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Full text of "Encyklopädie und Methodologie des theologischen Wissenschaften"

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33. 
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(Sncl)fl0pdbte 



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Sfttt^otolo^it 



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t^eologifc^en äBtffenft^aftett 



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Dr. ^, dL ^üQinba^ 

VtofeffOT bei 3l)f0t09<( in Baftl. 



2 c i p s i 9 
SBeibmann'fc^e S9u(^^anb(ung. 

1833. 



UJ 



„Sorm ot)nt CStof gu dntm ^otilm SB&linni." 




.^IH^ 



2)cn .^crren ©ocforcn 



^tiebn$ ®(l^teietma$er 



u n b 




. a». &. be SBette. 






^SSenn i^ t6 mit etlmUf ^^te gefeterfen 9la« 
mm btefem f^m^m fßtcfu^e tootsufe^ett/ fo ge» 
i^u^t a ntd^t in ber 3Cbft(^t, atö ob (Sie bun^ ^r 
2(nfe]^en bad tcgenbtoie in bemfeCben bectreten ober 
^ut mad^ foQten/ toad bon becfd^tebenen Letten 
l^et, fei ed mit Sted^t ober Unred^t/ angefbd^ten toetbeti' 
burfte) benn obtool^t td^ mir bamit fc^meid^eln barf^ 
bo| <8ie man(^ea bon bem ^^rtgen/ toenn g(et(^ 
eigenl|t&m(i(^ gefa^ unb berarbeitet/ l^ier toieber ftne 
ben tverbett/ fo ifl bod^ fd^on fotool^t biefe eigene K»f* 
faffitng fetbfl/ bie ja leidet aud^ auf irgenb einem 
SXi^ber^iu^e S^rer SEßorte rul^en ober ^alf4>ed in 
fle l^ineingetegt ^oben Uwxtc, old aud^ bie l^ier unb 
ba ^iemlid^ ftd^tbor loerbenbe ^roei(^ung bon 3^ren 



\ 



n0 offene SEßibrtf^ntd^ ^ get»dcttdttt ^oH» 3^/ 
fi^Ofi bie nt(|tt gectod« S^erfc^kbetil^eit ^tt eigenen 
0^#eme/ tpefttt ipos fte fo nennen bocf/ Mdrbe ntd^ 
Stttoffen^ bo^ t(^ mfid^ #&l^^% mtf ®tr S^etbe 
(dd auf @ine %taimt&t hnkft, totH i^ ja babtttd^ 
ii^it mir felbft in SEBiberf^d^ fotmm unb mi0 boc 
SOlen, bie ttxoaB tiefet in bie @o0e fe^n^ nttt dted^t 
U4>ecüd^ ma4iien n^ötbe» 

ed ift 4fi> UUdU^ ba§ cetne ®efä^t bec 
^anlbatltit, looa mi4> St^ ^^ öffentiidt>en SSe« 
ienntniffe Eintreibt ^ ha%, ivad i<^ in ben legten ^elfin 
bi$ jn)d(f Saucen auf bem ©ebtete bec SS^eoIogie 



@ated Uttb SESal^red mir angeeignet ju l^aben Qlatxht, 
gcQfen£^ttö bent antegenben unb enmtntecnben Sin^ 
fbtffe git||uf^etlen ijl/ toeld^en bec @me boit ^fmett 
etnfl auaf4>ßeptt(l^ atö Selfyret/ bet SCnbete ;uglei4> foti= 
»dllrenb a(6 dtteret ^reunb unb ^Qege auf meine, 
Engend t^ren eigenen SEßeg gel^enbe ^ocfd^ung geübt 
;|at5 unb nur in toiefmt manbad@tnbet:{ianben< 
fein ubec tie mefenttidf^ften ©runbfd^e bet 
SBßiffenfd^aft eine ©df^ule nennen barf, unb miU 
l^in gu 3^tet ©d^ute %\U bie gelfiören, n)et(|>e ni4)t 
nuc feinem bec beiben @]ctreme l^utbigen/ fonbern au<^ 
bie biel ^eptit\cm SRitte »eber in einer eßeftifd^n 
S3erftanbedem)}trif/ no^ in ben nebtid^teh 9tegionen 
einer toiWt&tü(^ beutetnben <S)}ecu(ation, fonbern 



Sit 



I 



oUdn auf tem ^i^oti^^^pl^iioiop^i\^en SS^ge. 
tmtec ^te tonfboren ^^iUx ^Un ju bitifeti/ 



S)n: t(^ mit ttnt>eränbei:(t(|et $o(^a(^fund tnib ü ^ 
8!ebe öcr|arte ^^-^ 



5» 



V 



»1^ 

93aftl, am ^eitigm ^frngfKoge (Srgeben{!ec 9 



§& t t t t u 



iöa^ t(f> a tooge, )tt ben beteitö so^tret^ gewoiteMif 
tfKoIog{fi^ (Snc9no|)dtteen, xoo^ in neuerer 3eit aufec. 
\)et (Eatl^oUfi^en) t>on £Iee nod(> bie (protejionttfii^) i^M- 
Xofeitfratt} unb S)an) gelammen ftnb, anä) wö^ biffe^ 
et^fybim p, (äffen, bebarf aUerbingS eined tedf^tfertigenr 
ben SSStsttirt* Sd^ Mnnte xtdöf jiodt botttttf bentfitti, bom- 
bte «^nbf4)dfit )u biefem S3u4)e f4)on eine geramne Seit 
fo. gut oU. lertlg gemefen, ^ no^ Ue be^en (eltgenanns 
ixaiefyxbü^ tt\6)men, ttnb bap «^ecoudgabe- imb S)ru(f 
nsr bttr4> t>er)6gembe dußete Umfidnbe oufge^K^tten morben 
feien ; oHetn biefed droit d'ainesse, faUS eS an^^ n)irfß4> 
auf meiner (Seite n)dre, mi^te i^) benn bod^ td6)t im Smfie 
geltenb ma^MI} tnbem id^ ^o^I begreife, baß ha$ ^^tiß 
cum {t4) baran weiter n\^t U^ttn, fonbem, menn S3e{fere8 
unter ber Seit et\^xmm i% biefed benu|en unb ben äSer«. 
faffer mit Sfte6)t ber Unbef(!()eibenf)eit jei^en mirb, roma 
er ifym benno^) etn)aS feit^er öberPfftg ®en>orbene8 auf« 
bringen tciU. @§ liegt mir alfo, U)ift x^ biefen SSorwurf 
))on mir dbUfynm, t)or aUem ber SBemeiS ob, td^t 
etUKi, baß meine Setfiung in jeber SBeaie^ung beffer a(d 



btc frä^em fei (ein abgebrof4)ener Jtunfigriff fd^Ied^ter 
SSorreben ju ^äjUe^Un ^üd)exn), fonbem nur, bap fie 
bei aUm i^ren SRdngeln unb ben SSorjägett ber otibetti 
bo4) neben biefen U^t^m Urne. Unb bat>on glaube 
Ü) miä) nad) rebl{4)er ^r&^ng öberjeugt }tt ^abtxu 
3tt>tf4)en 9lofeitYran) unb S)an) n)emsflen8 liegt eine 
gerdumige SRitte, auf n>eld)er fui) bie Derf4)i^benfto Subtüt^ 
bualttdten, n)ie n>ii: @4)^ei}er fagen, ^^Dert^un^' Mnnen, 
o|we ft4> fonbec(id(> ju brdngen unb ju ftoßem Senn 
ndmlii^ ber (Sine, ein geifirci^^er unb fru4)tbaciv &^üfU 
fteder unferer 3eit, aUeS auf bie «^gelf^ 9>][^fopl^ie 
obfteltt, bie naä} bem Sobe ifyxei SKeifieirö unter be«i {Ans 
gern ®efd()Ie<i()te erfl ttöi)t gebei^en )u xooUm f^Kint, unb 
eben bep^alb me^t eine ^^ilofop^ie ber t^togffiiltKtt Sif- 
fenf4)aft alS eine 6nq)&(ot)dbie im gemdf^nli^Kn ®inne 
gibt; fo wthiXQt ftd) bagegen bei bem Vntiem bie gei« 
fKge 6igent|^mß(i[)feit fo fe^r (hinter boS foctffid^ unb 
empitifd) (Segebene feinet ^toffei, baß ftd^ außer ber 
neuen Sint^eilung bei %a6)X0itla t)m ber formalen 
Senben^ be8 SßerfeS unb ben })f)Uofo))^if(d()eu ^rindyien, 
auf bie ei gebaut r^, nur menig erfennen tdfit @o fe^r 
id) nun äbrigenS baS @ute beiber ®(i()riftett ju f4)d^ 
I9eifi; an ber einen befonberS ba§ 2Cnregenbe, SIefe unb 
Sebenbige, an ber anbern bie SSoQfidnbigfeit beö WtotetUäfi, 
befonberS ber Sitteratur, unb bie .Klarheit beö 8Sortrage& 
(toobei id) jebod^) nur bebauern muß, baß iö^ ba& Sud> 
t)on Si^fenfran) erjl fpdter i^ur QMiid^t etfyitU, atö ber 
größte St;et( bei $8{anufcri|)t§ nxd)t mü^t in meinen «^ben 



XI 

mit, lo&^enb iä) auf IDon) bei ber le^tm Uebecathniuag 
bie n6^e SftUlfi^t ne^^mm foimte) ; fa toeni^ fonb vfy 
mvä) bm6f bte Cfgentf^ftmKc^dt meber ber etnen qo(^ bec 
anbern Otföfümmi^ auf loeioem Uefytt betretenen fBegt auf« 
gefKiIten; nnb ba eS nun cbmial toerfc^^iebene Segegebe» 
mnf, fo befd^fi i^, {iott l)en mefatigen ^ t»eda(fmi ^mi 
otebnef^t tu^ fbttjnnDanbciR; in ber i^ffnntgy «bafl oud^ 
er ju einem Siele f&^ren roaSbi. 

SSn weit n&^t ^änüfyfam^, att mit ben beibtit ffu 
mmtm Sk^riften, fom i^^ mit ber dltem, {eifif^ aber 
M aisfgelegtm &(l^v\ft 6d[)Ieierma^et'Srlurjie3>ar« 
Mung btS ^eologifd^^en ®tid)imii&, Bon hm fSe^Uts 
triffe jtt i^ mu^ i^ uo^ efmoA iooiau^d[^id!nir £3b« 
wlfi felbft ein 3u]|>Arer ®4ifieietma(^er'd in:.bm Sfo^ren 
1820« imb 2U, ^obe id^ bo^ grobe Aber bte (Sna^ 
Hopdbtt feine SSotlefungen bei i^m se^6rt> mfa ftanb alfo 
^^Mui>titd^ ber 83enu^ung feineS Sud)eö auf berfelben ®tufe 
a/$ bte, loet^e fi^) o][)ne 6ommentar be& Se^rerd bur^^i^eU 
fm inftffem SS ging mir nun bobei^ mie eS SKe^ent 
ergangen fein mag, bap mir swar etnerfeitS bie fbrenge 
n)i{fenfd[)afitli(l()e ^rm, bie mir au8 biefen menigen ^acos 
gra^l^en entgegentrat, bie Sbee einer Snc^ttopdbie meit 
fd)&vfet y>ot baS SSewufitfein brad^te, atö biefi: burd^ fr&s 
^re SBerfe gefd^^el^en mar ; auf ber anbern. ® eite f&^lte 
i^ miä) aber burii^ baS Ccpi^ammotifdf^e unb fafi Ttmigauu 
tifd>e bed 2(udbrudEe& t)ter unb ba in SSerlegen^ Q^^^t, 
unb mufrte ben ®inn mand^er ®tc0en e^r errat^en unb 
a^nen, atö bap xä) Ufa mit voQer &iä)ev^f\t otsf.beK 



I 
I 



®tuiiti unb SufamnKn^ang beS ©aiiäcn (jAtte jutücflTifjr 
t«t timtn. Sn bicfeE SJetlegcnfjeU bcfanb ü) iiiirfj bf^ 
foitbete, als id) eö mir l)ct bem faji aHjuii-üljen Tl'ntritff 
meines fie^ramteö »or nun balb gcljn Saljren auf Stiigcn« 
fcliife «nfaßen loffen »oüte, iioii) bem @d)leiemiad)erfc^fii 
eompenbium 6nct)EIoi3dbie gu tefen. ®ar ju balb fi'iljltc 
i^ nimltd), bap idj fo nidjt bufd)Eijmmcn wircbc, gumal 
ba id) mid) aud) in bie bortige ©inftjtming unb Söefuad); 
tungämeifc rinjclncr ©ißciplinm nid)t ganj fiiibcn Eonnfe. 
Sifedmäfigtt.crfdjien cß mir bcmnad^, mir dnm eigenen 
^lan äu entwerfen, wobei i(^ aber md}t umljin Eonnt«, 
fortoÄtjrenb ouf biejenigen St)ei(c bec ©djleievmödjerfdxn 
2Crbcit Stfitffidjt ju nctjmen, bie mic tjoHEommcti flau 9e= 
jootbcn roaven unb mit benen id) fiöeteiiiftimmte. Stau): 
bera id) nun fo fd)on ju wiebeutjolfcn SDIalen bie @nci)= 
Hopdbie »oi^efragen tjatfe, rourbe mit yon »crfdjicbciicn 
Seiten ber SBunfc^ gedupect, id) m6d)te mcii: ^e^ bem 
SJruii'e übftlaffeti , unb baä freunblicl)e entgegenfonimm 
bcc SSecIagäljanbtung ficigcrfc biefcn SÖunfd) jur be^mm». 
tcm 3fufforbecung. Sd) fül;Ue nun moljt, ba^ atuift 
gel)aUencn unb gcbiutften Sßoticfungen ein großer Unfi 
fd)itb fei; unb jtcifdjcn bec ^CuSaibcitung ju etgenttidii 
üfabemifd)en Sieben, unter tt>cld)cr gorm id) bie ©d)) 
anfdngli^ crfd}einen laffm »oUtc, unb bem frocEcncn 3fbs 
bcucEe ber 9>arQgrai3l)en, bie o^ne I)in3ugefü3te ©vfläcung 
Irid)t Ijdtten mißsecfianbcn roerben Jönncn, blieb mir feine 
anbere SffialjJ, als bem Su^e eben bie Oieftatt au geben, 
bie cä nun ^jat. S>b cS fid) in berfelben j» einem Gom: 



mm». 



Xlil 



))mbtutn eigne, fiber baö SCnbere ju lefen fu^ entfi^Kepen 
!6miten, bor&fm jle^t mir bin Urt^eil ju; aud^ bin i^ 
mett etitfeimt, eö Semanbem jumut^ ju moltou Ginfo« 
<]^ imb not&clid^ ifi ober ber SBunfi^, eS sn^te in 
^m «^änben ber fiubirenben Sugenb, fd eS au^^ mtt olö 
£efebttd^i baS nebenbei bemti|t mirb, bo^u btenen, bem 2bu 
fdnger boS @tubi»m ber S^eologie in bem iiä)U erf^ 
nen ju (ajfen, in n)el^em e$ t^er) rnib SSerflonb gletc^md* 
fig ju befriebtgen vermag, unb, Hfn onf ben @tanb)mnct 
jtt fieUen,. Don n)el(i()em avA er boS @an}e ber Sl^^eologie 
]mofyl Ott beren einzelne Siedle n)tffenf(^ap^ ju begrei« 
fm imb SU beurtf^eilen |)at €rrei(|)e iä) bann nebenbei 
bomit nodf) ben 3n)ed?, allerlei ^agen bed SageS r>on 
mtt nmen Seite ^ur ®ptwi)e ^thtaä)t mb hahtxc^ ya 
metner dgenen S3ele][>rung bie Stimme ber 3ure4)ttodfnng 
ttttb bed 9Biberf^rud)ed ]()ert)orgerufen ju l^aben, fo fott efl 
xm Ikb fein, fo tomxQ iö) aaö), oif^ne btvx erfien unb 
ittu^ften dn)e(fe beS S3ttd[)ed ju fd)aben, biefe i^ebenabfu^t 
t)om>aItett tajfen tonnte« Uebrigend ][>at ber fdf^nftfMerifc^e 
SSerfel^r unferer 3ett einmal bie SESenbung genommen, 
t>a^ man, mn . gan} eigentlich ju reben, ni4)t nur beS S3er« 
(otifeS , feiner eigenen Sßaare, fonbem atxä) be$ <£in!aufeS 
megen bie SReffe bejieif^t, unb bap l[)iet. bad ^^mm 
minbeftenS eben fo feiig ifl atö bad ©eben, unb baSSro^ 
gen eben fo erfprieplid^ ald bag ^ntmorten* S)iefl mag 
auc^ nod) tta6)tx&Qliä) mit jur @ntf(i()ulbigung bienen, 
wenn m längerer ^ann mit einer Sncpflopdbie l^^erootr 
tritt, beren ^Bearbeitung in objectiDer ^inft4)t.gefapt e^ 



KIV «~~ 

bm reifem Xlter jäCommeft foUt^, bie xibet grobe unter 
ber eben bejei^neten fUbjettioen 8Sorau6fe|tln$ am meiften 
3fiifoä))^gfipimcte ju bele^enbem (Sebafdentanfc^ bar^ 
bietet) benli tc^ n>emt ein t^ologifd^er ^ä^ti^eUn Aber 
boS ®an3e feiner aßiffenfd^aft not ffd^ int Steine gefom« 
tuen ifi> »irb er mit bet i«&ti^en dttäf^ uttb ®td^r|^eit 
frinen %U^ einsebiett f)art|nmi Jtftoenb^ ttmien; maS 
freiti^ bann f^dter anü^ not^wenbig n^ber auf fi^e 
7üi!iiä)t vom ©anjen ivix&itoidm m^. 

Se|t nur noc^ m SStort Aber bie Sitteratur* jDffen 
ge^]^ i(^ ndmlid^, baß id^ mi^ in ber ben 9>aragra|)^en 
mge^dngten SKitt][)eiIung wn ä3fid[)erttteln me^r ber beut^ 
fd^ ®ttte unb bem SSunf(J(^- meiner «^erren SJerleger an^ 
bequemt ^be, oIS baf Ut) barin einen n)efentlt4)en 83efianb^ 
0ftH meiner @d)rift ernennte« 2)ap bie SSerbinbung btefeS 
filtmtrifi^en Ziftilß mit bem Abrigen me ^mOä) lotfere 
linb rein mac^nifi^e fei, f^ingt in bie ^Tugeit Sßie fonn 
füe ed ober au(^ anber«, tvenn bie <Snc9fto))&bie; toaS nid^t 
ffin borf, ni4)(t ^ur rdfonnirenben Sitterargefd)i4)te xott- 
ben fott! 

Um lebod) in boS !9{ed)anifd)e beö @ef<^dfte6 einige 
8{ationaIitdt ju bringen, l()abe id) bie Einrichtung getrofen, 
bap bie 2Cngabe beflfen, w>a& rdn ber Sitterargf fd)i(^te bient, 
ndmlid) dtterer @d)riften unb gr6perer SSibliötl^efenwerfe auf 
bem Staube gefdjat^, unb jwor gr6f erntl[)eil6 nur mit un;: 
t>oCjidnbiger Angabe ber SSitelj bie a5fici)er fjingegen un= 
«mittelbar mä) bem Serte aufgeffil[)rt lüurben, weldje bem 
(Btubirenben nod^ )e|t jur nd^ften 83enu|ung unb oQenr 



Xlil 

}>etibmtn. eigne, Übet baö SCnbere px (efen fi^ entf^ßepen 
UtmUn^ baxÜbtt ^t not Übt Urt^eit ju; au^ bin id) 
mit etitfeimt, eö Semonbcm jmrmt^ ju molktu Gitifos 
6^. mtb Qat&clui^ ifi ober bet SBimfi^, eS sn^te m 
beti f^änben ber {iubirenben. Sugenb, fei eS au^^ tmt olö 
&febttd^, baS nebenbei bemt^t nrirb, boju btenen, bem Tüu 
f&nger boS @tubtitm ber S^eologie in bem Si^ erf^ei^ 
nen ju (äffen, in xot\ä}mi efi t^erj unb SSerflonb gleic^md* 
pig SU befriebigen vermag, tmb, Hfn cmf ben @tanb)mnct 
SB fteSen, Don n)el4)em au& et boS ©onje ber Sl^^eologie 
fowo^I atö beren einlebte Sl^eile n^tffenfd^ßd^ ju begrei« 
fen ttnb ju beurtf^eilen |Kit 6rrei(i^e i^ bann ttibetibn 
hcaait no6) ben ämd, allerlei ^agen bed SageS doh 
einer neuen Seite ^ur ®ptwi)e gebra(i)t tmb baburdf^ ^ 
metner eigenen S3ele][>rung bie Stimme ber 3ure4)ttoetfung 
uib bed Siberf^rud)ed ][>ert)orgerufen ju l^aben, fo fott efl 
tnc tieb fein, fo n)emg ic() au(i^, oif^ne bem erfien unb 
Au^jieu dn)e(f e beS S3ud[)ed ju fd[)aben, biefe i^ebenabfu^ 
t)om>atten taffen tonnte« Uebrigend ][>at ber f4)rift{leSerif(^. 
Serfel^^r unferer 3ett einmal bie SESenbung genommen, 
ba^ man, txat.^oxti ÄQetAliä) ju reben, mö)t nur beSS3er« 
(aitfe$ , feiner eigenen Sßaare, fonbern oud^ bt$ SinlaufeS 
n^en bie SReffe bejieif^t, unb bap \)iet. ha& ^^mm 
minbeftend eben fo feiig ifl ald t>ad ©eben, unb baS^a^ 
gm ^btn fo erfpriefllid^ atö baS ^ntmortem S)ie|l mag 
ottc^ nod) nad)trdglid() mit jur @ntfd()ulbigung bienen, 
toenn ein längerer Wann mit einer Sncpflopdbie })ttt>ou 
tritt, beren ^Bearbeitung in objectioer ^m\i6)t , gefapt e^r 



XVI 

SDfe ben 9aragta)9^en mit Keinen Settern t>0rgebtudP* 
ien ©Triften ge|>6rett te^t eigentli^ ber gitt.etatur 
ber @nc9fIo:|)dbte an, tnbem fte boju btenen, enN 
mber ben S3egriff einer SBtffenfi^aft nd^er }tt. erldutem 
ober beren 9ltt|en unb S3ef^anblung§n>eife )tt jeigett* TCu^ 
^ {tnb mir inbejfen ni^ aUe begannt geworben^ obtt)o^I 
i^ bie, wel^e mir ju ©ebote ftanben, treu bemi|t ^obe. 
( @o ban{en§tt)ert][^ mir mn auä) S3end[)tigttngen In biefer 
s^{nft4)tfeinn)erben, fo felf^e xd) bo^ mit gef^amtterer 6r« 
HKUtung bem Urt^eile ber SRdnner entgegen, roel^m xoit 
mir ba§ Snnere unb Snnerfie unferer ][^eiligen SBi{fenf4)aft 
XH>r üUm <m t^er$en liegt, unb Don beren freim&t^iger 
(Srinnerung x6) einen neuen SCntrieb jum ^a6)6tfyumt in 
berjenigen @r!enntnip f^ojfe, mUi)t ber @tifiter bed @[)ri{len» 
t^umg felbft ald baS emige icUn bejeid()net ][^at unb o^rit 
bie unfer Sßiffen ein unerfreuli(|)ed Qtiiätoett bleibt. 



3J)cr SJerfaffett 



S n 1& a l t 

Einleitung. 

I. ^CUgemeinet Zf)txl 

Som SSer^dltntffe ber Zlftotogit m ben itbriaen Sßtffem 

f(|)aften unb t>on ben in bcrfelben t)otl&errf^cnben 

®etf}e6rid[)tungen im TSÜQtmmttu 

1. aSotbeteitenbe ®ebanfem 
a. SScm ®t'dttbe bed ^riftttd^en S^eolo^en im SSetl^&lt^ 
ntffe »u ben ikbriaen ©tdnben ber menfdbUdieii ®e« 

«. SScm Scbrftanbe im 2Caaemetnen. 
ß. Äo«t reitgibfcft SeWtonSe tnöbefonbere* 
\». SBom ©edeuftanbe ber reltgtbfen 2:t^tt1^Hiaftit 
über »on berfReligton unb i^rer 2Cuffaffund unbSBe« 
banbtung überhaupt» 
e. Soii-bet pofttioen SRendion, bem SBerufe beö Z'^t^ 
togen im 2C(lgemetnen unb bed d^rtftjlidden indbe:: 
fonbere» 
d. S3on bem geteerten 2:f)eo logen tm engem ®{nne unb 
fetnem'ftSer^&ttntffe ^um prafttf^en ^eiftCt^em 
SSeri^dltntf t)on ^ird^e unb ©c^ule» 

2; 9lal)ere Seleud)tung be«. Ser^ltniffe« bec2^eos 
(ogte lu.bc^n, ikt.brigen SBiffenf<Jbaften. 
a. Sott bett i)of!t{üen SBiffenfc^aften überhaupt in 1^^ 

rem SS er^ dl t ntffe jum reinen Söiffen» 
VSSon ber (i^riftUd^en S^beologie inöbefonbere unb i^ 
rem $Berb&,ttniffe}ur (]^ri|llid^en9{etigfon.unb ^irdjie» 

c. aSon ben S5or!enntniffen unb ^ülfswiffenfd^aften 
ber 2:beolagle/ fowle i^rem ä$erl)dttniffe }U t^r^ 

d. SSom S^er^dltniffe ber $|)ilofo|)^ie jur Z^zolo^iu 

a. SSon ben. ]S)errf(4enben @eijie^rid)tungen in bec 
Xbeologle. 

a. (SupranaturaCiömuö unb SRationalidmu^ 

b. sOiQfticidmug» 

c. ganatigmue/^ieti§mu§, Snbifferentiömud. 

2C n ]() a n g» 
©efd^id^te unb £itteratur-ber t^eologifd^en (Snc^Ito^ 
|)dbie* 

IL Sßefonberer SEI^eil. 
SSon ben etnjelnen tt)eo(ogifcben &ebrfd4)ern unb tl^rent 

gegenfeitigen SSerbdltniffe. 

1. IBon ber epegetife^en S^b^ologie. 

a. 3)efinitiom 

b. SSon bem ©ubftrate ber (gjregefe, ber beiHgen^djirift* 

«. aSegsilf unb Umfang berfelbcn» — ß, @mt^eilung, — y. 2CU 
te€ aeftament» — tf." Sleueö SEeftament 

c. JBon ben ejcegetifd^en Ji>ülf6tt>iffenf4>aftem 

tt. SSon ben ^runbfprod^en ber fSiiiU 



XVIII 

dSie* — Ä'. ©emttifd^e'iDfalrttc* 
^* SfaflOüit — y. Critica sacra. — d. ^ewnenetttif. — 

2. 9Son bet (){flotffd^ett S^eoCogfe. 

a. S3ibet«ef(]^tdj|te^ Beben 3efu unb bet 2C|>oftet« 

b. SStbrtfdjie ^Dogmattf (bibltf^e ^OdmendefddiddteV 

c. ^tr^^naef^ic^te« 

einzelne Bweige ber if^ijtortfc^en SSbeolOdie» 

«. SDoomenaefd^td^te* — ß. ©pmboltt — y. |)atn'jKt — 
<f. Är(^dorogie> — €. Sitterargcfd^tdjte* — • C- ©tttengcif 
W^U. ©eTOtdS^te ber SfÄoraU — ij. a)Kf|wn«aefd|id|te» — 
^. ®tat{|ltt 

3. Sßon ber (pflematifd^en SE^eotogie. 

a. ^ogmatif» 

IBerbinbung ber 2Cpolodet{f unb |>olem{f mit ber iTVoatf 
matt!» 

«. TCpotogettf» — ß. |)olemif unb Srenif» 
SDodmattfc^e ID^et^obe. 

SS^eotoate unb TCnt^ropoIogte. (^rtjloloaie unb eoteroto^te« 
J^eugte^re (@otmologte> Gfc^atologte^ 

b. Sittenlehre«. 
(Safuijlif/ 2Cöfetif, SRpfti!* 

4. 9$on ber praftifc^^en S^eologie» 

a. ^ated^ett!« 

b. Äituraft 

c. ^omtietil» 

d. ^aftorattfieotoaie t'm engem @tnne bed SßotteS« 
c ^raftifd^e ^ülfs»tffenf4|aftem 

f. Äird^enred&t* 

B. SE^eologifc^e SRet^ob'oIogle; 

I. ungemeiner Z^itxt 

IBon ber 3Retl()obif beö t^eologtfc^en ©tubiumS fiberi^auipt 

1» Ißon ben tbeologifd)en Se^ranfialtem 

a. Untoerfttdt» 

b. SS^eologtfd^ed ^^emtnan 

S^eoJogifd^eö @j:amcn* — 
2* Seit unb Umfang bed t^eologifd^en Gtublum^» 
Seitfolge ber einzelnen ^töcipltnem 

IL SSefonberer Xlcjtxi. 
!{Ret]f)oboIogte ber einzelnen tl^eologifc^en £i§ci))Iinem 

1» 3ttr epegetifdf^en S^eologie» 
2. 3ur ^ijlorifcben Sbeologie» 
3* 3ur fpjlematifc^en Sbeologie. 
4 3ur praftifcl[^en X^eologie. 

a. 3ur ^omilett!» 

b. 3ur ^atec^eti! unb ^ajloraltbeologie» 

c. 3ur Siturgif unb jum ^tr(i^enrec(|te.j 



§. 1. 

Definition. 

(ßttsHtiä)* SDonj §. il. e. 9,) 

Unter t^eolodtfc^er @nc9«o,>dbie «erflef^m n>ic be» for. 
malen Umriß aUer in ba§ @ebiet beS t^eoIog{fd()cn SßiffenS 
9ef^6renber ober in bajTelbe ctnfd)(agenber ^enntniffe unb 
^tfgf eiten» ®ie fott bol^er tAä)t fowol^l burd) ftagmentaxu 
fc^e SDHtt^cUung beS tt>i{fenfd)aftli(^en @toffe§ bet iDber^ 
fla^It4)f eit bienen, atö t)te(me][^t bur(i^ ri^tige 2Cbfledftmg 
bct (Srenjen na^ auf cn unb innen , fo n)ie bur^ f^arfe S5ec 
ifi^nung bet ^arafterifKfcf)en ^txlmaU jebe§ einielnen %a^ 
d)t8 bie tt>a^re SBtjTenfc^afttici^feit im (Segenfa^e gegen eine 
to^ @m)nn{ bef6rbenu 

Sn toiefem bie t^eologifcl^e (Snq^Iopibie einen X^tlt ber 
dSgemeinen Snc^nop&bie (^p^xi/xAioc noidda^ SBiffenfct^aftt» 
Ambe) bilbet, gebärt {ie im n>eiteflen @tnne in ben @tubietf 
(ret& eines Seben , ber bie ©efammtl^ett bed menfc^lic^en SBif^ 
fenS formal (moterial ifi e9 unmöglich) umfaffen wiH . Uli 
tbeologif^ie jDi6ci))lin aber {lebt ffe an ber ®(bkoeIle bet 
tbeologif^en @tubiumS. @o gut xoie lebe anbete tbeolo» 
gifd[^ ober fonflige £)i6ct))lin muf fie ibren eigentbumlicben (Sba« 
vattet baben; wenn fte auf ben Flamen einet Sßiffenfcbaft 
Xnfprucb macben xoxVu @ie tann baber ni(bt befieben in einem 
bunten 2(Qer(ei avA (fregefe; Jtircbengefcbicbte / Sogmatif; $ai 
^raltbeologie ; xoai ibr jwar unter bem 92amen einer ;; fRzaU 
encptloy&bie^' einen nid^t )u beneibenben ^la^ unter mans 
4en 92otb« unb ^ülf^bücbern für'S Sebeu; !etne Stelle aber 
im fhengen 3ufammenbange ber SGBiffenfcbaft {t^ern mirb* 






I 



2 

©ie mug fic|) «ielmcljt au^icicbnen burdj ifjren formtiten 
®£f)fllt, roti§ i^r eben bie itiffcnf^oftriclie eclbftftÄnbigEcitgik, 
ju bet jie in neuerer Seit »oc 3(ncn ©djleicrmadjer erljobcii 
]&üt*). ©ie foU mit einem SBotte nic^t suc lOiiifteriEörte 
IteriibfinEen, fonbecn oieltnetir bcr CniibEarte gleic&en; tin 
Sicrgleid) , ber fid> fon fclbfi burtijfuljtf ! 

„©ie foU bie SiffenfdjoftlidjEcit im ©egciu 
fflfee gegen eine tolje emipirif befötbern." SBir 
untetfdjciben empiriE unb empirie. Unter ber Ic^tern oerftcben 
mir ieiieä auf äBeobadjtung imb grf«t)rung gegrunbcte SBiffcn, 
im ©egenfa|e gegen eine bubcnlofc, aprtorillif(i)e ©peculution, 
unb iptr werben in bet golge ®etegenf)ett ijnben, biefe toü^rc 
(ljiilorifiä)=i)ofitioe) Empirie aüä) auf bem ©ebiete ber a^tieologic 
gegen einen ^ol)[en, einfeitigen SbealiämuS ju ueritieibigen. 
Unter emptriE aber Derfleljen mir baS unt)eroufite, imrci)Kn: 
fc^iaftli^e Sierffltjren. Da nämti* caeä in SJatur unb ©£= 
f^i^te ©egcbene nur baburd) ein tScgenjlatib für bie SBiffen^ 
fc^aft luirb, baß ber noi^ einfjeit ber äjorftcituiigen firebenbc 
(Seift baS SBannigfalttge unter allgemeine ©cfe^'e ju orbnen 
weiß, fo nennen mir audj nur ben „wiffcnfciiaftlidj," 
ber, bei allem nod) fo fleigigen 3(neigncn unb Sicrat&eiteii beS 
©toffeä, ftetä biefeö JtUgemeine im 3lugc behält, unb baS 
einjclne in ber Erfiiljrung^TOelt boraiif bejietjt. ©o f)etgeii 
j. S. bei ben aJiebicinetn „em^jtvifer" biejenigenv »clc^je 
fid) ntiijt über bie SKenge ber einjelnen ÄranE&citSfdlle unb 
arsneimtttel, bie fie nur im befonbern Stalle, buriJ) Uebung 
(Boutiue) geroiljnt, auf einanber bejie^en, ju einem aBgc^ 
meinen i^r Sierfatjtcn leilenben ®efefee ju erbeben roiffen, im 
©tgcnfa^e äu ben „rotionalen 'aer^ten," bie burcff btc eingelnen 
ffleobac^timgen unb erfatjrungen auf ^öljere ©efe^e beä pfi>rf)i= 
fcben unb pljpfifdjen ßebenä ft^ führen (nfftn. 3n ber Zt}eo-. 
logic äußert ft* nun bie gmpirir (Unwillen fcijaftlidjfett) auf 
eine bo^iijelte, fid) im Uebrigen fe^r entgcgengefeljte SSJelfe ; 
roebet uÄmlid) alä eine fromm aäcetifdje, ntelttje mit ber fo^ 
genönnten (iraEtifcbcn grcmmtgEeit, beten öebeutung reir 



*) Äurje BatßcUung bcä fttcdP|itr:tfn ©luMumä, jum S&^ufo ein; 
Icitetitet: Sßottefunflcn, 2 Äueg. Btrliii, 1830. 



berSwD »erben ^mlhnf^lid) ju, »urbigen wfffen, alleS anMd)ttn 
vmb einer flreng n)i{fenf4)aftßc^en Durc^bilbung entbel)ren gu 
fonnen meint ober jene — toxt foHen wir fie nennen ? — p1)u 
lant^rDptfdS^foSmo^jolitifdje, tt)elcl()e, t)on bem tragen SBegriffe tu 
ner )populcixm 9läi|ltc^Ieit au$ge^enb, baS Xmt be$ ©eifllidt^en 
me^r in ein 2CQerlei \>on öf onomifd^en ; pdbagogifd^en unb 
))oIicetlic|)?poltttfcI)en SSefd^dftigungen ^ a(§ in ba§ rein 2;i)eoIos 
gifc^e feifet ©a8 SSer!eferte biefer beiben dußerjlen, in bem ein« 
ielnen f)uncte ber UnwiffenfcftafHid^feit aber ftd^ wieber beril^* 
renben 9{i($tungen werben wir fpdter einfeuern Zbtt and) 
bte fkengere ©eleJ^rfamfeit , wenn fte b(og in ber SRaffc be8 
©toffeS. befangen bleibt, unb ju leiner orbentli4)en ©inl^eit, ju 
ftiner bö§ ©anje befeelenben 3bee ftd) ju erbeben weiß.^ ift 
tjucftifle S3üd()er5, SoumaI$'unb ©elel^rtenempirif, bie trau» 
risft t>on aUen ! ©o f ann eS gelehrte Seute geben, bie j. S5. 
gute ©prad^fenntniffc beji^en, mim J^iftorijd^en ©toff in ftd^ 
öufge^duft l^aben, unb benen bod) aller wiffenfd^aftlid()e ©inn 
obge^t, wa^renb umgefe^rt an einer nodf^ fparfam gehegten 
©ele^rfamfeit (j. 85. beö (lubirenben Sunglinge§) fidf^ ein wif^i 
fcnfc^aftlic^er ©eijl in ^ol^em ©rabe entwicfelt l^aben fann*. 
SSloße ®elal^rtl)cit aber, o^ne S55iffenf4)aftlid^feit, ift nun ent^ 
webet oberpdc^Iic^e SSietwifferei , (woju eben bie SJealencpfto* 
VaWten t>erleiteYi,) ober (te iji 3)ebanti§mu8, einfeitige JRic^tung 
ie§ ©eifleS auf eine einjelne gorm beS SBiffen^, olS)ne ftcbi 
M 3uirammen]{)ange8 berfelben mit bem ©anjen bewußt ju 
fein, roomit bann gew6^nlic^ jene J^öd^ji unwijTenfcl(^aftlic^e ®u 
ringfii^afeung ber übrigen gc^rfdc^er unb eine IddS^erlid^e An« 
magli^leit beö Urt^eiB t)erbunben ijl. ©rünblic^feit, maxl)tit, 
aiefe, freie «ebenbigfeit (©enialitdt) unb - Urf»>rfinglid)f eit 
(Driginafitat), tjerbunben mit ber (leten Stiftung auf ba§ Sfein* 
menfc^lt^e (|)umanitdt) , bebingen ben äSegriff ber SBijfeni 
f(^aftUd()feit, im ©egenfai^e gegen jDberfl44)lid^feit, SBerworrem 
^it, @ei4it^eit, fnec^tif^e Äbl^dngigleit (t^on Autorität), pts 
ianiiSdft Srodfen^eit unb Stol^^eit. 

(8i<f)te, 3» ©♦/ SSorlefungen ober ha^ Sßefcn beS ®elct!rten unb feine 
^(^eihungen tm ®ehkte ber grei^eit SSerlin, 1806. 8.) 

Site ine 9tebe: über ben SSegrtff unb bte SBebeutun^ bec Siffenfc^ft^ 
Ü^eett im ©ebtete ber S:^eolcdie« S3afe(, 1830» & 



§. 2. 

ßint^eitung. 
Snbem bie t^eologifd)« gncijElopdbie ea loerentlid) mit 
ben ©ronjliejtimmungcn tiad) außen unb innen p tl)un fjat, 
jerfällt ftc in jwei ^auptttjcik, in ba'cn erficrmi fic oom 
aSerfjältniffe bct Sljcologic ju bcn Abrigcn ^iRcnfc^aftm 
(janbclt, in bem äwitcix über üom 5Bcui)ättni(fc bcc il)i: 
iijtegricfnbm £el;rfäd;cr ju dnanbcr. 23en ci'flevn I6nncn 
wir a(§ bcn aUgemeincn, bcn Ic^fcm olä beu befonbccn 
S^cil ber enct)E(ot>Äbie bcäeidjnen. 

§. 3. 

Sbrcol)! bcc Gljaraftct bcr 6nci)!lot.iQbie ein foniia: 
ler ifl, fobatfinbe([en, jur Scraufdjaulidjung bcö gegebenen 
Umriffeö, baS bcm ©toffe »inb bci'<Sad)e TTngeljörigc {9Bate- 
rialc& unb JRcalcä) in fo rocit barein »cftDcbt «Jcubeti, 
aU bic^ eben baju bient, bicfe S5eranfd)aulid)ung ju be= 
fecbern. ?Cucf) foU cnblid) im ©anjcn rcic im (Sinselnen 
baS Sbeale in S3eäcid)nun3 bcö3icIcS ^crnortceten, iwonadf) 
bie Süiiffenfdjaft ju (hrcbcn unb todju fte fidj ju DecüoÜi 
(ommnen Ijat. 

Zuö) tic ganbfattc wirb belc&t bitrdj bcn (Tc begleitcns 
bm ßeoßroptjifdjen Untemdjt. 9!ut foU bcr ©teff ^iet burd): 
auä bet gorm bienen, unb nii^t umgcfclirt. SJeit me^r a\$ 
böS 9Rat€tiöIe geljött übrigens neben bcm gütmnlcn baS S l^ « a ' e 
in eine encijflopÖbie. SBöä ber ©lubirenbe con einer aßiffen: 
f^öft JU emtarten tjabe, »on loelcb« ©eife et fi'e mit ben 3(u= 
gen beS ©eifieS anfcljen, ronS fic iljnt geben unb werben unb 
wübin fie (i^ noclj ooUenben foUe, bug mug iljm cUerbingä 
gefügt merben. 35emnfl(() wirb g. SB. im allgemeinen SEljeile 
muffen gcbnnbcft rcerben oon ben bcrtfdjenbcn ©eipeäricljhingen 



in bcr SEI^eoIogic ; m bem befonbem aber t)on bem innent 6^« 
xafttx einer jeben SBiffenfdl)aft Q& toixb gefrögt »erben 
muffen, auf welker ^6^e bie ober fene Diöd»)lin jur Qüt 
ftdftr unb angebeutet, »eld^e ©tufe fle^ ber 3bee iffxti SBe* 
fenS nac^, noc^ ju tnüdftn 1)abi vu [. \9» 

eben fo fonn (mä) ba8 ©efd^i^fli^c fowo^l in ben 
allgemeinen, alS in ben befonbem Zi)cH Derflo^ten »erben, 
tt)eit n>ir baS SBefen einer @ad)e erfl red)t erfennen, tt)enn 
m n>ifien, »ie jte geworben, eine Dottfidnbige Sitterar^ 
iff\i)xd)U barf aber in ber enctjHo^dbie eben fo wenig 
gefttd)t werben, atö eine einldplid^e S3e^blung ber be« 
treffenben %iiö^tt felbjL 

SRetboboIogie. 

^ie !{Retl^obologie («^obegetif) ergibt {t^ jum SSl^eile 
mtS ber encpllopdbie wn fetbft, unb befielt grofent^eitö 
m etnjctnen SSinlen, weU[)e ben Uebergang au§ ber fßettaä): 
fang (S^eorie) in bie 2ru§übung (?>rari8) erlei^tenu Tina) 
fte jerfdUt in einen aUgemeinert unb befonbem SS^eil, beren 
erjierer t)on ber litt unb SBSeife, fo wie t)on ben ^älfSmitteln 
be§ iJ()eologif(^en @tubiumg im SCOgemeinen, ber le^tere aber 
bon ber S3e^anblung§weife ber einjelnen ^igciplinen l^anbelt 

©eibe SBiffenfci(^aften , gncpHopdbie unb SRet^obologie, 
laffen fi^ nx6)t ju flreng au$ einanber b^^Iten, ba^er fte aucb 
SRandbe in unb mit einanb^er bel^anbelt l^abem Sie encplto^ 
)l>dbte fd^Iteßt in ber S^at 'bie SReti^obofogie gro^ent^etfö in {tcb* 
@o wirb )» iß. aus einer Haren 2)ar|ieIIung be§ SSerl^ältniffeS 
ber einiebten gdc^er iu einanber bie d^^ronologifdj^e golge, ia 



•^ 6 

tftt fte fhibtrt iverben muffen , ffd^ von fetbji ergeben. Vucl[^ 
n>trb balb heraustreten; roai ^auyt^ unb 9{ebenf(»c^e im 
@tubtum xft, «vorauf e$ anf ommt, unb n>orauf ber meifie ^etfi 
iu penoenben. Snbeffen ma^ xmmtt})\n etneS gletc^fam bte 
^robe be6 anbem bitben, unb fo laffen äu^ n>tr bie ÜKe^ 
tl^obotogie; bod^ me^r nur anl^angSmetfe , ber @nc9flo)>dbte 
folgen. 



. • * 



A. 

# 

L MQtmmtt ^ÜU 

aSom SSer^dltniffe ber Sll^eologie ju bca Abrigen SSBiffen^ 
fd)aJTtcn , unt) t)on ben in berfelben t)or]^eirrf(j()enben ®efc 

{ie§rüä[)tungen im TCttgemeinetu 

!♦ SSorberettenbe ©ebanlem 

a. SSom @tant)e beS cl^riflltd^en S^l^eologen im 

SSerl^dltntffe ju ben übrigen @tdnben ber 

menf^lid^en ©efetlfd^aft. 

a. SSom Sel^rflanbe im 2CIIgemeinen* 



2)er ®tanb, n^etc^em ber djrifHi^c SEfjeolog im %üc 
gemeinen atiQ^^btt, ifl ber 2el)rjlanb» 

25ie allgemeine ©nc^f lopdbie foU ( nad) §. 2. ) ba8 SSer^ 
()a(tni^ ber 2:()eologie ju ben übrigen @ebieten beS menfci)lis 
d)tn SGBiffenS bQrjiellen. (&i)t wir aber t)on biefem SSer^dttniffe, 
oB einem ab jiracten, felbji reben, fa jfen wir bie concrete ^ e r« 
fon be§ SSbeologen in$ ^uge; benn waS einer fein foll in 
ber menf4)li4)en ©efellfc^aft, ijl too\)l bie erjie grage bei ber 
SBJaf)t eines SSerufeä, unb bann er(l entflel&t bie jweite, waö 
er wiffen unb fönnen m\x^,, um biefeä ju fein. 3ebem, 
el)e er ein S5eruf6fad^ ju* treiben beginnt, werbe ber iBeruf 
felbft wichtig gemad^t, wobei üiel barauf anfommt, worein 
man biefen fefee, unb in weldS)em £idE)te man ii)n bem iJBaf).len# 
ben barjielle» ©oll bejc SEl^eotogie ©tubirenbe bur^ bie 2Bal)l 
Stm^ äBerufeS gleid[)fam au6 ber SDBelt austreten^ ober foll er 



I 



etfi «cljt in fEe ^incmgefiitict roerben? foK et Äloflerbnibcr, 
$riejler, SBeltmann, SÖolEsle^ret werben? foH et Stnntöbicnec 
fein, ^'"Butniflfn ober Sienet eine§ ©taateS im ©tflflte? ivitb 
fein bürgerUdjeS 2)üfein buttlj bic JBefiimmung jum geiftlidjen 
©tanbe in etwnä EtefdjtänEt obet etireitett? 2)o5 fiiib gtagen, 
bte fid) fteilidj nicf)t fo gans uon uorn herein beantworten Iaf= 
fen, fonbcm beten gtünblidjete ©tcttetiing felbp erft von ber 
aBiffenfdjöfl encurtet roerCcn muß, rooöon bte @nci)ElDi)(ibte ben 
Umti§ gibt (Bergltidje ben 'übfdjnitt: iptaftifdje SEbeologie). 
35emungeöd)t [oll t>a^ ^(Ugemeinfte Bottäufig uorauSgefdjiift 
«erben, unb ba pnb eä beim roefentitcl) jmi JÖegriffe, bie 
bem SBnljlenben »orfi^meben, bet beS 9)tiejier§ unb bet beä 
ße^terä, unb [e narfjbem bei bem ©inen boS ©emütlj Bot= 
maltet unb bie ^Ijnntafic, bei bem anbetn bet SJerpflub unb 
bie fittlicije Zijattxaft, ober je nadjbem ginet (nicljt bcr gon-- 
fcfflon, fonbern bet notürlid)en 3(nlöge nadj) ÄattjoliE obet gjto; 
teflant ifl, wirb iljn baö gine Dor bem 2tnbetn anjiclKn unb 
bcpimmen. 

Seit bem bctüljmten Streite .^erbettt unb ©palbingä 
midjlen übet bie ©teltung be§ ®ei[tlic^en jum bürgerticijen ©e; 
meinroefen bie 2£nficijten unter ben aWintjetn »om gadje iiodj 
nic^it »iel fe|ler gcroorben fein*), unb obnjoljl oorläufig gefagt 
werben !ann, bog bie Untei^t fjaben, weltije ben JBetuf beä 
©eifHidjen rein im 8e&ren aufgeben laffcn *'), unb feine SEbä^ 
tiglcit auäfi^lieglid) alä eine inteUectuelle, in|iructiöe beicic^incn; 
fo mu§ boctj, im ©egenfaßc gegen bie, roetrtje felbfl nuii) ben 
profejiflntifcben Meligiongleljrer nidjt feiten jum mi?|lifd)en Ätjent« 
gen unb ^ietopljanten nwdjen rooUen, bet fficgriff beä 8e(j= 
retJ tcdjt l)ernuägeI)oben werben, mit Setwatitung jebodj ge= 
gen alle fnlfctjcn unb einfeitigen golgevungtn. SÜJoUte man 

•) Auf bi« giot^raenblgltit „rinet neutn lüirdiprüfung beä @estn-. 
Ponbtä" moifit ba^it mit 9iiäit Ullmanii oufinerEfam („übet einige 
SSängd unb JBcbütfnifTe bn )3roteflantif(f)en Sivdje")* t^"'- ©tubicn unb 
Ärttilen. 1833. 2s ^eft. 
a ") 3m Segenfafe m^t nut gfgtn tiefe nennt ei bc aöetfc, in bet 
unten anäiiföijrenben afiljanbluno in bcr JSasIcE Scitfi^rift , einen Srr; 
tBum, bie SSelUmmunfl bei e)eift(i(^en B«iuaäwtife (ouifdjlieSIi^ f) ins 
Cetmmt gu fc^en. 



9 

mm mittlem Terminus aufftnben, ber iugletdi^ in htm 'fyu 
fbxiSdf^bibli\6)tn feine Analogie fonbe^ fo Unntt im ©egetu 
falfee gegen ben ^rieflerjlanb «uf ben ?P r o ip ^ e t e n jl a n b ^im 
gen>iefen toevben; ioä) bat)on no(l[^ fp&ter* 

i&palhin^, 3* 30/ A^ec Me 9lu(barfeft beö 9)tebtdtamtS unb beten 
»eprberung» SBcrlin, 1772» 73» (17910 8» 

«Berber, 3» ©♦/ on |)rcbi0er, 8»6lf |)ro»inaialblÄtter (17740, In beflfen 
SBetfen jur SReltgton unb S^eotodte» X. €1» 299. f» 

(93nbe in t^ter TCtt claflffd^en Sßerfe tt>tberfpre(^ ffc^ niäit einmal 
fo fe^r, atö eö auf ben erfien ^Cudenblicf f(^tnen e6nnte» Gpalbtnd ^ot 
gciftent^eilö in ber 9leoatioe red^it/ tpd^renb baö 9o^tm, n>ad «^erbec 
aufliellt, erjl »teber ettoai ^iht f&r bad ©ntsogene* ^en 9)nefler im 
^erberfd^en @inne laffen xoit und tt>o^l gefallen/ obgletd^) gegen bie Ij^iflons 
t4e «Verleitung unb SBegrünbung be$ ©tanbed ftd^ ^inwenbungen mad^en 

Satt, St., übet ü^eij unb f&ttt^ bet S^eologie unb beö geifKic^en &ani 
he^^ SBetliU/ 1814» 8» 

IDe asette/ S8. ^. Z., 2Cnbeutungen über SBilbung unb Seruföt^äs 

ttffeit M @leißli(^en (in ber S3ad(er wiffenfcliaftlid^en 3ettf4)rift» 

2 »onb. 1 ^eft ©♦ 57. ffO 
^ .^ -. de Prophetarum in V, T. ecclesia et Doctorum Theo« 

logiae in ecclesia erangelica ratione atqae similitudine {ia 

beffen Opusculis theologicis p. 169. ffO 

^ a r m §/ St*, |)aßoralt^eotogie/ in Streben an S^eologie ® tubirenbe« ^iet^ 
1830* 2 SBdnbe» (2 JBanb» 1 unb 2 SRebeO 

<&&f f eU/ S*, über baa SBefen unb ben SSeruf bed eoangelifd^ 6)xifUiä)m 
@etfKi^em 2^u$g. ©iefeu/ 1830* IL 8» (lS3anb §.6-^110 

SDet Se^rjlanb ijl ber l}iä)^e ßriflifle SSilbner ber 
!9lenf(d^]()eit . imb fte^t in biefet S3e3ie][)ung no6) ^i^tt alS 
ber beS ®|^geber§ unb £:&n{Uerg» 

©n t)ergleidS)enber ©lirf auf bie (Sefammtt^dttgfcit ber 
SWenfdj)en in i^ren ücrfd()icbenartigen formen jiemt iebem, ber 
an ber ©dj^welle be§ gac^« unb S5erufjlubium§ tlcl)t; weit 
nur unter bicfer SSebingung einer mit SBewußtfein fi^ bem 
einen ^ad)t juwenben unb ein anbereS 2(nbern überlaffen wirb» 
SSenn nun g(ei^ bie gemeinfaplidjie (gint^eitung in ben foge^ 



10 

nattiiten Jgel^t^ ®e^rs unb 9?d^r(lanb m^x auf einer ju- 
fdlltgen 3(ptt<^«i *^^^ beutfd()en ©pradj^e, aB auf einer fdj^arfen 
logifc^n Unterfd^eibung beruht*)/ fo laßt fic^ bodS> im JlUge- 
meinen! fo t)iel fagen; gin großer Äbeil ber SÄenfd^en wen- 
bet feine a^atigfeit ber äußern Statur ju, fte ju bel&errfc^en^ 
ju bearbeiten, ju t>erf(^nern. 2(n ber @j)i|e berfelben jiebt 
ber Äünjiter, bem bie t)erebelte ©innlid^feit jur Unterlage gei-- 
jliger ©ci[)6p^ngen bient; benn erjl, wenn bie notbwenbigjlen 
SSebürfniffe be§ gebend befriebigt ftnb , t)erebelt ji^ \>^^ ©e- 
»erbe jur Äunft, cbwobl wir jugeben, baß baS ^6f)ere; Sbeale 
In 'ücjt nidf^t t)on Irinnen jlammt 2(ber i^r irbifd^eö ©ein l^at 
fie ballet. Sin anberer S^eil ber 9J?enfdS)en befdS)dftigt ftd(^ me^r 
bamit, bie ©efeUfd^aft im rubigen ©enuffe unb S3efi^e beffen 
ju fc^üfeen, tt>a§ bie adPerbaucnbe, fo wie bie l^anbeU unb ge- 
werbtreibenbe Ä^atigfeit l)ert)orbringt, unb an ber ©pifee bie^ 
feS SBel&rjlanbeö jle^t ber SScruf bejfen , ber nid^t nur mit ber 
^>^t)fifd[)en ©ewatt, mit ber gaujl, fonbern mit ber geijligen 
SRad^t beä- S5ud^jlaben§, bem ©efefee, ber roben SSBiUfür ©cbran^ 
fen jiel^t. Äünjiler unb ©efe^geber jtnb bemnac^ t)on je aB 
bie geiftigen §üf)rer, bieÄorppbden ber aRenfdS^J^eit, bejeid[^5 
net, unb al6 foldj^e un§ t)on ber ©age überliefert worben. 
Snbem pe , bcibe auf ben oberften ©^)roffen einer geiter t)on 
menfd^lid^en SSeflrebungen ftel^enb, ben ^immel ju berufen 
fdt)einen, würben audj? fte t)on bem finbticben Seitatter ber SBelt 
aB t)on bal^er fommenb gebacbt unb aufgefaßt. Snbem bie 
kunjl ben SKenfd[)en bal)in erl;ebt, baß er, über \>0i^ leiblid^e 
jBebürfen ^\xi<k\x%f einen eblern ©enuß fucbt \xk freier SSeberr^ 
fcbung be§ geiflig fmnlic^en ©toffe^, übt ffe m ibm aUerbingS 
eine jur Jg)ümanitdt erjiel^enbe S^b^tigfeit, unb inbem ber 
©efefegeber ben inJö Ungeregelte l^in fic^ dußeruhen SJrieb ber 
©elbjlfucbt regelt unb bdnbigt, madS)t er aud^ 9^ \>ixi S)Jem 
fd[>en wieber em^)fdnglidE) für bie fanften ginbrüdfe ber Äunj}. 



*) ötitHiö aiibecö ö^itjenbet benu^t \ik 9leid[)e @mt{)ei(unö be SBcttc xn 
belTen @ittentel;i'e. lii. @. 380» ff», obiDot)t er, oön feinem ©tanbpunctc 
auß/ bie ^unft in eine nd(;ere unb innigere S3erü()runö mit bem ?ef)t: 
jlanbe unb bem SSerufe be§ ©eiftiid^en bringt, ate eö <)ier 9efd)ie^t 
»öt. bef* §, 524. 



— 11 — 

@o (vMtm ftd^ ©efel^ebcr unb Mnftltx in bie <{>dnbc sut 
Srite^ung unb S3t(bung be9 tnenfc^Itc^en ®efc^Ie<l^t$. SS$a8 
fie aber betbe tttcbt ^txmbQtn, baS (eifiet aUetn baS I e b e n b t g c 
fBort ber gebre. jDbne btefe tfi bie SSStrtung bed ®efe^ 
geberS n>te be$ «ft&nfUerd eine einfeittge, unft^^ete. S>a§ blo0e 
©efe^ b<^t in ftcb felbfi (ein Seben; eS ^at nur feine iBebeus 
tnng in SSejiel^ung auf duf ere SSerbdltniffe, e9 fann bad menf<l^$ 
iicbe ^anbeln nur duf erli4^ beftimmen in 93e)iel^uttg auf einen 
gegebenen %aU, xod bann freilieb burcb ©ewobnbeit unb @itte 
bad @efegli^e ft4^ bi9 in bie Siefe ber @eftnnung binein er» 
jhecf en , unb t)on ba n)ieber in ben S3(ätben eined freiem Srie« 
bed auSfcbtogen, nie aber bie®ef[nnung felbfl x)on innen berauS 
hiibtn unb bie eigentlicbe SSBurjet beS jtttticben gebend erzeugen 
tonn. Sie blo^e Stixnfl ^inn>ieberum ift in ibren SBirfungen 
ünbtftimmt unb unjtcber. 3ebed iCunfhperf ift ein t)erböOteS 
©pmbol, baS nur ber ©ebilbete, in iia^ geben ber Äunjl ginge« 
toeibte, iü beuten t^ermag. S)em Ungebtlbeten bleibt e6 eine um 
»erpanbene ^ierogtppb^» 2)ie Ijebre bögegen (leigt in bie Siefe 
be§ 3Renf(^cngemüt^e8 l()inab, fd^tdgt an jeber 2Cber an, bi* 
fie @otb gefunben, gebt iebe S3ilbung§ftufe bnxä), nabt ficb 
ben Äinbern wie bem roben SSolfe, unb tvit ber ä.auber ber 
Äunfl au^ bem roben SSlodPe einen @ott b^^^^orgebenbeip, fo 
ruft ber mdd^tigere Sauber beS 3Bovte§ au§ ber unentwirfelten 
@ei{le§anlage ba$ g6ttlicbe @benbilb im ü)?enfcben ium erfreuli^ 
eben 2)afein. X>tmmö) t)ereinigt ber ge^rer in jt4> bie JCufga? 
ben beS ©efe^geber« unb Äünfilerä jur JBitbung berSRenfcb* 
beit in einer erb^b^^n 5)otenj*). gr ijl ber Ärdger be§ ©ott? 
lieben, SSenpalter ber ^eiligften ©uter unb ber eigentliche $rie» 
jler ®otte§, o^ne Stamm unb Orbnung. S>^nt ben gebrjlanb 
n>dren toix aUt nod) im Sujianbe ber Süolfijzit, ober n>enig{!end 
ber ^oilbbilbung. £)enn au^^ bie 936lter, bei benen ©efege 
unb ^itnjle hlvijtn, bei benen aber nxdjt ba§ freie SS^ort ber 



*) es tjerftelfjt f!dS) t>on felbfl, bog i)in nur in ^inild)t auf boö un= 
mittelbar »ilbcnbe ber SBeruf bcö ?et)rerl cor ben übrigen ^etooc<jet)ö- 
bcn wirbi Uine^mQi foU i^m ein abfotuter SSorjug jueommen» «iermebc 
iü jeber ®tonb ^id) wid)tiö in feinem SSer^ättniffe ym ©onjen» 
1 ^or* XII, 4» ff* 



I 



fie^re, bie SRfldit bet fittlictim ©ciftsöbitbimg, xoüXki, fielen nut 
fluf Ijflibem SBege bet ßultur, unb oor bcm atürffalte in bie 
Sarbarei finb fte Ecineörocaä gcficbcvt. gr|t bn roo SSeifc, 
(Seleljtfe, ^IjÜDfo^itjcn, iSebner, ©idjt«'), ^ropfcetcn, @d)rift= 
fielt«, rail einem SÖorte geltet ber a)!enfc()beit bte ijö^^ 
jten ibealen @üfst betfelben burdj le&enbige ^anb^obung bet 
©pradje jum ©efatnmtbcrougtfein trijcbcn , «nb bcn Eünftigen 
®efclj[ed)terii überliefern, erft ba ift einem 23o[Ee für immcc 
biiä ©ibttjeil beä Ijöljern Sebenä gefiebert unb ücrbürgt. Sft 
bod) bie ficfjre nidit roic baS Sefe^ an eine bcjtirnmte gorm 
gebunben, mit beren SSerfi^irinbcn oud) bie ©adje felbft auf: 
l)6rte; fie lebt einig in unb burd) fttij felbff, f^afff ftc^ ewig 
neue gormen, inbem fie bie ütrattetert mit Älugbeit töät, unb 
ijt bie t)6rf)(le ©cfeggebcrin, bie berufene Äün|tlcrm im Meidje 
ber @ttt[i^feit, bie javte ^ilbnerin ber füölhx. 

ß. SBom rcligiüfen Se^rflanbe in^befonbere. ^M 

§. a ^ 

92uc feie 3?e[igion wirb itjrec Ijöefjftfn Sb(e ent? 
flM-erf)cn, n>clc!)c eine ßcijrc l;at, unb fomit audj einm 
Seljrfianb. 

Die JRetigion, b, i. bie ^6d)fte geiflige 3[ngelegeitf)eit bec 
SRenfdjljeif , tonnte eon jeljcr nur unter bcn gurmen er; 
fdjeinen, bie roir juüor alä bie mcnfc^liiijen ©runbformen geU 
fleSbiibenber SEbätigfeit bejcii^net ^nbcn. Sie etfdjien and) 
TOirElid) in ben brei gormen: ®efe§, Ännfl unb Ee^re. 
JDie ©efefee ber ntten SJölEer finb religiös geheiligt. 3)ie 
©dttiftgele^rtcn, ©efc^eSerflärer finc ?)rie|lcr ber üaterlAnbifdjen 
©ott^eit. 63 liegt biefer Stjntfncije bie Sßnljrljeit jum ©runbe, 
baß bie SBegriffe beS Stedjtä in ben cniigen ©efe^en bet SSer^ 
nunft unb fomit im ©iftlidjcn ifjren Urfprung (jnbcn. SÖaä 
«ber bet Sbee narf) ridjtig ilT, rourbe falfd) burdj bie 3(ni»en= 
bung auf bie einjetnen ©cfc^e unb ben JBucl;fiaben bcrfelben. 



^uvi 'in 



13 

S>a& @efe| f ann bai (Stox^t, bad Semunftfoben^ nur bürfhOm 
in etnfeittger SSejtel^ung auf ein (Snbüdft^, imd) gegebene SSev^ 
^(tniffe S3efc^rdnfte§ unb fBebingtcS; ballet Irnrn audf baS 
@efei^ feine genfigenbe SDffenbarung^rm ber^eligion werben* 
& n>trb ^i(t)^tni nur eine religt6fe jBeiiel^ung, bie bec 
Surd^t, aufgreifen (fubjiectit)), unb bie ber SSergeltung (obfectit))« 
Sion freier Siebe unb 93egeifierung xod^ ba$ @efe^ ni^ti. -^ 
Zuf eine freiere SBeife offenbart ^ baS religiöfe Seben in ber 
£unfl. 9licbt burc^y eine einfeitige^ enblict^e 83ejie^ung n>irb 
^ier ber freie 6rgufi ber religiifen Cmpftnbungen gehemmt Sm 
@egentl^ei(e : fte tann ben l^inimtlfi^en ^unfen, bte @Uitfy ber 
1Lnbaö)t, an^a\xä)m in ber 2;6ne fiut^enbem @pxzlt, fartn 
in ^pramiben, got^tfdlien 2;^ärmen unb in ber läl^nen 9B6U 
tang ber bintmelanflrebenben S)ome§fu^pel ben S^i\)tn^nn beS 
mnern gebend t)erjtnnbitben; fte. lann bie geifüge^ innerliche 
2Cbrunbung unb ®efd&toffenl[)eit bcffelben wiebergeben, in ben 
üoDenbeten gormen gottlicber aRenfdSjehgejiölt, fo xoit ben Äreiäs 
(auf be§ n)altenben @c^i^fal$ anbeuten in 

,;feelent)oKcn, f^Jn t>erfclf)lung'nen JESnjen/' 

Xber tt>a& im ®efei^e aUiu gebunben, ba§ erfc^etnt jel^t in ber 
£unfl: xoitbtx allju frei unb lofe. 2)ie fittlic^e @runblage 
to SJeligion, einfcitig l^ert^ortretenb im ©efe^e alS 8egalitat^ 
iwrb Uidft über ber fc^inen gorm t)ergeffen unb ibr fogar 
nicbt feiten geopfert; ba^er ba$ f)b(^\l ®ef%(i^e einer b(o0 
aft^ctif^en JReligion. ©clbji bie 2)id^tfunjl, bie bo4^, wie 
oben gejeigt, ber ße^re am ndd^flen jle^t, inbem if)x ©rgan 
gleichfalls baS SGBort ift, fann auf einer gewlffen ©tufe ber 
S3ilbung nid^t me^r allein genügen jur S)ar{iellung Veligi6fer 
SBal^rl^eiten. Sie Stcligion ijl me^)r afö 5)oef[e, inbem jie auc^^ 
bie ^rofa be§ £eben8 jtd^ l&erjlic^ angelegen fein Idfit unb in 
bie unf^onen f^ormen bemut^ig eingelS)t^ fie ju t)er]()enlidt)en *)» 



*) 3emeiS)r hie |)oefic ouf bem rcmcn ©ebtcte ber Äunfl ficb Wt^ 
befto mef)v entfernt fie ficb " »on ber eigenöidien 2Cuföobe ber Ce^re^ Sn 
i^rer eptfcben ©efiart fd)tte$t fte {td^ an bad i)laflifd)e an, in bet 
btantatifd)en an bad soiimtfd^e/ in ber l^rif^en an hai ^ix^iiai 
ttf^e» 9lun bleibt freiließ nod[) bie fogenanntc b ib o? ti f d^e 3)oe|te/ bie 
aber thtn in hm ^a^e, M fte an hk Se^re ft^ anfd^lieft/ an eident^ 



. 14 

ttebetiben beibm iingenugcnben Dffenbarungäförnten bcS tzlU 
giofen Äeben^ , ' hem ©^efel^e tinb bcr Äunjl, jicbt bcmnad) bic 
itt)ttyia^'S&^tt, bcr tlriterrtd)t, bie ^rcbtgt (didaxi^, 
loYoCfiKUTijxfif^igv xTjQvyfiUy ixt 3&oxtt in beraHgemctnjl^n 
Cebeutang genommen). Sie ßcl^re , wenn fte rechter %tt tjl, 
toetg ben gonjen SRenfd^en in 2Cnf))n2cb }u ml^men unb nad^« 
l^alttg ju: bearbeiten. @ie tt)edft frfn ©efü^t, bilbet feinen SSer« 
fanb., ,8ibt';feinem SGBillen -bie gei^örige JRid^tung, unb zxi)tbt 
itftt fomit ju einem börmonifcl) gebilbeten SSernunftwefen. ©tatt 
»ie .ba&t@efeife in i^m bloß ba§ ,,bu folljl" alä fategotifcf)en 
gmperatiü l(>in jjujlellen , ruft jic in i^m ba§ auf Ueberjeugung 
rubenbe, freubig entf^loffene : „xd) will"*) b^rt)or. Qtatt 
xovt bie Äunjl unbejlimmte, üorübergebenbe , religiofe 2C^nun- 
gen ju erregen, mad)t fte SSSo^nung im menfd[)lid)en @emütf)e 
tmb bringt Srud^t um ^xnd)t, 2U lebenbigtm Seugniffe ibre§ 
SBirlenS» 

' ®efd^id)tßd^ Idpt ba§ eben ©efagte fi^ nad)n)cifen an 
•ben^rmm bc8 Suben^, »Reiben := unb 6^rijlentf)um§, inbem 
baS Subenfi^um ^oxiiiQiiä) cm ®cfe|e, ba§ .^cibent^um 
porjfiglid) an ber Äunji, ba§ 6f)rijientf)um tjorjfiglid) an 
bec 8f|>re. ftd[) mttoxMt ^at 

" S58a8. wir biSb^r in abstracto betrad^tet, lögt un§ concret 
anfd&auem 35ie Suben . jtnb ba§ SSotf unter t)tm ©efefee (ot 
vTii.Tot; voixov). 2)a6 ©efefe n)ar bebingt burc^ Sl^eofratie. 
@o lange biefe beflanb, l^atte e§ aucb feinen l^ol^en, gefcbicbts 
nd(^ eigentl^ümlid^en, t)on ber göttlichen SQßeltorbnung felbjl i^m 

K^em JCunfhüert^c »crifert* IDfeJ für bte, wetdfie glauben/ baf etwa 
au(l() nodS) ^eut ju SSage burdf) baö Sf)cater eben fo met ©elittung !5nne 
gewonnen wecben als burc^ hxt ^trd)e$ benn tff(dnbtfd[)e ^rebiger auf 
bem Z^^(ktzt ffnb eben fo unaudfie^lt<b/ old ^ombbtanten auf ber ^anjeU 
(gaufid SBott an äBagner)» 

♦) ADa6: „t(^ fann unb üermaö" (9)^iU IV, 13,) gt^t fie freu 
l{(^ allein aud!) nicbt. aDocI^ Don bent/ wag ober bie Se^re ^inauSge^t 
(im ^n#ent$ume)/ tfl |)ier noc^ nic^t \ixt Siebe* 



15 

Seft4>erten SBertl) C3o^- IV, 22.). & waren abtt bie motzitfi^ 

bie Elemente ber S3t(bung, toelc^e bie t)onfommenete ^efftad» 

le^re alSbann enhvicfeln follte, in i^m t)errc^Io{fen / ttnb ber 

Suci^tmeifler {natduyur/oq) übte tteulid) fein %mt, fo lange c> 

nfitl^iS xoax {®a\. III, 2J— IV, 30- SBar aber einmal bir 

JBlÄt^eseit ber Sl^eof ratie t)oruber; fo t)erlor aud) bad ®efeg allm% 

Ug feine urfprfingltcbe S3ebeutung. (3c^on ba§ 9)n)p^etentl^um 

tritt als not^wenbige Srganjung beffelben auf. 6tn noc^ entfc^ieb& 

nereS Einbringen jur ge^re wirb aber immer ftcbtbarer nacb bem 

epile , wiewohl auf Strwegen. Srembe SBeid()ett wirb in ba$ 

tjaterldnbifcbe ©efe^ hineingetragen, es erjeugt fi(t> bie 2ffter^ 

Icl^re ^e§ ?)l^arifdi6rauS , im .Äam^)fe gegen weldje erfl bie 

wo^re ge^re f[(^ ben ©ieg t)erfcl?afft. — 3m ^eibent^ume *) ijl 

bie Äunp baS SSor^crrfc^enbe, »om ro^en getifc^ an hxi ju ben 

©Ottern @ried(>enlanbS **). ©pmbolifc^e ^anblungen, Opfer, 

©Ipiele, SEdnje, Sweater btlben bie gotteSbien|Wicl(^en ©lemente^ 

Sm e^rijlcnt^ume bagegcn trat, aB bie Seit erfüllet war, 

bie ge^re auf, aB felbjijldnbige gorm ber JReligion. SSSd^? 

renb bie Suben au§ ber ©c^ole be5 @efefee§ umfonjl nodf) ben 

leiten gebenSfaft auSjupreffen fid^ bem&()ten, unb am @cbat^ 

ten beS künftigen t)ergeben§ ^xi^ ju fonnen fhebten; wd()renb 

bie aQju menfdt^lic^ geworbenen ®6tter ©riei^enlanbd auc^ in 

btn Tomifc^en Äem^jeln i^re Juanen gormen jwar nod^ immer 

m ben 2Cugen fd^welgenber Äunjlfreunbe ent^üttten, baö J^erj 

fcer SRenge aber falt ließen unb t)erl()drtet , gteicb bem SKar* 

mor, au^ bem fte erftanben, wanbelte ba§ fleifd^geworbene 

SB ort***), t)om .l^immel gelömmen, jliU unb bemutl^ig in 

.^—^»^"i— — ^^-■^"— ~"^"^-"^""^~~"*~-~ 

^) SSir debraud)en baö SS^ort unbebenfltd!) , cfine t()m bcf^alb einen 
abfolttt fcpmmen aSegriff unter^utcöen. 2)ec ben ?)^itolo9ett »eniflec ans 
ftöpige Äußbrttcf beß 2Cnti!en i|l ^ler ya weit, ba \ia^ Subenti^um autft 
baruttter begriffen tt>dre^ bec be§ •^eneniimu« 8U en0, ba biefcr nur 
bie %hä^9z SBtüt^e.bed ^adanidmuftn' ft^ fa$t SS^ir {6nnten alTen^ 
falU baför fagen : „ in ber profan s antuen Sßelt» " 

**) ©elbft \>\t S'laturöergb.tterunö («^^logoilmus) gehört ber Äunfl an, 
inbem bie |>^anta{te {t^ innerlich biefelben ©ebübe geflaltet, tote W btibenbe 
^unfl &uferK4» 

**♦) jDiefe tjerafföemeinernbe SBenbung bes gogo^begriffeö* mSge ^fet 
öcbulbet »erben, wo wir auf bem altgemeinflcn ©tanbpuncte und bepnben. 
^as (StgentlS^üinli«^ bavon »nrb fpdter su wörbtsen fein» 



itiKAtSgelfatt urntjec, «nb bereittte bie (ittlirf) retigiofe SBie» 
bergeburt bet aRenfdjfjett nuS g6tfUiä)em ©nmen »or. 3tuS 
b« ^«bigt (am ber Otoube (fR6m. X, 17.); flw§ bem OIüiu 
bin bie £iebe, unb aus bet 8icb' erbliil)te bdä geben, bnS ouf 
ewig bcn Kob befiegt. 2tti bie ©teile beS Äempelä mit, bet 
JBunbeälabe unb bcn SEdfcIn beä töbtcnbcn ®efc|cä trat bie 
'Anbetung ©otleä im ©eifie mib in ber 2öal)rl!eit, unb 
burc^ SSetfünbigung ber reineren Sebre etl)ielt ber 'Jdtar beS 
unbeFnnnten (SotteS ju 3(ttjcn 9tamcn unb Sicbeufung. 

Sebü^ ift »01)1 j« bcfldjfcn, baf bnä SJertjältniß btefer 
biet gormen nur ein relaticeS i(t. 5n icber bet genannten 
btet gef^i(^tlicb«n JRcIigtiJnen ft'nben wc biefelbcn roiebcr bei* 
fainmen, nur iii uetnnbertet SKifdiung unb SJutcfjbtingmij;. 
"äüä} im 3uben£l)ume fnnben fidj fünftletifiije ©lemeiite (Ijeilige 
SBaufunft, ©cfang, &eil. Sidjtimg, am^ itroa^ SRimif), unb 
nud) bei ben .Reiben (ben JRömern namentUdj unb ben atfcrn 
©tiefen) trot bnä Oicfefe in tcligiüfct SSütbc fjertjot. fiefft^affcä 
fonb fi^ ferner aud) bei 3uben unb ^^ciCcn. Sei jenen 
»ürb, xoit fdjcn bemerlt, baä limt bc8 SBJorfeä »erttetea 
butd) ben ^Jroptjetenftanb, fpäter butd) ben $t)ari)aiSmuS unb 
boä SIabbinenti)um (roimofjt in 3e«bilbetn). SDie ©djule 
(Synagoge) failbete bie Gtgänjung jum Semijet. S3ei biefen, 
ben Reiben, erfclj^incn bie aSeltweifcn, unter roeicijen ©oaateS 
unb 9)lQtO' in einet bet prij))betif(i)en 5f)nlictjen SJiitbe (jen 
Bortreten, atä ätäget beS SogoS, Unb fomit Eonnte auä) an 
fcie beibcn gormen bcä iübifdjen ©pnogogcnuntctticbteä unb 
bet ^eKenif^eu äßeiäijeit böS ß^tipenfljum om lei^tcfJtn (Tc^ 
anfd)Iiegcn. 2>od) entbehrt bicfcä aurf) nidjt gänjlidj ber 
beibcn anbem gönnen, nämlict) beS ©efe^eä unb ber Äunfl. 
2)o8 SßJcfcntlidjc beä ©efc^eä i|T in bie geljre oufgenommEii 
unb in fie aufgelp|l; benn bie SegalitSt ifi in bet ^6ljetn 9Jiüi 
ralität, unb baä ©cftg bcä JBudjftabetiS cerKätt in baS ©efelj 
bcö ©eiftcS (5Kflttij. V, 17. ®a!. II, 19.). 

'Äuctj ifl bet ©infliif beS ßtjtiftenfbumä auf bie bür= 
gcrliclje ©efc^gebung «nb bnS mobernc ©taatäleben nic^t ju 
»etfenncn, fo ba^ eä oüä) von tiefet ©eite alä ©efcij pdj 
fleltenb nia^fe, obnjoljl t§ nie an bie ©teße bei alten ©taatÖJ 
teligionen ^at treten tcoQen. 2)ie .Sunfl ahn eignete fi<^ bad 



- — 1» — 

^^riftenf^um glefdS^faQS oti; ju 'S)drfhQuns feinet ®effil[)(e tmb 
XJ^nungen» S)a6 ©pmbol (näpfte ffdE^, jctoc^ in befcl^ib» 
ner Unterotbmmg ; an bte ge^re , naif be6 ©HftetS @e^e{f 
(gRÄtt)^. XXVIII, 19.)/ unb an^ in ben übrigen Elementen be^ 
^riftlid^en 6ultu9 trat ba6 ^änftlerifdj^e l^en)or, ttnb e$ bilbete 
ftc^ eine c^rffilicbe itunfi ali etsdnjung beS ^üfül^n SDogmoS 
2tt toätbigem 2(uSbtudie beS ttnnennb^m 

tteber^iH)t tfl fphttx (§. 11. ff.) iu jetßen, in toeld^em 
@tnne baS 6lE)tif[ent^Qm gellte fei; ttnb n>te a fidfy and) 
toteber wn blogev Se^te, b. ^. t>on ber äBeltweiöl^eit ttnb 
SßiffenfdS^aft ttnterfc|)eibe. ^itc galt bev SBeiPeiS nur ber Sr» 
ft^ung a potior!. 

@^drfer tritt bie Ie|)r|)afte SSefHmmung be&tSfytilftm 
(fimnS im 9rote{}antigmug> ald m &affyolki6mn§ J^erouS, 
mbem m tm U^Um @efe| unb .ßunji ber Se^re minber 
fkn§ glet^) {lel[)en, im erfiem aber biefe wmalUL 

SDie Serunftaltttn^ ber «Ititd^e , to^taM bfe 9?tf0tmQt{on 
fckfelbe rettete ; ifi ^oufig alS ein StudfoU inS ^J^eiben^ tmb 
Sitbentl^iun betrad[)tet n)orben, unb in ber Z^at la^t ffc^ bie 
gntartuttg ötoflentl^eiW börauf jurÄ* ffi^ren, baff ba8 iWifdjungfl» 
lotäfältni^ ber t)erfcbtebenen Elemente, n>e{d^e ^ufammeä bie &ftb 
^Sreligion bitbeU; jerllirt unb jum ^ad)ti)tiU ber Zii)xt m&n^ 
bttt werben ijl. 25a8 ©efefe, bie SAJ^ung, bet jfÄrfe SSuc^flabe 
cineß lir^lid^en ge^rbegrijfeS (wiewohl nid()t fetten au^ ber 
jDefpot eines äbel t^erflanbenen &utl[)eraniSntu§ unb 6dl\)in{§mu$) 
crbrfiifte aHmä^Iig bie naä) frder« fieifHgett (Sefeifeen j!^ tnu 
»irf elnbe ge^re, unb alföbalb tt)iebet^ötte jid^ ber 9)öarifai8mü8 
unb bte SBerf^eiligfeit beS Stibentl&um«. Sie ©pmbole, bie 
©arfteUungen ber Äunjl öermei^rten fid) In bettt SKafe, ol* 
ba« SBort ber 8el)re t)erjlummte unb bö0 ©alj fabe warb. 
T>a9 ©innengepringe ber SBeffe auf ber einen, bie eblem 
ifunjileijJungen in beiKgen 6^6ren unb entjütfcnben (Semdlben 
auf ber anbern @eite l^oben bie l^eibnifc^e @innli((^feit im 



neuen 9Iom iu einer ^l^nliclien ^öi}t, nie cin|l im alten, 
©ie^e, ba toat e5 «jteljet CaS ffijort, unb nid)f§ flnbetel 
foltte eS fei» alS biefeS, vooburd) bie ocrgänglidjen SHen:: 
fdjengebilbe ievflört, unb bie göttlidje SSJafjrljeit roiebci: in iir: 
fptiingli^ct Sfeinljeit unb ©d)6ne ben SJötfetn »etfünbet rootb. 
£)te g)tebigt beä 2öocte§ iratb unb blieb bet Äern uab ^iu 
teljjunct beä ytote^nntif^eti ©otteöbienfieg, unb »enn aud) 
gteidj biefe nun roiebcr in bct »ilfen Äitdje ju Uljreti gebtnd)!: 
TOfltb, fo blieb boctj biä auf biefe ©tunbc iiod? baS SScrfjöItnig 
betfelben ju ben übrigen Elementen ein in beißen Äircben 
»erfct)iebeneä unb beten (äigent^ümüi^feit luefcnlltii) bebin: 
genbeS; womit benn ober auc^i jufnmmenböngt, b«g in ber 
gjerfon beS Eattjolifi^en ©eijitidjen ber über bem ®efe^c loa; 
^enbe unb baS ©ijmbol Betroattenbe ^»ricfter, in ber bcg prci= 
te(lantifd)en ^tebigerä aber bei Seljrer , ber jüenet am SBotle 
(jerijortritt. 

§. 11. 

iDbreoI)! nun bcc SteligionSlc^cer afö fotctjct ganj oor- 
jögli^ bcm SeljtPoiibc ün3cl)6rt, fo unterfdjeibet tt ftd> 
bo^ »om Sf()ter einer SBiffenfi^oft in fofetn, aU bie 
SReÜQion hin reinem Siffe» ifE, unb bal;ec nid)t an unb 
fäc ft^ unb o^ttc weitere SSebingung geleljrf unb ettccnt 
»erben lann. 

Zü& bem aSiStjerigen f6nnte Bctmut^et werben', bap mir 
bie Sieligion glcidj einem «nbetn gebrfactK jue ©adje be3 
SBiffenS matten. Sir t)öbcn aber fdjon eine SefditänFung 
angebeitfet. 63 ift ie^t an ber 3eit, nai^bem eon ber ^erfon 
beS gerrere gebanbelt roorben, nun ben ©egenflanb feiner eeljr= 
t^Atigleit felbft, loieiüobE nod) immer üom allgemeinen ©tanb: 
Ipunete aus, inä '4uge ju faffen. 




19 



b. Sern (Segenjianbe ber ttliQiiftn itffxtifiti^ 

fett Dbev t)on ber {Religion ttnb t^tev Xuffaf« 

fung unb IBe^anblung äbevb^^upt. 

SMe 9(eIigton (Sr6mmtg(ett, ©ottedMt, (SottfeUgleit, 
•t5*T! ^*^.1> ^oißeia, q>6ßog rov &bov tu [♦ tt).) ifl jits 
ii&4>ft „n>eber ein SBBtffen, no(^ ein S^/' fonbem ein 
beßtmmtet Sujianb beö ®e^te, ber aber auf bem Sßege 
tMrfidnbiger Ueberlegtmg )ttm Karen, t>erninfi%en 83 e» 
xouftftxn, unb auf bem SEiege ber fiMd)m SBiOfendbe^ 
^mmmQ jur fejibleibenben Qefinnung ft^ bilben foOL 

tteber bie (Stpmologie, auf bie bter nidl^t alleS anhmmt, eU 
»K>^I ffe SU beacbttn, ob^ n&mli(b baS SBort abjuleiten t)on rele- 
gere (Cie. de nat deor. 11, Ü%.), ober t)on religare (Lact inst 
dnrl IV, 280, ober fonfhoob^/ ^^ ^^n relinquere (Massar. 
Sabin, bei GeU. noctt Att lY, 9.), fte^e 9li$f(b äberben 
SelidionSbegrif beraten in ben tbeoL @tub. u. Jtrit. I. ^. 3. 
«ab bie Sinlettungen ju ben metfien ^anbbäcbem ber Sogmatif. 
'"' SE>it ältere /Definition, n^onacb bie dteHgion fein foQ: ,;bie 
M, ®ott SU erfennen unb ju toerebren'' (modus detiiii 
oogDoscendi et colendi), :fi intä) bie in neuem Seiten ^m 
«erfc^ebenen @tanb))uncten atxi aufgefleOte ®ef&bIötl^eor{e 
(tia4> Sacobi, 6(obiu9, Srie9/ @(bleterma4^er, be Sßette, Xxou 
fkn, fSeniamin ßonfiant; u. X) *) in ibren beiben ©lieber^ 
jMnfenb gemacbt n^orben, inbem bte Steligion nacb biefer 
SBttadt „xotiti ein SBiffen; nocb ein Sbun'^ f^lecbtbin fein 
foS **). SBenn nun gkid^ btefe jBetracbtungSmeife jur Seit 
tto^ Dielen SSiberfprucb finbet, fo b&rfte fie bo(b ben @ieg 
einft batoon tragen, fobalb bie SRt^oerfiinbntffe nocb mebr 
entfernt fein tt>erben, bie ibr anbaften. Snbem n>ir eine tpett^ 



*} Tivid) hd Berber unb Sefltnd ftnbet fiä^TU^nliä^c^, bo<^ me^fr in 
einzelnen SSSinfen, alö in burd^eföf^rtem SSortrage» 

**) @4Iderm. ©laubendl. Sb I. §• 8* 

2* 




I 

I 



läufigere grörteruiig bc5 ©egcnfianbeä unä ^ict wcrfageii müfs 
[en, eriautten roit,imä «ur folgende ^(nbciituiigcn. 

Saß bie gjeligion eine JBejietjung beS ©nWiiijcti 
ouf bflä Unenblidje onbcute, unb atfo ein ©ubject »orauäfe^e, 
ba§ bitfe äßejieljung an fiel) ju DoUcnben fhebl, ober bag übers 
^aui)t rine fogenamife objective Sieligion (&ottetUl)Xt unb &oU 
teSbienfl) ein Unbing fei, eine taube SHiig, otjnc bie fubiecfiBc 
Mttigion (bie grimmigEeit), «eldje ben Äern bilbet, muß »on ie; 
bem JReligiöfen felbft eingEflanben werben. 2>ic objiictiBe Steligion 
(jener modus deum cognoscendi et colendi) t|t fomit baS 
abgeleitete, bie fubjcctiBe baä Urfiprünglidje ') , unb njcnn b«: 
^« gefragt iriib, xott^ Sieligion fei, fo muß i'oc allem bie 
leitete inS Sidjt gefegt roerben. Sreffeubfagt fc^)on3TOingl^"'); 
Ve^a religio vel pietas hacc est, quac mii soli<jiie deo liae- 
ret, unb bejei^nef fie alfo «(5 eine adhaesio, mitljin atä einen 
bwdj ein SBertjältnif, eine fficiie^ung btftimmtcn äuftnnb. 23o 
liegt nun aber, fragen mir weiter, im aSenf^en biefe Ib^öfipnä» 
fraft nn tia^ Unenbli^e ? SBo ift ber ^(nEnüpfungSpunct beä SJet: 
mtniffeS? 3n roeli^eni 3)fomenfe unfreS ©eijieS finbef bie ä3fc 
jieljung patt? Xicnn bog bte äBejiebuiia eine gciftige fei, uerfiet)! 
fid) üon felbp. Unfer ©eiji öbev, obmoljl ein einiger, gibt fid) 
burt^ Dcrfdiicbene ©etleiiuetridjtungen iu erEenaeu, bie wir iuf 
©aujcn immer nodj auf bie brei »on SrEenntni^, ©efü^l unb 
^inen (3;^attraft) iuri!icffut)ren fünneu. SSeld;cr con ben 
brei ÄrSften gcijort nun bie Mcligion junödifl unb itnniit} 
ttlbav an? 3jt fic ©adje be§ aSiffenS, beS SE^unä ubpr bc§ 
©ifüljlS? 

L Sic ticeronianifdje 'aWcifimg {uon iclcgcrc) unb nu^ 
ein S^eil beS bitlifc^cn unb (jo^julären ©^irai^gcbcaiidjö, 3, äJ. 
n'in-; nr^, Imyvuxni tov xvqIou, fi^inen für boi? aßiffm ja 



•) J)aä niiU faflen ; t^t es (ine 9i(liflioRMc()re 90b, mußW eä rromMf 
gRenfi^fn ge6fn. 2)iff fd]IicSt nirfjt ous, bof in mjiufcfin SnMoibum 
freili* trft bie3l((ioion oon augcn muß ßtretctt ivcrben. 3j, uicUci^i ^ 
aneiften erijallen erft Sic ebifctluc JHfliglon auf bcm SBcgc bcß Uiifcvn**iire, 
unb bann gei« fw «fl in Öefftl;! unb ?cbrn übi-r. %btt wie rrbrii bifc 
im KileniHJntn, pcm aSmfdjtn im ffianjcn, vom SHcnfrijen in imm 
Sonnoljuflitnbf. 

") De Vera rcl. 11. öl. 



— '• %1 

^tt^tn, ober fAr baS bem SBtffen Dorangel^enbe jDenftit 
S^e^rere, bie in \\ßtn übrigen %n^^Un fonfl fel()c t>on einatis 
ber alnoettifen , fd[)ttnen — toad oudE^ bem Streite ouf religii« 
fiem @ebiete bie meifie 9{al^runs gibt -- barin Abereinittfonü 
men , baß bie 9{eIigion gen>iffermaf en @ad(^e be$ Jto))feS fei, 
tmb baf im ri^tigen Genien aber bie 97eIigion ba9 ^il xo^ 
fentitdb bejiel^e. ^ierin loeretnigen {td(^ ber f^ane {Bu^^ftoben» 
ort^oboir (ber ))ofttit)e @uyemdturali{i)^ ber einfeitig t>erfUinbt^ 
StattDnaltjl (S)enfgtäubige) unb ber tranöcenbentafe; f))eciilat{t>e 
ai9fKfer; leber freiließ aud anberem Sntereffe unb in anberit 
Seitel^ung % Sßa« aber gegen biefe ^tnft^^t fpridf^t; tfi, rck 
}ttm Sl^eif fc^on oon @d(^leierma(l(^er imb Smeßen ge» 
jeigt worben, golgenbeä: 

1. SEBare^bie Sfeligion @adE)e be8 SBiffen«, fo mfifte auc^ 
M SSifTen um fie unb bad ri4)tige S)enFen über fte baS 
9ta$ ber f^(mmtgteit ausmachen; unb fo müflte benn )* 0» 
unfere x^tri frömmer fein'atö bie bed SRittelalterJ; ber 9)]^Ho» 
fb))i^ frömmer al§ ba9 Solf ^ bie SJtinner in ber 9{egel frim« 
mer ^I» bte flauen, bie @noa(|^fenen atö bie Jtinber. 9hnl 
liefert ober ba^ 6^riflentl()um ben ^txotxi, baf ®ott xad^t bie 
inugen biefer Sßelt enoi^tt ^abe (SRattl^. XI, 25. 1 (Sot. f, 
19 — 21.), unb felbjl bie Sfeformation , fb t>tel flfe aui^ burc^ 
\kt Stxa^ beS ®ebanlen6 unb burc^ ba€ gid^t ber SSj|mf($aft 
gettirft, betoa^rte eben barin i^ren religiöfen 6^ard|Pf^ baf 
fle Weber bloße Äufflirerei wn ber einten, ttod[> ©9fÄfWfofafrle 
tum ber anbern ©efte tn§ geben rief j benn fonft xohxi (trt 
Seitel^ung auf baS erfttre) SraSmuS nic^t ber lt%it 9tt\w 
motor gen>efen unb Suti^er .f(^erlid(^ ber erjle» 

2. 9S&rbe baS SBtffen bie ^Religion befümmen, fo xotxt 
bie Äitd^e, ber SJerein ber ©laubigen, nl(|^t8 al« eine 
@4>ule t)on ©efennem ein unb beffetben @otl^m8, unb e8 
»Are barni natfirlidj), baf bie SBifTenben, We ©ereiffem (bfe 
gfoteriftr) feiner weltern tJCnregung oon il^r mei&r bebürfteiu 



*) ^ xafiil^t jte ber ffeife £)rti(|o'boi: ni(()t fetten sur @ad^ be< ^es 
Wi^^tniffeS, ber Slotionalijl jur ®a*e be§ reflecttrenben »etllanbe«, ber 
S^^fUeer ittr ^6^t ber |)^anta|te, obwohl fle 2(Ue bas nid^t SBort |abeti 
»olUn; 



2Ä 

3Die ©uittinbe bet grommen ob« foH bei „oieE Äöpfen utib 
©innen" bodj „ein ^etj unb Sine Seele" fein. 

3. SBäre baß DcnEcn baS eigenflit^e ßtsan bet Religion, 
fo mü§ten w>ir tinä wäijrenb beä 25enfcnS [elbft am mcißen 
ttligiöS angeregt füllen ; boS ©ebet mürbe jum Stedjenercraipel 
unb bem ©tetbenben, befTen ©enfEroft fdjnjinbet, wäre bet 
3to(t ber Sfeligicn «ntriffen. 9?un ab« leljtt bie ©rfübrung, 
bog in ben f}l>ä)^m 9Romenten religiöfet ©negiing Die 31«= 
flerion grabe in ben ;^intergrunb tritt, unb [elbft Cü§ 2ßort 
2Cnbad)t geigt me^r, bag an etvoaS, alS bof über etn?aä 
gebodjt raerbe, fu nie ja and) ein liebenbeS :anbenr(n an 
greunbe nidjt met)r teineä Senten, fonbcrn eben ©efiiljl t|t, 
©timmung be§ ®emütl;cS. 

IL Sie Religion befiefjt aUetbingä nidjt nur im Siffen, 
fagen ^Anbete, fonbem im Zl)m C5o&. XIII, 17.). Un& in 
ber Zl^at empffel}!! fic^ bet ©dg, baß bie SIcligion ©ac^c b» 
fitlli(§en SIßiUen§be(iinimung unb im ©runbe ein§ fei mit 
bet ©ittlidjEeit, ouf ben ei[ien 3tugenblid bem priillifi^en 
©inne eineä ^eben fe^t. ßä fptedjen aud? bofüt bie 3fuSbrücfe 
Hjn^ ^"^^j ödö; loö xvpiov, audj roobl ""J^^j ^ci"«'«» 
&fpamlay eben fo religio im ©inne Bon ©eroiffenljaftigteif, 
unb ber po^iuläre ©ipracbgebtaucli , n?onai$ „ein frommet 
3Renf4f" fo oiel ip olä ein guter, redjtfdjoffenct Sßenfc^ (iJ^ 
*atos).^fDa^ nun ©ittlicbfeit unb gtcmmigfeit in einet un: 
läugbaten SBetroanbtfdjaft unb SBe^fciroirEung (letjen, unb bag 
feine ofjnt bie anbete voUenbct fei, muffen roir von vorne ^eri 
ftn jugeben. 'Iber ni^tS befio weniger Eommt jebet wiebet 
eine wenigfteng relative ©elbflßdnbigfeit ju, bie auf ben Untet> 
fi^ieb beibcr ]6in«jei|t. 

1. ©0 feljr in i^rct SSoUenbung JHeligion unb SJtotal jufami 
menfaHen, fo baß bann bie SOIotal geroiffcrmafen «IS bie v'^ixtü-. 
fdje ©eite bet {Religion, unb biefe Ijinwieberum clä bie contempla: 
tioe ©eite bet ©ittlidjleit erfdjeint, fo jeigen bod) bie einzelnen 
@ntn)i(fe[ung§flufen bcä einsellebenS wie bet 9Jtenfc^t)eit oft ein 
merhsütbiflcä ^etoortreten bcä einen üKomciiteö bei tmoerljältnig: 
mäßigem Burücfbleiben beä anbetn, mag freilict) ein unooDFüm^ 
menct äuflanb iß, ber abet bod), als in bet Seibe bet etfaijtungeii 
liegenb, fßt unfere fiSeljöuptung fpti^t. eä gibt eine aufri^tige 



«3 

Sfrtetmtgf ett; itx mm Unred^t t^t, wmn mm fte oXi ®d^etm 
i^Utgbtt unb ^d^etet gMbeju Uiu^tttt, neben n>eld(^er mon 
eine ncif n>enig ouSgebitbete ®tttlt(t^(eit; einen geringen ®rab 
fim €eatlbe^(fd[)ung ttnb einen ne^ betrdd(^tli4^en @tab 
trefft 9rol^]^it ftnbet (JBeif^iele: meistere (SfyütafUtt ia X Z. 
imb beS WtitttlalUxi, ttnb fo t>{ele ber tobevn 9latuTen im 
jB^e)^ unb eben fo gibt eS eine ebrenwert^ 6ittli^ 
fftt, bte f!c|» bevettS Aber bie bli>fle Segalitdt erhoben ^at, 
^e SEttgenb au9 Selbfiacbtung , ^flidE^tgefAbl u. f w. bei 
wenig teltgi&fem 39ebörfni{fe d. fB* ber Staict^uS / ber bef» 
feie 9)^fdt9mud unb bte Storal fielet fogenannten ®ebit 
befen ttttfctet äett). 

2. 35a8 . ftttlicbe |)anbeln ifi bebtngt burd^ gewijfe 5Ber^ 
Jtontffe be« gefelltgen geben«, unb »o btefe fd^inben, ^btt 
kii ter Sereid^ beS erjiem* auf. TCber auä) abgefdE^nttten f)on 
• dllet ©etegenbeit ju l^anbetn , in fttller TfbgefdS^iebenbeit t)on 
ik' Siilt tarn ' iai rcligWfe geben m feiner b*dS>flen ®Iorie 
^bttreten *); :Kud^ bewibrt ftdf^ nid^t feiten im geiben bie 
Jftfäft bcr SReligion ba, wo bie STOoröl^ aud^ bie floif^^e^ nic^t 
ftl^r äü^teid^t 

'] 3. ©0 »enia bloß e ft)mbDtifd(ie JDärjleHunft refigiöfe? 
^jnmungen ober bie SSerfenlung be9 ®emätl^e6 in {te ben 
^ttt% 2$tf[ttlid[)er ^anblungen erfel^en tann^ fö mtdg ffnb 
^e.Uebungen ber Tlniadjt i. S3>. iai ®ebet unb ber ®enu{E 
ber . ^acramente {mmtnüid) bie Kommunion) bIo§e Sugenb^ 
imüt}, bercri ia bdnn ber ©ereiftere ntd^fmebt bcbfirpei fon^ 
ijfrn'ioir fe^en in i^nen bie äBefriebigung efneS txom bloß ptt 
Silben ^Atn relatit) unabl^ngi^en IBebAtfhifleS. 3a ^ toems- 

!r^. 4» in ber @ittltd^!eit befonber& baS STtoment ber Sretbei^ 
bery^etb'ftbejlimmung' vorwaltet, fo in ber JReligion ba« ber 
^i^ngtg!ett, be« JBefttmmhoerben« j, toenn gleid|^ @))ontaneit&t 
imi>* Sitctptmtiit in (selben DocCommen^ aber eben in um^ti 
le^rtem äJer^aUniffe. 



*) @d fattn^ HK^t ed foa jDte^ d^d^ ^^^ mfmftax^ falfdfier 
2U!ett{ unb Jtlofterfr5mmtdfeit« 



I 



t; DO. ISS Unbt uns fcmit nar nod) &aS @efü^I fibtig. 
3(0nn duci) gesnt bit 3(nftc^t, bag tie Sieligion <Si^t iiiä 
@<fni)IS fei, läfl ftdr auf Den «rften IJfugEnbUd niti ütmtniai. 
(^taR bei vielen unbeßimmten £ecl<iinatit>nen, bie von änt-mi 
@ei(e ^ei fi(^ gegen bic @efüt}[ät()eorie erhoben, f)dt Saums 
gaiten^SiufiuS bit (^inroenbungen, Vit mon bäjjegen ma^ 
t^n tamx, bünbig in ben ^uSfpiud) jufamimngefagt : „SaS 
©tfübt mirb Wemanb iwm ®«inbe ber Keligion mac|?*n, ber 
^ feibft »etftfljt unb bem eS um ein fictereS unb ÜarcS 
geben ju lijun ifi" *}• äöirb eä un& ob« gelingen, fowo^l 
bi« ©elbfioerflänbiguBS Aber ben äBegriff beä leligiöfen ®e= 
füf^Iä ju eireii^en, äB nud^ ;u jeigen, nie eben mit bec lic^tig 
gefaxten @efü^lSt^ecrie „btiä Eidte unb fidieie geben" bennod) 
beße^en Eönne, fo t|l aud; bei @innanb befiegt. 

1. @ine Selb^ecflänbigiing üb» ben StuSbnid tCiiit in 
ber Stiat notb; btnn bag nictit aUeS frommes ®efü1}I in 
unfrem «Sinne fei, loaS {idj bafür ausgibt, i|l von voine 
herein ju ettlären. @o |)at man ftä) benn a. bdgegen ju 
Bem)iif)Kn, olä ob unter bsin religiÖfen ©efüfjle elwaSSinn; 
li^eS gemeint fei, toüS Stnbete ^um Unterfdjiebe Bom @e= 
füijle bie empfinbung nennen rcotlen "); benn alletbingä 
roäre eS eine gefäljtliije Sadje, roenn be&ainjtet njcrben fotlte, 
ber SaJeid)fle, 9teiäbüt(le, finnlidj unb gemüifjUc^ Crregbarfie 
fei öud) eben beßtiilb bet grommile. GS gibt »iclmeör eine 
fc^einbare Sroctentjeit bei fet)c innigem leCigiöfen ®efüf}Ie 
unb umgeEef)rt eine geroiffe ©entimentalität o&ne bie gei 
ringße roafjrEjaft fromme Erregung. ®egen ben „ äffieri^ b« 
©efil[)Ie" in biefet ber ©innlidjEeit iugefeljrttn Sejiebung ober 
gegen bie ffiempctamentStdigion roirb norf) beut ju Sage mit 
bem flarcn, frommen ©isalöing jebcr »crnünfttge Zi)iolo$ 
fi<$ erftäten, ja mit aller SRadjt bagcgen Eämipfen, xvo eS not^ 



*) (SinUlU in bie Sogm. @. 64. 

"*) 3" twItSen Qftaä){itbtaaä) ii) mi) jebo^ iti^t goflj fmbtii 
lanii. (Sg gibt xel\0\e Smpfiiibungeii icie leUaüfe @cf&&Ir. 
unb Rnnlidie ®{fö(j[e wie (innlirtif empftnbunfleii. Xiai dmv^abta ifl an 
teiben Otttii me^c b(r SBatimetiniuna jugctcijrt, ipäljtcnb im ®ffill)le 
eu&jcct unb ObJKt innigei; mit cinanWi verwarfen finb. t,^tV3f, Satt 
|len einltit. aa feinet Doani.) 



■ 86 — — 

ffyat 70m a ift <aiöi ol^e Tfxtm^t ab{t4^4^ev Bcrbtct^ung 
foft fottm }tt bigreifen , rdt bte @egner bet Achten ®ef&I^Ui 
le^ btefe möf immer mit ben crubeften Sntjiellungen berfet 
bm Mnoc^lfeia timien *). b. 3ft aber aii4^ mit bem @k< 
fttble, ba6 wr ntö @i6 ber Srteimigfeit be^eicbnerv mdt^t boS 
ii^b^tifcbe ®efub( gemeint ober ber @4^inbett8{inn an 
imb fär ficbr beffen ver^btge, Irttiffbe @eite ber Qit\ä)maä 
taib beffen wirffamed; :|pvobttcttt>ed JDrgon bie CrtnbUbitngdtraft 
i^ @o n^entg «ucb eine gewiffe S3eni9anbtf4)afi ber Stm^ 
anb ber 9>oefte überbc^uyt mit ber Stetigton gel&ngnet n)erben 
tomi , (^ »&re bodi) ^u bel^au^ten bebentticb # toem ber @tnn 
für Sunft abgebe, ber fei aucb f&r bie Sietigion i^rborben, 
ober umgeiebrt, ber grigte fbiä^ttt, SRaler u. f» n>* fei ber 
^mffe äRenfdt^* fiBie bei aQer ^i^ ber JCunfi ba« reli< 
^fe ^e» barben (6nne, ifl t)ietmebr oben gezeigt **). S)k 
6cb6tisei0er itnb @utf(bmetfer in ber Stm^ fmb nic^t feiten 
Ne ttnfr^mmflfcen, bie u>ie bie @4)maro6erpfIa&i^ ^n .bie b^iUge 
ßtatl)t ber. Religion ficb anfe^ unb ii)x ben Sebenöfaft tnU 
yaäfm , wäifitn^ umgefebrt K^ft bei mangiel^aften iKunftformen 
«üb einey oemadbUfftgten äfU^etif^ben S3ilbung bie guUe be» 
imcbonbenen retigiifen gebend jetien 3Rangel ^txbtdt unb aber 
ber ©lorte \fycti b^i^em 8i(bte6 bod minber SSerbenticbte ber 
kffmx .drrfcbcinung t^ergeffen tt§t. 3Ran benfe an fcbtecbte 
SabonnienbUber bei ben ^atbalifen unb an ben oft b^^ibre^ 
4ienben, unb trog bem bei ber rechten Stimmung nocb erbau« 
(iiben itii^Kng.efanft bei ben ^ot^anten ***). Ueberbau))t ifi 
Vk bie Jtmi @ad^e ber Salbung/ wie bie SSiffenfcbaf^ unb 
a toitcbe alfo, »oSteti wir bie Religion jur @a(be bed {unil« 
krifdb « iftbttiiHl^ @efubI3 madben« berfelbe SSonvurf ju ers 
märten fein, ben wir benen gemacht b^^ben, wekbe bie Stüu 
gion einfeitig inS 2)en{en fe^en, baf jte namticb bann für bie 
tlngebilbeten nid^t wdre. 



*> IDte S^at »tborledt alte« ®ef(^rcU jOiefelben/ toeU^e a» SB. bte 
&efh^UUfyct ^etemcu^ onardfen , wnfcn i^m bialeiPtifd^e ^te in 
feinen ^ftt^Un troc { { 

"^^i ee^r tveffenb barüiber S^evaUnaer^ SlBorte in JSiecfe |)Mtafteen 
eine^ funfUiebenbm £U)ßet:bt:uben» 

SBomit iebod^ bem Unfeinen nid^t bod SQ$ort. oerfbirt fdn fp(U 



4**y 



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26 - — - 

■ c. SBcit nö^er alä baS fünpictifclje flefjf bcm rcligiöfen 
©efäljCe 6a§ fitflit!)e, unb iric geben ju, bog eS nur einet 
fdjatfen 2)iaIcEfif gelingen mÖ^te, beibe fiit bic S5efrodjtung 
rein auS einonber ju Ejnlten, ba fi'e in bec aBii:Etici)feit immer 
voitbet in einanber fliegen. 2>od) Eatin man fugen, baS fitts 
lidje ©efütjt Qlä foIdiEä jeigt [idj mcfjr nur im einjetnett 
gfllle, negatiü a[ä 5£flft, pofiti» olä 3mpul§ ober Snjttntt 
@§ i)l f^on mef)r ber Xi}at gugmenbet, unb liegt gleid)fdm 
in in SEÜitte jirif^en bem ®efül)B: unb JBcgeljnmgSBcrmö' 
gen, roaljrenb bnä religio fe ®efüf)( fdjledjtljin bn§ innerfic 
^eiligf&wm bet menfi^licljen ©eeie bmo^nt, reo gleii^fam nllet 
ffiäedjfel «nb alleS ©djroanEen, jeber ®cgenfa^ »on 2ii|i unb Uhj 
lu|l aufl)6rt. 2Bit ^6ren feinen ^ugtrilt beä ©terbtii^en , nur 
ben ^SuISfc^lag beS ©eigetS, ber auf bie groigltit beutet, iinö 
bei bem @(^immei ber nie läfcljciiben 3ImipeI, WiKtjt baS 
etvige Sicl)t veifinnbilbet, fe^en roir ein ^inb in ber ^li^e 
liegen, in votläiem a{)niing§eoU bie ^cime einer neuen SSett 
fdjtummern. Siefeä innerfie ;^eiligt^um, biefeS Säviov ber 
menfdjli^en ©eete, baä jeber, ber „in fit^ 3ef)t", mit Jungs 
fraulicher <S^am unb mdnnlii^er fflegeiflerung jugleid) in fidj 
watirnimmt, biefeä äBanb, baS unfcr 3rbifcl)e§ 3el)eimnigooa 
bem ^immlifc^en otrfnüpft, biefer prometljeifdje gunte, an 
roeldjem iebe reinere &lufl) ber @m))ft'nbung fidj ent;ünbtt, 
biefer %nlfc, auf tem alteä rutjt unb ruljen muß, wenn eS 
nidjt untergeben foU in ber Seit — baS ift baä religißfe 
®efü^l, baö mit fetbet ober nie befdjreiben, auf bnS wir 
nur jeben eermeifen f6nnen, baä aber, um eä Bon jebem am 
bem @tfiil>Ie ju unterfcljeiben , bo^ n>of)[ nod) immer am be^ 
flen oiö baS @efü()t ber abfotuten 3tbI)4nfligEeit •) 
btieic^net n>irb. 

•) Set — loättlii^ fltiicmmm — „iBniffte" ©poft (btnn auiS) bie 
.&unl», faflttn fit, (lältin MbfjdnfliafeitfifltfÖtil) / neli^m mt gmlffe 
O^uK übte Utfen Saj oufigtöolftn, ittfäUt in fi* r<lf'ff- Gä flibt einm 
rtilDfop()ifd)(n .&i)(i)mut(t, ber b«i mtnfäjtn unter baä Slljid: (rnicbrigt, 
benn au<4 bie Spiere etlennen einen -Ciiittetn fiter fid) (cf. Athoit. leg. 
pro Christ, p. 16. cd. O^on.), reälirenb bie abfolute XbliängiaEeit, b. i. 
bie abtiängigleit oon Sott, re^t gefugt, alle unwfirtige ©cvoilitit aufl: 
rdiließt, unb DU« fi(^ ';ei:au« bie mixt ^tS}tit unb @(Ibß|linb{0Eeit ge: 
biert, 3o!i. VIII, 32. ' ' ' 



«7 

2l igMbm tcix mtf amlpü^äftm aSBege bd6 telfsUfe ®es 

f&^I auSgefc^i^tt, um e6 f&r bte mffenfd^aftltdE^e 93etra(^htng 

m remcr, untoetmifdl^ter ©efialt ju gewinnett, fo entfielt nun 

tie Xttfgalbe ^ (S^ntl^eft^, e5 toiebet mit ben @eelent(^ittg« 

feimi tit fBerbmbung gu bringen, an benen unb burd[^ toeUt^e 

tf )ttr Stf(^nung fommt; benn nid^t nur barin f&ibet bte 

Okfäl^^Iötl^eorie SBtbetfprud^, bafi bte ©egner unter bem ®e> 

f&l^ meifi tbnai anbereS Derfle^en ober t)erflet)en n>oIlen, ali 

wA gemeint ifi; fonbem bafi fie mit bem @a^e, bte SReligton 

fei &a^t M @tfiffii,. bie gntnbfalfd^e Folgerung t^erbtnben, 

(dt ob nun blof bad ®t^fjl in Sättxa^t fomme, unb aiS 

06 JDenfen unb ^anbeln fc^^on bt^\)(db ani bem religiöfen 

Miete ouSgefcliIofren feien, »dl man fte bdbe nidjft }um 

itmittelbacett @i$e unb jDrgone ber 3fr6mmigfdt ma(^t 

Ikom freilidS^ ivire »eber ein ;;flare<'^ nodf^ ein „^^ta^' 

hbta toöffi^, menn bie Steligion fo auf bod ®ef&^I be» 

f4^ft bliebe, . ia^ fte nie au8 bem ^riligt^me be< Innern 

(cmudsutreten imb nadj^ ou^ {t^ ftmbiugeben n>agen bürfte. 

Sie in ben Jteim ber Srieb ju feinet; Entfaltung getegt t^, 

io tie0t audf in bem gefunben religiifen @efä^(e t)on felbft 

fflfm baS @treben nad^ inteOectueOer Jtlar^it auf ber rinen, 

«ib nad^^ mocalif4)er j^fKgfeit auf ber anbem @eite. X>ai 

JHnb in ber Grippe toirb grofi, unb an^ üftn Qtl^t bert>or ber, 

Aer bte fSett erleuchtet unb ric^^tet @o n)ie nun im fRü^ 

ber 9latnr gatoiffe Stoffe ntc^t rein unb an fiäf (obn>o^I bie 

aBiffenfd^aft fle rein barsufieOen bemalt ift), fonbem nur an 

unb mit <mbern .{ur Srfci^etnung fommen, fo fe^t fid) aud^ 

iai fdifit6fe ffief&i;^! rinerfeit» mit ber erfenntni^fraft, bem 

Sßiffen/ in fiSerbinbung, unb gelangt eben baburdl^ jur ^lar* 

^rit, unb onbererfeitS ^txmii\)lt ti ^ä) mit ber ffttli^fen SßiU 

lenS« unb SISiatfraft, unb erl^&tt baburd^ feine S^f^g^eit a%it 

anbem SSorten: baö religi6fe ©ef&^l &ugert ^^ enttoeber unter 

ber Sorm beS iE(en)ufitfein8 ali ©Uube, ober unter ber 

Sorm be$ S£riebe$ atö @efinnung. 9Bte biefl betbed ge$ 

fcf^e, loie ba9 religt6fe ®t^n\)l jßdf etnerfeitd nad) ber Qx^ 

fenntniffette l^in jum Haren SBetouf tfein bed ©laubenS unb 

onbeterfeits md) ber SBiUenS $ unb SE^atfette l(j[tn ^ur bUibena 

ben @eftnnung geßalte, iß in itur^em ju jetgen« 



«8 

■ ' 8. S)a§ icligißfe @efii^[ foQ ein bwu^teä lotxinn unb 
babuitl) bsr Unflat^eit entgeljiT, in bie eS fonft »crfinfen roiitbe. 
SESie 8(fä}iel)t bU^? Süabutd) bng baS rdigiöfe @efü^t ein 
oernänftigcd, bag bie Sjeligion, tot\ii)t jtcar junÄd)fl @e:i 
gaiftonb beö ©efü^lä ifi, jugleict) ©adje bet äCeinutift 
wirb. 5Sit ^ätUn »ielleirfjt, roare eö auf ben iSeifnlt irgcnb 
einet ©djule b(red)ntt gmefen, beficr gleich »om ^Jliifnngc an 
gefagt : „bie Steligion ip ©adjc ber SScrnunft" 5 oUein fo butfs 
ttn wir eS nirfit auäbtiiden , rooilteri mir nii^t ju ä^nlidjcn 
SSifuetftäiibniffen SSeranlaffung geben, wie bie, wetdje wir, 
baä ®efiil)t betreffenb, fo ebm befcitigt tjaben. ©oU eä näitiJ 
litt) fo »crRanben fein, olä ob bie Stdigion alä gtömmigfeit 
itften ©iö in beu Vernunft Ijabe, unb ol^ ob ber Senii'inftigfte 
oud) iebec Seit bcc grömmftc fei, fo müfen wie ben ©fi§ wecs 
neinen, auä ben oben angeführten ©riinCcn bagegeii, bn§ bie 
aietigicn ©adje beö 35cnfen3 unb SBilfenä fei. ©oU eä aber 
fo viti beiden, ba§ bie 3bee bee JRcItgicn, t»cld)er baä «(i= 
giöfe ®efüi}l in bct asiiJtidjteit entfptedien mng, in bee !öet= 
nunft liege, fo bejaben mit ben ©afe. S)ber mit anbetn SBJott 
ten: fotl eine Ketnmiftreligion in bem ©inne jiafuitt reecbcn, 
ha§ bie Vernunft bie 3!cligion ft^afft unb gibt, bng fie, «le 
man auH} JU fagen i3flegt, bie Üuelle ber Steligion ift, fo 
erfenne« roit feine fol(^e SSeununftreligion an, »eil roit gloui 
ben, bag nii^t im Äopfe, fonbern im ^crjcn bie grfimmigEeit 
entfpnnge. @oU abec SJernunftrcIigton fo »iel Ijeifen, ali 
eine ben gorberungen bet SSetnunft entfpreiftenbe, auf iljtc 
©tunbibeen fidj bcjietjenbe, mit itjr übeteinftimBienbe gtönu 
migfeit, im ©egenfa^e gegen ben ©inncnglauben, fo benennen 
mit «n5 cntfdjlojfcn jut 58etftunftreligion '). ©0 n>ie »it 
nun ein ge^teä, Unmittelbare^ im ^etjen gefunben baben, 
wfl« eben baS te[igi6fe ®efiil)( in fubjecti» concretet ®cfialt 
i(l, fo gibt eS ein Utfpn'mglic^tS, Unmittelbates in bcr Sn= 
teUigenj, TOoS wit eben bie 5bee nennen, in objectio abfhactet 



*) Äe^iilit^tr aSeife ifl auib tin Äunfhntrf (rin ttirtii SBcrmitiftpro; 
buet, fonbern ein ^Jtobutt junäifjft beS @eföl)Ifi unb bec einbilbtingrfraftj 
aba ti foU btn 3been bet Si}hn^t\t, bit, toitma^l nav ablhract, in bei: 
ffittnunft Itrflen, tntfprecljen unb fifl) auf fic jutfiitfiifircn laffen. @g gibt 
fciiie Söentunftbicl)t(i:, abtt uevnünftifle IMitK fotl ei imiHEK seben. 



89 

Seflatt. ^ie Skmunft aber t^at eft mit bett ^btm gu ihm. 
jDb ffe aU bte Sbecn f^^affenb unb erjeugenb ober ald btefel^ 
tat Demebmenb gebacbt werbe, gttt und gleicb; im erftem 
Solle to&re bte Sernunfi ber ben ÜSenfcben erleud^tenbe gitt^ 
It^t ®eifi felbft, im le^tern bad SDrgan beffelben, »)ad aller» 
btsgd iu Skrbätung t>on 9Rtfit)er{}anb bad ©eratbenerc ifi an? 
{une^men (mit S^cobi). @o mel ifi gemi^, ba^ bie Sbee; 
Ol» TCudbrutf beS doigen , nie rein in ber SBirKicb^eit erfcbei» 
oen f onn, fonbem baß fte M ein fd^on Itbgefu^lted; Srflarrte«, 
ficgrensteS, im 9lieberf(^Iage beö JBegrifed erf^^etnt. £)et 
Segriff aber ali fol^er ifi @aäft beS SSerfianbe«, toxt 
bie Sbee @adi^e ber SSernunft 9{un fragt ftdj^ aber eben, 
tt(i(be an^&ttgfett bem fBerfianbe jufomme in ber reßgiifen 
^te? Sine ni4)t geringe, fo balb »ir nnS nur ilber ben 
ftr^attb fidbfi gebirig verflinbigt b^ben. 6r ift a toefent» 
inb, ber ba* urf|pri&ngli(^ im ®ef&b(e ©egebene gur Semunft 
kbgm, ber bicft beiben $o(arit&ten bed getfHgen Mend burd|^ 
Ste^erton toermitteln unb fomit bie SDffenbanmgen bed ^erjenS 
tiid^ ber SSemunft, b» i. Dernunftgemäfl , unS interpretiren 
fiilL j|>terbei l)at er nun freilieb bie SBabf, unb eS fann baber 
9ef(beb^, baß er, feine SSeßimmung t)erfennenb, eben fo in 
bm Srrtlbum abfäbtt, wie er, ffe erfäQenb, und allein bec 
Sa^l^K n&^r ju bringen im ®tanbe ijl *)• ©eben wir 
nomlt^^ meber auf ba§ religt6fe Sefubl jurucf, fo tommt 
bd bem trfen <|>injutreten ber Steßerion febr t>iel borauf an, 
Ute b0r SBerP:anb babei {tcb benebme, obern&mltdb im.S>ien^ 
ber 0innIicl|;leit b^^^ble ober im SDienfie ber SSemunft» Qa>u 
f<ben betben fte^t er aU neutrale £raft in ber SRitte. (SnU 
»eber begnügt tx JUfy nun, aK tr^er SSerfianb, im 2>ienj}e 
ber mit @inttii(btett geträbten^b^ntafte, bie jBilber, welcbe 
mit 4^&lfe ber Ulstern aud -bem religtdfen @efuble berauftau» 
d^n, unter fUb ftu einem finnßcb loerftdnbtgen ©pfteme (u 
combtniren, ^nt baß bie SSemunft babei tbdttg ober fujj^ flär 
bewußt wdre^ ®o entfielt SJ^tbotogie, ro^e ©pmbolit, boS 



*i 



*) ©ie ajexfennutto «nb ©ermöfd^ftuna be« SSerftanbeS auf bem reif« 
di6fen (Sebfete ift eben fo unp]()tIoropitfd^ unb xoa^vf)aft unoemünftid/ M 
bie emfetiide Ucbcrfcbd^uno tmb i9ecdiöfe(nnd-bf|fe{ben« 



©ebilbe beS SCterglaubenS. SDbet bn SBetftanb ift bereits er: 
hudtfet burd) bie SSernunft, unb in i(>rem 2)ieiipc legt et 
nun bcn von i^r felbft etbatfenen SDIaßftab bcä UcberRnnfidjett, 
fceS Äbfeluten ""b Unmbltdjen on bie bet ßnblidjfeit entleljns 
ten ©Über. (St »ctncint CaS Snblidie an ii)nen, (leIH baS 
Ungeljötige, Ungenwgenbe bctfelben, fo wie aucij feiner eigenen 
Segriffe inS St'^t, utib oppellirt beftänbig an bie SSernunft, 
TOetc^e mit tljven Sbcen bie Silber inS ©eiflige »erFlären, bie 
fonjt leeren iBegtiffe befruchten unb öUeä jut ^oijern Eebcnäs 
cinieit oerbitiben mug. S^tie biefeä ^inroeifen auf bie Ser. 
nunft würbe ber SSerftunb, (ii^ felbjl öberinffen, alä blo^ negi: 
renbe Äiüft eben fo feljt jum Unglnuben Ijinfüljren, als er 
im 2)ien|te bet @innli(fjlcit jum Aberglauben I)infu6rt. ©o 
«ber, im Eienjte ber Setnunft, roirb er bem ©tauben nott); 
TpenbigeS, »iewoI)t enblidjeä Serfjeug bet retigiofen erfcnnt; 
nig, beS teligiöfen Siffen§. ©onod; fommt boä retigiSfc 
iBetnunftleben im SRenf^en nur ju ©tnnbe burd) bie be|i5w= 
bige SßSet^fclroirEung oon ®efiil)l unb Sierftanb. ajfit finnlt: 
d)cn ffleflonbtljeilen oerfegt, taud|)t bie (SefüljlSDotfteKunfl öIS 
fflilb auS ber SEiefe beä Jgjerjenl auf. SJet SScrfianb aber 
entfletbet biefe Kotflellung bet irbifcljen ^üUe, unter bet fte 
ins Safein tritt; et ijl 3lcid)fam baS gilttum, burd) iceld)e5 
taS mit rofjeii erbartigen ©foffen gemif^te unb ouf eine ntifs 
fenfdjoftlidje ÄritiF «entg beredjnete erjeugntf ber gefüliBs 
mäßigen ^uffnffung Inufen mug, um gefidjtet unb abgeflart 
JU werben, worauf eS fidj bonn erft, feinet intellectueHen Seite 
iiöd), äur SUetnunftibec fublimiten, retigiöfer @Uube 
werben Jann. lieber biefen SuoIiämuS von @efü&! unb SJen 
flnnb werben wir fdjwerlid) ganj öinoiiSEommen, unb nur im 
Steinte ber ^nung liegt bie @inl}eit Don beiben. ©inb wie 
unmittelbar fromm erregt, fo tfi eä iaä äßilb, roeldjeä, immer 
noä} einen ©treif uon ©innitdjfeit an fidj tragenb, ber ©eele 
fi^ aufbrängt; finb wir Ijingegeu bem SenEen Eingegeben, fo 
ift eS ber SBegriff, ber fidj, roiewoljt ungenjigenb, einfinbet. 
SBoä wir an bem einen äu »iel ()flben, (jaben wir nn bem 
«nbcrn ju wenig, unb fo finbet ein beftänbiget 2(iiStflufd) beä 
einen cn baä onbere patt; l>a\)tx ber forfwatjrenbe Äflmi)f gc^ 
flen ben äweifel (im a:i>eoretif^(n) notljwenbig mit jut Zuf= 



-. — 81 

ffiht etneö tädj^tigett 8ebcn6 nt^xt, n>pbei aber bte tiefet Ixu 
genbe @cmätf^^mbe fo loentg geßitt utib erfcbuttert i|l aU 
bet {tave, tiefe SReereögntnb bei bem SBeQenfpiele auf beffett 
£)berpddbe» JBletben xcxt nur bei ber bt(b(t4^en JBotfleQung 
bei fiStlbeö und bewußt, unb uxXxtttn toxi aber bem t>eniei3 
nenben SBegriffe bte bejal^enbe 3bee uicbt avA ben Xugen, fo 
koirb. baS of^rmattt) @9mboltf4ie unfrev Srlenntni^ unb boS 
negativ ^ttttfcbe *) betfelben ^i) immer mebr jur conmtett 
Stnbeit beS t)ern&nftisen JBetou^tfeind burdjfbringen, 
toorin eben baS ©ebetmnt^ bed ©laubeni unb bie Aufgabe 
im teltdiifen äßiffend beftebt 

ßftxt alle bem ifl inbeffcn vXä)t gefagt; bafi bte 9IeKgion 
011$ bem urfpränglitben JBoben bei @efubtö auf ben ber JBer^ 
nmft t\xoa tu t)erpflanien fei, fo ba^ bie Sr6mmigfeit nun 
fg^^ttt für baS ©efä^I ttxoai im fein, xoxt ttc^a bie meinen, 
inütt baö @efubl jwar aucb atö bie urfprunglidt^, aber alS 
bie „fci^>Ucbtejie gorm" ber Religion bejeicbnen (j. «. ^egeO. 
Str.^oben t>ielmebr gezeigt, toxi bie {Religion aU Sleligion, 
b. b* atö Sr6mmig{eit, ©ottfeligfeit, ©ottinnigfeit (2)anf, 
Siebe, S^reube, Ergebung u. f. u>.)/ ßetö @acbe be« ©efubIS 
Uetbt unb loon ber SSemunft mi mi)i gereicbt n^erben fann; 
{oabem 6b>p bad (Srfennbare ber {Religion, baS ixoax audb tUf 
«1 wm ©efuble **) oufgefafit , nacbber aber burc^ bie fRu 
ffawn bearbeitet n)irb, toirb @a(be ber SSemunft 9Kit am 
btOL SBorten: bie fubiectit)e Steligion* bleibt ©efu^Ufac^e, bie 
fiqe @ette aber ber fogenannten obiectit)en 9{eligion (ber mo- 
dui deom cognoscendi) tt^irb aui bem unftdi^em jBobeti 



^•" 



^ jDo« wdntftt aa4 f^on bie otten S^logen, wenn fle eine Ort 
tomtll$ ®ottei amr mpaiQiaw (ria negationia) itnb eine xora tf/^crir 
(Tia eminentiae) flatuirten* 

**) jDad SBort ©effi^l felbfl unrb in tiefem streite ^Attfld in bo)^» 
ycitem C$inne genommen / koaö ya neuen SOKf oerfldnbntfTen föiS)ren (amu 
(is i^ n&niK(( wo^l ju unterfc^etben ha^ e^entltc^e ©efü^l fc^Ied^t^in, ha^ 
Am nur fü^U (8ufl unb nriluft, «ßaf unb Siebe u» f» n>0/ unb baö dts 
lennenbe, ba$ im ©efü^te (im weitem 6tnne) felbfl Ite^t^ baö unmittels 
bore fttbiectit>e Urtt^eit, ber innere Saftftnn^ ber ftd^ sur ütaren Skmunft 
oec^/ wie ber p^pftfc^e Saftftnn aum TCuge» 3n btefer «^inft^t ^tf bie 
9Uti0ion aOetbind« ni^t ein b(oM S&^^ bleiben* 



fcf)i»anfertb« ®effil)(§fln|ttijt unb finnÜc^icr fflitMidjfeit in taä 
Ware« 3!cid) beä ÖJebnnEenS entrüdt. 

b. 2>aä religiüfe ®efüf)I foH aber niijt nur ein bcroujjtcS 
ronben, bamit bie grömmigfeit eine tlan, fcnbern tä foU ductj 
ein feflcS unb bleibenteä ircrben, biimit (Te eine fiebere fei. 
gßie eä fid) nun oon bet einen Seite mit bem Eeben bet @r: 
(enntniß in SSerbinbung fegt, fo »on ber nnbetn mit bem £e= 
ben bet Zi^ot, ivoburd? e3 @dd}e ter bleibenben IB e f i n n u n g 
wirb. Smat bleibt oud» eine ifotirte icligiffe @tiinmutig, wie 
fit QU"^ bet gröbere ©ünber in geroifl'en ©ttinben Ijaben Fann, 
nic^fä bejto reetiigei: religiös, roenn fie auä) nadj^er roiebet 
ft^i verliert, aQctn mir (matten nur ben iviiElidi für fromm, in 
ntk^em ber g6tt[id)e ®inn nidjt nur al& flücbtige Tinmanb-. 
lung erfi^eint, fonöern in bcffen geben er ben ©ieg baoon gt 
tragen unb eine foJclie normatioe ©tötigfeit geraonnen I>ä(, 
bap bet Don i^m ffiefcelte in jebem Snomente fiel) feiner be: 
wu^t rcerbeit Eanii , roorin ber äef)te JBegriff ber SSiebetgebuit 
liegt, bie ofjne ©inncäänberung (finävoia) nid)t benfbur ift. 
JDamit ift ober nuet) jeber (tttliclje anifbrauetj fccr ©efü^lls 
tfjeotie (ibgefi^niften, unb jebem einifjnbe begegnet, al5 ob 
nad} biefer SÜ^eorie PonibErge^enbe 2(nn)onb(ungen ob« püttb 
tige JHüijrungen ben SRangH ber fit(Iicl)en SfjQt erfe|en f&nn= 
ten. 5Bie fiiion oben gefagt, i|l im gefunbeii Äeime nudj ber 
gefunbe, fciiffige ^tieb, unb reie ber äBaum, fo bie grucl;t 
(Berg!, owdt 2uc. VI, 45.). 3rud) ^ier ober bntf man nidjt 
fogen, baä religißfe ©efütjl gel)e bergefialt in bie fiftlidje ®e-. 
finnung Aber, bag, too biefe ju -Öflufe iff, jeneS entbeöriidj 
werbe; fo bag bie SHetigion als Surrogat ober ^ödjfienä nlS 
SJebifel b» @ittIid)Eeit erf^iene. SSielme^r bleibt aud) bier 
baS fromme ©efütjl a(S folttjeS in feinem uoUen Stcdjte. SSie 
ober bie ridjtige ©vfeiinfnig {modna deum cogooscemli) , 
bie eine unb jroat bie t^eoretifc^ie ©eite ber cuferlicl) recrbem 
ben objectioen STeligion bitbet, fo biicet bie fromm j fittlid)* 
JgiflnblungätDeife, SEugcnb unb JRedjtfcljflffeiibcif, bie anberc 
©eite betfelben, unb jirar bie ptnftif^c, ivä^rcnb beibe inbcß 
auf ber einen unb gcmcinfamen Surgel beä religiöfen @efüi}[§ 
rubelt. Kuä bera Sigtierigen liege fi^ folgern, bie SReligion 
fei mithin ©adje beS gonjen innern 9)tenf^eni benn fic 



**^pmp^<* 



33 



nf^me cm (Snbe (o<|^ foiM^I fein tOmnttßM, oB fifai btg^ 
renbei unb l^anbebib(6 Seben in Xnf|)ntl(^, tvobet bomi fmiidi^ 
baf ®cfu(^l iebetmal (n>te iBatmigortcn*<Snt{{uS <l £). ffdj^ 
ouibrAA) aU (in ^/begltitenbe*'' erf4Kine. £)te{i ift nun: 
«u4^ richtig, unb mnf fogat unabl&flig gfiNrebigt »etben, »o 
(< ft<^ fKinbett, ba» teligtöfe Seben in feiner fSirRi^^Ieit 
^ftii^ )u firbem unb e9 t)or Aberglauben unb Gc^r^ 
«erct }u bewahren, n>p^in eine ntifiberfianbene jSk^ttt^corit 
oOerbtngS fiül^^ren lann. 9hir barf ober biefl nic^t ^inbem, 
wax rein n>tfpenf(^aftlid^en @tanb)^uncte avA irgenb einen tm 
^nglicl^en jDrt f&r bai religt6fe Seben jn b^eidS^nen , unb 
weit entfernt, baf foI4^e Unterfud^ungen }u unyraftifc^en S^ 
tiien toerletten, bärfte t)ielinei^r nur Don ber i^raltifc^en SBirb 
VnnPett etwas Sfi4)tigeS empörtet n>erben, bie auf einer ridj^tts 
im p^^^o\psi\d}tn Xn{t#t ber @ad)t bttu^ JBon t^r ift. 
Hon and) nxi)t )u befärd^ten, bag {!e aui blofler 2(bneigttng 
gcgeii ^te eine ©nfeitigfeit ber anbent ^xöf unbebingt in bie 
ZcM iverfe. " %ni biefem @runbe glaubten mt audf biefen 
9cgen{ianb n^eitliußger be^anbeln ju m&jfen, jumal nK> eS 
galt, bie 3(ufgabe beS KeligionSte^rerS feipbfi in i1)xzm ganjen 
tbttfange jn begreifen. 

^>k SCufgabe beö {ReltgionSIe^rerS {{l bemna^) eine bo})r 
))ette: U baö reltgi6fe ®ej^f)I burd[) SSUbung be8 ä^erflan^ 
ba unb ber IBermmf( jum Haren S3en)ußtfein jn bringen, 
unb 3« e$ bur^) Sitbung beS «^erjenS unb {tttlid^e 6inn>{r# 
Ittttg auf ben Sßiden jur bleibenben @eftnnung f^eron^ubOben. 

€o fe^r n){r bie 2Cnf[d^t bert^etbigt ^aben/ bafi b(e IRe«' 
Sghm im ©effi^Ie liege, fo menig m64ttfn n>it. und bie Solge« 
mng gefaQen laffen, bag fomit ber.DteligtoniSIe^rer nur auf 
baft ®ifiLf)l, ober an^ nur junid^jl auf baffelbe p wirfeti 
^obe» Unmittelbar auf bai ©efü^l -(ifit fü^. gar nic^t obei; 
nur unftd^er n^irfen, unb. toix muffen bie &ad)t immer an ben 
beiben 6nben a^faffen, in bie baS (Sfefu^l auSIkft, entoebev 

bem erfennenbenc^^er bem tätigen foben. Sfrßonb unb 



34 

güMIIe pnb bie Sbjtcte ttligiöfet Ee^ttljntrgreit; tutd) ben 33er= 
(lanft TotrEfn n>ir am fidjetften au^ baä ©tfüi)!, vnb burtfe tic 
red)te SSerftanbcäbilbung im ®[(td)geroici)fe mit bet ©Übung 
ieS §cTjen$ irirb bie tI)eottftfdje njic Hi »jraElifdje Sßerni'mf: 
ttgTeit beS 9)i(iifd)eii , mittjiti fein rcÜgiöfeS irie fctn fittlidjeS 
geben geförbert. S^eninac^ ^at/ wenn gteitt) bie SfeÜgion fein 
biogeS Siffen tfi, bennocb bie Seftrlfjätigfeil ibren bcflimmhm 
JJteiä innerljalb bcS tetigloftn ©ebtsteS, utib imax ifl fie eine 
boppeUe: 1. eigentlidje ge^rtbÄtigtcit (bibaFfifchcS 
SBirEen), SReltgionSunteni^t, ©tünbung bcä rcligiöfen CSif^ 
fen§; 2. etiie etäieljenbe (vöbagogifdje) , rcligicfe SBilbimg, 
©rönbung ber frommen, «(^tfrijaffcncn ©cfiiiiiung. äBtiCe 
gormen jeisen fid) au^ im e!)tiftii*en , bie eine alS cvflnge-- 
lifdje, bie nnbere atä (i}f>o^oli\ä):pxof\ftt\\äjt S'bätigfeit (Si- 
Sacrtalla unb xvßl&vtiatQ). 2BüIItc man aber bcnnodj , au^et 
bet SBirffamfeit auf SSerftanb unb SBJilien, nodj eine i»enn g(ct^ 
b(o^ «tatio unmittelbore auf ba§ ®efiif)i felbjt annctjmen, fo 
würbe biefe eben in Anregung bet frommen ©mpfinbungcn 
oön ©eiten ber jCunjl, im iBcitcften ©inne beä 2ßorteä, bejt«i 
^eri. 5u b« gebttijiiiflfeit roütbe bann alS grgrtnsung jene 
, prieRetlidje (jinjutreten , -wonacl) ber einjelne im Siflnien bet 
Ucbrigen bie fünftlcrifd) fijmbolifdje Sarflellung ber religiöfen 
©efitljle oB ßiturg iibernimmt, wiwon fpätec ein SBettercä. 

§. 14- 

SDamit Ijingt jufammcn, ba^ nicf)t allein baS 9)ia^ bcö 
SBifTeng, fonbevn juglcid) baS «Siap bcc xi\hßä fimidjcii 
®e[innun£j unb mnern ©urdjbilbung bcii SBecff) eincä St,t\U 
gionöUfjreiä bcfiimmen. 

^icTÖber Iä§t fid) weniger im börrcn JBudjflabcn beS 
?)atagraiJljS , ölS in bem iljn begleitenben J[«benMgen 2Borte 
beS eeljretä fagen. jDiefer aber fcH eS bcm Eiuiftigcn Sfeli* 
gion^Ie^ter fc^on im 3tUgemeinen, unb bem Sünger ber e&ri- 
fhteieljre ganj befonberä na&e legen, bog eä nict)t mit bcm 
SBiffen allein getfjan fei (1 ßor. VIII, 1.}, unb immer i|T 
<9 fc^limm, wenn bie einfeiiigfeit eineä imwiffenftfiöftltcije» 



I 



35 

f)teti$imt8 bttrd^ rel{gt6fe ®(ei(^gftlttgfett 'gut gemalt xott» 
ben tüiU. Sn ber {Benennung beS ®eifl liefen fd()emt Abvu» 
gend id)oxt bte tec^^te S^urc^brntgung bed SSifTenfd^afiltd^en uni) 
Slelcglöfen ober ber fi3eruf ju innerer (omnmtfc^er &eben5enti 
fottuns^^ ongebeutet, unb btef ift eS oudj^/ wad ba» getfUtdii« 
itfycßfoit fo 1^0^ }u tleUen loermag, bem aber barum bie as$<« 
mgften tec^t genügen. 6< tfl bal^er audl^ bei ber SBal^I biefeS 
Seruf e< aOerbingS nid^i nur ouf ben guten Stapfe . fonbem auf 
bad reine ^erj , auf ein fär t)ai ^6bere .&ben begeiflertet ®^ 
mut^ tmb auf eine f&t bie ®a6)t @otte< unb ber SJugetib 
tntfctiiebeite ©eftnnung }u fe^en. Xuf biefe vocatio iDteni« 
i^ mit jenem ^eißgen @mfte ju bringen, ber an ber ®ä)totUt 
M • Jg>eiligt^um$ ba§ ^ofane abn>e^rt, unb bie &Ji^ufft auh 
ii^en l^eift; biemtU bie &tktz i^eilig. 

a Son ber vofitii[)ett ^Religion; bem IBerufe bei 

S|)eologen im 2CUgemeinen unb bed 

. (^riftli4^en inSbefonbere. 

§. 15. 

Snbem bie SJelifllon md[)t blof ©a^e ber ©eftnnung 
U&iSiniAnm, fonbera ouc^ ber ®emeinf4)aft ifi, rul^t fte 
»M>t einjtg unb aUein auf p^'^ä)oloQi\6)tm, fonbem au6) auf 
^iflorif4)em ©runbe, babcr für ben fiel^rer einer bejlimmten 
pofttiüen Sleligiott aud) bie geletjrfere Äunb^ berfclben not^s 
»enbig i% unb biefe gele^rttere Äunbe einer poJtttDen SJeligiott 
mä4)t ba§ eigent(td)e t^eoIogifdE)e (Stubium au§. 

fiSi^^er i^aUn roit un§ mit bem ^Begriffe beS Sel^rert 
äber^attyt unb beS 8?etigionS(elS)rer$ in^befonbere begnugfe 
jDamit l^aben n>ir aber nod^ ni^t ganj bie ©teile gefunbeti; 
loel^^e ber S^eolog im engern ©inne M SBorteS, unb 
bann meber ber 6)xi^ii4)t ^eolog in ber ©efellfd^aft etm 
niouRt; iw^ f^abai tbir iM)n bem t^eologifd^en Gtubium felbft 
eine genauere SSorfleOung et^alten. & liefie fldf namlid) Don 
einem refft menfc^Ii<|^en ©tanb^ncte aitd ein SleligionSIe^rer ben« 
Im, ^et in fdbiem SJ^inge itgenb ein religi^fei Semißtfeitt, einen 

3» 



I 



36 

®Inuben an ©Ott unb göftlidje ^inge, ju cntroiifttn un& fei= 
mm ®ciflt xixit J^icrjen eine Siidjtung aufä Unenblidje ju qu 
btn bemüht träte, oJjne fi'cf) bnbei an eine beftimnite ^jofitiot 
JReligion, roie bic djrijtlidje, jübifdjc u. f. tt). cnjufdjließen ; 
vrobei freiließ nod) bie gtiige unbeantreottet bliebe, in toicfem 
ein fo ersogenec SRenfc^ in taS wtrfiidje geben unb bie große 
OemeinWaft b« ®eifler vagtc, unb roie tief bie aßurjeUi 
einer foldjen !o§nii)politifd)en grömmigfeit gingen, um bei 
äufern unb innern ©türmen fidj dufrfdjt ju erbniten. ®cnug, 
ber S3eruf felb(t Iä§t fid) benlen unb ifi öudj »on mundjm 
eriieffern ju erfüllen »Etfudjt »erben (3Iouffeau'6 emil, a3öfe= 
bonj, ©alämann, jum Sfjeit auä) ^e|toIcjji). einer (o(d>en 
teltgiöfen SÜbungäroeife gegenüber mügte nun baö t^eologif^c 
©tubium fit^ iebenfollä troicn unb fdjroerfiiuig ou3nel)men, 
rociin eä nidjt üu3 ber 9totur ber ©«die gerecfitfertigt roerben 
I6nnte; jn, eS mödjte grobe bcm mit ©eift unb ©emütlj S3e: 
gabfen onjieljenber unb lofjnenber erfc^einen, rein ouS bei 
Siefe bcä SKenfdjcngcmüttieS bie grtenntnig ber Sa&rtfeit *u 
fdjöpfen, Unb in bem großen ffiudje ber 9Iatur unb ®efcf)t(l)ti. 
bie ©otteäletire mit groforfigen 3»gtn gefdiriebcn ju finben, 
n!ä üietme^r öuä alten unb neuen äöüdjern fid) müijfam ein ge: 
tel)rte8 ©vft«'" i" erbauen unb über ber Auflegung üon üBud): 
flübcn bcn größten 5Et)eiI be§ gebend, ju »erjügen. 2Rit Slccfjt 
wirb gefragt, «joju baS? Senn nur ber gei|llofe, me4)amfd)e 
gteiß tann — jumnt in ben reifern ^ütiglingäjaljrcn — efroaS 
beginnen woUcn, woöon er ben @vunb nicbt einfielt. Unb 
büdj roie Stiele laufen in «egclifdje, bogmatifcije collegia u. 
f. ro., nur roeil t§ ekn fo ber äBrnud; ifl, wenn man a;f>eD: 
logie (iubirt; fic würben «ber eben fo gut SRumiSmatiF |>6ren, 
»oenn eä geforbert würbe unb fie cS cm ©nbe beö gcmeflerS 
tepirt Ijflben mügten! 2Iuf bie üernünftige unb billige Sroge 
aber: ttioju? ^at bie entpflopäbie »ot allem Äntmort gu 
geben, bamit nidjt grabe ber gäljigere unb iBeffere oon bem 
fijeinbar ^roifenen einer SBiifenfdjaft abgcfdjrecft werbe, bie 
« beim ridjtigcn ffilicfe in ben Sufammen^ang bcä Qianien 
ni^t meljr troiJen gefunben ^aben ronrbe. 

35ie 9!of[)Wtnbtgfeif eineä gelci)rtcrn ©tubium^ ber X\)se-. 
logic fann ober nur \>on bem cingcfeljcn rocrbtn, ber bie 9lo((j: 



37 

t9enbtgfdt unb iai ffiefen einer i^oftiittenSeQgtott ertoititf 
unb begriffen ifüt Unter einer ip^ü^tn fteltgion t^erße^ 
tptr <no(b obgefe^en Don bem fhrengem Segriffe beS ®eof|^ 
borten) eine gef^^icbtlidE^ gegebene, burcb gefcbicbtlicbe fiSerb^ 
nif[e t^ermittelte, auf eine gefcbid^tlicb genmbene ®emetnf(b«fi 
fub be^iebenbe. di Ü^t jtcb ndmiicb unfcb»er ^n^tn^ X9Vt lü 
fogenonnte nat&rlicbe dtetigton nur in ber 3(bfhaction, nicbt abetf 
in ber SBSirf (icbf ett lebenbig Dorbanben i% ffiobl ifl bie SteOgimi 
vmäifyft fubiectiDMubimbueU/ unb in fofem natärlicbe ff« 
^ion, al» ^t eben in ber Statur beS 9Senfcben gegr&nbet i^} 
benn nUltt i^ fte, totil fubjectit)^ tixoai SufdOigeS, ^o baf} 
wna fie in bem Sinen \id) ftnbet, fie avt^ va bem Vnbjrä 
eben fo gut nicbt fein fonntc ; fonbern fte ift für JfUe, ,,e i n e g e» 
metnfame JCngelegenbeit ber SRenfcbbeit" (9)reb. 
in, 13.). @ie gebirt nicbt b(ofi bem 3nbit>ibuttm, fonbern 
ber @attung an, b. b» ibrer ibealen SBefltmmung naö). ßa 
ber SSirnicbf ett aber ieigt ffdj^ nun , ba^ ba9 reltgtöfe Sebitt 
rnib bie religiöfe @r(enntni|i nicbt in SQIen auf biefelbe <nr* 
f(biebene> Kare unb Irdftige SBeife {td[) barflellt^ fonbern baQ 
t>ielmebr in einjelnen SSdlfe^n unb bann mtUt in einjelnen 
SRenfdben ftd^ baffelbe unter etgentbämlicben Sarben unb ®e» 
Ratten oB etn^o^ Urf))rungUcbe9/ 9leueS, unb — man mag a 
{o nennen -- ®eoffenbarte§ (im n^eitefien @inne bed SSorte^) 
)u erf ennen gibt. (Sinjelne ßeiter unb Rubrer feben n^ir avJ^ 
ber @efammtmaffe bcrt)Qrtreten ali {ReUgtonSfitfter; $ropbeten, 
Sennittler be& J^immelS unb ber @rbe. Um bie{e fd^Üeft bie 
glaubige SRits unb 9lacbn>elt einen AreiS m SSerebrenv unb 
tritt 5U i^nen mebr ober weniger in ein getDifTeö 8$^rbä(tnt'f 
ber 2Cbb^gig{ett 2)ie^ tfi nid)t nur unt>erfangltcb für bie 
tvabre Sreibeit beS^ SDlenfdben^ e§ i^ t>telme^r notbn>enbig 
tmb förberlid^. SSBie im ®ebiete bed SBiffen^ unb ber £un^ 
ber loeiter @ereifte immer mebr feine S^^ngel einftebt, unb 
bie Ueberlegenbeit berer in i^oQer :^mutb anerlennt, bie,» 
begabt mit ber bobem SSSeibe beS ®tniai, a\i clafpifcbfc SSo^ 
bilber im Sempel \>ti SerbienfteS bafteben, fo n^irb auc|if ber 
Sromnte^ im ®efübte feiner ®d)Xoa(l)t, gar balb ju einem 
b6ber @t'ebenben bingetrieben, ber auS ber reicbern SuQe feinet 
SBefenS ibn geiflig anrege, firbere, erfiebe^ unb finbet er bann 



I 

I 



Uniii.tt, bic mit i^m bitfetbeii Jßcbiitfniffe tfjfiieit, fo fcl)licgt.< _ 
ßd). itta bcm äSunbe geiftiger ®emctnfd)aft an , »ocm \m 
ßinseKcben in bem aSößc ön Sad;St[)tim gminnt, alä bie 
©emeitifrtjaft feibft, burd) baä Saiib licbenben 3(iibenEenS mit 
bcm «Stifter umtmgt, fottiuöbtenb auS feinem ©cifteöleben 
Slöbrung gieljt. SBJet biefci: ^öib« ©feljciibe fei, unb ob ein 
einjelnet, «bfolut l)6I)et ©te&cnber, ein ©otteSoffenboret xai 
igojtrjv fllS bet eine Sliitttet für Üflie aiijuerfennen, laffm voii: 
fjitt nod) unerörtctt. gilt bie 3£nerEcnniing bet Slot&rocnbigfeit 
einer ijofitiuen JRtligion imb Ätjeologie über^QuiJt roiirbc audb 
fc^on bic ^nno^me telattoer gefdjidjtlict^ti ^utotität unb einer 
gegenfeitisen Sermittlung butdj bie Semelnf^oft [jinrtic^. 

§. le. 

Se BoHEommener unb ö'if^'ö« t'sc 8cl;r£5el)att (inec'^ 
ttti»cn JRcligiDn ifl, bcfto melji: iBii-6 ble Sf^eolDgic, mc^ 
biefcc SSeligion ft^ anbilbct, auc^ eine luiffenfdjafttidje <St: 
|k(£ anncl)men. 3f'm ^ödjfien (ictjt in bicfcr SBcäieljung; \ 
d)vi|ltic() ; ^)voCe(ianf ifdje *r£)eolOQie *). 

aSie §. 8. im ■!nigemeinen gejeigt tfl, bog nur tte i 
gion i^ret t]6i$(len 3bee entfpredje, roetdje eine gc^re iinb' fljt 
mit einen 8cf)rflQnb f)af, fo ergibt ficlj öon felbfl, b(i§ niicfj 
tJi'e Ä^eologie am t&ii>(tcn fletjc, bie am mcijten ouf bie £e()i:c 
ttniBitft unb mit iljr in beflänbiger ®eiftfetrotvEung ffe^t. 
aSo eine (jofitiDt Religion me^t nur in frimboüfcber S^nrftetj 
lung gemiJTct @cfÄI)[e befteljt unb baS 35ibnttifd;e in bet gorm 
einer ^eiligen ©ogsnfibcrlitferung (SRijtfjuS) bie etFlarung jener 
©ombole entbfllt, ba tfi öud) bie ff)to[ogifd)e OeJeijrfamteit his 
^ttieftetweiaijeit naije bctfamnten. aWünbli^e äÖcwnEjrung ber 
Ärabition, rStimte ÄecfeniF, einige ©djamonenfünRe u. f, vo. 
bttbcn ben Äreiä beä ttjeelogifÄicn '©tubtuinä. ©tf)on Ijöftet 
(tefjt in reiffenfi^aftticljcr ^tiifidfct eine Stfjei'logie, tro cS Ijeiä 
tige ©djriften gibt, n)a6 nidjt I)[o|} bimfte r ""^ 

bern einen bereite gcorbncten gcbr; unb ®ef($icijt^flüft oorift 



-i 



•) SBccfll- ©i^kievm. »ovff. §. 2v iin& i. 



. . iiU 'ill 



'39, 

fe^t Sntocber ftnb Mefe "fyttliitn e^nfttn iBmüngat, |a 
wVüätt ^te einzige ober boc^ bte t)or)ugl{(^(ie Sitterotur US 
fBbIfär, lote baS X Z. bei ben 3uben, bet Koran bei b« 
äRa^omebohem, ober fte btiben , wie bei ben Snbem , ben 1^ 
Ugen , loerfc^lo^enen ®6)ai ber f>rtej}eni)eid^eit 3nt legtem 
gaOe Utm bte @cbrtftgelebrfam(eit leic^ «oieber in bie Srabif 
tion iuriidftnten^ im erfiern muß fte fid^ bis otif einen gemifi 
fen ®rab lebenbig erl^alten, «oei( t)on ben Saien, in beten 
^»dnbett bie ®6)xi^t i^ ätd^tn\dfaft geforbert mirb. XOein ipo 
ber Sdu^^^bt ber ®c|^rift ni(()t iHQUidf wn bem in bet ®e» 
meinfc^aft toaltenben @etfU belebt wirb; l^rt baS »iffenfc^afU 
Iv^ £ebett bennocb in ber Sbeologie balb auf* & wirb olfp 
femer bie {Religion eine l)b1fttt wiffenfc^^afißd^e IBe^anblung 
• etforbeni/ bie aufier ben ^eiligen @c|^rtften unb ttiJunben i^ret 
Shtflel()uaig audf noc(^ eine lebenbige ©efc^id^te, ober bie 
neben bem 9)rinctp beS Sf^flen unb Stormatitoen oucf^ baS beS 
Sen>eglt(lt)cn , einer fortgelf^enben Sntwicfelung in ber Seit %tu 
gebfoigeUf aufiutoeifen l^at Sn biefer boppelten ^in{idi)t fte^t 
ober baS ^^rißentbum am \fb6)^ttu ^ai (S^ent^um i^ot 
(eilige. @4^rifteni^ unb iwat nid^t alS @igentl^ einer 9>ries 
^ttta^t, fonbent aß Gemeingut ^CUer; 0c|triftenr bie einet 
grunblici^en 2Cu§(egunQ beburfeu; welc^^e ^CuSIegun^ felbfi wte^ 
ber ttm fo tt>ifrenfc|)äftli(^er iftin muß; ie »eiti^et biefe ®c|)rifs 
ten abgetrennt betrautet wetben bürfen fotto^t' bon bet ®e$ 
fc^icl^te ber Seit, in welker fte entflanben, alS toon ber, auf 
' n>etc^e fte fortge^enb totrften. £faS6(riflenti^uni M ferner eine 
gefd^id^tlici^e @ntn)idEeIung , toit feine anbere 9Ieligion. S)ie 
atten, namttitüd) morgenl&nbifdj^en (Suiten waren «auf il^r Sanb 
befi^rdnfr. £)aS S^riflent^um i{i weltll^iflorifc^; lebe @pradE)toeife; 
jiebe $Broirstl^6mIid()(eit ^r {ebe jBitbung^weife f!^ aneignenb^ an 
iebe fi<fy anfcbliefienb. (SS erfcl^eint toon -allen Sieligiotten untet 
ben mannigfad^flen ^ormen^ unb l^at am tief jieit in bie SßiU 
bung ber mDbernen äSelt eingegriffen» ' ' 

^aS nun aber oom (Sl|>ri{ientbume überhaupt gilt, bat 
gilt in ioorjuglid^erem (grabe oom 9)rptejlanttSmuS/ . im ®egen< 
fa(§e gegen ben ^at|)0li€t3mu§. ^at lei^terer auä) l()etjiige 
©cbtifteft unb jwar biefelbiett; wie wir, fo verliert iod) bte 
mffenfc^aftlt4)e S3e^anb(ung biefer ©d^riften burc^ ba^ SSor» 



L 



^onbenfein einet autoiifirten Ueberfefjung, burdj tcn ©runtfafe, 
baf nuc b« Äirdje bie IBefttmmung bcä Äanonä unb bie 
' ÄuSUgung ber ©ditift jufomme, unb burd) boS uer^ättnig« 
mägig geringe 3tn[etjcn, bnä bie ©djriff, ber Srobition gegen- 
übet, über|)aui3t geniest. Sben fo ^at aui^ ber Äat^oliciämuä 
nii^t in bem @inne eine ©efd^icljte, mit Der ^rotcflanttSmuS, 
ba (ein ^rincip bet Stabilität »on [elbfi fdjon b« freien 6nt: 
reiifclung beö !ird)Ii(I)en gebenä entgegen i(t, ireld)e ber 5)10= 
teflsntiämuä forbert. Unb [omit icäre benn gezeigt, baf ber 
4)rifl[iclj = 9T0teflantifc^e 2;i)eo[og unter allen Sll^eologeti ber 
©elt, ber Slotut ber ©fld)e nadj, bet roift'enic^aftlicljfle fein 
mug, womit übrigens feineäisegä bic £Biffenfd)aft[iiä)Icit ein» 
jetner »erbienflsoUet 9)Zönner öu6 irgenb einer anbern Slclit 
gionSgcfeHf^aft t)etQ&gcfe|t fein foD. 3m ©egentljeile ifi j. JB. 
bie geleierte S^^ätighit me[)tetet fat^olifdjet S^ljcologen um fo 
bänfbatet anjuetEenncn, ie mebr tjier bie @injelncn ftciroillig 
übet bie nctfjnienbigeii gorberungen ber .fiiri^e, ja nidjt feWeti 
lüljn unb mut&ifl über bercn JBefc!)ränfungen ^inauSgrljen, 
wä^renb leibet biete ^roteffanfcn nur ju roeit tjintcr ben got= 
berungcn ber i()rigen jurücfbteiben ober fogat abfidjtlid) boS 
8ii$t «u^äuI6fd)en unb ben Öeijt ju bdmijfeii bemüljt finb. 

il. SSon bem gelehrten Äfjcologett im enget n ©in: 

unb feinem SSettjättniffe jum ^jtaEtif^en 

©eiftlic^en. 

(SSetI;ättniß uoii £ir(t]e unb ©^ute.) 

§. 17. 

©iejenigen, wcldjc bie TOiffenfdjQftlicIjc ©cife bec JReli^ 

gion jum ©egaiflantie il;i-er eigenfticfjen SebcnSaufgabc ma= 

djen, bitbcnbie tljcologifdje ©d)ulc unb [;e!^cnS^eo= 

logen (imengfltn ©innebeß Söortcä)} bie, n)ctd;e bagegcn 

biefetbe at6 SKitfel 3U einem »>mfttfd)en 3n>eifc (ber roefcnti 

iic^ in Gincc otbnunggmdßigfn d)tijtlid)en Erbauung ber ®e= 

meinbe unb i^rec dnjclnen ©lieber tic(ic!)t) gebiaudjen, bilbcn 

ben eeljcjlanb ber Äird)e (clerus), unb Ijeißcn je na(^ 



1 



41 

ü^et loomaltenbm JBeffä^dfhdtmg: ^^^'flß^e 9tAiQionil^tet, 
SDtenet ba (g6ttlid()en) SßorteS, ®cifUtd()e, 9)a{ioren, 9)re:: 
biger, @ee(forgeir» SoS d^rijUkl^e Seben ttrirb aber ha am 
gcftmbefien fem, n)0 ^^e unb ®d()ule in tebenbigec Se^s 
feliotrfimg fk^etu 

3e mtfft btt SMximikffxtt einer pofttit^en {ffeltgton git 
unffcti nit^tg b<^t, beflo mtfyt toixb bte 9lotl^n>enbig{eit entße» 
(eS/ baS, nmS gemußt n>er(en foQ/fn irgenb einen 3ufant^ 
nenbang }tt bringen unb }u einer georbneten SBijTenfcbaft gtt 
«erarbeiten. S>er ^titfttt, ber nur eine berldmmlid[^e 9>riefter» 
toeiSbett {u ertemen unb gett)t{Te ^ertigfeiten unb ^anbgrife 
^ anzueignen 1)at, lann leicht bei einem anbern 9>riefier ober 
ter ganjen J(a{le in bie Sebre geben, o^ne baf eine auf er ber 
Drieflerfcbafi li^genbe @cbule n6tbig »urbe. 9H(bt \o, n)0 bie 
Scfigtonömiffenfcb^^ft atö Sßiffenfcba^ einen gemiffen ®xab txnr 
6elbfipdttbig(eit erreid[yt b<^t S)a n)irb eS nötbig, bdß ber 
Siffendfloff ffir ben 9{eIigion6Iebrer felbji n^ieber toon 2(nbem 
S^orbeitet unb ibm }ugefäbrt n>erbe. & iok^ft quo ber 
Jtircbe eine @(bule ^twox, unb ber Sleligion btibet {!(b eit^ 
Sbeologie an. £ie ©efcbicbte beS 6bnfientbumS geigt unS^ 
l)ie{l augenfcbeinticb* SSon ''ben Ttpö^dn lernten bie 2())ofle& 
f(büler, wn biefen töieber Xnt)ere u. f. f* @o balb aber baS 
Sbrifientbum in innigere iBfer&brung mit ber gebilbeten SBelt 
trat, fo »urbe ein n^iffenfcbaftficber Unterriebt f&r bie £)iener 
ber Jtird^e immer notbwenbiger. Sollten {te nicbt in ben beib« 
nifdben @(bulen ber i^f)\loioTpf)m unb g?betoren @efabr laufen, 
eine mit ibrer @eftnnung ünoertr&gticbe Siicbtung {leb wiber 
SBiOen aufbringen laffen gu m&ffen, fo mufte für eigene SSiU 
mmg$anpalten geforgt »erben, welcbe bad t)orbanbene ©ute 
ber alten S93elt nöi^ten; ibm aber baS cbrifUicbe ©eprdge auf» 
bt&dtm unb a in eine für bie ^mdt ber Jtircbe n)obttbdtige 
@a<be t^ertoanbelten. @o entffanben bie Jtate^etenf^ule gu 
Äeranbrien, bie ©cbule jit 2fntiocbien u. f. ». 3m SKitteU 
alter übrnia^m bie ^ftircbe felbfi »ieber bie JBilbung t^re» 
8ebr|lanbe9 in ben bif^6ffli*en unb Äloflerf^uleU; mi immer 
beffer tpar aU gar nxö)t9, aber ju einer nt(bt iu t)eifennenben 



I 

I 



QtnfeitiäFeit IjmfüIjTte. ^t itt @rrii^tung tut Unioerfft^ 
(Etuiltii gcncraüu) beginnt eine neue ^cviotc bei; aßi[[enfcl)a(E 
©tonten mäi biefe längere 3eit unter btx ßeitung unb Cbijut 
itc SLitä}e,''\o.maä)Uii fie firf) bocl) in ber golge immer melji 
tton,i&r Io|, unb ber in ber Sfcfütmation erroacfete ©eift bei 
»iffenfdiaftlicl^cn ©ctbfljtäiibigEeitiBiir ber SJrenniing mn Äiri^e 
unb ©rf)ule, wmn audj in ein9efd)ränEtem Sinne, vox allem 
ftünflig. .iBei b« ^6be, roeldtje jc^t bie Siffenfdjaft etreid)t 
(Hrt, ip biefe SEtennung buvdjduö iiot[)H)enbi9. 9Rit il)x tft 
a^et feineSroegS gntfrembuwg ber bciben Snftitute üon.einan: 
ti« unb JBeäicljung&IüfigEcit b« gtgenfeitigen ®efd)(ifte auf ein= 
onber gefegt , unb roenn eä aud) ju einet gcwiffcn Seit btn 
Änfdjein ^at gficinnen rooUen, flIS fümmcrten fiel) bie bcibm 
weiter ni^t mei}r utn eiiiatiber, fü i|I in bert neue|?cn Xa-' 
gen -eine , ii!OWt()uenbe 3(n,n(iljernng berfelben nsiebct fitbtbarn; 
geworben. 3n,ber aöB^felirirtung oon ©djule unb SÜti^t 
i|i (iber in ber Sl)at bie Qisfiinbljeit beS d)ri(iltc[jen ©emeinbe. 
lötijetö gegrimbet. 33er iviffEnftljiiflli^e ^lljeülog roirb feine 
aSiff'enfdjoft ti-ut bonn ridjttg aufftiffen, wenn er fie in leben» 
biger Jßejieljuna auf baä fieben bcv Oemeinbe faßt, wie eS 
ftdj borfiellt in feiner 3eit, unb ber i)ra!!ifdje ®eiftlid)e bin: 
uieberunt wirb erfl bimn feinen ^eruf auf eine gefegnete äSeife 
erfüllen, wenn er mit ber SBiffenfi^aft unb tören »}).Rcaern in 
freunblidjcm S3erfct)ve bleibt *). t>n SSornebmtfJU«« bec leg- 
lern i|1 eben fü oerEeljrt,- alS bie Ko&ljeit UnwiffenfctJaftlU 
d)tt (Jmpitif oon ber anberti Seite. Ob eä nun grabe notijiä 
fei, bag fludj bie ße^ter ber tljeotogifdjen Sßiffenfdjnfl für iljre 
^erfon fetm geiplidjen ©tanbe angeboten, rcie eä in einigen 
©egeiiben bet gatl i(i, laffen roir unentf^ieben, obvooU fid) 
bei ri^tigci^ 3infid)t unb SSiirbigung biefeä @tnnbeS me^r ba; 
ftir, ol& bfliuibet fagcn lägt. aSenigftenS trögt yjr iSrbailung 
beä SännbeS jroift^jen Äircbe unb Si^ule nid)t roenig bei, 
»enn in einielmn ^crf6nli(ft!eiten fiii bie tbeotetifsfec unb 
iwofiifdje Setjvgnbe bergeftnlt burdjbringen, bafj eine bop; 
pette Sittfnmfeit ouf Jtatbeber unb Äanjel für fie inpgürt) 
wirb, (roie bei @cblfi«"i<irf)er, a:jfd)irner, Siitjt, ©atf, 9!iläfdj 



'•) SJeCflL.iatiiU'ievm. fi. 12. 



43 

unb H. in mtott 3ett)/ Xber n>a9 bem (Stnen.stenit/ ifl ntd^t 
üon 2CIIen }u t)erlangen. — 3ur ©(|)ule u.brignifi.u4)Qen toit 
md)t nur bie atabemtfc^en Sekret; fonbern üixd) bte t^eologu 
fd^en @c^riftfieaer , turj aOe-bte^. n>el(|)e bie SBStffenfc^aft aÜ 
(oUbe iu forbern bemül^t ftnb; tpte benn aUe biefe tuui.lKec^tS 
tot^m, wenn fte n>irnicl^ baS^^ ©mönTclite in ^S^erm' @rabe 
bißen> jOoct^n ber JS^eolo^te ju nefiiten v^in^). 

SESai baggM bte fBenennuns ber yrafttfc^ SBirffamett 
in ber ^trcfie bff ffft, fo ijl (nadt^ §. 6.) ju bemerf en, ba^ bei 
fhroteflanten bie S3enennungen am metften '^ibtänöft iperben 
foDten/ tDeic|)e baS gef^ramt unb iai. bamtt iufammenl()drigenbe 
Umt btx .^emeinbeleitung bei^dt^nen, tpdbtenl) bpgegen bie 93es 
ncmningen ^riefler **) unb S5eid()ttoater, bie noc^ ^ier 
tn* ba gc^irt werben, bem iproteilantifcben ^rtncfip fc^'lec^tf^in 
jawbcr fmb;- Ueber bie iöehenhung „®tx^iiH}tt" f. oben 
§. 14; ^aflor (noi/M^y, TOn)- iji eregctif^ gcfcbi^tlici^ ju er^ 
lautem ati« 3oK X, li. ff. Q^\). IV, 11. l'^ctr. II, 25. 
^r. XIII, 20. 208 ®efanmtt|^eit gefagt, bitben bie ©eifl« 
Alien ben ge^rflahb ber Äirc^e, ben- wir im ©egeiifage gegen 
bm Abrigen , emj)fan9enben Zf)tii ber ©emeinbe (bie gaien, 
liaot), ni^t alit in bem Sinne trgenb einer "^ritflerfafle, beii 
A(ent6 (ordo) nennen ***). 25ie SSewa^rung- aber eine* 
|*^>en orbhmtg^Sfigen ®töiibe* in ber dfnrtfHtiben ®efÄ» 
Waft\ni«$ im Oegcnfa^e gegen ^ einen fcbwormerifd^n Öberfe 
mSmit*; wonad^ au^ Unberujtne jü Seigrem jt^^' aufbrdngen 



*} 9ßtt^ de Wette Opiuc. theoL p. 169. sq. 

**) Sn^ mefecn ftciliä) ha^ SS^oct ^riefier et^mplodtfd^ »an 3)re<$ 
bptet i^fQ^aßfitrig , nqtaßvx^qog) oi^geleitet wirb/ I^it ft(^ Q^ptn ben 
Xültntte ni^ti fcij^en^ bann gebiSrt ed febem, n)e{(l()eni hlt'iivßiQvjats ber 
5tir4c anvertrant ifty fo wie bann ():n(^ iebrr Geelforoer unb ®emetnbfB 
Mcfhr^ iTrrcrxo^o; tfl in btefem €^tnne (2C®. XX, ^S-I^IS^. III, 2.)^ 
SBcctei^t man aber unter bem ^rieftertl^e ba6 sacerdotimn , Uqo^ 
Tevfia^ fo dc^5rt bief alles Ci^idflen (^(1 9)etr. 11^ .50. unb fann olfo 
ni^t 6aä)e be§ @tanbcS unb ber Äafte fein, wiewohl ber ©eiftlid^c oor 
XOen tiefe i^t pricfterlid)e SBörbc in jtd^ ju bewahren unb barauftet 
Un berufen ift* 2Cnc)emapted |)neftett^ ober ij^ei^ .mit SfU^ 9fafs 
fentSuuu ... 

^) tteber hit aSenennun^ fte^e Sleanbecö Äird^ena^-L ti* 299» 300^ 




gefotbwt werten '). 

18. 

SBÄtjrcnb bcr afabemifrfjen 2ff;rjcif Qd)kt bcr pcoi 
fcftantifd;)e Stubicenbe bcc ti}eologtfci)en ^c^ute ati unb 
cmpfdngt feine SBilbung DOn i^c, nidjt abe^j^nmitfctbar »on 
bcr &\t6)ti bod; Ijat bicfe baä SIcdjt, fein« Seit »on 
bnicn, rcclc()e fie in üjrcn SefjijJanb aufiiimnit, bie n6t(jigc 
£Rcd)cnfd)aft über iljcc tIjeoIogifc()e Silbung ju forbern. 

S>äß eine t^cologifdje ffiilbttng, bic unmittelbac Don bcr 
Stitä}t ausgebt, eine einfetCige unb uttgeni^genbe fei , ifl im 
Sorigen gejeigt; bnl]» aud} bct Siorjug beä UniDci^tällfius 
ttumä cot blofen ©cminonen **) Ben fe(bft cinleucljtet. äüenn 
nun c;[eid> in bet golge bie wiffenfdjafflicljen SEttePioflm »on 
ben yraftifdjen ©Eiftlidjcn ficb bem Greife iijter fflef^äftiguns 
gen nflcb unterfdfeiben , fo foll bodj für jeben eine 3ci' fein, 
wo bie asiffenfi^aft aie folc^e iftm afä 3ie[ feincS ©trej 
benS Bot klugen (te^t, alle^ auf fie iBejug i)at, oUeä i^r bient 
unb DOR ii)i bdcuc^Ict wirb. @ine folc^e 3eit ijl bie 3eit ber 
Uiiiüeifilät. £>er afiibemtfd^e Untcrrit^t ntu^ b(il)er aud) in 
bec X^cologie ein rem wiffciifcl)aft[ic|)er fein, unb audj bte 
tijeotogifdje gacultät, in wiefern (le mit beii übrigen goeuU 
täten ein infcgrirenbet Slljeil ber ^cdjfdiule ifl, barf nidjt 
als blo^e ^ülfäanflatf bet Äirdje betrautet werben, fonbern 
(Te ijl i« JBeiieljung ouf i^re einricfjtung unb Serninttimg ein 
von Ibt telativ unabljüngigeS ^nfütut, bti3 wie bie übrigen 
3Bi[bung€anflaItcn unter ber unmittelbaren Seitting beS Staated 
fieljt. '^uf bet anbern ©citc aber biirf bie Äiri$e bur^ biefe 
einrit^tung «udj nidji beeintr^djtigt nietbeii. Sie ßat »ieU 
meljr bnä Sitä)t, bie öuf ber ©djule ©ebilbeten, wenn fie bie; 



•) ©tffjE Conf. helv. II. art. 18. 

**) Ucbcc ixt ti^tiae SStcUuns tet Seminaritn juc UniDcrfitit f, SU«: 
l^cbologic. g. 107. ff. ■■ .v: iiM ^._ .> .■'- >. ■ 



45 

felbcn in ifycm geovbneten iOftftanh ^ (cleru) ottfmmmt, gtt 

Vtttfen, tinb ju entfcl^etben , in tote toeit bte bort erlangte StU 

bimg ottd^ n>trfltd[y ber Jttr^^e ^etlfam nnb fMtxli^ fei; n>a8 

in bem tl^eoIogtf4)en Qxamtn aef(^tel^t> iai, n>enigf(end M 

enb)>nsfun9 (Staatsexamen) ; mit Stecht t)on ber JCircbenbe^ 

^irbe unb nid^^t t)on ber gacultdt atö folc^er auSgel^en foQ*"). 

3e febenbtger äbrtgend bie SB3e4)feIbeiiell^ung jn>if(()en @(^u(e 

unb Jtir^^e, befio f4)neller »erben bie in iefeiger Seit nicj^t 

g<m| ungegränbeten Jtlagen Aber bie ber Jtird^e na(^tt)ei(igen 

ober itxm minbefien nid^t fe^r förberlic^en Stic^tungen be9 ge» 

^nbfrtäüfytn Unit>erfitdt9unterric|^teS t)erfdS)tt>inben ***). 

Gctletcrma^fr über Untoer|tt&tcn in beutf^iem 6tnnf * SBerltn^ 1806* 8» 



l Sld^ere f&tUu^tuttd t>e$ SJer^dltniffe« 

ber Z^toloQit ju ben ubct^en 

Sßtffenfc^aftem 

a. Satt ben t>ofitit)en SBiffenfc^^aften äberl^aupt 
in i^ttm SSerl|^&(tniffe jum reinen SStffen. 

^^tSS^oloQk ifl eine pojttiDe SBiffenfc^aft'' (©c^leierm* 
jll»), unb ^t fomit tf^ren n)i{fenf(^aftlid()en SefHmmungSs 



*) sDiefe Zupia^me def(^ie^t fn ber Btt^H bitrt!^ bfe Orbfnatfon» 
iDir reformlrte J^trcbe ert|)eilt btefelbe d^td^ ttacb ber Prüfung anc^ hm 
waMknftettn ®tiftU(bm,. tmb }tt>ar mit SRecbt/ ba befonntttcb nt(bt erft 
Ua Xsnt ben SSerjlanb Qiht Xber babei ifl bo4i immer bie ICbftc^t, baf 
ber in ben Selj^rflanb TCufdenommene anä) fo baib wie m^dlid^ f!(^ einen 
brPimmten Sßirfund^ftetft innerhalb ber J^ird^e fud^/ tnbem hit clerici 
Tagantes feiner J^ird^en^emeinr^aft Don 9luten fein f6nnem fßttQU aUg^ 
Tfiuof^ Sonbr. 3r S3b» &iU XI^ §» 66» &^ 736» Bninnemann de 
jare eccles. 1681. p. 65. J. H. Böhmer de jure eccles. p. 435. 
fKond ©ef^id^te ber ^irddenuerfaffund 3:^1 1. &* 375» 

^) jDaö Sattere l^ierüber f* in ber Sieetbobolcdie §* 112» 113« 

***) «^npfelb im Sftad^worte jn ber &ö)tift »on fSicf eil über bfe 
SUform ber ^teftanttfc^en j^rd^nDerfaffund» SRorburd^ 1831» 0» 51» f» 
unb numomif aucenfion tn ben tt^eoU Gtnb» nnb Mtif» 1832» 2 «^ 
6»30ö».ff. . 



.._ 4# — 

gninb ntc^t in fi^' ^tlb% wie ba6 reine SBiffen, fonbcrn auf cr= 
1)011) in ben gegfibenmSSectjdttniiTenbcgvcIigiöfcnunb fird)= 
Iicl)en Sebenä. 

SSit Ijflben iinä übet biiS Sort „poriti»" ju Berfläns 
btgen. £ä feeißt unä Ijier f. o. a. gegeben, empirifdj Bor[)nn= 
ben, burtl) S^jatfadjen unb SBaljältniffc beä flebenS bebinät, 
im (Scgenfa^e gegen baS SSiffeii , boS rein au§ bet Sbee bct 
SBifJetifdjüft jid) abieitcn Infjt, nnb Icbigliti) nra iljret felbp tt)i(= 
len betrieben mttb. 9Ran nimmt ^uiüii) taö 5S5ort „pofitiio" 
flucE) nod) in einem andern Sinne, wonach eine jjofitice aEiffenfctjöft 
bie roärc , reeldje anf einet gegebenen 3tutontöt ober roenigPenS 
auf gcfd)id)t[icl) gegebenen SSerfiölfniffen betuf)t, in »eldjem 
©inne roir fe[b(i oben üüu einer ijofiliuen SReligion unb SEIjeo« 
logiegefijrodjcn Ijaben (§. 15.). 3iudj in biefcm legtem Sinne 
würben bie ©otteäs unb SfedjtSgeleljrfamfeit (Jojttioe aBiffcm 
fcljoftcn ju nennen fein*), inbem bie eine auf bet 33tbe[, bie 
anbete auf bent corpus juris u. f. vo. tubt; tuä^renb bage= 
gen SSebicin, ^anier(iIi(liE feine pofitioen Siffenfcljaften iwä: 
ten. 9tod) unfetct SJefinition abet, bie reit fjiet befolgen, ift 
bet äBegriff „ipo[tfio" ein nieitetet; unb erptecEt fit^ jirat oüer: 
bing5 aui) auf bie le^fgennnnten, abet aüti) jugleiclj auf alle 
bie SSJiffenfc()flften , bie im gemeinen Eeben alä „SStotflubicn" 
beisid)net luevben, aBiffenfdjaften, bie eben burcb bie gegebene 
@inri4)tung «nb ben SBettebr beS Cebenä, fei eä nun auf na= 
tütli^e ßbet tünfflicbe SBeife, vbvfiftl) cbet inteÜettueU be> 
bingt finb , unb bie fumit i^en fflejiinimungägtnnb, i^r ^Jtin: 
ciip nic^jt in ftdj felbfl, fcnbetn (n jenen gegebenen ffictljältniffen 
unb eintidjtungen beben, nuf bie fid) be^iebn, unb oljnc 
beten Unterlage fte aufbfiten würben, eine befonbcre ffiiffens 
f^aft JU (ein**), ©ieß wirb beutlidj gu nni^tn fein an ei^ 



•) ißJieiw>(jl|i*, llrtng ßetiommen, SSITfnfdiafftiiiion etwas 5)ofitii)«n 
|inb ! aSiffenfi^aft b« politiuen a&coloßie, SDJifTcnftftaft bei pofitioeB Sbifitä. 

