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ENGLISCHE STUDIEN.
ACHTER BAND.
Unberechtigter nachdruck aus dem inhalt der Engl. studien ist untersagt,
Uebersetzungsrecht vorbehalten.
162590
Inhalt
Beewulf, an Anglo Saxon poem and the Fight at Finnaburgh, Translate
Me Janet Me Garant. Poston, 18ts.” Ch, Hk Ca: Yen
der deutschen und englischen sprache. Essen, 1383,
Baedeker. Von J. Koh vv cee cee ernennen
Bude sur la langue anglaise au XIVe sidcle, Thöte de doctorat présentée
& la Faculté des lettres de Bordeaux par Adrim Barıt, professeur-
agrégé d’Anglais au collége Rollia. Paris, Librairie Léopold Cerf.
Greifewald, 1882, Von 4. W. Bright
Dr. Otto Danker, Die tealgymnasien beew. realschulen 1. 0.
studium der neueren sprachen, Mit einem vorwort an alle früheren
schüler der realschulen 1. 0. und realgymnasien und einer
der schrift des prof. dr, Körting in Munster: ‚Gedanken und be-
merkungen her das studium der neueren sprachen auf den deutschen
hochschule’ unter berücksichtigung der darüber erschienenen bearthel-
dungen. Kamel, 1883. Ferd. Kesler. Von 2, AWbing u... «
Anglo-Saxon and Old English Vocabularies ty Thomar Wright. Second
“Edition. Edited and collated by Aichard Pau! Wälcker. Vol. 1.
Vocabularies. Vol. II. Indices. London, 1884. Trübner & Co.
[Oyo Sit Leh andl tient ona
Laurence Minot s Meder mit grammatisch-metrischer einleitung von Héh.
Scholit, QB, §2. heft, Strasburg, Karl J. Trithner, London,
Trübner & Co. 1884. Von FP. Resewthel. os see eee
Hf. Varnhagen, Longfollow's Tales of a Wayside Inn und ihre quellen
H, Druskewits, Peray Bye Sualar. Berlin, 1884. Oppenheim. Von
TV p+ tw Rasen aif
X. Warnke and LZ. Pröscholit, Pooudo-Shakespeatian lays IL. The
merry devil of Edmonton. Revised und edited with introduction
and notes, Halle, 1884 Niemeyer. Von dems. 6 + se es
W, Vietor, Elemente der phometik und orthoepie des Deutschen,
(x reap | ah pow guineas aks a
Jehrpraxis, Heilbronn, 1884. Henninger. Von #. Armée .. .
AM. Trowtmann, Die sprachlaute im allgemeinen und die laute des Eng-
lischen, Französischen und Deutschen im besonderen. 1, heft (bog.
1—10). Leipzig, 1884. Fock. Von Ei Bunter oo onen.
F- Heffory, Profesor Sievers und die principien der sprachphysiologie.
‚Eine streitschrift. Berlin, 1884. Weldmann. Von /. Atinghandt,
MH. Breymane, Ueber \autphysiologie und deren bedeutung ftir den unter-
richt, München, 1884, Oldenbourg. Von dem vun ne ©
ANMERKUNGEN ZU MACAULAY’S HISTORY.
VI.
Nothing in the early existence of Britain indicated Trisia
the greatness which she was destined to attain. — Nichts the Ro
in dem anfänglichen zustande Britanniens deutete auf die grösse hin, ”
die es zu erreichen bestimmt war. — Rien dans l’existence premiere de
la Bretagne n’indiquait la grandeur A laquelle elle devait atteindre.
Die randschriften, wie sie Macaulay, Gibbon, Hume, Robertson
u. a. anwenden, um den hauptsächlichen inhalt des folgenden ab-
schnittes zu bezeichnen, scheinen mir eine sehr angemessene ein-
richtung zu sein; sie stören nicht so sehr wie die überschriften und
bewirken doch dasselbe, nämlich dass der leser sofort erkennt, wie
die erzählung fortschreitet. Ich halte es daher nicht für gut, wenn
in den schulausgaben diese randschriften weggelassen werden.
Nothing. — 5, 70. He was a Stuart after all and was not a
Stuart for nothing, er wäre doch immer ein Stuart und wäre es nicht
umsonst (nicht ungestraft). C. ı, 32: Liberty, security, toleration,
all go for nothing with them, alle diese dinge werden von ihnen für
nichts geachtet, lassen sie völlig gleichgiltig. S. 1, 282: Considered
as a reward to him, the difference ..... . would have been nothing
or next to nothing (so gut wie nichts). But is the difference nothing
to us? C. 5, 167: Two attempts were made to disturb this tran-
quillity .... Both the rebellion and the opposition came fo nothing,
führten zu nichts. — Mätzner 3, 135: -Als verstärkte negation tritt
seit langer zeit auch nothing auf.« Dazu wird eine stelle aus Shake-
speare und die folgende aus Lewes gegeben: Goethe's precocity was
nothing abnormal. Auch Bacon gebraucht nothing are Ess.
E Kölbing, Englische studien. VOL +
Anmerkungen zu Macaulay's History. VI. 3
who imagined that to question the existence of the Popish plot
was to question the truth of the Protestant religion. Will man
scharf nur das dasein bezeichnen, so empfiehlt sich, very zu ge-
brauchen: 1, 6: they are mythical persons whose very existence
may be questioned. S. 1, 59: the freedom and purity of election
are incompatible with the very existence of your house. Hume
3, 215: The first instance of debt contracted upon parliamentary
security occurs in this reign. The commencement of this pernicious
practice deserves to be noted .. .. The ruinous effects of it are
now become but too apparent and threaten the very existence of
the nation’). C. 1, 351: it took place before that was in ex.
€. 2, 35: a manuscript which is still in ex. — 6, 258:
They had no corporate existence, sie bildeten keine körperschaft,
hatten nicht die rechte einer juristischen person. Vgl. extant: 3, 18:
Many of her letters to him are extant. C. 2, 341: the most fright-
ful record .. . that is extant in the world. — 1, 97: to call into
ex. 1, 61: to spring into ex. C. 2, 227: a thousand kindred bub-
bles were daily blown into ex. C. 2, 295: Newton was ignorant
of the ex. of such a planet. Dagegen im volleren sinne: 4, 312:
some whose whole ex. from boyhood upwards had been one long
rebellion. L. 2, 250: the final cause of my ex. L, 1, 30: the
leading object of his ex. 7, 193: He complains that existence was
one round of religious exercises. 8, 64: The navy of Lewis...
gave no sign of existence (kein lebenszeichen).
Das syn. being: 5, 38: vigorous action was necessary to the
very being of a Highland army; Bülau übersetzt: »Dass kräftiges
handeln für das wahre bestehen eines hochlandheeres nothwendig
sei.e Das wahre bestehen ist kein Deutsch; richtiger: schon für das
(blosse) bestehen, um nur zu bestehen. Acts. 17, 28: For in him
we live and move, and have our being; car c'est par lui que nous
avons la vie, le mouvement et l’&tre (nach der übersetzung der brit.
Bibelges.). — W. E. geben die definition: Being applies to every
thing which exists in any way, whether as substance or accident,
whether actually or potentially, whether in the nature of things or
only in our notions, — Nahe dem existence steht subsistence: 1, 34:
Public credit on which thousands of families directly depend for sud-
sistence. C, 1,379: The patronage of the public did not yet furnish
1) Dieses wort Hume's ist lehrreich, es zeigt, wie cin grosser staatsphilosoph
sich über staatliche vorkommnisse falsche vorstellungen machen kann. Macaulay
giebt seine entgegengesetzte ansicht in dem abschnitt 1, 139 ff.
X
R. Thum
(dem schriftsteller) the means of a comfortable swösistenee. C, 1, 381:
the means of subsistence, C. 1, 382: who depended for subsistence
ee ‚Vgl. Engl. stud. IV, gaz.
Britain — Britannia bezeichnete England und den südöstlichen
theil Schottlands; Calidonia den nordwestlichen theil Schottlands,
et Piiaazin (die pane ie und Calcot
ganze Schottland; man unterschied Britannia romana und Britannia
barbara, das land der Picten und Scoten, Britain, gewöhnlicher
Great Britain, umfasst England und Schottland, während der aus-
druck British Isles auch Irland einschliesst, Cf. Engl. stud. VI, 88. —
Britannia und Albion sind nur wörter des höheren Stils. S, 2, 06:
T care little for the abuse which any foreign press or any foreign
tribune may throw on the Machiavelian policy of perfidious Albion,
Das adjectiv Britannic »is almost exclusively applied to the title of the
King.e W. — 2, 286: His Britannic Majesty. — Cf, Bacon's Essays,
Prophecies, >the trivial prophecy which I heard when I was a child,
and Queen Elisabeth was in the flower of her years, was
‘When hempe is span
England 's done,
whereby it was generally conceived, that after the princes had
reigned which had the principal letters of that word Aewpe (which
were Henry, Edward, Mary, Philipp, and Elisabeth) England should
come to utter confusion; which, thanks be to God, is veryfied in
the change of name; for the King’s style is no more of England,
but of Britain.e — England, Schottland und Irland werden mit dem
namen United Kingdom zusammengefasst. — Little Britain bezeichnet
einen theil Londons*) 5, 156: pamphlets which covered the counters
of Paternoster Row and Little Britain, d. i, der stadttheil des buch-
handels, Cf. »Little Britaine in Wash. Irving’s Sketchbook, p. 229 ff:
This quarter derives its appellation from having been, in ancient
times, the residence of the Dukes of Britanny.« — Brittanny ist Bre-
tagne C. 2, 271: the rocks of Brittany. 6, 218: Britany. — 4, 17:
the aboriginal Britons. €, 2, 95: the haughty Britoness. S. 2, 187:
‘They find the Briton better off than the Pole.
sho. In der gewöhnlichen sprache werden als weiblichen ge-
schlechts behandelt; regelmässig die schiffe, oft die länder, besonders
das vaterland, selten die städte, Ueber die personification im Eng-
lischen, siehe Anm. I, 6970.
plea eas Oe pepe. oni Be officielle name, welcher umfasst »the Metro-
4 Me
Zu II 5, 1,260: ee
two evils, the importation of opium and the exportation of the pre
cious metals. It was found however that as many pounds of opium:
came in, and that as many pounds of silver went out, as if there
had been no such law, 2, 348: This order was intended to prevent
the circulation of Protestant treatises, ©, 2, 122: The currency was
altered, It destroyed all credit nnd increased the misery, which it
was intended to relieve. C. 2, 334: This is all that the Declaration
was intended to do. 3, 414: Such words are to be considered, not
as words but as deeds. If they effect that which they are inénded
to effect, they are rational though they may be contradictory.
©. 2, 130: The danger against which the Partition Treaty was in-
tended to guard was precisely the same danger which afterwards was
made the ground of war. C. 1, 326: a worthy representation of
that which it ix intended to represent. C. 3, 149: 2 speech intended
to have been spoken, welche hatte gehalten werden sollen. 3, 325:
‘These concessions were mean only to blind the Lords and the
nation to the King’s real designs, 5, 49: they strongly confirmed
the imputation, which they were mean? to refute. 6, 158: the con-
clusion to which these reasonings led him was diametrically opposed
to the conclusion to which they were meant to lead him. 5, 8
Indeed there were some who suspected that he had never been quite
so pugnacious as he affected, and that his bluster was meaut only
to keep up his own dignity in the eyes of his retainers. C. 1, 308:
many of the letters were not written merely for the person to whom
they were directed, but were general cpistles meant to be read by a
large circle. C, 1, 343: There is every reason to believe that he
meant them to be so considered. C. 2, 333: That famous document
was never miant to be a measure of reform. It neither contained
nor was designed to contain any allusion to those innovations.
$, 209: The rules which had originally been designed to secure
faithful representatives against the displeasure of the Sovercign, now
operated to secure unfaithful representatives against the displeasure of
the
‘To be in der bedeutung von I: C. 4, 107: Under these cir-
cumstances it seemed probable that a single generation would suffice
R. Thum
2.6, €, 1,377: when he had scarcely attained his majority. 5238:
Every mile who had attained the age of sixteen, C. 2, 125: The
‘evils produced by a bad government and « bad religion seemed to
have attained their greatest height during the last years of the seven-
teenth century.
In der englischen sprache spielen die drei wörter atéatmmends,
acquiremeris, accomplishments eine wichtige rolle, und die bedeutung.
derselben, wie aller vielgebrauchten wörter (man vgl. die nahe
liegenden deutschen wörter: dildung, gebildeg), ist schwer zu definiren.
1, 389 lautet die randschrift: Literary attainments of gentlemen,
und der abschnitt beginnt: The literary acquirements even of the
accomplished gentlemen, Im allgemeinen lässt sich wohl behaupten,
dass accomplishments unter den acquirements stehen, und Crabb
stellt die attainments über die acquirements; er sagt; »By abilities
and perseverance we may acguire a considerable fluency in speaking
several languages, but we can scarcely expect to afam to the
perfection of a native in any foreign language. . » Acquirements
are always serviceable, aflaimments always creditable-e ‘Und unter
Qualification, accomplishment sagt er: ‘The qualification serves the
purpose of utility, the accomplisiment serves to adorn; by the
first we are enabled to make ourselves useful, by the second we
are enabled to make ourselves agreeable Drawing is one of
the most agreeable and suitable accomplishments that can be given
to a young person.« Macaulay — der, nebenbei gesagt, was utterly
destitute of bodily accomplishments, who could neither swim nor row,
nor drive, nor skate, nor shoot, who seldom crossed a saddle, and
never willingly, L. 1, t43 — scheint nicht so scharf wie Crabb die
accomplishments yon den attainments und acquirements zu scheiden,
wenn er 10, 25 von Somers, den er doch so hoch stellt, sagt:
a man of whose genius and accomplishments the nation was proud,
Aber ob nicht in band 10 und 11 ausdrlicke vorkommen, die
Macaulay vor dem drucke geändert haben würde?
4 267; a man distinguished by his handsome person and by
his accomplishments, 4, 274: His manners were polished, and his
literary and scientific aéainments respectable. He was a linguist, a
mathematician, and a poet. 2, 83: his abilities and acguérements,
C. 1, 358: classical attainments. 4, 295: scholastic affainments.
2, 251: Lewis was not inferior to James in generosity and humanity,
and was certainly far superior to James in all the abilitics and a¢guére
ments of a statesman. 2, 285: Barillon was not without parts and
vraths, und damit die verhängung des bürgerlichen todes, ‚Es isudas
fot dan) verbum to attaint hergenommen. Während diese formen auf
dem wege der rechtsspriche eingeführt sind, ist dagegen auf dem
wege des allgemeinen verkehrs das verbum to attain erreichen, er
langen, ebenfalls aus dem franz. atteindre hergekommen. Las. at
tingere anrühren, berühren, erreichen, treffen . Obgleich nun
attingere mit tingere, teindre benetzen, färben , nichts zu u
so ist doch im Engl. das aus letzterem herrührende to taint (beflecken)
auch in die begriffssphäre des verbums attaint eingedrungen, daher
die obige erstere bedeutung desselben.« — Das wesentliche des to
attaint und the attainder ist »the corruption of blood, by which he
can no longer inherit or transmit an inheritances, W. und dass die
verurtheilung geschieht auf dem wege der gesetagebung, nicht des
‚gewöhnlichen richterlichen verfahrens.
Her inhabitants when first they became known to
the Tyrian mariners, were little superiortothenatives
of the Sandwich Islands, — Als seine bewohner zuerst den
tyrischen seefahrern bekannt wurden, standen sie wenig über den ein»
‚geborenen der Sandwichinseln — et quand les marins de Tyr connurent
pour Ia premiere fois ses habitants, ils &taient peu supéricurs aux
naturels des iles Sandwich.
when — wird nicht nur determinativ = ew der seit wo, sondern
auch conjunctiv = we dann, und dann, aber da gebraucht: x, ze}
But the distinction between the two nations was by no means effaced
when an event took place which prastrated them both, 2, 145:
A detachment of his troops was preparing to march to Bridport
when (aber da) a disastrous event threw the whole camp into con-
fusion, Mahon, Hist, 5, 204; The troops did fire, when five on
six persons were killed. — W. Irv, Sketch. 95; They cast an ex-
cursive glance around that passed coldly over the burly faces of
the peasantry, until they met the eyes of the nobleman’s family,
when (und dann) their countenances immediately brightened into
smiles. Ebendas. 157: She kept the story to herself for a whole
week, when she was suddenly absolved from all further restraint. —
‘Miitzner III, 450 ‚bemerkt: >In der erzählung wird oft durch einen
dem hauptsatze nachfolgenden nebensatz nicht sowohl die zeitsphäre
12 R. Thum
‚am dürren sein.e Für dieses ers/ hat die englische sprache keinen
ausdruck: 4, 325° If these things were done in the green tree, what
would have been done in the dry?) — Wir haben es hier nur mit
dem ersten zu thun. Drei fille sind zu unterscheiden: 1) es wird die
reihefolge der subjecte bestimmt, denen in prädicat zukommt;
2) es wird die reihefolge der pridicate bestimmt, die &inem subject
zukommen; 3) es wird ein ereigniss, eine handlung, ein zustand in
sich unterschieden, entweder nach seiner wiederholung, wo zuerst =
zum ersten mal, oder nach seiner zeitdauer, wo zuerst = in der
ersten zeit, im anfang, anfänglich ist. 3, 327: The Admiral signed
‚First (le premier). Thirty cight captains wrote their names under his,
§, 2, 188; Then went to pledge the scanty property of the artisan;
‚first his little luxuries, then his comforts, then his necessaries. 3, 396:
the man who had first introduced the thumbscrew. 6, a3: all
pressing to get first to the pass. — 3, 306: Halifax became first
cold and dien adverse. Halifax se montra d'abord froid, puis
hostile. 3, 395: Great crowds assembled af first by night, and then
by broad daylight. D’abord la foule s'assembla pendant la nuit,
puis en plein jour, 4, 289: The Estates then adjourned for a few
weeks, having first (vorher) passed a vote. 4, 326: Balcarras was
taken and confined, frst in his own house, and then in the Tolbooth
of Edinburgh. Also im xweiten fall findet sich sowohl first als at
first. 1, 100: when the rival parties first (zum ersten mal) appeared
in distinct form. 5, 158: The proctors were in a worse humour
than when they first (zum ersten male) came up to Westminster.
$, 184: The general opinion ef first (in der ersten zeit) was that
the Whigs would win the day, But it soon became clear that the
fight would be a hard one. 6, 264: This language however was at
first (im anfange) held but by few.
become — Riechelmann, in seiner ausgabe des Christmas Carol
sagt: »To tum, aus einem zustände in einen anderen übergehen, ohne
vermittlung; to grow, allmählich, regelmässig fortschreiten; to become,
werden, was man noch nicht gewesen ist.« Ich würde sagen; to grow
(und to wax) bezeichnet eine nur quantitative veränderung, to turn eine
qualitative, wesentliche veränderung ; to become wird in beiden fallen ge-
braucht, besonders to be becoming auch im sinne des blossen ab- oder zu-
nehmens. To become empfiehlt sich besonders, wo man das ziel, das
ergebniss der veränderung angeben will, also wo man im Deutschen
sagt: sich zu etwas entwickeln: C, 2, 31: Under his weak rule the spirit
of liberty had grew strong and had Jecome equal to a great contest,
_ i
16 R. Thum
‘man mit behauptungen tiber die zulässigkeit des artikels sehr sparsam
sein muss. Der bestimmte artikel scheint mir im Englischen im all-
‚gemeinen eine vierfache function zu haben: 1) er ist ein demonstra-
tives fürwort; 2) dient er im singular dazu, die gattung zu bezeichnen,
alle individuen der gattung zusammenzufassen; 3) dient er dazu die
bedeutung eines wortes festzustellen, dem worte eine besondere, eine
engere bedeutung zu geben. S. 2, 106; by means of slavery and
of the Slave Trade. 1, 53: €. 2, tor. C. 3, 141: judgment be
steutet vielerlei, aber the judgement versteht man sofort als urtheils-
kraft, ebenso können understanding, imagination, fancy, die und jene
bedeutung haben, aber the understanding ist der verstand, the fancy
oder the imagination, die einbildungskraft; 2, 288: the fathers, die
kirchenväter; 3, 210: the schoolmen, die scholastiker; peace ist
frieden in mannigfacher bedeutung, aber wenn es heisst to preserre
the peace, justice of the peace, so bestimmt der artikel peace als
den öffentlichen frieden, den landfrieden. Wenn es C. 1, 71 heisst
love of letters and the arts, so verstehe ich den artikel dahin, dass
et die fine arts von den useful arts unterscheiden soll, 4) Dient der
artikel beim plural oft dazu, den ausdruck inniger, herzlicher zu
machen; so bemerkte mir prof. Gilson zu der übersetzung von »Was
sind strassen im vergleich mit bichen und gras und wäldern?«
»What are streets in comparison with the brooks and the grass and
the woods?«: >The article makes as it were, old acquaintances of
the brooks and woods. Often the article used in this way, gives
the language a more confidential air.< Goold Brown p, 228; »The
definite article presumes on the hearer's familiarity with the thing.«
Der artikel findet sich in dieser weise vor dem plural besonders bei
den dingen der natur: 7, 70: the nests of the storks; 4, 300; the
rocks, the rivulets, the lakes, the waterfalls, the mountain tops;
4, 135: the winds and waves. 4, 78: the floods. 2, 234: to walk
the streets — flung to the sharks. 2, 235: the parish churches,
5, 242: in the flames. Das setzen des artikels vor dem plural be-
wirkt dasselbe wie das weglassen des artikels vor dem singular: vergl.
father, mother, uncle, überhaupt die verwandtschaftsnamen, old Eng-
land, dear old England, Parliament, 5, 184. 185. 189. king Charles,
duke Monmouth, earl Russel, u. s. w, (aber die fremden titel emperor,
ezar, elector mit dem artikel), heaven, earth, nature, Providence,
paradise, Black Rod 5, 194; honest Burnet 5, 212; lying Dick Tal-
bot 4, 134. 5. 2, 106; perfidious Albion. — Der artikel an unserer
18 R. Thum
artikel bei preseribed by the law auffallen, denn nach by folgt ge
wöhnlich law ohne artikel. 3, 64: traced by law. 4, rrz: empowered
‘by law, 6, 78: which was his by law. 8, 68 prohibited by law, —
3, loo: He and his officers were, in the eye of He /aw, on a level,
dagegen 3, 197: The petition was, in the contemplation of fine, a
libel. — 3, tor: he was more ignorant of the dew. dagegen 3, 197:
such gross ignorance of dm and history. 3, 10x: the spirit of Ale
daw; 3, 157: plainest principles of /aw and justice; 3, 349 und 4,
289; strictness of faw. 5, 52: the mere point of daw. — 3, 107:
Never was there a clearer case. Tie Jaw was express, The practice
had been almost invariably in conformity with “Ae law. 6,
such privileges as were consistent with fe faw. Nun ist in con-
formity with und consistent with — according to, aber nach accor-
ding to und contrary to folgt gewöhnlich law ohne artikel: 3, 105:
‘The academical functionaries, divided between reverence for the king
and reverence for the date... . . if he would take the oaths acoar-
ding to faw. 4, 288: contrary to Jaw .. .. according to lew.
6, 109; according to /aw. — 5, 58 heisst es: your duty is to follow
the law, you break through He fw, und auf der nächsten seite: the
Upper House exhorted not, under the pretence of administering dem,
to make /ew; 6, 263: to strain Jaw. 3, 247: he had trampled on
daw liberty, property. — 6, 265; sued at aw; 6, 152: to defend
himself at /aw. 6, 100: to execute martial law, aber auf der nächsten
Seite the substantive law.
Das setzen oder weglassen des artikels wird, glaube ich, im
Englischen, wie im Deutschen, zum theil von rücksichten bestimmt,
‚die einem fremden nicht erkennbar sind; z. b. kein Deutscher wird
sagen: »Ich trinke lieber wein als das bier«, der artikel würde ge-
radezu unerträglich sein, aber niemand wird anstoss daran nehmen,
wenn diner sagt: »Ich ziehe wein dem biere vore; im gegentheil,
dies klingt natiirlicher als: »Ich ziehe biere wein, oder wein biere
vor,e Im Deutschen dient der artikel oft nur zur declination, nur
zur angabe des falls; es findet sich oft ein wort, das in dem ge
gebenen zusammenhang im nominativ keinen artikel haben würde,
in einem andern casus mit dem artikel. Im Englischen, wie im
Französischen, zeigt sich oft das gegentheil: ein wort, das im no-
minativ und accusativ den artikel hat, hat ihn nicht, wenn es von
lost: Praposition begleitet ist").
2
a ae Th
=
R Thum
‘the number was little, if at all, short of ten thousand, B, 160: little
‚or nothing. 3, 156: in not a few places 5, 130: There are some
sentences in this sermon which I a little wonder that the family
forgave. 3, 333: not a few of William's followers. Eine lehrreiche
stelle giebt Krummacher (Engl. stud. VI, 377) aus Carlyle The
Reader will discern few fixed objects, and yet still a few. (Es ist
seltsam, dass, obgleich jeder Deutsche den unterschied von »aemige
wenigen tagens sprechen; im volksmunde habe ich diese
zusammenstellung nie gehört.) Der bestimmte artikel ändert nicht
die bedeutung von little und few: S. ı, 247: The State long the
stepmother of the many and the mother only of the few, became
for the first time the common parent, of the great family. 6, 116:
one of the few white days of his life. (Cfr. 1,324: It was a white
day when etc.) 10, 56: the enlightened and largeminded few.
C. 2, 299: The studious few. C. 3, 202: the disceming few. 5,
105: the judjement of the many was overruled by that of the few.
Der comparativ less und lesser"): 1, 264: the lesser plot. 2,
158: his defeat would be a less disaster than his victory. 6, 23
with less loss. 10, $7: the less of two great evils. 6, gr: to
choose the less of two evils. C. 2, 137: they regarded William only
as the less of two evils, C. 2, 234: who considered it as, at best,
only the less of two great evils. C. 4, 104: it is no less true. —
Mahon 6, 57: no less a one (kein geringerer) than Lope de Vega. —
P. 24: nothing less than a civil war. 3, 45: nothing less than an
absolute monarch. 3, 333: Nothing less than the deposition of
their enemy would content them. Als stärkster superlativ von little
könnte wohl infinitesimal angesehen werden: 8, 86: Great as the
aggregate of the evil was, only an infinitesimal part of that evil was
brought home to the individual malefactor.
Auffallend ist, dass, während das adverb little vor adjectiv und
verb gebraucht wird, das adverb much sich, abgesehen vom com-
paratiy, nur vor dem verb und vor redensarten findet; wenn aber a
little, un peu, ein wenig, ziemlich das gegentheil von little, peu, seenig
(er ist wenig schüchtern — er ist ein wenig schiichtern) bedeutet,
4) Goold Brown bemerkt: »Zer and duser are not always equivalent terms.
Lauer menos smaller and contrasts only with greater, Leis contrasts sometimes
with greater, but oflener with meres
ie
R. Thum
‘mit to, wie im Französischen mit &, verbunden *), wie das mit inferior
synonyme second (2, 265: second to none. 3, 409: a place second
only to that of Gresham). Dieses to (oder 4) erklärt sich aus dem
to nach equal und uncqual, adequate und inadequate: 8, 82: To
that danger his fortitude proved unequal. 5, 87: the means were
altogether inadequate to the work. (Aber die verwandten ausdrücke
match, on a par, werden nicht mit to verbunden: C. 2, 310: The
splendid administration of Oliver had taught the English people to
consider their country as a match jor the greatest empires of the
earth. S. 1, 180: on a par with a man.)
Bemerkenswerth ist, dass der dativ des adjectiv beim substan-
tiy in den genitiv tritt! C. 2,248: In reply Fox was as decidedly superior
to Pitt, as in declamation he was Pitt's inferior. 5, 271: who, though
his inferior in professional rank. 7, 266: He was content to serve
under his junior. 8, 44: The great warrior had not left his equal
behind him. Ebenso match: C. 5, 150: As u satirist he was more
than Pope's match. 3, 75: In knowledge of English affairs none
seems to have been his equal. Aber das abstractum superiority mit
10: 2, 284: the great superiority of a regular army to a militia.
natives — natal, indigenous: »The epithet wafal is applied
only to the circumstance of a man’s birth, as his natal day, his
natal hour, a natal song, a natal star, Vafive has a more extensive
meaning, as it comprehends the idea of one’s relationship by origin
to an object: as one's native country, native soil, village, place,
language, and the like. /udigenous is the same with regard to plants
as native in regard to human beings or animals, but it is sometimes
applied to people when taken in a collective sense. Negroes were
all transported from Africa, and are not indigenous or proper natives
of America.< Cr. Er berücksichtigt nicht aboriginal, welches wort
bei M. mit native abwechselt: 6, 54: the native population = 6, 56:
the aboriginal population. — 1, 64: the natural turn for acting and
thetoric which are éudigenows on the shores of the Mediterranean
Sea, — 6, 230: the rising up of the aboriginal population against
the colony, 2, 361: The English settlers — the aborigina/ peasantry,
2, 362: the adorigimal aristocracy. — 6, 54: the children of the
soil. 6, 54: the native army.
Sandwich Islands. — In der endung wich der stadtenamen
etc. wird gewöhnlich das w nicht gehört: Norwich, Harwich, aber
8) Auch die comparative utter, outer, upper a, & können nicht mit than
peta werden.
kE
B. Thum
you return. At five minutes after ten the action began;
first half of our fleet was engaged in about half an hour, and
half past eleven the battle became general.< —
6, 110; If the expected goods did not arrive by the tenth of
March, the whole profit of the year would be lost, 6, 230: By this
time (bis dahin) the philosophy of the eighteenth century had purified
English Whiggism, 7, 240: The autum was by this time far advanced,
7, 295: But by this time was a strong reflux of feeling (bis dahin
war ein starker umschwung eingetreten). 8, 77: By this time the
elections were almost completed,
Webster giebt unter By, b): »2y this time the sun had risen,
‘The word here seems to denote #4, present or come to. W. E. geben
unter By, g): sas soon as, not later than, between now,and —,
used in expressions of time; as, by this time the sun had risen; he
will be here by two o’clock.e — Mason, Engl. gramm., 26, auf,
giebt p. 1x6 die bemerkung: >If I arrive dy ten o'clock, the time
of my arrival is cose to or just before ten o'clock,«
Ich habe bemerkt, dass der Deutsche oft den fehler macht, bei
einer zeitbestimmung at, on, about zu gebrauchen, wo der Engländer
by gebraucht, und ich glaube, es liegt dies daran, dass der Deutsche
oft wm, an oder den blossen accusativ statt is gebraucht. Das
wörterbuch von Sanders giebt nur: »Ö’r, das erstrecken, sich aus-
dehnen zu einer grenze, zu einem angegebenen punkte hin, örtlich.
und zeitlich bezeichnend, wobei die grenze als erreicht und mitein-
geschlossen, oder als mitausgeschlossen erscheinen kann.« Sanders
scheint also nur jenes éis zu kennen, das einen zeitraum angiebt.
Das Grimm'sche wörterbuch, welches unter 1) und 2) bis = as far
as und = until bespricht, bemerkt unter dis 3): »Die heutige volks-
sprache vieler gegenden drückt aber durch é/ nicht usque, sondern
reines wane aus: wann werden wir uns wiedersehen? bis montag,
a. i. nächsten montag. Das wallen wir bis sonntag Derathen, d.h.
auf sonntag, nicht etwa von heute an bis sonntag. Diese ausdrucks-
weise ist ganz der älteren schriftsprache gemäss.e — Ist »bis ¢ wir
ist er hiers = bis 4 uhr bleibt er hier, so ist dis mit till zu über-
setzen; ist es = bis 4 uhr trifft er ein, er kommt nicht später als
4 uhr, so ist dis mit by zu geben, Bedeutet: »Um ¢ wir ist er
Ahiere soviel ale; zwischen jetzt und 4 uhr, nicht später als 4 uhr
kommt er, so ist way mit by zu geben; bezeichnet es aber einfach
R. Thum
28
under arms. 4, ror: men capable of bearing arms, 8, 136: every
body who bore arms against the Prince of Orange, 4, 155: at the
‚end of February, at least a hundred thousand Irishmen were im arms,
5, 6: The Grants were in arms for King Williams, 8, 131: the militia
of all the maritime counties was under arms (war unter waffen, kampf-
bereit). W. E.; »Zv be in arms, to be in a state of hostility, or of pre
paredness for war. — fe be wuder arms, to be armed and in readiness
for fighting.e — Arms in der bedeutung wappen (1, 38: coat armour)
4, 206: his arms were torn with contumely out of the Heralds’
book, — 7, 275: King at arms — Roi d’Armes, wappenkönig —
san officer in England . . . whose business is to direct the heralds,
preside at their chapters, and have the jurisdiction of armory.«
W. Ex: Aber the Serjeant (gewöhnlicher geschrieben Sergeant und
gewöhnlich ausgesprochen /sar) at Arms, 7, 297 — »An officer
who executes the commands of a legislative body in preserving order
and punishing offenses.<« W.
Zu dem missile weapon 5, 37: It took the regular musketeer
two or three minutes to alter his missile weapon into a weapon with
which he could encounter an enemy hand to hand — bemerkt mit
recht prof, Hall (Mod. Engl. p. 171); »So writes Lord Macaulay in
his History, Ch. 13, with allusion to the old-fashioned bayonet, which
was screwed inside the barrel of a musket, A javelin, a thing ‘to
be sent’ is a missile weapon, and musket, a thing ‘which sends’ is
here designated by the same appellative. If Lord Macaulay had
precedent for calling a musket missile, it is as good as unknown;
and besides, one signification is quite enough for such an adjective.
A club, or a drum-stick, is not pudsative; the air is not énflatile, and
a hangman, in whatever sense a pensive, is not a pensile, minister
of justice, Projectile, the adjective even if it has the two meanings
given it by the Dictionaries (nämlich: impelled forward und impelling
forward) is no proper model for {mitation.«
Während Webster erms nur als plural kennt, bemerken W. E.
nur »commonly in the plural«; ich habe noch keine stelle gefunden
mit dem singular arm. Seltsam ist, dass grammatiker, 2. b. Petri,
Deutschbein, arms unter den wörtern mit doppelter bedeutung im
plural anführen. C. 2, 125; The Church of Rome .. . availed
herself of the aid of the secular arm,
received, Wie innig das denken mit dem sprechen verbunden
ist, wie sehr das eine auf das andere wirkt, zeigt auch die erfahrung,
die wohl jeder lehrer macht, dass der deutsche schüler so oft receive
R. Thum
which he wrote was received with great applause, so würde das
zuwendende substantir nicht receipt, sondern reception sein
parody met with a favorable reception. Vicar of W., ch,
know what reception my letter might meet with, — 7, ger:
ready for their reception, 3, 151: receipt, empfangsbescheinigung.
1, 82; the most important head of receipt (der bedeutendste posten
der cinnabme) was the excise, 8, 189; receipts, quittungen, Das
gewöhnliche I am in receipt of your letter = ich bin im besitz ihres
briefes. — Das resept — das, was der arzt verschreibt, ist prescrip-
tion, auch recipe; sonst aber anweisung zur bereitung irgend eines
mittels z. b. tinte, seife, ist receipt.
Zu beachten ist noch die besondere bedeutung des received als
adjectiv: recipirt, allgemein anerkannt, gangbar, gäng und gebe, mit
dem subst. receivedness, 1,7; the standard. received in the Parisian
society (Bülau übersetzt unpassend: den in der Pariser gesellschaft
erfüssten massstab), 4, 311: the erroneous notions which have
been commonly received concerning the history (wo Bülau richtiger
übersetzt: welche gangbar gewesen sind). 8, 103: It was a maxim
received among financiers that. C. 5, 154: A tradition which began
early, which has been generally received. B. 162, ‘That law of
gravitation which was not fully received even at Cambridge till the
cighteenth century, — Sheridan, The Critic. 1, 2: It is a received
point among poets that where history gives you a good heroic
outline for a play, you may fill up with a little love at your own
discretion. (In ähnlicher weise wird auch accepted adjectivisch ge-
braucht: 5. 1, 21: Now in this your accepted time, now in this
your day of salvation take counsel.)
a. Wann ist die form an, wann a zu gebrauchen?
Die antworten der grammatiker lauten verschieden. W, Eu: +a is
substituted for aw, for the sake of euphony, before all words beginn-
ing with a consonant sound, except words beginning with the sound
of A and having the accent on any other syllable than the first; as
table, a woman, a year, a unit, a eulogy, a oneness etc. an is
used before a word beginning with a vowel sound, as an enemy,
an hour; it is also used before A sounded when the accent of the
word falls on any syllable except the first; as, an historian, an
horticalturist, an humanitarian.< Mätzner 1, 399, weicht hiervon
insofern ab, als er sagt: »Die vollere form steht vor allen vocalen
«(welche nicht mit einem consonantischen anlaut gehört werden), vor
i
R. an sowohl vor dem langen u, als vor dem
gehörten h: ro, 89; an union. C. 4, 155: an’universal mile, 2, 310:
an 2, 341: an united phalanx. L. 2, 138: an hundred-
dritten bande der Crit. Ess. findet sich allerdings
union, und s, 13 und 67 a historian, aber das « kommt
wohl auf rechnung des setzers.
Auch Hallam, Mahon, Disraeli, Me Carthy u. a. schreiben an
union, an uniform u. s. w. — Welche regel ist dem schiller zu geben?
Da es nicht möglich ist, eine regel aufzustellen, mit welcher auch
nur die mehrzahl der angesehensten schriftsteller übereinstimmte, so
scheint es räthlich, to conform to the general principle, und mit
Kade dem schüler die regel zu geben: an steht vor einem (reinen)
vocal und stummen h,
aals zahlwort: 1, 100: In the same interest were the Roman
Catholics fe a mau. (1, 97: the House of Commons acted as one
man.) 3, 29; The episodes interspersed in this strange story were
of a piece with the main plot, x, 298: The discipline of the navy
was of a piece throughout. 5, 23: They were now both of « mind.
5, 246; His financial administration was ef @ Piece wit his military
administration, 5, 259: Scarcely any other part of hie life was
of a piece with that splendid commencement. 7, 256: the Whigs
were, as a dody, prepared to support him strenuously *).
Der unbestimmte artikel mit dem superlativ; 2, 362: on a soil
the richest and most verdant in the world. 1, 106: he formed a
resolution the most momentous of his whole life. 3, 356: That day
was followed by a night the strangest and most ternble that Eng-
land had ever wen. B. 149: Under a government the mildest that
had ever been known in the world. — Mahon 2, 256: writers the
most various; 6, 311: a disposition the most kindly and humane,
tincture, tinge, anstrich, anflug — beide wörter sowohl als
verb, wie als subst. gebräuchlich, und besonders im bildlichen sinne,
wie das französische teinture, z. b. Voltaire, Charles XII: Mazeppa
thümlich ist die
‘
Chris
wollen noch
Zur englischen grammatik. VI. 35
Dagegen:
Paid a visit to old Lady Blithe. 323.
In einer sammlung, Elegant Epistles, being a Copious Col-
lection of Familiar and Amusing Letters, London 1822, überwiegt
gleichfalls to make:
10, That I may come and make you a proper visit of a day or two. Al.
Pope 1721. pag. 284.
11. I have not made a visit to London. Jd. 1728. pag. 300.
12, My lady — talks of making me a short visit. Lady B. G. 1732.
pag. 322.
13. I am in great hopes you will made us a visit this summer. The
Duchess of . . 1733. pag. 324.
14. She bad not been able to make me a visit. Mrs. Elis, Montague.
1742. Pag. 470.
15. I have been painting in water-colours, during a visit I made. Shenstone,
1747. pag. 350.
16. I forget one visit I lately made in the neighbourhood. /d. 1749.
Pag. 354
17. If by chance you make a visit at N. /d. 1749. Pag. 355.
18, I shall therefore be very glad to make you a visit. Gray. 1752. pag. 328.
19. What a motive do you give me to make you a Bath visit, were I able.
Richardson, 1758. pag. 650.
20. I then propose making u short visit to town. Gibbon. 1767. pag. 682.
21. Let me make my next visit from Sheffield Place to town. /d, 1771.
pag. 683.
22. With the money I would maintain them, muée a visit with them to
England. 3. Franklin. 1777. pag. 793.
23. I have not made four visits these four months. Dr. Beattie. 1779,
pag. 624.
24. Lady Spencer is making morning visits. Mr. Jones, 1782. pag. 641.
Dagegen:
I paid a visit to my lord Carleton, Al. Pope. 1718. pag. 251.
They make journeys and returns as I do; nay, and pay visits. Gray. 1737.
pag. 366.
Dr. Cotton paid him a visit. W. Cowper. 1765. pag. 533.
I have paid it the accustomed visit, /d, 1780. pag. 540.
‘Now for the visit you propose to pay us. /d. pag. $41.
He walked from Bloomsbury to pay me a visit. Bishop of Gloucester. 1765.
pag. 722.
Johnson selbst hatte keine ursache, an dem gebrauche von to
make a visit in dem von ihm angeführten beispicle anstoss zu nehmen,
findet es sich doch auch wiederholt in seinem Rambler:
25. The only visits that he makes are to these houses of misfortune. 142.
26, I ordered my chair, with an intention to make my usual circle of
morning visits. 153.
2
36 W. Sattler
27. A wealthy relation, condescending to mete a visit. 170,
Dagegen:
Ulmew all the rales of paying and receiving visite, 42.
It was determined that I should fay a visit to a sick aunt Ju.
‘He has paid twenty visits in an evening. 116,
At every visit I have paid since her picture was put into a new frame, 126,
No visite were paid them by the gentlemen. 142.
It is now three months since I have been suffered to pay and teceive
visits. a
I must then poy my visit. dd.
In seinen drisfen — Boswell 3, 247.
T have been fattering myself all the summer with the hope of paying my.
annual visit to my friends.
Johnson's treuer verehrer, Hoswell, schreibt in der regel to pay
a visit (Life of Johnson. London, 1, 215. 277. 283. — 4, 83.
129. 248. 272. 276), doch findet sich auch
28. In July he was uble to make a visit to Mr, Langton. 4, 159.
29, Mr. Wilkes, the patriot, mad the above visit. Bigelow, Franklin,
Autobı 2, 57.
30. The Duke of C had made many visits of late to an old lady. Jd, 2, 92.
31. Since his departure Mr. Grenville has made me a visit. Ad 3, 108.
4% Tt was impossible for him to permit himself to mate me a visit as
minister. ff. 3, 193.
33. Master thought another fit of the gout was coming to make him a visit,
Sheridan Riv. 1, 1,
Von den fällen, wo auch neuere schriftsteller to make a visit
brauchen, glaube ich hier abschen zu kénnen*); andererseits dürften
die angeführten beispiele genügen, um das urtheil Storm's zu modi-
ficiren, wenn er pag. 336 sagt: »Für den ausdruck mace a visit hat
der verfasser (White) kein ganz zutreffendes beispiel gefunden, was
ganz natürlich ist, da der ausdruck kaum im Englischen idiomatisch
ist, Ich finde zwar, dass Dickens einen Franzosen sagen lässt:
I do myself the pleasure of making a visit to your respected mother
oceasionally, Dorrit 1, 212, aber dies klingt sehr sonderbar und ist
wahrscheinlich dem Französischen nachgeahmt,«
Auch Cariyle gebraucht wiederholt diesen ausdruck, 2. b.:
Once he agreed to return a visit they hed lately madé him. Hist, of
Peledrich I.
He made’ bit Vormal walt next day. 24.3, ye
The Electoral Prince next made his visit. J. 3, 115,
caps armen? dern 5c and de
R. Boyle, Beaumont, Fletcher and Massinger 39
This day's jourmey thou must make,
On the morn, another take. Chamb. Journ. 4.13. 82. 152.
So auch:
I wish I had time to fake a little excursiom to Bath. Sterne, Lett. EL
Ep. 408.
Can you not make a little party, and ‘ate a trip hither? Bigelow, Franklin
3 217.
Mr. Chute persuaded me to fake a little jaunt to Winchester. Hor. Walpole,
Lett. El. Ep. 742.
Für letzteren ausdruck findet sich freilich auch bei Lucas an-
gegeben »to fake a jaunt, eine fahrt, eine tour, einen ausflug machen, «
doch ohne weitere belegstellen.
Vereinzelt braucht auch Carlyle to fake a tour, so
Take a tour, Holland, England. Friedrich II. 5, 136.
Journal of that first Sanitary Excursion or Tour he took, Jd. 5, 137.
BREMEN, april 1882. W. Sattler.
(Siehe Nachtrag am schluss des heftes.)
BEAUMONT, FLETCHER AND MASSINGER.
(Continuation.)
Ill. PLAYS BY BEAUMONT, FLETCHER AND A zrd AUTHOR.
8) 1. Cupid’s Revenge.
Dyce and Fleay agree in assigning this play to Beaumont and
Fletcher. I find the hand of a third author in it. The date is
1611—12, and the earliest Quarto that of 1615, with the name of
Fletcher on it. It is a worthless piece. On referring to my table it
will be seen that Beaumont’s percentages for double endings and
run-on lines are 16 and 27 respectively while those of the third
author are 30 and 20. There can therefore be hardly any doubt
that a 37d author was engaged in the play, though I have no idea
who he was. I have not found any links connecting this part of
the play with any particular author.
9) m. 2. The Coxcomb.
Dyce and Fleay both give this play to Beaumont and Fletcher.
I find the hand of a 3rd author in it, to whom I ascribe by far the
ao R. Boyle
greater part of the play. Its date is 1612, Beaumont’s share, 430
lines, as well as Fletcher's, 250 lines, i# small. But the metrical
character of the greater part of the play (30 per cent double endings
and 13+/, per cent run-on lines), makes it impossible to ascribe any
very great portion of the play to either of them. The same hand
is evidently engaged in both plays.
10) m. 3. The Captain.
Dyce gives this play all to Fletcher. Fleay gives Beaumont a
share without specifying any particular part. The only scene I can
trace Beaumont's hand in, is IV, 5. This scene has r98 lines, of
which 31 are double endings, and 49 run-on lines, which gives
exactly what we should expect. His percentages for Philaster come
to nearly the same. IV, 4 and V, 2, 3, 4, 5, are neither Beaumont's
nor Fletcher's. ‘The metre is, as in the two preceding plays in the
3° Author's part, very faulty in some places, The Captain was
played in 1613. There is an allusion to a passage in Fletcher's
Faithful Shepherdess in I, 3, ro3: —
Julio; »F did not mean to tarish you,
Lelia: Yoa could not.
Julio; You are 90 willing.«
In The Faithful Shepherdess MMI, 1, 193: —
»For from one cause of fear I am most free,
It is impossible to ravish ene.
Tam so willing.
One peculiarity of this play is that Fletcher's share has nearly
2 per cent light endings, a number he has nowhere else, but, as
the percentage of run-on lines is 18 (not beyond his limits), I attach
less importance to this deviation from his metrical style, particularly
as the double endings amount to about 46 per cent.
1) Ir. 4. The Honest Man's Fortune.
This was played in 1613 and must therefore have been written
in or before that year. Dyce gives it to Beaumont and Fletcher.
Fleay gives it to Fletcher and an unknown author. My opinion with
reference to this play has suffered a great change since my tables
were printed. It will be noticed that, by an oversight, the percent-
ages for light and weak endings are wrong, from the numbers given
er R. Boyle”
the abominable manner in which he continues the sketch of the gentle
‘Montague would betray him. Montague is introduced, according to my
‘theory, by Cyril Tourneur, and, leaving the rest of the second act out
of the question, carried on by Massinger in the third act, and by Beaumont
in the fourth, in the same spirit, as a perfect gentleman whose distin-
guishing quality is his gentleness. In I, ı (by Tourneur), after losing
his suit, he chides his followers for trying to keep off the creditors,
who are only seeking their own from him. In II, 3 (by Massinger),
he endures the brutal coarseness of Laverdine, La-Poop and Mallicom
without chastising them as they deserve. His answers are full of
the dignity of conscious worth, mixed with anger at such a display
of baseness from the three scoundrels who have cheated him, but
this passion docs not betray him to any unworthy language or deed. In
the episode with Charlotte, and the meeting with Orleans, in the
fourth act (by Beaumont), he never sinks below the level he has all
along maintained as a gentleman, Let us now see what Fletcher
makes of him. In the last scene of the play Montague talks Billings
gate to the three scoundrels through about a hundred lines of dia»
logue, of which the following is a specimen: —
»But that I have nobler thoughts possess my soul,
‘Than such brown biscuit, such a piece of dog-fish,
‘Such a most mangy mackrel-eater as thou art,
‘That dares do nothing that belongs to the sea
But spew and catch rats and fear men of war.e
This will be enough to show that Fletcher's hand is here at
work, destroying all that was good in Montague, but making good
sport for the groundlings.
As to Cyril Tourneur I have only to say that there is no known
author of this date to whom we can consign the first act and the
first scene of the second but Tourneur. The metrical structure, it
is true, does not correspond exactly with that of the Atheist's Tragedy,
but then there is an immense difference between that play and The
Revenger's Tragedy; so that his metrical style may be regarded as
one that was rapidly changing. In the Atheist’s Tragedy we have
the nearest metrical style to that of the author of act I of our play.
‘That play is otherwise called The Honest Man's Revenge. He calls
it so himself in the line: —
»Patlence ie the honest man's revenge.«
Its scene, like that of our play, lies in France, I can find
however no passages connecting the two plays. The question must
Beaumont, Fletcher and Massinger 4
two would be far preferable to the reading »Gomera«. Massinger
often pronounces in the same play differently from Fletcher. In
The Two Noble Kinsmen he pronounces Pirithous in three syllables,
and Theseus in two, but Fletcher in 4 and 3 respectively. In The
Spanish Curate he pronounces Bärtolus with accent on the first
syllable, Fletcher Bartölus with the accent on the second. In The
Parliament of Love and The Little French Lawyer Massinger pro-
nounces Dinänt with the accent on the second syllable, and Fletcher,
Dinant with the accent on the first. This difference in pronunciation
would not therefore be a solitary instance. Besides this, in the only
place (in the Massinger part) in which Zanthia is addressed by name,
she is called Abdella, a name which occurs no-where else in the
play. She is elsewhere always called Zanthia. Besides the metrical
similarity to Massinger's general style, the following passages in the
three scenes I give him betray an undoubted resemblance to his
style of expression. — III, 2, 15: —
»For something I will do the devil would quake at.<
In the Renegado III, 3 (end) we have: —
»My rage shall then appear: for I will do
Something; but what, I am not yet determined.
Bondman V, 2, line 104 (Leosthenes):
»Something I shall say,
But whate — — — —
Guardian V, 3, 146: —
»And something I must do, but what?«
Bashful Lover II, 6, 40: —
»Something I must resolve.e
I could give many more examples for the way in which Massinger
makes his characters express a resolution formed or, more frequently,
forming, but the above will be enough. Very characteristic of Massinger
too, and of the corruptness of the later drama is what Zanthia says
when speaking of the husband searching land and sea for tribute
to lay at his wife's feet I, 2, 52: —
»And seeks no further
For his reward than what she may give freely,
And with delight too, from her own exchequer
Which he finds ever open.«
R. Boyle
to death DI follow you and guard mine own;
And there enjoy what here my fate forbids male
This idea of sensuality beyond the grave is almost a sure sign
of Massinger's hand. Going on to IV, r, which I think Massinger's,
we have at line 32 (Rocca): —
»To see this would deter a doubtful man
‚From mischievous intents, much more the practice,
Of what is wicked,«
He refers to the remorse of Mountferrat. Massinger is com-
tinually pointing a moral, There is hardly a play of his in which
this is not very conspicuous. One striking case is the close of The
Spanish Curate: —
»That weale man meets all ill,
‘That gives himself up to a woman's will.e
At line 42 Zanthia says: —
*¥rom me, your bounteous sea,
Recsive those tides of comfort that flow to you.
Compare The City Madam II, 2, 145: —
"And the sea of happiness that from me flows to yeu.«
At line 85 Zanthia says; —
aT am used only for a property.r
Compare The False One V, 3, 3: —
»This devil, Photinus,
Employs me as a property.«
That these three scenes were written by neither Beaumont nor
Fletcher was probable from the change of name Zanthia to Abdella.
Bur that this third author was no other than Massinger is as clear
as day, from these numerous cases of parallelism with his other
works, especially in connection with the metrical structure.
13—29) IV. 16. Plays by Fletcher alone.
‘The first play on the list of Class IV, The Faithful Shepherdess,
is hardly to be considered in a list of dramatic works, It is a
pastoral poem in rhyme. The style has nothing in common with
Fletcher's dramatic style, for, out of nearly 2000 lines of 5 measures
(there are a good many passages in lines of 4 measures), there are
only about 40 double endings, As this poem is of so different a
nature from all the rest of his works, it cannot be argued from the
style of its versification that Fletcher may have written passages, or
Be
(The end of the scene altered by R.)
Act I, Se.2. R.
I believe the play was altered by Rowley after Fletcher's death.
Vi. BY FLETCHER, MASSINGER AND OTHERS (Not B.).
35) 1, The Bloody Brother.
With regard to this play I differ from Fleay and Dyce in
ascribing parts to Massinger and to Field. Dyce gives it to Fletcher
and Rowley, and Fleay puts a mark of interrogation to it. It is
plain then that he has not decidedly recognised Rowley's hand. In
The Maid in the Mill he did so without difficulty. When Mr. Bullen
published John Day's plays, 2 years ago, Fleay picked out the Rowley
scenes in The Travels of the 3 English Brothers. On going over
the work, before I saw his plan, I made substantially the same
scenes as to which neither of us could give a decided opinion.
Fleay consequently knows Rowley's style so intimately, that if it had
shown itself in the play now before us, I firmly believe he would
have recognised it. The only scene about which there can be any
doubt is IV, 2. If it is not by Rowley, it must be by some com-
paratively unknown author. None of the writers, who are known
to have aided Fletcher and Massinger, can have written this scene,
except Dabore, whose style I do not know sufficiently to he able
to pronounce a decided opinion. As I had not recognised Massinger’s
hand in this play when I published my tables, I did not analyse its
metrical structure. The following is a plan of the play; —
Massinger. Act IV, Sc. 2.
Fletcher. Fa one
Field, Mig x
Fletcher, down to seat Hamond«.
Daborne. Act V, Sc, 2.
Let us first proceed to settle Massinger's share. Grandpree
has: —
R. Boyle
„I not argue
How you may tank the dangers, but will die in't
‘That.«
&c, i. €. will die in that belicf. This in an expression which
Massinger is fond of: — Believe as you List IV, 2: —
»And will die in that belief,«
Elder Brother V, 1, 22: —
lt is a faith
That we will die in,«
Emperor of the East IV, 5 (‘Theodosius): —
+ die In this belief.
These are comparatively few repetitions (for Massinger) in 2
scenes, but 3 of them are very characteristic of him. This paucity
of repetitions ig not so surprising when we consider that the play
was probably a very early production, The probability of an carly
date will also be treated under Thierry and Theodoret.
Field, to whom I have here given two scenes III, ı and IV, 3,
has a style less casily recognised than Massinger's. He uses all the
metrical peculiarities with moderation. In the Fatal Dowry he has,
in his part, 18 per cent double endings, and 25 per cent run-on
lines, with 3') per cent of light and weak endings, but be is fond
of rhyme even in his latest work. He is the author of A Woman's
a Weathercock, which perhaps belongs to about the same date as
our play, and Amends for Ladies, of a later date, perhaps at about
the same time as The Fatal Dowry. The following is from III, 1
(Matilda); —
*Good madam, stand not so inclined to tust
‘What proves his tenderest thoughts to doubt it just
Who knows not the unbounded flood and sea,
In which my brother Rollo’s appetites
Alter and rage? with every poff and bresth
His swelling blood exhales; and therefore hear,
What gives my temperate brother cause to se
His readiest clroumspection, and consult
For remody “gainst all his wicked purposes.
If be arm, arm: if he strew mines of treason,
Meet him with countermines; ‘tis justice still
(For goodness’ sake) to encounter ill with ill.
Compare with this The Fatal Dowry I, 1 73: —
sPeace! ©, peace! this scene is wholly mine,
Waal! weep ye, wldiers? blanch not, — Romont weeps —
58 R. Boyle
to my table of this play, it will be seen that I give the third act
to an unknown author. It was certainly not written by any of the
three authors who form the subject of the present investigation, nor
by Middleton, Rowley, Dekker, nor Field, Cyrill Toumeur also is
quite out of the question, so that the only author remaining, of
whom we know that he wrote a play with Fletcher, er
Field, is Daborne. As I mentioned in discussing the last play, T
am not sufficiently well acquainted with Daborne's style wo be able
to form a decided opinion, but all seems to point to the conclusion
that we have his hand here before us. Daborne was the author of
two plays, »The Christian turned Turk« Quarto 1612, and »The
Poor Man's Comforts, not printed till 1655. We know that he was
connected with Fletcher and Massinger from a letter signed by Field,
Massinger, and himself asking for a loan of £ 5, and promising the
money shall be abated out of the sum that remains for the play
»of Mr Fletcher and ourss, The date of this letter must be before
1616, as Henslowe died in January that year. It was therefore
written while Beaumont was living, and affords evidence, if evidence
were wanted, that, even during that poet's life, Fletcher wrote with
other dramatists, Cunningham thinks that the date was about 1613,
or 1614. Dabome was a clergyman, and was in Ireland in 1618, °
as a sermon of his, preached in that year at Waterford, where he
probably had a living, is still extant, If, as I believe, The Bloody
Brother be this play »of Mr Fletcher and ours«, mentioned in the
letter, Thierry and Theodoret would belong to about the same date
{a year or two later), by the same authors, The question must re-
main open for the present. All that can be done is to show the
presence of Fletcher's and Massingers style and that of another
author.
In Act I the first scene is indisputably Fletcher's, as about 75
per cent of the lines have double endi But in Sc. 2, the style
changes and Massinger comes in. In this scene there is a percentage
of 3x double endings and 44 run-on lines. These percentages agree
with those of The Two Noble Kinsmen, in which the double endings
are also fewer than the run-on lines. This is also the case with
Act II, sc. 1, in which there are 32 percent double endings and
38 per cent run-on lines, Act II, sc. 2 shows the same metrical
character the proportions being 38 to 44. In II, 3 there are 64
double endings to 50 run-on lines (29 and 37 per cent respectively),
But this does not interfere with the well-marked character of
4. —-@
F. Kluge, Fragment eines angelichsischen briefes
FRAGMENT
EINES ANGELSÄCHSISCHEN BRIEFES.
(Cod. Jun. 23 fol. 60 b,)
Te wege ede Ah, hrödor Eädweard, nd Ad md pyses bade, put ga dba
unrihtlfce, put ge AR engliscan peiwas forl&tad pe eöwre fiederas hedldon and
hitdenra manna Peawas lufiad pe edw dies Ifes ne-unnon and mid dim geswute-
lind pret g& forsesd eöwer cynn and eöwre yldran mid pfim unpedwum (fol. 61a),
honue g& him on teönan tyaliad ew on denisc Ableredum hneccan and Ablondum
Neseoge ic nt mire embe dA sceanditcan tyslunge buton prt as seegad
#8 bed Amänsumod pe’hisdenra manna pedwas hylt on his Ife and his
cyan unwurpad mid pam, 3
Ie bidde eie pé, brödor, forpmde pO byst uppan lande mid wimmannum
Ponne ic bed, pect Pü him An ping sscge gif dü for scesme swäheih hit
merge; mé sceamad pearle pat ic hit secge de. Ic hit gehgrde of
sccole pet hd fone mit ufan mid mettum Afylle and on dderne ende him gange
‘prt meux Ot fram and drince Poune kgder ge Poet ealu ge pone stencs), prt he
hur sw dfjlle his fracodan gfernyue. Ie nemag for aceame pi sceandltcan
kde, pet nigmun sceole clan on gange, swi fillice secgan swi hit Mllte Is;
ac pet niefre nedéd nin dara manna de deih.
Ausser Älfred’s und Alfric’s widmungsschreiben und lat. send-
schreiben haben wir meines wissens sonst keine spur von brieflicher
litteratur aus ae. zeit erhalten. Das mitgetheilte fragment, das sich
unvermittelt an eine erörterung de sanguine prohibito*) anschliesst,
steht, wie man aus Wanley's inhaltsangabe der hs, erschen kann, in
gar keinen zusammenhang mit dem voraufgehenden, Deutlich trägt
es den stempel des briefstils; mit absicht oder aus versehen mag
64 G. Sarrazin
werden, 30 ist dies natürlich der analogie von dind — beund, find
— found u. $. w. zuzuschreiben, Durch ähnliche wirkung der ana-
logie ist das x nach w in den präteritalformen vom sum, swing er-
halten worden,
Das 6 in ne. wood, me. mode aus ac. wwdw erklärt sich auch
ohne den dissimilirenden einfluss des labialen anlauts als cine durch
die me. vocaldehnung bewirkte modification des betonten vocals, wie
in me,, dere = ae, duru, me. sone = ae. sunw, me. love = ae. infu,
me, come = ae. cwman, me. some = ae. sume, Achnlich ist es mit
me. woke = ae, wucu. Ne. week, widow sind wohl nicht auf ae.
wucu, woudwwe zurückzuführen, sondern auf (anglische?) nebenformen
mit é
Aber die dissimilation geht noch weiter. Auch die ursprüngliche
lautverbindung wo wird bisweilen noch modifieirt, Aus ac, Wädnes
dag wird me. ne. Wednesday, aus ae. twolcan me, welken, ne. wwelkin,
Im Me, finden wir als präter, von wasche regelmässig wesch = ac,
*wwöse, als präter. von swere neben dem regelmässigen swor eine
form swer, die mehr den südlichen dialekten anzugehören scheint.
Ne. swore, sware statt des zu erwartenden * swoor ist nach analogie
von dore, bare, tore, fare und anderen gebildet. Dagegen bei dem
prät, woke von wake mit seinem unregelmässigen ablaut (vgl. fake —
wok, shake — shook, forsake — forsook) ist wahrscheinlich wieder
dissimilation im spiele, welche die entwicklung des u-lauts hinter w
verhindert hat.
Sogar aus ae. A hinter w entwickelt sich zuweilen statt des zu
erwartenden o ein elaut:
ac. wie, me. wook, waik (vgl. altn. veikr), ne. weak.
ac. sds, me. swot, swel, ne. Sweat,
ae. swdpan, me. stocpe, ne. sweep,
ae. wdsend, me. wesand, ne. weasand,
Eine riickwarts wirkende dissimilation liegt zu grunde, wenn vor
inlaut. v ursprüngliches langes # in o übergeht:
ae. düfe, me. downe, dove, ne. dove,
ac. dbhfan, me., ne, above,
ac. schfan, me. sthowve, schove, ne. shove,
Auf dissimilation scheinen auch die me, vocalschwankungen in
grove, greve = ae, gröf; behof, beheve = ae, beköf zu beruhen.
Bei me. frewe, ne. sew — ae. trive könnte man versucht sein,
die gewöhnliche entwicklung von lang # zu ow vorauszusetzen. Aber
die me. nebenform frawe, sowie die monophthongische aussprache im
G. Sarrazin, Zur etymologie von »bad«
ZUR ETYMOLOGIE VON »BAD«.
Bei der in dieser zeitschrift bd. VI, p. 91 versuchten herleitung
des engl. adjectivs »bad« aus »geb&ded« konnte es vielleicht be
fremdlich erscheinen, dass das wort im Me. durchaus ohne präfix
vorkommt, obwohl der fall nicht beispiellos ist. Ich glaube jetzt aber
auch das wort mit prifix gefunden zu haben, allerdings durch die
handschriflliche überlieferung entstellt.
In dem Roman von den 7 weisen (bei Weber, Metrical Romances
vol, IIT) heisst es von dem alten baum, dem durch den jungen
schössling nahrung und kraft entzogen wird:
v. 610 — But the olde tre was al abrad
(nach Kölbing’s Collation Engl. stud. VI, p. 444); »adrad« ist unver-
ständlich, vgl. Mätzner, Ae. wb. s. v. Aufklärung giebt aber die
andere von Wright herausgegebene version des gedichts, wo es an
der entsprechenden stelle heisst:
v. 634. Thaw the myhid tree wax al badde,
was vollkommen verständlich ist,
Im original von Weber's Version wird wahrscheinlich gestanden
haben »abade — ae. Abdded; da das particip mit prafix ungebräuch-
lich wurde, war es der entstellung” ausgesetzt; die einligung eines r
ist bei der bekannten bezeichnungsweise desselben in me. hand«
schriften leicht erklärlich. — Di erklärung verhilft uns auch
zum verständniss einer anderen dunklen stelle, Bei Böddeker, Alt-
engl. dichtungen, finden wir W. I L
Be care pat
Die rathlosigkeit des
braten, bre i breden« Arciten und
»breden, breiden« hochst wahrschein.
lich [2]); be care pat ichar
Ag
Es ist lautlich unmöglich, ‘ybrad’ zu dreide
brüten zu stellen, und dem zusammenhang wi
leitung von dreden, braten oder dreden, breiten; undenkbar aber ist
eine stheilweise assimilation« dieser begrifflich so verschiedener verben.
Setzen wir aber analog dem andern falle auch bier ybad — ae,
4 ‚©. Kribel, Studien zu Richard Rolle de Hampole, [1 67
gebeded ein, so erhalten wir einen yollstindig passenden sinn: »die
‚sorge, in der ich befängen, von der ich bedringt bin.« — Wenn
diese textdarstellungen richtig sind, so illustriren sie den bedeutungs-
wandel ebenso wie die tautliche entstehung des wortes,
- Kuz, mai 1884. G. Sarrazin.
STUDIEN ZU RICHARD ee DE HAMPOLE.
In.
Lamentatio St. Bernardi de compassione Mariae.*)
Vorbemerkung.
Zur erklärung des haupttitels der abhandlung mag hier im
voraus bemerkt sein, dass das hauptinteresse, welches sich an das
vorliegende gedicht knüpft, von der im Cambridger handschriften-
kataloge aufgestellten vermutung herrührt, dasselbe sei verfasst von
‚dein berühmten eremiten Richard Rolle de Hampole. In folgendem
soll nun dieses gedicht zum ersten male bekannt gemacht und unter-
Die überlieferung des gedichtes md seine quellen,
Das noch ungedruckte gedicht »Lamentatio St. Bernardi de
‚Unser gedicht findet sich hier
verse. B) In Hs. Dd I der ui
dem anfange des 15. jahrh.
764 verse; fol. 26 fehlt. 2
streifen eines ausgeschnittenen auf a vordemtite sich eine
anzahl anfangsbuchstaben von n finden, die jedoch nicht zu
ünserem gedichte gehören, Es sind folgende: pi, a, &, 02, fl, h, py
4, In, p, hi, & pe, & pe, 0%, |, cı ab, w, py & on AG
££65p,& op, p, Cr of p, sm, Da, & n, so], pei. Auf
der rückseite des streifens steht nichts.
‚Vergleichen wir diese beiden handschriften mit einander, s9 treten
= 4) Ein theil dieser arbeit ist bereits 3
tation erschienen, doch ist bes. der text nochmals sorgiiitig revidirt worden.
s
68 G. Kribel ~ by
zwischen ihnen bedeutende unterschiede zu tage. Wir finden zunächst.
cine anzahl verse, welche, abgeschen von unwichtigen vertauschungen
von synonymen ‚oder kleinen unterschieden im tempusgebrauche, voll-
ständig in beiden mss, übereinstimmen; ferner solche, welche sich
zwar nicht der form, aber doch dem inhalte nach durchaus decken;
ausserdem findet sich eine nicht geringe anzahl, welche weder in be-
zug auf die form noch auf den inhalt zusammenstimmen; endlich
ist auch die anördnung der verse vielfach abweichend. Beztglich der
zuerst genannten klasse von versen lässt = folgende liste aufstellen:
A aad B = B
1—14 = 3937394
1ı7—21 = 401
24—37 493
3945 405—408
47-48 417423
49—60 3 425—429
61—84 433—449
85—87 9 449
89—102 457467
105—ı108 469-472,
122—128 513514 417478
= 129-136 "517540 = 481—504
129-142 = 145—158 542—560 = 506—524
145—146 = 161—162 571-573 = $51—553
149-151 = 165—167 576—579 = 556-559
161-163 = 177—179 585—387 = 566—s68
169—175 = 185—191 593—618 = 573—598
177—130 3— 620—622 — 602604
182—198 1 625—639 = 621—6535
202—214 641—642 = 645—646
217—234 - G4a—645 = 648—649
236—244 252— 260 647—668 — 651—672
246—271 262—287 670—680 674684
273—276 = 297—300 697—706 = 709718
280—290 = 304-3514 708—715 — 720—727
301—308 = 325—332 717 729
335-340 721725 = 733-137
342349 727 739
333—367 729-732 = 741—744
377389
nn
—— =
‘Studien zu Richard Rolle de Hampole, IE 69
Es sind also von den circa 750 versen, welche das gedicht ent-
in a beiden hss, vollständig übereinstimmend. Nur dem
nach entsprechen sich folgende:
A B
15—16 15—16
22—23 22—23
38 38
103—104 103—104
110-112 4 413476
479—480
ses
525532
574575
s80— 584
s88—592
215—216 622—624
235 640
245 643
272 646
277-219 669
291—300 681—696 = 685—708
$09—310 — 333334
37 = 34
3u6 338 — 350352
306368 = 390392
371375 = 395400 .
= 408 3 745748
In diese rubrik gehören also in A 139, in B 144 verse. Es
bleiben demnach in A noch 94, in B noch 117 verse übrig, die sich
einander gar nicht entsprechen, bei welcher berechnung natitrlich
die licke in B (fol. 26) mit berücksichtigt worden ist.
Doch nicht allein in der anordnung der verse und ihrem inhalte
weichen die handschriften von einander ab, sondern auch noch in
mehreren anderen punkten. So 2. b. werden worte, welche in A
Bernhard spricht, in B Maria zugewiesen. Während in A (r. 122 —
128) Maria Bernhard in seiner klage unterbricht und die bei dem
tode Christi eintretenden ereignisse schildert, schliesst Bernhard B v. 229
den bericht von denselben selbst an seinen vorhergehenden klageausruf
79 G. Kıibel
an; denn die etwaige annahme, dass mit v. 129 die rede der Maria
wieder einsetze, ist nach der sonstigen ausdrucksweise unseres ge
dichtes abzulehnen. Ein ähnliches schwanken finden wir in A 1s3—
160 wo, wie aus v, 153 ersichtlich, Bernhard spricht, während in B
v. 170—ı77 dieselben worte unmittelbar der rede Maria's folgen
und Bernhard sie erst v. 178 unterbricht. Ferner spricht in A
v. 434—437 Magdalena, wie aus v. 434 hervorgeht, während in B
(v. 474—477) dieselben worte Bernhard in den mund gelegt werden.
Eine fernere abweichung der beiden handschriften von einander
besteht darin, dass ein bericht, der in der einen in directer rede
angeführt ist, in der anderen indirect wiedergegeben wird. Hierher
gehört z. b.: B v. 302—305, wo Maria Jesum anredet, während
in A (v. 276—279) dieselben worte erzählend angeführt werden,
Ebenso wird A v. 379 ff. die anrede fortgesetzt, während in B v. 405 ff.
die erzählung wieder aufgenommen wird.
Es ist nun weiter zu erörtern, in welchem verhältnisse die oben
besprochenen hss. zu einander stehen, ob die eine eine abschrift der
anderen ist, oder ob sie beide aus einer gemeinsamen quelle geflossen
sind, Die entscheidung über das handschriftenverhältniss, namentlich
die entscheidung über echtheit oder unechtheit von nur in einer
hs, enthaltenen versen oder strophen wird uns nun wesentlich er
leichtert, wenn die quelle, aus welcher der verfasser des betreffenden
werkes geschöpft hat, uns noch vorliegt, während sonst, namentlich
bei dichtungen geistlichen inhaltes, es häufig geradezu unmöglich ist,
über dergleichen volle sicherheit zu gewinnen. Glücklicherweise steht
uns obengenanntes hilfsmittel in diesem falle zur verfügung, In der
einleitung, und zwar v. 17—25, giebt uns der autor nämlich selbst
seine vorlage an, indem er sagt, dass er den stoff den schriften des
heil, Bernhard entnommen habe. Eine genauere bezeichnung dieser
vorlage finden wir in folgendem werke; A catalogue of the Manu-
scripts preserved in the library of the university of Cambridge. Edited
for the Syndics of the University Press. Vol, I Cambridge 1856.
Es heisst da gelegentlich der besprechung unserer hs. p. 2 so! This
poem as it professes p. 27—42 was based upon a Jatin sermon of
St. Bernard (col. 156 seqq. pp. Antw. 1616). Diese lat. predigt ist
in dialogform abgefasst und wird gewöhnlich Bernhard v. Clairvaux
zugeschrieben, obgleich dessen autorschaft wol nicht als feststehend
anzusehen ist, Ausser in der oben erwähnten Antwerpener ausgabe
findet sich dieselbe auch abgedruckt in: Patrologiae cursus completus
ed. Migne, ser. II bd. 182, Paris 1879, col. 1133 ff, und zwar ist
Seudien zu Richard Rolle de Hampole. II 71
hier ausdrticklich angegeben, dass sie einer pergamenthandschrift des
43. jahrh, entnommen sei, während in der älteren ausgabe eine dies-
wu ichen ist, dam dem Alteren editor eine andere, vollstän-
. vorgelegen hat. Da nun in unserem gedichte jener in
vorgelegen
Die zweite EERBsh0äE Tpdage bikicken, wie toa dis Birne
falls v. 21—24 sagt, für ihn die vier evangelien, besonders das Jo-
» Im wesentlichen aber folgt er der predigt und
zwar zeigt sich dies nicht nur in der ganzen art und weise der er-
Zählung und im aufbau des vortrags; vor allem erhöht der umstand
unser interesse an dem gedichte, dass durch die wahrung der dialog-
form dasselbe cine gewisse lebendigkeit und frische erhält, welche bei
‚einer gleichförmig fortlaufenden erzihlung kaum zu erreichen gewesen
wäre. Wir finden bisweilen ganze sätze, ja längere stellen des ur-
textes fast wörtlich in unserem gedicht wiedergegeben. An manchen
‚orten allerdings ist der dichter auch wieder ziemlich erheblich von
seiner quelle abgewichen, indem er zwar den grundgedanken der be-
treffenden stelle festgehalten, aber entweder etwas in dieser ausführ-
licher behandeltes gekürzt, oder etwas dort nur kurz erwähntes weiter
ausgeführt und anderes hinzugefügt hat. So sind besonders alle jene
Uns von den evangelisten ersählten, während des Icidens Jesu ein-
tretenden nebenumstände, die in der predigt durchweg fehlen, in
unserem gedichte angeführt, Ebenso finden sich auch kleine ntan-
bezüglich der form. In der predigt sprechen die personen
Winger und anhaltender, während in dem gedichte sie sich häufiger '
unterbrechen, eine änderung, welche flr das letztere natlrlich nur
wortheilhaft sein konnte, Die anderweitigen hinzufügungen mögen in
‚erster linie dem vom dichter selbst in der einleitung ausgesprochenen
zwecke dienen sollen, durch die erzählung von dem leiden Jesu zur
der menschen beizutragen ; er führte desshalb dieses leiden
$6 effectyoll als möglich vor und musste demzufolge mit der dar-
‚stellung von dem grossen schmerz Maria's, der den hauptgegenstand
12 Gi, Kribet
der predigt bildet, auch alle jene von der bibel berichteten neben-
umstände verbinden, die das gemilth des menschen mächtig zu ergreifen
und das erhabene dieses leidens in das rechte licht zu stellen ge
eignet waren. Der gegen diese an sich wol einleuchtende darlegung
etwa mögliche einwurf, es habe dem dichter vielleicht eine vollstän-
dige lat. quelle vorgelegen, die diese pluszüge bereits enthielt, ist durch
den hinweis auf das nichtvorhandensein einer solchen, sowie auf die
elgene quellenangabe des dichters zurückzuweisen, und der an sich
Ja nicht undenkbaren annahme einer zwischenstufe zwischen der lat.
predigt und dem engl. gedicht, gebildet durch ein französisches ge-
dicht, welches auch jene quellenangabe schon enthalten habe und
von dem engländer einfach sklavisch übersetzt worden sei, würde,
80 lange nicht von einem solchen frz. gedichte irgend eine spur nach-
‚gewiesen ist, jeder boden fehlen. Das in dieser weise im allgemeinen
skizzirte verfahren des dichters und die einzelergebnisse einer genaueren
vergleichung des gedichtes mit der sollen nun in folgendem
lat. 3. 151156 bericht
Die predigt stimmt hiermit
ihr jene schilderung erst spit
aählung Maria's von der ihrem
und ihrer zwei schwestern beisein
erzählt, dam ihr kummer Jesu mehr schmerz bereitete, as all seine qualen, —
Av. 329-343 (B v. 353-367) = lat. 2. 6671 führt Maria fort, von dem ab-
Stadien zu Richard Rolle de Hampole, II
tod Christi; in der predigt finden wir nur Christ bekannten ausruf. — A v. 593—
Me) = bi m 190-130 Marin bericht, dass Joseph, nach-
sich Pilatus von dem tode Christi überzeugt hatte, dessen leichnam er-
en Br. 621635) — lat. 2. 193—205 enthalten die
von der herabnahme Christi vom kreuze, Die predigt ist
— Av. 541-642 (B vo 645646) und Av. 644-645
)) — Tate 2, 205—249 berichtet Maria von dem grossen schmerz,
, als Christus todt in ihrem schowe lag, und sagt, A x. 647—
sparen
N!
+
i
‘68 (B
mit durchbohr-
ist dies In der pre
Alt
lien te, B yordeten, Au S19-516 CB
(A) den aus emig und galle bereiteten trank nicht zu sich zu nehmen;
nicht der form nach, näher an. — A v. 646 (B v. 636) und A v. 643
647) beschreibt Maria den in ihrem schoss liegenden Christus. Theilwelse
14 G, Kabel
findet sich dies in der predigt 2. 209-212. — Av. 646 (B v. 650) = Jan
2, 24t—243 enthält Maria's versicherung, dass ihr schmerz stets dan rechte mass
‘innegehalten habe. A schliesst sich näher an den text an. — A v. 681-696 (B
v. 685708) — Tat. 2. 270—2%0 ıchildern den growsen schmerz Maria's; B schliest
‚sich näher an die predigt an,
Dies sind von den in beiden MSS. sich nur dem sinne nach entsprechenden
versen diejenigen, welche zugleich in der predigt enthalten sind. Es ist, wie wir
schen, nur etwa der dritte theil der oben aufgestellten tabelle, Es sind endlich
auch von den versen, die ohne bezichung zu einander in den hss. vorkummen,
diejenigen zusammenzustellen, welche sich in der predigt wiederfinden.
Av. 344-352 — Int. 2. 68 berichtet Marin, sie habe vier ströme blutes an
Christi körper niederlaufen sehen in folge der von den Juden Ihm zugefügten
martern. — Av. 437— 512 — lat. 2. 115130 enthalten die Übergabe Maria's an Jo-
hannes durch Christan und seinen trust an sic, — By, 129137 — lat, &, 16 Bern-
hard wünscht, dass auch er den schmerz, den Maria erlitten, empfinden möge, —
1. 289-296 — lat. z. 48-49 berichtet Marla, wie Jesus alle qualen geduldig
wie ein Jamm getragen habe, — v, 441448 = lat, x. 84 enthalten Maria’s
schilderung ihrer damaligen rathlosigkeit und ihre bitte an Jesum, ihr trost zu
‚senden, — v. 637—643 erzählt Maria, dass sic Jesu mund, augen, kinn etc. off
gektisst habe; in der predigt 7. 208—209 ist dies moment ebenfalls enthalten, wird
aber Bernhard in den mund gelegt. v. 694-701 = lat. 2, 280285 enthalten
‚eine schilderung Maria's von ihrem bei Christi begrabnisse empfundenen schmerz.
Hiermit schliesst die reihe der inhaltlich in der predigt enthaltenen
verse; wir schen, dass A hier in bedeutend näherer bezichung zu
dem lat. texte steht, als B, woran freilich das fehlen von fol. 26 in
B mit schuld sein mag. Fassen wir nun alle in der predigt enthaltenen
verse zusammen, so ergiebt sich als gesammtsumme derselben in A
402, also die grössere hälfte, in B 370, zahlen, die wol unzweifel-
haft beweisen, dass jene predigt die hauptquelle unseres dichters war.
Als einen beweis hierfür können wir auch noch den umstand an-
führen, dass einzelne worte der predigt an den entsprechenden stellen
in unserem gedichte direct herübergenommen sind. Solche fille
sind: offerd B 31 (= offerens) spotil (sputis) solas B 388 (solatium)
res B 284 (erucem).
Endlich werden wir noch aus obiger vergleichung den schluss
zichen, dass, da bald die eine hs., bald die andere (jedoch keine in
überwiegendem masse) sich näher an die predigt anschliesst, keine
von ihnen das original repräsentirt, sondern sie beide aus einer ge-
meinsamen, uns leider verloren gegangenen quelle gefiossen sind,
Es bleiben nun noch diejenigen verse zu betrachten, die nicht
in der predigt enthalten sind. Der dichter sagt uns in seiner ein-
leitung ausdrücklich, dass er auch die bibel und besonders das evan-
gelium Johannesals quelle benutzt habe. Wir werden also zu untersuchen
Studien zu Richard Rolle de Hampole, II
? diese vorlagen an unserem gedichte haben,
1 auch hier die oben beachtete ordnung der verse beibehalten
erörtern sein.
were 114, 17—21, 2437, 39-45, 4748 und 85-87, welche die
des dichters enthalten , finden wir natürlich in keiner der vor-
Der dichter schildert den schmerz Maria's bei Jess gefangen-
Bernhard, fügt er hinzu, bezeuge dies; dieser sel in einen
HR
|
die vermuthung, dam sie sicherlich
stark. genug sei. — vs 145146.
einen speer In’ herz gestossen
i 163 (B 177—179)
wie alles gekommen sei. Allen
erzählt.
ET
i
der bitte Jesu an die juden,
von denen Petrus nach der or-
habe, desshalb aber von Ihm seltist
Ey. Joh. cap, XVII ent-
Maria, die hier Innehält,
das fehlt in dem Rv.
Maria, gutwillig mit den
t
Hi
Sie würde (v. 417—427
in Inssen. Jeder möge,
fröhlich zu sein, da durch den von thm genommenen trank Adam er- ;
würde. Sie berichtet hierauf von der bekehrung des einen schichers, Die
16 G, Kabel
letztere stelle ist entlehnt aux Luc. cap. XXEL. — w. 5715735 (B 551553).
Bernhard dankt Maria und fügt hinzu, er habe nun gehört, wie Christus gestorben
‚erzählen (y. 576—579, B 556-559) und ihm mitzutheilen, wer dabel zugegen ger
wesen sei (v, 585—587, B 566568). — v. 721—725. Bernhard dankt Maria daflir,
dass sie ihm so viel von ihrem und ihres sohnes leid erzählt habe; er bittet sie,
die menschen vor den qualen der hölle zu bewahren (A 727. 8 739 und 720732,
B741—744). Auch diese punkte sind selbstverständlich nicht aus den Evangelien
entichnt,
Hiermit haben wir die betrachtung aller verse der ersten. kategorie be-
endet und gehen nun su den zur aweiten klasse gehörigen über. — A v. 15-16
fehlen natdrlich in den Evangelien; ebenso v. 22—23, in denen der dichter ther
und beistand ; in B wendet er sich auf einmal an gott, wie aus »lord« ersichtlich.
Da Bernhard kurs vorher gesagt hat, dass seine gedanken meist Maria gelten, 20
ist es mattirlicher, itn diese bitte auch an sic richten au lassen} anak ee
von A vorzuziehen. — v. 103—104 (B 103-
das kreus still, also ha ba a In
mach nicht den Ev. an. In A ruft B
50 (se. so standhaft wie
‚seien, als er ohne vers
ches seine werke waren, als er
oath wurde,
(B 169). A ist EISEN
@ 197).
An. 277-279 (B.
schwere kreus ae ol kgelassen habe.
(B 315—324). Der sinn ist auch hier in beiden MSS. ganz derselbe. Bernhard
fragt Maria, ob Christus bis an sein lebensende standhaft geblieben zei; da er
+) Da es von manchen stellen selbstverständlich ist, dass sie in den ev. fehlen,
so werde ich von jetst ab nur bei denen, die in ihnen enthalten sind, ihr vorkommen
”
farbe gewechselt; B ist vormaichen. — A v. 326-328
In A sagt Maria, sie wolle Bernhard von Jem qualen zuerst er-
zählen und nachher von den thrigen; in B, sie wolle erst von Ihren leiden
sie gleich darauf Christi leiden schildert, #0 bietet A die sichtigere
Av. 366—368 (B 390—392), Beide MSS. haben ganz denselben sinn.
Maria anf, sich zu entfernen. — v. 398 (B 424). Maria macht
in A vorwürfe, dass sie nicht für sie den ihr so erwünschten tod erbittes
fH richtet Maria die bitte an Magdalena, sie möge Jesum darum angehen, sie
ze läsen. Ich möchte die leet von B vorzichen. — A v. 410-416
A sagt Magdalena, es sei das beste, Maria wegzuführen, worauf
dass sis doch keine ruhe haben witrde; in B fordert Magdalena
zu gehen. — A v. 433437 (B 473476). In A erzählt
ibe sie getröstet und ihren masslosen schmerz, den sie und
+ gern lindern wollen. In B nimmt Bernhard Magdalena in
möchte A vorsiehen. — A v. 541 (B 505). In A wind die elgen-
schaft mylde of mode Jesu beigelegt, während in B der Schächer ‘wip mylde
ods spricht, Ich würde B worsichen. — Av. 561368 (B 525532).
fst der sinn derselbe; sie geben eine interpretation des ausrufes
ganzen fassung nach ist jedoch wohl A der vorzug zu geben, —
(B 549550) enthalten den dank Bernhards gegenüber Maria.
derselbe. — v. 50-584 (B 560-568). Bernhard bitter Maris,
sohne zu erzählen, um den sie so weinte, von Pilatus und von den
u — A ri 588-592 (B 569-572). In A heisst es: Bernhard bittet
thr und Jesu leid au berichten, und wie sie vor ihren feinden gerettet
B bitset Bernhard Maria, ihm ihre und Johannes’ worte mitzutheilen,
sagen, wo se sich aufgehalten habe, als die juden fortgegangen waren.
dee evangelisehen erzählung näher und ist desahall wohl vorzuziehen. —
1. 623—624 (B 605-606), Maria erzählt in A, das sie zu boden gesunken
U, dass ihr das herz schwer wurde, als sie den schrecklichen anblick hatte
Christi seite durchbohrt wurde), — A v. 707 (B 719), In A heist es:
Johannes und Magdalena befanden sich in einer kammer; nach B waren
auch noch ihre (Maria's) ewei schwestern dort anwesend. A ist vorzuziehen, da ex
nmittelbar darauf heisst, sie hätten alle drei geweint, während sonst von fünf
peisonen hätte die rede sein müssen. — A v. 716 (B 728). In A erzählt Maria,
ie wien in grosser sorge gewesen, bis sie gewusst hätten, wic es mit ihres sohnes
ziferstehung sttinde; in B, sie hätten alle bis dahin grosse schnsucht empfunden.
‘Die entscheidung int zweifelhaft. — A v, 718—720 (B 730-732). i
Bernhard, sie habe itm nun alle qualen Jesu erzählt, und sie sei stets In der nähe
‚geblieben, um seine auferstehung zu erspähen. — A v, 726 (B 738), 728 (B 740)
end 735736 (B 745-748) sagt Bernhard, er sei nun vor dem bösen feinde sicher,
wo er sich auch befinden möge, und bittet Maria, den menschen in der todes
ende beizustshen und ihnen zu der ewigen seligkeit zu verhelfen.
‘Wir kommen nun endlich noch zu jenen versen, die in beiden hss, Isolirt
‘Weken und nicht in der predigt enthalten sind, Diese sind 1) in A: v. 46. Aun
fuscht yor dem tode sind alle jünger Jesu geflohen. Dies findet sich auch in
den er, — ¥, 88. Maris erzählt, dass sie fast ohnmächtig niedergefillen
TR:
ARE,
BESTE
£5 8;
78 G. Kribet
dei; der correspondirende vers (88) in B ist mur ein fickvers. — v. 113. Bern
hard bittet Maria, ihm das leid zu erzählen, welches ihr herz erduldet babe, —
v. 147. ‘Ucberall auf erden, in nord und std, sprechen die menschen von thin!
(ec. Christus). — v. 397400. v. 397 Ist sinnlos und durch v. 430 von B m
erseisen; denn Magdalena sagt, sic wolle Maria in den tempel führen ; bald darauf
aber fragt Maria sie ohne alle bezichung auf diesen, wo jener plate wäre, wohln
sie sie führen wolle, v. 399 ist auch nur durch ein versehen des abschreibers in
diese struphe gerathen, dic neun verse zählt. Darüber später. — y. 619 erzählt,
dass Longens mit grossem muth Christi seite durchstiess; dies findet ich Joh,
exp. XIX; doch fehlt hier bekanntlich der name, — 2) in B: v. 46. Nur Maria
und Johannes, heisst es, stunden bei Jeu während alle seine schiller geflohen
waren. — Ueber v. 88 haben wir oben gesprochen. — v, 115—120, Bembard
‚giebt eine schilderung von Maria's schmerze. — y, 368—376. Maria klagt, dass
‚Christi haupt nicht mehr wie früher an ihrer brust ruhen könnte, — v. 430-432,
Magdalena bittet Marin, mit ihr an einen ort zu gehen, wo sie ohne furcht trauern
könnten. — v. 533—548. Maria erzählt, wie Christi geist zur hölle ging, um
Adam zu befreien und den teufel zu fesseln; wie sie bei dem anblick von Christi
tod niedergefallen und Joseph gekommen sei, um sie nach der atadt zu führen, —
v. 599-601. Der aufforderung der juden gemäss, heisst es, stiess Longeus die
Janze in Christi seite. — v. 607—620 erzählen, dast das aus Christi wunde fliessende
wasser auf Longeus‘ augen fallend, diesen sogleich schend gemacht und seine be-
kehrung bewirkt habe. — v. 750—764 handeln ther den autor des gedichtes.
Hiermit haben wir die vergleichung der hss. sowohl unter einander,
als auch mit ihren quellen beendet. Wir sind zu dem resultate ge-
langt, dass die lat, predigt und die evangelien, vor allem das Ev.
Joh., die vorlagen unseres dichters bilden. Bei der vergleichung der
hss, mit der predigt hatte sich ergeben, dass ca. die hälfte der verse
inhaltlich in ihr enthalten sind, Was nun die evangelien anlangt, so
sind die entlehnungen aus ihnen viel unbedeutender. Von den versen
der ersten kategorie sind noch verhältnissmässig viele in ihr enthalten;
bei den versen der zweiten und dritten klasse treten sie sehr zurück,
Es ist hier noch die frage aufzuwerfen, ob der dichter die weder in
der predigt, noch in den ev. enthaltenen stellen etwa einer anderen quelle
entlehnt hat. Es giebt in der that einige recht prägnante stellen, die
eine solche vermuthung nahe legen; so z. b. das zwiegespräch zwischen
Maria und Magdalena, oder die bitte Maria's an Jesum, den trank,
den ihm die juden bereitet, nicht zu sich zu nehmen. Vielleicht sind
andere auf dem gebiete der Marien-legenden besser orientirte fach-
‚genossen im stande, darüber auskunft zu geben.
Ein ferneres resultat unserer vergleichung ist, dass keine der
hss, als das original anzusehen ist, da bald die eine, bald die andere
sich näher an die quelle anlehnt. Auch abgesehen davon weichen
sie vielfach von einander ab. Indess, wenn auch diese abweichungen
‘Studien zu Richard Rolle de Hampole, 1
der zahl nach nicht gering sind, so sind sie doch nicht der art, dass
sie das wesen der sache beeintrichtigten. Wir haben gesehen, dass
die eine hs. hie und da wohl präciser im ausdrucke ist als die andere,
oder dass die eine eine schilderung in der anderen etwas modificirt
wiedergab — der sinn war fast stets ganz oder nahezu derselbe.
Daraus werden wir den schluss zichen, dass wir in den beiden hss.
nicht verschiedene bearbeitungen, in den abschreibern nicht auch
zugleich dichter zu schen haben, sondern dass die beiden MSS, ein-
fache abschriften einer früheren hs. sind und dass bald der eine, bald
der andere der copisten,'sei es aus versehen oder auch aus bequem-
lichkeit, manches gelindert und weggelassen, zuweilen aber auch, wo
es ihm nöthig schien, etwas hinzugefügt hat. Was das letztere an-
langt, so können hierbei natürlich nur die verse in betracht kommen,
die in den has- isolirt stehen und weder in der predigt noch in den
ev. enthalten sind. Welche von diesen versen von dem autor her-
rühren, also echt sind, und welche von den abschreibern hinzugefügt
sind — das zu entscheiden wird in den meisten fällen schr schwer,
wenn nicht unmöglich sein. Wir können wohl aus dem umstande,
dass einige zum verständnisse unbedingt nöthig, andere entbehrlich
sind, vermuthungen Uber ihre echtheit resp. unechtheit aufstellen; zu
einer gewissheit werden wir selten gelangen.
IL
Metrum, dialekt und autor des gedichtes.
Die feststellung des dialektes ist filr uns gerade bei diesem ge-
dichte von besonderem interesse, da aus diesem theile unserer unter
suchung sich ergeben muss, ob die vom verfasser des Cambridger
handschriftencatalogs aufgestellte vermuthung, der verfasser desselben
sei Richard Rolle de Hampole, berechtigt ist oder nicht. Dort heisst
es nämlich p. 2: The age, style and character of the piece accord
with the conjecture, that the hermyte here mentioned as its author
‘or translator was the famous solitary Richard Rolle, who lived at
Hampole near Doncaster, and died in 1348... . It is not, how-
ever, mentioned in the ordinary catalogue of his writings €. g. that
of Tanner, Biblioth. s. v. pp. 374, 375. Es mag hier schon be-
‚merkt sein, dass den ersten anlass zu dieser vermuthung jedenfalls
wohl gegeben hat B str, XCVI, in der ein eremit als autor genannt
‘wird. Indessen, hieraus schon weitere schlüsse zu ziehen, wäre sicher
woreilig, denn erstens ist diese strophe nur in einer der beiden hand-
80 G, Kribel
schriften erhalten und ist somit vielleicht erst von einem abschreiber
hinzugefilgt, zweitens aber ist die dort gegebene schilderung des
autors viel zu allgemein und ungenau, als dass auf dieselbe eine be-
weisführung aufgebaut werden könnte. Die entscheidung fällt also
allein der sprachlichen untersuchung zu.
