicb bis auf ben ^apjl ©regor ben ©ro^
^en (t604.). 2(nbere geben weiter binab bis ttwa auf bie
(Reformation» 2Cu(b fiber ben biporff4)en ©toff, ber in ber
2(rd[)do(ogie ju bearbeiten xo&ttt ijl man uneinS. Ucberwiegenb .
lebocb benft man babei an bie @t\d)i(i)U beS ßultuS. ^ag
ein 3ntereffe t)orl^anben fein fann, biefe Seite beS tircblicben
SebenS fo gut wie bie bogmatif^^e befonberS berauSjubeben
unb gef^i4)tlidb barsufleUen, laßt jt^ nid[)t laugnen ; unb wiU
man biefeS, aber bann a\xö) burdjjgefübrt bis auf unfere 3eit,
Jfrd^Sologie nennen , fb wollen wir nidl^t flreiten **). SBie bie
£)ogmengefdE)idE)te jut S)ogmatit, mürbe ftcb bann bie ^(rcbäo^
logie iur Siturgif üerbalten (t)gL §• 100.). 2)ie ©efcbicbte ber
SSerfaffung aucb nocb mit l^inein ju sieben^ bärfte nicbt ratb-
fanf fein / weit baburcb bie Sinbejt leicbt t)erIoren ginge» 3n
biefem le^tern ^aUt märbe bann bie ^(rcbdologie in zin i^nü^
*) ©iefeler Uel&erjtd^t ber firdöen^iilorifd&en ßitteratur in ben t^eoU
etubten unb .JtntSem Sa^r^. 1831. *£)eft 3* p. 627. ff.
♦♦) 0* ©(^iermadier §* 168— 170* iDonj §» 70. .
— ^ 245
c^e6 8Serl()ÄÖnig jur ©tttijlif treten, wie jur iituxQxt, unb mit
bcm l^ijiorifcl[)en SS^eile beö Äird()enreci[)te8 jufammenfaHen. SSBir
fjalUn aber eine gefonberte 2)arjlellung ber SSerfaffung um fo
weniger für notl^wenbig, ba jtdS) biefe f^^on immer in ber Äir«
dS)engef4)i4)te felbfl al§ ba§ aSor^errfdj^enbe geltenb mad)m
toixb, unb mit fRtö)t, ba jte unS ja baS eigentlic^^e ®efäge
fennen le^rt , auf weldj^em bie xxii\d)t SQÜttt ber Äir(^e rttlS)t.
aSon ber ®i\ä)iä)tt ber ©itte fiel^e unten.
1. «^anbsunb Se^rbüd^er über ^Crd^dotogte*).
QCuöufti/ 3* ^* SB*/ jDenftDÖrbigfelten aus ber 6)xiftli6)€n ^Crd^dolos
ötc. gpiv 1817—31. a5b. XII.
* ^ie (i)nflltcl()en latfrt^fimer/ em Selfirbud!) fite afabemif^e l^orfec
fungem ßpj., 1819.
6(^5 ne, ^, ®ffd^t(]^t6forf(^unden über bte ftrc^td^en ®ebrdu^ unb
(Smrtd)tunden ber S^tflem fßexliti, 1819 — 22» S3b. HI.
Sfl ^ e i n n) a l b , g. <&»/ ^te {ttx^td^e Vrd;)dolodte. fl3erlm/ 1830.
fSo^etet/ 3* 9tep«, Sei^irbttdS) ^er dj^rffUtd^eftrd^td^n 2Crd^fto(odte.
gfft, 1832.
2. S5erfoffand«öefd^id^te.
* $ t a n (f / ® . Slv ®ef(]^{(l^te ber @ntfiei^und unb ^(u^tlbttnd ber i^dfls
liä) - (ir^adben ® efeUfd^ftöDerf affung« «^annooer, 1803 — 08. S3b. T.
ۥ Sitterargef(l(>i(|)te*
£)ie @efd)id^te ber t](^eoIogtf(i()en SSiffenfc^aften, ml^
bie ?)atrifKf jum S^eit in ftd^ fd)ltept, t)crbient atö eine ber
fpnber'e I)ijiorifd)e S)tSci|)Iin be]()anbeU ju Werbern @ie
untetf^^eibet ft^ wn ter blopen S3£i^erlunbe , unb fief^t im
^) Utitcr ben dltem unb grögem SBerfen pnb am ouööejeidbnetjlen:
Ringham origg. s. antiqq. ecclesiasticae, ex angl. (the antiqui-
ties o£ the Christian church. Lond., 1710. Voll. X. unb 1720.
Voll. II. f.) lat. redditae a J. H. Grischow. Hai., ed. 2. 1751 — 61.
Voll. X. 4. ; — beutfd) im ^fugauße* 2Cu0öb.; 1788 — 96. fßb. IV. 8.
Märten e, Edra., de antiquis ecclesiäe ritibu». Antw., 1736 —
38. Voll. IV. f. 2Cnberc Ui 3?anj ©♦ 403. 404. unb bei 2Cuöuflf tn ber
angeführten ^tift
—^ 846
engjlen 3ttfamttten][)ang« mit ber ®i\6)iö)U bct d)rtjilid>en
@o loentg baS (S^riflent^um bei feinem erften TlnftxtUn
berufen festen, JBibliot^efen ju grünben (S^rijluö felbjl bintet;
Ite{l ntcbt ein gefcbriebened S&oxt), fo bat tä benn bocb eine
gTD^ Umgeftattung aucb in ber SSBiffenfcbaft ]^ert)or3ebracbt;
unb tote eS burcb fte nacb unb nadb jum ©pjleme geflaltet
werben ifl, fo b^t eä a\xd) wieber ouf bie menfcblidben ©9«
fleme ber SBiffenfcbaft surütfgewirft. aSon jwei ©eitcn mi
Um fomit' ba§ 3ntereffe entjleben> bem ©ange ber d)xiftixi
äftn gitteratur ju folgen^ r)on lircbltcber wie t)on gelebrter
Seite; benn webet fonn eä bem Sb^ji^i gWcbguItig fein,
wel<beH ®nflufl ba& 6brijientbum oon @etten ber SBtffen«
fdb«ft erbaften unb öuf fie geübt b^t, nocb barf ftcb ber ©elebrte
ber Jtunbe t)on bem entjieben, wü4 Azn bie SBiffenfcbafl
burcb ba^ ßb^ftentbum geworben, gine tobte Siomcnctatur,
ein außgeffibrter S5ücber!atalog erfüllt biefe Aufgabe no^ nfcbt.
@o bequem aucb folcbe JBerseicbniffe jum 5Rtt4)fcblagen jtnb,
fo finb fte bocb nur ben fär btn ^auSgebraucb gebörrten
grAd^fen ju t)erglei4)en , für bie man jwar jebenfallS banfböt
ift, t)on benen man aber bocb wiffen will, wo unb wie fte ge»
wad^^fen. 9licbt alfo in bie bütre Öbflfammer üermobcrtec
äWbtiot^f en / fonbem in ben reicben, blübenben, grünenben
äSoumijarten i)at un* bie gttterdtgefcbicbte ju fübren , bat
tMt xm bie grüdS)te öuf ibrem eigenen, ibnen angemeffencn
^ben wad^fen, in ibrer (Sonne reifen, t)on ber ^uft ibre«
,§immelSjlricbeS umwebt fcbwellen unb gebeiben feben. 2)iei
fet gwerf Wft ftcb «ber ntcbt wobl nebenbei errci^en. ©ie
Äirc^engcfcbi^e fül^rt un0 jwar auf ben. ^lafe bin , auf bem
Ut f&hnmt fleben; aber fie bulbet ntcbt, bag wir unS ju
lange iaxan verweilen, fie wanbelt ibre ©trafie fort, an ben
frucbttragenben Feigenbäumen, wie an ben £)ornen unb^ S)ü
fWn wxübtx. ^eim SSortrage jeber einjelnen tbcologifcben
JDiödplin, j» ®. bei ber ©regefe, ber ©ogmatif, laßt ftcb frei^
lidb 8itteratur anfübren unb oft mebr aB man verbauen fann;
aber ba b^ben wir wicbcr nur baö SSereinjelte , auä bem.les
benbigen 3ufammenl^ange «i^erau^geriffene, für ben ^a^talog $rda
247
patitte* ßtot fo tbenig aber laft {t4^ ,. tirii 4^on QChfong: {»i
metft Worten V t)ie 8itterarflefd[)id[)te mit Ux (Sncßopäbit ^tu
binben, »eil ber, »elcber erjl bcn Umfang einer SBStffenfcbaft
fennen lernen foll , nod) ntcbt im. (Stonbe i% beren ©efcbi4)te
jtt begreifen unb ju wurmigen. 2)ie ?)atrijiif enblicb ijl nur
ein fletner S^^eil ber Sitterargefcbicbte , unb tUn fo xüi^tn
un8 bie Einleitungen in« X unb SSI. 5E. bloß einzelne 3»eige
berfelben bar» e§ ift baber ju »ünfcben , and) fdj^on beßb^lb/
bamit nic^t am ungeborigen Orte be« .©uten ju t)iel getban
»erbe, bafi eine eigenä baju bejlcUte biporifcb ^ tbeologifdS^e ^iicu
pün ben fd)on etwa§ gereiftem ©tubirenben mit bem ©ange
ber df)ri|!Iicben Sitteratur t)on bem Sntfleben unb ber ^mm^^
lung t)e§ di)rijili^en ÄanonS unb ben ajpojlolifcbcn asdtern an
bis auf unfere Seit befannt ma(be> nn)bet aber ni^^t blofi auf
SSn^tt unb äBücbertitel, gormat, 2)ru(fort,-3Äbrjabl wib
£abenprei$ (maS nu^licber für ben fünftigen ^ucbb^nbler unb
Untiquax), fonbem b^uptfacblicb auf ben ©eijl unb bejfen
8KciS)tungen , auf wiffenfcbaftlicbe Snftitute unb ©cbulen, auf
bie gorm unb SRetbobe be§ Unterri(bte§ , furj auf aUt& bai
gu feben whxz, xoa^ un6 ben jel^igen äuftanb ber SBiffenfcbaft
au8 bem frübern begreifen lebrt. — UebrigenS unterfcbeibeti
xoxx bie engere tbeologifcbe gitteratur Don ber »eitern . ci^rijllis
^en, t)on »elcber iene felbfl nur ein XitH, totrxn glei(j{^ bei;
i(oefentlid){le , innerfte 2;beil unb fomit ber ^ern ißj b«mt
toenn gleicb ,ba§ ganje ©ebiet ber di)rif[lid(^en S^eologu 4^f
ber ©efcbicbte be« (Sbriflentbumd rubt, fo flebn boS^r ay^iifj^
no4) anbere ©ebiete be6 SöifTenö mit ibr im engften SSerfebreu
?>bitoro^)bie , ^oeftev 83olf§^ unb Sug.eribbilbung , fclbjj bW
moberne ©taatSwei^be^t unb ©taat^pflege, fte b^ben aOf^mebi^ .
ofcer weniger ben ginfluj teS cbrijiücben; ©eijieä anitcb.^i^
fobren, unb ftnb bnxöf benfelben mobijicirt unb umgeflal^
U)orben. Unb fo wut^be alfo aud^, aufier ber tbeologtfcbeini
8tfterargefcbicbte, j. So. eine ©efcbicbte ber d^rijili^m 3).i^
funjl*)/ eine ®t\d)\(i)tt be§ (i^rißU<Ji)en @^uln>ef^nö vu i vx
j^
*) 9ti^t nur ber dctffH^^sn im engtm &inw M fESortee, fonbem
and) ber l)orifd^en , epifc^en , bramattft^en übjer^au|>t/ in tokfttn |te tmtff^
ba^ 6t)rtflent^um bejiimmt unb geformt mürbem @otftia bie danjelllpman^t
348
I
ix§tvlbm9 mt ®tdle fmbcn m&ffeiu 2H)(| Mtß fu^ vmi
auf ein niK|> mitevei ©einet, auif &a$ 6er c^rijUt^^en (SuUur
mtb ®ctte»
1* TUli^tmtititvt Oefc^ti^te ber t^^eolodtf^en Sßtffem
fclaften*)»
S^ftdde/ 0^* SS., SSerfud^ emer ®efä)\ä)te ber t^eologifd^n SStflem
f^aften, nebft einer ^iflortfc^ @tnleittwd» «^aSe, 1796— d&
Sb. in.
^lettuna in bie ®efcl!it(|te ber t^eologtfc^en SS^{fenf(^aften« *^e,
1799»
6tiublin/'& 9v ®ef$t(i^te ber tl^eorodtf(^en SSt{fenf(^aften, feit ber
t^ertoltund ber dfteti Sttteratur. ®5ttv 1810« u> 11. S?b. IL
3* Vnleitungeti $ur S3ü(|erf^nntntfl.
Iffalcliy J« G.9 bibliotheca theologica aelecta« Jen., 1757-«66*
Vol). IV-
' Stifrelt/ 3/2C/ 2Cnn>eifiind pr ^enntnif ber beflen altdemelnen S3i^
in altoi '^tlen ber -Sbe^lodre. £ps., 177». 4 Taxfl. 1800« (fot(»
gefegt 9on @imont ^^/ 18130»
9tieme9er/ jD. @*^ Atbb'ot^eE für 9)rebtder unb greunbe ber tf^eo;
fodtf^en Sttterotttr. ^cMe, 17^ — neu bearbeitet unb fortgefegt
üon 2C. ^« 9lieme))fr unb «&* S3. SBSagnig« «^aae, 1796^
1812. Sb. IV.
'jföl'rniann, SK. lö., ^anbbud^ ber t^eologift^en 8itteratur. gpj./
1818— 21. «b. IL
ttf in i^rent ©egenfage gegen bad claffif^sTCnttEe nur aud bem
@(^jtent^ume unb beffcn ®efdS)i(^te ju begreifen, ©elbfl üon einer d^xifU
liä^tn SÄT^t^ologte Idf t ftt^ reben , ron »efd)er Oonte, Zaffo , «Kilfott/
JtlopftixC, ®6t$e/,(^ateai]brianb/ S^omad ^iRoore^ jjeber auf feine !63ei{l
dtobraiK^ gemacht ^abem ^e Triften bei^ grau 9on ^tati, fo
»lie bie iH>n ®5rred, Sran^ «&orn/ Sßolfg. SOlenjel/ nebfl ben
frit^em 9on Seffing, «Berber, SBinfe(mann unb ben ©ebrübetn
®c^ leget geben ju einer fotc^en ©efc^ic^te ber d)riftnd^en ^icbtfunft
öielfad^en ®toff unb reidjie anregenbe Sbeen*
» . - '.
♦) 2)ie dltem SBerfe »on 9)faff unb Subbeud pnben ftc^ oben
in ber bem erflen S^eiie ange]()dngten ©efc^icbte ber Snci^ftop&bie angefS^tt.
TCttc^ flnb bie aagemeine» Sitteraturwerfe Don SSougine^ ^JTeufet
Gid^^orn, SBacbUr/ CSrfdj) u. f. xo. bamtt au oerbinben. ^.
2)ani ®. 137.
24»
*SS3tDet/ ®. SB»/ <9anbbu(^ ber tMogtfc^ efttecatut/ |Kuq»tfSe^
U^ bed |)rote{!antifc^en ;Deutfd)(anbd. £pi., 1820. 26.
^iDeedeti/ 3* !0{. ^. S./ 3a^rbüd!)lem ber beutfdSien tt^otodifdJKn eit«
teratuc (feit 1811.)» ^ffen, 1819—29* SSb.Vll.
*3immcrmann, ^^z 3a^rböd()lem ber t^eotoflifc^en Citteratur* ^fffn,
1832* S^t 1. (ßitteratur Don 1826*) — eine gortfejung öon IDec*
gen'ö Sai^rböd^lein*
■ I
§.75*
SRit ber 6ultur9efd)id)te tjl bie @ittett9efd^id[)te beS
(Sl)ri{ient|)umg, bie @efd)ic^te beä (^rtfilic^en SebenS in fetr
nen mannigfa^en Srfd^einungen, na|)e t)ern)anbt,. beren S3e-
Ijonblung al§ ctne6 befonbem ®an^ ttod) tne^r t)en bem
j)raffifd)cn al§ bem tt)if]enf(d^aftßc^ett Sebürfniffc gefpr::
berttt)irb* SJon i^r ijlbic ®ef(d^^te ber ©ittettle|)re als
SBiffenfd^aft t)erfd)teben , n>eld^e t^eflS in ber Ü^coIoqU
fi^en 2itterar9efd)ic^te ^ t|)eitö in SSerbinbung mit ber
@tttenlef)re fetbfl i^re ©teile ftnbct
. £)arflellung tmb @d[)tlbet:ung be6 (|)nfUi(|^en gebenS in
ben \)erfci)tebenen Zeitaltern, 9{a4)n)etfung oon ben SSixtun^
gen beä ©eijle^ S^rijli in ber aRenfc^^eit tjl einer ber fxj^U
barjlen, xt>ktt>of)i oft öerndc^^ldfpgten gweige ber Ätrcl^enge»
fö^i^te. 3n ben SRonograpl^ieen fann biefe praftif4)e (Seite
gani t>efonber§ ^erauSgel^oben n>erben ; au4) liepe ftc^ bie ®e^
fd[)icbte ber @itte noc|) el^er, al§ bie ber S3erfaffung mit ber
beS ßultuö in ber 2(rd||doloflie loerbinben*). gben fo fönnte
a\x^ mand^eS beif}>ielStt)eife in ber Sittenlehre felbjl feine
Stelle ftnben ; ioil) fe^t biefe eigentlich f(^on bie biflotifdj^
^enntniff l)xtti>on t)orau§, n)ie bie ^ogmatif bie £)ogmenge»
^ä)iä)tt t)orau§fefet. SDiefer ndmlic^ mbö)Un wir tijtx bie ®its
itengef^li^te fell^er, alS bje ®efc|)i4)te ber ^oxal gleidS^fleUem .
2:^^tere lagt ftc^ el^er anl^ongöcoei^ . jur @ittenle](>re ober in
itiii *
*) e. ©d^(eiermatif)er §♦ 168—170.
j|50 ''
ffietbirtbimg mit f^r be^ötibeln (bc SBSette), 0I8 bie ©ogmens
gefd^ic^te mit bcr SDogmatif , xazW bic gefd^id^ttic^e ©ntwicf e^
lung ber SSegriffe weniger ©influß öuf bie d)rifllic^e ÜRoral,
dlö öuf bie d)rifllidE)e ©ogmatif gef)abt \)0X% SnbeJTen fann
ber SSerfuc^; eine befonbere ®ef4)i4)te ber d&rifllid^en SKoral
ju geben , 0I8 ein 3»eig ber t()eoIogifd(^en '8itterargcfci[)ic^te
aud^ feinen SBertl^ l^aben.
!♦ ®efd)t*te bctr ^rijtU^en (Sitte**). ,
91 e antuet/ X, >DenCn)ürbid!eiten aus ber ©efc^td^te beg (^^nflent^umö
unb bc6 d&rijllid&en ßcbenS» IBcrlin/ S5b I. 1822. 25. SSb 11.
1823. 26. aSb lU. 1824. 27.
SOlar^einedBe, $^./ aUd^meine IDarjlelluna beS t^eolodtfc^en ^iffed^
ber ftrd)lid&en SJerfapng unb fanonifd)cn 9led)t§tt)iflfenfd)aft, in SSe^
^{e^un() auf \i\t ^ora( b^g @^tftent^um6 unb bte et^^tfd^e ^Denfatrt
bed SOltttelaltei^g. 9lämb. unb ^uljb./ 1806.
2. ©cfd^td&te ber SKoral-t
©t5ubJ[fn, €^. g., ®efdS)i(^te ber ©ittenle^re Sefu* ®6tt., 1799-
1823. aSb. IV.
®erd)tcftte ber df)rijllfdf)cn SRoral, feit \im, SBieberauflebcn ber.Söifs
fenfc^aften. ®ött., 1808. .
'^) Unfere ^ogmatif wurjett \kt\ tiefer in ber !ird)K(6en Borjeit, <Ä
unferc SOi^oral. JDIefe rid)tet jid), wenn fll^icf) auf bem ©runbe beg ©lau«
benö ru^enb/ im Ginjetnen weit me^ nad) S5er()dUmjffn itnb Umfldnben/
alg @(aubengfö^e. @d !ann ta{)er ^iner, ber nur au§ ber aUoemetneti
Ätrd)enöefcl)id)tc \)\i Äenntnig ber (!)rijllid^en @ittcnöefd)idf)te mitbringt/
fc^r cjut erft bie SKoral unb bann bie ^®efd)id)tc berfelben jlubiren, nic^t
ober mit bemfelben ©rfol^e erjl W iDoflmatiC unb bann \i\i ©ogmenge»
fcl[)i4)te.
♦*) @tn alToemeineS Sßer! i()ierö6er gibt e§ wol^l nid&t. >Da§ Sjjerfte
finbet fid), \Q\t oefagt, in bfb Äird)en0efd)i(f)ten, befonberS %z\ S^leanber/
ber \i\t 2Cufmerffamfeit auf biefcn %^z\\ wieber I)ingelen!t %<iX , aud) in
% @. WxMiti SReliquien, in ben SStograp^ieen unb in einzelnen ©ittenges
mdlben, j. S5. üon SÄ unter W (S^tiflin im ^cibnifciS)en ^aufe t)or beii
Seiten eonftöiitm'ö b. ®r. Äopeni^agcn, 1828» 3Cud) bcffen @innbi(bcr unb
ÄunjlüorfteUungen ber alten S^riflen (2Cltonv 1825. 4, ^efte 2.) gehören
t\)t\\% ]S)ier^r, töejls in \\z 2Crci^öologie. »^ier^er jinb aucfe Wz fcböftbaren
SRonograp^ieen ©tdublin'd über bie ®erd)idj)te ber SorjleUungen »on ber
€5ittlid)feit be« ©c^aufpieK *- be§ ©ibcö — »om ®ebetc — »om ©elbfN
morbe — • Don ber greunbfd)aft ju rechnen. 3Cm meiften \^i ^^ 9lefars
mationgaeitolter {ttttid)e iS^emdlbe veranlaßt.
251
SBb 11. 2(bt^L 1. 1820. Ubti^l 2. 1821. S3b 111. 182a.) IBb 11.
1]. 2Riffton§9cfd[)td[)te.
§. 76.
S)ie SKiffton§3efd)td)te ober bie ®efd)id)te ber SSetbrct
tung beö 6^i:ijlent|)um§ unb ber Hxi unb SBeife berfelben
fann poat auf eine ffir ba§ 9ett)6^nlid)e t^eölo9ifd)e @fus
bium ()mreid)enbe SEBeife in ber Äir(i)en9cf(J^i(J^{e felbjl be*
l^anbelt njerben, n)dt)renb bie pxafti\d)t Z'fyeHna^me am
SRifftonättjefen ber l^eutigert 3eit oit^ eine befonbere S3e=
|>anbliin9 berfelben tt)ünfd)enSn)ert]^ maä)t, ber fünftige
SSeruf eine§ 9)?if]tonar§ aber fie au§brü(fK^ forbert
Se nadbbem man bie @ad()e faßt unb U^anMt, Unn
man bie 9Rif(ion%fd[)ici^tc beinal^e ju einer Äirdjengefdjidjtc
auäbe|)nen , int)em ni4)t nur ba§ dupere gactum ber geogra«
})f)ifcbcn, SSerbreitung , fonbern aucb fubjectit) bie Tixt unb
SBeife berfelben, objectit) i^re grücbte in Se^re, 6uUu§ unb
©itte bargcjlellt werben (bie jwedEmdgigfl^ Zxt] funfti^en
SSifftonaren bie Äir^engefdt)icbte )[)orjutragen) ; ober matt
fann fx^ auf bie btofie ©efcbicbte ber 2CuSbreitung befcbrdn«
fem gefetere ma6)t nun einen Sbeilber Äircbengef^idE)te
felbjl au§ unb bebärf baber für ben gewobnlicben Sweif fet<
ner gcfonberten 2)ar(lellung. Snbeffen mod^te bocb bie neuefle
SRifftonSgefcbfcbte , al§ ben Uebergang au^ t)em rein (Scfc^id^ts
lidS)en in t)a§ ©tatijiifcbe bilbenb, eine befonbere SBeai^tung
aucb t)on bem tjerbienen, beffen SSeruf niä)t felbjl ber eine*
SRiffionar? x\t.
1* TCUoemetne S)^ iffton^o^f^i^te nnb SSerbreituno be5
<5]S)riftcnt^um0*).
Zh\ä)ltnn, <&. ©./ ber ^aU bed ^efbent^umö. «^eraudg» ))on ($»
2B. ^i ebner, ßpj., 1829. 856 I.
♦) 2Celtere SBerfe t)on Fabriciu» (Haiiib.,17310^ Miliar, Bob.
(Lond. 1731.), ®tatian, 9)V <5p. (a:üb.,17ö6-73. S5b. II.) unb bie
Leitres ^difiantes et curieuses Perlte« des missious ^trangeres«
Par., 1780 --87. Voll. XXVI.
S5i —
ber Jtir^e a^cifK. IBafe(, SBb 1. 1828« S3b 11. 2Cbt|i. 1. 1829.
2Cbt)S). 2^ 1832* (tu>d^ unpoUenbet).
2« 3n hie ^tati^il hinüber reid^enb«
Brown, W., history of the propagation of christianity among;
the heathen since the Reformation. London, 1814. Voll. 11.
5^ä)olte, ^^, jDacfleUund ber degenrndttt^en 2Cugbrettund beg ^njlens
- t^um0 auf bem (SMaUe^ ein 9ef(^id)tltd^ci: Umrif. taian, 1819. 4.
£ipos^ de l'^tat actuel des Missions ^vaag^liques chez les
peuples infideles. G^n^ve, 1821.
jDamit su t>ergteid^en bifj^allifd^fn ©ammbrngen t)Ott 1718—69. unter bem
ZMx (wSfä^ficbt SSetid^tf bec et>angeaf(^ SDltffionötmflalten in O^nbien«
feit 1770« ff« u. b. 2^. : neuere (Sefd^id^te ber etxmgetifd^en u. f. tt>. — bie
Slberf eiber 9lad^rid^ten von ber 3Cu§brettuns M fftei^t^ Sefu
abtifK u. f. Ww feit 1816. ff. — bo« »aöler SJlagaifn (SBtumbarbt)
f&r bie Qkf^i^tt ber neueften ]()roteflmitif($en !02iff!on<« unb flSibeleefeafd^Af»
ten, feit 18i6. ff. — SBirtbuer'l 2Rottot«f<brift für SBibelverbrei*
tmtg unb SDWJItonen. 6 So^rg. 1827. — unb eben fb mebrere Steffebefd^rei«
bungea unb Derftbiebene englifd^e SCßerfe^unb ^eitfcbriften..
^. ©tatifltf*
©öL @4ifeiei:mad^r §. 95» §. 232. ff.
jD!e ^tä)lxd)t ©tatifüf tritt im ©runbe \d)on auS bem
rein t)iftörifd)en ®ehktt l?crau§, inbem fte ben Qe^m\t>&xtic
gen 3ujlanb beS 'fir4>li4>cn ficbcnS in bm t)crfd)iebcnett d[)rift:
Ixä^n Sdnberrt barjiettf. 2)a inbeffen bie ©egenwart nie
rein als folrf)e; b. t}. nie abfolüt jiilljleljenb unb abQt\d)lo^m
gefaxt werben fann, fo ijl and) baS Serljdttnif ber ©tattfKf
jur ®efd)id)te als ein fliepenbeS anjufe^en*
2)ie ©egcnwart ijl eigentlid(^ nie' für unS als fold^e t)or]&am
Den , fonbern nur ein üom SSerjlanbe in einen JBegriff gefaßtes,
abjlracteS 5)robuct ber SSergangen^eit unb berSufunft, baS äBilb
beS üorüberfliefienbcn ©tromeS mit beffen ficb ett)ig üerfc^lim
genben SBeHen. SnbejTen gibt eS bod), im 5Bcrgi(ei4)e mit ben
l^eftig bewegten, Seiten fcbeinbören StiUjianbeS. €r|lere (inb .
am geeignetjien jur SSearbeitung einer ©tatijlif*). 55er ©tilfc;
253 — -T-
jlanb ifl aber nie }u^ lange n)ünf4)endn>ertl()/ bamit fläf ntd^t
(Stagnation erjeuge; unt> fo fann alfo anö) nur eine iebe§<
malige ©tatiflif al§ ]^ijlorif4)e £lueÖe ffir , bie äufunft , md)t
als ein für alle 2^ittn abgefd^loffeneS SBerf betrad)tet »erben.
5)ie immer weitere SSerbreitung be§ S^rifientl^umö in unfern
SEagen laßt fd[)on lein 2(bfle(fen ber geograipl^ifclf^en ©renjen
naci^ au^zn \)in ju, fonbern jtet6mug*baS SSilb t^erüoUjldnbigt,
ber 9ral)men beffelben erweitert werben. 2(ber and) im Sn?
nern ber Äird)e,fel)lt eS ni4)t an gd^renbem ©toffe. 2Cuf bem
©ebiete ber 8e^re, ber SSerfaffimg^ beS ßultuä bewegt \iö) fort^
wd^renb ber Äamipf ber®eijter. SSieleS tfl in ber Umwanblung
begriffen, ^ier unb ba tritt anä) 9f eaction ttn. 2)d8 praf tifcb^
^rijlltcl^e Seben äußert feinen Einfluß auf bie jtttli4}en unb
^)0litif4)en SScrbdltniffe, unb biefe wirfen auf ben teligiöfen
äuftanb ber d^riftti^en' ?B6lfer' jurürf. 2)ie äBibel t)erbreitet
jid) in taufenb ^m^m. 6bnTlticif)e ©ecten mi ^artbeien
entjlet)en unb »ergeben» 2(ucb an Angriffen auf iai !poptit)e
ßb^iftentbum unb an SSerfucbeU/ neue 9{eligionen an beffen
©teile ju fe^en, feblt e8 nid)t Snbeffen ge^t bai ®ute feinen
jliUen, ruhigen ®ang fort. 25a8 ®d)\xU unb erjiebung«^,
ba§ 2Crmenwefen ftnb ^auiptgeqentidnbe • ber 2fufmerf famf eit
unb SE^dtigfeit unferer 3cit geworben. 2)ie Spnfefft.onSunters
fdbtebe ma^zn ftcb weniger geltenb. & gtupfixtn ftcb bte
@letcl()ge{xnnten ttac^ inbiüibuellett 9{i(btungen unb ©timmun^
gen ju gemeinfamen. 2wtätn. Zn6) bet ^bmi\d)tn ^irdbe
jlelbt ^i«^ ^i^ifi^ 'i^^^'^^» 2)ie anglifahifcif)e ijt barin begriffen.
2Cne biefe Srfdjeinungen ber ©egenwart erforbern nidj^t fowobl
ein gelebrteö ©tubium au& fBüd^iem, atö ein 2CufmetPen auf
bie 2tit felbjl unb ein itbzn in il^r. SBie im ^olitifdl^en , fo
ftnb aud^ im £ird(^licben bte Leitungen unb jBldtter beS
Sage§ baä jDrgan ber SRittbeilung , bie garbe ber ^ar«
tl^ei nid^t üertdugnenb/ ber fte angel^iren. SRur aber ber,
ber auf ]()ijlorifdbem äöoben fejljlel&t unb bie ©egenwart a\x9
ber SSergangenbeit ju beurt^eilen weiß, fann mit ^u^m bie
SEag$gefcbi4)te jtubiren. Qx wirb ftc^ aucb ))on ber blenbenbfien
Sournalifli! ber 2CuffldrungS))artbe{ eben fo wenig betl^ören,
ali t)on bem ©efc^^rei ber S)unlelmdnner einfdbucbtern laffen,
fonbern im ©tillen an feinem Sl^eile t>a^ SBeffere beretten f)iU
«54
fcn, baS tx ötä bie grncljt beä ÄampfeS in btr fernen Su«
fünft fltincn& begrüßt. ©l)ne Ijiflorifdje SSorbilbung «ber unb
()i|iorifti)en ©inti xcixtt baS ©tubium ber SEagögefÖjiifele mc^t
äerflteucnb nlS fammelnb unb orbnenb auf bcn ©n|T, unb
befitbert \tatt bet Oriinbtidjfcit nuu bie fclbfigefäüige grioolität.
©tÄublin, 6. g., (icctMje ®eoflvflpt)ie unb Etatiflit. Ziib., 1804.
äSb. H. ').
ÄitlftenjfitunBen unS lir 4li $e 3 outn iitf.
Xltflcmeine Äitd^tiicitung. Gin ZtH^lv für Die neucfte ©[fcdidife un^ eintilHf
{unbinrammlung. SRit einem tbeol. fittttalurbldtte. jjeraulgf geben »na
ernft älmmeimunn. SiTinn., iSit.'ff., nai£ befTen J^nCe uon O.
gimmermann lu* S. S. Stetf^neibn feit isaa.
CiwnaetirAe Ättifienjertung, Serauägegeten »en (5. SB. JödiflfliBbttg. ßni
lin, 18*7. ff.
SIeue allgemeine JCii^enjeitung ;um Ifultiue bn JEltd)' ß^riW- ^etniSBigebfn
tiiin i). Sttvianl tuit) @. WL SStitt. 3tilinbng, reit ItQI.
Sa^rbütfier für Keüslon unb ©itten otei füt Äit(l)eni, SAul; unb Tixmnwtfta
In t»i euanaelff* < refcntiirleii ©ftmelj. Sn fflerHnbung mit ÜJisBretn fttt«
■■ auSfl(flebm non 3. ffi. ©teinmilne». e.allrii, 18«.
Arcbiveij du CIirlf<tiajilaine au 19ine niecle. Paris, 1830. 8. 19nie nniiee.
Gazella uviuigi-Jiiiue de l'iiglitte «lii elieun». Giiuev«, feit 1693.
Lc Süoiuur, Journal teligioux, jiojiiique et Ulleraire. PaiiH, fefl 1S32.
Xutti bte Atrigcn politififatn Seilimgen |inti iamt tfi tmtjntien. €mlgtd
finSit li* «u* fn geleSrftii Sournaien jttftrcut, j. S. tic (freili* Bütftiäenj lit'
*engtft6ic(>tliitm Slnäiritjrtn In Se«'* Mowrlorlum , in trm SrteiijenMolK
hinter bn ^ttligrTbitlislB^ U. f. H>. fBon ten gele^'^teii hilifi^ni jntf^tißai
^ege unten in Ict 2nct4oboli>filet
•) „©utcti fctfonbere Bcfdjäftiüuim mft tiif^m goÄe iP no(fi olAI
ju leifleo, fomoljl reafi bcn ©tof anlangt, alä wa^ bie goim," Sdjlcittm.
g. 3iü. — Ucbeu cinÄtlnc Eänber iiat une jtbDtä] bie neuere 3<it bantcnt^
wettlic Bavffcllungen gegeben, j. !B. Eacf, Ä. -&., Knfidjieii unb Brct:
ac^tungen Abet Steligion unb JCiid)e in Snglanb. iSectin, 1818. ®ta--
brtfl, g. C, bie fdjotlifÄe Wationalfirdie nort) ifjttr gegen« artigen fnnetn
unb äu^ Xtetfalfung. ■^amb., 183S. güemenet, !!^ •&., ^ab«ft>
tungtn auf Seifen in unb aufier Seutfctlanb, '^lle, Bb I — III. 3 Saß.
1852— 3&. S9b IV. att^i. 1. 183&. HM^l. 2. 1826. liebet bcn Eicdilid)«! äu!
Jlanb 91iirbQnicrita'ä , foirie ütec baä !Cu6fti'uti'pSif:i'e iltctbaupt pnb bie
jatilrddien nriicrn Keifebefttteibunge n unb bie üXiffiotii-tiriArc ju pcrgleiäen.
SBat SBinei'fi ^dnb6u<() bec t^fd. Sittetaluc Bnlec ©latiflit 0. 1«5. ff.
-Z.1 ulluii-auiiust V
.-."iii. s»:;.!V(;.
^wMjm
255
3. SSon bec f^{tentatif(^en S^eotogie*
fßQl. ®t^(eterma(^er §. 196. ff.
§. 78.
Unter ber f9|iematifd)en (boQxttaü^^en, t^etifd^en, afroa«
matifc^en) SJ^^eologtc begreift man bfe tt?iffenfd)aftlid)e; jufam::
tnen^dngenbe ©arfiettung ber d)rifJli(i)en Se^re, \oxt)o})l md)
betn ©tauben al8 nad^ bem barauS fliepenben ftttltd)en
Scben (Dogmatil unb 9Rorat> SBa§ fru|>er atS eine
8Biflfenfd)aft ber d)rifJtid)en Se^re angefe^en unb bel^nbett
Tombe, jerfiet t)auptfdc^tid) fett JDandu§ unb ßalirtuS in i\m
gefonberte Steige, bie jebodf) nur at§ bie t)erfci[)iebenen ©ei«
teh beg einen d)r!f!(td^en SebenS unb in beftdnbiger SSejte^
f)ung auf einanber ju betrad)ffn firtb*
e§ tft fc|)on früher gejeigt, wie bö8 Sl)tiftent^um in fei«
ner l^tportfd^en erfcbcinung fein abgcfd^IoffeneS ©pjlem bor^
bietet* ©er mtniti)lxä)t ©eijl aber, ber überall nati) &n\)tit
fhebt, l^at aucb bier üerfucbt, bie getrennt erfd^einenben SSor*
jungen auf eine il^nen jum @runbe liegenbe (Smbett bed
S5ett)ugtfcin8 jurüdjufubren. 2)ie(e§ f^jfematifcbe äöefhceben
begegnete unS fd)on auf bem biportfcben ©ebiete bei ber bibß«
f^rn 2)ogmatif unb 0er bamit leicbt ju üereinigenben biblis
fciben ÜRoraL 6bert fo unb nocb leidj^ter, aB ftcb auS bet fdU
bei (ober bem 91» 5£. inSbefonbere) eine Tixt t)on ©pjiem bars
fl^en Idßt, laffen f[^ bie in ben ä3eEenntntpfd)rtften einer
^Ikattjti tntf)altmm Se()rfage in ein ©anje^ iufammerijiellen,
xok unü bie @9mbo(tf gejeigt bot. iBeibe 3Crten t)on fpjlemas
tifid^er £)atftellung t^altm fii) aber innerbcilb ber bift<>Yif4)en
^tenjen ; unb* ftnb ber ©tatijlif }n t)ergle(d)en , belebe ben,
Sttflanb ber Äird^e in einer^gewiffert Seil abfcbilbert . JtnberS
t>erbdtt eä jtd[) nun aber mit ber bogmatifd&cn ober fpftematU,
f4)en S^beologie im engern ©inne beS SBorte§. @ie toiU
nic^t nur ba$, tt)ad ftd^) gefcbicbtU^^ auSgebilbet b<^t| be«
^ — e56 —
tiöfttn, fonbem jugleic^ bte eigene tteberjeugung
beffen aiahtbim, ber unS baS @9{lem in SSort ober @d^rift
batlegt. S)emna4^ ftnb bib(tfc|ie S)osmattt unb ©^mbolif
nur atö l^tjiotifcbe SSorarbeiten fär bie etgentltcbe bogmattfc^e
SJ^eologie im engem @tnne ju betrachten, bie mit ibrer um
mittelbaren jBebeutung fär bie ©egenwart eine rein ^ifiorifc^e
Sßiffenfd^aft ju fein auf^6rt, n^ie im folgenben ^aragrat)l^e
noc^ befonberd ju jetgen ifl.
Sben be^b<^lb aber, xodl ti ftc^ l^ier um ein ©pfiem im
engem @inne be§ SBorteä ^anbelt, um ein 3uru(f fuhren be§
empirifcb / l&ijtorifcb ©egebenen auf baä Snnere unb auf ein
JBegrfinben bejfelben burcb bie @j)eculation, fo wirb bie SJrcn^
nung beS Dogmatifcl^n unb SRoralifcl^en atö jmeiet ^toat ju«
fammengel^6renber , aber bocb auf »erfcbiebenen ©mnbanlagen
bed @ei{ie§ berubenber Functionen, um fo notbpenbiger fein.
3m ititn felbjl erfcbeint bie Sfeßgion, wie wir ju Anfange
gefebm Ifdbtn, nie in ibrer reinen Unmittelbarfeit al§. @a(be
bti ©ef&l^tö, fonbern immer iugleid() unter ber Sorm ber @r<
fenntnifi auf ber einen, unb unter ber f^orm ber SBiIIen§be<
ftimmung unb ber jtttlicben Sl^^at auf ber anbem ®titt
Sebe ipofttiDe Sfeligion fubrt baber aucb mel^r ober weniger
©runbfdfee für baS religipfe SBiffen (Dogmen) unb ©mnb«
fdfee för ba8 ^anbeln (©ittengebote) mit. jicb *)• ©o ifl a
aucb ber %aU bei bem g^rijlentbume. 3a, inbem biefe$ nic^t
nur auf Un IBucbjiaben toon ©laubenös unb ©ittent)orfc^rif*
ttn , fonbern auf ben ©eijl felbji jurfidE gebt , wie fi(b berfelbe
in bem geben unb ber ^erfon S^rijK geoffenbart i)at, fo wirb
fcbon in ber oben geforberten ©arjtellung beS gebenö 3efu ficb
bie bogmatifcbe unb moralifcbe JCuffajfung feines S33efen§ unb
feiner gel^re burcbbringen müjTen. ®ben beßlS^alb ffobm wir e*
aucb nid^^t für notl^wenbig gefunben, biblif cbe £)ogmatit unb
b i b l i f dE) e fSRoral ald getrennte £)iSct!pßnen aufjufübren (t)gl.
§. ö8.)- — 2(e^nlicb t>crbdlt e« fi4) mit ber ©pmbelit J)ie
SSegebenl^eit ber [Reformation war eine fiebertSbewegung, feilie
Steuerung auf bem ©ebiete ber SSSijTenfc^aft aQein; wefb^lb
♦) 2)a^cr ouc^ ber weitere «nb engere ©prad^öebtaud^ be« ?05orte«
9t e U d 1 n (fubjlecttoe unb ob]ectt))e, entwtcEelte unb unentwicteUe Sllcltgum)*
■*■
257
bte dleimgung bet Seigre aud^ unmittelbar bie bet ftttlid[)e»
9rind))ien md) fid) )og, xoit benn a\x6) biefe unmittelbar in
bie @9mboIc übergingen (t)gL ben ^rtifel de magisfratu u.
f. n)0* ^ucb ftnb nidi)t feiten (Sittenmanbate unb @lauben$s
geböte in ben fogenannten 9{eformation§orbnungen t)iefer 3ett
gemifcbt.
(gö ijl bal^er md), fo i)iel wir »ijfen, nocb 5Riemanbem einge»
fallen, eine ci)m:|)aratit)e SR^ral nebtn ber com))aratit)en 2)ogma«
tif gefonbert ju be^anbeln; fonbern too man auf bie S3erf<cbie«
benbeit.ber ftttlicben ©runbfai^e, bie ftcb im ^rotejianti^uS
unb ^at^oliciSmu^ i^Uenb ma^en, aufmerf fam machen gu muf^^
fen glaubte, gefcbab biefed bei ber £)arf}ellung ber @Qmboltf
felbjl, als eine fid^ »ie toon felber ergebenbe Sonfcquens.
@o notbwenbig e§ nun aber aucb ifl, überall bie ®ad)m
er{l im geben unb^ in ibrer concreten Unmittelbarfeit an^nf
fcbauen, bamit nid[?t ber biurre, abjlracte SSegriff über baS 8e?
ben \)txxid)t, fo notj^wenbig ifl benn b^d) md) n)ieber aiif ber
önbern @eite baS jttbjiebm . ber ^Begriffe au^ ber ©rfcbeinung'
im geben unb baS äuipücf führen biefer auf iene. 25a§ letztere
ijl nun eben bie 2(ufgabe ber fpjtematifcben a^b^ojfogie, bcren
jbenennung e§ fc^on auSfagt, bafi man eS bier nicbt mebr^ tpie
im ^ijlorifcben , mit concreten aibatfae^^en, fonbern mit einem
@ 9 jl e m e, mitbin mit abgejogenen, auf eine wijfenfcbaftlicbe ©in*
beit jurüdPiufübrenben SSor jlcHungen ju tbun l^abt. ® o wenig nun
aucb bie SBe^fetoirfung religiofer grfenntnifl unb religiofer JSÜI^
lenSbeflimmung auf einanber geleugnet werben fann, fo ijl boc^
f lar , baß bie äufammen jleHung contemptatiöer unb burc^ ben
©tauben unter ficb t)erbunbener SSorjlellungcn für bie wijfen^
fcbaftlicbe abatigfeit etwas anbereS, alS ein 3nfammenjlellen t)on
|)raftifd(^en ©runbfdfeen, ^aximtn, £ebenSt)orj^d()riften ijl.. Sie
eilte 3fufgabe tebnt ficb/ il&rer fpeculatiüen ©eite ober iod) we*
nigjlenS i^rem !pbil^föpbif4?en 2(uSbru(fe nacb, an bie SReligtonSs
!|)biiofo:p^ie, bie anbere an bie gtbif an"^). SBo eS alfo nicbt fo«
wobt auf ©arJieHung t)on ctwaS im geben fBorbanbenem ober,
auf ipraf tifd(^c ©ettenbmadf^ung Don religiöfen SQBabrbeiten (j. fd.
in ^rebigten), alS i)ielmef)r auf wiffenfc^aftlicbe SSejlimmungen
258 —
imb ©c^itfe ber SSegriffe mtfornrnt, wo iibitf)avipi bai reine
. Snteteffe ber tl&eologifcijen @d[)ule t)ortt)aftet, ba »irb auc^-
bie Nennung ber ©ogmatif ryon ber 3Rorat am melpen ju
ted&tfertigen , ja felbjl ju fprbem fein , rotnn m6)t ein« um
be« iinbei^n xoiUzn ju fut} fommen foQ» SegtereS war in
SBejiel^ung öuf bie ©ittenlel&re offenbar ju ber 3eit ber %aU,
Uli man ba« 92orätif4)e bfoß in bem usus practicns am
1(^ans«n)eife }ur S)ogmati( bel(i>anbelte, wobei <« g&njlic^ an
einem t>ttt für bie ©itwidfelung ber et^ifdj^eR |)rinciipien fclb^
fe|)tte; wa« bocb immer nur b*^ untjoUf ommen unter bem
^fd^nitte ^om ® e f e 1| e gegeben werben f «inte. OTein eben fo
wenig barf gel&ugnet werben, ba|i f[(b na^^ ber erfolgten Sren«
nung beiber S)i«ct))Iinen'^) audj^ eine falfd^e Qnabl^dngigf eit ber
iSittenlebre oon ber 2)ogmatif unb .tin t>erfe^rter @ffeftid8mu8
geltenb ju mad[)en anfing **)• Unb wen?i €« baber ber Tinh
gleid[^ung biefer (ginfeitigfeiten wegen ,, wünfcbenSwertb " fein
fann, ^,ba|i ficb aucb bie unget^eilte äBelj^anblung t)on Seit ju
Seit wieber geftenb mad^e" ♦♦♦)/ fo {jl biefem SBunfcbc in
tieuefter Seit auf tim iebenfaH« beadj^tentwertl^e SBeife entfpro«
6)m worbem
9{t-tf4, (S. 5*f ^^fm ber ^rifKfd^en e^re fftr afabemtfc^ (Dorfes
fungen« fBonn, 18129» 31.
SBautngftrten * Gruftud ^tnlHtung In bat ^tubium ber SDodtitattf. Sp^.,
1S20. Stfd^et^ S-^ «ur (Sinlettuiid in bie 2)oginati{ ber et>andeUfd^s
ptoteftantif^m ^ixä)t, ZibntQtn, 18S8. STlp^iftev iiber ben SBegriff be(
^vifllid^en 2>osmatie (%ol. @tubien imb JCritifem SoifycB^ 1831« ^e^ a)»
§. 79.
©ie d)tx\Üiä^t JDogmatif bilbet ben SRittelpunct ber
Z^eoloQic, tnbem in i^r hie Siefulfote ber C]t:e9etifd)en unb
l^ijiorifd^en %ox\ä)VinQ, in wiefern biefelben auf ben ©lauten
*) ©<l()Ott t)or©alfxtu6 t)erf«di)tc ffe bcrreformirteS^eolog 3)anfiiiö»
€Jie<)e S^lt^fd^ am attöefö^rten Orte»
♦*) ®*teienn. §» 227. 229.
♦♦♦) ©c^leierm. §• 231-
bet e^riflen ©ejag ^ahen, (fritifct) bclcu^tct «nb bialcffifc^
geftc^tct) ju einem tt)iffenfc^aftH(ä[)en ©anjen Derbunben, unb
an& t^r »icber jum SE^eil bie ©ninbfdie ffic bie ®ittenle^t?c
unb bie ^)raftifd)e SlljeDlögie abgeleitet Werbern @ie {(l tt)e*
ber blope 9ieli9ion§|>^itofo|>l[)ie noc() blope JDogmengefd)!^
«nb eben fo wenig blope biblifd[)^ ober blof e (fpmbolifd)) fir^»
lid)c ©ogmatif, fonbern eine l^iftorifd^ r p^ofopfjifi^e SBiffen*
fc^aft, in tt)eld)e bie 9tefultate ber fpeculatit)en, »le ber eyege«
tif4) - 9^f4)iö)tlid[)en ^rfd)itng anfgenommen jtnb* Sie t?er*
langt ba|)er aud() fowolfjl eine e]cegetifd^s][)ijlprifd[)e; aI8 eine
|>I^Uofo|)|)ifi^e S3orbilbung*
(Sä)on bet ©^ra^gebrau^ , wonad^ ;,a^eologte'' m^
,,®ogmatif " d)mal^ gleic^^Bcbeutenbe ÜSBegriffe waren, beutet
auf eine Hegemonie biefer SCBiffenfc^aft im S3er]()altniffe ju beh
fibrigen tf)colbgifcben 2)i8ci!plinen l()im 2n tbr rul^t gleic^fam ber
©c|)wer})unct ber gangen t^eologtfcl[?en 2BtjTenfc^aft *) unb ber
SJlert) beä ©anjen. 2Cuf fte jielcn bie eyegctifc^^en unb ^fjlo*
tifc|)en ©tubien ab , in »iefem fte t]()eologifd&e b^i^^n xooUtn,
unb aui xi)x fließen bie motalifd^^en unb ipraltifcb^n ®runb»
fd^e. ®lei^n)obl ftnb nid^t 3(lle über ben Umfang unb ik
SSeflimmung ber ^ogmatif eint)erfianben , inbem bie Linien
(£)iberlein; .lg>erber, S3retf^neiber, @cbleiermad()er), n^ien^obl
ieber wieber ))on gang t)erfcbiebenen ©eftcbtSipuricten ani, fte
JU einer bifiorifcben ; 2tnbere »ieber gu einer rein bibaf tifc^en^
f9Jlematifd[) 4p^culatit)en SBiffenfcbaft macben.
£)iefe SSerfcbiebenbeit bangt mit ber Derfd^tebenen 2)ett^
tung beS SBorted äoyfia im tbeologifc^en 0))rad[^gebraud()e ivtß
fammen, toiitoo1)l n)ir gugeben, bafi bie ©acbe ficb nicbt m^
bem SSoxtt, fonbern biefe^ nacb ber @acbe ju xi6}Un ^ait,
un^ ia^ iai beutfcbe SSBort ^laubenSlebre üielleicbt no^
*) IÖbxücH)\ bie @tttenlef)re in S3erbmbititd mit ber iDodmatif .bie f^fte«
»iatir4)e SS^eolodie hiJbet, fo ifi bocg hie erftere in einer gewifen 2Cb^&tt<
diaSeit 000 ber le|tem, in ber ftd^ baS IS^füm am meifien concentrirt«
17^
f(|)t(fUd^er 2U etner ab&quaten Sejet^nung beä SSegHffeS ge-
wallt tt)urlDc. 9la^ bem biblifd^cn ©ipradf^gcbtöucbe ndmKc^
Ibctßt ^o)7m fcblc€btl)in Statut, @ebot (LXX für n-^ 2)ön.
II, 13. VI, 9. Q\a). 111, 9., r>Ql bie 2f»>o!n)Vl)en' 5. 25.
2 gRatf. X, 8. Sm m. Z. : 8uc. II, 1. 'Äipejlelgcfcb. XVI, 4.
XVII, 7. ep](>. 11, 15. 60L II, 14.*)). au* bei beti
^rofanfctibentcn ijl ^oy/wa awd^etvai bdwPs fr ^i^l öI§
oucb ÜRcmung; placitum; doy^iaja finb nad^ ^efp^iuö fo-
tt>ol)l &yT^5fiaTa ölS ngoarayf^ata. SBciben SSebeutungcn liegt
fitt ®emeinfame§ jum ©runbe; benn roa^ bef(ibl offen
tpirb, muf tjernünftigermaßen ouf einer ti^) tigen einfielet
beruben, unb toa^ ricbtig erfannt tjl, baS mu§ fic^ aucb unter
gegebenen SSerl^dltniffen jum ©efefee für 2(nbere erl^eben lafif
fen **). 2)er 9Rittelbegriff ober jwifcben ©ebot^unb SReinung
ijl ,;®runbfal^;" unb biefem entfpricbt doyfia ganj t)orjüg*
lid(^, wd^renb für b 1 g e 3Reinung lieber doxtjaig gefagt wirb.
Sn ber SSebeutung t>on unum|l6plicif)en ©runbwabrbeiten,
Aromen, ben t)orübergel[)enben Saunen, ©efüblen unb Effecten
entgegengefel^t , gebrauten bie ©toifer befonberS ba§ SBort
ioyfiaj tt)pfur bie Lateiner decretum fagen***). 2fn biefen
.'@)>ta(bgebraucl^ fc^lie^en \\d) grofientbeilS bie ^irc^enodter an,
obwobl feineSwegö burcbgdngig f).
3e nad[^bem xac^n nun in bem SGBorte Joy^wa mel^r ben SScgrijf
ber fcbwanfenben, t>orubergel)enben,, pcbtigen unb tt)ed[)fetnben
STOeinung ober ben beS bebarrli4)^n ®runbfa|e6, ber leitenben
imb tlet6 bleibenben 2Bal()rbeit ^erauS^ebt, wirb a\xi) bie Siog?
matif n>enigften8 ber SSBortbebeirtung md) ju einer (^ijtorif4)en)
♦) 35od) werben beibe le^terc ©telTen üon 2Cnbem anbcrö Qcfagt, j.S5,
t)pn e^rpfoflomuS, SS^eoboret unb SBiner. SSgl. bejfen ©rammatif beS
«euteitamentridi)en ©ptac^ibiomö. 3 2Cufr. 1830. ©. 178. 2(nm. 179»
♦*) ®<inj d^ntfc^ ber beutfcfcc ^anglei 5 @pra(i)9ebrau(i^, »onocb ,,fr:
fennen" fo t>iel i()eift als „bcf(i) ließen.'' Ober: „baran t^ut i^r
4tnfere ^tinvin^J' ®o audj) bag lateinifd^e placet.
♦*♦) Cf. Marcus Aurelius in libro ad se ips. II, 13. III, 16. CJc
acad. quaest. IV, 9. Seneca epp. 94. 95.
f) S3öl* Suicer thes. eccl. u. b» SOS», WO aber bie Seifpiele lanflc
tii(^t öoUftdnbfg oefammelt finb, unb S^i^fd) a» O. @. 2&t fft . .
261
SBiffcnfdjaft tjcit ben Xel^tmetttUttöen ober ju einer (fplle*
mattfd)en) t)on ©(auben^gruiibfofeen unb ©laubenSwa^tbeiten *).
©0 üiel aia SSorbereitung, um auf bfe ©4)IeicnTtacberf({)c
2CnftcI)t ju lommzn, toomd) bie ©ogmatif gWd^fallä M eine
l)ijlDrifd)e SBifTenfcbaft gefaßt unb al§: „bie SBiffenfcbaft
t)on bem Sufammeubange ber in einet ^rip*
lid^en Äircbengefellfdl^aft ju einer gegebenen
3eit geltenben 8cl()re"*^) be^nirt wirb, ©cbon biefe
5)efinition jeigt, ia^ man bic (Scbleiermac^erfd^e Änfi^t \t^i
miß\)erjie^en würbe, wenn man glauben woßte, er macbe bie
25ogmatif in bem Sinne ju einer ^iftorifcben a33ijfenfcbaft,
wie fte einige aUerbingS baju machen ; ba|i fte ndmlieb nicbt*
anberea al§ ein ferfeS äwfömmenbrodE en t>on Derfcbiebencn, fic^
wiberf}>redS)cnben , jum SEb^^I anti^uixUn SSeinungen wdre,
worüber man bann gelegentlrdS) bit Säxüf)t dgener SBeiSbeit
laufen unb baö ©anje fo ju einer Slumforbfd&en @u:p!pe wer«
ben Idßt, ju ber jwar tin guter SKagen gel^irt, bie aber ben
©raminanben i^or ^ungeränotlj^ ^ö)n^t unb geib unb ©eete.
auf ben Sgag ber Prüfung jufammenl^dlt ©d^on bieg, baß
bie g eltenbc Seigre bargejleHt werben foU, weifi biefe 5Ki|ibeu5
tung ab. 2(ber freilieb, waS ijlgeltenbcgebre? „©eltenb beißt
nadb ber einen (Stelle***) bie gel^re, wdcb^ in 6ffentli4)en SSers
banblungen al§ ©arjieHung ber gemeinfamen grömmigfeit ge?
broudbt wirb/' ober nocb einer anbernf), ,,waS amtlich bw
f)au^Ut unb vernommen wirb, obne amtlicben S3Siberfprud[> ju
erregen." JfUein wie t)iel ^ier in ba§ 2Ra|i gebt, laßt ftcb
bocb wo{)I fd^werlid^ bejlimmen; weßb^li> Aud^ ®c^Ieiermadl)er
felbfl jugibt, baß „bie ©renjen m<i) 3^it unb Umßdnben wei«
.*) 2Cn tag cvjlere t>ad()tc *& erber (tson SBeligion, 2:ei)tm€inm(^m unb
@eBräucf>en §*37.): „X>OQtAatil, fetbjl bemSBegriffc i^ireö S^Jamenö md),
,fi\t ni(i)H aH eine 2) oö menge fd)i(l&tc. 3cbcö iDogma rein piSitlolos
„gifd), ijiiftorifcf)/ p^ilofopi^ifcIS) burd)fö^ren, fobann für unferc 3eit he^en
„©ebrauc^ geigen, »je unterri4)tettb, wie i^eilfam!" (t)gt. bamit bie 25rets
f(^neiberfdi)e TCnfic^t).
♦*) 2)arll. §» 97* 196* ff» ber cJ^rifHtd&c ©laube. »b I. ®. 125.
♦♦*) SDet 6)vi\iüä)t ©laube» S5b I. ^ 127*
+) ^arfl. 5* 196. 2Cnnw
__ t62
ter unb titget geftedt feien/' ^em fei ober tote i^m tDoQe,
fp iß fc^on nadS^ biefet ä3efd[^tanfung bte ^ogmatiC nic^t me^
eine rein l^ijlotif^e SSBiffenfd^aft; inbem eine fold^e (tok bie
S)osmensef(l^i(bte) blofi geben mäfite, n)ad gegolten 1^^ at/ unb
nicbt ba§, n>a$ gilt @ie tritt alfo mti)x, xoit @db(etennas
d^er felbet anbeutet, in tSnalogie mit ber @tatt{li(, totl6)t
bereits auf ber ©tet^e be§ ,lg>t{lorifcbm {lebt ^t^mm n)tr
<^er nocb anbere 2(nbeutungen @^Ieiermacber'§ binju, bie
namentlid^, bafl ber Stogmatifer nic^t bloß ^embe^ fonbem,
tigene Ueberjeugung ju geben ^abe (§. 196.)^ nnb bie, ia^
fogar eine 2)ogmatif „ bimnatorifd() '' fein muffe (§♦ 202.) unb
bafi fte a(fo auS. ber @eg^nn>ärt f^txani ibren ^M eben fo«
n>o^ auf bie Sutunft/ ati auf bie SSergangenbett x\ö)ttt, mit«
f^in ntcbt nur batjieQt, xoai eben gilt, fonbern roai mit ^ug
unb SJecbt gelten foll*), fo muffen wir,- »enn nicbt bem
®))racbgebrau^e ©emalt mQttf)an werben foK^ gegen bte fßu
Seicbnung beS ^iflorifcben prjotejiiren ^ unb biefl um fo
ntebr , ali toxi in. ber ®aä)t felbfi t)onfommen mit bem t>er:
ebrten ^ämt äbereinflimmen» 3)enn aucb bamit'ftnb n^tr
DoQfommen einioerfianben, bafi bie S)ogmattt t)on ber anbern
®titt zim fo n)enig eine btofle StetigionSf^ilofopbi^ f^in foK,
fonbem aUerbingS auf gefd^icbtlid()er ©runblage rubt unb felbjl
ein §l^oment ber gefcbicbtli^en (Sntwicfelung bilbet, unb ba^
fomit eine Mpfie jufammcnbangenbe ©arjleHung t>on fubjecti?
Den 9{eligionSanftcbten eben fo wenig ben ytamtn einer Dogmatil
Derbiene, <di jene rein objectioe 2(udetnanberlegung be6 ge«
fcbicbtli^ gegebenen ©tpffeS**)^ SBir f äffen bemnocb bie
©ogmatif »eber al8 eine rein biponf^^^/ nocb 0I8 eine rein
fpeculatit)e SBiffenfcbaft , fonbem aB eine ipbilofopbifcb = bifJo«
rifcbe ober biilotif(^spl^itofo!pbifdS)^/ «nb fcbtießen un§ am lieb»
jlen m bie 2)efimtion t)on ^afe an^**), wonach bie 2)ogmatif
«n
♦) ©alfetbf »irb üuc^ tn &ä)Uietma^tt*i d^rifttic^eni ®la\xUn (95b I.
©♦ 1300 mit btutlid)en SBorten geforbert, wenn ^/SfJeintgung unb SJeroott«
lommnund ^er Seigre" als f&exf unb TCufeabc ber jDoQmatif ynb „ein
U\ti\d^^ ^etfaf)xen^* alö bte SSebtngund baju ange^eb^n nnrbt
♦♦; ©d^leiemif 2)artt. §. 197.
*♦*) Söangetifd^^ iDpömati! I. §. ^
263
„ eine fßti\z%mc^ htt Steligton wi ^ vxt 9{eItgion^ tme fte
im g^rtjlentl^ume unb in beffen £)at(lellung burc^ bie toam^
gelifd^^e Sxx^z erfd^etnt, \%" tibxotäii xovt baS SSetlf^dltntß lieber
umgete^rt al$ eine jBeiiel^ung be$ biblifd(^ unb fird^tic^ ©ege^
benen auf bie Sieligion an ftd^^ xoxt {te. in bem frommen
S3e)9u$tfein erfd^^eint, auSbruden m&cbten O-
^amit (dp ft4^ nun aud^^, fowie mitbet ^aujpttbee bec
(S(|)Ieierma(l|>erfcl[^en %vi\iiit, bie £)eftnitian t>en be äBette
uereinigen: „ £)ai:|lellüng beS 6^ri{lentl(fum$ im SSet^dttniffe
itt einet äeitbilbung ifl ©ogmatif"**)/ inbem fte beibe ®lie^
ber in ft^ Wxt% iai 6l()rij}entl^um ndmli(^ naö) feiner über
atte l^ijierifc^e IBemegung ^inauSIiegenben Sbee aB ba$ f^ejie
unb bad ben gefcf^i^^tlic^en Sinfläffen untenoorfene SSoment
ber ä^iti'ilbung atö bad ^txoi%X\6it.
2(nbere £)eftnitianen , wie bie wn 9fein|iarb, SBegfcf^«^
ber, Sifc^itner, jtnb bo((^ in ber Z%at ju unbejümmt unb all^
gemein; al8 bafi fte eine f4>drfere 3>rüfun8 au8()ielten ***>
SSerbinbuttg ber 3C)>ologeti{ unb^olemiC mit
ber S^ogmatif.
^^ ©djiletermad^et S* 32 — 42«
§♦ 80;
SSon ber rein t)ibaftifd(>en S^dtigfeit bcS Sogmatüerä
^ V
ifi jvpar bie a))otogettf(^e unb ^olemifd^e .t)erfd()ieben , j|d)0(^'
tt>irb jebe Sogmattf aud^ ajjologetifd^e unb })olemifd)c ßle^
mente ent|)attcn» JDie erjiern ttjerben neben ben religion&r
})]()Uofo|>l()ifd)en ®ruttbfd|en ganj Dorjuglid^) in ben ^rolego^
menen jur 35ogmatif ]()ert)ortreten, Die le^tern ober ftd(> burdf)
ben ganjen SSortrag ]()inburd[)jie^em
'^) €Ste^e meine Sflecenfton ber «^afefcfien )Do0matt! unb (S^noftl (n ben
ti^eoU ©tubien unb Äntifen. Sa^rg. 1828. *eft 2. @, 445. ff*
**) 2>09mattf I. §. 60.
***) j* S. bie beö le|tern: „^c^mai^t ift bie SBiffenfd^aft bei: d^riflli;
„ d)en ^aubenglei()ren ober bte~ n>iffenf(!^aftti(i()e ^arfteirung ber im ^^U
,f fl^t]S)ume enthaltenen Se^e t7on @h>tt unb d6ttlt(l^en ^tnoen/'
264
I
@4)on bie alten S^logen untetfc|){eben bt^ afroamatifc^
Sl^eojcgte (S)ogmattt) t)on ber |>o(emt{, Slend^tif. £)te erfiere
umfaßte bte loci communes, bte legtere bie fogenannten Som
trbtoerfen. 2tucl^ n>utbe bte i[:poIogeti( b&uftg befonberd, meift
Dom praftifdi^en 93ebutfnt{fe unb ©tanb))uncte <iu6; bearbeitet
@(|)leiermacl^et fagt nun bie ^olemtf unb %poU>Qztit um
ter bem mamen ber )>ll^i(ofo^btfd()en S^beotogie iufammen^
unb fieUt {te an bie @^i^e ber ganjen tl()eolo3ifd[^en Sßiffenfcbaft.
Sa toix nun t)on @^(eiermac|ier barin abn>eicben, ba^ n>ir bie
S)ogmati( nietet a(d ^tfiorifcbe^ fonbern atö l^iflorifcb - pl^ilofo«
pf)i\d)t SBifTenfdS^aft betrachten unb fomit ber @))ecu(atton einen
großem @))ie(raum innerhalb ber S)ogmatit geßatten ntöd^ten,
o^ne biefe beßl^alb in SteligionSpl^ilofopbi^ aufjulofen; fo folgt
t>on felbjl^ ba$ ba§, »ad @(I^Ieiermad()er al§ t^bil^fo^bifciie
SX)toloQk attSgefd^teben l^at, nun innerl^^alb ber X>ogmatit felbfi
feinen $(ag erl^alten mu|i. 3^ bie )}bi(<>fo^bifcb^ 3:^eologte
bilbet bann bai eigentlid^e Ferment ber S)ogmatit unb ^polo^
getif unb Volenti! ftnb ber pi>\itVDt unb negattt)e $o(, an bem
ber ' elef trifdf^e gunfe berfelben jur @rfclS)einung fommt 2fuc^
llijlorifcl) lafit eö ^d) nac^^weifen, wie fiä) eben erjl an ber ^o*
lemif unb bann an ber 3())ob)getiI bie £)ogmattE entwiifelt f)at
(togl. bie ^eriobeneintbeilung ber 2)ogmengcfcbid[)te §.68.); unb
nocb iel^t wirb t)on iebem, e^e er unS bie cbtijilicbe ©laubenSIe^re
nact^ ibren einjelnen JBeflanbtl^eilen entwirf elt, erwartet, baß er
un$ t)or aUtm feine apologetifcbe @runbanftcbt toom Sb^if^en«
tl^ume entwirfele, b. b. beffen SSorjüge im 2(Ilgemeinen in6 8icl(|t
PeUe, bafl er unS feine %nii(i)Un über ben gottlicben Urfprung
beffelben, über Offenbarung, Snfpiratton u. f. w. mittbeilc,
ü)t er un$ jumutbet, baß wir feine £)ogmattf gebortg üerflel^en
foBen. 2tber aucb felbjl bei SSel^anblung ber einjetnen SJogmcn,
wie j. 85. bei ber ge^re Don ber ^erfon 6l;rt(li, fcbcint e§
notl)wenbig, auf bie ® egner be§ 6^rijlentl()uni§, aufbieginwem
bungen gegen 9icin^eit beä fittlid^en Sb^rafter^ Sefu unb feiner
3werfe 9iurf{tcl()t ju nel^mem ^auftg (ann bann bie 2())o(o$
getif fclb|l in 9)olemif Übergaben. 25ie lel^tere aber wirb fEd>
in ))errcbiebenen f^ormen bmd) bie ganje £)ogmatif burd^^ie^
Jden, inbem fic^ (eine lebenbige S)arlegung einer religiofen unb
wiffenfc^aftlic^en Ueberjeugung beuten laßt, o|)ne fortwd^renbe
265
»crudftd^ttgung bc8 xoixtli^m ober mä) nur be9 iznlbaxtn
a5Jiberfpru4)§ ; namcntlidf) wirb, »ie ©d^Icicrmac^er felbp erin»
Ttcrt, ber ©egenfafe bcS Äat]()olici§mu8 unb ^rotcffantiömuS,
bcr ein ^auptgegcnjlanb ber^olemif iji, anä) in berSogmatif
berudjtdS^tigt werben muffen.