*') eben foj nur mit onb«« SBotten, ©(6kienna*er $. 1.; 
„eine pofrtlD* aBiffenfdiafC öbcceoupt iR dn fsMjK Snbfflriff wiffenfctuifb 
„liö)« ßlimtnte, lueldie i^w jufamm(noe[)6v:g(eit nitfit ^taben, aW ob 



4T 

Item frtmben ®ebtete. j&te Stdhttlunbe }. fB« Ijl: dn-raneS 
SStffen, in »tefmt Semonb ben äüfanimen^ng ber Statut 
unb i^re Srfd^einungen um iffxet felbß wiQen ^forfc^t, ^o^ 
alle SRädjtc^t auf ))raftifd^en ©ebtauc^ bat>on in ^aud unb 
Selb/ in StiL(i)t unb Tfpot^efe. -«S^r jBeflimmungögrunb. tji 
bte fflatm felbjl in i^rer SRantfigfaltigteit 9li(^t fo ijl a 
bei ber ^eiltunbe. S)er 3(r}t erforfc^t jwar au<b bte ^atm, 
aber ttic^t um il()rer felbfl n>iQ<n/ 'f^nbem mit f^tev S3e)ie< 
^ung auf bie in ber Srfa^rung emvtrifc^ gegebenen tränten 
ober gefunben 3uflänbe bed ÜRenfc^^en. Gomtt erhalten bie 
einjelnen natunviffenfc^aftUc^en Säc^^et burc^ ü)tt jBejie^ung 
auf bte ^ebictn einen anbern, «on bem rein tt^ifTenfcl^aftlidl^en 
jid^ f ntfemenben 6^ara(ter. SBäl^renb j. fö. bie S$otani( unb 
ItineralDgie atö Steige ber 9latüni>tffenfci)aft ftc^ um bot 
jOfficineHe bei |)flanien unb SRineratien totittx Qai nidt^t obes 
^^flenS iuf&Utg betummern, wirb bie 3(tjneimitteIIe()re ( ma^ 
tma Biedica) nur ba9 aud ber fjflanjen^ unb ©eflethfunbc 
in ben Stxii$ beS mebictnifc^en Sßtjfend ^inelniie()en, xoai bem 
3t9etfe be$ Xrjted frommt. ^6rten einmal aQe ^antl[)eiten 
auf, fo n)(ire auc^ ba$ ©tubium ber 2(rinetmttteIIel[)re überi| 
ff&ffig tmb- Knnte al^ folc^ed 9itemanben mti)x im geringfiett 
anfpred^en'; to&tntnb baS @tub{um ber SSotantC, ber Wlintxa* 
logie u. f. ». immer aB reineS ©iffen ouc^ feinen wiffen* 
fc^aftli4^en SEBert^ unb fRtii behielte. 2Ce^n(t(^ t)er()ält ee^ ffc^ 
mit ber ,^(emi^ unb 9}^arma€texU. f. «o. X)ation nun bie 
Xnmeftbung auf bici S^eblogie. 'S)a$ @tubium ber @^tac^en 
mib bet ®ef(|ftd^t« ge]^6rt bitn reinen HS^en an. %u^ beibeit 
{ie^t.abejr atic^ bie ä^^eologie^ i^ren 9lugen. Sregefe unb ^ir» 
4^(ngefct)i4)te t)erl^alten fid^^ nun gewiffermaißen iur.reihen^i)|)i;[ 
lotogie unb • ®efi^ix^)te/ nne bie 2frjneimitteäe^re jut SBotanif 
unb aSineralogie. ©ie \)abm feine wiffcnfc^oftlid^e @elb(!« 
jlanbigfeit für jiid), fonbern ftnb Steile einer SBijfenfc^)aft, 
bie in ' ttiocA auf er bem reinen' SSBiffen ©egebenen ; in einer 
gef<!^i(|>tli^en (Srf(|)einung ; b. i). im Seben ber ^^rifilic^erf^ 



„fit min Mritiftge ber Sbee ber 1ßt|fenrd)aft nottlwnibt(Kn fB^anbt^eil 
f^bcr I9i1fnif(^fttt(^ X)r9Qhifatieii bilbeten/' feAbeni nur fofeni ffe jue 
//S6fund einer proftifc^en Aufgabe erforberltc^ jtnb/^ 



I !■ 



Äirdijc, iljr ^rinriv I>atf wnb „büfelben Äennfniffe, wenn fie 
„oljne ißejie^uiig auf biifeä Seben bet Äirdje uiib bie fieitunfl 
„ttt\übtn ( Jtirdjenregiment ) enrorben unb befeffeii roerbeit, 
„f)6ren auf ti)eo[ogifcf)c ju fein, unb fallen jebe bet SBiffcni 
„f^aft nnljeim, bet fie i&tem Sndalte nai^ angeboten')." 

3?ie incrfcnnung (jieüon i(t oud) praEtifc^ rcictitig. e§ 
iji nämlici^ btm n3i|[enfdjaftlid;en {3ei[ie felbfl miberihebcnb, 
unb jeugt fltabeju »on ©eifilofigfeit, Jcenn 3eniönb mit fbeO' 
logifi^en fisljrfäcljcvn, j. J9. neutejtomcntlidjei Ävitit unb ©rtJ 
gefc, fii* befdjöftigen wollte ol)ne SnferciTe für SJeligion unb 
(Sl)ri|lent!jum. Sffieit lieber menbe er bann ftin ■^jtjilologif^eS 
Sfllcnt auf bie ßlaffifer an, bie i^m eiroaS SJoUenbeteä in 
fvtac^lic^)£c ^infictjt bat&iettn, ülä auf baS für itjn crm* 
feiige 9i. '/£."). 2)al)et fagt oui^ ©djleiermadjet fd)pn 
unb treffenb (§. 7.): „eS »etljalte fiel) bie SKannigfaltigfeil 
„bet Äenntniifc ju bem SäiUcn, bei ber geitung bet Äirtljc 
„wirEfam ju fein, wie bet 8eib jur @eele, unb oijnc biefen 
„S8iBen ge^je bie einfjeit bet Jtljeologie »erloren, unb i^tc 
„!S£\itilt jerfalten in iljre oetf^iebenen Elemente." 

t). Sion bet d)xi^Uä)exi 3:^eoIogte inSbefonbetc, 

unb i^xim ^etljäUniffe jur djrifilii^en 

SIeligton unb ^itclje. 

§. 20. 

•Da bie ^vi(itid;e Stjeotogie, alö Siibcgciff bet auf bie 
d)ri(iUd)C Sieliflion unb Äird)e SScjug ^bcnbcn ijofitium 
Äenntniffe (unb gertigfeiten), nur burd) baö 25afein etncr 
foldjcn dtcligion unb ^c^e bebingt ifit, fo läßt fi^ aui^ i^t 



•) ®*lcienn. g. 6. 

•') SHJfnn bfllier g. Ä. SBcIf^ fcinft ©cißcWiJjtung ömäf, fid) 
flfSufevf l)ab(ii foU, „n tSnnc tä beim 9i. 3, fL-inre Sußititit rocgtn 
nicfct läng« auifjülUn," fo jetgte €r fidi nKniglicn« in ftintm Unalaiibm 
ßroSattig«, a\i lie fogcnanntfn Sfjcologtn, bie, 6ei «in unlirc^li*cm 
Süniic, bit iBibet nur aU tinc orofe Siadantfnfi^ai^tcl ()Cti;ad)ten, in n><I> 
d)fr nac^ Gült ju ndtiUn, b» Stelt unb btc Ku^abc i^itt aBJIftnfc 
belleten ieO. 



l»i^ 



49 

jm^mf6)C(^aid)et Qffataftet mx cax6 ber iebeSmoIigcn (Se^aU 
tung be§ 6()rijlent^um8 fclbjl begreifen* 

. (®d^leterm. §. 4.) SBir ^aben bfö^r bem SSorte ^^S^eo^ 

logte'^ eine fBebeutung g^S^ben, bie t& bem oQgemeinfien 

&ptaöfiAxauä)t md) ffat, unb b<^ben fomit aucb ben S^eo^ 

(o^en , ali ben 9te(igtonS(ebrer einer ))D{!ttt)en Sieligion , t)on 

bem IReligiondle^rer im TCUgemeinen unterfcbieben (§. 15: ff.)» 

Sft börfte aber nun fcbicfUc^ fein, aber bai SBort felbfl in ben 

t»crf4^tebenen iBebeutungen; in benen eö genommen n>irb mtb gb 

ttommen lonrbe; Sintged nacb^utragen. St^mofogifcb gefaßt beifit 

9,Xitoh>git'^ allerbtngd ^;®otte$Iebre/^ mib in fofem i{i feber, 

ha Aber ®ott ttxoa^ Ut)xt, ein Zlftolo^. @o b^ben au(b 

>kt 9>bifa)ropb^n ibre rationale S^beologie, unb eben fo beift 

m ber cbriilücben £)ogmati{ bie Sebre toon ®ott S:b^ologie. 

XBebi gefcbicbtlicb genommen, bi^f ^tt fcbon im 2CItertbume bie« 

lenigen ,, Sb^ologen /' »ielcbe Aber bie gefcbicbtiicb geworbene 

ateSgum (ben SKptbud) Xu^Iunft }u geben' »ufiteU; n^omit fte 

freilicl^ aucb @peculation toerbanben. @o biegen |)berec9be9 ber 

©prer (Ölpmp. 45—49., 600. t)or CSbr.) unb CipimcniDeö t)on 

&eta (JDl^tttp. 64—68.), ein Seitgenoffe beS |)9tbagora«, 

Sb^otogen *). 3n ber erjien 3eit ber cbrijllicben Äircbe t>cr|ianb 

man unter Sbeologte bie Sebre von ber ©ottbeit bed Sogod 

unb bie Sebre t)on ber Srinität. Semnacb würbe Sobanne^, 

ber 6t)aiigeli{i (ober n>er fonjl ber SSerfaffer ber Tlfiolcttp\t), 

imb @regor toon Staiianj Sb^ologen genannt. (Cf. Suicer 

thes. ecdes. u. b. S93.) Srfl f))äter, im ÜRtttelalter, mürbe 

unter ber tfaeologia christiana bie gonje (brifilicbe Sebre 

t^erfianben, b. b* bie £>ogmattt, in ber aber aucb/ ba Sregefe, 

Jttr^engefcbicbte u* f. n>* nid^it n>ie ieigt aii gefonberte £>idci2 



*) UkxQU Cic. de nat. deor. III, 31. unb Eniesti claris j. b. 
Gt» Plutarch. de defectu oraculor. XIV. p. d23. ed. Hütten. 
Piaton. Polit. lib. II. Aristotel. Metaph. X, 6. Diod. Sic. 
Vy 80. Stephan, thesaur. lingu. gr. u. b. äß* Pollux Onom. 
I, 19. 20. 2)ic 3Hnejlec gießen h^eTg^ nioxoQoiy C^xoQoiy nQtxprjtat, 
vTKKprftatf d-vrai, jeliöiaCy hqovQyoCy TiaOaQiaC, fiavteig, O^eo/uayreig, 
XQ^<ffiV^o£y xQV^f^^^^y^^ y /^i;(T^0(F6T«t, nayayeiSy nvQtpogoiy vTztjQi-' 
taty d^savQyoiy d^vrpiolou ib. 14. . 



ipltnen heraustraten , bnS ©ttibium ber 3!f>eoIi)9te (itifging. 
Sie SRijitif« bogegcn, on bertn ©()ra{()gebrnudj fid) Kus 
t^et iinb ium Sf)eil nodj ©iscnet imb grantfe onfdjlicgen, 
Bcrflonticn audf ^äiifi'g unter ailjeotogie taä tiefere einbringen 
in bie JKeligion felbfi, ba3 SerfcnEcn beS ©iuneä unb ®u 
niütl)eg in i^re ©et^eimniffe , ballet ber Sitet beS ^üc^Ietn§ 
„von ber beutfdieii Sljcologie" unb bct Ttuäfiintd); 
oratio, meditatio, tcnlatio faciunt (hcologum. @rfl fpä^ 
ter, flIS eine geroifTe ©iieberung bet gÄ^er eingetreten roor, 
tonnte bann unter bet SE&cologie bie ©efammtljeit aller 
bet Äenntniffc unb ( in wiefern »it baS ^tflftift^e baju te*; 
nen ) aud) ber gettigfeiten oerjüanben werben , tocldje auf ba5 
geben ber Äirdje Siejug Ijaben; unb ein 3;t)eolog fjieß olfo 
ber, ber mit biefen ^enntniffen vertraut iji unb biefe S^'S' 
feiten jictj angeeignet Ijot. 

3fl aber glctdj ba§ 2Bott „ffifjeotogie" in biefer lefefern 
JSebeutung fipäfer angeroanbt rootben, fo bejeidjnete man 
boc^ fel)t frül) «uf irgenb eine anbete SBeife bie roijfenfdjoft: 
(t(t)e unb geleörtcre äße^anbtuiig ber JKeligion in iljtem Unter-- 
fc^iebe »on ber rein praltifi^en, populären 3fuffa|fung. Saljin 
geE)6ten bie äBencnnungcn ö^toXoj-ot^ nQu/fiatfia, ainuy/iu ai- 
mtdig, institutio divioa, doctrina cliristiana u. f. n>. *), meU 
dje alle auf ein ftjpemafifdjeS Örbncn unb Sufammenfaffcii 
ber ßeljre ^inbeuten. liuä) bet ®egenfa§ »on yviZuig unb n/onc 
C;el)6tt jum Sütjeil ^ierljet, wie er fidj, bet falfdjen ^dtetifdjen 
®no|KE gegenüber, in bet aleranbrinifdjen Bä}ult entwidclte, 
Ȋf)renb bie anliodjenifdie metjt einen Ijiilorifd) = eregctifdjen 
G&arattcr bemaijrte. 3mmerE)in war abtr bie fljeclogifc^e 
SBJiffenfdjaft, wie fie in einet Seit ober in einer ©egenb fidj 
auSbilbete, burdj bie jebeämatige SebenSridjtung bet Äircfte 
felbfi bebingt. Sieben Htm unmittelbar proftifdjen äBebürfniffe 
ber ©emeinbeetbauung, worauf bie aijeologie ber apoftoUfdjeit 
SBötec Ijinwirfte, jeigte fidj balb baä apologetifdje Sntetcffe, alS 
nid)t blog bie Angriffe beS großen ^aufenS, fonbern aud) ber 
¥^i(ofop^en ju einer gtünblidicn unb wiffenf^aftlidjen S3er= 
ttjeibigwng aufforbcrfen. im ober innerijalb bet Äirttje felbff, 



•) SJfll. Semlei; GinU iii SBaumg. eüuferael. I. @. 110. fl 



51 

lote e< bei ben t)erf(|^iebenen fii) butdffttu^bm Qiü^tM^ 
taugen ntdl^t fel^len (oimte; Spaltungen in ber Seigre fid) btt 
beten , tourbe bai poUm\\d)c @treben ^en)0¥serufen. Somit 
tootb dnetfettS bai Xnfcbliefeti an gemiffe pffiU>\opf)i\d)t 09« 
fbmt (erfi ^Ictopximvi^, bann Unftotüximvii), anbererfeitS bad 
3inr&cfde^ auf bte ®t\ä)xdfU notbn>enbtg^ um fowobl näd^ 
os^ ben Snfammenl^ang mit ber aOgemetnen SRenf^entoers 
mmft, aU na^^ innen ben mit ber iCirc^e nac^juweifen. iBei 
bcn einen äbenotegt nun baö trabittoneU^^tfiorifcl^e (). S. in 
ber aftifanifc^en SÜx6)i), bei ben Xnbem bajS p^i(ofopl()if(|^ $ fpe« 
catotiioe Sntereffe (). iB. im 9Rorgen(anbe). Qtxoai 7tt\)nlU 
4cS fe^ n>ir in ben toerfc^iebenen |)erioben be8 fogenannten 
9tttelalter6. 3Cuf bie Bett beö @amm(en8 unb jDrbnenS 
O^nneS £)amaS€ena8; Sjtbor t>on &mUa) folgt baS fyfies 
»otifd^e Bettalter ber @(^oIa{li(. X)iefe$ beginnt erß (jum 
Zt^il ber frubem a(eranbrinifd[yen @(^ule t)erg(eicl£)bar) mit 
bem freiem .@treben naö) loernunftgemäßer 9{eIigion6anftd[yt 
(CkotuS Srigena, TSbälaxb, jum St^üi aud^ Xnfelm). ^bU 
(ofbp^ie unb S^eotogie fuc^en ftc^ }u burd^bringen. TOImd^s 
U% aber wirb bte erfiere toon ber einmal feflgefleUten ^irc^enUl^re 
ob^gtg, unb nur mit einem auf @elb{itduf(|^ung berufen* 
ben Scheine t)on freier SEBirffamteit toertritt fte ben Stenji 
ber 9Sagb im ^aufe ber geftrengen ^rrin; n&mli^ in Sßt: 
ii^ung auf ben ©el^alt ber Sebre. £)ie Sorm aber anlangend , 
fiegt umgefe^rt bie Sbeologie in ben ^effeln einer t)on äugen 
ererbten, fdEiwerfdaigen 2>talefttf. 6):egetif(|^eS unb ©efc^ic^ts 
Gcbed treten immer mel^r jurucf , unb blo^ bie SRpflifer be$ 
woSftttt, n)ien)Ol^I auc^ nic^t feiten auf einfeitige SBeife, bad 
yn^tifc^ Sntereffe. Sßie aber im ®taaU unb in ber ^trc^e, 
eben fo ful()rte bie {Reformation in ber SB3i{fenf(|)aft, in ber 
Xbeologie eine neue ©eflalt ber S)inge l^erbei. SSaren bie 
eregetif4^en @tubien jtoar aud) f4)on burdt^ (SraSmud, 9iaUa, 
Seud^lin toorbereitet , fo gen)ann iodf erji burd^ ben prote^ 
^ntifdi)en @runbfag, bie @d()rtft gur aUetntgen 9lorm beö 
Glaubens ju machen, ba$ SStbeljlubium eine @e(b{lfldnbtg{eit, 
bie auc^ in wiffenf^baftlicber J^tnftcbt t)on ben größten Solgen 
war. (Sxft fpater fd^loffen jUd) bann btflorifc|)e gorfc^ung 
unb Stnül an. 9teue IBewegungen auf bem ©ebiete ber 

4* 



' 52 

9)^ttofo)p]^te toxxftm abemtalS auf He S^eologie jutädE, tmb 
fo^mu^te bann mt^t unb mebr ba6 %oIogtf(be @tubtum mit 
bem wacbfenben IReicbtl^ume ber SSeiiebungen eine* IStelfettig» 
tett gewinnen, bie ftülxd) au§ bem 9lamen „Xfjt^lo^it^- 
ffcb nid)t erratben; fonbern nur au§ beten ®ef(bicbte begreife« 
laßt •' 

3e mebr nun eine Seit fiber$auj>t in n>iffenfd[>aftncber 858^ 
bung tjorgerücft ijl; befio weniger wirb e8 bem ginjetnen.öe» 
fingen , einen flaren unb ftcbem geijHgen Qin^u^ auf bie rcf 
figi6fen unb Krcbfici^en SBerbältniffe biefer Seit ju üben, (obne 
ficb eine« jhdflicben SfeactionSbejhebenS fcbulbig ju madigen,) 
wenn eS ibm an ber ^ittiu, n6tbigen ^tlbung unb @e3 
lebrfamf eit feblt , wdbrenb in frubern äeitaltern öfter eine ge» 
wiffe SDrigtnafitdt unb natüxlxdiz ©eified^ unb ©emutbSgobe . 
ben SRangel ber le^tem ergdnjen {onnte. £)amit ijl bemt 
aber aucb i(^^ SSefleben einer befonbem SBiffenfcbaftbet 
Sbeologie, ali eine« eigentficben jSerufdfacbe«, t)DQ!ommefk 
gerecbtfertigt, unb jeber ©nwant) ber ganatiler abgefdjjnitteft; 
al« ob bie Z^pofttt aucb ungelebrte SRinner a\xB bem SSolfe gewe« ' 
fen u. f. w.; benn ba« Urfprüngficbe fann nur einmal wd 
fprüngficb fein, (nenne man e« nun geoffenbart, infpirirt ober 
wie man wolle ;) jebe fpdtere Xnmaf uhg batjon ift gret)el ge« 
gen ©otte« prbnung. SBenn nun freilieb ftincr S^beolog fei» 
fann, ber nicbt Sböl an ber ©emeinfcbaft be« rcligijg d&rifl* 
Ucben geben« \)at, beffen wifrenfdS)aftrid>e grfaffung unb 25afi 
jieUung eben 3(ufgabe ber Sbeologie ift, fo fann bocb ebert 
fo wenig fd^on ba« bloße unb nocb fo lebenbig fromme 3m 
tereffe an ber Äircbe Semanben jum Sbeologcn befabigen 
(t>gl. ©cbleierm. §. 3.). 

c. ^on ben SSorfenntniffen (unb ^ulf«wtffett< 

fdl^aften) jur SEbeologie, fo wie ibrem 

öerbdltniffe ju ibr. 

§. 21. 

SBie iebe po^itbe SBiffenfc^aft, fo fe|t anä) bie ST^cor 
logte «tne xm Wtjfmf(^aftlt4)e S3tU)ung t>oraul , mbmt fte 



53 

We reinen 8Biffcnfd)a|itett tf^ettö al6 »orfenntniffe wtlmQt', 
^eag als «^iUfgtt)t{fenf(^af^en Unn^U 

(Sbtn baxixm, xotit bie SEI^eologie nx^t ein reine« SSSiffeti 
ift, ttntg fte bfcfeS um fo melj^r t)orau6fc^en , wenn nic|)t eine 
n)!)e, l^anbwerfamäfige ©mpirif entfielen foH» Scber ifl ba« 
]^ toom @tubium ber Zt)tolosit abjuwetfen; ber nic^t eine 
yialinQlxiS)z Ttniftmtt an guten i£enntntffen 9on ber @(^ule 
tmtbrhtgt. 

SBtt unterfd()eiben fnbeJTen jtt)ifd()en SBorfenntniffen unb 
J|^lf8tPtjfenfclS)aften *)• 9lur bie erjlern finb reine ®a^t ber 
^uU, bie le^tem bilben ben Uebergang' mi ben ^^nU 
liben ttntt)et{ttät$fiubien. @d ftnb j. S. baö ®nt(i)\^d)t 
mb Säteinifd()e reine SSorfenntniffe, obwol^l audl) toieber ^ulfS^ 
»^ehf^aften jugleic^, xo!il)xtrib j» S3. baö ^ebrdifcl£)e nur ju 
lien legtern gel()6rt JEßir werben nun bon ben eigentlid()en 
SBetfenntnifTen ; bie ieber, ber ftubiren wiQ, a\x^ o^nt 
9t&(^I(^t auf SI()eoIogte beft^en muß, iuerji l^anbeln, jebo^ 
' mit äBejie^ung auf bie SS^eologie. SSon ben |)ülf§tt)iJTem 
fi^aften aber wirb in bem iebeSmaligen 2{br(|)nttte eineS befom 
bem t^eotogifc^en ge^rfac^eä ju ^anbeln fein**). 

■ • « 

2tt ifirer Änwenbbarf cit auf bte STf^eologie bef)aupten 
unter ben reinen SBiffenfi^aften bie ®ptaä) ^ unb ®ef(^i^t§- 
jlubien ben erften^ SRat^ematiJ unb Sloturwiffcnfi^aften 
ben ^toeiten SftanQ , fowo]()l in formaler als realer «^inr 
jtd)t} bai^er fagen wir: bie clafftfd)=]f>umam|lifd)e SSilbung 
ijl unb bleibt bie einjig ftci()ere®runblage einer feben gefuhben, 
^rijllid^^proteftantif^ett Sl^jeologie* 



♦) ascrt^olbt faft bfe erftetn unter bcm Silamen ber |>rop 4 beus 
tu, bte le^tern unter bember$Boet|)ette jufammen» 

♦♦) ^Ql l^ierjtt S5b I. t>on 9lb^elV^ TCnweifung (ö. ^imt^)* 
^oUe, 1818. 8. ' 



_ 54 

„^te bet, tiit ein Siinb tit feinet Suf|ent) «erlägt, üba 
„fdfflue bec ouS ter @^uU aßegjictjenbe nod) einmal ben 
„ ffieg feiner ©d)u(rotfTenfctiaften. " Dicfen Stati) ^ e r b e r S ') 
befolgenb, oergönneti mit unS Ijiet einen afu^jepnct, von mo 
ouS TOtt öiiftie ftüljem ©djulfiubicn beä a^tjeologrn jurüdblirfcn. 
£)b biefelben i^benvicgenb auf ben fogenannten ^uihaniS: 
m u ä ob» 91 e a l i 3 m u § gegrünbct waren, i|i in bct Xt)<tt nic^t 
gleii^SäEtig , unb nenn mir aud) i^ier nicljt ben Streit felbfl , bec 
einem fremben ©ebiete nngeljörf, auäfedjten iDoUen"),foniüifen 
wir uns bodj unocnveilt baljin tiuSfpredjcn, ba^ wenigllenS bem 
(ünftigcn SEljeoIogen eine claffifdj^umnnißifi^c fflilbungSreeife 
cor aUen anbetn fromme , wenn gleii^ für anbere ffierufgatten 
^bere bie leflliitifdie ooriieI)en mögen. 3Cbgtfc^en nodj uon 
ber Q)I)ilofo¥l)ie (f. ben folg. §.), jerföllt unä bie 9Ka(fe beä 
aSJiffenä in sroei groge ^auijtgiibicte , beren erfltrcS bie S&u 
ftxrotit im 9Jaume umfaßt, baä Icgtcre aber bie ®ci. 
^eSroelt ober bie; fittlict»e, weldie fid) unä »orjüglid? unlet 
btt gotm bcr 3«it b«r|leat. 3um etfiern ©e&icfe rodjnen roir 
nun bie 9iaturroiffenfcl)aften in iljrcm gnnjen Umfange, 
»orjugSroeife in realer, unb bie SOlfl(tjem«tif, l)au()tfä<tli^ 
in formaler ^inficljt; ju bem le^tern aber bie ©ef^idjte, 
alä baS reale Clement, unb bie ©pradjen alä Srgan nHct 
fittlidjen «nb gefd)id)tlid)en SHittijeilung a\S bng formale unb 
inprumentalc jugtcitti""). jDa nun bie a^ljcologie imb bie 



*) ÄiiKfiibung bwiet oCabmififien fie&riaf)W, (aBotte jur 9Ifll()ion 
unb Slieolosif X. ®. 161.) 

") aSflI. SliEtbammtr, Dr. g. 3., in Etnit bei ^Jijitant^ronfc 
mxti unb ^uraaniimHS in b« aiieoric bei etäiebunßiun(Errid)« unfttr 
$tit. 3ena, 1808. Slaud)enftcin ffimertungen übra ben aBeitl) 
ber Mterrtjumefhibiin. Äarau, 1825. Z^itvjii), g., fikc gclcl)Ht ©i^it 
Itn, mitlbtronber» !Hütt(td)t auf Saient. StuCtg., 1830. 15b 11. tüti-- 
bctfl fdnimHidif ed)tift(n (liannoi). 1828.) 1. S, 238. ff. Äluinpi), 
S. SB,, bit selebvtcn @(^ul(n nad) ben tSrunbfä^tn be£ wabern .^umani«: 
muS unb ben Änfovberungcn bcr 3f't. ©lultg., 1829. Ufleti, E., ffl(b(, ■ 
gt^allen am ®<^ulfr|te 182». SStin , 1830. 

*") Sä »crftt^t fid) übrigens uen fribff, bog bei bem unläugboren 
3iifamnien()onge allfg SGSifTenS fol^t Äbt&ti langen imm« nuv vtlatiM 
fflültigtcic bebJupten (innen, unb (icfi fomit ni*t bii ini einjelnfte bur*: 



55 — 

9;ed^tött)t{fenfd(^aft t^orjugltdl^ in baS ©einet beS et^^^tn ttnb 
^tflbrifd^en faSen, bte ^etltunbe l^tngegen in bad ber 9latur, 
fo ergibt ftcb t)on felbfi, bafi ftcb unter ben fogenannten So* 
. €ultatStt>t{fenf(|^aften bte beiben erjfem mtf)x an bte bem im 
ncm Sebeit.bet: Sitflti:ion jugemanbte p()i(ologtf(l^ $ l(^tflorif(be, 
bie Untere mebt an bie auf dunere fi3eoba4^tung gegrunbete 
yb9lt(aUf(be SSorbtlbung anfdbliefen, n>te ftcb benn auö) in 
biefer ^$in(t(bt bie SaUnte oft ficbon frä^ t^enat^m Sßir 
i^efaffen nutt bie p()i(otogif(ben unb. l(^ifiorif(ben ^ulflubien 
unter bem jBegrtffe ber c I a f fi f dt^ '(> u m a n i fi i fc|i e n fiSilbung. 
9lt#t aU ob ber J^umahiSmuS audfcbliefilicb an @pra(ben 
mä> Qkfcbidt^te gebunben toaxt, (benn au4^ SRatl^mattf unb 
Xatuti9tfenf(f>aften laffen ftcb l(^umantflif(|^ be^^anbebt;) fonbem 
iietl i^ofjugigmeife butc|i biefe @tubten bie rein mtni^\id)t 
£tlt>ung gef6rbert u>irb''). äBaS nun juecfi baS &pxaä)fbu 
iäxm im TOIgemeinen betrifft, fo u>irb biefeS in t^erfdi^iebener 
B^id^ung für baS @tubium ber Sl^eotogie eine iftU^mt Sor« 
berettung fein. SSor allem gUt unS- bter bie rein formale 
Sebeutung beffelben. iRo4> abgefel^en t>on aBer JBrauc^barfeit 



fO^m faffrn. &o wich %, fS, hie ®tcgtap^ii, le no^Wm ffe Ut 
l^BoMt xoixb, aid ftatifKf^e ®€0^aph\t me^r ber defc^i^tli^en^ M p^p« 
ff^ unb ofhronomifd^e miiS)x b€( aiaturfeite infcOüiü* 2(u4 bient bte 
SRot^ematil otö CE^ronoIogie n)tebe]; ber ®ef(l()t(l^te, fottte bie erflen TCns 
fdnge ber Gprad^e (bte Sautle^re) auf bie Sßef^fftn^nt bed menfd^lt^en 
£)r()anißmu< nnb fomit attf bfe 9)$9ffolo0te ittrficKetten» X>affdbt ^ 
ottc^ oon bem ®edenfa|e bei gormolen unb 9{ealen» Sebe Sßifrenfd)aft 
fann übenotegenb t>on leiten bei Sormoliömuft ober beö SitealUmui bes 
fianbelt werben $ nur hktet bte eine me^r in bem einen « bte otibere me^r 
la bem anbem bie «^onb. 

*) „^nmanit^t f)at sMor bei ben aXten rSrnffd^ ^riftfleSern 
,/ einen viel tocitttn Umfang ttnb begreift alle TCrten wti SBiffenfdiiaften/ 
,,bie iixx SSilbung beg ^tnfö^tn bienen» 6. bte Stelle in Gellii noctt. 
,, Att. XIII9 15. u. J. A.Erne8ti prolusiade ftnibus humanforum studio- 
,,rum regendis Ups. 1738. 4. SBeilaber il^re 5tenntnif hei ben 8l6mern 
„oxL^ ttnb burd^ bte Sefung guter ©d^riftfleUer eigenttid^ ertongt/ ou^ 
„ in neuem Seiten eben baburd^ hk ^efammte ©ele^rfandBett I0ir< 
,,deiieUt unb in ®ang gebrad^t würbe) fo ift babur^ bet cii|i 
f^entflanbeu/ in n>el(^m man iegt ^monit&t unb Ilumanlon 
^m a. £)» I. @. 106. 



I 

I 



56 

bet (attcn) ©(jradjm gut etegcre u. f. w. — ein nut ju 
tianbgteifiid?« @runb — i|l Spracfiriubium an fid) fiiv i«; 
bcn aJienW"! ^ßc^jfi bilbenb, unb fumit in boijpciter ^infidlt 
für btn irmftigen SJIenfdjenbitbnet «nb aScnfdjenerjieljer , füt 
beit gcijtcr unb 3f ebner. Sft eS bic ^raft beS SSJotteÖ , ii?o= 
burci) er roirfcn folt (f- bie ftiifjern §§.)- fo muß er biefeS 
aud) ju {)anbE)aben roif[eit unb einen licfsii ©lief in tmätSefjeim: 
nip bet ©ptöt^e imb ifeter süubetifdj roaltenben Äröfte gcttjün 
Ijaben. ©djon baä ©tubium ber 9)?u««tfprod)e alfo i(t <?on 
^oöer Sit(jtigfcit. Sflg aber btefeS jur ^tuäbitbung beSSyrac^s 
fi'nneS unb ber ©(jtocbfertigfeit allein m^t ()tnreidje, (on: 
bern bag eS einer nergleidjenben 50!etI)Dbe bebiirfe, ifi rootjl 
eis auSflcmodjt anäiifefien. ©aß ober ju einer fütcljen SJer: 
g[eicl)ung bie nUen (mit Unretit fogenannten tobten ©pro» 
^enj, b. Ij. bie griedjifdie unb Inleinifclje, eljer geeignet feien, 
ülä jebe abgeleitete neuere ober auc^ orientaltf^je*), ift «k» 
ni))ften§ oon ben meiften ©pradjgeleijrfen unb ©cfjulmännern 
Dorn gadje jugepanben. Ülun aber tritt für ben afjeologen 
aUerbingä ju bem formalen SBJertlje ber alten ©ipradjen noi^ 
i^t inftrumentalcr, ipraftifti?er Sinken ^inju, übtt ben am 
roenigjlen ju fagen, weit et über ollen äweifel ergaben, unb 
namentlid) feit ber fitcformation von alten bcncn aufä biinbigfie 
(letauögeljoben roorben ifl, weldje baS ©tubium bet tjeüigcn 
©ctitift in ben ©tmibfptac^en mit JRccIjt jur JBafiS bet ipro^ 
tejiantifcljen :$&eologte mat^ten"). SBit bem ©tubium bet 



*) Sfc a3orrd)liifl, ouf ©diurcn inbifd) ju lernen, fc^rint boil) ne-- 
nitf iBrifaU Offunbtn ju f)abcn, 

") 2)en fotmalun, wie ten inflvuracntaten 9Iu6«n 6et Spradicn fafit 
ti. a. Cutfiei: twffli* äiiFammcn fn golsenbem: „So lieb une bofl 
„Gsangelium i|t, fo tfart )affet une Eibei: ben Spcadjtn galten.-.. Unb 
„ lajTet um baä gefaßt fein , bog wir bnJ goangelium nicfjt reuljl (r()al! 
„ten olinc bie Sptat^en. Die ®prod)on finb bie Sdjribt, barin bieff 
„Wte^ix bes ®(i|ieß |letft. ©ie finb bet ©djcein, barin man bieg Älei; 
„nob trägt. 3a, reo loirS oerfe^en, bafi irir, ba Sott oou fei, bie 
„©prod)eti fa{)wn laffen, werten »d nit^t allfin bü8 eüangelium oer; 
„ lieven, fonbern wirb auc^ enblicf) balpin fl(rat()en, bag wir webet latfinif* 
(. nod) bcutfd) tfben ober fdjteiben t6niten. Xia la^t une baS elenbc 
,/ gtÄuIidjc Sreinpel jut SBeiccifung ncfjmen in ben ^ot)fn Sffiulen n 



t)en @(fiu(en iiol^H 



alten ®pvo(l^ett gef)t bai @tttbmm ber ®t^dfxi)tt S^nb tit 
^nb. j)a« ©ilbenbe berfelben im aOgemefnen *), fowle (^re 
9loti^enbtg!eit ffir ben S^eologett; namentltd^ in jBegte^ung 
auf bte ®t\d)i6)tt be« g^ri^nt^um«; barf ntd^t lange erft et» 
»iefen »erben. äBeibe aber butdfjbringen |t^ ju lebenbfger, 
anf4>auli(ber ®n^eit in bem >,etttbium bet Xlten/^ 
ba* wn ben nud^temen Äiipfen atter, aud[> ber t>erf(l!^iebenfteii 
©c^ulen aW ba* S^tH einer gefunben, t)on feic^ttr ©berfIdc|M 
Itdt^t unb ft^winbelnber ©t^wirmerel gleidS^ »eit entfernte» 
lOftologit tjon ie^er angefeben »erben iji**)* 

SBd^renb wir fo ^ptaö)-^***) unb ©efö^ld^tsffuf 
bt um al* bie etgentlicl^e ©runblage ber t^eologifi^en SSorbit 
bwig bttta6)Un, fo b^ben wir ben Slaturwiffenfc^aften unb bet 
9at^tmatil bloß ben ixotitm JRöng eingeräumt ©er for* 
mole SBertl^ ber le^tem, jur ffiilbung be« J5enft)erm6gen« 
äber^auipt, ift neben bem ber ®))ra(l[^|htbien gel^6rig onjuets 

^/JUi^em, haxin man niä^t dUm baft Qbandeltum wännt, fom 
„htm au4 lateintfcge unb htnt^ö^e €fpra(^ Dcrb^rbt ^t, baß bte 
tfüenhen ienU fester ju (auter SBeflien werben {tnb/ weber beutf(^ 
/ino4i latemtfdE) red^t reben ober ((^reiben (6nnen unb beinahe auä^ 
„bie natör(i4e SJernunft »erloren ^ahtn,^." — „SBo 
/,bte &pxaä)m jlnb^ ba ge^t e6 frifd) unb flarf/ unb »trb bte ®c^ft burci!)^ 
1/ trieben/ unb ftnbet ffc^ ber ®(aube immer neu burd^ anbere unb aber 
„anbete fßort unb SB^rle/^ (€f» bie<@({)rift; an bie 3tatff€ievtn aller 
@tdbte iDeutf<6lanbg / baß fte (^riftli({)e @(bulen aufricbten unb i^ialten foU 
len» SB5a(4'd 2Cu((d. X. ®. 538. f. ^Ce^nlt^ie ©teilen t>on 3tt)indlt 
in Ufteri'6 unb $B5deU'g 2Cuda* t>on belfen Berfe> (3ür. 1819. 20.) IL 
6. 255. ff. 268. ff. 

*) @ (filier/ S./ SQSaS $eißt unb ^u Yotl^tm @nbe flubtrt man 
Uniöerfol9ef(^i(I)te? (in beffen ». prof. ® Triften.) «Dlüller, 3» ©♦/ 
Sriefc- über ba« ©tubium ber Sffiiffenfi^aften, befonberö ber ©efd^itbtc* 
3ür./ 1817« tiü^^, a.Sß,, ^twurf einer ^ropdbeutif bed ^iftortf^en 
etubtuml. SBerliU/ 1811. 

**) @ie^e unter anberm: S5auer, ßorenj, über bte Ätafiifer unb 
beren (Einfluß/ t>orndmli$ auf ben ©eiftlidben (in JCtaiber« ©tubten ber 
c»an9elifd&en ®ei|llid)fcit SBörtemberfi«. S5b U. »&eft 1. ©. 127. ff.) 

***) SBie weit auf er ben alten auc& neuere ©pra(i()en bem a:b^ologett 
not^wenbig feien, !ann im TCttgemcinen nid^t bejtimmt werben. JBei bem 
entjibicbenen wiffenf(i()aftlid^en SSorjuge ber beutf(!f)en SS^eologie »or je« 
ber anbem in unferer Seit bftrfte für ben beutfd^en S^^eoto^en ald fol<l!)en 



58 

lenncn, unb äußert ölfo aud? nuf ben Eünftigen ^Ijcologm fEincit 
6tnRu§. Sct'Otl) ifi ber btnIeHtif((jeäQJettl)t'etiÖtatI)cinnJiF,B«rgIi: 
djen mit bem bcr ©rainniatif, offenbar ein cmfeitiger, unb eS liege 
jid) reotjl beI)OUpten, bng flrabc onf bie tljeologifdje 2)enftueifc eine 
fibemiegenb ma%nmtifcl)e Midjtung unbcfricbigenb einicirEe. 23et 
(Srunb Ucgt batin, bag bie SffltbematiE eS eben nur mit meg; 
baren unb bertt^enbaren ®rögcn, mit gorm unb 3al)l, ju 
tbun btt^r tD^i^renb ba§ UnenbUdje ber ^bee nidjt in ifjre 
Äreif« imb SJet^ältniffe eingebt, foiibem nur auf bem freien 
SBege einet fdjölpferifcijcn ©tiradjj unb ©ebaiifenbiloung jut 
etfdjcinung tommt. 3ene njuiibcrbare ©urcbbtingung beS 
gciftigen unb gcmütijlidjen ßebenä, jene aRannigfnlfiflfeit bec 
©Ebflnfenfcbaftirungcn, itel^c [i^ oft oudj ber bicgfamflen 
irnb geroanbtejten ©ijradje entjic()en, lägt fidj unmöglich 
in eine gotinel wie a + b einjroöngsn, unb nidjf feiten voirö 
boö, was BoUe SEBo^rbeit ^at, xvtnn e@ fi^roebenb gefaßt wirb, 
gut Unnjabrbeit, roenn man cg fwt äirfel unb gincal iutidjten 
wiß*); rotß&alb benn aud) fclbfi eincä 5)Ieniton'ö unb @ulet'ö 
tto^gemcinte SJerfuclje jut ©tü^ung beä ©ffenbarungöglaubenä 
biejenigen nie gonj befriebigen luerben, bie auf einem «nbcm äBoben 
olä bem einer rein tombinirctiben, ober ibeenketen ajerftänbigfcit 
fleljn; obwohl rcir jugebcit, baf eine gcifiteidje ä3cl)anblung bct 
matbemotiffifen SBJilTcnfdiaften, wie namentlich ber 3£fitonomic, 
aud) auf bie gtogartigRc SJeife gut Jtfjnung j e n c ä grljabcnen füljrt, 
baö, roie ©djitler fagf, nidjt im 3taume roobnt, unbinbem@i)m: 
bole berUtonia mötijten bcibe fonft bipergivenbeaßiffenfdiaftm 
fid) beceutfam wiebet begegnen. 2ßnä enblid) bie Slaturwiffcn; 
fdjaffen im engem ©inne beS sEorteä betrifft, fo wirb auc^ 
^ier Sliemanb baä SBilbcnbe berfclben im ■allgemeinen läugncn 
itJoUen. 9Iidjt allein in tcalet, aud) in formalet ^iiifi^t 



au$ bk 9HiiHetfpcacI)e f^imeiä^cn. 3n wiefern i&m newcc ©ptadjfii im prallt i: 
[dien aJerlfliire ju Statten (ümmen, wie (tiuabiefroniififdie, ge&frt junärtjli 
niftt f)i«i)(r. Bon tcm ffiettlje neutrer SpcatiiftnntiiilTe fär (liHonfiijt 
gotftfiunfl tiefet 5. 64. b. 1. 

*) „Gin flroSer aijeil be|Teii, fagt SSt^e, reaS man flereö&nlic^ 
„TCbecalnukn nennt, ifl am einer falFdjcn Xnmenbuns bec 



matit entfianben." gartcnl. II. ®. 158. 



J 



5» 

f6tmeti fie )ut &ö)itfmi M t)etg(et(|^enbeti SSevfIanbeS, bcr 

SBesbaöftm^iicbt u. f. m. etgenti^umltd^ , burdt^ anbete it1)u 

mittel xAd)t pi eiliei^eni^ ^ietifie leiften. @oU nun ber Z^^ 

log äberl^uyt ein gebilbeter SRenfct^ fein, fo mirb er auä) in 

Mefent ga^ie nidi^t gan) unmiffenb fein burf^. XOein auf 

ttt Sl^eelogie aI8 foU^ &ben benn bo(|^ bte iRatumtjfen^ 

fdlKiftm nur einen feeunb&ren Smfluff* 2)ie Senpenbung ben 

fielbeti pr 2£]()eobtcee unb 2£eleo(ogie toirb bei bem heutigen 

®tanb)>uncte bet natutd^ifiorifc^en, tote ber t^eologtfcl^en Sßtf$ 

(enfidJHiften in bet Siegel }uni 9la(|^tl^etle beiber fe^^lfdt^lagen, 

loenn gleicl^ nid^it gel&ugnet werben Unn, bafi ein inxä) u>ifs 

fmfdbaftlidM %ü^tn er^6l^ter ®inn für bie 9latur unb it^tt 

G4^inl^ten aixd) äufierfi n>o()lt^&ttg auf baS ®tm&t}) beS 

S(^eoIogen unb ben JtreiS fetner religi6fen SSorjfeQungen }u< 

x&dwiOt. '1Ü6 blo^a J^ülfdmittel {ur &:egefe totrb bte phy. 

nca saora ffittt genannt toerben (§. 510. &tn fo wirb erfi 

M btt f)a$toralt|^eologie baoon ju l^nbeln fein, tote töett ge» 

»tffe %^ur{enntnt{fe ih SSerbinbung mit Öefonomie^ Zzöfs 

m>logie, ^aftoralmebtdn bem ^xa1ü\ä}m ©eifilidt^en }u @tats 

ten fommen (§. 105.)« ^ier ^anitlt t& \i6) nur vm bie 

Cori^ilbung unb baS rein totjfenfcl^aftltdt^e SSer^&ltntfi ber 9la^ 

tuäunbe jur S^eologie. 3n S3ejte(>ung auf bai legtere Ite^e 

fiä) freiließ no(|^ eine tiefere jBejie^ung ber beiben SSStffem 

filliaften in ber TM afftttn, tote wir fte bei ber Zfttonomit an^ 

gebeutet ^ben, unb eS toirb fpdter )u {eigen fein, toieftcl^in ben 

Siefen ber SRyflif S^eologie - unb |>^9{tf/ toietoo^l , eben 

metfi in unflarer unb be^^alb gefil^rlid^er SRifc^ung, begegnen^ 

toal^renb bo^ aud^ toteber ein freierer @tnn, ber bie beiben ®ts 

biete mit Harem fiSetou^fein bel^errfcl^t, {td^ auiS ben Slementen 

jber ftd^^tboren Sßelt toenigflenS eine geiftreid^e ©pmbolif 

ium jBel^ufe ber 2)arfieQung äberftnnlicl^er SSerl^iltniffe ge$ 

ftalten toirb (9latur))]^ilofo))lt)ie). Ueber biefer ferner liegenben, 

me^r ))oetifc^en al$ n)iffenf(|^afilid|>en $Bem)anbtfdi;aft beiber 

@ebiete ifi ober, u>aS. {ebenfalls toid^tiger ifl, xf)xi gegenfeitige 

Unabi^dngigfeit in anberer <!^in{i(|^t nid()t ju t)ertennen. S3et 

ben ret^enben Sortfc^ritten n&müö) ber 9latum>if[enf(|^aften 

mufiten bie S£l()eologen niöft feiten für Sieligion, JBibel unb 

ei|>rißent]^um jittem, toenn i^nen nid^^t bie ®dS)eibung bei rein 



/ 



60 



■■• 



biete ber |)afttit)ett JReßgfon, feit geraumer Seit Kater ju roct^ 
tnn angefangen IfhHt, atö frul|Kt; worauf untängft fßttU 
f d^ n e i b et im ©egenfafee fmliä) mit ben falfdfyen (giferern be* 
SageS l()ingebeutet l)at 3n Diefet 2g)in{tcl[)t toi^IIeid^t mtfyx, <di 
in ieber anbem burfte n>enigflenS eine fortgefe^te iSBefanntfc^ff 
mit ben €rgebniffen naturwijfenfcbaftlicl^er gorfc^üttgen bem 
SteligionSlebrer t>on gr^f em 9tui|en fein^ bamit niä)t ein neuei 
©efcble^t in ber Jttrd^ auffomm^, n)e((l[^e§ ^r X^IM unb 
&>))ernicu$ @(l[^eiterl^ufen j^u ei^d^ten im @tanbe tt>&re. 

d. SBom "RJerl&dUniffe ber ^Vilo\o)ß})u, jur 

SSl^eoIogie. 

JDie ?>ppfop|)ic fott bic bejldnbige SBegteiferin ber 
S^eologte feiu; o^ne bap ftd[) jebod) beibe Dermif^en ünb 
üetwirren* @te ftnb etnanber feergejlaft jugeorbnet, baf 
ber ^l^tlofo^jl^ie !♦ bei gejljleHung ber attgemeiriflen l®runb^ 
fd|e in bem rationalen ©ebiete ber Sfjeologie ein confütutfe: 
DeS; 2. bei Prüfung ber ernselnen 8e^rfd|e in bttn pofttltr= 
][>iflorifd()en ©ebiete berfelben ein fritifd()=bialetiifid(>e§^ leben^^ 
falls aber 3» m bemonftratföeS unb ard)iteftontfd)eS SSerr • 
fal^ren fiber^jaupt, in SSejiel^jung auf bie %cvm, jugejlanben 
ttnrb* 

^aben toix t)Ot allem ?>^totogte unb ®t\d)xä)tt ("inm 
SS^etl aber aud^ 9Ratl^ematif unb 9latum>iffenf(!>aften) atö bie 
SSorfenntnijTe bejeit^net, bie ber SEb^oIog mitjubringen ^at, 
fo xooUm wir e§ bagegen ba^in gefieHt fein laffen; wie weit 
bie ^]()ilofo!pbie fc^on in ben Ärei6 ber ©^mnaftolfdcber 
ge]()6re. SebenfaßS aber muß, wo nidS^t ipbttofoj)bifd&e* ©tu* 
bium bem tl|)eologifd^en t)orau$gegangen ; iai erftere gleidj^s 
jeitig mit bem lefetern betrieben werben. — Ueber ben ®es 
braudf^ nun ber ^bHoWte in ber Sf)eotogie ijl fcbon viel ge^ 
jhitten worben. ©owo^l bie SBamung beä Äpojiefö 6oL II, 8., 



61 

als mehrere ttngunjttge Xeu^erutigen Sut|^et9 Aber {te f)abm 

ifyc bei ntandS^en frommen ein übled SBorurtbeil tmtdt, unb 

iu loerfd^iebenen Seiten ifi \\)t ©ebraucb in ber ^rcbe be^ 

Umpft, inbeffen aixä) t)ertbeibigt wotben. (^an t^ergleic^e bie 

anttgno{lif(be fRidftm^ eineS SEertuQian unb 3tenäu8 im ®t^ 

genfa^e gegen bie frubern griecbifcb^n Tipolo^ttm unb bie 

oleranbrinifcbe @(bu(e, bie £>!ppDfttion jBernbarb*8 t)on glair« 

tHnor unb ber SJf^fiiter gegen ^bäiatb , 9{oSce(in u» a. ®d)o^ 

lafKfer^ ben ^ampf ber Sefuiten unb ber Sanfeniflen^ ben 

©treit 5tt)if(ben gtaciu* unb SRartini (fBemunftfipiegel) % fo« 

toie bie @treitigfeiten ber SBolftaner mit ben ^ietiflen ju 

^aUt unb bie neueflen S3en)egungen unferer 3eit) X>a$ 

Sdn^Iidl^e 2(u^(cblie^en ber f)btlofopbie t)on ber 3:beologie ifl 

ober eben fo unrid^tig , M bie falfcbe SJermengung beiber* 

SaS fte bcibe a\x9 einanber ffilt, ifi bajfelbe, toai ben oben 

mpäbnten Unterfcbieb be§ reinen unb ipofttioen äBiffenS be^ 

grunbet. SBenn irgenb eine SBiffenfcba^ txnt reine genannt 

»erben' {ann, fo iji ed bie ^btlbfo^bi^/ n>^lcbe aucb t)on SSie» 

len al$ bie SBiffenfcbaft fcblecbtbin gefaxt n>trb. 66 ifl ba^ 

ber audb t^oQtothmen in bem SSefen ber ^bilofopbie gegrunbet^ 

f[(b wn aller 2Cutoritdt unb bem Ginfluffe ipofttitoer SSerbalt» 

mffe unabb&ngig ju erbalten. jDer $bi((>f(>Pb fu(bt @rtennt$^ 

nig ber g6ttlicben S^inge^ ni6)t junäcbfi um ber 9ieligion unb 

ber ÄfrdS^e, fonbem< um ber ©rfenntnig willen , tt>a§ er jwar 

mit einem frommen / aber aucb mit einem unfrpmmen, einjig 

unb allein ber @peculation jugemanbten @inne tbun lann; 

mit welcbem ®lüdz, laffen tvir babin geftellt 3n bem Z\xs 

genblide be8 ^bitof^lpb^^^ttö Wtet ibn iebenfaHö ba6 »iffem 

f4^aftlt(be/ nicbt ba6 ))raftifcb^religi6fe Sntereffe. 3Cu(b n>o er 

baS in ber Srfcbeinung t)orIommenbe religiöfe, ja fogar bad 

pofttit) s dbriftlidbe Seben bedeutet , tbut er ed nur, um baran 

als einem @d[).ema ober IBeif:piele ben 93egriff felbfi beutlicb 

)u madben^ um melcben ed ibm bi^( }u tbun ifi. S>er a^beolog 

bat baS umgefebrte SSebürfnifi. gr gebt t)on einem factifcb ' 

gegebenen 8eben§\)erbilthiffe, t>on ber [Religion unb jwar t)om 

6brifient^ume ani, an iai er gen>iefen ifi, unb \\xd)t ^df baju 



*) ^etgk etttdet^ ^Un. II. @$. 25. f. 



68 

blog in bet ©ip^äre beS pfjilofop^ifditn SenEcnä einen flügci 
meinen ÄuSbrucf, unter ben er baä ©injelne unb iöefonbere 
bringe, ©o roenig fid) nun ber ^öilofop^ butdj 'Äuäfijrüdjc, 
fti eö ber Jtrdje ober ber fflibel ober irgenb einer «nbern ZU' 
tcrität, in feinen gotfdjungcn üon »ornc herein leiten laffen foM, 
weil fie bunn in bemfelben Äugenblicfe Aufhören rein pt)iIi>fo= 
(j^ifdje ju fein ') ; fo wenig barf ber aifjeolcg ba§ iljm in ber 
Äird)cn: unb SBibelte^re ©egebene burd) bie S&nüt eineä pljilD= 
fopijift^en ©#emS betradt)ten. 3n biefer ^infidjt I)(it man 
ganj 9(ed)t, gegen ben 9Ri0röu(ti ber ^I)i[ofoi3i)ie in ber a;ijeo= 
legte ju rebcn, unb beibe ©cbiete ftreng auö einanber ju tjfllten, 
(wie ©cfjUiermfldjer will,) waä gewiß nur im Sntereffe beiber 
*ffii(fenfd)aften gcfc&c^en Eann. Somit aber, bag nun beibe, 
9)ljili)fDi)|)ie unb Sljeologic, auä einanber gehalten werben, i^ 
i^r gegenfeitiger, lebenbiger 5öer!ef)r, iljre ffiejictjung oiif einan; 
ber nit^t abgefdjnitten, fonbetn im ©egenlljeile auf eine freie 
aScife angcbatjnt. 

3)ic ipljitofoipljifcljen Serriii)tungen inner()Qlb ber ffiljeologic 
fünncn wir mm auf ein bretfadjeS äurüiffilfjren. asir begin« 
nen mit bem im §. jule^t (Benannten. Ueber ben fogcnannteii 
formellen ©ebraud) ber ^Ijitofoijljie in ber S^cologie, nämlii^ 
borüber, buß e8 iljr juEomme, innetljolb cincä Stxd\t^ von ge» 
gcbcnen ^tämiffen ©djlüjfe ju iiebe"/ äBeweife ju füljren, baS 
gjlaterial logifd) ju orbncn, mit einem SBorte ü&et baä 3)e= 
monfirative unx> 'Jfrdiiteftonifdje war man Don ieE)er einuer^ 
flanben; benn felbfi bie (jeftigjten ®egner ber ^i)ilofo}>l)ie fön: 
nen fidi ifjret ©ienfte in biefer JBejicEjung nidjt ganj ent; 
f(fclügen. greilid) ift ju fragen, wie weit bie Pjilofoi)()ie in 
biefer ®ejta[t, mit ifjren gebunbenen .^änben, nodi ben Siamen 
ber ^fji'cfopf)'« oerbiene ? 'Huä) foUte man wo^il bebenfen, fcag 
fid] felbfi bei jBcwetägang unb bie SInorbnung ni(^t fo ganj 
Von bem i)Öi}exn @efidjtä))uncte trennen laffcn, von weld;em 
aus wir einen @toff be|}mf^en ; benn fdjon warum i(t) etwas 

*) @in onbereg ifi ti, bie ©»njFn ber ^^il<i\ovW I)(f>^eitien onn: 
teniien , unt> auf Zäjtmq oor einer jefi^irfjtlitften DffcnbQrung bie ®e: 
dfimnilTe ticftlten got nit^t in ben Äveiä bed pfjilofopbirdjtn I^cnfenS ^'1= 
eitiiiflien, loai neben aller eonfeflUfnj M Irettni beffeljen tonn. 3^ie Kb-- 
ftectun)] biefer Srenjtn i|l ein -^auptDeTbienfl bei Eiiiifdxn ^Ijilpfop^ie. 



: — 63 — 

in bev Stet^ metner 2)avfleD[nng )u oberft, itnb hai onbere 
iu untetfl fleHe; mufi in etUHiS; r>\iM(l^t mir felbfl Unbewußf 
tem, feinen ®runb b<^ben, totld^tm bie |>bi(ofopl^ie eben ipei^ 
ter na^^püxtn unb t& ju einem jBewufiten mad^ foH 

3(nbere woQen nun f(|^on weiter ge^n nnb aud^ ben unter 

Z genannten frittfd^ s bialeftifcben ©ebraucb ber 9>^tlofo)>bte 

innerbalb ber Sb(<>(^di^ gejtatten. fBlan foQ na(|^ i^nen in 

ber IBeuttl(^et(un8 ber 2)ogmen ben fiefunben 9Renfd|^ent)erfianb 

(bon sens) ann>enben, baS 2(njt6^tge entfernen, Aber alleS 

{eine freie SDteinung ^aben börfen u* f. n>./ obne bafi f[e iebodS^ 

ein tieferes 3urä(fgeben auf 8en>if[e f>rtn€t)>ten für n6t()ig f&n< 

bot, was i^nen mlmt1)x ali eine gefd^rlicbe @9Jtemfu(bt tu 

f^nt ®lei(bn)o^l mu^ ieber einfe^en, bafi ti einem folcben 

Aeftif^en ^tn? unb Jg)erreben ober bem po))ulärs))bt(ofo)>l^if(ben 

Sdfonnement m aller ©runblajje feblt, toenn niöft bie erfie 

imb legte JBebtngung aQer $bt(^fopl^te, bie einer @elbfh)er{}&n$ 

bigung beS ©ebanfenS mit ftd^^, erfüllt rnirb. X)iefeS {tcb fRu 

^^nfc^aftgeben über ben leisten ®runb feined eigenen @einS/ 

über baSSSerb^Itnif beS 3cb jur Sßett, biefeS 2(uffcbluffu(ben 

/ aber bie ©efei^e eines gemaltigen, auf ber ©otteSfraft ber S3er$ 

ttuttfl tul^enben 3beenrei4)eS ijl burcböuS Aufgabe eines 3eben, 

ber im Seben beS ©eifieS nicbt ein S^embüng fein xtnU, unb 

am aUerwenigflen batf ficb ber bem ©cfcbdfte entjiebri, ber 

innerl^alb biefeS ©ebieteS u>irfen foll. Damit ifi aber nid^f 

gefagt, baf bie $bi(ofo))l^ie irgenbn>ie bie Sl^eologie t)erbrdm 

gen ober entbebriicb madigen, nod^ aud^, baf fie fl6renb unb 

»erwirrenb in beren ©ebiet eingreifen burfe. Unfere 3Beinung 

i|l melmebr bie: bie ^l^ilofoip^ie (ann aüerbingS ni6)t a priori 

einen auf biftorifcl^em iSoben entjlanbenen ipofititoen ©laubenS» 

fa^ ber JKirc^e conjhuiren/ fo n>enig alS bie 9latur))bitofot)bie 

irgenb fine ^ffanjengattung , eine ©aSart, einen d^emifcben 

Stoff conjtruiren {ann , unb alleS , xoai l^ierin t)erfu(bt wirb, 

ifl entmeber fd(^o(a{lif(|^e ®elbfltduf(bung ober fdS)laueS SSerfledF« 

fpielen mit Sormelm SBol^l aber liegen in ber SSernunft; bem 

Subfhrate ber ^f)ilo\epf)xt , bie aKgemeinjien ^rincipien, too^ 

nadb bie |)I^Uofo!pbie ben t)orer{f tmpixi^d) aufgefafiten Sufam? 

men^ang ber 9latur wie ber ftttlid[)en äBelt beurt^eilt, unb 

morauf fie i^n alS auf fein unt>er&nbertidS)eS © efeig. )uräd(fö^rt* 



64 

ein foldieä Sutiiclfü^ren beS äSeronbcrn auf baä ^nigmcine, fo: 
wie ein ^ineinbeuten bie(eä afllgemeinen in b«5 äSefonbete fann 
nun bei einer ri(I)tigen UnfcrfdKibung beä enniinfdjen imbibealen 
©fanbpunrteS got woö' ©'"'' finben, ofiiie bog eä nöt^ig xeäxt, 
büS fpccipfdj unb inbioibuell, concret ©cgebcne in ein Sfllge; 
nieinjieg, 3£bftrflrtE§ oufjulöfen unb cS feinet lebenbigen eigen: 
t^ümlbdjfeit: ju entfleiben. ein Seirpict auä bet t^eologifdjen 
SBelt ivivb c5 bcuflid) madjcn. Sie (^rifttii^c 2e^re üon SSatet, 
©o^n unb ®eift ift eine pofiti» gegebentj fte fi'iibet sunadjft 
innetljolb beS ßfiririentljuniä felbll i&ten Srt, unb Eiinn bloß 
auf eregctifdjstjifforifcljerti, mithin cuf empirifdjem SSege in 
iljter roo^ten, inbiüibuellcn ©eftolt erfaft iccrben. Sftle pltilo: 
fopljifdjen giuä uhb 3£u§beutungen biefeä 2)ogma oljnc JBt; 
lüdfic^tigung bet gefdjidjtlidjcn SSetljältniffe, unfet tenen eS 
entpanben, unb ber teltflicfen äöebütfniffe, tiuf bie eä üUein 
3unäct)|t berei^net ift, untecticgen bobec bem aSotnjutfe ber 
SJillEüt. Sieg ^inbert aber nidjt, nadjbem bie Se&re auf 
i&rcm eigentljiiniliiijen ijijlorifc^en JBoben etfotfdjt unb batge= 
pellt rootbcn, nadjjuojeifen, tuie baS iBebürfniffe fidj bnä eine 
göttlidje Säefen unter bet gorm bec ©tei^eit ju benEen , ein 
unter uctfdjiebcnen SRobificationen betcütttetenbeS SBebütfnif 
beä menfdjlicfcen ®ei|teä ijt, unb nadj tiefem einmal nacbge-- 
luicfenen ffiebütfniffe nun oudj bie t)iftorifä>e erfd^ieinung fclb(l, 
i^ten oCgemeintJen Umtiffen nndj, gu beuttbeilen. Somit 
luitb bann bie djnfllidj = titct)lict!e 3;rinitdtälel)te noctj g« niäjt 
in bie fipeculatiue aufgel^ft, unb eben fu wenig bicfe auf jene 
^imit'Ctgcbcutef. Sebe bleibt üietmebt an ifjtem Drte, unb 
eS wirb blog eine ffiejieljung beibcr cuf einanbct, welctje 
tcine önbere aU bie beä ffiefonbetn auf baS allgemeine 
(©ubfumtion) ift, jugegeben '). äBei tiefet einmal gefügten 
3[nfid)t ber ©ad)e aber ifi bnnn freilid) ju bcEennen, i>a^ bie 
?)(jilofoipl)ie , bie cä mit bem 2fllgemcinen ju t^un bat, ouA 
in gejtjtcltung ber ?)tinci»3ien , voomä) bie etfdjeinnngen einer 



*) Stabe fo fuijtt bcr Staniniatüet bie empinfd) EKfunbeitcn &fxaiS)^ 
formen tincs in in 3Qit{Ifd;te(t gegebenen Sbiamg, an btncn n wilKär= 
Hd) niäiH dnbem bacf, auf bie ©cfeje einer allgemeinen, p&ilofcpljifdien 
eSpradileiire jurflct, o&ne büß baburd) bie eigenüjäffllitfjfeit i tna: f 
in etmai iieiffimmert obei: setfi^oben wücbe. 




es 

bcfonttm Keßgton,. mit! fomtt' aud^ btr äfüftCiöfm, ju beui^ 
ttKUctt fmb, i^ren ®tanb|>unct aOerbing« aufer^alb, itnb fomit 
Aber bet le^tem nebmen m6{fe *), momtt abet {etneSwesS, 
me man ti mifiüerfieben I6nnte, ein abfobtter SSonang bec 
9bUofopbtt t)or bem Gbtifientbume , ein {td[^ ®tellen ber Ser< 
ntmft &bet bie Offenbarung u. f. m* auSgefprocben ifL 2(ebn« 
It4> fidlt ft(b ia aucb bie Dbitofopbie in ber Xefibeti( über bie 
atonnigfaltigteit aller, fowie über baS DoQenbetfie einjelne 
Jtmi^rf, im Sugenblicfe n^mlicb be« fi3eurt(^ei(en$, ebne f[(b 
bmtm wn \i^ aui ^ujutrauen, ein foIcbeS )u fcboffen. Ue^ 
bcrbotqyt lann ia bie ^ffilo^opf^it , bie a nur mit bem ^CDfges 
mctnen {u tbun bat, feine Steligion fcb^ffen ober erjeugen, unb 
mD ti aucb ni(bt, menn {te ft(b felbfi \>ttfUf)t 6ine pbib^fo^ 
ibcfcl^e Sleligion in biefem @inne n?dre in ber Sbat ein ttn« 
tbig (i//evdciw/^og yvwoig). 3(ber tt)ie fte ben (Erlenntni^grunb 
|B aSem in ^(b trdgt, fo auc|i aUerbing» ben beS religiifen 
tebenS» t90 biefeS felbfl f(bon emyirifcb Dorbanben tfl. 

giftet, %*, über ben SBedriff ber y^lofop^ie* ISftb., IBdO. 8» 

€(bmib, «^r». Aber baS fßtti^tnif ber S^logie sur 9>(|t(ofop^e 
(in ber wii i^m mit griel ttnb ei^r^ter berauSaedebeneti OppofU 
eiMUf^rift Sb I. «fft 10* 

5-24 

TCuper ber SogiC (S)ta(e!til) unb ber f>f9^oIogte, ixU 
gondnfamer ©runbkge, {{i eS ^cxopt^&dß^ bod etf^ifi^ 
(Bebtet, n)eI4)e8 mit ber 2f)eo{ogie in ndf^ere SBerüf^rung 
tritt, imt auf biefem »lieber Dorsügßi^ SRoraU unb 9lel{s 
giimÖ^f>Uofof>^{e. 

Qi I6nnte }i9ar mtfiG4> fc^einen, in ber |>btlof0))bi^/ bie 
mdbr atö jebe Sßi{Tenf(baft auf Sinbeit gebt, einzelne Sieber 
)u bejetcbnen, bie ber Sb^olog gleicbfam auS ibr au&juwdblen 
i^abe» X>a^ foU aber aucb fo nicbt gemeint fein. SSielmebr 
foQ ber Zf)toioQ n)0 miglicb bie $bi(0fo)>bie in ibrem ganzen 
Umfahge fennen lernen. IDemungeacbt lägt ^xöf nicbt Uug^ 






nttt, bog bie ^^ilofoy^ie, ittren formalen Zi)til abgerechnet, 
iwei^auptgebiete umfogt, »cl^e ben oben (§. 22. in b« Tfuöfülj- 
tung) genannten entfptedjen, n^licl) baä bet 9!otut unb boS 
be3 (Seift eä, im jdlgeraeinen gefiprodjen ; botjet mä) bie alt; 
ari(lotelifd)e Sintijeilung in g)()i>ft^ @tl)i! unb SMateftif im; 
rast nodf ifjte JSebciitung i)at. ^ie ^fpcijologie, bie wir nodj 
neben bei: ßogiE genannt ^abcn, unb cijne bercn ©runblage 
fidj feine gogff benfen lägt, nimmt an beiben (Sebieten Xi)ti[, 
ba eben bie ©ee(e (■<pvxv) ^^^ SRebium jroifdjcn b« ®ei(ie§i 
unb Äötpemett ift. ^tileä anbere a&cr, loaä nid)t gogif 
ober ^fijdjologie ift, »eld&e beibe SßäifTcnfdjnften gleii^fam bie 
$roi>äbeuftil ber ^ififofoijljie auSmacl)en '), fällt imfer ben 
©egcnfo^ einer ^»(jänomcnotogie ber 9Iatur mib einer ^^änoj 
menologie beS ®eifte@. 2)ie le^tere nun, meldje baä ell)i(cbe 
Kebiet im weitejlen ©inne beS SBortcä umfaßt, ift e§, roeldje 
»orjuflSnjeifc mit ber Ätjenlogie in äBerüijrung tritt, »äij« 
rcnb bie giaturp^itofoij^ie ifjc ferner fteljt. 3« bem ettjifdjtn 
©ebiefe geijövt nun JRedjtSiibilofoiJljie , 9Ror«I= unb SlieligionS: 
pijilofopljie "), Mjouon bie beiben le(jtevn mieber ber SEÖtotofli« 
am nä^ften Derroanbt finb. Unter JHeligiüiiäi3l)ilo(oi3l)ie Dcr= 
fte^en mir ÄbrigenS itidjt ba^ jimAdjft, roae' man [onft au* 
xeoijt Ihcologia rationalis nannte, ein ■Jtbljaiiteln ber foge: 
nannte» natiitlidjen Steligton ober ber adiculi mixti (UReta; 
IJ^ijfif über (Soft, UnfterbtidjEeit u. f. to.), au* nidjt jene 
meljr ber gfafurfcife äugeitanbte ontologifdje Srörtetung be§ 
abfütutm unb fipctutaliöc iöeftimmung beä SÜertfälfniffeä ®ottc« 
jur SJelt, (rolenjo^f berglei^en, bom ridjtigcn ©tanbipuncte auS 
unternommen, au* mit baju gebort ;) fonbern üoi allem ein an= 
tt}roi)oiogifd)e§eingef)en ouf bie religi6fe SDienfdjennatur unbiljrt 



') iB(ft)al6 au* bitfe itibtn am e^iftn auf ®i)mnafitn ju btUeU 
6(n finb, ioä^«n6 bit cigentlitfte 5)f)flDfop6ir, im fnflernSinne bfSSBottei, 
bem reifem Jlttt uiib \omit ben UniofvIildUflubitn angeljfict. 

••) BieStönbf, mii^e ntanlii) ©ttbolb (fibet^iljtofopljie b« Mt 
lifljon unb tflifli6fe ^Pflilofeplifn ff. 1830.) ben Selhcbunoen nrufrti: 3'it 
auf btm (Sebitte ber fflfliaiongp^ilofop^ie fntfleacitgtfe^C ^at , (6nnen boäi 
»odi mein: nur ein« Mrfefirt«« fflidjtuna, ali il)i: f(Ib|l gellen. Sine 
Wioicpbif, bie gar iiittjtfl mit b« artigiün ju ft^ffen tat, ifl «n flOt 
jii twurigfä Hinfl. ^ 



A 



67 



«• 



e^firfirifT'e, begleitet t>on btt 8Ie(tgtonSgef(^t(|^te ober bet ges 
fc^i^tlUben SBäi^tguttg ber in bet (Srfc^etnung t>or!ommenben 
Qittnntf elungS » unb CffenbotungSfönnen bed reltgt6fen Se$ 
mtftfemi» 

% 25. 

tmS tiK^t irre XMJ^tn\ XtvSxm&ft Xh^i ft^ jjebeö )>^Uofo)>^tf(d^ 
&9Pettt auf bte X^ologte, tmbef4><Aet ber U|teRi, antoetu 
bm, tt>e(4^8 frgmbwte einen Unterf(!(>teb jwif^ien ®ott unb 
iBett, iwifc^en ®et{i unb fSRotene, awtfc^en Sret^ett unb 
ftot|rn>enbigf ett ; fomie mt^ ^loiebentm eine gegenfettige 
Sejicl^ung biefer ©(feber auf efnanber juläpt« 

£>er ßinwanb gegen bte lCtm>enbbarfett ber 9)bi(ofo))bte 
(ittf.bte SE^eologte, t)on ber SSerfcbtebenl^eit ber @9fleme ^erge« 
»mimen, ifi ein b^(^ß \ii^\vc unb ntcbttger. Steber xayx%it 
man bann baS Renten äberbaupt aufgeben , auS Surcbt, bafi 
ei Derfcbiebene SRetnungen erzeuge. :Dem einfeittgen ®u!pra« 
noturaliSmuS/ ber {tcb auf biefe^ argumentum ad bominem 
dar iu gern fläzen m6(bte/ linnte man ia mit gleicbem ^tifit 
Ke Dielen cbrijilicben @ecten üanverfen; bie ftcb alle mit berfclt 
^ Sonfequenj auf bie e i n e £)f enbarung jt&l^en; n)ie bie @9fteme 
bBC 91bi^f<>)>b^n auf bte e t tt e SSernunft '')• £er Sttng "^^^wCi 
pb ber J^ut ©eQert'S fagen bier gteicb t)tel unb glei(b wenig (k\x%, 
ime man eS nimmt 3Cber, gibt eS nicbt n)irfli(b pbii(>fop^ifcbe 
Si^tungen; bie mit bem d[)rifUi(ben unD reltgi6fen Seben allere 
bingS in 3n>i^f)>^it gerat^en, fo baf baS @ine neben bem 2(n< 
bem ni(bt befteben {ann? 2)te|i iß nid^t ju Idugnen, unb 
toimn wir eS bem fcb&rfem pbi(<'fo)>btf^<t< X)enCen ubertaffen 
tnuffen, baS Unbaltbore folcber 9iidS)tungen »iffenfcbaftlicb auf^ 
{ubedten^ fo bleibt unS t)om tbeologtfcben ©tanbpuncte auS nur 
ibrig ju befennen, ba^^ wenn biefelben ie bie £)berbanb gemim 

*) 3n ber ^ai gaben jtd^ ou(b bte XpolD^eten beg CF^riflent^umS 
unb teffen p|>üofop|tf(^e Gegner bte S^onpürfe bec bei i^nen ^u ftnbenben 
IBiberf)N:il<be m 9(ei(^ SKafe surücf. 

5* 



68 

nett wütbeti, c§ aläbann ftüHäf um bie 2I)eoIogic gef^e^en 
wate, »eil bie STtligion ^Ibfl bamit ju fein oufl)6rfc. ©leid): 
wo^I ^Eflen roit bie bcjlimmte Uebctjeugimg, bog bieg nie bcr 
gaß fein, unb bag nai$ bcm beriinnten 5BJorte JSaco'ä eine 
tiefere gjfjilofop^ie jletä ju ©Ott unb bcn göttlicfjeu Singen 
l)infüören werbe, roöEjrtnb bcä feicl)te Sbenabft^öiifen beS 
SdjauincS bie luftigen Seifenbtafen eines baib ieijticbenbtn 
5rtI)EiSmu§ gebiert. — ®oU eS nämlici) JReUgion unb Z'^to-- 
(ogie geben, fo lange e6 eine ^^ilofop^ie gibt, (unb bie, Ijof; 
fen wir mit ©djillct, vcetbe ttofe bet n)cd>felnben formen eroig 
bepetjen,) fo fönnen folgcnbe oicr ipIjiIüfoi)Öiftl)C Sticljtungen, 
Cie roit alö Jfbirtungen Don ber reinen aßaljrljeit (ipijilofos 
lp()ifi^( J^ärefieen) bejeictjnen, nidjt neben iljr ^In^ finben: 

1. bie Stiftung, wtlä)t in ben im $(iragra!pl)e bejeidinetcn 

©egenfäfeen »on ®ott unb 2Be(t u. f. ro. baä eine, 

2. bie, roeldje in benfelben baä anbete ©lieb läugnct, 

3. bie, tceldje bie ©egcnfä^e felbjl üetnidjtet, 

4. bie, roeldje fie ju fc^roff ^etaugfjebt. 

1. 2>af baS ßäugnen von ®ott im ©egenfafee gegen bie 
SÖett, boS gSugnen beS ©eiffcS im ©egcnfa^e gegen bie 9Saj 
tetie, baS EÖugnen bet greiljeit im ©egenfa^e gegen bie gia- 
tutnotljroenbigEttt , ni^t mil JReligion unb Äbeologie bcflefjen 
f6nne, oetjleljt fid) öon felbp. 25er 9)Iotetiö(iSmuä (@en= 
fualiämuö) = "MtljciSmnS ift alfo »on tjotne Ijetein von iebem 
©vReme bet ^JljÜofoptjie, ba§ '^nfiJtud) auf tljeotogifdje Tin-- 
wenbbatteit mad)t, cwSgefdjloffen. 

2. enfgegengefe^t bem aJfflfetialiämwö ifi bet 3bea= 
liSmuS (©pititwflliämuS), bet nut ©ott obet'nitt ben ©eijt 
füt Äefllitäten Ijält, fomit bie SBcIt unb bie aSatcrie täugnet, 
unb in fofern audj eine fdjranfenloft, obfotute grei&eit leijtt, 
flI3 et büö 3ct) ftlb(t Bergöttett unb bie 2Birfli(bfcit eineä ^em; 
menben Sioturgebote« auft)eb(. Sbgleiclj nun biefe Sli^jtung 
in i&rem Utfprunge eine «biete alS bet SiBotErioIi§mu5 ift, unb 
fogai biä auf einen geroiffen ©rab SSetjiEel bet teügiöfen ober 
itenigPenS pttlidjen fflegeifterung roetben tann, fo i(t boc(> in 
bet SRciigion bet SuaiiämuS not&njenbig, weil oljne biefen 
*ie äBeiiei)ung beS ©nblicben auf ba§ Unenblidje roegfäUt, iit 
trelcl)« fflcjie^ung eben ba* SBefcn bcr Religion bcjie^t. 



le^t. @^ 



69 

fatm f!<!b alfo' üuäf ein temet 3^ean<mu8 mit einem t^Iogi« 
fc^cn @9fieme nic^t t)erttagen. 

3. Salb m^x btm einen, halb mel^r bem anbem biefet 
Mben ®9{leme Demanbt ifi bie |>l^i(ofo;i>l^ie, n>el4ie ben ®e* 
genfo^ bet genannten ®(ieber aufgebt, bie 3bentitit<))bi* 
Iofo>^ie, bie ^ä) in Sejie^ung auf ben ©egenfa^ Don 
®ottunb aSelt als ^antl^eiSmuS barfteDt SBei( nun aber 
eine folc^e Snbifferenj bet ©egenfige, n>ie {te biefe D^ilofopl^ie 
fadft, in bet Si^at Don tl^t nx6)t müt^t »ttb, fo fcblie^t ^^ 
bieftibe un)>etmet(t boö) immet »iebet entwebet äbettpiegenb 
an ben SRatettoliSmuS obet an ben 3beaIiSmuS m{ benn ent^ 
»^et lift bet |>antbei8muS ®ott in bet SEBelt aufge^, ben 
6etfi in bet SRatetie )>etftn(en, bie Stei^eit in bet Stot^wen* 
Ngfeit untetgelien, obet et Ü^t bie Seit in Sott untetgel^n, 
tte 9{atette t)om @ei{le Detje^tt unb bie SRotl^wenbigteit bet 
9tatttt butd^ bie fiö) bet Statut einbilbenbe gtei^^^t )>etbt2ngt 
«etben. 3m etfletn %aVit ifi et at^^ßifct^ , hn le^tetn atodi 
»if((^» S3etbe8 abet Detttigt ^(t^ »ieber tdöft mit bet Xlfto^ 
bgie, loeld^e, n>ie \^on gegeigt « bie Siealitdt ®otte< fowo(^( 
M bie bet Sßelt fotbett. ttebtigend gilt Don bem ibealißif(|>en 
fmtffciimni baffelbe, toai )>on bem i^ )>etn)anbten 3bea« 
fömud fibet^upt gefagt ifi, ba^ et fr(^ mit einet gemiffen tu 
Sji&fen jBegeifletung jwat t)ettt&gt , abet auf bte 2)auet bem 
idügiiT^n Seben feinen ^alt ju geben t)etmag, »eil ei fi)tA 
M bet Untet(age fe^tt *). 9lut ^&te mcat [xö) too^I^ OM 

,. ,*) iDad (Stauen^afte biefeS yant^etirnuA f^ilbevt Lttmartiae tccfpul^ 

(iiemier Chanl du p^lerimige d'Harold p. 18.) r 

- Le Diea, qu'adore Harold, est cet agent aupröme, 
Ce Pan myst^rienx, insoluble probltee, 
Grand y born^» bon» nauTais, qae ce raste ttniren 
R^^le k ses regards soos mille aspects diyera; 
£tTe Sans attributs, force sans proTidence, 
Exei^ant au hasard une areugle puissance; 
Vrai Saturne, enfantant, d^rorant tour a tour, 
Faisant le mal sans haine et le bien sans amour; 
N'ayant pour dessein qu'un ^ternel caprice, 
Ni commandant ni foi, ni loi, ni sacrifice) 
Lirrant le faible au fort et le juste au tr^pas. 
Et dont la raison dit: Est ill ou n'est il pas? ' 



-70 — - 

glcii^ cilS ^nutfjeiämiiS ju bcieti^nen, ron3 eine innise unb 
lEbenbige JBejtd)un3 ®otte§ auf bie ÜBelt, in fctbft eine f^cin; 
bare 25urct!briii9ung beibet »otouSfelt; tenn eben fo ro&nis 
als eine abfoluU SSernic^fung bet genannten ©egenfäge ifl 
enblid) mit einem roü^tt)üft religiöfen Eeben bie 

4. 9vicl)tung »crcinbni:, njcldje nid)t nur, wie billig, ©olt 
oon bet SlBelt unter fdjeibet, fonbetn iljn »on betfclben 
überi)nupt fdjeibet, fic^ in fdjroff obgcfcbnittenen, bürren ®es 
genfäeen ^ült unb nidjlä glie^enbeS jiigibt. 2)ic meijlen Bor« 
lauten (Segner beS ^auttjeiSmuä »erfnUen in baS enfgegenge» 
fegte ©rtrem eines (Janen SeiSmu ß, na^ vceiä^tm jiuar 
ein l)6cl)(te5, uon bet äöelt unterfdjiebencS Scfen angenommen, 
biefeS Ijöcijile Sßefen aber felb[i in feine mitetc Scrü^tung 
mit bet SIBelt gefegt irttb. gben [o erfcfjeinen nadj biefem 
©vReme ®ci(t unt> 5B(atcrie, j. JB. ©cele unb 8cib im 9)fen. 
fc|)en, rcie jroei cn einnnber geleimte Satten, (um micf) eineS 
3tuSbrucEcS bcr Goncorbienformel ju bebienen,) unb roaS bie 
jittU^ie Srciljeit in i^jrem 2Ser(jüItni|Te jut 9lotbnjenbigIeit be* 
trifft, fo wirb gemeinisilit^ bie etpere (l^elagianifd)) auf Mo-. 
fiten beS wn bet @näbe ab^i^ngigen teligiöfen £ebenS einfeitig 
^erauSgeboben , tcäfjrenb man bet leljtern mit einet cinnjal 
Qufgejogenen SRafcbine H)un @ang lägt. @§ i(t nun tlor, 
bag bei biefer feljt uerbreitcten anficht jebeä tiefere rcli. 
giöfe SBebürfnig, baS \a eben auf @emeinf($aft mit 
©Ott bringt, »erflummcn, jebe wabre 9Ri)(tit unb iebet gei. 
(tige JBegriff üon sajunber, Offenbarung, Snfpitation u. f. nj. 
»erfc^roinben mug. 

3Jiüffen wir nun bie Bier ©pjteme beS SRotetiaüSmuS, 
SbealiSrauä, 5)antl)ci§muS unb ©eiSmuä abnseifen, »orauSs 
gefegt nämlid), bog biefelben mit aller ©diärfe unb ßonfequenj 
burd)geffi[)rt reerben, (benn bloß fcbeinbarcS unb in einjclnen 
3(uSbrüden beinalje unBermeiblidjeä Streifen an bie eine ober 
onbere JRi^ifung meinen wir nicijt,) fo galten mir bagegen 
jebeS ipbilofiJIJbif*^ ©pftcm auf bie Äbwlogie anroenb&at, wjel= 
cbeä bcibeS, forooljl einen Untcrfdjieb jTOifctjen Sott unb 2Be(I, 
®eifi unb SOiatetie u. f. vo., alS aud) eine lebenbige äBcjiefjung 
beibet auf einanber, jugibf, mit&in einen relötisen b. i. fließen; 
ben 2)ualiSmu5 benennt. 2)ie f^eclogifdje 2£nftc^t, ber biefeS 



n 

bvLx^ ^6^e iSin^it t>etmtttttte buaUfKfc^ @9fkm girni ®nmbe 

liegt, nennen nnr bann bmSuf)tiimni, beffen Unterfd|ieibtmg 

wmS>t\imiifmÜ6) eine f|>ra(|^tube SBiatät/ aber in bet Sa^^e 

fAff nur )u fe^t gegrfinbet t#. ffitr tttinten a(fo ben ®inn 

mfeved 9>aragta^9 mit onbem SBorten m6) fo auSbrfttfen: 

„9(uT baS Gpflem beS reinen S^eiSmuS ift 

,Jeiner 9latur nac^ auf ble Sl^eologie anc 

,,i»enbbar'^ 

jDb es nun ble 9>^fo|)i(fie «m fid^ an« imteme^e, einen 
\clBl!^ X^imni fpecnlatiü gu begriMe», fei t» ^$n ber Ber» 
iinnft ober bem ©eful^le ani (mit 3acob^, ffrieS, iBoutem>e( 
tX)/ ober ob fte i^n (mitJtant) als ein^oftnlot ber pxattu 
{(^ fßemunft t>on bem ®ebiete t^eoretifdi^er Speculation ani-^ 
{t^Uepe, gttt uns l()ter gleict^. 2)ie Sntfc^bung &ber(a{fen tpir 
ber 9>|>i(ofc))]^te felb|t* — SSoDte iebod^ Setnonb weiter ge^en, 
tmb toetlongen*/ bafi bie.auf bie S^eologie anjumenbenbe i^^u 
bfopl^te ni4)t nur eine t^eijKfc^e, fonbem eine dt^riftlid^e 
$|iIofo)>](>te fein foUe, fo tooQen xoix Aber ben Zniimd nid)t 
ted^ten« SSerfiel^t man n&mlidf unter 6)n^l\d)tt |>^itofop^ie eine 
^t, bie mit ben n>efent(i^fien ®runbf&(ien beH @Sirifhnt^umS 
nl^t grabeju im SSiberfprud^^e {lebt, fo })aim wir bis babin 
(ben ber ä)xx\tliö)m, b. b* zitier nic^t un(!^riflltci()en $l()i(ofopl()ie 
(oS Sort gerebet. ®on aber baS yofttit) ? 6^jm4)e ben 
Stoff beS :|p]^t(ofDp]^ifd(^en ^enfenS fe(bff ausmachen, fo b&rfte 
ble 9{eltgionSp^i(ofop]()ie Uiö)t H)x ®ebiet &berfcl[)reiten unb }ur 
^oginati! 'toerben. @ege9 eine folc^e Sermifd[mng aber beS 
f>^ilofo9]^lf4ien unb j£^oIogifd^en m&fi^en tpir unS wieber^ett 
tenoai^ren. 

ieant, 3mm», SIeltdion innttfyoiXb ber ®renaen ber btofen Semunft. 
Mniddbv 1794. 

%i^te, 3^ ®*/ ^moetfuod 5um feGden (eben ober ble UieU^ioMe^i. 
SSetSn, 1806. (anregenb, aber fiberwiegenb ibealifltfc^O 

e ^t n ! n |>bitofopbie unb Stelidton. ZJ^., 1824. 

'^Sacobt, S./ t)on ben 96ttli(ben 2)tttden imb i^er OffenbACtttig. 

«eips./ 1811* »♦ 
ed^eCtind ^enCmal ber ^rtft üon ben d^t£[» jDfnden. ZÜb*, 1813. 

'^'C^^leiermac^er, 9*/ ^^ ^^ Süeltdton, Sieben an bie ©AUbeten 
unter ibren SSer&cbtem« IBerlm, 1799* 1806. 1821. 



> 



7« 

Glob.itti ®nmtnf In aUdemetiien dUlig^m^k^ti. Z^, 1808» 
(Kfd^enma^ec fRelidion«p^tlofo)^te* S&blngen, 1811« 
kippen, 8*/ biem^ilofap^te bed Ci^ftentt^umd» fBh*lh 8p|vl913.1& 
iCrttd/ ^. Sx^, Gttfebtolodie obe( p^iU SleUdionSlef^re« JI6niddK, IS19» ' 

«tinti^ii bie StOx^m in intern fikr^&ttnlffe suc SSiffenf^aft/ iic^f| 
einer IDorfieaund unb Seurttieilung bec oon 3a€obi, JUint unb 
eä)MnQ d^d^ten SBerfu^e, btefelbe wtffenf(^aftlt(^ lu erfaffen» 
(mit fßomU 9on «^e^eO «&eibelb./ 1822» 

^§BonUtxoet bie 9te{f^on bec Setnunft, Sbeen jut S3ef4tettnfdttn0 
bet8o(tfd!^tte einet fialtbarenSfielidion<9^ilöfopbi^ ®6ttindett, ia24» ' 

SIttfl 9y^i(orop^ie unb (S^ciflent^ttm/ obec stauben mib fßcffeiu 
ffl^onn^*/ 1825» 

^Conatanty Ben}^ de la rellgion, coniid^r^ dans aa sonrce^ ' 
•es formet el ses d^Teloppements« VolLllL Par.yl82S. (vau 

oottenbet) 

^be Sßette Sorlefungen übet bie Sietidion* fMdn, 1817* 
euabebiffen ®nmbail0e ber p'fyü. fft^lx^icnUi^Tt* 9Raxb^, 1831. 
ffticd «^dubbiut ber 9Ulx^mi^^\opf)iu 4MbeIb*i 1832. 



3^ SSüti ben l^ettfd^enben ©eifteand^tunseit 

in bec X^toUdiu 

a. ®ttprdnattitdH6mu8 uni tRationaliimtxS. 

Sufammen](>dngenb mit ber SSefümmung bed SSerl^dtt^ 
itijfe« ber |)pofoi)^ie 8«^ Sl^eologie ift bie Unterfu^ung^ 
wett()e8 JRed^t ber menfd^lid^en SBernunfit in SSeurtl^eilung po^ 
\iümt (na^ ben Stnen auf eine befonbere unmittelbare SSetfe 
geoffenbarter) Sel^^ren jufomme« ^ief f&l^rt auf ben jut 
Seit no4) befle^enben @egenfa$ beö fogenannten dtottono:' 
liSmuö unb SupranaturaliSmuö ^)* 



*) ®o, unb tti^t //®upernatttral{6mnd/' toirb t^o^f bec 
TCnolodie mm ^efer ^tfa^U 



/ 



— 73 

SSov allem ift btt in ber S^at fd^toanfenbe Sptac^btaud^^ 
)« (crädff{4^ttgeti^ bomtt man ^^ tdifyt um Sorte firette. @(bott 
iftcr tt&inlt(|f tß bemetft nrotben, tntb mit 8te<bt, bof „fRas 
IWM&tma unb SupranoturaKtmuS" leinen orbentlicben ®e* 
genfo^ bilben, fonbem baf bem le|teni ebev ber 9laUxtcHiim\xi, 
eifterm ober bet @u)»ratationan<nm6 entgegen ju feigen toire*)» 
einen ®egenfa(| gegen ben SRaturalitoiut bilbet abec jlebe te» 
It0t6fe ffielts unb Sebentenfubt, bie alfo aucb in ber 2b<rt 
eine fii|>tanattttaItfHf(^e (aber bie {t(btbate Srf(beinungtoelt t^m 
ottige^enbe, ins tteber{btnß(be f[4> evbebenbe) genannt werben 
foQtc 6u))ranaturan8mu< in biefem @inne tt>&re bemnad(^ 
ber im inmgen ^aragrapb^ bejei^^nete reine. Xl^eiSmuS, im 
Scgtnfa^ gegen ben £)eiSmu8 fowol^( M gegen ben |>ans 
ttetSsnnt; benn ,, 9latnralt{len '^ beifen mi entweber iene 
tÄftm , tveU&e bie ein f&r aVitmal t)om l^ö(bflen SBefen ge« 
f^offme SRatnr rein wn oller fortbauemben SBirfung ©otteS 
onf fit abf((Iiefen itnb il^r fomit eine t>on ®ott unabb&ngige 
Selbftflänbigfeit beilegen, ober iene bem 9RateriaIt8muS juge» 
Y9anbten fJant^fien, loelc^e ®ott unb SSlatm (9)taterie) aU 
em9 f äffen; loil^renb biefem Spracbgebraucbe jufblge ber Sbeo^ 
li^nB S^on tttoai @tt))ranatura(ijitf(beS in {14^ trigt, obwol^t 
er, firettg genommen, bie9latur eber ^tmifXtt, cXi f[d[) Aber 
fie tUfAU & bleibt alfo bo(b julegt nur ber reine SbeiSs 
mu? oIS Supranaturalidmud Abrig* @o weit nun linnen 
loir ntcbt einfeben, in wiefern ber Slationalitmut {u bie» 
fem €!Htyranaturati8muS irgenb einen ®egenfa(| bilben tinne» 
SBielmd^r f4iieint biefer lenen notbmenbig ju forbem; benn uxt 
ftci^ mcca unter 8?ationali8muS bieienige ^(nftd^t, welcbe bie 
SSemunft )um IDrgane äberfinnlicber SSBabme^mungen 
mac^t, fo liegt fcbon \n ber redj^ten SSemunftigteit einer Sfeli^ 
gton ibr wabrbaft fu))ranaturali^f(beS (Element, unb wir b&ts 
ten in biefer naturgemiflen 2)ur(bbringung beS 8?eligtöfen 
unb Semänftigen einen rationalen @tt))ranaturali&» 
mni^) im wabren ®inne be9 SEBorte9. 



*) Strationafidmud — ifl leibenr^afilt^e Sfoldenmd onb (at ntir 
ben Icdtf^eii e^m für ft4« 

^*) IDavon tft iener rtttfonoleeupranaturaXiömud, berft((dno$$nli((fo 



— n — 

SBIc miüffen aber bie SBotte nidjt blog et^mologifd), fon- 

bern fo ncfjmcn, wie fie flen)61)ii[icl> Der|iant>cii werben ; unb 
bn ccrflcl^t man bcnn eben unter @u))ranäturoltgmuä bdgjenige, 
roaä man e£)er „©uprd rationo liSinuä" ober öud) in 
ben mäftm gäüen „^pfitiBiämuS" nennen Eöiinte; n)it= 
TOOljI aiid) l)ier »iebet eint ÜRenge Bon S^attitungen fid) jeiaf, 
fo ba§ man um bcn Siflinen »erlegen fein fanii. 2;ie So.- 
i^e ift nnmltdj bie: wir Ijaben fdjmi frü^et geffCjen, wie baS 
religiöfe geben nidjt in ollen ^ibiBibuen auf biefelbe Ilate unb 
f raff ige SHJeife jur grfdjetnimg fonirat; fonbern irie eä tljeilä 
in einem JBolEc uot bemanbern, t^eilS in cinjetnEn SKännern 
oor onbern mit befonberer Älarljeit unb unter fo£i^en Uni= 
(länben Ijeröortreten Fann, bog barauS eine pofitioe Steli: 
gion cntßefjt. Snbem nun eine folctie jMjfitiue Sieligion bencn, 
bei Toet^eu bie @ntn)ic!e[ung »on innen Ijerauä nidyt o^tnc 
frembe §ülfc Don ©tatten geljt, irirEIidj ju ^i"i[fe tommt, 
ttfct)eiiit jtt ifjnen aud) notljnjenbig aI5 ein göttlidjeS ©naben: 
gefdjcnf, ^umal jtenn ifjre 9Ranifejlation noc^ oon erfil)einun= 
gen unb i8egebcnf)eitcn begleitet ifi, bie wir unS oon bem 
©tanbipuncte unferer erlangten Slotutfennlniffe auS uit^t gmii» 
genb erÜärcn fönnen. Qift unb bcBOt nodt libcr bie 9Jatu( 
biefer i)oiitiüen Sieligion felbfi unb über ben iBegriff ber E'f: 
fenbarung u. f. ro. gefhitten wirb, Eonn fidj nun ^iet fdjon 
eine enfgegengefe^te 2tnfid)t funb geben, lebiglid) nömli^ in 
(Bejietjtmg auf ben 5Bcrt(), bcn man einer (jofititten {Religion 
beilegt, unb auf i^xt ©tellung ju ber fcgenannten natürlii^en, 
b. t). iu ber im menfctjli^cn Scrougtfein liegenben luib auS 
bemfelben burdj ©rjiefjung ju entwitfelnben Sietigion. ©5 
Einnten nämlidj bie ßinen, cHer ©cfdjittjtc jiim Srolje, jebe 
Ijofitioe SteÜgion alS strvaä bet freien ©ntroidelung beö menfd): 
lieben ©eifteS ffljibcrfiprett)enbe5 »erroerfen, unb fid) lebiglit^t 
ouf bie fogenannte nafiirlicfje Steligion bcfd)ränfen nwUen, 
roSfjKnb bie 3lnbetn, mit SSernai^läffigung bcS innerlid) ®fc 
' gebenen, aUeS ^eil aUein tton bem äufcrli^ S^atgebotcnen ec: 



nennt, wct)! ju unttcfil)ei(xn, unb t>» nii^ feiten ein ttUttifi^tS, principe 
lufes @einengc van )wci in bec S°<^tn, In ber |ie erfi^elntn, unoerdnboi 
ren Sfgrnfä^m ift. 



75 . 

«Mrtetat 2)te erfttre ^nft^t, in ti>ufmt fie fU|> nnt onf bte 
^iectt»e Senmnft beS (Sinidnen iuräcf)iel^t, timtte bann 
fteätdl^ mit ebem Abeln^ bcm StaturoIiSmuS imb 2)eidinu8 
Hmanbtm 9{cbcnb€griffe SlationaliSmuS ffüftn*), wie» 
mHH bup eben bann bet etnfeit^, bet falfc^e {Rationaltt« 
tmi, btc tecTi Katfonaltfleret «^. S>te entgegcngcfe^ 3bu 
fii)^ ober nemien tovc ,,9)ofttiut<iiiii6''^). 

Sn>tf(^ biefen belben ffottmm aber tft bie mittlere Xn» 
fibt bte, )9e((be innur bie 9lotbn>enbigteit einer yofitiüen Sit» 
figiim anetlennt, {te abec nid^ att ein &uferli4^ in ficb Tfb^ 
tefc^IeffeneS betradf^tet, fonbetn in i^vem Setl^iftnife )u 
bem cbtnfaUS ®btüid)m, wai M ^immlif<l|^et Sfunle in etne& 
3ebm fßtufk liegt, auffaßt liefet mittlem Xnft^^t treten nmi 
m bet XfycA oucb bie bei, bie man fonfi xootfl ali 8?attonati» 
fktt bc^^et; bemt nur SBenige micbten l^eut ju Sage n^ 
tmter tl^ncft gefunben merbm , mel(be baS ^g>eUfame einer ge» 
Wiä/tU^ fegebenen, t>o{tti)>en Sieligion ni(bt onerfennem Skr 
Strett muf otfo nocb in etwod Xnberm liegen. Unb in ber jSfyüt 
M^ fid^ ber l()eutige @treit nid|>t \(mo^ tsm bie Srage Don ber 
notbiocnbigteit einer ;i>ofitiDen {Religion im 3(Qgenteinen, 
Mr&ber man im (Sanken ein^erftanben ift; fonbem Aber bie 
Statur mib Sigent^&mlidl^feit biefer t)ofttit)en {Religion ftnb bie 
SXetnungen getbeitt, ob fte n&mli<!b iugleid[) eine geoffem 
bartt Sleligion fei, unb in meU^em @inne? jDie Sielbeutig^ 



.*) 1^ bie rational Christians in Chtglonb« 

"**) /^Snboa tie bltnben Hxi^Qtt beS @upematitrali imud/ in Stiicfft^t 

,f anf tbren r e l i g i i f e n ©lauben, baö ®bttU^ ni^t annehmen att bur^ ®ti 

,,\t^ M jDmfhil }U ermitteln unb ju erfaffen/ fonbeni M mitdett)eilt 

„bttt^eine unmittelbare £yfenbarund ber<9ott$eit —nur badSactifd^c 

,,9ctebrett,attbeten— derat^ fte ^anifoldeti^tid in TCb er glauben u»fm» 

//3br< (Skonet/ bie falf<ben 9iationaliflett/ bie alled S3efle& 

,/^fnbe, iebe 3:^atfa(be nur gelten laffen woUeU/ infofernfiebiefelbe 

,/mtt it^rer Vernunft ober eigentltd^ — mit i^rem SBerflanb erfldren 

,/ f 6nnen — nirgenb eine factifc^ einmirfenbe ^a^t ®otted aners 

,/lennen — iebe @rlenntnif burd^ ^Cnfcbauuno ald 3)^antafiere{ 

,/ oerfd^refen -^ biefe gelangen aOgemac^ vx ber confequenten Gntwicfelung 

,/i^red @runbfa|e< — jum Unglauben/' (Se^ring über bie SBirren 

unb SSSanbetungm \m Jtlr^licbeti unb yolitifd^en. S^f., 18S1« 0. 35« 



L 



feit beS aSorteS Offenbarung (balb oIS rcveintio, halb alä 
manifeslatio u. f. f.) fjflt audj t)ier ju mani^erlei Senrir: 
rung im Streite gefüljrt, inbem balb bie ©ui^ronaturüli: 

Pen ^lä bie OffcnbflrungSglfiu&tgen , bie SJationatiflen otS 
©egncr ber £)ff(nbnrun9 flefogt irutbcn, balb «ber outf) n)ie= 
ber bie SJationaliflen eine Offenbarung in i^rem <3inne ani 
junefjmcn »ergaben. SJwi bem religiöfen Slanbyuncte aai, 
ben roir o(ä ben tigcntlicljen ©iipranaturaliSmiiä bejeicfcnet 
tiaben, an bem audj bct 9tationali|i a:(jeit nimmt, mitg jebe 
SJIitt^etlung beä ®6ttlicljcn an unS, fei fie innerüd) ob« 
Öuperlid) (butd) Vernunft ober burdj ©cfdjidjte »ermittelt), fliä 
ein Gon ©ott @eoff«nbarteg erfd^cinen , uiib in fo weit tjnben 
aud) bie fogenannten 9{attoniiIif!en nidjt feiten uon einer im 
nern Offenbarung tburd) bie Siernimft) unb einer äußern 
(burd) iBibeE unb C()riftcntl)ura) , roeldje pci) gegenfeitig bebini 
gen imb ergänzen, gefproctien. Zbtt bamit finb bie geiDÖ&n« 
li^ fogenanntcn ©uprünaturalifien iiidjt jufrieben. SBenn 
duci) gUidj bie ©emägigtern unfet i|)nen nid)t in Tibnit |lel= 
len , bog auct) in ber SSernunft ein üvüXayov beß @&ttl!idjen 
^c^ finbe, wä()renb freilicl} bie ©trengern auctj biefc9 (äug: 
nen unb bie Siernunft fogar all ein verbcrblidjeS, ungättlid^e^ 
©Änbenerbfiüif »crfdjmäfjen ; fo flimmcn fie bodj barin gegen bie 
9{ationaliften äberein, baß bie gerd)i^tlict; geivorbene, tio^tioe 
Offenbarung nod> in einem ganj innecn ©inne unb auf eine 
unmittelbarere Säeifc geoffenbart fei, als bie Sflbrl)tit«n bei 
SJernunft. S>it ©uptanatuialifl im geläufigen @inne beg 
ffijorteä untctfdjeibet fi(^ alfo barin »om JKationaliflen, ba§ 
tt ^id) nidjt «jie biefcr begnügt, ©puren ber gfittlidjen 9J[ncijt, 
SBeiS()eit unb giebe ÄberaÜ in Slatur, SBernunft unb SRenfcfcen! 
gcfcl)id>te ju erlennen, wobei aHerbingS ein SJIeljr unb 5Blin: 
ber ©tatt finben Fann ; fonbern baf er gleidjfam in biefe SJun^ 
berwett monnigfadjer, goltlidjei: Offenbarungen eine ätueitc 
aSJunbentielt (jincinbaut, «letclje fpcciftfdj von ber erffern urn 
terfi^ieben ift, unb ^u roeldjer aud) biefe felbfl nticber nur in 
ba§ Sjeil]ältnig ber iflatur tritt. Snbem er nun, von feinem 
Stanbpuncte au$, fomoi)! bie 9!ot^roenbigfeit alä bie fBitU 
lic^feit unb ^ögli^Eeit einer nod) über bie, felber ivieber jur 
Siatur geworbene , asernunft ^inau§gel)cnben Offenbarung bar: 



7T 

jut^ti fudS^t, erft^mt xf)m bet SiationaliimM, mldftt biefe 

^bere ÖffenbaningSpotenj entweber I&ugnet ober alS Problem 

te^t^ gebeut fein Ü^t, felbft »tebet alS ein, n^enn aucb fttt« 

Kc^ i^etebeQer , dlaturaliSmu^. 9lad|^ ibm ifl bie ))ofttit)e £)fc 

fenbamng auf eine gan) anbete, i^cn bev Abrigen t>to)>ibentieU 

(en Settung ®otte8 ^iUii t)erfdi^icbene, abfolut wunber» 

bare SSeife in bie SRenfclibeit getteten, fo baf bie Qitttid)t 

Sriat4^(ttng, »elc^e ben Sertunbtgem ienet {Religion ju Ztitit 

gctiH»rbcti> eine rein äbernatärlidj^e ifi, unb itoat nid)t 

in Um ®tnne äbematürlic^ , wie aUa Ueber|tnnlid[)e, fonbem 

n^ ivgenbtoie bar&ber l^inauS. 9lun liegt a mel^r ober tou 

mger in ber %n unb Sßeife aQer pofttioen ^Religionen, ba^ 

fe bie ©e^eimniffe beS teligiöfen Sebend nidj^t auf bem SBege 

fi|ulgete(|^ter {Begriffe , in abfhacter Se()rform, fonbem in tü^» 

Bm Silbem, in ber @pradiie eineS burd^ IBegeiflerung tx^i)^ 

tm W>tni, in ber ^orm t)on SBeiffagungen , jDratetn u. (. to. 

iHnrtragen ; mä) erfc^einen fte gewö^nlicb in SSegleitung ^on n>uns 

(erbaten SEb<^tfacben u. f» to./noobei bann, au4^ baS Unl&ug* 

bare foUbev 6rf(beinungen gugegeben, nur bie Stage bleibt, ob 

boS 7(it|ietorbentIi(^e ein \d)Udft!^in 2(nbere8 unb ^ö^ereS a\i 

^i fei , toaS uni a\x6f auf bem orbent(i(^en SBege geifiiget 

unb fittßc^er (SntwidCelung burc^ @otte$ ®nabe jutommt, 

ober ob eS nur fn ber gefc^id^tticben Sntwicfelung ber SRenfcb« 

bcit feinen ®runb b^be, unb am Snbe auf baffelbe nur un< 

ter t>etf4^iebener Sorm l^inauSlaufe. 2)er unbefangene reli« 

güfe @inn nimmt foI(be Offenbarungen auf, obne n>eiter bars 

übet itt gt&bebt , unb obne baf ibm einfiele , eine fo jhenge 

@4>etbe»anb {»ifd^en bem 9{at&rli<l|>en unb Uebematurlic^en 

in biefet J^infEdl^t ^u jie^en. 3m etjten XugenblidCe ber 93e» 

geiftetimg beult 9liemanb baran ju fragen, ob bai ®bttliö)t, 

iai wm ^immel {u il^m fommt, aucb fo ober anberS l^ätte 

fommen f innen, fo wenig alS ber Siebenbe fragt, ob ibm 

baS @eliebte ni(l(^t axi6) anberawol()er b&tte gefanbt werben 

mögen. TOit \ftrifte ber innem aSelt ftnb bann rege, bet 

^immel ifi geöffnet, t^ Sngel fteigen auf unb nieber (3ol^* 

I, 51.)/ ®i^ne unb Zi^tzx weiffagen , bie 2Celtejien f)ahm 

Sxivimt unb bie Säuglinge SSiftonen (3oeI III, !.)• Q^ft 

wenn bet ^wmd wiebet gef(|}lo{fen unb bet ®etfl bet 



78 

SBfiffafiung geroidjEn ifl, bann ftagen bie 2Bcifcn btr iffictt: 
wie ijl bieg jugegangcn? unb auf ben grogcttiijcn teltgiöfcn 
©upraiiütiitatifimuS beö gebenä folgt ber aufifihliegcn&e , aidft 
feiten engljcräige bogmntifdje bet ©d)u[e. An ben Cffetüja« 
rungäg tauben fc^ltegt ficfj bie Cffen&örwn3Sff)eotie, unb 
um biefe ^auptfädjlidj btel)t ^<3} bann bet Streit. 

äötä biiljin fja&en n?ir bcn JÖegriff Ce5 ©uptanatinali§< 
muS nut im allgemeinen erörtert. 63 muß jegt aber nix^ 
gefragt werben, rooiin ber d^rifttictie SupranaturaliSmttS 
4li fotd^ei bejle^e, unb tn nte[<$eg ä}er(}ältniß ber i^riftU^K 
EßatiotialiSmug lü iE)m trete; benn ber «Supranaturaligmutt ill 
niii)t an fii^ fdjijn clroaä ßfiriflliäjeS, fo menig oia ber 
SSalionaliSmuS efroag Unct)rifl£ic[)eä. ®8 gibt einen jücifc^en, 
ma()omebanifd)en, inbifcljen ©uprannturatiärnuä u. f. m., uub 
eS bleibt alfo bem djtiflltdien Suptanotwralifien immer nodj 
übrig, bie JRtdjtigleit unb ®öttl{dj!eit ber Offenbarung, auf 
bie er fidj beruft, gegen frembc Offenbarungäroeifen ju »er< 
ftieibigen (f. Jfijologetif), woju er aber felbft tniebcr eineä 
flUgemeinen SSaßjiobeS bebarf, ben i^m bie aiernunft in legtet 
Snilanj gibt, unb wo er fiel) olfo auf ben ©tanbipuntt btä 
giationalillen wenigflenS für '^ugenblicte ju fteUen genö* 
tl)igt fje^t. ^ber aud) bet ^rijtUc^e Suptanatumliämud er* 
fdjeint unter mfc^iebenen @e|lalten. @in anberer iß ber Ia> 
tt)Olifd)e ©uptanaturaliärnuä, bet bie Ciffenbarung aI3 eine 
in bet Äirdje fottgeljenbe fagt, ein anbetet ber iproteftanttf^e, 
ber fte allein in ber Sibcl finbet, wteber ein anbetet bet 
quäfetifc^e, bet auf baä innere giijt baut. ©clb(i un. 
ter ben protejlantifctjen «Supranaturalillen ^at ber ©uprana' 
turalt§muS nidjt öbetall baffelbc ©evtäge, nodj nil)t tr auf 
berfelbcn einen ©runblage, eine ©tfc^einung, auf bie, wiemii^ 
bfinft, im ©tteite nod) nie genug iRüdfic(>t genommen wor. 
ten i% £)ie ftreitigen 31nfid)ten nämlid; über Sffenba« 
tung i^ber^aupt ftnb uon ber oben be^anbelten ^rage ab> 
(tingig, worin baS SÖefen bet iHeligion beilel)e, ob in ber Qti 
tenntnig, im ©efüble obet in ber Zi^at ; benn wie i^ bie Religion 
fa|fe, fo faffe ic^ öudj bie Ciffenbarung, bie öuf ^e JBciug \)at. 

SBir f innen nun nidjt lAugnen, ba? bet ganie ©tteit 
jwift^en @ufiranntutaliften unb Stätionaliften, wie tr mtff 



7» 

xm 3a^c}e^bc (inbur^ geffil^rt tooxUn, ffaup^^id^ü^ 
mtt.bet Xnftc^t jufammen^tng , X9Ü(l)t bad SBefcn ber fRu 
Itgtoti etnfettig in bte Sttenntnifi fe^t; unb in bet 
fOfat f^&ttt mm ^6) t)ielen &tttxt Ifitm etfpatm (innen, 
ocim man bie @a4)e )>teaei(|^t an einem anbem d^bt an* 
gefofit ^ittt. S^itt erfdi^eint bann bet et)anDe(if(|^ < proteflan« 
tif^K @n^anaturaliömu8 , inbem er bie.jDfjfenbarung in bie 
fitM, imb ^at, jheng gefaflt, in bie \ammtlid)m tanonU 
H^ «3&(l!>er beS X unb 9i S. einf^^lief t , n6)t eigentlicf^ 
ii> Btblifc^ev $ofitibiSmu& 9taöf biefent @9{leme, 
M im gdi&nftgften @inne beS SBorteS bet fhenge Suprax 
notinraltSnmS M^t, ift bie beilige ©c^rift bai Sand), xotiifa 
m4lt nut olle» in fidf \(büt^t, toai bet (S^rifi ju glau« 
tm ^at, fonbetn auci^ Xuffd|>(uf iibet.jDinge ett^eilt, bie ben 
CHoubcn junac^ji gat nietet berilil^ten, fonbetn metap^pftfcliet, 
b5meIo^f4ltt 3(tt ftnb u. f. w. jDtefet %nfi6)t ift eS genüge 
ta| ctwoft, gleic^mel n)0 unb toie, in einem (anonif4)en S3u(^e 
Me, um folcl^ea unbebingt a» einen unmittelboten 7ini\)ptn^ 
^tOidttt 8Sal(^tlS)eit ju ^txtfyttn, t)Ot bem iebe Sinfpta^^e bet 
Semunft Detftummen mufil. 9la(|> biefet 2(nft4)t, xoüd)t bie S3es 
griffe Offenbatung unb JBibelinfpitation billig ibenttftcirt, maten 
bte Serfaffet bet ^eiligen @d^tifi Abet aOen, anify plE^pfttos 
Iif4)en, c^^tonologifd^en Sttt^um u. f» n>. et^aben; unb fomit 
witfl ifyc alles alS 9{ationaliSmu8 etfc^einen, n>a$ in ben 
mofotfAen Utfunben, wie auct^ in benen beft (S^tifient^umt, 
baS SBiffenfc^aftlid^e bon bem SteligUfen, ba$ ätiU unb jptU 
fftmift bOtt bem äßefentli^^en fc^eibet, ft^^ äbet bie %nti)tnß 
tie bet bibltf^^en Suchet, äbet Sntegtit^t beS^anond u. f.w. 
ein frcieted tttt^eil etlaubt, unb baS JDogma t>on einet butc^s 
Singigett »6ttß^en Snfpitation in 3weifel )ie]()t 

fiSebeutenb ^milbett etfd|>eint inbeffen bet po{ttit)sbibIif4^e 
@tt)>ranattttali8muS, fo auSgebtüdCt : @ottlS^abe butd|> au^etot« 
benfltcf^e Setanjialtungen'gen)i{fe Stfenntniffe f t u ^ e t jut Steife 
gebtac^, als bie i^tet SSetnunfi äbetlaffene ÜRenf^^l^^eit )>on ft^^ 
öttS batauf gelangt fein tbAtbe. 2)iefe ^b^txn @lauben§n)al()ts 
^ten , übrigens audi^ auf einem &betnatutti(l(^en SBege mit^ 
get^etit, feien nun in bet IBibel ent^^alten, wobei man itbodf 
immerl^ einiget M ^Cnbequemung (Vccommobation) an bie 



®ä}VaiiS}t tifT 9l<nf^en fuffen, unb übtr^auipt nidjt aUtS gar 
ju budjftäMicl) neljracn muffe. Zuä} fei bcm 91. Z. iebcnfallä 
ein ^i^rjug t)or bem alten einzuräumen, unb ouf 3eit< unb 
©rtäoerfjälfniffe billige JRücIfidjt ju neljmen. £)iefe 3£nfid)(, 
bet eS iTOflt an roiffenfdjaftlictjct Sctjörfe fefjlt, bie fidj ober 
bet ungeEünlietten, [cljlidjten jDenJioeife beä gefunben gRen« 
fi^envcritänbeS in ber Stegel beffer ju enipfeljlen mci^, alS tie 
(treng butdjgcfü^rte golgerung beä einen ober anbern bet bei: 
ben jireitenben Si>jleme, fjat audj unter bem 91amen eineS 
„rationalen ©upranofurflliSmuä" bei Bieten aditungSroer« 
ti)tn &dti)xttn, mit bei bec STfelirga^I gebilbeter gaien SbttiaU 
gefunben. 

"Ün fie fdjiiegt fic^ bann, im Sanjen genommen, aud) her 
©uiptanaturaltSmuS betet on, nüdft bie Stetigion poriüglidj 
in baS ©ittlidje unb fomit in bie ^Ejat fe|en. 91a^ ii}- 
nen ift bann bie Offenbarung bie äugerlicfie ^romutgation 
beS ©ittengefe^eä*), oerbiinben mit prooit>entieUen SJeran« i 
(iflitungen, bie fittlidjen Sroecfe in bet @rjie^ung be8 SÄen« I 
f*engefd)le*teä um fo fidjeret ju crrci^en. 3n preng po^ | 
tiwr ©eflalt gefoßt, würbe biefe Knfidjt, in ireldjet baä ®b i 
feg alö bie eigenilictie Offenbarung flefü^t irirb, in baS 3^ | 
benttjum jurütffü^ten. 

3BefentIi($ oerfdjieben aber wirb fi^ ber OffenbaninflS« 
begriff bei benen I)eröu§flellen , weCi^en bie JReÜgion junäc^ß 
©nebe beS ®efüt)l§ unb beS fromm begeifierten fiebenö ifl. ia 
nämliii) nadj biefet Änfti^t weber bie grfenntniß nod) bie SEb"! 
ber einzige unb legte Sroed ber Sieligion ijl, fo wirb auä) 
naH} ifjr baS SBefen ber Offenbarung ni(bt fowoljt in SRil« 
tbeilung üon geroiffen aUabrfieiten unb ^flidjtgeboten, a[§ vitU 
mebt in einer l)*i^Iid)en entfuttung beS innem SebenS, in 
fiberfetiwönglidjer 9Banifeflation be§ Uncnblidien, in ber g"2e 
religiöfer ffiegeifierung, in urtbättget Äraftenlwlöelung beS tjö- 
Itiern StnußtfeinS, in 3}{ittl)ei[ung non neuen Gräften an bie 
SRenfcb^eit u. f. w. befteben. ^toav wirb md) biefet ^n= 
fid^t, „wenn geoffenbart wirb, aaä} auf bie erltnnenbe 



•) ©D bei git^le Äritif aBet Cffrnbtirungni. 



81 

„S^jjleit unb Xxaft eingni>ir(t;aberbaiaii<fo^ttctnito<gS, 
fMf'i^^ bie&ffenbanms ®otUS f&v tim QittÜ^ (uoß 
^mtttObaxt, neue, öbemat&rUdl^e) ÜXitt^eUund detptffev, tne^ 
^Dber tnmber übemmiinftigei: iBegrife tc su ertldren fei«/.; 
,,fonbcm bie ipefenttic^ neue SefKmnrt^eit bet Srienntniß^ 
„weife entfielt in IBedlettung unb ®efo(ge einer boS 
„mmidflid)^ Seben aber ben menfdl^Itdi^en ^uflanb Übtt^mpt 
^evneuevnben Stftiti^ttit, nämlfct^ ber ecldfenben 
„XHfiüitüt ®otta^'*). m^ biefer in neuerer Seit ^%6) inu 
mer mebt^ ®eltung t^erfd^affenben 3Cnft((>t t)an £)ffenbarung 
(^erUfung?)^ bie au6) n>efent(t(li^ mit ber Don ^dj^leiermad^er, 
be SStttt u. Z. äbereinflimmt, bi(bet bann nicbt fowo^I bi; 
bl^tt wn @(brifitnft)iration u. f^ w. benDrufjtein/n^otan 
fe bfDergtrenben @9fieme p ettennen tt>ären, oIS ^iümüft 
Ke (BMfioIogie unb bie Xnftct^t baruber, toelcbe Stellung baS 
ittifttnaftköert (S^ri^ in bem ®anien ber SRenfc^engefc^ic^te 

ttebr^geat toirb ^ üuü) bei benen, bie mit ibrer 2tnft(bt 

MftStetigion imWlgemetnen auf bem Sßpben beS ©efubfö ^^ 

Itm, eine fBerfcbiebeni^eit in IBeiiel^ung auf bad, toaS tbnen 

£>ffinibarung auf biefem ©ebiete i^eißt, jeigen* SS&btenb ti&m 

Üd^ ben ®nen bie Grfcl^einung M ©ottlicben in bec SRenfcb- 

^üti bttxtl^ mannigfache @tufen binburcbgebenb, in Q^xi^o ben 

j^&f^jlen ©ipfel unb eine fubiectit) mit bem ®lauben {u er^ 

^j^en|»e SoOenbung erreijdbt iu boben f^eint, ol^ne baf fie je^ 

4bi9^ einen oHju fh:engen ttnterfc^ieb iwif#en ben txyr^rifUicben 

r4E9i>et{ungen g6ttlicber ®nabe unb bem in 6brtjlo erf(|^ienenen • 

.4^liile. ma(^/ (i»gL bie Ateranbir^if^e £ogo§ibeeO Rieben 2Cn^ 

ibfixreine fc^roffere ®renilinte 2n)ifd^en . bem ^CKgemeinreligid^ 

|to.4mb, bem j|^pf<ift$S^ri{Uid!>en, unb u^terfd^eiben baber 

>ie; ^fäiöft JDfj^bamng, bie i^^nen mit ber (^Üfung 



*) Sti|f(i& ©^ftcni bet d)rif!l!(l&en Ce^rc. JBonn, 1831. ®. 
fBdI. bomit SSwcflen 2Dö0mot(« ®* 345.: ,^ntec Offaibanwö wrs 
^/ft^e» »ir bte Kettlerttng ber 95ttUd}Mt ©Habe sunt ^etl 
// ht6 defaUenen sg^enfd^n^ in i^ret urf^rünglul^en äBttfung auf bte menfd^ 
„Ud^e ^Mtimtnii^*' unb 8if<!^er (Sinldtund in bte ^odmatt!» Züb., 
1828. e. 36. ff. 



83 

unb fcem geben ber ©rwbc glcidigtlt, ütifo aUctbeflimmtcilc »oii 
bem, «mS etwa fonfl iiodj (SbleS iinb ©rogcS auf bem religio: 
fen (Stbiete erfdjieiicn tfi. Tiie etftnz 'Änfitljt, bie wir aui) 
beti inii»etfaliilifd)en ©uptanafutaliämuä nennen fönntcn, t)at 
BorjAglii^ in gerbet*), bie leitete, bct vatttculatilüfclje, 
fjiecififdj : djrijllidje, ^at «oräüglirf) in ©djl ei et machet \i)i 
xm Stepräfcntnnlcn gefunben. SBiü man nun bie le^tere 
au5W>lie6lirt) ober in einem eminenten iSinne ©uptanü^ 
tutflliSmuS nennen, ba fi'c in bet 3:i)at mit ^(uguflin ei: 
ncn fdjarfcn ©egenfag jwifcljen natura et gratia annimmt, 
unb unter ber erflem alleS befagt, roag nici)t in baS (^rt{ilid)e 
gebenäprincip aufgenommen unb in eine neue Grcatur »et: 
roanbett ift, fo lägt fic^ bagegen nidjtä einroeiiben. aSit (ja^ 
ben bann eine« gejtcigerten ©upranatutaliörnuä, einen ©upra^ 
mrturadSmuS in bet jirciten ^otenj. 9Iut aber ()iite nian flctf, 
biefem ©uiJtanafuraliämuä ben iRationaliämuS bittet entgt' 
genfeläen ju njoHen; bcnn bicfer, alä bloger Segnet eineä ben 
freien SJernunftgebraud) (jemmenben 9)ijfittüiämuä, »etträgt 
fid) mit bem eben beäEid)n(ten mobttncn ©u|)fanatutaIiämuS 
tTßQfomntenj nenn er gleid) nicl)t grabt not^ivenbig baju ge= 
^Irct obcc barauä (jetuotgelit. SJaä aber biefem iSuprönatu= 
taBmuä alä SIBiberfpicE entgegcnjufteen »Ate, ifl oielmeljr 
baS, »aä fic^ !tr(it)engefd)idjtlid) unter bct gotm beS '>J)ela= 
g!ani§ntu§ unb @emt)pe[agianiSmu3 auSgebilbet l)ät, imb nxtS 
niiftt feiten bei benen jum SSotfdjein fommt, bie in anberct 
^inftc^r, b. i). in SÖeäie^ung auf bie aSittöeilung von eiFennt- 
nilfen le., ©ulptanaturaliften Ijci^en. 

SRan fieljt nun aber eben barauS — unb baS foCte .bet 
ßiMÄ biefet ÄtiSeinnnberfe^ung fein — roie wenig mit bct 
äBtäeidjmmg ©uvvaiiafutati6rauS unb MalionaliämuS gefagt ij!, 
reenn man fid) nidjt übet gciuiffe ©u()i>ofitiüncn »erflänbigt. 
So lann bet Sine in einem gewiffen ©inne JRalioiialift ^eigtn 
Ci- JB. im 2)ogma »on bet ^äü^m ©c^rift, in bct 'aiigclulo; 



*) Dtt gffammrttcn ©teilen borätiec in .^ttbtr'ä I^ognintil. Sciia, 
1805. ©. 20. unttn „Offcnbturung." Kn biffi,- Knfiii)t f(J)!rc6tn 
fitfi mplji; Pin nvnigti: bf SBettc, Xitfln; !B>mm3art»n--SrujiH«, -liaffi 
Iftfng« M bie ©rijlfittmattftftti: Zivcflm , Kiefd), tv.Se, UUmnmi an. 



83 

Sit, <Ef4Ktto(ogte u. f. »>.), toil^renb et ht einem anbertt 
et&dt (). 93. in ber Seilte t)on ben beiben Staturen, in bet 
t^ wn ber @änbe unb Sriifung) entfd^iebener 6tq)rana$ 
turoltft ifl^ unb umgefel^rt (9Ran t)ergletd|^e }. jB. ben @tu 
yianaturaliSmud eines ©d^Ieierma^er^ SRarl^einecfe^ be SBette 
mtf ber einen^ unb ben eines Steinl^arb, IBtetfc^neiber, &dfott 
ft»f ber onbem @eite,) Konten n^ir iebodSf ber Xbf&r}ung 
n^en )tt 2CuSbrAd(en bet @^ule greifen m&ffen, fo n>ärben 
»ir ienen po^tbtn SupranaturaliSmuS, ber fiö) an bie eim 
not gegebene 9Rannigfattig(eit beS geoffenbarten bügmati^ 
\j)m SDenIficffed if&lt, ben materia(en, ben, ber mel^r ein Sih 
llAffefimimen ber Gttenntnifi in ber jDffenbarung fielet, ben 
fßmoUn, ienen, ber bie religiife 3bee felbjl, n>o {te immer er: 
fi^nen mag , f&r bie JDffeitbarung \)iilt, bm ibealen (unit^er^ 
fUtfifcl^en), ben aber, ber fte nur im &)xifllxö)tn ^tMirtliift 
f^, ben d^rijitic^ « realen ( f))eciftf(^en ) SupranaturaliSmuS 
Mmen; n>ien>o^I n>ir auc^ l^ier jugeben, bafi nidj^t alle bie 
M#iebenen ©efiattungen in einen geeigneten tR(ä)mtn ftc^ 
foffm (äffen. 

3)01 ©trdt biefer ©pfleme felbjl ju fi^ß^ten^ fanti 
nt^t Aufgabe ber 6nc9no))dbie fein« & xo\x\> t>ie(mef)r 
Ißxdäfm, barauf aufinerffam ju mad^en/ »fe nur auf 
bcm ®ege einer tiefem ^)f9d^oIogifd[)en ßrforfc^uiig unferer 
tetigtdfen 3(ntagen unb äSeb&rfhiffe einerfeita, unb einer 
m)Hirt$eüfd^en gefd[)id[)tl{cf)en SBfirbigung ber |)oftti))en Z^aU 
\ciäfm t>a @^riftent^umd anbererfeitS, biefer n)id^tige ®treit 

entfidf)eibung no^e g^ebrad^t werben 'lanm 



SBenn »ir1m vorigen ?)aragrapl(>e bie ©egenfd^e au8 einam 
ber gefteHt l^aben, fo foHte bieg feineöweg« gef*e^>en, um pe t)on 
l^ier au8 ju toermitteln. $aben wir ben abeologen bal^in geis 
Mt, t>on »0 aus er bie t)erfdl>iebenen (Spjleme überfe^en, unb 
i^ ben gaben gegeben , an bem er jtd^ bmä) baS anfdnglidi^ 

6* 



itjin fo fd>einente gab^tintti f)inburdjminben fonn , fo ift iiiiferc 
Aufgabe erfilUt. «RidjtS i)l bcr ättjfen SBiffcnf^aft gcfäljrli^ 
d»t, nidjjtä gleitet einet geljäfftgen caiitatio nul)r, oll roenn 
ein 8e[)tcr, gepü^t auf bie Ueberlegenljeit feineS ®ei(lcS, bm 
3Ängcr ium ooroii§ in ben ©treif ber ^ottljeicn ^incinjieljen 
unb i()n but^ be(tcd)(ict)e SJcbenSotlen für bie eine ober ant 
bete betfdben gewinnen reiU. JBefnnnt roerben ^U ber Än; , 
fing« altetbingö mit flUem, ronS oiif feinem Oebicte »otgeljt, i 
unb ftingemiefen »erben an bie SSittel, beten er fi'dj ju 6*= , 
bienen, an bie SBetEjcugc, bie er ju gebtöuct)en Ijat bei b« ;,- 
Arbeit, ©cfdjiiijte unb ^tjtlofopfjie, bnä finb bie b«= ^^ 
ben großen ^ü^ter duf ber l^eologifcben &el)tba[)n, unb an . 
fic finb n)ir ttii^) bei bein @treite übet StationoliSmuS unt ,| 
@uj}tanatura[i€muS geivicfen. 3e mebt toit mit ää)t )}E)ilofDs ^ 
()()if(ijem ©eijte bie religiöfe SRcnfdjennotm: in iljren tiefittn ^ 
(Seijeimniffen belaufeten, jemetitTOir mit ^lorljeit unb ©djärfe , 
beS ©cbanfenS, ober aud) mit ber bnju nötljigen SnnigWl Ij, 
beS &t\iiß unb Scgeifterung bcS ^erjenä ben religiöfe« Ttib y 
lagen unb äBcbürfniffcn nodjfijüren, beflo me^t werben toic ^ 
fonjo^ einerfeitS ben Umfang, «Iß audj anbcrctfeitä bie ®renje u 
unferer fpeciilatioen Äroft ettennen lernen; bejto inutet »itb J 
fii^ ba@ SSebfitfniß be§ ©(aubenS neben bem mit bem reclfj 
tcn ©tauben gar n)oI)l »ettrÄglidjen SiffenSbtnnge mi 
gorfdjung§tti,(be gellenb nindjen. 9iidjt nadj außen aDein in Mt , 
tranScenbenialeii ^6ben einer ni<^f fetten fcfjreinbUgen SBes ] 
tai)I|5fiE roitb fidj ber ©c^iroung beä fpeculatioen ©ebanfenS , 
ju ergeben »trfudjen; fonbcrn nad) innen äti roitc fid) bie ää)U 
re!igiongipt)i[ofoi5&ifd)e Steflexion roenbcn, unb auf bem SEBegt 
rilier flufi ber aiefc ber innetn ©elbjtbeobodjiung unb ^tfa^: 
rung gefcljßiiftcn ÄntljroipalDgic roitb am e()ef!en ein 9)fig«ct= 
flänbnig fi^ löfen, baä fidj eben grogcnt^eil? auö bet SJet^ 
nac^Iäffigung tiefet ^eiligjien öltet ?iflid)ten etflütt. Unb 
tiefe, üon aOen fi^on gemacfifcn ©iiitcmen tinabljäiigige , pfij: 
^olpgifctje ©elbftbcDbadjtung ifl in ber Sfjat eine beS ädjtcn 
JRationaliämuä allein »ürbige 3fufgabe, roaljtcnb pdj bet fladjc, 
geiß:^ unb gemüt^lofe 3)o))i3e(sänget bcffclben, ber fid) aber 
auf ben «Kamen am meifieu ju gut tljut, bamit begnügt, 
baä Den Jtnbcrn SBorgefaut« bis jum QM n>icberä«fiuen, imb 



85 

mdj^ fdten fogar bie aI6 (Setter onfembet, bic eS toagett, 
imt einen ®ifad)t tiefer ju graben, alS bte Sorg&nger*). 
6ie tft aber anö) bie 2(ufgabe bed dcf^ten ®iq)ranatural{$^ 
tttrt; benn nur bem gejtemt, aber 9lot^n)enbtg(eit ber jDf^ 
feaborung ein Sßort mit )u f))re(ben, ber bte eigene iCraft Der« 
fadft Ibat unb bem 3n>eifel in beffen Srrgdngen unb Serjwetgum 
gen gefolgt iji, nicbt aber bem, ber atxi Srig^eit be9 ®üfM 
9ber S^gbeit beS ^erjend unb ®(l(^laff^it beS SBiOen» bte 
piftmi, todd^t baS SBSort ®otteä felber forbert, unterl&p 
(i S^eff* V, 21.). 3»it ber pfpcj^ologifcben t>erbinbe ^öf aber 
bie unbefangene, l^ifl(mf(l(^e %ov^dfmi. 3e mel^r n>tr mit ienet 
Scf^tung, bie toir ber ©efcbicb^e unfered ®ef(l|>Ie(bted äber^aupt 
fc^itlbts fmb ; bie ©efialtungen beS religiifen ®IaubenS mtn 
ben oerfdbiebenen ISilfern verfolgen , bie @9{{eme ber religti« 
(en Genfer bur^^ge^en unb fte prufenb mit Dein SBorte ber 
64^ft unb ber Sebre beS &oangeltum5 jufammenl^lten , fe 
OK^ mt bann bai äu^ttüdf ®eof enbarte mit bem inner« 
iu^ ®egebenen sufammenlt^alteU/ eind auf ba$ anbere belieben, 
dnS tur^ ba§ 'anbere ergdnjen unb beleucf^ten/ beßo me^r 
mrb ^d) iene freie Harmonie beS ®tifta in un$ gehalten, 
bie Don bem ftnflem ®rubelgeifie be$ Derbumpfenben 2Cbers 
glaubend eben fo tt)eit entfernt i|i, ald t)on ber feid^^ten Seidj^ts 
ffrtidfeit eines tfoäfmut^Q abf))re^enben Ut^ubenS, unb in 
im Sefenntnijf e , ba|i; toie man a nimmt, aQed gittUdS» 

Utb aUed menfcblicl^ iß (ndvta ^da, avd^Qwmva di navta)^ 

loirb fic^ bai @treitenbe, mit immer fteigenber Seru^tgung 
f&r bie SSa^r^eit fuc^enbe ©eele, ^u Dereinen {heben. 



r 



§. 28. 
^t bie 3n>edfe be8 yraftifd^en, 4>^fUi(^:rfir4^id^en 
Sdb^g i{i f(i()on t)iel gewonnen, xo^xcx xnaxi einerfeitd ben 



ttcc bie ®efü^Ut^eorte, U^ nid^t fetten bte ergeben, wel^e bem freien 
Sernnn{tdebr<u4e fonft fo Wsß, bad äßort reben« @oU man SA. ^ann 
«ttttbern , »enn fid^ Stiele unter foU^ UmfUinben ben 9lamen „9tatto: 
»0^^^/ mit aUd^t t)erbeten? 



freien S^ernunftgebraud) fo roeit geftatfcf, bap unbefangene 
gorfdjung iinb fomif eine wijTcnfrf)afffiii)e SBeljanblung bcc 
5£()eologie m6glid) roiib, unb rccnn anbecctfeitä bec fromm 
begeiliertc Sinn fid) [o rceiC mit bcm d)rifl(iii)en ßeben ttt 
fii;d)lic()en '3cmcinfd)aft bcfveunbet, bap er in Sef" Sfjvijlo 
bic abfolut wonftänbigtie, gefci)i^ftid)e Qiotteö: Offenbarung, 
baS fif tlid) ; rcligi6fe Sbeal ber SJIenfd)l)eit unb brn ©tiftf t 
beS JReidjeä ©otte6 auf ©rben aufrichtig anerfcnnt, 

es ift fdjon äftet bcmerEt werben, bog bcr (Streit iwu 
fi$en ©uljranafutalificn unb SRationaliflen ein ©treit bet 
äBiJTtnfdiüft, bet ©djule fei, unb bo§ Eircljlicljc Sebcn nic^t 
unirtittel&ar betü|)re. Unb in ber Sfjat lägt fidj nadjnieifen, 
wie ber ©eflcnfag, fo wie er je^t unter unä lebt, erjl fpäter, 
unb oUerbingä erp in golgc wiffenfdiflftlirtjer Untetfui^ungen, 
ftdf gcbilbet bat. Sie ÜBebingungtn baju waren freilicb fdjon 
früljcr gegeben, unb wie eä nun, wie wir oben (§■ 23.) ge: 
jeigt babcn, von jeljer greunbe unb ®egner ber ipbilofüpb'fdjen 
Unterfudjmig gab, fo gab e9 in SSetbinöung bamit »on jcbet 
foId)e ©eitler unb ©cmüt^er, welcbe, ibrer ©runbflimmung 
unb JRidjtung nadj, mebr bem Sfationoliämuä imb foldje, 
welcHjc me^r bem ©upranaturaliömuS »erroanbt finb. (Wlan 
»gl. SrigeneS, ©cotuS, 3Ibälarb, SwingÜ «uf ber einen, Set; 
tuKion, 3tugujfin, gutftcr, ßalnin auf ber anbetn Seite*).) 
9Iid)tä ift alfo unbilliger, nIS ouf ÄuSfdjeibung beS JRntionn= 
liSmuä öuS ber firdjlidjen ©emeinfdjnft onjutragcn; eine un= 
Ijrotepantifcbe gorberung, bte ouci) bei bcn be(fcr2)cnfenben um 
tet ben warmen unb öufridjtigen Siertbeibigern beS Siffenbai 
tung§gIaubenS ben gerccbtepen Unwillen erregt Ijat. 

•) Utittt)cMpt »See CS fiimr ju fageii/ ob Hol ^rincip bct SÜefox-- 
raation ein fupranotui:ali(Hf(l)eä ober ein tütionaliftiftSeä gciDeftn? obwotl 
i(be 5)art()(i bitfe writflefrtjtititltiije SBegcbcnl)(it ju iliren öunften in Kr: 
nn^i^ ne^mtn mbi^tt, Seibrä (ommC juni !Boi'fd]fln, ipincotil bn Unfw: 
langtne cingeftcSm loirb, bog tag fii pro natura llftififie ©ement, frtfßcj 
auc^ in nneni noltinenbif|ti> 3uf()n)tntnt<ini]{ mit ber StU, ba» normen* 
fdjenbc iDcii:. 



87 

SMta6)ttn toit nun ben @treit Don ber }fxüfüfd)tn @ettf^ 
iMHi Seiten t>a unmittelbaren (Sinbruded, ben er, ol()ne auf bte 
einzelnen ttnterfc^eibungen einjuge^en , auf ben beobad^^tenben 
eaten machen burfte ; fo erfcbeinen mi bte 9{ationaliflen 
wefentßd^ aB bie SSertreter ber freien, »iffenfcbaftlicben 
gorfdbung, bie @upranaturalt{ien ali bie fi3eii>abrer be$ pofitis 
wx ©laubenS; ber (t^rißli^^r^fircbUcben Sntereffen unb ali SSer? 
treter ber prafttf^^en , t>oIf dgemdfen Sr&mmigleitj baber oud^ 
gtoobnlicb bie Settern ben Srflern Unglauben, biefe jenen n>tei 
ber ttnn)if[enf(baftli(bf eit Donverfen. @ol(l(^e $Bom>ärfe bern> 
Iftn aber beiberfeit» auf einer unn>&rbigen SpIgerungSfu^^t, 
unb treffen meijl nur bei ben ttebettreibungen iu*> Sgior 
ben extremen aber aQein foll ber ^Cnfdnger g^arnt loerben^ 
ii&mlu^ einerfettS t)or iener SSerbumpfung unb IBefcbr^nlung 
beS ©eifteS, bte in ginilid^er SSefangenbett beS fi^cbfkbenS 
fpm aaffeften 2(ntbropopat^Smu& unb fomit ium l^mlpfm 
Aberglauben (Aäll^lerglauben) bi^fnl^rt« anbererfeitS t)or iener 
Utof Demeinenben^ au^b^bl^nben, olleS geben», alleS @(^tt)um 
^t& unb aller SB&rme ermangelnben 3CufE(Ärerei, bie in ibrer 
cingebUbeten S&t\&i)dt um berjlofen Unglauben mclit mebr 
loett entfernt i{l. Qcoi^m biefen beiben 2Ceufier{ien ift Stcnm 
genug für bie geifttge Sigentbitwlicb^^it Dorbanben, beren freie 
<Sntioi(fe(ung t)on |ebem gewünfcbt «»erben mufl, ber nur im 
Sufantmemmtlen aller ^rdfte bte Sifung ber unetbli4>en 
Xufeobe ber SEBiffenfd&afJ, für m6glidS> l&dlt S»it 3C4^tung %ox 
ifber Ueberjeugung roerbe boS eine toie ba$ onbere @9(ieni 
Dor ben SBUden be» Sie^rlingS entbüHt, unb lieber gel^e man 
ut ber SSurbtgung beS ®egner» ju ximt, ali bog man burdS» 
barfdbe& ^(bfpred^en auf bie eine ober anbere SBetfe ben ^^un^i 
let im i&ngem ©efd^d^te ndb^e; ein Sret>el, ber ftdj> ferner 
r&d^t! £)te acbte aßiffen{d[)aftlicbfeit forbert iebenfoHS ein mit 
bem b^#^ ©rabe >ott @elbßt)erlaugnung ' unternommenes 

*) „ @o (aitße b!e !Ratfonalff!cn ntd&t unöemänftiöer SBeiTe bie ®tts 
i^pctnaturaliften für tmt)nmfinfti§ erfttren, unb hk ©upcmaturalijtoi 
/; mcfet un^iriftli^er SSkife bie Sflationaßilen al^ Un<briflen be^ianbeUi , bat 
,,bet: ©trcit »eb^c eine relißföfc, no(|) eine ür^e, ncd^ eine j>olitif(J)e 



einflt^en in frembe 3£nfi($fen, gebulbtgeS SBerweilen bei 1 
felben, ^ott^ctloreS llbtuät^en bcr @ri!inbe, unb ein be^utfatn 
Uttfteil. JßettQcljten reit nun mit folc^cr ©effniiung baS i 
ffem beS ©uptflnaturaliSmitS unb bie iJarlicÜungen fdi 
OMfdjiebenfn JBerfec^tet , (o werben von , fnllä wir au^ ben 
tationfllijlifdjen SRagjtflb mit&rtngen foUlen, »of)! boüor be^ü= 
tet roerben, l^ier biofe SBefd)ränftl)ei( , ©cijleäfdjwäcije , 58er. 
ftnfiening iu erblitfenj [oroie wir umgcEefjrt, bei äBcurttjei; 
lung bcr tfltionaUfiifdjtn Sebtgebäube, aud) »om fuipranoturaliftii 
f{l>m ©tanbpuncfe quS in ftinetiei 58erfe^etung unb aSetbädjt 
tigung cinfliinmen werben, (glei^roie i'djon Eeffing irgenbwD 
übet ia^ ortljobo» ^tidjenfpftem gefagt ^at , „ba§ eS teineä: 
wegä ein blofeS glidicetf con ©tiimpcrn unb ^albiibilofo: 
pljen fei;" fo wirb fttb flu(^ fein billiget «nmagen, bie Sias 
men ber neuem, mit nüdjtcrner äSeronnentjeit fännjfenCen SSen 
ttjcibiger be9 SupronatutaliSrnuä , bie e&rwürCigen Siamen 
eines ©torr, Steinljatb, Ännj)!), ^eg, % @. gjiüßet, glatt, 
©djronrj, ©ttuöef auS ber Stettje ber roiffenfdjoftlidfen 
^eroen ju fircicbcn, eben fo wenig, atä et bie tiefern unb 
nief)t feilen nuS einet gcifketdjen SebciiÖJ unb (Scfdjidjtäbeob» 
üd)tung gefdjfiiJften üBeroeiSgiiinbe eines Hamann, GlaubiuS, 
fioüatet, Segler, Schubert, ©teffenS, ^etnrotl), SHIjolucE mit 
bem Ijodjfiiljrenben 3tn<itl)cm beä „ fljeologifdjcn UnfinneS" 
branbmflrfen wirb. SRit bemfelben SRedjte milgte et bann 
baä g)tei(le »on bem, was wir t>Dn Kugujtin, SEljomaä o 
ÄempiS, ßalüin, gutier, ©ijener, ^aSwI, genelon, ja felb|l 
nidjt ireniget won bem, wo8 wir Bon ^erber, ^Eo^jj^oif, "&. 
^aÜXti unb ßcffing befiljen, unb »effen wir unä boi^ 3(Ue tü^; 
inen, in bie getfje beS abfidjtlictien Sgnorirenä oerfenfcn woUen. 
ffion ber cnbern ©eite aber wirb öui^ (ein woblbenEenber, won 
bem ®ei|le d}ri|l[id)et lOtilbe bun^brungenei ©upranaturalill 
baä 2Cnbenten bet SKänner antaflen rooßen, bie in ber 3"t 
beS i>f)iIi)fopI)tfd)en @rn!act)en& bem in tobte formen »erfun» 
Eenen .fiir^ienglauben mit offener, ijettcrer ©tiin, ber aud) 
mit Einblid^ frommer 3(l)nung be€ Seffern, baS batauS erbli^= 
Ijen foUt«, frcimüt^ig entgegentraten, cine5 ©emier, ©aroe, 
äoOifofer, ^erufalem, ©pölbing, SEcUer, JRefeirilj u. f. ro^ 
bercn ßc&en man nut ju betrad^ten, bcren ©c^tiften ] 



ten nM 



Bütfmtdffü man not ju Ufen tomc^; wen f!dj^ ba^n )u tbn^ 
{Cttgen, ttfie j^eiltg, toenigficn» ben ÜXeifien tmtct tj^ttm, Stc» 
Itgton imb G^nfientbum waren; itnb toit Uim ificftittnU, 
fönbent er^Itenbe Scnben} i^te U^nen ®(brittf (ritete*). 
Wt&^U €t bo^ aucf^ aus ben Altem , t>on bev i(trd(^ J()0(bges 
ofbteten fBktUn eine« 3tt|lin; (SIemenf; jDttgened, felbfi ünti 
TttftanafivA , G^rpfoflomuS unb Xugu^n, aud benen eineS 
ätoingß unb Wttland)t1)on , eineS ©rotiuS unb &am. SStxtn* 
fM fo mand)t9 t^nDif^en; wai, behn Sichte befeben, bte ®pnß 
ten^beS SiatiotialUmui an {t4^ trigt! gu gefdl^meigen ber 
gefegneten , ptalA^dfm Sßitffamfeit , beten ftc^ aucf^ unter ben 
rattonaItftif(ben ai^ologen im $rebtgt:: unb @cbulfa4^e SDlan^ 
4t iu er^uen gel[)abt! 3a, bie @a4^e inS ®rof|e genom* 
men, barf nt(|^t t>ergefen n>erben, xoai au^ wn ^xi)ttf)t^ 

*) SXon t>frdejfe to4 nit, baf ber Slationaltdimtö blefcr Vtixmtt 
fiäf grabe im ^tcnaften Gedcnfo^ gegeo ben au« Ondlonb utib Sranfreu^ 
^bergelommmen unb aud^ in jDeutf^lanb {t4 oerbrettenben JDetdmuS 
unb 9taturaltdmud enttoi^hUt, unb man tohrb aufSidren, bieff Ie(tem 
mit bem 9(attDnaIt<mu« in einen Sopf su toerfem Gben «oeil bie jDeia 
jMt bei {(^ten Yndtifm auf hai pofftioe 6^ri#ent^um fi4 an bal i\ux^ 
Wiffitn, »ad fU^ am Xeid^^'angreifim litt, ^locA aber ber Stotionalüs 
moö oon fetnem 0tanbpuncte an« fih; ba«IUm9efent(i(be b^/ glaubten bie 
ttwl^lmeittettbett S^ett^etbider um fo fld^cec bad SBefentUcbe iu tetten, 
soenn fU baö UnwefentKd^ preiödaben* jDaf fte ft4 nun in Unterf^eibung^ 
beS fBefentCd^en unb Umpefenttid^en ^Mnf^t ^ahai. Idnnen^ unb btf 
beim MXb\en ber eiä)cAt biett)eilen and^ etnniS wm Sttxne mitgind/ foOt 
m^e deUbtdnet »erben* 2(ber ein {fehler ber (linf[<^t ifl nod^ lein gefrier 
bei 4^€t^oa^ ^1^ ergibt im frommen Gtftr da Sentfalem mim. IBob 
toire unb dtouffeau / unb toit ebel ftt(bt ber ^emiffen^fte CSembr gegen 
ben frinolett fBalj)tbt abi SGBie brüberliib »ertrugen jjlcb aber aud^ bie bo« 
molken C^upranaturoUften mit ben ^fennem M dlationaligmuS ! 3as 
cobi ttttb GStaubtuS^ «Hamann unb «^tber blieben «^iensfreunbe aud^ bei 
ber Setfd^iebenbett ti^rer ^nfnbten; unb wie oerwanbt im i^5bern geifh's 
gen 6ttme f&^lka fid^ ber feurige Satmter unb ber nüt^teme^ fUtre> aber 
iortfS^lenbe CSpolbtngl £) man b^re bocb auf/ biefe S^t ber i(btsid<ria^re 
n* f, w« $u tyertdiiemi @ie mar eine fdf^ne 3eit» SDton fpr ad^ »enigec 
Mtt ®emüt|^/ (mie ^&$kr rid()tig mo bemerft/) aber man ^attt 
®emütfi» //Unb eben biefe« ©emüt^/ biefe treu^er^ge, unfd^ulbige/ 
„nidbtd ^rgeö befa^renbe, freubige 9{dgung ju allem/ maö ®eift unb 
r/*&ers stt entmid^ebt/ ju befWien, ju oerebeln fd^ten^ er5fnete ienen Xampf 
„tm üöfi, meld^ bie benannten unb fo oieleVnbere geführt lioben/^ — 



l 



logcrt, ab« unf« übewiegenb tationflüftifi^em eiiifluffe, fit 
iie ffiitbung ber Mtf<i)iebm(len SJolfäclaffen fett ben lefef ep Sal)vj 
Vunberten unb 3abtiet)enben gtt^ati rooroen ; roobei bann ju 
bebenfm, ob roitüid) bem achten ßljrifieiitöurae bainit gebient 
TOÖte, wenn baS, ivaS 3;f)oraafmä , ©pinosa, Äcibnife, SCant, 
Sncobi, giiäjte, gtieS u. 2f. auf bem SBege bec ©ipecutottoii, 
was Stouifcau, SSafebow, ©nljmnnn, ßampe, ^ejtalojiji auf 
bem ber erjtetjung, roaö ©ternc, «Siuiff, Stdjtcnberg , en= 
gel, Söielanb, JE)ti)l)Et, ®ä}iüit, ©Ötlje, Scan 3>flul, Sieif, 
^ebel auf bem bet Stf^tung unb beä fiefetn J^umorä, ja 
fctbjl, rooä raant^e gcfdjäßte ßrbauungöbüt^cr auf bem SBfgc 
bct 2inbact)t für bic iBilbung beä ganjen neucrn ©uro^ja niigc= 
baljnt unb tnä Eebcti gefütjtt i)abm, mit einem ©tttidje loie; 
'ber weitilst, unb in bie Seiten bcr Soncorbienformel u. f. \o. 
gurücfgefuijrt roctCen fönnte! Saä mögen bodj bic i)JeactionS= 
mannet groei für einmal tiebenEen, @ie mögen betcnfen, bag, 
wenn j. SS. bic SlatunDijfcnfdiaften immer imfer bct Genfur 
einer fnipranafutalijlifi^cn Sijeologte geblieben roären, njir 
tnandje nü^lictje @ntbcäungen entbehren müßten, wcldjc fie 
je^t felbet gern jur SScrbreitmig beS ß&ri(lent(>umS unb jur 
SBcförberung bct neuem äBilbung unb ©ejittung bemt^en! 
Sie mögen bebcnEcn, Baß bie ©runbfnöe ber ©e.riffenSfreifjeit, 
bie iDcnigflenä ein Äbeit »on ifjnen für bie ^art^cien in Än^ 
flpruc(f nimmt, oon bcnen pe bie 2iortetI)nItun3 iijrct ©runb» 
fdfee fjoffen, fetbjt unter bem einfluffe ber iljnen »erijo^teti 
freiem SDcnFtucife entftanben finb, unb wenn fic bann mit 
Steigt crroiebern, bog fie barum nidjt alleS gut Reißen, roaä 
jene Seit gcbtadjt, fo mögen jie bocl) bcä biQigcn ©prü^teinS 
flcbenlen Iiaiio vcniani etc.! ^a, ©uptanafuraliSmuS unb 
SHationaliämuä, fie ^aben beibe \<i)on ju tief in bie a3i)Itebil= 
bung, namenlUd) in bic bcutfc^ie, eingegriffen, unb bic in bic 
9)Iaffe »erarbeiteten ©toffe gäbrcn, ben SReiflen unbewußt, 
in unb neben «inanbcr, 3)tan (offe fi'c auSgÄljren, unb traue 
bod) einiges wemgftcnä auf bie gute Statur beS für bie »er: 
fd)tebcn(ten einbtücfe empfängtidjen 9Renfi$engemüt^eS unb 
beä gefunbcn SJlcnfrfjenuerflanbeS, bie fiel) in bem bunten 
OTetlei ber 5(Rcinungen oft mit berounbetnEiiDÜrbigcm Äafle 
äuredjtfinbcn , unb ben ^onig auä bcn lölumcn ju jieljcn 



— »1 

mtffen, inbefl bte Ritten bmif unteittgeS ®efd|^ret bte ^irbeti 
oft m^x int machen, att firbetlt^^ leiten *)« 

Tbxi^ ber S^ologte fhibirenbe Sängling foQ ft(l(^ blefe 
tlnbefongen^eit nxift Derberben laffetu jBefonbert \f&U man 
^ x»o% benett/ bte in einer 9)eriobe melfeitiger ffstoiAbtnd 
md^ bef^alb oft n>&^renb eineS tnnem itam))fe8 in bte S^eo» 
lo^e eintreten/ ben j93eruf gu. berfelben burtlt^ unjettig beige» 
Ua^U ©ewiffenifcrupel verleiben ju tooUm ! %xt\Üd) et» 
gut 6ere(|^nete$ SRittel, bie befien i(6))fe ttnb ^arteflen ®tm&f 
Üftt wn ber Sl^eologte absutoenben! Tfbtt (äffe bidj^ nidj^t irre 
maö)tn, iugenb(i4ier @treiter! £ebt in bir nur ber (Sinn mi^ 
obm, unb f)aft bu ertannt; ba|i nur bie SBal(>tl^eit eS 
fei, tie bi^i frei maöft, fo fal^re fort naö) i^ ju rim 
gen; ber |>rei8 toirb me ju t^ener erlauft , er mu$ bir wt» 
ben ! 9lur ber SSangd Ott religt6fem @inn^ bie (grbdrmlicf^feit 
dneS ungeiji(i(l(^en, unt^eologifcl(>en, mi^r bem IBrote ober bent 
üäm Sanbe ber aSelt, a\i bem SBorte ©otteS na4ige(>enben 
2rei6en8 ifi ber Sob aQer asj^ologie, unb oft am lei^^teften 
bie Seute eines fd|^on fertig gemacf^ten @pfttmi. (Siner fol^^ 
iftn (ne<|^tifc^en fKietl^lingdfeele; trage fie nun einen rationali^ 
p^dfta ober fu^anaturalifüfc^ äunonrnt; i# al^rbingS unr 
i^e§ unb Znitxtx J^eil toiUen ju xatiitn, in Seiten t)on ber Qcts 
teögela^rtl^eit absufte^en, bamit fte in il^rer gaul^ett ni^^t enblid^ 
au^efpieen n^erbe; benn toeber im @upranaturaIiSmu$/ nod^ 
im SRationaliimuS liegt baS ^Crge, . fonbem in,,btmaRange( 
fittlidE^sernfier; frommer®efinnung ober religio» 
f e n 6 1& a r a f t e r * " **)• SBJo aber biefer religiife S^araftet 
im^ben i^, ba mxt> er auH) gewifl unter bem Sinfluffe eineS 
gefuttben tl^eologifd^en @tubium$ noö) befiimmter ein d^rifb» ' 
li^iet werben, ©efe^t; ti werbe Si^rifluS; audj^ nur in feiner 



*) jDte f^ne Unt>efanden(ieit/ womit fo mon^eS ^rijlttd^e, namentluift 
»eüGd^ ®emüt$ einen l^ma« a ^mspi^ neben hen ®tunben ber 2Cns 
haä^t unb ein ©eUettfc^yed jHeb neben 9)aut Qktf^axh auf ber einen / unb 
IBSitf^el auf ber anbem €^te gu geniepen tt>etf^ n>te oft iflfte.^urd^ jeloti» 
f^ed (Gepolter eineg unberufenen @(en)ifr«ndrat^ed defi^rt, unb /,bte Wl^ 
ber frommen i^enCart^' in ,/d%enbed iDrad^endift^^ be$ ganoti^ud oer* 
loanbelt worben t . 
' ^) JCdi^ler im unten angufa^renben SEBerfe. &* 328». 



WtmSäfßäfiüt y tAn vm[d)lii) iinb lebenttg «if($t^ fo ti^trb 
and) balb im ^ien btt ®UtuU an fritt @httü^ii -^miü 
^{Ifen, mnn gleid^ noc^ ber SSecftanb mö) einem befrtebigenben 
:Ktt<brotfe tingt^ to^mit et «iti nie }u äSegreifenbeS Mi) tvutbis 
kejeid^ne imb ftbem fulb oni^ingenben 3Bifit)erjlönbe bev @ittn^ 
M^teit üegegheU @ ein bie @edEe auf enrig feffeinbe» IBilb 
n^eDbe nur immer l[)ingefieat ^ red^t in bie SXitte ber tbeologt^ 
^en @(bule; fein etgent^mli^ed ®eifleSleben burc^brtnge 
unb belebe biesXobteitgebeiike ber Gpfieme; fein frifcf^er ^uc^ 
burd^^fittote melf^rt unb mel^r feie- ftorte SSaffe be6 äSuc^fiabenS, 
unb wanble bad fucttfd^^ ryon aufien; Segebene in ein ^d) wn 
tnnen b^rouS immer n>ieber neu ®e#altenbeS unb ^rjeuge^be^. 
2Cucb l^er fei e& md)t iewolji ber JBegrif / ben trit icf$in bem 
erl6fer| ofö baS Jg)er), ba$ tpir iu ib^Kf^ff^/ ^8 bAft dnU 
fcbeibenbe-unb jBett>egenbe mad)t . ®<tn IStoangdium fei unS 
nid^ 93tt(l^abe> fonbem @et# unb geben, «ftraft @otttS 
jur @eli gleit (fRhxa. I, 16;>- £)ann m<ig immer ieber 
feinen S$eg gelten, bomit f[<^ geftoßenb, baf ,,Sefum lieben 
„ber nmbte @u))ranaturalitam^, Srfftm begreifen, ber toaste 
,> 8tati0n«Itdmu$ ^ Sefunr in ftd^ borfteDen ber-toal^re 9^9^ 
;;fHci6mtt9^ nr^ biefe bm t>ereint boS toal^e ^ri^emi^um 

„feien-'n 



'^) Xitfl^ jouf bte C^foij^r l^itt, finfhoetlen bte 2)urd^bnndund bed 3beas 
len unb b?g iSefd)fdS|tU'di)en nod^ nid^ ganj bei jtd^ DoQite^en ju fönnen, 
0et)e man nur. bel^erjt weiter, unb lebe ftd^ eben fo begeiflett tn ba^Sbeal, 
(,/für bad man ftd) allein fc^on !6nnte tobtfd^la^en laffen/^O a<^ grünbUd^ 
hl bie gefdHcbtti^e aßicfiid^feit ^inein^ 2>er ätt'iefpalt xovch mit wad^fenber 
(Scfenntnif fdiiramlbcn» fKand^S/ tt)ad ber Sängltna als Sbeal be^rüf te, offene 
bart ftc^ ^VBi ^(^xm in feiner tiefern ^'iealitdt» Skjfer biefe 2Crt von 
Sbealiömug, als jene^^rofa ber duferflen^em'einbeitunb SBerfunfenl^eit/ hxt 
nur aus reiner Sßersweifluno 5U einem «^anbgreifli^en i^re 3uflud()t nimmt 
imb beit betaftbaren «^o^fd)nitt antf)ro)>omor|>^tf(l^r SJ^^nd^deunfl Um 
]^errlidj)ftett 9(a|9^ael versieg» ^old^ bor lauter Unglauben unb 8<tu(^it 
ber ©efimtnnd gllhtbid geworbenen ®uf)ranaturaliften mb^^U man nlo^ 
mitSean^aul ben |>ferben t>ergletd^n, bie erft, nad^bem i|nen ber 91 er d 
burilfc^nttten tborben/ ben @4weif nac^ oben fe^ren» 



«3 

3,ur iittttatux bti etteite« ixoiSäftn 9iatUn<u 
lijien unb ©upranaturalijlen: 

1» 3u ©unflen tei Stattonaltimud: 

9th^t, 3' ^*f S3nefe über ben 9{attonalUmud» . 3ur Seruj^ttgund jbft 
fd^toanlenben unb sweibeuttden Urt^eUe, bte in ben nrueffen bo^ma^ 
tifc^en ^onfequeniflrettidfeitett übet benfelben gefdUt werben fmb. 
Äad^n, 1813* 8, 

&^ultf)ef, 3^f unb 3» 5^. o. Orelli mationalt^mud unb eupras 
noturaG^mug^ Aanon/ SSrabttton unb 6crtptton. 3ür./ 1832. 8» 

f^b^me, Qf). S»/ bie^d^ bed rationalen ©upronatitraltömug, geprüft 
unb erflÄrt. S'leuft., 1823* 

(Sltxntn, (S*^.^., bie 9lationalijien ftnb bo4)(Sif)nflem 2aten6»/1829* 

)>autud/ ^. (&. &., berid^tidenbe atefultate u. f«. »• ober ^t^emäfe 
Seleud^tund bei 6treifeB jwifc^en bem Sin^iebundUdlauben unb ber 
un^riMen )l)en!dldubti)(eit. meih., 1830* 8* 

fßetfo<f)ten tovt\> ferner ber gtotT fo nft t ig imt ^ ia 9l&br*f Ihrebigeibibnofbef/ 
in ber Di|n>ofttfonSf(l^rift für ^btlof^bie imb STbeoCogie (Mn 9de< t«b e^xbtn), 
im SDei^df^sHden/ im €><n^l^roiitiOR^ In eu^ttttbef ICmak» ual 911m ZJfydi in 

2* 3u fünften bei Ctt^pranataraftömuß: 

Zittmanti, % %, ^., über eupranaturalidmug, SHationalifmuS unb 
^(t^eigmud* . Spi./ 1816, * 

' «^armS ^E^efen tut^erS/ mft onbem 95 0d(ett* SM, 1817. (bie 
barouf bejüdltc^en ®treitfd^riftett f* IDeeden'd3a^\ ber Sttt* II. e» 
139. ff* u* III. ©* 73* ff*) 

,,bafl ed mit ber S^munftreCdton ni^t« ift^' itiel, 1819« 

3(Ui4/ (Sf^* S*/ Sriefe über ben €hM^ematuraIilmtt</ eine Qk^ttii 
fc^rift KU bm Briefen über hm atatianalinnus* GonberS^*/^ 1821» 

eatUtiui, a., bie ateliaion aii|et;^lb ber (tonaen ber blofen Cers 
tmxift^, «arb.,.1822. . 

bie Untoiffenfd^ftlid^feit unb innert Senoonbtfd^ft -M fltationos 
Itdmud unb SHomaniömud* «^eibelb./ 1825. 8* 

(«^erind) bte 2(!ep^lcr.anf?Qrr;3e9»^^/ 1SI5.. 

Hahn, A., de Rationalismi., qui dicitor, rera indole et qua 
cum naturalismo contineätur ratione* Lips., 1827. 

Soiotlü^nbier^ 3» X*; Iwr SlationafifimuS nal[b4'«inM.4^*^ttpts 
formen «nb in feiner ii^ou %fiqlt* Ep^*^ 1830* 8* . , , ^^ ^ 

€$ t e i d e r / ^., ^tif bei dtattonoltömu« in Sßeafc^eiber'« föogimaäL. ; 
«eriin, 1830. ,« ,? 

SotTff^boiibiatte bom ^f* !&r<uA tti 9ttt9/ in ber ebone» iOtib<i^^mn^ M 



— - 94 — - 

3. fßttmittelnhe SBerfud^e: 

be SQSette {Relfdion ünb Z^eoloQie, fßnlin, 1817. 21» 8» 

fiber ben Verfall bet pvoUftantifö^en ^itö)t tn jDeutfd^lanb unb bte 
fOZittel i^r mebec aufzuhelfen, (dteformattongalm. 1817. &. 296. f.) 

Sti^lttr^* V»/ ^^upranaturaUSmug unb SlattonalUmud^ in t^rem ge^ 
ineinf4aftlt(^en Urfpntngc/ f^rer 3wtetrad)t ünb |)5^eim ^m^eit 
8p5., 1818» 8. 

€$(!bo^^ Srfefe über ^tlx^ion unb (^ctfütd^en £)ffenbarundS0laubeti» 
Sporte beö Stiebend an fhettenbe 9)art^etem 3ena^ 1826. 8» 

be Sßette S^eobor ober bed SwetfTerö äßef^. -SBerlm, 1822. 28. 
S5b» n. 8. (bef* I. 0. 64. ff* 85. ff* 102. ff. 175» ff. IW* 202. ff. 
U. 180. ff.) 

Sretfd^netber/ 5^. ®./ (t>erf(^tebene) Genbfd^retben unb ©utadfi^. 
^Q,, 1830. (3.) ek^ledtot'd, 1830. ^tetttU/ 1830* 

QUmantt/ 6./ t|)eolodif(^eöiBebenfen/ aug S^eranlaffung beS ^Cndttffe 
ber ^an0.Xttd^en3ett. auf ben^^aUifd^enlRattonaltdmug. «^oOe/ 1830. 

SS ^ eile C^riRu« unb bie SBermmft epj., 1830. 

t>on (56lln unb ^^d^ulg ober t^eoU 8e$rfrei|)eft auf ben etHUidl. Un{s 
oerfit&ten. SreSlau, 1830. 

9li(f($/ (S* 8./ über baf «^ ber iS^eoIodie burd^ Unterfd^eibung ber 
Offenbarung unb BtcU&tonc^iSXttttl unb Swecf. Sßittenb./ 183a 

SOßdrMged Organ bet t>evmittelhbett2(tifl(l^t llnb He t>oi^tiamaim itiAUmbteit# 
unter pfttohrtog t)0^ ®iefe(er, SädEe unb ^f<fy, betouidegebenen tbeoU ®ta* 
tien tmb SCtititm* (J^omb. bd |)ettbed.) ^ex^ in ibnen «oti^gtid^ Gd^leieve 
maiber GenbObtcibcn an bieJJ^erren Don übVtn ttnb^(bul^. 3abt8.169Ui^eftl. 
unb be 83etle (Skbanlen über bie Sebrcinbfit ber et>an0* j^rd^e. i&eft 9. 

<Slef(l^td^tlt<^^ ®t&nbUn/ CT. $./ ©efc^td^te bed aiatianaliftiiu» 
unb @upranaturali$mud/ bome^mltd^ in 83eiiei^und auf buö (Sf^ris 
ftenjtf^unu iBbttindett/ 1826* 

§. 29, 

SSemonbt bem Streite iro\^ti)m (SfupraRatutaltSmuS 
unb 9{at{ondIt8mu$ ifi bet jn)ifd[)en bem SRpfttcigmuS unb 
^Cnthn^fKctörnug 5 j[ebod[) besteigt er ft^ me^t auf bie SRobo:: 
lit&t beS t:eßgi6fen Sekn^, ats auf befUmmte Se^rfd|e^ 



95 

Öbgleid^ ftci^ ballet SRpfKciSmuS tmb ©upranafurafiSmu« 

tä^t feiten Derbinben , fo ifi bo^) md[)t jjeber ©upranofura^ 

(igmuS aud^ SRpfHcigmug« SStelme^r fann ber leitete aud^ 

biSmetlen mit bem O^ationaliSmuS im SSiberf))ntd[)e gegen 

ben f)o{tttt)igmuS be§ erjlem iufammenjlopen« 

£)ie etgentltdbe fluelle be§ lebenbigen reügiofen Suprano: 

turaltSmuS ifi freiließ ber Sß^jltciSmud, ober, wenn man lieber 

»itt, bie 3R9flif; benn bie Sbee wn Offenbarung felbfl, in 

il^rer Siefe gefagt, ijl n)efentlt(b eine mpjlifdt^e ; (fMoj^Qiov unb 

dnoxdXvtpig finb SBegriffe, bie pcb forbern unb ergdnjen.) 2)er 

geiftreicb gefaxte, lebenbige @upranaturali6mu$ , tok er auf 

btm unmittelbaren S3oben beS religiofen £eben^ entjlebt (j. S3. 

ber @upranaturaliSmu$ ber, urcbnflltcben 3eit)/ li^t ftcb ba^er 

tit^nt m^fHfcben ^tnfhicb gar nicbt benfen. Srfi ber fpätere 

©upranaturaliSmuS ber @4>ule xombt, n)ie oben gezeigt iff, in 

tem @rabe abfcblie^enbe^ @9{fem/ aB er t)on ber Unmittet 

barfett reltgiöfer SSabmebmung unb fomit t)on ber 9R9JliE 

ft(b entfernte; unb {antt boinit, berubenb auf einem me^t 

ober tveniger wiUfurlicb begrenzten unb abgezogenen IBegriffe 

Don sDfenbarung; fogar atö @egner aQe§ SRpjlifcben auftre^ 

im, weil biefeS, neue Offenbarungen julaffenb unb forbernb, 

\>m 9)o{ttit>iSmu$ beS für ein unb allemal gegebenen jBucb^ 

{labend gefib^Ücb tperben fann. @o ftnben wir benn audE^ 

vxttcx bm .beutigen @upranaturaliflen {wei klaffen , bie ftcb f(» 

gut entgegen jlel^ien , afö 9?ationalijlen unb Supranaturaliflen ; 

ndmHcb bie nücbternen, pofttiüeU; iurifiifcb t>er{l&nbigen {Dffen^ 

barungStbeoIogen ber dltern^ unb bie ber fTOpfiif gugewaubten 

ber ntnttn ®ä)\xU, Hbtt eben fo wenig alS ber ^n^fixanaivt^ 

raliSmuS ben STI^fiicidmuS notbwenbig mit ffd^ fäbrt, eben fo 

wenig fd^lieft ber 9?ationali$mu$ aQe aRpfiif ouö. fi3eibe b^ben 

i^ielmebr barin eine SSerwanbtfcbaft ju einanber^ bafi fle 

bem ^)o(ttit)en ©afeungSwefen, bem grjlarrungS» unb SSer« 

fn64erungd!f)rincip ben itrieg anlänbigeu/ unb gern ein beweg» 

ta, geifliged Seben in ber J(ir(be feiern £)er einfeitige . jBtf« 

ftanbe$rationali$muS/ ber t>orifigli(b im SSerneinen beftebt^/' 

freitid^ fein ^reunb ber SUpftif^ unb tnadtit oft. wiebc)^^w^il 



^jofttiom ©uprannfuraliflen gemtitifflmc ©aclje gegen baä fi(^ 
tcgenbe geben freier eigetit[)miiIi[^Eett con anbctzt ©eite bcr. 
giidjt fo bct tiefere, fpcculatioe SfationaliSmuS , ireldjet in bet 
fibet bem Säerftanbe ertjabenen 5Bernuiift eben fo toie im ®tt 
fi^te etwas UnntittetbcteS, ober tie äBegreif[id)Eeit ^inauäge^ 
((cnbeä anctfennt. Qt iß eä »ietmefjr, ber, »etbunben mit ber 
tedjten ipcräeiiSrnnpif, flm eljcflen ju einer ÄuSgieiiäjung 6e6 
SJationflIiSmuä unb ©miranafuraliöinuä (linfü^ren bürfte. 
3fltein, um nittjf mi^»erftanben äu werben, muffen «Jit bie 
roaijvt 9)l9ftil tton bem falfdjen 2Ji9Jtitiömuö genauer 
unterfc^eiben. 



Sn loicfctn jcbc fficli^ion auf ein ScgfcS, fi^lc^t^in 
inncrlict) ©egcbcncS, Unbcgrcifli^cS jucütfgeljt, tjcriijrt pe 
baö ®cl;eimnif bcS ScbcnS, unb »itb in fofrm Sftjjüf. 
3n6 vecEe^vte Siidjtung berfelfcen i[t aber eine boppelfe ®e|lalt 
beS 9Si)jiici§muS ju wcrmcrfen: nSmtidj foreoljl bie, »cldje 
in reincc ^affiüitdt bei bem ©cfültte beö Uebeifi^rednglid)™ 
tJcrfjMCt, oi)nt bcrüetflinbigen, reiffcnfctjaftUdjen SEfracfjtung 
teligiÖfcr SBol)r!)eitcn aud) ibce iRedjtc einjurdumen, alä aud) 
bie, rae[d)e, bie dicbiete beS ©laubenS unb bcä SJiffenS, bcc 
fubjcttioen 3([)nung unb bec objectium gcfenntniß üa-mcn^ 
genb, vttmbQt einer Bermeinflid> i^r ju ^Ijeii gerootbenen 
^6ljem IScleudjtung aud) ba nocf) ju erfcnncn glaiibf, wo 
ba& @cbiet bei: inen[i^lid)en @t;Eenntiiip ein &ibe l;at. £)ie 
erftffc ^b«rt wirb in ifjtem ©*:erae contemplotiner £iaieti& 
muß, bie [eifere pf;antaflifrf)cc SüfjeofopIjiSmuS. 

Ueber nidjfS f((jeinen ^ffitofDjjIjen unb a:bfo'''gen tierfdfic' 
benet ju btnlen, alä fiber aWvfüE, 5DIi)fliciSmiiS u. f. ro., unb 
nodj wenigst otö bei JRationnliämuS unb ©upranatutaliSmuS 
ip Iji« bet @prnc()gebtaucij firttt. ©c^c uieleä roirb ^eut gu 



»7 

Sage SBpfiil ernannt, toaS ben 9lamen nidft t>crbtmt (Sine 
mottl^etitge^ geifHofe Ort^pbone^ oerbunben mit bem |)ange 
)tt tixdfliiftx Xbfonberung , toit {te in benen jur Srfcbetnung 
hmmtf bie alleS gern auf ben alten Sfuf juräcf br&^ten / ifi 
»eber 9)l9|it{ no(l(^ SßpfiiciSmuS , obwohl {ie mitunter bat>on 
bie ^arbe entlehnt Znä) in feiner (Sntartung l^at ber SRp« 
PidfimuS etwas n>entgfien8 Originelles, ©ro^artigeS. X)et 
9h^!er totrb leicht bagu fommen, eine^ecte }u fliften; aber 
triebt leidet n>irb er fic^ an eine fcbon befle^enbe anfcbliefen, 
am wenigflen an eine foU^e, worin ber ®eifi beS @tifterS 
fcbon lotttaudft ifi. 9Bir woOen aber bie ^fcl^einung n&^ev 
fennen lernen. jDbgleic^ neuere ScbriftfieUer über biefen ®u 
genflanb (^ fi3* Snfefcbe) t)on ber @t9moIogie beS äBorteS 
Qiv(o, fnfojfjgj ftvanigiov, fivauxog u. (• »•) freiwillig abges 
gangen ftnb, fo fc^eint iod) baS fBe^e unb @i4^erfle, eben 
auf btefe @runbbebeutung beS SBSorteS gurucfjuge^en. S>a% 
bie SR^flif fowo^l alS ber äRpfiiciSmuS eS mit ©ebeimnifs 
fen tu tt)nn \)übm, iji bie allgemeine SSorfiellung , t>on ber 
man ausgeben mufil. Samit ifi aber weber Sob no4^ Säbel 
<{uSgef))rocl(>en* 3ebe {Religion l^at il^re ®el()eimnifTe, \a fte 
felbfl ^ bai ®tf)timnx9 ber ©ottfeligleit, unb in 
bicfem @inne mu^ ieber 8teligi6fe, ber über baS ©ebiet ber 
gemeinen SSerfIdnbigfett ^inauS eine jKUe ^eimatb beS im 
nern £eben8, beS ©laubenS, ber 3(bnung u. f. w. in ftcb 
begrubt, eS ft(b gefallen laffen, alS SRpflifer bejeicIE^net )u werben. 
{Ramentlicl^ ifi bie oben t)ert^eibigte ©ef&^lStf^eorie in i^rem 
ffiefen niciits anbereS als aRpjlil; benn fte gel^t bis in bie 
inncrften gel^eimen Siefen ber ©emätbSwelt jurutf. 3aiein fo 
wie wir tmS bort gegen falfcl(^e Folgerungen verwahrt l^aben, 
fo mäffen wir unS ^ier Dor SRifltoerfianb »erwal^ren. fEBir um 
terf(]^eiben, wenn wir genauer reben wollen, gwifcf^en SK^flit 
unb ÜRpfticiSmuS; unb bejeic^nen mit bem le^tern Süotte 

bie XuSartung ber wal^ren Wl^ftil*). £)iefe 3CuSartung i^ 

^^^^^^^^^"■^"^^^■•"^■^■"""■^ .^ 

*) 3Cnber« n)oaen freiOdft TCntere,. finnige/ unb skvar hit Stdfbm ber 
Muecn ®r9ncr bed SRpflictömue/ lesen betten Scdrifen eine fdfittmme, Xoß 
becf/ nnb ftioac hit greunbe heffdhm, beiben eine gute Sebeuttm^ uatHU 
3u ben legtem ^t^htt gef (er: >,Sanatt6niue fodten hit fßnvaam ' 
„^tn hH (SkifteS genannt werben/ totil^e bie S$eifm unb SOuam Ifr 



abtt fetbfl eine tterfn^itbtne, in jnet tiversiienbe fKi^tungen 
auSlaufcntic. SBSir muffen nömlici) ben (infeitiscn, pafliom 
@effi()I8m?(liciSinu8 mi)l unterfdKtben üon bein fpe^ 
(«UtiDcn SfivfticiämuS eineS »oit ber^^nntape irre 91= 
leiteten SSetPanbeS. £iifientgcn, ireldje bie SRetigiun irriger 
SBcife fo i»eit jur btogen ©öd?e beä ©efiitjlä madjen, büß 
fte oüeä 9fncl)6cnFen über biefelbe, flüe Weflei'ion für ©iftaben 
a6}ttn, einjig unb (iQein bei bet Sontent^Iöttun »enoeii 
lenb, ge()6ren jut erfiern ßlaffe. ein fidj äÜErfenfen in bie 
innerjlen liefen ber ©eele, ein 3rufgel)enn)oUen in bet l)immli= 
\djtn 8iebe, eine f)effige ©cEjnfudjt nadj bem SBetfdjivintnwn 
unb ajetfiäjnjeben im UnenWiijjen, ein AberfvannteS ©treten 
nad) vcrf6ntict)er Bereinigung mit @ctt bilben ba^ @i)aiahen> 
(lifiie bicfeä leiben ben a)f^>fiiciämu8, ben mir im legten 
©tabiurtt feiner Franf Raffen atufartung föglidj alS Guictiä- 
muä bejeidjnen Eßnnen. S)iefe JCrt »un SRijfliF (jat fic^ be« 
fonbetä in bem befdjaulic^en Oriente auägebÜbet (bie ®i5mn»- 
fop^iften, .^flffalor^ijndjiten u. f. n?.), aber audj, njicnjoljl mit 
meljt Snnigteit» in ber janfeniftiftijcn Äircfje n)iebcrl)Dlt. ge» 
nelon auf ber ^ölje fi^ Ijalfenb ftreifte batnn, bie @u»on 
»erfanf batin. 2>ie SogmatiE biefer aWpRiftt ijl fo gut aW 
gar Feine, ©ic isoßen ja Feine fflegriffe, iroeil biefe fdjon 
nidft meljr baä Keine, ©fittlidje «ngcfrübt toieber sn geben 
vermögen, babec au* nad> iljnen baS bcfle ®cbet baö ift, nw« 
Feine ©ebanFen enlljätt. ©S lägt fid) nun gar nidjt löiignen, 
baß biefet ©i^eu 'oot allem JKcftecfirten in ber 9i«Iigion eine 
tiefere, luenn gleid) einfeitige, ^tuffaffung ibreS Sfljefenä jum 
©runbe liege. 2)iefet SJiijfliciSmtiä tbeilt mit ber n>a^rc« 
.^erjenämpfiiF bie SnnerlidiFeit beS religiÖfen ßebenä; aber « 
fefjft borin, baf et biefe Snnerlidifcit auf feine 2Bcife unb 
unter (einer äBebingung äugerti^ madjen wiU; ein fi^ felbfr 
»erje^tenbeS geuerl 



„aSelt smoftif iKnntn. 35(n Ämbfm SoHfä ifl We 5Ki>fli( bie «gcnt. 
„e^t unb tMfenflt^e gomt a^n fi<t»t6ar<n unb un^diitiaccn ^mt, unb 
„bK SDtpfliciiniu*, na* btm fie flrettn, nidjtä Seringtvci aW bw 
„gttfigfcit, in ollen firft^rinunain b« (Innlic^n unb äbfcfinnlit^n ffiStlt 
„bie €inbcit ba Srnttni unb b(g @i-ini, tis UnbtbmQU, Smlge unb 
„®öll[id)i; anjafffKiiitn. " (SBonawntuta'ä mp(lifc(|t 9JAä)te ©. 12.) 