Unser gedicht ist abgefasst in der bekamen und viel verwendeten
strophe von 8 zeilen mit der reimfolge abababab. Dies versmass,
welches, wie Schipper (Altenglische metrik p. 346) ausführt, durch
verdoppelung der vierzeiligen strophe mit gekreuster reimstellung ent-
standen ist, wurde mit vorliebe für dichtungen geistlichen inhaltes
gebraucht, so für die Gregorlegende, das Streitgedicht zwischen körper
und seele u. a, m,, und zwar hat der autor diese doch schon etwas
complicirte reimfolge überall genau durchgeführt. Die meisten schein-
baren unebenheiten fallen den abschreibern zur last; vgl. u. pı 83 f
Handelte es sich hier nur um leichte graphische differenzen, so lassen
sich andere mängel im reime beseitigen 1) durch hinzuziehung der
anderen hs,, so A v. too für scheme r. m. qwene — kene — sene 1.
mit B v. 100 tene; A v. 251 für rape r. m, care — pare — fare
1. mit B v, 267 gare; 2) Durch conjectur, so A v. 561 für here r. m,
trinite — pe we I. se; A v. 569 Bernard +, m. herd — ferd — bi-
cherd 1. für seide Bernard, Bernard answerd; A v. 643 fr ponzt
rm. faste — caste — laste; |, gast. So bleiben bloss zwei fülle von
assonanz übrig, A v. 77 wepe x. m. meke — speke — breke; B
weicht ab. Av. 277 blyue r. m. sipe — kipe — vnblipe; gerade der
reim bliue: blipe begegnet ausserordentlich häufig; B liest anders,
Bemerkenswerth ist auch der reim Jesu r. ım. kneuzg — vntrewz —
Jewz; B v. 549 answerid, v. 555 beried, r. m. herd — ferd.
Von reicher reime finden sich folgende fälle 1) in beiden hss.:
v. 106 fast r. m. v. 108 studefast; 355 agon (= B v. 379 gon,
part. prät.) r. m. v. 359 gon (inf); v. 429 wille (subst.) x. m,
¥. 431 I wole (= wille); vgl. B v. 465 und 469; v. 651 tere (1. sg.
prs.) (=B v. 655 (inf.)) r. m. tere (subst.); v. 700 inne (subst.) r. m.
v. 704 inne (adv.). 2) nur in A: v. 26 were (= ae. weron) r. m.
v. 32 were (— ae. were); v. 130 sor, m. v, 134 also; v, 187 ping (plur.)
1. m. v. 19% ping (sing.); v. 324 sore (adv.) r. m. sore (adj); v. 436
away r.m.v.438 way; v. 442 wolde (1. sg. prs.) r. m. v. 444 wolde
(3. sg. prs.); 3) nur in B: v. 290 althermest r. m. v. 294 mest; v. 694
Teue (subst.) r. m. v. 698 leue (inf). — Gleicher reim 1) in beiden has.
v.4lı tr. m. ¥. 415 so. 2) nur in A: v, 309 Tr. m. v, 317 grefy
v. 385 r. m. v, 387 und 389 now; v. 394 r. m. 306 sore; v. 45%
Studien ru Richard Rolle de Hampole.. II 8:
fm. ¥. 455 Dbroust; v. 593 8. m. v. 528 more; ¥, $70 1. m.
vw. 572 pe; v. 579 1. m. v. 583 passioun; v. 716 nr. m. v. 720
vprysyng. 3) Nur in B: v.gr. m. v. 15 wille; v. 130 1m. v. 134.
sihte; v. 316 1. m. v. 320 lyf; v. 371 r. m. ¥. 375 space; v. 638
tm v. 644 also. Nur ein einziger fall gehört also sicher dem
originale an.
Endlich gebe ich hier noch unter zugrundelegung von A cine
Zusammenstellung derjenigen reime, die in den verschiedenen strophen
wiederkehren, um zu zeigen, cine wie grosse oder geringe anzahl
von reimcombinationen dem dichter zur verfügung gestanden hat.
Am häufigsten kommen natürlich solche vor, die am leichtesten und
bequemsten zu verwerthen waren; on kehrt in 14 strophen wieder,
@ in 13, 0 in rr, ore und ere in je 10, ille in 7, oust in 6, ode
und as je in 5, elle, if, end(e) und ene je in 4, eke, ing, oun, ous,
fide, ige, i, are, oute, iht, ay, in(ne), is(se), ed(e) und est je in 3,
it, ast, ok, onde, ome, ad, iche, old, onge, erd, ete, ide je in 2 und
sche, ast, cus, eze, ile, op; ewe, unde, ent, ibe, ard, ow, ynde,
ate, arm, je in x strophe.
Die verse haben vier hebungen, In bezug auf auftakt und sen-
kungen gestattet sich der dichter mancherlei freiheiten.
Alliterirende formeln gebraucht unser dichter verhältnissmässig
selten; man beachte v. 1 lerid in lore, v. 9 wit at wille, v. 5 I
syke sore, v. 141 Moder & Mayden, v. 161 heuene & helle,
¥. 257 steome & stoute, v. 286 breme & bold, v. 291 meke
and mylde, v. 294 watres wylde, v. sor spitte & spoute, v. 318
I make my mone, v. 369 in my manere, v. 383 Bale bete,
¥. 399 feble & fede, v. 541 mylde of mode, v. 578 Marie mylde,
¥. 592 bodi and bon, v. 622 woundes wyde, v. 728 wod and
Dieselben ausdrücke finden, wir auch in B. ”
Bei der nun folgenden übersicht über die dialektischen eigen-
thiimlichkeiten unseres denkmals. sollen ur diejenigen besonders her-
vorgehoben werden, welche für die local ing desselben von wirk-
licher bedeutung sind; ferner führe ich nur ‚solche wortformen an,
welche durch den reim vollkommen sicher gestellt sind, und auch
unter diesen nur solche, welche sich an der betr. stelle in beiden
hss. finden, also unzweifelhaft ihrer beiderseitigen vorlage angehört
haben. Die citate sind nach A gegeben.
ae, a ist vor m gesichert 1) als a; v. 180 nome (ae, nama), v. 182
schome r, m. blame, also J, name, schame; 2) als 0; v. 56 nome
Eu Kölbing, Englische macien. VL 1.
82 G. Kribel
(3 spr. von nemen) r. m. ilome — tome; ä vor n ist bezeugt 1) als a;
v. 256 mon r, m. Barraban, also I. man; 2) als o v. 49 mon, ¥. 53
‚bon r. m. Symeon; a vor rt) = 258 zare r. m, care — fare;
2) = 0; v. 222 gore r. m. fore. — ae, 4 ı) = a; v. 405 was
x. m. place — cas — solas; v. 559 wast. m. solas — cas —plas; v. $16
sad, v. 518 glad, v. 520 bad r. m. imad; v. 629 late r. m. Pilate;
2) = e; v. 65 nas; v. 67 was r. m. pres — lees, also I. nes, wes. —
ge, ea =a; v. 323 hard, v. 327 afturward r. m. Bernard — spard. —
ae. y erscheint 1) als i; v. ır fulfille r, m. wille — stille — nille;
r. 99 fille r. m. wille — ille — stille; v. 210 fille r. m. Ile — wille;
v. 268 Iyte r. m. dispite — abyte — wyte; v. 275 kipe 1. m, sipe
— blyue, vnblipe; v, 295 schylde r. m. childe — mylde —
y. 402 hille, v. 408 fille r. m. tille — wille; v. 427 fille x, m.
wille, 2) als e; v. 688 cust r. m best — rest — fest, also 1
kest, wie B liest, — ae. 4 giebt 1) fast stets 0; v. 33 gost,
v. 35 most, v. 37 wost r. m. bost; zwar steht die etymologie dieses
wortes noch nicht fest, aber das o ist doch wahrscheinlich als ur-
sprüngliches anzuschen; v. 81 sore r. m. lore (verloren) — perfore;
v. 154 Sore, v. 158 more r. m. fore; v. 224 lore r. m, fore; ¥. 5
more, v. 324 sore r, m. bifore; v. 522 more r. m, forlore — bifore;
v. 650 sore r. m. bifore; 2) e; v. 542 godhed r. m. ded. — ae. =
1) = 0; v. 87 pore r. m. lore (verloren) — perfore; v. 160 wore
(= ae. were) r. m. fore; v. 218 were (= ae were) r, m. fore,
also 1. wore; v. 654 were, v. 656 pere tr. m. before, also 1. wore,
pore; 2) =; v. 26 were (= ae. weeron) r. m. here — ifeere;
y. 372 lerd, v. 376 aferd r. m. iherd — desert; v. 380 forlete r. m.
fete — swete — bete; v. 423 were (= ae, were) r. m, dere —
bere — here; 3) = a; v. 308 pare 1, m. fare — care; v. 719
pare r. m, care — fare — spare. — ae. § =i; v. 529 pride r. m.
syde — tyde — wyde. — Der infinitiv hat das schliessende n in
den meisten füllen abgeworfen; erhalten ist es nur an folgenden
stellen: v. 55 gon r. m. mon — Symeon — pon; v. 115 lyn (B
v. 123 clyne) r, m. pyn — myn; v. 254 gon (B. v. 270 han) r. m.
Barraban — mon; v. 587 bene r. m. schene — bedene. — Der
plur. prät. starker verba kommt nur einmal im reime vor, ¥, 243
founde r. m. stounde — wounde — grounde. — Das part, priit.
hat 1) das n erhalten; v. z04 sene (B. bene) r. m. qwene — kene;
¥. 313 isene r. m, wene — grene — bedeene; v. 355 agon x. m.
nomon — non, 2) das n abgeworfen; v. 331 iswonge (B. v. 338
beswong) r. m. stronge — alonge, — Nur folgende plural-formen von
Studien zu Richard Rolle de Hampole. 11 83
substantiven sind durch den reim gesichert, v. 245 wounde r. m.
stounde — founde — grounde; v. 604 frende r. m. hende.
Besonders wichtig in der eben gegebenen übersicht ist, dass ac.
y acht mal als i, einmal als e, nie als u erscheint, dass & fast stets zu
0, einmal zu e geworden ist, während ae. @ als o, e und a vorkommt.
Das n des inf. und part. prät. st. v. ist nur in einsylbigen formen
erhalten; der plur. prät. st. v. hat den alten ablaut-vocal erhalten und
‚erscheint nach pers. pron. (bei) ohne flexionsconsonant, Aus alledem
‚geht hervor, dass der dichter im mittelländischen dialekte schrieb;
für die entscheidung der frage, ob das gedicht im osten oder westen
des mittellandes entstanden ist, fehlen uns leider, was die flexion
betrifft, entscheidende reime; die durchgängige verwandlung des A
in o weist auf den siden des mittellandes, das vollkommen ge-
sicherte © in kest wol auf die nachbarschaft yon Kent hin.
Endlich noch ein wort über die heimath der schreiber von A
und B. A ist im siden geschrieben, daher die öftere wahrung oder
vielmehr wiedereinführung von altem eo und e6, daher das häufig
erscheinende u für ne. y; so hat er in directem widerspruch mit
dem reime v. 688 das kentische kest in cust verwandelt; gravirender
noch ist, dass er einmal durch vertauschung eines wortes mit einem
anderen einen icht stidenglischen reim ee hat, v. 194
fon pussen (vgl. Stratm. *
Hesse; B hat dafür biste, welches Stratmann, Supplement,
188: p. 21 in genau derselben verbindung wie hier (Ofte pei him
bete and buste, r. m. niste aus Al. ed. Fu
und welches auch hier sicher ursprünglich ist
nördlichen schreiber
stehende formen mit einigem
Nach diesen erörterungen erübrigt nı
heiten im reime, welche nur auf falscher schreibung beruhen, richtig
zu stellen; hieher gehören 1) in A v. 25 code, r. m. rede — mede
— hede I. ede oder wol besser zede; v. 58 für seze, v. 60 für erg
6*
34, 6. Kridel
x. m. dreige, heize |. seize — eize; v. 65 für nas, v. 67 für was
2. m. pres,— lees I. nes, wes; v. 145 für moup, v. 147 für soup,
149 für coup r. m. noupe 1. maupe , soupe, coupe; v. 298 für
isege 1. m. hige — drige — vilenye 1. isize; v. 305 für stif rm.
lef — gref — gref 1, stef; v. 351 für leore r. m. were — dere —
bere 1. lere; v. 36x für hig r. m. bi — sori — cri I. hi; v. 374
für desert r, m, iherd — lerd — aferd I. mit B v. 398 deserd?;
v. 401 für place r. m. cas — was — solas ]. plas; v. 431 fur wole
1. m, chille — fille — wille |, wille; v. 437 für beten, y. 439 fr
besechen r. m, swete — vnmecte 1. bete — beseche; v. 566 für
hig r. m. bi — merci — propheci |, bi; v. 667, für muche r. m.
pitousliche — siche — riche I. miche; v. 685 für heold r. m. bi
held — feld — scheld 1. held; v. 725 für teo r.m. be — me —
fle 1 te. 2) in B v. 25 für zode r. m, rede — mede — hede 1,
zede; v. 62 für drye 1. m, seye — eye — heize l. dreige; v. 65
für was r. m, gilteles — pres — les I. wes; v. 207 für seyeng r. m.
taking — ping — fihting 1. seying ; v. 583 für proude r. m, stoute —
aboute — doute |. proute; v. 624 für seyr.m, I — hi — bil
sy; v. 738 für elde, v. 740 für helde r. m. mylde — chylde J,
ilde — hilde. Dabei sind diejenigen stellen, die schon früher erörtert
wurden, oder wo es fraglich ersch ‚welcher vocal zu ändern ist,
übergangen,
auf eine bis jetzt
Es dürfte viel-
parallel stehen, wodurch die übersicht über das gegenseitige hss.-ver-
hältniss erleichtert werden soll.
Stadien zu Richard Rolle de Hampole, tf 85
Ebenso wenig habe ich es unternommen, die schreibung in beiden
texten zu uniformiren, d. h. statt der südlichen formen von A und
der nördlichen formen yon B die des stidlichen mittellandes einzu-
setzen, und zwar. sind dabei besonders die von Kölbing, Sir Tristrem
p. XC gegen ein solches verfahren geitusserten bedenken massgebend
‚gewesen. Erst nach sorgsamer durchforschung aller auf uns gekommenen
dichtungen wird es vielleicht möglich sein, in dieser
hinsicht einigermassen feste normen aufzustellen; so lange aber die
ansichten iiber die heimath einzelner denkmäler überhaupt noch aus-
cinandergehen, ist es rathsam, sich so genau wie irgend möglich an die
handschriften anzuschliessen. Seh a a
mbedenklich wire cs gewesen, di
Her is u gret lamentacion betwene
1adi & selnt Bernard of Cristes passion
hire dere sone, fat was so pyneful & w
hard.
Ipsa enim portauit regem glorise, illum omni petenti datum. Ipsa
ggenuit eum, lactauit eam, die cotaus eireuncidit, et quadeagesima praesentault
in templo, duos tuttares vel duos pullos columbarum pro eo offerens im
holocanstum. Fugiens ab Herode ipsum portauit in Aegyptum, lactans eum
5 et nutriens, curam (Illus habens, sequens cum fere quocunque pergebat. Credo
G, Kribel
2.
if Crist haue send mon wit at wille,
t
i
E
I
7
Hd
Men and wymmen, 3e schulen have
ede, :
m
30 Lustenep alle now me ifeere,
gif 1 alge mis, takep good hede
‚And wisseb me, pat hit betere were
v.
Fader and sone and holy gost,
Almihtiful god in trinite,
35 Myn hope is on pi modur most,
m
U Christ haue sent vs witt & wille
& craft of clergye, for to preche,
Jonge & olde, hold gow stille:
As bretherin alle I wile gow teche,
For he pat can & hap no wille,
He may sore dowte of Cristis wreche,
mL.
perfor T have on Englisch wrouht,
‘As Bernard seyth in hie Latyn,
He may be glad in al his poaht,
at his besynes leyde per in.
be gospel wile forsake it noubt,
For he it wrot in parchemyn ;
‘Seynt John his bok, if it be souht,
Her of it wile ben witnesse myn.
Iv.
pat while par god on erthe gode,
‘Alle his myraclis wretin were:
Der is no clerk, in boke may rede
be goodnes pat he dide to ws herr.
Men & women, ze schul han mede,
a
‘to telle pe beste to Tere.
aa
“Fader, sone & boli gast,
Almyhti god
in trenyte,
Mi
‚sonuersus dixit: Filine Hierusalem, nölite flere super me, sed super vos ipson
flete et super filios vestros! Putasne, domina mundi, domina mea, mater dilecta
15 elusdem Christi, estne verum, quod dico? En obsecro ut dicas seruulo tuo
Gecus paradisi, gaudium coell, veritatem huius rei. Obliuiscere tamen causam
‘Studien zu Richard Holle de Hampole. IT
Ful of grace and of pite,
‘Sam word to speke wip out bost,
‘por sam man may pe betere be!
< VL
Ar is gret dool to telle & say
Of gad, pat deyde ypon he rode,
How be xpon pe good friday
For vs alle schad his blode.
‚be serwe of Marie, his moder gode.
vit.
Heo bim bar, bope god and mon,
* 50 And sipen him clepede swete Jeru,
‘And offrede him to Symeon:
Ful wel pe prophete, him he kneuz.
‘An angel warnede vre ladi pon
> Of kyng Heroude, pat was votrewz,
$$ And bad hire in to Egipte gon
For doute of dep of mony 3 Jews,
ut
Euer was Marie giad inowz,
When heo hire swete sone seze;
Whoderward pat Jeru drous,
60 He nas neuere out of hire age;
For drede of pat felour Jew.
vil.
‘Euere was Marye wel anow,
Whan sche hire awete sone seye;
Whedir por euere Jeru drow,
He was nenere out of hire eye.
Seuhe Pe Jewis dide him gret wow,
‘Harde peynys sche saw him drye,
x. 56 Jew) J aus + com,
daloris rogo, quem tune passam . Vtinam dolor iste sic
quotidie Inhnereret visceribus mels, sicut inbuesit tune tals! Veinam die qua
‘sesumpta fuisti in coelum ut in asternum gäuderes cum filio tuo, mibi indi-
+20 cames lachrymas tuas, ut per illas cognoscerem quantum tbl amaritudinks
fult, cum Jesum dilectum tibl, heu, heu et param dilectum mihi, elauis in
ligne confixum, capite inclinato suum sanctissimum exhalare videres spiritum |
‘Sed peto, domina mea, ne te moveant verba men, quae dico, cum tamen saxa
deberent seindi ad illa. Quis unquam regnans in coelo sursum, aut permgrinans
25 in terra deorsum, audiens vel mente pertmactans, quomodo factus est opprobrium
hominum ipse dominus angelorum, poterit lachrymas continere etiam in coelo, ı
ubl eit impeasibile flere? Quare ego miser non ploro, cum abiectio plebir
factus ext filius Dei patris? Veruntamen tu, domina, gaude gaudio magno valde
ab {pio nunc glorificata in coelis, qune in mente tantis clauis amarisaimis fuisti
“J? tönfixa tuse pilmimae mortis! Mihi tamen, obstero, Jachrymas illan infarda,,
Sifen men duden him gret woug,
Harde peynes heo seiz him dreige;
“88
His honden were nayled to a bovg,
‘Vppon a treo honged wel heise,
IK.
65 pang heo weore wo, no wonder nası
Heo seig hym blodi, bodi and eroun;
‘Hire sone, pat so gultles was,
‘Wip stremes of blod he ron adoun,
‘To sen his peynes was gret pres,
70 Wymmen folewede him porw pe toun,
Sore wepynge, wip outen lees,
For gret deol of his passion,
x.
Jers tornde, pat was co meke,
And spac wordes of gret pite
18 Spree. Pat per speke,
Wepep not for me!
For pure all ge mowe wepe,
pat dop me schome, as ge mowe se;
No wonder, poug hire herte breke,
80 pot zeig hir sone s0 beten be,
xt.
Whonhe was beten wig scourges sore,
Alle his frendes were from hym gon.
reo dayes vre feip was lore,
‘Saue in Marie, his moder, al on.
85 Bernard bered witnesse herfors,
Also dop hire cosyn Jon.
For serwe, pat heo hedde pore,
On swong heo fel sone anon,
G. Kribel
His hand naylid vpon a bow,
& on be eros pel heng him heye,
Ix,
pow sche were wo, no wunder was,
Sche saw him blodi bodi & erowne.
Hire sone, for was so gilteles,
Stremyd of blod, Paz ran riht downe.
To seen his peynys per was pres,
Women him folewid porw pe towne,
Sore weping wip oute les,
& made dole for his passiowne,
x
Jeru him turnid fal mylde & meke
And seyde a word of gret pite,
To pr women he dide speke
And seyde: Wepit not forme, fol. 22
But wepip for gow & yourechildereke,
pel don me sorow, ns ze may se:
"No wunder, if Maries herte myhte
breke,
bat saw hire sone eo betin be,
Xt
Whan he was betin & scorgid sore,
His frondis fled fro him good wone.
IIE dayes oure feyth was ilore,
Saf in Pe thef & Marye alone.
Seynt Bernard witnessip it before
And so doth hire cosyn John;
For sorwe pal sche had thore,
Out of hire eyen pe blod gan gone,
m
srl ile bs. nenioos
et ut his affluam tangius, de passione fii
quos ipsa portastl pro morte
35 wigeniti tui. Quod ut audivi, non modicum perturbatus coepi quaerere dalens,
i ; i ipsa dixistl; Qui sunt isti mei sermonen,
„ultra jam flere. non possum; tu
cum, Iucheymix seribe ea quae cum magnis doloribus ego persenal. Cui inquam ı
Flere peropio, quia et nihil aliud mihi libet, sed ego miser cor lapideum
hhabens flere non possum. Regina coeli, mater erucifixi, da quod iubes et
pracbe quod cupio, loquere, quia audit seruus tuus! Dic, domina mea, die,
‘Studien zu Richard Rolle de Hampole. IL
KL, XIE.
Pe bled out of hire egen ron, Pe blod out of hite eyen san,
90 Almost hire berte clef a two, AU most hire berte clef in two; 90
‚Seynt Bernard, fat holy mon, Seynt Bernard, pe holi man,
Witneseh wel, pat hit is so, Witnessip wel, pat it was so.
‚Selm Bernard, im to chirche wendem In tos temple he wente pan,
he on,
"To witen of pat adi wo. To witen of pat ladyes wo,
"95 To him wel feire speken beo gon, & sche him fayre freyne gan, %
‘What was his wille to asken bo. To witen, what his wil was fo.
xt. XII.
Ladi, zif hit be pi wille, He seyde: »Ladi, if it be pi wille,
‘Tel me, as how art heuene qwene, Tolle me, aa how art heuene quene,
‘Hou par pow weope Pin herte fille, If pow wepte pin herte fille,
160 Whon pei duden fisone to scheme, Whan men dide pi sone por tene,
Won ei hior bounden and beoten Bouadin him & betin him ile
= b
le,
‘And corounden him wip porneskene, & crownid him wip thornis kene?
And bar pe crois meke and stille, He bar him euere mylde & stille,
Aspaug on hym non harm were sene! As non harm on him had bene.
XIV. ‘XIV.
10$ Ladi, seide Bernard, weore pow Pere Swete Indi, were pew there tho,
bo,
Der men him bourden and beoten Whan men him betin & bounden
so fast? Taste}
T Wot, pou weore not fer him fro, I hope, pow wer not fer him fro,
‘Pin herte was stif and ful studefast, _ Pin herte is so stif & stedfaste.
Allas! whi nere myn herte so? Allas, allas! whi dide pel so?
110 Whi fs myn now so vnwmst? ‘Whi is myn Rerte so vawraste,
‘Whi nolde hit cleue or breke a two Pas it ne wile cleue in two
Or wepe, while pat hit wolde Inst? Or wepe, whil my Iyf may laste?
¥. 95 speken] ms, spenken,
45 mater angelorum, mater misericordiac, si in Hierusalem eras, quando filius
twus captus fult et vinclus et in Annse atrium tractus ot ductus? Cui ille
respondit: Fai itaque in Hierusalem quando hace audiul, et gressu qualicun-
que potui et vix potui ad dominum meum venire plorans. Camque ipsam
faimem intuita pognis percuti, alapis caedi, in faciem conepoi, spinis coronari,
89 opprobulum hominum fer, commota sunt omnia viscera men, et defecit spiritus
“meus et non erat mihi fere sensus, neque vox neque sonus. Erant etiam
mecum sorores meae ct aline malieres multae plangentes cum qanai unigenitum,
55 perante sibi baiulans crocem ad supplicium traheretur, factus est concursus
‘popalorum post eum euntlum, all super eum plangentes, alii älludenten, et
‘proiicientes lutum, fimum et immunditiss super caput eins, Sequebar ago eum
G, Kribel
120 Whinedde I standen, per pou stode?
XVI.
‘Vrladi seide: Whon he hislyf forsook,
He bowede his hed & lafte his sist,
‘And nom his leue, his wey he tok
Vp to his fader ful of miht,
125 Witnesse wole pe holy book:
pat day fe sonne les hire liht.
pe temple clef, pe corpe qwok,
pe dede arisen to lyue, aplizt!
et ego videns cum, ct ipse videns me plus dolebat de me quam de se.
xv.
Ladi, I am in greet longing,
‘To seen patsihte, pat bow there sege,
Whan pow gan pin handis wring, 115
Pe teris san dour be pin eyes
pou saw pi sone wip naylie sting:
& on a tre pel heng him heye,
‘Whine were mya hertein pi mowmnyng,
Whan peu himeaw wich peyne drye? 120
XVI.
Allas, for sorwe pin hertemyhiekyne,
Whan pew saw pin owne fode,
Goddis sone, his heuid dows clyne,
ber as he heng ypon pe rode!
ouh he were god, pe flesch was thyne, 125
hat swete bodi, pat ran on blode,
‘Allas, whi ne were Pas sorwe myne
Or I had stonde, per pat pou stoder
XVII.
Whan pat he his lyf forsoke,
‘He bowid his heuid & lost his sibte; 130
His leue he nam, his wey he toke
Vp to his fader fal of myht;
As berip witnesse f¥ holi bakeı
pat day fe sunne lost his sihte ;
De temple claf, pe erthe quoke,
be dede men arisen, pevoth toplyhte.
XVIII,
Ladi, py Joue is naturel,
& my loue Is swipe lite,
13s
| im ms. — v. 144.
ion ms. durch ein versehen
es abschreibers hinter v. 130 gestellt.
‚prout poteram, clus maestissima mater, cum mulieribus quae eum secutae fuerant
a Galilaca ministrantes <i, a quibus velut emortua tenebar et austentabar, quous-
60 que peruentum est ad locum passionis ubi crucifixerunt eum ante me. Et
ipse me videns fait in eruce elenatus et ligno durissimis clauis affixus, Stabam
Ipse
vero janquam agnıs coram tondente se vocem non dabat, nec aperlebat os
saum. Aspiciebam ego infselix et misera Deum meum et Alium meum in
65 cruce pendentem et morte (urpissima morientew. Tantoque dolore et tristitia
vexabar in mente quod non poset explicari sermone. Erat enim aspecta
dulcis, colloquio sunuis et omni conuersatione benignissimus. Manabat nam-
que sanguis cius ex quatuor partibus rigantibus undis, ligno manibus pedibus-
que confixis, De vultn illins pulchritudo effluxerat omnis, et qui erat prae fliix
Alas, whi no had I love sumdel,
ar to myn herte ft myhte smyte?
‘Swete ladi, take not to greef, 105
If I speke of his peynys mo!
To speken of him it werr me leef,
For I wile not hit Tone forgo.
1 se him hangin as a theef,
Goddis sone and Pin also:
Ladi, pe teris, par pow per zef,
Graunte me summe to han of tho!
XX.
Ladi, queen ful of blisse,
‘Tam here in gret perile,
Peete a vee kd is,
‘As ou art moder and mayden iwis:
What dude my lord in his exile?
‘Whon he was pyned, wif outen mis,
while?
XVI.
145 Bernard, pe wordes of
Te
As pew art mayden & moder iwis:
‘What dide my. Jord in pat exile?
‘Whan he was pynid wip pe Jewis,
iiche werr his werkis in paz while? 160
XXI.
Bernard, pe wordis of 14 moupe
wis, pei don myo on dere!
Wepynge is me now ful coup,
zo ne, idebatur o
Allad propheticum i u yon erat ei
‘enim illins iniquorum Judaeorum pense ee meus maximus
quia videbam me deseri ab eo quem genueram, nec supererat alius, quia mihi
‘erat unicus, Voa mea fere perierat ommis, sed dabam gemitus suspiriague
75 deleris. Volebam loqui, sed dolor verbs rimpebst; quia verbum jam mente
conceptum, dum nd formationem procederet, oris ad. se imperfectum reuocabat
dolor intimus cordis, Vox triste sonabat foris, vulnus denuncians mentis.
Verba domabat amor, sed rauce sonabant, quia lingua, magistra vocis, uxum
perdiderat loquendi, Videbam morlentem quem diligebat anima men et tote
80 liquefiebam prae doloris angustia. Aspiciebar et ipse benignissimo yultu me,
matrem plorantem, et verbis paucis voluit me contolari, sed ego nullo modo
consolar! potui. Flebam dicendo et dicebam flendo; fili mi, fill mi, vae mihi,
vse mibi! Quis dabit mihi ut ego moriar pro te, Ali mi? O misera, quid
92
Rie Bios Sew genres Yat aes
Mekeliche | 12
Mi rihte were, to wepe sore,
ASS Min herle nal not tobrckei
1 seo not, hit wole melte fore.
L wolde, be (I) were in serwe steke,
Wip me to wepe euer more,
Hit nil not of myn egen reke,
160 To wepe, as my wille wore.
XX,
‚As pou art qwene of heuene & helle
And baar him, bat vsdeore hab boust,
‘How hit is, Pou most me telle
Ping, par'ie"now fa’ my ponzt
165 Weore pou Pere, as men kim quelle
In Jerusalem, per he was souzt,
And nomen wip pe Jewes felle,
‚And sipen bifore Cayphas brougt?
xx.
Oure ludä seide: I was pore pol
170 Sore 1 wep and myn honde.
Whon pe Jewes him Iadde me fro,
To folwe him wepinge migt I not
wonde.
G. Kribel‘
If I to the of peynys speke,
My riht wera, to wepin sore,
Myn herte is hard & may not breke,
It is no ping, it wile meltin fore,
T wolde, it ware in a stede to stoke,
Wip eye to wepe for euere more;
May no tere fro myn aye reke,
To wepin, as my wil it wore,
XXL.
Qyod Bernard: Quesn of heuene &
helle,
Dow bar him, pat va ders bouhte:
How so it be, pow must me telle
Of ping, par I haue the besouhte:
Wiiere were por, whan men wold him
quelle
— In Jerusalem, pe fayre cite, it was
wroulite —
‘Aud takin wip Pe Jewis felle,
& setthe be nyhte befor Cayphas
* broubte?
- XXIV,
Oure ladi seyde: 1 was there tho}
Ful sore I wepte & wrong myn hond.
‘Whan pe Jewis lei kim me fro,
To wepin sore I myhte not wond,
faclam? Moritur filius meus. Cur secum non morktur hac: maestissima mater
Sg clus? “Mi Alt, Ali mi, amor unice, fill dulcissime, noli me derelinguere post
te, trahe me ad te ipsam, ut et ego morlar tecum! Male solus moreris.
‘Morfatur tecum {sta tux genetrix. © mors misera, noli mihi parcere, tu mibi
sola prae cunctis places, exagger vires, trucida matrem, matrem cum filio perime
‘simal! Fili, dulcor nice, singulare gaudium, vita anlımae meae <t Omne sola-
9 tinm, fac ut ego ipsa nunc tecum moriar, quae te ad mortem genui, sine matre
oli mori! © fill, recognosee miseram et exaudi precem meam! Decet enim
fiom exaudire matrem desolatam. Exaudi me obsecro, in tuo me suscipe
patibolo, nt qui una carne vinunt, et imo amare se diligunt, una morte pereant
© Judaei impli, o Jüdaei miserl, nolite mihi parcere! Ex quo natum meum
95 crucifixistis, et me crucifigite, sut alia quacunque morte sacua me perimile,
‘Studien zu Richard Rolle de Hampole. 1
175 When I seig hym to vorne go
And beo bounden In hard bande.
xx.
On cene Purslay wifinne fe niht,
Cayphas him pom, hine gome,
Wifemerdes and wiß lanternesbrikt,
480 And clepede him Jesu by his nome.
‘He ontwerde; I am ber riht:
Do my disciples for me no schome!
Fotalle pe peynes, par him were diht,
He nolde, bis frendes hedde no blame.
XNUT.
185 For no chesoun of his takyng
‘He wolde, no mon pe worse were;
hat achewed he wel in alle ping,
Hope here and elleswhere.
Peter, for sope, made fihtyng
190 And smot sone of a Jewes ere;
Mi sone him blamed for pat ping
And leo swipe heled hit here.
XXIV.
Judas was ful of Pe fend:
Ful wel my tone his tresun wast,
195 Per he cleped hin his frend
And mekeliche he him cust.
be Jewes of harm hedde non ende,
‘Mi sone tobeten and topust;
‘Wip strokes pei gunne to hint wende
200 And leyden on bym wip staf & fü.
x. 477 cone] I, grene?
dummodo cum meo fillo simul moriar!
radio, me Judarz filio, gaudio et dulovre.
93
‘Tt was no wunder, if me were wo,
Bat wunder itt, Pat I myhte stonde, 19°
Whan I saw him to peynls go
4 bounden & betin & don al schunde..
XXY.
‘On Scherthunday wipin pe nyhe
pe Jemis toke him alle in same;
pei souht him wip lantemis briht 195
& callid him Jeru be his name.
Mi xone answerid hom in hire siht:
‘Do these men for me no blame!
For al pe peyne, por Pel him diht,
He wold, hit disciplis had noxchame. 200
XXVL ,
For fe encheson of his taking
He wolde, pat non pe werse were;
He schewid Pat in al maner Ping
‘Thanne there & elliswherr.
ir stod wnto fihting
& smot of a maanys ere,
Bot he leet be at his seyeng,
And as sone he helid it there.
XXVI.
Judas, par was ful of pe fend,
get my sone his tresouw wiste
& callid bln get his dere frend,
And myldeli he him Liste.
be Jewis harm had neuere non ende,
My me tobetin and biste;
Wip wepenys aboute him pel gen 215
wende
210
& bete him wip stanys & wip fiste,
‚ solus moritur. Orbas orbem
Vita mea moritur, et salus peri-
mitar, atque de terra tollitur toin spes mea. Cur ergo viult mater post filium
ia dolore) Tellite, suspendite matrem cum pignore! Non parcitis proli, non
160 pareatis et mihi! Tu mihi soli, mors, esto saeus; nunc summe gauderem si
‘mori cum filio simal possem,
Dolce est mihi miserne mori, sed mors optata
recedit. Wae mihi et tibi, Ali, mors ipsa praccipitata venit! Morte mori
melius est mihi qaam vitam ducere mortis, Sed fugit a me misera et infaelicem
me selinguit cai ipsa mors multum optata nunc eset. © Ali carisslme, ©
105 benignissime wate, miscreri matri tae et suscipe preces ciua! Deving nunc
© Kibel
at trewely louede him In hire lore.
XXVIL.
335 Hire loue was studefast and trewe,
‘And I hym lovede ful trewelyche.
XVI
Seyde Bemard: Ladi, I prey tho,
get telle me mor of myn asking:
‘Thi swete sone, what dide be?
Whi stod he not wip no fihting? 220
Be rihtfül skile men may se,
He myhte hem alle to deth bring!
‘Swete ladi, now telle it me,
Al his semblawet & his bering.”
XIX.
A Bernard, & I teris had,
Now myhte I wepe al my fille;
Of sorwe am I neuere sad,
‘Whan I pinke on his peynys ille.
But how he was fro me lad,
Thane the told & get I wille; 230
T was in greet sorwe bestad,
But euere I folewid crieng schille.
225
XXX,
pei hid his eyen & buffet him tho
& bad him rede, what fat he wore,
And otherr peynys dide him mo,
Ne may no tunge tellin more,
235
Beside per stod my susteris two,
pat had louid him longe before,
‘And Marie Magdaleyn also,
Par truli louid him & his lore. 245.
XXXI,
Hire lowe was euere stedfast & trewe,
And I him louid fut tendirti,
For atrong ia loue of frendis newe,
& of be moder grettest namly.
¥. 227 neuere] m corr, aus h.
mihi esse durus, qui cunetis semper fuist! benignus! Suscipe matrem tuam in
‘eruce ut vivam teetm post mortem semper! Nihil mihi duleius est quam te am-
plexato, in cruce (ecum mori; et nil certe amarius quam viuere post tum mortem.
‘© vere Del nate, tu mihi pater, tu mihi mater, tu mihi filius, tu mihi sponsus, tu
110 imihi anima eras, Nunc orbor patre, viduor spouso, desolor filio, omnia perdo,
© fili mi, ultra quid faciam? wae mihi, vae mihi! Quo vadam, carissime?
ubi me vertam, duleisime? quis mihi de eaetero consilium et subsidium
pracstabit? fli dulcisime, omnis tibi possibilia sunt, sed eisi non vis ut
morlar tecum, mihi saltem relinque aliquod benignum consilinm! Tune iam
115 dominus anxius in cruce annitens oculls et vultu de Joanne ait: Muller, eoce,
Studien zu Richard Rolle de Hampole. I
sels neuzre my sonechaumgen hewe,
336 But euere in on, a4 lomb ilyche,
Sori pei were alle, par bym knewe,
And weptefor hin, bope pore &riche,
235 Ie crigede not, as men duden him
wong,
He code wip hem wip gode wille.
Euere he was meke inoug
And heold him bope elos and stille.
Pilat wolde not, hot pei hym sloub,
240 In his dedes he fond non skille.
XXX.
bei stripte hym pat like stounde,
To a piler bounden him pat day,
And beotem him, whil pei warm him
founde
ben was my mag: Wellaway!
245 Four pousend & fyf hundred wounde
pei maden on him, for spe to say,
And seiden on skom vppon pe
grownde:
Di prophecge helpe ja ne mayt
XXXL
Mi love Bernard! Gret was my care, —
250 Whon pei criede wel faste in on:
Do Jeru on Pe crois fol sare
And dilyuere vs Barraban |
v. 229 == Parl, of dev. v. 194.
w. 251 gare] ms. ripe,
os
1 saw him neuere chawwgin hewe, 245
But as a lomb wib outen cry.
‘Alle were sory, per him knewe,
Riche & pore & alle him bi.
Fro ppaleys Pei him drow
Riht to Pilate, him to spille.
bei tok non hede, pel dide him wow,
2.
Dei gede wif him wip good wille,
Euere was Jeru meke inow,
He suffrid hem & held him stille.
Pilate wold not, pat men him slow, 255
For in his dedis he fond non ille.
XXXII,
pei stripld him nakld on a stounle
& bounde him to a pilere all day,
Bete him, whil ei warm him foumde;
‘pan was my song: Weleaway! 260
Fyue powand & IIT humderid
wounde
On him pei mad, for soth to say;
On skom pei veyde & Alto ground;
Dat prophecye nouht helpin the may!
XXXIV,
ert was my car, as
¥. 27%.
Altes tust Erat enim Joannes praesens, ‘yale wet ‘ot Gone Perineal
lachrymis semper plorans. Ac si diceret: © mater mollis ad Auendum,
‘mollis ad dolendum, tu scis quia ad hoc veni et ad hoc de te carnem assumpsi
ut per crucis patibulum saluarem genus humanum. Quomodo ergo implebuntur
ONS sell aaeed me pati pro salute generis humani. Die namque
tertin resurgam, tibi et discipulis meis patenter apparens; desine flere et dolorem
depone, quia ad patrem vado ct ad gloriam paternac malestatis percipiendam
weendo! Congratulare mihi, quis nunc inueni ovem ermutem quam tam
Jongo tempore perdideram. Moritur unus ut totus Inde reuluiscat mundus,
225 Vnius ob meritum cuncti periere minores, et nunc salusntur unius ob meritum.
G. Kribel
And 1 for serwe mihte not stonde.
XXXII.
265 Whon he was dempt and out sent,
Alle pei Auden hym gret dispite.
He nom pe ores and for went,
Wip wrapbe bei driven him, muche
&
‘Alllas, pat lomb innocent:
270 Wolues wolde him sore abyte.
pe care was at myn berte lent,
Mi serwe mihte no. mon wyte,
ve 260, pan) ms. pat.
ms. bei.
v. 261 he]
Quod placet Deo yatri, quomode displicet
Goddis sone to deme thare
For a thef, pat Pei wold han,
Bemard, here was sori fare,
Swich a dom had neuere man.
KANU
us he Jewis sterne & stoute,
i sone pei held in hard bonde.
Pilate bad of hem mor doute,
pan he had of goddis sonde,
ror he led him Per wip out
& dampnid him to Pe Jawis honda,
be Jewis tuggid him al aboute,
And 1 for.sorwe myhte not stonde 280
XXXVI.
Whan he was dampuid & out sent,
Alle pei dide him greet despite.
He tok pe cros & for he wente,
Dei skornid him, smekil & lite,
275
Allas pat lomb, pag innocent, ads
Da wuluys wilde him so sore bite:
Dar sorwe is in myn herte 4 bent,
Mi care I may hem alle, wite,
XXXVI,
bei mad game & grei Iawhing,
Whan pei betin him althermest;
bei bad him seye, if he were king
‚bei wolde dou pan alle at his hest,
Mi sone answerid hem no ping,
bouh his peyne wery wip pe mest,
But bar pe cros til bis parting 295
Mekeli, as it were a beste,
v. 277 Hinter For rasur,
Mater dulcisima, calicem quem
dedit mihi pater, non vis ut bibam illum? Noli flere mulier, noli flere mater
speciosissimat non te desero, non te dereli
Tecum sum et tecum ero
omni tempore sacculi, Secundum carnem subjaceo imperio mortis, secundum
130 diuinitatem sum et ero semper immortalis et Impassibilis.
Bene sole unde
processi et unde veni, Quare ergo tristaria, af illue ascendo unde dewendi?
Tempus est ut revertar ad eum qui me mit,
Et quo ego vado, fu non
potes venire modo, venies autem posten. Interim Joannes, qui eit nepos tuns,
seputabitur tii filius, curam habebit tui et crit solatium fidelissimum tbl.
135 Inde dominus intaitue Joannem ait: Ecee mater tat EI seruies, eueum {line
G. Kribel
sciz me stonde in serwe & gref,
310 Wip wepyng and wip muche care,
Mi serwe dude him more gref
pen alle pe peynes, he suffrede pare,
XXXIX,
And pat was fol wel isene,
Whon he tok me to seynt Jon:
315 Meke he was, wif outen wene,
bat tyme he loked me vppon,
pen wox my serwe coup and grene,
Of anguissche I mal make my mon;
1 wol pe telle al bedeene
320 His harde peynes everichon,
XXXX.
Lusten to me, my broper Bernard |
1 wol pe telle of peynes more,
Byn herte schal ben ful hard,
But hit grene pe ful sore.
325 pauh I haue a parti spard
Of his peynes herbifore,
1 wol pe telle har afturward
‘His harm an hundred sipe sore!
¥. 317 coup) mir unverständlich.
Whan pe Jowis com him aboute, 325
How myhte he alle hite words drye,
In his face to apitte and to spoute,
How myhte he euffere pot vilanye?
XL.
BEerwari, bropis, his herte was stif
Mekeli be safferid al hirs fare;
For manye soulis was him lef,
He wolde, his blod botihte hem alle
thare.
1 saw him hangin as a thef,
He saw, I stod in mekil kare,
get dide my weping him mor gref, 335
‘pan alle pe peynes, par he barr.
ALIV,
And ba? ping war wel scae,
Whan he delyuerid me toseynt John
Meke he was, wip outen wene,
at tyme he fokid me vpon.
pan wex he bope gelow & grene,
Of anguys now T make my mone.
1 wile the telle al bedene
His harde peynes euerilkont.
XLV.
Herkin to me, bropir Bernard,
T wile the tellin of peyne get mor,
Pin herte schal ben swipe hard,
But if it greue the fal sore.
Douh I a parti han it spand
Of my peynes here before,
I schal the tellin here afterward
‘A pousand part Par bantere wore,
‘¥. 349 spard) ms, sparich
30
35°
quam mori in anima matris, Interim Christus matre commendata Joanni,
dixit: Sitio, Et dederunt illi, qui crucifixerunt eum accetum cum felle mixtum.
150 Quod cum gustasset noluit bibere. Dixitque: consummatum est. Et exclamauit
voce magna dicens: heli, heli, lamagabacthani! hoc est, Dens meus, Deus
mous, ad guid me dereliquisti? Et hace dicens expirault. Tune terra tremuit
et sol sua luminaria clausic.
Moerebantque poll, moerebant sydera cuncta.
Omne suum inbar amisit Juna dolendo recessitque omnes ab alto’ acthere fulgor,
1$$ Finduntur duri lapides, scinduntur fastigia templi. Petrae durisimae scissac
sunt et momenta sperta, Surrexcrunt multi apertis tumulis fatentes voce
‘magna Christum ese Deum. Cogitare nunc libet quantus dolor tune infuit
matri, cum sic dolebant, quae insensibilla evant. Neo lingua poterit logui neo
360 For serwe, pat in myn herte sit,
XLV.
Beard! Hedde I honged him bi,
Sum tyme my serwe hedde be pas.
Bat woven Wie
Wher heng my ioye and my solas.
365 be Jewes seig me ful sori,
Der as I stod in pe plas:
For pat I made sereweful cri,
ei beede me schome and harde gras.
XLVI.
Faste I crigede in my manere,
370 gut ne was 1 not therd
po I crigede, he mihte me here
Witneme bope of lewed and lerd:
A mercy! I cr#zede to my sone dere,
Alone ou lene me in desert!
375 penne he bitok me til a fere
And bad, 1 scholde not ben aferd.
XLVI,
Allas, Bernard, pat { scholde se
‘Mi sone hongen bifore my feete!
1 seide: Sone, let me dye wip Pe,
380 Er pen pow pl lyf forlete!
Mi sone, my lord and al my gle,
‘pou hast euere be milde and swete:
1, 370 lend] ms. led. v. 371 durch
Tale des abschreibers im ms, hinter
v. 398 mit verweisungszeichen.
doloris. Expectant corpus Christi dep
Bernard, I ne wiste, whedir to gon,
Sorwe was in myn herte #o knytte,
L.
But had pei hongid me him bi, 385
Mi sorwe had ben in schortere spas
1 stod & Jokid vp on hi,
‘Wher heng my joye & my solas.
be Jewis saw me pan sori,
ei bad me leue wip sori gras; 390
But euere I was him ful ny,
For al my care I folewid his tras.
uu.
And often I cride on my maneré,
But fer was I noping herd;
& whan I eride, he wold nat here, 395
My pyne witneasip lewid & lerd;
1 seyde: Merci, my sone so dere,
Alone pow leuiet me in deserd.
Wo febil 1 was weping in fere,
And of hire vilenye aferd.
Lu.
Allas, Bernard, pat 1 schuld se
My sone naylid Jorw hand & fete}
T ride: Sone! Jete medeyen wip the!
Longe or he his lyf forlete.
‘Mi sone, my lord, myn herte gle, 405
pow hast ben bope mylde & swete,
400
vr a am. mu 355 a ud,
nachgetr. v. 395 he) was
nd 400 im ms. hinter v.
394. Fol 25% Menbran Bl,
lorabat dieens: Heu me, hen me,
redäite vel saltem nunc macstiaimae matri extinctum filium! Vel certe, al
170 magis libet, me morte illi conjungite ut cum doloribus suis pereant ct dolores
mei!
aime, sitque meus unicu
Deponite illum, quneso , deponite mihi, ut mecum habeam corpus exa-
hi in solatium vel defunctus! Stabat lusta crucem
Maria intuens vultu benigno Christum pendentem in patibulo pedumque
summitatibus annitens manus leuabat in altum amplectens rubricatam erucern
475 ac in oscula clus ruens ca parte qua unde preciosisimi sanguinis defluebat.
Sursum manus nisu quo poterat extendebst unicum soum amplecti desiderans
nes valebat. Sperat enim amor multa quae nunquam vel raro feri poxsunt ;
G, Kribel
405 He, pat al my joye was,
uu.
Pe Maudeleyn cnmfortede me po,
‚410 Toledeme pewne, heo seide, was best,
Care hedde smiten myn herte so,
por 1 newere haue no test.
Soster, wl ard pat I go,
be wo of hym is in my brest.
415 While my sone hongep so,
His peyne is in myn herte fest.
Lil
I seth my sone, fader dere,
Heige hongen vp on a tre;
I hedde blisse, whon I him bere,
420 And now dep fordop my gle
Scholde I leten him hongen here
And lete my sone alone be,
‘Mandeleyn, penne vnkynde I were,
Zif he schulde honge & I schulde fle!
Lim.
425 Vnder pe cros leven I chille
And so my sone hongen peron,
Of sigt I nedde neuere my fille,
vi 4 ro As? Ye
couse. eatle, 45
Of him, per al my ioye was?
Now deth wip him hap doo his ville,
In no stede is my solas,
But for to wepe euere al my fille. 440
LVI.
1 cride on him: Jeru, sone hende,
Swete fader, what schal I do?
I may not bryng the out of bende,
Ne pow may not come me to,
‘And best me were hom to wende, 445
Bat for sorwe I may not go,
Ne pew wilt me no solas sende
Ne Magdaleyn ne othere mo.
Lith,
Magdaleyn comfortid me tho
&seyde: Gohom! pat wore br beste. 450
Care hab smetin myn herle so,
At hom schuld T fynde no reste,
I seyde to hire; Whedir so Ego,
Al my foye now haue T leste.
Whil pat my sone hongip so
Care comip neuere out of my brest.
LIX.
1 se my song, my fader dere,
Hie hange here vpon pis tre.
Wi oute peyne I dide him bere,
& now wile deth fordon my gle, 460
How schuld I lete him hangen here
& suffere him alone to be?
‘Ow, Magdaleyn, vnkeynde I were,
If he schuld hange & I schuld fle!
Lx.
Vader fe eros beleuen I wille, 465
Tse my Aesch hongin per on;
Of pat sihte had I neuere my fille,
v. 456comip] über p yon). h. tgeschr,
45
pallor eins voltum perfuderat, genis et ore tantum cruore Christi rabentibus
cadentes guttas sanguinis ore aacro tangebst, tormm deosculans quam saepissime
cruoris unda rigabat. © grave martyrium! © frequens suspitivm! © languens
190 pectus virgineum! Anima eins tota liquefseta est, faciee pallet roven, sed
precioso filii sanguine rubet respena, Interim vir quidam nobills nomine
Joseph, qui erat dischpulus elus, occulte tamen, ad Pilarum accessit postalans
sibi donari corpus Domini Jesu Christi. Quo sibi concerso acoersiuit
Yirum sapientem et Iegisperitum nomine Nichodemum,
iscipulam Christi
104 G. Kribel
Furst he seide: Behold wommon!
460 And sipen heseide: Behold pou here!
‘And sien he seide to seynt Jon:
»Kep my moder leof and dere!
Me pouzte myn herte al tochon,
Such wordes of hym for to here,
LVIIL
465 He bed Jon, as he was hende,
Kepe me and ben al at my bone,
Whoderward I wolde hym sende,
‘As him self was wont to done,
Heben, he seide, I mot wende,
470 Mi tyme neizep swipe sone,
I may her no lengor lende,
I mot in to my fader trone.
LIX.
‘Moder, pe bodi har pou bere,
In hard penausce pow miht hit se;
475 Al monkynde, pat dede were, .
From dep schal areysed be.
I seo a schep, pat was me dere,
at wig wronge wasstolen fromm me;
I schal him bringe per he was ere,
480 And of his Praldam make him fre.
Lx.
be shep betoknep al monkynde,
Mi fader wolde, pat hit weore souzt;
Wip owten me may no mon fynde,
For wip my blod hit mot be bouzt.
485 I wol hit bringe to rigte mynde,
To my blisse he mot be brouzt,
‘And pou schalt, moder, leue behynde:
Swete moder, ne wep pow nouzt!
LxI.
aug pow seo me hongen heize
v. 463 tochon] 1. togon?
sacroque sanguine respersas intuens vix sustinere se poluit. Jamque manus
brachia sancta et caput supra triste pectus suscepit ut hoc ultimo miserando
205 solatio posset consolari. Quem ut attingere valuit amore materno mens in
duleissimos amplexus et oscula de suo sic male tractato filio non poterat
satiari. Sed cum de cruce corpus eius fuisset totaliter depositum prac doloris
vehementia et amoris immensitate quasi exanimis facta fuit. Stabat ad caput
extincti filii maestissima mater et eius regalem faciem mortis obscuratam pallori-
210 bus, magna rigabat affiuentia lachrymarum, Aspiciebat illud reuerendissimum
* coronae spinese diris aculeis perforatum, manus illas et pedes sacros
Studien zu Richard Rolle de Hampole, 11
And sraftliche writes hem in boke!
LXUM.
$05 Brruard, © ping dude me wor
He pursted, my sone, & gon (o erie;
To ziuen him drinke, Pei Pougte ho,
De Jewes ful of felenye;
Eysel and galle pei mengeden also,
‘$10 Wip a sponge Pei broagt hit an hize,
And wip & Iaunce fei putte him to,
he Jewes ful of sibaudye.
LxIV.
Heriede to hym Ne drynk hit nouzt!
be Jewes on scorn hit hedde ind;
$15 Hit is eysel and galle iwroust,
Sif hit stynke, pon mist be sad,
Loueliche he hedde me besoust,
Par 1 scholde bope be blipeand glad:
‘porw pis drynke Adam was bouzt;
520 I drynke hit, es my fader bad.
¥. 513 I] ms. pel.
1x.
1 oride: Sone, drinke it nouht!
Pe Jewis for pyne to the it made;
Ful bitter to the thei it wrouht,
De stink to felin, pow myht ben sad, 480
‘Wol loueli pan he me besouht,
pet I schuld stilli make me glad
For wip pis drink Adam is bouht;
Dis drink is, as my fader bad.
clanis ferreis crudelissime perforatos, latusque suffossum tancea cum caeteris
memibris laceratis et amarimime suspirans ac flens dicebat: fili mi duleisime,
quid fecisti? Quare crudelissiml Juduel te cruclfixerunt? Quae causa mortis
215 tune? Comisistine seelus ut tali morte damnareris} Non, fili, non, fill, sed
sic tuos redimere dignatus es ut posteris exempla relinquas, In gremio men
‘une te mortuum teneo, Quid ego, ta mater, fli mi dilectissime, fuclam?
‘Vae mihi, fli mi, dulcedo mea, consolatio mea, vita mea!
Ubi est illud
gaudlum Indichbile quod in tua adımlrabili Nathuitste habul? Vae mihi, fli ml,
220 in quantum dolorem et trititiam versum ext illud tam magnifieum guasiora®
G. Kibel
530 Two Peues pei hynge my sone bi,
Pat on, pat hengede bi his syde
Crigede to my sone merci.
pat opur onswerde in pat tyde:
He hongep heme pen pou or I
535 On fe croys wif woundes wyde,
To crle merci, pow dost foly!
ıxvin.
‚Pat opwr seide: Mon, pow art wod,
pis Oke mon porw false red,
He bap do noping bote gods,
540 Le weore not worpl to be ded.
Jeru, ax fou art mylde of mode,
Whon pou comest to pi godhed,
porw vertu of pyn holy blode
be rigte wey pas fou me lede|
LXVII.
545 Mi sone selde: Mon, pou art wys,
For pin askyng blessed pou be!
Perfore I graumte pe paradys,
Pie day fou schalt my joye ise!
1 stod and lokede in heore vys,
550 Po pei hongede vppon pe tre:
at 0 pef wente to heuene blis,
bat oper gon to helle fle.
LXE.
Perfor I prey the, moder hende, 485
Leue pi eri & wepe no mare!
To my fader 1 mauste wende
& bringe to him pat was forlore.
‘And setthe for the 1 sehal sende,
Moder, I muste gon before,
‘To ordeyne per pow schalt tende,
Forioye & bliste schal euere ben thore,
ago
LXIV,
Bernard, pe Jewis ful of pryde,
If theays pei heng him bi
On «ueri half his swete side;
pat on began to crien mereiz
but oper answerid in pay tide:
+He hangip heyer, pan pew or 1,
Vpon a eros wip woundis wide,
To askin him help, it ix foly!
LXV.
atoperanswerid; Man,art bow wod?
Jesu is dampnid wip fals red;
He dide neuere nouht but good,
He is not worfi to ben ded.
‘To Jeru he seyde wip mylde mod) 505
“When pew comist to pi godhed,
For vertu of pin boll blod
To fi regne pe wey me lode!
LXVI,
Mi sone pan seyde his avya:
For pi troupe wel schal fou bet
ie T graunte the paradys,
495
510
To day ou shalt my ioye ee!
I stod & Iokld om hem Imis,
How pei deyde on pe tre.
‘fat one soule wente to heuene blis, 515
bar oper thef to helle gan fle,
gan] Danach g, ausgestr.
Sucurre mihi, Ali mi, et spiritum sanctum mibi interim infunde quia iam
gaudii ilios quod in obumbratione et angelica salutatione concepl, fere prac
dolore Immemor deficio, Interim auten frontem et genas, nasum, oculos,
osque simul frequentias osculabatur, tanta perfinens affiventia lachrymarım ut
225 carnem cum spirita resolul putares in lachrymas. Rigabat faclicibus lachrymis
corpus exanlıne All et monumentum in quo posuerunt eum modo mirabili
madidabat ubi et ius lachrymae adbuc apparere dicuntur indicatiuac doloris
fotimi qui anlmam elus tnquam gladius acutus pertransiuit. logitabat mim
Dilla facts nici sui et durisima opprobria et tormenta quae viderar oculis suis
Stadien zu Richard Rolle de Hampole, IE
LXIX.
Bis was, Bernard, my grete soles,
pat o pef so sone heuene won.
555 ewe wuste I wel in heore cas,
‘Mi sone was studefast god and mon;
And 1 my self stod in pe plas,
Mi sone, ful Joude cric he con:
Heloy, heloy! his crising was:
360 Lemazsbatani! after pon.
LXX.
bis is now, as ge mowe se,
On Englisch to vnderstonde bi:
Fader, he wide, in trinite,
Whi foriakest dom my merci?
565 Hider I com porw red of he,
To fe I take my soule an hig.
Wif wrong 1 dye vppon Pe tc,
To falfille pe propheci |”
w. 555 1) ms. pel. v. 561 se] ms. here.
107
LXVIL
Bernard, pis was to me gret wolas,
‘How sone pe thef heuene wan.
Pan wiste I wel be pat cas,
ber my sone was god & man.
And as I stod in bar plas,
Mi sone lowde crien beganı
Heloy, heloy! his erleng was;
Lamasebathani! he seyde pan.
UXvut,
pis was « word of gret pite,
‘To vnderstonde englisch per biz
Fader, god in trenyte,
Whi forsaklst pow me, whi?
‘Swete fader, I prey to the,
Take my sonle fro my bodit
pon wost wel, pin schal it be:
Now is falslliad pe propheci,
LXIX,
‘Ynto helle his gost gan wende,
As his faderis wil it was,
‘To bring Adam out of bende
& for to bynde Sathanas.
Sone Per com & lotheli fend
And sette him be my sonis fas,
To take Pe soule & to helle it sende,
But no synne in his bodi was.
LXX.
pa? sihte dide me werst of alle,
For ax ded I fel there down;
My susteris began aboute to falle
535
540
John, my cosyn, gan me vp calle 545
And wold me lede toward be toww,
Now haus I told & brouht to atalle
a
230 et auribus audlerar, reuoluebat in mente, quia videlicet, qualis et quentas
feerat quem ipsa virgo concepit illaeso pudore et peperit sine dolore, quem
etiam com summa diligentin Inctauernt, custodierat et educauernt, qul erat ei
Yila, dulcedo, gaudium, ot sclatium, consilium, refugium et ausilium vitae
suse. Videbat inquam Dominum et Deum suum, unicum suum fillum sic
235 viriliter et erudeliter pertractatum. Unde dicebat: dic, fili dilectissime, amor
wzäce, vitae meac singulare gaudium, unicum solatium, quare sic me dolore perimi
‚permittls? Cur tam longe factus a me? Deus meus, consolare animam meam,
iserere mei et rexpice in me!
Dieat qui potest, cogitet quantum yotest,
From pe fend hit may vs schilde.
LXXIIN.
585 Tel me, Iadi briht and schene,
Wguche were pi frendes euerichon,
‘And how Jou were exued from pi fon
In pe temple, wip outen wene.
590 Pe serwe of pe and of seint Jon
Tel me, ladi, al bedene
‘Of pi sone bodi and bon!
LXXIV.
Oure ladi seide: Bernard, allas,
What wolton more nske me?
595 Tel I fr forpure of pis cas,
De swerd of dep wol neig me sie!
v. 581 pis) p core. aus h.
of
How he was bounden & led fro the,
& also of good friday, how it ferd,
Whan pe Jewis heng him on pe tres
But how pi souc was betied,
My swete Indi, telle pow met
LXxil,
And how he was takin dowm,
‘Tolle me, Marie, modir mylde,
Of pe eros after his passiouy,
ber peu were for [i childe,
And Joseph cam so mei & boum,
His bodl of Pe cıus down to hilde
WIP preyere and wip good resowe
Fro Pilnt & fro be Jowis wilde!
LXXIN,
And how he was leyd in pe ston, 565
Telle me, Indi briht and schene,
& whiche were his frendis euerichon,
pat wold at his beryeng bene:
be wordis of the & of scynt John,
1 wold wite hem alle bedene,
& how pow kepedist the, whan pei
were gon
555
560
‘570:
In temple feo pf sone, mene!
LXXIV.
‘Maric answerd; Bernard, allası
Whi woldist pow mor aske get of me?
And I tele ferthere pis harde cas, 578
beswerd of sorweinmyn herte wile bel
¥. 550 Danach eine rasur von zb,
‘moditetur si potest quae doloris immensitas tunc maternam animam cruclabat.
240 Non credo plene enarrart vel meditari posse dolorem virgints, nisi tantum
füisse eredamus quantum unquam dolere potait de tali filio talis mater.
Veruntamen rectum erat amoris et maeroris continens modum. Non desperabat,
‘sed pie et inste dolebat, sperans tamen firmiter fortiterque tenens ipsum secun~
dum promissum suum tertia die resurgere, In ipsa enim sola In triduo illo
245 fides Feclesiae stabat; et dum unusquisque haesitabat, hace quae fide concepit
dem quam @ Deo semel svscepit, nunquam perdidit speque certissima Domint
resargentis gloriam expectauit.
Aderant secum quacdam sanciae et paucac
mulieres jarvusque viroram numeras qui Christam Dominum cum matre flente
‘Studien zu Richard Rolle de Hampole, II
3
STEPPEEE
ER ha
ui
HE
Es |
il
610 Jon and my sustren two,
Here now, Bernard, al apliht,
De strengeste pyne of al my wo!
Hesyde pe roode pew stod a knist,
Blyad he was and lome also;
615 Alle pei seide, Longeus he hist;
Vader fre roode fri dude him go,
UXXVIT.
Bei taken him a Inunce good
‘And setie hit to my sone syde.
‚And Longevs bruste wip gret mod,
620 To my sone herte gon glyde;
pe water & pe rede blod
Ron doun of his woundes wyde.
v. 607 I) ms. heo.
amarissime flebant.
109
Joseph vato Pilate tok his pas,
"To hane pe bodi done of pe tre.
Pilate it graumid & Cayphas,
As sone so pei wiste, Da¢ded wns he. $80
LXNV.
Pilatis knyhtie steme & stonte,
Forth wily Joseph gan poi wende.
And other Jewis felle & proude,
Fele his fos & fewe his frende,
pei gede Pe thenis al aboute
& dide brek hire bope lende.
Bernard, 1 was pan in greet doute,
pei wold so serne my sone so hence!
LXXVE
1 folewid after wip al my myht
John & also my sisteris two,
Bernard, pow schalt hela, apliht,
be strengest poynt of al my wol
Among bem per stod a knybt,
Blynd he was & lame also;
pei seyde alle, Longius he hibt;
bei dide him wnder pe eros to go
LXXVII.
pei putte a lauyce in his hand
& seite it to my sonis side.
[pe Jewis on him were criund:
Put vp, Longius, now is pe tide! 600
‘Borw hem was Longius wel willand,
‘To my sonis herte it gan glide;
Blod & watle Per com rennand
‘Out of pat wourde, pat was so wide,
LNXVII,
Pan wax myo herte heuy so led, 605
585
590
595
Erant similiter et Angeli dolentibus condolentes. Dole
250 bant quidem pio iustoque dolore morti compatientes Dei et Domini sui, si
tamen, dolere quomodolibet poterant. Sed credo quod gaudentes erant ¢o
quod genus humanum miserum et captinum misericorditer redimabatur. Flebant
et ipsl (ut exbitror) amarissime mente turbati, videntes dominam suam, matrem,
stique Dei sui, tam vehementi dolore repletam, tot riuulis affluentiam lachry-
255 maram perfusam. © quis tune Angelorum Archangelommane etiam contra
‘naturam suam non fleret, ubi auctor naturac, Deus immortalis, homo, mortuus
scebat? Videbant Christl. corpus sic male tractatum ab impiis, sic laceratam
a pessimis, jacere exanime suo sanguine eruentatum. Videbant etiam illam
G. Kribel
Doun I fol al per I stod,
No lengor stowde Ine miste pat tyde.
LXXVIIL
625 pei weore went to sire Pilate,
And we bilafte wip reuthful rom.
‘Whon pei weore igon heore gate
And Joseph nome hym adoun,
‘TAT hym hedde, me phouste ful late,
630 pe Jewes weoren alle ful feloun,
Joseph seide w me wip pate:
To bringe him pe, we ben fal boun.
LXXIX.
Nichodemm pe nayles out drowz,
‘And Joseph nom him in his arm.
635 Mi soue he lonede wel inonz,
He tok hym dour wip otten harm
And nom him of Pe heige boug,
And leyde hin softe in my barm,
His swete mou, on me hit louh,
640 And git ne was hit no ping warm,
v. 626 roun] ms. ron,
Whan I aw fia? ruf) site,
pe watir wip Pe blod a0 red,
‘To Longius hand it ran dous rihte,
Dow 1 fel, as 1 were ded;
‘Lengere to atande bad I no rei 610
John, my cosyn, comfort me bed,
& w dide Joseph, por trewe knyht.
LXXIX.
De blod ran down to Longits hand,
He wipid his eyen & wel he sey;
per is no creature in watir ne lond, 615
‚bat myht suffre pr sorwe, har had 1.
On knes he pankid goddls sond,
‘Toward heuene his heuyd on hi.
at sihte my cars mekil vnbond,
Sodide it my frendis, par were me bi. 620
LXXX.
be Jewis pan wente to Pilate
& we lefte per wip ruful rows;
And whan pei were alle gon hire gate,
1 bad Joseph takin him down ı
Til I hane him, me pinkip late, 625
For alle pe Jewis, pat ben felows!
Joseph seyde; We ben per ate,
To bring him to the, 1 am ful bonmt
LXXXI.
Nichodemus pe naylis out drow:
& Joseph tok him in hie arm.
Mi sone hem lould wel inow,
ei tok him done wif) outen harm,
Fayre & softe fro pat bow,
Ant
630
piissimam , illam sanctissimam ac beatissimam virginem, matremn eins, tamtis
260 eruciari singultibus, tam amaris repleri doloribus, tam abundantibys lachrymis
madidari, sic amarissime flere,
mare. Et quis poternt tunc a lachrymis se abstinere? Fiebat proinde maercr
et luctus ab Angelis ibidem praesentibus, qualis decebat spiritus almos: imo
mirarer, si omnes Angell in illa beatudine ubi flere est impossible non fleuie-
265 sent. Credo propter quod et loquor, quia dolebant, si dolere valcbant. Sicut
enim fult possibile Deum per asiumptum hominem mori, ita forte possibile
Angelos bonos dolere de morte Domini Dei sui. Joseph antem ab Arimathia,
— i
‚Stadien zu Richard Rolle do Hampole, EI
LXXX,
His lowe hedde bounde me so fmte,
‘fo wepen I moste in alle wyse.
Hit was anere in my gast,
Be pridde day he scholde aryse,
G45 be rile belceue un ine he caste,
‘And I conceyuede pe rihte aryse.
Ich waste ful wel atte laste,
T schulde hym seo among alle hise.
EXXXI.
And git mist I not forbere,
650 Bernard, for to wepe sore.
Myn hondes I wrong, myn her I tere,
Whon he lay ded me before,
T seig wel, 1 durste swere,
gif eny serwe in angeles were,
655 pei mizte wepe mony a tere
For Pe del, fat I seih ere.
LNXXI,
Sipen heuena was maad & erhe also
‘And wowmon formed afwr mon,
More terwe ne more wo
660 Neuere tonge telle con,
‚Pen we maden, whon we schalde go,
To bere mi sone in to fe ston.
Jon and my sustren two,
Ful mony sipen pei swoune gon,
ve 643 ga] ms. oust.
Bias
EXXXIT,
An hunderid tymys I dide him kisve,
Mouth & eyen, his chin alse,
& seyde: Sone, achal I the mysse,
Glad ne worth I nenery mot
And Joseph faste abouten is,
His graue to dihte & him per to,
& euere £ preyde him iwis,
To beryen me wip kim also,
LXXXIM.
His love woundid me so fast, 645
Pat wepen 1 muste on al wise,
Nerpeles I trowid euerr stedefast,
pe thrid day pas he schuld vprise;
be riht feyth in me be cast,
As it was al his deuyen,
Fal wel 1 wiste it atte last,
T schuld him seen among. hise
LXXXIV.
‘But 1 myhte neuere me forbere,
‘Bernard, to wepe swipe sore,
Myn hondis to wringe, myn her to 655
tete,
Whil be lay per me before,
1 wene, if 1 dunte it swers,
If eny sorwe in aumgelis wore,
bei myhte a wept many a tere,
For sorwe, fat pei saw thore, 660
LXXXV,
‘Setthe hevene was mad & orthe also
640
&50
bat any tunge of telle can,
ad sorwe, whan pel schuld go, 665
To bere my sone toward hie stan.
John and my susteris two,
Many a tyme swownid pel pan.
vir sanctus et justus, qui corpus Christi cum Nicodemo deposuerat de cruce,
(Sieut evangelistse testantur) mercatus sindonem innoluit illud preciosis eondi-
270 tum aromatibus et in monumento nous, quod sibl eneiderat, sepelivit, Tine
‚Angelorum millia millium qui ad Christi sepulcrum conuencrant duloes ei ac
denotas exequlas et victoriam decantabant.
Il} domino Iaudes canebant, sed
‘Maria gemitur et suspiria emittebat, Dum igitur Joseph ct Nicodemus domi-
‘Studien zu Richard Rolle de Harpole. I
EXEXVL
Jon seis, I was in poynt to pille,
690 En my bodi I was ful sehe.
Euere 1 stod in erigrog schille,
feat neiz seyn herie dude iobreke,
He heold his uerwe in herte stille
‘And myldeliche gon he tomespeke:
695 Merie, gif hit hen pi wille,
Go we herme, pe Maudeleyn eke!
EXXXVIL
And whon we to toune came,
ber as pe wey lay atwynne,
Vche mon lene at oper nome,
705 And wenten hom to heore inne,
Sore I sykede and ilome,
Of wepyng miht 1 neuer biynne,
To speke wif hym in no tome
For serwe, pat myn herte was inne.
LXXXVUII.
705 frei Indie me to chaumbre po,
‘per my sone was woned to be,
Jon and pe Mandeleyn abo,
For no Ping nolde pel from me fe.
1 lokede aboute in eueri wro,
710 1 confie noagwhere my wine se.
‘We set vs dann in serwe and wo
And gone to wope alle pre,
LXXXIX.
‘Dus, Bernard, we weren in care,
In serwo of herte & gret moarnyng,
715 TH we waste, hou hit wolde fare
‘At my somes vprysyng.
‘Now haue T told Pe, wi oute spare,
Alle hin peynes, wip ate partyng.
Bernard, 1 was euer pare,
720 To witen after his vpryayng.
y. 703 bym] ms, hem,
223}
XC.
Deu com John, & Magdaleyn che,
& saw, I was in poynt to spille,
Ful myldeli to me pel speke,
And held hire sorwe in herte ful stile;
But ouers hem pouhte hire hertis buche, 705
Dat pei durste not wepin hire Alle.
Nerheles to towne fei me wreke
Mor wip steif pan wip my wille;
Xxcr.
And whan we to fe cite come,
ber oure weyes schuld vatwynne,
E.& othere oure Tore neme
‚And wente hom to oure inne.
TE swownid often and whilome,
Of weping koude I neuere biynne;
To spekin to hem had 1 no tome Jı5
For sorwe, par myn herte was in,
Ne,
John Jed me to a chambir tho,
per my sone wat wonid to bei;
Magdaleyn & wy susteris two,
Forno ping wold pel departen fro me, 720
Bernard, 1 lokid shoute me tho,
But 1 coude not my sone se.
We wetten va down wip tori wo
to wepin alle thre.
xem,
‘pax were wo, Bernard, in greet carr, 725
710
In sorwe of herte & long mowrnyng }
TU par we wiste, how it schuld fare,
Euere we were in greet longing.
Now haue I told the, wip oute spac,
Alle my peynys at his parting. 730
‘But, Bernard, I was redi pare,
To kepin him at his yprising.e
‘et prac amore ipsiunaliquantulum videndo consolari | Nolite eum, qunero, tam cito
uadere sepulturae, sed [pou reddite mihi, miserne matri suae, ut illum mecum
280 habenm sahtem vel defunstum; aut xi illam in sepulchro reconditis, ibidem me
juiseram mairem cum ipso sepelite, quia male post ipsum superero! Ad quid post
Bars Tiki ponebant dominum in sepulchro, et illa nis, quo poterat, ium ad
wohere conabatur,
Te volebat cum sibi com totis viribus retinere et ips
volebant eum tradere sepulturne. Sicque pin Us erat et contentio miserands
5. Kölbing, Englische studien, VIM. +.
s
E. Kölbing, Kleine publicationen aus der Auchinleck-hs. 25
KLEINE PUBLICATIONEN AUS DER
AUCHINLECK-HS.
ms).
Zwel fragmente von King Richard,
Diese stücke stehen auf den beiden letzten blättern der Bd. VIL
p. 178 und 190 erwähnten Laing’schen fragmente der Auchinleck-hs. *),
welche sich jetzt im besitze der tniversitätsbibliothek in Edinburg
befinden und mir durch die güte des herrn oberbibliothekar Small
zugänglich waren, Sie sind noch ungedruckt und als bruchstücke
der ältesten hs. des gedichtes für eine kritische ausgabe unentbehrlich.
Die blätter sind theilweise sehr abgerieben und in folge dessen die
lesung vielfach unsicher. Wer an einem hellen tage meinen abdruck
mit der hs. collationirt, wird hie und da gewiss noch zu befriedigerenden
resultaten gelangen.
1) v. 17451918.
Be kynge hie helde wel ille 1» Vnder pe hous of Pe ospital
ster ey +s «freyne kinges uel wille Pe inglisch folk went in to pe chepeinge
He . . dede of his tresore “oft hent hard. knokinges
& bougt bestes to astore & griffouns doun ristes
‚5 He lete bope salt & slen ng our Inglische kniztes
re found oxen & of ken richard herd of pis dostauncs
Schepe & swine fole also & pleyned hint to pe king of fraumce
No . . . 00 coupe telle po & he seyd he held no warden
Wip()) « . . scuen to pousinde
tole boust alo y finde Pe griffou
Of frsches of foules of venisoun geten tow no rigt
Y ne can nougt telle fe resoun u ichard seppe ft Is so
Pe king of Iraumce wip outew wene | what ichaue to do
«Lay in be cite of messene Y schal me of hem so awreke
45 & Pe king richard wip outen pe wal Pat men schal per of wide speke
Vgl. bd. VIE p. 101 ff, Ich Lenutee diese gelegenheit, um nachzutragen,
Be He Cv. 10st! fast wörtlich stmt Alhelston (Rel. ent. IL pı SPH)
90 rn S
% Sehe may nase oat of chaumbye wn,
wich non ende of here kyn
#) Wenn ich Bi ev 2 B.16 =e habe, ree nur zwei facsimiles
aus der Auchinleck-hs., 30 ubersah Horn «t Rimenhild vor
Brett Makanda, walten den taliog von Hera, Childs bit,
d. =. machgetr. 6 &) wer, 47 inglisch]
um. ys ots 34 Taglyed ao fa 26 Of] um. 27 thon: ben
Kleine publicationen aus der Auchinleck-hs.
135.& schetep to hem wip alblas
to agast
of richard our king
« « hadde do born(!) in pe daweing
Targes & hurdis his folk alle
bifore pe eite walle
he dede at ones crie
Eg
3
ey
4
H
a
5
¥
i
i gan defendi & pe Inglische aseyl
batey!
TE
=
&
bei
“3
225
Pe
Pe freyns com to her sour!)
& cast wild fir out of be tour
Y wot for sope per wip y wis
pai brent & doug mani Ingtische
‘Ac pe Inglische hem defended wele
Wi gode swerde of brown stiel
& slougen of hem so geet chepes
‘pat Per lay michel folk to hepes
& at pe lond gate pe kyng richard
Held his saut y liche hard
& so manliche he tok on
Pat he no les of his men non
He loked biside him & es... 5,
A knlzt pat weued him wip a glove
King richard com & he him told
Tales on Inglis stout & bold
A tichard ich aspied mow... 4.
Ding fat makep min hert tise
Her vp ich fond gate on
Pat no haue ward non
pe folk is vrn to pe water tour
For to don hem Per soconr
Pet we may wip outeh dent
Entri in werrament
Blipe per of wes king eichard
& stouteliche priked pider ward
Wel mani knigt duhti of dede
After him priked on ber stede
By vt 5675 —216a:
Pat in fat dromond was y founde
‚5 For it adroynt al in fe Mod.
Ar vacharged was half pe gode
Avawsced was al cristiante
For hadde pe dromond wip swiche plente
Y passed to acres fram king richard
10 An hundred winter after ward
For alle pe eristen vnder sonne
No hadde acres ben ywonne
‘Dus king richard wa pe dromond
urch godes help & seynt edmond
King richard wip al his migt
To ward acres gan him digt
& Pouzt wip queyntive & ginne
Pe holy lond for to winne
& as he wyled to ward surrie
Our king was warned bi a sple
‘Hoa pat pe folk of hepen lawe
A wel gret cheyn pai hed don dımwe
Ouer pe hauen of acres fare
& was y fastned in to pilers
‘pat no schip schuld in winne
No fai nougt out pat were wip Inne
permischl. rasur. Se machgetr,
nen fei] abot regnen
am randı machger, 26 No] © uns.
We along in pe fleing fel of hem po
& fai of ous fel al so
& yıchal tel zu bi what cas
‘Fo mani man it fel allas
135 As we dede pe sarrazins to dede
Bifet so par anoble stede
Outreyd fram 2 peynim
‘Pe eristen fast folwed him
pe sarrazins neige ai com
130% flowes oside alle & som
% com on om wif strong zt
& Moug mani acristen knit
pat Der were lorn ex we it.
‚be beste bodis . . . «
135 pe axl of ferres of Ingland
No was non so donhti of hond
4& Pemperour of almayn
& Janine of ploynspeyne
Elleuen pousend of our meyne
140 pus were per sleyn wip outer pite
per of pe sondan was wel glade
‘A morwe = newe saut he made
‘He Tete take alle com & sett pauilouns roume & wide
Bope of man & of hors & soiournd per wel long while
145 & cast in water of our wel & alle it was ous to bigile
‘Ou 10 apoisen and to quel Our cristen men pat were wigt
No dede he never a wers dede Erl barown squier & kenige
146 outer] sims, 146 and] sehr nas, 149 Ju) pe Ar. 168 agrened) agrew
une.
uhr
BnEsLau, mai 1884. E. Kölbing.
Nachwort Nachdem in neuester zeit diese blätter durch heren obertiblio-
vhokar Small auf chemischem wege gereinigt worden, hat mein freund, cand. med.
Karl Marx in Edinburg die grosse güte gehabt, eine correctur meiner abdrackes
mit der hs. zur seite zu lesen, und hat dabei an einer anzahl stellen mehr ent
aiffert, als mir seiner zeit gelingen wollte. Wenn trotzdem der künftige hermus-
geber des gedichtes auch seinerseits noch eine collation vornihme, so könnte
diese mühwaltung für die feststellung des textes nur forderlich sein,
Ex.
A New English Dictionary James A. H, Murray, 1a:
‘dis auf den heutigen tag illustriren und 3) die etymologie eines jeden wortes
‚auf der basis historischer thatsachen und in übereinstimmung mit den methoden
und resultaten der modernen philologischen wissenschaft behandeln.
‘Die art der behandlung mag an einem etwas längeren beispiele veranschau-
licht werden. Bei ammi giebt Lucas nur: +prp. gegenüber; in beweff, über (Seer)
»Ogikei in dem Imperial Dictionary: »prep. about, concerning; over against. A
Sevitish word. Query. Gr. erarre — Bei bosprochung den wörterbuchs von Hoppe
‚Store, Engl. Phil. p.133 +Selt Byron wird dieses wort nicht selten, doch
fast immer mit komischer färbung gebraucht Dass letzteres nicht richtig, das
= vielmehr in englischen zeitschriften , immerhin vielleicht von Schotten, oline
irgend welche nebenbedeutung häuflg gebraucht wird, könnte ich durch manche
beisplele belegen, wie es durch nachıtehanden ausmg zur gentige bestätigt wind.
Avent (neat), prep. und adv. Forms: @)t) ı on efen, an efn, on enen,
23 onefent, onenent, #—4 anont, 3 onond, 3—$ anont, 4 anen, 4— snent;
2 enone, ononde, 3 onnente, 4 anende, 5—6 -ente; 7) with ca,
Si 2 mnundes, 4 anendex, onence, 4—5 anentes, us, -ence (s, 4—6 -entis,
‘§ aneenies, anents, -emps, 5—6 endes; J) with -t: 4 anentist, anenist, ¢—~-enst,
‚5 ‚ernste, -enste, 5—G6 annenst, §—6 anempst, 6 annempst, ancinst, enenst, anendst.
"The form-history of thit word presents several points not fully explained ; the
Primitive form in the O E, phrase on efen, on efn, on emn, with the dative =
“an even (ground) with, on a level with’, whence later side by site with, heskde,
Face te face with, opporite, against, tewards wir of, ete.; con. w, OS.
am than, MUG. eeden, neben, and (with phonetic-t) mebent.
In Eng. also & final-t had been developed by 1200, interchanging with-d,
pethaps by form-sssoc. with some other word, At the same time this extended
form occurs with finale und «es, after datival and genitival words like on-bute
“Snegeanes. Following tho Jatter class also, the final-s became in 14 the ©. —
ost, giving anentist, anentst, anenst, as the mil. „ In literary use in 17 th. 6:
and still dialectical, The north preserved the eatlier amens, still common in north,
dil; in Titeemry and legal Scotch, whence not unfrequent in literary Eng,
the present PT: The ty form anende may have been influenced by
IN Besich Lam. phraseology, and alfecied by many English wear.)
«425 E. E. Aili, Pos A, 696 Anende ryztwys men, zet sayts a gome
David in sauter. © 980 Sir Ferwal, 5877 God for-beode Pat y enentes filke
Doodle Any-byng auyde a-gayne. 2569 Compl. Scott g He vas speikand vitht hym
4) 4 Old Enatish or» *, down to 1100; 2 (12 th, ce.) Old Eng-
ish Transition (*serai (a3 : ee
Middle Te ee: Cyr si Terns 6 KR Ps!
ad 19 th. c,) Current ish.
122 Litteratur
self anent his auen byssynes. 1609 €. Autler Kom, Mon + (1623) 2 Anent the
age of ees there are divers opinions, 2727 Wodrews Corr, (1843) Ul. 43. The
process at Glasgow anent Mr. Hervey. 820 Scott Abdot XVIL 132 Nor is it
worth while to wer oneself anent what cannot be mended. 7845 Mia! Nencomf.
‘V. 8 The order aneot the surplice, r8zs Helps Anim, & Masters Wil. 63, 1 do
not Tike to make any violent assertion anent the sayings of
‚Auch für die grammatik bietet das wörterbuch reiche awbente. Wenn en
2. b, heisst, dass die wörter aduse, scheltworte, schimpfreden und advier, rath,
rathschläge in der regel nur im singular gebraucht werden, so findet sich hier doch
1603 Shaks. Meas. f. Meas. V. 1. 347 Harke how the villsine would close now,
after his tressonable abwies. 1759. Dilworth Life of Pope 77 Mr, Pope bone for
Jong time the grow abuser thrown ont by his adversaries. 1761. Gibbon Misc,
Wis, 1814 V. 211. These are so many advices which it is casy to gle, but
difficult to follow.
Hat es mit dem französischen wörterbuche von Littyé gleiches format, so
zeichnet os sich in anordnung und druck vortheilhaft vor demselben aus und Mist
an deutlichkeit und dbersichtlichkeit nichts zu wünschen übrig. Besonders werth
voll sind die in chronologischer reihenfolge angeführten citate, die von Ruthwell
‚Cross (760) bis auf seitschriften und zeitungen aus dem juli 1883 reichen. Dass
es auch hierin zuverlässig, mag ein beispiel zeigen. Bigelow Rhrt in seinem Life
of B. Franklin, writen by himself 3, 451 die bemerkungen Franklin's tiber den
‚gebrauch mancher neuen wörter, die ihm bei seiner rlickkehr nach Amerika auf
gefallen, an u. a. to advecute, das sich auch hier findet :
3. to plead or raise one's voice in favour of; to defend or recommend
#1767 Burke.
1789 Franklin, Letter to N. Webster, 26 Dee... . +1 find a verb from the
substantive advocate, If you should happen to be of my opinion with regard to
these innovations, you will ase your authority in reprobating them.«
Eine eingehendere besprechung liegt freilich nicht in dem plane dieser an-
zeige; doch mögen einige wenige momente zu einer kurzen charakteristik noch
angeführt werden, Von den wörtern, die ich mir als bei Lucas fehlend gesammelt
habe, finden sich hier nicht: addlcpatedness (Ogilvi: nddiepated); Africanderz
an — farmer, Chamb. J. 11. märz 1882, 158 und aircane bei Burton, City of the
Saints; auch hatte bei alternating der schr gewöhnliche ausdruck a/ternafimg fire,
wechselfeuer, sowie bei able an mde seamen wol erwähnt werden können. An
dere finden sich wohl in den späteren anflagen von Ogitvi, doch meist nur kurz and
ungenügend , wie actinic, acfiniım, ambulater = perambulator; anatomisation,
annex = a thing annexed ; hier dagegen: +4. From the mod, Fr. annexe, as
applied to additional parts of an exhibition building. A supplementary building
designed to supply extra accomodation for some special purpose; a wing; und
unter den beispielen findet sich bereits das Woman's Annex at Harwood (das uni-
versitätsgebäude für weibliche studenten) angeführt. Ganz neu sind acmdmicals,
the articles of dress usually worn by the students, graduates, or officials of a
college or university; acreage, adviradility, airline, allottee.
Vollständig wird kein wörterbuch werden, da die sprache ja beständig neue
wörter aufnimmt oder bildet. So wird afterglow, das hier als »n glow which
lights the western sky after sunset« definirt wird, in dem kürzlich veröffentlichten
K, Warnke und L. Pröscholdt, Peudoshakespearlan Plays 123
der königin »Some More Lesves« pag. 256 zur beseichnung des alfem-
‚glübene gebraucht: the hills all pink and glowing in that lovely afterglow (alpen-
glühen) which you soe in the Alps. Wie passend, wenn man damit die lange
bei Lucas vergleicht »the rays of the rising and setting sun
geringe schwierigkeiten bietet in der praxik die früher von dr. ‘Trench
+On some Deficiencies in our English Dietionariese behandelte frage, wie weit
sein, und aundricke wie abamurus — abas (Arab,) —
= abi (fr) — abattutn (ital.) — abatvent (r.) — abatvois (fr) — aha arab.
mame of the Baobab tree) — abbreuvoir (fr.) — abdelari (arab.) — Abderian —
Abdevenham (astrol.), die sich in dem neuen Encyclopaedic Dictionary*) finden,
sind mit recht
Die aabl der In diesen ersten helle behandelten wörter betiigt 8365; devon
‘ind 6797 hanptwörter (main words), 570 tusammengesetste, 998 untergeordnete,
Unter den 6797 sind wieder 1998 (29%) als veraltet (4) und nur za (||) als
fremd oder unvollständig naturalisit bezeichnet. Das ganze werk soll im laufe
der nächsten zehn jahre in echt bfnden zu je vier theilen A 12 sh. 6.d. er-
scheinen, Der preis wird sich indessen wohl auf ca. 400 mark stellen, da es sicher
‚einen grösseren umfang erreichen wird. Ans den 7000 seiten, suf die es berechnet
gewesen, werden nach ungeführem überschlage etwa 12,600 werden, da auf den
buchstaben a (mit 600 selten) bis ant bereits 352 entfallen.
Die gesmmtsahl der darin enthaltenen wörter wird geschätzt auf 200,009.
‘Nach dem Prospectus des Encyclopedic Dictionary enthält dieses 150,000
‘The Imperial Dictionary, New Edition . . . = + + = +» 130,000.
‘Webster's Dictionary . . ’ 118,000.
Worcester's Dictionary r 116,000.
Webster, Early Edition 70,000,
Johnson's Dictionary, Latham’s Edition... . + + 63,000.
‚Johnson'z Dictionary, Todd's Edition. , . . . + » 58,000,
Bazar, märz 1884. . Sattler.
K. pate and L, Proescholdt. Pseudoshakespearian Plays. I. The
of Faire Em. Revised and edited with Introduction and Notex,
Hille, Max Niemeyer. 1883, XV a. 63 5. 80 Prog 2 mk.
Während der englische text wie die deutschen übersetzungen von Shakespeare's
Suthentiichen sitchen in Deutschland nun längst in sahlreichen ausgaben verbreitet
‘sind, gehören englische textausgaben anderer elisabethanischer bühnenwerke im
deutschen verlage noch zu den seltenheiten, und auch übersetzungen derselben be-
nicht allsuhäufig. Wenn wir von Marlowe's Faust absehen, der zu wieder-
olten malen englisch und deutsch auf dem continent gedruckt worden ist, so erscheint
«Am entirely new and exhaustive work of
peal i mn Fa language, with a full account of thelr
7 meaning, ith numerous Ilustrations. Cassell & Co,
In monthly eR ice = shilling, Also mee divisional volumes,
price 10/6 cach, Vol. I to V now ready. To be completed in weve whore.
K, Warnke und L. Pıöscholdt, Pseudcahakespearian Pays tag,
ee raten ie oe aus
ne sen ‘Beaumont
ern 1. Huber schon 1793. Den grossen aus Tisck’e aisen,
‘Marston, ‘Dotker und Rowley, der zweite diesen ojo Fr er
der delete umfasst »Die drei bedeutendsten vorläufer Shakespeare's, Lilly, Greene
und Marlowe, Neuerdings brachte das von R. Proelss herausgegebene » Altenglischa
theaters (Leipzig 1881) in zwei bänden stiicke von Ford, Marlowe, Massinger,
Webster und als werthvollsen beitrag Kyd's Spanische tragödle. Einzelne bers
itzangiversuche gingen diesen grösseren unternehmungen zur seite. Ungleich minder
sablreich als die tbersctzungen erscheinen die in Deutschland herausgekommenen text-
‘suagsten des yor oder um Shakespeare herum erbluhenden dramas, Von bedeuten“
aus der vorshakenpeare'schen dramatischen litteratur sind aur vier
arbelben zu erwähnen: 1838 gab W. Murrlott in Basel seine ungemein verdienst»
Tiche Collection of English miracle plays or mysteriese heraus, die zwar keine
phiilologische mustersammlong genannt werden kann, aber doch eine teffende
charakteristik des englischen religiösen danas bietet. Eine ergänzung hieru bildet
E, Mall's ausgabe von «The harrowing of Hell« (Breslau 1871). Das bertthmteste
der moral plays, den Everyman gab K. Goedecke 1865 (Hannover) als einen »Bei-
trag sur internationalen litteratürgeschichte« heraus. Den Ubergang zum elisabetha-
alschen drama bildet Johann Bale, demen »Comedy concernynge thre lawesr A.