SSSoUte man aber unter Jfpologetif unb ^oKemt! nidf^t
fowol^l bie Ausübung ber a}>ologetifcben *) unb pblemtfdSjen
a;i[)dtigfeit felbjl, öl§ tjielme^r bie »iffenfcbaftlicl^e Darlegung
ber ©runbfdi^e »erfie^n, nacb »eichen t>ertl)eibigt ober anges
griffen werben foll^ fo würben biefe SJiSciplinen bartn ium
a;f>eil ber gt^if , jum Z^l ber t][)eologifc^en SEedj^nif, b. l
ber j)raftifdS)en SE^eologie anl^eimfaUen **).
a, 2())ologetti
§. 81.
Snbem ba8 (S^rijient^um jfi6) feiner öttgemein religiös
fen Sbee naö) einerfeitS an bie buv^ bie SSernunft erf ennbaren
85ebürfniffe ber ftttlid^en SKenfi^ennafur anfd^tiepf, anberers
feitg aber aud) wieber einen eigent^ümlid^) po\xtioen ß^araf ter
unb eine befonbere SDignitdt be][)aupfet; fo jieUt \i6) für ben
3(poIogeten bie boppelte 2Cufgabe , fowo][)l bie SSernunfbnds
pigfeit unb SRoratitdt be3 (S^rijient]()uthg gegen ungered()te
JCngrtffe ju t)ert][)eibigen^ al& anö) feinen l)6i)en SSorjug wt
ieber anbern wirftii^en ober benfbarert Stetigion ju rettem
2)ie fiofung ber Ie|tem JCufgabe Idpt ftd^ jjebod^ oi^ne ^^in*
uberjlreifen in baS ^)olemif(ö()e ©ebiet n\ä)t benfem
SSSenn @clS?Ieiermad()er ber 35ogmatif bie 9R6glid()!eit Um
gläubige ju befel^ren ah\)(>ti6)t, fo b^ngt biefi mit feiner fcbar«
fen STrennung t>on Sogmatif unb 2(pologetif jufammen. SGBir
geben jwar felbjl ^rx, bafi bie S)ogmati{ jundc^^fi für S^riflen
*) Sn btefcr »&infid^t tarn man 2CpoIoötc unb ^Cpologeti! unterfd^cibcn^
**) ^ä^ X)ani @. 366, 440. ©«Iderm. §. 39—41»
266
gegeben nnrb^ jmetfeltt aber n\ä)t an htm ßrfolge einet stfinb^
Uelzen bogmatifc^en SDarfleQitng auc^ in SSestel^ung auf bie
(Sinwenbungen ber ©egner» 3a toit be^aitpten , bafl ©d^^Ieiet^
machet feibjl ben fdmtii geliefert. SS&ren nur aQe £)ogma«
tifen in feinem ober einem üerwanbten ©eijle t>orgetra?
gen unb gefcbrieben n?orben^ n?ie t>iete ^ad[)e beiftifd^e &'m
tpenbungen gegen bie SSemunftigfeit ber ö^xi^li^tn 9?e(igion
n^urben nie gin?agt b^^ben, laut ju xottbtnl üRag nun aber
bie Zpologttxi atö eine befonbere^ aber bann nicbtS beflo tou
ntger in ben S3erei(b ber bogmatifcben .SEbeologie geborenbe
l(9iffenfcbaft ober ald blof e Anleitung in bie S)ogmatit be<
banbett n)erben unb in einzelnen ^artbieen berfelben n>ieb€r
bert)orlreten ^ fo n)irb ibre 2(ufgabe immer bie im^^aragra^be
iejeid^nete boipipelte bleiben. @o l^at eS {tcb aucb l^ifto^
rifcb gejeigt» äuerfl befeitigen bie Apologeten bie einwürfe
ber fBernunftwibrigfeit unb Unftttlid^feit, bie ben gb^iften t)on
t>erf(biebenen @eiten b^^ gemacbt wurbem S^ann aber gebt,
toie biefi au4^ bei )pi))9^\ä)tn ^mipfen unt)ermeibli(b ifi, bie
35efenfit>e aKmablig in bie £)ffenfit)e über* @ie jeigen nun
grabe bie ttttt)ernfinftig!eit be* ^eibcntbumS, bie Unjtttlicbfeit
ibre$ 6ultn8 u. f» n>./ unb erbeben bagegen baS 6btif!entbum
mit feinen Sßunbern unb SBSeiffagungen , mit feinen äSeweifen
beS ©eijleS unb ber Äraft. SWit »elcbem ©lürfe, gilt bier nicbt
jtt entfcbeiben. ©ie Zxt be§ Äampfe§> bie Sorm~ unb ©efialt
ber SBaffen Änbert jtcb mit ber Seit unb mix^ jidb dnbern, -
voeil auä) ber Eingriff anberS gefübrt »irb« 25er Äamj>f felber
iaber ifl nocb ber ndmlicbe, obwobl er nicbt nur gegen folcbe
ju fubren' ijl, bie außerbalb ber ftcbtbaren ©emeinbe fleben,
fonbem aucb gegen offene unb uxfttdtz ®egner innerbalb ber«
felben. ©egen bie, »eld^e t)om ©tanbpuncte einer falfcben
3Cuffldrung au8 ba§ ßbnjlentbum alS eine Zxt t>on ' feinerer
ober gröberer ©u^perflition betradj^ten, muß gejeigt notxbm, wie
baS Sbriflentbum ber dcbten SSemunft nicbt nur nicbt wiber^
ipxi6)z, fpnbern bie geifüge SSilbung ber asölfer forbere u. f» ».
Seltener micbten jwar bie ®egner fein, welcbe ben fittlidS^en
ßbarafter beS SbrijlentbumS unb feineS ©tifterS auf bie
SSJeife angreifen , wie eS fruber gefcbeben ifl ; jebocb erforbert
M^ fcbon ber leifepe Qm^d an ber abfoluten JReinbeit bee
267
äBegmnenS eine ojjologetifclic ©egenwirfuttg (j. fß, btc ^ppo«
t^efe, bag SefuS ^intennöc^ feinen ?)lan gednbert unb ZtinlU
ö)tS). £)te 2(namaYtefte S^rtfK tjl ein bogmatif(|)er locus,
ber ober a\x6) xoz^tnüiö) a^pologetif^f ju be^anbetn ifl *)•
2(Ilein auc^ bie ivozitt 2(ufgabe n)irb nodb ^eute an ben 2(pDr
legeten gefleüt ®egen bie ndmlid[^^ n?eld[^e baS 6b^t|lentbum
Swar QlS eine Sitten b'efirb'ernbe JReligion ju/ f4)d^en tjotge*
ben, eS aber nid[)t i)if)tx ober »enigflenö nicbt fo ^oö) über
bie übrigen !po{][tit)en 9{eligionen {leüen, ald t^m feiner fflatut
naä) jufommt ((Spnfretijlen, 3nbifferenti(l^n), ober gegen t>iz,
tpeld^e an bie @teUe beffelben eine abfiracte SSernunft« ober
9laturreligion fegen tooUm (inaturalifien, £)et{len), mufl fowobl
ber SSorjug bed Sb^^^tbumS t>or aUtn und be!annten ipoftti»
Den Steligionen, afö an6) bie Unmiglid^feit bargetban! n)er«
ben, aB ob eS je burcb eine no^f beffere ipofttiüe Sieligion;
erfegt ober burdb bie fogenannte natirli^e JReligion fntbebr*
lid[^ gemacbt werben fonnte. S)iefc 9la4)tt)eifung ber abfos
luten SSefiimmung be§ Qi)xx^tntf)nm&, Steligiott
für aUeSJilfer unb aUeäeitalter ju fein, ift wif»
fenfd[)aftlidb auSgebrudt, eigentlicb ba^, toaS man w:aftifcb bem
S3ett)ei§ ber SBabrbeit unb ®5tt(icbleit bed Sbriften:^
tl)\xmi nennt 6^ trifft biefe SSeweiSfubrung, bie übrigens feine
rein matbematifcbe fein tann, jum zi)tH mit ben jßeflimmun^
gen über Offenbarung unb Snfpiration jufammen ; <m6) mufl fie
nodl^ anbere in ber JReligionSpbW^fopbtc ndber ju berid^tigenbe
äBegriffe, wie bie t)on SGBunbem unb SBeiffagungen **), fcbom
verarbeitet tnpcb aufnebmen; baber fie in enger SSejiebung jut
JRefigionSpbitofopbte jiebt, beren Aufgabe fie aber ni^t t)Ojtt
ftdb aui iu (Öfen, fonbem auf beren atefuUate fte ftcb iu bet»
rufen b^t ***)♦
•) SJöUunmann über hie Ünfinblt^feit Sefu ftt ben t^eoL ©fub* vu
Sttltit 3a^r9.1828» »&ft !♦ ©♦ 3. ff», befonbcrö abgebrucft* 4^ambur3,1833,
**) @dS)Icterm* §. 43. %nm.
♦*♦) SBie weit bet; foficnannte aöunber« unb SBeiffaßunööbeweiS nod^
in ber l^euti^en 2CpoIodeti£ feine ^Cnwenbun^ ffnbe, !ann ^ter ntcbt evbttttt
werben, fonbem gehört in eine Äritt! ber 24?olo0eti! felbjt 3)ie meiften
äwcifler möd^tcn fiä) wo^J in bem gaUe IRouffeau'« bepnben, hai jte nid^t
fowo^ k caase des niiracles, atö tnelme^- malgr^ le« nui-acljes. dlau«^
268 -—
Sufafe. (Si wäre em grogeä 8Sorurtf)eil , n>enn man
glauben »oKte, bloß itx d)x\^lx(i)t ©upranaturaliämu^ fei jum
® efdf^dfte be^ ■ 2fpologeten ber«fen , unb nic^t aucb ber foge^
nannte 8?ationaU6mu8. SSielmeljr ifl bie eine ^fufgobe ber
^Cpologetif , namlicb * t)ie JSernunftmdgigfelt be6 (S^rijlem
tt)umS gegen 9?id^tcbriffen ju t)ertbeibigen, eine folcl)e, bie ftd^
nur t>om rationalen ©tanbpuncte an^, ber über allem ?)os
fitiuen iu hef^men ijl, lofen lägt. SB«S aber ben anbern
Zi)t\l berfelben betrifft, jugleicb bie abfolute religiofe 25ignitdt
be§ 6b"P^ntbumS (SBabrbeit unb ©öttlic^feit beffelben) ju er*
»eifcn, fo »irb jt4) freiließ l^ier mä) bem einen ©pjlcmc bie
SSeweiSart anberS gefialten, alS nad) bem anbern, »aä befon*
berö in Xnwenbung beS oben genannten SDSunber» unb SBeifs
fogungSbeweifeö heraustreten bfirfte, jumal wenn wir unter
®upranaturali6müS ben ^ojttiüi6mu§ Derfteben (Dgl. §. 26.);
«Hein mä) ber xoa^xt unb eben beg^alb ' in feiner 2trt ni(^t
rtiinber fupranaturale JRatiohaliSmuS Wirb, nur burdb onbcre
b. 1^. burc^ innere ©runbe bewogen, jene abfolute J)ignitdt
ebenfaQä anerfertnem Sener falfc^e, bem 9laturali§mu§ üer*,
f^wijierte ÄdtionaliSmuä aber, bem baS (S^rijlentl^um nur
einen xtlathm SSorjug tjor Suben* unb ^eibentbum l^at unb
na^ totld)tm e8 eine immerl^tn unt)onfommene .Sarflellung
ber waf)ren SSernunftretigion bleibt, wirb allerbing§ in ber 2fpo5
logetif nur eine jweibeutige SfoUe fpielen unb burfte leidet felbjl
©egenftanb ber cbrijlücben 2fpologetif werben; wiewoi)l aud)
l^ier mit blinbem ©fern unb SSerbammen n\6)t^ getban iji,
imb and) bie unt>on?ommenere gorm ber Ueberjeugung bon ber
Ibol&cn SBürbe be§ ßbnjtentbumS bem befonnenen 3Cpologeten
immer nocb einen willfommenen 2fnfnö:pfung6j>unct für baS
Jg)6^ere barbieten muß (SRarc. XII, 34.)-
ben m6d&ten5 unb hie steiften ber wat)r^)aft ©rdubi'öen (jlauUn wol^I e^er
um et)nfli »ilTen aud^ no d^ an bie SSSunber, aU baß ftc um biefer wil-
len an e^riflum glaubten; unb eben fo cje^t i^nen erft bie meniantfdje
Sbee bed 2C» Z. in t^rer reltgiöfcn ^(nwenbung auf, nacfebem ffe ben neus
te|lamentlt(i)en unb tt>irfncl)en SJJefffag fennen gelernt f)aUn. SSro^ biefer
erft^einung aber muß hoä) in ber 2Cpologetif auf biefe SBunbeubinge SJöcf^
ltd)t genommen »erben, wdre eö aucfe me^r nur, um ein »^inbernif M
OHauben« »egsurdumen', aU um biefen bamit ju f6rbern.
269
Uebcr|)öuipt aber wirb jur »iffcnfd()aftlic|)en SBe^anbtung
ber JTpologctif in unferer Seit ein bof)er ©rab tjon j)^ifofopbi*
fd^cr unb t^cologifcber SSilbung erforbert, ber benen oft obge^t,
bic ficb baju berufen glauben. 9?icbt nur bijiorifcbe Äenntnig
be§ 6lf)rijtentbum§ unb foUbe SSibettenntnig, fonbern aucb eine
genaue Äenntni|i ber übrigen ipofitiüen ^Religionen/ ©in ji4)t in
bie leisten ©rünbe ber berfcbiebenen pbWofopbif^en ©pfleme,
feine ffieobad^tung beS menfcblid^en ^erjenS, ber Seit unb
il^rer SSebürfniffe , fowie aucb enblidf) eine me^r M oberfladf)«
lid^e Söefanntfcbaft mit allen bi^berigen (ginwürfen gegen ba$
ßbriPentbum unb ben apologetifcben ßeipungen , ja fogar tin
teicbeä SKag üon 2)it)ination§gabe gebart bi^ber *). 2Cecbt
»ijTenfcbaftlicb betriebet, tjl aber aud^ bie cbrijllicbe 2(pologetif,
bie in einem gewiffen ©rabe alle tbeologifd()en 2)iSd^)linen in
fi^ aufnimmt unb ju ü)Xim ©ebraucbe t>enoenbet, eine ber
önfprecbenbjien unb lobnenbften SBBiffenfcbaften , erfullenb ben
SSeruf: ?to/jmp« di äel nglg änoXoylav navtl tw ahovpu
ifiäg Xoyov ne^l jrjg iv ifuv kknlSog^ f^nd nQavTijtog xal
g>6ßoVy ovviiÖTjaiv l^ovieg uyad^i^v (1 ^etr. HI, 15. 16.).
ßttteratur ber tKpologcti!**)*
SfJSff dt, 3. 2C./ SSerC^eibißuna htt Sßalir^cit unb ®5tttid&!e{t ber
^riffti^en BidiQim, ^aUe, 1766. 4 2Cufl. 1774. *ö Hüft. 1784.
erfte »fiiJfte.
♦) fßQl ^d^leicrmac^et §» 53.
♦♦) JDte ^iUvn ^Cpologeten SKcato t)on @arbe6, SKittlabe«, Suflm b.
fSt&T;U, Zatian^ TCt^ena^orag^ St^top^iln^f ZextnUian, @9prtan, §02tnucm$
Seit];/ (S(emengocn2nei:anbnen/ bviQ€m$, 2Ct^anaftug/ @9rtUugt>cn2(le]can;.
brien, ©reßortjon S^lajianj u.f»». finb in ber Ätrd&cngefc^iclite unb 9)atnftiE
lü nennen. TCn btefe f({)tie$en {tc^ im Mittelalter hie ^d^riften be§ '^Qohavs
buö t)on Cpon/ 5Kar|iliuö gicinuS, 3. C SSioeö an. SfladS) berSReformation:
H. Cirotius (de veritate rel. christ. L. B.1627., öfter ^eraugg* unb
fiberfegt. S'ieuefle 2Cu69. wn Bergmann. Lugd. Bat. 1831.), fBlaise
Paical (Pens^es. Par., 1669. unb 6ftcr ttJteber aufijelegt. ©tereotpps
QU6<jabe tjon Voltaire u. Diderot), todtt (1695.1733.), ©tatf^oufe
(Söert^ ber d)riftU fReU eonb., 1733. 2C. b. ©ngl. ®5tt., 1759.), ßarbs"
n e r (@laubn?ür big! eit ber eoan^l. ® er(i()tcl^te» 2Cug bem (än^U überf. oon >Da9»
fi5r u^n mit einer SSorrcbe S5aum0arten'6. ^Berlin u.8|)j.,1750. a^ 1. n*
2:^1 11. S3bl.2., fortdefe|t t>on jDat>.«&etlman. (Berlin u.&))3., 1750.51«.
Z^l II. S3b 3. 4.), A b b a d i e (traite de la Terite de la relig. chr^N.ed.
, 270 - —
tef # ^/ Bmdi ber f&a^r|)eit ber i^tifüi6$tn ftellaton» Scemeri/
1768. 5 ZufL ®bttmm , 1785.
Secufalent/ 3* S» SS)«/ SSetrac^tunaen fiber bie Dornebmften SBqt)i»
Reiten .ber SÄcltgioiu' SBwunft^wcIs , 1773 — 79. SSb* II. — fort«
defekte SSetrad^tungen. (Sbenbaf.^ 1792* 93»
•fallet/ X t>on^ S3rtefe Aber dmoe ^mtpürfe nod^ lebenber Srefdetfter
»iber bie Dffenbarunö. Sern, 1775—77* 2 ÄufT. 1778» S5b» HI.
StXzviltt, % %, neue ^röfun^ unb @r!tdrun0 , ber i7or5Üdltd}{len
SBetoetfe für Ut SBabrbett nnb ben göttUcben Urfpruno beg @$r^
ftent^umg, tote ber £)ffenbarund überf^aupt* 9it<)a/ 1787—94.
»b. IV.
yale9/ SOS*/ Ueberftc^t unb ^rüfun^ ber S3en)etfe unb Seuontfe für
ba$ St^riflentbum. 9la(^ ber britten engttfcben ^^Cuggabe mit S3o»
rebe oon 3* 2C SRÖffert ßpj., 1797» »b. II.
•j-Chateaubriandy F. A., le gönie du Christianisme ou beaur
t^ de la religion chrötienne. Par., 1802. Voll. IV. *).
^endUr/ ^. ®., \Az SSSabr^ett unb ^hftii^Uxt ber (brtlld^en fStn
(igion in ber ^fir^e bargefleUt« «Hamburg/ 1803*
^franfe, ®» €$./ Entwurf einer 2Cpo(oaettS ber (^rifUi(^en dteltdion.
tWtona, 1817.
^tancf / ®. 3*/ über bie SSe^anMung, bie «^oltbarfeit unb ben Slßert^
bed ^iflorifcben SBeweifeö för W 6)5ttli(b(eit bei 6brtflentbum&
®5ttinden/ 1821. (womit ^u t^ergleicben 3« ^. fBater'ö ©enb«
fd^reiben an 9)lanc£ über ben ^iflorifcben ISemeid u. f. m. 1822.).
etetn/ ^. SB., bie 2CpoIo()etil^ bee ^f)riflent^umg / afö äBijfenfc^aft
boraefleat. Cps., 1824.
@rd!ine/ S^bom., SSemerfungen über Ut innern ©rünbe ber IBSa^rbeit
ber geoffenbarten füzli^kn. ^(k6) ber 5 2CufI. aug bem ^ncjt. t^on
®. So. ßeonbarbi. 8p5., 1825. ^
@adE/ Jt. *&., ^t:i|lli(^e 2Cpologeti!. SSerfuc^ eines l^anbbuc^^ Jqws^
^ bürg , 1829.
1763. 2Cu« b.grana. »on 3» •&♦ »on ^o^xu ^arl§r., 1776. Zicji I. SBbl),
2(. g. SB. ®a cE (oert^cibiQter ©laube b. (S^riftcn. f&txlin, 2 2Cufl. 1773.),
2C b b i f n (^ntm. tK b. SBa^rbeiten ber c^rifil. ERel. 2C. b. granj. überf. ^av^^
«. £pa»/ 1782.), S t (i e n t b a l (bie gute ©acbe ber — göttlicben £)ffenbarund.
Äbnifl«b., 1750—82. »b. XVI. 2 2Cufl. wn SSb I— VII. 17ÖO-63.).
*; Gine me^r beclamatonfcbe M n>iffenfd)aftlicbe 2Cpologie nicbt fos
wolj)! be$ ^riftent|)umd, als beö ^atboliciömuö. 2Cuö bem gran^. überfe^t
unb mit beri4)tidenben 2Cnmerf ungen bealeitet uon ^. S$ e n t u r i n i. SD{ünf!er,
1803,01»
271
^mmm
eteubel/ S» @^. S»/ ®tVLXibffiQe einer TCfolodetü ftr baf CT^rffiem
t^um. TCviö) alg TCn^ang ju ben boamatifd^en SSorlefungen. Slüic
bingen, 1830»
©efd&id&tUc^: a:8f(^itner, ^. ®., ©cfd&ic^te ber 2Cpoloöeta obe«
^Ijlorifc^e 3)ar|lcUun9 ber 2Crt unb SSScife, »ie ha^ ß^riftcn»
ti^um in iebem 3ettalter . bewiefen , angefiriffen unb vert^elbjgt
xoavh (mit SJombe tjon g/2J* SRcin^arb)* Cpa*, 1805^ STfil I.
2J3U @d^leierma(f)er §♦ 52—62»
Sie ^olemif ^ im »eitern (unb formalen) (Sinne beS
SBorfeS^ ifl gegen aUeS Äranf ^afte geridf^tet, rt>a$rmet^a\b
ber Äirci^e unb ber t][)eologtfd^n SBtffenfci^afit jum aS(>rfd[)ein
!ommt3 ja/ fte Eann ftd() fogar an6) m6) auflen ][)in in Siets
binbung mit ber Äpologeti! geltcnb xiia(i)m^ 3n ttnefer»
aber (nad^ protejiantifd^er %n^6)t) bte 2bee beS Q:fyti^ms
f^umS gef^id[)tli^ am reinjJen in ber et)angelif(i^-|)rotejlan?
tifd^en Äird(>e auSgebitbetijl, fo ifl bie 2Cufgabe ber Vx^lU
^tn ^olemi! im engern (Sinne beS SBorfeS bie, ben jjro^
tejlanfifd^en fie^rbegriff in feiner relatit>en ^a^t^üt gegen
bie Se][>re anberer gefd)i(^flid() bejie^enber Äird[)engemeinf(i()af»
ten, namentlid() gegen baS r6mifd[)-fat][)onf^e ^rincip einer=
feit§ unb gegen baS feparatifüfd() :: fcctirifd[)e anbererfeitß, inS
9i6)t ju fe|em 2)ie ][>iftorif(^ ^ materiale ©runblag« biefeö.
®efd[)dpeö ijl bie (Spmbolif (com|)aratit)e ©ogmati!*))*
Äömpf (:n6)iifiog) ifl bie äöcbingung beS geben* unb felbfl
in ber S£^eo(ogte unt)ermetbltcb. ^a, ber ^amipf ijl ^er ein
t>op^ilttx, mii)t nur ber »ijfenfc^aftßc^en' 3(npdS^t, fortbern
♦) »91. oben §. 70. 71»
272
ottc^ bet teltgiifen tteberseuguttg , unb grabe in le^terei; ^tm
fid^t oft am ^eftigjlcn unb bewegterem e« laßt fc^ nun
aUerbtngS im 2CIIgemetnen eine S^eorte benfen, »ie btefer
Äampf überhaupt auf bem l]()eologtf(l()en ©ebiete iu fübren fei,
bamit webet bec äBal^r^ett noc^ bet Siebe, totlö)t ba§ 6^ru
flentbum beibe gleichmäßig forbert (aXtj&evuv iv dydnu (S^^.
IV, 15.), ttxoa^ tjergeben, üietme^r bie JReinbeit beä tbeologi*
fd^en Sbötafterä über bem Äampfe bewal&rt werbe, ©ne fol4;e
SS^eorie würbe unfheitig in bie 6tbtf , ober, auf bie flerifali^
fcben 3^^^^ befcbranft, auc^ in bie ^afioraltl^eologie ju t)er(s
weifen fein. S)ie 2(nwenbung berfelben aber, b. b* ^ben bit
rechte unb gefd^idte SSefdmpfung entgegenflebenber SJJeinun^en
ttnb Spßeme wirb aucb in ber S)ogmattf, wie in ieber anbem
^iffenf^aft ftc^tbar werben mäffen.
9ßan nimmt aber ba6 SSort „ $olemi( '' naö) bem t^eiy
logif^en @prad^gebraucbe aucb in einem engern @tnne unb
Ijerjie^t barunter benjenigen Äampf , ber nicbt fowobl im Sn-
tereffe beS ©njelnen cber ber ®d)\xk, al8 mlmtfft im 3n«
tereffe ber Äirc^e geführt wirb. fRiä)Ut fic^ biefer Stampf
nacb außen, fo fällt er bereits in bie 2C))ologetif, bie aud^^i^r
|)olemiftbed Clement ^at; ift er aber nacb innen gerichtet, fo
ge]^6rt> er ber ?)olemif im engjien Sinne be§ SBorteS an*).
Unter. bem ,/nadb innen'' Unn man bann freilieb aud^ wieber
ein SÖeitereS ober ein gngereS t>er|!eben, in wiefern mon
unter ber Äird(^e entweber bie ganje cbrifHidS^e Äircbe ober bie
einjelne Äircbenpartbei üerpcbt. Sm legtem galle würbe ber
Äampf gegen t>zn Äat^olici6mu§ ber eigentlidS?en ^otemif , im
erjlern ber apologetifd[)en Sbätigfeit angeboren, welcl^e ficb
„gegen ben SSorwurf ber Korruption ju üertbeibigen b^t"**).
SSerjle^en wir nun, bem gewobnlicbfieri ©prac^gebrau^e
gemäß***), unter ber ^olemif tUn jene t)on bem nötbigen
SaSiberfprudfje begleitete 9Iücffi^tnabme auf ba§, tt>a^ nid^t ber
gebre unferer Äirc^cnpartlS)ei angel;6rt, fo ijl Elar, t>a^ bie ^oU^
•) &ä)U\exm. §. 41»
♦*) ®d)leicrm. §. 52.
***) >Daß hie^ ndn^lic^ ber „weit Qerob^nüd)ete'' fei, öibt au4
Cc^fotennadber au, obwohl er ntcgt i^ans hamit üt^einfHmmt, @. §« 41* Xnm*
873
ttttif in btefem Sinne not^tt)cnbfg mit bet X>oimatil ju
t>erbint)en i% SBie man nämltc^ einet £)osmati( burd^^toeg
i^re ©ruhbanficbt t>om 6brijlent]()ume unb fomit il)r apolo^ttu
(ä)t^ ^inüp önfe^en foll, eben fo foB jicb in \i)x öucb
ber Qf)axalttx ber Äiri^engemeinfcböft, »eld^er ber betreffenbe
Sogmatifer angebört, öuSfpredf)en *), S5Ioß barin unterfcbeibet
pdb ber protefiantifcb - polemifd)e ©tanbpunct auf§ bejlimmtejie
t)on bem cbrijtlid^ 5 apologetifcben, bag, »abrenb er l^ier ein aU
folut SEBabre^ (bie 3bee beä 6l)rijlent]()um§) gegen wibercbrijl»
lieben (Sinwanb »ertbeibigt, er bort t)ielme^r nur ein relativ
SSäabreS gegen ein 2Cnbere§ geltenb maä)t, baS ibm nod(^ weitet
t>on bem cbripiicben Sbeale , wonacb bie SBiffenfcISjaft jirebt,
entfernt f4)eint. Denn ben „protejiantifdf^en ße^rbegriff/' wie
er bift^ttfcb bocumentirt in ben fpmbolifcben ^fic^ern t)or unS
liegt, alä „allein feiig mac^enbe SBabrbeit" bert^eibigen ju
wollen, wdre t>tm ?)rincip beä ^rotePantiSmuö felbjl am
meiflen juwiber» Äußer bem ©egenfafee be§ Äat]()olici8mu*
ifl aber eben fi) ber bcS ©e^paratiSmuS **) ober berjenigen
Äir4)enpartbeien iu berucf jt4)tigen, bie bereite oben in ber ©pm»
bolif (§.70.) bejeid^net worben ftnb; wie benn au(b bort
Oberhaupt ba§ in etnanber Uebergeben ber com)>aratit>en S)ogs
matif unb ber ^olemit nadjgewiefen ijl.
2(ufer ber ^olemif ^pflegen bie SBeiflen anä) no6) bie
Srenif (^enotif) al8 eine befonbere SDBiffenfcl[;aft aufjufü^s
ren***). 2(llein ba eben nur auS töcbtigem JRanipfe bie
wal^^re ©inigung l()ert)orge^en f ann, fo muß bie grucbt ber 3tenif
f^on in ber ^olemif t>erf(bloflen fein, wie ber füfe Äem in
ber ^txhzn •®ä)aU. ®ibt eS ndmlicb wirflidf^ über ben ©e«
gcnfafeen, wie weit jte ftcb bifiorifcb l^erau^gejlellt böbW, em
©rittet, in welcbem fie jtcb t>ereinigen follen, fo fann biefe
gewünfcbte unb geabnete SSereinigung nur bann erwartet werben,
wenn bie ©egenfdi^e felbjl t)oll!ommen begrijfen, verbaut, \>txs
*) ©d^leierm. §. 212. 217*
**) @d)re{emi. §. 57.
*♦♦) ^qU ©anj §. 85., weldder jebod^ bemerft, „haf jTe ttid^t fo»o]()l
etne befonbere Sßiffenfd)aft, aU oielme^r nur eine befonbere SSe^anblundie
ort ber ©treltti^eologie feu"
J^aflenbacb tbeol. QnaflL 18
274
arbeitet^ erbauett tinb erwogen ftnb; tote {t(!^ btefl, obtoobl
mä) i)kx tinter b^fttgen 9{eacttotten , <ttt ber Union iXo\\d)tn
ben gutberancm unb Sfcformirten gcjelgt ^aU SebenfaU§
<>erbient ein gutmfitbiflcS" S3ertaufd[)en bcr Unterfdbiebe unb
»illf urli4)e8 2Cb|lumpfett ber @d^drfcn , waS immer nur ein
paU\atm\(i)t^ Heilmittel bleibt^ feineSn^egS ben 3lamtn einer
•aßiffenfcbaft*)/ xo&t)xtni eS b^ngegen ber lefetern aCerbingö
«oärbig ijl^ bte Stngerjeige jur toaf)xtn unb grunblic^^en Sini'-
gung ju geben.
gur Sitteratur ber f)otemif unb 3renif ♦♦).
^landf ®* 3»/ über bte Trennung unb äßieberoeretmgung ber ge^
ttjennten 4)rtflltd)en «ßauptpart^etem Söbmoen/ 1S03«
SGBorte be6 grieben« an bic fat^oUfd^e Äirdbe oegcn i^re SJeretni;
gund mit ber protefianttfc^'en« ©öttmaen/ 1809«
lOlarl^einede/ 9f)., über baS wal^re S^eri^dttntf beS ^atl^ottct^muS
unb 9)rote|lanti«mu8 unb hie projectirte Ätr(f)ent)eretm9un9, m
Briefen an platte!» «^eibelberg/ 1810«
€Jd^uberoff, 3w ^^er attöemeine Union ber dferifllic^en SSefenntniffe.
SfleUflabt, 1829. (au8 beffcn 3o^rbüc^em abgebrudt)^
^eU/ 3« ^/ bte liv<ißä)t SS:rennund ber Sonfefftonen im SSunbe mit
velidiöfer' SBereinigund ber ©emüt^er in imritdtifd^en ©taatem
@t. @a«en, 1829.»»*)»
S)ogmattf(i(^e ST^etfiobe.
§. 83.
aSon bei: Änorbnung beS bogmafifi^en ©f offeS tji bic
S5e][)önblung i\m S^eil felbjl a^&nQXQ , unb mel^ji: ober »ei-
niget: tt)irb ft(^ in i^t baS ©pjlem beS ®ogmatifei:8 funb
♦) €J*(eierni* §* 197. 2fnnu
*♦) SRe^^rereö ^ier^er ®e^5rifle f* oben unter ber Sitteratur berSpm:
bolit SBon dltem Sßerfen ift aUenfallg ju erinnern an fSiald), % ®*,
©nreitung in bie polcmifd^e ©otteßgela^rt^eit 3ena^ 1752. unb an bie
©c^riften t>on S3ubbeUd^ ©erbeS/ ©tapfer, fO^od^eint/ ^^ttettha^', ®ru:
ner u* f. w.
♦♦♦) ©Triften/ bie Sereiniöunö jwif^cn £utf)eranern unb Sleformir'-
ttn betrelfenb/ gehören bereite ber ©efci id^te an, unb tt>erben bef^
^ier übergangen.
275 .
geben» J)ie alt^ei^immli6)c ßocdlmet^obe tfl ba^er nic^t
nur x)erfd^ieben mobificirt; fonbern au6) t1)e\l8 bwc^ anbete
ßintl^eitungen erfe^t , t^til& mit xi)nm combinirt njorbem
35af bie ©teöung unb Jfnorbnung ber SRäterien in äße«
jiel)un9 auf bie ®ad)t felbjl nid^t gfeicbgultig fei , wirb iebec
jugebcn, ber eine Sbce üon @9Jiem bat SBad bie tjerfcbie«
benen STOetboben felbfl betrifft, fo f)at bie ©efcbic^te ber ©og«
matil unb bie Einleitung jur legtern baräber ein SßeitereS ju
fagen. ©ie ßocalmetbobe tji befonberS feit STOelancbtbon "i^
ber lutberifcben Äircbe eingeföbrt »orbcn, allein fcbon er be*
folgte in ber erftern 2(uSgabe ber loci eine anbere Xnorbnung
ölS in . ber fpdtern. 3n ber reformirten Äird^e würben bier '
unb ba anbere gintbeilung§grunbe gefucbt unb geltenb ge*
mad^t. @o bie jBunbeSmetbobe (method. foederalis) \)on
ßocteiuS unb SBitfiuS im 17 Sab^bunberte, an welcbe ficb unter
ben Steuern jum SEbeil 2Cugujii angefd^loffen f)ati bie Jgins'
tbeilung nacb ben ^erfonen ber SErinität (metbodus oeco-
nomica) t>on 9Welcbior Sepberfer iml72abrbunberte, bem unter
ben Steuern 9Warbeinerfe in feiner ©ogmatif, ©cbirmer
(bie bibl. JJogmatif k.) unb JRofenf ranj in feiner GncpHo^pas
bie gefolgt finb. €igentbümlid() ijl ent)lid[> ©cbleiermacber'«
eintbcilung, beffen 2>ogmatif in jwei ^aupttbeile jerfdllt,
beren erflerer „ baS fromme ÄbbdngigfeitSgefübl obne ffie«
rürfftcbtigung be§ ©egenfai^eS jwifd^en ber eigenen Unfdbigfeit
unb ber mitgetbeilten gdbigfeit" betrxicbtet, ber lefetere aber
biefen ©egenfafe wefentli^ berudEpcbtigt gä bebarf wöbl deiner
genauem 5Racbweifung , wie. fi(^ f^on in biefen üerfcbiebc*
nen gintbeilungen bie bogmatifd^e SRid^tung berer, bie fie bes
folgen, au§)>rid(^t; fo bie fd()olajiifd^ 5 fpeculatiöe bei SJjar*
ieinerfe unb ben übrigen ©^filern ^eger«, bie ijorwaltenb
nad^ bem )}aultnifd^ < auguflinifd^en Sropu$ geftaltete religi5S<
c^rifllid^e bei ©cbleierma^er. SBir wollen im golgenben »er^
fud[^en / eine Sintbeilung ber loci dogmatici ju geben , wel^e
im äufammenbange mit unferer oben gegebenen Definition tjon
25ogmQtif burd&weg baS SSerbdltnifl ber SReligion an jid^ ju
ber ))ofttio $ d^^ripd^en beru^ftcbtigen foU.
18»
276
§.84.
^a aOe SteKgton auf bem äSer^dttniffe be$ ft^ bett)itf ^
ten @nbli4)en gu bem ftc^ ben)ufiten Unenbli^^en , mithin be§
9Renf4)m iu (Sott beru^^t, fo ifl Kar, bap fc^on bte beiben
©lieber, n>el^e bie{^§ Sßer^ltntß bilben, (Sott utib ber
!92enf(^ ©egenftanb bet bogmatif4)en SSe^anbbuig n)er-
ben. 3)eriemge Bn)etg, b«: »on bem SBefen ®otteS imb
feinem ä$er][)dltmffe gur SSBelt ^anbelt, f^eißt SS Ideologie
im engem ®inne beS SSorteS; ber, xo^\ä)ti ftd[) mit ber
S3etra4)tung ber religiöfen 2Cn(agen tmb äSebär^'ffe beS
SWenfi^en bffd)dfitigt, Äntlfjropotogie* SSeibe toffen
fi(^ bis auf vmxl gemiffen @rab au4) o^ne fpecieUe ä3e^
rfirffi^tiguttg beS jjofitio :: 6^rijllid()en be^nbefa, obwohl
fte erfi buri^ baS le^tere i^re @rgdn}ung unb äSoUenbung
«
er][)a(tcn* SSeibe muffen ba^ jweimal im ©pjieme t)orr
fommen, einmal auf bag 6^rifl(i(i(K l()inleitenb unb boS
*
anberemal t)om 6{^ri{}ti(j()en auSge][)enb unb bur^) baffelbe
n)efentti4) be(iimmt*
Sn ber 5£M l&«bcn e8 einige, . j. 85. ©tdublin, t)erfudSit,
t)a§ ©anje ber S)ogmati( in ben beiben @tu(fen t>on ®ott
unt) bem ÜRenfcben ju befaffen. OTein bieg t>erfi6ft gegen
ben eigentl^umlicben 6bara!ter be§ 6^rtflent^um§* £)a nam^
lid) bicfer eben barin bejiel&t, baß bie ^erfon Sbrifli aß
bijtorifcbe grf4)einung in ber SRenfcbbeii; ben lebenbigen SRits
telpunct be§ ©anjen bilbet, fo fonn bte ^b^iß^^ogie, bie in
einer cbripiicben Dogmatif nicbt fehlen barf, unmöglicb fo
t>ert^eilt werben, bog t)on S^rifii ®6tt(icbem (bem gogoS) in
ber Sbeologie unb oon feinem 3SenfcbKd[^en in ber 2(ntbro)pos
logU gerebet würbe, ©rabe baS 3neinSfein beS ®6ttli(ben
277
1^1 li
uitb SRenf(l)KcI)en , bte Sbee be$ ^Bav>omg mu^ ja i^xtn
Ort fmben. 9lun ahtt barf bie ß^rijlofogie, »eldS^e ben SR i ts
teipunct bcS ganjen ©pflemS bUbcn foU, anä) xokbtx nx6i)t
m bie ©pi^e gepellt werben } fonbern fojDl jte redS^t gefaßt unb
begriffen werben , fo müg ibt nat^wenbig bie Seigre t)on ®6tt
unb t)om 9JlenfclS?en t)orangel&ett» libtx aixd) nid^t fo, baß biefe
beiben «!g)au))tfiü(fe gan^ bi$ an baS @nbe be]()anbelt werben,
t\)t mä) t)on Gl^rifto gebanbett iji. 2>arin fdfiieineh bie meijlen
S)ogmatifer ju feilten, welche }. S3. in ber S^eologie bie Zxu
nitdt6le]()re bcbanbeln, ebe bie ßbnPölogie an bie SReil^e gefönt«
men, unb welche in ber 2tntiS^ro^)ologie fd^on bie gc^re t)on bet
Unflerblicbfeit aufS Steine bringen woQen, el^e {te unS ben ge^
jeigt f)abzn, ber bie Unfterblicbf eit an& gid&t Qthxaä)t i)at
SSielmebr foüte unfereS 2)afurl[K^lten8 a^eologie unb JCnt^roipoIo«
gie jweimal im @9fteme t)orfommen, einmal auf bie Sbnfiologie
binweifenb, in ber ©efialt ber, fogenannten articuli niixti, unb
bann t>on il^r auSgel^enb unb burc^ {te beflimmt, in ber ®e{ialt ber
articuli puri. Offenbar nämlicb laßt ftc^: baS religi6fe S3erl^<s
niß 5wif4)en ®ott unb bem ÜRenfcben unb bie ^ebre t)on beiben
im 2Ctlgemeinen auffajfen, noc^) ol&ne fpecielle Sfücfftcbt auf
ba^ eigentbumlic^ (S^rif^licbe* £)abei wirb freilieb iai @pecus
latitoe üorwalten unb bie ^eligion§:pbtlofo^^ie wirb l^itx baufig
itt bie S)ogmati{ btn^tnlaufen ; obwol^l au4) l&ier fcbon ia^
pofttit) ©egebene (Siblifd^e) in feiner obiecti\)en ©efialt ju be?
rütfftd[)tigen ijl. @o f innen bie Xu^fprücl^e Sefu, rein atö
Äebte gefaßt, felbjl mit normativer ©ignität t>orwalten;
allein baS (ubjectib Snnerlicbe, SJ^namifc^^e,. wa8 t)on bem
lebenbigen äbrijltu6glauben ausgebt, muß ikx no6) aB ein
erfl ju erörternbeö jurüdfgel^alten werben* @o laßt flcb, nm
e8 an einem äöeifpiele ju jeigen, bie ge^te t>on @ott, t)on ber
@^6pfung unb ßr^altung, aSorfel)ung unb SBeltregierung t)oti
einem aUgemein rational :: biblifc|)en @tanb^uncte au^ bel^an«
beln , nocb ol^ne 9{ürfii4)t barauf , wie biefe 25inge bem gldu«
bigen Si^riflen erfcbeinen, b. 1^. nid^t nur bem ß^^rijlen, bet
bie 8ebre Sefu für weife unb gut ^dtt^ fonbern ber in bie
@emeinf4^aft feinet ®eijie§ unb gebtnä aufgenommen ijl.
SSSenn e§ namlicb gewiß ift, baß biefer weber ber IBeweife
für bad £)afein ©otteS, ba er im ®o^ne ben SS fit er fdi^out
278
(3o^. xn, 45.)/ -ttoc^ einet JEl&eobtcee bebarf, ba er yh%
bof „imm, bie ®ott lieben, alle ©Inge jum IBejl^n bienen"
(8{6m. VIII, 28.), irnb ba H)m in ber ffi^atfac^e bet grlofung
baS Sfdtl^fel ber SBelt in »ejie^ung auf ba« IBöfe factifc^
gelojt tjl/ fo mug bo4) ber SSerfucb gemad^t tverben, t>om
@tanb))uncte be§ naturlt(i[^en ÜRenfd^en au« ben einen %i)tH beS
gebrod^^enen diinge« )u confhuiren/ wäre ed au^f nur, um ffd^
t>Dn ber Unjulangltcbteit ber @))eculation , xoo fte nic^t t)on
bem burci(> baS Sbrijient^um bejiimmten ©efu^le befruAtet ijl,
JRec^enfd^aft ju geben *). Sft bann ber fDrfc|)enbe SBlirf auf
^briftum l^tngeiidS^tet unb ^ttr £luelle geführt tüorben, bann
n?irb er gern, nad^bem er {tc^ "^n geflärft,/ noc^ einmal
auf bie burdi)laufenen ©ebiete jurütffebren; bann wirb et
nodE) einmal ben ^tn\6)m, nod) einmal ®ott im ^rißli^
<ben Siebte feben wollen. IBei ber 2(ntl^ro:|pologie ift eS nun
tt)tr!lid[^ jum ^^eit ber %aU, bafi man ben einen S£^eil ber«
felben (ben fpgenannten ©tanb ber .Unfd(^ulb unb ben ber
@unbe) t)Dr ber (§i)xi^etos^i, ben anbern (ben t)on ber ®nabe)
nadE^ berfelben bebanbelt; nur bafl man bie S3enennung „Tin^
tbroj>olDgie/' ni6)t an^ gewöl^nlidS^ auf ben lelfetem ?)unct
auSbebnt 3n fflejiel&ung auf bie Sbeologie tjl ein Tfnfang
JU biefer Trennung gemad&t, inbem ©d()leiermadf^er unb ^afe
ben %xtihi r>on ber ©reieinigf eit mit Siedet an« @nbe bcS
©pjiem« gebrad)t ^aben ; benn »a« foU un8 biefe t)or bet
perfonli^en JBetanntfd^aft mit (Si)x\p, »a« foll un« eine
gel&re t>om l^eiligen ®ei|ie, el^e »ir bie ©emeinbe fennen, in
ber er wirft, unb ben ©tifter berfelben? 2CUein aud^ bie ge^te
*) & n&^)«:t ji4) tiefer SBorfc^raö aUerbinfi« »iebcr ber d^emalioe»
S5el()anblun9 bet „natfir Helfen SÄclIöion" öor ber „öeoffcnbotJ
tcn/' 'allein mit bem Untetfc^icbe , haf ber SBegriff beS SRatürlidien unb
©eoffenbartcn ^ief anberö (mei^r innerlicf)) gefaxt wirb, «nb t>af htiht
Steile in eine lebenbigere SSejie^ung ju einanber gefegt »erben* — 3n
ber «E)auptfac^e ifl au(^ bie l^ier Dcrdef^lagene ^nt^eilung Don ber ^d^eiets
mad[)errd)en nid^t fei^r entfernt $ nur baf xoiv jiatt bed ))on i^m be^eic^nes
ten ©egenfa^ed felbft melme^r bie Söfung beffelben ^ur ©ren^e beibet
®ehiete machen* ii>aUi brau(i)t eö bann aud^ ni^t ber unbequemen 3et'
fplitterung ber @i0en{f(^aften ©otted, ml^t an beiben Orten ^ufammen
^bleiben fönnen»
- — 279
t>on ber $rdbef!tnation (@nabenn)afi() Um etfl bann fut
m& einen @tnn f)aUn, in jBejtefiung nämltd!) auf bte SSet«
tpirffid[)ung ber grWfung in ber 3«t (nac^ bcr ©eutung
@ciS)Iciermad(^er'^), nac^bem ^ä) ber ^ian bcr götttid^en SBelfc
erbarmung in (Sl^rijlD bereite in feiner ganjen ^errltd)feit unb
aRilbe t)or unfern 2(ugen entfaltet l&at, unb nad^bem jeber
@c|^ein t)on turtifc^em ^atali^muS, iebe @))ur t>on abfoluter
SSerwerfung entfernt ijl*
§. 85.
S^rifiologie unb @oferologie.
©a baS rdi9i6fc aSer][)dItntp iXoi\6)m ®ott unb bem
5SRenfd)cn , bcr d()rijilid()en 8e][)rc äufotge, einjtg unb auf eu
9cnf^fimli(i()e SBeife \>uxä) SefuS ß^rijluS t>ermittett n>irb; fo
mup bic 8e{)rc t>on bejfen f)erfon unjb SEBcrf (6 )[) r i jl o t o g i e
unb ©oterotogtc) m6)t nur einen mefentßc^en Sfjeil;
fonbern veä)t eigentli^ ben SRitteI})unct ber ö)nfUiä)m
^ogmati! bilbeu; auf ben aUeS ]()tntt>ei{l unb Don bem aUeS
»ieber au§ge][)t
©iefi ge^t auä bem Obigen l^ertM>r* Sie d^rifilic|)e
Sogmattt al§ foId()e fennt nid^t blog eine doctruia Christi,
fonbern eine doctrina de Christo; unb bad ®gent|)ämlid[)e
beS ß^rtjient^um« afö ipojititjer SJeligion/ fein Offenbarung^
moment bejlet)t eben ni^t aHein in ber SSortrefflic^feit ber
ge{)re alS folcber, fonbern in ber gefd^i(lj)t(ic|)^n
^\)ai\aijt t>on bem Siagewefenfein eine« 3tibit)i«
buumS^ in xoz\i)im bai ©otte^betDufitfein rein
unb ungetrübt unb auf eine foldj^e SSSeife gelebt
\^at, n)ie in feinem anbern; fo ba^ alfo au^f ie$ ^
ber nur burd^ geiffige Sebendgemeittfc^aft'mM'
biefem @inen ba§ S^txl erlangt, na^ ber
flrebt S)urd[) ba$ f^^ecielle 2(nf erliefen an biefeSebentc
nung, al6 an ein ®ef4)id^tlic|)e$, unterfd()eibet ^ bie S>0!
n>efentlt(^ ))on ber 9{eUgion$)>^ilofo^bie } wie benn dm
280
ffier bet »cfentli*fte Utittt\d)iA jwfd^en bet aUgemcfiien «nb
bet cbwjWicben ©ittenlcbte (f. unten) ju fachen tjl, SBSenn
ba^er bie 9{eligton§pbi(ofopb.te in ben beiben Zt)ültn ber 3;(ieo<
logie unb ^Cntbtopologic \>oxxoalM, fo wirb jic biet am meijlen
jutudtteten muffen uftb ftcb mtt)x nur anfnüpfenb unb ergdm
jenb ju t)erbalten ^aben^ wenn ni(bt eine falfc^e^ bofetifc^e
®no(i§ entjie^ea fpö, bie in bet JBebönblung be6 S^riflolofli«
fcben eben fo ju meiben, als ber ba§ S^riflent^um feiner Si?
gent^ümlic^feit entfteibenbe jubifcbe ebionitiSmuS.
SJücf p4)tlid^ beö ©pracbgebröudf^eS ifl anjumerfen, bog unter
ß^rijlologie bie £e]()re Don ber eigentl^ümlicben religio? 5 jtttlid^en
^erfonli^feit Sbriffi Ju üerjle^en ijl, wobei benn fowol[)l baS in
S5etra4)t f ommt, wa§ er mit un8 2C0[cn gemein bot (menfcbficbe
giatur), al« baS^ worin er jtcb al« ber ©injige in feiner Art
t>on ber ©attung unterfd^eibet, bie i^m ^)erf6nlicb jufommenbe
reli^iofe 25ignitdt (ibeöle = göttlid^e 9iötür). Unter ©otero--
logte t)erftebt man bagegen bie gebre üon feinem 2fmte^ waS
er ber 3Benf<b^eit al« owrriQ geworben ; welcbe« Zmt, in toki
fem e8 bie le^renbe^ erl6fenbe unb befeligenbe Sg^dtigfeit in
ftt^ fd)lief t, ftc^ in bie brei 2Cemter (munera) beS 9)roj>l[|eten,
J^o^en^rieflerd utib ^onigS tl^eilen Id^t.
§. 86.
•^eitölel^re (©otertölogie).
Sn liefern nun ber 9Renfd[) baS i^m in ß^rijlo angebo.
tene .^eit fid) fubjectit) aneignen unb in feine SJafur üerwonr
beln fott, fo wirb biefc unter bcm ©nfluffc beS ](>eiligen Cd)rijl=
lid)en) ©eijleS ^iä) fortwd^renb realiftrcnbe ®emeinfd)aft beS
SKenfd)en mit ®otf wieber einer befonbern bogmatifd)en S5e-
tradjtung unterliegen , weld)e al§ bie Seljre \)om t^eilc bie
ergdnjung ju ber in bem er jlen Sljeilc ber 2Cnt^ropologie
/ bel)anbelten fiepte t>on ber ©ünbe bilbtt SDa ftd[) nun aber
biefer rengi6§sfittlid()e §)rocep hur in ber ©emeinfc^aft ber
^Idubigen t^oKenbet unb ba§ d()ri{Ui(]()e iibm beg einzelnen
281. -*—
bntä) bte })ojttit)Ctt Snftifute biefer ©emeinfd^aft tintcrjlfi^t
unb geförbcrt wirb , fo ijl and) bic 8e^rc oon bcr Äird[)e unb
t()ren ©nabcnmitteln (bcm SBorfe ®otte§ unb ben ©acra^
menten) tjierl^ei: ju jie^jen*^
es ijl oben (^. 84.) gejeigti »ie We Jfntl&ro^jologie^ bie
gen)öl[)nlic^ mit ber Se^re t)on ber @unbe unb beren folgen
abgebrochen tpirb, in ber gebre Dom ^eile ibre ©rgdnjung
finben foU *), Der bier bejei^nete Xbfcbnitt ift ittbeffen nicbt
rein antbroipologifcb , fonbem in wiefern „bie Stecbtfertigung
unb Heiligung be6 ©ünberS" (bogmatifcb gefprod^en) aI8 ein
fortgefefeteä SBerf ßbrijli gebadet wirb, gebort folcbeS mit in
bie weitere gntwidelung ber gebre bom foniglicben Ttmte, unb
wir erbalten bi^^ f^^i^ ^^H^ Srgänjung jur Sbrtflologie unb
©oterologie. . Sn wieweit bann ferner bie S35ir!famfeit be§
beiligen ©eijleä grabe bier am f(bicflicbJJen jur©<>ra(be fommt^
fo bilbet ber locus de Spirita Sancto, ber wobt am paffenb^
ften in SBerbinbung mit ber Sebre Don ber ^^ird^e bebanbelt
wirb, bie Srgdnjung jur Sb^otogie unb einen anndbernban
SSeitrag ju ber f))dter er{l gan} ju t^oQenbenben Srinitdtölebre.
§• 87.
6f4>atologte*
Sn wiefern fid^ enblidf) Va8 2Berf ß^rifK ober — nod^
allgemeiner — baS SBerf bcr g6ttlidf)en SRenfd^enerjie^ung
unter bem ginfluffe beS ß^rifient^umS ni^^ in. biefcr Seit
t)ollenbet, fonbern feiner Sbec nad^ in bie ßwtgfeit cr^
*) Sn bec SSejeidinung bicfer 8«^rc ift bic ZtmincloQit fd^wanfenb.
@ 1 e r 1 1 0*0 i e (aojnjQCa), ju unterfc^etben oon ber @oterolo0te (ami^Q),
umfapt iunä^fl bloß bte Seigre ))on bec Srlöfung» 3n n}tefern man nun
fttcuQ 2tt)ifd()en ben oerfc^tebenen fO^omenten berfelben (Bie^tfevtiQunQ unb
•Heiligung) trennt, fo f6nnen ffd^ »ieber eigene ^Benennungen bilben,
bie M ordo salutis erfc^einem 9Bte ^6^mt e$ inbeffen ifl/ .bier olled ju
fpalten, -wad im @Vunbe alg (Sin grofer, getfhg'er Sebengact
lu faffen/ mui in ber )DogmatiC felbffc gezeigt werben.
• 28«
\tcedt, mit^n bie Ie|te Sejfimmimg bc8 SRenfc^en fifcer tiefe
6rbc ^inauSltegenb Qtha6)t n>trb : fo muffen jute^f anö) bie
cigent^ötnlid^en ©martungen unb »g^offnungen beS ß^rijien
über bie 3uf unft in bem bo3matifdS)en ge^rgebdube i^re ©teile
ffnbem Diep gefd[)ie^t in ber Seigre ))on ben fogenatmten
legten fingen (de novissimis) ober bet Sfd^atotogie«
S)tefe ganje Seilte ftti)t auf bem bO))))elten S3oben be§
l^tfloufc^ s 6l^nflltc|fen unb beS allgemetn 97eltgt6rert, unb tfl in
ber fteten SSejtel^uns betbet auf einanber }u bet)anbeln. @im
mal ijl bie i;tf)xt, toxt |te bogmatifcb aufgearbeitet t>or un§
liegt, in i^ttx gef^id{>tlid^en S35urjel ju fajfen unb auf bie SSer^
l^eißungen bon ber ßaaikda tov ^tov unb auf bie baran ftd^
bangenben mefjtanifcb r c^ilia jiifdf)en Erwartungen ber erpcn
3eit iurudfiufä^ren, xoo bann ba§ 33ilb(ic^e unb Wt^tij\\d)t an
feinen Ort ju PeHcn, bie Sbee felbjf aber alS ber ewige &ivx
au3 ber jeitlic^en @cbale \)it(m^\x\i\tn \% £)ie Sfcbatologie
Ic^ciX aber auc^ unjtreitig einen allgemein menfd)ltc^en 33oben,
inbem bieSelj^re t)on ber Unjierbiic^feit ju ben articulis mixtis
gef)6rt. 2Cuf bicfeS 20lgemeine in ber SfWenfdS)cnbrufl, biefcn
consensus gentium m\x^ in bem erflen S^beile ber 2(ntl^ropo<
logie bereits l^ingewiefen werben» 5Wur aber barf ft^ bie
^rijHidt)e @fcbatologie felbfl . nic^ in eine ab jiract 5 ^^bilofo-
Vl)ifcbe Unjlerblic^feitölebre auflofen wollen. SSielmebr ift bier
ber £)rt, ju ieigen, wie bäS fünftige ©d[)iijffal beS SRenfc^en
fd^on in bemifwigen i^thzn, ba« ibm bereits 1:^1 tt burcb ben
©lü^uben an ben. !!Senfcbenfobn aufgellt, eingefc^loffen ifi, unb
wie bie ©teile, bie er im Himmelreiche einnimmt^ ganj eigent«
li^ t)on ber mel^r ober wehiget: lebcnbigen ffiejtebung feineS
j einigen gebenS auf ba8 geben 6brijli abhängig ifr 25ie
äSoQenbung ber eigenen @eligfeit ijl an ben völligen @ieg
beö SReid^eS ®otte6 gefnüjjft, weß()älb bie SEobtetiduferflebung
unb baS S35eltgerict)t, jufammenge^alten mit bem' ffieltenbe^
ben großen 9{abmen Jbilben, innerhalb beffen bie fBilber beS
2;obeS unb ber SBergdnglicbfeit mit ben fubiecti^en ^offnunt
gen t>on SSid^erfeben unb ewigem Seben auf großartige SBSetfe
eingefcbloffen ftnb, o^iie bafi un6 t)ergönnt wdre, fte im Oiiu
*
283
jetnen ju voDjie^m; tcie &enn iiu$ Q6)Uitxm<iä)tx bt;f<
gt^tfÜcFe bebeutfom bie iptoip^etifi^en genannt t}at*).
MeS Uebrige, waS baS SBer^dKnip bec ©ott^etf gut
S)tmfi^I)dt unb fomit baS unmttteltiac tetigidfe Seben nid)t
berührt, fonbem öietmeljc ber rein fpectilafiocn 3REt(H>t)i)(if
oitt btv mi}t{)ologifd)en 9Zahtt;betra^tung obec bec bid]tccU
fc^en (Sintlabung angel}6i:t, Cann ntn; von untergeorbnetem
Sffiertfje ffic bie S^egmatS fem. Da^in ge^itt bfe bialeftifi^c
^Cußenfeite bet Zmit&tSUifvt, bec gc&fte Z^sü bec .Sogmos
gonte unb ^oSmoIogte, bie t>f)9ftfä)e 3CntI)co))i>Iogie, bie 3Cn=
gelologie unb ^dmonologie, fonie aui^ SSeijreteS auS bec
eben becuf^rten @fi^afologte.
@3 gibt eine Settai^tung bei gättltc^en 2)tnge an fi(f»
unb eine in i^ier iSeiie^ung a n f u n fi. Ob bie ecfteie äberi^awpt
mfiglid), laffenroit babin gepellt. 3ebenfaIIS g^6rf fie in ba«
@ebiet bet metafibpfif^en @))ecu[ation , in baS itoax aaä} bie
©ogmatif nic^t fetten b'niiberflteift, um ffir iljte SSorfleQungen
m6glid)|l abäquote 3Cu§biäcfe ju entlebncn**), mit bem fie
übet nie in @in$ jufammenfällt. Sie Sogmotit I)at eS im« .
mer iunä(b|l nur mit ber Entfaltung beö 9{eligi6fen }u
tbun, unb nurmadben retlgi6fen SJerbüHniffen angebirt, ift
iixti äSereicbed. Ibai anbere finb ^6<$|lenS Sebnfä^e unb »er*
binbenbe gjtittetglitber. @o ift j. «5. in ber ÄtinitätSIebre bet
biate[tifd)e Äufroanb von metajjtjiDpfibet ©^jigfinbigieit in ffie»
jiebung auf baä gjerbättntf ber ?)crfonen ju einanbet (opera
ad intra) ffigtict) ju etfparen, wenn man bei bem fielen bleibt,
roaS biefe Se^re bem religiifen iBerou|itfein gilt. JJiefem
ift fdjon genägt> wenn ®ott ali {Batet erlannt toh^, beffett
aSaterfc^nft ung eben buvcl) Sijvifium ben ©oljn uermittelt
♦*) ©djltierni. Hatff. j
284
unb bte uni t>m6) ten ®eift®otte$ DerbArgt tjl. S)a$
ift urd^rtjfltc^e^, apofiotifci^e^, religt6fe$ S)ogma, SBte ftcb aber
bcr ©Ott an ficb/ ber t^crborgene, p bcm fi^ offenbarem
ben üerbölte, unb wie ftcb biefe ©elbftentjweiung be8 JCbfolus
ttn n)ieber iixxä) ein drittes vermittele; unb xoit bergleicben
ntel^r in ölten unb neuen 9t)xaUn auSfpintifirt wirb; mag
M gpmnaflifdt^e Uebung unb M befcbeibener äSerfuicb ber SSer?
beutli(bung be§ Unbegreiflicben immerhin feinen SQert^ aucf^
für ben bogmatifcben SSortrag baben ; nie a^zx ^arf bie mttapfi^)'^
fffd^e 8SorflelIung6weife öon biefen i)ingen jum ©laubenSartifel
erl^obett; ober gör bor in (j» SB. mit ber ^egelfd^en ©cbule)
DaS äBefen beS 6^riflentbum$ gefuc^it werben. Ztf)nü6) loer-
bält e$ ftcb mit anbern S)ogmen. X>a^ bie SOBelt unb ber
SRenfcb Öef c^6pfe ©otteS feien, unb er ber ©(^6pfer, i|l
© taubenSfal^ , 2Cu8bru(f be« Xbbdngigf eitögefübW. 338 i e aber
©Ott bie SBelt gefcbaffen unb in xotiö^ti SSerbältnig bie ibeale
SSorfleQung einer SBe(tf4)6pfung ju unfern entpirifd^en 3eitbe«
griffen trete, ijl eine metajjbpfifcbe,- fipeculatit^sbialeltifdbe Srage.
Sa felbjl, was bie S5ibel hierüber U^xt (j. 85. bie ftcb« Sage*
werte) ijl nur t?on religiifer^ nie öon f oSmoIogifcber
©eltung*). Sn bajfelbe ©ebiet geboren bie antbropoWgifcben gras
gen über benürfprung ber@ee(e (^rderiftentianiSmuS, 2;rabU'
cianiömuS, 6reatiani6mu$), über bie @intbei(ung be§ SRenfcben
in Seib, ® eele unb ©eij}, über 2Cbftanimung t)on S i n e m ^en$
id)m)paaxt. ZfÜzi biefi berührt ben ©lauben, baS religiofe
Seben md)t, unb nur eine SSermifd^ung be§ ©laubenS unb SStf^
fenö (bogmatifcb - po\xtmx 2fberglaube) f ann fold^en 2>ingen eine
2ngjllid()e SSBi^tigfeit beilegen. 2(u§ bem gleiten ©runbe ift
i^ucb bie ganje 2(ngelologie unb S^dmonologie atö ein bogma^
tif4)er Äppenbir ju betract)ten, bem nur ein untergeorbneter,
bogmeng efcbicbt lieb er SBertlf^ jufommen fann; benn bei
ber gngetlebre, obwobl ib^^ unftreitig tiefere religiofe Sbeen
jum ©jfunbe liegeij, bie in ber ge^re t)on ber ©cboipfung unb
SSorfe^ung ju berüäftcbtigen finb, ifl ba§ mpt^ifc^e ©ewanb
*) löcn bcr Unab]S)dn9iö!eit fdmmtlid^cr nat\xxi)iftovi\d)ex UnterfuAuns
gen Don aller ^osmatiE unb \)on ber falfd)en ^Cnwenbung beö Offenbar
runflgbesriffeö ouf folcjje iDinfle ijl fdS)on oben Qt^pxod^m.
285
vx^i ju üerFennen ; unb n)enn ^tx&i bte Sel()re <)om S^eufel, alS
einer ^^ijiorifd) $ biblifc^ gegebenen SBorftellung ^ mit ber ge^rc
vom ©Öfen unb fomit mit einem wefentltc^en ©tücfe ber
d)rijHicben ©ogmatif jufammen^dngt, fo läßt ficb boc^ leicbt
jeigen , wie bie (ontologifc^) s metaipbpjtfci^e) 2fnna^me ber (per*
fonlicben) erijlenj. eine« fold^en SäJefenä für bie erfldrung
t)om Urfiprunge beö Sß6fen jiemlic^ gleidS^gültig iji, wenn man
ftcb ntcbt Don « ber biblifc^en IBorfieUung abbringen unb in
einen manici^difd^en £ua(i§mu$ l()ineinbannen Idpt; ber bogma*
tifc^ weit gefd^rlid^^c ijl, aK jeber mögliche Srrt^um m ber
voreiligen Annahme ober SSerwerfung be§ perfönlicben @a«
tanä. — eben fo ijj eö enblicb in ber (5fd[)atologie gleichgültig,
weldje fubjective SBorjieBungen macci fic^ etwa vom fünftigen
ßeben madS)e u. bgl. 3jl bod) fcbon ba6 JBiblifd^e ()ierübet
offenbar in S3ilbern gegeben^ bie ftc(i bucbfldblic^ gefaßt fcbwer«
li4) jU einem ©anjen vereinigen, 5U einer in ftc^ jufammen«
f)dngenben SSorjfellung voUjieben laffen. 2(Ued, wag hierin im
©eifie bi^^tenber 2lbnung verfucbt werben barf (fogenannte
,/Äu§fid()ten in bie ©wigf cit")/ »tuß jicb befcbeiben bem' 2)og ma
unterorbnen, ba§/nurinallgemeinfiergormel auögebrücft, barauf
2Cnfipruc^ mad^en barf, alö ein wa][>re8 ju gelten.
S)amit ifi nun aud^ fcbon bejeid^net , waS man unter fo$
genannten gunbamentalartif ein ju verfielen l)abe. 9Jur
ba§ ndmlicb Cann ^unbamentallebre fein, waS ba$ cbrifllicl^s
religiofe fieben unmittelbar berü^^rt, ba§ Uebrige tji äBeiweriP.
iRur nad[) biefen %\xv^>^mzx\X<iXQX\!AAxi foUten benn aber auc^
bie S3ejeid^nungcn beö 6()rijllic^en unb Uncbrifllid^en
gemeffen werben, wo e§ gilt, ein bogmatifd^eö ©pjfem ju beur»
tbeilen, Sol). XVII, 3. 1 3o^. II, 22. *). 2Cnber6 ver()dtt
eö fic^ xixxi ber äDrt]()oborie unb Jg)eteroborie.
*) 3n bie fem 0innc genommen, bürfte wolS)! beröeöenfaj öonguns
bamentalarttfcln unb anbern nod^ nid&t ,/antiquirt" fem* Sgl. @(!)leicnm
§. 209* 2Cnm. SStermel)c bebarf er nod^ fe^r ber Äterfennung 5 benn notft
tfl bte €^d)etbun0 bed üJ^etaf^^ioftfcben unb ^{eUdti^fen, worauf auf er ^c^leieci
madE)er aud^ be SQSette nac^brücKidf) f^tntoetfl, nic^t gef>6nd oott^odem
4J3
* I II
286
SJgl. ©c^leicrmac^cc §♦ 203 — 211.