99 

®att% finitxi bie zweite 6(a{fe loon SRpfüfem, mld)t im 
®egentl^eUe erfennen moUen unb ^u ertennen meinen. 
@ie begnügen ftcf^ ni4)t, wie bie erflern, ft4) mit oQer Jtraft 
.emeS erregten ®efupt>ermdgen^ in baS ®el^eimmf[ ju t)er^ 
fenfen; fonbern fte wollen ti anö) ergrunbem ®tatt 
nun aber, bzi if^nm Zxitbi nadf reKgiifer ^enntniß, ben 
natürlichen, fritifdl) « antfiropologifcf^en SSeg einjufclilagen, unb 
{t4> wx aUtm ju fragen: waS (annfl bu erfennen, unb auf 
wüäft SBetfe tannfl bu e6? flatt ft(|) an Srfal^rung unb SSer« 
äunft unb ben ®ang ber gef4^ic^tlicf)en 6ntn>i(Ielung gu (galten, 
»erfen fie {tc() , entweber mit einem f ä(^nen @elbjlt>ertrauen 
ober mit bem SSertrauen auf eine itbernatärlidS^e Srleud[^tung, 
(»ober freilieb bie Stnen eS reblicf^er meinen migen, afö bie 
Xnbern,) einer l()9))ertranöcenbentaten ©peculation in bie Xrme, 
m^ fegen ^d} auf ben Slugetn i^rer fBegeijierung Aber aOe 
6(btt>tctig!eiten Ifintoti, bie bem nüd)tttmn Genfer aufflogen. 
3e Tiacb i^m ©rabe ber üBilbung fann aucb biefer STJ^jiicid» 
mui loieber in bem ©nen eine anbere ©eftatt annehmen, ali 
in bem Znbixn. fBei Einigen (Ptn neuem 9latut|)I^Uofo)>^en) 
fibltef t er ffcb lunfigerecf^ter an bie @cbu(e unb ibre wiffen« 
fd^ftlicben VuSbructe an, bei ben Xnbem (ben mpflifc^en 'Ktu 
tobtbatten) f(|)afft er \iä) eine eigene »unberlicbe Qptait)^^ 
100)11 il^m bie mtfit>erflanbenen fBilber ber l()eiltgen ©c^rift, no» 
mentlicb ber ^prop^etifcben SBucber unb ber TtpotaVfp^t, t)erl^eb 
fm mulTen» S3alb erfcf^eint er atö iugenblidjifer S>idj^terf4)tt)ung, 
boQ) ald greifenbafieS, bum))fe6 ä3ruten. 3Cu(b iß fein eigenU 
lUft& SSerl()&ltniß jur Steligion unb gum G^rijientl^ume ein 
fäft. Derfdi^iebenee. SSSd^renb baS 3ntereffe ber ©efu^törn^fKI 
ein unmittelbar religi6fe6 iji, fo ift bagegen ba^ 3ntereffe ber 
Xo^fs ober ©ebanfenmpfiit einn)if[enfc|)aft(t4)e§; weß^alb biefe 
3Crt at\d) gar nt4)t au3fti^ließlicb auf bem tl^eologifcben ©ebiete, 
fonbern ^au)>tfdc^Ii4) auf bem ©ebiete ber ^tatunoijTenfcbaften 
iur (Srfcbetnung tommt (2(firo(ogie , 2C(cb9mie, 9Ragneti^mu$ 
n. f. to.); unb wenn ber äKpfitciömuS er{terer3(rt eine gewiffe 
Snnigfeit beS reltgi6fen ©efu^tö t)orauefegt> unb bef b^lb au^ 
in feiner einfeitigteit burc|> reine 2>emutb unb aufopfernbe 
Siebe grog ifl, fo fann bagegen ber fpeculatioe ÜR^fHciSmu», 
wo er, getrennt Dom religiöfen ©efäl^le, reine ©ac^e be6 " 

7* 



I 



— - tm — 

fcnä uiib ©rübelnä gcTOorben, fogat einen AntireiigiÖfcn , Ijodj: 
müt^ig fceoelnben SfiariifCer nniict)mm (eritis dcut ileus it. 
f. w.); wjfl&Kiifc et bflnn freiltd) au(3i tviebcr, beffcr gcdttet, 
gm: I)ariii(ofeti SEräummi uti6 l&eitem fiebeiiäbidjtung recrben 
laim '). SlUfe Art oon rv^tuluti»«"! SJIvfttciämtiä , ndd^t 
glcidifiim bie Sffen&drimg tn bcr ÄiriJ>c fortjufc^cii obct tot: 
tiigPcnö in einet lebtiibigcrn äBcjiEijung jum Seifte ju ctljalfcn 
jtrcbt , alö cä oon bct 5OTei)rjii^l gut geheißen wirb , ^at jTt!) 
in bet Äiri^ unter uerfciiicbcnen gcrmen gejeigt. Sier gSnuj 
(liciSmuä gehört i|)i: junt 3;i)ci[ ein, unb bcr .^ang ju Ttncgi): 
tieeu Ijängf bomit jufommen. S)ie SRtjflifer beS SJÜttetaltetä, 
welrf)e ben ^eilfornen ®cgenfag gegen bic ©ct)DlafiiEcr tntbeten, tpoj 
«n tl)(i[ä.<i^te.^Mjen§mi>liirer, b. ^. praEtifdj fromme, (cbenbige, 
wenn gfeici) einfeitig burdjgcbilbete Gljtiften, tbcil§Berbanbenpe 
fti^ joicbcr auf eigentl)iimlicl)e SJcifc mit bem Sdjolajliciöniuö 
imb genctl)en eben baburd) om etjejien in bie bcjeidinctc SJer: 
trriing. Um bcutlid)flcn aber Eam ber jule^t gcfd]iIt>erteS)t#i> 
dSmtiS in 3- 23ß^mc, SEBeigel, ©mebenborg, Suug ©titling 
juc @rfd]einung. 'Üaf bie religiefc ^rFctintui^ I>ejogen, !ann er 
am fdjicf [id)(len , jm Untetfcijcibititg von einer gefunben aifieo; 
logie, al@ Z^ei>^0)(>)}it, im IJilCgcmeiuen ober alä ^lyanta^ 
Peret bcjcic^net merben, womit eben nU icneä fübne, nit^t fette« 
geiflrcicije , nbet bobenfofe ^eviniiBflgiten im Ocbiete ^ö^eret 
etfenntni§ beieicljnet werben muß. 

3(u3 bem SÖi9f)crigen ergibt R^ nun ober foti felbft, in 
wie «jeit iene SHJntnuiigcn por bem 9i(i)|iici5mitS ©runb Ija- 
6en, mit benen man ben Singling an ber ©ditretlc ber lljep: 
logifdjen .^irfäte empfangen jii muffen glaubt. e§ irirb 
nämtid) balb (toi: werben, bag Ijier nidjt nur ößopaf^ifd), 



*) (>3i^ meintä SWi »flnfcdte derilitfe (fugt &mkt in fficit*(iimg 
„auf bie It^Wt), bat tiefe moralrfclie', fo guti, fd unrdjulbige 9te[guii<i, 
„iu fnnei: Srbauung brrg[eid;en "SUtsarktn unb SHeralifutioiteii ;u nfä!a[' 
„fen (wir'3. SBifjme, Sfflcigd n.) unb glfitlifam pijpfifalifAe ©e« 
„Bltttte jHfantmensnfe^en, unterttnfftnüfitgencfldinortitminrtforti 
„grtouett bälte"-... „3t(! teäjnt \sUtjt fic unb Itnbere moraüfifi rw 
„gnägcnbe Sbcon JU bcc gm&cit eines bcnfoiibcti unS frommm ^ 
„bi» i^m Siifmanb nrt.'mcn lann, luchii-rt; .fi- aut^ irctri: 'fi 
„f4.ibet." (fetienäö. II. ©. 110. 1(1,) 




101 

I 

fontem auöf "^omio^fat^W^ Qttoitft totibm muß. @me auf 
l^armonif4)e ^ur4)brtngung \)on 4^er} unb S3er|lanb gegrünbete, 
eben fo tiefe unb lebenbtge , aI3 f lare unb grunb(t4)e jiBel^anb^ 
Iimg ber t^eologtfclien SBifTenfdl^aft tDtrb ©eiß unb ®emAt^ t>ot 
oKem falfc^en ÜßpflictSmuSr b. 1^. fon>of)I toor einer {ranf^aften 
@efitf)I8$ ald einer p^antajfifcl^en S3er{lanbe$rt4)tung, beffer be« 
wahren, ]cli ein no(|^"fo flunfembeS unb gerdurdi)\)oIle6 £dnu 
pfen tntt @c^attenbi(bem unb SBinbmu]E)(en , bad bei entfdti(of< 
fmen , lern^aften ©emut^em oft nur bif Su^ nac& ber berbo^ 
tench ©ipeife l&erborruft 

Bpal^inQ, 3* 3«, iU^er ben SBertb ber ©ef&^Ie im ^riffent^ume* 
Spiv 1764* 96. 

S a t e r ^ 2* @v ü&er 9729f!tci6mud u. 3)rotefiantt<mttd» Jt^nt^öb./ 1812. 

dtoalh, 3* &/ SBnefe Aber bte alte SDSpfHI unb ben neuen ÜKpfttctös 

nms» epsv 182Z 
Borger disp. de mytticismo. Hagae, 1820. Xb.C» i^on ^tan^e/ 

mit SBorrebe oon.^^urtttt TtLtona, 1826* 

0C<rnde/ ^/ über d)i9flicf<mn& «^amb«/ 1824» 

epielev, 3«/ über ben !0^fHd«mttd, beffen IBedriff unb IBkrtf;« 
.^etboim, 1825. 27» 

t^n üblln, 3* ^/ S3eitrAde sur @rlAutermta. unb IBedc^dund ber 
SSegriffe 9ieümva, SR^fticidmuö unb Sanotiömu«. -^ali^er^»^ 1830* 

Vtutt^iiif ®. (Si). dUp bec ^ftictSmu^ aad^ feinem SSedrife'^ Urs 
fprunge unb Unwertl^e* ®btU, 1832» 

S r 1 1 f (b e/ (S* S* ^*/ S^flict^mug unb 9)tetiömu^ Stoei Sorlef; «^aOe/ 1832. 
«Mad. deStael de la mysticitö (sor rAilemagner Ed. st^. 

Par. , 1815. III. p. 290.) (worin bag SBefen ber &4)tett ^^ftit 

ie^v 0ut entwfcfelt ift)* 

^ßif^i6)tliäi':Z^ol\x(i ^lötif^enfammlund aud ber mordenldnblfc^m 

SRpfKe. »erlin, 1825. 

^einvot^, TL, @efc^)i(5te unb JWtSf bcß «lÄT^fha«- 
mu§ aller bcfanntcn fßbÜUx u* Seiten. Epjv 1830. 

206 SDrooR beS tbeologiftbm n)ie bcd itatucb<^tif<l^ an^fHcidmud imb ftu 
Mvo^ten: //S3l&tter für b^bere aBo^tbeit'' wtt ^Rü^n (93erltn)« 

c. ^anatiimvii, $ieti8mu6, 3nbifferentiSmu6. 

SRefjr ber praftifd^en 3tiä)tmQ beS S^cologm gel^jörcn 
We Segriffe be§ gan^tiSmuS; ^ieti§mu8unb2nbifferenti8muS 



I 



103 

OR, bereit JCbgcenjwnä iebodj in Uv SBiffenfi^aft itm fo 
fi^wierigei; i(l, je mefjr b« ©pradjgekaud) in biefer^in= 
fid)t fd)rcanff. 

SanatUmtiS (oltt fpro^Itd) liditiger: ^anaticiSmuS 
Bon fanum , fanaticTiB) ffltin tion jebet übertriebenen , infoni 
berbeit tiiit unreinen fittlidien aBotioen Bermifd)ten SStgcijlerung, 
rocldjc namentticb bie gotm ii&er bie ©acte flellf unb um 
SEBorfe janft, gcfagt tpcrbcn. einige (i»ie geiler in bet oben 
(ingefuljrten ©teile) bcieii^uen bamit nur bie entortuns beS 
attppiciämuä. Zbtx uudj bte Ijcrilofe, »on ctler SRpIlif ent= 
fernte äßudjftobenorttjoborie tann in ÜjXtt Sierfe^erungäfmlbt 
unb SSerbammung anberg SDenfenber jum ganatiSmuS nierben, 
unb fogai t>tv SiatioRaiiSmüä unter gemJTen S3ebingungen {id) 
baju ijinouff^raubm. ©er SRijffifec ijl in bet Siegel gutmü; 
l^iiger, olä ber S^matifer. ÄolteS ^erj unb njormer Äopf 
(fi«lt beä umgefe^tlen rid^tigerti 5ljerl)ätfntffeö) finb bie djaraFi 
teriliifdjen Äetmjeicfjen be3 gnnatiEerä *). 

^ietigmuS ifi ein vielfadjen ÜHigbeutiingen unfern«: 
fenet STuSbrucf. etijmologifcl) genommen, roäre ber ein ^tetijl, 
ber aus ber gtömmigfeit gteidjfam iBeruf ma^t unb fte jur 
©djflu trögt, ber grtmmler, (nidjt grabe ^eudjlct;) gleitiJBiel 
übrigens reetctc bogmatifclje garbe tiefe grömmigfeit trage. 
Slimmt mon aber ben Jßegriff naä) feiner biflDrifdjen 5£u§bit 
bung, fo i(l betannt, baß bie 3lnl)dnget ber e^nviürbigen 2JI(Snmt 



') SmS&iiIi^ fibtrfffet man gatiatiemuS fcur^ ©d)ii)Ärinet(i, 
was abec, md} bcm timnal aiiDfnommtntn Sprotfigtbrau^e , nicfit gaii{ 
iutdfl). Tum (a(t berei^nenb«! Sonatiämiii tljut mon-ju cid S^te an, 
nenn man itn blo^e Si^tc&nntrei nmnt. 6g QibC gutmätbige, ao^U 
iCDÜuibe @diw&rme[, abei: Feine gutmfitliigen i^anntiCcr. Z)a ^äjtoiixma 
Iftge firti aUinfaUi fflc Änberc (ccujiflcn, ber gonatihc enriditel ©dieitep 
bauffn für |iei ba&er bcjei^inet Srttf^ncibev ben ganotiärnuä nitfit 
äb(J aie btn t)i((][teit @rab, oU ben ^aron^imug Ici: Sdjisicmetrci. 
Vebriatni i[{ bie @d|n>iirni(rft nicfit b[a$ im relijalifcn Gebiete ju ^aufe. 
C£ gibt (int moTalifdic , politifAe, pfeilant^rDpifdit, äfii)etif(lie, romanlifiti: 
Ottiifbte ©4n)ännerei. ganatiönu* ifl akn, wie bofl SEJort fagt, mciß 
bcm £icd)[i(tien, bod) bifmeilcn au4 btm ^otitif^tit unb 3Bi|T<iif(^ariIid)rn, 
Inunn bem fiimlltn inflwanbt. 






103 

&pmtt unb ^tanlt mit biefer ^Benennung belegt touxbtn, 

wo man bmn iai @ute mi ibhii6)t ber in btefer &i)nlt fi^ 

«tt^f)>red^enben @eifle$ttdl)tutig mit i^ren Se^(em ttnb lieber* 

treibungett in e i n ^ iufammenn>avf. 3n ^ejie^ung auf bie 

(entern. mö(|)ten bann b i e ^iettflen ^ei^en; toüd)t einem falf4^ 

mjianbenen 3nteveffe ber Sr6mmigteit bie @(^rfe ber ©e» 

biinfen unb bie f^ei^ett ber 9Bt{fenfc()afi aufo))fem ju muflfim 

glauben, fo baß in ber Sb^t ein engl^erjiger ©upranaturaltfts 

inuS an btefer Xrt t^on f^immigteit eine @tä^e fiinbet 3n 

tthtgen ©egenben l^eifien aber auc^ bie Xnl^&nger ber jiQruber^ 

gemeinbe f)tettflen, in anbem bie SRitglieber tyon ^ntoentifobt 

ibtt^npt S)ogmatifdl) ^at ^idfy ber fogenannte fHetiimui 

bttrdS^ Ueberfcl^ung ttnb etnfeittge @eltenbma(^ung geioiffer 

it^t^Hit, namentitdl) ber augufitntfd^en unb anfelmtfcben'^), auis 

ge^r> fowte moralifcf^ burd^ eine gennffe.3(engfUidS)feit Mr 

aOem freiem SEreiben in ben ©ebieten ber ^unfi, ber SBiff^em 

f^ft tmb be$ gefeQtgen £tben& SRißoerPxinbene Xuffaffung 

iHm ber erflen Stnfad^l^ett be^ apofioltf^en geitafterS unb uns 

ri^ttged @ntgegenfe|en t^m >, ®ei{Ui4iem '^ unb ,,SSeItlic^em'< 

flirrt barauf ^tn. 3n feinem SSerf^alten gegen 2(nbere ifi iixu 

i^tid ber ^ietifi t)on bem f^anatiter üerfc^teben« IBeibe begegs 

tm \i<b in>ar Vatoülm in. ber Unbulbfamteit (^ntolerang). 

^i^^^ gibt jUc^ biefe bei bem Sonottfer auf eine aüivtt, bei 

Mm ^ietiflen auf eine !paf{tt>e ^etfe iu crfennem SSBäl^renb 

ber öftere feine ttebeijeugungen Tinbtm mit ©etoalt aufbringen 

iDia, jiei^ ^ ber le^tere wn anberS ^Denfenben iurudE ^ unb 

bleibt bei bem innern SRic^ten {teilen. @eparati$mu$ toerbinbet 

^^ ia\)tx n\i)t feiten mit bem ^ietiSmuö ; n^dl^renb bai >,coui- 

;fidle intrare*^ ober ünä) iai ;,{toße fte ](^inau&!^' ber S&af)U 

:^rtt^ ber ganatiter ift'^); iafitit möf ber SanatidnuiS in 

Der ximi\d)m ^ird^e am t)ollenbetfl€n auftritt^ obwol^l er ju 

''Seiten audf^ in ber ^oteflantif(|)en feinen @puE treibt 

■.,. *) ,,9itii^mut, fügt »♦ ßölltt. o* Ö,/ ijl biejeniöe fülfd^ 
//ktd^tund ber ^ömmfgfelt/ weld^ ffd^ and emer einfeiti^tn (ShntQixn^ 

[j,lk reTtgi^en ©efü^ts burc^ bfe d^rtfHtdjIen fe^tfil^ t>on ber e^nbe unb 

,;;;ber ®nabe biJbet," 

'.'."' *♦) 2Ran4)cr, fddtatte gonatifer fttdt 1?dJ freÄi(% hinter ben |)tetfflen^ 
um feinen 3wfä beflo ffd^rer iu erreic^en^ 



104 

I 

£>em 9>tetidmu8 mt ^anaüMni gegenfiber fielet alS 
mtbereS ®rtrem be? Snbiffer^ntif muö (Satttubinattömud). 
3nbtjfetentifl l^ei^t in ber $beoIogte btx, toüd^tx bte Shitbung 
onber^ SSenlenber (bte SEoteranj) fo weit treibt, baf tl^m bet 
ttnterfd^ieb beir teltg{6fett 2(n{td^ten unb Sitd^tungen oHe Sßu 
beittuttg t>erliert, n)ad notl^n>enbig eine ©(eid^gältigfeit gegen 
bdS ve(igt6fe geben ttnb feirft Srfc^einungen wxmii\z%t ^te 
190^ SoTeran) ift (n emet übet ben ©egenfdi^en fie^enben, 
bem Siege bet Sßal^eit glinbig toettrauenben, ebebt ®eifteS$ 
fvet^it unb (Seiße^ftdtte gegtAnbet; bie falf^e Xoleran) btige« 
gen ifi ein ieinb bti • Unglaubens, bet gefjtigen 6xl^{(Kff^eit 
tmb f!ttCi4)en ©tum^y^eft. ^ 

9ftm ^ifyt übrigens baSb ein; nrfe fcbwer eS ift, bei etneo' 
tigeirtbfimltt^n, feibftjidhbigen SebenSgcinge in ber ^eotogijl 
bM ec^etne tmb fflamtn ber einen ober anbem t>on ^en jj^ 
tumtiten 8tt<|^tungen «(u6)ttn)eid^en , eben fo \ö)rozx atS e9 beffl, 
0n»ffl|Ki(er n^irb, rotm er tiic^t ungere^lt ftin toHI, febem ^t(ii 
|Xa^ unb feine 9lummer anjuweifen. Soljfe man {t(b b<^^ «ä^er 
auOt^ nic^t nnfedl^ten ! Ittxä) auf bie ®efa^r äßpt^fer unb 9)letf{t 
a« '^$m, treibe man baS SSerf ®otteS mit frommer @rfi^ 
bung be9 <Sem&t^e$, fnit ®ebet unb beiliger Salbung be^ 
©efffc«; unb auf bie ®efal{)r l^^in, Snbif^entijl gefdf)olten jti 
nwben, bebalte man einen offenen ©inn für bie toerfcbiebenett 
®eijle«r{d[)tungen im ithtn unb ber Äird^e, bie ®ott wotflt 
nidbt mnfonfl neben unb burcl^ einanber ^ai n)irfen laffen tct^ 
leU; unb madj^ ftd[> frei tjon iebcr engl^erjigen §5artbeilici()Feftf 
©a« geben I4ft ficb einmal ntd^t in bie gad()werfe unferer 
@9fieme einfangen, unb aucb bte (34)ule foQ bi^in nicl()t me^r 
t^m teoHen, al« tbre§ JBereid?e8 ijl, SB3ir tjerlaffen ba^er gern 
ein an »)illförlidS)en SQSenbungen unb JDrebungen be§ ®^xa^* 
gebroud^S aHju fe^r teibenbeS unb ben Singebungen ber 2xU 
benf((^aft aSju bienßbareS ®ebtet, um mi md) einem furjen 
gefc|>icbtlic|)en Ueberbliie ber billigen SQ3iffcn[cbaft felbjl, bet 
sacroaaBcta theologia, n)elcbe in ftegretci)er ©lorie ber nie 
iu t)errti(btenben SBabrbett über all biefen itdmpfen jle^en foH, 
in i^ren tnnem SSerjweigungen ju ndbern. 

tie ot>en unter SO^jüctSmud an^effttirten SBerfe» 



105 

^nJ^ong jum erften $^et( bec (^nc^flo)}dbtev 

®ef^td[>tc unb gittcratut ter t^cologlfc^^en 

encpflopdbtfe. 

^te (Sn9{(o^dbte einer SBtffenfc^aft über^u^t fann er|i 
batfn entfiel^en, toenn {leb biefe berettö ju einem xtixAos abgerunbet 
l^at @o {otinte eö a(fo au^ erji eine t^eotogifcbe (Snc^flopi^ 
bie geben, unb ei|t SSeburfnif md) if)x entfiel^en, al§ f{cb bie 
S^eologie felbji fdi)on 5U einem mehrere Sdcber unb 3n>eige in 
jtc^ faffenben-Sanien gejtaltet ^atte*. iJnbejTen jeigten {tcb bie 
2Cnfdnge ju t^r fc^on iiemlid[> frä^ in bef £irc^e, nur ni4)t 
für ftc^ bejiebenb, fonbern gebunben an anbere t^eologtfdl^e 
l&lScipImen* TLm natürlic^flen Um fte bei ber pra{tifcben 
Sj^eologte ium SSorfdl^etn. ®alt e§ ben ©eißlicben in fein 
Tittit einzuführen, ibm bie |>flic|)ten beffelben t>or ju^alten u* f. xo., 
fo mugte ibm and) gefugt werben, toai i^m iu tpiffen unb ju 
(innen noti) tfiue. @o gibt bereits S.^r9fo{lomuS (negl 
Ufftoovv^e) SSiixih über baS , m$ einem 2)iener @otte& ni^t 
nuic in religiös $fittlid[)er, fonbern and) in n>ifTenfc(^aftItcber <{)in< 
fic^t geiteme> unb fagt ml @cb6ne3 über bie oielfacben ®<(^ 
ben, bie jur n)ürbtgen Sübrung . be§ get|Uid[)eti 3Cmte§ ndtbtg 
ifnb (im 5 unb 6 SSucbe) *)• eben fo gibt 3Cugu|iin (de 
doctrina christiana S3. 2.) eine 2Cn(ettung über bie jur 
@dE)riftauSIegung unb SSermaltun^ be6 ^rebigtamt^ä not^igen 
^enntniffe. @cbon er loerlangt ^enntntp ber biblifd[)en ®runb^ 
\fxad)tn, unb em))fteblt bie ä3enul^ung ber LXX. unb alten 
l(iteintfcl|;en Ueberfe^^ung (Itala). 2Cu^erbem n^ill er an^ Sita^ 
lien , b, 1^. 9{aturgefc^ic^te , ^flanjenfunbe n. f. xo. , in ben 



*) ID^ecfwurbtd ifl bie stelle V» 5*, wo er bereite ben Unterfc^teb 
M SmpiriferS unb beg n)t|Tenfd)aftnc^ ()ebt(beten ^tehic^ixi, unb ben oers 
((^ebenen (Srab ber' ^Cnforberungen setgt, bie an Uihe geftellt werben» 
"Stare loTs OofpcjT^QOtg fialXoVy rj tolg dfiaO-eaxiQoigy fx^C^tay 6 noyog* 
OvSk yccQ vnkQ rcSy avidjy ^ CrjfiCa dfielovffi rovroig iedxeCyoig, 
aXX& toaovtoy avtti nXeCtoy ^ oaoy xrel jrjg xr^aeaig kxaTiqag to 
ßiaoy- KdxiCyoig fihy ovS* üy ^yxaXiavi ttg^ firi6ly a^ioy Xoyou 
naq^X^vOiy* ovzoi 6k ei f^r} fiet^ova tijg Jöl»??, tig anayug txovtti 
ttsqI avidiyy ael nQO^piqouyy noXXa naQcc ndyttoy initat tä iyxXt]' 

natu. iZanö^ni^, Tüu^. e* 66.) 



106 

©tubtenfteiS aufgenommen tDiffen. S)te @c^nften btx ßxic^ 
6)m unb SHtntt foQ man mit gel^ittger SSe^utfamfett benu^en, 
unb anä^ bie S>xaltltil ^6) aneignen» SSon ber Dtl^etorit aber 
tsnb i^rer Xnn)enbitng anf bie geifiliclie Serebfamfeit banbelt 
er im 4 fBucbe, baö alS SSerfucb einer c|)riflticben Sgomilttil 
betrad^tet loerben lann* — ^ai Saud) be$ 2(mbrofiu$ 
bagegen (de officiis ministroruin) ifl me^r moralifcf) :; erbauli? 
dS)er, a» »iJTenfd(>aftlicber Ülatux. 

@ine %xt loon allgemeiner (fRtaU) Sncpf (o))abie , n)orm 
audE^ bad SEb^ologifcbe feine @teile ftnbet, gab Sfiboruö t)on 
^xipalii (6 — 7 Sabrl&unbert) in feinem SBerfc: OrigU 
num sive Etjmologiarum libri XX. S^erfelbe fd^rieb au4^ 
2Cnn)eifungen fär ^bnä)t unb ®üftiiö)t, bie* aber (&bnlicb wxt 
bei ÄmbroftU«) me^r i)raltifc^er, aI8 wiffenfd&aftlicber Zxt jtnb. 
®6)on mebr wiffenfc^aftlid^e; n>ien)obt nod(^ immer fe^r milbige 
3(nforberungen, bunter meldten inbeffen bte 3ett no^l me^r hv^ 
tütfblieb, finben jtc^ in ber @(|)rift be« fulbaifcben 2Cbte'8 Stß-^ 
banu* ÜRauru« (in ber 1 J^dlfte be§ 9 Sabrlgiunbeff«) 
de clericornm Institutionen bem 3 SSn^, in tütl(fytmw\ 
SSerfl&nbnif ber @cbrift, namtnüiö) aucb i^reS geheimen Stm 
. neS^ gebrungen, baneben aucb bie Uebung in ben freien fünften 
unb im |)rebigtn geforbert wirb, groflent^eilS nad^^ Xugujilu. 
3m f))dtern Sßittelalter gaben ®erfon (de reformationjp 
theologiae) *) unb 9lic Don (SIemange (de studio theo- 
logico)**) pxalü\i)t SBinle, ba8 ©tubium ber a^eofogie b^ 
treffenb. 

SBenn \id) nun fo einerfettS bie @nc9!to)>dbie an bie 
praftifcbe abeotogie anfdt^tofi; fo tonnte jte fid^ t)pn ber aiiberh 
@eite aud^ leidet mit ber Einleitung in ba8 S3ibelftu« 
bium üerbinben. 2(tö nandxä) biefeö Untere jur 3ett ber JÄcfor^ 
mation in feiner @elb{lj}dnbtg!eit, bie ibm burd^ ben @tnflugi ber 
@dj^o(a{li{ auf längere 3eit geraubt tooxbtn xoax, n)ieber (ler^ 



*) Opp. T«l.y womit %u WtQUi6)m Epp. duae ad Studentes Col- 
legii Navarrae Parisiensis, quid et qaaliter studere debeat novus 
theologiae auditor. 

♦•) 3n Dacherii Spie. I. 473. sq. (©tdublin (3e\ö)id)tc ber ti)eel 
SBtfienPi^aften I. @* 9—140 



107 

cuittat, toax l^fer ber fDtt gegeben, aber bte rmtmt^t bet 
$ät angemeffene neue S3tR)ungdn>etfe ber SJ^eoIogen ein SBort 
mitiufpxtä)m. 2)teg gefcbab bei ber Verausgabe beS 31. Z. 
t)on <Sradmu6. 'S)er iweiten tKuffage wn 1519. f(bt(fte er 
reine ratio sea methodas oompendio peryeniendi ad reram 
theolo^ain Doran, bie er batb barauf etn>a$ en^eitert 
OSas. 15220 <^IS felbftfianbtgeS SSerfcben an» Siebt treten 
lief ^, unb bie in ber f^olge neu berauftgegeben unb bearbei« 
tet^3 ^i^ ®runblage iif)nlxä)tx Seifhtngen bi(bete. 2)en 3n)ecC 
beS t^eologifcben StubiumS befKmmt @ra6mu9 bal^in, baf 
birt , roai mit frommem ®inne unb unter ®ebet gelefen unb 
belieben xoxxi, in bad eigene izUn äberge^e unb gleid^fam 
in baffelbe bineingeftaltet unb Denoanbelt n)ecbe; alfo baf bie 
(brifili^ S'ftttli^e SSilbung in allen SDingen mit ber n>iffens 
f(bafK{d()en @ö)ntt ^alte. Tüi bie ju erlemenben SBiffen« 
f(baften nennt er t>orifigß(b ba9 Soteimf^ie, ®rte(bif(be unb 
^r&if4ie, beffen 9lotbn)enbigIeit bereit» 2CugufHn eingefeben, 
Dbn>o(>I er felber weniger bartn bezaubert gewefem Stiebt 
(Olein Sialeltil, 9tbetori(, 2CritbmetiC, ÜRufit/ fonbem audf^ 
Stofurlunbe/ Jtodmogra^l^ie unb ^({honomie finb bem Sbeo» 
logen iur @^riftern&rung niLf^Hö). Sie Ueberfcbi^ung aber 
^ XrijioteleS unb ber fcbolafiifcben ^bilofopl^ie wirb getabelt, 
n^enn glei(b folcbed aü SSoräbung n&^Itc^ fein möge. 3ti 
Sejie^ung auf bad bogmatifd^^e @tubium n>irb angeratben^ 
ftcb felber eine Sammlung t>on &UUm ani ber Scbrift unb 
ben SS&tern anjulegen, unb {te in ein gewiffeS Sfa^imerf ju 
tiingem SRit ber ©cbrift foU ber »b^log fo ö^rtraut fein, 
ba$ er {te auSwenbig fann. bliebt aber yapageienmäftgeS 
Sernen ber Stellen f&brt babtn, fonbem tin (ebenbiger Ums 
gang mit bem Sßorte , unb baS tiefere Einbringen in beffen 
Sebetmniffe. lieber bie 2(rt beS Stnbiren» , über IBenu^ung 
ber Kommentare unb anberer I3&cber wirb mancbed ®ute txiib 
Ser{l&nbtge bctgebrad^t Unter ben SSdtern {lebt ibm jDrige^ 
neö am ^M)^itu SSor ber fru4)tlofen 2)iSputtrfu(bt wirb 



'O ®te$e S3b V« ber ^ammlund feiner SB^erfe« IBafd, b« gro^eiu 
**) S^on *&al&auer (1724), eemler (1782)» 



108 

imaxnt*y benn,;fcer(S9H«>öt«mtt9if! e9ttic|>t allein, 
fonbrtn ba*8eben, xoai benSKl^cologen bzxoA\)tt" 

@D lotet @(fyine8 unb Xxtffliä)ti inbeffen |)ier gegeben 
wirb, (9 ttiemg entf^rid^t bfe @c^rift beS Otaimu^ ben Xn/ 
f Dtbentrigen , bie n>tr ()eut ju Sage an eine Snc^f (op&bie tle& 
Un: ®ie (ann eS auc^ nt(|^t, ba bie 3:{)eo(o8{e felb'ji, beten 
2Cbn^ fte gibt, eine erfl aud bem ©^aoS {td[^ neu geflaltenbe 
wit. & Yoat baber aud(^ mt&xliä), baf bte f^eber beS~ geißs 
reicl^en 9)2anne9 bei biefer ©elegenbeit and) loon 2Cnberm Aber» 
fIo|i, voaS tüit nicbt in dner Sncpflopdbie fachen , fonbern 
was t^ti\S in bie ©efc^idS^te bei AanonS, tl^^eilS in bie ^atxu 
füf, in baS Seben Sefu, in bie 6):egefe; 2)ogmatt{ tmb ®it^ 
tenlebte geltet. Smmerbin aber burfte bad SäiLÖfUin no(|^ 
ie^t tu)n iebem mit 9ht^en ge(efen werben. 

Unter ben dte^rmatoren felbjl war ti ber geleierte SRe» 
lan^fyttj^on, ber fi<i^ burcb bmere Steigung unb äufere @te& 
bmg am e^eflen berufen f&blen f onnte, bie ^^inger ber heuen 
@cbule in bie xtd)U Sßaf)n beS ®tubium$ ^ineinjuleiteni 
@eine breyis ratio discendae theologiae auf brei ^oliefeu 
ttn*) empftel^tt, bem ))rotefiantifcben @eifie gemafi, t)or aUem 
SSertraut^nt mit ber SSibel X>in S3rief an bie 9timer ftütt 
Wttland)tlion mit faft einfeitiger SSorltebe an bie @ipt|e 
ber e]regetifc|)en @tubien. Simd) Ü)n foQ ber 2;be0U)g va ben. 
iibrtgen pautinifc^en fol^rbegrtff , unb bmä) blefen; erft wte!ber 
in bie- febre Sefu eingefubrt werben. 2)aS ®)angelium So* 
l^anntS foQ im (Spclud befcbließen , wie ber {Brief an bie 30» 
mer ii>n begönnet!, bamtt bie SebK t)om (Stauben unb ber 
Steti^tfertigung 2Cnfang unbSnbeber dE^rifUicb-bibltfcbettas^eolo^ 
gie bleibe. er(l xta6) bem SR. S. ifi baö alte ju treiben, nai^bem 
{Utoor f^on auö/ bem erjiem bie loci communes jufam^ 
mengeftellt ttnb, wonad^ bann btt Snl^alt be§ lefetern j« 
beurtl^eUen. %ndf 3Relan4)t^Dn. tmpfiü)lt neben bem S3ibel{lu<^ 
bium ba« ber SSdter, weift aber bem OrigeneS, beffen- ollego» ' 
rifcilK 2bt9legung 4r mißbilligt, eine weit tiefere @tellc an, 
al« eraämu«, unb erbebt bagegen mit einiger SSorliebe ben 



♦) 3n 835 IIL ber SSaller 2Cuec|at>e feiner SÖerlfe (15410 
p» 287- 89» 



109 

jfngufKn. SSlx6)t aMn aber Stubium, fonbem aixd) Hebung 
oerlangt Wtüand)ti)on mit t)oaem Sütd^ü, ttnb macbt bte 3(ua« 
bilbung be$ @ttl§ bem 0leligton8lebrer jur ^d^t^ iDobet 
ba0 eefen ber ®[af|t!er über oOeS empfol^^Ien n>trb. 3(ud) bte 
Db&ofoylbis foQ man ia ntcbt b^ntenanfe^en, n>a§ SStele au6 
Qnfenntntfi berfelben tbun, nur fbE man Xcbt baben, baf we» 
ber bte /SESeIta)et§b^t mit. ber &ebte &^nß, nocb au(^ btebur* 
. ^vAxdft SRoral (politica). mit ber ^irifiltd^en vermengt 
»erbf. 

@o toenig tnbe{|en folcf^e Anleitungen ber %ovm nad) auf 
ben 93amen miffenfcbafili^rer. @nct^!(o)>&bieen Tln^md) machen 
fomiten , fo febr t>errtetben ftcb bocb in ibiten bie @)>uren bed 
neu cttoa^m n)i{fenf(baft(tcben ®etßeS/ unb trugen bie (Sle$ 
mntt einer btn S3ebürfht{fen beffelben entf)>red[)enbett SncpIIo» 
pibxt in f[(b. >Die unmittelbar borauf fo(genbe $nt aber, 
ftatt auö- biefen Slemcnten ein geifKgeS ®eb&ube ju erbauen, 
lie§ e( ^eitö bei mecb^ntfcber SSJieberbolung unb breiter Zn^ 
fubrung beg fcbon ©efagten betoenben , t^etlä mormte fte -ben 
fml|Kr9: @(b^aji[ict§mu$ ipiaber auf. 

.®er ©cbuIer^elancbtbon'S, S)at}ib 6b9tr&u8 ju 5tOs 
ß^d*), ;unb ein @cbu(er.unb i;|)audgenofre Sutber'S, ^ier. 
aSrIIer**) f^loffen ftdb mit ibrcn 2fnleituhgen unmittelbar 
0» ibte gvofien Sebrer an. £)e6g(ei(ben fcbrieb im 16 Sabt^ 
bunberte Xnbread ©erbarb t)on ^ptxn (Hyperius)^ 
fMrQf. iu SRarburg, feinen theologns seu de ratione stn- 
dii theologici (librr. IV.)***)- ^ier jeigen ficb fcbon bie 
JCnfÄnge jur ffinftigen gacbeintbeilung , tnbem juerfl t)on ber 
engettf4yen/ bann iDoxi ber f^fiematifd^^en unb enbli^^ i^on ber 



*) 6rai. de stad. theol. recte inchoando 1557. unb Begujae 
stadioram sea de ratione discendi in praecipuis artibus rßcte in- 
sdtaehdai Lips., 1795. (vgl. Schütäil Tita Dar. Chytraei. 'Wamb.^ 
1730^38: Voll. 111. Hb. I. p. 171. sq) 

•*) Cönrilinm de theologiae studio recte constitoehdö. Bfö^ 
rimb., 1565. 

*♦♦) Bas.*, 1572. 82. X)am\t ift ntd^t 51t ücrtt)cd)fcln methodus 
theolo^e u. f» ». Bas., 1567. ^ waS eine ^omatif unb Wne^wco^ 
eine SRet^oboroöfe ifl, wie ber SSft^l erwarten fiffe. 



110 

ptaf&fiftn, in SSerbinbttng mit Iber ${fiorifdf)en/ Sl^eblogie gd^otk 
belt tDtrb/ o^ne baf iebo(|^ bie %iidftx fetbfi genauer gefd^ieben unb 
benannt, ober- gar in i^rem ttefern SSerl^ättntffe ju einanber 
ftufgefoft unb bargefieHt xo&xm. £)ie äRaffe bed @töffe6 ge« 
»tnnt.l^ier bereits bte jDberl^anb; inbem bte ganje bibUfcf^e 
imb fixä)lxdft £)ogmati( iti bem SSerfd^en abgel^anbelt wirb, 
smb eben fo 6u(|^ anbereS barin t)orfommt; toQ& e^r in bie 
Aritif tmb ^ermeneutif geJ^irf")» 

Sn ber reformtrten Jttr^e getd^inet ^d) bte Sdbuk t>on 
®attm&r bur(|> ^tlbe beö ©etfleS unb Unbefangen^ beS 
ti^eologtfc^en Urt^etlS au«. 3Cu8 t^ gingen bte 2)i{fertationen 
Don @tei)l^an ©auf in l&eroor**), au8 benen etn.frif^er, 
iugenbltd()er (Sinn , üerbunben mit m&nnli(|>er, burd^ ba$ @alj|f 
cine6 törnigen fBx^tS gefd^&rfter Energie, uni ](^e unb ba 
entgegettteud^tet, neben n^eld^en ®aben beS ®Aftti fidf bte 
{inblid[;e ^ömmiglett beS ^^erjenS um fo n)ol^It^uenber 1^^ 
anS^ebt Sianc^ed bi&rftt noc^ Ij^eut ju Sagt feine tooOe Kn» 
tpenbung ftnbem 

6tn benoanbter ®eijl tfl ber beS SSafelfd^en SE^eoIbgen; 
Garn. SBerenfelS; mld)tt jwar feine eigentlictie Snc^Ho^ 
pÄbie gef4)rieben, in beffen D^iuSfeUi***) fic^ aber mand^eS f?^ 
' bet , xoaS im jungen SE^eologen auf bie red[)te S3a^n leitet 
S)a^in gel^ört namtnüiö) bie 16 >Dtffertation ; de scopo do* 
ctoris theologi^'bie nid)t nur bem fänfttgen Seigrer ber t^ 



*) %nB ber lutf^enfid^en JDtrd^e ha 16 ttnb 17 Sai^r^unbertd finb ud^ 
2U nennen :'J. Andreae Oratt de studio sacrarum litterar. Lipo., 
1576. N. Selneccer Notatio de studio theol. et ratione discendi 
doctrinam coelestem. Lips.y 1579. X Gerhard Methodus stu- 
dii theoL Jen., 1620. A. Calor Isagoge ad s. theol. Yitemb., 
1652. 85. 2)a8 „q\xU 8eben eine« redf)tfc^affenen jDieneig ®otte8'' »on 
3» S^» ^nbted (abaebrucft in «Berber'« S3nefen)^ aH pcetifc^e iugaU^ 

**) Gausseni^ Steph., dissertationes : 1. de studii theologid 
ratione. 2. de natura theologiae. 3. de ratione coacionandL 
4. de utilitate philosophiae in theologia. 5. d^ recto usu claYium« 
Ultraj., 1678. Ed. 6. cma J. J. Rambach. Hai., 1726. 

***) Werenfelsiiy Sam., Opuscula theologica, philosophicft et 
philologica. Bas. , 1728. VolL II. 4. 1782. Voll. III. 8. 



— 111 — 

g^tnt aSott mit auf ben ffieg^gibt 

3nb.em xoix bie Uti)oÜ\6)m &^xift^tUtt ^oiffeDm ^ 3Sac 
BQIott ^ 2)iivm, ol^ unferer 2(ufgdbe femer Itegenb, äbei^eben, 
Ufynn wir iu ber htt^eitfc^en £tr<be iurüuf. Sem Aberbanbneb^ 
mmben @(boIa{iict$mu6 in berfetben I9urbe gegen @nbe beS 
17 ttnb Xnfang beS 18 Sal^rbunbertö auf bopipelte SSSetfe 
entgegengewirlt. Zl)tilS xoax ti bie r>on ber @)>enerfcben @(|)ule 
auSgel^enbt praftifcb :> fromme Sticbtung^ Ü)tHi bie t>on (Salirt 
angeregte freiere SB3iffenf(baftK(^f eit , n>el^e eine neue |)eriobe 
in ber tbeologifcben ® ele^rfamleit ^ unb fomit auäf in ber 
(Snc);^!|pdbie t^orbereiteten. 3n feinem apparatns Üieologi- 
0118*) fu(^rt ber legtere tai tl^eologifc|ie ©tubium auf bie 
Qtgetifd^e unb l^^ijiorifc^e ©runblage imud, -Don ber ti ftc^ 
oOmi^Iig »ieber entfernt f)atti, unb fu4)t ben @treit btS 
^umaniSmud unb 9{eaftsmu3 (ber @rammati(er unb flSarbo^ 
rtn) iu t>erf6^nem SSon $f)iL Sac« ®t>ener aber ge« 
l^6ren mehrere @c||riften l^ierber. Sinmal fcf^on in ben piis desi. 
deriis unb ben tbeologifcben jBebenlen f))ri(||t ^d) berfelbe 
t)telfa4)>&ber baS auö, xoai ben iungen 3;^eo(ogen not^ tifuti 
t>oriägIi(i^ aber in ber 1690. gef^riebenen SSonebe ju ben t>oit 
i^m au8 Sannl^auer'S J^obofopbie gefertigten SEabeDen, 
U. b. X.i de impedimentis stadii theologici'^'^)» 

Unter ben S3orbereitung$n)iffenf(|^aften fclireibt er ber ^\)u 
lofoybi^ I<^nge nt^t ben SBert^ iu, btn i^x 2(nbere beimaßen, 
tt)a6 in>ar eine mit bem bamaltgen (Seifie ber $l&iIofo))l^te'n^ol^l ju 
eiitfdifulbigenbe/ aber feineSwcgS in i^ren Folgerungen ju recbt« 
fertigenbe (ginfeitigfeit ift, bie bann noc|) greller in einer fip4« 
tem, auf ©»»enefö 2Cutorit4t ffcb falfcblici[> berufenben ptetijK» 
f^en (tmpixX jum SSorfcbein fam. Tbx^ bie. f)lj)tlologte, beten 
^iiiHä}Uxt er n>obt anerlannte^ betradiitete er au8 einem iu 
engen tbeologifcben ®e{td^t$)>untte^ tnbem er itm @tubium 
ber fogenannten 5)rofanfcribenten lange nic|)t ben freien^ Reitern 
@l>ielraum gejlattete , itn i^nen no^ GraSmuS unb SKelanct^ 

*) Heimat., 1656. ttnb auö feiner ^anbfd^nft t>ermel^rt. 166t 4L 

**) fSsU ^ofha^ 9h 3* ^Pener unb feine Seit, h &^ 
290. ff. 



112 

C^ atigetAieffti.' IRut tie bdUge 9^UQ(^e> te :{{)ter itmm» 
telbaren Xntoenbung auf.tielgcfgefe, llfttte bei il^ni bie il^r gii 
bii^m^e D^ IBebevtiAig tut tie ^edlogifd^e SStjftofclK^ 
^e jfingefe nmt eS bcnii oit^, n>eb^e er mit Stellt aUVk 
„^awml^mn^^ bejeic^nete^ ,,bie alle äbrigen Wftilt erbnt 
unb Don^'ber.itt foft -aOe :®ntnb unb @toff emyftngen.'^ 3Ut 
fie fdite mtdi) bie SDogmottf gebaut voerben, toatftmir^n tn 
fpi^ftnbigen Qö^laftxt wnb raupen $o(enn(^ {einer milben^iAi» 
feigen Kid^tung nadti , »ettiger ^etpogen tvor. 2>er. JCtr^t^m 
gefd|^i((}te - lief er ti^r Qti)in$t6 .Stecbt tmeberfal^te» , loemr jO 
gleid^'.baS tiefere jQueUenftubitim nur benen empfahl;, bie etat 
bd^ere @tufe in ber (Sete^tfamfeit errett^^ tooütm^ JDif 
iit\)il, bie et ^ äberein^mmenb mit Saliict, f&r dben fo ttidJM 
tig otö bie £)ogmattf ^elt , fbttte wie biefe au§ ber ^eiltgat 
@dS)nft felbjir:gefd^6i))ft t9erben; ^Dagegen erfd^ien ^ .Mt 
^omitetif^ beren tief^rn @tunb er gtAptr mit biiÜ^öftmSMU 
a^nU > aber fid^ ni^^t »iffenfdl^afttkiS^ f (or gu mad^en .mtfte/ 
,;atö «in^ ber gr6fiten 4>inbemi{fe beS tl^eoIogifid(^eit: Ct»^ 
binmi/' to&fyctnb bie ..ftated^etit bei il^m i^o^ere ©dtinigf 
IS^atte. Sebenfall^ gebfil^rt ©^ener bad unfd^&i^bare Serbien^ 
ntiS^t .nur ber.tocm Seben ehtftembeten SBiffenfd^^afi xoulbtt bt» 
9{i4Kung HVm gegeben; fbnbem ouc^ in be? gfirberimg etneft 
gufammenl^&ngettben tit^tifi^en @tubium&/ rotlä^tS;- ^tm 
@inne ber Steformatoren entgegen> Idngere Seit xoi^oet i^erab» 
fäutnt morben n>ar*>; eine neue ©eflaltung ber SBiffenf^^ft. 
felbjl l^erieigefö^rt ju If^aben. ..:... 

Sn feine 8ufta^)fen» ttaUn X ^- granfe**) iSi» 



♦) ,, SBo» efl bontots «(x^ t)on eregetifc^en »orfeptnortt «uf brn- ttrfk^ 
;/t)er|ttdten qah, hat beftanb semefmdlt^ nur in einer p^Mo^i^^mvhn 
„poleaii\^n IBe^anblung befonbetS fc^nHerfder ober fhtittder erteilen/' 
^ojbad^ a. ß. ®. 304» 

**) t, Pefinitio studii theologici, def. methodi stndii theoL'unb 
Institutio firevis de fine studii theol. Hai. , 1708. 2. Idea Mtt- 
diosi theologiae ober TCbbilbung eineö ber SKf^otogie Sefliffenem ^Ut, 
1717* 3. Metho^us studii theologici. Hai., 1723. 4. Zimttbtüi, 
aum Sfirbtlbe aUen studiosis theologiae. fö^L ®uert!e :c.«ß. Ofronfr. 
^oUe, 1827. ©. 290—92. 



»3 

99m^im Sänge*). Ci^foi^ cnäf Uefe atMv bk fircit« 
$ae 0el^rfom!eit tMft t^ecfc^m&^ten, im fic f{4^ mit finmU 
mor-^flkffntmng itnb (etotbigem (B^fi^etit^itme paarte, bennoc^ 
ifer Id4^t Sit t)ie{artt(|eit 8lti|itmPt^iffe» Xtilaf gebdi 
iMBtoi, tmmn eS bte betben »ärbignt SRÄnner Slj^rtftoy^ 
■ttttl^ta« ftfaff, Gan^to ut Xfibtngm^ imb ber fromm 
flcfef^ Soi^» Srati) eubbe (Bnddeiit) in Sena, bie bot 
9Uiitgmlift auf ünt er^It4^e SBetfe l^er)tifteDen 



(Bon tbnen f^aben »tr benn aucb fp((^ Serfc, bie )iip 
pa9 «t ifyctt itt^an Anlage f4^on me^r, att alle bte ^^ 
inanMcn S&4^er, bem ftcb nii^tm, xoai toix in neuerer Seit itnte^ 
f|itfogtf4ictt Snc9&0))&bteen iu üerfie^ gewol^ {uib. @d tr^ 
littMi fd^m bie eregetifcbe, bogmattfcbc, J^i^rifdSi«, ^afttfcf^e SOfto^ 
bafc^ anb aI8 Unterabtbetbtngen »ieber bte pQUmi\(l)t, fi^ettf4i^ 
IMr^dS^e tu f» ». i^ren 9lamen, ibr ^ai^sotä unb il^re (Steif 

^vm (Sanjen, obwo^^I bie £)rbnun8, in ber fEe au^efä^ 
bei beiben eine t)erf(^{ebene ifl. dtict^tiger ^ Dfoff **) 
tijrlre8ftif4K S^eologie üoron, todi^enb Subbe***) wmdtttU 
fm^möf ben |>ro|^beutif(^en jDiSdplinen t>on ber ^e^m^ita, 
Cpiibflltt, Datrifttl, SRorol, JKrdj^nrecl^t, itircbengefcbtibte 

iNemif^'unb ^ule^t erfi wn ber (^egefe l^beit fiSeibe 

ffobm ba» mit emanber gemein, (bei |>faff fagt eft äbrii 
gat f<^ becSttet,) baf fle bteencpKop^bieittgleidE^ mit einer 
MAfftf^fUcf^ern &itterargef4>i4>te i>erbinben. ^ai 
w&t.malx freiQdj^ in fo »eit inrbienfilicb # oU eS einem bii^er 
Scfffi^en aRangd abbalf. £>ie SncyRop&bie felbß aber lief 

, N fle fourn teSgettft twn il^er iuf&Dl^en Serbinbnng 



^ iMtitntioiies itada theologid Ittlerarfae. Htf., fTZS. 
geauiiia ttudii tlieolog. pneeipne theüd iadole ac methodo. 
«M 13X2. 4. SdL etittttttt 0. O» U. 8. 300. 

^ iBtrodaetio te hiitorUi« t|MologiM littcrafSaBu TqIk, 
im. TolL UI. 4. 

^^y iMgoge hiatoxica-tiieolo^ca ad tiieologlam univenutm 
ftognlMque ejofl partes. Lips^l727. Voll. II. 4., na(^ «l^ofba^'S Urt^ett 
tu4X €L 382.: ,^n pt^utt d»en \o tiefer unb nrnfafTenber ®ele^ants 
,»Wt ÖU crlftt^tetfr^imb milber f^eolodff^er tbitüatt, tveCc^d alte fcfif 
,;|eni ^Crbeiten biefer 3Crt »eit fibertraf.'' »eU ouc^ 2)ani e. 129. 
etftubliii e» Sil. 



Ritt onbem ©iSciipIinen einige ©(IbfifinntigWt et^altm ^otte, 

®efa^r, in eine Möge ÄnJDcifungiiuräBüctjettenntnigumaewonbelt, 
ober roenigfleiiä oon it)t fo iibenmcbfen unb überfcljrtftet ju 
totrbeii, bag man vor bem Eaube bte 'i(e|ie unb ärocige beä 
JQaitmeg, mld^e nod^junieifen bie Hauptaufgabe bct i&ac^HO' 
ipäbic i|t, ni^t meljt fo bequem ibetfe^en Sonnte. S^iefeß 
Uebetgensi^t beS titteratt)ifiorifd)en 3nt«effe'S jeigte fic^ benn 
aud) in bet „Einleitung in bie t^eologifdjen aBilTcnfc^aften" 
»on S. ®. Said) CSena, 1753.), foroie cä fid) audj in meö* 
rem f^jägbarcn ©i^riften ber neuem 3'it nii^t oerldUfli 
net t)at. 

es gibt in bet ©cfdji^jte bet SStffenfdjaff «injelne tei^i! 
begabte ©cißti:, tion benen bie ©tral)len in »wfdjiebencn Slidj» 
tungen öußgeben , um £icl)t übet bie »ot i^ncn ausgebreiteten 
gelber ju oerbreiten. din folget njor bet ßanilct torenj 
von SQoStjeim, bet nii^t nur auf bem @ebiete bct ^ii- 
d)engefct)iil)te , fonbem auä} bei Sittenlet^ie , wie bet ^otnilc' 
tiE epoc^e ma^lt. 9!Qenigci ifi bie^ bei iijm rüdficf}!!!!!] bct 
gncvfloipäbie bet gall. 2)ie nidjt Bon iljm felbji, fonbem 
oon feinem ©(ftroicgEtfobne SB i u b t) c i m IjetauSgegebcne „f urjt 
JCnroeifnng, bie ©otteSgelaÖrtijeit »erntinftig -ju «letnen" 
(^elmit-, 1756. 63.) nttimet jnjat bcn gellen, luobliljuenbin, 
milben ®eijl beä SSetfafferS, tragt übet boi^ cUju fejjt baS @u 
(iiäge bet glü^tigfeit, unb betu(]t Aud) in ber gegebenen 'Jtm 
otbnung bet gädjer, j. Jö. im gSoranpeUen bct Sogmatif, gu 
iumig auf tiefet bur*bad!ten ^rincipien, uB bog fic na^j btn 
fdjon gegebenen SSotgöngem oon grogetSBebeutungbätie fein Eon: 
n,en*;. Sffiet hingegen baburd) in betSESiffenfc^aft^podie madjte, 
bog et ein neueS Stement, baö fiitifdje, in fie (jineintnig, 
unb baburd) aud) bie gncriflDpnbie, bie fonfl leidet ein tobtet 
Ttggregat oon iBüdjerfcnntnig geiootbcn tuäre, roiebet eigeni 
tlfümliclj belebte, baS rcat 3ol). ©alomo ©«mier. Clk 
gleidj feine ÄritiF nic^t feiten in 4)W"fritiE unb feine ©fepfrS 



•) 3u btratOea iß inbtff«!, bü| 3HiJS6«;m ber Erft« »or, bn mK 
rtd)ti!i(m IjiftDrifi^en Sßliae bie Kufga&e bU geltbiten ab'otoj^tn unb bl( 
b(i ?»«6igEr4 oon tinanbcr f(J)i(&, »«in et gleid) in btt gacberung tfntt 
8(fonb«iEn SilbutifläiMife füt b(ibe ju mit geljen motzte {©. 29.), 



1J5 

it:>dq>t^'Smut ausartete, fo Hfm t^nt t^ bieientgen 
|t|r UmdH, iDeU^e itfn feinbfeltger Ttb^tm in jBejte^ung 
4iiif'A<Ii0ton ttnb (g^ttftent^um befcf^ulbtgetu SDte SBiffetu 
fibafi: toetbanft ill^m toiele Xnrtgttng, wenn gleich tventg ficbm 
Äfinftote, SSoS t^n ^gegen bmberte, feinen t)erfcbiebenett 
m^flopii^dfzn ttnb tnet^oboIogtfd|^en , ivte feinen übrigen 
tlU^v^m*) ben rechten Cingang ^u I9erfd[^affen, »mr bte 
Beni^ryenl^eit feiner, JDarfteQungSweife imb bie bvmSU^ 
MiMrfäDigc (Sdftiihaxt} im Seutfcben wit im Sateinifcben. 
Iß mlft px t9änf4)en/ baf eine Huintefen} ber @emlerfi^en 
Gdfüfttn in eine SRonograyl^ie biefeS merhofirbigen SRonneS 
«mrbeitft tmb baburcb bie ricf^tige föfirbigung feiner fßtt* 
#lt0ii*:>er nid^t feiten unbai^tbaren 9laä)X9üt edeidS^tert. 

Sar aber einer berufen, «ielfacl^ anregenb, ®eifl unb 
iHmfitl^ n)ed(enb , äberoQ auf baS Sßöt^^t l^impeifenb , tt^as 
tai* Aber olle ©emeinl^ett, unb frei wn ingfiti(!^en fBorm^ 
0ldlm, auf bie C^eologifdj^e Sugenb fetner unb ber (omnunben 
fiiitiinb auf bie emftern SR&nner ber 3Kit«» unb yia^üt 
mit' unbered^enboren Stx&ftm ju »irlen , fo »ar e8 ber loUU 
AMfagimbe, loielgeftaltenbe % 9. ^erber. TM^tc &upxü* 
jurfurallli unb icbter S{ationati# {ugki^^ , t>xtff^x unb S^ü 
tttoh^ff:, unb ouc^^ feinS ^n beiben, nrie man e8 nimmt, 
tmgfiotil^ in bie SR^fKf bed Orients, ti>{e in bie Xiefen be6 
««if4^fi4ien @emAtlM tmb bie (Sebeimniffe ber aitenfc^en« 
9<rt|tt|^te äberbau)>t, mit großartiger fi3egei|terung aOeS umfaf« 
fni^; mrin fld^ ber reinen ÜRenfd^ett QkniuS f))iegelt, mit 
füll» dorne alleft ®^i^\xd}t, Stic^ge, &tUi)U, Sedierte, 

i MIü I 

'"''*) Ißh^^ emer nS^em Xhldtmid stt nft(tf4em ^et$e (n ber dcnom 
MtfOgfttlffltra^it, fftr oüde^be 6titb{ofo< S|ee(ogtA. «^lOe, 1757, 
Jh^tutio breTior ad liberalem eniditloiMm. tbeologican. Hai., 
I7M» yoU« II. a. Iiutitutio ad doeiiiaa« «MvtiBaAm liberaUtar 
ducendam. Hai. , 1774. (me^r eine ^o^matt!/ atö eine (SnofiUipW^. 
«erfo* einer freiem t^eologifd^en Se^rart. *Qac,1777^ - Um biefe Seither* 
idR fom ond^ ber ^ame Gnc^Ropibie unb ^ttf^oholo^ie auf« 60 in ei* 
«V anonymen C^c^rift» Ey»)., 1778. , toetc^e jDohs G» 134« anfft^, unb 
1i^ ct»a4 friif^er ki tia iderien t)»ti tOhtrfhma; Stöbert, Böget» Ci« 

fbenW' 

8* 



I 



116 

Ungefunbe, »oI)et t8 ou* !omme, prafcnb — reor er fo 
ganj bet 9Rann, ben JRitigcnben unb ©trebetibeii auf bie 
te^tc ®ni)n ä« ^«l""' «"f KeEcljer et ben (Tdjern ©tab in bcv 
^ünt weiter fottjiifdjreiten f)üt über bie ^6|)en unb S^iefcn 
eineä üielfeitig betregteti gcbenS. ßä ift fd)on oft gefagt Mior- " 
ten, tag ^etbet'ä 2öitffam(eit melji; eine anregenbe, aß ' 
eine foldjc gtroefen, beren griidjte man unerlefcn auf eluigt [ 
$t\tm Quffveicftetn f6nnte. Äbec baS ift e5 jo grabe, waä 
»tr ^ier TOoflen. Unb trenn anä) bereits eielcä oon bem Q'm- 
jdneii lüiebet gefallen ift, bü8 er mit allju füftnem 3Bogni|Te 
^ingefteHt, fo wirb bod> ber ©eifl ber tiefern gorfdjung, bie 
flare, freie 25en!art brS fdjönern 3eitaltcrS, bie JBlütlje „btuts 
fdjer Htt unb Äuaff," welt^e « mit cnbern ßblen feineä ®e: 
fc^Ieiäjteä ^ejtnnbilben ^alf, fo ©oft will, nie niieber untefj 
geilen. 

2>ie „Briefe bflS ©tubium ber Äfjeologie be= 
tteffenb" (5BJeim., 1780. 2 3tufl. 85. 4 fflbe)') erfüUen iWüt 
teineäiregS ben roiffenf^aft(id)en äwecf einet (Ijeotogifc^en &\-- 
t^tlopäbie iH öem ftrengern ©iniie bcS SJcrteS, in bcm njit 
e8 ju nehmen genöt^igt finb. <Sk bewegen fid) , wie fc&on 
bei Sitc{ errotben lägt, in bet Itidjtern S»i^ni bcä Umganges 
unb bet »erttoulidjen SJIitttfeilung. 'üwi) lägt fict> bet geift« 
teidje ffitiefiteller mel)r in bie ©ad)en felbjt ein (j. J8. in 
fein fiieblingSt^ema bei ^cbrä(fd)en f)ocfie), ölS bng er bm 
fomiatea 3uf''""nenl)flng bet SBiffenft^aften unter einanbet flat 
tnfidjte. 3tbet alles, wö8 er fagt, fütjtt auf bicfen 3u[am-. 
men&ang Ijin , unb bient baS IBilb mit gatben ju betdwn, 
baS unS bie (Itengete SRettjobil in lableii Umtif[en ootÄeic&neL 
— 5KeI)r bie ©epalt einet eigentli^en ai?efl)obologie unb ^o. 
begetiE trägt bie Eleinete ©djtift ^erber'6: „über bie 3£nwen= 
bung breict atabcmifdjen Celjriaöre," womit nod) ju »etbinben 
„SEtjeup^ton" trnb baS" „©«tacbten übet bie Vorbereitung 
junfltt ®ei|Hi(^eii," fowie bie oben angcfüljrten „^tosiniiat' 
blattet ""> 

■) 3n ben rämmtlidien aBerfen jut JRtiigion unb ÄJieoIcafe (ecfift 
f^e OvJsinalau^abO Zitb., 1808. St> IX. unb X. 

') @immt[t^ in lESb X. btr tStdi jut SSeligion u. Z^toUntti 



L») 3n ben rämmtlid] 
[i^e Ovisinalau^nbe) Zltb 
•*) ©ämmilt^ in Sb 



1 



117 

Bai» naät Ut erften TtuSgobe btt ^^erbetfc^en SBriefie 
1^85. (91.) erfc^ien bie broDe, gebtefiene Arbeit beS fleigtsm, 
«ftrfl&nbtgen 91 i f f e ( t, n^eldi^e burc^ Sliemeper'S nacf^bcffembe 
4^b iu einem Se^rbuc^e {ubereitet toorben, beffen ^^ bie 
iefttge 3rit tioö) immer mit 9lu^en bebienen »itb*)* £)e8 
gdeJM^en IXandE'S „Sinleitmtg in bie tj^eetogifdi^en Siffeiu 
(elften'' (&))}., 1794. S3b. IL) enthalt me(3;u(btige$unb93rau(b< 
boveS, nnetpo^t aud^ ^ier bie Uebev{t(^tii4ifeit bed Socmolen 
wn , btr SKaffe be8 aufgeJ&duften ©toffi» erbrüA »irb **). 
9to^ mel^r gilt bieß t)on 93ertl^olbt'$ ,^ tl^oIogirct)er Sßtf« 
fettf4>aft$Iunbe /' tpeictie {mar ben ticdtigen ©cunbfo^ aufi 
fiellt, ,M^ ^!ne Siffenf^ft in ^6) abgegrenzt [m unb nidS^t 
ju toiel SrembartigeS aufnehmen muffe^^' »eldE^c aber felbji am 
meifien gegen btefed @efe^ fe^It; bal^er eS auc^ gefom« 
mett fein mag, bap bte fogenannte '|)ropdbeuti( tmb 93oet^eti{ 
I bti SStxia mnifymtn uitb nur i f&r bie eigentlldj^e t^eo« 
IcgtfdSie (^nq^Roipabie übrig . bleibt 

Sätinafft bie meifien audf ber ütbrigm Snc^Ifop&bieen^ beven 
Sttel in ber Slote oufiuf&f^ren genügen tt>irb***), t^eilen neben 
bem Dielen ©uten, baS fie fonfi barbieten ^ mit ben ibvx ge< 



«!■ ■■» I ■*■ 



^3 KnfT. «&All^, 1818. St). III. 

**) 8ffir TCnfdn^er dretditet«; tfl beffen Mnere &^üfti (Brttnbnf tec 
QeoCod^llten @nc9f(ö|>&bfe. ®tttv 1813; 

*^) SQ3a(^Iec ©runbnf emer ^c9fCopSMe ber t^eolodifc^ 9Btf: 
fenT^aften. Semga, 1795. Z^i^m t^eolo^ff^e &nc^flcipSbie unb 93{et^os 
MtaW» <^alle, 17{^7. Stttmann^S»^«^«^/ ^cpRop^bte ber t^ie^Ccs 
gif^m SBStffenfd^ften. ep$./ 17d8. iC leuler ©runbrtf einer GncpRpe 
y&bk ber S^eolodie. ^omb.« 1800. 1801. Sb.ll. ^d^mibt^ 3» (S. (Sfy., 
t^ CIncpftopdbte. C^epen, 1811. g r a n I e^ ®. @., t^cot GncpCtopibte. 
^RtatUl/ 181d. — SBon Jtat^alffen: Wiesner, 6. F., Isagoge 
in iEeoL Wurceb., 1788. Dobmayer, M., Systema theoL cathol. 
Saliab.» 1807. 2:i^anner/ 3dn., encQfto^bifc^smet^obotodtfc^e Gins 
Idtuttd V^^ afabemtfc^i^fjTenf^ftlid^en C^tubium ber pofftioen SS^eotogte. 
9t&mb-/ 1809. ^re9/ 3. @v lur^ StnCeitund in bad ©tubium berlS^eolos 
^2öbv 1819. B^ert^ör t^€oloQi\ö^ (Sncdtiopibk Sb.U. %ialb., 
1828. IDeffen : ^zt^oMoQk ebenbaf. (ß^on ftü^tt f(brieb bcrf 
cycl. et Method. iheol. T. I. Saliab., 1786.) AI.ee , |> 
c^fiop&bte ber SO^tolo^it. SXaitti/ 1832. , ' 



118 

naimUxt SSetfeit betr SZongel diie$ turd(i^ifenben, Me ^i\^ 
fenfdMt iooQf ommen bel^mfc^enbm |)rmd^$. <S$ fei^t il^nen 
tbenienei ](t(^iteftoiiif(|^e, bat »ert^olbt mxtfRtiit\>ontu 
net ffiiffenfcf^afi t)e¥(angt; am wentgften aber, felber geletfiet l^t 
Ibit stimmt unter i|n«t fttib mei^ jugtek^ gfeadnc^Ro^aMeti 
bie^ o^e {!(& genaue ©renjen )u ftetfen, l^ier unb bort ani 
anbem S)t«ctplmen mtttbetlen (befonberS Mi W^^S^V^^^f 
JCritif unb yraettfd^ev :£b^logie>} bie tAtitm ^ahm micbtt 
SU toentg innem ®^U, unb gä^en nur fluchtige @Ki)em 

@$ mufl bal(iev , ol^ne befl^alb Ttnberer Sßerbtenfle ju 
^6)mHttn, anerfannt toerbett; bafi ^rtebric^ ©c^Ieier^ 
madiger fn ben mntgen SBlittvcn fetner S^arftetlung beS 
t^eologtfd{>ett ©tubtum« (©erlin, 1811.) iuerjl ber 
iSnqlUxipibii ein eigentl^umlicl^ n)tffenfcbaftli(l^ed ®e^age auf$ 
gebrddt, unb {te in ben 9{ang einer felbfljldnbigen , ^ig^nS tif 
jiubirenben Sßiffenfd^aft erhoben i)at ^er rein formale (äja^ 
rafter be8 «ud^lein« ijl ber Äbbtud! mtS ffinjKerifcben'Wt 
fbet^ ber freiliefe er^ mit feiner @igentbämlidi|(eit bif.Sorm 
Meben muff, »enn fte mi nicbt aU umoerftanbene Spittg^ 
p}^ onflarrm foQ. & i^ eine mit ftcberer ^anb l^iagew«^ 
fene GartonieidS^nung^ mUber nur ber 9>infe{ mitS S^^t^tt 
febtt^ van fte )um rdcben, fcb^nen @emd(be ju i^oQitibeffi 
Sbanfbar ftnb inbefen in ber smeiten im S*. 1830. erfcbienmeii^ 
umgearbeiteten XuSgobe bie freilieb nocb immer fyattfam^ 
SBinfe anjunel^men^ bie ju leid[)term SSerßdnbntffe be$ SBMt» 
Uini ^infäbten , bad iebenfall$ fcbon baburcb SSebeutuug^ rj^ 
ba^ a ber @d^lii{fel jur @(bleiermadS)erf4^n S^ologti äb(» 
l^Wft geUH>rben* <::. 

»on ben neueftett; feit ober mit ber jweiten 2fü8gi»e 
ber @d|>Ieiermac|)erf(ben ^arftellung erfc^ienenen &iC0fli>iphi^ 
ttnb nod{> ju nennen^ '"■•■^* 

l^tUme^er/ %, ^., t$eoIodtr<^e Gncpflopibte unb SRetf^obotpä^ 
^.f 1830. 

it6ntd, 9{*, $Berfn(( cfnet furzen 2(nle{tund aum eitubium ter ^Ö^ 
(odie» Ser»/ 1830» 

»ofeti!rana^ tk., Cfoc^opibie ber t^oTodtf^en SSiffeiH^afteii» 
4M^/ 1831; ^ ' 



— 11» 

SijTenfd^ftctu CSetmor, 1S32. 



■#i«*«IHM>i«M 



So« bm einlebten t^ologif^eti Sel^cfd^em nnb i^rem 

gegenfettigeR Sec]()dltiiiffe. 

' SSfytte ffhitttn»S) serfdOt bte ^ofttto^ S^togie in bie 
t^ Aawpta^itte ber ejxgetifi^m. biftortfcibeR. f^ftemotis 

f 4 

•" ' Snbem bie t>of{t{t>e S^ologie mtf ber g^ebenen X^ati 
fM^> ber dMf}Ii<^ Atdigtondfliftung ( jDffenbanmg ) tul^i; 
gl^ ' fit auf bin geft^icI^tUdl^en Urfyrung , auf bie StiftungS* 
bbit Cffenboninstotfunbeti ftibji )UT&dE, Mrfolgt bann^ wn 
ber^ Aitdle auigtbeiib, ben @trom ber gef(bi(btltc|)en &it^ 
«MhbtRg tDdtev ffinah bis auf uttfere 3eiten, fotnmelt fonacf^ 
ti|: bitcd!^ bie (Se^db^te (gegebene mib fott^Ailbttt in boS 
Id^e !Bi(b bei Öegiemoart, unb leitet enbltd|^ ouS bem Hot 
IMPoi ft ei w t 3uf<tanmenl^aiige bed ©onjen bie ®nmbfd|e f&t 
M^ilBSiilfamftit/ aa» be« Si^eotie bie ^ran< ab* di beimißt 
ot^ biefe (Sint^eilung nicbt auf (^erfimmlic^em @d|^(enbrian, 
HP^r^senn ,,bie ®kife ausgefahren'^ fcfieinen, fo miQtn mdft 
ib^' fc^tect^teii Sul^tleute baran fdtiutb fein^ otö bie bejeiibnete 
kafpx. S3ir feij^n fomit auc^ (einen gureidS^enben ®runb ein. 
Ml ber biSI&erigen (Sint^eilung abjuge^en, obwol(^l tt>it bie 
itflttbe Knberec ^6)tm, bie anbetö einti(»eilen[ ju m&ffen 
^bem 

Stne burcf^auS berfc^tebene GintJ^eHung W ttmli^ jDan} 
HtfaUft St {erlegt baS ©anje ber S^eolo^e in {toei ^au^t^ 
febiffe, baS t^ 9lellgi(mS> mb boS ber Jtird^entoiffenfd^aft. 



I 



I 



IM 

JDie iRtliflionäroiffnif^aft jetfäBt i^m tonn Wieb« in < 
l^eoretifdfen unb jstattifdjen Äfjeit, rooton bet erflere bte btu» 
rifiifdje («esEtifdje) uttb bie teiijnifc^e (fijjlematifcjje unb bogj 
men^i|lorifd;e ) a^^eologie umfaßt. Site Äitdjenroiffnifc^aft 
(©ccttfiolosie) Ijat ebenfflClä einen tljtoretifdjen unb etntn ptofj 
tifdjm ^^ei(. Sn ben etfletn fiüt Äirdjengefdji^te , Äir$en> 
ttd^t, ©tntifiif, Jfrdjäoloäie u. f. »., ber Untere obet begreift 
bie „ lirdjenpiaEtifcfien SSSiffenfcljafteii " obet bie ^rasmatif 
btä £{td)enbienfteö in ^d), n)o|)in j. S. ^olemiC, Sruiif, 
Siturgif u. f. w. geboten, @o feitr auä) auf ben erfien Su> 
ßenblitf biefet SSerfud) einleud)ten mö^te, (rok eS benn üb»« 
f}m!ft nij|lid) i{t, bie @ac^en auc^ iviebeic einmol cuS einem 
anbein, ali bcm getvo^nten @c^d)t€puncte ju bttractjtcn,) 
fo uiele ©djnjittigfetfeit bürften pi$ bei bet 35utd)füf)rung 
bütbicien, ©djoii bie SErennung beä Steligiöfeti unb Äir^li» 
(t)en ^at auf bem @ebiete beS poftlit) : S&rtftlit^en i^ie groge 
©djroieriflfeit, benn einS gtcift in büö anbete ein. 6^ri(hi5 
t|i ffleligiunöpifter unb ©tifiet bec Äirdje jugleid), unb bie 
föibel ^at eben fo gut fird^Iti^e alä teltgiöfe SSebeutung. 
©emnadt ifl j. ä8. eregefe fo gut eine .Äir^en : olä eine SttJ 
ligionäroiffenfdjaft u. f. to. 9lo^ me|)t anjtdnbe geigen fidj 
im Sinjelnen. ©o werben mt j. S8. mit bet ©ogmengei 
fdjictjte unb ^attiflif nod) oot bet Äitt^enßefdjidjte befonnt, 
roä^tenb boi^ nut ßu5 bet Untern bie erflem begriffen wts 
ben f6nnen. 2>ie iiraflif^e Ätjeotogie wirb glet^faliä jerfplrt» 
tert, wie bie ^illorifdje, bie Tifologtül loägetiffen «on bet 
9>oUmiE u. a. m. SebenfaHä ift un5 bec SJetfaffei bie nä« 
(lere Angabe bet ©rtinbe feineä SJetfatjttnS fdiulbig geblieben. 
SBett me^c an bie biSijcrige @intl)eilung unb Benennung 
ft^Eiegt fii$ €c(}(eierma((>et an, obrooi^C in roefcntlid^en 
¥iincten von i^x abroeicbenb. Qt tbeilt baS (Sanje unfercc 
SSiffenfe^aft in bie ph^lo^o^Ui'^i > ^iftorifcbe unb );ra!tifdie 
Stjcotogie (SBurjel, @tamm unb ^tone). 3ur ))t)ilofii))t)ifc^en 
ret^net et 2(pologett£ unb ?)olemiE, obet »ielmeljr bilben i^m 
biefe beiben bie p^itofoptjifdje Jl^eologie; jur I)i(iorifcl)eii ge; 
b^Tt i^nt außer ^jtd^en: unb £)ogmengefd)icbte aud) nocb 
ßregefe unb ©ogmatiE fammt bet ©ittenlefjre, miewobl er 
bet eiegetifcben, wie bet fpfUmatif^en Sljeologie innerhalb btS 



Ml 

2)af nun bie eregetif^e XXfttloilt Im n>etteflen Sinne 
«ml mit jur ()tftonf(ben gere<bnet werben f 6nne, Idßt {t(^ 
}t9dt n{(bt Mugnen; in toU^cm fa eben burcb bie Q^gefe »e^ 
fcntficbe gefcbicbtUcbe «erbaitniffe, ia bie Urgefcbicbte be» 
(SNftotbumS fetbfl ermittelt iverben foKen. Snbeffen ifi a 
bbi| nic^ oQein bai bifl^rifcbe Siffen an {!(b/ ti>a8 bei bet 
epBgiettfcben Sb^ologie in Setracbt fommt. SDie ßregefe al$ 
fpObe t^ t)felmebv> wit Gcbleiermacber felbfi gefhbt, eine ge« 
«rifi 4(mi{lfert{g(eit , b.ie n)ieber anf n)tffenf4^aftli(ben ®runb< 
fl(pr (ber ^^ermeneutil) beruht / rotlä)t ebenfaQS ntd^t bent 
bi^orff^en; fonbem bem ^»bi^^'tedif^^^ ^ber ^btlofi>^btrcb^ ®e^ 
M(le, im mtteften @tnne beS SßorteS^ Angeboren. Semec 
iNkben aber au(b bie b^Kfitn @(brtften nicbt bloß in bem 
Ohme b^yif<ben SBertb f&r nnS, wie bie öbrigen 2)enfm&$ 
WUi cbrifUicb'fircbntben »tertbum«. TO» ©tiftungS^ ober 
jbff^bAningtorlunben (wie man ti nun nebmm will) fleHen 
^fl^ mit g(m) befonbem Xnfprucbm an unfere Xufmetffam» 
fät berttut; unb ragen, gki(bfam als bad tlrgebirge, a(S bie ewi^ 
fim fietfm M @Iauben$ ober aU bie Sabrbunberte ftcb er^ 
bdpenb, bie ftcb ttnter i^rem Sinfluffe entfalteten; unmittelbar 
&i bte Gegenwart binein. S)aber eS benn wob( ber yroteftan^ 
tifdb^ Xbtologie; bie einen eigenm 2)ien{i be$ SßorteS b^t, 
^ geziemen ma^, ein eigene^ ®ebiet ber eregetifdden Zffto^ 
Ugie feßsufteaen unb bem IBibelfiubium feinen geb5rigen, 
tafgef^m&lerten Staum in bem jßereicbe beS tbeologifcben SBif> 
fm» anjuwelfen. SBa* aber ba« ^ineinjieben ber ©ogmattf 
unb ®ittenlebre in bie bi|torif4)e Sb^otogie^. fowie baS 8oS> 
(tennert ber Xpologetif unb f)clemif wn ber S)ogmati( unb 
las 'SufammenßeHen ber beiben letztem in eine befonbere S93if? 
\m\d)aft (bie i)btlofo<)bifcbe SEb^^^gie) betrifft, fo werbm wir 
mi erlauben, bei ber Sogmatif felbjt unfere 3weife( gegen 
Die @(bleierma(^erfd^e 3(norbnung torjutragem 



1 •'■ 

1 ■ 



in 



mmmmmmm 



§,33» 

f. 

Unter hec epegettfdf^e» SS^ologi^ 6egrdfit tnc9t cXleS 
ta&, xoaS aitf boS SBiMfhtbium ober auf bie ZuSU^mg 
tmt (SrOdnmg ber l^^eSigm ©(j^riften TL itnb $« S^ ^^^ 

SSir unterfdSieibai e^getifd^ SMogie tm)^ i&egefe; fjf^ 
^e ^ bie 3(u$kgung felbfi, alS eine ju Abebbe iti^{ife!P^ 
teit^ ber Xct beS 2(ueiegen8; erfiere bagegen umfaflt äuflet 
ber eigentlidl^en ®regefe arxdf bie )tt bem Tlmtt bet ^egeiftä 
neigen ^lfitDiffenfci)aftett^ — 3n>a« Cpnnte «u(|» bie«?Viil9 
tegung bet Sixd^twaUx, ber fpmbolifc^en !QxLd)tx, M la^^* 
td\ittn fStiöftti u« f. xo. S):egefe l^ei^en^ in tret^em (^ttute 
dtt(^ bie Stiften ttnb fH^IoCogen t>on einet ^fegefe rebttt/^ä(t^ 
In bem @tnne n>dre bann bie Si^egefe allerbingd ^tti4K9 
onbeveS a\& eine bif^o^f^be ^älfStpijTenfdgiaft in tnffeument<u 
(er ^ftd^ TtBizin ani ben im teerigen ^arograipl^e entn)id(elten 
(Sränben ifi bem einmal 'ffrirten t^eologtfc^en ®|)tä(l^ 
braud&ii fo »eit na4)swgeben, bof, trenn tjon ,;Ö)tegefe'' ft^öSÖ 
bin bie Siebe ift, man bie iBibelauStegung \>txptft, mb imi 
bin tmtei^ ejregetifcber S^b^ofogie aUti, xoa9 auf .^JSki^ 
bat*). ; , ■ *'^^ 



*) „^htyvttt ^'efen Bei ten Wen 8u»5rberfl bi€jenf0eii/' tti 
^^f 2Cettfere ber a){erh9Ür(idifetten einer Gtabt ober eines tüniÜti 
^/IBi^egieriden i^^Un, nt» bie man in fowett dn(^ mgirifißmi 
^nannte) mSbefonbefe iebod^ yecfonen böserer JBeftimmttRd, i Jbii 
/fben Säten mit htm ®bttliä)en in Qin\>etftiinbt 
„nif fe^ten^ bie bie geid^en beö «ßimmetd unb bie 9){erfiei(^en in 
„ ben öpfetl^feren »iefen unb bie Örofel beuteten* " Sreuaer'« fepm« 
bölif h ®* 15* , 



1«S 

b. fßon t)em Gubfitate bcr (Sregefe, bet l^ettfgen 

@*rtft 

a. Sßtgdff unb Umfang berfelben. 

CSß^U bm 2Cbfd^mtt: Bibel in C^4 unb Ocubec'd SncpS»). 

§• 34 

SÜt SM ober l^eüfge ®^rtfiC ber (Sofien (biblia 
Sacra, striptura sacra, t& ßißUa &eta, h^ä yQaq^ 
&Ha jTQa^ ifi eine Sammlung religföfer unb reGgionSgei» 
\^x6)tl\ö)tt Urftmben oud verfi^tebenen B^oUmt wxh x>on 
m^tebenm SSerfaffenu 7Ü& m Qianya ^tha^t, bur^ eine 
$6i^<3bee, bie bed SSorted ® otteö , ))erbunben mib auf 
erneu gemeinfamen religiös :^!trd[)It4)en Si^ed^ ben nhnlUfy 
bc( 4>ri{ißd^en@(auben8« unb SebenSrid^tung, belogen, bübet 
tiefe ^ammlung ben bibßfi^en Aanon, im ®egenfa|e \os 
iQo^t jtt ben Zifolci^if^m, ai6 i^ aQen äbngen menfc^Ii(j[)ett 
€M^riften* 

fOb bte IBtbet ein menf4)Qd[^e9 obev QitOx^aSSuö) fei, ift 
eint S^age, bte nur ber fo fd^arf abgefc^inttten tl^un !ann, ber 
M ®e^eimntfi einer Durd^brtngung iti ®6ttlid^en unb fSSlin\d)t 
Jiliitn M^ auf bem ®tb\tu ber Offenbarung loerfennt. @eitbem 
^ecber, ber^propbet bed rein aRenfcblidS^en/ auc^ ba9 äBenfd^ 
Hebe ber ^ibel, einer jiupiben 2(boration gegenäber, unbefcbabet 
i^reS gdttlicben ®ebalte$ b^^^^uSgefleHt , ia \>iümtf)x biefem bie 
menfcbli^e ^Cuffaffung al8 golie untergelegt b(^t*), unb feitbem 
in ber neuem Seit&berbauyt biegrammatifcb^bißcrifcbe Snter^ 
l^retation aucb bie beiligen Schriften füir immer in ben StxiiS 
einer auf wiffenfd^aftlicben ^rinctpien rubenben* XltertbumS« 
bmbe gebannt bat, bärfte eS wobl (einer IMe^erfafte ober 



N ■ 



*) jDie dolbenen Sßorte bed erflen ber Sriefe bol Cttnbinm Ut 9 
lodie betreffenb foQte ieber M betod^cte S3annformel fetttcm BMK 
plote tsorfe^en , ber no4 bbn ben defpenfHf^en 3tew>onbCttn0e» fcH 
wabtbaft tmdcH&Ubctt fiibliolatcii MaArftu&t loMu 



f)^atifSetf<c(e mt1)x fielingm/ auf htt fßlbd tlnpm ^hnmd 
gefancn«», mit ffeben ©Jedeln »etf^loffeneJ, magifcl^c« ©ralefc 
bttd^ in ma6)tn, gu bem ber Sfingev nur mit geheimem @d)am 
unb unter allerlei mpfiifcben äBeibung6forme(n ]()in}utreten 
b&rfte. Jßielmel^r ifl bon ber anbem Seite n>o]()t iü^ufebeq, 
baf aber bet 9RannigfaIt(g!eit ber menf(bltc|)en formen , aber 
ber iugeftanbenen SSerfdE^iebenl^eit niclit nur ber SeSarten^ foiü 
bern au* ber JBericbte, ber ©arpellungöweife n. [• f. bie 
l^ö^ere (imf)Ät ber Sbee, bö6 wabtbaftige ^eTov ber Öc^rift, 
OTT iai ber gfromme mit fRtdft gtaubt, unb ba$ ixn i^thtn |t(^ 
Dtelfacb enveifi, nic^t loertannt n>erbe; benn n>enn an6i md)t 
bie SBibel al8 fotd&e ba« SBort ©otte« ju nennen ifl, (©oiauS^ 
gefegt/ baf man ft* nnffetifd^aftlicli ^tndrx anit>iAdm riittUA 
fo tnt^klt fte ed iod) geröifl, unb gn^ar in einem ipl^^^ 
®inne, wie aUerbing« fein anbere« fßnä). ©ie bleibt töjpiii 
ftnmerbin, wenn and) ©ammlung mehrerer äöötber,'jü^lei(j^ 
In biefet ®efammt1&rft ba« ißud) ber SSÄcber, ba§ feir '^ni 
burc^ hin onberpS erfe^en laffen I5nnen, ia fär iai toix, äienÜ 
e9 fehl m&ftt, aUa angäben ^ n>a$ ©d^rift ^eipen mag tnt 
JJimmel urtb' auf gtbem 2)a8 Sittliche aber ber JÖibel bei 
tubt nt(bt; n>ie man f&Ifcbßcb unb ju i^rer Unebre gewibnt 
l^at, auf ber burc|igdngigen Eingebung i^red S3ucbftaben«^ fem 
bern auf il^rer eigent^umßd^en, t>on ®ott ibr gegebenen fSt^ 
fiimmung unb ibrer Stellung in ber SBeltgefcbicbte , fmie 
auf ber (ebenbig ma^^enben ;^raft ibre« ^ni)aiU^. S)ie burcb^ 
gingig religiöfe Sejiel^ung auf eine t>on ©Ott gegtum 
bete 3Cnflalt ^ur Srgie^ung be6 SRenfcbengefcbtedi^te« , weicbe 
freilieb in bern einen IBud^e weit entfd[)iebener unb reiner Iftu 
austritt atö im anbern, in einzelnen fiSeflanbt^eilen ber ®<brifi 
aucb wobl iu loerfcbwinben unb ftcb ju loerbunteln fc|ietnt, ifl 
baft garte, geifli^e SSanb, ba$ bie duperlicb nur lofe loerbunbe« 
ntn jBldtter gufammenbdlt, bie, abgeriffen loon bern Stamme 
ber Si>beofratie unb beren in ben Anfang ber £)inge iuru(& 
reidiienben gefcbicbtlicben SEBurgel, auc^ aufboren würben f&t 
ii6) t>ai gu fein^ wad fte nur i n biefer ©efammt^eit finb *), 

*) 9ßte grabe bte CSetftretd^m unter ntd^tt^eolodffc^en ^^viftfttUetn, 
unb gwar foU^, bie man (einer Snirt^Oic^eit f 6r baö {^(^rtftent^um unb 



125 

SSit ^aitn eS alfo immevl^m mit einer ^eiligen Sitte« 
xatwc iVL t^m, tixdft nur im abfoluten ©egenfage gegen bie 
prof ane, wenn n>ir anberö tie fo nennen woQen, bie bai 
teligidfe Seben niä)t unmittelbar berührt *) , fonbem an^ in 
ifyxtm Unterfd^iebe i^on ieber fonjiigen reltgi6fen, felbfl c|iri|Ui< 
6)m Sitteratur, bie^ oli 9Senfcbenn>ort bem Sotteöworte gegen? 
aber, jur @d^rift io6) immer nur in ein untergeorbneteö SSers 
^Itniß treten fann» 

Tbxf biefer legtem UnterfdS^eibung ber anbenoeitigen reit« 
giöfen Sitteratur ^on ber ^eiligen rul^t aud^ ber in unferer 
J(trdj)e ge(tenbe Unterf(|)ieb bed Jtanonifclien unb Xyo» 
hifP^iidftn, 3n wiefern nimlicf^ bad in ber @c(>rift nie» 
bergelegte ^,SSort ©ottet'^ ü\& ein (g^riftganjeS unb fomit 
an bit in @(^rift t>erfagte gAttli^ie Siegel beö ©laubenS unb 
ijAmi betra4itet »irb, l^eift bie jBibel andt ber^anon^ 
unb beffen einjetne jBefianbtbeile lononifd^e Säü^tt **). SBie 
iit einem gri^em streife bie l^lige gitteratur ber profanen, 
fo fttf)t in tvatm engern iBejirfe bie lanonifcbe ber ayofrp? 
pl^tfc^en SitterotUK gegenäber. Xpofrpp^ifc^ beifien ndmlicb, 
bmr fircblicben @{)racbgebrau(f)e'.}ufolge, biejlenigen religi6fen 
Sii4^er, ml6)t entmeber, wie bie bem ^non &uperlt(l|^ ange> 



becen f^dfifc^eri ^ttt^ t>or allen anbern Böd^ern anerfennen, baooii 
ift &bt^e ein fpred^enber l6eiüeU» e. S3b 1. „ani metnem Seben '^ 
tmb Farbenlehre II. &, 138«: ,',3em gtofe Sktre^rung, wW ber SU 
/yjbel i9on vielen S6ffem unb ©efddle^tern ber(Srbe den!>ibmet warben/ oet« 
„bat^ fle tl)rem innem Sßert^e« @ie i|l ni((t etwa nur ein $ßol!dbu(|v 
,Jonbcni bad fi9nd!) ber S)Mfer, n^eil fe bie ^d)ic!fate eine« IBolfed ^um 
tf&iwJM aller Obriden onffteat, bie Oefc^id^te beffelben an bie ^tfle^nn§ 
^ber Sßelt anCnApft unb burc^ eine &tufmrei^e irbird)er unb deifft^ec 
/^Siitwtcfelun^n not^wenbiger- tmb- suf&Uider (fofigmfie ftU tu» bie enti 
//fnmteften Stemmen ber duferjlen C^igfeiten iS^inauöfft^rt^' 

",,/*) IDer 2Cuöbru(f ift ^eilid^ undefd^tcft, ha man mit beni|)rofanen bm 
iiii^jrqf M Un^eiligen Derbinbet» ttn^eili^ ift ober ha^ nocb nicl^# wa% 
nl^t grobe {feilte ift* 

**) A^LH. Planck: Nonnulla de significatu canonis in eccL 
antiqua ejusqne serie recte constitnenda. Gott.^ 1S20; loiberf)»rei 
4enb hnUnfid^t »on Gemler unb QRäi^m, wcnaä^ xaydy blof SM(i)et» 
«etseicbnip (et|en foIL fi^au49tfif4«9ltembcrc^rtftt*e^n«^'S^4a41» 



t9$ 

langten 3tpohi)i)£)en beS H. Z., jroi« alä flute un& nü^ti^, 
nidjt aber ben eig(ntt)i!imlii^en ®eift fcer StieoEralie ötljmenbe 
©djrtften betrad)tEt rcetben, ober foldje, bie (n>ie meutere unter 
ben neute(tflment[id)en?(pofti)pI)cn), eine bem ®eifle bcS urfpcüng» 
licijen opßftotifcben ß^rifienl^umä frembattige ober minber jufo» 
genbe jJenbeiii Bercatijenb, fidj bengirtgang in benÄanon nid)t 
(laben Detfdjaffen !6nnen*). Ob bie^tuäfdjeibimg beS Ti^potn^ftiu 
fcbeit »on bem Äanomfd)eR nai^ richtigen $rincii)ieu von ber 
Äitdje ooUjogen roorbeii fei, £önn i}itT niffet unf«fu(^t metben. 
©D tiicl tonnen njtr fagen : roenn bet Unterfdiieb jroij'tljen 
(jeiliger unb i)rpfanct gitteratuc bem rein religiöfen ©ebiete 
angehört, fo Qttjöxt tiingegen bet jmifdjen Äanon unb apofrp» 
^itjen mei)r bem tixä)liä}ia cn, unb man burfte bajjtt »ro^I 
fragen, wo eS fidj um S^ulbung ber a!poFr?i)i)ifd)en Sßüäjn 
beä X Z. neben ben Eanonifdjen (janbelt, roeldjer ©epdjiS. 
puact bei Sieibreitung ber SSibeE unter ba^ S3olE ber »orbrr» 
fdjenbe fein foU ? 2)em Älteologen aber barf ber Unterfdjieb 
iebenfaUS mi3)t gtetd^gi'iltig fein. £)er Stanon ifi ba§ eigcnt- 
lidje Object feiner eregetifd^en %i)it\QUit, unb bie iSeFaimb 
fd)aft mit ber itt)otT9p(}ifci)en Sitteiatur tritt in bie Steige bei 
»iffenf^öften jurüif. 



ß. @ i n f f) e i t u n g. 
(ESei^AUnil beS Ti. Z. jum neuen.) 

§. 35. 

S« biWifd)e Äanon jcrfnHt in bie Suc^ei: brö alten 
unb neuen Sepamcnteä (jiaXai&t xair^ öia&i'jXTj) **). 
Sbtt3o()l nun bct ^rijlUdje St^eolog alS foldjer 3undd)|l an 
bad 9Z. ^ gcffiiefen i^, alS an bie unmittelbare £UteGe 



•) Sßergl. Siefetcr „reaS (i(i|t apD!cept)tr$?" I" 6ni t^eoLetid 
tftn unb Ätit. Sa^rg. 1829. ^tff 1. ©. 141. if. ©djieiennatiiev §.' 109. 

••) Uc6ec ben »on ÄuguHin tingefütirten ©pradigcbtau* oon lerta- 
jnentnm (mä) ^ebr. IX, 16,), reäfecenb ÄertuUian baä SBJoct instm- 
luentum 0ebraud)t, famt übn bie SSebcutung von äia^ixii, focdua, 
n'>'7^ fie^e bie SinkitunQea unb bie ^ixUxbiäta, 



nv — - 

t!e (Z^tifttii Ui X S« au^ mit jum ®egenfianbe feinet 

1« toeil baS 91* S« In t)te{en ®tid(en mtf bem alten be? 
ttt^, ünb ftcf) auf bajfelbe bejiel^t ; 

2« tDctt bie @t'^ad^- ^b äSorfteOmtgSn^eife bed X S» 
n!^t feiten ben ®^(A{fe( jum Slerfi4nbmffe befi neuen gibt; 

3. mümä) ba§ TL Z. foic^e SSejionbt^eäe ent^^&tt; 
btr au^ f&t ben S^tifien wn umnittetbar teligi6S » btbaftb 
\^m unb erbaulichem SBert][>e jtnb* 

' Hebet boS SSeib^tnifi be0 X K. tum futun imb äbet 
tat 8ertl^ beS erfimt f&r ben 6bn|bn äbet^^u^t, n>te fütr ben 
(^HfSiibm 33^oIOj)en inSbefonbefe, loaren bie SDleimniden wu 
i^«r get^i((r(aXamimiten; aRonid^iet, Itnttnomijlen, ^octnioi 
Her);-- aSenn ti fc^etnen \o\Si, oIS ob bie (Scbleiermacbetfcbe 
Sil^iik baS etubium beft X* S. gu geriiid a^^e, fo mu$ bo<^ 
cmge^anben »erben, baf , »enn nicbt bie felbflßinbige Sigen» 
t^&mlicbfeit beS (B^riftentbumd baninter leiben, unb biefeS m4it 
nur aii eine ^uü^at jum Subentl^e erfc^einen jbQ/ bem X 2» 
(eineSmegd ber «gleid^e 0tang neben bem neuen, gefcl^weige 
bmn Aber i^m einger&umt tot^btn tinne. Se^tereS ifi nun in ber 
S^eorie freilid(^ nie gefcbebm, ttH)]^I aber brol^te bisweilen in 
ber 9rai:{S ba< gr6fiere ßolumen be9 X S* bat befcbeibenerc 
Sßirifiün beS neuen oud bem IHa^e }u brangen» 9tan eo» 
imtere f[(b nur ber Seiten, w namentli^i in ber reformirtes 
SSStäft bie orientalifcb « rabbtnif cbe ©ete^rfamf eit alTed anbere 
tterfibattite unb Jbeind^e erpidKe. 3n unferer Seit aber \dfm 
nen iwei, ^(S) fonfi fel^r entgegengefeigte 9ii(btnngen ba9 &tUß 
iim ^^^ ^* ^* <^uf Sofien be$ neuen {u äberfcbäft^n. S>\t 
iRntn, t>om rein p^ilologifcben Snterejfe Mi, ftnben {!4> in 
bie von gelebrten unb geifheicben üR&nnem gebrochene 93abn 
fo febr biueingejogen, baß fte ba genug 2(rbett f&r il^r ganjeS 
Sebim ftnben unb (o i^r tbeoIpgifdfieS @tubtum in bem beS TL SE» 
unb ber bamit oerbunbenen «^ülfd^iffenfcbafien, ber orientoi^ 



U8 

t^dfm &pxaöfm tu.{. w,, hdtuäft rem cn^d)m (ofiTeiu 
@oIc^e ifywmtttfft ®ele^rte mbum nun immer/ M Skr^ 
treter ber eiftüt, in i^xtm (Stfer fortfa^, bai S^rige 
)ttm grofien @an{en beS t^Iogtf4^ @tubtumS beijutrogen« 
9btr migen fle m4it bai, wil fie M Stn)ebie t^un, wn 
laUn unb miif t>on benen verlangen, bte ftc^ f&r ben j^itn^ 
ber JCir^e bUben. X>tt trefflt^ße attteßamentttcbe 9>l^t(o(og 
ift barum no<^ lange fem cf^rifUi^Kr S(^Iog/ loenn Ufm hü 
äSkt (Selet^rfamfett ber §Blid in baS Sigent||ämlt4^e bt» (S^ 
Itent^umt abgebt %t(b m^gen bte, welche ft(b emfeittg am 
X S. gebSfbet b^ben, iufetien, ba$ fEe ntcbt, »enn fle mm cxiä^ 
gnr (EdRIinmg bed neuen tommm, dSkS nur auf bai Stubens 
tbum }urittffä^ren unb enb(t(|^ C^ftum felbfl nur auf etnen 
S^abbmen l^enmterbringeh, ber XlteS in neue &öfiau^ ju faj^ 
fm genmfit lobe. : §3on btefer rdn |>I^SoIogtrd|Kii Siid^tufig tft 
ober bte ber 2[ttbem fe^ t>erf(|^teben, roiUiitf getrieben wn 
(inem falfi^ jDrange tabbaltßif(|^ 9ltp^, immer gern erß 
bur4> baS jübif(|^ gefärbte (8ta8 ber Sppen unb TtQ^oriectt 
/,ben (SbnfhiS. im TL £•'' f(|>auen mo^^ten, ber i^nen im 
^ neuen mel ju etnfad^, ju menf<^ß<^ für il^re nebdgewo^nten 
* 3(ugen t(i» S>iefe ^ren bemt in ber SSfyat bie Cregcfs »ief 
ber in bte Jttnb()iett {untd , »o ful^ Snben utib Cl^rtßen, ouS 
SRanget at| anberer @etfl unb Oemutl^ ftorlenber Sitterotnr, 
aQed au$ bem 21. X. ^erauSiU)>re{fen bem&^gt fonben, unb t^er» 
tudCen fo ben @tanbpunct ber ffitffenfc^ft auf^ toiJStivtädfftt*). 
Gtner gefunben 4)rijUt(|>en Ttn^dft em)yfteblt ^df ber SBertl^ 
ba X Z. loon felbfl. Stnmal t^ bte mofaifc^ dfeUgionSan* 
flalt^ unb xoai mit t^r iufammenl^&ngt, reltgt6fe S^atfac^ 
man faffe {te nun atö eine im 9)(ane ber g6ttltdt^ SSprpe^inig 
liegenbk Sorberettung auf bie looQfommenere £)ffenbarung beS 
(Sbrtfientbumd, ali 9Sorgenritl(ie/ atö ben Schatten bcS Mn^ 
tigen ober tote man tooUe» @o tuet ift gett>i|i : an bie mmi 



*) Tbi^ ba f^raftifd^oi tfl Ht fBe^ba^tvm S» maijm, bof M ^ 9^ 
biger, wcU^ mit Sodtebe ^Sejrte oud bem 2US» wd^^ entweder |Q bcc 
^nfu^t berer iS^mneideti/ mlä^ im @alomo unb 6tra4 «Ine Aen fd 
/^bratu^bare SKorol^^ fmbett/ ald in ber /,6tttfnle^te Sefu/^ ober omoee 
Ib^rt aur mi^ffifc^en ga^ne einer nneber dufdewdmten alttefbuMentfi^en 
C^rfftotoate oef(|fkooren Ifaben» 



IS» 



«■^ 



ait^ in ber rinfeitid^it %otm beS DacticulariJmitft flc^ oemirfs 
lt(^enbe Sbee bet Sfteofratie, an ben nur in biefem üottt ali 
iffentlid^e iReltgioti lebenbig erbattenen §Dlonotl(iet$mu$ , an bie 
in bet ®(l)ult ber f)vo)>beten stoggejogene, im Crnle gereifte 
äSerftaMbee, fomie enblid^ an bte im 2)cCaIos itnb fonfi nie^ 
btrgelegten @tttengebote [(blofi fiä) aUerbtngd bte pojiitiDe Ki^ 
Itgion be$ ebti{ientl()umS an; nnb ob leigtereö gletcb ni((|t auS 
btefen Stementen (ufammengefe^t ober atomtfüfcb in {ie jerlegt 
»etben fann^ fonbem ein neueö b^namifc^eS 9mtip ^tnjus 
tmmt, fo muf e» bo4i feiner ||ißorif4)en (Srf4^tnung na^^ 
tcofientl(iettö aud i^nen begriffen »erben, äubem {tnb au^ 
bte anbermettigen, dußem Sebingungen, unter benen baS (Sf)xu 
jhntbum aufgetreten, bie ©)>racbtoeife, in ber eS fidE^ ^at t>tu 
«ernten laffeu; bie 93i(ber, in bie e$ feiiK ©dtietmniffe fletbet^ 
bie iB3eiffagungen unb JSSorbilber, auf bie e8 ^6) wenigjlenS 
(octifd^ besiegt, nur auS einer nd^em 2(nfcbauung be9 iubi« 
jiftn SRationaUeben^ felbft, tinb ffMnit mi bem X X^ ju er^ 
lirem 3Cber oud^ wä) ouferbem mid^ten toir bem X^ £. 
«1 «nmittelbareS, mna glei^ befc^ranftereö religiifed JCnfeben 
pl^öftxt loiffen. @oa ndmlicb ein allgemein SteligtöfeS auc^ 
nAtn htm fpeciftfcb * Sbrifilicben no4> ,^nen £>rt ftnben im 
Otmutl^e, fo mvi^ jugefianben «oerben^ bafi in ^^infiicbt j. SB. 
ittf religiöfe Slaturbetracbtung,- auf fromm begeiflerten $atric» 
ätaiuS> auf t^dterUc^e Sul()rungen ®otte$ im befonbem Seben^ 
fiirgenbS erhabenere , bem ibrifUi<ben SSoOe iugleidi» oerfidnbli« 
4lert ZxLibtiät gefünben »erben f6nnen , M tbm in ber alt^ 
iefUunenttid^en ^ropbette unb J^9nmoIogie^ au» ber Ja av^ bai 
9L ai. ben bicbterifcliien ©d^tomQ ber 9{ebe entlehnt Unb 
bomit tvdre benn H» @tubtum beS TL X. in feinem gel^öri* 
j^aändj^dltniffe iu.bem bei neuen nid^t nur befdi^rdnft, fonbern 
Qxißf gerecbtfertigt unb em^fobten.*)» 9Sefen9)l[)anta{teunb®e« 
mi^ ibrigend burcb^erber unbttmbreit in ben@eiß ber 
^dif(|^en£)i4)tungen eingeweiht i% »effen JBerjtanb unb Urt^eit 
iwtdf bt Siette unb @e.feniud gebilbet, Qt^^atft unb ge« 
leitrt »orben, ber toirb, um lo^nenbe S^ud^teioon feinem Steige 



*) SBersI» S)an& 6» 151—53* mf> hk bort angefahrten ^UUen au« 
Xi^enu 



130 

ju crnbfcn, nitt)t nöt^ig \}aUr\, iu bem o-i-iii ir« einer mijtt( 
nen JRobbincnf^ute feine 3uf[it($t jh ncbraeii. 25flä 91. i 
roitb i^iii butiij baä ölte etiduferf, nict)t cinä burdj bnS 
ante« mit roibriflem ©emense flcttübt uiib BctCunfeU werbtn. 



3f He» Seflom-ent. 
§. 36. 



* 



H 



SaS Ä. S:. «mfapt bie UtEunben beE ^cbtdif^cn 9JaHü. 
nais unb 9ic(i9iong9efd)id)(e „btS auf einen gercifl'en Btit- 
pmct. " Sie SSi^tv , au§ lueldjen eS bcfhfjt, TOOfben ge= 
wöljnlid) in Ijiporifc^c, propfjcfifdje unb t3oetifd)e einäetfjeiltj 
boc^ ifl bitfe ©nt^eiUtng ni^t jJwng unb ins ©njelnc bui 

ffiiE ttflgen um fo wenig« JBebenFeti, bicfe imbejltmmte 
^tonologif^e JBejeicIjnung öu§ be Sffietfe'S einleiliing C§. 8.) 
Ijerübctjune^men , ba bie SBcftimmung, in roeldjeS 3eita[tet 
bie 3(bfaiTung Cet üerfdjiebciicii IBücl)« unb bie ©amintung 
befi ÄönonS ju fe^en, nidjt "Mufgobc bet gticpflopäbie ifi. 
©ie ^at nirgenbS etroaS übet bie ©acijen ju entfdjeiben, fon: 
bem ben ^(nfänger boljin ju ftcDen, »on wo aui iljm ein iBIiJ 
in bie erft noä) ju etCerncnben ^i\dk ber Siffenfct)äfe möglit^ 
witb. Ueber bie wettere äöenenmmg bet üKteftamentlii^cn JBüt 
djcrfammlung iBipn ■''?,cC!, ffi^psi ■'Sns, fowie über bie allere 
iijbtfdje Stntljeitung in ri-gin, S'^-'a? unb S'^aws («j-inj-paq)«) 
wetweifi jie ba^er ebenfalls an bie 'Einleitung. '©öS aber ift 
i(jteä 2(mteä, bem ©tubirenben im TfÜgcineinen ju fagen, waä 
« an bet JBibel (jot, wöä bicfc iffm nibt unb wag er in il)t 
JU fudjen unb ju finben (jut. Unb fomit möi^te gleii^ tjon 
Borne (jetein barauf aufmerEfam gemadjt werben, wie reidjfjolrig 
unb bilbenb baS ©tubium ber S3ibel unb namentlici} aud) ta 
%. S. eben baburcl) wirb, bog eS nidjf einem trorfenen, fertig 
gemadjten ©5Jteme gilt, fcnbern beg eS in einen fct)önen, bun* 
ten ©arten ®otteS ^ineinfütjrt, in wetdjem bie üerfdjiebenar« 
tigflen JBäumc, Ätäuter, ©trou^e unb äBIumen wfldjfen, 
Ijofje unb niebere, faftreit^e, näjjrenbe, buftenbe, wie t& bie 



131 

grofe JCnloge M ®an)en tmb bet fBoben mit fTc|^ bringt 
eben fenen n)ol[)Itl[)dttgen SSBci^fel t)on @er(|)t(|)te unb Seigre, 
wn ^ofa iinb ^oejte^ t>on ©cfefe unb Ißerl&eifung föl^ften 
aucb fci^on t^rem Sut^er nad(^ bte alten Stfjtoloitn, n>enn fte 
t)on ber wunberbaren simplicitas et majestas stjli scripta-. 
rae sacrae rebeten. Unb ba6 fä^tt au4) ber gebt(bete 3lid)U 
tbeolog oft inniger unb lebenblger, al8 ber ÜÄann öom gad^e »). 
Xber eben btefer innigen JBerfnä^fung unb S)urd^bringung ber 
biftorifcben , bibaftifc^n unb ^)oetifcl&en glemente wegen laßt 
fiify au6) nirgenbS naä) ber ®i^nut abfcbneiben^ xoai ani bem 
(ebenbigen ®u{fe beS (Stnen ®ei|led geformt i% @o tntf)alUn 
bie ®ef(bt4)t6böcber bed %. X. S)iba!tifcbe$ unb 9xopf)ttx\6)a, 
mi) ^oetifcbeö ber ®enfige, unb eben fo fommt in ben 5)roi 
mittut wieber ®efd^i(btKd^e8 t>or (3eremia8, 2)aniel); ju gef 
[(Zweigen, bafi ba8 SBucb Sonaö ein ganj rein biporif^^eö »ud^ 
i^. @omit bleibt eine iebe Benennung nur a potior! ^ man 
mbgt eine wablen, weh^e man wolle. 

i. 9lene9 Se1l(tment 
§. 37. 

SBdf^renb baS 3C« ^ einen Sfttraum von Sal^rtaufen« 
ben xm^a^t, U\ä)x&nlt \iö) baS 9^« S£« auf eine SReufd^enge« 
nerttüon, bie Urgefd[)id[)te beS Sl^rijient^umö« 

• 

jDte ®ewobnbeit, X unb 9t. S« glei4)fam nur al8 ^wei 
e&nbe eineö SBudj^e« (ber äBibeO anjufeben, Idßt febr oft 
ben gant t)erf4)iebenen 6b<^^<^Iter biefer beiben (Sammlungen 
i>crtoinen, unb bo(b lommt auf bie recbte Xuffaffung beffelben 
nii^t wenig an. S)em altteflamentlid^en Gregeten 6ffhet ftd^ 
drtoiftt) in ieber ^inftcbt ein weit gr6f[ere$ gelb; als bem neu« 
ießamentlid^en* bliebt nur ber umoergleicblidf^ größere Seitraum^ 



*) „m Itedt jebem i9or2Cttden, tüte in Reiben 2CbtieUunden biefeS toi^ 
„ܧm 9ßer!e< (bem 2C* unb 9L SS») bet defdJitc^tHc^e SBortroo mit bems 
„Se^ortrage betdeftalt imiQ lotdntopft ift, baf einet bemfelben auf 
>,nsib na^btlftf wit tittXi^t in feinem onbem Sud^e/^ @itfie a« IDt 

9* 



^-^ ^32 -- — 

b«nba*X3E. umfaßt*), fonbctn aud^ t>kfit\ä)X(l)tll6)tn9ittf)alU 
nifTe/ @tnriclS;tungen/ Weiterungen ftnb totelfettiger, itx fSiti6)ijt)vm 
t)e8 SBateriaB, ber SBet^fel ber gotmen gtofler, S» menfd^^ 
tiefet, ober DteQetd^t bef^er n>eltltc^er ^eite^ung mag iaf)vc ba$ 
@tubtum beS 2C. S. anfipred^^enbev genannt werben, al§ baS 
beS neuen ; b. ^ ♦ e6 wirb bem, ber e^nt reltgtöö ^ ti^eologifd^en 
@tnn an beffen Srforfc^ung gel^t , in gefd^^tdi^tltcIS^et , ard^aolo« 
gtfc^er unb felbfl in dß^ettfcber ^in^d^t mti)x gew&^ren, ald 
baS beinahe gan$ auf ^alajltna unb ^(etnaften befdt^t&nfte, 
um ben einzigen äimmermannSfo^n unb feine @^uUr ftd^ 
befdl^anfenbe. 91. X. ."S^tnn mm and) gleich ba§ X Z* 
ebenfalls eine innere, religiöfe @eite f)at; fo ijl e§ bod^ ni^t 
fö auSfdt)lieflIid[) bem innem, bem reflecttrten geben jugewenbet, 
xok ba§ neue, n)el4)e§ einjig unb aüetn nur auS einer fromm 
angeregten Stimmung l^erauS liebgewonnen, t^erflanben unb 
mit analogem ©eijle erflart werben fanm Slic^t dufiere, grofie 
SBegebenl^eiten (benn felbfi bie SBunber beS 91. SS. f)abm einen 
milbern, weniger imiipofanten ß^arafter), fonbern einjig Q^Oß 
r altere ftnb eS, unb {war nidS^t fowol^t ble )i)ol!6tbümIi(ren, 
ald bie pix^bnüä) tnbi)>ibuellto , bie l^ier ^nm S3orfd()ein forn« 
men **). 2)er innere SBenfd^ mit feinen 2Cnlagen, mit fei« 
neit SBebürfniffen urtb SSerinungen; bie göttlid^e ßiebe mit 
t^ren SSBunbem unb £)f enbarungeti , nid[)t mel^ einem au9er« 



*) @d ift ber Settraum / ben lebed ber betben 2lef!amente befd^retbt 
ünb barjtellt, Don fcem ber 2(bfaffun0 ju unterfc^eiben^ 3n Ißesie^ung auf 
ben erjtern ift ber Unterfd^ieb natürlich no6) gröfer, tnbem bad 2C» S» mit, 
bem 2Cnfande berS)tnge beomnt unb nur »entde Sa^r^unberte üor^rtfio 
fd)liegt, wd^renb fid^ ha^ ^^ Z* auf eine ©eneration befd^ränJt* Ueber 
bie ^CbfaffunQSjeit ber JBüc^er beö 2C. 31. |tnb bie SWeinungen fei^r get^*»» 
3n)ifd^en bem SOlainmum, nad^ weld^em fdl^n antebi(ut}ianifdf)e <Sid^riften in 
bie 2Cr(|)e gerettet »korben* ffin foOen (2:ertuir. uhb 3. .@^ Mütter) , .tmb 
bem §02tntmum, mä) wel6)tm erfl unmittelbar 9or bem bambif(j^en Seit^ 
alter f(^rift{lellerif(^e St^dtigfeit beginnt unb hi^ in bte maffabdifc^e ßeit 
fortbauert (be SBette), liegt hie fird)lic^ »erbreitete (oon Sofepl^ud) in 
ber mtte, wcmä) mit a)lofeö bie ^ebrdifc^ t biblifc^e Sitteratur anfdngt imb 
mit Httaxent^ enbet» 

**) 3n gemiffer SSejte^ung (unb eö ijt oud^ wd^l Don 2Cnbern flef<Jes 
lE)en ?) f önnte man ba§ 2C. 2:. ber Sliag, ha^ neue ber £)b9fre€ t)erdlet(^» 
^an t)erbittet ftd^ öbrigend ben SOeißoerftanb unb ^ii §02ipbeutuna ! 



^ 138 

tDo^tten SSoIfe, fonbem bem auSemil^tten Snbtotbuum itnb 
in biefem xoitbtx ber ganjen 9Benf4)l[)eit jugcwanbt; bte Sv« 
fcl^etnung be§ Unenbltd[)en in ber ©eftaU eine$ in bie Snbltd^* 
feit eingetretenen unb an i^re ©efe^e gebunbenen 9Renf(l[)enlei 
bend; bie ©ewalt beS ®ei{h9, bet ba »ebet wo er n>ia (ü 
bem unftcbtbaren Sietcbe ber ®em6tb8voeIt; bai Qmad)tn ber 
SRenf^beit ju tl^rer b6beren S3e|limmung , Xnbetung ®ottei 
im @eifle unb in ber SBa^rbeit, SSBiebergeburt )um Sbenbilbe 
@otted imb ein reiner @inn/ ein fdi^Iidl^ter ^anbel t)or ©Ott, 
ein bemutbtg verborgenes geben mit ibm unb in i^m; ©taube, 
Siebe, Hoffnung — unb bieg olleä mitUn in einer t)erborbenen 
itit^ in einer für ben Untergang reifen, aber auf enng bem 
SSerberben ju entreigenben , inS J^immlifc^e ju t>erl(&renbcn . 
SBelt — ©runblegung ber ßaaiXtla rov &iov auf ben SErfimmerri 
ber eingefunlenen Sbeofratie — ftebe ! baS ijl, im befd^eibenen 
@amen!ome be§ einfältigen 3Borte$ t)erfd^loffen, JCern unb 3m 
^alt ber eoangelifdS^en gebre unb SSertünbigung. 2)aran foUte 
me$r, aK gewöbnlicid» gefc^ie^t, o^ne aUt fromm^ffille gmpfinbelci 
unb 3(nba^telei, aber in anfprucbloS, fraftig erl^abener äBeife, 
ber man bie eigen^ gemad()te Srfabrung balb anfpürt, an ber 
©cbweKe beS ©tubiumö neutejlamentlid{)er ßregefe erinnert 
»erben! ^at biefe Snfpirationötbeorie im ©emütbe 2Cnflang 
gefunben, bann mag immer, n>a$ bie dufiere 6inttd()tung be$ 
trifft, mit aller Unbefangenl[)eit gejeigt »erben, wie e8 mit bem 
@4^reiben unb 2Cbfa{Ten ber S3ud[)er gelegentitcb iugegam 
gen* unb mt aUti, xoai toir ba lefen, iu^Uid) bmä) jeit^ unb 
ortgemapeS S3eburfnig bebingt fei u. f* xo. , xoa^ mr inbeffen 
ber einleitung inS 31. S. felber überTaffen muffen. (SSergL 
anöf unten §• 43. 44.) ^ 

. SBaS bie ©ntbeitung ber SBö^er betrifft*), fo lħt jt^ 
bte ber altteffamentlid()en @d[)riften nidS^t genau auf baS %Z% 
übertragen, ©ewöbnlic^ tljieilt man ba6 te^tere in l^ijiotifcbc unb 
bibaftifdbe Säüd)tx ein, wo e§ jicb t)on felbff t)erjiebt, bag bie 
©)angelien unb bie Äpoftefgefc^icbte jit ben erjlern, bie äSriefe 
}u ben lefetern gejdl)lt »erben, tt>iett>ol()l auc^ l^ier nid[)t Hn 
geffen »erben barf, bag ein groger S^eil ber erflem Se^re 



. t \ ■ 



134 

ent(iätt, unb bog umgef e()tt aüi) tn ben ©riefen nidjt bloß ^ifforifijfe 
SBeäteljungen, fonbern felbp Steiiifionen»orfommtn(i»ie ®al. II. 
I 6ot. XI, 23 — 25. XV, 3-9. u. f. ro.). 2Bia man 
bann enblii^ nodj eine Slflffe yropöetifd)« JBüdjer im 91. a. 
wiebet finben, fo toäxt bie 3(iJoEah)ipfE t)ictt)et ju redjnen, obglciij) 
fid) i)roi)I)ettfcI)e lintiangt unb Seiffagungen aud) fonji burc^ 
boä9i.5E. (jinburc^iieöen (SRattÖ. XXIV. 1 Ätjeff. V, 1. ff.)*). 

o^ Sion t>en eFegetifc^en ^ülfSwiffenf^aften. 
§. 38. 

3uc gregetifi^en Stjeüloßw »«ben o!8 .^ütfsfcnntniffc 
gefovbect: 

1. )3l)ilologifd}e £enntniß ber ©ninbrpca^en beg hiblu 
fi^enfianona (philologiasacra)*, 

2. ^iftotifd)c Äenntnig üon bec ©ntfleljung «nb b(n 
iSd)iif falen beä ÄanonS unb feinec SljeiU (einUifungSiuiffen: 
fc()aft, Sfasogif)} »Evbunbm 

3. mit hit i)()ilDfo|3l;ifd) = Eritifc^en ©nft^t in bie 
©cunbrägc, nai^ wel^m foiuo^I bic 3(ecl)tl;eit einer gan= 
jen ©t^tift (3Cutt)entie), ü(ö bie Un»ecbocbenf)df (Sntcäritdt) 
bcg ZixttS in ben cinjelnen ©teilen gu beucttjeÜen ifl (cri- 
tlca Sacra); 

4. bie pf)ilofo}3f)ifd):9ramniatifd)e einficljt in bic ®ci 
fe|c bec Auslegung, mit ifjcei: befonbern SCnmenbung ouf bie 
fQihct (^ecmeneutiQi 



•) SÜIecIiiJÜrbig , boß U\ aH iim SJIangel on riffwäliftter ©injtit 
Imil Anfang unb Snbe bei S&iit}, ali SanjcS gcbadiC. icie bie iußeiilctt 
SRinQt einer Xettt in einanber eingcetfen, inbem bie Qenefig mit bem Vn: 
fnnfle bei; ©inge beginnt, unb tje ÄpcIolBpft mit bem SBcltenbe f^Iit^t. 
Sin gtaijfn ^axaMUmui «U: unb nnittßatnentlid)«: OJeft^idite liege (iilj 
auöj fonit butd^fü^ittn, tcO{u jtbo^ ^n nfd)t bei Otl. 



135 

5. |>i{!onf4)santtqttat{f(^ Stmnttd^ aJk& beffm, n^iS 
pxt @a^erf I&rtmg ber S3tbe( btent (btblifi^e TCit^^ivm imb 
®eoffc<üp^U, physica sacra u« if* n)*)« 

Se Dielfac^er bie t>erfc||tebenen @eelentl^dttgfeiten ©e« 
bicl^tniß, ^f)anta\it, SSerftanb, ®mütf), Urt^etlSfraft bei bev 
Sicegefe in ^(nfpntc^ genommen n>erben , befio fmä)thaxtt unb 
bUbenber ijl jte. 3e mc^r aucb auf bem ©ebietc ber aütn 
(profanen) gitteratur anerfannt tfl, bag nidjjt bic Einguiflil 
allein ben ^\)Moim btlbet, fonbem bag gefc^^td^^tlicbe unb 
.))l^ilofopl^ifc^e @tut)ten f)xninlotnmtn mü^tn, xoinn er bie 
@(bage bed Xttertl^umS gebä^renb auflegen n)ill/ bejio n>eniger 
barf bie t^eologtfdS^e ßregefe l&inter ber rti^ötoglfcben jurücf» 
bleiben» ^teg ift aud^ I90l(^l in neuerer Seit allgemein aner< 
lannt SBir baben bie )ur Sregefe nötbigen <|)ü(f$tt>i{fenf(bafien 
tbeitö atö rein pl)t(ologif4^e (liKgüijlifcbe) , ti)eitö alS ^tjiorifcbe 
unb !p^tIofopl()ifcbe bejeid^net. SBa$ bie klütere SSenenming be« 
trifft , fo nehmen »ir fte bier ganj aügemein juf SSejeicbnung 
ber felber urtl[)et(enben unb combinirenben Sbatigfeit (Spontan 
neitat be3 ®ti\tti), gegenüber ber bieg auffaffenben unb ftdb 
aneignenben (97eeeptttMtdt)» 3n biefen» @ttine ßnb bann 
^rttif unb ^ermeneutif angevvanbte pbttofopbifcbe £)t3ctplinen. 
S)ie erjlere mxb ircax in ber Stegel mit ber Einleitung i^er^ 
bunben^ unb bie ^enntnfg bed ^{jlorifcben SRateriol^ (appa- 
ratus criticus) ifi niöft feiten mit iur Sßiffenfcbaft ber JKritif 
feiber gered()net worben , obwohl jie eigentlicb nur bie SSebins 
gung berfelben ijl JCDfein tt>a§ in -ber SBirRicbfeit t>erbuttben 
n^erben mag; ^t bie Sncpflopdbie bocb ali getrennte ©eifte^» 
t)erritbtüngen barjufieUen; benn ein anbereö ift eS^ bie ©efcbicbte 
ber Codices u. (• m. gebäcbtnif magig ju lettnen^ unb ein an« 
bereS/ ju urtl^eilen ju vbiffen über bie 2Cecbtbett eineS SBucbeS 
unb'fi(b ber @runbe booon bett)ugt ja fein. 

a. SSon ben ®^runbf))rad()en ber 93ibeL 

Philologia sacra. 

§, 39. 

Sic ®mnbfpra(3fKtt b« S3tbet ft'nb ta$ ^e!>rÄif4)e 
(mtf ©nfd^lup 4}alb&t[(^ec S3(f}anbt^etle) atö @))?a(J^tbtom 



134 

ttiXKihVt, unb baf umgef el&tt auc^ in ben IBriefen hldE)t b(of ^tjforifdE^e 
iBeiiel^ungen/ fonbern felbfi Sielattoncn t>orIommen (yok ®al. II. 
1 6or. XI, 23 — 25. XV, 3 — 9. u. f. ».). SOBia man 
bann enbli^ nod^ eine 6(a{fe propbetifcIS^er ^u^er m 91. S. 
loteber ftnben, fo xohxt bie XpoCaIppfe l^ier^cr ju redl^nen, obgtei^ 
ftcli prop^ettfdf^e 2(nfl&nge ttnb SSBeiffagungcn mi} fonfi burc^ 
ba5 SÜ a;. ^inbut^jie^en (2»att^. XXIV. 1 S^eff. V, 1. ff.)*). 

cü SBon ben eregetifdS^en ^ülfsn)tffenfclf^aftem 

3ttc Q:caetifd^en S^cotogte »ctben atS t^filfsfcnntetfe 
geforbcrt: 

1. |)f){(oIogtf(^e ^enntnifl ber ®ninbf))ra(i()en be§ btbli^ 
f4)en Kanons (philologia sacra) } 

% f>ijlorifd[)c Äenntniß t)on ber ©ntfiel^ung unb ben 
^(^{^faten beS ^nonS unb fetner %\)txk (@inleitungSn)t{fen5 
f(ä^aft| Sfagogif)} t)erbunben 

3. mit bcir pfiilofopl^jif^) = Iritifi^en ©nfti^t in bte^ 
®runbf&|e, nai) xot{6)tn \oxooyi bie 2(ed[)t^eit einer gon^^ 
jen^^nft (Äut^entie), al§ bie Unöcrborbenl^jeit (Sntegritdt) 
be§ £e]cfe§ in ben einzelnen (Stellen ju beurtl[)eUen i{} (cri- 
Ijica Sacra); 

4. bie ppofoj)f)ifd[)5grammatifc^e ßinft^t m bie ©e? 
fe|e ber ^fuSlegung, mit if^rer befonbern 3Cnn?enbung auf bie 
aSibet (»^ermeneutiQi 



^) SOledmurbfd / ba^ be! au bem 9){andel afi r^ilemattfc^ec ^'n^eit 
(od^ 2Cnfand unb @nbe ber*S3tbej[, alö ©anged debad)t^ mte bte &uferf(ett 
S^inge einer Jtette in emanber eingreifen/ inbem bie ©eneffd mit \>tm %n^ 
fange ber iDinge beginnt^ unb bje ^fpofalppfe mit^em SBeltenbe fci()(te$t. 
C^in gewiffer ^araUelidmuö alts unb neute^ament(id)er ©efc^id^te liefe fi(6 
auc^ fonjl burd^fü^ren/ too^u ]ebo((| ^er nt(^t ber Ort». 



135 

5* |>t{lonf4)santtqttat{f(^e Stmntni^ aUeS beffm, xo^i 
pxt @a^erfldning ber Sibel btent (bM\ä)t7CitM^üvm mb 
®eograp^te/ physica sacra u« f* »>.)« 

Se t)ielfad[)er bie t>erfc||tebenen @eetentl^ättgfeiten ©e« 
b2c|)tni^, ^^antafte, SSerfianb, @emüt^, Utfijtmtaft bei ber 
(Siregefe in ^(nfpruc^ genommen n>erben , befio fhtcbtbarer unb 
bilbcnbct ijl jte. 3e mti)t a\xi) auf bem ©ebiete ber alttn 
(profanen) gitteratur anerfannt ijl, bag nic^it bie ginguipil 
allein ben ^^i(a{ogen btlbet, fonbem baf Qt^ö}i^Üid)t unb 
pl^ilDfapl^ifd^^e @tut)ten binsulommen mäffeU/ n>enn er bte 
@cbäge bed %iUxtf)\xnii gebu^renb auflegen n^iQ; bejio n>eniger 
barf bie t^eotogtf(|^e S^egefe t^intix ber )}bt(o(ogif(bjen ifxt&d» 
bleiben. S)teß ifi and) toctfl in neuerer Seit allgemein aner< 
lannt 9Bir ^ahm bie )ur Sregefe nit^iim <|)ixlfdn)i{fenf(baften 
t^eitö afö rein pI)t(ob)8tf4^e (ItKgüijlifcbe) , t^ei» alS ^tjiorifcbe 
imb !pbi^fopiE)ifd^^ bejeid^net. SBaS bie kl^tm SSenenming be« 
trifft , fo nebmen toir fte bt^i^ S^^nj allgemein juf j93e}eicbnung 
(er felber urtl[)etlenben unb combinirenben StffaüQtüt (Spontan 
neitdt beS ® eiflc6) , gegenüber ber btog auffaffenben unb fEdb 
oneignenben (97eeeptitMtdt)» 3n biefem @ttine ßnb bann 
Aritif unb ^ermeneutif angevvanbte pbilofop^tfcbe £)i§cfplinem 
£)ie erjiere wirb ircax in ber Stegel mit ber Ginleitung i^er^ 
bunben, unb bie ^enntnffl be$ b^(>^if4)^ SRateriölÖ (appa- 
ratns criticus) ifi nicbt feiten mit jur SBtffenfcbaft ber JKritif 
feiber gerechnet »orben, obwohl {{e eigentlich nur bie jBebtn^ 
gung berfelben ijl JCDfein toai in -ber SBirRicbfeit t>erbunben 
werben mag , ^t bie Sncplloipdbie bocb ali getrennte ® etjle&s 
Derritbtüngen barjujleUen; benn ein anbereö ifi eS^ bie ©efcbicbte 
ber Codices u. (• m. gebacbtnif mdgtg ju lettnen^ unb ein an« 
bereS, ju urtbeilen ju vbijfen über bie 2Cecbtbeit eineS SBucbeS 
unb'fi(b ber ©rünbe bat>on bewugt jn fein. 

a. SSon ben ®^runbfpracben ber 93tbeL 

Philologia sacra. 

§, 39. 

(ottf €mf(^lup 4}alb&i[(^ei: SSeflanbt^eOe) oll @)>ra^tt>tom 



13» 

Uc,^ü6)n bea 2C. %. , unb ba$ «^ellenifHfc^ r ©riec^tfc^e a\& 

®j)rcui[)ibiom ber @4>riflett beS 9f* SS» 

Qbaliai\d)t jßeftanbt^etle : S:>an. U, 4. bt$ Snbe Tu. 
g8ra IV, 8— VI, 18. VH, 12—26. 3etem. X, 11.*). 

jDafi ba6 ®riec|^tfd()e unb nid^t etwa, n)te ISoUen unb 
SßixÜjoM gewollt, ba8 2Cramatfd&e ©runbfptad&e be§ 9i. SS. fei, 
batuber i{l man wol()l emtoerfianben, wenn audj^ übet fD^attl^duS 
bk äßeinungen nod[^ getl^eilt ftnb« 

K. ^ebtdtfd()e @iprad[)e. 

fiBasnet/ 3. S*/ t90ii tet aSid^ttdfeU ber l^ebrMfd^en @prad^e fSt ^eotogen. 
S3dmb« tt. SSdr^b./ 1806. 8« bc SB^ette 2Citffortetund ium @tubium ber 
l^ebt&tfd^en @)>ra((ie unb Sitterotur. t^ma, 1806. 8. SSiner ©nmbimien 
einer Wttt^oUl beS ^lementorunterrid^td ber l^ebr. @prad^e. Spj*/ 1819. 8« 
J^upfelb über SS^eorie tmb ©efd^id^te ber l^ebt* ©rommotif» Sl^eol« @>(tts 
bie» unb itritifetu ^rg^ 1828. e. 646. 1f* 

§• 40. 

2)te Äcnntnfp ber ^ebrdtf(ö[)ett @})rad[)c ijl bem S^cor 
logen unerld^li^, nx6)t aUtia be§ X SS« mQm, fonbern au4> 
barum, weil 

1. aud^ baS @|)rad()ibio,m be§ 9?« S. 2um SSl^eU auf 
hmt i^ebrdif(i()en ruf)t ; 

2* weit ein groper JS^eit beflfen, toaB wir bixfelbjl in 
gr{ecf)if(^er <^pxa^e he\i^m, urfprfinglid^) im t)erwanbten 
aram&ifi^en ^ialefte gef|)ro^en unb gebad)t würbe, unb alfo 
auf biefen mt^t ober weniger jurfidf juffi][)ren ifi* 

SSoHte man anä) bai %. Z* tioä) fo fe^r jur blofen 
il^filföqueKe jum aSetjldfibntffe beS neuen ](^erunterfei^en, fo mu| 
bod) biefe ^filfSqueUe felbjl in t^rer urfprün^lidi^en Steinzeit 
benuifet, unb fomit bei beten ßtfotfc^^ung auf bie Örigtnalfptad&e 
jutficf gegangen wetben. 2Cbet aud& fut ba$ n e u t e jl a m e n t* 
I i 4) e @tubtum i{l baS i^ebtätfc^e notl^wenbtg. 2Cbgefe^en ba- 

* % 

*) Uebet Un 6t6Ilfc^en 0^albatSmud überhaupt, ite^e Ilirzel, Li, 
de Chaldaiflini biblici origine et auctoritate critica conimeutatio. 

Ups., laao. 4. 



137 > 

t)on, baf ganje @tutfe mi bem TU «£» C6ttate) tnel^v ober 
weniger bem Originale gemäß im % 5£. angeführt werben^ 
unb alfa mit biefem ju tjergleidf^n fxnb, fommt man au^ 
fonft o^ne Äenntniß beS l^ebrdifd^en ©practKolorit« über toiele 
©teilen be^ % Z. nid^t n^eg ; benn n^enn an^ gUid[^ bie äa\)l 
ber fonfi angenommenen «l^ebraiSmen feit SSSiner'S grunblt^ 
^em gorfcbungen mächtig gefcbwunben ijl, fo gibt ficb bodb 
ber SRtiä)tt}\xm ^ebrdifd^ « artiger ' formen unb SBcnbungen in 
bem bipö^if^^" ""^ gnomologifc^en Z\)tik beS SR. 5£. {no(fy 
mebr afö in bem bialeftifcben) ju erfennem £)abei foQte man 
ou^ nie tjergeffen, baß, xoztin gleid^ aucl[> baä^ganje-SR* ig. 
(SRattbduS mit inbegriffen) griec^ifcb t)erfaflt ijl, bocb alle SHt^ 
ben 3efu o^m 2(u^nabme unb aud[^ mehrere ber Hpo^ü unb 
ber Seitgenoffen urfprünglidj^ in einem bem ,|)ebrdif4)en r>tx^ 
roanbttn S)iale!te gebalten, unb alfo ani bem @riecbif4)en, in 
bem toxi ffe b^^ben, änndbernb babin iurudiuuberfeigen ftnb. 
Ober was nul^t bei einem 2Cu8ft)ru(be Sefu aUeS tiefere 3us 
r&dFge^en auf bie ©runbbebeutung eined gried[)ifd^en SBor^ 
U&, wenn ba$ entfprecbenbe b^brdifd^^ $ aramdifcbe in ber 92dbe 
liegt? S^aju fommt, baß nicbt nur in einem b^brdifcb ^ artigen 
iDialefte gef|)rod)en, fonbern offenbar an^ im 3«fömmen* 
^onge mit itm ^ebraiSmuS gebacbt würbe*), wobei übri« 
gend ber eigentb&mlicb ^rifllt^en jDenfweife; bie jtcf^ ber 

*) )Dte$ i)at f(^on Sutfier rid^ttg etfonnt „2Ctt(|> bad 91» S£. (fegt 

/,er) tfl ooll et>rdif(l^er 2Crt su reben^ barupi f)abett ffe redg^t ges 

„fagt/ bte (Sbrder trinken aus hei IBtrunnqueUe, bte ©rted^en aud hen 

^^aBäffcrleitt, bie 8Qtcinif(^en aber au$ ben 9)fö|en/' 2Cucl^ tfl i^m nidjit 

entgangen, »te bie J()ebrdtf4e Bptaä)c auf einem tiefem religiöfen 8eben^ 

demente ru^t, unb te(!()t etdentUdf) jur SBeseic^nunc) telidt6fer S^otrfteUunden 

unb (Bef^lt gefc^af en ift. „ @d tji bie ^eilige Ciprad^e fo xd^ [if)u %t^ 

i/Sittt^ in anbecer «^inftd()t n)irb bamit md()t beftcitten], baf feine @pradg)e 

//mag fte genugfam erlangen; benn {te ^at mele Sß6rter/ hxt \>a fingen, 

//loben, preifen, e^ren, freuen, betrüben lu %tx^tti, xoo n>tr faum eind 

f/^aben, unb fonberlic^ in g5ttltd)en |)eiligen @adg)en ifl fte rei^ mit SSSors 

//tm> bap fte n>o^( ^e^n 9{amen l^at, ba fle-^ott m\t nennt, ba n>tr nid^t 

„m^t ^oben, benn ha^ einige §B$ort @ott; bap fte xoti^ btOfig eine ^eilige 

i/@pra(ie |)eifen ntag/^ 2Ce$nli(^ed foi^t i&erber Don i^ti „\>xz ^ebr» 

n^Xf^^t ift ooUQCti^emd berSfeele, fte tbnt nid)t, »ie bie grie(l()tf(i^e/ aber 

//fte ]^au(!t)t/ fie lebet K' $Bgl» SBriefe bad @tubtum ber Z^toL betrefenb 

(l. @f» 8* ff. IV« @» 144. fro unb Dom ®eif^ ber ij^ebr* 9)oefte .t)om 2(nf. 



138 . 

«onst^Amtidtien %otm mit Srei^eit bebiente, ni^t ju na^t ^u 
treten fein foH. , ' 

Ueber SSenehnung ber ^Axi^(i)m {tf)mali fie tilgen) 
@ptadS)e rr^i:^? i^'^y 1?52? n&to, über beren gigent^ümlic^- 
feiten, »ebanblung, ©ef^i^te, fowie über bie ®efc|?icbte ibre§ 
©tubiumS finb ali ba^in gebörige ©cbriften ju vergleichen: 

J^attvnanxifTL ^*, lindUtfttfd^eSmlettund mbad@tubmmberS3ö(l^r 
m X Z. aSremcn, 1817. 

2Cußcrbem flc^e Ue emleitungcn in« 2C* JE. (5. a5» be SBettc 
§» 30— 38v wo aud^ bte übrige £ttteratut*) 

1* «^ebrÜfd^e €$pta(^le^ten'*')« 

«©efeniud, Sß./ Iiebr. ©rammattl. ^aUe, 1813. 10 2Cufr. 183L 

audfü'^rlt(%ed dtammatif^ fotttfd^es Se^rgebdube ber ^ebr* €$prad^e 
mit SSerdieid^ung ber t)em)anbten ^talefte» 8^3», 1817» S3b* II. 

Gtoalb, ®* «&» 2Cv frttifd^e ©trammatiiS ber l^ebrdtfc^en ©ptad^e, auö^ 
fü^rlidj) bcacbeitct eps», 1827* 

« ©rammattl ber liebr» ©prad^e bed 2C* l£« m t)oU{ISnbtdei; Mrje 
neu bearbeitet Sp}./ 1828* 

%. Uebund6(CI^(ementar)büd^er« . 

♦®efentu«, SB», |)ebrdird^e6 8efebud&, mit einem SlBortre9i|!er unb 
TCnmerfangen* ^atte, 1814. 6 2Cufr. 1828. 

fS^it tilgen, €S. §8^»/ Materialien sur praftifd^en Einübung b^r^ebr» 
©prad^e." Ep5», 1825. 

■ IBbttdSier, 3* ?♦/ b^^r. (gfementarbuti^ föc ©deuten. SDreSben, 1826. 

3. aB5rterböd^^r ♦*)♦ 

♦®efentuö/ 2B., ^thxMfä) beutfd^eö •&anb»5rterbud^ übet bie ©d^rifs 
ten beg 2C. ST. mit (Sinfd)Iuf ber d^ialb. Sß5t:tetr. Spjv 1810. 12. SBb. II. 

^ebr. u. d^alb. »&onbw5rterbud^ über baö TL 5S. Cpj., 1815. 3 2CufI. 1828. 
lexicon manuale Hebr. el Chald. in V. T. libros. Post editio- 
nem Germanicam tertiam latine elahoravit» mulüsque modif 
retractaTit et auxit. Lips., 1833. 



*) 2Celtere t>on ®eb. ^inftet (1532.), 3. SBujctotf (1605. vu 
bfter »ieber gebr.), 3*2C. JDan8(1696.), 2f.<^dS)urten 6(1737.), 3. SD. 
SRidSiaelJ« (1745.), g. SB.;&e5el (1777.). ««euere öon3.®»»atec 
(1797. 1814.), 3. g. SBedf^erlitt (©tttttß., SBb I. 1797. 98. 1818. 
IBb II. 1805. 19.), f0^.*&artmann (1798. 1819.), SL ^anno (1825. 
28.), SBbdeel (1825.), U^Umann (1827.). 

♦*) 2Celtere »on 3* «urtorf (1607-54.), 3. (Soccej«« (1669. 



139 

Win er, Q. B., Simonis lexicon manuale hebr. et chald. post 
Eichhornii curas denuo castigarit, emendayU muliisque 
modis auxit. Lips., 1828."^). 

§. 41. 

TCbev au^ bte tfoUrte .Sienntntf ber ^tht&i\6)m tinb bei: 
ctafpfd^ : örie^ifi^ett ®prad)e xA6)m jur erfldcunfl beS 
^. S* m6)t ^ui; o^nc eine genauere Äuffaffung ber fte t^er« 
mttteinben ®))rad)elemente, auf benen tUn baS neutefloments 
^^t @|)rad[)ibtom Uv\x% 

2)af| bie &pxaä)t beS 31. Z. weber In gtammatifd()er, 
no^ in Iencaßf4)er <^tnftcl[)t bie rein ixxt6)x\ä)i fei , ifi n^o^t 
jcftt ollgemein jugejlanben **). ' 2)amit ijl aber nur tttoai 
9legatit)e§ auSgefagt, unb e6 xoäxt iebenfaüd ein f)b(i)^ mtöjai 
nifc^ed unb ungefcl(^irfte8 5Berfal{)ren, wenn man oj^netjermit* 
teInbeS ^rinctp blofi ben Tla^ftob be$ rein ®riecl(^ifcl[^en (ttwa gar 
beö 2Cttifc|?en) einerfeitä unb ben beS rein ,!g)ebraif4)en anberer^ 
feitS an ba^ ^. St. legen, unb fo beibeS äu^erlicb burcb einander 
combiniren wollte, wie e$ jum S^beit bei ber fräbem Sbeorie ber 
,, ^ebraiömen " ber gaU war;^benn in ber Zi)at, wenn man 
ben reinen Qi)axalttx beiber @))racbgebiete, be6 ©riecbifcben unb 
J^ebr&ifcben , t)ergleid^enb neben einanber flellt, fo foUte e§ bei 
ber ginjUd^en JBerfcbiebenbeit berfelben unm6glicb fcbeinen, fte 
in ein S)ritte$ gu toereinigem 9lur ben bißorif^^en SSers 
^altniffen blieb biefe ^Bereinigung üorbebaltem £)ad an6) in 
anberer J^inftcbt fo mertw&rbige oliejcanbrinifcbe Zeitalter mufil 



1714«), S.e^^SBolf (17070# 6to(f(17270/ 6im onid (1752.)# (Sa« 
ftelli (17840. 

*) <S¥5|ere SBet^e f&r ben (Setefirten: Gesenius thesaurus phi- 
lologico-crit. linguae hebr. et chald. Fasel, ed. altera secradice» 
dsgesfa. Lips., 1829.4. Hartmahn^A. Th., thesauri linguae 
hebr. e Mischna augendl. ' Part. I ~~ III. Kost.» 1826. 4* 

f*) Uebec ben et^elt i^lcriibec oerdL fBinefö ®ramm* i* i. 



_^ 140 

öK Me ©rflcfe iXoi^d)zn trem Oriente unb Öcctbentc anflefe]S)eji 
toerben. 2)ie fogenannte xoivri r>on ber einen, unb bei: t)om 
nationalen @prac^cl[>arafter ftd& immer fel()r entfernenbe IU17- 
yia/MOff t)ptt ber anbern (Seite mujTen bemna^l al8 bie 3Cnnd^ 
^eruns$))uncte unb enblic^^en Uebergdnge ju bem feine^weg^ 
jufdHigen , fonbem in ber SEI^at l^ijiorifd[^ bebingten Qpxad)-^ 
gemifcb beS 31. 5£* betrachtet werben. SBie »icbtig alfo baS 
©tubium ber ©dj^riftjleKer beä gemeinen ® ialef te§ (^olpbiu^, 
^lutarc^uS, 2Crtemtboru8), fowie arxä) »ieber ba§ ber LXX, ber 
ipbf r^pl&en , beS ^^ito unb Sofe})l()U5 jur grlangung einer 
grftnblid^en &n^ö)t in bäS neutejlamentHd[^e ©pradj^ibiom feien, 
leuchtet t>on felbjl ein. £)ie ©rammatif beS 91. 5£. auf be^ 
flimmtere »iffenfcbaftlic^e ^rincipien jurücfgefübrt ju l^aben, 
tjl SBiner'ö SBerbienjl, beffen ©rammatif ein für ben @tu^ 
birenben unentbe^rlidj^eS ^ölfSmittel geworben ijl* 

1> 9leutef!amentl{(%e ^pva^itl)ven% 

* Seiner, ®* IB./ ©rammati! beg neuteftametttltd()en (Sfprad^tbtomö, 
aU fixere, ©runbtode ber neutejlomentltdg^en (S);e()efe. eetpj.,1822/ 
25.30. 

drammattf(f)e ^cutfe Aber bfe @|n:ad^e beg 91. ^. 9lad^trdde imb 
fiSendj^tldunden bet: @rammattlS beS neuteftamcntltd^cn @)[>racl()tbtoml» 
Sp$., 1828/ (IDurd) hk neuejie ^CuSgabe ber ©ramm, ton 1830* 
enbe^rltd!) detoorben.) 

Alt, J. C. W.9 Grammatica linguae graecae, qua N. T. scripto- 
res usi sunt. Halae, 1829.**). 

2. IB6rtcrbftcl^er***). 

Schottgen, Chr. ^ Nor. Lexicon graeco-lat. in N. T- post J. 
^ T. ICrebs. rec. aux. G. L. Spohn. Hai., 1819. 

*) Ueber bte &itttn Seifhingen t)on ßlassius (ed. Dathe), Wyss, 
G. Pasor, fowie ober neuere ron ^aah (t)ebr. s gricdf). ©rammatif 
für t>a^ 9^. Z. a:öb., 1815.) tQl SBiner a. O. ^inl 

**) SDaß bie gewö^nlid^en öded^fd^n ©rammatifen t>on SSuttmann 
unb aSattbid, auf »eld^e S35mei: ]&auptfäd)lid& »erweift, fowi'e t)on 
Si^ierfdSi, SÄojl u. 2C. bamit 8« »erbinben, »erjle^t ftc^ »on fetb% 
Ij^auptfdcbltd^ aber aud^ Viger de graecae dictionis idiotismis ed. 
Hermann, Lips., 1822. 8., Fischer ad Wellerum, Lobeck ad 
Phrynichum u. f. XO* 

•♦*)2(eUere »on G. Pa not (1031. 1735.), Stock (1725. 52.), 



: 141 

Schleusner, J. F., Nov. Lex, gr. lat. ia N. T. Lips., 1792, 
(1801. 08.) 1819. Voll. II. 

*WahI, Chr. Abr. , Claris N. T. philologica usibus scholarum 
et juvenum theologiae studiosorum accommodata« Lips.^ 
1822. 29. Voll. II. 
Clavis N. T. philologica cet Editio minor. Lips.^ 1831. 4. 

^Bretschneider, C. G., Lexicoa manuale gr.-lat. ia libros 
N. T. Lips., 1824. 29. Voll. IL 

3. TinhetwcitiQt p^tUlodifd^e «^ülf^mittet sur (Sttl^ 

xuxiQ bed ^. Z* 

' Vor st de Hebraismis N. T. commentarius cur. J« F. Fi- 
scher. Ljps., 1778. 

Bos, Lamb. , Diatribe s. Exercitatt. philologicae , in quibus 
N. T. loca quaedam ex profanis auctoribns illastrantur. ' 
Franeq. , 1700. 13. 

Elsner, Jac, Obss. sacrae in N. T. librof etc« Traj« ad 
Rhen., 1728. 

R a p h e 1 , G. , Annotatt« J9 N. T. ex Xenophon- \ ^ufammen 
te collectae. Hamb., 1709« 20. / Lugd. 

ex Pol^bio el Arriano. Ibid. 1715. | Bat. 1747. 
ex Herodoto. Luneb., 1731. J Voll. IL 

MunthCy Csp. F.y Obss. philologicae in sacros N. T. libros 
' ex Diodoro Siculo collectae. Hafn. et Lips., 1755. 

LÖsner, C. F., Obss. ad N. T. e Philone Alexandrino, 
Lips., 1777- 

Ott, J. B., Excerpta ex Flar. Josephe ad N. T. illnstr. cora 
Havercamp. Lugd. Bat., 174L 

Krebs, J. T., Obss. in N. T. e Flario Josepho. Lips.» 1755. 

©etrgborf^ (S. ®.^ ^eiM^e jur &ptaä)ä)avaltmpt het neutejlcu 
menttl^cn ©(^rtftjlcUet:» S3b L epj», 1816, 

X @emttifd[)e ©ialelte» 

§^ 42. 

Sie genauere Äenntnfp ber ÜbxxQm femUif(ö[)en (getü* 
orientalifd)en) Sialefte ijl ju einer geleierten erforf(i()un3 ber 



^intttt (1728.), Simonis (1762.), J. F. Fischer (Prolusn. etc. 
1)72.), Kypke (Vocab. Lips., 1705.). 



142 — ^ 

^cbr4ff(!^ett &pxa6)e unb jur ßrfldrung Hnjetncr SfieUe 
beS X S> jwar ttnumgdnglfd) nof][)tt)enbi9; ^^"^ ^'^^ ^^^ 
ttt(I)t »on iebem d>rifili(^ett Z^toloQm als fol(ä^cm m i^vcm 
gangen Umfange geforbert Werbern 

2)a baS ^ebtdtfdl)e jtur ein 3tt>eig beS großen tjorberajto* 
tif4)en (femitifc^en) ©prad&pammeö ijl, fo tjl eä freilid^ not^^ 
mnbig, baß ber, weld[)er ,biefe (Sprache jum eigentlid^e« 
©egenftanbe feiner gorfc^ungen ma^t, ba8 ©anje umfaffen, 
unb alfo aUd^ bte t)ern)anbten 3n>etge bed 2Crantätf(ben (€9$ 
rod[)albdi[(ben); Ärabifc^en, %it^iopi\(^tn, ©amaritamfcben unb 
^bönicifdS)en (Jßtbebraifc^en) fennen lernen muß* Sa, felbp 
bte unmittelbare 2Cnn)enbbartett biefer gelehrtem orientalifd^en 
@^racbf enntniffe auf bie '@rf (drung be§ alten^ i\xm St^txl andj 
be$ 91. St. tann md)t geldugnet n)erben. Sfi man m^ baioon 
jurädfgef ommen , mit @cbulten$ uberaQ auf arabifcbe SBurjebi 
jurfitfjugeben, fo erfldrt ftcb bod^ Hiancbeä fpwobl in fpra^^li^ 
^er aK in facbticl()er S^in[xä)t aixi bem 2trabifdl)en ^ fc^on. 
barum, »eil biefe bie auSgebilbetpe unter ben genannten @})rad[>» 
»eifen ijl. 9locb ndbft liegt aber in gewiJTer aSesiebung ba8 
©prifcbe unb &)aMi\d)t. 2)aß jur üoUjidnbigen grfldrung 
beS 2C. X. lefetereS notbwenbig fei , jeigen bie oben genannten 
4)alt)difcben ffiejianbtbeile ber S3ibeL ©aS ©procbalbdifcbe 
(Ätamdifcbe) aber war, wie ebenfalls gejeigt worben, bie tU 
gentlicbe Umgangafpracbe ber Suben jur Seit SefU/ unb in 
fofem fommt biefeS and) bei ber neutejiamentlid[)en ©regefe 
in ?ßttxaö)U gcrner gewdbrt baS SSerglei^en ber fprifclren 
«erfion bem grfldrer beS 91. a. einen, nicbt ju überfebenben 
^n^tn. SQ3ir »ürben alfo offenbar, obne un§ ben JBlirf in 
biefe iSj)racbgebiete offen ju erbalten, eine febr'untjoafommene 
eregefe fowobl beä Z. ali beä % Z. üben fonnen- TOlein 
eben beßbolb, weil bie grunblicbere SSefcbdftigung mit bieföt 
©j)racben beinabe ein ganjcä Seben forbert, fann bem, bcc 
ftcb bodb jund4)p jit einem fünftigen gebrer be§ ßbrijiem 
tbumS auSbilben toiU, bie 2Cneignung biefer SSBiffenöf^d^ 
nicbt auf bie ©efabr f)in jugemutbet werben, baß er bar* 
über baS SBicbtigere, feinem fünftigen »erufe . ndber Öe» 



143 

jenbe Demad()rdf|i3e, unb bie t^cologtfc^e Wf^tung tefn in 
itt ^\)Uoloii\ä)tn untergel()en laffe. ^at bo4) fd^on Sut^er, 
ber fo febr auf tfic iS})racl()en l^ielt, c8 aucb »febcr rid^? 
tig . ertannt , ba|i bicfe aMn nod^^ ttid^t ben 2:iS)eologen mos 

@oH alfo nicl()t unter bem @c|)eine ber ©rfinblic^feit ju« 
(e^t bDc|^ eine gUnjenbe fDhttflii6}liä)hit bef^rbert n^erben, fo 
ifit Sl^eilung b^r Zxbtxt notbtt>enbtg. e$ rei^it fomit 
(in / n>enn ©njelne ; bie baju gujf unb S3eruf ^aben , ben 
9elell^ttern*@iprad^jloff fo juricbten, ba|l er benen, welche jtc^ 
mit ber iCenntni^ ber biblifc^^en ©runbfpradben begnägen mäf: 
fen, f4)on t)erarbeitet in bie ^&nbe geliefert n>irb; unb bie 
Sefultate fold&er gorfd()ungen in bie biblifdj^e ^pxa6)kf)xt unb 
ge]ci<ogropl()ie fibergelj^em &n gctt>iffe8 Xnnebmen auf Äuctort* 
t&t 1)in, ein Sntlel^nen loom {Rei^tlfiume 2Cnberer unb ein ^t\)t 
xtn t)on il^rem Sioxxat\)t bringt; bei anbenoeitiger Säd^tigfeit 
unb bei IDjfenl&eit eineS wiffenfcbaftlic^en ©inneS, ipeniger 
@d!^anbe , al$ ^^albl^eit in allen S)ingen ober in>ed(ofe& ^Di^e« 
tl^un mit @elel(;rfamleit'^). 

ß* 3fÄgogtl. 

9BgU ID ftD* Gd^ul j ffteu ton Si^JjüttCB unb be SOSette'd (SMU fn ten tl^eoU 
etubien vai\> mmtn. So^a* 1®^« 4^^ ^ ®* 670—79« 

§. 43. 

Sa bie SBibel eine attmdpg entftanbene Sammlung 
t>on ^^xiftm auS toerf(i()iebenen Seitaltem i% t>on t)erfd[)ies 
hmm SSerfaffern^ unter »erfi^iebenen SSerl^dttnijfen unb SSe* 
Wn^ungen gefd)rieben, fo tfl ju einem rid)ttgen SJerfidnbnijfe 
berfelben notl^jwenbig; fon)o][>l bie entjiefiung unb bie (S^i& 
fote ber ganjen Sammlung^ aU bie ber einjelnen IS^dU ber= 
fetben nd^er ju f ennem 2Cae8 biep gehört in bie biWifc^ 



♦) »d«* ^Uitxma^tt l 131. Ueber bte ^fitfömitttl |ur edemuttd 
be« 6Mb^f4^# @9rif4ctt unb 2Crabtf4m f. iDoni 6. 181 -9a 



144 

€mWt«tt8«tt)ijfettf(I)afl (Sfagogff); mlä)t lieber t^eiK m 
bie Sinleitung ind alte, unb in bte Umleitung m§ neue Se« 
ftoment, tlf)eitö in bie attgemeine unb f|)ecteUe jerfdQt 

§♦44. 

Sie atigemeine ©nlettung ^anbelt »on ber @ntmung 
tinb ben ®d)i(ffalen be§ Äanon§, »on ber ®ef(^i(i()te ber 
«^anbf4)rifiten , 2Cuggaben, Ueber|e|ungen , ^Bearbeitungen 
beflelben m f* »♦ JDie fyeciette l^ e§ bagegen (in fl^eilweifer 
aSerbinbung mit ber Äritif) mit ber 2t'ut][)entie unb Sntegritdt 
ber einjelnen (Sd[)riften, xocii ben ^erfonen i^rer SSerfaffer, 
mitStt^edf, ^lan, Sorm imbStili^rer SBerfe, fowieenb- 
li^ mitSeit, £)rt unb Umfidnben ber ^Cbfaflfung jutlf^un* 

tteber .t;.a$ SSeirl^dltnifi bei: 3fagogtf jur «Knttf \\i%t §. 38. 
SBeibc laffen ftc^ fteilt^l ^i^t ftreng au$ etnanber galten. Sn 
dltern Seiten befaßte macc^ bie Sfagogif unter bem SSegriffe ber 
critica sacra, unb in neuem \oX xck(kix nic^t feiten n>teber 
bie «Erittf in bie Einleitung l^meingeiogen. ibeibe bebingen 
ftcb tt)ec^fel8weife* ©ie ©infcitung wirb auf ben grgebniffen 
ber Äritif ru^en; bie Äritif aber tt>irb mit bem SBerfjeuge, 
mit »elcbem bie ßinleitung-befamrt madjjt, arbeiten. 

iSMe Sfagogif fott xm^, nic^t, tt>ie SSiele getl[)an, ftbon xn 
bte ßncpHoipdbie f;ineingejogen »erben, gür ben 3tt>e(f ber 
tei^tem reicht ]f)tn, bie 5Rotbwenbig!eit einer einleitung barju^ 
tbun. SD^ne alfo bie ©efc^ic^te be§ ^anon§ b^er ab^uban» 
beln*), ijl nur (iXi aßmdblige gntfiebung bcffelben, namentlicb 
beS neuteflamentlidf)cn (jtvayylUovy anootoXog), fowie an baS 
©cbwanfen ber SReinungen bi^'^ö^^r in ben erften Sabrbum 
berten (Äonon beS brigeneS mi eufebiuS, ber ©^nobe wn 



*) SBScr folc^e in bet ®nci)Köpabie fud&t, ffnbct fic hei^land h 
€J. 363* ff., gran!e ©♦ 96* ff., ^ö^mibt, SBcrt^olbtu. TL 3m 
2Ca0emeinen tjerwnfen wir auf Slofcnmö Ucc'« ^anhhnä) ^ hie mn 
ratur ber bibR^ert ^xi^ mt> (&e0ef^ (BHt, 17d7— 1800« IBb* IV, 



US. 

SdiMceo) p etitmerm Ttnib Hi twn mnie ^tfn 1km Znfin» 
ger ba» rid^tige S3erl()dltntfi bemerfbat ju ntad^en, fh midiiem 
in ber ittd^nfi(td[)en 3^t ber itanM dB foHS^ ittm ' (trdE^f 
ll^m hUn jtanb. SS tft )tt tefgett; i^fe baS testete bevri« 
eine ^ol&e ©clbjijldnbfflfeit gettwnnen l(iatte^ mä) d^e man 
aber ben fanonifd^ jBtbelbttd^flaben irti ^eine gebmmen, 
olfo bap man jte^t/ t9te nid[)t auf ben Jtanon ble Stix^t ge# 
grfinbet, fonbern t)telmebt bet erfiere ein SBer! bev U^tttn 
ijl. £)ief n)trb loon ni^t geringem (Sinfluffe auf bie ganje 
mttn tf)iologi\d)t äti^tmtg fein*)* SBaS aber bie f))eciel][e 
Sinleitung betriff, fo b&rfte m^l geeigneter fein, biefe mit 
ber (Sregefe eine» {eben einzelnen $E^4)eS in SSerbinbung ||u brin^ 
gen, M {te In gefonberten $Sortr4gen »ei^lduftg abiufKUibeln, 

1* Ginlettunden In bfe dani^e fBihel**)^ 

fßett^olbt, eeon^v ffffivHf^sMtfr^e'Clfnldtitirtd in f&nmtK^e fanoc 
trifte trab «f>oln^f(|e GMlp^lfii M lUn. 9(. S» Oil., iStt— 

id* »b» VI. 

♦be SBette, SB. «»♦ 8», l^e^itba* ber W^wff^'WtffiJen Öftrteitung 
in bie fBXbü IL u. 9t.2U ZJ^U «tnMhmg imlLZ. fBal, 

2. (Stnlettunden in bas 2C* S. 
Simon, Bich«, Uistpii« critiqv^ 4a Yp^m T«iliineBt. Far^ 
1078. 4. Rottp 1685. 4*^)» 



«i««*^ 



^) IBgL €$(bteiemit4et f* 104 |^ «It^e <u €X « liac /,Cle 
#,fBibef Ott M fel69/ un!b b(ef bebenleii xoit nfd^t jgenag, f^at i» 
,,ber ittem ieü fafi doc feine SShAuid de^bt «Die Mcber bei X H:; 
,/fattben 9^ foum defamniele, fo toor bie ftfttion, aui bee fie entrffufii^ 
//gen^ i9iIU0 ierftrenti 9uc ber iBut^tobe po^ei^fxmhm bie 3erfh:eu» 
,,tiii fkb fammelten uab iw4 fammebu JUutm {Kitte mcn bie M^er 
übel 9t» S. Deceintdtf M bii effaafbat^t fUk iu imenbUd^ tttewiinde« 
„ft^oürtew Unb fa ftnben toir, bofl bie «Unf^oi M iri^e fm^ mit 
nbm ttfr^y od an bem SSktfe befd^ft^ten»'^ 

^) «eftsre »erfe txm Biret«» <169T^, Wftltlier <t6SS.)> A. 
C«l«ir(li643. 73.), BriAa Waltoft (MST. 3(u«9» «Hm Wrangt* 
ban ta».), Heidegger (1681.X Pfeiffer (Ultraj., It04.), Tau 
Til <ir20. 22.}» du Pin (i>81.), Calmet (1730. ftberf«^ oen «»o«« 
t«im i7a8-47*)>aSoIbeal»atter (1744), e^rnec (1758.), f««ib> 
^a§ett (1765—68.), SBagnet (1795.)» «nbet (Sofet/ 1803.). 

<>^ eatefntf4: NateMi JOb. i» ¥ert< Hiet «ritica ^. T. anctore 
i^dgeiiba^ tbeoU iSiic^K. 10 



— tu 

*(&i^ffOtri,S* ®v il^Mtwuf^dta.Ti, X^'Zp^., 1780^83.87» 1803. 
m. IlL 182ä» 24. . 855. V. 

IB au etr^ ®» i*, Ctottt)urf einev fritifd^jen (Sinlettund m bie Steiften 
brt 2C. SL S^fimb. u* TOth., ±794. 1801. 06* 

iSa^n, 3v <^teitund in bte gittltc^n fß^tc be$ Mm SSunbel» 
SBien, 1793* 1802. JBb. II. . . 

Intrbductio in lübb. sacrf. V. Foed. in compend. redacia. 
Vicnh., 18W.15. 

♦be 805 et te (f. io6cn unter D*. . ; 

©eltraae iur ©nleitung In ^<^3 X Z. J^iUe, 1806. ' ';' ' 
Äugufti, '3* ei)* SB., ©runbng einet ^iftonfcii^Wtifd^en oifnteitänd 

ins TL ä.:ew*> 1806. 27. '*•' 
fAckermaiiü, F., Introductio in Ubros Y. Foed. Vienn.) 

1825. 

a. (Sittlettunden in hai 91. Z* 

JSimon, Rich.^ Histoire crttiqu^ du Texte du N, T., oü Pon 
^tablit la v^rit^ des actes, sur lesquels la.relig. chj^tienne 
est fond^ Rotterd., 1689. 4.'*'). ■> 

t^&nletn, <&« 5t. ^, ^anbbu(^ bic .Oinleitund in \M ^xifttn beS 

91. SS. «rlaod^, 1794— 1800. 2 TCufl. 1801 — 09.vS3b. UI. 

£e^rbu4) bec (Sinlettung. Sbenb. 1802. 



R. P. Ricardo Simonio. Amst, 1681.' 85. Franeq., 1698. 4., toti 
mit iU t)erdlei(i^en (le Clerc) SentimeiM de quelques Theologiens de 
Hollande sur l'histoire critique etc. Amst., 1685., beutfd^ »an 600 
tobt. 3üt. , 1779. iBb. II. 2Cnbere iXUtt S&ecfe oon S ab r i c i u ö (1610.), 
p&otttnöer (1649. 96.), 8euöb<n (1663. 17390, % ®* ear4>joö 
(Introductio 1714—31. 41. Criticä 8. 1728. 48.;, 3. ^ @emU4; 
(Apparatus 1773.), ®öte (1787.), SÄid^aeltö (1787.). 

♦) SBomit gn tJcrbtriben Hist. critique des Versions du N. T.^ 
mü Pon fall connaftre quel a ^t^ Pusage de la lecture des lirres 
«acr^s dans ies principales ^glises du nionde. Rott., 1690. 4. nnb 
Nouvelles obserrations sor \v Teste et Ies Yersions du N. T. 
Paris, 1695. 4. {aUi^ überf. t)on ^attl^^ 2(* ^tamtt, mit fBc(& 
unb 2Cnmtt. t)on eemUc. ^Vit, 1776—80.) — 2£nbe);e iSJtwt 
Sßftfe t)on 3. S e u 6 b eit (1684. 1739.), 3- ®. ^ r 1 1 1 u i (1704. ^eraudd» M» 
•&ofmann 1737. 64.), «^arwoob (a. b. ^ngl. t)on @d}ul}. «^affe; 1710 
—73.), 3* 2) a t>. aR.1 (^ a e n d (^inleituna in bie göttlichen ©c^rif te« be« netten 
JBunbeö.' (^itX., 1750. 4 2CufI. 1787. 88. «b. 11. 4.) , ^ e r b. SÄ a t f f> (Im 
merü unb 3u1% s» 9)li(i^aelid (Sinleitund. Gambr., 1793., ibirf* 
t>on (2^. g. ^. Siofenmäaer» O^btt., ;^l I. 1795« Z^\ IL 1803» 4.> 



147 

e4mi^t, 3. Q. iS^, ^fforifi^feritifd^ OMcttittd m 9t. Z. Ölte« 
fen i 1804. Sb. U. 

Si^^orn^ S* ®*, QinUltun^ M9LZ. Sp}», (Bt L 1804. 2 TCufL 
1820. S3b II. III. 1810—14. SBb IV. V. 1827. 

^-h&vd^ 3. e*/ (Sinfettund iit'bfe Gi^rfftm bes 9t. S. Sfib«/ 1808» 
21. 26. IBb. II. 

♦be «Bette, Sß* Sfc B.1 , . ^ ^ . 

iL oben ttnteip 1* 
»etPt^olbt/ &on$. j ■ 

®ttertfi!, •&. ^ gf*/ iBeitrSge §ut; ^tflotif^sfr^fd^ CRnleftung in( 
91. S. — befonberö mft potemtfc^et; Slüd^d^t auf baS Eebtbud^ be< 
<^n Dr. be Sßette. ^ade^ 1828. gortdef.'IBeftr&de 1831* 

* Schott, H. A., Iftägoge hiBt.-crSt. in Hbb. N. Foed. eacros. 
Jea., 1830. 

f geilmi^fetr ^tnlett» In btefBAcber be« netten IBunbe«. SnfprvlSiaaOk 

& <|ne<f enbutrd et/ ^*, IBettt% sur Qitilini 9t,Z. €lttttt9.,18^ 

Cllb'^tttfen/ ^*,9ta^\o^i ber G(bt|)eft fännn(li(^ CM^riftenbei 91^ 

. S» gfir debilbete iefm cäUt CItAnbe bearbeitet «ikmibttiid , 1887« 

■ . . ' . ■',.'■■; .■,:] 

y. Critioa sacrft. 

• . r . . . . 



•( .^« 



Cf emie t/ 3. Qf. / TCbf^Ubm^ »o» freiet UtiietNMft bei SUmnu samt, itrri 

.-75.Sb.IV. J^exingo^^ob«, dbetben tcd^ten^ebtaite^^iib^tifitoattd^tec 

iM^a^eh itrttif. 2(. b. J^oIC. mtm' f^tü^aui. bfrcnb*', 1804. J&t(i|{I 

■ 8crb./ SB^ff bet JCtitil, oni.2(. a:. )^(^{<b e«^rtevt»4^fibe(ber9, 1831.6. 

§.45. 

3(uf bem in ber' Sfadogtf nd^er («tmeit 3« (mtttibeti 

6iftoHf4)en SSobm ibevoegt ftd^ bie Stbdtigfdl bei; Hl&lif<$en 

£(ittf^ bjeren !!Cufgabe boi^Hn Qit\)t, ^xooyi ouS ben Dorlie^ 

gmben |iiftorifd)m£!en!m&t^m; al8 aü§ ben in btn ju bef)(tn^ 

bdnbm @d)nfi:en felbft Ikgenben tnnern SKerfmalen emeö 

SEl^US. bie 3Ce^ti[^ett (^ut]()entie) einer ganzen @d[)rift, an« 

bem 5Kt><^U8 bie Unt)erborbenf)eit (SntegrftdQ ber einaelnen 

@d[)viftileU«n ober beiS Se):te§ nad[) ttH{fenfd[)ap(i()en |>^ 

cipien au beitrt][)eiten , unb ba, tt)o bie ii6)U ßeSart verloren 

gegongm ober t>erbr&ngt morben^ biefetbe n)ieber l^erau« 

fleHen* 

10* 



14B 

~ Sie giottj«ent>igIeit »et Äritil tccfjtfertigt fid) oon felbff, 
foliatti man nuc in bet einUitung beti flüdjtigften S&M 
auf bie ©efdjid&tc unb bte Sdjitffate beä ÄnnonS gereorfen 
bot *). <Bk i|t aud) ftetä Bon ben ©infii^fSPolIern unter ben 
fiommen fficrc^rctn ber IBibel im Snlcreffe berfelbm geroiinfdit 
unb geiibt reorben, mit namenltid) »on Eulfja unb iBengcI, 
unb fc^on früljer »on Dngeticä unb ^ieton^muS. 'JtÜfäUige 
Uebetfreibungen (^i)()«tritif) bürfm ctif feinen gotl bte Un^ 
(ritit entfd)ulbigen. Sbet follte ftc^ bet difet fi'it eine oorgefäple 
IlografiftE unb baä abficljllidje ißeibeljolten ton ernjicfen un: 
Ädjten ©teilen, roie 1 Sot). V, 7., um bie göttlidje aBa^r: 
^)eit ein gtöfereä 5Berbien[t ermcrbcn, ßlS bie rcblidje, wenn , 
fluc^ irre geleitete gorfdjung? Uebrigctiö barf man nur ouf 
bie JBeprebungen Ut neuern ^titiE, bie benn bodj njo^l Teit , 
aSfl^tbt unb ©emler eine fe[lere ©rutiblage geroonnen ^t, 
einen unbefangenen ffllid werfen, um fic^ ju übcrjeugen, bü§ 
leineättiegä bogmafif^e (etwa rattonaIi(iifd?e ) ©tünbe bti bet 
äBeiiimmung ocn 3tect)tf)tit unb Uttädjt^tit fön)o^)[ ganser ©djnf; 
ten , als einjelner IS3eßanbt^eiEe obtealten ; benn naä tann ti 
bogmatif^ Bttfdjlagen, ob bie (Sefc^idjte »on ber @()e6re^ena 

•) ajgl. ^!crä6rt .fictbet'ä erffen ISricf: „Üjcrknucn Eie jetm 
„[«6tfn ©aumeio b(i: SBlcinung, al« fri l)ie& SBudj in fern« äiigtm @k 
„(lalt unb i« feintn Sllahrialien fein Sudj , wie anbfve Südier, in ifim 
„ttnnc rt j. ®- ttine uetfdjirttntn e*iarteii geben, weil ti t\n gtttli: 
,,ct)(S Sud) fet. <S« sibt in il;m etrfiiiicbene Ceäatten (unb Sine SeCatt 
,j(ttnn bod) nur bie reAte fein), bieß ift Äbatfacfie, leine SJieinung.",... 
„Ob (in Sfflcnfift, ber bie SBitel abf*v(ibt, jegt auf einmal ein MI«* 

„feeifi: @olt werbe?" „Äein ^Jergament befommt eine federe Was 

„tue, ineil es bie !Bibe( trigt, unb feine Xinte iticb befit;(i(b unnerlifi^ 
„bar.".... BeSoIettfeen ei*6oni (ginl. ine Ä. a. 2 »ufl. ®. 57. 
68.) i „3öet bem biblififjen Sittetalcr ocrargt ober gar mit frommcc Sarn 
„flfgleit batüfjrt.feufit, ttenn rt: tritifd) genau iinb tirfjterMtfc ftreng «in 
ffSkrt beS ollen [obet neuen] Seflamenträ nad) bem anbem in biefet 
„Äb|T(^t unlerfut^t, ber mufi entmebet mit bem Itltertlium unb brc ^tix 
„fanlltteratuc unb bem bort äbIid)(R SSerfo^ren gänjlidi unbefannC ober 
„an SeelenEeüften Ta äußerft fdiniai^ fein, bafi er bie grofen Si^'aen ein» 
„ untedaffenen ^rilfung tiefet ICit unb bai unäbenDinb[i<lie .^eer Dan 
„änKifeln niijt fibetfieiit, ba^ ftd) nur buird) bie corgefdilaiiene [nJmliA 
„Intifclie] SBeiianblunoeact am frinen Siccfdjanjunaen treiben lAßt." ^1. 
oudj ®6tl)e a. O. S. IJI. unb be aSctte'ä Äljeabcr. U- ©. IM. 



U9 

3ot Y1II,2^11. iäft tft ober ni(|it? ober oIrtte£)arologie Stirn. 
XVI9 25—27« biet p fteben l^ab^, ober ^m dnbt wn d^, 
XIY.I ttnb bennodi^ befagf f{4^ bie Sßtffenfd^ft; eben wi xtif 
m .^cl^acbtung fär ba« iUberliefertt eibelwort , mit berfelbe» 
genauen Umflinblic^feit mit biefen, nne mit ben bogmotifd^ 
»id^isen ©teilen. 3a biefelben ©elebtten, bie i^ieHeicbt totß 
ttiger anflef^en n^utben, bogmatifdl) vnbebeutenbere fdüöftt, tote 
etwa ben jn^eiten {Brief 9)etn, als miöjt aufjugeben, toto 
ben oud^ iegt wieber^ me toor etlichen ^a^tm, aQe if^mn iit 
Skbote Menben SBSaffen ber SStjfenfcbaft gebraucben, loenit 
eS loiebir nitbig toetben follte, bai (Eoangetium M Soban^ 
ne» gegen erneuerte TCngrife ju oertbetbtgen , felbjl wenn bie 
in bemfelben ent^altmen Sbeen i^rer bogmatifcl^n {Ricbtiing 
toemger iufagen n>&rbet»^ ald g. id. bie Sebnoeife ber erfleit 
6oange(tin ! &tn fo ifi eS no4^ Jteinem eingefallen, bie %td}U 
beit beS SriefeS an bie Stimer ober an bie ®alater iu be» 
iweifeln, um bie ober iene £elE^re be9 ®lauben9 ibrer @tu^f 
}u berauben. 9lein, ba9 ifl eben bie SBärbe ber SSiffenfcbafti 
baf fte frei oon' allen 9{ebenrä(f{t(bten bie JBabn fortfcl^reitet, 
loel^^e i^r ber unbefte^licf^^ aSabrl^eitdftnn begeic^net. 

§. 46. 