‚Schröee in der Anglia veröffentlichte (und selbstständig Halle 1382). Den ersten
versuch der clusicistisch gesinnten partei, das aus den moral plays sich entwickelnde
wollsdrama nach Seneca's muster umzumodeln, die wichtige wagedy »Gorbodue
or Ferres and Porres« hat S. Toulmin Smith vor kuraam als erstes helt der
#Englischen sprach- und Utteraturdenkmaler (Heilbronn 1883) veröffendlicht. Der
‚kritischen ansgabe dieses ersten elasicitischen dramas soll eine kritische ausgabe dese
Jenigen dramatikers folgen, der Shakespeare's volksthümlicher richtung gegenüber die
dichtung vertritt, Ben Jonson's, sowie einzelne werke des gromen re-
formators der volksbühne selbst, Christopher Marlowe's. Von Marlowe's Faust
wid Eduard IT. hat auch Wilh, Wagner susgaben veraustaliet. Bereits in der
übersetzungslitteratur vertreten war Samuel Rowley, dessen chronicle history »When
You sce me, you know mee K, Else 1874 (Dessau) herausgab, nachdem er 1867
zum erstenmale ein werk des genialen Homerübersetzers, George Chapmann’s
STmgedy of Alphonsus, emperor of Germany« (Leipzig) veröffentlicht hatte,
‘plan einer umfassenden, kritischen anforderungen genügenden sammlung
7 ‘sehen stücke wurde von der deutschen Shakespesregessil-
angeregt, ber nicht zur ansführung gebracht, N, Delius dagegen
it 1854 die re des unternehmens in angriff genommen. Er
die sarmmlan ‚do.Shakespeare'scher dramen« (Elberfeld) mit der aus-
gabe Edward's 111, Ag 1855 Arden of Eversham, 1856 The birth of Merliu
‘Nach langer panse erschlenen dann noch 1874 ewel weitere hefte, Muce-
und Faire Em enthaltend. Abweichend von der in seinen Shakespesre-aus-
gehsndhabten methode giebt Delius hier überall nur den text, erklärungen
‚Iesarten bleiben aungeschlossen. Den sbäruck der »Doubtfal plays of W, Sha-
126 Literatur
kespeares in der Tauchnite-edition besorgte M. Moltke. Dagegen veranstalteten
K. Warnke und L. Proescholdt eine mit kritischem apparate versehene ausgabe der
»Comedy of Mucedoruse (Halle 1878). Wilh. Wagner, der schon im #1. bande
des Jahrbuchs der deutschen Shakespeare-gesellachaft sich mit der textkritik des
Mucedorux beschäftigt hatte, ae
eum Mucedorus« im anschlusse an die »für weitere forschungen eine grundlager
bietende ausgabe Warnke-Proescholdt's. 1880 gab K. Else seine »Notes on Elle
eabethan dramatists with conjectural emendations of the text« heraus (Halle) und
wandte hier den *anonymous playse besondere sorgfalt zu, vor allen dem drama
Faire Em, dann aber auch noch anderen sechs der psendoshakespeare'schen stticke.
Es ist wohl auch Elze, der die früheren herausgeber des Mucedorus zur herausgabe
ihrer sammlung anregte, von der uns nun das erste heft vorliegt. So sympathisch,
wir dem unternehmen gegenüberstehen, so können wir doch die bemerkung nicht
unterdrücken, dass bei der geringen anzahl nicht Shakespeare'scher dramen, deren
‚englischer text In Deutschland erschienen ist, es winschenswerther und unserm ver-
chrten meister Delius gegenüber vielleicht auch passender geweucn wäre, die kritischen.
ausgaben nicht gerade mit zwei bereits von Delius publicirten dramen zu eröffnen.
‘Wie in Deutschland durch Delius, so ist Faire Em auch in England erst vor
kurzem (London 1878) hernungegeben worden, und zwar von R. Simpson in »The
school of Shakespeare«. Der letztvorhergehende druck des von Tieck so hoch-
gertihmten lustspiels war 1750 in Dublin durch Chetwood erfolgt, Dieser erwähnt
eine unbekannte quartausgabe von 1619, welche nach der ansicht der neuesten
herausgeber aber nie existirt haben soll, Chetwood habe eine solche vorgeschittst,
um seine in jedem falle eigenmächtigen, dem geschmacke von Samuel Johnson's
aeitgenossen entsprechenden änderungen zu legitimiren. In der mitte dex vorigen
Jahrhunderts glaubte man freilich. solche er it dm ie
eine die Jahressahl 1631, die andere quarto, der jede
kommt, ist ohne datum; nt
(X, 372) die entstehungeznit
jane es nicht in Shakespeare's
sdiese skieze ohne charakter, sprache und erfindung fü
der, ohne studien und gelehrsamkeit, scheinbar nich
auch ein schattenspiel ohne wesen und inhalt dem theater ya
ansehnlich honorirte, noch für einen growen gewinn bie
K. Warnke und 1. Petscholdt, Psoudoshalespearian Plays 127
schaft zu beweisen, ist natitrlich auch Simpson nicht yeglickt; als positives resultat
untersuchung haben wir nur, dass die kombdie vor 1591 und nicht von
- G. Flay im +Shakespeare Manuel 1878 weiter ausgeführten deutungs-
versuche, Demnach handle e sich hier um eine symbolische darstellung englischer
thenterverhältnisse. William the Conqueror sei William Kempe, unter der maske
ea ‘Mountney und Manvile scien Shakespeare oder Posle, Marlowe und
Green verborgen; die windmuhle sel das theater u. s. w. Diese nicht aus, sondern
unterlegenden atehen auf eitier stufe mit E. Hermann's untersuchungen
über «Die bedeutung des sommernachtstraums« und «Shakespeare der käupfere,
Wamke und Proescholdt haben ihrer ausgabe natirlich den ältesten text zu
grunde gelegt. Neben den wenig zahlreichen abweichenden Jesarten der zweiten
‘quarto sind auch die emendatfonen von Simpson und Delius vollständig in den
ntischen apparat aufgenommen worden, während von den learten Chetwood’s nur
‚eine auswahl beibehalten wurde. Von Elze's emenudationsvorschlägen ist der grössere
‘theil zur verbesserung dex textes selbst verwendet worden, Kline's kühner versuch, die
‚ganze zweite scene des zweiten aufzugs, welche die quarto’s in prosa überliefert haben,
An versen wiederzugeben, ist aber mit recht in den anhang verwiesen worden. So
‚sweifellen es ja ist, dass des dichters w. .
bleibt es doch fraglich, ob wir durch so
einmal Wherlicferton textes dem ursprünglichen wortlaute wirklich Br BB
werden. Wünschenswerth wäre die anführung von parallelstellen gewesen, wie
dies Else in seiner Hamlet-ausgabe (Halle 1882) in so umfassender weise durch-
geführt bat. Dass nicht Elzo's paragrapbeneintheilung an stelle der verseählung ge-
treten ist, wind wohl die billigung der meisten finden, Auch das conservative ver-
Ghren bei der textgestaltung ist nur anzuerkennen, doch möchte ich an einigen
30 hatte schon Tieck in winer therwtzung das thee der quarto in the geändert.
Es wäre wohl pflicht der berausgeber gewesen, Tieck’s emendationen im kritischen
aus meinem mund die kursen lchren«) a an ane ae
fe I, en -k die
dlirfle das yon Delias und Simpson conjicirte »all« zur erginsung des verses wohl
In den text aufgenommen werden. III, 2, 3 wäre die lesart der quarto »thow
ete beizubehalten gewesen. Der ausdruck »the substance of the shadowe 1, 3,
23 lat ein bei Shakespeare häufig vorkommender, 2. b. two, gentl IV, 2, 124
end 4, 206; merch. of V. III, 2, Während Dellus mit v. 15 des V. auf
enges eine neue scene beginnen at jotat der ganze achlusact nur eine scene,
wohl mit vollem rechte. Dagegen würde ich V, 44 Dellus’ lesart sof thy atate«
den vorzug vor smye geben. Ashnliche einwendungen gegen einzelne lesarten
Besen sich ja wohl noch manche erheben: wer vieles bringt, wird auch
Joh. Kette, William Wycherley's leben und dramatische werke 31
‚prinzen Hebte. Aber warum nannte er seine tochter denn Judith? dos
iron Fa und Fila == Der wae ce
Mannuao 1. HL - “Mek Koch:
Joh, Klette, William Wycherley’s leben und dramatische werke. Mit besonderer
berseksichtigung von Wychorley als plagiator Molitre’s. Ein beitrag eur litteramr-
geschichte dex 17, jahrhunderts, Münster, Coppenrath 1883. 74 6%.
‘Die arbeit, in der wir wohl eine mehr oder weniger erweiterte doctor.
dissertation zu erblicken haben, ist mit vielem fleiss und verständnis geschrieben,
und noch mehr unnötbiger weise wiederholentlich auseinander zu setzen sich be-
mäbt. Hier mögen einige yunkte hervorgehoben werden, ‘in denen Klett sich
‚geirmt oder die er übersehen hat.
Tal slabeungang W,'0a opeicht davon, dans Ws. alee Weg -harunte
gekommener vermögensverhältnisse weinen sohn nicht aus dem schuldthurm habe
befreien können; dem sicht entgegen, was major Pack (cfr. Some’ Memoirs of
WW, Eaq: in Giles Jacob, the poctical register. #719) sagt: +It is sald he
‘not stand much indebted to the tenderness of his father, when his debts and
misfortunes gave him most reason to demand and expect his amistance, namely,
after the death of King Charles, and the Abdication of King James, with both
which Princes he was in a great degree of favours, und sat last his father (whom
by the bye, they say, he shadowed under the Character of the litigious Lady
sagt; +Mr, W. hath acknowledged ‘to me, that this Nobleman likewise lent
him once goo 1 upon his bond.e Dabei ist noch hervorzuheben, dass P, als
+ weswegen W. bis zum tode acines vaters nicht aus dor geldverlegenheit
gekommen set, anführt, W. habe es nicht gewagt, dem könfg den vollen betrag
‘einer schulden durch den Earl of Mulgrave anzugeben.
Was das schronologische« anlangt, 90 kann man Kl. meistens wuhl zustimnien,
möchte zweierlei noch dabel zu erwähnen sein. Wenn W. aus eitelkeit be-
Love
ace
seiner falschen angaben it ielmehr wohl darin zu suchen, dass der alte
ein solcher war er bekanntlich) sich durch solche Knifle in den
welt jünger machen wollte, worauf es ihm mehr als auf prahlerel
ee “Nun war aber das auffuhrungsjahe seines »Plain-
allem damals gewiss noch bekannt oder doch leicht constatirbar;
liess sich W, selbst nachweisen, wann er in dem obscuren dörfchen
Shropshire geboren war, und wenn er also sagte, er habe den Plain
dor wahrscheinlich ende 1675 aufgeführt wurde, mit 21 jahren geschrieben,
mschte er sich dadurch in den augen des publikums um 14 jahre Jünger, weil
er dann 1654 und nicht 1640 hätte geboren sein miissen.
TD
il
i
3
Beowulf: An Anglo-Saxon poem ete. Translated by James M. Garnett x3
auffussung der schwierigen, episodisch cingeflachtenen schwedischen verhiltnisse
Wr. 2398 M,, 2472 Mf, 2611 f., 2922 fF.) gefolgt, Doch wird in den notes auch
Heyar's auffasung und lesung dieser
5 Zuwellen. indessen wird. Heyne. Inder, naffusung der vorsug-wor-Greinge-
neben, bu 1.2519. Garnatkı if U knew how || eupon this monster I-might
‘otherwise | my boast maintains. Heyne gloss: wenn ich wüsste, wie ich smeine
kamspfmussge gegen den unhold anders aufrecht halten könnter. Dagegen Greins
Frame aes ji. Joe she enden iin) mis pectin
In den notes wird die stelle nicht bertihrt.
en fire Jeb-0a, dey onlegnndon Ubeastoung 00: walk. deln
gerauer darchgeschen habe, sigeich aur einige Xednigheten: v. 2381 and gh?
Beer, eige durch schwerttrunks,; bedeutet; vielmehr das infolge der
Hygelac's entströmende ‚bluts, die worte „hiorodeyn-
ae »tödilich getroffen verbiatete anni — In
v.2580 f..deokt sich die übersetzung «then was the hill's.kecper j—, fierce in bis
moode, also fierce zu keeper gesogen, nicht genac mit dem texte, wo dss ade
jectivem mit dem dativ on mode susammengehört. Angemestenes ist Grein's über-
setmung sda war des bergen wart — grollenden muthess..—y. 26594 lauter ae:
pat aamon. «aldgemyrht ; bei ‚Garmetts. that he. does not, deverne, Hier int dar
Es Tee Sana BALEAREN
gesetzt, — In natungemisser consequens
Innen dessert. wo dohot’ im Am.dan pomahrun sicht, Aaron cues
‚eine verstärkung durch »own« angedeihen lassen zu müssen geglaubt; mb. v. 2438,
2479 2647 u. 0 In v. 2452 begegnet man sogar dem zusatze »his away währ
tend im. original das blosse substantivum steht, — Jn der wendung «to bonan
weontane 0) Ki (v. 2203, 460, 2613, 2384) ist »weordans durch sta bee wieder
gegeben worden; warum nicht durch «to becomes, wie by ve 4261b fi; since
Gain became || the murderer by sword of his only brother? Ks war meines ber
ur sein paar heransgreifen ı igaruce(logdnen) lantet v, 2333 == the firesdrake,
WW. Gogo dagegen = the fiery dragon. —— wyrm vr. 2316 = worm, ebenso ¥. 891,
1430, 2345, 2519, 2567, 2669, 2759, 2002; 3039, 3032: clagugen == dragon
¥ B86, 2287, 2307, 2629; = serpent v. 2348, 2705, 9745, 2771, 2827. —
‘hyde in seinen verschiedenen verbindungen == hard v. 2981; + chief vi-18985
= filer vo gofo; = king v. 939; == guard m. 2504: =e guardian m. 22195
= keeper ©. 1666, 2245, 2505, 3153; = shepherd v. 610; 18495 = worker
— gamonwudu = play-wood *, 2508; wohingegen v. 1065 farbloves harp
ste "farblos steht warrior sowohl für cempa (vi a5oa) wie für ridend
es 2457) atieen (v2 2arg)ı hendori (vi 2466), Hedin a)
keit. Hat or tia erfeöin Beisein herein 2b ade BR
‘durch die‘ rücksicht wuf die aflterasion veranlamt Wwöhlngegen desta ea
der stabrehm eben keine bescndere rolle spielt. ~<
"Ach resumire” schliesslich ln ere dba Die vorliogonde
voranlassung.
text und auffassung von Grein, sonderausgabe, bee; Herne? als imasagebead
woransgesetzt — inhaltlich als eine genaue, ja zeilen- und wortgetrene; wie zeugt.
auch iti formeller, metrischer hinsicht wenigstens von dem guten‘ willen des wer-
Aussers, der ac. vorlage treu mu bleiben. Bisweiten bewegt sie sich in etwas frelerem
wortlaut; ohne indessan:den richtigen sinn. zu verfehlen. Tone aa
bedeotung.
Um 90: gespannter macht ‘uns mine 16 witen
scene, wibes , life of the thne, composition, metre sich verbreitende Introduction:
Aber auch diese bistet dem forscher nichts neues, da sie sich lediglich auf dem
durch die seitherigen -untersuchungwesultate bereits gewonnenen. boden bewegt;
Beowelf: An Anglo-Saxon poem ae: “Translated by James M. Garett a7
(Das grössere publilam aber, welches der verf., nach seinen bemerkungen & XEI 4.
lich für sun Deutsche ist cd aur, dass der name Grimm so spärlich darin ver
regen ist7/ und doch, “wie reichlich. ist ‚nicht der Beowulf in Wen verschiedenen
schriften J. Grimm's bedacht und citirt worden! Nur! ein einzigen mal, und
zwar bloss nebenher, wird J, Gemm’s gedacht, nämlich bei anfthrung von
J. M. Kemble’s stammtafel der Westsschsen, wo seihe tesention dieser schrift ih
‘Goeioge gelsanz. (1336) erwähnt wird, Aber war denn dem verf, so gänilich unbe-
kannt; dass auch J. Grimm in seiner Deutschen mytholagie, anhang (4. ausg. von
ee: AL, 377.) die aga stammtafeln zum gegenstande singehen-
der besprechung jremacht hat?! Ebenso hätte J: Grioun's vonrefflicher mufsatz
Ueber das verbrennen der leichene, gel. in der Akademie der wissensch. ait Berlin
am 29. november 1849; such abgedr. ii Kl. schriften II, axa th (vgl. daselbst
5. 261 Mf), sowie J. Grimm’s recension” von Grundtvig's dänischer Reowalfther-
werten in Gotting.gelvana, 1825 a. 412, auch Kleachr- IV, 178 Mil wohl
verdient in das verzcichniss der Beowulf-litterstur aufgenommen au werden. Auch
auf W. Grimm möchte ich den vert. aufmerksam. machen, der in seiner Deutschen
heldennage (2. ausg. von Müllenhoff, Berlin 1867) dem Beownlf einen ganzen
‚parägraphen , u. 33373 gewidmet hat. -~ Anssordem wäre wohl noth muf:
Grundivig, Nordens mythologi ste. otc. Kjobenhavn-1$0$1..18527, 186g?
K 193 Hay Turner, History of the Anglo-Saxons, vol. IM -gich. 2; O, Arndt,
Ueber die altgermanische epische sprüche, Feng I ee
dis; Paderborn 1877, hinzuweisen gewesen, nn
Angeihald, der tatroduction Fersen und versehen
berichtägung : & XVIE steht: +Hygela, who has, been idäntified: by Outten and
Leo with the Chochilaicus etc vets — Aber nicht Outseh (Kieler blätter 6816,
bel. 5) 942), wie Leo ther Beowilf & 5 und darnach Haupt, Zusehir. V; 10 meinen,
‚sondern erst ein jahr später entdeckte Grundtrig (Dannevirke 1817; bis 2,2848)
die üdenshät-des-Chochilaie und Hygelac (s, Müllenhoff in Haupr’s Zischt. Vi, 437;
vgl auch Bouterwek ebend. XI, 64). — Wenader verf: #,KX bei besprecheny
der compositionsfrage sagt: »Grein, however, did not commit himself to ite, ©
fsx dasmicht gana richtig. Allerdings hat Grein sich nicht in -weitläufigerer weise
auf diene ‚frage der höheren kritik eingelamen ; im kürse aber hat er seiner ansicht
Goch ausdruck' verlichen , indem ¢r in Ebert's Jahrb. IV, a, 263\gelogentlich der
frage, obvder eingang des Beowulf einem Jüngeren Überarbeiter zuzuweisen sel otter
nicht, sich also dussert: »Jener eingang bildet gerade einen wesentlichen bestand-
thell des tledes, das ich überhaupt, sowie es uns vorliegt, nur für das sussmman-
hängende werk eines einzigen dichters halten kann. = S.XXVIEs Der verf. der
im Deutsche atudienblätter III, 13, p. 193 M- und 14, p. 215 f. erichienenen
re tn me ihrem. verhältniss zur germs myth, be-
nicht M., sondern N. (Nathanael) Maller, — Khend, det unter
ee #4 VIE, 410 Mulleuhoff: Sceaf und seine hchkommien hinzu:
419. ‘imythus yon Beowulf, — S. XXVIU, £.-49 steht angelstich.
statt
‚Als forivetzung von Garnett’a Bibliography erlaube ich mie, da seit der ver-
Beowulf, Stabreimend übersetzt von Grein 139
Beowulf, Stabreimend übersetzt: von professor de. C. We M. Grein; 2 aufl,
ABER = ee ibrar Eneme 54, Wig, 1885. 8%. om Procmky a,
“Das urthell des heräüsgebers lin Vorwort (seite 3), »dass Grein’s Beowulf
"die beite der in stäbrelmen abgefasten und dat
" ‘das ain melsten gelesene ags. gedicht sei und bleiben werder;
wird gewiss jeder gem bereit sein zu unterschreiben; Auch das unternehmen
| diene übersetzung näch Grein's handexemplar ne En
= (ER), dis von v. 194 his v. 3183, dh. bis zum
BE aan oda gun Ein paar wörter
haben correctere übertragung erführen: vs 1386-88 lauter In At won
jeder auf das ende warten | dieses weltlichen lebens: &4 erwirke, der
sich rub 'vor dem tode| dom recken ist das etc. etc, in Dy won Wis
ee EONRUR? wer dit, hachruhm
tod! dem
quately
i Hit Malet Dakuntor hat’ bisweilen” die worttrene etwas
ist die wücksicht auf diese der” grund zur Andermg gewesen.
much der teiheifolge der verse entworfene verzeichnis det
Abweichungen zwischen Alund H wird die eben gemachten bes
"In den Allen, wo B sich von der wörtlichen und pe-
vei A dielbe uber beobache, ti i fanden ser a,
text beigefügt worden:
0 heruntergekommene
pact Sle ese (1g S70) deg und den beschluss macht ein alpha-
betisches worttégister der deutschen und ein solches der englischen ausdrücke,
So vin) ther das buch im ganzen. Womit wir uns hier jedoch näher zu
beschäfligen haben, ist die englische sprache, insofern sie in demselben berick-
Wichtigt (ist, Ein blick in das erwähnte wortregister zeigt ums aun, das ihr nur
etw dis hälfte des raumes, den das Deutsche einnimmt, gegémnt ist. Immerhin
sind es aber über 300 englische wörter, die bier, in verschiedenem susammenhang,
Im betracht gezogen werden, 90 dass diet buch auch die beachtung des anplicisten
weräient An den meisten fällen schliessen sich die bemerkungen iiber: dieselben
r auseinundersetzung
pross und poorie® (m 29); cap, 131 ‘Die englische schwertersprache und ihr gur-
mänisches here’ (s 9-74); "Morslisch heruntergekommene worte‘, das Englische
beereffend (4 144 Mf.) und dann einige excurse “Die bilderprucht der angelsiichsischen
sprache’ (5 159 £); *Logischer und internationaler werth der romaniachen elemente
it der englischen sprache” (s. 164 f.); "Reiche ausbildung der englischen synonymik'
(#176) ma, Wird auch der fachmann, besonders wenn or Trench gelesen hat,
hier nichts wesentlich neues finden, so bieten diese stellen doch für den anfänger
unzweifelhaft interessanten,
"Gehen wir Jedoch auf einzelheiten ein, so finden sich da einige ungenuig-
keiten und schlefe durstellungen , die in einem buche, welches populasität erzielt
und seinem inhalte nach auch verdient, hätten vormieden werden sollen. Um mit
‚einigen Zuserlichkeiten zu beginnen , so Ist die quanticät in den angezopenen ae
unregelmäsig bereichnet. Richtig steht aie 2. I. in Admfült, Bushs
(#160), Aniitan (53), Mrdende (% 70); warum nicht auch. in fded-demde (s 116),
Fiterime (4. 160) etc. Letzteres wort regt gleichzeitig die frage an, warum nicht
te für £, statı des unpassenderen x govetat ist) — S. 160 int Admwardung augen-
‚scheinlich druckfehler für Adm-weordung, wie der verwels auf worth, worthy zeigt.
Um eo aufflliger ist ex, des obiger fehler auch in das wortregister
ist, Errig Ist m 121 "afe, lieben’ angezogen, der
fertham scheint durch ungenaues lesen dex betreffenden astikels, dove, bei Miller
(Brym, wörterbuch If, gt) entatanden zu sein. S. 158 wird Aurk auf gin ao, verb
Hiysiaw zurückgeführt, welches jedoch, so viel ich ersche, nur als compositum
En andern fällen sind die angaben wohl im allgemeinen richtig, doch können
die an sie geknitipften betrachtungen leicht zu falscher auffasung anlau geben,
B.84 F. wird fo He mit goth. Zeih, yaleiks zusammengestellt, warum nicht mit wei
He, geile, ‘cian? Vebendies scheint mir die von Leo (Ags. glossar s. 330) dar-
. wesprüngliche
Mastmenhang gebracht; des ist ja ganz richtig, aber die malle Tiest sich 40, als ob
OD. Kares, Poesie und moral im wortschate 145
anders, da dieses wort bereits im Altfrz., aus welcher sprache es bekanntlich stammt,
‘einen gemeinen kerl bezeichnete und in diesem sinne auch im Me. vorkommt. Ale
‘bauer’ erscheint es noch vereinzelt bei Sbakepere. Für diesen begriff traten je
doch, nachdem anch das ursprünglich englische or in seinem werthe
war, andere ausdrticke ein, von denen die oblichsten pranant, farwer und commtryman
sind. Achnlich verhält es sich mit gucew und gueew (s. 146).
Fur curmudgten (s. 145) nimmt Kares die sehr unwahrscheinliche hesleitung
you ‘eormwerchant’ an und knüpft daran natürlich betrachtungen über die moralische
schlechtigkeit der kornhändler. Wie Skeat aber nachweist (leider hat Kures dessen
Etym. Dictionary nicht benutzt , obwohl die ersten theile bereits vor erscheinen
eines buches veröffentlicht waren), steckt in der zweiten silbe das afte, machier
fom 10 Aide etc), 20 dass das wort gleich von vorn herein die bedeutung won
‘*hornwacherer’ hatte, — Dei silly (s. 2471.) hätte darauf verwiesen werden sollen,
dass ee Shakspere noch gelegentlich im sinne von ‘harmlos’ gebraucht.
‚Anm. 10 (#. 1541.) beschäftigt sich mit den ousdricken für lesen und
schreiben und kommt dabei auf die runen zu »prechen, wo dann auf ‘englisch
written, eingerissen’ verwiesen wird. Lässt sich diese bedeutung wirklich
belegen? So viel ich weiss, ist sie nur eine durch vergleich mit andern ger-
manischen sprachen vermuthete.
‘Nicht ganz zutreffend ist ferner auch einiges, was s. 71 über die frunsösisch-
stehvischen duplicate gesagt wird; ‘die entscheidung wird meist nicht schwer sein,
‘wort das yolksthiimliche und dichterische und welches das vornehmere
ist’, heisst es dort, Indessen werden wortpaare genannt, wie & by,
und wofowr, von denen gerade der thell französischen ursprungs schon im
ist und besonders in der dichtersprache (deiswr u me bei
und Spenser) verwendung findet. Volksihümlich sind diese ausdrücke
nur solten geworden (doch cure im vergleiche zu Araf), aber ebenso wenig
‚einigen der genannten ein winsenschafiliches gepräge an. — Ebd. heisst cs
“Auch dem gebildeten Engländer muss Aandéoot, handbuch, gewissermatsen
sagen ale das synonym manual.’ Damit vergleiche man aber, wns Trench,
English Past and Present s. 1234, hierüber Kusert: er nenut handbook gerade
Unter den worten, die, eine nachbildung des deutschen, erst kiralich in die
speache aufgenommen, also schwerlich bereits populär geworden sind.
‚Andererseits hätten hie and da kleinere zusktse zur belebung des dargestellten
beigetragen, x. b, wäre s. 122 bei der besprechung von kind und kim wohl
ein verweis auf die bekannte sielle im Hamlet I, 2, 65, am platze gewesen; zur
veranschanlichung des urbegriffe von erpwichem (1. 1221.) hätte nicht Blos die
tedenart: Ye eu? dw the gwich sondern auch das subst. adj. the guich angezogen
werden sollen. Bei den wirtern von moralischer bedeutung sind die sehr bezeich-
‚menden wo und shaw, auf die schon Macinlay hindentet und die auch ‘Trench
(Study, *. 301) und Maller (If, 110) aufgenommen haben, übergangen.
‚Kurz, so trefflichen einflüss Kares’ werkchen auf weifere schüler und
schülerinnen, auf jüngere lehrer und Ichrerinnen austiben dürfte, so wäre eine
che durchsicht in der angedenteten weise für eine zweite auflage, die
bald erscheinen wird, doch sehr zu wünschen.
BERLIN, juni 1884. J. Koch.
welches
und
if
iE
E Kblbing, Englische sudien, VIN. «- x
©, Zimmermann, Ueber den verfasser der ar. metren des Boethius 147
pobune qui Ini est attribué n'est connu que par un manuscrit du Xe sitcley em
dislecte méridional.« Die nordhumbrische fassung des hymnus kennt er nicht, —
pe 8 findet sich der sönderbare eats, «La rareté des textes ot lincorrestion des
gelben seite erfahren wir, dass Robert de Gloucester 1230 geschrieben hat. —
pe 42 werden grey (= ac. gutg) und met (— ac. mete) als romanische warte
bezeichnet. — Von Piers Ploughman kannt Baret (vgl. p. 72) nur die ansgabe won
Wright. — p 74 wind der bekannte litterarhistoriker Warton aweimal Wharton
‚neschrieben. — p, 79: *Le pobme anglais de Gower, Io seul qui interesse cetie
&tude, n'est qu'un pastiche assez gauche de l'art d'simer d’Ovide, accommodé &
‘Ta manitre du moycn-äge, sclon Ic» idécs religicuses du tempae — py 85 heisst
es von Maundeville: »Selon Ix mode du temps, il awnit composé deux versions de
son ouyenge; l'une en latin, afin de lui ouvrir Ia porte de toutes les cours civi-
listes de "Europe; Vautre en frangais, pour [ui assurer les sympathies de la no-
‘biese de son pays propre. . . Le voyageur n’hésita pas longtemps; aussitöt
qu'il eut compris la nouvelle situation de son pays, il ac mit A I'ceuvre et traduinit
‘en anglais son merveilleux récit, qu’il dédin au rol sous sa forme nouvelle.« —
BA But Bt hn ce cd Jh chen amkng m 1a
als Chaucer’s geburtsjahr fest, ohne von den neueren forschungen die geringste
ahnung zu haben, wie er denn von einschligiger litteratur nur Gedwin, Harris
‘Nicolas und ein kleines buch von Fleuy: Guide to Chaucer. London 1877, welches
mir übrigens mle zu gesicht gekommen ist, benützt. Deshalb sieht er zuch das
Tortament of Love noch für Scht an und citirt p. 109 eine halbe seite daran —
p. 163 wind für den satz: »La rime et la strophe de Chaucer sont d’Imporation
fommandes verwiesen auf Hickes, Grammaire angl saxon. chap, XXL — Den
‚grammätischen standpunkt Baret’s beseichnet folgender sats, p. 126: »Chaucer
‚somsldire Ia particule to comme falsant partie de Vinfinitif, et admer d’autres
devant cet infinitif, comme en frangais, Dans anglais moderne,
toutes Jes prépositions gouvernent le participe peésent.e Dus genügt.
‘Barstav, juni 1885. E, Kölbing.
Otto Zimmermann, Ueber den verfasser der altenglischen metren des Boethius.
1882. 525.80 (Die)
achrift ist eine von den drei ssIbständigen, von einander unabhängigen
‘her die frage nach der autorschaft der altengl. Metren des Doethius, mit
(Anglia V, 401 ff), Leicht (Anglia VI, 126 ff, und VIT, 178 1),
En gegen mg
hievon ist, dass wir in diesen drei schriften drel verschiedene
; während Hartmann für die antorschaft Aalfred'x ent-
sich eben so lebhaft dagegen erklärt, steht Zimmermann, 96
Er hebt zuniichst die unmöglichkeit eines sicheren be-
‘andere ansicht hervor, kommt aber in seinem resultate
der ansicht Hartmaun’s nahe, indem er die seither für stichhallig angesehenen
yo"
ungegrün
stadirende pealschulahiturienten dringend aufgefordert‘ Be ‚verine
reslgymnasiasten zu bilden, um bei vorkommenden fällen . .. . . ihre intereen
vertreten zu können’ (p. 13); bedenklich wegen der darin wie auch an anderem
stellen (vgl. x. b. p. 75 u.) unverbitimt ausgedrickten absicht, das gegenseitige ver-
frauen zwischen Ichrenden und lemenden, desien wir beiderseits 10 dringend be-
dürfen, zu erschüitterm, und uns unsere schifler abspenstig zu machen. Gefährlich ist
‚diese wenig elegante art von aufheiserei für uns zum glück bis jetst nicht geworden,
denn unsere zuhörer wissen sehr genau, dass wenn je, so hier, vom profesor der
grundsats festgehalten wird: Der sache feind, der person freund, das wir nicht
4 thöricht und einseitig sind, sie für eine berechtigung und ihre folgen verant-
wortlich zu machen, deren vorhandensein sie selbst häufig genug beklagen.
Am bodenklichston aber ist es, wann der verf, sich (p. 79) dazu hinreimsen Ist,
einer bestimmten prüfungs-commission die schuld für den ungünstigen ausfall der
eamina zuzuschreiben, und damit, ohne auch nur den schimmer eines beweises bei
‘subringen, ihre mitglieder als in der ausübung eines vom minister Ihnen anvertrautes
Amtes partelisch und ungerecht hinzustellen. Einer derartigen leichtfertigen ver-
dächügung gegeniiber wäre eine ernste, scitene seiner vorgesetsten herm Danker
ertheilte riige sehr am plate gewesen. Wenn statt dessen herr director Wittich
(Zeitung für das böhere unterrichtswesen Deutschlands. £3. jahrg. no. 14) das
buch gegen prof. Koschwite in schutz nimmt, und herr dircktor Steinbart (Cen-
tralorgan für die Interessen des realschulwesens. XII. jahrgang, heft VI) damelbe
‚eine ‚frisch geschriebene broschiire! nennt, so kann ich diese auffassung mir nur aus
der überzeugung dieser herren, dass herr Danker für eine gute sache streitet, einiger-
wassen erkliren; im interesse des guten tones in derartigen streitschriften sind
‚diese zustimmungmrots sehr bedauerlich.
Und nun zum schlusse noch ein guter rath für herm dr. Danker, Seine
Aocterdiseertation Uber die laut- und flexionslehre der mittelkentischen denkmäler
(Strassburg 1879) war eine hübsche arbeit, welche in diesem blatte (Bd. V, p. 1726.)
rung, al d
Pädagogen Uberlammen, und dafür lieber in kei ‚en mussestunden zu seinen früheren
‚speclälstudien zurückkehren. Er wird darin nicht blos mehr befriedigung finden,
sondern ausserdem durch tuchtige arbeiten auf dem geblete der englischen dialekto-
Yogic gelogenheit haben, thatsächlich zu beweisen, dass auch die realachulbildung
‚zu productiver wissenschaflicher thätigkelt befähigt.
Besstau, juni 1884. ’ E. Kölbing.
Anglo-Saxon and Old English Vocabularies by Thomas Wright, Second Edition,
Edited and collated by Richard Paul Walcker, Vol. I. Vocabularies.
Vol. HI, Indices, London, Tritbner & Co. 1884. XX. 814 sp. und [I]. 4895.
8°. Preis 28 ink.
Bei der uneaginglichkeit der Wright'schen glomensammlungen war es ein
sehr verdienstlicher gedanke, das in domon beiden binden gesammelte material tn.
Yon weiteren abweichungen von der handschrift i zu erwähnen, das W,
das ¢ regelmäwig durch oe wicdergiebt, obgleich die hs, neben as auch die form
= braucht, Ferner sind correcturen nur sehr sporadisch angegeben; über- und
aterschreibungen cintelner ays. wörter oder buchstaben notirt W. ca 15 mal,
während Sweet ausserdem noch ca 60 beisplele daftr hat. Die wenigen. accente
der handschrift sind stillschweigend woggelamen. Da W. diesmal keine liste der-
selben am schlusse des buches gegeben, »o will ich ein verzeichniss demelben her
séteen! 1,5 meophard. 3, 28 smite. 3, 37 fh. 5, 19 addaelle. 19, 31 ep.
26, 39 minful. 36, 17 Aweolnid, 47, 27 mir. Die abkursungen sind meist
ohne weiteres aufgelöst; zu beanstanden sind dabei die auflösungen von wagtsemt-
weed dirparmit 17, 46 in wngerencweam statt angestn ward, und von Anend/it
Parumper 37, 39 zu Auonklotfum), weil dieses letztere nach W.'s sonstiger be-
zeichnanpaweise andeuten würde, dass wm übergeschrieben sei. Von einselab-
weichungen von Sweet's test habe ich danach noch folgende 48 gefunden: 5, 17
Wthterele W mektggale 5. 3, 37 Ad penser = Ad poner. 6, 3 Anfedogme —
=
dntede, 13 Aporime — Aporions.. 7,9 Arbia — Arpia. 7, 11 tibet — sibaed,
Ag heaklecas — Aealıcas, 33 carıiagu — serwisgu (natislich druckfehler, aber als
solcher. Jeider auch in dem index verewigt, wie alles derartige: % 265 des index
les wir getreulich carwicge 7, 33, ebenda a. 278 carwiega 350, 16, d. he den
verweis auf die Cotton'schen glossen, wo diesmal der arme ‘ohrwurm‘ ‚in seiner
fichtigen gestalt, ohne die verwandlung In den sorgenwurm' erscheint!). 8, 4
iresgls — streal. 8, 18 Bacciwia — Baccinia (index s. 23 sls bevcivie Wieder-
oli, ebenda daccinie ri ‘ls lenıng von Cot,). 9, 3 Zona — Birma, 3 start
= ent. 9 stolfbonon — -doram. 10, 12 Inderugrthe — -myrhta. 26 linge —
gs. 35 Cappiliater — Capilar, 11, 9 iearmınme — iur, 1a, 38 Car
mus — Cowernus. 13, 17 Cinnamonum — Cinmawiomum. 19 gendarpal — goods
atppel. 49, 32 Honade — tierade. 18, 42 Lfitum — Effetrum. 19, 38 Evrae
Biles — Brrabitis. 20, 24 ln — km. 21, 8 Facetia — Fact. 22,3 em
= peek. 23, 22 Kerdmuta — Fivimwte, 25, 9 Gurgustione — Gurgustione,
28 pelacchtrad — zguiscchtnad. a, 10 meracetondl — aovausinader, 00 Bert
a
R. P. Wülcker, Anglo-Saxon and Old English Vocabularies 153
‚Die behandiung und erklärung der texte, soweit W. sich auf eine solche
eingelassen hat, giebt manchen anlass zum widerspruch, Zur begriindung dieses
urtheils erlaube ich mir, ohne erschöpfen zu wollen, eine reihe von stellen anzır
führen, die mir bei einer enschen durchsicht der ags. particen des ersten bandes
aufgefallen sind»).
1. Corpusgiossen. 8, jt Hapis trewterw. Das wort scheint tholstheer’ zu
bedeuten, vgl. Bapis i. Aortus wel term 198, 17. Wälcker giebt dazu dic anmerkung
‘Bosworth has, "Traxterw, a sort of standard, vexilli quoddam genus.” Man weiss
ja, das Bosworth’a wörterbuch nichts ist, als ein abkürsendes plagiat aus Lye. Sicht
man bel Lye nach, so. findet man: ‘7rewterm. Vexilli quoddam genus. Cot.a3.
Die stelle, auf die sich Lye beaieht, ist = Willcker 357, 35, und da steht auch
weiter nichts als Bapys freuseru, Es durfte also nicht der schein erweckt werden,
als hätte Bosworth möglicherweise die bedeutung des wortes aus unbekannten
quellen vichergestellt, da er doch thatsächlich nur Lye’s (oder eigentlich Juni‘)
‘geeathene lateinische. erklfrung in's Englische übersetzt hat, — 9, 18, Zoflone
tmbrin. Trani die anmerkung: ‘Sochoma or Bethesia perhaps for Foedrewia
whick word was translated cnévin, cwdrywe, ymöryne anniversarius, cyclus.’ Hier~
‘bel wäre zu erklären, wie pmöryme oder ymbryni — denn nur so konnte die form
in einem «> alten denkmal wie Corp. lauten — zu zmbrin verstümmelt werden
konnte; weiterhin wie dasselbe wort in der abschrift ia Cot., bei W. 358, 19, au
seshrea, und in den glows Harleianar, bei W, 195. 20, zu ‚emdern werden konnte
(das Jemma lautet an letzterer stelle Aosiowia). Die sache ist viel einfacher,
Bothoma oder wahrscheinlicher dochon(i)e bedeutet ‘einer’, und emdrin ist \eimer .
Das alte Inteinische gloar, aus welchem Corp. nebst genossen hauptsächlich
‚schöpft, ist auch in deutschen gloisaren, z. b, im Summarium Heinrici, stark be+
dasselbe Iaetische wort off an gaür verschiedenen stellen des Indes. erscheinen
=. b, das schon oben angeführte éaccinia, daccivia 5, 23%, dazu noch
ebenda Julera ud ballena durch 7 zeilen getrennt, von dem
Ton ge and e gans zu geschmeigen), nein, genau dinibe
oft an verschiedenen stellen registrit, je nachdem im texte zwei
vjirter zuammengeschrieben sind oder nicht. Steht Im
i schreibt
In
ante FI)
ee ete!
mache Mir kann sic fe eek
Uber ha
Nach welchem ae we et der
nicht, habe ich nicht ermittel wen, da er oft genug cin
eerie i as urd domdbea cl drei oder mehr
es erscheint, bald an erster, bald an zweiter, bald an dritter
Viele, aber
= einer oberflächlichen schätzung
halten, Ich sche ns =
2 we rs an-
gekennzeichnet werden,
‘R. P, Wilcker, Anglo-Saxon and Old English Vocabularien 25
schrenden Jermmata Inteorasiie und Anagtypha, für welche bier 3 Rog. 7, 28 und
6, 32 ie betracht kommen, Vermuthlich gab die erstere stelle den aulamı er Jf
Tet weise nicht, wie W. dann die form erklären will; die betonte form des prse=
fixes 4 int ja doch +, von seltenen anmmahmen wie dewmés neben ruhe ab-
gesehen. — 29, 3. /umewtus midferh mit der note *An error for fwwencus’. Mit
nichten; migfer kann nur jugend’ heissen, ein üngling’ hiewe ugs, widffri sach
‚der Jordeclination, wie alts, midfri Heliand 3476. — 31, 7 Lupus vers dazu in
Ger semerkung ‘fupus denotes a driey’. Wornuf sich diese angabe stutst, weiss
ich nicht; aber die hs, hat nicht drer, sondern nach Sweet Srey, und das ist der
isch ders, der in der glome Lupns ders bei Wülsker 180, 26. 261, 37, Lypur
ers 205, 29 wieder erscheint, für unsere stelle aber noch speciell durch Zmyus
‚ders in Epin. und Erf. $92 Sw. erwiesen wird. — 32, 9. Mopalia tyre, Dazu
aumerkung "Perhaps an error for dyri (dyrig) castella, domus', Das wäre eine
sahr gewagte vermuthung, angesichts der thatsache dass dieselbe form Syre gleich
‚zwei zellen weiter abermals unter Mayalia und dann wieder 185, 15 in dem supple-
zum. Älfrie'schen glomar unter Magali ne? mapfatia auftaucht, selbst wean
‘yon der weiteren thatsache absieht, dass wir das entsprechende abd. Siri in
und den zahlreichen. namen anf Arias etc., nbd. Bemerm,
besitzen (vgl. über diese Jetst Kögel in Haupt’s Zs. 28, 115). — 32, 20
mit der note "The meaning of mesmor is skilful, taper? Diese
erklärung entstammt gewiss wieder dem Bosworth’schen wörterbuche, das ich
glücklicherweise nicht besitre, und jet won diesem ane Lye %, v. mevwor ausge:
schrieben, Der artikel lautet da: ‘Afeomor peritus, expertus. Jem. notus, faıni-
Tiss V. Ge-mimor” Also ohne beleg; 4, h. in diesem falle, wie überall, wo
Lye resp. Junius bei einem simplex ohne beleg auf ein eompositum verweisen,
ist eben aur die unzumummengesetzte form ordaungshalber eingetragen, auch wo
kein teleg vorlag oder das simplex gar nicht existirt, wie wir das ja auch
noch in unseren wörterbüchern thun. In wirklichkeit ist Uis jetst mur ge
minor belegt, und das heisst nur "bekannt, erinnerlich”; bis wir also einen be
eg [ür meomer bekommen und eine erklärung dafür finden, wie dieses zur über-
eizung von meatim dienen kann, wird es vorsichtiger sein, statt Menti mermere
aa schreiben Meatins mu more, zu deutsch ‘Meatim auf meine weise’, oder auf
engelsächsisch Acatim mimlice, wie es der bearbeiter der glossae Cott., bei W,
449, 35, wiedergiebt. — 32, 28 Mogale Acarma mit der correctur ‘For magwöiun
a save. Mearma denotes a sling for supporting a wounded arm‘. Hier liegt
‘Give wahre verkeitung von missverständnissen vor, Natürlich enthält die glosse
nichts anderes als die in den deutschen Bibelglossen und thiemamenverzeichnissen
stereotyp wiederkohrende formel Mygale resp. Migals harmo ‘wiewel, hermelln',
‘Aber auch Int. witefa ‘haselmaus’ wird ebenso mit Aeorma glosirt, Wülcker 34 6+
238, 43. 452, 21, aber an allen stellen — offenbar auf eine alte corruption der
« — mit dem fehler merits stait mifela im lemma. Diesen merids
märder unter den 'nomina ferarum’ steht. So conjicirt er denn, v. Asurma da-
156 Litteratur
fir mifeifa und erkläre dies als *involnerum quodvis brachio vulnerato
= anmerkung
soll gegebeu, degeichen für die noten zu der glowe Neils Auurma 4, 6 For |
miteffa, X suppose’ und zuversichtlicher, doch mit bevorzugung der grundbedentung ||
des Int. mitelia “kopfbinde', 452, 24: ‘An error for muitdla, m sort of female
besser durch s/dnman ‘mit mörtel verstreichen" übersetzt werden als
doch fast uur als ‘betheuern’ gebraucht wird.
die ich gleich wieder das vorbild aus Lye hersetze: “Ansam . fe. wh stam.
Hirsuta sive vilis satura, Pannucea vestix, cent,’ Ein belcg fehlt; ich möchte
aber glanben, dase eben unsere stelle gemeint ist. Pamicr giebt keinen sinn,
ruscam statt rühredm ist Husserst bedenklich. Nun lesen wir in den gl. Salom.
151% Parnicenum yemms est vestis, Es ist also paniceru scam abzutheilen und
testeres verderbt aus altem pamicenA. — 37, 40 Patera fola \st zu streichen, flola
ist lateinisch == fala, — at, 2 Propropera frachracds, Stünde dies wirklich,
wie W. will, fiir prapera, so bliebe fram unerklärt; profero allein wind ja,
worauf W, selbst worweist, durch Araede wiedergegeben, 42, #1; fropropera steht.
natürlich für pragprepere (s0 auch Sweet). — 40, 31 Probum sewnie Ist zu streichen ;
es sewwm = am. — 41, 10 Probus ferht, d. h. ‘vorstindig’ , forte Ep,
fort Exf,, 748 Sw., ein willkommenes gegensttick zu alts /erwht, sonst our noch
einmal bei Bosworch-Toller im compositum ferhtäie aus Th. Ps. 95, 10 belegt.
Wülcker hat statt dessen die note: ‘Perhaps an error for phabus = yößog', Teh
vermuthe, dass auch hier Bosworth W.'s führer gewesen Ist, wenigstens finde Ich
bei Lye ohne beleg ein YYerAr Pavor, timor” angeführt, das denn auch natürlich
‘bei Bosworth (selbst noch in der neuen ausgabe) wiederzufinden ist, Unserem
texte aber ein Jerhe statt fyrhiw zuzutrauen, ist ungefähr ein ebensolcher missgeif,
wie den uralten hymnus Cxdmon’s in's 11, oder 12, jahrhundert zu versetzen, wie
dies W. Beitr. 111, 353 ff gethan hat. — 41, 31 Promms mihold mit der note:
‘The Anglo-Saxon equivalent seems to be ‘ighold. Was das heissen soll, verstehe
ich nicht; w/Aedé ist ganz Klar, s. Beitr. 9, 1991 — 4t, 38 Pracreviven pumdy
dazu die anmerkung ‘Fund denotes a fold, sepium’. Wie kann aber pracsortwon
das bedeuten? Ich dichte, man käme mit pressorivm pund = ‘gewicht” wus, —
42, 12 Practersorium poad wit der note ‘dad means 2 smock-frock or shirt
Tergora has the meaning of to cover over, to clothe’, Abgesahen davon, dass
ic anmerkung berelis eu 41, 25 hätte gesctet werden sollen, wo Prasterzorim
aad steht, enthält sie einen sehr unglücklichen excurs auf das gebiet der lutei~
nischen etymologie. Zvrgerare wird nach nusweis der lexica an einer einzigen
stelle von Plinius gebraucht von suex fute se tergurantes, 4, he schweinen, die sich
mit dem riicken im koth wälsen. Von dieser ‘schmutzdecke‘ zu einem ‘hemde®
ist aber doch noch ein gewaltiger sprung, den ich nicht mitmachen möchte, auch
==
R. P. Willeker, Anglo-Saxon and Old English Vocabularies 157
‚wenn Ich mir erklären könnte, wie das g von iergerare zu 2 werden soll. Oder
nimmt W. an, practerroriam sei nur verderbt für frastergorimse? Und wie ver
‚einigen sich dann frac und cereus? Ich denke, wit tlelben diesmal bei einem
serium. — 44, 21 Salebrae puerkfyri mit der note: ‘The same as purhferu’,
Ich hatte bisher geglaubt, salebrae bedeute eine holperige stelle, und AuerAfyri
sen. zu Zwerh, ws. Prweorh quer, und furk furche beseichne einen ort mit ‘quer
farchen’, wie denn bei Graff 3, 684 geradezn div glow Salrras furiki nach“
gewiesen ist, — 46, 2 Sandir wucard mit der anmerkung: ‘sands, means inialum
cor red fead; the Anglo-Saxon equivalent: a guard or watch!" Sandix bedeutet
vor allem auch die waidpfanze, Sandix add steht bei Wülcker 136, 25. 278,
174 300, 35. 3234 9. 513, 14, me. wid 556, 14; mucurd ist also nur alten ver-
Aertniss für mwadl (such Ep., Erf. theilen den fchler). — 45, 7 Saradarı Araseg
eier wit der note: “The form braccr and brascca Is met with as well in Latin
as in Anglo-Saxon.’ Wo sind die age. belege zu finden? — 46, 3 Stiemicer
scinnerat wit der anmerkung ‘The glossator has interpreted scena by sctama (cf.
seenmis [1. 1eenis, gemeint ist die glosse Scents scinmum 46, 12]) which word
denotes as well splendour, deruty, as virion, representation, Scinoers, therefore,
‘means players, actors.’ Abermals ein irrthum, der aus Bosworth geschöpft ist.
Ich sweifle nicht, dass B. keinen weiteren beleg für sein angebliches zeiana splen-
doos hat, als was Lye bietet: ‘Sciena splendor, Hiefton scinnan forwepene,
Habuerunt splendorem transformatum, Coed. 93, 4), d. i. Sat, 72 Adee Arourfom
sinnan forsepene. Selma heisst da wie überull ‘dimon, böser gelst' , eigentlich
*zauberer‘, für rkinnja, und scinnere ist nur weiterbildung dieses wortes ; wel. die
bekannten composite seincraft, scinide, neinläea, seinkiu (die allerdings meist falsch
amit ide. angesetzt werden). — 47, 36. Spatuias ravi a similitudine, spadi, dich
iat zu tilgen, die glosse ist rein Iateinisch; vgl. x, b, gl. Salom, 2060 Spatulas
quasi ad similitudinem spate longicris per diminutionem. — 49, 18
Sueste, zuina, sceadu; lies Sweria, sulna sceadu, — 49, 22. Sweind, géacres mi
der note ‘For succina’, Ich weiss nicht, was diese änderung will; der genitiv ist
ja nach dem gen. glacres unentbehrlich. — $4, 9 Cibrat, Sorettid, wel diregat
mit der frage ‘Is diregad an Anglo-Saxon word?’ Der zweifel löst sich durch
Ep., Erf., welche diriger resp. dirizit lesen. — $4, 39 Yryseow Acrescearum, oder
‚Aerssearum, wie Sweet liest, ist zu streichen; die glome ist griechisch-lateinisch,
= ulgtofom, haereriarum.
MI. Kentische glossen, sp. 55-88, eine wiederholung der ausgabe
Zupitza's auf grund neuer eollationen, mit nur wenigen eigenen anmerkungen
Wülcker's, daher ziemlich frei von grösseren anstössen. — 59, 25 wiator wiferend
mit der frage ‘Perhaps for swiferend’ ? Dies wort ist mir unbekannt; swiferend ist
tet-firend’, gemeinagn, weftrend: zur form vgl. wider deuium, wie Zupitea eu
67, 30 richtig aus dem überlieferten welirs herstellt, und den dat, tige GR, 42,
nom. wig 76, 33, auf welche Wülcker selbst zu 67, 30 aufmerksam macht. —
71,27 Laciat secee mit der erklärung “actare means to allure, entice; the glomator
makes use of "secoun, socan’ — to inquire, ask for, adire, peter. Lactat heist
gemeiniglich doch ‘skugt’, und also ist rivet nichts als kentische form für ws.
RP. Willcker, Anglo-Sason and Old English Vocabularies 159
glowntor meant to say ‘I suppose: diciniwme — wick, or wick-yarn', Zlscerm
heisst "leuchte’, Interne”, und dichinus ist = Hieimus, gr. Älgrog. — 329, 10
Ylremeltum wel mulrwm otc.; dazu die anmerkung: ‘Read. museum’. Warum das}
XL Alphabetisches glossar aus cod. Cotton. Cleopatra A. 1M,
der haupttheil von Junius" ‘Cot.', ap. 338-471. — 338, 10 a
A understanding,
diiichem "get" = Verstand, ln. — 380, 18 Cromculus omgarie init der woke
34 mit angerta wiedergegeben. — 388, 23. ae
‘hydian, hidien means vastare, depopulari’, Das
fist age, Affan und bedeutet ‘pracdari’ als denominativ von Add art
Mande sicht einfach Mir idtewde, Fdemte “verbdend". — 390, 2 De curries of
cretion wit der note Read eurris‘, Ich würde dann wenigstens liebe curribuer
worschlagen: näher liegt aber rarımafr, vgl. noch carrwcw enate 362, 15 te carrwea
om erate 426, 6, — 43$, 3 Lichiniy Siecernwm mit der note; ‘Lichinis, au error
for fpehmnchis * Dersetbe fehler ist schon oben mu 327, 10 corrigirt. — 443, t Mannes
ameg! wit der frage ‘An error for muraend’? Schwerlich, da muraena nicht
schnecke bedeutet, und marruea durch die übereinstimmende lesung von Corp.
BE, gu = wiaruea Ep., Ef, 651. Leid. 237 Sw. geschütet wird. — 453, 27
Nummwlarior mywerera mit der note “Read: mmmwlariw’‘. Trotz der verweisung
auf 34, 29, wo der-nominativ steht, macht mir die ays. glosse es wahrschein-
Eicher, dass im lemma mummadariof, dh. -ormm zu losen ist, — 485, 15
Hinta sep mit der correctur; ‘Read: Schper, or seipmon’. Doch dann
wenigttena scipere. — 456, 27 Numine, les mit einem verwei auf Sommer,
der patitrlich keinen beleg hat. Es wird wohl bloss ein tateinisohes lemma
Murine laeıs darin stecken. — 463, 35 Opigrers keipendrap mit der notw- ‘Opifer
uirwers to helpend-bar'. Ein Acjpendher ist nicht überliefert (mtleste auch -Aére
elsen), aber vou Junfus-Lye für unsere stelle conjicit und ist von da aus
den üblichen weg tiber Bosworth zu Wilckor gegangen, — 464, 6 Pancormm
Fears wit der bemerkung Wright's: ‘So written in the manuscript, but evidently
on error for fearon’. W. lässt diese note unbeanstandet stehen. — 468, 10 Plypuiiz
orte mit der unmerking: ‘Read papilla, Cf. p. 37,1. 9'. Dort sicht aber ebenso
Papula, dexgleichen nochmals Papuis 16, beidemal von W. nicht beanstandet
und in der that auch ganz unanfechtbar. (Aus anderen glossen ist papu/a im in-
dex noch sechsmal belegt!), — 468, 13 Passos gerestode mit der note; ‘The
fransinted asso. Wäre am sich möglich, ist aber überflissig, da Jassur
uch ‘geddret” heist. — 470, 24. Perule unggfere mit der note: "The glomatoe
confounded inuie with perwie. Das ist mir weniger wahrscheinlich, als dass ur-
pringlich inferwie da gestanden und bel der alphabetisirung der glomen wie so
‘oft das im als scheinbare pracposition in wegfall gekommen ist. — 470, 10 Phaze,
eeıtran. Dam die note: “This word seems to be a corruption of pasche, paschr’.
‘Dart ich daran erinnern, dass die Vulyata im Alten testament so gut wie ausichlicss
Tick die form phose gebrmucht (a1 mal nach der concordanz, gegen 3 pasha),
E
RP, Wülcker, Anglo-Saxon and Old English Vocabularies 161
dann zwei zellen tiefer seonewidedow 370, 30, endlich unter « auch das einsame
ereiho 485. 21), — 485, 44 Premovénus, fork mile sewier mit des note Read per
nectons. The weaning of perm. is: purk niht wieecend, waciend.” Die glowe
gehöet zu Luc, 6, 12, wo perwectane rein participial, nicht substantivisch ge-
braucht it; W. hätte also wenigstens mwccende, waciende schreiben sollen. Näher
liegt aber mer ahd, machar.— 485, 13 Comferiam, gecrwmen : lies gicrummen. —
ABS, 15 Leculuce, sendeirt; los seid, cist. — 486, 8 Non wt passinis, mw fes aww
wide; lies maler. — 486, 18 Orbes, orbibus otc. Tilge das komma, dann ander
ordibus steht 40 im text bei Aldhelm 105, 20 Migne. — 487, 3 Casedeetlon, dymaty
een. Lies dy met'cnndé, wie im alphabetischen (heil von Cott. 370, 39 steht
(Ay wetereundum). — 487, 16 Percola, furhrticced; lies Per cola Purh sticces nach
dem alphabetischen theile 471, 18 — 487, 19 Seqwestratim gedeled odlices Lies
gedeladtice. — 488, 18 Bullifer astened: lies dstdned. — 488, 34 Quisguiticrum,
Bemzzaka;, lies bensceats wm bedm-sceala, — 489, 7 Nrworum wlitt, worime; natiien
ch als composioum zu lesen. — 489, 31 Ceretkei eoradmen mit der mole "The
glonsator translated coeti. Dieses wort ist mir unbekannt, wenn es nicht etwa eine
nese pluralform für cwetws sein soll (vgl. oben ewrrly zu 390, 2). Aber warum
Soll eöreimen nicht übersetzung von Ceretäei sein können} Und wenn nicht, warum
Mast W. Corithi soredasm im alphabetischen theile von Cott. 367, 4 bestehen?
Die übersetzung ist ja ganz sicher, 367, 4 ist ja noch das synonyme nédehere
hinzugefügt, das auch 202, 30 als alleinige glosse von Ceretäe erscheint, Ich
vermüthe fast, dass W. trots der folgenden glome Felt die alttestamenilichen
krechi und plethi nicht gleich eingefallen sind, die in der biblischen Iatinität be-
kanntlich Covethi und PAc(eehi geschrieben werden. — 491, 35 Sawficanie, diem
derhmiktum ; lien dornihtwn, — 492, 1. Clumula brondasiumetura. Daven hätte
wohl inmcéura == lat, umctura abgestrichen werden können, — 494, 10 Cernua,
da mewelanz lies miowelen — 371, 21 Im alphabetischen theile, — 494, 15 it
awit, gerieuhte: lies grrikte me 392, 3 dengl. — 495. ı /mbricidns, Avoftigwms
lien Aröftigeium mm 421, 36 desgl. — 495, 36 Cowtente, sieves gedeatdman: Vos
are, — 495, 22 Gemsi, fats. Die glome enthält nichts angelsächsischen; bei
Aldbelm 128. 334. Migne lesen wir fafo [Bodl.. fatu] formnce a generd
gubernari, — 497, 13 Sucewmberct, getrunges lies gerrunge. — 498, 16 Probrossen
dust, fuilies ies als comperitum eieitfmlic. — $00, § Momaptalvair, semegum :
lien dn-igum; dee schreiber dachte an wig. — 501,6 Set secws cessit, ac om odre
ankam gyms lies rime, — 502, 18 Pyrebule, Pat, pr wit der note 'Aldh.
‚Kammankis pyre’. Lies Pyre bile (= ws. bile) ic. fir, vl. zum. tberfus im
selben glomar Pyrarum hela 508, 37. — 505,1 Idem at palatar, and cariarım.
age, lat nur and als glome zu et; cariarwm ist nur fälschlich aus dem lateinischen.
texte In die plome gerathen, wie Wulckers eigene anmerkung zeigt (der index führt
‘aMitirlich cariarıım als age. auf). — 505, 31 Germans, soror. So, soror als ags.
glosse antigan gedruckt, Ich würde geneigt sein einfaches druckverschen anzu-
Mehmet, wenn nicht auch der index, der doch durch W. wenigstens revidire sein
muss, wieder seror im age. theile auffihrte, — 506, 9 Zeuirum, tor, fet ie
Inydigumsa bredor: lies Örfdrwman. — 506, 28 Kerum, ceatts: Vion seatia, —
506, 37 Archiparatic, Asakreteo/: Vion heaksle (oder ~<a) deaf. — 507, 27 Ob fotiovrm
fore merum; Nies foremiran. — 308, 29 Porcinus strepitws, part aymiice gen?
lies seimlier. — 509, 23 Deprauandam, t mishwofennm ; Wes adsAsworfowem. —
512, 8 Leesa, srounge; lies fesumga, — 512, 30 Ortro telgedenge; Nes fuhr,
E Kölbing, Eapllsche mudien. VIIL 1 u
‘Laurence Minot's Lieder herawgeg. von W, Scholle 163,
nummer der licder jetzt nicht mehr mit denen der früheren herausgeber stimmen,
‘so wird man zukünftig etwaigen citaten ein »Sch.« oder »Rit.« resp. »W.« hine
in ae Derartige Huserliche Änderungen sollte man nur in dringenden
Millen vornehmen, well sie das nachschlagen oft recht erschweren. Warum less
Sch. hier nicht dieselbe riicksicht walten, welche ihn veranlasste, lied VI und VIE
(vesp. VII und VIII) nicht zu vereinigen? (Man vergl, sine anmerkung pı 48
zu no. VIIL) St ie eal gel wer voll conn GER wa
Bierbaum in I und ILL) Sch. erwähnt auch die Ritson’sche ausgabe von 1795,
da sie Ihm aber nicht zu gesicht gekommen ist, und da auch Mätzner nur die von
1825 kennt (vergl. Sprachproben I. 320), so mag es Interessiren, wenn ich die
seltene ausgabe, die durch vermittslung des kürzlich verstorbenen buchhändlers
Trübner ia London in meinen besitz gekommen ist, hier beschreibe. Sie führt
den titel »Poems on interesting events in the reign of King Edward ILI, written,
fn the year MOCCLU. By Laurence Minot, With a preface, dissertations, notes,
and a glowary. London: Printed by T. Bensley, for T. Egerton, Whitehall, 1795.«
‚Auf p. 534 befinden sich roriginal readings, corrected in the impressions, es sind
dies 23 wörter, welche Ritson verbesert hat. Ferner befindet sich ein verzeichnis
‘von +corrections and additional notes« hinter dem wörterbuche, In der ausgabe
‘you 1825 sind die corecturen vorgenommen, weshalb hier die 5 seiten umfassende
Histe fehlt ; im übrigen stimmen beide ausgaben überein. In meiner besprechang
wende ich mich gleich zur metrik. Bei der wiedergabe des textes giebt Sch. in
den liedern 9, 16, #1 (bei Rits. u, Wr. 8, 9, 10) langzeileu, während jene her-
ausgeber kurzzeilen haben. Dieser aufiassung Sch.’s kann man nur zustimmen.
Kurzseilon finden sich nach Sch, in t, 3, 4 6 7 8, langreilen in 2, $, 9, 10,
11. Nun ist mir eines nicht ganz klar: Sch. sagt über die langzeile p. XXXIX
»auftset wie senkung kann ausbleiben, über die kurzzeile sagt er in dieser hin-
sicht nichts, doch giebt or p. NXXI u. f. eine reihe von versen, wo die auslassung
einer oder mehrerer senkungen »vorzullegen scheints, und anf p. XXXII sucht er
jene verse sorgfältig zu verbemern, (Hierher gehören übrigens auch IV. $9 u, 89.)
Sch. scheint also die der langzeile zugestandenen freiheiten der kurazeile abzu«
speechen, und das ist, was ich nicht verstehe. Ich sollte meinen, dass das, wat
In der langzeile statthaft ist, auch in der kurzzeile statthaft wein miisste, Durch
diese theorie, welche Sch. für die kurzzelle anwendet, ist er nun gerwungen, eine
nicht unbedeutende zahl von verson zu ändern. So wird »Trew king I, t« in
#Trewe kinge +Both body, saul and life III, 3 In +Bope body, saul and life,
»Edward, oure cumly kings IV, 1, in »Sir Edward, oure cumly kinge, +God
save him fro mischaunee« IV, 20, in Jew save him fro mischaunces u. sw
verändert. Ich meine, diese änderungen führen zu welt. Warum IV, 1 »Sie Ed«
ward« und nicht wie IL, 9, V, 76, IX, 53, X, 29. +Edwärd« golosen werden
soll, begreife ich nicht (vergl. p. XXXVIEN); waram IV, 20 statt »God save
hime »Jeut save hime (im texte giebt Sch. Jesse), ist mir gleichfalls unklar.
Sch. wird natürlich hier, wie in den übrigen Allen durch seine theorie zu solchen
| Anderungen gezwungen. Uebrigens ist es mix viel denkbarer, dass in der zeit,
aus welcher die handschrift stanuat, der schreiber »God+ in sJeause umgelindert
haben könnte, als umgekehrt,
pP XXXV nimmt Sch. fur «Heln’ and hévyd pat hive forléree, schwebende
beiemung an, pı XXX 2. 11 giebt er cin beispiel, wo bei shevyd« contraction
seautfinder und cin VII, 79, wo das wort indess gar nicht vorkonunt, ich vermuthe
us
Laurenen Minot’x Lieder heräungeg. von W. Scholle 165
to kepe hemselfe from perelle; and so thei towke no hedé off her malsters. And
then the Englischemen towken many off the Skottes horses, and prikeden after
the Skoties, & flews hem downerighte; and there men mighte see the nowbell
King Edwarde off Englonde, & his folke, hough mannefully thei chasedes the
Skottes; weroff this romance was made.
There men mighte well see
Many a Skotte lightely tlee,
And the Englische after priking,
With acharpe swerdes them skriking, etc.
Man vergl, forner Skeat, Piers Plowmann IV p. 219 410 prick is to spur, to
ride; seo Spenser FQ. 11. 1.
Zu UE, 19. siveling vergl. Eumtller Lex. Anglos. p, 266 sgerifjane magare
und rifling calceus, ferner mhd, eribbalin« cf. Schade Althochdeutsches wiiterb,
p72.
Teh füge den anmerkungen Seh."s noch einige hinzu, Zu I, 19. «pal sent
schippes on {ka sides sie schickten ihre schiffe überall hin (nach allen seiten),
vergl. Knight of Curtesy, ed. Ritson, London 1802, vers 340:
"Both knightes and barans him behelde,
How comely he (I. ¢. the knight) was on eche sider.
‘VE v. 42 kehrt wörtlich wieder Sie Tristrem v. 182 und The Emp, Octavian
¥. 1605. Ueberhaupt vermisst man ungern zussmmenstellungen darüber, wieviel
‘Minot im stil und ausdruck der romanzenpoesic verdankt.
Zu VILL (resp. IX}, 28. Auch ich nehme »bnd« als contrahirtes Imperfect
von bihore an, wie IV (resp, V), 52, vergl, pe XXVI; Wülcker aa. 0. pı 160
erklärt »Noth gebot ihnen zu knicen — lehrte sie beten; ich fasse »neden« als
adwerb auf und übersetse »es war Ihnen nöthig zu kniewns.
Gegen die auffuwung von rnedes als substantiv plur, spricht IV (resp.
0 Vil (reap, VILE), 93. Die form +fune (vergl. pı XXVII) findet sich noch-
mals in Ritson aungabe 1795 p. 96, aung. 1825 p. 102,
Eiter the gayt sall cum a tyon,
‘That in hort ful fers and fell «all be fun.«
‘Wie Mierbaum den vers auffasst, Ist mir nicht bekannt, jedenfalle führt er +fune
ala part. nicht auf.
Schliesslich wilt ich noch einige in Sch.’s arbeit vorkommende druckfehler
y)
Pe RXL 5, 33 statt das gen. plur- lies des, pı XIX, 2. 17 stat Merlio
tes Merlin. p. XXX, x. 5 statt TEE, 19 Mes IIT, 289, =. 49 state hevyd VIE, 79,
lies VI, 59 (vergl. das oben geiagte), x. 5 von unten statt bim News him. p. XXXII,
% 4 von unten bei den belspiclen der betonung Edwhrd ist hinzusufügen VII, 165.
P. XXXV, 2. 10 yon unten das citat von VII, 104 ist falsch, es steht III, 104
Die beiden gleich folgenden citate stehen in falscher reihenfolge. p. XXXVI,
&. 13 von unten statt turghes les bitghes, p. XLT, 2. ar statt IX, 18 lies
X, 18. p. 33, VIEL, 96 Sch. schreibt -sogate Rits. und Wright so gat.
Fase ich nun zum schlas mein geammturtheil in wenigen worten zu-
wummen, #0 gestehe ich gem, dass die Scholle'sche ausgabe der lieder Minat's en-
q
Lehr und ubungsbiicher für die englische sprache. XIV 167
LEAR: UND UBUNGSBOCHER FÜR DIE ENGLISCHE SPRACHE.
XIV.
Gr tik und synonymik.
Theodor Weischer, Schulgrammatik der englischen sprache, Zweite vermehrte
und verbesserte anlage. Berlin, F. A. Herbig 1883. 8° 416. 6 2,75 mk.
angebunden.
‘Bei der überfülle der englischen lehrbiicher und schulgrammatiken, und bei
det vorhandensein einiger wirklich brauchbarer, tritt man an die prüfang eines neuen
derartigen werkes mit der frage, bezeichnet es einen forıschritt in sprachlicher und
pdagogischer darstellung? Nachdem die englische philologie in den leteten jahren
so bedeutende fortschritte gemacht hat, und nachdem fachzeitschriften einen jeden,
nen so Jeicht und bequem mit diesen
neuen ertungenschaften bekenot machen und ihn vor fehlerhaften erseupnissen
warnen, da sollte man meinen, das jemand, der ein neues schulbuch zu schreiben
anternimmt, in der pädagogischen und wissenschaflichen literatur vorher. eine
‚gründliche umschau hält. Leider beweisen aber die zahlreichen ungtinatigen re-
‚sengionen, besonders in diesen blättern, wie wenig es sich die betreffenden autoren
noch angelegen sein lassen, an der hand tüchtiger werke und aufaiitse für ihre
‚eigene weiterbildung sorge zu tragen, und leider muss ich diesen vorwurf wiederum
gegen herm Weischer erheben.
Ex hat sich aun muster seines buches die bekannte französische schulgramma-
tik von Plötz erwählt ‘soweit es der genius und die sprachgesatze dex englischen
idioms gestatten.’ (Vorw. ». II.) Ich gebe oun gern zu, dam jenes. viel be
nutzte Iehrbuch seiner zeit einen guten einflus auf den französischen unterricht
ausgeübt hat. Wie aber Flöte seltat durch heraupabe seiner ‘Syntax und formen-
Johre', ‘Kurzgefamte systematische grammatik' und ‘Nouvelle grammaire frangalve*
bewiesen, haben sich doch mit der zeit viele stimmen gegen die brauchbarkeit der
methodischen grammatik laut gemacht, und in der that ist ihre abstufung keines-
wegs eine immer vom leichteren zum schwereren fortschreitende, noch entspricht
ihre darstellung immer den nunmehr erkannten sprachhistorischen grundsätzen,
Manches zusummengehörige, was der schüler durch dieselbe gedankenoperation
leicht anf einmal auffussen könnte, ist in ganz verschiedene lectianen auselnander-
gerissen; manche regel oder aumahme, welche dem anBinger schwierigkeiten be-
zeitet, ohne dass er so bald praktischen nutzen für die lecttire aus Ihr gewinnen
kann, wird in ein zu frühseitiges pensum gestellt, während andere regeln und
‚sonstrustionen , deren vorständniss für die übersetzung häufig gefordert wird, erst
in den letzten abschnitten des Ichrbuches erscheinen. Jedem nachdenkenden schul-
mann müssen dieve fchler beim gebrauche des bessgten Ichrbuchs aufgefallen sein,
ohne dass ich nöthig hätte — was ausserdem bei diesem artikel auch sehr wenig
‚angebracht wäre — dieselben aufzuführen,
Halt nun jemand die Plötzische methodische darstellung der schwierigeren
‘apitel der formentehre und der syntax einer sprache für die pädagogisch ange
messenste — ich würde allerdings für geriftere schäler die systematische vor-
ziehen +) — »0 müsste es sein augenmerk sein, die (hatsächlich vorhandenen mängel
») Ich will nicht verschweigen, dass herr W., wie Flite, seiner methodischen
Lehr und Ubangsbücher fir die englische sprache. XIV 169
und unterserenda bilden, und man sieht aus den obigen tilela, dam sie gerade
die schwierigsten abschnitte der englischen syntax behandeln und vieles enthalten
müssen, wos der schüler nur selten zur praktischen verwertbung bedarf. Der
‚obersecundaner bezw. primaner lernt nach herm Weischer’s plan erst die so haufig
zum gebrauch gelangenden regeln über den artikel und die pronominal — Bet
Plötz, demen anlage ich ja auch nicht völlig billige, har die gleiche eintheilung
doch immer die entschuldigung, dass der grössere heil der dort behandelten regeln
ringerem maasse snwendung finden, ale 2 b.
vom wis, which und what; die auslassung des artikels vor abstrakten und stoff-
namen u. & f. — Herr Weischer darf hier nicht die ausrede gebrauchen, dass ja
auch Plötz die clementarregeln in diesen späteren lectionen vorbringt: denn diosee
bezeichnet dieselben ausdrücklich als 'r&ptütion' und giebt sie, om dem gereifteren
‚schtiler noch einen besondern gewinn zu verschaffen, in franz sprache, während
bei tmerm autor jede derartige hinweisung oder einkleidung mangelt und selbe
Noch einer andern bei verfassen methodischer lehrbilcher beliebten ant-
schuldigung will ich hier gleich gegenübertreten: wirft man ihnen nämlich vor,
dass (lie eintheilung des stoffes nicht dem grundsatse der allmählichen steigerung
rom Ieichteren zum schwereren, vom gewöhnlichen zum seltenen entspricht, so
erwidern sic gern: sie überlumen c dem lehrer, hier seinem ermesen nach die
richtige wahl zu treffen. Nun, für diesen zweck hätten sie sich die eigenthämliche
beasbeitung ihres Ichrbuches ersparen können; da wäre eine systematische gram-
matik, die den stoff nach wortclassen und satzarten anordnet, von demselben, ja
gebrauche von gröserem nutzen. Vermag ein autor seine gram-
genen
in phdagogischer, wi
Be ict och Sin ix den cap, wide die “exerinknigas?
werben behandelt. An eine scheidung zwischen starken und unregelm. schwachen
zeitwörteen wird gar nicht gedacht, sondern nur darauf geschen, ob present, Yin-
perfect’ und participle past gleichlautend ‚oder nicht,
steht 2. b. de Seer loct. 12, fo shear lect. 13, de tear lect. 14, 49 wear lect. 155
oder iu owtehine lect. 9, de shine lect, 19, do overhear lect, 9, fo Acar lect, 8,
fo heget, tu behold, ro bespeak lect. 42, £0 ger, 10 Aold lect. 13, de speak erst
ect, 14 um £ Das heisst doch dem schüler seine aufgabe nur erschweren und
Ahn za sein mechanischem auswendiglernen zwingen !
gerade hier in der methode yon Plötz abgewichen ?
‘Aber der grundsate der alphabetischen anordnung geht durch das ganze
buch, selbst da, wo sie sinnlos ist; sind 2. b Im eapitel über die präpositionen,
f., in dem von den deutschen wörtern ausgegangen wird, die englischen
dieser weise untereinander gestellt (2, b, ». 195: bei 4, abemt 2. at 3. by
SSS
‘Lehr und übangsbücher fur die englische sprache. XIV ae
‘rman unterscheidet das geschlecht . . . durch verschiedene wörter‘. Neben doy
und girl, brother und sitter stehen aber auch Jon und lady, lad und ders, marter
und mistres, deren inneren susammenhang ls ableitungen von demselben stamın-
wort heer W. wieder nicht erkaunt hai. Daun folgt eine liste von ca, $0 wörter,
bei denen sich masculin und feminin durch die endungen (ir, ine, ix etc,) unter-
zeug
won lest. 81, 5;.52..Dz $4 A-s (wörter und phrasen, die im gebrauch des
artikels vom deutschen abweichen), und noch von manchen andern stellen, an
denen nicht das richtige maass gehalten ist.
Aus capitel IV möchte ich jedoch noch ein paar formen notiren: s 144
haben wit Ae-friend und she- friend; sches (sche) wird als ploral zu ask
(esche) gestellt! (s. 156). Wenn dann dem verf. unbekannt Ist, dass euer und
riches eigentliche singulare sind, und dass Lead, horse, pound etc. ursprünglich Im
sing. und plar. gleich lauteten, darf uns das nicht mehr. wundern,
Lect. 30, s..160, lesen wir: ‘die einzige spur einer ‚eigentlichen declination
ist der sächsische genitiv', Also ist ex herm W. entgangen, das man, men; oot,
fest ets. reste der starken, ox, oxew ein solcher der schwachen declination ist?
S. 161 verbietet unser verf. den gebrauch von the father’s love als gen. obj.
‘Weon sich die Engländer doch danach richten möchten! — Auch von bezeichnungen
der fhiere darf er nicht gebildet werden, und nur ausnahmsweise von mans, aeit-
und werthbestimmungen, Schade, dam die Engländer, selbst die gebildeten nnd
sogar schriftsteller, sich dieser ausdnucksweise recht häufig bedienen!
S, 162 heisst ex: ‘der deutsche genitiv der verwandischaft wird im englischen
durch den dativ(f) ausgedrückt, namentlich, wenn das die verwandischaft be-
zeichnende subst. entweder keinen oder den unbestimmren artikel hat etc.
Ist es demgemkas noch erlaubt zu sagen the brother of the King? oder the King’s
brother >
Lect, 31. Das adjectiv, & 165) ‘von personen sagt man: she good (die
au), ‘the rich (die reichen)‘. Folglich ist the good —= das gute, the smbline =e
das erhubene falsch,
Leet. 34. Das adverh. x, 196: ‘die einsilbigen adjective behalten y, £. b.
dry, deyly', Doch finder man auch ‘drily’ (Smart,
8. 177. ‘Das deutsche sehr heisst vor adjectiven und adwerbien evry, da-
gegen vor verben much und very muy. Also ‘very interesting” Ist falsch. Auch.
greatly, highly etc. dust nicht gebraucht werden.
(8, 1781, cheap, Maim, safe, slow, wide werden als adverbien angeführt,
dagegen nicht cheaply, plainly, safely, nersly, widely. — "Zulillig' wird durch
to happen, "gowiss’ durch ¢v de sure ausgedrückt a sf Wäre ex nicht anges
messen gewesen auch zu erwhhnen, dass ersteres durch Ay chamce ete, lotstoren
durch surely etc, ausgedrückt ebenfalls gane comect ist?
Lect, 35. Zahlwörter. 4 183 ‘Unser deutsches etwa, ungefähr, einige
E
Lehr- und übangsbücher für die englische sprache, XIV 173
‘Whick wird ser von sachen und thieren(!) gebraucht, x, b, Zr ermy which
was comuermdid etc?
286 boon wie ala muterbeisplal: Some toy Homer. mat: to hove. existed
at ait!
Doch hiemit möge die liste von wirklichen fehlern, unpassenden anordnungen,
ungeschickten regeln, der ergänzung beduritigen mängeln oder unnöthigen au
fuhrlichkeiten geschlosen sein, obwohl ich mir noch eine ganze reihe derselben
angestrichen habe. Nur noch einen punkt in der grammatik will ich hervorhebens
die aussprache. % 9 steht eine tabelle, die nach Webster und Chambers aufge
stellt sein soll (s. vorw. 111), mit dem ersteren aber nicht übereinstimmt; man
findet = b. darin die wunderlichkeit, dass das w in Awl/ mit ee bezeichnet wird!
Dann Ist die aussprache der in den Übungsstücken vorkummenden eigennamen und
schwierigen wörter theils unter dem text, theils in dem am ende des baches ge-
‚gebenen vocabelverzelchniss vermerkt: ein Im princip gewiss zu billigendes ver-
fahren. Doch ist es völlig überflisig, auch solche eigennamen zu bezeichnen,
Bee een er ala Fran peony
‚der engl. xwaprache einigermassen vertraut ist; dahin rechne ich z, b. Alfred,
Brutus (x, 9), Wellington (s. 97), Hannibal (s, 121), Cromwell, Oxford (s. 305) etc.
Mitunter machen aber die angaben den eindruck, als ob der verf. selbst nicht
recht klar darüber war, oder sie müssen mindestens den schüler in die irre führen;
au by 5 86 sr > Jamie rvs (Sie John Rom), ©. 88 ar bfni-ur, 6. 90 ser ebmsy
& 102 wem, © 12: arcitfoda'lus, apepoleliaious etc. etc, — Schliesslich
steht ii anhang ein abschnitt («. 33711), der ein 'alphabetisches verzeichnis von
wöetern, deren sumprache besondere aufmerksamkeit erfordert" enthält. Auch hier
wäre es für den lernenden weit angemessener gewesen, wenn diejenigen wörter,
welche gleiche eigenthimlichkeiten zeigen (2. b. die auf —cestery die, in welchen
ch wie & oder wie sch gesprochen wird etc.) zusammengestellt wären.
Was endlich die englischen übungmätse angeht, so scheinen sie meistens
‚seglischen autoren entnommen zu sein, und bieten, soweit ich sie durchgeschen,
keinen weiteren anlass zu bemerkungen, als dass sie Im allgemeinen zu tang sind,
man vermisst oft die prägnanz, die dem schüler die sigenthimlichkeiten der sprache
‚scharf vor nugen stellt.
‘Wenn nun das vorliegende buch bereits die zweite 'vermehrte und vere
besserte' auflage vorstellt — wie mag dann die erate ausgesehen haben |
BERLIN, jennar 1884. John Koch.
H. Berger, Lehrbuch der englischen sprache für den handels- und gewerbestand.
Anleitung zur gründlichen erlernung der umgangs- und geschiftssprache, sowie
der bandelscorrespondens. Fünfte, sorgfkltig revidirte und verbesserte auflage.
Wien (884. Alfred Hilder, Vor 2m
"Dieses buch, dessen eweck durch weinen titel hinreichend beeeichnet ist, be-
abt us 2 theilen. Der erste enthält auf 54 selten eine art rorschule zur eigent»
lichen grammatik und besteht aus 85 deutschen und englischen abtngistücken,
deren jedem die zum übersetzen nöthigen vokabeln vorausgeschicht sind. Diese
Gbungesticke zerfallen nach den redetheilen geordnet in 10 abtheilungen und bei
joder derselben wird auf die regeln des zweiten theils der grammatik verwiesen.
TE |
‘Lehr und übangsbücher für die englische sprache. XIV 175
wo sich folgende sätze finden: »Zu haben wenig geld ist schlecht, aber au haben
keines ist noch schlechter... Oder; »ıWurden =Sie nicht Gviel zeit Spehabt
haben , Swenn (Sie tinicht 1Sjemem 16hrief Uru 1schreiben tagahabıt tohätten ir
foru ist denn der lehrer in der stunde anwesend, oder Ist er nicht im stande,
sach einen nicht numerirten sats richtig übersetzen zu Iamen? — Endlich nehmen
wit anstoss an den 203 regeln, die der verfamser, um den lehrer möglichst über-
Indem wir hier die hung dieses buches schliessen, stehen wir nicht
als die arbeit eines mannes zu bezeichnen, der seinen gegenstand gut
kennt, und als wohl geeignet, einem nicht zu Jungen lernenden unter leitung
einen langsam vorgehenden lehrers eine gründliche kenntnim der englischen ge-
schäftssprache au vermitteln. —
Im anschlus an obige zellen möchten wir zwei punkte erwähnen, die uns
bei gelogenheit diver reconsion als recht beachtensworth erschienen sind, Din-
selben betreffen die aussprachebezeichnung und die behandlung der regeln In schul-
1. Die aussprachebezeichnung sollte unseres erachtens in schulbtichern nicht
Walker'schem system erfolgen. Die darstellung der aussprache nach dieser
methode besitat eine grome exakthelt, vielleicht die grösste, die sich überhaupt
erzielen isst und ist deshalb in einem wörterbuche ganz am plaue, Gegen thre
anwendung in einem schulbuche erheben sich jedoch zwei wichtige. bedanken.
Einmal ist diese besliferung eine art augengift: bei der kleinheit der ziffem ge-
hört wine bedeutende anstrengung der sehnerven dazu, ı von 4 und 2 von j zu
unterscheiden. Freilich für leute, die der englischen aussprache mächtig sind, ist
diese unterscheidung nicht so schwer, weil sie schon, che sie auf das besifferte
wort blicken, wissen, ob 1 oder 4, 2 oder 3 uber den vocalen stehen must, und
deshalb scheint ihnen die unterscheidung leicht. Will man sich aber in die Inge
des schüilers verseizen, so braucht man nur die orthographisch geschriebenen wörter
zu verdecken, und die berifferten allein zu lesen, so wird man bald finden, dase es
eine grosse anstrengung für die augen ist, eine reihe solcher vocalaiffeen richtig
zu lesen, Das zweite und wichtigere bedenken gründet sich darauf, dass bei der
Walker'schen methode das richtige wortbild, von dem doch gewünscht werden
muss, dass cs sich scharf einpräge, durch das beigesetste bezifferte wort wieder
getribt wird, Den lehrer ficht das Walker’sche wort freilich nicht an, weil thm
das richtige wortbild zu fest sitet; aber für den achtiler, der das wort zum ersten
‘male sicht, und der es sich einprägen soll, ist es gewiss ein übelstand , wenn er
i
übertragen, Dieser übelstand ist aber um so grosser, je ähnlicher die beiden
wörter einander sind. Formen wie artshdutshess, nite, tshamebutlin, lade ov onnur,
grand fawkaur werden den lernenden nicht am richtigen einprägen von archduchess,
‘Knight, chamberlain, lady of honour, Grand Falconer hindern; anders möchte es
aber sein, wenn formen neben einander stehen, wie; soap == sope, hair-oil m
E
Lehr- und übungsbticher für die englische sprache, XIV 2m
werden, dass bei ask ent, bei write nur st in der 3. person singulasin presentis
angehängt wird? Das findet ja der schüler selbst, wenn ihn der ichrer danach
fragt. Dasselbe gilt auch von der syntax, ein satz oder mehrere mit der eng-
ed ende ee ei
unterrichtiatoff bilden und den geist des achillers wach er
a Versteht der schüler eine regel gut, so wird er dann auch worte finden,
tm sie aussmdrucken. Winscht man aber dennoch, dem buche regeln mitzugeben,
go setze man «ie alle an den anfang oder schlum demelben, damit man sie leicht
findet und nicht an hundert stellen vergebens suchen mus.
Münc, Th, Wohlfahrt
W. Dreser, Englische synonymik für schulen sowie zum selbststudium. Wolfen
‘Vitel 1885. Zwinler, 242.4 Pr: 2,50 mk.
Dieses werk giebt sich auf dem titelblatt als einen auszug aus dem 1881
erschienenen grömeren werke des verfasera Letzteres ist doppelt so stark und
‘fiir die oberelassen höberer lehranstalten sowie zum selbststudium« bestimmt.
Die definitionen sind hier und da etwas anders gebalten, als in der gromen
ausgabe« (vorrede). Im wesentlichen ist an denselben nichts geändert, und die
Kürzung der grossen ausgabe ist fast ausschliesslich auf kosten der dort übrigens
keineswegs zu reichhaltig bememenen beispiele oder belege vorgenommen, Die
zahl der stichwörter Ist in der kleineren sogar noch um 3 vermehrt; dort sind
687, hier 690 gruppen behandelt. Die etymologien sind vollständig in den aus-
übergegangen. a
Wir haben es aleo eigentlich nicht mit einem »anszuge« zu thun; und eine
der vorliegenden ausgabe wird zum guten theil anch dem gröseren
werke gelten, Wenn ich in bezug anf letzteres nicht in das unbedingte Job eit
sifamen kann, welches ein früherer recensent wenigstens dem ersten thell desselben
spendet, wo mus ich bemerken, dass suf dem gebiete der deutsch-englischen ayno»
nymik die ansichten noch sehr grtheilt sind und dass ich daher die folgenden
'aumtellungen wicht polemisch aufsufassen dringend ersuchen muss, Es ist in der
that angenehmer, eine arbeit, welche wie die Dreser'sche synonymik in Ihrer u
spränglichen form, ohne eine grosse summe von kenntnissen und ohne einen ente
‚sprechenden aufwand von fleiss überhaupt nicht zu stande gebracht werden konnte,
als eine musterleistung hinzustellen, als auf thre schwächen und das verkehrte in
der anlage hinzuweisen, Wird dadurch die sache gefördert, »0 kann der autor
nieht grollen.
Ex will mir zunächst scheinen, ale ob der vorf, sich nicht klar gemacht
‘Witte, welchen ewecken die kleinere ausgube Oberhaupt dienen kann. Die grössere
ist fr oberelamen bestimmt, «ie kleinere allgemein fir »schulen«. Ja, ftir welche
anderen als oberclassen denkt man denn überhaupt eine synonymik einzuführen
‘oder hält eine einführung auch nur für möglich? — Mit recht hat man bisher an
unseren höheren schulen bedenken getragen, selbst den reiferen schülem eine syno~
myınik in die hand zu geben; man ist eben gerwungen sich auf die gelegent-
lichen synanymen in lectire und grammatik zu beschränken, um nicht die
als neue disciplin in den unterricht eintuschieben. Wenn es ja
schon sein muss oder wiinschenswerth scheint, so wird höchstens an eine taschen-
ynonymik zu denken sein; und ich muse sagen, dass hierfiir durch Meurer und
E Kölbing, Englische audien, VL 1. Ir
Lehr- und tbungsbiicher für die englische sprache. XIV 179
Beach} strand. — Aura it der strand, insofern er tetcten wide).
Oder 682) täur schliessen; «los zumachen; ecb verschllessen, zu-
Wa das nicht geschehen, empfiehlt sich 2 b. bei no. 7: »abschaffen« in
der definition yon abolich aéschafew, von abrogate anfheben, von repeal wider-
rufen gesperrt oder fett zu drucken, oder no, 184; expect erwarten, analt ent-
gegensehen, wait warttn (auf), — Hinzufügen möchte ich, was die definition
selbst angeht, dass ich kei bedenken darin sche, als adequaten begriff auch ein
fremdwort, event. das wort selbst hinzustellen, wenn dasselbe bei una current ist
(lio hein bloss gelehrtes oder technisches ist); Andererseits könnte, wenn das
fremdwort sich nicht mit dem englischen deckt, auf das abweichende deg sinnos
aufmerksam gemacht werden. Beispiele: remenate (178), ditsertation und essay (4),
aversion, antipathy (6), ebreyuier (73), afront, imswit (82); dagegen cordial (305),
condition (341), mode (375). (Unter diesem gesichtspunkt liesse-sich auch die cone
equente hinzufügung der französischen, deutschen und Inteinischen wörter recht-
fertigen.)
‘Nicht immer vermeidet ex Uhrigens der verf, dam er in seinem streben wach
gründlichkeit etwas weitschweifig wird oder auch auf jene gemeinplätse verfällt,
die sich »zur rechten zeit einstellen und bei denen sich der perfocte kenner der
apache mehr denken kann und denkt, als der durchschnittskenner oder gar der.
‚schüler, welcher noch nicht von einem glücklichen instinkte geleitet wird. Ich
denke hier in erster Tinie an erklärungen wie +der schwüchste begriffs, »das um-
füssende worte, »das allgemeine wort«, »das allgemeine und kräftige worte, do seep,
sdas erhabenere wort« rrurvey ist aierlicher als overfooke u. A.
Diese art von definition ist besonders dann zweifelhafen werthes, wenn sie
nicht durch beispiele illustrirt wird; und hierin liegt eben der haupr“
mangel des »auszuges«.
So schwierig also auch die definitionen sein mögen, nothwendiger sind
für eine synonymik entschieden die helege. Ich will lieber auf eine scharfe
slanige definition versichten als auf ein gutes beispiel, Einmal bringen ert diese
Ans nötige licht in die definition, sie allein machen oft dieselbe erst verständlich,
und dann ergeben sie durch das auftreten der einzelnen synonyma in eonereto
üngleich mehr als die beste definition oft vermag. Die kürsung der grömeren
musgabe it demnach an ganz verkehrter stelle vorgenommen. Freilich ist auch
hier die beispielssmmlung nicht ohne mingel ex fehlt durchweg die quellen-
angabe und, das die meisten neueren autoren entnommen sind, vertrligt sich
nicht recht mit der ebenfalls principiell belinbten bevorzugung der sprüchwörter,
bei denen leicht eine ältere, wenn nicht veraltete bedeutung mit unterläuft,
Aber trotzdem steckt wieder in der fille von belepstellen ein ganz besonderes ver
dient der grösseren ausgabe, Um so mehr ist das fehlen oder die starke
reduction dieses materials für die kleinere zu beklagen. — Entweder fehlt es au
allen belegen zu den hier gegebenen gruppen oder die helage sind < in weitaus
den meisten fällen — absolut unzulänglich, um den definirten begriff zu illustriren ;
manche derselben aber sind auch an sich dunkel, sicherlich für den schüler,
A) Nicht aber egestades, (Dreser.)
_
Lobr- und Abungsbiicher fir die englische sprache, XIV 181
‘shift, Dai »schande, schmach« contwmely, bei sruf, ruhme ist ripute als besonderes
wort (5. ba pysician of great r.) zu behandeln; bei »menges fehlt Alemey, das
seitsamer weise unter »liberflusse gersthen Ist,
‚Andererseit« witrde man wörter wie discardurt, treasowour, ravingners, ripere
Auity and eine reihe technischer oder gelehtter synouyma nicht vermissen,
eredwlowr wird mit sungläubige erklärt? autiparhéc ist kein englisches, und
alluder kein französisches wort, auch wohl sergiebigmachung« (7) kein deutsches;
ts eversee = fault (Sst) ist veraltet; 240 impose upon one's self sich täuschen,
häufig In der umgungsspraches. mpon amother ist das gewöhnliche und das
kehrt nicht blow der umgangsprache an, Fi
Worf verweisen die anführungszeichen im text?
Von druckfehlern setze ich nur störende hierher: No. 7 reraywer statt rwyuers
(25) retionel statt rational; (sa) fo extent statt extend; (181) politic matt polities:
(447) deroneright statt dowmrights (474) a save harbour statt safe; (474) thriftecee
statt thrdfiymese ys (642) remorseless statt reovorseless,
Hasmunc. G. Wendt.