Sn fowett fi4) m bogmatifd)e8 ©pjicm an bie bisher
geftcnbe^ Dorjfiglid^) an bie fpmbolifd^) geworbene S^xd)enU\)xt
anfdS)liept; ^eipt eS otfl^oboj:, in »iefern e8 ober ba^on
obgelf^t, l^etetoboj;* tiefer ©egenfal t>on £)rt][)oboFie
unb ^efetobojrie iji ahtt ni6)t xttit bem ^ö^er berfi][)rten t)on
@u))ranaturaßSmug unb 9{attonaligmu§ ^u ))emed^feln, n)ie^
toofyl et melfac^ in benfelben eingreift unb in ben meiflen
i>uncten mit if)m jufammenfdltt.
@§ w&re unrtcbtig/ bte 6^rt(}ltd^tett etneS bosmattfd()en
■@9jtcm8 an beffcn iDrt{)oborfe meffen ju woUen. QtifmoiOi
gifc^ freilidi) üerjie^t e8 fic^ üon felbfl, baß bie 9f ec|>taldu^
biß feit inner"^db beS Sf)rijJent^um8 feine anbete at§ Mc
d^rijilid^e fein fann^ unb in fofern ifl bet JRecbtgldubigfeit We
Snlebte (aVp^aig, Äel^erei) entgegengefefet. 2tUem im wijfem
fcbaftlid^ bogmattfcben ©pracbgebtaucbe werben bie ^Begriffe
,^ort^oDot" unb „b^terobot" meijl fo gefaßt, wie |te im ?)ai
tagrapb^ angegeben ffnb. X>k liu^ixüdt ftnb aud^ nicbt
mit StationaltSmuS unb @upranaturali§mu§ 5U t^enoecbfeln.
äwat ftimmt bet ©upranaturali8mu8 in ber JRcgel mebt mit
ber SDrtboboyie , bet 9fationali8mu§ mit ber ^eteroborie ju^
fammcn, ja ber Icfetere fclbfl wör ju feiner Seit eine beterobore
ßrfcbeinung. 2QIein nicbt immer berfen fidf) bie ^Begriffe,
es gibt gdlle, tt)o aucb ein fu^ranaturaliftif^eä ©pflem aß
beterobor, unb anbere, wo ein rationalifiifcbeS tbeilweifc aK
ortbobor erfcbeinen fann. 2>ie Äatbolifen j. S5. ftnb ©upra^
naturalijlcn fo gut wie bie ^rotepanten ; wollte aber ein fu^
^)ranaturaliflifcber ^rotejiant fatbolifd[)e fiebren, gefegt auc^,
baß er {te in ber ^ibel gegrunbet glaubte, einfübren, fo Vodre
er in btefem $uncte beterobor. 2)er beterob;>re @ociniani8mu§
ij} feineSwegS SlatiönaliSmuS, fonbem rubt, wie ft^ erweifen
Idßt, auf bcm (hengjlen ^)pfitit)en äDffenbarung§glauben. 2fu(b
gibt eS eine fupranaturaliflifcbe ^9)>erortboborie, bie eben
«87
beß^alb tokitt in ^eteroborie umf4)ldgt, md) bem befannten
Bumuiam jus suinina injuria. @o jtnb }. Sä. bie iebenfaH^
^ctcrobo]c (wo nid^t eigentlidfn f)axtti((i)), tt)eld[)c ben ©o^n
über ben SSater fe^en, tveld^e ba$ SRenfclfltcl^e in ß^rifio bo^
fetifc^ t?erwifc^en, ben Unterfc^ieb ber Slaturen aufgeben «nb
i6)t patrtpaffiantfci^'®ott am J^reuje fterben (äffen.
2Cucl^ xoäxt ein Steformirtcr, ber au§ übertrieben fu^)ra»
noturaIijiifc^)em ^ange bie lutl^erifci^e gebre in SSejiel^ung auf
baS 2Cbenbma^l ber jwinfllifcb - catoinifcben üoriöge, ein ^e«
terobo)c, n)äbrenb ibm gegenüber ber SRationalifl in biefem
^uncte als ortl()obo]c erfcbiene.
SBie ftd^ nun ortboboj^e unb ^eterobore Elemente in fes
berSogmatif burcbbringen muffen, l)at ©d^leiermacber
a. £). gejeigt SSäir fagen nur nodj) fo \>itl ®ne öerftdnbige
unb gejunbe äDrtboborie, bie jicb eben babur4> üon ber craffen
^aldologie unter fd)eibet, bafi fte immer baS in ber ^ircbe ®tU
tenbe nacb ben 3eitbebürfniffen fafit unb fomit aucb ber ^u
terobo^ie am rechten iDrte i^ren b^ilfrmen ginpuf gemattet,
ijt ber Äircbe immerbin ju wünfc^en, wenn ndmiicb unter
biefer fircblicl^en äDrtboborfe baS befonncne SSewabren beS
^ijiorifcben ©runbeö unb ber ©laubenSanalogie t?erftanben wirb,
gegenüber einer üorfcbnellen unb freüelnben Steuerung (Sleolo«
gie) fowobl^ ali einer unt)erfidnb{gen SReaction nac^ bem aU
Un ©auerteige beS SSucbJiabenS btn» Sn SJerbinbung mit ber
dcbten, foliben t^eologifcben ®e(el[)rfamfeit unb im SSereine mit
einer woblt)erflanbenen firdblidS^en 2Crijlo!ratie im beffern ©inne
beS SaSorteS, wirb biefe Vernunft s unb fcbriftgemdge 9Jed[)tgldus
bigfeit ftet6 einen S)amm gegen aQen neologifcb - beijiifcben, wie
puritanifd^ ' ))ietijlifcben 9Iabicali$mud ald'baS dc^te, wabrbaft
boctrindre*) juste milieu ber Äircbe bilben. 2)er neuem
beijitfc^en S^b^ologie aber gebübrt ba$ SSerbienfl, biefe rechte
SRitte, ber auf ber einen Qzitt in :|paldo(ogifcber ©tobilil
erjiarrten, auf ber anbern t>on fectirifcbem Unwefen idmiM
zerrütteten englifcben ^ir^e gegenüber, angebahnt }tt 1^
SSBie aber grabe eine fotcbeSSebanblung ber £)Dgmätif, m
*) ADenn hie doctrina tft ed eben, bte ^ter etitf((e{ben nätf , n
Baniiflraf^le ttnb 2Cbfe|undöbecrrtr» .... :;:.
gern Ucbcrbltrfe ber SJerbdltniffe berücff^c^jtfg't/ orit' gWighetllctt
|rn bAttte) bet fo;''pft;^anÄiefod)tcnen
ftir c^e xixtn wif|enj^ftKd!)jm ^alt J^ .gebm^.fänn |)ict nic^t
mitet:i9U^e^^rt »i^rbetV/ . tft* abef u)oi;)il m iinfan getten ge«
n>iß aller SSea^^tung wert^.
* ßittcratur bcr lOoömattf ♦)♦
. V«'^ A
pöder)ein, J. Cp.y Institutio theologi christiani in capp. relig.
theoret. nostris teiiipojrlbus accömmbd. Norimb. et Alt.,
' *) ttcbcc hol Weitere ijl bie ©[efcftfcbtc ber $)oömaftf ju »etgleic^em
1. ,S!$oi; ber ÜfieforTnattom a. ^trc^eno&ter: Orfgenes
'^^()V liQXtoy, Augustinus de doctrina christianai, d'e fide ac sym-
bolo , de ecciesiae dogniatibns , GregoriusNyssenus 6 Xoyos
^iMitg^ix^i 6 fiifyixgf C y r i 1 ^u s H i e r o 8 o l y m. Ca:teches^ ad ba-
ptizandos et baptizatös. b. 6 a m in I e t : J o. Da m a • c e n a s €xio-
^49tiwM^nCt^s6QdiM^v79iau(i»fy Itidorui^ Uiapaleii^ia jSen-
tentiae. c. @d)olaf!t{er: Scotus £rigena, L^firmnc, Aaselnius,
^)Milar.du£U tt. Sententiarii: Petrus Lombardus, Hob. Pull^yn,
•JPj^us PictaYiensis. ß* SSerfafferoon^ummen: Albertus M.,
Alexander Halesius, Thomas Aquinas. y. Quodlibetarii:
Äiiflft Scotus, Occ^, ®ab*, S3teL — 2. SBd^renb unb unmtts
telbarnacb ber Sieformattom a. Sut^eraner: Melanch-
i^pn loci communes reruni theoU. (Viteb., 1521. unb bftex, le|te
iülg» t>on Melancbthon felbjl 1559., 2fui0. öon A u g u s ti. Lips., lÄl.),
Cli'iiiriTitius loci theol. ^ed: Pol. Leyser. Fref. ad M., 1591. 4.
unb öfter 1690. f.), J. Gerhard loci theol. (Jenae, 1610 — 25.
^ -Volt. IX. 4. 2ru«9. öon Cotta. Tub., 1762—81. Voll. XX. 4., baju
Von G. M. Müller Voll. XXI. u. XXll. 1788* 89.), femer bie Zei^u
^ttdftt^non «Butter/ ICluettf^&bt > Qatc\>, ^oUa^, S3aterit« f* n>^ b. 31 a
f r m t r t e : ZAv i n g 1 i , Huldr. , brer. et pla in evang. doctr. Isa-
>gpge 1523. Coninientar. de vera et falsa reL ■ 15i;25. Clurist. fidei
brävis et clara expositio 1536. Calvin, Jo., Jnstitutio christ
ref. Bas., 1536. unb öfter, Genev., 1559., BuUinger, Musculus,
Turretin, Heidegger, Vc''tius «♦ f. »♦ — 3. Uebercjang jur
iiVuerh 3eit: Calixtus disputt. de praecip. ehr. rel. capp. (Gosl.,
ifeiO.), Pfaff Institutt. (1720.), Buddeus (1723., ed. nov. 1741.),
?an9e,(1728.), SÄeinbec! (1731 — 41» ©b. IV. 4., fortöefeftt t)on 3. ®.
Qaxii 1743 — 47. S3b V^IX. 4.), Carpor (1737 — 65. Voll. IV.),
diamhad) (1744.), SBaumgarten (tjerauSg. t). ©emier 1759*60. SBb.llI. 4.),
sWi*aeli§ (1760. 84.^), ÄeUer (1764. 82.), ÄöUner (1775.), ©emier (In-
stitütio 1774. SBerfu* einer frefetn tt)eol. Ce()rart it. 1777.). — Son
ben neuern fübren »fr nur'bfe bcbeutenbern an.'
S89
1T80. Ed. 6. HOT. corff einend, et aiteta a Cb« Gf« JuAge.
Ib, 1797. Voll. IL
d)rif!(t(^er SReltgtondunterridbt nad) hm SBebörfnfffen unftvn iiü^
9lad) hem Zat av^tcxUitet ttnb r>on $Bb VI. an foctdefrtt von
Sunge» S^örnbv unb 2Clt/ JBb 1— IV.. 1785—89* 2 Xnft.
1790—93. S3b V. 1791. ob VI— IX. 1798— 1800» S3b X— XU.
1801 — 03. . .
ja o r u s , S. F. N., Epitome theologiae christlanae. Lipf., 1789.
Ed. 5. 1820.
SSieftrune, 3* «&*/ 6eiifut; M ^nftUc^sf^te^anttf^in Se^rbfdriff»
na4 ben ^nnctpien ber SteliQionUdt^, tmt befonbnrec «^nft^t auf
]^ie 8e^rbüc^er ber «&errn )D6berlem unbSXontd* i3i;i:(ia,1791— 96*
$Bb. 111. 2 2(ufr. ücn S3b 1. 1796.
Eckermann, J. Cp. R., Compend. theol. cbriBt. theoret. bibL-
histor. Alton., 1791. 2 ünfL 1792.
«(anbbu4 fäc bad f^ftemattfd^e @tttbn»l hn (^nfUu^ tNaikiil«
U^rc. 2atona, 1801—03. »b. IV.
Henke, H. Ph. C. , jf Jneamenta inetitt. fidei difist^ Uelovfe*-
critt HelaiBt., 1793. 96.
etcxv, ®. 66r./ £e^rbttc() b€r c^rtfHif^ SDodmatÜ in« f^cntf^e
^b«rfe|t *) / mit (Srtdutentnoen atu anbrm »omf^niful^ bei Shf.
eigenen ©(Reiften unb mit dufä^cn auf bei; t^eU Attentat fett
b.3. 1793. mfe^en r>on ^ (S^. gUtt. etutt^., 1803; 2 XufL
t)on Z^l 1. 1813.
e^mtbt, 2U ^. C^^r.^ Se^rbuc^ bet 4n|l» iDodmattt ®te^^ 180a
Citdubltn, <S. S./ 8leltdtondte§i:e obec iDo9matt{ unb iDeomcndrs
f(^i*te. @6ttv 1800. 4 2CufL 1822.
afletnbarb, 8. IB., SSortefun^en Übet bie JDofimotlf, init litt»anf<^ett
3ufi^en i^erauög. Don Smm^^SBerdec Kniberg lu ©t^b», 1801*
4 2Cuf{. mit neuen Utttu 3uf%n oermetitt wn «El. 2(. 0#ett*
1818. 5 TCufU 1824.
* • * «
Amnion, Cp. F., Summa theol. chrietianae« Gott.» 1803» E^ 2.
Erl., 1808. Ed. 4. Lips., 183a
Snbedriff bei; et>attdelifci)en ®laubeng(ef)re u. f. m. CSIbenb., 18l6w
aüöffi^rlicfecr Unte^rid^t in bec cbrifuid^ ©tguben^Iel^re^ für greunbc
ber et)andeUfd^en ^Eia^üt* 9länib. vu Mb*, 1807. 08. »b L
7ibt% 1. 2.
Da üb, C, Tbeologumena. .Heidelb., 1806.
*) X)n ZM bei ^etn Cddinald: Doctrinae chrieiliMH m
teoretica e librie saiaris repelita. Stattet, üttk ^
j^dd«be4 tbceC CbK^R.
S9»
Se^rbedtiffe ber lut^ertfd^en ^rc^C/ im ®i;imbnffe batdefleOt. ^.,
';8ehott^ Hk A,y Epitpne theol. ehrfsi. d^;iiia€. Li^s., 1911. 72,
^.eg scheider, J. A. L., Institatioiies theöl* christ. dogmati-
M -cae« Hai«, 1S15. £d. 7. 1S33.
♦^©rctfc^neibec, Ä* ©♦, »^anbbuc^ bet iDogmati! bet et)aii<^ellfrfi«
l\xta)eti\6^ ^kdji. fbn., 1814. 3 Ttixfl; nrffr etnet'Kbtianbfung übet
hit ®cunbanftd!)t^n bei: t^eologifc^en @9f!eme tn ben bogmatifd)en
. 8e]()rbik^ ber «^ertn $rof. ®c^Uterma(()er unb SOlar^eü
! '~^^« ««^e/ fo sde üto bie be^ «^n Dn ^^fe, Sp^v liB2a 83b. 11.
■ Ak-i 4ß4tti/fB4WL €•, fDoomattf b^: evangeltfdi^lut^edfcben ^kij^e
, nac^ ben fpmbolifci^en S3öc^em unb ben d(tern SDogmatifern» S3er<
..ii:^ i lfat> 181&' 21. ~: «(d s">«itei: 3:$eil be« Zt^ii)u6}i Ut ^ri^kfiei
r: , . iDo0matiC in i^ret; $tJlonf(()eii (Sntn)tcte{utta''^)»
SRarfieinede/ ^^^ ^t> @runb(e$ren ber c^rifUtc^en ^ogmatit. S3eW
-iill^'^^liitMmi^^ctf S«7 bec d^rifKicJ^c Glaube no^-ben 9ninbfi^r;
ber eoangelifc^en Älrd^c, im äufammen^angc bargefieüt. SScrtiiv
. /^W82i^ 29. 2 aCilfr.'l8da 31. »b. IK ; ^ ü :i
V.fi^Vt.^f^'f^t ^ «^'iSl^f Slorlefungen ober hit ^ogmatjff bev m«^r
..Äfd^^ilitt^erifc^en ^r(^/ nadi bem ^ompenbium be6 «&cn Dr. be
.V' "'MaaafeWe. :*amlttt:g, 1821^= 2«. »b !• ' ' • .... h-.m
*^^f^^:^*ft ße]^5bu(i^ bfj mngelifcfecn 2)oömotJf. ®t»tta., :1826..;fJ|j
• ♦^(Äi '^ a f e) Hutteru» redivivus ober ^oßmati! ber etmnöeüftft s lutj^ii^
. . . f(^enÄirc^e.Cltftbö9madf^e89lepertonnmfÜrÄtubreteftWr.^^e^^^^
.f,Jl>)/^,P)9, (S^. (5^./ ä^orfefttngen iiber bie ^riftltc^ @IaubettiU^ff nac)
. .' Y.bim.i^tU^vi^t ber eoanae(tfcl()en iSCtrc^i«/ ^au^g. ))on iC. 3:jt)ilo.
;; '^oÜe, 1827, aSb. 11. ^''^
'^4^>f n; X, Sf^rbu« bef c^ri|tti(§en ©tauben«, «i^j:, 1828. " • ' ' ^''
:5^*f^trner, •&. ®., Corlefungen fiber'bie'*(6ri|tri(!)e ©taub^eniieijre
•" ' ''rtaa& bemfe^rbeörijfe'bit! eün^dijä^tptoteftaxttt^ö^m Xitd^e, V*'
au^gegebert t)on Ä. i&üff. ßpj., 1829.
a'itntgartctiJ<5rttffttiB(> 8.^. t)., ©rühbnj bet «xmaeliTc^sfCrti«^'
'« li^en- )r)ogmatill 'Säe S^orlefiiAgeti. 3ena, 1830.'^'').
♦) iDenerften Zf)e\l: bfe Biblifd)« SDogmatiT jie^e oben ®. 195»
♦*) SDamtt }U oerbinben bic me^r einem populären äwecfe befh'mmte
®noft< ober eoange(tfd^@(auben$(e$reförbie(S{ebilbeten. £p&.,1827— 29.
»1. WI.
• • ■ • ^
^'*) S^oti ben ^ogmatifem hn fat(»olif(^ett Jttr<^e ftnb aufec ben
2»t
h. (Q X t t t n l z 1) t t.
(c flSettt QcinIeltun0 s« beJTm Sittenlehre mt> fritffd^f U(6(tf!4t Ut
7üx$bif\mt^ bec tl^otogif^en ^ittnde^t in ber ei9<mdeftfd^ * rutl^fd^
^ird^e feit daiivua — in ber tteologift^en 3eitf(^rtfi t)on Sd^reierma^er^
bf ^ette unb i!itdfe. SSeirtin, 1819. 20. i(S'ä)teihet, J^w bal ^^cip
ber ^oral in )>l^ilofo)>]^if(l^er , tl^eologifd^er , ^t^ii^ec unb fMtic^et SBebeit»
tung. %xtif>., 18S7. -- recenfirt iwn be SBett« in ben tlbeol» Gtubten imb
i^ritifes. So^rg« 16S8..®. 489* ff. e4^ltietm<i^%t fi* Md. ff»
§•90.
S^ie (^ri{ilid^::t^eotogif(^e ©ittentel^re (theologia mo-
ralis , ethica cfaristiana) {letlt bie Sf^one beg ftftlid^en
fiebenS bar^ tt>ic ftd) bicfeS in einer buxä) lebenbigen ©laitr
btn, bctüirften dS)rifttid)en ©efinnung offenbaren itnb al&
•**»^' ' ( . f •* ' "f I.'
SBanbet au§ if>r ^ert)or9e]^en foß* (Sit jie^t mit ber
Sö^mattf auf bem ^emeinfamen S5oben beS pofttfio ^ S^ri^Iix
d()cn unb leitet baf)er auci[) aud i(;r i^e (^runbfd|t ah* . Ttn^
bewtfeif« aber fi^tte^t fte fid) aud^ »ieber an bie oKgeöieitt
■''' . '.' . .-■.•*
ntenfd)lid)e (p{)itofopl)ifd)e) ©ittenlel^re an f wn \ftt fte in
i^rer n){|fenfdjaftlitl^en gorm jtt)ar t>erfc^teben ijl, mit Wr'en
^a^tte fte aber nie im Siberfprud[)e feth tonn«
,v.u:'^
'^ Y' ^nric^tig ijl biefe ©iSdpIin w« Stnfgen tnt OegertTdIf fle»
Öirt'bie SJogmatif, belebe aI8 tbeöre^Jf^be SSSjjTenf^ft er»
fcbicn, (prqftifdSie SJfi^plpgie genannt woj:ien^ tnbem ietij cje-
de^da, biefe ttgciiiäa ^drjfelle; benn Wenn jjteid^ bte Stttettte^re
e^ m eör mit be^ ÄfcOit ^ 4iinb ?BiI(ejif traft,., :.b je 25oämaliI bj'ng^^en
mit bem Srfcnntnt^s unb SSorfieIIung^})erm^gen ju tf^w f)at,
fo :tt>are e$ bo^itj^d;}^ untviffenfcbaftlf^ ^ , in ber Wtoxoljm
bloße ©ammlungv iMm. ^^rattifcben SSorfcbriften erEennen ju ^
tt)0llen. 3«, in gcwiffer SQxn^id)t ifl bie SRoral noc^ weit^eber
eine SS^eorieju nennen^ alä bie ©oflmatif, tnbcm Jcbe
>J"iwr
Altern BeTlarmiit , CJänisius» Natali» Alexander u. f. w. CKtittXer;
ißtuxr, JCIftpfel/ S3renner, zi^annet, ©meinet/ ^^noppindei;, •^etmet#
ftel^ermann/ SBaitre(> ^r» SBaabet/ ^(et^ .^o^el innennen« ^ '"> ^
19*
299
Zi)toxit eben rine.^rajflJ forbert, WeJI^r entft)ri^t*). TfXiiu
btng§ ^at eS ndmltdi) bie @tUenlef)re mit ber ))rafttfc^en @etite
beS bogmattfdi^en ©^liemS ju tl^un, ober biefe pratttfc()e @ii((te
filbß ttotQ t^eorettfd[) iinb fomtt tpiffenf^aftlid^ aufgefaßt fem;;
unb eben beßl)alb ^aim wir fc^on oben (§• 78.) bie JÄotbwiu
bigteit einer i^oti.ber £)ogmati{ gefonberten S)arfleIIung ber @itf>
tenlel^e ftnerf annt fSlit biefer' @onberiing ift aber {eine§n)$^$
eine folcbe S^rennung auggef))ro4)en, welche bie SSoral.t)on;b^
£)agmati! unabbängig ntacben würbe.; fonbern wie auf im
prattifcben ©ebtete beS ßbrißentbumS ©laube unb 2:bun auf;^
engfte t)erbunben fixib, fo bag bie SBerfe aB f^rud[;te;ibe<
®tauben§ erfcbeinen^.. fo liegt ber 6)ü^liä)m Sittenlehre /äji^j
uberaQ bie ®(auben§tebre jum ©runbe ; unb e§ ijl immer J»^
ftbümmeS 2^\ä)cn, wenn man einem cbrtjiti^en 3Soralf9jtfi^t^
trid^t audS^ burc^weg bie. cbriflli.cbsbQgmatifcbe Ueberjeugu^
feijieS UrbeberS anfiebt.**). SSBie aber bie Z)ogmatif in ib
aögemeinften Sbeen auf bie 9;eligton§))bt(pfo)>bie iurüdfgeti^
fo wirb jtcb mä) bte d(^rifl(icbe SRoral im wiffenfcbaftli^'^n
5(l^rucf e an.bije !|>bilofoj)bifcbe @tbif anfcblief en ***) ; ja, fte w^^
fi^einbar nocb eine grppere 3Cebn(icbfeit mit ibr b^ben^ ^^J^
£)Qgmati{ mit ber 9{e(igtonS))b^I<>f^)>b{^* ^t^P fommt hily^,
weil ba$ 6igentbüm(i(be einer ))o{ttit>en 9{e(igion me^i^
in ben bogmatifcben SSorfieQungen , afö im fittltcben ^i)^\jf^^
bert)ortritt. @§ pnbet ficb in allen ^Religionen weit meb'r gfij
meinfam ÜRoralifdi^eS^ al§ gemeinfam SJeligiofeS; ia, bie reine
©ittUcbfeit ifl eä eben, in bie SRan^e (freilicb einfeitig) ^^
Dteligionen auflofen ju fonnen meinen« Unb in ber äjiat
f ann eS, wenn wir auf baS SKateriale feben, nur eine @ittf
licbleit geben, fo gut eS nur einen ©ott gibt unb eiije
SSernunft; unb 9liemanbem wirb e$ einfallen wollen ju.be^
1)au)pUnf ia% xoai cm einen Srte (etwa pbiIofo))bifcb) ftttlt^
u^
*) T>kf ift a«(^ Ui ^er etaentß^ fo genannten ^raftifc^en S^etDlodfe
ber SaU.
***) 2)af md)t an bem einen Orte ein anbere^ p^flofop^if<^e9 6os
'ftem filtert tbnm, ot$ an bem anbem, t)erfte^t (td^ wd^ t>on felbt*
ed^leierm* S* 227»
fei, am anbem (b. $. dfxx^lxd)') m^ttüö) fem Hnne. SOantm
tiMbelt e$ ftc(^ ober audS^ l^ier nid^^t 66 l^anbelt ft(^ um ben
rttffcnfc^aftlicbcn , fpjtcmatifcben G^araftct, um baä ^rincij),
ttttf tpeld^c§ iebe bicfer SBiffcnfd^aften, bic ^)l(^ilofop]()ifd[)e 5Koral
ndmlicb unb bte cbnfllicbe, gebaut tfi, um tbre SEBurjel, um
tbte 2CngeI; um t^ren tnnem Sßan unb 3ufammenbang. Unb
bfer- treten ünS benn aUerbtngS mcbrere unterf(beibenbe Wttth
male entgegen: 1. tfi bte cbrtfiltd^e Sittenlehre f^on baburd^
t)on ber ))bi(ofopl^ifcben unterfc^teben^ ba^ fte religio fe 9h>*
ral tji *). aSäir b^ben früher gefeben, »ie Sffeltgion unb ©ttt»
liebfett ixvax notbn^enbtg iufammenge()6ren, tt>te aber auc|^ jebe
tDteber tbr relatto eigenes ©ebtet f)at Und) bte ^p^tlofoipl^ifcbe
2Ätöral berüdfi^tigt baS SJeligiofe im 9Äenfcben uttb fubrt^ totnn
pe recbtcr 2frt tfl, barauf alö auf bie not^wenbtge grganjung
üiii IBoQenbung beö {tttlicben SebenS bin. £)ie reltgiife SRo«
ral aber fdS^Iägt ben umgetebrten SSSeg ein ; fte mad[)t bie Sles-
ligron jur S3ap ber ©fttticbfeit; unb fo bient ein3 bem an*
bern jur ^xobt. 2. aber ijl bie cl>ri(Hidf)e ®ittenle]()re noci^
DOn ber pt)tIofo))]()trcben/ fon)ie toon einer allgemein religi6fett
Wloxal t)at>\ixä) unterfd^teben , bafi fte xpk bie S)ogmati{ auf
etn>a§ ?)ofiti»em rubt^ unb fomit wie biefe l^iflorifcbe &t'
mcnte in ficb fc^Iießt. Ueberbauipt f)at fid^ ba§ fittlid^e^ wie
baS ' religiöfe Seben nicbt auf bem SBege ber 2tbfiraction , fon«
bftn großentbeiß ber ®efci)id^te gebilbet» 2)ie SSolfer, bte
Beitalter, bie 9{eItgionen b<^ben eine eigentb&mlic^ ausgeprägte
©Ittlid^fcit, wetcbe in bicfer gtgentbiimlid()feit aufjufaffen, tKu^
gäbe ber gcfcbid()t§p^ilofopbifc^^n gorfd^ung wirb* ©o ^at
aucb ba§ Sbrijlcntbum feine SRoral, bie ji^ jur allgemeinen
wie bic concrcte ©rfdS)cinung jur abflracten Sbee toerl^att.
SBenn ndmli* glcid[> bie ©ittlicbfeit il^rer 3bee nad{> für alle
Seiten unb SSolfer nur eine fein fann, fo b<^I^^n P4> bpdfe
gewiffe Seiten bcS fittlidjjen gebenS in bem <inen SiolttJ^^
gu ber einen S^it mebr entwicfelt^ al& unter einem afl^
SSolfe unb in einer anbern 3eit ©o ift bie SKapferfett, W
an ber aSaterlanbSliebe unb im geben beS ©taateS entw
bie emtnentefie Sugenb ber alten SBett (virtua)^ w&^rtti
•) be ^ttU a. SO.
L^ tn —
tt^rißdit^umc, ofiiwbt an^ tiefeS ritt ^^tnt^um unb jn»!
mt ttintit^ lerint, onW ^ugen&en ini £ic^t treten, tiie fni>
^ {m ©(Ratten' panben. ÜRan benTe an bEe 2>emutf} (rii^
iiaw»ypoin;i^) , jBofüt ber JBfimer fein Sßort £>at"), an bie
SSelblioeildugnuns, ^einbeSIiebe, furj iin aUtS baS, wai ttm^t
cinielnen ©ttfen aljnenb »orr^iroebte, n>d8 aber etfl burctp.tiie
»ttfinli^e erfc^einung beä ^errn , ' butcjj' ba8 S3«jte!)en'Einft
Stt(^e8 ®otte« auf ©iben, but^» bie Sbet einer JBruberfamiSe
Öiefliifät unb btetbrnben 28««^ erijfltten lennte. Sie c^jrifttftfe
.ffljoral wirb al[o, alS eine gef^ji^fli^jjp^ilofoiJtjtftt't
! ^iitenfdjaft (grabe nie bie Slio^matif) , biere fittlidje 9f}'j|:
'fi^'^nomte beS ^riftent^umS aCö eint cönaete inS X^ie
i'u faffeti ^aben, nic^'t nur, wie jie im'oipoflotifcben Sflfamr
erftiiinen i|l, fonbern au^, wie jie (i$ im Serfaiife ber 3^
teil öuSaejirägt ^at**). 25er p^tlofoyEnTc^en ÜRoral ift ri'n'äi
"freiliä) aiid) gefiatfet, beifpielSroeife' ih boS Ijtfiorifcfec'^i.
jbiet feinüberiiigreifeit; unb fo_ faiin fle äudj eijripc^je*'^
w'frb" e§ benu^EO, wenn fte fruchtbar unb tebenbig fein rtffl,
ftabe fo nie bie {Religionöp^iMoip^ie iftten JSortrag bur$ 'pi
f^icbtlidie @eitenblicfe belebt, libn mit btefen biDgen IßtU
fpieten unb gelegentlicben @ertenbliifen ift bei c^rißlt^tn
•jR^io^i^ti fotc^ec mäf nic(>t gebient*"); fonbern fie gei)t
ftm.^oncreten auS, unb i(t eben beßbolb, wie be SSette
'■(Ä'.e;) listig bemerft, anal^tifcb in tbrem aSerfo(fteB,
«IS^fenK b4« ber (J^iitofop^if^en et&if ein fijnttietir^l«
ift. , .SRamentlic^ iß bie (jiftorij^e erfcdeinung Sefu fetbjt
bti emeuen'en 'g&ttli4)en @benbi[be8 bem (^n|tlicben '^Oloxaiu
Itfti'nit^t efn b[o|e6 '3:ugenbej;emfiel neben anbem, fonbtttt
*) Humilitaa, iai iit Äicd)fnoSfer ieitauiit«, ^eift i^m 9Ii(bni
ftJtJWijEelt, JRein^cit bri SfnneS, unb aui\ bit lanilyorf^oavvti M
K. O. ift bei bcn ^rafonfcitbcntni ^um minbritm (ine vox mediSk -.i
*•) ©etbft b« ßltginrae bes ^Jrbffftantilmul unb AafHwi*mu« wM
f^ auf btm 9tbicte ber t^iak^i\djtn SRotat md)t nmDif^ni lafTen. Bff.
etdltütmoditi: j. 238. Xnm. tStat^eintttt eijtttm b(« Xat^ob
d«muE. 111. e. 36 — 30. ffibtn fo ^at aaä) itbi «nftU^e 6(c.t( i^
Hätat^imUdi |iHIEd)t garbung. Siefe tiefere I)iiioclfc(|e SSatiS ^ fe
fonbreS be SBette in bei ®ittrnle5« etfanntunb Btwöcbiflt.
*0 »91. »atii B. 317.
f
295 —
.^et Oetfi, t)en et ien Seinen miftl)etlt, ift i^nt GucUe unb
Stieb aüeä ©Uten. 3. enötid) iinterfc(jeibet ftd) bie d)ri|t=
lidie, ©ittenleijrc oon b« allgemeiiien ettiit and) nodj birtd)
baS ©bject, auf npcl^cä ba§ fittlit^e ^atibeln bejogen toetb«!
foU. Sebe ©ittlidjfeit entroitfett [lii} unter gegebetieti 5!3«£)ält.
niffen, unb neue Sierl)ä(tniffe bringen neue ^^flicbtcn mit ftcfe.
"Uuäi bnö 6t)tiftentöum, alä eine 9t eligionägcfellfdjaft betradjä
tet, bflt feine gefcüigen SSetljallniffe, irorauS ^JfÜ^ten t>*S <Sm'
ätlnen gegen bie ©emcinbe uiib bereit ©lieber unter einanber
enffieljeii (Settjiiltnig ber ifiladAifla jut äyüitrj). Sa, baS
gemütijlic&e (m#ifd)sa§Ectifdjc) SSerijältnig bet ©laubigen jti
ßtjriflo, atä ber ©liebet ju intern ^au^jte, foreie baä ^al:
ten »pn religiöfen Söorf^riffen (©abbat&Sfeier , gafhn,
©ebet, ©elübßc u. f, mj »erCicnt an biefem Crte eine grünb;
liiere unb tiefer geö'nbeäöe^onblung, atä tieg »on bcniStanb«
fiuncte ber allgemeinen @tttenlel)re auS gefdje()en Eann, tvel'
djet ba§ {|l)ririlid)e audj (jiet nur neben anbeni gomwtt
lebcutung l;abcii Eaitn.
§. 91.
- *^aö ?»ofttiüe bcr djuijltidjcn ©ittenletjce ifi nii^t
^«nb ein JBudjftabe, wie etiua bcr beS alttcftamenili^en
öcEalogS , audj fc(bfi nidjt aüein bic Seljtc Sefu al6 foli^e,
'"ftnbetn feine ei-frfjeinung in bct SHenrd)f)cit, fein ganjcö 8e=
,((jcn alö ©ottcßi: unb 9)fcnfdjenfoljn unb bie auf bcn (Si'unb
büfeö PcbenS gebaute 3bec üoni SEcidje ©ottcö.
S;ief roirb auä bem Übigen üon fetbft flar.' Sebodj raüfj
fen rotr bei biefem SebonEen no^ etiuaS länget ocnDeilen. SSide
wollten nSmlitl) bie tljeologifi^e COforal fo Don bet pbitofop(ji=
fdjen trennen , bag fie fagten , tiefe \)cAt '\\}X ^linnp In btn ^_
SJorfdjriften bet IQetnunft, jene in ben SiPirfi ^H
SSibel, gletd} alä ob bie Sibel etroaS anjb ^H
C:, alä bie SSetnunft. ;£)ieg ^ängt mit \mt ^H
I
•-■ — ■ 1B99 "" ^ ■ '
faHHKr:®l(iubatä» iinti eittengebote fle^tv ftort Diehilfl«
febwiblfle aRonifeftüiujn beS religiofen unb (ittlidjm &:6nili
3xoax i)at baS Gbrifletit^um oUerPiiigS oudj ©cbMe, mtii
Sogmtn ij'ittä, ober, bicfe füib immev etft ba mittelbfite 'Jftlfc
btud cineä jum Öcuiibs liegtnben erftto, UnmitlelbnHn. 13»
ift aud) ((^on ber dlttftiamenllidjc Ectolog Jliiäbnid bttÖ»»
galität, tcie fie btm unter betn @efc|e t^e^cnbm Sioltt Mgc
mclfen war; unb olä i5e;eid)itung dncT gewiffen fittli^n
<Stufc, buT(l) welche bk nioraltid!« (^ntwtdedtns bei ^ÖiHv,
mie bcä einjelnen tiorf) immer Ijinburtb muß, alä ©piegtt 6rt
©ifc^cS, ber bic Sunbe iit ibrer Tobelten ©eRalt jum äBe
wugtfein bringt, beljaltcn bie 10 ©ebole iljnn ewigen, tv«^
Ijoft flöttlidj ßutüTifiifen a3«tl). 5iid)I ab« bütfen pt"*»
DoQenbetetn (biifilid^eti ^oial jur 9lorm (jemacbt tvcrOen,
unb felbfi im ipo^uljrcn ^atccIbiämuSuntemcbte ifl man bawi
jurücEgeEommen, fie in biefec fdlfd}tn. Steüimg fort ju gtbraü.
ctjen. "Jlbct oud) felb[l bie meit Bollfommenere „©iittn;
!tl)te Sefu" barf nidjt alä ein bloßcä ;ifggre3at von Z\si'
fprücbcn unb ©cbetcii be§ ^errii betvadjtet irerbcn ; benn
leidjt tonnten ivir, ivenn wir unS in ben ©diriften ber äüci-
fen beä ^(tcrtbumS unb in anberit Sieligiongbütbcrn (j. jS.
ber SBeba'S) umfeljen'), nbitii^e ftnben, imb baburd) ben Si*^
iug ber djttilltcfieii gj?orn[ tjot anbern in ein jvpEifclbafttä
gicbt fielltn, befonbetS wenn rann bnju nimmt, bag fuS» eufti
einjelne ©ebüte Sefu, roetin miin jTe natb bem Jßuc^{l«böi
foffcn will, nidjt einmal auäfüfiien laffen. SßiÜ man ab^
fogert, bnS äBeif^iel muffe «Uerbingä baju fommcn, unb boS
SBeifpicl 3((u fei aud) (jier baS erbabenfte, fo i)at man baiiiit
nod) nidjt allcS gefagt. Dai geben Sefn iff "i^t forooljl <in
Jßeifpiet ju feiner ?et)«/ «'S eiclmcbr feine gclegentlidieii
SEorte fino äBeifliicle, b. ^. einzelne Bpecimina feinet ©effn:
nung , feines ßbataftecS. ©r[b(l boä iBeifi>tel Sefu liege fi*
ja iiid^t überall ftlaoifclj nadja^men; mam^eä würbe, oon uai
•) 3tuä in inbirdjen ©ittenlf^rt füfirt SBo^len {bas attt Stitini.
Äiniae&tr!), 1830. ®. 362. ff.) unter aninn autfi [n »fjif^iing aurSn-
fleftung »un S8«Jeibiflungen ßfrüäit on, bie bcn i^rllliidtfn gteid>toinmeg.
Säi« oiel aus GjjiEKf, SenctLi », f. id. beigebtottit rocibm, ifl bttani
tt97
ÄttStwt&cn fcct Äoufer ouä bcm 5£topeC ü."a.). Tfufi)' üfi«;
gilt *« »ieber, ftd) t)om JBu^flaben jum ©ciflc ju ct^ebcrt^
unb:m*t fowol^ aHrä ju/t^; wü« er get^ön/ dB meft
ttSl^r ,,giefinnt.ju frittr wie er'/ (Wl M, 5.). ©ef^äfö
i^cau^iiic^ tm^blo^ iihliSä^z Wtctal, tvel^e bie @ifteiW
toin:f4)rifte« Scfu üitb ber 3(<3ioP«l ^jufdmmcnffellt, ica, xümv^
Äie (I&[rijljir(^r59h)»iliiirdcfjug<^e» l^at-; fo.nbcm ba« ge&cti
^ttt)>bte<li$eftnnung.3efu tfl cd auf bet einen ttnb t)it ®.z\i}X^k
^t *rt|Üt*en ©itte auf ber ärtbcttt (Stilt, njttc^c bie >o^i
fften $actoren berfetben bilben, ^^n&mUd^, hü^ ber mi uiii
biÄ . i^ijltnrifcft üenuirfüc^ Sbwl in einem ©njelleben V .^
•mii^ere ba^ .Streben bariiad^, tpie wä) iDteber bte Zbro^iäfüri^
Qttt:ia\)on (aö Scbottenfeite) in ' bem geben ber tt)xi^ii^ii{
€ie<jellfc^ftft -tioc^ait^O^sl. i^tt obigen 30^ äberißei^
Sefitunb @iite?a«fc^te). • :'\^
« • • i; I ' < f*l*rt
. « - ■ j ,- /
■^■- §. 92. • -'"''^
.1 1-.--:,
tjv-.
_ 5Öie c^riflß4)e et^if ä«J^fda^ »fe bic ppofö|3^ff?()^/^
Hk oUgemefee unb bie befonbere. 3tf ber erstem l^anbittj^
M «m'Sejljfelluns beS S)J!oralprincip8 mb ber SRotixfe M
fittüd^cn tg>anbetoS^ um Untirfu^ng ber fitt{i(i)en-'^itut
«nb ^Cntege beiS SRenfdf^en/ um a5erid)tt9wi9 ber Se^rfjje
be,§ ®üfm unb 23ifen^ ber @finbe unb Sured^nmng^ bet
;@nabe unb S^ei^eit^ toaS atled n^ieber in ben anÜ)top6lp^
■f(^ett 2Cbfd)mtt ber a^ogmatiJ Jurüdfffi^rf. 2)ie fipecÄ
^^ittenle]()re baflegen ^at eS mit ben einzelnen grfd^imingeÄ
unb 2Ceufierungen beS ftttUd^en SebenS in befttmmten gegebnes
nett SSer^dltnf ffeti 3u tf)uru
Sn bem allgemeinen Steile ber @tttenfel(^re tritt bal^erbie
SBmpanbtfcbaft mit ber 3)ogmati! entfdbiebener, ali im fpecteQen
l^ervor. Zuify bai SSer^ältntg jur ipbilofopbifcben Sittenlehre totrb
^ter mt^x ft^tbar toerben» S>er miffenf^aftlid^e S^oraf ter eineS
' «90 " '
€^jltm9 'ifl dlfo »orsägtkl^ Ott ^em oHgenuinen ^etfe' teffel»
6fn.|tt meffen. ^
, . . .... * , . ^
§. »3;
ft^en QluaenMclBnrc t- in fr« XUtdttatfdlrifi f&t ^i>tebi0rtttifrfiif(^afteR* SBifi"
babeii/ 1825. SBb I. JHt t. ®. f . ff.
ine^C.bie |)ermanenfe ©eftnnung^ bie b9namif(f)e; ©eßdltung
^eS ftttlK^eh SebenS in bem moraltfdjen ®ui>jecte be{il)reU>t,
ftcUt bU ^fßd)tcnle^re ble ÄariblunaSwcife beffetben fn b«i
, gegebenen .SSer{)&Ifni{Ten btö£eben&alö ^prbetung auf«: ^
S£ug?nb(e^re ifi bag äbern)iegenbe "SRomtnt in ber c^fili^)^
!Wot?aL
j I
;;.. ^.Si^;^^^ ^^ 6()n ßentl^um ^ al$ tRnete Seben$f(b5)>^n0 ge^
^gt n)ub^ bejib me^r erfd^einen bie etnielnen @etten beS 4>n#'
41^ gebend a(S unmittelbare Sr&c^te bed ®erfie& <(Sa(. ¥,
22. ff.)^ unb bad ftnb bie cbrtjlltc^en Suflenbeq. ..S)iefe
Äugenben werben ftc^ jugleidS;» in ben t)crfcl)iebenen SSerbaltniffen
{®taat, Äirc^e/ jflmilie); füwfe nr ben Detfcbiebenen ia^tn
unb 3uftanben be^ gebend (intSIäctunb UnglM, 2(rniutMnb
Sf eid)t^um, Sugenb unb 2Clter) offenbaren ; unb fo crbalten wir
ötfo n?ieber jwei Zt)tilt ber SEugenblebre , einen oHgemeinen
«nb einen befonbern, 9lan liefe ftdj) nUerbingS eine X>avfltU
iung ber (bnßlicben 3Roral beuten, bie rein befcbreibenb
üerfül^re, inbem fte ba§ un3 r>ox Tfugen führte, mS, tt>o ein»
mal ber ci[)rijilid)e ®eiji waltet, t)on felbjl gefcbiebt unb mit ih^
nerer Siotl^wenbigfeit gefd^cbcn muß ; unb e^ wdre biefl ÜQtntüä)
and) ber et)angelifcbe ©eftc^tspitnct im ffrengfien .@tnne bf $
SSorteS, t)on bem auS bie d[)rt{}licbe Sittenlehre ju bebanbeln
Ware, ^emungcac^t \)at naö) einer woblt)erfianbetten tKnftctit
t)bm ©efe^e auc^ biefed innerhalb beS Cbangeliumd feine
äßebeutung, unb baS geben ber SCugenb fonn jtcb nur gejiat
ün , m ik 9^ici)t fortwäb^enb gebeut ®o« SJloment ber
. — . Mn» ■' —
tngcrn ©inne), barf ba^et über bem ber ©nabe <bim wßs
fliofen ÜRomente) aud^ in einer (I[)rijili4^en ©ittenle^re nid)t
tollig t)iritan8efelät werben; "ünb ''aud^ jte \)at bal)er aHerbing}
neben bem, wad' geft^^^t, no^ bo« ju f^itbem, wa« g^ftb^en
fbll, wai tfri 1>eh S^rrpen i^btpixt roni iinb giforbert
werben fann.
' ' giirr barfftUfe* ffiorWhtbe^' tiefer fategt!»rifc^e '^mperötit)
iViiift baj Ucberwfegenbe fein, tr^Ä^rcnb e8 ficfe alletbingJ. iji
ber ^)lt>i{ofop^ifc^tn SÄoral t) o r bem SSefc^reibenben . gplt^nb
niä^en wirb.- SDa| übrigens in 'ber 2)arjiellung ber Sügchb
öi»' eines SBeVt» ber grel^eit blef 3Cnfotberung jur'SRäc^ä^s
.j^ttng unb fomit taS |)fli<i^tgebpt f^on mit entl&atten »fei, iinb
tag umgefe{)rt audj) biefeS ^{lid|)tgebot nur au^ zmt\ riAti^^n
'itnjt^t bom" SBefen' brt SJugenb berborgel&'en fohne, inif^in ber
j^anji ÖegenTalfe t^ött ?>flic^t* tmb Äügenble'^re' em relativer
fei, ieucbtef t)on felbjl ein. SBie nun aber bie Wi4)tin,,ipifb«r
einjutbeilen (ob in ^pic^tert gegen ®ott, ben ?R5(^jlen unb p($
fetbj!, »ogegeti' ttotn ©tanbyumte >er^V^itofo^>§if(^en @i^^ au«
glnwenbimgien 'genmd^t noorben ffnb)*)/ fann ^^ier nlS^t ivfts
.*rt tüerben; fohbern gehört bereit» In* ben SJortrag ber mwtu
4if«^n SDi8d\>litt fetbji. ^ ' '*
•t » ■ '
■ ■-■,,''
•f ■• • 1
«afutjltf, TtlUmiMvftil
§. «4L
©onii würben auä) too^ ßafuiflif^ TC<til unb
SRpfti! als befonbere 2)iaci|)ltnen* neben ober mit ber ^oul
be^anbelt Äßein baS SBä^e^ bdS tfjnen jum (SJrunbe lie^t,
■
i{l fd)on m einer ))oIlj}dnbigen d^riflUc^en SRotal mit ent^d^
tenj »d^renb m gtoper S^eü beffen, n>a8 ftee^malSbe^
■ r
^anbelten; aI8 uhg'efunbed Qlmmt aud ber Sittenlehre ouS^
5ufd^iben ijL .
*) 6(i^(eterma4er ®runblmten einer Stxit\t ber bt^ertden
eittenle^re* IBerfm, 1^03*
— goo .
XAt Säfutflit (de casibiis conscieDtiQc, ncid) Stant
btc ,,JJialeftif bcö OewiffehS")/ ein 3Cu8»udf)S ber S^^ofofKf;
bilbete ftd^ an tem $6mtenin>efcn ber tatl^ltfc^en ^trc^e im
9Rttte(atter au3. @ie i)at e§ mit einjelnen Saßen unb Sor^
foramenbeiten in bev ftttltc^en SStlt, namentli^ mit ben \o^
nannten 60 Ulf ton §f inen ju ti)un. (Sine^efimb^ ÜRorot
barf nim tüberbaupt fcbon feine n)irf(i(be unb eigentlidb^ SoITu
fton bet 9)fli(bten zugeben , bie c^rtfllicbe am wenigsten *) ; bas
})zx ed f!att be$ Ttuffteüend einet befonbem 2)tdd))Im bietfur e()er
TCnfgabe für bie @tbi£ felbfi ti)itb , bad Mo§ ©cbeinbote ber
GoOiftonen nacbjun^eifen itnb bie fogenannten Xntinomieen anf
ein l^ä^ered ®efeg iuru(fiufä()ren* @tn}e(ne {Beispiele unb f^oKe
inigen jtoar in ben SSortrag ber ÜRoral felbfi i9em>oben xoiu
ben ( @(beniatiämu§ ) ; nur ift babei ju bebenfen, baß m
@nmbeiein %aU bem anbern gang qI&6) ifi. StbenfaU^ ifl
fär bte 7(uf|hnung fo((ber gdUe feine befonbere SBtffienfc^ajt
tt&t^g, loel^e, atö in bie gerflreuenbe üRannigfaltigCeit bif ih^
Unenbliiibe ^ineinfubrenb, eine bobenlofe »Are**).
. «ud> bie 2t§fetif unb 2Rt>flif ^oben ftifAtn tSRttttfi
Otter auSgebi(bet. @te geboren jufammen ber religiofen
$artbie innerhalb ber Sittenlehre an. Sia^ aber bad religiife
aRcment in ber cbriftlid^en Sittenlehre ein )>om)altenbei fei,
i(i oben gejeigt, unb fomit finb beibe ber »^duptfacbe nac^ in
bei cbri#li(ben Sittenlebre entbalten ***). Sie «öf etif ijl «tcbr
ber augern ©eite ber gjeligion, ber Änbac^tS üb u n g (befonber*
auc^ ©tdrlungamittel jur SEugenb), bie SR 9 fi i f bagegen bem
♦) SßicwoW/ wenn bet a3udf)flabe bft SSibel in i^r gelten folO \>U
QoVii^on unmofllid) oermteben werben lann*
*♦) Einige oerlle^en aud^ unter ©ofuijliC bie 8e^re t>on hen „ t^eologi»
fd)«i JBcbenfen/' unb Derweifert fie bonn In bie ^aftoialt^toloQie (fieje
♦:**) be SBette 0* O. €5* 13» : „bie ä)tiftli^t ©ittentel^rc ift nÄm*
4M'PMitr1A9i )Dibaftil^;fonbem au^ TC^fetif) fre U^kliidjt nur bie
/,®efe|e, benen ber SölUe |tc^ gu unterwerfen ^at, fonbern fie tt>iU au(b ben
,,aÄenfd)en jur S5eobad)t«n9 berfelben erjjei^en, unb f^m bie 5Craft ^ur Su;
,,9cnb ftdrfen ♦ . . Jöie 2(Sfefe beö e()ri|tent6umö i(l bie erregung unb
,^Mi^tmQ bed religiofen O^efü^i» burd^ bie iPird^Ud^en «j^eilennttel bei äBor^
,,te« ®otte« unb. ber ©acramente»" IB9U ©♦ 19» f* ■ ■ ' '
— — 80t ~
Snnerjien bc8 reiiäöfcn SebenS^ >e«^nta<^lfettf^, tw-ßorn
tenipiation, ber ©emdnfcbaft bei gldubigen ßb^fi^» m(f'®ftt:
unb bem grlofer jugewanbt, SebenfaU^ wufl bic ÄSfetjf/ »e»il
fle nicbt tn eine SJitom tobtet SBecF^etligfeit aix^atttn f(M,
ouS ber wabren ; wpbt^erfianbenen SR^jjlif b^röorge^; tenrt
bie reltgiofen Uebungen muffen nur bir 3CuBbrutf beS.innern
SebenS fein. 9tun.fva.qt e§ ftcb: l&^t ftcb eine Zf)toik ber ^Kn«
bac^t auf fteQen ? SBir meinen ntc^jit b^r .6 f f e n 1 1 i d^ e n 2(nb6(bt
•7- biefe fc^Iief t nodj^ anbere glemente (bie ber Äunjl) in • ftc^>
unb gebort ber 8iturgif an — fönbern ber 2Cnbad)t fclbfl a\i
eines rein ftttlidli s j^eligiofen ^cte8, j* S5. beS ®ebete6, ni^f.aJ*
^ir^e^gebet^ fonbern aK Äu^brurf beS ^erjenS gefagt. ©5
{ommt l^ier aUzi barauf an, n>aS man unter einier feld^
^eorie t)erflebt @ine ingfnicbe £)iatetif beS,@elßtd|r 100
^ !^. bie @tunbert bed ®ebete$, ber ®rab ber ©efä^briboM
t). f. tp. beflimmt toerben^ tbäre ({nt eigentlidfie catoificbä bä|
(^ei|ie§ unb fpmit bem .^rinciii> ber d()rtiilt4)en, »ne ,ber jsinrteif
ftantifcben @ittenle(^re juwiber. Sagegen aber ifl eS^oBi^ingjS
tKufgabe ber legtern^ ju beßimmen ^ n)elcber {tttli^^e SBerlS^ ben
religiofen Srl^ebungen unb @eful^len unb fomttaudi^ ben^lEi»
JbacbtSübungen jtif omme *) ; fte \)at baS $Berl^a(tnt§ beS UHgitl^
fcn 8eben§ jum fittlic|^en nad)jun>eifen / unb > weit betbta»
jufammenge^orenb nicbt flreng gefd[)teben ftnb, bie $micte i)t
fucben, n)o fte ftc(^ berül()ren; fte ^at bie (Srenje imiäim^u\i^
giofer :^egei{!erung unb @c^tt>drmeret,/in)ifd^en^r6mmig!ttt
unb Frömmelei; jmifdl^en 2:o(eran)tinb,Snbifferentidmu8ir.fi:nr^
gu Rieben. Zud) eine gefcbic^tlicbe Sßärbigung unb cpmjpias
tätige äufommenpellung ber tjerfcbiebenen frommen ©efjJbW«
weifen, j. S5. ber mönd^ifcben, romantifcl() « fafl^olif4)ett/^putigif
fd^en, l^errnbutifcben, metbobiflif4^en, naturaUflifcben, ))i^ntbei{lti
f(^en 2Cnba^t^ n)äre eine l^öcbfi intereffante, nod(; nic^ gexuig^
bis in il^re äliefe t)erfoIgte 2(ufgabe. Semnacb ifl baS^UMtS
' man Tl^Utit unb äRpflif nannte, feineSwegä alS etn>«S tn fei«
ner Sbee SSerfeblted anjufel^en, feiner gorm nad^ aber l&pt tö
^).6palbtnd (Sebanfen ober ben jßertf» ber ®efä^(e im 6^t{lai$
tl^ume, epi*, 1761. firÄufL 1784. ii
30»
fid^^nid^ tvel^I tMm bet Gittenlel^tefelbfltrtfRfen'imb |^ dfo
'€!tteratut ber «rlftn^en ^itttnlcf^re^V
SHeinit^arb/ S* SS*^ @9ftem ber 4tiftlid;)en ^otal SBitteni und
'Scrbfl, SBb L 178^* 5.Äup. 181Ö. Sb 11/4 ZüfU 1805. «b 111.
4 3Cup. 1807. Sb IV. 1810* JBb V. 1815.
©Amli/ 3. 25., f^eölöötfc^e SÄoral* 3ena, 1793.
*) @g w&re unrtd^ttd )tt dlauben^ bap Dor^iAiHttö qcx fem djidf:
U(te ^otQÜK Qilctfvt werben feL (Sr xoav nur n^^yfl bem reformirten jDai
n&u6 ber (Srfte, ber nacb linderer S$eretntc)und betber »Dt^pttticn bie SRos
ral n^jebec t)on ber SDo^matä a^ennt be^apbelte (f* Sitif fib 0)#e9i)fa(r
ftrijtlkben 8e<>re «orr. @. VI.)»— 1. IBorarbeften bei ben Äir»
4Jcno&tern: nai^aytoyog ht^ Clemens t)on ALrxaftdriern unb
beflfii @d)rift: x/f 6 (StoiQiievßs ^i,ojuatosi mcb^re .^(Jriften wn T^-
tuHianus: de 8pectacul]s.,cle idololairia» 4^ oonM^ai. de.palliö,
de. patientia, de yelandis virginibus, de exhortatione castitatis, de
intinögahiia, de pudidtla, de Jejuniis ; Dcn A lA h r o 8 1 u s ': de ohtciis
ministrorüm eccletiiae, de Tirginibas, de TidoiJi' ü. f. tu.; bte €^rmone
(moriUfd^nSn^att^ t>6n<0{acArftt9/^r^foftomtid,^rdm,SBüft(md h:ei\,
bm&dMft(l^r«9«veti,@)^m€ntt.f«w.-^ 2. Ueb^r b!e€^^pr6flt!f r unb
Mr^ftiUt im ^ittelaltet (i* fß. Abälardvs sdHo' ^e Ipsum«
Sauler, Siiupgbröcf/ ©erfon, ^^mpU/ ©aoonarola) 99!. be äBette €^tttenle^re
SSblll. — 3.2Cug ber SlteformattonS^eit: Erasmus enchiridion
inilitis cbristiani, me|)rere6 t)on S u t b ^ t (an ben 2Cbe( beutfc^er ^as
tion, me^ifete SSebehfen/ Äprftiond iu f. n>.), Swbirrttk «^kt, ton
8rQj(ffit ber 0petfen u^f^n).)/ oon £)ecclam|>abm|i/,Qta(m)i/ @^9tfdi^ö
(SebenSredein) u* f. f./ Damae.us» Lamb*.». eüiiee» cluiotiaiiae li-
bri 111. Genev., 1601.40. — 4. ^ett ^ultjctud: CalijKtus, G.,
Epitome theol. moralis. Helnrist, 1634. 62. 4. Pars I. Ueber anbrre
S05fi^^;»ojn. ipfianb«r, Ö(e«rm$^ ^pprion, 83«M>em,, |)ictet, .Ä^tbott,
|)fQff ' jtebe ' Walch bibl. thebl. II. p. 1090. ff. Sorbereitenb auf hit
nciiflt 3ett: aftoi^etrii ^üttenfe^re ber ^eUtdet i^^Hft {»eCsnft'^aiAb:
8pj., 1735—53. S5b. V. (Sb I. 5 2Cufr. 1773. ©b II4 4 2Cup. 1778.
»b 111. 3 2Cup. 1764. S5b iV. 2 2Cufl. 1753. S3b V. 2 3Cufl. 1761.),
forf^f. »on «RiUer. ^benb,, 1762-70. S5b V! — IX. (»b VII. Vlll.
n. iCufl- 1778—83.), fRcmhaä) (grff., 1738. 4.)^ gf. 3, »aums
ßorten (^affe, 1764.), € ruf tu« (Spj., 1772. 73. ob. IL), ®.t«l
(®6n., 1777. 4 3CufU 1787»), (gnbcmann (Frcf., 178a Voll. lli)r'
^6berUtn (3en., 1789. 3 OCufl. 1704.), mie^atUi (mtu, 179K
Sb*|Ij), SOlorue (epi.,' 1794. 95. Bb. IlL,.;4^ajHded* iMtt »0|j|Q;
IBgl. übrigen« bie oben an^efä^rte TCb^otnblung t)on be SBette.
■ ^
ae» —
SSb II. lli. von St. <S^t. Qtt^. &i)mb. (Sbenh., 1800. ».04. -
Kmm n, ^. gv We (l^rifKtd)e ©rttentepre nad^ einem wtffenfcfeaftKdöett
©runbdITe/ ;SMn^4ft fö« feine fBatrff^fi^^en «ntiooffem $^1^ 1795»
4 2Cufl. ®ött, 1806.
neue$ £e^r6uc^ bir rettdüfen fOlorajC unb ber ^nfUtd^en InStiefonbere. '
®5tt, 1800. ' '-. ,
»&anbbu^- ber c6nllli(%en Sittenlehre, ^jv 1823 — 39» SJb. .111. ..
et&ublin, e. g*/ neue« ße^rbuc^ ber i0?oral für SS^eotogcn, nebft
2Cn(eituni)en int ©efd^id^te ber fOloral unb ber moral(rcl()en boomen»
OWttingen, 1819* 3 7£nfL 1825;
^he ^ttU,«k^t>, 4rt#(tcl^e 6ttte»lef)te. SecKn^ 18!l9--!U;^^
«b. UL»). i
6^'wars/ S»«&-^v et>andelif(l&^4n't!If4e ^^tf. <(anbbu(( für j^eoi
(ogen unb anbere ^ebilbete C^l^nflen. «^eibelberg, 1821» 2 tuft^
1830. »b. II.
^ ■ r <• /.
^Utt, 3. 8* i>ött, SorTefunöen über bie d&r{|Kid&e SKorar, fierÄuö^edf'
';' Wa.^^J'g* ©teubei; ätt., 1823. ;'" ; ^;
^fj JSaumö arten s'Örufiuö, 2.g.0v Cel^rburJ ber d&nflfic§^nJ9j^ti;a«
.''. . le^-e. ßp5./' 1826/ ' . "'/,..,'.;,
♦ JBrud&/3» g./ ^H^di ^er c^nfffid^en (Sittenlehre, jum ©ebmu^,
bei feinen aftkbemifd}en 8!^6rtr&den entn^orfen« ®trafK> I82i^>^:
. . ■■ ■ . ■ ,..,•...."■
t>.
4 S5o» ^« ptaltii^m X^oUdU.:
- * . t * ^ . j
'iritzsch, C. J., aii thdMoglant iMracticam f^UduB excolendam otAs. B6li-^'
• iiJi<^, 1831. €Pa^r^re»m<i(^et §. «57. ff* ' v : ^ ^ ,< ^
,.,» :-. ;: .' ' ;,* ^ : . • J ': . a '" "" * '** »if i*I<'
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t:: . ... : -u'i .^ .&*"-"^^-i ^- •; . '. • ; ^jrTfw.q
y . - ■ ■ . / I
f.:- '
"1
*^ |)f>puldr; S^Vle(ur)|e^^bei:bie.eiHenle^ Serlin^ .1823« 9h, U.^
:.:**:) Sei. bedJCa(t9clü^n.n}urbe bie ^oral feit ber Steformotion meift
entmeber Don fefuitif^fm't^bec ianfeniflifd^dni/ loon ®ntden and) 9on aUges
n|ei9= ißW^fcip^d^m >®tAiib|)uncte aud bearbeitet, ^on neuem beutfd)«
foft^ifc^en fOiorattften ftnb ^u nennen: ®tatiler^ Sauber, ^watjf^et,
©(^reibet. '■'* :■■' .:• ••'*....•■ .;.v
\ «»
Im |)rfnc{)>im<mS hm Gebiete ber 0tdlgfMS)9^ofo))f>fe imb
6tf>i(, i^re realen aaS ber ®efd()tc^(e unb'iStatip be$ 4)r{fU
li^ - ür^(i(i)en ©emeinbeUbenS 3 t^ren @to(f nimmt ftetul
bem ganzen ©ebiefe bet e):egctifc^en; ]^orif4)m mibf^ftis
watif(I)en S^eoIoöi«> ^^^ S^^^ ^»^^ö^ «lö«rt fte f^ö) au8
bem ©ebtete ber ifi^unfi im »eitefien ®inne beö 9S3orted am
fBtSbet n>urbe gefiiast : xoai f^at ber ©et(llt<be (xX^gaik)
Ija »iffen ndtbig? Segt fragt eS ftcb : toaS. foU er Cinnti?
93tr treten fomtt au$ bem ©ebtete ber SSiffenfcbaft (imai^ii^)
m ba< ©ebiet ber ^unji (t/;^^^), nicbt aber dioa ouS bem
ber S^Korie in baS ber ^ari«; benn ed tfl fcbon oben bd bis
SRoral gejetgt, n>te btefe Sintbetlung faifcb angeioenbet wicb,
ba grabe bie bem ^ra{ttf(ben iugen>anbten fHöftt- ber S^to
gie «oeit eber Sb^orieen {u nennen ffnb, ott bte- bem iKfai
SBiffenfdl^aftltd^en fhb nabernbm ber 2>ogmatt{ tu f. m. ftk
tbe^retiftbe ^unfllebre felbß aber, n>iett)obl fie wn ber 9Bif(»
fcbaft old folcber gefcbieben toerben f ann , ffkt nid)t auf, IBe»
genßonb n>t{fenfd(;aftlt(ber ^orfcbung unb (Srirtcnmg in (elk
3m ©egentbetle tt>trb f[(b bt^r ber mtffenfd|>aftlt4lt
@cnn auf eine eigentbümlicbe SBeife gegen eine geißfofe Cin
^üt geltenb mad(;en muffen. SSeflebt nämlicb ba& Sefen ber
SBiffenfcbaft; rok wir gleicb ju 2(nfange gejeigt baben, m(bt
in blogtr ©elabrtbeit, nicbt im bloßen 3nnebaben wn geiotti»
ten ©egenßänben, fonbern in freier SSeberrfcbung be& getfttgcn
Stoffe^; fo tbut ftcb grabe biet bem wiffenfcbaftlicben ®ei(b
ein ntoed gelb auf, too t>ai formale iiber ben @toff 4^
«reiben unb n)o tö ftcb jetgen mu^, ob man iai, maS mm
|n tmffen meint, an^ tt>ir!licb n>iffe, b* b» in fein Sßmofüß
fein t>erarbeitet b^be* <!g)ier fcbeiben ftcb fi3A(berge(ebrfanfcit
mib Sebenöweiöbeit — hie Rhodos^ hicsaital
5Die pxdtt\\Ö9t Sbeologie f)<it bemnacb bte grofe XufgOf
be, alles, xoa^ ftcb ber 2:beolog auf bem Sege ber mifoN
fcboftKcben Sorfcbung angeeignet b^t, in« Sebm eintufAbem
unb fomtt bie j^b^ologie felbfi an ibre Cepimmung ju bdo*
Stftepric aUein, iii*t actftan, ;j<t, .wb bag jur ftrq^ftu
f^'ett 2f'nweirü'nfl^b(c ^raH« Telber tlihiufommeft htÜffe;
ito«Dn'fJ))&ter.- TOkln blo^e Uebütrg düf küO» ©^at^olN ^
Plifiedeiteiabei ^liiKjfj^, o^m fiSUcf .auf.iBKiS ffiasje ifl mja^^
iperltdbtcS £)tnj unb ßtl^t bann jur übrigen gelehrten S^pIo«
gitfin cmcm fd gönjfhmben unb unbegteifltc^cn SBerl&attrt^ffer
bagvmatt nicbt eintet)!/ .ivojitt fo: t^UI ^fiifcutln ? Unbifomitirifir
eben bte prattifcbe Zf^tolOQit b^r interpres, ber £)o(metfcber
^fd)en ber @(l^nl^ unb bem %Am; nut baf fle ntd^t .'felbfl
iliebet in t^rer Sßtffmfcbaftltc^feit iumi/^\io\oT^^\^i^m kasbetb
^tC(fr werbe! -•: .-i-jj
nu^j&er prolttfclw 'a;i^olpgte ftebt bie ganje äbrtge S^loi-
gfap: i» ^©ebote/ i4 fte ifl gewtffermafafi eine iBieber^hsog^^bei^j
felbmnnter pragmotifcbcr %oxm*^), Snibra 3bcc: <ei#(fa|||fc
tii^tN)e.9?easiimdpbi(of^9b^( unb Stbit priSitf >. inbem btell(u(k;
fAt beB SteltguDn^d^rd im 2(IIgemeinen fii) ..natfy .htxt-ifSlßc
gpt^n ttün ber Keltgion iüb% loon.bex IBc^nnnüng bcft.SM».'
f«l0ft,< ber SSßttbtigiett.bed itift^üttM u. f. »..xic^tot-mUtu
3it^t)Ufer a^ejte^ng .trifft il^e Xufgdbe ibcitweife mit ien^}
QW^ticpabie ittfammen.*"*). äSa^nimlicb bort bei bem eittttto;
Qixtt^ @cbu(e oQgemetn angebeutet wurbe^ mug jje^t bei bem iatc
bigM ^Xttdtritte mi berfelben, bei bem (Eintritte in bM itiftitmifL
xm iwieberb^lt, fonbent toeitei ott^fubrt luü^. fmcbtbdr ^^ge»;
ttj-t.-rr i... — '. -^ ■ v.-ii;*i7:
JfH^'ifbinät fci; mtb-bdf iene feine tefirf ÄfffenTdStifr Im |ft*ii|ffftf "^
MM bel'ttoiM; b;^. i<ne \fA&ß fit, bdt 16 fov va!(lt\>^tKi mm^'
b9|)ifßtlll?ii'»itte9 5U.I|uR.WviKdtö<i^m.lifn.ei4cn 9)arodra)4ai gtt^
l|^f^oct5tu (ß^ ti boj^er aU eine eiaentfube ^Skrj^fund bef t$eoto^f%|i|^
i^eme^.iu bebauer^z in ber feibfl dtoji^. upb .jM)tungen)ertk $2di^
blr§?5en fein fonnten^.ilberini» 'S» 9)ton(f ^Ömteltünj fn bie tMoaif4«n-
«ffSf*afteft 11. ©• S93; ff.) bie iMToftififee Ä^eoCoöfir rtfe ein mmW
ia fafl wie einen »*flirt* fn^fanbeCt/ be#m* be* gtle^rfe ^Bkixat ^ fMnitt^
**) ©c6r f*6« öeröfeid&t ba^er ©döWennodf)er ,(§♦ 31» ber erften Xnßg.)
b!^ i>rtiftif(6e sbeo&fljfc bet Ar one bes »otmie«, tuelcbe ben ibr ju^ffü^rs ,^
t«#'teb#nöfoft* in sgittt^'wib grud&t »ewanbett, »or unfern »«tfen cnt^^
^.:i«*)Ä9kWetrl^eÄ■|>4tt^ . -i^ i^i:
4^odettba(b tbeol* Gnc^n* 20
306
mai^ werben« Set btn allgememen iSejümmungen bleibt aber
bie yraltifcbe jS.f)tolosli^ nod) nicbt fteben. Ste SBtrtfamCeit be§
©eijilicben tjl nicbt eine bloß teligiofe im 2fbjtracten; (te ijl
eine concret$d()rifi liebe. 2)ie ganje jSBibeU unb ^ircbenge-
f(btd)te alfo, fon>ie bte ^enntnif ber gefcbtcbtlicb gebilbeten @e<
genwart ift ti, waS feiner aib^tigteit bie i^o^itm, reale Unter*
läge gibt. Qt b<^t ben JBoben fennen gelernt, auf bem er
fteben foH ; bie »)raf tifd(>e Sbeologie jiellt ibn nun wtrflicb bap
auf unb lebrt ibn {leben. ZMn feine SBirIfamfeit mn^ einen
©toff baben. Qx foU ben JBoben bearbeiten, auf bem er jle^t,
er foU ibn bebauen, befden, befrucbten. ©iebe, ba offnen iä)
ibm bie ©cbdfee ber JBibcl, unb tt?a6 ibn 25ogmatif unb ©it-.
tenlebre gelebrt baben, baö foU er jefet für bie ßanjel, für bfe
.Äittberlebre, für ba« Äranfen» unb (Sterbebett »erarbeiten.