Sßon bem Vittf)eik Aber bie 2(utf>entte einer (Si^nft ijt 
boö &ber bie ^anonicit&t berfelben n^r^t^eiöoeife db^än^i^ 
Son ber Sntegritdt aber -ber einjebien Stellen; ndtt^in t^ou 
ber 9tetni[>eit beS SejteS ^dngt bie lanmfä^c SBjirbe ber fßU 
H ailerbingö obt 

ttn&d^t (spuriae, rod^o^ b^ift freflidE» fan f4f(imm|teti 
Sinne beS SBorteS eine @(brtft, bie abftcbtüd^ einem SerfafV 
fer untergefcboben toorben, unb in biefem ®inne (annte 
bte alte ^ird(^e mehrere unäcbte @ci^rißen, weldbe ftcb unter 
bem 9lamen eines ^etruS, SacobuS, SbomaS u. f. «0. in ben 
Jtanon einjubrangen fu^^ten, nacbber aber ald Zpofvo^^m 
(m9gef(blo{fen tourben*)» ^ier fiel mit b^ abgef))ro(()enen 

*) FabricU codex »pocnq^. N. T. flamb^ 1703. VoU. U. 171d. 
VoU. lU. 8. 



150 . 

ZüÜ)tntit einet ©djtift oudj i^te Äönonicität. Mtin bie 
g^oge übet bie 3Cuf^entie eineS SSudjeä fann nudj üb« belfen 
Äönoiiicitit ()tnauS9ef)en. Q& Fann bei nüer 2Bflrbigfeit einet 
©c^jtift, in bet ©nmmfung fisiligcr, fetbft gotfbegei|!etter S3Öj 
dt« ju (leben, bennoi^ bte gtflge flufgeroorfen Joetben, ob 
biefe ©t^rift reirElicf) ein 2Bet( bcä SJetfafferä iei, bem bie 
Uebetlicferung |te jtifi^teibt obet beffen 91omen fie in bct (\vä: 
tet gemflf^ten) Uebetfdjtift cn ber Sfirn trägt, gä äeiigt 
nur von bet gröften fflcfangenbeit unb Unmiffcn^eit ju 
gtöuben, bag, rcenn iö) »om fritifd)en ©dinbjjuncte ouS et= 
rem ongeblidjen Säerfaffet bdä ISud) flbfi)ted)e, 'baS »on ibm 
bet ©nge nacf) (jerrilljKii foQ, td) babur^ eine feinbfetigt 
©timmung gegen baö ffluc^ felb|l (in ben Äog lege. Sn bct 
9JrofQn(itterntut fällt einem fo etroaS'üon SBcitem nidjt tin. 
ßbet biit g. lt. SBoIf bie Sli(i§ veradjtet, treit er fie nidjt 
für bflä SSerE beä Sinett ^omet tjictt? eben fo juenig 
f^jnjlnbet meine ffieteljrung be§ S8riefe§ ein bie J^ebtäer, n>enn 
tc^ mii^ üuS (Stiinben überjetigt fjabe, bog berfelbe nt$t 
Bon ^öuluS ^etüÄtjrt. ©efefet nun, eS gefnnge fetnet bet 
SBeroeiS, bog bet jroeite Sörief 9)etri niö)t oon ^e(ni§, bet 
erpe an ben JSimotbeiiä nidjt Bon ^aiilitl, bct iötief ^a-- 
tobi roebet »om atpoftel Sacobuä^ no^ »o'n JBtuber bcS 
^etrn, foiibevn eon einem Stritten fei, unb bct ffltief an bie 
(Svi)t\ix fei eine, »ietleii^t »on einem nijoftolifcben ©djutct 
l)etrü()rcnbe, btofe gtreeiterung bcS JBtiefcS an bie ßoloffet'), 
fo roäre mit alle bem gegen bie Äanonicität biefet ©tbrif: 
ten, gegen bie d)tifi[icb = teligiöfe ffiebcutfamfeit unb firdjÜc&e 
äBtflucIjbarIctt, (gegen ifjten „notmalen Q.\)atQ^tet" 
©^Icietmadter,) \a fogat, roenn man will, gegen ibten in= 
fjjititten Sntjfllt (aucb naä) ben (treng[ten fijeopneiiftifdjen S3e= 
griffen) no* nii^tS gefngt. ffiläp benn bet ®eijit ©ottcä 
nitbt, TOD et roilf? Unb too flefjt gefdirieben, bag et an bie 
Flamen $aulu^, $ettu§ gebunbcn geioefen? @ilt unä allein 



') @ie^e ^ietübet be SSelle'g @in[eit. ina 9t. Z. on beti eerFdiifbentn 
®t«Ilen. — Jiaji öbcigenä mit biffcii (jDpotfjftifcb Ijiec oorgcttagenfn Bti: 
fpjoltn nod) fein eigtiuä Urt^cil übet tie beti'i-f«nben SSüitei: Qtfdnt f^^ 






151 

bn ayoficItfdE^e fSlamt, fo m&ffen toit bett St)ansellen btS Su^ 
(aS unb: ÜRorcuS tventger glauben, olö benen be$ ^atü)ani 
tinb. Solennes* S)abet fagt Sut^er, (oa einer grcparttgent 
Snfpirationdtbeone i)ttan&, febt treffenb*): ;,SSa$ ßbnfiuS 
„xAdfi U^xtt, i{i nicbt äipoftolifcb , menn'ö ^Uidf $etruS unb 
,;|)aulu3 lehret; tvieberum, toa^ (Sbtijlu^ lebtet, baö tfl apos 
,;ftDlf((b^ tinb. xotm'& gleicb Subad, Tlnmi, ^ilatni unb 
i,r^frobe& tbat^^ f^retUcb mupte bann berUmjlanb, ba$ 
etmge. bet : genannten @(bttften bennodl^ apofiolif^e 'Slamm 
«n. ber @tim tragen, auf eine SSSetfe erfldrt n^erben fönnen, 
Ut-Uiv» 2(nnal^me t)on ab{t(btli<|)em^etruge iuliefie, tooburd^ 
oSetbing^ Mä) bte JCandnicit&t gef&btbet n^&vbe^ — ^ SRod^ itt 
einem xoiit ^öbem ©rabe t{i bieg bei bem Z. SS. ber ^aVL SBenn 
oudb ehtjelne |)fa(men , trofe ber Ueberfcbrtft nij^ , niöft öon 
bem I6nigltcben ©anger felbfi, fonbern blofi ad inodum Da- 
iridis gebitbtet ftnb , fo gebt barum , iji nur ber tbeofratifcbe 
9etjl in tbnen ein acbter, ibre religiofe S3ebeutfam!eit nicbt 
imrloren ; unb roa$ im ongefocbtenen {weiten 2;bei(e beS SefaiaS 
(6a)>.XL — LXYL) (Srbebenbed, äcbt aSef{tanifdS)e§ oorfommt, 
bleibt in tooßer yro))^etifci[)er unb fomit fanonifcber äBurbe 
bafleben, n^enn ti a\x6) glei<b ntcbt t)om ©ebne 2Cmoi Der« 
faf t i{L Unb n^ie ? foUten iene Urf unben gittlicber üßenfcbem 
er^iel^ung, bte n^ir im ^tntatmä) gefammelt ftnben, unS n^e^ 
niger el^rwürbig erfd^einen , wenn jte nic^t ber ©rijfet 2Bopd 
Don 2C bis 3 niebergef^rieben l^at ? 

lieber bie Äutbentie mü^^m toit uni alfo unfer ttrtjieil 
ftet$ frei l^altem 2Cber ni^t aud^ über bie ^anonicität ? (SS 
Unntt benn bodE^ and) ber %aU fein, bafi eine unaut^entifd[^ 
erftmbene ®ä)xx^t ^ugleidS) andf ©puren Don einem bem @am 
2m ber SSibet 'frembartigen ©eijle Derrietbe. SBiö man fagen, 
bie fßoifebung. ^at über bie S3tbel gevoad^^t^ fo gefd()al(i benn 
bie^ bo4) mituibat bmd) bit SBac^famfeit ber ^ixd)t felbjl 
in ben erjlen Sabr^unberteri, unb eS jeigt pdf) aUerbingS au^ 
bei ber flüd^tiglien SSerglei^ung ber apofrppb^f^^*^ ßitteratur 
mit ber f anonifd(>en , . bafi l^ier fein bloßer 3ufatt gehaltet. 

*) 3tt ber SBcrrebe m erften Tüu^aU feiner. Ucberfe^ud bei »• Z. 
1522^ .-'■'.. 




I 

I 



152 

SDennoc(j läft ftcE> ein ©djroebm auf b«t ©tenje jtoifdjm bem 
^anonifd)»! unb 3tpoEttj!p^ifcl;en bei einigen IB(i(t}em ntdjt 
liugnen'), roa6 ja oiii^ bie Äitdje butc^ ^(uffteUung tinci: 
ßlaffe üon ävjtUyöfuva beuttid) genug QiiSgefprodjEn Ijat, unb 
»oä ft^ in ben ®d)iäfalen bet 'Jtijiotnlwfe jut güibenj 
seist. 

^ot fict) flu* tauge« Seit in ber Äirdje Eein aiBiber: 
fiptuiii gegen bie JCanonidtät einjelner ffiüdjer geltenb gemacf)t, 
[o uafjm bod) bie SJefotmafion baä Stedjt bet dltem Äirifce 
»iebet in 2(nfptutl) ") , unb dud) bie neuefi« 3«'* l)ot fol*eä 
wiebet fliö ein ^^rotepantifcdeS etfannt unb geübt **'). SBit 
geben sroot gern ju, bog fid) fcfiroerlidt b<i3 ©enicingefii^I 
bet Äircfje baju Bereinigen wirb, and) nui bie geringfte SJen 
(inberung im Äanon BOVKuneljmen , unb Einnen e3 fttbfi nitl)t 
TOÜnfdjeitf); bem ©injelnen nbet mug baS Utt^eit frei ftefeen, 
unb bie asiffenfdjaft mug batauf fietä Siüdfiä)t nehmen. 3« 
rfeniger eS inbeffcn ber ©efaramt^eit gelingen bütfte, ie^t 
Boä) äBüdjet auä bem Äanon äuSiufd)eiben, (roieirobl g- Sä. 
bie Urt^etle manä)cr ßaien übet baS ^ofjelieb unb bie a^JoEa» 
lijipfe unbenjuf t ei» foldjeä ©treben »ettatfjen ,) beflo ircmget 
nodj bütffe ju hoffen (te^en , bag bet Äanon nodj einen 3u' 
WflcijS ober eine äöereidjetung oon foldjen ©djtiften ct^aKj 




(i)5!* 



•> Sßgl. S^Ieietmoc^er 

••) SBflL fiutt*>:'ä Uttlltile Ü6er bcn SSrief Sacoti unb bie ÄpoIa^oJI 
0, O-, TOomit ju üeralfidfeen boä Uvtfieil bcä E. orianbec (16(4.): I"«" 
auteiD erratuni est, quod episCotam Jacobi et Judae et posteriu- 
rei duaa Joannis inter canonjra scripta nuniprant, quae scripta 
i longa post apotitulnrum tempora non pru scriptis canonici» 
habitft sunt.. .. Hecte autem umisas ApocalypaJB. Ba enim noo 
est Joannis Apostoli, sed cujiiadam Joannis Theologi, et ntult« 
habet adeo obscura et perplexa, ut non multi dextre in ejus 
B Teraari queant — tti ©pittUt fibci; bin ret^jigfjcn laob. So,-. 
non. ®. 16. 

'") ©i^leiecmflc(i«i; 5- 110.: „Tiie proif|Iantird)e Äitije miifi 
„Ttnftru^ bnratif nradxn, in bet gcnaufrtn ScHttnmting btS Santa noi^ 
„fmmer brgtiffen ju fein, unb bif| ijl bie Ijädifft, (rfgeiiril) t^folosiffllt 
„XufBotx für bie mat Sxitit." 

f) mal. ©*reieraad)«t §. 114, 115, 




153 

fatt, Ue enfn>e^^ ftiX^ %a% nU^t itfamt obet t^n Un fUb 
Ifttn Si^altttn tytxtannt tooittn wittn*). TÜtt au^ ^in 
md^ ti tiem ttrtl^eiie itnbenommm blfibtn, in ©üftiftm, mh 
(be bem o^^ftoüfcben ä^tülttx »ol^e fielen (). fi9L in benen 
ber oy^Iifcben SSatev), ©teUen )u ftnben, bte man einer 2(ufs 
bekvft^rung im ^anon für xoüxbii b^(t ; benn ,,beibe 2(ufsiu 
ben gelten nicbt nur füv ganje Sitcber, fonbem audt^ für ein^ 
)ebte Xbfcbnitte unb Stellen berfelben'' '^*). 9{icbt nur aber 
bte 3(utbentie, fonbem m^ bie 3ntegrtt&t ber beiligen @(IMfs 
ten bttunt in 3öttxad)t, nnb leitete ßebt in nocb engerer Söu 
jßi^tmß )um fanonifcben ^nfeben ber @4^rift, als bie ttfUtt, 
96äft nur ganje @4!rifien ober grifiere @(btiftabfcbnittey fon« 
bertt OttC^ einzelne Xudfprucbe, ja einielne S3ein^irter; ^au 
tifebt 2C. fönnen \i6) unter frembem ^amtn eingefcblicben nnb 
onge^&ngt ^abm, fei e$ burdl^ ab{tcl[)tlid^e @tnf(btebung (3n$ 
ter)>olation) ober au$ SSerfel^en, fo bafi j. JB. eine SÜanibt^ 
merfung (©loffem) oon fpdterer ^anb in ben Xtxt überging«. 
Serner fonnen auö ißacbläfftgfett ober Unerfabrenbett ber 3Cbs 
fc^reiber ober auö anbem in ber Crinleitungdwiffenfcbaft felbfl 
meiter ju erörtemben ®ritnben (oerbliddenen @cbriftieiid[^en^ 
JCbfurjungen ; ßufammenfliefien berfelben tu l xo.) einzelne 
Dari^ieen bed Xzxtti oerborben (corrumptrt) ober aixä) tödens 
baft (befect) geworben fein» 2)a|i bergleicben t)Orgegangen^ 
ift, xoit ^erber in ber oben angefäfirten SteQe fagt, ni(bt SSer» 
muC^ung, fonbem ffib<^tfa4)e***)* 2ä wer borgt unä baffir^ 
ba$ ni^t, troi^ ber Stenge unferer tei^eSwegS bis in bie Ur« 
seit ber ®ti^ng bin^uf^^^^^^nben @(brifte)remt»Iare , bie 
itrfpr&ngli^^e @(breibart l^ie unb ba verloren gegangen^ 



^ an bie ^orint^er (oon 91 i n !)/ ^aben fld^ fo mentd beto^rt^ baf bie 
!ttff «(Üb «euen ^tbedhtnaen loergr^en finnte* SSg^ iebod^ C^d^Ieiers 
mcu^er ^ HL 

*♦) ©^Iciermod^cr §♦ 112* 

**»♦) ,;3Dcr ^CuöenfdSieitt ^at offe SJorurt^efle / »cl(^ l^ierSber t'fyehm 
//Se^errfd^t ^)abcn, Idnöft f^on scrftört" ©d)leicrma^ §♦ 116» ,;«oUte 
/,^e wenidftend $nii5rt |»aben/' fe^eti toir ij^iR&ui 



154 



■Ubi 



unt> baf tief fel^t )ei%, f<i^oti l^ettiei: etiietr^Ofi^^^t t)om 
Äutogra^)]^, erfolgt fein fÄnn'?*X ' ' ?(•.?;.;;(, : 

' Sott itt fRün^xt beS Se^te^ l^ängt nun cbtt btt innere 
SS&tbe utA S3ebeutfam!ett nnfered bibltfcl[)en £anon$ oQetbtngd 
ab. ^xd)t ffoat'oi^ ob bie @elig!ett eme$ (§l()ri{lenmen(d^en 
loon einer SSariante abl[)ängen f6nnte, obf4)on- bie^ au3 einer 
äbertrtebenen Snff>tration§tl()eorte gefolgert werben mod^te ^ aber 
{b note n)tr f^on..bei ben S)enfma(em menfdS^ltd^er äBetöl^eit 
unb £un{i alter 3eit aud ber 4cetntn .^Cd^tung^ bte n)ir .benftt 
bjen {uw^en^^ ii''Xoin\(ifm mäffen; .bafl fte tn<ber m^ltdi^fi 
reinen @e|ialt unl$ überliefert n^orben fein mb^&t, fo nierben 
toit an0f aus lauterer «^oc^ad^tung t)i>i;.bem SÜbelbuc^ : baf$ 
felbe n^nfdiien/.unb alleS t()un'tt)ad'i in. unfern Gräften liegt, 
biefen frommen SSSunfc^ 2^ t)ermirl(id[)«n* 

§..47.-.' 

Äritif^e* SSerfö^ren. 

£ie JIritif ^tf&Ut i^ra^ ä^flimmungSgrönben nad^ in 

bie dup^re unb innere; i^ren (Srgebniffen m^ m bit m^aüot 

imb j)ofttit)e Äritif* ^...; './ 

• ' ■ .,•'.•' .1 ' . . 

©nige unterfd[^etben aud^ S3ud[^er^ unb SBort- ober S^ejct- 

Iritif**). .2tUetn beibe laffen .ftd[> mdS)t tt)o{)t i[>on einanber 

trennen , wenn ffe fid[) qUxö). mit t>erfdS)iebenen ©egenjianben 

befd^dfttgen ^ bie er{iere-ndmlid[^ mel^r m\t ber 2Ced[)t^eit ^anjer 

©d^rtften ober einjelner ©^riftabfd^nitte, bie lefetere me^^r mit 

^er Sntegritat unb SReinl&eit b«§ ^txU^ (fiel^e ben üotigen §)a» 

ragrapt)). ®ctt>6l^nli4) nennt! man bcnn auä) bie Schrift? 

unb S3ud^erlritif bie l^o^ere, bie SSBort^ unb Sj;e):tf ritif bie nie* 

bere, obu>o|)l unangemeffen***).- fSliä)t minber bem 2Ri|it>ers 

ftdnbniffe. ausgefeilt ifi ber ©i)rad()gebrau4) 2Cnberer, weld^K; mit 

bem Hix&btuät ber ^o^ern J:rtttf gugteid^ aud^ ba§ bejeidl^nen 

wollen, toai wir ipaffcnber bie innere > unb mit bim ber nie* 



♦) @d^lciermad)cr §. 117* 

♦*♦) €JclS)(eicrma(^er §. 118» Znm, 



155 



rtMtaria 



bttn , xo^i t9tt fc|)tdnt(|iev bte Auflete nennen m6d()ten. ^8 
©efd^äfi beS ^tttüetd ndmfid^ betul^t auf t)etf(i[Hebenen , m 
i^rer Art jwör gletcb »t^^tigen , balb aber mebt ber Äugern, 
jef^^idi^tßd&en nnb erfal[)tungSmdßigen , balb mebr ber innem, 
^f^^^otdgtfd^en unb ibealen ©ette iugen)anbten 6iTmbtnattonen. 
%e ufere ^rttt{ nennen n^tr baber bte, n)elcbe (kvA ^ta ^or^ 
ßeflenben, iebem unter gewiffen SSorouSfefeungen mit ber gleU 
<^ett qbiecttt)en Ueberjeugungöfraft ficb batgebenben Äb^^tfacben, 
b* ]^. au8 toorbanbenen Seugntffen be8 fir^ltcben 2Cltertbum8, 
au8 ben <^anbfd(;rtften, tteberfe^ungen u. f. xo., * bie 2(utbentte unb 
Sntegritat, fohlte bie JRicbtigfeit ber 8eSttrten ju ermitteln fitcbt 
@ie ifl fetnedn)egS eine niebere ju nennen, in bem @inne^ 
baf %\m anbere b^^^i^e ft(l[^ t)ornebm über fie erbeben ober 
p^ gar über biefelbe ll)intt)egfefeen iürfte. @ie ifl melmebr 
bie tiot^wenbige ©runblage atte8 fritifcben Serfabren«, wenn 
biefeS nicbt in bie tuft gebaut fein foH» 2tber bod^ rei^t biefe 
äußere ^anbl^abung beS fogenannten fritifcben 2(pparated nid^t 
bin» ginmal unterliegt biefer ja felbji »ieber l()6bern fritifcben 
SSefümmungen ; benn eS bleibt erft audjumitteln baS %\Xtx unb 
ber SBBertb ber ^anbfdj^riften , ber tleberfefeungen u* f. »• *). 
S)ann aber l&fit ficb au^ felbji mit bem woblgeorbneijien frt$ 
tifd^en 2(<)^)arate nid^t aUcS auärid^tem 25ie innere ÄritiC 
mug t>oDenbenb jur« äußern l^injutreten/ @d fann va ^Betreff 
ber 2(ut^ntie, mi) bei bem ©df^weigen ober ber ttnftdl^ers 
l^eit unb bem SBiberfprud^^e ber Äußern Seugniffe, auf 
bie 2(ed^t]&eit ober ttndd^t^eit eine« fcbriftli^en ©rjeugnif* 
fe8 gefd^loffen werben tbeil8 burd^ SSergleid^ung beffelben ' 
mit anbem SBerf en Don bemfelben aSerfaffer (j. S5. burdS>. IBers 
gleid^ung be« ^ebrSerbriefe« mit ben erweiölid^ ic^ten |)aulij 
nifd^en SBrlefen, ber 2Cpofal9^y^ mit bem etwngeHum unb 
ben äBriefen Sol^anniS/ be6 jwtiten äBriefeö ^etri mit bem 
trjlen tmb einigen Sieben bejfelben 3Cpojhl8 in ber 2f»)o|let 
g^dbid^te), tlf^eilSbur^ äufammenjiellung unb SSere^inung 

♦) SSgU bie ücrfd)icbencn. fritifcben ©^flcme in biefer »&ittjtd^töon 95 cnts 
le^, SOlill, aSengel, ®riedbad&/«&u9/2Ratt§di, ©d^olj, 
Ea^manm Sn biefer SBejie^ung greifen bann freilidS) ©nleitunaöwifs 
fenfd^aft unb ^ritif in einanber» 0. ^leiermad()er §« 120. be ^tiXt ^va-^ 
teitund §♦ 37* ff» 



I 



I 

l 



156 . 

l)iflorif($« Serfjättniffe (fo j. S5. bei ftrettigen DrflMn * 
^topi)üin), (t)ei(5 enblii^ burd) genauere äScübat^tung utib 
SBevflIeidjHng beä einem 3eitölter übüdjcn ©ptac^gebrfludjeS, 
ba grammafifdjen gotmen, ber 58i[lJer u. f. ro. 3n äBejie: 
I)ung ober auf bie 3ntegtität !ann bie ©tÖrung be§ natütti: 
^en 3iifß'ni'^i^''"gä^ ' bic burii) eine eingeftSjobene €telle bes 
iDirtt luitb C 1 ^oi). V, 7. 8. ) , fdjon ouf ben 2!etbcid&f b« 
Uni*t|}eit ÖinUifen, nod) elje bie ^Tuctotität bcr .^anbj'djriften 
angeiufeti witb, ober eS fann bei sorliegenben itäaxttn, ouS 
benen gu wäljlen i[t, auger bem nugern SSocjugc ber bt^cxn^ani' 
[(^rift ouct) bie innere SBerroanbtfdjaft ber ©teile jum @an-- 
jen ein bebeittenbcS ®tmä)t in bie ®cl)a[e legen; fo bag [id) 
baS Sine burtt) i>a^ 2Inbere entTOebcr beftaligt ober iiber= 
flimmt finbet. SBiSioeikn lägt fic^ aud) oon ber inner« Äri= 
tit auä jeigen, tvie eine falfc^e Se@art ^nbe entfielen tonnen, 
unb fie mu^ nidit feiten cntfc^ciben, ob wir bann ber fi^wie* 
rigctn ober ber Elatern Seäntt ben Sorjug geben foUen; benn 
fo gemig eS i|t, bag mandjcä SBJort barum geänbcrt mürbe, 
weil man e§ in biefer IBebcutung ober SJerbinbung niffet Ber= 
ftanb, fo geirig ijt eä audj, bog mandje Sdjraierigfeit ber £eS= 
flrt buti^ unjeitige Äünficlei ober gcbanEcntofeä ft^ ®ci)en= 
laffen beä Jtbfcjjteiberä IjineingeEommen. 

es ift «un freilid) fdjtoierig^ baä rictjtige SSer^älfnif jroi» 
fi^en ber 3(nroenbung ber aufern unb ber innern Äriti! ju fin-- 
ben. Sefetete erforbctt öllerbingS grofe iSBei)iitfamEeit, unb cö 
ill nudf f(fcon »iel Unfug mit iljt getrieben rootbcn. 'Aber 
begmegen E6nnen wir boi^ nidjt ben ®runbf%n unbebingt 
beiftimmcn, roel((je je^t, freilidj im ©egenfa^e gegen eine frü: 
^ere äSiUEür, bie Dberbanb gewinnen rooüen, als ob boä @e» 
fdjäft beä ÄtitiEerä ein rein me(t>ßnifd)eg fein milffe, unb 
als ob einjig unb allein nur bie 3fuctorität ber .^anbfdjrifteii 
JU enlfd)eiben ()abe*). ;^armonifd)e ©eifleSt&itigEeif, Gombis 
nation äußerer unb innerer SJer&ättniffe, (Sinitt^t imb jShH, 
doctrina unb ingcnium muffen ftd) fiud) ^ier nettjnjeilbig t 
^ätib bieten. £)ber roaä wäre gewonnen, wenn (tatt ber < 



') SBflt. j. ffi. aieftig'ä SfiijEige ron £flc6nunn'S 91. . 
ttieoi. Slubidi unb Äritittn. 3af;r3. 1832. ^eft 4. 



157 

jtt mtiifym fubiecttt)en SßtQfut bte toi)t jDbiecttt>ttät unb ^txt^ 
]^aft beS 3uf aOeS in ber SStffenfcbaft tvaltete ? Simn baf 
auc^ bte beflen unb frubeften oodices 3uf&Ilen unttmou 
fen xoaxm, benen eben bie feinere ©pfirfraft ber Äritil, bit 
immerbtn eine burcb ©elebrfamfett ju Derebeinbe 9latttrgabe 
x% nacbiugeben \)at , mx tpiQ biefi laugnen ? 3n)ifcben ißiSU 
für aber unb BufaQ fielet bie 9BijTenf(baft mit greibeit tmb 
^il^erer 9}ctbn)enbigfeit jugleicb in ber SJZitte. 

Udber iai SSerbciltnifl aber ber ))ofttit)en Stxxtil gur ne$ 
gattven ift m^ im Solgenben ju ^anbelm 

§. 48. 

SSenn ftd^ bie negattt)e .KritiC bamit begn&gt, ba8 
Una6)U im ©anjen toit im Sinjelnen au8$uf(^eBbcn , fo 
fu4)t bagegen bie pojttit)e Äritif tf)eitö in S5ejief>ung auf bie 
^ut^entie ben d(^ten SSerfaffer ju ben anonymen unb yfeubo^ 
npmen SSBerfen aufjuftnben, t^eilß in S5ejie][>ung auf bie 3ns 
tegritdt bm urfpröngltd[>ett Z^ »ieber ]()erjujleUen. 25a5 
erilere Qt\^U% in Ermangelung }ureidf)enber &uf erer ®r&nbe, 
burd[) «^9|>ot^efe, baö Ie|tere bur(i[> 6onj[ectur. 

®a|i biefe ober iene @d[)rift ntd[^t t)on bem SSerfaffet 
fei; unter beffen ^amtn fie unS äberliefert ift, Imn in ber 
Siegel mit größerer ©icberbeit ermittelt, afö ber toal^re SSer» 
faffer ju ibr aufgefunben n)erbe)t* @ben fo gelangt man leic^ 
ter ju ber @ntfcbeibung : bie unb bie @teQe iji )^erborben, t)erf 
jiummdtt; al§ ju ber: ,,fo foll unb mufl e9 beiflen/' 
SiSweilen bieten ftcb freilieb mäf ber po^xtiotn ^ritif iuferf 
^ulfSmittel bar, n^enn {te gteicb nid^t ganj )urei(betL 69 
fubrte 2* ^. ba$ 3eugniß bed SertuUian (de pudio. 0. 20») 
ÜRancbe auf bie 2Cnnabme bin, baß 93anrabaS ber tSerfalTci 
be$ SßriefeS an bie ^ebr&er fei. SBiSweilen aüß t^ 
bit ^9))otbefe auf, einzig unb aQein auf bie SÜt 
ftu^t, toiein ber ©cbbomfcben 2Cnnal^me eines. U 
2)a£l im le^tern SaUe bie $9))otl^ete no^ xom 



_ — 158 

üuf 55eifoH madjcn Eönne, atS im etpern, Eiegt in bti SÜatwc 
bct ©a*c; unb man ^at baljet in neuerer Seit ü&cr^aulpt 
Hn SBeg ber ^ijijotljefen alä einen gar ju unfidjern ju tax- 
löffen, unb fcie fogennnnte pofitioe ÄtitiE li&eriomjt öufäUfle= 
bcn angefangen; roierooljl bieg Eü^nere gorfdjet nidjt abges 
fc^tedt 6üt, benfelben öufä 9Ieue ju betreten'), ©ine ä^nlidfe 
SBewjanbfni^ ijat eä mir ben SSermutljungen über bie SeSatt 
(Sonjcctuten). SBar man bamit ju einer geroiffen Seit auf 
iem ©ebiete ber ^jrofanen, unb fpälet äudj ber fjeiligen Sit; 
teratur ju freigebig , fo fdjeinen bod) cud) bie Unte^t ju f)a; 
ben , meldje baS ßünjecturiren un&ebingt »erreetfcn. 3(1 bodj 
eintiefen, baß fidj Sonjecturen burc^j nnt^malS wirEIii^ oufgc-- 
funbene gcSarten bero^^rt (jflben! SBcnn baljer im aUgemei: 
nen rootjl bie JRcgel fcfliittjalten i|i, „baß ficti audj bfl§, roaS 
auf bem Siege bet SJermut^mig StidjtigeS gcteiftet wirb, auf 
SBomente bct Äertgefcfjidjte muß berufen Eötinen," fo fann 
bod), „im gälte ber Slott) SSermut|iungen ju wagen," nie Ber= 
boten fein'*). 

§. 49. 

SSerf)ä(fntg bet ÄritiE juc Eregefe. 
ßbiüoljl fidj bie ÄvifiE, iljvem SBegriffe nai^, »on &« 
gjsgcfc untetfd)ei&rt, ju bec fie in baS SBerljälfnig einet 
^filfSreiffenfdjQft fritf, fo (dgt fie fiel) in bec SJirEIic^leit 
nur in SJcrbinbung mit bec auSlegenben Sljdtigfeit betn 
fenj benn erfi biird) bie (fjregefe reicb baö Ei:ififcf)c 3ntercff( 



•) SBgiL .gtsig in bet oben anaefü&tten ©(firift. 

•*) ©c[)I«ernia*cc §. 119. 121. SBgl, bamit liecbei:-. „ffoniectiir, 
„ira Ivitifcfeen EJerftanbe, i|l mie bai ©dinfibcmffTet bcfi äöunbatälEä. 
„ Stuttnecnbis unb ^eiiriini iana'i allerbinriS leibet! Tein, aber nur fütrd)' 
„terlic^ n Otriven big , färditenlic^ tX'Tiinir "tib ^c<^ diente, ber bamit fpicU 
„unb It^igelt, i)ict: nod) SBelieBfii ein Eljr, bort ein Sufle, bort eine Kafe 
„TOegbringm unb bc|[er niat^fn iciK, bie ifjm nicfit ret1)t ift — ein 8et: 
„ftömmler ift er." ^rofie niditigeu Soniüclurfn übcr'ä 9t. IE. in tef: 
fen Xn^ange {u ben Sdefen imeier iBrüber Sefu {SBer!( gur SIeligfen 
unb Z^eoiosU. Vlll. ©. 3S1.). Strenger urtlieilt be üSettt g, 69. ber 
einleiluns. 



159 



■«■^«^■w* 



^mcdt tthb ber @{tm bafäi: Qcfci^drfit, alfo, bap' bdbe SBifs 
fenf4)a|tctt als in flefer Sßcd^fefoirhing begriffen, unb fomit 
dnottbei: gegenfettig bebingenb mb f6^bernb gebadet n^erben 

mfijfcn* 

• SSBit unjwedfmaßig e8 tt)5w, bteÄritif treibenju wollen, 
^ man pd^ felbjl im grfidren terfucbt ^at, unb.wte jwecf^ 
mipig e§ binfiegen .fei , bei ber- (SrHarung felbjl ba§ Äritifcbe 
fortwdbtenb ju beritdf jtcbtigen , ijt unten in ber 9)ietl)obologie 
{u jÄgfa:- ^8'tt)trb (Slfö »obl für ben JCnfatig getiügen, mit 
bm aUgemcmlien ©runbfdfeen ber Ärttif im 5Borau^ betannt ju 
fein, S5ie 83 i 1 1 u f i t d t^; teie ® ^(etcrmöcbefc pe. ^ennt, finbet 
jicb.ietjl mit ber Uebung''); . 2)te SBe^felw^irfungV jjt^if^ 
©cegefe unt) Äriti! leitetet übrigen« ein. ^at bie 'SBa^l ber 
£e8art ©nflug auf bie (SxMxmSj ober mug jte tnelmebr erfl 
bcn ©toff für biefelbe \6)ajfm, fo wirft aucb umgefe^rt wiebe? 
bie rtd^ttge SrHdrung einer .Stelle ba§ notbigi Siebt auf bie 
benimliegenben SSarianten, unb wir ftnben un$ na<b ricbtigerm 
J^ineinlefen in ben '^n^amm^rifyan^ nid)t feiten geneigt, eine 
Jeäott wieber aufjune^men > tk wir fcbon verworfen b^ttenr^ 
ober eme anbere aufjugeben> an bie wir unS erjl b^^lten jti 
muffen glaubten, ebe bie ©teile un8 Rar war* Sa, anä) in 
Setreff ber: 3lutbentie einer ©^rift unb ber Ermittelung i^reS- 
SerfafferS.i^ann un§ eine, migverßanbene ©teile letcbt entweber 
einen falf4)en SSerba^t gegen ba§ S3ucb erwedCen, wdbrenb ein 
tieferer SBlitf in ben ©eifb be« . ©d>riftjießer8. unb in bie IBer* 
b4ltnif[e bie ^ed[>tbeit wieber fcttw, ober umgefebrt Wnneii 
tpir un8 bei oberfldd^lid^em\SSerjldnbmfre fiber bie Äed^tbeit 
einer ©cbtift beruhigen,.. W^l^rerib ba§ genauere Singeben auf 
bie ©a^t bie äweifet tt^crft 3Ran pebt alfo barau§, wie * 
notbwenbig e8 ifi, 1. ftcb jwar iebenfalld, no(l^ ebe baS eigene 
nttbeil gebilbet ifl, an bie S^eiftungen Ruberer ju ^altm, unb 
tt(b alfo eines. fo t>iel al9 mJgticb fritifdj^ berichtigten 
XerteS bei ber Sefung ber JBtbel ju bebienen, ^6) 2. aber 
au(b Ui ben beflen f ritifd^en <|)ulf8mttteln ben eigenen ©cbarf» 

hM ftetd offen ju erbalten über ber Srf Idrung» 

■■' . " • ' ■ ■■ • 

*) ew^letemu §. 122» 123* 



i. »euere IiriCif« beci^tigte ^anbaoesaben btS X. s:*}. 

*Biblia heliraica manualia ad praestt. ediit. in usum studiosae 
juventutis edita a Joh. Simonis. Hai., 1752. 67. 1822. 38. 

*Biblia hebraica ad uptimarum editionum tideni iumma dili- 
gentia au studio recuaa, Koriptatum biblicarum sunitibus. 
Basileae, Haas. 1S27. (QTogent^eil^ nad; Dan tit ■^coql)t.) 

•ßiainsi a''K''a: ^tlin. Biblis liehr. aec. editt. Athiae, J, Leus- 
deni, Jo. Simonis al. , inprimis Everhardi raa der Uougbt 
receuBuit A. Hahn, Bd. itcieot. Lips., 1831. 
lS)t6$ere ^uägabe. 

*Biblia hebraica dig. et g;raviorcs lectt. vai'iett adj, J. Jahn. 
Vienn., 1806. Vuil. IV. 

2. ^anbaueealien beS 8?^ S. '•). 

*NaTuni T es tarn eil tum graece, recogn. atque Insign. lectL 
Varietät, et argumcnt. notatt. subjunxit G. Chr. Knapp. 
Hai., 1797. 1813. 34. 30. 

*) Ue&et bie SeitgEfi^ictlte unb ben weitem Tritir^en Apparat telXS, 
fcgl. gtanle ®. 96. ff., SSofenmfillet'ä ^anbb. unb bie Sinll. iu 
Ä. a. {be fflette §. 76. ff.). Ttltt Uebetfeiungen: a. grie^iftlje 
(LXX, Xq^iiCa, ©i^mmat^ug, ü^eobatton ic.)} b. morgenlfinbir^e (fqtifdve 
[Pescliito], ät^DpIfn^e, dg^ptirdie, Qtabifd)«, am\mi(ii!t, geprgifi^e]} 
c. late(nif(f)e (»ocIiierDnontionifdie : Itala, Vulgata]i d. flaoift^; e. ^U 
bäift^e ^lorap^rafen (D''l?ninn), oo'- 6e SEette g. 39. ff. Uebec bie 
Hexapla US ScigeneS f. §. 45. ff. 

■Kiltttt, ineifl größere Muäflüben beSXa. {ie SBefte 
§. 95. StOfenmäUer I- 189. ff. Kcnnikott, Bunj. , dissertt. super ra- 
tione teiLtns hebr. V.T. in libriaeditis, latineyertil et auxitW.Abr. 
Teller. Ups., 1756— 65. Viill.ll.): »on ©oncino (1488.94.), in bei 
tomplutenf. ^Joluglotte 11514 — 17.), SBombcte I. (1518.21.), 
IBombcrg II. (1525.), ®. 93t ünf) er (groben. 1536.), K. Stephan I. 
(1539— 4a.), St. Stephan II. (1544-46.), ?)iaiitinu« (1566. 
71. 84.), gl. .giutter (1587.), 3- ffliii:! otf (1611. 18. 19. u.f.R).), 
3of- JCtiitae (1661.), 3ablon«(5 (1699. .&aiibauS3.J , oan bet 
^ooflijt (1705. Spnb. 1822. .gianbauflg.), Opig (1709.), gSf*ae(i* 
(1720. .Jwnbaulg,)' ^oubigant (1753.>, Äennicott (1776. 80.), 
Ktintzclm (1725. .&anbau«8.)f »ibetlein u. lOteisner (1793.). 
") «(6er bieSertgeftfeic&te beS StS. vgl. beSBette II. j. 27. ff. Bei 
betfcSungen g. 10. ff. 93 ol g g I o 1 1 e n ; a, bie Sompluteii(ifd)e (15(4— 17.)i 
b. Mnln)erpner(l5e9— 72.)i c. ?larifet(1645.)i d. Eonbner (öon ÜBalton. 
1657.), »gl, granfe ©. 139. ff. Ucber bie üevfdjtebenen eia(Ten Bon 
Äulflaben (1. foldje, bie enlmeber Qinaa ben Serf einer beftimmten -^nbi 
fd)tift cepriSfentiten, 2, foldje, bie nad) meljtem .&anbfd)riften unb onbetn 
^^ 'f>ijlfgmtct(ln reccnfin finb, 3. fol^e, bie nui frühere 3(u«oaE)en mit Ul^H 



m 

*X. T. ^imeee. B ree. Giietb. aora venrioae Utiaa ittttttr., in* 
dice breTi praecipuae lectt. et interprett. direniitatis ia- 
atructuBiy auct. H. A. Schott Lipt, 1805. 11. 22i. 

N. T. graece. Ad fidem optimor. librr. rec. J. A. H. Tittmaniu 
Ed. ster. Lips^ 1820. 

N. T. textunixgr. Griesb. et Kaappii deaao recognority delectti 
rariet. lectt. testim. confirm.« adnott. tarn criticit tum 
exegeticis, indicibus etc. instruxit J. S. Vater. Hai., 1824. 

N.T.graece. Ex rec. C. LachmaanL Edit. iter. B«roL, 1831. 

N. T. graece nora yersione lat. donatunu Ed. F. A. Naebe. 
Lips., 1831. 

K. T. graece et latiae. Ex recens. Knappiana adjectis rarÜB 
Griesb. et Lachm. iectionibufl ed. A. G Ö 8 c h e n. Lips., 1832« 

Z>^ fn Safet 1826. (Sl^ttvneiftfd^e Dfftcitt) xoUlbtt «ai^tUgltt TM^üU bei 
f>rof. Sirt (1749.) ift blofer TCbtrntf bei textus reeeptos, mit TXnSmäil ber 
toi^ÜQfUn, befonberi bet Don (Stieibad^ Ut&^^üqlten fßoxlMtm, tniffietift 
fi<fy aber bucd^ guten jDrutf imb SBo^feiQ^ bei 9>retfe|. 

3. Zieotttit6)t ^ö^vifUn über Sttltil*). 

Ca p p e 1 1 i, L., Critica sacra s. de yariis, qnae in sacris V. T. libris 
occiurrunt, lectionibos libri VI« Recens« multisque aniaiadr * 



bebeutenben SSecinberunden tüieber^oten), fowte ihev ben fodenotmtea 
textus receptus (vulgaris) ber (^iemrtfd^ TCulgabe ogU «Dan} §. 19i» 
unb bfe bort angeführten ®(i)nften. — gran!e @. 161» ff. 

Weitere TCuigaben bei 9t Z., aufer ben in ben ^ol^dlotten 
enthaltenen (ogr. t>t SBette §. 42. ff.): 5 @raimifdSie.(löl6. 19. 22. 
27» 35.), 3 non Btohevt @tep^anui (1516. 49. 65.), 4 dr6fere 
»OH S ^. S3 e s a (4te &te)>^antf(^e 1565. 82. 89. 98. u* 6 Ketnere 1566 ^ 91.), 
3o^. gell (nad^ ber ßonbner gjolpgl. 1675.), So^. SOlill U707* 
Äöffer 1710. 23.), 3* 5C »engcl (1734. öl ^nbauidabett »leben 
^olt 1739. 53. 62. 76., oon ^rnjUBengel bem €to$ne 1790.), S. 3» 
SBetftein (1751.). — Steuere ß^^^ftre lritif(i^e ^(uigaben: 
♦3. 3* ®rieiba(^ (*alle, 1774. 75. IBb.ll. Sp^., I«i03— 07. SSb. IV. 
?)ra*tattiö.), Ö^r. gr. SDlatt^dl (1783-.880> g» (5. Älter (1787. 
tt.8^), 2(9b. Streb (1788. 1801.), )Da«>ib ^d^ulj (grieibac^X Sev^ 
Un, 1827.), 2R. 2(. ®4ol5 («PSv 1830.). 

*) TCttgemeinere p^)aoloötf*sfrttifd^e ®erfe wn »alcfiui (1740.),^ 
^eatnann (1747.), ÜRorell (1768.), 3» Clertcui (1778.), SBetf 
(1791) flc^e betÄft (in ber unter «Rennen, angefül^rten ©d^rift am (Snbe)* 
;/tta« not^ücftiö«Änt«tun9 (jur neuteflamentlicben Äritif) flnbet fi* t^eOi 
,rirbcii |)role0omenen ber fritifd^en Hn^ihtn (oon S3engel, äSietftdn a. 
^f* »0/ ^¥^^^ wi^^ 1^^ ^^4 u"^^ i^^^^ !02anc^erlet mitgegeben, weU^i 
#,«1011 einCeit. ini 91. 2. iu nennen |>fle0t." ®<^eierm. §. 123. 2Cnm. 
^ ba^er bie iiU, jur @tnl. oben. 



16« 

. « YtTSB. auxlt 6. J. L. VogeL Hai., 1775 — 78. Volk IK 
; _ Vol. IIL ed. J. G. Scharf enb erg. 1786. 

Kennikott, Benj., diss. (f. cUn (n ber 9lote p ben TCn^Qahea 

bed 7C. a;) : ' 

Griesbachy J. J., 83rinbolae criticae ad suppU et corrig. Ta* 
riarum N. T. lectt. collectiones. Hai., 1785 — 93. Voll. II. 

m 

commentarins criticus in textum graec. N. T. Part. I. 
Jenae, 1798. 

tifem Sol^fi* ISaO* ©«SIT«, f» imb bie dUc, W)n ^etttQ* Sal^rd* 1832» J^eft 4. 

• • - • 

J. ^ermencutif. 

^eVf f^^vtl^' ®«' '^ber SSegrlff, ^(nbtbiumg imb Umfcmg ber ^ermeneutif beS 

91. S:. Spft. / 1824. , toenat jebod^ ju «ergleid^en bte 9tec. in äBinet'd unb 

. QtiQeVt)<ix\iV$ Scumat. IV. @;. 324. ff» 2Cufer ben unten on^uftti^entett 

^ä}xiften \)qU nod^ Z^olui über ben STlanget an Uebereinflimmung untei 

ben ^udlegerd bei ^ Z* (tbeol. (Situb. u. ^rit» 2labrd. 1832» 0» 325.)» 

§. 50. 

. . ®ic biblifid^e «^ermeneutil ^anbelf ton ben^ ©runb^ 
fd^^tt, mö) mlö)m bie l^cü. @(^rift auSjulegen ifi* 2)a 
biefe ®runbfd|c im ÄCgemeinen bicfelben ftnb, xt>el6)t bd 
jeber menfid[)li(i^en @(i^rift vnZnvombmQ lovmm, fo itnfer^ 
f^*bet ft^ bfe t^ermeneutif Als t]()Colo9!fid[)e 8Biflfcttfid()afit wn 
ber aUgemcihen (l)Pofoj)^if(^ ^ p^loloQx\6)m) weiter in gar 
ni^tS, al§ in i^rer fpecietten S5ejief)un9 auf ben ©egenjianb 
ber Zu^UganQ, n)obei ber eigentl^umli^ religi6fe S^ralter 
ber SSibel aUerbingS in S5etrad)f toxntnt 

. .^ermeneuttf (wn * l^fivtvta , juriä juf ül^ren auf ben 
,§erme§ ber 3Cften*)) tjl nacb ©c^etermad&er'ä ÄuSbrurf**) 
eine ^unftle^te ; „ benn ba§ t)oa(ommene SJerfiel^en einer 9tebe 
ober ©c^rift ifi eine ÄunjKeijlung unb et^eif^t eine SEeddml." 
©ie fielet in einem umgefel^rten SJerl^altniffe jur Sogit. SBenn 
biefe nhmXxä) bie ©efe^e enthalt; n^onacb bie eigenen ©ebanlen ju 
t)erf nupfen, ju orbnen, xoxtitx ju geben finb, fo leiert bie ^ermt» 
neutif; wie bie gegebene Sfebe ober ©dS^rift eineS Änbern oufjutaffen^ 

*) @. ereuaer'« ©i)mboIif. I. e. 9— 15. 365. ff. H. ®»617. 
♦♦) @(I)teierm. §. 132. 



. 163 

nac^jucctttirufrett unb ju beuten tjl. 3e Ifarer nun iai logffc^ 
geordnete 2)cn!en in einer fRtit ober ©d^rift J^ertDorfpringt, 
tote eS ba gefd(^tel^t^ wo Dor bem SSerftanbe bed SeferS ober 
^irerä ba§ i^m ÜRitjutl^eilenbe in einem »o^lgeorbneten, funjfc 
^tmi^m SSortrage entwicfelt wirb, bejio weniger bebarf eS ber 
2(u§legung unb einer eigenen ^unfi berfelben; bnl^er ). SS. 
ber rein ntatj^ematifd^e SSortrag, DorauSgefei^t, ba^ man über 
bie Definitionen eintjerjianben , feine weitere ^ermeneutif tu 
forbert. Se me^r ober baS Sogif^e in bem SBortrage \id) 
t>erjiecft, je weniger bie SQBorte bloße gormein unb ä^l^len 
/(3fuSbrucf mepbitrer ®r6ßen), fonbern je mebr fie, ber Slatut 
beS be]()anbelten @egen{!anbe6 nad) , unjureid^enbe , nidjt gan) 
in htm ^Begriffe aufgeljenbe Seiten unb ©pmbole eineS tief 
gebadeten, tief gefüblten Urfprünglic|)en ,- je me^r fie bie aixi 
ber @innenwelt entlehnten Srdger unfi^tbarer Sbeen finb, 
beflo not^wenbiger iji baä Zxnt eineS Snter!preten; ber ba wiffe, 
ben erji auf bem med^anifc^en äBege ber ©rammatit ri(|)tig 
•erfaßten SBud^jlaben t>ermitte(fl eineS organifd[)en , lebenbigen 
©ebanfenprcceffeS auf bie urf^)runglidj)e Sbee jurucfjufü^ren, 
'unb fo ba§ gefprod[)ene ober gef^riebene SBort für ben ^6rer 
ober gefer wieber ju bem ju maä)tn, toa^ eS bem Sfebner 
ober IBerfaffer war, aB e8 in lebenbiger grifdf)e unb Urf!prung« 
fid^feit feinem ©eifte entjlammte. Dal^er würbe f^on im HU 
tert^ume ber SRantil bie ,!^ermeneutif beigefeßt, unb beßi^Ib 
bebürfen no^) iefet 2)id()ter, gpigrammatifer unb >oetiftrenbe 
f>^ifofo)pt)en el&er einer funflgemdßen grfidrung, alä (d)l\ä)tt 
f>rofatf er *). gerner aber werben aud^ foldJ)e SBerle, bie einer 
entlegenen Seit tnt^ammtn unb ftd^ in einer ©pra^^e bewe* 
gen, bie felbfi wieber mannigfadf^e gefdj^id^tlidj^e Umwanblungen 
erlebt l^at, t^tx ©egenflanb ber ^ermeneutil warben, als 
'©dj^riften unb Sieben unferer 3eit unb unfereS SSolfeö, beren 
Serfldnbni|l un8 tUn baburd^ nd^er liegt Se inbiöibueHer 
enblidl> bie ä3eiiel()ungen eineS gefiproc^enen ober gefc^riebenen 



*) "9)rd9nanten ©d&riftftellcrn , wie j. 58. dn^m Hamann-, fonnte 
«8 haf)et begegnen, 'baf jTc jtdb nad) Idngeter 3eit in bfe S'lot^wenbigfeit 
wtfe|t fa^en, bic ^ermeneutifdf»c Äun|l tt>ieber an ben elQcncn SBerfcn ju 



164 

SffiorteS jinb, tjejlo mti)X ift ein ©djEüffel ju iljrem JSerffänb« 
niffe tiöt^tg, wie bisg iiamcntlid) bei äSriefcn b<x JaH ift. 
aßenben toit nun foldjeS auf bic ffiibst «n, fo iretben reit fin. 
btn, bog fie in jebct bet genannten ffiejic^iingcn tjetmeneutifcfje 
■Äunft fotbett. SQJenige {8\iä}ix bleiben furo erjle fo \ii)X in 
bet gotm beä ^TuäbrudeS Ijintet bein Ketdjtfiumi beg 3n(jalteä 
jurücf, unb 'geböten begljall) fo feljt ju ben prägnanten 
©cljriften, alfi eben biefe Cemüfijig befdjeibenen füllen ber 
l)öct)(ten Sbecn, njoä gulljet geifiooU baburdj auöbrüdt, bog in 
bet (jeiligen ©djtift ni^t blo^t „8efe; fonbem Eebeworte" 
feiert, unb i»ie oft ijt man bepalb genölbigt, groifdjen ben 
Seilen ju iefenl Sugleic^ aber tfjeilt tie ffiibel baä ©^icffal 
mit oUen, aud) weniger ^jrägnonten aßerEen beä aitert^umä, 
ba^ fie in Seiten unb unter einem SiolEc gcfctjrieben rootben, 
in bie wir un5 von Slcuem l)in«inöecfe|en unb hineinleben, fo 
wie enblid) in ©prai^cn, in bic wir unä l)incinbenfen unb 
^inein^öten muffen, wenn wir baä Giefcljtiebene te(^t uerfieöen 
wollen. Sajie ganj inbioibuell i(l enblid) bie JBibet, nie in 
abfhacter ^HgemeinE^eit geijälten , immer auf ben concreten 
gttU gerietet, auf bie Sage unb bie äöebürfniffe , auf ©tini: 
mung unb ißitbungSweife oon ^erfonen ober ©emeinwefen! *J 
SBie nati!iilid} alfo, baf man ftd) naä) einem S^IiifTeC um: 
pe^t! Iber e§ i(l bieg fein magifdjer ©djiüffel, ben unä irgenb 
ein enget ouS bem britten eber fiebenten ^immel ^etabbrin- 
gen müfte, ober ber fi^ im äBefifee einer geweibten Äafie 
befanbe; fonbem eS gilt ^ier im '^gemeinen biefelbe Äunff, 
weldje nad) ben natürlichen ©cfcgen eineä n'icfwörfS f^Iiegem 
ben, fjiflorifd) = £ogif*en ajerfa&renS bei jeber ©c^rift angeroanbt 
werben mug, wel^e ber atuäiegung bebarf. Unb biefe Äunfi 
gehört in ba§ tjöljcre (Sebiet ber ©pradjwiJTenfdjaft, ber ^l)i= 
lologie, unb mitbin ber angewanbten $f)ilofDi)I)ie. ffilog in i^ret 
fpeciellen 3tnwenbuna ip fie tfjeotogiftlje 2)iöci|plin "J. 



•) SJgL Sdileierm. §. 135. : „3>ie neufeflamentifien Sdjtiften finb fo^ 
„noljt itS innern ©(fialfeö olä ber dugecn SBet^dltnijTe roigen oon tefoiu 
„fccrt fäüoifriger auSIcgung." 

•") ©(%[ei«m. §. 137. 138. J^og (nnetl)a[6 tefetr fpctiel[ = 6iMif((Kii 
■^cnnciieutil ftil) bann wirter fine nod) fptdelleie (aK-- unb ntattflamn^ j 






165 

Sebed @efei| nimtx^, tpeUf^eS bk tj^tütogifd^e ^rmenetttif fit 
ik @(i^ttftatt6legiing aufßeUt^ muß fi^ auf t)te oOgememen 
^tmcneuttfc^n @tmit^d|e jurucffu^ren ober au9 i^nen ableU 
tnt brffen; unb oQed; xoai f)kt \m Sntereffie bet Säibtl Qt\d)u 
lfm Um, Upift eben in btr redj^ten 2(moenbung biefer ®u 
f^, nie aber in itoMi(xtxd)ix Ttbtotxdfrmi bai^on ober in foget 
nannten ^^^ 7Cn»nal(imen tn)n ber Siegel/' SBBo bad (elftere gü 
fil^ie^t^ ift immer ioorau^ufe|en ^ bofi ba^ allgemeine ©efe^ 
felbfi nidl^t in feiner -ganjen a>iefe gefaft t9orben iß ober bafl 
irgenb eine Urif (arbeit ^ ein Wli^^zt^ävlbm^ obtoattet SßiQ 
n&mlici^ eine einfeitige^ bärfttge ©efe^ebung iebe ßrflarimg 
ber @dS)rift fo fel^r auf bie rein äuf[erlidf) mefibare fi3ebeututtg 
ba S3u(^1laben$ bef4)rdnfen; bag {te iibn ber ©rammatif (bet 
3ei(i()enle]^re beS S3uc^jlabend) bie @emiotif (bie äeid^^enlel^re 
be^ ©ei|!eS) ioergipt, tt)ia fte baS greie^S^enbige^ bie Sigentl^nh ^ 
Ccbf eit unb Urfprungli(^fett (®eniaKt^t unb jDriginolitit) timi 
^(btiftfieHer^ ab\i(i)tlidf benpif^^en^ \m too m^lic^ an bie ©teile 
ber in md)tt Sbeenf&Qe ftd^^ offenbarenbtn ©cfialten farbenlofe 
@cbattenrifre abftracter ®emein))I2i^e ju fegen^ fo mxb {te bann 
freili^^ ^u gefahren l^aben, baß bie, welche {tdf) mit biefer ma^ 
gern Äop nic^^ begnügen, t^rer (Schule entlaufen, unb pcfy in 
grnwngelung eine« »iff^fd^fafttit^^en ^bicrpä, ba« fia bei 
i^r lyetgeben« fügten , ben Singebungen eines (n feiner Se« 
berfd^n>dng(ic^feit unRaren ^efä^teS äbetlaff^. @e^t aber 
bie ^rmeneutif bei JfufjhÖung {$ter®efeifee auf bie tiefere pfi»« 
^ologif^e ^^pftognomif bet ju erfldrenben @<l^riftfteller ein, 
gleic^biet ob auf hm pcetifdl^en, {)]^tIofop]^if(f)en ober religi6fen 
@ebiete, unb r&umt {iie at& oberjlen ©runbfai^ ben ein, bafl 
imr ber einen @c^rift|{eller re4it p toärbigen ^cx^t^t, ber 
tntnoeber ttxoai bemfelben SSenoanbteS unb 2Cnaloge9 in feinem 
Semätl^e tragt ober n^enigftenS in beffiin ®timmni unb Sage 
f[dS> 5u t)erfe|ew, mit t^nr jtr febett meig, nnb auc^ »ftftic^ 
f(|>on mit i^m gelebt unb feinen ©eiji n^t^mtt tyit*), fb barf 



'^ ^ SS5tVf($ott eut^etf hemctft/ baf nur bir bk dceroman(fd$im iSriefc 



166 

ffe aud& t>Ott terti (Sxtlaxtc ber SBibel unbebingte Unterwerfung 
unter t^re ©efel^c »erlangen* 2ßle SSerirrungen ber fogenann» 
ten aUegorifc^en Auflegung, aUeS Sogmatifiren üon einem 
bofptütn unb breifad^en @d()riftfi[nne , toon ÖrigeneS bt§ auf 
ßocceiu« unb öon ba bis auf ©tier unb ÖB^aufen*), finbet 
an einer engen ^ermeneutif- fei e§ beö ort^oboren ober beS 
rationaliftifdi^en Sä\x6)ftobtni eben fowol^l feine Sntfd^ulbigung, 
ofö in ber wahren tküSIegungSfunbe beS @ei{leS feine SBeric^)« 
tigung unb znbliö)t JBefeittgung, SSgl. §* 53—55. . 

2)ie ^ermeneuti! als SSSiffenfc^aft fonnte ftdf^ erfi bilben, 
nad()bem man ^d) ^6)on \>xt^ad) in ber iCuSlegung t)erfudS)t 
unb mit m'el&r ober weniger äSewußtfein bie tjon if)r ju ent^ 
loidelnben ©efefee ber 2Cu6legung in Änwenbung gebradE)t l&atte* 
tlnb audb ba nod() beßanb ,{te meift „ in einem 2Cggregate t)on 
dnjelnen, oft feinen unb emj)feblen6tt)ertl^enS5eoba^tungen"**), 
«18 baß fte fiä) fogletd[> ju einer Äunjllel^re t>oHenbet l^dtte^ 
,;beren SSorf^^riften ein auf unmittelbar aixi ber SRatur be« 
^y^enfenS unb ber ©j>rad[)c Waren ©runbfdgen beru^enbeS 

,,@9Jiem bilbetem'' 

• ■ - .1 

1. 3Cnöemefiie*&etmeneuttf ♦**). 

ID^eter^ ®. Sy S^erfud^ einer allgemeinen :2Cttd(edund^nfl» ^aUe, 1756. 

Qd^ eilet/ 21. 3» ®v 2Cnlettund jur ^rftdrung ber alten ©cgriftfieller; 
mit SBorrebe oon ©{). 2C. Älog. «pj., 1783. 

Beck, Chr. Dan., commentatiomes academicae de interpreta- 
tione vett. scriptorum. Lips., 1791. 

♦2Cjl/ g*/ ©runblimen ber @rammatif/ «^ermeneutif u* ÄntiL Conbß« 
5ut, 1808. ®. 165. ff. 

SBolf/ g. 2C., iDarffeHung ber 2atertl^umgtt)ijTenfd()aft. »&crausa* ton 
@. g. SS5. »^offmann. Epsv 1833. ©. 23. f. 27. 

2. 2Cntt>enbttn0 auf bie SibelfV 

Ernesti institutio interpretis N. T« ad usum lectionum. Lips., 



•) tteber leitete döI SBiner'S ü. (Snöel^iarbt'ö SournallV. ©.422. ff. 
**) ®*leierm. §. 133. 

^**) ?Celtere SBerf e bei jöanj @. 226. } tom ^od^ : Rudorff diss. 
de arte interpretandi sciiptores veteres profanos. Lips.^ 1747. 

t) SKancfte« hierüber fujbet fid) auc& in ben oben (unter ©rammatif, 
QivkiU, Iritis u, f. ».) anaefÜ^rten @d^rtften' Don Glassius (philologia 



— : m . 

Ed. 1—5. 1761— 75. Ed.. 4. »uis ob«erTatt,.auct. cur. Cph. 
F. Ammori. 1792. Ed. ö. 1809. 8. 

Morus, S. F. Nth., super hermeneutica N. T. acroases academ, 
Edit. aptavit, praefat. et additamentis iastr. H. C. A. Eich- 
st a e d t. Lips., 1797 — 1802. Voll. IL 

9t.. Z. mö) t^reit 9)rmd|«cn, Cluettcn unb »^ülfömittcln baröejIeUt 
8|>5v 1806. 

Steil, 2C. ®./ ße^rbud^ bet ^ermeneuti! beö 91. 5L na* ©trunbfdftcn 
bcr grammatift^ s iS^ijlorifdjien Snteqjretatiom epi» , 1810. (lat oon 
C^mmerlind. ' (Sbenb» 1811.) 

©rieöbad^^ 3* 3./ SJortt. ober bic >6evmencttta be$ St. ST./ Jetrau^ö» 
öon 3. <5. ©• ©tciner. S^ömb., 1815* 

*t&dt, gr., ©runbrtß bei: ncutcjlamentlid^en «^ermcn^util unb i^w 
®cfcl^id()te, jum ©ebraudSie für afabcmifd^e SSoirttt Oött.^ 1817^ 

©ermat/ g. ^., bic pan^annom'We Interpretation ber |)eil. ©dSirift* 
@4)legWv 1821» 

SBeitrad }ur a^m. «^ermeneutt! unb |u beren ^Cnmenbong auf bte 
t|[eoloötf*e. mtolta, 1828.. • 

'CXIdi^aufen^ «&./ ein äSort über tiefem ^riftftnn.] ®ie^e bte oben 
*6ni0fbv 1824. i an0efübrteÄric 

^te biblifd^e ^ä)tifta\x^XeQ\mQ, nod& ein SBort öberf ^^^ unb niedre« 
ttefern ^c^riftfinm .&anib., 1825. / re8 oon ©teubet 

Ctteri 91., »nbeutundcnföraliubiöeö@d^riftt)er|!4nbcl ^"^^f,??^^^^ 
tilg im ©anjen «nb einsetnen. Äöniaöb., 1824. I ^^wnft. 

^h^fmXf ($* ^', @runbltnten ju einer frud^tbaren 2Cuö(edund ber 

i)ei(. miifU Cpjv 1^27. 

©^ecielle ^ermeneutit: ^^ul^e, S»IDv ber fd^rtftfleVedfcbeQ^a« 
täSter unb SBettb beö 9>ctvud, Sacobud unb Subod. Sßeigenf./ 1802.^ bed 3o< 
boime^» @benb. 1803^ >t)aö Utd^dflentbum nocb bem <S)eijle ber f&mmtli(beji nett« 
tef|amentli(a^ Stiften entfDicfeU/ efn SSerfud^ i» ber ©peciaSgetmeneutif bei 
21. S. jDanii0,,18O4. 

9t\^iä)tüö^t RosenmüUer, J. 6., hist. Interpret librr 

saörr. in ecol. Christ. Hüdb., 1795—1814. Voll. V. 

IR e 9 er / @. SS./ ^fd^d^te ber @d^rtfter!(drund feit ber 
SSSieber^erfkUuna ber Siffenfii^ften. (95tt| 1802-08. 
58b. V.- 



r ". 



lacra), Richard Simon tu kerntet ^cA ^iim ISl^eil auc^ l^ier fBa^n 
Hebro^ent Apparatur. ^ liberal. V. T. interpret. Hal.> 1773. ad 
N.T. 1767. frteuer S^erfud^/ bte aemeinnü^tae 2Cu^eauna unb ^nwenbun^ 
bes 9t 'SS. au bef6rbern. 1786. @inselne SBor9dnaer;'afJambacl^/|)fetffer, 
föoUe/ ^arpiot) u. f» tp. ft^i^ bei iDan^ a. 9* ^ 



l 



MS 

«. äBibliftije atcSäolBäle. 
§• 51. 

8Jg(. ®c&rci«mai^er §. 140. ff. 

SßJie bie (Stammattf (in «nccIdplidjcS Gcforterniß brf* ' 
SSJoctecEIdrung, fo i(i bie Äcnntni^ bec ()if[orifd)cn, pljpfiEa: 
lifdjen, geograiJt)ifrf)=^atiftifd)en , poIifi[c^=6Eonomifd)m 25«; 
^dltmfle, unter weldjen eine Schrift gefcJjricben ift, ba§ un= 
umfldnglid)« SKirtcl ju einer ino möglid) erfd)6pfenben ©ad): 
erüdrung. Sepbalb getjJrt au^ in bcn Ärciä bcS S5ibcl- 
jiubiumS bie geleljrte Äenntniß »on ber ®efd)id)te beä ifibi= 
fd)enaJotFe@ unb feiner SGer^dltnifte ju anbern Staaten^ feinet 
SBerfaffung, feiner |3oIitifd)=öEonDniifd}en unb firci)Iid)en ©n-- 
tidjfungen u. f. re.; ferner Äenntniß beS paläfttnenfifd)m 
SanbeS, fowic beß SKorgentanbeS unb onberer Ijierljer bejig^ 
lidjec .^immelepridjc überijaupt; fowie enblid) Äetintnip 
fcer Siatureräcugniffc, beS Stiruä unb ber ßultur biefer ©egen; 
6eB, 2rtleS bieg jufammen bcfapt man unter bem un&e-- 
jÜmmtcn füamm bct HfaUfdjen JCrd^öologie, roeldje einerfeitS 
äTOar eine SSorbereifung auf bie ßregcfc, anbererfeitS ob« 
fcdli^ rciebcr jum 2()eü ein Sfefultat berfelbcn ip. 

Xat Slame Ttrs^äotogie i(t, flteng genommen, ju eng, 
rocit baS, irnä bie pijpfifi^e ©eograpijie unb SUatutlunbe (pby- 
eica Sacra) betrifft, unb tvai alleä cuifr mit Ijierljcr getjflrt, 
ni^t mebt in ben begriff beS IftcbÄoIogifcben fällt. Zuii iß 
SJieleS con ben ©ittsn unb ©ebväiidjen be§ gRorgenlanbeS fo 
unoeränbcrt geblieben, bap «uä beufigcn iReifebefdjreibungen 
nidjt feiten nod) Sidjt juc grEtätung US in ber fflibel Sior; 
lommenben flefc^cipft mröen Eonn, njoä »iebet ni^t foroo^l 
©at^e bei gefi^ii^tiid&^ürdtäotogifdjen, alfr Dielmet)t ber jlati- 
ftifi^jEtljnDgrapljifc^en Äenntni^ ift')- 

•) aSflL bi SJcHe'S titLÄr*. §.1. unb 2., reo atic^ auf bie rtmalige 



109 



^ 



S3tbUf(|ie Ttt^Mo^t Uittift cAn au^ me^ üli ffibifc^ 

unb ^tbxhi^äftHÜttt^üvm in fi#, ®el&{l auf ben jDrrenf 

aBein batf fte ftc^ ntd^t bif^n^ünfen/ nmnentfi^ ntd^ in £es 

jiefyung auf baS 91. S^^ fonbem ber // gef^i^tltct^e X)>^tat 

,^)u btefem mu|i ik SUmtni^ iti gelfHgen unb burgerltd^n 

„3ujianbc§ in all ben ©cgcnbcn umfafpen; In »elc^n «nb 

,^föt txK^t bie neuteßamentif(|^n @<^¥iftcn i^Yfaft n)ut$ 

//ben'^tX OcÄÄtiere Äcnntnig bct tbmii^m SBcft (t>on Xiu 

gnffatS bis X>omtian) gebart l^erber unb eben fo ber genauere 

3u#anb beS i&bifc^en SBolfeS um btefe 3^, xooxanf Sofe^l^S 

binful^^rt. Sil einem n>eitetn @iiine ifl aud^ ber Sbeenfrei» 

ber Seit mit f)iti^x ju jiei^n ) toxtroisifyi tA^t immer au$ge^ 

mad[^t ijl; ob ia^r ^^^ <^(^ äeitt^otfleOfung }. SS. auS ben Stab« 

binen ertt>iefen werben »iß, »irtlicb fcbon ber Seit Sefu ober 

rdd^t tnetmebr einer fpitem anget)6re* SebenfaUS liegt iiber 

ber ganjen ®efcbicbte beä religijfen geben* in biefer Stxt no6f 

ein große« S>rxnld, To bog e8 oft fxbwer fein bürfte, ®runb 

itnb Solge iu unterfcbeiben. 3ugletdl^ reichen, tok @cbletermas 

(ber richtig anbeutet '^*); bergleicben religionSgefdbicbtlicbe Unters 

fucbungen (n)0}u n)ir unter anberm bie in neuerer 3eit erfcbte^ 

neue tt)ertbt>olle 2(bbanblung über TbfioVbmui oon X^ana re(^« 

nen) in ba6 ©ibiet bet X)>otogetif jutuif; unb erfarbem baber 

einen Umfang unb eine S^iefe ber S3ebanblung^ wie ße in eines 

gemobnlicben 2trcbäologie nid)t erwartet werben {ann* 

S)a nun aber immer ba« 2L X. filbft b^u^fd^licbe 
ÖueDe für biblifdbe 2Crd^ologie bleibt ***) , fo entjlebt in bet 
Sorberung an bie äBiffenfcbaft eine 2trt t)on Sirtel^ inbem jum 
t^pQtiahbigen SSerfidnbniffe ber SSibel ard^aologifcbe ^nntniffe^ 
nitlbift ftnb, biefe felbfl aber wteber ibre S3ereicberung aud 
iiem, tigern 93ibelfiubium erbotten. UtA fo wi^ ba$ einemal 
bie ^bel ber 3wed, baS anberemal wieber ba» SKittel Ofrcbdo» 
logtfc^er gorf4)ung , unb biefe l^wieberum ijl balb SJorberef« 



no($ toeitere SSebeutung beö SBorteö igxatoXoyia Ul 3of«pbud Ur ^iaiup|r 



. 170 

' / - 

tii'ng auf bie ©jregefC; bafb, grgebmß berfelben. SenadS^bem 
nua ber eine ober anbete ®eftd)tS})unct \>oxtoalUt, fahn fie auö) 
in ber SJ^at balb me^r jur eyegetifd[)en , balb me^r jur l^ijlo* 
rifc^en abeologie gered^net werben. (Saffelbe gilt jum SS^eil 
avL^ t)on ber (Einleitung.) SSgl. ben 2Cbfc^nitt :'. ä5ibelgefcl[)idS)te 
in ber bipo'^ifc^^n Sbeologie» 

2Cnbere iClueDen auf er ber SSibel ftnb t)orjügli(b Sofepl^uS *), 
?)l&to **), ber Äalmub, bie fRahbimn, xoomit bie SWa^ric^ten 
t>on ^erobot, ©iobor^ ©trabo, ^piiniuS, fowie bie mor» 
genlÄnbifc^en £iuellen (arabifd^e @c^rift|leller) ju toergteicben ; 
t)on ben cbrijttic^en Äirc^nt>dtern aber wx^ü^liö) ^ieronp» 
muö unb @ufebiu8. 2Cugerbem i|l baS fiefcn ber werftour» 
bigjlen orientalifd^en Steifen ju empfel&Ien ***). 

1« TCUdemetne ard^ydoUdifd^e SQ$et{e über hie ^tSel fV 

aSellermaitn, 3» 3*/ ^dnhbvid) ber hihUnen ßitteratur, enti^» hihU 
3Cr$dolodte/ (3coQt(V(>i)ie , Qi)vonoloQit , QieneaUQie, (3tfd)iä)te, ^a* 
turtei^re unb' ^atnvQi^d^id^tt , fSl\)t^olo(iit unb ©ögenöefd^i^te/ 
2Cltcrt^»/ Äun|töef(6» u* ^aö^u öon ben biblif(j()en ©c^riftfteUern^ 
erfv.1787— 99, SSb* IV. (au* unter befonbern Sitetm) 

-J-Sö^n bibL 2(r(^ao(09te* SBi?n, 1796- 1805* Ä^lc HL Z^l I. 
2 2CufU 1817^ 18. S^l II. 2 2CufI* 1824 25» 

Archaeologia biblica in compend. redacta. Ib. 1805. 14» 



*) 2(uggaben »onHaverkawip (Amst. 1726. Voll. II.) unb 
»Oberthür (Lipa., 1782 — 85. Voll. III.). 

**) ^CuSgabe Joon Man^ey (Lond., 1742. Voll. IL). 

♦**) Bon SÄaunbreff/ ^otoät, «faffetquiff, SJolneio, S^itebul^r/ (Starke, 
S5ee|en , SÄid&arbfon, SSucfina^am, Surcf ^arbt (Sleifen in ©prien unb ^ac 
lajlina, mit ^Cnmerftinaen »on ®effniu6. SBeimar, 1823. 24. SSb. II.) u. 
f. »♦ Sgl. 9)auru« ©ammluns ber merfwürbiöften Steifen in ben Orient» 
Sena, 1792t-94. ob. VIL, fortöefe^t t)on minf. ^6ni9ßb.,' 1801. gür bie 
ncuteftomentlidSic 3eit hk finsirte Steife: »^elonsaBaUfa^rt na(^ 3eruf 
falent/ 109 3äf)tt tjor ber ©eburt beS *&errn. S?om 25erf. ber ©lorf entöne 
(5r.@trauf). etberf.,1820.2L IBb.IV*— eiu 3^a(^a]S)mun$ ber Voyage» 
du jeune Anacharsis. 

f) 2Celteret Calmet dictionnalre historique, critique^ cbro« 
HCl., gcograpb. et litöral de la Bible. Par., 1730. Voll. IV. f. ^ e $ e l, 
©. g./ bibtifd)es SteaUejricon. ßpj., 1783—85. Ugolini, Blas., the- 
miirus antiquitatt. sacrar. Ven., 1744 -* 69« Voll. XXXIV. f. 



in — 

Slofenmftner/ ^.g.^v bad alte unb neue ^ordenlanb oheti&tlhiß 
terun^en ber i)dl @c^rtft auö ber natärltd)en SSefc^af eni()ett ber ®as 
gen, bitten u* ®ebrdud()e be§ SÄorflcnJanbcS* ßpiv 1818— 20» S5b» VI. 

♦SB in er, ®* SB»/ biMifd()eS SReal»örterbud^/ jum »panbaebtauid^e für 
©tubtrenbe/ ^anbtbaten, ®t)mna1taUet)re]; unb ^rebioer* Epj./ 1820» 
«Bb. IL 2 2Cufr» öon iBb I. 1833. 

•ßaupt/ @. ©./ bi6tifd)e 9leaU unb S}etrbaIen€iE)!lop&bte* Clueblinb., 
1823 — 27. SSb.Ul. 

Ackermann, F., archaeologia biblica breriter exposita. 
Vienn., 1826.-. 

2. 2CUett^ümer ber »gcbcäer*)» 

SBarneJroS Entwurf ber ^ebr. 2(lterti()fimer. SBetmar/ 1782. 94^ 
J)rttte/ umgearb. 2Cup. öon Ä. ®. »&offmanm Sßeimar/ 1832* 

S3 a u e r / ®.t, furseö £e^rbuc^ ber ^ebrdtfdE)en 2Cltert]^ümer beö 2(. unb 
Sft. Sr. ßps», 1797. 

• b e SB e 1 1 e , SB, SDl. S., 8e^rbü(^ ber ^ebr.riubifc^en' TCxd^hto^le, nebft 
einem ©runbnffe ber ]S)ebr.sj|übirc^en @efd()i(bte» Spj./ 1814« 30» 

PareaUy J. H., antiquit. hebr, breriter descripta. Traij, ad 
Rhen., 1817. 23. 

d. .^eilide (Ürd^n^sreUdfbfe) %ltertf)fimer in«« 

bcfonbere ♦♦). 

JBauer/ ®.8v Sefd^reibung ber öotteSbienjllid^en S^erfalfung ber ölten 
^ebder. ßpjv 1805. 06. SBb» II. 

4. SBiblifdj^e ©eograp^ie»**)» 
•i?l5ben/ ^. gv fianbcßfunbe »on 9)aläflina. SBerlin, 1817» 

♦Sfl6i()r, S»gv Wöi^»T4'9ßOörapij)ifcl^eSBcf(^reibunabeliftbif(l&en8anbe§» 
. äeij, 1816. 6 2Cufl. 1831» 

£ ^ w i f ]() n bibliWe ® coörap^te» SBien, 1821» 

©effert |)aldfHna bis auf (S^riftt Seit ^ffen, 2 Xufl» 1824* 

!0^5ller,^unbe beg i[)etltden Sanbeö» ^Ifen^ 3 2Cufl. 1826» 

«^ornung »^aubbud^ l^xt ^rliuterün^ ,ber biblifd^en ^efd^id^te ttnb 
^eoörapiS)ie» 8pj.; 1824. 27» 



♦) 2Celtere tjon Wähner (1743. Voll. IL), Carpzor (1748.), 
Iken (1732. 64.), Reland (1708» ?u60. »on Vogel .1769.). 

**) 2Celtere; Qoodwin (Moses et Aaron. 1616.), Spencer 
(1686. 1727.), Vitringa (de Synag. vet. 1696.1726.), Rau(1726.)! 

*♦*) 2Ccltere öon'Bochart (Phaleg et Canaan. 1646. 74.), Mi* 
chaelis (1768— 70.), Reland(17l4.16.)/ SB a d^ i e n e (a. b» »^ölldnbi 
1758—67.), ^ameUöelb (a.b» .^olldnb* 1793—96.), Well, Ed., 
historical geogr. 1708—12. Voll. V. 0» b» dndl» ron 9)anaeri 1765.)^ 



178 ^ 

i^eUi§&tf^^m^ht9 ViUf^eti 9anM. ffSieimat, 1832. 3a 
Selrtenbö fw^ SSefd^rdt^ung' M i^etltsetr UnM, «^elmfl«^ 1829» 

neuejlftt unb befleit «^ülf^rntttclh* SBSeimar/ 1832* (wo &« 1— 3. 
We »dtere ^tfctoturj 

(Sl^avten «on ^i^en unb ^al&fHna üi ten ^Cttaffen ^on d'Anville unb fReU 
4(nb« ®^arte Mit it(5beti t8(t» ^ »en Q^x\mm 1830« / t)on 9iofemnuaer 1830./ 

6» tteber- einzelne Sw'etfe bcr Xrd^dolodie tfl bte Sttteratur 
in hen Qtb^tvn SBerten feKbfl su t^erdleid^en *). 

gjcegetif* (Sicegefe. 

. S^gt tfi(f 6 «^emeneuttf 5« 6» unb bte boct andefäi;)rten ©djinften. 

§. 52. 

2Cuf bie oben 0^«^«"*^^ t^ülf§tt)tj]enfci^affen Qe\iü^t, 
fud^t ^ie WMtf<d()e ©jregefe bm »al^jten unb ttrfpr6ngtic][)ett 

©inn tJer |)cai9ett Sd^ripten ju erfotfd)en^ wie it)n bie SSer= 

< 

faffer berfelben bam ttiebergelegt ][)aben. ®ie t^erl^U ftc^ 
jur gjcegetif xok bie ÄuSöbung bet Äunfl im concrefen %aUe 
5ur ^nft felbjl (in abstra€ta)^ nnb biefe »lieber gur «^et:: 
meneutif »ic bie Äuitjl jur ÄunfKe][)te* 

^tt^ptadf^iitanä), toit 6fter etu VDiQf urltci|)er; ifibeS ^tx^ 
1ldnbnt{feS n)egen einmal ju hta6)Un. £)ie Sßotte iQfÄr^vda 



*) ^U wt(|tt9|!en ffnb 1» in fße^^m^ auf ^latur^jef^td^te : Scheuch- 
zer physica sacra (2Cu§}» oon Donat mit fßombt oon SBöfd^» 
€p3*/ 1777 — 790/ Bo Chart, S., Hierozoicon (2Cu69* ))on SSofenmüU 
ler» ^5v 1793« 94« S3b. HL)» Celsius Hierobotanicon, M e a d medica 
Sacra (1749.) unb Äb^anbt »on ben nierfwürbiöffen ^ranf^citen, beren in 
bec $:etL @4)rtft deba<i;)t nnrb« e^^^ 1777. 'aei)nlid^t &d)nftm Don ^fc^ens 
ba4/ ffiiä^tn, ©runer $ 2. in iBeste^und auf SSerfafTund^ Kultur 2C«: §D{ts 
4) a e l i d mofaifd)e8 SRed&t« grf ft, 1775—1803« m. VI., ^ a r t m a n n (bit 
.^ebrSeritt am 3)ugtifd^e« ^CmfL, 1809« la« 0b. If I.) f 3« in Sfatet)und auf 
iDi^tfitnlt tt«§0{nf!f : Lo wth, R., de sacra poesi H^ebraeürum (^Cu^g«. 
WttaXk^aeli«« ©Jtt«, 1768« 69« Sb«H. un$ »on S^ofenmöUit« Spj«, 1815«)^ 
♦ftber^ 'S« 0«^ ööm ®ei|l ber ijlebr« |>öe1te« jöeffau, 1782; 83f. Äi«9* 
«xm «v- 885« 3n9L tp^., i825v Pfeiffer, 3C« g«, übet bie 2»ufrf b« 
äkm 4N^r&if. 4^«; l779i 



' " 'it'W' 



173 



unb ^gijy^ffic bebeuteti im ®xmU boffelbe. 3eboc& t)erfl<^ 
man nun einmal unter @)regefe bU J^anbbing be$ 2(ud(e9eo0 
felbjL ober aud^ ba$ Stefultat ber 2(u§(egungS(unfi. S>U^ 
nennen »it epegetif ^ ju ber ftdf> »ieber bie ^nneneutif r>tx^ 
l^dlt, wie bie SBiffenfcl^aft jur Äunjl* 3n ber eregefe fom» 
mm bie ©runbfdi^e ber @i:egeti{, bie in ber ^ermeneutif tnU 
wirfeit werben, jur erfc^^einung *)• 

§. 53. 

SDie Sjcegefe, im weitem ©inne be8®orte8^ [(^fieflf 
fowo^t bie S^riflauSlegung^ afö bie @d[)ri|TterKdnitt9 i» 
\iä). SBd^renb fic^ bie erjlere tebiglic^ barauf beft^rÄnft, 
bie von rinem S^rifitjleaer erjdfjfte Slfmtfad^e ober t>oräetra^ 
gene Seigre in il^r^i: reinen £>bjectit)it4t aufeufaffen, bringt 
bie erfldrung biefelbe inäJerbinbungmitanberwettigenSl^fci 
fad)en unb 8e^ren ober anö) wo^t mit bem eigenen Urtl^jetle 
be§ 2Cu§leger8 fiber bie erjd^tte Qaä)e ober t^orgetragene 
ge^re felbjlj wepfjatb bie blope Auslegung fid^ immer unob* 
l^dngiger von ber |)erf6nlid)feit beS ©regeten erl^jatten wtrb^ 
al§ bie ©rfldrung, in ml6)t bie ©ubjectioitdt ftd^ lerd()teir 
einmifci^t. ©ie erfiere entf})rid[)t ber Ueberfegimg unb ijl bie 
Sted)tfertigung berfelben, bie Ie|tere brfidft fi^ in ber Uni:: 
f(ö()reibung (?>arai)]f>.rafe) ah^ 

SBtr folgen aud^ i()ier bem angenommenen @))ra(lbge« 
brause**), obwo||l wir jugeben, baf ftc^ noclS> jheiten ließe^ 

*) anbete tbentificaen @]cedettf unb <&ermeneuti& 2Cfl a* O. @* 172^ 

*^) ^qU @berit)arb [pnom «&anbn)5rterb« unter aufk^ex^, erK&ten/ 
beuten @. 101« M &. 184«: //^Dag SBetrfl&nbnif entn>t(feln unb batleaen 
,,^etft erüdren« iDie (SrÜdtund fe|t ndmlid^ S^etfidnbmf vorauf unb 
^^ beruht auf i^mi benn nur bai wci^tfya^ SCufgefafte unb SSe^nfene, 
^,bad SSerjtanbene (ann old fol4)ed 2Cnberet| mttaet^tCt unb oerbeutIi<l^ 
„werben/' 



— :i74 

oh md^t toieDei^t bcffer bai, »aS man Auslegung nennt, Qu 
fldntng genannt »erben foHtc, entfptecl()enb bem Iateinifd[)en 
interpretatio , baS ]()tngegenV »ad man Srflärung nennt, 
3Cu§legung (commentarius, explanatio, explicatio). ^er 
interpres »entgjienä fefet unS jundd()ft in ben ©tanb, 
ttne 9febe ober Schrift grabe fo ju toerflel^en, »ie fte Dom 
SJfebner ober SSerfaffer Derft^^nben fein »in. 2)er commen- 
tator aber »iß ein SBeitereS. ßr entfaltet ba§ richtig Äuf^ 
gefaxte, breitet e8 gleic^fam ober legt e§ t)or ben 2(ugen 
ou8. 5EBiII man nun aber bennodf^ lieber bie 3nter})retation 
2tu§legung, ben ßommentar ©rfldrung nennen, fo J^a« 
6en »ir mä)ti bagegen; genug baß man ftd) über bie ©as 
d^e felbjl Derftdnbigt, bie ^6) an Setfjpielen beutlicl) ma^tn 
laßt es »irb alfo j. S5. in ber «3ibel ein SBSunber erja^lt 
SDaS Sfefultat ber (nad^ bem angenommenen ®j)rac^gebrau4)C 
fogenannten) Auslegung (interpretatio) »irb nun »eiter fein 
anbereS fein, alS ber äJerfaffer »ill ein SQBunber erjagten, 
^ierin »erben benn an6) aUe unbefangenen Interpreten überein« 
liimmen, »el^er ®d[^ule fte anä) fonji angel^oren. BnxMUU 
gen Crftdrung *), ßommentirung beS ® d[)riftjiellerS gebort aber 
noö& mi\)x. SBer einen @4)riftjleller * \id) unb 2Cnbern red^t 
krf Idren , b. I&. i^n mit feiner ganjen ^erfonlidj^f eit t)erjlel^en 
tmb ein tooHfommeneS ffiilb t)on bem, »aS er unS gibt, in 
^ä) aufnel&men »iH, ber begnügt ^6) nid)t mit ber 2(nnabme, 
fcer. SSerfaffcr ^ait H)m l&ier ein SQBunbcr erjd^lt. gr fragt 
weiter : »ie i|l ber SSerfaffer baju gef ommen, ein fold^eS ju er« 
jd^len? 2Bo bann t)iellei^t ber ©ne, mebr rationaltflifc^, ben 
@rab ber IBilbung einer Seit unb eines 85olf eS , auf mld)tm 
entweber ber SJerfaffer felber flanb ober bem er \xd} anbe* 
quemte, in 3(nfdS)lag bringen, ber2(nbere, mif)t fu})ranatu* 
ralijlifd^, \i6) auf bie Snf})iration unb Untrüglid)fett beS 
©c^riftjleHerS * ober auf anbere bie SR6glid[)feit folc^er Zi)aU 
Sad)zn unterjlßfeenbe ©rfinbe berufen »irb ; »d^renb ftd[> mU 
leidS)t ein S)ritter »ieber bemül^en »irb, beibeS mit^ ein^ 



*) SBorts unb ©ad^erüdnmg würben ftd^ übrißcng fo tjcrf^alten, haf 
bie lÖorterÖÄcung b^c ^Cu^legung tJoraueQingc, -hk ^ad^erllöruna i^t 
folgte» ' . 



__ 175 

onfeer auSjugleldJ^eit. SBenit nun gleich nur efne ©rftirung 
ixt toai)xt fein f ann , fo ijl iod) etnlcuc^tcnb^ töß, »eil bie» 
felbe nidl^t aQein t)on stammattfd() s !|)l()tIo(ogtf^en jSejltmmun» 
gen, fonbern t>on ^)f9cl[)ofDgifd^en unb l&ijlorif^s})ragmatifc^eii 
ßombinationen öb^dngt, ftc and) bem 2(ctenfc^IujTe ferrtet 
fielet, als bie einfachere, auf ben bon 2Cflen gleid)mdßtg anet^ 
fannteh ©})radS)gefe^en *) betu^enbe 2(u§fegung. 25affelbc 
gilt bei bogmatif4)en ©teDen. ®ad()e ber 2(u8fegung ifi eS, 
in ©teHen, wie mm. III, 24. 25. IV, 25. V, 9. 10. vill, 34. 
1 gor. XV, 3. (ift)tl I, 7. 1 $etr. I, 18. 19. II, 29. 1 3o^* 
I, 7. ^ebr- VII, 26. IX, 2& u. f. tt>., bie SSerffi^nung« • unb 
S^)fert^eorie at§ eine ben ©^riftjleflcm beS S?. Jg. geldnftgc 
3bee factifd[> anjuerfennen. Zbtx berfcl[)ieben fann bie »ei« 
tere ©rfldrung ber ©teilen auffallen, je na^itm man fid^ . 
cntweber bamit begnügt, fol^e Sl^een in i^rem l(^ijlorif4)en 
gufammenl&ange mit bem alttejlamentlic^en Öjjferwefen u. f. w. 
Äufjufaffert, ober je nac^bem man fie auf ein tiefere« religio* 
fe§ aSeburfnifi naö) grlJfung jutücfjufül^ren unb in tl^rem 
innerjlen, ge^cimntßüoflen ©runbe erfaffen ju muffen glaubt 
(mit welchem @lä(fe, bleibt l^ier unentf(^ieben). 

2)arau8 lagt ^ä) nun erfel&en, wie weit »ir eigentlich 
t)on einer fd[)on errungenen UnablS)dngigf ett ber gye^ 
gefe Don ber 2)ogmatif in unferer Seit f})recl[^en f önnen. 
2)ie XuMegung^ freilidS) ijl unab^jdngig geworben, unb »irb 
e« bei bem anerfannten ®runbfa|e ber grammattfc|) ? l()ijlori« 
\ä)m Snterjjretation immer me^r. 2(ber bie erfldtung ijl e8 
feine8»eg§ in ieber ^in\i(i)t unb wirb e8 audj^ fd^werlidj) ganj ' 
»erbem SSon ber 2)ogmatif freili^ foH fie eS fein, in 
»iefem man unter biefer baS ©pftem ber jpojitito * df)rijllicl[^en 
ie^re tjerjlel&t, iai [a erjl auf ©rgebniffen ber eregefe ru^en 
fall , nnb alfo nic^it t)orau8gcfei^t werben barf. 3Cber wirb fte 
e§ auc!^ t>on ber 9{eligion6:|>l^ilofo!|)l^ie fein? bon ber .. 
eigentl)uml{^en 2Crt unb SBeife übcrl^aupt, erfci)einungen auf 
bem religtofen ©ebiete aufsufaffen unb ju würbigen? Qhzn fo 



' *) 9^üv in gar fettenen gillen tt>irb eö inbeffen aud) \>k ©pra^^tpeu 
fel^aft laffen,.ob ein SBuobcr eräd()lt fei ober nid^t, »ie 3(^^ VI, 16* ff. 



I 



— m — - 

gut Mf wlfß Ott b!e tiefet je^nbe GtRSrung ehteS griec^w 
f^^n SEtagifer^ unS bie ijl^etifdiie unb yl^tIoropl)if(|)e ^titan^ 
(t4t beS (SrK&terS ||tet unb ba loertatifen totrb, eben fo gut 
»ttb aus bet TM, bie fiSibet ju erftdren; bie teii9{6re fRxi^ 
taxti unb Stimmung eines SRanneS ju ertemten fein» 2)ief 
t|i aber , fo lange baS unerfcbfitterlicbe ^unbament ber btfto» 
rtf(^ « gtammatifcben 2Cu6Iegung gefiebert bleibt ^ fein 9la(^tbei( 
für bie äBiffenfd^aft. SSenigflenS wAre bieß nicbt olS ©enrinn 
ju betrad^ten, toenn man bie eregetifcbe S^^dtigfeit be8 Sbeo» 
logen rein auf p^i(o(ogif(||e Auslegung beS SSorliegenben be« 
fc^rdnfen/ ieben ndbern aSerfe^r aber beS (grHdrer« mit fefc 
nem. Xuctor, iebeS inbiiotbueUe 3ufammenftogen ber ©etßer 
(unb baS allein gibt Junten!), iebeS finnige Singel^en in ben 
gufammenl^ang einer &d)iAft mit bem fRzxö}tf)nmt beS geifHgen 
£eben3 unb feiner mannigfa(|)en iDffenbarungen loon t)ome 
lerein al8 leere ^i^^ntäflerei fubiectioer SSBiUfär iurädmeifen 
»oDte*). I 

Zai JBerl^dltnifl ber 2Cu8Iegung jur Ueberfe^ung, xolt ber 
<Srf(drung 5ur Umf^reibung Itn^ttt t)on felbft ein. S)te Ueber? 
felgung fcbliegt bie 3Cu${egung in \iäf , tok ber Aeim bie Sntc^t; 
bie ^araip^rafe aber t{l bie in bie SBorte be§ SSerfafferS f^in^ 
eingetragene Srfldrung* Ueberfegungen aui ben loerfc^iebenffen 
bogmatifdS^en ®d)\xltn »erben, wenn pe anberS auf ricbtiger 
2(ud(egung btxvi)tn , iiemlicb Qkiä) iarxUn. SBie gar toerfcbie^ 
ben aber mü^tn ftetS bie 9)ara:|)bvafen auffallen , gefegt nim^ 
li(^, baß man folc^e för jwedmdßig hielte! 

§. 54. 

SSon ber ©d^riftauSlegung unb ©d^rifterfldrung i^ 
oAlvä) nod^ bie ©^riftanwenbung mo^l }u unterfi^eiben, 
bie , obwohl auf ben erftem rul^jenb , boä) ifjrem SBefcn naä^ 
einem anbern @ebtete , ndmlid^ bem )pvatti\6)m, an^t^itL 



*) //äSem ein tieferer @tnn unb eine tebenbi^e ^Cnfcl^auung fe^lf^ 
,/ bleibt Ui oUer tec^nifcben tBirtuofttdt in ber %MiQmQ ber 92atur, n>fi 
,/ber j^liaen Old^rift, fowoi^l beö neuen, tote beg alten Sleftamenteö, eto 



177 

SBenn xoit anäf fünam^i, ttxoa mit StanC), 6n€ 
befonbere lixä)lid) spxafti^d)t 3(uStegungiii>etfe neben bie ge< 
lebtte ^eKen, ober btefe gar burcb iene verbringen tPOQen/fo 
ift bocb anjuerfennen, baß aucb bei @Ietcb(^ett ber eregettf4iett 
^rmctyien bennocb bie ^rnt ber Srftdrung an btiben fDtttn 
eine loerfcbtebene ijt. 3n>if<btn einer (ebenbigen , geijheit^en; in 
bte fiigentbämlicbteit eine« Qifxiftfttatxi felbit mieber eigen« 
t^umlic^ einbringenben Sregefe/ n>ie n)ir fite fo eben loerlangt 
baben, unb iener fogenannten ,, yraftifcb ^ frommen , erbauli» 
4>en'' CrHirungäweife, »ie fie it^t bie »ieber üben wollen, bie> 
f^tt ben Sert ju ertlAren, bemfetben aUe m6gli(ben Stellen 
aui alten unb neuen 2Cd{eten anflitf en , ift no6t ein gro^& 
Unterf(^teb» 2)a« Sufammenfliegen ber gelehrten unb erbaue 
lidben SrAdrungdweife war in ber aiten £ir^e ganj am £)rte 
unb bem S3ebfirfriffc einer 3eit angeineffen; in »elcber, ber 
9latur ber @acbe nacb, boniiletifcbe unb cregetifcbe 3;b&ttg(eit 
in einanber aufgingen, ^tixt gu 3:age aber ifi bie erbauiicbe 
iÖt^oxibluriQ ber S3tbe( {war (eine^wegd t)om ©ebiete ber 
unffenfcbaftlic^en Sbeologie überbauet, wobl aber oon bem 
ber ©:egefe fem ju leiten unb auf baö 'JJrafttfcbe ber ^omi« 
letif (tt t>erfe^n, wo eine grönbücbe Anleitung ju frud^tbärcr 
Sebanblung ber S3ibelterte gan} an ibrem $la^e ij!. %Ut^ 
3tDegorifcbe j- SS., ba« man fruber bei ber SSerwccbfelung 



tf&^üoxptc, ber an ber ®(|a(^ nagt unb nie ^u jenem geifttden ^Ottttelpuncte 

//brinfit, in bem bie Sbee in i^rer ewiflen f&a^x^eit leud^tet»'' Um« 

breit (t^eot* ®tub* unb Ärit. 3o§rö* 1832» »peft 3» ©• 606.) Ofben fo 

urttjeilt auä) Ufleri (in beffen neueflen Kommentare über ben »rief on 

bie ©alater &. VI.)** //^^ grammatifd^s^illorirete 9tlndp bftnft mi^ 

„nVLt erfl bit conditio sine qua non ober bai ncsatioe 9UQVillatit> bet 

,,2Ctt6leaun9 ju fein) hit pofttit)e 2(ufdäbe beö G^jcegeten fd^eint mir havin 

//JU befielen, fid) Qleid^iam gan^ in ben ®eifl beö ©cftriftiteller« nieberjuß 

,;fen!en, um bann ha^ S3i(b beffetben/ wie e6 fiäi unter 5rt(t((ien unb 

„ie\tÜ6)en SSebingungen in ber ©dbrift abfpiegelt/ fptadßä^ unb facfelic^ 

„etUtt!i)Ut, oor ben Äugen beS ßeferö emi^orfldgen au laffcn," — ^a6 

t^ e6 aud^ wo^t eigentlich/ mag man mit ber fogenannten panfiarmonis 

f^en Snterpretation »ilL ßgl» ©anj (S* 238. 

♦) SfiteKg* inner^olb ber ©renjen ber blofen ßernunft» Ä6nigSb., 
2 TCufL 1794. ®* 158* ff», bagegen a^ofemnülTer'« IBemereungen, 



frct ©tflnb})uncte in bic SrEIäning ^meinjog, tnufi ©a^c 
tet 3(mDciibung bleiben, unt> Eann ftc^ tort redjtfertigen Inf: 
fcn'). @bcn fo ijl cä flutt) mit öcn fogenannfcn raeffionifdjcii 
©teilen 6e§ 3C. SÜ. ©ai*e tet etfürimg ift eg j. JB. aU 
Ittbingg, tt\(i)t bloß bei bcm faijlen J8uct)jlaben bec t^ro^^ljeti: 
ft^cn Sorte peljen ju bleiben, fontern tiefer einjubringen in 
6o5 religifife ^rinftp be§ ?)rcpf)etcntl)HmS felbft, in ben eigen« 
t^ümlic^ tljeoEratifdjtn ©eift ber SBeiffapngen, aber bodj im= 
mer nur Don bem ©tanbptmcU üuä, ben unä bag "ä. SE. 
fclbjt (in bic §anb gibt, ynb innert»alb ber ©renjen altteffo; 
mentliii)et SSorfleHung. ©rfl ober ©adjc bct Jfnmenbung, ter 
t>rfltttf(^:j)DlJuIäten ©diriftbenu^ung ift e8, bie aReffiaSibee, 
rocidj« bie unbefangene ©cE)rift«Iiärung oud» im Ä. SE., abtt 
mnr im 3Glgemeinen, finbcf, nun im löefonbcrn auf bic ^erfwi 
Scfu pon 9tajarctl) ju bcjieljen (roie j. äö. 3ef. LIM.). Sie 
^ipüjtel unb bie erfien 61jri(tcn untcrftijieben fjierin allerbingä 
nidjt wie n?ir , reeil ifjnen an bee aUteliamentEif^en 3bee tie 
neue fogUid) aufging; oftne baß fie fidö TOifJenfdjaftli^ bat: 
über ffledjenfdjaft ju geben wußten. Unfeve (jcrmeneutif^en 
®runbfä(jc aber tonnen Ijicrin nicijt bie il^uQtn fein, inbem 
i^te Unbefangenbcit »ou iinS nitf)t butd) eine äb(i<i)(= 
lic^e äöcfangenbeit emtdjt roetbcn iann, unb nimmer barf 
Iw^er „bie alttefiamentlittje "ituälegung in iJ)ter bereuflen 
„(ünjlUcrifcb-wifTenfctaftli^cn fflegtcnjung mit ber vom 9J. 
,iSt. nuSgebfiben djri(l!id)en JReflerion üemjecfifelt werben""). 
3ufa^. ffietradjten wir enblidj JtuStcgimg, grfldrnng 
unb 3tnwenbung, icbe in i^rem e(gentt)ünilici)cn S3creid»e, fo 
fe^en wir, wie ba§ JBibelftubium auc^ wieber iri jtbeä ber übt!: 
■fltn fljeoiogifdjtn ©ebiete eingreift, inbem teie Äuölegung mit 
ber Ijiflorifdjen , bic @rEiÄrung mit ber bogmatifdjen , bte Hiu 
wenbung mit ber (jraftifcljcn SEjcoloäie in SHJedjfelwirfuiig 



•) SBgl. bic fflorcebe iu mrinen Scflprebigtin. 
S. IX — XI. 

'•) Umbreit a, D. (flegcn ^. uon Mi^tt unb |di 



©diule). ^H 



m 



i' I 



§. 55. 

ferttgleit i{i aber avä) bogmofifi^e Unbefangeii(^ef^ 
fon>{e fM^-teligfftfer @nift unb ein f&r bie @a(9fie 
bei; SSibel unb beö G[^n{len£^umö entf<d^ieben bi^geiilerter 

®tnn ein no^menbiged @tfotbemip ju einem guten @re^ 

> .... 

2>ie ^Dogmatil foQ erft (^gdbntp bev Sregefe fein. Qe^ 

iDii^nltcb bringen n)ir aber f(bon unfere ^ogmatif ^ fei e8au4^ 

nur eine yo;i)uIdref wie i^ir fte.im 3ugettbunterri(bte oberfonfi 

lerbatten baben> ^urSibet mit .^er gilt tinm.oXUx^ 

.bingS, Wtatidfa ju t)ergeffen^ unb ftcb .»m> migliibaitf einen 

Xf^nm, ungetr&bten etonbputttt }u feien. . 2>a»on i0)v4ber 

;tamgt Sbeilnabme an ber @ad^e . feSbft mcbt auSgef<bl9(F^; 

i^iilmebr ifi bieft f/a forbem» @ft gut alft toirmtSefung 

;MJi 9>lato einen ..|:l^ilofi»l>bifcben^ .}n ber be6 liomer /pt^er 

»igyinbar einen btcbterifcben , in ber M eucianebien m< 

.](pgen ^er »enigfbni einen für Si| unb &cit9xii 4my{&iigs 

]ii<ben, (ur Sefung be9 @allufi unb Socituö einen yattie^ 

Itf^ @inn mitbringen mäffen^ eben fb getoifl ift.^^ 

|um tiefern SSerjUnbniffe ber »ibd, be8 91. :e. inSbe« 

fonbere^ ein frommet, bem innem .geben iugemanbter ^n 

nttttl&^lid^). Unb fo bleibt a benn bofbt n>abr, Menn tS 

;iri(bt^ Derfianben unb getfltg . gefoft mirb,^. ,>(# ber Qeifl 

mi ©Ott felbft er(i ber äcbte (BrRtot iäntst SSoffte^'^sber 

i:aog€ltts ioterpres J$, ber und ben ^fna bet @4^ft auf« 

)Wie#t"*). : ' ' 



*} fßQl Söc!e'« Surc^rfft an 9teanber/ M Sorrebe su feiner neu^ 
teftomcntlic^cn t&emeneutff* * - • 



12 



180 -: — 

drcgetifd^e J^ülf6mittcl. 

^qU §. 41. Phil. Sacra. 

1. Ueberfelunocn «nb 3)arop5rafen*). 

4. tatelnirdj)e**). 

Libri sacri antiqui faederiB ex sermone hebr. in latinom trans« 
lati, DOtatiooe brevi praecipuae lectionum et interprett. di- 
rersitatis addita, auctt H. A. Schott et Jul. F. Win- 
ser. Alty 1S16. (Vol. I, Pentateaehmn cont.). 

&ä)oiV^ unb Ööfc^en'S Ücberfciun^cn beö 9^. Z. fte^e oben 
unter ben ^Cu^gaben befTetben^ 

b. X^tut\ä)c^*y 

a» SBeatbeitungen ber Sut|)erifc^en Ueberfe^un()* 
. Bibliä, b» i» bte 0an^ ^etUde @<]^nft 2C. unb 91., 21. t}erbeutf(i)t t)on 
Dr.' ÜÄ» fcut^cr, mit berieft ^avaUetflcffen unb erfldrcnben 
SBortreoiftem ©on' '®. SB. Sor^bad^ unb 3. S5t. ^avtmann, 
ntft »om t)rtt tö» 9ft{in[^ev. «Otat*., 1808. 

Dfe ^tlide @(^nft -— na4 bem ®tritnbte)rte Uti^tXQt (von 3- S* 94>n 
tRciper). ^fv 1824. 

'/f. 9leuete Uebetfe^nnoenf). 

*£)te G^iriften beg X unb 9i. S. fibetfe|t t>on 3. (S$* SS. ^(ugupt 
tinb m 9^« e. be ißi.tte. |)etbe(b., 1809—14. Sb. VI. 

*tbit 9(^ften beS V» unb 9t ^ öbe¥fe|t von be SSBette (aUetn). 
.^eibelberö, tpi.^ $8b; III. 

€fan)mtlt(^ ©(giften beg 91. S. a.b. ®r.ütberf. ü. 3. 3. @tol}. Bür., 
1781. 82. 47(ufl. «^annoo., 1804. IBb. U. 9leue SBearb» ^annoo./ 1820. 

. fjDte ^e{{. ^^nften bed 9t. ^. überfe^t t}on ^arl unb Seanber 
ton @f. €5uljb., 1807. 11 2CufI, 18Ä* ff). 



*) Uebec bk 3rvati^a(ft&t }eber Ueberfi^und lodU @((^ienna4)er 
f.126..— 2(tte Uebe)f{e|undM beS :C. ^ |te^ oben» Ue|er bie be« neuen 
»gl* be SBette ßinl* §♦ 10— 2a 

**) Ueber bie Altem ton (äafteUio, Sßcia, (Sragmud u* f. to» ]!e^e 
bie Sitteratutwetfe ton IBubbeuS/ fß&ald) 7t. SDanj @. 246. ff» 

*♦♦) Ucbec torlut^erifd^e ©ibeln unb hit XuS^öben bec ruttjetffc^en 
^ibet felbfi ffnb bie Iitterarif($en SSSerCe ton ^naer u. V. au ter^let^en. 
®ielS)^ X>av% &. 24'7» ^ben fo iUt anbete ältere beutfc^e SBibeln, syal 
AbrigenS fcbon ju weit f&|^rt f&r ben Swed ber ^c^Rop&bie» 

f) SBir fö^ren obftd^ttid^ nur bie gelundenern an. fO^i^aetid/ SBa^rbt, 
er^n&u« i^aben nid^t feiten burd^ if)re ^araplj^rafen ben @tnn tentdffeit. 

ttJ SSon neuem lat^olif^tn Ueberfe^ern ftnb noc^ ju nennen S^auff/ 
SNrentano unb ^erefet/ SO^utft^Ue» 



181 

Lc Nouyeau Testament par Beausobre et LenfaRt. Amst, 1741. 
Voll. II, 4.*). 

Critici sacri 8. Anaotata doctiasimoür. riror. in Vet et 
N. T. Amst., 1698. Voll. IX. f. Fxancof. ad M., 1695. 
Voll. VII. f. 1700. Ol. VoU. 1. Suj^jpl. 

Polusy M., Synopsifl criticonun. Frcf. a4 M., 1712. Voll. V. f. 

Groti US, H., Anncotatt. ad V. T. (Pan, 1644.) c. obss. et ad- 
ditam. 6. J. L. Vogel, contin. J. Cp. Üpedertein. 
Hai. , 1775. 76. VoU. 111. 4. Aiietar. #cr. D Ö.ä e r i e i n. 1779. 4. 

Annotatt. in N. T. Am^tf 1641-*>46, Voll, II. -^ c. praef. 
Ch. £. de. WindKeim. Hai., 1769. VoU. IL 4. 

6tar(fe/ 6b^ u. 3* ®-/ Synopsi« Mbliothefsae exegetiea^ in 
V. et N. t. ober furser 2Cu^ud ber i^vSoM^en Zuüigm^ ibtt 
bte S3ü(ber M X Z. 8pa- u. ^aüe, 1741 — 50. »b. V. 4. — 
bcö S^. Z. 8p5. , 1733 — 37: 18b. 111. 4. 

sOad endHf^e ^ihtlroext, beutfcb von diottL ZelUv, l&te: 
telmater unb Brüder. 2pi., 1748-— 70. SSb» XiX. 4. 

.£>eiet/ S. Sß./ bte SStbel X unb 9t. :£- (na4 ^ut|)er'& Ufberf.) mit 
toUftönbiflcn 2(nmf!. 8cm0O, 1786—92. SSb. X. " 

K ücbcr baö Ä. a:>*). 
BosenmüUer, E. F. C, SchoUa ^ V^ T- LiPf-» 1^ — 

1829. Voll. IX t).. 
* Scholia in V. T. in compendium redacta. Lipt.ji VoLLPentat. 
^ 1828. VoL IIL Psalmi. 1831. Vol. IV« Jobns. 1832. 
Maurer, F; J. V. D., Commentariiii gnmimaticfi« criticus 



*) 3n anbete neuere &pxaä)en fte^e bei IDans 6* 249. 255. 

»*) Ueber bie ereöetifften SBerfe ber Äir(%en»)Äter ( ß^w^foflomuö, 
Sbeoboret/ S£^eopb9^<^^i# OeCumeniud)/ über bte catenae patrum, forne 
über bie exegetifcben Setltunsen ber Sfieformotoren (Swtndli/ ^aloin/S3eia) 
t)9t. bie Sßerfe über ®efd}t(bte ber 3nterpretati9it» 

♦♦♦) keltere t)on Lud. itnb Jac. CappcUu» (1650 r- 89.), bon Clc- 
ricu» (1693— 1731.'), \>on e$. g. ©cbuljc (1783 — 98* fortdef. ton 
I6auer). 

f ) Ueber ben Sn^alt ber einjelnen SBdnbe r>Ql JDonj 0. 267. unb 
«Biner'ö »&anbb. ber t(;eoI. ßitteratur. iph, 2 TCjip. 1826. @. 62. 



f . . 



- — 1^ — 

in V. T.y in iMam maxime Gymnasiorum et Academiarum 
adornatus. Uj^b., 1832. (Fa«c 1.)« 

c. Uehct hai 91. Z. 

Wolf, J. Ch. y Curae pMlologicae et criticae. Fas., 1741. Voll. 
V. 4. (Hamb., 1725^41.). 

«Pengel» J. A., Gnomon N. T. Tnb.» 1742 — 59. 73. 4. 

Rosenmüllery J. G., Scholia in N. T. Norimb., ed. 1 — 4. 
1777^94, Bi. 5. 181)1—07. VoU. V. Ed. 6. 1815 — 31. 

@tol)/ 3- 3*/ (Stit&tttentngen ivm 91. S. fftc g^^^i^nb gebUbete Sefer. 
^annot)./ ^eft 1—4. 1 n. 2 2(it^ 1796—1800. 3 2Cuf[. 1806 
— 09. Mt 5. 6. (1799—18010 1802. 

^Kpppe, J. B«9 N.f T. graece, perpetua annotatione illastra- 
tum. Gott.^ 1783 — 1821. in oetf^ic^enen TCuflagen. YoU. X. 
^ad (Ran^t nno^anpM, In ler^ettter prbnung unb t)on oers 
fjd^ebenen Skrfafem'^). 

^uiuSj ^dL.&.f 9^iIolodtf4s&itff(6et.nnb^!ftonfdE)er Kommentar 
. iibiir bad ^. :£. e&bec!, 1800. 2 2Cufl. 1804. 05. 91. ZiU Sp^., 
1^12. JBb. ni. (bfe a etften ^and^ten). S5b IV. mbt^. i. 
1804. (3o^. (Sop. I-XI.). 

beö 9t. Z. Jtinidöb., 1830. Sb 1. 183^ S3b II.«*). 

d. 2Cn0n)a^l folget (Sommentate übet efnjelne S^^etle 

itnb fi3fi(^er ber &ä)xift, meld^^ ^ugUic^ Sßert^ 
für hie e)cc0cfe überhaupt ^aben***). 

Spater/ 3. ®.# Gommentat übet ben ^entaleuc^. ^aUe, 1802—05. 

. r. JBb. 111. 

ISttLUtit, 9. S* 81 '£!./ Gommentoc übet bad S3u4 Sofua. 
&ttxttQ., 1831. 

^ ^eeflnltt«/ 9B$., t>n pcopf^tt 5efa\(a, überfl mit einem DoOfi&nbt« 
^e»p(aoU)difd^s|dtrr4eiunb fuftpsifc^e^ (Sammentar. Epiv 1820. 
.21. Bb. lih 

.,,,Stu;9.kj. J. Cb.f .H^9«aii Prophcita. Introductionem praemisit, 

) „.:. rertfiv com<nentfüui9 est, Lips., 1828. 



"■ *♦) «öC barfiber JboÄS Ä. 216. anb aBtttet ®. 63. 

*♦) 2Cnbere tjon ©djimibt, 8eun, Zi)iit, fo»ie (SR6pcr'0 exefletifc^ 
^anbbuc^ fiberfle^m wir objic^tridö. 

, .V*!^*) 2)aö (Sinaetet 9<^6tt' in bie 'tSefdJidjte ber O^egcfe «nb in bie 
tfinietftinfl. ' : . . s . . 



— ^ — ■ 

&^tbhet, gr., hie ^xop^tUn ^o\ä)ea, 2od uvb 2(mos öbcrf. unb 
erldutert. 8}>jv iB29. 

erebncr, Ä. X, bec 9)rop^ct aoel/ fiberf. tmb etfcart. ^atfe/1831. 

3ufli/ Ä. 808./ 3oeI, neu öberf. imb crldutert. epa-, 1792. n. ZiU 

1820. — 2Cmog, 1799. n. ST.' 1820. ~ fRtdJa, 1799. k Äif. 

1820. — S^af^um, 1820» — ^dbafuf , 1821. 

* b e Sß c 1 1 e , SB. 3». 8. , bie Wolmcn ftCerfejt *ef brtbetö, 1§19. 
~ Ȁup. 1829. , ^ 

Kommentar über bic Dolmen. Steitb. 1811. 3 Äufl. i8Ä. 

Umbrcit/.g. SB. (J.^ bad ättdj «&iob/ ttebcrjlpjunö unb 2(u«(e9Uttd. 
^eibelberö, 1824. 32. 

_ ^^Sologif^ i fdtifdS)«: unb p^iloföplgifc^ct ^mmentac über hk 
$|)röd^e Öaiomo«/ ne^ff einer neuen ttfcterf^ung unb drttt;*Än= 
leituna in bic wioraenl&ribif^e Sllfef^eit i#eti[)a^^^ tmbfft Sie |>ebr, 
falomonif(^e inSbefonbere.' «^efbelb;, iSÜft '• ^^ 

^ . . »^oje« Sieb , 8ieb bec ^kUf ha^ dttejte/unü fd^5rifle ani t>em SRor^ 
aenloube. M^kt unb &fl^eftfä^ erttfitt. ^eibelS,, 1820.^^30? 

©alorno«. «piv 1829. 

..^di^ernic!/ •& X @()./ (Sommentai; über bad SSud^) lüaniet. «gant: 
butö, 1832, ! . ^ . 

. p. S^eutejfamentUd^e» , .« 

«. «^^ftörtfü^e SBftd^et'*); / »t^ 

"^Künoely Ch. G.-, Commentarius in libros N. T. historicos. 

Lips., Vol. 1. 1807. 16. 23. VdL It. 1809. i7.*24.^^r([>l. Ul. 

1812. iJlTiy^oLlV. 1818. 27. .. . ^ or O? 

♦Fritzsche, C. F. A., Quatuor N. T. Krang^. • re<ä^^ et cum 

commetitarü» petpet. ed. L]p8.»T:yat;rl. .ffatth. 1^26. Ffft.!!. 

Marc 1830. ' r'^ 

^d^leietmad^erfiber ble &ä)vm^m %ma^. IBttlm^ iBiZ m I- 

fio rnemann, F. A. , Scbolifi in^Lülia^ ^liAg^ttttiM^« ad sup- 

plendos reliquorum interpretuni commen tarlos. Li^.y 1830. 

*tütfe/ gr./ ©onnnenf dr dber ble ©cWtrt* * ^ei eöangeliflen^-Sölans 
«eö* aSonn, a&ll, IJ. 1820» 24. S&r !H. 182Ö* Z^lV^nt^. 1. 
1832* 

SS^olucf/ ILß ^emmentar p (emC^(^deIt Sofiatmia«. ^amb»«1827. 
. 4 2Cufl* 1832. 



..'fr 



-w% 



^ ; ♦) ©i^noptilc^c .Ätti50aben bei ^»onflelien \xon ßtieit 
ba'd&. ^aire/1776.97.i*i09vwn be Sfeeftlc ünb 8Ötfe. ^«?ßMai8*4. 



18*;—^ 

ZiiK 1821. vu HX »b. II. 
Heiiirich«€iiiiiiMii«.in'A«t4 A^Att* f. N. T. Kopp. Vol.IIL 

CalVin, J.9 Coipii»eiiftaril ia omnes Pauli Apostoli epp. atque 
etiam ia epistoiairi ad Hebraeos » ad ed. R. Steph. accu- 
nttfosim^ exscripti. Ed. A. Tholuck. Hai., 1831. Voll. U. 

Commentari] in epistolas N. T. catholicas, ad ed. R. Steph. 
abeuratissime «xi^ripti. Bd. A. Tholuck. Hai.« 1832. 

Koppe (unb Ammoo) £p. Pauli ad Rom. (X. T. Kopp. 

S^otudE^ Ti., TCttöIe^und hti ^rtefed ^ault aubte dlbmtv, nebf! forte 
(dufehben Hn^hÜQtn auf htA tue^tüfö^fn &ö)xiftm ber ^irc^enodc 
f et tmb 9e<fonnotöre«r. fßevl, 1824* 28. 31. 

SlfidEett/ C. 3., (Kommentar übet bett S3rief ^avUi an bte 0l6mer. 
^♦/ 183L 

glatt/ S- S*/ S^orlefunden übet ben Sklef 9^ult an bie SSSijier^ 
'ÄÖb.,1825. 

S^otlefun^en übet bte beiben S^ttefe 9)auU' an bte ^onnt^er. 
Igbcnb., 1827. 

IBorlefunden übet bte SBttefe 3)auli an b{e ®alatet itnb Qp'f)e\n. 
abenb., iSß«. 

Bcvlefun^en übet btt SBrkfe ^vM an bien Slmofi^eud unb 2£ttudV 
nebft einet aU^emetnen @tnleituno über bie SSrtefe ^auli. ®^nb., 

..^tm* ^ ■ * 

Krause, F. A. W., Pauli ad Corinth. epp» gr. perpet. annota- 
tiftne iUustr. VqI. 1« (complect. ep. 1.) Francof. , 1792. 

SBitltot^/' ©./ ^ommentat übet bte @ottnt$et S3rtefe. Spj./ 1833. 

Hejrd eure ich, A. L. Ch. , Commentarius ia prior, divi Pauli 
ad Corinth. ep. Mart>., 1825. 28. Voll. II. 

2)te 9)a{lotalbttefe |)iauU erl&utect. <&^bamat/ 1827. 

•Winer, G. B. , Pauli ad Galat. ep., lat. yerSi et perpet. 
ai^aoUt. illustr. Lipf., 1821. 28. 29. 

"^Uflett/ 8*, C^ommentat übet ben SBnef 9)ault an bfe @^ater. 
3At.# 1833. 



*) >Die ättern ij^ier^er bejüöHdJen ©griffen t)otJ SJ^d^aeliS, JBaunißar« 
ten/ äemlet, ^otud/ (||^efit/i ißtett ßnb von ben Steuern fieipi^ be: 
au|t »orben. 



' u 18fr — — 

9t(tättt, 8« 3., CotnmMi» ttcr ^ flSdef fHrali an %\i «ttlater. 
^)./ 1833* 

Tychsen» Th. Chr,, £pp. P. ad GlO, EphM. Xheis. ^^ Not. 
Test., Kopp. Vol. VI. 

Heinrichs, J. It., Epp.P. adPhiL et Colon. \ 

adTimoth.TltetP!iitem. / ®*'*^ '^^ '*'• 

r? A u X. } Kopp. Voll. 

Ep. ad Hebr. ( V|I. VHL %. 

Apocalypsis. | 

Bt^tinw alt), S* .^.^ (SommetUar iber ^n 8nif 3)auU an bti .9)^{s 
lippn^ Sßexl, 182Z» 

Sunfct/ g./ Wot.iMt tmb |)t)il. Kommentar ö$er htn ©rief 
?)auli an bic ©oloffer. fKannl^., 1827. 

Pelty L. y Epp. ad Theasalonicemies perpet. comment^ et co- 
piosiore expositionusi e Patrib. ecqlesiast. coliectarum in- 
strux. delectu. Gryphiaw. , 1830. 

@$u(i/ ^at)./ t>tt ©rief an bte «^ebr^ier. Qinl Üeberf. u. TCnmTf. 
©ceeiau/ 1818. 

*©lecf, gr,, bet ©rief an bie ^ebrier, etrldittect bard^ .«inU. ttfbcrf. 
unb fortlaufenben Kommentar. ©erOn, 1828. %btt). 1. 

Äuöufti, 3. e^. SB., bie fotl^joUfc^cn ©riefe , neu fiberf. nnb er? 

mt. ßemflp, 1801—08. ©b. U, . 
Pott Comment. in epp. catholicas (S, T. Kopp. Vol. IX.). 

^autuö/ *&» ^» @^./ bCe icei ee^briefe bc8 ^o^anned. ^t^MbttQ, 
1829. 

^Hottinger, J. J. , Ep. Jacob! atque Petri prior ^ Vers, 
germ. et.cei»menfe. lat. Lips-., 181&« > , • . .; 

Schiilthessj J:, Ep. Jacob! eomnteB^. eopiösiM. et ferbor* 
et sententiar. explanata* Tur.» 182öt . 

(^ebfet/ 2C. dt*, het ©rief beS 3acobu$>, mit genauer Beti^^tU 
duno bet otten d^^ unb lat*. i'Krx^f^m äl^erf. ttub XMtf ff : erIL 

©erlin, 1828. 

. ...... . . . .• 

Steiger, SB., bec erfte ©rief 9)etti, mit ÖhrfidPIf^tföung M Qanim 
tibi. 8cf)i*iirip ott«0Äeöfe ©itl; t83i; • 

Ewald, G. H. A., Commentarias in' Apöcalypsia Joannis exe^g;. 
et crit. Lips., 1828. 

•♦ Ättbetwcltige 4&ülf8mtttet ju etfrirunö clnjelntr f^wlerU 

sex ©telUn 2C. unb 9t. Sr^.. 

Gi^born, S. ®*, fftepevtotvm fix bie bibUf(be unb nw¥genl&nbif<l^f 
Sfeeratur. Spj., i776 — 86. ÖD. XVIU: 1) all tu« nette« StetWftwittm. 
Sena, 1790. 9i. »b.HI. tÄofenmüHer/e. ff. Äw «nb ®. i&.. b!blif<| 
fpegetifcbed Siepertorium. ^p»., 18S9. M. 8b. U. $03 ine r e);c0ctiff|t@iiMM. 



I . 



«%ir/ latgr. iMtl* Pfellfer^ A., «übte yexfU S. & Lip»., tlUS. 4. 
rsehöttgeo, Ch., horae bebr. et talmad. in K. T. Lipci., 1789^—42. 
VelL n. 4. *Lightfooty J., hetae bebraleae e noBeo J.B. Canizoy. 
14pr., lflT9*«*S4* 4. Me Kochen, X Gh., N. T. e TUm. et «niliM. 
liebr. fllnstr. Lii«., 1996. Iken Dissert phil. theoL in divecsa s. ««dl 
vtrinsqne Test locä. Lugd. B., 1749. VoILH. Kraft, W., CNma. Ikct'. 
Hark., 1918—63. *»t*fr, G. CiL, GpaMala aeadeBL ad interpr^) 
|tttar.facr.9«rtIn.TBb., 1786^1808. ¥^L HL CI|Bad.lM8aertatLinlibror. 
N. T. Iilst^ricor. aliquot locos. Tab., 1780. 94. *Nö8selt, /. A^^ 
Opaflc ad interpret saerar. seriptnrar. HaL, ItSft. VoH. IL Ej. Bzet^ 
dtatt ad aaer. lit. intertK: Ib., ij688. * Knapp 8cripU varU a^^fwair 
JiaL, 1884. Von. TL e<l^«lt1>ef, 3.^OX8ctif(^^tl&eoIo0if(^2M<^ 
fira. 3^w 1818. 19. Sb. iL Stil ((et , St (9. , SGcfe in bte 1»^; in^ 
fcfica Vbl^anMinigetf ttnb* (Mäbnagcn. fingcbict €Vrilen, bor|iis8il^ bflvit^ 
8« i^ccfttidd«. «M 3* JUM^ofef* SliiMI). 1888» 80* S^* IL 









% SJott bft; J^tflötifd^ett Sgl^eologte. 






■''•KV,i 



Royarda, H. /., OraCia de tbealogia hiatarim eam aacri codicto ex^nAJ 
'; ;.rU8 0äi||i»6ta. I^ny.ial BMb., 1887. -> - ^ 

ISk^zA) haS 9)rtnd}) be8 6tetftenf&üttS em fi&t aUxi^ 
nuiljn, t)^ Urgefi^juä^tf gelben 8^8^l>^»i y^b fomif fn Vöt; 
^npii beS 91. «£♦ in ber retnfien unb urft^runglid^flen ^oi^: 
mi^bn^elfegt t{l, fo f atm eö bo^ ttt^t atö ein ftart«^, {ftt 
atle äeifen gtci^imdf ig abgefd()loflene8 SRefigionSfpIlimt'aiil^; 
gcfapt »erben* SStelmefjr ijl eS in feiner urfprün9li(^en gr- 
fa)einung^ als ein lebettbfget; bitbfamet Äeim ju betrai(ftcit;' 
ber ber t)erfi^iebenarti9Jlen organif4)en gnftDirfelung unb gorfc 
btibttrtg f&^ig (äy{att^;Xin/310^ at« etniokf^^ ^er^ 
ntcit^ baS einem ))ielfeit^ett ®&f)rung;6)>roceffe nntertoorfel^ 
ijl (3Ratt^. XIII, 330* 68 ge^6rf benmac^ afieS, waS ba8 
ß^rifilic^e (ober aut^ ba$^t)()rbereitenb SRftejlamentfid^e) * vn= 
\n bem ®efid[)ftd|mnct0 ber geneti^en @itt)otdle(nng erfidf)efeeir 
Upt/mbo« ©ebietber ^ijlorif^en ä§f oti^ . : : : ' ! 



«^ im — • 

, 68 ift oben' sitidgt, xoxt toi ®&tfjletitljmn m^t tmtf)tu 
lige @4^tiften, \onUm me^r.alS iebe^anbere Siel^gton 
audE> ferne ®tfci^id^te ^abe. 3«/ btefe beiladen ©d^riften 
f#P i^^if^n ftc^. unter einem boppelten ®e{t($tdpuncte betvad^s 
ten; jeinmal ali bie tUfunben/ in toeU^^n bte en>ige^ unt)ers 
attbevßd^e 3bee be« G^riflentbumS felbfl, bie jDfFenbanmg beS 
@^ttti(ben (beute man aucb ben Sätstiff, toxt man \9oIle) nies 
beigetegt ijl. SBon biefev @eite tritt bie @):egefe^ awit mit ' 
QcibeYfyTingung bev biftonfcben fO'Kttelglieber / in unmittribave 
Ser&^mng mit bet Dogmatil; xot^ifoib toit ibjc aucb t)|t ei^ 
gcneS, wn ber ®ef<bi4^te (relatio) mtobb^ngiged (Bebtet am 
gen)iefen b<^ben. X>ann aber lafTen ftd^ biefelben @d&riften 
and) loieber rein menfcbßcb betrachten, ali bie ^Cnfdnge einer 
porifd|)en @ntn>itfelung9reibe in ^^ fcbliefenb, unb baf du 
gebniß ber ßreßefe »irb bie S5ajt* ber bifforifcben 5i;()eol03te *). 
Unter ber Ulstern Derfkbat xoix aber mdft aQein bie SAi^m^ 
gefcbicbte im engem @inne be& SSorteS; fonbem aOef/toaS 
unter ben ®e{tcbt3)>unct beS jBemeglicben; ber Entfaltung unb 
gntmidfelung, beS SSerbend mib SBacbfenS fdQt. 2((fo aucb 
bks altte(lamentltd^e @ef(^i<(^te unb 3(r(bdrQ(ogie> in miefem biefe 
^l^ x^prberettenb auf baS ßb^tf^^^^unt gefaxt n)irb , ifi ©e« 
jenftahb ber biffotifd^ien SEb^otogie eben fowobi, aB fle \>ön efs 
itw -<mbem Seite wieber 4)Ätf8nnffettf4)aft ffir bie Ofreg^eiijt 
(^. Zt^vio^ii). '®oriaä) xti^t bie #orifcbe Geologie.. j^ 
bi^ (Sjregefe iurücf, unb baut bie SSruife in bie bogmatif^e 
b^er; '■' ^-^ 

a,,JBibjelgefd[)idS>te, geben 2tfw/wnb ber ^Cgojlet 

>> S)0n ttebergang auß ber cjeigetifdtien: in bie J^|iorif<^ei 
SSImlogie Mbet bie S3ibelgef(i)i(^te^ ttiS diefuttat ber ^e« 

' r 

tn a 1 4 Vi fi c li t M m ^Jntparten , jtnb fie etniaS '^i lidj) fßefte^eii\ik / m 
te<9f^itmrt .#CiifiBmbe<^ed > ^Inmtliodi/bi^rAnfllid^eR ^motii,.; 3ii 
wiefern Ite aber bad Ur^ciflentbum barfietten^ {mb |te Quetten för 
bie ^iftorifc^ sr^eoft^/^fcf'ÄaiQ' §i^#J ^''' ^'^ * ^ ^ '"^^ ^^V'^ 



188 

gefe, in n>e(4)et baS ithm Sfefu nah bte ®ef4)td)te U6 Uu 
^nfien^umö im apo(h>Itf(^en Seitoltet atö ta: ^i^\tc ii6)U 

^)tmct jtt faffm ift 

2>te etttinmg ber ^ifhmfd^ett Sucher in ber SBihd fann 
bte Qt\(i)i6)Üiä)t S^arfteüung bed auf eregettfc^em Sßege ^^ 
tvonnenen nid^t übetflufftg mad)tn. S>tx Sireget erflart iundcbil 
mit fernen @d)xift^tUtt , unb n>aS er et»a au^ anbem 
SSetgUt4!enbe9 beibringt, gef^^ie^t mebr nujs in Seitel^ung auf 
btefen, otd in rem l^tliorifcber S&eite(iung. Die äufammen^ 
fteüung ber bibäfd^ett ®ef(^ic^te in ein getfüged iSi(D ift 2(uf^ 
gäbe ber l^ifiorifdS^en^ftunji, unb a xoixt in ber Zf)at an ber 
Seit, bem eigentlichen pragmattf(l(^en @tubiumberä3ibe(gefc^tc^te 
einen be^nbern ^(a^ im ti^eologtfcben ^enfum (mintoü\m, um fo 
me^r, ba l^dufig bemerff werben wiH, wie felbp aSiele t)on ben 
tä(j^tigern lungen Sl^eologen grabe bierin auffoUenit^ {nrucf 
finb. @cbon in ber ifraelitif*en ©efdj^id^te fielen ficbr auger 
einem aUgemeinen tteberblttfe über btefetbe, einjelne Seitrdume, 
nne M bat)ibifcbe ober folomonifcbe Zeitalter, befonber^ 
berauSl^eben» 9{amentis4> aber foUten gan§ eigend ge^aU 
teneJBortr&ge über bp§£ eben S^fUf ^a^ iaben Sid^tpunct 
aller cbriftlicben Steligion unb Zf)tolOQXt bilbet; ntd^t lan- 
ger im tb^logif4)en $acl^»erfe Dermift n^erbm« £)te f^no^ 
!ptif(4e S3ebanblung ber 6t)angelien, meiere {wifcben 
ber rein bißorifc^en unb. ber rein ejcegetifcben &m^ in ber äßitte 
liegt/ burfte ^o^jlen^ nur atö SSorarbett baju betra^^tet mr^ 
bcn» üviä) werben gewobnlicb in ber ©pnopftö nur bie brei 
erfies St>angelien in ibrem {BerbdItnijTe ju einanber berädft^s 
tigt, wdlf)renb baS immerbin irrationale SSerbiltnig berfelbcn 
ju Sob^nneö nicbt genug jiir 2fnfcbauung fommt @o fcbmic^ 
rig nun audb immer ber ^rfu<b fein mag, bie oft burcb ein 
getrübte} Oübif^b^^) . S^ebium auffallenben @trablen in 6in$ 
iu fammeln, unb ba$ S3ilb be§ Jg>errn in feiner ganzen l^imm 
lif4)en ©lorie, ober aucb mieber in jheng bifio^ifcbet SBtrAtcb« 
feit unb retner SBenfcbli^feit barjufhUen (eine für bte'btpo? 
rifcbe Aunfl ni^lt mtnber fd^wierige , wo mä)t unerreicbbare 
Aufgabe, wie für bie bilbenbe), fo muß ber SSerfucb bocb ge- 
wagt unb nid)t ganj am (gelingen tjerjweifelt werben, jumal 



X89 

md) Un fc^on Qtmaä)tm t^xtnxotttfftn Sorg&ngen i — Hüä) 
baö geben ber 2Cpoflel, namentlich ba6 beS großen TTvolie» 
xat^ i^ox^y^ fott>i^ t^te a^pojloltfa^e $Ät ibtr^aupt, in beren 
befntd()tetem @c^ofe £tr4)(t4ie§, £)ogmattft^e8 unb @ittlU 
d)i6 wie im Äeime t)erfc^)Ioffeh Hegt*), bebatf ciniap befanbem 
Sufammenfiellung ; benn u^ebet in ber SrKäntng ber iCpojleU 
gefdbtd^^te unb ber S3riefe (xottd)t ^u btefem IBe^ufe combino« 
totifdt^ p toergleic^ien ftnb)^ noc^ in ber Airc^engefc^ic|^te tft 
eine folc^e ganj an i^rem SDrte. Zud) fte t)erlangt i^r gel^p^ 
liQti'Wta^ t)on 9taum unb 3eit, rotnn fte nid^t in- ein un^ 
birfümmted ä3ilb jerfliefen n)ia. SSie n^id^tig enblic^ auc^ 
grabe für ben ipraftifc^^en S^eologen (namentß(^ für ben fünf- 
itgen Äatec^jeten) eine foldfie genauere, fpn?olS)t fritifd!)e (il5 pfp» 
(i&otogifct) * religiife, 58e^anblung ber SBibeIaefc(>id[)te unt ifc^er 
dnjielnen ^art^teen fei, Uixdfttt von felbfi ein. ^ 

<•• ffllberöef<%id^te tm TCngemcinen (biblifc^e öijaraftire) 
un^ ifraet{tif4)e inlbefotibere**)/ 

?»SRteme9er/ X »&♦/ CT^araftertfK! ber fBtbit ^aUe, :$$l t lt. 
1775. 6 ^ufr. 1830. Zi)i III. 1777. 6 »ufl* 183()» Zi)i tV. ilTl. 
3 XufL 179Ö* Zt)i V. 1782. 2 ÄufL ITM. 

.♦>&e|/ 3* S*/ ©ef^idbte ber Sfraetttm t>or ben Seiten Sept. 3fc., 
1776—88. 18b. X,ll. 



• >»» 



5tft^n6l/ <S6. &., ®ef^iä^U bed iftbtfd^en ÜSclfe^von ^Cbta^otnt btft 
. ottf 3erufalem« SerfWrunö» epj., 1791- " • - 

JB alter) @. 8.^ «&an^U(^ ber ®efd^i(l()te ber l^eBr. 9tattoti,Wn f^reV 
(&nt^i)\mQ hi^ jur 3erfl6rund t^ree 6taotel. 9i&mb./ 1806'^ 
04. S3b. II. 

be Ißitte, SB». SDL 8», Jttittf ber ifraelitif^fn Qkf^^u (ew^ 
oben S^itrdoe unter d^Uit*) 



♦) »fl!. be fmm*^ Sittenlehre «. 63— Öß. 

^) Vettere: Bnddeiu hitt. ectUs. Y. T. Hai., 1715. ed. 3. 
im. 20. cd. ö. OT. n. Zrt. 1779. Voll. II. 4., Humplir. PrK 
d«aaai (Lond., 1718. 4a betttrdS^ 1721. 71.)/ Shukford (L^d^ 
173^.43. Sb. IV. betttf^ 1731. 38. 0b. 1II.)> «ande, 6. ®v (i776ft 
7$. 801 S3b. HI.) -- 3m Uebrl^en t)erotet(^ bte ßitteicatur iur bibltf^en^ 
tOfitipffie obeti. 3ofep^tii tfl au^ t^ter neben bem ^ S* ^attptfd^i^r 
Ütwtt^. 



Ifiio - 

Im, 1828* 

Soft/ 3« 9)1» / ®ef(^'4)te ber SftaeKten, fett bec 3ett ber a){accab&ey 
^ ^ ^ Ife auf imfete Äiiöe* »erfin, 1820— TS. «b* IX. 

r^vJ V ^ 2^ gelten unb (S^axattetmi Sefu*)* 
'^^erber, 3* ®*^ 0(mi @t:t6fei; bec 9){enfd^en nad^ ititfeni bret erften 

*};%: itxMv flottei €$o^n/^bet XBett ^eiTanb/ nQ<!^ 3o$anniS (StKingdSunu 

i f^iei^ 3.^ Setenddefd^tt^ Srftt* 3fic^ 8 TCttfL 1822. 23. föb.lU;"^). 

^Siein^acb fBet^u^Ü^e^' ben fHa»/ wA^ ber C^tfftet bA; c^tifKu 
^m BteÜQion jum SB^flen ber SO^enfc^en entwarf. äBtttenbero/ 
1781. 5 TCnfl. mit 3u{%ti unb TCn^dngen oerfe^en 9cn •&. & 
I j , _ ^«fi e it b n,e r. ©j^enbet^g , 1830. 

(SBermei^ren) 3efud von ^ai*, tok er lebte nnb lehrte, nad) ben 
'brei erjlen (^ätidetien.' (KÜe IBeUade ju Ü^ltetheQer'^ ^ardtterifh!. 
*&aUe, 1799. 

i'x^'^dTe*; 3* S8. 9t/ S^fUiß/ bet SBeife »on S^üjaret^, ein 3be(fl «Her 
benfbareti ®rd$e. tp^.> 1800. 03. S3b. H. ' 

@reiUnd t)ad geben 3efu t)on ^la^aretj). «^aUe, 1813. 

9)aulu6/ «&. @. ®.^ ba« Seben 3eftt/ als ©runblage einer reinen 
■h ) r.(S(tfä)i^e bei tti:4)l^fteht^um«. ^eib^bv 1828. IBb. II. ' 

*^afe, ^./ hai 8eben 3eftl;' Q^in Se^rbud^ jundd^ft für afabemif(be 



ii 



-^" ♦) @3 tjerjle^t ^dji öon fplbft; ha^ Me pon »erfc^iebenen 2Cnfi(^ten unb 

"'©fanbpuncten aul unternortimenen JDarfteUurt0en audj) tjerfftieben aix^ 

fallen mußten $ tnbem in ben einen (wie bH «&eß unb 9{eih^arb) me^r 

ber apologetifc^e / in anbern C^^'e M |)aulud ) me^r ber frttifc^e, 

In nod() anbern (wie Ui «Berber unb «^afe) ber ibealsreligiöfe ®e|td}td; 

,pipnct/ t)erbttnben ^mtt bem,.lritt{(^n/ yi^^errfdlit. SS^ir laffen jjebe 

m i^rer 2Crt/ c^ne bte eine ünbebindt 3tt empfehlen, noc^ bit anbere um 

'U%inst'in verwerfen. Wie bie finb vom ©ebtete ber tbeolo^fcbeo ISittrs 

,ratur atö fold^er fem ^u galten, weld^e eine entfc^beq geonerifd^e 9ti^ 

■*lim0 bittatjen/ wo^in g.i8v nd<j|fl''biln!Ö6tf^Aiü<Aetr8fi:a9^^^^^ 

t u r in t ' d natürltd^e ©efd^ic^te bed großen ^rop^eten von Sftoioxxtfy, unb, 

wie es fc^einen will/ auc^ bie von San 96 bor f def)5rt, vgl. beffen @e(bfls 

tittsei^' fn ben «^eibelb. 3abrbb. — 3Cber aud^ bti^' von rein «ölettfc^ 

ober pdbadOdifd()em Sn^ecfr Hnnen fiter oud bedref^en #dhtbeh hi^bfis 

'öeffiiSirt werben^".. ^ .., ., :,. , ;.., ...... t .. ,, ,-. -:• , „ .--^ 

c. . . J^) m.' €tfte. imi^ mder ben^ »it. : . (li«Mi^«9 tier; isiri lettai. «ic 
beneja^re Sefu. 1768." SBb. II. 4'S'Ti 



191 

tur) ♦). 

3. 8eben ter ^p^ftel uib ^^^pftoUfi^t^ QeitalUx**). 

^tf, 3. 3*/ ®m¥^ unb @d^nften brc Xpofiel 3eftu 36c., 1788. 
4 ^ufT* 1821* SBb. III. 

Lücke, Ch. F., de ecclesia chriat. apostoUea. Gott, 1813. 4. 

-JJ>Un(f/ ®* 3v ®tW^tt, hei efyd^tnt^vmi m bet |)€riobe ferner m 
fien ^infü^rung in hk Sßelt ®5ttv 1818* S9b. II. 

(*^eanhex, H.f ®ef^^fc^ ber ^ftan^tai^ mib tettun^ ber ^ttfK^en 
Stit6^ burc^ bie Xpof^et «^iomb^ 18^.. SBb I- 

4* Seben be^ Vpoftel |)ati.U9 infbcfonbivr« 
♦©Araber, Ä., ber TCppflet ?)auto«. 8|^., 1830—33« STjr 1— III. 

«.^emfeti/ 3« 1^/ ber TCpoftel IXutlu«* &ein Sebeti/ SBtrfen unb 
feine @d)nftem ®5tt», 1830» 

r.L!^(^ott, ^. X/ Qh:6rteruttd einiger wVktiQtx^ ((renotodif^ yonfte 
in ber eeben^ef^i^te M Xp. yoitlu^» Sena^ 1832» 



b. fßihli\^t' 2)o$matiI (bi&tifdi^e jDogmem 

Gabler de Justo discrimine theologiae biblicae et dogmatfcae regundlsqae 



'<.- 



r.^-'J . recte utriu94|tte finibi|8. Alt, 1787. ^^ixmet,7C^&^%^,^ Mbli« 
... / f(be Z)ogmatt( in ibrer eteUtma »itb In jb^^em SSetb&Qniffe |um.<9a|^ 
"."; ber STbeoIogif» SBrrÄau, 18«0* , 

.vb>:;„^ • ■■■•§. 58. • 

^!:; ,;,«ic bie ätißfere »ibef3«f(^f<^ft tin 9J«futfttt txt '^0= 

■«4M '- . 1 t . . 

i)tf<l^ @icegefe ^ fo tft bie biblifd^e jDogmati! ba8 dttfuttat 



If^et^^m, @(|)r|ße^^ bi^ eS mit bem biba!tifc^m 



\(n» >;;iii.*r 



•dm 



tilt'\\f>,MW^ «^ 94l^rmi^d(Kr gefallen/' feine Sfter ge^aUenen ^ 

**) TCeltere äSetfe ))on Cappellus (1634. ed. Fabr. imt.), Okta 
iM^tfi) 1617.)# HurUMdui (1699^), BttddcM» (ecdes. «paAtolica. 
1729.). ^ -^ ' 



19S 

S^(e ber fßM ya tfym ^ @te |ie^ i^m 9latixt md) 

auf bem bvd^a^m ©ebtete bcr e^e^eti^^m, fjiflorifc^en 

unb fpftemattfc^m S^eologte, ge][^6rt aber bo^ Dorjöglid^ 

ber f>ijlorif(^en att*)^ 

®Ieid^n)te ber 9{aturforf(ber (n bet Steige ber Sefen 
auf fotc^e flöfit, bei benen er in Setlegenbeit tommt, in v^ 
ä)ti ber fogenannteu Stetcbe er eS einotbnett toiU, fe gebt e§ 
bem t^toloi\\d)tn QncgtlofWifttn M ber fogenannten b i b H^ 
f(ben 2)08matt(, u^elcbe erjl in neueter Bett ju einer 
eigenen SBiffenfcböfl erböben »orbcn ifl**). . ©ie ijl gleicbfam 
baS geiptge ©anb, tt>elcbe6 ba« eregetifcbe/ biff^^ifc^e unb 
bogmajttfcbe Stubium Derfnä^ft^ ber <lg>eerb, in n^elcbem {t<b bie 
t)erfcbtebenen @tra^Ien fammtln, unb bilbet eben it^\)alb in 
Dtelfac^er ^tnftcbt einen ber iitcbtpuncte be§ .tbeo(Dgifc^en @tu^ 
biumS. @d {ommt barauf an, t)on toelcber @eite man {Te 
betrachtet ; fapt man {te, bereitd in ber ^Cbgejogenbeit be§ ^nä)* 
jlabenS, al§ Sammlung unb ©rfldrung t)on JBeweiSjleHen 
jum S3ebufe be§ fpdtetn bogmatifcben ©ebrau^e^, fo I^nnen 
n)ir fte ber eregetifcben Sl^eolpgie jutbeikn, »ie benn au^ 
n^irflicb nur ein auSgemacbter Sreget jum biblif^en ^ogma^ 
ti?cr bcfal&igt ijl. 25enf en wir fie un§ aber fc^on ju einem engern ©9« 
jleme tjerfnüpft, tjon irgenb einer leitenben 3bee bel(^errfcbt, fo rid^ 
bert {te ft^ ber eigentlidi^en tbetifc^ien SßijTenfcbaft, ber 2)ogmatif 
felbjl. Ättcin nod) e^e xoix ©teilen fammeln Wnnen unb 
©pfleme barauf aufbauen , muffen wir, wenn wir bie ©a^e 
einmal lebenbig anfaffen wollen, auf ben ®ei(l felbjl, auf 
baS urfpränglic^e £)ffenbarwerben beffelben iuru(!ge^em Unb 



'^) 2CU l^tflonfc^e SBtffenfc^aft faffen fie auc^ ^d^letermac^ec 
9« 250. )Dan} §. 40. (0. 302.) onb etofenf-ran}. »dl* Gabler 
1. c. p» 183. sq. 

**) 3>ec ^ame „biblift^e S^eoloßte," ben (Srni^t OBaum» 
garten s^ruftuS) noc^ immer üorjie^en, tft offen(Ktr entweber ^u xdc9> 
toenn man baö Sßort S^^eotogfe tm neuem @inne 90m Snbedrtffe ber t^os 
lo^ifc^en SBiflenfd^aften nimmt, ober gu eng, tDeno man bdruntec nur 
bie e«^re von ®ott t>nfte^t ^qU be nztti'i f)ibU ^o&au §. 00» 61. 
unb SDana @. 301. ^nm. 1. 



193 

fotiiit tommiti wir dufben s(^4)iifü\i)m tSohm. S>ie bibtU 
fd^ ^Dogmatil i^ 4lfo junä^^ nut tte inner e ®ette Dev 
S3tbe(gef(^t(f|te felber. @<^on bie S^atfiellung bed SebenS 
Sefu' erforbert eme SarfteUund feinet Sebte ober beffer feiner 
aa8ettanfi4)t, eine ticbtige ÄDffaffung ber fein d^nje« geben 
ben^egenben unb befitmmenben 3bee, meiere iuglet(ii^ bat 
ngdfTov xivovv ber c^rtflltclien jOi>gmatlf öberl^dupt tfl'*')* Se« 
ben nnb Sebre geben bei i^m in etnanber auf, toie bei iteinem 
ber @terbltcben» Z\xd) ein Seben ber Xpojlel noirb nicbt anber» 
gegeben n>erben {innen, M xotnn unS ibr innere^ Seben, tt>k 
ed biircb ben Umgang mit Sefu ober bürcb bie Sefanntfcbafi 
mit feiner Se^re befiimmt u^urbe, \>ox Ttugen gelegt ntirb*^). 
San} dbnitcb nun, xoit au8 ber ^ircbengefd^icbte {tdj^ bie S)og< 
mengef4)i(bte alS ein befonberer 3n)eig auSfonbert (ftel^e §. 66.> 
Ü^t fid^ baS bogmenbijibrifcbe SRateriat; baS in ber SBibe( 
ßegt, }um SBebufe ber gefcbicbtlid^en S)etra(^tung bergeflalt 
(uiSfd^eiben, baf toir eine äufammenßellung M biblifcben 
Sebrbegriffeö ald ben 2Cnfang$punct ber c^rifllicben £)ogmeH< 
gefcbicbte erbalten***), Zu^ i^itt lann inbeffen »ieber mebt 
bai bogmatifc^ < abfhatte ober ba8 eigentlich bif(orifcb')>f9cbo(b< 
gifcbe, lebenbigsconcrete 3tttereffe Dorwaltem 5Wan fann ndm« 
Itc^, inbem man, n>ie j, S3, be Sßette, blog na<b grifern Üßaf» 
fen in Sebre be§ X unb 91. X. (unb biefe toieber a. in 
Se^re Ui ^ebraiSmuS unb beS 3ubent^um&, b. in gebre Seftt 
tmb ber Zpo^d) eintl^eilt, bie einzelnen S)ogmen feÄfl • in 
t^rev Shtfte()ung unb Sfortbtlbung betracf^ten (ge^e 9on ®ott, 



*) Ueber hk etdentbümltc^en ^djtoiexiQUittn biefer TCuf^abe ^cf)t 
@cb inner a» O* ®. 61—^. ^oüen bte bret erjlen doanaelten, foU 
3o(^anned ben Sppuö o^ben? 

**) ®me md^tioe Utiterfiubtntd ift b^^ bie, ime fkntlnft ^u fetner 
JSbeoIodif defommen, unb wie fld^ frUie Sebre «nb bie ber Xpoffel ober« 
baupt iur ge^re 3efu tjcr^alte, . . 

***) Ston e^nte fretlt(b mit f^einbar p^leidiem 9teö)tt au6) hie 
fBefianbtbeile ber ^^ta\ audfonbern, unb neben ber biblifcben Dogmatil 
no(b eine bibttfcbe eittenlebre geben, toai aucb d^nige getban baben. 3ns 
beff#n ift fpdtec ^u geigen, xoit grabe in bec Urzeit bie eonberung be« 
^Dfl^tifcben unb SSoralifc^en loeniger tt6tbiÖ vMh m^^<^ fc^wiertger i% 
M in ber ff)dtern» 
J^ogenbatlb t|)eo(* (Enct^fU '-^ 



IM 

Sf)d(e ber S3tbe( jit tf)m "^aU ®te jle^t if^rer 9latur nad^ 
auf bem breifai^en ©ebtetc ber ejregetif^ert; ^iPotifc^en 
unb fi)jiematifci[)en S^coIogiC; Qtfyixt aber bo^ t)orjfi9lid) 
ber ^ifiorifd()en an*)» 

®Ieicbtt)ie ber Slaturforfcber in ber 9Jel^e ber SBefcn 
auf fold^e jlöpt, bei benen er in SSerlegenl^eit lommt, in xotU 
d)t$ ber fogenannten Steicbe er ti einorbnen toiU, fo gebt e§ 
bem tbeologifcben SncpRopäbijien bei ber fogenannten bibli« 
(eben S)ogmatif, tpelcbe erjl in neuerer 3eit ju einer 
eigenen SBijTenfcbaft erboben werben ifl**). . @ie ijl gleicbfam 
bttS geifltge JBanb; welcbe^ ba« eregetlfcbe, btjlorifcbe unb 
bogma.ttfcb^ @tubium \>txtnü^^t, ber ^eerb; in rotl6)tm ftcb bie 
Derfcbtebenen @trab(en fammeln, unb bilbet eben beßbaib in 
t)ielfacber ^injtcbt einen ber gicbtpunctc be§ tbeologifcben ©tu* 
bium§. @d fommt barauf an, von n^elcber Qzitt man {te 
betrachtet; fafit man ^t, bereit^ in ber Ttbgejogenbeit be$ S^uä)* 
flabenS, aB Sammlung unb @rf(drung t)on S3en)ei§f!eUen 
jum ©ebufe beä fpdtern bogmatifcben ®cbrau4)eä, fo Wnnen 
n)ir fte ber eregetifcben Sbeologie jutbeilen, wie benn aucb 
wtrüicb nur ein auSgemacbter Sieget }^ixm bibltfcben S)ogmas 
tif er befabigt ijl. ©enfen wir fie un3 aber f^on ju einem engern ©9« 
fleme vtxfnü^ft, \>on irgenb einer leitenben 3bee beberrfcbt^ fo n'fc 
bert jte ficb ber eigentlicben t^etifcben SBijfenfcbaft; ber Dogmatil 
felbjl. ZMn nocb ebe wir ©teilen fammeln Wnnen unb 
©pjieme barauf aufbauen , muffen wir, wenn wir bie Qadjt 
einmal lebenbig anfaffen wollen, auf ben ®ei|l felbjl^ auf 
baö urfprünglicbe Offenbarwerben beffelben jurürfgeben. Unb 



*) 2(tö f)iftoviid^e aßtffenfc^aft fafen {te aud^ Gid^Ieierma^ec 
S. 2Ö0. jDanj §. 40. (&» 3020 nnb atofenf-rans* fß^U Gabler 

1. c. p. 183. sq. 

*") ADer ^amt „bt(ltf(^e Z^toloQie/' bm Smt'de OBauim 
garten sC^ruffu^) no(^ immer oorjte^en, ift offenbar entwebev )u totft, 
»enn man baf SQort S^otogte hn neuem @inne 00m 3nbegrtffe bet t^os 
lofiifien fBifl(nf)d^ftfn nimmt, ober ju eng, mena man bdruntcr mir 
bk tefH» «OH. iM tnlUiU • 0dU bc Skttt'« %ibL ^^o&au §» 60» 6L 
«Hb Co; ^ 3QL Xmn» 1* 



193 — 

foniit fommen toit auf ben ^6fidfttid)m flSoben. £)ie btblu 
fdtK £)ogmatt{ ift olfo {und^jl nur bie innere @eite ber 
aSibelgefcbtcf^te felber. @cbon bte S)arßeaung bed SebenS 
Sefu' erforbert eme ^arjieUung fetner ge^re ober beffer fetner 
SSeltanficbt, eine richtige 2(uffaffung ber fein g^njed Seben 
bewegenben unb beflimmenben Sbee, welcbe iugleic^ iai 
nQ&Tov xivovv ber (l^rtfllid£)en S)ogmati( Übtx^anpt ift*). its 
ben unb ge^re geben bei H)m in einanber auf; wie bei deinem 
^er @terbltcben. ^Cucb ein geben ber Xpoflel n)irb md)t anberS 
gegeben n)erben (önneU; ali wenn unS i^r inneres geben, wie 
e8 burcb ben Umgang mit Sefu ober bur(b bie SBeEanntfcbaft 
mit feiner ge^re befiimmt würbe, Dor Äugen gelegt wirb**). 
San} äbnitcb nun, wie auS ber ^ircbengefcbicbte \iöf bie S)ogs 
mengefcbicl[}te alS zin befonberer 3weig au§fonbert (ftel^e §. 66.% 
li^t ft^ bai bogmen^ifiorifcbe 9Rateria(; baS in ber IBibel 
Gegt, 2um S3el^ufe ber gefcbicbtlicl^en ^Betrachtung bergejlalt 
au$fd[^eiben , bap wir eine Sufammenjiellung beS biblifcben 
Scbrbegriffeft atö ben ISnfangdpunct ber c^rifllic^en Dogmen« 
gefcbicbte erbalten***). Zud) ^itx fann inbcjfen wieber mebr 
Ui bogmatif4) ) abfiracte ober ba6 eigentlid^ l^ißorifcb $ )>f9cbo(o< 
gtfcbe/ lebenbigsconcrete Sntereffe loorwalten. ^an fann näm« 
lieb, inbem man^ wie ). SB. be SBette, blo^ na^ gr6gern ÜRafi 
fen in gebre beS X unb 91. Z. (unb biefe wieber a. in 
ge^re beö ^ebraiSmuÖ unb beS 3ubent^umS, b. in gebre 3efu 
unb ber Zpoftd) eint^eilt, bie einjelnen S^ognten felbft • in 
i^rer 6htfte()ung unb Sortbilbung betradj^ten (ge^re von (Sott, 



*) Ueber bie etdentbftm(tcbe]t &diWimQteitm btefec ^Cufgabe ^tf)t 
Sd^irmer a* O. ®. 51~&5. ^oVitn bte bret erfien (Soandelten, fott 
3o(^anned ben Sti^pui geben? 

**) Sine nnc^tide Unterftt^und if^ (ter bte, kole 9)auln« ju fetner 
^olofiie 0ffommen, unb wie ftd^ feine &e^re unb bie ber ^o^e( äbers 
bauf)t jar itt)vc Sefu »erhalte» 

^*^) Ston e6nnte fretltd^ mit fdjeinbor ^Itt^em Sttd^tt auc^ bte 
fBefianbt(efle ber aXoral audfonbem, unb neben ber bibltfc^cn IDodmotif 
no^f eine Mblifcbe eittenle^e geben, »aö aucb (Siniqe get^n ^ben. 3ns 
teffm tt fp&tet |tt seiden, wie grabe in ber Urzeit bie eonbening M 
jD«0mtif(6en unb 3Sorattf4en weniger ndt^ig unb (ugleid^ f^wieriacr ift, 
Ott in ber fpdtem* 



194 

von btn engein u. f. roj; ober mon Faun md) imljr inbi: 
viüuAlijiim unti bie ^erfon alä \olä}i in i^rcm ^erbä[tnif[e 
jitm (II)tiji£nf!)ume unb bcffen gc^re auffaffcn (vaulinififeer, 
Velcinifdj«, jcljanneif^er ßtljtbcßriff u. f. f.)*J, wobei bann 
feli)«r roiebet ein gcrtfdjrciten in ber 3tnfid)t (leie j. SB. feei 
^auIuS) bcmertlicö itmai^t werben fann. Sn beiben gnUtn 
er|)a[ten wie inbc^en ein SBcrbenbel, ein not unfern ^ugeii 
jid) aUmdl)[i9 ©eftalfenbeS, unö in fofern, wenn man eS mit 
tem 2(u5btutfe nod) genoner netjmen »in, (taft einer fdjon 
fettig ^injuPellenben ©ogmatif eine aUmnIjlig jut biblifdjen 
©ogmatif jtrf) ooUenbenbe unb in eine foldje in i^rem äußer; 
jten ^uncte üufainmentaufenbe btblifdje 2>ograengef^td)tc. 
©te^t alfo glei(^ bie bib[ifd)e SSogmatiE mit bem einen gu^e 
in ber ©«gefe, mit bem anbern in ber (eigentlif^en) SJogmatif, 
fo ijt bod) ibr tSdjweryunct in bet ^iporifi^en Ätjcologie jn 
fuc^en. SSon ber btofien ©regefe unterfdjeibet fie (Ti^ burdj 
baS Uebetroitgcn einer einfteitliilien 3bee, unter weEdje bie öei^ 
einjelten StuSfprüdjc bet (Sdjtiftfietlet ju faffcn, unb burd) baS 
gemeinsam bib[ifclj:Qf)[i{ili<$e, rourauf fie aiS Zi)dk eine^ 
@anjen ju bejieifen ftnb. fQon ber etgentliii)en SogmatiF aber 
unterfdjeibet fie ftdj burd) it)re SSefdjränfung auf bie biblift^je 
Uriclt, mit gänjlictier ©eifeittaffung beä fpäter .fiirdblidben, unb 
burd) ben SJiangel an einer fitengern fpftematifdien gotm ••). 
Semungeac^t aber ifl fte aud) roieber ni(^t rein bifiorifd; ober 
wenigjtenS nii^t in bem ©inne bijtorifd), bag babci ber ®e= 
banEe be§ 'Intiquirten irgenbioie ^la^ greifen tännte. JBiel- 
mt^t wirb bei bem unmittelbar ©eitcnben, Slormalen, roaä 



•) StiMä anologeä lirge pd) oucf) im %. S. burcfcfü&rf tt : SNcUgien 
libxa^amS, aüoraifimufi , baoibifd)(, rälomoniftfie, tefaianiftbe SRfligion u. 
f. ro.T wafi frcititl) in (ritifd)« .|)in(ic&t fdiwietiofc ifi, Kut^ tritt boä 3n= 
bimbuclie im H. Z. mcljc juräd unb cctlicct {ii^ in ba£ 3{]eofi;atifd)r< 
agl. S^irmer a. O. ©. 50. 

") „3n btr Spegefe fjoben mir ütctwiegenb We Si^tung btr Cut' 
„jecticität unb Snbicibuatilät btr (ui:rprüngli(t)en) Sonn ju cttennnii in 
„b«r SDogmatil fuilien nii: bie 3bentität unb SSal)Ti;eit bis SntialM 
„IDie ffiinijeit biibn 8iid)tunaen, mit ftcttm fflemSifrin itvet üntetf^- 
„bti, m«e alfo bie leitenbeSbce in btt bitlifd)« Doomatit fein." Hfttti 
entwirfelung btfi paul. Et^rb. 4 Äufl, SBorr. ®. VU. 



105 

bie «KbcBe^ft i^er 9l«tur na^ ou^ fite tut« mit H^ ^üfytt, 
iai f^tftorifd^ Sewu^tftin f&t ben TCugenbltd in bm ^inteti^ 
^ritAb tveten, tttlb bief um fo me^/ if mt^x a fi^ bet 
biblifcl^e £)ogmattIeY femer jBefHmmnng rtü^ angelegen fein 
ti^t, bie ewigen SBa^nr^eiten ber <S^xift burcb ble iM<fyt 
^aOit berfelben Kar unb {riftig burd^leud^ten )u (äffen. 

1» SibUf^e IDodtnati! im VHfiemetnen*). 

»autt, ®. &, ^olodic M X. S. t^, 1790* 

2$eo(odte be« 9t. Z. 1800^02. Bb. IV. 

bibli^e SOUrol beö X. ;3L 1803—05. Bb. IL 

bibUf<^ fRoral be< 91. ^ 1804. 05. »b. II. 

.. Bretf^netber, 5t. ®^, f^ftemotifd^e ^bcixftiJtaxi^ Ut jDodmati! unb 
tCRord bec apo!c9P$tf4en e^nften be< ;2(. S. Spi., 1805.. Bb 1. 

CSlubiud/ ^« *&./ ttronfi^teii hH C^riflent^umf. TOtcna, 1806. 

' Stallet, (S*. 1)^. G^./ bic btb(. Sbeolo^ie obft Subai^mut unbC^rifltas 
'' ' nUmu§. QM., 'Zt;^ I.' 1813.' 2^1 IL TCbf^it. 1 1814. X6f(^. 2. 1821. 

' *it Sßette/ SB. 9X. e.^ bibltfc^ ^odtnati! X u. 9t. 2E. ober entifc^ 
fbatfttUiinQ bet ateItgton6(e$te be< ^ratdmu4y beö Sabent^umd 
ij'ii' ' itn^ bei Ut^Hfitnt^mn«. Smn ©e^rmi^e äfabemtfc^ei; Borlefuns 
.p,.. ^eiu Berli», 1813. 18. 31. 

huißAum^atttn t (StVL\iu^, 8. 8* D., Cito«nbii9< b€( bibUfc^en Sf^os 
fa^fe» 3ena, 1828. 

'€ «{n^elne Kbf^ttitte betfetben. et^rbefltffr einaerner 
biblif^er yerfonen unb ^Id^rffttteUet. 

^'' '«^cndficnbetd/ 0»S8^/ 0^CTf(o(odi?beö2(.St. mibQbmmentarilber bte 
ine|fMmf4)enSB3eiffaaattdiitb(rfh:^)0^eeem'Bet&^ 18CiO.tt.32.Bb.lL 

Bb^ntf/ 6^. S*/ b{e {HleUdton Sefu (S^xifti, cMi t^ren ttr!ui)be» bat^ 
gejleat. ^aUe, 1825. 27. 

5tleu!er, 3« 2f«/ 3o{|anne6/ 3)etru$ unb ^aulud ald 6(}nfioIoden. 
''• ' m^a, 1785; 



..i« j 



"0 Borarbetten iur blbltf^en IDodmattf »aren G^tenenfammlunden* 
Hülsemann Yindiciae S. S. per loca classica systematis theo- 
1i%i(9. Lfpfl., 1679. 'Schmid, S., CoUeginm biblicam. Argent. 
ed^2. 1676. 4. ^emlet, % &., ^tft. ü. hrtt ©ammtunden ober bte 
f^dnt< Brmet€fleaeri in ber ^DogmattY. «baOe/ 1764—68. u. f. w. -^ 
BiHlifdbe S^eolodfeen erfcbienen ^uerft oon Sad^arii. ®6tt/ 1771—74. 
BK IV. 3 2Cu9. 1786. (baau Bb V. oon BoUbort^ 1786.) -~ u. 
«OB 4^ttfnadel. 9tU, 1785—80» Bb. IL 

13^ 



SchAidy ^CJIff.4., düseitt. IL de <li69lii^Joi|Bnu.Apivtofi. 

3efu(/ ber d^ttt&^o^n ober ber aßeUmefftaf / na^ ber ^atftUm^ bc« 
(iebUttd^sSbidfCS So^anned. ^tefen^ 1824. 

'^il^er!) &/ (Sntn>l(fdmi8 bH |>attli&if4en Sf^bearfffe^ in fernem S^ev» 
^l&ttitilfe aür bttft Dodmata bed 9L 2. 3fir., 1824. 29. 3L 52.*)» 

SoTtin/ 3*/ Ifomerlimgftt £ber Ue itir(^engff(l^td^te. Sremen, 1755. Sl^Ie m. 
(oflpl« Reibet*« Kbraib(L fiBciie $itt ^^Oofoy^te unb ®ef<^id^te IX. e« il«.). 

SU €(* «R^tUr Sbrmii^ boietnbiitmbcr^trdMsWcl^« (mbrffenSteUqmcit 
üöCT fetten* Sva-, 1803— 06^ (S5t)*IV.)IL €?♦!♦![♦)♦ ^Iferaeper, Ä.J&., 
über bfe l^ol^' SSii^f^eit tutb bie itoedHn&ftgfle ajtet^obe etneS fortgefe^ten 

(in %tiftmann'i J&onbivöttfrbiub ber J^in^engefc^i^tc« ^oXU, 18t6» J6b I.)* 
Utlmann über bie Teilung beö ittr<l^enl^tflori(erl in unfeter 3ett; in bea 
tl^eoL6tab. «*,ftrft. 3a]^*l8f9. i&eftd, e. 667. SSittmann, 3*2C.^., 
aber bie ec^onblstiie ber iUnlMs^« twiqt^lgäil osf berUnibec^ (inSITgWt 
. jkitfd^rift ftir ^i(lor«SIM« ^i«' 183S« L 1«)« J^ageabad^ (SuüaU in bie 
5ÜrdM0^<^ j(^B(U(ür ioig;^(br. SbL 4^ 4.)« Gd^Uienm M49— i9|* 

' 'Pen Äem ünb 9föfel))unct ber ][>t{!onfd^en S^eologje 
bilbet bie <£ir4)engef(j[)i4)te ober bie ®e^ö)x6)U ber empirifi^ 
gegebenett SleligionSgefellfd^afit, tnner][^a(b n)eU()er bad voü 
S^rifhtd gefÜft^e 9^ei4) ©ottea auf @rben aur @rfd[^eiming 
fonunt* 

SSion ber SBegrtpbefltmnnmg ber Jt t r ^ e l^&ngt bie ber 
itirdl)engef(|)td^te ab **). SSoQte man unter Airc^e iebe fütli^ 



*) Srfi^m t a^ e 9 e t / ^» fö« ^ Chittotdeluno ha paal Se^rbegritfS« 
2atona^ 1801. fBantt, ®. ^, reine 2(uffafTund beg Urc^rtflent^umd in 
ben ))autinifc()en SSriefem S|)3v 1803. S?6$me, @^. g./ 3been aber 
ba« ®9flent be« 2CpofleI 9)autttö (in *&enfc'ö SWufeum föc SletigionSwil« 
fmfd^. III. 640. ff.). f®er^aufer/ 3. »., ©^arafter unb a^ 
lodie M Tipofta ^äluS.; Eonb^^nt/ 1810» ". 

**) Ueber bie C^molodie beS fßorted (ob )»on to xvqiuxov^ «f ««^ 
^laxij — ober oon kcliku, chilcha = S^^urm — ober wn fören) »öU ® it» 
feler (Atrc^nd. §. 1.) unb *E>afe «Dodmatie §. 388. jDaS Orflere bleibt 
bad SBa|irrd)eina^re. 2)ie 2Cnalodie fimc^ fit bie arte(^f4c OCMeittrag 



— - 1» — . 

% 

I 

gtonSgefellfclE^aft Derftel^en; fo gd6e ej nefon ber ciE)rtfind()en audi^ 
ixnt alttejlamentltdlie; ma^ottiebanifcf^e ^ircfieRgef^^tdl^te u. f» ni« 
2(0e{n bae tjl mt blofle, ungenaue Uebertragung beS £36? 
griffeS auf äufierlid^ Sienpanbted. X)er jBegrtf bei: Atrct^e b<tt 
ftd^ tnnerbalb beS 6bnßentbumi ^felbfi unb fonß ntrgenbS ge» 
bilbet; ba^er ber 3(udbrud (bttjlUcbe Attcbengefc^tcbte im 
®runbe eine SEautoIogte tfl; welc^ie bloß in bem ungenauem 
©pracbgebraucbe; n)onac|^ m^n aucb t>on ftr4)(i(ben SJetl^&lU 
nijifen ber Suben u* |; w. fprtcbt (f. oben 2Ir(bdologie) , t^re 
Sntfcbulbtgung ftnbtt £)ie Jttrd()e fonnte t>or @ll)nfluS/ unb 
jwar t>or bem bißorif^en Sefui t)on ^lajaret^ nicj^t bafein ; 
baber bte Unrecht tbun , n>elcbe bte alttefiamentltcbe ©efcbicbte 
ber a;^eo!ratie mit In bie ÄirdSiengefcbicbte jiebn (j. JB. ©tot 
berg). 3n bie ^iftprifdjfe S^)eoIogie gel^ört iene jwar, 
aber bißortfd[^e SS^eoIogie unb ^ircbengefcbicbte ftnb smeterlei, 
fte t>erbalten ftcb ju einanber xm baS SBeitere jum @ngem. 
£)ie erfiere \6)X\t^t bie (entere a(8 i^ren «Sern unb 9Rtttel{>unct 
in {tdb. f^erner aber (ann oucb bad Seben bed @ttfter§ unb 
bie ©efcbicbte ber Stiftung^ xa \!^ttt »eitern^ 3CuSbel&nung, 
ni^t mel^r ^ur Jttrdj^engefcbicbte im engern @inne bed SSSorteS 
gehören, melmebr l^aben toir btefen eine gefonberte Stellung 
angemiefen. 2)ie Aircbe beginnt ba^ n>o jt4) ber ^rei§ ber 
Sef enner aber bie ©renjen einer 9>rit)atgefenfcbaft em^eitert, 
tt^o irgenb eine äußere SSerfaffung unb ©emeinbeetnricbtung be« 
ginnt; alfo bereits jwar im apojlolifc^en 3^ita(ter; aber erß noc^ 
\^vai 2Cbfd^icbe Sefu i»on ber 6rbe* £)a$. erjle cbrijilicbe 
Dfingßfefl wirb bemnacb nic(;t unf4it^li4^ a(8 ba6 
©eburtöfeß ber d(^ri|t(i(^en Jtir(be betrautet 

bliebt nur aber ber ^zxi unb bem 97aume nadb i{l ber 
Sjigrljf ber ÄrrdS^c abjitgrenjen , foribern aud^ ber ibm jum 
®runbe fiegenbcn Jjbee ndc^. SwiWcn bem rein focialen SBe* 
griffe ; wonach bte Äird^e' aB eine ©efeUfcIroft betrachtet wirb* 
bi^.ftcb iu gemeinfomen religiifen ^xoiiiiXi jufammentl^ut^ 
(etwa wie eine 2tjTecuranigefeIlfdS)aft }u ifonomifd^en,) unb bem 



(?)rieflet au« nQeaßvreQoSf Slfd^of auö inCaxonog, @enbc au« avpodog 
lU f* wO» 2)aS öricd^ffd^e ixxXriaCa (ixxaXeTp) ent^tiä)t bem 5ebrÄifd)cn 



__ 199 ^ — 

rein tU^M\^tn, mni^ W SRi^ M ' a\>Wnt ^MVx^^ 
SnfKtut gefaxt tohb, ol^e ttntetfd[^etbtmg hti Tirnftm nn\> 
3nnem, itS ®t4^aten imb Unftc^aittt, liegt bie ti^^tige 
XnjtcDt in ber aStttC; xoenad) bte Jtin^e bie S3em>itnt4n<^ 
beS Utei^eS ®otte6 in ber Qüt tmb unttr befttmmten iettO« 
6)tn, itüid)tn, tntt(^6)li^tn Ser^ältnifftR ifl. ^te unter fc^in» 
baren' äuf&ITtgfeiten ^^ geftaltenbe gefeHfi^aftttcbe ^oxm bi{bet 
itn Seib , bie nacb ben ®efe|en geifiiger ^eibeit unb bents 
na<fy mit fnnerer 9li>(^enbigfeit fi6) entn>i(felnbe 3bee bie 
@eele ber ^ird^e; ttnb beibed l^at bie Air4^engef(|^i(t^te ini 
Xuge ju faffen, will fte önberö ein iAtn barfteQen*). 

§. 60. 

£em SBegrijfe ber £ird[)e infolge ^at bie ^rc^enger 
^ö)\^tz eine me^r iuf ere nnb eine niel^r innere @eite. ^ 
erftere unifaflt bie Stellung ber ©efeUfd^afi mö) aupen t/tn 
fon)o^(, ald }u {td^ felbft« -^ 3CuSbreitimg unb l!3ef(i[)ri&nfung 
beö ß^rijienti^S; Äerfajfung unb^^eran^ie.-— 2>ie le^tite 
berM{t4)tigt bie ^ttoidfelung bed (|)rijißd()::reltgi6fenScbeh^^ 
naä) Zt1)te, SuItuS unb @itte. 3n bem erfiem Zi^eiU toitb 
bie n)^lt(i(3()r})olifif(d()e; irt bem le^tetn bie geijilid^^^eologtfi^e 
S3etra(i)tung§tt>eife tormatten m&ffen; obQkiä) ber vmex- 
f ennbareh SSed^fe(n>ir(ung mcgen an beiben Sitten atxd) bd= 
beg ftd^ bur4)bringen mnp. 

SSSir ftnben unS ouf bem f irc^engefd^icfitlicben S3oben [eben 
me^r n^ieber in baS SSettUcbe t>erfeigt, alS innerl^atb ber biblt^ 
f4^en Bpf)äxt'j benn n>enn gietcb an6f ein gefunbeS {BibeljUt- 
bium bad SJtenfc^Iid£)e äberaU menfcblicf^ ju berädff{d()ttgen b^t, 
fo bient biefeS iod). in be< urfprungltdiien Bett unmittelbarer 
bem Qiittlxd^zn, atö e$ in ber ^olge ber %aU roax. @ben weil 
wir in ber biblifcb « f anonifc^en Qpodjt beö 91. X. bie reinjle 



18^^ ^mtxm. §. 151. 