2) Litteraturgesehichte,
Rudolf, Us Ju An Abridgment of the History of English Literature for the usc
‘of the upper classes in Gymnasiums and Industrial Schools, Solothurn, Jent &
Gasman. 1881. Pr.: Bo pf.
‚Auf einer reise in der Schweit voriges jahr lernten wir zufällig das in rede
chende büchlein kennen. Dis heute scheint ¢ noch nicht in Deutschland be-
kannt geworden zu sein; wenigstens ist un weder eine buchhändlerische anzeige,
wech eine recension au gesichte gekommen. Das werkchen verdient aber auch
bei uns bekannt zu werden; deswegen sei uns hier eine kurze besprechung ge-
startet, Daselbe ist nur etwas über 2 bogen stark. Als einleitung enthält es:
Charecter of the English Language, Gores prendre
Die angelsichsische, normannisch-franzdsische und altenglische (mittelenglische)
periods wird auf seite 3—7 besprochen, die nevenglische auf seite 8-35. Bei der
letzteren sind 4 unterabtheilungen gemacht: The Elirabethan Period, the Civil
‘War Period, the Eighteenth Century, and the Modern Period.
‘Won jeder periode resp. untembthellung wird zunächst eine allgemeine
‚charukterlstik gegeben, dann werden die einzelnen atilarten mit ihren vertretem
und der letzteren hauptwerke (zuweilen mit inhaltsangabe) kurz besprochen.
Der werfasser hat: die betreffenden charakterseichnungen,. bogrephischen
‘notizen und Inhaltsangaben, wie er in der vorrede sagt, den besten quellen ent-
lehnt und sie im unterrichte seinen schülern dietist. Durch die veröfentlichung
derselben hat er sich’ unsern dank verdient, denn er hat durchgängig mit
richtigen verständniss und geschickter hand ausgewählt, so dass
das gessgie 20 recht eigentlich den nagel auf den kopf trift, x, b. bei der charak-
terschilderung’W. Scott's und Byron's. Für anfänger ist das buch insofern recht
geeignet, als sie schnell eine übersicht Uber die ganze englische litteraturgsschichte
‚gewinnen, für vorgorticktere insofern, als cx ihnen gute dienste bei der repetition
Teisten wird, da es fiir beide auf wenigen bogen wirklich das hauptsächlichate
enthält.
Lehr. und übungsbücher für die englische sprache, XIV ad
‚niedriger, und seine zweite entartung, nachdem er die unschuld gemordet, jet eine der
schönen und bedeutendsten motive in dem gedicht. Die welchheit Milton's, seine
liebe sar schönheit, die rweckmissigkelt der worte, die er für sein worhabait
wählt, seine religiöse tiefe, füllen die scenen, in denen er das paradies, unsere
stammeltern und ihren fall schildert, und schiesslich concentriet sich alles denken
und fühlen um Adam und Eva, bis die schhuszeilen ihr einsames bild in uns a0
micklasen.« p. 611%... 50 sind seine arbelten(!) selten geschwächt
durch die geschraubten geda: Er besitzt wicht thee mare
liebkeit, noch ihre intensive stärke, aber mehr anmuch, eine vollendetere kunst und
‚eine erbabnere würde, wie ale jenen nicht eigen war.« *Das leichtere liebes-
gedicht schrieb er niemalie »Er begann die poesie reiner, nattrlicher
Beschreibung. p, 911 *Geboren im jahre 1788, wurden seine Hours of Idleness;
eine sammlung kurzer gedichte, 1807 erbarmungslok in der Edinburgh Review
mitgenemmen«, Kurz, der ganze stil giebt dem buche einen, freilich nicht be+
absichtigten, humoristischen beigeschmack, Andrenseits liegt es aber auf der hand,
dass eine so fehlerhafte ansdruckeweise in einem für schiller bestimmten buche nur
‚schaden stiften kann.
Aber auch in bezug auf den inhalt geben sich verfasser and übersetzer ange
blössen. Dieselben mögen übrigens ursprünglich verschuldet sein von wem sis
wollen, jedenfalls hat der *bearbeiter' die verantwortung mit zu tragen, Ich bee
schrinke mich auf ein paar nachweise, § 6. sRecwulf ist das altenglische
pen Es... wurde in der gestalt, wie wir es besitzen, mit
‚christlichen elementen verwebt, wahrscheinlich im achten jahrhundert von einem
eben (engl. edited). Was soll man das
sagen, wenn Hygeldc für den namen eines landen gehalten wird (p. 3: +Beowult;
thar yon Hygelac .... und kehrt dann nach Hygelac zurück“)? #9, der von
TR she iguscht- len was je Aber diesen dichter und mins enguhlichtn
werke wissenschaftlich gearbeitet worden ist. Der verf. fasst Genesis, Exodus,
Dassel, Christ und Satan — alles cusarmen unter der beseichnung Caedmon's
gedicht’, und dieses gänaliche fehlen der kritik wird durch hochtrabende schll-
derungen, wie die folgende, nicht wieder gut gemacht, die ich den losen, welche
germ eine probe nichtwagenden, phrasenhaften atils hören möchten, nicht vorent-
halten will: »Ueber dem kleinen, vom lande eng eingeschlossenen hafen von Whitby
arhete dich und ragt in die we hinsex die dunkle klippe, auf der Hilda's Kloster
‘mit dem blick auf die Nordsee stand, Es ist eine wilde, windumranschte höhe,
deren fase das meer umtebt. Steht man dort oben, so fühlt man, dass sie eine
geiignue int für die poesie der seobehersschenden nation, Auch ent
Dehren die verse des ersten dichters der stürmischen ‘linge der wngebung ulcht;
in der sie geschrieben wurden, und ex fehlt ihnen nicht die liebe zu den atermen
‘oder die furcht vor dem einsamen Iande, das Cxdmon von der spitze der Whitby
Kippe ans erblickte... Daw § 11, worin über Cynewulf gehandelt wird, auf der
selben stufe steht, ist nicht zu verwundern ; was mag sich übrigens der bearbeiter
unter den Bxeter- und Vercelli-buchern vorgestellt haben, von denen er wieder-
halt spricht? Sicherlich doch nicht handschriften, denn er fährt fort: »Ein schönes.
Trachstiich, jn welchem der tod zum menschen spricht und das niedrige, hässliche,
Ahrkaenlose haus beschreibt, wozu er den schlüssel hat, gehört nicht au diesen
büchern« Das das engl book auch unter umständen handschrift bes
Geutos Kann, hat der Ubersetser offenbar nicht gewusst. § 14 handelt von Altced.
E
Lehr- und Ubungsblicher für die englische sprache. XIV 185
‚geästert und deshaib nach seiner mekkohr sich bemüht, zur genaueren kenntniss
Serealben in Deutschland das seinige beizutragen. Dabei seien Ihm aber manche
‚schwierigkeiten entgegengetreteu, »The books on English terature acomsihle to
ze were either far too difficult for German learners who, with the literature, had
to master the English tongue; or they were insufficient; so that I had to create
my Own material in setting forth an account of English literature, which sbould
interest in plain, esey language, Not trusting my own power over the English
compiled the lives of the authors from English books of literature,
js Newspapers; in fact, did as some of my betters have done before me:
bien of je le trouvaise, and, want it to be understood, once for
‘book nothing belongs to me except the colllecting it Into a whole,”
wenigstens offen und ehrlich gesprochen: herr Mann gostoht selbst au,
sich nicht genug gewandtheit im schriftlichen gebrauche der englischen.
lehnt, m, &. w. das buch beansprucht bloss den rang einer compilation, Froilich
Se See ee ‚ob der ver, unter solchen um»
dazu berufen war, ein lehrbuch zu schreiben, denn die be-
eher ee
ist, berechtigt zu einem solchen unternehmen doch an sich noch nicht. Wir
und Wauchbire compilationen , und besumders die entlehnung
materials versteht sich bis zu einem gewissen grade von selbst. Beiläufg bemerkt,
hat herr Mann übrigens mehr entlchnt, wie das; man vg), 2 b, bei der bee
sprechimg ron Milton’s Paradise Lost:
an 7: Sat:
Änterest collects round
die character of Satan at first,
buthegrowsmoreandmoremenn
me the poem goes on, and seems to
fll » second time, losing all his original
after his temptation of Eve,
Indeed this second degradation
of 5 after he has not only
finned himself but made innocence
‘sin, and beaten back in himself the
last remains of good, is one of ae
finest m: in the poe
last all thought and Seria
centre round Adam and Eve,
until the closing lines leave us
With their lonely Image on our
inde.
Brooke: English Literature p. 121 1
‘The Interest of the story col-
Teets at first round the character
of Satan, but he grows meaner
asthe poem goes on...,. and
hin second degradation after he
has destroyed innocence Is one
of the finest and most consistent
motives in the poem... .. and
at last all thought and emotion
centre round Adam and Er,
until the closin,
with their lonely image on our
minds.
‚Auch ohne Brooke's englischen text vor sich zu haben, sieht man. sofort,
dass Mann den text, den Matthias ungeschickt übersetat, wörtlich susgeschrieben hat.
Was der verf, uber vor-Chaucer’sche literatur sagt, hätte er besser wegge-
‘Lehr und tibangsbitcher für die englische sprache. XIV 187
und auf das hervormagendste aufmerksam zu machen... - - + Der verfuner |
Ben an afeh let a Yardeang gebe, dle ain both, win. dar vorliggenda ‘ami
‚dem leser auferlegt: jedes urtheil durch die kenniniss der quellen zu. begstinden,
‘Es ist keinem menschen gegeben, alles zu lesen, was zu der litteratur einer grossen
nation gehört; aber vom litterarhistorker urusa verlangt werden, dass er die autoren
Oh cae reall Beeren ee yeas
‚Somit waren die quellen dieses buches fast aumchliemlich die
ee tn anna
Das in diesen worten entwickelte programm wird man an sich nur billigen
können; cs feigt nich nur, in wicweit die ausführung damit tibereinstimmt. Ich
‚bespreche zunächst den ersten abschnitt, der das VIL—NXV. jahrh. umfasst.
Jn die p- Gf. gebotene probe aus dem Beowulf haben sich mehrere fehler
eingeschlichen; so p. 7. 3 ashah] I. astah. 4 of) I. ofer; swio-thole] L swiopole,
‚Sglet] 1. leg. p. 2010 die rede von Beowulf: «Die erhaltenen manuseripte 7 ad
reicher zum theil bie in's 10. jahrhundert zurück, der sprache nach iat ex aber um >
3 Jahrhunderte älter.« Wenn herr Engel je eine Beowulf-ausgabe durchbiätsert hätte,
co würde er wissen, dass vom Beowulf leider überhaupt blow éine ha. aufuns gee
kommen Ist, »Seine entstehung Ist dieselbe wie die aller volksepopöen: aus einzelnen
kurzen heldonliedern wurde von cinem dichterischen bearbeiter ein in form ımd In-
"halt leidlich einheitliches ganze zusammengefligt.« Was mag herr Engel unter einem
\Aichterischen’ beszbeiter versichen? Als litteraturangabe wird unter dem texte ane
BEE BR es vas Span KOMM (ree wiki a Sees
jkoappster kürse' zu kurz, denn von Grendel's mutter ist darin gamicht die rede,
und das B. Grendel ‚bis in sein moor verfolgt’, ist einfach unrichtig. — p. 24.
Es ist die rede von Cxdmon: »Schon der berühmte Beda (673-735) erwähnt
‚diesen hervarragenden dichter . . . . Wer denn noch? Das dann auf derselben
‚seite in libersetsung gebotene stück ist nicht der Cwdmon’sche hymnus, sondern
‚der anfung der Genesis, der freilich in ton und Inhalt mit dem hymous verwandt
int. p. 25 sehen wir, wie herr Engel über den stand der Coimon-frage orientirt
ist: «Erhalten sind von ihm zwei grössere dichtungen: eine poetische bearbeitung.
‘und erweiterung der wichtigsten erzählungen der Genesis und ans dem Exodus
die beschreibung des unterganges Pharso’s und seines heeres, Auch eine paraphrase
des buches Daniel wird Cxdmon augeschrieben.« Deutsche übersetzungen ae. stücke
nach Hehnsch mitzutheilen (hier und p. 61.) dürfte auch ungewöhnlich sein. —
Von Kynewalf weiss herr Engel (p. 27) weiter nichts, als dass er »zwischen 730 u, 800
‚gelebt und ausser einer rithselsammiung in volksthumlicher manier (1) ein gelste
‚liches epor Krist’... „ hinterlassen hat, — p. 30 wird von der Sachtenchronik
‘our die ausgabe von Ingram citirt. — p. 31 ist die rede von Richard Wace, abe
wohl wir nach den neuesten forschungen über weinen vornamen nicht das mindeste
wissen. ps 33. Warum wird die ausgabe des Ormulum nicht eben so, gut an-
geführt, wie die des Layamon? 7. 35 springt der litterashistoriker von Robert
‘of Gloucester sofort auf Maundeville. Dass es mit der wahrhaftigkeit der reisehe-
schreibung dieses ‚einfachen. rittersmann’s' doch wesentlich anders aussieht, wie
herr E- annimmt, ist bekannt genug. — p. 38 Amis und Amilius) Es sind doch
| wohl entweder beide namen Iateinisch oder beide franatisisch zu geben. — Die
Lehr- nnd ühungebüicher für die englische sprache. XIV 189
of Biers the Ploaghman’, und ubersetat durch: Die vision Peter's des landmanns,
statt: The Vision of William conceming Piers the Plowman, wodurch der ganze
aim des titels ruinirt wird, int nach alledem nicht auffallend, — p, 82 wird von
Minot nur die ausgabe von Ritson cite, als beste ausgabe von Gower's werken
die von Pauli, die doch blom die Conf. Am, enthält; pach dem verf. war das
Speculum mediantis in Iateinischer sprache abgefasst. — p. 87 heist es hei
ee sjetzt allgemein
‘wirde; p. 86 wird als nator des epos Willlam Wallace genannt Henry the Min-
wel, was kein druckfehler ist (vgl. das Namenverteichnisa).
Damit sind wir etwa zum ende dex ersten abschnitts gelang ; wie viele werke
Indessen gebs ich gern zu, dass die folgenden abschnitie weniger fahler
‚enthalten, dass der verfasser uber einen gewandten stil verfügt und dass die mit-
gethellten proben 2. th, geschickt ausgewählt sind, Es ist ja auch nicht ausge-
sehlomen , dass der eine oder andere dadurch wirklich zur eignen leciüre der
autoren veranlamt wird, in der hauptsache aber fürchte ich, dass das buch diesen
zweck gründlich verfehlen wird; es bietet statt knapper, aber übersichtlicher
inhaltangaben der wichtigeren werke, die die orientirung bei der lesttire erleichtern
und bel schwer zugänglichen stücken für dieselbe einigen ersatz leiszen könnten,
überall nur fertige, in der regel scharf zugespitzte, manierirte und dabei häufig un-
gerechte urtheile, und ist somit förmlich zugeschnitten für den gebrauch solcher,
die auf billige weise, ohne ernste arbeit, dahin gelangen möchten, im salon über
einen autor mitreden zu können,
Hier nur noch einige proben von weinen ansichten über einzelne antoren und
seiner auverlässigbeit in quellenangaben. Berüglich seiner abschätzigen kritik über
Ferrex und Porrex stimme ich ganz dem recensenten im Shakespesre-Jahrbuch XIX
P. 309 bei; Lilly ist mach Engel's ansicht (p. #35) +als hauptvertreter des vor-
Araması anzuschen. »Eine yoreBgliche übersetzung einzelner
Lilly’scher stacke bietet Friedrich Bodenstedt im III. bande von Sh,'s zeitgenunsen
und ihre werke,« Doch nur bruchstiicke davon. Ebenso wenig hat er (vgl.
9. 157) Marlowe's Juden von Malta vollständig übersetzt. Bei Ky wäre eine
hinweisung auf Shakespeare's Hamlet geeigneter gewesen als auf den Juden von
Males. — p. 152, Das 1594 zuerst gedruckte gedicht wird, 90 sehr der titel
sonst schwankt, doch nirgends The rape of Lucretia genannt, Das. nennt der
‘vert. rilhmend” die ‚geistreiche' arbeit von F. Krauss: Sh.’s Selbstbekenninisse, —
Die »sogenaunte objectivität, die man vom litterarhistoriker in Deutschland forderte
(p- 142), hätte her Engel wohl veranlassen sollen, über ben Jonson gerechter
zu urtbeilen, als er eo gethan (p. 185 #.); so pr 194: »Zum glück für die englische
biihne hat ben Jonson nicht schule gemacht: seine aussergewöhnliche schwerfällig«
gen urthell um so mehr berechtigt, als es
‚gehende
Litterarische notizen "gr
aus dem gepriesenen Roms. Vielleicht wäre eine direcioren.canferenz bereit,
textvergleich
8. dergl, gelehrter bandwerkerarbeit willen.« — Sehr liobenswürdig ist auch (p. 519)
die erwähnung reines häufleins getreuer, die unter dem titel einer Browning-
‚gesellschaft in London ihren hocuspocus treiben.«
Wenn herr Engel, statt die armen philologen s0 entsetelich schlecht
zu behandeln, sich lieber bemüht hätte, hie und da sich etwas von ihrer
methode und den sesultaien ihrer arbeiten anzueignen, so würde er sich im
‚ersten theile seines buches etwas weniger blöwen gegeben haben. Und diese be-
merkung führt mich auf den zweck, weichen ich mit dem vorliegenden artikel
überhaupt verfolge: zu zeigen, dam scit die englische philologie cine selbständige
wissenschaft geworden Ist mit officieller vertretung an den universliäten,, auch am
‚den verfanser einer englischen litteraturgeschichte ungleich strengere auforderungen
ihrer art weiter arbeiten und einander in gewissen, bekannten zeitschriften dusch
pompbafte recensionen beriuchern , die dann wieder im Prospect’ ihre buch-
händlerische yerwertbung finden, bis wir in besserem sinne populäre, von wirk«
Mieken fachmännern abgefasste litteraturgeschichten erhalten, Auch dazu ist jx
schon ein anfang gemacht — leider eben aur erst ein anfang.
BRESLAU, den st. juni 1884. E. Kölbing.
LITTERARISCHE NOTIZEN.
Denkmäler provenzalischer litteratur und sprache, zum ersten male herausgegeben
you Hermann Suchier. Erster band, Mit einer untersuchung von Paul
Rohde: Ueber die quellen der romanischen Weltchronik. Halle. Max Niemeyer.
3885. XVI u. 648 m gr. 8%. Pris mk, 20,
Dieses vortreffliche werk, welches unsere kenntniss der provenzalischen Iitern-
tur bedeutend erweitert, enthält auch cine anzahl stücke, welche fiir die allgemeine
Litterstargeschichte des ma. von bedeutung sind; besonders hervorheben möchte ich
dan Evangelium Nicodemi, das Alcaiulebea, das godicht von den fünfsehn zeichen
des jüngsten gerichts sowie promubertragungen der lat. fassung der kreuzlegende,
Ga Bekanntlich alle diese stoffe wiederholt auch in englischer sprache behandelt
worden sind, Yon ganz eigenartigem interese ist auch ein leider nur 72 vers
umfassendes bruchstiick eines provenallschen romans (p. 309 ff.); die ansfithrungen.
oe (p. $52 ff.) machen os chr wahrscheinlich, dass daselbe einer bearbeitung
des sagenstoffes von yon Bernhard von Toulouse angehört, vielleicht sogar einer mehr
‚oder weniger unmittelbaren quelle des me. Eel of Tolous. Wir schen dem zweiten
Qunde dieser ,Denkiiller’ mit spannung entgegen.
MISCELLEN.
ANMERKUNGEN ZU ‘TOM BROWN’S SCHOOLDAYS,
(Engl. stud. VI, 3 und VII, 3). NACHTRAG,
Durch die tendene meines aufsatzes war eine gewisse abyeriwenheit und
kürze meiner glowen bedingt, die an einigen stellen dem misveritindniss ang
gesetzt sein dürfte und deshalb nachträglich einige theils erginsende, theili 4e-
nöthig macht. Wie Ich in der einleltung und im schhuss-
weiss ich keine bessere illustration als die besprechung eines exegetischen
werfahrens, das durch ungenauigkeit und unbestimmtheit vom rechten wege abirrt
und das nicht in den eigentlichen geist der sprache eindriogt. Ich ging keines-
wogs darsuf aus, eine kritik der Pfeffer'schen schulausgabs zu liefern; ich wollte
ir die für die auslegung massgebenden grundeitze im einzelnen exemplifciren,
Gerade in dem gegenüberstellen des Englischen und Deutschen, in der vergleichung
werschiedener sprachen, in dem ringen der übersetzungakunst finde ich das wich-
‚geistbildende moment des fremdsprachlichen schulunterrichts und zugleich
ee er else zu grande Bagın-
‚des vorstellungsbildes, So habe ich beispielsweise (Engl. stud. VIE, p. 390) bei der
werdentschung der worte »Arthur launched into his home history« der matten und
trivialon wiedergabe »fing an, die geschichte zu erzählen eine übersetzung ent-
‚gegenzustellen versucht, die der drastischen und frischen bildlichkeit des englischen
mmsäruckt gerecht wird! ser lieu wine familiongeschichte vom stapels.
= Kölbing, Woglische stolen. VIN, x.
ss
©, Karen, Anmerkungen zu Tom Brown's Schooldays - agg
worte, »Drall« entspricht etwa der somatisehen seite des wortbegriffs, »aufgerkumt,
alerte der psychischen seite desselben, Da unser sprachgebfauch in dem worte
frisch“ in ähnlicher weise dem inneren rusammenhange der begriffe gerumd und
munter einen aundruck leiht, 90 dürfte sich dieses wort wohl noch am besten zur
übersetzung eignen. (Ganz analog ist »örngel« in der westfälischen volkssprache,
our dass es auch von der männerwelt gilt.)
PL, p. 398. He had even cone she length of taking out his flint and steel
and tinder. Dr. Pfeffer nennt »the length einen accusativ des zwecken, während
‚er doch nichts anderes ist als der accusativ des raumes, den der Deutsche wie der
Engländer gebraucht in sitzen wie: he walked three miles, er legte diese strecke
zurück. Mag auch die anschanlichkeit des ausdrucken »lengthe an der citirten
stelle durch die beziehung auf die geffissenstiche langsamkeit und umständlichkeit
des feuerschlagens In Ihrer wirkung uf don Leser gewinnen, so muss doch be
zichtigend bemerkt werden, dass +to go the length of doing a thinge sichts anderes
helsst als; soweit gehen, etwas su fkun. (Man vergleiche die von weitgehenden
Dee een sche deci to go, get mar A N
ganz raschen handlungen, zu denen man sich, wie der Deutsche in einem anderen
bilde sagt, wersteigt, Ist die phrase »to go the length of doings am platze.
VE, 2,998 unten. to Auoch one out of time. Ergänzend durfte noch be-
‚merkt werden, dass die redensart aus dem prizefighters’ slang stammt. Wenn
de. Pfelfer erklärt: seigentlich jem. umbringen«, s0 scheint er ime als die not im
gegumaatzn zur ewigkeit zu fassen. Aber es handelt sich doch nar um einen sehr
starken, betänbenden schlag. In der, »Taalstudie« (V, 3) wird als die der phrase
zu grunde liegunde vorstellung bezeichnet, »that the victim lous all sense of time
and glaces, Diesen deutungen erlaube ich mir eine dritte entgegenzustellen, Jeder
neve gang (round) des faustkampfes wird durch den die uhr in der hand halten-
den unpartelischen (referee) mit dem stereotypen rufe: dime! angekündigt, Hierauf
nimmt die redensart sto knock one out of times besug: jemand so schlagen, dass
‘ee für den ruf »time« verloren ist, das ex Fir einen weiteren mit stimel« anzu-
round nicht mehr in betracht kommt. Man vergleiche Guy Living»
stone, po 26 (T.): the prisafighter .. . was, . crashed down... at his feat, 2
heap of blind, senseless humanity, — »Time!« You must call louder yet, before
be will bear. Thackeray, Vanity Falr 1 (T.), p. 61: and the fact Is, when time
was called, Mr. C. was not able . ... to stand up again. Guy Livingstone,
P+ #88: when I saw him 20 floored as not to be able to come to time, Dickens,
Hard Times (T.) p. 8: He was certain to . . render that unlucky adversary deaf
fe the call of Hime. Vom volkswitze wurde dann jenes sout of timer schershaft
erweitert au der phrase »to knock one into next merke.
VE, #. 339. 10 give one a fi. Die Interpretation Pfetfer's fem. Alife
deiken« int viel zu allgemein und weit Man denke sich nur den unainn, wean
man die phrase anwenden wollte in sätzeu wie: Leiht den bedrängten,
hilfe! oder, Gott leiht uns hilfe! Der ausdruck hat ebenso wie unser »dehijflich
‚sein, unter die arme greifen, sur hand grkewe cine viel speciellere verwendung.
Er wird zunächst nur von bestimmten kleinen diemstleirtunpen und gofallighelter
gebraucht, wobei noch heute die vorstellung, das bild des Ankmz, vorandringen
worshweht, Alles das deutete ich an durch den kursen hinweis auf die wörtliche
bedeutang der phmse. (vgl. Webster: lift: [3] assistance in lifting et.) »Zurnchr
!ädifım, weile Adlfen, vorenhilfons wäre beaut am platze geweien; denn »to.gire
43°
0. Kares, Anmerkungen zu Tom Brown's Schooldays 197
u weefcker theil für das ganse gesetst wird. Usberall kandeht ww sich
darum: Von welchem gesichtipunkt geht die verricllung ems? Es ist x. b. gar
ich aufälig, dass wir in Ahnlichem sinne sagen: es geht mir gegen die Aare,
denn diese sind es eben, die sich striwhen, wie die zähne sich beim owhimpfen
wegen otwas amsammenbeissen und bmirschen. Weder der dichter, noch die sprach»
bildende votksseele verfährt bei solchen vertauschungen nach reiner willkithr. „Im
Hinblick auf die Authen, welche von dem schiffe durchfurcht werden, nennt dar
dichter das fahrzeug den Adel, Wenn dieses aber dem harrenden am gestade zu:
er den bergenden schifsdaweh (bottom) hervor, dem jene anvertraut sind»
‘My ventures are not in one Andre trusted.
ee ee ‚wenn derjenige
yAdooe, lingua, langue), Es geschleht ohne zweifel, weil sie wegen Ihrer leichten
bemeglichkeit und geschäftigkeit eine weit wichtigere rolle zu spielen scheint als
tippen, eihne u. s. w. Die ganze vorderseite des menschlichen kopfes heisst uns
angesieht, denn der geistige ausdruck der gesichtiztige findot seinen höhepunkt in
dem #ick, in dem glans der eugm. Ebenso das französische e/rage von dem
alten sis, das hebr. panies vou ganaA, blicken. Von einem sinnlicheren stand-
punkt aus konnte man die vorderseite des kopfes die muedgegend oder mumd-
‚Partie nennen (vgl: es, wuls). Ein jügervolk, bei dem sich der geruchsiun fein
mumbildete und das gewohnt war, das gesicht der windseite zuwenden, konnte
‘suf einen namen wie maseugegand, mazenpariie verfallen. Wenn ein Engländer
sagt: he hal the chert w do, ein Deutscher: er hatte die sim des eu Chan, 20
gexicht sagen oder sin die zähne rückene. Zu
‚redeweise durch ihre kräftige kühnheit und anschau-
fühlt etwas durch yon der unerschrockenhelt, dis reden will,
‘dem Shakespesre’schen to cast into the teeth, to burly to throw in the
Julie Caesar, TV, "3 und V, 25 Othello HI, 4) ist die pars pro toto
und in ihrer bedeutsamkeit vom hirer empfundene. Sollen doch
bösen worte vun dem gegner verbissen und hiauntergeschluckt werden,
französische Fire au nez A qn., jemand in's gesicht lachen, darf nicht
48
Hr
yaduric, dngeug (ron zodxde, oidne ds) heisst, im Altslavischen kusnict
(ven kuzal, res e metallo ouso factae), im Polnischen rudaik (ron ruda), litthauisch
idininkss, im Finnischen rautio (von rauta, eisen), womit dann zu
Viv Pegegs to shew foht, Wier wollte ich kore andeuten, wie ich mir
dem ubergang dex worter fiphs in die jedem anfmerksamen leser sich anfdsiingende
bedeutung : Aampflwet, mush erklärte. Es ist ja bekannt, dass sich solche leichte
gerade aus bestinunten phraseologischen verbindungen ergeben.
‚glaubte annehmen zu diirfen, dass fight in der angeführten phrase (m= to offer
to fight) urspetinglich noch Im alten sinne von Aemp/ gedacht war, aber schon
auf dem punkte sche, in den begriff »disposition to fight, willingness to fights
überzugehen, zu dem es sich dann entwickelte. Unsere wendungen »Aumpf im
scene seven, wine zum kampfe machene, sind meines crachtens gecignet, zu zeigen,
wie leicht und unmerklich ein solcher bedentungswandel thatstchlich eintreten kann,
wie denn auch ww und rwwwing die bedeutung Ara/t snd bereitschaft zum rennen
annimmt, So Tom Brown p. 93 (bei Pfeffer): they have too little rum deft dm
themselves to pull up for their own brothers. Hiermit vergleiche ‘Thackeray Vir-
ginians TI, p. 263; P. was not however, yet utterly overcome, and had some
fight ieft in hin (es vegte sich noch kampf, d. £ kampflust in thm). Ich fasta
aho den der phrase te shew fight zu grunde liegenden gedanken » auf: kampf
zur schau tragen, an den tag legen, die kampfrolle spielen, a. I. kampflust vere
athen. Indessen wurde ich durch herm profesor Napier eines anderen. belahrt,
welcher die giite hatte, mir mitzutheilen; »1 beliove that the use of Apht == kaupf-
Just fs older than the phrase fo show fight.« »E do not believe that the origin
‘of the use of fight (= kampflust) is to be sought for in the phrase: ¢ shew
‘fight.« Ich erlaube mir noch suf cin analoges beispiel der bedeutungsgeschichte
aufmerksam zu machen : angelsächsisch: eornost == zweikampf, ernst, und englisch:
earsen; althochdeutsch; örnust, kampf, erat und neuhochdeutsch; ernst: Das
amittelgtied ist hier offenbar: kampfeifer.
VIL, p. 388. We felt that he could not afford to tet one chance slip. Mit
den worten »er konnte cs nicht über sich bringen oder gewinmene gabe ich nicht
die übersetzung von cowl’ mot aforıd, sondern ich gebe den ganzen gedanken, der
fs »Ae felt that he could note etc. liegt, wieder. Das subjective liegt in Ae felt
und nicht in Ae couid not afford, Ueber den sinn der phrase gebe ich einen für
Deutsche austeichenden wink mit der bemerkung: »Wirklich verstanden wird die
phrase nur auf grand des ursprünglichen sinnes von to afford; liefern, deisten.«
Also, Er fühlte, dass er es nicht leisten konnte, eine gelegenheit vorübergehen zu
Jansson (wovon ihm mur so wenige zu gebote standen). File die übersetzung
‚eignet sich wohl am besten der ausdruck, den ich p. 396 für cannot afford vor
schlage; er konnte es nicht darauf antommen fassen, eine gelegenheit zu versäinmen.
I sanmot aSord hat immer beziehung auf ein unzureichendes vorhandensein von
mitteln, die zur erreichung eines zweckes zu gebote stehen.
E
legenheit oder verwirrung weiss.) G. Edit, Exsays p 148. In those
quarried parlor toar tmwocent of a carpet (kannte keinen teppich), and
‚of art were a framed sampler and the best tea-bosrd. Joke Ashton,
Serial Life in the Reign of Anne, p. 46. The modern Queen Anne houses ate
quaint and pretty, but ley are inmocent of any close comntction with her reign
(aie sefyen keinen näheren ausammenhang mit dem zeitalter Ihrer
WAL, p. 47. He was wont to boast that he had fought his own way fairly
ansieht, 40 Ar taken up offenbar in malam parte nimmt. (Webster:
bo take up == to espouse the cause of, to favor.) Auch entspricht‘ der von mir
vorgeschlagene ausdruck der si/diichteis des englischen, bei welchem an die Adhere
iellung eines gouners zu denken ist, der seinen schütsling gleichsam zur dem
tube emporkedt, ihm die yotthelle seiner hohen stellung zu gut kommen lässt,
Essen.
©, Karen
NACHTRAG ZU: ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK,
bd, VIE p. 33.
Then made a visit to Mr. Evelyn. Pepys, Diary. (1660-69) pag. 266,
Tam sorry for it, and that Sir W. Conventry do mate her visits. Ji. 331.
saw the Dachesse of Vork go to mate ber first visit to the Queen. Ad. 466.
My daughter made me a visit in their pamage to London, 44. Correspon-
dence p. 700,
1 intend very speedily to mate you a visit, Ai Ti
'Versinzelt findet sich to give a visit;
She came hither to gine me a visit. fd. Gor.
Some kind genius had directed him to give me a visit. Jd, 666,
Lam led into this thought by a vislt made 10 an old friend,” Steele, Lett.
‘Thack. Engl. Hum. 135.
Tu the year 1796 I made a visit to Bowood, Sir James Romilly, All Year
2618, 83. 112,
‘This was the last visit ever made to Irving. Frome, Carlyle. 1, 393.
She errayed herself for bed in the costume with which ahe was wont to make
ber nocturnal visits. Trollope Scarb. Fam, All year 3/5. 83. 19%
Breex. W, Sattler,
————= ——
Vorlesungen über engl. philclogie an den universititen Deutschlands etc. 205,
Macbeth — derselbe, Devt! ar al ei treten 5 Wann turn
| Winterling.
\ 116601780) — privatdocent Wagner. Im Seminar: Uebungen Im münd-
lichen und schriftlichen gebrauch der englischen sprache — derselbe.
Freiburg i B., WS.: Vac. SS.: Englische grammatik für anfänger —
lector Ri Lectitre von Goldsmith's The Vicar of Wakefield — derselbe,
Gi WS.: Historische grammatik der englischen sprache — prof.
Birch-Hirachfold. Stilisische übungen im Englischen — prof. Pichler,
Lectüre und Interpretation von Shakespeare’s Henry IV. 1. thell — derselbe,
$S.: Interpretation: von Chaucer's Canterbury Tales mit litterarhistorischer einlei-
tung — prof Birch-Hirschfeld. Lectüre und interpretation von Shake-
speare’s Henry V. — prof. Pich
Göttingen, WS.ı Historische grammatik der englischen sprache (Jaut- und
formenlehre) — prof. Napier. Englische übungen im seminar für meuere
sprachen — derselbe. SS.: Interpretation von Shakespeare's Hamlet — prof.
| Napier. Englische übungen im seminar für neuere sprachen — derselbe,
Gran, WS. und SS.: Englische grammatik in verbindung mit lectür —
lector Oppl
|
Vorlesung über Shakespeare’s Henry VII in englischer
sprache — derselbe.
Geeifuwald, WS.: Geschichte der alt- und mittelenglischen litteratur —
prof: Konrath, Im seminar: Interpreistion von Shakespeare's Romeo and
Joliet — derselbe. Im proseminary Interpretation von Dickens” The Chimes —
lector Marx. Ueberatzen deutscher texte in’s Englische — derselbe, Eng-
lische grammatik in verbindung mit sprachübungen — derselbe, 39.1 Geschichte
der englischen litteratur (fortsetsung) — prof, Konrath. Uebungen im eng-
Tischen seminar — derselbe. Einführung in das studium der englischen sprache
— lector Marx, Leber den stil der englischen sprache — derselbe.
Halle, WS.; Erklärung und interpretation des psevdo-shakespeare’schen
Iastspiels Fair Em — prof. Elze. Geschichte der englischen litterntur seit der
restauration der Stuarts — derselbe. Uebungen im englischen seminar —
| derselbe. Angelsichsische grammatlk und erklärung aungewählter texte —
prof. Gering, Geschichte der angelslichsischen litteratur — derselbe. Er-
klkrung von Dickens’ Christmas Carol — lector Aue. Praktische übungen
im seminar: Vebersetzen von Schiller's geschichte des dreissigjährigen krieges in's
Englische — derselbe, Elemente der englischen grammatik und erklärung eines
leichteren englischen schriftstellers — derselbe. SS. Einleitung in die englische
| philologie — prof, Elze, Erklärung von Spenser's Faerie Queene — der-
selbe, Uetungen im englischen seminar — derselbe: Angelsächsische sbungen
nebat leetüre des Beswulfliedes nach der ausgabe von Morite Heyne — prof.
| Goring. Ueber Sheridan's Iusispiele — lector Aue, Ueberetsen anngewählter
‚eapitel von Hau Lichtenstein in's Englische — derselbe. Praktische übungen
im seminar — derselbe,
Vorlesungen über engl. philologic an den üniversititen Deutschlands etc; 208
‚studinm Shakespeare's, historisch-kritische Gbersicht der komödien nebst erklärung
einzelner seenen — prof. Bernays.
Münster, WS.: Franatsische und englische litternturgesshichte des 19. jahr»
hunderts — prof: Körting. Erklärung von Goldsmith's Iastipiel: The en
to conquer, in englischer sprache — lector Deiters, Englische übungen im
seminar — derselbe. SS.: Englische grammatik — prof. Körting. New
englische phonetik — privatdocent Einenkel. Ueber Byron's leben und
+ werke nebst lectäre eines Byron'schen gedichies — derselbe, Erklinıng von
‘Shakespeare's Romeo und Juliet — tector Deiters. Neuenglische thungen km
seminar — derselbe
Prag, WS.: Englische grammatik — lector Holzammer.
englischen Aitteratur im 18. jahehundert — prof. Brandl
Einführung in das studium dor altenglischen grammatik — derselbe. Englische
grammatik — lector Holzammer. Im seminar: a) Lecture Interpretation
won Shakerpesre's Antony and Cleopatra; b) Leetiire und
Sherklan's School for scandal; ©) Stilistische dbangen — derselbe.
Rostock, WS.: Englische übungen im seminar — privatdocent
Lindner. Interpretation von Shakespeare's Julius Caesar — derselbe. $8.4 Im
seminar: übungen — privatdocent Lindner.
Strassburg i. E, WS.1 Erklärung von Kynewulfs Elene — prof. tem
ner Geschichte der englischen sprache — derselbe. Im seminar: Shaker
derselbe. Einfihrung in die englüche sprache — lector Lev:
ee — derselbe, Uebungen im englischen, seminar —
derselbe, SS: Englische metik — prof, ten Brink. Interpretaiion yon
Chaucer's Canterbury Tales — de Usbungen im englischen seminar —
derselbe. Englische syntax — lector Levy. Ueber Tennyson's leben und
Aichtungen — derselbe. Lebungen dex englischen seminars — derselbe.
Tübingen, WS.: Englische grammatik — leotor Schuler. Erklärung
vom Shakespeare's King Heury V — derselbe. Im seminar; Englische übungen,
%, und 2. curs. — derselbe, S$.: Englische grammatik — lector Schuler,
Ueber Byron und Milton — derselbe. Macaulay's Eways — derselbe;
History of English Literature from 1800 10 1850 — derselbe. Im seminar:
wie im WS. — derselbe,
Wien, WS.: Geschichte der altenglischen litteratur von 1300 bis 1300 —
prof, Schipper. Erklärung von Shakespeare’s King Henry IV, Part 1 — der=
selbe, Im seminar, a) obere abtheilung: Textkritische übungen nach Chaucer's
Canterbury Tales; b) untere abtheilung : Byron's Siege of Corinth — derselbe,
Mittelenglische interpretation — privatdocent Brandl, Ueber Byron und
Ghelley — derselbe. Uebungen auf dem gebiete der nevenglischen litteratur-
geschichte — derselbe, Im pr a) obere abtheilung: Neuenglische
syntax; lectüre von English Men of Letters, Shelley by Symonds; übersetzen von
Schiller's Wilhelm Tell in's Englische; b) untere abthoilung: Neuenglische
grammatik und Jecttire von Morley’ History of English Literature — prii
it Bagster, Englische grammatik nebst &onversationsübungen — privat-
@ocent Poley. SS.: Shakespeare's leben und werke, nebst einer einleitung über
die anfinge des englischen dramas — prof, Schipper, Erklärung von Shake
Nekrologe 207
Längere zeit hindurch war er präsident der Deutschen Shakespcare-gesellschaft,
Im vorigen Jahre wurde Ihm noch die freude zu theil, sein Sojähriges doctor»
jabälkum feiern zu können.
: BASS ER de cap eri Pinbere tines aa tick os we
mensch hinubergegangen, dessen andenken nicht erlöschen wird, 10 lange es eine
Shakespeare-philologie in Deutschland giebt.
Anfang juli starb der ao, prof. an der juristischen facultSt der universität
Breslau, dr. Georg Friedrich Felix Eberty, auf dem gebiete der
litteraturgeschichte rühmlich bekannt durch seine zwei werke; Walter Scott, Ein
lebensbilil. Leipzig 1860, 2, aufl. 1870, und: Lord Byron. Leipulg 1862.
Am 2, joll erlag einem lungenleiden mein hofnungswoller schüler, dr. phil,
Jullus Ullmann. Geb. im jahre 1859, bezog er nach abeolvirung des real-
yınnasiams die universität Breslau, um sich dem studium der neueren sprachen
zu widmen. Auf die in diesm blatte, bil. VIL, p. 415472, abgedruckte abhand-
lung: ‘Studien zu Richard Rolle de Hampole', hin erlangte er im sommer 1883
die philosophische doctorwarde und bestand schon im april des folgenden jahres
das examen pro fac, dos. Für die Englischen stadien hat er ausser der oben er-
wähnten ‘umfangreicheren abbandlung im laufe des vorigen jahres einen theil der
Zeitschrifionsehau sowie die übersicht der vorlesungen aber englische philologie
1892-1384 geliefert. Dr. Ullmann war ein stiller, in sich gekchrter charakter,
dem die freuden studentischer geselligkeit immer fremd geblieben sind. Beseelt
won dem wunsche, die vorbereitung zu seinem künftigen berufe möglichst rasch
zum abschluss eu bringen, muthete er seinem schwachen körper austrengungen zu,
welchen derselbe nicht gewachsen warı daher sein frühes ende am eben erreichten
ticle. Fr seinen fleiss und seine energie in der verfolgung wissenschaflicher
zwecke logt die arbeit über Richart Rolle, zu der eingehende handschriftliche
studien-nöthig waren, ein rühmliches seugniss aly E.K.
AUFRUF.
In einer am 29. december vorigen jahres in Tolmers‘ Square Institute, Lone
don, unter dem vorsitze des herrn ©. Tuchmann, früheren prlisidenten der
Deutschen wohlthätigkeits-gesellschaft, sbyehalienen versammlung von deutschen
Jehrern und solchen, die sich für dieselben interessiren, wurde beschlossen, unter
dem dite: Gorman Tonchers’ Association einen «Verein deutscher
lekrer in Englands zu gründen, der sich folgende hauptaufguben stellt:
4. Der verein bezweckt, die sociale wot materielle huge des deutschen lehrers
fm England nach mUglichkeit zu heben; politische bestrebungen irgend welcher
art sind ausgeschlossen.
2 Der verein übernimmt für seine mitglieder für eine geringfügige ent-
‚schädigung die surmiftheng von stellen in englischen schulen und familien.
3. Der verein will neu herübergekommenen deutschen lehrem, sowie andarn
mitgliedern, die sich an ihn wenden, mit rath und that an die hand geben und
en sich hier aufhaltenden lehren und mitgliedern in einem vereinsiovale ein heim
bieten, mit lesezimmer, bibliothek u. 6. w.
00
LAUTUNTERSUCHUNGEN
ZU OSBERN BOKENAM'S LEGENDEN.
Osbern Bokenam’s legenden wurden zum ersten mal herausge-
geben für den Roxburgh Club unter dem titel: The Lyvys of Seyn-
tys. Translated into Englys be a Doctour of Dyuynyte clepyd Os-
bern Bokenam, Frer Austyn of the Convent of Stockelare. London
1835. Da diese ausgabe nach Horstmann »schr fehlerhaft und un
zuverlässige ist, veranstaltete dieser gelehrte cine neuausgabe, die als
‚erster band von Kélbing’s Altengl. bibliothek erschien u. d. t.: Osbern
Bokenam's legenden, herausgegeben von C, Horstmann, Heilbronn
1883. Diese ausgabe ist der folgenden untersuchung zu grunde
‚gelegt.
In den legenden Bokenam's besitzen wir ein mittelenglisches
sprachdenkmal, das seinem dialekt und der abfassungszeit nach ge-
nait bestimmt ist. Nach den eigenen angaben des dichters begann
er die erste legende, Margareta, am 7. september 1443 (cf. prolog
187—191). Die handschrift stammt nach angabe des schreibers aus
dem jahre 1447, sic wurde unmittelbar nach dem tode Bokenam’s
angefertigt. Ebenso genau sind wir über den dialekt unterrichtet,
Im prolog zu Agnes, v. 29ff., sagt der dichter:
And perfore spekyn & wrytya I wyl pleynly
Aftyr be language of Suthfolk speche.«
Wir besitzen also in den legenden Bokenam's ein document des
Suffolk-dialektes aus den jahren 1443— 1447.
Die bestimmung des lautstandes dieses dinlekts um die mitte des
15, jahrhunderts ist der zweck dieser abhandlung. Ich werde mich
jedoch zur beurtheilung des lautwerthes der vocale nur der durch
den reim gesicherten formen bedienen. Bei dem grossen umfange
der legendensammlung werden die reimwörter hierzu genügendes
material liefern. Beim consonantismus wird im allgemeinen eine
scheidung der formen im vers und der im versinneren nicht gemacht
werden.
E Kolding, Englische adien VIIL » “™
———————s
‘Lastuntenachangen zu Onbern Bokenam’s logenden air |
Von der zeit an, wo die beiden laute zusammengefallen sind, wurden
sie in der schrift durch &in zeichen wiedergegeben, und zwar durch
den buchstaben a. Wissmann*) ward durch die thatsache, dass ac.
@ in me, texten abwechselnd durch @ und « bezeichnet wird, eben-
falls zu der annahme einer directen fortpflanzung des ae. « bis zu dem
gleichen ne, laute geführt. Er sagt: »Dieser unterschied der hand-
schriften scheint mehr ein blos graphischer als ein sprachlicher zu
sein. Es scheint, dass auch in der schreibung @ der ac. laut « /#),
wenigstens in gewissen dialekten noch fortdauerte, ein laut, den man
auch wohl durch ¢ darstellte, ohne ihn im allgemeinen mit dem «-
umlaut (2) oder mit 4 fe) zu vermischen. Zuniichst liegt es sehr nahe,
an eine directe fortpflanzung des ae, erhöhten a-lautes zu dem gleichen
ne. laute zu denken, Andererseits ist es leicht erklärlich, dass man
von einer besondern bezeichnung dieses dem a zunächst stehenden
dünneren lautes absah. Die ursprünglichen reinen # waren, wie noch
im Ne,, in gewissen gegenden fast ganz verschwunden, sie waren
entweder verlängert worden oder zu o oder theile cincs diphthongs
geworden. Der buchstabe @ war fast unbenutzt, man verwandte ihn
zur darstellung des erhöhten #, man schrieb glas, was, pap für ac.
glas, wat, pap.« Ferner sagt Wissmann (a. a. 0. p, 28 und 29):
»Ich glaube, dass in unserm gedichte @ vielfach den laut 4 darstellt, da
wir sonst doppelformen in einem umfange gestatten miissten, der
kaum zuträglich erscheint ... . War vielleicht schon in einzelnen
dinlekten die ne. erhöhung des verlängerten @ vorhanden?« Diese
Ausserungen Wissmann’s sprechen jedenfalls für die richtigkeit unserer
obigen annahme. Es fehlen leider untersuchungen der me. denk-
mäler in bezug auf diesen punkt fast ganz. Für die nordhumbrische
Benedictinerregel (anfang 15. jahrh.) hat Boeddeker*) zweifellos nach-
gewiesen, dass der Übergang von @ zu erfolgt sein muss.
Es erscheint demnach im höchsten grade wahrscheinlich, dass
ae. @ im Me. seinen laut behielt, dagegen ae. = zu = wurde, und
nun dieses me. = doppelten ursprungs graphisch durch a bezeichnet
wurde?)
Ueber die zeit, wann der lautwandel des ac. a zum front vowel
2) Th. Wiesmann, King Horn. Untersuchungen zur me, sprach“ und tte
ingeachichte, pı
2, Beste, "Weber dle sprache der Bensäictioerrögel,. Engl, seed, IE
R ker Die vorstehende ansicht über das verhalten von ac, = undas. = im Me,
ist einer vorlesung des herrn dr. H. Möller mit desson gütiger erlaubniss entlehnt.
~
<==
‘Tautuatersachungen au Osbern Bokenam’s Iogenden ats
Genesis & Exodus steht stets dieses 2, ebenso in der spätern Sachsen
chronik*) und im Bestiary ohne ausnahme. Auch bei Bok. steht
dieses @ vor einfachem nasal ausschliesslich, wie einige der schr
zahlreichen reime genügend zeigen werden: man: kan 3/830. seem
(swan)? mans can 2/238. man: twumman: han (inf) 6/179. men:
ran (pt. v. rinnan) 4/353. womman: Julvan 4/288. man: hane:
Julsane: Sathan 3/1762. Dacyan: han 5/323. began pt.: cam 7/201,
Dyocleeyan: can: Vrban: Julyan 3/1010. can: than 2/634. Nathan:
than: tan (inf.) 2/154. etc, Altangl. a vor m siehe unten. Altangl.
@ vor nasal + consonant s. u. d.
b) @ vor / + cons. an stelle älteren @ + / + cons. (= west-
germ. a vor / + cons.), Dies ältere engl. @ ist durch das nach-
folgende dunkle / (low 4) wieder zum back vowel gewandelt, jedoch
nur im Angl. und Nordhumbr. (s. $ 158, 2 in Sievers, Ags, gramm.).
Im Ws. und Kent. witt die sog. brechung ea vor / -+ cons. ein
(über den laut bei Bok. s. 4). Möglicherweise hat sich in der laut
gruppe angl. -@ vor / + cons. (ausser d) im Me. der back vowel
erhalten, da sich im Ne. in diesen wörtern der low back round
vowel zeigt. Die lautgruppe -e vor 4 ist nach ausweis der reime
mit der obigen lautgruppe zusammengefallen (s. 0. kz. 2). Es dürfte
auch hier durch das folgende dunkle / der übergang des front vowel
in den back vowel hervorgebracht sein. al (fallam): cal (catlian)
3/286. falle: calle 13/496. ral4xr. calles befalle 3/38. 3/398. 6/386.
calle; alle 2/646. 8/t4x. calle: alle: statle 1/1143. olg40. walke
faralean): talke 2/355. 8/55. walk: talke 13/395. etc. Reime mit
fre. a: falle: alle: appalle (frz. apalir) 8/738. alle: appalle 9/506,
tal: celestyal 2/508. calle: royal 2/216. wal: septentrional: meredyonal
Sitgr. etc.
©) Ac, kz, @ an stelle eines älteren = nach palatal + / (Sie
vers, Age. gramm. § 75): chaf (ceaf): draf (aholl, raf) Pr. 47.
schal (steal): fal: mortal 2/322. gate: (zeat): dylate 10l2t9. gate:
fate 8/79.
Ae. a in geschlossener silbe ist gekiirzt vor der consonantenver-
bindung s& in t/i1sq: aske (ac. dscian): Mounth-Flaske.
Ac. a in offener silbe ist entstanden aus ursprünglichem « vor
dimklen vocalen (a, o, «) der folgenden silbe (s. Sievers, Ags. gramm,
4) In dem bei Zupiten, Ae. und me. ee ou. pe a
stick der Sachsenchronik zum jahre 1137 (in Feterbor hrieben) stehen
folgende Emam 7, man 9.39. 37. manner ji. rkrman 13, sand 28.
33: cum 33.
Tantunterschungen zu Osbern Bokenam’s legenden. az
das: twas 1/526. graas: wear 8/394. paas: waas 8/644. seas:
éaas 2/300. was; faas 1/271. etc. — Afra. -age: nyage:
Prigrimage
Bir134. Aostage: passage: herbergage 81794. language: dotage 8/263.
corage: damage 6/668. age: maryage 2/244. corage: age: rage:
language 6/58. maryage: age: curage: outrage 3/42. vsage; langwage
ralgg. maryage: Image 10/89. seruage: wage 11230 ete. —
‘Zu beachten sind folgende reime age: vysayge: Aassage 2/642.
age: hostayge 2/625. Will man die schreibungen zysayge und Aesayge
nicht ‚ale schreibfehler ansehen, so kann man dieselben für directe
des iibergangs von a zu «= halten, denn ay kann hier
wohl nichts anderes als den front vowel @ darstellen.
Afre. -able: meuable: wnstable gl752. probable: able g/s12.
incurable: sable 12163. reprouable: acceptable: condempnable 2/28}.
tomendable: cowemadle 2/235. immutable: dampuable: inpenetrabyle
Glzgx. refrewable: able: stable 2/579. able: agreable 2/242 etc, —
Afra. ale: dilate: Lytgate: transiate: dates date: fate: gate: hate
ala. rate: debate 6!25. debat: staat: desolat 1/945. dyscomsplat:
ambacyat 2/3gr. dilate: Zytgate: late 1/175. ordinat: what Pr. 19.
debate: hate 11/395. dyate: deiycate 12/403. etc, — declare:
Clare Pr, 121, declare: spare: care: snare 58. declare: bare
glaso. 12/66. 13/11. declare: care 13/256. declare: rare olso. etc,
spectacle: obstacle 1/658. myracte: spectacle 4/106. charge: large
3/985. 12/349. 13/419. 10/615, part: art fac. cart) 1/273, fart:
wre (frx. art) Bor. waste: caste 12/39%. uskape (ales. eseaper); hope
10/773. — Afrz. al: temporal: eternal: immortal 5/58. artificyal:
foetycal Pr. 83. royal: calle 2/216. celestyal: cal 2/508. emperiall:
call zlı4. ‚Amals materyal Pr, 11, meredyonal: septentrionals wal
sltgt_ especyal: shal 8/275. appalle: alle g/506. etermal: aspecyal
13/504 etc,
In der lautgruppe lat. a vor ? + cons. hatte auf französischem
boden das dunkle / (low ¢) vor sich ein w erzeugt und war dann
ausgefallen. Lat. sa/vus wurde * sa-wlows, * sauws, frz. sauf, In dieser
gestalt sauf kommt das wort im Ayenbite of Inwyt vor. Der laut
ist hier selbstlaut. langes @ 4 mitlaut. . Dieses mitlautende » muss
bald verstummt sein, und das 4 dann wie jedes @ im Me, zum front
vowel geworden sein, wie das ne. safe voraussetzt. Bel Bok. finden
sich die reime: saue (calvare): craue (crafian) 3/118. sauer grane
(srafan) 8lı000. sauce: hawe: crawe Bi54y. saue: hawe 11/245.
Die lautgruppe afız. @ vor m + cons. begegnet uns bei Bok.
in der schreibung « + # + » + cons, Die wörter sind in dieser
E
Lastunterochungen zu Osbern Bokenam's legenden
5) Mittelzungen-vocale (mid vowels).
1) # (kurzer mid front vowel).
Ae. ¢ entspricht 1) einem altgermanischen ¢; 2) ist es Fumlaut
von a, auch in einigen fällen von o (Sievers, Ags. gramm. $ 19). ©
als umlaut von # (im Kentischen, entsprechend ags. y), das bei Bok,
in einigen wörtern sich findet, wird unter # besprochen werden.
Die fortsetzung von ne. ¢ ist im Me, derselbe laut ¢, der in offener
silbe gedehnt erscheint. Irgend welche ausnahmen kommen nicht
vor; es wird daher genligen, einige der höchst zahlreichen reime an-
zuführen : zelde ftellan): helle (heit) 1/509. 8/6x6. weile (wella): helle
altor. diwelle (dwellan): helle Pr. 239. swelie (swellan): helle 31534.
| selle (sellan): dweile Pr, 217. quelle (ewellan): telle 41286. gospel
(ghd-spell): caste! 8/562, etc. men: amen: ken (cennan) 1/245. men:
ren ink (rinnan) 1'343. grenne (srennian}: renne 1/660. brenne
(Srenman 2): renne 1/460 otc. went (pt. v. wendan): sent (part. ¥.
sendan) 11028, spent (part. v. spendan): sent (part.) 2/557. dlent (part.
v. Blenden): seni (part.): entent 3/9350. Bente (pt. v. beudan): assente
4/295. rent (pt v. rendan): present 31366. shent (part. v. scendan) :
sufficyent alı8ı. etc. yelpe (zielpan): helpe (helpan) 91296. twelue
(twelf): Aymselue 8/7. feche (feccean): kecche (fre. cachier) r0l4x9.
astrecche (astrectean): wrecche (wrecca) 101779. fette (fetian): kette
sbst. 10/669. set (pt. v. settan): debet (rx. gibet) qiy2. thens (fens):
rewerens 11956 etc.
In den folgenden reimen, wo sich ae. adverb. wel mit me, ge
Gehntem ¢ gebunden findet, dürfte wohl die von Sievers, Ags. gramm,
8 122 angeführte form w#/ zu grunde liegen: wele: seel (sel) Blioz4.
mel: meel (melo) x/6so. weel: deel (del) 81681. wel: whele (modol)
43/635. wel: Auscadel Pr. 115, wele: dele (ddl) 8ixxg0, ete. 3/57.
weile: no-delle (dél) ist wohl nur fehler des schreibers und leicht zu
ändern.
Vor nd wurde ae, ¢ gedebnt (cf. Sievers, Ags. gramm. $ 124, 1).
Diese dehnung wird durch Orm bestätigt, da er schreibt ende, sewd-
cnn, wendenn etc. Ob bei Bok. diese dehnung noch besteht, oder
‘schon aufgegeben ist, lässt sich aus den reimen nicht ersehen: sende
(sendan): ende (emits) Bi1z30. rende (rendan): ende 11/370, sende:
comende wol480. ende: wende (wendan) 10/571, etc.
In offener silbe ist sicher dehnung eingetreten, wie die schrei-
bungen «, e—e beweisen; cet (etan): freie (fretan) 3/374. tete: gete:
Lantontersuchungen zu Osbern Bokenam’s legenden no
reser: dentylnesse 1/51. trestesse: wyldirnesse 2/317. etc. — aprecte.
detecle Pr. 203. text: next alıgs. clerk: werk Pr, 1. glı5. tempest.
vest: dest 1/1127, peruerte: herte 5/344. comuerte: Aerte 2/688.
peruerte: kerte: smerte 1/407. serue: sterwe 5/167. serue: conserue®
sterue 4/429. serue: preserue Pr, 129, etc, — legemde: descomde,
amende: defende 1/42. attende: legende 4/6. intende: legende: amemie?
ascende 8/380. pretend: entend: send 4/30. commende: intende 13/1080.
appende: recomende 13/j92. etc, — entent: present 2/265. entent:
instrument 81008. torment: iugement 1/362. oymement: went 81679.
absent: sent: entent 8/619. moment: torment 9/818. etc, — elagwemst:
reihoryens alu. tloguence: asperence 8/245. present: reuerenct 13/203.
sentence. presence 1/299. congruences innocence: Januence: sentence
634. diligence: excellence Pr. 133. offence: uyolence 5/218. prudence:
dyligence 4/127. cloguence: affluence Pr. 93. influence: prudence 9'504,
resystemce; vbedyence: pacyence: wyolence 13/865. etc.
2) © (mid back round vowel).
Ac. o bleibt die ganze me. periode hindurch erhalten; in offener
silbe stehend wird es gedehnt.
Ar. o vor / ++ cons. wird gedehnt (of. Sievers, Ags. gramm. § 124,
3). Orm bezeugt diese dehnung durch schreibungen wie gold, holt
(ae. Aold) ete, Die fortsetzung dieses gedehnten 0 wird bei Bok, ye-
sichert durch die reime zwischen den entsprechungen von ae, -Ght
und ac, »@fd, Da für ac. wid bei Bok. wohl ein geschlossener o-
laut anzusetzen ist (s. u. &), so dürfte dies auch für ac, -ö/2 der fall
sein: golde (ac, za): housholde 2/562. olde: wolde pt. 3/54. golds
wald (pts) 13/339. golds hold (ink) 10/269. gold: beholde (bihalian)
10/235. golde: toulde (ae, part, setdld) 9/650. gold: cold (eiitd): be-
Aold 8/871. etc. — Ac. o vor andem consonanten in geschlossener
silbe ist selten im reim: Zose (part.): ost (afrz, Aest) af1035. after
1: | (torn) Pr. 45. 3/17. Der teim dosty
1 ist nicht genau in bezug auf quantität, —
Die dehnung von ae. o in offener silbe beweisen reime wie: dure
[partı v beran): rere (rdrian) before (biforan): bore: sore
fade) q/108, dere (part.): more (mara) 8/917. before: more: sore
7/65; die reime before: loor (lar): moor: stor (part) 3/779 und be
foor: moor 6/491 zeigen durch die schreibung schon den langen in-
lautenden vocal an, der auch anzunehmen ist demnach, wo weder
schreibung, noch reim dies direct bezeugen: tafare: bore (part) 2/saq
Lautuntersuchungen zu Osbern Bokenam's legenden
©) Hochrungen=vocale (high vowels).
1) # (kurzer high front vowel).
Ac, #ist in allen füllen lautlich erhalten. In der schrift wird
bei Bok. fast allein y angewandt, dies ist jedoch nichts anderes als
eine bezeichnung des reinen flautes. Von der acit an, wo im Ang-
lischen das ae. y durch unrounding zu # geworden war, konnte y
als zeichen für diesen laut verwandt werden.
In offener silbe tritt keine dehnung des kurzen # ein (cf ten
Brink, Zeitschr. f. d. a. 19 (1876) p. 214). Im übrigen ist bei 7
nichts zu bemerken. Ich führe von den vielen beispielen einige an:
stylle (stille): spylle (spillan) 11348. fulfylle (-fyllan): stille: zuplie
fwilla) 2/628. skyl (seite): wylle 2/606. tye (tillan): pille (anord,
illr) 11535. Ay! (All): styll 12/379, wylle: spylle 14/351, wyls
shy! 9/336. welt (2, 9g): ayll (syit) 9/726. dm (Ainnan): synne
foren) 5/321. weynne (winnan): synne: blynne 13/1036. brymge (bringen):
yinge 3/345. drennyng: suyng (swingan): bryng: ying 3/610. Springe
Afrinzan): flcherynge 5/232. rung (hring): partyng Pr. 147. Pr. 167.
begynne (biginnan): synne 8283. wynne: symne 8277. Ipkke (liccian):
urpkte (Orm. wihke) 3/884. kung fovnins, cing): ofspryng (ofspring)
tls19. dryng (brinzan): vndyrstomdyng 10453. thymg: rymg 7/4t.
unke (wincian): thynk (Prncan) 21536. mysse (méssan); kysse forssan) s
Obysse (Bliss) 2/572. tuys (wrissian): mys (missan): ys 1/1008. etc,
Die fautgruppe ac. At wird unter A, ac, + unter ¢ betrachtet
werden.
2) y (kurser high front round vowel).
Ac. y ist der ¢umlaut von = Es ist sehr früh im Anglischen
durch unrounding zu # geworden und dann genau so wie dieses be-
handelt. Bok. schreibt kurzes / mit geringen ausnahmen », selten d;
dic ws. schreibweise # für das umlauty fehlt gänzlich. symme (rm):
Biynme $/288. 9/569. synne: dlym 5/321. synme: degyn (diginnan)
5/461. Aysse (cyssan): blysse 2/572. thynk (pyncan): wynke (avincian)
2/536. shynke: stynke (stincan) 8/656. fulfyile (fyltan): stylle: wordt
2/628. Ayl (hyll): styl 12/379. bythe myrthe (myrhp) r/t18. dnyt
fenytian): yt 10/621 etc.
3) m (kurzer high back round vowel).
Ac, bleibt als kurzer wlaut im Me, erhalten, Er wird bei
Bok. durch o und » dargestellt: Zoe ((ufian): aboue (abufan) 1/89.
Lautuntersuchungen zu Osbern Bokenam's logenden 223
@ und @ liegender laut bezeichnet werden soll. In der Proclamation
Heinrich’s 111 (Huntingdonshire 1258) erscheint ebenfalls oa, welches
einen langen offenen o-laut wiedergicbt, Im 14. jahrhundert tritt bei
Wyelif, Chaucer, Maundeville u. s. w. die doppeleetzung auf, ein
zeichen der eingetretenen circumflectirung do = selbstiautendes offe-
nes ö + mitlautendes #. Dieser zwielaut wird wohl für die sprache
Bokenam’s ebenfalls anzunehmen sein. Er wird meist o#, zuweilen
@ geschrieben, und findet sich nur im reime mit sich selbst und mit
dem aus afrz. offenen o entstandenen laut. Reime dieser art sind
zahlreich, es wird genügen, einige davon anzuführen : sfoon (ue. stn):
oon (ac, da) 1/739. stoon: andon 11/629. dom (ac. ban): anoon 1/560,
goon (sda): boom: moon 1/379. matrone: grone (ac, zränian]: mone
(ne. mdn) 8/885, sont ewerychon 3/41. goon? Joow 13/160. alone:
matrome 8/65. persone: alone 91948. gost (ac. sast); ment (anbbr,
mast s. Sievers, Ags. gramm. § 312, anm.) 12/291. cloth (ae. lap):
wroth (ac, wräß) 9i544. wroth: oth (Af) slı27. wndyrgrape (ae.
=sritpian): pope (ae. papa) 1/706. — Die practerita der Pclasse zeigen
denselben laut: roos (ue. räs, pt. v. risan): purpos: doos 41163. boot
(ae. dir, pt. v. Uitan): smoot (ac. smdt, pt. v. smitan) 11/579. — Die
entsprechung von ae. @ vor r reimt mit der von ae. kurz o, das in
‚offener silbe stehend gedehnt ist, sowie mit der von fre. offenen e+
more (mara): sore (sär): fore ( ran) 11875. Kor (ac. Mr): meer:
before: swor (ae. part. sworen) 3170. rore (ae. rarian): bore (ae.
part. deren) gota. more: restore 6/456, moor: befoor 6/49%. etc, —
Ae. # im auslaut steht bei folgenden wörtern, die sehr häufig im
reime vorkommen: zoo (ar. wd): goo (ae. san) 6/619. moo (ne. md):
go 2/454. mo: go 4/76. fo (ae. pa): mo, 61577. ete.
Es ist flr die sprache Bok,'s höchst charakteristisch, dass in den
legenden keine reime vorkommen zwischen den entsprechungen von
ae, 4 und ac. # Diese allgemeine regel wird nicht umgestossen
durch die folgenden beiden ausnahmefälle, da diese in speciellen
Jautgesetzen ihre erklärung finden, Ae. @ nach cons. + mitlautendem m
findet sich im reim mit dem aus ne. 4 entstandenen laut, der sicher ein
ganz geschlossenes 4, wenn nicht schon der high vowel # war (siche
unten 2]: who (ve. Arend): dr (ne. 1) 3/401. trv (ae. Mad): to Pr.
125. do (ae. din): two 8/g82. so (ae. swä): da: to 1/316. ade:
deo 3/294. also: taw 1/1084. also: for do 13/268. tos fo: alse
1/763. etc. Bei der fortentwicklung zum Ne. erhalten ed und
fed den diphthongischen laut ww (selbstlaut, # + mitlaut, m),
d. h. denselben laut, der lautgesetzlich aus ae. me. # entstanden
Lautuntersuchungen zu Osbern Bokenam’s legenden. 235
Ae. 21), entstanden durch dehnung von urspriinglichem kurzen «
vor nasal +- tönend. cons, (cf. Sievers, Ags. gramm. § 124, 1),
findet sich bei Bok. durch eine schreibung wiedergegeben, welche
über die natur des entsprechenden lautes keine sichere auskunft er
theilt. In denselben wörtern zeigt sich nämlich ein wechsel von @
und o. Was zunächst die quantität betrifft, so list sich diese aus der
schreibung nicht direct ersehen; es fehlt die sonst gebräuchliche
doppelsetzung des vocals zur bezeichnung der lünge günslich. Ein
zurllekgehen auf Orm löst die schwierigkeit nicht vollkommen.
Trotzdem dieser sonst peinlich genau die quantität bezeichnet, finden
sich hier gewisse inconsequenzen, ja offenbare widerspritche, Orm
schreibt fend, plur. landess, fundenn, fandinng, pt. fand, band u. 8. We,
wo also langer vocal anzunehmen. Dagegen giebt er ac. hand wieder
durch Aand und Aawnd, plur. haundess, oferrkannd, handewerk, hande-
weritt, hanndfest, hanndfull; ae. slanden schreibt er nur stanndenn,
jedoch neben wanderrstanndenn auch unnderritandenn. In diesen
wörtern weist die verdopplung des consonanten nach Orm’s graphi-
schen principien auf kürse des vorhergehenden vocals. Da ein
schwanken der quantität bei einem und demselben worte in der-
selben form wohl nicht annchmbar, so ist hier eine ungenauigkeit in
der quantitätsbezeichnung zu constatiren®). Es könnten auch in die
sprache Orm’s formen eingedrungen sein aus einem, vielleicht nörd-
licheren dinlekte, wo eine dehnung des a vor mw’ nicht stattfand. Aus
dieser gegend könnten dann die ne. formen Jand, hand, stand etc.
herstammen. Der front vowel des Ne. setzt voraus, dass diese
DI gegen Kölbing und Wismann durchaus daran festzuhalten,
dass für das Altanglische a vor nas. = tön. cons. charakteristisch ist. Die
ältesten me. deukmäler zeigen sets dies a, 10 das letzte sick der Sachsen-
s 12. Jahrh, in Peterborough geschrieben ist. In
abgedruckten stück findet sich land zeile 14. 18. 34
44. (schreibungen mit ¢ fehlen gänzlich). Ebenso schreibt Ora siets
Bee
te Ora deitich die länge des vocals. In den fillen aber,
fine schwerere endumgwälbe (Comm 1) folgte, erschien Orm
ierweise hätte er also ganz genau Aand,
Ses plur. und inf. ztaumdew schreiten
ERBSSLUGER überonug: aun die fm plorel Derechiigin schreibung eof dou dopa
yo se elgentlch anrichlg war, und umgekehrt, ia dem beaurtben bei einem und
demselben worte in allen formen eine g} phic herbeieuführen ;
wequens, Ex scheint demnach, d.
iger vocal anzunchmen ist, der jedoch in
s
226 A, Hoole
wissen periode des ers wie jedes ac. @ zum
wurde. Der ne. vocal kann nicht auf ac. d c
lautgesetzlich in den südhumbrischen dialekten sich zu
entwickelte‘). Diese entwicklung, die vielleicht südlicher
angesetzt hat, wird bewiesen durch die schreibungen in der
mation Hs III, wo sich vor »d, oa und in Genesis &
für unser denkmal annchmen.
Es ist noch zu bemerken, dass reime wie Aawde: husbonde 13/363.
hand: ondirstond 3/190. Aande: Ynglonde 4/125. tmdyrstand: Agee
land Pr. 245 etc. uns die möglichkeit an die hand geben, überall
eine gleichformige schreibung einzusetzen, etwa die formen mit a, nach
Orm rein anglische, als die dem dichter angehtrigen, dagegen die
mit ¢ als vom schreiber eingeführt anzuschen. Es ist diese normali-
sirung der schreibweise um so leichter, als die lautgruppe ac. dm
nur im reim mit sich selbst vorkommt: ‚end (altangl. Adnd): stomd
(ständan) 9/562. 11/553. fonde (fündian): undyrstende 12/43. omdyr~
stonde: wythstonde gi500, onde: fonde (pt, sg. fünd) 8/973- Aomdys
(plur.): frr-bromdys (ae. fir-brand) 11/309. ete. Jedoch legt gerade
dieses schwanken zwischen a und o die annahme nahe, dass der
zu bezeichnende laut weder ein reines a noch ein reines ¢, sondern
ein zwischen beiden liegender, mithin ein gedehnter offener d-
laut war.
German. a vor a + g wird in den ac. dialekten zu -eng, mit
ausnahme des Anglischen, wo erhält, Die früheste me, pe-
c ng
zwar langenn, sang, rung, wo also länge unzunehmen, aber
auch lange, forrlannge ‚kürze bezeugen, neben Aang; unnderr=
Sanngen neben unnderrfangenn, sentir ounce | (subst.) und fangenm,
(subst.); Sicheren t
in der Proclamati chre
zur darstellung des langen low back round. vowel, der die übergangen
*) of. ten Brink, Zum englischen vocalismus. Zs. f d. a. 19. N. £.7. (1876)
p. 233.
Lautuntersachungen su Osbern Bokenanı’s legendes 27
stufe bildet zwischen langem low back unround a und dem mid back
round vowel 6, der in Genesis & Exodus und im Bestiary mit o be
zeichnet wird. Wyclif schreibt oft oo, d. b. selbstlautendes 5 -+ mit-
lautendes (ef Fischer, Ueber die sprache Wyclifs, Halle 1880,
p 28). Die bei Bok. auftretende schreibung ow, d. h. selbstlautendes
6 + mitlautendes « weist wohl darauf hin, dass der offene olaut
zu einem geschlossenen geworden ist, der allerdings auch durch ein-
faches @ bezeichnet wird. Ich gebe nur einige der zahlreichen reime:
stroung (ac. strang): long (lans) 9/880. undyrfounge (fanzan): longe
ax/281. long: wndirfoung: strong: soung (sanz) 3/714. Streng:
sprong (pt. sprang) sits3. long: wrowmg (Orm wrang! t1/a13. 1/720.
long: strong 11453. wronge: longe: vadyrfonge 1/231. ec. — Die
lautgruppe ae. »Anz reimt mit der frz. omg: lomg: prolong inf.
8756 u. 0, — Die lautgruppe ae. ko entstanden aus germ.got. #
vor w (cf. Sievers, Ags. gramm. $ 57, Il, 1) wird unter w behandelt.
2) 2 (low front vowel).
Ac, 4 wurde zu derselben zeit, wo der low vowel 4 sich zum
mid vowel 6 wandelte, zum mid vowel @ Dieser offene #laut er
hielt sich die gunze me. zeit hindurch und wurde beim übergange in's
Ne. zum high vowel ¢, der ne. gewöhnlich durch e# wiedergegeben
wird. Bei Bok. wird der offene &laut bezeichnet meist durch e—e, zu
weilen durch ze.
Ac. # ist r) entstanden aus germ.-got. 4, das im westgerm, zu
@ wurde und friesischenglisch # ergab. Nach H. Möller (cf. Das
altenglische volksepos p. 85) war 4 allgemein angelsächsisch, d. h.
sächsisch + anglisch, während demselben nordhumbrisch + ken-
tisch 2 entsprach. Sweet und Sievers (cf. Ags. gramm. § 150, 1;
& 395, A) stellen dem ws. # — germ.-got. 4, westgerm. 2 ein allgemein
ausser-ws. # gegenüber, Gegen diese ansicht hat B, Carstens, Sir
Firumbras p. 20 durch die schreibungen Orm's nachgewiesen, dass
das Anglische den vocal @ hat, ebenso wie das Ws. Wieweit nun
bei Bok. formen aus nichtangelsächsischen dialekten mit ¢ einge
drungen sind, lässt sich durch die reime nicht sicher entscheiden.
Es werden in den legenden me. offenes @ aus ac. # und me. ge
schlosacnes # aus ac, @ fortwährend im reim gebunden, ohne dass
beschränkungen irgend welcher art erkennbar sind. Derartige reime
sind: swe (ags. dfen): preue 1/6732. 1/21. seede (ags. sch): Apnrede
(age. -ritd) 2/480. drede (ays. drdden): fede (fédan) alyız. rede:
ww
Lantuntersachangen 20 Okbern Bokenam’s legenden 220
hatte, Der low vowel # ist später zum mid vowel @ geworden und
mit dem aus ae. @ entstandenen me, # vollstindig zusammenge-
fallen. Afrz. ai wird in der schrift wiedergegeben durch ay, 6, er,
ee (d. be + cons. + stummes ¢). Die schreibung ay steht meist
im auslaut and vor 4 or vor m, # +4 cons. und r, vor den übrigen
consonanten gewöhnlich ¢ Der laut, der auf so verschiedene weise
wiedergegeben wird, ist natürlich stets derselbe: langes offenes «: ee (afte,
aise): plese (inf. plaisir) 4/377. r10l845. relece (relaisser): wee (cesser)
ting. relece; cece; prece Biggo. fees (pais)? cees 3/825. peer:
dinutelees 91668. peyre (faire): repepre (repairer) 121375. elere (clair):
here 3/756. clere: vyker 6/563. cler: awter ılyıo. aray (arm):
. araye: gay (gai) 6)g84. del (ielai): may 3/943. pray
ways may: ay 3/194. preye: eve (Be) 3/134. fayler Itayle
Pr. 107. 1/690. fayle: travayle 13/640. counsayle: meruayle 11/203,
« batayle: preuaple 5/350. pleynt (alex. plaints): teyt (alee temter
Stratm.) 12/207. fo Heynte 11656. dvsdeym (afte. desdain): ageym
gl383. certeyn (certain): ageyn Pr. 169. peym (Peine): streyn (frz.
astreindre) 11305. povnes susteyne 11/337. pleyme (alr. plein): atteyne
10/443. veyme (vein): certera 1/546. sodeyme (soudain): peyne 1/565.
cheyne: atteyne 9/13. constreyn (constraindre): pleyn: peyn: certayn
602. dystreyne (destraindre): peyne 9/666. restreyn (restraindre):
peyne glgo0. refreyn (réfreindre): peym 131424. fon (feindre): streyn
8/251. Die frz. verben dieser art sind nicht in der gestalt des in-
finitivs in's Englische genommen, sondern in der weit häufiger ge-
brauchten des praesens.
3) Ac. ia.
Ac. da, entstanden aus germ, at, wird in der me. periode ver-
einfacht zu langem offenen #, das mit der fortsetzung von ae. # zu-
sammenfällt, In den ältesten me. denkmälern, Orm,
Ancren Riwle, Hali Meidenhad schwankt die bezeichnung awichien
at, i, a, ¢ (vgl, Wülcker: Ueber die sprache der Ancren Riwle und
die der homilie: Haly Meidenhad, Paul & Braunc, Beiträge I, p. 219).
Alle diese schreibungen sollen denselben langen offenen @-laut wieder-
geben, der von späteren schreibern durch einfaches ¢ (mit angehiingtem
ean den schlussconsonanten zur bezeichnung der länge des inlauten-
den vocals) oder verdoppeltes ¢ dargestellt wird; so auch bei Bok.
Die entsprechung von ac. #a reimt mit der von ae @ sowie mit
offenem und geschlossenem langen ¢ in französischen wönen. Lewe
‘Lautuntersuchangen zu Osbern Bokenam’s Ingonden age
ac. # hervorgegangene # des Me. war zweifellos geschlossen. Es
reimt mit den fortsetzungen von ac. “, «0, die me, geschlossenes #
ergeben, und auch mit den von ae. &u, @, also auch mit sicher offenen
lauten. Wie bekannt reimt Chaucer offenes @ mit geschlossenem 4.
Bei Bok, findet sich noch dasselbe verhiiltniss dieser laute zu ein-
ander, die beide also noch einen «laut besitzen müssen. Wie unter
# gezeigt wird hatte dieser mid vowel bei Bok. schon eine erhöhung
zum high vowel erfahren. Es liegt nun von vornherein nahe, den
übergang der beiden mid vowels ac. d und ac. 4 zu den high vowels
@ und 2, welche die heutige sprache zeigt, für gleichzeitig vollzogen
zu halten. Es wird aber durch die reime bei Bok. unzweifelhaft
constatirt dass, während die entwicklung von ae. # zu @ im osten des
mittellandes schon um die mitte des 15. jahrh. vollzogen ist, die
von ac. # zu ? erst später eingetreten sein kann. — Ae. 7 ist
2) Aumlaut desjenigen #, das aus westgerm. d, germ. 2 vor nasalen
entstanden ist (cf. Sievers, Ags. gramm. § 68, anm.): guene (ue.
wen); dene (Oton) 4/143. 9/558. gwen: seen (ston) 9594: wene (ac.
wénan): elene (clén): shene (scene) 21516. wee: eleme: sene bedene
1/66. wene (wéwan): mene (manaw) 346g etc. — 3) Ac. 2im Angl.
und Nordhumbr. ist umlaut von 4a (aus germ. au) (cf. Sievers, Ags.
gramm, § 159, 3), sene (seme): grene (sréne) algrg. sewe (geiefam):
+ preve are. Pr. ri1. 1/1063. 6/687. bylewe: frrewe 10631. below?
mene 12/409. due) graue (afte, grever) 5/181. mede (nd): nobylhede
2/326, shewes clone (chen): wene (wénan) 2/516, delewes prewes lewe
Blozy. dyvewe ewe (Afen) Sur. mede: dred (dr&d) 6/484, wede:
apede (spédan) 13/400, mede: fede (fédan) 8/1183. oltoo. 13/523.
weile: rede (rddan) 3/525. here (Advan): freve Pr, 3x. here (heran):
preyere 1/609. here: here (hir): pere (aftr, pair) 1/351. etc — Die
me. form yere (ne, year) ir. mit aufere 4/337, entre 8/143, provers
2/263, empere 9/856 etc. geht zurück auf ae. sér (cf. Sievers, Ags.
gramm. $74, anm, 2) mit dem kent. und nordhumbr. ¢ entsprechend
& des Ags. (angl. und süchs.) aus germ-got, & — In me. dere
(ae, her) i, r. fere (ae. fir) Saga. 1/1419, straumger 1/883, otc,
entspricht das ae. 2 einem got.germ, # (ef. Sievers, Ags. gramm. § 58).
Ebenso in wwde (ac, mid) 13/866. 9/766. etc. — Vor rain folgenden
wörtern ist wohl verkurzung anzunehmen: herd (pt. Advan): ferd
(pt. fran) 1/266. 6/416. 3/305. aferde (past): Aerde (part) 9624.
13/1008. fer pt: swerd (sword) 12/459. — Ac. é, entstanden durch
dehnung von kurzem ¢ nach abfall eines consonanten (cf. Sievers, Ags.
232 A. Hoofe
gramm. § t21), findet sich in folgenden reimwortern: me (ae. ma)
thre (dréo) al683. the (de): be (bdon) al293. mer the 11244. mei
be Pr. 5. me: efernyle: kne (endo) 1/589. ctc. — Das ac. suffix
«Add entwickelte sich im Me. zu «Add (s. 0, unter 4). Daneben kommt
als entsprechung des got. Aaidws (hd. -Aeit) auch die form -Kede bei
Bok. vor. Diese dürfte nach ten Brink (Anglia I, p. $41) auf fries.
-Aéde und -A2d zurückgehen; jedenfalls kann es in unserm dialekt
keine tantliche entwicklung des ae. -Add sein. Wissmann (King
Hom p. 26) weist darauf hin, dass sich ein schwanken zwischen
-Aöd und -Aed schon früh mittelengl., besonders im süden, findet. Bok.
bietet folgende reime: maydynAcde: spede 4/90. nobylhede: nede 2/526,
sodhede: mede 8/546; hede 1/383: need ul300. godheed: maydyaheed
1/278. ermelheed: deed 12/325, etc. — Kentisches &, umlaut von #,
das bei Bok. in einigen wörtern auftritt, wird im zusammenhang mit
dem ags, umlaut von 2 unter j behandelt werden. — ? im Angl.
und Nordhumbr. für ws, da, ¢ vor palatalen wird mit letzteren zu-
sammen besprochen werden.
Romanische wörter,
1) Afrz. geschlossenes 2 in der tonsilbe wird im Me. durch ge
schlossenes & wiedergegeben ; das im Ne. sich zum aut entwickelt, der
meist durch ie wiedergegeben wird. Bei Bok. ist afrz, ¢ ganz mit ae. 4,
auch in der schrift, zusammengefallen: releue (aft. reiever): remene: fewe
(se. af) risa. yrewe (subst.)‘ prew 1384. grene (inf): beiewe slog.
sli81. agreue: repreue: eue (den): teue (af) 13/876. greue: remewe
10/831, 12/367. myscheue (inf): relewe: greue 1/568. myschef (subst.):
rélef (inf.) 117.48. ete, — Bei proceed und suceced wird der éaut im Ne.
durch ee dargestellt; bei Bok finden sich folgende reime: proceife*
succede 13/171. procede: sprede: leide 1/1106: drede 1ol1os: wede
(wide) 101667: lode (laden) 8759. 9/29. etc. — Afrz, Zim auslaut
kommt ausserordentlich häufig im reim vor; es bietet nicht anlass zu
bemerkungen. Einige dieser wörter mögen genügen: oe 7/25.
6lyro. Blrast etc. degre 6/413. dignite 2/231. 1/26, etc. cuntre
11295. Benygrpte 8/1102, affynyle 2/586, aduersyte 6/38. comgruyhe
4/73. charyte 2/203. cheryle Bi225. cherte 6/18. erwelle 3/236.
eiernyte 2/321. equalyte 1/165. fecundyte a/a98. frecite Bları.
chastyte 13/748. 10/285. felycyte Pr. 237. dyffyenlte 13/112. Aumy-
Ayte Bluıgı, heute 5i26, bewte 7/34. crystyanyte 6laog. gree 21644,
Lantuntorsuchungen zu Osbers Bokenam’s Iegenden 233
iniqwile 5/8. infrrmyte 1/882, madesie ıla92. wrurme 4/238. sum
gulerte 8604. suttelte 4/209, solemnyte 1/914. ete. —
2) Der afrz. d-laut in betonter silbe wird im Me. zum unround
vowel 4, da der round vowel 4 dem Me, fehlte. Bei Bok, findet sich
dieser laut nur in mewe (lat. movere): relewe 8(840. prene (prabare):
fene Pr. 111. 1/1063. 6/687. 8169. 8/927. tolzız. reprewe: Selewe
alı3- 9/906. 13/879. remewe: releue 1/512. prene: mewe 1ol44s. etc.
Diese beiden verben kommen bei Bok, auch noch in einer form vor,
auf welche das Ne, zurückgeht. Es hat hier also eine zweimalige
herübernahme des franz. wortes in's Englische stattgefunden: einmal
in. der form des sing. praes. afrz. rue, me. prä, dann noch in
der form der 1, 2. plur. praes. © afrz. provons, me, prove, ne. prove,
(Vgl. unten frz. 6)
2) 5 (mid back round vowel),
Ae. ö wird bei Bok, meistens wiedergegeben durch oo, seltener
durch oe, Der laut wird, wie die reime mit dem aus ae, 4 ent-
standenen me. w (8. 0, ae. 4) wahrscheinlich machen, wenn nicht
schon der high vowel des Ne, so doch sicher ein diesem sehr nahe
kommender laut gewesen sein. Es sprechen jedoch noch einige
seichen dafür, dass wir wirklich den high vowel für Bok.'s sprache
annehmen dürfen. Dies sind einmal die reime von ac. 9 mit afrz.
"laut: doen (ze)dön): dewocyoun: moon (nbn): dewocyoun 13/188, doom
(godin): tuycyoun r0l870. Afre. a (s. u.) war ing Me. als langer
wlaut gedrungen; die reime fordern also auch hier für die ent-
sprechung von ae. ö den @-laut, Dass das ae. me. @ in der sprache
Bok.’s eine wandlung erlitten haben muss, wird ferner bewiesen durch
die absolute trennung von me. 6 (aus ac. 4/ und dem aus ae, d ent
atandenen laut. Diese beiden reimen bei Chaucer noch häufig mit
einander, wie folgende reime zeigen: „don: anoon U, 32, 168 (in
der ausgabe von Morris). doon: goon U, 82, 1797. aliome: doone
U, 109, 357. doom: oon IL, 120, 25. some: throne Il, 78, 1671. dore:
pore (me. poor) IL, 266, 22%. forsothe: dothe UL, 34, 167. etc,
Diese wenigen beispiele werden genügend darthun, dass in den sitd-
licheren dialekten ac. 2 noch um 1400 seinen werth als mid vowel
gehabt haben muss, Um 1450 schen wir im miltelland eine strenge
scheidung der verschiedenen o-laute durchgeführt, die sicher auf eine
lautliche entwicklung des 3 zu w schliessen Iisst: in den ca. 11000
234 A. Hoofe
versen der legenden Bok.'s findet sich kein einziger fall, in dem me,
offenes 6 und me, geschlossenes # reimen. K. Böddeker (cf. Engl.
stud. II p. 353 ff.) weist nun für die nordhumbrische Bencdictinerregel
aus dem anfang des 15, jahrh. sowie schon filr R. Rolle de Ham
pole (gest. 1349) in dessen Pricke of Conscience ebenfalls den erfolgten
fbergang von ae. me. 6 zum high vowel » nach. Es fand demnach
dieser lautwandel statt in Yorkshire bereits in der ersten hälfte des
14. jahrh.; im mittelland sehen wir ihn dann um die mitte des
15. jahrh. vollzogen, während er im süden erst bedeutend später
eintrat. — Die folgenden schreibungen bei Bok., die ausser reim
auftreten: swih (ac. sf) sizor. rolés2. suthly (ac. sdfiice) 3/278.
4it70. 4/313. §/327- Glagr. 6/524. 7/200, S/t132. of270. suthfastaes
6/273. forsuk pt. 4/1gt. 5/68. 8/356. 13/39. dus pt. giag7. Make
pt. 4/264. stude pt. 13/206, deuten ebenfalls auf einen wlaut hin,
der in diesen wörtern gesprochen wurde. Es scheint mir nach dem
vorhergehenden nicht mehr zweifelhaft, dass in Bok.’s sprache ae. me,
d zu w geworden war. — Ae. d, entsprechend @ der übrigen ger
manischen dialckte, steht bei Bok. in folgenden reimen: good (ae.
56d): blood (ve. Bid} xlıco. 5/36. flood (fed): good glrozo. fote
(fot): bot (681) Pr. 153. foots boot 4/153. book (bi): looke (ibcian)
2/611. rote (it): soote altog. soole: foote 9/522, wood (wad):
stood (pt. stb): mood (mbd) 1/288. etc. Denselben vocal zeigen die
practerita der a— ablautsreihe: stood (pt. stid): yood; blood vlyaa,
stood: blood 10177, took, pt.; brook (brde) 11/627. tok, pt.: Bobyng=
broke (-bric?) Pr. 219, awoke (pt. dwidc): tohe alsgo, awook pt; look
(cian) 6/633. etc. — Ac. # entspricht ferner westgerm. 2 aus
germ. @ vor nasalen (cf. Sievers, Ags. gramm. § 68), som (ae
söna): doon 5/246. sone: bone (ae. bön) 12/123. soone! boone o/1022.
ut. 6. — Ae. d im auslaut zeigen folgende reime: doo (din): 10 (a
ıltogo. doo: Berto 3/202. etc. — Die lautgruppen ae. -dw, Ay, dh
und -dAf werden unten bei den resp, consonanten besprochen. —
Romanische wörter,
Afra. geschlossenes hochbetontes o fiel mit dem aus ae. # ent.
standenen me. 6 zusammen, das bei Bok. zum high vowel u ge
worden war. Es findet sich im reim mit der fortsetzung von ac. wm
approws: lowe 13/755: reprove: lowe 1/153. 6laay. profe: tofe
9/466, foue: prove tolıa7. 10/379. Prowe: loue: abewe 7/240. etc,
ern)
Lautuntersichungen zu Osbern Dokenam’s legenden
Di
As, &, entsprechend germ. eu, got. du, fallt im Me. zusammen
mit der fortsetzung des ac, 4, d. b, es hat im Me, einen langen ge-
schlossenen #laut. In der schrift wird cs dargestellt durch er, e—2,
im auslaut durch ¢ Es reimt mit me, offenen &, Im übrigen giebt
« keinen anlass zu bemerkungen. Von den zahlreichen reimen nur
einige: Ane (onto); she 3/489. tre (trig): cre singe. tre: degre 4/338.
thre (dr): be (lon) 1804. Ame: the (dm 1/544.
me 1/589. tre: iourne: be 11826. dle (bike): he 5/372. 9/516. thre:
degre; me: se (id) Sage. sehe (soc): seke alsyr. meche (anord.
winhr ; Orm. meoc)i tebe (scean) 63,
11/425, dere (dor): there gltoz. 6
13/1056. dere: appere: chere: fore 3/378. crepe (ertopan): wepe
(wipan) 8448. 13/568. Avene: depe 6/150. beet (pt, plur. Beton): feet
(ac. plur. /2) 1lgg. whele (Auto): deel (dl) 3/377, whele: meet (adv.)
13/635. lese (Mesum): chese (céusan) 101695. 11/183. 13/803. etc. —
Ac. de, durch contraction entstanden (cf, Sievers, Ags. gramm. § 40),
zcigt sich in folgenden reimen: fre (ac. frée): me 1/680. frei see (ston)
a/aag. fre: she; be r/a74, fe (Rlom); we 3/806. fle: me 8/1295.
10l4og, fre: me: tre 1/889. fre: fle 11/435. Ne: tre: cheryte 8/710.
Me; bez mateste 1/252. fle; sa: me: degre 13/996. fe: Ane: she:
eportunyte 13/116, seen: been 10lB13. seen: guen (ower) 9/594.
dern! guen 9/558. etc. — Die lautgruppe ae. -ow siche unter mw. =
©) Hochzungen-vocale (high vowels).