TtÜ folcbe pragmatifcbe SBieberbolung^fdcber ber »iffenfcbaftfo
ö)m Sbeologie wären praftifcbe @pegefe, j)ra!tifcbe SSibelgefcbi^-
Ur vraftifd[>e ©ogmatif u. f. w. ju betracbten, bie ben ©toff
für bie ^omiletif, für bie Äatecbetif u. f. w. jubereiten. 2)amit
to&re aber bie 2(ufgabe ber praltifcben Z\)tolosit nocb nicbt ge^
fd^loffen. @§ fragt ftcb nicbt nur : waS foHgeprebigt unb gelehrt
tt^erben? fonbern eben baS „wie?" jfl eine ^au^)tfrage. Unb
fomit bleibt atö bie eigentbümlicbe 3(ufgabe ber ipraftifcben
Sb^ologie and) nocb jurücf, bie Sorm anjuweifen, unter ber
gewirft werben foH. S)iefe f^orm eignet ftcb bte )>raftifc^e
a^eologie au^ bem®ebiete ber Äunft am SEBir nebmenbaS
Sßort jundcbfi im weiteften ©inne t)om können, im ©egem
fr|e gegen baS bloße SBiffen. ©o rubt bie ^omiletif ibrer
formalen ©eite nacb auf ber Äunfl ber SRebe (8?betoriJ), bie
JSatecbetif auf ber ^unfl be« UnterricbteS unb ber Srjiebung
(©ibaftif unb ^dbagogif), bie ^aftoraltbeologie auf ber Äunjl
*e8 8eben§, auf bemjenigen SEbeile ber etbif , ben wir al« bie
Älugbeit be^ei^^nen; bie giturgif aber tritt ibrerfeitö in ein
nocb bejiimmtere« SSerbdltniß ju ben eigentlicben Äunfiformen
im engern ©inne beö SSBorte§, roa^ unten ju jeigen.
SJieganjeSBirffamfeit beS cf)rijllicf)enÄlerifer6 Idptficf)
in fotgenbc brei ^Cufgaben juftimmenfaffen : 1. SSorbereitung
307
bcr ©njelnen iixm ßeben in ber d)nflKd)m @emetnf(^aft (Äo*
ted)etif) ; 2* Seitung unb girbcrung bc§ d^rifKid)eii SebenS
in ber ®emeinfd)aJTt fetbft, unb jtt)ar a. im 6jfentlid)en 6ut
tu§ (ßiturgif unb ^omiletif) b. im d)tiftlid}en ^tioatUhen
(^afioralttjeotogie) ; 3* SScttjafjrung bei: Äirc^e i)or f(^db=
li(I)en ßinfluffen t)on innen unb SSertretung ifjrer 9ted[)te mä)
aufen (SXtjeorie ber Äii:d[)ent)erfaffun9 ^ be§ Äir^enregimen=
teS unb bei: Äird[)en}ud[)t :: Äird[)enred[)t)*
©iefe ©intl^cilung berul^t auf ber (Stellung, welche ber
@ei{l(tdt)e aB Sinjelner jur SRaffe einnimmt ^er ©egenfai^
t^ett ^itd^enbienft unb ^irc|^enregiment, tponad[^ @(i(^Ieiermacber
bdB ©anje ber <)raftifcbert Sl&eofogie eint^eilt*), wirb mel&r
ober weniger auf jebem biefer einjelnen ©ebiete jur ©rfd^^einung
Süfmmen. SSiQ man* aber mebr auf ba$ £)biect ber ä^^tigfeit
feigen / fo lann man aQerbing^ and^ fagen, bafi {tcb biefelbe
t>or5Ügncb auf jwiefacbe SBeife jeige : „ol^ leitenbe SC^dtigfeit
im SultuS unb al^ Anordnung ber ©itte"**); nur baß bann
bit Äatecbetif beibeS in fiö) begreift, inbem bie fated[>etif^e
^dtigteit ftc^ einerfeitS mit ber l^omiletifcben unb liturgifcben
gur 2(u§ubung be§ proteflantifcben ©otteSbienfleS t>erbinbet
(menigßeng btiben in mkn ©egenben bie £ate(^ifationen felbfi
init einen Sbeil be§ ßultuö), anbererfeitö aber wieber in ba§
loettere, an feine $tit unb tircblicbe f^orm gebunbene ©ebitt
ber @eelforge unb ©emeinbeleitung l(^inuberfcb(dgt. . SSan
f5nnte aucb wieber eint^eilen in bie eigentlich fircblic^e, in bie
l^&uSlicbe unb in bie arntlid^^ ^ ))olitifd^e SS^dtigfeit be$ ®eif}li>
d^en, woju bann freilicl[) noö^ eine gemifcbte al§ Srgdnjung
f ommen mmt (wie j» ©. äafualien). SBir folgen tnbeffeit
ber im ^aragrapbe bejeicbneten @[ntf)eilung , inbem wir @th^
ielneS t)on bem, waä ©cbleiermacber unter bem JTbfcbnitte beS
<ftir4^enregimente$ berul^rt unb wa$ t)oriäglici^ bie SBirffam«
*) ©(lilderm. §. 274, .
♦♦) @(^ldcrm, §. 2fi9,
20*
308
fett beS t^eologifd^en Se^terd itnb @d[)rift{!eller$ m^t^i, in btr
SRetl^oboIogte ^ur ©pracj^e bringen n>erben.
.gttteratur ber ^i\<kmmUxi ))ra!ttf(l^en 2£$eolodte^).
^9iieme9er/2C. «&»/ «^atibbud;) f&r d^n{lli(^e 9telidton^e^rer* «&all(/
1790» 6 :(ufr. 1823. u. 27. S3b. 11.
Griffe / 3« S* @^Pv bie §)aftocatt|)eo(o0te nad^ intern d^^n^en Umfange,
@6ttv 1803* aSb. IL
6dE)Iedel/ ©., «^anbbuc^ ber |)ra!tffd)en ^afioroliotffenfc^aftfn, ffett
ouöoeo« t)on 3« 6» §)arow» ©reifgw./ 1811»
jtatfer/ ®. $^. ^.^ <@ntn)utf etned @9ftemd ber §)afloraU^eo(odie
für SSorlefungen. drL, 1816.
^•^u ff eil/ 8./ über bad SBefen unb ben SSeruf bed eoangeltf^s
(]!)rift(id)en @etf!ßd)en* 6tn ^anbbud^) ber prafttfc^en S^eolodte in i^
rem danken Umfange« @iepen/ 1822. 23. 2 2CufL 1830« 31. SBb.ll.
jDans/ 3* ^ &•/ bte 9!ßt|Tenfc^aften bed deifKi^en Serufd^ m ®riinbi
rijfe. 3eno, 1824.
^6jler, g. a5», Se^cbud^ ber 9)afloraItt)lffenfc^aft mit befonberer Slöd*
1tdS)t auf ?)afloral«)e(S^ett. Äiet, 1827. ^
^armö/ ^(., §)aftoraIt^eoIogie. 3n Sieben on S^eolodte ^tubtr^ibe*
SM, 1830. 31. a3b I. 11.**).
a*. ^ated^etif»
§. 97^
©IC Äatcc^ietü gibt bic Änttjeifung jtim Unferricfjfe ber
SJeutinge im 6()ri(ienf()unie. ^\t umfaf t batjer in bcn i:p!^
Hd^en Staaten unferer 3eit jundc^ji ben JReligionSunterri^
ber Sugenb j jugleid)? aber gel)6rt in ifjren Sereid) bic Untere
♦) JDie ^itterotur ju ben einjelnen IK^eifen (»^omifeti!/ ^Qte4>eti! o.
f. m.) {td:()e an ti)rem Orte , ditere 9ßer!e t?on @t)r)()fof!omü8 , Vu^üffin/
0labanu^ fDlaurug im 2Cn()an$e bed erflen 2:^eileg (eitterotuc bec Gnc^fios
pdbte), me^reres aud) unten unter $afloralt^eolodte.')Dte Altem TCtilettangen
»onJÖ,uenjläbt,^artmann,SKoqueg,2)eic)lm0, SKieg, grefenfu« ^abcn ffir^n«
nur no* ^iftorifcben 2Berti[). 2Cn fie fcfeliefen ji(% an SRoS^im (1754.),
3. ®* Slofenmüüfer (1778. 2 2Cup. 1792.)/' ®» g. @e«er (1786.), 3» %
?)feiffer (1789.).
'**) äiemlid^ rei(^ ifl auf btefem ©ebiete bie Iati^oKf(I)c ^ittcratur:
JÄautenfhrauciS) / »&on)att), Sauber, ©iftfd^ö^/ @ailer, ^(^worjly ©cJenK,
®aUott)i§, ginoerloö, 5^o»onbra, «Ipinterberger. .
309 - —
noeifuitg attfdUiger ^rofelpten, (5ont)erttteniO&er anä) fold)ei:
@rtt)ad)fencr, bei mi^m ber fi:fil[)ere 9teligion§untemdS)t Der«
abfdumt ober mxnad^l&\\iQt worberu
£)er S()atigleit, 2(nfanger unb 9leultnge im 6l^nfientl()ume
ju unterrichten ; mufl eigentlich, flrerig genommen, nod^ eine
anbere t)orau$gel^en, ndmltcl[) bie SRenfd^en erfi fär bai 6^rt>
flent^um ju getp innen, wofür mulid) ber ^ame ^alieu»
tif Ct)on «X/tvw, aXi€i5ff 9Kattl[). IV, 19.) gewählt »orben
ijl*), unb vpa§ befortber§ eine JTufgabe ber üRirjionöwijTens
fd^aft C2fpo|lolif, Äerpftif)**) wäre. Snbeffen fdi^liegt jpidi^ bie
SRiffton^t^ätigfeit grofent^eiK fct)on an ir'genb einen Anfang
an, unb in fofcrn trifft ffe mit ber Äatec|)etif im »eitern ©innc
beö SBorteS jufammen; ober wo fte auf .^inberniffe flögt, Wirb
• fie al§ angewanbte Äpolbgetif ober ^olemif * erfc|)einen. Suberri
erforbert ber S3eruf eineS 5Kifftönar8 eine t)on ber gewöl^nlidSiett
t^eoIogifc|)en SSilbung t)erfcbiebene, meijl auf ben eigenti&ümlis
cl^en 3wedf ber Sbrijientt)um§t)erbreitund htxid)mtt UnterricbtS^
weife, fo baß für bie fogenannte aJcifftonSwiffenfcbaft fein
fRaum neben ben anbern praftifcben S&cbern übrig bleibt,
fonbern biefe t>ielme^r in i^r, nur in anberer 2Rifc||ung unb
äBejiebung , enthalten jtnb.
Sffia^ nun aber bie Äated^ etif felbft betrifft, fo tfl ber
^amt jum ^i)Ai jufdDig entjlanben***); benn xaiti/jtv (wtf^er
xajTjxrjTi^g, ytaxriyovfxivog) bat fowo^l im SR. SE., al§ bei;bf|^
frül^ern ^ircbentebrern bieSSebeüfung beS SSerfünbenö unb Unters
rid^tenö überhaupt (ügl.guc. 1,4. TT^oflelgef*. XVIII, 25. :i'Xl,
21 — 24. SRÖm. II, 18. ®al. VI, 6. 1 6or. XIV, 19.). ©em-.
na(^ wdre ÄatecbetiE aUerbingS fpnonpm mit ÄerpItifD-
♦) ©icfel ©runbrig ber dS)rif«((fejn ^alieutif* Sps-, 1829.
••) aSöU ©d)leiermad&ei: §. 298* 2)an5 @. 362. unb bie bort anae*
f&fftten ©Triften t)on @tter unb Sinbner..
***) ©^leierm» ^ 291. ^dtt bie SBenennuno föc ben ßanjen Umfana
to; Xufaabe s« befd^rdnit» @kn)t{femtaf en tfi (te aber aud^ toieber &u weit,
inbem bad xairixeiy im alten @inne bedSBorte6 auci^ bie ^omilettf(i()e S^t
Ü^t in m Weßt.
t) @ie^e inbejfen unten §. 99.
310
0!pite¥ aber bUbete ftc|^ ber befltmmtere (S^xa^ithxan^ an^,
xoomä) &aUd)tUn bie bteßen, weld^e bie Keulinge (xariy/oi;.
fiivoi)*) in baS Sb^ijlenti^um einfubrten. ©te })it^m ba^et
auc^ 9lautoIogen, xotil {te nac^ einer bamafö äblid^^en ^e^
gorie bie neu binjulommenbe @cbiffe(mannfd[)aft an ^orb brac^;
ten. äSei biefem äSegtiffe muß man jlel^en bleiben, wenn man
ben Umfang ber fatecbetifcben SEb^tigfeit bejiimmen tviU. 3e*
ber, ber nod[) nicbt fo weit in feinem Sb^ff^ntbume gef6rbert
ifi, um fetbfljlanbig am SultuS tbeüjunebmen unb bejTen @(e$
mente mit Stulpen für feine ©eele anjuwenben , ijl noc|) ein
Äated[)umen (ein Unmönbiger) , „ber erfl emipfdnglicji
werben foQ für bie erbauenbe^ wie für bie orbnenbe X\)i&i*
feit" innerbalb ber ^ird&e **), unb jeber, ber i^n baju t>orberel-
tet, il)n em»)fdnglicb maä)t, ifl -Katechet.
9lun ifl e8 aUerbingS wabr, ia^ bei un6 meifl bie ^riplicjje
Sugenb, b. b- berienige Sg^eil ber ©emeinbe, ber jwar imä)
bie SEaufe ibr eintoerleibt, aber nocb ni4)t burcb (Erneuerung
beS SEaufgelübbeS (ßonfirmation) felbjijidnbig in ben f ircbßc&en
SJerbanb eingetreten ifl, £)biect ber latecbetifcben S^&tigteit
wirb***). JCllein aucb (Srwacbfene, wie ffe im ^aragrapbe be--
jeicbnet itnb, beburfen eine§ fatecbetifcben UnterricbteS. ^fe^
l)fUn nennt man gewobnlicb bie, weld()e toon einer grof ern JRe^
ligionSgefellfcbaft in bie anbere fibertreten (j. 25. Suben, bie
Gb^ijien werben); Sonüertiten hingegen folc^e, t)\t t)on einer
ßonfefjion jur anbern fibergeben (Äatl^olif en , bie ^rotejlanten
werben, unb umgefebrt). SBie nun fibcrbaupt fold^e Uebertritte
t)om religiös ^ fittlid^en @tanb))uncte ani beurtbeilt n>erben fot
**) SScrf^iebenc ^(ajfen: äxQOüj/nepotf yoyvxUyoyisg, ßanuiofityotj
♦*) (Sd()lcierm, §♦ 293. 294.
****) Äated^umcnen im cngern ©t'nnc finb bann bie, wel^e pc^ auf ben
%tt bct ©onprmation oorbereiten taflfen (Sonjtrmanben). ®er ^onftrmans
benunterrtd^t ifl aucf) eioentlid^ augfd)liepd)et; ©eoenflanb ter ftenfatif^cn
SBirf famfeit / toäi^renb ber frohere S^eltoiondunterri^t an^ in baö 9^\ti
bet @>c^u(s unb bei; ^dugUd^en @r$iel^un() fd^Ut fDZan !ann föditcb mehrere
klaffen oon ^ated)umenen aufftellen, beren iebe aucl[) eine anbere SBe^anbs
' lunß crforbert.
— 311
len^ unb toit \iä) ber ®tiftliä)t "^imn gu benel^men ^abt, bleibt
ber Qti)it unb ^afloralKuglg^ett ju be{itmmen ubrtg. <Dte Aa«
tecbettf J^at e$ nur mit benen ju tl^un, bei toelc^en ber (SnU
fcblug bereits gefaßt iji. 2Cuf biefen J^ingegen unmittelbar ju
wirfen, liegt außer ber JCufgabe unb bem äSerufSfreife be§
Vrote|lantifd)en ®etf!licben; bloß mittelbar fann bie aipolo^ttu
fcbe unb })olemifd()e SEbdtigWt golgen f)ahm, bie man jwar
nie auf ben gall ^'m berecbnen, aber and), wo {te \iä) toie t)on
felb|l einjlellen^ nid[)t jurudhpeifen foQ. (Snblid^ gibt e$ oud^
in c^rifllicben (Staattn \olä)t Qttt>a(^\me, bie um ibrer d[)ri{llt4ien
Unmünbigfeit willen eineS fatec|)etifc^en Unterri4)teS beburfem
©0 n>irb j. 33. in 3ud[)tanflalten bie fated()etifdS)e gorm jwerfs
mäßiger fein^ alö bie l^omiletifc^e. Unterri(l[)t t)on äRatrofen,
©olbaten u. f. to.
^a bie (^rt{Ktd()e 3(eltgton fon)o][)l auf ben *£^at\aä)en
be6 SSewuf tfeinS unb fomit auf bem SSoben ber attgemcmen
SScnfd)enretigion; alS mö) auf ben SIf)atfad[)en einer ^)ofiti-
t)en Offenbarung > mitl^in auf bem 95oben ber ®^\^iö)U
ru]()t; fo n)irb bie Aufgabe beS Äafec^eten barin bejle^en#
fon)of)l ba§ religiofe ©efü^l unb ben auf bie reßgi6fen SBaijjr-
l^eiten gerid()teten SSerflanb be§ .^ated[)umenen t)on innen ^er^
an§ 3U entwicfeln, aU and) baS ))onau^enS>argebotene feiner
Seele einjupragen* S5arauS ergibt fid[) and), tt>ie weit |tci[>
bie erotematifd()e gorm für ben fated[)etifd[)en Unttxnd)t eigne»
SBenn toxt fc^on bie £)eftnition ber SciUd)ttit ju eng be«
funben b^ben, wonach fie bloß ($• SB. nad) ©(^warj) bie An«,
leitung fein foH, ,,bie Äinber" in ber 0Jeligion ju untenic^v
ten, fo wirb noc^ ein ferneres ÜBerfmal ju loiel in ben SSegriff
aufgenommen, wenn man (etwa mit SSertl^lbt) *) fagt: ,,fie
;,fei bie befonbere SBiffenf4)aft, wel^e bie Siegeln aufteilt, nadS;
') Zi)tolo^\\d)t Sßiffenfc^aftSfuttbe IL ®» 297«
81«
„}6HW}m man {tc^ bei bem (^tt{ili4)en SteligtonSuntemc^te m
„^xa^tn unb Zntxooxttn tickten mii^t, um t^n.jn)e(f$
^^mäf ig uttb nu^li(i(^ ju mad^en/' 2)tefec 9Rtf oerflanb, bei bem
Sporte JUtzd)ttit, Statti)i^m\xi n. f. xo. gleicb an ffragen usb
Xntmorten ju benfen, l^t fogar ben gemeinen ©))rad[)gebrau4
wcittht , xootiad) üon IBtenen $ unb $ferbe latec^iSmen
bie Sitit x% üli lob ^atecbiSmuS mit einem Srag^ unb %nU
tvortfpiele e 1 n d toaxt. £)ie etotematifcbe Sorm ifl eine
tteitt gufoUige in ber @ac^e, unb e^ Id^t ftc^ ein tated^etifcbet
ttntienict^t benfen^ bei bem fit eine )iem(icb untergeorbnete fRoüt
fjfi^t & tommt a\k& auf bie ®acbe unb ben ßwecf beä ^xa^
genS an. (^ilt e^^ bad, waö im SRenfcben felbet liegt, ju ents
«oitfeln, baS religi6fe unb jtttUcbe ©efu^t judi S3en>ußtfein ju
bringen / Jo mag b^er aUerbingS bie fogenannte @ofratif (SSo»
eutif; ^ebammenfunjl beS ^^ifieS) ibre £)ien{ie leiflen, n)ie$
n>ob( aucb bi^t nicbt }u bergeffen x% ba^ @otrate8 eS mit am
btm Seuten ju tbun batte, a(d in bec {Regel ber M<iUd)tt*).
®ilt e^ aber S:b<^^<^di)en mitjutbeilen , $efttit>e$ ju erjäblen,
ju entvpideln u. f. »., fo berjiebt e§ ffcb üon felbfl, bag ficb biw
ni^td ,,, l^erau^Iotf en " lagt , tt>o no(^ nlcbtS alS eine tabula
rasa i(t. ^8 f^on ®e(ernte jaber n>ieber abfragen, bie Tlnf*
gäbe Äberbören iß bocb wobi ttxoa^ toon ber gerubmten @o$
fratil l^immelweit a3erfdt)iebene§, unb bocb finb bie gragcn unb
2Cntn)orten unferer ^atecbi6men n?eiter ntcbtd aI3 ein mnemo*
nifcbeS ,^&(fSmitteI; bad eben fon)ob( (n>ie im £atecbi3muS t}on
8eo Subd) umgetebrt eingericbtet fein fönnte, fo ndmlicb, baß
ber «Kätecbumen fragte unb ber ^atecbet antwortete. SQSir n^ol^
len bamit nicbt in 'Äbrebe jteUen, bag bie bialogifcbe gorm
aQerbing^ bei bem fatecbetifd^en Unterrid^te ibren ^oben, \a ibren
eigentbumlicl[)en SSSertb \)at, unb bag ficb eben burcb bicfe§ £)ia*
loglfcbe bie fatecbetifcbe SBirffamfeit üon ber bomilctifcben
unterfc^ieibet 2fllein bie wabre ^unjl be6 @efprddt)eö befielt
nicbt nur barin, ünbzxt auszufragen (waS betanntitcb eine
Ijiäji^ langweilige Sontoerfation gewdbrt), fonbern ftcb am ge^o--
vigtn jDrte and) wieber ber Stebe ju bemdcbtigen unb tttva^ ju
geben; unb bieg wirb ba noc^ umfomel^r eintreten, wo boct^
313
eigentlich ber StaUd)tt ber gebenbe unb ber StaU6)\xmm ber
empfangcnbe fein foll. äwbem aber fann in ben Änweifungen
über ba§ Sormede Dit fatecbetifcbe ^^eorie m^ (ange ni6)t
toUenbet fein» 2)er ©toff beä Unterrichte«, bie Art, wie über^
Ij^aupt auf ®eifi unb ^erj ber 3u9«nb gewirft werben foH,
noc^ o^ne JRücfficbt auf bie äußere ©ejlalt, bebarf einer weit
tiefer ge^enben grirterung, alS man biefem ©egenflanbe ge«
wobnlicb wibmet. £)ieß wirb ben allgemeinen Z\)til ber ^a^
ted^etif bilben, wobin aixö^ bie S^eorie ber Katechismen gel)6rt»
Sm S5efonbern wirb bann erft t>on ber anjuwenbenben SWetl^obc
beS UnterricbteS ge^anbelt werben muffen ; unb and) bier ifl t$
wenig jlenä fein ©dt)abe, wenn jtcl() gegen bie bis an baS S3as
tode jlreifenbe Ordffefcbe gragented()nif in neuerer S^it bie
ftrenger bibaf tifcb^t^eologifcbe 3Retbobe burcb ©cbwarj,
JRütenirf u. X wieber geltenb - gemacht f)at Äenntniß ber res
giofcn SWenfc^^ennatur unb ilg^rer SSebürfniffe, (Sewanbtbeit in
ber gntwicfelung ber S5egriffe, Seicbtigfeit, ficb in anbere J)enf«
unb SSorfleQungSweifen ju loerfegen, für} eine oielfacbe )>f9cbos
logifcb "^ pdbagogifcbe S3i(bung machen bie eine ®titt bed \ftate$
df^eten, woiu bann aber auc^^ bie anbere nicbt minber wefentlicbc
gel()6rt, ndmiicb foüDe SSibel^ unb- ©efcbicbtSf cnntnig unb tine
inS geben verarbeitete Sregefe,. ©ogmatif unb SRoral. gnblidj^
aber unb t)or allem i|l i)itx bie eigene cbrifllicbe SebenSrtcbtung,
ber flare, einfache, f inblid^ s apoHotifc^^e ©inn, todterticbe SKilbe
unb ernfl beS 6^arafter§, fittlic^er 5£aft unb Oie SBei^e reli*
gi6fer S3egeifierung wichtig.
8itteratur ber ^ated^ttiV)^
fft&teniä Ueberlt^t ber Sate^etifd^en SUterotur in ben Ü^eotogifc^ett &tU9
bien unb Äritifen. Sofirö- 183i. ©. 188* ff. Zf^olixä titterarifd^er ^atjeiger.
Sa&rfl* 1830. 9^t* 18. (B ^ ul t^ e f , ^., IMau^li^lnt ber feit 300
2(a^ren fird^tid^ eingeführten kciUi^iimen fix unfere 3^iten/ im p^bagogifc^en
SBetrad^te oomel^mlid^* 3tir. , 18d0*
*) jDte 8ttteratur ber^ated^tönten fönnen xok l^ier nt^t mit ^ztt
etnite^em— 1. SSorberSüeformatton: einjetne SBei'fe aus bem Aatip
U<<Kn Xltert|)ume / wie ber Xoyos xatrixrjttxbg 6 fiiyag beö Gregoriu«
Nyssenui unb hit ®(^rtft bed A u g u s t i n u • de catechizandis rudi- ^
buian ben2)iafonu6Deogratia8 ^uiSart^agO/ gehören nur t^eilmetfe l^ierfier«
2)ad$Bu(|)bed Rabanui Maurus de institutione clericorum entl^t
314
@rdffe/ 3* 8* Qt)p*, toUfldnbt'ded Zef^tbnd^ ber aUQemnnen Statt^i
m, na* fantifcfeen ©runbfdfeem ®5ttin9en, 1796 — 99* »b. III.
2 2Cufl. t)on S3b L 1805.
. ©runbrtf bet aUoemeinen ^aUd)etil, mä) fanttfc^en ®ainb{%ru
@6tt, 1796*
2)aub, ©♦/ Cc^rbud) be« Äated^ettf. 3um S3e?)ufe bei: SorlefunQen.
granff* a. SÄ., 1801*
&^xoati, g. »&.©&♦/ Äatcc^ftt! obct Tünleitm^ gu Unterrebungen
mit ber Su^enb im (^nflent^ume. ©ießen^ 1818. 2 2CufI. 1819.
"" S^ierbad^, @v «^anbbud^ ber SCaU^etit gfranfen^aufen, 1822.23.
SSb. II.
hie Äatedi)tfirfttn|l. »lorbjiaufen , 1826 — 31* f8h. V-
^ Sei^rbud^ ber SCaU^etit «^annooer/ 1830.
f^irfd)er/3. 85./ Äatec^etiE ober ber SSeruf be« ©eelforöerö/ bie
i^m ant>ertraute Sugenb im ^^riflent^ume ju unteiT|ci)ten u»b ju
er$ie]^en / nad) feinem dangen Umfange baroe|leUt. S^öbinoen^ 183L
(r)QU hie dtcc> beffelben i9on @c^warg in ben t^eolodifd)en @tubien
unb Äritüen. Sa^rcj. 1833. ^eft 1* ©. 176. ff.)
@tne )>ra!tifd^e TCnweifung gu SSel^aublung ber @d)Ieierma(f>erf(^en S^ogmotft
in fate<)^ettf(f»er Sform: SRutenic!, ^. X, ber d^rijlttd^e ®lüvbe, tia(fy htm Iu>
t^if<^en ^ated^iSmuS in (atecl^etifd^eti SBorträgen gufamtnenl^ngenb bärgest,
»erlin , i829. — Ueber baö ®ef(l&i(l&m<l&e ber ittern Äated^etiB ftnb bie SBerte
t)on aSald^/ 3a(l^ari&/ i^angemad!, ^öd^er unb @(^uler gu t>erg(ei(^.
b. 8 i t u r 8 i f.
§. 99.
35ie Siturgif f)anbclt Don ber Sfnorbnung beö d[)rifilid)cn
6uUu§ im JfUgcmeincn unb t)on ber JBerwaltung bej|elbeti
aud) einen Xbfdönitt de modo catechizandi. ^ie sK6nd^ Ötfneb, 9lot»
fer SBalbuluS u. 2C., fowie hie SKpftifer, namentlid) SBiRiff, *f)uß, ©erfon,
mad)ten fid^ um ben £ated)etifdf)en Unterridf)t oerbient — 2. ©eit ber 91 e«
formation: 2ut()er griff aud) ^ier mit neuer Energie burc&* ©ein gro«
fer unb Keiner ^ated)t6mu§ {tnb in ber @efd)id^te ber ^atedjyetif @po((ie
mad)enb. SSgl. bie SSorrebe jum gröpern Äatedf)iSmu6 unb fein SBüt^
lein »on ber beutfd)en 2Keffc unb. bem beutfd)en @ottc$bienfte 1626.
(«War^einecfe @efd)id^te ber beutfd)en SReformation II. ©• 211. ff.)
@g folgen bann 2Cnn>eifuhgen t)on «^pperius^ Sro^nborf, ©pener
(!ated)etif(^ 2:abeUen 1683. ©ebanifen t)on ber JCated)igmu6information
1716.), Äort^olt, gütfemann, iftamhad^, SÄoß^eim, aSaumgarten, SBubbeug,
Änittel, «Bafebo», SKiaer, «ofenmötter (1793.)", 3. SB. ©d)mib (1791.
92, 2 üvtfl. 1798. ff.;»
315
im 95efonbem* ^aS erfiete ge^irt in bm SBerei^ be8 Stks
ö)enxtQimmUS , baS Untere in ben beS Äir4)enbienjlc8*
2)a3 äDbiect ber Siturgif ijl bie fttturgic*), (bte Xgcnbe
im weitem ©inne), b. 1^. bfe normatit)e ©eflölt be« Sultu«.
£)te Siturgte }u bejimimen; tfi @ac^e t)er ^ixöfmht\)6x'bti fte
iu t^erwalten^ @ad[)e be$ einzelnen @tipi6)tn. SSa$ baö lei^s
tere betrifft, fo ftnb wir im Anfange baüon ausgegangen, baf
ber ii)xi\tiid)t S^eolog wefentlic^) bem gebrjlanbe unb nicbt etwa,
einer ^riejlerfajle angcl^öre, bie in Verwaltung beS J^eiligen
u. f. w. befonbere SSorred^te f)iLttt. SQBir ^abtn aber auc^ ju«
gegeben, baf , obwohl im Sbrijlentl^ume unb namentlicl^ im
^rotepantiSmuä ba$ SBort {itf)xt, 9)rebtgt) bie ^auptfacbc
tjl, bodf) auc^ baS barjleHenbe ^anbeln, baS ©pmbolifc^e unb
«Kunflgemdße ni(i)t gan} au§gefd)loffen werben bürfe. @inen
Zf)til ber funflgemd^en £)arf!ellung im dixltix^ ober mit an«
bern SBorten ben fpmboHfcben 2Cu6brurf ber Xnbad^t unter ge«
wiffen geregelten, d|lbctifd()en gormen übernimmt bei ben §)ro«
tef!anten bie @emeinbe felbft, g. IB. ben ^ircbengefang ; einen
anbern S£\)zil aber übertragt fte bem ® eifiliclt)en , fo bad lantt
unb ßffe'ntlid^e SSorfprec^en ber (SebetSformel unb bie unter ge«
wiffen gormularen unb nac^ mebr ober weniger üorgefcbriebe*
nem JRituä ju üoUjiel^enbe SJerwaltung ber (Sacramente **).
2)iefe Uebertragung gefd^iebt aber nur ber Drbnung wegen^
weldf^e am natürlicbjien folc^e 8Serric|)tungen bem 2Cmte unb
ber ^erfon be§ ßel^rerö juweift, nid[)t aber untet ber SSorauS*
fegung, bafi biefer aQein toermßge ber erhaltenen ))riefterlic|ien
*) Ueber XdiovQyogy XeirovQysTr, XenovQyla (8uc.I, 23« »^ebr.IX,
21.) , (jebilbet ouö lüios (tjon Xaog) [♦ »• cu ^rjfioaiog unb igyoy (mu-
nus publicum)^ ^qI bte SS6rterböcl^er* — ^Dad latetntfd)e cultus (Aa-
TQeCa) cntfprid)t ben beutfcften SBövtern „@otte8bien|l" unb „®otteöt>er«
c^rung," hie freilid) Uiht ctwaS Uneigcntlitäfee« in |tc^ faffem 85gU »&erber
tjon SRcligion, ße^m^inungen unb @ebrdudt)en fSBerfe XII. @. 273— 2940*
^ie S3ebeutuna aber be§ (iuUud felbfl su würbigen, tfi ^a^e ber ^t^if»
♦*) SQSicwo^l le^tcrcö in ber reformirten ^it^e nid&t auöfd^tteflid^ ber
gaU ift> ba i. S3. in meutern ©egenben berfelben auc^ äBeltUc^ baö 2Cbettb«
tna^t t^ettn^eife abmtnifirirem
816
SS^t b'ajtt befSl^tgt fei. ^erbtngS ^axihtlt ber titvxi im
cigentßd^jien. ©inne aU 9m\ttt, aber et tjertritt in biefem
Jtugehblitfe nur iai gemeinfame 9)rie|lertbum TCIIer; »eß^alb
imn ani) in ber ttturgtfc^en Sb^tigfett beS ®ti^lld)m, tbelcbe
blog ber ^^rdger be§ ®emeingefubl§ tfl, bte ^erfonßcbfeit bef;
fdben juri^dtritt unb in bad ©emeingef&br ftcb t>erUert; nnab«
nnb hingegen bei ber bomiletifcben £ebrtbättgleit ba& i>tt\bru
fi(jbe unb SnbioibueQe, atö iai ©emeingefu^l beflimmenb unb
feitenb, l^rt>ortreten fott*).
§. 100.
Sn bem ©tublenfreifc beS prote|lantif4)en ®eiflli(i()ett
»trb beq^nige Slfjeil ber fiiturgif > ber fic^ auf ben Ätrc^em
Wenjl ober bte unmittelbare SJerwatturig bejieljt; ben gerin-
gern; ber l^ingegeu; ber ftc^ auf t>a§ Äird()^enregiment unb fo^
mit auf bie Änorbnung bejie^t; ben griflem Siaum cinnelS^r
mm, tD&i^renb in bet !at^otifd[)en Äir(ä[)e gräW baS umge^
fe^rte SSer^dttnip eintritt.
SBürbe baS ©tubium ber gitürgtf nur im Aneignen au»
flerer Äunjlfertigfeit ober nur barin bejleben, baö, n>a8 einmaf
burcb f ircbli^e Drbnung fejtgejtellt ijl, auf eine würbige SBcife
ju toerwalten ; fo wäre e6, bei ben ^roteflanten wenigflenö, wo^I
faum ber 9Rübe wertb , einen SRamen für bie @acbe ju erfim
ben; benn alleS wirb jicb bi^^^ auf Uebung, Jtnjlanbunb^^»*
fommen bejieben unb fid^ fo ju fagen üon felbji lernen**); e«
' ♦) @4leiermad()er §♦ 286, 2Cnnu JDie ttturgifd&e Zt^tiQUit gehört bo^
^er mit Siiä)t »or l>en Ultax, \>k feomiletifd)e auf hie (SanjeU
♦♦) 2Blr »ollen bamft feineSwcg« Wn ocrwaltenben Zi)e\l het Siturgil
ofö etxoa^ aufhellen/ mit bem man eö leidet ju nehmen l^aht. 3m ®ti
Oent^eilc» ^\xt lägt fi* bas, »aö t)kt bie »^auptfacfee ift, bie wörbige Sets
tretung bcö prieflerlid^en 2Cmteö im S^amen bec ©emeinbe nid)t lernen^
fonbem eö greift bief tiefer in hie religiöfe ©timmung unb bte dc^te »et*
faffung be« ©emöt^e« ein, bte ber wa|ire ardger oller erbaulid^cn ßturgis
f*en a:|}dtigfeit tftj \>ai)et »o§l gef ler (mdbiidt auf feine TOidirige
317
fei bntn, ia^ j. ©., toit i« t>er )fixtuii\d)tn imb iyaim^d^m
2fgenbe, gewiffc ©ololeijiungen im ©efange t)on ©cttcn be*
@eijtticlS)en gefotberf würben , bie aber aud) balb eingeübt jftin
dürften. 2CUein bie Siturgif l)at ein weitere^ gelb. ®rabe Hi
2Cagemeine, baS ©runbfaötic^e i|l ^ier bie ^auRtfaffee, S5Ja§
tjl ber d^rijtticbe Sultu6? 2Ba6 foU er? 3n welcbem SBerbil^
niffe liefen bie fpmbotifdjen Ä^cil^ beffelben jum äBorte ? SB3et
d)er Äntbeil gebührt ber bilbcnben Äunji, ber Wimxt, ber aottP
lunjl, bem ® efange ? 3n welchem ÜRöge , in welker, äeitfd^lgt
finb bie einjelnen ©leniente beS ®otte§bien(le§ ju bebaribein?
giöc^ tt>eld)en ©runbfdifeen finb Xgenben unb @efangbü4)er }«
bearbeiten? (S^eorie beS Äirc^enliebeö.) SQSiefoßficb baöSBinr
benbe jum greien, wie baS ©tätige ium JBeweglic^^en »er^at
ten ? SDieß alleö finb grogen, worüber fid^ ber wiffenfcbafilicj«
abeolog muß 8?ecbenfdt)aft geben ttnnen*). ^ier greift bäiiit
au6) bie giturgif faji in alle iibrigen tl^eofogifcISicn 3)i«d})lirteit
ein. ©aä SBefen be« 6ultu8 felbfl in feiner 3bee ju erfaffen^
tjl, wie fcbon bemerft; ©ac^e ber SJeligionäipl^ilofaipi^ie unb- ber
et^if. Sie €ntrt)irferung befelben in ber ®efcbid[)te fü^ft tmi
bie 2Crd^aologie üor, auf ber?n ^ijlorifc^em ©oben bie göurgif
ftet)t (t>gl. §. 73.). 2)ie fragen aber, wcJm c§ 'jufmnt^
2(enberungen im Qultn^ t^orgutte^men unb benfefbeit übei;bau{>t
JU befiimmen (jus circa i^acra) , ffnben ilg^re SSeäfitwortung
im Äir4)enre4>te , mit mi(i)m bie giturgif in fofern »erfic^ttji*
jlert ijl, aU bie ®efd)icbte ber SSerfajfung unb be^ öuttu»
mebrentbet(§ ^anb in ^anb gel^t. (Snblict^ Ifat aber auc^ bie
t)ogmatifcbe Ueberjeugung (obwolf^I tä beffer ift, »eiin fte meiert
in fcbroffer ginfeitigfcit ^ert)ortritt) an liturgif4)en SSeßimmuns
gen einen un\)erfennbaren Jtnt^eil, fo bag Jtgenben unb ®es
fangbücber, d^nlicb wie bie Äated^iSmen, 2CuSbrucf ber in einer
Beit ober in einer ^emeinbe (^errfd^enben ®(aubendweife ftnb.
$irderfd)aft. SSMau, 1826. @. 416.) ntd^tgani unrecht fa^t: „@d!)ute
„unb S3elefen^ett, gleif unb Uebuhg fönnen Ui ouggeietd^neten Zaientm
,,t?ortref (idi)e Stöhnet btlben ; ahejp Ut S^bung etneS t)on unb mit ©Ott
„erfüUten Situroug ifl au^f^lt^lenb (?) ha§ S&ere ber ®nabe, b. L bep
„@rleud)tund, ber ^ntftammund, bec @aUmnd ^^ ^ttü<i^tn ®iift^^*"
») @*leiennadS)er §• 281 — 283.
- — 318
©a ttiMtd(> btr |)roteflöntif(|)c Söftu« feine Drindpien im ®u
genfafee gegen ben ximl^ä) ilatf)oli\(i)tn Ueberfc^)n)aa ber Gere»
tnonien fowo^l, atö gegen bie (Startzeit unb 3liiä)ttxxii)tit ober
auc^ wieber gegen bie mißtoerjlanbene reine Snnerlicbfeit gewifs
fer ©ecten unb ^art^eien iu behaupten \)at, fo wirb bie gitur*
gif in ber entwirfelung unb Sled^tfertigung btefer 5)rincipicn
8leidS)fam ben praftifc|)en S^eil jur comparatit>en 2)ogmatif
ober ©pmbolif bilben ; benn man wirb and) gefc^ic^tlic^ finbcn,
' bag bie liturgifc^en aSejiimmungen meijl mit ben fpmbolifc^en
®d)xitt gel^alten l^aben. @o bilbet untoerfennbar baö missale
, Romamiin ben prattifd[)en 2(udbruc! ber professio fidei Tri-
dentina^ xiAt ba§ common prayer bock ben ber 39 ZxtiUl
SBenn nun ober fo bei ben ^rotejlanten ber grunbfd^li^e
JEl^il ber giturgif ber wir^tigere, ber abminijlratiioc , ted^^
ttifc^c l^ingegen ber untergeorbnete i(l; fo tji a bei ben ^at^o-
ßfen umgefe^rt. Sjl eS \)o6) \)kx grabe bie Ren!a(if(bc Sec^nif,
ier letoitifdf^e SRec^aniömuö beS 3»efopferbienjle6, bie compli^
drtejle fßiimif unb SRani^juIation , fowie bie mujt!alif4)e Sit
bung*)/ womit redS)t eigentlich bie gel^rjeitbeS funftigen ^xit^
fttxi in 2Cnfpruc^ genommen wirb; wal^renb bagegen bie ©runbs
fdfee für immer fepgefleUt ffnb unb bem ©njelnen nid^tö übrig
bleibt, als ^ä) m baS fBorgefd&riebene ju galten, ober, wenn
er ie wiffenfdi^aftlic^en SErieb baju fublt, e§ apologetifc^ ju
red[)tfertigen, inbem er bie tiefere JBebeutung ber ©ebrduc^e unb
©pmbole in fpeculatit) fein foHenben gormen auSjubrücf en tjer-.
fu4^t, waä befanntlic^ ben »)böntaftereid()en köpfen einer ge^
Wiffen @4)ule nie \ä)xovc wirb**),
ßttteratur ber |)rotcjlanttf^en Ctturgif.
©parier, ^., freimöt^lac ®eban!en ober bie ©otteSocre^runoen ber
?)roteflanten» ®oti)a, 1788>
*) 3n aSejte^ung auf baö Ic^tcrc bfirftc inbcfTen auä) »on ben ytota
ftanten me^r geforbert »erben, »eniaftens fo »iel, um auf bie ©efangbit
bung be6 SSolfed unb ber Sugenb oerßdnbid toittm i\i fönnen,
♦*) ßinjelne 2Cu6nal()men , wie hk banfenöwert^en SSemö^ungen einel
SBeffenberfl um ©infö^rung beö beutfd^en J^ird^engefanöe«, liegen f(^on aus
ferl&alb be« fat^oltfcfeen |)rincip« unb gehören eben ben vrotefiantif<ien
Chrf^cinungen innevi)alb ber fatli)oltf(l^en iCird)e an»
. 319
JSß If r at^/ 9* 9ß.y ^a^en übet litntMi ®edenfl&nbe^ lut niif^etn
^rüfund aufgeflellt unb Dorlduft^ UantxootUU «^mbur^, 1792«
2 2Cufl. 8p5», 1794.
Senifcfe, 2),, über ©otteöocrc^runö unb firdS)fi(l^eS«efonncn. SBerlin, 1803»
»l c i n ^ 1 b , g* ß» , 3been über ba^ 2Ceugcre bcr coangelifclS)cn ©ottcgs
i^ere^rung» 9{euf!relt^^ 1805*
(^dl^Ur, Z. TL,) @>enbfd)reiben an einen ^eunb über bie^neuerund
beg 6u(tug. Spiv 1815.
♦ ® a ß , 3/ <5()Pv ö^er ben d&rifüid&en ©uttu«. öredlau, 1815.
^orft, ©♦ Ar., SKpflenofop^lc ober über bk SJereblung beö prote)!ans
tt^en ©otteßbienfle«. granffv 1817. SBb. II.
gritfd), 3* •&. / über bie jwcrfmäfiöen SKIttel jur Sßfeber^erfleffunö
unb fleißigen SBenu^uno beö bffentlidj^n ©otteöbtenfleg. aj^agbeb./
1817.
Sun!/ 3» <^»/ ®eifl unb gorm bed t>on ßuti^er angeorbneten (SuUia*
SSerlin, 1818*
*JCapp/ @. g. SB., ®runbfd|e jur ^Bearbeitung euangeKfc^er 2Cgem
ben mit gefd)ic^tlic^er SBerüdft^tigung ber früt)em 2(genben. Qt-
langen, 1831.
SBagnil, J&» S5./ titurgifAeS Sournol. SpaUe, 1801 — 11. IBb. IX. Sie
verft^iebenen <S<briftett über ben ^>rcufif(ben (SBinet j&onbbud^ ber tbeot.
8itt. ®. 311^* ) unb babenfcben 2Cgenbenftreit.
c. ^ m 1 1 e t t f.
§. 101.
2)ie t^omiteti! fieCf bie ®efc|c auf; na6) ml^m bie
6ffenflid^ett SJortrdge in ber ©emeinbe ju mtxoet^en, einju=
tid)ten unb abjui^atten finb. ®te entjleljnt i^ren ©toff auS
(gjcegefe; ©ogmatif unb SRotalj i^re formalen ^rincipien
aber ruljen t^eilS auf ber »^ermeneutif; t^eilg auf ber allge^
meinen S^eorie ber SBerebfamfeit (3ti)ttotif) , j[ebod() mit be^
fonberer Änwenbung auf bie eigent^ümlid[)en 3tt>e(fe ber
(J)ri|ilid[)en ©emeinbe*
£)a bte ^au))tfa^e beS ptote{!anttfd()$d[)ttp4)en 6uttu^
bocl(^ immerhin ba$ SBort bleibt (n)eld)ed übrigen^ in ben
formen bed @efanged unb @ebeted aud) im Stturgifc|)en pxa^
bominirt) , fo l^ebt ^id) unter aUm ber !pi:altif(|)en SI()eologte
— ^ 320
ongel^örigett Stm^tUmtnttn bie ^uttfi ber Siebe am metflen
l^craiiö. 25a§ SBort M tit6^lxd)zn SlebnerS ober ift ouf baS
objectio gegebene (SdE^rtftwort gebaut, fo bafi {t(|^ ^ermeneuttf
linb SR^etorit, grflirung be6 objectw ©egebenen unb fubjectw
2(ngeeigneten in bem ®efc^äfte bed ^rebigerd jur getfligen,
lebenbtgen gtn^ett burc^brtngen. Sßd^renb ba^er im giturgt^
fd^en bie ^erf6nli(l[)feit be§ ^rebigerä jurücf tritt , fo barf unb
foU fte fi^ ^ier, iebod[) immer inner^)alb ber ©tferanfen be§
))ofitio''6brifl(i(^en unb S3iblifc|)en , ^erauSflellen. ^er ^rebi^
ger foU itoax, wie man fagt, nic^t \id) felbjl, fonbem
(Sbtiflum )>rebigen/ aber bo(|^ ß^riflum , an n)iefetn er in
t^m lebenbig geworben ifi, in i^m eine perf6nlid[)e @eflalt ge^
Wonnen l^at ; benn nid^t ba§ ifi eine d)ti^lid)ti biblifcbe, etoam
gelifc^e ^rebigt, in welcber irgenb ein t^eotogifcber Jargon mit
benfelben äßorten ber (Sd)uk ober ^artbei eintönig unb errnü^
benb wieberfe^rt; fo^nbern nur in ben ftd^ immer »oieber er^
neuernben @c|)6))fungen unb ^ttt>oxbxinQ\xnQm be$ urfprung^
lic^ in feiner. 2;tefe grfa^ten , Uax ®efc|)auten unb im ©eifle
beS cl^rij!(ici)en ®emetngeful^(6 lebenbig @m))funbenen befielt
ba$ ©el^eimni^ ber gei{l(id)en SSerebfamteit, we((|^e, t>om ^er«
Jen fommenb, auc^ jum ^erjen bringt.
(SoId^eS aber gibt ftc^ nid)t toon felbfi, unb mit bem
gut unb fromm ©emcinten i|l e§ ni(i)t getl^an. 2)ie cbri^s
lic^e §)rebigt ifl aUerbtng§ ein ^unfiwert, worunter
man aber nid^t einen tafc^enfpielerifc|)en hocus pocus, über«
l&aupt nichts ®emac^te§, ©eilerte§, er!unjte(te8 ju toerfle^
l^en i)at, gfeic^ aB ob bie ^unfi in ber Unnatur be^änbe;
fonbem bie wal^re ^unfl i|l \a eben nid^tS anbered atö bie
teinfle, bie üerebelte, in ba§ \)bf)txz' SSewu^tfein üerttirte Sias
tur *). SQBoUte man bagegcn fagen , S^rijluS unb bie Äpojlel
"fylittm. aud^ feine ^omi(eti( flubirt; fo wite bief eben bie
to^ejle unb craffejle SSerwecbfelung beä Urfprünglii^en unb TOy-
geleiteten, bie jiu!pibcfle SSerfennung aller gefcbid^tlic^en gnt«
wicfelung, ja ber jirafbarjle gre\)el gegen ©otte* ttoeife Oib»
nung. Xuä) ^omer l^at feine ^oetif, $lato feint Sogit in
*) ©e^en hie falfc^e $B6r!ünf!cland bed ^infa<i)en, foxoit übettfefiff
ganzen ^Cbf^nttt t>d(. «gerbet'« ^Briefe <ben 4()iflen) 6. 16.. f.
321
unferm @tnne fiubtrt; aber man jetge mir l(^ute bte ^omttt
unb ^latom, bte ti burd^ Sgitoran) Sen>orben ! — gubem tfl
bte tiCufgabe M b^uttgett ^rebtgetS eine toon ber ber H^ofttt
n>efentlicb loerfc^iebene ; xot^f^alb ed auä) ni^t eben ber glä(flid[)f}e
(StnfaU Yoax, totnn neulid^ ber Stame „&txr)ltxl/^ ben n>tt
an feinem jDrte babtn geflellt fein laffen n>pQen (ügL §. 96.)^
I(^at an bie @telle beS n)oblemogenen „S^omxUtil" gefegt
werben feilen; benn ber9)tebiser unferer 3eit ifi ia nicbt mebr
^erolb (x^Qvi) einer no4^ nie geb6rten SSal^tbeit; fonbem ber^
orbneter unb beflellter £)iener am SSSorte. ;,@obaIb 9>rebigt^
f/f<^dt 4)erber (a« £).)/ toa$ fte im ÜRunbe ber Z^pofttl ti^tnU
„Itc^ toax, jBotfd^aft iu fein aufborte; warb fte QxU&ß
„xunQ be9 SBorte« @otte«; ibrer @cbriften ttnb gebre,
„Znxomiuni bt^tn, toai t)orgelefen wax, in einem ftiim,
,^ dbrijlli^^en Greife. £ieß f)\t^ ^omilie, unb war nicbt et^
„Qmüiä)t Öration n. f. w." *). ®amit wollen wtr übrigen«
nicbt ^txntimn, bafi nicbt aud^i bei (Srfcblaffung be$ cbripli^
eben SebenS unb partieller SSerfunfenbeit beffelben bai apoflo^
lifcb ^ ^erpftifcbe/ ia, wenn man will/ aucb baö gefe^Iicb ^ $ro^
!pb^tifcbe feine ©teUung im cbrifilicben ^rebigtamte einnebmen
fönne (SRattb- III, 2. 2 6or. V, 20.)* ^nx ift biefe« bann
ni^t bie eigentitcbe, bem normalen 3uflanbe ber ©emeinbe
angemeffene/ fonbern mebr eine »orübergebenbe/ ben ©oben
gleicbfam auflotfernbe^ bem SBorte ®otte§ wieber föa^n bxü
cbenbe ZH^iUit, mlä)t iebenfaUd auf ber (Sanjel nicbt ju
weit getrieben werben barf.
£)em fei äbrigenS wie tbm woQe, fo ifi ttax, ba^ anäf
bie ^omiletit/ wie bie £iturgif unb Aatecbetif ^ mit ben tbeo«
^^— la— »Jl— MM^— ■ ■■ I I T ^MfclMfc
*) ^qL oud^ 9tt|f(b (t^toL 6tub. tt* Stvit Sa^x^* 1853. ^eft 3.
&* 7250: /'/^a audejtanben xotxUft mufl/ bo$ hai Sßort •^omtlte
^^-. ob e« im 9^. a:» fo tootförnrnt, öilt lS)ter ötetdj - / bö<b i()tftorifcb öe*
//tiommett unb trt ber alten Stixä^tnfpxaäit defa^t, bte gunction dttieidt/
^/ bte ben gansen bretfa(|)en (?) ^tenft am loyoe tov &iov U^telft, fo ift
/,forttt)%enb ^omiUtt! atö ein ^aupt^weid ber ptafttfcben Z^tolo^it
0, neben ber S^ait'ik^i^ %yx benennen/ \i\t SSereintdung aber Dpn beiben nur
//ffir ben galt bed SKifjionard aU iSer^etie ^u bejetcbnen/ fofem fiber^
t,%a)xpi nO(6 bte dne(btf(b^tt flSegetdftnunden ber Jtörse »egen unb um bei(
^, O^emeinfcbaft xMzn mit bem Vlterl^ttme unb ber Okf Aid^te bemaf^rt mer«
^/ben müffett/'
i&adeiiba<b tbeol* Sncl^ 21
322
(oftifd^en S)tddi|)ltnen im imifjXtm Qa^ammtnffandt ^ifyt 3fi
^Uxii) bte ed^riftauölegung , n^te tvtr fte auf bn 6anjet äben,
eine t)on bev gelehrten ber Sovm näd^ t)etf(^ebene, fo muf
fie bod^ auf btefer berufen; unb toenti t» iU\6f geld^tte <&c>
geten ol^ne latent f&r bte ^o^ul&re unb etbaulidfi^e 2)arfleIIttng
geben fann, fo tfi bagegen umgrfe^rt eine ^omi(ettf4^e ^n^
immer toetcb&c^tig , n^eld^e mit Umgebung einer gröstbUc^
©regefe erlangt fein n>ia % &m fo tfi bie 9>rebtgt , toetm
fte gleid^ toeber blofie £)ogmati( nodi^ b(of e SRoral fein S^
boäf ber lebenbige 2CuSbru(f t)on beiben aU ben flSeflanbfl^s
len ber cbrifKidS^en St^re. &iiüdf aber wirb bai gef(|^i(|itK4ie
jBetoufitfein , baS bie l^ifiorifc^e S^^eologie in mi n&^tt, ben
9rebiger am U^t^ t)or febem falfdi^en ^rauStreten aui feiner
flSal^n, )oor ieber SSermifd^ung ber firc^lid^en JBerebfamfett unb
i^rer Swetfe mit ber antifen, po\xtx\6)m u. f. to. betoal^rem
§. 102.
Tino) We ^omiletif jerfdUt »ie bie «iturgif in mm Mc
gemeinen unb befonbem Sl^eil £er allgemeine fninbelt
wn bem ©egenftanbe ber d)n\Ui^m S3erebfam(eit unb ben
®runbfd|en berfelben, ber fpeciette aeigt beren ÄuSfi^jrung.
*) @d tfl ha^tt met^x aud einer traunaeny jum 3$etl "Otorfld^Ii^en
^Beobad^tung / afö aud einer ri^tigen 2(nftdS)t ber 6a4e ^au«derebet/
unb iebenf aUd ®d)iefeö mit Sßa^rem oermendt^ toenn ber v^^Qt IBers
foffer t)on „fftmtoaVb'^ Sagebud^ auf einer dCetfe ju iDeutfcbkinb'S itom
lelflft^len'' (in ed^uberofd Soumal S3b VI. 6t 1«) faat: ,,0^« gibt f^gei
,; nannte t$eologifd)e ^tubien/ mit benen ein ^rebiger feine Seit auf eine
,, feinem @ltanbe fe^r ge^iemenbe ICrt (lingebra^t su ^oben glauben fana,
,,unb bie ii^n gleid^wo^l t)on feinem eigentlid^en SSerufe gdtt^lic^ obfi^s
,^ren (?> IDa^in rechne id^ aOed, toai man ttnter tf^eologtfi^er
9)bi(ologie begreift« @ie (»at und nie (?) gute ^nj^^ologen gr»
liefert« «^omiletifd;^ unb p^ilologifd^ S()eologie ((feinen ofelme^r, wie
b6fe ^eleute unb oerwanbte 9oU, einanber auö allen itrdften }» fSes
sfi^en unb bie trodene SQS6i;termaceration unb SRufCnacferet te$ C^icegeten
,/ber 3:0b UHi^rer J^an^elberebfamfeit au fein« 3n>if(C^en bem (ermeneotts
,/fd)en JCrippenbeifer/ bem.!ritif4)en 9laget^ere unb jwifK^ bem erboos
^^lid^en IBotfdrebner ifl eine ungeheure ^luft befe^gt'^ n« f. 19» ^oung
tu ber S(^at/ wenn e$ |t(b fo oer^leltel
323
(9ott){e man fi^ in ber Aattdfztil ba\)\n t)erirrt ^t, ffe
I^tna^e in ter Stmft be$ XbfragenS unb XblodenS aufge(^
2u laffen, fo ließen cüä) ^and)i bte |)omtlettf faft in bet
9l]^etort(, bie fte noc^ oben btetn firembartigen (antifen) Wim
#em enttel^nten *), untetgel^en; ^auiptftage bleibt immer: «oa9
foH man ptebigen ? SESaS gel()ÖYt auf bie Sanjel unb n>ie qu
i6rt e$ babtn ? SBie unterf4)eibet ftc^ alfo bie |)rebigt einerfettft
wn ber n>iffenf4)aftlid&en Xb^anblung, weld^e bloß bie TbxSbiU
bung ber ^ßenntnffi an {tc^ iüm Bn>etfe |^at^ unb anber^rfeitS
l>on ber politifcben Siebe, xotlä)t nur auf ben (£ntfd[)lufl, auf
tie Z^at btnn)irf t ? S)ie fiSeantwortung biefer f^ragen ^Üf)tt wiu
ber in bie SEiefen ber 9{eligion$))^ilofo))^ie juräcf , n&mlicb auf
tie ©runbfrage: xoai ifi Sieligion? tooxan ficb bie anfd^ließt:
xoai ift SleligionStoortrag ? toai ^rebigt? xoai cbrifUi^^e |)res
bigt? u. f. n). @^ man bar&ber inS SIeine gelommen, ^et
fen alle e()rien, alle 9Rufler))rebigten u. f. n>. ni^itö; fte fc^a^
ben im ©egenti^eile.
§. 103.
£ie fpedelle ^omiletif umfafit fo^enbe 9)uncte:
1. 2n>e(fmdpige ^ufftnbung be§ in einem QtQthmm 2AU
j)uncte 5tt bel^onbelnben @toffe§ — SEejrt unb Sl^ema
(^rifKQj 2* Änorbnung unb ©nt^eilung be§ ©tofe«
(IDiataftif)} 3. 3(ugarbeitung unb ^arftedung beffelben
bur^ bie ^nfl ber Siebe unb bed SSortrageS (@emiott^
eiocution unb ^rajüf)« XiaUi ^at man fiö) aber n>o](>t
3u ^Mm, bap aber ben Dielen *n)iUf&rli^en Siegeln ber
^ki)nU, miä)e ^^ in biefe dnjelnen SE|^le ber t^omilettf
ünQ^6)liö)m l}aUn, bie n)efentlid[)e S3ebeutung unb SSärbe
1i
*) //^er bte derid^id^en Stthtn M tömc^^mt^ unb ^tcero fdMt
,/fliii }tt fOtitflem itnfmr ^uhi^Un mannt, bn ^ot »eber einen ISedrtff
z^oon f)rebt0t, nod^ von genc^tUd^er Siebe/' «Berber a* £)•
21*
324
t)ev 9eif}(i(!^en STebe mi)t tjevloren gel^e, tinb ber ©eifl nic^t
unter Idjiigen gomten erbrücf t werbe.
SRan 1[^<kt bie SSerridS)tun8en, tt)eldS)e l&ter m ber Tfbfhöctictt
oB gefonbert ]()erau8tteten , nur al$ K)erf(!^tebene @etten bed
einen geiffigen 2(cte$ anjufel^en, aber ben ft(|) aber bte 9Bt0em
fd[)aft ÄuSf unft unb 9le4)enfc^aft geben foH ; benn gewiß ift
bte ^rebtgt bie befie^ \a bie einzig gute unb ibre$ SSlamtxA
wfirbige; wo im ÜRomente ber geifiigen 6onception a\x6^ f(|)on
Srftnbung, 2(norbnung/ %m unb f^arbe beS ®anjen gegeben
ftnb, wie S3Iatter, S3l&tbe unb %x\x6)t im ^eime^. wie tie
®(iebma{ien im dmbrpo. ^Cllein toor baS S3twußtfein treten un§
bie genannten SSenic^tungen bod() in gefonberten Sßomenten.
9{ad[)bem in ber allgemeinen ^omiIeti{ gejeigt worben ift;
was Aberbau!pt geprebigt werben foll/ fo fragt bie fperieOe:
was foll im gegebenen f^alle geiprebigt werben?
was foU bie iebeSmalige SBabl t)on SEert unb Sbema befüm^
men? JBiSweiten fte^^t beibeS in ber SBiUIär beS 9>rebigerS.
2CnberemaIe ifl gum gegebenen Zvfit (}. IB* ber ^erifope)
ein SSbenta, ober yam gegebenen Sbema (bei Sfeft« imb So^
fual!prebigten) ein ^e^ gu fud[)en. S3iSweilen ijl aud^ beibeS
gegeben; unb eS bleibt nur übrig, baS ^benta genauer ju hu
fiimmen. @§ ffnb a!fo bem 9>rebiger leitenbe @runbfa|e
notbig, nacb weld^en er ftcb auS bem 3nflanbe ber Unentfii^ies
benbett berauS in ben eineS fiebern @ntfcb(uffeS loerfegen läft;
benn ber SnfaQ foQ fo wenig gelten, alS bie Saune. @in t)iel«
fad^er, lebenbiger Umgang mit ber ©cbrift unb beflänbigeS
tilufmerfen auf ibre jpraftifcben 9ßomente, ^enntniß bei
menf^lid^en ^crjenä, rid[)tige @d()a6ung feiner eigenen ©tim^
mung; toor allem aber ein befonneneS tKcbten auf bie 3eit uxli^
ibre IBeburfhiffe, auf bie SSerbältniffe ber @emeinbe u* f* »•
ftnb bie ^ebel ber bomiletifcben (Srf!nbung unb baS {t(berfk
SÄittel gegen ben geijiigen ®anferott be« fogenannten ,,ft^
2fuSj)rebigen§/' Sit aber SEbema unb SEert gefunben^ fo tritt
bie 2(ufgabe beS £)rbnenS tm. SSor allem fragt ftcb/ ob ber
gewäblte ©egenflanb mebr eine auSlegenbe ober mebr eine frei
ablj)anbelnbe^ eine analptifcbe ober fynt^etifdj^ Sebanbbmg er^
325
«fotbere. ^ttx^ä^t ber Xtj^t t>or bem SS^ema \>ox, fo tritt bie
erfiere, im nm^dtijxtm %aVit bie (elftere ein; ipiemol^l auc(^.
(ie 3Ba^t Don beiben fo gCMHcti fein fann, ba^ bie @ntfaU
tung beS einen ber be$ anbem begegnet unb fte ftcb bann
beibe ju einem l^armonifcben ^unfiganjen^ ju einer f)bf)ttn eim
IfiMdftn 2)ar|lennng burc|ibringen, xoüöfti bie eigentliche ZnU
gäbe ber ^ m i l i e ijl'^). SRit ber rrdi^tigen Xnorbnung ber ®ts
banfen flellt ftcb balb aucb bie n)eitere SSebanblung, bie 3(u6fä^9
rung im ©anjen unb ber 2(u6bru(f im Sinjelnen ein. 3njn)ifcl^en
unterliegt aucb biefeS beflimmten , au$ ber Statur ber ©acbe
felbfi 5u bebucirenben ©efel^en. 2)ie ßanjel l^at ibren eigen«
tf)ümlxä)tn ®tU, in tpeld^em ffdS) SBurbe unb Popularität
iur (|)rijlli(l^en Salbung burcbbringen , unb aucb im Sinjelnen
bebarf e§ jmeifmägiger Erinnerungen» @en>6bnlicl^ xoixt> aucb
bier bie ^rage erörtert, ob baS 9lieberfcbreiben, 2Cu3arbeiten
unb SRemoriren bet §)rebigt al8 gefonberte 9>2omente aud ein«
anber ju ffolttn ober ob ibnen bie ^unji be§ freien äSortraged,
bie ftd^ äbrigend t)om gemeinen 6):temportren n)obl unterfcbet:^
bet, DorjuiielE^en ? Sm erjiern ^alle tritt bann n>ieber bie
SRnemonit atö ein ä^eig ber ^omiletif auf, xoimof^l
' btefe eigentlidb fd^n>erlic|> allgemein gültige Otegeln geben Un^
ntn wirb. (Snblid^ folgt bann bie £e(>re t)on bem S[$ ortrage
felbji, fowobl t)on bem mänbli^^en 2Cu§bru(fe al§ ber bie 9{ebe
begleitenben ©eberbe (f6rf)erlic|)e SBerebfamf eit) , beren Regeln
ftdb i^^o^ ^^ ftcberjien in ber rein negatit)en @pbäre b<^lten
werben. Ueber^auf)t fann nie genug baran erinnert werben,
. wie nur bad al8 l(|omiletifd^e8 ®efe^ gelten barf, wa§ ftcb, al8
au^ ber 9latur ber @a4)e felbji l(iert)orgelE)enb, vfpcbologifd^ t)or
ber SSemunft recbtfertigt , wie ftdl^ benn iebe gefunbe si^b^o^i^
erfi an ber ^xajA^ bilben unb au8 ibr t^tx^oxroad^^m wirb;
benn (eiber Idat ftd^ in ber ^omiletif t)ieneicbt mebr al8
irgenbwo jum 9lacbt^etle aller wif[enf4)aftlid()en S^iefe unb
tunfllerifclien ^reil^eit eine Sprannei auf ben @tubl . gefegt,
bie nur Don ber ©eifiloftgfeit unb @rb&rmlicbfeit fcbwacbmus
tbiger 9lad[)beter lebt, bie aber woldl bur^ bie t)on einer fals
fd^en, ro^en ©enialitdt weit entfernte geiftige ^aü)t beS wal^«
^äU iebod^ e^lmxm. §. 284. 285.