UN» 

£)ftn6antnd ^ ®ittlidftm finUn, i# otid^ hai fBltn^d)^t int 
e&tOi^t t>nHixt, xotUfi Sertt&ntng m ber 9)erfon Sefu felbji am 
^0hmmmftfn gef(|)attt «Htb» ®em mic^ toit und ^fittttt 
tmun auf b€c ig>6(K ; ^^ fi<^ ^ »ur ftnbeti mi toieber m ben 
Qitnibd bcr fl3(deben(Kitett, beft SSBecbfiU unb SBanbdS l^eim 
flciogen. @o nrie bie ^ef^K^^IutK Sntwttfebmg btiinnt, tritt 
aod^ ber ©egenfa^ mit aU fernen Sdj^irfen ^grouft. |>tet ba6 
(^ßc^ |)ruid)p, btr ßame; bort bte SBelt, bei; ZStt. 
(Sl^riflent^um tmb SSett tretett mm buht in tin ^xb&ltnit 
itt einonber» S>ie6 fann ein boppütti fein, ein fteunbli^eS 
n&mlicb ober (in feinbli^^, je nad|^bem baS ©efe^ ber Ztniu 
bung ober bad ber 2(bßofnng oorwattet Zn bem einen ^oU 
— @ef^ic^teber3(u86reitungbeSCB^f{ent^um9,anbem 
anbern— ©efd^ic^te ber »ef^rinfunaCSBerfolgungen). 
Xber md()t im Stourne nur liegt bte Seit, andb inmrbalb im 
^erjen unb in ber ®e|tnnung. fRttten im Sl^^nt^ume felbß 
entmtdelt ft(b eine neue aSeItli(^feit; erß eine unf(|^ulbige, burd^ 
bie Umfl&nbe not^menbfge, in ber gfol^e aber getrjd>te unb 
Mbenbe* sbüi Gbriflentbum n&müd^^ M eine gef(bi4^tli(&e 
^fc^nung in Üt Stnfft, enbUc|^r (Sntmictelungen foOenb, 
^at auc^ feine &uf erli4)e/ u>eltli<^^ @eite. 2)te ®efcllfc^f{ ^at 
i^te Stellung unb ibt^ 9M^te gn t>enoa1^ren ^ nic^t nnt gegen 
Ottbere @efeaf(|)aften unb (Sorporattotien^ fi»ote gegen Snbiot^ 
buen auger t^; fonbem fte J^at auäf nitbig^ M ui ft(^. fetbfl ju 
confHtuiren — ®ef(|^i(^te ber SSerfaffnng» OBer^Sltniffit 
ber itirclie jum QtaaU, nn> \öfm einü^licl^er t^brl^iiriben; 
ISetb^Utniffe ber ^erfonen gu einanberr boS^ Jtleru9 gu ben Saien, 
beS niebern Jtlerud in bem l(^^m — ^i^rardt^ie ; tnitii) ^f)&lU 
niffe Ketnerer ©efeUfcbaften }u ber großem SRnttergefeQf^f^ — 
f(ef<l^(bte ber Aircbenffialtungen, ®zdbtn, £)rben vu f. t».)* Sti 
bet S>ar{!eIIung; Xufaffung unb fiSenzt^Iung aQer biefer JBer^ 
b&Itntffe ift nun bitrd^ouS ber polittf^^e ©efidj^tSpunct, im 
limteffen @inne be& SEBorted; ber t>oid^errfdl^enbe, unb mu§ 
e9 fein, ba bie SBelt itberaU bte glei4)t t(i» Snnerb^^lb 
biefe« !poIttifc^en , t^ielfacb gegßeberten Sbtptti entmitfelt ^xd) 
aber bte @eele beS d^rißlt^^en tü>mi idb% £tefe ®eele nmi 
gibt ftd^ nun abermatö mit tintm A6rper, beffen @to{f bem 
@efammtf örper bea di^rißli^en SebenS analog x% glei(^n)te un^ 



f ff Mb, ans ciAaitigctt 2afäim beflc|oA/ bem ^toneten im» 
g0iicfeii ift, bot Mt hmofftim. , Xud^bod 2>ogma, Jber .finb 
titS, bce @ttte, obumbl ottd bem tnnem.9>nttci^ bei S^IÜu 
^ feibß ^df cntoaMnb , ndf^nen eine totere O^att «n, 
iMbbe bwnb bie nrif enfi^^ttbe nnb.t&nfilerif^e Silbung bor 
Seit, bun^ ©tootiänrubtiuig imb JBcItdleben/ felbß bimb 
tUmotifcb^ anb ofo n o m i f ibe SSerbattniJTe bebtngt tft 3nbef[im 
itttrb biet ber SItif Mf oOem auf baS D^n innen b^vauS Se» 
fiBuiKBbe ju ridbten feto, unb fpmit u>trb bie ibeal;» tbeologif^^Cr 
bte geiftHcbe Setctt^timgtoetfe Domalten muffen, namenU 
lub in bem, iMd baö £)ogma, bie.®ef(bicbte ber £ebre 
tmb bec Sebtffretttgf etten unb bai fttt(t<b<tetigUfe S9tet 
tai b«« ®ctM fdbft bctttfft; toobvenb ft<b bie @ef(bi«bte 
be* (Sttltue unb ber infent eitte {laUül, SRincb^tbum, 
iltr<imbi<ciylin> »tebcr enger an bie jebeSmaligen ^tmm 
ter SSecfoffung anf(blte^ S>amit tft aber, nicbt gefagt, bof 
triebt oucb bte i^oitüfcbe @eite ber ilir(be lieber and einem 
ttefem leligtifen @efhbt<|>UBCt^ gefoit , nocb , baf nIcbt as(b 
ba6 3Bncrfie jnm 2beU nrieber nacb ber mettlicbnt @eite bm 
bdct^et loerben ttnne. £)ft fcbuf ber retigiofe ®etfi ftcb fettfl 
bie görm; nocb ifter aber inö&gte ft(b bie frembe, Don aitfen 
^ommenbe 9<mn attcb bem auf, nmS baS innerfie itbm ^er 
itinbe beräbrt. Sem^bnli^ fiefcbi^bt tS, bag man über ber 
einen jBetrocbtungStMf^ bte anbere t>ema(blafitgt , n)ie man 
fi<b übet)tugen Comtv memt man bie Sei^gen ber Srefflic^? 
fhn auf tiefem ®d>iete {ufammenfleUt. (@pitt(er auf beir 
einen, Steanbet auf ber anbem @ette.) 

aXit ben t>etf(biebenen Stubrifen t>on gebre, Serfaffong 
tt. f. t»., bte in ber eben na^emieferten S3ef(bafenbett ber 
Jtfhbe felbfl gegr&nbet ftnb, tfl aucb f(bon gen>tfferma§en ein 
fltabmen, eine @intbeilung bei @toffe8 in verfcbiebene Ttb» 
f(bnitte unb dapittl gegeben, afö: ©efcbicbte ber Ttu^breitung, 
@kf(bi(bte ber JüerfafTung, ©efcbicbte ber Sebre, beS (Sultuft uF 
f. tp., nebfl ben ttnterabtbeitungen (^oyflgefcbicbte, 9R6n(bSge> 
fcbicbte tcO* CK liefe ficb nun benfen, bap iebe biefer @eiten 
beA fircblicbtn Bebens gefonbert aufgefaßt, unb t)on Anfang 
bi« Gnbe burcbgef&bvt würbe. Tiüm fo fe^r biep feinen 
ttuAm |tt eefii^rung beS tnS Cinjelne ge^enben SBiffend 



Ml 

^beit fOttg, feii9tmg »tttbe bte| jb mit Idbinbfgut 2)arf!d(s 
IIISI0 beS ©anjeii f^etli4> fein. Stdine^r liegt ollen Diefen 
t)etf4^iebenen SSegte^ungen bte 6tn^eit beS (irc^Ii^Kn ®eifle* 
einer Seit tarn Otunbe, itnb ttne 6ette te(fe(ben Mnit jut 
SfSängung unb flarnn Stranf^Hntlic^g bet anbent iDie 
®ef4>t(bte bet gellste faan nur i^oQfommen begriffen werben 
mi ber ®ef(|iic|^te ber Serfaffitng unb umgeFebM; bie beS 
euftttö »id)er auS bet ber Se^re tmb ber iBerfaffung )uglei<b 
tu f. t SBenn a baber andf gu Srlet^^terung ber gebAc^tnifls 
m^|i^en.2(uf|;aj)ung gn^tcfmäßig fetn mag^ bie einzelnen 8tus 
brtfen t\a^ einanber gu be^anbieln^ fo mitf btxt) ancb mteber 
eine fpncbromfüfc^e SBel^anblnng Don ber anbem 6eite ge> 
n^änfdi^t »erben ^ »eil bun^ fte er^ bae Sitb befi firi^^licbeif 
gebend ia feiner ®anif)tit l^erauStreten , unb in i^t bie Ij^ifto^ 
nfdft Aun^ erfi in ibrer reifsten ^tbXlft erfcbeinen fonn *), 
@en>ifi ifl, bafii {l(|; in fii()r ben^egten Seitenri« IB. in ber ®efiiri(bte 
ber Ke^mtattctn , bie Trennung «m »enigflen bekpevljielli« 
gen lä^t, X9ÜI bie ffiecbfeboirf ung tan fi&rfflen ijl} »äbrenb 
bagegen in anbem ä^ten fiö) oft nur auf bem einen Gebiete 
eine ^orfe £3en)egung geigen (attn> toi^xttü) auf bem onbenif 
eiOiS feinen rtt|)igen ®ang fortgel^. 

yerfobeneint^eilitttg» 

5Dfe ©nf^nng beS ®tofft8 na^ bcn ))erfifl[)iebenen 
Segfe^üngen bed fird^iid()en Seben$ mupaber j|ebenfall§, n)o 



^} 9^ läft ft4 nt4)t Mr^len, . taf tte IDeutfdtKn eine ^otLiehe ffir 
baö :s^etlen in Siiübrifen f)aUn, w&^renb )• S3» gransofen unb ^al&nber 
bef i^en ]^tf!ont(i(^en jDarfteUunden bad 9)h}|!et; ber TCifen befo^en, na4 
freierem ?)rane erjÄ^len» «&en!e unb @pittlcr(in ben fipidtcm ?)enos 
ben) baben bie le^tere aOfife verfuc^t 2Cuc^ erinnert ft4 ber l^affer mit 
greubcn einer SSorlefuno Don6(ileierma4)er über bie Univerjfalfinien? 
^tWdftt (im SSStnter 1820—310^ in »eld^er bie 2Cbt^etlttnd m^ ben gd^ 
(^ WQfid unb nur bie nadft §)enoben ben Stammen )tt einem (ebenbi0en 
Oemilbe btlbete. 3ebe SBeife $at inbeffen i^re IBorjü^e unb if^ve 9tadis 
tl^e, haf)tt fid) eben beibe er^Anaen \oUen. gör ben Xnfdnder b&rfte 
fid^ bie erftere me^r eignen / für ben Gereiftem hie (entere* SgL ftbris 
aend e^Ieierm. §. 150. 151. 159. 161. 162. 163. 167» ff* 



1 



36« 

fie ffaittfmbrt, no^ t)on ber djronotogif^m ®ntl;ci(img in 
gjcriobcn bur(i^fd)nittcn TOftbcn, ttßju bic epod)c errcgcnbcn 
unb auf baS ©tmjc bebeutfam einnjttEenbm Seßcbent)ei(% 
m"cl)t aber bie Äußere *Si)mmetrie, ober für bie Äicdje mta 
orbnetc (Sreigniffe bcn SJIapftab angeben muffen. 

S5ie einttjfilung nad) Safjcljunbetten (Senturien) ijl ffit 
9Ro6beim beinclje allgemein (tufgegeben roorben. 3&t liegt bjä 
^Jrindi) ber öugetn ©ijmmetrie jum ©cunbc, imb Cicftä 
^rineit) ifi aUctbingS feinä, roaS fid) luilfenfi^aftUd) red)tfetti: 
gen liege. S)oä} tonn Bon bet anbetn Seite au^ nicbt gej 
läugnet nerben , bog bi^roeilen au^ mit bcin Eintritte eines 
muen Saljr^unbertS (j. JB. beä 18.) filiglid) eine epodje gegfi 
bcn i|i*). SBo nun aber überhaupt bie Spodje anjnncljmeii fei, 
«jeldfe eine neue ^eciobe einleiten foU, lä^t fitfe im einjelneti 
apobiftifdj fd)i»er beflimmcn, fonbetn mcifl nur annäbernb. 
aSenn ©djieiermadjer (§. 165.) fagl: „bie lei^tigfien 
„epodjenijuncte feien immer foicbe, bie nidjt nur für bie 
„Functionen beS 6i)riftent[)umS ben gleii^en Sertb fjabtn, 
„fonbem oui^ fuc bie gefdjitbtlidje @ntitirfelung außer ber 
„Ätti^e bebeutenc finb," fo bürfte bod) — fo riditig bet 
®iunbfa^ im 3(IIg«meinen ifi — batauf l)ingebeutet werben, 
mie bie SntniäelungSFnoten an bem einen £)tte ftül)er l)eraud: 
treten unb fic^tbar roerben fönnen, alS an bem anbern, unb 
wie baijer für bic Äircbengefdiicljte fdiiretlid) bicfclben (S^oä}tn 
gelten (innen, mie für bic Scltgefcbicbte. ©ie ^ibbongigfeit 
Ben ber SEbeo'oaif» 'i roeltbet bie Icgterc in ftüijetn 3eiten 
erhalten routbe, modjte fdjulb fein, baß gEwiffe grofe Qx=- 
fdjeinmigcn auf bem teltgi6fen Qiebtete, roie namentUc^ bic 



*) „(Sint gefdjiilflidje I^arffeaung narfi 3af)rl)un&(ct(ti nnjut^eihrt, 
„ftat feilte UnbequfitilidjEtit, ifflit (einem fdjneiben ficö bie f&tnebin^dtm 
„rein ab) ffilenfdien leben unb ■^anbcln flteift atii einem ine onbecej aber 
„alle @int^eiIungSaränbe, icenn man fte genau befielet, ITnb bo<^ nut non 
„einem Uebenoieoenben detnencmmen. SeioilTe aSirtiingpn jerßen fit^ 
„enffftieben in einem fieioijfen 3al)rfiunbette , obnc baS man bie Seibe- 
„ reitung »ectennen obee bie Sa^ioittung Uiignen m6(^te." 
gorbenl. II. @. Itj9. 



te." (Süb^ 

1 



809 

®c6tnt 3eftt. flObft l*i& Me fflefiMmiatfön, M($ Ali* iMD^ei 
fdi^icl^tlidi^e S))Od(^en betradS^tet tourben. X)a9 ftnb fle nun freu 
Itd^ fär bte tiefere l^tßorif^^e fReflmtn, abet nt(|)t fär bte m^ 
mittelböte btfforffdjie tfnfc^öming *)• S5ie n)elt3ef(bt4tl{<l^e aStt^ 
fung beS (S^rtfteit^umS jetgte fl(^ bebcutenb fp&tet^ mit bem 
Untergänge bed »ejb6mtf(ben Aatfert^umS; babet ^ benn 
mi^ btefed Sretgnt^ eber }u einer n)eltgef4^tc^tlt(|^ Gpoc^e 
eignet, a\& bai unmittelbare t(uftreten bed (Sbnßent^ums in 
ber aSBett, n)eld^6 bagegen f&r bie Air(|)engefcbit|^te ber not 
tnrficbfle Xnfang ift. TUWi^ Der^&lt zi {t(b mit ber Stefbrs 
motiom S)ie |H)Ittifdl)e Umgeftaltung (Suropa'9, bie freiltcb 
mdf mtttetbar burd^ fle beförbert n>urbe, tritt erft mit bem 
n^e{t!pl(^I{f(^en f^ieben in bie erfd^einnng^elt, ba^ biefer 
fär bie t>oIitifcbe ®ef(|ii(^te Md) me^ SSebeutung b<^ben muf , 
al& bie Steformation; ro&fyxtnt> er hingegen auf bem (Sebiete 
ber 4ttrd[^gefcbi(|rte ber lelgtem an SBid^itigfeit nacbftel^t eben 
fo gibt e9 n)ieber onbere, fe(b(} religi6fe jBegebenbeiten auf bem 
@ebiete ber allgemeinen ®z^d)x6)U, rolt ). fß. Wta^omtV^ Tluf» 
treten, tie, obtvo^l bort (Spod^t erregenb, boc^ fAr bie ^ircbens 
gef(|^(bte nur eine untergeorbnete Jßebeutung baben bärften 
vxib beren golgen erp fpdter für fte bebeutenb »erben. 

Sie t>erfcbtebenen ^eriobeneintl()eiIungen nun im @in)etnen 
anjugebe;!, gehört ni^t bi^^^^* ®^ ^(^( iß gen)iß: am 
fd^neOflen xoixb man ftd^ immer aber bie (Spo^m t^ereinigen, 
wzl^t m ber Z^at am meiflen biefem 9lamen tni^pKt^, 
nn\> bei n)elc^en baS eine Seit umgeftattenbe ^omznt auf< 
faÄenber SBScife'in bie 2fugcn fpringt. ®o ifl bijr Uebertritt 
Sonftantin'i }um (Sl^riftentbume unb bie bamit jufammenbim 
genbe ßinfü^rung. be^ Qi)xifttnt^\xm9 atS ®taat0religion um 
flreitig eine 6ipodf><; wenn man a*x(i) über bie elnjelne Sabr* 
jabi (306. 311. 325.) ungewifl fein fann, mit welcber man 
bie neu^ ^eriobe beginnen j^affen will. Sben Jio unflreitig 
bittet ©regor VII. einen micbtig ^tt^oxxaitnbtn ^unct in 
ber entn)l(felung6gef(bicbte t>a .^apfft^ittm« unb fömif beSie* 
tilgen Snjiitute§ , an weld^em jugleic^ ba8 Äird^ent^um b« 



♦) 2)aö ^ri|lent]()um ifl fmllä) hit Xnöct ber alten unb neuen Sßelt. 
2(bcr bie 2(nöel felOfl i)at wicbcr einen JDurd)meflfcr — t)on 3«^^ttnberten ! 



t04 

VatttMttti J^^t ttnb vMiO) tovA ^tttianb I&tt^nefi, baß 
bfe itir^etttrennung bti 16 Sa^r^unbertS tme Spocbe fär bie 
iSe^anblung bet ^rcbengefcbtcbft fowol^l t>om fat^oUfc^ett^ oK 
twm t)rotefi:antir(|)en*@tanb!punctt au8 bilbet; obtoobl fät bie 
Aütboltfen.mebt baS tribenttner (Sonctl ber 9tt4^tpunct fein toixb, 
aB bie Stefonnatton felbfi. Scbtoietiget ^init^tn toixb eS fein, 
iwifcben (Sonftantin unb @regot einen ober mebrere mittlere 
9tubepnncte ju ftnben, bie flcb VSit mit gleicher IBereittDiUigteit 
gefallen liefen, inbem bie Sinen biefen, bie Znbtxn ienen t)ors 
jiel^n. (®regor ber @tof e unb ^arl ber ©rope n>erben ges 
wi^nltd!^ angenommen.) Unb eben fo tjl a fcbwieriger, jtoifcben 
ber Steformatton unb unferer 3eit eine Gpocbe ju ftriren, n>enn 
glet4^ TtEit äbereintommen mäffen, baß mit bem Umfcbn>unge 
beS 18 3obi^^unbert9. irgenb eine Arifld eingetreten , bie ft^ 
ober nur f(bn)er an eine einjelne marfante Srfc^einung atu 
fniyfen I&ßt, ba melmel^r eine SRenge t)On Elementen jufams 
memoirften. ®omit n)irb alfo tmmerbin bie ^^ftfleHung ber 
@pod[)ett einigem @(|m>anfen untem)orfen fein, mi aucb fät 
bie SBifenfcboft feinen Sl'acbt^eil ^at, fobälb man ftdi^ nur bet 
Wt^mtntt beutltdi^ bewußt ip, tim u>etd[)e baS ©onje ft^ bri^t 

§. 62. 

Sie Srforbemtffe ju einer gr&nbItci()eR unb fruci()tbarm 
SBcljanblung ber Äird()en3ef(][)idi)te finb : 

U un))art]()eüfd)e 2CuSmtttelung ber %^at^aä)m an8 ben 
t>orIiegenben £lueUen unb S)ocumenten (^iftorifi^e £ritt{) $ 

2. unbefangene 85eurt^Iung beS l()ijlar{fd)en ®taffe8; 
naci^ bem ®efe|e ber niebem unb l[)6^em ßaufalitdt (W^- 
rifc^e ?>ragwatif) j 

3* lebenbigeS Snterejfe fiir baS 6][>riflent]^um; unb em 
bte Srfd^etnungen befetben aaä) in if^rer Entartung nad) beut 
d)rijilic3()en SRafljlabe »iirbigenber ©inn (reügiöfe SBei^e, 
»^getfterungX 



ffOH • 

i. 6$ t)erflc|rt jl(^ Don feH){}« tag. nur t>on bem ©tHbtim 
m feinet SSoHen^ung (t)er SSirtuojttdt) ba^ genannte in t^pOem 
SKafie geforbett n>etben fantt. ®iep gilt nammüidf t)om 
£lueQen|}ubtum *") , bad bem Znfin^ nur in einem bef4)rdn& 
ten Umfange jugemut^ct n)erben barf , unb ^ojü i^m iebem 
fand etfl ^Bearbeitungen bie SSa^n ju bre^^en l^abem. JBgL 
SRet^obologie» * 

SBa§ nun bie. bei ben £luellen aniumenbenbe AritiC be» 
trifft, fo.iji biefe eine bop))e(te. Sinmal faßt ße. in %en 
S^unctionen mit ber e):cgetifcben ^ufammen, inbem fte t^ mit 
ber 3Cut^entie unb Sntegritdt ber ^iflorirdi)en 2)enfm4[er ju 
t^m ^at, beren {le ii6) bebienen toiU.. £)iefelbcn ©efe^e, n>if 
bort, gelten bier. S)ann aber tritt. jur JpbU^Iogif(!)en . noc^ bie 
eigentlicbe ^ijlorifc^e Jtritif im engern @tnne biuju; benngefe^ 
auc^, bie £lueae fei dd|^t unb unt)erborben, fo fragt flcj^ feme^r 
ob. \U m(^ juperldfftg? **) 66 fragt ficb, ob ber ©dS^riftjieße^ 
feiner ganjen ^igent^ilmli4)feit; feinem ßbarafter, feiner JBiW 
bung, feiner dußern 2;age nad> bie SBa^r^^eit b^e fagen i&m 
nen unb ob er fte l^abe fagen tpoUen. S3eibe$ ifi mit Um 
^rt|;ei(i(bteit m unterfucben ;. unb bamacb ber äBertb ober 
Untoertl(> ber £luelle im ©anjen , unb bie 3ut)erldfftgf eit ber 
3(ngaben im ©njelnen ju befümmen. Sine ^aä)xiö}t, bie 
auf fiebern 3(ngaben eined 5ur)erldfftgen Beugen berubt nennen 
toir eine i^erburgte; eine, ber biefe \>oüt Sefidtigung/ man« 
ge(t, eine jn^eifel^afte; unt^erbärgte, n>obl gar t)erbdc^tige. ^eif 
n>aire l^ijlorifci^e S£aft n[)irb fic^ thm fon^o^I wx S^if^ntnt^ 
(@£e)>tici6mu63/ atö t)or Unfritif (bUnbem 3Cuctoritdtd» unb 
gegenbenglauben) |)üten. 

2. Hn bie ^ritil rei^t ^d) bie ^ragmatif. 33(of e be 
toa^xtt Sr)d^lung ber Z^^aiHuH, ol^ne eigene Verarbeitung 



*) m^ eWeierm. §. 156. 157. 184« 190. 

^) Ob unb in welcbem Umfange biefe ^ifloctf^e Jtritü oitc^ bes 
rettö bei ben bibtifcgen ^d^riftfleUern in 2Cntt>^nbimd Vi brin^jen fei, b^ngt 
mit ben )>erf(biebenen 2Cnftd^ten öbec 3nfpti:ation iufammen. SebenfaUa 
abft ftimmen %Ut bam Aberein, baß hk Sttitit M außecfübonifcb«!! 
Gcbriftfteaem freie «&anb baben muf» %üä) !ommen ^ier fcboil fol((e 
jum 2$et( unlautere SBetüedgrünbe in SSetracbt, bie wit, o^ne ber 'Kuctori« 
t&t bn: J^eit €k|^n^ $u naf)e }u treten, auf biefe niemals amvenbeii bfirfen« 



.»06 

6eä ©toffe« unb Sut^at beg Urf^eilö, i|i Vit Jfufgabe eine« 
guten 6|)roni|len *), Utbte biefem jtcljt aber bet ^iilorifer. 
Sie ©efc^id^te tfl ein lebenbtge^, jitfcmmenl^än^enbeS ©ätije. 
Sil ber ©egenwatt fpiegelt ftcE) bie ajergangenljcit, forei« iii 
jener roieber tie £timt ber fernften äu^unft liegen. Iier 
ginjdne ifi ein ^robuct feiner Seit, «nb biefe reicber i|t 
burd) bfiä ^ufnmmenirirEm oieler (Jinjelnen beflimmt. e&en 
fo ^flbcn wir gefEljn, roie SSoitäthümtictifeit, SJerfaffung, 
Älima u. f. nj. auf baS innere Seben einiritfen, biefeS ober 
a\x<Sj »ieber feine iRüdreirEuiig nadt aiigen Ijat. ©o fc^lingt 
(icb benn burij} bte ganje ©efdiidjte, b. Ij. burd) bie seitlictie 
entmirfeüing ber motalifcljen SJelt, roie burcf) bic rÄnmlic^e 
bet (>ö^ifd)en, eine unenblidje Äette üon Urfad)en unb SJir: 
hingen; unb biefer Äette nai^jugelien , JCiipoß «nb ©egenfiof 
no* bcn ©efe^en ber fittlid)en ?)o[arität ju erlennen unb ju 
Berfieljen, i(t Ttufgabe ber gefcIjicbKieljen ^!)itofop!jie ober btä 
lÖißoriftljen ^tragraattSmuS. SBir untetfdjeibcn aber ein bof; 
iselteä ©efe^ ber Gaufolität, ein nicbereä unb ein (jß^eteä, ein 
miltelbareg unb unmittelbare^. Sebe contrcte S^atfaetje näm: 
Iic|> erfc^eint unS jum ZijtH aiS ein ^robuct äug»:iclj nacii^ 
iDeiäborer, medjonifdjer Urfadjcn, mobei aba nidjt ju »ergcf:; 
fen, bflö biefeä Urfädjlid)e felbft irieber SBirfung üon anbem 
Urfacben ift, unb bog baä neue ^rüburt and) fdjon wicbtr 
bie Qaufalitöt jii «bcrmalS neuen SEirfungcn in fidj fdjEie^. 
■JlUen ben einjelnen, fidj fclbii unter einanber boltenben unb 
flü^enben Ätäften mug aber eine UrEroft jum ©runbe liegen, 
in ber fie it)ren öbfoluten, iljren [dj[e^ti)in legten ^altpunct 
ftnbcn. JSeibeS tommt nun bei einer ädjten ©eftftidjtäbetr«*; 
tung in Sicdjnung. ®ie atomiflifdje iSBefeaubtung muß mit 
bet b^namifdjen »erbunben »erben, rocnn nirfjt auf biefe ober 
jene SBeife SinfeitigEat entfieljen foU. 'KUtä auf fdjon bclanntt, 
gegebene, empirifclje Urfai^en üurüdfijljren unb audf bog (St6§le 
QUg bem kleinen, bog Urfprüngtidje auä bcm ®emad)ten unb 
®en>orbenen, baö geipig giotbroenbige unb greie auS bem 3u- 
fäüigcn unb SHJillEürlidien , mit einem Sfflorte bö5 geben «u& 
bem Sobe erElären reoUen, ift Eletnli^, geipioS, nbgefdjmatft! 



•) Utber ben Untetft^ieb fcet ß&ronif unb ber &tW¥t f- ®i^l- §■ IM- 154. 



80T 

@o rotnn man bte 3Cu9teeiMng t^rt fi^fleni^mAtirben 3 
er^ 3<tlS^rl^Qnbf tten rindig äbfßngiQ maöftn tooUtt tom po* 

JCa#mt»erIegenl^eiten einfgex Saiftt, wn ben guten ianbfhra^ 
im Stellte n. a. m., obtt bte 9lefbnmitifm Don einem ttnbebetb 
(enben 9Rin4^fhette bei: 3(ugoßmer mit ben Stanicidcanent ; 
benn baf au^ bem «Kleinfien nt(||t feiten bod @rifte tomme^ 
ift ttttc (ctieinbat^ koeit baS mat^matifid^ Aleine benno^^ f^s 
(ffi^cf^ gleid;^ grogi t^. .91 nr ouS ber Sichel lommt ia bie 
&di^e^ nietet auc^ auS bem Sonbfome ober bet ^feffenm^ 
91 nr Otts bem auf ber J^6>e ffd^btlbenben: rnib' unter 
lefKmmte mtäfanx\dft @efe|e gefielften' ®t^ebalk em>ddHi 
bie riefenl^afte SoDtne, nic^t aud {ebioebim Sf^den^ ber «uf bie 
flaöft, ebene (Srbe f&nt Vbet eben fo n>enig M man bie 
.iufem^ iuf&Uig fc^nenben ttcM^ äberfd^n foQ, eben fo 
«Knig barf man.fte 'äberfe(|en unb t^emact^l&ff^en, Tdki, mit 
Uebergel^ung ber fSKttelglieber, nur auf eine gel^mni^iooae 
^runburfacbe iuf&df%en nudlen^ ^i^ bie @>ef(|)i(^e ju einem 
ääubergatten mod^, }n einer lat^nm magica, aW welcher 
lauter unverbunbene ^ r&tl^fellSKifte ®eflatten auftauc^^, utib 
iQitber i9ie im 92ebel verfc^witiben. ,,6tn flacher Ao|»f, fagt 
•t^ber treffenb, fte^t unb reil^ in bet ^efcbi^tt nur faota, 
:im 1» et breiter Stop^ fucbt in i^r SRtroleL'' . jDieSa^r» 
Ifttt liegt audS^ ^er in ber IBHtte« ' > 

y . Son ber fhragmatif i# att<^ bie fittli<l!^e SSeurt^itung 
ßm 9)erfmten uhb Sitten in ber @ef(|^i(|^te abl^ngig. 9u4> 
-^ec ifi ein boippelteS (Srtrem }u meiben. S>k, ml^ aUti 
tiK&ren kooDeU/ bie 2Ctomtften finb aud^ gen)6l^n(rd^ bereit, an 
dieff ben flttlic^en 9ta|ljiab i^rer Seit ju tegen, n^obei bemt 
manc^ (Srfd^einungen }» IB. bei fRittetalterS^ n>ie ba6 9o(pP 
H^um, ba& äSoncbdn^efen ^ bie Jtreuijäge , äbe( n^egf ommen» 
Ttabttt, V9di)i bie @ef(l^i(|;te - lieber 9on einem großartigem 
@ta»byuncte au8 alä ein md^ tM)rau6befiimmten ©efe^en fi6f 
f^tfottenbed SBerl bed maltenben äBeltgetfte», glei(i^fam att 
eine fVoefie @otteö ouf fidf^ felbft betrachten, lieben aQe 3ure<^s 
nung auf I unb bie ©efcl^ic^te wirb- i^nen blofi ju einem* aber* 
maligen 9laturleben, nur auf einer l^o^ern @tufe be$ jDrga« 
nit^muS, 2)arauf m^d^te ber (ob m^ ober i&bel i^erßanbene ?) 



I 
I 

I 



' ■ Ä98 

©11^ ^egcl'ö fjinauölaufen , iaf clleä, waS ifl, audj tbtn 
fcarum gut ift. Sn bcr SRttte nun jwifcfcen betben ertremen 
äbt bie iva!)re @efd)td)täbetrß0tuii3 iiUcrbingä reo itid>t baä 
SSeMgenctjt , tnoju i^t boc^ bie 3cten fehlen mpc^ten, iventg: 
jlenS eine etnfie, glci^roo^t befcbeibme xp/oi;. Sie legt ben 
fitftii^en, unb jnjat in ber Äitcbengcfdjidjtt ben fittliclj=^ti(l: 
tidjen 3Ro§(lab an bie SBcurtljeiluns , iinb Dctglricljt fo fort: 
roäljrenb bie oufgefunbene enb[id)e Grföjeinung mit bec Sbee 
felbft, ber abfoluten. SuS Urtfetil abn gilt ber Ä^at, ber 
erf{(!einiing felbfl, nidjt bet ^erfon. 2efetereS ffellt fie, eben 
«eil fie rom tbriplidfen @tönb»!uiicte öuSgcljt, bcm einjigeii 
fflje(tenri($ter, bem eroigen, onöeim. ©o j. Jö. erfdjeint iljt 
Dom rein eßangetifcljen ©tönbpuncte m^ baä *Pflp(!ibum an 
fii$ aKerbingä ali ein undjriftlidjeä 3n(titut, unb fie »etfi 
na^, roh fit^ baS Unreine unb Uncbrifilicije bem einfod^ Qi)tifi= 
liefen, ^))ofloltfd)en aUmäbltg angefe^t tiabe. ^emungeod)t aber 
roeiß fie fid} beifen. jcitlicije @r|'cl)cinunt) auä) ntebtr auä ben 
Scbingungen unb Jöebürfnilfcn ber Seit, auä btr ganjen &t-. 
paltung bec mittetaltetli* > abeublänbifc^en (germonifcljen} ®tlt 
öuf eine SBeife ju erElaten, weldje baä Urfljeil gor felit mil; 
bett. Semna^ Ijutet fie fidj alfo ourf), j. SB. ober einen 
@iegot VII. ben @tab ju brecf^en, tpeil biefet einmal in fti: 
ner Seit auä) nicbt anberS, als nad) iljr bturtbeilt werben 
tann; roonaä) ixt bann (inbet, t^a^ er, mit SnnMtnilll., JBo-. 
nifaä VIII., ■^tleranber VI. uerglidjen, immer nod) ein felfi 
ttefflicljeE ^op|J, ja fogar ein roaEjreS ^apfiib^al geroefen, »et 
bem mon jule^t bo^ — SJcfpect fiaben mug. Ucüerliaupt 
wirb eine tiefe«, TeligiöäifitUiclje Setradjtung ber ©efi^ictte 
je länger \t me^r auf baS tröftlictje £KefttItat gefiiEjrt roeiben, 
ba§ ber ^rrttium fid) immer nur a n ber äBa()r^eit finbct, bug 
bie @iänbe bem @uten unb ber IQIigbrauct) bem göblidjen unb 
Unfdjulbigen fi(^ auffjeftet unb erfl alimd^Iig mit i^m oer; 
mäf)lt; alfo bag eä looljl nur in ben roenigflen gälten ber 
ißoäljeit, ber ©djleititigEeit unb bem ^jtiejlerbetruge gelungen 
fein mag, oon öorne ^extin tuxä} baß Sierbreiten ber ginjieinig 
baä gic^t JU »erbrängen '). 

*) ®o läßt fitf) ja natiiucifen , wk ;. !S. baS ffletwantdn ber CWc* 
;)Iirtacf!rafen ju @e[bbu^en im aRittelnd» juecfl bi'e ^o^f ani^bifflgung 



209 

Zu^ jener Stieb; }u ben Stfcf^etmmgen bet ©egentoart 
bie SSotbtIber in ber SSergangen^ett ju ftnben , tptrb burcf^ eine 
gtoflavtige unb d(|it wiffenfd^aftltcbe ®ef4)t(|itöbetra(btung \>txs 
{Idnbtg befcbvdnft werben; inbem bie ©efcbicbte nie gemigbraud^t 
toerben barf; ben iebedmaligen , oft fletnlicben Sntere^en beS 
3(ugenbli(fed; ben leibenfcbaftltcben 3dnfereien unb ^latf4)ereien 
M JSaged al9 orbia pictua ju bienen, aud bem j[eber naä^ 
aBiQf&r einige Silber Qoon ^faffen^ 3efuiten vu f. to.) I^erau6$ 
grif e, um ba6 $u6licum auf bem litterarifclien Sa^rmarfte ia^ 
mit ju belufligen, unb bad SRütbcben an bem einen ober am 
bern @egner ju fublen. 3(aerbing8 ifl bie ®ef(^i4)te bie ge^« 
rerin f&r bie @egenn)art. Xber n>obI toerftanben^ bie Se^re^ 
rin, niä)t bad lof ette, aQjeit bienjifertige J(ammermäb4)en, 
bereit bie £)inge grabe fo berauöjuyu^en, toit fte Effect ma^ 
^en auf bem j^b^ter. SHe Bebrerin oerbient 3(d^tung 
imb »erlangt iwr oUern jene emfle^ ruhige Stimmung unb 
fBerfaffung bed ©emätbe»/ bie bem lernbegierigen iiemt. 
isir foQen ibr geboreben, fte nicbtunS'^); fonfl tpirb baS 
tte))^i{io))beIifcbe ®fxüijltin ftcb bew&b^en , baf, toa6 fte /;ben 
9ti^ ber Seiten '^ nennen , ,nic|it fetten ;,ber ^erm eigener 
«etfl" i% 



•mt 



M Jtlerttd tt^lilt, unb erft f|)&ter }um XMof d^^l^au^t irurf),e/ !eme^ 
^ivtdft 9ibn eine oon 2(nfan0 an fd^it bettd^mU Stnonifpeculatton be( 
iUr(be tt>ac Climen fo ding bie iblc^entstiebund au6 einer unfc^ulbigen, 
frommen TUnQfUväitat t^ot, unb »arb etil fpdt^r ju einec «(anb^abe 
f opt^tfc^ec Zi^vamiu iCud^ ber @6(tbat war erfi 6a(be freier ^nt^attuhg, 
tiM ®redor würbe ti ^aUn Metben lafen , i^n ald ein Soä^ aufjuteden/ 
Wenn er feinen <&alt in ber flttlti^en SHtc^ttmo fBieler ber JBeffem gehabt 
Vitte. 

*) €{d^Ietert»ad^er §. 15S» 3Cnm.: ,3i< im gemeinen {eben, fo 
,,0114 im milTenfcbafta^en Qkbiete t>erfdlf4t tia oufgetedte«, felbftif(^g 3ns 
f/tereffe, mtt)in aucb jtbei. ^art^eiwefen am meifien ben gef4)t(|tlt(l^n 
,fBIt(f»'' ^dl« UUmann a. £). €$» 677..: „(Betahe in einer t)on ^ars 
t^eiungen ben^egten Seit ijl nid^td t>erfä^terif(ber/ aU au4) bie ^tflorifc^e 
^orf^ung nur ber ^)artbei unb bem SnterefTe bed Sageö bienftbar gu 
/,matben, »ett bief, n>enn oucb ni(bt auf bie ^auer, bod) f&r ben TCugens 
„blicf 9(ubm unb SSortbeU ft(^ert SQSo aber bief ber.SaU it!, toixh e6 
,/ au4 mit bem gri^nbUtben unb umfajTenben £lueUenftubium nic^t niei 
//Oitf iid& ^aben" u» f. ». 



ff 



210 

^xi bem S3idl^gtn l^ngt aber tbm iamm an6) bie 
btttte ^vbermtg beS ^oragrap^ aufS genatiefle iufammen. 
£&ngere Seit tft atö ](^6(^fte SBet^l^ett be6 ^tflortfc^en Pragma- 
tismus ber @ag auSgefprod^en nDorben, bev ^ifioritet atö fol^ 
4)er burfe feiner Sleligiott angeJ^^ren, unb fomit fei and) bie 
^ird^engefdi^i^te bie befle , loeld^e am koemgften Sorliebe für 
t^ren ® egenfianb . Derratbe. 7in ber gefieOten ^orberung ifl 
in fofem etn>a§ SBabred, alS man mtter ber Xnbanglicbfeit an 
eine 9{eligien eine blinbe unb unbett>u^te Derflebt^ nid)t aber 
eine freie^ hmn^tt. Um ^ur le^tern ju gelangen, iß allerbingS 
noti)n)enbig , ^d) auf einige t2(ugenblid(e ober bie SIeligion ju 
fleUen, bie man betennt, um fie bann unpartbeiif^ neben an« 
bern ju beurt^eilen; unb audb n)ir glauben, bafi ber, noel^^et 
Ht ®ef(bi4^te einer Sieligion funftgema^ barfieaen n>ill, biefen 
$roce|l fc^on irgenbwann bei ftöf t)oQ}ogen b^^ben muf . Sß 
aber bief einmal gefdf^eben, ifi er aber feinen ©tauben mit ft4^ 
ins Steine ge!ommen unb bat er fld^ beS belebenben f)rinci|f>d ber 
\>m tbm bariufteOenben ®t\dfx6ft€ bem&(btigt; fo f^at er fttb 
bann beS iBefenntniffeS Md) nidft i^ibi^nb ber ^arßelbtng 
ju fdE^amen, fonbem ottf bent n)Db(ge))räften ©runbe ben 
$Bau mit iener finnigen £unßlerliebe aufjufubren , bie in 
leber S)arfleIUmg ein in feiner Xrt SSoQenbeteS er^bt. S>ie' 
fem b<^tmonifd^en @treben gemd^ noirb er jmar himBtoc^^ 
bie SEb<^tfad[)en nadS^ ^Belieben .beuten ober entfleHen ; aber er 
wirb aud^ bie gef)ler unb ÜRangel, bie ibm in t^rem gebörigen 
SSerbdItniffe jum ©anjen begegtten, ju faffen unb bie fielen 
2(birrungen t>om rein ^btifilicben , bie {I6renben @rf4ieinungen 
beS 3(berglaubenS^ ber @d)Xoaxmtxd, ber ^ucbefei unb ^errfd^« 
fud)t auf ibren Urfprung jurödf juffibren wiffen» 2)ie twm 
.©eifle &)xifd erleud^tete @ee(e ijl ber Rare, t)on feinem SQandft 
ber 8eibenfd[)aft getrübte ©piegel, in welcbem fid^ baS äBilb 
ber ^ircbe {mar nid^t ol^ne Sledfen unb Stunjeln, aber grabe 
fo borpeUt, wie eS ip; »dbrenb ber falte SSBeltftnn ni^t fet 
ten in bem ^oblfpiegel eine« in ber Z^at au9gelS)6lS)lten StvpftS 
unb ^erjenS nur baS Serrbilb ju einem ttrbilbe auffangt, bo« 
er nicbt fennt*). 



*) SU tiefe 2(nit4)t pktiftifd) , fo tr6jlc i^ mic^ nm »tttc ^x^tt^Xi 



— «11 — 

^tmna^ !(nnte atfo nur mQ^xi% unt> jmar ein (Sf)xi^ 
naä) t)oIlcr ttcberjeugung unb ©cftnming, eine Ätrd^engefe^ic^te 
geben? SCDerbingS, fomie wir in ber ®:e9cfe gcfe^n l^a* 
ben, baß nur ber bie ©cbriften beö 91. 5£. ju »ürbtgen 
tt)iffen tt?irb> ber ettt)o6 2(e^nlicl[^eS »enigjienS t)on b e m ©eijle 
in pdf) tragt, ber bort ficb auöfpric^t. 2(ber wie? @o tjer^ 
mag alfo aud^^ nur ber äßa^omebaner bie @efcl^icl[)te be$ 33^ 
lamö barjujJeHen , nur ber 3ftaelit bie ®t\d)iö)U ber 3uben, 
nur ber S3ral^mane bie inbifcbe, nur ber SSonje bie (l[)ine^ 
fifc^ 5 laipanifc^e SReligionögefcbicbte ? 2CUerbing§, fobalb bewies 
fen.tfl, baf Äeiner ben 3)ia^omebani6mu§ , 3ubai6mu§, bie 
SReligion beö go unb JBubb^a in itd[) nad^conjiruiren fonne, 
e\)nt felbjl Sube, !Btal)omebaner, ^cibe ju »erben. £)aS iji 
aber thtn ber Unterfcbieb , baß baö 6{)riflentl&um aB bie lj)ös 
l^ere Stufe bie niebem in ^id) begreift, wdbrenb baS Umge* 
feierte nid^t ber f^aU ift. S>tx SSeweiS aber, bafi ba§ Qi)xu 
ftent^um xoidliöf bie DoQfommenfie (Religion fei, gel()6rt in 
bie 7(f>ologetif , xi^ld)t jwar einerfeitS felbfi auf ber ^irc^en« 
gtfd^i^te rubt, anbcrerfeit« aber a\xä) ju i^r »teber ben @d)lüf« 
fcl gibt £)amit foU inbeffen nic^t geleugnet fein, baß ein« 
gelne ^artl^ieen ber Äirc^engefc^ic^te aue^- toon foldj^en brat) 
uttJ> 'tud[)tig bearbeitet werben* f6nnen, weldj^e bem d)xißu 
d^ £ebenS))rinci)> ferner ober fogar feinb(ic|^ gegenüber 



mt tneinem tcre^rten Cel^rfr 91 c an ber, ber biefen SJorwurf frcllit!^ fd^on 
oft ^at i)bxen mfiffm^ aber a\xä) wetf, was baran tfl, fonbem anberer« 
fdtl au^ mit meinem nid^t mtnber o^ttebten Setter ® iefeler, ben boc^ 
ioo|)(9lümanb einer pietif!tfdi)en SRid^tung seilen n>trb unb ber nichts beftomes 
ni^ier §♦ 5. feiner Äird^enflefdS)i(i^te fagt: „baö 5aterefl[e für <gine fir^^ 
^ lid^c ?)art^ei , ttJte bie SBefan^cn^ieit in ber %vt unb SBeife feiner 3eit, 
,,ittuf ber fird^en^i|!orifd&e Jorf^er ablegen $ baöegen aber fann er obne 
,,^if!ndS)5reti9t5ren ®eift ni^t in ben innern ^araftet ber (Srfc^einunöcn* 
„ber ^trd()en<)erd^id^te einbringen, weil man Oberhaupt (eine frembe geie 
//ftige ^rfd^einund |)iflortfd) xicijtiQ auffafen (onn, ol^ne fte in ftc^ in res 
.,^probuciren^ 92ur fold}e .gorfd()un0 fann entbedPen, wo ber dS)rifind^e 
ji^ßeifl Qani fet)(t, »p er blof als Utioe gebraucht wirb, unb weldf) ein 
/,anbeter tSeifl an feine ©teile getreten iff^ j!e wirb eS aber aucft hitjt 
„tjerfennen, wo er »or^anben tfl, felbft wenn er |i(^ in ©rfcb^inungen 
„auöfpridbt, hit unferer Art unb SGBeife fremb |tnb/' »gU ©(^eiermas 

14» 



212 

fte^en. 9lur müfftn We fo jubereiteten Stoffe^ bie mU 
Uiöft lange ali tobteS SRatertal aufgel^äuft baltegen; fpater 
nod[> Dom 4)ti{ttt4^en @tanb|puncte mi in iai ©anje t>erar$ 
IMtet toerben. 

1» «Oanbs unb S^$rbü(^ec übec Unt))erfal!ir(!getts 

Mosheiiüy L.^ Institationum historiae ecclesiasticae librilV. 
Heimst., 1755. ed. 2. 1764. 4.^). 

@4r6ä^, 3. fDt, (^nfUtd^e jeirc^endefd^td^te. Sp^., 1768—1803. 
»b* XXXV. (2 2Cup. t>on »b I— XII. 1772—950 -- SCiv^ 
^ndefd^t(|te tett bec ^Reformation« Spiv 1804—12. ä3b. X. 
(SBb IX. unb X. t)on ;£sf(^imet}. 

Historia rel. et ecdesiae christianaey adumbrata in usam 



t 

'') jDie ©efc^id^te bet ^^engefd^tcbte, ^Cngabe/ |)rüfund unb SBüts 
btdund bec SlueUen unb beten SBec^&ltntf gu ben ^ar^eUungen (^d^Uiets 
tna^ec §.156—158.) tft in ben ©nleitungen ber genannten ©d^rfften 
feI6# nad^iufe^n^ too aud^ bie weitete/ ]()ieriu n^t^tge ^tteratur ju ftns 
ben« iDec ältefie auf uns gefornmene Jtirc^gefd^tc^tgfcbreiber ift @af ebtus 
(—324. bie befie «^anban^d« t>on Heinljchen. Lips,, 1827—30. Voll. IV. 
mit 3nbedciff bet Tita Const), an ben 1t(^ ^octateö/ ©ojomenuS, 
Sbeobotet unb bet Xtionet 9^xloftov^in^ aud htm b., S^eo^ 
botuö unb ^oadttuf and bem 6 Sa^t^unbette anf(^ltefen (TTugg. 
t>on Valesius befotgt t)on Reading. Caniab., 1720.). Sateinet:9%uftn 
(Uebetfe^etbedC^febtuö) u.^ulpiciuö @et>etud im 2Cnf.beg5Sa^t$./ 
äaffiobot unb @ptp]^antu6 (historia tripartita) in bet fO^itte 
bed63abtb»/ ©te^otius t)on liSoutödegen^nbebegeSai^r^^SB^sans 
tinet: ©pnceHug, St)eop^aned/ 9(icep^otuS (SaUifli. 
^benbl&nbet: S3eba bet ^xxo., «^aiomO/ TCbamud SStemenfti/ TCnaflas 
f[u«u»f.w«— @eit bet Slefotmation: bie SRagbeb.eentutien (1559 
—1574« Cent. XIIL)) i^nen gegenübet bie Xnnolen be8 SBatoniuS 
(Rom. 1558—1607. VoU. XII. unb in anbetn TCuSgg.). leitete lu^ 
tf^etifc^e unb tefotmitte ^it(i^ent)iftoti!let bi^ qlvlj ^oi-^ 
l^eim unb futj nad^ t^m: Äott^olt, ^t^^, »&ofptnian, SSurtetin^ 
^ot^xi^n, ©i^ptian, SBubbeu«, ©.TCtnotb, Sablonö!^, |)faff, bie beiben 
SBatd^/ fBaumgatten^ @emlet n«f. w. JCat^oliCen: 9latalt$ 2ae7:anbet/ 
gfeutp/ SBoffuet, SSilTemont u. f« f. 

**) ^eutf(^ Uebetfegungen aud ben gefammten {at SOMPen t>on o on 
einem. ?ps.,1769— 78. »b.IX. u.t>.3«at*@cbU9el. »^eübtonn, 1770 
— 80. SBb. IV. (fottgef. t)on bemf. ixf, 3 oben u. in einem t)icrten t)on g t a a «. 
1'3B4— 96.). — ^t ben Snftitutionen ju oetbinben: Mosheim Com- 
nentarii de reb. Chri^tianorum aate Const. M. Heimst., 1753. 4« 



213 

lectionum. Berol. » 1777. Ed. 7. emen<L et auct. cur. Phil. 
MarheineCke. Berol., 1828. 

®6tt., 1782. 5 TCufL bt« auf unferc äciten fortgef» t)on ®* 3. 
3)lantf. ®6ttv 181^ 

«^ettfe, *&» 9^$> @onr., alldem^ne ®efd^{d^te bet d^nflltd^en jtfrd^ 
nad) bcr 3eitfoIde* SBraunfd&wciö , 1788—1823* «b* IX. (t>on 
§Bb yil. an fortdefe^t oon 3. €$* SSater.) )Dfe metficn S3be 
in mei^rem ^Cuflagen. 

@(i()mtbt, S* @^. ^r^ eeiSitbiid^ bet c^rifil» ^r^enaefc^id^te. ®te$eti, 
1800. 3 2CufI. 1827. 

• «^anbbud^ ber d^nfiltd^en jt^rd^en^erci^td^te. ®iefen, 1801*20; 
SBb. VI. 2 ÄufL t)on S3b I— IV. 1824—27. (ba« ©anje uns 
t>ottenbet, bis Snnocenj III. reid^b). 

iOtünf^er/ SGß./ ßei^^rbud^ bet d!)nfllt(^en ^rd^en^efc^tc^te für SBorle^ 
fungen. fO^arb. , 1804. 2 2CufL oon $BadS)(er 1815* 3 ^ufL Don 
IBec!^aud 1826. 

s0{ar$eine(£e/ 3)(^v UntoerfaCßrc^enl^tftone bed ^riflentl^uittd. iSnmbs 
lüde 5U afabem* SJorlefunaen. Qxt, 1806. SBb I. 

% 

* @ t d u b l i n, (S. .Sv Umt}erfaldef(^id()te ber. d^rtfUtd^en J^rc^e. ^^onnot)., 
1807. 4 2CufU 1825. 

^an» / 3» SS. Sv 8<^^^u(^ ^^ dSytiftltd^en ^rd^en^efd^td^e/ für SBars 
lefungen. 3ena, 1818— 26* »b. IL 

*®iefelcr/ 3- ^* 8./ W^x%Xk^ ber Äfr^engefd^ici^te. aSonn, 1824 — 
32. S5b I. unb Sb II. 2C6t^. 1. 3 ZCufl. 1831. Sb II. Kbt$. 2. 
3 ^uflU 1832. ^t^* 3. 1829. (no(b unoolTenbetX 

*9(eanber/ 2C*/ alTa* ®efd()id^te ber d^ftd'd^en SSelidfon unb J(ird^ 
*&amb./ 1825—31. (2 ^U, jeber tH)tt 3 3Cbtl[)etUmden} nod^ uns 
»öUenbet) *). 

Matter, M. J.y Histoire uniTeneUe de P^lise chr^tienne. 
Strasb., 1829- VoU. II. 

Naebe, F. A., Compend. hisior. eccks. ac sacroram chiistiano- 
rum in usam atudiosae jarentutis conipcMiitiiin. Lips., 1832. 8. 




*) 35ie augöejeid&netften öon fatt)0Öfd^n »erfaffem linb bte üon 
^tolberö (fcrtQef. ©onÄerj) 1807—30. »b. XXI., t)on2C.S»tdSi 1(1807« 
2 2CufI. 1812.), ^ 84>d^erer ( Sfla\>en8b. , 1824—31., »b. Vn. 
no(b untjoUenbet) , 3- Slitter (@[berfetbu.»onn, 1826. u. 28. »b. IL) 
unb SfletdSinnsSOlelbeöö Öe|t |)roteflant)* greib., 1830. — @o^e 
SBerfc, bie m\^x nur jur @rbauund ober jur Unter^altunQ für Unaele^rte 
bienen, Wnnen i^ier nid^t anaefü^rt tperben. 



214 — ' 

2* SSabellen*). 

1803* 5 2Cup. ^crauöflefl* »bn S'iiemei^cr- «&c\Uc 1828* f* 

SOtöHct/ 2C» ^., ^ieto^xap^ie ober topograpb^fd^ s f))nd^onifHf(^e ^ats 
jiellund ber Jttr(|€iidef(l()t(|)te in £(Uib(|)aften« ^Iberfv 1822. 23. 
2 »&efte» f. 

'^Sthoene, C, Tabalae bist, eccles. sec. ordin. synchr. et 
periodos digestae. BeroL, 1828. f. 

Held historia ecclesiastica , synoptice enanratm. Pars 1. bi- 
storiaiii 6 priorum seciüonun compleisteiis. IIafii^l830. 4. 

3» aBSrterbftd^er**)» 

^n^tmantiffS^ ^*, «&anbtt>5rterbu(b ber ö^ti^fiä^tn Slieltdtongs unb 
Stit^zn^efd^i^tt. ^aUe, 1826 — 29. SBb« lU. 

4* Ö.ttcUenau«äüöe***)» 
"'Olshausen, Henp.» historiae ecdesiasHcae T«ieii« inp«ii-t 
menta praedpua, praef. est Neander, Ber^l^ 1820^-^22. VoL L 
P- 1 2. 

jeitd^enbiltotifd^e ^eitfd^tiften: ®t&t(bUs*6 tstib JXifil^ittter*«, 
^<|)ü> fik alte ttftt) neue itit(lM6ef<bi<bte. 1^, 1818. ff« SUaen'« 3eit^ 
fd^tift für f)iftt>tif^e STbeofosie. Spi., 168». f. 

Äufietr ber Unwerfalfird^en3ef(i()i^fe t)etbiettt an^ bie 
®})ectalfird)en9cfd()t(^te cinjetncr fidnbcr^ |)romnjett unb 
©tdbtc S5ead)tun9 5 namcntlid) tji üon einem Seben bie Äennfc 
nip ber t)atei:ldnbifd()en Ä!rd)ctt9efö)id)te ju tjerlangen , eben 
fo aUt anö) üon bem ^rotefianten eine genauere ^enntniß 
ber 9teformationS9efd)id()te» enblid[) gewinnt burdf) bo« 

— - .% 

*) 2Celtcte t)on @a*8 (1760.), ©emier. (1783-86.), ©eilej. 
(9 2CufI. 1809.). 

*♦) 2CeUere »onSRed^enbetö (Hierolexicon reale 1714.), ^erolb 
(Äir(bcn5 unb Äeöerlejncon 1758.)/ ^c^Uq (1758.), »on @inem 
a789.)/ «od) (1784.), ^ittii^ (1801.). 

'^) S)te oben andtf^tten 9c^&d^s oon ^Dani unb (S^tefeUt:. 



215 

(Stubinm bet ^moQv<i}p^tm, buS fid[) mit bem rein S^btt>i:: 
bucllett in bet ®efcl)id^te befapt^ befonberS burcl) SebenSr 
befd()reibungen, baß ®tubium berfdbm an 2(nf(^aulid()fdt, 
S^iefe unb £ebenbig(eit 

S>a^ ©ebtet ber Siix6)mdiW\^tt jfi ein unenbßd^eS 
(®(|)Ietermact^er §. 184.)^ unb im ^gemeinen fonn nux t>e^ 
langt mxizn, bag au9 biefe9 v/Unenbticben Umfange iebev 
;, S^eolog baSiemge inne ^^en mu{i , maS mit feinem felbft- 
;,j}ant)igen 2CntiE)eile an ber Airclienleitung {ufammenbangt '^ 
(©c^leierm. §• 185.). 2CD[eih bie bloße. ttnioerfalfird[)engefc^icbte 
tretest baju nid^t bin, obn>obl fie bie evjfe unb unentbel[)rlt(be 
©runblage ifl. Sße^n nun glet(b b^S SSerfoIgen bev ©efcbicbte 
ins einzelne nad^ Mtn @etten bin bem Wlar&t Dom ^ad)t 
(bem SStrtuofen) ju äberlaffen tji/ fo b<^t bocb ieber ia btm 
großen @ebtete ifgenb ein ©njelne^ / bad il^n befonbert unb 
n^b^^ Angabt; nnb fowie in bem geogwpbifc^^en Unterrid[)te 
auf ba^ eigene SSatetlanb naturlicber SSBeife eine ganj befom 
bete ätuc!ft(|)t genommen n)irb; fo muß aucb 2Cebnlid(^e8 in 
bem fir4)engefd^t(l^tltcben Unterricbte befolgt Koerben. 9lun i^ 
freilid^ nic^t iebeS 8anb, jiebe @egenb^ jebe ©tabt gleicb reicb 
an fir4)engef(btcbtlicben 33egebenbeiten unb in bemfelben @rabe 
tQ 'bie gemetnfame @ntn)i(telung t).erfle|d[iten/ loe^alb {tcb biet 
aUerbing§ mancbeS nad) bet Socalitdt ntoMficiten wirb. (SSgl 
SÜcbleiermacber §. 189.). 3nt vKlTgemeinen fann aber wobl 
gefagt u^orbeu; baß ftä) m !||Mrote^ntif(ben Sdnbern bie fircbli- 
^en SSerbältniffe nodb eigentbumli^ejp auSgebilbet b^ben, alS 
in f atbolifcben , obwobl aucb bi^^ einige Serf(biebenbeit patt« 
finbet (bie gaUifanifcbe Jtir^e, bie beutfdb^fatbolifcbe , bie 
italieniW>e/ bie fpanifcbe). 2)iefc leitete JBemcrfung fübrt auf 
bie ®ef<biibte ber ^Reformation. 2)iefe iji ndcbjl ber Urge^ 
f4)i(bte be§ ßb^^fientbumS Uz wicbtigjie ffipocbe für bcn prote^ 
pantifcben S£beologen, weil er eben erjlauäibrbieetgentbümlidjen 
SSerbältniffe begreifen f ann , m bie er in feinem SQBirf ung^freife 
gewiefen unb gebunben iji. Unfere SBerfaffung, unfer Sebrbegriff^ 
unfer ßultu§, unfere fir^licb-bürgerlid|)e ©itte, unfere SSSiffens 
fcbaft^ ^unj! unb Sitteratut fte^t auf biefem S3oben beS 16 



— - «16 r 

3a^rlS)unbertö. 3(udb f&ijUm tvtr tinS, als S)tenet beS SBorteS, 
ben SRdnnern imtt $üt^ fo Derfd^ieben auid^^ bte unfertge t)on 
ber tl^ngen xft, xotxt na^t t>emanbt unb tonnen un§ n)ett 
e^ev in fte toerfegen unb fte in uni n)ieberl()olen ; atö bie^ bei 
ben Qi)axaltmn be$ ft&^rn 9ßittelaltet§ ober bei ben Mxf 
ö)tMätitn ber %aU ifl. @inb bie Hpo^ü unfere SSorbilbet 
in ibealet ^infid^t^ tein allgemein gefaßt, fo ftnb eS bie 9?C5 
formatoren in real^concreter 33eitei^unS; t)erftebt ftci(^ aucb 
I90lt)l mutatis mutandis. ^iet f)at benn aucb bie ^onogras 
pifxt i^ren fd^6nflen unb n>eiteflen @))ielraum, n)ien)o]()l fte in 
allen S^italtern, i^ren SSertl^ IS^at @oll nämlicb bie ©ef^^ic^te 
Oberhaupt för mi eine lebenbige fein, fo mu§ fte au(^ miti: 
tett im Seben angefd^aut mrbem ^ie Uniioerfalfit^enge« 
Wd)tt gibt un$^blofl baS 9le^^)* £)iefed ifl aber mit am 
fd^aulidf^en Silbern auSjuffiHen , unb wie wir burcb baö M-^ 
gemeine auf baä S3>efonbere gefäbtt werben , fo muß un6 aucb 
biefeS wieber in' baS pfgemeine jurädFful^ren* Unb in ber 
Z^at ijl e8 nic^t bloß unenbli^ belebrenb^fonbern wa^rj^aft 
erquidflic(> unb erbaueitb, fein eigenes befc^^rSnfteS geben 'gleicb« 
fam baburcb ^u erweiteret , baß man ftcb ganj in eine 3eit/ 
fa in einen Wlann unb feine @eele IS^ineinlebt , gleicbfam mit 
ifym atl^mztf benft unb fublt, auS feiner ^a\xt unb feinen 
2fugen ^erauS bie SBelt anfd^a.ut, mit ibm reift, !prebigt, lei^ 
bttl ©efefet a\x6), e§ ergeuge ficb für ben Äugenblitf eine ein« 
feitigfeit, fo wirb biefelbe baburcb am leicbtefien wieber an^^ 
geglichen, baß wir unS ju anberer 3eit in einen anbern, ent« 
gegeltgefel^ten glei(bjeitigen Qi)ataittx t)erfefeen unb fo biefelbe 
äBabn in einer netien SRetempf9df)ofe bur^wanbeln. ©ä tu 
1)bf)t bal^er no* baS Sntereffe, jWei fxä) abfloßenbe ^erfönlidl)^ 
feiten, bie aber eben barum l^ert)orgerufen ju fein f^einen, 
um wie bie beiben ^ole in ber »>b9Pfcben SBelt fidj) ju er* 
gdnjen, neben einanber jU' betracbten, fte buri^ einanber ju 
erfldren unb ani biefen perffinlicben gactoren bie übrige SRit* 
weit, fo weit e§ gebt, ftcb ^)f9cbologifcb ju conftruiren. fSJlan 
jleHe j. Sä. ©ernbarb tjon ßlairtoaujc neben 2Crnolb t)on SBreS« 
cia, eraSmuä neben ^utten, Salüin neben Sajiettio, SSoffuet 

*) fßäL €fd;)(eierma4er §. 91 187. 



-— 2l7 

neben gfenefott tt. ©ölcfte DaraÖelen, ton ber ^anb etne« 
dSjrijlöd^ett ^faitarcl^ geseid^net, wären in ber St\)at \)id)^ bxU 
beno* Znä) biet ifl tnbeffen ba§ ®efeö. ber SedE^felwirfung 
md^t SU fiberfeben, ba8 ndmlfcl), baß eine jebe Seit ba8 
|)r0buct ber in i^r tt)altenben geijügen unb !perf6nlic|)en 
Ärdfte, fott)ie biefe aber aud^ wieber tin ^robuct ber in tU 
ner langen SSergangenl^eit wurjelnben 3«t ijl. 

ObwobI bie JBiograipbie unfheitig für ben f[df) bilbenben 
abeologen ba8 empfe^lfnSwert^ejle ijl*), fo gebt bocb bie 2Cufs 
gäbe ber .fWonograybte nicbt allein im JBiogra^jbifcben auf» 
6S gibt and) !9{onogra))bieen Aber einzelne @a4^en unb Sr« 
fcbeinungen, ©efcbicbte irgenb eine« SBucbeö, eine« 2>enfmal§, 
auSfubrlicbere ©rjd^lung einer einjelnen SSegebenbeit u. f- to., 
woioon iebocl^ t>ai 3){ei{le mel^r bie gelehrtere Sorfc^iung bt* 
xnl)tt. 

If Stef0tmationidt^^iä)tt**) unb 8eben ber Slefors 

matorcm 

♦SWarl^efnerfe, 9^*, ®cfciS){d)tc ber beutfd^en SÄeformatiom SBer« 
Itn, 1817. S3b. 11. 2 2Cufl. 1831. Sb. III. 

SOS Ol t mann, JD. 8./ ©efd^tti^te ber SReformatton in ^eutfc^tonb. 2Cls 
tona , 1801 — 05. 1817. SBb. HL 

®pic!er, (Sf)^ SB*, ©efd^^te Dr. SO^artin 8ut^erl unb ber burd^ 
iij^n bewirf ten ^trc^enterbefferund in jDeutfc^lanb, S3erlm,il818* 
m I. 

ufert/ ®. *&. 2C«, Sut^erd Sebenöbef(^retbund / nebfl furger ®efd)t(jbte 
ber Sfieformattom ©ot^a, 1817^ fß^* II. 

SÜeformattonöatmanad^/ ij^eraudde^. t>on g. ^e)pfer> Sa^rd» 1» 
1817* Sa^rfl. 2* 1818. Sa^rö* 3* 1820. 

^ülUv, 3^ ©«/ jDenfmürbtdfeiten auö ber ®ef^t(^te ber Sieformas 



*) Ueber ben S^luien be« S5ioörapf)if*en in ber Äird&engefd&iite Ite^e 
befonberl ben 48ten ber »&erberfd)en ismfe, womit ju \>etQleiä)en: Ulis 
mann über t^eoU ^^arafteriflifen/ in ben t()eol. @tubien unb ^rts 
tiUn. Sa^VQ. 1833, ^eft U 

**) ©pecialgcfc^icßten einzelner Sdnber Wnnen ^ier natürltd^ n{d)t ons 
geföbtt werben 5 fie^e barüber SBiner'ö »&onbb* ber t^eol. CItt. ©♦192.ff.— 
3Celtere SReformationöQefd^icbten t)on ©leibanu«, ©edfenborf (im 
7ixi^uQe t)on Suniud unb dtooi), &cnltttn^, ®erbed/ S^prian/ 
SBald^ (®S)r, SB. gr.) u. [• w. 



tum, ^, 1806. .!Bt^ 11. (oud) ol« S( u. Ap |Bb Ut SHeltquien 
alter fetten, ^ittett unb HfUinun^n)* 

Hess, J. G.y Vie 4'Ulrich Zwin^le» R^forqiateur d« U 
Suisse. Paris et Gen^re , 1810. 

^tfi^^f IßiostapJ^ieen hn&^mtet W^iMitx^A^ Btefoxmatotetu — 
(eeben beg £)e!olampabmö. 3üt:*, 1793« 8eben ^ugtnderg. i^iti^/ 
1828» äsb; II.) 

3und/ TU, SBetttd^e ^u bei; ^fd^^fd^te bet S^eformatton. ^trafbttVi), 
1830* 2 'Xbti)lQtn. 

SBefohber^ ^u empfel^leti ip baö €>tttbtu^ ber eigenen SBerfC/ nc^mentlid^ Ut 
«tiefe ber ateformatoren. — Sttfi^er^ 85r!efe/ ©enbfdtfrefben'imb IBebcnfen/ 
l^ermt^. t>on be äBette» SBecttn^ tö»5— 98» Sb. V« ^toingli^ö Sßer!e, 
l^ftu^» »Ott ^^uNr uabG^nUl^ef. ^ur^ 4898— ;I0./ np(b »n* 

»oUenbet« 

■f 

berund be$ @tübtum§ ber ^xt6)enQ.e^d)id)te, 

91 ea aber, ^C., ü^er beti.^aifer Sulianud unb fein ^eitplter« ^amh., 
1812» 

£)er ^eißge SSem^arb unb fein Settalter. IBerli^v 1813^ 

^er i)txliQe So^anneö G^rip^oftomuö unb bie Afr^e, befonberö beö, 
Orients / in beffen 3^luv. IBcrlin^ 1821. 29. fdb. IL 

Ullmann, St,, ®redortug oon 9la$fanj, ber S^oIod<> ^armflabt^ 
1825. 

i^btjiev 2(t()ana1tu8 b. ®r, unb bte Jttrd^e feiner 9ett* SWoinj,1827. 

asb. IL 

Sflettberd/ $. äß^ nS^aöclud Gdciltud ^QprfanuS. ®5tt/ 183L 

f&HöHer, 2C., ßeben bed draömud Don ^otterbfiip« fOttt einleitenben 
S3etrad()tungen über« bte analoge @ntn)tc!e(ut^ ber SQ^enfd)§eit unb 
beö einzelnen SOlenf^en. ^amb., 4828. 

§02 a 9er $0 ff, Q, Z^., So^am S2eu4)lin unb feine 3ett. S3erl{n/ 
1830. 

.^ofbac^, ^., Sol^ann S^atenttn 2Cnbre& unb fein 3etta(ter. S3erliir, 
1819. 

|)^iltpp Sacob ©pener unb feine 3ett fSttlin, 1828. S5b. IL 

0ucri!e, »&♦ ®. g., über 3C. «&♦ gran!e. ®ine jDenffdS)rift jur e&t 
cularfeier feinet Sobe^ «^alle, 1827» 

jtrtttnmad^er, $. 2C., 3o^n SS$edte)p'S Seben, bie ^ntfte^uQg imb 
S3erbreituna bei SRet$obt«mu9. 9lad^ bem G^U ^ambut^ 1^97«. 
»b. 11. 



tn 



§»64 

Ate .^filfSwtflettft^afitett ber Äitt^citgefc^fd^e ftnb ju 
nennen; 

L in matcrtater «^fnfi^t 

1. Äenntnip ber aßöcmcitten SBctt8cf4>i<i^tc, in 2Scr» 
binbtmg oocne^nätc^ mit aUgemeinei; 9£((igtong> 
Qcfc^i^tc, ©«f^i^te bec §J]f)itofop^ie unb bejr 
8Biffenf4)aficn. 

2. Äicd^li^^c @eo3rö|>]^te* 

n* in injitrumettfatcr »^tttfid^t 

1« ^enntnifl betr jum fLuctlmfiubmm ^orberltd[)eti 

@praci[)cn (fird()li(I)e ^^ttoloöie)» 
2* 2)ic nit^ige antiquarifci[)e Setttgf eft ^ jur 95eur:: 

^ilung ber £lueaen , 2)enfmdkt; unb £)0cumente 

(ftrd[)li(i)e 2)iptomaftf)^ 

I. 1. S)te dlot^tpenbtgfett bet allgemeinen SESeItgefd()!dE)te 
Derjlel^t jid^ toon felbjl. i)licl[^t nur fei^t bie Ätrd^en9cfc()tc^tc d» 
ein integrirenber "Sf^vX ber SSSetts unb SKenfcbengefc^jic^te biefe 
üorau6, fonbern belbe geben oft, tt?ie j. JB. im SRittelafter, 
tbeitoeife in einanber übet; fo ba^ alfo aucb bie m^tt()eolos 
gifd^en, »ie bie tbeologifd[)en ©c^riftjleßer jic^ auf bicfem ®e- 
biete begegnen*). — 2)ie ®cf4)icbte anberer SJeligionen barf 
toon bem £ircbenbiftort!er eben (o n^enig überfein n^erbem 



*) 9Bir ennnern an SRaumer'« ©efd^td^te ber ^o||enflcmfett unb S^ns 
lid^ fO^etfe« 2)te SBefanntfc^aft mit bet aSgem. li^tflot« ^tteratur (@(^r5c!$, 
S3rebok9, 3o^» t)on SXfiUety SSecfet/ 2)i?efd;^^ ^d^loffet:^ Doit 8toftece) fe^en 



t20 

Zm na^^m jlel^t bem ß^rijlettt^ume bf e ifraeßtifc^e JReligionSge* 
fdS)id(>te , unb in fofern wirb bie alttejiamentlic^c S5ibel3efdE)tcl()te, 
bie wir bereit« öß ^ülf8tt)iffenf4>aft;unb aK JRefultat ber ©regefe 
crfonnt baben, aucb wieber ^ülföwiJTenfcbaft für bie Äircbenge« 
id^iö^tt. bliebt nur wurjeln bie erjlen Krd[)licben ginricbtungcn in 
ber f<)atern ©pnagogatoerfaffung beS Subent^um« ; fonbem iai 
ganje SRittelalter jieKt in gemiflfer SSejiebung eine SBieber^ 
bolung ber ifraelitif4)en ©efcbi^^te bor C^ierar^ie, SEempet 
bienft; geüttentbum , (ginöfem t)on ©tortt unb Äircb^^ Snto^ 
leran} u. f* n>. ^araOelen t)on S)at)ib unb £arl bem ®r.}* 
2)ie ®efd[)idS)te beS 3Babomebani8mu§ ijl jur Äuffaffung ber 
6i9entbümlid[)feiten tbeil« ber fpanifcben, tbeil« ber grie^ 
fcben unb fpatern ijrientalif4)en Äircbe, unb eben fo ber Äreuj^ 
juge n)egen notbn>enbtg* 2Cber aucb ber ^eÜeniSmu« unb ^a^ 
ganiSmu« ijl t)on bem Äir^enbijlorifer ju berudficbtigen. 
2)a§ eigentbumlicb (SbrijilidS^e, beffen gefcbidS^tlicbe entwidPelung 
er barjujleUen ^at, wirb nur am ©egenfa^e bt^ 9iicbt(brijili> 
äjtn er!annt S)^nt ^enntni^ ber alten SBelt unb ber alten 
^Religionen lißt ftd[^ber ^^e Söorjug be8 ßbrifientbum« ni^t 
wiffenfcbaftlicb erfennen, toai aucb in SSejie^ung auf bie 
Jtftologetif wi^ftig \% ^emnacb wirb bie Uniüerfalfirtbenges 
f^icbte fd^on ibrem SSortrage im OTgemeinen eine ©cbilbe^ 
rung beS religiJfen Suflanbe« ber alten SSBelt üorau^fcbtrfen 
möffen. 2)iefer änp^nb felbji aber wirb wieber nur bur^ ein 
äurücfgel^cn auf bie tttnfinge ber Religionen unb Wl)}tf)tn 
begreiflieb ; wobei man leicbt wirb beobacbten Wnnen, bag bie 
tiefere ■ Äiiffaffung be§ religijfen eiementeS' fcember Suiten 
mit ber. tiefem Jüiffaffung bed 6btijllicben fetbfl ©cbritt f)itt. - 
©n« wirft, auf baö anbere yoxM, wie man ficb fiberjeügm 
fann, wenn m(kX[, bie nättm geifhmgen auf biefem ©ebfete^ 
t)on Sreujer unb Saut mit ben fiJÜb^rn in anbercr ^inficbt' 
fd^dfeborm t)on SWetner»' tjergleicbt. 9li^t nur aber fnüpfl 
fi^ bie Sarjiellung ber Äircbengefd[)ic^)te im 2Cllgemeinen m bie 
©cbilberung be6 .religiofen 3nji<^nbe§ ber alten SBelt an ; fom 
bem iebe 9RifftonSgef<bicbte eine« 8anbe§ wirb immer bie bei« 
ben ^au!pttbeile in flä^ fd^lie^en, Srjdblung beffen, xsxn^ t>or2 
l^er ba gewefeU; unb beffen, wad axi bie @telle be« 2Clten ge< 
treten» 3n btm SRafie alfo , al8 ba§ ftc^ weiter auöbreitenbe 



921 

&)xx^mtf)\m fortwa^renb neuen @toff für bte Stlx6)tnit\d)xäftt 
crjeugt, wirbpc^^ and) bet teligion^gefcIS^ic^tlidi^e ©tojf an^du* 
fen^- wie benn nämtntliä) bie inbtfdf)e Sfeltgion neben ben 
Suiten bet fogenannten ;;SßtIben'' bereits eine l^ol^e äBic^tig^ 
leit für izn SBeobac^ter ber gortfdjiritte beä S^riflentl^umS er* 
langt l^at*). S^a\xpt\aä)li(l} ober wirb ju einer genauerh Aufs 
faffung beS germanifcb - S^rijllic|)en unb ju einer ric^^ttgen SBür« 
bigung be§ unter 4)^ifi(ic^^n formen ftcb wieberl^olenben SSolfg* 
glaubend unb Äberglaubenä bie ®efd[)id^te ber norbifd^^en, wie 
ber cüti\d)tn aRpt^ologie unentbel^rlic(> fein* Sttid)t^ bo^^ 
ä» aS. bie ®ef4)icbte mancher gejle unb fejllidE^er ©ebrdud^e in 
iai graue Jg)etbentl^um ber SSdter jurutf ! 

Wttinetß, (Sp*, aUQimldtxf^e (^e\^i^U ber 9teltstonetu 4^annot)et, 1806» 
07» S5t>» II. 

tKapcr, g*, ©efd^id^te cUer acltfito«ett — al« att^tl^olofllfdje« Äofd^enfiudJ» 
SBetmar, 181 !♦ 

Gd^If^el, 3« 5t. 9w über ben ®eifl ber ffteÜQiofitk aUer fetten unb Ißoller« 
J&antiot)», 1819« S3b> H. 

(Sreuaer, 9*/ ©pmbont ttph ^^tl^ologie ber alten ^6aer, befonberö ber ®rie« 
(f)en. ?pj* wnb JDarmjl»/ 1810— it* 2 tixfl. 1819—21» |Bb» IV., fortgef» 
»Ott S« Sof* aJlone u* b* JE*: ©efd^tO^te be§ J&eibent^ö im nhmi^m 
(Suropa* jDarmjl*, 1822* 2)affelbe SGBerf im ^Cu^aud« »<>» ®» ^* ÜTlofer* 
(gbenbw 1822* (SSd^* S3of / S* J^w, ^Cntifpmbolif* etuttg*, 1824—26* 

sab. n.)^ 

Saut/ 9* (Sl^w €>9n^ol^ unb ÜTh^ologie ober bie Slaturreltgion be^ mter» 
t^nmi. etuttg*/ 1824'* 26* SBb* 0. 

Ueber SinselneS r>QU ^on) ®* 67 ->-82*/ (Utd^ bie oben (unter ^UgliottBe 
p^üßfopf)ie) ondefül^rten aSerf e t>on $Beni* (Sonliant unb be ^ett^* 

35te ®ef4)i(i^te ber ^l^ilofp<)l&ie tjl ium SE^il ani 
bemfelben ©runbe wichtig fär bie ^irc^iengefcbic^te / xoit bie 
©ef^ic^te ber ^Religionen; nämlicb um be§ a))ologetifcben SSer* 
gleiches wiUen. Jg)ing bocb bie ältefte ^bitofo))^ie gro^ent^eitö mit 
ber pantll^eiftifc^en Slaturreltgion infammen, wäl()renb bie fpa« 
tem ' bem ©ittlid^en jugewanbten v^tlofo))^ifcl^en ©c^ulen 



*) /S^et anbenveittde 9lu^en ber BteU^mi^tfä^iä^te , Yoomä) fte un9 
neben bent $Berf(^tebenen aüd) wteber mit bem ©letd^ artigen in '^im 
ftc^t auf SSorfteaun0en/ ^t^t^m, C^^mbote^ ©cbr&ud^e Mannt ma^t, i$ 
eUn bei ber Bttü^m&p^\io\op^W dewfirbtot »>ocben« 



— «w 

«ad) EüfrntcS, bie ber 9)[atonifer, ^erfpafetitet, ©toifer, ^t: 
cutäer, "MEabcmiEet u. f. ro., ouf bie S)etiEipeift bet ®ebübe= 
ten unb bie ftmicl)e gjidjtung berfetbeti, im ©cgenfagc gegen 
bie JReiigion beä gtogcn ^aufenä, einen entft^iebenen Sinflug 
übten. 9iun bwrfjtc jTOat bna 6ö(iftent()um feine neue 'P^i: 
lofüpI)te, TOurbe aber bod) uon 83ielen, icie »on bcn ^Äpplogfe 
ten (ä. S*. SuPin), felbit in einer gerotffen ffiejieljitng als bie 
BoUEomnienlle unb reinfle ^(jitofopljie betrachtet, burdj weldje 
bie altern ©ijiteme mit Stcclit eerbrängf roorben feien. Unb 
in bet SEt>at trat in füfcrn baä efjrijJcntljmn in bie ©teKe 
b« alten ^^ilofopljie, wie eS an bie ©teile ber alten 3tf(igion 
trot, bag eä ein neueS, ftttlid^cä Sebenäprintiip mittljciUt, 
M)c[cf)e§ roebet ^ier noc^ bort ju finben n>ät. Säon bec unbem 
©eite aber tonnte e§ ber 9)l)i[ofüpl)ie öud) roieber ni^t ent= 
teuren, fobalö t& galt, bie Seljre beä ^älS anf iriffenr*iiftli= 
ä}im ascge an bie Ueberjeugiing 3fnberfi: gelongm ju Iflffen. 
@E)e fici) nun b« djrifKiie ®eifi eine iljm rein ongemeffnie 
reiffenfdjafttidje gorm gcfdjaffen unb bie 3(ufgnbe einer ((irflb 
licljen 5)^i[ofoi)(jie ju l6[en angefangen fjatte, f^tof er f^ 
in feinen gormen an [djon SSorfjanbcneä an, unb fo bemÄe^ 
tigte pd) bcnn balb ber ^latoniÖmuS, balb ber ^rifloKtiSmHfi 
ber t^eologifdjen. Jienfiteife. ©er fogenannfe ?)latoni5im:8 
bet Äirc^enüättr, ber in bie dlte ^JtJilöfop&ie jurürfreidjtnbe 
©treit beS 9lominnIi§mu6 unb üüealtärnuä bei ben ©d^olapifent 
i|t alfo nottjroenbfg aüä) ®egen|tanb Eir(^en6ipotifd}er8«! 
fdjung unb iDatfleaung geivorben. Sa, wie rcir gefe^in (ji» 
ben; bag im Mittelalter bie poütifdje unb bie ^itd^eitgefiff^ft 
in einanber (aufm, fo finb aud) in berfelben ^Jcriobe, namtM» 
üd) in ber ©djoIapiE, ®ef*id)te b« ^ijiiofop^ie iinti 
ber aijeologic ön einanber gcbunbcn. @nbUd) aber Eijnnen bie 
neueren grfdjeinungcn in bem ©ebiefe ber tljeülofliftben 
SBJelt gar nidjt begriffen werben, üljne ffiefanntfdiaft mit bem 
Ungeheuern Umfdjifunge p[jitofopI)ifd)er Sbeen feit btm An- 
fange beä Borigen SotjröunberfS, fo bag an ber Slotljrocnbig: 
teit ber ©efdji^te ber 9)&i[ofopt)ie in biefer äBesieljung *3Iit 
manb jireifcln niirb. 



• CfS 

Stfbrmtmi. ©♦, «Wfl b« fpttnlaOitn W^^X^f» »Unfb., 1791— «7. 
»b. VII. 

Su^U, 3* <S$./ 8e^rbud5 bct «ffflftU^ bcv f)I^Uofo;p]^ie. ®6tt., 1796 — 1804» 
«b. VllL 8- 

(Sefd^i^te bec neuem ^I^Uofopl^te feit bet (S||>od^ ber aSiebetl^etftdluttd bes 
»tfTenfd^aften. €benb., 1800— OA» Sb* VI» 8« 

aeiiJiemaiin, äB. &*, Qkfäfi^te bec 9]^ilofo«>l^{e» e|>)*^ 179S-1819» SSb.XI» 

* ®nmbrif bec ®efä)id)ti bec ^^ttofopl^ie. ^a», 1812* 5 2(itfl» j^ott^a* 
DOtt Ä» SBeabt «eipj», 18«9» * 

6«eII, !>]&. 8., ®efd&f*te wib Efttecotttc bec oXten v 

^(^ofop^e. «lefe«. 1819. i J» f'^^Sj^^lif ^^ 

eiieCJ, 3» g. «efc^ü^e «nb 8tttecat«c bec wA r^^bec \,ott (L. ©/wib 

Iof(n>l)ie beS Stittetoltec^ unb bec nettem deiten* 1 »t äB jD emU 

«benb», 1819. ^ * • . • 

*9ttttec^ ^., ^fd^id^te bec fX^Obropl^ie. \i&amb«, 18S9— 31. S3b. m. 

2. SBa« We fit4)ltclf)e ©eograp^te betrifft, fo ergibt 
^ bte 92ct^Ypenbtg{est bet geograybifcben Stubten bei «Qet 
.®ff(l^cbte toon felbfl. 3tti 2(Hgemetnen .fommt man mit bet 
fen)6^nli(|)en @eograp^te aixä) in bet ititcbengefcbicbte au§; 
Jb^ i)at man aud) feit (dngetet Seit angefangen, eigene &)ax% 
'^ fit bie Ufetere aniuf?rtigen> auf welcben flatt ber politl* 
J^m <Sintf)eiIttngen bie firc(^(tcben angebta^t unb butc|) ftnn^ 
Jßäft SDatjiellung untetfcbieben finbj fo bag j. S5. bie cbrifl^ 
fipfm. Sonber , bie tnabomebanifct^en , bie l^eibnifcben tbre eigene 
^QßAt eti^atten,' eben fo bie )m>teflantifcben , fatbpUfcben, grie« 
.^jl^en u. f. xo. (roxi auf ben ÜKiffionSc^arten), unb bag bann 
M^: ^{^^ ^uf ben €Special4^atten bie @tntbei(ung in ^a* 
^tcbote, £)i6cef€n^ ^itcbfptengel vl f. to. {tnnlic^ n>abr^ 
ttel^bat heraustritt. 

'.ffi!0t« ^(^ ^^ ^ nr((ettl^tfMf(]^ J^Bellm ongefü]^ ^{ecograp^ie ton 
.' SR&^lec* (TCeUece IBecfnc^e t>on Gtericnl, ®)yan]()dm tt» 3C. bei ®fefe(ec 
e. 1*%). et&ubtin'« $c^ä4e ®eodca^^ie unb ^totifül ftel^ unter 
ecoti^f. 

j. , 3«. 2)ie fitd^Hcl^e Sl^tonologie faßt mit bet au« 
ie^einen iufammen ; nut baf ' fte ibre ^(ufmerffamfeit t)ot$ 

fi^ auf {ir4)Ii(|ie ^egebenbeiten (Xbl^altung t)on @9nos 
, Crfcbeinung üon 2>ecteten, ©tiflungert, ©ebuttfc 
unb ®terbeia^t n)i(|^tiget fit^^Iid^et f^erfonen u. f. »^. } 



I 






2!4 

ZUitrarliirrt ifittnoUaii^e <Säfnftia ton fSaxotäui, Uftiit, ^etaubii, $egt- 
mlfij, &attrm. SMn u. f. n. SpttitU Hr^Iii^ ijl j. !9. Wetzet, 
C. J., re»lltiilia rerae vhronDingiBe rerum ex conlroverHli)! ArUnia 
Jnde «b annu 3!5. [i»que ad aitnuni 350. exortarum. Frsiicof. ad M,, 
18*7. üiitt »i« ixrrairteiim Xmm Hfl!, ©iffsler ©. 18. 

SBIr ijabttt vm ten materinlen .5'ö'f3*'''fT"il^i*<iftfn ^'^^ 
m^xümtntakn unterfclbieben , n>dä)t unS in Ceti ©tanb fefeen, 
einen tii^tigen ©ebtaud) oon ben Quellen ju motten, ^ict: 
i)er gcl)6rt 

II. 1. bie Eitdilidje 9)I)i[o(09ie. SMefe begreift 
jum 5E6etI bie bibltfdje, nainentitdj bie neutejlamentticfje, in fidi, 
«PtecEt ficft obec nocij roeitet. Ä^eilS i(i eS bie SSerbor 
benfjeit bet alten Sijracfien in ben djtißlidjen Stltaitttn, 
■tl)eilö ober audj bie (iiQcntf)iimli(i)ttit djtipiidjec JB«: 
griffe unb S8or|ielIungen, unb bie tflmif jufammentiängenbe 
eigent^üm[ic|)e 3(uäbrucEäit)eife , wetctie eine (irdjltdje ©i)rad): 
wiffcnfcbaft notljnienbig macijen. 35et Umfang berfetben i|l 
feinet 5bee ncdj lueit gröget, öI5 man geir6t)nlid) annimmt, 
äroar finb roit in SSejieljung oiif bie alten flueHen gunilitiß 1 
an baä ©riedjtfdje unb 2ateinif($e bet Äitc^enoätet gewieftn, | 
obroo^t flud> bflä Snentatifdjc, namcntlidj baS ©^rift^ie ni(J)t 
auägefdjloffcn werben barf. 'allein ge^n wir tueitet, fo i|l 
im 9Rtttela[tet neben bem .Rircljenlatein cud) baä 3tltbeutftl;e, 
fonjie uberfiaupt bie EanbeSffro^e bet oerfdjiebenen Segen-. 
ben ju berücfficbtigen, eben fo auä) baä 2(rabifcl)e tn Sesieljung 
auf bie ©efdjidjte beä aBa^omebamämuS wnb beffen @inpu6 
auf baS 6I]tiflent[}um. .kommen mx bann enblid) auf bie neue» 
unb neuejle ^dt tjetab, fo üerpetjt eä ftd) »on fe[b(l, baß üben 
oU, too baä goangelium ^ingebrungen i[i unb fid) bie ©pta; 
t^e eines Siolfeä jum Organe bereitet tjat, aurf) biefe Spractie 
triebet Aufgabe bet (iri^iic^en ^^lotogie roitb. S5iefe 3(uf^ 
gäbe ifl bei bet immer »eitern ^(uäbtcitung beö (Söriflcnttjumä 
fltS eine fa|l unenblidje ju fe^en. Snbeffen möcbte bei bem 
ie^igcn ©tanbe beffelbcn nat^lt btx beutfdien unb franjöfiftben 
©praf^e bie engliff^e bie fein, nieldje am meiflcn für bie 
neuere Äirdjengefdiidjte not^wenbig ift, wa^renb bie IjolÜnj 
bifdje für früljere gerieben, bie itotienifdje wnb fpanifdje aber 
l^ouiptfäcljlid} für bie @Sefc^icijte beä neuern .Rat^oIiciämuS, 
fowie bie ncugtiedjifc^e unb nif(üf(^e fiir bie ber giiecfiifctitil i 



— ns — 

^td)t xoidftifi tji SBeim eS fiä) nm wn felbfl t>erfie|)f, baß 
e$ titelt ^a^t Ui -dinitlnm febi tarn, bfeg aQe« gu um« 
faffen, unb wenn mit Sted^t auc^ auf Ueberfe|ungen in bie^ 
fer ^in^dft 'gerechnet werben barf , fo muß bod^ t>on jebem 
n>i{fenfd(^a^t(l^en X^^ologen fo toiel verlangt werben ; baß er 
ftd^ mit ber !patrijlif(l()en ®r&citdt unb mit ben t)erfd[)iebenen 
gerieben ber firdE)Iicben Satinitdt; befonberS aber audj^ mit 
ber gef(|)i(&t(i(ben (Sntwidelung ber beutfcben ^ircbenf^^racbe 
befannt mad^^e. 3n le^terer S3e)iebung bkibt nocb mandj^eS 
{u tl^un äbrig» ^an benfe nur, um ^on bem Xltbeutfcben 
ni^t )u reben, an ben Sinfluß; meU^ien bie &pxa^t Snt^er'e^, 
nne ffe ani beffen iBibel&berfe^ung in ba9 d^ri^c^e SSoIE 
übergegangen; mtf bie Aitöftn^ unb (Sanjelf^pra^^e bi< auf 
bie neuefle ^tit ge&bt b<^t! 

SSiele @treitigfeitiii laffen ^ä) ^uk^t auf ben IBegriff 
{uritdCfubi^en; ben man mit einem lird^Iid^ geßem))elten SGBorte 
btrbonb. S>it f^ifftxt lir(blid[K. Dbilotogie bärfte aifo babin 
mttm, niöftnnx bie @prad[)e ber &xid)t ju t>erfleben; fon^ 
btm fte felbfl mit fimm ju b^lfen, waö freiUd(^ über bie ^ir^ 
4^engefd&i(bte UnaiO^t^t^ unb in baj £)i)gmatif4lie unb ^lofti^ 
fi^e binubergreift. 

iltilcer, J. Cp., fhesaunis eedesiafticiui e Patifbiui grfteds. Anusf., 168!?. 
. ..i • V«L I. ed. S. 17S& V0U. a t 

•■ rr«»ie, €., «•■mriBii ii4 «eriytoraf ttediaa etiaAnae GraaBito- 
tis. I^ugd., 1688. VoU. IL f. — IJasd. OloMariuni ad seriptorei me- 
diae et infimae LaÜidtatifl , edit. novä opera et atad. Monachor, ord« 
B. Bened. Paris., 1733—36. VoU. VI. f. 

' citri» eh tief, P., GIMsar; ttmnm ad g ci 'l pfdrw med. aevl com latbros 
: tma gaUicoa. Par., 1766. VoU. IV; f. 

CAdelungD Glossarlnm maimale ad aeriptores mediae et inflmae Latini- 
.tatia. Hal.,.177S— 84. VoU, VI. 

2)a|i)U |tt t>erbinbett C. L. Bauer Gloss. Theodoretenm leintet Der ^d^ulii« 
'f^en T^ußQ. bed SE^eoboret. S}c^t, 1775« u* b* Index latMtatis Tertallia- 
neae (t>oit @d^Ä( tatbißinborf) l^tater b« ^kaietf^ IUOq. bcd Sltr«, 
tittum* ^^aUC/ 1776» 

. 8«kera Glossarium gennanicam medii aevi, ed. OberUit Argent^ 
1781—84. VoU. n. /. ♦}. 



■■■".*i 5Dte neueflen ^an^thet ber 3wmdlif4en XBerfe t>exfpud)m un$ 
I. &. IV. al€ 2Cn^and ^u benfelbett ein Sbtottlon ber äBortbtIbund unb 

4^a6enbad^ tl^eor* OncflU 1^ 



- — fi24 

^gemeinere d^ronologifd^ ©Triften t)On SSavomud , Uf^er , ^eta\>Ua , J^e« 
toif^, ©otterer / Sbeter vu f* »♦ ®peüeVi fbcä)li^ ifk j* 85* Wetzer, 
C. J., restitutio rerae chronologiae rerum ex controversiis Arianis 
inde ab anno 385. nsque ad annum 350. exortarum. Francof. ad M., 
1827. Ueber Die Derfd^iebenen "iCeven t>gt. ©iefeler ^* 12* 

Sir f)aUn t)Ott ben mattxxaUn ^ülfStüiffcnfc^aften bie 
ütjhumcntaten unterf(|)teben ^ xotld)t un§ in ben ©tanb feien, 
einen ri^tigen (Bthxand) t>on ben £luellen ju maö)tn. ^kn i 
l^er gel^drt 

II. 1. bie fir^^nd^e ^l^ilologie/ 25iefe begreift , 
jum SEl(>eil bie biblifc^e; namentli^ bie neuteflamentlid^e; in ffc^, 
erftredt ftcb aber no^ weiter. SbeilS ifl e§ bie SSerbor^ 
benl^ett ber alten @)>racl[)en in ben c^rifili^en Zeitaltern, 
*tl^eil6 aber aucb bie (Sxitnti)timlxd)ttxt cbrifllicber S3es 
griffe unb SSorjlellungen , unb bie bamit jufammenb&ngenbe 
eigentl^&mlid[)e 2Cu$brudfgn)eife; mlcbe eine lxxä)liä)t @pra(^$ 
iDiffenfcbaft notl^n>enbig macben. ^er Umfang berfe(ben ift 
feiner Sbee na^ n>eit gröger, afö man gen)6^nlicb annimmt. 
Bn>ar ffnb xoxx in fiSejiebung auf bie alUn £luetlen iun&cbß 
an ba8 ®riecbif4)e unb Sateinifcbe ber ^ir^ent)dter gen>iefen, 
obwobl aucb bai IDrientdlifd^^e , namentlicb baS ©prifcbe nic^t 
au^fcit^Ioffen n>erben barf. ^ein g^bn t9ir n>eiter, fo ift 
im SRittelalter neben bem ^ircbenlatein anöf ba8 2C(tbeutf(be, 
fott)ie nhixi)avipt bie 8anbe8fpracbe ber t>erfcbiebenen ©egem 
ben ju berädfftcbtigen, eben fo aucb baS 2Crabifcbe in SSejiebung 
auf bie ®tid)xd)tt beS !D{abomebam$mu$ unb beffen Siufbtfl 
auf baS ßb^ftentbum. kommen toxx bann enbli^ auf bie neuere 
unb neuepe ^txt betab, fo üerfiebt e8 jt4) »on fetbfl, baß über- 
all, n>o ba§ 6t)angelium bingebrungen ifiunb ffcb bie ©pra« 
(be eines SSolfeS jum jDrgane bereitet ^at, aucb biefe ®pxa6)t | 
lüieber 2tufgabe ber fircblicben $bt(ologie wirb. ^Diefe Xuf» | 
gäbe ifi Ui ber immer weitem 2tu$breitung bee( (SbrifientbumS 
0(8 eine fdfi unenbli^e ju fe^en. Snbeffen mb6)tt bei bem « 
ledigen (Staube beffelben nacbfi ber beutfcben unb franjöftfcben | 
^))racbe bie englifd()e bie fein, welcbe am meifien f&r bie 
neuere ^ircbengefcbi^te notbwenbig ifl, w&l^renb bie boOdn« m 
bif4ye fär frühere ^erioben, bie italienif^e unb fpanifcbe abei; 
bau))tfäcblicb för bie ©efi^id^te bed neuern ^atboIiciSmuS, 
fowie ik neugriedl^ifcfie untf tn^\6)i für bie ber griec^Hfc^en 



«25 



Stirbt xoidftiff tji SBenn eS ^i^ nun wn fdü scznsc xs^ 

eö nicl^t @a(^e Se$ -C^injelnen fein fami, tü$ «Lc^ ^ ümi 

fajTen ; nnb wenn mit Sted^t auc^ auf tUbcrie^c 

fer «^tnftc^t 'gered^net toerben barf , fo mii$ tctö 

n)t{fenfc|)aftU(l^en X^eologen fo toiel t)edan3t 

ftc^ mit ber !patrijlif(l()en ©r&citat unb mit 

^erioben ber firdE)Iicl^en iatimtät, befonbcr^ £ 

ber gefcl[)i(btli(|)en (Sntn^tdelung ber beutfda 

befannt mad^^e. 3n leitetet S3e)iebung 

)u tfym öbrig. ^an benfe nur, um »ea 

mci)t )u reben, an ben Sinfluß; mel^Kn btc 

mie fte aui beffen jBibelüberfegung in ba$ 

Abetgegangen , auf bie £ird^n« un^ 

bie neuefle 3eit geäbt l^t! 

SSiele @treitigfeiten laffen ^läf ^ak^ 
iuru(ffu^ren, ben man mit einem Krcblicib 9 
oerbanb. S>it ^6^ere ^x6)li^ ^^ilotojie 
mirfen, niöft nur bie ^pxa^t ber Atube |s 
bem f(e felbfl mit fivixta iu l^elfen, tiM& 
(bengefd^icl^te |)inatvSge^t; imb in bot 
fi^e f^inubergreift* 

Bvlcer, J. Cp., thesannu eedetiaitieM e 
VoL I. ed. f. ITSfi. VoU. IL t 




täars. iua 



22er 2;£ J.r. 



tSs. Lugd., 168& VoU. IL f . -> IJittdL 
diae et infimae LaUnltatte , edtt. Mva 
8. Bened. Paris., 1733—36. VoO. VL £ 




Csrpetatler, P., GIMsar. mmA ai 
tarn saUicoa. Par., 1766. Voa IV. t 

CA d e 1 an g3 GlosMurinm mamale td 
UUb. HaL, 177S — 64. VoU. VL 

2)asmt |tt t>erbtnbett C. L. Bauer GImii. Tft«AAip*< 
f<9^en Kit^. beB SS^edborrt. ^dlr, ITV. s. 1l 
neae (twn 6^ mb Cfa*0tf> |lriR %m 
tOÜMu Ji^oUi, 1776» 

Sehers GlosHarium genuakmt Bedü aevi 
1781—64. Von. ILt*J, 




-" •!*» 



)>-?>« ^"^V 



«) SXe iKiiefleit .&etttu<0ete htt 
I. €$. IV. oU 2Ci4and iu tafcOes 

AdoenbodB flcsL t^*^^- 



CB Jt< 



226 

2. S>it Siplomotit ifi loot)! *ju untetfdjetbcn wen 
b« 25iipIomatie (im polififdfm ©inne t>e5 aSorteS), bie aucl) 
iiSroeiUn 2)iplomotif ^ti^t. ©ie i(l bie SJtifciifdjflft bct 
Jjiplome, b. i). ber officieUeii Urfunben. Slut ber eigenflid)« 
©tfdjtdjtäfotfdjer, im engfien ©inne beS 2ßotteS, wirb fidj 
mit iljt ju befreunbcn ^nben, i» wiefern ttjm bnran liegt, baä 
3I(tet unb bie J^ettunft geiriffct ScnfniÄIeF (JBuIien, JSteßen, 
Sereete, ©tiftungäbrieft, iSBePaUungäutfunben) auS bcm ©d)teib= 
materiüle, ben ©djriftjügen, bcn 3nfiegeEn u. f. m. genau 
ju erforfc^en. ün biefe ©i)pIomatil wirb fidj bann enblid) 
au(i) in ffieiieljung «uf ni^tfcijrifdi^e ®en!mäler bie firdjiidie 
Sßumiämatif unb ^eralbit, bie Äenntnig b« ©emmen, ^o|i«i 
uub anbetet ^unflgegenftönbf onfdilteßen, »aS jeboc^ alltä 
mel)r fi^on in baä ®et>iet ber Sßirfuofiiät, biäroeilen aud) ba 
eiebi)(ibetei be§ Sinjelncn, atö in baS ber t^eologifdjen SBif: 
fenf^flft ein(c^Ingt. 
Bit altgEfflcinra saitrte dwi ißkbillon, ®atteair, SdjSncmann pe^ bw" 
mt^ela a. £>. 

Stnjelne ätv^ige ^" l^ifiorif^cn Sljcotosie. 
§. 65. 

Sn roicfem man cinjelne Srocigc ber fjiftorifdjen Z^tO: 
logie, bie jreac am 6tammc bec Äirctjcngcfdjirfjte fi^cn, bort 
aUt nidjt bie ing ginjelne wrfolgt raerbcn f6nnen, bcfonberS 
i)eraitötjcl)t unb felbfUUnbig bearbeitet, 6ilbeii \iä) »ieb« 
befonbere tljeilä iütd)tigece, tijeilS imtcrgeorbnctc ^iitorif^e 
SDiSciplincn, alä ba finb : 35bgmcngcfd)id)tc unb ©^mbolif, 
^atrifli?, Strdjdologie, djriftlicijc Gultur^ unb fiitterargt- 
fd)id)te, d)riHticf)e ©iftengefdjii^tc, SWfTionägcfdjictttc, Eird): 
Itd)e ®tatifiiE u. f. ro. 



bei S^ntai, fotsle eine al^tdabetifi^ @amTnIun<i bei; aSavterflSninden, mi 
gnvip oon gtoßnn SBect^e aui) füt bag Si(T|tänbnt^ bi'i; ä&Tigen gcf^^ 
lidjen iDeidmdler aus bicf« S^it fein nitb. 



»8T 

S)te Stix6)mi^\ä)\ä)U atö foldj^e be|^itt immer baS 
®anit -ber (^rtfllidSiien ©emetnf^^aft im 2(uge, unb 
lebe etnjelne @ette ober Function bed lix(i)lx^in SebenS foH 
in ibr blog^ al§ ium (Bartitn mit gebörenb^ baju bteneu; bie« 
fe8 ©anje felbjl jur JCnfcbouung ju bringen» SQBie nun aber 
(tn einem lebenbtgen £)rganidmud bie einzelnen ©lieber itnb 
Btoeige nur tl^eitoeife för baS 2Cuge fjtiPDOtttttm , tbeitoeife 
aber noieber bur^ anbereS, ba8 ftcb in baS ©anje b^neinoe^ 
to^ht, t>erbed(t ftnb (n>ie bie 2Cef}e buxö) bai Saub; Die <ßnof 
4^en burcb bie ^ant , baS SIeifcb unb baö äeSgen^ebe) unb 
fomit erjl eine fonbembe; anatomifcbe Sb&tigfeit eintreten 
mu^; wenn n)ir iebeS ®(ieb in feiner ^efonberbeit fennen (er^ 
nen »oQen (abnli^ xoxt au^ bie Sbeile einer üßafcbine ^ta 
aufgenommen werben muJTen unb alfo bie ©hbeit berfelben 
auf ](ugenbltdfe t)ertoren gebt); fo Id^t fi^ aucb htx jBetracb^ 
tung be§ gefdt)icbtlicben OrganiämuS in ber Äir^engef(bidS)te 
ba6 Sinjelne nicbt aB folcbed toerfolgen, obne ba^ tpir m 
ba§ t>or ung ficb entfaltenbe £eben ^anb anlegen unb bie eim 
jelnen ©lieber abUfen t>om Seibe, bie 3n>eige loöwinben a\x^ 
bem ©eflecbte unb fie auSbrecben a\xi bem ©tömme, an bem 
f[e filmen. Öine folc^e anatomirenbe SEbatigfeit börf aber erjl 
bann t)orgenommen werben,« tpenn baS ©anje in feiner Sebens 
bigfeit unb 3ufammengebörigfeit aufgefaßt worben ifl, fenjl 
entjfebt ein tobteS; mecbantfcbed SSSefen. %\x6) xa\x^ xaan ftd^ 
beS 3A)e(fe§ beutlicb bewußt fein, um beßwiQen man ein ©Heb 
ober einen 3weig auäfonbert» SRid^^t jeber gweig ijl gleicb 
wicbtig. Unflrei^ig muffen biefenigen anzeige befonberS hu 
trautet werben, welcbe bie meifie xtlatm ©elbftfidnbigfeit bo^ 
ben, an welcben eine befonberS wicbtige Seite beS Krd()lidE)en 
i€^tni jur Srfcbeinung fommt 2)iefi iji ber %aVi bei ber 
35ogmengef^icbte in SBerbinbung mit ber ©pmbolif;- benn ju 
wiffen, wie p^ ber 4)^ipKcbe gebrbegriff gebilbet unb nacb oer« 
f4)iebenen ©eiten bin au§gef))ro(ben \jat, gebirt nicbt nur }ur 
Äuffaffung be§ gef^icbtlicben SBilbeS ber Äircbe im ©anjen, 
fonbern \)ai aucb unrnittelbar bogmatifcbeS Sntereffe; fo baf 
wir un8 t>on ba au8 bewogen fublen fonnen, eine gefonberte 
SSetracbtung tjorjunebmen» Kdcbjl ber ©efd^id^te beS üJogma 
wirb uns bie ©efd^idl^te be& GultuS^ unb ber .SBerfaffung be^ 

15* 



. 228 '- 

fottbet« tnterefttren , xoomit t>k ©efc^td^tc ber ©Ute u. f. xo. 
jufammenl^angt Thxä) bte xänm\x6)t SSerbrettung bed QfycU 
ftentbumö auf unferem Srbbobett; bie geograpl^tfcbe ^CudbeJ^nung 
beffelben fann loon befonbetem äBertbe fein. Sia^t^m gibt eS 
anbete äweige, beten gefonbette ^ettacbtung nur für bcn 
J^ifiotif et a l * \olä)m toon SBettl^ tfl. 35ieß gilt namentlich 
t>on bet genauetn SSetfolgung folget ©reigniffe, bie nur „bet 
©tdtigfeit »egen in bie gefcbidS)tlicbe 2£uffoffung aufgenommen 
wetben muffen, unb bie eigentßcb nicbt aU gef^i4)tlicbe @te$ 
mente anjufe^en jinb " *)• @o fann j. fß. eine \>on Anfang 
bi8 enbe butcbgefü^tte ^a^)jlgefd[)icbte, eine au§fübtlici[>e ©e? 
f(l^td[)te bet Qoncilien; öbet^au))t aUe^, xoo e$ ficb aufiet bem 
gef4)i(i[>tli(i[> @tnf{ufltei(|)en auc^ noc^ ganj befonbet^ um IBoIU 
jidnbigfeit in SSlamzn unb- ä^^len l^anbelt u. f. xo. , nut bie 
2Cufmetffamfeit beffen in Tin^^tuä) xitf)xmn, bet betiifen ijt, 
bie l()ijlotif(be SBiffenfc^^aft ,um listet felbfi wtUen ju fotbern; 
benn f,nid)ti t^ unfht^tbater alö eine 2Cnbäufung \>on ge« 
W^6)Üxditm SBiffen, welcbeS webet ^)tattif^en JBejie^ungen 
Went^ noä) ^6) anbetn in bet ©arjleüung l()ingibt " **). 

ce. S)ogmengefc|)tc^te. 

Ernesti, J.A., proXde theologiae historicfte et dogmaticae conjnngendae 
necessitate. Lip8.yl769. unb in befTen opusc. theol. Lips., 1773. ed. 2. 1792. 
Wachier, L. , prol. de theologia ex historia dogmatum emendanda. 
Rintel., 1795. be Sßette^ ^* Wt. i*, dbet 9teligion unb Zfjeotosit. 
Kbm* «♦ <5ap» 4. ®. 167 — 1»3, Stlöe«/ ®()» Sr», über ben SBert^ 
Ut i)xi\lii^m^osmenQefä)i^te*. 2t>i*, 1817^ ^f^gufli SBettb ber S)ogmen« 
gefdbid^te in beffen %olo9if(J)en a5tAttem,II. «♦ '©♦ 11^ ff» ^iegler/ SB» 
5t« S«/ 2fbeen über ben SBegdlf unb bie ^Be^blung ber j^OQtaenQefi^i^U in 
®abler'< neueflem tl^eolodifd^ Sournole t>om 3« 1798> n. ®« 325. ff. 

ß&ä)^ ber Äird^cn9efd)id^te tjl bie ©ogmengefd^id^te; 
in aSerbinbung mit ber ©pmbolif, ber n)id)ti9fle 3tt)eig ber 
][>ijlpr!fd[)en Sl^eologie, inbem fte eS ijl/ n)el(I)e bte SSrfirfe 
\)on biefcr in bie bogmatift^e ober f9Jiematif(d()e Sl^eologie 



**) e^leferm. §. 191. Xnm.- 



. 229 

bilbet JDie ^tö)mQt\6)iÖ)tc tritt bann ju t^r in baS JBetr 
fjdltnip einer t^ulfSwiffenfi^aft 

es foH bei ber ©atfleöung beS bogmattfd&en ©tubiumS fettjl 
flar VDerben; wie bie £ogmengefd[^icl[)te ber £)ogmatif not()n>enbig 
9orau§9et)en mn^, unb i^r nic^t nur M muf iger ^tppenbir am 
Set)dngt werben barf. Ueber bad SSerl^altniß ber ©pmbolif ju 
tl^r fie^e unten; zUn fo ifl ber ©pracbgebraud^ be§ SEBorte« 
Joy^a unter JJogmötif erilört. — 6rjl feit ©emfer *) unb 
ernejK ijl übrigens biefe SBiffettfd^aft^ bie fonfl nur in t>ers 
bunbenem ßuflanbe mit ber ^ogmatif ober wieber mit bet 
ÄirdJ^engefc^i^te t>orfam, eine freie unb felbpfldnbige geworben. 
SSgl. Qä)kkxmad)tt §. 90» 

§. 67. 

^ie ^ogmengefi^i(j^te atö ^arffettung ber ^eJlö^ÜU 
(^en entwidfetung 6)n\iAx6)tv 8e](>re unb ftrd[)li^er Sei^rmei^ 
nungen jerfdUt in bie allgemeine unb fpecieße* J)ie erfiere 
fapt bie ©ntwitfelung beg d)rijili(^ ^ bogmatife^en ©eijleS 
unb feiner formen Äber^au})t in§ 2Cuge (ßt\^\6)U ber 
SDogmatif) , bie le|fere bie m^exc ©ntwidPelung iebe§ ein^ 
jelnen 2)ogma* S3eibe ftnb mit dnanber |)eriobenn)eif? 
ju t)erbinben, inbem bie ©ejlaltung beS ebijelnen S>ogma 
Don ber a5efd)affen](>eit beö bogmatifiöfiett ©eijleS eines B^it^ 
alters abfangt, biefer felbft aber wieber burd^ ba& ©ngefK« 
In ba§ ©injelne Elarer l^ertjortritt* 

' 2)ie d^rijllidE^e gebre ijl in i^rer aBurjel nur e i n e. 3Die 
einjelnen 2)09men finb nur t)erfd[)iebene Selten beS einc^n 
2)ogma. S)ie bogmatifd^ie JRidf^tung ein^r Seit ifl alfo niebt 
fowobl baburd) bebingt, wie einjelne ^uncte ber SJogmatif 
t)on einjelnen Sebrern' gefaßt würben, aB melmebr baburc^, 



3n teflfen i^iftor. QmUitnn^ i\x »aumöarteft"« ®la\x^m^U^xe* 



830 

rote baS G&tificnftjum Ä&ctt)Qupt »on beni ic^eämnligen 3cit< 
geifte öufgenommcn unb in bemfelbm tcficctirt \taxb. Se nadj= 
fcem bflljet in einet Seit, in einer ©egenb, in einet ©djute, in 
einer ©ecfe ober ^öttfjei me^r bcc SbeotiSmuS ober ber dita-- 
liämuä, ntefjr boä Sübifclje ober baS ©noflifdje, me^r ber 
©d)oln|liciämu§ ober ber SKrifliciömuä, ber ^ofilioiämuS ober 
Ättticiämuä, ber ©iipranaturoUämuä ober S!ationaltämu§ »or: 
roolfet, bitbet ftd) buS fiuä, roaä wir bogmtitifdje Kidjfung, 
t^eologiftfje Senfrccife, (Seift unb SBefen bct £el)te, Uitenbe 
Sbce unb &eKf4)enbeS ^rincip nennen; roorau§ fic^i bann bie 
©eftaltung ber einzelnen S^ogmen mei|i euEläten, oft ertat^en, 
nie aber mit ©idjertjett »on ootne herein conjlruiren lägt. 
35aS ni^t)ete ©ingeljen in ben Sßetlauf eineä einjelnen ©ogma 
(©efdji^te ber lietjre »on ®ott, »om SKenfi^en, bon bet ^erfon 
Sefu u. f. ro.) Eunn ba^et ntdit, fllS fi^on ift ber allgemeinen 
S!)arfieIIung mit begriffen, erlaffen irecbcn; benn aud) baä 3u; 
fi^Ilige ^at nidjt fetten bei ber ©efialtung beceinjelnen 2>ogmen 
mitgeroaütet. @ben fo roenig aber roäre mit einer biegen 
©cfd)id)te biefet einüetnen 55ogmcn bie Stufgabe bet 2>ogmen! 
gefcbtcfjte geföfi. JBeibcS miig fi(fe oielmeijr uetbinbcn, baä 
2([lgemeine mib baS JBefonbcre , beibeS aber aucl) in lebenbiget 
SBejieljung auf einanber gefaxt roetben. Sie 3(notbnung bct 
einjelnen Sogmen mirb ba^jer in bet gefrfjidtttidjen Sarfteüung 
beffct Bon bct oort)ertfdjcnbcn 3!id>tung cineä iebeSmaligen 
äeitatfetä abijdngig gemadjt, alS uon ber geroötjnlicljcn fijfle: 
matifi^en ßrbnung, bie man in ber eigenen ©ograatiE ju b^ 
folgen gewohnt ip. ©o ifi j. S. jur 3eit bet 3(}}o[ogctcn biä 
auf Crigeneä ba§ 2)ogma vom fiogoS gleidjfam baä ©tunb: 
bcgma, auf baS aUcä anbere jutüdjufütjrcn ifl (bie Ee^re 
Bom SRenfdjen Iniipft ftdj an ben Xöyo; a7ii^/.iaTixös; bie 
©ngelte^rc jle^t mit ber Sogoäibce in engftet äSetbinbung n. 
f. HJ.). dagegen ftnb in bem äeitalter 'luguftin'ä ©ünbe unb 
®nabe gleittjfam bie 3fngeln bcä ©ijflemä, womit j. S. bit 
geljte Don ber Äitdje unb ben ©acramenten aufS innigftc jU' 
fammentjängt *). 'iibet eben be^Ijolb ifi eä aud) uniroetf mägig, 

•) „ es iß nidjt äufältig , bog in biefcm 3al)t:Iiiinbcrte fltabe Utk, 
„in ienem grabe jene Bogmen Spoti)« madion, fonbern bieg 3nter(ffi' 



e Iw eff, 
tfStSM 



_. 231 

tift hU ganje allgemeine S)ogmengefdS^i(l^te wn Tlnfani bUl 
6n&e als etjlen S^etl inxäfiu^^xtn , mt> iam iit befonbere 
als {toetten nad^ifolgen ju (äffen, xoit Zugafti m\> jBaumgar» 
ten ^(SruftuS Qzt^an*); fonbem beffer ifi eS, mit aRänfd^er 
))eriobenn>etfe mit ber 2)atjleIIttng' ber aQgemeinen unb ber bet 
befonbem S^ogmengerdS^ic^e abiun>ed[)reln ; benn beutlidf^er mtb 
{tci^ fo iai eine im Xnbem abfpiegeln. 

§. 68. 

Sei' ber ^eriobeneintl^eitung ber 5Dogmen9ef(ö()i4)te ifl eirt 
anbere& ^mcip ju befolgen, aU hti ber ber Ärrd[)engef4)i(]()te 

« 

lAeclfatxpt, inbem l^ter weniger bie ®pod)en ju berfitfitd)tigett 
finb, mld)t ffir baS ©anje ber Äird^e alS tt)i4)tig erf^^emen^ 
als t>ielme^r bk, todd)t ber 2zfyct eine anbere dlid^tmtg gos 
ben, obwohl oft befteS na^e sufammenfdilt ^a^ bem 
jjebeSmol t>or^errfd()enben bogmatifd^en Reifte ift bemnac^ bie 
®ntl[)eitung ju treffen* 

6S ifi oben gejeig« (§• 61.), i9ie bie ^evioben ber Jtit» 
^engefcbid^te nicbt immer mit benen ber allgemeinen SBeltge^ 
fd^tcbte iufammenfallen , toeil bei ^em, toaS m bem einen 
Orte @poc^e madl^t , eS' nidf^t in bemfelben @rabe am anbem 
ber gaH iji^ 

2Ce^nli^ \>cif)iXt eS ^6) »ieber mit ber 2)ogmengefciS)ic^te 
in il^rem SSer^dltniffe jur itirdf)engefcbid()te; benn toenn gleic^j 
bie ®efd[)icl(>te ber Seigre mit ber ber gonjen Äirc^e unb ber 
SSerfdffung {ufammen^dngt, fo f 6nnen bo4^, biSn^eilen „ auf ber 
„tinm (S6U grofe SBerdnberungen t>or j^ä) gelten, wdl^renb 
;,auf ber onbem no^ aUeS beim TClUn bleibt, nnb für bie 
,,eine @ette fann tin 3eft))unct bebeutenb fein als (Stitwidt^ 



ff^ct^xoexibiQUit unb UM jDogma famin feinet ©efd^td^te nur einmal 
,/ sur SBebeutung ber Spod^e delangen/^ SRofenfcans ®» 248» 

*) . ^äU meine SRecenIton über bed Ie|tern SDogmendefd^id^te in ben 
i^ecL @tubien unb Jtrittlem Sa^r^. 1^. ^eft 2. @;» 461. ff. 



,«_ 238 — - 

^^üingäfttoten, ter .für We onW« be^ufaingSlo« wf^cmf"*); 
®o ma6)t j- ». ta? (grfcliemen M «t^rbuc^eä M So^x^iried 
)9on 2)amaäcu$ in ber S)o0mengef(btc|^te baburdb .@|M&<^^ ba§ 

fiibrte^ »^]()re»'P fi^ biefcr frubet tbeil« auf üb« rmeÄent>, ^«1^ 
l08(ttfdi)em I . .^eitö auf uberwtegenb ^oUmif4}em äSeg^ .aul^^ 
bilbet bötte» £)b nun grabe bie t:>0|i mit tP^rgefdi^lagcn^/Sm 
tbeüung ift ba8 apologetifcbe (bi§ 254.), »)olemif^e (bid 730.) 
«nb f9fiematifd[)e (biä 1517.) Seiteltet bie ri^tige fei, vdoju 
bann nod^ m ber ^Reformation an ba§ f^mbüli^cbe (bis jur 
2Cbf(baf un0 ber ßonfenSformel in ber ©cbweij, mit Jfnfang be3 
18 3abr^ünbert8) unb baS ^)bitofo^bJf^ * ftitifcbc (t>on X>a bis 
Auf tntfere^ Beit) fommen toünb^, ober ob it^ettb .eine an^ 
^re Sintl^ilufig't)oritiiiebenf uberlaffe id^ 3Cnbem jur S3eur» 
tl^eilung* 9lur bafi baS ^xitiü^ fetbß anerf annt werbe ! 

' "^ 2>aft (Stsbtmn binr ^c^en^fi^ie^ xpmt^ixmt 

leitet uns nebfi ber @j:egefe am befien auf ben . tiö^üQm 
^tanbpixrKt j^ bm nivin i^et'S^o^matif ein3(une][)nien l^ben, 
mbem e6 eben fotwl()l t>or bem (S]ctteme etneS in bei? Srabtr 
tion erfiarrten £)ri$obo]ci§mu§ , als Dor bem einer t>oreUi2 
Qtn, un][)ijiorif(^en SleuerungSfu^t Uxoa^tt. 

SßaS oben toon bem iä)Un Pragmatismus ber ^ircbenge« 
f4)i^te gefagt ifl, gilt aucb Wx. ^ie (Sepaltung ber Dogmen 
im (Sinjelnen läßt ftd^ allerbingS ntcbt feiten auS anbern^eitigen/ 
iujpern Urfacben, aui jpotitifcbeh 3uß4nben unb SÖegebenbeiten, 
aus ber SBefcbaff^nl^eit; ber ft)if[enf4iaftficbcn SSilbung,. [a fogar 
aus Himatifcben SBebingungen u. t» W). erfldren, 2(ber aucb 
bier barf barüber baS t)on innen berauS ben Stoff bearbci^ 
' tenbe bpnamifcbe ^rincip nicbt tjergeffen werben, auS wetcbem 
benn bo^ cxii (Snbe ber ®ieg einer b<iuptfdcb(i^en Sticbtung 



y @*lcicrm. §• 166* 



i^B 

über bxt anbete / btt ttid^t em tetti jufdlKger feöi ftmn , ;ju 
beurtl^eilen tfl *)• 2)tefe io)pptltt, fi^ gegcnfei% ergdnseiibe 
JBetradj^ttttftgipcife ber ®efc^ld)te wirb i^or jwei ^fbwegen hu 
toa^xm, auf bie man fonp leicht geratb. ©nocfett* . njirb bec 
Surf auf ba§ SQSanbelbate in ben SSorflellungen jtmb bie« basi 
mit toerbuKbene .aSSabcriebmung, wie fo morube«> «wi«. einfl für 
unerläßltcbe ®laubendn>a^rl()ett gebalten n)urbe, ti fogav ben 
Ortbobo^eflen ntcbt mebr ijl t «nb wie anbereS ; waS man jefet 
t)on SSielen bartnddfig feflb<iltin ftebt/früber'milbet bbet gifeicbs 
gültiger angefcben würbe, ben ©etjl toon allen unwürbigen gfefs 
fein eines im t>ornt berehi efttengenben'S^fKmeS frei erbalten, 
unb iene§ großartige SSertrauen in bie SJabr^eit ' einflößen^ 
bem nicbt beim geringjlert SÖfnbe8tiaud{)e fcbon um ba8 ©öifpein 
ber ^ircbe bdnge wirb. 2Cnbererfeit§ aber wirb n^an um fo 
aufmerf famer auf ba$ @tne, toü& notif tbut; unb waS unter 
allen formen ftdS^ immer ii^iebet geltenb gema<ift icmb b^t allem 
augenblidFlicben SSerfc^winben ' al§ ba& S9leibenbe -unb i\xm 
S3leiben {Berufene ftcb immer wieber oben Irbolten^l^at f^an 
wirb auä) billiger über fb man^^eS urtbeilen, ifW[§ bem erfien 
«liefe a» Unfinn obe<f 3CU6geburt iti 2CberglaÄbenö etfcbei^ 
neu mod&te, pcb aber t)or im f^drferrt Äuge; baS bit- 
ter ba§ äöilb ju bringen unb jwifcben ben 2^\Un ja lefen 
t)erjiebt, in feiner tiefem SBabrbeit unb S3ebeutung recbtfer? 
tigt **). 9Rancbe8 ©ogma, über ba6 ber du§ felbflgefdQiger 
@ubiectit)itdt \)zxa\xi rdfonnirenbe SBerftanb t>oreilig ben ©tab 



♦) fßQl mofenftrans @. 248* unb mcme Ttb^axiblnnQ x „über ben ©i'cd 
b^r Ortijjoboyie über hit ^ctcrobojcie '' In hen coburger f^eoU %maUn* 
2a^xQ. 1832. aSb IV. ^cft 1. 

**; SRofen!rans a. O.: //Söenn aud) nl(%t in XlKiebe geftettt »ers 
/,ben fann, ba^ bie fl&iva&t unb .äufdUidfett in ber X^O0m^T^Q^f^i^tc fo 
„gut wie in aüem fKenfd^tic^en ein Clement finb, fo ij! bodj) au^ ba§ 
„ ^pkl ber ®öbiectiöitdt, t^tje aReinungifrdmetef, baß; »o& jid^ felbfl oets 
„ mö)Ut unb ber eißentticben SSewßQung alö unwefentlicb fid^ unterorbnet. 
/,2)ie 2Cnfid^t ber >Doömen9efdS)id^te/ welc^ barin nid^t« aU eine SRumpels 
„Jammer menfd()lid&er ^fJart^^eiten unb t^rid^ter SÄeinunßen erWid^cn farin, 
„ift felbfl eine t^öricbte SKeinunö/ wel^ »on Um äuge be6 @eif!e6, fein 
„Snneres ju erfennen, feine 2Ct)nun9 unb oon'b^m gei^eimen SSönbniife, 
„Xüotin alle Saaten m ©eifted unter einanber fte^m, Um S&orjhttund 
„^at/'- ... 



«34 



«• * ■ * i 



gebrod^mi fft bmd^ bie ^Dogmengefd^id^te eben fo (e^r n>!eber 
)u Q^xtn gel ommen , M mand^er {tdl^ noc^ geltenb müä^tn 
tDoUenbe to\M<i)t Unffnn t>\xx6) {te fät immer jum ©d^toetgen 
gebtadtlt werben iji, wie benn überbauet bie gerauf(bIo$ wir« 
{enbe Sßacbt ber gefcbicbtlicben SBabrbeit ^itx unb ba t>erf6b^ 
nenb auftritt; wo bie ©pfteme ber ©egenwart niö^t mit einan^» 
bet auSfommen. 

1*^ «^anbs unb 8et)rbü(i^er ber iDodmendefd^i^te'^). 

SRünf^er, 98»/ «^anbbud^ ber d^rtfittc^eti ^Dodmengefd^tc^te. SRacb«/ 
(Bb I. II. 1797« 3 utwedinb. Unfl. 1817. la* SBb UI. 1802. 04 
$8b IV. 1809. (unooUenbet)* 

« 

* ' &ffrbu(( ber (i)rtfllt(4en )Dodmendef((td^te. @benb*/ 1812. 3 2Cufl« 
snft SSelegen aug bell £lueUenfd)rtften/ ^rd&njunden ber EtUeratur, 
j^tttortfc^en 9lot!sen unb gortfe^ungen loerfe^m t>on Ibaxu 17 od 
6511 n. ^affeC, 1832. erfie ^&lfte. 

TCttöufti, 3. S^f 53»./ Sei^rbudSl ^ 4rWK^en ©odwenöefd^ic^. 8|>j., 
1805. 3 OCufl. 1820. 

■ (BertJ^olbe, S./ «^anbbud^ ber ^ogmengefd^cl^te/ if^erau^g«. Don 3' ®* 
»ett (Sndelbarbt. @rl., 1822. 23. S3b. II. 

SaumdartensC^ruftuö, & S. lö,, Sefirbud^ ber ifydfL ^gmem 
defd^ic^te» Sena^ 1832. S3b. II. . < 

2. SSabellen. 

•ßadenbad^/ CL9t/ tdbeUadfc^e Ueberftd^t ber ^Dogmendefc^tc^te bt$ 
auf W aieformation. aSoifel, 1828. 4. - 

ß. @ 9 m b l i f. 
§. 70. 

Unter ©pmbolif t>erjle][>t man fon)o][)I bie dupere ge:: 
\i)\6)t\x6)t Äunbe ^on ber SSeranlaflfung unb Äbfajfung ber 
{tr(iS)li(iS)en SSefenntntßfi^riften (Sonfefftonen) , atö aui) bie 
burd^ beren rid^tige TfuSIegung ju gewinnenbe Äenntnip i^reS 
Sn]()alte8. 2n wiefern nun baS Unterfd()eibenbe ber einjelnen 



'^) 2(nbere von ®aab/ ßan^e/ Sßunbemann/ Konter. 2Ctt4 tfi bie 
!tr4endef(^t(^ttidf)e unb bosmatifd^e Sitteratur ^u DergleidS^en. 



235 

Ätrd^mpartl^cictt in btefen aSefcnntntf f(j()riffett nicbcrgelegt tff^ 
fo ifl bte ©pmboM ifjrcr innem ©rite nad) 'Äenntniß bei: 
fird()Iic^ett UnUt\(i)cü\xnQ8lef)Tcm , natmntliä) in Sejiel^jung 
auf ba§ 8Scrl[)dttmfl bc§ ^rotcjiontiSmuS jum ^ati)f>liciinm&, 
tmb biefer bcibcn VDiebcr ju beh einjclncn ©ccfen unb ^avz 
t^cim^ SSott biefer Seite betrachtete bilbet fte aber not^s 
xombiQ einen integrirenben Sr^ejl ber SDo9men9efd[)ic^te felbfi^ 

SvfißoXov (2tbscid(>en , SWarf c) *) beifit mä) bcm tixö)lu 
ä)tn @))ra%ebrau(^e eine in SSrabition ober @di)rtft betval^rte 
S r m e l , woran pcb 2CDe »ieber erf ennen,, bie ju einer unb 
berfelben fir^licben ^artl^ei geboren. 2)aS ©pmbol ijl boS 
gemeinfame ©cbibbotetl^, bttS f ir4>Iid)e SSjinner, um »eI4)e8 ficb 
bte ©emetnbe fammelt» SSom 2;aufritu§- n)irb ber ©ebraucb 
folcber ©pmbole bergeleitet, unter benen baS fogenannte 0^)0« 
jiolifcbe eins ber früb^pen xoax. SDiente alfo baS ©pmbot 
urfprünfllicb baju , ben (Sbrijien , M ju einer befonbern SReli» 
gionSgefellf^aft ge^6renb, t)on Suben unb Reiben auS^ufonbem ; 
fo ntu^te eS fpäter baju bienen, ben redi)tgläubigen, ben{atl[)0s 
lifcben S^rijlen t)on bem ^dretifer ju unterf4)ciben. @o' er« 
f annten jtcb an bem ifiooiaiog be§ nicdnifcben ©pmbotö bie iin* 
banger beS atbanapanifcben (ortboboren) ©laubcnS, im ©egen» 
fage gegen bte 2Crianer. S)iefe$ nicanifcbe unb baS f))dter [oge^; 
nannte atbanoftanif^e (symb. Quicunque) bilben im äjereine 
mit bem fogenannten apoflolifdi^en bie brei «^auptfpmbole ber 
Äircbe. %U aber im geitalter ber [Reformation bie 2Cnbdnger 
ber gereinigten gebre öon ber fatbolifd[)en Äircbe i^xtx Seit ftcb 
trennten, obwohl and) fte an ben brei ,g)auptf9mboleiv feji^ielten^ 



•f) JBöl. Suicer tkes. eccl. «♦ h. SB» ©on hem SSegriffe „&innhxl b" 
tji ^ier bur(IS)aud abin^t^cn. &$ ließe fiä) fc^üd) audf) eine t^eologifd^ 
©i^mbolif benfen, weld^e eine pfpd^oloöifd&san^ropologifci^e SBegrünbung beö 
bilbltd)en ®prad^debraud)eg in bec SReligion umfaßte, ^iefe aber w&te da 
SBejlanbtf)eil bec SHetigion^p^ilofopijjie/ »gt» ©reujer'ö ©^mboli! »♦ 2Cnf* — 
^ie 2Cbteitund bed {trd^(id)en symbolum Don avfißaXUiy, wonadj) bad 
ai^oflotifd^e SSefenntnif j» $B. aud SSeitr^gen ber 3to5lfe ^u bemfelben ents 
llanben xohz, tjt d&nilid^ ju oertoerfen» 



236 r 

legten {te bad (Sememfame ibxtt Uebetseugungen erft a^olo^ 
gettfc^/ bann ))oIemtfdb in befbnbetn SSetenntnt^fcbrtften nietet; 
unb jwar bie 8utl[)eraner unb bie Sfeformirten , ber entjlanbe« 
nen Snungen wegen, jebe ?>örtl^ei für \id). So, bie 2)ifferem 
gen biefer beibtn 9>artbeien unter einanber, fowie bie in ber 
proteflantifcben ^ir^^e entfionbenen @treittgfeiten überl^aupt 
gaben »ieberum ju fpmbolif^en SSejlimmungen (nacb innen 
ju) 2Cnlaf; 2tuc|> wollte man ftc^ burc^ folibe unb bcjKmmte 
(Stflirungen gegen aQe S3trmifc|iuhg mit anberweitigen afatj^o^ 
lifdtien ^artbeien üerwabren, mit welchen bie SIeformatoren 
tnijti' jii fcbaffen l()abcn wollten' (SBiebertaufer, 2Cntitrinitarier, 
2fntifcri^turarier u. f. w:). 35ie lutberifcben ©pmbolc finb 
in bem^l58Ö. »erfaßten ßoncorbienbucbe gefammelt, unb .finb 
bie conf. Augustana 1530;, bie Apologie 1531., bie fcbmaU 
calbifd^en Xrtifel 1537., bie formula Concordiae 1579., woju 
noc^ bie beiben Äated^i&men 8aitber'3 1528. 29. fommen, 
SDBeniger bcflimmt abgefonbert t)on anbern tl^eologifcben 6r^ 
jeugniffen unb weniger allgemein gültig finb bie reformirten 
SBefennfniffe, unter benen bie öorjüglicbflen bie fcbweijerifc|)cn 
(conf. Bas; I., Helv. L (JBas. IL) unt> Helv. 11.)*)^ ba§ 
gaUifcl^e, bel0ifd()e, englifc|)e (39 2trtt.), fd^ottifcbe, an^alti* 
fc|)e, branbenburgifcbe unb ber ^eibelberger MaUö^iMix^ jtnb. 
IBon ber anbern ©eite fallen jtd) nun aber audS> bie SRomifcb^ 
Äat^olifd(>en g'enotbigt, ba§ Unterfcbeibcnbe it)rer ge^re 
no^ genauer t)txavi^in\)tUn, waS in ber professio fidei Tri- 
dentina unb in btm catechismus Romanns gefc|)ab. dbiti 
fo fa|[ten enblic^ auc^ bie Reinem ©ecten unb Äirdf)en^)ar5 
tbeien: bie 3Cnabaj)tijlen (9Rennoniten), 2trminianer, ©ocinianer, 
£ludfer u. f. w. i^re abweicbenben ^uncte in Schriften ju^ 
fammen, bie iebocb bei einigen nur ba^ '2tnfe^n i)on ^rioat^ 
fcbriften babcn. Zm meijlen mbä)tt ber catechismus Raco- 
Yiensis ber ©ocinianer ben 9?amen eine§ fpmbotifcben 55ucbe§ 
»erbienen, wd^renb bagegen hü ben jQudfern, bie i^r religiJfeS 



♦) ^pdter trat ouf einige Seit hk fonn. Consensus ^inju , hie ffd^ 
jebod) nie allgemeine ©filtigfeit ju üerfc^affen wußte, «nb mit beren o^njs 
lid^er (gntfernun^ ber f^mbolifd^e 3wanö in ber ^it6)t eioentlic^ öefcros 
d)ett kvurbe. 



237 

geben T>on iebem S5ud(>jlaben, felbjl bem ber SBibel unoblJ^Sngia 
maä)tn, an eigentliche SSefenntnißfci^riften ni^t ju ben« 
f en ijl *). 

@(^on bie ®efcbid(>te bet ©ntflebung unb ber ©d^icffafe 
biefer äBudjjer gebort in bie 2(ufgabe ber bijiorifcbcn ai^eologie» 
Sn wiefern jtc^ nun bie ©pmbolif jundcbji mit biefer dugem 
©efcbicbte befaßt , fdnt jte mit ber fircbtidS^en 8itte'rarflefcbici[)te 
in^ammtn ober fte fönnte auä), xoo fte njd^t ju au^fübrlid^ 
würbe, ^ng^liä) in bie Äird^iengefcbicbte ijerwoben »erben, bie 
t)on bem (Sntftel^en folcber wicbtigen 35enf mdler notl^wenbig 
SRottj nehmen muß» 2ßlein bie 2fufgabe ber ©pmbolif gebt* 
weiter. S5a8 bi^ber ©ejei^^nete ijl mebr nur ©nieitung, dj^n^ 
lidt) ber ginleitung in bie biblifc^en SSücber. gs tommt 
nun bie eregetifdjje SEbdtigfeit l()inju, inbcm ber (Sinn biefct 
, SSeEenntnißfcbriften erforfcbt, aufgelegt unb erfidrt werben foDL 
SBie fid) nun aber unmittelbar an bie ^egefe bie bibKfdjje 
25ogmatiE al§ JRefultat berfelben anfcbliegt, föJdfIt e§ bie 
(gpmbolif nid^t babei bewenben, iebe einjelne S3ef enntnigfdE)rift 
aufgelegt ju \)abtn, fonbern jte jieHt nun au^ ben loerfdS^iebenen 
2Cu§f?)rücben ber fpmbolifcben SSücbcr tin ©pjiem beS ^at^o» 
liciSmuS, beS ^rotejlantiSmu6, be§ ©ociniani$mu8 jufammen. 
gnblidb aber gej^t jte noc^ einen ©cbritt weiter, inbem fie nun 
biefe fir^licben ©pjieme felbjl wieber entweber i^xm allgemein, 
nen ^rmcipien ober aucb ben einjetnen 2)ogmen nadf) unter 
fi^' t)ergleid{)t , unb in biefer lelfetern Function wirb fte c o m^ 
)paxatir)t 25ogmatif **). 5Rimmt fte bann t)oßenb§ 
nod^ einen entf4)icbenen -2fntbeif an ber einen ober anber« 
®lauben§weife unb fuc^t fte biefelbe im ©egenfaifee gegen bie 
anbern ju j)ertbeibigen , alfo j. 58. bie 2tnf[cbt beö 5)rotejlam 
tiSmuS gegen bie beS Äat]^olici6mu6 , fo ijl fte ?)olemtf. 



*) ®er 9flame@9mbolif-{|l boi^cr nid^t immer ganj ber ©ad^ cnffpre« 
d)cnb, unb fann \ia, wo Ceinc ©pmbolc vorliegen, nur fagen wollen: „baf 
„hetf8md)t tid)an hk am mcijlen claffifd^ie unb am attöemeinflen anerkannte 
„ )Dar|leUun9 einer jeben ©laubenSrceife ^alte." @c5)(eicrm» §♦ 249. 2Cnnu 

♦*) ©cfeleiermad^er §♦ Ö8. unterfc^eibet jwar biefc üon ber ©pmbolflP^ 
»tU aber betbe mc^t red^t atö SßtfTenf^dften ^clUn lafTen, bie gut für ffd^ 
bejlelien f dnnten« S3dU §• 24d. 



^ — 238 

9Ste xovt nun ' aber oben bei bet bibUfcben Sogmatt! ge^ 
fe^n ^ahtti , bafi ftcb btefelbe nicbt rein in etn^ ber angenom^ 
mcnen %ai^ .einreibe, fonbem an bct eycgetifc^cn, b^florifcben 
unb fpflematifcben %\)Zo{^t tbeifnebme ,- fo iji btefl auf abn^ 
lid^e SSeife mit ber ©pmbolif ber ^aQ. SBir fagen baber 
^golgenbeS. 

§. 71. 

2e nad)bem \>a& \)^oti\i)t ober bogmotifiö^e 3ntereffe 
Dor^errfc^t^ fann bieSpmbolif entweber ^§ m integriren^ 
ber Sljeit ber SDogmengefid^i^te betrautet ober untrt ben 
formen ber cömparatit)en SDogmatif unb ber §>olemif mit 
ber Dogmatil felbft t)erbunben n)erbem 

2)te rein objecttt)e £)arfleDung beS $roteflantt3mu8/ ita^ 
tboIiciSmu« u. \. xo. a\xi feinen Quellen ijl eine l^ijlorifc^c 
a^atigf eit. ©elbji baS Somparatiüe f ann nocb ber ® efcbiif^tc 
angeboren; benn \xm baS Si^entbämlicbe einer Srfcbeinung 
f ennen ju fernen , mu^ ic^ öergleidjjen. Snbejfen ijl ^ier eben 
ber UebergangSpunct auS bem ^tflorifcben in ba§ 2)ogma$ 
ttfcbe. Seber SSergletcb fübrt mebr ober weniger ju einem 
baö (Sine erbebenben, ^ai 2Cubere jurüdfcfeenben Urtbeile. Sc 
mebr Itcb nun biefe§ ^olemif^e mit einmifcbt, unb jtcb nidfrt 
nur iixoa mit öorubergebenbcn 2Cnbeutungen , bie aucb bem 
^ijlorifer gejlattet fein muffen, begnügt, befto mebr jtnb wir 
fcbon auf bem bogmatifcben ©ebiete*)* Sn ber SSbat i|l 
auc^ bie (Spmboßf üerf^ieben bebanbelt »orbcn, öon ben Qm 
nen mel^r au§ b^m rein biporifcben , t)on 2(nbern mebr au§ 
bem bogmatifcben ©ejtcbtöpuncte. SBalcb unb ©emier j. S3. 
geben mel^r nur btporifcb ^ litterarif^e Einleitungen, wdbrenb 
aSJiner in l&iftorif^er , SKar^einedfe me^r in bogmatifd[>er SSe^ 



») Sn wie mit ber Unterfd)ieb gegrünbet fei, nad^ welchem jOanj 
@. 416« bie me^r ^ijlorifd)e JBe^anWunö @t)mbort!, W bogmatifcie 
fjjmboiifc^e a^eologte nennt, lafifen wir hci\^\n öeflellt 2)af aber 
burd^ b:c cimparatiüe ^ogmatif bie |)olcmir „in ben Slu^eflanb t>crfeftt 
fei (!)," eannen »ic ntc^t iuoeben» 



. 239 

jic^ung t)ie t)ergletd^ent)e SufammenfleHun^ unternimmt, ber 
Icfetere übrigen^ mc^r im ©anjen, ber erjlcre me^r im gim 
jelnen* 

Sn il&rer l&ijlortfdt^n SSebeutung tjf nun aber bie ©pm^ 
bolif ' mä)ti anbere^ aU ein integrtrenber 3;i()eil ber S)ogmen$ 
gefdbi^te, ia btefe mu^ felbfl, n>te ^aumgarten ^ ßruftuö nöjÜQ 
bemerft, an t)erfci[)iebenen Orten ©pmbolif »erben, namentUd^ 
vba, t90 ber ruhige ®trom t)on SSSirbeln unterbrocl()en n>irb, in 
bie t9ir bei ber S)arfieQuag notbmenbig mit ^ineingejogen xotu 
ben; wie bei ber 9ieformation^efcbicl[)te» ICngelangt bei i^r, 
mu^ ber SDogmen^fifiorif er not^wenbig baffelbe barflellen , n>aS 
n)ir in ber @9mbo(i( fuc^n , unb a\x^ in ber f^olge feineS 
Sortrage« muß er ia ftete auf bie ©egenfdifee 3iM^ä)t nehmen, 
mit benen e8 bie ©pmbolif ju t^un \)at Sa, felbjl in ber 
frubern 2)ogmengefc^icbte fommt ©pmbolif üor, in fofern bie 
mf)txt Prüfung unb entwidfelung ber in ben altern (öfumeni^ 
fc^en) ©Embolen entbaltenen Seigre babin gebort @« börfte 
baber geratben fein, bie ©pmbolif immer in aSerbinbung mit 
ber ©ogmengef^icbte ju bebanbeln, ober nocb bejfer, ibren 5Ras 
men unb SSegrifp ber bifiorif4)en ©eite na^ in ber ©ogmen* 
gefdbicbte, ber fpntbetifcben nad) in ber SDogmatif (mit Snbe^ 
griff ber ^olemif) untergeben ju laffen. 

^ 1» 9tettere 2Cuödabett üon ®ammlunden f^mboUfd^er 

JBficfeer 

a. bcc lut^crifcfeen Ä^rd^e*)* 

Lfibri symbolici ecclesiae erangelicae ad fid. opt. exeinpl. recens. 
J. A. H. Tittmann. Misn., 1817. 27. 

*^Libri synibolici ecclesiae evangelicae sive Concordia, reo. C. 
A. Hase. Lips., 1827. 

b. ber reformirtcn ÄirciS)c **)*. 

Corpus libror. symbolicorumy qui in eccL refonnatorum aucto- 



*) ©tni^lnc 2(u6öoben ber Äugöb* ©onf* unb «Konoöropl^iecn berfcfe 
iben , bcren bad Subelja^r 1830* in fd^werer fWcnfle öeliefert ^at , finb in 
ben ^tfiataloQen unb Soumalen, älter« Hix^aUn in ben unter 2. unb ^ 
ongefö^rten SSerfen ju fudSien« 

'^) 2Cettere 2Cu^daben: Harmonia copff. Gen. 1581. 4. u. Corpus 
et svtttaffma conff. Gen. 1612. 54. 4. SRebreree fibct bte ßnmtt{i& 



S40 — - 

ritatem publicam obtinuerant. Ed. J. Chr. W. Augusti. 
Klberf., 1828. . 

2» StnUttenbe ©c^rtften. 

W a 1 c h , J. G. , Introductio in librqs symbolicos ecclesiae Lu- 
theranae. Jen., 1732/4. 

Semler, J. S., Apparatus ad llbros symbolicos ecclesiae Ltt- 
theranae. Hai., 1775. 

Feuerlin,J. W., Bibliotheca symbolica evang. Luther. Gott., 
17&2. Ed. J. B. Biederer. NoritfUik., 1768. YoU. IL 

'^yUncf^ ®* 3*i ®iWi^ ^ Sntjle^tttid/ ber S^dnberund unb ber 
tBübund unfered proteflantifd^en Se^rbeoriffg von UnfanQ bec Siefoxs 
mation bid i\x CRnfft^cung ber SoncorbienformeU Zp^*, S3b I-^-lU. 
1781-.89. 2 ÄttfU 1791—98. »b IV— VI. 1796—1800. 

S» (Sompatatioe unb fctttfd^e ^Datlfellunden fxt^li6)tt 

ytantf / Ä» 3w ^(brff efnrt (tffortf^m ttnb wtfitxä^enhen X>axfMi 
lund ber bo^otifcben Gpfleme unferec «erfc^tebenen d^fUt((ett 
«(»auptpart^eioi/ nacb t^ren ©ntubbegrifen/ i^vtn Unterfd^etbund^s 
tf^Wi unb i^ pvalttr^en Solgeiu @6tt., 1796» 3 ZufL 1822. 

ttat^flnttfe, 9^, 4tifRI(^ ^pa^boIS ober ^nf(^shittT(^e ttnb 
bP9matif(dktCom|Kttatt«eI>QC0e8imd bed fot^olifc^en, Int^ertfd^en/ re» 
f^rmivtctt unb fociBtamf^cn £e^rb<dnff&» «^bdbera^ ^t.$Bbl»3# 
l«U(k 1^ a. 18ia* (elftem be^ Xat^otou«). 

'^ Ittttiluliooea sj-mbolkae doctrinanun CatholiconuB» Prote- 
staiitiuui, Sociniauorum, ecclesiae Graecae minorumque so^ 
cielt. Christ, summam et discrimina exhibentes. BeroL, 1812. 
ed. 3. 1830. 

5Karf5, ^erb., üetöleidjenbe 2)orftcirun9 ber protf(lcmtlf4 s cnöllfc^ ' 
unb r5miT<^ ; !at^onf(^en Äirc^e. TL b. QngjL vdt Ämnerfunflen 
von 3« <Sp^^ @d)retter. &nlif>., 1821. 

•SBtner, ©♦ SB., comparatioe SOorftcUung b€8 St^rbegriffö ber m« 
fd^iebenen (|)n1t(i(^n ^in^enpart^eten , nebfl «oQ^&nbigen SSelegen 
attö ben f^mbolifc^en @d)nften berfelben in bcc Urjprac^e (mit an- 
dc]()änaten ZabeUcn). ipi*, 1824. 4. 

i^bi)let, 2* TL., &omholit ober ^arfleUung ber bo^matifd^en (Sie: 
flenfd^c ber Äat^olifen unb |)roteflanten/ nadj i^ren 5ffentlid^tt 
»efenntniffd^riften. SÄafnj, 1832. 



fyn @9mbote ber fd^tt)et}ertf$sreformtrten J^trd^ ftnbet man in meiner 
Intifc^ ©efc^td^te ber erflen SSa^lec ^nfefflon. S3afel, 1827. 



Ml 

S)a§ bcfonbere Stubium bc8 8eben8 unb ber @4>#^ 
ber fogenannten Äird)ent)dter (patres) ober ber Utt^oli\^= 
ßx6)li^m ®d[)rifitjiettei: bei: erjlen 6 2a]f>r]i>unbcrte ][)eipt 
9attx\m (^atrologie). 3^re ©renjcn jmb n>iafMd^, unb 
ba ftc cinerfeitS Wof einen Sl^eil beS fpecietten £luettenfhis 
biumS ber Äirdjen^ unb Dogmengefid^tdjte Klbet^ onbererfeitS 
über in baS ©ebiet ber fird()enl[)tfiortf(d^en ^on%xap^ie fdBft, 
fo fann fie nur in nominaler i^inftd()t aU efn befonbereS §ad(> 
ber l)ijiorifd[)en Slbeologie aufgeffil^jrf »erben, 4)^ne jeboc^ 
irgenb einen 3(nfprud[) auf tt)ifl[enfc^apfid(je Öelbjlfldnbiafeit 
5uniad)em 

SBie unbefltmmt unb iebeS n)i{fenf4^aftndSKn ©runbeS er< 
mangclnb bte gew6^nlt(^e SSenennung t>on //^irdE^ent)^^ 
tern" fei, m\x^ jebem »iffcnf^^oftlidS^en ffi^eologen, bem ^ro« 
teftantcn t)or allem ein(eud?ten; benn nm« foll bcn Segriff 
eine§ Äird)eni)ater8 be|iimmen? ba« 2nter? 2fber nic^t alle 
olten f ir4)ttdSjen ®cl()riftjicllet ftnb Äif cl[^ttt>Äter ; benn man un^ 
terfd[)eibet — freilieb aücb wieber wiHf örlid[^ genug — jtt)if(ben 
Äitcbent>dtern , Äircbenlebrem unb Äirtbenfcbriftlfeßern. 3Cu^ 
jäblen ÜRancbe bie ©^ri^eHer beS erjlen Sabrbunbms , bte 
io6) bie dltejlen finb, bie fogenannten apojlolifcben SJdteir nocb 
nicbt iu ben Äircbent)dtem. Unb wann f)bxt baS 2fltertbum 
auf ? S5ie 9)t:otejlanten fd[)lleßen bie ^atrijiif • in bie erffen 
6 Sabtbunbcrte ein, .tödbrenb ibr bie Äatbolifen einen 
Seitraum t)on 13 Sabrbunbcrten einrdumen. äDbcr foH ba« 
firdblid^e 2(nfeben, bie ® elebrfamf eit , bie gr6mmig!eit entfcbeis 
ben? (Äircbenf ur jlen , Äircbenlid[)ter, Äircbenbeitige ?) 35ann 
aber waren ^ufl unb ^teronpmuS, b'Äillp unb ©erfon, Sutber, 
SRelancbtbon, äwingli, Öefotampabiu« unb Sabin ; bann wd^ 
ren Sliblep unb Sranmer, Saliictu«, ^erm. granfe unb ©pener, 
Senelon unb $a§cal, 3Ro0b^ unb J^erber, ©yalbing unb Sa« 



843 

tMter unb fo t>teU albere 6t(e vnh Zxtffüä)t mit bemfelbtn 

gtecbte ju ben Satem ju rechnen, aB J^ieronpmu^ unb 2Ciu 

gtt{Kn, aß Xt^anaftu^ imb ^r^foflotnuS. Su'^ii^ bleibt bte 

JBemerfung an ft4^ ricbtig *), ba^ „bie ^orragenbe SSir& 

fomteit Sinjelner auf bie SRaffe im ©anjen abnimmt;'' boc^ 

wtO fte fdber nt^t fo toeiflanben fein , äl§ ob biefe SBBirf fam^ 

(eit ,,niir auf bat S^ttalter ber fogenannten ^ir(^ent>ateT }u 

befc|)rdnfen fei;'' au^ toiffen toir nic^t, mt bie 3eiten noc^ 

fommen tonnen amb ob nid)t auc^ femerbtn in @tnielnen ba^ 

6)xipid)t gebeti nacl^ feinen loerfcbiebenen (Seiten ^in auf eine 

folcbe trdftige SBetfe ftcb barjuflellen t>ermi(bte, bag wir mit 

üoQem Siedete bie £rdger eineS beffetn ©eified in i^nen t>er^ 

e]()ren märben* Sag mit aQe bem ba§ fogenannte patrifKfc^e 

@tubtum nicbt IS)erabgefegt n^erben foll, loerflebt ftc^ \)on felbfl; 

nur fiegen bie Benennung wirb protefürt, in wiefern biefelbe 

anberS ali ber 3Cbfuriung wegen gebraucht wirb, ungefähr fo 

wie man gewol^nt tfl, ben abgefd^Ioffenen £rei§ ber romif^en 

unb 9rieci[)ifdl)en ©d(>riftjiener bie ,;6Iaf[ifer" ya nennen, xoäf)^ 

utib ti dnerfeit^ ; beS (Slafftfcben auä) anberwdrtS gibt , unb 

anbererfeitg eben auc^ ni(bt alleS fo dafftfcb ifk, xoaQ \>t>n 

ben alten Stomem unb ©riechen tommt S)a§ @tubiren ber 

SBerfe ber fogenannten ^trcbenodter geb&rt nun in baS fc^on 

oben geforberte £luenenf}ubium , fowie bie ^enntnig ber SlatU 

len felbp; ber Aufgaben u. f. w. in bie 8itterargef(bicbte. £)ie 

Jtenntntg ber ^fonen aber, welche Cinigc jum Unt€rf4>iet)e 

.toon ber ^otriflif, bie eS bann auSfcbliegUcb mit ber Se^re im 

SSAter ju.tbun ^dtte, ,nocb bejiimmter 5)atrologie nennen **)/ 

würbe eben {o gut mit ber lixi^li^m ^Sonographie unb S3ios 

grapbie (ogl. §i 63.>> wie Jene mit ber 2)ogmengefc^ie^te ju* 

fammenfoHen, .. . .■ ^ 

*i. ICufisftöe Ott-« tfti Werfen ber Äirt^enödtcr*^)« 

2R68tcr, ^v. g., fßMotf)^ ber Ätrd^enDdtcr in ÜeSerfe^unocn unb 
Xuöjöflm aus i^ten «ornefjmflen, befonbcrd bo^matifdxn ©^npen, 

. ♦♦) iDanj 0. 322» ^ ' • 

♦♦♦) X>ie Sßerfe ber Äir^nt>Äter TeTbft rnib tfire 3Cu§öaben ffnbet man 
Hl ben unter 2. onoefö^en B^xifUn nneu^mU 



«43 

lammt bem Drfgfnalc tct ^uptftcUm unh tiht^iQen Znmtannmu 
£P5., 1776— 86. S5b* X. 

Augusti, J. Ch. W., chrestomathia patristica ad usum eonun» 
qui huitoriam christianam accuratius disccre cuplunt. Lips., 
1812. Voll. II. 

Homiliarium patristicum. Edid. Lud. Pelt et H. Rhein« 
wald. Berol., 1829. Vol. I. fasc. 1. et 2., deinde H. K h ein- 
mal d et C. Vogt. Berol., 1831. fasc. 3. 

Ote^oufen, »&», fieljje oben unter ^ivä)en(^cfd)id)te^ 

Hu^ ge^6ren bal^in meutere t>on ^rof. Qtelli in ^ürid^ ^etd^geg^ene 
^ogromme» , 

2, ©inreit'enbc @^rfftcii*% 

Walch, J. G., bibliotheca patristica litterariis adndtationibus 
instructa. Jenae, 1770. 

Schönemann, C. T. G., bibliotheca historico - litteraria Pa- 
tnim latinoriim a Tertulliano usque ad' Gregoriiiitt M« et 
Isidorum Hispalenflem, Lips., 17d2 — 94. Voll. IL 

*©n0el§arbt, 3* ®. ^*f litterarifd)«: Öeitfaben %u SSorlefuttdett 
über bte ^üttifit (^lonoen, 1823. 

t@o(bwt|er^ g». ä&.,..i9^'bltodrapbte ber JUtd^en^dter unb S^ix^n? 
leerer üom 1 bis sum 13. Sal^r^unberte* £anbg()ut^ 1828«. 






§. 73. 

r linä) biß fogcnannfe fiv0ä)^ Zx^Aqlo^ie (TÜUtt^jm^ 
ftmbe) l^at feine befi{mmte= wiJJettfdjafÄic^.« (ärewje; faifaem 
|:on>o|)l bie Seit, bie fte ' umfap'f^ atS bie ®ifgi»nfi5ttbe, Weiler 
anöe^oren fotten, t^erfd^ieben bejümuit »erben f intiem ©e^ 
meinigltd) jebod) ))erj!ei)t man unter ber lir^liij^eii 3Crd)d0^ 
loQte bte ®efd[)i(^te beS (Sultitö iuttb.'berÄird)ent^erfaffttn9^ 



■ f; • 

*) "Kclteu unb grbferc öon. BeUarmin, ÖüdiB,,4tt Pin, le.Npu|fry, 
Asseman, Scultetus, Cave, Grabe, Fabri^ius, @pren{)er u^ f. w* 
|)atnftifd^e SWono9rap()ieen fiei^e oben unter ^ir(i)'eh<)efdS)icbtc §♦ 53* JDaju 
ito(^: D^canbcr, 2f*, 2Cnt{9nof!fcuö, ®eijt be« Äerhilliah ünb ©nleitung 
in befien ©d)riften. S3erlin, 1825. Ni^emeyier, H. A., d« Isidori 
PelusiDtae Tita, scriptis 0€ doctrina« BaL^ 1825» «» 2C» . 

16 ♦ 



— tu - — - 

bisweilen auä) bet d)tr^^m .ftunfl tmb @itte, in ben frü- 
hem Soii)ti)mUttttu 

^ai Unangemeffene ber Senemntnc) ^aben xoix fc^on oben 
bei Ht btblifd^en Ttt^hlogit berul^tt. ,,@treng genommen 
„roiixit cXiti, toai in bet Mxö)t etnfl beflanben ^at, unb 
//iei^t anttquirt tfl, ber lixd)lid)tn ZxdjaoloQk angeboren. 
„Tlbix freUtc^ tvttb t&, totxm man btefen @rmibfa^ juld^t, 
//{t^ ntc^t tpol^l ¥ed[)tferttgen laffen, bte {trd^Udl^e 2(rc^ao(ogie 
,,atö eine eigene bißori[c{)e £)i6ci))Itn ju bel^anbeln; benn wa^ 
„\&x ein wijTenfcbaftßci[)er ®runb liege fid) bafur angeben; 
f,)s>enn man alleS in ber &ix^t Xntiquirte blog bis an bte 
/, ®renje be« gegenwÄrtig äSejiebenben bijiorifcb barjlellen, ba^ 
,^ leitete aber eigentticb auSf^^liegen n^oQte, ba eS ja bod^ ein 
^, ^au))tgegenfianb ber biflorif(|)en £)iSdpIin fein foQ^ ju itu 
//gen/ wie auS bem ©ewefenen baS S5ejiebcnbe fid) entwicfelt 
,;]^Ätl"*) JCHein fo jheng nimmt mm t$ eben nicbt & 
pnbet ^ier biefelbe SBiCfur wie bti ber ^atrijlif flatt. 2)ie 
Seit anbetrejfenb , nehmen anä) ©nige l^ier nur bie erjlen 6 
Sal^rbunberte an, ndmiicb bis auf ben ^apjl ©regor ben ©ro^ 
^en (t604.). 2(nbere geben weiter binab bis ttwa auf bie 
(Reformation» 2Cu(b fiber ben biporff4)en ©toff, ber in ber 
2(rd[)do(ogie ju bearbeiten xo&ttt ijl man uneinS. Ucberwiegenb . 
lebocb benft man babei an bie @t\d)i(i)U beS ßultuS. ^ag 
ein 3ntereffe t)orl^anben fein fann, biefe Seite beS tircblicben 
SebenS fo gut wie bie bogmatif^^e befonberS berauSjubeben 
unb gef^i4)tlidb barsufleUen, laßt jt^ nid[)t laugnen ; unb wiU 
man biefeS, aber bann a\xö) burdjjgefübrt bis auf unfere 3eit, 
Jfrd^Sologie nennen , fb wollen wir nidl^t flreiten **). SBie bie 
£)ogmengefdE)idE)te jut S)ogmatit, mürbe ftcb bann bie ^(rcbäo^ 
logie iur Siturgif üerbalten (t)gL §• 100.). 2)ie ©efcbicbte ber 
SSerfaffung aucb nocb mit l^inein ju sieben^ bärfte nicbt ratb- 
fanf fein / weit baburcb bie Sinbejt leicbt t)erIoren ginge» 3n 
biefem le^tern ^aUt märbe bann bie ^(rcbdologie in zin i^nü^ 



*) ©iefeler Uel&erjtd^t ber firdöen^iilorifd&en ßitteratur in ben t^eoU 
etubten unb .JtntSem Sa^r^. 1831. *£)eft 3* p. 627. ff. 

♦♦) 0* ©(^iermadier §* 168— 170* iDonj §» 70. . 



— ^ 245 

c^e6 8Serl()ÄÖnig jur ©tttijlif treten, wie jur iituxQxt, unb mit 
bcm l^ijiorifcl[)en SS^eile beö Äird()enreci[)te8 jufammenfaHen. SSBir 
fjalUn aber eine gefonberte 2)arjlellung ber SSerfaffung um fo 
weniger für notl^wenbig, ba jtdS) biefe f^^on immer in ber Äir« 
dS)engef4)i4)te felbfl al§ ba§ aSor^errfdj^enbe geltenb mad)m 
toixb, unb mit fRtö)t, ba jte unS ja baS eigentlic^^e ®efäge 
fennen le^rt , auf weldj^em bie xxii\d)t SQÜttt ber Äir(^e rttlS)t. 
aSon ber ®i\ä)iä)tt ber ©itte fiel^e unten. 

1. «^anbsunb Se^rbüd^er über ^Crd^dotogte*). 

QCuöufti/ 3* ^* SB*/ jDenftDÖrbigfelten aus ber 6)xiftli6)€n ^Crd^dolos 
ötc. gpiv 1817—31. a5b. XII. 

* ^ie (i)nflltcl()en latfrt^fimer/ em Selfirbud!) fite afabemif^e l^orfec 
fungem ßpj., 1819. 

6(^5 ne, ^, ®ffd^t(]^t6forf(^unden über bte ftrc^td^en ®ebrdu^ unb 
(Smrtd)tunden ber S^tflem fßexliti, 1819 — 22» S3b. HI. 

Sfl ^ e i n n) a l b , g. <&»/ ^te {ttx^td^e Vrd;)dolodte. fl3erlm/ 1830. 

fSo^etet/ 3* 9tep«, Sei^irbttdS) ^er dj^rffUtd^eftrd^td^n 2Crd^fto(odte. 
gfft, 1832. 

2. S5erfoffand«öefd^id^te. 

* $ t a n (f / ® . Slv ®ef(]^{(l^te ber @ntfiei^und unb ^(u^tlbttnd ber i^dfls 

liä) - (ir^adben ® efeUfd^ftöDerf affung« «^annooer, 1803 — 08. S3b. T. 

ۥ Sitterargef(l(>i(|)te* 

£)ie @efd)id^te ber t](^eoIogtf(i()en SSiffenfc^aften, ml^ 
bie ?)atrifKf jum S^eit in ftd^ fd)ltept, t)crbient atö eine ber 
fpnber'e I)ijiorifd)e S)tSci|)Iin be]()anbeU ju Werbern @ie 
untetf^^eibet ft^ wn ter blopen S3£i^erlunbe , unb fief^t im 



^) Utitcr ben dltem unb grögem SBerfen pnb am ouööejeidbnetjlen: 
Ringham origg. s. antiqq. ecclesiasticae, ex angl. (the antiqui- 
ties o£ the Christian church. Lond., 1710. Voll. X. unb 1720. 
Voll. II. f.) lat. redditae a J. H. Grischow. Hai., ed. 2. 1751 — 61. 
Voll. X. 4. ; — beutfd) im ^fugauße* 2Cu0öb.; 1788 — 96. fßb. IV. 8. 
Märten e, Edra., de antiquis ecclesiäe ritibu». Antw., 1736 — 
38. Voll. IV. f. 2Cnberc Ui 3?anj ©♦ 403. 404. unb bei 2Cuöuflf tn ber 
angeführten ^tift 



—^ 846 

engjlen 3ttfamttten][)ang« mit ber ®i\6)iö)U bct d)rtjilid>en 

@o loentg baS (S^riflent^um bei feinem erften TlnftxtUn 
berufen festen, JBibliot^efen ju grünben (S^rijluö felbjl bintet; 
Ite{l ntcbt ein gefcbriebened S&oxt), fo bat tä benn bocb eine 
gTD^ Umgeftattung aucb in ber SSBiffenfcbaft ]^ert)or3ebracbt; 
unb tote eS burcb fte nacb unb nadb jum ©pjleme geflaltet 
werben ifl, fo b^t eä a\xd) wieber ouf bie menfcblidben ©9« 
fleme ber SBiffenfcbaft surütfgewirft. aSon jwei ©eitcn mi 
Um fomit' ba§ 3ntereffe entjleben> bem ©ange ber d)xiftixi 
äftn gitteratur ju folgen^ r)on lircbltcber wie t)on gelebrter 
Seite; benn webet fonn eä bem Sb^ji^i gWcbguItig fein, 
wel<beH ®nflufl ba& 6brijientbum oon @etten ber SBtffen« 
fdb«ft erbaften unb öuf fie geübt b^t, nocb barf ftcb ber ©elebrte 
ber Jtunbe t)on bem entjieben, wü4 Azn bie SBiffenfcbafl 
burcb ba^ ßb^ftentbum geworben, gine tobte Siomcnctatur, 
ein außgeffibrter S5ücber!atalog erfüllt biefe Aufgabe no^ nfcbt. 
@o bequem aucb folcbe JBerseicbniffe jum 5Rtt4)fcblagen jtnb, 
fo finb fte bocb nur ben fär btn ^auSgebraucb gebörrten 
grAd^fen ju t)erglei4)en , für bie man jwar jebenfallS banfböt 
ift, t)on benen man aber bocb wiffen will, wo unb wie fte ge» 
wad^^fen. 9licbt alfo in bie bütre Öbflfammer üermobcrtec 
äWbtiot^f en / fonbem in ben reicben, blübenben, grünenben 
äSoumijarten i)at un* bie gttterdtgefcbicbte ju fübren , bat 
tMt xm bie grüdS)te öuf ibrem eigenen, ibnen angemeffencn 
^ben wad^fen, in ibrer (Sonne reifen, t)on ber ^uft ibre« 
,§immelSjlricbeS umwebt fcbwellen unb gebeiben feben. 2)iei 
fet gwerf Wft ftcb «ber ntcbt wobl nebenbei errci^en. ©ie 
Äirc^engcfcbi^e fül^rt un0 jwar auf ben. ^lafe bin , auf bem 
Ut f&hnmt fleben; aber fie bulbet ntcbt, bag wir unS ju 
lange iaxan verweilen, fie wanbelt ibre ©trafie fort, an ben 
frucbttragenben Feigenbäumen, wie an ben £)ornen unb^ S)ü 
fWn wxübtx. ^eim SSortrage jeber einjelnen tbcologifcben 
JDiödplin, j» ®. bei ber ©regefe, ber ©ogmatif, laßt ftcb frei^ 
lidb 8itteratur anfübren unb oft mebr aB man verbauen fann; 
aber ba b^ben wir wicbcr nur baö SSereinjelte , auä bem.les 
benbigen 3ufammenl^ange «i^erau^geriffene, für ben ^a^talog $rda 



247 

patitte* ßtot fo tbenig aber laft {t4^ ,. tirii 4^on QChfong: {»i 
metft Worten V t)ie 8itterarflefd[)id[)te mit Ux (Sncßopäbit ^tu 
binben, »eil ber, »elcber erjl bcn Umfang einer SBStffenfcbaft 
fennen lernen foll , nod) ntcbt im. (Stonbe i% beren ©efcbi4)te 
jtt begreifen unb ju wurmigen. 2)ie ?)atrijiif enblicb ijl nur 
ein fletner S^^eil ber Sitterargefcbicbte , unb tUn fo xüi^tn 
un8 bie Einleitungen in« X unb SSI. 5E. bloß einzelne 3»eige 
berfelben bar» e§ ift baber ju »ünfcben , and) fdj^on beßb^lb/ 
bamit nic^t am ungeborigen Orte be« .©uten ju t)iel getban 
»erbe, bafi eine eigenä baju bejlcUte biporifcb ^ tbeologifdS^e ^iicu 
pün ben fd)on etwa§ gereiftem ©tubirenben mit bem ©ange 
ber df)ri|!Iicben Sitteratur t)on bem Sntfleben unb ber ^mm^^ 
lung t)e§ di)rijili^en ÄanonS unb ben ajpojlolifcbcn asdtern an 
bis auf unfere Seit befannt ma(be> nn)bet aber ni^^t blofi auf 
SSn^tt unb äBücbertitel, gormat, 2)ru(fort,-3Äbrjabl wib 
£abenprei$ (maS nu^licber für ben fünftigen ^ucbb^nbler unb 
Untiquax), fonbem b^uptfacblicb auf ben ©eijl unb bejfen 
8KciS)tungen , auf wiffenfcbaftlicbe Snftitute unb ©cbulen, auf 
bie gorm unb SRetbobe be§ Unterri(bte§ , furj auf aUt& bai 
gu feben whxz, xoa^ un6 ben jel^igen äuftanb ber SBiffenfcbaft 
au8 bem frübern begreifen lebrt. — UebrigenS unterfcbeibeti 
xoxx bie engere tbeologifcbe gitteratur Don ber »eitern . ci^rijllis 
^en, t)on »elcber iene felbfl nur ein XitH, totrxn glei(j{^ bei; 
i(oefentlid){le , innerfte 2;beil unb fomit ber ^ern ißj b«mt 
toenn gleicb ,ba§ ganje ©ebiet ber di)rif[lid(^en S^eologu 4^f 
ber ©efcbicbte be« (Sbriflentbumd rubt, fo flebn boS^r ay^iifj^ 
no4) anbere ©ebiete be6 SöifTenö mit ibr im engften SSerfebreu 
?>bitoro^)bie , ^oeftev 83olf§^ unb Sug.eribbilbung , fclbjj bW 
moberne ©taatSwei^be^t unb ©taat^pflege, fte b^ben aOf^mebi^ . 
ofcer weniger ben ginfluj teS cbrijiücben; ©eijieä anitcb.^i^ 
fobren, unb ftnb bnxöf benfelben mobijicirt unb umgeflal^ 
U)orben. Unb fo wut^be alfo aud^, aufier ber tbeologtfcbeini 
8tfterargefcbicbte, j. So. eine ©efcbicbte ber d^rijili^m 3).i^ 
funjl*)/ eine ®t\d)\(i)tt be§ (i^rißU<Ji)en @^uln>ef^nö vu i vx 



j^ 



*) 9ti^t nur ber dctffH^^sn im engtm &inw M fESortee, fonbem 
and) ber l)orifd^en , epifc^en , bramattft^en übjer^au|>t/ in tokfttn |te tmtff^ 
ba^ 6t)rtflent^um bejiimmt unb geformt mürbem @otftia bie danjelllpman^t 



348 

I 

ix§tvlbm9 mt ®tdle fmbcn m&ffeiu 2H)(| Mtß fu^ vmi 
auf ein niK|> mitevei ©einet, auif &a$ 6er c^rijUt^^en (SuUur 
mtb ®ctte» 

1* TUli^tmtititvt Oefc^ti^te ber t^^eolodtf^en Sßtffem 

fclaften*)» 

S^ftdde/ 0^* SS., SSerfud^ emer ®efä)\ä)te ber t^eologifd^n SStflem 
f^aften, nebft einer ^iflortfc^ @tnleittwd» «^aSe, 1796— d& 

Sb. in. 

^lettuna in bie ®efcl!it(|te ber t^eologtfc^en SS^{fenf(^aften« *^e, 
1799» 

6tiublin/'& 9v ®ef$t(i^te ber tl^eorodtf(^en SSt{fenf(^aften, feit ber 
t^ertoltund ber dfteti Sttteratur. ®5ttv 1810« u> 11. S?b. IL 

3* Vnleitungeti $ur S3ü(|erf^nntntfl. 

Iffalcliy J« G.9 bibliotheca theologica aelecta« Jen., 1757-«66* 
Vol). IV- 

' Stifrelt/ 3/2C/ 2Cnn>eifiind pr ^enntnif ber beflen altdemelnen S3i^ 
in altoi '^tlen ber -Sbe^lodre. £ps., 177». 4 Taxfl. 1800« (fot(» 
gefegt 9on @imont ^^/ 18130» 

9tieme9er/ jD. @*^ Atbb'ot^eE für 9)rebtder unb greunbe ber tf^eo; 
fodtf^en Sttterotttr. ^cMe, 17^ — neu bearbeitet unb fortgefegt 
üon 2C. ^« 9lieme))fr unb «&* S3. SBSagnig« «^aae, 1796^ 
1812. Sb. IV. 

'jföl'rniann, SK. lö., ^anbbud^ ber t^eologift^en 8itteratur. gpj./ 
1818— 21. «b. IL 



ttf in i^rent ©egenfage gegen bad claffif^sTCnttEe nur aud bem 
@(^jtent^ume unb beffcn ®efdS)i(^te ju begreifen, ©elbfl üon einer d^xifU 
liä^tn SÄT^t^ologte Idf t ftt^ reben , ron »efd)er Oonte, Zaffo , «Kilfott/ 
JtlopftixC, ®6t$e/,(^ateai]brianb/ S^omad ^iRoore^ jjeber auf feine !63ei{l 
dtobraiK^ gemacht ^abem ^e Triften bei^ grau 9on ^tati, fo 
»lie bie iH>n ®5rred, Sran^ «&orn/ Sßolfg. SOlenjel/ nebfl ben 
frit^em 9on Seffing, «Berber, SBinfe(mann unb ben ©ebrübetn 
®c^ leget geben ju einer fotc^en ©efc^ic^te ber d)riftnd^en ^icbtfunft 

öielfad^en ®toff unb reidjie anregenbe Sbeen* 

» . - '. 

♦) 2)ie dltem SBerfe »on 9)faff unb Subbeud pnben ftc^ oben 
in ber bem erflen S^eiie ange]()dngten ©efc^icbte ber Snci^ftop&bie angefS^tt. 
TCttc^ flnb bie aagemeine» Sitteraturwerfe Don SSougine^ ^JTeufet 
Gid^^orn, SBacbUr/ CSrfdj) u. f. xo. bamtt au oerbinben. ^. 
2)ani ®. 137. 



24» 

*SS3tDet/ ®. SB»/ <9anbbu(^ ber tMogtfc^ efttecatut/ |Kuq»tfSe^ 
U^ bed |)rote{!antifc^en ;Deutfd)(anbd. £pi., 1820. 26. 

^iDeedeti/ 3* !0{. ^. S./ 3a^rbüd!)lem ber beutfdSien tt^otodifdJKn eit« 
teratuc (feit 1811.)» ^ffen, 1819—29* SSb.Vll. 

*3immcrmann, ^^z 3a^rböd()lem ber t^eotoflifc^en Citteratur* ^fffn, 
1832* S^t 1. (ßitteratur Don 1826*) — eine gortfejung öon IDec* 
gen'ö Sai^rböd^lein* 



■ I 



§.75* 

SRit ber 6ultur9efd)id)te tjl bie @ittett9efd^id[)te beS 
(Sl)ri{ient|)umg, bie @efd)ic^te beä (^rtfilic^en SebenS in fetr 
nen mannigfa^en Srfd^einungen, na|)e t)ern)anbt,. beren S3e- 
Ijonblung al§ ctne6 befonbem ®an^ ttod) tne^r t)en bem 
j)raffifd)cn al§ bem tt)if]enf(d^aftßc^ett Sebürfniffc gefpr:: 
berttt)irb* SJon i^r ijlbic ®ef(d^^te ber ©ittettle|)re als 
SBiffenfd^aft t)erfd)teben , n>eld^e t^eflS in ber Ü^coIoqU 
fi^en 2itterar9efd)ic^te ^ t|)eitö in SSerbinbung mit ber 
@tttenlef)re fetbfl i^re ©teile ftnbct 

. £)arflellung tmb @d[)tlbet:ung be6 (|)nfUi(|^en gebenS in 
ben \)erfci)tebenen Zeitaltern, 9{a4)n)etfung oon ben SSixtun^ 
gen beä ©eijle^ S^rijli in ber aRenfc^^eit tjl einer ber fxj^U 
barjlen, xt>ktt>of)i oft öerndc^^ldfpgten gweige ber Ätrcl^enge» 
fö^i^te. 3n ben SRonograpl^ieen fann biefe praftif4)e (Seite 
gani t>efonber§ ^erauSgel^oben n>erben ; au4) liepe ftc^ bie ®e^ 
fd[)icbte ber @itte noc|) el^er, al§ bie ber S3erfaffung mit ber 
beS ßultuö in ber 2(rd||doloflie loerbinben*). gben fo fönnte 
a\x^ mand^eS beif}>ielStt)eife in ber Sittenlehre felbjl feine 
Stelle ftnben ; ioil) fe^t biefe eigentlich f(^on bie biflotifdj^ 
^enntniff l)xtti>on t)orau§, n)ie bie ^ogmatif bie £)ogmenge» 
^ä)iä)tt t)orau§fefet. SDiefer ndmlic^ mbö)Un wir tijtx bie ®its 
itengef^li^te fell^er, alS bje ®efc|)i4)te ber ^oxal gleidS^fleUem . 
2:^^tere lagt ftc^ el^er anl^ongöcoei^ . jur @ittenle](>re ober in 



itiii * 



*) e. ©d^(eiermatif)er §♦ 168—170. 



j|50 '' 

ffietbirtbimg mit f^r be^ötibeln (bc SBSette), 0I8 bie ©ogmens 
gefd^ic^te mit bcr SDogmatif , xazW bic gefd^id^ttic^e ©ntwicf e^ 
lung ber SSegriffe weniger ©influß öuf bie d)rifllic^e ÜRoral, 
dlö öuf bie d)rifllidE)e ©ogmatif gef)abt \)0X% SnbeJTen fann 
ber SSerfuc^; eine befonbere ®ef4)i4)te ber d&rifllid^en SKoral 
ju geben , 0I8 ein 3»eig ber t()eoIogifd(^en '8itterargcfci[)ic^te 
aud^ feinen SBertl^ l^aben. 

!♦ ®efd)t*te bctr ^rijtU^en (Sitte**). , 

91 e antuet/ X, >DenCn)ürbid!eiten aus ber ©efc^td^te beg (^^nflent^umö 
unb bc6 d&rijllid&en ßcbenS» IBcrlin/ S5b I. 1822. 25. SSb 11. 
1823. 26. aSb lU. 1824. 27. 

SOlar^einedBe, $^./ aUd^meine IDarjlelluna beS t^eolodtfc^en ^iffed^ 
ber ftrd)lid&en SJerfapng unb fanonifd)cn 9led)t§tt)iflfenfd)aft, in SSe^ 
^{e^un() auf \i\t ^ora( b^g @^tftent^um6 unb bte et^^tfd^e ^Denfatrt 
bed SOltttelaltei^g. 9lämb. unb ^uljb./ 1806. 

2. ©cfd^td&te ber SKoral-t 

©t5ubJ[fn, €^. g., ®efdS)i(^te ber ©ittenle^re Sefu* ®6tt., 1799- 
1823. aSb. IV. 

®erd)tcftte ber df)rijllfdf)cn SRoral, feit \im, SBieberauflebcn ber.Söifs 
fenfc^aften. ®ött., 1808. . 



'^) Unfere ^ogmatif wurjett \kt\ tiefer in ber !ird)K(6en Borjeit, <Ä 
unferc SOi^oral. JDIefe rid)tet jid), wenn fll^icf) auf bem ©runbe beg ©lau« 
benö ru^enb/ im Ginjetnen weit me^ nad) S5er()dUmjffn itnb Umfldnben/ 
alg @(aubengfö^e. @d !ann ta{)er ^iner, ber nur au§ ber aUoemetneti 
Ätrd)enöefcl)id)tc \)\i Äenntnig ber (!)rijllid^en @ittcnöefd)idf)te mitbringt/ 
fc^r cjut erft bie SKoral unb bann bie ^®efd)id)tc berfelben jlubiren, nic^t 
ober mit bemfelben ©rfol^e erjl W iDoflmatiC unb bann \i\i ©ogmenge» 
fcl[)i4)te. 

♦*) @tn alToemeineS Sßer! i()ierö6er gibt e§ wol^l nid&t. >Da§ Sjjerfte 
finbet fid), \Q\t oefagt, in bfb Äird)en0efd)i(f)ten, befonberS %z\ S^leanber/ 
ber \i\t 2Cufmerffamfeit auf biefcn %^z\\ wieber I)ingelen!t %<iX , aud) in 
% @. WxMiti SReliquien, in ben SStograp^ieen unb in einzelnen ©ittenges 
mdlben, j. S5. üon SÄ unter W (S^tiflin im ^cibnifciS)en ^aufe t)or beii 
Seiten eonftöiitm'ö b. ®r. Äopeni^agcn, 1828» 3Cud) bcffen @innbi(bcr unb 
ÄunjlüorfteUungen ber alten S^riflen (2Cltonv 1825. 4, ^efte 2.) gehören 
t\)t\\% ]S)ier^r, töejls in \\z 2Crci^öologie. »^ier^er jinb aucfe Wz fcböftbaren 
SRonograp^ieen ©tdublin'd über bie ®erd)idj)te ber SorjleUungen »on ber 
€5ittlid)feit be« ©c^aufpieK *- be§ ©ibcö — »om ®ebetc — »om ©elbfN 
morbe — • Don ber greunbfd)aft ju rechnen. 3Cm meiften \^i ^^ 9lefars 
mationgaeitolter {ttttid)e iS^emdlbe veranlaßt. 