1) # (high front onround vowel),
Ac. 3 bleibt im Me. derselbe laut, Bok. bezeichnet ihn mit y;
ganz vereinzelt, und dann auch nur in unbetanter silbe, wie es scheint,
schreibt er #. Ac. 9 und ac. # waren im laut zusammengefallen, in-
dem jenes durch unrounding zum #aut wurde; für beide trat dann
in spätmittelenglischer zeit die schreibung » auf, die eben nichts
anderes als ? ausdrücken soll. Ae. me, ? reimt mit den entsprechungen
von ae. und rom, 4,
1) Ae. f entspricht # der sämmtlichen germanischen dialekte:
abyde (Mbdan): wyde (wid) iso. tye (dd: zuyd; hyde (idan)
siaos. pyme (pHa): wirgyne 4/309, wif (ei: bf MD alba,
Lautuntersochungen zu Osbern Bokenam’s legenden 237
6120. guyde: desyide $l196. Neben dem inf. guyde aus afrz. wider
steht auch bei Bok, der inf, ‚oye, so gye: skye 1/694. 8/1326. per
consularye 12/209, dieser stammt vom afrz, guier. séryf (ale. extrif):
OF A718. confortatyf: hf nis. caytyf: stryf gl838. begyle (airs.
guiler): myle Pr. 113. compyle: fyle: Virgyle ıl168. begylie: weile
3179. Cecyle: yle 12/29. descryue: fywe Sr. dyserywe; Iyfe 8/766.
duguysytyf: Ife 3\769. oryme: tyme Var. myee: wyee Slax. ter
paradyce 11/293. nyhs: wyAs 11/205. sygne: malyngue 81959. rethory&:
Wk Pr. 89. endyte: wysyte: aquytes wryte 6lz, margaryte: delyte;
respyte: smyte ıla. exeyle: delyte Pr, 127, etc. In guytes vysyhte 2/403.
despyht: delyht Pr. 37 ist A jedenfalls stumm und wohl nur zur be-
zéichnung der länge eingeschoben. ya (afrz. finer): vieryne 2/153.
ningyne; emclyne Pr. ıq1. fyne: illumyne: pyne wlıra. ealumyne;
termyne tig4. Cristyne: pine 3/361.: dinyne 31664:: me 3/22. doc-
fryne: wirgyne 3/713. Mawdelyn: iatyn 8/273. 8/339. Maydaline:
determyne 8406. iliumyne: dyuyne: shyue 6/340. virgyne: shryne
1/795. cotyn: myn 10/377. cxfamyne: inelyne 91588. wirgynes deelpne:
Syme 9/30. inclyne: fymes 7/181. determyne: fyne; latyn 2/684.
muedyryne: wirgyne 2104. wirgyne> pyne 41309, etc, yre: syre 11/349.
gre: desyre 91960, wılaıy. — Alte. -ise steht in zahlreichen reimen;
einige derselben werden genügen: sacrifyse: seruyse: deuyse: wyse
382. aduertyse: assyse: wpryse 11358. dewyse: ryse (ac. risan) 2/564.
despyse: sacryfyse 3193: demyse: despise 3/qi4. sacrifyse: guyse
(aftz. guise) 3/578. acomplyse: despyse: gryse (ae. zrisan) 3/746.
Pryds: whyhs Pr. 55. baptyse: despyse 3/484. guyses weyse 1/132,
marchaundyse: wyse 13/201. assyse: ryse 101655. etc. — Die folgen-
den teime promys: ymys 1/678. promys: ys 10/317. sind in betreff
der quantität ungenau, da frz. # mit ne. # gebunden ist. — Afrz. fim
auslaut ist schr häufig. Die verben auf me. ye gehen auf die franz,
infinitive mit -ier zurück. aspye: gye: stye Sl1g8. sigmpfver ste.
whe: Isaye 1/82. crye: lye 6/404. aspye: remedye: erye: drye 13/652.
gloryfyes dye 3i72 * 3 sygnafye 9/2. mercy: goodly?
sothlys redely 13) myserye: Vrgarye 13/819. Turymeye: s0-
deynly: tyraunirye geneclegyes deserye wxi75. myserabylly:
latre: onwurthe 4/41 ist zu ändern in ydolatry,
das durch den eben angeführten reim belegt ist, und in wmrurthy,
da dessen endung zurückgeht auf ac. -, das nur me. -y ergeben
kann. denye? erye glaga. Paysye: phylosophye gi382. glorye: otot-
faurye volyı. applye: puryfie 1olız3. denye: enmye Pr. 195, wylany:
238 A. Hoofe
dye 2/448. Burgundye: tye 8/1322. cumpanye: tyrannye: 6
Jaolairye: hye 10\37 1. cumpange: dye 4l230. phylosophye: drye: .
delycacye: applye: Aye 13/92. melodyc: armonye: hye 8/1186. trannye:
dye Pr.79. ydolatrye: defye: dye 3/177. cumpanye: Aye 4/188, Dorothyes
appiye 1/197. etc. — Höchst auffallend sind neben diesen reimen
auf y bei denselben wörtern formen mit + im reim auf me, -#: cum
pane; dignyle: be 4figt. melde: degre: se ızlııgo. Dorothe: kne
(ae, endo) 7/188, und auch melodye: degre: be 3/810. Durch die
obigen reime mit ac. =, yu. 5. w., die me, nur =? ergeben konnten,
scheint für die endsilbe von melody, cumpany, Dorothy etc. der laut
'-? gesichert zu sein. Die annahme von doppelformen auf -? neben #
ist wohl von vornherein ausgeschlossen. Es bleiben nur zwei er
‚klärungen möglich. Entweder hat das me. -4, aus ae, é und afrs. 4,
bei Bok. einen Haut oder doch einen diesem nahekommenden laut
gehabt, und dann sind die réime rein, oder aber die reime sind un-
genau, da ein, wenn auch geschlossenes +“ mit -f gebunden ist. Auf
jeden fall dürfte die schreibung cumpane etc, eingeführt sein in dem
bestreben, wenigstens für das auge reine reime zu schaffen. Aus
diesen reimen einen schluss zu ziehen auf den allgemeinen übergang
des ae. me, # bei Bok. zum high vowel >, der sich im Ne. vollzogen
hat, erscheint mir unstatthaft, weil Bok. durchaus keine trennung
zwischen offenem # und geschlossenem # im reime hat, wie oben unter
ac, @ und ae. # gezeigt ist. Immerhin ist es nicht ausgeschlossen, dass
vereinzelt bei me. é, namentlich im auslaut, in Bok.'s sprache der Ober
gang zu # eingetreten ist. Der übergang eines lautes in einen andem
vollzieht sich nicht bei allen wörtern, die jenen laut haben, zu gleicher
zeit, Vielmehr beginnt die wandlung eines vocals stets bei einer
ganz beschränkten classe von wörtern, meistens da, wo der verände
rung durch den einfluss benachbarter consonanten keine hindernisse
erwachsen. Von diesen anfangs ganz vereinzelten formen dehnt sich
x der Tautwechsel allmählich auf alle andern wörter mit demselben
a ch, dass der übergang des mid vowel
é zum high vowel zuerst im auslaut eintrat, da hier benachbarte
consonanten nicht hemmend- wirken. konnten.
2) 3 (high front round vowel).
Ae. j wird im Anglischen schon in ae. zeit durch unrounding
zu I und entwickelt sich genau wie dieses, d, h. es behält im Me.
Lantuntersuchungen zı Oster Bokenan’s legenden 239
seinen laut und wird im Ne. diphthongirt. Orm und Genesis & Exo-
dus schreiben stets ¢ In späterer zeit findet sich jedoch auch die
bezeichnung y neben # zur bezeichnung des Plautes. Bok. schreibt
ausschliesslich y. Die mittelwestsächsische schreibung # zur darstellung
des round # findet sich nicht. Dagegen kommen neben den formen
mit ? auch solche mit ? vor. Dies 2 ist im Kentischen der #umlaut
xon @ und muss aus diesem dialekt in die sprache Bok.'s eingedrungen
sein. Aynde (ae. cynde): fynde (finden) zig. 6/78. 8/539. 2/434,
11/79. mynde (sempnd): fynde 8/1248. 10/553. mynide: fynde: be
Aynde: wynde (windan) 13/604, mynde: dlymde 10/95. mynude: on-
Aynde 11/594. mynde: bynde (dindan) 7)120. Aynde: bedymde 2/434.
myer (mird: yre 3/951. Ayde (Aidan): bysyde 5/160, Ayder Inder
wyde 5205. Ayde: syde: glyde (glidan) 11414. Ayde: pride gl272.
Syst (fist): tryst (anord. Frist) 10/335. —
Umlauts.c zeigen memde (gemjnd): rende (renden): ende 1/393.
monde: ende 2/389. wılsıs. 12/285, mende; ende: sende (sendan)
gaze. 13/1072. In mankynde: ende 21668. Aynde: wende (wendan)
10/387. Ayndez ende 2/369 ist die schreibung einzusetzen, die u. a.
folgender reim bietet; mankende: ende 8215 ; ebenso ist mynde: ende
13/856 in monde zu ändern, fere (ae. fir): manere 3/395. ferei
hrayere 61559. fore: here (hör) 6lgıı, 8/354. feere: here 5/339.
Sere: spere 8181. fere: here (héran) of5x8. feer: demer: dere:
froer ızlyao. fer: ryher 6l507. feer: cler gisqo. fer: chere
11/agg. 8/832. fere: nere 11/624. Vers 3/629 fore: mere: chere
ist frre in fere zu ändern. — Nur mit kentischem ¢ begegnen im
reime folgende formen‘): dest ysten): reste 1/322, 1/0117, 13/441,
dest: nest Pr. 57. schet (styttan): tet 3lagq. Uhrest: test 101487. dest:
best ıalıbı. ta/ass. shetz ichet 1/428.
Anm. Im anschluss an diese nicht-anglischen formen mit ¢
mögen einige wörter, die nicht umlaut von # haben, aber auffallender
weise ein ¢ zeigen anstatt eines anglischen ;, hier aufgezählt werden:
set (part. v. smitan): let (aholl, Seite) 1/5379. smet: iebet: shet 1/428.
sunehes weie (tePlan) o/1032. det: met x/62r (pt. sg» der vocal ist
wohl aus dem pt. pl. oder part. eingedrungen). wreie (part. v,
writan): swete (swéte) 2/1087, wete (witan): Margrete 1/888. fela-
shepe (-scip): Repe (pam) 4/428, Ve). hierüber Kolbing, Sir Tristrem,
p- LXXI.
+) Um das vorkommen der wörter, die kentisches umlauts -¢ zeigen, im zu»
sammenhange vorzuführen, werden auch einige wörter mit ae. y hier angeführt.
A. Hoofe
3) @ (high back round vowel).
Ac. d bleibt als Tanges w, das in der schrift durch ow oder om,
wiedergegeben wird. Es reimt mit franz. ow. — Ac. @ entspricht @
der übrigen germanischen mundarten: brown (bran): down (dan) 2/635.
deun: intyroun: compassyoun §/1§6. down: vysyoun 13/963, dem
(hin): indiccyoun 1/707. hews (his): capcyows Pr. 207, hows: ter
twous 2/231, showrs (pl. von. ae. scilr): counselowrs 1/350. showrys®
tormentourys: dolours 5/163, owte (ft): abowte (Abütan) 1/572, tout
(iiitan): about: onwte: doute 3/698. 5'23: dour (ite): medyatour 8/213.
house (hits): spouse (afte. espouse) 9'980. etc. — Ac. i ist entstanden
aus kz, a vor folgendem nasal + tonlos. spirans nach ausfall des
nasals (Sievers, Ags. gramm. § 185): mowthe (mid): omkowthe (un-
id) Pr. 109. mouth: wmkouth 3/977. mouth: kouth (eid) x/g.
enkouthe: youthe [zeozuf] 9/4x. etc. — Ae. @ ist dehnung von kz. w
im auslaut (Sievers, Ags. gramm. § 127): mow (mi): yor [dow] 1/886.
pow (di): prow r0l815. how (hä): yow 13/1048. fou: newe: tm
2/495. etc. Ac. d ist entstanden durch dehnung von kz. « vor md
(cf. Sievers, Ags. gramm. § 124, 1): /ounde (part, ac. finden): un
bounde (ac. part. bunden) t/5 30. stownde (stand): grounde (sritnd): con-
founde 5184. stounde: founde (pt. pl. fündon) 1/1082. 4/356. grounder
wounde (wind) 12/487. wounde: confounde 12/461. grounde: rounde
91796. grounde: stounde 9/616. wounde: stounde 11/475. etc, —
Romenische wörter.
Affe. wlaut (ou) in der tonsilbe bleibt im Me. ebenfalls 4 und
fällt mit der fortsetzung von ac, @ zusammen, Bok. bezeichnet den
@laut mit ou, selten #: vow (aftz, veu): pow 2/1495. dowle: abeute
6/11§- 5/23. 3/698. dewoute: oute 6/465. route: abowte 22/439.
. tour: our (hora): labour : translatour 3/1026. —
Afrz. -our finder sich sehr oft im reim: auctour: labour Pr. 13. fae
wours sauour 1/819. salualour: honour: our 8/1277. gowernowr:
saluatour 2/485, doctour: labour 6/689. homour: confessour 1767,
Wa152, flowre: sauyour 5. ferroure: coloure: amour
6/193. fawowr: Aonour: 2 translatour: fawour 3/487.
2 3. éreatour: labour 3/326: tour
3/737- etc. — progenylours: flours: odowrs a rounselours: shours
1/350. dolours: shourys: tormentourys 5/163. etc. — Afra, -ous (It
Lautantersuchungen zu Osbern Bokenam’s Iegenden 241
as); gloryous: wertewows ılg. vpeyous: hous 81506: pets alay8.
propycyeus: wertewons 6/244, delycious: precious: vicyous: gracious
3/18. spowse: house glgBo. bordedhous: vycyous 12/343. relygyous:
grewous: beuteuons 4/366. ste. — relurne: soiourne W151. 4/542
Afra, -own (It, -Onem) tritt bei Bok, meist als -owx, zuweilen auch als
von auf; letzteres ist natürlich nur eine graphische abweichung, der
laut ist derselbe: affeccyoun: deuocyoun: dowm 13/540. comsolacyoun :
affixccyoun 13/884. supplycacyoun: cdyfycacyoun: reuclacyoun 13/980.
persecucyoun: toun 5/204, condycyoun; occasyoun 4/72. vrysown?
delacyoun 3/929. sudieccioune: proteceyoune 3/186. u. 5. w.; diese fille
sind ausserordentlich häufig. Schreibungen mit -yen sind u. a, die
folgenden: consolasyon: down algı7. deuscyon: protestacyon: ententyon ,
opynyon 2/38. Possessyom: dewocyon; sustentacyon al252. dedycacyom:
deworyon 2/273. salwacyon: moralizacyon 2/200. énterpretacyon: ap-
peilacyon 2197. descencyon: permixtyon: conclusyon al133. presumpeyon:
malediccyon: absolucyen 2/294. etc. — Afrz, om vor nasal -+- konsonant:
confounde: redounde: sounde (ac, sand) 8'374. grounde: habounde
1/623. rounde: grounde 9/796, confounde: Aabounde: groundes founde
13/812. habeunde: founde (part.) 13/440. ete. — Wie die angeführten
beispiele, deren zahl sich leicht bedeutend vermehren liesse, zeigen,
werden afrs. ou und me. @ aus ae. a im reime fortwährend gebun«
den, — In den folgenden fällen hat der dichter ungenaue reime resp.
assonanzen: Processyoun; custum 13/331. processyoun: custom ‘alot,
relygyoun: custom 8/147. perdycyoun:
comyn 13/985. rewelacyoun: petycyoun:
Magdalum 8402. lyoun: duxum 10/3
4) Alıfranzösisch @2)
Das für die übrigen vocale gültige gesetz, dass afrz, betonte
vocale im Me. lange vocale ergeben, dient zur bestimmung des laut-
werthes von afrz. u. Afra. # (lat, @ kann nicht den laut des nfrz,
# (high front narrow round vowel) gehabt haben; es wäre sonst ins
Me, als 5 hintibergenommen und mit der fortsetzung von ac, F zu
sammengefallen. Wäre es wie dieses durch unrounding zu me. #
geworden, so hätte es im Ne. den diphthong «# ergeben müssen.
2) Die bestimmung des afrz, & als mixed vowel wird nach einer vorlesung
dr. H, Möller mit dessen ger erlaubniss ben.
242 A. Hoole
Wäre cs round j geblieben, so hätte cs wie in den übrigen german.
dialekten, in denen der diphthongirung von @ zu aw und von # zu ef
die von u zu ew parallel geht (so im Hochdeutschen und Hollän-
dischen), ebenfalls im Ne, zu eu werden müssen. Wäre also in dem
warte afr. par (lat. furum) derselbe laut gehört wie in ac. Pr; so
hätte das wort im Me. *fyr und im Ne. entweder ®Pire oder aber
*poir ergeben müssen, Da sich keins van beiden im Ne. findet,
so zeigt dies sicher, dass auch ein me, *fyr zurückgehend auf ein
afrz. pur mit high front vowel nicht existirt hat. Afrz, » kann auch.
nicht mehr den laut eles Int. w (high back narrow round vowel) ge-
habt haben, da dieses me, 2, ne. aw geworden wäre. Das afrz. w
war also nicht mehr back vowel, wie im Lat., dagegen noch nicht
der front vowel des Nfrz. Es war erst in der entwicklung von
jenem hinterzungenvocal zu diesem vorderzungenvocal begriffen, Es
hatte also einen laut, bei dem die zunge eine mittelstellung ein-
nahm; ein solcher laut kann aber nur mixed vowel (i) gewesen sein.
Der aftz, laut war demnach mixed vowel?) Diesen laut aber gab
es im Engl. nicht, Dafür, dass der Engländer den afrz. vocal als
einen dem back round vowel nahestehenden empfand, spricht die
wiedergabe durch win unbetonter silbe, afrz. puntss. ergab me. punishen.
Den betonten afrz, vocal gab der Engländer wieder, wie es ihm am
bequemsten war, Er schrieb entweder einfach w, indem er die fran-
zösische bezeichnung beibehielt, oder er bediente sich der phonetischen
schreibungen in, ie, ew, cw, auch we, wé (Belege bei Stratmann), wo
das hinzugefügte ¢, # die abweichung vom laute w andeutete. Wahr-
scheinlich bezeichneten alle diese schreibungen den laut fu, der im
Ne. zu idw geworden ist.
Bei Bok. findet sich die entsprechung von afrz. w im reim mit
dem aus ae. -éow entstandenen laut. Beide laute sind im Ne, voll-
ständig zusammengefallen, Da beide im Me. dieselbe schreibung
(bei Bok. eu, ew, w) zeigen, ausserdem im reim gebunden werden, 80
dürfen wir für beide auch wohl im Me. denselben laut annehmen.
Die fortsetzung der ae. lautgruppe i
‚geworden sein als Zu (d. b. ‚selbstlaut. ¢ + mitlaut. =). Me, dv und
Genau diesen laut, d
waitiche =. 0. In tau, ch. 6
laut des näxed vowol erorblag
des cin i zu
‘Lantunterenchangen zu Osbern Bokenam’s legenden 243
fw fielen dann Jautlich zusammen, sie wurden über iu zu ne. iw.
Die zahl der hierher gehörigen reime ist wiederum eine ausserordent-
lich grosse, Einige davon anzuführen, wird genügen, da abweichungen
von dem eben ausgeführten nicht vorkommen: fortune: comune ıla58.
iuge: refuge ılaaı. symylytude: rude Sıga, 10/43. 20/463. multy-
tude: rude gligo. muse: refuse Pr. 97: exewse Pr. 223, confush:
must 1/253. refuse: use 12/165. ute: muse: refute: exeuse 13/124,
13/428. aruse: excuse 8/560. scripture: pure ılı. 1/811. wolagı.
pasture: demure; ture 1/203. nature: creature (creatura): feture 1/161,
eure: pure 2/270: pasture: genderrure 2/308, creature: engenderrure:
mature 2/364. pure: feture Pr. 169: endure o/to18. eure: sepul
ture 2/340. 8/693. dwre: pure 6/659. cure: pure: recure 6620.
dure? demure 10/123. mature: pure: demure s/s7. etc. — Im aus-
laut steht afrz, w ebenfalls oft in reimen: pursw: JAcsw 1/5395. 5/278,
vertu: Jhesu 1/144. 2/207. 6/521. 12/450 3/814. wert: Anew (pt):
Jhesu 8/136. Hu: eschew 8/376. yssuz Jhesw 3/673. pursu: werte:
Jhesu: gree (pt.) 5/278; diese reime sind nicht ganz genau, da w mit
éw gebunden wird. Nimtnt man für letzteres (len laut ed, d. h. mit-
lawtendes ¢ () + selbstlaut. # an, der in spätmittclenglischer zeit schr
wohl schon gesprochen sein mag, so nähern sich die laute in diesen
reimwOrtern sehr. Ganz rein dagegen dürften folgende reime sein;
pursew: eschew: grew (pt) 7/30. pharysewe: knew (pt.) 8/476,
wertu: heu (ae. héow) ua » walus Rew 13/811. dis: pursew:
grew (pt) 2/259. Ae. -¢ow konnte, wie unter w gezeigt wird, nur
¢@ oder ad ergeben, fiel also im laut mit dem aus afrz. # entstandenen
fw, ai zusammen. — Das zweisilbige aftz. &u ist genau so behandelt
wie afrz. u beim übergang ins Englische, wie die folgenden reime
zeigen: swre (afte, stwrd: endure 90/648. sure: dure sisqz. sure?
disfigure Pr. 67. ensure: scripture ılıoa6. dewe (afra. deu): rewe
Pr. 63. ensure: creature 4/69. Der Engländer sprach afrz, w wie
fw und gab in folge dessen afrz. Zw ebenfalls durch mm wieder,
Afrz. #7 + v in säwe, © sue, pursue, escheu, cichew, ne.
sue, pursue, eschew ergab “gleich m: eschen: Hu 8378, eschew:
pursau: grew 7/30, sewe: pharisewe 8/520. persu: wertus Jhesw:
grew 5/278. Die lautgruppe ac. fr wurde ebenfalls im Ne. cu ftw.
Auch sie fällt demnach im Me, ‘mit der entsprechung von afte w
zusammen, indem sic sich zum laute me, -fw entwickelte: mene
(we. witwe): pursewe 3/766, 7/1,
I
Mitlauter (consonanten).
A) Stimmtonlaute.
4) Mitlautende vocale.
8) Mitlantendes m (m).
‘Ac. # im anlaut bleibt im Me. erhalten: wale (waican) 2/555.
wah (if) 2/627. was (wes) 1/448. wood (wéd) 1/288. etc, — Die
ac. we ist ebenfalls erhalten, Ob bei Bok. das an-
va w hier noch gesprochen ist oder schon verstummt war, wie
im Ne, lässt sich nicht erkennen: zurake (wracu) 3/846. swroth
Gurdd) gl544: wryte Pr. 119. wrong ıl231. wreccke 1/491 1. 5. w. —
Für die consonantenverbindung wi finden sich bei Bok. keine bei-
spiele. — Ac. cw begegnet bei Bok. in der schreibung gu, gw, auch
zu: quene 4i113. quake (ewacian) 1/567. quelle (ewellan) 4/286,
quyk (cwic) 6lg50, gwenche (cwencan) 11/595. gweme (ctoéman)
g/574- ete. — Anlautendes fw siehe unter 4. — Ae, div bleibt:
dwelle Pr. 239 (dwellen) etc, Nach tonlosen consonanten + mitlaut.
wist im Ne. das w geschwunden. Einige schreibungen bei Bok.
lassen es als möglich erscheinen, dass dies schon hier erfolgt ist:
tuo 4/198. tuow 1/773, aber auch tow 2/618, feo 2/310, 2/142, etc, —
Sicher ist w verstummt nach x in se, also; soote 2/108. 9/524 sustyr
8/399, susirys 4/385. 7/113. etc. Dagegen erscheinen stets mit mr:
swan 2/238; swelle 3/554. swor (part. v. sweran) 3/773; swerd
(sweord) 1al459. swyng (swingan) 3/610 u. a, — Mitlautendes «
nach tönendem consonanten bleibt: shadwe 5/192, von ae, sceadtor,
dem stamm der obliquen kasus; medwe 6/28, medewe 8/47, ac, mduhe-
(obl. cas..stamm.) — Inlautendes zu ‚giebt zu keinen bemerkungen
anlass.
Ac. w nach vocalen; a) nach vorhergehenden hellen vocalen in
den lautgruppen ac. -¢aw und -éow, „to ergiebt bei Bok, den
laut dw, dw oder ed, in: fewe (flaw); shewe (sclarvian) 10/143. mete
(nie): pursewe 3/766. trewe (trdowe): r
(htow): Anew (pt, endow) 4/370. » (pt. Aneto pte 97S.
bleu (pt. v. bldwan): threw (pt. v. few (pt. ©.
heawan): threw pt. 7/230. grew (pt. v bee (pt. v. bldwan):
Anew 8/962. 6/606. renth: track (trdowit) 10/299. reuthe; treuthe
Lautuntersuchungen zu Osbem Bokenam's legenden 245
10/359. you (én): now (ni) 1/886, yous how (hi) 13/1098. yow:
tou (N 51353. grew: pursew: iss 2/259. grew (pt): werde
1/758. etc. — Die reime ac. dow, me, yor mit der fortsetzung:
von ac. @ sind wohl ganz rein; die schreibung mit anlautendem y
zeigt, dass me, yor den laut jw hat, also denselben, den das Ne.
zeigt. Der hier zweifellos bewiesene übergang jener ac, lautgruppe
zu der entsprechenden ne. lautverbindung lässt sich jedoch nicht aus
diesem einzelfall auf alle übrigen hierher gehörigen fälle verallgemeinern,
da bei dem ac. pronom, Ze eine becinflussung durch den anlauten-
den spiranten des nominatiys ae, s¢ sehr wohl denkbar ist. Immer-
hin ist es möglich, dass die lautgruppen ae. -ho, dw, Amu sowie die
entsprechung von afrz. w, die im Me. lautlich zusammenfielen, schon
einen dem ne, laute gleichen oder doch sehr ähnlichen laut haben.
b) Ae. w nach vorhergehenden dunklen vocalen in den lautgruppen ae.
«de und dw: growe (gröwan): ouyrthrowe (dritwan) 13/147. growe:
sowe (sdwan) 21445. row (rowan): throw 31449. glom (gliwan):
throwe 12/443. blow (bléwan): know (enttoan) 3/642. Anewe: throwe
Pr. 43. 8/889. etc. Wie die reime beweisen, sind die beiden laut-
gruppen im Me, zusammengefallen. — Vers 13/1068 reimt rowe;
Anewe mit drow (ae, friowian): dieses wort muss aus einer südwest-
sächsischen mundart entlehnt sein, in der jedes ae, fo zu o ge
worden ist, Aus diesem dialekt stammt auch die form four, fowr,
ae. flower.
2) Mitlautendes #0)
wird unter 5 behandelt werden.
b) Liquide,
1) > bleibt im vollen umfange erhalten; es bietet daher zu be-
merkungen nicht anlass. — 2) / hat sich im allgemeinen erhalten.
Vor ¢ ist es ausgefallen in whych, yeh, steych, wo es auch im Ne,
fehlt. shuld, wold zeigen in der schrift noch das 4 Im pt. cond
cowd, ist das im Ne, nach analogie der ebengenannten praeterita
eingeführte / der schreibung noch nicht vorhanden. Ac. mycel er-
scheint in der gestalt mycAe und meche, das / ist abgefallen.
©) Nasale.
Ac. m ist erhalten. Der übergang vom m zu = in romanischen
wörtern, 2. bs in cownfesse 8/74, ist ein vorgang, der eehom af
ein, So ergiebt ne. Aunor 9/821 thundyr. In G. Ex. findet sich noch
die form ohne d; dhumerg 2900 neben der mit d: däunder 110. Die
letztere form geht zurück auf den stamm der obliquen casus im Ac
unr, Das auslautende m des infinitivs ist meistens erhalten im
innern des verses; im reime hat der dichter je nach bediirfniss die
formen mit erhaltenem # oder die mit abgefallenem r gebraucht,
B) Geräuschlaute,
a) Reibelaute (spiranten).
Die spiranten des Ae. waren tonlos im anlaut und im auslaut,
dagegen tönend im inlaut, ausser vor tonlosen consonanten. Im Sid-
westsächsischen und im Kentischen sind in me, zeit die anlautenden
tonlogen spiranten zu tönenden geworden. Im Anglischen trat diese
erscheinung nicht ein.
1) Labiodentale spirans (9.
Ae. /, im anlaut tonlı t bei Bok. tonlos geblieben, wie die
schreibung / beweist. — Das inlautende tönende f wird bei Bok.
durch w, © bezeichnet: Pr. 114 deue (geldfan) 1169. hewene: stewene
11/541. done (lufian) 1/672. cue (fen), above (abufan) x!973; etc.
Die form fywe Pr. 159, mit tönendem f geschrieben, geht nicht auf
ae. fif zurück, sondern auf die a formen ace. fife, gen, Aa ete.,
in denen / im inlaut stand (ci vers, Ags. gramm. § 325). —
Auslautendes / ist tonlos, es wir Bok. mit f bezeichnet: auf,
of etc, — In der lautgruppe ist / erhalten: crafty Pr. 98.
aftyr Pr. 100, ofte 6/428. — Die lautgruppe -/m wird zu mm;
wumman 6179. womman alago (ae. wifman). In dem compositum
ae, toif-man wurde das w auslantende tonlose /, nachdem
es in den inlaut gerückt wa als das wort unter éinem accent ge
sprochen wurde, zu eine n das sich dem folgenden m
hafde wird had 11123.
ist aus dem stamm der
obliquen casus ac. hlafd- entsta In dem von ae. Adafadl abe
geleiteten verbum Acfdyd (part) 5/404, Aeuedyd (part) sigoq ist f
erhalten. Diese formen sind gebildet nach dem me. Aéwed, das
Lantuntersuchungen zu Osbern Bohenain’s legenden 247
lautgesctzlich aus dem ac. nominativ Adafod entstanden ist, In ord
3/677, ac, Aldford ist ebenfalls das f geschwunden. Die Proclama-
tion Heinrich’s III schreibt /Avawerd, Gen, & Exod.: feverd, Hier
muss vor r das tönende / ebenso verloren gegangen sein, wie in
ae. ndfre, bei Bok. mere neben neuyr. Neben Aawe (saue 11/245,
11/491 ete.) findet sich ebenfalls durch den reim gesichert Aa (inf):
man 6lı79. 5/323 etc.
Das romanische tonlose / wird, wie überhaupt im Me., so auch
bei Bok. wiedergegeben durch tonloses f: Pr. 21 fynat, Pr. 83 forme,
z/ı forth; im auslaut ebenso: siryf (afrz. estrif), 1/718. — Der ro-
manische tönende spirant ergiebt im Me. gleichfalls tönenden spi-
ranten, bei Bok. geschrieben , w, w; im anlaut ves 6/633. ways
31349. werrey 4/434. ucnéaunce 3/546, virgyne Pr. 119. wisyte
Pr, 229; im inlaut: mead Pr, 175. relewyd Pr. 164 u.» w. Das
sog. hiatustilgende » des Afrz. ist in einigen wörtern mit hinäber-
genommen in's Engl.: Seutewous 4/366. verteuous 1/9. 2/231, 6/244.
2) Interdentale spirans (44)
Ae, @ wird bei Bok. meist wiedergegeben durch 24, verhiltniss
mässig selten durch das alte runenzeichen 5. Ein unterschied in der
bezeichnung des tönenden und tonlosen lautes wird nicht gemacht.
Ae. d ist im allgemeinen erhalten. Die lautgruppe ae, ds wird zu
352 2/572. diysse (2 kysse: mysse) me. bfids, Ae. weordscipe erscheint
wie im Ne. ohne @: 3/324 worchipyn, — In dem worte ne. Sujfolk
hat sich # einem folgenden / assimilirt; bei Bok. ist diese veriinde
rung noch nicht eingetreten, er schreibt Suéhfolk 6/29; ac. Süpyfake. —
Ac. corde findet sich gewöhnlich in der form erth; 3/19 etc. (yorth
2/28); dagegen wird in dem zugehörigen adjectiv meist d geschrie-
ben; erdely 11/20, tx/47. u. 5 Ww. Das pret, ae. ede erscheint nur
mit @ geschrieben: coude alsaı. 8/s2. 9/487 eic.; dagegen das adj.
ae, cid mit ta: Aenth 13/1070. Sour: mouth (ae, mid) 11/9, Pr.
109 u. 6. Afra. feytle r1/152 (lat. idem) ist in dieser gestalt aus
dem Normannischen genommen, wo das lat, @ in einigen fällen den
spirantischen laut des ne. #4 angenommen hatte).
4) Vgl. Reeth, Ueber den ausfall des intermealen af im Normannischen;
Halle 1882, po 21
248 A, Hoofe
3) Demuale splrans (x).
Das ae. # ist seinem vollen umfange nach erhalten. Bei Bok.
wird für den tönenden und tonlosen dentalspiranten s nur din zeichen
(9 gebraucht. Das fra, tonlose s wird bei Bok. geschrieben & 65%
sch, As: cese Biggi. cece Blggo. ses 8/302, secym 11/512.
ız/tı7. enerecyth 1/884. resseywe 3/968. reseywe 10/704. conceyuyd
wr117. conseyuyd 4150. concente gloss. serteyn 4/56. certeyn 9/712.
cyte 2/561. pascyn 3/63. puysshaunce 2/655. paradyhs 1/370.
myetryhs 11/536. dlsshese 6/614. etc. Wie diese wenigen beispiele
zeigen, herrscht hier die reichste mannigfaltigkeit und grösste willkür
in der schreibung; der dargestellte laut ist stets das tonlose s,
Tönendes frz. s erscheint als s: resoun 3/789. uysyowm 13/963.
erysoun 31929. occasyoun ga. U. 8. We
4) Die gutturale spirans A,
Ac. anlautendes A ist einfacher hauch. Vor vocalen ist es er
halten. — In den lautverbindungen A/, Ar ist es schon früh ge
schwunden; lord 6/73, ae. Aldford, lady 91638. ae. hiéfdise, ryng
Pr. 147 (Aring), rewe 1/1047 (hréowan). — Ae, fw findet sich meist
wh geschrieben, zuweilen auch einfach w. — Die lautgruppe ae. -iht
reimt mit der ae. -i, sowie frz. -ft: ryAt (rik: whyht (wi) 1/209.
dryht (ae. bcorkt): myht (mihi): smyte (mitan) 5/254. myht: respyht
8100. myht: respyth ro0l873. myAt: perfyth rolsit. syhts delyght
10/345. dyAd (part, v. dihtem): wwhyte (hwit) 10/185. syht: whyhte
(mil 61589. myht: contryte 8/450. etc. Diese reime beweisen, dass
in der lautgruppe ae. -iit das A verstummt ist. Dies 4 war jeden-
falls palatal geworden und dann ausgefallen unter dehnung des vor
hergehenden vocals. Ein me. gedehnter vocal wird vom ne, might,
right etc, vorausgesätzt. Bei Bok. steht im rei reist die schreibung:
At, jedoch auch f% in myAt: drxth (beorkt) 1/456, sowie cht: myht:
sycht 3/982. Im versinnern finden babe neben diesen auch formen
mit Ae ryght ala46, uö, a
sprünglichen ‘gutturalen charakter be-
rzi ist dann selbe iz
ngs
5/307. Prarie noht: fought 5/86. drought: noght 3/318. ica
wrowkt sl400. browht: owht glg24. thouht: m Brouht 7/44. ete.
Wie es scheint, steht dies A jedoch nur auf dem papier, gerade so
__
Lautuntersuchungen zu Osbern Bokenam’s legenden 249
wie in den betreffenden ne, wörtern At, Denn einmal liegt es
sehr nahe, das verstummen des k vor ¢ in den gruppen «if und wit
für gleichzeitig vollzogen zu halten, und da es für jene bewicsen, es
auch fir diese anzunehmen. Dann lassen aber auch die folgenden
teime; wrewt: now! 1/937. nowt: Örowf 1/1005. Ödroul: wroul
1/958. owt: sowt 12/205 auf den ausfall des A schliessen. Wenn
in denselben wörtern das A einmal geschrieben und dann einmal nicht
geschrieben wird, so ist der schluss wohl berechtigt, dass es ver-
stummt war, dass in jenen formen aber die historische schreibung
beibehalten ist, wie im Ne, in diesen dagegen die schreibung pho:
netisch ist. Genau wie diese wird die lautgruppe ac. -aAte (aus
~Ghte) behandelt: ne. &Ate (pt): fawth 1/145. dmeht 3/400, toucht
3/404. fawi 3/409. Die lautgruppe ae. -4 findet sich bei Bok.
ir. ularg. Lnow (sendh): drow (drög, pt. v. drasan); hier hat
das gutturale A vor sich ein 2 erzeugt und ist dann verstummt,
Die schreibung repräsentist den laut du. — Da in den lautgruppen
mit ac At sowie im auslaut das ac. 4 verstummt ist, aber trötz-
dem es keinen laut mehr darstellte, noch vielfach in der schrift
beibehalten wurde, so ist es erklärlich, dass der schreiber das A oft
fortliess, wo es durchaus stehen musste, wie in orrehyliy 3/535, oer
(ne, heir) 8/918. 9/278, armonye 8/1188. u. & w., oder hinzufügte
an stellen, wo es nicht berechtigt war, So findet sich greth 1/530.
8/319. ruht 1/1073. ala6ı. outh (ae. & 2/691, whyht (ae. hewitt)
61350. courdd 10/710, courght 9/375. vertwhs 1/186. graunth 1/1156.
Perseucraunth 61673. myhs (ac, whi) 1olyıy. vhs (ts) colasy. Ws W,
Die ws. brechung cr vor A tritt im Angl. und Nordhbr. nicht
ein, hier bleibt vielmehr das ursprüngliche @ aus germ. a (ef. Sie
vers, Ags, gramm, $ 158, 3). Dieses @ wurde dann durch den
folgenden gutturalen consonanten zum back vowel, Das gutturale
A erzeugte vor sich ein mitlautendes w und fiel dann ab, Die hieraus
hervorgehenden formen finden sich nur selten bei Bok. 12/203.
sae, 12/389. 12/396. sew 8646. etc., nie aber im reime, denn
hier steht nur die südenglische form sey: sey: awey 7/225. see:
deye inf. 6/346. soe: ameye: pleye (plesian) Blyzı. seve: eve
(és) 2/649. seve: ever eley (clas) 2/357 Die form sey geht zu-
rück auf ae. ca + A in seah (pt. v. sein), das zu ah wurde,
Der palatale consonant in dieser lautverbindung entwickelte vor
sich ein #, woraus die südliche form seh entstand. Ob diese
nun dem dinlekt von Suffolk ursprünglich zukam, oder ob sie aus
dem süden eingewandert die nördliche form saw verdrängt War, vor
ago A Hoofe
sicher au entscheiden, da frühmittelenglische denkmäler dieses
dialekts fehlen. Jedenfalls dürften dic formen sey und die nachfolgen-
den Bok. eigenthümlich sein, dagegen die nur im versinnern stehende
durch den reim gesicherte praeteritalform sy 10/663 ofynlp: sp.
13/1016 emp: sy. sy: mystyly 1/83. — Ws. da wird im Angl und
Nordhumbr. zu 2 vor & (cf. Sievers, Ags. gramm. § 163). Die laut-
gruppe -@ wird dann nach dem oft erwähnten gesetz zu dA, &, das
sich zu entwickelt. Bei Bok. stehen diese beiden formen. neben
einander: ac. Ah. 13/883, Age: seye inf, 1/330. eve: heyer seve,
21488, Ayes Aye (Misc) 5/302. Aye: delycacye: allye: apple 13/92,
Aye: redy 9/194. etc, Ae. néh findet sich nur in der form ny: mery
(ae. merze) 13/1107. my: plentewowsly 13/447-
$) Die gutturale spirans ¢.
Die fortsetzung des ac, 5 wird bei Bok, auf doppelte weise
schriftlich bezeichnet, erstens durch g, das den gutturalen consonan-
ten, und zweitens durch y (5), das den palatalen laut darstellt. Der
buchstabe ¢ wird nur einige male von dem abschreiber der 2, legende
St. Anna benutzt: sere 2/449. serys alaaz. Zoure 2/347. Zungman
al426. mowist 2/446. abomzt alzız. myst 2/397. Zei 2/262. 2/374.
2/65. zyftk a/x75, ger 2/626, In den übrigen legenden steht nur
g und 7.
Anlautendes g ist guttural vor folgendem consonanten und vor
folgendem a, 0, wi grame 13/691. grawe 8/1001, glas 1/448, glad
aite3. glow nalgız. ghide al4rg; game (samen) 3/593, gate (gal)
10la1g. golde (sold) 2/362, goon (san) 1/379. uae (4s) 3/t61,
gown 5/239, gadryn (sadric Fr
togedyr 31533. is
(ch. Sievers, Ags. gramm. § 2
yowe (pt.) ro/e1s.
byyete 9/267.
g mur eine bene ‘schreibung ist für
hierin aus einem nördlicheren dialekte
formen zu sehen haben, ist nicht zu entscheiden. Das pasticipialy
prachx ac, ze- ist bei Bok. gänzlich verschwunden, Ac. z im inlaute
Lautuntersuchungen zu Osbern Bokensm’s legenden 25
und auslaute wird nach vorhergehendem back vowel abgeworfen, nach“
dem es vor sich ein # erzeugt hat, das in den auslaut tretend zum
consonanten w wird. Die lautgruppe ae. -23 ergiebt me. -enrs deme
(lagu): adawe 1/725. glıı6. lawe: drawe (part. v. drazan) 9/136.
fawe: awe (agen) 9/898, lawe: slewe (part. v. sagan) 20/855. Armes
drawe (drazan) 6/211. etc. Nach vorhergehendem back vowel + cons,
wird ae. 5 ebenfalls zu me. w: fohwyn 6/685. folwyde 6/683 (for
gion) hakeyd 5/424. 10/877. tx/340. (Adigiam); sorw 8/448. 8/470.
8/477 (sor3). — Ae. 5 nach front vowel wird im Me. zum mit-
lautenden #. Die lautgruppen ae. ey, -@5, ~@5, fallen im Me. zu-
sammen, sie ergeben den laut 4, geschrieben meist cy, zuweilen ay.
Von den überaus zahlreichen beispielen dieser art gebe ich nur einige:
day (dies): may (maz) 11853. day: affray Blobı. day: aray 2/372.
day: way (wes) 2/305. wey (wes): pley (flesian) 1/642. cleye (cles):
oye 2/357. Aaye (Cs): seye 8/239. 4/55. way: seye (inf. gebildet
mach der 2. sg. sagast vom inf, sergeam), seye: obeye: preye 8g13.
seye: lige (wv. d. 2. 9g. desest v. leesean) 8/1302. lay: weye 6/302.
‚Play (plesian): wey: sey 3/107. sem inf: certeym Pr. 143. sey:
ageyn (ongesn) 1[1019. seyne inf: plane Bayı. dem (part. lezen):
agen 8/668. reym (resn): agen Pr. 117. tweyne (toesem): feine
(feigner): cheyne ylızı. tweyne: peyne 1/113. tveynes freyme (frex-
wen) 177. from: ageyns certeyn 6188. deye: seye> trey (brezian)
rgitiit, etc. — seyde (pt. sagde): (Abresdan) abrayde t/aar. soydı
leyd (pt. fesde) 8/651. seyd (part. sesesd): leyd pt. 1/472. Aandmayde
(maziden): seyde part. 2/405. mayde: seyde 10lögr, exc, fayre (finger):
Aayre (ac. hir) volgı. etc. — Die lautgruppen -i5, -ty, vx ergeben y.
Aye (higian): Bethanye 81637. yes erye (erier) 6layy. hye Marye:
dye (3. 28. dyged v. byezean) 8) nyne (nison): Lucyne 8/237, tye
(v. 2. 3. sg. stamm dés- zum liegean): erye 61400, Wye? wrye
(anhbr. twria) 8/1087. Aye: cumpanye 4/188. bei cumpanye: tyranyne
4la69. stye (sfizan): aye 5/tQ8. stye: signifve: yhe (ee) Jraye
1/82. drye (dri): erye 8: etc, — Während die lautgruppen ae. =,
dem laute entwickelt haben, den das Ne.
zeigt, G, und während die lautgruppen ac, -iz, -fy, 97 sich entwickelt
haben zu i, das im Ne. den diphthongischen laut «@ ergab, sind
die lautgruppen ae. -% und altnord. -« in zwei formen erhalten,
Beide sind durch den reim gesichert, müssen also dem dichter eigen-
thümlich gewesen sein. Ae, de (ws. dage)t) erscheint in den formen
4) Vgl. die note auf p. 252.
252 A. Hoofe
ge und yhe, anord. deja ergiebt deve und dye; she (ae. ea: aspye
6/344. 8/728. olts4. whe: Isaye: signyfre: stye (sflsan) 1/82, ete. —
oe (ese): seve (inf) 1/398. slora. eve: preve slts4. Ser foe (kD:
sey ink, 1/330. deye (anord. deyfa): sey inf. 4/379. deve? obeye 5/27.
deye: proye 11315. deyer seyes weye (was) 13/636. dyes
31720, dye: magnifye: formentrye 3/532. dye: sothlye 8/625. etc.
Auffallend ist es, dass das schwanken zwischen # und # sich nur
in diesen beiden wörtern findet. Die Jautgruppe ae. é (ws. dos)*)
wird in gun, flégan, drözan etc. zu i, wie folgende reime zeigen:
the (san): oylany: hye (hision) 21488. bye: testzfre Bls00.. Ay Msan)z
shye solsg7- flye (flésed: Aye (héh) 5/302. drye (drésan): phyloso~
Phye r0/803. Auch ae. ddésan 3/868. abye: eye (ye) dürfte nach
umänderung des eye in ye hierher zu zählen sein; jedoch ist dieser
reim nicht beweisend, da beide reimwörter gleichen ursprungs sind.
Für ae. 25 ist wohl der laut 4 bei Bok. anzunehmen, da es im
reime mit sey (inf.) steht: 12/447. deve: seve. — Ac. z wird ebenfalls
zu me, y nach front vowel + cons., wie folgender reim zeigen wird:
ay (ac. néh): mery (ac. merze) 13/1207, der gestützt wird durch
myrye (myrse) 9/683, beryid (öyrzan) 3/1008 ctc, — Das suffix ne,
ig erscheint stets als -y.
b) Verschlusslaute.
1) Labiale verschlusslaute.
t) Labialer tönender verschlusslaut 5. Ae. 5 ist im allgemeinen
erhalten. — 2) Labialer tonloser verschlusslaut £. Ac. ? ist erhalten;
es giebt nicht anlass zu bemerkungen. —
2) Dentale verschlusslaute,
1) Der dentale tönende verschlusslaut ¢. In den lautgruppen
ae. dr und d + voc. + r, die im Ne, den laut da ergeben, ist
bei Bok. noch das # erhalten: fader, modyr 2/696.
to-gedyr 8/533. etc. In CE i 53 u. ©.
eingetreten. — Ac, andswar'
d: answer, gospel. Im übrigen peng ‘sich bei Bok. keine falle einer
besondern behandlung des ac, & — 2) Der dentale tonlose ver-
schlusslaut # Ac. ¢ ist erhalten,
©) Vgl. Sievers, Ags. gramm. $$ 163 und 165: Vor palatal wird we da
und é im Angl. + No ge u 2
Lautuntersuchungen zu Osbern Bokenam’s Togendlen 283
3) Der gutturale verschlusslaut ().
Ae, ¢ behält den gutturalen laut im anlaut; er wird geschrieben
bei Bok. & und ¢, die zum theil in denselben wortern wechseln: can
3/8330, Aem Pr. at, calle 3/38, came pt. 4/t39. Aeep 1/193, Aynde
4/41; kouth 11/9. kum (cuman) 5/29; cold 8/871. corn Pr. 45;
Ays 10/320, Rymgdam q/az. dyn 11539. u. 5. w. « dürfte vor den
front vowels ¢, / kaum zur beseichnung des gutturallautes vorkommen,
Vor m und » wird ne. ¢ ebenfalls ¢ und & geschrieben: £ue 1/589,
Anew pt. 4/370. Anowe (inf.) Pr. 43, eraue z1r8. etc. — Ac aw
‘ist unter « besprochen. — Ae. se + 7, geschrieben se, ser, wird
palatal, zu dem laut des ne. s4; Bok. schreibt meist sA, zuweilen
sch: shame 111323 (ac. sceamu), schal 2/232 (scea) shake 5/233
Gccacian) etc,; dagegen kommt ae. seile nur als skyl vor, so 2/606
u &. am sk’ nur als sAye 10/598. etc. In aske ılııza etc, ac.
dsciam erklärt sich die unterbliebene palatalisirung wohl aus mittel-
englischer falscher silbentrennung: as-ten, Das inlautende und aus-
Jautende ae, se ist zu sh, ssh geworden in asshes (ae. asce) 3/309.
Nesh (fs) 131426, fysshys (ae. fi) 8/180, Slaor. englyth (englise)
2/19, yaglysh 6/2, yngiyssh 5/458; wasshyn 8/511 (ae. wascan) etc. —
Ae. anlautendes ¢ -+ / wird palatal; Bok. schreibt ex ch! chese
(elosen) 10/695. 11/183. chaf Pr. 47 (ae. ceaf). etc. Inlauten-
des ae. ¢ zeigt bei Bok. keine consequente behandlung, es weist
bald die schreibung «4, die einen palatalen laut anzeigt, bald
aber 4 auf, das auf einen gutturallaut schliessen lässt, Ist diese
deutung der buchstaben richtig, dann dürfte in dem dialekt des dich-
ters eine mischung nördlicher und südlicher formen sich zeigen. Es
wäre auch möglich, dass derselbe überall einen palatallaut sprach,
denselben aber inconsequent bald mit ¢/, bald mit & bezeichnete. So
finden sich 2/50 heseche (sécer peche (spc): teche (Kecan): seche:
leche (idcean): wreche (wrecéea); wyche (wicca) 6/406. 61487. cherche
(ori) 11598. chyrche s/423. fecchen (feccean) 10l419; sehe (decan)z
‚sche (stoe) 2/597. breke (brecan) 11438. meke (meoc) 13/310. sekenesse
Blizog. sydnesse 12/67. etc. — Das ae. suffix -Ae erscheint als -Ir;
das © ist geschwunden. — Beachtenswerth ist neben fake (: sake
1/327 u. 6.) die gleichfalls durch den reim gesicherte form fan; than
2/154. etc. — Die wörter seysme 1ltoog, scole 6/88 sind wohl als
fremdwöärter gelühlt und demnach mit dem laut s + 4 gesprochen,
wie im Ne, —
Anm, Verf, hat die consonanten z, th. einer kurzen behandlung
254 ©. Horstmann
unterzogen, da es ihm einerseits unzweckmässig erschien,
thatsachen noch einmal au belegen, und se aa
an beweisenden reimen das verhältwiss des gesprochenen lautes zu —
der darstellung des schreibers nicht genau nara vet
Ein verzeichniss aller orthographischen varianten wurde gleichfalls
nicht beabsichtigt. ;
Lupwicswusr. A. Hoofe,
MITTHEILUNGEN AUS MS, VERNON.
1) La estorie del Euangelie,
(Aus MS, Vernon fol, CUTb.*)
Das folgende bruchstück aus MS. Vernon, nur in dieser hs, er
halten, gehört, nach der französischen Uberschrift zu schliessen, einem
jener im Altenglischen beliebten, aus dem kirchlichen Temporale ent-
standenen gedichte an, welche das ganze leben Jesu von der Annun-
clatio an bis zur himmelfahrt Christi und jüngsten gerichte behandeln
(andere beispicle sind der noch umfangreichere Cursor mundi und
das südengl. leben Jesu des Ms. S. John's Coll, Cbr.), Leider ist
im Ms. nur der anfang, bis zur geburt Jesu, 392 verse, erhalten, da
nach dem ersten blatte die folgenden im Ms, ausgerissen sind.
Ausserdem ist die ordnung vielfach gestört (so bei v. 253—6; das
Magnificat 271 ff. steht jedenfalls an unrechter stelle; die stellung der
ganzen geburtsgeschichte Johannis Bapt. erscheint wenigstens auf
fallend), der text vielfach entstellt (auch durch auslassungen), die
reimverhältnisse verderbt. Bemerkenswerth ist das gedicht besonders
in metrischer beziehung, da es in (sonst seltenen) vierzeiligen ein-
reimigen strophen abgefasst ist, die freilich (wohl von den schreibern)
häufig in reimpaare umgewandelt sind. Das gedicht scheint noch
der zweiten hälfte des 13. jahrh. anzugehören und im stidosten Eng«
lands entstanden zu sein. Der biblische text erscheint bedeutend
gekürzt und frei behandelt; ausser der bibel sind auch homilien be-
nutet (vgl, v. 267, 355, 367 fi)
(Titel;) I ceste liuere ext escrit Ja extorie del Buangelie en engleis solu ero ke ele
est escrit en latin, et contin nn
Ja Natluite benette. De sa Pasion, De st Rorexion, De m Axcencion © de m
+) Ein bruchstück,
Miitheflangen aus MS. Vernon
Glorificacion, Et de soun auenememt 2 Jugement et de nostre presentement en
cors en alme,
Sum-while ich was wip sunne b-bounde,
‘And sanne me hath icast to gronnde;
Bote, swete Jheru, Pi ewete woundas
Laeved me hap of tarde stoundun,
5 Whon I to pe tornde my fouht,
Pynes to pole ne grouep me nouht;
py dep me hauep of serwe I-hrouht
And lowe to pe in me hap wronht.
be to loue Is al my Blisse,
10 Me longep wre pi woundus to kisse.
‘Swete Jheru, my poubt fou wisse,
On pe to Penche pat T ne misse.
Fole powhtes me were woned to tille
Feole tymes to don ile,
15 In word, in dede, in wikked wille,
Niht and day, a] me to spille:
Bote whon I me vadurstod
pat fou for me scheddest pi blod,
Folye w Teve me phowkte ood
20 And to pe, Jheru, I tornde my mood,
Bote sit I me bigon to drede
hat he pat eggeh mon to quede
Wip sunfol pouht me wolde lede
To wikked wille or fool dede:
28 perfore my poubt on pe i feste;
For ber i wot to fynden rete —
Of wehe lowe pou art pe beste,
ou art fe love pat eucre wol Tote,
Nis no mon, Jheru, bote in fe
30 In whom bichowep us I-borwed be.
Pi loue to winne, i wolde fonde,
ZIEL me mihte wel wndurstonde,
Sum hing of pe to write and rede,
brer-porwh of pe to winnen mede.
3$ And hen pat scholden hit theren,
Of fe Gospel mowe sumwhat leren
frat writen ix ber-Inne of fe,
On Englisch tonge porwh suwynk of me.
Wyse men bi olde dawes
40 Takes made of goode tawes,
How me scholde hem wip rihte leden
‘And wys to ben in alle beor deden :
And pet no-fing ne wusten of pe,
Bot goddus heu maden of ston and tre,
45 And fing Pat ne mihte seo ne here
For God heo honourede and heolde dere,
bat
And God of heuene no-ping ne kenden, $0
Of grete clerkes also we fynde
pat bokes made of beeates kynde,
Of foul, of ston, of gras, of treo,
And al for mon Peron to seo:
Solace (o have and techinge ss
And hem to holde from foo! Iykynge —
For whose herab of beestes ‘kynde
Mony wondrus he may per fynde,
Foole finger won and here
Wher-porwh he may him-self Jere bo
Hys lyf to lede wip more wynne,
Good to do and hatyge synne.
A wys mon seip pat bestes weren,
Hert and eddre, peor preo, and om,
pat heore Iyf chauygede porwh here 65
kynde —
For pus of hem Jewrlte we fynde:
pat kuynde zifp vche mon eggynge,
Of vehe good Ping haue zeomyng.
Bote beter pyng ne mai no mon fynde
ben pe lord of alle Pynge, 7”
bat boost and foul and alle wibt
At wille beop vndur monnes miht. —
Therw louerd, fi love to wynne
ZI me grace to biegynine,
TLoue me sende to fordo synno, s
pat al monkynde was bounden Inne.
Ar Godus sone in pe maiden alyhte,
Ageyn pe devel we nedde no mihte;
For we weren vadur his mihte,
Of good to don we loren pe sihte, 30
Pat tyme was sunne wo yf,
In old, in gongs in mon, in wyf:
As sone as heo laften Pe lyf,
To helle heo wenden wib-outow steyf-
Hatraham, Ysark, and seint Jon, 85
Datid pe kyng, and Salamon,
Pidere heo wenden, euerichon, —
Heo nedden po no beter won.
Forte Godus sone was don on Rode,
Piderre wente wikbede and goode, 90
be wikkede to pyne, wip dreri mode,
And hire gon grote on pis manere:
*Heil, ful of grace, God is wip pe,
110 Among wymmen I-hlessed pow be |«
pe malde was dred on him to seo,
And poubte what pix mihte beo.
115 A child schal beo boren of pe,
Jesus schal his nome be.
He schal pe Fader of heucne qweme,
In Dauid sete sitte and deeme,
he folk of Israel he schal zeme
120 And heore fon from hem fleme.e
penne omwerde pat swete mayde
To pe aungel Gabriel and sayde
»Hou schal pis be? nougwher
Mi pouht to luste of mon wpbreide.«
125 ben Je aungel hiro herte dihte,
And. of pis gretynge hedde in-sihte:
130 Godux sone he achal
Me schal pe folk, pat
Bi
135 pat is in olde feolo zere,
Weo hap chyld take of hire feere.
Pe aixte monep now in anon
pat heo hap wip chylde igon —
And sone aftur pot mayde wende
To Elizabep, hire kuynde frende.
‘Sone =0 pe mayde Maric
Entrede pe hous of zakarie,
Elizabeth in prophecie
Pe maide custe and pus gun cries
2A, hea pride, how may pik be
pat my lordus modur comep to me?
As sone as ich herde pe steuene of pe,
pe child in my wombe makede gle... 160
Among wymmen I-blessed bow bey
And blessed heo pe fmyt of pele
hilafte pat swete may
Wip Elizabeth wel moni # day —
Ne lovede heo no foles play,
Bote louede God and ponked ay.
(Bild: Maria und Elisabeth.)
‘Don his seruy
»zakazie, he selde, ne dred pou noubt | 285
Mittheilungen aus MS. Vernon
Bifore God Pi bone is wronht;
Pat pow hast him bi-souht,
Schal in Elizabeth ben {-wyouht :
A child pow schalt on hire winne,
190 Jt schal ben Joye to al his kinne,
T-blessed| he beo hire wip-Inne;
Jon he schal hote, elansere of sinne,
(Bild: Zacharias und Engel.)
At his burth-tyme me schal gamen
& pleye,
He schal greipen godus weye,
195 To pe folk he schal sop seye
And mis-tilewe he schal doun leye.«
jakarle onewerde wip dreti chero:
+Hou may pis ben oo eny manere?
Hope we bep olde, ich and my fere,
200 And forl igon in feole sere. „u. -
Pe aungel bilafle no lengore pore,
Ne zakarie ne spac no more,
Bote out he code, sikynge sore —
be folk hedde wondur wherfore hit wore.
205 Bote heo seiden alle by-dene
pat he hap sum wondur bsene
at he so longe hap irbene
In pe temple, as we wene.
Penne dude his dede,
Fut child to wynnen, zif he miht spede,
And so of God to wynne meede,
pat swete couple at pat metynge
‘Of fleschliche Iust hedde no lykynge,
215 Bote holy wille and swete
‘To Godus seruyse chyid forp bringe.
A child he won porwh godus mihte,
porwh Godus heste and hedde Insihte =
In Elisabeth pe holigost likte
320 Ayd Jat child in hire dihte.
Eligabeth ful glad was po
pat heo gon wih chylde go!
Aewey heo let al hire wo
pat heo hedde fourti zor and mo, —
225 Won pat child scholde iboren be,
Hix frendes abonte of pe cuntre
Wip bilisful chere, gamen and gle
Alle he comen pe child to we u...
penne seiden his frendes alle
Nach ¥, 200 fehlen offenbar vere, = nach v.
Ypag37256 schen Im Ms. ert noch v
o an unrechter
257
Zakarie heo wolden kim calle, 230
bat herde pe modur, Jer heo lay,
And onswerde and seides »nay,
«Mi leae frendes, dop m-way |
Jon he schal hote, gif E may.«
Alle heo seiden Pat per nas non
In al heore kynde pat hihte Jon,
‘To zukarle pe word heo bronhte
And bad him sigge what he Pouhte,
And he a table sone soubte
And peron pe nome wrouhte.
‘On pe table he wrot anon,
Pe childes nome he wrot Jon —
God bi-fore he schal gon
And to him torne mony on,
Wondur hedde po al his kynde
‘How he mihte pis nome fynde,
‘Bote God his tonge let vnbynde,
And he him louede wip al his mynde,
»God, be seide, i-blessed pou be,
pat of his folk wolde have pite,
And his merci hap isent to me,
‚Pat pis child schulde i-bare be!
And pow, child, schalt ben clept prophete,
pou schalt greipe godus strete,
‘Godus folk fou echalt gete
And hem teche heor sunnes bete.
Dis speche to godns folk pow schalt
235
245
ase
255
preche,
‘pou hem schalt Pe sope teche
Hou heo schulle to heuene reche.
Wild: Geburt Johannis.)
‚Also as ich er seyde, pe maide Marie ago
‘Hire lyf lndde wipoute folye
wih Tpit and hire Bali ke
"WU Nam Panne ‘wae eg pore
preo monepes, opur more,
Wip-outen sume, wip-outen sore —
Heo loaede god, pat was hire lore.
‘As seib pe holy mon seint Bede =
From hire nece nout heo ne eode
‚Ar heo aay fulliche in dede
Elizabeth seint Jon fede.
Pense heo ponked god) fal of hen, >
228. v. 243—a(C. Wem
na Ann magni, wur
265
€. Horstmann
Marie au Pi spouse pou lede;
pat child in hire po(u) schalt fede-
Mario he heold in clene weddynge 330
And wip Pe maide in good lykinge
Mayde bilafte to his endynge, —
Bi hem pat weore biefore
Whon Marie hedde iseze pe dede Joseph wiste whon god seholde be bore,
ago Of pe child and al pe neode, pat tyme was mih .. 42: 335
be mayden hire bigon to spede Augustus Cesar wa . .
‘And leue tok and hom heo ende. In al pat ond nos... .
Whoa heo com hom, Josep to queme Over al fat lond w , ,
Pat als bie spouse hire hedde to zeme, He criede his ban. . -
295 In his herte he gon hire demo,
Hou heo mihte wip childe seme.
‘Whar-of hit were, noping he nuste,
So as he neuere hire moup custe Won Joseph push. .
Mid wille of sunne, ne never luste Wip him tok pe ma...
300 Hire maidenhod fülliche vpbreste,
And for in him nas no falshede,
In word ne in fouht ne in dede,
Tu his herte nas no deede For Marie was neihı childynge,
Path heo hedde jlore hire maydenhede. And for his kun and his ofspringe
* 305 And for he neuere ne aaig wip eige — Weoren of Dauidpen hous, pe kynge.
bat heo to fool dede gon hire beyze, In Bethlehem hous he tok,
Loth him was om hire to Iyze, Luytel and pore, as seib pe Bok,
Of of Reschliche dede hire Tw an old cote and al to-falle —
For wel he wuste, nas per no speche, Nedden heo no bettere halle,
‚310 porwh fe lawe of spousbruche, _ Scint Jerom a mayde kende
Bote hire pe domesmon birteche, In a writ pat he hire sende
Sone of hire to the wreche, hat mayde won hire bred
Age be lawe him Iyked Me Wi hire nielde and hire pred,
pat me scholde u mayde pille.
315 For-pi befel hit in his wille
Pat mayde lets and Ieuen ‘ire stille. Forte loggen Inne pat bern,
(Bild; Engel erscheint Joseph im schlaf.) But a luyte hei our vern;
Y. 308 Ms. of st. or. v. 335 Mf. die versichliiine fehlen
nd fae BEER bat Gt forduciae et a mayde. ¥. 357 er
‘Mitchellungen aus MS, Vernon 259
Heo wowrdenhimwippatheomihten gete, OL liht pat was her hem about. 80
And leyden him, per bestes ote, pe aungel seide: »nouzt ze ne drede!
(Bild: Geburt Jesu.) Ich wole ow telle a blisful dede :
365 Heo leyden him in bests stalles, A child is boren for oure nede,
Tloke bistwene two olde walles — Pat schal his folk of pyne lede,
Penne was fuld pe prophecie And (pat) ich ou pe sope bringe, 385
pat bifore wide Vaayze: pat ich gine ow to tokenynge:
be oxe and fe ame hedde kennynge In Bethlehem he liht, I-wounde
370 OF heore lord in heore ftallynge. In clopus, and in a erubbe j-bounde;
And Abacuc also hanep i-reyd: In a crubbe he is leyd,
By-twene two bestes he scholde be leyd, As ich ow habbe er i-seid, 390
‘So bi-fel pat ilko tyde He schal his (folk) of sunne brivge,
pat in pe cuntre Perbisyde As Crist and Tord of alle pinge.
375 Herdes wakede in = mode, (Bild: Engel erscheint den hirten.)
Hore beates and heore schep to fede... 2 2.2 - » shasae
Sone to hem an angel wende ames an 395
And to hem brouhte a swete typinge — folgenden biätter fehlen im MS.)
Heo bigonne to ben in doute
2) A dispitison bitwene a god man and pe deuel,
(Aus Ms. Vernon fol. CCLXXXVIT.)
Dieses treffliche gedicht gehört zur gattung der streitgedichte
(disputisouns, debates, estrifs), welche, in nachbildung oder doch
unter einfluss der antiken ekloge, zuerst in der mittelalterlichen lat.
literatur entstanden und daraus in die nationallitteraturen, zuerst in die
französische und daraus in die englische, übergegangen sind; die
ältesten bekannten lat. beispiele sind: die »Ecloge« Conflictus veris
et hiemis, in 55 hexametern, wahrscheinlich von Dodo, schüler Al-
cuins (früher dem Beda oder Milo beigelegt), und das Certamen Rose
Lilique von Seduli einem irischen magister an der dom-
schule zu Lüttich um 840—868, in 50 hexametern, worin bereits der
tahmen der Ecloge verlassen ist (vgl. Ebert, Gesch. der litt, des
mittelalt, IL, 1880, p 68 u. 197). In den meisten gedichten dieser
art wird der streit im anfang und am ende in einen epischen rahmen
gekleidet. Sie haben meist en ernst religiösen charakter, aber in
populärem gewande, und behandeln katechismusartig, in fragen und
antworten, gegenstände der moral und theologie, — Nach einer an-
dern seite hin scheinen diese streitgedichte auch auf die entstehung
der moralitäten und fastnachtsspiele eingewirkt zu haben, — Die
altengl. litteratur ist reich an solchen disputisouns (zu den ältesten
gehört dus gedicht Debate of Body and Soul). Eins der bekanntesten
war Ipotis (ed, in A. L. Neue folge), welches ohne zweitel dan von
Ku
260 Cr Horstmann
bild unseres gedichtes war, da dieses durch viele wendungen
ganze verse an jenes erinnert. Während aber Ipotis sich Über viel
theologische fragen in knapper weise ergeht, adh ot
eingehender weise von der liebe zu gott und den 7 todstinden (Pride,
Envy, Wrath, Covetise, Lechery, Sleuth, Glotony), die von einem
weltlichen (dessen vertreter der teufel ist) und geistigen princip aus
betrachtet werden. Ausgezeichnet ist es besonders durch die treffende
schilderung der sitten, moden und thorheiten der zeit, durch tiefe menschen- —
kenntniss, kräftige satyre und lebendige, realistisch packende darstel-
kungsweise; der dichter zeigt kein gewöhnliches talent, Einen anhalt
zur zeitbestimmung des gedichts könnte die erwähnung der schlechten
ernten der letzten jahre (v. 535 ff.) geben, sowie die aufgeführten
trachten der zeit: so z. b. die shornes on the hed« der frauen (vgl.
Townl. Myst. Judit: shornyd lyke a kowee, wozu der herausgeber
Hunter ein citat aus Stowe zum j, 1388 beibringt; doch war diese
tracht, wie unser gedicht zeigt, bereits älter), Das gedicht scheint
um die mitte des ı4. jahrh., in einem gemischten, ostmittelländischen
dialekt, entstanden zu sein. Eigenthümlich ist der wechsel der ver- |
masse, indem kurze reimpaare mit langzeilen: alexandrinern und
‚septenaren (letztere besonders beim übergang von den kurzen reim-
paaren), auch viermal gehobenen langzeilen, in bunter reihe abwech-
seln; dazu kommen noch einzelne gereimte halbzeilen (wie v. 27 ff, |
¥. 269—271, v. 326—329). Im MS. sind die langzeilen, aus raum-
mangel, grösstentheils in 2 halbzeilen abgetrennt geschrieben: ich
habe die langzeilen wieder hergestellt und die theile durch striche
abgeschieden, bei den übrigen langzeilen aber die punkte des MS. |
inmitten der verse beibehalten.
Swipe muche neode bit Is Hou pei scholden god wel queme
pat vche mon be war and wys And achonden pe foule fond of helle, 15 |
To kepe hist from pe fendes tore — Par fondep euere Üllche. mommms sole |
For he fondep euer-more. 10 quelle.
5 And fat we mowen alle I-witen, Whon pe prest hedde I-spoken . & dow
As hit is in pe Bok Irwriten, what he wolde,
1 wol ow telle, as I con, be folk werte hamward,.as eizt was
How pe fend temptep a mon. — Dei scholde,
Hit was vppon an haly-day, | in an A geod'mon per was, . pat hnmwand
heig feste of pe gore; gon rake,
10 Muche folk was to churche gon, | Godes And pouzte ful zeome . of has pe prest 20
word for to here; a
be prroout of pe chirche. vndude pe gospel He ende be him one, . wiß-oute fere gerne,
Andleredehis parischens,.asheconpe wel, For no-mon of his penkymg . schulde
And bad hem openly nyme good seme hym weme, |
Mittheilungen aus MS. Vernon
Pe wikked fend of helle . ferofhedde onde
And hastiliche sende „to him his sonde.
25 His messager red! was. forte don his wille,
Him to biswyke, . qaeynteliche & stille.
In pe wei he hym mette
And feire penne he hym grette —
Was he no fend ilyche,
30 But as a mon feir and riche.
be gode mon was not war
OF pe deucl, pat «am par.
Quap pe wikked counseyler:
»Felawe, wel I-met har!
3SSei me, as now mote frou pe,
Wher hast pow now I-be?«
+1 com from fe chirche, „ what wolde-
sto Per-bl?
What fow art & whi pow askest, . tel
me now, belamy t+
»L am a fermen mon. and a wey-foryng.
40 Speck wif me felre, . wif-outen grucchyng |
Haston atte churche , I-herd eny sarmoun,
Vadoynge of he gospel . or of leeeoun?
T preyge pe, guide felawe, gif pi wille be,
AL pat pou herdest, . tel hit now to met
45 For 1 con myself, , boo my lewete,
OF alle maner fore . gret plente
T com wel T-knowe, . I sei pe for-pi,
‘Wher hit were wisdam par he spac, or
aller foli-
Wys pow schalt fynde me and bende;
50 For, zif he out fals hap seid, . T schal
hit amende,
pawh pow to me haue no tist,
T con more pen pe prest,
And better I wot, forsope Lewya,
Mow men schulen come to blis,
55 And also more I con telle
Wherfore men schule go to helle.s
Al coupe he not telle, | but dude pat
he wuste,
Quer alle Ping he vs tuhte | to lowe
god, ful of miht,
60 And sien vro euencristene, | as we
ouzten wip riht,
ve 77 Ms. god st. gust.
Hie spac of dedll syrnes. | and seid pee
‘woore sewene,
And whose dyede pertune | scholde
netiere coman in heuene!
Pruide is pe fume, | envye Is pat oper,
ee eee
broper,
fe tone som | De
Foil wpe; ape en
Mest he spac of pride „und Jered more
and lüse
‘Forto leue pride „and loue buxummesse;
Furst, abouen alle Pig, . wip al wre miht
Worschipen & louen god, . bope day & 70
ibe,
And loven vre kunrede, . as pe lawe wile,
And alle cristene men, „as hit is skile,
For alle wo schulen wif rigte . louen
yehon opur
Wipal vre misie, „as suster dop pe bropars
For breberen we aren & sustren, „un we 75
schul al leue,
Alle pat euere jcome ben . of Adam &
of Bue.s
De wikked gost wax fil gare
And zaf he gode mon onsware:
sow spekest, he seide, of loayng
‘pat mon schulde furst of alle ping) So
at lowe god schal euert mon,
And sipen his neihzebor, as he com.
Bote hou miztest pou wewe lowe
Have to him pat is aboue,
Whon he so ofte wrappep pe 85
And let Pe in muche myschef be?
He let pi eatel from pe falle,
Hors in stble and oxe in stalle,
And oper ping awey et sro,
And suffreß pe be brouzt in muche wo. go
sif pou art ack im ayde and ribbe,
Pat vnnepes maizt pou libbe,
Or pin hed sore ake
And al pi bodi for serwe quakep :
porw him pe comep al pis —
Loue him not, T rede, f-wis!
‘Hou miztest por loue him wip skile
pe
175 Of pe schal yehe mon stonde gret ciges
Wher ou wolt, pow mist go pleye,
Do nou as I have I-coumeyled fe:
Proud & stout euer pat fou be!
For gif pou drawe pe to cumprigny
180 OF pore wrecches pat wone fie by,
Vehe a mon pat beo pe wey gop
OF hem schalt fou be swipe lop,
‘And alle wolle fei ful sare
Lauhwhe pe to bisemsre
185 And sigge: lo, men mowe wel se
‘What mon pat he penkep to be;
A wrosche sone wol he ben,
To wrecehes he drawep, as alle men sen;
Wel men may seo alle bi pan
190 pat neuer-more wol be beo man.+
De gode mon vnderstad
pat pat pe topwr veide was not good.
»Do wel, be seide, pi lore, | ne apek
no more of pryde:
Mit dop pe soule mache wo | and hel-
eb De bod luyıe.
195 Whon [ fenke on fingen pre, | bope
niht and day
Proidene worldes blisın | glade mene may.
Furst, whon I beo-Penke me | and am
wel T-ware
‘How Icom in to pis world | bope naked.
and bare;
Nedde 1 to myn hed. houwe ne hod,
200 Ne robe to my bac, „ badde ne good,
But a foul red clout, . pat I was bore
Pat tok T of my moder, ‚and was
skyns —
Alissop pat 1 seye, „Pelz I spoke in
Pei <oruen hit of me. wosch awei
al slym,
205 In to pik world Pas com I. wrecched
& bare,
And 40, wot I wel, „ Lschal hepen fare,
pel woundew me i cloutes, . for cold
& for schame,
For I ne scholde forfare, . pei hulede
mi Ucame,
Al maner quik fing . pa? is porw Godes
miht,
ye 234 1. murge,
263
Whon hit comep furst ford, „con hinee 210
self dint,
‘Hap of him self, kyndeliche wede
And con himself purchase . mete to his
ede
And hap porw kynde . migt forte gon,
per kynde of mon. hap rigt non,
Bute vnemigti wrecches . alle are we.
Hou scholde T be proud, . whon 1
ps se? —
Dat opwr is, whon I penke.on Adam
and Eue,
Hou pei wendy in paradys wel & wip
Tene;
21s
ber wif-outen synne . bei miste haue bow
in blis,
gif pei nedden agalt. ageyn god, wis; 220
ber pei migtes baw I-wonet „im murpe
& iv wyune;
Bat sone pei were driuew out, . for pel
dide sme.
And perfore ha we muche wo, . serwe
& vuel fare,
And wones ie pis middel-ert ‚iv sorwe
& ln care,
Weilawei & weilawo. pat synne was 1225
wrougt!
In muche peyne for alane „ are mony men
Trbrougt,
Alle wo & seknes . bat eny mon is Inne,
Al is, (or he hap Igreuet .ofie god wif
ayune,
‘per is in pis world .muche falshede,
‚ber is no weupe wel nelz,.br word ne 230
in dede;
pe sone begilep pe fader, „pe doustwr
be moder,
be sibbe pe frende, . vche mon ober.
Nis no worldos blisse , faf nul onsergo,
Ne nout no murle on eorpe . bar nis
moyat wip wo,
But pe blixe of paradys,. pat Taste 235
‘ete-more,
‘Whon Ipewke peron,.melongep piderwore,
Hou scholde 1 peane . be proud for eny
Ding,
Or eny ober mon, „ Pat is in longyng? —
Mitthilungen
Wip eloutede clopes . dude also,
305 And we stode naked. bopen Inferes
Hope mizte we peme. ben opures pare;
Hose ve wge „and knewe va neyber,
penne mizt pel wene . pat we were breher.
home moft 1 Ionen him, ‚and he louen me,
310 Whon vre kyuıde robes » bep of o ble:
ho are pe robex. ae were wif I
Ar we liggen & rote, «ne worb pei to-
tore;
Let us be tyk im sum ping,.ax wol I
wot we are,
Al-pang 1 be riche .& he pore & bare.«
315 Pe wikked gost onswerde ho
And bad let pat tale go,
„Late wo fis dispuytyng
‘And speke we of anober bing.
Dow spokest & seist. pe prest hap forbode
320 Wrappe & onde, . borw biddyng of gode,
Hit was neuer furbode „of no wys mon,
But of sum folte, „at no good ne con.
gif pow sest Pi bropur „or pi kun or
ano)
‚pur
Bot he be feiror Den Dow be, or wisor
pew pow oupur
325 Or ticchor or baldor „or be of beteri-told «
aus pin here be wo
& of-Pinke par hic is 10,
Who mihte be blame?
Wel nılzt pew Jenne pinke schame
330 And voel may hit pe like,
pat he schal be so heiz | and pou not
Dat par pe topur seide was not god.
»Aftur pi coursell wol I not do,
335 For pe prest scide not wo,
No mon hap so muche good | pat I
Ne so felr neso strang . ne so wys of lor
Hit of-püschep me nouht | ne Per-to
haue 1 non onde,
For al fe godes pat mon hab, | is of
godes sonde,
340.God, porw whom comep alle ping, |
v. $22 folle, vgl. folted v, 606.
aus MS, Vernon
con ful good akile,
Alle worldes winne | he sendep, whou
he wile.
Whi schelde 1 for mowner god. hawe
sorlnette,
Whoo I have for hie. nener pe lease?
God delep his dole | to pore and to riche,
And zinep wit and auhte, | but not alle 345
Lyche.
Whon he hap T-giuen his ping, | as
Ichaue Iseyd,
Vehe mon of his del | schulde holde
him paid;
No mon saat En | of oberes
And st in aap, ket | he mie
payep god pare.
For god wol ziue | to whom his wille 350
fo —
Whose hap envye per-to, | for sope, he
nis not wys.«
be false schrewe onswerde fore
And bad hym sigge so nomore.
»pou spekest of wraßfe in pi tale
And seit hit is ageyn souleshale,
Pat is not sop, but falshede;
Wrappe was neuere synful dede,
gif eny mon agult azeynes pe,
Smytep or elles puitep be,
Oper seifp pat pe is him lop:
Ne most pow powne nedes be wrop?
gif mon misseip pe or dep pe schame:
IF pow be wrop, ho achal pe blame?
As he dop bi Pe, nizt and day,
Quit him wel, zif pat pou may;
ZIE Dow mowe, worse, in eny wyse
Loke pou zelde him his seruyse,
jbo
Azeyn 0 word sel pou two
And mak him wrop, ar poa go,
And spek wip hym baldeliche
And mitaeye hym schomefulliche |
gif eny mon pe misdep,
‘Smyt pyn hond vader bis tep, 375
Ys 336 wehde at, melde. ve 341 whom ate
Mittheilungen aus MS. Vernon
Zi eny wikked worden or dedes | bi-fore
weren I-wronht,
bei schul pewne porw wrappe | ben al
‘out E-browht;
Al pe worste fat pei cume, | penne
wol pet speke,
*Ne forbed he neuere, | pat I pe plihte,
445 Mon to be riche, | 3if he miht:
Hou migte men on e(n)y wyse
He riche wip-outen couetyse?
Pe riche mon, wher he in,
Holden is bope gep and wys,
490 Forp I-cald and muchel of told,
For he bap good mony-fold ,
He is holden of muche pris,
And al for good pat is hin,
Pe pore mon al pat schal misse;
455 Hap he non such worldes blisse,
His meeles are ofte lene —
Luitel hit helpep, pang he him mene —
Mls robes are badde and Pinne,
Laitel he hap of worldes
460 Purueye fe wel on vche a syde,
Pat such teone pe ae betyde,
3if Pow ne const, I wol pe
Hou pon schalt good to pe rech
‘And riche mon bicome and wlouh
465 And haue of alle goodes I-nouh,
And wip-outen uny synne
Geten Inouz of worldes wynne.
Beo peny pound bitwene two
pou maizt gedere mo an
a70Al wip queyntine and wip ginne
Muche good malzt pou wyune.
Slep pou nouzt to muche a-niht,
Bar win pe good, how pow miht;
Ren abonte bi pe strete,
475 Bi wey and bi weonlete;
gif pou seost in ony wyxe
‘Wher eny bizete wol aryıe,
‘Tac sum, and lef Ienouh —
267
fous pou do so, hit nis no wouk;
Hane ow no doute, I rede, of pas, 486
No mon wot ho hit was.
pauh mon make muche fare,
perof have pou no care,
Ne dred no-Ping fe prestes curs —
perfore pow schalt neuere be pe wore. 485
Ne spare non, per fou gest,
Nowper pe parsun ne pe prest;
Tac pe part of heore typinge
And bere hit hom to ji wonynge: —
And so pou migt mache good take 490
And be riche monnes make.
Whon pou hast pus wel bigonne
And muche good hast I-wonne,
pat pou hast, kep hit wel,
perof zif pou neuer a del;
But men bringe two for on,
Ziue hem not, but lot hem yon |
ber wol come to pin hous
Mony on ful coueytous,
Forto have of pi pinge, soo
To bere awei, and press TE are _
So wole pel don eft-sone:
Let hom gon rit as ei come;
Lat hem seche heor owne bigete
As pou dudest, or ellos late;
Let hem fare neer and ferre
And for pe nener be pe nerre le
De gode mom wel vaderstod
bar at opur seide, was not good.
+Coustyse is not good, | for hit is for- 510
bode,
SL Ae his bok, | porw
ldyng of gode,
Men mowe va be ri | whose hit
4 oF ene:
Wip rihte & ar treupe | and wif-outew
synne;
Wip trewe craft and marchaundise | wel
wynnen he may,
But robbe ne to-reuo, | nonper niht ne day. 545
Mony on vik Bine land wip oker
Hap s0 sha Gros It he not wher
hit do;
‘pat may ben here | his heuene, at his
endynge
Mitthellungen aus MS. Vernon
$75 be pridde is muche serwe | fat auer-
more schal laste.
‘Ofte for his catel | mon moot wake of
alepes
Trauaylen in reyn and in mowh, | beo
be woyes neuer 30 depe,
From toune to toune | bope fer and
peer,
As chapmen mote don | to heore mesteer ;
And ofte and mony a tyme | (lesep) heore
eatel and heore Iyf
And makep wuel to fare | bope chyld
and wyf.
Oper men dyke and delne | and gon to
be plowk,
585 To cart and to preschynge, | and opur
ik Ienouhs
Whon he wip his swynk | hap wonne
get be-sete,
Evere he is afort | pat he schal hit
forleete ;
And 3if he hit leten schal, | hym is wo
And is so sort penne | pat ener was he
bore.
590 poust and drede and vorinese | aren
monnes fo —
He ongte novore love | ping pat dop
hym so wo.
$f be love any ping, | and he gret
good con,
Beo-fenk hym of Job, | pat was a good
mon;
He hedde of alle richows | swipe muche
won
505 And in « Intel while | he nedde riht non:
Po he hedde riht nouzt | but al was ago,
Ne seide he for his harm | ones me
is wor,
But louede god wel | and ponkode hym
600 Nolde ho not for his los | no-Ping sori be,
vw. Gan for st. fre.
269
Br Me BE ET R
And seide »ablestet be his nome , in
water & in londe.e e+
be wikked gost onswerde pon
And seide pat he was m folted mon.
shou spekest of lecherie
And of fewe wordes makest monye ;
False wordes wolt pow leene , & here hen
gladli —
bunost what pou menest,-isiggefestkertit
Of Auytel wit hastou mynde:
Ne mot a mon don his kynde?
Hit was ordeynd porw godes biddyng
At he worldes begynnyng.,
Boo pi tale pow woldest hit bringe
Al togedere in to spousynge
Or elles leve pat game,
pat me nedde of god blame.
‘Whose aftur pi! counsell dop,
Repente him schal, I sei for sop;
He pat takep him to spousyng,
Mai not Iyuen for no ping,
Bote holden he mot to his wyf
And ben in euntek and In stryf —
Betore bim were dihte and go —
For weddyng is pe longe wo.
Whon he hap a wyf I-take,
He mai hire nougt forsake;
He pat hap a schrewe to wyue,
Of sche a day him pinkep fyue ;
Of mache murpe he schal mise
And euere ha serwe and neuer blisse,
per anoper mai leue and take
‘Wher he wole, and ele forsake ;
Lihtliche and glad may he go,
Whon he pat is bowsden schal be ful wo, 635
And be liht and Jolyf
More pen on pat hap m wyf
For-pi I rede pat men do so
And lete weddynge awey go.
pe goode mon wel vnderstod
Pat his sowsseil was not good.
+He is a fol and noping wys | pat fo-
lowep pi red:
‚608
610
640
Mittheilungen aus MS. Vernon
In helle fülr sohul pel euer be, | heore
peynes to drie.«
De wikkede gost onswerede po
695 And mide fat hit was not so.
»So pou selst as false men dor
Pat aloupe ie synne, and is not so,
Men mot haue, gif pei may,
Fer and reste, nigt and day,
yooln bedde, in mete beo al at his ese
And mak pe bodi euer wel at ese.
After pi def wost pow not what,
What pou schalt haue, fovk wel on pat!
While pew mizt, make pe glad and muri!
70$ Lengor liaep a glad mon pen a sori,
Al knowe I wel pi resun
And what be-toknep pi lesen:
For men scholde to chirche gonge,
‘To bere matins, masse and enensonge,
710 Heore pater noster to sigge, aue marie
&
rede,
And ete of prestes holy brede.
What, wenest pou for such ping
pi soule in to heuene bring?
Ho bigon fürst to worche
715 And whi was mand holl chirche?
OF prestos couctise hit was bibouht
pat churche was fürst Iewrouht,
For he wolde have offryng
And live bi opwr menues ping.
720 He wole a-morwe belle rynge,
‘And penne wol he matyns aynge;
And gif per Iuite folk comep
He wol hize faste and have
‚And gif ber muche folk come, 1 sige be,
725 He wol make gret solempnite:
Reuesten him perme wole he wel
Wip riche pal and sendel,
He wol don on his canter-cope
And gon as he were a popes
730 Sipen he wole wily springel-stikke
ziuen holy water abouten pikke,
And syagen loude wip schil prote,
And zip hit is pe soule note
Bat pe prest scifi and dop —
735 pe folk wenep pat hit be sop;
Bifore his auter he wol stonden
And holde vp an heig bope his honden,
He wol synge mony a prowe,
ar
Sumetline heize & sumtime lowe,
He wole him turne & take good hele 740
3if eay mon him bringe mede.
gif muche folk come and pringe
Offringe foste him to brynge,
He wole amende faste his song —
Pat tyme pinkep him not longs
And whon pei wole his no-ping
Lust him noping forto syoge,
Faxte he higep hym to spede
And ziaeh hem of his holy brede —
hat is pe beste of al his dede,
For hit helpep to monnes nede;
aus hit be Inytel, hit turnch to gode,
For hit heipep to marmes foode.
Whon he hap al I-do,
He ziuep heom leue and let hem gos 755
‘Bot eaer among al opur nede
‘His oune erende wol he bede,
at pei eynge heore offrynges
‘To chirche, and heore typinges.
‘Wel pou wort pat pis is sob:
Al for his owne gode he hit dop;
Kepeb he nougt of heore comynge,
ee wole him eni good bringe. —
"pow wolt om any wyse
Fr chitche here Pi seruyse,
Atome pot maist fal wal abyde
Til he baue seid pe laste tyde;
And zit maigt pou Jengore dwelle
And come be tyme to pe gospelle;
Atome maigt pow do good nede
And come to pe masse erde;
And gif pe Luste rigt wel slope,
Cum whon he dop of his masss-cope ;
And pag pow ne come, ne zif no
tal
le,
Til be halibred beginne to dalex
Penne malgt Pew ben al sere
And hom wip Pi neigebors fare.«
De goode man wel vnderstod
pat his techynge was aot good.
»Al pat pew apokest bit is nongt, | pow 780
migtest wel be stille,
A oie ET eo
soule wille,
160
ms
Ese and reste and muri lyf | men lykep
seek and you,
Mitteilungen aus MS, Vernon
‘And laytel ponk pel eunne god | for his
goode
seruyee,
Whon pet wole not for his loue | out
of synne aryse.
pinke no mon wonder, | pauh god wip
han be wrop
‘And take vengeaunce on hem, | beo hem
newer 40 lop!
8a Schrluep ow be tyme, | forloue or for feer,
For god takep wreche | heer or elles
wher j
Bi-weopep zoure guna | and crigep god
merci,
And to alle his werkes | beop cuere redi!
Whon hit ix halyday, | vche mon oubte
wip rihte
845 To heere his seruyse in chirche, | Zi’ he
‘on eny wyse mihte,
And not in sleupe ligge, | in bed s-tome
hyde
Til pe prest have Iseid | pe laste non-
tye
je.
gif pow go at morwe | and matyns here
liche,
Mit is pe soule profyt, | 1 sigge pe
it, | Pi meeda
schal beo pe more;
3if Pow berest matyne and masse | and
twkest haly brede,
To bodi and to soule | pow wynnest
muchel mede.
After mete loke pou go. to pe pre-
chynge,
Sssgif eny beo in toune — . lette for no
bynge —
And at pe prechur prechep ,
stonde hit wel,
And do as he fe techep, | 1 rede pe,
vehe a del,
| vnder-
3 per no prechyng be, | go visyte
Cumforte hem wip pin almes | and wip
pi wordes meke.
860 Aftur, whon pei rynge, | go to euensong,
713,
Set alee Soe eae
gif pow do. 7 for 03 en | pou dost
‚be deneles wille,
Whon pow in ganglyng and deynkpng |
dwellest wip hem stille,
Whonenensong &cumplyn .bope bemido,
10 pi bed,
Ponke Crint of pat day, | pak pow hast
wel Isped;
And 3if fou ongt hast micdone,
Avice him merch, 1 rede, sume
Hoteche pi lyf and fi soule | to god $70.
almibti:
And penne maigt pow slepe | wel and
sikerly.
Whon pow riseat vp, ponke god | in-
wardliche wip al pl miht,
bat pe hap saued from eneumbrement |
of pe fend fat niht:
Bosteche al in godes hond, | pi preyers
and pi dedes,
pi wittes and pi willes | and st tym S75
nedes,
ober
Avlse pe In al Ji werkes, | pow save
be from dedli eynne,
‘And do as K cowmeyle pe: | and heuene
schalt fou wirme,
In what werk, mon, pet pou be, |
worche euer uewli,
Or pow schalt haue peine perfore, | gif
pou worche falsl
gif pow tke here pi fulle huyre | and 880
dost not fulliche pi werk perfore,
Iu helle orin purgatorie | pi peyae schal
be wel fe more,
Of what condiclou so Pow art, | trewe
in alle ping pou be,
And do so to vche mon | as pew woldest
be dade 10 fe;
And Joke in al pat pow seist & dost, |
Pat god be euere apayd,
And lef sleupe & al ofer synnes, | a» 88s
Ich haue Tseid te
De wikked gost onswerda pon
Mitthcilungen ans MS. Vernon
990 Wox for wrahpe wel-neiz wood,
For he was onercomen and behynde —
For mo onsweres coupe he not fynde.
be gode mon pewno was abascht
And lokede on pe wikkede gast
955 And wide: snow wot I, Pow art non
Mon mad of flesch and boi
1 enderstonde wel be pi spelte
pat pou art fe deuel of helle,
1 pe comaunde, foule ping,
960 In pe nome ‘of henene kyng,
pat Pow me noping dresche,
But bi-cum now, faule wrecche,
As foul as pou were
In helle wip pi foere.<
965 Ne mihte he no lengure nbyde,
Bote bicom fo also-tyde
Foul as helle-Sathanas,
As blac as eny pich he was —
273
How foul he was com I not telle,
But foul he stonk as stunch of helle. 970
Pe gode mon blessed him wip pe crois
And on god wip loud vols,
Bifore, behynde he blessed him fast,
And comaundede pat sort gnst
For to wenden: and so he dude po,
To pat stude pat he com fro.
Ponwer hedde he no lengore dwelle,
But wente dowy riht in to helle,
pe gode mon wente hom his way,
And served god wel to pay,
And ponked hia — so ouhte he wel —
Pat him suede from pe devel,
Thens Crist such grace vs sende
Hym to wrue to vre Tynes ende,
And kep vs from pe syımes seaene,
And graum va alle pe bline of heucne!
75
985
3) pe pope Trental.
Dieses gedicht findet sich im Ms. Vernon zweimal: fol. 230 u.
d. t pe pope Trental, und fol. 303 u, d. t.: Here bygunnet pe
guldene trental — pat ouzte be loued swype wel. Es ist nach einem
Edinburger Ms, bereits edirt von Turnbull in The vision of Tundal
p. 77 und nach Ms. Calig. A II u. Lambeth 706 von Furnivall in
d Political Poems p. 83.
Irwriten I fynde m good storl,
be pope hit wrot seint Grogori,
Of his modur and of hire lyf,
pat alle men heolden an holi hosewyf,
$50 sad of maner, so mylde of mood,
patalle men heolden hire holi and good;
De-boner, deuout, so milde of steuene
bat alle men gesset hire worpl to heuene.
As holi I-holden at heo was,
10 pe fend git failed hire in a foul cas,
He truyled hire wip his tricherye
‚And Iadde hire into lecherye,
Dat lust wip Toue hire 50 be-gylede,
So foule, til heo was wif childe
15% priueliche nopeles heo hire bar,
bat per-of nas no wiht I-war.
‚And for no wiht schulde wite hire cas,
Anon as hire child T-boren was,
v. 10.1 felled. v. 36 MS, leosep.