326
ten t^eo(odtfd[)en ®entu8 mebr unb vxtf^x t>eYbt&ndt ju »werben,
anfingt *).
3ufa^. 3n totefem nun bte iprafttfclfe X^tologit bie
ganje SStttfamtett beft Xlmltti entl^alten foH, fo ijl btefdte
ftülid), fo n>eit fte ftd^ an bai 993 Ott fnüpft, in ben eben be>
^anbelten formen bet ^omiUtxf, JCate^etit unb Siturgtt nd^
nicbt gani etfd^öpft. X)ie aStetifd^e ©(ii^riftjieUeYet
bilbet baju noc^ eine Stgänjung ^ I&^t ffd^ abet auf bie ge^
nannten Sotmen in einem ttxoai emeiterten @inne iuräcfful^
ten. ®gent(id[)e |>Yebigtbä4^er n)itb n)obl Sliemanb loon t)onte
l^erein Derfaffen wollen; ia toix möchten fafi bebaupten, baf
eine 9>rebigt, bie me^t auf ben 2)tu(f M auf bad J^6rm
bin ausgearbeitet wirb, ibren 3totä t)erfe]^lt ^). SSol^l aber
gelf|6rt bie jwetfm&^ige Xbfaffung religiöfet fietra^^tungen in
ba$ weitere ®ebiet bet ^omiletif, ba ja bie 9)rebigt in
imferrn ©inne, wie @dS)leierma<bet anmerf t ***) , nut eine ju*
f&Qige Sorm teligiöfet SRittbeilung ijl. £ie SSetfaffung re(i>
gi6fet 3ugenbfd[)riften unb folcber SSoIBfcbriften, bie mebt im
@tanbpun€te einet nod[) unreifen Srf enntni^ jugewenbet ^nb f),
wirb ibre formalen ©runbfäi^e in bet ^atee^^etü ftnben, fomte
bie 1id)xiHli6)i Mfaffung t)on @ebeten unb Siebem jum ®e>
braud^e 2(nberet in bet Siturgit, t^erjlebt ftcff mit ben nöt^tgen
^obificationen. SDet ©el^alt folcbet SBerfe felbfi aber i^ an
ben woblt)er|tanbenen ^rinctpien bet ZiUtil }u px&\m Q^l
*«M«i
*) me piel abfurbeS Sm tjt 5» ^* Aber tad Ser^&(tni0 ber Sim
Idtuttd au b^n Steilen/ aber ©pmmetne berfelben nad!) 3oa unb Otiten/
fiber TCngabe bed 2£f)ema (e$ muffe immer ein ooUfiänbtaer ®a( aU
:S^ema andefünbidt, auc^ b&rfe fein bilblid^er Tüuihxnd barin debrau^t
iperben) }u ZaQt d(f6cbei:t unb ^u einem ®efe|e etl^oben worben / naäf
bem bte Btid)ttt beö Züqü mit unerbittlid^er etrenge ha^ Urt^eit fpm
4em )Z)a$ ^eipt benn bod^ mo^I bie @et(i(o{!dfeit unb baö peboniifii^
^(lilifiertfium sum S^itter fdilagen !
**) Uebet ben Unterfd()ieb jwifd^en debrud^ten unb def^nebenen Gosu
jelreben U ®cl&UiermadS)er'§ SSo^rrebe ju feinen S)rebi0tett*
***) ©d^leiermad^er §♦ 284*
t) fl&ai efdentti^i bie fo^enannten Sractate hi^weden foOfen, bie
an fi(b nid!)t su Denoerfen finb, wenn f!e gefunbe 9la^irung geben» 8KttB
t)dU s» IB. bie Seillungen ber ifix^ a&cüf^ O^eSf^ft.
327
§. 94.)* ~ Sfi nun QUid) nic^t iebet ptafti\^t JS^tolo^ au^
iixtn aSfetifc^en ©dl^riftjiellet berufen , fo tbut if)m bpcb eine
genaue SSefanntfc^aft mit bev aStetifdEien Sitteratut älttttt mb
neuerer Stit Sflotf) , iaxaxt er aixii bie 9>nt)aterbauung n^eife
ju leiten n)i{[e (n)a§ in bie ©eelforge gebort) ; auf baf nicbt
burd^ S^lti^it @rbauung8b&cber auf bie eine ober anbere SSBeife
toieber t)erborben werbe, xoai feine l^omiletifcfie ober laXtiju^
t\\^i Sbatigteit gepflanit ^at
1» ^axihi unb 8et)rbA(l^er ber «^omüettl«')»
a. ^eutfd^sproteftanttfc^e»
^oöl^ffm, 3« 8» Dott/ 2Cnt9eifun0 erbault(|) 5tt prebiden/ ^au^.
von ^» @» Don SBtnbl^elm» CMan^en, 1763« 71», oon fDtatrf
1773»
® d^ m t b / 3. Sß* / 2Cnlettund ^um populiren JtanselDortrode» 3ena,
1787—90* H 2(ufL 1795—1800. S3b* HI.
^aresoU, 3.®«/ über'bteSSefümmund beö itanjelrebners» 8p3./1793»
2Cmmon, (^p« g., «^anbbud^ ber TCnlettund ^ur Jtanaelberebfamfett
®5ttmden, 1799* 3 TCufT. 9eftmberd, 1826.
2:|)9m, 3.8»SS^/ ^tftorifd^fdttfd^ö ^ef^rbud^ ber ^omt(etif/.&aae, 1800«
*) )Dte |)rebtdtlttterotur fdbfl fann ^ter titd^t gegeben toerbem (Sme
umfaffenbe fritifd^ Gkfd^^te ber «^mtlette t»om TCnfotide beö' C^riHetts
t^umd h\^ auf unfere Betten fe^lt unö nod^) bod^ vgl. bie unter % anges
füt^cten ®efdS)t(|)tdn>er!e* — Sogenannte //SXufterpvebtgten^^ laffeo ft(^
fd^wer aufßeUen unb htm ^fnfdngec }ur 9lacbat^mung be^etd^nen^ benn
grabe baö bur<!^ ^oi^ye Gfgent^ümß4)fett 2(udgeietd!)nete W^t {td() am tt>enigs
fttn nad^a^men, unb baö (Spcefftren (n ber Wi\tti\m^XQU\t , n)Oi()m bie
SXenge ^tht unb xo^vl letber nur genug Aufmunterung unb Anleitung
Dor^anben i^, ift nid^t ha^ dxtX, n>ona(6 mati, au ringen i^at« 9Rtt blofer
9{omenclatur ift aud^ nid^td get^am — SBaö nun aber t^eoretifd!)e Serfe
felbjl betrifft^ fo ffnben ffd^ fd!)on bei einigen Jtird^eniDdtern l^omitetffd^e Ans
Leitungen (^r^foftomud / S3afP[tug ber ©rofe, Auguftin)» €$ebanfen bon
gut^er ffnbenfld^ in^erber'öSSnefen a.£)* Melanchthon fd^rirb de
officio concionatoris 15!i5- unb de rhetoriea 1519*9 E r a 8 m u s gab SSors
fd^riften in feinem Ecclesiastes sire de ratione concionandi llbb. IV. Bai.,
1535., neuere Auög. t>on 9* A. Jtleim 8ps«, 1820. @$ folgten bann
•&))l>eriud/ SS^eKer, «^emming, £)f[anber/ Anbred, |)ancratiu$/ ^i^mxi%
gXöUer , »aier, ß^fer (17010, 8ange (17070/ ff^aaha^ (1736.), «etnberf
(17430, aiomam «eöer (1741.), Äort^olt (17480, «ald^ (1747.), »aum-
9arten (17520, Simonetti (1754.), gertfd^ (17570/ Gtetnbart (2 Aufl.
17840, S3a]^rbt (1784* 3 Aufl. 1798.)»
328 -^ —
SÜtmann, 3. V* «&*/ Ce^rt>tt(( bey i&omUetit IBre^U/ 1804.
-^Qciott/ «&. 2Cv Curser 9ntn)Utf einer ü^eorte ber S3erebfamfett/ mit
befonberer ^nmenbung auf bte J^an)elbet:ebfam!ett, iura ©ebrauc^e
fäc S^orlefungen. ^a*/ 1^7. 15.
^eode bet Serebfamfeit/ mit befonberer ^ntoenbund auf bte getfls
lt(be S3erebfam!ett/ in tbrem danken Umfange batgefleat ^i*,
1815^28. »bt UI. 2 Vuf[. t)on S3b L 1828,
fRa^beinedie/ 9)$./ ©runbleguns ber «^omtlet^ in efnlgen SSotlefum
den über ben «pal^ren (Si^avoltttv eine^ protejl» ®ettiK4en» ^amb«/ 1811*
^afi(/3* <$(»* SS^v (e^rbud^ ber •^omitetif» eps» u* Sloflocf, 1811.
Sl^eremin^ 8«# bte SSerebfamfeit eine ISugenb/ pber ©runbltnictt
einer fpflematifcben Sti)ttQxit SSerlin, 1814»
Aaifer, ©• 9>b^ 6^./ C^twurf eine$ @9flem$ ber deiffO^en Sl^es
toril» @r(anden, 1816«.
@rptefenb/ 3« ®^^ 2(nftd^ten, ©ebanfen unb (^ai^rungen über ti'e
gejfUidS)« Sßerebfamfeit J^amp^., 1824^
'^S^mibt/ 2C. ©.^ bie «^pmilie^ eine befonbere geifllic^e 9iebe0attun$/
In i^rem 0anjen Umfange baraefteBt ^oXie, 1827*
&\(ttlf ®ft^^,, ©runbrif ber d^rifUi^en «^otieutif ober einer auf
9^f94plPdie unb S}tbel gegrünbeten 2Cnmeift)nd / burc^ ^rebigten bie
^enr*en für ba$ S^ei* ©otte« au (jewinnem «pjv 1829*
Gtier/ 9(»/ furjer^runbrif einer biblifcben^er^ftiC^ ober e« QCnvoeifuiid/
inxä) ba$8G?prtQjottef ji* jur|)rebt0«tmfta« bitten. ^a«e,i830.*)*
b. Sn0lif{l^e »nb franj5|tf(l^e**)*
Fprdyce, p., $i()epbor ober bie j^unft )u )?rebi0en» Lond., 1752.,
in« SDewtfc^e öberfe^t »jpannpp., 1754^ 70.
Blair, Hugh.y Lectures on the rhetoric and beUes lettres.
l.ond., 1783. Voll. IL (bie 29jle unb bie folgenben ^prlcfunam
*) SDie beiben fejtern SBer!e oerrüd^en ben ei^entlid^en ©epd^t^punct
ber bomiletifcben WtiöWt, bie ficb, »ie eeaeföt ift, innerbalb brt
eWftöcben beweöt* 2)as »^alientifcbe unb Äer^ftif^e fann nie hit ®runb=
beffimmuno eine? dS)rijliidS)en 3)rebi0t fein, fonbern ^e^hxt pprafiaöd^ ber no^
aufen genuteten fOlinton$t|)Jti0?eit an, SgU §♦ loi.
*^) 2Celtere f atbPlifcbe :Nat. Alexander (170^), B K G i s b er t
r^loquence phretieqne dans Tid^e et dans la pratique, ^eranög.
t)on Lenfant, Amst., 1728. , bcutfdf) mit 2Cnmerf, oon Jtornruwpf 1740.
Fenelon dialoque« sur relpquence en gi^neral et eur celle de
U chaire en particuUer. Par., 1718., bcutf« »on ®<blüter. Stünft.^
1803v ppn ®cf)aub mt fßoi^u von ssertmeiPer* «üb*^ law*
329
lanbeln «an bn XanjfttmbfondriOj btutf^ Don S. S. e^nitn.
Siegnie, 1785. ff. Sb. IV.
^Maury, J. S., Principe« de I'dloquence ponr la cluüre et la
baireau. Par., 1T89. 1810. Voll. II.
Ch^nevifere ObserTations suT räloc[ueiice de la diaire. G^
ai^ve, 1824.
5. C9*fd)i4te btr ^ontilttif.
@(^ultr, ^(j. <&., @efd)i(f)tt brr SJecitnbtningen b(d iSeTc^niacee im
^Ebigen. ^aUc, 1792— M. SÄ. III.
SBritiige juc iStJ^Wt itt JBtüinbmtnsen bct @ef(f)macti im
^[(btQen. -ßaHe, 1709,
3Cmnton, Q|p. g./ Scfi^tt^tt bn: >&onii((tiI frit bet SBitbcr^n^uns
ber SSifTcnfiJiaftni, @UHnsen, 1604. 3:^1 I. (n:^ ^Mobc oon
.^ufi bt6 eut^et) mit nner ^iftoriri^m Sinlfituns in bit (Stf4i4itc
b« -^omiMit con bcc Sntftc^ung bte Q^ctfttat^umi an bit auf
bcn Anfang b« 15 Sa^tfiunbcrtf.
@ 4 m i b , 3. 9S., Iu^n übtif btr ®tf^i^tt Ut geilfii^ni StrrbfoDb
leit unb '^omilet^ 3«na, 1790. 1800. — aU btitUr 3:$«! btc
Xnlettuns {um populdrm XanjebDrtcagt,
SSdiuberoff, 3., SSeifutg tinei ArlKI btc .^omtlttiT, ne6(l dntm
btuct^eilenben aJnrjefdinllTc bcr ftit SXog^cim rrfn^iennten '^omiteüc
fcn. ®ot6a, 1797.»).
SttlnbdTbf 8. S!-> ®r|l<lnhiilT( • fciiu ^^nbfstoi nnb friiw eiOtwa pm
fptMtft bOt^tni, In Sricfen an tiaa gtnmb. eui;)6.,1810. a)r«it>
nix, S}. @.. SHrfe Dtcanlafl buKft Stcintuib'* QMl^tnfffr. £)»., 1811.
^itbfstenttodTfc, gRaBajinc, ntpttl«iltn, SniiTiittlt >.
f. to., ni4t r'Ifci St^tn bn 3Tigb<tt *>n: StutcNfloi brt SK^lttiMcail mA
Sionn^rlU , Umtni ^itt itiä)t mifat^lfit tettitn. SUt km Uf[rm tat(*fta M
im enacm ®inn< iit Ketttt,
§. 104.
Unfec tec ^afloraU^eoIoQie (im engem ®{nne beS
fBoxttSf bn ^afioralKug^eit, bcm Pastorale, bev ^allo^
totiQ Decfte^t matt bte ^rocifung gut Leitung bt6 i
^ritJaflebenS ob« ber fpccicHeii ©cclforgc.
*) aRt^rnei ßnbet M atic^ in ^ugufii'e St
in @ idi^oin'e Stf^ta ^ £ittci;atui: <Bb VI. '
330
fd|c mfiffen |T^ »cfentlid^ au§ ber d^nfttici^n &fyit abldtm
laffcnj cinjctnc i^ter SSotfci^jrt^en »erben \iä) an baS j)olitifi^
ttnb bärgetßdf) ä3e{ie]^enbe , an ßonDenien} ttnb ^itte an^
fd)(tef en, baS ©anje aber ftc^ burc^ Srfal^rung unb tUbm^
t)ollenbem
•Die ^Benennung tfl ^d)toanhnb. SSiele t>erfie]^en unter
9>afioraltl^eologte aud^ baS ©anje ber yraftifd^en SE^eoIogte.
tKnbere |)atten bte S^eorie ber geifiUcben tKmtöfä^rung , u>enn
fu ft(^ tvetter alS auf bte iffentitctie S^atigfeit beS |>rebtgen<,
M J(ate4^tftren8 unb ber titurgifcl^en SSerrtd[)tungen erfhecfon
iDtH, fär etwas Unm6glt4)ed , unb xooUm ciüzi ber 6rfa^
rung anbeimfienen *). 9lun ift eS gmar »a^r, ba$, fe me^r
totr uns ben {ufdUtgen (^f^etnungen beS SebenS unb bem
mannigfacben @))iele unb Sße^f^l beffelben n&bem, toir unS inu
mer weiter t)on bem entfernen, n>a$ ber fhrengen wiffenfcbaft^
Itcben IBejitmmung unterliegt; allein ie mebr ber <lu£ierli((f
iDabmebmbare, wiffenfcbaftlicbe Z^^atat, bie S3&d^ergelebrfam$
feit abnimmt, bejio mebr fleigert ftcb nacb innen bin bie wif:
fenfcbaftlicbe 2(nforberung an ben ©etfi, bie firenge 9la(bfrage
nacb ben ^nci)>ien. XOerbingS Id^t {t(b bie |)a{loraObeo$
logie nicbt au8 S3ä(bem lernen (wie man Socabeln anh
wenbig lernt) , fonbern au8 bem geben ; aber geben wir etwas
tiefer in bie ®a6)t ein , fo t)erf(bwinbet ber gew6bnlt^ aufge»
{teilte ©egenfa^ t)on Sbeorie unb |>rariS, t>on jBücbem unb
bem Seben febr balb« (SS tommt am 6nbe aUeS barauf an,
wie bie Z\)zoxxt befc^affen unb wie bie SAcber verfaßt ftnb,
unb was bagegen geben unb ^ra^tS beißt. @olI au^ bie im
nig{!e S3efreunbung mit bem fogenannten täglicben geben ni^t
ju einem grunbfaglofen ^anbeln nadf Sßilltär unb 3ufaII be«
recbtigeU; fo wirb eine auf bejiimmten Ueberjeugungen rubenbe
SebenSanfid^t notl^wenbig. £)iefe bilbet ftcb nun aOers
bingS wieber im geben unb in ber Crfabrung ttnb fomlf
*) @ei^( undönfNd t wo^l aber audft ixvibiüiQ , urtt)etlt unter ICnbem
Slofenftrans über biefe )Dtdct)>ltm ^qU baaedeti G^lelertta^ct
331 .
9TAltif(^, (inipirif(^ aus, roiit dbtc in bm^tlbta "Xu^tniMt
tvitbet Z^tont, al$ fte baS Sefontine tn ein SdügemeineS wx*
wtinbelt unb ^d; au^ bem mvorbcnen @c^age btr (Mtmtnif
eine 3(nltttung fAc t>ie Butunft bin>et X)<iä ift bod} niobf
baS: eiperientis dooet. €9 gibt aber btfanntlid) Üßenft^en,
bie tfot toutn Stfa^rung, beten 0e ft4) rühmen, nichts erfad*
len. @ie fommtn emig nit^t auS bem bunten unb vtrropite*
nen Spiele einjelner S&Qe unb Gegebenheiten l^eiauö , bie ße
oft ungefcbtift genug auf bie fiembaitigfien S)inge anwenben,
unb babei mit bei Idd)erlici}en @elbflgenügram!eit eineS Cogo
nannten „ ptaftifcben SRenfcben " auf bie „ ©tuben « unb JBü.
djetgele^irten " i)etabfel)en, bie in foli^en SJingen feine ©timme
glätten. ®Ui(^ als »äre bie Stuben ^ unb SBücijeituft gegen
bie äußere £ebenSbift f)emtetifcb oerft^lojfen, ndtjrcnb boib bai
gefunbe, fcif^ie SBeben bc3 @ei|leS ber einjige tedjte gebend«
obem i|l, ber ba ne^ef no er roiU, unb ber aud^ baS S>ru(Fi
variier befruchten {ann; wJlf)renb umgefeljrt bie SSerfumjifung
fo gut in ben 6efftpngj}uben, ben @(^uls, JEranlen^ unb S3i(ü
tensimmetn gu ^^aufe fein fann, als im Gabinete ber @e[e^c>
fen. SBtr mit @runbfigen auSger^fiet, anS £enfen unb S8u
eba^ten gewöhnt (unb baju foU ja grabe bie Secttite fügten),
mit ben »ielen großen gebenSfragen im uorauS »ertraut, tut$
i»iffenfci)aftlic() tjorgebilbet in ein 2tmt tritt, ber tpirb
crft ein rechter ©djäler ber @rfa^rung. Sr ivitb gmar oKct*
bingS im Seben mantfieS anberS finben, als er eS ftc^ in btc
obfhacten Z^tom ba^fte; allein bieß nirb i^m bie legtcre
tiid^t t)erbäd)tig nut^K», er wirb fte nur crgänjen unb beri<^
tigen. 2)ur4) fie narb i^m '\a baS Xuge gefe^iii^r baS ju ftn*
ben, tvaS er fanb; unb o^ne fie mären auc^ bie mic^tig^en
@rfi^einungen btbeutungStoS an t^m vorübergegangen, ©o
(ntbetft ber 9Iaturforfc^er, ber auS ber ©tubirjlube inS ^reie
tritt, boät tvo^l mit feinem ginne ober SBilbenow in ber ^anb
unenblii^ mebt, alS bie gUidjfaUS im gieien {id)< tummelnbe
SRenge!
©cbwierig bleibt eS inbe^^en imraerbin, bie |)il|(iiidIt4eo
logie in bie ©rengen einer eigentli^en DiiSctfilin |Bfi ~
Aggregat »on einjeliten gäUen, ein gei|lli^
d«meGum (|l aväi Uiat ■ ~
332
^xatü\^ Qtxn^mtin S£l^eorieen ftnb oft bie nnpxatti^d^tn
b. 1^, bie nnbxau^büt^m , totil berfelbe %aU {tc^ nie fiatt} (o
t^iebetlfiolt tote ba9 erflemal (e$ gilt ^ier baffelbe tote bei ber
iSäfttiflif in ber SRoral). £)ie ^afloralt^eologte al» SßifTen^
fcbaft tt)ttb {td^ alfo migltcbfi auf bem allgemeinen @e^
biete ju galten l^aben. Se wiffenfcbaftlid^er fte i% b* ^. ie nte^r
ffe auf Stnl^ett beS ©runbfa^d gebt, bejio oielfeitiger unb reis
cber, Oeßo ftd()erer unb freier iji ibre 2Cnn>enbung. @ie n)irb
be^^alb mel^r in großartigen Umriffen, in geijireid^en SBinten
bejiel^en unb ftd^ aUerbingft beffer gelegentlid^ unb im geben,
befonberS aber bei bem yraftifd^en SSortrage ber tbeologi^
fd^en £)idcipltnen felbß mittbetlen laffen, atö in beftimmt ge^
faßten 9>aragra))^en ; baber fte aud^ mebr in tai @eminar,
aÜ auf bie Unioerfttdt gel^6rt, tt)ooon unten iri' ber aSet^obo«
logie ein SRe^rereS*
giu^t bie ganje pxatti\6)z Sl^eologie auf ben übrigen t^eo^
logifd^en SBt{fenfd[)aften , fo aucb ganj oorj&gltdb bie ^aflorol^
/tlS)eologie. @in nodb fo geraubter ober no^ fo frommer
@eelen^irt iji unb bleibt o^ne grunblid^e S3ibelf enntniß , obne
.ftenntniß ber gefd^it^^tlid^en @nttt)i(ielung ber ^ircbe, obne feße
bogmatifcl^e, in bem ©lubofen ber 3n>eifel gefi&blte Ueberjeuj
gung; ol^ne fejle moralifc^^e ©runbfdi^e ein trauriger QmpixiUx,
ber {t^ immer nur in einer gewiffen 6laffe ©eltung loerfcbaf^
fen unb au4^ ba oft mel^r oerberben, al§ mirfltcb gut madj^en
n>trb* S.e toeiter unfere Seit an S3ilbung t)orgeräät i% beßo mebr
muf ber ©eifllid^e ibr gen)acbfen fein« 3Bad ^ilft aUeS jam-
mern aber ben äberbanbnebmenben Unglauben, aQeS SSerbdcb«
tigen ber n^ad^fenben ^ortfd^iritte , tomn eS an geifiiger ^raft
feblt/ ben ©eijl ber 3eit ju erfaffen, unb an ©cbdrfe, ba$
S6fe t)om ©Uten ju unterfd^eiben ? 9{ur ber n>irb bie d^riftlt»
(ben ©runbfdge/ ben un^^rißlid^en ^Bewegungen gegenüber,
anä) im ^ftreife ber ©ebitbeten mit .ftlarl^eit unb Sejitgfeit gel-
tenb madigen fönnen, ber e8 n>agen barf, im S3en)ußtfein ber
getfligen Ueberlegenbeit, n>eld()e bie tDai)x^ (Sbrifiofopbie gibt,
bem Seinbe unter bie 'klugen ju treten. Stur ber toixb aber
an6) als ein tluger ^au^b^Uer „baS SBort ju tbeilen'' unb
jiebem ba§ jusumeffen oermogen, xoai für i^n unb feine SSer-
l^ltniffe pa^t, ber {ietS ben ^ern au& ber ©d^^ale ju lofen bc^
333
«
ntu^t n)dr unb bev aber bem tj^eologifc^en @tubmm me ben
Solid auf ba§ Seben t)erIoren b<^^* S^^bev feblt aber grabe ben
Wl^x^tn bie S3rä(f e au$ ber @(bu(e tnd Seben» 2)a jlel^en ffe
benn , bie SÖeiSb^t ber GoUegien ,, fcbwarj auf »eig " unter
bem Xrme unb t)telleicbt noc^ obtn bretn mit ben trefflid[)jlen
3eu<)nifreii t)eiffeben, wie ^erhtleS am @(beiben)ege ; re^btS bie
S3u4)er unb QompmUm , linfd bie J^eerbe, bie ffe meiben fol»
len; unb e8 fel^lt ibnen ber ®iah, fie ju weiben*). Slun foH
e§ eben bie Aufgabe ber ^afioralt^eologie fein, biefe SSt&tk
gmif^en Der '9ü)Ult unb bem Jithtn ju fcbtagem @ie foS
gleicbfam im fänftigen Ritten (bal^er ber ^amt) mit @tab
unb 9?ing beßeiben^ i^m bie geifhge Snt)e{Htur ju gefegneter
Sübrung b€§ ZmM Derlei^en.
SBonte man fragen, ob biefet Umn)eg niclit erfpart n>erbett
fonnte, baburcbf bag man gleicJ^ toon ^otnt berein benafabe^
mifcben Unterriebt swecfm&ßiger b. b* mebr auf iai praftifcbc
Seben bejogen einrichtete, ^ot)aUn n)ir fcbon frä^er barauf au^
merf fam gemacbt , n)ie jn^ar allerbing^ bie Sbeologie -mit, h^
ftdnbiger S3e}iebung auf bie Xixäft unb baS tircbli^e'Sebe?!
betrieben n)erben foUe; aUein e§ ip&re ber gri^e Slacbt^eil für
bie 9Biffenf(^ft fowo^l al8 für ba^ tircblt^e Seben jtlber,
toenn man um beS erbaulid^en $xotdtti toxUzn bie Siefe unb
@(b&rfe beS ©ebanfenS, bie S^eil^eit ber Unterfud^ung u* f» m.
aufgeben moUte» 3)abur(^ wörbe nur bie ©eicbtigteit befirbent
werben, unb neben bem Unglauben würbe ber 2Cberglauben
xo\xä)ttn, welcben beiben thtn bie red^te^ajioraltlug^iit ju be«
gegnen i)at &m bie fhenge, fritifcbe ©urdbbilbung, bie nxä)tp
t>ertuf(if)t unb bemäntelt, waS Zweifel erregt, fonbern aQeS flar
♦) ^on S. Werenfels Wagt l^ierüber feiner 3cft: „deOrata-
„ribufly, qui ex Rhetorum scholis in forum prodeant, dixit olim
„Satyricus (Petronius): hos in alium sibi orbem Videri delato^.
„Majore id jure diel potest de «tudiosis academicis , cum ad ec-
,y clesiam aliquam pascendam rocantur. In norum orbem sibi de-
„lati Tidentur" (disf. de scopo doctoris theoL). fßcjlk. bie &tUen
an^ ©erwarb hei IDanj @. 334* Unb ganj d$nU(() tauten bie Jttagen hw
neuem Seit^ fte^e «^upfelb'd ^a6)'mott in ^idtll über hie atefonn
ber protefianttfd!)en Stivä)en\)exfa^n^. in befonberer SBestei^und auf ^uss
Reffen» SWarb*, 1831» @» 52, 53^
__ 334
tmb offen darlegt; eben bte fclKitfe Sßefitmmtfiett bet SSegriffe
in 2)ogmattt unb SRoral; eben ber freie, unbefangene SAH
Aber baS ganje ©ebtet ber gef4)t^tttcben Gntotcfelung foU ben
!pra(ttf(|)en S^ologen babm er^ben, ba^ er feinen @toff be»
i^errf4)t unb ba^ er mit" t>oIIem JBen>ugtftin eben nur baft
sunt ©egenfianbe ber (Srbauung ma^^t , n^aS n>ir{(i4^ frommt,
Don bem ober weife ablentt, xoai nur unfruchtbaren @treit
tmb Bani erregt Slicbt baS tfi UnrebKcbfdt unb 4>eu(bdet,
nur bie Ttximi gu geben, bie man mit gutem @enri{fen geben
lann, anbere6 aber mit möglicbfier @(bonung ^^ember ©eioiffen
2tt entfernen unb fo bie Üßenge aQmä^lig jum €Vkm unb
fiSeffem b^nanjujieben ; fonbem bie fhäfli^fle ^eucbtlei oon
dXim xft ti, ^d) felbfl nacb unb nad^ in tttoai bineinjufcbttMi»
^, bineiniuIuHen , unb fogar binein^beten ^ xoai man bocb
Hiebt re4^t glaubt, toot>on man aber gernft4> unb Rubere äbec^
tebete, bafi man eS glaube, unb befb^^lb um fo grimmiger iit
anf&Bt, loelcbe ti mit ber Sßabrbeit genau nebraen'^)* Sor
einer. (blcben f^aftoralflugbeit mige und ber ^immel bmabre»!
"Sn einer gei^icben, lebenbigen unb bei aller €kbMe bo(b
audb »ieber frucbtbaren iBd^anblung ber Sregefe, ^tr^enge^
ftbicbte, ^Dogmatil, fERoral, bie eben m6)t bloß allein auflöfeab
itnb ierfegenb, fonbem aucb toizbtt erbauenb unb crgreifenb
toirf t , liegen aber fcbon bie gaben gu einer gefegneten |)aflo*
taltotii^txt, bie nur nodb auf bie 9>2eijlerbanb bed geifUgen
9&b^rd märten, xoü6)t biefe S&ben gefcbidt ergreifen unb bem
nodb unftcbem @(buler in bie feinige geben muf ^ tm ibn
*) mt med)t fadt U)o^l be SS^ette (Me f). ^^tift beö 9t 9mM
Sb 11. S^otr* @» IVO : ,/9luc bte 2:^eoloden felbfl ftnb an ben Smuiden
,,eäßtb, mlö^ bie neuen fritifc^en Unterfuc^ungen suwetten fliften, üibem
„fte In ben JSugenbunterrid^t unb ben Jtanieloortrad ba^ienide mtfc^,
; .„n>aö aUetn ima bogmattfc^en ©pfleme ande^6rt. Zx&Qt man aagcmein
„bem SSoÜe nur baf^ienf^e t)or, n>ad unmittelbar praftifc^ fruchtbar tf(,
/,unb wiefe bie 3udenb/ jumal bie ^bf^tvn @tdnbe, im ®eifle ftetfmntder
„2)nlbfamfeit ba^u an, tok ftd^ ber ni(|)tde(e^rte (S^rift ^e^gn t^eologifcte
/,6treittdfetten su «erhalten ^abe, fo wörben aUe ®t5ruttden oermieben
„werben/ unb ed Mme ntd)t melj^r bie SBiberftnnidfeit »o«, baf fromme
//•^nbmetfer ober anbere ungele^rte (Sl^vifUn aber SSefteebunoen miffeiu
„fd^apc^ S^eolo^en bad SBerfe^un^durt^eil f&Uten/'
355
T
t>md) t>ai iäb^mtf) ia ipraftifd^en SebenS 8tö(Ktd[) ^inbm(l^
zuleiten»
3m Uebrigen ftnbet bte ^afloralKugbett i^re Drinct^feti
in bet ^riftli^en &i^it Stiebt fo, a» ob e» für ben m\üU
d)m ttgenb eine befonbere SRotat gebe, n)a9 bem ©eijie beS
6brijientbum8 unb beä |)rote|lanti8mu8 t>oIlfommett juwiber
ipdre*); allein ieber @tanb ber menfcbßcjien ©efeUfcbaft, jebe«
Ttmt bet (Sbnjienbeit i)at bei ben ^(ei^^en {tttlid[)en ©runbfd^n
fät 3(ae heä) feine f)>ecieQen Df(id[)ten , unb bem Sinen tann
itemen^ n>a§ bem Tintttn unter onbem S3etb&(tni{fen nicbt jiemt
SBenn {tcb nun gleicb baS Sinjelne leidj^t aud bem ^COgemeinen
ableiten l&fit, fo mid)tt bo(b bie gefonberte 2)arjlellung alleS
beffen , xoa^ ben @eifKi(ii^en unb fein Zmt in ftttlicbet jBejies
l^ung betrifft, xoai ibm feine Stellung im eid^te beS pxaltU
f<ben ßbtipentbum« Dorbilt, ffi« bie aßeijlen dufierjl anjiebenb,
belebrenb unb erwerfenb fein. 25a§ geben beS ©tiftlUfytft im
©taate unb in ber ©emeinbe, fein »erbÄltniß jur ©efellfcbaft,
feine Stellung jut (Sd)uU, feine SBirffarnfeit am Äranfenbettc
(geifUicbe Älinif), fein bö«8hcbe8 geben, feine ©tubien, feine
(Srbolungen, feine j£l)titna1)mt an bem SBeltli4)en, bie @orge
fitr ba$ äeitlicbe (Stiftung beS irbif^^en gebenS burcb finge
2)tat unb t)erflanbige jDefonomie), fein äußere» SDaberfommen
unb SSenebmen (tbeologif^^e ®rat)ität unb apofiolifcbe Einfalt)
ftnb alle» 3&ge ju einem jBilbe, baS ftcb entweber in aOgemei»
nen Umrif[en entn)erfen ober concret an einem Sbeale barftellen
laßt, :toobei iebodb alle« auf bte S3ebanblung felbfi antommt^
ob nämlicb ba» Sriioiale Dorberrfcbe ober ba$ @eniate, bie bu
re(^nenbe «ftlugbeit ober bie ftttlicb ^ religiöfe jBefiimmung loon
innen ^''). jDaju tommt bann no^^ bie S3ead[)tung bed einmal
j)Olitif<b unb bfirgerlicb JBejlel^enben, Äenntniß ber t>or^anbenen
Äircbenorbnungen, ber bürgerlicben ©efefee unb Uebungen, ber
aSolfögebrkdS^e u. f. to., woran {tcb ber ©eijilic^e tbeitö am
jufdSiliefien, tbeiö aber aucb, too fie bem dj^rifllicben geben enfe»
gegen ftnb , ju i^rer SSerbefferung unb S3ert)oll{ommnung ju
*) Ck^leierma^er §» 308» 2Cnm.
**) Und^ fi t e r i|l (»efonberd an htn 92n^n t>ott Zthttabtfä^eMti^tn
tt^biger ^etforaer iu erinnern» SBerdt. }« S* bad 2^tn p&erlm'« u* TU
336
toxxfm f)at Somit tritt bte Dafioraltfieologtc etnerfeit§ in bie
tnnigjle SSerbtnbung mit ber @tatt{itf , anbererfeitS aber mit
ben ©nmbf&^en bet <ftiv4)ent)ei:fa{Tung unb ^ircbenleitung, bem
Sixx(lftnud)U, xoo^on unten (§. 106.) ein ^ti)xtxt».
Zittttatrxv jur ^aftoxalt'ieoleQie*),
^iti^f9*%*'^t ^nweifund iuc 9)aflo¥amud^ füx UnfttQt Sanbs
yfanrcr» ^j»/ 1791.
Stx&ni^, 3* ®*# bec Satibprebt^er nad^ feinen loerf^tebenen SSer^dlts
nilfen/ fßottkiittn ober Smmunttdten unb 9)fltd!)ten M ®ekf)vUt,
etAfotQtt, &litb hH alTdememen &taaHfbv}pM, Sonbwtrt^ imb
i&audoatet. fSttün, 1794.
5Ctnbert>atec, 6$. Set/ über n&ili^ fßmoaXtan^ bed ^rebigts
amtt^t ^äftüunttctiö^t, SBÜbung ber ®emdnben unb 8eben<denttf
auf htm Sonbe. 9leb{l einem ^Cn^n^e über baö IBerbauem ber
eanbprebtger» epSv 1802—06. IBb. II.
^hoto, C^. &/ ber |)rebtder in feinen loerfd^iebenen SBerf^niffen/
mit befonb» 9t&d!{t4)t auf b. i^ann6oerf4). Sanbprebiger. «^annoov 180^
3ac ob t, 3» S«, über S3ilbun0/ Se^re unb SOSanbel proteßantif^er aies
liaionöle^rer* ^ff^ unb ^tihtlb., 1808»
Gtrauf / Sfr./ ®(ocfent(ne. Erinnerungen aug bem 8ebeneinel lungen
®eifKt(^em Glberfelb, 1815. 6 Tinft. 1831. SBb. III.
Sobler/ 3« ®«/ ®ott^olb ober ber wacfere Geelforger auf bem £ans
be- (0eitenftüd! aum ©olbmad^erborO 2CaraU/ 1820.
|)lan cf, 0. 3*/ bag erfle TCmt^ia^r b^d 9)farrerö t)on ®*, in TCu^üs
den aug feinem ISagebud^e^ ®6tt./ 1823.
SS 9 f / d*^ über 2Cntinomien im IBerufe be€ ®eiftli(^. $Bmt, 1828.
(39to, S. 9./) t^eotodifd^ s ürc^Iid^e SSebenfen auf bie britte 3ubelfeier
ber berntfd^en ^Reformation, granff. a* ^ain, 1828*
i «^^dlfperger/ $. &*, geflabenbe im priefterlic^en Seben, gefeiert
mit SBetradJ^tungen unb ^innerungen. gür greunbe ber ©eelenforge
Sur deilügen Erquidiuna in müben @tunben. @ulib./ 1828. u« 29*
»b. II.
*»& off mann, gr., |>aftorals®runbfö6e. ©tuttg», 1829. ♦*;♦
*) Sß^I. oben hie Sitteratur jur gefammten pra!tifd!)en S^b^otodie.
S)af bie meiflen fpecieUern SSSerfe ftd^ oorauggmetfe auf ben Sanbpre^
big er befd!)rdnfen/ rü^rt gum Z^eiX oon einer einfeitigen 2Cuffa|futt0 Ut
flerüalif^en SS$tr(famfeit $er.
**) „^ne in mannigfad^er «^inftcbt audgegeid^nete ^d^dft/ bte ffytm
„natuta^ €efem , angei^enben (S^eiftlid^en Dorjüdlid^) , nidfit feiten w^
337
2 2Cup. 1829.
e. ^raftifdl^e ^firf8n)tffenf4>aften.
Snbent bie SBivffamfeit beS ©eijlKd^en fibetaU in bic
aSetl^dtfniffc bcS 8cben8 eingteifi, fo wirb eine n)iffenfd)aft5
lid)e JCuffajfung biefer t>etfd)iebenen fiebenSgebiefe tinb m
ti6)txQev S5ß(f in biefelben jur nofl^tüenbigen Jfufgabe för n;n.
ßr n)irb ftd) bemna^ aud) mit fold^en Äenntniffen au§rüj}en
tnfiffen, bie ^roav aufler][)alb ber eigentlid^en t^eologifi^en
©iäciptin liegen, aUv in ben Ärei§ beS ^raftifd)en eingreifen.
SDaljin red)nen tt)ir: bie 2][)eorie ber grjief)ung (^dbagogif),
bie S]()eotie be§ 3Crmenn)efenS , bie |)f9^ifci^e unb fetbji eiften
Sl^eit ber ))][)p{tfd^en «^eilfunbe (medicina clerica, pasto-
ralis), fott)ie einzelne Steige bc§ ©faaf Sf)au§|)alte8 , ber
8anb6f onomie ; Sed()nologie u. f. ».*
SafI bie Sl^eologie al§ yoftttt^e Sßi{fenf4)aft aud[^ mit an^
bern 2Bijfenf^aftcn in SSerbinbung jlel^e, i|l ju Anfange gejeigt
tDorben. SRit bem einen ^ole ibreS SQBefenö, bem jheng »if-
fenfcbaftlicben, berührt fie ben Jg)umani8muä (befonberS ©pracb*
iinb @efd)icbtSjiubium ^^l §• 22.); mit bem anbern aber,
bem vröftifd^en, berührt jie ben 9feali6mu§ ober bie SRannig$
faltigfeit ber emipirifcben ^enntniffe» @o t^erwerfli^^ nun bie
gorberung ber bloßen 5Wül^licbfeit§menfcben (utilitaires) ijl, an
bic ©teile ber tbeologifcben 2)i§ciplinen ein 2Cllerlei tjon ^Ka^
turfunbe, ©efonomie unb vbi^ntbropinifd^er ^dbagogif treten
ju laffen, fo ifl e§ benn boc^ aucb »ieber wabr, baß am (?nbe
aUerbingS etn?a§ genügt unb geleijlet n)erben foU; unb
and) baju bebarf e§ einer SSorbereitung. Unfere SJ{einung ijl
//Sefnebigung, burdj)9c^enb« gute JCnregund öewd^rt» >Die gomt if! trief:
>,«di)/' S^ii&fd) (t^eoU ©tut» unb Ärit, 3a()r0. 1831.. e. 172.).
■' 338 ■ •
bcH)ix, bem tl^eologtfc^en @tubtum it^f^aV) nid^td wn feinet
SSürbe unb [einem Umfange ju zntiUl^tn, im ©egent^ette e$
in feinet flreng wiffenf^^oftUd^en ©ejialt feftju^aUen unb gegen
iebe SSerfummerung, gegen ieben 2Cngriff t)on @etten ber £)bers
fia4)lt(bfeit ju fcbui^en ; n)ol^l aber, inbem man baS @tne ni(^t
la^t, bo(b ^u(<) ba$ tKnbere ju feiner 3eit unb an feinem IDrte
}ü tbun. 2)a§ menfd()Itd^e Seben iji nun einmal ein t)ie(fei«
tigeS unb nimmt bie Sl^ättgfeit iebeS ©ebilbeten ütelfad^ in
^(nfprucb* 3e weniger bie @tdnbe, wie frä^er, ftreng Don
einanber gefonbert finb, ie mebr ber ©eijilid^e audb S93eU$
mann ifi unb im guten @tnne beS äßorteS fein foQ, beßo
mebr b^uft ft^ bie 2Crbeit fSlm ifi freilieb ba§ geben für},
aber aucb wieber, wo 3eit unb Gräfte recbt benugt 'werben,
lang genug , um SSieleS unb bocb ba^ SSiele recbt unb grabe
fo grunbltcb ju treiben , al§ not^ig ifl. @9 tommt nur alleS
auf bie ricbtige @inftcbt an, warum unb woju man eS treibt
@o Dertebrt e$ nun w&re, in ber frubern ätit, bie tints
grunblicben @(bulbilbung gewibmet fein foll, allerlei 9?ealien
aufjub^ufen, unb fo \)0am ed ifl, grabe bier bie JCraft M
SunglingS auf bai @ine ju befcbr&nten, wa§ 9lotb tf)uti f#
vernünftig unb jwedPmägig ifi ed bagegen, wenn ber iunge
^ann , ber an ben jBrufien ber tiefern SBei^b^it gendbrt unb
in ber ©cbule be§ (SrnfleS groß gejogen worben i% nunmehr
aucb bei bem Eintritte in ba$ ^Berufsleben ben S3oben feiner
SBirffamfett genauer fennen lernt unb ftcb alleS ba§ aneignet,
xoa^ ibm bie Äcbtung ber 2Cnbern unb ba§ äutrauen ju ficb
felbfl fiebert. SP ein tücbtigcr ©runb gelegt, fo laßt ftcb SSiele»
barauf bauen , unb grabe ber, welcber an ber fhengen SBBijfem
fcbaft feine Jtrafte geübt i)at, wirb in reifern S^bren leicbt in
bem Sortfcbritte mad)m, toai nicbt fowobl tooUFommen flubirt,
als Dielmebr in allgemeinen ©runbiugen erfaßt unb auf baS
fcbon Dorbanbene SBiffen bejogen werben foll, um eS frudbtbar
für baS itbm ju macben. £)ie Stellung be§ @eif}licben i^
eine vielfeitige, unb fo aucb feine SBirtfamteit 3Ber aber auf
irgenb ein Dbject wirfen will, muß baS jDbject feiner SEBirfc
famfeit nacb allen S5ejiebungen bin fennen. SBiO unb foH
alfo ber ®ei|Hicbe auf bie Sugenb unb ben Sugenbuntenicbt
einwirf cn, foU bie SSoIfSfcbule (wa« gewiß boS 9tatürlic<>|le
, 339
ifl)*) unter itx Äufpdl^t bet Äit4>c unb fomit au<S) bct @4>ufc
Ui)xtt unter ber Settung feined @etfllidl)en ftti)tn, fo ifl t^m
cu^ 9lot^ , bad geben ber Stugenb ju fennen unb mit beti
©runbfdi^en x^xtt jBSbung unb (Sritej^ung bcfannt {u fein.
S)te ^ibdgogif ifl ba^^er^ ou(|^ abgefefien üon {|rer unmitteb
baren SSejiel^ung jur ^atec^ettf, eine not^tüenbige if)ä(fSwif«
fenfd^aft ber i>ra(tif4)in ^ologit« — GoQ ferner bad 2(rmens
liefen/ n>enn au6f nid^t tH)m ©eiflltc^en ptt^inliö^ beforgt
(benn fc^on bie erfh Stttlic trennte baft iioacov^v tQanfCßit
wn ber SioxdUa toS Xiyav Ifpoflelgefd!!» VI^ i — 7.)^
bod) Don i^m geleitet werben unb er bur^^ tRat^ unb Xt^at
einen Stnflu^ auf baffelbe üben, fo barf er flc^ ntdS^t mit ben
allgemeinen ®ef&^len c^riftlid^er SRHbe unb^JBarm^eriigteit
begnügen, fonbern JClugl^eit mu^ feine .Sd^ritte leiten^ toenti
er ntcbt beS Saien wo^lberec^nenber itunfl jum ®ef)>dtte n^er»
bm mU. (Sx mu$ mit ben auf ftaat8n>irt^f(t^aftli4^en 9)rinc{i
pien ru^enben @runbfii^n ber 2(rmenDerforgung'befannt fein^
totlii)t mt\)t barauf auige^n, bur^ tluge JBertl^eitung ber Zu
beit bie Zmntt) )u t)ert)Aten, M ben ^mi^x ber Sinjetnen
tuxö) ^aQiatiomittel )u fiilleii. — eSoK er iibix1)aüpt auf ben
ffitenfd^en tDirfen, ber gnmr au9 Seib unb 6eele befte(^t/
aber bo4^ fo, baß in ber SSirfflc^fett, im Seben Uini t)ont
anbem getrennt ift; fo famt bie fogenannte cura finimaruth
fid) eben ni(|>t aQein unb audfd^liepii!^ auf bai ©eifitic^e U*
fd)xanttn, fonbern »irb gemeiniglitli au4^ mit ber SSorge für
bad Icib(i4)e SBo^l t)erbunben fein mäffen. Salf^^ ifl a nun
fxtxiid), mm man bixxä^ ben |)farrer ben JCrjt erfe|en »iH
ti. i n>. ; aber ganj unwiffenb in ben aQgemeinflen Slementen
ber ©efunbll^eitSs unb Aranf^eitdle^re, rein unbefannt mttbem
yl^9ftfdl)en jDrganiSmud beft SRenfcl^en unb ben aBirtungen^
toel^en berfelbe burd^ JCtima, 9la^ng, JBefdS^&ftigungSn^ifi
ausgefegt ift, barf ber @eelforger nid^t fein, weltn er anberd
auc^ nur feine geifi(i4)e ®telle am Jtrantenbette mitSBärbe
Derfelden unb ben Zxht mit frebnb(i(|^em (Sntgegentommen un^
terjhigen wilL S3efonber$ »id[;tig iß fär t^n ba9 in beibe
♦) ^nberö »ölten frei«* 2Cn&m* SBflI. g. ». »l^ttig tfe ftde prw
teftanttfd^e ^v^e. liefen; 1833«
22«
340
©ebtete (i(A tj^eologifdlic unb mtbicinifd[)e) eingrcifenbe %aäf
Jbet ©eelenl&eilf unbe bei ben JCngefod^tenen, Q^xottmüÜ^i^m,
SBabntDi^igen, 3ttcn u. f. w. — SBie mit bei: ©efunb^eit, fo
l^ängt aber au4) mit bem SSerm6gen unb S93obI{ionbe ber ^em
^en/ mit ibrem SWabrungSerwerbe unb i^ret SSerufSbefcbafK*
gung ba§ geifHge ©tteben, bie ftttli4)e @ntn>idPe(ung, la fogar
bie religiofe ©efubtö ^ unb SSorfteHunsStoetfe sufammen. Stiebt
um felbjl ben S3auer ju ma(i)m , audb tP^ ni^t , VLiOf xoxt
man geglaubt ^at, mit neuen @rftnbungen, @aemaf(^tnen unb
bergleicben tooranjugebeU; xotUji aber um ba$ SSefen unb Srei^
ben be§ ganbmanneS ju begreifen, \xvx mit ibnr benfon,
emppnben , erfabren ju f onnen , vuea einen ^alt ^ unb 2to«
(n&pfung^l^unct^m ©efprdcbe ju b^ben, tl()ut bem Sanbiprebiger
einige Äenntnig t)on ber ganb»irtbf4)aft unb bem , wa§ bamit
jufammenbängt, 9lot^. 2(ber au4) anbere @rn>etb§in>eige mu$
er ibrer 9latur nad[) fennen, wenn er beren (Sinfbtfl auf ^ai
)>b#{^^/ ifonomifcbe unb {tttitdbe S93obl ber ©emeinbe )u
beurtbeiten im @tanbe fei? xoxVi. @0 i{{ eS }. JB. nidbt glet^l«
^itUig , xotiijit 2(nft(bt bie 9{eIigion$lel(^rer toon ben genoaltigeti
gortfcbritten ber Snbujlrie xn imferer 3eit b<^^» @c^einbar
n>enigfteng !ommen biefe ni^t feiten mit bem (briflltdben geben
in ßonfUct ^m benle an bie gefunfene ^iccblicb^eit an ben
meijlen gabrif orten, bie SBerlümmerung ber ©onntagSfeier
unb beä @cbulunterrid[)teS , bie einfeitige 9iid[>tung beS ©eifleS
auf (grwerb, SRobe, 8u]cuS, ®enug> Sjl aber »obl \jxtt mxi
bem Wogen gifern gegen ben äeitgeijt, beffen (Strom man
bod(^ nicbt aufbalten fann, tixoai getban? unb mug ni^t ber
gebilbete ^rebiger bie 3eit mit ibren gorberungen unb fda
bürfniffen a\x6^ xn biefer ^inficbt er(t begreifen lernen , xomt
er ibre 2Cu§tt)ud[)fe unb falfcben Stid^tungen mit (grfolg befdm^
ipfcn will? SRug er nicbt bem äSrotlofen, ber über STOangel
an SSerbienjl* Wagt, eine Öuelle offnen f onnen ? Unb baS f ann
er nur bur^ ©nficbt in ba5 SBefen be8 blutigen SJerfel[)rä*).
*) JDtcSftttratur ber ^JdbagoöiH ifl an ftt^ ju ref(^bal% als bog fic ^\n
mitgct^drt werben fönnte. SBir erinnern ouger on W oHoemeinen @d^riften
»on S3afebott), ©aljmann, 3)ejlaloäaf, ©ampc on bie fpectetter t^eologifc^:
Stieme 9er, 2(. !>., ©rKnbföge ber erjiejung unb beö Unterric^tö» ^cät,
341
f. & i X 6) t n r t ö) t
Pf äff, eil. M., de origiiie juris ecclesiastici veraaiie ejus indole. Tub.,
1719. %lhxte, ^. (S., ©ebanfen toon t>er 9lotl^tt)enbigeeit «nb 9nt^en1>et
t>or einen »tudiusum lUeologiae. ^ena , 1723«
§^ 106.
Sag Äird[)enred[)t (jus ecclesiaisticuiii, canonicum)
cnt]()d(t bic rationalen unb pofitiüen ®runbfd|e bct SSetfaf=
8 2Cugö^ 1826. S3b. III. ©d^warj, g« .&. e^., Oirjte^anggle^re. ^'pü
2 2Cup» 1829» »b* 111. Äjummoc^et: ttc cJrtfKid^e »o«öf*ulc m
S5unbe mit bec,Äird)e» ^ffen, 1823. 25. 2)cnäel SJofföfd^ule. ©tuttg*,
1817« a:^ il ; bie |)äba30öif(l^ »cflhnmuna bc§ (?kiJtKdS)cm grffva. O^
1811* »& einro t^, 2Cw t)on bcn ©runbfc^lern bcr erjie&una unb it)ceri
golgcn» Cpj», 1828.
Uebcc §)qflorarmcbicin; SWcjler/ g»Je*/ über ben ©nfluß bec
4)cilfunft auf \li\^ pi;aftif4e Sg^eologie« Ulm, 1794. 1805. SSb* II. Serina
SScrfucf) einer 9)a|itoralmcbicih. 2Jlun(ler, 1809. ^cl^;reger, e/^* S^i^.,
^anbbu(l&bcr?)ajloralmebicin für dS)riflfidS)c(Seelför9er. »&aUe,1823. SSluff,
^.3v9Jofföralmcbicin.'65ln, 1827* de Valenti medicina clerica ober
•^onb^ud^ ber ^aftoraUnebicin füp ^elforder, 9>&bad0deii unb 2Urate»
«pj., 1831. m 32. »b. IL ,
.Ueber .2Ctmentpefettt 9teren>t6 über btc SBeforounp ber %u
men. £openl^adeft, 1769«. Deg^rando, J. M., le visUeur des
Pauvres. Paris, 1820. ed. 3. 1826. * '
Ueber 8anb5fonomie: |)atrfottfd[)e @d^ugfi!^rfft f&r bte Xhxi\M^i
SBirti^fd^aft iHfr ganböeifttid&en. 8pj.> 1775. Öemlet/ ^. SB.-, \iix^^'^
bau ber Sanbprebiger, eine fe^r drope, aber oft unerkannte SS^o^K^at %^U
teg -r tn \im, Se^rbud^e beö ^ttf^eftuö för ange^enbe Sanbprebider»
3ena, 1790. -r S^ebe bed !2Cbb^ (S^cegoire über bie g^age, ob eS rat^s
fam fei, beu ^eif^id^en auf bem 8anbe Wz Sßirt6fd)äft 5U nehmen, im
9{ationaIcont}ente j^ ^aris de]()alten> in SBaldd'g neueffer Steligiongijes
fd)i(l^te, fort^efefet t)on 9)lande. ßemgo, 1787—93. SBb. 111. ©d^wa^
<>e, %.%^^, Sanb»trtW*«ft«!unbe für' ^kebtöer. gpj., 2 2Cufl. 1822.
SB^I» ^rünt|, 3^ €)», ber Sanbprebiger nad^ feinen ))erfd;)iebenen S^er^
l^ältniffen, SSorred^ten ober Smmunit&ten unb ^fli(()ten. S3erlin, 1794»
SBer ftd^ übrigen^ pra!tifd^ t)on ber 9lot^n)enbtd!eit überseuoen toilT,
mit bem 6fonomifd&en Suftanbe ber ©emeinbe begannt gu fein, bem
ffnb, tt)ie audö nod^ in mand&er anbern «^inftd^t: \i\i äü^e au§ bem ?eben
fceg 3. g. Öberlin, ^eraugöfÖ«^en »on ®. ^. ©d^ubert. S^ürnberg,
4 2Cuf]f. 1832. unb Notice sur Jean Prüderie Obeilin, Pasteur a
Waldbach, Paris «t Strasb.> 1826. &u empfehlen»
. — • 342
fttng, äSemdtund unb äScaufft^ttgmtg UxStk(!^tal$ einer
moxaWid)m 9>etfon im ^taaU, fomie bte xt6)t\iö)m SBefHm«
immgen i^er SSerf^&Itniffe m6) an^m tinb vxmtu ßs ges
^ixt btefe SBijTenfc^aft, a\& aufier bem ^eife beS 9eeltgi6feit
itnb feiner @ntn>tdEeIung liegenb, xd6)t mt^t ber S^l^eologie
(itö foI4)er, fonbem ber po{ttit>en fott)o][>I al& ber rottonoleti
SSe^tött)i{|enf(i()aft dn, barfabert>on bem S^eologen, in
n>iefern berfelbe an ber ^rd[)enleitung t^eilne^meti unb olS
ber nat6r(id^fle Sleprdfentant ttnb ®ad^nHiIter ber geiflH^)^
Sfogelegenf^eiten biefe an^ politi^ä) «vertreten foU; nUl^t fiberx
fef^en n)erben«
Sn wiefern bie Jtitd^e (flel^ Stitifyt!n^t^6)i6)U) ein in^tta
Itnb ein inneres Seben f)at, f&Qt baS erfhre in ben JtreiS bef^
fen, toai wit hai |)otitif4>e im loeitem Ginne nmntn. SBie
tiun im ))o(itif4>en ^en SSerfajfung, ®efe|gebmig^ SBem>ab
tung mib ®iri(bttbar!eit mer ^w dnanber gefonberte, aber
aucb tpieber iurammenj|el^6rige formen barfteUen, fo l&^t fu^
ein ZtfinÜöf^i, aber avi<lf nur ein ZtffxAi^ti, auf bem Ktd)liä)m
{gebiete nxtfimel^men. ^a bie SAxüft nimlx^ Mn ®taat im
@taate i% fp tonnen ^i) aui) blefe formen nid[)t auf biefribe
8Beift bei i^r tpieberbplen, fonbem fle werben bei ber SSerf^iff
benllieit ber Qtotit bei bfirgertitbett unb (ircblicben ©emeinwe^
fenS nur eine entfernte 2CnaIogie barbieten. Sa eS tpirb, e^
nod;^ toon ber SSerfaffung ber Stbc^ ali W^tt bie Siebe fein
fann, erjj i^re ©teBung felbjl, bie fte jum ^taatt einnimmt,
betracbt^t tt>erben mäffen. @d^on bie^ ijl eine wtdi^tige, um
Sm 3^it ^ieQeicbt m^r a» ie interefitrenbe 3Cufgabe, über
wehbe ber i^eolpg , ber (Kei^icbe ftcb- nicbt leicbtfinnig bin^
wegfcfeen barf , H t>on ber ?:öfung berfetben feine ©teBung in
ber burgerli^en ©^feöfcbaft unb bie öebeutung feine« ZmM
wefentli^) (i^^^iU t>H innere ^erfaffung ber ©emeinbe nun
aber felbjl »leber, ba« SPerbattnig ber geitenben ju ben ®e^
leiteten , fo»ie bie ©rb^ung , SBertb^i(ung unb äBeftÄung bee
t)erf(biebenen 2Cemter in ber Äirdl>t (Örbination« ?, SJocationfe,
343
QoUatvLXxtdft), bk 9iq>räfentatton butd^ Spnoben u. f. n>. \inb
aQe§ ©egenfldnbe, totld)t t>k geifltge Straft eines Seten in
Znf)ptuä) nehmen muffen , bem ba§ ftrcf)Ii4^e Se&en auc^ in
feiner äußern (^rfc^einung etmad gi(t Sben fo iß baS re4)Utc()c
$Berl[)dltnifi unferer ))rotef}antif^en ^irc^ jur ximi\ö) ^ tati)olU
f4)en , fotDte baS fBer^ältntg ber SanbeSf ird[^e gu etwaigen Rei^
,nern SteligionSpart^eien eine ®aii)t, bie jtoat einerfeitS unter
ben etbifcj^'religiöfen^ anbererfeitS aber audS) lieber unter ben
red^tlic^en @e{td)t§punct fäUt (wenn e$ j. S3. gilt, ju beflints
men, wer bie ofonotnifdS^en Saßen ju tragen l^abe u. a. m.);
@ilt eS enb(icl(), bie 9ted[)te ber ^ir4)e and) m^ innen )u
i>em>al^ren, antifird^i^^en 83ewegungen iu Jbegegnen unb t>k
SRtin^tit unb ©efunbl^eit be^ ds^tißiöftn SebenS gegen bie fu^
i^on innen entwidPeInbe gduinif unb SSerborbenl^ett ju fd^&^n,
fb fragt e§ fid) , wie weit gelten bie jBefugniffe ber ^rd^e in
tiefer <^infic^t? wie weit reicht bag 3(mt ber @c^lujfel? woS
tji bie 3bee beS S3anne$, ber ^ird^enorbnung/ ber £ir(^en)u4^t
unb wie läßt {td^ biefe 3bee loerwirfli^KH/ o^ne anbere gefeUige
Siedete ju t>erle^en?
3n allen biefen üDingen barf ber a^i^eolpg xA^t fremb
fein , wenn er gleid^ babei ben rtin tl^eologif4)en, religio^ $ fttt«
(id(^en ©tanbpunct - auf 2lugenblidfe }fx t^j^laffen unb {t4^ auf
ben allgemeinen bed Sied^ted iu ßeUen l^|t. £)ad 9?e(^t iß
nun in feiner (Srfcl^einuns Ij^fanntlic^ m bo)>pelteS^ m, na-^
turltc^e§ unb ein !||)c{ttit)eg. Unter bem notu^iiclKin t>erße^eit,
wir inbeffen nid^t ein wn aller ®ef4)idE^ getrenntes^ rein a
priori ju conffaruirenbed, fonbern ein foldS^eS, bad ouS ben ge^
f^id[^tli4^en grfd^einungen felbß, auS ber9laturber @ad^e
l^rauS, jeboc^ nod() o^ne S3eru(f ßc^tigung paßtiuer^a^g^, bit
gofung ber Aufgabe t)erfud[)t 3ß bo(5 f(t)on bie Äirc^e ein
gegebenes Snßitut, über beffen jwedPmdgige SSerfaffung, Siedete
u. f. w. \id) nur a\xi bem SSi^gtiffe ber ^ird^e, wie er ges
S^WXxi^ t)orliegt, etwas beßi|nmen l&ßt £)aS wa^re , einzig
t>ernünftige\ftird[Knre<^ wii^ bemnad^ baS fein^ weld^e»
mit SSerudPftd^tigung beS gefd!^id(|tlt(^ SSorl^anbenen unb ge^
fc^id{)tlid[) entwirfelten alle bie not^wenbigen SBeßimmungen
auf i^re Sbee iuru(fiuful()ren unb fte il^r m6gli4)ß gemdf ju
mad[)en bemul()t iß. 2)aS fogenannte ^ofttiue 9{e(^t wirb bann
344
wn (elb{i in bie tt^tge @tdlung ju btefem natihltd^en ober
rationalen fRtcl^tt fommen, & toixi ntd^t aU tibtenber f&udt)^
flabe eine erbrüdfenbe ®txoalt aber baffelbe itben n^oUen ; fon^
bern toietmefyr; feine eigenen @runbfä^e ani bem toof)lottftani
benen 9latuned)te enttel^nenb, ftd() biefem gemäfi ju reinigen
itnb 5u t)ert>onfommnen fud^en. Saju aber ifi eine genaue
i^enntnif ber befie^enben unb in ber l^ifiorifd[)en @ntn>ic!e(ung
begriffenen pojttitjen Orbnungen «nb ©efei^e aKcrbingS nof^»
wenbig ; «nb fbwie |td{| in allem ^bilofoipl&ifc^eS unb ©efc^i^ft^
lid^eg, 2CagemeineS unb SSefonbereS ju burdS^bringen 1)at, fo
aud^ l^ier.
S)aS ))ofttit)e jtird[)enred()t felbft nun erf^eint n>ieber in
t>erfd[)iebenen ®t^altm, entweber nhmlid) }un&d[)ft ali fatbo&
\i)zi ober afö ))rote{iantif^e$. @rftere$ bilbet jum S^beil bie
]^iflorifd()e ©runblage bed te^tem in bem corpus juris cano-
nici *)• SD'aS proteftantifc^e, ipojttitje Äitdj^enrec^t grfinbet f[(^
bann femer auf SReic^Sgefefee, ganbeStoerorbnungen n. f* xo. !*)•
^ann aber tl^eitt man t>ai pofiüu £ird()enred^t and) n>ieber in
ia^ gemeine unb ba§ befonbere, in baS dffentlidl^e
unb baS 9)rit)atftr(^enred&t ein, worüber baS SflBeitere in
ber SBiffenfd^aft felbjf gejeigt »erben m\x^.
Qi wirb ^^ uns inbefTen l^ier baffelbe jeigen, wa§ auf
ttm ©ebiete ber ßiturgif, bag namüd) für ben §)roteflanten ber
aQgemetne, grunbfd|Kd^e S^l^eil be$ ^ird[)enred[)t$ ber wi^^ttgere
ijl , wd^renb ber f atlf^olifcbe Äanoniji e8 grabe mit ber bi§ in
bad Mtmli6)t gel()enben Sßannigfaltigfeit ber einjelnen 33efitm$
mungen ju tl^un i)at ®o wenig ^x6) nun ber iproteflantt»
fc^e SE^eolog in liturgifd[>er ^injid^t begnügen foH/ blog ba*
gel&örig tjerwalten ju fönnen, wa8 t)orgefd^rieben x% fonbem
♦) ©6 entölt i l.decretum Gratiani 1151., reüibirt »on Pius IV.
V. unb Gregor XIII. 2. hie 2)ecretalch Gregorys IX. , gefammclt t)OB
Raymund a Pennaforti 1234. 3,, Über VI. decretalium t>on Bo-
nifacius VIII. 1294. 4. bie ©(emejitinen von Clemens V. 1313.
5. bte ^xtvamQanten Johann's XXII. 1340. 6. Extravagantes com-
munes 1483. — SDic beftc Tiu^QaU tft btc tjon 2C* üon SÄ i e ö 9 c v. men,
1762. 8.
♦*) 2Cm auöaebilbetjlen im 2ten Z^^ik beö aKQemcmen ®efe|bu(!^es föc
bie preuf ifd^en ^taaUn.,
—^ 345
fii^ t>ielme{)r in feiner xoi\fzn\ä)amiä)tn SSilbung ba^tn et^eben.
mu^, felbjl eine neue giturgte mit l^eröorjurufen, too eö 9lotl&
t\)\xt, unb fomit felbjljldnDigen 2Cntl^eiI am ÄirdS)enre3imente
ju nehmen ; fo wenig barf er jtdj) in Singen be8 Äird[)enred;t$
unb ber ^ir^ent>erfaffung mit bem begnügen, wa§ leibet
oft nur burc^ ben jum abusus geworbenen usus befielt, fon-
bem er foll bie nöt^ige Ärafl unb Älugl^eit in pdf) tjereinen,
ein a\x6) in feiner du^ern 6rfd[)etnung beffer georbnete^ firdt^li-
d&e§ geCen ba mit b^rt)or jurufen , wo e§ no6) nidS)t bejlel^t
Sn ben \|)dnben ber Suriflen allein burfte ba6 Äir^enred()t
U\ä)t entweber eine äSeute beS einfeitigen SerritoriolfpjlemS
(cujus regio 9 illius et religio) ober ju ©unjlen neuerer
Zi)tomtn norbamerifanifcl[)er Unab^dngigfeit in ein blogeS
^xmt s unb ®efellfd(^aftSre<i[>t tjerwanbelt werben. SDie 85es
fiimmung beS S5Sefen8.ber Äird^c ober ijl tbeologifd^er
Slatur, unb t)on biefer ©eitc fÜ]()rt oudb baä Äird&enreclS)t, fos
wie bie übrigen gddS^er ber ipraftifdS^en Sl&eologie in bie gice^
gefe, Äircl[)engefcl[)ic^te unb ©ogmatif (nebfl 3J^oral) jurütf.