251 

SBb 11. 2(bt^L 1. 1820. Ubti^l 2. 1821. S3b 111. 182a.) IBb 11. 

1]. 2Riffton§9cfd[)td[)te. 
§. 76. 

S)ie SKiffton§3efd)td)te ober bie ®efd)id)te ber SSetbrct 
tung beö 6^i:ijlent|)um§ unb ber Hxi unb SBeife berfelben 
fann poat auf eine ffir ba§ 9ett)6^nlid)e t^eölo9ifd)e @fus 
bium ()mreid)enbe SEBeife in ber Äir(i)en9cf(J^i(J^{e felbjl be* 
l^anbelt njerben, n)dt)renb bie pxafti\d)t Z'fyeHna^me am 
SRifftonättjefen ber l^eutigert 3eit oit^ eine befonbere S3e= 
|>anbliin9 berfelben tt)ünfd)enSn)ert]^ maä)t, ber fünftige 
SSeruf eine§ 9)?if]tonar§ aber fie au§brü(fK^ forbert 

Se nadbbem man bie @ad()e faßt unb U^anMt, Unn 
man bie 9Rif(ion%fd[)ici^tc beinal^e ju einer Äirdjengefdjidjtc 
auäbe|)nen , int)em ni4)t nur ba§ dupere gactum ber geogra« 
})f)ifcbcn, SSerbreitung , fonbern aucb fubjectit) bie Tixt unb 
SBeife berfelben, objectit) i^re grücbte in Se^re, 6uUu§ unb 
©itte bargcjlellt werben (bie jwedEmdgigfl^ Zxt] funfti^en 
SSifftonaren bie Äir^engefdt)icbte )[)orjutragen) ; ober matt 
fann fx^ auf bie btofie ©efcbicbte ber 2CuSbreitung befcbrdn« 
fem gefetere ma6)t nun einen Sbeilber Äircbengef^idE)te 
felbjl au§ unb bebärf baber für ben gewobnlicben Sweif fet< 
ner gcfonberten 2)ar(lellung. Snbeffen mod^te bocb bie neuefle 
SRifftonSgefcbfcbte , al§ ben Uebergang au^ t)em rein (Scfc^id^ts 
lidS)en in t)a§ ©tatijiifcbe bilbenb, eine befonbere SBeai^tung 
aucb t)on bem tjerbienen, beffen SSeruf niä)t felbjl ber eine* 
SRiffionar? x\t. 

1* TCUoemetne S)^ iffton^o^f^i^te nnb SSerbreituno be5 

<5]S)riftcnt^um0*). 
Zh\ä)ltnn, <&. ©./ ber ^aU bed ^efbent^umö. «^eraudg» ))on ($» 
2B. ^i ebner, ßpj., 1829. 856 I. 

♦) 2Celtere SBerfe t)on Fabriciu» (Haiiib.,17310^ Miliar, Bob. 
(Lond. 1731.), ®tatian, 9)V <5p. (a:üb.,17ö6-73. S5b. II.) unb bie 
Leitres ^difiantes et curieuses Perlte« des missious ^trangeres« 
Par., 1780 --87. Voll. XXVI. 



S5i — 

ber Jtir^e a^cifK. IBafe(, SBb 1. 1828« S3b 11. 2Cbt|i. 1. 1829. 
2Cbt)S). 2^ 1832* (tu>d^ unpoUenbet). 

2« 3n hie ^tati^il hinüber reid^enb« 

Brown, W., history of the propagation of christianity among; 
the heathen since the Reformation. London, 1814. Voll. 11. 

5^ä)olte, ^^, jDacfleUund ber degenrndttt^en 2Cugbrettund beg ^njlens 
- t^um0 auf bem (SMaUe^ ein 9ef(^id)tltd^ci: Umrif. taian, 1819. 4. 

£ipos^ de l'^tat actuel des Missions ^vaag^liques chez les 
peuples infideles. G^n^ve, 1821. 

jDamit su t>ergteid^en bifj^allifd^fn ©ammbrngen t)Ott 1718—69. unter bem 
ZMx (wSfä^ficbt SSetid^tf bec et>angeaf(^ SDltffionötmflalten in O^nbien« 
feit 1770« ff« u. b. 2^. : neuere (Sefd^id^te ber etxmgetifd^en u. f. tt>. — bie 
Slberf eiber 9lad^rid^ten von ber 3Cu§brettuns M fftei^t^ Sefu 
abtifK u. f. Ww feit 1816. ff. — bo« »aöler SJlagaifn (SBtumbarbt) 
f&r bie Qkf^i^tt ber neueften ]()roteflmitif($en !02iff!on<« unb flSibeleefeafd^Af» 
ten, feit 18i6. ff. — SBirtbuer'l 2Rottot«f<brift für SBibelverbrei* 
tmtg unb SDWJItonen. 6 So^rg. 1827. — unb eben fb mebrere Steffebefd^rei« 
bungea unb Derftbiebene englifd^e SCßerfe^unb ^eitfcbriften.. 

^. ©tatifltf* 
©öL @4ifeiei:mad^r §. 95» §. 232. ff. 

jD!e ^tä)lxd)t ©tatifüf tritt im ©runbe \d)on auS bem 
rein t)iftörifd)en ®ehktt l?crau§, inbem fte ben Qe^m\t>&xtic 
gen 3ujlanb beS 'fir4>li4>cn ficbcnS in bm t)crfd)iebcnett d[)rift: 
Ixä^n Sdnberrt barjiettf. 2)a inbeffen bie ©egenwart nie 
rein als folrf)e; b. t}. nie abfolüt jiilljleljenb unb abQt\d)lo^m 
gefaxt werben fann, fo ijl and) baS Serljdttnif ber ©tattfKf 
jur ®efd)id)te als ein fliepenbeS anjufe^en* 

2)ie ©egcnwart ijl eigentlid(^ nie' für unS als fold^e t)or]&am 
Den , fonbern nur ein üom SSerjlanbe in einen JBegriff gefaßtes, 
abjlracteS 5)robuct ber SSergangen^eit unb berSufunft, baS äBilb 
beS üorüberfliefienbcn ©tromeS mit beffen ficb ett)ig üerfc^lim 
genben SBeHen. SnbejTen gibt eS bod), im 5Bcrgi(ei4)e mit ben 
l^eftig bewegten, Seiten fcbeinbören StiUjianbeS. €r|lere (inb . 
am geeignetjien jur SSearbeitung einer ©tatijlif*). 55er ©tilfc; 



253 — -T- 

jlanb ifl aber nie }u^ lange n)ünf4)endn>ertl()/ bamit fläf ntd^t 
(Stagnation erjeuge; unt> fo fann alfo anö) nur eine iebe§< 
malige ©tatiflif al§ ]^ijlorif4)e £lueÖe ffir , bie äufunft , md)t 
als ein für alle 2^ittn abgefd^loffeneS SBerf betrad)tet »erben. 
5)ie immer weitere SSerbreitung be§ S^rifientl^umö in unfern 
SEagen laßt fd[)on lein 2(bfle(fen ber geograipl^ifclf^en ©renjen 
naci^ au^zn \)in ju, fonbern jtet6mug*baS SSilb t^erüoUjldnbigt, 
ber 9ral)men beffelben erweitert werben. 2(ber and) im Sn? 
nern ber Äird)e,fel)lt eS ni4)t an gd^renbem ©toffe. 2Cuf bem 
©ebiete ber 8e^re, ber SSerfaffimg^ beS ßultuä bewegt \iö) fort^ 
wd^renb ber Äamipf ber®eijter. SSieleS tfl in ber Umwanblung 
begriffen, ^ier unb ba tritt anä) 9f eaction ttn. 2)d8 praf tifcb^ 
^rijlltcl^e Seben äußert feinen Einfluß auf bie jtttli4}en unb 
^)0litif4)en SScrbdltniffe, unb biefe wirfen auf ben teligiöfen 
äuftanb ber d^riftti^en' ?B6lfer' jurürf. 2)ie äBibel t)erbreitet 
jid) in taufenb ^m^m. 6bnTlticif)e ©ecten mi ^artbeien 
entjlet)en unb »ergeben» 2(ucb an Angriffen auf iai !poptit)e 
ßb^iftentbum unb an SSerfucbeU/ neue 9{eligionen an beffen 
©teile ju fe^en, feblt e8 nid)t Snbeffen ge^t bai ®ute feinen 
jliUen, ruhigen ®ang fort. 25a8 ®d)\xU unb erjiebung«^, 
ba§ 2Crmenwefen ftnb ^auiptgeqentidnbe • ber 2fufmerf famf eit 
unb SE^dtigfeit unferer 3cit geworben. 2)ie Spnfefft.onSunters 
fdbtebe ma^zn ftcb weniger geltenb. & gtupfixtn ftcb bte 
@letcl()ge{xnnten ttac^ inbiüibuellett 9{i(btungen unb ©timmun^ 
gen ju gemeinfamen. 2wtätn. Zn6) bet ^bmi\d)tn ^irdbe 
jlelbt ^i«^ ^i^ifi^ 'i^^^'^^» 2)ie anglifahifcif)e ijt barin begriffen. 
2Cne biefe Srfdjeinungen ber ©egenwart erforbern nidj^t fowobl 
ein gelebrteö ©tubium au& fBüd^iem, atö ein 2CufmetPen auf 
bie 2tit felbjl unb ein itbzn in il^r. SBie im ^olitifdl^en , fo 
ftnb aud^ im £ird(^licben bte Leitungen unb jBldtter beS 
Sage§ baä jDrgan ber SRittbeilung , bie garbe ber ^ar« 
tl^ei nid^t üertdugnenb/ ber fte angel^iren. SRur aber ber, 
ber auf ]()ijlorifdbem äöoben fejljlel&t unb bie ©egenwart a\x9 
ber SSergangenbeit ju beurt^eilen weiß, fann mit ^u^m bie 
SEag$gefcbi4)te jtubiren. Qx wirb ftc^ aucb ))on ber blenbenbfien 
Sournalifli! ber 2CuffldrungS))artbe{ eben fo wenig betl^ören, 
ali t)on bem ©efc^^rei ber S)unlelmdnner einfdbucbtern laffen, 
fonbern im ©tillen an feinem Sl^eile t>a^ SBeffere beretten f)iU 



«54 

fcn, baS tx ötä bie grncljt beä ÄampfeS in btr fernen Su« 
fünft fltincn& begrüßt. ©l)ne Ijiflorifdje SSorbilbung «ber unb 
()i|iorifti)en ©inti xcixtt baS ©tubium ber SEagögefÖjiifele mc^t 
äerflteucnb nlS fammelnb unb orbnenb auf bcn ©n|T, unb 
befitbert \tatt bet Oriinbtidjfcit nuu bie fclbfigefäüige grioolität. 
©tÄublin, 6. g., (icctMje ®eoflvflpt)ie unb Etatiflit. Ziib., 1804. 
äSb. H. '). 

ÄitlftenjfitunBen unS lir 4li $e 3 outn iitf. 
Xltflcmeine Äitd^tiicitung. Gin ZtH^lv für Die neucfte ©[fcdidife un^ eintilHf 

{unbinrammlung. SRit einem tbeol. fittttalurbldtte. jjeraulgf geben »na 

ernft älmmeimunn. SiTinn., iSit.'ff., nai£ befTen J^nCe uon O. 

gimmermann lu* S. S. Stetf^neibn feit isaa. 
CiwnaetirAe Ättifienjertung, Serauägegeten »en (5. SB. JödiflfliBbttg. ßni 

lin, 18*7. ff. 
SIeue allgemeine JCii^enjeitung ;um Ifultiue bn JEltd)' ß^riW- ^etniSBigebfn 

tiiin i). Sttvianl tuit) @. WL SStitt. 3tilinbng, reit ItQI. 
Sa^rbütfier für Keüslon unb ©itten otei füt Äit(l)eni, SAul; unb Tixmnwtfta 

In t»i euanaelff* < refcntiirleii ©ftmelj. Sn fflerHnbung mit ÜJisBretn fttt« 
■■ auSfl(flebm non 3. ffi. ©teinmilne». e.allrii, 18«. 
Arcbiveij du CIirlf<tiajilaine au 19ine niecle. Paris, 1830. 8. 19nie nniiee. 
Gazella uviuigi-Jiiiue de l'iiglitte «lii elieun». Giiuev«, feit 1693. 
Lc Süoiuur, Journal teligioux, jiojiiique et Ulleraire. PaiiH, fefl 1S32. 

Xutti bte Atrigcn politififatn Seilimgen |inti iamt tfi tmtjntien. €mlgtd 
finSit li* «u* fn geleSrftii Sournaien jttftrcut, j. S. tic (freili* Bütftiäenj lit' 
*engtft6ic(>tliitm Slnäiritjrtn In Se«'* Mowrlorlum , in trm SrteiijenMolK 
hinter bn ^ttligrTbitlislB^ U. f. H>. fBon ten gele^'^teii hilifi^ni jntf^tißai 
^ege unten in Ict 2nct4oboli>filet 



•) „©utcti fctfonbere Bcfdjäftiüuim mft tiif^m goÄe iP no(fi olAI 
ju leifleo, fomoljl reafi bcn ©tof anlangt, alä wa^ bie goim," Sdjlcittm. 
g. 3iü. — Ucbeu cinÄtlnc Eänber iiat une jtbDtä] bie neuere 3<it bantcnt^ 
wettlic Bavffcllungen gegeben, j. !B. Eacf, Ä. -&., Knfidjieii unb Brct: 
ac^tungen Abet Steligion unb JCiid)e in Snglanb. iSectin, 1818. ®ta-- 
brtfl, g. C, bie fdjotlifÄe Wationalfirdie nort) ifjttr gegen« artigen fnnetn 
unb äu^ Xtetfalfung. ■^amb., 183S. güemenet, !!^ •&., ^ab«ft> 
tungtn auf Seifen in unb aufier Seutfctlanb, '^lle, Bb I — III. 3 Saß. 
1852— 3&. S9b IV. att^i. 1. 183&. HM^l. 2. 1826. liebet bcn Eicdilid)«! äu! 
Jlanb 91iirbQnicrita'ä , foirie ütec baä !Cu6fti'uti'pSif:i'e iltctbaupt pnb bie 
jatilrddien nriicrn Keifebefttteibunge n unb bie üXiffiotii-tiriArc ju pcrgleiäen. 
SBat SBinei'fi ^dnb6u<() bec t^fd. Sittetaluc Bnlec ©latiflit 0. 1«5. ff. 



-Z.1 ulluii-auiiust V 



.-."iii. s»:;.!V(;. 



^wMjm 



255 



3. SSon bec f^{tentatif(^en S^eotogie* 

fßQl. ®t^(eterma(^er §. 196. ff. 

§. 78. 

Unter ber f9|iematifd)en (boQxttaü^^en, t^etifd^en, afroa« 
matifc^en) SJ^^eologtc begreift man bfe tt?iffenfd)aftlid)e; jufam:: 
tnen^dngenbe ©arfiettung ber d)rifJli(i)en Se^re, \oxt)o})l md) 
betn ©tauben al8 nad^ bem barauS fliepenben ftttltd)en 
Scben (Dogmatil unb 9Rorat> SBa§ fru|>er atS eine 
8Biflfenfd)aft ber d)rifJtid)en Se^re angefe^en unb bel^nbett 
Tombe, jerfiet t)auptfdc^tid) fett JDandu§ unb ßalirtuS in i\m 
gefonberte Steige, bie jebodf) nur at§ bie t)erfci[)iebenen ©ei« 
teh beg einen d)r!f!(td^en SebenS unb in beftdnbiger SSejte^ 
f)ung auf einanber ju betrad)ffn firtb* 

e§ tft fc|)on früher gejeigt, wie bö8 Sl)tiftent^um in fei« 
ner l^tportfd^en erfcbcinung fein abgcfd^IoffeneS ©pjlem bor^ 
bietet* ©er mtniti)lxä)t ©eijl aber, ber überall nati) &n\)tit 
fhebt, l^at aucb bier üerfucbt, bie getrennt erfd^einenben SSor* 
jungen auf eine il^nen jum @runbe liegenbe (Smbett bed 
S5ett)ugtfcin8 jurüdjufubren. 2)ie(e§ f^jfematifcbe äöefhceben 
begegnete unS fd)on auf bem biportfcben ©ebiete bei ber bibß« 
f^rn 2)ogmatif unb 0er bamit leicbt ju üereinigenben biblis 
fciben ÜRoraL 6bert fo unb nocb leidj^ter, aB ftcb auS bet fdU 
bei (ober bem 91» 5£. inSbefonbere) eine Tixt t)on ©pjiem bars 
fl^en Idßt, laffen f[^ bie in ben ä3eEenntntpfd)rtften einer 
^Ikattjti tntf)altmm Se()rfage in ein ©anje^ iufammerijiellen, 
xok unü bie @9mbo(tf gejeigt bot. iBeibe 3Crten t)on fpjlemas 
tifid^er £)atftellung t^altm fii) aber innerbcilb ber bift<>Yif4)en 
^tenjen ; unb* ftnb ber ©tatijlif }n t)ergle(d)en , belebe ben, 
Sttflanb ber Äird^e in einer^gewiffert Seil abfcbilbert . JtnberS 
t>erbdtt eä jtd[) nun aber mit ber bogmatifd&cn ober fpftematU, 
f4)en S^beologie im engern ©inne beS SBorte§. @ie toiU 
nic^t nur ba$, tt)ad ftd^) gefcbicbtU^^ auSgebilbet b<^t| be« 



^ — e56 — 

tiöfttn, fonbem jugleic^ bte eigene tteberjeugung 
beffen aiahtbim, ber unS baS @9{lem in SSort ober @d^rift 
batlegt. S)emna4^ ftnb bib(tfc|ie S)osmattt unb ©^mbolif 
nur atö l^tjiotifcbe SSorarbeiten fär bie etgentltcbe bogmattfc^e 
SJ^eologie im engem @tnne ju betrachten, bie mit ibrer um 
mittelbaren jBebeutung fär bie ©egenwart eine rein ^ifiorifc^e 
Sßiffenfd^aft ju fein auf^6rt, n^ie im folgenben ^aragrat)l^e 
noc^ befonberd ju jetgen ifl. 

Sben be^b<^lb aber, xodl ti ftc^ l^ier um ein ©pfiem im 
engem @inne be§ SBorteä ^anbelt, um ein 3uru(f fuhren be§ 
empirifcb / l&ijtorifcb ©egebenen auf baä Snnere unb auf ein 
JBegrfinben bejfelben burcb bie @j)eculation, fo wirb bie SJrcn^ 
nung beS Dogmatifcl^n unb SRoralifcl^en atö jmeiet ^toat ju« 
fammengel^6renber , aber bocb auf »erfcbiebenen ©mnbanlagen 
bed @ei{ie§ berubenber Functionen, um fo notbpenbiger fein. 

3m ititn felbjl erfcbeint bie Sfeßgion, wie wir ju Anfange 
gefebm Ifdbtn, nie in ibrer reinen Unmittelbarfeit al§. @a(be 
bti ©ef&l^tö, fonbern immer iugleid() unter ber Sorm ber @r< 
fenntnifi auf ber einen, unb unter ber f^orm ber SBiIIen§be< 
ftimmung unb ber jtttlicben Sl^^at auf ber anbem ®titt 
Sebe ipofttiDe Sfeligion fubrt baber aucb mel^r ober weniger 
©runbfdfee für baS religipfe SBiffen (Dogmen) unb ©mnb« 
fdfee för ba8 ^anbeln (©ittengebote) mit. jicb *)• ©o ifl a 
aucb ber %aU bei bem g^rijlentbume. 3a, inbem biefe$ nic^t 
nur auf Un IBucbjiaben toon ©laubenös unb ©ittent)orfc^rif* 
ttn , fonbern auf ben ©eijl felbji jurfidE gebt , wie fi(b berfelbe 
in bem geben unb ber ^erfon S^rijK geoffenbart i)at, fo wirb 
fcbon in ber oben geforberten ©arjtellung beS gebenö 3efu ficb 
bie bogmatifcbe unb moralifcbe JCuffajfung feines S33efen§ unb 
feiner gel^re burcbbringen müjTen. ®ben beßlS^alb ffobm wir e* 
aucb nid^^t für notl^wenbig gefunben, biblif cbe £)ogmatit unb 
b i b l i f dE) e fSRoral ald getrennte £)iSct!pßnen aufjufübren (t)gl. 
§. ö8.)- — 2(e^nlicb t>crbdlt e« fi4) mit ber ©pmbelit J)ie 
SSegebenl^eit ber [Reformation war eine fiebertSbewegung, feilie 
Steuerung auf bem ©ebiete ber SSSijTenfc^aft aQein; wefb^lb 



♦) 2)a^cr ouc^ ber weitere «nb engere ©prad^öebtaud^ be« ?05orte« 
9t e U d 1 n (fubjlecttoe unb ob]ectt))e, entwtcEelte unb unentwicteUe Sllcltgum)* 



■*■ 



257 



bte dleimgung bet Seigre aud^ unmittelbar bie bet ftttlid[)e» 
9rind))ien md) fid) )og, xoit benn a\x6) biefe unmittelbar in 
bie @9mboIc übergingen (t)gL ben ^rtifel de magisfratu u. 
f. n)0* ^ucb ftnb nidi)t feiten (Sittenmanbate unb @lauben$s 
geböte in ben fogenannten 9{eformation§orbnungen t)iefer 3ett 
gemifcbt. 

(gö ijl bal^er md), fo i)iel wir »ijfen, nocb 5Riemanbem einge» 
fallen, eine ci)m:|)aratit)e SR^ral nebtn ber com))aratit)en 2)ogma« 
tif gefonbert ju be^anbeln; fonbern too man auf bie S3erf<cbie« 
benbeit.ber ftttlicben ©runbfai^e, bie ftcb im ^rotejianti^uS 
unb ^at^oliciSmu^ i^Uenb ma^en, aufmerf fam machen gu muf^^ 
fen glaubte, gefcbab biefed bei ber £)arf}ellung ber @Qmboltf 
felbjl, als eine fid^ »ie toon felber ergebenbe Sonfcquens. 

@o notbwenbig e§ nun aber aucb ifl, überall bie ®ad)m 
er{l im geben unb^ in ibrer concreten Unmittelbarfeit an^nf 
fcbauen, bamit nid[?t ber biurre, abjlracte SSegriff über baS 8e? 
ben \)txxid)t, fo notj^wenbig ifl benn b^d) md) n)ieber aiif ber 
önbern @eite baS jttbjiebm . ber ^Begriffe au^ ber ©rfcbeinung' 
im geben unb baS äuipücf führen biefer auf iene. 25a§ letztere 
ijl nun eben bie 2(ufgabe ber fpjtematifcben a^b^ojfogie, bcren 
jbenennung e§ fc^on auSfagt, bafi man eS bier nicbt mebr^ tpie 
im ^ijlorifcben , mit concreten aibatfae^^en, fonbern mit einem 
@ 9 jl e m e, mitbin mit abgejogenen, auf eine wijfenfcbaftlicbe ©in* 
beit jurüdPiufübrenben SSor jlcHungen ju tbun l^abt. ® o wenig nun 
aucb bie SBe^fetoirfung religiofer grfenntnifl unb religiofer JSÜI^ 
lenSbeflimmung auf einanber geleugnet werben fann, fo ijl boc^ 
f lar , baß bie äufammen jleHung contemptatiöer unb burc^ ben 
©tauben unter ficb t)erbunbener SSorjlellungcn für bie wijfen^ 
fcbaftlicbe abatigfeit etwas anbereS, alS ein 3nfammenjlellen t)on 
|)raftifd(^en ©runbfdfeen, ^aximtn, £ebenSt)orj^d()riften ijl.. Sie 
eilte 3fufgabe tebnt ficb/ il&rer fpeculatiüen ©eite ober iod) we* 
nigjlenS i^rem !pbil^föpbif4?en 2(uSbru(fe nacb, an bie SReligtonSs 
!|)biiofo:p^ie, bie anbere an bie gtbif an"^). SBo eS alfo nicbt fo« 
wobt auf ©arJieHung t)on ctwaS im geben fBorbanbenem ober, 
auf ipraf tifd(^c ©ettenbmadf^ung Don religiöfen SQBabrbeiten (j. fd. 
in ^rebigten), alS i)ielmef)r auf wiffenfc^aftlicbe SSejlimmungen 






258 — 

imb ©c^itfe ber SSegriffe mtfornrnt, wo iibitf)avipi bai reine 

. Snteteffe ber tl&eologifcijen @d[)ule t)ortt)aftet, ba »irb auc^- 

bie Nennung ber ©ogmatif ryon ber 3Rorat am melpen ju 

ted&tfertigen , ja felbjl ju fprbem fein , rotnn m6)t ein« um 

be« iinbei^n xoiUzn ju fut} fommen foQ» SegtereS war in 

SBejiel^ung öuf bie ©ittenlel&re offenbar ju ber 3eit ber %aU, 

Uli man ba« 92orätif4)e bfoß in bem usus practicns am 

1(^ans«n)eife }ur S)ogmati( bel(i>anbelte, wobei <« g&njlic^ an 

einem t>ttt für bie ©itwidfelung ber et^ifdj^eR |)rinciipien fclb^ 

fe|)tte; wa« bocb immer nur b*^ untjoUf ommen unter bem 

^fd^nitte ^om ® e f e 1| e gegeben werben f «inte. OTein eben fo 

wenig barf gel&ugnet werben, ba|i f[(b na^^ ber erfolgten Sren« 

nung beiber S)i«ct))Iinen'^) audj^ eine falfd^e Qnabl^dngigf eit ber 

iSittenlebre oon ber 2)ogmatif unb .tin t>erfe^rter @ffeftid8mu8 

geltenb ju mad[)en anfing **)• Unb wen?i €« baber ber Tinh 

gleid[^ung biefer (ginfeitigfeiten wegen ,, wünfcbenSwertb " fein 

fann, ^,ba|i ficb aucb bie unget^eilte äBelj^anblung t)on Seit ju 

Seit wieber geftenb mad^e" ♦♦♦)/ fo {jl biefem SBunfcbc in 

tieuefter Seit auf tim iebenfaH« beadj^tentwertl^e SBeife entfpro« 

6)m worbem 

9{t-tf4, (S. 5*f ^^fm ber ^rifKfd^en e^re fftr afabemtfc^ (Dorfes 
fungen« fBonn, 18129» 31. 

SBautngftrten * Gruftud ^tnlHtung In bat ^tubium ber SDodtitattf. Sp^., 
1S20. Stfd^et^ S-^ «ur (Sinlettuiid in bie 2)oginati{ ber et>andeUfd^s 
ptoteftantif^m ^ixä)t, ZibntQtn, 18S8. STlp^iftev iiber ben SBegriff be( 
^vifllid^en 2>osmatie (%ol. @tubien imb JCritifem SoifycB^ 1831« ^e^ a)» 

§. 79. 

©ie d)tx\Üiä^t JDogmatif bilbet ben SRittelpunct ber 
Z^eoloQic, tnbem in i^r hie Siefulfote ber C]t:e9etifd)en unb 
l^ijiorifd^en %ox\ä)VinQ, in wiefern biefelben auf ben ©lauten 



*) ©<l()Ott t)or©alfxtu6 t)erf«di)tc ffe bcrreformirteS^eolog 3)anfiiiö» 
€Jie<)e S^lt^fd^ am attöefö^rten Orte» 

♦*) ®*teienn. §» 227. 229. 

♦♦♦) ©c^leierm. §• 231- 



bet e^riflen ©ejag ^ahen, (fritifct) bclcu^tct «nb bialcffifc^ 
geftc^tct) ju einem tt)iffenfc^aftH(ä[)en ©anjen Derbunben, unb 
an& t^r »icber jum SE^eil bie ©ninbfdie ffic bie ®ittenle^t?c 
unb bie ^)raftifd)e SlljeDlögie abgeleitet Werbern @ie {(l tt)e* 
ber blope 9ieli9ion§|>^itofo|>l[)ie noc() blope JDogmengefd)!^ 
«nb eben fo wenig blope biblifd[)^ ober blof e (fpmbolifd)) fir^» 
lid)c ©ogmatif, fonbern eine l^iftorifd^ r p^ofopfjifi^e SBiffen* 
fc^aft, in tt)eld)e bie 9tefultate ber fpeculatit)en, »le ber eyege« 
tif4) - 9^f4)iö)tlid[)en ^rfd)itng anfgenommen jtnb* Sie t?er* 
langt ba|)er aud() fowolfjl eine e]cegetifd^s][)ijlprifd[)e; aI8 eine 
|>I^Uofo|)|)ifi^e S3orbilbung* 

(Sä)on bet ©^ra^gebrau^ , wonad^ ;,a^eologte'' m^ 
,,®ogmatif " d)mal^ gleic^^Bcbeutenbe ÜSBegriffe waren, beutet 
auf eine Hegemonie biefer SCBiffenfc^aft im S3er]()altniffe ju beh 
fibrigen tf)colbgifcben 2)i8ci!plinen l()im 2n tbr rul^t gleic^fam ber 
©c|)wer})unct ber gangen t^eologtfcl[?en 2BtjTenfc^aft *) unb ber 
SJlert) beä ©anjen. 2Cuf fte jielcn bie eyegctifc^^en unb ^fjlo* 
tifc|)en ©tubien ab , in »iefem fte t]()eologifd&e b^i^^n xooUtn, 
unb aui xi)x fließen bie motalifd^^en unb ipraltifcb^n ®runb» 
fd^e. ®lei^n)obl ftnb nid^t 3(lle über ben Umfang unb ik 
SSeflimmung ber ^ogmatif eint)erfianben , inbem bie Linien 
(£)iberlein; .lg>erber, S3retf^neiber, @cbleiermad()er), n^ien^obl 
ieber wieber ))on gang t)erfcbiebenen ©eftcbtSipuricten ani, fte 
JU einer bifiorifcben ; 2tnbere »ieber gu einer rein bibaf tifc^en^ 
f9Jlematifd[) 4p^culatit)en SBiffenfcbaft macben. 

£)iefe SSerfcbiebenbeit bangt mit ber Derfd^tebenen 2)ett^ 
tung beS SBorted äoyfia im tbeologifc^en 0))rad[^gebraud()e ivtß 
fammen, toiitoo1)l n)ir gugeben, bafi bie ©acbe ficb nicbt m^ 
bem SSoxtt, fonbern biefe^ nacb ber @acbe ju xi6}Un ^ait, 
un^ ia^ iai beutfcbe SSBort ^laubenSlebre üielleicbt no^ 

*) IÖbxücH)\ bie @tttenlef)re in S3erbmbititd mit ber iDodmatif .bie f^fte« 
»iatir4)e SS^eolodie hiJbet, fo ifi bocg hie erftere in einer gewifen 2Cb^&tt< 
diaSeit 000 ber le|tem, in ber ftd^ baS IS^füm am meifien concentrirt« 

17^ 



f(|)t(fUd^er 2U etner ab&quaten Sejet^nung beä SSegHffeS ge- 
wallt tt)urlDc. 9la^ bem biblifd^cn ©ipradf^gcbtöucbe ndmKc^ 
Ibctßt ^o)7m fcblc€btl)in Statut, @ebot (LXX für n-^ 2)ön. 
II, 13. VI, 9. Q\a). 111, 9., r>Ql bie 2f»>o!n)Vl)en' 5. 25. 
2 gRatf. X, 8. Sm m. Z. : 8uc. II, 1. 'Äipejlelgcfcb. XVI, 4. 
XVII, 7. ep](>. 11, 15. 60L II, 14.*)). au* bei beti 
^rofanfctibentcn ijl ^oy/wa awd^etvai bdwPs fr ^i^l öI§ 

oucb ÜRcmung; placitum; doy^iaja finb nad^ ^efp^iuö fo- 
tt>ol)l &yT^5fiaTa ölS ngoarayf^ata. SBciben SSebeutungcn liegt 
fitt ®emeinfame§ jum ©runbe; benn roa^ bef(ibl offen 
tpirb, muf tjernünftigermaßen ouf einer ti^) tigen einfielet 
beruben, unb toa^ ricbtig erfannt tjl, baS mu§ fic^ aucb unter 
gegebenen SSerl^dltniffen jum ©efefee für 2(nbere erl^eben lafif 
fen **). 2)er 9Rittelbegriff ober jwifcben ©ebot^unb SReinung 
ijl ,;®runbfal^;" unb biefem entfpricbt doyfia ganj t)orjüg* 
lid(^, wd^renb für b 1 g e 3Reinung lieber doxtjaig gefagt wirb. 
Sn ber SSebeutung t>on unum|l6plicif)en ©runbwabrbeiten, 
Aromen, ben t)orübergel[)enben Saunen, ©efüblen unb Effecten 
entgegengefel^t , gebrauten bie ©toifer befonberS ba§ SBort 
ioyfiaj tt)pfur bie Lateiner decretum fagen***). 2fn biefen 
.'@)>ta(bgebraucl^ fc^lie^en \\d) grofientbeilS bie ^irc^enodter an, 
obwobl feineSwegö burcbgdngig f). 

3e nad[^bem xac^n nun in bem SGBorte Joy^wa mel^r ben SScgrijf 
ber fcbwanfenben, t>orubergel)enben,, pcbtigen unb tt)ed[)fetnben 
STOeinung ober ben beS bebarrli4)^n ®runbfa|e6, ber leitenben 
imb tlet6 bleibenben 2Bal()rbeit ^erauS^ebt, wirb a\xi) bie Siog? 
matif n>enigften8 ber SSBortbebeirtung md) ju einer (^ijtorif4)en) 



♦) 35od) werben beibe le^terc ©telTen üon 2Cnbem anbcrö Qcfagt, j.S5, 
t)pn e^rpfoflomuS, SS^eoboret unb SBiner. SSgl. bejfen ©rammatif beS 
«euteitamentridi)en ©ptac^ibiomö. 3 2Cufr. 1830. ©. 178. 2(nm. 179» 

♦*) ®<inj d^ntfc^ ber beutfcfcc ^anglei 5 @pra(i)9ebrau(i^, »onocb ,,fr: 
fennen" fo t>iel i()eift als „bcf(i) ließen.'' Ober: „baran t^ut i^r 
4tnfere ^tinvin^J' ®o audj) bag lateinifd^e placet. 

♦*♦) Cf. Marcus Aurelius in libro ad se ips. II, 13. III, 16. CJc 
acad. quaest. IV, 9. Seneca epp. 94. 95. 

f) S3öl* Suicer thes. eccl. u. b» SOS», WO aber bie Seifpiele lanflc 
tii(^t öoUftdnbfg oefammelt finb, unb S^i^fd) a» O. @. 2&t fft . . 



261 

SBiffcnfdjaft tjcit ben Xel^tmetttUttöen ober ju einer (fplle* 
mattfd)en) t)on ©(auben^gruiibfofeen unb ©laubenSwa^tbeiten *). 
©0 üiel aia SSorbereitung, um auf bfe ©4)IeicnTtacberf({)c 
2CnftcI)t ju lommzn, toomd) bie ©ogmatif gWd^fallä M eine 
l)ijlDrifd)e SBifTenfcbaft gefaßt unb al§: „bie SBiffenfcbaft 
t)on bem Sufammeubange ber in einet ^rip* 
lid^en Äircbengefellfdl^aft ju einer gegebenen 
3eit geltenben 8cl()re"*^) be^nirt wirb, ©cbon biefe 
5)efinition jeigt, ia^ man bic (Scbleiermac^erfd^e Änfi^t \t^i 
miß\)erjie^en würbe, wenn man glauben woßte, er macbe bie 
25ogmatif in bem Sinne ju einer ^iftorifcben a33ijfenfcbaft, 
wie fte einige aUerbingS baju machen ; ba|i fte ndmlieb nicbt* 
anberea al§ ein ferfeS äwfömmenbrodE en t>on Derfcbiebencn, fic^ 
wiberf}>redS)cnben , jum SEb^^I anti^uixUn SSeinungen wdre, 
worüber man bann gelegentlrdS) bit Säxüf)t dgener SBeiSbeit 
laufen unb baö ©anje fo ju einer Slumforbfd&en @u:p!pe wer« 
ben Idßt, ju ber jwar tin guter SKagen gel^irt, bie aber ben 
©raminanben i^or ^ungeränotlj^ ^ö)n^t unb geib unb ©eete. 
auf ben Sgag ber Prüfung jufammenl^dlt ©d^on bieg, baß 
bie g eltenbc Seigre bargejleHt werben foU, weifi biefe 5Ki|ibeu5 
tung ab. 2(ber freilieb, waS ijlgeltenbcgebre? „©eltenb beißt 
nadb ber einen (Stelle***) bie gel^re, wdcb^ in 6ffentli4)en SSers 
banblungen al§ ©arjieHung ber gemeinfamen grömmigfeit ge? 
broudbt wirb/' ober nocb einer anbernf), ,,waS amtlich bw 
f)au^Ut unb vernommen wirb, obne amtlicben S3Siberfprud[> ju 
erregen." JfUein wie t)iel ^ier in ba§ 2Ra|i gebt, laßt ftcb 
bocb wo{)I fd^werlid^ bejlimmen; weßb^li> Aud^ ®c^Ieiermadl)er 
felbfl jugibt, baß „bie ©renjen m<i) 3^it unb Umßdnben wei« 



.*) 2Cn tag cvjlere t>ad()tc *& erber (tson SBeligion, 2:ei)tm€inm(^m unb 
@eBräucf>en §*37.): „X>OQtAatil, fetbjl bemSBegriffc i^ireö S^Jamenö md), 
,fi\t ni(i)H aH eine 2) oö menge fd)i(l&tc. 3cbcö iDogma rein piSitlolos 
„gifd), ijiiftorifcf)/ p^ilofopi^ifcIS) burd)fö^ren, fobann für unferc 3eit he^en 
„©ebrauc^ geigen, »je unterri4)tettb, wie i^eilfam!" (t)gt. bamit bie 25rets 
f(^neiberfdi)e TCnfic^t). 

♦*) 2)arll. §» 97* 196* ff» ber cJ^rifHtd&c ©laube. »b I. ®. 125. 

♦♦*) SDet 6)vi\iüä)t ©laube» S5b I. ^ 127* 

+) ^arfl. 5* 196. 2Cnnw 



__ t62 

ter unb titget geftedt feien/' ^em fei ober tote i^m tDoQe, 
fp iß fc^on nadS^ biefet ä3efd[^tanfung bte ^ogmatiC nic^t me^ 
eine rein l^ijlotif^e SSBiffenfd^aft; inbem eine fold^e (tok bie 
S)osmensef(l^i(bte) blofi geben mäfite, n)ad gegolten 1^^ at/ unb 
nicbt ba§, n>a$ gilt @ie tritt alfo mti)x, xoit @db(etennas 
d^er felbet anbeutet, in tSnalogie mit ber @tatt{li(, totl6)t 
bereits auf ber ©tet^e be§ ,lg>t{lorifcbm {lebt ^t^mm n)tr 
<^er nocb anbere 2(nbeutungen @^Ieiermacber'§ binju, bie 
namentlid^, bafl ber Stogmatifer nic^t bloß ^embe^ fonbem, 
tigene Ueberjeugung ju geben ^abe (§. 196.)^ nnb bie, ia^ 
fogar eine 2)ogmatif „ bimnatorifd() '' fein muffe (§♦ 202.) unb 
bafi fte a(fo auS. ber @eg^nn>ärt f^txani ibren ^M eben fo« 
n>o^ auf bie Sutunft/ ati auf bie SSergangenbett x\ö)ttt, mit« 
f^in ntcbt nur batjieQt, xoai eben gilt, fonbern roai mit ^ug 
unb SJecbt gelten foll*), fo muffen wir,- »enn nicbt bem 
®))racbgebrau^e ©emalt mQttf)an werben foK^ gegen bte fßu 
Seicbnung beS ^iflorifcben prjotejiiren ^ unb biefl um fo 
ntebr , ali toxi in. ber ®aä)t felbfi t)onfommen mit bem t>er: 
ebrten ^ämt äbereinflimmen» 3)enn aucb bamit'ftnb n^tr 
DoQfommen einioerfianben, bafi bie S)ogmattt t)on ber anbern 
®titt zim fo n)enig eine btofle StetigionSf^ilofopbi^ f^in foK, 
fonbem aUerbingS auf gefd^icbtlid()er ©runblage rubt unb felbjl 
ein §l^oment ber gefcbicbtli^en (Sntwicfelung bilbet, unb ba^ 
fomit eine Mpfie jufammcnbangenbe ©arjleHung t>on fubjecti? 
Den 9{eligionSanftcbten eben fo wenig ben ytamtn einer Dogmatil 
Derbiene, <di jene rein objectioe 2(udetnanberlegung be6 ge« 
fcbicbtli^ gegebenen ©tpffeS**)^ SBir f äffen bemnocb bie 
©ogmatif »eber al8 eine rein biponf^^^/ nocb 0I8 eine rein 
fpeculatit)e SBiffenfcbaft , fonbem aB eine ipbilofopbifcb = bifJo« 
rifcbe ober biilotif(^spl^itofo!pbifdS)^/ «nb fcbtießen un§ am lieb» 
jlen m bie 2)efimtion t)on ^afe an^**), wonach bie 2)ogmatif 



«n 



♦) ©alfetbf »irb üuc^ tn &ä)Uietma^tt*i d^rifttic^eni ®la\xUn (95b I. 
©♦ 1300 mit btutlid)en SBorten geforbert, wenn ^/SfJeintgung unb SJeroott« 
lommnund ^er Seigre" als f&exf unb TCufeabc ber jDoQmatif ynb „ein 
U\ti\d^^ ^etfaf)xen^* alö bte SSebtngund baju ange^eb^n nnrbt 

♦♦; ©d^leiemif 2)artt. §. 197. 

*♦*) Söangetifd^^ iDpömati! I. §. ^ 



263 

„ eine fßti\z%mc^ htt Steligton wi ^ vxt 9{eItgion^ tme fte 
im g^rtjlentl^ume unb in beffen £)at(lellung burc^ bie toam^ 
gelifd^^e Sxx^z erfd^etnt, \%" tibxotäii xovt baS SSetlf^dltntß lieber 
umgete^rt al$ eine jBeiiel^ung be$ biblifd(^ unb fird^tic^ ©ege^ 
benen auf bie Sieligion an ftd^^ xoxt {te. in bem frommen 
S3e)9u$tfein erfd^^eint, auSbruden m&cbten O- 

^amit (dp ft4^ nun aud^^, fowie mitbet ^aujpttbee bec 
(S(|)Ieierma(l|>erfcl[^en %vi\iiit, bie £)eftnitian t>en be äBette 
uereinigen: „ £)ai:|lellüng beS 6^ri{lentl(fum$ im SSet^dttniffe 
itt einet äeitbilbung ifl ©ogmatif"**)/ inbem fte beibe ®lie^ 
ber in ft^ Wxt% iai 6l()rij}entl^um ndmli(^ naö) feiner über 
atte l^ijierifc^e IBemegung ^inauSIiegenben Sbee aB ba$ f^ejie 
unb bad ben gefcf^i^^tlic^en Sinfläffen untenoorfene SSoment 
ber ä^iti'ilbung atö bad ^txoi%X\6it. 

2(nbere £)eftnitianen , wie bie wn 9fein|iarb, SBegfcf^«^ 
ber, Sifc^itner, jtnb bo((^ in ber Z%at ju unbejümmt unb all^ 
gemein; al8 bafi fte eine f4>drfere 3>rüfun8 au8()ielten ***> 

SSerbinbuttg ber 3C)>ologeti{ unb^olemiC mit 

ber S^ogmatif. 

^^ ©djiletermad^et S* 32 — 42« 
§♦ 80; 

SSon ber rein t)ibaftifd(>en S^dtigfeit bcS Sogmatüerä 

^ V 

ifi jvpar bie a))otogettf(^e unb ^olemifd^e .t)erfd()ieben , j|d)0(^' 
tt>irb jebe Sogmattf aud^ ajjologetifd^e unb })olemifd)c ßle^ 
mente ent|)attcn» JDie erjiern ttjerben neben ben religion&r 
})]()Uofo|>l()ifd)en ®ruttbfd|en ganj Dorjuglid^) in ben ^rolego^ 
menen jur 35ogmatif ]()ert)ortreten, Die le^tern ober ftd(> burdf) 
ben ganjen SSortrag ]()inburd[)jie^em 



'^) €Ste^e meine Sflecenfton ber «^afefcfien )Do0matt! unb (S^noftl (n ben 
ti^eoU ©tubien unb Äntifen. Sa^rg. 1828. *eft 2. @, 445. ff* 

**) 2>09mattf I. §. 60. 

***) j* S. bie beö le|tern: „^c^mai^t ift bie SBiffenfd^aft bei: d^riflli; 
„ d)en ^aubenglei()ren ober bte~ n>iffenf(!^aftti(i()e ^arfteirung ber im ^^U 
,f fl^t]S)ume enthaltenen Se^e t7on @h>tt unb d6ttlt(l^en ^tnoen/' 



264 

I 

@4)on bie alten S^logen untetfc|){eben bt^ afroamatifc^ 
Sl^eojcgte (S)ogmattt) t)on ber |>o(emt{, Slend^tif. £)te erfiere 
umfaßte bte loci communes, bte legtere bie fogenannten Som 
trbtoerfen. 2tucl^ n>utbe bte i[:poIogeti( b&uftg befonberd, meift 
Dom praftifdi^en 93ebutfnt{fe unb ©tanb))uncte <iu6; bearbeitet 
@(|)leiermacl^et fagt nun bie ^olemtf unb %poU>Qztit um 
ter bem mamen ber )>ll^i(ofo^btfd()en S^beotogie iufammen^ 
unb fieUt {te an bie @^i^e ber ganjen tl()eolo3ifd[^en Sßiffenfcbaft. 
Sa toix nun t)on @^(eiermac|ier barin abn>eicben, ba^ n>ir bie 
S)ogmati( nietet a(d ^tfiorifcbe^ fonbern atö l^iflorifcb - pl^ilofo« 
pf)i\d)t SBifTenfdS^aft betrachten unb fomit ber @))ecu(atton einen 
großem @))ie(raum innerhalb ber S)ogmatit geßatten ntöd^ten, 
o^ne biefe beßl^alb in SteligionSpl^ilofopbi^ aufjulofen; fo folgt 
t>on felbjl^ ba$ ba§, »ad @(I^Ieiermad()er al§ t^bil^fo^bifciie 
SX)toloQk attSgefd^teben l^at, nun innerl^^alb ber X>ogmatit felbfi 
feinen $(ag erl^alten mu|i. 3^ bie )}bi(<>fo^bifcb^ 3:^eologte 
bilbet bann bai eigentlid^e Ferment ber S)ogmatit unb ^polo^ 
getif unb Volenti! ftnb ber pi>\itVDt unb negattt)e $o(, an bem 
ber ' elef trifdf^e gunfe berfelben jur @rfclS)einung fommt 2fuc^ 
llijlorifcl) lafit eö ^d) nac^^weifen, wie fiä) eben erjl an ber ^o* 
lemif unb bann an ber 3())ob)getiI bie £)ogmattE entwiifelt f)at 
(togl. bie ^eriobeneintbeilung ber 2)ogmengcfcbid[)te §.68.); unb 
nocb iel^t wirb t)on iebem, e^e er unS bie cbtijilicbe ©laubenSIe^re 
nact^ ibren einjelnen JBeflanbtl^eilen entwirf elt, erwartet, baß er 
un$ t)or aUtm feine apologetifcbe @runbanftcbt toom Sb^if^en« 
tl^ume entwirfele, b. b. beffen SSorjüge im 2(Ilgemeinen in6 8icl(|t 
PeUe, bafl er unS feine %nii(i)Un über ben gottlicben Urfprung 
beffelben, über Offenbarung, Snfpiratton u. f. w. mittbeilc, 
ü)t er un$ jumutbet, baß wir feine £)ogmattf gebortg üerflel^en 
foBen. 2tber aucb felbjl bei SSel^anblung ber einjetnen SJogmcn, 
wie j. 85. bei ber ge^re Don ber ^erfon 6l;rt(li, fcbcint e§ 
notl)wenbig, auf bie ® egner be§ 6^rijlentl()uni§, aufbieginwem 
bungen gegen 9icin^eit beä fittlid^en Sb^rafter^ Sefu unb feiner 
3werfe 9iurf{tcl()t ju nel^mem ^auftg (ann bann bie 2())o(o$ 
getif fclb|l in 9)olemif Übergaben. 25ie lel^tere aber wirb fEd> 
in ))errcbiebenen f^ormen bmd) bie ganje £)ogmatif burd^^ie^ 
Jden, inbem fic^ (eine lebenbige S)arlegung einer religiofen unb 
wiffenfc^aftlic^en Ueberjeugung beuten laßt, o|)ne fortwd^renbe 



265 

»crudftd^ttgung bc8 xoixtli^m ober mä) nur be9 iznlbaxtn 
a5Jiberfpru4)§ ; namcntlidf) wirb, »ie ©d^Icicrmac^er felbp erin» 
Ttcrt, ber ©egenfafe bcS Äat]()olici§mu8 unb ^rotcffantiömuS, 
bcr ein ^auptgegcnjlanb ber^olemif iji, anä) in berSogmatif 
berudjtdS^tigt werben muffen. 

SSSoUte man aber unter Jfpologetif unb ^oKemt! nidf^t 
fowol^l bie Ausübung ber a}>ologetifcben *) unb pblemtfdSjen 
a;i[)dtigfeit felbjl, öl§ tjielme^r bie »iffenfcbaftlicl^e Darlegung 
ber ©runbfdi^e »erfie^n, nacb »eichen t>ertl)eibigt ober anges 
griffen werben foll^ fo würben biefe SJiSciplinen bartn ium 
a;f>eil ber gt^if , jum Z^l ber t][)eologifc^en SEedj^nif, b. l 
ber j)raftifdS)en SE^eologie anl^eimfaUen **). 

a, 2())ologetti 

§. 81. 

Snbem ba8 (S^rijient^um jfi6) feiner öttgemein religiös 
fen Sbee naö) einerfeitS an bie buv^ bie SSernunft erf ennbaren 
85ebürfniffe ber ftttlid^en SKenfi^ennafur anfd^tiepf, anberers 
feitg aber aud) wieber einen eigent^ümlid^) po\xtioen ß^araf ter 
unb eine befonbere SDignitdt be][)aupfet; fo jieUt \i6) für ben 
3(poIogeten bie boppelte 2Cufgabe , fowo][)l bie SSernunfbnds 
pigfeit unb SRoratitdt be3 (S^rijient]()uthg gegen ungered()te 
JCngrtffe ju t)ert][)eibigen^ al& anö) feinen l)6i)en SSorjug wt 
ieber anbern wirftii^en ober benfbarert Stetigion ju rettem 
2)ie fiofung ber Ie|tem JCufgabe Idpt ftd^ jjebod^ oi^ne ^^in* 
uberjlreifen in baS ^)olemif(ö()e ©ebiet n\ä)t benfem 

SSSenn @clS?Ieiermad()er ber 35ogmatif bie 9R6glid()!eit Um 
gläubige ju befel^ren ah\)(>ti6)t, fo b^ngt biefi mit feiner fcbar« 
fen STrennung t>on Sogmatif unb 2(pologetif jufammen. SGBir 
geben jwar felbjl ^rx, bafi bie S)ogmati{ jundc^^fi für S^riflen 



*) Sn btefcr »&infid^t tarn man 2CpoIoötc unb ^Cpologeti! unterfd^cibcn^ 
**) ^ä^ X)ani @. 366, 440. ©«Iderm. §. 39—41» 



266 



gegeben nnrb^ jmetfeltt aber n\ä)t an htm ßrfolge einet stfinb^ 
Uelzen bogmatifc^en SDarfleQitng auc^ in SSestel^ung auf bie 
(Sinwenbungen ber ©egner» 3a toit be^aitpten , bafl ©d^^Ieiet^ 
machet feibjl ben fdmtii geliefert. SS&ren nur aQe £)ogma« 
tifen in feinem ober einem üerwanbten ©eijle t>orgetra? 
gen unb gefcbrieben n?orben^ n?ie t>iete ^ad[)e beiftifd^e &'m 
tpenbungen gegen bie SSemunftigfeit ber ö^xi^li^tn 9?e(igion 
n^urben nie gin?agt b^^ben, laut ju xottbtnl üRag nun aber 
bie Zpologttxi atö eine befonbere^ aber bann nicbtS beflo tou 
ntger in ben S3erei(b ber bogmatifcben .SEbeologie geborenbe 
l(9iffenfcbaft ober ald blof e Anleitung in bie S)ogmatit be< 
banbett n)erben unb in einzelnen ^artbieen berfelben n>ieb€r 
bert)orlreten ^ fo n)irb ibre 2(ufgabe immer bie im^^aragra^be 
iejeid^nete boipipelte bleiben. @o l^at eS {tcb aucb l^ifto^ 
rifcb gejeigt» äuerfl befeitigen bie Apologeten bie einwürfe 
ber fBernunftwibrigfeit unb Unftttlid^feit, bie ben gb^iften t)on 
t>erf(biebenen @eiten b^^ gemacbt wurbem S^ann aber gebt, 
toie biefi au4^ bei )pi))9^\ä)tn ^mipfen unt)ermeibli(b ifi, bie 
35efenfit>e aKmablig in bie £)ffenfit)e über* @ie jeigen nun 
grabe bie ttttt)ernfinftig!eit be* ^eibcntbumS, bie Unjtttlicbfeit 
ibre$ 6ultn8 u. f» n>./ unb erbeben bagegen baS 6btif!entbum 
mit feinen Sßunbern unb SBSeiffagungen , mit feinen äSeweifen 
beS ©eijleS unb ber Äraft. SWit »elcbem ©lürfe, gilt bier nicbt 
jtt entfcbeiben. ©ie Zxt be§ Äampfe§> bie Sorm~ unb ©efialt 
ber SBaffen Änbert jtcb mit ber Seit unb mix^ jidb dnbern, - 
voeil auä) ber Eingriff anberS gefübrt »irb« 25er Äamj>f felber 
iaber ifl nocb ber ndmlicbe, obwobl er nicbt nur gegen folcbe 
ju fubren' ijl, bie außerbalb ber ftcbtbaren ©emeinbe fleben, 
fonbem aucb gegen offene unb uxfttdtz ®egner innerbalb ber« 
felben. ©egen bie, »eld^e t)om ©tanbpuncte einer falfcben 
3Cuffldrung au8 ba§ ßbnjlentbum alS eine Zxt t>on ' feinerer 
ober gröberer ©u^perflition betradj^ten, muß gejeigt notxbm, wie 
baS Sbriflentbum ber dcbten SSemunft nicbt nur nicbt wiber^ 
ipxi6)z, fpnbern bie geifüge SSilbung ber asölfer forbere u. f» ». 
Seltener micbten jwar bie ®egner fein, welcbe ben fittlidS^en 
ßbarafter beS SbrijlentbumS unb feineS ©tifterS auf bie 
SSJeife angreifen , wie eS fruber gefcbeben ifl ; jebocb erforbert 
M^ fcbon ber leifepe Qm^d an ber abfoluten JReinbeit bee 



267 

äBegmnenS eine ojjologetifclic ©egenwirfuttg (j. fß, btc ^ppo« 
t^efe, bag SefuS ^intennöc^ feinen ?)lan gednbert unb ZtinlU 
ö)tS). £)te 2(namaYtefte S^rtfK tjl ein bogmatif(|)er locus, 
ber ober a\x6) xoz^tnüiö) a^pologetif^f ju be^anbetn ifl *)• 
2(Ilein auc^ bie ivozitt 2(ufgabe n)irb nodb ^eute an ben 2(pDr 
legeten gefleüt ®egen bie ndmlid[^^ n?eld[^e baS 6b^t|lentbum 
Swar QlS eine Sitten b'efirb'ernbe JReligion ju/ f4)d^en tjotge* 
ben, eS aber nid[)t i)if)tx ober »enigflenö nicbt fo ^oö) über 
bie übrigen !po{][tit)en 9{eligionen {leüen, ald t^m feiner fflatut 
naä) jufommt ((Spnfretijlen, 3nbifferenti(l^n), ober gegen t>iz, 
tpeld^e an bie @teUe beffelben eine abfiracte SSernunft« ober 
9laturreligion fegen tooUm (inaturalifien, £)et{len), mufl fowobl 
ber SSorjug bed Sb^^^tbumS t>or aUtn und be!annten ipoftti» 
Den Steligionen, afö an6) bie Unmiglid^feit bargetban! n)er« 
ben, aB ob eS je burcb eine no^f beffere ipofttiüe Sieligion; 
erfegt ober burdb bie fogenannte natirli^e JReligion fntbebr* 
lid[^ gemacbt werben fonnte. S)iefc 9la4)tt)eifung ber abfos 
luten SSefiimmung be§ Qi)xx^tntf)nm&, Steligiott 
für aUeSJilfer unb aUeäeitalter ju fein, ift wif» 
fenfd[)aftlidb auSgebrudt, eigentlicb ba^, toaS man w:aftifcb bem 
S3ett)ei§ ber SBabrbeit unb ®5tt(icbleit bed Sbriften:^ 
tl)\xmi nennt 6^ trifft biefe SSeweiSfubrung, bie übrigens feine 
rein matbematifcbe fein tann, jum zi)tH mit ben jßeflimmun^ 
gen über Offenbarung unb Snfpiration jufammen ; <m6) mufl fie 
nodl^ anbere in ber JReligionSpbW^fopbtc ndber ju berid^tigenbe 
äBegriffe, wie bie t)on SGBunbem unb SBeiffagungen **), fcbom 
verarbeitet tnpcb aufnebmen; baber fie in enger SSejiebung jut 
JRefigionSpbitofopbte jiebt, beren Aufgabe fie aber ni^t t)Ojtt 
ftdb aui iu (Öfen, fonbem auf beren atefuUate fte ftcb iu bet» 
rufen b^t ***)♦ 

•) SJöUunmann über hie Ünfinblt^feit Sefu ftt ben t^eoL ©fub* vu 
Sttltit 3a^r9.1828» »&ft !♦ ©♦ 3. ff», befonbcrö abgebrucft* 4^ambur3,1833, 

**) @dS)Icterm* §. 43. %nm. 

♦*♦) SBie weit bet; foficnannte aöunber« unb SBeiffaßunööbeweiS nod^ 
in ber l^euti^en 2CpoIodeti£ feine ^Cnwenbun^ ffnbe, !ann ^ter ntcbt evbttttt 
werben, fonbem gehört in eine Äritt! ber 24?olo0eti! felbjt 3)ie meiften 
äwcifler möd^tcn fiä) wo^J in bem gaUe IRouffeau'« bepnben, hai jte nid^t 
fowo^ k caase des niiracles, atö tnelme^- malgr^ le« nui-acljes. dlau«^ 



268 -— 

Sufafe. (Si wäre em grogeä 8Sorurtf)eil , n>enn man 
glauben »oKte, bloß itx d)x\^lx(i)t ©upranaturaliämu^ fei jum 
® efdf^dfte be^ ■ 2fpologeten ber«fen , unb nic^t aucb ber foge^ 
nannte 8?ationaU6mu8. SSielmeljr ifl bie eine ^fufgobe ber 
^Cpologetif , namlicb * t)ie JSernunftmdgigfelt be6 (S^rijlem 
tt)umS gegen 9?id^tcbriffen ju t)ertbeibigen, eine folcl)e, bie ftd^ 
nur t>om rationalen ©tanbpuncte an^, ber über allem ?)os 
fitiuen iu hef^men ijl, lofen lägt. SB«S aber ben anbern 
Zi)t\l berfelben betrifft, jugleicb bie abfolute religiofe 25ignitdt 
be§ 6b"P^ntbumS (SBabrbeit unb ©öttlic^feit beffelben) ju er* 
»eifcn, fo »irb jt4) freiließ l^ier mä) bem einen ©pjlcmc bie 
SSeweiSart anberS gefialten, alS nad) bem anbern, »aä befon* 
berö in Xnwenbung beS oben genannten SDSunber» unb SBeifs 
fogungSbeweifeö heraustreten bfirfte, jumal wenn wir unter 
®upranaturali6müS ben ^ojttiüi6mu§ Derfteben (Dgl. §. 26.); 
«Hein mä) ber xoa^xt unb eben beg^alb ' in feiner 2trt ni(^t 
rtiinber fupranaturale JRatiohaliSmuS Wirb, nur burdb onbcre 
b. 1^. burc^ innere ©runbe bewogen, jene abfolute J)ignitdt 
ebenfaQä anerfertnem Sener falfc^e, bem 9laturali§mu§ üer*, 
f^wijierte ÄdtionaliSmuä aber, bem baS (S^rijlentl^um nur 
einen xtlathm SSorjug tjor Suben* unb ^eibentbum l^at unb 
na^ totld)tm e8 eine immerl^tn unt)onfommene .Sarflellung 
ber waf)ren SSernunftretigion bleibt, wirb allerbing§ in ber 2fpo5 
logetif nur eine jweibeutige SfoUe fpielen unb burfte leidet felbjl 
©egenftanb ber cbrijlücben 2fpologetif werben; wiewoi)l aud) 
l^ier mit blinbem ©fern unb SSerbammen n\6)t^ getban iji, 
imb and) bie unt>on?ommenere gorm ber Ueberjeugung bon ber 
Ibol&cn SBürbe be§ ßbnjtentbumS bem befonnenen 3Cpologeten 
immer nocb einen willfommenen 2fnfnö:pfung6j>unct für baS 
Jg)6^ere barbieten muß (SRarc. XII, 34.)- 



ben m6d&ten5 unb hie steiften ber wat)r^)aft ©rdubi'öen (jlauUn wol^I e^er 
um et)nfli »ilTen aud^ no d^ an bie SSSunber, aU baß ftc um biefer wil- 
len an e^riflum glaubten; unb eben fo cje^t i^nen erft bie meniantfdje 
Sbee bed 2C» Z. in t^rer reltgiöfcn ^(nwenbung auf, nacfebem ffe ben neus 
te|lamentlt(i)en unb tt>irfncl)en SJJefffag fennen gelernt f)aUn. SSro^ biefer 
erft^einung aber muß hoä) in ber 2Cpologetif auf biefe SBunbeubinge SJöcf^ 
ltd)t genommen »erben, wdre eö aucfe me^r nur, um ein »^inbernif M 
OHauben« »egsurdumen', aU um biefen bamit ju f6rbern. 



269 

Uebcr|)öuipt aber wirb jur »iffcnfd()aftlic|)en SBe^anbtung 
ber JTpologctif in unferer Seit ein bof)er ©rab tjon j)^ifofopbi* 
fd^cr unb t^cologifcber SSilbung erforbert, ber benen oft obge^t, 
bic ficb baju berufen glauben. 9?icbt nur bijiorifcbe Äenntnig 
be§ 6lf)rijtentbum§ unb foUbe SSibettenntnig, fonbern aucb eine 
genaue Äenntni|i ber übrigen ipofitiüen ^Religionen/ ©in ji4)t in 
bie leisten ©rünbe ber berfcbiebenen pbWofopbif^en ©pfleme, 
feine ffieobad^tung beS menfcblid^en ^erjenS, ber Seit unb 
il^rer SSebürfniffe , fowie aucb enblidf) eine me^r M oberfladf)« 
lid^e Söefanntfcbaft mit allen bi^berigen (ginwürfen gegen ba$ 
ßbriPentbum unb ben apologetifcben ßeipungen , ja fogar tin 
teicbeä SKag üon 2)it)ination§gabe gebart bi^ber *). 2Cecbt 
»ijTenfcbaftlicb betriebet, tjl aber aud^ bie cbrijllicbe 2(pologetif, 
bie in einem gewiffen ©rabe alle tbeologifd()en 2)iSd^)linen in 
fi^ aufnimmt unb ju ü)Xim ©ebraucbe t>enoenbet, eine ber 
önfprecbenbjien unb lobnenbften SBBiffenfcbaften , erfullenb ben 

SSeruf: ?to/jmp« di äel nglg änoXoylav navtl tw ahovpu 
ifiäg Xoyov ne^l jrjg iv ifuv kknlSog^ f^nd nQavTijtog xal 
g>6ßoVy ovviiÖTjaiv l^ovieg uyad^i^v (1 ^etr. HI, 15. 16.). 

ßttteratur ber tKpologcti!**)* 

SfJSff dt, 3. 2C./ SSerC^eibißuna htt Sßalir^cit unb ®5tttid&!e{t ber 
^riffti^en BidiQim, ^aUe, 1766. 4 2Cufl. 1774. *ö Hüft. 1784. 
erfte »fiiJfte. 



♦) fßQl ^d^leicrmac^et §» 53. 

♦♦) JDte ^iUvn ^Cpologeten SKcato t)on @arbe6, SKittlabe«, Suflm b. 
fSt&T;U, Zatian^ TCt^ena^orag^ St^top^iln^f ZextnUian, @9prtan, §02tnucm$ 
Seit];/ (S(emengocn2nei:anbnen/ bviQ€m$, 2Ct^anaftug/ @9rtUugt>cn2(le]can;. 
brien, ©reßortjon S^lajianj u.f»». finb in ber Ätrd&cngefc^iclite unb 9)atnftiE 
lü nennen. TCn btefe f({)tie$en {tc^ im Mittelalter hie ^d^riften be§ '^Qohavs 
buö t)on Cpon/ 5Kar|iliuö gicinuS, 3. C SSioeö an. SfladS) berSReformation: 
H. Cirotius (de veritate rel. christ. L. B.1627., öfter ^eraugg* unb 
fiberfegt. S'ieuefle 2Cu69. wn Bergmann. Lugd. Bat. 1831.), fBlaise 
Paical (Pens^es. Par., 1669. unb 6ftcr ttJteber aufijelegt. ©tereotpps 
QU6<jabe tjon Voltaire u. Diderot), todtt (1695.1733.), ©tatf^oufe 
(Söert^ ber d)riftU fReU eonb., 1733. 2C. b. ©ngl. ®5tt., 1759.), ßarbs" 
n e r (@laubn?ür big! eit ber eoan^l. ® er(i()tcl^te» 2Cug bem (än^U überf. oon >Da9» 
fi5r u^n mit einer SSorrcbe S5aum0arten'6. ^Berlin u.8|)j.,1750. a^ 1. n* 
2:^1 11. S3bl.2., fortdefe|t t>on jDat>.«&etlman. (Berlin u.&))3., 1750.51«. 
Z^l II. S3b 3. 4.), A b b a d i e (traite de la Terite de la relig. chr^N.ed. 



, 270 - — 

tef # ^/ Bmdi ber f&a^r|)eit ber i^tifüi6$tn ftellaton» Scemeri/ 
1768. 5 ZufL ®bttmm , 1785. 

Secufalent/ 3* S» SS)«/ SSetrac^tunaen fiber bie Dornebmften SBqt)i» 
Reiten .ber SÄcltgioiu' SBwunft^wcIs , 1773 — 79. SSb* II. — fort« 
defekte SSetrad^tungen. (Sbenbaf.^ 1792* 93» 

•fallet/ X t>on^ S3rtefe Aber dmoe ^mtpürfe nod^ lebenber Srefdetfter 
»iber bie Dffenbarunö. Sern, 1775—77* 2 ÄufT. 1778» S5b» HI. 

StXzviltt, % %, neue ^röfun^ unb @r!tdrun0 , ber i7or5Üdltd}{len 
SBetoetfe für Ut SBabrbett nnb ben göttUcben Urfpruno beg @$r^ 
ftent^umg, tote ber £)ffenbarund überf^aupt* 9it<)a/ 1787—94. 
»b. IV. 

yale9/ SOS*/ Ueberftc^t unb ^rüfun^ ber S3en)etfe unb Seuontfe für 
ba$ St^riflentbum. 9la(^ ber britten engttfcben ^^Cuggabe mit S3o» 
rebe oon 3* 2C SRÖffert ßpj., 1797» »b. II. 

•j-Chateaubriandy F. A., le gönie du Christianisme ou beaur 
t^ de la religion chrötienne. Par., 1802. Voll. IV. *). 

^endUr/ ^. ®., \Az SSSabr^ett unb ^hftii^Uxt ber (brtlld^en fStn 
(igion in ber ^fir^e bargefleUt« «Hamburg/ 1803* 

^franfe, ®» €$./ Entwurf einer 2Cpo(oaettS ber (^rifUi(^en dteltdion. 
tWtona, 1817. 

^tancf / ®. 3*/ über bie SSe^anMung, bie «^oltbarfeit unb ben Slßert^ 
bed ^iflorifcben SBeweifeö för W 6)5ttli(b(eit bei 6brtflentbum& 
®5ttinden/ 1821. (womit ^u t^ergleicben 3« ^. fBater'ö ©enb« 
fd^reiben an 9)lanc£ über ben ^iflorifcben ISemeid u. f. m. 1822.). 

etetn/ ^. SB., bie 2CpoIo()etil^ bee ^f)riflent^umg / afö äBijfenfc^aft 
boraefleat. Cps., 1824. 

@rd!ine/ S^bom., SSemerfungen über Ut innern ©rünbe ber IBSa^rbeit 
ber geoffenbarten füzli^kn. ^(k6) ber 5 2CufI. aug bem ^ncjt. t^on 
®. So. ßeonbarbi. 8p5., 1825. ^ 

@adE/ Jt. *&., ^t:i|lli(^e 2Cpologeti!. SSerfuc^ eines l^anbbuc^^ Jqws^ 
^ bürg , 1829. 



1763. 2Cu« b.grana. »on 3» •&♦ »on ^o^xu ^arl§r., 1776. Zicji I. SBbl), 
2(. g. SB. ®a cE (oert^cibiQter ©laube b. (S^riftcn. f&txlin, 2 2Cufl. 1773.), 
2C b b i f n (^ntm. tK b. SBa^rbeiten ber c^rifil. ERel. 2C. b. granj. überf. ^av^^ 
«. £pa»/ 1782.), S t (i e n t b a l (bie gute ©acbe ber — göttlicben £)ffenbarund. 
Äbnifl«b., 1750—82. »b. XVI. 2 2Cufl. wn SSb I— VII. 17ÖO-63.). 

*; Gine me^r beclamatonfcbe M n>iffenfd)aftlicbe 2Cpologie nicbt fos 
wolj)! be$ ^riftent|)umd, als beö ^atboliciömuö. 2Cuö bem gran^. überfe^t 
unb mit beri4)tidenben 2Cnmerf ungen bealeitet uon ^. S$ e n t u r i n i. SD{ünf!er, 
1803,01» 



271 



^mmm 



eteubel/ S» @^. S»/ ®tVLXibffiQe einer TCfolodetü ftr baf CT^rffiem 
t^um. TCviö) alg TCn^ang ju ben boamatifd^en SSorlefungen. Slüic 
bingen, 1830» 

©efd&id&tUc^: a:8f(^itner, ^. ®., ©cfd&ic^te ber 2Cpoloöeta obe« 
^Ijlorifc^e 3)ar|lcUun9 ber 2Crt unb SSScife, »ie ha^ ß^riftcn» 
ti^um in iebem 3ettalter . bewiefen , angefiriffen unb vert^elbjgt 
xoavh (mit SJombe tjon g/2J* SRcin^arb)* Cpa*, 1805^ STfil I. 

2J3U @d^leierma(f)er §♦ 52—62» 

Sie ^olemif ^ im »eitern (unb formalen) (Sinne beS 
SBorfeS^ ifl gegen aUeS Äranf ^afte geridf^tet, rt>a$rmet^a\b 
ber Äirci^e unb ber t][)eologtfd^n SBtffenfci^afit jum aS(>rfd[)ein 
!ommt3 ja/ fte Eann ftd() fogar an6) m6) auflen ][)in in Siets 
binbung mit ber Äpologeti! geltcnb xiia(i)m^ 3n ttnefer» 
aber (nad^ protejiantifd^er %n^6)t) bte 2bee beS Q:fyti^ms 
f^umS gef^id[)tli^ am reinjJen in ber et)angelif(i^-|)rotejlan? 
tifd^en Äird(>e auSgebitbetijl, fo ifl bie 2Cufgabe ber Vx^lU 
^tn ^olemi! im engern (Sinne beS SBorfeS bie, ben jjro^ 
tejlanfifd^en fie^rbegriff in feiner relatit>en ^a^t^üt gegen 
bie Se][>re anberer gefd)i(^flid() bejie^enber Äird[)engemeinf(i()af» 
ten, namentlid() gegen baS r6mifd[)-fat][)onf^e ^rincip einer= 
feit§ unb gegen baS feparatifüfd() :: fcctirifd[)e anbererfeitß, inS 
9i6)t ju fe|em 2)ie ][>iftorif(^ ^ materiale ©runblag« biefeö. 
®efd[)dpeö ijl bie (Spmbolif (com|)aratit)e ©ogmati!*))* 

Äömpf (:n6)iifiog) ifl bie äöcbingung beS geben* unb felbfl 
in ber S£^eo(ogte unt)ermetbltcb. ^a, ber ^amipf ijl ^er ein 
t>op^ilttx, mii)t nur ber »ijfenfc^aftßc^en' 3(npdS^t, fortbern 



♦) »91. oben §. 70. 71» 



272 

ottc^ bet teltgiifen tteberseuguttg , unb grabe in le^terei; ^tm 
fid^t oft am ^eftigjlcn unb bewegterem e« laßt fc^ nun 
aUerbtngS im 2CIIgemetnen eine S^eorte benfen, »ie btefer 
Äampf überhaupt auf bem l]()eologtf(l()en ©ebiete iu fübren fei, 
bamit webet bec äBal^r^ett noc^ bet Siebe, totlö)t ba§ 6^ru 
flentbum beibe gleichmäßig forbert (aXtj&evuv iv dydnu (S^^. 
IV, 15.), ttxoa^ tjergeben, üietme^r bie JReinbeit beä tbeologi* 
fd^en Sbötafterä über bem Äampfe bewal&rt werbe, ©ne fol4;e 
SS^eorie würbe unfheitig in bie 6tbtf , ober, auf bie flerifali^ 
fcben 3^^^^ befcbranft, auc^ in bie ^afioraltl^eologie ju t)er(s 
weifen fein. S)ie 2(nwenbung berfelben aber, b. b* ^ben bit 
rechte unb gefd^idte SSefdmpfung entgegenflebenber SJJeinun^en 
ttnb Spßeme wirb aucb in ber S)ogmattf, wie in ieber anbem 
^iffenf^aft ftc^tbar werben mäffen. 

9ßan nimmt aber ba6 SSort „ $olemi( '' naö) bem t^eiy 
logif^en @prad^gebraucbe aucb in einem engern @tnne unb 
Ijerjie^t barunter benjenigen Äampf , ber nicbt fowobl im Sn- 
tereffe beS ©njelnen cber ber ®d)\xk, al8 mlmtfft im 3n« 
tereffe ber Äirc^e geführt wirb. fRiä)Ut fic^ biefer Stampf 
nacb außen, fo fällt er bereits in bie 2C))ologetif, bie aud^^i^r 
|)olemiftbed Clement ^at; ift er aber nacb innen gerichtet, fo 
ge]^6rt> er ber ?)olemif im engjien Sinne be§ SBorteS an*). 
Unter. bem ,/nadb innen'' Unn man bann freilieb aud^ wieber 
ein SÖeitereS ober ein gngereS t>er|!eben, in wiefern mon 
unter ber Äird(^e entweber bie ganje cbrifHidS^e Äircbe ober bie 
einjelne Äircbenpartbei üerpcbt. Sm legtem galle würbe ber 
Äampf gegen t>zn Äat^olici6mu§ ber eigentlidS?en ^otemif , im 
erjlern ber apologetifd[)en Sbätigfeit angeboren, welcl^e ficb 
„gegen ben SSorwurf ber Korruption ju üertbeibigen b^t"**). 

SSerjle^en wir nun, bem gewobnlicbfieri ©prac^gebrau^e 
gemäß***), unter ber ^olemif tUn jene t)on bem nötbigen 
SaSiberfprudfje begleitete 9Iücffi^tnabme auf ba§, tt>a^ nid^t ber 
gebre unferer Äirc^cnpartlS)ei angel;6rt, fo ijl Elar, t>a^ bie ^oU^ 



•) &ä)U\exm. §. 41» 

♦*) ®d)leicrm. §. 52. 

***) >Daß hie^ ndn^lic^ ber „weit Qerob^nüd)ete'' fei, öibt au4 
Cc^fotennadber au, obwohl er ntcgt i^ans hamit üt^einfHmmt, @. §« 41* Xnm* 



873 

ttttif in btefem Sinne not^tt)cnbfg mit bet X>oimatil ju 
t>erbint)en i% SBie man nämltc^ einet £)osmati( burd^^toeg 
i^re ©ruhbanficbt t>om 6brijlent]()ume unb fomit il)r apolo^ttu 
(ä)t^ ^inüp önfe^en foll, eben fo foB jicb in \i)x öucb 
ber Qf)axalttx ber Äiri^engemeinfcböft, »eld^er ber betreffenbe 
Sogmatifer angebört, öuSfpredf)en *), S5Ioß barin unterfcbeibet 
pdb ber protefiantifcb - polemifd)e ©tanbpunct auf§ bejlimmtejie 
t)on bem cbrijtlid^ 5 apologetifcben, bag, »abrenb er l^ier ein aU 
folut SEBabre^ (bie 3bee beä 6l)rijlent]()um§) gegen wibercbrijl» 
lieben (Sinwanb »ertbeibigt, er bort t)ielme^r nur ein relativ 
SSäabreS gegen ein 2Cnbere§ geltenb maä)t, baS ibm nod(^ weitet 
t>on bem cbripiicben Sbeale , wonacb bie SBiffenfcISjaft jirebt, 
entfernt f4)eint. Denn ben „protejiantifdf^en ße^rbegriff/' wie 
er bift^ttfcb bocumentirt in ben fpmbolifcben ^fic^ern t)or unS 
liegt, alä „allein feiig mac^enbe SBabrbeit" bert^eibigen ju 
wollen, wdre t>tm ?)rincip beä ^rotePantiSmuö felbjl am 
meiflen juwiber» Äußer bem ©egenfafee be§ Äat]()olici8mu* 
ifl aber eben fi) ber bcS ©e^paratiSmuS **) ober berjenigen 
Äir4)enpartbeien iu berucf jt4)tigen, bie bereite oben in ber ©pm» 
bolif (§.70.) bejeid^net worben ftnb; wie benn au(b bort 
Oberhaupt ba§ in etnanber Uebergeben ber com)>aratit>en S)ogs 
matif unb ber ^olemit nadjgewiefen ijl. 

2(ufer ber ^olemif ^pflegen bie SBeiflen anä) no6) bie 
Srenif (^enotif) al8 eine befonbere SDBiffenfcl[;aft aufjufü^s 
ren***). 2(llein ba eben nur auS töcbtigem JRanipfe bie 
wal^^re ©inigung l()ert)orge^en f ann, fo muß bie grucbt ber 3tenif 
f^on in ber ^olemif t>erf(bloflen fein, wie ber füfe Äem in 
ber ^txhzn •®ä)aU. ®ibt eS ndmlicb wirflidf^ über ben ©e« 
gcnfafeen, wie weit jte ftcb bifiorifcb l^erau^gejlellt böbW, em 
©rittet, in welcbem fie jtcb t>ereinigen follen, fo fann biefe 
gewünfcbte unb geabnete SSereinigung nur bann erwartet werben, 
wenn bie ©egenfdi^e felbjl t)oll!ommen begrijfen, verbaut, \>txs 



*) ©d^leierm. §. 212. 217* 
**) @d)re{emi. §. 57. 

*♦♦) ^qU ©anj §. 85., weldder jebod^ bemerft, „haf jTe ttid^t fo»o]()l 
etne befonbere Sßiffenfd)aft, aU oielme^r nur eine befonbere SSe^anblundie 
ort ber ©treltti^eologie feu" 
J^aflenbacb tbeol. QnaflL 18 



274 

arbeitet^ erbauett tinb erwogen ftnb; tote {t(!^ btefl, obtoobl 
mä) i)kx tinter b^fttgen 9{eacttotten , <ttt ber Union iXo\\d)tn 
ben gutberancm unb Sfcformirten gcjelgt ^aU SebenfaU§ 
<>erbient ein gutmfitbiflcS" S3ertaufd[)en bcr Unterfdbiebe unb 
»illf urli4)e8 2Cb|lumpfett ber @d^drfcn , waS immer nur ein 
paU\atm\(i)t^ Heilmittel bleibt^ feineSn^egS ben 3lamtn einer 
•aßiffenfcbaft*)/ xo&t)xtni eS b^ngegen ber lefetern aCerbingö 
«oärbig ijl^ bte Stngerjeige jur toaf)xtn unb grunblic^^en Sini'- 
gung ju geben. 

gur Sitteratur ber f)otemif unb 3renif ♦♦). 

^landf ®* 3»/ über bte Trennung unb äßieberoeretmgung ber ge^ 
ttjennten 4)rtflltd)en «ßauptpart^etem Söbmoen/ 1S03« 

SGBorte be6 grieben« an bic fat^oUfd^e Äirdbe oegcn i^re SJeretni; 
gund mit ber protefianttfc^'en« ©öttmaen/ 1809« 

lOlarl^einede/ 9f)., über baS wal^re S^eri^dttntf beS ^atl^ottct^muS 
unb 9)rote|lanti«mu8 unb hie projectirte Ätr(f)ent)eretm9un9, m 
Briefen an platte!» «^eibelberg/ 1810« 

€Jd^uberoff, 3w ^^er attöemeine Union ber dferifllic^en SSefenntniffe. 
SfleUflabt, 1829. (au8 beffcn 3o^rbüc^em abgebrudt)^ 

^eU/ 3« ^/ bte liv<ißä)t SS:rennund ber Sonfefftonen im SSunbe mit 
velidiöfer' SBereinigund ber ©emüt^er in imritdtifd^en ©taatem 
@t. @a«en, 1829.»»*)» 

S)ogmattf(i(^e ST^etfiobe. 
§. 83. 
aSon bei: Änorbnung beS bogmafifi^en ©f offeS tji bic 
S5e][)önblung i\m S^eil felbjl a^&nQXQ , unb mel^ji: ober »ei- 
niget: tt)irb ft(^ in i^t baS ©pjlem beS ®ogmatifei:8 funb 



♦) €J*(eierni* §* 197. 2fnnu 

*♦) SRe^^rereö ^ier^er ®e^5rifle f* oben unter ber Sitteratur berSpm: 
bolit SBon dltem Sßerfen ift aUenfallg ju erinnern an fSiald), % ®*, 
©nreitung in bie polcmifd^e ©otteßgela^rt^eit 3ena^ 1752. unb an bie 
©c^riften t>on S3ubbeUd^ ©erbeS/ ©tapfer, fO^od^eint/ ^^ttettha^', ®ru: 
ner u* f. w. 

♦♦♦) ©Triften/ bie Sereiniöunö jwif^cn £utf)eranern unb Sleformir'- 
ttn betrelfenb/ gehören bereite ber ©efci id^te an, unb tt>erben bef^ 
^ier übergangen. 



275 . 

geben» J)ie alt^ei^immli6)c ßocdlmet^obe tfl ba^er nic^t 
nur x)erfd^ieben mobificirt; fonbern au6) t1)e\l8 bwc^ anbete 
ßintl^eitungen erfe^t , t^til& mit xi)nm combinirt njorbem 

35af bie ©teöung unb Jfnorbnung ber SRäterien in äße« 
jiel)un9 auf bie ®ad)t felbjl nid^t gfeicbgultig fei , wirb iebec 
jugebcn, ber eine Sbce üon @9Jiem bat SBad bie tjerfcbie« 
benen STOetboben felbfl betrifft, fo f)at bie ©efcbic^te ber ©og« 
matil unb bie Einleitung jur legtern baräber ein SßeitereS ju 
fagen. ©ie ßocalmetbobe tji befonberS feit STOelancbtbon "i^ 
ber lutberifcben Äircbe eingeföbrt »orbcn, allein fcbon er be* 
folgte in ber erftern 2(uSgabe ber loci eine anbere Xnorbnung 
ölS in . ber fpdtern. 3n ber reformirten Äird^e würben bier ' 
unb ba anbere gintbeilung§grunbe gefucbt unb geltenb ge* 
mad^t. @o bie jBunbeSmetbobe (method. foederalis) \)on 
ßocteiuS unb SBitfiuS im 17 Sab^bunberte, an welcbe ficb unter 
ben Steuern jum SEbeil 2Cugujii angefd^loffen f)ati bie Jgins' 
tbeilung nacb ben ^erfonen ber SErinität (metbodus oeco- 
nomica) t>on 9Welcbior Sepberfer iml72abrbunberte, bem unter 
ben Steuern 9Warbeinerfe in feiner ©ogmatif, ©cbirmer 
(bie bibl. JJogmatif k.) unb JRofenf ranj in feiner GncpHo^pas 
bie gefolgt finb. €igentbümlid() ijl ent)lid[> ©cbleiermacber'« 
eintbcilung, beffen 2>ogmatif in jwei ^aupttbeile jerfdllt, 
beren erflerer „ baS fromme ÄbbdngigfeitSgefübl obne ffie« 
rürfftcbtigung be§ ©egenfai^eS jwifd^en ber eigenen Unfdbigfeit 
unb ber mitgetbeilten gdbigfeit" betrxicbtet, ber lefetere aber 
biefen ©egenfafe wefentli^ berudEpcbtigt gä bebarf wöbl deiner 
genauem 5Racbweifung , wie. fi(^ f^on in biefen üerfcbiebc* 
nen gintbeilungen bie bogmatifd^e SRid^tung berer, bie fie bes 
folgen, au§)>rid(^t; fo bie fd()olajiifd^ 5 fpeculatiöe bei SJjar* 
ieinerfe unb ben übrigen ©^filern ^eger«, bie ijorwaltenb 
nad^ bem )}aultnifd^ < auguflinifd^en Sropu$ geftaltete religi5S< 
c^rifllid^e bei ©cbleierma^er. SBir wollen im golgenben »er^ 
fud[^en / eine Sintbeilung ber loci dogmatici ju geben , wel^e 
im äufammenbange mit unferer oben gegebenen Definition tjon 
25ogmQtif burd&weg baS SSerbdltnifl ber SReligion an jid^ ju 
ber ))ofttio $ d^^ripd^en beru^ftcbtigen foU. 

18» 



276 



§.84. 

^a aOe SteKgton auf bem äSer^dttniffe be$ ft^ bett)itf ^ 
ten @nbli4)en gu bem ftc^ ben)ufiten Unenbli^^en , mithin be§ 
9Renf4)m iu (Sott beru^^t, fo ifl Kar, bap fc^on bte beiben 
©lieber, n>el^e bie{^§ Sßer^ltntß bilben, (Sott utib ber 
!92enf(^ ©egenftanb bet bogmatif4)en SSe^anbbuig n)er- 
ben. 3)eriemge Bn)etg, b«: »on bem SBefen ®otteS imb 
feinem ä$er][)dltmffe gur SSBelt ^anbelt, f^eißt SS Ideologie 
im engem ®inne beS SSorteS; ber, xo^\ä)ti ftd[) mit ber 
S3etra4)tung ber religiöfen 2Cn(agen tmb äSebär^'ffe beS 
SWenfi^en bffd)dfitigt, Äntlfjropotogie* SSeibe toffen 
fi(^ bis auf vmxl gemiffen @rab au4) o^ne fpecieUe ä3e^ 
rfirffi^tiguttg beS jjofitio :: 6^rijllid()en be^nbefa, obwohl 

fte erfi buri^ baS le^tere i^re @rgdn}ung unb äSoUenbung 

« 

er][)a(tcn* SSeibe muffen ba^ jweimal im ©pjieme t)orr 

fommen, einmal auf bag 6^rifl(i(i(K l()inleitenb unb boS 

* 

anberemal t)om 6{^ri{}ti(j()en auSge][)enb unb bur^) baffelbe 
n)efentti4) be(iimmt* 

Sn ber 5£M l&«bcn e8 einige, . j. 85. ©tdublin, t)erfudSit, 
t)a§ ©anje ber S)ogmati( in ben beiben @tu(fen t>on ®ott 
unt) bem ÜRenfcben ju befaffen. OTein bieg t>erfi6ft gegen 
ben eigentl^umlicben 6bara!ter be§ 6^rtflent^um§* £)a nam^ 
lid) bicfer eben barin bejiel&t, baß bie ^erfon Sbrifli aß 
bijtorifcbe grf4)einung in ber SRenfcbbeii; ben lebenbigen SRits 
telpunct be§ ©anjen bilbet, fo fonn bte ^b^iß^^ogie, bie in 
einer cbripiicben Dogmatif nicbt fehlen barf, unmöglicb fo 
t>ert^eilt werben, bog t)on S^rifii ®6tt(icbem (bem gogoS) in 
ber Sbeologie unb oon feinem 3SenfcbKd[^en in ber 2(ntbro)pos 
logU gerebet würbe, ©rabe baS 3neinSfein beS ®6ttli(ben 



277 



1^1 li 



uitb SRenf(l)KcI)en , bte Sbee be$ ^Bav&gtomg mu^ ja i^xtn 
Ort fmben. 9lun ahtt barf bie ß^rijlofogie, »eldS^e ben SR i ts 
teipunct bcS ganjen ©pflemS bUbcn foU, anä) xokbtx nx6i)t 
m bie ©pi^e gepellt werben } fonbern fojDl jte redS^t gefaßt unb 
begriffen werben , fo müg ibt nat^wenbig bie Seigre t)on ®6tt 
unb t)om 9JlenfclS?en t)orangel&ett» libtx aixd) nid^t fo, baß biefe 
beiben «!g)au))tfiü(fe gan^ bi$ an baS @nbe be]()anbelt werben, 
t\)t mä) t)on Gl^rifto gebanbett iji. 2>arin fdfiieineh bie meijlen 
S)ogmatifer ju feilten, welche }. S3. in ber S^eologie bie Zxu 
nitdt6le]()re bcbanbeln, ebe bie ßbnPölogie an bie SReil^e gefönt« 
men, unb welche in ber 2tntiS^ro^)ologie fd^on bie gc^re t)on bet 
Unflerblicbfeit aufS Steine bringen woQen, el^e {te unS ben ge^ 
jeigt f)abzn, ber bie Unfterblicbf eit an& gid&t Qthxaä)t i)at 
SSielmebr foüte unfereS 2)afurl[K^lten8 a^eologie unb JCnt^roipoIo« 
gie jweimal im @9fteme t)orfommen, einmal auf bie Sbnfiologie 
binweifenb, in ber ©efialt ber, fogenannten articuli niixti, unb 
bann t>on il^r auSgel^enb unb burc^ {te beflimmt, in ber ®e{ialt ber 
articuli puri. Offenbar nämlicb laßt ftc^: baS religi6fe S3erl^&lts 
niß 5wif4)en ®ott unb bem ÜRenfcben unb bie ^ebre t)on beiben 
im 2Ctlgemeinen auffajfen, noc^) ol&ne fpecielle Sfücfftcbt auf 
ba^ eigentbumlic^ (S^rif^licbe* £)abei wirb freilieb iai @pecus 
latitoe üorwalten unb bie ^eligion§:pbtlofo^^ie wirb l^itx baufig 
itt bie S)ogmati{ btn^tnlaufen ; obwol^l au4) l&ier fcbon ia^ 
pofttit) ©egebene (Siblifd^e) in feiner obiecti\)en ©efialt ju be? 
rütfftd[)tigen ijl. @o f innen bie Xu^fprücl^e Sefu, rein atö 
Äebte gefaßt, felbjl mit normativer ©ignität t>orwalten; 
allein baS (ubjectib Snnerlicbe, SJ^namifc^^e,. wa8 t)on bem 
lebenbigen äbrijltu6glauben ausgebt, muß ikx no6) aB ein 
erfl ju erörternbeö jurüdfgel^alten werben* @o laßt flcb, nm 
e8 an einem äöeifpiele ju jeigen, bie ge^te t>on @ott, t)on ber 
@^6pfung unb ßr^altung, aSorfel)ung unb SBeltregierung t)oti 
einem aUgemein rational :: biblifc|)en @tanb^uncte au^ bel^an« 
beln , nocb ol^ne 9{ürfii4)t barauf , wie biefe 25inge bem gldu« 
bigen Si^riflen erfcbeinen, b. 1^. nid^t nur bem ß^^rijlen, bet 
bie 8ebre Sefu für weife unb gut ^dtt^ fonbern ber in bie 
@emeinf4^aft feinet ®eijie§ unb gebtnä aufgenommen ijl. 
SSSenn e§ namlicb gewiß ift, baß biefer weber ber IBeweife 
für bad £)afein ©otteS, ba er im ®o^ne ben SS fit er fdi^out 



278 

(3o^. xn, 45.)/ -ttoc^ einet JEl&eobtcee bebarf, ba er yh% 
bof „imm, bie ®ott lieben, alle ©Inge jum IBejl^n bienen" 
(8{6m. VIII, 28.), irnb ba H)m in ber ffi^atfac^e bet grlofung 
baS Sfdtl^fel ber SBelt in »ejie^ung auf ba« IBöfe factifc^ 
gelojt tjl/ fo mug bo4) ber SSerfucb gemad^t tverben, t>om 
@tanb))uncte be§ naturlt(i[^en ÜRenfd^en au« ben einen %i)tH beS 
gebrod^^enen diinge« )u confhuiren/ wäre ed au^f nur, um ffd^ 
t>Dn ber Unjulangltcbteit ber @))eculation , xoo fte nic^t t)on 
bem burci(> baS Sbrijient^um bejiimmten ©efu^le befruAtet ijl, 
JRec^enfd^aft ju geben *). Sft bann ber fDrfc|)enbe SBlirf auf 
^briftum l^tngeiidS^tet unb ^ttr £luelle geführt tüorben, bann 
n?irb er gern, nad^bem er {tc^ "^n geflärft,/ noc^ einmal 
auf bie burdi)laufenen ©ebiete jurütffebren; bann wirb et 
nodE) einmal ben ^tn\6)m, nod) einmal ®ott im ^rißli^ 
<ben Siebte feben wollen. IBei ber 2(ntl^ro:|pologie ift eS nun 
tt)tr!lid[^ jum ^^eit ber %aU, bafi man ben einen S£^eil ber« 
felben (ben fpgenannten ©tanb ber .Unfd(^ulb unb ben ber 
@unbe) t)Dr ber (§i)xi^etos^i, ben anbern (ben t)on ber ®nabe) 
nadE^ berfelben bebanbelt; nur bafl man bie S3enennung „Tin^ 
tbroj>olDgie/' ni6)t an^ gewöl^nlidS^ auf ben lelfetem ?)unct 
auSbebnt 3n fflejiel&ung auf bie Sbeologie tjl ein Tfnfang 
JU biefer Trennung gemad&t, inbem ©d()leiermadf^er unb ^afe 
ben %xtihi r>on ber ©reieinigf eit mit Siedet an« @nbe bcS 
©pjiem« gebrad)t ^aben ; benn »a« foU un8 biefe t)or bet 
perfonli^en JBetanntfd^aft mit (Si)x\p, »a« foll un« eine 
gel&re t>om l^eiligen ®ei|ie, el^e »ir bie ©emeinbe fennen, in 
ber er wirft, unb ben ©tifter berfelben? 2CUein aud^ bie ge^te 



*) & n&^)«:t ji4) tiefer SBorfc^raö aUerbinfi« »iebcr ber d^emalioe» 
S5el()anblun9 bet „natfir Helfen SÄclIöion" öor ber „öeoffcnbotJ 
tcn/' 'allein mit bem Untetfc^icbe , haf ber SBegriff beS SRatürlidien unb 
©eoffenbartcn ^ief anberö (mei^r innerlicf)) gefaxt wirb, «nb t>af htiht 
Steile in eine lebenbigere SSejie^ung ju einanber gefegt »erben* — 3n 
ber «E)auptfac^e ifl au(^ bie l^ier Dcrdef^lagene ^nt^eilung Don ber ^d^eiets 
mad[)errd)en nid^t fei^r entfernt $ nur baf xoiv jiatt bed ))on i^m be^eic^nes 
ten ©egenfa^ed felbft melme^r bie Söfung beffelben ^ur ©ren^e beibet 
®ehiete machen* ii>aUi brau(i)t eö bann aud^ ni^t ber unbequemen 3et' 
fplitterung ber @i0en{f(^aften ©otted, ml^t an beiben Orten ^ufammen 
^bleiben fönnen» 



- — 279 

t>on ber $rdbef!tnation (@nabenn)afi() Um etfl bann fut 
m& einen @tnn f)aUn, in jBejtefiung nämltd!) auf bte SSet« 
tpirffid[)ung ber grWfung in ber 3«t (nac^ bcr ©eutung 
@ciS)Iciermad(^er'^), nac^bem ^ä) ber ^ian bcr götttid^en SBelfc 
erbarmung in (Sl^rijlD bereite in feiner ganjen ^errltd)feit unb 
aRilbe t)or unfern 2(ugen entfaltet l&at, unb nad^bem jeber 
@c|^ein t)on turtifc^em ^atali^muS, iebe @))ur t>on abfoluter 
SSerwerfung entfernt ijl* 

§. 85. 
S^rifiologie unb @oferologie. 
©a baS rdi9i6fc aSer][)dItntp iXoi\6)m ®ott unb bem 
5SRenfd)cn , bcr d()rijilid()en 8e][)rc äufotge, einjtg unb auf eu 
9cnf^fimli(i()e SBeife \>uxä) SefuS ß^rijluS t>ermittett n>irb; fo 
mup bic 8e{)rc t>on bejfen f)erfon unjb SEBcrf (6 )[) r i jl o t o g i e 
unb ©oterotogtc) m6)t nur einen mefentßc^en Sfjeil; 
fonbern veä)t eigentli^ ben SRitteI})unct ber ö)nfUiä)m 
^ogmati! bilbeu; auf ben aUeS ]()tntt>ei{l unb Don bem aUeS 
»ieber au§ge][)t 

©iefi ge^t auä bem Obigen l^ertM>r* Sie d^rifilic|)e 
Sogmattt al§ foId()e fennt nid^t blog eine doctruia Christi, 
fonbern eine doctrina de Christo; unb bad ®gent|)ämlid[)e 
beS ß^rtjient^um« afö ipojititjer SJeligion/ fein Offenbarung^ 
moment bejlet)t eben ni^t aHein in ber SSortrefflic^feit ber 
ge{)re alS folcber, fonbern in ber gefd^i(lj)t(ic|)^n 
^\)ai\aijt t>on bem Siagewefenfein eine« 3tibit)i« 
buumS^ in xoz\i)im bai ©otte^betDufitfein rein 
unb ungetrübt unb auf eine foldj^e SSSeife gelebt 
\^at, n)ie in feinem anbern; fo ba^ alfo au^f ie$ ^ 
ber nur burd^ geiffige Sebendgemeittfc^aft'mM' 
biefem @inen ba§ S^txl erlangt, na^ ber 
flrebt S)urd[) ba$ f^^ecielle 2(nf erliefen an biefeSebentc 
nung, al6 an ein ®ef4)id^tlic|)e$, unterfd()eibet ^ bie S>0! 
n>efentlt(^ ))on ber 9{eUgion$)>^ilofo^bie } wie benn dm 



280 

ffier bet »cfentli*fte Utittt\d)iA jwfd^en bet aUgemcfiien «nb 
bet cbwjWicben ©ittenlcbte (f. unten) ju fachen tjl, SBSenn 
ba^er bie 9{eligton§pbi(ofopb.te in ben beiben Zt)ültn ber 3;(ieo< 
logie unb ^Cntbtopologic \>oxxoalM, fo wirb jic biet am meijlen 
jutudtteten muffen uftb ftcb mtt)x nur anfnüpfenb unb ergdm 
jenb ju t)erbalten ^aben^ wenn ni(bt eine falfc^e^ bofetifc^e 
®no(i§ entjie^ea fpö, bie in bet JBebönblung be6 S^riflolofli« 
fcben eben fo ju meiben, als ber ba§ S^riflent^um feiner Si? 
gent^ümlic^feit entfteibenbe jubifcbe ebionitiSmuS. 

SJücf p4)tlid^ beö ©pracbgebröudf^eS ifl anjumerfen, bog unter 
ß^rijlologie bie £e]()re Don ber eigentl^ümlicben religio? 5 jtttlid^en 
^erfonli^feit Sbriffi Ju üerjle^en ijl, wobei benn fowol[)l baS in 
S5etra4)t f ommt, wa§ er mit un8 2C0[cn gemein bot (menfcbficbe 
giatur), al« baS^ worin er jtcb al« ber ©injige in feiner Art 
t>on ber ©attung unterfd^eibet, bie i^m ^)erf6nlicb jufommenbe 
reli^iofe 25ignitdt (ibeöle = göttlid^e 9iötür). Unter ©otero-- 
logte t)erftebt man bagegen bie gebre üon feinem 2fmte^ waS 
er ber 3Benf<b^eit al« owrriQ geworben ; welcbe« Zmt, in toki 
fem e8 bie le^renbe^ erl6fenbe unb befeligenbe Sg^dtigfeit in 
ftt^ fd)lief t, ftc^ in bie brei 2Cemter (munera) beS 9)roj>l[|eten, 
J^o^en^rieflerd utib ^onigS tl^eilen Id^t. 

§. 86. 

•^eitölel^re (©otertölogie). 
Sn liefern nun ber 9Renfd[) baS i^m in ß^rijlo angebo. 
tene .^eit fid) fubjectit) aneignen unb in feine SJafur üerwonr 
beln fott, fo wirb biefc unter bcm ©nfluffc beS ](>eiligen Cd)rijl= 
lid)en) ©eijleS ^iä) fortwd^renb realiftrcnbe ®emeinfd)aft beS 
SKenfd)en mit ®otf wieber einer befonbern bogmatifd)en S5e- 
tradjtung unterliegen , weld)e al§ bie Seljre \)om t^eilc bie 
ergdnjung ju ber in bem er jlen Sljeilc ber 2Cnt^ropologie 
/ bel)anbelten fiepte t>on ber ©ünbe bilbtt SDa ftd[) nun aber 
biefer rengi6§sfittlid()e §)rocep hur in ber ©emeinfc^aft ber 
^Idubigen t^oKenbet unb ba§ d()ri{Ui(]()e iibm beg einzelnen 



281. -*— 

bntä) bte })ojttit)Ctt Snftifute biefer ©emeinfd^aft tintcrjlfi^t 
unb geförbcrt wirb , fo ijl and) bic 8e^rc oon bcr Äird[)e unb 
t()ren ©nabcnmitteln (bcm SBorfe ®otte§ unb ben ©acra^ 
menten) tjierl^ei: ju jie^jen*^ 

es ijl oben (^. 84.) gejeigti »ie We Jfntl&ro^jologie^ bie 
gen)öl[)nlic^ mit ber Se^re t)on ber @unbe unb beren folgen 
abgebrochen tpirb, in ber gebre Dom ^eile ibre ©rgdnjung 
finben foU *), Der bier bejei^nete Xbfcbnitt ift ittbeffen nicbt 
rein antbroipologifcb , fonbem in wiefern „bie Stecbtfertigung 
unb Heiligung be6 ©ünberS" (bogmatifcb gefprod^en) aI8 ein 
fortgefefeteä SBerf ßbrijli gebadet wirb, gebort folcbeS mit in 
bie weitere gntwidelung ber gebre bom foniglicben Ttmte, unb 
wir erbalten bi^^ f^^i^ ^^H^ Srgänjung jur Sbrtflologie unb 
©oterologie. . Sn wieweit bann ferner bie S35ir!famfeit be§ 
beiligen ©eijleä grabe bier am f(bicflicbJJen jur©<>ra(be fommt^ 
fo bilbet ber locus de Spirita Sancto, ber wobt am paffenb^ 
ften in SBerbinbung mit ber Sebre Don ber ^^ird^e bebanbelt 
wirb, bie Srgdnjung jur Sb^otogie unb einen anndbernban 
SSeitrag ju ber f))dter er{l gan} ju t^oQenbenben Srinitdtölebre. 

§• 87. 

6f4>atologte* 

Sn wiefern fid^ enblidf) Va8 2Berf ß^rifK ober — nod^ 

allgemeiner — baS SBerf bcr g6ttlidf)en SRenfd^enerjie^ung 

unter bem ginfluffe beS ß^rifient^umS ni^^ in. biefcr Seit 

t)ollenbet, fonbern feiner Sbec nad^ in bie ßwtgfeit cr^ 



*) Sn bec SSejeidinung bicfer 8«^rc ift bic ZtmincloQit fd^wanfenb. 
@ 1 e r 1 1 0*0 i e (aojnjQCa), ju unterfc^etben oon ber @oterolo0te (ami^Q), 
umfapt iunä^fl bloß bte Seigre ))on bec Srlöfung» 3n n}tefern man nun 
fttcuQ 2tt)ifd()en ben oerfc^tebenen fO^omenten berfelben (Bie^tfevtiQunQ unb 
•Heiligung) trennt, fo f6nnen ffd^ »ieber eigene ^Benennungen bilben, 
bie M ordo salutis erfc^einem 9Bte ^6^mt e$ inbeffen ifl/ .bier olled ju 
fpalten, -wad im @Vunbe alg (Sin grofer, getfhg'er Sebengact 
lu faffen/ mui in ber )DogmatiC felbffc gezeigt werben. 



• 28« 

\tcedt, mit^n bie Ie|te Sejfimmimg bc8 SRenfc^en fifcer tiefe 
6rbc ^inauSltegenb Qtha6)t n>trb : fo muffen jute^f anö) bie 
cigent^ötnlid^en ©martungen unb »g^offnungen beS ß^rijien 
über bie 3uf unft in bem bo3matifdS)en ge^rgebdube i^re ©teile 
ffnbem Diep gefd[)ie^t in ber Seigre ))on ben fogenatmten 
legten fingen (de novissimis) ober bet Sfd^atotogie« 

S)tefe ganje Seilte ftti)t auf bem bO))))elten S3oben be§ 
l^tfloufc^ s 6l^nflltc|fen unb beS allgemetn 97eltgt6rert, unb tfl in 
ber fteten SSejtel^uns betbet auf einanber }u bet)anbeln. @im 
mal ijl bie i;tf)xt, toxt |te bogmatifcb aufgearbeitet t>or un§ 
liegt, in i^ttx gef^id{>tlid^en S35urjel ju fajfen unb auf bie SSer^ 
l^eißungen bon ber ßaaikda tov ^tov unb auf bie baran ftd^ 
bangenben mefjtanifcb r c^ilia jiifdf)en Erwartungen ber erpcn 
3eit iurudfiufä^ren, xoo bann ba§ 33ilb(ic^e unb Wt^tij\\d)t an 
feinen Ort ju PeHcn, bie Sbee felbjf aber alS ber ewige &ivx 
au3 ber jeitlic^en @cbale \)it(m^\x\i\tn \% £)ie Sfcbatologie 
Ic^ciX aber auc^ unjtreitig einen allgemein menfd)ltc^en 33oben, 
inbem bieSelj^re t)on ber Unjierbiic^feit ju ben articulis mixtis 
gef)6rt. 2Cuf bicfeS 20lgemeine in ber SfWenfdS)cnbrufl, biefcn 
consensus gentium m\x^ in bem erflen S^beile ber 2(ntl^ropo< 
logie bereits l^ingewiefen werben» 5Wur aber barf ft^ bie 
^rijHidt)e @fcbatologie felbfl . nic^ in eine ab jiract 5 ^^bilofo- 
Vl)ifcbe Unjlerblic^feitölebre auflofen wollen. SSielmebr ift bier 
ber £)rt, ju ieigen, wie bäS fünftige ©d[)iijffal beS SRenfc^en 
fd^on in bemifwigen i^thzn, ba« ibm bereits 1:^1 tt burcb ben 
©lü^uben an ben. !!Senfcbenfobn aufgellt, eingefc^loffen ifi, unb 
wie bie ©teile, bie er im Himmelreiche einnimmt^ ganj eigent« 
li^ t)on ber mel^r ober wehiget: lebcnbigen ffiejtebung feineS 
j einigen gebenS auf ba8 geben 6brijli abhängig ifr 25ie 
äSoQenbung ber eigenen @eligfeit ijl an ben völligen @ieg 
beö SReid^eS ®otte6 gefnüjjft, weß()älb bie SEobtetiduferflebung 
unb baS S35eltgerict)t, jufammenge^alten mit bem' ffieltenbe^ 
ben großen 9{abmen Jbilben, innerhalb beffen bie fBilber beS 
2;obeS unb ber SBergdnglicbfeit mit ben fubiecti^en ^offnunt 
gen t>on SSid^erfeben unb ewigem Seben auf großartige SBSetfe 
eingefcbloffen ftnb, o^iie bafi un6 t)ergönnt wdre, fte im Oiiu 



* 



283 

jetnen ju voDjie^m; tcie &enn iiu$ Q6)Uitxm<iä)tx bt;f< 
gt^tfÜcFe bebeutfom bie iptoip^etifi^en genannt t}at*). 



MeS Uebrige, waS baS SBer^dKnip bec ©ott^etf gut 
S)tmfi^I)dt unb fomit baS unmttteltiac tetigidfe Seben nid)t 
berührt, fonbem öietmeljc ber rein fpectilafiocn 3REt(H>t)i)(if 
oitt btv mi}t{)ologifd)en 9Zahtt;betra^tung obec bec bid]tccU 
fc^en (Sintlabung angel}6i:t, Cann ntn; von untergeorbnetem 
Sffiertfje ffic bie S^egmatS fem. Da^in ge^itt bfe bialeftifi^c 
^Cußenfeite bet Zmit&tSUifvt, bec gc&fte Z^sü bec .Sogmos 
gonte unb ^oSmoIogte, bie t>f)9ftfä)e 3CntI)co))i>Iogie, bie 3Cn= 
gelologie unb ^dmonologie, fonie aui^ SSeijreteS auS bec 
eben becuf^rten @fi^afologte. 

@3 gibt eine Settai^tung bei gättltc^en 2)tnge an fi(f» 
unb eine in i^ier iSeiie^ung a n f u n fi. Ob bie ecfteie äberi^awpt 
mfiglid), laffenroit babin gepellt. 3ebenfaIIS g^6rf fie in ba« 
@ebiet bet metafibpfif^en @))ecu[ation , in baS itoax aaä} bie 
©ogmatif nic^t fetten b'niiberflteift, um ffir iljte SSorfleQungen 
m6glid)|l abäquote 3Cu§biäcfe ju entlebncn**), mit bem fie 
übet nie in @in$ jufammenfällt. Sie Sogmotit I)at eS im« . 
mer iunä(b|l nur mit ber Entfaltung beö 9{eligi6fen }u 
tbun, unb nurmadben retlgi6fen SJerbüHniffen angebirt, ift 
iixti äSereicbed. Ibai anbere finb ^6<$|lenS Sebnfä^e unb »er* 
binbenbe gjtittetglitber. @o ift j. «5. in ber ÄtinitätSIebre bet 
biate[tifd)e Äufroanb von metajjtjiDpfibet ©^jigfinbigieit in ffie» 
jiebung auf baä gjerbättntf ber ?)crfonen ju einanbet (opera 
ad intra) ffigtict) ju etfparen, wenn man bei bem fielen bleibt, 
roaS biefe Se^re bem religiifen iBerou|itfein gilt. JJiefem 
ift fdjon genägt> wenn ®ott ali {Batet erlannt toh^, beffett 
aSaterfc^nft ung eben buvcl) Sijvifium ben ©oljn uermittelt 

♦*) ©djltierni. Hatff. j 



284 

unb bte uni t>m6) ten ®eift®otte$ DerbArgt tjl. S)a$ 

ift urd^rtjfltc^e^, apofiotifci^e^, religt6fe$ S)ogma, SBte ftcb aber 

bcr ©Ott an ficb/ ber t^crborgene, p bcm fi^ offenbarem 

ben üerbölte, unb wie ftcb biefe ©elbftentjweiung be8 JCbfolus 

ttn n)ieber iixxä) ein drittes vermittele; unb xoit bergleicben 

ntel^r in ölten unb neuen 9t)xaUn auSfpintifirt wirb; mag 

M gpmnaflifdt^e Uebung unb M befcbeibener äSerfuicb ber SSer? 

beutli(bung be§ Unbegreiflicben immerhin feinen SQert^ aucf^ 

für ben bogmatifcben SSortrag baben ; nie a^zx ^arf bie mttapfi^)'^ 

fffd^e 8SorflelIung6weife öon biefen i)ingen jum ©laubenSartifel 

erl^obett; ober gör bor in (j» SB. mit ber ^egelfd^en ©cbule) 

DaS äBefen beS 6^riflentbum$ gefuc^it werben. Ztf)nü6) loer- 

bält e$ ftcb mit anbern S)ogmen. X>a^ bie SOBelt unb ber 

SRenfcb Öef c^6pfe ©otteS feien, unb er ber ©(^6pfer, i|l 

© taubenSfal^ , 2Cu8bru(f be« Xbbdngigf eitögefübW. 338 i e aber 

©Ott bie SBelt gefcbaffen unb in xotiö^ti SSerbältnig bie ibeale 

SSorfleQung einer SBe(tf4)6pfung ju unfern entpirifd^en 3eitbe« 

griffen trete, ijl eine metajjbpfifcbe,- fipeculatit^sbialeltifdbe Srage. 

Sa felbjl, was bie S5ibel hierüber U^xt (j. 85. bie ftcb« Sage* 

werte) ijl nur t?on religiifer^ nie öon f oSmoIogifcber 

©eltung*). Sn bajfelbe ©ebiet geboren bie antbropoWgifcben gras 

gen über benürfprung ber@ee(e (^rderiftentianiSmuS, 2;rabU' 

cianiömuS, 6reatiani6mu$), über bie @intbei(ung be§ SRenfcben 

in Seib, ® eele unb ©eij}, über 2Cbftanimung t)on S i n e m ^en$ 

id)m)paaxt. ZfÜzi biefi berührt ben ©lauben, baS religiofe 

Seben md)t, unb nur eine SSermifd^ung be§ ©laubenS unb SStf^ 

fenö (bogmatifcb - po\xtmx 2fberglaube) f ann fold^en 2>ingen eine 

2ngjllid()e SSBi^tigfeit beilegen. 2(u§ bem gleiten ©runbe ift 

i^ucb bie ganje 2(ngelologie unb S^dmonologie atö ein bogma^ 

tif4)er Äppenbir ju betract)ten, bem nur ein untergeorbneter, 

bogmeng efcbicbt lieb er SBertlf^ jufommen fann; benn bei 

ber gngetlebre, obwobl ib^^ unftreitig tiefere religiofe Sbeen 

jum ©jfunbe liegeij, bie in ber ge^re t)on ber ©cboipfung unb 

SSorfe^ung ju berüäftcbtigen finb, ifl ba§ mpt^ifc^e ©ewanb 



*) löcn bcr Unab]S)dn9iö!eit fdmmtlid^cr nat\xxi)iftovi\d)ex UnterfuAuns 
gen Don aller ^osmatiE unb \)on ber falfd)en ^Cnwenbung beö Offenbar 
runflgbesriffeö ouf folcjje iDinfle ijl fdS)on oben Qt^pxod^m. 



285 

vx^i ju üerFennen ; unb n)enn ^tx&i bte Sel()re <)om S^eufel, alS 
einer ^^ijiorifd) $ biblifc^ gegebenen SBorftellung ^ mit ber ge^rc 
vom ©Öfen unb fomit mit einem wefentltc^en ©tücfe ber 
d)rijHicben ©ogmatif jufammen^dngt, fo läßt ficb boc^ leicbt 
jeigen , wie bie (ontologifc^) s metaipbpjtfci^e) 2fnna^me ber (per* 
fonlicben) erijlenj. eine« fold^en SäJefenä für bie erfldrung 
t)om Urfiprunge beö Sß6fen jiemlic^ gleidS^gültig iji, wenn man 
ftcb ntcbt Don « ber biblifc^en IBorfieUung abbringen unb in 
einen manici^difd^en £ua(i§mu$ l()ineinbannen Idpt; ber bogma* 
tifc^ weit gefd^rlid^^c ijl, aK jeber mögliche Srrt^um m ber 
voreiligen Annahme ober SSerwerfung be§ perfönlicben @a« 
tanä. — eben fo ijj eö enblicb in ber (5fd[)atologie gleichgültig, 
weldje fubjective SBorjieBungen macci fic^ etwa vom fünftigen 
ßeben madS)e u. bgl. 3jl bod) fcbon ba6 JBiblifd^e ()ierübet 
offenbar in S3ilbern gegeben^ bie ftc(i bucbfldblic^ gefaßt fcbwer« 
li4) jU einem ©anjen vereinigen, 5U einer in ftc^ jufammen« 
f)dngenben SSorjfellung voUjieben laffen. 2(Ued, wag hierin im 
©eifie bi^^tenber 2lbnung verfucbt werben barf (fogenannte 
,/Äu§fid()ten in bie ©wigf cit")/ »tuß jicb befcbeiben bem' 2)og ma 
unterorbnen, ba§/nurinallgemeinfiergormel auögebrücft, barauf 
2Cnfipruc^ mad^en barf, alö ein wa][>re8 ju gelten. 

S)amit ifi nun aud^ fcbon bejeid^net , waS man unter fo$ 
genannten gunbamentalartif ein ju verfielen l)abe. 9Jur 
ba§ ndmlicb Cann ^unbamentallebre fein, waS ba$ cbrifllicl^s 
religiofe fieben unmittelbar berü^^rt, ba§ Uebrige tji äBeiweriP. 
iRur nad[) biefen %\xv^>^mzx\X<iXQX\!AAxi foUten benn aber auc^ 
bie S3ejeid^nungcn beö 6()rijllic^en unb Uncbrifllid^en 
gemeffen werben, wo e§ gilt, ein bogmatifd^eö ©pjfem ju beur» 
tbeilen, Sol). XVII, 3. 1 3o^. II, 22. *). 2Cnber6 ver()dtt 
eö fic^ xixxi ber äDrt]()oborie unb Jg)eteroborie. 



*) 3n bie fem 0innc genommen, bürfte wolS)! beröeöenfaj öonguns 
bamentalarttfcln unb anbern nod^ nid&t ,/antiquirt" fem* Sgl. @(!)leicnm 
§. 209* 2Cnm. SStermel)c bebarf er nod^ fe^r ber Äterfennung 5 benn notft 
tfl bte €^d)etbun0 bed üJ^etaf^^ioftfcben unb ^{eUdti^fen, worauf auf er ^c^leieci 
madE)er aud^ be SQSette nac^brücKidf) f^tntoetfl, nic^t gef>6nd oott^odem 



4J3 



* I II 



286 



SJgl. ©c^leicrmac^cc §♦ 203 — 211. 

Sn fowett fi4) m bogmatifd)e8 ©pjicm an bie bisher 
geftcnbe^ Dorjfiglid^) an bie fpmbolifd^) geworbene S^xd)enU\)xt 
anfdS)liept; ^eipt eS otfl^oboj:, in »iefern e8 ober ba^on 
obgelf^t, l^etetoboj;* tiefer ©egenfal t>on £)rt][)oboFie 
unb ^efetobojrie iji ahtt ni6)t xttit bem ^ö^er berfi][)rten t)on 
@u))ranaturaßSmug unb 9{attonaligmu§ ^u ))emed^feln, n)ie^ 
toofyl et melfac^ in benfelben eingreift unb in ben meiflen 
i>uncten mit if)m jufammenfdltt. 

@§ w&re unrtcbtig/ bte 6^rt(}ltd^tett etneS bosmattfd()en 
■@9jtcm8 an beffcn iDrt{)oborfe meffen ju woUen. QtifmoiOi 
gifc^ freilidi) üerjie^t e8 fic^ üon felbfl, baß bie 9f ec|>taldu^ 
biß feit inner"^db beS Sf)rijJent^um8 feine anbete at§ Mc 
d^rijilid^e fein fann^ unb in fofern ifl bet JRecbtgldubigfeit We 
Snlebte (aVp^aig, Äel^erei) entgegengefefet. 2tUem im wijfem 
fcbaftlid^ bogmattfcben ©pracbgebtaucbe werben bie ^Begriffe 
,^ort^oDot" unb „b^terobot" meijl fo gefaßt, wie |te im ?)ai 
tagrapb^ angegeben ffnb. X>k liu^ixüdt ftnb aud^ nicbt 
mit StationaltSmuS unb @upranaturali§mu§ 5U t^enoecbfeln. 
äwat ftimmt bet ©upranaturali8mu8 in ber JRcgel mebt mit 
ber SDrtboboyie , bet 9fationali8mu§ mit ber ^eteroborie ju^ 
fammcn, ja ber Icfetere fclbfl wör ju feiner Seit eine beterobore 
ßrfcbeinung. 2QIein nicbt immer berfen fidf) bie ^Begriffe, 
es gibt gdlle, tt)o aucb ein fu^ranaturaliftif^eä ©pflem aß 
beterobor, unb anbere, wo ein rationalifiifcbeS tbeilweifc aK 
ortbobor erfcbeinen fann. 2>ie Äatbolifen j. S5. ftnb ©upra^ 
naturalijlcn fo gut wie bie ^rotepanten ; wollte aber ein fu^ 
^)ranaturaliflifcber ^rotejiant fatbolifd[)e fiebren, gefegt auc^, 
baß er {te in ber ^ibel gegrunbet glaubte, einfübren, fo Vodre 
er in btefem $uncte beterobor. 2)er beterob;>re @ociniani8mu§ 
ij} feineSwegS SlatiönaliSmuS, fonbem rubt, wie ft^ erweifen 
Idßt, auf bcm (hengjlen ^)pfitit)en äDffenbarung§glauben. 2fu(b 
gibt eS eine fupranaturaliflifcbe ^9)>erortboborie, bie eben 



«87 

beß^alb tokitt in ^eteroborie umf4)ldgt, md) bem befannten 
Bumuiam jus suinina injuria. @o jtnb }. Sä. bie iebenfaH^ 
^ctcrobo]c (wo nid^t eigentlidfn f)axtti((i)), tt)eld[)c ben ©o^n 
über ben SSater fe^en, tveld^e ba$ SRenfclfltcl^e in ß^rifio bo^ 
fetifc^ t?erwifc^en, ben Unterfc^ieb ber Slaturen aufgeben «nb 
i6)t patrtpaffiantfci^'®ott am J^reuje fterben (äffen. 

2Cucl^ xoäxt ein Steformirtcr, ber au§ übertrieben fu^)ra» 
noturaIijiifc^)em ^ange bie lutl^erifci^e gebre in SSejiel^ung auf 
baS 2Cbenbma^l ber jwinfllifcb - catoinifcben üoriöge, ein ^e« 
terobo)c, n)äbrenb ibm gegenüber ber SRationalifl in biefem 
^uncte als ortl()obo]c erfcbiene. 

SBie ftd^ nun ortboboj^e unb ^eterobore Elemente in fes 
berSogmatif burcbbringen muffen, l)at ©d^leiermacber 
a. £). gejeigt SSäir fagen nur nodj) fo \>itl ®ne öerftdnbige 
unb gejunbe äDrtboborie, bie jicb eben babur4> üon ber craffen 
^aldologie unter fd)eibet, bafi fte immer baS in ber ^ircbe ®tU 
tenbe nacb ben 3eitbebürfniffen fafit unb fomit aucb ber ^u 
terobo^ie am rechten iDrte i^ren b^ilfrmen ginpuf gemattet, 
ijt ber Äircbe immerbin ju wünfc^en, wenn ndmiicb unter 
biefer fircblicl^en äDrtboborfe baS befonncne SSewabren beS 
^ijiorifcben ©runbeö unb ber ©laubenSanalogie t?erftanben wirb, 
gegenüber einer üorfcbnellen unb freüelnben Steuerung (Sleolo« 
gie) fowobl^ ali einer unt)erfidnb{gen SReaction nac^ bem aU 
Un ©auerteige beS SSucbJiabenS btn» Sn SJerbinbung mit ber 
dcbten, foliben t^eologifcben ®e(el[)rfamfeit unb im SSereine mit 
einer woblt)erflanbenen firdblidS^en 2Crijlo!ratie im beffern ©inne 
beS SaSorteS, wirb biefe Vernunft s unb fcbriftgemdge 9Jed[)tgldus 
bigfeit ftet6 einen S)amm gegen aQen neologifcb - beijiifcben, wie 
puritanifd^ ' ))ietijlifcben 9Iabicali$mud ald'baS dc^te, wabrbaft 
boctrindre*) juste milieu ber Äircbe bilben. 2)er neuem 
beijitfc^en S^b^ologie aber gebübrt ba$ SSerbienfl, biefe rechte 
SRitte, ber auf ber einen Qzitt in :|paldo(ogifcber ©tobilil 
erjiarrten, auf ber anbern t>on fectirifcbem Unwefen idmiM 
zerrütteten englifcben ^ir^e gegenüber, angebahnt }tt 1^ 
SSBie aber grabe eine fotcbeSSebanblung ber £)Dgmätif, m 



*) ADenn hie doctrina tft ed eben, bte ^ter etitf((e{ben nätf , n 
Baniiflraf^le ttnb 2Cbfe|undöbecrrtr» .... :;:. 



gern Ucbcrbltrfe ber SJerbdltniffe berücff^c^jtfg't/ orit' gWighetllctt 
|rn bAttte) bet fo;''pft;^anÄiefod)tcnen 
ftir c^e xixtn wif|enj^ftKd!)jm ^alt J^ .gebm^.fänn |)ict nic^t 
mitet:i9U^e^^rt »i^rbetV/ . tft* abef u)oi;)il m iinfan getten ge« 
n>iß aller SSea^^tung wert^. 

* ßittcratur bcr lOoömattf ♦)♦ 



. V«'^ A 



pöder)ein, J. Cp.y Institutio theologi christiani in capp. relig. 
theoret. nostris teiiipojrlbus accömmbd. Norimb. et Alt., 



' *) ttcbcc hol Weitere ijl bie ©[efcftfcbtc ber $)oömaftf ju »etgleic^em 
1. ,S!$oi; ber ÜfieforTnattom a. ^trc^eno&ter: Orfgenes 
'^^()V liQXtoy, Augustinus de doctrina christianai, d'e fide ac sym- 
bolo , de ecciesiae dogniatibns , GregoriusNyssenus 6 Xoyos 
^iMitg^ix^i 6 fiifyixgf C y r i 1 ^u s H i e r o 8 o l y m. Ca:teches^ ad ba- 
ptizandos et baptizatös. b. 6 a m in I e t : J o. Da m a • c e n a s €xio- 
^49tiwM^nCt^s6QdiM^v79iau(i»fy Itidorui^ Uiapaleii^ia jSen- 
tentiae. c. @d)olaf!t{er: Scotus £rigena, L^firmnc, Aaselnius, 
^)Milar.du£U tt. Sententiarii: Petrus Lombardus, Hob. Pull^yn, 
•JPj^us PictaYiensis. ß* SSerfafferoon^ummen: Albertus M., 
Alexander Halesius, Thomas Aquinas. y. Quodlibetarii: 
Äiiflft Scotus, Occ^, ®ab*, S3teL — 2. SBd^renb unb unmtts 
telbarnacb ber Sieformattom a. Sut^eraner: Melanch- 
i^pn loci communes reruni theoU. (Viteb., 1521. unb bftex, le|te 
iülg» t>on Melancbthon felbjl 1559., 2fui0. öon A u g u s ti. Lips., lÄl.), 
Cli'iiiriTitius loci theol. ^ed: Pol. Leyser. Fref. ad M., 1591. 4. 
unb öfter 1690. f.), J. Gerhard loci theol. (Jenae, 1610 — 25. 
^ -Volt. IX. 4. 2ru«9. öon Cotta. Tub., 1762—81. Voll. XX. 4., baju 
Von G. M. Müller Voll. XXI. u. XXll. 1788* 89.), femer bie Zei^u 
^ttdftt^non «Butter/ ICluettf^&bt > Qatc\>, ^oUa^, S3aterit« f* n>^ b. 31 a 
f r m t r t e : ZAv i n g 1 i , Huldr. , brer. et pla in evang. doctr. Isa- 
>gpge 1523. Coninientar. de vera et falsa reL ■ 15i;25. Clurist. fidei 
brävis et clara expositio 1536. Calvin, Jo., Jnstitutio christ 
ref. Bas., 1536. unb öfter, Genev., 1559., BuUinger, Musculus, 
Turretin, Heidegger, Vc''tius «♦ f. »♦ — 3. Uebercjang jur 
iiVuerh 3eit: Calixtus disputt. de praecip. ehr. rel. capp. (Gosl., 
ifeiO.), Pfaff Institutt. (1720.), Buddeus (1723., ed. nov. 1741.), 
?an9e,(1728.), SÄeinbec! (1731 — 41» ©b. IV. 4., fortöefeftt t)on 3. ®. 
Qaxii 1743 — 47. S3b V^IX. 4.), Carpor (1737 — 65. Voll. IV.), 
diamhad) (1744.), SBaumgarten (tjerauSg. t). ©emier 1759*60. SBb.llI. 4.), 
sWi*aeli§ (1760. 84.^), ÄeUer (1764. 82.), ÄöUner (1775.), ©emier (In- 
stitütio 1774. SBerfu* einer frefetn tt)eol. Ce()rart it. 1777.). — Son 
ben neuern fübren »fr nur'bfe bcbeutenbern an.' 



S89 

1T80. Ed. 6. HOT. corff einend, et aiteta a Cb« Gf« JuAge. 
Ib, 1797. Voll. IL 

d)rif!(t(^er SReltgtondunterridbt nad) hm SBebörfnfffen unftvn iiü^ 
9lad) hem Zat av^tcxUitet ttnb r>on $Bb VI. an foctdefrtt von 
Sunge» S^örnbv unb 2Clt/ JBb 1— IV.. 1785—89* 2 Xnft. 
1790—93. S3b V. 1791. ob VI— IX. 1798— 1800» S3b X— XU. 
1801 — 03. . . 

ja o r u s , S. F. N., Epitome theologiae christlanae. Lipf., 1789. 
Ed. 5. 1820. 

SSieftrune, 3* «&*/ 6eiifut; M ^nftUc^sf^te^anttf^in Se^rbfdriff» 
na4 ben ^nnctpien ber SteliQionUdt^, tmt befonbnrec «^nft^t auf 
]^ie 8e^rbüc^er ber «&errn )D6berlem unbSXontd* i3i;i:(ia,1791— 96* 
$Bb. 111. 2 2(ufr. ücn S3b 1. 1796. 

Eckermann, J. Cp. R., Compend. theol. cbriBt. theoret. bibL- 
histor. Alton., 1791. 2 ünfL 1792. 

«(anbbu4 fäc bad f^ftemattfd^e @tttbn»l hn (^nfUu^ tNaikiil« 
U^rc. 2atona, 1801—03. »b. IV. 

Henke, H. Ph. C. , jf Jneamenta inetitt. fidei difist^ Uelovfe*- 
critt HelaiBt., 1793. 96. 

etcxv, ®. 66r./ £e^rbttc() b€r c^rtfHif^ SDodmatÜ in« f^cntf^e 
^b«rfe|t *) / mit (Srtdutentnoen atu anbrm »omf^niful^ bei Shf. 
eigenen ©(Reiften unb mit dufä^cn auf bei; t^eU Attentat fett 
b.3. 1793. mfe^en r>on ^ (S^. gUtt. etutt^., 1803; 2 XufL 
t)on Z^l 1. 1813. 

e^mtbt, 2U ^. C^^r.^ Se^rbuc^ bet 4n|l» iDodmattt ®te^^ 180a 

Citdubltn, <S. S./ 8leltdtondte§i:e obec iDo9matt{ unb iDeomcndrs 

f(^i*te. @6ttv 1800. 4 2CufL 1822. 
afletnbarb, 8. IB., SSortefun^en Übet bie JDofimotlf, init litt»anf<^ett 

3ufi^en i^erauög. Don Smm^^SBerdec Kniberg lu ©t^b», 1801* 

4 2Cuf{. mit neuen Utttu 3uf%n oermetitt wn «El. 2(. 0#ett* 

1818. 5 TCufU 1824. 

* • * « 

Amnion, Cp. F., Summa theol. chrietianae« Gott.» 1803» E^ 2. 
Erl., 1808. Ed. 4. Lips., 183a 

Snbedriff bei; et>attdelifci)en ®laubeng(ef)re u. f. m. CSIbenb., 18l6w 

aüöffi^rlicfecr Unte^rid^t in bec cbrifuid^ ©tguben^Iel^re^ für greunbc 
ber et)andeUfd^en ^Eia^üt* 9länib. vu Mb*, 1807. 08. »b L 
7ibt% 1. 2. 
Da üb, C, Tbeologumena. .Heidelb., 1806. 



*) X)n ZM bei ^etn Cddinald: Doctrinae chrieiliMH m 
teoretica e librie saiaris repelita. Stattet, üttk ^ 

j^dd«be4 tbceC CbK^R. 



S9» 

Se^rbedtiffe ber lut^ertfd^en ^rc^C/ im ®i;imbnffe batdefleOt. ^., 

';8ehott^ Hk A,y Epitpne theol. ehrfsi. d^;iiia€. Li^s., 1911. 72, 

^.eg scheider, J. A. L., Institatioiies theöl* christ. dogmati- 
M -cae« Hai«, 1S15. £d. 7. 1S33. 

♦^©rctfc^neibec, Ä* ©♦, »^anbbuc^ bet iDogmati! bet et)aii<^ellfrfi« 

l\xta)eti\6^ ^kdji. fbn., 1814. 3 Ttixfl; nrffr etnet'Kbtianbfung übet 

hit ®cunbanftd!)t^n bei: t^eologifc^en @9f!eme tn ben bogmatifd)en 

. 8e]()rbik^ ber «^ertn $rof. ®c^Uterma(()er unb SOlar^eü 

! '~^^« ««^e/ fo sde üto bie be^ «^n Dn ^^fe, Sp^v liB2a 83b. 11. 

■ Ak-i 4ß4tti/fB4WL €•, fDoomattf b^: evangeltfdi^lut^edfcben ^kij^e 

, nac^ ben fpmbolifci^en S3öc^em unb ben d(tern SDogmatifern» S3er< 

..ii:^ i lfat> 181&' 21. ~: «(d s">«itei: 3:$eil be« Zt^ii)u6}i Ut ^ri^kfiei 

r: , . iDo0matiC in i^ret; $tJlonf(()eii (Sntn)tcte{utta''^)» 

SRarfieinede/ ^^^ ^t> @runb(e$ren ber c^rifUtc^en ^ogmatit. S3eW 

-iill^'^^liitMmi^^ctf S«7 bec d^rifKicJ^c Glaube no^-ben 9ninbfi^r; 

ber eoangelifc^en Älrd^c, im äufammen^angc bargefieüt. SScrtiiv 

. /^W82i^ 29. 2 aCilfr.'l8da 31. »b. IK ; ^ ü :i 

V.fi^Vt.^f^'f^t ^ «^'iSl^f Slorlefungen ober hit ^ogmatjff bev m«^r 

..Äfd^^ilitt^erifc^en ^r(^/ nadi bem ^ompenbium be6 «&cn Dr. be 

.V' "'MaaafeWe. :*amlttt:g, 1821^= 2«. »b !• ' ' • .... h-.m 

*^^f^^:^*ft ße]^5bu(i^ bfj mngelifcfecn 2)oömotJf. ®t»tta., :1826..;fJ|j 
• ♦^(Äi '^ a f e) Hutteru» redivivus ober ^oßmati! ber etmnöeüftft s lutj^ii^ 
. . . f(^enÄirc^e.Cltftbö9madf^e89lepertonnmfÜrÄtubreteftWr.^^e^^^^ 

.f,Jl>)/^,P)9, (S^. (5^./ ä^orfefttngen iiber bie ^riftltc^ @IaubettiU^ff nac) 

. .' Y.bim.i^tU^vi^t ber eoanae(tfcl()en iSCtrc^i«/ ^au^g. ))on iC. 3:jt)ilo. 

;; '^oÜe, 1827, aSb. 11. ^''^ 

'^4^>f n; X, Sf^rbu« bef c^ri|tti(§en ©tauben«, «i^j:, 1828. " • ' ' ^'' 

:5^*f^trner, •&. ®., Corlefungen fiber'bie'*(6ri|tri(!)e ©taub^eniieijre 
•" ' ''rtaa& bemfe^rbeörijfe'bit! eün^dijä^tptoteftaxttt^ö^m Xitd^e, V*' 
au^gegebert t)on Ä. i&üff. ßpj., 1829. 

a'itntgartctiJ<5rttffttiB(> 8.^. t)., ©rühbnj bet «xmaeliTc^sfCrti«^' 
'« li^en- )r)ogmatill 'Säe S^orlefiiAgeti. 3ena, 1830.'^''). 



♦) iDenerften Zf)e\l: bfe Biblifd)« SDogmatiT jie^e oben ®. 195» 

♦*) SDamtt }U oerbinben bic me^r einem populären äwecfe befh'mmte 
®noft< ober eoange(tfd^@(auben$(e$reförbie(S{ebilbeten. £p&.,1827— 29. 

»1. WI. 

• • ■ • ^ 

^'*) S^oti ben ^ogmatifem hn fat(»olif(^ett Jttr<^e ftnb aufec ben 



2»t 



h. (Q X t t t n l z 1) t t. 

(c flSettt QcinIeltun0 s« beJTm Sittenlehre mt> fritffd^f U(6(tf!4t Ut 
7üx$bif\mt^ bec tl^otogif^en ^ittnde^t in ber ei9<mdeftfd^ * rutl^fd^ 
^ird^e feit daiivua — in ber tteologift^en 3eitf(^rtfi t)on Sd^reierma^er^ 
bf ^ette unb i!itdfe. SSeirtin, 1819. 20. i(S'ä)teihet, J^w bal ^^cip 
ber ^oral in )>l^ilofo)>]^if(l^er , tl^eologifd^er , ^t^ii^ec unb fMtic^et SBebeit» 
tung. %xtif>., 18S7. -- recenfirt iwn be SBett« in ben tlbeol» Gtubten imb 
i^ritifes. So^rg« 16S8..®. 489* ff. e4^ltietm<i^%t fi* Md. ff» 

§•90. 

S^ie (^ri{ilid^::t^eotogif(^e ©ittentel^re (theologia mo- 
ralis , ethica cfaristiana) {letlt bie Sf^one beg ftftlid^en 
fiebenS bar^ tt>ic ftd) bicfeS in einer buxä) lebenbigen ©laitr 
btn, bctüirften dS)rifttid)en ©efinnung offenbaren itnb al& 

•**»^' ' ( . f •* ' "f I.' 

SBanbet au§ if>r ^ert)or9e]^en foß* (Sit jie^t mit ber 
Sö^mattf auf bem ^emeinfamen S5oben beS pofttfio ^ S^ri^Iix 
d()cn unb leitet baf)er auci[) aud i(;r i^e (^runbfd|t ah* . Ttn^ 

bewtfeif« aber fi^tte^t fte fid) aud^ »ieber an bie oKgeöieitt 

■''' . '.' . .-■.•* 

ntenfd)lid)e (p{)itofopl)ifd)e) ©ittenlel^re an f wn \ftt fte in 
i^rer n){|fenfdjaftlitl^en gorm jtt)ar t>erfc^teben ijl, mit Wr'en 
^a^tte fte aber nie im Siberfprud[)e feth tonn« 



,v.u:'^ 



'^ Y' ^nric^tig ijl biefe ©iSdpIin w« Stnfgen tnt OegertTdIf fle» 
Öirt'bie SJogmatif, belebe aI8 tbeöre^Jf^be SSSjjTenf^ft er» 
fcbicn, (prqftifdSie SJfi^plpgie genannt woj:ien^ tnbem ietij cje- 
de^da, biefe ttgciiiäa ^drjfelle; benn Wenn jjteid^ bte Stttettte^re 
e^ m eör mit be^ ÄfcOit ^ 4iinb ?BiI(ejif traft,., :.b je 25oämaliI bj'ng^^en 
mit bem Srfcnntnt^s unb SSorfieIIung^})erm^gen ju tf^w f)at, 
fo :tt>are e$ bo^itj^d;}^ untviffenfcbaftlf^ ^ , in ber Wtoxoljm 
bloße ©ammlungv iMm. ^^rattifcben SSorfcbriften erEennen ju ^ 
tt)0llen. 3«, in gcwiffer SQxn^id)t ifl bie SRoral noc^ weit^eber 
eine SS^eorieju nennen^ alä bie ©oflmatif, tnbcm Jcbe 



>J"iwr 



Altern BeTlarmiit , CJänisius» Natali» Alexander u. f. w. CKtittXer; 
ißtuxr, JCIftpfel/ S3renner, zi^annet, ©meinet/ ^^noppindei;, •^etmet# 
ftel^ermann/ SBaitre(> ^r» SBaabet/ ^(et^ .^o^el innennen« ^ '"> ^ 

19* 



299 

Zi)toxit eben rine.^rajflJ forbert, WeJI^r entft)ri^t*). TfXiiu 
btng§ ^at eS ndmltdi) bie @tUenlef)re mit ber ))rafttfc^en @etite 
beS bogmattfdi^en ©^liemS ju tl^un, ober biefe pratttfc()e @ii((te 
filbß ttotQ t^eorettfd[) iinb fomtt tpiffenf^aftlid^ aufgefaßt fem;; 
unb eben beßl)alb ^aim wir fc^on oben (§• 78.) bie JÄotbwiu 
bigteit einer i^oti.ber £)ogmati{ gefonberten S)arfleIIung ber @itf> 
tenlel^e ftnerf annt fSlit biefer' @onberiing ift aber {eine§n)$^$ 
eine folcbe S^rennung auggef))ro4)en, welche bie SSoral.t)on;b^ 
£)agmati! unabbängig ntacben würbe.; fonbern wie auf im 
prattifcben ©ebtete beS ßbrißentbumS ©laube unb 2:bun auf;^ 
engfte t)erbunben fixib, fo bag bie SBerfe aB f^rud[;te;ibe< 
®tauben§ erfcbeinen^.. fo liegt ber 6)ü^liä)m Sittenlehre /äji^j 
uberaQ bie ®(auben§tebre jum ©runbe ; unb e§ ijl immer J»^ 
ftbümmeS 2^\ä)cn, wenn man einem cbrtjiti^en 3Soralf9jtfi^t^ 
trid^t audS^ burc^weg bie. cbriflli.cbsbQgmatifcbe Ueberjeugu^ 
feijieS UrbeberS anfiebt.**). SSBie aber bie Z)ogmatif in ib 
aögemeinften Sbeen auf bie 9;eligton§))bt(pfo)>bie iurüdfgeti^ 
fo wirb jtcb mä) bte d(^rifl(icbe SRoral im wiffenfcbaftli^'^n 
5(l^rucf e an.bije !|>bilofoj)bifcbe @tbif anfcblief en ***) ; ja, fte w^^ 
fi^einbar nocb eine grppere 3Cebn(icbfeit mit ibr b^ben^ ^^J^ 
£)Qgmati{ mit ber 9{e(igtonS))b^I<>f^)>b{^* ^t^P fommt hily^, 
weil ba$ 6igentbüm(i(be einer ))o{ttit>en 9{e(igion me^i^ 
in ben bogmatifcben SSorfieQungen , afö im fittltcben ^i)^\jf^^ 
bert)ortritt. @§ pnbet ficb in allen ^Religionen weit meb'r gfij 
meinfam ÜRoralifdi^eS^ al§ gemeinfam SJeligiofeS; ia, bie reine 
©ittUcbfeit ifl eä eben, in bie SRan^e (freilicb einfeitig) ^^ 
Dteligionen auflofen ju fonnen meinen« Unb in ber äjiat 
f ann eS, wenn wir auf baS SKateriale feben, nur eine @ittf 
licbleit geben, fo gut eS nur einen ©ott gibt unb eiije 
SSernunft; unb 9liemanbem wirb e$ einfallen wollen ju.be^ 
1)au)pUnf ia% xoai cm einen Srte (etwa pbiIofo))bifcb) ftttlt^ 



u^ 



*) T>kf ift a«(^ Ui ^er etaentß^ fo genannten ^raftifc^en S^etDlodfe 
ber SaU. 

***) 2)af md)t an bem einen Orte ein anbere^ p^flofop^if<^e9 6os 
'ftem filtert tbnm, ot$ an bem anbem, t)erfte^t (td^ wd^ t>on felbt* 
ed^leierm* S* 227» 



fei, am anbem (b. $. dfxx^lxd)') m^ttüö) fem Hnne. SOantm 
tiMbelt e$ ftc(^ ober audS^ l^ier nid^^t 66 l^anbelt ft(^ um ben 
rttffcnfc^aftlicbcn , fpjtcmatifcben G^araftct, um baä ^rincij), 
ttttf tpeld^c§ iebe bicfer SBiffcnfd^aften, bic ^)l(^ilofop]()ifd[)e 5Koral 
ndmlicb unb bte cbnfllicbe, gebaut tfi, um tbre SEBurjel, um 
tbte 2CngeI; um t^ren tnnem Sßan unb 3ufammenbang. Unb 
bfer- treten ünS benn aUerbtngS mcbrere unterf(beibenbe Wttth 
male entgegen: 1. tfi bte cbrtfiltd^e Sittenlehre f^on baburd^ 
t)on ber ))bi(ofopl^ifcben unterfc^teben^ ba^ fte religio fe 9h>* 
ral tji *). aSäir b^ben früher gefeben, »ie Sffeltgion unb ©ttt» 
liebfett ixvax notbn^enbtg iufammenge()6ren, tt>te aber auc|^ jebe 
tDteber tbr relatto eigenes ©ebtet f)at Und) bte ^p^tlofoipl^ifcbe 
2Ätöral berüdfi^tigt baS SJeligiofe im 9Äenfcben uttb fubrt^ totnn 
pe recbtcr 2frt tfl, barauf alö auf bie not^wenbtge grganjung 
üiii IBoQenbung beö {tttlicben SebenS bin. £)ie reltgiife SRo« 
ral aber fdS^Iägt ben umgetebrten SSSeg ein ; fte mad[)t bie Sles- 
ligron jur S3ap ber ©fttticbfeit; unb fo bient ein3 bem an* 
bern jur ^xobt. 2. aber ijl bie cl>ri(Hidf)e ®ittenle]()re noci^ 
DOn ber pt)tIofo))]()trcben/ fon)ie toon einer allgemein religi6fett 
Wloxal t)at>\ixä) unterfd^teben , bafi fte xpk bie S)ogmati{ auf 
etn>a§ ?)ofiti»em rubt^ unb fomit wie biefe l^iflorifcbe &t' 
mcnte in ficb fc^Iießt. Ueberbauipt f)at fid^ ba§ fittlid^e^ wie 
baS ' religiöfe Seben nicbt auf bem SBege ber 2tbfiraction , fon« 
bftn großentbeiß ber ®efci)id^te gebilbet» 2)ie SSolfer, bte 
Beitalter, bie 9{eItgionen b<^ben eine eigentb&mlic^ ausgeprägte 
©Ittlid^fcit, wetcbe in bicfer gtgentbiimlid()feit aufjufaffen, tKu^ 
gäbe ber gcfcbid()t§p^ilofopbifc^^n gorfd^ung wirb* ©o ^at 
aucb ba§ Sbrijlcntbum feine SRoral, bie ji^ jur allgemeinen 
wie bic concrcte ©rfdS)cinung jur abflracten Sbee toerl^att. 
SBenn ndmli* glcid[> bie ©ittlicbfeit il^rer 3bee nad{> für alle 
Seiten unb SSolfer nur eine fein fann, fo b<^I^^n P4> bpdfe 
gewiffe Seiten bcS fittlidjjen gebenS in bem <inen SiolttJ^^ 
gu ber einen S^it mebr entwicfelt^ al& unter einem afl^ 
SSolfe unb in einer anbern 3eit ©o ift bie SKapferfett, W 
an ber aSaterlanbSliebe unb im geben beS ©taateS entw 
bie emtnentefie Sugenb ber alten SBett (virtua)^ w&^rtti 



•) be ^ttU a. SO. 



L^ tn — 

tt^rißdit^umc, ofiiwbt an^ tiefeS ritt ^^tnt^um unb jn»! 
mt ttintit^ lerint, onW ^ugen&en ini £ic^t treten, tiie fni> 
^ {m ©(Ratten' panben. ÜRan benTe an bEe 2>emutf} (rii^ 
iiaw»ypoin;i^) , jBofüt ber JBfimer fein Sßort £>at"), an bie 
SSelblioeildugnuns, ^einbeSIiebe, furj iin aUtS baS, wai ttm^t 
cinielnen ©ttfen aljnenb »orr^iroebte, n>d8 aber etfl burctp.tiie 
»ttfinli^e erfc^einung beä ^errn , ' butcjj' ba8 S3«jte!)en'Einft 
Stt(^e8 ®otte« auf ©iben, but^» bie Sbet einer JBruberfamiSe 
Öiefliifät unb btetbrnben 28««^ erijfltten lennte. Sie c^jrifttftfe 
.ffljoral wirb al[o, alS eine gef^ji^fli^jjp^ilofoiJtjtftt't 
! ^iitenfdjaft (grabe nie bie Slio^matif) , biere fittlidje 9f}'j|: 
'fi^'^nomte beS ^riftent^umS aCö eint cönaete inS X^ie 
i'u faffeti ^aben, nic^'t nur, wie jie im'oipoflotifcben Sflfamr 
erftiiinen i|l, fonbern au^, wie jie (i$ im Serfaiife ber 3^ 
teil öuSaejirägt ^at**). 25er p^tlofoyEnTc^en ÜRoral ift ri'n'äi 
"freiliä) aiid) gefiatfet, beifpielSroeife' ih boS Ijtfiorifcfec'^i. 
jbiet feinüberiiigreifeit; unb fo_ faiin fle äudj eijripc^je*'^ 
w'frb" e§ benu^EO, wenn fte fruchtbar unb tebenbig fein rtffl, 
ftabe fo nie bie {Religionöp^iMoip^ie iftten JSortrag bur$ 'pi 
f^icbtlidie @eitenblicfe belebt, libn mit btefen biDgen IßtU 
fpieten unb gelegentlicben @ertenbliifen ift bei c^rißlt^tn 
•jR^io^i^ti fotc^ec mäf nic(>t gebient*"); fonbern fie gei)t 
ftm.^oncreten auS, unb i(t eben beßbolb, wie be SSette 
'■(Ä'.e;) listig bemerft, anal^tifcb in tbrem aSerfo(fteB, 
«IS^fenK b4« ber (J^iitofop^if^en et&if ein fijnttietir^l« 
ift. , .SRamentlic^ iß bie (jiftorij^e erfcdeinung Sefu fetbjt 
bti emeuen'en 'g&ttli4)en @benbi[be8 bem (^n|tlicben '^Oloxaiu 
Itfti'nit^t efn b[o|e6 '3:ugenbej;emfiel neben anbem, fonbtttt 



*) Humilitaa, iai iit Äicd)fnoSfer ieitauiit«, ^eift i^m 9Ii(bni 
ftJtJWijEelt, JRein^cit bri SfnneS, unb aui\ bit lanilyorf^oavvti M 
K. O. ift bei bcn ^rafonfcitbcntni ^um minbritm (ine vox mediSk -.i 

*•) ©etbft b« ßltginrae bes ^Jrbffftantilmul unb AafHwi*mu« wM 
f^ auf btm 9tbicte ber t^iak^i\djtn SRotat md)t nmDif^ni lafTen. Bff. 
etdltütmoditi: j. 238. Xnm. tStat^eintttt eijtttm b(« Xat^ob 
d«muE. 111. e. 36 — 30. ffibtn fo ^at aaä) itbi «nftU^e 6(c.t( i^ 
Hätat^imUdi |iHIEd)t garbung. Siefe tiefere I)iiioclfc(|e SSatiS ^ fe 
fonbreS be SBette in bei ®ittrnle5« etfanntunb Btwöcbiflt. 

*0 »91. »atii B. 317. 



f 



295 — 

.^et Oetfi, t)en et ien Seinen miftl)etlt, ift i^nt GucUe unb 
Stieb aüeä ©Uten. 3. enötid) iinterfc(jeibet ftd) bie d)ri|t= 
lidie, ©ittenleijrc oon b« allgemeiiien ettiit and) nodj birtd) 
baS ©bject, auf npcl^cä ba§ fittlit^e ^atibeln bejogen toetb«! 
foU. Sebe ©ittlidjfeit entroitfett [lii} unter gegebetieti 5!3«£)ält. 
niffen, unb neue Sierl)ä(tniffe bringen neue ^^flicbtcn mit ftcfe. 
"Uuäi bnö 6t)tiftentöum, alä eine 9t eligionägcfellfdjaft betradjä 
tet, bflt feine gefcüigen SSetljallniffe, irorauS ^JfÜ^ten t>*S <Sm' 
ätlnen gegen bie ©emcinbe uiib bereit ©lieber unter einanber 
enffieljeii (Settjiiltnig ber ifiladAifla jut äyüitrj). Sa, baS 
gemütijlic&e (m#ifd)sa§Ectifdjc) SSerijältnig bet ©laubigen jti 
ßtjriflo, atä ber ©liebet ju intern ^au^jte, foreie baä ^al: 
ten »pn religiöfen Söorf^riffen (©abbat&Sfeier , gafhn, 
©ebet, ©elübßc u. f, mj »erCicnt an biefem Crte eine grünb; 
liiere unb tiefer geö'nbeäöe^onblung, atä tieg »on bcniStanb« 
fiuncte ber allgemeinen @tttenlel)re auS gefdje()en Eann, tvel' 
djet ba§ {|l)ririlid)e audj (jiet nur neben anbeni gomwtt 
lebcutung l;abcii Eaitn. 

§. 91. 

- *^aö ?»ofttiüe bcr djuijltidjcn ©ittenletjce ifi nii^t 
^«nb ein JBudjftabe, wie etiua bcr beS alttcftamenili^en 
öcEalogS , audj fc(bfi nidjt aüein bic Seljtc Sefu al6 foli^e, 
'"ftnbetn feine ei-frfjeinung in bct SHenrd)f)cit, fein ganjcö 8e= 
,((jcn alö ©ottcßi: unb 9)fcnfdjenfoljn unb bie auf bcn (Si'unb 
büfeö PcbenS gebaute 3bec üoni SEcidje ©ottcö. 

S;ief roirb auä bem Übigen üon fetbft flar.' Sebodj raüfj 
fen rotr bei biefem SebonEen no^ etiuaS länget ocnDeilen. SSide 
wollten nSmlitl) bie tljeologifi^e COforal fo Don bet pbitofop(ji= 
fdjen trennen , bag fie fagten , tiefe \)cAt '\\}X ^linnp In btn ^_ 
SJorfdjriften bet IQetnunft, jene in ben SiPirfi ^H 

SSibel, gletd} alä ob bie Sibel etroaS anjb ^H 

C:, alä bie SSetnunft. ;£)ieg ^ängt mit \mt ^H 




I 



•-■ — ■ 1B99 "" ^ ■ ' 

faHHKr:®l(iubatä» iinti eittengebote fle^tv ftort Diehilfl« 
febwiblfle aRonifeftüiujn beS religiofen unb (ittlidjm &:6nili 
3xoax i)at baS Gbrifletit^um oUerPiiigS oudj ©cbMe, mtii 
Sogmtn ij'ittä, ober, bicfe füib immev etft ba mittelbfite 'Jftlfc 
btud cineä jum Öcuiibs liegtnben erftto, UnmitlelbnHn. 13» 
ift aud) ((^on ber dlttftiamenllidjc Ectolog Jliiäbnid bttÖ»» 
galität, tcie fie btm unter betn @efc|e t^e^cnbm Sioltt Mgc 
mclfen war; unb olä i5e;eid)itung dncT gewiffen fittli^n 
<Stufc, buT(l) welche bk nioraltid!« (^ntwtdedtns bei ^ÖiHv, 
mie bcä einjelnen tiorf) immer Ijinburtb muß, alä ©piegtt 6rt 
©ifc^cS, ber bic Sunbe iit ibrer Tobelten ©eRalt jum äBe 
wugtfein bringt, beljaltcn bie 10 ©ebole iljnn ewigen, tv«^ 
Ijoft flöttlidj ßutüTifiifen a3«tl). 5iid)I ab« bütfen pt"*» 
DoQenbetetn (biifilid^eti ^oial jur 9lorm (jemacbt tvcrOen, 
unb felbfi im ipo^uljrcn ^atccIbiämuSuntemcbte ifl man bawi 
jurücEgeEommen, fie in biefec fdlfd}tn. Steüimg fort ju gtbraü. 
ctjen. "Jlbct oud) felb[l bie meit Bollfommenere „©iittn; 
!tl)te Sefu" barf nidjt alä ein bloßcä ;ifggre3at von Z\si' 
fprücbcn unb ©cbetcii be§ ^errii betvadjtet irerbcn ; benn 
leidjt tonnten ivir, ivenn wir unS in ben ©diriften ber äüci- 
fen beä ^(tcrtbumS unb in anberit Sieligiongbütbcrn (j. jS. 
ber SBeba'S) umfeljen'), nbitii^e ftnben, imb baburd) ben Si*^ 
iug ber djttilltcfieii gj?orn[ tjot anbern in ein jvpEifclbafttä 
gicbt fielltn, befonbetS wenn rann bnju nimmt, bag fuS» eufti 
einjelne ©ebüte Sefu, roetin miin jTe natb bem Jßuc^{l«böi 
foffcn will, nidjt einmal auäfüfiien laffen. SßiÜ man ab^ 
fogert, bnS äBeif^iel muffe «Uerbingä baju fommcn, unb boS 
SBeifpicl 3((u fei aud) (jier baS erbabenfte, fo i)at man baiiiit 
nod) nidjt allcS gefagt. Dai geben Sefn iff "i^t forooljl <in 
Jßeifpiet ju feiner ?et)«/ «'S eiclmcbr feine gclegentlidieii 
SEorte fino äBeifliicle, b. ^. einzelne Bpecimina feinet ©effn: 
nung , feines ßbataftecS. ©r[b(l boä iBeifi>tel Sefu liege fi* 
ja iiid^t überall ftlaoifclj nadja^men; mam^eä würbe, oon uai 



•) 3tuä in inbirdjen ©ittenlf^rt füfirt SBo^len {bas attt Stitini. 
Äiniae&tr!), 1830. ®. 362. ff.) unter aninn autfi [n »fjif^iing aurSn- 
fleftung »un S8«Jeibiflungen ßfrüäit on, bie bcn i^rllliidtfn gteid>toinmeg. 
Säi« oiel aus GjjiEKf, SenctLi », f. id. beigebtottit rocibm, ifl bttani 




tt97 

ÄttStwt&cn fcct Äoufer ouä bcm 5£topeC ü."a.). Tfufi)' üfi«; 
gilt *« »ieber, ftd) t)om JBu^flaben jum ©ciflc ju ct^ebcrt^ 
unb:m*t fowol^ aHrä ju/t^; wü« er get^ön/ dB meft 
ttSl^r ,,giefinnt.ju frittr wie er'/ (Wl M, 5.). ©ef^äfö 
i^cau^iiic^ tm^blo^ iihliSä^z Wtctal, tvel^e bie @ifteiW 
toin:f4)rifte« Scfu üitb ber 3(<3ioP«l ^jufdmmcnffellt, ica, xümv^ 
Äie (I&[rijljir(^r59h)»iliiirdcfjug<^e» l^at-; fo.nbcm ba« ge&cti 
^ttt)>bte<li$eftnnung.3efu tfl cd auf bet einen ttnb t)it ®.z\i}X^k 
^t *rt|Üt*en ©itte auf ber ärtbcttt (Stilt, njttc^c bie >o^i 
fften $actoren berfetben bilben, ^^n&mUd^, hü^ ber mi uiii 
biÄ . i^ijltnrifcft üenuirfüc^ Sbwl in einem ©njelleben V .^ 
•mii^ere ba^ .Streben bariiad^, tpie wä) iDteber bte Zbro^iäfüri^ 
Qttt:ia\)on (aö Scbottenfeite) in ' bem geben ber tt)xi^ii^ii{ 
€ie<jellfc^ftft -tioc^ait^O^sl. i^tt obigen 30^ äberißei^ 
Sefitunb @iite?a«fc^te). • :'\^ 

« • • i; I ' < f*l*rt 

. « - ■ j ,- / 

■^■- §. 92. • -'"''^ 



.1 1-.--:, 



tjv-. 



_ 5Öie c^riflß4)e et^if ä«J^fda^ »fe bic ppofö|3^ff?()^/^ 
Hk oUgemefee unb bie befonbere. 3tf ber erstem l^anbittj^ 
M «m'Sejljfelluns beS S)J!oralprincip8 mb ber SRotixfe M 
fittüd^cn tg>anbetoS^ um Untirfu^ng ber fitt{i(i)en-'^itut 
«nb ^Cntege beiS SRenfdf^en/ um a5erid)tt9wi9 ber Se^rfjje 
be,§ ®üfm unb 23ifen^ ber @finbe unb Sured^nmng^ bet 
;@nabe unb S^ei^eit^ toaS atled n^ieber in ben anÜ)top6lp^ 
■f(^ett 2Cbfd)mtt ber a^ogmatiJ Jurüdfffi^rf. 2)ie fipecÄ 
^^ittenle]()re baflegen ^at eS mit ben einzelnen grfd^imingeÄ 
unb 2Ceufierungen beS ftttUd^en SebenS in befttmmten gegebnes 
nett SSer^dltnf ffeti 3u tf)uru 

Sn bem allgemeinen Steile ber @tttenfel(^re tritt bal^erbie 
SBmpanbtfcbaft mit ber 3)ogmati! entfdbiebener, ali im fpecteQen 
l^ervor. Zuify bai SSer^ältntg jur ipbilofopbifcben Sittenlehre totrb 
^ter mt^x ft^tbar toerben» S>er miffenf^aftlid^e S^oraf ter eineS 



' «90 " ' 

€^jltm9 'ifl dlfo »orsägtkl^ Ott ^em oHgenuinen ^etfe' teffel» 

6fn.|tt meffen. ^ 

, . . .... * , . ^ 

§. »3; 

ft^en QluaenMclBnrc t- in fr« XUtdttatfdlrifi f&t ^i>tebi0rtttifrfiif(^afteR* SBifi" 
babeii/ 1825. SBb I. JHt t. ®. f . ff. 

ine^C.bie |)ermanenfe ©eftnnung^ bie b9namif(f)e; ©eßdltung 
^eS ftttlK^eh SebenS in bem moraltfdjen ®ui>jecte be{il)reU>t, 
ftcUt bU ^fßd)tcnle^re ble ÄariblunaSwcife beffetben fn b«i 
, gegebenen .SSer{)&Ifni{Ten btö£eben&alö ^prbetung auf«: ^ 
S£ug?nb(e^re ifi bag äbern)iegenbe "SRomtnt in ber c^fili^)^ 
!Wot?aL 



j I 



;;.. ^.Si^;^^^ ^^ 6()n ßentl^um ^ al$ tRnete Seben$f(b5)>^n0 ge^ 
^gt n)ub^ bejib me^r erfd^einen bie etnielnen @etten beS 4>n#' 
41^ gebend a(S unmittelbare Sr&c^te bed ®erfie& <(Sa(. ¥, 
22. ff.)^ unb bad ftnb bie cbrtjlltc^en Suflenbeq. ..S)iefe 
Äugenben werben ftc^ jugleidS;» in ben t)crfcl)iebenen SSerbaltniffen 
{®taat, Äirc^e/ jflmilie); füwfe nr ben Detfcbiebenen ia^tn 
unb 3uftanben be^ gebend (intSIäctunb UnglM, 2(rniutMnb 
Sf eid)t^um, Sugenb unb 2Clter) offenbaren ; unb fo crbalten wir 
ötfo n?ieber jwei Zt)tilt ber SEugenblebre , einen oHgemeinen 
«nb einen befonbern, 9lan liefe ftdj) nUerbingS eine X>avfltU 
iung ber (bnßlicben 3Roral beuten, bie rein befcbreibenb 
üerfül^re, inbem fte ba§ un3 r>ox Tfugen führte, mS, tt>o ein» 
mal ber ci[)rijilid)e ®eiji waltet, t)on felbjl gefcbiebt unb mit ih^ 
nerer Siotl^wenbigfeit gefd^cbcn muß ; unb e^ wdre biefl ÜQtntüä) 
and) ber et)angelifcbe ©eftc^tspitnct im ffrengfien .@tnne bf $ 
SSorteS, t)on bem auS bie d[)rt{}licbe Sittenlehre ju bebanbeln 
Ware, ^emungcac^t \)at naö) einer woblt)erfianbetten tKnftctit 
t)bm ©efe^e auc^ biefed innerhalb beS Cbangeliumd feine 
äßebeutung, unb baS geben ber SCugenb fonn jtcb nur gejiat 
ün , m ik 9^ici)t fortwäb^enb gebeut ®o« SJloment ber 



. — . Mn» ■' — 

tngcrn ©inne), barf ba^et über bem ber ©nabe <bim wßs 
fliofen ÜRomente) aud^ in einer (I[)rijili4^en ©ittenle^re nid)t 
tollig t)iritan8efelät werben; "ünb ''aud^ jte \)at bal)er aHerbing} 
neben bem, wad' geft^^^t, no^ bo« ju f^itbem, wa« g^ftb^en 
fbll, wai tfri 1>eh S^rrpen i^btpixt roni iinb giforbert 
werben fann. 

' ' giirr barfftUfe* ffiorWhtbe^' tiefer fategt!»rifc^e '^mperötit) 

iViiift baj Ucberwfegenbe fein, tr^Ä^rcnb e8 ficfe alletbingJ. iji 

ber ^)lt>i{ofop^ifc^tn SÄoral t) o r bem SSefc^reibenben . gplt^nb 

niä^en wirb.- SDa| übrigens in 'ber 2)arjiellung ber Sügchb 

öi»' eines SBeVt» ber grel^eit blef 3Cnfotberung jur'SRäc^ä^s 

.j^ttng unb fomit taS |)fli<i^tgebpt f^on mit entl&atten »fei, iinb 

tag umgefe{)rt audj) biefeS ^{lid|)tgebot nur au^ zmt\ riAti^^n 

'itnjt^t bom" SBefen' brt SJugenb berborgel&'en fohne, inif^in ber 

j^anji ÖegenTalfe t^ött ?>flic^t* tmb Äügenble'^re' em relativer 

fei, ieucbtef t)on felbjl ein. SBie nun aber bie Wi4)tin,,ipifb«r 

einjutbeilen (ob in ^pic^tert gegen ®ott, ben ?R5(^jlen unb p($ 

fetbj!, »ogegeti' ttotn ©tanbyumte >er^V^itofo^>§if(^en @i^^ au« 

glnwenbimgien 'genmd^t noorben ffnb)*)/ fann ^^ier nlS^t ivfts 

.*rt tüerben; fohbern gehört bereit» In* ben SJortrag ber mwtu 

4if«^n SDi8d\>litt fetbji. ^ ' '* 



•t » ■ ' 



■ ■-■,,'' 



•f ■• • 1 



«afutjltf, TtlUmiMvftil 

§. «4L 

©onii würben auä) too^ ßafuiflif^ TC&lttil unb 
SRpfti! als befonbere 2)iaci|)ltnen* neben ober mit ber ^oul 
be^anbelt Äßein baS SBä^e^ bdS tfjnen jum (SJrunbe lie^t, 

■ 

i{l fd)on m einer ))oIlj}dnbigen d^riflUc^en SRotal mit ent^d^ 
tenj »d^renb m gtoper S^eü beffen, n>a8 ftee^malSbe^ 

■ r 

^anbelten; aI8 uhg'efunbed Qlmmt aud ber Sittenlehre ouS^ 
5ufd^iben ijL . 



*) 6(i^(eterma4er ®runblmten einer Stxit\t ber bt^ertden 
eittenle^re* IBerfm, 1^03* 



— goo . 

XAt Säfutflit (de casibiis conscieDtiQc, ncid) Stant 
btc ,,JJialeftif bcö OewiffehS")/ ein 3Cu8»udf)S ber S^^ofofKf; 
bilbete ftd^ an tem $6mtenin>efcn ber tatl^ltfc^en ^trc^e im 
9Rttte(atter au3. @ie i)at e§ mit einjelnen Saßen unb Sor^ 
foramenbeiten in bev ftttltc^en SStlt, namentli^ mit ben \o^ 
nannten 60 Ulf ton §f inen ju ti)un. (Sine^efimb^ ÜRorot 
barf nim tüberbaupt fcbon feine n)irf(i(be unb eigentlidb^ SoITu 
fton bet 9)fli(bten zugeben , bie c^rtfllicbe am wenigsten *) ; bas 
})zx ed f!att be$ Ttuffteüend einet befonbem 2)tdd))Im bietfur e()er 
TCnfgabe für bie @tbi£ felbfi ti)itb , bad Mo§ ©cbeinbote ber 
GoOiftonen nacbjun^eifen itnb bie fogenannten Xntinomieen anf 
ein l^ä^ered ®efeg iuru(fiufä()ren* @tn}e(ne {Beispiele unb f^oKe 
inigen jtoar in ben SSortrag ber ÜRoral felbfi i9em>oben xoiu 
ben ( @(beniatiämu§ ) ; nur ift babei ju bebenfen, baß m 
@nmbeiein %aU bem anbern gang qI&6) ifi. StbenfaU^ ifl 
fär bte 7(uf|hnung fo((ber gdUe feine befonbere SBtffienfc^ajt 
tt&t^g, loel^e, atö in bie gerflreuenbe üRannigfaltigCeit bif ih^ 
Unenbliiibe ^ineinfubrenb, eine bobenlofe »Are**). 
. «ud> bie 2t§fetif unb 2Rt>flif ^oben ftifAtn tSRttttfi 
Otter auSgebi(bet. @te geboren jufammen ber religiofen 
$artbie innerhalb ber Sittenlehre an. Sia^ aber bad religiife 
aRcment in ber cbriftlid^en Sittenlehre ein )>om)altenbei fei, 
i(i oben gejeigt, unb fomit finb beibe ber »^duptfacbe nac^ in 
bei cbri#li(ben Sittenlebre entbalten ***). Sie «öf etif ijl «tcbr 
ber augern ©eite ber gjeligion, ber Änbac^tS üb u n g (befonber* 
auc^ ©tdrlungamittel jur SEugenb), bie SR 9 fi i f bagegen bem 






♦) SßicwoW/ wenn bet a3udf)flabe bft SSibel in i^r gelten folO \>U 
QoVii^on unmofllid) oermteben werben lann* 

*♦) Einige oerlle^en aud^ unter ©ofuijliC bie 8e^re t>on hen „ t^eologi» 
fd)«i JBcbenfen/' unb Derweifert fie bonn In bie ^aftoialt^toloQie (fieje 

♦:**) be SBette 0* O. €5* 13» : „bie ä)tiftli^t ©ittentel^rc ift nÄm* 
4M'PMitr1A9i )Dibaftil^;fonbem au^ TC^fetif) fre U^kliidjt nur bie 
/,®efe|e, benen ber SölUe |tc^ gu unterwerfen ^at, fonbern fie tt>iU au(b ben 
,,aÄenfd)en jur S5eobad)t«n9 berfelben erjjei^en, unb f^m bie 5Craft ^ur Su; 
,,9cnb ftdrfen ♦ . . Jöie 2(Sfefe beö e()ri|tent6umö i(l bie erregung unb 
,^Mi^tmQ bed religiofen O^efü^i» burd^ bie iPird^Ud^en «j^eilennttel bei äBor^ 
,,te« ®otte« unb. ber ©acramente»" IB9U ©♦ 19» f* ■ ■ ' ' 



— — 80t ~ 

Snnerjien bc8 reiiäöfcn SebenS^ >e«^nta<^lfettf^, tw-ßorn 
tenipiation, ber ©emdnfcbaft bei gldubigen ßb^fi^» m(f'®ftt: 
unb bem grlofer jugewanbt, SebenfaU^ wufl bic ÄSfetjf/ »e»il 
fle nicbt tn eine SJitom tobtet SBecF^etligfeit aix^atttn f(M, 
ouS ber wabren ; wpbt^erfianbenen SR^jjlif b^röorge^; tenrt 
bie reltgiofen Uebungen muffen nur bir 3CuBbrutf beS.innern 
SebenS fein. 9tun.fva.qt e§ ftcb: l&^t ftcb eine Zf)toik ber ^Kn« 
bac^t auf fteQen ? SBir meinen ntc^jit b^r .6 f f e n 1 1 i d^ e n 2(nb6(bt 
•7- biefe fc^Iief t nodj^ anbere glemente (bie ber Äunjl) in • ftc^> 
unb gebort ber 8iturgif an — fönbern ber 2Cnbad)t fclbfl a\i 
eines rein ftttlidli s j^eligiofen ^cte8, j* S5. beS ®ebete6, ni^f.aJ* 
^ir^e^gebet^ fonbern aK Äu^brurf beS ^erjenS gefagt. ©5 
{ommt l^ier aUzi barauf an, n>aS man unter einier feld^ 
^eorie t)erflebt @ine ingfnicbe £)iatetif beS,@elßtd|r 100 
^ !^. bie @tunbert bed ®ebete$, ber ®rab ber ©efä^briboM 
t). f. tp. beflimmt toerben^ tbäre ({nt eigentlidfie catoificbä bä| 
(^ei|ie§ unb fpmit bem .^rinciii> ber d()rtiilt4)en, »ne ,ber jsinrteif 
ftantifcben @ittenle(^re juwiber. Sagegen aber ifl eS^oBi^ingjS 
tKufgabe ber legtern^ ju beßimmen ^ n)elcber {tttli^^e SBerlS^ ben 
religiofen Srl^ebungen unb @eful^len unb fomttaudi^ ben^lEi» 
JbacbtSübungen jtif omme *) ; fte \)at baS $Berl^a(tnt§ beS UHgitl^ 
fcn 8eben§ jum fittlic|^en nad)jun>eifen / unb > weit betbta» 
jufammenge^orenb nicbt flreng gefd[)teben ftnb, bie $micte i)t 
fucben, n)o fte ftc(^ berül()ren; fte ^at bie (Srenje imiäim^u\i^ 
giofer :^egei{!erung unb @c^tt>drmeret,/in)ifd^en^r6mmig!ttt 
unb Frömmelei; jmifdl^en 2:o(eran)tinb,Snbifferentidmu8ir.fi:nr^ 
gu Rieben. Zud) eine gefcbic^tlicbe Sßärbigung unb cpmjpias 
tätige äufommenpellung ber tjerfcbiebenen frommen ©efjJbW« 
weifen, j. S5. ber mönd^ifcben, romantifcl() « fafl^olif4)ett/^putigif 
fd^en, l^errnbutifcben, metbobiflif4^en, naturaUflifcben, ))i^ntbei{lti 
f(^en 2Cnba^t^ n)äre eine l^öcbfi intereffante, nod(; nic^ gexuig^ 
bis in il^re äliefe t)erfoIgte 2(ufgabe. Semnacb ifl baS^UMtS 
' man Tl^Utit unb äRpflif nannte, feineSwegä alS etn>«S tn fei« 
ner Sbee SSerfeblted anjufel^en, feiner gorm nad^ aber l&pt tö 



^).6palbtnd (Sebanfen ober ben jßertf» ber ®efä^(e im 6^t{lai$ 
tl^ume, epi*, 1761. firÄufL 1784. ii 



30» 

fid^^nid^ tvel^I tMm bet Gittenlel^tefelbfltrtfRfen'imb |^ dfo 

'€!tteratut ber «rlftn^en ^itttnlcf^re^V 

SHeinit^arb/ S* SS*^ @9ftem ber 4tiftlid;)en ^otal SBitteni und 
'Scrbfl, SBb L 178^* 5.Äup. 181Ö. Sb 11/4 ZüfU 1805. «b 111. 
4 3Cup. 1807. Sb IV. 1810* JBb V. 1815. 

©Amli/ 3. 25., f^eölöötfc^e SÄoral* 3ena, 1793. 



*) @g w&re unrtd^ttd )tt dlauben^ bap Dor^iAiHttö qcx fem djidf: 
U(te ^otQÜK Qilctfvt werben feL (Sr xoav nur n^^yfl bem reformirten jDai 
n&u6 ber (Srfte, ber nacb linderer S$eretntc)und betber »Dt^pttticn bie SRos 
ral n^jebec t)on ber SDo^matä a^ennt be^apbelte (f* Sitif fib 0)#e9i)fa(r 
ftrijtlkben 8e<>re «orr. @. VI.)»— 1. IBorarbeften bei ben Äir» 
4Jcno&tern: nai^aytoyog ht^ Clemens t)on ALrxaftdriern unb 
beflfii @d)rift: x/f 6 (StoiQiievßs ^i,ojuatosi mcb^re .^(Jriften wn T^- 
tuHianus: de 8pectacul]s.,cle idololairia» 4^ oonM^ai. de.palliö, 
de. patientia, de yelandis virginibus, de exhortatione castitatis, de 
intinögahiia, de pudidtla, de Jejuniis ; Dcn A lA h r o 8 1 u s ': de ohtciis 
ministrorüm eccletiiae, de Tirginibas, de TidoiJi' ü. f. tu.; bte €^rmone 
(moriUfd^nSn^att^ t>6n<0{acArftt9/^r^foftomtid,^rdm,SBüft(md h:ei\, 
bm&dMft(l^r«9«veti,@)^m€ntt.f«w.-^ 2. Ueb^r b!e€^^pr6flt!f r unb 
Mr^ftiUt im ^ittelaltet (i* fß. Abälardvs sdHo' ^e Ipsum« 
Sauler, Siiupgbröcf/ ©erfon, ^^mpU/ ©aoonarola) 99!. be äBette €^tttenle^re 
SSblll. — 3.2Cug ber SlteformattonS^eit: Erasmus enchiridion 
inilitis cbristiani, me|)rere6 t)on S u t b ^ t (an ben 2Cbe( beutfc^er ^as 
tion, me^ifete SSebehfen/ Äprftiond iu f. n>.), Swbirrttk «^kt, ton 
8rQj(ffit ber 0petfen u^f^n).)/ oon £)ecclam|>abm|i/,Qta(m)i/ @^9tfdi^ö 
(SebenSredein) u* f. f./ Damae.us» Lamb*.». eüiiee» cluiotiaiiae li- 
bri 111. Genev., 1601.40. — 4. ^ett ^ultjctud: CalijKtus, G., 
Epitome theol. moralis. Helnrist, 1634. 62. 4. Pars I. Ueber anbrre 
S05fi^^;»ojn. ipfianb«r, Ö(e«rm$^ ^pprion, 83«M>em,, |)ictet, .Ä^tbott, 
|)fQff ' jtebe ' Walch bibl. thebl. II. p. 1090. ff. Sorbereitenb auf hit 
nciiflt 3ett: aftoi^etrii ^üttenfe^re ber ^eUtdet i^^Hft {»eCsnft'^aiAb: 
8pj., 1735—53. S5b. V. (Sb I. 5 2Cufr. 1773. ©b II4 4 2Cup. 1778. 
»b 111. 3 2Cup. 1764. S5b iV. 2 2Cufl. 1753. S3b V. 2 3Cufl. 1761.), 
forf^f. »on «RiUer. ^benb,, 1762-70. S5b V! — IX. (»b VII. Vlll. 
n. iCufl- 1778—83.), fRcmhaä) (grff., 1738. 4.)^ gf. 3, »aums 
ßorten (^affe, 1764.), € ruf tu« (Spj., 1772. 73. ob. IL), ®.t«l 
(®6n., 1777. 4 3CufU 1787»), (gnbcmann (Frcf., 178a Voll. lli)r' 
^6berUtn (3en., 1789. 3 OCufl. 1704.), mie^atUi (mtu, 179K 
Sb*|Ij), SOlorue (epi.,' 1794. 95. Bb. IlL,.;4^ajHded* iMtt »0|j|Q; 
IBgl. übrigen« bie oben an^efä^rte TCb^otnblung t)on be SBette. 