Ms. Vernon ist bisher nicht edirt,
‘pe nekke heo nom, pe child heo woriede,
And anon pe child heo buriede.
‘frus was heo cumbred in careful cas,
Ne schewed neuer schrift perof, alias!
For heo wolde holy I-holde be,
‘Heo tolde neuer prest hire priuite;
“Al folk fayn was of hire fame,
80 holy as heo was holden of name,
Eft-sones hir fel pe same cas
Riht as bi-foren bi-tyd hire was.
For heo was comen of prys parage,
Of riche kun, of gentil Iynage,
‘Hire sone was seynt Gregori Pe pope,
Men heolden hire holy wif al heore hope,
berfore heo schonede hirschrift toschowe,
Leste by schrift hire cas weor knowe.
So schome make men schone heor schrift 35
And leose pe grace of godus gift,
20
a5
30
-
Mittheilungen aus MS. Vernon
130 Ewori day porwh-out a zero,
Heet him sel hit everi day,
Opur he pat dop pe mawes to say.r
Hose wol knowe pis orisun clene,
Hit is on Englisch Pros muche to mene:
135 °God, vr verrey Redempeiun,
Ve sopfast soules sanaciun,
pat chose al opr londes bisforn
pe Iond of bi-heste in to beo bom,
And pi dep suffrodent in pat same,
x40 Diliwere pis Seoule from gult and blame,
Tak hit out of Pe fendes bond,
And pat Jond from pe heene hand
And peple pat leach not in pe
borwh pi vertu amendet mote be;
145 And alle pat trustep in pi merci,
Lord, sane hem sone and sopfastlite
+A modur, he seide, pat wol I do,
For I an mon most Lhelde per-to —
Pow weore my modur, I was pi sone —
150 To synge pe masses I schal not schone;
God gratzte me, modur, pe stonde in
stede
Ageynes fe synnen hat caer fou dude.
1 halse pe heizliche, modur deere,
Pin tyme twelf-monep to me a-peere,
155 Hol pin a-stat 10 me pou schowe,
bat, hou pon fare, T mouwe wel knowe le
«Mi sone, heo seide, I wole, In fey,
And wip pat wor heo wente hir wey.
So day fram day pe ger con passe,
160 be pope fordlente neuer his masse
Pe same dayes pat weoren asignet,
To helpen his modur pat was so
And tok pe oriaun al-gate per
Als, as his modur preigede him do,
7. 150 MS. schome st. schone.
BERLIN, oct. 1884.
Pat tyde twelf-monep ar masse he stod 165
Holyliche wi deuoclun good >
And in pat same tyde apliht
He say; = awipo mili siht,
A comell Iadl, so dresset and «ihr,
Pat al Be world of hire schon Lriht,
Comeli corvuned as u Qweene,
‘Twryn angeles ladder hire hem bi-twene.
He was so rauischt of fot siht,
Al-most for Joye he swounede fiht;
He fel doun flat bi-foren hire feet,
be teres of his ezen he doun leet.
He grette hire wip wal mylde stenene
And seyde: «ladi, Qween of heuene,
Moodur of Jhert, mylde Marie,
For my moodur merci 1 erie.r
+O wey, he seide, T nam not heo
Ne whom pou wenest pat T beo,
Bote, soplyche, as fou seost me her,
Tam fe moodur pat pr beers
Biforen i ferde, pou wustest wel, 185
Farynge as a fend of hel,
T am now such as pou sest her,
porwh help and verix of Pi preyer
From derknesse Irdreset to blisee leer,
‘po tyme beo blest pat T pe beer! — 190
‘And for pe kuyndenesse of pi desde
Souereyn Joye schal deo Py meede.
And alle pat lotep foot macset pus do,
Schul saue hemvself and soules also.
perfore, sone, pik storie pou preche! 195
Mi dere sone, god T fo be-mche.r
Whon heo hedde endet fils wordes euene,
Angeles token hire hom to heuene.
Pe seme hom to god vs sende,
‘To wane wip him wifauten ende, Amen. 200
170
vy 181 1 heo.
€, Horstmann.
RATHSCHLÄGE FÜR EINE ORIENTREISE.
(Aus MS, Cotton Append. VEIL, f. 10846)
——~
{Anfang scheint zu fehlen.)
Furst to Caleys and through Flaundres, Almayne the hye and the lowe;
fofte and of faire speche atte alle tymes; for meny ben rade and somme right
malycioufe and full of debate.
Item, te not to large of despences for yourself nor none othare of yoann,
Rethschläge für gine orientreise 219
be hit in shipe or in galey,"ayenst Septembre, tho whiche is the beste tyme of
tw go into the hote Countrer-warde,
Ytaile and alle his parties is grete hete in the wid moneth of Marche,
and sone after suche arboundance of frute as were not good for none engliffls
‘Comyng atte the begynnyng of Septembre to Venyfe, good and sesonable
passage may not faille, with the galeis of Alexandre, or with sum good newe
caryke, in the whiche men myght be atte more ese and atte Jesse conte thenne
yone n galie, but not fo (sure),
Be not the bolder though some goo and come savely the acid grete hetes
not-withstandy(ng). Good lesres of recomendacione fro the Duke of the lord-
shipe of Venyse to their counfeill in Egypte and Surre werene good to be hadde.
‘Atte Alexandre men moste pie the gret{c) tribute, for eacry man so moche, that
is to sey VER or VIII ducates, ogre alle other smale tributes that men moste paye
fro theyna forward — but the grete tribute is no moro,
‘The oounfelll aforseld can counsellt you toward the amerell drugemen and
suche oth(er) as ye moste have to do with, the whiles ye bon in that lands.
Fro Alexandre to Keyro is be lande ILL dayes ioumey, and be water more,
but yef man have the beiter wynde; neusresthe-lees hit is the more plesaunte and
ight fare, for therforth men may we bothe water and lande, with strange thynges
of bothe.
‘Do you to have a good Germe:) with conyng maryners or as meny as ye
nedeng, for ye shall fynde bothe more and lasse,
Be warre atte Venyle and atte alle suche other places as ye fyndene eny
atones, Jewelles or Relikes ynne; for meny that ben right slye, will be
right besy to diffeyve you and youres.
A galeye of pllgrymes goth euere to Jernsolem in Marche, full stuffed with
peple, that the cyrc therynne waxeth sone contyariouse and groweth alle-wey fro
evill Into wers for that vinge, thorough thencresse of somer and the multitude of
the peple: wherfore kepe you thorfro bothe onteward and homward,
And trifte in the goyng ae Septembre, be hit to Alexandre or to Jerusalem;
for thenne the ferthere men go tho frowherr hit wexeth, ae well ovteward as
homyard, and alle vitallles, frutes, wyn and cls the more resonable,
Good were to have fro Venyse be comaundement and ordenanee of the
Jordshipe sum faire faryng man that cowde good Lumbard, Greke, Sarasyne and
Turkesse and had ben vsed to go with lordes and pilgrymes into thos parties
aforseid; for he with s aeruent of youres myght do youre thynges prevely and
apert to you(e) right grete exe; and of suche be there euere atte Venyse.
Meny temptaciouns be ther oftn sean to make a worthy man to falle, yer he medle
moche hym-self and goth oute abrode; and yet hit is good that a man so eure
wysely (0 hymuelf and alle that he bath to do or that he pute eny man to werk,
‘Thinketh on the marchaunt and tho III thynges that he moste have, pe
whiche y told you,
4) |. terme?
Ratlschläge für eine orlentreise 281
and thenne streyne hit thorough = stremowr, bene esy glistiary and not herfull,
whenne broth and erhage woll not serue.
Neume-the-lees yet woll suppostes+) go afore glistinries for the more ey
inedieynei whiche ruay be made like a manes fyuger of white sope of of a faire
taloughecandell ende or of ealftock pared of the ryude and anoynted with oyle
delyves),
‘Other suppastes may be ther y-founde amonge the grocers be advife of a
felefiam, Coutyvenes is not to prrilous sx is the ourreus: wherfore do purvey you
ayenst bothe be the counselll of a good fiftciane,
With Gera pigra, Castafiftola, bran¢ an handfull, salt a sponefall put in
watery, where betes, malowes and blanonrfyn, violettes, sede of fenell and anneys
for the wynde have ben sodene ynne, is the strengest of alle that fs aforeneid.
‘Take no medycines be the mouthe in wynter ne somer, the whiles that broth
and erbage may seruc, and figes grene und drye in wynter-tyme; in the whiche
ye may well ete grapes; but yef ye drynke, hit moste be water after the grapes.
‘Of lyght medieynes be mouthe with-oute-warde take codenyate laxative, and
another that is byndyng, in the morne erly; and ete not ne drynke # good
while after.
Pynealby saung-garde, of the whiche there ben divers, and after @ mates
compleccione and the counseill of the leche: whiche may well be takenr erly and
late by odde, and after as a man feleth the worchyng to his pleaser,
Alloye Is good medicyne and Iazatife with-oute-wande, [and is made as a
good feficiane can devyse, | and a pece of good rebarbe the quantite of a grote
is fette alle nyght in a peoe with water: the whiche rebarbe maketh an esy lan
tifa, and moste be dronkene erly be the morne fastyng, and the rebarbe caste
awey.
Meny other strenger medicynes ther bene, the whiche langene to hye fesike
and a manes perfone, yef he kepe hit not contynuelly with medioynes aforseid in
wood extate.
Yef a man be otwre-taxanf?), he moste kepe hym frome hem alle the seid
Jaxatives with bisquyte, rede wyn, rosted metes, potage of rys made with alman-
des, and suche other metes and drynkes byndyng, that he be not to sodenly
Tkem, do gete you ayenst hete sum (yne sugre roset In burneys or in close
Dagger of lethere, a buffhell of clene barly for tyfüyne, with half a buffhell of
orgeate, and pynegattes of erthe to make youre mete ynne; and nethe your tyfayne
therynne, with a litell lycorife, to make hit the more tustye to drynke,
Item, forgete not to have gourdes y-comfete, whiche ben good and fresh
ayenst the hetc. Almandes, bothe bitter and swete, ben byndyng, egger ronted
is byndyng, and so is venogre «te furst and laste is lowfyng.
Yef eny hete take you, be war of alle-manere wyn; and whenne ye may
not be pat fro drynke, with sugre of Candye, prunes of Damask and suche other
ordeyne therfore; take to youre tysayne as moderately as ye may.
As of peres, apples, anneys, coliaundre and suche other comfytes, the further
Je gone the better shall ye fynde, se well m grene gyngert.
3) m fee, supponitoire, #) == d’olyre, 3) MS. lax’,
Rathschläge für eine orientreise 285
DE Zen ee ür ou youre sight band, Per is of
Palatea, Hawtelogo, Byfmerr, Foile and Troye
Aud an your UR hand ye, aholl Jere mény a ayle, the whiche were of otf
tyme mervelously inhabited, and worschiped the goddes of Marco, Mercare Sc.
and that wey a good carike were moste sure for Turles Curceries, robers of Py see,
(C142) For in thilk..,, and in youre wey ye shull fynde Langgo, Shyo, Mite-
lyne, Tendo, Komanye, Galipoly with-pnne tho streite where the Turkes chief
+ «+ inj and hit is pot, where as hit is braddest, oucre XII myle fro the lande
of Turkey to the lande of Romanye.
‘And 40 fto the seld Gallpolye on youre lift hand and in Romanye to Co-
stantyne-noble, whiche is in the same and a bowe-shote fro Pere, whiche is a
site of the Gennayes: fro the whiche men may come more lightly to the grete
‘Turkes presence, yof he bo atts Brome, thenne fro Rodes by lande, and moo
- = + #0 be water and be londe.
And yef men woll to Latana-warde and yet more North and into bett
ayte, wheder he woll be carik or galle marchaunte, he may bothe go thorough
the Mare maiowr to the Empsrour of Trepefonday, Caffay and Latana forseid;
fro the whiche Caffay and mony other places on that side men may come be
meny straunge wayes to Spruce,
Or elles to towne ageyne ax men came to the seid Shyo: where is good
abidyng for shippes goyng to Geave, Cecilia, Berboric, Garuade and-so thorough
the sireites of Merroke be Spayne and Fortyngale into Ingeland.
As for as yo may caste youre viages, 90 that ye vse the hote Countres in
wynter and the cold in somer; and kepe you frome alle mete, falt, fatte, fried,
sowre and rawe; and ye desire 10 ete letuse or other erbes, do hem to be
boiled furst.
And be well ware of alle freffh-water-ffh of Egipte and Surrey; and taketh
hede to the calugrs that bereth a0 sone the leifres,
Meny maryallles shull ye se and here of by the weyes aforseid.
With the vessell that bryngeth you to Rodes or to any other place that ye
woll abide ate, make youre couenant therafter; and atte the furst with every
ships or galye that yo woll go with, | and that hit be alte your chays to go
whider that ye woll go or abide, and payng therafter.
‘Ame Rodes is good wyn and called after the same name, atte Shyo ts good
Muscadell, and ther groweth the Mastik, and Jannayes be lordes there, and atte
Modone the Venyfianes: where groweth good Romeney and Rafe. and atte Candie,
that is of the Venysianes, good Malvesy and Tire, and so ther is in Cipre a
good wyn called Marewaye, and #0 forth In cwery land after diverse wynes of
diuerse names,
In Candie is no good sodeyne abidyng in somet, Fro Rodes, Sbyo and
Modone fynde men gfie in. the good yero and sure shippyng into what partic
that euere a man woll be the see, be hit homward or outeward.
Meny straange and plesaunte thyngea may ye do brynge and do come be
warer that wold not come esely be Iande ne so surely as with yourself. But
‘that is after ax ye fynde you cordyng with the se.
Yef ye come home be the see, Cecillie is not onte of youre wey, ne the
good townet of Mixwme and Palermo; betwix the whiche ye shull fymde the
=
Qustiones byamene the Master of Oxenford and Bie Clarke 285
testis, fowlls & fyashes In pe see,
3.2 Of VIII thinges weyyghtér weyande y
the fyrst weyght is erthe,
‘The secounde ts fyre,
The thirde is wrnde,
The Ile is clowdes,
The fifte ix ayere, wherthorow he
spekyith &
‘Thesixtedew, wherthorow he sweth,
The sevent is of Aowres, wheroff
Adam hath his yeen,
The Virite is falte, wheroff Adam
hath salt teris.
©; Wheraff was fownde pe nameofAdam?
M.: Of fowre sterris; pels ben Per namen:
Arax, Bux, Arftolem, Comfuntrie.
C.: Of what state was Adam whan he
was made}
Me: A mun of XXX wynter age.
C.; And of what lengith was Adam?
M.: OF fowre-foore and of VI enchen,
C.: How lotige leved Adamin this world ?
fe: EXC and XXX wynter, & afterward
in helle, & was togeper ....*)
Cs Of what age was Adam whan he
begute his first childe
M.y An G & XXX wynter, & hade a
son Par hight Seth. & Seth leucd
INC wynter & NXX
Seth had a fon por hight Enos,
and Enos Iyued IXC wynter &
V. And par Enos had a son par
Aight Canaan, & Canaan lyued |
IXC wynter & X wynter, & had
a son pat hight Malek. & pag
Malek Iyued IXC & V wynter,
& had a son por } Jared.
& par Jared Iyued IX XLT
wynter, & had a son pat hight
3atmsale. & por Matwale
INC XLIX wynter, & had
for hight Lamec, & Lamek Iyned
VHC XIN wynter, and had
sou pat hight Noe. & Noe lyued
IXG & XI. wynter, and had thre
*) Die zahl ist mir nicht loserlich,
sonnes: Sem, Cam & Japheth. &
Sem haddo XXX children, de
Cam XXX- children, & Japherh
XI children; & so fele langages
weren,
C.: What was he par neuer was bore
& was buried in his moder wombe
& sithe was eristened and saued ?
M.: That was owre fadwr Adam,
©: How longe was Adam in paradife?
‘M.; Seven yere, and att seven yeris
ende he ageyne god
for the appell pat he yele on a
friday, and an angell drofe bym
owle.
©; How fele wynter was Adam whan
owre lord was don on the crouse?
M.; That was VMCC & NXKXIL yere.
C.t What hight Noes wytf?
‘M.; Ballida; and the wi of Sem Ca-
teflima; and the wif of Cam
Latereeta; and the wiff of Japheth
Aures & ober thre names Ollla,
‘Olina & Olibana.
C; Where-of was made Noe is shippe?
M.: Of a tree pes is clepid chy.
Cs And what longith was Noes shippe?
‘yity fadom of brede, CC fadom
of Tongith, & XXXU fadom of
highnes.
C.ı How fele wyuter was Nom shippe
in makyng?
M.; Fowresseore wynter.
C.; How longe durid Noes is flood?
XL dayes and XL nyghtls,
C.: How fele children had Adam & Euet
M.: XXX gromes and XXXti maidens,
C.: Hoo made the first Citees?
M.+ Enos, Seth is son, & the Citem hight
‘Ninimen. & per were persia
XIIG & XXM Cheueteynen, with
owten women, with-owte hachl-
Jers & withowte children. And
‘whan Novis flood was awoy, thal
made Jerusalem,
Ge: What Gite is there the son gooth
to reste?
Hi, Klinghardt: Die lantphysiologie in der schule
C.: What hight the foure waters par
renne thorow paradise?
Mar The ou hist Fifon, the ober Geon,
the third hight Tigris, the fourth
Effraton. Theife ben milke, hony,
coyll, & wm.
Cu: Wherfor is Pe sonne red to-fore mets)
M.: For he wot not yf he may goo
abowte Pr Fyrmament or nyzt.
©.: Wbers-for is pr monne rede ati enc?
M.: For he goöthe toward hell.
287
©.: Hoo made fyrst lies?
M.ı Mereurius the Geaunte,
C;; Whoch ben the foure waters pat
‘weyen the erthe?
M.; That on is sow, the ober is oocian
‘waters, fr IMG Is hail, pe Te
is dewe.
Cu: How fele langages ben per?
M.ı Sixti(!) and two: & so fele disciples
had god with-owte hir appontels.
Explicit.
©. Horstmann,
DIE LAUTPHYSIOLOGIE IN DER SCHULE.
I
Indem ich die folgende darstellung von vorn herein schon durch
die überschrift auf das engere gebiet meines persönlichen wirkungs
kreises beschriinke, kann ich doch nicht umbin, bevor ich mich’
meinem besondern gegenstande zuwende, der lautphysiologie im all-
gemeinen, ihren vertretern und ihren zielen einige seiten zu widmen.
Herscht ja dieser wissenschaft gegenüber unter gelehrten wie
unter schulmännern und niemandem kann daraus ein vorwurf
gemacht werden, denn nic zuvor hat die lautphysiologie einen an-
spruch auf allgemeine einführung in wissenschaft und unterricht er-
hoben — eine solche gleich igkeit und unkenntniss, dass keine dar-
stellung hoffen darf, derselben in weiteren kreisen freunde und
jünger zu gewinnen, wenn nicht zuvor ausdrücklich gewisse land-
läufige missverstiindnisse beseitigt und durch einen summarischen be-
richt über die historische entwicklung der lautphysiologie die all-
gemeinen grundlagen - erörterung festgestellt worden sind.
Zu den gewöhnlichsten
vorstellung, als ob
i der wissenschaft, wie sie jahr um
jahr auftauchen und jahr um jahr wieder untergehen. Nichts ver-
kehrter als dies! im gegentheil, sie gehört zu den ältesten dingen
der welt, sie hat bestanden, so lange als lebewesen existirt haben,
die auf lautlichem wege mit einander verkehren. Wenn die jungen
Die Inutphysiologie in der schule
lautphysiologie nicht wesentlich über den standpunkt der ersten be-
grinder und einführer unserer verschiedenen nationalen alphabete
bzw. orthographien. Und s0 hoch wir auch deren leistungen an sich
und um ihrer weittragenden folgen willen stellen mögen, es lässt
sich nicht leugnen, dass ihre kenntnisse denn doch im höchsten grade
lückenhaft waren. Es konnte in der that auch gar nicht anders sein,
da sich ihrer beobachtung doch nur einzelne abgerissene momente
des gänzen sprachprocesses darboten. Sprache ist ohne die receptiven
organe des gehörs ebensowenig denkbar wie licht ohne die receptiven
organe des auges; ein wort, ein satz werden erst zu wirklichem wort
und satz, wenn sie an ein hörendes ohr schlagen, wäre es auch nur
das des sprechenden selber — ohne dies sind sie nichts als leere
muskelregung und hierdurch veranlasste luftbewegung. Der gesammte
sprachprocess besteht demnach erstens aus der vielfach bunt combi-
nirten thätigkeit der sprachorgane von den stimmbindern im kehl-
kopf bis zum dussern lippenrande, zweitens aus den durch diese ver-
anlassten schwingungen der luft innerhalb und ausserhalb der sprach-
organe, und endlich aus dem effect der luftschwingungen auf die ge-
borosgane der angesprochenen person. Es ist demnach ein langer und
complicirter weg, den jede sprachäusserung zu durchlaufen hat, und
davon entzog sich der forschung früherer jahrhunderte über bildung
und wirkung der menschlichen sprachlaute alles ausser den vorgängen
am ausgange des mundcanals (nur bei der einzclarticulation einiger
yocale taucht der blick bis in die tiefe der mundhöhle oder bis zur
intern rachenwand) und den subjectiven gehörempfindungen, Kein
wunder, dass bei dieser so fragmentarischen kenntniss des unter
suchungsobjectes auch nur die allergröbsten unter den sprachlichen
erscheinungen von der wissenschaft erfasst und festgestellt wurden,
alle feineren und flüchtigeren momente aber unbeachtet blieben.
Vollständig verändert wurde die sachlage, als vor nunmehr
dreissig jahren der von dem Spanier Garcia zuerst benutzte kehl-
kopfspiegel der physiologisch-genetischen untersuchung der mensch-
lichen sprachlaute die volle kenntniss des kehlkopfes, also der
eigentlichen lautquelle, erschloss, und als vor mehr als zwanzig Jahren
Helmholtz’ hochberühmtes werk Die lehre von den tonem»
pfindungen (1862) dem physikalischen studium der sprach-
laute eine feste grundlage gewährte. Von jetet ab lag cbensowohl
die ganze reihe der lautbildenden und lautbeeinflussenden organe wie
die genaue geschichte der von ihnen erregten luftschwingungen vom
ersten anstosse bis zum auftreffen auf das trommelfell des hörenden
ER Kölbing, Englische atudien. VII. = 1,
Die Tautphysiologie in der schule
die beschämende lage, sei es im auslande sich mit einer unverstind-
lichen oder abgeschmackten aussprache bloss zu stellen, sei es im
inlande an der aussprache eines zufällig anwesenden fremden die
verkehrtheit der eignen abmessen zu können. Und gar nicht so
selten sind die veranlassungen, weiche, zumal einem gelehrten, die
erlernung einer fremden sprache nahe legen, für die am eignen wohn-
orte ein lehrer überhaupt nicht existirt. Die üblichen, auf den prak-
tischen gebrauch eingerichteten grammatiken erkennen ja meist schon
auf dem titelblatt an, dass eine grammatik, die verbreitung anstrebt,
nicht nur filr den unterricht, sondern auch für das »selbststudium«
eingerichtet scin muss, So geben dieselben auch vielfach ausführliche
und weitschichtig angelegte ausspracheregeln. Aber wenn man nur
etwas damit anzufangen wüsste! Eine mir vorliegende, sonst recht
tuchtige, schwedische grammatik zahlt fünf verschiedene «laute auf:
a) gedehnt und hell (geschlossen), b) gedehnt und dunkel (offen),
©) geschärft und dunkel (offen), d) geschärft und hell (geschlossen),
©) dunkel (offen) und verstohlen! In Fr. Bopp's hochberühmter Sans-
kritgrammatik finden wir anweisungen wie folgende: »r wird wie r
mit einem kaum hörbaren / ausgesprochen, ungefähr wie in dem
englischen worte merriär«, »anusvdra bedeutet soviel als nachklang,
nachhall, und er ist wirklich ein getrübter nasaler nachklang, vielleicht
dem französischen getrübten (sic!) # am ende einer silbe ähnliche,
sä soll wie ny ähnlich dem deutschen ag in enge ausgesprochen
werden — # soll ebenfalls wie mg, jedoch weicher als # ausgesprochen
werden, so dass man das 7 noch weniger hören lässt. Und nach
solchen angaben soll man die beschaffenheit der hier beschriebenen
schwedischen und indischen laute errathen! Da thut man in der
that besser, man verzichtet überhaupt ganz auf das erlernen der
fremden sprachlaute, oder aber man ‘macht sich nach eignem gut-
dünken eine mussprache f chen zurecht: man kann ohne
anweisung jedenfalls nicht viel weiter vom ziel ab treflen als mitan-
weisungen der obigen art. Allein trotz der lingst constatirten ab-
soluten unbrauchbarkeit | der üblichen sausspracheregeln« mag doch
kein grammatikechreiber auf die mittheilung solcher verzichten, weil
er weiss, dass niemand eine grammatik in die hand nehmen wird,
die ihm nicht wenigstens die scheinbare möglichkeit eröffnet, mit den
todten schriftbildern der fremden sprache auch zugleich deren leben-
dige Klänge zu erlernen.
Nun, die lautphysiologie auf ihrer modernen, streng wissen-
schaftlichen entwickelungsstufe, durch den kehlkopfspiegel und andere
ROY
‚Die lautphysiologie In der schule
nun werden die beim ausbau der wissenschaftlichen lautphysiologie
beschäftigten gelehrten mit immer zunehmendem geschick die für
den praktischen zweck der spracherlernung wichtigsten unter den
charakteristischen erscheinungen der fremden sprachlaute auswählen,
ihre articulation (und klangwirkung) genau beschreiben, für die aus
führung derselben vielleicht noch einige praktische winke ertheilen,
je nachdem auch simmtliche laute, bekannte wie neue, in ein leicht
dassliches schema ordnen, so dass letztere in erstere wie eingespannt
erscheinen und durch sie mitbestimmt werden u. s w. Auf haar
spaltereien wird man sich dabei nicht einlassen, sondern für diesen
zweck nur die wesentlichsten eigenheiten der fremden sprache in's
auge fassen, dagegen nicht bloss, wie jetzt allgemein geschieht,
die laute und worte in ihrer vereinzelung behandeln, sondern auch die
allgemeinsten phonetischen modificationen derselben im fluss der rede
berücksichtigen. Hat nun überdies die schule durch betreiben einer
tüchtigen, von lautphysiologischen gesichtspunkten geleiteten, zugleich
aber schr massvollen articulationsgymnastik bei der einführung in
die schulmässigen fremden sprachen angemessen vorgearbeitet, 0
wird der lernende wenigstens ungleich besser das lautliche der frem-
den sprache sich aneignen, als dies jetzt möglich ist, wo der ver
fasser der ausspracheregeln in den allermeisten füllen selbst gar keine
vorstellung davon hat, wie die fremden laute, die er vielleicht ziem-
lich correct ausspricht, hervorgebracht werden, und demgemäss auch nur
höchst ungeschickte, täppische anmerkungen über sie geben kann. Die
Jautphysiologie verspricht also keineswegs, dass, wer sich ihrer leitung
anvertraut, die fremde sprache aussprechen lemen wird gleich einem ein-
‚geborenen; wohl aber kann sie daflir bürgen, dass sie jetzt in der über-
mittelung von sprachlauten und lautsprache in die ferne unvergleichlich
mehr und besseres zu leisten im stande ist als früher, wo ihr die thätigkeit
der sprachorgane wie die gesetze der akustik gleich unbekannt waren —
besseres auch als jede von ihr nicht geleitete empiric.
So ist sich denn die moderne lautphysiologie bewusst, nicht nur
zum ersten male einc sichere wissenschaftliche operationsbasis unter
den füssen zu haben, sondern auch über die mittel zur befriedigung
eines der internationalen wissenschaft wie dem internationalen völker-
verkehr gleich nahe liegenden bedürfnisses zu verfügen. Kein wunder,
wenn unter diesen umständen ihre bestrebungen so überaus schnell
an ausdelnung und intensivität gewonnen haben und noch von jahr
zu jahr zunehmen. Und zwar waren es die Deutschen, die auf diesem
gebicte anerkanntermassen die führerschaft übernommen haben. Im
I, Rlinghardı
Jahre: Be erschienen F. Brücke s ‚Grundzüge der pi
verfolgender schriften folgen liessen, Max Müller Ber
ita jahre 1864 die Engländer in seinen Lecheres on Language (bd
vorl. TET) mit den resultaten der deutschen lautphysiologie bekaı
Alle drei hier genannten gelehrten haben dabei dies gemein, dass
die erforschung und bestimmung der menschlichen sprachl
wesentlichen selbstzweck ist, wenn auch Max Müller gelegentlich
auf hinweist, welchen vortheil die historische sprachwissenschaft . |
einer genauen kenntniss von der art, wie die verschiedenen lau “a
hervorgebracht werden und sich an einander schliessen, ziehen kann,
Von diesem gesichtspunkte geht nun E, Sievers’ bekanntes buch
‚Grundzüge der lautphysiologie, zur einführung in das studium der —
Bu der indogermanischen sprachen‘, 1876 (2. aufl, unter Pi
+ ‚Grundzüge der phonetik u. s. w.' 1881) principiell aus, Das
a schon seine äussere stellung als r, band der sammlung indo-
germanischer grammatiken an; sodann aber spricht es in $ ı der ver
fasser geradezu aus, dass der naturwissenschaft die aufgabe zufalle, |
ausgehend von dem bestehenden, direct zu beobachtenden sprach-
material, die allgemeinen lautphysiologischen gesetse zu ermitteln, —
aufgabe des sprachforschers aber sei, auf grund dieser die entwicke-
lung des jetzt bestehenden aus dem früher vorhandenen historisch
zu verfolgen. Diesen sprachhistorischen zweck setzt sich nun das
Sievers'sche buch vor, allein thatsichlich nimmt di
ganz vereinzelt darauf rücksicht und beschäftigt
a hat. Die
beobachtung und gruppirung desselben ist ch für ihn thatstichlich
selbstzweck.
lernenden und besonders dem:
reisenden und missionare
worden. Ebenso ging A. M. B dessen epochemachendes werk
Visible Specch i. j, 1867 erschien, darauf aus, durch aufstellung eines vere
vollkommneten alphabets von druckgerechten formen dem bedürfnisse
sowohl der sprachen studirenden wie der einfach sprachen lernenden
keit von den ihm unbekannt gebliebenen der deutschen lautphysio-
logen befand, schloss sich nun Ellis in seinen späteren schriften,
worunter besonders sein grossartiges werk: Om Early English Pro-
awuciation zu nennen st, an. Nahm nun Ellis hier den von Sievers
scharf charakterisirten, aber nicht festgehaltenen sprachhistorischen ge-
sichtspunkt ein, so war such für H. Sweet, der im jahre 1877 die
bisherigen resultate der engl. phonetischen schule in seinem vortreff-
lichen Haadivok of Phonetics zusammenfasste und ergänzte, die
lautphysiologie nur mittel zum zweck, ob dieser nun einen wissen-
schaftlichen oder einen praktischen charakter trage: von seinem reich-
lich 200 seiten umfassenden buche beschäftigt sich nur die erste hälfte
nit allgemeinen lautphysiologischen auseinandersetzungen, die zweite
‚giebt auf Go seiten eine sorgfältige charakterisirung der aussprache des
Englischen, Französischen, Deutschen, Holländischen, Altnordischen,
Neuisländischen, Schwedischen und Dänischen, immer begleitet von
transscriptionen zusammenhdngender texte. Ebenso hat er an ver-
schiedenen stellen der Transact. of the Philol. Soc. nicht nur noch-
mals besonders über die dänische und schwedische, sondern auch
über die mussische aussprache eingehend gehandelt, Sweet's freund
und mitforscher Joh, Storm, prof, fir roman. und engl. philologie
in Christiania, mit dem jener in den jahren 1876 und 1877 mehrere
monate zusammen arbeitete (die vorrede des Handbook of Phon, ist
aus Christiania datirt), steht ganz auf dem praktischen englischen
standpunkte, Er widmet 60 seiten seiner ‘Engeish Filologi ete. 1, Det
devende Spreg, Kristionia 1ı879° der sorgfältigen erörterung, be
schreibung und graphischen darstellung der englischen aussprache,
indem er dabei zugleich auch die phonetischen verhältnisse des
Französischen, der anderen romanischen sowie der scandinavischen
sprachen einer lehrreichen beleuchtung unterwirft.
Diesem beispiele sind nun auch die Deutschen gefolgt und haben
angefangen, die resultate der vordem mehr um ihrer selbst willen
betriebenen phonetik auch zum nutzen aller derer, die fremde sprachen
zu erlernen genöthigt sind, zu verwenden. Im laufenden jahre
sind zwei werke erschienen, die einem seit jahren immer leb-
hafter sich regenden verlangen der mit dem unterrichte in fremden
sprachen beschäfügten lehrer rechnung tragen, ich meine Will,
Vietor: Elemente der phonetik und orthoepie des Deutschen, Eng-
lischen und Französischen mit riicksicht auf die bedürfnisse der Ichr-
praxis, Heilbronn, Gebr. Henninger, 272 ss., und Moritz Traut-
Die lautphysiologie in der schule 297
genähert und zugleich die allerdings sehr dehnbare unterscheidung
der vocale als senge« und »weite« fallen lassen.
‚Schliesslich darf in diesem allgemeinen theile F. Techmer's
Phonetik, 2 bde., Leipzig 1880, nicht unerwähnt bleiben, wenn auch
dieses bedeutende werk weitaus mehr für naturforscher als flir
philologen geschrieben ist. Techmer ist in seinem studiengange,
yon philosophie, mathematik und naturwissenschaft ausgehend, all-
mälig zur pflege der allgemeinen sprachwissenschaft gelangt, und zwar
wendet et seine aufmerksamkeit mit vorliebe deren naturwissenschaft
licher und psychischer seite zu. Dies verräth auch seine durchaus
naturwissenschaftlich gehaltene Zonetik, die sich mit den hörbaren
ausdrucksbewegungen (aller lebewesen) überhaupt befasst; und von
diesen bildet die menschliche stimme nur ein kleines gebiet. Techmer
ist zugleich herausgeber der Irterwationalen seitschrift für allgemeine
sprachwissenschaft, welche seit diesem jahre erscheint. Im ersten
bande derselben bietet er als eigenen beitrug eine naturwissen-
schaflliche analyse und syı these der hörbaren sprache, welche u. a,
auch — und dies interessirt uns an dieser stelle — zwei vocaltabellen
enthält, eine akustische und cine genetische, nebst eingehender wir
digung beider und nachweis ihrer tbereinstimmung.
m
Nachdem ich so von den zielen der lautphysiologie und deren
geschichtlicher entwickelung einen flüchtigen abriss gegeben, beabsich-
tige ich jetzt ein bild zu entwerfen von der art, wie sich ihre resultate
im sprachunterrichte verwerthen lassen. Dass die allgemeine strömung
in den betrefienden pädagogischen kreisen auf eine ausnutzung der
selben auch innerhalb der schule hindrängt, lassen schon die neuesten
ausgaben der weitverbreiteten englischen schulgrammatiken von
Deutschbein und Si x erkennen, die beide um ein
Jautphysiologisch orientiren - capitel*) vermehrt erscheinen, welches
mit relativer ausführlichkeit angelegt ist und auf dem standpunkte
der neuesten forschung steht, Für die herausgeber viel gebrauchter
schulbucher ist es aber ein gebot der selbsterhaltung, ‚einmal, aus-
sichtslosen experimenten den zutritt zu jenen streng zu verschliessen,
um nicht die ihnen bisher zugethane lehrerwelt kopfscheu zu machen,
1) Das zur Sonnenburg schen grammatik hinzugetreiene stammt aus der
feder des durch seine schrift +Ueber den unterricht in der ansprache des Eng-
lischen« bekannten Wiener lautphysiologen A. Schroer,
Die tautphysiologie in der schule
wohl unter einem halben dutzend stunden erledigen können. Hat
aber ein lautphysiologisch geschulter Iehrer erst einmal dieses opfer
an zeit und mühe gebracht, so wird er schwerlich eher ruhen, els
bis er bei seinen schülern die einfache fähigkeit der nachahmung
durch fortgesetzte pflege der aussprache zur sicheren fertigkeit im ge-
brauche erhoben hat. Und dies fordert wiederum viele, viele werth-
volle minuten der unterrichtszeit. Rs ist mithin ganz zweifellos zu-
zugeben, dass die lautphysiologische schulung in der aussprache einen
nicht ganz unbeträchtlichen aufwand an zeit bedingt, der demjenigen
Ichrer erspart bleibt, der — nach dem ausdrucke eines kürzlich aus
einer andern anstalt zu uns übergetretenen schülers — »nur so wie
gewöhnlich aussprechen lässt, nicht nach der richtigen französischen
aussprache«, Soll man aber um der blossen zeitersparniss willen
sich mit einer aussprache von der hier aus knabenmunde charakteri-
fernerhin das »haarsträubende, geradezu unverständlichekauderwelsch« *)
unserer conventionellen schulaussprache geduldet werden? Es giebt
auch in bezug auf die ausnutzung der zeit eine verkehrte sparsanı-
keit und eine weise freigebigkeit. Und welcher andere gesichtspunkt
als die zeitersparniss liesse sich noch für die aufrechterhaltung der
landläufigen aussprache des Franz, und Engl. geltend machen? Ich
denke, es wird wohl bei der forderung F, Th. Vischer's
Sprecht ihr aber doch Franzönisch,
& nicht lauten wie Chinesisch;
detalch und reglemang
Ist ein wondertarer klang!
sein bewenden haben missen. Wer sich aber von dieser nothwendig-
keit nicht unmittelbar überzeugen kann, der lese prof, Bre ymann's
treffliches schriftchen »Ueber lautphysiologie und deren bedeutung
für den unterricht« (Munchen u. Leipzig 1884, 32 ss.): da werden
ihm die augen aufgehn!
Wenden wir uns jetat zu dem positiven theil der oben ange-
führten thesen, so liegt es auf der hand, dass die neusprachliche
section zu Dessau nicht wohl mehr thun konnte und wollte, als ein-
mal im allgemeinen die lautphysiologische grundlegung dea neusprach-
lichen unterrichts empfehlen, und andererseits gegenüber der brennend
scheinenden frage, ob englisches ob deutsches system, irgendwie
stellung nehmen. Nun, die art, wie sie das letztere gethan hat,
a) J. Fo Krkkter.
Die lautphysiologie in der schule gor
zu zerlegen und dieselben genau nachzusprechen sowie graphisch dar-
zustellen,
3. Sie strebt selbstredend danach, dass der schüler alle auseinander-
setzungen über sprachorgane und sprachlaute verstehe, verlangt aber
nicht, dass er dieselben systematisch vollständig und mit technischer
genauigkeit des ausdrucks reproduciren könne.
4: Sie will endlich den lehrer in den stand setzen, sich eine
correcte aussprache zu bewahren, selbst wenn er jahre lang den um-
gang mit mustergiltig sprechenden ausländern entbehren muss.
B. Wege derselben.
5, Aus these 1 geht hervor, dass dic lautphysiologie auf keiner
unterrichtsstufe comparativ, mehrere sprachen zusammenfassend, auf
treten darf. — Auch das Deutsche ist nur gelegentlich, und nur in
der form, wie es der dem lernenden geläufge dialekt kennt, zur er-
lauterung herbeizuziehen.
6. Auf der quintastufe, bei der einführung der schüler in
die französische aussprache, benutzt der lehrer seine lautphysio-
logische schulung nur, um seinen schlilern für einzelne fillle (nasale,
gerundete vocale, tönende consonanten u. a.) praktische rathachläge
zu ertheilen, event. schwierigkeiten, die in ihrem heimischen dialekt
begründet sind, zu heben.
7. Dasselbe verfahren beobachtet er bei der einführung der
schüler in die englischen laute (untertertia) bezüglich der con- ~
sonanten. Dagegen ist zur exacten einübung der englischen vo~
cale eine einigermassen systematische darstellung nöthig; dieselbe
hat sich aber nur mit den thatsächlich im Englischen gebräuchlichen
vocalen zu befassen, Das Swect'sche system ist für diesen schul-
wweck das gecignetste.
8. Vollständige erfolge wird die lautphysiologie beim unterrichte erst
erzielen, wenn man sich entschliessen wird, denselben nicht mehr auf
grammatik und ibersetzung aus dem Deutschen, sondern unmittelbar
auf fremdsprachliche texte aufzubauen, und insonderheit die formen-
lehre auf den klang des gesprochenen wortes statt auf das schrift-
bild desselben zu beziehen,
Die thesen r—3 sind im ganzen darauf berechnet, die bedenken
derjenigen zu zerstreuen, welche fürchten, wir anhänger der lautphy-
siologie möchten, in der freude an den der jüngsten entwickelung
unserer wissenschaft entsprungenen resultaten, unseren bezüglichen er-
örterungen und übungen mit den schülern eine weitere ausdehnung,
Die lautphysiologle in der schule
von dem gedruckten schriftbilde losreisst und seine aufmerksamkeit
auf das lautbild des gesprochenen wortes hinlenkt, Damit ist schon
ausserordentlich viel gewonnen, denn jeder lehrer weiss, wie störend
fort und fort die mit dem auge aufgenommene vorstellung von der
‚schrifterscheinung eines wortes in die mit dem ohre aufgenommene
vorstellung von dem jener zugrunde liegenden lautkörper eingreift —
ganz nattirlich, denn das schriftbild ist ein bleibendes, das lautbild
cin momentanes; jenes kann der schiller, so oft er nur will, im glossar,
“beim vocabellernen u. s, w. wieder aufsuchen, die erneuerung des
letzteren hängt, falls das schulbuch nicht eine durchaus geeignete
phonetische umschrift anwendet, vom willen des lehrers und vom
zufalle des unterrichts ab; das schriftbild haben schon verfasser und
setzer in seine einzelnen zeichenbestandtheile zerlegt, die der schüler
mit einem blick in ihrer gegenseitigen gruppirung übersicht, das laut-
bild ist thm eine unbestimmte klang- und geräuscheombination, die
sich einer sicheren erfassung auf dem wege der analyse entzieht, Von
dem überwiegenden einflusse der schriftlichen darstellung einer jeden
sprache ist nun der schüler in erster linie zu emancipiren, das ist
die grundbedingung für alles weitere. Hiernach wird er immer besser
lernen, seine aufmerksamkeit auf das lautbild zu concentriren. Aber
immer handelt es sich nur um eine gewisse schulung von gehör- und
sprechorganen, nicht um mittheilung theoretischen wissens. Und alle
schulung findet nur dort statt, wo dem schüler cine belchrung und
anweisung ein bedürfniss ist, d. h. beim jeweiligen vorkommen von
ausspracheschwierigkeiten, Wohl kann man zu deren hebung auch
die vergleichung von dem schüler geläufigen lauten herbeiziehen,
aber man wird ihm nie einen lautcomplex analysiren lassen, den er
im ersten anlauf richtig erfasst hat. Bald wird es nun der schüler
gewahr, wie leicht ihm die auflösung eines wortes in seine silben,
die zerlegung dieser in ihre einzellaute, und die zurückführung der
letzteren auf die ihnen zu grunde liegende bewegung der sprachorgane
über ursprünglich verwirrende schwierigkeiten hinweghilft; anfangs
glaubte er, dass ihn das ganze wort schwierigkeit mache, jetzt sieht
er, dass die weit überwiegende mehrzahl seiner laute altvertraute be-
kannte sind, die nur darum einen fremdartigen eindruck auf ihn
machten, weil sie mit ein oder awei ihm noch nicht geltufigen fremden
lauten untermischt waren. Auf leistere kaon sich nun seine be-
miihung concentriren, einige winke über die bewegung der organe,
die in betracht kommen, erleichtern ihm dieselbe und bald hat er
sich des ihm jetzt Jautlich verständlichen wortes auch in der reproduction
Die Inutpheinlogie in der schule 308
fremden idiome, wenn er die verkehrsreiche universititsstadt verlassen
hat, um, fürderhin in kleinen provinzstädten vergraben, nie wieder
die sprachen Dickens’ ımd Victor Hugo's in autochthonem wohllaut
zu vernehmen. Die erinnerung an die vor jahren, vielleicht jahr-
zehnten vernommene mustergiltige aussprache kann doch unmöglich
auf die dauer vorhalten; dazu kommt, dass die tagtäglich in den
ohren klingenden, mehr oder weniger mangelhaften leistungen der
‚schüler in der fremden aussprache schliesslich auch ein recht sicheres
und feines lautgefühl auf seiten des lehrers mit der zeit abstumpfen
milssen. Stehen ihm dann keine andern als die so unaussprechlich
unbehülflichen versuche in der lautbeschreibung, wie sie unsere bis+
herigen grammatiken bieten, zu gebote, so gewähren ihm diese für
die bewahrung der einst mühsam erworbenen aussprachesicherheit
keinen gentigenden halt: hier können nur die unvergleichlich genaueren
und fassbareren weisungen und beschreibungen der lautphysiologie
eine wirkliche sicherheit bieten. Mit ihrer hülfe lässt sich ein laut,
bezüglich dessen die erinnerung anfängt unsicher zu werden, immer
von neuem wieder auffinden; im schlimmsten falle geht mit der zeit
das feinere aroma der fremden aussprache verloren, aber etwas eigent-
lich falsches kann sich nicht wohl einschleichen,
Was nun das methodische verfahren bei der ausnutzung der
lautphysiologischen errungenschaften für den unterricht betrifft, so
geht auch noch these 5 darauf aus, vor jedem übermass in dieser
hinsicht zu warnen, Und cin solches finde ich in der comparativen
behandlung der deutschen, französischen und englischen laute, in
welcher weise dieselbe auch immerhin vorgenommen werden mag,
Die neigung zu einem solchen verführen stellt sich beim freunde der
lautphysiologie ebenso leicht ein, wie beim linguistisch geschulten
lehrer der hang zu sprachvergleichung und zum etymologisiren auch
beim unterricht, Aber weder das eine, noch das andere ist berechtigt,
und wenn z.b. Deutschbein in dem der jtlngsten ausgabe seiner
grammatik vorausgeschickten lautphysiologischen capitel (18 ss. engen
druckes) fortlaufend die laute der deutschen, englischen und franzö-
sischen sprache neben einander stellt, so hat er hierbei, davon bin
ich fest überzeugt, wie bei allen andern umgebenden auseinander-
setzungen nur benutzung durch den lehrer, nicht durch den schüler
im auge Denn einmal wird letzterer durch mehrfache vergleichung
von ähnlichem viel eher verwirrt‘ als aufgeklärt, sodann aber lernt
er doch die drei sprachen auf drei weit getrennten stufen seiner ent-
wickelung, und würde daher jede comparative behandlung ihrer laute.
EB Kölding, Baglinche studien, VIL, a ~
Die Iautphysiologie in der schule 307
Die erste einführung der quintaner in die welt der laute”) kann
allerdings wohl überall in derselben art geschehen, Man [asst sie
selbst an der tafel die vielen verschiedenen deutschen schreibungen
für einfache laute wie i, s und lautverbindungen wie of, 4s zusammen-
bringen, weist sie darauf hin, dass in dieser planlosen schreibmannig:
faltigkeit der alleinige grund liegt, warum sie, da jedes wort einzeln
‚gelernt werden muss, so viel mühe mit der rechtschreibung haben,
erfüllt sie meincthalben mit einem gewissen ingrimm gegen diese
mangelhafte deutsche orthographie, die ihnen mit ihren falschen
schrifibildern förmliche schlingen und fallen stellt, und tröstet sie dann
damit, dass wenigstens die schuljugend in Frankreich nicht minder
geplagt wird, weil auch sie ganz anders schreiben muss, als sie
spricht: — Damit ist die grundlage zu einer klarbewussten unter-
scheidung von laut und schrift hergestellt und es bedarf zur allge-
meinen vorbereitung nur noch einer kurzen hindeutung darauf, dass
die menschliche stimme am besten mit den blaseinstrumenten zu
vergleichen ist, dass der blasebalg im brustkorb liegt, die eigentliche
stimmbildung (das »anblasen«) an verschiedenen stellen des mundes
erfolgt (vgl # — %, i — u), und dass die überleitung des lauterzeugen-
den luftstromes aus der lunge zu der betreffenden stelle des mundes
(dem »ortee des tautes) durch die luftröhre erfolgt. Weiteres ist
nicht nöthig.
Nun beginnen wir sofort ein leichtes zusammenhäingendes lese-
stück: Crésus est le nom d'un roi de Lydie, qui etc. Die erste silbe
Are”) ist den knaben aus der dialcktischen form yon »kröte« ohne
weiteres fasslich. Nicht so die silbe u. Hier tritt bereits der mangel
des schlesischen dialekts an tönenden consonanten zu tage: kaum einer
der schüler ist im stande, nur annähernd ein 2 hervorzubringen,
Ohne mich auf eine physiologisch-genetische auseinandersetzung
einzulassen, fordere ich nun einzelne schüler auf, nach meinem bei-
spiel das summen der dicken brummfliegen am fenster nachzuahmen,
und wer darin noch schwierigkeiten findet, den veranlasse ich, dieses
summen in verschiedener tonhöhe hervorzubringen, es also zu singen.
#) Techmer wünscht freilich, und das mit recht, dass schon die vorschule
In Aber Macht dae Tärige (hun möge, Indem ala dem schüler zu germaem wre
biren und lautiren auch der rede, nicht bloss der schrift, anhllt, beim
austritt aus der vorschule wissen, dass er zwar vielleicht unbehülflich »sä-bäl« liest,
dass ex über ganz gewiim nur ssf-bls spricht, Die kiaffende differens ewischen Isat
schon in der vorschule ganz gut zum bewustsein gebracht
2) Ich bediene mich hier und im folgenden, soweit de verhilinine de chr
dies gestatten, der Vietor’schen lautbezeichnung.
pe
—
Die Inutphysiolopie in der schule 309.
In beiden fällen ist es verkehrt, auf tadellose hervorbringung der
sprachlaute bzw. musikalischen töne zu dringen, wenn der schüler
noch mit den ersten schwierigkeiten der mechanischen thätigkeit und
der akustischen unterscheidung zu kämpfen hat. So gehe ich denn auch
über das ziemlich leicht zu erlernende rad schnell hinweg und wende
mich dem in diesem silbencomplex dreifach auftretenden d zu.
Unsere gegend spricht wie ganz Mitel. und Oberdeutschland nur
4, d, & (stimmlose lenes), die tönenden 4, d, g werden den einhei-
mischen äusserst schwer. Um nun ihr gehör und ihr muskelgefühl
in den betheiligten sprachorganen zum erfassen des unterschiedes
zwischen der akustischen wirkung und organischen hervorbringung
der stimmhaften und der stimmlosen Inute heranzubilden, kehre ich
zu dem vorhin gelernten lautpaare s — # zurück und schliesse nach
einiger wiederholung noch F — 3, sowie f— r an. Natitrlich lasse
ich hierbei auch des öfteren die knaben sich durch festes anfassen
des kehlkopfes von dem abwechselnden ruhen oder schwingen der
stimmbinder überzeugen. Nun kommen die verschlusslaute daran:
ich weise die knaben an, in «pw, atte, akta den mittleren conso-
nanten recht lange »auszuhaltens. Bald überzeugen sie sich, dass
die f, ¢ und & eigentlich doch weiter nichts sind als absolute pausen;
dieselbe erkenntniss gewinnen sie sofort von ihren 4, ¢, F in abba,
adda, agga), Nun aber spreche ich ihnen 6a mit möglichst lang
angehaltener und möglichst laut tönender lenis vor, und ohne viel
mittelglieder fallen ihnen die eben neu gelernten s, &, » ein, die
durch dasselbe tönen (summen) charakterisirt sind; sie versuchen,
den gleichen akustischen effect jetzt auch bei mit den lippen ge
schlossener mundhöhle hervorzubringen, gewissermassen in letztere
hineinzusummen, und gelingt ihnen der versuch für's crste auch nur
unyollkommen, so wissen sie doch, worauf es ankommt und bedürfen
nur noch der schmeidigung ihrer organe durch reichliche übung®).
adda ist ein wenig schwieriger, weil der verkleinerte kesselraum im munde
das tönende « bei dem versuch des aushaltens schneller verstummen
lässt. Indess bei einiger mühe bleibt auch hier ein erster leidlicher
erfolg nicht aus und ich kann nun, indem ich für's erste die übung
3) Ein anderer weg zu den tinenden sonsonanten geht vom den vocalen
aus; man ermeicht as «so (¢ ern lang angshaltenes 2), Inden mn ver
vidas a während dea’ siehlaules welter tönen su Insen. So kann (ch auch
abba dem schüler darstellen als ein einziges langes =, dessen mitt-
i durch mundschlns am klangvollen ausströmen verhindert (ge-
wissermassen abgefangen) wird
E
Die lautphysiologie in der schule an
keiten vorstellen können, welche diese dialekteigenheit der cintbung
von französischem peu, peur, une bereitet. — Eine andere störende
eigenthümlichkeif des dinlekts findet sich in der auffallend starken
spannung bzw. hebung der zunge, die sich besonders bei der bildung
der tönenden reibelaute verräth. Freilich lernen die knaben in den
lautpaaren s — 5, 5— #, /—o ziemlich rasch den unterschied der
tonlosen upd der tönenden laute erfassen, allein sie stemmen bei der
engenbildung zunge und unterlippe so fest gegen oberzähne und
alveolen, dass das so entstehende starke reibegeräusch den begleiten-
den stimmten fast gunz überdeckt. Nur unermüdliche Gbung und
viel geduld führt die schüler allmälig zu einer aussprache, wo das
stimmhafte und das spirantische element im laute sich mindestens die
waage halten. Auch die häufige unart, gerade bei sorgsamer aus-
sprache im anlaut # statt s zu sprechen, 2. b. in franz. som, ses, ist
auf diese intensive energie der zungenhebung zurückzuführen. —
Fernerhin ist es eine eigenheit des hiesigen dialekts, dass derselbe
durchweg die neigung zeigt, “die aussprachestelle der vocale etwas
weiter rückwärts, als hochdeutsch normal ist, zu verlegen, eine an-
gewohnheit, die sich bei einzelnen individuen bis zu jener manier
steigert, von der man sagt, sie mache den eindruck, als ob der be-
treffende »klösse im munde hätte«, d. b, als ob ihm irgend etwas die
zunge rückwärts drückte. Am meisten stört diese eigenart bei der
hervorbringung der franz: @ in fhtme, chalne u. &., die der schüler
eine schwer ausrottbare “neigung hat sehr viel weiter hinten zu
sprechen, als sich gebührt. — Mit der bei der aussprache der reibe-
laute sich kundgebenden neigung zu starker zungenspannung und
intensivem expirationsdruck mag auch die weitere cigenthümlichkeit
des dialekts zusammenhängen, welche in öfterem auftreten des zwei-
gipflichen accents und der daraus hervorgehenden diphthongisirung
von vocalen besteht. Insonderheit werden hier die ¢ und ¢* beein-
trächtigt, indem einzelne individuen das franz. 44 geradezu wie @urat
aussprechen, (‘eau wie l0-.
Alle diese übel und andere mehr wollen unermüdlich bekämpft
sein. Wenn es aber wahr ist, dass die erkenntniss eines übels und
der quelle, der es entfiesst, schon den halben sicg über dasselbe be»
‚deutet, so dürfte es auch auf der hand liegen, dass der phonctiker
auf diesem gebicte ungleich grössere erfolge erringen kann als der
nichtphonetiker. :
Was den mit untertertia beginnenden unterricht in der eng-
lischen aussprache betrifft, so Stellt unser dialekt demselben ungleich
Die lautphysiologie in der schule 313
‚offene # und # zu gebieten, so dass wir nicht néthig haben, die
selben erst mühsam einzuüben, wie dies im allgemeinen bei den
Suddeutschen erforderlich ist. Im übrigen aber kommt man nicht
wohl ohne eine systematische darstellung und besprechung der vocale
ays. Was für ein schema man dabei im unterricht am besten zu
grunde legt, wird wohl die in stetig zunehmendem masse phonetisch
geleitete unterrichtspraxis erst noch zu entscheiden haben. Ich
für meine person, muss gestehen, dass, nachdem ich aufSchröcr's
anregung (Ueber den unterricht in der aussprache des Englischen,
1884) dessen reduction des Sweet'schen schemas (p. 34 der ge-
nannten schrift) im unterricht zur anwendung gebracht habe, ich
dieser vor anderen formen schematischer darstellung, wenigstens was
den unterricht betrifft, den vorzug gebe, Ich verstehe ja voll-
ständig die berechtigung der einwendungen, die Vietor (Elemente
der phon. p. 23—24) gegen das im princip von ihm voll anerkannte
Bell-Sweet’sche system erhebt, allein für die schule liegt mir das
ausschlaggebende in der, auch von Victor als cin »unbestreitbares
verdienst« gewiirdigten unterscheidung der kategorien »fronte, ydacke,
(mixede), »round«, wozu ich noch »Asghe, slows, (»mit«) zähle,
Der schüler hat es hier immer nur mit der vorstellung'von extremen
wie »vorn —= hintene, sengste — weiteste öffnung* u. 5. w. zu thun,
und nichts wird ihm doch wahrlich leichter zu erfassen als extreme!
Die etwaigen mittelstufen schieben sich dann leicht zwischen diese
gegensätze ein. Und wenn ganz gewiss, wie Vietor sagt, »die 36
fest bestimmten punkte des englischen systems gar nicht so fest be-
stimmt sind«, so mag man doch nur bedenken, dass auch im pho
netisch ertheilten unterricht die, unmittelbare directive, welche im
sorgfältigen vorsprechen de 'hrers liegt, keineswegs ungenutat zu
lassen ist, sondern auch hier die bestimmung hat, die jeder schema.
tischen darstellung und beschreibung anhaftendem mangel zu ergänzen,
Es ist nur der unterschied, dass früher das im yorsprechen des lehrers
gegebene unterrichtsm alles war, während die lautphysiologie
dasselbe heute noch mit einer unzähligen menge verständlicher, prak-
tischer hülfen umgiebt. Ein anderer vorzug des englischen systems
liegt darin, dass dasselbe besser als alle anderen, eigentlich allein,
die vorstellung der schüler vom gedruckten schema ab auf die sprach-
organe und ihre lage selber führt, All’ die verschiedenen vocaltafeln
mit Ihren horizontallinien, winkeln, doppelwinkeln, krefizen, kreisen sind
wegen ihres theoretisch-abstracten charakters für den unterricht
nicht mehr werth, wie so viele philosophische kategorien und gesichts«
Die lautphysiologie in der schule 318
unter dem kürzeren weichen gaumen, unter der grenze beider liegt #
(»mediopalatale« zungenhebung, Vietor).
Man sieht, Vietor verfolgt dasselbe ziel wie die Engländer,
nämlich die vocaltafel so einzurichten, dass dieselbe unmittelbar zum
betrachter spricht, indem die stelle, wo ein vocal steht, zugleich auch
die stelle im munde andeutet, wo er hervorgebracht wird, und damit
auch die ungefähre akustische wirkung, die ein dort ausgesprochener
vocal hervorrufen muss. Und wenn nun wohl auch jede schematische
darstellung etwas verzerrtes an sich trägt — ganz natürlich, denn,
um gewisse momente desto stärker zum ausdruck zu bringen, unter-
drückt sie andere vollständig, und zerstört so das natürliche harmo-
nische verhälniss — so kann doch wohl niemand in zweifel ziehen,
dass die Vietor'sche tafel in weitaus geringerem masse ein zerrbild
der zu grunde liegenden organischen verhältnisse abgiebt, als die
Bell-Sweet'sche. Und dazu kommt noch der weitere vorzug, dass
Vietor es verstanden hat, auch sein consonanten- und nasalschema
in directe beziehung zu dem oben wiedergegebenen zu setzen, so dass
er nicht nur, wie Sweet, für sämmtliche sprachlaute in durchaus ein-
heitlicher weise das physiologisch-genetische princip zur geltung bringt,
sondern auch überdies eine einheitliche schematische darstellung des-
selben erzielt.
So läge es denn wohl nahe, die Vietor'sche vocalıafel als eine
wesentliche verbesserung der Sweet’schen auch für die schule zu
empfehlen. Nun, ich für meine person, möchte jedenfalls nicht gern
ein letztes urtheil vor ihrer erprobung im unterricht abgeben, und es
liegt im höchsten interesse der schule, dass recht bald möglichst viele
die versuchsweise einführung | der Vietor’schen vocaltafel in angriff
zu Giessen. die neusprachliche section wieder zusammenfindet, wird
man ja die gewonnenen erfahrungen austauschen und auf grund der-
scheint mir der vorzug des Vietor'schen schemas, dass es auch
der darstellung des consonantensystems «inc brauchbare, schnell ver
ständliche anlehnung gewährt, für die schule nicht in betracht zu
kommen, da m. ¢. hier überhaupt von einer systematischen behand-
Jung der consonanten abzusehen ist. Und wenn auf der Sweet’schen
tafel zwischen zwei extremen immer nur ein einziger punkt in der mitte
Negt, der also leicht zu treffen ist, so gewährt das vollständige
Vietor'sche schema zwischen den extremen punkten der palatalen
und der gutturalen reihe vielmehr drei, nur in dinem falle (franz,
Die lavtphysiologie in der schule 317
mit noch so warmer begeisterung betrieben haben, dennoch in dem
masse, als woche um woche vom semester, monat um monat vom
schuljahre abschmelzen und die grammatischen anforderungen für die
folgende classe in immer grössere nähe rtcken, auch für ihn der
werth eines tönenden y, eines wohlgerundeten #, eines reinen, nicht
diphthongisirten « gewaltig zusummenschrumpft gegenüber der täglich
mehr imponirenden wichtigkeit der orthographischen plural- und per-
sonenzeichen im nomen und verb, derstellung von me-pas, der behandlung
des pron. pers, u. s,w. Und das mit recht, denn wegen schlechter aus
sprache bleibt positiv niemals ein schüler sitzen, wohl aber wegen
schlechter orthographie, und da ich doch nicht bloss eine Aussere,
sondern auch eine sittliche verpflichtang habe, eine möglichst grosse
anzahl meiner schüler versetzungsreif zu machen, so werde ich, je
mehr wir uns der versetzungszeit nähern, wenigstens bei den beatig-
lich ihrer reife noch unsicheren schülern, immer mehr alles das weg-
lassen, was zwar an sich nützlich und angenehm ist, für ihre ver-
setzung aber nicht in betracht kommt, also in erster linie die eine
übung einer guten aussprache, Und das dieser kategorie von schülern
gegenüber gebotene verhalten pflegt sich dann von selbst über
die gesammte unterrichtsführung weiterzuverbreiten. Als resultät
ergiebt sich dann, dass wir am schlusse des schuljahres in bezug auf
eine gute aussprache merklich hinter dem ziele zurückgeblieben sind,
das wir recht wohl hätten erreichen können, wenn nicht die von der
qualität der aussprache völlig unabhängigen aufgaben, regeln zu
lernen und übersetzungsfertigkeit (deutsch-französisch, deutsch-englisch)
zu üben, uns zu einiger gleichgiltigkeit gegen jene theils genöthigt,
theils unvermerkt verführt hätten,
Ganz anders liegen die dinge, wenn man vielmehr — gemäss
dem Dessauer beschluss der neusprachlichen section — »den lesestoff
zum mittel- und ausgangspunkte des unterrichtes macht und die gram-
matik immer nur inductiv betreibt«, ein verfahren, das anzuwenden,
schreiber dieses sowohl für den englischen wie den französischen
anfangsumerricht vergönnt war. Der fremdsprachliche text lag den
‚schülern entweder gedruckt vor, oder sie nahmen ihn durch den milnd-
lichen vortrag des lehrers mit dem ohre auf; entweder war er nachzu-
übersetzen oder, unter dictat, in der nationalen orthographie niederzu-
schreiben (tafel oder heft), Immer aber war der fremde lese- (und
hör-)stoff der ausschliessliche gegenstand des unterrichts, denn auch
alles grammatikalische wurde aus demselben abgeleitet: nur das, was
dem schüler hier häufig entgegentrat, wurde besprochen, angeeiqned.
Die lavtphysiologio in der schule 319
man bilde von letzterem das femininum durch anhängung entweder
von J oder von s, von =, von 4 von d, von # sondern man miss
umgekehrt vom femininum ausgehen und die regel dahin fassen, dass
das masculinum gebildet wird dürch verkürzung des femininums um
den auslautenden consonanten, wozu in den beiden letzten fällen noch
kürzung des vorhergehenden vocals kommt (vgl. gfié — ativan,
Prof — proién, otf — ve), in letzterem worte trite nicht schwund
des auslautenden consonanten ein, sondern nur verlust des stimm-
ones). Was das verburn betrifft, so hat schon Quousque Tandem
darauf hingewiesen, dass z. b. das imparfait nur drei verschiedene
formen besitzt: soo (sauvais, sauvait, sauvaient) repräsentirt alle
drei formen des singulars, wie auch die dritte des plurals, nur die
erste und die’ zweite person des plurals haben eine andere form,
nämlich seid und sowi# (sauvions, sauviez). Und nun gar erst die
regeln von der sog. bindung! Der besten grammatik, die sich in
meinem besitz befindet, entnchme ich folgendes dictum: »Diese bei-
spiele der bindung zeigen, dass endconsonanten, welche beim aus-
sprechen des einzelnen wortes, oder wenn ein wort folgt, das mit
einem consonanten anfängt, stumm sind, durch die bindung hörbar
werden. So ist s stumm in és und des möres, lautet aber in les amis
spr. dese-mi.« Da hört denn doch verschiedenes auf! also: »ein
endconsonant, welcher stumm ist — d. h. ein messer ohne griff,
dem die klinge fehlt, ein nichts — wird, durch die bindung dieses
»nichtse mit dem folgenden wort, hörbarl« Was heisst in diesem zu-
sammenhange überhaupt >' ? Der ausdruck kann sich doch
schlechterdings nur auf Inutv
laute oder lautcomplexe bezichen , da eine lediglich orthographische
bindung nicht existirt. Nun aber wird in demselben athemzuge der
erste theil der bindung, des bindungsverhältnisses, als etwas lautlich
nicht existirendes bezeichnet! un d mit dieser negation von laut soll
das folgende wort lautlich verbunden werden! Es ist die allerhöchste
zeit, dass wir diese unselige verquickung von schrift- und Inutverhältniss
ersetzen etwa durch eine darstellung von folgender art; Im Französischen
sind die endeonsonanten seit hunderten im schwinden begriffen ;
bei der mehrzahl der worte ist dieser vorgang definitiv zum ab-
schlusse gelangt, bei anderen kämpfen noch die beiden formen —
die ältere mit erhaltenem schlussconsonanten, die jüngere ohne
diesen — um ihre existens; dass auch hier der endconsonant über
8) enter — entire, prochaia — prochaine, vif — vive.
ich in einer anmerkung zu s, 494 diejenigen, wichen dis it
und gesichtspunkte der phonetik noch fremd sind, auf Sievers’
ee a
gebiete heimisch zu machen,
Mittlerweile hat aber die auf allen gebieten. der wissenschaft init
der schule mächtig vordringende bewegung einige schriften und werke
hervorgebracht, weiche mich veranlassen, jene empfehlung des Sie-
vers’schen buches in etwas zu modificiren. Ich meine die folgen-
den erscheinungen: Western, Aug., Engelsk Lydlere for Studerende
ox Lerere, Kristiania 1882, 92 ss. (bei uns erst später bekannt ge-
worden); Schréer, Arnold, Ueber den unterricht in der aussprache
des Englischen, Berlin 1884, 60 ss.; Breymann, Hermann, Ueber
die lautphysiologie und deren bedeutung für den unterricht, München
und Leipzig 1884, 32 ss; und hierzu kommen noch die oben schon
besprochenen bzw. erwähnten werke: Vietor, Elemente der phonetik,
sowie Trautmann, Die sprachlaute u. s. w., vgl. oben p. 29§—296.
Ohne nun den für all diese schriften theils von mir, theils von anderer
seite in diesem hefte noch zu liefernden kritischen anzeigen vorgreifen zu
wollen, möchte ich doch einstweilen für die am neusprachlichen schulunter-
richte betheiligten fachgenossen folgendes zur allgemeinen orientirung
bemerken; Breymann's streitig und schneidig abgefasste schrift
mit ihren ausserordentlich reichen literaturnachweisen dürfte am ge-
cignetsten sein, um die stimmung für die inangriffnahme der ja nicht
ganz mühclosen lautphysiologischen studien zu erwärmen und über
den allgemeinen stand der meinungen zu unterrichten. Schröer's
schrift führt, nach einer objectiv gehaltenen und sehr klaren einleitung
über die wissenschaftliche und praktische bedeutung der phonetik
bereits in ihre verwerthung beim englischen unterrichte ein, Western's:
Englische lautlehre widmet sich ausschliesslich dem letzteren (selbst-
und classenunterrichte); sie ist durchaus übersichtlich, praktisch und’
bündig abgefasst, da sie aber — mit vollem recht — beständig
bezug nimmt auf die dänisch-norwegischen laute, so ist sie in ihrer
vorliegenden gestalt für uns Deutsche nicht verwerthbar, und muss
‘erst abgewartet werden, wie der verfasser der im werke befindlichen
deutschen bearbeitung seine aufgabe löst, die vergleichung des Dänisch-
norwegischen durch eine vergleichung der deutschen laute zu ersetzen,
Geschieht dies in einer angemessenen weise, so würden die an-
‚geführten schriften sicher genügen, um jeden lehrer des Englischen
zu befähigen, einen tichtigen, auf phonetischer basis beruhenden
E Kölbing, Englische wudien. VI. = ar
Die lautphysiologie in der schule 323
lichen interessen der phonetik leiten lässt. Und andererseits möchte
ich hervorheben, dass Sievers’ buch frei ist von jener verwirrenden
fülle phonetischer zeichen, mit denen Sweet’s Handbook wie gespickt
erscheint. Indess, welches auch sonst die differenzen beider bücher
in zweck und ausführung sein mögen: wer einmal so weit in seinen
studien gediehen ist, um eines derselben mit erfolg zu benutzen, der
wird vermuthlich das andere nicht ungelesen lassen.
So habe ich also meine empfehlung von Sievers’ Phonetik für
den gebrauch meiner neusprachlichen berufsgenossen in keiner weise
einzuschränken, aber allerdings hielt ich es für meine pflicht, ‘sie auf
einige mittlerweile veröffentlichte erscheinungen hinzuweisen, welche
rascher und bequemer zum nächsten ziele, phonetische basirung des
neusprachlichen unterrichtes, hinführen. Für den, der weiter strebt,
ist darum Sievers (und Sweet) nicht minder als bisher reiche
fundgrube des wissens und treffliche schule der beobachtung zugleich.
REICHENBACH in SCHL., novbr. 1884.
H. Klinghardt.
dem sie ihm seine frage: »par quel prodige avez-vous pa parler ai pertinemment
Slane chose que vous n'aviex jumais vur anf befriedigende weise beantwortet. Blan
enquls par le Magistrat, puis par I'Empereur. Enfin ils sont deliurez.« Auch der
‘Chryvofore ist ein kameel, dessen benennung (ypvsogdpos) etwas bedeutet; denn
das sale, welches es nebst andern dingen trägt, »estolt plus exquls que Part,
während die benennung Cynogefore bei Gunalette sinnlos ist. —
Ich komme nun zu der erzählung Guenletie's, welche Dunlop ausführlicher
erwähnt, nämlich der »geschichte eines imorgenländischen körigs, welcher einen
leichnam dadurch, dam ar seine eigene seele in denselben hineinzauberte, wieder-
beleben konnte u. 5. wie Zu Dunlop anın. 484 babe ich die mathmasung aus
gesprochen, das der daseltnt «. 411 angeführte roman des Reronlde de Verville
währscheinlich sei die Mistsire Vöritable ow ie Veynge des Princes Fortunés, Dies
fransis qui farent causes qu'un grand Filosophe uy enscigna La metempmychone
par le mayen de Taquelle vn rare thresor fut trouvé. — Desreia XIX. Le Roy
enstigne son secret Ä yn sien mignon, dont il se trowue mal: car il Je trompa et
se mit en sua corps, Le Roy oat long temps en vne bische, d'ol apres plusieurs
fortunes jl se met en yn paroquet. Jugement du paroquet. IL est donué A Ys
Royne, — Dessein XX. Le parroquet se descouure & la Rogue. Ms deulseut
souuent ensemble. 1a Royne fait on songe et incite Te Roy A faire Te bean wn-
cret, Tl se mot en no poule, et le parroquet rentre en son propre corps, La
poule ext prise. — In den /dustres Als p. 135M, finder sich das von Dunlop
erwähnte märchen »44 Bienfairant ou Quiridirini«, welches erakhlt, dass ein junger
König eines tages auf der jagd eine schlange vom tode emettet, Indem er den sie
verfolgenden feind in die fucht schlägt, Sie nähert sich dann einem menschen,
‚der unter einem baume zu schlafen scheint, und indem sie stirbt, steht leteierer
alsbald auf und giebt sich dem könige als den heilkundigen weisen zu erkenman.
u
‘HL. Druskowite, Percy Bysshe Shelley
In his Book of the Words of the Days,
“Were taken 25 a man
Would take the tip of his ear.”
Ich muss gestehen, dass dieser old chroniler Bem Mei, wie es im folgenden da-
terlude heist, mir unbekannt ist.¢ Gleicher unbekanntschaft bekenne auch ich
‚mich schuldig, verdanke aber folgende belchrang dom dr. M. Gaster in Bukarest,
dem vest. der Literatura Popular Romänd etc. Bucarescd 1883, sawhe der Beko
or
seph ben Jowa ben Metr Cohen, beigenannt Sephardi d. h. der Spanier, lebte
1554 wahrscheinlich in der Türkei und verfasste eine chronik, worla er die ge-
schichte Frankreichs und des ottomanischen reiches behandelt; zugleich enthält sie
die schilderung der judenverfolgungen in Spanien, Frankreich, Deutschland und.
sont, besonders dic Hassitenverfolgungen. Die chronik, hebräisch Dibre Ae
Jamin (ji, ©. wörtlich englisch Worde of the day:) zerfällt in zwei theile und ist
mehrmals gedruckt worden; everst a 1, $314 —= 1544 Be; dann zu Amsterdam
$493 = 1733, und endlich, mit einleitung und biographie versehen, Lemberg
5619 = 1858. In den jahren 1834—1836 int eine englische Übersetzung davon in
London in 2 bden, mit anmerkungen erschienen von einem guwissen Dialublitzki (2).
Daraus hat Longfellow gewiss die stelle entnommen! Paris 1670 hat Louls Fer«
rand einen theil des werkes lateinisch herausgegeben; s Ben-Jacob Ozarhasephasim,
1 Wilna 1880, p- 105 no. 92.
In den snachteägen« , 137 heisst ex: »Beatglich des vorbrennens des yon
der seele verlassenen körpers (s. 245) habe Ich die nachwelse aus Benfey, Pantsch.
(IL, 1426, 1 253 u. 260f.) einzutragen vergeasen.« Zur letzteren stelle Benfey"s
vgl. Jülg, Mongol. märchen u, a. w., Innsbruck 1868, s. 801, Siche auch Frere’s
Old Decean Days ete,, London 1868, wo es In der erzählung no, XI The Jackal,
the Barber etc. auf p. 193 heisst: »When he had taken off the jackal-alin coat,
he looked the handsomest Prince that ever was son. Then his little sister-in-law
ran, quickly and quietly, and stole away the jackal-skin cont, and threw it on
the fire and burnt it.
Dies ist alles, was ich der gründlichen and erschopfenden arbeit Varnbagen’s
auzusetzen weiss, die auch noch mit einem sehr willkommenen sanhang zu King
Robert of Sitily« (I, 4), der vernchiedene, auf diese erzählung beaügliche seltene
stücke enthält, ferner mit zwei sehr schätzbaren bibliographischen stammtafeln und
endlich mit einem genauen register verschen ist, so dass wir alles nöthige und er-
wünschte hier beisammen haben.
Lorries, Felix Liebrecht,
H. Druskowitz: Percy Bysthe Shelley. Berlin, verlag von Robert Oppen-
heim 1884. 80, VII und 387 seiten. Pr.: 6 mk.
“Die wichtigsten vorgünge im leben von Percy Bywhe Shelley, #0 weit sie
liche analysen derselben zu würdigen, ist die aufgabe, welche dieses buch zu lösen
bat, Iässt sich zur noth noch rechtfertigen, da jeder von Byron genug zu wissen
glaubt. Aber auch von Godwin, dessen schriften, wie Druskowitz mit recht her-
worhebt, mehr als ingend etwas auf Shelloy gewirkt haben, wird nur höchst unge>
uügend berichtet.
Wir mimsten diesen mangel des buches erwähnen, sprechen aber im übrigen
unsere anerkennung des mit Aeiss und geschick unternommenen, elegant nicht nur.
ausgestatieten sondern auch stilistisch, trotz vieler journalistischen sprachsunden,
elegant geschriebenen werkes aus,
Karl Warnke and Ludwig Pröscholdt: Pseudo-Shakespeian plays. IE
‘The merry devil of Edmonton. Revised and edited with introduction and
notes. Halle, Max Niemeyer, 1884. 8%, XVII und 61 m. Pr, = mk,
Nachdem wir bereits einmal (oben p. 125 ff.) Proscholdt's und Warnke's ver
‚dienstvolles unternehmen warm begrüsst, ist es uns höchst erfreulich, Yom glücklichen
fortgange der sammlung berichten zu können, Dio aungabe selbst legt davon
zeugulss a, dass die berausgeber mit treuer sorgfalt darnach streben , thre arbeit
40 vollkommen als möglich zu gestalten. Es ist in diesem 2. hefte in den noten
auf Tieck’s übersetzung des Öftern rticksicht genommen, obwohl dies vielleicht in
noch ausgedehnterem masse zu wünschen wäre, Paralleltellen aus Shakespeare's
‚echten stticken sind zahlreich und in geschickter auswahl herangezogen , ein ver-
fahıren, das gernde für die beartheilung der pseudo-Shakespeare'schen stücke be-
sonderen gewinn zu bringen verspricht. Auch die einleitung Ist bei diesem zweiten
hefte weniger knapp ausgefallen als bei der faire Em. Irrthümlich ist 4, went
es In der einkeitung beisst, Friesen sei in betreff der autorschaft einer ansicht mit
Tieck gewesen. Friesen (Jahrbuch der deutschen Shakespeategesellschaft I, 160)
Ust den Merry devil höchstens als jugendlichen versuch gelten — Tieck weten
seine entstehung für 1600 an — und Artickt sich auch da noch vorsichtig aweifelnd
aus. Tieck wie Friesen waren nur die ungenauen späteren abdrucke zugknglich, von
einem früheren drucke als 1617 hatten sie überhaupt keine kenniniss. Prüscholdt-
Warnke haben in ihrer ausgabe den orginaldruck (A) vom 1638 wiedergegeben:
im kritischen apparate haben sie ausser den neudrucken aus dem 18, und 19, jahr«
hundert noch die alten ausgahen won 1642, 1687, 1626, 1631 und 1655 verwerthen
können. Als beste druche erscheinen A und C (1607); D und E sind aus dem
weniger guten D hervorgegangen. Die bri der ausyabe der faire Em massgebenden
contervativen grundeätze haben die herausgeber auch in ihrer neuen arbeit bei«
behalten; der text selber ist hier ungleich weniger verdorben, als dies in faire Em
und Mucedorus der fall war. Wir können ansrerseits nur den wunsch wiederholen,
‚die schön begonnene und Fortgeführte sammlung möchte In raschem Fortschreiten uns
die ganze reihe der psendo-Shakespearian plays in gleicher vortweflichkeit bringen,
wie sie die bisher erschienene kritische ausgabe der drei dramen aufweist.
Mannura 1. H. Max Koch,
erregen.
Von gröserer bedeutung sind namentlich zwei punkte.
as schon seit december 1883 In der ZeitseAriy? für erthographie vorlag,
‘aber, soviel ich weiss, noch keine kritische wirdigung gefunden hat, Ich bin
Überseugt, dase es sehr bald den weg in die schule finden wird, für die es im
wesentlichen wohl auch bestimmt ist, da diese sich trots Schréice's beachtenawerthem
versuch doch kaum mit Beli's system befreunden wird.
Die erste frage war, welche acite des vocals, die akustische oder die genetische,
als awgangspunkt dienen soll, Ich erkenne nun die wichtigkeit der akustischen.
analyse für die strenge wissenschaft yoll und ganz an, glaube aber doch, dass
Vietor fiir den vorliegenden, rein praktischen sweck vollkommen recht hatie, sein
system auf genetischer grundlage aufrubauen. Ich will hier mehrfach gesagtes
nicht wiederholen; nur darauf möchte ich nochmals hinweisen, dass jeles gene-
tische system zugleich ein akustisches Ist, da die bildung ja den klang bedingt,
Ich weiss alles, was mir hier die akustiker einzuwenden haben, aber es scheint
mis unaweifelhaft, dass die akustik in ihrer strengsten form — bestimmung der
eigentäne der vocale, uber deren schwierigkeit x. b. Techmer, fae. a1. 1, 75 ff.
au vergleichen. ist — ftir die schulpraxis, zum mindesten für jetzt, nicht ge
eignet ist.
Es erhebt sich dann die frage, in welchem verhältnis das Vietor’sche system
zu den bisherigen steht. Fir das verständniss der Irage scheint mir folgende er-
wigang#) durchaus nothwendig. Jedes organische, in der wirklichkeit workom-
mende Iautsystem ist von einer ganz beitimmten »articulationsbasis«, einem ein-
heltlichen ariculationsprineip, abhängig. und es ist z, b. ganz unmöglich, englische
vocale auf fransSvischer basis und umgekehrt zu bilden. Jede articulationsbasis aber
erscheint als mit allen andern gleichberechtigtes individu, das der sprachschaffende
geist ohne ricksicht auf andere sprachen erzeugt bat, und es giebt für die anzahl
dor individuellen — auf einer basis gebildeten — systeme keine anderen grenzen
als die in unseren sprachorganen liegenden. Es kann daher ebenso wenig
eine allgemeine normalarticulationsbasis — und damit normal«
system der einselvocale — geben, als es etwa einen normalgesichtatypus
für alle menschenrassen geben kann. Was man für allgemeine systeme gehalten
hat, waren melst entweder keine systeme, nur lauthaufen, die nach irgend welcher
Ahnlichkeit sortirt warden, oder aber systeme auf irgend einer mehr oder minder
willkürlich angenommenen basis, die nur auf grund einer convention als massstab
benatet werden könnten, aber chen ihrer willkürlichkeit halber (diese erklärt =. by
die ichenden angaben aller unserer akustiker, bei denen noch ausserdem allerlei
aprioristische formeln hineinspielen) nie als mansstab in allgemeine aufnahme kommen
werden (doch ist das unten ber das Bell’sche system yesayte zu vergleichen).
Ich möchte von diesem stundpunkte aus die bisher aufgestellten vocalsysteme
in drei lassen theilen; 1) Das theoretisch-individuelle system, das be-
sonders in Deutschland sehr gepflegt worden ist, Man sah ab (oder wusste nichts |)
von einer gemeinsamen basis und traf nach verschiedenen gesichtspunkten eine
auswahl aus wirklichen und möglichen lauten, die dann zu »normallauten« ger
2) Ich stelle mich damit auf den von Sievers vertretenen standpunkt.
ea rd 6 dad’ 5. ale: dee! verchledin ; dock sult verwandt ste
haben sie also der i- bezw. w-clasn zuzuweisen und ihren unterschied im einzelnen
zu bestimmen. Hice nun empfichlt sich Innerhalb des classensystems das nationale
system als massstab, Beide widersprechen sich nicht, sie engänzen sich. — Gerade
für die schale aber scheint mir ein solches classensystem besonders geeignet. Dort.
handelt es sich ja, ganz besonders zu anfang, nicht um das feinnte detail, sondern
um die grossen ztige, die dem schtiler freilich noch sfelne genug vorkommen.
Auf gewisse feinheiten muss man überhaupt, besonders aoweit aie sich nicht etwa.
durch die articulationsbasis von selbst ergeben (vgl. Schroer, Unter. im d. ausspr.
4. Emgl., 4. 44), von voraherein verzichten. Hier leistet nun das clasensystem
das verlangte, da cs dic nöthige dehnbarkeit besitzt, um gleichzeitig den prak-
tischen und den wissenschaftlichen erfordernissen zu gentigen.
Ein solches clamensyatem scheint mir das Vietor’sche zu wein: jedenfalls
lässt es sich »0 auffassen, obgleich dies im buche selbst nirgends ganz bestimmt
ist und betrachtungen wie die auf s. 39 über das normales 09)
und andere cher widersprechen. Das system erscheint in folgender form — wobel
zu beachten, dass die gruppirung ähnlich wie das Bell’sche schachbreit die arti-
culationsatellen der yooale direct darstellt:
Die in klämmern stehenden buchstaben bezeichnen die mit lippenrundang:
gebildeten lassen, und die linien stellen die hauptübergangarichtungen dar. Im
wesentlichen Ichnt sich, wie man sicht, das system an das Rell’sche an: Vietor
seb (220) irchttnin N als zusummenschfebung von weirs FE Was
dio atweichangen betrifft, so ist eunlichst, so wie ich die suche anvehe, zu betonen,
dass Bell normalvocale, Vietor grappen als letztes im system hinstellt, Während
ferner Bell die möglichkeiten der yocalerteugung (in den oben angedeuteten grenzen)
+) So unterscheiden sich meine deutschen vocale auch der form nach sehr
en en
Die bezeichnung "normale scheint mir nur innerhalb einer und denselben
‚geübte kritik nicht zu überschen. Vielleicht giebt hier eine hoffentlich bald nöthig.
werdende zweite auflage lieber eine einheitliche, der in buche vertretenen auf
sung ebmEe Baisiher da Fön, Aknlich wie in Swvet's Phowetict.
Es ist überhaupt scht wiluschenswerth, — für die wissenschaft wie für das praktische
sprachstadium, dass die phonetiker möglichst bald recht umfissende phanetisch
geschriebene texte (A la Sweet) liefern, — die dringend nothwendige reform des
sprachunterrichtex ist zu einem prowen theile davon abhängig.
2D ap aise pee ee
‘bei der lectüre des vorlicgenden buches aufdrängten and die in den nach
dic much einige eine beiträge von mir entalten, keine sufhahme mehr finden
konnten. Zu der bemerkung auf ss. 35 und 80, dass !poetical” und ‘doing* (doch
vgl. Sweet's gegenbemerkung s. 235) als foitika/ und ditin, nicht als 2
und sürin erscheinen, füge ich hinzu, dass ich auch öfter ‘going’, *
‘owe it’ mit ef für od-# gehört habe. — Za», go,
zwischen
zusammen entwickelt haben. Ahd. und Ac. hatten wie die »chaischen«, die roma-
‚nischen und die alavischen sprachen etc. sicher noch keine solchen sllben, wie nhd,
und ne, ‘bitter’ mit einfachem, auf beide silben vertheiltem consonanten, der sich
so energisch an den vocal anschliesst, Die senges form fordert mehr kraft: da
auch glide und consonant mit grösserer energie gesprochen werden,
verliert der vocal. Daher sind in der tonsilbe im Dewschen alle kürsen weit,
alle Hngen eng. — $. 105, Wenn in gegenden, die sonst hartnkckig an der
verschlusslautaussprache des ¢ festhalten, mit der endung -ig cine aumahme ge-
macht wird, so sche ich darin vielmehr einen psychischen vorgang, eine
an die endung -lch, dle durch wörter wie selig, auily etc. vermittelt wird, wie
auch unsere verschiedenen rechtschrelbungen allerlei schwankungen zwischen wir
und «fies aufweisen. So ist in der Niederlausits und in Schlesien -fed und jg
in der aumprache schon ganz rusammongefallen; z. b, gö’fir und Aérlige ghtijr,
hörljv: Adelijund und ferbiriijuys, — 8. 127. dips, Ich glaube aus der stelle
bei Stonn herauszulesen, dass “eighths' oft i gesprochen wird, d. h. dam £ vor
7 oft Alle und dazu stimmt Sweet's site und sfrevey “sixths’, ‘elevenths’ (Phonetics
#14, am, b,c), und auch &de ‘clothes’. Aehnliches findet sich bekanntlich
schon im Altenglischen. — $. 130, Englisches r, Evans’ angaben werden engänt
‘durch die unabhängig davon gemachten beobachtungen Jespersen's, der englischen r,
‘so weit er hat beobachten können, meist +ziemlich starke Iabialisirt Sndet + Das labiale
element kann sogar überwiegen und das linguale verdrängen, 50 dass der laut ganz
‚oder nahezu mit w zusammenfällt.» (Nord. tidskr. £- lol. Ny racks VI, «. 253.)
5. 138. Zur fortis-Ienin-frage im Deutschen. Es ist hier zunächst die art des
acoents eingipfliger silben von grüster wichtigkeit, die Sievers energisch go-
schnittenen necent nennt: In allen betonten kurzen geschlossenen silben er-
Mührt der den vocal abschneidende consonant eine verstärkung seiner iitensitals,
(Sieverss & 164). Unter schwachgeschnittenem accente dagegen haben die cone
sonanten, wat man ihre normolstirke im Deutschen nennen könnte, — Wir haben.
aujourd’hui en Hie (Le XV Ime siiele 210.) Achnlich Havet; *Apris un groupe
de deax conscnnes [von denen die zweite cine liquida Ist), le groupe de prend le
son dissyllabique dpi (fé0ri-yé), et Im consonne y commence la syllabe; Ive trie
Tarcn pemonnes «iti prononcent encore ie monosyllabe „ disent féeryi, durläduyd,
bubelyé, mötıryl.n (Romania VF, p. 321.) — Ich glaube 0 auch gudrr-mir
"Andrjeux’ gehört zu haben, — Dies Iautgeseiz erklärt zugleich, werhalb weibl, ¢
In wörtern wie ehapeder, atelier, Richellen, obwohl zwischen ewel einfachen con«
sonanten stehend, nicht Allt: weil damit eine weiterveränderung der wörter zu
Faplire, Mile: ste, verbunden wäre. Dagegen findet sich ausfall des «x. b, in
ma astre. ‘nolsetier.— Zu 5. 227. Die von Sweet gegebene anregung betreifs
der schwebenden betonung scheint in Deutschland sonst noch ganz unbemerkt ge-
blieben zu sein. Ich habe den drvel stress im Deutschen bisber in folgenden
Allen auffinden können, die Sweet's beobachtung , ‘Equal stress isolates, unequal
stress combines’ bestätigen ı
A. Isoliert, 1) dittersbise, kirsensgerdde, biitersth, bohkschwars, galie-hitter,
sihneeweins, puch.furter, ttein-hart, Blut-arm (dagegen bliitarm), schack-matt etc. —
wie engl. dood ruf, stone hard.
2) Schirr- Marr, Peschka- Leubner, Baden-Baden); bling-hioug, sicb-tack
(aber der klingklaug, die ticktack) weutsch-fransirisch, — englisch rag-tag.
B. Im satze, 3) Werden nebenaccente
hauptnecenten (), so tritt auch für (+ ©) und (° :) schwebende
keine riesun-fraü, sondern ein riesen-kind eis. (dagegen risenfraw).
4) In der emphase bekommt sehr oft ein wort zwei gleichstarke accente,
10: gründ . . „ sitelich wicht, er wunde büch , , « atiblich zerrissen, er war will
kömmen erfroven, es war Jürcht
das wäre das Alier .
besonders da, wie mir scheint, im Englischen wie im Deutschen der zweite stress
meist etwas höheren pitch hat als der erste. Die einfachste peobe ist immer die,
die betreffende verbindung wirklich 10, d. h. mit (s *) auszusprechen, wobel denn
für die oben besprochenen fille das resultat ein anderes ist. Der acoentverschie-
Pe ielfach Bidendaden,
h Hierher gehört auch; dönner-mwätter Ash see emarettiels
f Re) Englische uudien. Vill, =.
\bhildungen. fi
ermöglicht, ai ie Mare ently — un da Sidi devon ein
von den sprachorganen zu machen,
Dass es natürlich dabei unerlässlich bleibt, (dureh. allerlei Bülfumitel seine
kenntnisse zu befestigen und zu klären, ist bekannt. Die anweisungen dazu, zum
theil schon bekannte, finden sich bei Trautmann.
Die wichtigen definitionen von »wesen, entslchung , eintheilung und system
der sprachlauter giebt verf. Im 3. abschnitte nach den im 4, und 2, dargestellten
erörterungen. Der schall und klang spielt dabei die hauptrolle. —
Eingehender missen wir uns mit den folgenden beiden abschnitten beschäf-
stellungen und die verschiedenen halle dor vocale, Wenn verf. cu dem resultate kommt,
dass ein vocal seiner natur nach möglichst bestimmt ist — d.h. so bestimmt ist, dass er,
ohne gehört zu werden, doch erzeugt werden kann —, wenn sein hall, wenn kiefer-,
zungen- und lippenstellung gegeben wird, so ist ihm unbedingt beisustimmen. Ex
it eine unleugbare thatsache, dass ein vocal — und fügen wir gleich hinzu
ein consonant — nach dem subjectiven momente der mmdstellung allein nicht
gentigend bestimmt Ist. Man lese bei Trautmann besonders § 164 {f., in denen
phonetisehen vorbildung
wenn © dem beobachter gelingt, jeden fremden ut, womöglich auch nach
dem gehöre allein, richtig zu erfısen ete.e Wie kann man bei derartigen
anschatungen dieses gehör bei der Iautbestimmung so ganz und gar vernach-
:
Offenbar liegt die zurickhaltung und das sıräuben vor untersuchungen der
laute nach ihrer lautlichen seite hin au den verschiedenen resultaten, die bier
und da zum worschein kamen, und der nneinigkeit selbst von jihysikern über ge-
wisse fragen, Siehe Trautmann § 125 ff, — Ein höchst interemanter pankt ist
iw dieser beriehung der von unserem vert. § 96 ff, erörterte über die verschmelsung,
von hall und stimmton, Es ist hier nicht der ort, die ganze frage zu entwickeln.