@tnb wir nun enblic^ ba^in gelangt, wo bie Zf)ioloQ\t tU
nerfeitS bmä) bie ^pafioralmebicin (f. ben t)origen ^ajagrapl^)
mit ber ÜRebicin, anbererfeitö aber buxö) baS ÄirdS)cnrec^t mit
ber 9Jed^t^wiffenf4)aft jufammenl^dngt, wdl^renb il^r äwf^mmen^
bang mit ber ^b^^loföp^ie , fowie ber mit bem ^umani6mu8
unb [Realismus fd^on anberwdrtS nad[)gewiefen worben ijl, fo
f)aitn wir ben ßpcluS nac^ äugen unb innen \)in DoOenbet^
bie ©renjen t>ermeffen unb fomit bie JCufgabe ber ^ncpHopdbic
foweit gel'6ft, ali wir'fie utiS §. !• gefieHt l^aböt. €§ bleibt
uns ^omä) nur nod) übrig, in ber SRetbobologie einige gim
gerjeige jur Serwirflic^üng beS ©argefiellten ju geben»
Sitteratur beö ^{rd^enred(}t$ DoraüdUd^ bed
proteflantifc^en*)»
Ucbcr btc neuere ßitteratur x>qI Jtfc^er, g., fritifc^e ^tifammenffcaund
ber :neuejlcn fiSearbettungen beö proteftantifcbett Äird^entecbtö, mit
befonbewr SlücEftd^t auf bie tKiterl&nbifd)e Jtird^c (bcfonberß abgcs
bntdä; aud.ber Züh* ti)toio^l\6)en äettfd^nft)»
♦) 3CeUere ©d^tiften: ©<&tlter (168L 17490, 9)uffe»borf
(1706.)/ aSrunnemann (1713.)» ; . •
I » 346 ' '
Böhmer, J» U-y Jos ecclesiasticum Protestantium. Hal^ 1714.
sqq. Voll. 1 — IV. ed, 6. 1756 — 89. Vol. V. cd. 3. 17Ö3.
Vol. VI. ed. 6. 1760. 4.
Institutiones juris canonici, Hai. , ed. 5. 1769.
Pfaffy Ch. Matth., Jans eccles. libb. V. Tubing., ed. 2. 1727.
^cii^eim, 3* K oXiQtnu ^Ird^enrec^t ber ^rotcßanten. ^it ^nmer:
funden \>cn Qi). @. oon ä&tntf^e im, «&e(m|ldbt/ 1760. 5 neu
bearbeftet t)on ^. X, ® ü n t ^ e r. Zpi., 1800.
Böhmer^ 6. L., Prfncipia jur. canon. speciatim jurüi eccles.
pubU et prir. quod per Germaniam obtinet. Gott. , 1762.
Ed. 7. cur. C. T. G. Schönemann. 1802.
a&d^nauhtvt, TL S^,) &tvivb\&^ bed ^t6)mteö)ti ber ^vottftanUn
mh Ma^^Ua in ^utfc^b. 3ena, 1792—94, 2 TiufL 1806,
»b. II.
"^ SBtefe/ 0,/ <Skunbf&^ beS ^mtinm in ^Deutfd^lanb ühtid)tn Stixi
4<nre4t6* (Shttm^e^, 1793, 5 2Cufl. Don Sß, Zf). »taut 1826.
«^anbbud^ bH demeinen in D^utfc^lanb übltd^en JCir^entred^t^ Spi«,
1799— 1804, S3b. 111.
64it^<^^ff/3./ ©runbiöde )ur eüang« ptotefi, ^'c(l^ent>erfafTund
imb }ttm et)and» JCicd^enrec^te, Sp^.^ 1817,
e^mala/ Sf^*/ ba$ natftilic^e itir(^enred^t, Jtönigöb, ^ 1795.
4S^nbbtt(l^ bfS fanonifd^en Stz^U unb feinet ^Cnwenbun^ in ben
beutMen eoandelifc^en ^it^tn* fßtvlin, 1815* 24,
f !S alter, gerb./ ^^rbuc^ bei Jtird^enred^td oKer c^nfttid^en Gon^
fefftonem Sonn, 1822, 5 2(ttfL 1831.
(Bttpt^anif •&•/ baS oUdemetne fanonifd!)e 9led^t ber proteflantifc^en
J^ird^ in ^eutfdi)Ianb/ oud feinen ächten £lueUen iufammende#eUt
unb ftlSiütett Z&b., 1825.
Gfd^enmaj^er/ JC, 2(,, ©runMitiiett su einem aUdemetnen IPanonis
fc^en 9ie4te« Süb. , 1825.
5trud/ SB, ^/ bag ^trdf)enre(^t nad^ ®ntnbf%n ber SSernunft unb
im Sichte beö S^riflent^umö bargefieOt, Sp^./ 1826. (pqU bamit
ftrd^ec^tlidj^e Unterfucbungen/ ein not^wenbtaer 9la(^trod 5U bem
^rdi)enred()te t)om «^errn l^rpf«. JS^d, S3etl,/ 1829.),
9^^if 3* ^v ^ö 6ffentlt4e aied^ ber eoans, lut^erifcfien ^tn^ in
jDentf^lanb fritifc^ baraeüeUt, ^ftb,, 1827,
"^ (ii4)^oxn, ^ ^v., @runbfi^ bed ^rd^enrect)t$ ber fat(»olif(^en nnb
eüan^elifd^en SteU^ion^^ßatt^ei in jDetttf4)Ianb, &btt, 1831, f&b I.
^idill, 3. SB,^ über ble SReform ber protcflantifd()en Äird)enüerfof:
fang, in brfonbecer IBe^e^ung auf ^urt)effem ^it tintm 9la(^
»orte oom ^rof. D. ^. «^upfelb* SDtorb*/ 1831*
347
9tttti^,^. Qj'^'thie freie prote^nttfd^ Jtm^ ober tte fitö^lifyn
Skrfaffundgdtunbfd^ beö (Swin^tUumi. ®te$en, 1832.'^)*
^ 3n Be^te^tttid auf bte Gd^we^ t>dL SJ^epet/ 9)^*/ ©runbr^^
ber Jttrc^oerfaffnnd fftt bte pcoteftantifdjlseoondeUfc^e Sät^ im mUQt*
meinen unb TCnwenbund berfelben auf bte üon SwingU tefonntcte J^rd^
bed Jtantonf 3ürt4 inöbefonbetf » Süt« , 189a
39 tO/ S« S»/ ein fteted SBoct fibet bte Qe^entüixti^en fßet^^ltniffe
ber etHtitdeltfc^srefonmrten JKrd^ iwb fif^ret IDten» im Danton SSenu
S3em, 1832.
B.
SSott ber SRct][)obif beS (f)toloQ\\6)m ©tubtumS
1. SBon ben tl^eologif^^en-ßel^rattftaltem
a. Untt)erfitdt
9l6ffeU (9lieme9et) m. ®. 173. ff. ©d^leiermad^er gelegentrid^e ©fban-
len übet Unteetfititen in beutfd^cm ©tnnc. SBertin/ 1808. (bef. (S.39 — 87.).
©teffen«, i&w Sbee ber Unbcrfitclten. ©erlin, 1809» imb: üb«
Seutfd^lonbS proteflonttfd^e Unbetfitdten* SBreSlau, i820» @at>tgsi9 SBe^
fen unb SOBert^ bet beutf(^«t Unbcrfitätcn, in 9lanfc'd Wotifä) ^ poMiä^n
3eitf(ä^rift. i&amburg , 1832» I. @» ö69. ff. (t>gU bamit bie Slecenfion wm
©rimm in b. (^bttinQtt ^Cnseig. fDldr} 1833.)*
§. 107.
%xi1i, J^./ SSctfttdb über bie juben@tubien erforberlid^en ©föenfd^aften. ©trofb.,
1833* {\>Qt bie 9lecenfton beffetben in bem aUgcm. SÄepettorium. Sal^rg. 1833»
' S3b n.et40. (Sd^eibler, ^* ^., ©runbrif ber ^obegetia ober aßet^obi!
bed a{abemif(ben ©tubiinng. ^ena , 183)^4. (t}gl. bie Stecenfton beffeiben t)on
9>6n^ in bem aUg. S^epertotittm. Sal^rg. 1833. S3b n. (St. 4. 9lo. 10.)*
Sic üoUjidnbigjlc 2fnjlalt jum'Stubium ber S^cologie
tji bie Unioerfttdt
Ueber biefen SSorjug ber UnitjerfitdtSbilbung t)or jeber
anbern ifl bereitö gncpfl. §. 17. unb 18. gefprocl^en worben.
§. loa
Sie Sorm beS afabemtfd)en (Uni\)erfitdtSO Unterri^tcS
ijl bie afroamatifd)e, tt)omit fid^ {cbocf) bie e]camiuatürifd)c,
conucrfatorif(|)e unb bifputatorifd)e in SScvbinbung brinflcn
Idpt
349
Set Ujiitjetfitatöunterrid^t unterfdj^eibet fid(> baiux6) Don
bem (Sd)\xU utit> ©pmnaftalunterrid^tc , bag ber ©tubirenbe
oi)nt Unterbrec^Htng einem xoti)lQzoxt>mtm, jufammen^anqenben
SBortrage ju folgen l^at ©tefer SSortrag, foH er feinem äwerf e
entfpredj^en «nb nid()t weit beffer \>uxä) 9Bitt()eiIun9 't)on ges
brudter ©cbrift erfefet werben, muß burc|)au6 ein freier fein.
§ESir wollen bamit ni^t fc^riftlid^e 2Cufietd[)nung ju Untere
lluifeung beö ®ebdd[>tniffe8, ein ®(^ema, ein ^eft üerwcrfem
9lur fei beS ge^rerS ®eifl nicbt fo an ba6 ^eft wirflic^ ges
l^eftet, baß er o^ne biefe ©dbaluSflögel 3caruS ©^tcf fal t^eilen
mn^. ßben fo wenig foU bamit baS SRadS^fd^reiben ber ^efte
für ben ©d^üler ganj t>erworfen fein. 2tber nur fei wie ber
SSortrag, fo auc^ ba§ ßoncipiren t)on Qtittn beS ^orenben
ein freies. SRid[)t§ übt baS ©elbjibenfen unb ©elbjlöerarbeiten
ber SSegrijfe mebr, alS baS leid[)te, freie ^rotocolliren frember
©ebanfen, baS t)on bem fnabenl^aften SRieberfcbreiben bictirter
@d^e eben fo weit entfernt i|i, al§ Vit fttit «l^anbgeid^^nung
t)om fiüm^yer^aften ©urdf^malen. ^ 2)ie geifiige ^pi^ppognomie
t)e§ gel^rerS unb feines aSortrageS jeid[)ne ber äubörer in
grogartigen Umriffen gleicbfam in feine ©4)reibtafel ein^ unb
fübre fie bann bei \iä) jum t)ollenbeten ä3ilbe auS, wie il^m
taffelbe in ber @tunbe eben aufgegangen war. @tn foId^eS
au8 freier, geijliger JReprobuctionSfraft l^eroorgegangeneS, mit
eigenen SJanbbemerfungen, gragen^ ä^tifün t>erfel&eneS ^eft
tft baS würbigjle SEagebudj) äfobemifcber 8ebrial(^re, baS wegen'
feines tnbit)ibuellen 3ufammenbangeS mit bem @c|)reibenben
inxd) fein gebrudPteS Sßrxdi erfegt werben, f ann ; wd^renb bie
gewol^nlicben ^efte t)on jeber ßopirmaf^^ine gefertigt werben
fonnen. SBiH man ben ©d[)wdclS)ern bur^ baS ©ictiren we«
niger ^auptfdfee iu ^ülfe fommen, fo ijl bawiber ni4)tS ju
fagen; wiewol^l man an6) })itx lieber jur treffe feine 3ujlucl)t
nehmen foUte. Ueber^aupt tjl ju bebenfen, baß gewiffe 2)inge
\iö) beffer bmd) baS2Cuge, anbere burd[) baS D^r mitt^eiten laffen*
SSbatfacben, Sbeen, äScweife, Urtbeile gewinnen burcb bie 8es
benbigfeit beS münblicben SSortrageS unb tjerlieren aUeS, wenn
man fie bicttrt. ©anje Steiben oon SWamen^ 2a\)Un, Sitten
tatur u. f. w. geben weit beffer bem ^Cuge, alS bem ©brc
ein; ba^er fie am bejlen in ©ejlalt eineS gebrühten (Som^pen«
350
biumS bie Unterlage ju bem ben tobten fi3ttd[^fi«ben beleben«
ben Sortrage bilben *). Dag übrigen« ber afabemtfcbe Sw^
trag fo gut feine ©efei^e "^aht, aü j. fß. ber bomibtifdS^e, t>im
wüd)m er ftcb iebenfaQS febr unterfcbeiben muß (benn auf bem
Äatbeber foD eben fo wenig gq>rebigt, aK auf ber ßanjel
bocirt werben), foHte pdj) wol^I t)on felbjl t>erjlel&en; obgleich biefe
JCunft nocb bi^ unb ba im 2Crgen ju liegen f(betnt» 9{t4it
grabe ber fc^ine, gefcf)mädte, gerunbete ©til, ben mm im
9lotbfaIIe gleich brucfen lajfen f6nnte, t{| a, xoai baS etgent»
lid)t SSerbienfi eineS guten atabemifd()en SSortrageS an^mad)t
(obwohl bieg aUerbing« anä) fein ©uteS f)at, wenn un§ g(et(b
barin bie 2Cu§ldnber; mtMntlid) bie f^ranjofen leidet überlegen
fein bürften) ; fonbem ein gewiffeS gufammentreffen unb ftc^
Durebbringen t)on ^larllieit, ^rddfton unb gebenbigfeit in bem
9Rage; wie e$ grabe febedmal ber 2CugenbIidP erforbert^ ifi fenei
gebeimnigt)oIIe @twa8, baS bie fßMt ber 3nl^&rer an ^tm
Wlmbt beS gebrerS ^dngen unb fte felbft man^e« UnahUitff
i^ergeffen macbt, wdl^renb Wlan^t über eine no^ fo fcf^o»
fliliftrte «ebe etnf^lafen ♦♦).
%it ber a!roamatifd[H^n %mn bed Unterri^teS {!nb aber
Md) noc^ in gel^6rigem SSer^dltniffe bie im 9(^taQxapf)t hu
jeidi^neten anberen formen ju toerbinben, wel^e jwar Dem Unis
t>erfttdtSuntenic^te nicbt au8f^(ieglid|^ angel^6ren^ aber aucb
ni(bt fo abfolut t>on il^m audgefc^lofTen fein foUten, ati fDfanc^e
fi^^ einbilben. Sm ®egeritl^ei(e if} au& SSemacbIdfpfgung ber^
felben eine große ginfeitigfeit unb UnfrudS^tbarfeit entftanben.
Xfleö berul^t benn bod^ am (gnbe auf SBed^felwirf ung , unb fo
wenig man aUed au$ ben Seuten ^erauSfragen unb ablocfen
{ann, el^e man i^nen etwaS gibt (f. ^atec^etif) ; eben fo wenig
fann man nur in fte ^ineinpfropfen , ol^ne il^nen SSeranlaffung
ju eigener Verarbeitung be« ®t^ixtm ju geben» Die wenigs
fien <5tubirenben l^aben l^ierju ^ufforberung genug in ^i)
*) ®t(^ ftned fremben 8e^rbtt(^d blof in ber 2(bftd^t ju bebtenen, irai
ben Ißerfaffec beffelben' Ui iebem ^aragrapt^e in »tberleden/ ^at ^mat
ittoaiHü^teiienM, tft aber eben bef^alb anö) gef&i)tliö) unb erneust let^t
iene polemif^e 9{enomifleret, oon welcher ber t;)eolodtfcl^e £e()rer am eats
femteften fein foUte.
^) Ge$r gut i^at bief 0at){gn9 a* jD* ongebeutett
351
felbfl, itnb ed ift roin^öfzn^vmt^ , mm felbfl m6) bte @tm
tx^tutiQ ber Unit)erfttdt mit fRtpztitoxim tinb Sraminatorteft
entgegenfommt. 3(u(|) ifl e§ fein unebler 3w<{ng^ fonbent
Dtelmebr SBobltl()at;^ tpenn bte^ auf tveld^e man einen gebieten»
ben @tnflufi äben fann (i. £3* ganbeSfinber unb @ti)»nbiaj:
ien)^ iu äSeflebung regelmäßiger |>räfungen, ttwa femeßenoetfe^
ün^t^altm n^erbem
§. 109*
^ritoatftubtum.
foUctt» Sena/ 1785.
2Cn ben 6ffcntKd[)en Unterrid[)t mup \i6) bcr 9)rtt)atfleip
anfd)liepen, toeld^er t^eilS in SSorbereitung unb Sßteberl^^olung
t^e\t& in ©elbfifiubium, im ^ammtln t)on (Svatpten, fo^
iDte in fd)rifit(td^en unb praftifd)en Hebungen U\te^t, n)03tt
tiod) bie freiere gorm freunbfd)a^li^er Umgangömitt^eilung
t>oUenbenb ^tnjutritt»
S)af bloßer 6oIIegtenbefu4^ obne f)rii)atfletf| ju md)ti
ful^re, ift eine alte Srfabrung. ^an befucbe böiger nicbt ju
tötete 6oIlegien auf einmal, bamit man baS @eb6rte tbeitö bef^
(er in ft^ t)erarbeite; tbeilS für baS ju ^6renbe immer bie rechte
6m^f&nglicbCett unb 9?egfamfeit beg ®eifte$ behalte. Umge»
tebrt aber barf and) ber ^ritoatfleiß nic^t fo toor^errf^^en, baf
ber 2Cufent^aIt auf ber Unit)erfttät ein gmedPlofer n)irb. 2Cuf ben
6ffentltd^en Unterriebt ber leigtern muß t)ielmebr ber $rit)atf[eiß
fietS belogen werben» SSorbereitung auf bie SoUegien unb
äBieber^olung berfelben (^rä^aration unb IRepetition) ftnb
bie beiben 2(ngeln, txm totl^t ftcb baS alabemifcbe ^mats
ftubium brebt Sie eine fcbdrft ba$ 2Cuge ffir bie wabriuneb«
menben ©egenftänbe^ bie anbere prägt jte ber @eele tiefer ein.
bliebt auf aUt Kollegien {ann man {tcb gleid[)mdßig ^vorbereiten»
S3ei bi{^0^^f4)^n unb bogmatifcben SSortrdgen j. Sä. ift baS
Sßieberbolen bie ^auiptfacbe, unb SSorbereitung fann ^o^fienS
ba ftattftnben , xoo ein ^anbbudS^ gebraudj^t »>irb , bad ium
352 .
loorauS auf baS öufmerffam maö^t, wa« -be^anbelt werten
foU. Sagegen erfordert bic ©cegefc bic meipe SSorbcrcitung.
€l)e man ben SSortrag bea gei^rerS über ein biblifd(^e8 S5u(^
anbort; foH raan baffelbe bereits für fic^ curforifcb burcbgelefen
unb aud^ iebeSmal bad ju erlldrenbe @t&(! ipl^itolDgifc^ genau
buTcbgegangen ffabm; benh erfi in ber @tunbe felbfi mit bem
©rammatifalifcben unb gerffalifcben befannt »erben wollen^
ijl ein ungct)6rigeä SSerlangen» 9lur ^Berichtigung bejfen, wa*
man för ficb t>erfu^t bat, fann ^ier erwartet werben. SBaS
bie SBieberf)olung betrifft, fo befielt biefe nicbt Wog im Ue*
beriefen be8 ^efteS, fonbern an^ im 9lac^lefen beffcn, »a§
empfoblen würbe. ' !ro6d)te aber ioä) jfetä bei bem Sitiren
fclbjl t)on ben ge^rem ba6 rid[)tige 9Raß btobad)M werben! —
Srji wenn ber ?)ribatflei§ im SSorbereiten unb SBiebcr^olen
ba§ ©einige getban bat, fann er ftcb anberweitigen @tus
bien juwenben. @o fann j. SS. neben bem Sucbe, baS eben
erflart wirb, nod^ ein anbereS gelefen werben. -Und) foU man
mit ber laufenben gitteratur in Ätbem erl^^alten werben, wies
wobl baS gar ju Diele £)urcf)einanberUfen ton Sbtgfc^rifien
iiub Sournalen me^r jerjlreuenb al6 jldrfenb wirft *) j iüi
*) Z>htoo1^l toit bte Soumaltflif &Utf)aw(>t mei)v f&c ben ©ele^rten
obec ben bereits im 2Cmte flebenben pra!ttfd)en (S^etflltd^en , oB f ör ben
^tubcnten geeignet finben, fo tft boc^ ^ter bet Ott, mit ben Dorjödli^flen
berjentden 3ourna(€ unb 3ettfc^nften befannt su maä^en, welche ni((t
fd)on oben (§. 77.) genannt n>otben jtnb« 2Celtere unb bereits etngegans
gene übergeben mir, an S)an^ t>ern?etrenb @. 140—142« fi^on jegt no<b
berauef ommenben ftnb ^u nennen : ^öbtnger^ettfd^riftfür^^.eos
log ic, herausgegeben feit 1828*. oon 3. (5^* g. ©teubel,. feit 1830. unter
SKitwirfung mehrerer (Selei)tten oon ben SKitgliebern ber eüangetifcb s t^eo-
logifd)en gacultdt: SBaur, Äern, ®c^mib, ©teubel. Sö^rg. in 4 »heften
(froher S. ®. SScngen 2Crd&iö für hie SS^eologie mh i^re neuefte Sitteros
tur. aübing., 1815 — 27. S5b. VIII.). — 3. g* SRbbr'ö fritif^e
|)rebigerbibriot]()ef. Sleuftabt a. b* O., 1820. ff. Sa^rg. in 4 »^efs
tem — a:^eo(ogifcbe§ ßitteraturblatt jur allgemeinen
Äirc^enjettung. »armjl., feit 1824. — a:i)eorogif(%e @tubien
'unb ÄritiHcn, eine 3eitfd)rift ffir ha^ gefammte (3^iet ber S^ieologif/
^erauSg. t)on (S* Ullmann unb g. SB. e. Umbreft. »&amb.^ feit
1828. 3a^rg. in 4 heften. — 2C. Z^olud^i Utteratifd^er Hxn
seiger für d^rifilid^e S^ologie unb SBiffenfd^.aft 4bcrs
353
Qdti tfiulta, 8ed tfitiltam tfi m6) "fyitx nl^t )U t>etsef^eft. !Ü{tt bem
eefen tfi ^te f^teibenbe £^ättdteit ju t>ecdtnben. £)tefe beflelSit
tf)ettd m2(ud)ägen, @rcerf)ten; @i^mm(ungen > bereit ^eilfdmeft
Sluifeen fc^ort bie Alten erfuhren*), t^ziiB irt freien Äuffdi^ert.'
9{t4)t§ btent mel(|r bajU/ ftc^ über einen ©egenflanb red^t llat jU'
tüerben, al§ baS 2(u$arbeiten einer 2tbbanb(ung über benfelben«'
^ du fold^en 2(uSarbettungen foUten bie Sekret niä)t nut ermum:
tern, fonbern wo moglid^ benfelben i^re 3Cufm erffomf eit \ä)m*
fen; fa, e§ foQten baju biejenigen @tubirenben förmlich A^i
gel^alten v^erben^ über xoütl^t irgenbtüie eine ^atl^t ^on an^tri'
gegeben tjl. 2Cucb gegcnfeitige münblicbe unb fcif)riftlid[)e IBcur*
t^eilungen ber Arbeiten f innen t)on Stuften fein**), »dbrenö
ba^titn bai IRecenftren t>on 33u4)ern jum ä9el^ufe ber Sef^^
fent(ic|)feit nid^t in bie .^dnbe toon @tubirenben gelegt n^erben
toOte«
,iSStm
ianpt t&aUe, fdt 185()* iSa^rd* in 80 Hummern. -* iCriiiaferi bei^^
^efammten IS^eologie unb c^riftHd^en itixi^e, ^erau^oede&en
t>en m^rem Qkkfyctenp nnter 9)lttn>trfand «(^ ©fehfd^mib/ iii^^d)e, Üiui
ner tt« f. m dohuiQ u» Spi* fett 1831^/ SSapreut^ f^t 1833. Safltd. in 4
SSdnbeh/ jeber üon 3 »heften. — ^CUgemcinc« SÜepertertum föir
bie tf)toloQif6)e Sttterätur unb titö^liäje @tattfltf/ i)tvanU,
gegeben bofk ®. g. <&. ^ ^ e t n n> ä 1 6. SBeritn/ fett 1833. Sa^rg. in 4 SBänben«.
3)amtt ju »erbinben bie gelelfjtten geftfc^riftert alföemeinen 5n^attß : 4 als
Jefc^e, Senaifd^e/ Ceipjtoer Sittcraturjeitungj «^eibelbers
<ier 3at)rbüc^ec ber.Sitteratur^ Q^.^t Sßed'i ^llQzmetnei
älepert^t^tunt (et iieueffen ins unb oudldnbifc^en Sittero«.
ttxt, fortgefe^t feitlfil33* öon^6ttj5 Sa^rbödS)er för wiffenfc^fff^.
1x6)^ Ärttif/ ^ctoü^g. ödft ber &ozietit für wiffenfd^Qftlicj)« Äritif ju
SBetlirt* ©tiittdvfeitl82X-^ Ue*er SÖeriu^uftg fotd^er ©d^riften, fowfe übe».
8Uc<n^otieH unb dl^ceflfentenv^efen %r^atf$)t bdl. ®. tAitUvH IB^efä
®. 40» ff. unb „Oebanfen unb SSSönfc^e ober Siecehffon^ '^ in bcn t^^^U
^tubien unb Äcitifen. 3«^r§* 1830. ®. 500; ff. ^ Heber 6fe Zvt |u |c<
fen übet^oupt f. «Berber'« SJriefe (ben 345f!en) unb ©op^totf.
*) &0 tü^mt ber iitt^tU ^intuS ton feinem tntet: Nidil iegii^
qfQod jtfon ex^erp«ret. Dicere eriim ^öl^bät, nullurii esse libruji^
tarn malamy ut nöri aliquä parte j^rödessei. £)pp. III , 5. ^qU
tftiintt^, (5./ 2CnwetfttRi) f&r,3iln8linde snritSefeft, @T:eerptreti iüi\> Sc^irts
Un* «^annoöer, 1791.
»♦) HyaO^ <J' fQis, quum inticem se itiuttfis eifiöi'tflttionibus
amid ad amorem immtortalitatitf exacuunt. . Piin. epp. III, 7. 15^
354
«OT<Ma«i
UebtigenS ift bie freie Umgangsform ntcbt ju fel^r i^initt
ia8 gelehrte @iubtum jurudPiufegen. S)te fi3u4)er bleiben un5
immer, unb eigentlich gebt ba§ tecbte S3i^4)erjiubium, ba§ ge^
lebrtei Steiben erjl in ben f^&tem ^a\)tm an. S)er Umgang
aber auf ber Unit)er{ttdt fann unS nie nniebet evfei^t n^erben;
itnb Yotm ber freie Sutritt ju ben Sebrem ju btn SSorjugen
gebart, beren fidb auf gro^n. Unit)er{Uäten nicbt ZUt in
gleicbem üßafie erfreuen f6nnen, fo acbte man bagegen aucb
.feie ©tunben mä)t t>erlDren, bie man im gefeHigen, t>ertrau*
ten Umgange mit im ©enoffen bem freien 2(u§tauf(be ber
©ebanf en , bem jugenbli^en ^rguffe ber ©cfüble , felbp aucb
bem Srobfinne linb ber Saune geweibt bat äwifcben ber roben
:$nb4ngli^feit an bie gefcbmadlofen ^rmen unb ftttentoerber«
benben Serjlreuungen eineS groteSfen ä3urf(benleben$^ boS
.ben funftigen SEbeologen übel genug fleibet*), unb ber 2)u(f«
mduferei einer falf^en engberjigen äurürfgejogenb^it ijl nocb
eine fcbone, b^^^^^^ SRitte, in XDtld)ix bie iugenbli4)e Srifc^
t)pr frubieitigem SSerftnfen in baS ^bt^tj^ertbum betvabxt
spirb"''). äßem enblicb ia^ (Bind toiü, baß er burcb^ Steif«
unb ben SSefucb gefeierter SWonner***) unb 3(njlalten feiner
afabemifcben 8ebrjeit eine bis in bie fpdtern ©reifenjabre lieb?
lieb nacbbuftenbe S3lfitbenfrone auffegen fann, ber t>erfdume
e8 ni^^t unb ipreife ftc^ glücflidj^.
*) ©d^on ©|)encr Rögt In feinen Püa desideriis p. 127., ha^ bie
^abemteen feinet 3ett ftatt SBecffidtten ht& ^eiligen. ®ei{led SS^ereßdtte
be« ©aufs, »Qtgs unb 3an!teufelö feiern »a^ «^upfclb <u £>♦
i**) SBic erinnern in Scrmeibuna aUit fOlifbeutunö tiefet Ißortei
an htn öeifttJoUen bumorijlifc^n 2Cuffa4 „öier bie ?>bin jle.c'Mn ber
f&c^t wiffenfd^aftltd^en äeitfd^rift. 3a|)rfi» 1825. »g>cft 4. @. 74*
*♦♦) 9lur tijiwe man and) hierin nic^t ju mel, unb treitenid^ ntt
bem ®efe^en5a&en bcrfl^mtcr axanner «nen orbentlid^en ®6|enbienfl. üu^
tfl \>\t jubringlid^e S^eufiierbe Idppifc^r @tu|er wo|)t ju unterfc^eiben
Don jener wagten, innigen @e|>.nfuc^t bee auflirebenben Sönglingöy bot
SRann oud^ perf6nri* ju feljien , an bcffen ©d^riftjiyett et fic^ erbaut ^
8?ur bap leiber bie Sttuppn bei., folgen SSefud^en vdt^^t fetten ö^Jct »Hib!
3dft
§. im
mt bem tf)eolodtf(f)m @tubtum tji ba$ ))Pofop^ifc^^
l^tjiorifd)^ unb })t)ttoIoötfd)c forttt)d][)rcnb ju öcrbinbcn» SBöT«*
t)on anbern äBiffenfc()aften noc^ mitQznommm werben famtir:
^dngt n\ä)t fetten t)on ^)erf6nlid)er Anlage unb Steigung unft^
ten Umjidnben ab»
(SS t{} bie^ mä)t fo ju t)erflell^en^ a(9 fönten ober fönten
1)kt erji biefe ©tubien, bie man frfil^er t)erfdumt ^t, na6)Qtf
l^olt werben; benn bie :p|)i(ologtfcl[)en unb gefdjiii^tltcl^en , wie
audj bie mat{)ematifd^en SSorlefungen auf ber Üniüerjttdt un*
terfd[^iben jicb mit Siecht aufä be|iimmtejie t>on btn Se^rjlun»:
ben in ©pmnafien, gpceen, ^dbagogien. ©le feigen biefe^
notbwenbig \>ota\xL Änberö mit ber ^t)ilofo:pbie. ©icfe follfe
i^rer walf^ren SBebeutung nad^ erjl auf ber Ötiteerfttdt Metrie*
iK^n werben, unb l^öc^flenS {ann t^r einige |)rb)}dbeuti! t)on(
Äegfl unb ^f94)ologie t>orangefd[)icft werben. ®ie muß bal^et^
äuä) ganj vorjüglic^^, wie oben §. 23. gejeigt wörben x% mit
ber SEbeologie ^anb tU' ^anb gelten, ©a* nun aber bie
übrigen, ber SK^eDlogie femer jiebenben SBijfenfcbaften (j. SB*
9laturfunbe u. f. w.) betrifft, fo Idft ftdf> b^^^iber wo^l nicbtff
im Mgemeinen beflimmen. Non omnia passumus omoecr»
Umfaffenbere Ä6pfe Unnm mt\)t auSb<^lten , al§ befcbrdnftere.
2>af Ungluif ifi nur, bafi ftc^ mancber mittetmdftge &opf fät
ein Umt>erfa(genie i)Ut, unb burcb baft treiben bed TBliwit*
Un in aUem etwad, im ©anjen ni^ti lernt 2^ a S wdre
min freilieb febr ju wiSnfdf^ bof eine alljje meine grtci;^
flo^)dble unb ®ef(bicbte ber IBiffenfcbaften t>on
iebem ge^irt wfirbe, bamit ber 3ufammenbang be8 menfcbß»
(ben SBiffen« Rar t)or feiner ©eele jtdnbe, unb er t)or jebem
3weige ber ©ele^rfamfeit 5f4^tung erbielte unb t>or bem ju
fr&b äBoHenbetfeinwoHtn unb ber barau« b^^orgebenbe» Ab»
f})redS)erei aller ^albwiffet *> in @«abeh bewahrt w&rbe. Zn^
baS fogenannte „ ^ofpitiren, " mit tCuSWdbl ut^b- Äitfdiieibert»
23*
856
^eit betrieben, fann tpenigflene ben Slul^en ^aben, eine TC^-
nung Don bem ju n^eden, xoai anbete ju lernen \)abm, mit
benen man b^uftg in fiSetubtung f ommt ; toai man aber auS
SRangel an 3eit unb Jtraft ntcbt felber lernen fann« Ueber<
^au))t ifi baS 2Cnregenbe auf ber Umt)er{ttdt in baS ge»
bitige SSerb&Itmfl ju bem SBilbenben, unb bie SSielfeitigteit
yaitx ©runbU^feit ju fe^en.
l 11t
^ie @|)rad)e beS t()eoIogtfd()en SSortrage$ fei in ber
Siegel bie SRutterfprad^e ^ mmtntliö) tt)enn \iä) biefe^ wie
bie ])eutf(^e, alg auSgebitbeteö iDrgan ber SBijTenfci^afit be«
n>df)tt But Srgdnjung aber biene bie lateinifd[)e, bereu
SSorjäge in t)erf(i)iebener «^in{td)t einleuc^tenb ftnb«
dffmali toax bie loteinifcbe ®^xad)t buY^n)eg ©elebrt^.
fyro^e. 9tun ifl fte im afabemifcben Vortrage beinahe gatit
imb in ber Sitteratur itm grigem Xb^iU nad^ butcb t)ie beutfi^.
t^etbrangt/ unb. man fann miobt fagen, ba^ bieg eine, VHtm,
gleicb nid^t unmittelbare Sßtrfung be$ ^roteftantiSmud ^
SDie \)o^tn SSoriüge ber beutfcben ®)pxadft in SSe^iebung auf
freie @ntwic!elung unb eigentbämlicbe 2)ai;fieIIung pbil^f^y^i'
fcb^r SSabrbeiten, in jBejiebung auf aUii, ioa§ mit ber innem
b, b* tnit ber Sbeen« unb ©emutb^wett ^ufammenbangt (n^
bin alfo aucb bie S^b^otogie ibrer eigentbümßcben 92atur na(b
gebirt), finb t>on etilen anerfannt, bie mit beren ©eifle nub
SSefen aucb nur t^on fern vertraut werben, ^a, voit büx\vx
f ed fagen , baf bei bem ie|igen @tanbe ber SB3t{[enf(bafi ebne
Xenntnig ber beutfcben @)>racbe unb Sitteratur an hin oxitnU
licbeS b. b« tiefes unb lebenbigeS ®tubium ber S^beologie t>on,
(Seiten ber Xuetdnber ju benfen fei. £)emungead^t j^at bie
(atetnifcbe @ipracbe al$ ®etebrtenf)>racbe nocb immer Hele 3Be(»
tbeibiger , unb e6 fommt nur barauf an , au§ n)el(ben ©räa»
ben fte t>ertbeibigt xottU, mnn ti gelten foU, jt^ für ba&
Sine ober 3Cnbere ju entfd[)eiben.
%\xx Vit lateinifcbe ^pracbe n)irb 1. bie allgemeine SBer»
ftdnblfdl^feit berfelben angeful^rt @ie iß baS gemeinfame ge^
357
lehrte fBanb gwif^^en aUm Vtatiomn. 2CQem bte ®t[(i)iä)tt
ter iitttxatnt ^at nun einmal boö^ \ü)on bie Sßenbung gcSs
nommen, baf man mit ber lateinifdf^en (Spx(i6)t md)t mt^
auSxtid)t, unb ieber ©elel^rte n)irb Umo^ bie ^enntnifl mel^s
terer neuem ©pradj^en mit bet be8 8ateinifc|)en ju y^erbinben
l^aben, n>ie in fiSe^tel^ung auf Sl()eoIogie fo eben t)on bee beut»
id)m gejcigt borben ifl. 2. wirb namentlid!) in ürd^lic^stbeof
logifc^er Jg)inji*t angeful^rt, bag lateinifd&e @d[^riften über
flreitige ©egenjlanbe ben gaien weniger 2(njlof geben* jDo«
gegen ifl aber ju bemerfen, bafi aud) man(i)t Slicbtt^eologen
Iateinifd& loerjielS^en , baß Ueberf^ungen tii^t t)erl^inbert urib
baß übrigens fheng ge(ell)rte SSSerfe, auä) xomn fte- in beutfc^er
®\>xad)t gefcl[)rieben finb, fetten t)on ben gaien orbentlid!) ge«
faßt unb öerjlanben werben Wnnen. SBeft entfernt, jtdS) l&ier
l^inter ein getel^rteS 3(bracababra toerjiecfen ju woQen (waS
immer an un^jroteflantifcbeä ?>riejtertl&um unb an efot^ifrij^t
SSeiSl^eit erinnert) , wedFe man toielme^r in ben uerjldhtügern
Säien bäS ^eful^I, baß il^nen Dielfac^e ^nntmf e , abge^en>
itm in fold^en S)ingen ein tlrtl()eil ju l^aben; unb* grabe bie
ISerftdnbigen unb @ebi(beten werben {td^ beri^lten loffen. S>xi
ttnberjl&nbigen aber laffe man , wenn man fit ni^t beffem
•fann; unb t)erwall>re f!dj^ gegen SMißoerjidnbniffe^ fo gut e*
geH <^^ ^^fi^^ ^^^^ ^^f ^^^ ^on @ 4) <^ e i er ma 4) er (§.334.)
besetd[)nete SBeife. 3. wirb alS SSorjug.ber lateiniftfien ®ifxa6)t
bie J:ur}e unb IBunbigCeit t^re§ 2(u$brü(f eS gerühmt S)aS f)at
aber au^^ feine ©renjen. IBiele unb namentlidi^ t^eoIogifdS^e
©egenftdhbe t)erlangen oft grabe eine SarfhSuitgiS»;etfe, welche
fion bevientgen t)erf4)ieben . tfi, weldf^e mit itm attrimifd^n po^
fitit)en G^arafter jufammen^dngt; unb mit .einigem fRtä)H tfi
t0cH)l fd^on 6fter bemerft W(M:ben, wie ne^ weit ti)tt bie grte?
dt^ifc^e &pxaä)i geeignet fein bArfte, tl()eoIogif4) ^ )>|li(ofo))l^if(|)e
Sbeen'tn einer xf)ntxi gemdßen ^orm aud$ubräd(en, al$ bie la^
tetmfc^e ; Dbfd[)on bie le^tere bur^^ Cicero (wie er ti felbß t)pn
fld) r&l^mt)^) eine größere ©efc^meibigteit in biefer ^inftdi^t er^f
langt f^at ttebrigenft lel^rt bie Srfal^rung, .wie man fo oft
bie größte Un'beflimmtl(fett ber 3been unb eine faji bcttel^a^t
< 11 1
*) De nat. deor. 1, i.
__ 358
<Sebünfe)iarmufi& l^tnter ben blenbenben ®4^tmmer etm$ latet«
xi^^n |)^rafenPttteY8 ^ t)erbergen tpeig unb bamit fe(bfi ben
®e(ell)rten tmpontrt; benn tote baS ,;gebnt<{te Sßert^^ e(^maU
Auf ben gemeinen 9Kann, fo iiht oft ie^t nod^ bai „l{dd^
ni\ä)t^' auf ben ©elel^rten einen tounbeYbaren Raubet ^ui,
unb aud) bad Sabejie befommt ©efc^macf , n)enn eS elegant
gefaßt tfl.
SBenn toit. nun ^Uxd) bte ©rünbe nt(|)t gelten laffen lim
mni bieman ge»)6()nlic^ für bte {Beibehaltung be§ S^atetnifc^
anfubrt, fo woHen mx ioi) bamit bte lateintfd[^e @)>tad(K all
£)r0an ber t^eologtfcben ©elel^rfamfett fetneSmegS \>tiboxint,
fonbem t^r im @egtnt^eile b t e ©teOe angen^iefen loiffen , bie
ibx geb&l^rt.
Einmal nimlxi^ tt^hlt mi ber fortw&i^renbe @ebrau(^
ber latetnifd^en &pxa6)t in l^ifbrif(t)em Sufammenl^ange mit
ber ganjen obenblänbifcben Stixd)^ unb mit ben 9Ieformatoten
inSbefonbere. SBtc toüxbtn bie etgentl^&mlid[^ tbeo(i>gtf4ie
Syra^e, bte bon ber alten clafftfd[^en ber Statut ber ©a^c
nad) bod) immer fe^r t^erfc^^ieben ijl unb fein mu^ (i^gL oM
ftti^ltdS^e 9)^tlotogie) , ni(bt einmal mel^ip xtöft m^t^tn, xom
wit und nid^t fortw&l^enb in btefer t^eologifdi^en Satinttit
felbfl ux^ix^tm. SSir finnen fogar man4)e$ £)ogmatif(t>e,
loie eS in ben fpmboltfdl^en Säüdftxn u. f. lo. ^eroortritt^ beffer
begreifen unb toitrbigen, n>enn toxx mit b.em bortiget) ^pra4M
gebraud^e burd^ eigene S3erfud[)e in bemfelben fortma^renb t>er<
traut bleiben. 3ubem ^aben fold[^e äSerfudl)e einen geiflig
gi^mnaflifc^en, bilbenben SBert^, maS bei allem bie .^aupt^
fa4)e i% SBol^l ifi eä toa^r, bag [\d) SSieleS, n>a$ tnit bei
neuern ^l^ilofo^l^ ^ufammenl^&ngt i beffer unb bequemer itn
S)eutfd^en fagen Idfit afö im S^ateinifd^^en; unb ba jebe Ueber»
fe|ung etn^aS StrationateS an ftd[> l^at, fo geben tpir ju, baf
boS @igent^iimUdE)(ie ber mobernen S)enfn>etfe fxd) nie ganj
ins Sateinif^e übertragen laffe« t^lUein n)ie leidet tdufd^t man
fM!^ nid)t auäf t)onberanbem @ette, bafl man fertig gemacbte
beutfc^e ^i)xalien , bie und fd[)on t)on ber @d[^ule b^x geläufig
geworben, fAr ©ebanfen l^djt, tp&l^renb man oft nur bie
@c|^ale ftatt beS AerneS beftgt; fo t>a^, rotnn man e$
beim Sid|;te befielet, nid^t toir, fonbern, «oie @<^iUer fagt,
_ 339
tne @ipra4ie f Ar unS gebad[^t f)at. Wim t>etfu^e nur, ttm
ftc^ bed S3eftläeS eineS tva^ren ©ebanfend ju i^erftc^em, ben«
felben inS £ateintfcl[)e ju überfeinen, fei ed aud^ nur annä^e^
Yung§n>eife; unb mU ii<l) bte^' gar ntcf^t fägen^ fo fei man
uberjeugt, bie 5)^rafe entfalte irgenbwie einen fd!)6n fßngenbert
Unfinn, ben man in ber erften ^egeiflerung fär baore SRäntt
genommen. Wlit Qintm SBorte: ber ©ebraud^ ber lateintfc^en
@9ra4)e in geleierten fingen unb ^oxiiisfxd) aud^ in ber S^eo?
logie burfte ein not^n)enbtg.e^ @iegengen)ic(^t gegen bie beutfc^e^
^^antajlerei einer überfd^wenglic^en JRomantif unb SRpflit*)
fein^ in meldte bie fo (ei(^t mit ^infeittgCett l^neingeratl^en,
ioel4)e ben Umgang mit btn Zlten unb il^rer @^ra<li^e ^
lange auSgefe^t ober nie xtd)t betrieben ffabmy toit itnn
Sude voi>\)l mit Sit6)t ben ®Axaud) ber (ateinifc^en <Spxad)t
in ber 2;]eeologie eine ,f ^eilfame ä^d)t unb Uebung beä ©ei^
fre«" nennt**),
Uebrtgen6 eignen ftd() ni^t alle tl^eologifc^en £)idci))Iinen
gleicl^mdgig jur lateinifd^en 25arjlelluftg. 25a8 fheng ©pftema*
tifd^e , toxt bad ))raf tif^$Sl(»eQretif4)e/ M inniger mit ber ^i)i*
io\o)fii)it unb ber neuern beutfd^en läjlbung jufammenl^^ngenb,
i9irb in ber 9iege( beffer beutfc|^ abge^anbelt; eben fo bie ere»
getifdf)en unb i()iilorifc^)en ©egenpdnbe, in wiefern jte auf ©ars
tldDiung eines funjlgemdfen, burd^^ irgenb eine 3bct wbunbes
nen ©onjen ausgeben. S)agegen laffen fldj^ einjetne, nament^
lidS) in ejcegefe, Äritit, Jtirdeengef4>ici)te, 3)atripif einfd^lagenbt
Unterfu4)ungen füglic^ in lateiltifd^iJn Äiffertallonefi/ '9)rogram»
mtn VL f. to. burd^fä^ren; unb in SSetbinbung ^amit mag
and) bie romifc^c 5£oga fortn)alS)renb ba§ afabemifd()e geierHeib
bleiben, in n^eld^em bei auperorbentlidi^en IMa^m bie .^an»
*) @eU>{! aUt hie SOlpflif den>tnnt baburc^ an JCtaft unb emftet
•^altuno/ baf fte e$ t)erfud()t/ bie ftarre römifd^ JJcirm i^rem :2(ttöbru<fe
btenftbar gu ma^en, n)te eg'ben beffern fDi^flüern beg fOlitteUilterd/ einem
JCmpiS/ . Sicinug 2c delunaen tfl* (ig erinnert t>\ei on^ jene alten Qk*
ntdlbe / 100 b&trti^e dritter in eiferhet; Släfhtnd t)or bem iavtm SefuölNnbe
f nieen. SebenfaU» eine ^roßartidere ^OlipfliC , bie Ui bn i^t inn?oi)nenben
Sebensfraft ni^t fo letcfrt ins SdpptrdS)e unb S^dnbelnbe ausarten with^
♦♦) Zi)toU ©tubien unb Ärttiten. Saij^ro. 1853. »&eft 2. ©. 49t
^qn^
860
Minben tt\6tüam, i9»ji^renb fix ben S^ni^tixand) ht& aBtig»
liäfitt Xatl^eben)0¥trageö bie beutfc^e @)>¥ad^e t>or}Uiie^en x%
jDcm @tubtrenben mufl fcmit iebinfaüS bie fortip&^etibt
lUbung im @Vfe4)en (bui^di^ 2>ifputationtn) unb ®()>teiben
juc ^idi^t gema4)t wetbem SUnt tini ift.^itt nodf iu mcr»
len, baf man fi(|^/tiÄmltd^ ju ^&ten ^at, eine fatfd^ Slafficitat
ba etfheben ju wollen, too ber ©ebanfe bod^ iebenfoUö mc^?
fein fbU alS ber 2(udbntd(, unb jur SSei:fc^6nerung bed M^m
ben (tfiem ju veifiac^en unb iu t)erf(|in)emmen*)t
b. Sl^eoIogif^eS ©eminav.
in SSibte^t(0 unb bie SrOd^ libfc bad ^atl^fime feinet VÜffi$lnm^ $Ut
e^mhUtm^* Sxtb*, 1827* ^U bdtnit attdem* ^ird^en^ettuno. ^olb^^* 1^*
iDta! 9lo. 71. Sfuti 9lo. 106« eittetoturblatt. S^ttli 9lo« 55. S^iffell, 8.,
libet bie (Em4ttt»S ptMf<ifytic Snflitute ^t ^dtSbilbund ber cmflel^ciAeB
et>ange(ifd^ » d^n^ttd^en ®eifUid^en« (Sine aSororbeit füt bie 6e9ortebenb|
babnifi^e ©enetalfpnobe unb }ugleid^ allen Siegterungen gewibmet./ benen bot
fSobl ber yrotetontifd^en i^itd^e am i^ev^en ßedt itarUntl^/ 1881« J^up«
felb a. p« ^. {»lü— 55* — /^3fl bie $B|Ibim0« toeb^e Spbeologen üajf bn
Un{t>ev1tt&t erj^atten, aud^ auöreit^enb fiir i^en^eeifot^erbeqtf?'' in benlKiu
nalen bet gefammten SK^looie wtb d^ri^d^en ^Citd^e« ^a^ra« 18d3« 8b 1^
§. 112*
:£)a bie Unimfitdtöbilbund f&t: %(Ie biefel&e tfl, fie
m6gen Jlx6) augfiä^(iefl(td^ betr .tiir^e eber ber <Siö)nU voihrnm^
fp muß in ber testen ^eriobe ober au^ nad() berfelben no4>
eine Sel^^t^ie^ eintreten , metci^ }ur f))e(ieQen SBerufgt][)&ti9fett
^ **) ©kf 0efd()ieiS>t, »enn man glaubt, pofftfü ^ d^nfttfd^ Seötiffc unb
fßox^tUixxiQtn fo umfc^reiben ju mftfTen/ ha^ Ite (Sicetu) fodleic^) «erftanben
|)a^en wärbe. 3mifd)en bec barbartfc^en Qd^olafüf M SD^önd^ölatetn^ unb
bem p^tlolodtfd^en ^udömug bec (Srnefttfc^en ^d^ul^ $tbt e^ no4 eiii(
gtemlt^e mtU. Uebrtgend lefe man p IBilbun^ b^t t^eolopifc^en'Satinttit
»Ott ben Ätrd)ent>dtcm hm SWmuci«« g^ör^ Sactantiud unb^UöujKnuM
au« bcc 9lefonnation«5dt «DTuret (»eW^en 5. V. SBolf bcfonb^r« cmpfa^,
Ohraömu« , SReland()t^pn , (5ah)in / SSeja 5 au« bcf fpdt^m 3ctt ®rotiu«,
Sßetflein, ©♦ SBcrenfel«, Äumtin, SRoöl&eim, ©rncffi/ Äiiapp (Scripu^
rar. arg. Voll. IL), ©ricSbad^ (Opuscula), be fSkttt (Opuscula),
&ö:)(ii^ mntt, gri^fd^e n. \, X9^
Ml
votbüt^M. 2)tep gefc^ief^t fai ben Sembiatiht, Ue enttDcber
^Jrebiger? ober gelehrte ©eminarien jprin fönnetu
SkiS ®emmar foQ bie ttntDtrftt&t feme$n>eg8 ehtbe^v«
Itd[^ madJKn, me bitß iftec bei ben Jtat^olitm ber gfall tf{,
fonbem biefelbt erg&nsem SS foll auS ber Qäftxit in baS
Sebnt binüber^^ten. 9tun gibt eS nacb ^. 17. )n>eteYlei t^eo«
logifcbe SerufUreiflr*), ben ber ittrcbe, xotld)tm bei mittm
bie fReiflen beitreten, ttnb ben ber @<bu(e b. b* beS ofabe»
mifcben gebend; fär n^elcben {!cb nur bte SSenigem an^
hilizni gär betbe 3n>e(fe laffen ^cb @emmarten benf en unb
fär betbe gibt ed fold^e. %eibe erforbem aber, *ie mebr bie
ttnitoerftt&tSbtlbung biefelbe n>ar, eine t^erfcbiebene Sinricf^tung»
S)aS @enrinar fär tänftige £)ocenten toirb ftcb am beften
mit bir Uniioerftt&t t)erbinben laffen uvX> auf i^ filber befle«
l^en ; weil fkb \a aix^ bie SKAcbtigf eit, bie eS errieten tt>in, auf
bie Unit>er{ttdt bestellt. Unter ber Leitung iden fyrofefforen
n&mlicb »erben, wie bie^ }. $B. auf ben yreußifcben @eHtinas
rien toon S3onn unb fi3erltn gefcbie^t, bie flrenger Sßtffenfcbaft»
liefen unter ben Säuglingen, aud benen mit SSa^rf^einli^leit
bie fänftigen Seigrer ber ^o<bf^)u{e» tt>ieber b^t>ergeben, ju
eregetifc^n Uebungen, fritifcben IBefhebungen, gelehrten Unter»
fucbungen, )u 2(bfa{fung toon S>t{fertattonm n. f< w. ^ufam«
mmtttUn. Tiud) ijt in einem folcben «Greife am fti^^teften
@e(egenbeit }u mänbltc^er 6ntn>i(!e(ung unb freiem Vortrage
wtffenfcbaftlid^er 3been unb ^(nftcbten gegeben, unb b^ 23eg
)um 9)riiDatboeenten , 9ie))etenten n. f. xo. tjl bamit gebal^nt
@anff anbtvi loerl^dlt eft {!c^ mit bem f>rebigerfeminave. &n
fbld^ed tinnte ixoax aucb f<ben auf ber Unitoerfitit eingeri(btet
n>erben , unb xoit ffcb. bie 3änglinge ju tt>iffenf(baftU(ben Uu
bungen unter ber Seitung eineft gebrerft t)erbinben, fo tänntert
fte aucb unter ber Leitung eines folcben in bomiletifdf^en unb
!atecbetif4ien Uebungen ^ufammentreten. Unb in ber S^at
gefcbiel^t bief xoo^ auf ben meiflen Unit)erftt&ten. 3(Qein gei
wb^nlid) Um auf biefe Uebungen neben ben gelebrten ©tu«
*) ^oä) ein'Mtttt tüire bec b^d 0)hf|tonard/ f&r b^n cf ebfn be|s
^alb anä) efne eidene ^mmarbtlbun0 ^n nutf »
3S2
^^*
trten }u n^emg Seit ^5tmtn\ntimxim; ttnb iitbem t9ill {I4i oft
bei; red[)te praltifd^^ @tnn unb S^aft noc|^ gat ntct)t l)et benen ettu
finben, n>e(d^e tioä) ju fel^r tn ber ^eft^ unb ßompenbtengelel^rs
fainfett befangen unb alteS auf pe |u bejtel^^ett Qexoofynt ftnb. SS
Ük^t ft4^ tmlftx fragea^ . ob ^er nid^it eine m^aU^t fotftt^s
inbensng noü^ tffut, unb ob <S nid^ getatbenec fei^ loetm bte,
ioeb|)e bie fogenannte ofabontfcf^e Sej^rgeit ooUenbet baben , in
eine befonbett Xnflatt tteten^ bie fie in bad ))rafttfd^e St^
f^tnütberfut^r^ foH Xuf foM>en.€e«inarten E6nnte ivoäv im^
mv^itn M6t Sßi^tnitl^a^Üidfa, aber btefeS in rein ptaitiitlitx
fiSeiiebung: getrieben mevben. «^ierl^ev gel^^ren bann bie oben
genannten 9^4^^ ^^^ ^raltifdt^en St^efei ber ))0)9ul&ren 2>ogmatit
u. f. m.j, unb ^tt liefen ficb <iutb mi bem Sacbe ber Dafiorat
tl|)eologiei ber titux&it, ber $dbagogif| be§ Airc^red^t? f^tet
lere äRiU^eUuiideii madigen (}« S. genaue $r&fung oon Xgenbeq»
@efangb&(i(Kvn , ^ate^^iönlen) , al$ bief bei bem afabemifc^KQ
Unterrichte / r^U er in t)er Siegel ert^eilt n)irb^ gef4ieliKn fann.
SKuit aber bärfte. l^ter nie, tt>ie ti in d^nlicben ©emtnarten weifi
bi§n)eiten gefd^ielS^t/ baö ©ele^vte abermals bte jDber^anb get
loinnen^ fonbem ba8 |)raftifc|^e mußte fiets t)or(^errf(ben/ unb
bte eigent ttebung mit bem ftu er^altenben Unterricbte
mtnbejlenS Q^xitt Ijialten. SßaS nt;n bte Uebung felber be«
trifft/ fo sieben freiließ fSJtand^ pox, biefe auf htm SSicariate
unter. ber geitung eineS.geubten.^r^iger^ t>oriune]^men ; allein
tt)0 fünbet.mw immer folcl^e S)farrer unb fold(>e SSicariate?
2n ber iRegel finb bie be$ SSi^arS benotbigten Pfarrer bie
betagten ober ixäntiidtm, xt>üö}i am wenig jien geeignet fein
b&rften, auf.emen jungen:SRann belebenb unb anregenb ju
n>irfen. £)^jf.;Aber ift gemlg., bag auc^ bie Uebungen ber
@emi.nariflen roixlüd) )>raf tifd^e Uebungen itnb nid^t blofe
©piegelfed^teK^ien f^in muffen, vomn unten ein fSlt^xtxti.
§.113.
"a;i)eologifc^e§ ßramem
@on)of)l ber Uebertritt au§ ber Unttjerfttdt in baS ®cr
minar, at6 b'er au§ bem te|tern in ba§ S3evuf§teben vxix^ auf
368
tm ßrgcbntffe einet orbenfüc^» ^fiing l^eni^, bie ah&^
ütt beiben Orten eine t)erf(^iebene fein wirb*
3n n)ol^ordantftrten Qtaatm iß mit fRtä^ <Ntt HppüM
@]camen fejlgefei^t, ba$ SacuIt&tS« unb "bad @taat$e)?amen»
2)iefe b0)H)eUe ^rAfung foUte möf bwcö^tQ bei Sb^I^S^
llattftnben ''). Sbe bei; @tubirenbe bte nnmt^itkt mlä^t
unb in ben6anbibaten(i<tnb tritt, womit bie Uebergangd«
)>ertobe ani bem afabemifdben in bad jBeruföUben i^iei<bnet
t0ixt>, foQ et biei feinen eigenen gebtetn eine Prüfung biefleben;,
bie äbet bejfen 2(itfnabme in t>ai @eminat entf^eibet iDiefef
Qxcitntn n)trb ftcb aucb b^uptfdcblicb im fite^ig . «t)i{fenfd^aft(if
eben @ebtete i)alttn unb alfo aucb mit 9Iecbt bie gete^rtetn ^a^
(bet bet SSbeoIogie (Sregefe^ ^ircbengefcbi<bt^; S)ogmatif, SKo^
tat) t)criug(icb inS 2(uge faffem X>ai Qtaatimmtn aUx,
melcbeö nacb tooQenbetet Sebtjeit im ©eminate mdbt fon^obt
wn einet afabemifcben, alS t)on einet @taatSs£itd[)enbeb6tbe
t^otjunebmen xoaxt, muHte t)Ot aUem bet iptaftifcben S&4)tig^
feit getten. J^ierbet geböten bann bie Prüfungen in bet $ds
bagogif/ im ^itcbentecbte / in ben ©runbfdgen bet Situtgif,
bet Äitcbent)ettt)altung, bet ©eelförge \x. f. f. 25et bi^in ®e^
prüfte xo&xbt bann etfl au8 bem ßanbiboten« in ben 9)tebiget*
fianb gn üerfei^en unb iwcä) bit £)tbination bem ^rul einju^
loerlciben fein. 2(nber§ y^erbdlt eS ficb mit bem, bec ficji in bem
gelebtten ©eminare föt baS Äatbebet auSbilbet SBie 'et fcbort
todbtenb bet Sebtjeit in engeret JSerbinbung mit bet Univet»
fitdt blieb unb mit ibt ferner in SSerbinbung blcibcnj.tt>ifl, fo
toirb aucb bei ibm ba§ }n)eite @ramen t)on ber ^acultdt t>ots
genommen n>erben mäffen. 3n btm fSRa^i. alm r-cAS ba$
@taai^mnitn fut bm iptaf tifcben - ^fjtolo^m ftd^ t^on bei
ftreng gelebrten Sorm entfernt, in bemfelben Stape tturbe bie<
fe§ fi^ buxäf f))ectell gelebrte ^Sejtebung t^on bem frubetn
ganbtbateneramen unterfcbeiben. • gerbet geboren nun jene gras
gen, bie fo oft ganj t)ertebrtet SSBeife. bem^ f&nftigen (geetfotget
auf a;ob unb geben y^orgelegt werben, unb t>on beren SSeant«
wortung benn bocb am @nOe bie praf tifcbe 5£öcbtig!eit nicbt ab«
') ©i€^c ^upfclb a. O. @/72.
. 364
f)hnQt, nimlt^ Aber Codices ttnb Zudgabeh bev Söibü, üitx
f)otrijlit, 3(td[^Sologte; 8itterarflefd(>i(^te u* f- f. ^ittfftt xo&xbt
auä) fRetbobif beS SSottrageS, aUgememe SSBtffenf^^aftSfunbei
JBefanntfd^aft mit gelebtten Ttnjiatten u. f. ». gi^iren,* nnk
f^ier b&rfte möf mit aQem Steckte bie lateinifc^e @ptd(^ b(rt
f4ltd(i4ifte jDrgati be9 ®eban(entaufcbe8 fein. SBte nun ober
btr yraftifcbe Sf^eolog nac^ bem <Staat$ecamm bitrd^ bie £)r^
bination in ben |)rebigerflanb tritt/ fo wftYbe nail) biefem
Sicentiateneramen'^) ber ®mnftt burcb bie f>romotion in
ben afabemif^en {e^Yjlanb eintreten; xoobti i^m |ebo(& immer
no(^ freifl&nbe/ f[(^ )ugteid^ burcb bie jDtbination in ben Sütmi
au^el^men su toffen (p^l @. 42.).
«♦ 3^tt ttttb Umfang beö t^toloQxftl^tn
®tubtum§^
§; 114»
2)te Seit beS t][)eoIogifd[)en (StubiumS n)irb im SSet^
gteuj^e mit bem je^igen UmiianQe beffelben jjebenfalld ha ^
fttr j angefe|t , »o feine ^enrinarbilbung t)oKenbenb ]()injus
tritt^ 3Cber a\x6) felbfi ba n)irb {t(j() ein n)o^langelegter ofo^
bemif<^ei: Sei^rcutö td6)t me^ in n)emger al§ t>tet Sorten
»ottenben Idffen*
9Ran lefe }• S3, «^erbet'ö Znmnhmi breier afabemi^
f(fKv Sebriabre, unb febe, wie mel ftd[) ba fd^ion gufammen»
brongt, unb n>ie n>enig im SSerbiltniffe }ur ledigen 3eit no<^
geforbert wirb l -— 2)ie Idngere «ebrjeit erfd^mert aUerbingl
SKan^em Hi @tubium ungemein ; oQetn bei bem grofien 3u>
brange ju ben SBeamtungen vbtvt^upt liefe fiäi nod^ fragen,
^ Sßir fc^Qegftt uns ij^teranb^n (3ebrqu(6 an, nac^ weld^embei; et'dent:
Itcje 2)octor0rob ^mbi^nliä) erjl fpdter folgt 3m ©runbe ober ift, wie
oben ®« 43« d^i^tat worben/ ieber $octor im wahren ©nne^ ber bie
ISitjfettfc^ft toa^r^aft ju f5rbem im fetanbe tf^.
365
Qb fo(c|)e (St^d^totmn^tn im 3ntere{Te itv £in^e nic^t e^et
ju iDÜnfcben, ali ju befürchten finb? —
ättfafe* Ob fammtlicbe &el^riabre auf etnet «nb betfetben
^od^ifcbule obetr auf mebrern juiubtingen, ob ivgettb ein ®tnt
ibteniKoang in biefei; ^tnft(bt ratbfam ober erfprtef lieb fei, ge«
^6rt in bie aQgemetne ^obegettt @o i^iel ifi getoif ; bafi man
gut tbut, eine ©cbule wenigflen« recbt fennen ju . lernen, unb
baS ttebrige, xoai man ftcb fonji nocb encoitbt, an biefe eine
J^au:ptf(^ulbilbung aniufnä))fen» X>ai ^erumjieben auf ju
t)ielen unb üerfcbiebenartigen Unitoerptdten ifl ber geijiigen ®e»
nefung eben fo n)enig f6rber(i$, afö bad ^^erumjieben bei aU
Itn ^etlqueUen unb allen 3(erjten ber leiblicbem 9lur bag
man nicbt mfi^ig liege am Xeicbe IBetbe^ba! S)affelbe gilt
anä) t)on ber SBabl ber Se^rer unb ber S3&cber. @S xoixb
b&t^g anempfoblen , Ui recbt mltn unb ben t)erfdE)ieben{len
Sebcern gu b^i^en, um ia nicbt auf bie Sßorte bed (Sinen fcbtoö#
ren ju mäffen. 2)aS mag fär ben fcbon n^iter ©efirberten
fein ©uteö b^ben. SSer aber }u früb t)ielfeitig fein tpUl/ toirb
am Snbe nicbt$. Unfere Tlltm bilbeten {tcb oft n)cit einfeitiger
in einer @d[^ule/ an einem Sebter, felbfi an einem
bau!|)tf&d^li(ben fi3ucbe a\ii*), mit bem fte gteicbfam «ermacb»
fen waren. 3fi nun aucb gteicb biefe Sinfeitigfeit nicbt gu»
rtt(!iun)unfcben; fb mug bo<ib eingejianben n>(rben,baß bie@runbt
liebfeit au^ in aSejiebung auf 6baraf terbilbung babei tt>enig»
flen* nicbt ju furj Um. grjt wenn bie SButjelfafer ficb an'
ein erbretcb angefeilt unb ben nitbigen fRabmngSfaft in ficb
gefogen f)at, iann bie ^flange ibr ^awft frei emporl^ben unb
felbflflonbig n)acbfen unb gebeiben«
*) SBdl. «Berber a* £)^: ,/S)ie @(^ulbä4ier/ Me er (Jkt Ghtbtrenbc)
,,fortbraud()en fantt/ |> S3» S3tbel, äB5rter&ü(6er/ ®efct)i(bte/ snandj^e (Som«
,,l>en6ten u» f. n). brauche ^r fort, bamtt er 8ocatdeb&(^tntf behalte
,, unb ^ä) an ein gfortde^etibifd aucb tn ber ®e|tdlt ber fOSiffertfc^aften ^e«
,, w^bne^ ®o machte ei felbft Seibnüt/^
..^30«
§. 115.
Seitfolge ber einjelnen ^t6ct^Hnen.
^tt in ber (Süa)Hopibk naci^getoiefene orgatitfc^e Bus
fammetit^ang ber t^eologifc^en 3!)i8ciplmett bcbmgt anö) bie
^olge^ in ber fte ftubirt tocrbm muffen. 2)ie txcQßtifö)z St^eo^
togie nutp ben ©mnb legen ^ bte ^iflonfd()e gui: fpftemaöf^en
ben,SBeö bal)nett, »nb bie ^)raf tif(^e baS (SJange befd^Itepcn*
Xuf. bie £)vbnung , in ber gel^irt n>trb; f ommt mtlti an.