■ ^ 



ae» — 

SSb II. lli. von St. <S^t. Qtt^. &i)mb. (Sbenh., 1800. ».04. - 

Kmm n, ^. gv We (l^rifKtd)e ©rttentepre nad^ einem wtffenfcfeaftKdöett 
©runbdITe/ ;SMn^4ft fö« feine fBatrff^fi^^en «ntiooffem $^1^ 1795» 
4 2Cufl. ®ött, 1806. 

neue$ £e^r6uc^ bir rettdüfen fOlorajC unb ber ^nfUtd^en InStiefonbere. ' 
®5tt, 1800. ' '-. , 

»&anbbu^- ber c6nllli(%en Sittenlehre, ^jv 1823 — 39» SJb. .111. .. 

et&ublin, e. g*/ neue« ße^rbuc^ ber i0?oral für SS^eotogcn, nebft 
2Cn(eituni)en int ©efd^id^te ber fOloral unb ber moral(rcl()en boomen» 
OWttingen, 1819* 3 7£nfL 1825; 

^he ^ttU,«k^t>, 4rt#(tcl^e 6ttte»lef)te. SecKn^ 18!l9--!U;^^ 
«b. UL»). i 

6^'wars/ S»«&-^v et>andelif(l&^4n't!If4e ^^tf. <(anbbu(( für j^eoi 
(ogen unb anbere ^ebilbete C^l^nflen. «^eibelberg, 1821» 2 tuft^ 
1830. »b. II. 



^ ■ r <• /. 



^Utt, 3. 8* i>ött, SorTefunöen über bie d&r{|Kid&e SKorar, fierÄuö^edf' 
';' Wa.^^J'g* ©teubei; ätt., 1823. ;'" ; ^; 

^fj JSaumö arten s'Örufiuö, 2.g.0v Cel^rburJ ber d&nflfic§^nJ9j^ti;a« 
.''. . le^-e. ßp5./' 1826/ ' . "'/,..,'.;, 

♦ JBrud&/3» g./ ^H^di ^er c^nfffid^en (Sittenlehre, jum ©ebmu^, 
bei feinen aftkbemifd}en 8!^6rtr&den entn^orfen« ®trafK> I82i^>^: 

. . ■■ ■ . ■ ,..,•...."■ 






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4 S5o» ^« ptaltii^m X^oUdU.: 



- * . t * ^ . j 



'iritzsch, C. J., aii thdMoglant iMracticam f^UduB excolendam otAs. B6li-^' 
• iiJi<^, 1831. €Pa^r^re»m<i(^et §. «57. ff* ' v : ^ ^ ,< ^ 

,.,» :-. ;: .' ' ;,* ^ : . • J ': . a '" "" * '** »if i*I<' 



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t:: . ... : -u'i .^ .&*"-"^^-i ^- •; . '. • ; ^jrTfw.q 






y . - ■ ■ . / I 



f.:- ' 



"1 



*^ |)f>puldr; S^Vle(ur)|e^^bei:bie.eiHenle^ Serlin^ .1823« 9h, U.^ 

:.:**:) Sei. bedJCa(t9clü^n.n}urbe bie ^oral feit ber Steformotion meift 
entmeber Don fefuitif^fm't^bec ianfeniflifd^dni/ loon ®ntden and) 9on aUges 
n|ei9= ißW^fcip^d^m >®tAiib|)uncte aud bearbeitet, ^on neuem beutfd)« 
foft^ifc^en fOiorattften ftnb ^u nennen: ®tatiler^ Sauber, ^watjf^et, 

©(^reibet. '■'* :■■' .:• ••'*....•■ .;.v 



\ «» 



Im |)rfnc{)>im<mS hm Gebiete ber 0tdlgfMS)9^ofo))f>fe imb 
6tf>i(, i^re realen aaS ber ®efd()tc^(e unb'iStatip be$ 4)r{fU 
li^ - ür^(i(i)en ©emeinbeUbenS 3 t^ren @to(f nimmt ftetul 
bem ganzen ©ebiefe bet e):egctifc^en; ]^orif4)m mibf^ftis 
watif(I)en S^eoIoöi«> ^^^ S^^^ ^»^^ö^ «lö«rt fte f^ö) au8 
bem ©ebtete ber ifi^unfi im »eitefien ®inne beö 9S3orted am 

fBtSbet n>urbe gefiiast : xoai f^at ber ©et(llt<be (xX^gaik) 
Ija »iffen ndtbig? Segt fragt eS ftcb : toaS. foU er Cinnti? 
93tr treten fomtt au$ bem ©ebtete ber SSiffenfcbaft (imai^ii^) 
m ba< ©ebiet ber ^unji (t/;^^^), nicbt aber dioa ouS bem 
ber S^Korie in baS ber ^ari«; benn ed tfl fcbon oben bd bis 
SRoral gejetgt, n>te btefe Sintbetlung faifcb angeioenbet wicb, 
ba grabe bie bem ^ra{ttf(ben iugen>anbten fHöftt- ber S^to 
gie «oeit eber Sb^orieen {u nennen ffnb, ott bte- bem iKfai 
SBiffenfdl^aftltd^en fhb nabernbm ber 2>ogmatt{ tu f. m. ftk 
tbe^retiftbe ^unfllebre felbß aber, n>iett)obl fie wn ber 9Bif(» 
fcbaft old folcber gefcbieben toerben f ann , ffkt nid)t auf, IBe» 
genßonb n>t{fenfd(;aftlt(ber ^orfcbung unb (Srirtcnmg in (elk 
3m ©egentbetle tt>trb f[(b bt^r ber mtffenfd|>aftlt4lt 
@cnn auf eine eigentbümlicbe SBeife gegen eine geißfofe Cin 
^üt geltenb mad(;en muffen. SSeflebt nämlicb ba& Sefen ber 
SBiffenfcbaft; rok wir gleicb ju 2(nfange gejeigt baben, m(bt 
in blogtr ©elabrtbeit, nicbt im bloßen 3nnebaben wn geiotti» 
ten ©egenßänben, fonbern in freier SSeberrfcbung be& getfttgcn 
Stoffe^; fo tbut ftcb grabe biet bem wiffenfcbaftlicben ®ei(b 
ein ntoed gelb auf, too t>ai formale iiber ben @toff 4^ 
«reiben unb n)o tö ftcb jetgen mu^, ob man iai, maS mm 
|n tmffen meint, an^ tt>ir!licb n>iffe, b* b» in fein Sßmofüß 
fein t>erarbeitet b^be* <!g)ier fcbeiben ftcb fi3A(berge(ebrfanfcit 
mib Sebenöweiöbeit — hie Rhodos^ hicsaital 

5Die pxdtt\\Ö9t Sbeologie f)<it bemnacb bte grofe XufgOf 
be, alles, xoa^ ftcb ber 2:beolog auf bem Sege ber mifoN 
fcboftKcben Sorfcbung angeeignet b^t, in« Sebm eintufAbem 
unb fomtt bie j^b^ologie felbfi an ibre Cepimmung ju bdo* 



Stftepric aUein, iii*t actftan, ;j<t, .wb bag jur ftrq^ftu 
f^'ett 2f'nweirü'nfl^b(c ^raH« Telber tlihiufommeft htÜffe; 
ito«Dn'fJ))&ter.- TOkln blo^e Uebütrg düf küO» ©^at^olN ^ 
Plifiedeiteiabei ^liiKjfj^, o^m fiSUcf .auf.iBKiS ffiasje ifl mja^^ 
iperltdbtcS £)tnj unb ßtl^t bann jur übrigen gelehrten S^pIo« 
gitfin cmcm fd gönjfhmben unb unbegteifltc^cn SBerl&attrt^ffer 
bagvmatt nicbt eintet)!/ .ivojitt fo: t^UI ^fiifcutln ? Unbifomitirifir 
eben bte prattifcbe Zf^tolOQit b^r interpres, ber £)o(metfcber 
^fd)en ber @(l^nl^ unb bem %Am; nut baf fle ntd^t .'felbfl 
iliebet in t^rer Sßtffmfcbaftltc^feit iumi/^\io\oT^^\^i^m kasbetb 
^tC(fr werbe! -•: .-i-jj 

nu^j&er prolttfclw 'a;i^olpgte ftebt bie ganje äbrtge S^loi- 
gfap: i» ^©ebote/ i4 fte ifl gewtffermafafi eine iBieber^hsog^^bei^j 
felbmnnter pragmotifcbcr %oxm*^), Snibra 3bcc: <ei#(fa|||fc 
tii^tN)e.9?easiimdpbi(of^9b^( unb Stbit priSitf >. inbem btell(u(k; 
fAt beB SteltguDn^d^rd im 2(IIgemeinen fii) ..natfy .htxt-ifSlßc 
gpt^n ttün ber Keltgion iüb% loon.bex IBc^nnnüng bcft.SM».' 
f«l0ft,< ber SSßttbtigiett.bed itift^üttM u. f. »..xic^tot-mUtu 
3it^t)Ufer a^ejte^ng .trifft il^e Xufgdbe ibcitweife mit ien^} 
QW^ticpabie ittfammen.*"*). äSa^nimlicb bort bei bem eittttto; 
Qixtt^ @cbu(e oQgemetn angebeutet wurbe^ mug jje^t bei bem iatc 
bigM ^Xttdtritte mi berfelben, bei bem (Eintritte in bM itiftitmifL 
xm iwieberb^lt, fonbent toeitei ott^fubrt luü^. fmcbtbdr ^^ge»; 

ttj-t.-rr i... — '. -^ ■ v.-ii;*i7: 

JfH^'ifbinät fci; mtb-bdf iene feine tefirf ÄfffenTdStifr Im |ft*ii|ffftf "^ 
MM bel'ttoiM; b;^. i<ne \fA&ß fit, bdt 16 fov va!(lt\>^tKi mm^' 
b9|)ifßtlll?ii'»itte9 5U.I|uR.WviKdtö<i^m.lifn.ei4cn 9)arodra)4ai gtt^ 
l|^f^oct5tu (ß^ ti boj^er aU eine eiaentfube ^Skrj^fund bef t$eoto^f%|i|^ 
i^eme^.iu bebauer^z in ber feibfl dtoji^. upb .jM)tungen)ertk $2di^ 
blr§?5en fein fonnten^.ilberini» 'S» 9)ton(f ^Ömteltünj fn bie tMoaif4«n- 
«ffSf*afteft 11. ©• S93; ff.) bie iMToftififee Ä^eoCoöfir rtfe ein mmW 
ia fafl wie einen »*flirt* fn^fanbeCt/ be#m* be* gtle^rfe ^Bkixat ^ fMnitt^ 

**) ©c6r f*6« öeröfeid&t ba^er ©döWennodf)er ,(§♦ 31» ber erften Xnßg.) 
b!^ i>rtiftif(6e sbeo&fljfc bet Ar one bes »otmie«, tuelcbe ben ibr ju^ffü^rs ,^ 
t«#'teb#nöfoft* in sgittt^'wib grud&t »ewanbett, »or unfern »«tfen cnt^^ 

^.:i«*)Ä9kWetrl^eÄ■|>4tt^ . -i^ i^i: 

4^odettba(b tbeol* Gnc^n* 20 



306 

mai^ werben« Set btn allgememen iSejümmungen bleibt aber 
bie yraltifcbe jS.f)tolosli^ nod) nicbt fteben. Ste SBtrtfamCeit be§ 
©eijilicben tjl nicbt eine bloß teligiofe im 2fbjtracten; (te ijl 
eine concret$d()rifi liebe. 2)ie ganje jSBibeU unb ^ircbenge- 
f(btd)te alfo, fon>ie bte ^enntnif ber gefcbtcbtlicb gebilbeten @e< 
genwart ift ti, waS feiner aib^tigteit bie i^o^itm, reale Unter* 
läge gibt. Qt b<^t ben JBoben fennen gelernt, auf bem er 
fteben foH ; bie »)raf tifd(>e Sbeologie jiellt ibn nun wtrflicb bap 
auf unb lebrt ibn {leben. ZMn feine SBirIfamfeit mn^ einen 
©toff baben. Qx foU ben JBoben bearbeiten, auf bem er jle^t, 
er foU ibn bebauen, befden, befrucbten. ©iebe, ba offnen iä) 
ibm bie ©cbdfee ber JBibcl, unb tt?a6 ibn 25ogmatif unb ©it-. 
tenlebre gelebrt baben, baö foU er jefet für bie ßanjel, für bfe 
.Äittberlebre, für ba« Äranfen» unb (Sterbebett »erarbeiten. 
TtÜ folcbe pragmatifcbe SBieberbolung^fdcber ber »iffenfcbaftfo 
ö)m Sbeologie wären praftifcbe @pegefe, j)ra!tifcbe SSibelgefcbi^- 
Ur vraftifd[>e ©ogmatif u. f. w. ju betracbten, bie ben ©toff 
für bie ^omiletif, für bie Äatecbetif u. f. w. jubereiten. 2)amit 
to&re aber bie 2(ufgabe ber praltifcben Z\)tolosit nocb nicbt ge^ 
fd^loffen. @§ fragt ftcb nicbt nur : waS foHgeprebigt unb gelehrt 
tt^erben? fonbern eben baS „wie?" jfl eine ^au^)tfrage. Unb 
fomit bleibt atö bie eigentbümlicbe 3(ufgabe ber ipraftifcben 
Sb^ologie and) nocb jurücf, bie Sorm anjuweifen, unter ber 
gewirft werben foH. S)iefe f^orm eignet ftcb bte )>raftifc^e 
a^eologie au^ bem®ebiete ber Äunft am SEBir nebmenbaS 
Sßort jundcbfi im weiteften ©inne t)om können, im ©egem 
fr|e gegen baS bloße SBiffen. ©o rubt bie ^omiletif ibrer 
formalen ©eite nacb auf ber Äunfl ber SRebe (8?betoriJ), bie 
JSatecbetif auf ber ^unfl be« UnterricbteS unb ber Srjiebung 
(©ibaftif unb ^dbagogif), bie ^aftoraltbeologie auf ber Äunjl 
*e8 8eben§, auf bemjenigen SEbeile ber etbif , ben wir al« bie 
Älugbeit be^ei^^nen; bie giturgif aber tritt ibrerfeitö in ein 
nocb bejiimmtere« SSerbdltniß ju ben eigentlicben Äunfiformen 
im engern ©inne beö SSBorte§, roa^ unten ju jeigen. 

SJieganjeSBirffamfeit beS cf)rijllicf)enÄlerifer6 Idptficf) 
in fotgenbc brei ^Cufgaben juftimmenfaffen : 1. SSorbereitung 



307 

bcr ©njelnen iixm ßeben in ber d)nflKd)m @emetnf(^aft (Äo* 
ted)etif) ; 2* Seitung unb girbcrung bc§ d^rifKid)eii SebenS 
in ber ®emeinfd)aJTt fetbft, unb jtt)ar a. im 6jfentlid)en 6ut 
tu§ (ßiturgif unb ^omiletif) b. im d)tiftlid}en ^tioatUhen 
(^afioralttjeotogie) ; 3* SScttjafjrung bei: Äirc^e i)or f(^db= 
li(I)en ßinfluffen t)on innen unb SSertretung ifjrer 9ted[)te mä) 
aufen (SXtjeorie ber Äii:d[)ent)erfaffun9 ^ be§ Äir^enregimen= 
teS unb bei: Äird[)en}ud[)t :: Äird[)enred[)t)* 

©iefe ©intl^cilung berul^t auf ber (Stellung, welche ber 
@ei{l(tdt)e aB Sinjelner jur SRaffe einnimmt ^er ©egenfai^ 
t^ett ^itd^enbienft unb ^irc|^enregiment, tponad[^ @(i(^Ieiermacber 
bdB ©anje ber <)raftifcbert Sl&eofogie eint^eilt*), wirb mel&r 
ober weniger auf jebem biefer einjelnen ©ebiete jur ©rfd^^einung 
Süfmmen. SSiQ man* aber mebr auf ba$ £)biect ber ä^^tigfeit 
feigen / fo lann man aQerbing^ and^ fagen, bafi {tcb biefelbe 
t>or5Ügncb auf jwiefacbe SBeife jeige : „ol^ leitenbe SC^dtigfeit 
im SultuS unb al^ Anordnung ber ©itte"**); nur baß bann 
bit Äatecbetif beibeS in fiö) begreift, inbem bie fated[>etif^e 
^dtigteit ftc^ einerfeitS mit ber l^omiletifcben unb liturgifcben 
gur 2(u§ubung be§ proteflantifcben ©otteSbienfleS t>erbinbet 
(menigßeng btiben in mkn ©egenben bie £ate(^ifationen felbfi 
init einen Sbeil be§ ßultuö), anbererfeitö aber wieber in ba§ 
loettere, an feine $tit unb tircblicbe f^orm gebunbene ©ebitt 
ber @eelforge unb ©emeinbeleitung l(^inuberfcb(dgt. . SSan 
f5nnte aucb wieber eint^eilen in bie eigentlich fircblic^e, in bie 
l^&uSlicbe unb in bie arntlid^^ ^ ))olitifd^e SS^dtigfeit be$ ®eif}li> 
d^en, woju bann freilicl[) noö^ eine gemifcbte al§ Srgdnjung 
f ommen mmt (wie j» ©. äafualien). SBir folgen tnbeffeit 
ber im ^aragrapbe bejeicbneten @[ntf)eilung , inbem wir @th^ 
ielneS t)on bem, waä ©cbleiermacber unter bem JTbfcbnitte beS 
<ftir4^enregimente$ berul^rt unb wa$ t)oriäglici^ bie SBirffam« 



*) ©(lilderm. §. 274, . 

♦♦) @(^ldcrm, §. 2fi9, 

20* 



308 

fett beS t^eologifd^en Se^terd itnb @d[)rift{!eller$ m^t^i, in btr 
SRetl^oboIogte ^ur ©pracj^e bringen n>erben. 

.gttteratur ber ^i\<kmmUxi ))ra!ttf(l^en 2£$eolodte^). 

^9iieme9er/2C. «&»/ «^atibbud;) f&r d^n{lli(^e 9telidton^e^rer* «&all(/ 
1790» 6 :(ufr. 1823. u. 27. S3b. 11. 

Griffe / 3« S* @^Pv bie §)aftocatt|)eo(o0te nad^ intern d^^n^en Umfange, 
@6ttv 1803* aSb. IL 

6dE)Iedel/ ©., «^anbbuc^ ber |)ra!tffd)en ^afioroliotffenfc^aftfn, ffett 
ouöoeo« t)on 3« 6» §)arow» ©reifgw./ 1811» 

jtatfer/ ®. $^. ^.^ <@ntn)utf etned @9ftemd ber §)afloraU^eo(odie 
für SSorlefungen. drL, 1816. 

^•^u ff eil/ 8./ über bad SBefen unb ben SSeruf bed eoangeltf^s 
(]!)rift(id)en @etf!ßd)en* 6tn ^anbbud^) ber prafttfc^en S^eolodte in i^ 
rem danken Umfange« @iepen/ 1822. 23. 2 2CufL 1830« 31. SBb.ll. 

jDans/ 3* ^ &•/ bte 9!ßt|Tenfc^aften bed deifKi^en Serufd^ m ®riinbi 
rijfe. 3eno, 1824. 

^6jler, g. a5», Se^cbud^ ber 9)afloraItt)lffenfc^aft mit befonberer Slöd* 
1tdS)t auf ?)afloral«)e(S^ett. Äiet, 1827. ^ 

^armö/ ^(., §)aftoraIt^eoIogie. 3n Sieben on S^eolodte ^tubtr^ibe* 
SM, 1830. 31. a3b I. 11.**). 

a*. ^ated^etif» 
§. 97^ 

©IC Äatcc^ietü gibt bic Änttjeifung jtim Unferricfjfe ber 
SJeutinge im 6()ri(ienf()unie. ^\t umfaf t batjer in bcn i:p!^ 
Hd^en Staaten unferer 3eit jundc^ji ben JReligionSunterri^ 
ber Sugenb j jugleid)? aber gel)6rt in ifjren Sereid) bic Untere 



♦) JDie ^itterotur ju ben einjelnen IK^eifen (»^omifeti!/ ^Qte4>eti! o. 
f. m.) {td:()e an ti)rem Orte , ditere 9ßer!e t?on @t)r)()fof!omü8 , Vu^üffin/ 
0labanu^ fDlaurug im 2Cn()an$e bed erflen 2:^eileg (eitterotuc bec Gnc^fios 
pdbte), me^reres aud) unten unter $afloralt^eolodte.')Dte Altem TCtilettangen 
»onJÖ,uenjläbt,^artmann,SKoqueg,2)eic)lm0, SKieg, grefenfu« ^abcn ffir^n« 
nur no* ^iftorifcben 2Berti[). 2Cn fie fcfeliefen ji(% an SRoS^im (1754.), 
3. ®* Slofenmüüfer (1778. 2 2Cup. 1792.)/' ®» g. @e«er (1786.), 3» % 
?)feiffer (1789.). 

'**) äiemlid^ rei(^ ifl auf btefem ©ebiete bie Iati^oKf(I)c ^ittcratur: 
JÄautenfhrauciS) / »&on)att), Sauber, ©iftfd^ö^/ @ailer, ^(^worjly ©cJenK, 
®aUott)i§, ginoerloö, 5^o»onbra, «Ipinterberger. . 



309 - — 

noeifuitg attfdUiger ^rofelpten, (5ont)erttteniO&er anä) fold)ei: 
@rtt)ad)fencr, bei mi^m ber fi:fil[)ere 9teligion§untemdS)t Der« 
abfdumt ober mxnad^l&\\iQt worberu 

£)er S()atigleit, 2(nfanger unb 9leultnge im 6l^nfientl()ume 
ju unterrichten ; mufl eigentlich, flrerig genommen, nod^ eine 
anbere t)orau$gel^en, ndmltcl[) bie SRenfd^en erfi fär bai 6^rt> 
flent^um ju getp innen, wofür mulid) ber ^ame ^alieu» 
tif Ct)on «X/tvw, aXi€i5ff 9Kattl[). IV, 19.) gewählt »orben 
ijl*), unb vpa§ befortber§ eine JTufgabe ber üRirjionöwijTens 
fd^aft C2fpo|lolif, Äerpftif)**) wäre. Snbeffen fdi^liegt jpidi^ bie 
SRiffton^t^ätigfeit grofent^eiK fct)on an ir'genb einen Anfang 
an, unb in fofcrn trifft ffe mit ber Äatec|)etif im »eitern ©innc 
beö SBorteS jufammen; ober wo fte auf .^inberniffe flögt, Wirb 
• fie al§ angewanbte Äpolbgetif ober ^olemif * erfc|)einen. Suberri 
erforbert ber S3eruf eineS 5Kifftönar8 eine t)on ber gewöl^nlidSiett 
t^eoIogifc|)en SSilbung t)erfcbiebene, meijl auf ben eigenti&ümlis 
cl^en 3wedf ber Sbrijientt)um§t)erbreitund htxid)mtt UnterricbtS^ 
weife, fo baß für bie fogenannte aJcifftonSwiffenfcbaft fein 
fRaum neben ben anbern praftifcben S&cbern übrig bleibt, 
fonbern biefe t>ielme^r in i^r, nur in anberer 2Rifc||ung unb 
äBejiebung , enthalten jtnb. 

Sffia^ nun aber bie Äated^ etif felbft betrifft, fo tfl ber 
^amt jum ^i)Ai jufdDig entjlanben***); benn xaiti/jtv (wtf^er 
xajTjxrjTi^g, ytaxriyovfxivog) bat fowo^l im SR. SE., al§ bei;bf|^ 
frül^ern ^ircbentebrern bieSSebeüfung beS SSerfünbenö unb Unters 
rid^tenö überhaupt (ügl.guc. 1,4. TT^oflelgef*. XVIII, 25. :i'Xl, 
21 — 24. SRÖm. II, 18. ®al. VI, 6. 1 6or. XIV, 19.). ©em-. 
na(^ wdre ÄatecbetiE aUerbingS fpnonpm mit ÄerpItifD- 



♦) ©icfel ©runbrig ber dS)rif«((fejn ^alieutif* Sps-, 1829. 

••) aSöU ©d)leiermad&ei: §. 298* 2)an5 @. 362. unb bie bort anae* 
f&fftten ©Triften t)on @tter unb Sinbner.. 

***) ©^leierm» ^ 291. ^dtt bie SBenennuno föc ben ßanjen Umfana 
to; Xufaabe s« befd^rdnit» @kn)t{femtaf en tfi (te aber aud^ toieber &u weit, 
inbem bad xairixeiy im alten @inne bedSBorte6 auci^ bie ^omilettf(i()e S^t 
Ü^t in m Weßt. 

t) @ie^e inbejfen unten §. 99. 



310 

0!pite¥ aber bUbete ftc|^ ber befltmmtere (S^xa^ithxan^ an^, 
xoomä) &aUd)tUn bie bteßen, weld^e bie Keulinge (xariy/oi;. 
fiivoi)*) in baS Sb^ijlenti^um einfubrten. ©te })it^m ba^et 
auc^ 9lautoIogen, xotil {te nac^ einer bamafö äblid^^en ^e^ 
gorie bie neu binjulommenbe @cbiffe(mannfd[)aft an ^orb brac^; 
ten. äSei biefem äSegtiffe muß man jlel^en bleiben, wenn man 
ben Umfang ber fatecbetifcben SEb^tigfeit bejiimmen tviU. 3e* 
ber, ber nod[) nicbt fo weit in feinem Sb^ff^ntbume gef6rbert 
ifi, um fetbfljlanbig am SultuS tbeüjunebmen unb bejTen @(e$ 
mente mit Stulpen für feine ©eele anjuwenben , ijl noc|) ein 
Äated[)umen (ein Unmönbiger) , „ber erfl emipfdnglicji 
werben foQ für bie erbauenbe^ wie für bie orbnenbe X\)i&i* 
feit" innerbalb ber ^ird&e **), unb jeber, ber i^n baju t>orberel- 
tet, il)n em»)fdnglicb maä)t, ifl -Katechet. 

9lun ifl e8 aUerbingS wabr, ia^ bei un6 meifl bie ^riplicjje 
Sugenb, b. b- berienige Sg^eil ber ©emeinbe, ber jwar imä) 
bie SEaufe ibr eintoerleibt, aber nocb ni4)t burcb (Erneuerung 
beS SEaufgelübbeS (ßonfirmation) felbjijidnbig in ben f ircbßc&en 
SJerbanb eingetreten ifl, £)biect ber latecbetifcben S^&tigteit 
wirb***). JCllein aucb (Srwacbfene, wie ffe im ^aragrapbe be-- 
jeicbnet itnb, beburfen eine§ fatecbetifcben UnterricbteS. ^fe^ 
l)fUn nennt man gewobnlicb bie, weld()e toon einer grof ern JRe^ 
ligionSgefellfcbaft in bie anbere fibertreten (j. 25. Suben, bie 
Gb^ijien werben); Sonüertiten hingegen folc^e, t)\t t)on einer 
ßonfefjion jur anbern fibergeben (Äatl^olif en , bie ^rotejlanten 
werben, unb umgefebrt). SBie nun fibcrbaupt fold^e Uebertritte 
t)om religiös ^ fittlid^en @tanb))uncte ani beurtbeilt n>erben fot 



**) SScrf^iebenc ^(ajfen: äxQOüj/nepotf yoyvxUyoyisg, ßanuiofityotj 

♦*) (Sd()lcierm, §♦ 293. 294. 

****) Äated^umcnen im cngern ©t'nnc finb bann bie, wel^e pc^ auf ben 
%tt bct ©onprmation oorbereiten taflfen (Sonjtrmanben). ®er ^onftrmans 
benunterrtd^t ifl aucf) eioentlid^ augfd)liepd)et; ©eoenflanb ter ftenfatif^cn 
SBirf famfeit / toäi^renb ber frohere S^eltoiondunterri^t an^ in baö 9^\ti 
bet @>c^u(s unb bei; ^dugUd^en @r$iel^un() fd^Ut fDZan !ann föditcb mehrere 
klaffen oon ^ated)umenen aufftellen, beren iebe aucl[) eine anbere SBe^anbs 
' lunß crforbert. 



— 311 

len^ unb toit \iä) ber ®tiftliä)t "^imn gu benel^men ^abt, bleibt 
ber Qti)it unb ^afloralKuglg^ett ju be{itmmen ubrtg. <Dte Aa« 
tecbettf J^at e$ nur mit benen ju tl^un, bei toelc^en ber (SnU 
fcblug bereits gefaßt iji. 2Cuf biefen J^ingegen unmittelbar ju 
wirfen, liegt außer ber JCufgabe unb bem äSerufSfreife be§ 
Vrote|lantifd)en ®etf!licben; bloß mittelbar fann bie aipolo^ttu 
fcbe unb })olemifd()e SEbdtigWt golgen f)ahm, bie man jwar 
nie auf ben gall ^'m berecbnen, aber and), wo {te \iä) toie t)on 
felb|l einjlellen^ nid[)t jurudhpeifen foQ. (Snblid^ gibt e$ oud^ 
in c^rifllicben (Staattn \olä)t Qttt>a(^\me, bie um ibrer d[)ri{llt4ien 
Unmünbigfeit willen eineS fatec|)etifc^en Unterri4)teS beburfem 
©0 n>irb j. 33. in 3ud[)tanflalten bie fated()etifdS)e gorm jwerfs 
mäßiger fein^ alö bie l^omiletifc^e. Unterri(l[)t t)on äRatrofen, 
©olbaten u. f. to. 

^a bie (^rt{Ktd()e 3(eltgton fon)o][)l auf ben *£^at\aä)en 
be6 SSewuf tfeinS unb fomit auf bem SSoben ber attgemcmen 
SScnfd)enretigion; alS mö) auf ben SIf)atfad[)en einer ^)ofiti- 
t)en Offenbarung > mitl^in auf bem 95oben ber ®^\^iö)U 
ru]()t; fo n)irb bie Aufgabe beS Äafec^eten barin bejle^en# 
fon)of)l ba§ religiofe ©efü^l unb ben auf bie reßgi6fen SBaijjr- 
l^eiten gerid()teten SSerflanb be§ .^ated[)umenen t)on innen ^er^ 
an§ 3U entwicfeln, aU and) baS ))onau^enS>argebotene feiner 
Seele einjupragen* S5arauS ergibt fid[) and), tt>ie weit |tci[> 
bie erotematifd()e gorm für ben fated[)etifd[)en Unttxnd)t eigne» 

SBenn toxt fc^on bie £)eftnition ber SciUd)ttit ju eng be« 
funben b^ben, wonach fie bloß ($• SB. nad) ©(^warj) bie An«, 
leitung fein foH, ,,bie Äinber" in ber 0Jeligion ju untenic^v 
ten, fo wirb noc^ ein ferneres ÜBerfmal ju loiel in ben SSegriff 
aufgenommen, wenn man (etwa mit SSertl^lbt) *) fagt: ,,fie 
;,fei bie befonbere SBiffenf4)aft, wel^e bie Siegeln aufteilt, nadS; 



') Zi)tolo^\\d)t Sßiffenfc^aftSfuttbe IL ®» 297« 



81« 

„}6HW}m man {tc^ bei bem (^tt{ili4)en SteligtonSuntemc^te m 
„^xa^tn unb Zntxooxttn tickten mii^t, um t^n.jn)e(f$ 
^^mäf ig uttb nu^li(i(^ ju mad^en/' 2)tefec 9Rtf oerflanb, bei bem 
Sporte JUtzd)ttit, Statti)i^m\xi n. f. xo. gleicb an ffragen usb 
Xntmorten ju benfen, l^t fogar ben gemeinen ©))rad[)gebrau4 
wcittht , xootiad) üon IBtenen $ unb $ferbe latec^iSmen 
bie Sitit x% üli lob ^atecbiSmuS mit einem Srag^ unb %nU 
tvortfpiele e 1 n d toaxt. £)ie etotematifcbe Sorm ifl eine 
tteitt gufoUige in ber @ac^e, unb e^ Id^t ftc^ ein tated^etifcbet 
ttntienict^t benfen^ bei bem fit eine )iem(icb untergeorbnete fRoüt 
fjfi^t & tommt a\k& auf bie ®acbe unb ben ßwecf beä ^xa^ 
genS an. (^ilt e^^ bad, waö im SRenfcben felbet liegt, ju ents 
«oitfeln, baS religi6fe unb jtttUcbe ©efu^t judi S3en>ußtfein ju 
bringen / Jo mag b^er aUerbingS bie fogenannte @ofratif (SSo» 
eutif; ^ebammenfunjl beS ^^ifieS) ibre £)ien{ie leiflen, n)ie$ 
n>ob( aucb bi^t nicbt }u bergeffen x% ba^ @otrate8 eS mit am 
btm Seuten ju tbun batte, a(d in bec {Regel ber M<iUd)tt*). 
®ilt e^ aber S:b<^^<^di)en mitjutbeilen , $efttit>e$ ju erjäblen, 
ju entvpideln u. f. »., fo berjiebt e§ ffcb üon felbfl, bag ficb biw 
ni^td ,,, l^erau^Iotf en " lagt , tt>o no(^ nlcbtS alS eine tabula 
rasa i(t. ^8 f^on ®e(ernte jaber n>ieber abfragen, bie Tlnf* 
gäbe Äberbören iß bocb wobi ttxoa^ toon ber gerubmten @o$ 
fratil l^immelweit a3erfdt)iebene§, unb bocb finb bie gragcn unb 
2Cntn)orten unferer ^atecbi6men n?eiter ntcbtd aI3 ein mnemo* 
nifcbeS ,^&(fSmitteI; bad eben fon)ob( (n>ie im £atecbi3muS t}on 
8eo Subd) umgetebrt eingericbtet fein fönnte, fo ndmlicb, baß 
ber «Kätecbumen fragte unb ber ^atecbet antwortete. SQSir n^ol^ 
len bamit nicbt in 'Äbrebe jteUen, bag bie bialogifcbe gorm 
aQerbing^ bei bem fatecbetifd^en Unterrid^te ibren ^oben, \a ibren 
eigentbumlicl[)en SSSertb \)at, unb bag ficb eben burcb bicfe§ £)ia* 
loglfcbe bie fatecbetifcbe SBirffamfeit üon ber bomilctifcben 
unterfc^ieibet 2fllein bie wabre ^unjl be6 @efprddt)eö befielt 
nicbt nur barin, ünbzxt auszufragen (waS betanntitcb eine 
Ijiäji^ langweilige Sontoerfation gewdbrt), fonbern ftcb am ge^o-- 
vigtn jDrte and) wieber ber Stebe ju bemdcbtigen unb tttva^ ju 
geben; unb bieg wirb ba noc^ umfomel^r eintreten, wo boct^ 



313 

eigentlich ber StaUd)tt ber gebenbe unb ber StaU6)\xmm ber 
empfangcnbe fein foll. äwbem aber fann in ben Änweifungen 
über ba§ Sormede Dit fatecbetifcbe ^^eorie m^ (ange ni6)t 
toUenbet fein» 2)er ©toff beä Unterrichte«, bie Art, wie über^ 
Ij^aupt auf ®eifi unb ^erj ber 3u9«nb gewirft werben foH, 
noc^ o^ne JRücfficbt auf bie äußere ©ejlalt, bebarf einer weit 
tiefer ge^enben grirterung, alS man biefem ©egenflanbe ge« 
wobnlicb wibmet. £)ieß wirb ben allgemeinen Z\)til ber ^a^ 
ted^etif bilben, wobin aixö^ bie S^eorie ber Katechismen gel)6rt» 
Sm S5efonbern wirb bann erft t>on ber anjuwenbenben SWetl^obc 
beS UnterricbteS ge^anbelt werben muffen ; unb and) bier ifl t$ 
wenig jlenä fein ©dt)abe, wenn jtcl() gegen bie bis an baS S3as 
tode jlreifenbe Ordffefcbe gragented()nif in neuerer S^it bie 
ftrenger bibaf tifcb^t^eologifcbe 3Retbobe burcb ©cbwarj, 
JRütenirf u. X wieber geltenb - gemacht f)at Äenntniß ber res 
giofcn SWenfc^^ennatur unb ilg^rer SSebürfniffe, (Sewanbtbeit in 
ber gntwicfelung ber S5egriffe, Seicbtigfeit, ficb in anbere J)enf« 
unb SSorfleQungSweifen ju loerfegen, für} eine oielfacbe )>f9cbos 
logifcb "^ pdbagogifcbe S3i(bung machen bie eine ®titt bed \ftate$ 
df^eten, woiu bann aber auc^^ bie anbere nicbt minber wefentlicbc 
gel()6rt, ndmiicb foüDe SSibel^ unb- ©efcbicbtSf cnntnig unb tine 
inS geben verarbeitete Sregefe,. ©ogmatif unb SRoral. gnblidj^ 
aber unb t)or allem i|l i)itx bie eigene cbrifllicbe SebenSrtcbtung, 
ber flare, einfache, f inblid^ s apoHotifc^^e ©inn, todterticbe SKilbe 
unb ernfl beS 6^arafter§, fittlic^er 5£aft unb Oie SBei^e reli* 
gi6fer S3egeifierung wichtig. 

8itteratur ber ^ated^ttiV)^ 

fft&teniä Ueberlt^t ber Sate^etifd^en SUterotur in ben Ü^eotogifc^ett &tU9 
bien unb Äritifen. Sofirö- 183i. ©. 188* ff. Zf^olixä titterarifd^er ^atjeiger. 
Sa&rfl* 1830. 9^t* 18. (B ^ ul t^ e f , ^., IMau^li^lnt ber feit 300 
2(a^ren fird^tid^ eingeführten kciUi^iimen fix unfere 3^iten/ im p^bagogifc^en 
SBetrad^te oomel^mlid^* 3tir. , 18d0* 



*) jDte 8ttteratur ber^ated^tönten fönnen xok l^ier nt^t mit ^ztt 
etnite^em— 1. SSorberSüeformatton: einjetne SBei'fe aus bem Aatip 
U<<Kn Xltert|)ume / wie ber Xoyos xatrixrjttxbg 6 fiiyag beö Gregoriu« 
Nyssenui unb hit ®(^rtft bed A u g u s t i n u • de catechizandis rudi- ^ 
buian ben2)iafonu6Deogratia8 ^uiSart^agO/ gehören nur t^eilmetfe l^ierfier« 
2)ad$Bu(|)bed Rabanui Maurus de institutione clericorum entl^t 



314 

@rdffe/ 3* 8* Qt)p*, toUfldnbt'ded Zef^tbnd^ ber aUQemnnen Statt^i 
m, na* fantifcfeen ©runbfdfeem ®5ttin9en, 1796 — 99* »b. III. 
2 2Cufl. t)on S3b L 1805. 

. ©runbrtf bet aUoemeinen ^aUd)etil, mä) fanttfc^en ®ainb{%ru 
@6tt, 1796* 

2)aub, ©♦/ Cc^rbud) be« Äated^ettf. 3um S3e?)ufe bei: SorlefunQen. 

granff* a. SÄ., 1801* 
&^xoati, g. »&.©&♦/ Äatcc^ftt! obct Tünleitm^ gu Unterrebungen 

mit ber Su^enb im (^nflent^ume. ©ießen^ 1818. 2 2CufI. 1819. 

"" S^ierbad^, @v «^anbbud^ ber SCaU^etit gfranfen^aufen, 1822.23. 
SSb. II. 

hie Äatedi)tfirfttn|l. »lorbjiaufen , 1826 — 31* f8h. V- 
^ Sei^rbud^ ber SCaU^etit «^annooer/ 1830. 

f^irfd)er/3. 85./ Äatec^etiE ober ber SSeruf be« ©eelforöerö/ bie 
i^m ant>ertraute Sugenb im ^^riflent^ume ju unteiT|ci)ten u»b ju 
er$ie]^en / nad) feinem dangen Umfange baroe|leUt. S^öbinoen^ 183L 
(r)QU hie dtcc> beffelben i9on @c^warg in ben t^eolodifd)en @tubien 
unb Äritüen. Sa^rcj. 1833. ^eft 1* ©. 176. ff.) 

@tne )>ra!tifd^e TCnweifung gu SSel^aublung ber @d)Ieierma(f>erf(^en S^ogmotft 
in fate<)^ettf(f»er Sform: SRutenic!, ^. X, ber d^rijlttd^e ®lüvbe, tia(fy htm Iu> 
t^if<^en ^ated^iSmuS in (atecl^etifd^eti SBorträgen gufamtnenl^ngenb bärgest, 
»erlin , i829. — Ueber baö ®ef(l&i(l&m<l&e ber ittern Äated^etiB ftnb bie SBerte 
t)on aSald^/ 3a(l^ari&/ i^angemad!, ^öd^er unb @(^uler gu t>erg(ei(^. 

b. 8 i t u r 8 i f. 
§. 99. 

35ie Siturgif f)anbclt Don ber Sfnorbnung beö d[)rifilid)cn 
6uUu§ im JfUgcmeincn unb t)on ber JBerwaltung bej|elbeti 

aud) einen Xbfdönitt de modo catechizandi. ^ie sK6nd^ Ötfneb, 9lot» 
fer SBalbuluS u. 2C., fowie hie SKpftifer, namentlid) SBiRiff, *f)uß, ©erfon, 
mad)ten fid^ um ben £ated)etifdf)en Unterridf)t oerbient — 2. ©eit ber 91 e« 
formation: 2ut()er griff aud) ^ier mit neuer Energie burc&* ©ein gro« 
fer unb Keiner ^ated)t6mu§ {tnb in ber @efd)id^te ber ^atedjyetif @po((ie 
mad)enb. SSgl. bie SSorrebe jum gröpern Äatedf)iSmu6 unb fein SBüt^ 
lein »on ber beutfd)en 2Keffc unb. bem beutfd)en @ottc$bienfte 1626. 
(«War^einecfe @efd)id^te ber beutfd)en SReformation II. ©• 211. ff.) 
@g folgen bann 2Cnn>eifuhgen t)on «^pperius^ Sro^nborf, ©pener 
(!ated)etif(^ 2:abeUen 1683. ©ebanifen t)on ber JCated)igmu6information 
1716.), Äort^olt, gütfemann, iftamhad^, SÄoß^eim, aSaumgarten, SBubbeug, 
Änittel, «Bafebo», SKiaer, «ofenmötter (1793.)", 3. SB. ©d)mib (1791. 
92, 2 üvtfl. 1798. ff.;» 



315 

im 95efonbem* ^aS erfiete ge^irt in bm SBerei^ be8 Stks 
ö)enxtQimmUS , baS Untere in ben beS Äir4)enbienjlc8* 

2)a3 äDbiect ber Siturgif ijl bie fttturgic*), (bte Xgcnbe 
im weitem ©inne), b. 1^. bfe normatit)e ©eflölt be« Sultu«. 
£)te Siturgte }u bejimimen; tfi @ac^e t)er ^ixöfmht\)6x'bti fte 
iu t^erwalten^ @ad[)e be$ einzelnen @tipi6)tn. SSa$ baö lei^s 
tere betrifft, fo ftnb wir im Anfange baüon ausgegangen, baf 
ber ii)xi\tiid)t S^eolog wefentlic^) bem gebrjlanbe unb nicbt etwa, 
einer ^riejlerfajle angcl^öre, bie in Verwaltung beS J^eiligen 
u. f. w. befonbere SSorred^te f)iLttt. SQBir ^abtn aber auc^ ju« 
gegeben, baf , obwohl im Sbrijlentl^ume unb namentlicl^ im 
^rotepantiSmuä ba$ SBort {itf)xt, 9)rebtgt) bie ^auptfacbc 
tjl, bodf) auc^ baS barjleHenbe ^anbeln, baS ©pmbolifc^e unb 
«Kunflgemdße ni(i)t gan} au§gefd)loffen werben bürfe. @inen 
Zf)til ber funflgemd^en £)arf!ellung im dixltix^ ober mit an« 
bern SBorten ben fpmboHfcben 2Cu6brurf ber Xnbad^t unter ge« 
wiffen geregelten, d|lbctifd()en gormen übernimmt bei ben §)ro« 
tef!anten bie @emeinbe felbft, g. IB. ben ^ircbengefang ; einen 
anbern S£\)zil aber übertragt fte bem ® eifiliclt)en , fo bad lantt 
unb ßffe'ntlid^e SSorfprec^en ber (SebetSformel unb bie unter ge« 
wiffen gormularen unb nac^ mebr ober weniger üorgefcbriebe* 
nem JRituä ju üoUjiel^enbe SJerwaltung ber (Sacramente **). 
2)iefe Uebertragung gefd^iebt aber nur ber Drbnung wegen^ 
weldf^e am natürlicbjien folc^e 8Serric|)tungen bem 2Cmte unb 
ber ^erfon be§ ßel^rerö juweift, nid[)t aber untet ber SSorauS* 
fegung, bafi biefer aQein toermßge ber erhaltenen ))riefterlic|ien 



*) Ueber XdiovQyogy XeirovQysTr, XenovQyla (8uc.I, 23« »^ebr.IX, 
21.) , (jebilbet ouö lüios (tjon Xaog) [♦ »• cu ^rjfioaiog unb igyoy (mu- 
nus publicum)^ ^qI bte SS6rterböcl^er* — ^Dad latetntfd)e cultus (Aa- 
TQeCa) cntfprid)t ben beutfcften SBövtern „@otte8bien|l" unb „®otteöt>er« 
c^rung," hie freilid) Uiht ctwaS Uneigcntlitäfee« in |tc^ faffem 85gU »&erber 
tjon SRcligion, ße^m^inungen unb @ebrdudt)en fSBerfe XII. @. 273— 2940* 
^ie S3ebeutuna aber be§ (iuUud felbfl su würbigen, tfi ^a^e ber ^t^if» 

♦*) SQSicwo^l le^tcrcö in ber reformirten ^it^e nid&t auöfd^tteflid^ ber 
gaU ift> ba i. S3. in meutern ©egenben berfelben auc^ äBeltUc^ baö 2Cbettb« 
tna^t t^ettn^eife abmtnifirirem 



816 

SS^t b'ajtt befSl^tgt fei. ^erbtngS ^axihtlt ber titvxi im 
cigentßd^jien. ©inne aU 9m\ttt, aber et tjertritt in biefem 
Jtugehblitfe nur iai gemeinfame 9)rie|lertbum TCIIer; »eß^alb 
imn ani) in ber ttturgtfc^en Sb^tigfett beS ®ti^lld)m, tbelcbe 
blog ber ^^rdger be§ ®emeingefubl§ tfl, bte ^erfonßcbfeit bef; 
fdben juri^dtritt unb in bad ©emeingef&br ftcb t>erUert; nnab« 
nnb hingegen bei ber bomiletifcben £ebrtbättgleit ba& i>tt\bru 
fi(jbe unb SnbioibueQe, atö iai ©emeingefu^l beflimmenb unb 
feitenb, l^rt>ortreten fott*). 

§. 100. 

Sn bem ©tublenfreifc beS prote|lantif4)en ®eiflli(i()ett 
»trb beq^nige Slfjeil ber fiiturgif > ber fic^ auf ben Ätrc^em 
Wenjl ober bte unmittelbare SJerwatturig bejieljt; ben gerin- 
gern; ber l^ingegeu; ber ftc^ auf t>a§ Äird()^enregiment unb fo^ 
mit auf bie Änorbnung bejie^t; ben griflem Siaum cinnelS^r 
mm, tD&i^renb in bet !at^otifd[)en Äir(ä[)e gräW baS umge^ 
fe^rte SSer^dttnip eintritt. 

SBürbe baS ©tubium ber gitürgtf nur im Aneignen au» 
flerer Äunjlfertigfeit ober nur barin bejleben, baö, n>a8 einmaf 
burcb f ircbli^e Drbnung fejtgejtellt ijl, auf eine würbige SBcife 
ju toerwalten ; fo wäre e6, bei ben ^roteflanten wenigflenö, wo^I 
faum ber 9Rübe wertb , einen SRamen für bie @acbe ju erfim 
ben; benn alleS wirb jicb bi^^^ auf Uebung, Jtnjlanbunb^^»* 
fommen bejieben unb fid^ fo ju fagen üon felbji lernen**); e« 



' ♦) @4leiermad()er §♦ 286, 2Cnnu JDie ttturgifd&e Zt^tiQUit gehört bo^ 
^er mit Siiä)t »or l>en Ultax, \>k feomiletifd)e auf hie (SanjeU 

♦♦) 2Blr »ollen bamft feineSwcg« Wn ocrwaltenben Zi)e\l het Siturgil 
ofö etxoa^ aufhellen/ mit bem man eö leidet ju nehmen l^aht. 3m ®ti 
Oent^eilc» ^\xt lägt fi* bas, »aö t)kt bie »^auptfacfee ift, bie wörbige Sets 
tretung bcö prieflerlid^en 2Cmteö im S^amen bec ©emeinbe nid)t lernen^ 
fonbem eö greift bief tiefer in hie religiöfe ©timmung unb bte dc^te »et* 
faffung be« ©emöt^e« ein, bte ber wa|ire ardger oller erbaulid^cn ßturgis 
f*en a:|}dtigfeit tftj \>ai)et »o§l gef ler (mdbiidt auf feine TOidirige 



317 

fei bntn, ia^ j. ©., toit i« t>er )fixtuii\d)tn imb iyaim^d^m 
2fgenbe, gewiffc ©ololeijiungen im ©efange t)on ©cttcn be* 
@eijtticlS)en gefotberf würben , bie aber aud) balb eingeübt jftin 
dürften. 2CUein bie Siturgif l)at ein weitere^ gelb. ®rabe Hi 
2Cagemeine, baS ©runbfaötic^e i|l ^ier bie ^auRtfaffee, S5Ja§ 
tjl ber d^rijtticbe Sultu6? 2Ba6 foU er? 3n welcbem SBerbil^ 
niffe liefen bie fpmbotifdjen Ä^cil^ beffelben jum äBorte ? SB3et 
d)er Äntbeil gebührt ber bilbcnben Äunji, ber Wimxt, ber aottP 
lunjl, bem ® efange ? 3n welchem ÜRöge , in welker, äeitfd^lgt 
finb bie einjelnen ©leniente beS ®otte§bien(le§ ju bebaribein? 
giöc^ tt>eld)en ©runbfdifeen finb Xgenben unb @efangbü4)er }« 
bearbeiten? (S^eorie beS Äirc^enliebeö.) SQSiefoßficb baöSBinr 
benbe jum greien, wie baS ©tätige ium JBeweglic^^en »er^at 
ten ? SDieß alleö finb grogen, worüber fid^ ber wiffenfcbafilicj« 
abeolog muß 8?ecbenfdt)aft geben ttnnen*). ^ier greift bäiiit 
au6) bie giturgif faji in alle iibrigen tl^eofogifcISicn 3)i«d})lirteit 
ein. ©aä SBefen be« 6ultu8 felbfl in feiner 3bee ju erfaffen^ 
tjl, wie fcbon bemerft; ©ac^e ber SJeligionäipl^ilofaipi^ie unb- ber 
et^if. Sie €ntrt)irferung befelben in ber ®efcbid[)te fü^ft tmi 
bie 2Crd^aologie üor, auf ber?n ^ijlorifc^em ©oben bie göurgif 
ftet)t (t>gl. §. 73.). 2)ie fragen aber, wcJm c§ 'jufmnt^ 
2(enberungen im Qultn^ t^orgutte^men unb benfefbeit übei;bau{>t 
JU befiimmen (jus circa i^acra) , ffnben ilg^re SSeäfitwortung 
im Äir4)enre4>te , mit mi(i)m bie giturgif in fofern »erfic^ttji* 
jlert ijl, aU bie ®efd)icbte ber SSerfajfung unb be^ öuttu» 
mebrentbet(§ ^anb in ^anb gel^t. (Snblict^ Ifat aber auc^ bie 
t)ogmatifcbe Ueberjeugung (obwolf^I tä beffer ift, »eiin fte meiert 
in fcbroffer ginfeitigfcit ^ert)ortritt) an liturgif4)en SSeßimmuns 
gen einen un\)erfennbaren Jtnt^eil, fo bag Jtgenben unb ®es 
fangbücber, d^nlicb wie bie Äated^iSmen, 2CuSbrucf ber in einer 
Beit ober in einer ^emeinbe (^errfd^enben ®(aubendweife ftnb. 



$irderfd)aft. SSMau, 1826. @. 416.) ntd^tgani unrecht fa^t: „@d!)ute 
„unb S3elefen^ett, gleif unb Uebuhg fönnen Ui ouggeietd^neten Zaientm 
,,t?ortref (idi)e Stöhnet btlben ; ahejp Ut S^bung etneS t)on unb mit ©Ott 
„erfüUten Situroug ifl au^f^lt^lenb (?) ha§ S&ere ber ®nabe, b. L bep 
„@rleud)tund, ber ^ntftammund, bec @aUmnd ^^ ^ttü<i^tn ®iift^^*" 

») @*leiennadS)er §• 281 — 283. 



- — 318 

©a ttiMtd(> btr |)roteflöntif(|)c Söftu« feine Drindpien im ®u 
genfafee gegen ben ximl^ä) ilatf)oli\(i)tn Ueberfc^)n)aa ber Gere» 
tnonien fowo^l, atö gegen bie (Startzeit unb 3liiä)ttxxii)tit ober 
auc^ wieber gegen bie mißtoerjlanbene reine Snnerlicbfeit gewifs 
fer ©ecten unb ^art^eien iu behaupten \)at, fo wirb bie gitur* 
gif in ber entwirfelung unb Sled^tfertigung btefer 5)rincipicn 
8leidS)fam ben praftifc|)en S^eil jur comparatit>en 2)ogmatif 
ober ©pmbolif bilben ; benn man wirb and) gefc^ic^tlic^ finbcn, 

' bag bie liturgifc^en aSejiimmungen meijl mit ben fpmbolifc^en 
®d)xitt gel^alten l^aben. @o bilbet untoerfennbar baö missale 

, Romamiin ben prattifd[)en 2(udbruc! ber professio fidei Tri- 
dentina^ xiAt ba§ common prayer bock ben ber 39 ZxtiUl 
SBenn nun ober fo bei ben ^rotejlanten ber grunbfd^li^e 
JEl^il ber giturgif ber wir^tigere, ber abminijlratiioc , ted^^ 
ttifc^c l^ingegen ber untergeorbnete i(l; fo tji a bei ben ^at^o- 
ßfen umgefe^rt. Sjl eS \)o6) \)kx grabe bie Ren!a(if(bc Sec^nif, 
ier letoitifdf^e SRec^aniömuö beS 3»efopferbienjle6, bie compli^ 
drtejle fßiimif unb SRani^juIation , fowie bie mujt!alif4)e Sit 
bung*)/ womit redS)t eigentlich bie gel^rjeitbeS funftigen ^xit^ 
fttxi in 2Cnfpruc^ genommen wirb; wal^renb bagegen bie ©runbs 
fdfee für immer fepgefleUt ffnb unb bem ©njelnen nid^tö übrig 
bleibt, als ^ä) m baS fBorgefd&riebene ju galten, ober, wenn 
er ie wiffenfdi^aftlic^en SErieb baju fublt, e§ apologetifc^ ju 
red[)tfertigen, inbem er bie tiefere JBebeutung ber ©ebrduc^e unb 
©pmbole in fpeculatit) fein foHenben gormen auSjubrücf en tjer-. 
fu4^t, waä befanntlic^ ben »)böntaftereid()en köpfen einer ge^ 
Wiffen @4)ule nie \ä)xovc wirb**), 

ßttteratur ber |)rotcjlanttf^en Ctturgif. 

©parier, ^., freimöt^lac ®eban!en ober bie ©otteSocre^runoen ber 
?)roteflanten» ®oti)a, 1788> 



*) 3n aSejte^ung auf baö Ic^tcrc bfirftc inbcfTen auä) »on ben ytota 
ftanten me^r geforbert »erben, »eniaftens fo »iel, um auf bie ©efangbit 
bung be6 SSolfed unb ber Sugenb oerßdnbid toittm i\i fönnen, 

♦*) ßinjelne 2Cu6nal()men , wie hk banfenöwert^en SSemö^ungen einel 
SBeffenberfl um ©infö^rung beö beutfd^en J^ird^engefanöe«, liegen f(^on aus 
ferl&alb be« fat^oltfcfeen |)rincip« unb gehören eben ben vrotefiantif<ien 
Chrf^cinungen innevi)alb ber fatli)oltf(l^en iCird)e an» 



. 319 

JSß If r at^/ 9* 9ß.y ^a^en übet litntMi ®edenfl&nbe^ lut niif^etn 
^rüfund aufgeflellt unb Dorlduft^ UantxootUU «^mbur^, 1792« 
2 2Cufl. 8p5», 1794. 

Senifcfe, 2),, über ©otteöocrc^runö unb firdS)fi(l^eS«efonncn. SBerlin, 1803» 

»l c i n ^ 1 b , g* ß» , 3been über ba^ 2Ceugcre bcr coangelifclS)cn ©ottcgs 
i^ere^rung» 9{euf!relt^^ 1805* 

(^dl^Ur, Z. TL,) @>enbfd)reiben an einen ^eunb über bie^neuerund 
beg 6u(tug. Spiv 1815. 

♦ ® a ß , 3/ <5()Pv ö^er ben d&rifüid&en ©uttu«. öredlau, 1815. 

^orft, ©♦ Ar., SKpflenofop^lc ober über bk SJereblung beö prote)!ans 
tt^en ©otteßbienfle«. granffv 1817. SBb. II. 

gritfd), 3* •&. / über bie jwcrfmäfiöen SKIttel jur Sßfeber^erfleffunö 
unb fleißigen SBenu^uno beö bffentlidj^n ©otteöbtenfleg. aj^agbeb./ 
1817. 

Sun!/ 3» <^»/ ®eifl unb gorm bed t>on ßuti^er angeorbneten (SuUia* 
SSerlin, 1818* 

*JCapp/ @. g. SB., ®runbfd|e jur ^Bearbeitung euangeKfc^er 2Cgem 
ben mit gefd)ic^tlic^er SBerüdft^tigung ber früt)em 2(genben. Qt- 
langen, 1831. 

SBagnil, J&» S5./ titurgifAeS Sournol. SpaUe, 1801 — 11. IBb. IX. Sie 
verft^iebenen <S<briftett über ben ^>rcufif(ben (SBinet j&onbbud^ ber tbeot. 
8itt. ®. 311^* ) unb babenfcben 2Cgenbenftreit. 

c. ^ m 1 1 e t t f. 
§. 101. 

2)ie t^omiteti! fieCf bie ®efc|c auf; na6) ml^m bie 
6ffenflid^ett SJortrdge in ber ©emeinbe ju mtxoet^en, einju= 
tid)ten unb abjui^atten finb. ®te entjleljnt i^ren ©toff auS 
(gjcegefe; ©ogmatif unb SRotalj i^re formalen ^rincipien 
aber ruljen t^eilS auf ber »^ermeneutif; t^eilg auf ber allge^ 
meinen S^eorie ber SBerebfamfeit (3ti)ttotif) , j[ebod() mit be^ 
fonberer Änwenbung auf bie eigent^ümlid[)en 3tt>e(fe ber 
(J)ri|ilid[)en ©emeinbe* 

£)a bte ^au))tfa^e beS ptote{!anttfd()$d[)ttp4)en 6uttu^ 
bocl(^ immerhin ba$ SBort bleibt (n)eld)ed übrigen^ in ben 
formen bed @efanged unb @ebeted aud) im Stturgifc|)en pxa^ 
bominirt) , fo l^ebt ^id) unter aUm ber !pi:altif(|)en SI()eologte 



— ^ 320 

ongel^örigett Stm^tUmtnttn bie ^uttfi ber Siebe am metflen 

l^craiiö. 25a§ SBort M tit6^lxd)zn SlebnerS ober ift ouf baS 
objectio gegebene (SdE^rtftwort gebaut, fo bafi {t(|^ ^ermeneuttf 
linb SR^etorit, grflirung be6 objectw ©egebenen unb fubjectw 
2(ngeeigneten in bem ®efc^äfte bed ^rebigerd jur getfligen, 
lebenbtgen gtn^ett burc^brtngen. Sßd^renb ba^er im giturgt^ 
fd^en bie ^erf6nli(l[)feit be§ ^rebigerä jurücf tritt , fo barf unb 
foU fte fi^ ^ier, iebod[) immer inner^)alb ber ©tferanfen be§ 
))ofitio''6brifl(i(^en unb S3iblifc|)en , ^erauSflellen. ^er ^rebi^ 
ger foU itoax, wie man fagt, nic^t \id) felbjl, fonbem 
(Sbtiflum )>rebigen/ aber bo(|^ ß^riflum , an n)iefetn er in 
t^m lebenbig geworben ifi, in i^m eine perf6nlid[)e @eflalt ge^ 
Wonnen l^at ; benn nid^t ba§ ifi eine d)ti^lid)ti biblifcbe, etoam 
gelifc^e ^rebigt, in welcber irgenb ein t^eotogifcber Jargon mit 
benfelben äßorten ber (Sd)uk ober ^artbei eintönig unb errnü^ 
benb wieberfe^rt; fo^nbern nur in ben ftd^ immer »oieber er^ 
neuernben @c|)6))fungen unb ^ttt>oxbxinQ\xnQm be$ urfprung^ 
lic^ in feiner. 2;tefe grfa^ten , Uax ®efc|)auten unb im ©eifle 
beS cl^rij!(ici)en ®emetngeful^(6 lebenbig @m))funbenen befielt 
ba$ ©el^eimni^ ber gei{l(id)en SSerebfamteit, we((|^e, t>om ^er« 
Jen fommenb, auc^ jum ^erjen bringt. 

(SoId^eS aber gibt ftc^ nid)t toon felbfi, unb mit bem 
gut unb fromm ©emcinten i|l e§ ni(i)t getl^an. 2)ie cbri^s 
lic^e §)rebigt ifl aUerbtng§ ein ^unfiwert, worunter 
man aber nid^t einen tafc^enfpielerifc|)en hocus pocus, über« 
l&aupt nichts ®emac^te§, ©eilerte§, er!unjte(te8 ju toerfle^ 
l^en i)at, gfeic^ aB ob bie ^unfi in ber Unnatur be^änbe; 
fonbem bie wal^re ^unfl i|l \a eben nid^tS anbered atö bie 
teinfle, bie üerebelte, in ba§ \)bf)txz' SSewu^tfein üerttirte Sias 
tur *). SQBoUte man bagegcn fagen , S^rijluS unb bie Äpojlel 
"fylittm. aud^ feine ^omi(eti( flubirt; fo wite bief eben bie 
to^ejle unb craffejle SSerwecbfelung beä Urfprünglii^en unb TOy- 
geleiteten, bie jiu!pibcfle SSerfennung aller gefcbid^tlic^en gnt« 
wicfelung, ja ber jirafbarjle gre\)el gegen ©otte* ttoeife Oib» 
nung. Xuä) ^omer l^at feine ^oetif, $lato feint Sogit in 



*) ©e^en hie falfc^e $B6r!ünf!cland bed ^infa<i)en, foxoit übettfefiff 
ganzen ^Cbf^nttt t>d(. «gerbet'« ^Briefe <ben 4()iflen) 6. 16.. f. 



321 

unferm @tnne fiubtrt; aber man jetge mir l(^ute bte ^omttt 
unb ^latom, bte ti burd^ Sgitoran) Sen>orben ! — gubem tfl 
bte tiCufgabe M b^uttgett ^rebtgetS eine toon ber ber H^ofttt 
n>efentlicb loerfc^iebene ; xot^f^alb ed auä) ni^t eben ber glä(flid[)f}e 
(StnfaU Yoax, totnn neulid^ ber Stame „&txr)ltxl/^ ben n>tt 
an feinem jDrte babtn geflellt fein laffen n>pQen (ügL §. 96.)^ 
I(^at an bie @telle beS n)oblemogenen „S^omxUtil" gefegt 
werben feilen; benn ber9)tebiser unferer 3eit ifi ia nicbt mebr 
^erolb (x^Qvi) einer no4^ nie geb6rten SSal^tbeit; fonbem ber^ 
orbneter unb beflellter £)iener am SSSorte. ;,@obaIb 9>rebigt^ 
f/f<^dt 4)erber (a« £).)/ toa$ fte im ÜRunbe ber Z^pofttl ti^tnU 
„Itc^ toax, jBotfd^aft iu fein aufborte; warb fte QxU&ß 
„xunQ be9 SBorte« @otte«; ibrer @cbriften ttnb gebre, 
„Znxomiuni bt^tn, toai t)orgelefen wax, in einem ftiim, 
,^ dbrijlli^^en Greife. £ieß f)\t^ ^omilie, unb war nicbt et^ 
„Qmüiä)t Öration n. f. w." *). ®amit wollen wtr übrigen« 
nicbt ^txntimn, bafi nicbt aud^i bei (Srfcblaffung be$ cbripli^ 
eben SebenS unb partieller SSerfunfenbeit beffelben bai apoflo^ 
lifcb ^ ^erpftifcbe/ ia, wenn man will/ aucb baö gefe^Iicb ^ $ro^ 
!pb^tifcbe feine ©teUung im cbrifilicben ^rebigtamte einnebmen 
fönne (SRattb- III, 2. 2 6or. V, 20.)* ^nx ift biefe« bann 
ni^t bie eigentitcbe, bem normalen 3uflanbe ber ©emeinbe 
angemeffene/ fonbern mebr eine »orübergebenbe/ ben ©oben 
gleicbfam auflotfernbe^ bem SBorte ®otte§ wieber föa^n bxü 
cbenbe ZH^iUit, mlä)t iebenfaUd auf ber (Sanjel nicbt ju 
weit getrieben werben barf. 

£)em fei äbrigenS wie tbm woQe, fo ifi ttax, ba^ anäf 
bie ^omiletit/ wie bie £iturgif unb Aatecbetif ^ mit ben tbeo« 

^^— la— »Jl— MM^— ■ ■■ I I T ^MfclMfc 

*) ^qL oud^ 9tt|f(b (t^toL 6tub. tt* Stvit Sa^x^* 1853. ^eft 3. 
&* 7250: /'/^a audejtanben xotxUft mufl/ bo$ hai Sßort •^omtlte 
^^-. ob e« im 9^. a:» fo tootförnrnt, öilt lS)ter ötetdj - / bö<b i()tftorifcb öe* 
//tiommett unb trt ber alten Stixä^tnfpxaäit defa^t, bte gunction dttieidt/ 
^/ bte ben gansen bretfa(|)en (?) ^tenft am loyoe tov &iov U^telft, fo ift 
/,forttt)%enb ^omiUtt! atö ein ^aupt^weid ber ptafttfcben Z^tolo^it 
0, neben ber S^ait'ik^i^ %yx benennen/ \i\t SSereintdung aber Dpn beiben nur 
//ffir ben galt bed SKifjionard aU iSer^etie ^u bejetcbnen/ fofem fiber^ 
t,%a)xpi nO(6 bte dne(btf(b^tt flSegetdftnunden ber Jtörse »egen unb um bei( 
^, O^emeinfcbaft xMzn mit bem Vlterl^ttme unb ber Okf Aid^te bemaf^rt mer« 
^/ben müffett/' 

i&adeiiba<b tbeol* Sncl^ 21 



322 

(oftifd^en S)tddi|)ltnen im imifjXtm Qa^ammtnffandt ^ifyt 3fi 
^Uxii) bte ed^riftauölegung , n^te tvtr fte auf bn 6anjet äben, 
eine t)on bev gelehrten ber Sovm näd^ t)etf(^ebene, fo muf 
fie bod^ auf btefer berufen; unb toenti t» iU\6f geld^tte <&c> 
geten ol^ne latent f&r bte ^o^ul&re unb etbaulidfi^e 2)arfleIIttng 
geben fann, fo tfi bagegen umgrfe^rt eine ^omi(ettf4^e ^n^ 
immer toetcb&c^tig , n^eld^e mit Umgebung einer gröstbUc^ 
©regefe erlangt fein n>ia % &m fo tfi bie 9>rebtgt , toetm 
fte gleid^ toeber blofie £)ogmati( nodi^ b(of e SRoral fein S^ 
boäf ber lebenbige 2CuSbru(f t)on beiben aU ben flSeflanbfl^s 
len ber cbrifKidS^en St^re. &iiüdf aber wirb bai gef(|^i(|itK4ie 
jBetoufitfein , baS bie l^ifiorifc^e S^^eologie in mi n&^tt, ben 
9rebiger am U^t^ t)or febem falfdi^en ^rauStreten aui feiner 
flSal^n, )oor ieber SSermifd^ung ber firc^lid^en JBerebfamfett unb 
i^rer Swetfe mit ber antifen, po\xtx\6)m u. f. to. betoal^rem 

§. 102. 

Tino) We ^omiletif jerfdUt »ie bie «iturgif in mm Mc 
gemeinen unb befonbem Sl^eil £er allgemeine fninbelt 
wn bem ©egenftanbe ber d)n\Ui^m S3erebfam(eit unb ben 
®runbfd|en berfelben, ber fpeciette aeigt beren ÄuSfi^jrung. 

*) @d tfl ha^tt met^x aud einer traunaeny jum 3$etl "Otorfld^Ii^en 
^Beobad^tung / afö aud einer ri^tigen 2(nftdS)t ber 6a4e ^au«derebet/ 
unb iebenf aUd ®d)iefeö mit Sßa^rem oermendt^ toenn ber v^^Qt IBers 
foffer t)on „fftmtoaVb'^ Sagebud^ auf einer dCetfe ju iDeutfcbkinb'S itom 
lelflft^len'' (in ed^uberofd Soumal S3b VI. 6t 1«) faat: ,,0^« gibt f^gei 
,; nannte t$eologifd)e ^tubien/ mit benen ein ^rebiger feine Seit auf eine 
,, feinem @ltanbe fe^r ge^iemenbe ICrt (lingebra^t su ^oben glauben fana, 
,,unb bie ii^n gleid^wo^l t)on feinem eigentlid^en SSerufe gdtt^lic^ obfi^s 
,^ren (?> IDa^in rechne id^ aOed, toai man ttnter tf^eologtfi^er 
9)bi(ologie begreift« @ie (»at und nie (?) gute ^nj^^ologen gr» 
liefert« «^omiletifd;^ unb p^ilologifd^ S()eologie ((feinen ofelme^r, wie 
b6fe ^eleute unb oerwanbte 9oU, einanber auö allen itrdften }» fSes 
sfi^en unb bie trodene SQS6i;termaceration unb SRufCnacferet te$ C^icegeten 
,/ber 3:0b UHi^rer J^an^elberebfamfeit au fein« 3n>if(C^en bem (ermeneotts 
,/fd)en JCrippenbeifer/ bem.!ritif4)en 9laget^ere unb jwifK^ bem erboos 
^^lid^en IBotfdrebner ifl eine ungeheure ^luft befe^gt'^ n« f. 19» ^oung 
tu ber S(^at/ wenn e$ |t(b fo oer^leltel 






323 

(9ott){e man fi^ in ber Aattdfztil ba\)\n t)erirrt ^t, ffe 
I^tna^e in ter Stmft be$ XbfragenS unb XblodenS aufge(^ 
2u laffen, fo ließen cüä) ^and)i bte |)omtlettf faft in bet 
9l]^etort(, bie fte noc^ oben btetn firembartigen (antifen) Wim 
#em enttel^nten *), untetgel^en; ^auiptftage bleibt immer: «oa9 
foH man ptebigen ? SESaS gel()ÖYt auf bie Sanjel unb n>ie qu 
i6rt e$ babtn ? SBie unterf4)eibet ftc^ alfo bie |)rebigt einerfettft 
wn ber n>iffenf4)aftlid&en Xb^anblung, weld^e bloß bie TbxSbiU 
bung ber ^ßenntnffi an {tc^ iüm Bn>etfe |^at^ unb anber^rfeitS 
l>on ber politifcben Siebe, xotlä)t nur auf ben (£ntfd[)lufl, auf 
tie Z^at btnn)irf t ? S)ie fiSeantwortung biefer f^ragen ^Üf)tt wiu 
ber in bie SEiefen ber 9{eligion$))^ilofo))^ie juräcf , n&mlicb auf 
tie ©runbfrage: xoai ifi Sieligion? tooxan ficb bie anfd^ließt: 
xoai ift SleligionStoortrag ? toai ^rebigt? xoai cbrifUi^^e |)res 
bigt? u. f. n). @^ man bar&ber inS SIeine gelommen, ^et 
fen alle e()rien, alle 9Rufler))rebigten u. f. n>. ni^itö; fte fc^a^ 
ben im ©egenti^eile. 

§. 103. 

£ie fpedelle ^omiletif umfafit fo^enbe 9)uncte: 
1. 2n>e(fmdpige ^ufftnbung be§ in einem QtQthmm 2AU 
j)uncte 5tt bel^onbelnben @toffe§ — SEejrt unb Sl^ema 
(^rifKQj 2* Änorbnung unb ©nt^eilung be§ ©tofe« 
(IDiataftif)} 3. 3(ugarbeitung unb ^arftedung beffelben 
bur^ bie ^nfl ber Siebe unb bed SSortrageS (@emiott^ 
eiocution unb ^rajüf)« XiaUi ^at man fiö) aber n>o](>t 
3u ^Mm, bap aber ben Dielen *n)iUf&rli^en Siegeln ber 
^ki)nU, miä)e ^^ in biefe dnjelnen SE|^le ber t^omilettf 
ünQ^6)liö)m l}aUn, bie n)efentlid[)e S3ebeutung unb SSärbe 



1i 



*) //^er bte derid^id^en Stthtn M tömc^^mt^ unb ^tcero fdMt 
,/fliii }tt fOtitflem itnfmr ^uhi^Un mannt, bn ^ot »eber einen ISedrtff 
z^oon f)rebt0t, nod^ von genc^tUd^er Siebe/' «Berber a* £)• 

21* 



324 

t)ev 9eif}(i(!^en STebe mi)t tjevloren gel^e, tinb ber ©eifl nic^t 
unter Idjiigen gomten erbrücf t werbe. 

SRan 1[^<kt bie SSerridS)tun8en, tt)eldS)e l&ter m ber Tfbfhöctictt 
oB gefonbert ]()erau8tteten , nur al$ K)erf(!^tebene @etten bed 
einen geiffigen 2(cte$ anjufel^en, aber ben ft(|) aber bte 9Bt0em 
fd[)aft ÄuSf unft unb 9le4)enfc^aft geben foH ; benn gewiß ift 
bte ^rebtgt bie befie^ \a bie einzig gute unb ibre$ SSlamtxA 
wfirbige; wo im ÜRomente ber geifiigen 6onception a\x6^ f(|)on 
Srftnbung, 2(norbnung/ %m unb f^arbe beS ®anjen gegeben 
ftnb, wie S3Iatter, S3l&tbe unb %x\x6)t im ^eime^. wie tie 
®(iebma{ien im dmbrpo. ^Cllein toor baS S3twußtfein treten un§ 
bie genannten SSenic^tungen bod() in gefonberten Sßomenten. 

9{ad[)bem in ber allgemeinen ^omiIeti{ gejeigt worben ift; 
was Aberbau!pt geprebigt werben foll/ fo fragt bie fperieOe: 
was foll im gegebenen f^alle geiprebigt werben? 
was foU bie iebeSmalige SBabl t)on SEert unb Sbema befüm^ 
men? JBiSweiten fte^^t beibeS in ber SBiUIär beS 9>rebigerS. 
2CnberemaIe ifl gum gegebenen Zvfit (}. IB* ber ^erifope) 
ein SSbenta, ober yam gegebenen Sbema (bei Sfeft« imb So^ 
fual!prebigten) ein ^e^ gu fud[)en. S3iSweilen ijl aud^ beibeS 
gegeben; unb eS bleibt nur übrig, baS ^benta genauer ju hu 
fiimmen. @§ ffnb a!fo bem 9>rebiger leitenbe @runbfa|e 
notbig, nacb weld^en er ftcb auS bem 3nflanbe ber Unentfii^ies 
benbett berauS in ben eineS fiebern @ntfcb(uffeS loerfegen läft; 
benn ber SnfaQ foQ fo wenig gelten, alS bie Saune. @in t)iel« 
fad^er, lebenbiger Umgang mit ber ©cbrift unb beflänbigeS 
tilufmerfen auf ibre jpraftifcben 9ßomente, ^enntniß bei 
menf^lid^en ^crjenä, rid[)tige @d()a6ung feiner eigenen ©tim^ 
mung; toor allem aber ein befonneneS tKcbten auf bie 3eit uxli^ 
ibre IBeburfhiffe, auf bie SSerbältniffe ber @emeinbe u* f* »• 
ftnb bie ^ebel ber bomiletifcben (Srf!nbung unb baS {t(berfk 
SÄittel gegen ben geijiigen ®anferott be« fogenannten ,,ft^ 
2fuSj)rebigen§/' Sit aber SEbema unb SEert gefunben^ fo tritt 
bie 2(ufgabe beS £)rbnenS tm. SSor allem fragt ftcb/ ob ber 
gewäblte ©egenflanb mebr eine auSlegenbe ober mebr eine frei 
ablj)anbelnbe^ eine analptifcbe ober fynt^etifdj^ Sebanbbmg er^ 



325 

«fotbere. ^ttx^ä^t ber Xtj^t t>or bem SS^ema \>ox, fo tritt bie 
erfiere, im nm^dtijxtm %aVit bie (elftere ein; ipiemol^l auc(^. 
(ie 3Ba^t Don beiben fo gCMHcti fein fann, ba^ bie @ntfaU 
tung beS einen ber be$ anbem begegnet unb fte ftcb bann 
beibe ju einem l^armonifcben ^unfiganjen^ ju einer f)bf)ttn eim 
IfiMdftn 2)ar|lennng burc|ibringen, xoüöfti bie eigentliche ZnU 
gäbe ber ^ m i l i e ijl'^). SRit ber rrdi^tigen Xnorbnung ber ®ts 
banfen flellt ftcb balb aucb bie n)eitere SSebanblung, bie 3(u6fä^9 
rung im ©anjen unb ber 2(u6bru(f im Sinjelnen ein. 3njn)ifcl^en 
unterliegt aucb biefeS beflimmten , au$ ber Statur ber ©acbe 
felbfi 5u bebucirenben ©efel^en. 2)ie ßanjel l^at ibren eigen« 
tf)ümlxä)tn ®tU, in tpeld^em ffdS) SBurbe unb Popularität 
iur (|)rijlli(l^en Salbung burcbbringen , unb aucb im Sinjelnen 
bebarf e§ jmeifmägiger Erinnerungen» @en>6bnlicl^ xoixt> aucb 
bier bie ^rage erörtert, ob baS 9lieberfcbreiben, 2Cu3arbeiten 
unb SRemoriren bet §)rebigt al8 gefonberte 9>2omente aud ein« 
anber ju ffolttn ober ob ibnen bie ^unji be§ freien äSortraged, 
bie ftd^ äbrigend t)om gemeinen 6):temportren n)obl unterfcbet:^ 
bet, DorjuiielE^en ? Sm erjiern ^alle tritt bann n>ieber bie 
SRnemonit atö ein ä^eig ber ^omiletif auf, xoimof^l 

' btefe eigentlidb fd^n>erlic|> allgemein gültige Otegeln geben Un^ 
ntn wirb. (Snblid^ folgt bann bie £e(>re t)on bem S[$ ortrage 
felbji, fowobl t)on bem mänbli^^en 2Cu§bru(fe al§ ber bie 9{ebe 
begleitenben ©eberbe (f6rf)erlic|)e SBerebfamf eit) , beren Regeln 
ftdb i^^o^ ^^ ftcberjien in ber rein negatit)en @pbäre b<^lten 
werben. Ueber^auf)t fann nie genug baran erinnert werben, 

. wie nur bad al8 l(|omiletifd^e8 ®efe^ gelten barf, wa§ ftcb, al8 
au^ ber 9latur ber @a4)e felbji l(iert)orgelE)enb, vfpcbologifd^ t)or 
ber SSemunft recbtfertigt , wie ftdl^ benn iebe gefunbe si^b^o^i^ 
erfi an ber ^xajA^ bilben unb au8 ibr t^tx^oxroad^^m wirb; 
benn (eiber Idat ftd^ in ber ^omiletif t)ieneicbt mebr al8 
irgenbwo jum 9lacbt^etle aller wif[enf4)aftlid()en S^iefe unb 
tunfllerifclien ^reil^eit eine Sprannei auf ben @tubl . gefegt, 
bie nur Don ber ©eifiloftgfeit unb @rb&rmlicbfeit fcbwacbmus 
tbiger 9lad[)beter lebt, bie aber woldl bur^ bie t)on einer fals 
fd^en, ro^en ©enialitdt weit entfernte geiftige ^aü)t beS wal^« 



^äU iebod^ e^lmxm. §. 284. 285. 



326 

ten t^eo(odtfd[)en ®entu8 mebr unb vxtf^x t>eYbt&ndt ju »werben, 
anfingt *). 

3ufa^. 3n totefem nun bte iprafttfclfe X^tologit bie 
ganje SStttfamtett beft Xlmltti entl^alten foH, fo ijl btefdte 
ftülid), fo n>eit fte ftd^ an bai 993 Ott fnüpft, in ben eben be> 
^anbelten formen bet ^omiUtxf, JCate^etit unb Siturgtt nd^ 
nicbt gani etfd^öpft. X)ie aStetifd^e ©(ii^riftjieUeYet 
bilbet baju noc^ eine Stgänjung ^ I&^t ffd^ abet auf bie ge^ 
nannten Sotmen in einem ttxoai emeiterten @inne iuräcfful^ 
ten. ®gent(id[)e |>Yebigtbä4^er n)itb n)obl Sliemanb loon t)onte 
l^erein Derfaffen wollen; ia toix möchten fafi bebaupten, baf 
eine 9>rebigt, bie me^t auf ben 2)tu(f M auf bad J^6rm 
bin ausgearbeitet wirb, ibren 3totä t)erfe]^lt ^). SSol^l aber 
gelf|6rt bie jwetfm&^ige Xbfaffung religiöfet fietra^^tungen in 
ba$ weitere ®ebiet bet ^omiletif, ba ja bie 9)rebigt in 
imferrn ©inne, wie @dS)leierma<bet anmerf t ***) , nut eine ju* 
f&Qige Sorm teligiöfet SRittbeilung ijl. £ie SSetfaffung re(i> 
gi6fet 3ugenbfd[)riften unb folcber SSoIBfcbriften, bie mebt im 
@tanbpun€te einet nod[) unreifen Srf enntni^ jugewenbet ^nb f), 
wirb ibre formalen ©runbfäi^e in bet ^atee^^etü ftnben, fomte 
bie 1id)xiHli6)i Mfaffung t)on @ebeten unb Siebem jum ®e> 
braud^e 2(nberet in bet Siturgit, t^erjlebt ftcff mit ben nöt^tgen 
^obificationen. SDet ©el^alt folcbet SBerfe felbfi aber i^ an 
ben woblt)er|tanbenen ^rinctpien bet ZiUtil }u px&\m Q^l 



*«M«i 



*) me piel abfurbeS Sm tjt 5» ^* Aber tad Ser^&(tni0 ber Sim 
Idtuttd au b^n Steilen/ aber ©pmmetne berfelben nad!) 3oa unb Otiten/ 
fiber TCngabe bed 2£f)ema (e$ muffe immer ein ooUfiänbtaer ®a( aU 
:S^ema andefünbidt, auc^ b&rfe fein bilblid^er Tüuihxnd barin debrau^t 
iperben) }u ZaQt d(f6cbei:t unb ^u einem ®efe|e etl^oben worben / naäf 
bem bte Btid)ttt beö Züqü mit unerbittlid^er etrenge ha^ Urt^eit fpm 
4em )Z)a$ ^eipt benn bod^ mo^I bie @et(i(o{!dfeit unb baö peboniifii^ 
^(lilifiertfium sum S^itter fdilagen ! 

**) Uebet ben Unterfd()ieb jwifd^en debrud^ten unb def^nebenen Gosu 
jelreben U ®cl&UiermadS)er'§ SSo^rrebe ju feinen S)rebi0tett* 

***) ©d^leiermad^er §♦ 284* 

t) fl&ai efdentti^i bie fo^enannten Sractate hi^weden foOfen, bie 
an fi(b nid!)t su Denoerfen finb, wenn f!e gefunbe 9la^irung geben» 8KttB 
t)dU s» IB. bie Seillungen ber ifix^ a&cüf^ O^eSf^ft. 



327 

§. 94.)* ~ Sfi nun QUid) nic^t iebet ptafti\^t JS^tolo^ au^ 
iixtn aSfetifc^en ©dl^riftjiellet berufen , fo tbut if)m bpcb eine 
genaue SSefanntfc^aft mit bev aStetifdEien Sitteratut älttttt mb 
neuerer Stit Sflotf) , iaxaxt er aixii bie 9>nt)aterbauung n^eife 
ju leiten n)i{[e (n)a§ in bie ©eelforge gebort) ; auf baf nicbt 
burd^ S^lti^it @rbauung8b&cber auf bie eine ober anbere SSBeife 
toieber t)erborben werbe, xoai feine l^omiletifcfie ober laXtiju^ 
t\\^i Sbatigteit gepflanit ^at 

1» ^axihi unb 8et)rbA(l^er ber «^omüettl«')» 

a. ^eutfd^sproteftanttfc^e» 

^oöl^ffm, 3« 8» Dott/ 2Cnt9eifun0 erbault(|) 5tt prebiden/ ^au^. 
von ^» @» Don SBtnbl^elm» CMan^en, 1763« 71», oon fDtatrf 
1773» 

® d^ m t b / 3. Sß* / 2Cnlettund ^um populiren JtanselDortrode» 3ena, 
1787—90* H 2(ufL 1795—1800. S3b* HI. 

^aresoU, 3.®«/ über'bteSSefümmund beö itanjelrebners» 8p3./1793» 

2Cmmon, (^p« g., «^anbbud^ ber TCnlettund ^ur Jtanaelberebfamfett 
®5ttmden, 1799* 3 TCufT. 9eftmberd, 1826. 

2:|)9m, 3.8»SS^/ ^tftorifd^fdttfd^ö ^ef^rbud^ ber ^omt(etif/.&aae, 1800« 



*) )Dte |)rebtdtlttterotur fdbfl fann ^ter titd^t gegeben toerbem (Sme 
umfaffenbe fritifd^ Gkfd^^te ber «^mtlette t»om TCnfotide beö' C^riHetts 
t^umd h\^ auf unfere Betten fe^lt unö nod^) bod^ vgl. bie unter % anges 
füt^cten ®efdS)t(|)tdn>er!e* — Sogenannte //SXufterpvebtgten^^ laffeo ft(^ 
fd^wer aufßeUen unb htm ^fnfdngec }ur 9lacbat^mung be^etd^nen^ benn 
grabe baö bur<!^ ^oi^ye Gfgent^ümß4)fett 2(udgeietd!)nete W^t {td() am tt>enigs 
fttn nad^a^men, unb baö (Spcefftren (n ber Wi\tti\m^XQU\t , n)Oi()m bie 
SXenge ^tht unb xo^vl letber nur genug Aufmunterung unb Anleitung 
Dor^anben i^, ift nid^t ha^ dxtX, n>ona(6 mati, au ringen i^at« 9Rtt blofer 
9{omenclatur ift aud^ nid^td get^am — SBaö nun aber t^eoretifd!)e Serfe 
felbjl betrifft^ fo ffnben ffd^ fd!)on bei einigen Jtird^eniDdtern l^omitetffd^e Ans 
Leitungen (^r^foftomud / S3afP[tug ber ©rofe, Auguftin)» €$ebanfen bon 
gut^er ffnbenfld^ in^erber'öSSnefen a.£)* Melanchthon fd^rirb de 
officio concionatoris 15!i5- unb de rhetoriea 1519*9 E r a 8 m u s gab SSors 
fd^riften in feinem Ecclesiastes sire de ratione concionandi llbb. IV. Bai., 
1535., neuere Auög. t>on 9* A. Jtleim 8ps«, 1820. @$ folgten bann 
•&))l>eriud/ SS^eKer, «^emming, £)f[anber/ Anbred, |)ancratiu$/ ^i^mxi% 
gXöUer , »aier, ß^fer (17010, 8ange (17070/ ff^aaha^ (1736.), «etnberf 
(17430, aiomam «eöer (1741.), Äort^olt (17480, «ald^ (1747.), »aum- 
9arten (17520, Simonetti (1754.), gertfd^ (17570/ Gtetnbart (2 Aufl. 
17840, S3a]^rbt (1784* 3 Aufl. 1798.)» 



328 -^ — 

SÜtmann, 3. V* «&*/ Ce^rt>tt(( bey i&omUetit IBre^U/ 1804. 

-^Qciott/ «&. 2Cv Curser 9ntn)Utf einer ü^eorte ber S3erebfamfett/ mit 
befonberer ^nmenbung auf bte J^an)elbet:ebfam!ett, iura ©ebrauc^e 
fäc S^orlefungen. ^a*/ 1^7. 15. 

^eode bet Serebfamfeit/ mit befonberer ^ntoenbund auf bte getfls 
lt(be S3erebfam!ett/ in tbrem danken Umfange batgefleat ^i*, 
1815^28. »bt UI. 2 Vuf[. t)on S3b L 1828, 

fRa^beinedie/ 9)$./ ©runbleguns ber «^omtlet^ in efnlgen SSotlefum 
den über ben «pal^ren (Si^avoltttv eine^ protejl» ®ettiK4en» ^amb«/ 1811* 

^afi(/3* <$(»* SS^v (e^rbud^ ber •^omitetif» eps» u* Sloflocf, 1811. 

Sl^eremin^ 8«# bte SSerebfamfeit eine ISugenb/ pber ©runbltnictt 
einer fpflematifcben Sti)ttQxit SSerlin, 1814» 

Aaifer, ©• 9>b^ 6^./ C^twurf eine$ @9flem$ ber deiffO^en Sl^es 
toril» @r(anden, 1816«. 

@rptefenb/ 3« ®^^ 2(nftd^ten, ©ebanfen unb (^ai^rungen über ti'e 
gejfUidS)« Sßerebfamfeit J^amp^., 1824^ 

'^S^mibt/ 2C. ©.^ bie «^pmilie^ eine befonbere geifllic^e 9iebe0attun$/ 
In i^rem 0anjen Umfange baraefteBt ^oXie, 1827* 

&\(ttlf ®ft^^,, ©runbrif ber d^rifUi^en «^otieutif ober einer auf 
9^f94plPdie unb S}tbel gegrünbeten 2Cnmeift)nd / burc^ ^rebigten bie 
^enr*en für ba$ S^ei* ©otte« au (jewinnem «pjv 1829* 

Gtier/ 9(»/ furjer^runbrif einer biblifcben^er^ftiC^ ober e« QCnvoeifuiid/ 

inxä) ba$8G?prtQjottef ji* jur|)rebt0«tmfta« bitten. ^a«e,i830.*)* 

b. Sn0lif{l^e »nb franj5|tf(l^e**)* 

Fprdyce, p., $i()epbor ober bie j^unft )u )?rebi0en» Lond., 1752., 

in« SDewtfc^e öberfe^t »jpannpp., 1754^ 70. 
Blair, Hugh.y Lectures on the rhetoric and beUes lettres. 

l.ond., 1783. Voll. IL (bie 29jle unb bie folgenben ^prlcfunam 



*) SDie beiben fejtern SBer!e oerrüd^en ben ei^entlid^en ©epd^t^punct 
ber bomiletifcben WtiöWt, bie ficb, »ie eeaeföt ift, innerbalb brt 
eWftöcben beweöt* 2)as »^alientifcbe unb Äer^ftif^e fann nie hit ®runb= 
beffimmuno eine? dS)rijliidS)en 3)rebi0t fein, fonbern ^e^hxt pprafiaöd^ ber no^ 
aufen genuteten fOlinton$t|)Jti0?eit an, SgU §♦ loi. 

*^) 2Celtere f atbPlifcbe :Nat. Alexander (170^), B K G i s b er t 
r^loquence phretieqne dans Tid^e et dans la pratique, ^eranög. 
t)on Lenfant, Amst., 1728. , bcutfdf) mit 2Cnmerf, oon Jtornruwpf 1740. 
Fenelon dialoque« sur relpquence en gi^neral et eur celle de 
U chaire en particuUer. Par., 1718., bcutf« »on ®<blüter. Stünft.^ 

1803v ppn ®cf)aub mt fßoi^u von ssertmeiPer* «üb*^ law* 



329 

lanbeln «an bn XanjfttmbfondriOj btutf^ Don S. S. e^nitn. 

Siegnie, 1785. ff. Sb. IV. 
^Maury, J. S., Principe« de I'dloquence ponr la cluüre et la 

baireau. Par., 1T89. 1810. Voll. II. 
Ch^nevifere ObserTations suT räloc[ueiice de la diaire. G^ 

ai^ve, 1824. 

5. C9*fd)i4te btr ^ontilttif. 
@(^ultr, ^(j. <&., @efd)i(f)tt brr SJecitnbtningen b(d iSeTc^niacee im 

^Ebigen. ^aUc, 1792— M. SÄ. III. 

SBritiige juc iStJ^Wt itt JBtüinbmtnsen bct @ef(f)macti im 

^[(btQen. -ßaHe, 1709, 
3Cmnton, Q|p. g./ Scfi^tt^tt bn: >&onii((tiI frit bet SBitbcr^n^uns 

ber SSifTcnfiJiaftni, @UHnsen, 1604. 3:^1 I. (n:^ ^Mobc oon 

.^ufi bt6 eut^et) mit nner ^iftoriri^m Sinlfituns in bit (Stf4i4itc 

b« -^omiMit con bcc Sntftc^ung bte Q^ctfttat^umi an bit auf 

bcn Anfang b« 15 Sa^tfiunbcrtf. 
@ 4 m i b , 3. 9S., Iu^n übtif btr ®tf^i^tt Ut geilfii^ni StrrbfoDb 

leit unb '^omilet^ 3«na, 1790. 1800. — aU btitUr 3:$«! btc 

Xnlettuns {um populdrm XanjebDrtcagt, 
SSdiuberoff, 3., SSeifutg tinei ArlKI btc .^omtlttiT, ne6(l dntm 

btuct^eilenben aJnrjefdinllTc bcr ftit SXog^cim rrfn^iennten '^omiteüc 

fcn. ®ot6a, 1797.»). 
SttlnbdTbf 8. S!-> ®r|l<lnhiilT( • fciiu ^^nbfstoi nnb friiw eiOtwa pm 

fptMtft bOt^tni, In Sricfen an tiaa gtnmb. eui;)6.,1810. a)r«it> 

nix, S}. @.. SHrfe Dtcanlafl buKft Stcintuib'* QMl^tnfffr. £)»., 1811. 

^itbfstenttodTfc, gRaBajinc, ntpttl«iltn, SniiTiittlt >. 

f. to., ni4t r'Ifci St^tn bn 3Tigb<tt *>n: StutcNfloi brt SK^lttiMcail mA 

Sionn^rlU , Umtni ^itt itiä)t mifat^lfit tettitn. SUt km Uf[rm tat(*fta M 

im enacm ®inn< iit Ketttt, 
§. 104. 
Unfec tec ^afloraU^eoIoQie (im engem ®{nne beS 
fBoxttSf bn ^afioralKug^eit, bcm Pastorale, bev ^allo^ 
totiQ Decfte^t matt bte ^rocifung gut Leitung bt6 i 
^ritJaflebenS ob« ber fpccicHeii ©cclforgc. 



*) aRt^rnei ßnbet M atic^ in ^ugufii'e St 
in @ idi^oin'e Stf^ta ^ £ittci;atui: <Bb VI. ' 





330 

fd|c mfiffen |T^ »cfentlid^ au§ ber d^nfttici^n &fyit abldtm 
laffcnj cinjctnc i^ter SSotfci^jrt^en »erben \iä) an baS j)olitifi^ 
ttnb bärgetßdf) ä3e{ie]^enbe , an ßonDenien} ttnb ^itte an^ 
fd)(tef en, baS ©anje aber ftc^ burc^ Srfal^rung unb tUbm^ 
t)ollenbem 

•Die ^Benennung tfl ^d)toanhnb. SSiele t>erfie]^en unter 
9>afioraltl^eologte aud^ baS ©anje ber yraftifd^en SE^eoIogte. 
tKnbere |)atten bte S^eorie ber geifiUcben tKmtöfä^rung , u>enn 
fu ft(^ tvetter alS auf bte iffentitctie S^atigfeit beS |>rebtgen<, 
M J(ate4^tftren8 unb ber titurgifcl^en SSerrtd[)tungen erfhecfon 
iDtH, fär etwas Unm6glt4)ed , unb xooUm ciüzi ber 6rfa^ 
rung anbeimfienen *). 9lun ift eS gmar »a^r, ba$, fe me^r 
totr uns ben {ufdUtgen (^f^etnungen beS SebenS unb bem 
mannigfacben @))iele unb Sße^f^l beffelben n&bem, toir unS inu 
mer weiter t)on bem entfernen, n>a$ ber fhrengen wiffenfcbaft^ 
Itcben IBejitmmung unterliegt; allein ie mebr ber <lu£ierli((f 
iDabmebmbare, wiffenfcbaftlicbe Z^^atat, bie S3&d^ergelebrfam$ 
feit abnimmt, bejio mebr fleigert ftcb nacb innen bin bie wif: 
fenfcbaftlicbe 2(nforberung an ben ©etfi, bie firenge 9la(bfrage 
nacb ben ^nci)>ien. XOerbingS Id^t {t(b bie |)a{loraObeo$ 
logie nicbt au8 S3ä(bem lernen (wie man Socabeln anh 
wenbig lernt) , fonbern au8 bem geben ; aber geben wir etwas 
tiefer in bie ®a6)t ein , fo t)erf(bwinbet ber gew6bnlt^ aufge» 
{teilte ©egenfa^ t)on Sbeorie unb |>rariS, t>on jBücbem unb 
bem Seben febr balb« (SS tommt am 6nbe aUeS barauf an, 
wie bie Z\)zoxxt befc^affen unb wie bie SAcber verfaßt ftnb, 
unb was bagegen geben unb ^ra^tS beißt. @olI au^ bie im 
nig{!e S3efreunbung mit bem fogenannten täglicben geben ni^t 
ju einem grunbfaglofen ^anbeln nadf Sßilltär unb 3ufaII be« 
recbtigeU; fo wirb eine auf bejiimmten Ueberjeugungen rubenbe 
SebenSanfid^t notl^wenbig. £)iefe bilbet ftcb nun aOers 
bingS wieber im geben unb in ber Crfabrung ttnb fomlf 



*) @ei^( undönfNd t wo^l aber audft ixvibiüiQ , urtt)etlt unter ICnbem 
Slofenftrans über biefe )Dtdct)>ltm ^qU baaedeti G^lelertta^ct 



331 . 

9TAltif(^, (inipirif(^ aus, roiit dbtc in bm^tlbta "Xu^tniMt 
tvitbet Z^tont, al$ fte baS Sefontine tn ein SdügemeineS wx* 
wtinbelt unb ^d; au^ bem mvorbcnen @c^age btr (Mtmtnif 
eine 3(nltttung fAc t>ie Butunft bin>et X)<iä ift bod} niobf 
baS: eiperientis dooet. €9 gibt aber btfanntlid) Üßenft^en, 
bie tfot toutn Stfa^rung, beten 0e ft4) rühmen, nichts erfad* 
len. @ie fommtn emig nit^t auS bem bunten unb vtrropite* 
nen Spiele einjelner S&Qe unb Gegebenheiten l^eiauö , bie ße 
oft ungefcbtift genug auf bie fiembaitigfien S)inge anwenben, 
unb babei mit bei Idd)erlici}en @elbflgenügram!eit eineS Cogo 
nannten „ ptaftifcben SRenfcben " auf bie „ ©tuben « unb JBü. 
djetgele^irten " i)etabfel)en, bie in foli^en SJingen feine ©timme 
glätten. ®Ui(^ als »äre bie Stuben ^ unb SBücijeituft gegen 
bie äußere £ebenSbift f)emtetifcb oerft^lojfen, ndtjrcnb boib bai 
gefunbe, fcif^ie SBeben bc3 @ei|leS ber einjige tedjte gebend« 
obem i|l, ber ba ne^ef no er roiU, unb ber aud^ baS S>ru(Fi 
variier befruchten {ann; wJlf)renb umgefeljrt bie SSerfumjifung 
fo gut in ben 6efftpngj}uben, ben @(^uls, JEranlen^ unb S3i(ü 
tensimmetn gu ^^aufe fein fann, als im Gabinete ber @e[e^c> 
fen. SBtr mit @runbfigen auSger^fiet, anS £enfen unb S8u 
eba^ten gewöhnt (unb baju foU ja grabe bie Secttite fügten), 
mit ben »ielen großen gebenSfragen im uorauS »ertraut, tut$ 
i»iffenfci)aftlic() tjorgebilbet in ein 2tmt tritt, ber tpirb 
crft ein rechter ©djäler ber @rfa^rung. Sr ivitb gmar oKct* 
bingS im Seben mantfieS anberS finben, als er eS ftc^ in btc 
obfhacten Z^tom ba^fte; allein bieß nirb i^m bie legtcre 
tiid^t t)erbäd)tig nut^K», er wirb fte nur crgänjen unb beri<^ 
tigen. 2)ur4) fie narb i^m '\a baS Xuge gefe^iii^r baS ju ftn* 
ben, tvaS er fanb; unb o^ne fie mären auc^ bie mic^tig^en 
@rfi^einungen btbeutungStoS an t^m vorübergegangen, ©o 
(ntbetft ber 9Iaturforfc^er, ber auS ber ©tubirjlube inS ^reie 
tritt, boät tvo^l mit feinem ginne ober SBilbenow in ber ^anb 
unenblii^ mebt, alS bie gUidjfaUS im gieien {id)< tummelnbe 
SRenge! 

©cbwierig bleibt eS inbe^^en imraerbin, bie |)il|(iiidIt4eo 
logie in bie ©rengen einer eigentli^en DiiSctfilin |Bfi ~ 
Aggregat »on einjeliten gäUen, ein gei|lli^ 
d«meGum (|l aväi Uiat ■ ~ 




332 

^xatü\^ Qtxn^mtin S£l^eorieen ftnb oft bie nnpxatti^d^tn 
b. 1^, bie nnbxau^büt^m , totil berfelbe %aU {tc^ nie fiatt} (o 
t^iebetlfiolt tote ba9 erflemal (e$ gilt ^ier baffelbe tote bei ber 
iSäfttiflif in ber SRoral). £)ie ^afloralt^eologte al» SßifTen^ 
fcbaft tt)ttb {td^ alfo migltcbfi auf bem allgemeinen @e^ 
biete ju galten l^aben. Se wiffenfcbaftlid^er fte i% b* ^. ie nte^r 
ffe auf Stnl^ett beS ©runbfa^d gebt, bejio oielfeitiger unb reis 
cber, Oeßo ftd()erer unb freier iji ibre 2Cnn>enbung. @ie n)irb 
be^^alb mel^r in großartigen Umriffen, in geijireid^en SBinten 
bejiel^en unb ftd^ aUerbingft beffer gelegentlid^ unb im geben, 
befonberS aber bei bem yraftifd^en SSortrage ber tbeologi^ 
fd^en £)idcipltnen felbß mittbetlen laffen, atö in beftimmt ge^ 
faßten 9>aragra))^en ; baber fte aud^ mebr in tai @eminar, 
aÜ auf bie Unioerfttdt gel^6rt, tt)ooon unten iri' ber aSet^obo« 
logie ein SRe^rereS* 

giu^t bie ganje pxatti\6)z Sl^eologie auf ben übrigen t^eo^ 
logifd^en SBt{fenfd[)aften , fo aucb ganj oorj&gltdb bie ^aflorol^ 
/tlS)eologie. @in nodb fo geraubter ober no^ fo frommer 
@eelen^irt iji unb bleibt o^ne grunblid^e S3ibelf enntniß , obne 
.ftenntniß ber gefd^it^^tlid^en @nttt)i(ielung ber ^ircbe, obne feße 
bogmatifcl^e, in bem ©lubofen ber 3n>eifel gefi&blte Ueberjeuj 
gung; ol^ne fejle moralifc^^e ©runbfdi^e ein trauriger QmpixiUx, 
ber {t^ immer nur in einer gewiffen 6laffe ©eltung loerfcbaf^ 
fen unb au4^ ba oft mel^r oerberben, al§ mirfltcb gut madj^en 
n>trb* S.e toeiter unfere Seit an S3ilbung t)orgeräät i% beßo mebr 
muf ber ©eifllid^e ibr gen)acbfen fein« 3Bad ^ilft aUeS jam- 
mern aber ben äberbanbnebmenben Unglauben, aQeS SSerbdcb« 
tigen ber n^ad^fenben ^ortfd^iritte , tomn eS an geifiiger ^raft 
feblt/ ben ©eijl ber 3eit ju erfaffen, unb an ©cbdrfe, ba$ 
S6fe t)om ©Uten ju unterfd^eiben ? 9{ur ber n>irb bie d^riftlt» 
(ben ©runbfdge/ ben un^^rißlid^en ^Bewegungen gegenüber, 
anä) im ^ftreife ber ©ebitbeten mit .ftlarl^eit unb Sejitgfeit gel- 
tenb madigen fönnen, ber e8 n>agen barf, im S3en)ußtfein ber 
getfligen Ueberlegenbeit, n>eld()e bie tDai)x^ (Sbrifiofopbie gibt, 
bem Seinbe unter bie 'klugen ju treten. Stur ber toixb aber 
an6) als ein tluger ^au^b^Uer „baS SBort ju tbeilen'' unb 
jiebem ba§ jusumeffen oermogen, xoai für i^n unb feine SSer- 
l^ltniffe pa^t, ber {ietS ben ^ern au& ber ©d^^ale ju lofen bc^ 



333 

« 

ntu^t n)dr unb bev aber bem tj^eologifc^en @tubmm me ben 
Solid auf ba§ Seben t)erIoren b<^^* S^^bev feblt aber grabe ben 
Wl^x^tn bie S3rä(f e au$ ber @(bu(e tnd Seben» 2)a jlel^en ffe 
benn , bie SÖeiSb^t ber GoUegien ,, fcbwarj auf »eig " unter 
bem Xrme unb t)telleicbt noc^ obtn bretn mit ben trefflid[)jlen 
3eu<)nifreii t)eiffeben, wie ^erhtleS am @(beiben)ege ; re^btS bie 
S3u4)er unb QompmUm , linfd bie J^eerbe, bie ffe meiben fol» 
len; unb e8 fel^lt ibnen ber ®iah, fie ju weiben*). Slun foH 
e§ eben bie Aufgabe ber ^afioralt^eologie fein, biefe SSt&tk 
gmif^en Der '9ü)Ult unb bem Jithtn ju fcbtagem @ie foS 
gleicbfam im fänftigen Ritten (bal^er ber ^amt) mit @tab 
unb 9?ing beßeiben^ i^m bie geifhge Snt)e{Htur ju gefegneter 
Sübrung b€§ ZmM Derlei^en. 

SBonte man fragen, ob biefet Umn)eg niclit erfpart n>erbett 
fonnte, baburcbf bag man gleicJ^ toon ^otnt berein benafabe^ 
mifcben Unterriebt swecfm&ßiger b. b* mebr auf iai praftifcbc 
Seben bejogen einrichtete, ^ot)aUn n)ir fcbon frä^er barauf au^ 
merf fam gemacbt , n)ie jn^ar allerbing^ bie Sbeologie -mit, h^ 
ftdnbiger S3e}iebung auf bie Xixäft unb baS tircbli^e'Sebe?! 
betrieben n)erben foUe; aUein e§ ip&re ber gri^e Slacbt^eil für 
bie 9Biffenf(^ft fowo^l al8 für ba^ tircblt^e Seben jtlber, 
toenn man um beS erbaulid^en $xotdtti toxUzn bie Siefe unb 
@(b&rfe beS ©ebanfenS, bie S^eil^eit ber Unterfud^ung u* f» m. 
aufgeben moUte» 3)abur(^ wörbe nur bie ©eicbtigteit befirbent 
werben, unb neben bem Unglauben würbe ber 2Cberglauben 
xo\xä)ttn, welcben beiben thtn bie red^te^ajioraltlug^iit ju be« 
gegnen i)at &m bie fhenge, fritifcbe ©urdbbilbung, bie nxä)tp 
t>ertuf(if)t unb bemäntelt, waS Zweifel erregt, fonbern aQeS flar 



♦) ^on S. Werenfels Wagt l^ierüber feiner 3cft: „deOrata- 
„ribufly, qui ex Rhetorum scholis in forum prodeant, dixit olim 
„Satyricus (Petronius): hos in alium sibi orbem Videri delato^. 
„Majore id jure diel potest de «tudiosis academicis , cum ad ec- 
,y clesiam aliquam pascendam rocantur. In norum orbem sibi de- 
„lati Tidentur" (disf. de scopo doctoris theoL). fßcjlk. bie &tUen 
an^ ©erwarb hei IDanj @. 334* Unb ganj d$nU(() tauten bie Jttagen hw 
neuem Seit^ fte^e «^upfelb'd ^a6)'mott in ^idtll über hie atefonn 
ber protefianttfd!)en Stivä)en\)exfa^n^. in befonberer SBestei^und auf ^uss 
Reffen» SWarb*, 1831» @» 52, 53^ 



__ 334 

tmb offen darlegt; eben bte fclKitfe Sßefitmmtfiett bet SSegriffe 
in 2)ogmattt unb SRoral; eben ber freie, unbefangene SAH 
Aber baS ganje ©ebtet ber gef4)t^tttcben Gntotcfelung foU ben 
!pra(ttf(|)en S^ologen babm er^ben, ba^ er feinen @toff be» 
i^errf4)t unb ba^ er mit" t>oIIem JBen>ugtftin eben nur baft 
sunt ©egenfianbe ber (Srbauung ma^^t , n^aS n>ir{(i4^ frommt, 
Don bem ober weife ablentt, xoai nur unfruchtbaren @treit 
tmb Bani erregt Slicbt baS tfi UnrebKcbfdt unb 4>eu(bdet, 
nur bie Ttximi gu geben, bie man mit gutem @enri{fen geben 
lann, anbere6 aber mit möglicbfier @(bonung ^^ember ©eioiffen 
2tt entfernen unb fo bie Üßenge aQmä^lig jum €Vkm unb 
fiSeffem b^nanjujieben ; fonbem bie fhäfli^fle ^eucbtlei oon 
dXim xft ti, ^d) felbfl nacb unb nad^ in tttoai bineinjufcbttMi» 
^, bineiniuIuHen , unb fogar binein^beten ^ xoai man bocb 
Hiebt re4^t glaubt, toot>on man aber gernft4> unb Rubere äbec^ 
tebete, bafi man eS glaube, unb befb^^lb um fo grimmiger iit 
anf&Bt, loelcbe ti mit ber Sßabrbeit genau nebraen'^)* Sor 
einer. (blcben f^aftoralflugbeit mige und ber ^immel bmabre»! 
"Sn einer gei^icben, lebenbigen unb bei aller €kbMe bo(b 
audb »ieber frucbtbaren iBd^anblung ber Sregefe, ^tr^enge^ 
ftbicbte, ^Dogmatil, fERoral, bie eben m6)t bloß allein auflöfeab 
itnb ierfegenb, fonbem aucb toizbtt erbauenb unb crgreifenb 
toirf t , liegen aber fcbon bie gaben gu einer gefegneten |)aflo* 
taltotii^txt, bie nur nodb auf bie 9>2eijlerbanb bed geifUgen 
9&b^rd märten, xoü6)t biefe S&ben gefcbidt ergreifen unb bem 
nodb unftcbem @(buler in bie feinige geben muf ^ tm ibn 



*) mt med)t fadt U)o^l be SS^ette (Me f). ^^tift beö 9t 9mM 
Sb 11. S^otr* @» IVO : ,/9luc bte 2:^eoloden felbfl ftnb an ben Smuiden 
,,eäßtb, mlö^ bie neuen fritifc^en Unterfuc^ungen suwetten fliften, üibem 
„fte In ben JSugenbunterrid^t unb ben Jtanieloortrad ba^ienide mtfc^, 
; .„n>aö aUetn ima bogmattfc^en ©pfleme ande^6rt. Zx&Qt man aagcmein 
„bem SSoÜe nur baf^ienf^e t)or, n>ad unmittelbar praftifc^ fruchtbar tf(, 
/,unb wiefe bie 3udenb/ jumal bie ^bf^tvn @tdnbe, im ®eifle ftetfmntder 
„2)nlbfamfeit ba^u an, tok ftd^ ber ni(|)tde(e^rte (S^rift ^e^gn t^eologifcte 
/,6treittdfetten su «erhalten ^abe, fo wörben aUe ®t5ruttden oermieben 
„werben/ unb ed Mme ntd)t melj^r bie SBiberftnnidfeit »o«, baf fromme 
//•^nbmetfer ober anbere ungele^rte (Sl^vifUn aber SSefteebunoen miffeiu 
„fd^apc^ S^eolo^en bad SBerfe^un^durt^eil f&Uten/' 



355 

T 

t>md) t>ai iäb^mtf) ia ipraftifd^en SebenS 8tö(Ktd[) ^inbm(l^ 

zuleiten» 

3m Uebrigen ftnbet bte ^afloralKugbett i^re Drinct^feti 
in bet ^riftli^en &i^it Stiebt fo, a» ob e» für ben m\üU 
d)m ttgenb eine befonbere SRotat gebe, n)a9 bem ©eijie beS 
6brijientbum8 unb beä |)rote|lanti8mu8 t>oIlfommett juwiber 
ipdre*); allein ieber @tanb ber menfcbßcjien ©efeUfcbaft, jebe« 
Ttmt bet (Sbnjienbeit i)at bei ben ^(ei^^en {tttlid[)en ©runbfd^n 
fät 3(ae heä) feine f)>ecieQen Df(id[)ten , unb bem Sinen tann 
itemen^ n>a§ bem Tintttn unter onbem S3etb&(tni{fen nicbt jiemt 
SBenn {tcb nun gleicb baS Sinjelne leidj^t aud bem ^COgemeinen 
ableiten l&fit, fo mid)tt bo(b bie gefonberte 2)arjlellung alleS 
beffen , xoa^ ben @eifKi(ii^en unb fein Zmt in ftttlicbet jBejies 
l^ung betrifft, xoai ibm feine Stellung im eid^te beS pxaltU 
f<ben ßbtipentbum« Dorbilt, ffi« bie aßeijlen dufierjl anjiebenb, 
belebrenb unb erwerfenb fein. 25a§ geben beS ©tiftlUfytft im 
©taate unb in ber ©emeinbe, fein »erbÄltniß jur ©efellfcbaft, 
feine Stellung jut (Sd)uU, feine SBirffarnfeit am Äranfenbettc 
(geifUicbe Älinif), fein bö«8hcbe8 geben, feine ©tubien, feine 
(Srbolungen, feine j£l)titna1)mt an bem SBeltli4)en, bie @orge 
fitr ba$ äeitlicbe (Stiftung beS irbif^^en gebenS burcb finge 
2)tat unb t)erflanbige jDefonomie), fein äußere» SDaberfommen 
unb SSenebmen (tbeologif^^e ®rat)ität unb apofiolifcbe Einfalt) 
ftnb alle» 3&ge ju einem jBilbe, baS ftcb entweber in aOgemei» 
nen Umrif[en entn)erfen ober concret an einem Sbeale barftellen 
laßt, :toobei iebodb alle« auf bte S3ebanblung felbfi antommt^ 
ob nämlicb ba» Sriioiale Dorberrfcbe ober ba$ @eniate, bie bu 
re(^nenbe «ftlugbeit ober bie ftttlicb ^ religiöfe jBefiimmung loon 
innen ^''). jDaju tommt bann no^^ bie S3ead[)tung bed einmal 
j)Olitif<b unb bfirgerlicb JBejlel^enben, Äenntniß ber t>or^anbenen 
Äircbenorbnungen, ber bürgerlicben ©efefee unb Uebungen, ber 
aSolfögebrkdS^e u. f. to., woran {tcb ber ©eijilic^e tbeitö am 
jufdSiliefien, tbeiö aber aucb, too fie bem dj^rifllicben geben enfe» 
gegen ftnb , ju i^rer SSerbefferung unb S3ert)oll{ommnung ju 

*) Ck^leierma^er §» 308» 2Cnm. 

**) Und^ fi t e r i|l (»efonberd an htn 92n^n t>ott Zthttabtfä^eMti^tn 
tt^biger ^etforaer iu erinnern» SBerdt. }« S* bad 2^tn p&erlm'« u* TU 



336 

toxxfm f)at Somit tritt bte Dafioraltfieologtc etnerfeit§ in bie 
tnnigjle SSerbtnbung mit ber @tatt{itf , anbererfeitS aber mit 
ben ©nmbf&^en bet <ftiv4)ent)ei:fa{Tung unb ^ircbenleitung, bem 
Sixx(lftnud)U, xoo^on unten (§. 106.) ein ^ti)xtxt». 

Zittttatrxv jur ^aftoxalt'ieoleQie*), 

^iti^f9*%*'^t ^nweifund iuc 9)aflo¥amud^ füx UnfttQt Sanbs 
yfanrcr» ^j»/ 1791. 

Stx&ni^, 3* ®*# bec Satibprebt^er nad^ feinen loerf^tebenen SSer^dlts 
nilfen/ fßottkiittn ober Smmunttdten unb 9)fltd!)ten M ®ekf)vUt, 
etAfotQtt, &litb hH alTdememen &taaHfbv}pM, Sonbwtrt^ imb 
i&audoatet. fSttün, 1794. 

5Ctnbert>atec, 6$. Set/ über n&ili^ fßmoaXtan^ bed ^rebigts 
amtt^t ^äftüunttctiö^t, SBÜbung ber ®emdnben unb 8eben<denttf 
auf htm Sonbe. 9leb{l einem ^Cn^n^e über baö IBerbauem ber 
eanbprebtger» epSv 1802—06. IBb. II. 

^hoto, C^. &/ ber |)rebtder in feinen loerfd^iebenen SBerf^niffen/ 
mit befonb» 9t&d!{t4)t auf b. i^ann6oerf4). Sanbprebiger. «^annoov 180^ 

3ac ob t, 3» S«, über S3ilbun0/ Se^re unb SOSanbel proteßantif^er aies 
liaionöle^rer* ^ff^ unb ^tihtlb., 1808» 

Gtrauf / Sfr./ ®(ocfent(ne. Erinnerungen aug bem 8ebeneinel lungen 
®eifKt(^em Glberfelb, 1815. 6 Tinft. 1831. SBb. III. 

Sobler/ 3« ®«/ ®ott^olb ober ber wacfere Geelforger auf bem £ans 
be- (0eitenftüd! aum ©olbmad^erborO 2CaraU/ 1820. 

|)lan cf, 0. 3*/ bag erfle TCmt^ia^r b^d 9)farrerö t)on ®*, in TCu^üs 
den aug feinem ISagebud^e^ ®6tt./ 1823. 

SS 9 f / d*^ über 2Cntinomien im IBerufe be€ ®eiftli(^. $Bmt, 1828. 

(39to, S. 9./) t^eotodifd^ s ürc^Iid^e SSebenfen auf bie britte 3ubelfeier 
ber berntfd^en ^Reformation, granff. a* ^ain, 1828* 

i «^^dlfperger/ $. &*, geflabenbe im priefterlic^en Seben, gefeiert 
mit SBetradJ^tungen unb ^innerungen. gür greunbe ber ©eelenforge 
Sur deilügen Erquidiuna in müben @tunben. @ulib./ 1828. u« 29* 
»b. II. 

*»& off mann, gr., |>aftorals®runbfö6e. ©tuttg», 1829. ♦*;♦ 



*) Sß^I. oben hie Sitteratur jur gefammten pra!tifd!)en S^b^otodie. 
S)af bie meiflen fpecieUern SSSerfe ftd^ oorauggmetfe auf ben Sanbpre^ 
big er befd!)rdnfen/ rü^rt gum Z^eiX oon einer einfeitigen 2Cuffa|futt0 Ut 
flerüalif^en SS$tr(famfeit $er. 

**) „^ne in mannigfad^er «^inftcbt audgegeid^nete ^d^dft/ bte ffytm 
„natuta^ €efem , angei^enben (S^eiftlid^en Dorjüdlid^) , nidfit feiten w^ 



337 

2 2Cup. 1829. 

e. ^raftifdl^e ^firf8n)tffenf4>aften. 

Snbent bie SBivffamfeit beS ©eijlKd^en fibetaU in bic 
aSetl^dtfniffc bcS 8cben8 eingteifi, fo wirb eine n)iffenfd)aft5 
lid)e JCuffajfung biefer t>etfd)iebenen fiebenSgebiefe tinb m 
ti6)txQev S5ß(f in biefelben jur nofl^tüenbigen Jfufgabe för n;n. 
ßr n)irb ftd) bemna^ aud) mit fold^en Äenntniffen au§rüj}en 
tnfiffen, bie ^roav aufler][)alb ber eigentlid^en t^eologifi^en 
©iäciptin liegen, aUv in ben Ärei§ beS ^raftifd)en eingreifen. 
SDaljin red)nen tt)ir: bie 2][)eorie ber grjief)ung (^dbagogif), 
bie S]()eotie be§ 3Crmenn)efenS , bie |)f9^ifci^e unb fetbji eiften 
Sl^eit ber ))][)p{tfd^en «^eilfunbe (medicina clerica, pasto- 
ralis), fott)ie einzelne Steige bc§ ©faaf Sf)au§|)alte8 , ber 
8anb6f onomie ; Sed()nologie u. f. ».* 

SafI bie Sl^eologie al§ yoftttt^e Sßi{fenf4)aft aud[^ mit an^ 
bern 2Bijfenf^aftcn in SSerbinbung jlel^e, i|l ju Anfange gejeigt 
tDorben. SRit bem einen ^ole ibreS SQBefenö, bem jheng »if- 
fenfcbaftlicben, berührt fie ben Jg)umani8muä (befonberS ©pracb* 
iinb @efd)icbtSjiubium ^^l §• 22.); mit bem anbern aber, 
bem vröftifd^en, berührt jie ben 9feali6mu§ ober bie SRannig$ 
faltigfeit ber emipirifcben ^enntniffe» @o t^erwerfli^^ nun bie 
gorberung ber bloßen 5Wül^licbfeit§menfcben (utilitaires) ijl, an 
bic ©teile ber tbeologifcben 2)i§ciplinen ein 2Cllerlei tjon ^Ka^ 
turfunbe, ©efonomie unb vbi^ntbropinifd^er ^dbagogif treten 
ju laffen, fo ifl e§ benn boc^ aucb »ieber wabr, baß am (?nbe 
aUerbingS etn?a§ genügt unb geleijlet n)erben foU; unb 
and) baju bebarf e§ einer SSorbereitung. Unfere SJ{einung ijl 



//Sefnebigung, burdj)9c^enb« gute JCnregund öewd^rt» >Die gomt if! trief: 
>,«di)/' S^ii&fd) (t^eoU ©tut» unb Ärit, 3a()r0. 1831.. e. 172.). 



■' 338 ■ • 

bcH)ix, bem tl^eologtfc^en @tubtum it^f^aV) nid^td wn feinet 
SSürbe unb [einem Umfange ju zntiUl^tn, im ©egent^ette e$ 
in feinet flreng wiffenf^^oftUd^en ©ejialt feftju^aUen unb gegen 
iebe SSerfummerung, gegen ieben 2Cngriff t)on @etten ber £)bers 
fia4)lt(bfeit ju fcbui^en ; n)ol^l aber, inbem man baS @tne ni(^t 
la^t, bo(b ^u(<) ba$ tKnbere ju feiner 3eit unb an feinem IDrte 
}ü tbun. 2)a§ menfd()Itd^e Seben iji nun einmal ein t)ie(fei« 
tigeS unb nimmt bie Sl^ättgfeit iebeS ©ebilbeten ütelfad^ in 
^(nfprucb* 3e weniger bie @tdnbe, wie frä^er, ftreng Don 
einanber gefonbert finb, ie mebr ber ©eijilid^e audb S93eU$ 
mann ifi unb im guten @tnne beS äßorteS fein foQ, beßo 
mebr b^uft ft^ bie 2Crbeit fSlm ifi freilieb ba§ geben für}, 
aber aucb wieber, wo 3eit unb Gräfte recbt benugt 'werben, 
lang genug , um SSieleS unb bocb ba^ SSiele recbt unb grabe 
fo grunbltcb ju treiben , al§ not^ig ifl. @9 tommt nur alleS 
auf bie ricbtige @inftcbt an, warum unb woju man eS treibt 
@o Dertebrt e$ nun w&re, in ber frubern ätit, bie tints 
grunblicben @(bulbilbung gewibmet fein foll, allerlei 9?ealien 
aufjub^ufen, unb fo \)0am ed ifl, grabe bier bie JCraft M 
SunglingS auf bai @ine ju befcbr&nten, wa§ 9lotb tf)uti f# 
vernünftig unb jwedPmägig ifi ed bagegen, wenn ber iunge 
^ann , ber an ben jBrufien ber tiefern SBei^b^it gendbrt unb 
in ber ©cbule be§ (SrnfleS groß gejogen worben i% nunmehr 
aucb bei bem Eintritte in ba$ ^Berufsleben ben S3oben feiner 
SBirffamfett genauer fennen lernt unb ftcb alleS ba§ aneignet, 
xoa^ ibm bie Äcbtung ber 2Cnbern unb ba§ äutrauen ju ficb 
felbfl fiebert. SP ein tücbtigcr ©runb gelegt, fo laßt ftcb SSiele» 
barauf bauen , unb grabe ber, welcber an ber fhengen SBBijfem 
fcbaft feine Jtrafte geübt i)at, wirb in reifern S^bren leicbt in 
bem Sortfcbritte mad)m, toai nicbt fowobl tooUFommen flubirt, 
als Dielmebr in allgemeinen ©runbiugen erfaßt unb auf baS 
fcbon Dorbanbene SBiffen bejogen werben foll, um eS frudbtbar 
für baS itbm ju macben. £)ie Stellung be§ @eif}licben i^ 
eine vielfeitige, unb fo aucb feine SBirtfamteit 3Ber aber auf 
irgenb ein Dbject wirfen will, muß baS jDbject feiner SEBirfc 
famfeit nacb allen S5ejiebungen bin fennen. SBiO unb foH 
alfo ber ®ei|Hicbe auf bie Sugenb unb ben Sugenbuntenicbt 
einwirf cn, foU bie SSoIfSfcbule (wa« gewiß boS 9tatürlic<>|le 



, 339 

ifl)*) unter itx Äufpdl^t bet Äit4>c unb fomit au<S) bct @4>ufc 
Ui)xtt unter ber Settung feined @etfllidl)en ftti)tn, fo ifl t^m 
cu^ 9lot^ , bad geben ber Stugenb ju fennen unb mit beti 
©runbfdi^en x^xtt jBSbung unb (Sritej^ung bcfannt {u fein. 
S)te ^ibdgogif ifl ba^^er^ ou(|^ abgefefien üon {|rer unmitteb 
baren SSejiel^ung jur ^atec^ettf, eine not^tüenbige if)ä(fSwif« 
fenfd^aft ber i>ra(tif4)in ^ologit« — GoQ ferner bad 2(rmens 
liefen/ n>enn au6f nid^t tH)m ©eiflltc^en ptt^inliö^ beforgt 
(benn fc^on bie erfh Stttlic trennte baft iioacov^v tQanfCßit 
wn ber SioxdUa toS Xiyav Ifpoflelgefd!!» VI^ i — 7.)^ 
bod) Don i^m geleitet werben unb er bur^^ tRat^ unb Xt^at 
einen Stnflu^ auf baffelbe üben, fo barf er flc^ ntdS^t mit ben 
allgemeinen ®ef&^len c^riftlid^er SRHbe unb^JBarm^eriigteit 
begnügen, fonbern JClugl^eit mu^ feine .Sd^ritte leiten^ toenti 
er ntcbt beS Saien wo^lberec^nenber itunfl jum ®ef)>dtte n^er» 
bm mU. (Sx mu$ mit ben auf ftaat8n>irt^f(t^aftli4^en 9)rinc{i 
pien ru^enben @runbfii^n ber 2(rmenDerforgung'befannt fein^ 
totlii)t mt\)t barauf auige^n, bur^ tluge JBertl^eitung ber Zu 
beit bie Zmntt) )u t)ert)Aten, M ben ^mi^x ber Sinjetnen 
tuxö) ^aQiatiomittel )u fiilleii. — eSoK er iibix1)aüpt auf ben 
ffitenfd^en tDirfen, ber gnmr au9 Seib unb 6eele befte(^t/ 
aber bo4^ fo, baß in ber SSirfflc^fett, im Seben Uini t)ont 
anbem getrennt ift; fo famt bie fogenannte cura finimaruth 
fid) eben ni(|>t aQein unb audfd^liepii!^ auf bai ©eifitic^e U* 
fd)xanttn, fonbern »irb gemeiniglitli au4^ mit ber SSorge für 
bad Icib(i4)e SBo^l t)erbunben fein mäffen. Salf^^ ifl a nun 
fxtxiid), mm man bixxä^ ben |)farrer ben JCrjt erfe|en »iH 
ti. i n>. ; aber ganj unwiffenb in ben aQgemeinflen Slementen 
ber ©efunbll^eitSs unb Aranf^eitdle^re, rein unbefannt mttbem 
yl^9ftfdl)en jDrganiSmud beft SRenfcl^en unb ben aBirtungen^ 
toel^en berfelbe burd^ JCtima, 9la^ng, JBefdS^&ftigungSn^ifi 
ausgefegt ift, barf ber @eelforger nid^t fein, weltn er anberd 
auc^ nur feine geifi(i4)e ®telle am Jtrantenbette mitSBärbe 
Derfelden unb ben Zxht mit frebnb(i(|^em (Sntgegentommen un^ 
terjhigen wilL S3efonber$ »id[;tig iß fär t^n ba9 in beibe 



♦) ^nberö »ölten frei«* 2Cn&m* SBflI. g. ». »l^ttig tfe ftde prw 

teftanttfd^e ^v^e. liefen; 1833« 

22« 



340 

©ebtete (i(A tj^eologifdlic unb mtbicinifd[)e) eingrcifenbe %aäf 
Jbet ©eelenl&eilf unbe bei ben JCngefod^tenen, Q^xottmüÜ^i^m, 
SBabntDi^igen, 3ttcn u. f. w. — SBie mit bei: ©efunb^eit, fo 
l^ängt aber au4) mit bem SSerm6gen unb S93obI{ionbe ber ^em 
^en/ mit ibrem SWabrungSerwerbe unb i^ret SSerufSbefcbafK* 
gung ba§ geifHge ©tteben, bie ftttli4)e @ntn>idPe(ung, la fogar 
bie religiofe ©efubtö ^ unb SSorfteHunsStoetfe sufammen. Stiebt 
um felbjl ben S3auer ju ma(i)m , audb tP^ ni^t , VLiOf xoxt 
man geglaubt ^at, mit neuen @rftnbungen, @aemaf(^tnen unb 
bergleicben tooranjugebeU; xotUji aber um ba$ SSefen unb Srei^ 
ben be§ ganbmanneS ju begreifen, \xvx mit ibnr benfon, 
emppnben , erfabren ju f onnen , vuea einen ^alt ^ unb 2to« 
(n&pfung^l^unct^m ©efprdcbe ju b^ben, tl()ut bem Sanbiprebiger 
einige Äenntnig t)on ber ganb»irtbf4)aft unb bem , wa§ bamit 
jufammenbängt, 9lot^. 2(ber au4) anbere @rn>etb§in>eige mu$ 
er ibrer 9latur nad[) fennen, wenn er beren (Sinfbtfl auf ^ai 
)>b#{^^/ ifonomifcbe unb {tttitdbe S93obl ber ©emeinbe )u 
beurtbeiten im @tanbe fei? xoxVi. @0 i{{ eS }. JB. nidbt glet^l« 
^itUig , xotiijit 2(nft(bt bie 9{eIigion$lel(^rer toon ben genoaltigeti 
gortfcbritten ber Snbujlrie xn imferer 3eit b<^^» @c^einbar 
n>enigfteng !ommen biefe ni^t feiten mit bem (briflltdben geben 
in ßonfUct ^m benle an bie gefunfene ^iccblicb^eit an ben 
meijlen gabrif orten, bie SBerlümmerung ber ©onntagSfeier 
unb beä @cbulunterrid[)teS , bie einfeitige 9iid[>tung beS ©eifleS 
auf (grwerb, SRobe, 8u]cuS, ®enug> Sjl aber »obl \jxtt mxi 
bem Wogen gifern gegen ben äeitgeijt, beffen (Strom man 
bod(^ nicbt aufbalten fann, tixoai getban? unb mug ni^t ber 
gebilbete ^rebiger bie 3eit mit ibren gorberungen unb fda 
bürfniffen a\x6^ xn biefer ^inficbt er(t begreifen lernen , xomt 
er ibre 2Cu§tt)ud[)fe unb falfcben Stid^tungen mit (grfolg befdm^ 
ipfcn will? SRug er nicbt bem äSrotlofen, ber über STOangel 
an SSerbienjl* Wagt, eine Öuelle offnen f onnen ? Unb baS f ann 
er nur bur^ ©nficbt in ba5 SBefen be8 blutigen SJerfel[)rä*). 



*) JDtcSftttratur ber ^JdbagoöiH ifl an ftt^ ju ref(^bal% als bog fic ^\n 
mitgct^drt werben fönnte. SBir erinnern ouger on W oHoemeinen @d^riften 
»on S3afebott), ©aljmann, 3)ejlaloäaf, ©ampc on bie fpectetter t^eologifc^: 
Stieme 9er, 2(. !>., ©rKnbföge ber erjiejung unb beö Unterric^tö» ^cät, 



341 

f. & i X 6) t n r t ö) t 

Pf äff, eil. M., de origiiie juris ecclesiastici veraaiie ejus indole. Tub., 
1719. %lhxte, ^. (S., ©ebanfen toon t>er 9lotl^tt)enbigeeit «nb 9nt^en1>et 

t>or einen »tudiusum lUeologiae. ^ena , 1723« 

§^ 106. 
Sag Äird[)enred[)t (jus ecclesiaisticuiii, canonicum) 

cnt]()d(t bic rationalen unb pofitiüen ®runbfd|e bct SSetfaf= 



8 2Cugö^ 1826. S3b. III. ©d^warj, g« .&. e^., Oirjte^anggle^re. ^'pü 
2 2Cup» 1829» »b* 111. Äjummoc^et: ttc cJrtfKid^e »o«öf*ulc m 
S5unbe mit bec,Äird)e» ^ffen, 1823. 25. 2)cnäel SJofföfd^ule. ©tuttg*, 
1817« a:^ il ; bie |)äba30öif(l^ »cflhnmuna bc§ (?kiJtKdS)cm grffva. O^ 
1811* »& einro t^, 2Cw t)on bcn ©runbfc^lern bcr erjie&una unb it)ceri 
golgcn» Cpj», 1828. 

Uebcc §)qflorarmcbicin; SWcjler/ g»Je*/ über ben ©nfluß bec 
4)cilfunft auf \li\^ pi;aftif4e Sg^eologie« Ulm, 1794. 1805. SSb* II. Serina 
SScrfucf) einer 9)a|itoralmcbicih. 2Jlun(ler, 1809. ^cl^;reger, e/^* S^i^., 
^anbbu(l&bcr?)ajloralmebicin für dS)riflfidS)c(Seelför9er. »&aUe,1823. SSluff, 
^.3v9Jofföralmcbicin.'65ln, 1827* de Valenti medicina clerica ober 
•^onb^ud^ ber ^aftoraUnebicin füp ^elforder, 9>&bad0deii unb 2Urate» 
«pj., 1831. m 32. »b. IL , 

.Ueber .2Ctmentpefettt 9teren>t6 über btc SBeforounp ber %u 
men. £openl^adeft, 1769«. Deg^rando, J. M., le visUeur des 
Pauvres. Paris, 1820. ed. 3. 1826. * ' 

Ueber 8anb5fonomie: |)atrfottfd[)e @d^ugfi!^rfft f&r bte Xhxi\M^i 
SBirti^fd^aft iHfr ganböeifttid&en. 8pj.> 1775. Öemlet/ ^. SB.-, \iix^^'^ 
bau ber Sanbprebiger, eine fe^r drope, aber oft unerkannte SS^o^K^at %^U 
teg -r tn \im, Se^rbud^e beö ^ttf^eftuö för ange^enbe Sanbprebider» 
3ena, 1790. -r S^ebe bed !2Cbb^ (S^cegoire über bie g^age, ob eS rat^s 
fam fei, beu ^eif^id^en auf bem 8anbe Wz Sßirt6fd)äft 5U nehmen, im 
9{ationaIcont}ente j^ ^aris de]()alten> in SBaldd'g neueffer Steligiongijes 
fd)i(l^te, fort^efefet t)on 9)lande. ßemgo, 1787—93. SBb. 111. ©d^wa^ 
<>e, %.%^^, Sanb»trtW*«ft«!unbe für' ^kebtöer. gpj., 2 2Cufl. 1822. 
SB^I» ^rünt|, 3^ €)», ber Sanbprebiger nad^ feinen ))erfd;)iebenen S^er^ 
l^ältniffen, SSorred^ten ober Smmunit&ten unb ^fli(()ten. S3erlin, 1794» 

SBer ftd^ übrigen^ pra!tifd^ t)on ber 9lot^n)enbtd!eit überseuoen toilT, 
mit bem 6fonomifd&en Suftanbe ber ©emeinbe begannt gu fein, bem 
ffnb, tt)ie audö nod^ in mand&er anbern «^inftd^t: \i\i äü^e au§ bem ?eben 
fceg 3. g. Öberlin, ^eraugöfÖ«^en »on ®. ^. ©d^ubert. S^ürnberg, 
4 2Cuf]f. 1832. unb Notice sur Jean Prüderie Obeilin, Pasteur a 
Waldbach, Paris «t Strasb.> 1826. &u empfehlen» 



. — • 342 

fttng, äSemdtund unb äScaufft^ttgmtg UxStk(!^tal$ einer 

moxaWid)m 9>etfon im ^taaU, fomie bte xt6)t\iö)m SBefHm« 

immgen i^er SSerf^&Itniffe m6) an^m tinb vxmtu ßs ges 

^ixt btefe SBijTenfc^aft, a\& aufier bem ^eife beS 9eeltgi6feit 

itnb feiner @ntn>tdEeIung liegenb, xd6)t mt^t ber S^l^eologie 

(itö foI4)er, fonbem ber po{ttit>en fott)o][>I al& ber rottonoleti 

SSe^tött)i{|enf(i()aft dn, barfabert>on bem S^eologen, in 

n>iefern berfelbe an ber ^rd[)enleitung t^eilne^meti unb olS 

ber nat6r(id^fle Sleprdfentant ttnb ®ad^nHiIter ber geiflH^)^ 

Sfogelegenf^eiten biefe an^ politi^ä) «vertreten foU; nUl^t fiberx 

fef^en n)erben« 

Sn wiefern bie Jtitd^e (flel^ Stitifyt!n^t^6)i6)U) ein in^tta 
Itnb ein inneres Seben f)at, f&Qt baS erfhre in ben JtreiS bef^ 
fen, toai wit hai |)otitif4>e im loeitem Ginne nmntn. SBie 
tiun im ))o(itif4>en ^en SSerfajfung, ®efe|gebmig^ SBem>ab 
tung mib ®iri(bttbar!eit mer ^w dnanber gefonberte, aber 
aucb tpieber iurammenj|el^6rige formen barfteUen, fo l&^t fu^ 
ein ZtfinÜöf^i, aber avi<lf nur ein ZtffxAi^ti, auf bem Ktd)liä)m 
{gebiete nxtfimel^men. ^a bie SAxüft nimlx^ Mn ®taat im 
@taate i% fp tonnen ^i) aui) blefe formen nid[)t auf biefribe 
8Beift bei i^r tpieberbplen, fonbem fle werben bei ber SSerf^iff 
benllieit ber Qtotit bei bfirgertitbett unb (ircblicben ©emeinwe^ 
fenS nur eine entfernte 2CnaIogie barbieten. Sa eS tpirb, e^ 
nod;^ toon ber SSerfaffung ber Stbc^ ali W^tt bie Siebe fein 
fann, erjj i^re ©teBung felbjl, bie fte jum ^taatt einnimmt, 
betracbt^t tt>erben mäffen. @d^on bie^ ijl eine wtdi^tige, um 
Sm 3^it ^ieQeicbt m^r a» ie interefitrenbe 3Cufgabe, über 
wehbe ber i^eolpg , ber (Kei^icbe ftcb- nicbt leicbtfinnig bin^ 
wegfcfeen barf , H t>on ber ?:öfung berfetben feine ©teBung in 
ber burgerli^en ©^feöfcbaft unb bie öebeutung feine« ZmM 
wefentli^) (i^^^iU t>H innere ^erfaffung ber ©emeinbe nun 
aber felbjl »leber, ba« SPerbattnig ber geitenben ju ben ®e^ 
leiteten , fo»ie bie ©rb^ung , SBertb^i(ung unb äBeftÄung bee 
t)erf(biebenen 2Cemter in ber Äirdl>t (Örbination« ?, SJocationfe, 



343 

QoUatvLXxtdft), bk 9iq>räfentatton butd^ Spnoben u. f. n>. \inb 
aQe§ ©egenfldnbe, totld)t t>k geifltge Straft eines Seten in 
Znf)ptuä) nehmen muffen , bem ba§ ftrcf)Ii4^e Se&en auc^ in 
feiner äußern (^rfc^einung etmad gi(t Sben fo iß baS re4)Utc()c 
$Berl[)dltnifi unferer ))rotef}antif^en ^irc^ jur ximi\ö) ^ tati)olU 
f4)en , fotDte baS fBer^ältntg ber SanbeSf ird[^e gu etwaigen Rei^ 
,nern SteligionSpart^eien eine ®aii)t, bie jtoat einerfeitS unter 
ben etbifcj^'religiöfen^ anbererfeitS aber audS) lieber unter ben 
red^tlic^en @e{td)t§punct fäUt (wenn e$ j. S3. gilt, ju beflints 
men, wer bie ofonotnifdS^en Saßen ju tragen l^abe u. a. m.); 
@ilt eS enb(icl(), bie 9ted[)te ber ^ir4)e and) m^ innen )u 
i>em>al^ren, antifird^i^^en 83ewegungen iu Jbegegnen unb t>k 
SRtin^tit unb ©efunbl^eit be^ ds^tißiöftn SebenS gegen bie fu^ 
i^on innen entwidPeInbe gduinif unb SSerborbenl^ett ju fd^&^n, 
fb fragt e§ fid) , wie weit gelten bie jBefugniffe ber ^rd^e in 
tiefer <^infic^t? wie weit reicht bag 3(mt ber @c^lujfel? woS 
tji bie 3bee beS S3anne$, ber ^ird^enorbnung/ ber £ir(^en)u4^t 
unb wie läßt {td^ biefe 3bee loerwirfli^KH/ o^ne anbere gefeUige 
Siedete ju t>erle^en? 

3n allen biefen üDingen barf ber a^i^eolpg xA^t fremb 
fein , wenn er gleid^ babei ben rtin tl^eologif4)en, religio^ $ fttt« 
(id(^en ©tanbpunct - auf 2lugenblidfe }fx t^j^laffen unb {t4^ auf 
ben allgemeinen bed Sied^ted iu ßeUen l^|t. £)ad 9?e(^t iß 
nun in feiner (Srfcl^einuns Ij^fanntlic^ m bo)>pelteS^ m, na-^ 
turltc^e§ unb ein !||)c{ttit)eg. Unter bem notu^iiclKin t>erße^eit, 
wir inbeffen nid^t ein wn aller ®ef4)idE^ getrenntes^ rein a 
priori ju conffaruirenbed, fonbern ein foldS^eS, bad ouS ben ge^ 
f^id[^tli4^en grfd^einungen felbß, auS ber9laturber @ad^e 
l^rauS, jeboc^ nod() o^ne S3eru(f ßc^tigung paßtiuer^a^g^, bit 
gofung ber Aufgabe t)erfud[)t 3ß bo(5 f(t)on bie Äirc^e ein 
gegebenes Snßitut, über beffen jwedPmdgige SSerfaffung, Siedete 
u. f. w. \id) nur a\xi bem SSi^gtiffe ber ^ird^e, wie er ges 
S^WXxi^ t)orliegt, etwas beßi|nmen l&ßt £)aS wa^re , einzig 
t>ernünftige\ftird[Knre<^ wii^ bemnad^ baS fein^ weld^e» 
mit SSerudPftd^tigung beS gefd!^id(|tlt(^ SSorl^anbenen unb ge^ 
fc^id{)tlid[) entwirfelten alle bie not^wenbigen SBeßimmungen 
auf i^re Sbee iuru(fiuful()ren unb fte il^r m6gli4)ß gemdf ju 
mad[)en bemul()t iß. 2)aS fogenannte ^ofttiue 9{e(^t wirb bann 



344 

wn (elb{i in bie tt^tge @tdlung ju btefem natihltd^en ober 
rationalen fRtcl^tt fommen, & toixi ntd^t aU tibtenber f&udt)^ 
flabe eine erbrüdfenbe ®txoalt aber baffelbe itben n^oUen ; fon^ 
bern toietmefyr; feine eigenen @runbfä^e ani bem toof)lottftani 
benen 9latuned)te enttel^nenb, ftd() biefem gemäfi ju reinigen 
itnb 5u t)ert>onfommnen fud^en. Saju aber ifi eine genaue 
i^enntnif ber befie^enben unb in ber l^ifiorifd[)en @ntn>ic!e(ung 
begriffenen pojttitjen Orbnungen «nb ©efei^e aKcrbingS nof^» 
wenbig ; «nb fbwie |td{| in allem ^bilofoipl&ifc^eS unb ©efc^i^ft^ 
lid^eg, 2CagemeineS unb SSefonbereS ju burdS^bringen 1)at, fo 
aud^ l^ier. 

S)aS ))ofttit)e jtird[)enred()t felbft nun erf^eint n>ieber in 
t>erfd[)iebenen ®t^altm, entweber nhmlid) }un&d[)ft ali fatbo& 
\i)zi ober afö ))rote{iantif^e$. @rftere$ bilbet jum S^beil bie 
]^iflorifd()e ©runblage bed te^tem in bem corpus juris cano- 
nici *)• SD'aS proteftantifc^e, ipojttitje Äitdj^enrec^t grfinbet f[(^ 
bann femer auf SReic^Sgefefee, ganbeStoerorbnungen n. f* xo. !*)• 
^ann aber tl^eitt man t>ai pofiüu £ird()enred^t and) n>ieber in 
ia^ gemeine unb ba§ befonbere, in baS dffentlidl^e 
unb baS 9)rit)atftr(^enred&t ein, worüber baS SflBeitere in 
ber SBiffenfd^aft felbjf gejeigt »erben m\x^. 

Qi wirb ^^ uns inbefTen l^ier baffelbe jeigen, wa§ auf 
ttm ©ebiete ber ßiturgif, bag namüd) für ben §)roteflanten ber 
aQgemetne, grunbfd|Kd^e S^l^eil be$ ^ird[)enred[)t$ ber wi^^ttgere 
ijl , wd^renb ber f atlf^olifcbe Äanoniji e8 grabe mit ber bi§ in 
bad Mtmli6)t gel()enben Sßannigfaltigfeit ber einjelnen 33efitm$ 
mungen ju tl^un i)at ®o wenig ^x6) nun ber iproteflantt» 
fc^e SE^eolog in liturgifd[>er ^injid^t begnügen foH/ blog ba* 
gel&örig tjerwalten ju fönnen, wa8 t)orgefd^rieben x% fonbem 



♦) ©6 entölt i l.decretum Gratiani 1151., reüibirt »on Pius IV. 
V. unb Gregor XIII. 2. hie 2)ecretalch Gregorys IX. , gefammclt t)OB 
Raymund a Pennaforti 1234. 3,, Über VI. decretalium t>on Bo- 
nifacius VIII. 1294. 4. bie ©(emejitinen von Clemens V. 1313. 
5. bte ^xtvamQanten Johann's XXII. 1340. 6. Extravagantes com- 
munes 1483. — SDic beftc Tiu^QaU tft btc tjon 2C* üon SÄ i e ö 9 c v. men, 
1762. 8. 

♦*) 2Cm auöaebilbetjlen im 2ten Z^^ik beö aKQemcmen ®efe|bu(!^es föc 
bie preuf ifd^en ^taaUn., 



—^ 345 

fii^ t>ielme{)r in feiner xoi\fzn\ä)amiä)tn SSilbung ba^tn et^eben. 
mu^, felbjl eine neue giturgte mit l^eröorjurufen, too eö 9lotl& 
t\)\xt, unb fomit felbjljldnDigen 2Cntl^eiI am ÄirdS)enre3imente 
ju nehmen ; fo wenig barf er jtdj) in Singen be8 Äird[)enred;t$ 
unb ber ^ir^ent>erfaffung mit bem begnügen, wa§ leibet 
oft nur burc^ ben jum abusus geworbenen usus befielt, fon- 
bem er foll bie nöt^ige Ärafl unb Älugl^eit in pdf) tjereinen, 
ein a\x6) in feiner du^ern 6rfd[)etnung beffer georbnete^ firdt^li- 
d&e§ geCen ba mit b^rt)or jurufen , wo e§ no6) nidS)t bejlel^t 
Sn ben \|)dnben ber Suriflen allein burfte ba6 Äir^enred()t 
U\ä)t entweber eine äSeute beS einfeitigen SerritoriolfpjlemS 
(cujus regio 9 illius et religio) ober ju ©unjlen neuerer 
Zi)tomtn norbamerifanifcl[)er Unab^dngigfeit in ein blogeS 
^xmt s unb ®efellfd(^aftSre<i[>t tjerwanbelt werben. SDie 85es 
fiimmung beS S5Sefen8.ber Äird^c ober ijl tbeologifd^er 
Slatur, unb t)on biefer ©eitc fÜ]()rt oudb baä Äird&enreclS)t, fos 
wie bie übrigen gddS^er ber ipraftifdS^en Sl&eologie in bie gice^ 
gefe, Äircl[)engefcl[)ic^te unb ©ogmatif (nebfl 3J^oral) jurütf. 
@tnb wir nun enblic^ ba^in gelangt, wo bie Zf)ioloQ\t tU 
nerfeitS bmä) bie ^pafioralmebicin (f. ben t)origen ^ajagrapl^) 
mit ber ÜRebicin, anbererfeitö aber buxö) baS ÄirdS)cnrec^t mit 
ber 9Jed^t^wiffenf4)aft jufammenl^dngt, wdl^renb il^r äwf^mmen^ 
bang mit ber ^b^^loföp^ie , fowie ber mit bem ^umani6mu8 
unb [Realismus fd^on anberwdrtS nad[)gewiefen worben ijl, fo 
f)aitn wir ben ßpcluS nac^ äugen unb innen \)in DoOenbet^ 
bie ©renjen t>ermeffen unb fomit bie JCufgabe ber ^ncpHopdbic 
foweit gel'6ft, ali wir'fie utiS §. !• gefieHt l^aböt. €§ bleibt 
uns ^omä) nur nod) übrig, in ber SRetbobologie einige gim 
gerjeige jur Serwirflic^üng beS ©argefiellten ju geben» 

Sitteratur beö ^{rd^enred(}t$ DoraüdUd^ bed 

proteflantifc^en*)» 

Ucbcr btc neuere ßitteratur x>qI Jtfc^er, g., fritifc^e ^tifammenffcaund 
ber :neuejlcn fiSearbettungen beö proteftantifcbett Äird^entecbtö, mit 
befonbewr SlücEftd^t auf bie tKiterl&nbifd)e Jtird^c (bcfonberß abgcs 
bntdä; aud.ber Züh* ti)toio^l\6)en äettfd^nft)» 



♦) 3CeUere ©d^tiften: ©<&tlter (168L 17490, 9)uffe»borf 
(1706.)/ aSrunnemann (1713.)» ; . • 



I » 346 ' ' 

Böhmer, J» U-y Jos ecclesiasticum Protestantium. Hal^ 1714. 
sqq. Voll. 1 — IV. ed, 6. 1756 — 89. Vol. V. cd. 3. 17Ö3. 
Vol. VI. ed. 6. 1760. 4. 

Institutiones juris canonici, Hai. , ed. 5. 1769. 

Pfaffy Ch. Matth., Jans eccles. libb. V. Tubing., ed. 2. 1727. 

^cii^eim, 3* K oXiQtnu ^Ird^enrec^t ber ^rotcßanten. ^it ^nmer: 
funden \>cn Qi). @. oon ä&tntf^e im, «&e(m|ldbt/ 1760. 5 neu 
bearbeftet t)on ^. X, ® ü n t ^ e r. Zpi., 1800. 

Böhmer^ 6. L., Prfncipia jur. canon. speciatim jurüi eccles. 
pubU et prir. quod per Germaniam obtinet. Gott. , 1762. 
Ed. 7. cur. C. T. G. Schönemann. 1802. 

a&d^nauhtvt, TL S^,) &tvivb\&^ bed ^t6)mteö)ti ber ^vottftanUn 
mh Ma^^Ua in ^utfc^b. 3ena, 1792—94, 2 TiufL 1806, 
»b. II. 

"^ SBtefe/ 0,/ <Skunbf&^ beS ^mtinm in ^Deutfd^lanb ühtid)tn Stixi 
4<nre4t6* (Shttm^e^, 1793, 5 2Cufl. Don Sß, Zf). »taut 1826. 

«^anbbud^ bH demeinen in D^utfc^lanb übltd^en JCir^entred^t^ Spi«, 
1799— 1804, S3b. 111. 

64it^<^^ff/3./ ©runbiöde )ur eüang« ptotefi, ^'c(l^ent>erfafTund 
imb }ttm et)and» JCicd^enrec^te, Sp^.^ 1817, 

e^mala/ Sf^*/ ba$ natftilic^e itir(^enred^t, Jtönigöb, ^ 1795. 

4S^nbbtt(l^ bfS fanonifd^en Stz^U unb feinet ^Cnwenbun^ in ben 
beutMen eoandelifc^en ^it^tn* fßtvlin, 1815* 24, 

f !S alter, gerb./ ^^rbuc^ bei Jtird^enred^td oKer c^nfttid^en Gon^ 
fefftonem Sonn, 1822, 5 2(ttfL 1831. 

(Bttpt^anif •&•/ baS oUdemetne fanonifd!)e 9led^t ber proteflantifc^en 
J^ird^ in ^eutfdi)Ianb/ oud feinen ächten £lueUen iufammende#eUt 
unb ftlSiütett Z&b., 1825. 

Gfd^enmaj^er/ JC, 2(,, ©runMitiiett su einem aUdemetnen IPanonis 
fc^en 9ie4te« Süb. , 1825. 

5trud/ SB, ^/ bag ^trdf)enre(^t nad^ ®ntnbf%n ber SSernunft unb 
im Sichte beö S^riflent^umö bargefieOt, Sp^./ 1826. (pqU bamit 
ftrd^ec^tlidj^e Unterfucbungen/ ein not^wenbtaer 9la(^trod 5U bem 
^rdi)enred()te t)om «^errn l^rpf«. JS^d, S3etl,/ 1829.), 

9^^if 3* ^v ^ö 6ffentlt4e aied^ ber eoans, lut^erifcfien ^tn^ in 
jDentf^lanb fritifc^ baraeüeUt, ^ftb,, 1827, 

"^ (ii4)^oxn, ^ ^v., @runbfi^ bed ^rd^enrect)t$ ber fat(»olif(^en nnb 
eüan^elifd^en SteU^ion^^ßatt^ei in jDetttf4)Ianb, &btt, 1831, f&b I. 

^idill, 3. SB,^ über ble SReform ber protcflantifd()en Äird)enüerfof: 
fang, in brfonbecer IBe^e^ung auf ^urt)effem ^it tintm 9la(^ 
»orte oom ^rof. D. ^. «^upfelb* SDtorb*/ 1831* 



347 

9tttti^,^. Qj'^'thie freie prote^nttfd^ Jtm^ ober tte fitö^lifyn 
Skrfaffundgdtunbfd^ beö (Swin^tUumi. ®te$en, 1832.'^)* 



^ 3n Be^te^tttid auf bte Gd^we^ t>dL SJ^epet/ 9)^*/ ©runbr^^ 
ber Jttrc^oerfaffnnd fftt bte pcoteftantifdjlseoondeUfc^e Sät^ im mUQt* 
meinen unb TCnwenbund berfelben auf bte üon SwingU tefonntcte J^rd^ 
bed Jtantonf 3ürt4 inöbefonbetf » Süt« , 189a 

39 tO/ S« S»/ ein fteted SBoct fibet bte Qe^entüixti^en fßet^^ltniffe 
ber etHtitdeltfc^srefonmrten JKrd^ iwb fif^ret IDten» im Danton SSenu 
S3em, 1832. 



B. 

SSott ber SRct][)obif beS (f)toloQ\\6)m ©tubtumS 

1. SBon ben tl^eologif^^en-ßel^rattftaltem 

a. Untt)erfitdt 

9l6ffeU (9lieme9et) m. ®. 173. ff. ©d^leiermad^er gelegentrid^e ©fban- 
len übet Unteetfititen in beutfd^cm ©tnnc. SBertin/ 1808. (bef. (S.39 — 87.). 
©teffen«, i&w Sbee ber Unbcrfitclten. ©erlin, 1809» imb: üb« 
Seutfd^lonbS proteflonttfd^e Unbetfitdten* SBreSlau, i820» @at>tgsi9 SBe^ 
fen unb SOBert^ bet beutf(^«t Unbcrfitätcn, in 9lanfc'd Wotifä) ^ poMiä^n 
3eitf(ä^rift. i&amburg , 1832» I. @» ö69. ff. (t>gU bamit bie Slecenfion wm 
©rimm in b. (^bttinQtt ^Cnseig. fDldr} 1833.)* 

§. 107. 

%xi1i, J^./ SSctfttdb über bie juben@tubien erforberlid^en ©föenfd^aften. ©trofb., 

1833* {\>Qt bie 9lecenfton beffetben in bem aUgcm. SÄepettorium. Sal^rg. 1833» 

' S3b n.et40. (Sd^eibler, ^* ^., ©runbrif ber ^obegetia ober aßet^obi! 

bed a{abemif(ben ©tubiinng. ^ena , 183)^4. (t}gl. bie Stecenfton beffeiben t)on 

9>6n^ in bem aUg. S^epertotittm. Sal^rg. 1833. S3b n. (St. 4. 9lo. 10.)* 

Sic üoUjidnbigjlc 2fnjlalt jum'Stubium ber S^cologie 
tji bie Unioerfttdt 

Ueber biefen SSorjug ber UnitjerfitdtSbilbung t)or jeber 
anbern ifl bereitö gncpfl. §. 17. unb 18. gefprocl^en worben. 

§. loa 

Sie Sorm beS afabemtfd)en (Uni\)erfitdtSO Unterri^tcS 
ijl bie afroamatifd)e, tt)omit fid^ {cbocf) bie e]camiuatürifd)c, 
conucrfatorif(|)e unb bifputatorifd)e in SScvbinbung brinflcn 
Idpt 



349 

Set Ujiitjetfitatöunterrid^t unterfdj^eibet fid(> baiux6) Don 
bem (Sd)\xU utit> ©pmnaftalunterrid^tc , bag ber ©tubirenbe 
oi)nt Unterbrec^Htng einem xoti)lQzoxt>mtm, jufammen^anqenben 
SBortrage ju folgen l^at ©tefer SSortrag, foH er feinem äwerf e 
entfpredj^en «nb nid()t weit beffer \>uxä) 9Bitt()eiIun9 't)on ges 
brudter ©cbrift erfefet werben, muß burc|)au6 ein freier fein. 
§ESir wollen bamit ni^t fc^riftlid^e 2Cufietd[)nung ju Untere 
lluifeung beö ®ebdd[>tniffe8, ein ®(^ema, ein ^eft üerwcrfem 
9lur fei beS ge^rerS ®eifl nicbt fo an ba6 ^eft wirflic^ ges 
l^eftet, baß er o^ne biefe ©dbaluSflögel 3caruS ©^tcf fal t^eilen 
mn^. ßben fo wenig foU bamit baS SRadS^fd^reiben ber ^efte 
für ben ©d^üler ganj t>erworfen fein. 2tber nur fei wie ber 
SSortrag, fo auc^ ba§ ßoncipiren t)on Qtittn beS ^orenben 
ein freies. SRid[)t§ übt baS ©elbjibenfen unb ©elbjlöerarbeiten 
ber SSegrijfe mebr, alS baS leid[)te, freie ^rotocolliren frember 
©ebanfen, baS t)on bem fnabenl^aften SRieberfcbreiben bictirter 
@d^e eben fo weit entfernt i|i, al§ Vit fttit «l^anbgeid^^nung 
t)om fiüm^yer^aften ©urdf^malen. ^ 2)ie geifiige ^pi^ppognomie 
t)e§ gel^rerS unb feines aSortrageS jeid[)ne ber äubörer in 
grogartigen Umriffen gleicbfam in feine ©4)reibtafel ein^ unb 
fübre fie bann bei \iä) jum t)ollenbeten ä3ilbe auS, wie il^m 
taffelbe in ber @tunbe eben aufgegangen war. @tn foId^eS 
au8 freier, geijliger JReprobuctionSfraft l^eroorgegangeneS, mit 
eigenen SJanbbemerfungen, gragen^ ä^tifün t>erfel&eneS ^eft 
tft baS würbigjle SEagebudj) äfobemifcber 8ebrial(^re, baS wegen' 
feines tnbit)ibuellen 3ufammenbangeS mit bem @c|)reibenben 
inxd) fein gebrudPteS Sßrxdi erfegt werben, f ann ; wd^renb bie 
gewol^nlicben ^efte t)on jeber ßopirmaf^^ine gefertigt werben 
fonnen. SBiH man ben ©d[)wdclS)ern bur^ baS ©ictiren we« 
niger ^auptfdfee iu ^ülfe fommen, fo ijl bawiber ni4)tS ju 
fagen; wiewol^l man an6) })itx lieber jur treffe feine 3ujlucl)t 
nehmen foUte. Ueber^aupt tjl ju bebenfen, baß gewiffe 2)inge 
\iö) beffer bmd) baS2Cuge, anbere burd[) baS D^r mitt^eiten laffen* 
SSbatfacben, Sbeen, äScweife, Urtbeile gewinnen burcb bie 8es 
benbigfeit beS münblicben SSortrageS unb tjerlieren aUeS, wenn 
man fie bicttrt. ©anje Steiben oon SWamen^ 2a\)Un, Sitten 
tatur u. f. w. geben weit beffer bem ^Cuge, alS bem ©brc 
ein; ba^er fie am bejlen in ©ejlalt eineS gebrühten (Som^pen« 



350 

biumS bie Unterlage ju bem ben tobten fi3ttd[^fi«ben beleben« 
ben Sortrage bilben *). Dag übrigen« ber afabemtfcbe Sw^ 
trag fo gut feine ©efei^e "^aht, aü j. fß. ber bomibtifdS^e, t>im 
wüd)m er ftcb iebenfaQS febr unterfcbeiben muß (benn auf bem 
Äatbeber foD eben fo wenig gq>rebigt, aK auf ber ßanjel 
bocirt werben), foHte pdj) wol^I t)on felbjl t>erjlel&en; obgleich biefe 
JCunft nocb bi^ unb ba im 2Crgen ju liegen f(betnt» 9{t4it 
grabe ber fc^ine, gefcf)mädte, gerunbete ©til, ben mm im 
9lotbfaIIe gleich brucfen lajfen f6nnte, t{| a, xoai baS etgent» 
lid)t SSerbienfi eineS guten atabemifd()en SSortrageS an^mad)t 
(obwohl bieg aUerbing« anä) fein ©uteS f)at, wenn un§ g(et(b 
barin bie 2Cu§ldnber; mtMntlid) bie f^ranjofen leidet überlegen 
fein bürften) ; fonbem ein gewiffeS gufammentreffen unb ftc^ 
Durebbringen t)on ^larllieit, ^rddfton unb gebenbigfeit in bem 
9Rage; wie e$ grabe febedmal ber 2CugenbIidP erforbert^ ifi fenei 
gebeimnigt)oIIe @twa8, baS bie fßMt ber 3nl^&rer an ^tm 
Wlmbt beS gebrerS ^dngen unb fte felbft man^e« UnahUitff 
i^ergeffen macbt, wdl^renb Wlan^t über eine no^ fo fcf^o» 
fliliftrte «ebe etnf^lafen ♦♦). 

%it ber a!roamatifd[H^n %mn bed Unterri^teS {!nb aber 
Md) noc^ in gel^6rigem SSer^dltniffe bie im 9(^taQxapf)t hu 
jeidi^neten anberen formen ju toerbinben, wel^e jwar Dem Unis 
t>erfttdtSuntenic^te nicbt au8f^(ieglid|^ angel^6ren^ aber aucb 
ni(bt fo abfolut t>on il^m audgefc^lofTen fein foUten, ati fDfanc^e 
fi^^ einbilben. Sm ®egeritl^ei(e if} au& SSemacbIdfpfgung ber^ 
felben eine große ginfeitigfeit unb UnfrudS^tbarfeit entftanben. 
Xfleö berul^t benn bod^ am (gnbe auf SBed^felwirf ung , unb fo 
wenig man aUed au$ ben Seuten ^erauSfragen unb ablocfen 
{ann, el^e man i^nen etwaS gibt (f. ^atec^etif) ; eben fo wenig 
fann man nur in fte ^ineinpfropfen , ol^ne il^nen SSeranlaffung 
ju eigener Verarbeitung be« ®t^ixtm ju geben» Die wenigs 
fien <5tubirenben l^aben l^ierju ^ufforberung genug in ^i) 

*) ®t(^ ftned fremben 8e^rbtt(^d blof in ber 2(bftd^t ju bebtenen, irai 
ben Ißerfaffec beffelben' Ui iebem ^aragrapt^e in »tberleden/ ^at ^mat 
ittoaiHü^teiienM, tft aber eben bef^alb anö) gef&i)tliö) unb erneust let^t 
iene polemif^e 9{enomifleret, oon welcher ber t;)eolodtfcl^e £e()rer am eats 
femteften fein foUte. 

^) Ge$r gut i^at bief 0at){gn9 a* jD* ongebeutett 



351 

felbfl, itnb ed ift roin^öfzn^vmt^ , mm felbfl m6) bte @tm 
tx^tutiQ ber Unit)erfttdt mit fRtpztitoxim tinb Sraminatorteft 
entgegenfommt. 3(u(|) ifl e§ fein unebler 3w<{ng^ fonbent 
Dtelmebr SBobltl()at;^ tpenn bte^ auf tveld^e man einen gebieten» 
ben @tnflufi äben fann (i. £3* ganbeSfinber unb @ti)»nbiaj: 
ien)^ iu äSeflebung regelmäßiger |>räfungen, ttwa femeßenoetfe^ 
ün^t^altm n^erbem 

§. 109* 

^ritoatftubtum. 

foUctt» Sena/ 1785. 

2Cn ben 6ffcntKd[)en Unterrid[)t mup \i6) bcr 9)rtt)atfleip 
anfd)liepen, toeld^er t^eilS in SSorbereitung unb Sßteberl^^olung 
t^e\t& in ©elbfifiubium, im ^ammtln t)on (Svatpten, fo^ 
iDte in fd)rifit(td^en unb praftifd)en Hebungen U\te^t, n)03tt 
tiod) bie freiere gorm freunbfd)a^li^er Umgangömitt^eilung 
t>oUenbenb ^tnjutritt» 

S)af bloßer 6oIIegtenbefu4^ obne f)rii)atfletf| ju md)ti 
ful^re, ift eine alte Srfabrung. ^an befucbe böiger nicbt ju 
tötete 6oIlegien auf einmal, bamit man baS @eb6rte tbeitö bef^ 
(er in ft^ t)erarbeite; tbeilS für baS ju ^6renbe immer bie rechte 
6m^f&nglicbCett unb 9?egfamfeit beg ®eifte$ behalte. Umge» 
tebrt aber barf and) ber ^ritoatfleiß nic^t fo toor^errf^^en, baf 
ber 2Cufent^aIt auf ber Unit)erfttät ein gmedPlofer n)irb. 2Cuf ben 
6ffentltd^en Unterriebt ber leigtern muß t)ielmebr ber $rit)atf[eiß 
fietS belogen werben» SSorbereitung auf bie SoUegien unb 
äBieber^olung berfelben (^rä^aration unb IRepetition) ftnb 
bie beiben 2(ngeln, txm totl^t ftcb baS alabemifcbe ^mats 
ftubium brebt Sie eine fcbdrft ba$ 2Cuge ffir bie wabriuneb« 
menben ©egenftänbe^ bie anbere prägt jte ber @eele tiefer ein. 
bliebt auf aUt Kollegien {ann man {tcb gleid[)mdßig ^vorbereiten» 
S3ei bi{^0^^f4)^n unb bogmatifcben SSortrdgen j. Sä. ift baS 
Sßieberbolen bie ^auiptfacbe, unb SSorbereitung fann ^o^fienS 
ba ftattftnben , xoo ein ^anbbudS^ gebraudj^t »>irb , bad ium 



352 . 

loorauS auf baS öufmerffam maö^t, wa« -be^anbelt werten 
foU. Sagegen erfordert bic ©cegefc bic meipe SSorbcrcitung. 
€l)e man ben SSortrag bea gei^rerS über ein biblifd(^e8 S5u(^ 
anbort; foH raan baffelbe bereits für fic^ curforifcb burcbgelefen 
unb aud^ iebeSmal bad ju erlldrenbe @t&(! ipl^itolDgifc^ genau 
buTcbgegangen ffabm; benh erfi in ber @tunbe felbfi mit bem 
©rammatifalifcben unb gerffalifcben befannt »erben wollen^ 
ijl ein ungct)6rigeä SSerlangen» 9lur ^Berichtigung bejfen, wa* 
man för ficb t>erfu^t bat, fann ^ier erwartet werben. SBaS 
bie SBieberf)olung betrifft, fo befielt biefe nicbt Wog im Ue* 
beriefen be8 ^efteS, fonbern an^ im 9lac^lefen beffcn, »a§ 
empfoblen würbe. ' !ro6d)te aber ioä) jfetä bei bem Sitiren 
fclbjl t)on ben ge^rem ba6 rid[)tige 9Raß btobad)M werben! — 
Srji wenn ber ?)ribatflei§ im SSorbereiten unb SBiebcr^olen 
ba§ ©einige getban bat, fann er ftcb anberweitigen @tus 
bien juwenben. @o fann j. SS. neben bem Sucbe, baS eben 
erflart wirb, nod^ ein anbereS gelefen werben. -Und) foU man 
mit ber laufenben gitteratur in Ätbem erl^^alten werben, wies 
wobl baS gar ju Diele £)urcf)einanberUfen ton Sbtgfc^rifien 
iiub Sournalen me^r jerjlreuenb al6 jldrfenb wirft *) j iüi 



*) Z>htoo1^l toit bte Soumaltflif &Utf)aw(>t mei)v f&c ben ©ele^rten 
obec ben bereits im 2Cmte flebenben pra!ttfd)en (S^etflltd^en , oB f ör ben 
^tubcnten geeignet finben, fo tft boc^ ^ter bet Ott, mit ben Dorjödli^flen 
berjentden 3ourna(€ unb 3ettfc^nften befannt su maä^en, welche ni((t 
fd)on oben (§. 77.) genannt n>otben jtnb« 2Celtere unb bereits etngegans 
gene übergeben mir, an S)an^ t>ern?etrenb @. 140—142« fi^on jegt no<b 
berauef ommenben ftnb ^u nennen : ^öbtnger^ettfd^riftfür^^.eos 
log ic, herausgegeben feit 1828*. oon 3. (5^* g. ©teubel,. feit 1830. unter 
SKitwirfung mehrerer (Selei)tten oon ben SKitgliebern ber eüangetifcb s t^eo- 
logifd)en gacultdt: SBaur, Äern, ®c^mib, ©teubel. Sö^rg. in 4 »heften 
(froher S. ®. SScngen 2Crd&iö für hie SS^eologie mh i^re neuefte Sitteros 
tur. aübing., 1815 — 27. S5b. VIII.). — 3. g* SRbbr'ö fritif^e 
|)rebigerbibriot]()ef. Sleuftabt a. b* O., 1820. ff. Sa^rg. in 4 »^efs 
tem — a:^eo(ogifcbe§ ßitteraturblatt jur allgemeinen 
Äirc^enjettung. »armjl., feit 1824. — a:i)eorogif(%e @tubien 
'unb ÄritiHcn, eine 3eitfd)rift ffir ha^ gefammte (3^iet ber S^ieologif/ 
^erauSg. t)on (S* Ullmann unb g. SB. e. Umbreft. »&amb.^ feit 
1828. 3a^rg. in 4 heften. — 2C. Z^olud^i Utteratifd^er Hxn 
seiger für d^rifilid^e S^ologie unb SBiffenfd^.aft 4bcrs 



353 

Qdti tfiulta, 8ed tfitiltam tfi m6) "fyitx nl^t )U t>etsef^eft. !Ü{tt bem 
eefen tfi ^te f^teibenbe £^ättdteit ju t>ecdtnben. £)tefe beflelSit 
tf)ettd m2(ud)ägen, @rcerf)ten; @i^mm(ungen > bereit ^eilfdmeft 
Sluifeen fc^ort bie Alten erfuhren*), t^ziiB irt freien Äuffdi^ert.' 
9{t4)t§ btent mel(|r bajU/ ftc^ über einen ©egenflanb red^t llat jU' 
tüerben, al§ baS 2(u$arbeiten einer 2tbbanb(ung über benfelben«' 
^ du fold^en 2(uSarbettungen foUten bie Sekret niä)t nut ermum: 
tern, fonbern wo moglid^ benfelben i^re 3Cufm erffomf eit \ä)m* 
fen; fa, e§ foQten baju biejenigen @tubirenben förmlich A^i 
gel^alten v^erben^ über xoütl^t irgenbtüie eine ^atl^t ^on an^tri' 
gegeben tjl. 2Cucb gegcnfeitige münblicbe unb fcif)riftlid[)e IBcur* 
t^eilungen ber Arbeiten f innen t)on Stuften fein**), »dbrenö 
ba^titn bai IRecenftren t>on 33u4)ern jum ä9el^ufe ber Sef^^ 
fent(ic|)feit nid^t in bie .^dnbe toon @tubirenben gelegt n^erben 
toOte« 



,iSStm 



ianpt t&aUe, fdt 185()* iSa^rd* in 80 Hummern. -* iCriiiaferi bei^^ 
^efammten IS^eologie unb c^riftHd^en itixi^e, ^erau^oede&en 
t>en m^rem Qkkfyctenp nnter 9)lttn>trfand «(^ ©fehfd^mib/ iii^^d)e, Üiui 
ner tt« f. m dohuiQ u» Spi* fett 1831^/ SSapreut^ f^t 1833. Safltd. in 4 
SSdnbeh/ jeber üon 3 »heften. — ^CUgemcinc« SÜepertertum föir 
bie tf)toloQif6)e Sttterätur unb titö^liäje @tattfltf/ i)tvanU, 
gegeben bofk ®. g. <&. ^ ^ e t n n> ä 1 6. SBeritn/ fett 1833. Sa^rg. in 4 SBänben«. 
3)amtt ju »erbinben bie gelelfjtten geftfc^riftert alföemeinen 5n^attß : 4 als 
Jefc^e, Senaifd^e/ Ceipjtoer Sittcraturjeitungj «^eibelbers 
<ier 3at)rbüc^ec ber.Sitteratur^ Q^.^t Sßed'i ^llQzmetnei 
älepert^t^tunt (et iieueffen ins unb oudldnbifc^en Sittero«. 
ttxt, fortgefe^t feitlfil33* öon^6ttj5 Sa^rbödS)er för wiffenfc^fff^. 
1x6)^ Ärttif/ ^ctoü^g. ödft ber &ozietit für wiffenfd^Qftlicj)« Äritif ju 
SBetlirt* ©tiittdvfeitl82X-^ Ue*er SÖeriu^uftg fotd^er ©d^riften, fowfe übe». 
8Uc<n^otieH unb dl^ceflfentenv^efen %r^atf$)t bdl. ®. tAitUvH IB^efä 
®. 40» ff. unb „Oebanfen unb SSSönfc^e ober Siecehffon^ '^ in bcn t^^^U 
^tubien unb Äcitifen. 3«^r§* 1830. ®. 500; ff. ^ Heber 6fe Zvt |u |c< 
fen übet^oupt f. «Berber'« SJriefe (ben 345f!en) unb ©op^totf. 

*) &0 tü^mt ber iitt^tU ^intuS ton feinem tntet: Nidil iegii^ 
qfQod jtfon ex^erp«ret. Dicere eriim ^öl^bät, nullurii esse libruji^ 
tarn malamy ut nöri aliquä parte j^rödessei. £)pp. III , 5. ^qU 
tftiintt^, (5./ 2CnwetfttRi) f&r,3iln8linde snritSefeft, @T:eerptreti iüi\> Sc^irts 
Un* «^annoöer, 1791. 

»♦) HyaO^ <J' fQis, quum inticem se itiuttfis eifiöi'tflttionibus 
amid ad amorem immtortalitatitf exacuunt. . Piin. epp. III, 7. 15^ 



354 



«OT<Ma«i 



UebtigenS ift bie freie Umgangsform ntcbt ju fel^r i^initt 
ia8 gelehrte @iubtum jurudPiufegen. S)te fi3u4)er bleiben un5 
immer, unb eigentlich gebt ba§ tecbte S3i^4)erjiubium, ba§ ge^ 
lebrtei Steiben erjl in ben f^&tem ^a\)tm an. S)er Umgang 
aber auf ber Unit)er{ttdt fann unS nie nniebet evfei^t n^erben; 
itnb Yotm ber freie Sutritt ju ben Sebrem ju btn SSorjugen 
gebart, beren fidb auf gro^n. Unit)er{Uäten nicbt ZUt in 
gleicbem üßafie erfreuen f6nnen, fo acbte man bagegen aucb 
.feie ©tunben mä)t t>erlDren, bie man im gefeHigen, t>ertrau* 
ten Umgange mit im ©enoffen bem freien 2(u§tauf(be ber 
©ebanf en , bem jugenbli^en ^rguffe ber ©cfüble , felbp aucb 
bem Srobfinne linb ber Saune geweibt bat äwifcben ber roben 
:$nb4ngli^feit an bie gefcbmadlofen ^rmen unb ftttentoerber« 
benben Serjlreuungen eineS groteSfen ä3urf(benleben$^ boS 
.ben funftigen SEbeologen übel genug fleibet*), unb ber 2)u(f« 
mduferei einer falf^en engberjigen äurürfgejogenb^it ijl nocb 
eine fcbone, b^^^^^^ SRitte, in XDtld)ix bie iugenbli4)e Srifc^ 
t)pr frubieitigem SSerftnfen in baS ^bt^tj^ertbum betvabxt 
spirb"''). äßem enblicb ia^ (Bind toiü, baß er burcb^ Steif« 
unb ben SSefucb gefeierter SWonner***) unb 3(njlalten feiner 
afabemifcben 8ebrjeit eine bis in bie fpdtern ©reifenjabre lieb? 
lieb nacbbuftenbe S3lfitbenfrone auffegen fann, ber t>erfdume 
e8 ni^^t unb ipreife ftc^ glücflidj^. 



*) ©d^on ©|)encr Rögt In feinen Püa desideriis p. 127., ha^ bie 
^abemteen feinet 3ett ftatt SBecffidtten ht& ^eiligen. ®ei{led SS^ereßdtte 
be« ©aufs, »Qtgs unb 3an!teufelö feiern »a^ «^upfclb <u £>♦ 

i**) SBic erinnern in Scrmeibuna aUit fOlifbeutunö tiefet Ißortei 
an htn öeifttJoUen bumorijlifc^n 2Cuffa4 „öier bie ?>bin jle.c'Mn ber 
f&c^t wiffenfd^aftltd^en äeitfd^rift. 3a|)rfi» 1825. »g>cft 4. @. 74* 

*♦♦) 9lur tijiwe man and) hierin nic^t ju mel, unb treitenid^ ntt 
bem ®efe^en5a&en bcrfl^mtcr axanner «nen orbentlid^en ®6|enbienfl. üu^ 
tfl \>\t jubringlid^e S^eufiierbe Idppifc^r @tu|er wo|)t ju unterfc^eiben 
Don jener wagten, innigen @e|>.nfuc^t bee auflirebenben Sönglingöy bot 
SRann oud^ perf6nri* ju feljien , an bcffen ©d^riftjiyett et fic^ erbaut ^ 
8?ur bap leiber bie Sttuppn bei., folgen SSefud^en vdt^^t fetten ö^Jct »Hib! 