Verf, polemisirt gegen die ansichten neuerer physiker wie Helmholtz und greift
auf Ale ansicht des Engländers R. Willie eurtick, die er in einigen punkten be-
rücksichtigt und erweitert, Verf, erweist in der lörung der frage einen Aumerst
den consonanten hat verf. bereits früher bekannt ge-
geben, Diese unterscheidet sich von der jetzigen haupisichlich in der auffassung
der r+ und I-laute; natürlich tiegt uns nunmehr ein in einzelhelten genaueres
. Auch bei den consonanten rechtfertigt vorf sein syıtem gegen die
anderer durch eine eingehendere besprechung der wichtigsten. Wir schliessen uns
den Trautmann'schen eysteme an und sind fest überzeugt, dase os sich die weiteste
anerkennung erringen wird. Was verf, von Kräuter sagt, das gilt im vollsten
umfange von ihm: »Er ist ein feiner beobachter. Alles, was er schreibt, ist durch
me
Weldmann, 1884. 48 =. Pro: mk. 1.
2) Hermann ES Lautphysiclogie
unterricht. München end Leipzig. R. Oldenbourg. 1884. 32 6. Tey
3) Arnold Schröer, Ueber den unterricht in der aussprache des Englischen.
Berlin. Julius Sprivger, 1884. 60 m. Pre: mk, 1445.
N) Jar Western, Engelsk Lydlere for studerende og Imrere. Kristiania,
T. Malling, 1882. g2 m Pr: kr 1,75.
Von den vorstehend verzeichneten schriften nehmen nur die letzten drei bezug,
auf den unter die leitung phonetischer anschauungen eu stellenden unterricht bew.
die pibanetische ausbildung der lehrer, die erstgonannte trägt einen rein wissen-
schaftlichen charakter und hält sich vollständig mumerhalb des gebietes des unter»
richtswesens,
Glelchwohl glaubte ich dieselbe hier mit heranziehen zu müssen, weil sie
eich ein werk zum angriffsubject ersehen hat, welches ich noch eben am schlum
für welches ich das studium der Breymann-, Schröer-, Western‘ chen
schrifien gewisermasen als vorbereitungsstufe hingestellt habe. Und da die
Hoffory' sche schrift durchaus allgemein gehalten und keiner einzelnen sprache
fm besonderen zugewandt ist, so scheint es mir angemessen, die besprechung der-
selben voranzustellen.
1) Der erate theil der Hoffory’ schen streitschrift (p. 1—22) beschäftigt sich mit
den grundsnschauungen, von denen Sievers in seiner Phonetik ausgeht, und
zeigt, dass dieselben in ihren wesentlichsten punkten falsch sind.
Nach 8. kann von den drei factoren der lautbitdung: exspiradion, hmmung,
resonans, theoretisch ein jeder zum ausgangspunkte einer eintheilung gemacht
werden, ebenso aber auch der akustische gesammtwerth der sprachlaute,
der aus dem zusimmenwirken aller factoren resultitt, Aus praktischen gründen
legt nun S. den letzteren zu grunde, indem er jedoch gleichzeitig enesgisch be-
tont, das an sich jene anderen eintheilungsgründe you nicht geringerer bedeut-
samkelt sind als der akustische werth eines lauten, — Hiergegen macht HL. mit
Flodström (Berrenberger, Beiträge VIIL, s. 1 ff.) geltend, dass allerdings alte
definitionen sprachlicher erscheinaungen so gefasat sein müssen, das sie nicht nur
eine beschreibung ihrer herworbringungsweise, sondern auch ihres äkuntischen cha-
sakters enthalten, denn die sprache ist in gleichem masse akustisches phänomen
wie genetischen product. Aber bei der eintheilung der elemente der sprache
muss die grundlage von der primären seite genommen werden, also von der ge~
sprochenen sprache, nicht von der gehörten.
8. erkennt, gegenüber den complicirteren gebilden won ale, aprmedtart,
sats, im lant das einfachste der phonetischen
I. weist auch hier wieder mit Flod:
nur ans lauten, sondern auch aus Tau
in gypr, site, Alecks der lautlope moment, welcher nach bildung des verschlumes
für 7, 4 & eintritt und bis zur Kwang desselben und dem übergang zum laut
währt, ebene ein element der gilbe wie jedes Tantliche. Nicht die aptachlaute
s) entstehen, went
von einer festen stellung für &n sprachelement in die feste stellung für ein
übergeht. — In bezug auf die tenuirmedin-frage anerkennt H., dass S,
darstellung der ersten auflage in der zweiten durch eine suchgemiissere
ersetzt habe, tadelt aber, dass sich S. mit keinem worte über diesen wandel in
weinen ausichten ausspricht. — Den schluss diesen abschnittes bildet die S.’sche
consonantentabelle, deren »ganze verworrenheit und inconsequenz« H.'s stil in
etwas lebhaftere erregung versetzt, als demselben sonst eigen ist,
Die articulation und classification der yorule wird von H. schnell (pr 4o—
Er
alt stellungsseichen, sondern als Iautzeichen zu gelten hätten und dam es unthun-
lich sel, ein allgemeines, alle möglichen laute der menschlichen sprache umfassen-
des aystem aufzustellen. Das Bell’sche system aber steht zu diesen anschauungen
im geradeston gegensate.
Die letzten zeiten DB es ee ai Phonetik und dem der
letzteren angehängten litteraturverseichnisse gewidmet, insofern aus beiden die
stellang herrorgeht, welche der verf. zur englischen und deutschen phonetik ein-
nimmt, und gegen welche H., wie hegreiflich, mehrfachen und. enischledenen
‚erhebt.
Soweit Hoffory. Ref. denkt nun nicht daran, bel meinungsverschieden-
heiten zwischen antoritäten wie Sievers und Hoffory mit seinem eignen ur
theil dazwischen zu treten. Andrerselts glaubt derselbe aber auch, den vorliegenden
gegenstand nicht verlassen zu ditrfen, ohne seine überseugung wenigstens summa
Finch angedeutet zu haben. Und diese geht nun dabin, dass Hf. allerdings in allen
wesentlichen punkten recht zn haben scheint, und dass es daher allen gegenwärtigen
wie zuklinfügen freunden und anhängern der S.'schen Phonetik nur dringlich am-
pfohlen werden kann, sich mit der von IH. veröffentlichten streltschrift bekaunt zu
machen; dieselbe bildet eine höchst instructive organzung zu jener.
Eine ganz andere aber ist die frage, welchen einflum sic auf die stellung des
angegriffenen buches in der wissenschaftlichen welt und auf dessen verfaser aus“
üben wird. In seinem vorwort bemerkt H., Sievers’ Grundztige der phonetile
würden in gewissen kreisen geradezu als ein canonisches buch angesehen. Nun,
sollte dies in der that der fall sin, was ref. immerhin einigermassen bezweifeln
möchte, so geschicht es sicher gegen wunsch und willen des verf, selbst: ulemand
anche als er nimmt fortlaufend bedacht, seine loser darauf hinzulenken , dass eine
dieselbe vorsicht bei der aufnahme bestimmter Iehren zu erzengen.
meinen, dass man van keinem autor weniger verführt wird, dm verda mogistrd
ru schwören, als von Sievers, Und mit dieser
der neueren sprachen haben ale grundlage für ihre
auch nur die früchte eines solchen 8- brew. ee
ge, a
demgemäss neuerdings in besug auf die sichere und gewandte, mündliche und
schriftliche handhabung der neueren sprachen weit höhere anforderungen als irgend
ein andrer staat, und hat prof, Hreymann bei dbertragung der professar in
Mitnchen verpflichtet,
entsprochen wind, So dürflen die um »0 viel bewer ausgebildeten lebrer
sich und Ihr fach eine ungleich höhere achtung errwingen und gleichzeitig, kraft
Ähres um so viel gesteigerten wisens, im stande sein, mit derselben stundenzahl
vielleicht das doppelte wie früher zu erreichen! Demnach ist die sache denn auf
die weiseste und einfachste art in ordnung gebracht — für die regierung. Freilich
aber nicht für den unglücklichen wnirersitktsprofesor, denn thm liegt es ob, das
problem zu lösen, wie «bel der geradezu erlärmlich geringen und ungendgenden ge-
wandtheit im mtndlichen und schriftlichen ausruck, welche die atudirenden von
den gymmasien mitbringen , gleichwohl candidaten sich heranzichen lassen, die
ihren, auf der schule gane unvergleichlich beiser herangehildeten preussischen
‚genomen in den genannten besichungen überlegen sind!
Kein wunder, went prof. Breymann, der, wie bemerkt, an der universität
München mit der eben gekennzeichneten aufgabe betraut ist, von zeit zu zeit einen
schmerzensschrei ausstönt ob des unmöglichen! so in der einleitung zu seiner
»Lahre vom franz. verb (München u. Leipzig 1882)+ und wo auch in der vor-
liegenden schrift »Ueber Jautphysiologie und deren bedeutung für den unterrieht«,
Natuslich sind die auf den bayerischen nothstand beztiglichen abschnitte für uns
gleich. Und wenn prof. Breymann klagt. dass er bei einigen niederbayerischen
und unterfränkischen zuhörern den heimathlichen dialekt so stark ausgeprägt ge-
funden habe, »dass die eifrigsten, viele monate hindurch fortgesetsten articulations
mochtens, so düsften die neusprachlichen professoren 2. b. in Breslan oder In
Halle wohl auch ein liedchen davon zu singen haben, wie sich die sprache
Shakespeare's und die Malltre’s in unverfälschtem oberschlesischen oder sichsischen
dialekte anhört.
Jedenfalls giebt aber das bewusstsein der in dieser hinsicht fast allorwirts
obwaltenden kläglichen verhälinisse der Breymann’schen darstellung in e
der schrift ein lebhaftes colorit und einen schneidigen Charakter, der dem interesse
der guten sache nur förderlich sein kann. Wenn ein alt eingemurselter schlendriaun
beseitigt werden soll, so missen eben die betheiligten ein wenig energisch ange-
fast werden. Breymann thut dies anturlich besonders da, wo er von der erbärmlich-
keit der herrschenden schulaussprache, von der weit über die kreise der schule kitsen
346 Literatur
verbreiteten indifferenz gegen eine gute aussprache, und von dem billigen und dabei
«u wenig begründeten trost spricht, mit dem sich viele begnügen, dass sie nämlich
falle der noth nur eines kurzen aufenthaltes im auslande bedürfen, um sich
she nationulen laute und den nationalen”accent auf die denkbar bequemste weise
anmwignen Er zeigt, wie man auf dem bisherigen wege des einfachen vorsprechens
lt weiter komme, wie eine erste grundbedingung für bessere erfolge darin be-
ehe, la man Ichrern und schülern den unterschied zwischen sprach lauten und
che then gesprochener und geschriebener sprache immer
ner wieder zu gemitthe führe, bis es ihnen in fleisch und blut übergegangen
und wie, nachdem der boden in dieser weise vorbereitet ist, nur eine ttichtige
he wchulung aussicht hat, erfreuliche friichte zu erzielen. Gleichzeitig
eine fluchtige skizze der geschichte der lautphysiologie von den Inden
nd Griechen ab bis auf die gegenwart, führt die namen und aussprüche einer
weichen zahl von autoritäten für die von ihm verfochtene sache in's feld, und stellt
zum schlunse eine fülle von litteraturnachweisen zusammen, die insbesondere allen
denen wm grossem nutzen sein wird, welche sich mit dem über unsere frage bis-
her elatigefindenen meinungsaustausch erst noch bekannt zu machen haben.
Sw ist denn die Breymann’sche schrift allen freunden der schule, insbe-
aber allen directoren und fachgenossen angelegentlich zu empfehlen.
hie
1 Pawelbe gilt von Schröer's oben angegebener schrift, und um so mehr,
‘le imealle Irutz des ihren inhalt auf das Englische einschränkenden titels sich
foot zu halfın (a, 1-26) mit den allgemeinen fragen der phonetik und der aus-
ger hes ha hätt.
wi pan zeigt verf, zunächst, in vorzüglich klarer darstellung, wie die laut-
wo er sagen wir lieber mit Hoffory »sprachphysiologier, da diese
schaft abe Iautlosen elemente der sprache mit umfasst — im di
Jraves hon srw hwinsenschaft zu höchst werthvollen resultaten führt {p. 4—10).
wind dann, dem zwecke der schrift entsprechend, die ansser-
tandbe hm jaaktiv he Wweleutung der sprachphysiologie eingehender abgehandelt
ne st Pe das Vind freilich sei die hülfe derselben ebenso unnöthig wie
Ins hiferfige eth
un ai gel Knglander bzw. Franzosee, ändere an dieser thatsache nicht
ee gusingrie Kine duch vor allen dingen niemand ohne theoretische schulung
Fs pubiim awh fernybeit In der die eigenthümlichkeit jedes dialekts, jeder sprache
zunge gewinnen.
ichröer in nicht minder klarer und anschaulicher
shoe Mow stare hud swischen der natürlichen d. i, auf unbewusster nachahmung
Iasıhandan spass tusleonung ılra Kindes und der stets durch reflexion vermittelten
" umdbin hau, sosignung einer weiten sprache, gleichviel ob dies wirklich die
ry he sims hemlen vulbes under ob es auch nur die gewählte ausdrucksweise
4 I yelalaaten bivtw der eignen u i; auch letztere wird nur anf reflecivem
Thue wmpeegnat Ua wie die mitglieder des Wiener hofburgtheaters das Deutsch
Wet Mahn Haut fur lau, Ihe theoretisch studiren und praktisch ttben,
=} fem such wir unser Bugllach oder Französisch laut für laut, silbe für silbe
Katy en Teimen. Wie suche ist aber nicht so schlimm, wie sie aussieht;
heohmyentan iittenenriuge de
F
Pan er eg ee en tn
leiteten mechanismus, sehr bald geht die bildung der
die fremden laute correct
aussprechen; dieselbe befähigt uns auch, eine mehr oder weniger sichere kritik an
der aussprache zu üben, die uns in einzelnen individven der fremden nationslität
entgegentzitt, Ohne theorctische schulung und kountniss stehen wir den abweichen-
den ausspwachen der engl. bzw. franz. sprachmeisier oder reisenden, von denen
‚ein jeder aus einem andern nationalen krähwinkel entstammen und demgemähs mit
der idealen hauptstädtischen musteranssprache einen andern compromiss geschlossen.
haben mag, rsth- und hülflos gegenüber. Wer dagegen durch die schule der
phonetik gegangen ist, deren hervorragendste vertreter sich aumal für das Englische
so ziemlich in allen wesentlichen punkten der aussprache geeinigt und
wie akustische wirkung eines jeden lautes festgestellt haben, für den ist die indi-
viduelle aussprache eines fremden überhaupt nicht mehr eine amoritit, sondern
nur ein, allerdings sehr werthvolles beobachtungsobject, an dem er sich aber volle
freiheit wahrt, je nach befinden kritik zu üben,
Soweit der allgemeine theil der Schröer' schen schrift.
In der folgenden aweiten hälfte derselben setat verf. zunächst das Bell-
Sweer’sche vocalsystem auseinander, giebt eine vereinfachte form desselben fir
den schulgebrauch, und geht darauf der reihe nach alle vocale durch, indem er
bei einem jeden zeigt, wie et seinen schillern durch aukuOpfung bald an andere
englische, bald an hochdeutsche, und bald an laute ihres heimischen dialekts, die
seıte ancignung demelben erleichtert habe, Dies besieht sich aber keineswegs
tediglich auf den akustischen gesammtwerth desselben, sondern ganz eben auch
auf die erforderliche mechanische regulirung der einzelnen sprachorgane beim
sprechen. Ich freue mich, bei dieser gelegenhelt constatiren zu können, das meine
eigene, im obigen aufeıtz geschilderte methode sich mit der von Schröer ange
wandten durchaus deckt, auch in dem ferneren punkte, dass der letztere, gleich-
falls aller überfinssigen systemreiterel abgeneigt, speciell in bezug auf die consonanten
von jodem zusammenfassenden schema absieht und nur den für den gesammtein-
druck des Englischen so wichtigen lauten r und # eine eingehende, Snstructive
besprechung widmet, daneben eine kürzere den mit #4 und th bezeichneten Ianten.
‘Aber schon in bezug auf die d, ¢ r und rh überlässt es Scheder ganz dem lehrer,
ob er seine schüler anf die abweichende englische productionswelse dieser Inute
aufmerktsm machen will oder nicht. Auch Schröer" s phonetisches tranmcriptions
system beschränkt sich für die consonanten auf die aflernöthigsten änderungen
beaw. sonderzeichen.
Zum schlus giebt Schröer auf ein paar selten beisplele seiner phonetischen.
schreibweise, die sich dem auge jolenfalls sehr übersichtlich und leicht verstänillich.
darstellt.
Ein kurser anhang besicht sich auf das im druck befindliche »Elementarbuch
des gesprochenen Englisch von Sweet.
Selbatverstiindlich bietet dieser zweite, der Kleinarbeit des schulunterrichts
‚xewidmete theil dem ref. mehr als eine veranlassung thells zu ergänzenden, theils
au abweichenden bemerkungen. Allein er verzichtet auf die wiedergabe derselben
an dieser stelle, um den kostbaren raum dieser zeitschrift nicht allaulange für die
verf, gleichfalls der reihe nach die vocale (-vona/ murmurs, stimmbatte
und unbetonte vocale), consonanten und die von consomanten abgleitenden plelt-
Iaute dnrchgeht, Hier wie dort geht dabei verf, in der beschruibung der bildung
uud des akustischen effects der laute von dem einzigen seinen lesera wirklich ge-
Inufigen. Iantsystem, nämlich dem norwegischen aus. Wenn er aber Im wesent“
uskommen,
Im übrigen. mui noch bemerkt werden, dass verf, sich, wie Schräer, einer
vereinfachten form des Sweet‘schen iransscriptionssystems bedient, so dass seine
phonetische wiedergabe der einselnen wortbildenden lautgruppen sich nicht schwerer
lost als die so bequeme Vietor’sche und ganz ungleich leichter als die von
Sweet selbst im andb. of Pon. angewandte, weiche den anfiinger so abstrus
anmuthet.
Der zweite abschnitt behandelt »die aussprache der buchstaben«: betonte
vocale (s, 37—68), unbetonte vocale (x. 68—73) und consonanten (s. 74-85);
cine erste beilage (s. 8789) giebt cine kurse übersicht über die mannigfaltigen
ausdrucksformen der englischen orthographie für die einzelnen laute, eine zweite
(# 90-92) enthält kurse transscriptionsproben mach worteinthellung wie nach
aceentgruppen, — Bei der feststellung der regeln über die lautwerthe der buchstaben
hat verf, besonders aus den entsprechenden eapiteln von MÄtener’ Engl, gramm.
vortheil gesogen, wonn auch unter voller wahrung der eignen relbststlindigkeit,
Diese Kussert sich rumal in der, von M. vernachliissigten, scheidung. des alteng~
lischen und des französischen, daneben auch des gelchrten wortmaterials (vgl.
Koch, Hist. gr. de. spr., und Fiedler-Sachs, Wiss gr. d. c, spr). Die
in diesem abschnitt zussmmengestellten wortlisten zeigen grosse, für den bedarf
jedenfalls ausreichende vollständigkeit ; in bezug auf die ausprache der einzelnen
wörter hat sich verf. grundsstslich nicht durch die zahlreichen, meist gleichzeitig
vorworte von Storm mitzutheilen.
Bildung a wesiger ant di
Sun tstos daniel larven aes Bern
Teele, mit shel tere
lass der neusprach!
zeichnet worden int) “ate din nicht a
yorginge berücksichtigt 1, sondern ex
in betracht zu ziehen,s
schiedenen seiten jener gerecht zu werden gesucht hat. So baingt verf. nicht
weniger als 37 bescichnungen für gott, 54 für Christus, 7 baw. 18 für die engel,
19 für die erde auf u. s. w. Das ist nun freilich keine synonymik, aber es Ist
doch ein weg, das geistige leben den dichters zu erachliemen; os bedarf dann nur
noch klarer, lichtvoller zusammenfassungen der vorstellungskreise, denen der dichter
init vorliebe seine bexeichnungen entnimmt, um uns einen gewiss nicht reitlosen
aufschlus über die geistigen gebiete zu geben, in denen er sich am meisten
heimisch fühlte. Verf. Tiefert in dex that auch am schluss einer jeden mummer
sine solche gruppirende Ubersicht, aber weder geht er dabei immer tief ge-
mug, noch hat er die einzelnen momente in cin growes gesammtbild vom gelstes-
Tebion des dichters au vereinigen gewusst oder gesucht. Erfolgreich hätte er das
freilich nur thn können, wenn er unter der reichen mannigfaltighelt der vom
dichter für einzelne begriffe gebrauchten ausdrticke und bezeichnungen die vielen,
welche ihm der stil der bibel und der sonstigen kirchlichen Titteratur fertig 2u-
führe, von den einigen wenigen, die er, vielleicht unäbsichtlich, der volksthiline
lichen sprache entnahm, und von den gewiss nicht viel zahlreicheren, die er aus
elgacr kraft schuf, zu scheiden versucht hätte, eel es auch nur im gromen und
‚ganzen. Tas wäre allerdings kein ganz leichtes unternehmen gewesen. Immer
hin hätte ihm aber u. a das beispiel der Breslauer dim. yon A, Hoffmann, die
ein Ähnliches thema behandelt (»Der bildliche ausdruck im Beéwulf und in der
Edda«, nochmals abgedruckt in den Engl. stud. VI p. 165), sumal in ihrem
ersten theile, ein muster abgeben können, wie man themata dieser art mehr von
Innen heraus behandeln muss.
Der zweite (heil der arbeit giebt die poetik des dichters, Eine Tange reihe
von paragraphen handelt da nicht nur von allitteration und reim, von parallelismus
und parenthese, vom ausruf und vergleich; wir finden da auch abgehandelt cu-
wnlation, episeunis, epanodos, hysierologle, synekäoche, Iltotes und was weis ich
noch | man fühlt sich förmlich gelehrt angegrusclt! Ich darf aber dem kerrn verf.
versichern, dass er all’ diesen so abstrus benamsten und classificirten dingen jeden
tag In der frischen, volksthämlichen rede eines eisenbahnwagens dritter classe be»
‚gegnen kann ; NN
40 gewöhnlichen rodeformen lieber auch frisch und natitrlich behandeln.
hat verf, mit der krausen nomenclatur den altphilologen imponiren Era
hat er sich einer gründlichen täuschung hingegeben; denen imponiten wir weder
30, noch auf einem andern wege.
Joseph Schürmann, Darstellung der syntax in Cynewulf's Elene. Dis, 109 an
Paderborn, Ferd. Schöningh.
Verf, vomtehender dimertation hat sich seine arbeit jedenfalls nicht so leicht
J. Schürmann, Daniellung der syntax in Cyuewulfs Elene
liegenden text einfach in seine einzelnen worte, wort nnd sats
pcan ne ee:
merkungen zu stowen, die wirklich unser intereme verdienen. Und noch ein
anderes ist dem werf. gleichfalls von seinem standpunkte aus vorsuwerlen,
nämlich dass er durch die ganze anlage seiner arbeit zahllose Wiederholungen und
verweisungen nöthig gemacht hat; jede wortclame bekommt bei ihm freilich zu-
und überlässt es der phaniasie sich letzteren daneben dunkel auch ftir alle fibrigen
fille vorzustellen (cf. dentach »wir achitttelten den kopfe, engl. «me shook ar
Aeadse). Der freund der classischen grammatik wird freilich sagen, dus komme
auf dasselbe hinaus, wie das, was dr. Sch. sagt. Gana richtig, der unterschied
ist nur der, dass die von ihm angeführte erklärung die sache mechanisch Ausser-
lich auffusst, die von mir gegebene lebendig innerlich. — p. 32 wind zu v. 838
hie wid codes bourne wld dkSfun, sed Ait mS setoldon, fer hie ttaltre fruma
farm ne Afrdow gesagt. scwion erscheine hier in der bedeutung eines conditio-
malie (weil nämlich herr dr. Sch. sagen wilrde: »wie sie nicht würden se, erhoben
E. Kölbing, Englische seudien, VII. m +
und dbungsbticher für die englische sprache. XV
lit
Hh
ol
3
fragen oder in von den schülern selbst
tirte praktisch zu verwerthen. Dazu geben die hier zu besprechenden vocabularien
aber nicht genögende anleitung, da die hin und wieder eingefügten phrasen noch
einem die sicherheit verschaffen können, sich in eine einfache unterhaltung einlassen
zu dürfen, oder auch nur seine gedanken über einen bestimmten gegenstand zu-
summenhängend austusprechen. Ohne nachdrückliche ausnutzung der Tectore ist
dies für jeden, der nicht das glück hat, einen Ikugeren verkehr mit ei
oder dialektische Ardung tragen.
aber auch wenig auf sich, wenn der schüler nicht im stande ist, 2, b, alle gegen-
stände, die sich im simmer befinden, oder die hauptgattungen des thier und
pflanzenreiches in der fremden sprache zu bezeichnen, da dies von ihm nur dann
geordert werden darf, wenn er in der lectüre auf diese audrlicke mösst. Ist dies
nicht der fall, so hat er wenig Interesse daran, sich würter elneuprägen, zu deren prak-
fischer verwerthung er zunlichst keine gelegenheit sieht. Indemen empfiehlt es sich,
in passenden zwischentäumen, etwa am cule eines jeden quartals, eine stunde aur
repetition des inzwischen erworbenen und erweiterten wortschatses zu widmen,
wobel der Ichrer entweler von gewissen begriffskategorien oder von etymologischen
gruppen ausgehen kann. Ich wenigstens habe bei derarılgen wiederholungen die
theilnahme der schüler steis ausserordentlich rege gefunden; jeder strengt sein
gedächtniss an, um seinerseits etwas zu dem bereits zusanmengestellten hinzu-
zufügen,
Anders liegt aber die sache, wenn jemand eine sprache studirt, um sie
praktisch verwenden zu können, oder wenn jemand die auf der schule erworbenen
kenntnisse vielseitiger su erweitern strebt.
a.
richtige
lich meine ich nicht, dass dieser rogel blindlings ea folgen sei, sondern dass wörter
wie dhe earth, the sun, the moon; the Crimea, the Thames eic,, wo nur der be-
stimmte artikel zulässig ist, auch mit demselben vorsehen werden. — Plötz, etwas
abweichend von den meisten deutschen autoren, setzt bald das eine, bald das
andere, ohne jeden erkennbaren grund. een a ala ja an Babe
2.6.6.5, 12, Bt, 89, 90, 206, 207
Einige un; En wanlgafen na ag de rien een
wähnt werden. S. 1: zu feot-path wäre noch pavement ala gebränchliches wort
hinzuzufügen, $. 3: hewel ist wenig üblich; dafür wäre draim au sewen. Zu
Piers wäre buttress hinzurusetzen; 5. 3: f0 Moist, to lower a damp könnten wohl
ganz wegfallen. S, 4) The twfwaterrs mm bürgerwehr ist keine genaue wieder
gabe; @ café beseichnet nur ein nach ausllindischem (fra«) muster eingerichtetes
kaffechnus; das echt englische heisst, oyfne-Aonse: ferner hätte Junchean-bar nicht
fehlen dürfen, S. 6: fire warsen ist ein seltenes wort und könnte eben» wie die
auf den nachtwächter besliglichen ausdrücke, die kaum och praktischen werth
haben, fortfallen. Ebd. facade ist wohl nur druckfchler. S. 91 dasement ist
i häusern derartige
‚sprechende
Kammer ist meinex wissene nicht gebräuchlich, man sagt eher auf-bognd; übrigens
finden sich derartige kleine wohnrkume kaum in den englischen hiusera, Cäam-
ders dagegen bedeutet die bureaux der advocaten. S, 13: Neben turf ware goat anzu:
führen, S, 160 te wash sich waschen; aber auch fr was ndı self, 5. u
# pair of boots new-footed, new-fronted ist eine urbeit, die nach meiner erfahrung
englische schuster nicht ausführen, S. 20: weA-cloth, craoat sind der jetzigen
fomatum ist altmodisch, man sagt gewühnlich Aommade (fre. musspr.); sempstrerr
28) int in der umgangssprache nicht so gebräuchlich. wie menille-weman, 5,26:
glance und fook sind zu unterscheiden , ersteres bedeutet ‘ein flüchtiger blick’
S. 28: Zo dab ende threat klingt sehr merkwürdig; für treat ist weed au
seisen. 8.391 A cold im the chest und a catarrh sind damelbe, $. 36; cmimne-
Fehve ist der populäre, pAthisien! der wissenschaftliche ausdruck. 8, §9: Der
unterschied zwischen # say und fo Zell hätte wohl genauer angegeben werden
können, S, 68: egofism hätte nicht fehlen sollen. 3. 7a: A self-renking mar,
Gebrhuchlicher ist wohl am suterested, a mercenary man. S. 753 May "sch (nm,
il mindetens sbenso, vinieicht, noch mahr blih, S, 80, Der unterschied
awischen fwedy, fortwnate, Aappy ist ulcht angegeben. $. 81 anm.; rick ‘von
ee ‘pflegen’ angegeben.
beachten, dass nur das prät. diese bedeutung hat, Das präsens lautet Jaw wat,
Lehr- und &bungsbricher für die englische sprache. XV
'backwerk” ; zum brate heisst er dough. S. 201: Es hiltie erwähnt werden
does der” koch in vornehmen häusern meist chef (sc. de euitine) genannt.
innerhalb einer familie heisst die köchin ered (ohne artikel, wie die
namen). S, 204: eécen kommt jetet kaum anders als in utr
vor. 8.209: Das rothkehichen heisst gewöhnlich kureweg robin, S, 215: focmst
ist insbesondere “die wanderheuschrecke; was man gewöhnlich Aewseireebe nennt,
ist grasdopper; prown ist eine grimese art derielben familie, zu der shrimg ge
hör, S. 21 Neben clover wire auch die speciell irische art sham-reck zu er
wähnen gewesen; ebd.: ‘das isländische moos’ heisst /eelamic mass in der ume
4 der wissenschaftliche ausdruck. S, 224) Neben Hess und
Berle hätte auch Betty und Beisie angeführt. werden sollen. $. 225: Merion
und ‚Mary dam werden nicht als derselbe name betrachtet,
* Tin übrigen ist zu bemerken, dass etwas mehr oufmerksamkelt auf
von wiederbolungen hätte verwendet werden können, So haben wir 5, 3 A bwidding,
am ciifiee, a. 7 am eli fee, @ buildings te seratch 5. 29 0. 38; the stomach 1. 29
way 8 44 u. 56; 8. 86: frstorate einmal im text, dann wieder In der
anm.; fo be well offs. 84, 94 u. 258; mud, muddy x, 101 u. 105 — allerdings
in etwas anderer bedentang; @ yonth ». 112 u, 115; mobs 126 u. 133; an Ietater
stelle mit ‘auflauf übersetzt; schlechthin „heisst das aber crow, mes doch nur,
wenn susdeücklich gesagt werden soll, dam ein auflauf nur von vertreten der
niedrigsten yolkaclame gebildet wird; 4 duce a Aendle to ends ames. 182 Us
285; am anffillligsten zeigt sich diese nachlissigkeit s. 216, wo d/achherrier ange
führt wird, und a. 217, wo @ Hackberry und bramble erscheinen.
Noch viel häufiger finden sich aber unnütze wiederholungen ia dem XXVI.
abschnitte: 'Germanismen Ubersetst durch entsprechende anglicismen'. So =. 237:
That's just tike him mit der übersetzung “das sicht ihm ähnlich’ und ». 266 mit
der Übertragung 'so macht er es immer’, Ebd.: His clorkes were rather the worse
for wear (Seine kleider waren etwas abgetragen’) und ganz ähnlich #. 274:
His coat lwoks a good deal the worse for wear (Sein rock sieht sehr mit-
mmen au). 5.238: Tel that fo the marines (‘Dax machen Sio ander
weis’) und 5. 291; Das erste mal anter dem stichwort anderer, das aweite mal
unter dem stichwort weis. S. 239: Jt depends om you alone (Es komme nur
auf Sie an’), «3671 That depends (je nachdem') x, 268: Thar dıpends (Es
8. 288; Depend upon ie (Nerlass dich darauf”); cba,»
man) ee 280: He has beew made an April fool of (‘man bat ihn im den
april hickt’). 8, 241: 7 was emt of demper (‘Ich war nicht gut aufge:
SB. 257: Me is a malch for sit enemies
(Er wird mit seinen feinden schon fertig werden. §, 261: / am no match for
Ad (‘Ich bin ihm nicht gewachsen‘). 9. 273: He har met Ais match (Er
hat seinen meister gefunden’), S. 290 genau wie s a61, jedoch unter dem stich-
achsen! He har had a narrow escape s. 242 ("Er ist mit einem blauen
‚yon gekommen’), s. 245 dass, mit dem ausata of Juing drowned (‘Ee wäre
ve ertrunken‘). {can't stand ohis 3. 242 (‘Das ist nicht zum aushalten‘),
J showt stand that © 258 (Das laste ich mir nicht gefallen’), cant sand
emer: wäre schon: ‘Ts Mander out. 5. 260
own my error’. 3.276: “Rr ist ein pechvog it abwayt
‘sine yon ba ll Fer’ gh ces “Sih gets
idiomatisches an sich. Idiomatisch wireetwa “Me is an uplucky dog’), ein
freilich sehr familiärer anstrack. S, 282: ‘Sie ist sitzen geblieben She ir
unmarried yet’ etc, Wieder kein anglieismus. Mon sagt zuweilen: ‘She ie ow
te shelf’, oder sie ist beim tanzen sitsen geblieben: She hes Seem a wallflower,
beide ausdrcke allerdings nicht dem höheren stile angehörig. ‘Er ist steln-
reich Me ty Imeensely sic’. Derselbe vorwurf, es Rillt mir jedoch ein treffender
englischer idiotismus nicht gerade ein — He Aa plenty of tim wäre mehr das
deutsche ‘Er hat riesig moos oder les’. S. 293: ‘Der thee muse elehen The
tea must dram', Wörtlich Gbereinstimmend,
Auch die stichworter sind durchaus nicht jmmer glücklich gewählt: wer
würde &. b, daran denken ‘So etwas kommt In den besten familien vor unter
kommen zu suchen, oder ‘Seit menschengedenken' unter mensch?
Kure, der ganse abschnitt legt kein gutes zeugniss für die sorgfalt des verf.
Bl rer
{m folgenden möchte ich noch einige zusätze und ergänsungen Uofern , die
vielleicht manchem willkommen sein könnten. — $. 237: ‘Er ist sehr absprechend
in seinem urtheile Ae ir wery dogmatic’, Gewöhnlicher wohl He ir very critical,
8.238: "Was wenden Sie den vormittag ter a an
wendungen wäre 'HWhar de yow intend doing’ etc, au erwährlen. S. 248: ‘Das
hat nichts auf sich‘. Man setze ‘7Aat does mgt matter und That's of mo conse
gwenc hinzu, Ebd.; ‘Da hört doch alles auf! Thats too bad. Auch ‘Thats
carried too far’, Ebd.: “Richten Sle sich auf Sir wp’. Bedeutet auch Sitz
. Ebd. "Er hat aufgeschnitten He har been pulling the long bow’ (der
Daneben He has been telling stories, Be, 3, 243% Niches
dem man vorgestallt ist, ohne dass man verkehr mit ihm zu haben pflegt, Ebd;
‘Nicht bekommen {niml; speisen) 7o diragree'. Warum fehlt go agree? 8. 246:
‘Sie schrie wie besessen She was screaming like a madwowan’. Kiterer: Like
mad. 3. 247% “(Ich wünsche Ihnen) gute besserung / wish yew beiten’, Auch
F hope you soon be Setters bei dieser gelogenheit möchse ich hinzufügen: ‘Teh
wünsche Ihnen viel vergnügen 7 Aape you'll enjoy yourself, welche phrase Plötz
: haben 7> cag”. Das Ist ein fumiliirer aus-
aff. Ebd,, ‘Latin prove dit mot Ais forte‘ mit
'. Genauer wäre: Das lateinische exercitinm ist nicht seine starke seite’.
=a
9) Umgekehrt ‘/%e fre Inch dog Er hat schwein’, (Vulg,)
Lchr und thungstiicher für die englische sprache, XV
Gilen thut er meiner meinung nach des guten zu viel.
Wohl vermag ich es zu billigen, dass der schüler den unterschied zwischen
ee nl ER es ee else
Wenn er auch hierin wicht Immer ganz das richtige trifft, wird ihm ein ein
sichtiger Ichrer keinen vorwur machen, Hierbin rechne ich beispielsweise die
unterschlede zwischen fo Begin und fo commence (8, 5); 4 comprehend, conceive,
umderstand (40, 2); endowment und gift (41, §)} terrible, frightful, dreadful ere
(45, 6); de permit und fe alirw (47, 4); fr determine und te resolve (48, 7);
infancy und ehikthood (52, 4); to abhor, detest, abomimate etc. (54. 4): mean,
vile, base, abject (55, 2); ptty und compassion (56, 1); ehvit, polite und cowrtiour
}) diligence,
sondern our, dass sie in das lexikon gehören, wo sie der schüler
uschschlagen kann, nicht aber in ein buch, welches zum auswendiglernen be-
stimmt ist.
Dass ferner verweise aus dem Englischen anf das Französische dem schiller
recht wittalich sein können, wo in beiden sprachen gleiche erecheinungen vorliegen,
oder wo er erfahrungsmässig zu verwechselungen geneigt ist, wird niemand leugnen.
Lehr- und übungsbücher für die englische sprache. xv
i meist umartig 8.36: “dung;
weohlment. 5, 66: Ahern
‚ da nach der mode des 14. Jahrhunderts auch männer kniegürtel trugen.
34 83: ‘Beware of pickpockets’; deutsch lautet die warnung ; Vor taschendioben
wird gewarnt, S. 87, 3: Die aussprache von seine vor eigennamen sollte ange-
Joader’ wäre hinzususetzen. 5. 95, 3: Komisch klingt die
“The word ir mot weed mow in conversation. Ebdı: to ight (abermals s. 97) hat
nicht den sium von "üben iin gebrauch der hie» und stichwaffen', und die wher
setzung mit ‘fechten’ daher irre führend, $. 99, 21 fe retire ist der ausdruck
der umgenge, #0 withdraw der der schrifispruche. S. 103: fe cuprine hätte er
wähnt werden können, Die aumprache von marem (mit stimmlesem s), wie
die von possess, possession (5. 81) und seissors (6. 139) mit stimmhaftem + ist nicht
vermerkt, Ebd.: Populi ist chimmeyarwecp. 5. 112, 2: Bei der aufzählung der
universitäten fehlen Durham und St, Andrews. S, 113+ fo read heit auch sin-
diren, sich zum examen vorbereiten (#. b. fe rend for the dar). Ebd.ı Warum
fehlt for example? Ueberdiex ist bei no. #50 u, 151 die deutsche bedeutung ver-
wechselt. 8, 115, 1: Yowe Ist wenig gebräuchlich, S. tat: ‘J Ace Aad my
likeness taken’ 5. 0. 5. 123: To go la the play (bezw. te the opera cto.) Ist der
blichste ausdruck. $. 123: ‘gamester’: gaméler wird meist gebraucht, 5. 125:
portoantean (st nicht der ‘mantelsack’, sondern ein lederner handkoffer. S. 1261
Engine ist gewöhnlicher als jorometäw, Ebd, ann. 21 ‘A cabman is the driver
af a public conveyance. A cabman ix the driver af @ cab, or hawsom: the driver
of an omnibus is called an omnibusdriver etc. 8. 127: "The dandlerd der guise
besitzer‘. Schlechthin ist das falsch; ‘gutsbesitzer’ wäre vielmehr mit geutlemen-
farmer oder land-ctoner wiederzugeben. Ebd.: cotlage kommt zweimal Im text
und elumal in der anmerkung yor; Hesse sich das nicht vereinfachen] §. 128:
datum, Beeaspiet wal grem dnd nicht ann Ohh ete eel a
‘rasenplate’ tberactst werden, lotsteres etwa mit ‘anger’. Ebd. anm. 4: Aerwit
ist besonders die erntezeit, crop das ergebniss der emte, 5. 1305 Ueber cemetery
kurzen untworten recht anregend, ee ern:
fir den kaufınann oder industriellen zunächst von geringerem interesse wein, und
der VI. abschnitt könnte für diese <lase von lernenden, von denen das buch
wohl am meisten benutzt werden wird, ganz in wegfall kommen. Ueberhaupt
wäre @& angemessener gewesen, mehr den ton für erwachsene junge leute als für
kuaben anzuschlagen.
Was die sprache des ersten abschnitts angeht, der selbständig von dem verf.
bearbeitet Ist — die anderen, bis auf einzelne stücke, sind fremden quellen ent-
nommen — so kann sie zum grössten teil auch fir England als mustergilig in
Gs, 11); traveling (9. 19 m. 0): Amer und die anderen wörter auf our. — Im
brigen int die frage Waerr her News York? (5. 38) nicht comect; provided (that)
mit con}. (% 5, 33 u. 8.), & arrived (», 43) sind in der conversation kaum noch
gebräuchlich Sieve Sen edprinamın. 71 8. Sa) ag? dar Rog
"nicht mit ‘Mfr.’ auseudrücken, sondem ‘herr’ beizul
Ferner ist os auffallend, dass dieses buch, chet ie I der kn aig
und gleich darauf s, 33: vermuthlich das leibgeeicht des
verf. Auch die druckfehler sind nicht ausgemerzt worden; 2. b. s. 32: difference (1).
5. 47) fobeting: verschiedene seitenangaben im inhaltsverseichnius; Gerner im wort-
und sachregister a, 319 edarnd ws nf.
Etwas einseitig erscheint uns der standpunkt des verf., wenn er republika:
nische einrichtungen und die verhältnime in Nordamerike gegenüber Deutschland
berauszustrelchen sucht; so s. 9 f. über el, s. 11 über das yolk im allgemeinen
und die studenten, «, 45 über musik, Die bemerkungen über die
der Deutschen In Then mahlseiten (. 36) contrastiren merkwürdig mit der vorber-
grntlonuan Air ssa tit
dest ir a ya num oil Healy atti ee foe ae
li
zu sein scheint, dass dieselben vor der übersetzung in der classe durchgesprochen.
oder vorm schüler in einer in seinen händen befindlichen synonymik — erfreu-
licherweise besitzen wir jx bereits mehrere solche, die sich für den schulgebrauch
recht wohl eignen — nachgeschlagen werden sollen.
Was nun die auf dem ttelblar angegebene verwendung des” buches
anlangt, so können wir das eine bedenken nicht unterdrücken, dass diese sticke
gerade zu classenarbeiten weniger geeignet sein dürfen, als zu häuslichen
schriftlicben arbeiten und mändlichen übungen, weil in jenem falle dem schüler,
der doch das buch stets in händen hat, gelegenheit geboten ist, den lebrer durch
voraufgehende häusliche präparation über seine befthiguny zu sofortiger niader-
schrift einer englischen übersetzung zu täuschen — ein übelntänd, dem sich zwar
im allgemeinen dadurch abhelfen lässt, dass sich der Ichrer davor hütet, die stücke
der reihe nach als extemporalien zu verwerthen, was aber kaum in denjenigen
Allen zu vermeiden sein wird, wo erst mehrere abschnlite zusammen ein ganzes bilden,
wo alto durch unterbrechung der reihenfolge auch zugleich der sachliche zu-
sammeohang aufgehoben und so der inhalt zum theil unverständlich gemacht
werden wurde; ee Spelman eon Pa oo eee
der clams ausgenchlowen werden.
Hinsichtlich der sillelfung des textes ee wir dem werf gern zu,
dasa ‘er sich durchgängig eines einfachen, klaren ausdrucks beflelsigt und et ver-
standen hat, hilrten und anglicismen möglichst zu vermeiden.
Indem wir schliesslich noch hervorheben, dass die ‘verlagsbandlung dem
schriftchen durch schönes, starkes papier and grossen, deutlichen druck eine
würdige ausstattung gegeben hat, glauben wir nach vorsichendem berechtigt
‚m sein, dasselbe allen fachgenossen gleichfalls warm zu
IPRmmEnG. Dr. Willenberg.
Englische briefe. Zum ricküberseisen afıs dem Deutschen in's Englische,
beurbeitet vom H. Breitinger, professor an der universität in Zürich. Zurich,”
Schulthess. 1883. 106% 80 Mk. 1,60.
Als stitenatick zu seinen französischen und italienfschen briefen hat
‚der verf. mit diesem buche eine sammlung englischer briefe. die er aus den ori=
FE Kölbing, Englische mudien. vun»
beriehung mancherlei zu winschen übrig lasst, für durchaus ungeeignet.
Dr. Witte:
Theoretisch-praktischer lehrgang der englischen sprache mit
berücksichtigung der aussprache für höhere schulen von Kari
> zu Zwickau. Achte, verbesserte
doppelauflage. Cöthon, Otto Schule 1884. XX, 449 4: 8% Grome aus
gabe, ungeb. 3 uk.
to ae: ie GC Biles teats Bea BE eee
pace ante vom jahre 188% einer eingehenden be-
ist dann die der mit der 6. übereiastimmende
augenblicklich erfreut, ont neueinfuhrungen an den verschleden-
astigsben anstalten das beste scugniss ablegen.
Schon das titelblatt dieser 8. auflage, von welcher fast jede seite die
»bessernde« hand des verf. erkennen lässtt), weist Insofern eine kleine änderung
auf, als an stelle der worte »mit gentigender bezeichnung der ausspraches,
welche die vorhergehenden auflagen enthielten, jetzt »mit genügender beruck«
sichtigung «ic.» zu lesen ist, was man in der that gleichfalls als eine ver-
besserung
ansehen muss, da die «beseichnung« der aussprache, wie sic dieses Icht-
pepe naa er Nr.
anderen wieder als schon zu umfangreich erscheinen mag; »berlicksichtigt« aber,
ist jetzt die aussprache , te Wir aie an sah TE
gewöi
ee “deen durchfhrung in der alge wahl agent ing fn
“rn die englischen und deutschen ubungmätzs rap. zusammenhängenden
übungsstüicke ist — nach dem vorgange der Plötz'schen lehrbticher — im Anter«
esse der möglichst su schonenden sehkraft der schüler ein grösserer druck ge
wählt, dudurch die switensahl allerdings erheblich vermehrt, trotzdem aber der
preis seitens des verlegers in dankenswerther weise unverändert gelassen worden.
2) Um auch den anforderungen der wissenschaft in jeder beziehung sw
genügen, sind die resultme der lautphystologte theoretisch und praktisch ver-
worthet worden, insofern dem gansen als »einleitung« auf 16 miten in 35 para
graphen elne »systematische sprechlehrers) voraungeschickt ist, welche in möglichst
= ¥) Manche lectionen, 3, b. 1, 41 und 88, haben eine gänsliche umgestaltung
2) Ein auseug aus der abhandlang des werf, in Herrig's archiv, bd.
a Ueber die sennlame der Matphydologte it rückslokt: auf’ uses
schälen,
a
Lehre and übungsbücher für die englische spruche, 2
bemerken, dass sie (entgegen den +gelehntene) anf einen hörbaren v
endigen,
Lect 2, Bei dog konnte das deutsche dogge angeführt werden,
Leet, 3 zu example das franz, exemple, — ib. mert Blows (ad j,).
Lect. 4 wäre vielleicht auch die aussprache von sc erwähnenswerth ge-
wesen (vgl. scene lect. 2; Scotland). — Seh ist wie A (nicht /2) zu sprechen, —
Zur conjunction ‘dat konnte wegen der interpunktion auf anhang II, ı verwiesen
werden. — Bei Mamé fehlt die bemerkung +mit accusative, da sonst satz 7 dem
schüler falsch erscheint. — Dass yet nicht dem deutschen sjotste antspricht, hat
Zupltua In einer recension von J. Schmidt's »Gramm. d. engl. spr. f. ob. classene
in der «Deutschen litteraturzeitung« 1883 no. 33 nachgewiesen,
Lect. 5. Nicht nur a/ ay, of ey, ow und ow sind eigentliche zweilaute, sondern.
mach lect, ı auch « cy in betonter silbe, en ew, und oa — Took = nahm und
‘ni (sate 36), was der schüler nicht ohne weiteres wimen kann, da ihm über die
perfeetformen noch nichts allgemeineres gesagt ist (ygl. lect. 1 came und gure)
«däber ist auch schon vorher we sow und ZAry sow (satz 9 und 14)
Lect. 6. Coiling decke (eines eimmers). Bel stilt lies »noch (lmmer)+;
vgl. lect, 8, sats 17.
Lect, 7. der ihr (pos. pron., eine be in)
‘Lect, 12, Zur +»aussprache , einiger endsilben« musste vor allem auf die
allgemeine bemerkung am anfange von tect, 14 verwiesen werden, — Zu 1, ¢ filge
»wobei sure wie stir zu sprechen iste. Unter 2) lies: age — Atel.
‚ect. 19, anm. 3. Wegen des beispiels in lect. 32, 2 kannte schon hier
die wendung # few erwähnt werden. — Sate 8. Zu says merker ay = A —
Unter den vocabeln fehlt Aadir (zu satz 15), ebenso lect, 21 fe Sunder (au satz 29),
rot. 23 birtAplace (zu sate 10), leet. 29 ever (m prov. b).
Lect, 20, In satz 8 heisst auy »jeder (beliebige), und seine anwendung:
widerspricht der fussnote von & 37. — Die vocabeln sar (schon lect. 7) und delt
sind überfltssig, ebenso lect #8 way (schon leet, 10), lect. 17 soe (schon lect. 7),
lect. 25 shew (schon lect. 20), lect. 26 come (schon lect. 19), lect. 28 Aehimd (schon
lect, 20), seite 59 Ake (schon lect. 18).
Lect. 26. Sate 27 Des: Es ist... 1 well hier eben es == Ar etc. ge-
1. Nowe me keiner (subst.) — In dor an, *) zu satz $ int blos von
der addition die rede; dasselbe gilt von der multiplication (wie eben hier!) u, % we
1 30, #4. Unterscheide hier zunächst; frat = zuerst von mehreren
handlungen; af first — zuerst, anfangs. — Sate 16 lies »Juni« statt «Januare.
Seite 58. Zusummmhängende tung A, zeile 5, lies 16 start 10, da Ham-
x. 300,00 einwohner hat.
Seite 61 fst in der zweiten reiho der vocabeln stat swohllhat denedts zu
setzen: vortbeil ausantage.
Loct. 34. Von / must und / oupht wird gesagt; »Auch diese wörter haben
nur privens und imperfect, und sogar nur eine form dafire Wollte man dies
auch für Zmmıt noch gelten lawen, was uns immerhin für den ele mentar-
aes BED gerne rattan eveeet ny Mt Se ee
wie der verf. selbst in der anmerkung hervorhel
Lect. qo. Sate 26 lies: vreheinipa vaiahllhidan oer OBL Ma
abelverzeichniss hierm a. ¢.).
Seite 270, XI. By aff wawsr und by mo means lassen sich durch «auf
alle filles und vauf keinen fall«, also doch mit hilfe deutscher pripesitionen über-
setzen.
Seite 272, 2. alinea, 2, 3 lies; »des (of) papstes Gregor.«
Seite 273, XIV, 6. a. @ lien: je me de sais pas wow plus.
Seite 275, XV. In regel 1) kann nicht vom »ansfall won Adurr« und von
an der spitze des sutaes steht, so kann man, abweichend
mit there wiederholend auf jene eurdckweisen, wo:
wöhnlich die inversion des (substantivischen) su
(Zur zöitbestimmung vgl. lesestiick 48 a. c+ ar ss moment there fell a vast
owe si ferner m. 352, #2 2 v. ob.: /w om instant there oppeared @ large
Body of water.) — 3, Vom priidicativen adjettiv Ist schon tect 68, 3 die
de gewesen.
Seite 279, & 3 v. ob. lies: vals (aumer) mein leben.«
Seite 280, reg. 3 ist schon in lect. 75 als rg, 8 vorhanden.
Seite 298, XXII, B. 4. Auch die verben des wahrnehmens (vgl. die
beiden beispiele mit Aver und se) waren hier zu erwähnen.
Seite 300, no. 7, 2. alinen, z. 5. »Helles Inchen« durfte nicht die ent-
sprechende übersetzung für droad grim sein, sondern etwa »grinsendes schmunzeln«
(gl. Breitinger, Englische briefe «, 76 ob.).
Seite 309, Il. 2, Zur aweiten silbe gehören ferner die verbindungen
thy thy hy PA (also brother ee.),
Selte 325, mo. 17, str. 3 a. ©; lies Alomphsoy, — S, 328, fussnote 8 Hes:
1. 79 Ae ty — 5. 330, fussn. 2 lies: 1. 87, 4. — S. 331, (usa, 4 Hens I, 84
A. 3d — 8. 352) fusm. 3 lies: 1. 90, 3a.
Im wörterbuch, das jetzt bedeutend zuverlässiger ist als früher, wären
in folge der veränderten form und reihenfolge mancher hungeätze noch mehr“
fache streichungen und umstellungen, hin und wieder auch hinzufügungen vou
vocabeln nothig gewesen ; besonders Iückenhaft erweist sich das englisch-deutache
ie wörterverseichniss zu dem lesebuche, insofern namentlich die vo-
cabeln der neu aufgenommenen lesesitcke hier zum grössten theil fehlen.
Wir dirfen zuversichtlich hoffen, dass der verf. vorstehenden, lediglich Im
interesse der praktischen brauchbarkeit dieser grammatik gemachten bemerkungen
bei der sicher zu erwartenden neunten auflage wiederum möglichste berücksich-
‘gang zu theil werden lassen wird; und so schliesen wir unsere heutige be-
aprechung mit dem aufrichtigen wünsche, dass sich das lehrbuch in dieser nenen,
allveitig vorbewerten gestalt auch wieder viele neue freunde erwerben möge.
SPREMBERG. Dr. Willenberg.
fehler grösser als der widerstreit des inhalts mit dem titel des buches,
die ausführliche behandlung Dryden's entstanden ist, denn eine snmalistische biblio-
a tt RE Ich Degrige mich damit, zu bes
nicht blos einen abschnitt über Fielding, sondern einen recht ausführlichen abe
schnitt. Was hier auf wenigen weiten gesagt ist, wird ihm nicht im ontferntesten
gerecht, und ich kann mich nicht davon überzeugen, dass dies in der betreffenden
stelle der vorrede genügend motivirt wäre. Denn die entwickelungsgesstse der
Vittoratur, die darzustellen der hauptzweck des buchen sein soll, können doch nur
dann recht erkannt werden, wenn man die einzelnen erscheinungen nach masgabe
ihrer bedeutung analysirt, und die grosse bedeutung Fielding’ giebt der herr wer-
fanser in eben jener stelle selbst au,
Doch dem sei, wie Ihm wolle, wir haben hermn Perry trots der ungleich-
mässigkeit, die wir anzumerken nicht umhin können, für sein interemantes und
gelstvolles buch dank zu sagen und empfehlen es auch unseren landsleuten ange
legernlich sur leetire.
BRESLAU, august 1334. Felix Bobertag.
Evangeline, a Tale of Acadie by H. W. Longfellow. 47. bändchen der +Sanm-
lung gediegener und interessantor werke der engl. literature von prof, Schmick,
Leipzig, O. Lenz.
Der verf. macht die svorbomerlainge, dass Evangeline von allen gebildeten
Die erste behaupfung kann kaum aufrecht erhalten wenden, seitat went das
thatsächlich die ansicht »aller gebildeten nationen« wäre, Darm ist
gerade in Evangeline viel zu wenig original. Der deutsche leser besonders st6sst
überal! auf ihm bekannte bilder, ja wendungen und ausdrlicke; neu sind ihm durch
J, 81: When she had passed, it seemed like the ceasing of exquisite music.
1, 110. Der werber um Ex.’s hand, ee
knew not which beat the louder, u
in die es genwängt Ist. aa a tag a In Wada oem
herausgabe der werke der Marie de France, namentlich aber
gegangen ist, theilt dann das wichtigste über die drei handschri
Lanyal erhalten ist, mit und spricht sich schliesslich über das
genügt. In gleicher
Sen nce cae Ow Ona) Te lel eee
und schliesslich werden noch einige versehen berichtigt, die bei einer
arbeit selten unvermeidlich sind, denen ergänzend noch einige weitere zusätze
wad berichtigungen am schlusse p. $$ hinzutreten. Auch die stellung von Chestre's
Launfal in der überlieferung, der nicht, wie bewiesen wird, eine directe bearbei-
tung des Lanyal der Marie de France, sondern die bearbeitung einer erweiterten
— oder, wie es vielmehr heissen sollte, verwässerten — fassung dieses gedichtes ist,
wird kurs präciirt. Wünschenswerth wäre eine ausführlichere darlegung dieses
für das englische gedicht so wichtigen verhiiltnisses gewesen,
P- 1—16 bringen sodann einen sorgfältigen abdruck der in der Kibliothäque
Nationale, Ms, fr. 2168 enthaltenen fransösischen Überlieferung des Lanval, Hierzu
gehören die p. 47—50 mitgetheilten varianten der beiden Londoner handschrifien
Harl, 978 und Cotton. Veep, bd. XIV, die ebenfalls den eindruck der zuver-
Wissigkeit machen. Der text der Pariser handschrift trigt picandisches gepriiges
V. 38 ist meines erachtens nach hiretage ein punkt statt comma zu setzen. V. 154
lese ich In uespre statt lauespre, Unverständlich ist mir V. 89 paiscons geblieben.
Roquefort West palsguns und übersetzt das wort mit »lancese, Here übersetzt
»pllöckes, Unter dem texte stehen cine rihe meist cinlouchtender besserungs-
vorschläge. Warum aber soll p. 4 anmerkung 2 cors statt cuer gelesen werden?
Ist leteteres nicht gerade so gut) p. 7 antherkung 1, une statt wein, scheint mir
gewagt. Sollte nicht Roquefort's lesart autre mehr für sich haben? Hinzuzaftigen
wire diesen vorschligen vielleicht noch, V. 411 se atatt ne (vgl, auch Variante C),
V. 418 tees statt tes, Und was bedeutet schliemlich noch der bindestrich bei ne-l
V, 484, kis V, 468 und sel V. 582?
P- 17-46 enthalten einen diplomatischen abdruck der einzigen bekannten
'handschrift vom Chestre's Launfal, Brit. Mus. Cotton, Cal. A IT, ohne
weitere ruthat. Auch bier Msst sich von der drucklegung meist gutes sagen.
Eine vergleichung, die mein freund dr. Neuhaus die iebentwirdigkeit bess, fr
ie abschnitte I-XXXIV, sowie XLVI—LII über der handschrift vorsunehmen,
ergab nur unbedeutende verschiedenheiten, die allerdings bei einem diplomatischen
abdruck nicht vorkommen sollten. So finde ich zb, notirt: V. 19 Ban Boogt
statt Banboogt, V. 122 jn statt in, V, 156 to tore statt totore, V, 288 lef som statt
Jeftom, V. 371 Karlyoun statt kerlyoun.
50 bringt ein verzeichniss der in aämmilichen handschriften übereinstimmen"
den verse des Lanval, deren zahl 251 beträgt, p. $1—54 enthalten noch eine reihe
von sschlichen bemerkungen eu beiden texten.
Fur eine kritische ausgabe des gedichtes ist E.'s publication somit eine recht
brauchbare vorarbeit. Möge sich thr herausgeber durch die von Mall seit langer zeit
konnte jedoch aus Boyle's schrift überhaupt nicht ersehen, ob ihm in seiner nom
dischen verbannung Delius’ kritik, deren berechtigung auch neuerdings A, Brandl
(Münchner ally. zeitung 1885 nr. 16) anerkannte, vor augen ‘
Heinrich's VL theilt Boyle die meinung der englischen keitiker, welche diese trilogic
ganz oder theilweise Shakespeare absprechen wollen, auch “Titus Andronicus und
anderen verfassern zu und will in Troilus und
rich's WHE. in abrede stellen. Die kritiker der new Shakspero Ancioty beavich-
neten Heinrich VIII als eine gemeinsame arbeit Shakespeare's und Fletcher's.
Nach Boyle's aufitellungen wären Massinger und Fleccher die verfasser des in der
folioausgabe von Shakespeare's werken zuerst gedruckten dranus, Allerdings habe
es ein drama von Shakespeare, »genannt ‚All is true’ weiches einige hauptber
Eb war lien das Shalespoars'éche werk, üemsen nuffährung am 29, jus! 2613 den lores
des Globetheaters herbeiführte. Wei dieser katastrophe jedoch, von der uns Sir
‘Thomas Pockoring (30, juni) und Sir Henry Watton (6, juli) bericht erstatten,
ist nach Boyle's meinung auch Shakespeare's ganzes manuscript mit verbrannt, wie
dies Fleay bereits 1876 für einen theil dex manuscriptes angenommen butte. Boyle
sucht nun in seiner arbeit den beweis zu führen, dass Fletcher und Massinger
die verfasser des sttickes in seiner jetzigen gestalt sind, und dass von Shakespeare's.
stück sehr wenig, wenn überhaupt etwas, übrig geblieben inte («. 18).
Ehe wir an Boyle's zum thell gelehrt und scharfsinnig geführte beweise her
antreten, möchte ich doch auf das willkitrliche dieser ganzen annahme hinweisen.
Warum soll Shakespeare nicht selbst seinen eigenen und der gesellschaft verlust
durch eine nene niederschrift des dramas wieder gut gemacht haben, und warum
musste dies manuscript, welches beim ambrechen des brandes glücklicher weise
sich in der hand des repiseus befand, denn nothwendiger weise ait verbrennen?
De ee inl
auf keine weise zu, Nun weiter, Die litterarischen
waren unter könig Jacob noch so wenig ausgebildet, ge sa
folio, Heminge und Condell, die sich auch sonst eben so schwere sünden zu
schulden kommen liessen, recht wohl Mhig waren, einen einmal unter Shakespeare's
namen aufgeführten stoff much in der bearbeitung ganz anderer dichter unter Shake-
Programmschau
und eine solche härte von slights als auch »wwak endingse. Massinger
dessen metrischer styl die natürliche fortseteung Shakespeare's lst, hat:
dass dies letzte Shakespesre'sche drama auch die grösste verwandischaft mit Mas
singer's mötrik zeigen mus. Statt dessen folgert aber Boyle: das sttick mus also
won Massinger selbst sein, und quält sich scharfslunig ab, die hypothese nach
allen weiten hin ausubauen, Boyle preit die kritischen leistungen der New
Shakspere society. Ich meine, es herrscht gegenwärtig bei den Engliindern eine
unheilvolle sucht, die byperkritik zu pflegen, Glaubwürdig als echt bezeugte und
überlieferte werke werden plitalich ohne irgendwie zwingende gründe einem autor
abgesprochen, andere auf völlig unzuverlässige ceugnisse hin deuwelben zwertheilt,
Und dieses treiben ist tin so gefährlicher, als es sich den anschein streng philo«
logischer forschung zu geben weiss, ja wohl gar mit den zahlengründen der stati-
sik vorrückt. Man empfindet in wirklichkeit dabei aber schmerzlich, dass der
neueren litterargeschichtlichen forschung die sichere methode und überlieferung
REISEN Se mer Ich meine Aberhaupt, einen fehler
dor Shakespeare-forechung darin zu erblicken, dass man zu einseitig gerade den zu
behandelnden fall in's auge fasst; bei vergleichongen würden die kritischen Hot-
spurs doch vorsicht lernen, Es sei mir gestattet. cin beispiel zu geben. In dem
unter Shakespeare's namen überlieferten Heinrich VII. finden sich metrische
eigenthümlichkeiten, wie sie sonst nur bei Massinger vorkommen; es folgt: Mas
singer hat das stitck geschrieben. Nehmen wir einen augenblick an, die Hiters-
rische kunde aus dem göldenen seitalter der deutschen litteratur wäre so mangel-
haft wie unsere weuguise für die Elisabethunlsche zeit, In allen werken Schiller's
findet sich eine einzige episode in trimetern (Jungfrau von Orleans II, 68); bei
‚den thin folgenden dramatikern, «. b. Friedrich Schlegel, kommen sie häufig vor.
Ist diese scene nicht von einem dieser dichter für eine spätere anfitihrang eingeschoben ?
Aber auch die ganze romantisch-katholische fhrbung des stückes scheint ja mit
Schiller's übrigen werken im widerspruch zu stehen u. 3. wy Welche
würde eine kritik, der ähnlich, wie sie Spedding und Fleay üben, wohl hieraus ziehen |
Und würde sie nicht In einem anderen falle die identität des verlassers der Iphigenic
und des Jon aus metsiachen gründen beweisen können» Wir sollen metrische wie
andere fragen in betroff der Elisabethanischen litteratur mit allen zu gebote stehenden
itzeln mit minutiöser sorgfalt prüfen, uns aber dabei immer bewusst bleiben, dass
keine metrische untersuchung so feste resultate liefern wird, dass sie beziiglich der
autorschaft die behauptungen Heminge's und Condell's völlig entkräften könnte,
Boyle selber hat freilich bereits bemerkt (s. 17), »aus metrischen gründen
allein würde es unmöglich sein, zu behaupten, dass das stick nicht um 161213
deshalb ebenso sehr auf Asthetische .
reich’a VIII. zu entziehen. Er vergleicht ferner (s, 25)
drucks in Heinrich VIIT. mit der sprache in unbezwelfelten stticken Massinger’s. Aber
gerade die von Boyle beipebrachten beispiele scheinen mir gegen seine annahme
sprechen. In einer scene des Emperor of the east wird die einleitende unterredung.
befestigt sind. Die feindliche tendenz gegen das papstthum verbindet andererseits
Heinrich VIM. mit könig Johann. Ueber den protsstantischen sinn des dichters,
der Elisabeth als diejenige preist, unter deren herrschaft gott in rechter weise
verehrt. werde, und den reformator Cranmer als halben heiligen. damtellt,
kein aweifel sein. Man hat die vorliebe, mit welcher der dichter zugleich
die den katholicismus vertretende Katharina Katharina behandelt, dem widersprechend ge-
funden, Gerade die gestalt der odlen, duldenden königin musste aber.den dichter
besonders anziehen, Sie ist desshalb noch so wenig miıtelpunkt des stückes, wie
es Woliey oder Buckingham ist, Die thatsache jedoch, das der sturs dieser drei
uns als letetes ziel nicht die geschichte, sondern den einzelnen menschen zu zeigen,
desen ganzer charakter eben durch die lage, in welche die geschichte ihn bringt, sich
voll entwickelt und eben erst in dieser lage unser volles interesse weckt. Mit immer
grüsserer ktihnheit geht Shakespeare auf diesen seinen endzweck los, selbst anf die
gefahr hin, die dramatische form, wie es in Heinrich VIII, oder in »Antonius
und Kleopatrar ja scheinbar, aber auch nur scheinbar, der fall ist, zu sprengen.
Nicht als fehler rechne man gerade das dem dichter an, was er mit bewusster
künstlerischer freiheit that, wenn auch die sonstigen, höchst bedenklichen schwächen
des workes keineswegs entschuldigt werden können, noch sollen. remem
ccinbeit des werkes erblickte, das hat er im prolog selbst ausgesprochen, An
hof erscheinen uns die verschiedenen vertreter indischer gröme. Buckingham,
Wolsey, Katharina, sie alle stols und sicher in der ihnen von natur und durch verdienst
angewiesenen stellung. Der ahnenstolee pair des reiches, der kluge, hochstrebende
emporkömnling, die liebenswürdige königstochter , sie alle trifft ein Ähnliches
schicksal. Wolsey's schuldiger ehrgeie und Katharinen's unschuld erliegen dem
gleichen loose: »Seht;« ruft der dichter im prologe aus, «wie bald all’ der glanz
der erde in elend übergeht!« Die iaglsche rührung und erschütterung der zu-
schauer wird noch gesteigert, wenn wir der katharsis beiwohnen, die gerade das
unglück in Buckingham, Wolsey, Katharina hervorbringt. Im Suseren ungliick
findet Wolsey zuerst glück und frieden seines inner. Die mi&chiige mahnung,
die der dichter so ertheilte, musste aber doppelt stark auf ein publicum wirken,
das in der gegenwärtigen wirklichkeit an mehr als an einem furchtharen beispiel
den raschen übergung des wechselnden schicksals kennen gelerut hatte. Musste
sicht Anna Boleyn, deren späteren ausgang der dichter nicht eigens zu erwähnen
brauchte, im glane des krönungseuges dahinschreitend, den zuschauern als schicke
salsgenossin Buckingham’s und Katharina’s erscheinen? Dieser gruppe gegenüber
hat Shakespeare dann Cranmer gestellt, thn, das gegenbild Woley's, den ber
ei
EKölhing, Englische modien. VII»
schaft Shakespeare's, fo mandpunks, der wohl. mur von wenigen geiheilt wird.
Seine einseitige vorliebe Nr den Perikles liess Meissner auch die Münchener aufführung
als einen triumph aeiner eigenen meinung erscheinen, die sich, wie mich wiederholte
interredung mit dem verehrten schrifisteller Ichete , zum mindesten auf“
gründe nicht zu sitzen vermag. Meissner’ nalen"
freien presse und Im Jahrbuch der deutschen den Pudmenzäy
erwähnt, muse Franz Muncker’s nach der ersten auflührung gefälltes urtheil (Wiener
alte presse ne, 298; 28. october 1882) entgegengestellt werden. Der Münchener
Perikles — ich habe selbst zwei aufführungen dewelben gesehen — wirkt nur
in einzelnen scenen, von einer gesammtwirkung kann gar keine rede sein. In
eben diesen scenen aber is: vom englischen dichterwerke fast gar nichts übrig geblieben,
Der bühnenkundige director der Münchener hofbithne hat hier mit geschickter hand
Knalleffecte zusammengestellt, Es hat sich, — wer mit den Münchner verkältnisen
bekannt ist, wird dies bestätigen missen, — bei diesem experimente überhaupt nur
um ¥, Perfall’s musik und Possatt's umdichtung gehandelt. Shakespeare's name sollte
nur dazu dienen, diese modernen leistungen in helles licht zu sersen. Hätte os sich
überhanpt un Shakespeare und das deutsche theater gehandelt, nicht um Pomart«
Perfall, so hätte eine bühne, die von allen tragddien Shakespeare's nur Hamlet und
Romeo ihrem ständigen repertoire einverleibt hat — Othello und Julius Caesar er»
scheinen nur alle paar jahre einmal — beweres zu thun gehabt, als mit cinch zum
windesten zweifelhaften stticke werthlose
wir in Pudmensky's tichtiger arbeit eine solche begrüssen, diese |
bereits eingang findet, dann ist <a wohl geboten, an dieser stelle die logendkren
verdienste um Shakespeare auf ihr wahres mass zurückzuführen,
Gerh. Eberh. Penning, Dücis als nachahmer Shakespeare's. Programın der
realschule beim Doventhor zu Bremen. A, Guthe’s buchdruckerei, ÄB84. 4°
33 w. (Progr. nr. 656.)
Man sucht gegenwärtig das verhältnis, in welchemedie einzelnen dichter
(Boileav, Goethe, Schiller, Lessing) zu Ihren zeltgenowen standen, zu erforschen,
wm hieraus die nur allmählich sich steigernde einwirkung der litierarlschen
führer auf ihre nationen kennen zu‘ lernen. Kin ganz analoges streben ist es,
wenn wir kennen lernen wollen, wie fremde dichter sich in langjährigem
wirken und gegenwirkung bei anderen narionen das beimathsrecht erworben haben.
‚Solche forschungen wurden von Brandes und Brandl fur Goethe’s eindringen in Däne«
mark und England angestellt; Dante's, Cautoens’ und Molltre's mellung in der deute
schen and englischen litteratur jet nouerdinge öfters behandelt worden, wie bel gelogen-
heit der Calderonfeier die geschichte des spanischen dramatikers in Deutschland.
Da es aber noch keinem dichter bis jetzt geglückt ist, sich in der fremde eine
Ahnlich sichere stellung zu erringen wie Shakespeare in Deutschland, so lat es
matitrlich, dass gerade dies eindringen und festsetzen Shakespeare's in der deutschen
litteratur mach verschiedenen seiten hin hetrachtet wurde. So entstanden die
beiden unterimchungen von Koberstein , die arbeiten von A, Stahr, Mf. Bernays,
ys
öffnete. Endlich hatıe sich die beirachtung auch auf Ducks’
dehnen miümen, in wie weit er auch in Shakespeare fremden
‘Mannie 1. HL Max Koch
K. Seitz, »Zur alliteration im Neuenglischens, Wissenschaftliche bellage zum
programm des realgymnasiunis zu Iteehoe, cstern 1885, p. 16—44, nebst einer fort-
setzung als beigabe zum programm ostern 1994 p, 17—24, Progr. 1883 no, 266
1, 1884 80, 268) °
Tier verfasser obiger arbeit hatte schon die alliteration im Alten Englisch
in einem früheren programin besprochen: «Die alliterntion im Englischen vor und
hei Shakespearee, Marne 1875; in der zwischenzeit haben sich indessen seine an-
sichten über diesen gegenstand so wesentlich geändert, dass die neuere abhandlung:
einen ganz gewaltigen fortschritt gegen die frühere Vezeichnet. Einen bedeutenden
einfluss auf diesen wandel hat die inzwischen erschienene Hallenser dissertation
(#880) von Martin Zeancr: »Die alliteration bei neuenglischen dichtern«, ausgeübt,
deren hauptsätze Seltz vollstindig adoptirt und damit die grenzen der alliteration
jetzt in Aurchaus richtiger weise bestimunt hat, während er in der früheren arbeit
noch sehr lege ansichten mit gar manchem anderen gelehrten theilte. Da über
diesen punkt noch bei vielen vollständige unklarheit herrscht, hebe ich die daraaf
bestiglichen charakteristischen stellen der Seite'schen arbeit hervor; »Wir vertehen
also unter alliteration in der regel nar den gleichen anlaut der hauptton-
silben mehrerer wörter . . . Wortformeln wie to aid and abet (Hoppe, Supp.
lex. „häufige allit.*), Ever and andn, to insdlt and injure, dyer and uböre, to bid
Br (a), power and position, rest and repäse, oer
Whe madre, Like master like meynie (? dies iat allite-
dy , No penny no päter-nöster (hier möchte ich
trotzdem all. annehmen‘, vgl. u.) nicht zu den alliterirenden, während 2. h.
bei önsult and imjury, to rewounce and dey, pennyless and dependent, oder bei
den sprichwörtern Silence gives consent, All is not fost that is de/ayed ,
in pocket is a good conyanion der gleichklang deutlich in's ohr Mllt Nicht w
auffällig, weil nicht dem betonungsgesetze entsprechend, aber jedenfills auch ber
absichtigt, ist die alliteration in formeln wie spies and speculätions, oder in sprich“
wörtern wie äpplicätion makes the ass, wo die den nebenton trgenden silben
alliteriren, alsdann pflegen aber die letzteren von der havpttonsilbe durch eine
unbetonte getrennt zu sein (vgl, oben päter-nöster), Dass übrigens neben der wort-
betonung auch der logische accent für die alliteration von bedeutung ist, zeigen
nicht alliterirende sprichwörter wie One murder makes a villain, millions a hero,
Penuy:Aey is far afore pennyséryst, Self vo self davé oder eine vergleichung der
‘Ueber Duels’ verhältnis zu Shakespeare hat auch ei
»Ein fun Sha ‚Shakespearebearbeitere in no. 433 (43. cl. 1 er Nailoanleeung.
aie
Programmschau
netisch geordnet: die vocalisch anlantenden |
sp und st, sodann sh, th, t, dafın erst ch (me tech); die mit gm, kn, mn, ps, wr
anlautenden wörter sind unter dem + weiten consonanten zu suchen. Während
nun diese umfangreichen citate, die sogen, Wingend Words (geflügelts warte
und sentencen) darstellen, welche grösstentheils, wenn auch einzelne sprichwört-
lich geworden sind, den gebildeten ausschliewlich angehören, so zeigen auch die
sprichwörter, welche gemeingut des volkes in seiner gesammtheit geworden,
die alliterution gar nicht 20 selten, wie Wahl (+Das sprichwort der neueren
sprachene, pe 17, anm. 14) meine, Eine grosse zahl der nun folgenden sprich-
wörter verdankt Seite W. C, Haslitt's English Proverbs and Proverbiat Phrases
(London 1869) ; er hat indessen Hazlitt gegenüber, dewen unzuverläigkeit ihm
‘von englischen gelehrten bestätigt wurde, keitik geübt. Die Selte’sche summlung
ist aumerdem vollständiger als die von Hazlitt, und während bei diesem die pro-
verbs und proverbial phrases durch einander laufen, hat Seitz »die eigentlichen,
‚entweder eine sittliche wahrheit oder eine regel der lebensklugkeit enthaltenden
sprichwörter, in welchen ans also steis ein abgeschlossener, priiciser und selbat-
gedanke in der form eines vollständigen (wenn auch mitunter verkürzten)
salves entgegentritt, von den legend eine verstandesvorstellung durch ein bild ver
anschaulichenden sprichwörtlichen tedensarten« getrennt. Unter die
letzteren sind gewisse metaphorische redeformen , wie the cankerworm of care, 3
warm welcome eic,, aufgenummen, dagegen die proverbial Similes unter
dieser besonderen rubrik zusammengestellt. Als anhang an die sprichwörter und
sprichwörtlichen redensarten folgen dann noch Family Mottocs, die allite-
tirenden namen der spiele und Nursery Rhymes. Die alliteration in
den schallnachahrmenden wortgebilden, wortzusammensetzungen und wortformen
gedenkt der verfuser noch in einem besonderen aufsutze zu behandeln. —
Man sieht, dass in dieser arbeit die alliteration in sehr umfamender weise
besprochen Ist, und, wie sie in England beifällig aufgenommen worden, darf sie
auch in Deutschland unter keinen umständen ynbeachtet bleiben. Zwei vorzüge
sind #s, die ihr meiner meinung nach einen bleibenden werth verleihen: Zunächut
ist hier, wie bei Zeuner, klar dargelegt, was überhaupt noch als alliteration au
gelten hat, und was nicht. Wie nöthig das ist, zeigt mir unter anderem eine
neuere besprechung einer alliterationsarbeit, und zwar ist «s kein geringerer als
Gröber, der in der Zeitschr. f. rom. phil. V1, 467f. in seiner anzeige von
E. Wölfflin, »Veber die alliterirenden verbindungen der lateinischen sprache«
(Sitzungaberichte der königl, bayer, akad. der wissenschaft., historwphil. ch 81, 1—
93) selbst ein verzeichniss von alliterirenden ausdrücken aus dem Altfre. giebt,
unter denen a, b. composita mit der vorsilbe re, die im betreffenden fall nicht
eisınal irgend welche siunschwere täpt, als alliterirend angeführt werden.
Zweitens aber hat die arbeit noch einen bedeutenden sprachlichen werth.
Kein verchrer der englischen sprache wird sie ohne mannigfaltige belchrung aus
der hand legen, denn es ist hier so vieles aus zum theil schwer zugänglichen
schachten an's licht gefördert, und der ewig unrersiegbare quell der sprache des
gewobnlichen volkes sprudelt so reichlich, dass man seine sprachkenntniss hier in
bedeutenden masse erweitern kann. Um au beweisen, dase ich die abhandhing
mit aufmerksamkeit gelesen babe, führe ich sowohl die druckfehler an, die wis
ae
Progrsmmschaun
‘Conf, auch Goldsmith. Des Vill. 74: And rural mirth and wanners are no mare,
malend ist auch die stelle Des, Vill. 42; But, choked with sedges works its (br
weedy way, (Auf diese beiden stellen macht Wolff in seiner ausgabe bei
dann besonders harten lauten und lautgruppen (k, p, t, er, pr, tr ete.) Auch
zor komik wird die alliteration namentlich von Moore verwandt.
Es ist sehr leicht, beispiele über alliteration beizubringen , und jeder wird
sich wiche notirt haben, Ich will am schlusse dieser besprechung, von anderen
absehend, diejenigen anführen, die ich mir aus einem viel gelesenen gedicht,
Scott's Lady of the Lake, aufgeseichnet habe: want and woe; mountain and the
moor; moor and wos; form and face; awk and sound; fair and free;
and down; fower and town; friend and foe; dingle and fell; field an
fank and érae; fire from Aint; flows and Hood; All and Acath
fate and fear; danger death; fear and fate; In drend in danger; the mayis
‘merle; wood and wold; Funk and Soume; crag and cliff; through cope
diffs; in food and firey ere dow we bend; stone and stock; the warch and ward ;
from Jack of food and Asse of strength. Dies tind lauter consonantische alliterationen
ebenso kommen häufig vocalische vor.
Das gebiet der allitermion ist gerade im Englischen ein besonders interes:
aantes, und Ich kann die Selts’sche arbeit als eine umfassende und gründliche in
jeder hinsicht auf das wärmste empfehlen.
Haute JS. im oct. 1884. Ernst Regel,
Max Wagner, The English dramatic blenk-verse before Marlowe. Theil It.
Programm-abhandlung der städtischen höheren bürgerschule zu Osterode In Ost-
‚Preussen. Ostern 1883. Osterode, Ostpreussen 1883. (1883 programm no, 22.)
Wagner’s arbeit bildet den schluss seiner Im jahre 1881 veröffentlichten pro-
eee ise eis wi oie Vee eee bene
haben, ‘Da dieser zweite theil in der anlage und ausführung durchaus dem
entspricht, sit dem er gleichzeitig entstanden ist, Se ne RE
uns hervorgehobenen voratige und schwächen desselben, auf welche wir hier nicht
nochmals zurickzukommen fr nörhig halten.
Gascoigne's Jocasta und andere von Schréer (Anglia IV, p. 14.) hernnge-
zogene proben vor-Marlowe’scher dramatischer blankverse-dichtungen sind Wagner
unzugänglich geblieben, Nur die beiden dramen Tancred and Gimund und The
Misfortunes of Arthur bilden hier den gegenstand einer 24 quartselten um-
fassenden metrischen specialuntersuchung, die trotz des früher hervorgehobenen
veralteten standpunktes, von welchem sie ausgeht, doch sehr viel brauchbares
material enthält, Da aber das erstere dieser beiden stücke erst nach dem er-
‚scheinen des Tamburlsine die blankverse-form erhielt, das zweite möglicherweise
schon von dem Maslowe'schen stück beeinflusst wurde, so sind Wagnor's motrische
untersuchungen über diese beiden dramen nicht so sehr für die beschaffenheit des
blankverse vor Marlowe, als vielmehr für die entwickelungegeschichte dieser metrums
überhaupt von werth, i
Wien, J. Schipper.
© J. Zupitia, Bemerkungen zum ‘Lob der frauen!
Es ist unmöglich, die frauen nach gebühr zu Toben
der dichter nicht erst ein solches werk anfangen, pat neuer man.
To pende, Die handschrift hat aber in (oder ni) cheue st. acheue. Dic
ist unbedeutend und ergiebt einen guten sinn, ich halte sie aber
Ich bersetze das tiberlieferte pat neuer man no mizt in
ich in zu dem relativum pat ziche: ‘in welchem nie
konnte’, ‘mit dem nie jemand fertig werden konnte’.
7- v. gef Wenn Jesus nicht von Maria geboren worden wäre ,
alle pis world forlore. For it is a fing, Be
more. Amid pe tre pe frout was pigt us w. Man kann die
den punkten nicht wohl anders übersetzen, als der herausgober,
ding, welches frucht triigt zwischen der wurzel und der krone’
diese umschreibung des begriffes ‘baum! erst durch v. 9§
‘daher v. 93 It Is, womit pe tre schon vorausgenommen wird’.
Hi
i
des verses, Es ist dann natürlich auch der punkt hinter forlore zu tilgen:
were alle pie world forlore For a ping, pat berep rigt u. mw. "wegen
dinges, das’ u, a, we
8. v. (00f, Lil is alle in woman laft, And chosen pai be for trister in
Der herausgeber bemerkt zu v. "Das wort trister kenne Ich blos in
dem sinne von »falle des jägerse, was hier gar nicht passt', Diese angabe der
beideutung won trister beruht wohl aber nur auf einem versehen: tister Ist nach
Halliwell (vg). auch Stratmann) ‘a post or station in hunting’, also ‘stand (bei
der jagd)’, und vielleicht lässt sich unsere stelle so versichen: ‘und gewählt werden
sie zum stand fm thus’, d.h. die männer halten sich gem bei ihnen auf,
9. ve 104 hat der herausgeber das iberlieferte lewely in lovely verwandelt.
Ich sche keinen grund zur änderung; beide wörter sind ja gleichbedeutend, Wenn
auch Stratmann nur zweisilbige formen des am. Iéofite (mit f: lefli u, 4 w.) bee
legt, s0 weigt doch eb. auch Gen. & Ex. die zerdehnte form (mit u) in lewelike. —
Bei dieser gelegenheit will ich bekennen, dass ich ¥. 106, eu dem der herausgeber
nichts bemerkt, gar nicht verstehe.
10, v- risk OF hem (den frauen) it apringeh day and nizt Swete mor-
seles, is lond to fede, Front pat is so michel o migt Men yarmed stef on
sede And strong. Die bemerkung au v. 118 Inutet: ‘Men ist blos erklärbar,
wenn man es als dativ olmmt, Aber wahrscheinlich ist davor For ausgefallen,“
Ich glaube aber, dass men parallel anit morseles und frout steht, also ein komm
hinter migt zu setzen int; die lieben (oder sen) atticke (oder bissen), dies land
zu nähren, die von den frauen kommen, die frucht, die su mächtig ist, sind die
kinder, die achlieilich heranwachsen au men yarmed stef on stede. Nachwuchs
erhält das wolk am leben, er kann also als nahrung des landes beseichnet werden.
11, ¥. 122. Note of pe nigtingale Veett at namzt In time of May, No
oper foules gret and smale, pat sit and singen her lay, Osaines a foule, pat sit
in sale Wil outen cage yelad in say: Hir note abatep mannes bale u. » w.
(ve 429 1. pat ot, pat). Zu v. 123 bemerkt der herausgeber: ‘Die nachtigall hört
bekanntlich im mai auf zu singen’. Ich glaube aber, dass seiten at nougt ebenso
wenig ‘anfhören lawen' bedeuten kann, wie ne, to set at nonght, Dazu kommt,
dass bel dieser anflasung dev verses im folgenden eine anakoluthle angenommen
25
abkürzungszeichens
für And gesetzt Ist, das damals eine dem p weit ähnlichere gestalt hatte, als das
jetzt übliche &, And passt hier ebenso gut, wie pei. Ich möchte mun weiter
meinen, dass auch die ersten buchstaben oder wörter der noch folgenden 7 strophen
anfange von str, XXIV als vertreter des ecichens —- au nehmen, das in lateinischen
handschriften so häufig vorkommt, dass es leicht in's alphabet aufgenommen werden
konnte. Von den letzten 5 strophen aber sind leider nur die erste und letate am
anfang (Place und Levedi) unverstummelt, weshalb sich nicht sagen isst, warım
der dichter nicht die Amen-strophe die letete sein liem.
19. Auf sichere erg&nzung aller lücken am ende wird man wohl verzichten
müssen, aber hier und da dürfte noch einiges, was wahrscheinlich oder wenigstens
möglich ist, zu finden sein. Ich will hier vorläufig meinen versuch die str. NXIIL
wieder herzustellen mittheilen ; was der herausgeber schon ergänzt hat, steht in
eskigen klammern; meine zuthaten, die mir keineswegs alle unanfechtbar scheinen,
sind cursly gedruckt.
And y were as douhti a swai(n),
As was Samson, er he war rohen,
245 Or al w wigt, so was Wawfain]
Or Salamon, pat was sizes? ders,
gete wald me nougt Anke gain,
pat wiman schuld de seat at more,
To go on feld in snow [and min},
250 To help on erbe co swe corn,
To groweı
Of wimen springep day amd mist
Joie and vortus ynowe,
Die erglinzung des letzten verses setzt voraus, dase das, was hinter y noch erhalten
ist und was der herausgeber als t oder | genommen hai, der erste strich eines n
win kann.
ee Eh i Saleen ae ek ar er
ob es dem dichter mit dem lob der frauen ganz so ernst war, wie der
geber 5, 402 meint, Mir scheint alles, 90 zu sagen, in in rie ga
hauptargument, dass man die frauen loben müsse, weil Maria eine
ee ae
war, scheint mir mit sicherheit damus hervorzugehen , dass er nicht müde wird,
es immer wieder vorzubringen. Tann beachte man, wie der dichter die Jungfrau
H. Brandes, Die mittelenglische Destruction of Troy und ihre quelle. 399
IN,
IV.
VI.
vil.
vi.
Ix.
v. 775-813
v. 814—1008
ve 10091415
v. 1416—1460
v. 1461-1508
v. 1509-1628
v. 1629—2046
v. 2047—2094
v. 2095-2206
v. 2207—2305
vu 23062448
Ye 2449-2477
v. 2478-2522
v. 2523—2724
vw. 2725-3531
vu 3532—3740
v. 3741-3858
v. 38594028
v.
4029-4139
+ Ys 4140-4278
v. 479-4331
xx.
XXL.
XXI.
XXII
XXIV,
XXxv.
velleris certamine et de medelis ad pug-
nam faciendam cum bobus et dracone
operandis. (bl. 8b_9¢.)
Hee sunt que Medea dedit Jasoni. (bl. 9c—
94.)
. Qualiter Jason accessit ad aureum vellus.
(bl. gd d.)
|. De destructione prime Troie per Jasonem
et Herculem. (bl. 114144.)
De fundatione magne Troie per regem
Priamum iterum restaurate, (bl. 144158.)
De Priamo degente in obsidione cuiusdam
castri et nominibus filiorum suorum,
(bl. 15215.)
Descriptio fundationis civitatis Troie.
(DL 15¢—16¢.)
Descriptio nobilis Ilion, (bl. 16°—184.)
De proposito regis Priami volentis suam
iniuriam vindicare. (bl. 184198.)
De consilio deliberato, ut Paris in Gre-
ciam destinetur. (bl. 198194.)
. Responsio Hectoris primogeniti Priami.
(bl. 194206.)
+ Consilium Paridis secundi filij. (bl. 2o>—
212.)
Responsio Deiphebi tertij ij. (bl. 21a—
21b,)
Responsio quarti filij Priami, qui Elenus
vocabatur, (bl. 21b—28 c.)
Responsio Troili quinti filij. (bl. are—
2ab,)
. De numero navium, quas Troiani duxerunt
in Grecorum depopulationem. (bl. 220—
26€.)
De Grecis inchoantibus inire consilia, ad
quos de raptu Helene fama pervenit, quid
sint inde facturi. (bl. 26e—27 ©.)
De forma et statura grecorum hominum.
(bl. 27428.)
Deformaet statura Troianorum. (bl. 28%
298.)
De numero navium, quas Greci duxerunt
in troiane urbis depopulationem. (bl. 298—
294.)
De Grecis mittentibus apud Delphon pro
obtinendo responso de eo, quod facturi
erant. (bl. a9d—30e..)
Deimagine aurea Appollinis, (bl. 30¢—304)
1, Brandes, Die mitielenglische Destruction of Troy und thre quelle gor
‘captus est amore nimio Polixene ipsam
i 0. (bl. 58-59%.)
XXL v, 9217-9399 — XXNXVIL De Achille intercepto adhucamore Polixene
et bellare nolente. (bl. 59b—6o,)
KXIIT. v.9400~9627 = XXXKVIIE De decima bella et de morte Deiphebi,
regis et de morte Palamidis.
(UL. 6ob_61 €.)
XXIV. wv, 96289863 — XXXXIX. De mirabili potentia Troili: (bi. 61e—
G2e,)
XXV. v. 9864—10152
XXVEnig—iegst = L. De undecimo bello. (bl, 626656.)
V.10466—10787 = LI. De morte Achillin, Paridis ot Aiacis,
(bl. 65<—678.)
XXVIL v.10788—11150 — LIE De morte Panthasilee Amesonum regine,
(bl. rag.)
XXVIML.y.c151—11716 = LIE Detracista seu proditione Troie, (bi. ba
7.)
YANTIT—HI831] Lv, De captione et destructione Troie et morte
XIX ys iin] regis Tal si tesa da HE
Polisene. (bl. 72.734.)
vetigai—12164 = LV. De direptione Troie. (bl. 73¢—75*.)
KK 12165-12462 ur De exilio Enee et religatione Anthenoris
FEKLWImbg—i05st TR ee sag ‘Alecia,
(ol. 758976.)
XXXL v. 12552-12709 — — LVIT, Denaufragio oaviom Grecorum. (bl. 77°—
78.)
¥.12706—12852 — IVIIL De nece Agamemnonis, (bl 786-796.)
¥ 12835-12936 = LIX, Sequitur de exilio Demofontis ct Attame,
(bl. 798794.)
LX. De Horeste vindicante mortem pateis in
‘morte matris et recnperatione regni sui.
(bl. 794—K2d.)
XXXV. v, 13388—13672 XI. De mirabili eventu Yürei. (bl, 82484: .)
¥, £3672—1 3801 LXIL De morte Pirm. (bl. 84¢—R5*.)
XNXVE v. 13802— 13876 EXIT. De somnio Uliaia et morte per filium in-
teremptl (bl. 85¢—8s«.)
vs ESB7T— 14044 LXIV. De morte Ulixis. (bl. 85¢—864_)
Da mir zur zeit nur der Stramburger druck der Historia vom jahre 1489 an
gebote steht, mir bss, aber gänzlich fehlen, so kann ich aus der bucheintheilung
der Destr. keine schltime zichen- Ich betrachte daher das folgende auch our als
cine voruntersuchung, und muss die ermittelung der fassung der Hist., auf die die
Destr. unmittelbar aurlickgeht, einer späteren studie vorbehalten. Wenn aber die
apiteleintheilungen in den verschiedenen drucken der Hist,, wie Bock behanptet,
von einander abweichen, so wäre es immerhin möglich, dass der autor der Destr.
die glioderung seiner vorlage beibehalten hätte. In diesem falle würde sich die
unmittelbare quelle unseres denkmals unzweifelhaft feststellen lassen. Einen finger-
E. Kölbing, Kuglische mudien. VIE 26
XXXIUL w, 12937—13105
XML. v. 13106-13387
MH. Brandes, Die mittelenglische Destruction of Troy und ihre quelle 403
behauptung illustrirte, dennoch ist diese unzweifelhaft richtig. Der autor der
Destr. kennt nicht nur die see genau, er weiss auch von der ausrüstung der schiffe
bescheid, so dass er es schon wagen kann, gelegentlich von seiner vorlage abzu-
weichen. Die pericula maris werden ihm in folge dessen zu
v. 12728:
Perell and pyne of the pale ythes (vgl. Hist, bl. 78€)
und zu v. 13044:
Care of the cold ythes (bl. Sod). —
Propter nimiam maris et temporis tempestatem der quelle (bl. 75%) giebt er weit
wirksamer wieder
v. 12166—12168:
for pe grete stormys
Of wyndis full wikkid, and waues of pe se:
No shalke went to schip on pe schir water
und das ntichterne nau/ragium vitaverunt (bl. 78.) überträgt er
v. 12704:
Thies passet the perellis of the pale ythes.