%xtiii(i) ifi man oft Don ben Umfidnben abhängig, unb allt&
btngd fann' nton ^^ ni4)t ju dngflltci^ an einen )u)>ot gefof^
ten §)tan l^olten» S)emungeadi)t mu^ bod^ eine ibeale %>m
aufgefleUt ä)erben , nact^ mticber ber @tubtrenbe n)emgflend am
nai^etnb feine (SoUegten etnridS^ten foU. Undf liegt tt>o^( <mf
ber S^Mh, bo^ in ber gegebenen 9{etl()enfoIge nur bie ^au;pt»
womente etned leben ber genannten %a^xo^h gemeint {tnb,
unb baf alfe^ wttnt bie ejregetifcbe, noc^^ Ote ]^tfiorif4)e. S^eolo^
gte in i^rem ganzen Umfange unb mit allen ibren iRjebenfif
4)ern unb SSerimeigungen t) o r ber 2)ogmatif be^anbelt wxs
ben foQL Stelmel^r ftnb, toit na6i)i)tt ju jetgen/ foIdS^e etgcnu
jenbe Siebenfacher (j. iß. Datrijiit, fircblic|^e 3(rcbaotogie, 8it*
terarg^f^id^te u- f. tp.) auf bm @d()Iu|i ju t)erf^)oren; »emi
ba§ 9t6tbigj!e abgetban ifi; wdbtenb bmg^g^n allerbtng^bie
2)ogmengefdtii(i^te ber £)ogmatit unb erfferer »iebet bte SG»
dj^engefcbi^te t)oraudgeben mu|l , toit au^ t^er (Sncpttopibie ja
erfeben. gben fo wirb bie ©cegefe andf nocb neben ber 25ogj
maül fortgefc^t werben muffen u. f. w. Ueberbaupt ifl baJ
ganje angegebene SBerbdItnif nur a potiori ju fafftn; berin
auf ber anbern (Seite fann un§ au^ »ieber nicbt entgebeir,
baß iai ©tubium ber fpdtern gdcber bebeutenb auf ba§ ber
fcöbern jurürfwirft, fo baß bie 25ogmatif j. Sä. ben ®inn
für .bie eregefe fcbdrft unb aucb bie S)ogmengefd[>i(bte wiebet
neue« Sntereffe für ben b^ben mn^, ber bereit« bie ©ogmatif,
fowie bie Äir^engefcbi^te für ben , ber bie ipraftifd^e SEbeolo--
gie gebort "^at u- f. xo. Sebocb berechtigt un§ bieg nicbt, bie
S^rbnung felber umjufebren. SBir t)erfucbcn bier, ein 9)enfum
3fi7
iexoi>\)l für ben bret * , ol^ für bett vieriÄ^rigen gelE)rcut§ \>ox»
Julegen, t>etjlc^t jic^ mit möglic^jfer greigcbung jeber burdS^ bie
Umfidnbe gebotenen 2(enbetung.
SScr^cid^nip bn in einem breiid^rigen 6urS ju
^6renben t][)eolo9tf(^eii SBorlefungem
erfleS 3alE)r. SSorbeteitenbe «nb SSibelflubtem
IjieS ©emefter. enc9F(o^)dbie. ^ebrdifdS)e*3 unb neu«
tejiamentlid)e ©pracblel^re. Surforifc^e gtfldrung au§aen)dl[)(ter
©türfc bc§ X S- ober ein (eic^te§ bijiorifcbea SÖVid) (SRutt)).
Grfldrung timi bcr fpnoptifd^en ©jangelifien' (etwa 8uca§>
©tnlettung in ba§ 11. unb SR. a*
2te8 ©emejler. ^tlttefiömentlic^e eregefe, too möglich
f)entateucb, nebjl fortgefefeten curforifd)en Uebungen (nacb t>tm
gefebu4)e). ©pno^jftS ber 3 erjien ©oangelien (Dber Sol()onne8
ober. 2Cpoftelgefcbi(bte), S:>mibm leicbterc (fatbolifc^e ober fleis
nere ipaultnifcbe) Briefe. £BtbeIgefd^i4^te, bibltfcl[)e 2(r(l[|do(ogi«
tinb ©eogra^bi^»
SweiteS Sa^r. igyegetifd&^iilorifdjje« ©tubium.
3teö ©emejler. gortgefefete ej:egefe be^ 3C. unb 31. Ä.
Qttxoa ^falmen ober Keine $ro))beten4 ))aulintfcbe SSriefe j. S3.
@alater ober (Sortntl^er unb itxoai^ .^ijiorifct^eS). ^irc^ienge«
i(^\(^U Ifier S^eir*).
^ie i^e&rdifd^e ®pra(i()e wirb grof ent^etld and) fcfion auf ,®i)mnae
ften. betrieben» Obwohl btefelbe t^rer Statur nac^ nidf)t in einen eidentli4)en
(Spmnaftalplan d^^^rt^ fo ift boc^ wünfc^enSmert^ ^ baf ber, n)etc^er nur 3
3ai^re auf hai t^eolooifdie ®tubium oerwenben fann, fdf)on einen 2Cnfana
im •&ebrdtrcf)en mitbringe, fei ed nun t>on ber @(^u(e ober auö ^rioäitftunc
ben |)er^
♦*) 3n ein ©emefter jufammengebrdngt, würbe berSJortraö berÄir*
4>endefdS)t(^te ju fra^mentarifcb 4 über gwei auSdebeij^nt/ su weitlduffd fein»
SQ3o man abbre(i)en foU/ ifl bem Se^irer ju übertajfem jDcd^ 2ei()t bie &:*
fat)run9/ baf man, sumal bann, wenn ha^ apoflolifd^e 3eitalter fonfl wo
be^anbelt wirb/ födlid) im erf!en @ur$ bi$ auf bte Siteformation
lefen {ann, woburd) man im ^weiten für bie ®efö)i6)te ber le|tem unb
oer neuern 3fft mef^r Siaum gewinnt»
368
4te8 Semefttr. ©regefe Sbn bie (jum S^dQ stirem
tmb f(^t)9tengern jBuc^er ber b^Utgen Schrift C^ttoa im X. Z.
3efaia6, im 91. S. JBrief an bie JRömer). «tblifd^ »ogma-.
ttf. «Ritcbengefcbicbte 2tet SbeiL S^ogmengefcbicbte (mit 3nbe^
flriff ber'@9mboltl?>
^titte« ^Ci\)t. $)odmatif(l^i<)raftifcbe8 ©tubiüm.
5tc*@emejler. gfortgcfciteö eregetifcbe* ® tubium (efc
nen ober ben anbern ^ro^b^en, <^iob, @))rücbto6tter ; Srief
an bie ^ebtder, TipoM^piti aud) xoo miili^ tixoai a\xi ben
tpotx)9p^tn). SDogmatif*).
6te$ @eme^er, ^ernete ejregetifc^e ^ai)U\t, ÜRotat
^raftifcbe SSbeelogie. (daneben irgenb ein !(emere8 bistori-
cum, entn^ebet Ixxö^ÜOjt 2frcb&o(ogie ober ^atrißiC ober 2itte<
■ t» .. ■■>■■■■<• ^
IBerjetc^nif b^t in einem Dieri&^rtgett 6utd
jtt ]()6renben t][)eologifd[)en SSorUfungem
(StfieS Sabt. SSotbeteitenbe unb jBibe(fittbieit.
Ijle« ©emejiet \ . . ^
2te8 ©emefler } ""'' '^'"^
Sweite« ^af)x. eyeäetifcb^tPotifc^ea ©lubttim.
3te6 ©emeflet* ©regefe, ungefabr wie oben**)^ gebift
3efu (jiatt be« etjlen Ä^eiB ber Äircbengcfebicbte).
4te8 (3emejler. gjcegefe, Äir^engefcbiöE^te Ifter iKÖeif.
^enneneutif ***).
*) Ö5ei einem ttop breiii^ri'öeh Öur«, wo j!^ bi^ 3eit fo fe^t jüfafts
ntetibrdndt/ liefe ft$ oieUeidi^t aud^ ber §Bortt!ao b^r b{blifd)en 2)odmdti(
(f. 4tifl feemefler) mit bcm ber firc^i[id)eh oerbinbch»
♦♦) Sm ©inselnen bie SBüd^er änjugeben, war fcfeon ofecn fcfcwierig ünb
ifl Jier unnfit^ig» (Si oerftc^t fid) oon felbj!, haf pd) biefelben in einein
3eitraum^ nö'n ^iet iai)xen bequemer mti)tiUn Itnb boUfl&nbt(|et ^bxm
lajTen* 3m ÄUdeifteineft i|! bie 0teö« immer hit, t?om fei(|)terft juth @^^
t^ uberjUdeben / unb wo miottd^ ein attteflamenttic^eS goaegtüm fnit eis
ttem tteuteftamenfli^eh unb ein btfiorifcbeS mit einem bibafttfclb^n lU 9^
binben»
SBIr fegen biefe abft^tlid^ m bie SD^ttte M t^eoto^ifc^en ®tttbtum^
#*4'"
— ^ 369
. dte§ @em^{ier. Sortgefe^te (S):egefe. S8tbltfcl[)e S)oss
mattf. ^trcl[)en'gef4)tc^te 2tet Si^tiU S)ogmengef(^td;te bi§ auf
bte JRefcrmatton.
6teS ©cmejler* ßregefe. ©^mbolif unb neuere Sog«
tncn9efd)id[)te. Sogmati! Ijier j£i)ül (mit Snbegriff ber 2f^)olos
getif unb ber bogmatifd[)en ^topdbeutit überbau:pt, ober im
SaQe bie £)ogmatif in einem äurS gelefen iDurbe unb bie
^^ologeti! t>on ibr gefopbert^ bie (entere allein). S)aneben irgenb
ein historicum^ tute oben*
SSierteS ^a\)x. S)ogmattfd[)s))rafttf(l^e6 @tubium.
7te6 ©emejier. gortgefefete gyegefe, 35ogmatit {mU
toeber gan} ober 2ter 2:^ei(). ^oxal S)aneben ein patristicum.
8te§ ©emejier. gregetifcl^e 9ladblefe. SJogmatifdjjeS
©iSputatorium ober S?ej)etitorium» ^xafti\d)t SE^eoIogie, tjer«
bunben mit l^omiletifdj^ s f atedS)etifdS)en Uebungen*).
SBcrglcic^t man biefe betben SJafeln mit einanber, fo ftebt
man, xoit in bie erjtere unmogli^^ aQe bie £)i§ci))Iinen gebrad^t
werben fonnten, über bie ej5 nüglidj^ fein lann, SSorlefungen
ju ^6ren (j, f8. ßeben Sefu, ^ermeneutif, 2{»)ologetif). SBejfen
ßebrseit aber nun einmal auf brei ^af)xt befdS^rdnft ijl, ber wirO.
bejfer t^un, ficb nur an bie bezeichneten ^au^ptcoQegien ju l^altem
3ufag 1* £)b eS grabe nöt^ig fei^ über ade biblifcf^e.
IBüd^er SSorlefungen gel^ört ju l^aben, i{i fc^mer ju entfc|)eiben.-
£)a§ 9?. a;. foHte man freiließ wo möglid^ ganj gehört.
I^aben, wa$ audj^ bei einem meria^rigen (5urS gefci()el&en fannj;
bod^ Idpt ftcb aucb tnand)t^ burcb ^riioatflei^ erfegen. f$ür baS
2C. Ä* muß weniglien^ fe jigefegt werben : ^entateuclS>, ^falmen,.
^iob, Sefaia unb einige ber übrigen ; aucb ber {(einem $ros
pf)tttn. 3u wünfd^en wdre bann freilic|^/ baß ber ganje &as
Um fie mit Sntereflfe ju t)bxcn i muf man ftd^ emigcrmogen fd&on in ber
@cf gefe t)erfud)t ]()aben ^ t)on ber onbern @ette aber n)trb t^r fßovtvaQ ans
re^enb auf bie fpdtern eregettfciSieR ©tubien n)fr!en. Ob JDrttif ftc^ gut
Dortra^en lafe/ baoon unten»
*) 8e|tere !6nnen icbodS) aud^, nod^ el^e man hie Z^eoxie gehört ^at,
oerfttc^dweife fd^on früher (ettt)a Im 7ten ©emefter) begonnen werben»
370
v»n mb aixöf bie Tiipotvfpfftn, »entgßend curforifc^^ t^on iebim,
bet ftd^ )ur erjien |)väfiing metbet^ gefefen toorbeti feien ; boc^
irtYb auc^ ^tet matic^ l^tnter bem äßunfd^e iUYudn>(eibetT« •
3ufa^ 2. Sur bte neben ben t^eologtfd^en SSorlefungen
fottu)äl()Tenb ju ^orenben y^tlologtfc^en, ip^Uofopi^ifdl^en unb l^ifto-
tif^en Kollegien l^aben n>tr m6)t notl^ig erachtet , eine Safel }U
geben. 3m 2(Ugemeineit fann bemetft toetben , baf e$ gut i^;
foYtn^&^tenb ein pfailologicntfi, unb ^wat abwe^^fetnb einmal ein
graecum, bad anberemal ein latimimy auä) too m5glid^ eitti
mal einen ^iä)Ux, ba§ anberemal einen ^rofaitet gu Yoa^lttu
@ef(i)id)t({cl^e SoKegien xoitb may^ tt)o^l t^un , mit benen. vbtt
bie ^ird^en^ef(^ic|)te in irgenb eine SBerbinbung ju bringen, fo
ba^ man )» S3* ^efi^ic^te be§ ÜRittelalterd neben aber unmittelbar
uac|^ bem erfien S£^ei(e bet ^ird>engef4)ic^^ iu ^ören ^&tte» SSa§
aber bie ^l^ilofopl^e betrifft, fo burfte n)bl^l jwed ma^ig fein, bie
))]()tlofo!pi^ifd)e @t^i{ t>or ber t(^eoIogif4^n SRoral unb eben fo
bie 9feligion§ipl^iIofop^ie t>or ber ©ogmatiF ju \)bxtn. 2)ie
©efc^icbte ber ^^ilofopl&ie wirb gut mit ber 2)ogmengefcl^ic^te
8«famtnertipaffett, ^bagogit mit'% praftifc^en äll^eologie u.f ».
®ne . aDgemeine (Snc^flopSbfe ber '^iftenfd&aften enblid^; fo
anregenb jle a\xd) m 2fnfange feiir lii5rfte, »irb noc^ beffer cn
baö enbe bet afabemifc^en 8au^al$n ipaffen unb fb wiebet in
bie fpecieHe tl^cologifc^e enct)fiopdbie jurüdfful()ren , t>on ber
man ausgegangen ijl. 9lo(i) ift trtilxcS) ber orientalia ju
em)df)nen. ^ier fommt aUeö auf ben Swerf an, ben man fid^
borfe^t. SBer ft^ jur ejregetifdS^en SBirtuoptdt mit 2Cbftc^ten
afaf baö ge^^fad) atrSbilben will , n^irb haB ©tubium ber wt*
Moanbten 2>iafefte rec^t balb mit bem beS ^ebrdifcben ju m--
binben unb in xtiä)tm SRafie fortjufefeen l)aben. 2fnbere wer^
ben beffer tl^un, ftt^ erfl gegen ^nbe be3 ßurfeS ober, wo i^s
nen (Gelegenheit gegeben i% noti) fpdter mit bem «ttgemeinpe«
befannt ju mad^en.
§. 116.
Umfang beS @tubium$.
®er Umfang; in mlä)m eine t|)eoI09tfdf)e 35iödp(i«
ffubirt »erben foll^ ijl burc^ We me^r ober minbec »it^tige
371
©teil«, bic Ite im ©anjai rinnmtmt, bebingt. tjmrna^
(inb temn: Wejeriära Sild)et W« reiiitiglleii, bit h umnitttt
bot« Beaielitmj jum Mli8i68=^rifHI#mlinb pto(tifcf)=frtiI)r
li^tn itim jltfiens lüepjiolb b(nn baä Slbtl(hibiom in Sit.
binbung mit Äic<I)ni8tf(i)iif|tc, ■Bogmofit unb SSomI bm
Äint be8 })ri)ttftantifci)=tf)toIo8ifcl)tn Stabiltm« bllbet.- »i«
»crfotgmg rinatlnet Sronge 8"^ S!it(u»|itff fann nfdit »im
2tflett geforbcrt roctbm, unb bacf oud) bei ben gingeinen
«t|l narf) einem compenbiatifc^en ©tutiliat beS @ab)en ein=
treten.
X)ie$ ivtib {i(^ int Sinjelnen np(^ txutlit^er näc^weifen
Uffen. .
n. Sefonbeter Z^ttL
ÜDet^tbolügie bec einjelnen t^eologife^en )Cleci)!linen.
1. 3ut nwti^^tn S^eotoflte.
§. 117.
iDic (Sregefe jerfäUt in Beäie^ung.aaf ijren Umfang in
Me cutfctifclie unb |lot«cif<l)c. »eibe Arten beS ttntetrii^fe«
laden (i<?) oetbinben , nnb jwm fo , baf in fptadjlii^ec Se»
gie^ung mit bet cutfori(c(ien Sefung angefangen reitb.
3ac eutforiWen Sefunj eianen (i* um eWen Sifbrifite
BMet, J. SB. im 5t. S. einS be: 3 eiflen ©janjetien ober
' bi'e aiJollelaeWitl)«, im 5t. S. bo» »u* Siutii, boä bet »i*;
ttt, bie ffiütijet ©amnel'S. Äu* IJa^t bte cutforifcfie gectßte
totjugereeife in ba8 ^linfnm bi8 ^tieotfltiSe« iinb bu Dtl.
eatnnlittidjtt«, roälitenb ü* bie (latatiWe ettlitnns belfet
ffit ben Jtnt^eberoortrafl eignet. Snteffen (ann auci) bie njeit.
läufiäete Srllätunj eine« e*tift|leUet8 , mit atnu^ung bet
Sommentate, ©egenlianb btS *tiMt(leife« Kitben.
24*
372
t
§. iia
S)ec ®^(aid) Ut Kommentare tarnt er{i bann von
te^tm Stufen fein , wenn ft^) bie eigene SUaft bei bem Sc.-
{(dren f^mUm^li^ oerfud^t fytt 3u »tele ^UfSnatM ftnb
eher t>em)irrenb, al6 ^ure^tleitenb« Unb eben fo fjlt ber
SSerfud() einer eigenen (fd[)riftli4)en) Ueberfe|ung f&r ben 3Cn-
fong n>eit f6rberli(^er, dS bei: @ebrau^ Dielet fremben
Ueberfe|ungen unb ^^arop^tafem
eine epegetifcl^e SSorlefung foQ ^auptfddE)lidE) jum eigenen
gorfd^en aufmuntern. 2)ie befle äSorberettung auf btefelbe ge^
{d^te^t ^ n e Kommentar unb o l^ n e Sujiebung itgenb* etneS
anbem S^üliimittAi, ali beS SB^rterbuc^eS unb bet ®ramm(u
tit G^t man nocb bie SSotlefung axüjixt, t>erfucbe man fi(b
in einer fdE)rtftItc^en Ueberfegung beö ®tMti, baS erf (drt mu
ben foQ, unb berid^tige bann biefe nad^ ber @tunbe. Tiixä) ber
gebrer tt)trb n)obI tbun, eine beutfcbe ober lateinifdb^ Ueber-
fe^ung feiner Srf (irung entoeber t)oratt$suf(bid(en , ober naä)--
folgen iu laffen ; ba§ Untere ifi ipaffenber, ie mebr ftd^ bie tle-
berfegung ber ^axa'p^xa^t nibert^ bad erftere, ie ntebr fte n)iiU
Itdbe Uebertragung x% @rfi nadf ber SBorlefung, bei ber SSie-
berbolung fann ber ®ebraud(^ anbern^eitiger Kommentare t)on
9ht^en fein. iRodb t)or bem ©ebraucbe ber Kommentare foU
aber ba$ iRadbfd^lagen unb XSergleidben ber in ber SSorlefung
angefübrten parallelen unb anbem Stellen/ befonberä iah
forgfame SSergleicben ber alttejlamentfid^en Qxtatt im 31. 2.
mit bem £)riginale unb ber LXX* t>orbergeben.
SBer biefeö orbentltdb burcbfubren unb ttxoa nodb ben ei-
nen ober anbem t>on bem gebrer empfoblenen Kommentar, bie
eine ober anbere tiCbbanblung über eine ©teile u. f. to. geb^ng
nac^lefen »iH , f)at t>ollauf ju t\)m, obne baß er notbig W,
fidb in einen e^egetifcben SBalb ju t>erlieren, ben er t>or ben
ißliumtn nidbt ffebt ©§ ijl aber vbtx^aixpt ein großer 3rr*
tbum, tooju jum Zf)tH einige ber neuern e^egetifcben eeijhim
gen 2Cnlaß gegeben b^ben ; aK bejlebe bie aücbtigfeit be§ &t"
geten mebr nur in ber biftorifd[)en '^enntniß aQer miglicben
_ 373
ZnSU$m$tn mb ^iöj^tni in bem xidftigtn Zaftt, ou§ im
melen t>orl^anbenen eine gu Yoa\)ltn, ta fte \>od) nur in Um
®t\ä)idt, felber auszulegen unb mit eigenen %u$tn in
feigen*), jti fucl^en x% ©elbjl aber aud^ bann, wenn man
SU ben weitem ^ölfamittefti greift, wirb man ftd^ t>or ber
^anb beffer an bie l()alten, wefd)e bem grammatifi^ s |>ijlortc
fc^en SSerjlSnbntffe auf bie ©prönge l()elfen (@d)6ttgen, gig^t«
foot, ®rotiu8, SSäolf), alä an folc|)e, tt)el4)e ben bogmatifdjien
Sbeengang nad) eigent^ümlidS^r SQBetfe entwidPeln**)*
S)amit foQ feinedwegS ber ©ebrauci) ä(terer unb neuerer
6ommentare gdnjltd^ uxtotf)xt fein- 9lur jebeJ an feinem
SDrte! 3ur ®ef(I)i(^te ber JtuSlegung tjl e8 not^wenbig,
aud) mit ben ©rftarungen ber Äir(I)ent)dter beFannt ju fein,
unb in ba§ :patrif}ifd^e ©tubium gel()6rt allerbingS auc^
bie SBürbigung t^rer eyegetifc^en SSäerfe. Sa, felbjl au8 ber
©cegefe »oßen wir fte ni(i)t au8fci[)rießen, wo e8 gilt, ber felbjjc
fiänbig gefunbenen iCuSlegung im @i;tielnen no(|> mt^t isiad^t
txnd unb ®twxö;)t ju t)erfd)affcn unb bie in ba8 2)ogmatifc^e
l^inuberfü^renbe (Srflirung t>orjubereiten ; benn obwobi wir
un§ an feine 2(uctoritdt binben foUen, fo muß e8 unS boc^
in bem @rabe freuen, unfere Auflegung burd^ fxü^txt Ur<
t^ieile ausgezeichneter @^egeten befidtigt ju ftnben, a(S eS unS
auf ber anbern ©eite wenigflenS mißtrauifd^ madigen mn^,
wenn wir gewal()ren fönten, baß bie JCuSlegung, auf bie wir
verfallen finb, noä) t>on Sliemanbem fonjl toorgetragen worben
ijl. UebrigenS wirb bk falf4)e Qvkäft, ntnc 2Cu§legungen er^i
*) fRid)t\Qet ha^Un ^lerfiber Sttere S^eofo^en, 5» SB. Gauiienitts
diss. I» p. 26»: „Atque illud est, quod soleo studiosis usque ad
yyfastidium inculcarCy ut ad commentarios non adeant, quin prius
yyillis aqua baereat, neque ultra possint in loci examine proprio
^^remigio pergere,"
**) „Caeterum cum commentarios dico, eos intelligo, qui scri-
y,pturambrevibus adsensum litteralem accominodatis observationi-
„bus illustrant ; non qui occasione scripturae suas, quas locos com-
„munes vulgo vocant (i^re ^O0matt(!), in medium protrudunt, qui-
„busque adeo libri sacri non tarn sunt commentariorum argumen-
,,tum, quam praejudiciorum loci quidam atque indices." Gaui-
Ae nius 1. I. p, 27.
374
finben }u wollen, %xclH t>a weniger ^la% greifen; too nur bje
alten nod^ nici^t fennen unb an un6 felbfi toernoiefen ftnb, al$
ba, wo ber eigenen ^r/tft ni^^tö me^r übrig bleibt/ f 13 {t(^ ent^
ipeber an f^^on SSjor^at^beneö unb S^rabitioneQeS an^ufd^ließen
Dber auf originelle 3(bgef4)mad(t^eiten ju t>erfallen. £)amit i^
tnbeffen nid^t gefagt, ba$ wir unS bei leiner fetbflgefunbenen
^u^tegung beruhigen bi^rfte^t; fobalb {te {eine ^uctoritat für
fic^ l^at ; im ®egent^ei(e muffen wir olf Drotef[anten ftet^ bie
SRöglic^feit neuer, b. 1^. in ber ®pxa(i)t unb ben gef(|>idbtli<^
S)aten beffer begränbeter, 3CuS(egungen fortwd^renb in bem
Sßa^e ju^eben, a(§ $l^i(o(ogie unb ©efdt^icbte unter un§ fort^
fcii)reiten; wiewol^l baö Sßi^trautn in bie eigene @el[;fraft iebe&
mal ju boppüt firenger Prüfung aufforbern foQ '^).
§. 119.
2)a8 fritifci^e Urt^eil mup ftcf) on bet ©c^gefe felb^
ouöbtlben, fowie au^) an i^ bie I)ermeneutifc^en @runb*
f&|e am beften flac 9ema(jE)t werben f 6nnen«
Ob eine t)on ber . gewö^nti(|)en Einleitung in ba^ X mi
9{. Z. getrennte SSorlefung über bie ®runbfäge ber ^iti! am
jie^enb genug wdre, um t>on SSielen gebort ju xotx^zn, laffen
wir iaf)in geilellt SebenfaU^ fonnte eine foId)e SSorlefung,
bie oben brein nicbt gteicb im 2(nfange }u ^bxm xoäxc, bie Ue--
bung in ber Äritif nicbt erfefeen; benn erji im SBaffer lernt
man fd)wimmen» S)affelbe gilt aud> beinahe t)on ber ^erme^
neutif, wiewol()l fidf) biefe noc^ i\)ix fpflemötifcl) vortragen laßt**),
2Ba3 alfo für 2(u§bilbung ber fritifcben S^bigfeit get^an wer^
ben fann, ifi t>a^, baß man ben @tubtrenben anbdlt, ftcb toon
tjorne bwein einer fritifd^en 2(uSgabe fowol^l beS X aK 9?. S.
JU bebienen, unb bann bei ber ©regefe felbft bie geSatten
u. f» w. berurfficbtigt. Znd) in äBeiiet)ung auf bie fogenannte
f)o\)txt Äritit ijl e8 gewiß beffer, wenn ber gebrer fein Urt^eil
über bie Zt6)ti)tit einer angejweifelten ©dj^rift; fowie aud) über
•) ©c^Ieiermad&er S» 139* 145»
**) % fl ©runbUnien ber &scaimatü^ ^ermeneutif unb ^ritil^ (Eanb^
i)\xt, 1808.) e. 226.
375
fo mand()e3 , n)a$ xaw gmö^nKc^ \n Mn fpedeSen Sintettung
t)ortragt, fo lange %\xxM%h!A, l^td et baS S3ud) fe(b{i feinen
3ul()6rem erKärt l[)at. Sßan (ann allenfalls tn ben ^rolego«
tnenen baiauf l()tnbeuten^ bafl ba§ S3uc^ auiS t)erf^tebenen
©rünben bejwcifelt »orben fei, bag bte ffiinen beffen Jlbfaffung
in biefe, bie 2Cnbem in jene Seit feigen, bie ©nen biefen, bie
2Cnbern ienen ÄreiS t)Ott gefern annelE)men, o^ne jebod^ bie
Xcten fc^on %\xm t)otaug abjufd^ltefen» S)abu¥d() n)trb baS
Sntereffe an ber Unterfu(l[)ung felbji gemedt; unb inbem man
baS frittfd^e Uvt^eil ftd^ vokiUxi unter ber Sefung beS SSud^eS
erfi entoicfeln unb allmd()Iig befefligen lagt, l^dlt man bie 3u^
^örer fortwd^renb in ber gel[)6rigen fritifc|)en Stimmung. l!Xk%
gewinnt äBid[)tigf ett unb S3ebeutung ; man^ merf t mit SSergnä*
gen auf iebe ^leintgfeit xa Sejiel()ung auf ben @))rati^gebraucl^ ;
vciWi fielet baS 3nnglein ber ^age jtc^ balb ba, balb bort^in
neigen, bi§ enb(ic|) ber 2(ugfd^lag mit t>ölliger S3eenbigung beS
äSu^eö felbjl foljgt SJJaä alfo SSiele fcl[)on bei Eröffnung, i^ret
eregetifciben Kollegien geben, n)ärbe n^eit beffer ^n ben Sd^luf
yafen, moju man ft^ bann freilic^^ bie nöt^ige 3^t auff)}d<-
ren follte*)*
2, 3uc ]^tfl:orifdf>en SJ^eologie.
§. 120.
SKit ber Unh)erfalfir(i[)en9efd)id)te mwp baS fiv4>en][)iflos
rifc^e ©tubium begonnen unb erfl t)on einer compenbtarifö[)en
iDarftcUung berfelben m baS iClueßenilubium unb m baS
©njelne ^inftbergeleitet »erben* %ixt \>txi mnemonifd^en 3we(f
ober ift ber ©ebrau^ ber %(i!oi^tXi^ unb »o m6glid[) bie ei^^
gene 2fnferti9und bfrfelben ju em})fe]^lem
♦) üRe^rere neum (Sommcntare finb aud^ auf bicfc SBclfc auS^earbeU
tet, i« S3* bie f&mmtltd^en üon glatt, ber Don ^d^necEenbui^d^^ ä^^>^ ^^>)
S3rtef beg SacobuS, bet; t)on Uflen ober \iiXi ^nef an bie @^a(ater* 2Cud^
ti'd0t 0cl^leierma(t)er bie. ^jregefe auf biefe t&etfe ooc
376
& t^at einen gewiffen @dE)ein t>on @tunbltd^feit/ gleich an
He £luellen ju ge^en; abev \>od) nur einen @^em. Sitnnm
foQ etner aui Sufebiud bie JCitcbengefc^icbte lernen^ toenn tt
nocb nic^t toti^ , n>er (SufebiuS tvat unb in n>el^em SSetl^atta
nlffe er ju feiner ^vX fianb ? Um aber bieg )u xox^tn, m\x% er
f4ion btefe ^i\i felbfi (ennen gelernt b<tben u. f. k9. S>o§
Ueberftc^ttic^e , ba& icilgemeine muß a(fo t)orau§gebett. 3(ber
fretlidii barf man {td^ babei nicbt begnügen; bie^ mare allere
bingd jDberfl&c^lidtifeit 2)ieienigen Se^rbA^^er ber ^ircbenge«
f^^id^te finb ba^er bie empfeblen6n)ertbe{}en , n^elcbe , n>ie bie
t)on S)ani unb ®iefe(er'*')/ in bie £luellen l^tneinleiten tmb
einjin>ei(en baö jBefie auö i^nen mittbeilen; n)omit man jleboc^
au4^ xovXtx audgeful^rte S>arfieIIungen ; xoxt bie t)on 9leanber^
ju ioerbinben l^at. grjl »enn fo ba6 Sntereffe für gefc^id^tlic^e
Sorf^^ung gen>edt n)orben ifi, xo\x\> btefe aa ibrem ^la^e fein.
S)aß fte ftcb in i^rem ganjen Umfange nur für ben SSirtuofen
eigne, ijl oben (@. 205.) gejeigt worben j bocli^ xa\x^ ficb ieber,
ber ein Urtbeil im ©efcbicbtiicben ]()aben xo% >, toenigjienS on
,, einem Keinen %\^t\\t ber ®ef4)icl^te im 2Cuffucben unb @e$
„braudje ber Öuellen geübt böben"**> 2£ußer (Sufebiuö unb
ben übrigen altern J^irc^en]()iflorifern xotthta aud^ no^ anbete
t>on ben t>oriugncbfien SSdtern ju bead()ten fetm 2Cm meinen
JU empfelj)!^« fin^ ^twa: bie aipojlolif^en SSdter, befonberS gle«
mens, Sgnatiuä unb ^olpcarp alS bie ipraEtifd^ üorjüglid^ern;
Vit 2Cpologeten, befonbcr§ bie beiben 2Cpo(ogieen beS Sujlinu§,
n>omit 3;b^o)>^i(ud toon ^Cntioc^ien unb 2Ct]()enagora§ ju t>erbiiu
ben. ^ieran n^urbe {td() einiget aug 6lemen6 t)on 3Cleranbrien
unb £)rigcne§ (namentlicb beS lefetern ©cbrtft gegen Selfu§)
onfd()lief[en ; worauf ftd|) Ät^anaftuS, SBaftliuS, bie beiben ©re?
göre in Ueberpcbten unb Jtuöjugen mittbeilen laffen. 25ie ^o»
mileten, namentlicb (S^rpfoflomuS, finb in t)erfdE)iebeher .g)in(t4t
tt)i4)tig unb foUten deinem, (km wenigjlen bem fünftigen iprat
tifcben Sbeologen, ganj unbefannt bleiben. Unter ben lateini^
*) 9lur \)(iL^ Ui le^term W JCuSwa^l foröfdltiger, bie Örbnung 5»<*
mdfiget; unb auc^ ha^ 2Ceu$ere gefdUtder ift, waö ^ter aUerbtnoö mit Is
S3etrad)t !ommt*
*•) ©dS^leiermad^r §. 190.
rfk
377
iä)tn S32tem behauptet 2(usu|lln Un erften 8?ang; beffen @on#
fefftonen nebfi 6en @4^rtften de civitate Dei utib de doptrina
•christiaDa }u ben anjtel^enbfien gehören.
2>cr gatinitdt wegen tjl, tt)ie fc^on oben bemetft, göc^
tanttuS gu em))feblen. SSon ben frühem Lateinern ftnb SRtnuc
'S^ßi^/ ßpprtatt unb X'tttuüian ju bead[^ten. S)a tnbeffen auc^
^ter ntd^t aUed unmittelbar au§ ben £luellen gefcböipft n^erben
fann, fo erinnern wir l()ier nocbmal6 an ba6 ©tubium ber
^ono9ra:pbteen Cöfll» ©• 216. 216.)- — 2)ie im ^aragrapb^
^mj)fobrene Anfertigung toonSabetlen bebarf feiner -weitern 9Je4>t«
fertigung; jie wirb jtc^ iebem burd^ ©rfal^rung bewdlS)ren»
3* 3ur f^ftemattfd^en X^eoloQu^
SDa bie ® ögmatif auf gpegcfe unb ®e\6)x^U tn^t , fo
tjl (te an6) fortwd^jrcnb in lebenbiger JBerbinbung m\t biefen
SBifferifd^aften, fowie mit befldnbiger 3iM\iä)t auf bie ?>l;ir
.tofo|>^ie 8u betreiben* SRan eigne ftd(> nid^t fowo^t ein frem.
beS ©pflem an, al§.bap man ft^ntit Senu^ungbeS SSor^
l^anbenen feine 25ogmatif mit m6glid()jler S^lbjljidnbigfeit
in bUben befhrebe« ^affelbe gilt au6) wn ber Sittenlehre
uttb ber Apologetik
fffienn ©nige, j. $8. fWoS^eim, ba8 bogmatif^ie ©tubium
niöjt fcüf) genug feigen ju fonnen meinten, bamit biefeS allen
fiinftigen tbeologifc|?en SSejhebungen bie 8lici[)tung gebe, fo
glaubten »ir üielmel()r, ba§ ^6ren ber ©ogmatif erjl in bie
jweite ^dlfte beS t^eologifcben (SurfeS fefeen ju muffen, weil
na^ unferer in ber enct)Koipdbie entwitf elten 2(njic^t f^on ©ce«
gefe, biblifc^e 2)ogmatif, ^ir^jen« unb 2)ogmengefcl&i4>te t>or»
ausgegangen fein muffen. 2)ogmati{ unb Sßoral bilben ben
@d^lußjlein ber wiffenf4>aftlicl^en Sl&eologie , in wiefern
wir biefe im engern ©inne bed SBorteä ber praftifd^en entge^
878
-•^
genfe^tem jDamit ifl ahtt ntcl^t gefaxt ^ baß ba# b^gmattfcl^
@tubtum ibtx^Mpt txft mit bem ^ixtn einer bogt^tattfc^eti
SSotlefung beginne; nocb baf e$ ftc^ bamit t^oQenbe. §ßiümüit,
ton mit ireger ^l^eilnal^me^ mit freiem Stopft unb offene ^ta
ieti fein S3ibelftubium treibt, xotv ber gefcbi^^tlicl^^n entwitfe^
(ung ber Dogmen mit re^^tem Sntereffe am^Dogma felber
folgt, bem bilbet jtcb/ befonberS tvenn er m !|^Uofo))biren b* ^
baS @itiielne auf ein 2(IIgemeine$~ unb ©runbfdgli^^eS ju be$
Rieben gen)obnt x% t>on felbfl fcbon eine S)ogmatte att/ ebe er
nodb baju gefommen ifl, eine frembe ju j^iren; grabe m^ie m
ber j^egefe bie eigene S^^f^^ung bem Stac^fi^Iagen ber (Som$
mentare t)orau6geben muß. @rfi n>o ber ©eiji eine getoilfe
SIeife beS Urtbetl^ gen^onnen unb in flcb felbfi eine gen>iffe bog«
matifcbe Gonfijlenj erlangt ^at, Idßt ficb ein fre^tbeö ©pflem,
unb ixoat t>or allen anbern baS beS gebreriS mit 9lugen anbirem
. Obne in verba inagistri )u fcbn)6ren , arbeite man fi(^
nun mit aller Äraft ber ©elbfhoerlaugnung, »cld&e bie SBiffen«
fcbaft i^erlangt, in ben fremben ®ebanfeniufammen^ang f)io9
ein unb ipieberbole ibn felbfifi&nbig, trage ibn mit ffdb berum,
prüfe, »dble, befprecbe ftcb mit bem gebrer unb 2Cnbem*J.
-Ueberbau)>t aber n^dbne man nic^t, ba^ ftcb baS bogmatifc^
@tubium auf ber @(bulban{ ober am (Scbreibepulte t)oQetibe.
& begleitet, too ti red^ter 3(rt ifl, ben 2;beologen überall ^in,
auf feine ©pajiergdnge unb in bie einfamfeit, e8 iji feine
©peife unb feiti tdglicbe§ SBrot. 2Cuä ber 9feligion, unb jwat
ber fubjectitoen, ber frifcben SebenSquelle beä ^erjenS, fließt Oft
ber recbte 9lal()rung§faft ju, beffen fte fortwdbrenb bebarf, wenn
fte nid)t t)ertrodfnen will, unb ben fte mit \|)ulfe ber SBijfem
fcbaft ju t>erarbetten ^aU
•) „Sßenn ber ße^rlmö 3weifel ^at, cntbecfe er ffe in einer fo xcid^-
„ gen ^<x^ feinem 8e^rer treuiici!)^ 9leue 3n>eifel ^aUn W SBal^r^eit tnu
/,merbc»äW/ unb tin ße^rer »x>irb »on ben bcfc^eibenen Zweifeln feiner 3u:
,/^5rer gemif aufgemuntert 9 benn ^ter gtlfg um fein Se^r^elb
„eineö collegii, fonbern um ^a^x\^t\t einer fo verbreiteten ^Religion,
„@tubium unb 2Cmt auf ßebenöieiten* Sßer l^ier zxn furd&tfamcr
„^eudf)Ier ifl, ift'ö fi(^ unb 2Cnbern %\x taufe nbfacf^em
„^6:ia\>t nM «Berber Entwurf ber ^Cnn^enbun^ breier ofatemifcben Se^:
ja^re @. 186*
. 37» —^
I
^an n)irb bte^ aber ntd[)t ia'fyit\ mtfioeirMen topKeit/ ^1$
liefle \i^ bie S)ogmattC t&.berbau^t niit (Spaji^rengel^^eti t^erbie?
tien unb alö mac^e bte reUgtöf^^ejtnnung unbj^nige Steigung
in )p^ilo\op\)x\(!^tx @))eculatton ba§ @tubtunt ber gele]()irte»
^ogmattf {tb^rfläfftg. £)a$ eben (genannte tfi mx bte cQnditiQ
sine qua non, unb aUerbtngS gibt el nocb 2(rbett genug i bie
3U ben S3uc|)ern i)inn)eifl. 92idi)t bad giabe ifi ba§ 83e{ie^ ba^
man aQe moglid^en izf)xhü(i)ct ber £)ogmatif gu fRatf)t jiebe;
bte S)utci[)arbeitung etne$^ obet n>eniger tDttb für ben 2(nfang
genügen» S)agegen aber laffe man ftc|) baS 9lac^fjd^(agen ber
SBen^eiSfleHen ; fowo^l ber biblifc|)en a(d ber aui ben f^mbolt^
f^en jBu4)ern angefäl()rten / angelegen fein* 2(uc|^ bier muf
man mit eigenen 2(ugett fe^en* @ibt eS bocf^ btlamtliö) eine
fKenge l()erfömmUc|^er looi probantes, bie auc^ t)on neuem
2;e^rern ber S)ogmatif bidn>eilen mit iu grofler ^eid^tfertigleit
angeful^rt xotxitn, unb bie in iSeiiebung auf il^re l^eweifenbe
Äraft in ifyt yiid)t^ t)erfdt>winben /^ wenn mm fte beim 8i4lte
befielet unb in i^rem e^egetifcl^::btfiorifcben Buf^mmenbange er$
Hart. £)abei foQ man aucb mit bem ortl^obopen ©^fleme ber
^ird^e^ mit ber ^Terminologie, btn SDeftnitionen , ^eweiSarten
lt. f. U)* t)oafommen t>ertraut tottitn, »oju ba§ £)ur4>arbeiten
irgenb eineS bogmatif^^en <^au))tn?erle§ , toie ber loci be§ S»
©erl^arb ober minbefienö be§ Hutterus redivivus (nad^ ^afe),
t>on großem 3l\x^tn fein tt>irb *).
Ti^^nliä) mt mit ber Sogmatif ^txf)Mt ti \iä) mit ber
5Biorat Tino) biefe wirb nicbt allein au§ SBüd^ern erlernt,
fonbern mu^ fid() »ie in ber 8Biffenfcl[)aft tl()eoretifd), fo im 8es
ben ^)raItifdS) bitben. SSefanntfc^jaft mit ben ©runbfdfeen ber
^>biIöfopl^ifd)en (gt^if unb mit bem ftttlid^cn ©eijie beä &)xi^
ftentbumS unb ber Sibel leiten t)on felbjl ju einem ©^fleme
fcer 4)^^ipltd&^n SRoral bin. SBer bie l()eiligenbe, reinigenbe unb
erl()ebenbe ^raft be$ @))angelium$ an ^d) erfal^ren l^at, n^er in
*) 3n f8eiiei)\xnQ auf hai bogmatifd^e ^atetial 1)aUn aud^ fBxtU
fdf)neibcr'ö ge^rbüd)er, fowo^l ba§ oben (@. 290.) ansefü^rte ber JDogs
matif, aH bet //SJerfud() einer fpflematifd^en @nttt)td!e(unc) aller in ber
iDogmatiC üorfommenben SSegriffe nad) ben fpmbolifdien a3üd)ern ber lut()cs
rtfdien ^irc^e'' Sp^., 1805. 3 2Cufl. 1825. dn auggeietd^neted S^erbienfU
380
emjiem streben begrifen tfi, bie 6)xlßi^m SSugenben im et-,
genen geben ju loemttf Itcben , ber vebet au8 @rfabntng, »op
ftcb aber bann freittd^ aucb bie (itengere 9Bi{fenf(baft gefeüen
tnufl. -^ 2(u(b bi^^ wi^b; na4)bem man erfl bte ' X>OQmatil i^
rem n>efentltcbflen Sbetle nacb tventgfienö in {tdb t)erarbettet
ffüt, bie S^ut^arbettung eined fremben @9f(em8 «on Stufen
fein, unb aucb bi^^ ift bad SSergleicben unb 9lad^fcblagen Ui
Utngefübtten notbwenbig» '
Onblid) n)irb ftd^ aud^ bie Ti^ptlo^ttif, bie mir ixoat aß in^
tegrirenben Xi)tH ber S>ogmati{ bargefleHt baben , bie ficb aber
ani} xokbtt at§ gefonberte 2)i6d:pltn auffaffen Idft, am, beflen
im geben felbft t>onenbem S)a§ gefen a^ologetifdber SBer!e
älterer unb neuerer ßeit *) , fowie aucb baS 2Cnb6ren einer Sor^
lefung ober biefe SBiffenWaft ijl jwar febr empfeblen§»ert^ ;
wie aber ber Ärieger ' mebr im ^am))f e , afö auf bem Srer-
ctetplal^e Umt, fo toitb aucb ber eigene ^ampf mit bem 3nm<
fei, ben ieber ©enfenbe ju bejleben f)at, bie ttügllen unb Uf
j)ferjten Apologeten bitten. 2£n ficb »tug e8 ieber crfabren,
xoai ^auptfacbe am (Sbriflentbume fei, worin befpeti befeligenbe,
allgemeine £raft liege, unb er mxt> ftcb bann nidbt im mof
eben taffen, »eber t>on.benen, bie mit ber ©cbale bm Äetn
4oerwerfen, nocb t)on benen, bie über ber ©cbale ben Äem wr»
f ennen. — ^ter wirb ftcb aucb bie Äunjl beS gebrert m
metften t>erberrlicben lonnen, »enn er mit tlarem unb nfic^
temem ©etjle, bzi allem SBoblwoHen gegen 2fnberSbenFenbe,
ficb bennocb feine« SBefenntniffee t>on g^rijlo nidbt fcbdmt,
fonbem eö ungefcbminft unb ungejiert mit Jener Snnigfeit
au^fpricbt , welcbe ficb jietö aB baS JRefultat ber eigenen Ito
berjeugung bem SSortrage belebenb mittbetlt
*) Uebnaenö mug neben ber apoloQetifö)en ©d^nft ia^ corpus de-
licti, hie @d)rift beö ©egncrd, mit t)erolid()en »erben* @o tüffete W
Oberlin äum Kampfe geoen bie gretgeifter burdi) ba^ Sefen ber ecjriftm
«oltaire'S (jteij^e Oberlin'6 ileheti t>on ©c^ubert @. 290* I^od)" börfte folije
gectüre beffer ben reifern Sauren aufbehalten »erben.
381
4t 3«c J)raftif(|>en S^^eotogie»
§. 122.
Sßenn itgenbwo, fo i{i, wie |t(() t^on feCbetr vet^lc^t,
im ))ra(ttf(^en @ebtete bie Uebung mit bec JS|)eode 3u Mithin:
fcen* grflere barf aber »eber ju frü](> nod[) ju frat eintreten^
itnb niu^ fid) tt)o m6glid[) an b<i& tix6)l\ö)c geben in ber SBirfc
Uc^f eft anfd()liepen*
SBit b<^ben in bet @nct)fIo^äbte gefeben; n>te bie Uebung
bie a;i)eorte nicbtöberflüffig madj^en fann. 3n bet SRetl[)obo*
logte aber gt(t eS ju seilen, n>te bte Uebungen aniufleQen feten^
c^ne 'n)eld)c bte 3;b^<>ne aUerbingS eine graue bleibt: S>ie Viu
bungen fionnen nun ioerfud^^wetfe beginnen, no(^ ebe bie Sbeo#
Tte gebort n>orben i{l; benn für fo nä^tidb n>it )» S3. ben jSBefuc^
eines bontiletifcben (SoQegiumS in vviffenfcbaftßcber v^^inftcbt l^aU
tm , fo Idcberlid^ würben »ir eS finben , wmn Semanb fagen
xooUtt, e§ fonne ftcb deiner an eine ^rebigt n)agen; ber nicbt
tin hoinileticum gebort* ©rabe ais' ob nic^t einer @):egefe
txtibtn tonnte, ebe er ^crmeneutif gebort \)atl Snt ©egentbei?
U, n>ie wir gefeben b^tben, ba^ erfi ber/n>elcber ficb in eige«
nen @rfldrungen geübt ^at, @inn für eine bermeneutifcbe SSorle:;
fung erbdit, fo wirb and) erji ber mit recbter TCufmertfamfeit
beö @eifle§ ben bomiletifcben ' SSorlefungen beiwobnen, ber {tcb
* felber \^on üerfucbt i)at unb auf ©cbwierigfeiten geflogen ijl^
bie ber bloße Slbeorctifer nicbt abnet. 2)amit aber wollen wir
fcineSwcgS ju alljufruben ipraftifcben SSerfucben aufmuntern;
bznn obne wiffenf^aftlicb-tbeologifcbe SSorbilbung im 2ClIgemet<
nen, obne binldnglicb t)orau§gegangene jBefcbdftigung mit 6re»
gefe, ^ircbengefcbid[^te , Dogmatil foQ allerdings deiner ben
^eiligen Sebrfiubl/ aucb ni^t einmal jur ^tobe, bejleigen bat?
fen. SiefeS frübreife ^rafticiren ijl ber ftcberjle SBeg, ben
@eifi t>on ber fhengen SBiffenfcbaftlicbfeit abjufubren unb robe
empirifer, feicbte ©cbwdi^er*) ju bilbem — SBo aber nun
*) ©(^letermad^er §. .258. 3Cnm*
388
einmal t)te Uebungen eintreten, ba foUen {te au^ nx^t blo^ bem
yiamm, fonbern mä) x^xfx ganzen 9latur mä) pxalti\ii
im, b. ^. ftci) bem geben unb ber SBitllicbfeit anfcbliepen.
eine ^tebigt foH aH fdl(3()e xolxlüii) t)or einer, fei eS öu(^
Keinen, d(^rifi(i(ben ©emeinbe, in einem toittli^m ©otteSbienfie
gehalten ' n)erben ; benn eS tfi grabeju enhoärbtgung beS l^eili^
gen 2[mte$, gur bloßen ^robe i>or im leeren ^t&^len, einiig
jum J5ebufe ber Äritif , i« prebigen ober gar — ju beten!
@olc^e Uebungen am ^antome mäffen ben mit ®eifl tinb
©emötl^ S3egabten toal^rbaft int&i\6)xcdtn, bem n>entger %n^
gejetd^neten i)d\m fte aber toenig ober nid^tS. @&en fo jtnb
bie (atecbetifd^en Uebungen in ber JCircbe ober in einer Sd^ule
in \)atttn, unb ni^t ttxoa im 2Cubitorium tE^or ein f>aar gebum
genen ^inbem, bie man toxt 9>ferbe in bie Steitf^ule treibt,
um ^änfle alt ft^^ mad^en )u laffen.
Q^t man inbeffen mit eigentlid^en 9>rebigten^ ^oteddifotn^
nen Ut f. to. in ber ©emeinbe 6ffentlid£^ auftritt, loffen ^
aQerbingS t^ielfa^^e unb loereinjelte SSoräbungen privatim m
nel^men* ^aoon nod^ einiget im Sfo(genben.
a. 3ur ^omiletif.
§. 123.
aSoribungen inm §Jrebtgen ftnb: U SBedPung unb
©d)drfun9 beS praftifd()en ©irineS ibtt^aupt hd bem 8efm
ber aSibel (Slejrtfammlung)} 2* 2Cufjeid()nen ber auS ein«
SSejrte ju jiefjenben Zl}mm unb JDtSpofttionenj 3* @tit
unb ©eclamationSübungen im Allgemeinen^
SBenn eS ^ttoaS Änjiößigeö i)at, an einer ^rebigt gfl^
rimente gu machen, fo t)erliert e6 bai SBibrige, fobalb bie Ue^
bung nur mit ben einjelnen f^unctionen vorgenommen oirb;
au^ benen bie ^rebigt iufammengefei^t i{l; unb xo'xt ber Xn$
fdnger in ber 3eic^enfiun|l juerjl ©triebe, bann einjelne ©liebet
unb jule^t erjl ganje giguren jcicbnet, fo laffen fiöf aud^>
miletifcbe SSorübungen für ben funftigen |)rebiger aufiteUeö.
aSBir tbeilen bicfe SSorübungen (nacb ©. 323, ff.) in bie t«-
rijiifc^en, biataftifc^en unb femiötifdS^ $ brajKfd^en.
- — 383 —
$eutff!ifd[?e uttb bxatatti^6)t fSotübting. Sie?
ben bcr eigentlichen, gelehrten ©ycgefe, bie ftd^, o\)mt>zh SBlid
ju jerffreuen, tiiüjt ju fe(>r in ipraftifd&e SBejie^ungen einladen
t>axi, foDteauci[)'nbc& bel^ufS bet ipraftifd^en Ä^^plogie b<>miletif(i&e
ßj^egefe gelefen ober üielmel&r biefe follte m6)t nur gelefeh, fom
l^ern bie ©tübirenben foBtcn in i^r geübt »erben. SRän nebme
tin biblifd^es S5it^ ober ein größere? ©^riftganje, m Itebjlen ein
fold[)eä, baä üiele praf tifdf^e SKomente börbietet, j.S.btn ffirtef be9
Sacobn6, bieSSerö^rebigt, bie ®letd(^rtißreben beS §erm, oberaml^
tiwai Ttitteflamentlicbea, j. SSr. bie @j)riid^tt)6rter*), unb fudS)e
bie SSejtebungen \)exan^, m rotl(i)t pd^ ein Sgl^emh anfnfiipfett
laßt, unb bann tjerfucbe man fidb unter 2CnIeitung be8 gebrerd
im genauem 83e|iimmen beS Äbcma unb im 35iä^)oniren bef*
felben. 2(ber aucb bei btm eregetif^en ^riioatjlubium fet man auf
aUeS in ber SSibet aufmerf fam, toai ftdb b^miletifcl^ gut beban»
beln laßt S3iöwei(en brängt ftdf) uni mitttn in ber gefebrten,
pbttologtftbert SBtfcbÄfttgung mit einer ©cbrijitp:elle eine ^d)btit
frud)tbare Seiiebung auf. 2)ie b^Ite man fejl, unb fd^reibe
jte ettt)a {n furjen Umriffen in ein ju biefem äwerfe ju l^aU
tenbeS S3ucb , wenn man bem ®ebdd()tniffe nicbt traut @o
fann man ficb naä) unb nad) eine felbflgejogene ®ammimi
von Z^imtn unb' 25i§vöfttiorten, ein eigene^ Sbeenmagajin
anfegen, obne baß man n6tbig ^at, ju ben (eibigen Großem
*) (Sg tciU. und nämlt(i() fd^einen, ha^, wenn Qitiö) in htm n)i{Tenfd)aft^
Uä^m ^tublu'm bfe Docjmatti^ bet; ^oral t>orande^en muf, e$ im ^vaftu
fcf)en beffer tft/ mit öbenDtegenb moratifd^en unb ganj^ allgemeinen
vS^cmen ju beginnen» 3e mei^r ndmlidb ein Änfdnger nod^ bamit su tf)m
l^at, fein bogmatifdf)ed @Q|lem fiä) felber ju orbnen, je weniger er no4
^erc über feinen @toff geworben, bejlo fd)tt>ieriger wirb ilj^m ber populdre
2CuSbrucf unb befto me^r gerdt() er in ®efa]j)r, flatt einer 9)rebigt eine
t>ogmattfd)e 2(b()anb(ung gu geben» 9lun rui()t gwar bie d^rifllic^e ID^oral
aUerbingg aud^ auf ber ä)xiftiid)en Dogmatil $ allein in t)ielen ^uncten unb
grabe in bem allgemein ^raftifdben erfd^eint fte, populär gefaft, ali hk
rein menfd&lfd^e ßebensmeie^eit, für bie eö nur eines gefunben SJetftanbeJ
unb eines empfänglichen »^erjens bebarf, um ffe aufiune^men. ^it biefem
-ßinffl^en müf ber Änfdnger im ?)rebigen beginnen. Silur fo wirb er e<
%u einiger Objectiw'tdt bringen , wd^renb h\t , wel^e ju tief fein weire»>
0ew6()nlid^ fo in i()rer ^ubjectioitdt üerfun!en unb rerftrid^t bleiben, bafi
ffe h^m 2(ttbitorium unoerfldnblid^ Werbern
Cer gebrucftcii ^rebigtcntroürfe unb 9>o(liHcii ftiiie äuflu'^t J»
ncljmen").
©emiottfd) = btaflifdje SSorübung. SBitl man
nun folc^e felbfigemndjte ^Prebigtentroütfe jut ^rcbigt ober
^omilie au^itibetten, fo mag bie^ immer gefdjeljen. Zi5 blogei
3tuffnfe, fltä scriptum, lägt fid) bie ^Jtebigl, o^ne 3(n(to^ für
büS djrijtüdje ©cfüfjl, in bem Steife ber SBitfiubitenbtn »ot:
(efeti unb beutt^eilen, roo bonn audj bie £iiction von i^rtr
fün|i[erifd)6n ©eite inä 'Äuge ju fuffen iji. ©laubt man
aber noc() einiger Uebung im münblicljen SJorttflge felbjt ju
bebürfen, e^e man fidj getraut öffentlid) aufjutreten, fo raacte
man büd) um ®ofteä roillen nidjt bie gjrebigt felbfi jum ^xm
befiüäe beclnijiflforifcber Äunjt! Siebet greife man bann ju
einer ©aaimlung öon ©ebic^ten ober i)aiu fonfi Eleine JRcben
ober beliebige ©egenpänbe**). @o[d)e Ucbungen gehören abn
eigentlid} auf bie @djule, unb auit baS freie, gefeltige £eben
bet Uniüer|ität, »ie e5 in jugenblidjen S3eieinm (jerauötritt,
gibt baju ©elegenljcit.
lieber bo5 IBenu^en fogenannter SRufleriprebigfen t|! fdfoa
oben (@. 327. Änm.) baä Slüfljige bemerEt. 2)amit i|i baä
Sefcn guter Sanjelüortrdge nidjt nur bcr neuern Ceutfdjen,
fonbern aud} ber altern unb äüefien unb auä) ber ^uSlänber
nicbt Denre^rf. SSielmeljr ift eä gar fe[)r ju empfeljlcn, roenn
eS nid)t in ber ^bfidjt, fclaüifdj nortjjualjmen, fonbern mit
jenem freien ©inne gefcvietjt, ber, empfänglid) fiit ben mam
nigfattigflen 9teidjt()um an Sbeen unb formen, einen ©4)riftJ
fletetjrten gefdjiift mad&t, 2titcä unb SRcueS au§ feinem ©djat-e,
ober bod? ivieber al& ein in fid) verarbeitetet @igenl()um |!e^
Borjubringen. Slödj beffet aber alä baä Sefen ifl baä ^6r(n
btr ^(ebigtcn, unb jioar baä .^öten mit rcdjtcm, lebenbigem
*) SRaS) frembcn JJilpofitioREn orfreiten ju muffen, ifl iit SSei:
bammniß b(r ^fufdjetr. 3)!ug boc^ ber Sc^neibei: ben fRoct Tetblt }u ffbnnben
ttiffen, roenn cc SÄeidcr IjCLgfn roill. JOaä äuFanimenpiiien btr Coppfn
bleibt, tDcnn e§ aud) noi} fo fd^Sn unb jitrlidj gcff^e^tn, Stümpecmcrf.
**) Klg 9!ad)trag jut tiier&er getiirigen Gitteratui;: Aernbfrrfffr,
ig. Xv -Eiiinbbui^ für ben geiregellen münblitf)«! SBcctcog fleiftlirf)« SUben,
mit tiner ecläuteinben ißcifpicifammrung. Sps., 1832. — S>e|fclb«n ; The
teitung juc gEÜnblidien SSilbung ber äffentlic^tn Sevebfamfeit, Sbmb.,
mb„ iq;^^
■Mi
385
Sntereffe f&r bie Qa6)i fclbfl, baS geben m ber SRtä)z mit
reget Smpfängltc^fett bed QitifttS, mit f^etem ^tnblt(fe auf
bie einfitge 9Btr!fam!eit in t^r. fRzctptimt&t unb Spontaneität
Jbebingen {t^ aucb b^^i^/ unb tver einmal bie £unfl loerfiel^t^
eine angel^6rte $rebigt rec^t in i^rer tiefflen SBurjel 2u fajfea
(unb ba$ ijl ni^ti Seic^te^, n)0 bie ^rebigt mebt atö eine ganj
^txoif)nlid)t ifl), bet ijl aucb nic^t me^r fern baioon, eine d^m
Itcbe SU l^alten % £)aiu braucht eS aber nicbt be^ 92acbfcbrei$
Und, toai n)Ol^I in bad SoQegium; abet nie in bie ^ircbe gebort,
ttnb eben fo n^enig bed ^Kbmerfenö loon einzelnen StebenSarten,
©eberben u. f. U)., n^ad nur ben getfenbaften 2(ffen loerratben
toüxbt, ber eber bie IBritfc^e, M bie Sanjel betreten foUte.
IRit einem SBorte:
^,®enn i^r'« nid&t ffil^lt, il^r »erbet'S nidS)t erjagen'^ u. f. xo.
h. 3ur ^ate^etit unb 9af(ora(tl[>eoIogie.
SSorfibung jutJ Äatcci>etff ijl ber Sugenbuntetridfit fiber*
"fyavipt, fon)ie Dielfeitiger Umgang mit SyZenfc^en aü§ ))erfd)tes
bcnen SSotfSclajfen, ^ufhterffamfeit auf bie 3eid)en ber Seif
ttnb bie Sortfd()ntte ber Sultur, £^ei(na][)me an ben t)erfc(){e:t
benett Bn)eigen ber SBilbung unb beg gefeUigen SebenS bk
ieftc <84nU für ften funftigen Seelforger btlbem
Znä) l^ier f6nnen )um SE{iei( fc^riftltd^e Sßoräbungen t9or^
Angeben : pragmatifc^e Srf l&rung ber S3ibe(gefc^icbte; beS ^a<
te^iSmuS u» f« U). S^v^pt^a^t bleibt inbejTen bie Uebung*
@o wenig man aber an ben ^rebigten bie dufiere ^unfi beS
©tileS tmb SSortraged erft ^ubiren foU, fo noenig foQte man
mit bem 4^rt{llid^en 9ieligion$unterricbte feine ipabagogifcbe
eebrteit beginnen. 6S toirb ba^er gut fein, wenn aucb folcbe
iunge Sl^eologen, bie ni(^t 6fonomifc^ ba^u gen6tbigt ftnb^
*) ®ewt9 i^at 3. IB. fd^on mannet iunge S^edtö^ dus @>(l^Ieiers
mad^er'd ^hrebtdten in feiner 2(rt fo viel d^etnt, M atxi beflen SSorte^
fundem
886
€(elegen^it ^n^tn, Ainbem a\xi i»tt^d)ithtntn TUttm toA
SlajTen trgenb einen jtvetfm&f igen eiementaruntemdi^t ju ett^i^
{en. S3efonberd b&rfte fid) ein rational ett^I^^t @pra(bun<
terridS>t ali bilbenb empfeljlen. 3n einen folcl^en atff&ttt bann
mit Stt(i)t jlene ?(nfleaung t)on £)enrt!ibungen; ietiieS foflenamite
<®6Itatiftren, furj aQed bad ©^nmafitfd&e, wa6 man jwar mit
ttnre4)t jur «^auptfacbe ber fate^ietifcben itunfi ^at niacben
looKen , xoa^ aber jletd eine ^utt SSor&bung auf btefelbe blei^
ben n)irb. S>af enbli^) ber Umgang ben {Renfd^en btlbe, Der^
ittf)t fi6) t)on felbjl. SRur ifl grabe bie Uniiwrfttat am wenig«
llen geeignet, bie Sie(feitigfeit beS Umgänge» gn befirbem.
^eS bejiebt f[d[) ba me^r auf btt» tviffenf^aftK^^e alS auf ba§
ipraftifc^e geben, unb too fiö) bai leitete geltenb macf^n wSl,
sefcbiebt ti ntebt feiten auf eine Ti>^e Sßeife. jDer gemeine
Zon aber, n)ie ibn leiber 9ßancbe in bie @tubentengefeQf(t|äfs
ten mitbringen, ifl nitl^t ber SSollSton. 7(ber anä) ber fogenannte
gute S^on, ben bet @tubirenbe in ben beffern, gebilbetcs
Sirfeln \iö) ^njueignen ®elegen]()eit b^t, iji e$ nicbt <g§ n^dn
baber allerbing» i\x n^önfc^en, ba^ bem angebenben |)rebt3er
-©elegenbeit gegeben würbe, miter ber Anleitung erfahrener
€eelforger ba» abreiben unb Sßefen ber SBoIfödtaffen ju beob*
acbten, bie 3trmutb unb baö glenb, fowie bie SBebürfniffe M
gemeinen SJJanne» unb feine ^reuben unb ©enäffe fennen ju
<ernen. SSidleicbt f 6nnte bieg baburcb gefcbeben , boß bie ge$
wunf^ten ©eminarien nic^t in größere @tdbte, fonbem in
mäßige Sanbfläbte, ia loieOeicbt gar, wie aucb mand^e @^ut
Itfirerfeminarien , auf baö ganb felbji Derlegt unb unter bie
lCufftdl)t eine» au^gejeic^neten geifllt^en SolKmanned gefhSt
-warben. 3n Ermangelung beffen aber (benn eS b^t bie§ mi)
wieber feine großen unb eigentbümlicben ®c|)wierigfeiten) m6gm
bcfonberS gut unb t)ernünftig angewenbete f^erien baö erfe|en,
was ber Unit)erfttat abgebt* Sfuflwanberungen in toerfd^iebene
'®egenben beS SSoterlanbeS , f8t\wi/t bei t)erbien(h>oUen Sonb»
^iprebigern, einjelne in einer S!)orj^emeinbe gehaltene 9>robqpre«
bigten unb ^atec^ifationen, @cbulbefucbe u* f* w» tragen me(e$
ba}u bei, ben ®inn auf ba» Seben wieber l^iniuleiten, ben ®^uU
{taub abgufcbutteln unb ben ®ei{l munter, frifcb unb lebenbig ju
erbalten. Zud) ba» gefen guter unb bewi^rter SiolU\dfxiftiü,
n)ie \>on S^^tl, 9>ef!a[o)it u. f. U)., ^itb/ mit eigener ^tohatS)»
tung oerbunben, manchen j^eilfamen Stubtucf in ber @eele jurucfs
loffen. — 35od[> ip, wie früöer bemerft \p'axb, nid;t Wog einfeitig
bet S*anbiprebiger, fonbern ber ®eif}(id)e überhaupt in aUen feini^
!Bejie()ungen tnS 2(uge ^u faffen. £)er feinere älon ber ©efdpf«
fcl)aft, bie SBorjüge wie bie SRac^tl^eile berbo&ern Sultur foHen
bem gebilbeten ©eelforger nle^)t fremb fein; fonjl urt^eilt er \>on
biefen S)ingen wie ber S3linbe \>on ber ^arbe. äßir tönnett
bal^cr and) ben f8t\\xä) Weiterer, gefelliger ßirfet, ja fogar b<r
Äffenrti4)en SSergnügungöorte {SßaUt, 6oncerte, iE^eater) bem
3:()eoIogie @tubirenben mdjt )ur @önbe anrec()nen, t)orou§ges
fel^t^ bag i^n ber ernfie @inn überallhin begleite , unb er baS
f/w, «U* ovx JJfOiua« nid^t im leichtfertig arifiippif^en ^ fon«
bem im ^l^ern ©inne ber 4)«Pli4)en Jrei^eit (1 6or. Ilf,
22» 23.) \>on fid) au§fagen tonne* :2Cuc|^ bie @rf4)einungen
ber !politifd[).en SBelt ^bfirfen m4)t tnit gleicl[)gultigem Äuge
»on bem Utxad)tzt werben, beffen Sfteic^ jwar nicfyt »on biefet
SSelt tjl, ber ober, wie ieber Znitn, i n biefer S33elt ju wirfett
unb ju bäum \)fit 9lur bleibe i^m jleta iener falfdi^e ipolitis
fd^e JReformationSeifer fern, ber, eine Äranf^eit ber 3eit urib
ber beutfc^)en ^oc|>f4)ulen inSbefonbere *), bem dl^rifUi^stl^eolo»
Stfcben (S^aratter, wie bem @eifte ber dd^ten SSßiffenfc^aft Kt|b
Humanität überl^auipt juwiber ijl. Sticht nur ober in feiner
ipolitifd^en , fonbern au^ in ber leichtern ©eftalt be§ litteraris
f4)en unb fünjllerifcben SSerfe^rS mu^ ber fogenannte Seit*
geijl bem tünftigen Steligiondtel^rer unb @eelforger betannt
fein* — @oQ er bod^, billig eine @timme l^aben, wo e§ gi(t,
ben @influg älterer unb neuerer ^eifleSwerte auf ®z\ö^maä
unb JBilbung ju beurtbeilen ; foH er boc^ im ©tanbe fein, bem
föngern ®i^(t)kä)tt an^ in ber 2CuSwali)l ber Sr^olungSlectike
Sf «tb JU geben ; unb ol^ne in ben ©ofeenbienjl irgenb eitler
äfli)etif(^en @d()ute )u verfallen, foQ er baä (S4)6ne unb (Sr^
l^abene, wie baS ©emütl^lidbe unb Srg6i^li(^e in ben tjerfc^e^
benen Sfo^^n ber Mmft unb £)tdi)tung ju wurbigen wiffen;
tenn ni(bt§ i|l wol{)l erl>ar.mlid[)er unb mti)x geeignet, ben geifl«
liefen (Stanb in ber 2£c|>tung ber ©ebilbeten {).erunteriubrtns
25
' 388 -- —
gen, cii bai felbf^genfisfame Sdnomen cXiti teffm^ mi
nic^t unmittelbar bet Stbauung btent, ober gar bad Sße^eni^
fen über £)tnge, bie man nur loom J^örenfagen tennt unb bie
- man fcbon bem ^amm nacb , toetl fit @cl[)aufptele ober fRty^
mane \)tx^tn , loon Timth n>egen t)erbammen ju mäffen glaubt.