3dft 



§. im 

mt bem tf)eolodtf(f)m @tubtum tji ba$ ))Pofop^ifc^^ 
l^tjiorifd)^ unb })t)ttoIoötfd)c forttt)d][)rcnb ju öcrbinbcn» SBöT«* 
t)on anbern äBiffenfc()aften noc^ mitQznommm werben famtir: 
^dngt n\ä)t fetten t)on ^)erf6nlid)er Anlage unb Steigung unft^ 
ten Umjidnben ab» 

(SS t{} bie^ mä)t fo ju t)erflell^en^ a(9 fönten ober fönten 
1)kt erji biefe ©tubien, bie man frfil^er t)erfdumt ^t, na6)Qtf 
l^olt werben; benn bie :p|)i(ologtfcl[)en unb gefdjiii^tltcl^en , wie 
audj bie mat{)ematifd^en SSorlefungen auf ber Üniüerjttdt un* 
terfd[^iben jicb mit Siecht aufä be|iimmtejie t>on btn Se^rjlun»: 
ben in ©pmnafien, gpceen, ^dbagogien. ©le feigen biefe^ 
notbwenbig \>ota\xL Änberö mit ber ^t)ilofo:pbie. ©icfe follfe 
i^rer walf^ren SBebeutung nad^ erjl auf ber Ötiteerfttdt Metrie* 
iK^n werben, unb l^öc^flenS {ann t^r einige |)rb)}dbeuti! t)on( 
Äegfl unb ^f94)ologie t>orangefd[)icft werben. ®ie muß bal^et^ 
äuä) ganj vorjüglic^^, wie oben §. 23. gejeigt wörben x% mit 
ber SEbeologie ^anb tU' ^anb gelten, ©a* nun aber bie 
übrigen, ber SK^eDlogie femer jiebenben SBijfenfcbaften (j. SB* 
9laturfunbe u. f. w.) betrifft, fo Idft ftdf> b^^^iber wo^l nicbtff 
im Mgemeinen beflimmen. Non omnia passumus omoecr» 
Umfaffenbere Ä6pfe Unnm mt\)t auSb<^lten , al§ befcbrdnftere. 
2>af Ungluif ifi nur, bafi ftc^ mancber mittetmdftge &opf fät 
ein Umt>erfa(genie i)Ut, unb burcb baft treiben bed TBliwit* 
Un in aUem etwad, im ©anjen ni^ti lernt 2^ a S wdre 
min freilieb febr ju wiSnfdf^ bof eine alljje meine grtci;^ 
flo^)dble unb ®ef(bicbte ber IBiffenfcbaften t>on 
iebem ge^irt wfirbe, bamit ber 3ufammenbang be8 menfcbß» 
(ben SBiffen« Rar t)or feiner ©eele jtdnbe, unb er t)or jebem 
3weige ber ©ele^rfamfeit 5f4^tung erbielte unb t>or bem ju 
fr&b äBoHenbetfeinwoHtn unb ber barau« b^^orgebenbe» Ab» 
f})redS)erei aller ^albwiffet *> in @«abeh bewahrt w&rbe. Zn^ 
baS fogenannte „ ^ofpitiren, " mit tCuSWdbl ut^b- Äitfdiieibert» 



23* 



856 

^eit betrieben, fann tpenigflene ben Slul^en ^aben, eine TC^- 
nung Don bem ju n^eden, xoai anbete ju lernen \)abm, mit 
benen man b^uftg in fiSetubtung f ommt ; toai man aber auS 
SRangel an 3eit unb Jtraft ntcbt felber lernen fann« Ueber< 
^au))t ifi baS 2Cnregenbe auf ber Umt)er{ttdt in baS ge» 
bitige SSerb&Itmfl ju bem SBilbenben, unb bie SSielfeitigteit 
yaitx ©runbU^feit ju fe^en. 

l 11t 

^ie @|)rad)e beS t()eoIogtfd()en SSortrage$ fei in ber 

Siegel bie SRutterfprad^e ^ mmtntliö) tt)enn \iä) biefe^ wie 
bie ])eutf(^e, alg auSgebitbeteö iDrgan ber SBijTenfci^afit be« 
n>df)tt But Srgdnjung aber biene bie lateinifd[)e, bereu 
SSorjäge in t)erf(i)iebener «^in{td)t einleuc^tenb ftnb« 

dffmali toax bie loteinifcbe ®^xad)t buY^n)eg ©elebrt^. 
fyro^e. 9tun ifl fte im afabemifcben Vortrage beinahe gatit 
imb in ber Sitteratur itm grigem Xb^iU nad^ butcb t)ie beutfi^. 
t^etbrangt/ unb. man fann miobt fagen, ba^ bieg eine, VHtm, 
gleicb nid^t unmittelbare Sßtrfung be$ ^roteftantiSmud ^ 
SDie \)o^tn SSoriüge ber beutfcben ®)pxadft in SSe^iebung auf 
freie @ntwic!elung unb eigentbämlicbe 2)ai;fieIIung pbil^f^y^i' 
fcb^r SSabrbeiten, in jBejiebung auf aUii, ioa§ mit ber innem 
b, b* tnit ber Sbeen« unb ©emutb^wett ^ufammenbangt (n^ 
bin alfo aucb bie S^b^otogie ibrer eigentbümßcben 92atur na(b 
gebirt), finb t>on etilen anerfannt, bie mit beren ©eifle nub 
SSefen aucb nur t^on fern vertraut werben, ^a, voit büx\vx 
f ed fagen , baf bei bem ie|igen @tanbe ber SB3t{[enf(bafi ebne 
Xenntnig ber beutfcben @)>racbe unb Sitteratur an hin oxitnU 
licbeS b. b« tiefes unb lebenbigeS ®tubium ber S^beologie t>on, 
(Seiten ber Xuetdnber ju benfen fei. £)emungead^t j^at bie 
(atetnifcbe @ipracbe al$ ®etebrtenf)>racbe nocb immer Hele 3Be(» 
tbeibiger , unb e6 fommt nur barauf an , au§ n)el(ben ©räa» 
ben fte t>ertbeibigt xottU, mnn ti gelten foU, jt^ für ba& 
Sine ober 3Cnbere ju entfd[)eiben. 

%\xx Vit lateinifcbe ^pracbe n)irb 1. bie allgemeine SBer» 
ftdnblfdl^feit berfelben angeful^rt @ie iß baS gemeinfame ge^ 



357 

lehrte fBanb gwif^^en aUm Vtatiomn. 2CQem bte ®t[(i)iä)tt 

ter iitttxatnt ^at nun einmal boö^ \ü)on bie Sßenbung gcSs 

nommen, baf man mit ber lateinifdf^en (Spx(i6)t md)t mt^ 

auSxtid)t, unb ieber ©elel^rte n)irb Umo^ bie ^enntnifl mel^s 

terer neuem ©pradj^en mit bet be8 8ateinifc|)en ju y^erbinben 

l^aben, n>ie in fiSe^tel^ung auf Sl()eoIogie fo eben t)on bee beut» 

id)m gejcigt borben ifl. 2. wirb namentlid!) in ürd^lic^stbeof 

logifc^er Jg)inji*t angeful^rt, bag lateinifd&e @d[^riften über 

flreitige ©egenjlanbe ben gaien weniger 2(njlof geben* jDo« 

gegen ifl aber ju bemerfen, bafi aud) man(i)t Slicbtt^eologen 

Iateinifd& loerjielS^en , baß Ueberf^ungen tii^t t)erl^inbert urib 

baß übrigens fheng ge(ell)rte SSSerfe, auä) xomn fte- in beutfc^er 

®\>xad)t gefcl[)rieben finb, fetten t)on ben gaien orbentlid!) ge« 

faßt unb öerjlanben werben Wnnen. SBeft entfernt, jtdS) l&ier 

l^inter ein getel^rteS 3(bracababra toerjiecfen ju woQen (waS 

immer an un^jroteflantifcbeä ?>riejtertl&um unb an efot^ifrij^t 

SSeiSl^eit erinnert) , wedFe man toielme^r in ben uerjldhtügern 

Säien bäS ^eful^I, baß il^nen Dielfac^e ^nntmf e , abge^en> 

itm in fold^en S)ingen ein tlrtl()eil ju l^aben; unb* grabe bie 

ISerftdnbigen unb @ebi(beten werben {td^ beri^lten loffen. S>xi 

ttnberjl&nbigen aber laffe man , wenn man fit ni^t beffem 

•fann; unb t)erwall>re f!dj^ gegen SMißoerjidnbniffe^ fo gut e* 

geH <^^ ^^fi^^ ^^^^ ^^f ^^^ ^on @ 4) <^ e i er ma 4) er (§.334.) 

besetd[)nete SBeife. 3. wirb alS SSorjug.ber lateiniftfien ®ifxa6)t 

bie J:ur}e unb IBunbigCeit t^re§ 2(u$brü(f eS gerühmt S)aS f)at 

aber au^^ feine ©renjen. IBiele unb namentlidi^ t^eoIogifdS^e 

©egenftdhbe t)erlangen oft grabe eine SarfhSuitgiS»;etfe, welche 

fion bevientgen t)erf4)ieben . tfi, weldf^e mit itm attrimifd^n po^ 

fitit)en G^arafter jufammen^dngt; unb mit .einigem fRtä)H tfi 

t0cH)l fd^on 6fter bemerft W(M:ben, wie ne^ weit ti)tt bie grte? 

dt^ifc^e &pxaä)i geeignet fein bArfte, tl()eoIogif4) ^ )>|li(ofo))l^if(|)e 

Sbeen'tn einer xf)ntxi gemdßen ^orm aud$ubräd(en, al$ bie la^ 

tetmfc^e ; Dbfd[)on bie le^tere bur^^ Cicero (wie er ti felbß t)pn 

fld) r&l^mt)^) eine größere ©efc^meibigteit in biefer ^inftdi^t er^f 

langt f^at ttebrigenft lel^rt bie Srfal^rung, .wie man fo oft 

bie größte Un'beflimmtl(fett ber 3been unb eine faji bcttel^a^t 



< 11 1 



*) De nat. deor. 1, i. 



__ 358 

<Sebünfe)iarmufi& l^tnter ben blenbenben ®4^tmmer etm$ latet« 
xi^^n |)^rafenPttteY8 ^ t)erbergen tpeig unb bamit fe(bfi ben 
®e(ell)rten tmpontrt; benn tote baS ,;gebnt<{te Sßert^^ e(^maU 
Auf ben gemeinen 9Kann, fo iiht oft ie^t nod^ bai „l{dd^ 
ni\ä)t^' auf ben ©elel^rten einen tounbeYbaren Raubet ^ui, 
unb aud) bad Sabejie befommt ©efc^macf , n)enn eS elegant 
gefaßt tfl. 

SBenn toit. nun ^Uxd) bte ©rünbe nt(|)t gelten laffen lim 
mni bieman ge»)6()nlic^ für bte {Beibehaltung be§ S^atetnifc^ 
anfubrt, fo woHen mx ioi) bamit bte lateintfd[^e @)>tad(K all 
£)r0an ber t^eologtfcben ©elel^rfamfett fetneSmegS \>tiboxint, 
fonbem t^r im @egtnt^eile b t e ©teOe angen^iefen loiffen , bie 
ibx geb&l^rt. 

Einmal nimlxi^ tt^hlt mi ber fortw&i^renbe @ebrau(^ 
ber latetnifd^en &pxa6)t in l^ifbrif(t)em Sufammenl^ange mit 
ber ganjen obenblänbifcben Stixd)^ unb mit ben 9Ieformatoten 
inSbefonbere. SBtc toüxbtn bie etgentl^&mlid[^ tbeo(i>gtf4ie 
Syra^e, bte bon ber alten clafftfd[^en ber Statut ber ©a^c 
nad) bod) immer fe^r t^erfc^^ieben ijl unb fein mu^ (i^gL oM 
ftti^ltdS^e 9)^tlotogie) , ni(bt einmal mel^ip xtöft m^t^tn, xom 
wit und nid^t fortw&l^enb in btefer t^eologifdi^en Satinttit 
felbfl ux^ix^tm. SSir finnen fogar man4)e$ £)ogmatif(t>e, 
loie eS in ben fpmboltfdl^en Säüdftxn u. f. lo. ^eroortritt^ beffer 
begreifen unb toitrbigen, n>enn toxx mit b.em bortiget) ^pra4M 
gebraud^e burd^ eigene S3erfud[)e in bemfelben fortma^renb t>er< 
traut bleiben. 3ubem ^aben fold[^e äSerfudl)e einen geiflig 
gi^mnaflifc^en, bilbenben SBert^, maS bei allem bie .^aupt^ 
fa4)e i% SBol^l ifi eä toa^r, bag [\d) SSieleS, n>a$ tnit bei 
neuern ^l^ilofo^l^ ^ufammenl^&ngt i beffer unb bequemer itn 
S)eutfd^en fagen Idfit afö im S^ateinifd^^en; unb ba jebe Ueber» 
fe|ung etn^aS StrationateS an ftd[> l^at, fo geben tpir ju, baf 
boS @igent^iimUdE)(ie ber mobernen S)enfn>etfe fxd) nie ganj 
ins Sateinif^e übertragen laffe« t^lUein n)ie leidet tdufd^t man 
fM!^ nid)t auäf t)onberanbem @ette, bafl man fertig gemacbte 
beutfc^e ^i)xalien , bie und fd[)on t)on ber @d[^ule b^x geläufig 
geworben, fAr ©ebanfen l^djt, tp&l^renb man oft nur bie 
@c|^ale ftatt beS AerneS beftgt; fo t>a^, rotnn man e$ 
beim Sid|;te befielet, nid^t toir, fonbern, «oie @<^iUer fagt, 



_ 339 

tne @ipra4ie f Ar unS gebad[^t f)at. Wim t>etfu^e nur, ttm 
ftc^ bed S3eftläeS eineS tva^ren ©ebanfend ju i^erftc^em, ben« 
felben inS £ateintfcl[)e ju überfeinen, fei ed aud^ nur annä^e^ 
Yung§n>eife; unb mU ii<l) bte^' gar ntcf^t fägen^ fo fei man 
uberjeugt, bie 5)^rafe entfalte irgenbwie einen fd!)6n fßngenbert 
Unfinn, ben man in ber erften ^egeiflerung fär baore SRäntt 
genommen. Wlit Qintm SBorte: ber ©ebraud^ ber lateintfc^en 
@9ra4)e in geleierten fingen unb ^oxiiisfxd) aud^ in ber S^eo? 
logie burfte ein not^n)enbtg.e^ @iegengen)ic(^t gegen bie beutfc^e^ 
^^antajlerei einer überfd^wenglic^en JRomantif unb SRpflit*) 
fein^ in meldte bie fo (ei(^t mit ^infeittgCett l^neingeratl^en, 
ioel4)e ben Umgang mit btn Zlten unb il^rer @^ra<li^e ^ 
lange auSgefe^t ober nie xtd)t betrieben ffabmy toit itnn 
Sude voi>\)l mit Sit6)t ben ®Axaud) ber (ateinifc^en <Spxad)t 
in ber 2;]eeologie eine ,f ^eilfame ä^d)t unb Uebung beä ©ei^ 
fre«" nennt**), 

Uebrtgen6 eignen ftd() ni^t alle tl^eologifc^en £)idci))Iinen 
gleicl^mdgig jur lateinifd^en 25arjlelluftg. 25a8 fheng ©pftema* 
tifd^e , toxt bad ))raf tif^$Sl(»eQretif4)e/ M inniger mit ber ^i)i* 
io\o)fii)it unb ber neuern beutfd^en läjlbung jufammenl^^ngenb, 
i9irb in ber 9iege( beffer beutfc|^ abge^anbelt; eben fo bie ere» 
getifdf)en unb i()iilorifc^)en ©egenpdnbe, in wiefern jte auf ©ars 
tldDiung eines funjlgemdfen, burd^^ irgenb eine 3bct wbunbes 
nen ©onjen ausgeben. S)agegen laffen fldj^ einjetne, nament^ 
lidS) in ejcegefe, Äritit, Jtirdeengef4>ici)te, 3)atripif einfd^lagenbt 
Unterfu4)ungen füglic^ in lateiltifd^iJn Äiffertallonefi/ '9)rogram» 
mtn VL f. to. burd^fä^ren; unb in SSetbinbung ^amit mag 
and) bie romifc^c 5£oga fortn)alS)renb ba§ afabemifd()e geierHeib 
bleiben, in n^eld^em bei auperorbentlidi^en IMa^m bie .^an» 



*) @eU>{! aUt hie SOlpflif den>tnnt baburc^ an JCtaft unb emftet 
•^altuno/ baf fte e$ t)erfud()t/ bie ftarre römifd^ JJcirm i^rem :2(ttöbru<fe 
btenftbar gu ma^en, n)te eg'ben beffern fDi^flüern beg fOlitteUilterd/ einem 
JCmpiS/ . Sicinug 2c delunaen tfl* (ig erinnert t>\ei on^ jene alten Qk* 
ntdlbe / 100 b&trti^e dritter in eiferhet; Släfhtnd t)or bem iavtm SefuölNnbe 
f nieen. SebenfaU» eine ^roßartidere ^OlipfliC , bie Ui bn i^t inn?oi)nenben 
Sebensfraft ni^t fo letcfrt ins SdpptrdS)e unb S^dnbelnbe ausarten with^ 

♦♦) Zi)toU ©tubien unb Ärttiten. Saij^ro. 1853. »&eft 2. ©. 49t 



^qn^ 



860 



Minben tt\6tüam, i9»ji^renb fix ben S^ni^tixand) ht& aBtig» 
liäfitt Xatl^eben)0¥trageö bie beutfc^e @)>¥ad^e t>or}Uiie^en x% 
jDcm @tubtrenben mufl fcmit iebinfaüS bie fortip&^etibt 
lUbung im @Vfe4)en (bui^di^ 2>ifputationtn) unb ®()>teiben 
juc ^idi^t gema4)t wetbem SUnt tini ift.^itt nodf iu mcr» 
len, baf man fi(|^/tiÄmltd^ ju ^&ten ^at, eine fatfd^ Slafficitat 
ba etfheben ju wollen, too ber ©ebanfe bod^ iebenfoUö mc^? 
fein fbU alS ber 2(udbntd(, unb jur SSei:fc^6nerung bed M^m 
ben (tfiem ju veifiac^en unb iu t)erf(|in)emmen*)t 

b. Sl^eoIogif^eS ©eminav. 

in SSibte^t(0 unb bie SrOd^ libfc bad ^atl^fime feinet VÜffi$lnm^ $Ut 
e^mhUtm^* Sxtb*, 1827* ^U bdtnit attdem* ^ird^en^ettuno. ^olb^^* 1^* 
iDta! 9lo. 71. Sfuti 9lo. 106« eittetoturblatt. S^ttli 9lo« 55. S^iffell, 8., 
libet bie (Em4ttt»S ptMf<ifytic Snflitute ^t ^dtSbilbund ber cmflel^ciAeB 
et>ange(ifd^ » d^n^ttd^en ®eifUid^en« (Sine aSororbeit füt bie 6e9ortebenb| 
babnifi^e ©enetalfpnobe unb }ugleid^ allen Siegterungen gewibmet./ benen bot 
fSobl ber yrotetontifd^en i^itd^e am i^ev^en ßedt itarUntl^/ 1881« J^up« 
felb a. p« ^. {»lü— 55* — /^3fl bie $B|Ibim0« toeb^e Spbeologen üajf bn 
Un{t>ev1tt&t erj^atten, aud^ auöreit^enb fiir i^en^eeifot^erbeqtf?'' in benlKiu 
nalen bet gefammten SK^looie wtb d^ri^d^en ^Citd^e« ^a^ra« 18d3« 8b 1^ 

§. 112* 

:£)a bie Unimfitdtöbilbund f&t: %(Ie biefel&e tfl, fie 
m6gen Jlx6) augfiä^(iefl(td^ betr .tiir^e eber ber <Siö)nU voihrnm^ 
fp muß in ber testen ^eriobe ober au^ nad() berfelben no4> 
eine Sel^^t^ie^ eintreten , metci^ }ur f))e(ieQen SBerufgt][)&ti9fett 



^ **) ©kf 0efd()ieiS>t, »enn man glaubt, pofftfü ^ d^nfttfd^ Seötiffc unb 
fßox^tUixxiQtn fo umfc^reiben ju mftfTen/ ha^ Ite (Sicetu) fodleic^) «erftanben 
|)a^en wärbe. 3mifd)en bec barbartfc^en Qd^olafüf M SD^önd^ölatetn^ unb 
bem p^tlolodtfd^en ^udömug bec (Srnefttfc^en ^d^ul^ $tbt e^ no4 eiii( 
gtemlt^e mtU. Uebrtgend lefe man p IBilbun^ b^t t^eolopifc^en'Satinttit 
»Ott ben Ätrd)ent>dtcm hm SWmuci«« g^ör^ Sactantiud unb^UöujKnuM 
au« bcc 9lefonnation«5dt «DTuret (»eW^en 5. V. SBolf bcfonb^r« cmpfa^, 
Ohraömu« , SReland()t^pn , (5ah)in / SSeja 5 au« bcf fpdt^m 3ctt ®rotiu«, 
Sßetflein, ©♦ SBcrenfel«, Äumtin, SRoöl&eim, ©rncffi/ Äiiapp (Scripu^ 
rar. arg. Voll. IL), ©ricSbad^ (Opuscula), be fSkttt (Opuscula), 
&ö:)(ii^ mntt, gri^fd^e n. \, X9^ 



Ml 

votbüt^M. 2)tep gefc^ief^t fai ben Sembiatiht, Ue enttDcber 
^Jrebiger? ober gelehrte ©eminarien jprin fönnetu 

SkiS ®emmar foQ bie ttntDtrftt&t feme$n>eg8 ehtbe^v« 
Itd[^ madJKn, me bitß iftec bei ben Jtat^olitm ber gfall tf{, 
fonbem biefelbt erg&nsem SS foll auS ber Qäftxit in baS 
Sebnt binüber^^ten. 9tun gibt eS nacb ^. 17. )n>eteYlei t^eo« 
logifcbe SerufUreiflr*), ben ber ittrcbe, xotld)tm bei mittm 
bie fReiflen beitreten, ttnb ben ber @<bu(e b. b* beS ofabe» 
mifcben gebend; fär n^elcben {!cb nur bte SSenigem an^ 
hilizni gär betbe 3n>e(fe laffen ^cb @emmarten benf en unb 
fär betbe gibt ed fold^e. %eibe erforbem aber, *ie mebr bie 
ttnitoerftt&tSbtlbung biefelbe n>ar, eine t^erfcbiebene Sinricf^tung» 
S)aS @enrinar fär tänftige £)ocenten toirb ftcb am beften 
mit bir Uniioerftt&t t)erbinben laffen uvX> auf i^ filber befle« 
l^en ; weil fkb \a aix^ bie SKAcbtigf eit, bie eS errieten tt>in, auf 
bie Unit>er{ttdt bestellt. Unter ber Leitung iden fyrofefforen 
n&mlicb »erben, wie bie^ }. $B. auf ben yreußifcben @eHtinas 
rien toon S3onn unb fi3erltn gefcbie^t, bie flrenger Sßtffenfcbaft» 
liefen unter ben Säuglingen, aud benen mit SSa^rf^einli^leit 
bie fänftigen Seigrer ber ^o<bf^)u{e» tt>ieber b^t>ergeben, ju 
eregetifc^n Uebungen, fritifcben IBefhebungen, gelehrten Unter» 
fucbungen, )u 2(bfa{fung toon S>t{fertattonm n. f< w. ^ufam« 
mmtttUn. Tiud) ijt in einem folcben «Greife am fti^^teften 
@e(egenbeit }u mänbltc^er 6ntn>i(!e(ung unb freiem Vortrage 
wtffenfcbaftlid^er 3been unb ^(nftcbten gegeben, unb b^ 23eg 
)um 9)riiDatboeenten , 9ie))etenten n. f. xo. tjl bamit gebal^nt 
@anff anbtvi loerl^dlt eft {!c^ mit bem f>rebigerfeminave. &n 
fbld^ed tinnte ixoax aucb f<ben auf ber Unitoerfitit eingeri(btet 
n>erben , unb xoit ffcb. bie 3änglinge ju tt>iffenf(baftU(ben Uu 
bungen unter ber Seitung eineft gebrerft t)erbinben, fo tänntert 
fte aucb unter ber Leitung eines folcben in bomiletifdf^en unb 
!atecbetif4ien Uebungen ^ufammentreten. Unb in ber S^at 
gefcbiel^t bief xoo^ auf ben meiflen Unit)erftt&ten. 3(Qein gei 
wb^nlid) Um auf biefe Uebungen neben ben gelebrten ©tu« 



*) ^oä) ein'Mtttt tüire bec b^d 0)hf|tonard/ f&r b^n cf ebfn be|s 
^alb anä) efne eidene ^mmarbtlbun0 ^n nutf » 



3S2 



^^* 



trten }u n^emg Seit ^5tmtn\ntimxim; ttnb iitbem t9ill {I4i oft 
bei; red[)te praltifd^^ @tnn unb S^aft noc|^ gat ntct)t l)et benen ettu 
finben, n>e(d^e tioä) ju fel^r tn ber ^eft^ unb ßompenbtengelel^rs 
fainfett befangen unb alteS auf pe |u bejtel^^ett Qexoofynt ftnb. SS 
Ük^t ft4^ tmlftx fragea^ . ob ^er nid^it eine m^aU^t fotftt^s 
inbensng noü^ tffut, unb ob <S nid^ getatbenec fei^ loetm bte, 
ioeb|)e bie fogenannte ofabontfcf^e Sej^rgeit ooUenbet baben , in 
eine befonbett Xnflatt tteten^ bie fie in bad ))rafttfd^e St^ 
f^tnütberfut^r^ foH Xuf foM>en.€e«inarten E6nnte ivoäv im^ 
mv^itn M6t Sßi^tnitl^a^Üidfa, aber btefeS in rein ptaitiitlitx 
fiSeiiebung: getrieben mevben. «^ierl^ev gel^^ren bann bie oben 
genannten 9^4^^ ^^^ ^raltifdt^en St^efei ber ))0)9ul&ren 2>ogmatit 
u. f. m.j, unb ^tt liefen ficb <iutb mi bem Sacbe ber Dafiorat 
tl|)eologiei ber titux&it, ber $dbagogif| be§ Airc^red^t? f^tet 
lere äRiU^eUuiideii madigen (}« S. genaue $r&fung oon Xgenbeq» 
@efangb&(i(Kvn , ^ate^^iönlen) , al$ bief bei bem afabemifc^KQ 
Unterrichte / r^U er in t)er Siegel ert^eilt n)irb^ gef4ieliKn fann. 
SKuit aber bärfte. l^ter nie, tt>ie ti in d^nlicben ©emtnarten weifi 
bi§n)eiten gefd^ielS^t/ baö ©ele^vte abermals bte jDber^anb get 
loinnen^ fonbem ba8 |)raftifc|^e mußte fiets t)or(^errf(ben/ unb 
bte eigent ttebung mit bem ftu er^altenben Unterricbte 
mtnbejlenS Q^xitt Ijialten. SßaS nt;n bte Uebung felber be« 
trifft/ fo sieben freiließ fSJtand^ pox, biefe auf htm SSicariate 
unter. ber geitung eineS.geubten.^r^iger^ t>oriune]^men ; allein 
tt)0 fünbet.mw immer folcl^e S)farrer unb fold(>e SSicariate? 
2n ber iRegel finb bie be$ SSi^arS benotbigten Pfarrer bie 
betagten ober ixäntiidtm, xt>üö}i am wenig jien geeignet fein 
b&rften, auf.emen jungen:SRann belebenb unb anregenb ju 
n>irfen. £)^jf.;Aber ift gemlg., bag auc^ bie Uebungen ber 
@emi.nariflen roixlüd) )>raf tifd^e Uebungen itnb nid^t blofe 
©piegelfed^teK^ien f^in muffen, vomn unten ein fSlt^xtxti. 

§.113. 

"a;i)eologifc^e§ ßramem 

@on)of)l ber Uebertritt au§ ber Unttjerfttdt in baS ®cr 
minar, at6 b'er au§ bem te|tern in ba§ S3evuf§teben vxix^ auf 



368 

tm ßrgcbntffe einet orbenfüc^» ^fiing l^eni^, bie ah&^ 
ütt beiben Orten eine t)erf(^iebene fein wirb* 

3n n)ol^ordantftrten Qtaatm iß mit fRtä^ <Ntt HppüM 
@]camen fejlgefei^t, ba$ SacuIt&tS« unb "bad @taat$e)?amen» 
2)iefe b0)H)eUe ^rAfung foUte möf bwcö^tQ bei Sb^I^S^ 
llattftnben ''). Sbe bei; @tubirenbe bte nnmt^itkt mlä^t 
unb in ben6anbibaten(i<tnb tritt, womit bie Uebergangd« 
)>ertobe ani bem afabemifdben in bad jBeruföUben i^iei<bnet 
t0ixt>, foQ et biei feinen eigenen gebtetn eine Prüfung biefleben;, 
bie äbet bejfen 2(itfnabme in t>ai @eminat entf^eibet iDiefef 
Qxcitntn n)trb ftcb aucb b^uptfdcblicb im fite^ig . «t)i{fenfd^aft(if 
eben @ebtete i)alttn unb alfo aucb mit 9Iecbt bie gete^rtetn ^a^ 
(bet bet SSbeoIogie (Sregefe^ ^ircbengefcbi<bt^; S)ogmatif, SKo^ 
tat) t)criug(icb inS 2(uge faffem X>ai Qtaatimmtn aUx, 
melcbeö nacb tooQenbetet Sebtjeit im ©eminate mdbt fon^obt 
wn einet afabemifcben, alS t)on einet @taatSs£itd[)enbeb6tbe 
t^otjunebmen xoaxt, muHte t)Ot aUem bet iptaftifcben S&4)tig^ 
feit getten. J^ierbet geböten bann bie Prüfungen in bet $ds 
bagogif/ im ^itcbentecbte / in ben ©runbfdgen bet Situtgif, 
bet Äitcbent)ettt)altung, bet ©eelförge \x. f. f. 25et bi^in ®e^ 
prüfte xo&xbt bann etfl au8 bem ßanbiboten« in ben 9)tebiget* 
fianb gn üerfei^en unb iwcä) bit £)tbination bem ^rul einju^ 
loerlciben fein. 2(nber§ y^erbdlt eS ficb mit bem, bec ficji in bem 
gelebtten ©eminare föt baS Äatbebet auSbilbet SBie 'et fcbort 
todbtenb bet Sebtjeit in engeret JSerbinbung mit bet Univet» 
fitdt blieb unb mit ibt ferner in SSerbinbung blcibcnj.tt>ifl, fo 
toirb aucb bei ibm ba§ }n)eite @ramen t)on ber ^acultdt t>ots 
genommen n>erben mäffen. 3n btm fSRa^i. alm r-cAS ba$ 
@taai^mnitn fut bm iptaf tifcben - ^fjtolo^m ftd^ t^on bei 
ftreng gelebrten Sorm entfernt, in bemfelben Stape tturbe bie< 
fe§ fi^ buxäf f))ectell gelebrte ^Sejtebung t^on bem frubetn 
ganbtbateneramen unterfcbeiben. • gerbet geboren nun jene gras 
gen, bie fo oft ganj t)ertebrtet SSBeife. bem^ f&nftigen (geetfotget 
auf a;ob unb geben y^orgelegt werben, unb t>on beren SSeant« 
wortung benn bocb am @nOe bie praf tifcbe 5£öcbtig!eit nicbt ab« 



') ©i€^c ^upfclb a. O. @/72. 



. 364 

f)hnQt, nimlt^ Aber Codices ttnb Zudgabeh bev Söibü, üitx 
f)otrijlit, 3(td[^Sologte; 8itterarflefd(>i(^te u* f- f. ^ittfftt xo&xbt 
auä) fRetbobif beS SSottrageS, aUgememe SSBtffenf^^aftSfunbei 
JBefanntfd^aft mit gelebtten Ttnjiatten u. f. ». gi^iren,* nnk 
f^ier b&rfte möf mit aQem Steckte bie lateinifc^e @ptd(^ b(rt 
f4ltd(i4ifte jDrgati be9 ®eban(entaufcbe8 fein. SBte nun ober 
btr yraftifcbe Sf^eolog nac^ bem <Staat$ecamm bitrd^ bie £)r^ 
bination in ben |)rebigerflanb tritt/ fo wftYbe nail) biefem 
Sicentiateneramen'^) ber ®mnftt burcb bie f>romotion in 
ben afabemif^en {e^Yjlanb eintreten; xoobti i^m |ebo(& immer 
no(^ freifl&nbe/ f[(^ )ugteid^ burcb bie jDtbination in ben Sütmi 
au^el^men su toffen (p^l @. 42.). 



«♦ 3^tt ttttb Umfang beö t^toloQxftl^tn 

®tubtum§^ 

§; 114» 

2)te Seit beS t][)eoIogifd[)en (StubiumS n)irb im SSet^ 
gteuj^e mit bem je^igen UmiianQe beffelben jjebenfalld ha ^ 
fttr j angefe|t , »o feine ^enrinarbilbung t)oKenbenb ]()injus 
tritt^ 3Cber a\x6) felbfi ba n)irb {t(j() ein n)o^langelegter ofo^ 
bemif<^ei: Sei^rcutö td6)t me^ in n)emger al§ t>tet Sorten 
»ottenben Idffen* 

9Ran lefe }• S3, «^erbet'ö Znmnhmi breier afabemi^ 
f(fKv Sebriabre, unb febe, wie mel ftd[) ba fd^ion gufammen» 
brongt, unb n>ie n>enig im SSerbiltniffe }ur ledigen 3eit no<^ 
geforbert wirb l -— 2)ie Idngere «ebrjeit erfd^mert aUerbingl 
SKan^em Hi @tubium ungemein ; oQetn bei bem grofien 3u> 
brange ju ben SBeamtungen vbtvt^upt liefe fiäi nod^ fragen, 

^ Sßir fc^Qegftt uns ij^teranb^n (3ebrqu(6 an, nac^ weld^embei; et'dent: 
Itcje 2)octor0rob ^mbi^nliä) erjl fpdter folgt 3m ©runbe ober ift, wie 
oben ®« 43« d^i^tat worben/ ieber $octor im wahren ©nne^ ber bie 
ISitjfettfc^ft toa^r^aft ju f5rbem im fetanbe tf^. 



365 

Qb fo(c|)e (St^d^totmn^tn im 3ntere{Te itv £in^e nic^t e^et 
ju iDÜnfcben, ali ju befürchten finb? — 

ättfafe* Ob fammtlicbe &el^riabre auf etnet «nb betfetben 
^od^ifcbule obetr auf mebrern juiubtingen, ob ivgettb ein ®tnt 
ibteniKoang in biefei; ^tnft(bt ratbfam ober erfprtef lieb fei, ge« 
^6rt in bie aQgemetne ^obegettt @o i^iel ifi getoif ; bafi man 
gut tbut, eine ©cbule wenigflen« recbt fennen ju . lernen, unb 
baS ttebrige, xoai man ftcb fonji nocb encoitbt, an biefe eine 
J^au:ptf(^ulbilbung aniufnä))fen» X>ai ^erumjieben auf ju 
t)ielen unb üerfcbiebenartigen Unitoerptdten ifl ber geijiigen ®e» 
nefung eben fo n)enig f6rber(i$, afö bad ^^erumjieben bei aU 
Itn ^etlqueUen unb allen 3(erjten ber leiblicbem 9lur bag 
man nicbt mfi^ig liege am Xeicbe IBetbe^ba! S)affelbe gilt 
anä) t)on ber SBabl ber Se^rer unb ber S3&cber. @S xoixb 
b&t^g anempfoblen , Ui recbt mltn unb ben t)erfdE)ieben{len 
Sebcern gu b^i^en, um ia nicbt auf bie Sßorte bed (Sinen fcbtoö# 
ren ju mäffen. 2)aS mag fär ben fcbon n^iter ©efirberten 
fein ©uteö b^ben. SSer aber }u früb t)ielfeitig fein tpUl/ toirb 
am Snbe nicbt$. Unfere Tlltm bilbeten {tcb oft n)cit einfeitiger 
in einer @d[^ule/ an einem Sebter, felbfi an einem 
bau!|)tf&d^li(ben fi3ucbe a\ii*), mit bem fte gteicbfam «ermacb» 
fen waren. 3fi nun aucb gteicb biefe Sinfeitigfeit nicbt gu» 
rtt(!iun)unfcben; fb mug bo<ib eingejianben n>(rben,baß bie@runbt 
liebfeit au^ in aSejiebung auf 6baraf terbilbung babei tt>enig» 
flen* nicbt ju furj Um. grjt wenn bie SButjelfafer ficb an' 
ein erbretcb angefeilt unb ben nitbigen fRabmngSfaft in ficb 
gefogen f)at, iann bie ^flange ibr ^awft frei emporl^ben unb 
felbflflonbig n)acbfen unb gebeiben« 

*) SBdl. «Berber a* £)^: ,/S)ie @(^ulbä4ier/ Me er (Jkt Ghtbtrenbc) 
,,fortbraud()en fantt/ |> S3» S3tbel, äB5rter&ü(6er/ ®efct)i(bte/ snandj^e (Som« 
,,l>en6ten u» f. n). brauche ^r fort, bamtt er 8ocatdeb&(^tntf behalte 
,, unb ^ä) an ein gfortde^etibifd aucb tn ber ®e|tdlt ber fOSiffertfc^aften ^e« 
,, w^bne^ ®o machte ei felbft Seibnüt/^ 



..^30« 

§. 115. 

Seitfolge ber einjelnen ^t6ct^Hnen. 
^tt in ber (Süa)Hopibk naci^getoiefene orgatitfc^e Bus 
fammetit^ang ber t^eologifc^en 3!)i8ciplmett bcbmgt anö) bie 
^olge^ in ber fte ftubirt tocrbm muffen. 2)ie txcQßtifö)z St^eo^ 
togie nutp ben ©mnb legen ^ bte ^iflonfd()e gui: fpftemaöf^en 
ben,SBeö bal)nett, »nb bie ^)raf tif(^e baS (SJange befd^Itepcn* 

Xuf. bie £)vbnung , in ber gel^irt n>trb; f ommt mtlti an. 
%xtiii(i) ifi man oft Don ben Umfidnben abhängig, unb allt& 
btngd fann' nton ^^ ni4)t ju dngflltci^ an einen )u)>ot gefof^ 
ten §)tan l^olten» S)emungeadi)t mu^ bod^ eine ibeale %>m 
aufgefleUt ä)erben , nact^ mticber ber @tubtrenbe n)emgflend am 
nai^etnb feine (SoUegten etnridS^ten foU. Undf liegt tt>o^( <mf 
ber S^Mh, bo^ in ber gegebenen 9{etl()enfoIge nur bie ^au;pt» 
womente etned leben ber genannten %a^xo^h gemeint {tnb, 
unb baf alfe^ wttnt bie ejregetifcbe, noc^^ Ote ]^tfiorif4)e. S^eolo^ 
gte in i^rem ganzen Umfange unb mit allen ibren iRjebenfif 
4)ern unb SSerimeigungen t) o r ber 2)ogmatif be^anbelt wxs 
ben foQL Stelmel^r ftnb, toit na6i)i)tt ju jetgen/ foIdS^e etgcnu 
jenbe Siebenfacher (j. iß. Datrijiit, fircblic|^e 3(rcbaotogie, 8it* 
terarg^f^id^te u- f. tp.) auf bm @d()Iu|i ju t)erf^)oren; »emi 
ba§ 9t6tbigj!e abgetban ifi; wdbtenb bmg^g^n allerbtng^bie 
2)ogmengefdtii(i^te ber £)ogmatit unb erfferer »iebet bte SG» 
dj^engefcbi^te t)oraudgeben mu|l , toit au^ t^er (Sncpttopibie ja 
erfeben. gben fo wirb bie ©cegefe andf nocb neben ber 25ogj 
maül fortgefc^t werben muffen u. f. w. Ueberbaupt ifl baJ 
ganje angegebene SBerbdItnif nur a potiori ju fafftn; berin 
auf ber anbern (Seite fann un§ au^ »ieber nicbt entgebeir, 
baß iai ©tubium ber fpdtern gdcber bebeutenb auf ba§ ber 
fcöbern jurürfwirft, fo baß bie 25ogmatif j. Sä. ben ®inn 
für .bie eregefe fcbdrft unb aucb bie S)ogmengefd[>i(bte wiebet 
neue« Sntereffe für ben b^ben mn^, ber bereit« bie ©ogmatif, 
fowie bie Äir^engefcbi^te für ben , ber bie ipraftifd^e SEbeolo-- 
gie gebort "^at u- f. xo. Sebocb berechtigt un§ bieg nicbt, bie 
S^rbnung felber umjufebren. SBir t)erfucbcn bier, ein 9)enfum 



3fi7 

iexoi>\)l für ben bret * , ol^ für bett vieriÄ^rigen gelE)rcut§ \>ox» 
Julegen, t>etjlc^t jic^ mit möglic^jfer greigcbung jeber burdS^ bie 
Umfidnbe gebotenen 2(enbetung. 



SScr^cid^nip bn in einem breiid^rigen 6urS ju 
^6renben t][)eolo9tf(^eii SBorlefungem 

erfleS 3alE)r. SSorbeteitenbe «nb SSibelflubtem 

IjieS ©emefter. enc9F(o^)dbie. ^ebrdifdS)e*3 unb neu« 
tejiamentlid)e ©pracblel^re. Surforifc^e gtfldrung au§aen)dl[)(ter 
©türfc bc§ X S- ober ein (eic^te§ bijiorifcbea SÖVid) (SRutt)). 
Grfldrung timi bcr fpnoptifd^en ©jangelifien' (etwa 8uca§> 
©tnlettung in ba§ 11. unb SR. a* 

2te8 ©emejler. ^tlttefiömentlic^e eregefe, too möglich 
f)entateucb, nebjl fortgefefeten curforifd)en Uebungen (nacb t>tm 
gefebu4)e). ©pno^jftS ber 3 erjien ©oangelien (Dber Sol()onne8 
ober. 2Cpoftelgefcbi(bte), S:>mibm leicbterc (fatbolifc^e ober fleis 
nere ipaultnifcbe) Briefe. £BtbeIgefd^i4^te, bibltfcl[)e 2(r(l[|do(ogi« 
tinb ©eogra^bi^» 

SweiteS Sa^r. igyegetifd&^iilorifdjje« ©tubium. 

3teö ©emejler. gortgefefete ej:egefe be^ 3C. unb 31. Ä. 
Qttxoa ^falmen ober Keine $ro))beten4 ))aulintfcbe SSriefe j. S3. 
@alater ober (Sortntl^er unb itxoai^ .^ijiorifct^eS). ^irc^ienge« 
i(^\(^U Ifier S^eir*). 

^ie i^e&rdifd^e ®pra(i()e wirb grof ent^etld and) fcfion auf ,®i)mnae 
ften. betrieben» Obwohl btefelbe t^rer Statur nac^ nidf)t in einen eidentli4)en 
(Spmnaftalplan d^^^rt^ fo ift boc^ wünfc^enSmert^ ^ baf ber, n)etc^er nur 3 
3ai^re auf hai t^eolooifdie ®tubium oerwenben fann, fdf)on einen 2Cnfana 
im •&ebrdtrcf)en mitbringe, fei ed nun t>on ber @(^u(e ober auö ^rioäitftunc 
ben |)er^ 

♦*) 3n ein ©emefter jufammengebrdngt, würbe berSJortraö berÄir* 
4>endefdS)t(^te ju fra^mentarifcb 4 über gwei auSdebeij^nt/ su weitlduffd fein» 
SQ3o man abbre(i)en foU/ ifl bem Se^irer ju übertajfem jDcd^ 2ei()t bie &:* 
fat)run9/ baf man, sumal bann, wenn ha^ apoflolifd^e 3eitalter fonfl wo 
be^anbelt wirb/ födlid) im erf!en @ur$ bi$ auf bte Siteformation 
lefen {ann, woburd) man im ^weiten für bie ®efö)i6)te ber le|tem unb 
oer neuern 3fft mef^r Siaum gewinnt» 



368 

4te8 Semefttr. ©regefe Sbn bie (jum S^dQ stirem 
tmb f(^t)9tengern jBuc^er ber b^Utgen Schrift C^ttoa im X. Z. 
3efaia6, im 91. S. JBrief an bie JRömer). «tblifd^ »ogma-. 
ttf. «Ritcbengefcbicbte 2tet SbeiL S^ogmengefcbicbte (mit 3nbe^ 
flriff ber'@9mboltl?> 
^titte« ^Ci\)t. $)odmatif(l^i<)raftifcbe8 ©tubiüm. 

5tc*@emejler. gfortgcfciteö eregetifcbe* ® tubium (efc 
nen ober ben anbern ^ro^b^en, <^iob, @))rücbto6tter ; Srief 
an bie ^ebtder, TipoM^piti aud) xoo miili^ tixoai a\xi ben 
tpotx)9p^tn). SDogmatif*). 

6te$ @eme^er, ^ernete ejregetifc^e ^ai)U\t, ÜRotat 
^raftifcbe SSbeelogie. (daneben irgenb ein !(emere8 bistori- 
cum, entn^ebet Ixxö^ÜOjt 2frcb&o(ogie ober ^atrißiC ober 2itte< 

■ t» .. ■■>■■■■<• ^ 

IBerjetc^nif b^t in einem Dieri&^rtgett 6utd 

jtt ]()6renben t][)eologifd[)en SSorUfungem 

(StfieS Sabt. SSotbeteitenbe unb jBibe(fittbieit. 

Ijle« ©emejiet \ . . ^ 
2te8 ©emefler } ""'' '^'"^ 

Sweite« ^af)x. eyeäetifcb^tPotifc^ea ©lubttim. 

3te6 ©emeflet* ©regefe, ungefabr wie oben**)^ gebift 
3efu (jiatt be« etjlen Ä^eiB ber Äircbengcfebicbte). 

4te8 (3emejler. gjcegefe, Äir^engefcbiöE^te Ifter iKÖeif. 
^enneneutif ***). 

*) Ö5ei einem ttop breiii^ri'öeh Öur«, wo j!^ bi^ 3eit fo fe^t jüfafts 
ntetibrdndt/ liefe ft$ oieUeidi^t aud^ ber §Bortt!ao b^r b{blifd)en 2)odmdti( 
(f. 4tifl feemefler) mit bcm ber firc^i[id)eh oerbinbch» 

♦♦) Sm ©inselnen bie SBüd^er änjugeben, war fcfeon ofecn fcfcwierig ünb 
ifl Jier unnfit^ig» (Si oerftc^t fid) oon felbj!, haf pd) biefelben in einein 
3eitraum^ nö'n ^iet iai)xen bequemer mti)tiUn Itnb boUfl&nbt(|et ^bxm 
lajTen* 3m ÄUdeifteineft i|! bie 0teö« immer hit, t?om fei(|)terft juth @^^ 
t^ uberjUdeben / unb wo miottd^ ein attteflamenttic^eS goaegtüm fnit eis 
ttem tteuteftamenfli^eh unb ein btfiorifcbeS mit einem bibafttfclb^n lU 9^ 
binben» 

SBIr fegen biefe abft^tlid^ m bie SD^ttte M t^eoto^ifc^en ®tttbtum^ 



#*4'" 



— ^ 369 

. dte§ @em^{ier. Sortgefe^te (S):egefe. S8tbltfcl[)e S)oss 
mattf. ^trcl[)en'gef4)tc^te 2tet Si^tiU S)ogmengef(^td;te bi§ auf 
bte JRefcrmatton. 

6teS ©cmejler* ßregefe. ©^mbolif unb neuere Sog« 
tncn9efd)id[)te. Sogmati! Ijier j£i)ül (mit Snbegriff ber 2f^)olos 
getif unb ber bogmatifd[)en ^topdbeutit überbau:pt, ober im 
SaQe bie £)ogmatif in einem äurS gelefen iDurbe unb bie 
^^ologeti! t>on ibr gefopbert^ bie (entere allein). S)aneben irgenb 
ein historicum^ tute oben* 

SSierteS ^a\)x. S)ogmattfd[)s))rafttf(l^e6 @tubium. 

7te6 ©emejier. gortgefefete gyegefe, 35ogmatit {mU 
toeber gan} ober 2ter 2:^ei(). ^oxal S)aneben ein patristicum. 

8te§ ©emejier. gregetifcl^e 9ladblefe. SJogmatifdjjeS 
©iSputatorium ober S?ej)etitorium» ^xafti\d)t SE^eoIogie, tjer« 
bunben mit l^omiletifdj^ s f atedS)etifdS)en Uebungen*). 



SBcrglcic^t man biefe betben SJafeln mit einanber, fo ftebt 
man, xoit in bie erjtere unmogli^^ aQe bie £)i§ci))Iinen gebrad^t 
werben fonnten, über bie ej5 nüglidj^ fein lann, SSorlefungen 
ju ^6ren (j, f8. ßeben Sefu, ^ermeneutif, 2{»)ologetif). SBejfen 
ßebrseit aber nun einmal auf brei ^af)xt befdS^rdnft ijl, ber wirO. 
bejfer t^un, ficb nur an bie bezeichneten ^au^ptcoQegien ju l^altem 

3ufag 1* £)b eS grabe nöt^ig fei^ über ade biblifcf^e. 
IBüd^er SSorlefungen gel^ört ju l^aben, i{i fc^mer ju entfc|)eiben.- 
£)a§ 9?. a;. foHte man freiließ wo möglid^ ganj gehört. 
I^aben, wa$ audj^ bei einem meria^rigen (5urS gefci()el&en fannj; 
bod^ Idpt ftcb aucb tnand)t^ burcb ^riioatflei^ erfegen. f$ür baS 
2C. Ä* muß weniglien^ fe jigefegt werben : ^entateuclS>, ^falmen,. 
^iob, Sefaia unb einige ber übrigen ; aucb ber {(einem $ros 
pf)tttn. 3u wünfd^en wdre bann freilic|^/ baß ber ganje &as 

Um fie mit Sntereflfe ju t)bxcn i muf man ftd^ emigcrmogen fd&on in ber 
@cf gefe t)erfud)t ]()aben ^ t)on ber onbern @ette aber n)trb t^r fßovtvaQ ans 
re^enb auf bie fpdtern eregettfciSieR ©tubien n)fr!en. Ob JDrttif ftc^ gut 
Dortra^en lafe/ baoon unten» 

*) 8e|tere !6nnen icbodS) aud^, nod^ el^e man hie Z^eoxie gehört ^at, 
oerfttc^dweife fd^on früher (ettt)a Im 7ten ©emefter) begonnen werben» 



370 

v»n mb aixöf bie Tiipotvfpfftn, »entgßend curforifc^^ t^on iebim, 
bet ftd^ )ur erjien |)väfiing metbet^ gefefen toorbeti feien ; boc^ 
irtYb auc^ ^tet matic^ l^tnter bem äßunfd^e iUYudn>(eibetT« • 

3ufa^ 2. Sur bte neben ben t^eologtfd^en SSorlefungen 
fottu)äl()Tenb ju ^orenben y^tlologtfc^en, ip^Uofopi^ifdl^en unb l^ifto- 
tif^en Kollegien l^aben n>tr m6)t notl^ig erachtet , eine Safel }U 
geben. 3m 2(Ugemeineit fann bemetft toetben , baf e$ gut i^; 
foYtn^&^tenb ein pfailologicntfi, unb ^wat abwe^^fetnb einmal ein 
graecum, bad anberemal ein latimimy auä) too m5glid^ eitti 
mal einen ^iä)Ux, ba§ anberemal einen ^rofaitet gu Yoa^lttu 
@ef(i)id)t({cl^e SoKegien xoitb may^ tt)o^l t^un , mit benen. vbtt 
bie ^ird^en^ef(^ic|)te in irgenb eine SBerbinbung ju bringen, fo 
ba^ man )» S3* ^efi^ic^te be§ ÜRittelalterd neben aber unmittelbar 
uac|^ bem erfien S£^ei(e bet ^ird>engef4)ic^^ iu ^ören ^&tte» SSa§ 
aber bie ^l^ilofopl^e betrifft, fo burfte n)bl^l jwed ma^ig fein, bie 
))]()tlofo!pi^ifd)e @t^i{ t>or ber t(^eoIogif4^n SRoral unb eben fo 
bie 9feligion§ipl^iIofop^ie t>or ber ©ogmatiF ju \)bxtn. 2)ie 
©efc^icbte ber ^^ilofopl&ie wirb gut mit ber 2)ogmengefcl^ic^te 
8«famtnertipaffett, ^bagogit mit'% praftifc^en äll^eologie u.f ». 
®ne . aDgemeine (Snc^flopSbfe ber '^iftenfd&aften enblid^; fo 
anregenb jle a\xd) m 2fnfange feiir lii5rfte, »irb noc^ beffer cn 
baö enbe bet afabemifc^en 8au^al$n ipaffen unb fb wiebet in 
bie fpecieHe tl^cologifc^e enct)fiopdbie jurüdfful()ren , t>on ber 
man ausgegangen ijl. 9lo(i) ift trtilxcS) ber orientalia ju 
em)df)nen. ^ier fommt aUeö auf ben Swerf an, ben man fid^ 
borfe^t. SBer ft^ jur ejregetifdS^en SBirtuoptdt mit 2Cbftc^ten 
afaf baö ge^^fad) atrSbilben will , n^irb haB ©tubium ber wt* 
Moanbten 2>iafefte rec^t balb mit bem beS ^ebrdifcben ju m-- 
binben unb in xtiä)tm SRafie fortjufefeen l)aben. 2fnbere wer^ 
ben beffer tl^un, ftt^ erfl gegen ^nbe be3 ßurfeS ober, wo i^s 
nen (Gelegenheit gegeben i% noti) fpdter mit bem «ttgemeinpe« 
befannt ju mad^en. 

§. 116. 

Umfang beS @tubium$. 
®er Umfang; in mlä)m eine t|)eoI09tfdf)e 35iödp(i« 
ffubirt »erben foll^ ijl burc^ We me^r ober minbec »it^tige 



371 

©teil«, bic Ite im ©anjai rinnmtmt, bebingt. tjmrna^ 
(inb temn: Wejeriära Sild)et W« reiiitiglleii, bit h umnitttt 
bot« Beaielitmj jum Mli8i68=^rifHI#mlinb pto(tifcf)=frtiI)r 
li^tn itim jltfiens lüepjiolb b(nn baä Slbtl(hibiom in Sit. 
binbung mit Äic<I)ni8tf(i)iif|tc, ■Bogmofit unb SSomI bm 
Äint be8 })ri)ttftantifci)=tf)toIo8ifcl)tn Stabiltm« bllbet.- »i« 
»crfotgmg rinatlnet Sronge 8"^ S!it(u»|itff fann nfdit »im 
2tflett geforbcrt roctbm, unb bacf oud) bei ben gingeinen 
«t|l narf) einem compenbiatifc^en ©tutiliat beS @ab)en ein= 
treten. 

X)ie$ ivtib {i(^ int Sinjelnen np(^ txutlit^er näc^weifen 
Uffen. . 

n. Sefonbeter Z^ttL 

ÜDet^tbolügie bec einjelnen t^eologife^en )Cleci)!linen. 

1. 3ut nwti^^tn S^eotoflte. 

§. 117. 

iDic (Sregefe jerfäUt in Beäie^ung.aaf ijren Umfang in 
Me cutfctifclie unb |lot«cif<l)c. »eibe Arten beS ttntetrii^fe« 
laden (i<?) oetbinben , nnb jwm fo , baf in fptadjlii^ec Se» 
gie^ung mit bet cutfori(c(ien Sefung angefangen reitb. 

3ac eutforiWen Sefunj eianen (i* um eWen Sifbrifite 
BMet, J. SB. im 5t. S. einS be: 3 eiflen ©janjetien ober 
' bi'e aiJollelaeWitl)«, im 5t. S. bo» »u* Siutii, boä bet »i*; 
ttt, bie ffiütijet ©amnel'S. Äu* IJa^t bte cutforifcfie gectßte 
totjugereeife in ba8 ^linfnm bi8 ^tieotfltiSe« iinb bu Dtl. 
eatnnlittidjtt«, roälitenb ü* bie (latatiWe ettlitnns belfet 
ffit ben Jtnt^eberoortrafl eignet. Snteffen (ann auci) bie njeit. 
läufiäete Srllätunj eine« e*tift|leUet8 , mit atnu^ung bet 
Sommentate, ©egenlianb btS *tiMt(leife« Kitben. 
24* 



372 

t 

§. iia 

S)ec ®^(aid) Ut Kommentare tarnt er{i bann von 
te^tm Stufen fein , wenn ft^) bie eigene SUaft bei bem Sc.- 
{(dren f^mUm^li^ oerfud^t fytt 3u »tele ^UfSnatM ftnb 
eher t>em)irrenb, al6 ^ure^tleitenb« Unb eben fo fjlt ber 
SSerfud() einer eigenen (fd[)riftli4)en) Ueberfe|ung f&r ben 3Cn- 
fong n>eit f6rberli(^er, dS bei: @ebrau^ Dielet fremben 
Ueberfe|ungen unb ^^arop^tafem 

eine epegetifcl^e SSorlefung foQ ^auptfddE)lidE) jum eigenen 
gorfd^en aufmuntern. 2)ie befle äSorberettung auf btefelbe ge^ 
{d^te^t ^ n e Kommentar unb o l^ n e Sujiebung itgenb* etneS 
anbem S^üliimittAi, ali beS SB^rterbuc^eS unb bet ®ramm(u 
tit G^t man nocb bie SSotlefung axüjixt, t>erfucbe man fi(b 
in einer fdE)rtftItc^en Ueberfegung beö ®tMti, baS erf (drt mu 
ben foQ, unb berid^tige bann biefe nad^ ber @tunbe. Tiixä) ber 
gebrer tt)trb n)obI tbun, eine beutfcbe ober lateinifdb^ Ueber- 
fe^ung feiner Srf (irung entoeber t)oratt$suf(bid(en , ober naä)-- 
folgen iu laffen ; ba§ Untere ifi ipaffenber, ie mebr ftd^ bie tle- 
berfegung ber ^axa'p^xa^t nibert^ bad erftere, ie ntebr fte n)iiU 
Itdbe Uebertragung x% @rfi nadf ber SBorlefung, bei ber SSie- 
berbolung fann ber ®ebraud(^ anbern^eitiger Kommentare t)on 
9ht^en fein. iRodb t)or bem ©ebraucbe ber Kommentare foU 
aber ba$ iRadbfd^lagen unb XSergleidben ber in ber SSorlefung 
angefübrten parallelen unb anbem Stellen/ befonberä iah 
forgfame SSergleicben ber alttejlamentfid^en Qxtatt im 31. 2. 
mit bem £)riginale unb ber LXX* t>orbergeben. 

SBer biefeö orbentltdb burcbfubren unb ttxoa nodb ben ei- 
nen ober anbem t>on bem gebrer empfoblenen Kommentar, bie 
eine ober anbere tiCbbanblung über eine ©teile u. f. to. geb^ng 
nac^lefen »iH , f)at t>ollauf ju t\)m, obne baß er notbig W, 
fidb in einen e^egetifcben SBalb ju t>erlieren, ben er t>or ben 
ißliumtn nidbt ffebt ©§ ijl aber vbtx^aixpt ein großer 3rr* 
tbum, tooju jum Zf)tH einige ber neuern e^egetifcben eeijhim 
gen 2Cnlaß gegeben b^ben ; aK bejlebe bie aücbtigfeit be§ &t" 
geten mebr nur in ber biftorifd[)en '^enntniß aQer miglicben 



_ 373 

ZnSU$m$tn mb ^iöj^tni in bem xidftigtn Zaftt, ou§ im 
melen t>orl^anbenen eine gu Yoa\)ltn, ta fte \>od) nur in Um 
®t\ä)idt, felber auszulegen unb mit eigenen %u$tn in 
feigen*), jti fucl^en x% ©elbjl aber aud^ bann, wenn man 
SU ben weitem ^ölfamittefti greift, wirb man ftd^ t>or ber 
^anb beffer an bie l()alten, wefd)e bem grammatifi^ s |>ijlortc 
fc^en SSerjlSnbntffe auf bie ©prönge l()elfen (@d)6ttgen, gig^t« 
foot, ®rotiu8, SSäolf), alä an folc|)e, tt)el4)e ben bogmatifdjien 
Sbeengang nad) eigent^ümlidS^r SQBetfe entwidPeln**)* 

S)amit foQ feinedwegS ber ©ebrauci) ä(terer unb neuerer 
6ommentare gdnjltd^ uxtotf)xt fein- 9lur jebeJ an feinem 
SDrte! 3ur ®ef(I)i(^te ber JtuSlegung tjl e8 not^wenbig, 
aud) mit ben ©rftarungen ber Äir(I)ent)dter beFannt ju fein, 
unb in ba§ :patrif}ifd^e ©tubium gel()6rt allerbingS auc^ 
bie SBürbigung t^rer eyegetifc^en SSäerfe. Sa, felbjl au8 ber 
©cegefe »oßen wir fte ni(i)t au8fci[)rießen, wo e8 gilt, ber felbjjc 
fiänbig gefunbenen iCuSlegung im @i;tielnen no(|> mt^t isiad^t 
txnd unb ®twxö;)t ju t)erfd)affcn unb bie in ba8 2)ogmatifc^e 
l^inuberfü^renbe (Srflirung t>orjubereiten ; benn obwobi wir 
un§ an feine 2(uctoritdt binben foUen, fo muß e8 unS boc^ 
in bem @rabe freuen, unfere Auflegung burd^ fxü^txt Ur< 
t^ieile ausgezeichneter @^egeten befidtigt ju ftnben, a(S eS unS 
auf ber anbern ©eite wenigflenS mißtrauifd^ madigen mn^, 
wenn wir gewal()ren fönten, baß bie JCuSlegung, auf bie wir 
verfallen finb, noä) t>on Sliemanbem fonjl toorgetragen worben 
ijl. UebrigenS wirb bk falf4)e Qvkäft, ntnc 2Cu§legungen er^i 



*) fRid)t\Qet ha^Un ^lerfiber Sttere S^eofo^en, 5» SB. Gauiienitts 
diss. I» p. 26»: „Atque illud est, quod soleo studiosis usque ad 
yyfastidium inculcarCy ut ad commentarios non adeant, quin prius 
yyillis aqua baereat, neque ultra possint in loci examine proprio 
^^remigio pergere," 

**) „Caeterum cum commentarios dico, eos intelligo, qui scri- 
y,pturambrevibus adsensum litteralem accominodatis observationi- 
„bus illustrant ; non qui occasione scripturae suas, quas locos com- 
„munes vulgo vocant (i^re ^O0matt(!), in medium protrudunt, qui- 
„busque adeo libri sacri non tarn sunt commentariorum argumen- 
,,tum, quam praejudiciorum loci quidam atque indices." Gaui- 
Ae nius 1. I. p, 27. 



374 

finben }u wollen, %xclH t>a weniger ^la% greifen; too nur bje 
alten nod^ nici^t fennen unb an un6 felbfi toernoiefen ftnb, al$ 
ba, wo ber eigenen ^r/tft ni^^tö me^r übrig bleibt/ f 13 {t(^ ent^ 
ipeber an f^^on SSjor^at^beneö unb S^rabitioneQeS an^ufd^ließen 
Dber auf originelle 3(bgef4)mad(t^eiten ju t>erfallen. £)amit i^ 
tnbeffen nid^t gefagt, ba$ wir unS bei leiner fetbflgefunbenen 
^u^tegung beruhigen bi^rfte^t; fobalb {te {eine ^uctoritat für 
fic^ l^at ; im ®egent^ei(e muffen wir olf Drotef[anten ftet^ bie 
SRöglic^feit neuer, b. 1^. in ber ®pxa(i)t unb ben gef(|>idbtli<^ 
S)aten beffer begränbeter, 3CuS(egungen fortwd^renb in bem 
Sßa^e ju^eben, a(§ $l^i(o(ogie unb ©efdt^icbte unter un§ fort^ 
fcii)reiten; wiewol^l baö Sßi^trautn in bie eigene @el[;fraft iebe& 
mal ju boppüt firenger Prüfung aufforbern foQ '^). 

§. 119. 

2)a8 fritifci^e Urt^eil mup ftcf) on bet ©c^gefe felb^ 

ouöbtlben, fowie au^) an i^ bie I)ermeneutifc^en @runb* 

f&|e am beften flac 9ema(jE)t werben f 6nnen« 

Ob eine t)on ber . gewö^nti(|)en Einleitung in ba^ X mi 
9{. Z. getrennte SSorlefung über bie ®runbfäge ber ^iti! am 
jie^enb genug wdre, um t>on SSielen gebort ju xotx^zn, laffen 
wir iaf)in geilellt SebenfaU^ fonnte eine foId)e SSorlefung, 
bie oben brein nicbt gteicb im 2(nfange }u ^bxm xoäxc, bie Ue-- 
bung in ber Äritif nicbt erfefeen; benn erji im SBaffer lernt 
man fd)wimmen» S)affelbe gilt aud> beinahe t)on ber ^erme^ 
neutif, wiewol()l fidf) biefe noc^ i\)ix fpflemötifcl) vortragen laßt**), 
2Ba3 alfo für 2(u§bilbung ber fritifcben S^bigfeit get^an wer^ 
ben fann, ifi t>a^, baß man ben @tubtrenben anbdlt, ftcb toon 
tjorne bwein einer fritifd^en 2(uSgabe fowol^l beS X aK 9?. S. 
JU bebienen, unb bann bei ber ©regefe felbft bie geSatten 
u. f» w. berurfficbtigt. Znd) in äBeiiet)ung auf bie fogenannte 
f)o\)txt Äritit ijl e8 gewiß beffer, wenn ber gebrer fein Urt^eil 
über bie Zt6)ti)tit einer angejweifelten ©dj^rift; fowie aud) über 

•) ©c^Ieiermad&er S» 139* 145» 

**) % fl ©runbUnien ber &scaimatü^ ^ermeneutif unb ^ritil^ (Eanb^ 
i)\xt, 1808.) e. 226. 



375 

fo mand()e3 , n)a$ xaw gmö^nKc^ \n Mn fpedeSen Sintettung 
t)ortragt, fo lange %\xxM%h!A, l^td et baS S3ud) fe(b{i feinen 
3ul()6rem erKärt l[)at. Sßan (ann allenfalls tn ben ^rolego« 
tnenen baiauf l()tnbeuten^ bafl ba§ S3uc^ auiS t)erf^tebenen 
©rünben bejwcifelt »orben fei, bag bte ffiinen beffen Jlbfaffung 
in biefe, bie 2Cnbem in jene Seit feigen, bie ©nen biefen, bie 
2Cnbern ienen ÄreiS t)Ott gefern annelE)men, o^ne jebod^ bie 
Xcten fc^on %\xm t)otaug abjufd^ltefen» S)abu¥d() n)trb baS 
Sntereffe an ber Unterfu(l[)ung felbji gemedt; unb inbem man 
baS frittfd^e Uvt^eil ftd^ vokiUxi unter ber Sefung beS SSud^eS 
erfi entoicfeln unb allmd()Iig befefligen lagt, l^dlt man bie 3u^ 
^örer fortwd^renb in ber gel[)6rigen fritifc|)en Stimmung. l!Xk% 
gewinnt äBid[)tigf ett unb S3ebeutung ; man^ merf t mit SSergnä* 
gen auf iebe ^leintgfeit xa Sejiel()ung auf ben @))rati^gebraucl^ ; 
vciWi fielet baS 3nnglein ber ^age jtc^ balb ba, balb bort^in 
neigen, bi§ enb(ic|) ber 2(ugfd^lag mit t>ölliger S3eenbigung beS 
äSu^eö felbjl foljgt SJJaä alfo SSiele fcl[)on bei Eröffnung, i^ret 
eregetifciben Kollegien geben, n)ärbe n^eit beffer ^n ben Sd^luf 
yafen, moju man ft^ bann freilic^^ bie nöt^ige 3^t auff)}d<- 
ren follte*)* 



2, 3uc ]^tfl:orifdf>en SJ^eologie. 

§. 120. 

SKit ber Unh)erfalfir(i[)en9efd)id)te mwp baS fiv4>en][)iflos 
rifc^e ©tubium begonnen unb erfl t)on einer compenbtarifö[)en 
iDarftcUung berfelben m baS iClueßenilubium unb m baS 
©njelne ^inftbergeleitet »erben* %ixt \>txi mnemonifd^en 3we(f 
ober ift ber ©ebrau^ ber %(i!oi^tXi^ unb »o m6glid[) bie ei^^ 
gene 2fnferti9und bfrfelben ju em})fe]^lem 



♦) üRe^rere neum (Sommcntare finb aud^ auf bicfc SBclfc auS^earbeU 
tet, i« S3* bie f&mmtltd^en üon glatt, ber Don ^d^necEenbui^d^^ ä^^>^ ^^>) 
S3rtef beg SacobuS, bet; t)on Uflen ober \iiXi ^nef an bie @^a(ater* 2Cud^ 
ti'd0t 0cl^leierma(t)er bie. ^jregefe auf biefe t&etfe ooc 



376 

& t^at einen gewiffen @dE)ein t>on @tunbltd^feit/ gleich an 
He £luellen ju ge^en; abev \>od) nur einen @^em. Sitnnm 
foQ etner aui Sufebiud bie JCitcbengefc^icbte lernen^ toenn tt 
nocb nic^t toti^ , n>er (SufebiuS tvat unb in n>el^em SSetl^atta 
nlffe er ju feiner ^vX fianb ? Um aber bieg )u xox^tn, m\x% er 
f4ion btefe ^i\i felbfi (ennen gelernt b<tben u. f. k9. S>o§ 
Ueberftc^ttic^e , ba& icilgemeine muß a(fo t)orau§gebett. 3(ber 
fretlidii barf man {td^ babei nicbt begnügen; bie^ mare allere 
bingd jDberfl&c^lidtifeit 2)ieienigen Se^rbA^^er ber ^ircbenge« 
f^^id^te finb ba^er bie empfeblen6n)ertbe{}en , n^elcbe , n>ie bie 
t)on S)ani unb ®iefe(er'*')/ in bie £luellen l^tneinleiten tmb 
einjin>ei(en baö jBefie auö i^nen mittbeilen; n)omit man jleboc^ 
au4^ xovXtx audgeful^rte S>arfieIIungen ; xoxt bie t)on 9leanber^ 
ju ioerbinben l^at. grjl »enn fo ba6 Sntereffe für gefc^id^tlic^e 
Sorf^^ung gen>edt n)orben ifi, xo\x\> btefe aa ibrem ^la^e fein. 
S)aß fte ftcb in i^rem ganjen Umfange nur für ben SSirtuofen 
eigne, ijl oben (@. 205.) gejeigt worben j bocli^ xa\x^ ficb ieber, 
ber ein Urtbeil im ©efcbicbtiicben ]()aben xo% >, toenigjienS on 
,, einem Keinen %\^t\\t ber ®ef4)icl^te im 2Cuffucben unb @e$ 
„braudje ber Öuellen geübt böben"**> 2£ußer (Sufebiuö unb 
ben übrigen altern J^irc^en]()iflorifern xotthta aud^ no^ anbete 
t>on ben t>oriugncbfien SSdtern ju bead()ten fetm 2Cm meinen 
JU empfelj)!^« fin^ ^twa: bie aipojlolif^en SSdter, befonberS gle« 
mens, Sgnatiuä unb ^olpcarp alS bie ipraEtifd^ üorjüglid^ern; 
Vit 2Cpologeten, befonbcr§ bie beiben 2Cpo(ogieen beS Sujlinu§, 
n>omit 3;b^o)>^i(ud toon ^Cntioc^ien unb 2Ct]()enagora§ ju t>erbiiu 
ben. ^ieran n^urbe {td() einiget aug 6lemen6 t)on 3Cleranbrien 
unb £)rigcne§ (namentlicb beS lefetern ©cbrtft gegen Selfu§) 
onfd()lief[en ; worauf ftd|) Ät^anaftuS, SBaftliuS, bie beiben ©re? 
göre in Ueberpcbten unb Jtuöjugen mittbeilen laffen. 25ie ^o» 
mileten, namentlicb (S^rpfoflomuS, finb in t)erfdE)iebeher .g)in(t4t 
tt)i4)tig unb foUten deinem, (km wenigjlen bem fünftigen iprat 
tifcben Sbeologen, ganj unbefannt bleiben. Unter ben lateini^ 



*) 9lur \)(iL^ Ui le^term W JCuSwa^l foröfdltiger, bie Örbnung 5»<* 
mdfiget; unb auc^ ha^ 2Ceu$ere gefdUtder ift, waö ^ter aUerbtnoö mit Is 
S3etrad)t !ommt* 

*•) ©dS^leiermad^r §. 190. 



rfk 



377 



iä)tn S32tem behauptet 2(usu|lln Un erften 8?ang; beffen @on# 
fefftonen nebfi 6en @4^rtften de civitate Dei utib de doptrina 
•christiaDa }u ben anjtel^enbfien gehören. 

2>cr gatinitdt wegen tjl, tt)ie fc^on oben bemetft, göc^ 
tanttuS gu em))feblen. SSon ben frühem Lateinern ftnb SRtnuc 
'S^ßi^/ ßpprtatt unb X'tttuüian ju bead[^ten. S)a tnbeffen auc^ 
^ter ntd^t aUed unmittelbar au§ ben £luellen gefcböipft n^erben 
fann, fo erinnern wir l()ier nocbmal6 an ba6 ©tubium ber 
^ono9ra:pbteen Cöfll» ©• 216. 216.)- — 2)ie im ^aragrapb^ 
^mj)fobrene Anfertigung toonSabetlen bebarf feiner -weitern 9Je4>t« 
fertigung; jie wirb jtc^ iebem burd^ ©rfal^rung bewdlS)ren» 



3* 3ur f^ftemattfd^en X^eoloQu^ 

SDa bie ® ögmatif auf gpegcfe unb ®e\6)x^U tn^t , fo 
tjl (te an6) fortwd^jrcnb in lebenbiger JBerbinbung m\t biefen 
SBifferifd^aften, fowie mit befldnbiger 3iM\iä)t auf bie ?>l;ir 
.tofo|>^ie 8u betreiben* SRan eigne ftd(> nid^t fowo^t ein frem. 
beS ©pflem an, al§.bap man ft^ntit Senu^ungbeS SSor^ 
l^anbenen feine 25ogmatif mit m6glid()jler S^lbjljidnbigfeit 
in bUben befhrebe« ^affelbe gilt au6) wn ber Sittenlehre 
uttb ber Apologetik 

fffienn ©nige, j. $8. fWoS^eim, ba8 bogmatif^ie ©tubium 
niöjt fcüf) genug feigen ju fonnen meinten, bamit biefeS allen 
fiinftigen tbeologifc|?en SSejhebungen bie 8lici[)tung gebe, fo 
glaubten »ir üielmel()r, ba§ ^6ren ber ©ogmatif erjl in bie 
jweite ^dlfte beS t^eologifcben (SurfeS fefeen ju muffen, weil 
na^ unferer in ber enct)Koipdbie entwitf elten 2(njic^t f^on ©ce« 
gefe, biblifc^e 2)ogmatif, ^ir^jen« unb 2)ogmengefcl&i4>te t>or» 
ausgegangen fein muffen. 2)ogmati{ unb Sßoral bilben ben 
@d^lußjlein ber wiffenf4>aftlicl^en Sl&eologie , in wiefern 
wir biefe im engern ©inne bed SBorteä ber praftifd^en entge^ 



878 



-•^ 



genfe^tem jDamit ifl ahtt ntcl^t gefaxt ^ baß ba# b^gmattfcl^ 
@tubtum ibtx^Mpt txft mit bem ^ixtn einer bogt^tattfc^eti 
SSotlefung beginne; nocb baf e$ ftc^ bamit t^oQenbe. §ßiümüit, 
ton mit ireger ^l^eilnal^me^ mit freiem Stopft unb offene ^ta 
ieti fein S3ibelftubium treibt, xotv ber gefcbi^^tlicl^^n entwitfe^ 
(ung ber Dogmen mit re^^tem Sntereffe am^Dogma felber 
folgt, bem bilbet jtcb/ befonberS tvenn er m !|^Uofo))biren b* ^ 
baS @itiielne auf ein 2(IIgemeine$~ unb ©runbfdgli^^eS ju be$ 
Rieben gen)obnt x% t>on felbfl fcbon eine S)ogmatte att/ ebe er 
nodb baju gefommen ifl, eine frembe ju j^iren; grabe m^ie m 
ber j^egefe bie eigene S^^f^^ung bem Stac^fi^Iagen ber (Som$ 
mentare t)orau6geben muß. @rfi n>o ber ©eiji eine getoilfe 
SIeife beS Urtbetl^ gen^onnen unb in flcb felbfi eine gen>iffe bog« 
matifcbe Gonfijlenj erlangt ^at, Idßt ficb ein fre^tbeö ©pflem, 
unb ixoat t>or allen anbern baS beS gebreriS mit 9lugen anbirem 
. Obne in verba inagistri )u fcbn)6ren , arbeite man fi(^ 
nun mit aller Äraft ber ©elbfhoerlaugnung, »cld&e bie SBiffen« 
fcbaft i^erlangt, in ben fremben ®ebanfeniufammen^ang f)io9 
ein unb ipieberbole ibn felbfifi&nbig, trage ibn mit ffdb berum, 
prüfe, »dble, befprecbe ftcb mit bem gebrer unb 2Cnbem*J. 
-Ueberbau)>t aber n^dbne man nic^t, ba^ ftcb baS bogmatifc^ 
@tubium auf ber @(bulban{ ober am (Scbreibepulte t)oQetibe. 
& begleitet, too ti red^ter 3(rt ifl, ben 2;beologen überall ^in, 
auf feine ©pajiergdnge unb in bie einfamfeit, e8 iji feine 
©peife unb feiti tdglicbe§ SBrot. 2Cuä ber 9feligion, unb jwat 
ber fubjectitoen, ber frifcben SebenSquelle beä ^erjenS, fließt Oft 
ber recbte 9lal()rung§faft ju, beffen fte fortwdbrenb bebarf, wenn 
fte nid)t t)ertrodfnen will, unb ben fte mit \|)ulfe ber SBijfem 
fcbaft ju t>erarbetten ^aU 

•) „Sßenn ber ße^rlmö 3weifel ^at, cntbecfe er ffe in einer fo xcid^- 
„ gen ^<x^ feinem 8e^rer treuiici!)^ 9leue 3n>eifel ^aUn W SBal^r^eit tnu 
/,merbc»äW/ unb tin ße^rer »x>irb »on ben bcfc^eibenen Zweifeln feiner 3u: 
,/^5rer gemif aufgemuntert 9 benn ^ter gtlfg um fein Se^r^elb 
„eineö collegii, fonbern um ^a^x\^t\t einer fo verbreiteten ^Religion, 
„@tubium unb 2Cmt auf ßebenöieiten* Sßer l^ier zxn furd&tfamcr 
„^eudf)Ier ifl, ift'ö fi(^ unb 2Cnbern %\x taufe nbfacf^em 
„^6:ia\>t nM «Berber Entwurf ber ^Cnn^enbun^ breier ofatemifcben Se^: 
ja^re @. 186* 






. 37» —^ 

I 

^an n)irb bte^ aber ntd[)t ia'fyit\ mtfioeirMen topKeit/ ^1$ 
liefle \i^ bie S)ogmattC t&.berbau^t niit (Spaji^rengel^^eti t^erbie? 
tien unb alö mac^e bte reUgtöf^^ejtnnung unbj^nige Steigung 
in )p^ilo\op\)x\(!^tx @))eculatton ba§ @tubtunt ber gele]()irte» 
^ogmattf {tb^rfläfftg. £)a$ eben (genannte tfi mx bte cQnditiQ 
sine qua non, unb aUerbtngS gibt el nocb 2(rbett genug i bie 
3U ben S3uc|)ern i)inn)eifl. 92idi)t bad giabe ifi ba§ 83e{ie^ ba^ 
man aQe moglid^en izf)xhü(i)ct ber £)ogmatif gu fRatf)t jiebe; 
bte S)utci[)arbeitung etne$^ obet n>eniger tDttb für ben 2(nfang 
genügen» S)agegen aber laffe man ftc|) baS 9lac^fjd^(agen ber 
SBen^eiSfleHen ; fowo^l ber biblifc|)en a(d ber aui ben f^mbolt^ 
f^en jBu4)ern angefäl()rten / angelegen fein* 2(uc|^ bier muf 
man mit eigenen 2(ugett fe^en* @ibt eS bocf^ btlamtliö) eine 
fKenge l()erfömmUc|^er looi probantes, bie auc^ t)on neuem 
2;e^rern ber S)ogmatif bidn>eilen mit iu grofler ^eid^tfertigleit 
angeful^rt xotxitn, unb bie in iSeiiebung auf il^re l^eweifenbe 
Äraft in ifyt yiid)t^ t)erfdt>winben /^ wenn mm fte beim 8i4lte 
befielet unb in i^rem e^egetifcl^::btfiorifcben Buf^mmenbange er$ 
Hart. £)abei foQ man aucb mit bem ortl^obopen ©^fleme ber 
^ird^e^ mit ber ^Terminologie, btn SDeftnitionen , ^eweiSarten 
lt. f. U)* t)oafommen t>ertraut tottitn, »oju ba§ £)ur4>arbeiten 
irgenb eineS bogmatif^^en <^au))tn?erle§ , toie ber loci be§ S» 
©erl^arb ober minbefienö be§ Hutterus redivivus (nad^ ^afe), 
t>on großem 3l\x^tn fein tt>irb *). 

Ti^^nliä) mt mit ber Sogmatif ^txf)Mt ti \iä) mit ber 
5Biorat Tino) biefe wirb nicbt allein au§ SBüd^ern erlernt, 
fonbern mu^ fid() »ie in ber 8Biffenfcl[)aft tl()eoretifd), fo im 8es 
ben ^)raItifdS) bitben. SSefanntfc^jaft mit ben ©runbfdfeen ber 
^>biIöfopl^ifd)en (gt^if unb mit bem ftttlid^cn ©eijie beä &)xi^ 
ftentbumS unb ber Sibel leiten t)on felbjl ju einem ©^fleme 
fcer 4)^^ipltd&^n SRoral bin. SBer bie l()eiligenbe, reinigenbe unb 
erl()ebenbe ^raft be$ @))angelium$ an ^d) erfal^ren l^at, n^er in 



*) 3n f8eiiei)\xnQ auf hai bogmatifd^e ^atetial 1)aUn aud^ fBxtU 
fdf)neibcr'ö ge^rbüd)er, fowo^l ba§ oben (@. 290.) ansefü^rte ber JDogs 
matif, aH bet //SJerfud() einer fpflematifd^en @nttt)td!e(unc) aller in ber 
iDogmatiC üorfommenben SSegriffe nad) ben fpmbolifdien a3üd)ern ber lut()cs 
rtfdien ^irc^e'' Sp^., 1805. 3 2Cufl. 1825. dn auggeietd^neted S^erbienfU 



380 

emjiem streben begrifen tfi, bie 6)xlßi^m SSugenben im et-, 
genen geben ju loemttf Itcben , ber vebet au8 @rfabntng, »op 
ftcb aber bann freittd^ aucb bie (itengere 9Bi{fenf(baft gefeüen 
tnufl. -^ 2(u(b bi^^ wi^b; na4)bem man erfl bte ' X>OQmatil i^ 
rem n>efentltcbflen Sbetle nacb tventgfienö in {tdb t)erarbettet 
ffüt, bie S^ut^arbettung eined fremben @9f(em8 «on Stufen 
fein, unb aucb bi^^ ift bad SSergleicben unb 9lad^fcblagen Ui 
Utngefübtten notbwenbig» ' 

Onblid) n)irb ftd^ aud^ bie Ti^ptlo^ttif, bie mir ixoat aß in^ 
tegrirenben Xi)tH ber S>ogmati{ bargefleHt baben , bie ficb aber 
ani} xokbtt at§ gefonberte 2)i6d:pltn auffaffen Idft, am, beflen 
im geben felbft t>onenbem S)a§ gefen a^ologetifdber SBer!e 
älterer unb neuerer ßeit *) , fowie aucb baS 2Cnb6ren einer Sor^ 
lefung ober biefe SBiffenWaft ijl jwar febr empfeblen§»ert^ ; 
wie aber ber Ärieger ' mebr im ^am))f e , afö auf bem Srer- 
ctetplal^e Umt, fo toitb aucb ber eigene ^ampf mit bem 3nm< 
fei, ben ieber ©enfenbe ju bejleben f)at, bie ttügllen unb Uf 
j)ferjten Apologeten bitten. 2£n ficb »tug e8 ieber crfabren, 
xoai ^auptfacbe am (Sbriflentbume fei, worin befpeti befeligenbe, 
allgemeine £raft liege, unb er mxt> ftcb bann nidbt im mof 
eben taffen, »eber t>on.benen, bie mit ber ©cbale bm Äetn 
4oerwerfen, nocb t)on benen, bie über ber ©cbale ben Äem wr» 
f ennen. — ^ter wirb ftcb aucb bie Äunjl beS gebrert m 
metften t>erberrlicben lonnen, »enn er mit tlarem unb nfic^ 
temem ©etjle, bzi allem SBoblwoHen gegen 2fnberSbenFenbe, 
ficb bennocb feine« SBefenntniffee t>on g^rijlo nidbt fcbdmt, 
fonbem eö ungefcbminft unb ungejiert mit Jener Snnigfeit 
au^fpricbt , welcbe ficb jietö aB baS JRefultat ber eigenen Ito 
berjeugung bem SSortrage belebenb mittbetlt 



*) Uebnaenö mug neben ber apoloQetifö)en ©d^nft ia^ corpus de- 
licti, hie @d)rift beö ©egncrd, mit t)erolid()en »erben* @o tüffete W 
Oberlin äum Kampfe geoen bie gretgeifter burdi) ba^ Sefen ber ecjriftm 
«oltaire'S (jteij^e Oberlin'6 ileheti t>on ©c^ubert @. 290* I^od)" börfte folije 
gectüre beffer ben reifern Sauren aufbehalten »erben. 



381 



4t 3«c J)raftif(|>en S^^eotogie» 

§. 122. 

Sßenn itgenbwo, fo i{i, wie |t(() t^on feCbetr vet^lc^t, 
im ))ra(ttf(^en @ebtete bie Uebung mit bec JS|)eode 3u Mithin: 
fcen* grflere barf aber »eber ju frü](> nod[) ju frat eintreten^ 
itnb niu^ fid) tt)o m6glid[) an b<i& tix6)l\ö)c geben in ber SBirfc 
Uc^f eft anfd()liepen* 

SBit b<^ben in bet @nct)fIo^äbte gefeben; n>te bie Uebung 
bie a;i)eorte nicbtöberflüffig madj^en fann. 3n bet SRetl[)obo* 
logte aber gt(t eS ju seilen, n>te bte Uebungen aniufleQen feten^ 
c^ne 'n)eld)c bte 3;b^<>ne aUerbingS eine graue bleibt: S>ie Viu 
bungen fionnen nun ioerfud^^wetfe beginnen, no(^ ebe bie Sbeo# 
Tte gebort n>orben i{l; benn für fo nä^tidb n>it )» S3. ben jSBefuc^ 
eines bontiletifcben (SoQegiumS in vviffenfcbaftßcber v^^inftcbt l^aU 
tm , fo Idcberlid^ würben »ir eS finben , wmn Semanb fagen 
xooUtt, e§ fonne ftcb deiner an eine ^rebigt n)agen; ber nicbt 
tin hoinileticum gebort* ©rabe ais' ob nic^t einer @):egefe 
txtibtn tonnte, ebe er ^crmeneutif gebort \)atl Snt ©egentbei? 
U, n>ie wir gefeben b^tben, ba^ erfi ber/n>elcber ficb in eige« 
nen @rfldrungen geübt ^at, @inn für eine bermeneutifcbe SSorle:; 
fung erbdit, fo wirb and) erji ber mit recbter TCufmertfamfeit 
beö @eifle§ ben bomiletifcben ' SSorlefungen beiwobnen, ber {tcb 
* felber \^on üerfucbt i)at unb auf ©cbwierigfeiten geflogen ijl^ 
bie ber bloße Slbeorctifer nicbt abnet. 2)amit aber wollen wir 
fcineSwcgS ju alljufruben ipraftifcben SSerfucben aufmuntern; 
bznn obne wiffenf^aftlicb-tbeologifcbe SSorbilbung im 2ClIgemet< 
nen, obne binldnglicb t)orau§gegangene jBefcbdftigung mit 6re» 
gefe, ^ircbengefcbid[^te , Dogmatil foQ allerdings deiner ben 
^eiligen Sebrfiubl/ aucb ni^t einmal jur ^tobe, bejleigen bat? 
fen. SiefeS frübreife ^rafticiren ijl ber ftcberjle SBeg, ben 
@eifi t>on ber fhengen SBiffenfcbaftlicbfeit abjufubren unb robe 
empirifer, feicbte ©cbwdi^er*) ju bilbem — SBo aber nun 

*) ©(^letermad^er §. .258. 3Cnm* 



388 

einmal t)te Uebungen eintreten, ba foUen {te au^ nx^t blo^ bem 
yiamm, fonbern mä) x^xfx ganzen 9latur mä) pxalti\ii 
im, b. ^. ftci) bem geben unb ber SBitllicbfeit anfcbliepen. 
eine ^tebigt foH aH fdl(3()e xolxlüii) t)or einer, fei eS öu(^ 
Keinen, d(^rifi(i(ben ©emeinbe, in einem toittli^m ©otteSbienfie 
gehalten ' n)erben ; benn eS tfi grabeju enhoärbtgung beS l^eili^ 
gen 2[mte$, gur bloßen ^robe i>or im leeren ^t&^len, einiig 
jum J5ebufe ber Äritif , i« prebigen ober gar — ju beten! 
@olc^e Uebungen am ^antome mäffen ben mit ®eifl tinb 
©emötl^ S3egabten toal^rbaft int&i\6)xcdtn, bem n>entger %n^ 
gejetd^neten i)d\m fte aber toenig ober nid^tS. @&en fo jtnb 
bie (atecbetifd^en Uebungen in ber JCircbe ober in einer Sd^ule 
in \)atttn, unb ni^t ttxoa im 2Cubitorium tE^or ein f>aar gebum 
genen ^inbem, bie man toxt 9>ferbe in bie Steitf^ule treibt, 
um ^änfle alt ft^^ mad^en )u laffen. 

Q^t man inbeffen mit eigentlid^en 9>rebigten^ ^oteddifotn^ 
nen Ut f. to. in ber ©emeinbe 6ffentlid£^ auftritt, loffen ^ 
aQerbingS t^ielfa^^e unb loereinjelte SSoräbungen privatim m 
nel^men* ^aoon nod^ einiget im Sfo(genben. 

a. 3ur ^omiletif. 
§. 123. 

aSoribungen inm §Jrebtgen ftnb: U SBedPung unb 
©d)drfun9 beS praftifd()en ©irineS ibtt^aupt hd bem 8efm 
ber aSibel (Slejrtfammlung)} 2* 2Cufjeid()nen ber auS ein« 
SSejrte ju jiefjenben Zl}mm unb JDtSpofttionenj 3* @tit 
unb ©eclamationSübungen im Allgemeinen^ 

SBenn eS ^ttoaS Änjiößigeö i)at, an einer ^rebigt gfl^ 
rimente gu machen, fo t)erliert e6 bai SBibrige, fobalb bie Ue^ 
bung nur mit ben einjelnen f^unctionen vorgenommen oirb; 
au^ benen bie ^rebigt iufammengefei^t i{l; unb xo'xt ber Xn$ 
fdnger in ber 3eic^enfiun|l juerjl ©triebe, bann einjelne ©liebet 
unb jule^t erjl ganje giguren jcicbnet, fo laffen fiöf aud^> 
miletifcbe SSorübungen für ben funftigen |)rebiger aufiteUeö. 
aSBir tbeilen bicfe SSorübungen (nacb ©. 323, ff.) in bie t«- 
rijiifc^en, biataftifc^en unb femiötifdS^ $ brajKfd^en. 



- — 383 — 

$eutff!ifd[?e uttb bxatatti^6)t fSotübting. Sie? 
ben bcr eigentlichen, gelehrten ©ycgefe, bie ftd^, o\)mt>zh SBlid 
ju jerffreuen, tiiüjt ju fe(>r in ipraftifd&e SBejie^ungen einladen 
t>axi, foDteauci[)'nbc& bel^ufS bet ipraftifd^en Ä^^plogie b<>miletif(i&e 
ßj^egefe gelefen ober üielmel&r biefe follte m6)t nur gelefeh, fom 
l^ern bie ©tübirenben foBtcn in i^r geübt »erben. SRän nebme 
tin biblifd^es S5it^ ober ein größere? ©^riftganje, m Itebjlen ein 
fold[)eä, baä üiele praf tifdf^e SKomente börbietet, j.S.btn ffirtef be9 
Sacobn6, bieSSerö^rebigt, bie ®letd(^rtißreben beS §erm, oberaml^ 
tiwai Ttitteflamentlicbea, j. SSr. bie @j)riid^tt)6rter*), unb fudS)e 
bie SSejtebungen \)exan^, m rotl(i)t pd^ ein Sgl^emh anfnfiipfett 
laßt, unb bann tjerfucbe man fidb unter 2CnIeitung be8 gebrerd 
im genauem 83e|iimmen beS Äbcma unb im 35iä^)oniren bef* 
felben. 2(ber aucb bei btm eregetif^en ^riioatjlubium fet man auf 
aUeS in ber SSibet aufmerf fam, toai ftdb b^miletifcl^ gut beban» 
beln laßt S3iöwei(en brängt ftdf) uni mitttn in ber gefebrten, 
pbttologtftbert SBtfcbÄfttgung mit einer ©cbrijitp:elle eine ^d)btit 
frud)tbare Seiiebung auf. 2)ie b^Ite man fejl, unb fd^reibe 
jte ettt)a {n furjen Umriffen in ein ju biefem äwerfe ju l^aU 
tenbeS S3ucb , wenn man bem ®ebdd()tniffe nicbt traut @o 
fann man ficb naä) unb nad) eine felbflgejogene ®ammimi 
von Z^imtn unb' 25i§vöfttiorten, ein eigene^ Sbeenmagajin 
anfegen, obne baß man n6tbig ^at, ju ben (eibigen Großem 



*) (Sg tciU. und nämlt(i() fd^einen, ha^, wenn Qitiö) in htm n)i{Tenfd)aft^ 
Uä^m ^tublu'm bfe Docjmatti^ bet; ^oral t>orande^en muf, e$ im ^vaftu 
fcf)en beffer tft/ mit öbenDtegenb moratifd^en unb ganj^ allgemeinen 
vS^cmen ju beginnen» 3e mei^r ndmlidb ein Änfdnger nod^ bamit su tf)m 
l^at, fein bogmatifdf)ed @Q|lem fiä) felber ju orbnen, je weniger er no4 
^erc über feinen @toff geworben, bejlo fd)tt>ieriger wirb ilj^m ber populdre 
2CuSbrucf unb befto me^r gerdt() er in ®efa]j)r, flatt einer 9)rebigt eine 
t>ogmattfd)e 2(b()anb(ung gu geben» 9lun rui()t gwar bie d^rifllic^e ID^oral 
aUerbingg aud^ auf ber ä)xiftiid)en Dogmatil $ allein in t)ielen ^uncten unb 
grabe in bem allgemein ^raftifdben erfd^eint fte, populär gefaft, ali hk 
rein menfd&lfd^e ßebensmeie^eit, für bie eö nur eines gefunben SJetftanbeJ 
unb eines empfänglichen »^erjens bebarf, um ffe aufiune^men. ^it biefem 
-ßinffl^en müf ber Änfdnger im ?)rebigen beginnen. Silur fo wirb er e< 
%u einiger Objectiw'tdt bringen , wd^renb h\t , wel^e ju tief fein weire»> 
0ew6()nlid^ fo in i()rer ^ubjectioitdt üerfun!en unb rerftrid^t bleiben, bafi 
ffe h^m 2(ttbitorium unoerfldnblid^ Werbern 




Cer gebrucftcii ^rebigtcntroürfe unb 9>o(liHcii ftiiie äuflu'^t J» 
ncljmen"). 

©emiottfd) = btaflifdje SSorübung. SBitl man 
nun folc^e felbfigemndjte ^Prebigtentroütfe jut ^rcbigt ober 
^omilie au^itibetten, fo mag bie^ immer gefdjeljen. Zi5 blogei 
3tuffnfe, fltä scriptum, lägt fid) bie ^Jtebigl, o^ne 3(n(to^ für 
büS djrijtüdje ©cfüfjl, in bem Steife ber SBitfiubitenbtn »ot: 
(efeti unb beutt^eilen, roo bonn audj bie £iiction von i^rtr 
fün|i[erifd)6n ©eite inä 'Äuge ju fuffen iji. ©laubt man 
aber noc() einiger Uebung im münblicljen SJorttflge felbjt ju 
bebürfen, e^e man fidj getraut öffentlid) aufjutreten, fo raacte 
man büd) um ®ofteä roillen nidjt bie gjrebigt felbfi jum ^xm 
befiüäe beclnijiflforifcber Äunjt! Siebet greife man bann ju 
einer ©aaimlung öon ©ebic^ten ober i)aiu fonfi Eleine JRcben 
ober beliebige ©egenpänbe**). @o[d)e Ucbungen gehören abn 
eigentlid} auf bie @djule, unb auit baS freie, gefeltige £eben 
bet Uniüer|ität, »ie e5 in jugenblidjen S3eieinm (jerauötritt, 
gibt baju ©elegenljcit. 

lieber bo5 IBenu^en fogenannter SRufleriprebigfen t|! fdfoa 
oben (@. 327. Änm.) baä Slüfljige bemerEt. 2)amit i|i baä 
Sefcn guter Sanjelüortrdge nidjt nur bcr neuern Ceutfdjen, 
fonbern aud} ber altern unb äüefien unb auä) ber ^uSlänber 
nicbt Denre^rf. SSielmeljr ift eä gar fe[)r ju empfeljlcn, roenn 
eS nid)t in ber ^bfidjt, fclaüifdj nortjjualjmen, fonbern mit 
jenem freien ©inne gefcvietjt, ber, empfänglid) fiit ben mam 
nigfattigflen 9teidjt()um an Sbeen unb formen, einen ©4)riftJ 
fletetjrten gefdjiift mad&t, 2titcä unb SRcueS au§ feinem ©djat-e, 
ober bod? ivieber al& ein in fid) verarbeitetet @igenl()um |!e^ 
Borjubringen. Slödj beffet aber alä baä Sefen ifl baä ^6r(n 
btr ^(ebigtcn, unb jioar baä .^öten mit rcdjtcm, lebenbigem 



*) SRaS) frembcn JJilpofitioREn orfreiten ju muffen, ifl iit SSei: 
bammniß b(r ^fufdjetr. 3)!ug boc^ ber Sc^neibei: ben fRoct Tetblt }u ffbnnben 
ttiffen, roenn cc SÄeidcr IjCLgfn roill. JOaä äuFanimenpiiien btr Coppfn 
bleibt, tDcnn e§ aud) noi} fo fd^Sn unb jitrlidj gcff^e^tn, Stümpecmcrf. 

**) Klg 9!ad)trag jut tiier&er getiirigen Gitteratui;: Aernbfrrfffr, 
ig. Xv -Eiiinbbui^ für ben geiregellen münblitf)«! SBcctcog fleiftlirf)« SUben, 
mit tiner ecläuteinben ißcifpicifammrung. Sps., 1832. — S>e|fclb«n ; The 
teitung juc gEÜnblidien SSilbung ber äffentlic^tn Sevebfamfeit, Sbmb., 



mb„ iq;^^ 



■Mi 



385 



Sntereffe f&r bie Qa6)i fclbfl, baS geben m ber SRtä)z mit 
reget Smpfängltc^fett bed QitifttS, mit f^etem ^tnblt(fe auf 
bie einfitge 9Btr!fam!eit in t^r. fRzctptimt&t unb Spontaneität 
Jbebingen {t^ aucb b^^i^/ unb tver einmal bie £unfl loerfiel^t^ 
eine angel^6rte $rebigt rec^t in i^rer tiefflen SBurjel 2u fajfea 
(unb ba$ ijl ni^ti Seic^te^, n)0 bie ^rebigt mebt atö eine ganj 
^txoif)nlid)t ifl), bet ijl aucb nic^t me^r fern baioon, eine d^m 
Itcbe SU l^alten % £)aiu braucht eS aber nicbt be^ 92acbfcbrei$ 
Und, toai n)Ol^I in bad SoQegium; abet nie in bie ^ircbe gebort, 
ttnb eben fo n^enig bed ^Kbmerfenö loon einzelnen StebenSarten, 
©eberben u. f. U)., n^ad nur ben getfenbaften 2(ffen loerratben 
toüxbt, ber eber bie IBritfc^e, M bie Sanjel betreten foUte. 
IRit einem SBorte: 
^,®enn i^r'« nid&t ffil^lt, il^r »erbet'S nidS)t erjagen'^ u. f. xo. 

h. 3ur ^ate^etit unb 9af(ora(tl[>eoIogie. 

SSorfibung jutJ Äatcci>etff ijl ber Sugenbuntetridfit fiber* 
"fyavipt, fon)ie Dielfeitiger Umgang mit SyZenfc^en aü§ ))erfd)tes 
bcnen SSotfSclajfen, ^ufhterffamfeit auf bie 3eid)en ber Seif 
ttnb bie Sortfd()ntte ber Sultur, £^ei(na][)me an ben t)erfc(){e:t 
benett Bn)eigen ber SBilbung unb beg gefeUigen SebenS bk 
ieftc <84nU für ften funftigen Seelforger btlbem 

Znä) l^ier f6nnen )um SE{iei( fc^riftltd^e Sßoräbungen t9or^ 
Angeben : pragmatifc^e Srf l&rung ber S3ibe(gefc^icbte; beS ^a< 
te^iSmuS u» f« U). S^v^pt^a^t bleibt inbejTen bie Uebung* 
@o wenig man aber an ben ^rebigten bie dufiere ^unfi beS 
©tileS tmb SSortraged erft ^ubiren foU, fo noenig foQte man 
mit bem 4^rt{llid^en 9ieligion$unterricbte feine ipabagogifcbe 
eebrteit beginnen. 6S toirb ba^er gut fein, wenn aucb folcbe 
iunge Sl^eologen, bie ni(^t 6fonomifc^ ba^u gen6tbigt ftnb^ 



*) ®ewt9 i^at 3. IB. fd^on mannet iunge S^edtö^ dus @>(l^Ieiers 
mad^er'd ^hrebtdten in feiner 2(rt fo viel d^etnt, M atxi beflen SSorte^ 
fundem 



886 

€(elegen^it ^n^tn, Ainbem a\xi i»tt^d)ithtntn TUttm toA 
SlajTen trgenb einen jtvetfm&f igen eiementaruntemdi^t ju ett^i^ 
{en. S3efonberd b&rfte fid) ein rational ett^I^^t @pra(bun< 
terridS>t ali bilbenb empfeljlen. 3n einen folcl^en atff&ttt bann 
mit Stt(i)t jlene ?(nfleaung t)on £)enrt!ibungen; ietiieS foflenamite 
<®6Itatiftren, furj aQed bad ©^nmafitfd&e, wa6 man jwar mit 
ttnre4)t jur «^auptfacbe ber fate^ietifcben itunfi ^at niacben 
looKen , xoa^ aber jletd eine ^utt SSor&bung auf btefelbe blei^ 
ben n)irb. S>af enbli^) ber Umgang ben {Renfd^en btlbe, Der^ 
ittf)t fi6) t)on felbjl. SRur ifl grabe bie Uniiwrfttat am wenig« 
llen geeignet, bie Sie(feitigfeit beS Umgänge» gn befirbem. 
^eS bejiebt f[d[) ba me^r auf btt» tviffenf^aftK^^e alS auf ba§ 
ipraftifc^e geben, unb too fiö) bai leitete geltenb macf^n wSl, 
sefcbiebt ti ntebt feiten auf eine Ti>^e Sßeife. jDer gemeine 
Zon aber, n)ie ibn leiber 9ßancbe in bie @tubentengefeQf(t|äfs 
ten mitbringen, ifl nitl^t ber SSollSton. 7(ber anä) ber fogenannte 
gute S^on, ben bet @tubirenbe in ben beffern, gebilbetcs 
Sirfeln \iö) ^njueignen ®elegen]()eit b^t, iji e$ nicbt <g§ n^dn 
baber allerbing» i\x n^önfc^en, ba^ bem angebenben |)rebt3er 
-©elegenbeit gegeben würbe, miter ber Anleitung erfahrener 
€eelforger ba» abreiben unb Sßefen ber SBoIfödtaffen ju beob* 
acbten, bie 3trmutb unb baö glenb, fowie bie SBebürfniffe M 
gemeinen SJJanne» unb feine ^reuben unb ©enäffe fennen ju 
<ernen. SSidleicbt f 6nnte bieg baburcb gefcbeben , boß bie ge$ 
wunf^ten ©eminarien nic^t in größere @tdbte, fonbem in 
mäßige Sanbfläbte, ia loieOeicbt gar, wie aucb mand^e @^ut 
Itfirerfeminarien , auf baö ganb felbji Derlegt unb unter bie 
lCufftdl)t eine» au^gejeic^neten geifllt^en SolKmanned gefhSt 
-warben. 3n Ermangelung beffen aber (benn eS b^t bie§ mi) 
wieber feine großen unb eigentbümlicben ®c|)wierigfeiten) m6gm 
bcfonberS gut unb t)ernünftig angewenbete f^erien baö erfe|en, 
was ber Unit)erfttat abgebt* Sfuflwanberungen in toerfd^iebene 
'®egenben beS SSoterlanbeS , f8t\wi/t bei t)erbien(h>oUen Sonb» 
^iprebigern, einjelne in einer S!)orj^emeinbe gehaltene 9>robqpre« 
bigten unb ^atec^ifationen, @cbulbefucbe u* f* w» tragen me(e$ 
ba}u bei, ben ®inn auf ba» Seben wieber l^iniuleiten, ben ®^uU 
{taub abgufcbutteln unb ben ®ei{l munter, frifcb unb lebenbig ju 
erbalten. Zud) ba» gefen guter unb bewi^rter SiolU\dfxiftiü, 



n)ie \>on S^^tl, 9>ef!a[o)it u. f. U)., ^itb/ mit eigener ^tohatS)» 
tung oerbunben, manchen j^eilfamen Stubtucf in ber @eele jurucfs 
loffen. — 35od[> ip, wie früöer bemerft \p'axb, nid;t Wog einfeitig 
bet S*anbiprebiger, fonbern ber ®eif}(id)e überhaupt in aUen feini^ 
!Bejie()ungen tnS 2(uge ^u faffen. £)er feinere älon ber ©efdpf« 
fcl)aft, bie SBorjüge wie bie SRac^tl^eile berbo&ern Sultur foHen 
bem gebilbeten ©eelforger nle^)t fremb fein; fonjl urt^eilt er \>on 
biefen S)ingen wie ber S3linbe \>on ber ^arbe. äßir tönnett 
bal^cr and) ben f8t\\xä) Weiterer, gefelliger ßirfet, ja fogar b<r 
Äffenrti4)en SSergnügungöorte {SßaUt, 6oncerte, iE^eater) bem 
3:()eoIogie @tubirenben mdjt )ur @önbe anrec()nen, t)orou§ges 
fel^t^ bag i^n ber ernfie @inn überallhin begleite , unb er baS 
f/w, «U* ovx JJfOiua« nid^t im leichtfertig arifiippif^en ^ fon« 
bem im ^l^ern ©inne ber 4)«Pli4)en Jrei^eit (1 6or. Ilf, 
22» 23.) \>on fid) au§fagen tonne* :2Cuc|^ bie @rf4)einungen 
ber !politifd[).en SBelt ^bfirfen m4)t tnit gleicl[)gultigem Äuge 
»on bem Utxad)tzt werben, beffen Sfteic^ jwar nicfyt »on biefet 
SSelt tjl, ber ober, wie ieber Znitn, i n biefer S33elt ju wirfett 
unb ju bäum \)fit 9lur bleibe i^m jleta iener falfdi^e ipolitis 
fd^e JReformationSeifer fern, ber, eine Äranf^eit ber 3eit urib 
ber beutfc^)en ^oc|>f4)ulen inSbefonbere *), bem dl^rifUi^stl^eolo» 
Stfcben (S^aratter, wie bem @eifte ber dd^ten SSßiffenfc^aft Kt|b 
Humanität überl^auipt juwiber ijl. Sticht nur ober in feiner 
ipolitifd^en , fonbern au^ in ber leichtern ©eftalt be§ litteraris 
f4)en unb fünjllerifcben SSerfe^rS mu^ ber fogenannte Seit* 
geijl bem tünftigen Steligiondtel^rer unb @eelforger betannt 
fein* — @oQ er bod^, billig eine @timme l^aben, wo e§ gi(t, 
ben @influg älterer unb neuerer ^eifleSwerte auf ®z\ö^maä 
unb JBilbung ju beurtbeilen ; foH er boc^ im ©tanbe fein, bem 
föngern ®i^(t)kä)tt an^ in ber 2CuSwali)l ber Sr^olungSlectike 
Sf «tb JU geben ; unb ol^ne in ben ©ofeenbienjl irgenb eitler 
äfli)etif(^en @d()ute )u verfallen, foQ er baä (S4)6ne unb (Sr^ 
l^abene, wie baS ©emütl^lidbe unb Srg6i^li(^e in ben tjerfc^e^ 
benen Sfo^^n ber Mmft unb £)tdi)tung ju wurbigen wiffen; 
tenn ni(bt§ i|l wol{)l erl>ar.mlid[)er unb mti)x geeignet, ben geifl« 
liefen (Stanb in ber 2£c|>tung ber ©ebilbeten {).erunteriubrtns 



25 



' 388 -- — 

gen, cii bai felbf^genfisfame Sdnomen cXiti teffm^ mi 
nic^t unmittelbar bet Stbauung btent, ober gar bad Sße^eni^ 
fen über £)tnge, bie man nur loom J^örenfagen tennt unb bie 
- man fcbon bem ^amm nacb , toetl fit @cl[)aufptele ober fRty^ 
mane \)tx^tn , loon Timth n>egen t)erbammen ju mäffen glaubt. 
SßobI aber jtemt ed bem Kenner , bte @ipteu t)om aBetjen )u 
fcbetben unb t)on ber Seferet be6 ©cblecbten unb 9Rttte(md^t^ 
gen auf ba§ ®ute unb ®6)im Einzuleiten, too ti fttE auäf 
immer ieige*). 

c. gur Siturgil unb inm Stixd)tnxt^tt. 

§• 125. 

Um [xä) enbl{d(^ bie n6)tiQm ®runbf&|e übet Sultug 

unb Äird()enterfaflun9 ju bitten , tjl S5cfanntfid()afit mit bm 

6innd()tungen t)erfdE)iebenir SanbeSfirc^en unb 9ieItgiong))arr 

: (^eien not^menbig , n)03u aufer ber 3Cneignung buti^ baS 

fd()riftlid^e SSSort befonberS aud(> ber eigene SBefiid^ t)erft^ie-- 

bener fird^lid[)er, })dba909ifd(KC unb menj3i)enfreunbKd^er 3(n-- 

• flalten ge]^6rt; n^ef^alb ju g&nslid[)er SSoUenbung beg SS^ec-- 

' logen anä) eine SSilbungSreife n)finfd()enStt)ertf) bleibt 

Unfere altern Ziftolo^tn btlbeten ftcb m'elfad^ t>nxdf Steifen 
unb in ber neueflen gett ifl folcbtö; befonber^ nad^ bem SSoi> 
. gange ber yreu^ifcben S)omcanbibaten , n^ieber ttebung gen)oti 
ben. Broax i|l bie beutfcb t^ etoangelifcbe unb fcbn>eijerifc^ $ refor$ 
mirte Strebe in IBeite^ung auf ßultuS unb SSerfaffung fo fe^r 
an eigentbumlicbe SSerbältnijfe gebunben, ba^ ftcb i^nen f(b»er< 
lieb anber6n)ober etwas anbilben laffen wirb, unb tpaS bie 
tbeologtfcbe SBiffenfcbaft im 2(llgemeinen unb ben fird^lic^en 



*) >Dte nbt^xQi SStelfettigfeit ber t^eolo^ffd^en SBtlbund auc^ in fßqjit- 
(^ung auf baö TCeft^etirc^e unb ^änflUnf^e i^ »o^l mcgenbö anfpre^enba 
unb (ebenbiger bargejleUt/ alö in be SQSette'd Zf^eohot .obtt bed äadf-- 
lerö Sßet^e. lßUb\xnQiQt\^i^it etneö eoandeHfc^en ©etfllt^em Skrlui, 1822. 
2 Tiüfl. 182a» S3b« IL, obmo^l man fonberbacer fflSetfe grabe bans 
eine (Sntfrembung uom ttieolo^ifcben ^^arafter $at ffnben tMttem 



389 

@inn betrifft, fb \)ahtn toit in biefer ^inftcbt fefbjl mand)tS 
Dor Xnbem loorauS, fo bog j. S5. t)on bem JBefucbe gngtanb'S 
«nb ber SRiebertanbe nicbt mel^r ber t>iclfacbe SRugcit ju tttoau 
Un fein burfte, wie früb^t — »enigflenS möcbte auf bem 
trübfeligen 2RctbobiSmuS, ben einige beutfcbe unb fdSiweijerifcbe 
S.i)toloQzn auä Snglanb auf ben kontinent fyabm loerpflanjen 
tüoKeU; nur ein jweioeutiger ©egen tuben — ; tmmetbin aber ifl 
eS gut, SBerfcbiebeneS unb aucb baS minber ^olltommene lennen 
ju lernen. S3efcbrdnfen wir un8 fogar nur auf ©eutfcblanb 
unb bie @d)n>eii , fo gibt e$ fcbon f)itt ber gotteSbienfilicben 
unb tircblicben formen fo mk unb loerfcbiebene , ba^ eine 
tbeologifcb^fitcblicbe Steife aucb nur t>on mäßigem Umfange 
nicbt wenig 2CuSbeute geben bürfte. S^ifcb^n ber preugifcben 
2Cgenbe unb jurcber wie mk ÜRittelßufen ! fSJlit m6g(id^{ler 
Entfernung einfeitiger SJorurtbeile befucbe man aucb beit. 
6ultu§ anberer 9{eligion$yartbeien *) , unb ebeti fo fucbe man 
mit ben loerfcbiebenen @cbuleinrid(^tungen unb ben wobUbati« 
gen, menfcbenfveunblicben Änflaltcn (SBaifenbaufern, ©pitdlern, 
Srrenbdufern, Sucbtanftalten) , bie ber cbrijHicbe Sinn aller 
©rttn erricbtet ober t)erbeffert f)at, vertraut ju werben, ^ier 
ift baS Selb, wo ^Cerjte, Suriften unb S^b^ologen, ieber in fei« 
ner ©tellung, ibre Gräfte üben unb ben @egen i()re§ S3Jiffen$ 
unter bie ä)ienfdi)b^(t Derbreiten foQen. 

@ d& r u f, 
§• 126. 

®a^ enbtfd) bei allem n)iflenfd^afitHd)ett Streben unb 
bei aller praftifcl)en Uebung bie ©orgc für bie eigene l^armo^ 
tii\d)e SÖilbung be§ ©eijieS; baS ®d()affen be6 ^cU unb bie 
Hebung in bet ©ottfeligleit nic^t nur nicl^t fehlen b&rfe, \ons 



*) SSSte tvenige |)roteftanten lennen genau ben ©ang ber cimtfc^eii 
^effe 1 <-« SSoc aUem aber üerbf enen bte S^rübetgemeinben befud^it 
%n werben, bte Qtwii in ber @eele etneö 3eben, ber ftc^ über hit gorm 
tmb ben S3ud^flaben ^u ergeben t>ermad, ein wo^lt^dtiaed S3ilb t>on d^rifU 
U^em ©emeinbeleben ^urücflajfenj beffen 2lnmenbund auf bte gröfere 
^rc^e natürlid^ nur eine bebingte fein fann» 



390 ^^— 

Dem eben erft ben Sf^eologen im \>oU^m @mne bed SBotteS 
m6maö)Cf ba§, Reffen n)tr, ergebe ft^ aug unferer HS^eri^ 
gen S)ar{let[ttng, mit meieret baS alte SBort: oratio, me^ 
ditatio, tentatio faciunt dieologum, in feiner rüstigen 
S3ejie|^ung gefaßt^ n)entgflen§ n\ö)t im SSiberf))rud[)e fle^t« 

@o notl^n^enbtg bie ^Cneignung ber SSiffenfd^^aft für ben 
Stbeologen tfl, fo tann biefe bocb nie ber eigentliche imb le^te 
Qtotd be6 S^eologte ©tubtrenben fein. 2>arauf mäffen n>ir n>teber 
jurfictt ommen, wie wir bat)on öuSgegöngen ftnb (ügL @. 40. ff.), 
^enn fcbon Aberbaupt bie SBiffenfcbaft nur ba ibre ffru^t 
trägt, n>o jte baju bient, ben ®eifi b^trmonifcb ju bilben, roii^s 
renb einfeitige 2Cu§bilbung ber einen @eelenfacu(tdt mit 3m&i* 
brdngung aller übrigen franfbaft genannt n>erbhi fan^*); fo 
gUt bie^ in bo)ppüUm ©rabe t)on ber SSiffenfcbaft, bie m(bt 
um ibrer felbfl, fonbem um einer ^Religion n>illen ba i^^ 
totl^t, aB {Religion ber 9Renfcbb(it/ biefer ben ewigen ^eben 
bringen unb fte in ba$ göttlicbe SBefen t>erflären miQ; unb 
wenn baber fogenannte gelebrte Unarten unS fcbon bei anbem 
Dienern ber SBiffenfcbaft jlJrenb entgegentreten, fo muffen jie 
mi boppelt fcbmerjli^ mxUl^tn, wo fte in ber §orm ber (Si^ 
teltett, ber @trettfu4)t, be$ ^ocbmutbe^, ber ©riüenfangerei bie 
iweite 92atur irgenb einer tbeologtfcben S)enfwetfe geworben finb. 
Zbtt wir loerlangen nocb mebr a(§ 9legatit?ed« ^ir wollen 
fromme S^b^ologen, bie ben ©eifi ibrer SStffenfcbaft in ftcb 
aufgenommen b<^ben unb ibn an ibrem ^erjen wirfen laffen. 

*) iba^in redten toiv and) jene wa^aft fdnbttd^e Untetdrabung bec 
®efunb^ctt um ber QtUl)xUn C^elebrttdt willen/ jjeneö TCbbrec^en ber 9la^ 
rund unb beö ®d)lafe6, jene fhafbare ÜBernad^läfftdund defnnber fßewt 
duna, ieneö eitle greüetn gegen \>it ewige £)rbnung bet: Statut, welä)e bte 
2C(ten fd)on ernannten unb au^fprad^en tn htm : mens sana in corpore 
sano. SBon bec ro^en, unfittlidben ®c|innung fdjwe\(^en wir» „SBdurif^e/ 
// rot)e unb wilbe bitten , niebrige Swe^e beö ©eijeö , ©tolieg , ber %anU 
,/^ett unb anberer haftet, wo^n man ^^eotcgie Xü&i)ite, f(^aben fomo^t bem 
„ Cecnen unb ^rfennen / aU bem ®efüf)le unb ber 2Cnn>enbung bet SSa^rs 
//Ijett* J)urd^ ein unreines, ]S)arte«, irbifcl()e§ OJefdf fanh fein 8f<!6tflraW 
„bringen, noc^ weniger !ann er'6 )um Spiegel madden, bec för 2(iibcre 
„leuchte.'' «&erbeu o, O. '@; i62* 



391 

3)iefe ^xi^Üdfitf^toloi^dft ©eftnnung, bte »tr nic|)t nur fo 
i)ben()tn/ fonbern in aUem gmfle t)erlangen, unterfc^etbet ft4^ 
inbejfen tooi)l t)on bem ^tcttdmu§/ ia fogar (ju gef^wetgen be< 
undd^ten) loon bem beffeni; iDte i^n ein ®pmtx wollte; bemi 
iiu(l[^ biefen Italien n>ir/ wenn glei^ fut gutgemeint, bod^ für 
einfeitig. ^id)t babuxd) namlidf if! ber ^ömmigfeit aufju^ 
l^elfen, ba^ man bie SBijTenfc^aft felbfi in religiöfer gorm be« 
l^anbelt*); noc^ werben eigene coUegia pietatis biefen $totd 
ie auf eine erfreuliebe SBeife erreicben. Sßir fehnen t^ielmebt 
nur iwei formen ber ftd^ barfieUenben Sr6mmigleit, innerbatb 
wü^tt ftcb baS d^riftlicbe £;eben auf eine ge&inbe, trdftige 
aSeife auSjubilben vermag. & ipt ble^ bie^ormbed 6ff ent» 
li^^en @otte§bienfied unb bie ber inbiioibuellen ^riioati 
erbauung, beren Sruc^te wir nur in ben @tunben ber SEBei^e 
mit ben SSertrauteflen ju tbeiten ioerm6gen. 2Cn biefen beiben 
formen (äffe ftcb auäf ber «S^eolog genägen. Seber SRittetjus 
flanb \)on 6ont)entif ein unb bergleicben \)at etwas Segfeuerartiged, 
tai bie gefunbe guft mit ungefunben ©finfien erfüllt **). 9lun 
ober ijl eS in ber ZW unbegreiflicb , wie eö 9)rofcfforen unb 
@tubirenbe ber S^b^ologie geben tann, bie burcb gejliffentlic^e 



*) SBode^en ffd^ unter Xn^em anä) Zfioluä aufi ^rnimtefte 
erfl&rt ®te()e beffen treffltd}e Sßcrte im Ittteracifd^en Tin^tiQex. Sa^rg» 
1830* 9^0. 2[>*; abgebructt in meinet SHebe über ben SSeoriff unb bie 
Qebeutund ber SBiffenf^aftlic^feit im ®ebicU ber ^eolodie. SSafel/ 1830. 

e. 36« 

**) ^bvtn wiv barüber Sung ^tilling (^dudlic^ed Seben 
&. 82« 830 : //3<^ ()ab'd IJ^unbettmal gefaxt unb c)efti)rieben / unb fann*ft 

f, nid)t m&be werben }tt wieber^^oten i tt>er em wahrer ICned)t ®otUi fein 
,/WiU/ ber fonbere ft4) nid)t t)on ben fOlenfd^en ab, fonbern blof oon 
,,ber ®ünbe) er f#'efe fid) ni(^t an eine befonbere ©efellfd^aft 
„gm, bie ft(b'$ ium3n>e((e oemad^t W, (3ott beffer ju bienen aUTCnbere^ 
f, benn in bem IBewuf tfein btefed beffer 2)ienend wirb fie aUm&()lid fot^, 
,/ bekommt einen gemeinen ®eif(, ber fid) aud^eic^net/ «^uc^ler gu fein 
,,f(^eint/ unb au4) manchmal «^eudEiler tf(*«. Sünglind! »tUft bu 
,,ben Walteren SBeg oe^en, fo jeic^ne bid^ burd^ nid^H auö, al6 burdb 
,,ein reined Seben unb eble «^anblungen) benenne Sefum Q^^riffum 
,,tux6) eine treue Slad^folge feiner ße^re unb feinet Sebend, unb fpricd 
j,nur t)pn i^m, too cd. not^ ttfut unb frommet) bann aber fd!)dme biet 
0, auc^ feiner nic^t*'' 



893 

SemadEiIifftgung itS iffintlicl^en ® otteSbienfieS *) itftt ®tdxip 
fct^a^ung gegen eine 2Cnjlalt an ten Sag legen, auf bie am 
Snbe bodi^ aU i^t @tubtum geri^itet fein foQ, unb t>on bet 
fie, auf^ gemeinfle gef)>to(ben, )ule^t 'ü)t fßtot f)abm rootüa. 
& beruht bief nicbt feiten auf bem SSi^Derfianbe , a\S ob 
man in bet «^ird^e nur baS ju "^bnn befomme, n>a8 mtm 
^d)on Idngft ober loieUeic^t beffer wiffi ; {latt bafl man babei 
baS £eben in bet frommen ©emeinfc^aft , baS feine @cbut 
n^ei^^eit erfegen !ann, t)or aQem bea^lten foQte» 3n>ang foO 
nun iuili^ in folcben £)ingen nicbt flattftnben ; aber ed fpringt 
n)o|)I t)on felbfi in bie 2(ugen/ wie itircbenfc^eu bei bem S^eo« 
logen eben fo erbdrmlicb unb ber&dS)tli(^ ifi, al$ baS ^anonen$ 
ftebet bei bem «krieget* 

SSlid)t aUx bet ittrd[)enbefu(i(^ allein, bet ol^ne btn innm 
Stieb jum opus operatum witb, ma6)t bie re(igt6fe Sßei^ 
bc$ t^eologif^en ©tubiumS au$; fte liegt aucb in if)m felbP* 
^lle f^^ucbt, aQet ^egen bet S^eologie ijl Steligion, wie i^ie 
SSurjel felbet bie Steligton ifl* £)bne aUe fr6mmelnbe (Sei» 
böberei »om Äat^ebet bet, fann fidi) bet rein et)angelif(be, b. % 
bet ))tafttf^$4)rijl(idl)e @inn eine^ afabemtfcben SebtetS funb 
tbun in bem »iffenf^aftli^ $ f[ttlid[)en grnjte, bet religio, wo« 
mit et feinen Oegenjianb htf^anttlt, in bet jiill fanften äBegfi« 
flerung, bie feine SSortrage burdl)n>5rnit, in bem SBoljlwoDett 
unb ber SRilbei womit er 2(nber§benfenbe beurtbeilt, tjot aKcm 
aber in ber uneigennui^igen, freunblidf)en Suoorfommenbeit unb 
geutfeligfeit gegen bie, welcbe außer ben Sebrflunben bei i^m 
SRatij, Srojl unb Ermunterung fud[)em 2Cuf biefe SBeife 
fann aucb mand^e S3orlefung bem Singeweibten erbaulich XDtx$ 
ben, o^ne bap fte ben ^nfc^ein baju ^aU SQSie «nel t)erma9 



I ■ I.* I I i i i i ■■ ^■rwww» I ' ■> 



*) £)b ein eigener ei!abemifd^ec ®cttedbten|t erfprtef ttd(^ ? bafür 
unb bamtber lißt ftcg mantkH fa^en* ^CKecblndd ^at hai Seben ber ©es 
Ui)xUn unb ber ©tubirenben feine befonbem teüQibfen unb jtttttc^en fßet 
gte^unoen / n^etc^e ins itiä)t in fteUen oon grof er 9Str!und fein fann* 
X)0(i() n)5dE}ten ft^i basu auc^ anbere 2Cnldße/ afabemifc^e geterlicbfeiten u« 
f* n>« eignen, tp^^renb ha^ @t)ri{!enti^um al6 foUbeS bod^ für 2Cae boi 
j)leid)e fein foK« SlSg^ ^cbleiermad^ec'd ^rebi^ten, bie l^te Ui 
iflen unb hk erfie beS 2ten 83anbe$* 



. 393 — ^ 

hti jört gejKmmten ©eclen etn etnitgeS SBort, ein fB'mf, ein 
ferner ginget jeig , eine leife Äibeutung , wdl^renb fi6) freilfd^ 
QuS^löi^en in @n)tgfett fein «^etrgott gimmern la^t UebrigenS 
tfl biefeS SKitt^eilfame mit)t bie ®abe aUet Seigrer, unb eS tfi 
l()6c^{l ungerecht ^ ^ol(S)t üoreilig beS SRangetö an reltgiofer &t 
Hebung ju befcbulbigen, beten SSotttag eine anf4^etnenbe ^xodm* 
l^eit unb 9lucl[)tetnl^eit mit* ff^ ful^tt ®ibt z^ aber aixd) [t 
einjelne, bie übet bet einfeitig t>etf6lgten ©elel^tfamfeit be» 
äwed unb SicI^punct afler JE^eologie felbjl tjetgejTen foUten, 
fo n)itb bet roa^xt S^tifl mdf bie ®<ibz, toelcbe i^m biefe 
2)?dnnet reichen, mit ©anf gegen ®ott annehmen, obne fic|> 
ein unbef4)eibene8 Uxtijtil über bie ©e^eimniffe i^tc^ ^etjenS 
gu etlauben. ^ebenfalls ifl eS ein guted 3ßi^«n unfeter Seit, 
ba^ bie gegen bag ^eilige fetbjl: gefel^tten SBi^e^ bie man fonji 
n>o^( a(§ ^5bet auSmatf, um aufgefidtte 3u^^Y^t anjuloifen^ 
il^te Änjiel^ungöftaft üettoten l&aben, wdl^tenb bet h6)tt S&i^, 
ba$ @al}; gegen alle unn)ütbige gntjleQung bed ^eiligen noiä) 
tmmet in man^m ju aQen Seiten iiä) tt)iebetl^olenben ^iüm 
gat n)o{)( angen)enbet fein bürfte. 

^a^ aQe bem roixb nun aud() bet 3(u6fptud^/ ben ßutl^er 
unb @^)enet fo l^odf) l^ielten unb beffen Äuctoritdt ju entftaf« 
ten @emtet pdj) nur faft ju tjiele SRü^e gegeben*), feine richtige 
(Stellung erhalten, ©oü er, einfeitig gefaßt, SBijfenfcl[)aft unb 
gorfc^ung entbel^rlidS) maä^m, fo pnft et aHetbingS jum Icete» 
©emcinipla^e, jum SRubeKjTen bet SStdgl^eit unb ©ebanfenloftgfeit 
l^etab; witb et abet alS bie SBebingung gefaßt, untetbet allein 
bet 2:^eoIog in bet DoUften 93ebeutung be§ SßotteS ftc|^ 
tjoHertbet, fo muffen wit i^m beijiimmen. Stufige einfel^r in 
fid) fclbft (meditatio), tjerttauenSüoUet Äufblitf ju ©Ott unb 
Äuffd^wung bet ©eele ju i^m, bem gebenbigen, (oratio)**)/ 
SRut^ unb !2(u^bauet im ^amißfe gegen bie Bn>eifel, gegen 
bie SReijungen bet a;tdgl)eit unb beS ©toIjeS, bet ^eud&clei 
unb bet Seibenfd[)aft, bet SSittetfeit unb SSetjagtl^eit (tentatio) •— 



*) 3n bem etilen Xn^ange ju feinem fßttfüd^t einet ^Cnlettung ^ur 
® otteSgelcMamf eit. ^aöc, 1757 — 59. 

*♦) „&€Ut unb Sefen betSBibel fei tdöUd^ SÄotßen » unb Wenbfpeife»^' 
«gerbet a. 9» @« 174» i 



394 

fte ftnb aHerbingS iai &rbt^et( einer geliuterten, t>ut^ ®ona 
@etjl getoirlten tl^eologtf^^en ®eftnnung; unb tote mit 
tiefe nebfi ber miffenfd^aftlicben S&cbttgteit iebem 
ontoAnfcben; ber ju bem Tlmtt etneS eioangettfcben Stifters ben 
innem unb iufiem 9iuf erbalten; fo bitten mir aud) ben Satei 
ber ©eifler; loon bem alle gute ®abe lommt, bap er auf bte« 
fe^ Sudt^Iein ben Segen legen m&^t, tlfnt xoüäjm unfer 
Saufen unb {Ringen umfonfi i(L 



3uf(i|e unb SBetid^tidundem 



lim 



£)a He. Entfernung bei ^nttforteS e6 bem SSevfajTet um 
tnogli^ maclite, jene le^te f^etle bei beh Scrrecturen anjul^gen; 
bte in bet ^anbfc^rtfi metjl: \>ttQihl\d) \)tx\uä)t wirb, unb ba 
tl^m Aberbieg in SSejie^ung auf bie Sitteratur nod^ einige 
@4^riften unb Heinere ^uffä^e tvd^renb be§ Srucfed befannt 
würben, fo wirb man il^m folgenbe ißac^Iefe ju gut l^alten: 

6« 65« Ueber bad fßcv^ltnif bet 9)(ttofop^te s^i^ 2!^eo(odte ift nod^ in 
Derdteid^en : SRttteC/ *^., über ben SBe^rtf unb ben Sßerlauf htt 
d^rt|llt(^en |)^i(ofopbte/ in ben t^eol. @tub. u. ^üüt Sa^rg. 1833. 
»&eft 2. @^ 251. ff- 

&^ 94* 3u ber ab\id)tUd) nur in unooUfldnbtgem 2C6rifTe gegebenen Sifs 
teratur über @upranaturaliömud unb SRationatidmud tfi a(d bag 
9leuefte t^in^usufe^en : ©cbwetier, ü., ^titil hei ©egenfa^eö 
jwifcben 9{attonaliömud unb ©upranaturalismud* 3üri(^/ 1833* 

©• 104* 3u §♦ 3t: tSBeffenberö/ 3» «&* »on, übet ©cbwarmcref. 
«C)t|!orif(b'Pt)tlofop()if(be SSetrad^tungen / mit Süüctftc^t auf bie jegide 
Seit. «&ei(bronn, 1833. 

@« 126» 9lot 2» ift babin ju beri(i!)tigen , baf aucb fd^on 2:ertuatan 
neben bem ^Cudbrucfe Instrumentum ben t)on Testamentum al9 
ben üblidbern fennt (adv. Marc. IV, 1.)/ baf aber oon ^Cugufljn 
an ber @pradf)gebrauc^ Testamentum aUerbingö nodf) conflanter 
»irb* 

©• 147. 3ur Sitteratur ber Einleitungen ogL ^rebner, Ä»X/ SßeU 
trdge iur Einleitung in hie biblifd)en @cbriften« «^aUe, 1832» S3b I. 

®* 167*: iOlatt^di/ ©^ @(lt 9t./ neue ^Cu^legung ber fßihel ^ur 
Erforfcbung unb iDarfleaung ibreg Glaubens begrünbet/ nebft Ebct- 
ra!terifH( ber neueren tbeologifcben ©runbf&ge/ Sttc^tungen unb 
|>artei)en* ©öttingen, 1831. 

6.249. 3ur eitterargefd!)i(i!)te: Enölin unb 86 f Unb Bibliotheca 
theologica ober S?er5ei(i!)nif aUer brau(i!)baren in diterer unb neuerer 
3eit hii jum @c^Iuf 1831. in ^eutf^lanb erfd!)ienenen tlj^eclogifdSien 
fßktU, mä) 9^mfi ^anbbuc(). Stuttgart/ 1833. 



396 



e* 250. 3ttt .®e\ä)i6)te bet ((rtftltd^en &itte ogL M ^wpttotd: 
Stot^e, Z)OQt, SSSirfung bed Q^nfentf^ixmi anf ben f^uflanb bft 
KbVtet in Europa» 2Cu« b» IDdn. (Sopenf^aden, 1777—82« SbJVv 
wonach auä) 2Cnm» 2* ^u bertd^ttoen. 

@» 319« 3ur Stttecatur ber Stturgif : ©cunMage ju einer aUdememen 
ttanQdi\ä)'iä)t\9\idicn ZituvQXU «E)etbelberd/ 1832* 

€$* 360« 3u ber £ttteratur über t^eologtf:^ @emtnarfen: Sßunbets 
Itd^/ C^* ®., <&Quff, ®. X, unb ^laiber/ @. SS^«, bte e^ 
mannen ^lo|!erf(^ulen unb bte jle|iden ntebem eoandelifc^en &em 
narien in SBärtemberd« Stuttgart/ 1833« (ohtöo^X bte ®<^rtft nf^t 
iunii6)tt bte €$eminarten in unferem @tnne berftt^rt)* 



st c 6 i ^ c Xi. 



5f/ Zuluft in. ©dne Änft*ten »oft 

ben jur ©d&rfftauSlegung unb 2Jer« 

TCltesSefiament lle^e untetSelta« »dtung beö ^cebtdtamtö n6tf)u 

meitt gen Äcnntniffen 105» f* 

7C n b a db t £)b fte bte 2Cuf|telIund QCuSleouiid (interpretatio), t>e» 

' einer SEi^eotie juldßt 301* fd)ieben öon ^dKdrnng (Öommens 

3( n 9 e 1 r g i e. Untergeorbnrter tat) 173* ff* 
SBert^ betrfelben föc bte^odmattC .^ut^entie eines btbltfd^en fSuä^^i 

284* f* ' bebingt nid^t beffcn JCanonicitdt 

TCntl^ropotogfe. a5eöriff276*— 150* f» 
3n>etmatige SBe^anblung berfelben 

im bogmatIfdSien @9|leme 277* f* flj . 
p ^ ^0 f i f d^ e* Untetgeorbneter 

Sßert^ betreiben für bte ^Dogmas Sßtid)t^atev* 9lame 43* 

ti! 284. JÖ e r t ^ 1 b t* a:^eotcgifdS)e Siffena 

TCnwenbung ber Ö^rifter!(drung fcbaftefunbc 117* f. 

176* ff. Sibel. Flamen 123* 126* — SBes 

TCpofrpp^en* S3ebeutung tiaö) griff 123. — worin. i^r xoa^t^aft 

bemfirdS)l*®|)rad5gebroud)el25*f* ©öttlicfyeö ^ü fudS)en fei 124. — 

2C p 1 g e t e n* SBie fie ba« (S^rU • (gintt)ei(und 126. ff. — ba« «Reic^a 

Ifent^nm ju «erti^eibfgen pflegten Wattige utib SSitbenbe tl^M @tus 

' 266* biumd 130. f * — ®runbfprad)en 

7C p 1 g e t i f . SJer^dltnif jur ©og« 135. ff. — Ueberfe jungen 180. f^ — 

tnatif 263* f, — i^rc Aufgabe Kommentare 181. 

befenffuer 266. unb offenfloer %vt © i b e l g e f d) i d) t e. 3wecf mSftgf cit 

267* — ffe forbert einen ^di^en einer gefonbcrten Se^anblung ber« 

@rab p^ilofop^ifc^er unb t^eolos fetben 188. — ßitteratur 189. f» 

gifc^er SBilbung 269. — Sitteras »iograp^ieen. Sßlcfttigfeft bers 

tur 269. ff. — awecfmdgigeö @tus felben für baS ©tubium ber Airs 

hmm ber 2Cpologetif 380* d)engefd)icl)te 217. — 2Cngabe einis 

TCpoffoUf^eö Zeitalter, ©eilte ger ber oorjüglici^ffen 218. 

^f4i4)te gefonbert ju be:^anbe(n S3 u b b e. ^tffenfii}aft(id)ere SBel^anb^ 

189. — Sitteratur 191* lung ber t^eologlfd)en ßncößopds. 

TCrd^dotogie hihUfdje. Sti^ hit feit ii)m 113* f. 
t)alt unb Umfang 168* f. — ÖueU 

len 170* — SBer^dltnig jur ©re« - (S. 
gefe 169* — Sitteratur 170. ff* 

t\t6^lid)c. S3egriff unb ®rense (Satirtud* eeine enepflopdbifc^ 

243* f. — eitteratur 245. Änweifung 111. — trennt i>ie «Dtos 

TCcmenwefen. 9^ot^n)enbig!eitber ral oon ber sDogmattf* 302.2Cnm* 

jtenntntf beffetben für ben (Beiffs (Sanbibatenftanb 363. 

)t(^ 339* 341. (Safuiffif bebarf feiner gefonber^ 

^TÜet tf bebarf feiner gefonberten Un S3ei)anb(ung 300. 

SBe^anblung 300. f* — adfetifcge @enturien* (Sint^eilung ber Atr$ 

e^nftfieaeret 326; 4engef(^i(^te barnac^ 202» 



398 



lö» f. — forbert eine ^;o^e wifs 
fenfc^aftlt^e S^^anblun^ 39. — 
Qt)atattn 18(5» 267* 276* 279* 

^brtftologie« 3()re stelle im 
booniattf(t)en ©pt^eme 276» f* 
— ift axittctpunct ber djtiW^tn 
JDogmatif 279» — 3nbalt unb 
S$erfd)ieben^ett ))on ber ^tetolo« 
die 280» 

@ ^ 1 n t f(. Xuf^abe beffelben 205» f. 

(S^tonoU^ie fttc^Uc^e 22^1« — 
ßitteratur 224» 

(S^rpfojiomud ntol teooDavyris 
105» 

Glemange/ 9ltcot. wn^ |)raftfs 
fd^e SQSinfe/ baö S^tubtum ber 
Sb^oloote betrefenb 106» 

Godedten» 3n loeldSier ®pra(ie 
lie ju Rotten finb 356» ff» — in 
welker Zeitfolge |te 9e§6rt wers 
ben möffcn 366. — Angabe ber 
S3or(efunoen fftr einen 3jd$rioen 
367» J» unb' ber fär einen 4j|dbrts 
0en aurö 368» f. — ob aber bie 
gan^e SBibet ^u b^ren ifl 369» 

(5 U i f i n ber 9)fltc^ten Mof fcbein« 
bar 300. 

(Sommentare* SBann ber®ebratt(|) 
berfelben oon Stuben ifl 372» f» 

6 n ) e c t u r. 3uläf|tdf eit 158. 

(Sonoentitel 391. 2Cnm» 2» 
.e n t> ert i te n. Segriff 310. 

<Surfortf(i)e Sefung ber S3ibe( 
371. 

S^dmonologie» Untergeorbneter 

S&ertb berfelben für bie ^ogmati! 

284» f» 
l^ang» SSerfud^ einer neuen @im 

tbeilung ber pofttir>en S^^eologie 

119» f» 
>D e i d m u'S. Unt^eoloQi^djc iRidbtuno 

ber 9)t)i(ofop^ie 70» — ijerfd)ieben 

üon Sb^iSniuö 71» 
ZelaloQ. SBo'rin fein bleibenber 

Sßertb bejtebt 296» 
X)eutfd^e @praci)e aH Or^an bes 

Xl()eo(odtfd)en SSortrageg 366» ff» 
?Ciata«tif» SBegrtff 323» — bias 

toftt^e SBoröbungen 383» 
JDiplomatif fircfelicbe 226. 
E-iTo Ctoren ber St)^olodte 43» 364» 

2(nn)* 



/i^r/^a» Sebentung ted IBotteS 

jDodmattf hibtifä)e. fBMm 
©ebiete ber poltttoen SL^tolo^ fit 
ongebört 192» 194. -^ i^ Seo 
^Itnii sui^ Bi^elgefc^tdbte 1^- 
bq>pe(te S3ebanb(undöwetfe 193» f. 
— gitterütur 191» 1Ö5. f. 
c^mparatioe 237. f» - 

ADogmattf^ t>on ber fOloraf ^ 
trennt 256» 258» unb f^ffemieu 
tifcb 257» }u bemänteln» — ift 
9)htte(punct ber X,t)eolö^k TS».- 
Segriff unb iSt)ävaftet 259» 261. 
ff. — »erb&Un^ jur XpolosetÜ 
unb |)olemt! 263. fL — ob fie 
deeignet ift/ 9ltd)tc^ritlen »hd^ 
ren 265» f» — bodtnatif^elXettobe 
274» ff» - eittcratur »8» »8. 

I» — iwechn&ßtaeö CStisbtum ^ 
)ogniatif 377. ff. 
IDogmengef(biÄte. Swednidf^ 
leit einer gefonberten IBetrac^ 
227» — SSerb&ltntf jur Jtint» 
gefddicbte 229» — »egrtff uabfe 
t^ettung 229. f. -- XnorhMm 
ber iDogmen 230«. — f)criotaifi» 
tbettung 231. ff. _ ate«iftir4< 
unb bpnamtfdbe Sßttta^twu^t 

232. f. — 8röd)te it^xH ^Mtm 

233. f. — eitteratur 228» m 
2)rafti«. aSegrtff 323. — 



fd)e SSorübungen 364. 
jDreieintg!eit. 3t^re ©tiOe in 
bogmatif4)en ®iE>flcme 278. - 
fruchtbare 2Cnf!d)t 64. 283. f. 



(gmpirfe. «egriff 2* 

@mpirtf. SBegriff 2. — ncMcini: 
fcbe 2. — t^^eoloflifdbe 5. f. 

(äincpflop&bie tt«oI09if<be. XB< 
ni&b%e^ ^tftet^en 105. — Crfe 
©pur be« 9lamen^ 115. Tum- 
IBegriff 1» — »ufeobe 2. - ©«^ 
tbeilung 4» — ^tKirofter 4, - 
©efcbicbte unb Sittevatur M. ff* 
117» f» 

6 r a 9 m u «. ^eine Vnioeifta^|»n 
tbeologifdren C^tubtum 107. f. 

@ r f I d r u n g (Kommentar), oecftt^ 
ben t)on TCueieguna (interpnti- 
tio)173. ff» 



399 



fl»- 



tftotematir^f gorm be« fatet 
d^tifc^en Unterndbtd 312. 

<llf4^atol0dte. Sni^alt 281. f. -* 
oUdemetn s religt6fe unb (()n|llt(6e 
282. — Unn>efentltä)ed m tt)t 285. 

lund betreiben 188. 

€1 IC amen tf^eotodifc^eg. @tn boppels 
ted: gacttlt&Us 363. unb (Staats 
ocamen 46. 363. 

ajcegefe. »eoriff 122. 172. — 
^ölfgwiffenfcbaften 134. f.— »er« 
^aitmf }ur Stütit 168. f. — gur 
OregettC 172. f. — nnabi)änQ\fi€it 
Don ber )D<H^Qtt{ 176. — oon 
ber9{digtonöp()tlofop^te 176. f. — 
Unterf4)teb oon geteerter unb pvattU 
f4ec «:ege|f 177. 322. 383. 

QxiQeU @rforberniffeju einem dus 
teQ (Md^ten 179. -r n^orin f^me 
aö^ttereit befiel 372. f. 

^iflfiiftal bec 2C(ten 122* yni9» 

Sanatilmtt^ SSe^nfr unb Sßes 
fen 102. f. — ettteratut 101. 

ffranfe* €$eme enc9nop&btf(|)e.2Cns 
»eifima 112. 

fr6mmi9feit lolmopolittfcfie 36. 
unb amen talartifel.'SBonotl^ 
- fU jtt befimunen ftnb 286. 

€^ a uf f tt. €^tne eno^Kopfibif^^ns 

»elfuna 110. 

®efftbl- lßerf(f)tebener ©ebraud^ 

bel^HBorte« 31. 2Cnm.2.-- Arten 

M €)efö$fö : ftnnlicbeg 24. m^- 

tifd^ 25. ftttitcbeö 26. veüQibU^ 

ober ^^l^t ber abfoluten Tüht^äm 

dt9CRt26. -*> ^eifot^e ^Ceuferung 

M reUötöfen ®effi^(ö 27. ff. — baö 

tiü^bft QkfW ein oernönftiatö 

28. unb Ueihwbei 32. 

-fletfUic^er. 9lame 36. — Söes 

fen 8. f. — Umfang feiner SBirfs 

famleit 306. ^. — bebarf einer 

grönblic^en tt)tfTenf(l^aftn4)€n SßiU 

> tuns 332. 337. f. — feine eigens 

I t^mlt(be tSteUuno 335. — ttw(d)e 

1^ fwaltifcbeSBSiffettf^aften auferrben 

$ etgentfi^ tbeologifd^n för i\)n-Ui 

i f»iibM ncK^ wt^id finb aBO^f » ^^ 



trad i()n befonberö für feinen @eeU 

forgerberuf bilbet 385. 387. f, 
®eograp^ie fir(b(id)e 223. 
®erfon. |)raftifd)e SBinfe, hat 

©tubium ber Z^eoiom betrefenb 

106. 

®efc^ id)te aUgemetne. SBorbi(bens 
ber aöert^ bcrfelbcn för bcn Zf^eot 
logen 63. 57. — 3ufammenl)and 
mit ber ^ircfeengefcbicbte 219. 

IS^efel. @eine gßirfunoen 11. — • 
ift urfprönölid)c Offenbarung^form 
berSReligion 13, — al6fold)c bars 
gejlellt im Subent^ume 14. f. — 
feine ©eltuno im ^otboliciömuö 17» 

,®efe6deber. ©tettune unb SBirli 
famreit beffelben 10» 

.glaube reli0i6fer/ wie er entfielet 30» 

€)otte6bien{t. £)b tin befonbes 
]:erafabemif(ber n)ünf(()en$n)ert^ tfl 
392. 3(nm. 

(Bried^ifc^e ^pra(i!)e ' bed 91.^ 
139. f. — ßitteratur 140. f» 

^alteuttf» Segrif 309. 329. 
3(nm. 1. 

«f)ebrdif(be ^prad^e. 9lameti 
138. — Uneriaßlid;)eeit ber ^ennt> 
nif be6 «^ebräifcben ffir ben Sll^eot 
logen 136. f. — eitteratur 136* 
138. 

•&eft. SRecbte S3efc(afen^eit be$ 
^oUeoienbcfteö 349. 

•^eibentbum ^dger ber ^unft l5» 

4> e r b e r. £ur^e (S^araf teriflif 116» 
— @d)riftcn über \>a^ ©tubium 
ber Zf)eoloQk 116. 

, Hermeneutik Segriff 162. — 
obftufunggfdbide S^otbmenbigfeit 
163.— biblifcbel64. unb i^tfßeu 
biltnif jur allgemeinen 165. f. — 
ßitteratur 162^ 166. f. 

»&eteroboj:ic. IBegriff 286. 

»&curiflif. Segriff 323.— ©efSrs 

berung^mittel M 2(uffinbend bed 

?)rebi0tf!offe« 324. — ^euriftifd^e 

SSorübungen 383. 

;i&omiletif. SBegriff -307. 319» 

. — i|l oerfcbieben oon ber Äe? 

. rpf tif 321. — eint^lung 322. — 

Snbalt ber fpecteilen |)omtletif 

323. ff. — bömiletifc^e grei^eit 

; 325* — «ItteyaJut: 327» ff» — (>os 



400 



- tnOettf^e tteSungen 381. f. ^ 

SBorübungen 382» ff. 
«^omilie» ^(ufgabe berfelben 325* 
i^ööpctiren auf ber Unmerjttdt 

355. f. 

«^umanUmus 54» f» — Sittero* 

tut 64» TCnnu 2^ 
•&umanitdt SBeöriff 66. 3Cnm* 
^ 9 p e r t u ö» @tine TCnleitun^ jum 

t^eoro0tf4)en @tubtum 109* f. 
•&i£)|)otbefe. Unftc^er^ett berfels 

ben 167« f» 

S b e a t U m tt «. Unt^eologffd^ 9tt(|s 

tuno bet ?)()«ofop^ic 68. f. 
3 b c e n. »eorif 28. — finb (Si^m 

tt)um ber Öernunft 29. 
Sbentttdtgp^ilofop^ie. Unt^eoto« 

difd)e düdbtung ber Wlofop^it 69. 
SefuSv StotljTOeftbIgfcit efher gts 

fonbcrtcn2)ar|leUung felneö geben« 

188. f. — ßitteratur 190. 
3nbifferenti«mu6. SBefenbef« 

felben 104. 
Snteotitat ber bib«fd)^n Öö^rt 

153. — jie bebingt ble Äanonis 

citdt berfHben 154. 
Sournaie tbeologtfd^e. 3Cndabe 

ber oor5Ü9lid)(len nocb ie|t erfd)ei5 

nenben 352* f. 2Cnm. 
Srenif. SBcr^dltnif berfelben jur 

^olemlf 273. — Sitteratur 274. 
Sfögooif. @mtt)eiluno unb 3ns 

^alt 143. ff. — SSer^dltni^ jur 

Äritif 135» 144* — Citteratur 

145. ff. 
Sfiborug t)on »f^iSpali'g. (Srfler 

SUcrfud) einer allgemetncn (SKeaU) 

©ncijfMbie 106. 
Subent^um Srdger Ui ©efegeg 

14. f. 

^anon. SBebeutung bed Sßotted 
125. — aUmä()lige ©ntllebung 

144. — S5erl)ältnig jum fir(i)(iclöfn 
Cebcn in ber urc^riftlid)en 3eit 

145. — 2Cb9efdf)loffeni)eit 152. f. 
JCanontcitdt eine« biblifdben SBus 

d)e«/ unabbängig t>on beffen 2Cus 
t^entie 150. f. — Vivt^eil ober 
bte JCanontcität beffelben 151» f«. 



Stanonif^^ti'iftt^t 344» ^Cmn.! 

^ateä^etit 9lame 309. — S3es 
griff 307. f. 311. -— £)b|ecte btt 
f ate4)etif(ben X^^feit 310. f. -- 
Aufgabe 311. — gorm 312. — 
eintbeilung 313. -* tttteratitt 
313. f. — fatec^ettfc^ SBortibiu^ 

OoO. I» 

JCatec^et 2Cnforbetungen an th 

313. 

^ate(()umen. Begriff 310. ^ 
i9erf(^iebene GF(affen berfelben in bes 
alten J^rcbe 310. 2Cnm. 1. 

JDatbolict€mu6 fteUt ®efe( un^ 
^unfl ber Se^re gletc^ 17.— ^tfü 
htm ^rotef!antt6mud an SS^ffen« 
f(bafm(bfeit nacb 59. f. — iß 
®egf nflanb ber f icdbtiAen %yo(emtf 
271. ff. 

^er^ftt!/ t)erfd^teben oon imU 
Utif 321. 328. 2Cniiu 1. 

^ i t (| e. @ti>mo(odie 196^ 2Cnsiu^- 
ber SBegriff bec J^ird^e ein rem 
(briftticberl97*-*- wann bieJte* 
begann 197. — waö fie ift 198. 
B42. f. -- red)tc« «er^&ltnif |tt 
tbeotogifd^n @ci)ule 42. -^ i^ 
eebrfianb 4a 43.— |)at baifMit 
ber|)rüfung ber in t^en&^cftonb 
2(uf}une^menben 44. f.. 

4RCrd)engef(ibid)te* SJegriff 
196. «- (briftiit^c ,Rtrd)en3es 
fd)id)te eine SSautologie 197. - 
t>W tt)cltlid)s|)o(ttifd)e unb grilöid)« 
tbeologifcbe &eite ber Sttcdjeait: 
Td^td}te unb bte barauf gegrüiM 
(gint^eilung i^reS Stoffe« 198. f- 
fjjncbtonifftfcbe unb c^roniflif*««! 
i)anb(ung«art 201» -^ )>edobeQ: 
einti^eilung 201» f« -^ atm^- 
fc^e unb bpnamtfcbe SBetracbtung^ 
weife 206. ff. — ßitteratur 196» 
212. ff. — *aif6wiffenf(ittft« 
219. ff. 

^tr4)en^tflort{ec. 2(nforbe(Siu 
gen an t^n 204. ff. 210. ff. 

Jttr4)enred^t. SBe^riff 307. 34i. 
343.^ iRot^wenbtg^ttberJtennti 
nif beffelben fjh: ben @ep4a 
342. f.— natfirltdbeö 343., |K>fttiort 
344. — S8i4)tigeeit befonber« M 
grunbfd6li(ben St^eUö be< S^d^t» 
xtäiH füv ben ^roteflanten 344. f. 
— Sitteratur 345» ff. — 

vSe t r <lfl e n t) d t e r» ttnbeßiimiitMM 



401 



. Zn^httxäei 211. -f. •— ^tt<sftde 
aug t^ren meden 242. f* 

^trc^en^eitunden 254» 

jeCeruS 43. 

JCogmo0onte. Untet^eorbneter 
SBert^ betreiben för ble X^osmatil 
284* 

J^osmologte. Untergeorbnetet 
SBect^ berfelben für bie ^o^matil 
284* * 

^rttr? bibrCfd^e. Sflot^wenbföiett 
berfelben 148. — Unpart^eilic^fcit 
149* — ^Cufgabe 147* — ahweu 
4)enbe ^Benennungen i^rer guncttos 
tien 154. — äußere 155. unb innere 
Sttitit 155. f. — ba« Iritifcbe SJers 
fahren fein rein med^antfd()ed 150. 
f.^ — negotioe unb poiitiöe Äritif 
157. f. — Ser^&ltnif ber Äritif 
mt SfagogiE 135. 144. — jur 
feegefe 158. f. — ßltteratur 147. 
lai. f. — äSilbung beg !ritif(|)en 
tlrtbeilö 374. 

)^ifkortf(l!)e* SEßonn {te beftei()t 
204. f. 

JtunfL Offenbarungdform ber Biec 

■ ügion 13./ bargefleUt aU fold^e im 
•fieibent^ume 15. — t^re |)fle9c 
im ^t^olici§mu§ 17. 

jC fi tt ff l e r. Stellung unb äBtrf fam« 
Uit belfelben 10* 



8. 

taxthwitt^fd^aft S'Jot^wenbiös 
leit einiger Äenntnif baoon för 
ben ®eiflli4)en 340. f. 

i^ange. ©eine encipflopdbifc^e Tim 
KDdfung 113. 

8ateinifd^e ©prad^e aW Organ M 
t6eologifdi)en SSortrages 356. ff* 

Satitubinariömuö 104. 

g e b t e. Sßirf ungen bcrfelbeft 11. f. — 
ift ooUfommenftc Offenbarungös 
form ber SReligion 14. — als 
fötd^e bargeftellt im (^i)viiientt)\xmc 
15. f. — i^re |)pege im ?)rote5 
ftontidmud 17. 

ge^rftanb* SBebeutung beffelben 

9. ff. 
gftterargefdfti^te* Swecfmfifigs 
Uit einer gefonberten SSei^anblung 
ttnb ^i^atattn berfelben 246. f. — 
Unterf(|teb ber engern t^eologifcben 



ttnb »ettem d^rifttit^n Cftteratur 
, 247. — ßitteraturwerfe 248. f. 

Ctturgtf. SBegriff unb SJerwalc 
tung 315. 

C 1 1 u rjg i e. @tpmologie 315. Timti, 1. 
— aSegriff unb 3nbalt 307. 314. 
317. — befonbere aBidj)tig!eit beS 
grunbfä^lid!)en S^eilö für ben $ros 
teftanten 316. f. , beg abminiflras 
tit^en för ben ^at^oUUn 318* — 
Sitteratur 318. f. 

SÄ. 

SÄ a t e r f a n S m u ö. Srrelfgi Jfe Slic|)s 

tung ber ?)||ilofopbie 68. 
^atf)ematii oorbilbenb für ha$ 

©tubium ber SS^eologie 57. f. 
Medicina clerica. SBicbtfgs 
feit ber ^enntniß berfelben für hm 
©eiHlicben 339.' 341. 
S}2elän(bt^Qn. ©eine 2Cnlettttng 
$um tbeologif4)en ©tubium 108. f. 
SR e t b b e bogmatifcbe, bötSinpuf 
ouf bie aSe^anblung ber iDogmatif 
felbft 274. f. — 2Cngabe einiger oers 
fdf)iebenen SÄet^oben 275. 
SÄetbobologie t^eologifd^c. «Bes 
griff unb Sn^alt 5. — 2Cuf!om= 
men beö 9'lamend 115. 2Cnm* 

SRiffion€gef(^i(^te25l 8it 

teratur 252. 
aRonograpf)ieen fird^engefdj)id&ts 
lidbe. ^i6)tiQUit eineg befonbern 
©tubiumd berfelben 2l6. f* 
SÄoral p^ilofopbtfcbe. SJers 
^üttnif berfelben jur ^Religion 22. 
f. 32. 293.— jur d)ri|llic()en ©its 
UnUi)xe 292. ff 295. 
d)riftlidj)e. SSegriff 291. -- 
SJerfcbieben^eit oon ber p^ilofos 
pbifcben 292. ff. 295. — worin 
ibr d)arafteri|lifdöer SBert^ liegt 
296. f. — i^t SBerbültniß jur 
JDogmati! 292.— ijl oon le^terer 
getrennt 5U bebanbeln 256. 258. — 
ob |te praftifcbe S^beologie l)ei^en 
tarn 291.f.— ©intbeilung 297. f.— 
Sitteratur 291. 298. 302. f. — 
^wecfmüßigeg ©tubium ber &iU 
tenlcbre 379. f. 
SÄ ß b c t ni. ©eine 2Cnmeifung jum 

tbeologifcben ©tubium 114. 
SÄpftif. ©runbjug aller Sieligion 
97. — t)erf4)ieben t)on SÄpfKciömuö 

26 



408 



97. ^ etn ^ment het ^itUta 
Xet)u 300. f. 

beJTelben ju @u|>ranatucatidmug 
tinb SRationaltSmuö 95» f. — 
.&au|)trid)tunöen 96*— (St^avoJttet 
beö ©efö^l^mpfticigmug 98. — 
SSkfen beö fpeculatioen ^pfüci^ 
mug 99. f» — • eitteratttc 101. 

9tat&rltd&e SReligton 37» 
9^atürUci)eg iCtr4)enrec6t 343» 
S'latucaliflcn. SBconjf 73. 
9laturfunbe balb ein reines ^tf^ 
fen balb nicfet 47. — oorbitbcnb für 
bag @tubium ber ZlicolOQ^e 68» f» 
9lautolo()enber alten Strebe 310» 
9t e u e g 2:e|fament jte^e unter Zifta^ 

ment» 
Sfl 6 f f e 1 1» @nc9«opabie 117. 

Offenbarung, aUöcmcin rellöiöfc 
76. — öbernatürlid)e 77. — f. o. a» 
erlbfenbc a^dtigfeit ©otteg 81. — 
£)ffenbarun()6glauben unb Offenbar 
runöötbeorie 77. f. 

Orb-ination 364.— wann jte bie res 
formirte^irc^certbeilt 45.2Cnm.l. 

JDrientaUfd^e 3)ialefte fie^e uns 
ter femitifd)c. 

£)rtt)0bOT:ie. SBegriff 286.— ob 
unb in n)eld)er ©eftatt pe ber Äird)e 
ju »önfc^en ift 287» 

9)dba9oniif» »&fufßtt>iffenf4)aft für 
ben ©eijllic^en 388. ff. 

^ani^armonifdSie Snterpretation 
177. 2Cnm. 

gjant^eiömuö. Unt]()eologtf(f)c 
Slid)tun9 ber ^^tlofopt)ic 69. 

5)arapl^rafe. SSerbdltnig berfels 
ben äur ©cfldcung 173. 176. 

§) a ft r. S^ame 43. — er bebarf 
einer grönblicben wiffenfcbaftlicben 
SSilbung 332. 337. f. — feine 
ci9ent^ümlicf)e ©telluno 335. — 
»elcfte praftifdt)c aBiffenfdS)aften 
oujer ben cioentlid) tbeol09ifd)en 
für it)n nod) befonberö wicbtig finb 
339. ff» — »a« i^n bcfonberö für 



feinen eeelfotdeAetttf 5tlbet 38& 

Oo7» y» 

9)afforalfIttdl^ett SQ&elc^g bie 
äd)U ift 334. — wo^et fit i^re 
9)rtnct|)ten entlef)nt 335» 

9)aftoralt$eotodte im ettaem 
©inne. SBeQriff 307» 329» -- 
9tot^tt>enbt9!ett 330» f., ahec 
@d)n?ieri0feit 331. f» einer »iffem 
f(i)aftlid)en SBe^anblung becfelben» 
— ötteratur 336» 

9>atriffif» »egriff 241. — aSKf^ 
fenfcbafUic^er @^arafter l)erfelben 
241» — eitteratur 243* 

?>atrolo9ie 242» 

f) a u lu d. 9lot$n)enbtd(eit einer ges 
fonberten S3e^nb(und feinet £es 
benö 189 «tteratur 191* 

|)ebanttdmud 3» 

f) e r i b e n ber Äir4)engefd()id^te 201. 
ff» — t>erfd)ieben t>on benen ber 
aUdem» Sßeltgefcbi^te 202» f. - 
©cfewanfen in i^rer gefiftettttna 
203. f» — 

ber 2)09men9ef(6id)te , öerfd&ieb« 
t>on benen ber ^irc^engefc^tc^e 231* 
f. — SSerfudj) einer (gintjeiluna 
berfclben 232. 

?)faff. aBiffenf*aftli*ere »eJoBÖ^ 
luno ber Snc^flopdbie lia» f» 

?)faffcntbum 43» 2Cnm» 2» 

?)flid)tenle^re (le^t in berc^rifk 
Itd^en ^oral ber rftu^enble^re an 
aSebeutung md) 298. f» 

?) ]() i 1 1 i c Rr^licf)e. Ur fprung «nb 
Umfang 224. f. — Cittcratur 225^ 

9) ^ i lo f p ^ tf. @in reines Sßif« 
61. f.' — ©cbrauc^ berfeft« 
in ber SJ^^eologie: bemonffeatk 
»er unb ard)iteftonifdS)er 62. fcis 
tifcl) s bialeEtifd)er 63. conjütutiöec 
«3» ff» — mid)c Xf)ea^ berfet 
ben öorjüglid) eng mit ber 3:^«)« 
h)gie jufammenl)dngen 65» ff, — 
und)n|tlic^e unb irreligiöfe düc^ 
tungen berfelben 67* ff» — 
(brifilic^e ^^ilofop^ic 71» — |ie 
i^ eijl auf ber Uniocrßtät ju ha 
tveihm 355. — ®cfd)ic^te hev^l^ii 
lofopl)ic tt)id)tig für bie ^it^engt? 
fd)lcl)te 221. f. — Sitteratur 223. 

§)ietismu^ (St^molodifdSier SSes 
griff 102. — ^iffor;fcl)er 103» - 
^auptmerfmale beS ^ietiSmud 103. 
391» — Sitteratur 101. 



403 



9ptan^* ^etne (SinUitm^ in bk 
ti)eoU SBiffenWaften 117. 

9 oie mit SSeri^dltnig gut Dogmatil 
263* ff. 273. — SBcßriff im mi^ 
tcrn (formalen) ©innc 271. f., im. 
engem (fird)Ii(^c ^oUmif) 271. ff. 

— prote|lantifcf)e §)olcmif im SJers 
l^dttniffc jur (^nfHid)en ^Cpolo^etif 
273. — Sitteratur 274. 

§)ofittü. a3e9riff46. — pofttioc 
SBiffenfdjiaft 46. — 9'lotf)tt)enbi95 
feit unb SBefen einer pojitioen 
SteÜQion 37. 74. 77. 256. — ^ins 
t^eilnriQ ber pojttioen S^^eologie 
119. ff. 

9 f it 1 e g ^ird^enred^t 344. 

#oftttt>t6mud. SGSorin er beffei^it 
74. f. — biblifc^er 79. 

^va^matit l&ifforifd)e. SBerfal^ren 
berfelben in SJerfnüpfung öon Urs 
fac^e unb Söirfung 206. f. — hd 
ber fittlid)en SBeurt^eitung ber9)er5 
fönen unb SSi^atcn 207. f. 

5)rebiöt. SWfttelpunct beß protes 
ftantifdf)en ©otteöbienfte« 18. — 
fie fott biblifdf) fein 320. — ob ITe 
ein ^unftwerf fein foU 320.— fie 
Imt einen eigent^ömlid&en @tit 325. 

— bulbct nid)t, t>a$ man an it)t 
©rperimente ma(i)c 382. — fKus 
fterprebiöten 327. 2Cnm. 384. 

§) rieft er. Stamen ber ijeibnifften 
49. 2Cnm. — d)riftlid)er ^riefter 
43. 2Cnm. 2. — ob ber proteftans 
• tifd)e ®eim^^ ?)riefter ift 8. f. 

^rtoatftubiunu äBorin eö ha 

. ft^t 351. f* 

Promotion 364. 

?)rofeli9ten. SSeoriff 310. 

§?roteftantiimuS Wc^et ber 
Beirre 18. — fein SSorjug oor bem 

. ^at^oßcismue in SBe^ie^und auf 
SBiffenfd^aftlic^feit 39. f. 

nueUenftubium ber Äird^enöe^ 

fd)i^te 205. 375. f. 
n u i e t i ö m u a. ^6(i)fte ©teigeruna 
• bed ©efü^l^mpfticigmug 98« 

fRahanrxi ^auruö. ®etne Tlnmi- 

funo für bie ©eiftlid^en 106; 
0lat tonaltömud. Urfpründltd^e 



aSebeutunö bed SBorte« 73. — 
fein ©egenfa^ jum ©upranatura= 
ligmuö 76. f. — falfdt)er fRatia 
nalißmuö 75. 84. — - SBebingunßen 
enblid)er ©d)lid)t«n9 beg ©tteiteö 
5n)if(^en 9tationati6mua unb ^lu 
prandturatigmuS 83. ff. — profs 
tifcfte Scbeutung biefeg ©treiteö 
87. ff. — Cittcratur beffetben 93. f. 

— SSer^ättnif begSRationatigmug 5ur 
Ort]()obO)cie unb .f>cterobo):ie 286. 

iRationaliften. Db fie auö ber 
Äird)encjemeinfd)aft au65ufcl)eiben 
ffnb 86. — ob ffe jum ©cfc^öfte 
ber TCpologeten tauten 268. 

SflealiSmug 54. 

fReformation. Ob i^r ?)rincip 
rationaUftifdf) ober fupranaturalis 
ftifdf) gewefen 86. 2Cnm. 

gfleformationS9efd)id)te, üon 
bem ?)roteftanten fpeciell 5U ftvihiz 
ren 215. f. — «itteratur 217. f. 

Sfteifen, äurpra!tifd)en2Cu6bi(bunc| 
beö ®eift(i(lj)en U^v, wönfd)engwert§ 
388. f. 

SRetioion. ^Die urfprünglioien £)f= 
fenbarunö^formen berfelben 12. ff. 

— Sflamen 19. ff. — SBegriff 19. — 
^Cbleitung beö SBorteS religio 19. 

— fubjectioe unb objectioe Steli-. 
Qion 20. — bie Sleligion »eber 
®aii)e beg SBiffenS 21. f. nod^ 
@a^e beg Zi)\xn^ allein 22. f./ 
fonbern ©adbe beö ©efü^lö 24. ff./ 
beS oanjen innern SJlenfc^en 32. f.~ 
tn welkem @inne eine SSernunft= 
religion juiaflig ift 28. ff. — po^ 
fttiöc SRelioion 37. — natürlicJ^c 
37. — QeU^vU S5e()anblun9 ber 
Sfleligion 50. 

SRelioionögefdbid&te allgemeine. 

gßi^tigfeit ber^enntniß berfelben 

für hie Äir^engefc^id^te 220. f. — 

ßitteratur 221. 
giteligionsle^rer, oerfd&ieben 

tjom ße]()rer einer 2ßtffenfd)aft 18. 

— feine 2Cufgabe 33. f. — wo= 
nad) ft* fein SBcrtt) beftimmt 34. f. 

gucligionöp^ilofop^ie 66. — 
ßitteratur 71. f. 

©d()letermadöcr. SSegrünber \t)if= 
fenfc^aftlid^r ©elbftftdnbigfeit ber 

26* 



4H>4 



e^eolodif^en C^C9!(op&bte2^ 118.— 
fein SSrrfu^ einet neuen ^int^eilun^ 
bec pofttioenS^eolOd'e 120. f. 264. 
— feine Definition bec >Doomati{ 
261. f. — eident^ämti^e @tnt(^eis 
(unö berfelben 275. 
64)ule t^eolodifc^e. S^er^&ttntf bets 
felben jur Äirc^e 42«. — tott i^c 
an9et)6rt 43»— pe hilhtt bit pto« 
teftantifc^en €$tubitenben 44^ 
Seminar t^eologifd^eö. Smec! befs 
felben 360. f» — gelebtte 361. unb 
^rebiöerfeminarien 361. f. 386. 
©emiotü. aSeorijf 323.— femios 

tifd)e QSorübungen 384. 
@emttifd)e ®ia(e!te. 9'lotf)tt)ens 
bigfeit ibrer @r(ernund für ha$ 
»erfldnbniS bei; SBibel 142. , bo* 
mä)t öon 2Ctlcnl43.— wann übet: 
pc 8U i&5ren ijl 370. 
6 emier gibt ber ^o^Qop&bte bad 

fritifcbe Clement 114. f. 
©ittengefd)icf)te, oerfcbteben 
öon ber (Bt^^iö^U ber Sittenlehre 
249. — SitteiJatur beiber SDiöciplis 
nen 250. f. 
@o!rati!. gorm beS (ated^etifd^en 

Unterrid)tö 312. 
©oteriologie. Snbalt 280* f. 
@oterolodte^ ^itteipunct ber 
(brifHid)en J^ogmati! 279. -- 3ns 
^)alt unb SSerfcl)ieben^eit von ber 
^riflologie 280. 
@pecial!ird^en9efd)id()te, ne« 
ben berUnioerfalfirci^enoefd)id)te5U 
ftubiren 214. f. 
@ p e n e r. Seine encpflopdbifd^e Tum 

weifung 111. f. 

Sprad)en (befonberö bte alten). 

gormaler unb inftrumentaler 

SBerti^ berfelben für ben SE^eolos 

gen 53. 55. f. 

@ t a t a r i f d) e ßefung ber JBibel 371* 

S t a t i jl i f 252. f. — Sitteratur 254. 

S t u b i u m t^eologifc^eS. SSorin ed 
beflebt 35. — in meldjicm Umfange 
c8 hit tljeologifc^cn 370. f. unb 
tt)eld)e nicbttbeologtfd^e S)igciplinen 
eg befonberg mit umfaffen mu$ 
355. 370. — feine ©auer 364. — 
ob eg auf @iner Unioerfttdt ju 
tjottenben ift 365. — ^rioatftus 
bium 351. 

Supranaturaliömuö. Urs 
fprünglic^ f» o. a* Ml^eiömug 73.— 



SBebetttund* hH fßottt^ nad^ bem 
€Spra(l^ebraüd^e 74. — fein ®es 
genfai ^um SRationaligmug 76. f.— 
^rifHicber SupranaturalidmuS unb 
feine oerfd!)iebenen ^^eftaltungen 78. 
ff. — poßtiosbiblifcbec ober mate» 
riajer 79. f. 83. — rationaler 
ober formaler 80. 83. — unioets 
faliflifdf)er ober iUaUt 82* f. — 
particularifiifcber ober fpeciftfc^ 
(brifttidjier 82. f. — SBebtngum 
gen enblidber Scbltd^tung hH 
Streites ixoif^en Supranaturaligs 
muS unb SRationali^mug 83. f. — 
}ptatti\d)e S3ebeutung biefeg Streik 
M 87. ff. — ßitteratur beffeiben 
93. f. — ÜBerbdltniß bed Suprax 
naturalismuö jur £)rt^oboicie ui^- 
{)eteroborie 286. 

Spmbolif. SBegriff unb 2Cufgabe 
234. f. 237. — . boppclte SSebanbs 
lungSart 238. — S$erbättni$ m 
jDogmengefd)i(iS)te 235* 239»— öts 
teratur 240. 

S 9 m b 1 u m. SBebeutung be§ SBcc: 
teö na(b bem fird;)lidben ^pracbg^ 
brauche 235. — hie brei dltejfen 
Spmbole ber ÄirdS)e 235. — &aU 
ffebung neuer Sj^mbole feit ber 
^Reformation 236» — 2Cuögabett 
fpmbo^ifc^er ^üä)et 239. 

SS a b e 1 1 e n ber Äird&engcf d^idbte 375. 

aedj)nologie. Silot^wenbigfeit eiiri: 
ger ^enntniß bavon für ben ®# 
ltd;}en 340. 

SSellament alte 6. SBertb ^' 
felben fürbene^ri|lenl27.129.- 
Ueberrdf)d^ung feinet Stubiumi 
127. f. — Umfang 130. 13^ 
2Cnm. 1. — Silamen unb @int^eis 
lung 130. — ©barafter 132. - 
©runbfpracben 135. f. — JCuögOi 
ben 160.— Ucberfe$un9enl80.- 
6ommentare 181. ff. 
neueö. ©barafter unb 3nbült 

- 132. f. — eintbeilung 133. f.- 
@runbfpradf)e 136. unb beren ges 
mifd)teö Kolorit 137. 139. f. - 
2Cu6gaben 160. f. — Uebcrfe|uns 
gen 180. — Kommentare 182. jf» 

Sejrt ber 9)rebigt 324. f. 

Zf^eiimn^, oerfd)ieben oon I)ei^ 



405 



imid 71» -- etn^t^ anwei^bated 
@iptlem ber ^|)tlofop^te auf bte 

a^cma bcr ^vthiQt 324. f. 326» 
2Cniiu !♦ •>- foU bei bcm ^Cnfdn« 
^er m&dtid)|l aUdemein unb moras 
lifrf) fein 383. Änrn. 
Sl^eoloa» SBer bei ben ®ned;)en 
fo |)ief 49* — welkem @tanbc 
bet cbriWe ^eolog angebört 
7. ff. — abweicbenbe 2Cnf!c^tett 
fibet beffen ©teUung 8. — SSes 
gttf beg gelehrten S^^eoloden im 
engern @innc 40. — gorberung 
einer frommen ©ejinnung öon i^m 
390. ff. — a5ern)crflid)!eit ber 
Ä{rd)enfd[)eu beffelben 392. 

2:^eologie» SSebeutungenbedSßors 
teS 49. f. — Äbftufungen ber 
^b^ologie in ^e^ug auf Kiffens 
fcbaftlic^feit 38. ff. — bic SK^eo^ 
logie eine pojitioe SBiffenfcbaft 45. 
ff. 61. — SBegriff bcr d)rifllid)en 
SS^eologie 48. 50. — (gntffebung 
unb aUmd^lige S3t(bung berfelben 
unb ber tbeologifcben ©cbule 41. f. 
50. f. — ^lotbwenbigfeit einer bes 
fonberh Söiffenfcbaft ber a:t)eolo* 
gie 52. — SSorfenntniffe ju bers 
fetben 53. ff. — i^r SSerbdItnig jur 
?)bitofopbie 61. ff. — ©intbeilung 
ber politiocn Zi)eolo^k 119. ff. — 
exegetifcbe 122. ff. (ßitteratur 180. 
ff.) — btftorifci)e 186. ff. — ft)ilema5 
tifcfce 255. ff. — praf tifc^e 303. ff» 
(Citteratur 308.) 

Si^eologieim engern @innc. ©es 
griff 276. — Zweimalige S5e]()anbs 
lung berfelben im bogmatifd)en@)5s 
ffeme 277. f. 

Z\)to\op})i^mui* ©peculattoe 
mdjtvLTiq bes SKiölüciömue 100. 

^ractate. ^Cb^wecEung berfelben 
326. 2Cnm. 4. 

STugenble^re. Snbalt 298. — 
bat in ber d)riilli^en SKoral eine 
^6bere SBebeutung aU bte ^flidj)« 
tenlebre 299. 

u» 

Ueberfegung. SSer^&ltniß bers 
felben jur 2Cuelegung 173» 176» 



Umgang' auf ber UniüerfftSt 354» 
386. 

Una 4 t^eit einer ©cbrift 149. f» 

Unioerfität. Unabbdngigfeit bers 
felben oon ber Äircbe 42. 44. — 
ibre Unterrid)töttjeife rein wiffens 
fd)aftlid) 333. — eine freie 349.— 
gormen beö afabemif(benUnterricbtS 
348. 350. — worin ein guter da^ 
bemifcber SSortrag befte]()t 350» 
392. — in welker @prQd)e bic 
SSortefungen ju galten finb 356. 
ff. — Zeitbauer beö UniüerfttätSs 
fiubiumg 364. — ob eö auf @inec 

• t&ocbfcbule 5U ooUenben ift 365» — 
eitteratur 348» 



SS. 

SJernunft SSerm5gen ber Sbeen 
29. — i^re Srb^tigJeit auf t>m OJe« 
Wtt ber a:beologie 64» f. 

SBernunftreligion. Snmeld^em 
@inne |te juldffig ift 28. ff. 

SSerftanb. S3egriff29.— feine ST^fis 
tigfcit auf bem religiöfen Gebiete : 
irrige 29., recbte 30. — auf bem 
gelbe ber a:öeologie 62. f. 

Y o c a t i o interna be§ ®dftlid)ett 
35. 

SBorbereitung beg ©tubirenben 
auf hU Kollegien 351. f» 



SB* 

SDSeiffagungöbeweiS in ber 

2Cpologeti! 267. Tfnm. 3. 
aSerenfeU. @einc enc^Äopdbis 

f*eri Söinfc 110. 
2Biffenfd)aftlid)!eit 2. f. 87. 

304. 
Sßunberbeweiö in ber TCpologes 

tif 267» 2Cnm» 3» 



3* 

3eitfd&riften t^eölogifd)e. Um 
gäbe ber üorjöglicbllen noc^ je^t 
erfc^einenben 352» f. 2Cnm» 



il 



^ttxd\ei)lev. 



®« 54. Tum, 1« liti aBer!e ftatt SBortf. 

s 58. s s s 4$. 64. II. I« flatt S* r>4. h. I» 

ff 64. 3» 15. t>. u. lie$ SBeburfnif « Seburfniffr. 
■ s «14. • 10. 5 0. 5 IlaJd, P. T., flott Ileld unb fuge ^ftiju P. li, iw«. 

» «17. = 7. s » s ffnb flott tfl. 

s 369. s 8. s u. s 34. s 345. 

TCud^ ift überoU flott : ber JSI^eolod , ^l^t(olO0 tid^t^ec : tet iSl^eolose , ^^ilc