Aus der langen reihe der in der Destr. beschriebenen seesttirme hebe ich nur
einige wenige heraus;
v. 1315813162:
Full wodely the windes wackont aboue;
A myst and a merknes mynget with rayn,
Pat wilt vs in were and our way lost,
Knew we no costis for cauping of ythes,
Ne no lond on to light, pat vs lefe was.
Dem entspricht bei Guido (bl. 816); Et aer de sereno repente factus obscurus in-
certa navigatione nunc huc nunc illuc sub nimia tempestatis clade vexavit.
In aller ausführlichkeit wird v. 1983—2017 der Destr. über einen seesturm
berichtet. Dass es unserem autor keineswegs an phantasie gebricht und dass er
es wohl versteht, seine eigenen zuthaten mit den angaben der vorlage, der er folgt,
zu einem ansprechenden und ausserordentlich stimmungsvollen gesammtbilde zu
verschmelzen, zeigt der vergleich mit der beztiglichen stelle der Hist. (bl. 18°—184).
Es ist unverkennbar, zu welcher anschaulichkeit sich unser dichter in der dar-
stellung der aufgeregten elemente gegenüber der kahlen schmucklosen vortragsweise
Guido’s erhebt. Guido’s: . . . et contrarijs ventis flantibus funduntur imbres et
tonitruorum rugitu mirabili et choruscationum fulgoribus odiosis concitati Buctus a
ventis excelsos tolluntur in montes verwandelt sich in
v. 1984-1993:
A mak and a royde wynde rose in hor saile,
‘A myst and a merkenes was meruell to se;
With a rontond rayn ruthe to beholde,
Thonret full throly with a thicke haile;
With a leuenyng light as a low fyre,
Blaset all the brode see as it bren wold.
The flode with a felle cours flowet on hepis,
Rose vppon rockes as any ranke hylies.
So wode were the waghes and pe wilde ythes,
All was like to be lost, pat no lond hade,
26°
IE, Brandes, Die mittelenglische Deutruction of Troy und ihr
‘And mony Jede on the Iaund out of lyfe past.
gegenüber der quelle (hl. 62€): Tune ‘Troilns bellam intrarit in maxima pugnane
tiun comitiva, Grecos interfecit eie. Eine einigermassen. ausgeführte kampfacene
bieten die verve
9632-9635 :
Brem wax he batell ypon both haluys!
Mony gyrd to fe ground and ta grym deth ;
Mony stoute pere wax storuen vnder atel wedis;
And mony britnet on bent, and blody byronnent
als übertragung von Guido's: Vellum durum comuilititur later eos, ex quo mortuor
rum sequitur magna cedes (bl. 61¢), Auch in den plünderungsiwenen macht sich
das bestreben geltend, unabhängig von der vorlage charakteristiche ele einzu-
führen, Die gesammtwirkung wird unzweifelhaft erhöht, wenn unser autor Guide's
bericht (bl 734): Ex per Grecos sorum fractis januis et yndique conquassatis,
Greci sseendunt hostliter domos ipsas; quoscunque de eis inveniunt, discretione
seus non hablin vel etatis, violenter accidunt, wiedergieht
¥. 1192911940:
The knightes in the closet comyn out ewithe;
Settyn into the cite all the sad Grekes;
Brentyo and betyn doun all the big houses ;
‘The pepull with pyne puttyn to dethe;
‚Buornes in hor bednes britnet all naked,
bat hedit no harme, ne no haie poght.
Noght dred fai the dethe no dere of hor fos:
Droghen vp dus, dungyn doun yatis;
Brekyn into bildynges, heitnet the pepull;
Wemen and wale children walton to grounde:
Hade no pyte of the poure, put all wo dethe;
Robbet pere riches, reft hom hor lyves,
Vergleicht man Barbour's sklavische übertragung
Ye T4S7535
The Gregeois wpone ilk syde
‘The zuttes fellonly pat tyde
H. Brandes, Die mittelenglische Destruction of Troy und ihre quelle 407
Pesis and platis, polishit vessell,
Mony starond stone, stithest of vertue.
Jupiters bild, dessen zier in der vorlage variae gemmae (bl. 172) bilden,
strahlt v. 1683—1684 im glanze der
dyamondes, pat were dere holdyn,
bat with lemys of light as a lamp shone —
und den schätzen des tempels der Venus auf Cythera gesellen sich
v. 3170:
Chaundelers full chefe and charbokill stones
hinzu. In guodam vase aureo wird die asche des Telamoniers aufbewahrt
(bl. 754), in der Destr. darf der une der schmuck der edelsteine nicht fehlen,
v. 122901229
a gay vesell,
All glissonaund of gold and of good stones.
(Vgl. auch v. 13793—13794 als übertragung desselben lat. ausdruckes). Die
aurea sella der quelle (bl. 26%) wird v. 3408—3410 zu:
a sadill serklyt with golde,
Fret ouer with fyne perle fresshist of hew.
Doch äussert sich die vorliebe für glanz und pracht bei dem dichter der
Destr. nicht allein in der aufmerksamkeit, die er den edlen metallen und steinen
zuwende
der häuser. Während Guido (bl. 168) ganz allgemein bemerkt: Totum etiam
marmoreis firmatum lapidibus in mirifieis imaginum ferarım et hominum celaturis,
versucht unser autor, eine klarere vorstellung von den dargestellten thiergestalten
zu erwecken,
v. 1872—1573:
And all of marbill was made with meruellus bestes,
Of lions and libardes and other laithe wormes.
Bei der anziehungskraft, die das schöne auf den bearbeiter austibt, wäre es
seltsam, wenn er nicht auch der menschlichen schönheit seine theilnahme bezeigt
und ihrer schilderung eine liebevolle sorgfalt gewidmet hätte. Polyphem’s schwester
ist ihm deshalb nicht nur eine virgo speciosa (bl. 81¢), sondern
v. 13182— 13183:
Fairest of fetur, fresshe to behold,
Clere as the cristall, and a cleane maidon.
Wie das menschenäussere liegt auch das menschenherz mit seiner freude und
seinem leid, mit allen leidenschaften, die in ihm wühlen, offen vor ihm da. Nach
Guido (bl. 266) harrt die menge an den thoren Troja’s der ankunft der Helena
gaudia celebrans et immensa tripudia omni genere musicorum, Weit unmittelbarer
giebt sich die fröhlichkeit der wartenden in dem entsprechenden passus der Destr.,
Ve 3435—3438:
With synging and solas and sitals amonge;
With myrthes of mynstralsy, musike withall ;
Daunsyng of damsele, dynnyng of trumpys,
With a ledy full lusti and lykyng to here.
gebenheiten, die untwoder weit vor oder lange nach dem vreiguiss legen,
eraählt werden soll. Doch versteht sich unser dichter kaum zu derastigen
kunft der Myrmidonen (bl. 24), giebt diese thatsache aber offen zu,
v. 109)
More of thies Myrmydons mell { not now.
In der that steht diese lange ausführung zu der familiengeschichte des Pelews, um
die u sich dort handelt, nur in gone untergestdneter beziehung. Ebenso begnügt
sich unser autor, anstatt die fabeln uber die abkanft der Helena (bl. 114) zu
wiederholen, mit der bemerkung
v. 1019-1020,
And a suster to Pe same, sothly, was Elyn,
Getyn of pe same god in a goode tyme.
Die nach v. 11955 unterlassene erwähnung des verbleibes der Casandra und
det übrigen frauen erklärt sich ebenfalls hinlänglich aus der riicksicht auf die ent-
wickelung der handlung. Unser ganzes Interesse concentrirt nich auf den im temped
des Apollo win geschick erwartenden Priamus, und in richtiger erkenntniss dieser
thatiache schliesst unser dichter, anstatt die trockene aufzählung Guido’s nachzu-
ahmen; Priamus floh zum Apollotempel, Casandra zum Minervatempel, die übrigen
blieben im palaste (bl. 734), unmittelbar den untergang des könige an. Die
fhreity sonnes des Priamus werden v. 105 erwähnt, Guido zählt diese xxx il
maturaleı ex diversic mulleribue vibi guesiti bl. 15€ namentlich auf. Diese liste
vermisst man, unzweifelhaft zum vortheil des gansen, in der Destr. Begreiflich kit
ferner, dass unser dichter in der ausgedehnten schilderung der einzelnen Griechen-
fünsen die Briseis auslässt (nach v. 3849), die von Guido merkwürdigerweise
an dieser stelle aufgeführt wird (bl, 28>), In der beschreibung des Leviu
thans folgt der autor der Deste. zunächst seiner vorlage, doch erinnert er sich
(v. 4436) weit cher des verlamenen fadens der errählung als Guido (bl. 314).
Uebergangen sind nach v. 4278 die langathmiyen auseinandersetzungen über Apollo
(bl. 30€), kurz dammch die über Saturn und Mars (bi. zra— 515) und im
zwölften buche der Destr. die späteren schicksale den Acncas, die in ausführlicher
darstellung unter bezugnahme auf Justinian und Vergil das ag. cap. der Hist.
schliemen,
Der einzige fall, in dem man dem dichter allew grome surtickhaltung yor
werfen kann, scheint mir in der veräumten motivirung der feindschaft zwischen
Forenses’und Engest zu liegen (nach v. 12962; vgl. bl. 808; Causa vero ipsiue
odij, propter quam rex Korensis contra Rgistum capitales Inimicitias confewebar,
preeipue fuit illa; Nam, cum idem rex Forensis de quadam filia sun cam vodem
Egisto matrimonium contraxiset, dictus Egistas ob amorem Clitemestre a fila regs
Foronsis diverterat, libello repudij sibi misso). In der Destr, bleibt di
des Forennes gegen Engest ganz unverständlich,
M. Krummacher, Za Byron's Childe Harold
ZU BYRON'S CHILDE HAROLD,
Canto UI, ar. 36;
There sunk the greatest, nor the worst of men,
‘Whose spirit, antithetically mist,
One moment of the mightiest, and again
On little objects with like firmness fit; +.
Was bedeutet die dritte teile) Es ist von Napoleon die rede. Man könnte
versucht sein, den fraglichen satz construirbar mn machen durch ergänzen von war’
desen geist einen augenblick zu den mächtigsten gehörte, und dann wieder auf
Heine gogenstände (ewecke) mit gleicher festigkeit sich richtete, Aber zunächet
wäre das fehlen von mus sehr hart, zweitens eshält man keinen recht schurfen
gegensatz, worauf der leser doch durch das antithetically mixt (me aus wider-
sprüchen susammengesetet) vorbereitet ist: ein geist kann michtig sein und doch
auch kleine zwecke energisch verfolgen; «drittens aber, was das schlimmute ist:
Wie kann ein geist nur seinen augenblick« zu den mächtigsten gehören? Und
wärde Byron wohl trotz aller inneren widersprüche dem von ihm #0 hoch gestellten
Napoleon (he greatest of men) für irgend einen angenblick seines lebens das pri-
dicat eines »mächtigen geister« vermigt haben? — Man sieht, diese construction
giebt keinen befriedigenden sinu; auch eine anderweitige gentigende erklärung der
worte, wie sie dastehen, ist mir nicht bekannt.
Alle diese schwierigkeiten schwinden dagegen, wenn wir annehmen, dass of
ein vom verf, und verleger ubersehener druck- oder schreihfehler fr om ist,
Setzen wir om statt of, so gehört wightient zu objects und bildet einen deutlichen
gegensatz zu Jiftie: demen geist . . . einen anpenblick auf die mächtigsten (grote
artigsten) und dann wieder anf kleine (kleinliche) zwecks mit gleicher festigkeit
gerichtet war. Wie dies gemeint ist, zeigt str. 58: making momarchf mecks thy
Footstool — und: (thou couldst) govern mot thy pettitat passion. Doch muss man
sagen, dam in letzterer besichung der begriff frmarsr nicht recht past, Dax in
36 folgende extreme im afd things Ist au vergleichen mit wore or ders thaw man
in 38, welches aber ausser dem erwähnten gegensatz grower und kleiner zwocke
auch den von glück und unglück, sieg und niederlage cinschliewt und dadurch
etwas schillerndes erhält. Davon ist auch atr. 36 nicht frei, denn der gedanke
des «betwixte, des juste milien, happy medium, welches bei Napoleon vermisst
wird, ist auf den gegensatz der mightiest und Atle odfrer nicht anwendbar, auch
deutet das »dering made thy rite ax falls nur auf ein sextrems in einer richtung
hin. Dass Napoleon in unserer stelle günstiger beurtheilt ist als in der +Ode to
Napoleon Honapartee, sei nur kurz erwähnt,
So bleibt zwar in str. 36 noch immer manches schwierig und wweifeihaft,
aber die grösste und, wie mir scheint, unlösbare schwierigkeit wird entfernt, wenm
af in on geändert wird,
Kasse. M. Krummacher.
E. Beckmmn, Ueber die uttributive construction eines sächs. genltivs ete. 413
Versuchen wir also cine andere erklärung, indem wir gerade von dem au-
Jetzt erwähnten umstande, als einem festen punkte, ausgehen und zunächst den ge-
brauch dex posseivprenomens, der die ältesten beispicle darbietet, in’s auge fassens
Man erinnere sich, dass die substantivischen formen der possessivpronomina.
ebenso wie dio adjectivischen aus dem genitive der persönlichen pronomina ents
sprungen sind und beide arten längere zeit vollkommen gleich lauteten, was bei
He noch heute der fall ist, In der stellung des artributiven pronomens hermchle
grove freiheit; des uachdrucks wegen trat es häufig hinter das mıbstantiv, 2. b.
Im vocativ: dröder mle, Brother mine, zumal wenn ein anderes attribut den platz
vor dem substantive beanspruchte: dea Arother mine, vgl im Deutschen: lieb
knabe mein; vor allem aber musten die pronomina, der bestimmte und unbe
stimmte artikel sowie zuhlwörter im partitiven yerhiltnise das pronomen hinter
das substantly deängen, wie auch ein partitives aubstantiv ohne determinativ diese
stellung verankusste; für diesen auch sonst auf germanischem wie auf romanischem
gebiete (mhd. der drwoder stm, span. alguwor amiger zuyos) bekannten gebrauch
genilgen ewel beispiele aus Koch (1, 98 317. 321): ag. A wiclan meaht min
meine grosse macht, und me. other men hirer andere männer yon ihnen.
Während sich nun die angegebene stellung in den betreffenden fllen (nur
den des bewimmten artikels ausgenommen) immer mehr befestigte, volleog sich
die scheidung und wandlung der possessiva; bei den proklitischen formen schwäche
ten sich mine und tie zu wy und fy, bei den selbständigen verstärkten sich
Aer, our, your und 4heir vermittelst eines vermuthlich genitivischen r, so dass
ausser dem nicht wohl absuschleifenden oder zu verstärkenden Air jedes pronomen
in doppelter form erschien. Die sprache verlor nun das verstindniss für die hinter
dem subsiantive erscheinenden adjectivischen formen mint, thin, his, Aer, te,
wovon sich noch im yooatly eine spur erhielt (yow drother mine, Shaksp. Temp.
Vy 1), Msite sie auf dem durch die drei erstgenannten angedenteten wege sämmt-
lich als unabhängige formen, wodurch die Wbrigen auch hier ein # erhielten, und
gab dem noch nicht geschwachten gefühle fir den genitivischen charaktor dieser
formen durch die einschiebung der pr&position of von neuem ausdruck, Die wen-
dungen a friend of mine, that head of yours deuten daher kein partitives ver
hältniee ar, sondern enthalten einen doppelt (durch of und den genitiv des per-
sönlichen pronomens) bezeichneten possessiven genitiv. Wir haben es also, wie
schon Mätzner vermuthete, mit einer echt volkwthamlichen construction zu thun,
worin sich die beiden wendungen @ friend mine und a friend of we vermischen
und mit welcher sich das in deutschem dialekte vorkommende »es gehört meine nahe
zusammenfindet , wie es der wolksweise ja berhaupt an solchen verdoppelungen
nicht fehlt (e, b. des plurals in Collis, der stelgerung in hauptsächlichst most poorent
ut, dgl. bei Shakspere, der negation in niemand nicht oder sich nicht entbitklen).
Das erst in späterer seit entstandene pronomen ifr steht etwas abseits; man
sagt nicht wohl (doch rgl Koch II, § 321 a. «.) the book dr its (vcs the chdhi's)
exter a doob ef its, sondern nur és és own, a book of ite owns auch bei den ane
derm pronomen findet dies schon in alter zeit zur verstickung dienende adjectiv
seine stelle: / Aave a douse of my own.
Was nun den sächsischen genitiv angeht, so wird dieser in unsern fällen
(nur nicht bei dem bestimmten arikel, den er verdrängt) dem substantive nach-
sichende casus ebenso wie das pronomen, nachdem die construction unverständlich
‚geworden war, mit hilfe von of verdeutlicht worden sein, so dass a friend of my
father’s aufzufassen ist als friend my father’s cin freund meines vater, Zu
Yängst geplantes
handelsschule in Dortmund, Um aich selbst dabei einigermassen schonen zu körmen,
nahm er einen thellhaber hinzu, weicher zwar nur einen geringen theil des unter-
richten, dafür aber die ganze wirthschaftliche seite des institutes zu leiten hatte.
über, wo ihn im herbste des vorigen jahres ein gastrisch uervines fieber auf das
krankenbett warf, von dem er sich nicht wieder erholen sollte; clue chronische
lungenentziindung trat hinzu, und am 9. nov. setste ein hungenschlag plötzlich
und unerwartet seinem leben ein ziel.
Eine von Suatmann’s frühesten wissenschafllichen arbeiten, abgesehen vom
wörterbuche, war ı
An Old English Poem of the Owl and the Nightingale, edited by F. 1. Strat
mann. 1868.
Es folgte:
‘The tengicall historie of Hamlet, prince of Denmarke, by William Shakespeare,
Edited, acceding (o the first printed copies, with the varioat readings, and
critical notes, by F. IL Stratmann. 1869.
Seit der begrdndung unserer beiden fachzwtschriften hatten dieselben sich
werthvoller kleiner beiträge grammatischen, lexicalischen und textkritischen inhalts
wir allen grund haben, gespannt zu sein, ist
ik, deren druck abzwchliewen thin nicht
vergönnt sein sollte, und welche nun Dee ate
Krefeld 1867, in eweiter 1873, in dritter 1878; 1881 folgte ein supplementhelt,
und das manuscript zur vierten wuflage soll auch bereits abgeschlossen vorliegen 1).
Jeder, der die auflagen mit einander vergleicht, kann sich überzeugen, wie der
autor unablässig gessmmelt und nachgetragen hat. Dass das buch uns anglicisten
ein ünschätebares und unentbohrliches hilfsmittel für die Joctire sowohl wie für
grammatische untersuchungen geworden ist, bedarf nicht der
Von Ausseren anerkennnngen, die dem unermüdlichen forscher zu Iheil ge»
worden wären, verlautet nichts, Nicht mur, dass ihm keines yon den nen ge
FIR ste we dia 1645-1868 echten Dekan es la stro
eg ee ie gel we chy
weichen snthell Statmann. an der geplanten neuen beesbeilung des Lvca'schea
Feen Wat gehabt
0. Kares, Bemerkungen zu der anzeige von »Roesie und moral in
Der geehrte hert referent nimmt anstow an meiner behaaptang a
sin treues erinnern, cin liebendes gedenken, ein fingersely der sprache, ter welt werth-
voller ist als viele der Jandläufigen kunstgrife der mmewonik.r Ich bestreite, dass ich
hierbei seine entwickelte bedeutung als grundbedeutung ansetae +. Umgekehrt, ich bin
in betreff der grundbedeutung und der entwickelten bedeutung des wortes mit herm
Koch in keinerlei widerstreit; ich habe ja gerade über die interessante thatsache,
dass sich aus jener diese entwickelt hal, philosophirt. Oder habe ich nicht selbst
‚auf die abkunft des wortes minne von max, gedenken und auf seine urverwandt-
schaft mit weminiise, newiniici hingewiesen? Habe ich aicht gerade für das ags.
myne die bedeutung ngedächtniss, erinnerung« vorangestellt?r) Mein gedanken“
ging ist doch folgender: Das wort minne verdankt seine bedeutung einem begriffi-
wandel, das alte mine, minnja bedeutet; liebe, eigentlich und ursprünglich aber:
erinnerung, gedächtniss, Kine besondere art des gedenkens, das liebende gedenken
wurde verallgemeinert zu dem begriffe lieben, Die sprache macht also den über-
‚gang vom gedenken zum lieben, oder: die liebe wurde unter anderem nach der
the eigenthämlichen art des gedenkens benannt. Man konnte sie ja auch ein ver-
langen, ein begehren nennen (goth. — 140, alibulg. way, vel. 2m), oder streben,
trieb (dog), oder ein auslesen , auserwählen (difigerd, wer einen schauer (russ.
sasnoba)®) u. s. w, Hätte aber dieser übergang von einzelnen besonderen seiten
und bethätigungsrten der liebe au dem allgemeinen begriffe liebe a
wenn sich die Tiebe wicht gerade in dem gedenken, in dem verlangen,
us. w. manifestirte? Der thatsichliche seelische vorgang sple
ab in dem unmerklichen übergang, den die sprache von gedenken au lieben
macht, Oder hiesse das der sprache rwang unthun, wenn der über die sprache
nachdenkende sich von wimenschafilich festgestellten thatachen der wortgeachichte
aus einen freien ausblick auf dus menschliche geistesteben erlaubt, au dessen func«
nen eben das walten des inneren sprschsinnes gehört? Nimmt man aber a0
dass die sprache bei solchen und ähnlichen Legriffsubergingen unvernünftig
verführt, so verzichte man überhaupt auf die entwickelung einer bedeutungige-
schichte, denn das unvernänfige kann nicht object der wisenschaft sein. Woan
brauchten wir da noch nach analogien des begriffswandels zu suchen, um durch
wergleichung die wortgeschichte au beleuchten? Gehen wir dabei nicht vom der
voruusetzung aus, dass auch hinsichilich der ideenverknüpfungen, welche den ver-
wandlungsprocess der wortbegriffe bestimmen, die volksseele überall und immer
in ihren hauptzügen dieselbe ist, wesshalb sie auch in ihren bewegungen psycho
logisch begriffen werden kann? Auch jener bedeutungswandel gedenken —
lieben ist nieht auf die germanischen sprachen beschränkt: Wir finden ihn wie-
der im Sanskrit (marawi, wenini, desiders, smctis, memoria, ımarımam, recor
datio, derideriues, sma amor) und im Griechischen (urdoyas, ich gedenke,
freie, werbe, prijgrenua, die gefreite, brast oder frau, wenig, freier). Die
verborgene philosophle des wortschatzes besteht also meines erachten» voruehmlich
darin, dass die ideenumociationen der bedeutungvübergänge auf einen Ihatsächlichen
1) In lautlicher besichung wäre allerdings die heranzichung der annlogie
des mynd richtig
oS) VE mer dos Jean wort ie geletvolle neh vom dr Car Abel, Usher
ai ‘al even Berlin 1872. Lide-
een
Leipiig 1885.
©. Karey, Bemerkungen au der anzeige von Poesie und morad im wortschaue 419
mannen spielt cine hervorragende rolle Harald Harfagr, d. i, Schönhmar. Nm
könnte unser hiermit verwandtes verbum fegen oder das altnardische fie,
reinigen zu der meinung verleiten, fair sel von der grundbedeutuug rein, ma»
kellos ausgegangen, Aber der sin des im Gothischen entsprechenden fagrz
passend zeigt uns den richtigen weg. Nagrs, fair stammen aus derselben
wurzel (fag), die wir in unserem factitivam fügen wiederfinden. Wie dieses ber
deutet auch das angelsächsische geffgan passend gestalten , passend verbinden.
Vergleiche im Englischen fe fay und te fadge. Auch fach, fegen, fug und
fuge gehiven hierher. Wo das zu einander gehörige, das pasende ausammen-
gefügt wird, da wird ofdnumg gestiftet, da kommt alles in das richtige fac!
da wird das ungehörige augefegt, da ergeben sich wohlgegliederte Fugen;
wo aber die bürgerliche gesellschaft wohl ineinander geflyt Ist, da wird alles nach
fug und recht (engl. fairly) entschieden. Fair int also nach seiner urbedeutang:
das, was jussend zassmmengefligt ist. Doch sagen wir nicht zu viel, oder int es
nicht eine künstelel, wenn wir in dem einfachen worte fair eine bestätigung des
ästhetischen Ichraatzes finden, dam das harmonische das schöne ist? Nichts Tiegt
uns ferner, als der volksseele, die jene begriffientwickelung vollzog, eine philoso-
phische betrachtung oder eine bestimmte Iehrmeinung zunuschreiben, deren aus-
druck jener sprachgebrauch gewenen wei. Eben unbewusst und instinctiv
trifft der genius der volkssprache das richtige und wahre, wie die volkspoesie die
rechte anschanlichkeit, den rechten ton trifft. Der hergang war nämlich einfach
folgender. Schöne dinge wurden oft, wurden von vielen ganz rich“
tig »passend» genannt, weil sie nicht blos schd
passend waren und weil sich diese Ihre beschaffenheit
sende gliederung der wahrnehmung aufdringte,
ugen fiel, jeenger
gkeit verknüpft war, um so mehr
rick, und d
sh billig, redlich
jung nicht figt, kann nicht fair genarmt
Aber wir fragen: hätte diese bogriffiverbindang plate greifen können,
wenn nicht ein innerer, wesentlicher mmenhang zwisch
»passend« und »schön« Ande, welcher sich der alltigtic!
erfahrung verräth und welchen die denkende betrachtung der
dinge nuchweistundanfein gesetz auruckführt? Das wahrhaft passende
‘ist das mit sich selbst einstimmige, das einen widerspruch seiner einzelnen be-
standiheile ausschlicst und deshalb auch ein freies wohlgefällen erregt. (Die
letatgenannte wahrheit verkörpert sich sprachlich in der nahen verwandischaft von
dgdpiose und dedoxw.) In der baakunst z, b. ist nur das zweckmässige schön,
denn nur dieses stimmt mit der idee tiberein, die zur erscheinung gebracht werden
soll. Aus dem zweck und der function der säule list sich vollständig entwickeln,
wie sie beschaffen sein muss, um beides zu sein, passend und zugleich schün,
Jn wir können auf alle gebiete, auf das der natur, der kunst, der sittlichkeit den
erfahrungssatz anwenden, der sich in der vorgeschichte des wortes fair alspiegelt:
tritt ein widerspruch hervor zwischen der erscheinung und der durch die idee ge-
gebenen bestimmung und aufgabe, oder stört die aweckwidrige verbindung eine
©, Kares, Bemerkungen zu der unzeige von «Poesie und moral im wortschatee gay
‘von einem tiüchtigen. gescheiten, ehrlichen kerl, »In alle dem klingt uoch,« wie
Rodolf Hilletrand 1. ©. sagt, »der alte begriff des helden nach, nur verschoben
und herabgedr in dorgesittung.« »Karl für
vmanns ist in der sprache der gebildeten gesellschaft verpönt als niedrig, ja ger
mein. Offenbar hängt der umstand, das die herabsetzende kraft der benennung
einander fortbextehen, wie sie sich aus einer zwiefüchen,
entwickelt haben, Vgl. das ags. udn, emeön, engl. gucan, guren (hare, Königin),
das wha, bube, der und das mensch. Auch die niedere rangstufe des kerls hin-
derte nicht, dass man den namen noch bis auf unsere zeit lobend amsspricht und
hätte auch ftir sich nicht ausgereicht, die bewahrung der vollen chrenden keafl
des ausdruckes unmöglich zu machen, Immerhin ist also auch der umstand, dass
die für ein gewisses seitalter charakteristische bedeutung eines wortes in völlige
‘vergesenbeit gerathen kann, für den sulturhistorischen wandel bedeutsam, Ver-
weist doch Hillebrand mit recht auf die analogie von wir und wiraws, aeg und
drdgets (mannheit, mannhafigkeit), wosu ich noch beifügen möchter akr. mar,
mann, wriamas, der tapferste, sabin. werde, tapferkelt, umbrisch mer, mann, held,
irisch meert, welsch merth, virtwr und #gaog, verwandt mit skr. vires, lat, wir,
goth. wair, Wie für die christliche anschauung kaum irgend etwas 10 bezsichnend
ist alk der gebrauch des wortes Pehle ale der bücher Jar excellence, so für die
altgermanische kampflust der ehrende gebrauch des namens ker! als des manner
ant Hozür. Dies dürfte noch in höherem masse charakteristisch erscheinen als
die im Neuhochdeutschen und Neuenglischen bedeutend ermärsigte polyony-
mie, die der altdeutsche, der angelsächsische wortschate fiir die begriffe »kampt
und kämpfers zur verfügung stellte. Sollte es zufällig sein, dass das Englische
aus der alten fille der germanischen bezeichnungen kaum eine sich erhalten hat
und das romanlsche Aero das eigentlich gangbare wort wurde? Verdient es
nicht beachtung, das gegenüber dem theilweise guten klang des neuhochdeutschen
skerly dem englischen eur, Ceartiss), chur? nur der begriff des rohen, plampeny
Wölpeihaflen verblieb, während cherie noch im 16. jahrhunert als standesname des
bauern galt? Das renultat dieser sprachlichen entwickelung deutete ich an in dem
satee: «Im Englischen wird der kräftige mann zu einem plumpen wlpel.e Dass
ich bei der zusammenfawsung der schicksale, das wort erfuhr, einen sprung
mache, kann ich nicht einsehen, da mir ja die übergangslieder, die schlieslich zu
der heutigen bedeutung führten, recht wohl bekannt waren. Mirines erachtens ist
es verfehlt, das sinken der worte mit nichtheachtung des Inner
sammenhanges der begriffe blos aus dem ausreichenden oder unzaläng-
lichen vorhandensein synonymer ausdrücke zu erklären. Für bauer hat das Enge
lische eine groase zahl von audrticken, die alle neben einander bestehen konnten,
‚ohne dass irgend einer ohne weiteres in seiner ursprünglichen bedeutung
ala Whorflinsig und zu einer begriffibesonderung im madam fartem reif erscheinen
musste. Yerfihrt denn die sprache so haushähterisch und sparsum? Beynogt sie
sich denn =, b. für den begtiff tölpel mit einem einzigen worte? Kennen wir
nicht eben «Aw? auch worte wie oor, boorish (elvamlch, anekwwrt), chown (dae
Sandman, @ man of coarse manners), rustic (unpolished, wobward) u. 2.2 Man
sieht, es Ist mehr als ausreichend für das bedurfniss gesorgt, Die theorie evox
sprachlichen elimination aus Okonomischen rücksichten halt sicht mich, Yrhnehöie
ammsprache und die aus der fremd.
Aucte auf die heutige nprachempfindung wirken, habe ich ja bereits s 78 fs ge-
sprachen,
läufigkeit und gangbarkeit eines wortes, als um die durchsichtigkeii
thümliche und packende kraft demelben, die auf dem bew:
hen bedentaamkeit beruht. In diesem sinne sagte
»Auch dem gebildeten Engländer muss Aandéook, handbuch, gewisse
massen mehr sagen als das synonym marnal.s Die auslamungen englischer
philologes, wie eines Bosworth u. #.. Jusen über diesen punkt keinen aweifel, Man
vergleiche mich feeling und semtinent, anger und fre, caliiag und swation, Moody
und samgwäne, sipri¢ht und sincere, Uns Dewlschon ist »anusike viel geläufiger als
„tonkunste. Trotzdem 't uns das letztere wort mebr. Es kommt also ganz
doraof an, wie man den ausdruck »populäre und »vielagend» versteht. amd
008 int ebenso wenig populär als etwa «toukunste oder »femschreibere (telegraph),
und doch ist ev sprechender und bedeutsamer als das dem angestammten siichsi-
chen sprachgute fernstebende manwal.
Auf das Jehhafteste wünsche ich, . in meinen sprachphilosophischen betrach- |
tungen alles das berichtigen au können, was vor dem forum einer
nüchternen lexikologie nicht bestehen kann, und hoffe in dieser besichung auf die
unterstützung der berufsgenossen. Wer meine schrift und meine oben erwähnten
abbandtungen lient, wird sich überzeugen, dass ich mit ust und liebe üher die
ästhetische und ethische seite des wortschatzes geschrioben habe, über einen gegen-
stand, der-nicht blos in völkerpsychologischer und vaterlindisoher besiehung,
sondern auch mit rticksicht auf einen geistbildenden unterricht bedeutsem ist.
Essen, september 1884. 0, Karen
ERWIDERUNG,
1n den Kngtlchen studien band VIT, seite 381 hat herr Sarrazin meine
programmbeilage regermirt,
Von meinen zusätzen zu den femininen der declination seite 4 hat er aeile 16
und seile 8 ausgeschrieben, Aber seile 7 hat er ausgelawen. Warum} Zeile 7
lantet; Nuch Pat's vermuthung Ist die genetlvform in den dativ eingedrungen,
Die erläuterungen in zeile 2, 4, 5, 8 verdanke,ich ebenfalls Paul, Sonder-
bar, dass der hers recenseat in zeile 2 und 4 ausrufezeichen anbringt!
Ueber die urgermanischen grundformen (2eile 1, 3, 6) wird es wohl Immer
erschiedene meinungen geben.
Kanrenyite, den 29. juli 1884. Emil Eisenlohr,”
Fine ccmespondens zwischen h. dr. Ei. Engel u. dh verlogern d. Engl, it
EINE CORRESPONDENZ
ZWISCHEN HERRN DR. EDUARD ENGEL UND DEN
LEGERN DER ENGLISCHEN STUDIEN.
Die besprechung von dr. E. Engel’s Geschichte der englischen litteratur, in
diesem blatte, VILL p. 186 f, hat den anlass gegeben zu der folgenden correspon«
denz ewischen ihm und den verlegem der Englischen studien, welche für die
kenntniss der stellung, welche herr Engel sich sclhst in der gelehrten welt enwelst,
‚ebensowohl wie der anschauungen, welche in gewissen kreisen noch heute ther
den werth philologischer arbeit herrschen, von einigem interesse ist; nur aus diesem
grande erlaube ich mir, mit austimaung der verlagshandlung, die folgenden do»
cumenite hice vorzulegen. Wesshalb ich mich einer epikrisic durchaus enthalte,
wird det einsichtige leser sich seltst sagen. EK
#) Herr dr. Engel an die verlagshandlung,
Barca, Woy B/IX. 84.
Schr geehrter herr!
Sie haben die freundliehkeit gehabt, mir ein heft Ihrer »Engl, Indiens zu
sonden, wahrscheinlich um mir kenntniss von der darin enthaltenen kritik. eine»
gewissen Kölbing über meine »CGeschichte der engl. litte en geben, Ich habe
nor die erste weite dieser kritik gelesen und meine längst gehegte ansicht hestätigt
wefunlen: nämlich dass es keine ungeeigneteren kritiker litterarhistorischer biicher
giebt als philologen (als solchen habe ich herm Kölbing hin und wieder nennen
hören, ohne zu wissen, was er denn eigentlich besonderes geleistet hat). Ein
philologe, nur ein soleber, glaubt kritik zu üben, wenn er mir vorwirft, die oder
die ausgabe einen buches nicht zu citiren, Er hat natürlich keine ahnung davon,
dass es mir ule eingefallen ist, mit thm oder einem der andera vom staate paten-
tirten und bezahlten »forscher« zu concurriten, deren hauptkenntnise sich auf alle
ausgaben, alle kommata und Aiegenflecke in den manuscripten beschrinkt und die
mit all ihrer gelehrsamkeit weder die wissenschaft nach die kenntniss der litterstor
heim gebildeten publicum um eine handbreit fördern:
Solche leute wie herr Kolbing sind ja einfach meine tagelöhner, meine hand-
Janger; die sind dan da und werden vor staxte dafür ziemlich gut bezahlt, dass
sie ‚lem wirklichen arbeitern, welche in der Iiiteratur noch etwas anderes als text-
vergleichang schen, die besten, bequemsten ausgaben herstellen: dafir eitiren wir
sie wohl einmal in einer fussnote, aber Im übrigen nehmen wir, das publieum und
die wissenschaft gar keine notiz von ihnen. Sonat käme ex dahin, ılas die
professoren sich am ende für schriftsteller, für htteraturforscher hielten, — und da
sci gott vor! Sie waren, sind und werden sein abschreiber und emendatoren von
handschriften, weiche der staat bezahlt, damit die minzlichen leute, weiche keine
acit zum mückenseihen haben, ihre arbeiten verwenden können.
Ihnen aber nochmals dank fur Ihre gewiss in freundlicher absicht geschehene
übersendung der +kritike eines dieser ateineklopfer der wirsenschaft.
Hochachtungewollst ete.
2) Antwort der verlagshandhungı
Geehster here!
Auf Ihe schreiben vom 8, d., sowell uns angehend, erwidern wir, dam dim
zusendung von receuslons-belegen ein ziemlich allgemein; west man nom ma der
KLEINE PUBLICATIONEN AUS DER
AUCHINLECK-HS.
IV.
Die Assumptio Marias in der schweifreimstrophe,
Von den mittelenglischen bearbeitungen der sage von Mariae
himmelfahrt hat bisher nur eine sich grösserer beachtung zu erfreuen
gehabt; es ist die in kurzen reimpaaren gedichtete version, welche
Rawson Lumby (King Horn, with fragments of Floriz and Blaunche-
flur ete, London 1866) zuerst nach zwei hss, herausgegeben hat.
Dieselbe ist augenscheinlich sehr beliebt gewesen, denn F, Gierth kennt
in seiner abhandlung (Ueber die älteste mittelenglische version der
Assumptio Mariae, Engl. stud. VIL, s. 1—33) nicht weniger wie
6 hss. und 3 überarbeitungen aus späterer zeit. Zu den letzteren
möchte ich auch eine bisher ganz übersehene fassung rechnen, welche
in hs. 8009 der Chetam Library in Manchester enthalten ist, und
auf welche ich im anhange zu dieser abhandlung zurückzukommen
denke. Ein zweite version, enthalten in der berühmten Auchinleck-
ha. in Edinburgh (zuletat beschrieben von E. Kölbing, Engl. stud. VI,
p- 177 ff) fol. 72788, ist in der sechszeiligen schweifreimstrophe
abgefasst; eine stanze daraus ist abgedruckt in Walter Scott's be-
schreibung der Auchinleck-hs. (ausgabe des Sir Tristrem, Edinburgh
1839 p. x14 6); ten Brink (Geschichte der englischen litteratur, bd. I
»- 333) erwähnt sie als eine der wenigen legenden, welche in times
couces gedichtet worden sei. Weiteres war von derselben bisher
nicht bekannt ; eine sorgfältige copie verdanke ich herm prof. Kölbing.
Eine dritte Übertragung endlich findet sich als integrirender theil
der grossen südenglischen legendensammlung, welche C. Horstmann
nach einer anzahl hss, für die Early English Text Society ediren
wird. Inzwischen hat er die giite gehabt, mir seine abschrift von
MS. Boll. no. 779 zur verfügung zu stellen; auch über sie soll im
anhang kurz gehandelt werden.
a”
E
428 M. Schwarz
A
Das verhältniss der version in ryme couee zu der in reimpaaren.
Der inhalt der Assumptio in ryme couee (ich bezeichne dies ge-
dicht mit @), auf die ich nun ausführlicher eingehe, ist im wesentlichen
derselbe, wie ihn Gierth a. a. o. s. ff. angiebt. Nur geringe aus-
lassungen, zusätze und umstellungen von thatsachen finden sich in dieser
version gegenüber jener. Die verwandtschaft wird noch deutlicher durch
eine menge fast wörtlich übereinstimmender verse, die freilich nicht
immer in beiden hss. gleichmässig aufeinander folgen. Denn die ryme
couee bedingte eine hineinschiebung neuer verse, um die strophe
voll zu machen, verse, denen man diese bestimmung, auszuflicken,
oft deutlich genug ansieht. Ich stelle im folgenden diejenigen verse
zusammen, in welchen @ mit der zuerst erwähnten version mehr
oder weniger wörtlich übereinstimmt und bediene mich dabei der
handschriftenbezeichnung, wie sie Gierth a. a. o. verwendet; das
manuscript der Chetam Library bezeichne ich mit CA. Wo die
verse der verschiedenen hss. übereinstimmen, citiere ich nach B, da
diese bis jetzt die einzige vollständige ausgabe des gedichtes ist.
av. orf:
ghe saide: »Jesu mi swete sone
Nelle no lengere, ich here woner.
av. 10g fe:
Alle pat stouden here bi
Of po wordes were sori.
av. 2-7:
And seide: »Leuedi, what is pi powt!
Hane merci on vs and leue vs nowt;
Whi wiltou fram vs wende?
(St. XX:)
In muchel sorewe and muchel wo
Schulle we live whan pou art go
Boe dai and nigt.e
ay. 349 fi
Moder, quad Jesu, ne doute pe nowt,
Hit ne cam neuer in mi pout —
By, 1876:
And seide: »leue frendes, my sone
Wol no lenger pat I here wone«.
By. 201
Alle pat weren hure bi
Off suche tipinges weren sori.
B v. 207—210:
Swete ladi, what is pi pougt !
Rewe on vs, departe vs nougt!
In moche sorwe & in myche wo
Schulle we lyue, be pou a-go.
B vy. 509 f.:
Moder, he seide, ne drede pee nougt
Ne come it neuer in my pougt.
Kleine publicationen aus der Auchinleck-he.
49
Etwas mehr abweichend, entweder in folge der veränderung des
reimwortes oder in folge von umstellung der verse, sind folgende
stellen :
And ich biseche zou par charite,
Alle pat hider bez comen to me,
Bope heghe and lowe,
Zi ich habbe don vntigt,
Let me amenden be mi migt
‘And be mi geltes aknowe.
ar. 145-150:
Marie answerede wig milde steuene:
«John, me kam a sonde fram heuene
Di an aungel brigt,
Dil sone, Jat bowghte man so dere,
Nelle no lengere, pat ich be here,
Ibleised be his migt !«
ax. 199-204:
Peter, quad John, Iwis
Formest fou sechalt telle me pis,
Hou be ghe hider ilad*
Hou was gure counseil inomo,
fat he bez alle hider icome,
Pat were so wide isprad?
av. 385-390.
[po Jem pous hadde ind,
be bodi Jat on fe bere was leid
ere hit lai al stille ;
Jeru gal hit hie blessing,
And steghs to heuene, per he was kim.
As bit was his wille,
Br. 10-198:
Where fore I praie sow, par chatite,
3if T any pinge haue mysweougt
Seiep ma now, for-hele ge nougt
‘That my soule have no vaplyzt!
By. 2q5—248:
Marie answerde with rewful steuene,
And seide: «Me eam bode fram heuene,
Fro my sone a memagere,
He wol no lengere, pat I be here.
Br. 323—326:
But seie me furst, for godes love,
Whi 50 arm hider icome
And weryn so wide isprad,
Seiop, what hafı zou hider ilad?
By. 603-605)
When Jeru hadde him 20. saide
And pe bodi was on bere leide
He ga hem alle his blessinge,
And stye to heuen fer he is kynge.
Mehr sind von einander abweichend, ohne jedoch ihre ver
wandtschaft zu verleugnen, die verse?
av. ash
‘Oper, fat comen to don hire sechame,
Wesen bope blinde and lame,
By. po7f:
Jhesn wolde nougt fat schame
‘He made hem bope blynde and lame.
Die anderen fassungen drücken sich hier wesentlich anders aus,
€ 505—508, E sso ff, Ch 693—694; D fehlt. Interessant ist ferner
das verhiiltniss an folgenden stellen:
av. 415418:
Ffoure apostles pat Yar were
Token vp anon Je bete,
bei nolde no tongere dwelle ete.
B v, 689-696:
Poure of fe apostles fat were fere,
That swete bodi forpe pei bere.
‘The Jewes pat were godes fone
Kleine publicationen aus der Auchinleck-hs.
strophen LXX—I.XXIT) gehalten neben v. 689—696 in B.
zweite hälfte der zweiten dieser strophen zeigt sich deutlich als aus
dem zwange, die strophe voll zu machen, hervorgegangen; v. 424—
426 lauten nämlich:
Of pe noise, hat pai herde,
Wache manere hit ferde
And what noise hit were.
Besonders das verhältniss der r, 385—390 in @ zu ¥. 605—606
in B stützt die oben aufgestellte behauptung über die art der ab-
hängigkeit beider fassungen. Schon in v. 367—372 (strophe LXIN
ersählt @, dass Marias leichnam auf eine bahre gelegt wurde:
bo pe soule of malde Marie
Wig al pat faire compaignie
To heusne was iwent,
Alle pe apostles pat pere were
Leiden fe bodi vppon a bere
pourgh godes commaundement,
Demgemäss konnte @ in den v. 385 ff. sich nicht wie B in der ent-
sprechenden stelle ausdrücken, weil dadurch dieselbe erzählung ein
zweites mal gegeben worden wäre. Dafür bietet a an stelle des v. 604
in B: And fe bodi was om bere leide zur unterscheidung von seinem
ersten bericht in dem relativsatze; (fe dedi) Pat on Pe dere was
deid, nur eine rückweisung auf schon erzähltes. Der hauptsats aber:
Pere hit fai al stille — und der auf ihn reimende vers sind so nichts-
sagend, dass diese beiden verse nothwendig als interpolationen an-
gesehen werden missen. Diese beweisführung wird noch unterstützt
durch die vielfachen pluszüge in a, die in moralisirenden reflexionen,
welche an die handlung angeknäpft werden, bestehen, Keine dieser
erbaulichen betrachtungen findet sich in der andern fassung, und
doch ist schwerlich zu glauben, dass unser dichter so viel bewusst-
sein von ihrem geringen poetischen werthe gehabt hat, um sie ab-
sichtlich durchweg fallen zu lassen. Wir werden demnach annehmen
müssen, dass der dichter von @, von einer möglichst ursprünglichen
gestaltung der andern version ausgehend, verse späterer gestaltungen, -
die ihm im ohre geklungen haben mögen, aufgenommen und ände-
rungen, die ihm besser dünkten, verwerthet hat. Freilich lässt sich
ja überhaupt nicht mit voller sicherheit ausmachen, ob unserem
dichter eine handschrift vorgelegen hat, oder ob er die frühere version
nur vom hören gekannt hat. Die legende von der Assumptio Marine
wurde ja allenthalben vorgetragen, und jeder segger' mochte ein
kornchen von seinem geiste, ob gut ob schlecht, hinzuthun.
432 M. Schwarz
Es liegt uns nunmehr ob, de sbrechangin do van 3
den übrigen in bezug auf den inhalt genau zu fixiren.
+) @ geht zusammen mit einigen hss, der älteren
version gegenüber den anderen.
@ v, 289—293 erzählt, dass donner und erdbeben den
Marias angekündigt habe. Diesen umstand erwähnen nur C v.
E 3946, und Ch 384—387. Mit B (v. 611) und F (y,
rap 442 f), dass ein jude beim anstürmen an der
hängen bleibt, während die andern hss. ihrer zwei erwäh
Gegenüber B hat a mit allen andern hss, gemeinsam, dass die apo
nach der grablegung zur stadt zurückkehren (v. $17—520);
Gierth a a. 0, s, 15 und s. ı7. Die aufforderung dazu durch
engelstimme ist in a weggelassen, weil ja hier nicht, wie
andern hss,, Maria die apostel ausdrücklich gebeten hatte, an
grabe zu wachen (vgl. @ v. 241—246). Jedenfalls um ‚diese
erscheinung noch anzubringen, fügt @ die strophe LAXXVII
v, 523—528, wonach kurz vor dem verlassen des grabes ein
die apostel auffordert, wieder hinauszugehen, dem volke zu pre
und zu lehren, worauf die apostel dann (v. 529 ff) sich zum mahl
‚setzen und klagen. Mit F v. 529 ff. gemeinschaftlich hat @ v. 73:
den umstand, dass Christus einen nebel herabsendet, der die apostel
einhüllt, worauf sie plötzlich wieder in jenen ländern sind, aus ei
sie cin gleiches wunder nach Jerusalem geführt hatte. Die
fassungen lassen Christus selbst erscheinen, der sie grüsst:
pees be with vse (B v. 861), worauf dann die lichte wolke sich
die apostel breitet. Hs. E 745 ff, ist in bezug hierauf nicht
deutlich. — Nebensitchlich ist, dass nur @ (v. 189f) und ©
(*. 307) von anfang an berichten, dass Thomas bei der wunder
baren ankunft der apostel nicht gegenwärtig gewesen, während die
Come Pe apostles everychon. Dies ist ja aber offenbare ‘ci
da in ihnen weiterhin Thomas als zu spät kommend, auftritt
verwandelt hier einfach everychon in save owe. Auch ist es
lich gleichgiltig, dass nach @ v. 679 ff. Johannes auffordert,
grabe zu gehen, während dies die andern hss, den Petrus, F 517
diesen und Johannes zusammen thun lassen. Ueberhaupt scheint der
verfasser von a, wie aus andern stellen noch hervorgehen wird, ein
vorliebe für den lieblingsjünger Jesu gehabt zu haben, dem er
halb möglichst viel worte und handlungen zutheilt,
Kleine publicationen ans der Auchinleck-he, 433
2) a weist Ana erängen und zusätze auf, %
Den änderungen und zusätzen von @ liegt meist, die äusserst
charakteristische absicht zu grunde, zustände und vorgange zu schaffen,
an welche der verfasser reflexionen knüpfen konnte der art, wie wir
sie auch heute noch in predigten über texte aus den evangelien hören
können, Und aus predigten jener zeit werden diese gedanken ge- 4
nommen worden sein; war doch die legende, besonders im 13, und
24. jahrhundert intiig mit dem gottesdienste verbunden (vgl, Horst-
mann, Altengl, legenden. Neue folge, Heilbronn 1881: Ueber be
deutung und stellung der legende, s, XXIVE, ten Brink, a. a. 0, I,
s. 332). Es ist wahrscheinlich, dass der verfasser selbst ein »clerc«
war, der oft schon die Assumptio durch die gedanken, die wir hier
finden, erläutert haben mochte und der es im interesse der belehrung
für rathsam hielt, sie in reimform zu bringen, damit sie sich dem
ohre der hörer leichter und dauernder einprägten. Wenn auch einer
dieser gedanken sich in der Leg. aurea, De modo Ass. und bei Wace
wieder findet, so ist eine entlehnung daraus doch schwerlich anzu-
nehmen. Denn die Leg. aurea bietet noch mehrere solcher re-
flexionen, die dem naturell des dichters ebenso entsprochen haben
würden wie jene, die sich aber bei ihm nicht finden. Und auch der
vers (606): As witnesses holi bok, womit er die erwähnung der er-
scheinung der Maria vor ‘Thomas bekräftigt, kann noch nicht be-
weisen, dass er ein solches Aoé dct als vorlage mit zu rathe ge-
zogen habe,
Der leider verloren gegangene anfang des gedichtes wird jeden-
falls, gleich den ander fassungen, mit dem evangelienberichte be-
gonnen haben, wonach Christus, am kreuze hängend, seine mutter
dem Johannes zum schutee übergab. Maria lebt noch einige jahre,
die ausgefüllt sind durch liebeswerke an anderen, bis ihr ein engel
von ihrem sohne die botschaft bringt, dass er sie zu sich nehmen
wolle. Er sendet ihr zugleich einen palmenzweig. Hicran knilpit
dann sogleich @ eine längere betrachtung über die palme (v. 1—72),
deren anfang ebenfalls noch fehlt. Es soll erörtert werden, warum
Christus dieselbe sandte: sie sei das zeichen eines reinen lebens, der
liebe, der vergebung; sie weise darauf hin, dass ihr besitzer den
feind überwunden habe und von ihm gefürchtet werde, denn sie sei
das banner gottes; mit recht trage man sie, wenn man durch beichte
und busse die liebe gottes gewonnen und den teufel Hrn habe;
E Kölbing. Engliache uudlen. ¥IIt. 9-
Kleine publicationen aus der Auchinleck-hs.
nach der begrüssung sich zu bette legen und die ap
still um sie herumsitzen, in schlummer fallen, Darauf |
richt von der todesfurcht Maria’s und die ersch
der als tröster gesendet wird. Nun erst trite dummer und Gbeben Ein
worauf die apostel erwachen. Während nach BCE Ch Maria sich dem
willen ihres sohnes, der kommt, um sie abzuholen, liebevoll unter-
wirft (vgl. E 427 £.: De mow sone what thy wıylle ys, F hawe langyd
aftur the yuys) bittet ihn in @ Maria, er möge ihr den tod ersparen
(v. 331—342). Jesus erwidert, allen sei es gesetzt zu sterben, und
würde sie dem tode entgehen, so mitsste er lügen; und erst darauf-
hin fügt sich Maria (v. 343 £). — In v. $47—552 giebt @ noch ein-
mal die erklärung, dass Jesus den tod seiner mutter zuliess: fa ful
hulle fe profecie. In den hss, BCD und Ch wird der palme erst
wieder gedacht, nachdem der gestrafte und dann bekehrte jude den
auftrag erhalten hat zu predigen, und zwar wird ihm dieselbe hier
von Petrus übergeben. In a v. 379—384 wird Johannes von Chri-
stus beauftragt, die palme bei dem leichenbegängnisse zu tragen, um
seiner mutter leib damit zu schützen. Es erinnert dies an Leg. aurea
a a. 0.5 507f.:
Apostoli autem corpus ejus reverenier ceperumt et super feretrum
poswerunt dixitque Johannes Petro: Hane palmam ante feretram, Petre,
portabis, quia dominus te practulit et suarum owium pastorem et prineipem
ordinavit! Cul Petrus: Hanc potins portare te convenit, quae virgo a do-
mino es electus, et dignum est, ut palmam vieginis virgo ferat.
Aebnlich auch in Transitus Marine B. ed. Tischendorf, X (XI).
Hier sowohl (XIV) wie in Leg. aurea s. 509 wird erzählt, dass durch
die berührung der palme die ob ihres angrifis auf die bahre plötzlich
blind und lahm gewordenen juden, welche sich nun für gläubig er-
klären, geheilt worden seien. a weiss davon nichts, und hat überhaupt
später die palme gänzlich aus dem gesicht verloren. An die erzählung,
wie Jesus seine mutter in ihren letzten augenblicken geehrt habe,
knüpft a v. 391—408 eine betrachtung über den werth der eltern-
verehrüng: wer sie vernachliissige, dem sei ein kurzes leben und
schlimmes ende bereitet; dem, der sie be, werde cin langes leben
zu theil, ein gutes ende und himmlische glückseligkeit. — In v. 495—
498 erzählt a, dass die juden dem, der an der bahre gehangen und
sich bekehrt hatte, schmach anthuen; er aber klmmert sich nicht
darum, sondern predigt das evangelium und bekehrt vor dem dritten.
tage noch aw Aondred Iwes and mo (v. 508—510). Die andern ver-
sionen lassen ihn 20.000 und 30 000 bekehren; die Iateinischen sogen
8°
Kleine publicationen aus der Anchinleck-.he.
für deren rettung aus der gewalt des feindes
weiterhin, v. 519—556, gedenkt Jesus dieses gebetes und verspricht
seiner mutter, er wolle um ihretwillen
haben, so dass, wer immer in der noth zu ihr Achen werde, durch
ihre fürbitte erhörung finden solle, Sicher ist dieser zug ein idealer
und-höchst poetischer. Die fassung « hat für all’ dieses nur die bitte:
pat mo fend sscholde hire greue (y. 84), Nur für sich selbst bittet
also die mutter des erlösers — Bund die andern hss. enthalten die auf
farderung Maria's an die um sie herumstehenden und klagenden freunde,
sie sollen nicht weinen, sondern fröhlich sein. Es offenbart sich bier
die glückliche auffassung des todes, wie sie der christlichen anschau-
ung eigen ist, Dieser mit wenigen worten ausgedrückte feine zug
ist in @ ersetat durch v. 130—132: Ve wwepez nowt, holde sou stifle,
Ich mot do mi sones wille, I ne mai hit nowt qwigstonde, — Maria
spricht in B, wenn auch mit trauriger miene, ihren freunden trost
zu, und erst, als Johannes kommt, beginnt sie zu weinen. In &
weint Maria schon vorher, und so bringt sich der dichter um die
schöne steigerung und den ausdruck der grösseren liebe Marias zu
Johannes, der, ob beabsichtigt oder nicht, sich in der vorlage findet. —
Mit einem gewissen aufwand wird in B die schönhcit des erscheinens
Christi vorgeführt (B v. 475—484), wogegen @ nichts weiter bietet,
als die erzählung, dass Jesus kommt (v. 316—318),
B
Form und stil des gedichtes.
Die vorliegende fassung der legende ist abgefasst in der sechs-
aciligen schweifreimstrophe; die 1,, 2, 4, 3. zeile sollen vier, der
3. und 6. vers drei hebungen zählen; häufig entscheidet jedoch nur
die stellung des verses innerhalb der strophe darüber, ob derselbe
mit 4 oder 3 hebungen zu lesen ist, da die gesetze über vorhanden-
sein oder fehlen, ein- oder mehrsylbigkeit von auftakt und senkungen
ziemlich frei gehandhabt werden; da das gedicht verhältnissmässig
kurz und nur in einer hs. erhalten ist, so dürfte eine auf dieses allein
sich erstreckende unterstichung schwerlich zu einigermassen sicheren
resultaten führen; dagegen wäre eine gesammibetrachtung aller in
dieser strophe abgefassten denkmäler bezüglich dieser punkte gewiss
winschenswerth.
Kleine publicationes: aus der Auchinleck-hs.
sind parenthetisch in den satz eingeschoben, #. b.: Oure swete deu
milde and fre, — I hered and heghed mote she bel — she mak
eure blisses newe (X; 7375). Vel. noch v. 505, 662, 665.
Einzelne verse kehren vollständig oder wenig verändert wieder,
01 v. 152 For mw sschullen parten atwinne werglichen mit v. 162
Non we sschulien parten atwinne; vw. 1901. Saue sent Thomas of
Vande — Wo was him, he was bihinde; vgl. v. 616f. And |
Aim, Thomas of Minde, Ewere more from art bihinde;
als Bere were (vy. 189, 207, 624). Ein muster aber von
unbehilflichkeit des ausdrucks ist folgendes: Air & fe
pat palm biteknes wigowten lesing, When man had
pat man haues in hit vist Pourgh fe vertu of godes
enemis ewercome (¥. 7—12) — verglichen mit v. pees ies:
a rigt inome, pan Aaurst pox oucrcome pe fond pourgh flesiches
‚Panne bez fin cremis owerceme, And here mist hem is binome,
fou bere palm arist.
Die schmückenden beiwörter beschränken sich auf cine geringe
anzahl, Das beliebteste derselben ist ste, welches mit dem namen
Jesus verbunden 17 mal vorkommt; ebenso begleitet es die substan-
tiva Jenedi, moder, virgine, bodi, compaignic, sonde, sone, assumpsionn
ee ase hcETT hos eee
adj. fatre, 2. b. faire wordes (v. 61x), faire compaignic (v. 368);
Ante in owre lewedi hende (v. eres god, milde. — Das hier
angeführte ist der ganze reichthum, den das gedicht an epith. om.
besitzt,
Ungemein armselig ist es ferner in bezug auf den reim; reime,
ee ee ligt, efrigt kommen fast in jeder strophe vor
und in manchen sogar zweimal, z. b. str, 46. Häufig wieder-
kehrende reime sind noch come: mome; fo: so} fis: ts; lad: dat;
were: Bere; me: fe; anon: echon. Man sieht, wie der dichter den
reim häufig auf ganz unbedeutende wörter verlegt. Damit freilich
steht er ja ganz auf dem boden seiner zeit.
Von stabreim sind, bewusst oder unbewusst angewendet, einige
wenige spuren vorhanden, nämlich öhered and Aeghed v. 74, 304,
665); Amen om hegh (v. 306); mannes mone (v. 58); lewedi dem hf
K# 592); milde of mod (v. 143, 267); ech amd fel (v. 654); mere
and wrake (x. 33); worldes toinne (v. 159, 749); wopen and wrangen
(v. 120); maden here mon (x. 176); foule mote hem falle (v. 433,
447); he held up dope homilen on hegh (v. 647); he made denen om
gwiles fai (x. 500); fe boii, fot on Be bere war leit (v, 386); And
Kleine publicationen aus der Auchinleck-bs.
gerade gedanken hervorruft, die ohne ihn nicht aufgetreten
die, anstatt den nagel auf den kopf zu treffen, den
nur in die breite ziehen, so ist er dazu noch mehr angethan in einer
strophe, welcher einzelne verse wie »schweifee nachziehen. Man
bemerkt fast durchgängig, dass diese letztgenannten verse den paar
weise rcimenden an gchalt nachstchen. Wie sehr dies der fall ist,
wie gross die vorhin erwähnte familicndhnlichkeit dieser 3. und 6. zeilen
ist, das möge eine vergleichende übersicht darthun, zu der ich das
material den mir zugänglichen legenden in sechszeiligen strophen ent-
nommen habe,
1) Eine grosse bequemlichkeit für den dichter ist es, diese 3ten
und 6ten zeilen, schweifzeilen, wie ich sie kurz nennen will, von dem
fortlaufenden inhalt gewissermassen losautrennen und selbstständig zu
machen. Dies geschicht am einfachsten durch die schon erwähnten
eingeschobenen ausrufungen, wie: Zblessed Ae Ais mist! @ ¥. 222,
Jblessed mote he be! a v. 159, wozu sich parallelstellen finden im
Purgatorium Sancti Patricii (Engl. stud, I p. 98 ff.) v. 152, 6 und 196,
6; in der Legende vom guten ritter und seinem eiferstichtigen weibe
(Horstmann, Ae. leg: Neue folge, s. 329 ff.) v. 81; Eustas (Horstmann
aa. 0. 5. 11.) v. 81; ferner ausrufungen wie: Vherdd be godes
race! Purg. 159, 33 “herd be god almistte! Vom guten ritter, v. 69,
Eustas x. 69. Andere derartige ausrufe finden sich, ausser den
schon angeführten in « im Purg, 26, 6: /hems, ons fider bring! ;
in A Tale of an incestuous doughter (Horstm, a. a. 0, 8. 334 ff)
v. 24: God graunte, par we so mowzte! Canticum de creatione
(Horsum., Ae. leg., Heilbronn 1878, s. 124 ff.) v. 225: A, dewel,
ww fe Sef Ferner: Welle wo is me alone! Eustas v, 180;
Wolde god, ded y wore! v. 66 Help, zi py wille be! v. 318
und Lord, y praye fe! Cant. de cr. v. 324; zu letzterem verse
stellen sich v. 333, 345 in a: Sch Seseche fe! Vom guten sitter
v. 248: Helpe me at pis mede! Alexius (cd, Schipper, Strass-
burg 1877) v. 273: Hawe merci of me! a) Eine gleiche selbst-
ständigkeit haben äusserungen, welche der dichter über eben erzähl-
tes thut, so av. 75, 258, 723: And no wonder hit nas; Cant. d. er.
v. 147: Ruthe hadıe ben to se; Coment le sauter noustre dame fi
primes cuntroue (Horst. Neue folge s. 220 ff.) v. 69: far wes wel ie
sene; Vom guten ritter v. 228: That was werst of ail; Bustas v. 48:
Leh wot, hit wes oure driste, v. 66: po wes he nowt alone. 3) Einen
ähnlichen charakter zeigen die hinweisungen auf autoritäten zur be
kräftigung des gesagten; so a v. 261; Als telleg fe profeeic, ¥. 606:
>
G
=
Kleine publicationen ans der Auchinleck-hs.
fe done af me; ¥. 747: For lowe of worides wine; Purgat.
For pi dedli sinne; 100, 3: For her dedeli sinne; Cant. d. er.
Hors ark greets seleg acx3 Pied bar lethal olor For
synne fat we howe do; Le sauter v. 66: For lowe of pat meyde,
anes elle Voth ara: Alex, v. 186: For owre alre mede;
v. age: For pat lavedies sake; v. 225: For his holinesse. Femer ge
hört hierher die einführung eines grandes, einer absicht oder folge
durch for fo oder fo mit folgendem infinitiv. Da aber diese sätze in
den genannten legenden inhaltlich zu wenig übereinstimmendes be-
sitzen, verzichte ich darauf, parallelen anzuführen. In derselben weise
gebraucht finden sich conditionalsätze, oft recht dürfligen gehaltes,
wie @ v, 336: zif Ait mai so be; Vom guten ritter v, 162: JA if
saure wylie were, 8) Grosse verwandtschaft zeigen die durch ws in
der bedeutung so wie eingeleiteten sätze, von denen ich folgende ct
tire: @ v. 390: As Ait was Ais wille; v. 405: Als he sscholde do;
Purgat. 30, 3: As ze may yhere; 134, 6: as ze may forpeward here;
Cant. d, er. v. 21: (And Adam,) as was his wille; v. 63: Suck as
Ay hadden byfore; ¥. 90: As Ay hadiden in paradys; v. 126: (And
do) as y Be say; v. 1413 As Adam hadde here tauth; v, 264: As god
Aim selue bad; v, 873: (to don) as he bad; vi 996: As it was godes
wille; Mex, v. 243: Ar it was Godes wille; v. 276: Sire, as ze mowe
se. 9) Ausserdem finden sich in den hier angezogenen legenden
häufig schweifzeilen, welche bei verschiedener form doch gleichen in-
halt haben, oder vielmehr in gleicher weise inhaltslos sind; als bei-
spiele hierfür seien angeführt av, 144; Wat makert fou stouche ehere?
v. 531: And maden mourninde chere; Alex. v. 447: He made reupfut
chere; a v. 180: Fite hit was to here; Alex. v. aso: fat doel it
was fo here; Purgat, 91, 3: pat make so dreri mode; Alex. v. $497
pat never-more schal blynne; Purgat. 112, 6: frat schal dasten ay;
Purgat. 50, 3: For nougt pat may bifalle; Vom guten ritter v. 225°
What-euer perof fall. Derartige beispiele würden sich bis ins unend-
liche vermehren lassen. 10) Recht hiufig wird endlich die schweif-
zeile benutzt, um durch eine form von say auf eine folgende rede
überzuleiten. Wo die schweifzeile mit den vorhergehenden versen
derselben strophe ein einziges sategefilge bildet, enthält sie gewöhnlich.
das verb des hauptsatzes oder zu ersterem cine adverbiale bestimmung,
Soviel über diese stereotypen refrainverse, deren betrachtung
das von Kölbing, Amis p. LVI über den charakter der schweifreim-
aeilen in zwölfzeiligen strophen geäusserte urtheil bestätigt. Für den-
jenigen, welcher diese legenden hinter einander liest, bedarf es Nr die
die beibehaltung des stammvocals des pımet,
sich nur dione w. em vgl. Kölbing,
p XXX und Brandl, Anz. f. d. a. Xt p, 37. — Das part. praet. zeigt
wohl mit als ohne die vorsatmilbe -i, x. b, ¥. 4 imrift, ¥. 22 dschrine, ©. 23
igiue, ¥. 260 sprad, ¥. 356 bore, v. 409 went, — Der infinitiv, dan partic, pract.
und der plural des praeteritums endigen auf -¢ und ~w, deren wechsel zum theil
‚auf metrischen gründen za beruhen scheint). — Das partic. praca. kommt nur
ploral Mahl, pits Mad "wb Weide: fs" dle ‘a, pea singe! wil er Ale
mit nachgeertatem pronomen twilfow v, 114, twit ¥. 166, 344. — Von den fire
Iheilen eng verbunden: ine v. 165, 169, ivschal v.
zuweilen findet sich ein Z noch vor ich, v. 303, 4%
sing. mase. Ae und die schon s. 446 erwähnten hr, ;
she, ze 8 m 446, dat. Are vu 69, 38x ete, Aine 9 445, won. dere vs 109, 2551
Mire v. 128, 138, 349; neutr. Ait, 1. pers, plural, ous v. 66, we vw. Hljı
wry. 438. a. pers, pl. nom. she ¥. 201, 302 ete., ge v. 228, 237, 376 eto., noc
Shen Ve 240) 244, 50H Ve £50, 245: 3. pons, plural gewöhnlich fai, Zei im nowy
mit den « 446 angeführten ausnahmen ; dat. und ace. Am.
Die hier dargelegten laut- und flexionsverhältnisse zeigen im
allgemeinen ein einheitliches gepräge. Specifisch nordische und im
stiden der Themse vorkommende formen fehlen. Der dadurch ge-
gebene mittelländische dialekt steht dem süden allerdings nüher als
dem norden, und aus den nachbardialekten findet sich hie und da
eine form herübergenommen, 2, b. das kentische ¢ als umgelautetes 4; da
dasselbe nirgends durch den reim gesichert ist, so bleibt die möglich-
keit offen, dass es erst durch einen abschreiber eingetragen ist; dar-
auf scheint auch der umstand hinzuweisen, dass der reim dieser
vocalfärbung mehrmals widerspricht (vgl. ©. p. 448):
D.
Der text.
Vorbemerkung. Bei der herausgabe ist in einigen punkten
von der hs. abgewichen worden. Die versanfünge und anlaute der
eigennamen, dort bald gross, bald klein, sind hier stets gross ge-
schrieben, ebenso der beginn einer rede innerhalb der zeile. Ferner
Kleine publicationen aus der Auchinleck-hs.
67. And who so nelle nowt be war,
To honoure pe moder, pat him bar,
And his fader at nede,
400 Swete Jesu, heuene kyngs
graunted hem Iuther ending
And short life to mede,
68, And who so honures be his mist
His fader and hie moder art,
405 Als he scholde do,
He sschal habbe ate byginning
Long lif and god endyng
And heuene blise per to,
69. po Jeni was to heuene went
410 And pe soule pider was sent,
Panne seide seint John:
»Ga we don, as god vs het,
Ga we forktg ypon oure fet
Wig pis core anon |+
415 70. Foure apostles, pat par were,
Token yp anon pe bere,
pei nolde no lengere dwelle;
hei wenten fourghhout pe town
Wig a fair processioun
420 Amang po Twos felle.
71. pe Iwes, pat weren godes fon,
Herden pe apostles singen echon
And senten for to enquere
Of pe noise, pat pal herde,
425 Wuche manere hit ferde,
And what noise hit were,
72. Men tolde pe Twes ful of enuie,
pat hit was houre levedi Marie,
pat was boren pourgh pe toun
43° To buriing, richeliche idizt
And wig, ‘mani torches ligt,
Wig fair processioun.
73 pan side pe twee:
hem falle !
pis is a grot despit wiht alle,
435 pat ani man sschal here:
Marie, par bar pat fonle traitour,
Sechal be bore wig swich honur
Among us alle here!
»Ful mote
74 Ga we don hem sschame now
And caste pe bere amiddes pe slow ie 440
And anon rizt
A Iw Inide hond vpon pe bare,
And al fast he cleuede pare
Pourgh vertu of godes mizt.
75. Ober, pat comen, t don hire 445
sschame
Wezen bobe blinde und lame:
Foule mote hem falle!
Blessed be Pe king of migt,
at so sauede his moder zig
Amang pe Iwes alle!
76. be spostles hadde god game,
‚hat pai zede so to sschame,
AI was here plei.
bei were no ping agaste,
‘But songen euere iliche faste
And wenten forht here way,
77. be Tw, hat eleuede vpon Pe bere,
Knew Peter, pat was here,
And scide wiginne a stondet
wo
455
spot Jesu, mi loverd, is fal of mist,
Now pou migt se bi sist,
Pat pi bilene nis nowt!
79. zit ow wilt bilewe pis,
pat Joru almizti is,
at deide vpon pe tre,
Ts Jesu, pat our letedi bar,
Yeh wille bidden him, als # dar,
‘And al pe werld made of nowt,
v. 453 4 al ower was hip? v 499 An Wa. ¥. 473 1 Ich Me,
Kleine publicationen aus der Auchinleck-hs.
565 95. On of pe apostles per was,
pat was ihoten seint Thomas
‘And was boren in Hynde,
Kam to pe buriing ward
‘And brak his felawes foreward,
570 He was to longe bihinde,
96. And bi Pe weie als he Zhede
To Josephahtz, Thomas tok hede,
And wig is eghen he seghz
Oure swete leuedi, seinte Marie,
575 Wiz Jesu and his compaignie
To heuene where zhe steghz.
97. Seint Thomas was agast anon
Of hise felawes echon,
For he nas nowt pare;
580 He was asshamed, seint Thomas,
‘And ful sori perfore he was
And in muchele care.
98. »Swete leuedi, quad seint Thomas,
»At pi burling nowt i nas,
585 As ich sscholde habbe be;
* pat ich bodiliche telle mai
pat ich saugh pe here to dai,
Som tokne send pou me!
99. But pou sende me som tokning,
590 Mine felawes wille leue no ping,
pat ich saugh pe here.
Help me, leuedi, leue lif,
Leste per wexe bitwene vs strif,
Whan we comen ifere !«
100. Oure leuedi — blessed mote
ghe be!
Of Thomas hadde gret pite,
In kare pat was ibounde;
be gerdel of hire middel smal,
Nowt a gobet perof, but al,
Goo ghe let falle to grounde.
595
101. And Thomas was war of pat,
Vpon knowes pere he sat,
And pe gurdel he tok;
And oure leuedi steghz,
605 And nammore of hire he ne seghz,
As witnessez holi bok.
v. 629 leuedi] om. Ms,
ich Ms,
v. 635 latter] tt ausgekratıt.
455
102. Seint Thomas ne reste neuere on
gronde,
Her he hadde hise felawes founden,
ber pei seten on rowe;
And anon as zhe were mette,
Wig feire wordes he hem grette
And mekede him to hem lowe.
103. be god apostel, seint John,
He spak to Thomas anon,
po he tok of him hede,
‘And seide to him: »Thomas of Hinde,
Euere more pou art bihinde:
Where were pou at pis nede?«
104. ous pe aposte), seint John,
Blamede seint Thomas anon,
For he nas nowt pere,
And echon, pat euer ber was,
Alle blamede seint Thomas,
‘Ase manie als per were.
105. Thomas of Hinde stod al stille 625
‘And let hem haben al here wille
‘And seggen al here pout;
»Felawes,« quad Thomas, »somot ich pe!
I saugh oure /ewedi latter, pan zhe,
berfore ne chidez me nowt!«
106, »Thomas, Thomas,« quad seint
Jobn,
»We laiden hire in a prough of ston,
‘And pere we here lete:
Which manere mizt hit be,
Pat pou here seghe latter han we?
We ne dede seththen but ete,«
107. »Felawes,« quad Thomas po,
»Forsothe, zhe is penne igo
And went ellesware !
Ich warne zhe wel, so mot ich priue! 640
ough ghe highen neuere so bliue,
ghe ne sschulle nowt finde hire pare le
108. » ous pou ferdest, « quad Peter po,
»bo swete Jesus was ago
And risen pourgh his mizt:
Er pou haddest piself ifounde
‘Wig, pin hond his bitter wonde,
ou noldest nowt leuen hit rigt.«
610
615
620
630
635
645
vw. 640 1
462
And leue breperin and my sonys, pe
‘apostelus euerichone,
Let hem here come to me, pat ich ne
be nouzt alone,
pat ich hem mowe alle ise and to hym
hennus wende,
And pat bey mowe ny me be and soche
Ping bring to ende!
Myls and grace of o ping, my sone, ic
bidde pe,
Pat no leper wyzt ne mowe byfore
come to me,
pat ich se (ne, d. As.] none of hem etc.
by. 61-64:
Pe aungel wente to heuene agen, pat
mayde byleued alone.
‘pe braunche chynyd swype bryzt, and
pe leues echone,
Pe bowis were grene and bry3t, Pe leues
as sterren were,
ey chynyd al aboute so lyzt, pat merie
ioye was pere.
M. Schwarz
potestas occurrat.
L. A. s. 505, 7 ¥. we:
His dictis angelus cum multo Tumine
coelos adscendit, palma autem illa nimia
claritate splendebat et erat quidem virgae
viriditate consimilis, sed folia ipsius ut
stella matutina fulgebant.
Dionysius, der schtiler des apostels Paulus wird in 6 v. 111, wie in L. A.
s. 506 als gewährsmann für das wunderbare zusammenkommen der apostel an-
geführt.
by. 124—133:
[Pese wordus seyde oure lord to here porw
his swete tonge:
»Come to me, my leue modi
my owe trone
Ic wole pe sette, for ich wilwy, as my
figt is to donel«
»Leue sone«, quod oure leuedi, »al gare
myn herte is,
Al gare ghe is and ich chele singe in
ioye and ek in bliss!«
bo seyde pe oper: »Pis is Pilke, pat
neuer nyste of folye
Ne of fool wille, pat is in bedde, godus
moder Marye.¢
»Alle kunredis,« oure leuedy sede, »edy
me holdep iwis,
For he hap me moche ido, pat alle-
my3ty
And his name is holy ek and his myls
al aboute.«
» and in
L. A. s. 507, 2ff.:
Nam ipse prior Jesus inchoavit et dixit:
veni, electa mea, et ponam te in thro-
‘num meum, quia concupivi speciem tuam.
Et illa: paratum cor meum, domine,
paratum cor meum. Tune omnes, qui
cum Jesu venerant, dulciter intonant
dicentes: haec est, quae nescivit torum
in delictis, habebit fructum in refectione
animarum sanctarum. Ipsa autem die
semetipsa cecinit dicens; beatam me di-
cent omnes generationes, quia fecit mihi
‘magna, qui potens est, et sanctum nomen
jus.
J. Zupiesa, Zur etymologie von ne, merry
ZUR ETYMOLOGIE VON NE.
Die, soviel ich weiss, zuerst durch den druck bekannt te
etymologie von ne merry rührt von Stephan Skinner her, In dem
erst nach seinem tode herausgegebenen Etywologicon linguae Angit-
canac, London 7677, \esen wir: ‘Merry ab AS. myrig »hilariss,
sineunduse, myrhde »gaundiume. Florius dicit mera a Dante poeta
pro hilari usurpari4). Luderem, si nostram merry deflecterem a
Test. mehren, vermehren vaugere« seu vdilatares, guia se, gawdium
Spiritus et sanguinem difundit et” cor quasi dilatat; et tamen matores
nugac in plerisgue ommibus eriticis occurrunt. Möglicherweise noch vor
Skinner’s etymologie entstanden, aber erst über siebzig Jahre später ver-
öffentlicht worden ist die von Junius, der sich in seinem 1743 von Lye
herausgegebenen Zhmologieum Anglicanum so ausspricht: ‘Merric¢
slactust, rkilariss, marth vhilaritase a poedw vel uvelia swnguon: in
Seta namgue publica alicuius gaudti celebritete unguento wteboator antignt
erantgue ueuvgLojFvor > oieo atgne unguentis delibutic, ut hilariores appare«
rent (0. Maith. Vi, 17). mire interim firmat hanc nostram contechuras,
guod in vetustiss. A, Saxonicés monnmentis my rg est »lachuse, shilerise,
mirht vel myr@ rgaudinms, »hilaritass. Der herausgeber Lye hat
aber in einem zusatz cine abweichende meinung geltend gemacht: ‘guae
Jortean Scot. seu Hib. mear eiusdem plane sigmificationis originem debent
Während nun Skinner und Junius mit ihren vermuthungen, so-
weit ich sehe, bei niemandem beifall gefunden haben, kann man
Lye’s ansicht geradezu als ein noch jetzt geltendes etymologisches
dogma bezeichnen. Es wird genligen, wenn ich nur einige zeugen
dafür aus den letzten jahren citire. So bemerkt Ebrard in seinem
»Handbuch der mittelgälischen sprache, hauptsächlich Ossian's«
1870) 8. 275 unter ‘mear adj. ... fröhlich": "daher ba merry.
Mackay, ‘Zhe Gaelic Etymology of the Languages of Western Europe
u. 8. w, (London 1877): ‘Among the common English words that are
not derived from the Anglo-Saxon, the German, the French, or thé
learned languages, are smerry<, »merrimente, rmirthe, and their off
hanptaache nach io der sitemag der Berliner fur das
a ee sacha oe naval oe eee
ull
E Koiblng, Enztlsche audi. VIL. 3
Nan finden wir in der that ein solches verbum ; allerdings nur mit dem
präfix ga: gamaurgjan übersetzt ovvedunsv und xohosooy, bedetttet also.
»kürzen«, Mit diesem worte hat man längst ahd, murg zusammengestellt
(Graff, Sprachschatz 2, 851 f.): da so mirge umila uuerenta »mnsabilems
wiedergiebt, muss murg »kurz« bedeuten; dieselbe folgenmg ergiebt
sich aus dem bei Notker so häufigen murg/äre (Grimm, Gr. If, 656),
das »cadwewte, stransitoriuss u, dgl. wiedergiebt und dem landfdré
»iongaenus« (Gr. II, 653) entgegengesetzt ist, Ob mhd. mare smorsche,
»faule, »morastige oder das gewöhnliche wort morgen (Grimm, Myth. *
709) damit zusammenhängt, wollen wir nicht entscheiden, Weiter-
hin hat man auch feayig herbeigezogen (L. Meyer, Got. sprache
= 263; Kluge, Beiträge zur gesch. d. deutschen conjugation &. 19};
G. Meyer, Griechische grammatik s. 15). Aber dies wird, wie mich
mein freund und amtsgenosse J. Schmidt belehrt, durch lat. brews
unmöglich gemacht, das man von Sgaytg nicht trennen darf und
dessen # nicht aus m entstanden sein kann, Schmidt denkt vielmehr
an verwandtschaft mit lat. mwreus, das, wie Loewe im Prodromus
nachgewiesen hat, durch cwrius glossirt wird (vgl. auch The £pmatl
Glossary ed. Sweet 14 E 9 murcus curtus) und das eine ähnliche be-
‚deutung auch schon bei Ammian 15, 12, 3 zeigt? wre corum [= Gal-
dorum] aliguando guisguam, ut in Italia, munus Martium pertimescens
polices sibi praccidit, gwos tocaliter [dafür manche überflüssigerweise
aus conjectur donwäiter] mur cos appellant,
Wenn meine zusammenstellung von ac. myrge und ahd, murg
richtig ist, so würden sich die formen zu einander verhalten, wie
innerhalb des Ahd, selbst Zerti zu Aart oder strengi zu strang, Dass
die wörter, soviel ich weiss, bisher noch niemand zusammengebracht
hat, liegt, abgesehen davon, dass gewöhnlich der ursprüngliche vocal
des englischen wortes verkannt wurde, wohl daran, dass die bedeu-
tungen weit auseinander zu liegen scheinen. Es ist aber zunächst
zu beachten, dass ae. myrge und ne. merry keineswegs ganz gleich-
bedeutend sind. Noch in me, werken bedeutet das wort häufig
»pieasante, Was aber das Ae, anbelangt, so führen die lexika keine
einzige stelle an, wo es von einem subjeet, das sich in fröhlicher
stimmung befinde, gebraucht würde: es wird überall nur von ob-
jecten angewendet, die in irgend einem subject eine fröhliche sti
hervorrufen oder hervorzurufen geeignet sind. Ich will nur auf die
Metr, d. Boeth, 13, 45 hinweisen, wo von der lustigkeit der vögel
492 Litteratur
11, Ueber die existenz und die zahl der schwebungen kann allein vom
sprachhistorisch-empirischen standpunkt aus entschieden werden. Von einer all-
gemein gilltigen, systematischen feststellung derselben ist desshalb abrusehen; um
so wichtiger ist es, dieselben für jede einzelne sprache oder jeden dialekt besonders
zu bestimmen und also jeweils neben dem allgemeinen ein erweitertes special-
klangschema aufzustellen. Das urtheil des einzelnen forschers über den
genanen klang der schwebungen kann aber nicht endgiltig entscheidend sein. Es
ist vielmehr nur eine subjective behauptung. die zur objectiven wahrheit erst dann
wird, wenn sie einmal allgemein anerkannt und bestätigt ist. Erst nach fest-
setzung der akustischen grundlage kann alsdann die genauere analyse und be-
schreibung der physiologischen verhältnisse aufklärend, berichtigend und präcisirend
hinzutreten.
In dem nächsten abschnitte werden »die quantitätsverhältnissee erörtert und |
in these 12—14 zusammengefasst.
12. Wenn die klangfarbe der vocale bedingt ist durch gestalt und grösse
des ansatzrohres, also die resonanzverhältnisse der mundhöhle, so ist deren länge
und kürze abhängig von der zeitdauer der betreffenden articulationen. Nur
mässige verschiedenheiten hierin veranlassen keine änderung der klangfarbe; be-
deutendere verkürzungen jedoch können zur wirkung haben, dass es den sprach-
werkzeugen nicht mehr möglich ist, vollständig in die stellung überzugehen, welche
für einen deutlich unterscheidbaren, klangvollen stimmlaut nöthig und erforderlich
ist, so dass also in wirklichkeit die klangfarbe durch kurze dauer der articulationen
verändert werden kann. Im ersteren falle haben wir vollkommene klangbildung,
während eine weitergehende verkürzung oder reduction der zeitdauer qualitativ
unvollkommene vocale hervorbringt.
13. Ein ganz bestimmtes mass ist aber für die vocalquantität nicht festzu-
setzen. Für gewöhnlich dürfte bei den vollkommenen klangfarben eine unter-
scheidung in lange, mittelzeitige und kurze vocale ausreichen, wovon nur
die ersteren und die letzteren besondere zeichen bedürfen, wie solche längst durch
den gebrauch festgesetzt sind. Bei den unvollkommenen klangbildungen kann
zwischen reducirten oder verkürzten und unbestimmten vocalen in der
weise unterschieden werden, dass bei den ersteren noch eine schwache spur der
klangfarbe zu erkennen ist, während das bei den letzteren nicht mehr geschehen
kann. Das zeichen ©, unter die vocale der gemeinschrift gesetzt, bedeutet re-
duction des betreffenden stimmlautes, während der unbestimmte vocal mit 2 (um-
gekehrtes ¢) bezeichnet werden kann.
14. Die gesammten quantitätsverhältnisse stehen wesentlich unter dem ein-
Ausse des worttons, wie andererseits auch die nachfolgenden consonanten
nicht ohne einwirkung sind. Verkürzte und unbestimmte vocale kommen vorztig-
lich in den sprachen vor, welche starke stammbetonung haben, wie überhaupt die
quantititsabstufungen im zusammenhang sind mit dem tonfalle und den ton-
stärkeabstufungen. Die genaueren unterscheidungen sind für jede sprache
oder mundart besonders zu prüfen und durch das einzelklangsystem festzustellen,
indem dieselben namentlich für unterrichtsewecke von grosser bedeutung sind. Die
historischen sprachverhältnisse werden zur näheren bestimmung der
quantitätsfragen vielfach berichtigend und entscheidend hinzutreten müssen. Vom
physiologischen standpunkt aus macht sich bei verktirrung der articulations-
dauer eine schlaffere, offenere haltung der sprachorgane bemerkbar, bei längerer
494 Litteratur
wenig auszusetzen sein. Dass der verfasser dabei zu dem ergebnisse kommt, dass
das deutsche system natürlicher und berechtigter ist als das englische,
kann uns nur sympathisch berühren. In letzterer beziehung bietet die arbeit eine
wahre fundgrube von beweisen (vgl. auch these 6 und 7). Wenn man nun noch
hinzunimmt, dass die begründung der thesen (im gegensatz zu den oft recht
schwerfällig, unklar und schwer verständlich geschriebenen fachschriften) in einem
glatten, klaren und leichtverstindlichen stile gehalten ist, so wird man es leicht
erklärlich finden, wenn der unterzeichnete die in rede stehende abhandlung seinen
fachgenossen auf's angelegentlichste empfichlt,
ZWICKAU, K. Deutschbein.
496 Miscellen
ZU CYMBELINE II, 2, 49.
Eine dunkle und mehrfach (zuletzt wohl im Shakespeare-jahrbuch IV, 381)
commentirte stelle in Jachimo's monolog, bevor er in die kiste zurtick kriecht,
sind die worte:
Swift, swift, you dragons of the night, that dawning
May bare the raven's eye!
So lesen die neueren herausgeber ibereinstimmend, indem sie einer conjectur Theo-
bald’s folgend dare für das drare der alten folio-ausgabe einsetzen. Aber Theobald's
conjectur ist nicht besonders glücklich. Abgesehen von der durchaus ungewöhn-
lichen verbindung dare somebody's eyes muss es doch sehr seltsam erscheinen, dass
Jachimo, der den tag herbeisehnt, gerade den raben aufgeweckt haben will. Sonst
wird in solchem zusammenhange die lerche genannt. Der rabe aber (vgl. das
compos. nightraven) gilt ja gerade als unheilsvogel, und als attribut, als symbol
der nacht, so z. b. in Marlowe's Jew of Malta II, 1:
Thus like the sad presaging raven, that
—----- in the shadow of the silent night
Doth shake contagion from her sable wings.
Und ebenda:
Now Phoebus ope the eyelids of the day,
And for the raven wake the morning lark!
In der letzteren stelle wird die lerche als morgenverktindigerin geradezu dem
raben entgegengesetzt. Diese stelle, die Shakespeare vielleicht vorgeschwebt hat,
führt uns auch auf das richtige verständniss der unsrigen.
Jachimo kann nicht wünschen, dass dem raben, dem nächtlichen unheils-
vogel, die augen geöffnet werden, im gegentheil eher, dass sie sich schliessen;
denn der rabe ist der sinnbildliche ausdruck der nächtlichen gefahr, die über seinem
haupte schwebt. Diese gefahr wird durch den anbruch des tages beseitigt: das
tageslicht blendet den raben. Wir erhalten den gewünschten sinn, wenn wir satt
des deare der ältesten ausgabe, was natürlich unhaltbar ist, ö/care oder nach neuer
orthographie dear lesen, eine ebenso leichte, ja noch leichtere emendation als
Theobald’s. Denn es ist eher möglich, dass durch ein versehen beim druck ein
buchstabe ausfiel als dass einer hinzugefügt wurde. Auch ist zu bedenken dass
bear und bare zu Shakespeare's zeit noch nicht gleichlauteten, was jene verwechs-
lung hätte erklären können. 70 dlear somebody's eyes ist eine in älterer zeit und
auch bei Shakespeare ganz gewöhnliche verbindung, z. b. in Taming of the
Shrew V, 1, 120: . . chile counterfeit supposes Bleay'd thine eyne.
Kien,
G. Sarrazin.
BEMERKUNGEN ZU: A PENIWORp OF WITTE.
(Engl. stud. VII, 111 ff.)
1. Zu Kélbing’s bibliographischen nachweisen ist hinzuzufügen, dass sich
bei Hazlitt Armains of the Early Popular Poetry of England I, 193. ein ab-
druck von C unter gelegentlicher benützung von H und hinweisung auf A findet.
500 Miscellen
sein, wo sich das geld befindet. Ich halte wide für verschrieben statt redi: »das
geld soll bereit gestellt werdene.
10. Vers 329:
Pus sche stroked his here and made it touz.
Kölbing bemerkt: ‘7043 ist hier wohl »struppig«'. Aber durch streicheln oder
striegeln wird das haar doch nicht struppig. Halliwell unter éow hat die erklärung :
‘The phrase, to make it tow, to make it tough, is common in early writers
in various shades of sense, but generally, to make it difficult, or take great
pains with any matter’, Aus einer Cambridger handschrift wird da auch ange-
führt: 70 day thou gate (conj.) mo mone of me, Made thou it never so tows.
Also: sund gab sich grosse mühe«.
11, Vers 330:
And conraid fauuel wele ynouz.
Ist nicht vielmehr cowraid zu lesen und ebenso bei Willcker, Lesebuch IT, 16,
88 (5. 49) courey statt comray? Dafür scheinen doch die schreibungen mit # und
bei Mätzner, Wörterb. I, 528 zu sprechen.
12. Vers 35
Broches of god and riche ringes.
-Für god muss man gewiss gold schreiben.
13. Vers 377:
Y was ytauzt me pe to asaye,
Wenn der vers richtig überliefert ist, muss me dativus ethicus sein. “ Es scheint
mir aber me fe sehr ungeschickt, Ich halte me für den zusatz oder ein uncorri-
girtes versehen eines schreibers und streiche es.
Zur zweiten version.
14. Ich glaube, der anfang ist so zu interpungiren:
Lystenyp, lordyngys, y yow pray,
How a merchand dyd hys wyfe betray
Bothe be day and be nyght.
Yf ye wyll herkyn aryght,
Thys songe ys of a merchand of pys cuntre,
That had a wyfe feyre and free.
Kölbing und Hazlitt (Ritson ist mir nicht zugänglich) setzen am ende des 3. verses
nur ein comma und erst nach dem vierten eine stärkere interpunktion, Hazlitt
einen punkt, Kölbing ein ausrufungszeichen. Der- dichter kann aber unmöglich
sagen wollen: «Höret zu, wenn ihr ordentlich zuhören wollte,
15. Vers 18 und 54:
Hys wyfe, pat was so trewe as ston,
He wolde, ware no thyng vpon
lauten übereinstimmend v. 17f. und 53. Nach Kélbing’s von mir beibehaltener
interpunktion müsste man übersetzen: »Auf seinem weibe . . ., wollte er, sollte
nichts seine, wobei ware der conj. prät. wäre. Man könnte nicht sagen, dass sich
der dichter besonders fein ausgedrtickt hätte, wenn die worte nicht anders zu ver-
stehen wären. Bei Hazlitt fehlt mit recht das comma hinter wolde; denn ware
ist ein zu wolde gehörender infinitiy. Wir finden dasselbe verbum in der näm-
Pierer'sche Hofbuchdruckerei. Stephan Geibel & Co. in Altenburg.
LE MAR 2 1092