SßobI aber jtemt ed bem Kenner , bte @ipteu t)om aBetjen )u
fcbetben unb t)on ber Seferet be6 ©cblecbten unb 9Rttte(md^t^
gen auf ba§ ®ute unb ®6)im Einzuleiten, too ti fttE auäf
immer ieige*).
c. gur Siturgil unb inm Stixd)tnxt^tt.
§• 125.
Um [xä) enbl{d(^ bie n6)tiQm ®runbf&|e übet Sultug
unb Äird()enterfaflun9 ju bitten , tjl S5cfanntfid()afit mit bm
6innd()tungen t)erfdE)iebenir SanbeSfirc^en unb 9ieItgiong))arr
: (^eien not^menbig , n)03u aufer ber 3Cneignung buti^ baS
fd()riftlid^e SSSort befonberS aud(> ber eigene SBefiid^ t)erft^ie--
bener fird^lid[)er, })dba909ifd(KC unb menj3i)enfreunbKd^er 3(n--
• flalten ge]^6rt; n^ef^alb ju g&nslid[)er SSoUenbung beg SS^ec--
' logen anä) eine SSilbungSreife n)finfd()enStt)ertf) bleibt
Unfere altern Ziftolo^tn btlbeten ftcb m'elfad^ t>nxdf Steifen
unb in ber neueflen gett ifl folcbtö; befonber^ nad^ bem SSoi>
. gange ber yreu^ifcben S)omcanbibaten , n^ieber ttebung gen)oti
ben. Broax i|l bie beutfcb t^ etoangelifcbe unb fcbn>eijerifc^ $ refor$
mirte Strebe in IBeite^ung auf ßultuS unb SSerfaffung fo fe^r
an eigentbumlicbe SSerbältnijfe gebunben, ba^ ftcb i^nen f(b»er<
lieb anber6n)ober etwas anbilben laffen wirb, unb tpaS bie
tbeologtfcbe SBiffenfcbaft im 2(llgemeinen unb ben fird^lic^en
*) >Dte nbt^xQi SStelfettigfeit ber t^eolo^ffd^en SBtlbund auc^ in fßqjit-
(^ung auf baö TCeft^etirc^e unb ^änflUnf^e i^ »o^l mcgenbö anfpre^enba
unb (ebenbiger bargejleUt/ alö in be SQSette'd Zf^eohot .obtt bed äadf--
lerö Sßet^e. lßUb\xnQiQt\^i^it etneö eoandeHfc^en ©etfllt^em Skrlui, 1822.
2 Tiüfl. 182a» S3b« IL, obmo^l man fonberbacer fflSetfe grabe bans
eine (Sntfrembung uom ttieolo^ifcben ^^arafter $at ffnben tMttem
389
@inn betrifft, fb \)ahtn toit in biefer ^inftcbt fefbjl mand)tS
Dor Xnbem loorauS, fo bog j. S5. t)on bem JBefucbe gngtanb'S
«nb ber SRiebertanbe nicbt mel^r ber t>iclfacbe SRugcit ju tttoau
Un fein burfte, wie früb^t — »enigflenS möcbte auf bem
trübfeligen 2RctbobiSmuS, ben einige beutfcbe unb fdSiweijerifcbe
S.i)toloQzn auä Snglanb auf ben kontinent fyabm loerpflanjen
tüoKeU; nur ein jweioeutiger ©egen tuben — ; tmmetbin aber ifl
eS gut, SBerfcbiebeneS unb aucb baS minber ^olltommene lennen
ju lernen. S3efcbrdnfen wir un8 fogar nur auf ©eutfcblanb
unb bie @d)n>eii , fo gibt e$ fcbon f)itt ber gotteSbienfilicben
unb tircblicben formen fo mk unb loerfcbiebene , ba^ eine
tbeologifcb^fitcblicbe Steife aucb nur t>on mäßigem Umfange
nicbt wenig 2CuSbeute geben bürfte. S^ifcb^n ber preugifcben
2Cgenbe unb jurcber wie mk ÜRittelßufen ! fSJlit m6g(id^{ler
Entfernung einfeitiger SJorurtbeile befucbe man aucb beit.
6ultu§ anberer 9{eligion$yartbeien *) , unb ebeti fo fucbe man
mit ben loerfcbiebenen @cbuleinrid(^tungen unb ben wobUbati«
gen, menfcbenfveunblicben Änflaltcn (SBaifenbaufern, ©pitdlern,
Srrenbdufern, Sucbtanftalten) , bie ber cbrijHicbe Sinn aller
©rttn erricbtet ober t)erbeffert f)at, vertraut ju werben, ^ier
ift baS Selb, wo ^Cerjte, Suriften unb S^b^ologen, ieber in fei«
ner ©tellung, ibre Gräfte üben unb ben @egen i()re§ S3Jiffen$
unter bie ä)ienfdi)b^(t Derbreiten foQen.
@ d& r u f,
§• 126.
®a^ enbtfd) bei allem n)iflenfd^afitHd)ett Streben unb
bei aller praftifcl)en Uebung bie ©orgc für bie eigene l^armo^
tii\d)e SÖilbung be§ ©eijieS; baS ®d()affen be6 ^cU unb bie
Hebung in bet ©ottfeligleit nic^t nur nicl^t fehlen b&rfe, \ons
*) SSSte tvenige |)roteftanten lennen genau ben ©ang ber cimtfc^eii
^effe 1 <-« SSoc aUem aber üerbf enen bte S^rübetgemeinben befud^it
%n werben, bte Qtwii in ber @eele etneö 3eben, ber ftc^ über hit gorm
tmb ben S3ud^flaben ^u ergeben t>ermad, ein wo^lt^dtiaed S3ilb t>on d^rifU
U^em ©emeinbeleben ^urücflajfenj beffen 2lnmenbund auf bte gröfere
^rc^e natürlid^ nur eine bebingte fein fann»
390 ^^—
Dem eben erft ben Sf^eologen im \>oU^m @mne bed SBotteS
m6maö)Cf ba§, Reffen n)tr, ergebe ft^ aug unferer HS^eri^
gen S)ar{let[ttng, mit meieret baS alte SBort: oratio, me^
ditatio, tentatio faciunt dieologum, in feiner rüstigen
S3ejie|^ung gefaßt^ n)entgflen§ n\ö)t im SSiberf))rud[)e fle^t«
@o notl^n^enbtg bie ^Cneignung ber SSiffenfd^^aft für ben
Stbeologen tfl, fo tann biefe bocb nie ber eigentliche imb le^te
Qtotd be6 S^eologte ©tubtrenben fein. 2>arauf mäffen n>ir n>teber
jurfictt ommen, wie wir bat)on öuSgegöngen ftnb (ügL @. 40. ff.),
^enn fcbon Aberbaupt bie SBiffenfcbaft nur ba ibre ffru^t
trägt, n>o jte baju bient, ben ®eifi b^trmonifcb ju bilben, roii^s
renb einfeitige 2Cu§bilbung ber einen @eelenfacu(tdt mit 3m&i*
brdngung aller übrigen franfbaft genannt n>erbhi fan^*); fo
gUt bie^ in bo)ppüUm ©rabe t)on ber SSiffenfcbaft, bie m(bt
um ibrer felbfl, fonbem um einer ^Religion n>illen ba i^^
totl^t, aB {Religion ber 9Renfcbb(it/ biefer ben ewigen ^eben
bringen unb fte in ba$ göttlicbe SBefen t>erflären miQ; unb
wenn baber fogenannte gelebrte Unarten unS fcbon bei anbem
Dienern ber SBiffenfcbaft jlJrenb entgegentreten, fo muffen jie
mi boppelt fcbmerjli^ mxUl^tn, wo fte in ber §orm ber (Si^
teltett, ber @trettfu4)t, be$ ^ocbmutbe^, ber ©riüenfangerei bie
iweite 92atur irgenb einer tbeologtfcben S)enfwetfe geworben finb.
Zbtt wir loerlangen nocb mebr a(§ 9legatit?ed« ^ir wollen
fromme S^b^ologen, bie ben ©eifi ibrer SStffenfcbaft in ftcb
aufgenommen b<^ben unb ibn an ibrem ^erjen wirfen laffen.
*) iba^in redten toiv and) jene wa^aft fdnbttd^e Untetdrabung bec
®efunb^ctt um ber QtUl)xUn C^elebrttdt willen/ jjeneö TCbbrec^en ber 9la^
rund unb beö ®d)lafe6, jene fhafbare ÜBernad^läfftdund defnnber fßewt
duna, ieneö eitle greüetn gegen \>it ewige £)rbnung bet: Statut, welä)e bte
2C(ten fd)on ernannten unb au^fprad^en tn htm : mens sana in corpore
sano. SBon bec ro^en, unfittlidben ®c|innung fdjwe\(^en wir» „SBdurif^e/
// rot)e unb wilbe bitten , niebrige Swe^e beö ©eijeö , ©tolieg , ber %anU
,/^ett unb anberer haftet, wo^n man ^^eotcgie Xü&i)ite, f(^aben fomo^t bem
„ Cecnen unb ^rfennen / aU bem ®efüf)le unb ber 2Cnn>enbung bet SSa^rs
//Ijett* J)urd^ ein unreines, ]S)arte«, irbifcl()e§ OJefdf fanh fein 8f<!6tflraW
„bringen, noc^ weniger !ann er'6 )um Spiegel madden, bec för 2(iibcre
„leuchte.'' «&erbeu o, O. '@; i62*
391
3)iefe ^xi^Üdfitf^toloi^dft ©eftnnung, bte »tr nic|)t nur fo
i)ben()tn/ fonbern in aUem gmfle t)erlangen, unterfc^etbet ft4^
inbejfen tooi)l t)on bem ^tcttdmu§/ ia fogar (ju gef^wetgen be<
undd^ten) loon bem beffeni; iDte i^n ein ®pmtx wollte; bemi
iiu(l[^ biefen Italien n>ir/ wenn glei^ fut gutgemeint, bod^ für
einfeitig. ^id)t babuxd) namlidf if! ber ^ömmigfeit aufju^
l^elfen, ba^ man bie SBijTenfc^aft felbfi in religiöfer gorm be«
l^anbelt*); noc^ werben eigene coUegia pietatis biefen $totd
ie auf eine erfreuliebe SBeife erreicben. Sßir fehnen t^ielmebt
nur iwei formen ber ftd^ barfieUenben Sr6mmigleit, innerbatb
wü^tt ftcb baS d^riftlicbe £;eben auf eine ge&inbe, trdftige
aSeife auSjubilben vermag. & ipt ble^ bie^ormbed 6ff ent»
li^^en @otte§bienfied unb bie ber inbiioibuellen ^riioati
erbauung, beren Sruc^te wir nur in ben @tunben ber SEBei^e
mit ben SSertrauteflen ju tbeiten ioerm6gen. 2Cn biefen beiben
formen (äffe ftcb auäf ber «S^eolog genägen. Seber SRittetjus
flanb \)on 6ont)entif ein unb bergleicben \)at etwas Segfeuerartiged,
tai bie gefunbe guft mit ungefunben ©finfien erfüllt **). 9lun
ober ijl eS in ber ZW unbegreiflicb , wie eö 9)rofcfforen unb
@tubirenbe ber S^b^ologie geben tann, bie burcb gejliffentlic^e
*) SBode^en ffd^ unter Xn^em anä) Zfioluä aufi ^rnimtefte
erfl&rt ®te()e beffen treffltd}e Sßcrte im Ittteracifd^en Tin^tiQex. Sa^rg»
1830* 9^0. 2[>*; abgebructt in meinet SHebe über ben SSeoriff unb bie
Qebeutund ber SBiffenf^aftlic^feit im ®ebicU ber ^eolodie. SSafel/ 1830.
e. 36«
**) ^bvtn wiv barüber Sung ^tilling (^dudlic^ed Seben
&. 82« 830 : //3<^ ()ab'd IJ^unbettmal gefaxt unb c)efti)rieben / unb fann*ft
f, nid)t m&be werben }tt wieber^^oten i tt>er em wahrer ICned)t ®otUi fein
,/WiU/ ber fonbere ft4) nid)t t)on ben fOlenfd^en ab, fonbern blof oon
,,ber ®ünbe) er f#'efe fid) ni(^t an eine befonbere ©efellfd^aft
„gm, bie ft(b'$ ium3n>e((e oemad^t W, (3ott beffer ju bienen aUTCnbere^
f, benn in bem IBewuf tfein btefed beffer 2)ienend wirb fie aUm&()lid fot^,
,/ bekommt einen gemeinen ®eif(, ber fid) aud^eic^net/ «^uc^ler gu fein
,,f(^eint/ unb au4) manchmal «^eudEiler tf(*«. Sünglind! »tUft bu
,,ben Walteren SBeg oe^en, fo jeic^ne bid^ burd^ nid^H auö, al6 burdb
,,ein reined Seben unb eble «^anblungen) benenne Sefum Q^^riffum
,,tux6) eine treue Slad^folge feiner ße^re unb feinet Sebend, unb fpricd
j,nur t)pn i^m, too cd. not^ ttfut unb frommet) bann aber fd!)dme biet
0, auc^ feiner nic^t*''
893
SemadEiIifftgung itS iffintlicl^en ® otteSbienfieS *) itftt ®tdxip
fct^a^ung gegen eine 2Cnjlalt an ten Sag legen, auf bie am
Snbe bodi^ aU i^t @tubtum geri^itet fein foQ, unb t>on bet
fie, auf^ gemeinfle gef)>to(ben, )ule^t 'ü)t fßtot f)abm rootüa.
& beruht bief nicbt feiten auf bem SSi^Derfianbe , a\S ob
man in bet «^ird^e nur baS ju "^bnn befomme, n>a8 mtm
^d)on Idngft ober loieUeic^t beffer wiffi ; {latt bafl man babei
baS £eben in bet frommen ©emeinfc^aft , baS feine @cbut
n^ei^^eit erfegen !ann, t)or aQem bea^lten foQte» 3n>ang foO
nun iuili^ in folcben £)ingen nicbt flattftnben ; aber ed fpringt
n)o|)I t)on felbfi in bie 2(ugen/ wie itircbenfc^eu bei bem S^eo«
logen eben fo erbdrmlicb unb ber&dS)tli(^ ifi, al$ baS ^anonen$
ftebet bei bem «krieget*
SSlid)t aUx bet ittrd[)enbefu(i(^ allein, bet ol^ne btn innm
Stieb jum opus operatum witb, ma6)t bie re(igt6fe Sßei^
bc$ t^eologif^en ©tubiumS au$; fte liegt aucb in if)m felbP*
^lle f^^ucbt, aQet ^egen bet S^eologie ijl Steligion, wie i^ie
SSurjel felbet bie Steligton ifl* £)bne aUe fr6mmelnbe (Sei»
böberei »om Äat^ebet bet, fann fidi) bet rein et)angelif(be, b. %
bet ))tafttf^$4)rijl(idl)e @inn eine^ afabemtfcben SebtetS funb
tbun in bem »iffenf^aftli^ $ f[ttlid[)en grnjte, bet religio, wo«
mit et feinen Oegenjianb htf^anttlt, in bet jiill fanften äBegfi«
flerung, bie feine SSortrage burdl)n>5rnit, in bem SBoljlwoDett
unb ber SRilbei womit er 2(nber§benfenbe beurtbeilt, tjot aKcm
aber in ber uneigennui^igen, freunblidf)en Suoorfommenbeit unb
geutfeligfeit gegen bie, welcbe außer ben Sebrflunben bei i^m
SRatij, Srojl unb Ermunterung fud[)em 2Cuf biefe SBeife
fann aucb mand^e S3orlefung bem Singeweibten erbaulich XDtx$
ben, o^ne bap fte ben ^nfc^ein baju ^aU SQSie «nel t)erma9
I ■ I.* I I i i i i ■■ ^■rwww» I ' ■>
*) £)b ein eigener ei!abemifd^ec ®cttedbten|t erfprtef ttd(^ ? bafür
unb bamtber lißt ftcg mantkH fa^en* ^CKecblndd ^at hai Seben ber ©es
Ui)xUn unb ber ©tubirenben feine befonbem teüQibfen unb jtttttc^en fßet
gte^unoen / n^etc^e ins itiä)t in fteUen oon grof er 9Str!und fein fann*
X)0(i() n)5dE}ten ft^i basu auc^ anbere 2Cnldße/ afabemifc^e geterlicbfeiten u«
f* n>« eignen, tp^^renb ha^ @t)ri{!enti^um al6 foUbeS bod^ für 2Cae boi
j)leid)e fein foK« SlSg^ ^cbleiermad^ec'd ^rebi^ten, bie l^te Ui
iflen unb hk erfie beS 2ten 83anbe$*
. 393 — ^
hti jört gejKmmten ©eclen etn etnitgeS SBort, ein fB'mf, ein
ferner ginget jeig , eine leife Äibeutung , wdl^renb fi6) freilfd^
QuS^löi^en in @n)tgfett fein «^etrgott gimmern la^t UebrigenS
tfl biefeS SKitt^eilfame mit)t bie ®abe aUet Seigrer, unb eS tfi
l()6c^{l ungerecht ^ ^ol(S)t üoreilig beS SRangetö an reltgiofer &t
Hebung ju befcbulbigen, beten SSotttag eine anf4^etnenbe ^xodm*
l^eit unb 9lucl[)tetnl^eit mit* ff^ ful^tt ®ibt z^ aber aixd) [t
einjelne, bie übet bet einfeitig t>etf6lgten ©elel^tfamfeit be»
äwed unb SicI^punct afler JE^eologie felbjl tjetgejTen foUten,
fo n)itb bet roa^xt S^tifl mdf bie ®<ibz, toelcbe i^m biefe
2)?dnnet reichen, mit ©anf gegen ®ott annehmen, obne fic|>
ein unbef4)eibene8 Uxtijtil über bie ©e^eimniffe i^tc^ ^etjenS
gu etlauben. ^ebenfalls ifl eS ein guted 3ßi^«n unfeter Seit,
ba^ bie gegen bag ^eilige fetbjl: gefel^tten SBi^e^ bie man fonji
n>o^( a(§ ^5bet auSmatf, um aufgefidtte 3u^^Y^t anjuloifen^
il^te Änjiel^ungöftaft üettoten l&aben, wdl^tenb bet h6)tt S&i^,
ba$ @al}; gegen alle unn)ütbige gntjleQung bed ^eiligen noiä)
tmmet in man^m ju aQen Seiten iiä) tt)iebetl^olenben ^iüm
gat n)o{)( angen)enbet fein bürfte.
^a^ aQe bem roixb nun aud() bet 3(u6fptud^/ ben ßutl^er
unb @^)enet fo l^odf) l^ielten unb beffen Äuctoritdt ju entftaf«
ten @emtet pdj) nur faft ju tjiele SRü^e gegeben*), feine richtige
(Stellung erhalten, ©oü er, einfeitig gefaßt, SBijfenfcl[)aft unb
gorfc^ung entbel^rlidS) maä^m, fo pnft et aHetbingS jum Icete»
©emcinipla^e, jum SRubeKjTen bet SStdgl^eit unb ©ebanfenloftgfeit
l^etab; witb et abet alS bie SBebingung gefaßt, untetbet allein
bet 2:^eoIog in bet DoUften 93ebeutung be§ SßotteS ftc|^
tjoHertbet, fo muffen wit i^m beijiimmen. Stufige einfel^r in
fid) fclbft (meditatio), tjerttauenSüoUet Äufblitf ju ©Ott unb
Äuffd^wung bet ©eele ju i^m, bem gebenbigen, (oratio)**)/
SRut^ unb !2(u^bauet im ^amißfe gegen bie Bn>eifel, gegen
bie SReijungen bet a;tdgl)eit unb beS ©toIjeS, bet ^eud&clei
unb bet Seibenfd[)aft, bet SSittetfeit unb SSetjagtl^eit (tentatio) •—
*) 3n bem etilen Xn^ange ju feinem fßttfüd^t einet ^Cnlettung ^ur
® otteSgelcMamf eit. ^aöc, 1757 — 59.
*♦) „&€Ut unb Sefen betSBibel fei tdöUd^ SÄotßen » unb Wenbfpeife»^'
«gerbet a. 9» @« 174» i
394
fte ftnb aHerbingS iai &rbt^et( einer geliuterten, t>ut^ ®ona
@etjl getoirlten tl^eologtf^^en ®eftnnung; unb tote mit
tiefe nebfi ber miffenfd^aftlicben S&cbttgteit iebem
ontoAnfcben; ber ju bem Tlmtt etneS eioangettfcben Stifters ben
innem unb iufiem 9iuf erbalten; fo bitten mir aud) ben Satei
ber ©eifler; loon bem alle gute ®abe lommt, bap er auf bte«
fe^ Sudt^Iein ben Segen legen m&^t, tlfnt xoüäjm unfer
Saufen unb {Ringen umfonfi i(L
3uf(i|e unb SBetid^tidundem
lim
£)a He. Entfernung bei ^nttforteS e6 bem SSevfajTet um
tnogli^ maclite, jene le^te f^etle bei beh Scrrecturen anjul^gen;
bte in bet ^anbfc^rtfi metjl: \>ttQihl\d) \)tx\uä)t wirb, unb ba
tl^m Aberbieg in SSejie^ung auf bie Sitteratur nod^ einige
@4^riften unb Heinere ^uffä^e tvd^renb be§ Srucfed befannt
würben, fo wirb man il^m folgenbe ißac^Iefe ju gut l^alten:
6« 65« Ueber bad fßcv^ltnif bet 9)(ttofop^te s^i^ 2!^eo(odte ift nod^ in
Derdteid^en : SRttteC/ *^., über ben SBe^rtf unb ben Sßerlauf htt
d^rt|llt(^en |)^i(ofopbte/ in ben t^eol. @tub. u. ^üüt Sa^rg. 1833.
»&eft 2. @^ 251. ff-
&^ 94* 3u ber ab\id)tUd) nur in unooUfldnbtgem 2C6rifTe gegebenen Sifs
teratur über @upranaturaliömud unb SRationatidmud tfi a(d bag
9leuefte t^in^usufe^en : ©cbwetier, ü., ^titil hei ©egenfa^eö
jwifcben 9{attonaliömud unb ©upranaturalismud* 3üri(^/ 1833*
©• 104* 3u §♦ 3t: tSBeffenberö/ 3» «&* »on, übet ©cbwarmcref.
«C)t|!orif(b'Pt)tlofop()if(be SSetrad^tungen / mit Süüctftc^t auf bie jegide
Seit. «&ei(bronn, 1833.
@« 126» 9lot 2» ift babin ju beri(i!)tigen , baf aucb fd^on 2:ertuatan
neben bem ^Cudbrucfe Instrumentum ben t)on Testamentum al9
ben üblidbern fennt (adv. Marc. IV, 1.)/ baf aber oon ^Cugufljn
an ber @pradf)gebrauc^ Testamentum aUerbingö nodf) conflanter
»irb*
©• 147. 3ur Sitteratur ber Einleitungen ogL ^rebner, Ä»X/ SßeU
trdge iur Einleitung in hie biblifd)en @cbriften« «^aUe, 1832» S3b I.
®* 167*: iOlatt^di/ ©^ @(lt 9t./ neue ^Cu^legung ber fßihel ^ur
Erforfcbung unb iDarfleaung ibreg Glaubens begrünbet/ nebft Ebct-
ra!terifH( ber neueren tbeologifcben ©runbf&ge/ Sttc^tungen unb
|>artei)en* ©öttingen, 1831.
6.249. 3ur eitterargefd!)i(i!)te: Enölin unb 86 f Unb Bibliotheca
theologica ober S?er5ei(i!)nif aUer brau(i!)baren in diterer unb neuerer
3eit hii jum @c^Iuf 1831. in ^eutf^lanb erfd!)ienenen tlj^eclogifdSien
fßktU, mä) 9^mfi ^anbbuc(). Stuttgart/ 1833.
396
e* 250. 3ttt .®e\ä)i6)te bet ((rtftltd^en &itte ogL M ^wpttotd:
Stot^e, Z)OQt, SSSirfung bed Q^nfentf^ixmi anf ben f^uflanb bft
KbVtet in Europa» 2Cu« b» IDdn. (Sopenf^aden, 1777—82« SbJVv
wonach auä) 2Cnm» 2* ^u bertd^ttoen.
@» 319« 3ur Stttecatur ber Stturgif : ©cunMage ju einer aUdememen
ttanQdi\ä)'iä)t\9\idicn ZituvQXU «E)etbelberd/ 1832*
€$* 360« 3u ber £ttteratur über t^eologtf:^ @emtnarfen: Sßunbets
Itd^/ C^* ®., <&Quff, ®. X, unb ^laiber/ @. SS^«, bte e^
mannen ^lo|!erf(^ulen unb bte jle|iden ntebem eoandelifc^en &em
narien in SBärtemberd« Stuttgart/ 1833« (ohtöo^X bte ®<^rtft nf^t
iunii6)tt bte €$eminarten in unferem @tnne berftt^rt)*
st c 6 i ^ c Xi.
5f/ Zuluft in. ©dne Änft*ten »oft
ben jur ©d&rfftauSlegung unb 2Jer«
TCltesSefiament lle^e untetSelta« »dtung beö ^cebtdtamtö n6tf)u
meitt gen Äcnntniffen 105» f*
7C n b a db t £)b fte bte 2Cuf|telIund QCuSleouiid (interpretatio), t>e»
' einer SEi^eotie juldßt 301* fd)ieben öon ^dKdrnng (Öommens
3( n 9 e 1 r g i e. Untergeorbnrter tat) 173* ff*
SBert^ betrfelben föc bte^odmattC .^ut^entie eines btbltfd^en fSuä^^i
284* f* ' bebingt nid^t beffcn JCanonicitdt
TCntl^ropotogfe. a5eöriff276*— 150* f»
3n>etmatige SBe^anblung berfelben
im bogmatIfdSien @9|leme 277* f* flj .
p ^ ^0 f i f d^ e* Untetgeorbneter
Sßert^ betreiben für bte ^Dogmas Sßtid)t^atev* 9lame 43*
ti! 284. JÖ e r t ^ 1 b t* a:^eotcgifdS)e Siffena
TCnwenbung ber Ö^rifter!(drung fcbaftefunbc 117* f.
176* ff. Sibel. Flamen 123* 126* — SBes
TCpofrpp^en* S3ebeutung tiaö) griff 123. — worin. i^r xoa^t^aft
bemfirdS)l*®|)rad5gebroud)el25*f* ©öttlicfyeö ^ü fudS)en fei 124. —
2C p 1 g e t e n* SBie fie ba« (S^rU • (gintt)ei(und 126. ff. — ba« «Reic^a
Ifent^nm ju «erti^eibfgen pflegten Wattige utib SSitbenbe tl^M @tus
' 266* biumd 130. f * — ®runbfprad)en
7C p 1 g e t i f . SJer^dltnif jur ©og« 135. ff. — Ueberfe jungen 180. f^ —
tnatif 263* f, — i^rc Aufgabe Kommentare 181.
befenffuer 266. unb offenfloer %vt © i b e l g e f d) i d) t e. 3wecf mSftgf cit
267* — ffe forbert einen ^di^en einer gefonbcrten Se^anblung ber«
@rab p^ilofop^ifc^er unb t^eolos fetben 188. — ßitteratur 189. f»
gifc^er SBilbung 269. — Sitteras »iograp^ieen. Sßlcfttigfeft bers
tur 269. ff. — awecfmdgigeö @tus felben für baS ©tubium ber Airs
hmm ber 2Cpologetif 380* d)engefd)icl)te 217. — 2Cngabe einis
TCpoffoUf^eö Zeitalter, ©eilte ger ber oorjüglici^ffen 218.
^f4i4)te gefonbert ju be:^anbe(n S3 u b b e. ^tffenfii}aft(id)ere SBel^anb^
189. — Sitteratur 191* lung ber t^eologlfd)en ßncößopds.
TCrd^dotogie hihUfdje. Sti^ hit feit ii)m 113* f.
t)alt unb Umfang 168* f. — ÖueU
len 170* — SBer^dltnig jur ©re« - (S.
gefe 169* — Sitteratur 170. ff*
t\t6^lid)c. S3egriff unb ®rense (Satirtud* eeine enepflopdbifc^
243* f. — eitteratur 245. Änweifung 111. — trennt i>ie «Dtos
TCcmenwefen. 9^ot^n)enbig!eitber ral oon ber sDogmattf* 302.2Cnm*
jtenntntf beffetben für ben (Beiffs (Sanbibatenftanb 363.
)t(^ 339* 341. (Safuiffif bebarf feiner gefonber^
^TÜet tf bebarf feiner gefonberten Un S3ei)anb(ung 300.
SBe^anblung 300. f* — adfetifcge @enturien* (Sint^eilung ber Atr$
e^nftfieaeret 326; 4engef(^i(^te barnac^ 202»
398
lö» f. — forbert eine ^;o^e wifs
fenfc^aftlt^e S^^anblun^ 39. —
Qt)atattn 18(5» 267* 276* 279*
^brtftologie« 3()re stelle im
booniattf(t)en ©pt^eme 276» f*
— ift axittctpunct ber djtiW^tn
JDogmatif 279» — 3nbalt unb
S$erfd)ieben^ett ))on ber ^tetolo«
die 280»
@ ^ 1 n t f(. Xuf^abe beffelben 205» f.
(S^tonoU^ie fttc^Uc^e 22^1« —
ßitteratur 224»
(S^rpfojiomud ntol teooDavyris
105»
Glemange/ 9ltcot. wn^ |)raftfs
fd^e SQSinfe/ baö S^tubtum ber
Sb^oloote betrefenb 106»
Godedten» 3n loeldSier ®pra(ie
lie ju Rotten finb 356» ff» — in
welker Zeitfolge |te 9e§6rt wers
ben möffcn 366. — Angabe ber
S3or(efunoen fftr einen 3jd$rioen
367» J» unb' ber fär einen 4j|dbrts
0en aurö 368» f. — ob aber bie
gan^e SBibet ^u b^ren ifl 369»
(5 U i f i n ber 9)fltc^ten Mof fcbein«
bar 300.
(Sommentare* SBann ber®ebratt(|)
berfelben oon Stuben ifl 372» f»
6 n ) e c t u r. 3uläf|tdf eit 158.
(Sonoentitel 391. 2Cnm» 2»
.e n t> ert i te n. Segriff 310.
<Surfortf(i)e Sefung ber S3ibe(
371.
S^dmonologie» Untergeorbneter
S&ertb berfelben für bie ^ogmati!
284» f»
l^ang» SSerfud^ einer neuen @im
tbeilung ber pofttir>en S^^eologie
119» f»
>D e i d m u'S. Unt^eoloQi^djc iRidbtuno
ber 9)t)i(ofop^ie 70» — ijerfd)ieben
üon Sb^iSniuö 71»
ZelaloQ. SBo'rin fein bleibenber
Sßertb bejtebt 296»
X)eutfd^e @praci)e aH Or^an bes
Xl()eo(odtfd)en SSortrageg 366» ff»
?Ciata«tif» SBegrtff 323» — bias
toftt^e SBoröbungen 383»
JDiplomatif fircfelicbe 226.
E-iTo Ctoren ber St)^olodte 43» 364»
2(nn)*
/i^r/^a» Sebentung ted IBotteS
jDodmattf hibtifä)e. fBMm
©ebiete ber poltttoen SL^tolo^ fit
ongebört 192» 194. -^ i^ Seo
^Itnii sui^ Bi^elgefc^tdbte 1^-
bq>pe(te S3ebanb(undöwetfe 193» f.
— gitterütur 191» 1Ö5. f.
c^mparatioe 237. f» -
ADogmattf^ t>on ber fOloraf ^
trennt 256» 258» unb f^ffemieu
tifcb 257» }u bemänteln» — ift
9)htte(punct ber X,t)eolö^k TS».-
Segriff unb iSt)ävaftet 259» 261.
ff. — »erb&Un^ jur XpolosetÜ
unb |)olemt! 263. fL — ob fie
deeignet ift/ 9ltd)tc^ritlen »hd^
ren 265» f» — bodtnatif^elXettobe
274» ff» - eittcratur »8» »8.
I» — iwechn&ßtaeö CStisbtum ^
)ogniatif 377. ff.
IDogmengef(biÄte. Swednidf^
leit einer gefonberten IBetrac^
227» — SSerb<ntf jur Jtint»
gefddicbte 229» — »egrtff uabfe
t^ettung 229. f. -- XnorhMm
ber iDogmen 230«. — f)criotaifi»
tbettung 231. ff. _ ate«iftir4<
unb bpnamtfdbe Sßttta^twu^t
232. f. — 8röd)te it^xH ^Mtm
233. f. — eitteratur 228» m
2)rafti«. aSegrtff 323. —
fd)e SSorübungen 364.
jDreieintg!eit. 3t^re ©tiOe in
bogmatif4)en ®iE>flcme 278. -
fruchtbare 2Cnf!d)t 64. 283. f.
(gmpirfe. «egriff 2*
@mpirtf. SBegriff 2. — ncMcini:
fcbe 2. — t^^eoloflifdbe 5. f.
(äincpflop&bie tt«oI09if<be. XB<
ni&b%e^ ^tftet^en 105. — Crfe
©pur be« 9lamen^ 115. Tum-
IBegriff 1» — »ufeobe 2. - ©«^
tbeilung 4» — ^tKirofter 4, -
©efcbicbte unb Sittevatur M. ff*
117» f»
6 r a 9 m u «. ^eine Vnioeifta^|»n
tbeologifdren C^tubtum 107. f.
@ r f I d r u n g (Kommentar), oecftt^
ben t)on TCueieguna (interpnti-
tio)173. ff»
399
fl»-
tftotematir^f gorm be« fatet
d^tifc^en Unterndbtd 312.
<llf4^atol0dte. Sni^alt 281. f. -*
oUdemetn s religt6fe unb (()n|llt(6e
282. — Unn>efentltä)ed m tt)t 285.
lund betreiben 188.
€1 IC amen tf^eotodifc^eg. @tn boppels
ted: gacttlt&Us 363. unb (Staats
ocamen 46. 363.
ajcegefe. »eoriff 122. 172. —
^ölfgwiffenfcbaften 134. f.— »er«
^aitmf }ur Stütit 168. f. — gur
OregettC 172. f. — nnabi)änQ\fi€it
Don ber )D<H^Qtt{ 176. — oon
ber9{digtonöp()tlofop^te 176. f. —
Unterf4)teb oon geteerter unb pvattU
f4ec «:ege|f 177. 322. 383.
QxiQeU @rforberniffeju einem dus
teQ (Md^ten 179. -r n^orin f^me
aö^ttereit befiel 372. f.
^iflfiiftal bec 2C(ten 122* yni9»
Sanatilmtt^ SSe^nfr unb Sßes
fen 102. f. — ettteratut 101.
ffranfe* €$eme enc9nop&btf(|)e.2Cns
»eifima 112.
fr6mmi9feit lolmopolittfcfie 36.
unb amen talartifel.'SBonotl^
- fU jtt befimunen ftnb 286.
€^ a uf f tt. €^tne eno^Kopfibif^^ns
»elfuna 110.
®efftbl- lßerf(f)tebener ©ebraud^
bel^HBorte« 31. 2Cnm.2.-- Arten
M €)efö$fö : ftnnlicbeg 24. m^-
tifd^ 25. ftttitcbeö 26. veüQibU^
ober ^^l^t ber abfoluten Tüht^äm
dt9CRt26. -*> ^eifot^e ^Ceuferung
M reUötöfen ®effi^(ö 27. ff. — baö
tiü^bft QkfW ein oernönftiatö
28. unb Ueihwbei 32.
-fletfUic^er. 9lame 36. — Söes
fen 8. f. — Umfang feiner SBirfs
famleit 306. ^. — bebarf einer
grönblic^en tt)tfTenf(l^aftn4)€n SßiU
> tuns 332. 337. f. — feine eigens
I t^mlt(be tSteUuno 335. — ttw(d)e
1^ fwaltifcbeSBSiffettf^aften auferrben
$ etgentfi^ tbeologifd^n för i\)n-Ui
i f»iibM ncK^ wt^id finb aBO^f » ^^
trad i()n befonberö für feinen @eeU
forgerberuf bilbet 385. 387. f,
®eograp^ie fir(b(id)e 223.
®erfon. |)raftifd)e SBinfe, hat
©tubium ber Z^eoiom betrefenb
106.
®efc^ id)te aUgemetne. SBorbi(bens
ber aöert^ bcrfelbcn för bcn Zf^eot
logen 63. 57. — 3ufammenl)and
mit ber ^ircfeengefcbicbte 219.
IS^efel. @eine gßirfunoen 11. — •
ift urfprönölid)c Offenbarung^form
berSReligion 13, — al6fold)c bars
gejlellt im Subent^ume 14. f. —
feine ©eltuno im ^otboliciömuö 17»
,®efe6deber. ©tettune unb SBirli
famreit beffelben 10»
.glaube reli0i6fer/ wie er entfielet 30»
€)otte6bien{t. £)b tin befonbes
]:erafabemif(ber n)ünf(()en$n)ert^ tfl
392. 3(nm.
(Bried^ifc^e ^pra(i!)e ' bed 91.^
139. f. — ßitteratur 140. f»
^alteuttf» Segrif 309. 329.
3(nm. 1.
«f)ebrdif(be ^prad^e. 9lameti
138. — Uneriaßlid;)eeit ber ^ennt>
nif be6 «^ebräifcben ffir ben Sll^eot
logen 136. f. — eitteratur 136*
138.
•&eft. SRecbte S3efc(afen^eit be$
^oUeoienbcfteö 349.
•^eibentbum ^dger ber ^unft l5»
4> e r b e r. £ur^e (S^araf teriflif 116»
— @d)riftcn über \>a^ ©tubium
ber Zf)eoloQk 116.
, Hermeneutik Segriff 162. —
obftufunggfdbide S^otbmenbigfeit
163.— biblifcbel64. unb i^tfßeu
biltnif jur allgemeinen 165. f. —
ßitteratur 162^ 166. f.
»&eteroboj:ic. IBegriff 286.
»&curiflif. Segriff 323.— ©efSrs
berung^mittel M 2(uffinbend bed
?)rebi0tf!offe« 324. — ^euriftifd^e
SSorübungen 383.
;i&omiletif. SBegriff -307. 319»
. — i|l oerfcbieben oon ber Äe?
. rpf tif 321. — eint^lung 322. —
Snbalt ber fpecteilen |)omtletif
323. ff. — bömiletifc^e grei^eit
; 325* — «ItteyaJut: 327» ff» — (>os
400
- tnOettf^e tteSungen 381. f. ^
SBorübungen 382» ff.
«^omilie» ^(ufgabe berfelben 325*
i^ööpctiren auf ber Unmerjttdt
355. f.
«^umanUmus 54» f» — Sittero*
tut 64» TCnnu 2^
•&umanitdt SBeöriff 66. 3Cnm*
^ 9 p e r t u ö» @tine TCnleitun^ jum
t^eoro0tf4)en @tubtum 109* f.
•&i£)|)otbefe. Unftc^er^ett berfels
ben 167« f»
S b e a t U m tt «. Unt^eologffd^ 9tt(|s
tuno bet ?)()«ofop^ic 68. f.
3 b c e n. »eorif 28. — finb (Si^m
tt)um ber Öernunft 29.
Sbentttdtgp^ilofop^ie. Unt^eoto«
difd)e düdbtung ber Wlofop^it 69.
SefuSv StotljTOeftbIgfcit efher gts
fonbcrtcn2)ar|leUung felneö geben«
188. f. — ßitteratur 190.
3nbifferenti«mu6. SBefenbef«
felben 104.
Snteotitat ber bib«fd)^n Öö^rt
153. — jie bebingt ble Äanonis
citdt berfHben 154.
Sournaie tbeologtfd^e. 3Cndabe
ber oor5Ü9lid)(len nocb ie|t erfd)ei5
nenben 352* f. 2Cnm.
Srenif. SBcr^dltnif berfelben jur
^olemlf 273. — Sitteratur 274.
Sfögooif. @mtt)eiluno unb 3ns
^alt 143. ff. — SSer^dltni^ jur
Äritif 135» 144* — Citteratur
145. ff.
Sfiborug t)on »f^iSpali'g. (Srfler
SUcrfud) einer allgemetncn (SKeaU)
©ncijfMbie 106.
Subent^um Srdger Ui ©efegeg
14. f.
^anon. SBebeutung bed Sßotted
125. — aUmä()lige ©ntllebung
144. — S5erl)ältnig jum fir(i)(iclöfn
Cebcn in ber urc^riftlid)en 3eit
145. — 2Cb9efdf)loffeni)eit 152. f.
JCanontcitdt eine« biblifdben SBus
d)e«/ unabbängig t>on beffen 2Cus
t^entie 150. f. — Vivt^eil ober
bte JCanontcität beffelben 151» f«.
Stanonif^^ti'iftt^t 344» ^Cmn.!
^ateä^etit 9lame 309. — S3es
griff 307. f. 311. -— £)b|ecte btt
f ate4)etif(ben X^^feit 310. f. --
Aufgabe 311. — gorm 312. —
eintbeilung 313. -* tttteratitt
313. f. — fatec^ettfc^ SBortibiu^
OoO. I»
JCatec^et 2Cnforbetungen an th
313.
^ate(()umen. Begriff 310. ^
i9erf(^iebene GF(affen berfelben in bes
alten J^rcbe 310. 2Cnm. 1.
JDatbolict€mu6 fteUt ®efe( un^
^unfl ber Se^re gletc^ 17.— ^tfü
htm ^rotef!antt6mud an SS^ffen«
f(bafm(bfeit nacb 59. f. — iß
®egf nflanb ber f icdbtiAen %yo(emtf
271. ff.
^er^ftt!/ t)erfd^teben oon imU
Utif 321. 328. 2Cniiu 1.
^ i t (| e. @ti>mo(odie 196^ 2Cnsiu^-
ber SBegriff bec J^ird^e ein rem
(briftticberl97*-*- wann bieJte*
begann 197. — waö fie ift 198.
B42. f. -- red)tc« «er^<nif |tt
tbeotogifd^n @ci)ule 42. -^ i^
eebrfianb 4a 43.— |)at baifMit
ber|)rüfung ber in t^en&^cftonb
2(uf}une^menben 44. f..
4RCrd)engef(ibid)te* SJegriff
196. «- (briftiit^c ,Rtrd)en3es
fd)id)te eine SSautologie 197. -
t>W tt)cltlid)s|)o(ttifd)e unb grilöid)«
tbeologifcbe &eite ber Sttcdjeait:
Td^td}te unb bte barauf gegrüiM
(gint^eilung i^reS Stoffe« 198. f-
fjjncbtonifftfcbe unb c^roniflif*««!
i)anb(ung«art 201» -^ )>edobeQ:
einti^eilung 201» f« -^ atm^-
fc^e unb bpnamtfcbe SBetracbtung^
weife 206. ff. — ßitteratur 196»
212. ff. — *aif6wiffenf(ittft«
219. ff.
^tr4)en^tflort{ec. 2(nforbe(Siu
gen an t^n 204. ff. 210. ff.
Jttr4)enred^t. SBe^riff 307. 34i.
343.^ iRot^wenbtg^ttberJtennti
nif beffelben fjh: ben @ep4a
342. f.— natfirltdbeö 343., |K>fttiort
344. — S8i4)tigeeit befonber« M
grunbfd6li(ben St^eUö be< S^d^t»
xtäiH füv ben ^roteflanten 344. f.
— Sitteratur 345» ff. —
vSe t r <lfl e n t) d t e r» ttnbeßiimiitMM
401
. Zn^httxäei 211. -f. •— ^tt<sftde
aug t^ren meden 242. f*
^trc^en^eitunden 254»
jeCeruS 43.
JCogmo0onte. Untet^eorbneter
SBert^ betreiben för ble X^osmatil
284*
J^osmologte. Untergeorbnetet
SBect^ berfelben für bie ^o^matil
284* *
^rttr? bibrCfd^e. Sflot^wenbföiett
berfelben 148. — Unpart^eilic^fcit
149* — ^Cufgabe 147* — ahweu
4)enbe ^Benennungen i^rer guncttos
tien 154. — äußere 155. unb innere
Sttitit 155. f. — ba« Iritifcbe SJers
fahren fein rein med^antfd()ed 150.
f.^ — negotioe unb poiitiöe Äritif
157. f. — Ser^<nif ber Äritif
mt SfagogiE 135. 144. — jur
feegefe 158. f. — ßltteratur 147.
lai. f. — äSilbung beg !ritif(|)en
tlrtbeilö 374.
)^ifkortf(l!)e* SEßonn {te beftei()t
204. f.
JtunfL Offenbarungdform ber Biec
■ ügion 13./ bargefleUt aU fold^e im
•fieibent^ume 15. — t^re |)fle9c
im ^t^olici§mu§ 17.
jC fi tt ff l e r. Stellung unb äBtrf fam«
Uit belfelben 10*
8.
taxthwitt^fd^aft S'Jot^wenbiös
leit einiger Äenntnif baoon för
ben ®eiflli4)en 340. f.
i^ange. ©eine encipflopdbifc^e Tim
KDdfung 113.
8ateinifd^e ©prad^e aW Organ M
t6eologifdi)en SSortrages 356. ff*
Satitubinariömuö 104.
g e b t e. Sßirf ungen bcrfelbeft 11. f. —
ift ooUfommenftc Offenbarungös
form ber SReligion 14. — als
fötd^e bargeftellt im (^i)viiientt)\xmc
15. f. — i^re |)pege im ?)rote5
ftontidmud 17.
ge^rftanb* SBebeutung beffelben
9. ff.
gftterargefdfti^te* Swecfmfifigs
Uit einer gefonberten SSei^anblung
ttnb ^i^atattn berfelben 246. f. —
Unterf(|teb ber engern t^eologifcben
ttnb »ettem d^rifttit^n Cftteratur
, 247. — ßitteraturwerfe 248. f.
Ctturgtf. SBegriff unb SJerwalc
tung 315.
C 1 1 u rjg i e. @tpmologie 315. Timti, 1.
— aSegriff unb 3nbalt 307. 314.
317. — befonbere aBidj)tig!eit beS
grunbfä^lid!)en S^eilö für ben $ros
teftanten 316. f. , beg abminiflras
tit^en för ben ^at^oUUn 318* —
Sitteratur 318. f.
SÄ.
SÄ a t e r f a n S m u ö. Srrelfgi Jfe Slic|)s
tung ber ?)||ilofopbie 68.
^atf)ematii oorbilbenb für ha$
©tubium ber SS^eologie 57. f.
Medicina clerica. SBicbtfgs
feit ber ^enntniß berfelben für hm
©eiHlicben 339.' 341.
S}2elän(bt^Qn. ©eine 2Cnlettttng
$um tbeologif4)en ©tubium 108. f.
SR e t b b e bogmatifcbe, bötSinpuf
ouf bie aSe^anblung ber iDogmatif
felbft 274. f. — 2Cngabe einiger oers
fdf)iebenen SÄet^oben 275.
SÄetbobologie t^eologifd^c. «Bes
griff unb Sn^alt 5. — 2Cuf!om=
men beö 9'lamend 115. 2Cnm*
SRiffion€gef(^i(^te25l 8it
teratur 252.
aRonograpf)ieen fird^engefdj)id&ts
lidbe. ^i6)tiQUit eineg befonbern
©tubiumd berfelben 2l6. f*
SÄoral p^ilofopbtfcbe. SJers
^üttnif berfelben jur ^Religion 22.
f. 32. 293.— jur d)ri|llic()en ©its
UnUi)xe 292. ff 295.
d)riftlidj)e. SSegriff 291. --
SJerfcbieben^eit oon ber p^ilofos
pbifcben 292. ff. 295. — worin
ibr d)arafteri|lifdöer SBert^ liegt
296. f. — i^t SBerbültniß jur
JDogmati! 292.— ijl oon le^terer
getrennt 5U bebanbeln 256. 258. —
ob |te praftifcbe S^beologie l)ei^en
tarn 291.f.— ©intbeilung 297. f.—
Sitteratur 291. 298. 302. f. —
^wecfmüßigeg ©tubium ber &iU
tenlcbre 379. f.
SÄ ß b c t ni. ©eine 2Cnmeifung jum
tbeologifcben ©tubium 114.
SÄpftif. ©runbjug aller Sieligion
97. — t)erf4)ieben t)on SÄpfKciömuö
26
408
97. ^ etn ^ment het ^itUta
Xet)u 300. f.
beJTelben ju @u|>ranatucatidmug
tinb SRationaltSmuö 95» f. —
.&au|)trid)tunöen 96*— (St^avoJttet
beö ©efö^l^mpfticigmug 98. —
SSkfen beö fpeculatioen ^pfüci^
mug 99. f» — • eitteratttc 101.
9tat&rltd&e SReligton 37»
9^atürUci)eg iCtr4)enrec6t 343»
S'latucaliflcn. SBconjf 73.
9laturfunbe balb ein reines ^tf^
fen balb nicfet 47. — oorbitbcnb für
bag @tubium ber ZlicolOQ^e 68» f»
9lautolo()enber alten Strebe 310»
9t e u e g 2:e|fament jte^e unter Zifta^
ment»
Sfl 6 f f e 1 1» @nc9«opabie 117.
Offenbarung, aUöcmcin rellöiöfc
76. — öbernatürlid)e 77. — f. o. a»
erlbfenbc a^dtigfeit ©otteg 81. —
£)ffenbarun()6glauben unb Offenbar
runöötbeorie 77. f.
Orb-ination 364.— wann jte bie res
formirte^irc^certbeilt 45.2Cnm.l.
JDrientaUfd^e 3)ialefte fie^e uns
ter femitifd)c.
£)rtt)0bOT:ie. SBegriff 286.— ob
unb in n)eld)er ©eftatt pe ber Äird)e
ju »önfc^en ift 287»
9)dba9oniif» »&fufßtt>iffenf4)aft für
ben ©eijllic^en 388. ff.
^ani^armonifdSie Snterpretation
177. 2Cnm.
gjant^eiömuö. Unt]()eologtf(f)c
Slid)tun9 ber ^^tlofopt)ic 69.
5)arapl^rafe. SSerbdltnig berfels
ben äur ©cfldcung 173. 176.
§) a ft r. S^ame 43. — er bebarf
einer grönblicben wiffenfcbaftlicben
SSilbung 332. 337. f. — feine
ci9ent^ümlicf)e ©telluno 335. —
»elcfte praftifdt)c aBiffenfdS)aften
oujer ben cioentlid) tbeol09ifd)en
für it)n nod) befonberö wicbtig finb
339. ff» — »a« i^n bcfonberö für
feinen eeelfotdeAetttf 5tlbet 38&
Oo7» y»
9)afforalfIttdl^ett SQ&elc^g bie
äd)U ift 334. — wo^et fit i^re
9)rtnct|)ten entlef)nt 335»
9)aftoralt$eotodte im ettaem
©inne. SBeQriff 307» 329» --
9tot^tt>enbt9!ett 330» f., ahec
@d)n?ieri0feit 331. f» einer »iffem
f(i)aftlid)en SBe^anblung becfelben»
— ötteratur 336»
9>atriffif» »egriff 241. — aSKf^
fenfcbafUic^er @^arafter l)erfelben
241» — eitteratur 243*
?>atrolo9ie 242»
f) a u lu d. 9lot$n)enbtd(eit einer ges
fonberten S3e^nb(und feinet £es
benö 189 «tteratur 191*
|)ebanttdmud 3»
f) e r i b e n ber Äir4)engefd()id^te 201.
ff» — t>erfd)ieben t>on benen ber
aUdem» Sßeltgefcbi^te 202» f. -
©cfewanfen in i^rer gefiftettttna
203. f» —
ber 2)09men9ef(6id)te , öerfd&ieb«
t>on benen ber ^irc^engefc^tc^e 231*
f. — SSerfudj) einer (gintjeiluna
berfclben 232.
?)faff. aBiffenf*aftli*ere »eJoBÖ^
luno ber Snc^flopdbie lia» f»
?)faffcntbum 43» 2Cnm» 2»
?)flid)tenle^re (le^t in berc^rifk
Itd^en ^oral ber rftu^enble^re an
aSebeutung md) 298. f»
?) ]() i 1 1 i c Rr^licf)e. Ur fprung «nb
Umfang 224. f. — Cittcratur 225^
9) ^ i lo f p ^ tf. @in reines Sßif«
61. f.' — ©cbrauc^ berfeft«
in ber SJ^^eologie: bemonffeatk
»er unb ard)iteftonifdS)er 62. fcis
tifcl) s bialeEtifd)er 63. conjütutiöec
«3» ff» — mid)c Xf)ea^ berfet
ben öorjüglid) eng mit ber 3:^«)«
h)gie jufammenl)dngen 65» ff, —
und)n|tlic^e unb irreligiöfe düc^
tungen berfelben 67* ff» —
(brifilic^e ^^ilofop^ic 71» — |ie
i^ eijl auf ber Uniocrßtät ju ha
tveihm 355. — ®cfd)ic^te hev^l^ii
lofopl)ic tt)id)tig für bie ^it^engt?
fd)lcl)te 221. f. — Sitteratur 223.
§)ietismu^ (St^molodifdSier SSes
griff 102. — ^iffor;fcl)er 103» -
^auptmerfmale beS ^ietiSmud 103.
391» — Sitteratur 101.
403
9ptan^* ^etne (SinUitm^ in bk
ti)eoU SBiffenWaften 117.
9 oie mit SSeri^dltnig gut Dogmatil
263* ff. 273. — SBcßriff im mi^
tcrn (formalen) ©innc 271. f., im.
engem (fird)Ii(^c ^oUmif) 271. ff.
— prote|lantifcf)e §)olcmif im SJers
l^dttniffc jur (^nfHid)en ^Cpolo^etif
273. — Sitteratur 274.
§)ofittü. a3e9riff46. — pofttioc
SBiffenfdjiaft 46. — 9'lotf)tt)enbi95
feit unb SBefen einer pojitioen
SteÜQion 37. 74. 77. 256. — ^ins
t^eilnriQ ber pojttioen S^^eologie
119. ff.
9 f it 1 e g ^ird^enred^t 344.
#oftttt>t6mud. SGSorin er beffei^it
74. f. — biblifc^er 79.
^va^matit l&ifforifd)e. SBerfal^ren
berfelben in SJerfnüpfung öon Urs
fac^e unb Söirfung 206. f. — hd
ber fittlid)en SBeurt^eitung ber9)er5
fönen unb SSi^atcn 207. f.
5)rebiöt. SWfttelpunct beß protes
ftantifdf)en ©otteöbienfte« 18. —
fie fott biblifdf) fein 320. — ob ITe
ein ^unftwerf fein foU 320.— fie
Imt einen eigent^ömlid&en @tit 325.
— bulbct nid)t, t>a$ man an it)t
©rperimente ma(i)c 382. — fKus
fterprebiöten 327. 2Cnm. 384.
§) rieft er. Stamen ber ijeibnifften
49. 2Cnm. — d)riftlid)er ^riefter
43. 2Cnm. 2. — ob ber proteftans
• tifd)e ®eim^^ ?)riefter ift 8. f.
^rtoatftubiunu äBorin eö ha
. ft^t 351. f*
Promotion 364.
?)rofeli9ten. SSeoriff 310.
§?roteftantiimuS Wc^et ber
Beirre 18. — fein SSorjug oor bem
. ^at^oßcismue in SBe^ie^und auf
SBiffenfd^aftlic^feit 39. f.
nueUenftubium ber Äird^enöe^
fd)i^te 205. 375. f.
n u i e t i ö m u a. ^6(i)fte ©teigeruna
• bed ©efü^l^mpfticigmug 98«
fRahanrxi ^auruö. ®etne Tlnmi-
funo für bie ©eiftlid^en 106;
0lat tonaltömud. Urfpründltd^e
aSebeutunö bed SBorte« 73. —
fein ©egenfa^ jum ©upranatura=
ligmuö 76. f. — falfdt)er fRatia
nalißmuö 75. 84. — - SBebingunßen
enblid)er ©d)lid)t«n9 beg ©tteiteö
5n)if(^en 9tationati6mua unb ^lu
prandturatigmuS 83. ff. — profs
tifcfte Scbeutung biefeg ©treiteö
87. ff. — Cittcratur beffetben 93. f.
— SSer^ättnif begSRationatigmug 5ur
Ort]()obO)cie unb .f>cterobo):ie 286.
iRationaliften. Db fie auö ber
Äird)encjemeinfd)aft au65ufcl)eiben
ffnb 86. — ob ffe jum ©cfc^öfte
ber TCpologeten tauten 268.
SflealiSmug 54.
fReformation. Ob i^r ?)rincip
rationaUftifdf) ober fupranaturalis
ftifdf) gewefen 86. 2Cnm.
gfleformationS9efd)id)te, üon
bem ?)roteftanten fpeciell 5U ftvihiz
ren 215. f. — «itteratur 217. f.
Sfteifen, äurpra!tifd)en2Cu6bi(bunc|
beö ®eift(i(lj)en U^v, wönfd)engwert§
388. f.
SRetioion. ^Die urfprünglioien £)f=
fenbarunö^formen berfelben 12. ff.
— Sflamen 19. ff. — SBegriff 19. —
^Cbleitung beö SBorteS religio 19.
— fubjectioe unb objectioe Steli-.
Qion 20. — bie Sleligion »eber
®aii)e beg SBiffenS 21. f. nod^
@a^e beg Zi)\xn^ allein 22. f./
fonbern ©adbe beö ©efü^lö 24. ff./
beS oanjen innern SJlenfc^en 32. f.~
tn welkem @inne eine SSernunft=
religion juiaflig ift 28. ff. — po^
fttiöc SRelioion 37. — natürlicJ^c
37. — QeU^vU S5e()anblun9 ber
Sfleligion 50.
SRelioionögefdbid&te allgemeine.
gßi^tigfeit ber^enntniß berfelben
für hie Äir^engefc^id^te 220. f. —
ßitteratur 221.
giteligionsle^rer, oerfd&ieben
tjom ße]()rer einer 2ßtffenfd)aft 18.
— feine 2Cufgabe 33. f. — wo=
nad) ft* fein SBcrtt) beftimmt 34. f.
gucligionöp^ilofop^ie 66. —
ßitteratur 71. f.
©d()letermadöcr. SSegrünber \t)if=
fenfc^aftlid^r ©elbftftdnbigfeit ber
26*
4H>4
e^eolodif^en C^C9!(op&bte2^ 118.—
fein SSrrfu^ einet neuen ^int^eilun^
bec pofttioenS^eolOd'e 120. f. 264.
— feine Definition bec >Doomati{
261. f. — eident^ämti^e @tnt(^eis
(unö berfelben 275.
64)ule t^eolodifc^e. S^er^&ttntf bets
felben jur Äirc^e 42«. — tott i^c
an9et)6rt 43»— pe hilhtt bit pto«
teftantifc^en €$tubitenben 44^
Seminar t^eologifd^eö. Smec! befs
felben 360. f» — gelebtte 361. unb
^rebiöerfeminarien 361. f. 386.
©emiotü. aSeorijf 323.— femios
tifd)e QSorübungen 384.
@emttifd)e ®ia(e!te. 9'lotf)tt)ens
bigfeit ibrer @r(ernund für ha$
»erfldnbniS bei; SBibel 142. , bo*
mä)t öon 2Ctlcnl43.— wann übet:
pc 8U i&5ren ijl 370.
6 emier gibt ber ^o^Qop&bte bad
fritifcbe Clement 114. f.
©ittengefd)icf)te, oerfcbteben
öon ber (Bt^^iö^U ber Sittenlehre
249. — SitteiJatur beiber SDiöciplis
nen 250. f.
@o!rati!. gorm beS (ated^etifd^en
Unterrid)tö 312.
©oteriologie. Snbalt 280* f.
@oterolodte^ ^itteipunct ber
(brifHid)en J^ogmati! 279. -- 3ns
^)alt unb SSerfcl)ieben^eit von ber
^riflologie 280.
@pecial!ird^en9efd)id()te, ne«
ben berUnioerfalfirci^enoefd)id)te5U
ftubiren 214. f.
@ p e n e r. Seine encpflopdbifd^e Tum
weifung 111. f.
Sprad)en (befonberö bte alten).
gormaler unb inftrumentaler
SBerti^ berfelben für ben SE^eolos
gen 53. 55. f.
@ t a t a r i f d) e ßefung ber JBibel 371*
S t a t i jl i f 252. f. — Sitteratur 254.
S t u b i u m t^eologifc^eS. SSorin ed
beflebt 35. — in meldjicm Umfange
c8 hit tljeologifc^cn 370. f. unb
tt)eld)e nicbttbeologtfd^e S)igciplinen
eg befonberg mit umfaffen mu$
355. 370. — feine ©auer 364. —
ob eg auf @iner Unioerfttdt ju
tjottenben ift 365. — ^rioatftus
bium 351.
Supranaturaliömuö. Urs
fprünglic^ f» o. a* Ml^eiömug 73.—
SBebetttund* hH fßottt^ nad^ bem
€Spra(l^ebraüd^e 74. — fein ®es
genfai ^um SRationaligmug 76. f.—
^rifHicber SupranaturalidmuS unb
feine oerfd!)iebenen ^^eftaltungen 78.
ff. — poßtiosbiblifcbec ober mate»
riajer 79. f. 83. — rationaler
ober formaler 80. 83. — unioets
faliflifdf)er ober iUaUt 82* f. —
particularifiifcber ober fpeciftfc^
(brifttidjier 82. f. — SBebtngum
gen enblidber Scbltd^tung hH
Streites ixoif^en Supranaturaligs
muS unb SRationali^mug 83. f. —
}ptatti\d)e S3ebeutung biefeg Streik
M 87. ff. — ßitteratur beffeiben
93. f. — ÜBerbdltniß bed Suprax
naturalismuö jur £)rt^oboicie ui^-
{)eteroborie 286.
Spmbolif. SBegriff unb 2Cufgabe
234. f. 237. — . boppclte SSebanbs
lungSart 238. — S$erbättni$ m
jDogmengefd)i(iS)te 235* 239»— öts
teratur 240.
S 9 m b 1 u m. SBebeutung be§ SBcc:
teö na(b bem fird;)lidben ^pracbg^
brauche 235. — hie brei dltejfen
Spmbole ber ÄirdS)e 235. — &aU
ffebung neuer Sj^mbole feit ber
^Reformation 236» — 2Cuögabett
fpmbo^ifc^er ^üä)et 239.
SS a b e 1 1 e n ber Äird&engcf d^idbte 375.
aedj)nologie. Silot^wenbigfeit eiiri:
ger ^enntniß bavon für ben ®#
ltd;}en 340.
SSellament alte 6. SBertb ^'
felben fürbene^ri|lenl27.129.-
Ueberrdf)d^ung feinet Stubiumi
127. f. — Umfang 130. 13^
2Cnm. 1. — Silamen unb @int^eis
lung 130. — ©barafter 132. -
©runbfpracben 135. f. — JCuögOi
ben 160.— Ucberfe$un9enl80.-
6ommentare 181. ff.
neueö. ©barafter unb 3nbült
- 132. f. — eintbeilung 133. f.-
@runbfpradf)e 136. unb beren ges
mifd)teö Kolorit 137. 139. f. -
2Cu6gaben 160. f. — Uebcrfe|uns
gen 180. — Kommentare 182. jf»
Sejrt ber 9)rebigt 324. f.
Zf^eiimn^, oerfd)ieben oon I)ei^
405
imid 71» -- etn^t^ anwei^bated
@iptlem ber ^|)tlofop^te auf bte
a^cma bcr ^vthiQt 324. f. 326»
2Cniiu !♦ •>- foU bei bcm ^Cnfdn«
^er m&dtid)|l aUdemein unb moras
lifrf) fein 383. Änrn.
Sl^eoloa» SBer bei ben ®ned;)en
fo |)ief 49* — welkem @tanbc
bet cbriWe ^eolog angebört
7. ff. — abweicbenbe 2Cnf!c^tett
fibet beffen ©teUung 8. — SSes
gttf beg gelehrten S^^eoloden im
engern @innc 40. — gorberung
einer frommen ©ejinnung öon i^m
390. ff. — a5ern)crflid)!eit ber
Ä{rd)enfd[)eu beffelben 392.
2:^eologie» SSebeutungenbedSßors
teS 49. f. — Äbftufungen ber
^b^ologie in ^e^ug auf Kiffens
fcbaftlic^feit 38. ff. — bic SK^eo^
logie eine pojitioe SBiffenfcbaft 45.
ff. 61. — SBegriff bcr d)rifllid)en
SS^eologie 48. 50. — (gntffebung
unb aUmd^lige S3t(bung berfelben
unb ber tbeologifcben ©cbule 41. f.
50. f. — ^lotbwenbigfeit einer bes
fonberh Söiffenfcbaft ber a:t)eolo*
gie 52. — SSorfenntniffe ju bers
fetben 53. ff. — i^r SSerbdItnig jur
?)bitofopbie 61. ff. — ©intbeilung
ber politiocn Zi)eolo^k 119. ff. —
exegetifcbe 122. ff. (ßitteratur 180.
ff.) — btftorifci)e 186. ff. — ft)ilema5
tifcfce 255. ff. — praf tifc^e 303. ff»
(Citteratur 308.)
Si^eologieim engern @innc. ©es
griff 276. — Zweimalige S5e]()anbs
lung berfelben im bogmatifd)en@)5s
ffeme 277. f.
Z\)to\op})i^mui* ©peculattoe
mdjtvLTiq bes SKiölüciömue 100.
^ractate. ^Cb^wecEung berfelben
326. 2Cnm. 4.
STugenble^re. Snbalt 298. —
bat in ber d)riilli^en SKoral eine
^6bere SBebeutung aU bte ^flidj)«
tenlebre 299.
u»
Ueberfegung. SSer^<niß bers
felben jur 2Cuelegung 173» 176»
Umgang' auf ber UniüerfftSt 354»
386.
Una 4 t^eit einer ©cbrift 149. f»
Unioerfität. Unabbdngigfeit bers
felben oon ber Äircbe 42. 44. —
ibre Unterrid)töttjeife rein wiffens
fd)aftlid) 333. — eine freie 349.—
gormen beö afabemif(benUnterricbtS
348. 350. — worin ein guter da^
bemifcber SSortrag befte]()t 350»
392. — in welker @prQd)e bic
SSortefungen ju galten finb 356.
ff. — Zeitbauer beö UniüerfttätSs
fiubiumg 364. — ob eö auf @inec
• t&ocbfcbule 5U ooUenben ift 365» —
eitteratur 348»
SS.
SJernunft SSerm5gen ber Sbeen
29. — i^re Srb^tigJeit auf t>m OJe«
Wtt ber a:beologie 64» f.
SBernunftreligion. Snmeld^em
@inne |te juldffig ift 28. ff.
SSerftanb. S3egriff29.— feine ST^fis
tigfcit auf bem religiöfen Gebiete :
irrige 29., recbte 30. — auf bem
gelbe ber a:öeologie 62. f.
Y o c a t i o interna be§ ®dftlid)ett
35.
SBorbereitung beg ©tubirenben
auf hU Kollegien 351. f»
SB*
SDSeiffagungöbeweiS in ber
2Cpologeti! 267. Tfnm. 3.
aSerenfeU. @einc enc^Äopdbis
f*eri Söinfc 110.
2Biffenfd)aftlid)!eit 2. f. 87.
304.
Sßunberbeweiö in ber TCpologes
tif 267» 2Cnm» 3»
3*
3eitfd&riften t^eölogifd)e. Um
gäbe ber üorjöglicbllen noc^ je^t
erfc^einenben 352» f. 2Cnm»
il
^ttxd\ei)lev.
®« 54. Tum, 1« liti aBer!e ftatt SBortf.
s 58. s s s 4$. 64. II. I« flatt S* r>4. h. I»
ff 64. 3» 15. t>. u. lie$ SBeburfnif « Seburfniffr.
■ s «14. • 10. 5 0. 5 IlaJd, P. T., flott Ileld unb fuge ^ftiju P. li, iw«.
» «17. = 7. s » s ffnb flott tfl.
s 369. s 8. s u. s 34. s 345.
TCud^ ift überoU flott : ber JSI^eolod , ^l^t(olO0 tid^t^ec : tet iSl^eolose , ^^ilc